3 * Library of the Museum COMPARATIVE ZOOLOGY AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. Pounded by private subscription, in 1861. F . DR. L. oE KONINCK'S LIBRARY. No. 76. NT A TUE Pob o 241 Wi JO hw m f /4 PM d aS (re V VRAT VT ; a 70 h , ' My 1 gr het 1 E P Chriftiani Kundmanni E Rariora Natura & Artis ae In Re Medica | | | Oder | Gute wie auch! in der Sin d 1 01 35 tif 5 1 . i 1 à * sem 3 b E" RVM LAV. URIOSO P1 A 774 6% 8 „ N 60 (A 6 1 l li tpa Ir pn 22 18 2 i TL WI N DANN W N A RSS 85 i - N W e ll deen Y . ,, 0 N VRAT M Ill : ; 22 7 We N ; , . 7 , Wege We 277 rA. y ER 33 E «à " 7675 " UE 27 ,,, yan 4 n urit "TEES 4 77 7 7% 7 TLLA / El "1j 77/ 2/1] . —.— 7 72 185 | IU we , 2 " A 7 2 CHRISTIA. e A SN SS i 1 N U eee, eee, as Is "a 2777771 "p. LL . 277 Q7 71771 QI 72 V7 L777 ERE, nA». ang 4 A soin | La cnt "TÉ | iniáno iion 0 IE ana sidus PUT rn EAA op „ bie 1 m Ane * e Jf ase! diu mii wems center ze gantz GIA: 3191514 sifiaziómeM 11 Kd , AN 52546 M lU : ch ENT mae 20 uc um e NS Mord onda bel 54 ri eee Au ar M CE (SM E €— rip memi in | ^ REN Appt iem? : | sonda p ini j lie : "s | UR) ssa: x dun u E e xt io s3ufo und qus 13 Hasse leid pae: aee di E fi ipii e, hen nts cis a e dro fy; T0980 i non d „ (n dgu vd msg e" Pp Lan B PE [ t dd opo ant can qe! hits una bn xim 759 — Pos n eee eee e e UE NE pom mr eb MB dene Er r eee ia gib M5 óm god bise ota o Ja M ros Wich endi dies E | d mmi co 44 dic iplis Wen Ame ewm 13 1 T Y. » ; $ 2 : * E «de i ( 1 8. * 2 Ao "us " ie A55 * 5860 f du "v N 107 S. * gode MiasictolnV o 0 M 3 P s Pets — weno re — « 3 e LINT XM Ree v ROM n — Varus — cm certc : „%%% qu. MET er LR Ere A e Keri un aai 0e ALES x Moe ; ; | : S A 5 Dem E Hochgebohrnen foin Herrn Sota & [ON Martini n Des Hell. Röm. Reichs Grafen W Hochberg, Frey⸗ Herrn zu und auf Fürſtenſtein, . der Herrſchaſſten Fürſtenſtein und Friedland, wie auch Der Guter Liebichau, Weisſtein / Hartau, e und Schleſterthal x. | Bs Mom. Kayſerl. auch in Hiſpanien / Hungarn T "eru | Koͤnigl. Majeſtat Geheimen Rath / Des — i ohanniter- Ordens Rittern deſi pin Conmeaiaa zu Werben. Eu. Ficelleol! Icitteu gnibige me N penes 1 i ing. 15 Am 1 17 ; l 95 Lk ^ am tte *m , ^5 £p L| ; 4 . i: | ; É A id - w E * 89 5 y 1 à r . „ *» Tes ! » n, " 2) PA 3 ^ Y XU ^ |N 5 : * Jd i $3 8 T 5 D * 1 a y Ya di £i; o NS. "t ^ J ww 4 $n a 3 2 $ , d", N. j * b "- 1 u &ü L 0s 4 til dí trot *): hd d30110j : Pn ; p e 5 : e 5 a 7 méme t uis som * Ts Ld $ * * * ** cm " d X rug . * 4 4 rA — — n. La = aun TU nut s 8 (din and q. —-— 3 4 pe x "Th * 1 Hs F4 3: [2 * "A j £10 à 9, — ^ | aj : nie dà (11 sius ep ii ind. ; (d ut Mage ga 15 j f 22119 1155 ö P qur 3m oT " "m — f 905 ; 7 ibtd ] 5 cellenz verge * por | CL N tür: ad * n ents⸗Kli to liac A 1: Da es re wenn Ew. Hoch⸗Reichs⸗G Ha Excellenz denen Rußm⸗ vol der ufi ſſen mit unermuͤdeten Schritten gefolget: Daß ! 3 al igo; nur Groſſe Kayſer und Könige dieſelben nach Wuͤrden ſchaͤtzen und erheben konne. hn - sura — welche es den feht Geh E Raths. 5 Wide a5 tige Brani Ew. r í «9 C" OR Hoch Reichs Gra conferiren: 44 det. | , Excellenz allcrgtibigt zu . Kong in 1 i 9E 4 und in das Hoch. Sici Gefache das Nico ſche Stamm⸗Wappen eingeſetzet; Welches andeutet: Daß dieſes Hoch⸗Reichs⸗Graͤfl. Hauß glich Adlern durch ſonderbare Meriten ſich in die Hoͤhe geſchwungen, und die ausnehmende Treu gegen den Kayſer ſich beſtaͤndig in das Hertz geſchrieben habe. Deßwegen meiner Wenigkeit nur gebuͤhret/ in einer de⸗ muͤthigen Unterwuͤrffigkeit, mehr dieſe hohen Verdienſte mit einem tieffen und ehrerbiethigen Stillſchweigen zu be⸗ wundern als faͤhig zu ſeyn, ſolche nach Wuͤrden aus zu⸗ drucken: Zumahl ohnedem eheſtens durch eine (e M Dti. der Welt aus fuͤhrlich werden vor Auge p er when wird es mir doch erlaubet fom, aus des alt Sichen alice: Zelten zu nennen: Einen itf sbet Sthſtied kon Hohberg / welcer fo als en au nier / faͤhiger dütter Anno 938. zu Magdeburg und zu Rotenburg an der Tauber; Wilhelmen von Ho⸗ haberg / welcher Anno 942. daſelbſten; ingleichen Sig⸗ mund Freyherrn von Hohaberg / weicher zu Halle in Sachſen Anno 1042. mit groſſer Tapfferkeit un Ge. cinen denen Turnieren beyge wohne. Dietrich von Hohenberg ſtarb Arno PT 40 Bischoff und des ont eis 95 Nut i 3sirghug.- 15 Die Die genealogiſche 3 lunge ſich an mit M d hiorn Vrpficcun. von Hohenberg / wacher Anno 3io: hey dem Kayſer Henrico VII. ace men Raths vertreten, und aus Luxemburg: guccft aS e be N ^ ricum, | der von £ nno 1313. bis 353. guter Abt w Fulda geweſen / und wegen ſeiner ungemeinen Gelehr⸗ fan 1 e Vir incó 1 Ves geheiſen; 2 und Frideri- n v SOC. Johauni in Böhmen / 3 suem fi s t vig In deſen und des Abts zu Fulda Anſehen / der Kayſer bewogen worden / Ihm und Seinen Nachkommen / den alten Freyherrn⸗Stand zu con⸗ ; firmiren / eee an ov itis fem vw dnm | P B — oid Nn He e | 4 in Ungarn und Böhmen Viadislao und Ludovi- ; 1 1 ns wie Fan a Ma 115 nur dud 40 denen P 1 S ba 1 0 ( wibuis m» 3 1 M 90 a | Ums ySufris 1 520. itt 2 Ser Super. Zaroli V. und Königs Ferdi- . waudi I. Nat ahn ages Ferd Conradus III. | irr | Maximiliani II. Rath und futt gemeldten Fuͤrſten⸗ khuͤmer Landes « Hauptmann; Hans Heinrich war brote poche] * des andern und drit⸗ ten und Kayſers Leopoldi des Groſſen / Rath und dieſet ie pom hij Ober⸗ R Seer, Amts Verweſer und Landes⸗Aelteſter, welchen An. 1606. der Glorwürdigſte Kayſer Leopold, wegen grofic Verdienſte/ mit der Hoch⸗Graͤſluchen Wurde begnadiget; Deſſen wichtigen Aemtern nachmals fein. Herr | ahn Salto Heinrich II. affe ruͤhmüchſt vorgeſtanden, daß Ang. Ihn gedachter Groſſer Kayſer in des Heil. Röm Reichs, Grafen, Stand erhoben. i ? pu 4 „Nan könnte ich mehrere von bim Hoch⸗Relchs⸗ 9 Graͤfl. Hauſe beybringen / die bey andern Fuͤrſtenthuͤmern Schleſtens / auch in andern Reichen Europens die wich⸗ tigſten Aemter und Vorzuͤge bekleidet: Wenn ich nicht mein Augenmerck zu richten hütte / auf den Hochwuͤrdig und Hochgebohrnen Herrn, Herrn Conrad Ernſt Maximilian des Heil. Rom. Reichs Grafen von Hochberg Frey⸗ Herrn zu und auf Jurſtenſtem e Rom. Kayſerl. und Königl. Catholiſchen Maße⸗ ſtat wuͤrdigſten geheimen Rath / und Rittern des hohen Johanniter⸗Or dens. Hit empfinde ich gleich ein groſſes Mißvergnuͤgen / daß ich nicht geſchickt bin, die ſonderbaren Regungen in meiner Seele ausdrucken zu konnen. Hingegen reiſſet mich dieſes aus dem Kummer / daß Ihro Hoch⸗Reichs⸗Graͤfl Excellenz mir ein ehrerbiethiges Stillſchweigen auflegen: Weil Dero Ruhm und hohe Meriten auszubreiten ihre 1 1 Beſcheidenheit nicht gerne höre, noch annimme luſſer daß die gelehrte Welt mir befiehlet (darzu ich € P L^ die i qnibipfie — mir auszubitten habe /) nicht zu ver⸗ ſchweigen: Wie Ihro Hoch⸗Reichs⸗Graͤfl. Excel- lenz nicht allein Fürſtenſtein mit, einem Fuͤrſten ai " m e Gebaͤuden geziehret/ ſondern darinnen ſelbſt gewey⸗ 3 1 der Wiſſenſchafften aufgefuͤhret haben oder die .. ioc) vortreflichen Heiligthuͤmer der Muſen errichtet; ich meyne die auserleſene Bibliothec und das mit vielen Koſten geſammlete vortrefliche Muͤntz⸗ und Naturalien⸗ Cabinet; Welche allen Verehrern der Gelehrſamkeit taͤglich offen ſte⸗ hen, auch von Tage zu Tage neue Vermehrung ihres Glan⸗ hes und Anſehens von der ſonderbaren Gnade Ihro Hoch⸗ Reichs⸗Graͤfl. Excellenz empfangen; Damit jeder aus dieſen unerſchoͤpflichen Brunnen / zum Aufnehmen derer E : num alle hand nützliche Warheiten entlehnen koͤnne. Da nun hieraus die ungemeine Liebe zu denen ee m und e Künſten, aus fo vielen am Tage liegen⸗ den Beweißthuͤr jern / in und auſſer Landes hervorleuchtet: Ignſonderheit wie ein hoher Patron und maͤchtiger Befoͤrde⸗ "m cii Gelehrten Sie ſind; So ermuntert dieſes alles red⸗ lich geſinnte Patrioten aufs kraͤſtigſte, um Ew. Hoch⸗ Reichs⸗Graͤfl. Excellenz langes Leben und beharrl⸗ ches Wolergehen die Gnade des Allerhoͤchſten ohn unter⸗ laß anzuflehen. Ich aber v nr. mein Gebeth mit der Sehnſucht aller getreuen Unt End welche kaͤglich immer mehr bic ^ Weisheit Dero Unternehmungen, und den Seegen Dero Abſichten empfinden; Und wuͤnſche mit inbrünſtigen Eifer: Daß die Ell ige und Allweiſe Vorſehung / Weiche Ihro Hoch⸗Neichs⸗Graͤfl. Excellenz wie derum eine preißwuͤrdige Reichs⸗Graͤfin als Gemah⸗ 5 lin beygeleget und unſchaͤtzbare Geſchencke verliehen, inſon⸗ derheit einen wuͤrdigen jungen Reichs⸗Grafen als Sohn / dee die Staats⸗Kunſt und Gelehrſamkeit zu feinen groͤſten . Gigentfum ſich erwehlet, Dero hohes Hauß bis auf die ſpaͤ⸗ E. tie il aum icd ies 3d mit denen ee id^ — . * Schichalen begluͤcken wolle: Die — Hand des Al⸗ lerhoͤchſten walte insonderheit uͤber Dero unſchaͤtzbaren perſon; Sie verlaͤngere Ihnen die ruhm⸗ wollen Lebens⸗Jah⸗ re; Sie erfülle den Wunſch Ihres Hertzens, und lege die Li und Boßheit aller Wiederwärtigen beſlͤndig aum Schen a mel ihrer Sft. 377 Letzlich geruhen Ew. Hoch Reichs on Excel lens dieſeß iil fr einer Demuths⸗ vollen Ergeben⸗ heit nicht zu verſchmaͤhen, inſonderheit gnaͤdigſt aufzunehmen daß durch drums er 15 Nabels das pe Ogeed viet ſchaͤtzbarer gemachet worden. Ich werde mich be⸗ ſtreben, in Gedanken, Worten und WVercken Lehen lang er⸗ "- zu werden | 1 boom Spot Reichs Graf, E ut d um [oy s on. breelen un nee E eherne lohannes d KVnDMana.. rarlsLaVla e * 3 8 za 3 SENS E AN A iN Y 2 N N esu s SS Jj ARV) í . * a b d eee . «Jr i 8 e K SEU i 2m zu N Mi » s . 2 y , i — ZAR E cer - 1 8 H 7 2 17 CN QE IDYWcEPWY EN (iV s 7 7 SD : l 1 f Nan F AY d UE S NCC Ro M U UN N . V S N N ANS. ANS mi y . 2 S (/f/, EST 2 js ON u 7 y 77 7 | yy pn 1 700 NS x "n «il 7 sd 2 8 Nes pru refi finie Sohn, Des Vaters nahen Todt erblickt * Erklang ein ungewohnter Thon, ur dx e vb Das Band, das ihn zuvor beſtrickte⸗ i Bi Rieß ihm die groſſe Lieb entzw en; Sein ſtummer Mund ward loß und rey ni^ Ist redete, der vor geſchwiegen. 5 Mein Abs, wie! betracht ich dich / 1 ee 1:6 Und ſeh im Gegentheil auf mich, 5 Wie werd d uns babe er "e td 3 "TA Du gobſt das efi Soit von D/ 9 Da Vaters Todt und Leben xag S ee ett Ein ſolcher Zufall wurde mir ale e Vielmehr fo Red als Scheit, — ja Doch nun, da fi ich Dein kluger Geiſ , Mein Vater! Todt und Grufſt entreißt; So kan mein Mund unmoͤglich ſchweigen, Die Seltenheiten der Natur | | Entdecken mir theils Weg, theils Spur, U hs D : Dir 8 Pficht zu zeigen. poke D MB Beſtagt m man m nid, warm mein Kiel 5 Ld Dnm Ruhm. ſunm geweſen, wt 5 Da man von Deiner Hand ſchon viel In der gelehrten Welt geleſen; So fübr ich 4% Beyſpiel an; Ich haͤtte dieſes laͤngſt gethan; oim Mir war mein Kiel und Mund beſtricket — Es gieng mir wie des Cre/us Sohn / Ich traff noch keinen rechten Thon/ Der ſich zu Deinem Lob geſchicket. 4. 124 Hochwertheſter ich als Dein Kind Ich, fag ich, will Dein Lob erheben; Hier wuͤrde Momus ſich geſchwind Die groͤßte Muͤh zu tadeln geben, Darum ſo ſchweig ich, aber wie! Wo bleibt Dein groſſer Fleiß und Muͤh? Der bluͤht in Deinen klugen Schrifften, Ein jeder, der dieſelben ließt, Vnd nicht von Neid begleitet iſt; Wird Deinem TI ein v Dendnah fiften, Tor 4A | "Massa Dine 55 Hand Mit wohlverdientem Ehren⸗Schalle / Als Du Dein Buch von dem Verſtand Des Menſchen vor und nach dem Falle (a) pr Dem weiſen Hauffen vorgelegt Und als Dein Fleiß Dich denn bewegt / Mit annoch zwey gelehrten Leuten (b) Theils aus Natur / theils alain 0 Was J ͤ ĩ ͥVu V IRERLAPR DHT o1 2 (a) Abhandlung vom Verſtande des Merſchen e vor und ER bem Selle, Bautzen 1716, und 1720. Breßlau in svo. Vom Unterſchiede des menſchlichen Verſtandes Ibid. 1720. Ab) PL. T. Herrn D. Job. Kanolden der K. R. A. Nat. Cur. Milgllede, und Pl. T. Herrn D. Joh. N Georg. Brunſchwitzen der K. R. A. N. C. Mitglied. (9 Sammlung von Natur⸗ und Medicis. wle auch hi n Runſt⸗ und Lzeratsr. - Geſchichten, mit welcher Schrifft 4. 15%. der wurde, und y der Iſte Verſuch in Breßlau in i zum Vorſchein tom blé. Fate 1730. aber XXX VIII. Theile. X U b «& Siehe Pl. Tit. Serrn Joh. Was kuͤnſtlich / klug heraus zu ziehn: Was konteſt Du als 200 ge Es lobet Dich 1 eine That * | 0 l und croͤnet Dich mit Ehren⸗Reiſern / Para Da Du den Vorrath dieſer Stadt n LE Kirchen, Gaͤrten, andern pute . Und was in ſolcher ſehens werthed) „ „(Obgleich die Zeit ſchon viel verzehrt: Durch Deinen Fleiß der Welt gezeiget; | Denn ſpahreſt Du den letzten Platz M Vor Deinen ſchwer erworbnen Schatz : Der viel geſtiegen / und noch ſteiger. Ja was erwarb Dirnicht vor Ruhm De Schrifft von ſonderbahren Thalern N Und Muͤntzen, (e) die Dein Eigenthum WE enn, Du zeigteſt denen Prahlern, joie Daß Du nicht nach der Farbe gehſt, | Stein, vielmehr dieſe Kunſt verſtehſt. ) Als Du von Jubel⸗Muͤntzen ſchriebeſt O Was folgte nach? Lob / Ehre, Preiß, Und dieſes ſpornet Muͤh und Fleiß / e Du kein — inten possi 2 (d) Promruarium verum | ai MI & vnifilalidns Traiani p precipue quas vigi pb. Cirif, | Rundmannus Med. Vr. 1726. in 4to. le) Nummi ſingulares. d. i. Sonder bare Thaler und müntzen, ſo offt wegen einer kleinen Marque, oder theils curieuſen dyifforie, theils fabelhafften Maͤhrgen, von denen Můntz / Liebhabern hochgeſchaͤtzet und deswegen int muͤntz Cabiuettern vor andern aufbehalten werden. Beeßlau und Leipzig 731 Mr ieptel 4to. dere. pan Hie. unb. Polit. nd auch Biblioi. Bau der ö Sito iſch de, CN so. » ſäheiger zodbfisfil. Xeglttung, | pem 7 Miu oberste e Amts Wuͤrden; Inſonderheit e bilaa zum W din und ee 1734, in 4e. | TE: 2 T 3 73 ens a Ws "We jan Anitzt gebiehret Dee Müh Schon wiederum gelehrte Proben / Auf was vor Art erheb ich ſie? 4 e Verſtummel bis fie Fremde loben, 3 * 1 MP Du ſchreibeſt was Natur und Kunſt Ver wahrt, gemacht; 2 Du fiehſt den Dunst, Den andere der Welt gewieſen Hin (3 di Du fiehſt den Wahn der Barbar h Und zeigeſt was die Wahrheit ſey; Itzt "a Du a 3 Sed geprieſen. * Dioch wie! hoͤrt pia Den ſcreben auf? | Nen! nein! Du haſt noch mehr verſprochen, (h) Und hemmet GOTT nicht Zeit und £auff, So bleibt Dein Wort auch ungebrochen. Nun fid ich GOTTES Allmacht an, Der Deine Zeit verlaͤngern kan, Eg laſſe Dich das Ziel erreichen, Das Ziel, das Dir die kluge Welt [n Stets neben Deinen Ruhm geſtellt/ (1) So wird Dein eum niemahls erbleichen. 2 1 Dem Hochgee e Vater aus qd Pflicht Julius Sin Sunbam, ch) Von denen ebnen t... Schol A. C. Rer; ſiehe.· Serrn Chriſttan Stieffs ke ct. kl und Infpe&t. Kundmanniſe 5 Gesch ene Jubilzis p. 118 iy jt finden. lechts⸗ und Ehren, Gedaͤchtniß, welches auch in ( vid. Act. Eiuditor- iles An. NER Menf. Eu pag e: | ws Vorrede. e Ginem in vorhero herausgegebenen Schrifſten gethanen Verſprechen nachzukommen, uͤbergebe ich dir auf darzu 0) gekommenes Erſuchen guter Freunde, und Begehren in * S I verſchiedenen gelehrten Wercken; Seltenheiten der l Natur und Kunſt, wie auch in der Medicin, o wie erſtere in meinem Naturalien⸗Cabinet ſich befinden: Nicht, als wenn dieſes alles Seltenheiten waͤren, an die bisher wenig, oder gar * nicht gedacht, oder davon ge ſchrieben worden: Vielmehr kan ich ſagen, l 4 . daß an Lichographien, ſo nur dieſes Seculum herausgekommen, an " Beeſchreibung der Kunſtwercke und Mediciniſchen ſeltenen Oblervatio- und gantze Bucher der curiculen Wel nibus gar kein Mangel iſt. Sintemalen gantze Collegia und Societa⸗ ten von gelehrten Leuten, in und auſſe: Teutſchland ⸗ hieran arbeiten / offtmals vor Augen legen: Ja es j Tiu werden jo gar Preiſſe jährlich und öffter ausgeſetzt, durch welche bet: Hermann, Pagen zu Maſel in Sch „ innen gegeben. Und man muß Herr f chen Arbeit ſehr wol belohnet wird. Selbſt 7 2eo/og; haben, die Aus. ndung der Steine anbelangende, fid) nicht wenige Bemühungen hier⸗ | It M. George Andr. Helwing, reuſſen; Herrn Leonhard David mann, bat Naſſel in Schleſien; Herrn M. David Sigmund R den Ruhm pis : Paftori zu Angerburg in P 7 ( Vorrede — —— — —— —— -- — — Daß inſonderheit letzterer in ſeinen Ruderi huis 2 p oder Zel⸗ chen und Zeugen der allgemeinen Suͤndſluth, mer gi grintlides beygebracht, als viele Medici in dergleichen S nicht geleiſtet haben. Auſſer wenn ich den beruͤhmten Herrn . 8 Scheuchzer ausnehme/ welcher nicht allein die b ichſten Reiſen / um die vielen Seltenheiten in der Schweilz a une pra ; unternom⸗ men; ſondern koſtbare Brief⸗Wechſel mit 9700 Wiſſe oa gelehrteſten Leuten unterhalten / unb ſo vieles boch nd zuſammen gebracht, daß ihm nicht leicht jemand zuvergle chen, oder die 3 ten wird. Doch muß man auch dieſes agen, uu s "ils j vorbemeldten Theologi oder andere Erforſcher der Natur fer Zeil, bemuͤhet geweſen/ faſt alle figurirten Steine als Zeichen und Zeugen der allgemeinen Suͤndfluth anzugeben: Ohne daß jemand daran gedacht / die 1 durchs Nau damit anzustellen. Oer berühmte Medicus; Herr Licent. Johann Samuel Carl hat (don vor 32. Jahren eine folide Schrifft in sro zu Frauck⸗ furth Vesti fo er Lapidem Lydium Philofophico-Pyrotech- nicum genennet, ad Offiuom foffilium Docimaſiam analytice demon- firandam, welche deutlich zeuget: Wie von allen Petrefactis, welche ad Regnum animale gehören, (o gut als in denen unberfteinerten, ein Sal volatile durchs Feuer herauskaͤme , und alle Muſchel⸗ und Schnecken⸗ Schalen zu einen Kalck brennkene da hergegen Allez yis Lg Glaſe flute. MU Dieſer ache bin ich geſolget, un abe mit veríóichman Stel N nen dergleichen Examen vorgenommen: M denn bald erfahren, daß man vieles animaliſchen Urſprunges zu ſeyn angegeben / we 550 ed bierdurch gang anders fi ausgewiesen hat. | : Weiter kan ich nicht leugne Paf aus men mittduftíani Cum: lung von Naturalien ſich in dieſes Werck viel p. nas Bal einbringen laſſen, wenn ich mit dieſer Arbeit 5 1 ei Verſuch anſtellen wollen; auch deswegen in dem erſten Abschnitt im letzte | | Auszug der namenklichſten Cabinet⸗Stücke beygeſetzet, damit 125 mit doubletten dienen, oder ſchrifftliche Auskunfft geben, oder auch ſelbſt noch einen, oder mehrere dergleichen Theile, auf P eie dice en beiten im Stande ſey; Da ebenermaſſen Sachen zum Vo | men wuͤrden, wovon in andern Da eiii id mig p | wärtiger, wenige, oder gar feine RE wi tow: Daß ich aber verſchiedene Artickel a bur Sinn Sammlungen von Natur⸗ und S MC l ichten einge: | Mi s als Wu» Collabotator davon gun; oder auch wo nach⸗ qm me 4 rJ UE zh ) es id Vorrede. . mals mein Nahme vorangeſetzt, iſt Urſache; weil dieſe Arbeit offtmals ſehr eilfertig hat unternommen werden muͤſſen; da mir jetzo erlaubet ird ſeyn, was allda noch mangelt, nachzuholen. Die letzten drey rtickel ſind als ein Anhang anzuſehen: Da der erſte, aus denen Dicta- tis des beruͤhmten Chriſtiani Gryphii entſtanden, die ich aber vielfaͤl⸗ tig vermehret; weil bey Verfertigung meines Promtuarii Rerum Na- turalium e Artificialtum ich noͤthig gehabt alle Reiſe⸗Beſchreibun⸗ gen, ſo viel derer habhafft werden koͤnnen, durchzugehen/ dabey zugleich herausgezogen / was vor ſonderbare Speiſen / in⸗ und auſſer Europa Land⸗uͤblich, auch einzeln Perſonen gemein waͤren. Denen beyden letzten Artickeln wird man ihren Nutzen nicht abſprechen koͤnnen, zu⸗ mahl noch niemand meines Wiſſens unternommen, auf dieſe Weiſe eine Peſt⸗Hiſtorie zu ſchreiven, und die Politiſchen Verfaſſungen dabey⸗ zuſetzen; durch welche doch ordinair mehr Nutzen, als mit allen bisher erfundenen Peſt⸗Medicamentis ift geſchaffet worden. Die Reflexio- nes liber die Kranckheits⸗ und Todten⸗Liſten ſind ſchon vor langer Zeit von denen Medicis begehret worden, und hat man bishero nur an we⸗ nigen Nachrichten ſich begnuͤgen laſſen muͤſſen; Da doch in dieſem Wer⸗ cke wenige Tabellen, mit darbey geſetzten Reflexionibus, die gantze Aus⸗ fuͤhrung ziemlich klar machen. Nun hab ich zwar auch meiſt aus Oſt⸗Indien allerhand ſeltenen Haußrath, wie auch Uberbleibſel des Alterthums aufgefuͤhret; es wird mir aber dieſes ſo wenig verarget werden, als dem beruͤhmten Olaus Wornmius in ſeinem Muſes, und Michael Bernhard. Valentini in Maſes Muſcorum, welche man unſtreitig das erſte vor das beſte / das andere aber vor das umſtaͤndlichſte halten kan, eben dergleichen mit hierzu gezogen, und gelehrt beſchrieben haben. | Hab ich ſonſt mit dir nicht einerley Gedancken von einerley Sache, (o glaube / daß ich nicht ſonderliche Meynungen liebe, ſondern bem viel⸗ mehr anhaͤngig bin, welchem die Wahrheit beypflichtet, und auch dir / ſo du mir was beſſers zeigen kanſt. Auſſer dem aber wolle man mir nicht gewiſſe Maſſe in gleichgeltenden, oder wohl gar ungewiſſeren Dingen vorſchreiben; weil hier die Chriſtliche Liebe kan unterhalten werden, ob gleich die Gemüͤther durch unterſchiedene Meynungen/ die keine Glaubens⸗Artickel angehen, ſcheinen getrennet zu ſeyn. Gewiß du wuͤrdeſt auch über manchen Artickel ſchreiben muͤſſen, und wenn es auch nur eine Schnee⸗Flocke anbelangte: Quantum eſt quod nefci- mus! Noch vielmehr bey dem angefuͤhrten monſtro oder dem folliculo moſchifero und andern Materien mehr, (wenn du auch der beſte Ana- tomicus und Phyfiologus waͤreſt,) bekennen; daß unſer gantzes Wiſ⸗ (en hierinnen nur Stuͤckwerck ſey; ja mit Sach aus dem XI IIl. Capi⸗ tel *. 36. ausſprechen: Wir (eben oder wiſſen von denen Wercken des ES or | XX X o Groſ⸗ Vt B1 7 ^ p T GOttes das w n derm bid nd Mie unb. TUS f 1 em im ubrigens gehab eee eft. | GOtt Leben und Geſundheit verleihet, ich ver r Maſſen als ein ei s ree zu ren Dewverdecks Si 8 | ale Jahr einzeln einen Theil Lee werde: 2 i E E 4 5 wid, von — auf e lemal zum Beſten/ weil auc TE Lud riſt i ge ertig d en fei iD ; hem hend « URP LO cmt siae 9 tane aM. P Ii m u nde? ann nba | * Th 1PPI'A "1f | ; 91 * ! ! E E e dad e pa ein Vi gg: ra 5 : Uu 1 * ATH [. HE 4 126 212;0 " / 3 ^ B i $^ Ma mend ISIN N wet 0 tii snb 0 , endi ^o Cane . 00 * f NI 7 t ot fi it M N 2 j 4» N 0 / & «S - d - XM : NN | " Ex. ] ^j c RSS N " . 4 4 * 2 1 7 ES H é gw i " P H ^ 43 n jT - E p * 5 2 * r ti t D. í NT PS SNRC, NIE uid aa Ns "ej "4 | y^ 1 yn. t 15 * & 7 481 à 7 (VR os. : PY WO * * : 2 : WCG IDIHWME 44 * "m * SEC TI a 1 , * . : * 1 " * n 4 ) 1 | Ti 7 IO L M wx ; Di Uo : r R . MhcobwioebeTIL EXAMEN F OSSILIVM LAPIDVM * QVORVNDAM RARIORVM. |. Ot Sibnteefubuma -— verſchiedener We Wirtenteiten, Honderbar figurirtem Beine. I To 1 * r ! ^ [ /. E Mo P ! - Ps P epo! * n OBRA ^ [! 485 ' / Ang ". 5 P M. cL . , i5 *i m P 1 3 1 * lx c j "y 1 * LI 1 ** 4 LI 5 n 5 y i ( 4D * Á 1 ^ 7 : 00 : i V - ^ : 1 2 - ^ » / N 2j ( X E" * 1 ^ ! 37 x * v r ] v ^ 2 . 3 v : da. * i LS VET UP ie E Avv. d EN — 4 i AME ES 7 * » p 8 5 we - » x : , E z ja E 1 Y D su M^ mn VN "7 , D - X 7 . E T MM 1 D ( 8 i 4 o Dj - m, - y » F 3 ^ , "31 - * d f 22 - 4 * " 1 e ; y 3 uu EX É * n | Na y ! 17 Á UB W^ uU Ow t UA ^ M 1 2 1 * Pii j ! 1 H / J S : « ba A 2 : 63a d Á Voie x p EM Aen / t] 3 Pt EPUM | & N 4 * ei „ Vy . - 7 LU , 1 E , " . - E E LI - £o. f ns 2 5 — 4 Verxrichn der Artickel in dem Erſten Abſchnitt. | | Articülüs pL On ſonderbaren Felſen, als Zeugen und Zeichen der all⸗ gemeinen Suͤndfluth. Artic. II Von Rieſen und ihren Knochen. Artic. Von verſteinerten Menſchen und Thieren und ihren Knochen. Artic. IV. Von verſteinerten Muſcheln und | Sch Von e e und Cornubus Ammonis. | ! c. Artic. VI. Von Crocodlls⸗ Gerippen in Schiefer⸗Stein und einer La- eerta auf ſelbigen. Artic. VII. : Bug ec teictte Krebs in einer Schnecke, und andere | auſſer derſelben. ) Arti, VIIiIr. Von denen ſo genennten ſteiner⸗ nen Schlangen⸗ 7 oder Gloſſopetris. 1 ^ Artic. IX. Von denen Echinitis und Bclem- nitis, T Artie. X Von denen TEN e oder Hyſterapetris oder Mutter⸗ und Schaam⸗Steinen, wie Artic. XI. Von einem ſonderbar fieurirfen Stein, worauf ein Reuter auf einem Eſel ſich abgebildet be⸗ | findet. Artic. XII. Von ſonderbar figurirten cis, oder ſogenennten Adler⸗ Stei⸗ nen. Alrtic. XIII. E Von dem Blatter Steine. Alrtic. XIV. Unterſuchung derer Dendritarum und Lapidum dendtoidum. nebſt einem ſonderbaren Baum⸗ Gewaͤchſe, in einer Perlen⸗ Mutter Schulpe, mit einem Baum durchwachſen. Artic. XV. Von vielerley berſteinerten Saa⸗ men und Fruͤchten. Artic XVI. Von verſteinerten Piltzen. Artic. XVII. Von allerhand ſonderbaren Co⸗ rallen⸗Gewaͤchſen. - . Artic. XVIII. Von einem vortrefflichen rothen Corallen⸗Gewaͤchſe/ mit deſſen Wurtzeln und Fundament, ſo aus lauter Tubulis vermicula· . tibus beſtehet. Artic. XIX. auch von denen Cohtis, (0 ein Von ſonderbaren Stern⸗ und 7 v dud Glied vorſtellen. Raͤder⸗Steinen. A 2 Artic. XX. Artic. XX. Von ſonderbaren get Steinen. Artic. ; Sineſiſcher Wuͤrffel⸗Stein. Artic, XXII. t Von verſteinerten Spi Canten und Frantzen. Artic. XXIII. waͤchſen. | Attic, XXIV. Von ſonderbaren Lryſtall⸗Ge⸗ Artic. XXXII. Von dem Schleſiſchen Eiſenwerck zu Malmitz im Glogauiſchen |. Sürfientbum unfern Sagan. XXXIV. Artic. ben oder Von dem reftaurirten und wieder⸗ um in Gang gebrachten Gold⸗ Bergwerck bey Zuckmantel im Fuͤrſtenth Neyße in Schleſien. Artic. XXXV. Von Edelgeſtein⸗Muttern, oder Von ſonderbaren Ertz⸗Stuffen vonEdelgeſteinen aus was bor einem Grunde ſie gewachſen. Artic. XXV. Von ſonderbar ſigurirten Edel⸗ XXVI. geſteinen. Artic. Von einem groſſen allhier zu Breslau ſich befindenden Rubin, und denen groͤſten be⸗ kannt gewordenen Diaman⸗ g Artic. XXVII. Obſervation von der Matrice, oder Geburthslage des Birn⸗ ſteins/ wie auch von Infe&tis und kleinen Thieren, ſo man darinnen antrifft. Artic. XXVIIL Von einem geglaubten unb wah⸗ ren Spinnen⸗Steine. Artic. XXIX. Von (o genennten Donner ⸗Kei⸗ en. ö . Artic. XXX. | Von denen Malteſiſchen geſiegel⸗ ten Erden. Artic. XXXI. v3 5 Von der Terra ſigillata Magni Plusnicenſi oder von Groß⸗ Plußnitz, im Toſtiſchen Creyß/ Oppeliſchen Fuͤrſtenthums, und noch anderer Schleſiſchen eſiegelten Erden. 5 f 9 Artic. XXXII. Von der Sineſiſchen rothen, und weiſſen Nieſe⸗Erde, Tenícheé genannt. s (o) A880 Druſen. Artic. XXXVI. Von einem unweit Goͤrlilz ge⸗ fundenen metallenen Bildchen, fo vor ein Goͤtzen⸗ Bild der Iſis gehalten wird. Artic. XXXVII. Von denen zu Carlsberg in Sie⸗ benbuͤrgen gefundenen vielen Roͤmiſchen Nummis, auch Lei⸗ chen⸗Steinen mit Lateiniſchen Inſcriptionibus, darunter einer von Achat 200. Pfund ſchwer. Artic. XXXVIII. Neue Entdeckung vieler heydni⸗ ſchen Todten⸗Toͤpffe in unter⸗ ſchiedenen Orten unweit Breß⸗ lau; Als zu Grabiſchen, Klein⸗Muchbar, Gan⸗ bau, Poͤpelwitz c. Auch was nach der Publication Hr. Leonh. Dav. Her- manni Maslographiæ daſelbſt ſonderbares angetrof⸗ fen, oder darinnen nicht beruͤh⸗ ret worden; wie auch von dem zu Lignitz und Jauer davor gehaltenen Heydniſchen alten und Monumento. a Artic. XXXIX. Kurtzer Auszug meines bromtua- rli rerum Naturalium & Arti- ficialium und in wie weit von der Publication an, dieſe Sammlung ſich vermehret. Erſter 72 2 — 8 x uc u jJ D / 2 qi) : Von ſonderbaren Je Sündfluth wollen ietzo die meiſten rerum 6 P 2 ſey nicht unmoͤglich, Naturalium Scrutatores am deutlichſten aus de⸗ daß auch dergleichen ſchon bey der Er⸗ ſchaffung der Welt entſtanden, als nen ſtratis ſupra ſtratis der Erden erweiſen; ſich das Waſſer von der Erde geſchie⸗ den, und ſich in ſonderbare Oerter ge⸗ ſammlet, daß man das Trockene geſe⸗ hen. Daß aber die in Stein einge⸗ druckten und ſelbſt verſteinerte Mu⸗ ſcheln und Schnecken, ſo man ietzo vielfaͤltig in ſelben antrifft, von bit ſer Zeit darinnen geblieben zu ſeyn vorgegeben wird, als der allmaͤchtige Schoͤpffer am dritten Tage durch ſein allgewaltiges Wort dieſes bewerck⸗ ſteület, reimet ſich gar nicht; weil die⸗ ſe Creaturen allererſt hernach erſchaf⸗ fen, und viele andere Seltenheiten in der Erde, als inſonderheit verſteinerte allgemeinen Suͤndfluth. Andere aber ſagen, es ARTICVLVS I. Felſen, als Zeichen und Zeugen der all⸗ gemeinen Cünbflutb, — ter ꝛc. angetroffen werden : Alſo rech⸗ net man dieſe, mit mehrerem Grun⸗ de zu denen Zeichen und Zeugen der Es iſt nicht ſchwer zu begreiffen, daß da das Waſſer gewaltſam aus allen Brunnen der Tieffe hervor ges brochen, daß dieſes nicht viele Erde und Schlamm mit heraus geſtoſſen, und das Unterſte zu Oberſte gekehret; it. da die Fenſter des Himmels ſich auf⸗ gethan, und gleich Wolckenbruͤchen gantz auſſerordentliche Regen herab geſchuͤttet; dieſe Fluthen auch gegen Jahr und Tag ungleich mehr als ie⸗ tzo das Meer und die Waſſer⸗Wo⸗ E gebrauſſet; hat dieſes von denen Bergen die Erde gleichſam abgewa⸗ ſchen, daß jetzo nur die greßlichen Fel⸗ fett, als Sceleta ſtehen blieben; wel⸗ ches alles zuſammen ſufficient genug geweſen, Strata zu formiren, oder die ſchwereſte Erde, oder gar Steine un⸗ ten zu legen, die Leichtere daruͤber und die Leichteſte am alleroberſten, Knochen, von Menſchen und Thieren, wie man auch wuͤrcklich wenn man Graͤten von Fiſchen, ja derselben gan⸗ tze Abdrucke Baͤume, Pflantzen, Blaͤt⸗ | * perpendicular die Erde in den Berg⸗ wercken durchgraͤbet, alfo antrifft. () (*) vid. G. F. Mylii Mæmorabil. Saxon, ſubterran. pag. 9. und M. D. S. Buttners Rudera Diluvii tefles pag. 56. 60. Franc. Erneſt. Brisckmanni Magnalia Dei in locis ſubterran. Part. II. pag. 680. inſonderheit 7ob. Strachey Deſeription of the Strata in ebe Coal Mines of Mendip in Sommesſeishire, welcher die Strata auf 4. Meilen lang und breit in Engelland beſchrie⸗ ben und abgebildet, wie ſie nebſt andern Foſſlien daſelbſt zu befinden; davon man zu⸗ gleich Nachricht in Edward, Luidii Litbopbylacii Britan. Fehnograpb. antrifft, Epiſt. Ill. P. io. j B e De 11 Erſter Abſchnitt/ Ja wenn man uͤberall die Superficiem der Erde eine Meile tieff, als eine Zwie⸗ bel abſchaͤlen koͤnte, wuͤrden gar ſehr viele erbaͤrmliche Zeugen und Zeichen der allgemeinen Suͤndfluth hervor kommen, und dieſe ebenfalls meiſt nach ihrer Schwere entweder hoch oder tieff liegen; die jeden zum Erſtaunen brin⸗ gen, und die deutlichſten Beweißthuͤ⸗ mer hiervon darlegen. Wie denn auch von der Abſchwemmung die Berge oben ſpitziger, als unten ge⸗ worden: Ja man will gar wahrge⸗ nommen haben; daß dieſe gegen We⸗ ſten und Nordweſten gemeiniglich ſtehler ſeyn, weil die Fluth daher gen Oſten getrieben, welche nothwendig von dieſer Seite mehr Erde, als von denen andern wegreiſſen muͤſſen; Auch die Baͤume in denen groͤſten Tieffen alſo liegende, oder nach dieſer Plaga zu, angetroffen werden. Herr Chri⸗ ſtian Lehmann ín feinem Hiſtori⸗ ſchen Schau⸗PDlatz derer natuͤrli⸗ chen Merckwürdigkeiten in dem Meißniſchen Ober⸗Ertz⸗Gebuͤrge (IV. Einth. I. Cap. pag. 182.) ſchreibet Da» her folgender maſſen: Die Felſen in Meißniſchen Ertz⸗Gebuͤrge ſind kluͤff⸗ tig, von groben weißlichten Sand⸗ Steinen, am aͤuſſerſten Ort allent⸗ halben gemeiniglich beſtoſſen, daß man wohl mercken kan, wie die Suͤnd⸗ fluth daran gearbeitet, derer Merck⸗ mahle man auch unter der Erde da⸗ ſelbſt wahrnehmen kan, wie ſie das Land von Abend gegen Morgen ge⸗ ſtuͤrtzet habe: Und dieſes haben ande⸗ re Naturkuͤndiger 8 gleiche Maſſe obſerviret: Inſonderheit hat Herr M. David Sigmund Buͤttner Ru- dera Diluvii teftes; das iſt Zeichen und Zeugen der Suͤndfluth in Anſehung des jetzigen Zuſtandes unſerer Erd⸗ und Waſſer⸗Kugel, inſonderheit der darinnen vielfaͤltig auch zeithero im Querfurtiſchen Revier unterſchiedli⸗ chen angetroffenen ehemals ver⸗ ſchwemmten Thiere und Gewaͤchſe 12 Erſter Artickel. ausgefuͤhret. Er hat darinnen den Beweiß dieſes Straff⸗Gerichtes nicht allein von den verſchwemmten und verſteinten Dingen hergenommen, ſondern trifftige Beweißthuͤmer, aus jetziger Erd⸗Beſchaffenheit voran ge⸗ ſetzet. Erſt ſuchet er zu beweiſen, daß wie GOtt alles gut geſchaffen, auch die Erde muͤſſe beſſer geſchaffen, oder das allervollkommenſte fruchtbareſte und geſundeſte Luſt⸗Revier der Men⸗ ſchen geweſen ſeyn; Und daß die Exe- cution des Goͤttlichen Fluches dieſelbe mehr durch die Suͤndfluth, als bald nach dem Falle, betroffen. Er kan ſich daher nicht vorſtellen, daß die Berge von aller Erde entbloͤſſet, als erſchroͤckliche aufgetbuͤrmte und uner⸗ ſteigliche Felſen, mit ſumpffichten Tief⸗ fen, die jego nur Retiraden der giffti⸗ en Thiere und ſchaͤdlichen Ausduͤn⸗ ungen abgeben, alſo geſchaffen, ſon⸗ dern die fruchtbare Erde waͤre von den Fluthen abgewaſchen, auch viele Fel⸗ ſen und Berge durch Erſchuͤtterung umgeſtuͤrtzet worden, daraus die un⸗ terirdiſchen Hoͤhlen entſtanden, ſo gar deutlich darinnen, aus denen ge⸗ geneinander liegenden und ſich tzenden Stein⸗ Waͤnden, warzuneh⸗ men. Ich ſetze noch dieſes hinzu, daß denen Berg⸗Verſtaͤndigen gantz wohl bekannt, wenn ſie am Tage einen maͤchtigen Gang auf einmal / inſon⸗ derheit in Thaͤlern, nahe hohen Ber⸗ gen entdecken, daß dieſe Freude nicht lange waͤhren wuͤrde, weil wie ein ſol⸗ cher Gang angefangen, alſo auch auf einmal aufboͤren wuͤrde, und unfehl⸗ bar von der Hoͤhe muͤſte herab geriſ⸗ ſen und geſtuͤrtzet worden ſeyn: Oder auch wenn in denen Gruben ein Gang auf einmal ſich abſchneidet, und denn Erde oder Berg erfolge, (welches ſie einen darzwiſchen geſchoſſenen Kamm nennen,) fo arbeiten fic nach der Stunde fort, da ſie denn dieſen Gang wiederum alſo antreffen, wie er von dem Ende abgebrochen worden; wel⸗ gelehrt geſchrieben und demonſtratiyiſch ches auch eine Anzeigung * Daß aber eben dergleichen fic) ereignet, bey denen Stein⸗Kohlen Gruden, die unlaͤngſt bey Saint Chaumont in Sranckreich entdecket worden: Iſt aus der Relation, die der be» ruͤhmte de Juſſen hievon in der Acad. Royale des Sciemces Anno 17:8. abgeſtattet, deutlich zu erſehen; und von unterſchiedenen Lagen von Erden, Sand, Thon und bey Grabung eines Brunnen in Amſterdam fid) gezeiget, vid. Fernb. Farevinus in fei» ner Geograpbia general. € / 13 wie durch die Brunnen der Tieffe die unterſten Felſen zerriſſen, und durch die Flukhen auch die hoͤchſten in die Thaͤler geſtuͤrtzet worden. Daher nach Moſe das Wort "^22 eine Zer⸗ nichtung oder vielmehr eine Deſtru- tion helſſet, als die Suͤndfluth an⸗ deuten ſolle: (vid. Tac. Frider. Reimanni Hiſtor. Literar. Autecliluv. pag. 5 l.) Der beruͤhmte Herr D. Georg. Wolffg. W'edel in Exercitat, de: Unicernu & Ebore Foſſil. beſchreibet dieſe gewaltſame Zerruͤt⸗ tung der Erde und Straff⸗ Gerichte Gottes, durch die Suͤndfluth folgen⸗ dermaſſen: „Si concipiamus vim aqua- rum, füb gravioris faltem tempeſtatis in- yſultum particularem; quid de univerfi „Orbis diro paroxiſmo cogitabimus, & „Poli ütriusque cvjia£a graviffima? Ex- horreo, dum hzc cogito: Coelum ter- „rx indixit bellum. Globus terraqueus ,totus ſubmerſus, continuatis procellis, „rugientes ventorum globi, rapidiffima | „nimborum volumina, ſumma exæſtuan- ,tium aquarum præcipitia, diriffimi flui- dorum inſultus, montium & convallium - wfragofi fremitus, triſtiſſimi mugitus ba- - srathrorum , horſum, voríum disjecta „omnia, quam non quæſo vim exerue- rint? Vix concipi poteft, vix fatis effer- ^ii, nedum defcribi. Ideo ne terra qui- | ,dem potuit firmare fuum folum, quin. „& defüper experta fuerit ſuecuſſationes villas, everíà , disje&ta , dirupta, quaffata, . "neque enim verba ſuppetunt ſatis ad ex- „primendum; & preſſione illa duplica- ,ta irati ætheris, & ravefactarum, ebul - „lientium, ferocientium aquarum, motus SS inteftinos in viſceribus fuis, in centro . »Jquafi ſuo, paſſa horrendiffimos, fumma — dem Suͤndenfall der Acker verfluchet worden, Dornen und Diſteln getra⸗ „imis, ima fummis turbata, confufà, di- Q,;uutà univerfa. Cum ergo & fub mi- s ferrima illa turbarum facie extra fuos. terminos totus terrarum orbis quafi di- „motus fit, cur non potuerint ſubmerſa s», & in abyffum przcipitata cadavera & s damno tanto etiam commoda in hoc quadam à reſurgentis grati divinæ ra- diis exoriri, ut & ip(a hzc oſſa teſten ytur.poft tot fecula, velut. hiftoria. viva s quedam, deplorandi illius ftatus. reli- y» quias. ;&c.y Ich begehre hier nicht zu leugnen, daß allbereit bald, nach gen, und dadurch denen Alt⸗Vaͤkern ihre Acker⸗Arbeit ſchwer gemachet: — Ekrſter Abſchnitt, Erſter Arrickel. dd Dieſes aber glaube ich doch, daß die voͤllige Execution des Urtheils mehr durch die Suͤndfluth, als bald nach dem Fall geſchehen: (Gleich wie es mit dem Menſchen gegangen, da GGCT ebenermaſſen geſaget, des Tages da du ſuͤndigen, oder mein Gebot uͤber⸗ treten wirſt, ſolt du des Todes ſterben, gleichwohl bat die Langmuth Gt: tes die erſten Menſchen viel 100. Jah⸗ re lang leben laſſen.) Weiter bedencke man die hierdurch ruinirfe Exd⸗Flaͤche, und ſtelle ſich die muͤhſame Arbeit vor, welche die erſten Menſchen gleich nach der Suͤndfluth beym Anbau des Landes etliche Jahr hindurch muͤſſen gehabt haben: Ge⸗ wiß ich glaube, daß ſie duͤrfftig genug, und meiſt im Anfange von Milch der Thiere gelebet; Auch deswegen ſich unterſtanden, aus Mangel andere Nahrung zu ſuchen oder das Vieh zu tbfen und deſſen Fleiſch zu eſſen. (vid. Dom. Bromm Pfeudodoxia Epidemic, it. Joh. Clerici Paraphraſ im Geneſin (verf, 29. pag. 13.) Inſonderheit die auserle⸗ ſene Anmerckungen uͤber allerhand wichtige Marerien und Schrifften, (Part. III. pag. 247.) Er (aget: „Vor »der Sündfluth hat niemand ! » Sleifcb geſſen / als aber Noa mit ſei⸗ „nen Kindern aus dem Kaſten gegan⸗ gen, haͤtten fie müffen Fleiſch effe, „weil fie keine Stücbte gehabt, und „auch fo gute Fruͤchte nicht gehabt, vals ſie vorherd geweſen. Wer wird ſich ferner einbilden, daß vorhero nur ein drittes Theil der Er⸗ den von Waſſer unuͤberſchwemmet geweſen, wie es doch hernachmals worden, und von dieſem dritten Theil wieder eine Helffte gantz unfruchtbar, wegen der unerſteiglichen Gebuͤrge worden, groſſe Sand⸗Wuͤſten und gleichſam Sand⸗Meere, wie die Wuͤ⸗ ſten Zar in Libien, wo auf roo. iet» len kein Tropffen Waſſer anzutref⸗ fen, und viel mehrere dergleichen ent⸗ ſtanden: Nicht zu gedencken der Feuer⸗ ſpeyenden Berge, die offtmals gantze Städte und Flecken verbrennen; der unergruͤndlichen Strudel, die die arb». ſten Schiffe, fa fo gar Wallfiſche mit dem entſetzlichſten Bruͤllen verſchlin⸗ gen, oder an den Felſen im Meer in Stuͤcken zerſchmeiſſen ꝛc. it. daß pA I5 Gegenden von Afia, Africa und Ame- rica gleichſam vor Duͤrre brennen; Eben wie das Nordiſche Europa, Aſia und America von Kaͤlte Schnee und Eiß gleichſam erſtarret iſt: (Welches wie es gantz anders bey dem Wuͤr⸗ bel⸗Lauff und Abſtand der Sonnen ſeyn koͤnnen, Burner in ſeiner Tbeoria Telluris und Büiner l. c. (pag. 97.) qt wieſen.) Trifft denn dieſes mit der weiſen Hand Gottes und Guͤte des groſſen Schoͤpffers uͤberein, da er bey allen Wercken der Schöͤpffung ſich vernehmen laſſen: Siehe, es war alles ſehr gut? O nein! So enge, unartig und armſelig ift die Erde nimmermehr von Gott erſchaffen worden. chert Buͤttner kommet endlich auch auf den Untergang alles Flei⸗ ſches, und ſtellet die allgemeine un⸗ terirdiſche Schedel⸗Staͤtte bey Kno⸗ chen von Menſchen und Thieren vor, inſonderheit die Muſcheln und Schnecken. (Von welchen allen wir unten handeln werden) Hier aber ſtelle dir einige Abbildungen, derglei⸗ chen von Erde entbloͤſten und abge waſchenen Berge und Felſen, aus verſchiedenen Laͤndern und Theilen der Welt, deren Herr Chriſtian Leh⸗ mann im Hiſtoriſchen Schau⸗Platz derer natuͤrlichen Merckwuͤrdigkeiten im Meißniſchen Ober «Gri. Gebuͤrge (IV. Eintheil. 1. Cap. pag. 180. feqq. ) Herr Scheuchzer in Feinere Alpino, it. unten genennter Neubeßß und viele andere noch mehrere beſchrieben, und in Kupffer abdrucken laſſen: | rab. 1. Tab. I. num. I. und 2. ſind Felſen Lit. A auf dem Meiß niſchen Ertz⸗Gebuͤrge fo Num. 1. cherr M. Sam. Dav. Bülener in Rud. und 2.) Diluy.teft. Tab. V. und VI. aus Herrn Chriſtian Lehmanns l. c. (W. Ein- theil. Cap. 1. pag. 182. und 184. Tab. B. | und D.) vorgeſtellet, dabey die Kupf⸗ fer⸗Abdrucke von A. und C. nicht viel anders n f nano id) 3 (Tab. 1. Num. 3. der ſo genennteczirſch⸗ ied Sprung in Kayſer Carls Bade bey Schlacken werda, welcher mei nes Wiſſens noch in keinem Buch ab⸗ geſchildert ſtehet. | | (Tab. I. Num. 4. Sind Felſen bey Konchenge Num. ) in Engelland aus dem koſtbaren Wercke des Kayſerl. Baumeiſters po^ Bernhars Fiſchers von Er⸗ lach Entwurff einer Hiſtoriſchen Erſter Abſchnitt, Erſter Artickel. | 16 "rchiteciur (Libr. Il. Tab. XIV.) und Jab. Bowes verſchiedenen Praſpecten in, und um Londen, woſelbſt eine kurtze Engliſche Beſchreibung untergeſetzt; So im Teutſchen alſo lautet: Proſpect von Stonchenge auf der Nord und Weſtlichen Seite: „Sronchenge So mitten in der 6. „Meilen von Salibum entfernten „Ebene liegt, wird fuͤr eines von „den Wundern Engellands gehal⸗ „ten. Es beſtehet in einer Henge „groſſer roher Steine, welche in „einer Rundung fo unordentlich „beyſammen ſtehen, daß es un⸗ „moͤglich dieſelben zu zehlen. Ei⸗ „nige derſelben ſind bis 30. Fuß „hoch / und etliche davon liegen Creutzweiſe auf den Spitzen andern / auf welche fie keine menſch⸗ »licbe Krafft ohne Huͤlffe der Ma- "inen bringen koͤnnen: Da nun »übetoif bie jetzo keine Wagen „bekannt / welche ſolche abſcheuli⸗ che Laſten von Steinen zu fuͤhren „faͤhig; fo kan fid) niemand ein» »biloen, wie ſolche da hinauf ge „kommen: Es iſt auch dieſer Art „Steine bis 100. Meilen weit da herum nicht zufinden/ auch kein „Stein Bruch in ſelbiger Gegend. „Die mehreſten aures ſchweigen „von dem Bau dieſes munoetbas un Werckes, die Beſten begnuͤ⸗ „gen ſich mit ungewiſſen Muth⸗ maffungen. 2c,,, Wilhelm und Joh. Blaeu in Novo Atlante Tom. IV. pag. 142. ſind die erſten, ſo ſchon vor 92. Jahren dieſe ſonderbare Felſen in Kupffer gebracht und alſo beſchrieben haben, da, weil dieſes koſtbare Werck in wenig Haͤnden, ich die gantze Be⸗ ſchreibung herſetze: Mitternachtwerts ohngefehr 6. Meilen von Sarisbury ſiehet man auf dem ebenen Felde (bas mit ich des Cicerozis Worte gebrauche) ein thoͤrichtes Gebaͤude; dann in dem Graben ſind groſſe und ungeſchickte Steine deren eiliche XXVII. Fuß hoch, VII. Fuß breit gleichſam als eine Kro⸗ ne, in dreyfacher Ordnung aufgerich⸗ tet; Und uͤber dieſe wiederum andere uͤberzwergs geleget ſind, daß es ſcheint als wenn ſie hingen: Daher — 5 io CÁren zn" Da D/eiler CGerteiie der Je eibenbotgr [2773 Me nien Ola. Cres eb tan e. Ne, der So con Eno clan d. : tornetenges auf der ardtchen weite & Wein ven uL E z/ D tz T£/ UL z uU Ser: Dey Hil- Gee 2 Aer Jio pori SDeorint, Arantuns. 42 — 2 Das He a. Sas Sitrthar Later - | . Her Aid neh Ber Flu mit den doppelten: €cho-5. Cin li mie eu. umgeKehrter Zuck. ^ JÜutt 526 Die bellen Hach , rau haus.à Hen aug ae Jch. b ge E geſchildert ſtehet. Steine deren etliche XXVII. Fuß hoch, (Tab. 1. Num. 4. Sind Felſen bey Sonchenge VII. Fuß breit gleichſam als eine Kro⸗ Num. 4) in Engelland aus dem koſtbaren ne, in dreyfacher Ordnung aufgerich⸗ Wercke des Kayſerl. Baumeiſters tet; Und uͤber dieſe wiederum andere Joh. Bernhard Fiſchers von Er⸗ uͤberzwergs geleget ſind, daß es ſcheint lach Entwurff einer Hiſtoriſchen als wenn fie hingen: Daher wir 8 au rab. I. Num. j) ſen aus Tob. Neubofs Sina oder Ge⸗ ſeyn und die Felſen wie Saulen in die Tab. XXXVIII. pag. 1064. Conf. Martini — fien Saͤulen, oder Pfeiler befinden fich (Tab. 1. gleich ſiehet, das erſte hier Sub. Num. 6. vorſtellig mache. Denen allen wir die wundernswuͤr⸗ Num. 4 auch Seonebenge zu nennen pflegen, wie Chorea Gigantum von der Groͤſſe. P. P. Die Unſrigen rechnen das mit unter die Wunder⸗ Zeichen: Von wannen aber ſolche groſſe Steine kommen, weil in dem gantzen Lande ſie alſo aufgerichtet worden, darob iſt fi zu verwundernrn. Num. 5 Sind die ſonderbaren Sd ſandſchafft an den Tartar⸗ Cham: So bey Suit, Teen in China anzutreffen Hoͤhe ſtehen, (in der Hollaͤndiſchen Edition von 1665. pag. 67. und 68. in der Teutſchen aber von 1669. pag. 73. Wie auch daraus in Eraſini Francisci Oſt⸗· und Weſt⸗ Indiſchen wie auch Sineſiſchen Luſt⸗Garten. Part. Il. Martini Atlant. Sinic. p. 81.) Die deutlich⸗ von der Natur aufgeſtellet in den Pfei⸗ ler Geſteine, vorn am Scheibengerger Huͤgel, welches, weil es dem, was u Nicolſtadt bey Lignitz unwellUoll oder Walſtadt ſich befindet, gantz dige Adersbachiſche Stein ⸗Gebuͤr⸗ ( Tàb. I. ge T. I. No. 7. beyfuͤgen, zumal da fid) Num. 7) noch niemand die Muͤhe genommen, etwas davon aufzuſchreiben, auch in dem groſſen Uszverfal-Lexico, zwar der Titul Adersbach, nichts aber von dieſen daſelbſt befindlichen Merckwuͤr⸗ digkeiten was anzutreffen iſt; Auſſer daß der gelehrte Herr Gottfried Langhanß Con- Rector bey der Schu⸗ le zu Landes hutt bey einem Actu Ora- torio An. 1734. den 20. Julii ein Pro- .— éditer Abſchnitt, Erſter Dieci | ter Sie des Ronigreichs Boͤhmen bey den alten Hiſtorien⸗Schreibern 18 „im Koͤnigsgraͤtzer Krayſſe, an der „Schleſiſchen Graͤntze , 2. Meilen von „Landeshutt und folglich an der „Bohmiſchen Seite des Fuſſes von „dem groſſen Schleſiſchen Rieſen⸗ v»oder Schnee⸗Gebuͤrgen; dem Hoch⸗ kaum Bauſteine zu finden, und wie graͤfflichen auſe von Colowrath „zugehoͤrig; Es formiret ſolches in vſeiner Lage gleichſam einen halben „Mond, und fiebet von weiten einen , ,Amphitheatro, fo fid) allmaͤhlich erhe⸗ „bet, nicht unaͤhnlich. Wenn man „von Merckelsdorff, welches etwan seine gute viertel Meile, gegen die „Schleſiſche Graͤntze zu, davon lieget, „hinaus faͤhret, pralentiret fid) ein „nicht allzugroſſer, aber gar hoher „Berg, welcher eben die Natur des „hinter ihm liegenden Stein⸗Gebuͤr⸗ „ges hat, und von demſelben durch „ein Thal abgeſondert iſt. Die Laͤn⸗ „ge deſſelben erſtrecket ſich wohl auf „eine halbe Meile. Die Breite gegen „Boͤhmen zu habe niemals recht er⸗ fahren koͤnnen, allem Anſehen nach „aber wird ſie nicht geringer als die „Laͤnge ſeyn, wie denn durch daſſelbe „kein ordentlicher Weg gehet, auch die „Beſchaffenheit des Ortes ſo unweg⸗ „ſam, daß es auch wohl nicht moͤglich „einen dadurch zu machen, auſſer daß „ die des Orts kundige Jaͤger, oder die, „ſo Holtz darinnen machen, durch ge⸗ „machte Stege, und Bruͤcken etwa „drinnen herum zu ſchweiffen wiſſen „mogen. Es beſtehet aber ſolches „wunderſame Gebuͤrge ſelbſt aus lau⸗ „ter ungeheuren, groſſen, neben ein⸗ „ander gleichſam aus der Erden her⸗ „ausgewachſenen Sand 7 Steinen, „welche wie die Cryſtallen⸗Zacken auf „ihrer Matrice als Thuͤrne oder Obe- „lisci faſt Bleyrecht in die Hoͤhe ſtehen. gramma von einem Bogen publiciret, „Etliche derſelben erſtrecken ſich auf ſo von dieſem Stein⸗Gebuͤrge handelt. Daraus wir, weil ein einzeler, und wenige mal gedruckter Bogen, nicht jeden zu handen kommet, folgendes melden. Den Eingang aber aus des gelehrten Medici in Breßlau 602555. — Henr. Burgharti Itiuere Sabothico herbey⸗ bringen weil auf vorhergehender Ta- bella alles ſehr klein hat abgebildet (Tab. I. werden muͤſſen (Tab. I. Lit. B.) „ Die⸗ Lit. B.) „ſes lieget an der Mittags⸗Seite von „Adersbach einem anſehnlichen Rit⸗ | „So. 100. auch wohl mehr Schuh in | Dit Hohe, ihre Dicke aber iſt febr un⸗ „terſchiedlich, doch mochten die mei⸗ fien maͤßige Thurn oder Paſteyen „Dicke haben: Die aͤuſſerliche Form „iſt wohl mehrentheils cylindriſch oder „coniſch, aber fo irregulair, ausgebro⸗ „chen, krumm und ungeſchickt, daß ſie „zuſchoſſenen oder halb eingefallenen „Thuͤrnen und Mauren gleich kom⸗ „men. Es ſtehen dieſe Steine an den „meiſten Orten ſehr nahe beyſammen, B daß „daß man entweder gar nicht, oder „doch kuͤmmerlich darzwiſchen hin „kan; doch finb fie auch hinwiederum „unten f „an andern Orten feparitet, daß eini⸗ „ges ſandichtes Erdreich darzwiſchen „wohl „lieget, und ſie auf einer Seite halb, „auf der andern ein Viertel bedecket. „Wo ſie ſehr nahe an einander ſtehen, „hat ſich in den Ritzen hin und wie⸗ „der noch Erdreich verhalten, in wel⸗ „ches die Baͤume, fo weyland, da fie noch mit mehrern Erdreich bedeckt „geweſen, vielleicht viel haͤuffiger als „ietzt darauf geſtanden, noch ihre „Wurtzeln ſtrecken, und etwas Nah⸗ erung ziehen, aber gleichwohl immer „mehr und mehr verdorren. Die „Steine ſind oben meiſtens gantz „kahl, auſſer einige mit moßichten „und Wurtzel⸗vollen Boden bedecket, „welcher aber im Sommer ſo aus⸗ „dorret, daß man alles zu Pulver „reiben koͤnte. Unten um die Steine herum iſt das Erdreich gantz fan dich, und (o milde, daß es unter den Fuͤſſen weichet; Doch an ei⸗ „nigen Orten wo es feuchte, mit et⸗ „was Graſe bewachſen; An andern, „wo das Waſſer nicht genugſam ab⸗ 3 9 „lauffen kan, ſehr moraſtig. Ob es „wohl ziemlich unwegſam zwiſchen „die Stein⸗Felſen hinein zu gehen, „dergeſtalt, daß man auch das dar⸗ „zwiſchen gemachte Holtz, nicht an⸗ „ders als im Winter durch gemachte „Aufflauffe und Bruͤcken zwiſchen den „Felſen auf Schlitten herausbringen „fan; iſt doch noch eine Oeffnung, „durch welche man eine ziemliche „Strecke hinein kommen kan, ob man „wohl dabey allerhand Wendungen „um dieſe natuͤrliche Obeliſeos herum „machen, und einen Bach gar offt „traverſiren muß: Denn es kommt „durch eben dieſe Oeffnung ein kleines „ſehr helles und friſches Waſſer un» „ter und zwiſchen dieſen Felſen her⸗ „vor, daß man auch, weil der Bach „an manchen Orten die gantze Oeff⸗ „nung zwiſchen den Steinen einnim⸗ „met, Bohlen legen muͤſſen, weil man „ſonſt wegen Tieffe des Baches und „Triebſandes nicht fortkommen wuͤr⸗ „de. Auf dieſem Wege muß man et⸗ „liche, beſonders aber einmal, (did »fden febr hohen und groſſen Felſen, »fo wie Mauren von den groͤſten Qa» Erſter Artickel. 20 fien neben einander in die Höhe yſteigen, durchpaſſiren, daß die balſage aum 2. oder 3. Ellen breit, „oben zu aber noch ſchmaͤler ift, ja wohl gar zuſammen gehet, und da⸗ „her verurſachet, daß es im heiſſeſten „Sommer darinnen friſcher, als in einem Keller ja das des Ba⸗ ches auch fo friſch ift, daß ich weder „Fiſch noch Froſch darinnen geſehen, „auch ſagen hoͤren, daß es keine leide. „Zu Ende dieſes Ganges, wenn man vetliche hundert Schritte hinein fom» „men, fan man, wiewohl mit groſſer „Muͤhe, auf ſehr milden Sande, auf „einen ſolchen Felſen hinaufklettern, „und etwas weiter in die Steine bine ein ſehen, man höret auch Waſſer, „gleichſam als aus einer Rohre, ber» „Unter fallen, welches hernach den „vorbenennten Bach formiret; und „ehe er gar heraus kommt, noch ande⸗ re darein fallende Baͤchel mitnimmt; „weiter aber iſt nicht wohl zu kom⸗ „men. Bey dem Eingange dieſes „Weges befindet ſich eine Wieſe, auf „welcher auch einige dergleichen Fel⸗ „ſen ſtehen, gleich als ein cylindriſch „oder coniſches Gefaͤſſe auf einem Ti⸗ „ſche, mit ein wenig Waſſer oder „ſumpffichten Weſen umgeben, wel⸗ „ches aber tieff nicht ſeyn kan, weil ſo „ungeheure Laſten gewiß einen recht⸗ „ſchaffenen Grund unten haben müfe „ſen. Die Steine ſind, wie man leicht „erachten kan, nicht won der fefleften „Art, ſondern ſehr friables. Der Kieß, „aus welchem fie befleben, ift ſehr „grob, und das Wetter gar vermoͤ⸗ „gend ihn aufzuldſen, daher um die „groſſen Felſen genug ſolcher herab „gefallener Sand lieget, den der Re⸗ „gen herab gewaſchen, und in die „Steine ſelbſt rechte Furchen gema⸗ „chet. Wenige ſind von etwas zaͤr⸗ „terer Subflanz, und daher auch haͤr⸗ „ter, doch glaube nicht, daß einer zu „Schleiff⸗ oder Muͤhlſteinen tuͤchtig. „Sie fino uͤberhaupt febr pores, ba» „her fie das Waſſer, fo oben auf »fie faͤllt, bald hoch bald niedrig wie⸗ „der ausſchwitzen. Stehen groͤſten⸗ „theils perpendiculariter in die $5» „he, doch lehnen ſich auch einige ge⸗ „gen die andere, entweder von Na⸗ „fur, oder weil fie umgefallen, oder „von dem Wetter umgeſchlagen wor⸗ | den. * Mersbac erxſes de i : 3 ams d urcfaro. Nr 26, ent. 5 H O E [5] — 11 EeErſter Abſchnitt, Erſter Attickel. 22 „den. Manche haben wie die Cryſtal⸗/ der Waſſer und Fluthen, inſonder⸗ „len Zacken, wohl auch Ecken und La- | bereit. im Fruͤblinge dem Schnee, „tera, aber in keiner Regularität, die im Sommer aber den hefftigen Platz⸗ »mehreſten ſind gantz unförmliche Regen zuzuſchreiben, aus welchen, „Klumpen, fo abgedeckte halb einge⸗ zuſamt deneh Quellen, Bache entſtan⸗ »fallene Thuͤrme, oder Paſteyen vor⸗ den, da, wo fie hindurch ſtreichen, man „ſtellen. Einige haben von der Eis deutlich gewahr wird, wie unterhalb „ur, die fie etwan machen, beſondere die Stein⸗Felſen durch die Laͤnge der „Nahmen bekommen, dergeſtalt, daß Zeit gleichſam ausgewaſchen wor⸗ „der eine der Moͤnchsſtein, Num! 3. den, fo daß fle wuͤrcklich oben viel di⸗ vein anderer der Zuckerhut, Num. s: cker als unten ſich befinden. Er ſe⸗ „weil er wuͤrcklich oben viel breiter tzet aber bald dabey, daß die Fluthen als unten, noch ein anderer der Pre⸗ und verlauffende Waͤſſer der Suͤnd⸗ „dig⸗Stul heiſſet: Wobey gleichwohl fluth, zu allen dieſen den Anfang ge⸗ die Phantaſie eines jeden das beſte machet, oder die nachdruͤcklichſten „thun muß, geſtalt ich denn, beſon⸗ aalen zwiſchen denen Steinen „ders den letzten eben ſo wohl einen verurſachet haͤtten; und dieſe Steine „Ofen⸗Topff nennen konte, ꝛc. „ Num. . nichts anders waͤren, als das Scele⸗ if das Schloß. Num. 2. das Wirths⸗ | ron eines Sandberges, von welchen Hauß. Num. 4. der Felß mit dem die Suͤndfluth; hernach Wetter, Re⸗ doppelten Echo. Num. s. der Forel⸗ gen, Schnee und Wind, in die Laͤn⸗ len Bach. Num. 7. das Braͤu⸗Haus ge der Zeit, das Fleiſch, und die Haut angezeiget. Nun ſcheinet zwar in fol, gleichſam herabgezogen, und die Ge⸗ genden Herr con Re. Langhanß beine ſtehen blieben. dieſes mehr particulair Erguͤſſungene n mug 1 enn n er " LAE Alt; nm T AQ) uU QU) SN De Y m 23 Erſter Abſchnitt, AR TICVLVs II. Von Rieſen und ihren Knochen. Hnerachtet der unermeßli⸗ 8 chen Hoͤhe, und unbegreif⸗ lichen Diſtanz der Planeten don der Sonne, und noch mehr von der Erde, da nemlich nach Hugenio in ſeinen Coſmotheoro, um ei⸗ nen beſſern Concept uns hiervon zu geben, er ſolche nach der Zeit determi niret; Daß nemlich eine, aus einer Canone abgeſchoſſene Kugel, welche al⸗ le Secunden oder Puls⸗Schlaͤge 600. Schuh floͤge, von unſerer Erde in 25. Jahren zur Sonne; Zu dem Jupiter in 150. Jahren, und in den Sarurnum in 250. Jahren, gelangen wuͤrde: Ja die Diſtanz der Fix Sterne von der Er⸗ de ſey ſo unausſprechlich groß, daß gemeldter Hugenius l. c. bis zu dem un⸗ terſten derſelben, welches der Sirius ſeyn foll, 691600. Jahre rechnet, die eine fo ſchnell fliegende Kugel brauchte von dieſer dahin zu gelangen. Oder nach dem Calculo des beruͤhmten Herrn Kegierungs⸗Kath Wolffs Poe. oder in Gedancken von den Abſich ten natuͤrlicher Dinge (Part. I. Cap. IV. pag. 64.) wenn einer alle viertel Stunden eine Meile reiſete, ſo kaͤme er von der Erde bis in die Sonne erſt nach 84. Jahren, wer aber von der Erde, bis zu dem naͤchſten kir Sterne oder Sirio reiſen ſolte, der fáme, ob er leich in einer viertel Stunde, eine flarde Teutſche Meile zurück legte, doch erſt nach 2323776. oder nach zwey Millionen Jahren daſelbſt an. Der Mond iſt unſtreitig der miedrigſte unter den Planeten, doch ſehr weit von der Erde, oder 54600. Teutſche Meilen davon entfernet; und den⸗ noch haben einige Berge, Thaͤler, Meere. ꝛc. darinnen, ja fo gar Men⸗ ſchen und Thiere, und die Bauren darinnen pfluͤgen geſehen. So viel iſt wohl wahr, daß es allen unſern Perſtand uͤberſteiget, daß die Sonne GOOOο. mal ſo groß als die Erd⸗Ku⸗ gel ſeyn ſolle, und nach Herrn Caffini eine Million mal groͤſſer als dieſelbe, um welcher Willen ſie doch geſchaf⸗ fen, und allein zu dem Ende ſo groß, einer naͤheren Stellung, daß fic über so. Millionen Mellen darvon muͤſte geſetzt werden, (weil in ) fit die Erde wuͤrde verbrannt haben;) da eine klei⸗ nere dergleichen Kugel ſo naͤher bey uns ſtuͤnde, eben dieſes wuͤrde ausge⸗ richtet haben. Eine Anzahl Plane⸗ ten zu machen, um damit wir bey naͤchtlicher Weile ihre Pofitiones oder Stellungen anſchauen, und ausrech⸗ nen moͤchten; Fuͤnff Neben⸗Planeten um den Saturnum und 4. um den Jo- vem zu ſtellen, von denen in 5ooo. Tenn keinen eintzigen Menſchen von ihrem wuͤrcklichen Daſeyn getraͤumet; Den Kreyß des Mercurii fo nahe bey der Sonnen zu beſtimmen, daß unter viel 1000. Menſchen kein einiger den ſelben alle ſein lebetage jemals geſehen: Welches noch mehr bey denen Fir- Sternen ſtatt hat, da wir zwar mit guten Tubis derſelben immer mehrere und mehrere, ſo lange aber die Welt ſtehet, niemand alle erblicken wird. Welches alles verſchiedene Gelehr⸗ ten dahin gebracht, weil das, was von unſerer Erde kan geſaget werden, auch allen Planetiſchen Coͤrpern zukom⸗ me; Und dahero unſere Erde eben ſo wohl ein Planet, als die andern koͤn⸗ ne genennet werden; Theils nach der Figur, theils nach der Ungleichheit der aͤuſſerlichen Flaͤche, theils von den Theilen nach verſchiedener Natur, theils nach dem von der Sonnen ent⸗ haltenen Lichte, und daher entſtehen⸗ den Finſternuͤſſen. T. Und daher auch eben dergleichen Creaturen, wie auf unſerer Erde, als Menſchen, Thiere, Kraͤuter, Baͤume ic. in denen Planeten leben koͤnten und wachſen: (vid. Job. Hevelii Machina cœleſtis, it. Chrifl. Wolfius in Elementis Aſtronomiæ F. 415. feqq) Nur muͤſten die Men⸗ ſchen und Thiere in dem Mercurio, weil ſolcher 3. mal naͤher der Sonne, als unſere Erde; Und in dem Satur- no, welcher 10. mal ſo weit davon ent⸗ fernet, die erſtere nur das ste Theil fo groſſe Augen, und die letztern 10. mal groͤſſere haben, wofern fie wie die 85 in⸗ 25 Erſter Abſchnitt / Einwohner gleiches vicht von der Sonnen haben ſolten; Alſo in erſte⸗ rem Zwerge von einer Elle; Und in dem andern Rieſen, von 30. Ellen lang und groß wohnen; Wenn alle Glie der nach denen Augen proportioniret ſeyn ſolten: Wie aber dieſes mehr auf das Zuſammenziehen und Ausdehnen der Pupille in Augen herkommet, wenn ſie viel oder wenig Licht faſſen ſoll; So iſt daher noch kein Zwerg oder Rieſe in denen Planeten erwieſen. Und eben ſo verhaͤlt es ſich auf dem Erdboden. A e Unter denen Alten haben Philo, Suetonius, Seneca und andere, als auch einige von denen Neueren negiret, daß es jemals Rieſen gegeben; Inſonder⸗ heit hat err Teodor. Moebius in einer abfonberlidyen Orion de Gigantibus, ſo er mit denen Notis Holſtenii in Stepha- num ediret, dargethan, daß die hoͤchſte Groͤſſe eines Menſchen niemals 6. oder 7. Schuhe uͤberſtiegen habe. Doch iſt auch nicht zu laͤugnen, daß in alten Zelten unter denen Heyden viel von Rieſen fabuliret worden: | Du. der Heil. Schrifft ſind die Enacks Kinder benennet, it. der Goliath: Da aber von erſteren nur ſtehet, daß es ein ſtarck Volck, und groͤſſer als die Kinder Iſtael geweſen, Woliath auch nur 6. Ellen, und einer Hand hoch beſchrieben wird; Dieſer Ellen Laͤnge uns auch Moſes von dem letzten Rieſen oder dem Bette des Koͤniges Og zu Baſan im V. Buch Cap. lil. v. II. alſo angegeben, daß eine Elie lang geweſen, bis an den Ellen⸗ bogen eines Mannes, welches über z. Wiertel unſerer Elle nicht austraͤget; Wird hierdurch der Rieſe Goliath wiederum ein groß Stuͤck kleiner. Von der Zeit an bat man weiter nichts von Rieſen gehoͤret, auſſer daß die Spa⸗ nier, da fie americam entdecket, darin⸗ nen ſollen groſſe Kerle, ſo von Men⸗ ſchen⸗Fleiſch gelebet, angetroffen ba. ben: Und Phil. Cluverus in ſeiner Intro. . duülione ad Geograpliam (Lib. VI. Cap. XIV. pag. 605.) meldet von einem Lan⸗ de in America Chica oder der Rieſen Land genannt, fo über 100, Meilen lang ſeyn ſoll, welches noch heutiges Tages von lauter Rieſen bewohnet wuͤrde: Da man aber jetzo in der gan⸗ tzen neuen Welt, nicht eine Spuhr Anderter Artickel. 26 von Rieſen antrifft, fo weiß man auch nicht, was von 200. und mehr Jah⸗ ren her, aus ſo entfernten Landen, vor ein Beweiß zu nehmen; Oder wer es C/uvero geſagel, da alle daſelbſt unten allegirten Autores nichts von Rieſen gedencken, und die dahin geſegelt, kei⸗ ne derſelben geſehen. der Es ifl jeden bekannt, daß jetzo XXe: ierende Roͤnigl. Maj. von Preuß ſen aus allen Laͤndern Europe die groſ⸗ ſen Kerlen zu Granadiren ausſüchen laſſen, ja aus verſchiedenen Reichen Aliens haben fie durch groſſe Koſten, it. zum Præſent, und alſo aus zwey Thei⸗ len der Welt dieſe erhalten. Solten nun in America die Rieſen Hiſtorien Grund haben: Gewiß bemeldter Konig wuͤrde nichts erſpahret haben, und das Land uͤbers Meer waͤre nicht zu weit geweſen, eine Bataillon biefet Rleſen nach Europam transportiren und nach Potsdam fuͤhren zu laſſen. Nun ſollen dieſe, die ſo genennten Rieſen⸗Sceleta beweiſen, daß es ehe⸗ malen derſelben gegeben. Caf. Schoß. tas in ſeiner Payfica Curioſa (Lib. Ill. Cap. VII. pag. 38 4. feqq.) hat viel von Rie⸗ ſen zuſammen getragen; Und von Sceleris oder einzeln Rieſen⸗Knochen, meldet er noch mehreres pag. 500. Brafm. Franciſt im Geſchicht Aunfte und Sitten⸗Spiegel auelánoifcber Voͤlcker (Lib. I. pag. 116.) iſt von bey⸗ derſeits nachzuleſen. Bobucl. Balbinus in Mifcel. Hifl. Regn. Bobem. pag. 497. hat gantz n groſſe Rieſen Kno⸗ chen beſchrieben: Da aber erſteren beyde alle Maͤhrchen, die ſie geleſen und gehoͤret, zuſammen geſchrieben, weiß ich nicht, ob ein Beweiß daher Stich halten wuͤrde. Und letztern hat ein Prageriſcher oder Koͤnigsgraͤtzer Buͤrger einen groſſen Zahn von zwey Untzen gebracht, derer mehrere noch in einem Kinnbacken feſt geſeſſen, da⸗ bey das gantze Cranium ſolie gelegen haben, ſo der Grundgraͤber zerſchla⸗ gen: Er meldet aber bald darbey: An vero hominis hoc eranium an alte- rius animantis Hippopotami aut Cameli, Elephantis forte fuerint, non habeo quod dicam, Anno 1717. wurde von Bonn gemeldet, daß da man den Grund zu dem neuen Schloß⸗Gebaͤude legen wollen, ſo haͤtte man ein groß Gerip⸗ pe, welches die Figur eines Menſchen, B3 und 27 Etſter Artickel, Anderter Artickel. und die Groͤſſe von einem Rieſen ſoll vorgezeiget haben; dergleichen man vor etlichen Jahren auch bey Mann⸗ heim ausgegraben (vid. Mic. Naz. Cur. eoch ter dem Vorwand, als ob es des Roͤ⸗ niges ahn g waͤre / Ihro R w. Naser kite aus Ton- ſtantinopel vor 1000. Ducaten zu Dec. II. An. VI. pag. 176.) So wie auch kauffen angebothen, aber von Deroſel⸗ Herr Valvaſſor in der Ehre des cher⸗ Her⸗ ben wiederum zurſick geſchicket wor⸗ tzogthums Crains (Lib. XII. Cap) erzehlet, daß An. 1705. ein Rieſen⸗Grab unfern der Stadt Seng in Croatien mit Kopff und Gebeinen gefunden . 1 ah abe Fingers dick, die ne aber zwey⸗ mal ſo groß ) als die Roß⸗Zaͤhne ge weſen: Bey obgedachten Bonniſchen Gerippe haͤtte zugleich eine alte Urna geſtanden, worinnen allerhand alte Medaillen von Kupffer, wie nicht veni ger auch eine ziemliche groſſe Platte von Kupffer, auf welcher folgende Buchſtaben: CS. D. F. i a. V. L. befind⸗ lich geweſen: Auf deren Erklarung Ihro eee, bn e zu Coͤln 10. Piſtolen geſetzet haben. In denen Hamburgiſchen Remargueñ (Anno 1705. pag. Z 60. ſeqq.) ſind bey Gelegen⸗ heit eines zu Chelaus in Hleiſſen gt fundenen Rieſen⸗Gerippes, verſchie⸗ dene unglaubliche Hiſtorien reterixet worden: Da wird aus Hageci Boͤh⸗ miſcher Chronick gemeldet, daß man zu Tetin in Boͤhmen eines Rieſen Ge⸗ beine gefunden, davon der Kopff ſo groß geweſen, daß zwey Maͤnner den⸗ ſelben nicht umklaſſtern konnen, und deſſen Schienbein 26. Schuh lang, da nun dieſes der ote Theil der Laͤnge eines Menſchen, muͤſte er uͤber 100. Schuh oder 50. Ellen 1 geweſen ſeyn: Und ein in Sicilien gefunde⸗ ner Rieſen⸗Zahn ſoll 200. Loth oder 100. Untzen gewogen haben; da nun ſonſt der groͤſte Zahn eines Menſchen kaum eine Drachma ſchwer, 100. Un⸗ fe aber 800. Drachmas ausma⸗ chen, muͤſte dieſer Zahn von einem Kerle ſeyn, der 2400. Ellen hoch / oder uͤber eine Welſche Meile lang ge⸗ weſen: Faſt dergleichen hat auch D. S. Büttner in Ruder, Diluv. Teſt. pag. 282. al- legiret von einem Coͤrper zu Crems in diſchen Soldaten Anno 1645. gefun⸗ den, da ein Zahn auch 5. Pfund qc wogen: Gleichwie von 3. andern das Oeſterreich, welchen die Schwe⸗ ſtaͤ den (vid. Monatl. Unter. Anno 1690, Menf. Octobr. pag. 945.) Augufhinus ſchreibet auch, daß er an dem Ufer bey our 5 2 ope von einem Rieſen gefunden, der fo groß gewe⸗ ſen, daß man 100. eM. W Zaͤhne daraus haͤtte ſchneiden fon» nen: Damit nun an dieſen memand zweiffeln doͤrffe, fo hat Ludovirus Vives ^n EA d —— e raͤfftigung der e hin H Er habe ſelbſt des Heil. Cbriſtophels Zahn geſehen, der ſo groß geweſen, als eine Fauſt; Da aber jetzo niemand, als die gantz einfaͤltigen Leute, glau⸗ bet, daß jemals ein 1 fo groſ⸗ ſer Chriſtophorus in der Welt gewe⸗ ſen; ſo nehme mir die Erlaubniß, ſo⸗ wohl von dieſen, als 7%. Boratio zu diſſentiren: Da aus demſelben Kirche. rus in Mund. Subter. Lib. VIII. Sectꝭ. Il. pag. 55. ein Rieſen Gerippe c welches auf dem Berge Erie hey Tro» pano in Sicilien ſoll gefunden wor⸗ den ſeyn, ſo uͤber 200. Ellen lang geweſen; Noch vielweniger aber zu glauben, daß nach Natalis. Comitis Bericht in weſalen Rieſen⸗Kno⸗ chen aus der Erden ſollen gegraben werden, da ein Os tibiæ 60. vorge⸗ ſpannte Ochſen nicht von der Stelle ſchleppen koͤnten. Da nun aber die⸗ ſes alten Weiber⸗Maͤrchen ſehr due lich ſiehet, dergleichen noch zu per- donniren, wenn ſie es denen Kindern erzehlten, und zwar daß zu Ermsle⸗ ben auf dem Hartz ein Stein von s. Ellen lang, 2. breit und eine Elle dick vor dem Rathhauſe laͤge, fo fie den Huͤnen oder Rieſen⸗ Stein nennten, dergleichen ein Rieſe dahin gewo fen, mit Vermelden, daß ihn dieſes Sand⸗Koͤrnchen im Schuh gedru⸗ cket haͤtte, wie auch nach denen Um⸗ nden, welche Kircherus l.c. pag. 58. von ihren Wohn⸗Haͤuſern und Un⸗ terhalt præſupponiret. „Si unquam „talis in mundo extitiffet, is haud dubie Bre biar. & Supplem. Commentærior. Lam- | turris: cujuscunque magnitudinem ad- becian. Biblioth. Ceſar. Dan. de Neſſel mele det, daß ein Zahn von s. Pfunden um „æquaſſet. Lector curioſus hinc ducat . »confequentias , circa habitationem, nu- „i- 29 | Erſter Abſchnitt „trimentum, tyrannidem hujus monſtri: „quod enim habitaculum tantæ vaſtita- tis capax? Quod nutrimentum tantæ in- „ingluviei fufficiens ? Certe integer grex | ovium caprarumque pro unius diei ſu- yſtentatione ei minime ſuffeciſſet, pro vbolo bovem, pro potu fontes rivosque » haud dubie exhaufiffet.&c., Derglei⸗ chen Zeuges mehr zu leſen in 70. Cl geb. Kiefwetteri Diff de Gipantibus ad exprimendam Gigantomachiam. Deswegen andere darauf verfal⸗ len, dieſe groſſe Knochen waͤren von ordentlichen erwachſenen Menſchen, welche fi). fo. groß und weit excendi- ret, da der Stein⸗Safft in die Poros gedrungen, und dieſe auseinander ge⸗ trieben worden waͤren. Mit beſſerem Grunde glaubet man, daß alle ſo groſſe Knochen, die ver⸗ ſchiedene vor Rieſen⸗ Knochen gehal⸗ ten, nichts anders ſind, als von groſ⸗ o Thieren, die ſowohl als die Men⸗ ſchen in der Suͤndfluth umkommen und mit Schlamm und Erde tiber» | ſchwemmet worden. Dieſelben auch, ſo unter meiner Sammlung aufbe⸗ Ander ter Artickel. je weil fie eben die unterſuchung im Feuer ausſtehen, und eben daſſelbe daraus wird, wie von den Knochen in bald folgenden Articul gemeldet worden: Aber Menſchen⸗ Knochen ſehen ſie nicht gleich, ſo viel auch aus denen Carpathiſchen Gebuͤrgen, auch ande⸗ rer Orten her erhalten; Wie auch die vielen groſſen Zaͤhne. Von waſ⸗ ſerley groſſen Thieren ſich aber dieſe herſchreiben ift. ſchwer zu determini⸗ ren; Wieuͤberhaupt in der Anatomie, inſonderheit in der Ofteologie von Thieren man noch nicht weit kom⸗ men, und nicht ſuffioiente Unterſu⸗ chung deshalb angeſtellet. Deswe⸗ gen die Herren Aaademici det Aeade. mnie Phgſtco. Marbematicæ in Rom, als | Anno 1688. in der Dices von Viterbo Knochen gefunden worden, ſo man vor Rieſen⸗Knochen gehalten, fo lieſ⸗ ſen ſie deswegen einen accuraten Riß von einem Elephanten⸗ Sceleto aus Florentz bringen, da fic denn offen⸗ barlich wahrgenommen, daß derglei⸗ chen Offa anders nichts als von Ele⸗ phanten geweſen. (vid. cell Nat. Cu- 710% Dec. II. An. VII. Ob. CCXXXIV, halte, ſind unſtreitig wahre Knochen, pag. 446.) e e, 8 (í N . — MSS UA NY . AU 2307 0 E Dr Artic. 31 ARG III ee Aß es Brunnen in Teutſch⸗ w X) land Franckreich, Welſch⸗ S lano, Hiſpanien, Hun⸗ "^ garn, Rußland, Jsland und anderer Orten mehr giebet, die alles, was hinein geworffen wird, in Stein verwandeln, oder vielmehr incruſtiren, melden die Eybemerid. Nat. Curioſ (Dec. II. An. .) () wie aber dieſes zugehe, hat Herr Tob. Tac. Bajerus in Oryetograpb. Norica (pag. 49. 50. 51.) Job. Henr. Schütteus in Oryclogr. Jenenſi (Cap. III. S. 20. pag. 31.) inſonderheit George Scheider im Diſſert. de Fentium lapideſcen- dium natura gelehrt ausgefuͤhret. Daß aber ein eigener Wind inſonderheit im Mittellaͤndiſchen Hica dann und wann wehe, der gantze Regimenter Soldaten, gantze Staͤdte und Doͤrf⸗ fer mit allen ihren Einwohnern, Haͤu⸗ ſern und Haußrath, gantze Heerden Wiehe in einem Augenblick in Stein verwandele, da die Menſchen alle in der Poſitur und Gebehrden noch ſollen angetroffen werden, in was vor Action ſie zu dieſer Zeit beſchaͤfftiget geweſen, hat 70h. Aventinus der bekannte Hiſto- ricus in Auual. Bojor. (Lib. VIII.) zuerſt, im XV. Seculo beſchrieben, aus dieſen hat es 705. Acoſta (vid. Oper. Lib. III. Cap. IX). Samuel Purchaſius (vid. Itineraris pag. 426.) it. Joach. Camerarius genommen, und in die Memorabilia Hor. ſucciſiv. (Cap. IX. & Cap. LXX. geſetzet: Abanaſ. Kir- cherus aber meldet in Mando Subter. (Tom. II. Sect. II. fol. 50.) daß er Ara⸗ ber und glaubwuͤrdige Leute hieruͤber befraget, welche ihm dieſes alles con- firmiret: Und dieſe Erzehlung ſtehet hernach in Eraſen. Francifci (Q[E und Weſt⸗Indianiſchen £u(t « Garten (pag. 188.) Phil. Jac. Sachs a Lewenbeimb Exrſter Abſchnitt / Dritter Artickel. Von verſteinerten Menſchen und Thieren / und ihren " uM ind Knochen. n ! —— " 4 Mnt. 20 ee Y rt Gamharol. (Cap. Vill pag, 197) in Jol. ele Van Ehe boo T |Bogibume Creme pez e d t t andern Scriptoribus mehr, (Con! Zh. Willis de Ferment. (Cap. MI. pag. 19.) Und zwar ſoll der Cardinal cb ellen ei- nen dergleichen verſteinerten Knal daher bekommen haben. An. 1728. ſieng dieſe alte Erzehlung wiederum rege zu werden, ſintemal ein Tripolitaniſcher Gef. Ceſſam Hojab zu Londen dem Herrn Dadicly Koͤnigl. Dolmetſcher der Orientali- ſchen Sprachen daſelbſt eine 7 1 575 fo * 1 die er eigenhaͤndig in Arabi Sprache verfaſſet, communiciret, ſo die Entdeckung einer Stadt in africa betroffen, worinnen wohner, Thiere, Baͤume und uͤberhaupt alles mit einander, in Stein ve delt Herr Dadichy hat dieſe Natel be überſetzt und in denen Hiſtoriſchen Regenſpurger Bege⸗ benheiten (Anno 1728. im LI. Stuck pag. 832.) ift fie in Teuiſcher Sprache alſo zu leſen: i OOCC allein die Ehre. „Weil mich einer von meinen Freun⸗ „den gebeten, ich mochte ihm ſchrifft⸗ „lich berichten, was ich von einer zu „Stein gewordenen Stadt vernom⸗ „men; So will ich melden, was mir „verſchiedene Perſonen erzehlet, und unter dieſen ein glaubwuͤrdiger „Mann, der an Stelle und Ort ſelber „geweſen, und mit Fleiß dahin gereiſet »ift: Daß es nemlich eine groſſe und „in die Runde gelegene Stadt waͤre, „von groſſen Straſſen und kleinen „quer Gaſſen, darinnen die meiſten „Hauser Gewölber hätten; Es befaͤn⸗ „de ſich da auch ein weitlaͤufftig und „praͤch⸗ (9 Die Islaͤndiſchen hat beſchrieben Diermmarus Blefkenius in Deſeript. Islandie (Cap. VI. pag. go.) Peruvia hat einen Brunn der bruͤhend⸗heiß Waſſer quillet und alles verſteinert, wie P. Laurenbergius in Acerra Philologica (Cent. IV. Hift, LIll, pag. 645.) Eben Det» gleichen Brunn hat bey Narva angetroffen Adam Olearius vid. Perſianiſche Reiſe⸗ Beſchreibung (Lib. II. Cap. X. pag. 116.) Mehrere dergleichen Waſſer und Brun⸗ nen hat beſchrieben Pil. Jac. Sachs a Lewenbeimb in Differt. Epiflol. fupra citat. (pag. 70. feq.) Conf. Bectium in Hifl. Cemmar. & Lapid, (Libr. H. Cap. CSC. pag. 531. feqq.) 33 sprádbtig erbauetes Schloß; In und n den Ort gaͤbe es Oel⸗Baͤume, „Palm⸗Baͤume, und andere, die ins⸗ „geſammt in Aſchen⸗farbenen Stein „verwandelt worden; Er haͤtte uͤber „dieſes Menſchen in der Poſitur ange „troffen, wie fie ihre Handwercke ge⸗ „trieben, einige die Speiſe in der Hand „gehabt, oder Brod, und das alles »petrificiret; Weiber wie fie uͤber dem „Kinderſaͤugen begriffen geweſen, oder Perſonen ſich verein⸗ „mit Manns 7 »babtet; Jetzo aber aus Stein be uſtuͤnden: Wie er hinauf auf das „Schloß gekommen, und durch drey »verſchiedene Pforten gegangen, haͤt⸗ ste er einen petrificirten Mann auf ei „nem ſteinernen Bette liegend ange „troffen, und an der Pforten eben fo „beſchaffene Wachten mit Piquen und „Wurff Pfeilen in der Hand; End⸗ ylich bátte er in dieſer wunderſamen „Stadk, auch allerhand Thiere, als „Pferde, Cameele, Ochſen, Eſel, Scha⸗ vfe, Voͤgel alles in Stein von oben: „gedachter Farbe geſehen: 17. Tage⸗ „Reiſen waͤre der Ort von Tripoli „abgelegen. Da nun An. 173. Herr Prof. $e benſtreit, nebſt Herrn Ebersbach, ctn Ludwig, Herrn Schultz und einem Kunſf⸗Mahler von Ihro Koͤnigl. Maj. in Polen Friderico Au- guſto nach Air abgeſchickt worden, um das vortreffliche Naturalien⸗Ca- dinet in Dreßden annoch vollſtaͤndi⸗ ger zu machen, auch daſelbſt, von al⸗ erhand natuͤrlichen Dingen, und bis⸗ her unbekannten Seltenheiten naͤhe⸗ re Kundſchafft einzuziehen, ſo fragten ſie auch zu zr» und andern da herum gelegenen Orten nach dieſer verſteiner⸗ ten Stadt: Da zwar die Mauriſchen Kauff leute, (o nach Ngritien handlen, viel davon zu erzehlen wuſten, nie⸗ mand aber hatte fie, wie oben Kirche- zus und auch der Tripolitaniſche Ge⸗ ſandte, ſelbſt geſehen, ſondern nur da⸗ von gehoͤret; Und als dieſe Reiſe⸗Ge⸗ ſellſchafft ſelbſt dieſe Stadt ſuchen wolte, ſo muſten ſie doch aus Man⸗ gel der Convoy, weil es ſehr unſicher dahin zu reiſen fep, und aus Gefahr der Sandwuͤſfen, welcher Sand bey erregtem Winde viele Menſchen be⸗ deckte, ſich dieſe Curiofirát vergehen laſſen. Als deswegen an den gelehr⸗ Erſter Abſchnitt, Dritter Artickel. 34 ten und curieuſen Herrn Chriſtian Gottlieb Ludwig Med. Cand. nach Leipzig ſchrieb, ſo berichtete dieſer fol» gendes: „Da Eure Hoch⸗Edlen eini⸗ „ge Nachricht von der verſteinerten „Stadt verlangen, ſo will ich ihnen „dieſelbe alſo mittheilen, wie ich ſie „aus denen muͤndlichen und ſchrifftli⸗ „chen Erzehlungen in meinem Tage⸗ „Buche auf meinen Reiſen aufße⸗ „zeichnet habe. Es liegt dieſe Stadt, „nach denen glaubwuͤrdigſten Nach⸗ richten / ſieben Tage⸗Reiſen Suͤdwerts „von denen Syrtibus maj. der Alten, »obngefebr von dem heutigen Golfo di »Sidria. Prolomæus ſoll ſchon einer »Civitatis petreæ gedencken, welche un⸗ „ter dem 28. Gradu Nordlicher Breite u ſuchen ſey: Ich weiß nicht ob die⸗ „ſer Nahmen zu der darauf folgen⸗ „den fabel mag Gelegenheit gegeben „haben: Die es aufrichtig beſchreiben „wollen, ſagen daß es einige Felſen »finb, welche mitten in der Sandwuͤ⸗ »ften liegen, und deren Hoͤhlen oͤffters „durch viele Sandwolcken erfuͤllet „werden; Sie wollen auſſer denen „Verſteinerungen, die man ander⸗ „werts in Gebuͤrgen auch antrifft, „noch eine groſſe Menge von verſtei⸗ nerten menſchlichen Theilen, ſonder⸗ „lich Knochen, antreffen. Mons. Scham „ein Engelaͤnder verſicherte mich, daß „er bey dem Frantzoͤſiſchen Conful in „Groß Cairo ein verſteinertes Palm⸗ „Blat geſehen haͤtte, welches daher yſtyn folle, doch waͤre ihm von ver „ſteinerten menſchlichen Theilen noch „nichts zu Geſichte kommen. Obbe⸗ „meldter Conſul hat eine Reiſe dahin „anſtellen wollen, ift aber bey Zeiten „wieder zuruͤck kommen. Der Comte „Maurepar hat vor einigen Jahren dem „Conſul von Bengaſia, welcher gut mau; »titanift) redet, dieſe Sache zu unterſu⸗ „chen befohlen; Doch er bat eben in der dritten Tage⸗Reiſe umkehren muͤſ⸗ „ſen. Ich glaube alſo ſchwerlich, daß „jemals ein Europæer da geweſen ſey, „und wolte faſt behaupten, daß die „Nachrichten, welche wir von dieſem „Orte haben, voͤllig erdichtet ſind: „Was man weiß, muß man aus de⸗ „nen Erzehlungen derjenigen Mauri⸗ „taniſchen Kauff leute nehmen, welche „nach Nigritien handlen; Doch ihre incidi: fino gemeiniglich nicht weit 35 Erſter Abſchnitt / „weit her; Es wohnet in dieſen Ge⸗ „genden ein fabelhafftes Volck, und nich wolte, wenn es nicht zu weitlaͤuf⸗ „tig waͤre, aus einem gleichmaͤßigen „Exempel, welches wir ſelber auf un⸗ yſerer Reiſe unterſuchen konten, ziem⸗ „lich wahrſcheinlich beweiſen, daß es „eine bloſſe Fabel ſey, worzu einige „daſelbſt befindliche Verſteinerungen * „Gelegenheit gegeben haben. Weiter was verſteinerte Kinder in Mutterleibe anbelanget, davon hat Laurentius Strauſſius eine Reſalutiunem Olſervationis ſingularis MAuſſipontamæ firtus extra uterum in abdomine rerenti tandem. que Japideftentis geſchrieben, welcher nach beruͤhmter Medicorum Urtheil inſonderheit Anton. Deuſingii Confideratio ejusdem. Fetus cum Replica beygefuͤget ſind. Helmontius Libr. de Litbiaſi be- ſchreibet aus Pareo ein dergleichen ver⸗ ſteinertes Kind; und Hoocbius in Mi- cograpbia hat auch eines allegiret. Welche verſteinerte Coͤrper aber alle nicht zu unſern Zweck gehoͤren: Son⸗ dern folgende ſind es, ſo Zeichen und Zeugen der allgemeinen Suͤndfluth abgeben koͤnnen. Faſt in allen Litho⸗ graphien werden verſteinerte Knochen von Menſchen und Thieren angefuͤh⸗ ret, ja ſelbſt fo alle dieſe unterirdiſche Seltenheiten vor Luſus Naturæ achten, oder eine auram ſeminalem ſtatuiren, er⸗ ſtaunen, wenn fie ganfeSceleta in den groͤſten Kluͤfften der Erde angetroffen: Atbanaſius Kircherus in Mund. Subter. (Tom. II. pag. 41.) welcher unter dieſe Claſſe gehoͤret, ſchreibt: „Admirabile „omnibus videtur, quod aliquando lapi- des inveniantur, qui intus & foris habent »figuras animalium, foris enim habent „lineamenta, & quando franguntur, re- »peritur in iis figura inteſtinorum, qux »quidem. alia ratione contingere non po- tuerunt, nifi ex animali ibidem in ſa- xum converſo. Und dennoch philo- „ſophiret er uͤber dergleichen verſtei⸗ „nerte Zaͤhne, Horner und Knochen „welche eher als die Inteftina haben „conſerviret bleiben koͤnnen, Dialog. Ill. „Leinerar. mar. Heſtat. (Cap. I. pag. 141.) „alſo: Laborat Natura quantum poteſt, „ut fi hon ſenſum, ſaltim vitam, ſi non vi- „tam, ſaltim figuram nudam imprimat. Vv„Und in allegirten Mund. Subt. (Lib. VIII. „dect. I. Cap. IX.) ſtehet: Natura cum vi- tam dare nequit, omnium tamen rerum Dritter Artickel. 36 »figuras ambitioſu penicilli magiſterio »delineare viſa eſt, err Phil. Jacob. Sachs a Lemenheiinb in Gammarolog. (Lib. I. Cap. VIII. pag. 159.) heget gleiche Ge⸗ dancken, wenn er fid) vernehmen laͤſ⸗ ſet: „Natura ex petrofo femine in ter- »rz penetralibus, dentes, ebur, cornua »foffilia, crania, crura &c. pluſculis in »locis offa putatitia gigamum & manus »Ssaxens elaborat; & tales manus Saxeas „humauas exacte referentes, nec non »brachia humana in ipfius territorio cre- „berrime effoſſas, prope àrcem- Blan- „ckenſtein comes de Hazfeld orerenus & y per literas confirmavit, fed & earundem »transmiffione Muſæum meum nobilita- „te dignatus eft, Bebusl. Balbinus in Miſcell. Hiflor. Regn. Bohem. (Lib. L Cap. XXXIV. pag. 830 erzehlet vielerley Ar⸗ ten gantzer verſteinerter Baͤume, die 150, Klafftern tteff, und anderer / die 170. Ellen mit &támmcen, Aeſten und Blaͤttern, in der Erde, in ihrer natuͤr⸗ lichen Farbe angetroffen worden, und ſetzet hinzu, daß einer blind ſeyn muͤſ⸗ ft , welcher leugnen wolte, daß dieſes einsmals nicht wahrhaffte Baͤume geweſen. Lib. I. Cap. LI. pag. 116. referi- ret er, daß bey dieſen Baͤumen ange troffen worden verſteinerter Thiere Knochen, deren Koͤpffe auch Schna⸗ bel, inſonderheit ein verſteinerter Dra⸗ che mit ſeinen Zaͤhnen, und aufge⸗ ſperreten Rachen, it. Ribben der Menſchen und Knochen von Armen, Beinen, und andre derſelben, daran noch die Capita mit dem vollkommen⸗ ſten Ausmaß und Eintheilung, it. die Locher wo jemals die Nerven und Adern durchgegangen, zu ſehen ge⸗ weſen, dabey noch viele verſteinerte Muſcheln und Schnecken gelegen; Und dennoch haͤlt er dieſe (Lib. I. Cap. XLIX. pag. 114. it. Cap. LI. pag. 128.) mit Sennerto in Epitome Scient. Natur. (Lib. V. Cap. IV. pag. 422.) vor Lapides minera- les und Luſus naturæ: Wenn er weiter ſchreibet: AInſigniter enim falluntur, qui „a diluvii temporibus talia ad nos veniſ- „ſe, & ex animalibus: defracta, fabulan- „tur. Addit idem ille Sennertus in Bo- „hemia non modo cornua, fed aliorum »plurium etiam ignotorum animantium velut otfa in perfoffis montibus inveni- „ri, eandemque de iiseffe rationem : Na- tura etiam in his ſenſu carentibus ſtu- „dioſe animantes, vel figuris cum aliter „non | 7 . non datur imitante ac ludente,, Doch ſolche Raifonnements laſſen fid) derglei⸗ chen Leuten, wie Balbinus, wohl zu⸗ trauen, welcher nicht einmal geglau⸗ bet, daß unſere Heydniſche Vorfah⸗ ren die Todten verbrennet, und die uͤbergebliebenen Knochen in thoͤnerne Toͤpffe eingeleget und vergraben, ſon⸗ dern dieſer haͤlt ſie mit andern vor ſelbſt gewachſene Toͤpffe in der Erden, wenn er (1. c. Lib. I. Cap. XL.) ſchreibet: „Ollæ foffiles, quas ex argilla media ex- ,tractas ruſticæ mulieres ficcant, & co- »quendis rebus omnibus adhibent, fine „dubio naturæ luſu facte. Und Lib. I. „Cap. XLIX. pag. 115. lauten ſeine „Worte: Mirum eſt, & vere naturæ varcanum, quod circa Cunaci montem „Ollas paftorculi , ac pueri ludentes ſæpe „effodiunt, tali opificio perfectas ex ar- gilla, ut nihil in illis omnino nifi litu- „ram illam , qua ollas perfundere folent, „deſiderare poſſis. Exiſtimo argillam „ejus generis (quz Gil nobis dicitur,) ad Erſter Abſchnitt, | Sonne oder unterirdiſchen Feuer in 38 »dentibus incumbentibus in ipſa acere- „tione & maſticatione impreffz ſunt, & „quod magis eſt, a Scylla confervatur „pars maxillæ petrificatæ cum tribus den- »tibus inclufis,, Er dennoch fid) ein⸗ bildet, daß die Aura ſeminalis oder ein ſaamhaffter Dunſt, ſo die Alten vim Plaſticam genennet, wenn ſie von der Dritter Artickel. die Hoͤhe getrieben, eine rechte Panfper- miam aus mache, ſo alles dergleichen wiederum in der Erde ausbruͤten koͤn⸗ ne: Doch genug von dieſen unge⸗ gruͤndeien Hirn- Geſpinſten, welche ohne diß Herr Chriſtian Maximil. Spener in Differt. de Crocodzlo marino fifi (Cap. II. $. $8. 62. 63.) inſonder⸗ heit M. D. S. Büttner in Rud. diluv. teflib. (pag. 149.) unb andere mehr fattfan wiederleget. qain Mit mehrerem Grunde fuͤhre eini⸗ ge Paſſagen an, die theils in Scriptori- bus Lithologicis wenig oder gar nicht zu finden, oder die Nachrichten gantz »»figuram ollarum fponte fe ſe ac liben- fuͤrtzlich zum Vo ſchein kommen. »ter componere, Daß aber der ſonſt Billig ſtehet hier oben an, der Bemo beruͤhmte Sennertus eben in dergleichen Alupianus Scheucbzer? oder diluvii teſtis, Uberredung geweſen, item. J. Caf welchen er in einer eigenen Diſſerta⸗ Scallger de Subtilit. (Exexcit. 737. p. 41 6.) O ormius Maſ. (pag. $4. &c.) ift ihnen vielweniger zu perdonniren. Am al⸗ bildet. lermeiſten aber iſt Wunderns⸗wuͤr⸗ dig, daß Eduard. Luidius in Lithophylac. Britannici chnograph. und Carol. Nic. Lan- gius in Hifl. Lap. Fig. Helvet. die gröſten Beeweißthuͤmer der Suͤndfluth durch verſteinerte Creaturen beſchrieben und abgebildet, auch letzterer in Tractatu de Orig. Lapid. figurator. (Lib. I. Cap. X. pag. 34.) folgendes obſerviret: „Ea- „dem fimilitudo obſervatur in iis lapidi- vbus figuratis, qui partes animalium ma- rinorum tantum prz ſe ferunt, & hinc ',inde intra ac fupra montes colliguntur, . inter quos primo confiderari merentut ↄvertebræ pifcium & reliquorum anima- lium petrificatæ, una cum fuis fpinis eodem modo & ordine diſpoſitis, quo ^ gprzcipue in pifcibus obſervantur, & in s defectu ſpinarum apparent cavitates, quibus mediantibus ſpinæ cum verte- »bris articulari ſolent. Dein non minus »admirandz funt gloſſopetræ & dentes non folum animal bus fimillimi, ut inde „facile cognofcatur, an dens petrificatus »tuerit dextri vel ſiniſtti lateris, ſed in- vluper in iis deteguntur cavitates, quz à | ,raneg Hiſtoriæ ſeriptores evolvimus: tion, it in ſeiner Aupffer Bibel Tab. XLIX. pag. 66. beſchrieben und abge⸗ Auch referiret Happelius aus 8.6.8. Schatz⸗Kammer uͤbernaluͤrli⸗ cher und wunderbarer Geſchichte pag. 579. daß Anno 1583. in Franckreich zu Aix in eines Buͤrgers Garten, als man einen Felſen geſprenget, mitten darinnen ein gantzer menſchlicher Coͤr⸗ per gefunden worden, welcher von dem Felſen wie mit einem Model um⸗ geben geweſen, und alle deſſelben Glie⸗ der ausgedruckt, die Beiner ſelbſten waͤren ſehr hart geweſen, doch haͤtte man noch mit Naͤgeln einkratzen fone nen: das Gehirn aber ſey ſo Stein⸗ hart befunden worden, daß man dar⸗ an mit einem Stahl Feuer ſchlagen koͤnnen. | i Engelbert. Rümpferus Amænitat. exoti- car. Politico Phyfico- Medicar. (Fafcicul. II. pag. 428.) judiciret hiervon alſo: & Fabium Columnam, (Cap. XXI. Obf.) »Alexandrum ab Alexandro. Genial dier. »(Lib. V. Cap. 9.) Ladew. Moſcardum „Lib. II. Miqſei Cap. III.) Nicol. M irſium | in opere Ze Navibus fabricandis (Cap. I.) „atque innumeros Muſeorum & Subter- „ „Ele- 39 Erſter 2f bfcbnitt, Dritter Artickel. 40 „Elephantorum dentes quos nuſpiam „Europa genuit, capita, oſſa & Sceleta „tum oſtreas &c. ex terræ latebris procul A mari & natali folo in Europæ regio- ynibus paffim inventa & effoſſa eſſe difci- „mus., Von welchen, und andern unterirdiſchen Seltenheiten pag. 430. er urthellet, daß dieſes auſſer allen zweiffel Zeugen undgeichen der Suͤnd⸗ fluth ſeyn muͤſten. Anno 1719. gab der beruͤhmte 7/eph. Monti, der ſonſt toc gen ſeines Catalogi Stirpium Agri Bono- nienſis bekannt, zu Bononien eine Diſſertation heraus: De Monumento diluviano nuper in agro Bononienſi de- tecto; Da er im 3ten Theile von ei⸗ nem Sceleto Nachricht giebet, welches man in der Gegend Bononten ges funden, und zwar in einem Felſen von gelb und braunen Sand⸗Steine der mit kleinen verſteinerten See⸗Mu⸗ ſcheln vermiſchet geweſen, darinnen haͤtte gelegen eine ſchwartze beinichte und glaͤntzende Materie, welche zu Stein geworden, aber noch die (e ſtalt, Farbe und Poros wie ein Bein behalten, auch haͤtte man noch Merck⸗ mahle geſehen von Knorpeln, it. die Zaͤhne und Kinnbacken; Der Autor meynet die Beine waͤren von einem See⸗Pferde, der durch die Suͤndfluth an dieſen Ort gefuͤhret worden. Al⸗ hier nicht zu gedencken des Sceleti et nes Crocodils oder Meer⸗Schweines, welches Herr D. William Stuck der Koͤnigl. Societaͤt der Wiſſenſchafften in Engelland præſentiret, da die Bei⸗ ner ſo vollkommen ſind, al N ſie wie eine Ægyptiſche Mumie n con- ſerviret worden, in welchen Steinen man ebenermaſſen, da herum, oder in den Lincolniſchen Gebuͤrgen eine unſaͤgliche Menge Muſcheln und Schnecken antrifft, davon weitlaͤuff⸗ tiger zu leſen die bald folgende Ob- ſer vation, fo von Crocodil Sceletis hand⸗ let. Was wegen des Burg ⸗Tonni⸗ ſchen Elephanten sceleti, welches Wil⸗ helm Ernſt Tezze! in einem Briefe de Sceleto Elephantino Tonnæ nuper ef- foſſo beſchrieben, pro und contra ge⸗ ſtritten worden, iſt mehr als zu be⸗ kannt, doch haben die meiſten ſo viele Argumenta beygebracht, welche ſchwer zu wiederlegen, daß dieſer Elephant anders als von der Suͤndfluth uͤber⸗ ſchwemmet da liegen muͤſſe (vid. Bütt⸗ neri Rudera diluvii pag. 283.) (*) Von (Die Hiſtorie hlervon lautet alfo: Es ward An. 1696. zu Burg ⸗Tonna in Thůrin⸗ gen ein groſſes Gerippe ausgegraben, wovon alſobald zweyerley Meynungen entſtanden: Das Collegium Medicum zu Gotha hielt es vor ein Spiel der Natur und ſagte, daß dergleichen Stuͤcke in der Erde aus einer Marga, oder vielmehr, weil dieſe iaenttid), eine trockene, bröͤcklichte, fette Erde bedeutet, aus einer thonichten fetten Erde Bolo fo ge⸗ bildet worden. Herr Tentzel aber, welcher mit Ihro Durchlaucht dem He das Gerippe ſelbſt gleichfalls in Augenſchein genommen, hielt es vor verſteinerte Elep | Beine, unb ſchrieb noch febiges Jahr eine Lateiniſche Epiſtel an ben berübmten 2£zela- bechium, in welcher er es Sceleton elephantinum nennete, welches etwan durch die Suͤnd⸗ fluth, aus Africa, oder einem andern Welt⸗Theile in unſere Laͤnder geſchwemmet wor⸗ den: Das Collegium Medicum aber gab eine andere Schrifft heraus, darinnen es ſei⸗ ne Meynung behaupten wolte; Und bekamen beyde Theile, fo wol ín» als auſſer Teutſch⸗ land verſchiedene, die ihnen beypflichteten: Wie den Serr Tentzel unter andern die beruͤhmten Medicos. Serrn D. Vedelium zu Jena und Herrn D. Rivinum zu Leipzig vor fid) anfuͤhret. Nach der Zeit ruhete der Streit ein wenig, ward aber An. 1703. von Herrn D. Behrens in ſeiner Hercynia curioſa oder Beſchrelbung des Hartzes, und An. 1704. von Herrn D. Schnettern, die der Gothiſchen Medicorum Meynung beypflich⸗ ten, wieder rege gemachet. Dieſem Letzteren hat Herr Tentzel in ſeiner curieuſen Bib- liothec begegnet, und endlich auf ein unpartheyiſches Urtheil bey dem Sertzoge von Gotha provociret. Seine eigene Worte ſind davon dieſe: Damit endlich des Zan⸗ ckens und Schreibens ein Ende werde, fo will hiermit Ihro Sochfuͤrſtl. Durchl pub- lice gebeten haben, um An. 1705. im Fruͤhling oder Sommer einen Conventum Medi- corum zu Gotha anzuſtellen, die unſerer beyderſeits Schrifften zuvor wol leſen und ponderiren, hernach die in der Fuͤrſtlichen Kunſt⸗Kammer liegenden, fo wol Tonniſchen als Altenburgiſchen Gebeine dargegen halten, und examiniren, und endlich das Urtheil ſprechen. Zu dem Ende compromittire ich in Krafft dieſes, auf 4. beruͤhmte Medicos, deren Nahmen ich nach dem Alphabet ohne eines oder des andern Præjudiz anfübte, nemlich auf Herrn D. Hoffmann zu Halle, auf Herrn D. Peri zu Erfurth, auf Herrn D. Rivinum zu Leipzig, und auf Herrn D. Wedeln zu Jens; Zu dieſen "— 41 Erſter Abſchnitt, Dritter Artickel. dergleichen, wie auch verſteinerten Wallſiſchen, fo in andern Orten Teutſchlandes, inſonderheit in Ita⸗ lien angetroffen worden, melden die Miftellanea Berolinenſia pag. 130. und an⸗ dere Rerum Naturalium Seriptores mehr, denen ich nachfolgende gantz neue Nachricht, wie ſie in denen Regen⸗ ſpurgiſchen ciſtoriſchen Nachtich⸗ ten (Num. XLVI. von An. 1732. pag. 735.) zu leſen beyſetze: In dem Veronefi- ſchen unweit Grezzena wurde letzthin gantz unvermuthet eine unterirdiſche ſteinerne Hoͤhle, und darinnen ein gantzes Sceleton eines in Stein tet» wandelten Hirſches, zu jedermanns beſonderer Verwunderung entdecket: Welcher als eine Curioſitaͤt in einem vornehmen Hauſe zu gedachtem Ve. rona aufbehalten, und denen Liebha⸗ bern der Natur vorgezeiget wird. Die Meynungen der Gelehrten gehen dahin, daß dieſer Hirſch in der allge⸗ meinen Suͤndfluth dahin getrieben worden, allermaſſen man dergleichen Merckmahle in Italien / beſonders in den Gegenden von Verona, als nem. lich allerley Arten See⸗Fiſche, Mu⸗ ſcheln und andere in Stein verwan⸗ delte Thiere gefunden, welche man in denen Kunſt⸗ und Raritaͤten⸗ Kammern daſelbſt verwahret und aufzeiget. Wenn ich die in meinem Promtua. tis rerum Naturalium & Artiſicialium (pag. 252. feqq.) Von denen verſtei⸗ nerten Menſchen, Thieren und ihren Knochen, allegirten Autores und die darinnen befindlichen unwiederſprech⸗ lichen Zeugnuͤſſe hierher ſetzen wolte ^. fo wuͤrde ein gantzes Buch daraus entſtehen und ich ohne Noth weit⸗ laͤufftig ſeyn. Auch nicht zu geden⸗ cken (weil ſich hierwieder noch vieler Einwurff machen laͤſſet) des verſtei⸗ nerten Menſchen beym 0/. Vormio in Muſ. (pag. 82.) : Menſchen⸗Fuſſes, und eines andern, fo im Stiefel ſtecket, it. eines Knies von einer erwachſenen Perſon, in Calceolarii Muf! (pag. 412, und 417.) Eines verſteinerten Steins darinnen angetroffen worden, in Nebem. Greis. Muf. (pag. 332.) wie ati) in Stein eingedruckter und davon for- mirter Haͤnde, aus Besleri Muſeo (pag. 96. Tab. XXXIV.) und einer andern, ſo beym Schloß Blanckenſtein aus⸗ gegraben und von Sacbfio a Lewenbeimb in ſeiner Gammarol. pag. 155. beſchrie⸗ ben Tab. VIL aber in Kupffer abge⸗ druckt worden. Deswegen vielmehr dieſen, einige ſonderbare verſteinerte hieher gehoͤri⸗ ge Seltenheiten aus meinem Natura- tn? Calinet beyſetze und mit einigen Reflexionibus begleite. Inſonderheit aber, was ich in analyſi per ignem ob- ſerviret habe. Aus Querfurt wur⸗ den ohnlaͤngſt von einem Materialiſten etliche Centner Muſchel⸗ und Schne⸗ cken⸗Steine gebracht, darunter traff ich eine Taffel 9. Zoll lang und breit an, von grauen harten Geſteine, die gantz mit Tellinis und Mitulis ange⸗ füllet ift; in der Mitten ſtecket ein ver⸗ ſteinerter Ruͤcken⸗ Wuͤrbel von ei⸗ nem Menſchen, halb auſſer und halb in dem Steine, der die vollkommene Knochen⸗Farbe noch behalten: (Tab. (Tab. Ill III. Num 1) Nun hat zwar Herr D. Num. ) Joh. Jac. Scheuchzer auch zwey verſteinerte Ruͤck⸗Wuͤrbel von Men⸗ ſchen, aber nicht mehr in ſeinem zahl⸗ reichen Stein⸗ Cabinet beſeſſen, (vid. ejusd. Kupffer⸗Bibel Tab. L. Fig. 14.) und in Track. de Ouerelis & Vindic. Haſciune (Tab. III. pag. 22.) it. Herr 705. jac. Bajerus in Oryctograpb. Norica (Tab. VI. Fig. X XXII.) welche beſchrieben und abgebildet, unter dem Nahmen Ich- thyoſpondylorum, ſo von Fiſchen ſeyn ſollen, noch mehr aber Laidius in Li- zbopbyl. Britan. Ichnograph. (Capſ XII. Claff. XII. pag. 83.) it. Butinerus in Rud. Diluv. (Tab. XXIII. S. 130. pag. 221.) Car. Nic. Langius in Hifl. Lap. Figurat. Hel- vet. (Part. II. Lib. IV. Cap: I. pag. 75. ſqq.) Ofwald, Crollius de Siguaturis Rer. extern. (pag. 5-) Tentaelius in Monatl. Unter. (Anno 1690. pag. 184. it. Anno 1696. pag. 364. unb 366. Anno 1697.) Job. einiger gantzen Menſchen Beine mif Heur. Hochnerus inMuf Besler( Tab.XXXI. Fuͤſſen, ſo bey Brechung des Eiſen⸗ misto MNA ee | das Colleginm Medicorten zu Gotha und Secr D. Schnetter noch andere erwehlen, welche fie wollen, ſonderlich erem D. Camerarium zu Tuͤbingen. Ob nun dieſer Con- an gehalten worden, habe nicht erfahren, doch glaube vielmehr, daß es nicht darzu „ eee : m i 45 Ekrrſter Artickel, Meinigen gar nicht gleich, ſondern ſind viel unkenntlicher, und iſt gut, daß es manchmal daruͤber ſtehet, vor was man es anſehen ſolle. Als An. . 1708. die Baumanns⸗Hoͤhle perluſtrir⸗ te, ſo wurde mir in der anderten Hoͤh⸗ le, ſo unter allen die groͤſſeſte, recht⸗ werts der Ort gezeiget, wo das Uni- cornu foffile fid) báuffig befaͤnde; Ich muſte gebuckt, durch einen engen Ein⸗ gang, wie in ein kleines Gewoͤlbe krie⸗ chen, (o aus dem ſchoͤnſten dem weiſ⸗ ſen Spath gleichen Stein beſtand, daraus hin und her Beine von Men⸗ ſchen und Thieren hervorrageten: Ich bekam von dem Fuͤhrer Erlaub⸗ niß vor mich ein paar Knochen mit einer Spitz Axt herauszuhauen: Da erbeutete ich einen Zahn, fo von ci nem Pferde judicire, bey welchen der Stein ſo gluͤcklich geſprungen, daß dieſer noch den volligen Abdruck vom Zahne weiſet, oder die Cavitaͤt worin⸗ (Tab. Il. nen er gelegen: (Tab. II. 1.) Bald Num. .) hernach erblickte ich einen gantzen N Kinnbacken, darinnen alle die Zaͤhne noch ſteckten: So ſehr als mich be⸗ muͤhete, dieſen gantz zu uͤberkommen, ſo war es doch wegen der Haͤrte des Steines nicht moͤglich, ſondern ich muſte mir genuͤgen laſſen, die kleine⸗ ſte Helffte davon mitzunehmen. In⸗ zwiſchen iſt es doch was rares, weil nicht allein zwey Zaͤhne noch in dem⸗ ſelben ſtecken, ſondern beyde man hin und her wacklen kan, inwaͤrts gehet das Loch hindurch, durch welches der dritte Aſt des vierten Paares der Hirn⸗Nerven, in Begleitung einer Dritter Artickel. 44 zuſtellen: Auch fuͤhre auf ein groſſes ſehr rares Stuͤck, ſo einen abgehaue⸗ nen Schweins Kopff febr aͤhnlich ſie⸗ het, von Herrn 70%. Jas. Scheuch: zern aber, in der Aupffer⸗Bibel (Tab. L. pag. 66.) vor einen Backen⸗ Zahn eines Elephanten gehalten wird, fo in Herrn D. Kisners Cabinet fid) be» funden und 65. Pfund gewogen. Nun iſt es wol wahr, daß die Crone oben einen Backen Zahn vollkommen gleich ſiehet, auch die völlige Haͤrte, Glatte und Farbe eines Zahnes aus weiſet, wie den auch das gantze Corpus von dergleichen Conſiſtenz iſt, nur daß es mit einer dinnen gelben ſteinichten Cruſta uͤberzogen: Die oberwaͤrtigen Prominentiz, fo denen in die Hoͤhe fte. henden Cbtvciné/Borflen. gleichen, die ſtarcken Nerven ſeyn koͤnten, wenn ſie nur nicht vollkommen hohl, und zu ſtarck waͤren. Wie denn auch nach Beſchreibung der Elephanten, it. wie ich einen ſelbſt geſehen, der Zahn faſt zu groß iſt, indem der Meinige über eine halbe Elle lang, die Crone über ztel Elle im Umkreiß und ſelbter aud» getrocknet 12. Pfund und 1. Loth wie⸗ get. Doch muß wiederum geſtehen, daß das Examen per ignem deutlich den animaliſchen Urſprung angegeben, welches ich damit, wie unten melden werde, vorgenommen. (vid. Tab. II num. (Tab rr, 3) Nicht zu gedencken der vielerley Num. 3) anderer verſteinerten Zaͤhne, derer al⸗ lein von zwoͤlfferley Thieren noch wel⸗ che beſitze, inſonderheit gantz muͤrbe und weiß gebrennete (o in denen Ur- nis, wie auch welche, ſo im Feuer nicht geweſen, aus diverſen Orten (Tab. II. (Tab. Il. 4. §. 6. 7. 8. 9.) und anderer Knochen Num. 4. von Menſchen und Thieren, von dem 6.7.8. groͤſten als einen Elephanten, bis zu 92 Blut und Puls-Ader nach denen Zaͤhnen zugegangen, und ſonſt iſt er in allen von einem andern Kalbs⸗ Kinnbacken nicht zu unterſcheiden; (Tab. II. (Tab. II. 2.) Da nun bemeldter Mozz Num. z) in oben angefuͤhrten Orte, und Lan- gius in Hifl. Lap. fig. Helv. (Lib. I. Cap. X. pag. 34.) dergleichen verſteinerte Kinnbacken vor gar was ſonderba⸗ res halten; Und zwar daß Agua Srilla ein beruͤhmter Antiquarius zu Mes- fna einen dergleichen beſeſſen, darin⸗ nen noch 3. Sábne geſtanden; fo ha⸗ be, weil 4%. Aldrobandur in Mufco Me- tallic. (Lib. V. pag. 829.) faſt einen der⸗ gleichen, wie den Meinigen abgedil⸗ det, auch hier nicht unterlaſſen wol⸗ len / ſolchen in Kupffer⸗Abdruck vor⸗ den kleineſten, als von Maͤuſen, klei⸗ nen Voͤgeln ic. (Dergleichen aus dem Vogelsberge in Zeſſen, von Herrn Geheimden Kath Hoff: mann in Halle/ und andere aus Naſ⸗ fel, von Herrn Paffore Herrmann ba» ſelbſt, auch aus dem Kndchel⸗Brun⸗ nen im Mannsfeldiſchen, welche er⸗ halten,) ſo in nichts von denen war⸗ hafften Beinen dergleichen kleinen Thiere abgehen, auſſer daß ſie verſtei⸗ nert: Darunter auch verſchiedene gar mit Cryſtal umgeben ſeyn. Das ſon⸗ derbareſte aber, was von HE kſi⸗ 7 , e. Z an 4 . ö 7 10 J 17 1 Ma MT 67414400 E i Pw ao ww ji. M o 600 n 8 " X QN 5 " o A 8 "n "v —ä— 2 d N N NN N r NT ANE SEEN N SESS 2 e . 2 — — TGRDSC- — — ÀÀ e Geom — — — t aer —— s — — mx: — . — — —— — — xs S. ix n * ^ Ei N * " — ee 2 S92 : zT T. » i 7. Tab. ll die Abbildung I. | b 2) Aeuſſerlch iſt die Haut ſchwartz und b 45 Erſter Abſchnttt, Dritter Artickel. 46 beſitze, iſt eine verſteinerte groſſe Da: Jahre heraus ziehen ſehen, an welchen vian Pratze, oder von einem groſſen die Mulculi gantz zerſtreuter gehangen, Affen, 0 aus dem Loͤwenſtaͤdtiſchen und faſt ſelbſt davon abgefallen; Kunſt und aturalien Cabinet nad) | Daß aber dieſe, wie auch der Thiere ſeinem Tode erſtanden, voher aber die, Knochen nicht alſo offte wie die har⸗ ſer ie erhalten, habe inErfahꝛung nicht ten Schnecken und Muſchel⸗Schalen bringen konnen: Es iſt ſolche 7. Zoll in der Erde angetroffen werden, iſt | | 0 fid) alfo einzubilden, daß jene aufge⸗ lang und z. breit, oder in der Gröſſe, wie die Abb dun ia ſchwummen, hernach oben liegen blie⸗ ben, welche denn leicht durchs Faͤul⸗ niß oder die Witterung verzehret wer⸗ den muͤſſen. Wins Bu T Einigen Beweiß vor die Suͤndfluth giebet auch ab (wie die oben allegir⸗ ken Faſlagen bemercken,) daß fet offt, wie bey meinem Ruͤckwuͤrbel, viele ntz Muſcheln und Schnecken angetrof⸗ fen werden, item andere Creaturen aus dem Meere, inſonderheit, daß ſich deutliche Strata, wie über dem Ton⸗ naiſchen Elephant befinden. Nun werden zwar nicht wenige rd: hierwieder gemachet, da die Verſtaͤndigſten vorgeben, daß offt angefuͤhrte Dinge, durch Fluͤſſe, oder auch dem Meere, in gantz beſondern Fluthen, nicht der Moſalſchen, ver⸗ ſchwemmet worden; Oder die unter⸗ irdiſchen Canaͤle, und deren Wuͤrbel Ihro Majeſtat Eleni Augufti Ro, | bátten dieſe Creaturen eingeſchlucket, nige in Pohlen und Churfuͤrſten zu daſelbſt hingetragen und verſchlem⸗ Sac von Herrn Leib ⸗ Medio met; Auch konne ſolches durch die Erndtel an mich ergieng, ſelbige ins Erdbeben, i. durch Erd⸗ und Waſſer⸗ lich [Falle geſchehen ſeyn. Die Elephan⸗ ten waren aus fremden Landen hier⸗ her gebracht, und nach dem Tode ver⸗ graben worden; Die Muſcheln von Menſchen gegeſſen und die Schalen weggeſchmiſſen: Oder die Leute haͤt⸗ ken bey Kriegs⸗ und Peſt⸗ Zeiten ſich in die Höhlen und andere unterirdi⸗ ſche Winckel mit Thieren und andern was zur Nahrung und Erhaltung nothig, reririret , die hernach daſelbſt verſchuͤttet worden. Ja einige wol⸗ len mit Herrn von Leibnitz es am beſten errathen, wenn ſie glauben: Dieſe Ereaturen waͤren in der Schoͤpf⸗ fung nicht alle hervorkommen, ſon⸗ dern uͤbrig in der Erde am ſechſten Tage ſtecken blieben, nachdem GGte zu ſchaffen aufgehoͤret: Auf welches alles aber nebſt andern Einwuͤrffen der gelehrte Herr D. S. Bucener in Rud. angetroffen: Mir auch ſonſt bekannt, Diab. 26%. (pag. 278-311.) ſolide geant⸗ daß im Sommer im Waſſer ertrun⸗ wortet und alles dieſes als Jeichen ckene Menſchen nach einem viertel und Zeugen der allgemeinen Suͤnd⸗ fluth 47 f£c(lec Abſchnitt, Dritter Artickel. 48 berg mit vielen Beweißthuͤmern an⸗ | Sal volatile Pa mit wenigen Empy- i en: revmatiſchen Oele (dergleichen doch ieſelbigen aber, welche luſus na⸗ ſonſt aus nichts inet in Regno ve- turæ aus dieſen allen machen wollen, getabili und Miuerali 0 9 bekommen ihre Abfertigung von gen ic fo werden fie bey verſchloſſe⸗ *5ettn Lirent. Tob. Samuel Carl in Lapide | nen Feuer wie andere Ber ie ſchwar Lydio Philoſophico pyrotechmico ad aſſium in offenen Feuer aber weiß, de folſilium Documaſiam analytice demonſirau- ein fixes Sältz kan gelauget dam, welche Unterſuchung bey allen und Ye man fie unter g petrefactis die beſte Methode ifl, ben | en Mp eem „wird eben ; animaliſchen oder mineraliſchen Ur⸗ giachen vi Sla tantdd Mie ſprung derſelben herauszubringen. von denen Knochen unſerer alten So viel kan verſichern, daß dieſe oer» | Vorfahren, fo unten ſteinerte Knochen, nicht allein der de, und noch taͤglich die Bein⸗ Beine accurate Structur, ſondern die " aus Zuſatz calcinirter. vollkommenſte 3 Mixtion fà» s au — der rube berel⸗ ben, und wie die friſchen durch die e Deſtillation ein trockenes und fluͤßiges S „ (M t y U 7 xU i 16 1x X A. P ul i / — . SN N N Artic. 49 Erſter Abſchnitt, Vierdter Artickel. So — oARTICVLVS IV. Von berſteiuerten Muſcheln und Schnecken. e Enn man ein Menſchen⸗ Gerippe findet, ob gleich d jhanget, ſo judiciret man, daß dieſes ein menſchlicher Coͤrper jemals muͤſſe geweſen ſeyn: Wenn nun Muſchel⸗ oder Schnecken⸗Scha⸗ len entweder verſteinert, oder in Stein abgedruckt vielfaͤltig angetroffen wer⸗ den, wer kan denn anders dencken, als daß dieſes wahrhaffte Schalen, von jemals dergleichen lebendigen Thie⸗ ren, oder ihr Abdruck (ep: Wenn nun noch darzu kommet, daß ſie, nach 7h. W'oodwardi ſpecimine Geograph. Phpſicæ (pag. 19.) und meinen eigenen Bezeu en, alles Ausmaß von den wahr⸗ hafften Schnecken⸗Haͤuſern haben, alle Lineamenten der Structur und Tex- tur nach / exprimiren, die annua incre- menta oder die lamelloͤſe Textur, ja den Tendinem zeigen, wo das Thier an die Schale jemals gebunden, oder wo die Bivalves durch den nexum tendino- ſum zuſammen gefuͤget geweſen wem Ke ein Zweiffel uͤbrig blei⸗ ben. Dergleichen einen vortrefflichen Turbinem, hat Herr Buͤttner i» Rud. Diluv. teſt. (pap. 254.) beſchrieben, und in der 29. Tabel. in Kupffer abdrucken laſſen. Und hat noch obſerviret und vielfaͤltig von den Erd⸗Schnecken ge⸗ ſehen, daß fit fid) gleich andern Thie⸗ ren begatteten, und mas natuͤrlicher Weiſe membrum immittire, da præſen- vitet er (in der 16. Tabelle l. c.) einen Cochliten, daran penis vollkommen erkentlich, ſo in Querfurth gebrochen worden: Weiter hat er auch von den Erd Schnecken angemercket, daß die⸗ ſes Glied zur rechten Seiten an dem kleinen Horn ſtehe, gleich wie auch das weibliche Glied, welches er auch al⸗ ſo in denen verſteinerten angetroffen. Solte nun jemand dieſes etwan vor eine Nerve halten, ſo hat er wiederum angemercket, daß dieſes ein Canal ſey, der hol, welches an dem Original, auch ohne microſcopio kan bemercket wer⸗ den: Und was noch merckwuͤrdiger, iſt dieſe Hoͤhle nicht in der Mitte, wie bey Stroh / oder Graß Haͤlmgen, for kein Fleiſch mehr daran dern zur Seite, daß Penis ſeine richti⸗ ge ene behalte, zuſehen: Er ſetzet noch hinzu, daß dieſe pudenda allen denen pudorem erwecken muͤſſen, welche einen luſum Naturæ daraus ma⸗ chen wolten, it. Patroni auræ ſeminalis waͤren. Carol. Nicol. Langius in Traclas. de Origine Lepid. fgurator. (Cap. X. pag 33.) Ob er gleich ſehr vieles wider derglei⸗ chen Zeichen und Zeugen der Suͤnd⸗ fluth eingewendet, ſchreibet doch von dieſen alfo? „Conchitarum, ut ex Hi- »ftoria lapidum figurátorum patet, tanta »adeft copia, & tanra diverfiras, ut nullum »concharum marinarum, vel etiam flu- »viatilium genus a Zoographis deſcriba- »tur, quod non etiam in lapidibus figura- ytis, conchitæ dictis, deprehenditur , ac »inter fe ita conveniunt, ut nec aſperitate, „vel lævitate, nec cardinibus, eminentiis „& cavitatibus nec ſtriis tam transverfis, „quam elongatis inter fe diffentiant, imo quandoque etiam ipſa denticulatio; re- .»liquarumque apophyſium & cavitatum | »difpofitio, quz ad articulationem val- „varum in veris conchis requiritur, in „conchitis lapideis quam pulcherrime vadhuc exſtant, ut taceam externam il- »lorum figuram, quz a naturali concha- ,rum forma omnino nihil recedit. Ita „etiam Tubulitæ tam dentales quam ver- »miculares & balanorum calicesreferen- „tes tubulis marinis quodlibet nimirum lapideum genus fuo generi teſtaceo pror- »fus affimilantur - Pag. 34. referiret er „weiter: Quod foffilibus teſtaceis, & „marinis eadem ſit gravitas, & ſi exami- „ni chymico fubiiciantur, tunc calcinatis „eandem effe fübflantiam, manifeſtant vi- »fus, odor & guſtus Item plures Con- »chitas non minus per laminas teſtaceas »fibi invicem impoſitas & quarum füpe- rior femper minor eft ſüßriore confla- „re videntur, ac ipſæ conchæ marinæ ſe- „cundum Scillam in cavitate terebratulæ „ſæpius obfervari pifces petrificatas &c.,, Da nun dieſes alles fib mit denen Luſibus Naturæ nicht reimet, noch mit der vi Plaſtica ſpecifica derer unterirdi⸗ ſchen Saltze nach P/ozio noch mit de⸗ nen unterirdiſchen Canaͤlen, dadurch die Muſcheln aus der See in die gantze Sud Erde 51 Erde, ja auch Berge gefuͤhret worden; So fingitet Hert D. Lange Dinge, die wider alle ANAL der Natur ſeyn: Und hierzu muß di minalis; Er allegiret deswegen Nerche⸗ rum, als Peritiſſimum rerum naturalium fcrutatorem, weil er geſaget: „Auram „ſeminalem non ſolum in rebus putre- »fcentibus remanere, fed etiam una cum »effluviis tenuioribus a fole vel alio ac- cedente calore attolli, & mediantibus „ventis vel vaporibus aut aquis hinc in- de difpergi, donec a materia proportio- „nata per magnetismum quendam, feu „modo ſympathetico attrahatur & fœ- „eundetur, quam auram ſeminalem a fo- „le elevatam Panſpermiam rerum vocat, „a qua mira illa naturæ Pericycloſis po- »tiffimum dependet. ( vid. Mund. ſulter. , Tom.II. Lib.XIL. Sect L pag. 348, Da er nun vollends bey Plus geleſen, daß nach Theophraſto, Schnecken, Beiner, Zaͤhne, ꝛc. in der Erde wuͤch⸗ ſen, und nach Borells (Cent. V. Obſ III.) Ochſen und alle andere Hoͤrner, wie Baͤume in der Erde Wurtzel ſchluͤ⸗ en, ſich fortpflantzten und Baͤume araus wuͤrden: wie Fortunius Licetus Lib. de Annulis antiqu. Cap. V. hiervon folgendermaſſen geſchrieben: „Ex ra- „mentis cadaverum tam plantarum quam animalium retinentibus in fe quamvis »labefactatam formam & eſſentialem & „accidentalem; ea forma potis eft in ena- ,Ícente fpontaneo conſimilem formam » producere, vel potius fe fe in priftinum „ſtatum revocare, ac denuo in confpe- „ctum dare, Undcherr D David Spleif- fis in Differt. Hiflorico- Pbyfita de Corni- bus & Offbus foffibus Canſtadienſibus (F. 11. pag. 19.) dieſes zu confirmiren ſcheinet: So war bey Herrn D. Lan⸗ gen der Schluß bald fertig; daß ſich nach dieſer Theorie die Schnecken⸗ Haͤuſer ohne die Schnecke (vid. loc. cit. pag. 58.) ein oder der andere Knochen ohne den Leib, die Zaͤhne ohne die Kinnlade, und Hoͤrner allein, ohne Haupt, inſonderheit das gegrabene Fleiſch ohne Knochen und Eingewei⸗ de von Menſchen und Thieren in der Erde wachſen koͤnne; weil durch die Putrefaction das Seminium davon am meiſten mit der Lufft vermenget, hin⸗ weggefuͤhret und in die Erde geleget oder geſencket werde. Ja wenn der Schnecken «ober. Sif» Diogen. halb Erſter Abſchnitt, Vierdter Artickel. enen die Aura fe» | Fiſch⸗Schwantz, Thuns nicht; weil jeder kannt; daß keine Muſchel⸗ andere, ſondern das Thier darinnen beydes aushecke; am allet wenigſten Thiere und Menſchen fine mare con- cipiren: Es muͤſten auch von einem Weibe, welcher ein oder das Goldberg im braunen Sandſteine 52 oder mehr verdorben, ſo ſolte ſich da⸗ her nur eine halbe Muſchel oder Schnecke, oder ein Fiſch,Kopff und der nur ein Zahn in denen unterirdiſchen Maandris ge- neriren. Dieſe unnatuͤrllche Gedan⸗ cken zu widerlegen iſt hier m Glied mangelte, eben dergleichen — der gezeuget werden, und waͤre nicht noͤthig, daß ein Kind 9. Monat in utero materno foviret, und durch die Mutter ernaͤhret foürbe : Oder der gantze Coͤrper muͤſte in ſemine n femine virili fid) befinden, und nad) see die gant Eufit von unzehlich ſolchen un⸗ egreifflichen kleinen Creaturen an gefüllet ſeyn: Welches fid) aber wie⸗ derum nicht reimet, mit dem proba⸗ blen Beweiß France; Redi, Malpighii und Jehan. Schwammerdamii, daß alle Thiere ex ovo, tnb alic Sewachf und Pflantzen aus dem Saamen kaͤmen, uno ſchon vollkommen darinnen ex- iſtirten: Die Ovula aber von Men⸗ ſchen und groſſen Thieren nicht ſo klein ſeyn, daß man fie nicht mit bloſ⸗ ſen Augen wohl erſehen koͤnne. Bey denen Luſibus Naturæ aber mag ich die Natur vielweniger zu einem Spiel⸗Kinde machen, oder zu einem Affen, die alles, ja gar Hebraͤlſche Schrifften/ . e ter⸗ ne, nach Herrn 7o. Barzbol. Adam. Be- ringers Litbographia Nirceburgenſi (Spec. I. Tab. III. VII.) nachaͤffe; Und zwar nicht, wie Sonne, Mond und Ster⸗ ne inſonderheit die Cometen ausſehen, ſondern wie fie die Mahler mit Gee ſichten, Strahlen und Schwaͤntzen zu mahlen pflegen. Deswegen vielmehr einige notable verſteinerte Muſchel⸗ und Schnecken⸗ Schalen beybringe, ſo in meiner Sammlung ſich befinden. In dem Hertzogthum eſien trifft man die am beſten gebildeten Pectines den- ſe & late ſtriatos nach der vollkommen⸗ ſten Groͤſſe zu Luͤbenauz it. in dem Steinbruche zu H ermsdorff bey und 53 Erſter Abſchnitt / und bey Lemberg in einen weiſſen und groben Sandſteine an, daraus ordinair die Muͤhl⸗ und Quater-Steine pflegen gehauen zu werden (ſo abge bildet und beſchrieben in Georg Aut. Volctmanni Sileſ. Subterran. Tab. XXXII. XXXIII. XXXIV. pag. 183. ſeqq.) Und zwar befinden ſich in verſchiedenen die⸗ ſelben in ſolcher Menge, daß bey letz⸗ teren die Arbeits⸗Leute glauben, der Teufel haͤtte ſie hinein gebannet, und lamentiren nicht wenig, wenn viele darinnen ſtecken: welches mit einer laͤcherlichen Hiſtorie illuſtrire. vor einigen Jahren allhier die Nico⸗ laus⸗Gaſſe hinunter gehe, finde ich bey dem gruͤnen Löwen einen groſſen dicken Muͤhlſtein von mehr als 14. Centnern vorm Hauſe liegen, in wel⸗ chen viel 1000. dergleichen groß und kleine Jacobs⸗Muſcheln zu ſehen, auch nur eingedruckt waren. Da nun daſelbſt die Fuhrleute ſtehen, ſo dieſe zum Kauff herunter fuͤhren; ſo traff eben denſelben Mann an, dem er zugehoͤrete. Ich erſuchte ihn vor ein Trinckgeld mir etliche dergleichen klei⸗ ne Muſchel⸗Steine aus dem Bruche mit herunter zu bringen, und zwar worinnen recht viele dergleichen fte cketen: Er wurde aber daruͤber recht empfindlich, daß ich ſolche Teuffels⸗ Krallen (ſo nennet er ſie) begehrte, ich ſolte den gantzen Muͤhlſtein vors halbe Geld hinnehmen; Als ich mich von ihm durch viele gegebene gute Worte mit mehrern belehren ließ; ſagte er: Der Teufel bátte feine Kral⸗ len hinein geſchlagen, und da ſie vor dieſen dergleichen nicht alfo angetrof⸗ fen; meynete er, dieſer habe über die⸗ ſen Bruch, denſelben zu vernichten, Gewalt bekommen, und wenn es ſo langer fortwaͤhrete, wuͤrden die Arbei⸗ ter dieſen Bruch gaͤntzlich verlaſſen muͤſſen, weil die Muͤller der inen | Steine nicht mehr kauffen wolten in⸗ dem im Mahlen / Stuͤcke heraus ſielen, und die Steine viele Gruben bekaͤmen, welches nichts anders als die Mu 0 é $45 9 ^ als die Mu⸗ ſcheln waren, fe ſich von dem Steine ſepariret. In andern Orten ſind ſel⸗ bige ebenermaſſen febr haͤuffig anzu⸗ treffen. Herr Buͤttner (. c. p.252.) re- keriret, daß in Qverfurth gantze du. fet von dergleichen Steinen gebauet waͤren; und er einen Stein beſaͤſſe von Als Vierdter Artickel. 54 àztel Ellen breit, einer Ellen lang, und drey Zoll dick, darinnen zum wenig⸗ ſten 1000. Muſcheln ſteckten: In de⸗ nen Eybemerid. Nat. Curioſ ( Cent. I. & II. Obf CLXXV. pag. 376.) wird bey Hey⸗ denheim im Hertzogthum Wuͤcten⸗ berg ein gantzer Berg beſchrieben, der faſt aus lauter kleinen Muſcheln be⸗ ſtehet; dergleichen Herr 7% Han. Geie- rus de Montibus coucbiferis noch andere allegiret: Gleich wie bey Grabung eines Brunnens unweit Mayntz ei⸗ ne unſaͤgliche Menge kleiner Turbi- num, da gar keine Erde darzwiſchen geweſen, herauf geworffen worden. Olearius in der Perſianiſchen Reiſe⸗ Beſchreibung/ (Cap. XVII. pag. m. 424.9 meldet von einem Begraͤbniß eines Heiligen unweit Schamaclie in Perſien, ſo aus unterſchiedenen Kammern, Krippen und Betten beſtehet, alles in Felß gehauen, darinnen mit Ver⸗ wunderung am Gewoͤlbe viele Mu⸗ ſchel⸗Schalen in ſolcher Menge ſich befaͤnden, als wenn er aus dieſen und Sand⸗Stein zuſammen geſchmoltzen waͤre; Dergleichen gantze Berge, oder harte Felſen ſie auch an der Caſpiſchen See wahrgeommen. Un d weiter, (oder Lib. VIC. XIII. p 382) ſchreibet er: Die Felſen bey der Stadt 27, fo eine Tageſtahn-Tartariſche Stadt, fino att zuſehen, als wenn ſie von lauter Mu⸗ ſchel⸗Schalen zuſammen gebacken, in denen man noch etliche gaͤntze faͤnde, und zwar nicht einzeln, denn kein Stuͤck als eine Fauſt groß ſey, indem nicht 5. oder mehr Schalen koͤnten ge zehlet werden; Und iſt der Stein ſo harte als Kieg. Engellerzus Kampferus hat auf dem Berge Caucaſo unb meh⸗ reren, (o an dem Caſpiſchen Meere lie⸗ gen, ſa auf Bergen, ſo die Wolcken überſteigen die ſchoͤnſten verſteinerten Muſcheln und Schnecken angetroffen: In Amenitatibus Exoticis, Politicis, Phyſico- Meditis (Faſcicul. II. pag. 430.) ſchreibet er alfo: „In monte Caucafi & circa „Caſpium mare rupes offendi plurimas „ex meris conchis & cochleis' marinis » plerumque minutiſſimis concretas, & in | lolidiffimam lapidis. Subſtantiam com- „pactas, qualem etiam in ipfis faftigiis, »quz nubes altitudine ſuperant cum ſtu- »pore obfervavimus, atque hos ego dilu- »vii teftes appello, omni dubitatione ma- »jores. Dergleichen Sbeuchrer, Wag⸗ 22 ner $5 ner und Lange in der Schweitz von den Pilatus Leger und Randen⸗ Berge behaupten. nd im yaaſten Jahre der gelehrten Zeitungen (pag. 723.) iſt ein Brief Herrn Emanuel Schwedenborgs an den beruͤhm⸗ ten Luͤbeckiſchen Theologum Jacob 2 Melle geſchrieben, in folgenden: Daß man in Schweden Steine mit al⸗ lerhand Figuren nnd zu Stein gewor⸗ denen Sachen finde; Die in Weſt⸗ Gothland, der Land⸗Phyſicus Herr Johann Heſſel, zu Stockholm, Herr D. Magnus Bromel Medicus zugleich des Berg⸗Collegii Aſſeſſor und Herr D. Laurentius Roberg Prof. Med. zu Upſal ſammleten: Und zwar treffe man viele Muſcheln und Schnecken an unweit UZdewa/, in einem hohen Berge, und auf einem Berge bey Stroͤhmſtaͤdt der 79. Ellen über die hoͤchſte Oberflaͤche der See erhaben, finde man eben dergleichen, und zwar in ſolcher Menge, daß die Einwohner den beſten Kalck daraus brennten, der zum Bauen ihnen (ufficient ſey. (conf. Phil. Facob. Sachs a Lewenbeimb Gamma- rol. (pag. 889. in Appendic. ad pag. 165.) & Guilielm. Camdeni Britanniam (pag. 508.) da er ſich alſo vor mehr als 100. Jahren ſchon verlauten laͤſſet: „In montium ſummitatibus aut etiam alibi »lapides nonnunquam reperiuntur, coch- „leas marinas & alia aquatilia referentes, „ſi non fint naturz miracula, refufi in „omnem terram fub Noé diluvii certa effe indicia cum Orofio Chriftiano Hi- .,ftorico judicabo,,, Welcher alfo vor mehr als XIII. Seculis, gleich wie Ter- tullianus bald vor 1600. Jahren, die⸗ ſes ſchon eingeſehen. Letzterer ſchrei⸗ bet Libr. de Pallio alſo: „Mutavit & to- tus orbis aliquando aquis omnibus obfi- ytus; adhuc maris conchæ & buccina pe- „regrinantur in montibus, cupientes Pla- »toni probare etiam ardua fluctuaffe.;, Wie denn auch, die aus den verſtei⸗ nerten Muſcheln uſuelle Kalckbrenne⸗ rey wiederum ein vollkommenes Zeug⸗ nuͤß abgiebet, daß dieſes jemals war⸗ haffte Muſcheln geweſen, weil in Hol⸗ land inſonderheit ebenermaſſen aus E Erſter Abſchnitt / Vierdter Artickel. E 56 nem Orte ſo unzehlich viele Muſcheln angetroffen wuͤrden, in einem andern aber ſeyr wenige oder gar keine; ſo fónnen die hohen See⸗Ufer dieſen je den gantz leichte benehmen. Da bey meinen Reiſen eine Stunde vonchaag zu Schevelingen die See ⸗Cante per- luftrirfe, fo fand manchmal zwiſchen den Sand⸗Huͤgeln unweit dem Ufer eine unſaͤgliche Menge Muſchel⸗Scha⸗ len von Pectinibus und Tellinis, welche die Strich ⸗Fluthen bey groſſem Sturm, und hohen Waſſer dahin ge⸗ bracht, alſo, daß ſie ſie Schaufel voll zum Kalckbrennen aufladen und weg⸗ fuͤhren konten, in andern Orten aber laͤgen dieſe ſehr einzeln: Auf welche Weiſe bey noch hoͤherem Waſſer und ſtaͤrckeren Fluthen in der allgemeinen Uberſchwemmung, die Muſcheln auch an einen, vor den andern Ort koͤnnen ſeyn getrieben worden: Andere geben vor, daß derer verſteinerten Muſcheln allzuviel angetroffen wuͤrden, und koͤn⸗ ten wegen der unbeſchreiblichen Men⸗ e, dieſe unmoglich anunaliſchen lit» prungs ſeyn; So iſt zwar nicht zu läͤugnen: Daß derer eine unſaͤgliche Zahl hin und wieder angetroffen wer⸗ de, wenn man aber wieder bedencket, daß ein einziger Muſchel⸗Rogen 1728000, Ovula auf einmal in ſich hal⸗ ten ſolle, wie Herr D. Carol. Nicol Lan- gius in Tract. de Origine Lapidum figura- ror. (Cap. II. pag. 48.) aus dem Leewen- heck angefuͤhret: Solcher 9 den Muſcheln aber viel Millionen in Seen, Meeren und Fluͤſſen gelegen und von der Schoͤpffung 1657. Jahre Junge zur Welt geſetzt, und wenn auch die Muſchel geſtorben oder ausgefreſ⸗ ſen worden, dennoch die Schalen in See⸗Waſſer wol 100. Jahre dauren koͤnnen; Iſt ſich uͤber die groſſe Zahl gar nicht zu verwundern. Zudem kommt, daß viel 100. gewuͤrffelte Mei⸗ len der Erdflaͤchen ſind, da keine hin⸗ geſch orden ſondern * » " Erſter Abſchnitt, babel, daß in der Suͤndfluth ein Weſt⸗ Wind die Futhen gegen Oſten getrie⸗ ben, weil auf eben dieſe Weiſe auch die unterirdiſchen verſteinerten Baͤume, ja gantze Waͤlder, darnleder geleget, an⸗ getroffen werden; Alſo daß fie ordi- nair mit der Wurtzel gegen Abend, mit dem Guypffel aber gegen Morgen ſich recken, ouf denen manchmal (o gar Wogel⸗Neſter angetroffen worden (vid. 70h. Weich. Valoafors Ehre des Hertzogthum Crains (pag. 478.) it. Eraſin. Franciſei in Oſt⸗ und We t⸗In⸗ diſchen Luſt⸗Garten (aus Alberto M. und Kirchero pag. 187.) Haben alſo bey dergleichen Trieb der Fluthen keine andere, als aus bemeldten Mee⸗ Erſter Artickel. 38 Mylins in Memorabil. Saxonia ſabterran. ſo in dem übrigen Sachſen; Jeb. Henric. Schiltteus in Oryctographia fenenſi, von denen Jenenſiſchen; Petrus Molfart in Hiſlor. Natural Haffie infer. ſo in Nie⸗ der⸗ Heſſen; job. Tac. Bajerus in Ory- | Clographia Norica ſo um Nuͤrnberg 3 Job. Barthol. Adamus, Beringer in Litbogra- phia Mirceburgenſi ſo bey Wuͤrtzburg; job. Daniel Geier de montibus. Conchiferis & Gloffopetris Alæcienſibus, (0 in der Pfaltz; Georg. Ant Volctmann in Sileſia | fabterran. fo in gantz Schleſien; Leonb. Dav. Hermann. in Maslographia, fo in Schleſien, inſonderheit zu Maſſel, der Auctor Warſaviæ Phyſicæ illuſtratæ f. de Aere Aquis. & Locis & Incolis War- ſaviæ pag. 44. fo in Polen. 0, Wormius. in Mufco, von denen Daͤniſchen; Ena⸗ nue Schmedenburg in Epiſtol. ad Iac. 4 Meli von denen Schwediſchen; Ja ſelbſt in Perſien / nach o/earz 10 Beſchreibung und in der Tageſtah⸗ niſchen Tartarey / (vid. ſupr.) wer⸗ den keine andere, als wie ſie im Mit⸗ tellaͤndiſchen und Caſpiſchen Meere liegen, angetroffen: It. in africa wit fie das Atlantiſche Meer auswirfft, (dergleichen von Herrn of? Kath Heuchern aus Dreßden, und herrn M. Chriſtian Gottlieb Ludwig aus af fle ſelbſt auf Orare Ihro Koͤ⸗ à die meiſten ziemlich dinnſchalicht, wie ſchwartzen Feuerſtein gleich ſiehet / die Feige Rumphu und verſchiedene Buc- nichts deſtoweniger die Figur des Thie cinæ, welche auch beſſer als ſchwere res wohl exprimiret. Hier aber glei⸗ necken⸗Haͤuſer von dem Fluthen chet dieſe accurat in allen einer Auſter, haben weit hinweg gefuͤhret werden mit vielen gantz kleinen ſolchen Scha⸗ konnen. | len, wie die groſſe iſt, beſetzet; darun⸗ Von denen verſteinerten Muſcheln ter die kleineſten kaum ein Hirſe⸗Korn und Schnecken, fo noch die wahrhaff⸗ groß ſind; und deutlich anzeiget, daß ten Schalen, ja fo gar die Farbe, Glantz dieſe kleine Muſcheln bald wurden ex- und Glaͤtte behalten, item noch mcer | cludiret worden ſeyn, wenn die Mut⸗ rere Beweißthuͤmer darlegen, beſitze ter⸗Muſchel laͤnger lebendig geblie⸗ unter meiner Sammlung folgende ben, und nicht in die Erde verfe merckwuͤrdige Stuͤcke: Unter denen worden. Eben dieſes kan man ſagen, Seltenheiten, welche Herr Prof. 5e» von einer Perlen⸗Muſchel, dergleichen benſtreit mit feiner Reiſe⸗Geſellſchafft aus Africa gebracht, und ins Dreßdni⸗ ſche Naturalien⸗Cabinet geliefert, habe daher unter andern folgende zwey⸗ ſchalichte verſteinerte Muſchel⸗Scha⸗ len erhalten: So alſo betitult wurde: Concha lactea externe ſtriata, cum piſce incluſo, quæ multis conchinulis minimis repleta, ex ruderibus Amphitheatri Shen Aßricæ, ubi matrix fimul innumeras Tel- (Tab. II. linas immerſas habet. (Tab. II. io.) (Da N. 10) hergegen Herr D. Erhard in denen Breßl. Nat. Geſchichten (im 33. VPerſ. An. 1725. Cl. IV. Art. 13. pag. 202.) ſich vernehmen laͤſſet, daß dle Fiſche in denen Schnecken⸗Haͤuſern ſich nir⸗ gends zeigeten, ſondern deren Stelle waͤre mit Stein, Erde oder einer Cry- | ſtalliniſchen Materia, die weder in⸗ noch aͤuſſerlich der natuͤrlichen Geſtalt des Thieres zu vergleichen ſtehe, angefuͤl⸗ let.) Unſere Africaniftbe iſt eine gantz weiſſe dicke, aͤuſſerlich mit ſubtilen er⸗ habenen Streiffen gezierte Muſchel⸗ Schale, welche in Stein wie in weiſſen Mauer⸗Kalck gantz eingeſetzet, darin | nen fid) noch viele kleine Tell Mücheln befinden, inwendig lieget der Fiſch; Dergleichen auch Sa, wie bau Ad F bet, wahrgenommen. 7272/7 in der Ehre des Hertzogthums Crains (pag. 478.) ſchreibet hiervon alfo: Nicht weit von Greilach/ fand ich et⸗ liche in Stein baren See au | und da ich ſie aufſchlug, erblickte id) | Da m inwendig das Fleiſch, ſo zwar a p Stein erſtarret, aber doch lo ch von ſolcher Farbe war, wie das Schnecken Du iy zu ſeyn pfleget, und nichts be« bey letzte oweniger doch [b hart, daß es dem nes, foo. S cci gi 00 0 vichen; : 1e da Manfredus Septalius als er nach Genua gereiſet bey einigen Bauren angetrof⸗ fen, welche einen Berg durchgegra⸗ ben, und die Steine pern et, in denſelben aber vielerley 5 der Muſcheln und Schnecken, als Tur- bines, Tellinas und Echinos, unter de⸗ nen aber verſchiedene Perlen⸗ ſcheln angetroffen; da eine derſelben eine groſſe und von Glantz ſchoͤne Perle eingeſchloſſen gehabt. (vid. Ben- ric. Oldenburgii Acla P Hofopbica Sac. Reg. in Angl. Anno 1667. (pag.m.154.) Sol⸗ len nun die Perlen die Ovula der Mu⸗ ſchel ſeyn, (davon in einem andern Ort handle) ſo haͤtten beyde gleiche Fatalitát, ante excluſionem erlitten. S atbe, Haͤrte und Subftang bet» gn n verſteinerter Muſcheln und chnecken anbelangende, 1 1 Ich befitsc ſelbſt dergleichen Muſcheln, und zwar eine, da das Fleiſch einem f Die 61 Erſter Abſchnitt, Die Turbines anbelangende, weil fic in keinem Meere ſo haͤuffig und viel, als die Pectines, inſonderheit Tellinæ angetroffen werden, liegen auch nicht ſo haͤuffig in Stein geſenckt, oder ein⸗ und abgedruckt: Zum we⸗ nigſten habe nicht leicht einen Stein E cken dichte combiniret geweſen: Je⸗ doch giebet derſelben ſonderbare und accurate Structur noch mehr Zeugniß als vorhergehende, daß fle wahrhaff⸗ tig animaliſchen Urſprungs ſeyn. Ich will hier nicht gedencken; was oben von einem Turbine ſchon gemeldet, der, nach Herrn Buͤttern, das mem brum genitale deutlich vorſtellet: (on. berichte nur, daß unter meiner Samm⸗ lung ſich befinde ein ziemlich groſſer Turbo, deſſen Helffte in einem harten Stein eingeſchloſſen, in welchen in der Mitten die Columna durchgehet, alſo wie einen bemeldter Herr Buͤtt⸗ ner l. c. Tab. XXIX. in Kupffer vorge⸗ Crab. In fteffet, (Tab. Ill. 4.) weiter wie fid) das Num. 3) Geſtein vom Gehaͤuſe, das Gehaͤuſe vom Fleiſche, beydes von der Rinde fib deutlich ditinguitet. — In einem andern ſiehet man alle Orbes von der Spitze bis zu dem Munde, nach der Laͤnge durchgeſchnitten, da die Scha⸗ le harte und glaͤntzicht, die Orbes aber alle, von einem lettichten Steine an- gefuͤllet ſind. Noch werden zu Neu⸗ ftot bey Hannover die vortrefflich⸗ ten verſteinerten Turbines angetrof⸗ fen, von der Groͤſſe eines ZBaígen, Crab. u Kornes, bis einen Zoll fang, (Tab. lll. 3.) Num. ,.) fo in einen harten Stein eingeſencket, alle Einſchnitte aber und gekoͤrnte Li⸗ nien deutlich darſtellen: Wie einer dergleichen abgebildet in 702. Jac. Baie. ri OHelogr. Norica (Tab. III. num. 18.) Und wem dieſes alles noch nicht ge⸗ nug iſt, dieſen koͤnnen wir zeigen Muſcheln und Schnecken, die wenig durch ſo lange Zeit Veraͤnderung er⸗ litten: ſondern die Nautili noch ihren vollkommenen Perlen⸗Glantz, item Mytuli eben dergleichen noch vollig behalten, andere noch die bunten Far ben anzeigen. Von dem beruͤhmten Medico, herrn Frantz Ernſt Bruͤck⸗ mann in Wolffenbuttel habe groſſe Stuͤcke von Nautilis eryalten, fo zu Petersberg bey Goßlar gefunden worden, daran noch die vollkomme⸗ Vierdter Artickel. n der aus lauter ſolchen Schne⸗ 62 ne wie Silber ins gruͤnlicht und roth glaͤntzende Perlen⸗Mutter⸗ Schale klebet; daran zugleich noch eine deut⸗ liche Concameration die quer hindurch von dergleichen Schale zu ſehen iſt: Ein ander Stuͤck iſt zwar auf einer Seite gleichſam calcinivet, daher weiß, auf der andern Seite aber klebet wie⸗ derum ein Stuͤck, der von Silber und allen Farben glaͤntzenden Schale. Ihro Churfuͤrſtliche Durchl. von Mayntz / Frantz Ludwig, haben Ihro Excellenis Frantz des Heil. Rom. Reichs Grafen von Hatz⸗ feld Kayſerl. Geheimden Rath und Freyen Standes ⸗Herrn zu Trachenberg in Schleſien, eine Partie ſehr kleiner Buccinarum von ei⸗ ner Groͤſſe Perlen glaͤntzend verehret, daher welche theilhafftig worden, fo bey Grabung eines Brunnens in groſ⸗ | fer Menge unter einen weiſſen vet en zum Vorſchein kommen; da man deswegen noch tieffer gegraben, iſt man immer auf haͤrtern weiſſen Stein gelanget, welcher ebenermaſſen von ſolchen Buecinulis angefuͤllet geweſen, und zwar in ſolcher Menge, daß in einem Stuͤcke von 5. Zoll lang, z. breit, und etwann einen Zoll dick viel ooo. derſelben darinnen ſtecken. Nach dieſen traff man dergleichen, wiewohl nicht in ſolcher Menge an, hergegen die ſchoͤnſten Schalen von Mytuſis, wie ſie bey der lebenden Muſchel ausſe⸗ hen und den ſchoͤnſten Silber⸗Glantz weiſen; welche Schalen theils gantz, theils zerdruckt ſind; da nun der Stein immer haͤrter worden, hat man nicht ohne groſſe Muͤhe dieſe Arbeit verfolget, und die groͤſten Stuͤcke Stein von graulichter Farbe heraus⸗ gebrochen, ſo gantz angefuͤllet gewe⸗ ſen von dergleichen oben beſchriebenen Bucrinulis. Es zeigeten fic) aber auch darinnen, die gemeinen weiſſen Erd⸗ Buccinz eines Zolles groß, auch klei⸗ nere, it. Nautili ſerpentiformes von di- verſer Grdͤſſe und vielerley andere Schnecken; von denen groſſe Stuͤ⸗ cke von etliche Pfunden, wie auch klei⸗ nere erhalten; darinnen die Schalen ihre vollkommene Farbe und Glaͤtte haben, theils aber inwendig von glaͤn⸗ tzenden Cryſtall angefuͤllet ſeyn. Bey CToͤln am Xbein habe aus einem Stein⸗ (Tab. III (Tab. III. 6.) ja Num. 5) Weiter beſitze zwey Stuͤcke, fo voll (Tab. Ill fen pfleget; (Tab. Ill. 2.) Der ande⸗ Num. ) ve Stein (ff eben fo, nur daß eine gan⸗ 63 Erſter Artickel, Stein⸗Bruche etliche harte geblichte Schnecken⸗Steine erhalten, da, als eí^ | d) nen zerſtuffete, eine vollkommene jun⸗ ge Garten⸗Schnecke antraffe, fo nicht allein noch die gewohnliche Schale und Farbe zeiget, ſondern auf derſel⸗ ben Lauffen die Buͤnden in der Run⸗ de nach dem Turbine zu, wie ſie auf denen noch lebenden anzutreffen. kommen auf einander paſſen, von ſchwartzen ſehr harten Steine, da aus⸗ und inwendig unzehliche gantze und zerbrochene Unveraͤnderte Schalen von Muſcheln und Schnecken erſchei⸗ nen; Als groß und kleine Turbines ferpentiformes, pectines und tellinæ, wel⸗ ches ein ſchoͤnes Ausſehen giebet, da der Stein kohlſchwartz, die Schalen aber weiß und graulicht ſenn. So iſt auch die Schale eines ſchd⸗ nen Turbinis, item andere Muſcheln un⸗ veraͤndert blieben in zweyen Steinen, da bey dieſer noch ſehr viele grau und weiſſe Muſcheln kleben; Wie ſie die Nord ⸗See ordinairement auszuwerf⸗ tze Concha Venerea ohne Stacheln die Helffte aus dem harten Steine her⸗ vorraget, die andern Muſcheln aber auch ihre natuͤrliche Farbe behalten. (Tab. III (Tab. III. 8.) Num4)- Letzlich melde, wie Herr D. Bal⸗ thaſar Erhard beruͤhmter Medicus zu Memmingen obferviret, (vid. Breßl. Nat. Geſchichte 33. Verſ. An. 1725. Claſ. IV. Art. 13. pag. 204.) daß die Con- chylia petrefacta am allergewoͤhnlich⸗ fien ſich faͤnden in Kalck⸗ Steinen, ſehr ſelten in Sand⸗ am allerwenigſten in Marmorſteinen: Was die Sand⸗ Steine anbelanget, kan jeden zeigen eine vortreffliche groſſe Jacobs Mu⸗ ſchel vonchermsdorff bey Goldberg, mit dem Eindruck und der Muſchel ſelbſt, dergleichen noch mehrere daher auf der Eliſabetaniſchen und Mar. Mag. dalenæiſchenBibliothec allhier anzutref⸗ fen ſind. Von denen Muſcheln in Marmorſtein beſitze eine Tafel von weiß und rother Farbe glat poliret, und uͤber incruſtiren, dergl Vierdter Artickel. 64 welche auf der rauhen Seite miei e Pectuuculos und eine groſſe Telli- nam zeigen: Die Maßeliſchen laſſen ſich wegen Haͤrte auch unvergleichlich poliren, und ſtellen hernach die wun⸗ derſam unter einander ke igi ie xurz, Geſichter von Menſchen, ja gan⸗ tze Poſituren derſelben, wie auch v Thieren vor, wie welche dergleich Kupffer abgebildet: Leon. Dav. Her- manu in Maslograpbia; (Tab. XIII.) ich auch aus dieſes gelehrten Mannes Guͤtigkeit pergreidpen gelen e ra- miden und Taffeln, ja gantze Labackie- re erhalten. 2. TUR m - i 24 ILL allein Mu ſondern alles was harte, offtmals eichen auſſer der See nirgends anzutreffen ſind: Wer aber hiervon noch mehrere Beweißthuͤmer verlanget, der kan weitlaͤufftig nachleſen 7%. Jac. Bajeri Oryclograpbiam Noricam (C pag. 67.) Job. Iac. Scheuchæerum in den Schwei⸗ tzeriſchen Natur⸗Geſchichten (Part. I. pag. 89.) Job. Rajum de diſſolut. & mu- rat. mundi (pag. 141. ſeqq.) Job. Eood- wardum Tentam. circa Hifler. Natural. Tei. luris. Iob. Guil. Bajerum de Foffil. Diluu. untver[al. monumentis. Dav. Sigmund Butt« nerum in Ruder. Diluv. teflib. (pag. 129. 256. 288. feqq) Petr. Wolfart in Hiflor. Natural. Haſſiæ infer (Part. I. pag. I A. ſeqq.) inſonderheit Epiſtol. Scheuchæeri ad Job. Chriſtopb. Stur mium, welche zu finden in Epbem. Nat. Curiof. (Dec III. Ann. IV. in Append pag. 157.) und die vielerley Experimenta, fo damit angeſtellet Car. Nicol. Langius de Origine Lapid. Figurat. Helpet. (Cap. X. pag. 34- feqq.) ^ 80 (0) 3j:56 Artic. N BAM SR n NN S NN n n 8 NS NN NN CRM SS SSSSNSSSN DD NN S NN NS RR NN QU U 558 8 e 25. M o 2 1 95 5775 3 * Au n HM NES mn N NN am ud N n . c ul — d — —— — Lo mq m m e A i — — . n (crm des - acu P: soo o mene sh apr tm a pam e e ge -Á- — YN SSTN NE ee on t ag * 2 8 RD W e 8 n MT, eee rn n "UTEM € Da LO "uo X BLA lo. A "E C 6; Erster Abſchnitt, Fuͤnffter Artickel. 8 . Von verſteinerten Nautilis und Cornubus „ ß EN er gelehrte Memmingiſche monis, fo er alle ſelbſt, und nach der D MORE Herr D. Baltha / Publication noch mehrere geſammlet, A far Erhard hat in denen darunter nur 3. aus Engelland, Breßlauiſchen Samm⸗ 94. allein aus der Schweitz und 43. lungen von NHatur und Mea. Ge⸗ aus dem uͤbrigen Teutſchlande ge ſchichten (im 33. Verſuch An. 1725. weſen: Ich beſitze jetzo ſelbſt uͤber Menf. Aug. Cl. IV. Art. 3. p. 202) von 1ooterley Cornua Ammonis, fo alle bis denenjenigen Sorten der Muſcheln, auf einen aus Teutſchland ſeyn, den Schnecken, wie auch andern Marinis, aus Engelland von Bath erhalten: e die man in Ceutfcblano; Italien, Von daher auch Eduard. Luidius in Li- Engelland / Franckreich ꝛc. aus der bapbylacu Britannici Icbnograph. (kpiſt. Erden grabe, fid) vernehmen laſſen; II. pag. 102.) fib vernehmen laͤſſet: Daß Daß fic am wenigſten denenjenigen er zum wenigſten Zoerley Arten auf aͤhnlich ſehen, die man in eben biefen dieſer eintzigen Inſul gefunden. Bey Laͤndern an denen Kuͤſten des Meeres nahe vor anderthalb 100 Jahren, da aufleſe, ſondern fie kaͤmen vielmehr man noch wenig dergleichen Petrefa- denen gleich, die man an denen Ge⸗ cla aufgeſucht, hat doch ſchon 7». Bau- ſtaden / der Oſt⸗ und Weſt Indiſchen | bimus in Hiff. Fontis & Balnei Boluenfis'f- Meere faͤnde. Meine Meynung aber ae Lapidibus metallicisque miro Nature ar- iſt hiervon gantz anders; und zwar; | Pificia in ipfis terra piſceribus figuratis (pag. daß am meiſten die Muſcheln und 823.) über 4oerley Cornua ammonis Schnecken man aus denen Steinen abgebildet und beſchrieben; und vor brache, welcherley in denenſelben Mee wenigen Jahren hat 7». Cbrifloph. Ha. ren fid) befaͤnden/ o einem ſolchen an | remberoius Oferwariones Phgſicar de: Gens. de gegen Abend gelegen, ſehr ſelten aber razione Lapidum figurarorum (dem Martio dergleichen zum Vorſchein kaͤmen, wie Anno 1727. der 4G Erud. Tipſ.) annecti- ſie in denen Oſt⸗Indiſchen Ufern ret, darinnen er meldet: „Quod circa haͤuffig angetroffen wuͤrden: (Wie „Srandeſlam fint copioſiſſimæ fpecies hiervon umſtaͤndlicher gehandelt, in „Cornuum Ammonis, ita, ut ad mini- vorhergehenden Articulo, ba aber die „mum ultra biennium 30. collegerit, verſteinerten Muſcheln und Schne⸗„pluresque ibi adhuc ſupereſſe credit. , cken uͤberhaupt meine Reflexiones an- Gedachter Luidivs l. e. meldet fer geſtellet.) | | | : ner, daß obgleich fo viele Cornua Am- Am meiſten machet folgendes denen monis er in dem eintzigen Engelland Lithologis zu ſchaffen, wenn man vie⸗ angetroffen, ſo haͤtten doch alle Zoo- lerley Gattungen verſteinerter Mu⸗ graphi nicht über dreyerley Arten von ſcheln und Schnecken, aus der Erde | Nautilis in Kupffer⸗Abdruck vorſtellen erhaͤlt, dergleichen das Meer noch níez koͤnnen: Und Scbenehrer in ſeiner Me- mals ausgeſchmiſſen, oder jemand aus teorologia & Oryctograpb. Helvetica (p. 253.) dem Grunde deſſelben hervorg⸗bracht; „ſetzet noch hinzu, daß obgleich in der Darunter nun fino vornemlich die fo | „Schweitz ſo viele Ammons. Hörner, vielerley Arten der Nautilitarum it. Cor. „auch anderwerts, zum PVorſchein kaͤ : naa Ammonis inſonderheit auch die con- „men, fo waͤre doch nur eine Gattung cbe A nomie. vy des Meer Ammons Horns bis ba^ Der vortreffliche Rofous hat in ſei⸗ „her bekannt worden. Gleicher Ge⸗ nem maſeo über 300. Sorten von Cor- „ſtalt haben wir aus der Erden ſchon nubus Ammonis angegeben vid. Breßl. „uber 2000 Sorten von ConchisAnomiis Nat. Geſch. (L. fupra Cit. p. 203.) it „gegraben, und aus dem Meere haben fo ſpecificiret der beruͤhmte Scheuchrer „wir von dieſer Art kaum 2. oder 3. an⸗ in Maſeo Diluvi ano (pag. 18.34) zehn ver⸗„ſichtig werden koͤnnen (vid. die Breßl. ſteinerte Nautilos und 140. Cornua Am- „Nat. n lici) to 5 E | Hier⸗ 62 „Luſus Naturz ſeyn, weil „dem Rumphio, deren jener die Weſt⸗ „Indiſche, dieſer die Oſt⸗Indiſche „Marina mit groſſem Fleiß durchſuchet „und beſchrieben, davon etwas auf⸗ „gezeichnet findet. Andere wollen „muthmaſſen / daß in der Suͤndfluth, „viele Arten der Geſchoͤpffe gar muͤſten „zu Grunde gegangen, und vollkom⸗ „men mit gantzen Familien ausgetil⸗ „get worden ſeyn? Man bedencke aber „die ſchreckliche erendué, die das Meer „auf der Oberflaͤche der Erden ein⸗ „nimmet. Wer will prætendiren, daß „uns alle Sachen, die es in ſeinen Ab⸗ „gruͤnden verborgen haͤlt, ſollen be vkannt ſeyn? Man lernet vielmehr „daraus, daß das Studium Lithologi- „eum zu der Hiftoria Animalium & Plan- tarum ein groſſes Supplement beytra⸗ „ge: Davon auch Herr Scheucher l. c. „ſchreibet: Und iff gerad Anfangs die⸗ „ſer Verhandlung in Betrachtung zu „ziehen; daß die Uberbleibſelen der „Suͤndfluth erſetzen den Mangel der „Meer ⸗Hiſtorie und uns ſolche Schne⸗ „cken und Muſcheln vorſtellen, wel⸗ „che vermuthlich fid allezeit in dem „Grunde des Meers aufhalten, daher „Pelagiæ eue genennet, und auch in „dem groͤſten Sturm niemalen an das „Ufer geworffen werden. Dann wir „aus Betrachtung der ſteinernen Am⸗ „mons⸗Hoͤrneren genungſam ver, »ficbert ſind, daß fic alle ehemals war⸗ „haffte Schnecken geweſen und in ſe⸗ „nem groſſen Suͤndfluth⸗Waſſer, da „die gantze obere Erde in ein Gemeng „kommen, in die Hoͤhe getrieben „worden., b Den Bewveiß von dieſen ſelbſt zu nehmen, (o melde, daß der Nautilus ma- jor five craſſus, wenn die aͤuſſere gelb⸗ lichte und braunfleckichte COruſta berum ter, der ſchoͤnſte Perlen⸗Mutter⸗ Glantz erſcheine, inwendig befinden ſich auf der hinter Helffte halb Cir⸗ ckel⸗foͤrmige ein gebogene Scheidungs Blaͤtter in viel Kammern zertheilet, und gehet, welches inſonderheit zu be⸗ mercken, durch jedes derſelben Blaͤtter ein Loch bis in das innerſte oder den Mittel⸗Punct der Schnecken hinein, durch welche ein holes hartes Roͤhr⸗ Erſter Abſchnitt, Fuͤnffter Artickel. „Hieraus wollen einige ſchlieſſen, „daß uͤberhaupt alle Petrefacta nur an von ſol⸗ „chen, weder bey dem Lane, noch bey 68 chen lauffet: Einen ſolchen quer hin · durch geſchnittenen Nautilum hat zu⸗ erſt abgebildet Georg. Rverb. Rumpbius in ſeiner Amboiniſchen Raritaͤten⸗ Kammer (Tab. XVIL Lit. C.) hernach auch 7b. Phil. Brepnius in Diſſertat. de Polytbalamiis (Tab. I. pag. 40.) Und zwar hat Rampbius derer concameratio- num angegeben gegen 40. Breynius 23. Bonaunus in recreat. mentis & oculi pag. 88., 30., und daruͤber; Der meinige Nautilus aber, welchen zerſchneiden laſ⸗ ſen, ſtellet derer 33. dar. Die Geſtalt aber des Oſt⸗Indiſchen Ammons⸗Hoͤrnchen im Meere, oder nach den Hollaͤndern Poſthoorentje, iſt weiß durchſichtig, von gar dinner Schale in viel Kammern, durch run⸗ de hole Scheide⸗Waͤnde eingetheilet, durch welche ebenermaſſen ein zartes holes Roͤhrlein gehet, in ſich ſelbſt ge⸗ wunden, íntoencíg fino fie von Per⸗ len⸗Mutter⸗Glantz, und auswärts lauffen erhobene Striemen oder (riz um den gantzen Leib, groͤſſer aber fino ſie niemalen als etwan 10. Pariſer Linien im groͤſſeſten Durchmeſſer, oder eines Nagels des Daumens groß, dergleichen ich nicht allein daher wel⸗ che beſitze, ſondern aus Memmingen habe einige erhalten, ſo dieſen gantz gleich kommen, nur daß ſie weiß auf einer Seite, platt und viel zerbrechli⸗ cher, inwendig auch gar nicht Perlen⸗ glaͤntzend ſeyn. Andere braun und weiſſe ſolcher Schnecken habe unlaͤngſt aufgeleſen, da bey Raͤumung eines Grabens die Erde in die Höhe geworf⸗ fen worden. 8 Stellen wir einen Vergleich mit die⸗ ſen und denen Steinen an, ſo meldet Scheuchzer (E c. pag. 248.) Wir finden in unſern Schweitzeriſchen Landen ſtei⸗ nerne Nautilos oder Schiff⸗Kuttelſtei⸗ ne, wie denn einen ſolchen beſchrie den unter dem Tirul: Nautilites ſquamatus maximus cum fiphunculo concameratio- nes pervadente. Da als ein heſonders Kennzeichen des Schiff Kluttels zu bes mercken das Roͤhrlein, welches in der Mitten durch die Kam mern gehet, it. Nautilus ex Agris circa Waldshuttum, in quo articuli & eorum concameratio- nes partim fluoribus partim vena ferrea farti, pulchre conſpiciuntur oder Schiff⸗ Kuttelſtein, in welchem die Gelencke und dero Cammern theils von Cryſtall- Fluͤſſen, 69 Etſter Abſchnitt / ausgefuͤllet, man ſiehet darinnen gantz deutlich 1.) den Ort, da das Roͤhrlein durch die Cammern gegangen, 2.) die Blaͤtlein oder Scheide⸗Waͤnde, welche ſich durch eine gelblichte Farbe von der uͤbrigen ſteinichten Fuͤllung unterſchei⸗ den. Und was dergleichen mehr. Aufgleiche Weiſe fuͤhre an aus mei⸗ ner Naturalien - Collection Cornua Am- monis, ſo letzt vorhergehende Argumen-. ta entweder beſtaͤttigen, oder auch ei⸗ nen Einwurff hierwieder machen. Billig ſtehen oben an, (wie Herr Er⸗ hard J. c. pag. 224. referiret) Cornua Ammonis teſta perlacea nitenti veſtita, fo in dem Vitrioliſchen Grunde bey Goßlar (id) zeigen: it. der Nautilus exiguus in ſuos articulos eleganter di- ſtinctus, cujus eraſſities non ultra 5. vel 6. lineas ſe extendit, & teſtæ extimæ re- liquiæ margaritæ inſtar ſplendentes ſu- perſunt. So Scheucher (I. c. pag. 250.) nachfolgender Weiſe beſchrieben: „Dieſer Nautilus iſt wol 70. Schu tieff „unter der Erden gefunden worden zu „Richmond in Surrey in Engelland und „deßwegen merckwuͤrdig, weil noch et⸗ „was uͤbrig geblieben von der aͤuſſe⸗ „ren Perlen Mutter⸗Schale und die „Scheide⸗Waͤnde ſich in Geſtalt ſilber⸗ „farbenen Striche über den ſchwar⸗ „tzen Leib der Schnecken zeigen: Welche beyde Sorten vollkommen ac- cordiren mit dem kurtz vorbeſchriebe⸗ nen Nautilo majori £ craffo und den kleinen Oſt⸗Indiſchen Ammons- oder Poſt⸗ Hörnchen. Die Meinigen fo | mit dergleichen weiſſen oder ſilber⸗ glaͤntzenden Perlen⸗Mutter⸗ Schale beſie, ſind folgende: Von dem Ao: nigl. Polniſchen und Churfuͤrſtlich Saͤchſiſchendeib⸗Medico Herrn Joh. Heinrich von Heucher überfam eins⸗ mals ein groß Stuͤck eines Naurili von gantz weiſſer Schale, ſo mit einem grauen harten Steine angefuͤllet war, welchen unter andern, die, von daſiger Koͤnigl. Maj. nach Hica Abgeſen⸗ deten aus dem Berge aue hervorge⸗ bracht. Zwey andere dergleichen groſ⸗ ft Stucke habe ich von Herrn D. Schale: Fuͤnffter Artickel. 70 mene, wie Silber in gruͤnlicht und roth, glaͤntzende Perlen Mutter⸗ Schale klevet, daran zugleich noch ei⸗ ne deutliche Concameration die quer hindurch von dergleichen Schale zu ſehen iſt: Ein ander Stuͤck iſt zwar auf einer Seite gleichſam calcinitet, daher weiß, auf der andern Seite aber klebet wiederum ein Stuͤck der von Silber und allen Farben glaͤntzenden Von welcher kein Menſch ſtreiten kan, daß ſie im geringſten von der animaliſchen Schnecke ditterent, hierinnen aber ereignet ſich eine groſ⸗ ſe Differenz daß in dieſer das Schei⸗ dungs Blat, ſo concamerariones formi- ret, auf beyden Seiten durch Rippen an die Schale befeſtiget, welches man an meinem auch anderen zerſchnitte⸗ nen Nautilis gar nicht wahrnimmet, it. da die warhaffte Schnecke auf dem Ruͤcken hæmiſphæriſcher Eigur, fo [auf ftt dieſe hergegen daſelbſt gantz ſcharff zu ohne daß die Schale irgendwo ge⸗ borſten. Eben ſo habe von Quer⸗ furth und andern Orten mehr die haͤr⸗ teſten Cornua Ammonis quer durch zer⸗ ſchneiden und poliren laſſen, in wel⸗ chen ſich deutlich dieſe Cammern und Scheidungs⸗Waͤnde gewieſen, alſo daß in die Spatia gleichſam durchſichti⸗ ger Cryſtall eingefloſſen, wie derglei⸗ chen auch abgebildet: Dev. Sem. Butt- nerus in rud. Dil. te. (Tab. XV. num. 2.) it. Ed. Luidius in Lithopbyl. Britan. Ichno- graph. (Tab. VI. num. 259.) Die Blaͤt⸗ ter aber darzwiſchen kommen dennoch der wahrhafften Schale im min deſten nicht bey, denn da dieſe halb circul rund, ſo lauffen jene undulatim, und noch mehr als Schlangen ⸗foͤrmig, gantz quer hindurch welches auf ver⸗ ſchiedenen anderen auch die aͤuſſerli⸗ che Superficies deutlich ausgiebet; wie Tab. IV. num. I. & 2. auf dem gantzen, (rab. lx und durchſchnittenen Cornu Ammonis N. . 2.) aus weiſet und zu ſehen in Pere. Wolfart Hifl. Nat.Hasfte infr. (Part. I. Tab. VII num. 2. & Tab. VIII. num. 6. pag. 36. und 37.) Joh. Tac. Scheuchæeri Meleorol. & Oryclogr. Helvet. (pag. 248.) Job. Reiskii Tr. de Cornu Ammonis ſwelches nachge⸗ Frantz Ernſt Bruͤckmann aus ſetzt denen Eybemerid. Nar. Curiof. (M. Wolffenbuͤrtel erhalten, ſobey Goß⸗ Decur. An. VII.) it. Job. Muralius Ibid. lar zu Petersberg gefunden worden, (Decad. Hi. An. V. & VI. pag. 44. fig. dieſe ſind warhafftig von groſſer Con- XI. & XII.) Ms üderation, indem daran die vollkom⸗ pon merckwuͤrdigen x 2 8 Cernubus Ammo- 71 Erſter Abſchnitt, Ammonis zehle auch bey dieſelben, wel⸗ che gantz oder halb mit Laubwerck von Marcaſit uͤberzogen, oder zum wenig⸗ fien. dergleichen in Stein eingedruckt haben, ſo wie Blaͤtter von Peterſilien oder Spaniſchen Koͤrbel⸗ Kraut (Myr- rhide) ausſehen: den ſchoͤnſten und groͤſten vor allen Lithologis ſtellet dar, J. Mormius in Muſeo (Lib. I. Sect. II, Cap. 13. p. 86.) Er iſt im Durchſchnitt ei⸗ nen Schu und 4. Zoll, in der circum- ferenz aber faſt 4. Schu groß gewe⸗ ſen, ſo uͤber und uͤber dergleichen Blaͤt⸗ ter Eindruck gewieſen, ſolchen aber in Coppenhagen ehemahlen der be⸗ ruͤhmte Medicus Herr D. Chriſtianus Ha- bricius beſeſſen. Nun findet man zwar bey Herr D. Scheuchzern, Langen, Bajern und andern mehr, dergleichen Stuͤcke von Cornubus Ammonis, bey keinem aber derſelben einen gantzen: Deswegen nicht angeſtanden, den Meinigen hier abbilden zu laſſen: (Tab. IV. 4.) Er iſt nicht allein voll⸗ kommen und hat auf dem aͤuſſerſten groͤſten Orbe die Einpraͤgung, die ín nerſte Wuͤrbel aber ſind mit einem duͤnnen Blaͤttchen von Marcaſit, ſo wie dieſelben ausgezackt, beleget. Auf andere Weiſe beſitze einen mit gelb und ſchwartzen Baͤumchen beſetz⸗ ten weiſſen Schiefer⸗Stein von Eich⸗ ſtaͤdt, da ein deutliches Cornu Ammo- nis hinein gedruckt, auch uͤber welches dergleichen Baͤumchen erſcheinen, da⸗ von ſchon einige Meldung unter bc (Tab. IV nen Baumſteinen gethan, vid. Tab. Num. )) IV. Num. s. So die Creglingiſche im Onoltzbachiſchen und Sohlen, hofiſchen darinnen uͤbertreffen, daß dieſe nur ſchwartzes Baumwerg bar ſtellen, da hergegen auf dem unſrigen die unterſten Baͤumchen ſchon gelb, und die oberſten ſchwartz mit dieſen Farben untermiſchten Grunde vor⸗ trefflich erſcheinen; wie die erſten be⸗ ſchrieben Herr 705. Sebaſtiau Stedler Math. Prof. bey der Ritter⸗Academiæ zu Chriflian- Erlang in denen Fraͤnckiſchen Actis Bruditis & Curioſis (IX. Samm⸗ lung pag. 620.) Ein Aetito - Ammonites, wie der mei⸗ nige, iſt auch nicht gemein, ſintema⸗ len dieſer nicht allein ein deutliches Cornu Ammonis abbildet, ſondern in⸗ wendig hoͤret man den Callimum bet: Fuͤnffter Artickel. 72 lich klappern, dergleichen noch nir⸗ gends beſchrieben gefunden. Wie ingleichen noch was geleſen von einem Cornu Ammonis ſubſtantiæ rubræ corallinæ, und dennoch habe ei⸗ ne glatte Corallen⸗Taffel, darinnen auf der inwendigen Seite, wo dieſe auf weiſſem Kalck⸗Steine geſeſſen, ein deutliches Cornu Ammonis er ſich darſtellet. i Sonſten hat Herr Lange l. c. (Tab. L. pag. 160.) einen Tubulitein vermicularem minimum convolutum Conchiti anomio ſtriato inſidens vorge- ſtellet, welchen er auch Alcyoniumvermi- culare ja Vermiculariam Luidii genen⸗ net; da aber dieſer gar nicht einen Wurmſtein gleich kommet, ſondern vollkommene kleine Cornua Ammonis auf der Muſchel ſitzen, andere aber dergleichen (wie ſelbſt habe) Baierusin Oryclograpb. Norica (Tab. VI. num. 30.) und aus dieſem Franc. Ern. Brückmanm in Hiff. Nat. Oolichi (Tab. II. fig. V.) auf harten Steinen abgebildet. So mel⸗ de, daß ich eben ſo kleine abgeſonderte, und wiederum dergleichen glatte groͤſ⸗ ſere von Marcaſit Glantz, ſo ſehr zer⸗ brechlich ſind, (wie dergleichen Langius I. c. Tab. 23. num. 2. und 4. abgebil⸗ bet) hergegen auch harte noch groͤſ⸗ fere metalliſirte, ſo wie Meßing aude ſehen, beſitze; da einige mit Wartzen beſetzet (Tab. IV. 6.) über andere die (Tab. iw ſubtileſten Einſchnitte lauffen, (Tab. Nums.) IV. 7.) welche 10 es Aldrobandus in Muf. (Tab. lx Metallito (L. I. pag. 54. feqq.) Chryſam- Num 7) monites genennet, davon nachzuleſen Job. Reiskius (pag. 185.) im Tractat fo beygedruckt denen Hybemerid. Nat. Curioſ. (Dec. III. An. VII.) it. 70% Henr. Lochnerus in Mf. Besleriano (Tab. XX XIV. pag. 96.) und 6. F. Mysus in Memor. Sax. fübter. (Part. II. Rel. V. pag. 54.) Weiter kan jeden zeigen auſſer dieſen, inſonderheit eine matricem von Querfurth: Dod noch uͤber 8oerley Cornua. Ammonis und Nautilites auſſer, und in Matrice Dav. Sigisma. Buttnerus in Ruder. Diluy. Teſt. (Tab. XIII.) dergleichen abgebil⸗ det, und andere, wie fie G. E Mur in | Memor. Saxon. ſubter. (Part. I. Rel. IX. pag. 67.) Georg. Andr. Helming in Litbo- grapb. Angerburgica (Part. I. Cap. VI. Cl. II. Sect. III. pag. 67.) und Tab. VIII. Fig. I.) it. Car. Nic. Langius in Hiſt. La- pid. Figur. Helpet. (Part. II. Lib. IV. s XI. 73 Erſter Abſchnitt, Fuͤnffter Artickel. 74 Xl. Tab. ag. pag. 100.) welche beſchrie⸗ und noch dazu geſchrieben: Daß fit ben und in Kupffer abdrucken laſſen: auf den Kuͤſten aliens und in dem Wie denn auch jedes ſeparirte, von dem andern den Wartzen, Strichen und Einſchnitten, Knoten, Gliedern und Drehungen vollkommen, auch dem Steine nach unterſchieden, ja manche von ungemeiner Groͤſſe ſind. Den groͤßten, den ich beſitze, iſt in dem quer Durchſchnitt gegen 10. Zoll und uͤber 8. Pfund ſchwer, da hingegen Herr Ant. Vallisnieri de Statu Dilubii & à Di. Iuvio (vid. Gelehrt. Zeitungen (An. 1726. num. 92. pag. 919.) ein Cornu Ammonis von gantz auſſerordentlicher Groͤſſe beſchreibet, fo 13. Spannen lang, im Umkreiß gehalten, und in denen Epbem. Nar. €ur. (Decad. III. An. V. & VI. Fig. X. pag. 44.) ift auch eines genennet und in Kupffer geftocben, fo 12. Pfund gewogen, das allergroͤſte aber beſitzet Herr D. Ebrharat in Mem⸗ mingen, welches uͤber anderthalb Zentner wieget, und ſo groß als ein mittelmaͤßig rundes Tiſchblatt iſt, ſo er vor 13. Gulden erkaufft, davon Herr job. Henricus von Seelen Medita- tiones Exegetice zu leſen, und zwar der andere Theil, welcher den Ticul fuͤh⸗ ret Hyporbefcos excgeticæ de Diluvio Aenig- matico Hramem. Letzlich bringe noch herbey gewiſſe Nautilos, ſo Luidius in Lithopbꝭ. Britan. Iehnogr. (Cl. V. Cap. VIII. num. 473. p. 26.) Gryphitem rugoſum roſtro ſubte- recti & adunco genennet, Herr Georg. Bverb. Rumpbius in der Amboiniſchen Rariaͤten⸗ Kammer (Tab. LIX. num- B.) Joh. de Labt de Gemmis & Lapid. L. II. Cap. XXIX. pag. 192.) Job. Muraltus in Ephem. Nat. Cur. (Dec. III. An. V. & VI. 'pag. 44.) it. Carolus Nicol. Langius in Hiftor. Lapid. fisurat.. Helvet. (Part. II. Lib. IV. Cap. II. Tab. XXII. num. I. pag. 82.) aber dieſe beſchrieben; Nun melden einige wider die Lithologos, daß man derglei⸗ chen Schnecken in dem Meere gar nicht antraͤffe, davon aber das Con- trarium behaupte, nemlichen daß nicht allein Rumpbius l. c. ſondern Mart. Liflerus im Tr. de Lapidibus bipalbibus (Cap. II.) inſonderheit Phil. Bonaunus in recreat. mentis & Oculi (Claſſ II. num 31.) dergleichen aus dem Meere darſtellet, N 5 (e) deéo T E 3 ſtutzig machen Mittellaͤndiſchen Meere haͤuffig an» zutreffen waͤren, dieſes aber ſcheinet mir einen Anſtand zu machen, daß aus den Stutgardiſchen, auch ander⸗ waͤrts her, welche erhalten, ſo aͤuſer⸗ lich alle die acerementa annua, wie die veritable Schnecke aufweiſen, inn⸗ waͤrts aber zeiget ſich ein groſſer Un⸗ terſchied, denn einige haben die voll⸗ kommene Schnecken⸗Schalen conca- vitæt und Lacunas, andere fino mit kleinen Cornubus Ammonis angefuͤllet, andere haben an deren Stelle nur klei⸗ ne weiſſe cryftallinene Steinchen; bet» gegen beſitze auch welche, da der jaͤhr⸗ liche Zuwachs faſt die gantze Cavitæt ausgefuͤllet, und einen gantz blauen hartſteinernen Engliſchen Nautilum aus der Grafſchafft Northampton, in welchem vor den Fiſch gar kein ſpatium uͤbrig gelaſſen blieben, ſondern dieſer gantz von der Subflantz der Schale ausgefuͤllet iſt; Da nun ohne den Fiſch die Schale nicht mehr waͤchſet, der Fiſch aber in derſelben einen Raum brauchet, reimet ſich dieſes alles nicht zu dem animaliſchen Urſprung, deßwe⸗ gen Bartholinus ſchon hælitiret, was er aus denen Cornubus Ammonis machen ſoll, und Herr Barner, der doch faff alle Steine animaliſchen und vegetabi- liſchen Urſprungs, und als Zeichen und Zeugen, der allgemeinen Suͤnd⸗ fluth angegeben, ſaget doch, daß die Nautilitæ und Cornua Ammon. jeden n muͤſſen, vor was man ſie halten ſolle. A Nun fónnte ich von denen Conchis Anomiis noch vieles beybringen, ich melde aber, daß ebenermaſſen von die⸗ ſen Statt hat, was von den letzten Nautilis geſchrieben, zumal da Boz- nannus l. c. (Claff. II. num. 53) welche alſo dargeſtellet, ſo von denen ver⸗ ſteinerten nicht im geringſten unter⸗ ſchieden ſeyn, und unter die Zahl ge⸗ hoͤren, fo Pelagiæ heiſſen, oder die in dem Grunde des Meeres in tieffen Schlamm und Sande ſtecken, alſo nicht leichte vom Sturm koͤnnten in die Hoͤhe getrieben, oder ausgeworf⸗ fen, und zerbrochen worden. Arti- 75 Erſter Abſchnitt, Sechsſter Artickel. 76 | ARTICVLVS VI. Von Krocodils⸗Gerippen in Schiefer⸗Stein und einer Lacerta auf ſelbigen. S bekommen viele der Ge⸗ lehrten, ſo inſonderheit in fleißiger Unterſuchung der curieuſen und koſtbaren Schaͤtze der Erden bemuͤhet ſind, nicht wenig Schwierigkeit, auszufinden, auf was Weiſe gantze Menſchen⸗Gerippe, Knochen von ſonſt in kuropæ gantz nicht gewohnlichen Thieren, allerhand Ar⸗ ten der See⸗Schnecken, in denen ſehr weit von derſelben entlegenen Orten, abſonderlich Fiſche und andre Thiere in die Kluͤffte der Erden gerathen, und entweder in vielerley Stein und Erden ſich abgedruckt, oder in dieſelben gaͤntz⸗ lich verwandelt worden. Die Fiſche anbelangend, fo geben einige vor, es muͤſten eins mahls, wo dergleichen La- pides Ichthymorphi ausgegraben wuͤr⸗ den, Fiſch⸗Teiche geweſen ſeyn, ſo ver⸗ fallen, und die Fiſche ſich in dem da⸗ zumal noch weichen, nachmals aber erhaͤrteten Schieffer abgedrucket ha⸗ ben. Herr Leibnitz ſuchet dieſes zu⸗ erklaͤren, von dem Anfange aller Creaturen auf Erden her: Er mey⸗ net / da GOtt in der Schoͤpffung das Trockene von dem Waſſer geſchieden, waͤren zu dieſer Zeit dergleichen Thie⸗ re unter der Erden annoch vermenget und verſchuͤttet geblieben. Gleich wie dertengliſche Medicus Ii. oodmard, deme der Herr D. Seuchzer / und inſon⸗ derheit Herr M. D. S. Buͤttner auch viele derer neuen, beypflichten, alles dieſes von der Suͤndfluth her derivi- ren, durch welche die Erde zerweichet, die Thiere auf Erden und in der Lufft (auch, wie einige meinen, die meiſten Fiſche wegen der mit Gewalt aufge⸗ thanen Brunnen der Tieffe ſich ereig⸗ nenden Erdbeben, oder da manche, nur in ſuͤſſen, andere aber im Saltz⸗ Waſſer leben koͤnnen) getoͤdtet, folg⸗ lich in die Erde verſencket, ſo daß ſie jetzo, weil man vorher nicht alfo fleiſ ſig darauf regardirt, haͤuffig gefunden wuͤrden. | 111 1 Nun muͤſſen wir wohl geſtehen, daß dieſen Letzten noch am erſten beyzu⸗ pflichten, obgleich auch hierinnen nod) | verlaſſen wollen, es fand ſich viele Einwuͤrffe gemachet werden: Denn die erſtere Meynung anbelan⸗ gende, wird wol hinweg fallen, wenn dargethan wird, daß dergleichen ein⸗ gedruckte Fiſche auf hohen Bergen gefunden werden, wo ohnmöͤglich ein Fiſch⸗Teich einsmahls kan geween ſeyn. Gleichwie Leibnirius die Ord⸗ nung der gantzen von Moſe aufge ſchriebenen Schoͤpffung umkehret: Denn da die Scheidung des Waſſers von dem Trockenen, als das dritte Tagewerck aufgezeichnet, ſo iſt ja al⸗ lererſt hernach, oder wie es ſtehet, am fuͤnfften Tage das Waſſer mit weben⸗ den und lebendigen Thieren, gleichwie die Lufft mit allerley Gevoͤgel, erreget worden. Von der Suͤndfluth aber ift dieſes ſchwer auszufinden, warum man nur meiſt einerley Art Fiſche, und zwar zwiſchen denen im Thuͤrin⸗ giſchen ausgegrabenen Kupffer⸗halti⸗ gen Schiefer, fo büuffig antrifft. Doch ift aber auch nicht zu verhalten, daß dann und wann, ob gleich ſehr ſelten, ſich andere eingedruckte und ver⸗ ſteinerte Thiere gezeiget; Da wir bey Gelegenheit eines unweit Sula in Thuͤringen gefundenen Sceleti eines Crocodils, vorhero melden, daß der eu- rieuſe und gelehrte Koͤnigl. Preußl. Ober ⸗Herolds⸗Rath und Hoff⸗ Medicus weyl. in Berlin r. Chriſtian Maximilian er bey ſeinen Lebzeiten ſein Stein⸗Cabinet auf 2000. Ducaten eſtimiret. Darinnen das koſtbareſte Stuck geweſen ein Sceleton Crocodilinum metalliſatum & petrefa- ctum von 4. Schuh lang und 27. Pfund ſchwer, fo er 100. Ducaten an Werth geſchaͤtzet, (vid. Sener! Diff. de Crocodilo marino faſili. Mich. Bernb. Va- lentini Muſ. Muſcor. (Part. II. Tab. 8. pag. 40. ſeqq.) Mifcell, Societ.Berolinenf (Tom. I. pap. 99. & 103.) Das Journal des Sca- vans del Monat Julius Anno 1722. und daraus die gelehrte eitung. An. 1722. num. 81. pag. 778.) Nach feinem To⸗ de haͤtten die Erben zwar gerne vor ſolchen Preiß, auch darunter ſelbiges aber hierzu 77 Erſter Artickel, hierzu kein Kaͤuffer, deßwegen ein Ca- talogus zu Berlin an. 1718. in 8vo ge druckt heraus kam, und den Montag nach der Michaels-Meſſe fing man an alles ſtuͤckweiſe an den Meiſtbietenden zu verkauffen, und zwar vieles in ſehr ſchlechten Preiß, wie mein Catalogus welchen daher erhalten ausweiſet, ba; bey allemal was jedes gegolten dar⸗ zu geſchrieben. An. 1718. üͤberſendete Herr Johann Heinrich Lincke ein gelehrter Apothecker in Leipzig einen gedruckten Lateiniſchen Brief an mich ſamt einem Kupffer⸗Stich, darauf ein Crocodil - Sceleton abgedruckt war, fo. in Thuͤringen auch nahe bey Sula gefunden worden, und zwar war die⸗ fer Brief dem beruͤhmten Medico 70h. Woodward zugeſchrieben; welchen den ſobald dem II. Verſuch unſerer Sammlung von Natur und Medic. Geſchichten (An. 1718. menſ. Mart. Cl. I. Art. VI. pag. 817.) mit einigen Re- flexionibus, beyfuͤgete, und aus dem Briefe verſtand, daß er dieſe Curioſitaͤt in natura an Herr D. Noodward uͤber⸗ ſchicket haͤtte, der Brief lautet alſo. Viro Nobilisſimo && Eruditisfimo Tob. Woodward , Medico & Pbiloſopbo acutisft- mo, in Collegio Gresbamenft Profeſſori So- cietatis Regia Socio S. P. D. Tob. Henricus Linc. Non terrebit Muſas tuas hic Cro- codilus , acutiffime Nocdmardi, neque enim e Nilo canibus hominibusque formi- dandus fed ex mediis Germaniæ monti- bus venit. Quanquam nec ejus magni- . tudinis eft, ut valde ab eo quis metuerit. Ego vero Tibi eum conſecro, cum quod omnium callentiſſimus harum rerum arbiter ſis, tum ut gratum Tibi animum teſter, qui ex tuis divitiis Muſeum no- ſtrum non mediocriter ornaſti. Lapis eſt ex fisſilium nigricantium genere, quos vernacula Schiefer appellamus. In longitudinem 2. ped. Rom. vet. & 8. poll. extenditur. Pondere 94. Libr. Lipf. zquat. Medium fecat animalis fpina dorfi, cum . reliquiis tenuium coftarum, | ejusque omnes articuli facile dignofcuntur. Con- fpicua efl nigredine ſua, eaque reliqui la- pidis colorem vincit. Alicubi tamen diſſecto lapide excuffa fuerunt osfium fragmenta: Idque in lapide prodit co- loris diverfitas. Qua in caput defiit, ab- ruptus eft lapis, ita ut pars, tanquam ca- pitis, confpiciatur. parte nonnulla defunt. Agnoſces præte- Forte & in intima Sechſter Artickel. 78 rea oſſa ſcapulæ duo, & tres pedes, quo- rum finguli in 5. digitos ſecantur, digiti finguli in 4. articulos, in uno tamen 5. articulos diſcernere datur. Penes caput alia figura confpicitur, quam partem in- feriorem pifcis cujusdam interpretor, quem in eandem cum hoc Sceleto maſ- fam cafus conjecit. Ceterum ſuperfi- ciem lapidis violavit pasſim ferrum foſſo- ris, quz in imagine indicantur. So auch auch hernachmals in denen 4e Erud. Lapſienſ (Anno 1718. menſ. April pag. 188. und 189.) wie wol nur excerpiret, zu⸗ ſamt derſelben Kupffer Platte befind⸗ lich iſt: Als dieſen Articul Herr Lin⸗ ckeinunſern Tatur⸗Geſchichten gele⸗ ftn: So meldete er mir, daß er mit nich⸗ ten dieſe curioſitaͤt, ſo er vor das koſt⸗ bareſte Cabinet - Stuͤcke hielte, an Herrn O M vodmard in natura uͤberſchi⸗ cket haͤtte, ſondern nur den Kupffer⸗ Abdruck ihm dediciret, er aber aus ſei⸗ ner eigenen Epiſtel verſtehen muͤſte, daß er dieſen raren Stein nach En⸗ gelland an den Freund uͤberſendet. In eben dieſem Jahre meldeten die Philofopbical. Tranclions (auf die Mona⸗ te Mart. April. und May num. 360) daß Vett D. Wiliam Stuckeley der Koͤnigli⸗ chen Societaͤt præſentiret einen groſſen Stein, worauf ein Sceleton abgedruckt zu ſehen geweſen, und in der Graf⸗ ſchafft Norengbam gefunden worden, welchen man ſo dann in das Cabinet der Königlichen 5ociezát gebracht, allo er jeden gezeiget worden: Der Stein (ft, wie dergleichen man in den Stemn⸗ Gruben zu Fulbeck und da herum auf der Weſt⸗Seite der Berge, die ſich bis durch die benachbarte Grafſchafft Lincoln erſtrecken, antrifft: Er hat na⸗ he einem Brunnen bey Menſchen Ge⸗ dencken gelegen, und als man denſel⸗ ben umgewendet, hat man auf der un⸗ tern Seite dieſe ungewoͤhnliche Figur darauf wahrgenommen. Dassceleton iſt darauf nicht gantz, und man weiß nicht, wo das Stücke, worauf das übrige befindlich, oder auch das, was darunter gelegen, und alſo die andere Seite des Sceleti vorſtellen wuͤrde, hin⸗ gekommen: Herr sructeley glaubt nicht, wie andere bisher davor ge⸗ halten, daß es ein Seeleton von einem Meerſchwein oder Crocodil ſey. Es ſind darauf gar deutlich 16. Gelencke des Ruͤckgrades und der Lenden mit ihren 79 Erſter Abſchnitt, Sechſter Artickel. 80 ihren Knorpeln, neun gantze oder zum nach und nach anlegen und kein Zwei⸗ Theil. abgedruckte Ribben der lincken Seite, das Os Sacrum, das lleum in ſitu, 2. Schulter⸗Beine, obwol etwas ver⸗ ruͤckt, der Anfang von der Tibia und Fibula des rechten Beines, und die Fuß⸗ ſohle mit 4. oder 5. Zehen, und nahe dabey eine Zehe, die noch vollkommen im Steine ficcfty zu ſehen. Er ſchrei⸗ bet weiter; Es iſt kein Zweiffel uͤbrig/ daß dieſes wuͤrckliche Reliquien von et^ nem Thiere ſind; Denn die Gebeine ſelbſt ſind ſo vollkommen zu ſehen, als wenn ſie wie eine Egyptiſche Mumie waͤreu conſerviret worden: Er hat zu⸗ gleich bewieſen, daß dergleichen Phoe- nomena gar deutlich die Suͤndfluth bekraͤfftigen, zumahlen auch auf die⸗ fen Lincolniſchen Gebuͤrgen, eine un: ſaͤgliche Menge Muſcheln und Schne⸗ cken, und dergleichen in den Steinen gefunden werden, da vermoͤge der La⸗ ge derſelben nothwendig allda die Suͤndfluth viel dergleichen zuruͤck laſ⸗ fen muͤſſen. Inſonderheit ſehe man daraus, daß die Steine nicht durch ei⸗ ne vegetation wachſen, ſondern ſich fel ſey, daß dasjenige, welches vor 3000. Jahren Sand und Leimen ge⸗ weſen, nun Stein oder Marmor ſey, und wahrſcheinlich, daß der Stein, darinnen man dieſes Gerippe gefun⸗ den, ehemahls ſo weiche Erde gewe⸗ ſen, daß allerhand Dinge darein ge⸗ drucket werden koͤnnen; daß die Erde, welche ietzt beſaͤet und gebauet wird, kuͤnfftig werde zu eben ſo harten Steine werden, indem das Erdreich daſelbſt, wenn man tieffer hinein kommet, ie laͤnger ie haͤrter be⸗ funden wird. | j " en 9 Varie ergleichen Gerippen voran lj (ft Urſache, weil auch eine ſchwartze Schiefer⸗Tafel beſitze, darein zwar kein Crocodil ſich abgedruckt, doch darauf eine gantz unbekannte Groß⸗ koͤpffichte metalliſute Lacerta befindlich iſt , die ein Liebhaber in even dem Werth halten kan, als andere un⸗ deutliche Crocodils Sceleta hoch æſtimi ret haben. Artic. 2 — Erſter Abſchnitt, Siebender Artickel. | ARTICVLVS VII. | Braſiliſcher verſteinerter Krebs in einer Schnecke und an⸗ | |) Hilippus Bonannus in Recreatione mentis & oculi in obfervatione ani- malium teſlaceorum (Part. IL. Cap. X. pag. 70.) ſchreibet von den Bra⸗ ſiliſchen Krebſen, fo die Schnecken⸗ Haͤuſer mit herum tragen: De Can- cello pluries docuit experientia, in limo nempe illum gigni, deinde in vacuas te- ſtas ingredi, ubi cum creverit, in am- pliorem teſtam ſubire, videlicet aut ne- ritæ aut turbinis, ſæpe etiam parvam buc- cinam ingreſſum eam circumferre 5 ibi- dem nutriri & augeri, deinde capacio- rem petere. — Und zwar foffen nach Ariſlotele die Krebſe dergleichen Schne⸗ cken ⸗Haͤuſer ſuchen, damit fie bey Sturm nicht ſo leicht an denen Felſen entzwey geſchmiſſen wuͤrden. Der⸗ gleichen nun ſtehen abgebildet und beſchrieben in Conrad. Gesueri Hifl. Ani- mal. (Lib. V. pag. 189.) in GuZ. Rondeletii de Piſcibus marinis (Part. I. Lib. XVIII. Cap. XII. pag. 353.) in Job. Jonſtoni de Exangvibus (Tab. VII. pag. 30) Thom. Bartholini Epiſt. Medicinal. (Cent. IV. Epift, XVI. pag. 66.) it. (Epift. XXXVI. pag 212.) Recbefart Beſchteibung der An⸗ tillen Inſuln (Cap. XIV. pag. 216.) Ne. Lemery Diction. des Drogues ſimpl. (Tab. dere auſer derſelben. nam Tritonis habe unlaͤngſt uͤberkom⸗ men (fo wie ſie Banaunus in Recreat. ment. & ocul. Claſſ. III. num. 188. Joh. Henr. Lochmerus in Muſ Besler. Tab. XXI. pag. 73. inſonderheit Rumphius in der Amboiniſchen Rarit. Cam. (Tab. XXIIX. Lit. B. fol. 94.) abgebildet, (ei⸗ niger kleineren ſo in Neritis befindlich zugeſchweigen) in welche nicht ein dergleichen ordinairer Krebs, wie ob⸗ bemeldete Autores beſchrieben, einge⸗ krochen zu ſehen, ſondern einer der rareſten Braſilianiſchen, deſſen roth⸗ braune Schale mit ſchoͤnen weiſſen Wartzen beſetzet, und mit dunckel⸗ro⸗ then Haaren bewachſen iſt; daß alſo dieſes Stuͤck vor recht was rares zu halten. (Tab. IV. 8.) Noch viel mehrere admiration ver- N. 8.) dienet ein dergleichen verſteinerter ſo genannter Soldat oder Krebs in ei⸗ ner Nerita, da die Schnecke auf ver⸗ ſchiedenen Stellen noch den vollkom⸗ menen Perlen Mutter Glantz behal⸗ ten. Auſſer dem iſt ſie mit weiſſen Stein hin und her, wie auch der Krebs uͤberzogen und durchdrungen: Bey denen vorder Scheeren aber, die der Krebs heraus ſtrecket, und noch ein ga V. num. XII. pag. 105.) Phil. ac. Sachs a Lewenheimb Gammarologia ( Cap. V. Tab. VI. pag. 102.) Georg. Marcgravii Hift. paar von denen andern Beinen, fino von harten grauen Steine Tab. IV. (Tab. IV 935 Dergleichen weder in einem Na⸗ N. 9.) Braſil. (Lib. IV. Cap. XXI. pag. 188.) Petr. Pometii Mat. und Spezerey Haͤnd⸗ ler (Fart. II. Cap. XLII. Tab. LXV. fig. 384. pag. 607.) Mich. Bernb. Valentini M, Mufor. (Part. I. Cap. XXXIII pag. 502.) Georg. Everb. Rumpbii Amboiniſehb. Rarit. Kammer (Tab. XXVII. num. 1.) &c. Nun findet man bey allen dieſen Seri⸗ ptoribus die Krebſe in Schnecken ⸗Haͤu⸗ ſern der Neritarum und Turbinum ftt cken; Auſer der eintzige Ramplius hat eine kleine Buecinam Tritonis beſeſſen, darinnen ſich auch einer einquarttret, welchen er den Nahmen Soldat beyge⸗ leget; Weil dieſe ebenermaſſen fremde Häuſer offt einnehmen und die Eigen thuͤmer daraus vertreiben. 120 Eine recht groſſe dergleichen Bucci- turalien⸗Cabinet geſehen, noch bey ei⸗ nem Authore etwas darvon geleſen zu haben mich erinnere. Viel oͤffter werden ordinaire See⸗ Krabben und Fluß ⸗Krebſe, die erſtern gantz verſtei⸗ nert, die andern nur in Stein, oder gemeiniglich Schiefer eingedruckt an⸗ getroffen; welches auch nicht anders ſeyn kan; weil erſtere viel haͤrtere Schalen als die andern haben, alſo dieſe gar leichte zerquetſchet werden koͤnnen. 1g : Daß die erſten verſteinerte Krebſe ſeyn, wie in der Sineſiſchen Landſchafft Quanrung zwiſchen der Stadt Coachen und der Inſul Harate oder Hainan in einem Waſſer ſich aufhalten ſollen, ſo PT die Meer⸗Krabben geſtaltet; r^ 85 che aber, ſo bald fic aus dem Waſſer in die Lufft kaͤmen, in harte Steine verwandelt wuͤrden, ohne Verlieh⸗ rung ihrer vorigen Geſtalt, welche die Sineſer wider alle Fieber innerlich ge⸗ brauchten, bezeugen viele Autores, in⸗ ſonderheit P. Martinus Martini in Atlan. te Sipico in Deſcript. Provincia Quan ung (pag. 139.) Arbanaſ. Nircherus in China illuſtrata (Cap. IX. pag. 202.) Arnold. Mon- tanus in der Geſand ſcha ft an den Kayſer von pan (pag. 388.) Eraſiu. Francifci im Oſt⸗ und Weſt⸗ ob ſchen wie auch Sineſiſchen 9 uff. und Staats 5 hok I ME. 187. it. Part. II. pag. 1395.) ob. Neuboff Sina oder Geſandſchafft n den Car tariſchen Cham oder Sineſiſchen Aayſer (pag. 379.) und noch viel an⸗ dere mehr, von welchen Sah 4 Lewen- heimb Gammarol. (pag. 175. 76. y. und 66.) zu leſen: Wie es aber zugehen olle, davon hat Kercherus l. c. folgen⸗ der Maſſen geſchrieben: „In provincia Quautung Cancros reperiri, qui, ubi „aqua relicta aérem ſubierint, ſtatim fi- vgura antiqua confervata, in lapidem con- ,vertantur durisſimum; Et ratio patet, „cum omnia illa, qux ex ſalino tempera- „mento conſtituuntur, intra aquam diſſi- »patis ſalinis corpuículis mollid fint, ex- „tra vero ficcitatem aeris condenſata in »lapideam maſſam transformentur, quz »omnibus lapideſcentibus |. communia „unt; Quod vero alibi caneris id non » contingat, caufa eft, quod ille locus, in quo fimiles cancri reperiuntur, lapidifico „Vapore non abundet; Hujus enim fa- „eultate, quidquid humiditate affectum „offenderit, id in lapidem convertit, Da aber dieſes nur den Krebſen nicht aber den Fiſchen, Muſcheln und Schnecken, und andern Gewuͤrme; it. Waſſer e Pflautzen daſelbſt begeg⸗ net, die doch eben in dieſem Waſſer ſich befinden: Niemand auch von al⸗ len oben allegirten Scriptoribus: dieſe Verſteinerung von der Lufft mit Au⸗ gen geſehen; Sondern die wenigſten es nur von denen Einwohnern geho⸗ ret; die meiſten es auch, einer aus dem andern geſchrieben; ſo kan gar leichte an dieſem Steindunſt fo viel ſeyn, als an dem Africaniſchen Win⸗ de, der, wenn er wehet, Menſchen und Thiere, Haͤuſer und alles, was bait nen / in Stein verwandlen ſolle. Bey Erſter Abſchnitt , Siebender Artickel. uns wehet kein ſolcher Wind, und kein f 84 dergleichen Steindunſt durchdringet unſere Lufft, dennoch mangelt es nicht an verſteinerten Krabben, die in unſern Teutſchland und nah angraͤntzenden Laͤndern, bey andern verſteinerten Seltenheiten offt gefunden worden. Dergleichen ſtehen abgebildet und ſind beſchrieben in Conradi Gefueri Rer. Foffil. (Cap. XIV. fol. 167.) V Aldrevandi Muf. Metall, (Lib. IV. pag. 460.) in Muf; Calcco- lar. Veroneuf. ( Se&. lll, pag. 429. ) Vagne- ri Hifl. Nat. Helvet, (pag. 321.) Carol. Ni» col. Langii Hif. Lapid, Figur, Heluet. (Part. II. Lib. III. Cap. I. pag. 47.) Job. Jac. Scheuch. zer Quer. & Vind. Piſcium (pag. 29. Job. Heur. Lochneri Muf. Beslerian, (Tab. XXXIII. pag. 95.) Job. Daniel. Majoris Differt. Epiflol. de Cancris & Serpent. petreſact. (pag. 61.) Phil, Jac. Sachs 4 Lewenbeimb. Gammarol. (Cap. VII. pag. 141.) Auban. Kircberi China illuſtrat. (Fart. IV. Cap. IX. pag. 202. ). Georg. Ererb. Rumpbius in der Amb. Rar. Kam. (Tab. LIX. Num. 1. & 2. pag. 353.) meldet, daß er eben dergleichen aus der Erde gegraben, nirgends aber meldet er, ob er gleich in daſigen Lande geweſen, daß der Steindunſt ſie in Stein verwandele. Cie Meinigen, (o unter der Sammlung von Naturalien beſitze, habe An. 1722. mit andern Sachen erkauffet aus dem vorneffll⸗ chen Cabinet weyland Herrn lb. 4 Orvilie Predigers zu z arlem welcher die mel ten dieſer Seltenheiten von der Oſt⸗Indiſchen Compag⸗ nie, und denen zuruͤck⸗ kommenden Soldaten und Boots⸗Leuten wiewol heimlich erhandlet. Iſt alfo gar glaublich, daß dieſe Krabben von dergleichen ſeyn, da die Sineſer glauben, daß fie die Lufft daſelbſt, wie oben beſchrieben/erhaͤr⸗ te oder in Stein verwandele; ſo viel kan mel. den, daß alle oben allegirten Autores keinen abe bilden laffen , der fo vollkommen und ſchön als die Meinigen ausſehen. Durchaus beſtehen fie aus einem ſehr harten dem Kieſel gleichenden gruͤn⸗ braunlichten Stein, das Schild oben hat alle Lineamenten und Ginfdniite der natuͤtli⸗ chen Krabben, 4. Beine ſind auf jeder Selte, und mangeln daran nur die voͤrderſten Glieder; die voͤrdern kleinen Beine ſind eingezogen, daran man aber die Scheeren noch erkennet. Auch ſiehet man die Hoͤhlen, wo die Augen jemals geſtanden, und an dem andern, welchen in das Roͤnigliche Ga; binet nach Dreßden überlaffen, war noch deutlich der eingebogene Schwantz mit ſeinen Gelencken zu erkennen (Tab. IV. 1e) Was die gemeinen Fluß (Tab. Ix Krebſe anbelanget, 0 8 leicht verſteinert, und dieſelben, fo angetroffen wer⸗ den, ſind gantz undeutlich, wegen der duͤnnen Scha⸗ len abgedrucket worden: Das beſte Exemplar hier⸗ von ift zu ſehen, unter denen Rarioribus Muféi Besle- riani (Tab. XX XII pag. 94) auf einem weiſſen Stei⸗ ne zu Eichſtaͤdt: Dieſen ſetze zwey eingedruckte der⸗ gleſchen Krebſe aus daſigen Orte 505 welche folgen de Figur haben. (Tab. IV. 1. 12. Art. VIII, findet man dergleichen nicht N. io.) (Tab. lx N. 11. 12) SERRE! SNSUNSEN ECC — SC 2 — des SS —— — LZ 2 2 AZ NNNM 0 — — tif pcd NN 10 22 S SS n N s P4 Daß aber ein minus folidum, febr har⸗ 85 Erſter Abſchnitt, Achter Artickel. Hollis. AnTicvLvs VIII. Var denen ſo genennten steinernen Schlangen⸗ Zungen oder Gloſſopetris. wurff, daß ob gleich Gi, Rondeletius einen ſolchen Fiſch geſehen von ooo. Pfunden (vid. de Piſcabus marinis cum univerfa aquatil. Hiſtoria & de Inſectis & Zoopbyt.) und Petr. Ges von 4000. Pfund (vid. 70%. Heur. Lochneri Rariora Muſei Beslerian. pag. 660.) da jeder ca- pabel geweſen den groͤſten Kerl zu ver⸗ ſchlucken, auch wuͤrcklich in einem an⸗ dern ein gantz geharniſchter Mann ſoll gefunden worden ſeyn. (vid. Charle. tonii Onomaſl. Zoicum f. de. Different. eg | Norninib. Animal. Claſſ de Pelag. Cartilag. den ſeyn: Und eben dergleichen wol⸗ pag. m 7.) und deßwegen vor denſel⸗ len einige Lithologi vorgeben von de⸗ ben Fiſch gehalten wird, fo den Pro⸗ nen groſſen Gloſſopetris, fo nach denen pheten Jonam verſchlungen. (vid. 7»- meiſten Natur⸗Forſchern, vor verſtei⸗ Lan. Rajus in Opere Willughejano de Piſci- nerte Zaͤhne von See⸗Hunden oder bus. Lib. III. Sect. 1. Cap. I. pag. 84.) Lamia vel Carchariz pifcibus gehalten Dieſen Beweiß bat zwar wider Ma- werden: Daher fit | Schenchzerus de Jum und Paulinum umzuſtoſſen geſu⸗ Querelis & Vindiciir Piſcuum ( Tab. III. | Def S. 4. Pfeiffer in einer Differcation, pag. I9.) kagNv e lapides genennet, ſo zu Luͤbeck 1697. herauskommen, auch andere fie davor ausgegeben. () mit Vermelden, daß dieſes ein Wall⸗ Es ift nicht zu laͤugnen, daß man klei⸗ fiſch verrichtet; Ich wuͤrde weder ei⸗ ne Gloſſopetras antrifft, die vollkom⸗ nen noch dem andern Recht geben koͤn men dieſen Zaͤhnen gleich ſehen, jd (o nen, wenn ich nicht ein groſſes Scele- gar e e e wie tieff ſie ton von einem Wallfiſche unter dem in den Kiefer geſtanden, und daß ſie da⸗ Theatro Anatomico zu Leyden ſelbſt ſelbſt ſchon mehr ſpongids, und gar geſehen, welches ſattſam ausweiſet, nicht glatt (eon, auch in beyden fan | daß ein dergleichen Fiſch nicht ein neus man in der innern Subflanz die fibras gebohren Kind, ich geſchweige einen offeas ſehr wohl dignoſeiren die he. erwachſenen Mann hinunter ſchlu⸗ merides Nat. Curiof, (Dec. 1 An. IX. & cken koͤnne. Ich auch ſelbſt Zaͤhne X. pag. 200.) obſerviren von dieſen noch von einem dergleichen groſſen See⸗ folgendes: Subftantia in Gloſſopetris di- Hund erhalten, fo in denen Neapoli⸗ verla eſt, folida nimirum in mucrone, taniſchen Ufern An. 172 l. bey der Mag- minus folida in radice, compacta in par- dalena Bruͤcke gefangen und endlich te ſuperficiali, poroſa & fibroſa inmedul- getòdtet worden, welcher auch ber 6. lari. Dieſes aber iſt ein groſſer Ein⸗ Zentner ſchwer gewogen, und kurtz JJJ%%%%%%%Cͤ TUE DE St RS Are ih borhe⸗ . EIU D ix WB Corpora porofà von ei⸗ ! nem andern corpore pene- triret werden koͤnnen, hat durchaus ſeine Richtigkeit; LS te und feſt verbundene Cörper exten- diren, und wol 100. und mehr mal groͤſſer machen koͤnne iſt wider alle Erfahrung: Und dennoch ſollen da⸗ durch aus ordinaiten Menſchen⸗Kno⸗ chen, Rieſen⸗Coͤrper von mehr als 100. Ellen lang (davon oben, als von Rieſen⸗Cörpern gehandlet) entſtan⸗ à. vd» M d P S SIT S 7 : * dat ^ DELI 00 Als Job. de Las de Gh, & Lapid Lib. Il. Cap. Ill. pag. 103. OL. Vonmus in Mafia Lib. I. Cap. X. pag. 67. it. Lib. III. Cap.ilX. pag. 272. Nic. Steno in Deſeriptione Aua - tomie Canis Carcbarie pag. 110. f. in fine, quz habetur in Myologiæ fpecimine ſ Mu- ſculorum deſcriptione Geometrica. Jh. Henr. Lochnerus in Muſ. Beslerian. Tab, XX XUI. pag. tos. Car. Nic. Langius in Hif. Lap. fanural. Helvet. Tab. X. Lib. III. Cap. : pag. 49. it. in Tradtat. de Origine Lapidum figurator. Cap. Il. pag. 3. Dav. Sigism. Brtneyus in Rud, Diluv, tef. S. 145. pag. 242. Petr. Wolfart, in Hiff. Natural. Haff. inferior. Tab. XX] pag. 45. Job. Phil. Breynius in Epiflol. de Melioribus petrefactis montis Carmel. pag. 20. in Ebe- merid. Natur. Curiof. (Centur. VII. & VIII. Obf. 1. pag. 2.) aliique. d 87 vorhero daſelbſt einen Fiſcher verſchlu⸗ cket, von welchen noch das Cranium und andere Knochen man unver⸗ dauet gefunden (vid. Breßl. Samm⸗ lungen von Nat. und Medic. Ge⸗ ſchichten (XVI. Verf. An. 1721. Menſ. Jun. Cl. IV. Art. XI. pag. 635.) ſo ſind doch die Zaͤhne ſehr klein, und nicht groͤſſer geweſen, als beygezeichnete Fi- gur (Tab. V. num. 1.) ausweiſet. Es ift auch unmoglich, daß da dieſer Fiſch in ſeinem Rachen uͤber 600. Zaͤhne ſitzen hat. (vid. Epbe n. Nat. Cur. Dec. I. An. IX. & X. Obi. CXIX. pag. 291.) und da meine groͤſſeſte Gloſſopetra unten in radice 4. Zoll breit, und 18. Loth (Tab. v. ſchwer, (Tab. V. 2. g.) dergleichen auch, N. 2.3.) oder nicht viel kleiner Herr 7%. 7ac. Scheuchgerus in Querel. & Vindic. Piſcium Tab. III. aus EZ. Luidii Litbopbyl. Britan. num. 1257. ja ſchon 70h. Rentmannus in Nomenclatura foſſilium 31. Conr. Geſuerus de Figur. Lapid. pag. 163. und Georg. Agricola de Nat. Faſſil. Lib. VII. fol. 628. welche beſchrieben und abgebildet, it. W'aguerus in Hifl. Nat. Helvet. pag. 309. job. Reiskius in Comment. Pbyfica & Hi- fforic. de Gloffopetris Luneburgenſ und ci ne Craineriſche bey Podgoriz von 21 ; Loth ſchwer (vid. 70%. Weicbbart Valva[- for Ehre des Hertzogthums Crain Lib. IV. pag. 460.) So muͤſte der Ra⸗ chen eines ſolchen Fiſches über 100. Ellen weit geweſen ſeyn, durch welchen er gantze Compagsien Reuter, ja Heu⸗ Wagen zuſamt den Pferden verſchlu⸗ cken koͤnnen: Man ſiehet aber in de⸗ nen Beſchreibungen (vid. C. Gefzeri Hifl. Animal. Lib. IV. qui eff de Piſcium & Aguatil. Animantium natura (pag. 204. feqq.) 7e5. Tonftoni Hifl. natur. de Piſcibus & Cetis (Tab. VII. num. 1. und 2. pag; 26.) Mich. Bernb. Valentini Muf. Muftor. (Lib. I. Cap. XXIV. pag. 65.) Auch wie ſelbſt einen dergleichen Rachen befise, daß er uͤber eine Elle im Diameter nicht weit iſt, welcher alſo keinen Platz zu dergleichen Zaͤhnen admittiret, wol aber weit genug, weil er ſich ausdoͤh⸗ nen kan, Menſchen zu verſchlucken: Deßwegen ich dieſe vielmehr vor an⸗ dere Zaͤhne eines groſſen See⸗Thieres oder Fiſches halte, und ihnen deß we⸗ gen den Nahmen Ichthyodontium oder Odontopetrarum mit Eduard. Luidis in Litbopbyl. Britannic. Ichnograph. (Cap. IX. pag. 63.) mit beſſerm Recht beylege. Erſter Abſchnitt / Achter Artickel. zu Kalck worden 88 Da nun auch wie lange Vogel Zun⸗ en welche beſitze (vid. Tab. V. num. 4.) Tab. v.) o ſind dieſe deß wegen von Lichologis Num 4) Ornithogloſſa und fo denen Raben⸗ Zungen oder Schnabeln gleich ſehen von Luidio .| .c pag. 64. Grazirrhynchi genennet worden. Nun kommet in einer ſo ungewiſſen Sache vornemlich es auf das Examen Chymicum an: Dieſes hat zuerſt Paulus Boccone nach denen Recherches & Olſerbat. naturelles Epift. XXIX. alſo angeſtellet: Daß er die Gloſſopetras verbrennet, da er denn gewahr worden, daß ſie zu «tft wie Beiner in eine Kohle, und endlich in ei⸗ nem Kalck und Aſche verwandelt, hin⸗ gegen die mineraliſchen Steine alſobald Herr Job Meichb. Val. vafforin der Ehre des chertzoghums Crain (Tom. I. Lib. IV. Cap. L pag.470.) erzehlet dieſes experiment au 1 Weiſe. Herr 705. Woodward aber in ſeiner curieuſen Hiffor. Nat. Telluris hat aus dieſen durch die Deſtillation noch ein Sal volatile, einen Spiritum, und Oleum, wie aus den Knochen oder Zaͤhnen der Menſchen und Thiere, wiewol nicht in ſolcher quantitát heraus gebracht. Da aber zu wiſſen, daß ordinair die Knochen oder Graͤten von Fiſchen zwar nach meinem Examine per ignem ein Sal volas tile geben, aber lange nicht in ſolcher Quantität, als man von Knochen der Menſchen und Hörnern der Thiere zu erhalten pfleget. X Dieſe Schlangen⸗Zungen nun wer⸗ den nach Hierorys. Megifero in Be- ſchreibung der Inſul Malta (Cap. III. pag. 207. nahe bey der Capelle, fo an den Ort aufgebauet, wo Se. Pauli en geſcheitert haben, Cala di S. Paolo genannt, in einer Hoͤhle oder Grotta ton 2. Gemaͤchern unter der Erden aus gelbicht weiſſen muͤrben Steinen 90 0 in welchen Hoͤh⸗ len der! poſtel Baulus 3. Monat uͤber ſoll gewohnet, geprediget und Wunder gethan, und die Heyden da⸗ durch zum Chriſtlichen Glauben be⸗ kehret haben; nachdem er Schiff⸗ bruch an dieſer Inſul gelitten, und als er ſich beym Feuer waͤrmen und abtrocknen wollen, aus den Reiſern ihm eine gifftige Otter in die Hand ge⸗ fahren, welche er unverletzt oder zu ſchwellen, ins Feuer geſchlenckert: Cornelius 4 Lapide extendiret A lis 89 Wunder noch weiter; Und ſaget: Der Apoſtel Paulus haͤtte darzu die Au⸗ gen und Zungen der Schlangen in Stein verwandelt, und man faͤnde dieſe noch beſtaͤndig in der Hoͤhle; Und waͤren dieſe das bewertheſte Mit⸗ tel wider allen Gifft. Michael Heberer in ſeiner Servitute Zo yptiaca Lib. III. pag. 436. ſchreibet hiervon alſo: „Die Stei⸗ nt aus dieſer Hoͤhle (Grotta St. Pauli) „brauchen viele vor gifftige Kranckhei⸗ „ten, hitzige Fieber; deßwegen denn „ſonderlich von den Auslaͤndiſchen - viele von dannen gefuͤhret und ge „nommen werden. Ich bin aber der „Meynung / daß nicht allein der Stein „aus dieſer Grotten, ſondern inge⸗ „mein alle Stein und Felſen dieſer In⸗ ful ſolche Tugend haben. Dieweil „auch in ſolchen Felſen huͤbſche glatte „Otter⸗ oder Natter⸗Zungen (ſo von „der Geſtalt den Nahmen) wachſen, „die man wider Gifft und hitzige „Kranckheiten gebrauchet, welche die „Arbeiter⸗Leute, indem ſie die Felſen „graben und zerſchlagen finden, und „andern verkauffen, allerhand Gat⸗ tung groß und klein, aber fie ſind fo fon polirt, als wenn fit gegoſſen „waͤren. Ich habe geſehen, daß fol. „che in groſſer Herren Trinck⸗Geſchirr „und Becher eingeſetzt werden, damit ſie nichts gifftiges trincken ſollen. In „dem gemeinen Felſen findet man „noch einen herrlichen Stein, ſo die „Inwohner 1 Ochi di Serpe das aiſt „Schlangen⸗Augen nennen; Hier zu „Lande nennen ſie etliche Schwalben⸗ „Stein; die ſind ſchoͤn rund, Gold⸗ „gelb von Farben, und haben etliche „mitten einen rechten formirten Aug⸗ „Apffel. Dieſer Stein iſt wohleinem „Edelſtein zu vergleichen, nicht allein „wegen ſeiner Schöne, ſondern viel⸗ „mehr wegen ſeiner Tugend; dann er „ſonderlich gut fuͤr das Grimmen. „Er muß aber in einem Ring alſo ein⸗ Erſter Abſchnitt, Achter Artickel. 9 vgefaſſet werden, daß er inwendig j 90 afin Menſchen bewaͤhrt befun⸗ Iden. „ ii Da aber der Gebrauch dieſer ſaͤmt⸗ lichen Steine ſich gruͤndet auf nichts anders, als eine ablorbirende, und endlich Schweißtreibende Krafft, wie anderer terreorum, oder ſelbſt der Ter⸗ rz ſigillatæ Melitenſis; die Amuletiſche Application der Zungen⸗ und Augen⸗ Steine, auf den Glauben des Patien⸗ ten beruhet. Der angegebene Ur⸗ ſprung aber der vermeynten Gifft⸗ widerſtehung, und die Toͤdtung, Ver⸗ treibung und Verwandelung derer Schlangen ihrer Augen und Zungen in Stein vor des Heil. Pauli Wun⸗ derwuͤrckung, nach Herrn Buͤttners Rud. Diluv. tef]. pag. 243 auf pias frau- des hinauslaufft, Yo habe nicht noͤthig mich bey allen dieſen aufzuhalten. Wohl aber muß melden, daß noch bis dato kein gifftiges Thier auf dieſer Inſul dauren oder leben folle; Man koͤnte glauben, daß da ja vorhero ſelbte, oder wie zu Pauli Zeiten Ottern, da⸗ ſelbſt zu finden geweſen, daß ein Mi⸗ racul dahinter ſtecke. Aber dieſes bil⸗ de ich mir gantz anders ein: Ich glau⸗ be, daß ſo wenig als jetzo wie zu Pauli Zeiten Ottern auf dieſer Inſul angetroffen worden: Denn da Megi- ſerus meldet l. c. pag. 247. daß die In⸗ ſul gantz und gar ein lauter Stein⸗ Felß ftp; und das Erdreich an kei⸗ nem Orte über anderthalb Ellen tieff, und Herr Mozcon)s in ſeiner curieuſen Keiſe⸗Beſchreibung pag. 1. ſaget: Daß in der Stadt Mz die Gaſſen nicht gepflaſtert waͤren, weil der gan⸗ 6e Ort und Inſul aus lauter Stein⸗ Felſen beſtuͤnde, fo iſt leicht auszufin⸗ den / daß in dieſer nach dersituation aus⸗ gebrennten Erde, und von der Son⸗ Re erhitzten Felſen fle nicht wol Schlan⸗ gen hegen koͤnne. Wie „ger anruͤhret: Wie dann zu meiner „Zeit der Großmeiſter e ci „tragen, als ein gewiſſes Mittel fuͤr „das Grimmen. So habe ich ſelber „den Malteſer⸗Stein, wie auch die »„gemeldten Otter⸗ und Schlangen⸗ „Zungen mit mir herauſſer gebracht, unb ſolche Tugend an allen bey xi fet, daß dieſes wie jetzo aus Si⸗ cilien, alfo zu dieſer Zeit, da oder an⸗ ders woher transportiret worden. Worunter leicht fid) eine Otter vere bergen koͤnnen; Wie es bey uns offt zugeſchehen pfleget, da mit dem Reiß⸗ Holtz oder Reißig dieſe offt im Herbſt, auf die Boden, Keller oder Holtz Staͤl⸗ F 3 | le 9I le gebracht, und im Fruͤh⸗Jahr ente weder daraus hervorkommen, oder ſelbſt im Winter, aus denen Heitz⸗ Oefen herauslauffen; wenn ſie durch die Waͤrme, da ſie von der Kaͤlte gantz ſtarr in Reißig geſtecket, ermuntert werden. Ob es mit der Inſul Gyern, ſo auch keine Schlangen hegen ſoll, eine gleiche Bewandniß des Terrains wegen habe, uͤberlaſſe ich andern zurUnterſuchung; Auſſer dem ift es wahrſcheinlich; daß entweder eine Wiedrigkeit des Erd⸗ reichs, oder auch die gewoͤhnliche Ge⸗ waͤchſe, u. d. g. dieſerley kriechenden Thieren und Infectis den Auffenthalt verwehren; Oder es kan auch ſeyn, daß dieſe Inſuln, allererſt von, und nach der Suͤndfluth entſtanden, und da dieſe von dergleichen "i pue frey geweſen, haben ſie auch leicht frey blei⸗ ben koͤnnen, weil forthin ihnen der Weg hinuͤber zu kommen, und ſich fortzuzeugen, verſchloſſen worden. Doch wie gedacht, es kan auch die Na⸗ tur des Landes hier und da dem Auf⸗ kommen und Aufenthalt der Schlan⸗ gen und Ottern zuwider ſeyn, und ſol⸗ che nicht leiden, weil, wenn ſogar der⸗ gleichen Thiere aus andern Laͤndern in dieſe gebracht worden, waͤren ſie in kurtzen crepiret: Auf welche Weiſe auch in regionibus mediterraneis zuweilen Gegenden angetroffen werden, die von dieſen Thieren gaͤntzlich befreyet ſeyn. Wiewohl es manchmal auch in der la- advertentz lieget, krafft deren man fid) nicht die Muͤhe nimmt, hiervon aus al⸗ lerley Plaͤtzen ſolcher Gegenden ge⸗ naue Kundſchafft einzuziehen, oder au- thoptiſche Unterſuchungen anzuſtellen. Da man nun, nach Megijfero I. c: Cap. III. p. 266. daſelbſt geglaubet, daß der Heil. Apoſtel Paulus dieſer Inſul Erſter Abſchnitt, Achter Artickel. 92 gleichen anderswo nach Herrn l. »4fors Ehre des Hertzogthums rains (Tom. I. Lib. IV. pag. 468.) it. nach denen Epbemerid. Nat. Curioſ (An. IX. & X. Obf. CXIX. pag. 287.) gefun⸗ den wuͤrde: So melde zum wenigſten von den Schlangen⸗Zungen, daß die⸗ fe in febr vielen Orten, ſo wol als dort angetroffen werden, wo der Heil. Hau /us die Zeit ſeines Lebens nicht hin⸗ kommen. Als da findet man ſolche offt in groſſer Menge bey Alsheim und Flensheim fo Herr 7ob. Dan. Geierus de Montibus conc luferis ( Tract. M. pag. ig.) beſchrieben und abgebildet. In den Mannsfeldiſchen, davon zu leſen, Valentini Alberti Diſſertation ſo ex zu Leipzig gehalten: De Figuris variarum rerum, in lapidibus & ſpeciatim foſſili- bus Comitatus Mansfeldici. Im Lu- neburgiſchen, davon ſiehe , Boe- Lum de Boot in Hiflor. Gemmar. & Lapid. (Lib. II. Cap. CLXVIII. pag. 341.) inſon⸗ derheit 70%. Reisbius inComment.Pbaf- E Hi- floric. de Sloſſopetris Luneburgenfibus( pay.) In Heſſen / vid. Petr. Molfart in Hiftor. Natural. Haffta infer. (Part. 1. Tab. XXI. pag. 45.) In der Schweitz vid. Car. Nic. Langius in Hiflor. Lapid. figurat. Helvet. it. Miſcell. Nat. Curioſ (Dec. iL. An. VIII. Obferv. CXLIII. pag. 303.) Im Holl⸗ (teinifcben, vid. 70% Dan. Major in ſeiner Vorſtellung etlicher Kunſt⸗ und Naturalien⸗ Kammern; In Preuſ⸗ ſen/ vid. Georg. Aut Helwing in Liebugrapbiæ Angerburg. (Fart. I. Claff. II Sect. Il. pag. 5g. ſeqq.) In Crain, vid. Job. Weich. al- vaſſor in der Ehre des Hertzogthum Crains, (Tom. L Cap. XXX. pag. 14. inſonderheit Lib. IV. Cap. IL pag. 469.) In Schliſien, vid. Georg. Ant. Folck-. mann in Silefra fubterranea (Cap. V. S. 19. pag. 159.) In Engelland, vid. Eauard. Luidii Litbophylacium Britannicum (Tab. und allen Einwohnern die Gnade von | X. Claff VII. VIII. X. X pag. 6g. num 1257. Gott erlanget habe, und nichts der⸗ & (eqq) und in andern Orten mehr. Artic. 93 Von Ie alten Natur- Ründiger Á eX) haben in keiner Wiſſenſchafft mehr als in der Lithologie . verſtoſſen: Denn wenn ih⸗ nen ein unbekannter ſonderbar figu- rirter Stein vorgekommen, haben fie entweder vorgegeben, er muͤſſe vom Himmel gefallen ſeyn, oder waͤre von Thieren ausgehecket, oder in ihnen ge⸗ zeuget worden. Zum Beweiß dieſes fuͤhre ich unter vielen andern an, die Echinites oder Meer⸗Igel und See⸗ A fel⸗Steine, unb Belemnites oder Alpſchoß Steine: Die erſtern hat man vorhero Brontias a ez. Toni- tru, und Ombrias ab παα pluo genen⸗ net, weil fie mit dem Donner oder Platz⸗Regen herab fallen ſollen. Un⸗ ier den Neuen heget noch dieſe Mey⸗ nung Georg. Everb. Rumpbius in ſeiner Amboiniſchen Naritaͤten⸗Cammer - CLibr. III. Cap. VIII. pag. 207.) und heiſ⸗ num. 6. 7.8. 9. darunter ab. Wiewohl dieſe Einfalt ihm als einem Kauff⸗ mann noch eher zu pardoniren, als wenn der ſonſt beruͤhmte o. Wormius M ( Libr. I. Sect. II. Cap. XII. p. 76.) mit Plinio Hif. Nat. (Libr. 29. Cap. III.) dieſe vor verſteinerte Schlangen⸗Eyer und Janus Antonius Saracenus de Peſte (Cap. VII. pag. 219.) und Chriſtopb. En- eelius de re Metallica ( Libr. III. Cap. 37. pag. 221.) vor Steine, fo in alten Kroͤ⸗ ten angetroffen wuͤrden, gehalten. Oder adr. Libavius einen in der Gröſ⸗ ft eines Straus ⸗Eyes von mehr als 5. Pfunden ſchwer beſchrieben, ſo un⸗ ter einen zuſammen geſchlungenen Hauffen Schlangen gefunden wor⸗ den, dem ſonderbare Kraͤffte Kranck⸗ heiten zu vertreiben zugetrauet wird. . Vid. Batrachiorum Libr. II. Cap. XXIII. pag. 424 feqq. Die probabelſte Meynung von die⸗ ſen proponiret der beruͤhmte Theolo- gus und Phyſicus Herr Jacob 4 Melle Erſter Abſchnitt, Neunter Artickel. 94 An TICVLVS IX. denen Echinitis und Belemnitis. »exploratum eft, lapides hos originem ,fuam ad Echinos marinos referre f. „See⸗Apffel. Iſtorum cruſtas inhabi- tante animalculo orbatas materia lapi- »defcens liquida implevit, quz tractu tem- »poris indurata, in faxum f. filicem abiit, - retenta neceffario forma, quam interior »cruftz faciesei impreffit. Daher Euuar- „dus Luidius in Icbuographia Lirhopbyl. „Britann., (Claſſ. VI. Capſ. V. pag. 44.) dieſe Echinorum apographa genennet; Und vor dergleichen Abdrucke der in⸗ neren Schale haͤlt fie auch ſchon 7%. Aldrovandus Muſ. Met. (Libr. V. p. 454.) inſonderheit 7. M'oodwardus Hiſior. Telluris , Natural. illuſtrat. (pag. 182. & 233.) Mart. Liflerus Hiflor. Auimal Angl. (Tab. VII. pag. 219.) Joh. Mortonus in Hiflor. Natural. Nortbamptonie (Cap. III. §. 88 pag 229.) Georg. Andreas Heling, in Lithograph. Angerb. (Part. L Claſſ. Il. | Sect. III. p. 68.) G. F. Mylius Saxon. fab. ſet ſie Donnerſteene. Bildet ſie auch terr. (Part, II. Relat. IV. pag. 44. feqq.) Carolus Nicol. Langius de origine Lap. fi. gurat. Helvet. ( Part. I. pag. 111.) Tob, Jac. Bajerus Oryctograph. Noricæ (Cap. VL pag. 70.) Aug. Quirinus Rivinus Differt, Medicarum (Difp. V. Cap. IV. H. 4. p. 97. und faſt alle neue Lichographi. ! Nun iſt es wahr, daß man nicht leicht von der Schale eines Th eres accuratere Abdrucke findet, als von vielerley Echinis marinis, derer ſelbſt jetzo tiber zoerley Arten beſitze: da obgleich keiner dem andern weder in der Geſtalt, nach der Haͤrte und Far⸗ be dem Steine nach, vol kommen gleich kommet; ſo zeigen ſie doch alle zum wenigſten den Abdruck von denen 5. Eintheilungen und doppelten Limenz vid. Mart. Liſteri Hifl. Animal. Angl. (Tab. VIL Tit. XXI. -XXVIIi pag. 214) Jacob. | Phil. Breynii Diff. de Polytbalamis, in fons derheit das Schediafma, ſo dieſem an⸗ gehenget, de Echinis & Echinitis (Tab. I. V. pag. 49. 64.) Denn fo ſind eini⸗ ge oberwaͤrts febr ſpitzig, andere Hæ⸗ in einem Briefe an ob. Moodward de miſphæriſch, andere gleichſam halb qe» Eebinitis W'agricis , (welchem die Eyhem. theilet und anderwaͤrts platt, andere Nat. Cur. (Dec. II. An. IX. Obf 72. pag. beſtehen aus den haͤrteſten Kieſelſtei⸗ 119.) beypflichten;) wenn er pag. 6. ne von licht⸗ und dunckel⸗ brauner alfo, ſchreibeli; „Hodie (atis fuperque | Farbe, einige fino graulicht, 801 | | : 95 Erſter 2ibfcbnitt, Neunter Artickel. 96 Gold⸗gelbe, einige weißlicht, einige chen Ed. Luidius l. c. (Cl. IV. Capſ V. p. ſchwartz, und die meiſten aus ſo har⸗ tem Steine, daß fic auch das Aqua- fort nicht angreiffet, ja welche kommen ſehr nahe dem Cryſtall, daß man ſie ſo gar durchſehen kan; die wenigſten fino weich, oder grob⸗irrdiſcher Sub- ſtantz, auſſer ein groſſer Echinanthus. (Tab. v. (Tab. V. s.) dergleichen kleine 7%. Phil. Num) Breynius in Differt. de Polytbalamiis Tab. | IV. abgebildet und pag. 59. S. 9. beſchrie⸗ 0 (Tab. V. N. 6. 7.) (Tab. V. Num$) lauffende Reyhen, von tiefen einge⸗ (Tab. V. Num. 9) (Tab. v N. Io.) ben. Und die vielerley Echino - ſpata- gi (vid. id. Tab. V. pag. 60. $. 9.) wel⸗ che zuſammen von Tir. Pl. Herrn Joh. 59 e: Cone Ft / OE. ohlniſch⸗ un ur⸗Fuͤrſtl. Saͤch⸗ ſiſchen Hofrathe und Leib ⸗ Medico gegen andere Petrefacta erhalten, ſo Herr Prof hebenſtreit nebſt ſeiner Reiſe⸗Geſellſchafft aus ul mitge- bracht; dieſe ſind innwaͤrts meiſt von kreydichter harter Erden angefuͤllet, oder ſolchen weichen Steine, woraus daſelbſt die Terra ſigillata Melitenſis ver fertiget wird, mit welchem die mei⸗ ſten auch umgeben ſind, und eben die⸗ ſelbe Farbe haben, auſſer daß einer in ſolchen gelben Stein eingeſchloſſen gantz ſchwartz ausſiehet: vid (Tab. v. num. 6:7.) und dieſe ſind es, welche von wahrhafftigen Echinis ſchwer dem Anſehen nach zu dignoſciren, wenn fie der Schwere nach, oder anhaͤngenden Geſteine ſich nicht verriethen. Den deutlichſten Abdruck aber auf harten dergleichen Steinen ſtellet vor (Tab. V. num. 8.) ein groß Gold⸗ farbner Echinites; Er zeiget nicht al⸗ lein ſeine fuͤnfffach doppelte herunter druckten Loͤchern: ſondern noch dar⸗ zwiſchen die drittehalb eingetheilten quadrate, welche auch accurat innwaͤrts auf der Schale des Echini marini zu⸗ ſehen fino: Ein anderer dunckel⸗gruͤ⸗ ner viel kleinerer hat dergleichen gantz ſubtil eingedrucket, nur daß er noch auf den Bauch hinterwaͤrts zugeſpi⸗ tzet iff, vid. (Tab. V. num. g.) wie eben einen ſolchen Echinum marinum beſitze, (Tab. V. num. 10.) und ein groſſer dergleichen harter Echinites hat alle Eindruͤcke in der ſchöͤnſten Ordnung, als man nur einen dergleichen vor⸗ ſtellen kan. 125 Nun ſuchet zwar wider dieſe ſtei⸗ nerne Abdrucke einen Einwurff zu ma⸗ am Lein⸗ 440 daß man bey denenſelben gar fei» ne Stacheln jemals . wenn er ſchreibet: „Echinos foſſiles fpinis fuis „vel fetis inſtructos nobis nunquam in- »venire contigit: „, aber He Luidius nicht alle dergleichen Steine eruiret, ſondern andere i nung dieſe Stacheln bey denen Echi- nitis angetroffen: So relerixe aus Waben e t ibung desjenigen, Grabung bd ette aͤuſer Canals Strohme curieuſes in der Erde gefunden worden, wie in denen gelehrten Leipziger Zeitungen (An. 1719. No. 24. pag. 158.) oder aus un⸗ fec Natur⸗Geſchichten (Vil. Ver⸗ ſuch An. 1719. Menſ. Mart. Cl. W. Art. XI. DE 334.) ange fuͤhret worden: We che Epiſtel der beruͤhmte Rector und Inſpector Scholarum Vratisl. allhier Herr Chriſtian Stieff auf einen aparten 2. Bogen von neuem ediref, Die Worte daſelbſt lauten alſo: Ei⸗ nige haben von den Meer ⸗Igel⸗Sta⸗ cheln nur die Impreffionen, andere die⸗ ſelben aber noch in Natura hieſelbſt an⸗ getroffen. Ich habe ein paar . den, wo man noch mitten in dem Roͤhr⸗ lein des Stachels das mittelſte der Medullæ, oder ſo zu ſagen, das Stamen medullæ, als ein Haar geformet, ge⸗ ſehen, dergleichen noch bey niemanden angemercket gefunden. Und Carol. Nicol. Langius in "Tract. de Origine Lapi- duin figuratorum Helv. (L. I. Cap. X. pag. 33.) ſchreibet folgends: „Silla in Valle „della Speroze invenit Echinitem Spata- „goidæum, adhuc majori ex parte fpinis „ſuis inſtructum & Echino-Spatago Al- „drovandi ſimillimum. Welches aber gar nicht zu verwundern, daß ſo ſelten Stacheln bey denen Echinitis ange⸗ troffen werden, weil bekannt: daß auch bey den Echinis marinis ſelbſten, ſo bald ſie erſterben die Stacheln abfal⸗ len, oder zum wenigſten doch bald nach dem Tode die ſubtile ſchleimichte Haut, worauf die Stacheln ſitzen, zu faulen anfaͤngt: Deß wegen ob gleich aus dem Willem d Orvilliſchen Pre⸗ digers zu Harlem vortrefflichen Na- turalien⸗Cabinet, den gröſten Echinum marinum, ſo eines kleinen Kindes⸗Kopf⸗ fes groß, erſtanden, worauf die Sta⸗ cheln laut Catalogi in die Hoͤhe : ua i olten, 97. Erſter Abſchnitt / Neunter Artickel. 98 ſolten, ſo kleben dieſelben doch nur nie⸗ | fie auf dergleichen Eehinite fid) erba» dergedruckt auf der Haut, ohne zierli⸗¶ ben befinden. Welches aber bep be ches Ausſehen, und auf berſchiedenen nen oben allegirten Echinitis nicht ſtatt Stellen waren ſie gaͤntzlich abgerieben: findet, oder ſie muͤſten eben auf die Doch beſitze einen andern kleinen bet» Art wie dieſe letzten, wiewol mit klei⸗ gleichen braunen kchinum, wo dieſe voll nern Papillis beſetzet ſeyn. | kommen in die Hohe ſtehen und er wie Weiter ereignet fid) auch noch ein eine Caſtanie ſo noch in der aͤuſſerli⸗[Einwurff, daß ich nicht einen eintzigen gen ſtachlichten Schalen lieget, erſchei⸗]Echinitem beſitze, der in der Mitten Crab. v net; dergleichen ſonſt in noch wenigen unten und oben ein weites Loch habe, Num Cabineten angetroffen. (Tab. V. II.) oder eine Anzeigung von demſelben, »Was ich wider den oben beſchrie⸗ſondern die vierecktichten Sulci, lauf⸗ benen Modum fiendi Echinitarum vor- fen auf dem platten Bauche zuſam⸗ zubringen habe, ift folgendes: Da⸗ men wie ein Stern, (Tab. V. 12.) da (rab. v ſelbſt lautet es: Daß nachdem die doch dieſes Loch oben und unten bey N. 12.) Schnecke aus ihrem Gehaͤuſe kom⸗ allen Echinis marinis. zu finden, (auch men (ober verweſet) der verſteinernde | fo gar denen, fo Valentini in Muf Mufcor. Safft in dieſe 11. Schale eingedrun⸗ (Part. II. Tab. III. Cap. il Fig. 7 ) Echi- gen, ſelbige erfuͤllet, da von der im- num ſulcatum cranio humano. fimilem preſſion als denn dieſelbe Figur heraus abgebildet) ſo den Echinitis Breynis l. c. kaͤme, fo die innere Geſtalt ber Scha⸗ (Tab. IV. und V.) und ſo von Herr le eines Echini marini habe. Aber (o | Hofrath Heucher erhalten, vollkom⸗ ingenieux dieſes ausgedacht, ſo muß men gleich kommen, die aber fornen, doch fragen, wie ſich dieſes reimet, da und faſt hinten im Steine die Oeff⸗ die 5. Eintheilungen von doppelten nung zeigen, und nicht in der Mitten. Reyhen kleiner Loͤcher, in der Schale Durch das oberſte ſollen die Excre⸗ offen, warum anf dem Abdruck hin⸗ | menta gehen, vid. Mortoni Natural Hiſto.- wieder fid). Löcher, und nicht kleine me , Norzbamprezsbire ( pag. 230.) it. Waͤrtzchen befinden, und die Locher, Catalogue q, Eughfch Fofé/s (Fart. ll p. 73.) die durch dieſe Schale geben, fo klein, aud Catalogue of ebe foreign Foſſils (Part. daß man auch kaum ein Pferde⸗Haar II. pag. 73.) unten aber 5. curieux gts in denen groͤſſeſten hindurch ſtecken kan theilte beinerne prominentiæ, fo oben⸗ da hingegen die Locher offt in denen E- waͤrts in 5. ſpitzige glatte Zaͤhne fid chinitis (0 weit, daß ein ſtarcker Dratb | terminiren, in der Mitten aber die in ſolche zu bringen ware? it. Warum Zunge fief, (Tab. V. num. 18.) vermd⸗ (rab. v. die Sulci in quadratum ducti ebenermaſ⸗ ge welcher Prominentiarum das Thier N. 13 ſen wie auf verſchiedenen Echinitis ein, ſich von der Stelle ſchieben kan, und gedruckt und nicht erhaben erſcheinen? nicht durch die Stacheln, wie Moz de Betrachtet man dergleichen Echi- | Reaumur dans le Memoires de P Academie tas, wie ſie am beſten Car. Nic. Langius in Royale: des Sciences del] Anm 1712. (pag. Hifl. Lapid. Figurat. Helvet. (Tab. 35. it. 136. ſeqq.) und HMacinthus Ceſlonus nella Tab. 36. in matrice und Tab 51.) wie Moria della Grana del Kersues. (pag. 17 4.) auch 7ob. Phil. Breynius in Schediaſin. de geſchrieben: (welcher Tractat zu fins Echinis, welches am Ende zu finden in den nelle Opere diverſe del Sigzore Au- Differt. de Polytbalamiis (Tab. l.) und vie- tonio Vallisuieri.) Gantz neulich aber le andere Lithographi abgebildet, fo iſt wiederum Herr Jac. Tbeod Klein in Ma- hier nicht der Abdruck geſchehen von rural. Diſpoſitione | Echino-dermatum be- der inneren, ſondern aͤuſſerlichen haupten wollen. Schale des Thieres, muß alſo der Was das Examen per ignem anbe⸗ Stein Safft einge floſſen ſeyn, gleich⸗ langet, fo wird aus der Schale Echi- ſam wie in eine Stein Forme, ſo vor⸗ | norum und Echinitarum, einerley Kalck, her von der Schale entſtanden. Der, und zeiget alfo dieſes ſattſam die ani- gleichen ſelbſt ein Stuͤck harten weiſ⸗ maliſche Natur, doch nur bey dem Echi- ſen Steines beſitze, fo zu Thiemen⸗ no- ſpatagis nach 8reyzie von der Inſul dorff eine Meile von Steinau auf Malta, indem auf keiner der andern, dem Acker gefunden worden, darein auch nicht ein Veftigium von verſtei⸗ die parille und liner eingedruckt, wie Mate Schale jemals e " (0s 99 EeErſter Abſchnitt, Deswegen ohne fernere Weitlaͤuff⸗ tigkeiten aus Mangel der Zeit mich noch kuͤrtzlich zu denen Belemnitis wen ⸗ de: welche von GA Sagitta genennet werden; Dieſe ſchicken ſich ſehr wohl zu denen Echiniten weil ſelbe ebenermaſſen Rumpbius l. c. it Expreſſionen voll Aber⸗ glaubens vor Donnerſteine ausgege⸗ ben; und deswegen alſo hieſſen, weil ſie als ein Pfeil unter dem Blitz vom Himmel fuͤhren, daher ihnen der Nah⸗ me Schoß ⸗Steine beygeleget worden; Andere aber (ie vor verſteinerte Sta⸗ cheln derer Echinorum hielten. Da aber die erſte Meynung der gelehrte Herr M. Heur. jac. Sivers im zien Spe- cimin. Curioſorum ' Niendorpienfium und andere, ſattſam widerleget, ſo haͤlt die letztere Meynung eben fo wenig Stich, weil durch das Feuer ſie in ein pur gelbes durchſichtiges Glaß flieſſen, da doch ſonſt alles was an Thieren fo- lides iſt, vielmehr zu Kalck verbren⸗ net; welche ſo gar dem Glaſe die Durchſichtigkeit benimmet, wie mit dergleichen diverſen Stacheln ſelbſt probiret, und Herr Job. Lucas Rbiem, Diſſertat. 4 Ebore fof S, 16. noch mehrere Experimenta damit ange⸗ ſtellet. Und gar mit einander, wie reimet fid) die Cavitas cónica unten in verſchiedenen Belemnitis mit de⸗ nen Papillis Echinorum und Echinita- . pum, oder wenn welche eines Armes dick und lang angetroffen werden: Dergleichen dey Ellwangen nahe dem Dorffe Talckey welche gefunden werden, und dabey in einem kleinen Fluß ſo viele, daß man gantze Wagen davon fuͤllen koͤnte fo mir dergleichen Leute referitet, welche mit dieſen Stei⸗ nen in gantz Teutſchland herumzie⸗ hen, und dieſe zum Verkauff ausbie⸗ ten, daher auch einen bekommen, wel⸗ cher unten im Umkreiß 6. vollkomme⸗ ne Zoll betraͤgt, ſo alles zu der Groͤſſe der Echinorum ſich gar nicht reimet, ſondern hierdurch mehr ihren Minera- liſchen Urſprung, und daß fie Lapides ſui generis ſeyn, angeben; als daß man ſolche nach Luidio /. c. pag. 177. vor Hoͤrner eines unbekannten animalis monocerotis wie das Einhorn, oder nach Andr. Lilabiv Singular. Part. III. f. de Bituminibus Lib. 8. c. 18. p. 2001. und Gesnero in Corollario ad Epiphanium vor verſteinerten Boͤrnſtein, oder mit bo welchem dieſe recht deutlich erſcheinet. Neunter Attickel. 160 nen Alten (vid. Plz. Hifl. Natur. Libr. 37. c. II. p. m. 5 16. und Libr.X X X VII.c. III. p. 517.) gar vorLyncurios oder LapidesLyn- cis, weil fic fid) aus dem Urin des Luch⸗ ſen zeigen ſolten halten wolle. Daher er auch in der Teutſchen Sprache Luchs⸗Stein genennet wuͤrde. ic. : vies 2 8 | uc, welche eine gro nzeige daß fie jemals auf denen Echinis marini geſeſſen: weil beyderſeits inſonderheit die Foveam, wo die Wartze inſerirt ge weſen, anzeigen, und ſonſt in allen de⸗ nen hitzigen Stacheln gleich kommen: Dergleichen beſchrieben und abgebil⸗ det Phil. Bonannus in Recreat. mentis &8 eculi (Claſ. II. num. 17. Lit. B.) it. Georg. Everb. Rumpbius in der Amboin. Rarit. Kammer ( Tab. XIII. Lit. E. Fol. 30.) Einen gantz verſteinerten Echinum aber zuſammt denen Stacheln Ferrand. Imperatus Hiſt. Natur. (Libr. XX VL pag. 759.) (vid. Tab. V. num. 14.) die andern (Tab. v nennet atbiforeles ſchon Echinometræ N. 14.) Pelagii aculeos, und Rumpbius, Aculeos digitatos Echinometræ, ſo von Purpur und Aſch⸗Farbe und oberwerts ent⸗ weder mit einer oder 2. oder 3. auch 4. weiſſen Baͤnden umzogen ſind, (Tab. V. 15.) der Echinus züſamt den (Tab. v. kulpichten prominentiis ift in Kupffer N. 15. geſtochen beym Bonanno l. c. Claſſ. Il. n. 19. p.92. die fo genannten Stacheln aber, beym Rampbio lc. Tab. XIII Lit. D. fol. 30. wie auch in denen Eobemerid. Nat. curioſ. (Dec Il. An. I. & II. Tab. III. p.56. it. An. VIII. p- 119.9 LS (9s Nun haͤlt EA 4. Luidius in Irbnegr. Litbopb. Britan. (Ep. II. p.103.) Wie auch 25 D. Jac. Scheucher in ſeinem KAupf⸗ er⸗Bibel⸗Werck( Tab L VI. p. o au die Lapides Judaicos vor dergleichen Stacheln, und Herr D Job. Jac. Baer in Oryclograpbia Norica (Cap V. p. 45.) ſchrei⸗ bet von dieſen alſo: „Lapides Judaicos ,marinorum echinorum effe radios petrifica- »tos, affirmat Luidius nec ſine omni probabi- »litate, quantum ad anguftiores five gracilio- res fpecies, fed quomodo cum amplioribus „jipſis, que glandariis conciliari queat hzc hy- »pothefis non intelligo, tantæ enim crasſitiei, „eum brevitate conjunctæ, radios echinorum me nullibi vidiffe, recordor.,, Welcher Mey⸗ nung man noch eher beytreten Fonte, zumal faft in allen, wo das Fuͤbchen nicht abgeſtoſſen unten die Fovea zu ſehen, inſonderheit in einem, der mit einen dinnen recht langen Fuß verſehen, an AR TIC. E So --- Ese — j N WW MUN f » 10 0õ um 5 , V . [| M SS SENA. INS Nes SN m NNN QUNM N KE t m a 729. elec od Ros em ESCAPE aas MIC EE — ER. S 101 — Erſter Artickel, Sebenber Artickel. 102 . ARTICVLVS X. ee. Von denen Hyfterolithis oder Hyſterapetris oder Mutter⸗ und Schaam⸗Steinen, wie auch von de⸗ ) 8 zen nach ſeiner E» Cinbílbung, die Figuren auf denen Steinen an⸗ ſchauen; So ſiehet der eine gar keine deutliche Bildung darauf; Der ande⸗ re erblicket ſehr wenig; Und der drit⸗ te erkennet recht ſehr viel; Gleich wie aberglaͤubige Menſchen von einem in Waſſer geſchlagenen Ey, oder darein gegoſſenen Zinn oder Bley, nachdem die phantaſie auf etwas faͤllet, oder die Affecten wuͤnſchen und fuͤrchten, al⸗ les fid) vorbilden können. Es finden dergleichen Leute einen doppelten Ad⸗ ler in der Krebs⸗Naſen; ſie ſehen das Gerippe einer Schmerle vor eine ge⸗ bruͤſtete Melufine an; fie ſuchen in dem Hecht⸗Kopff die Inſtrumenta des Lei⸗ dens Chriſti; wie auch in der Paſ⸗ fione: Blume: Andere ſtellen fid) die groͤſten Berge in Geſtalt eines Qo. wens, wie den Tafel⸗Berg in Afticaz wie ein altes Weib im Tartariſchen Meere, einen Felß, it. Jungfern, Ca⸗ meele, Ochſen und Eſel anderwaͤrts unter Steinen, Huͤgeln und Bergen vor; des Roßtrabes, des Maͤgde⸗ ſprunges auf dem Hartz und anderer dergleichen Zeuges zu geſchweigen. (Von denen letzten Georg. Henning. Beb. vens in Hercynia curioſa Cap. V. pag. 130. und 131. num. 6. und 7. handelt.) Gantz anders verhaͤlt es fid). mit denen Steinen und Muſcheln, ſo ab⸗ gebildet und beſchrieben ſtehen in des gelehrten Herrn Prof. Medicinz D. Jeb. Barthol. Adami Beringers Liibograpbia Wirceburgenſi (Tab. VII. Cap. X. pag. 64. feqq.) denn da ſtehen auf welchen nicht allein die accurateſten Hebraͤiſchen Buchſtaben, ſondern auf einer groſſen Jacobs⸗Muſchel und noch zweyen am deren Stemen recht deutlich der voͤllig ausgeſchriebene Name rmm, und zwar wie die Beſchreibung lautet, die Buch⸗ ſtaben nicht eingetieffet, ſondern alle erhaben: Fragen wir vor was denn die Lithologi und Rerum Naturalium Scrutatores dieſe Steine halten? So nen Colitis, fo ein Maͤnnlich Glied vorſtellen. | N Enn unterſchiedene Men⸗ werden welche ſagen: Dieſes iſt ein Luſus Naturæ, ober zufaͤllige Bildung, da die Natur nichts zu ihrem End⸗ zweck gehabt, und die Figuren ſind entſtanden, gleich als wenn man ei⸗ nen Eymer Waſſer ausguͤſſe, und die⸗ ſes Waſſer durch vielerley Ausfluͤſſe hernach allerhand Figuren vorſtelle. Andere wuͤrden kommen und die Un⸗ moͤglichkeit vorſchuͤtzen, einwendende; daß wann auch 1000. Eymer Waſſer alſo ausgegoſſen, ſo wuͤrde ſelten kaum ein undeutlicher Hebraͤiſcher Buchſta⸗ ben entſtehen; In alle Ewigkeit aber der gantze Name ryrp nicht hervor⸗ kommen; Sondern dieſes verrichtete der Archæus univerſalis, die Anima mun- di, der Spiritus archirectonicus &c. der die gantze Erde durchdringe, und da er mit Verſtand begabt fep, koͤnnte al⸗ ſo aus den vielen ſchon alten aufge⸗ richteten monumentis der Juden, dieſer Name, als ein Nahme uͤber alle Na⸗ men, auch gar leichte von dieſen aus⸗ gedrucket und auf die Steine gepraͤ⸗ get worden ſeyn. | 7 Dem Herrn Prof Beringer gefal⸗ len alle dieſe Meinungen nicht, ſon⸗ dern er glaubet und ſchreibet: (l.c. p.30.) Daß die alten Teutſchen, als ſie noch Heyden geweſen, haͤtten ſie Thiere und Pflantzen auf dergleichen Steine al⸗ ſo ausgearbeitet, und hernach Goͤtt⸗ lich verehret: Da fie aber zum Chriſt⸗ lichen Glauben bekehret worden, waͤ⸗ ren ſelbige auf Befehl der Biſchoͤffe, um alles Andencken derſelben zu ver⸗ tilgen, in wuͤſte Oerter vergraben wor⸗ den; Da ſich nun aber unter dieſen Neubekehrten, auch Juden gefunden, und der Author pag 70. er weiſet; daß beſchriebene Steine veteris Judaicæ ſu- perſtitionis monumenta waͤren, ſo haͤt⸗ ten dieſe Steine dergleichen Fata mit erlitten, und der abgelegene wuͤſte Berg bey Wuͤrtzburg/ wo alles die⸗ ſes Zeug angetroffen worden, waͤre eben ein ſolches Magazin dergleichen ſonderbarer Reliquien, wie der Herr | A davon (I. c. pag. 31.) ſchreibet: 2 „Epiſeo- f. Erſter Ab ſchnitt/ Epifcopi igitur pro Paftorali ſollicitudi- „ne An. 742. ſub Carelomanno ſuadebant yſubjectis fidelibus, aut em Def »forum authoritate & mulctis intentati ,urgebant ethnicæ ſuperſtitionis reli- quias, ſimulacra, & fortes in loca deſer- »tà, & à conſuetudine hominum remota »abjicere, & æterna oblivione fepelire. „Talis mons eft ifte, lapidum ad ritus »paganos adhibitorum tumulus, & infa- „mne receptaculum, ex quo aperta hzc „abolitæ ſuperſtitionis veftigia hodie ef. »fodiuntur,, Mich wundert, daß Herr Pre, Beringer nicht darauf ge⸗ fallen und geſaget, dieſe Steine waͤ⸗ ren Uberbleibſel von denen zerſchlage⸗ nen Tafeln Moſis die vom Berge Sinai durch ein Miracul wie ſonſt gantze Haͤuſer anderwaͤrts hinge⸗ bracht worden. | an Als ich dieſe ſonſt gelehrt geſchrie⸗ Litbograpbiam Ils irceburgenſem zu Geſich⸗ te bekam, und auf denen haͤrteſten Steinen anſichtig wurde, unter ein⸗ edruckten Muſcheln und Schnecken⸗ aͤuſern, gaͤntzlich erhabene und her⸗ vorſtehende infecta und Thiere, und meiſtentheils fole, fo durch und durch gantz weich ſeyn, als Raupen, Molckentelſer, Rdfer, Heydexen, fut egeln, Froͤſche, Regenwürmer, pim nen, mit ihren gantzen Gewebe oder Rade, auch viele ſo in rerum natura gar nicht zu finden, fo kam mir dieſes alles fo fingulair vor, als der Homo an- tellilubiauus Scheuchreri (wie er ſolchen in einer eigenen Diſſertation beſchrie⸗ ben, und in Holtz⸗ Schnitt ab: drucken laſſen,) auf welchen auch ſo gar das Cerebrum und Cerebellum mit der dura matre exprimiret worden: Da mir doch ſonſten von einer anato- miſchen Section bekannt, da der Gor per nur drey Wochen im Sommer in der Erde gelegen, iſt das Gehirn als man den Kopff geöffnet, als eine roͤth⸗ lichte Suppe heraus gefloſſen, wird wohl, wenn man die probabelſte Mei⸗ nung von Uberbleibſeln der Suͤnd⸗ fluth annimmet, da das Waſſer ge⸗ che allerley Figuren Jehender Artickel. 104 Sterne, oder Cometen, auf dieſe Stei⸗ ne in dir Tafel gerathen, und zwar icht wie fie in der Natur beſe y ſondern wie ſie die Mahler zu mah⸗ len pflegen, als die Sonne mit einem menſchlichen Geſichte, die Sterne mi 5. oder 6. Spitzen und ſo weiter. Da mir nun folgends di Taffel gantz voll mit abgedruck hebraͤiſchen Schrifft Steinen, d ter welche gantze Woͤrter de primiret, und ein paar dergleichen Steine in natura ſelbſt zu m fa» men, ſo verrieth fid) die Kunſt darauf gar zu ſehr, und zwar, daß fie dieſet gar nicht zu Huͤlffe gekommen, ſon⸗ 1 m aei du e au | (fe nach Dreßden an einen berühmten Aonigl. Leib⸗Medicum alſo meldete; e; Und da Ihro Aónig rj. daſelbft 5 Steine von T 1 5 holen laſſen, und bemeldter Lelb⸗Mé⸗ dicus dieſe anfiditig wurde, war er in allen mit mir gleicher Gedancken: Alſo daß ich mein Urtheil hiervon nicht lange darauf in N ge⸗ lehrten Zeitungen leſen konnte. Die⸗ ſes brachte zuwege, daß als Herr Frey Beringer, dieſe Faloge zu Geſichte be» kam, unterdeß aber den Betrug ent⸗ decket; fo! publicirte er in eben dieſen Zeitungen; daß an dieſen Steinen gar nichts auſſerordentliches, ſondern er waͤre recht kuͤnſtlich von betruͤgeri⸗ ſchen Leuten hintergangen, und damit hinter das Licht gane en, wel⸗ aller darauf zu berei⸗ ten gewuſt. "NT Eben dergleichen Gedancken hegete ich / als den erſten Lapidem Hyfleroli- thum und Colitem zu Geſichte bekam; Oder da ein Stein eine natuͤrliche Weiber⸗Schaam, der andere eine Manns⸗Ruthe vorſtellete. Verſchie⸗ dene Schrifften wolten mich zwar uͤberreden, daß nichts leichter zu con- cipiren ſey: als daß die allgemeine Zeuge⸗Mutter, die Natur auch von nichts mehr ihren Ein⸗ und Aus fluß gen ein Jahr die Erde bedecket, auch weiſe, als von denen allervornehmſten ſolches in die Faͤulniß gerathen, oder zum wenigſten untuͤchtig geworden eyn, in den weicheſten Letten ſich fi⸗ guͤrlich einzudrucken. Noch weniger konte ich reimen, wie Sonne, Mond und Sterne / inſonderheit Schwantz⸗ Zeugungs⸗Gliedern unter allen Crea⸗ turen; Gleich als wie ſie von allen Viſceribus nichts ſo deutlich als das Hertze vorſtelle, weil es ebenermaſſen das vornehmſte Theil des inneren Lei⸗ bes ſey; womit ſie den offtmalig vor⸗ kom⸗ 10$ zwar wie dieſer nach dem Zeugnuͤß Job. Weich. Valpaſſors in der Ehre des Hertzogthums Crains Tom. III. pag. 19. daſelbſt, nahe bey dem Schloſ⸗ ft Aursberg febr offt in ſolcher Men⸗ ge gefunden ſolle werden, daß man gantze Wagen voll damit beladen fón: te. Wer glaubt aber nicht vielmehr mit Eduard. Luidio in Litbopbyl. Britaun. lchnograpli. Capt: XI. num. 646. pag. 35. Ferr, Imperato Hifl, Natur. Lib. XXIV. Cap. XVI. pag. 751. Job. de Laét de Gem. & Lapid, Lib. II. Cap. XXXII. pag. 209. und 210. Carol. Nicol. Langio im Hift. Lap. . Helver. Lib. VII. Cap. II. Tab. XL. pag. 141. fob. Henr. Lochnero Muf. Besler. Tab. LXXIII. pag. 140. und andern; daß dieſe nichts anders als Apographa der Muſcheln oder ſelbſt verſteinerte Mu⸗ ſcheln waͤren, und zwar ſolcher; wel⸗ che Bonannus in Recreatione Mentis & Oculi Part. II. num. 88. pag. 171. it. Rum- phius in der Amboiniſchen Rarit. Kam- mer beſchrieben und abgebudet. Dieſen allen trete ich billig bey; weil nicht allein einen glatten Bucar- ditem beſitze, fo zugleich ein ZEites iff, oder darinnen was Stein hartes, oder ein Callimus I AS UR auch die felbſt ausgetrocknete Muschel ſeyn kan; Sondern es erſcheinet auch gar deut ⸗ lich ſelbſt die Schale darauf und laͤſt fi) wohl abloͤſen. Am allermeisten aber wird jeder convinciret, durch einen Bucarditem coſtatum, dergleichen einen Rob. Ploot in Hiſtor. Nat. Oxonienſ Tom. VII. fig. 3. it. 07 Pormius in Muf. Lib. I. Sect. Il. Cap. XII pag. 80. vorgeſtellet und abgebildet: Da nun der Meinige ei. ne Concham oder peckinem ventríco-- ſum coſtatum vollkommen præſentiret, daran die eine Valva gleichſam vor der andern etwas abgerucket, fo babe bep de in Kupffer abzubilden nicht erman⸗ geln wollen. Und eben fo urtheilet der beruͤhmte Sießiſche Profeſſorcherr 1h. Melch. Ver. dies in denen ybemerid Nat. Curio. Cent. Ul. & IV. Obferv. LXXXVIII pag. 221. Von denen Hyſterolithis oder Mutter⸗ und Schaam⸗Steinen, wenn er ſchrei⸗ bet: „Jonſtans enim, perpetua atque ac- »curatiffime in omnibus expreſſa figura ; * l 1 . & MCN S 14 i E „& proportio, tum diſtincta horum la- - » pidum, atque feparata quafi a majori, „cui innexi, atque impliciti hzrent , Saxi [| 1 Siſter Abschnitt, Schender Attickel. kommenden Bucarditem meinen: Und 106 »portione ſtructura & diſpoſitio, quam- »vis quo ad ipfam materiam ejusque na: „turalem mixtionem exigua oObſervari „poſſit differentia, vid. Ibidem. Fig. I. Striæ „item ac pectinitis veftigia cum in ante »riori hujus fruſti lapidei, tum poſteriori „Fig. II. ex parte exhibita facie nec non „Fig. VII. conſpicua, quz cum a conchis „videantur impreſſa, conchas limo huic »lapidefcenti quondam permixtas fuiffe »teftári poffent, non vana ſane indicia præ- | bent, effe hos lapides nihil aliud; quam „limum lapidefcentem in conchis fui ge- neris huic limo olim fluido in magna copia permixtis, tanquam totidem mo- sdiolis determinata hac figura expreffum, »tefle tandem fatiscente, aut quafi corro- ;» (à & abfümta.,, Am Ende dieſer Ob- fervation meldet er noch, daß als er zu Herrn D. Kiſnern in Franckfurth am Mayn kommen, haͤtte dieſer ihn gewaltig in ſeiner Meynung beſtaͤr⸗ cket, als er ihn zwey vortreffliche der⸗ gleichen Steine gezeiget; da nicht al⸗ lein auf einem ein Hyſterolithus, und viele Abdrucke von peckunculis zuſehen geweſen, ſondern der eine haͤtte auf ei⸗ ner Seite einen Hyſtericum lapidem, auf der andern einen Mytulum vollkom⸗ men exprimiret: Dergleichen auch vorgeſtellet Herr Dr. Per. Molfart in Hiſior. Natural. Hefte inferior (Tab. III. num 2. 3. 4. 5. pag. 30.) und behauptetz Wenn ein von allen Vor⸗Urtheilen geſaubertes Gemuͤthe dieſen Stein be⸗ krachte, ſo koͤnne er an demſelben Son⸗ nen⸗klar warnehmen, daß dieſe Mut⸗ ter⸗Steine nicht allein als Abdrucke von Muſcheln fid prælentirten, und unter andern haͤuffigen geſtreifften See⸗Muſcheln, Seeſternen ꝛc. laͤgen; ſondern auch inwendig hohl, ja an⸗ noch wahrhaffte Muſcheln d. i. die er⸗ ſtere Muſchel mit ihrer natuͤrlichen äuſſerlichen Schale waͤren: Derglei⸗ | een vortreffliche Kupffer⸗ Abdrucke findet man in beyderley Orten; In⸗ ſonderheit ſind notabel die kurtz vorhe⸗ ro allegirten Steine, fo Herr D. Ais ner beſitzet; Wie denn auch derſelbe, fo in denen Eabemerid. Nat. Cur. l. c. fig. 1. abgebildet, fid) ungemein (bón præſentiret: Sintemal in einem Stei⸗ ne unter vielen pectunculis oder con⸗ chinulis ſtriatis zwey gantze, und ein halber Hyſterolithus vollkommen pro- tuberiren, und nirgends keiner in der⸗ G3 glei⸗ 107 Erſter Abſchnitt, Zehender Artickel. 108 leichen matrice wie allhier vorgeſtel⸗ et worden; Sondern alle, die man anderswo anſichtig wird, fino entwe⸗ der bey Herrn Wolfarth von hinten und vornen von der matrice feparitef, oder wie in 0/. Vormii Muf. (Lib. I. Cap. XIII. pag. 83.) nur vorwaͤrts, und beym Carol. Nic. Langio Hifl. Lap. Fig. Helv. (Part. II. Lib. III. Cap. I. Tab. X. pag. 84.) gar nicht accurat abgebildet; Und Herr Mich. Bernb. Valentini Muſ. Mufcor. (Tom. II. Cap. II. Tab. HI. num. 5. pag. II.) confundiret die Lapides Bu- cardites und Hyſterolithos gar mit ein- ander, und nennet Tab. I. Lib. I. Cap. XXIII. pag. 63. einen ordinairen weiſſen Bucarditem, Hyſterolithum albicantem; Und von dem oben Fig. V. I. c. abge bildeten, ſaget er: Daß die rechten Lapides Uterini nebſt dem Weiblichen, auch das Maͤnnliche Glied hinter⸗ waͤrts præſentiren muͤſten, welches die Diphyenes Plinii Hif). Nar. Lib. X XXVII. Cap. X. waͤren: So unglaubliche Kraͤffte nach Horſtio in Mutter⸗Plage, auch denen Eheweibern der Unfrucht⸗ barkeit, fo durch Hexerey zuwege ge bracht, abbelffes Ja wenn er nur in Haͤnden nach Wormio l. c. pag. 84. ge⸗ halten werde, ſolle er in beyderley Ge⸗ ſchlecht, venerem ſtarck exeitiren; da nun aber von denen mediciniſchen Kraͤfften, ſo die aͤuſſerliche Signatur an⸗ deuten ſoll, anderwaͤrts wird gehan⸗ delt werden; So melde von denen mei⸗ nigen Hyſterapetris, daß deren von ver⸗ ſchiedener Art welche beſitze, alle aber bey Braubach in der Grafſchafft Catzen⸗Elnbogen gefunden worden. Die von der Marice ſeparirten ſehen vollkommen denenſelben, ſo bey Herr Di. Wollfarth l. c. abgebildet, gleich; Nemlich einer von kohlſchwartzer Far⸗ be, und glatt, der andere mit einer gelben Ochra uͤberzogen, und beyder⸗ ſeits Eiſenhaltig, ſo daß davon abge⸗ feiltes Pulver der Magnet ziehet (Tab Vir C Tab. VI. 1.) da aber dieſes nichts an Num. 1) ders als Muſcheln mit ihren Valvis ſeyn ſollen, ſo befinde hierbey noch fol⸗ gendes Bedencken: Daß die Valvz ſonſt ordinair die Muſchel, oder das innere Theil bedecken, welches aber bey unſern Steinen nicht angehet, weil nicht allein die Labia als auch ri- ma, ſo eine Weiber⸗Schaam vorſtellen ſoll, unten aus der Schalen gehen, ſondern auch hinterwaͤrts ein getheil⸗ ter Appendix zu ſehen, der ſich gar zu keiner Muſchel reimet: Nun præſenti- ret fid) zwar in denen ordinairen my- tulis oder See⸗Muſcheln, wie ſie ein⸗ mariniret verſchickt werden, hinter⸗ werts gegen den nexum nerveum von Fleiſche eine ſehr deutliche Pudenda, mit denen labiis, alis f. nymphis und dem clytoride; Da aber in denen unſeren, gegen den Apicem dieſe erſcheinet, ſo " es wiederum juſt mit den Mu⸗ cheln contrair. | Ein anderer blaulicht Eiſen⸗farbi⸗ ger Mutter⸗Stein ſitzet in einem ziem⸗ lich harten grauen Eiſen Steine, fo auch der Magnet ziehet, hin und her mit eingedruckten pectunculis und iſt vor allen bisherigen deßwegen zu æſtimiren, daß uͤber dem Hyſteroli tho nur ein Spalt ſich Aach doch taf man die gantze kigur deutlich ſehen kan und hier durch Kunſt nichts hat nach⸗ geholffen werden koͤnnen. (Tab. VI. (rabvn num. 2.) da hergegen in allen andern N umz.) ar leichte der Natur zu Huͤlffe zu ommen iff: Was aber die Labia pu- dendorum anbelanget, gehen ſolche auſſer denen Valvis uͤber eines Dau⸗ mens breit tieff in die Matricem und ift vorwerts gar nicht mit ſelben con nectiret, welches ein groſſes Argument iſt, daß man dieſe Steine, gar nicht zu denen Muſcheln zu zehlen habe; Sondern vor Lapides fui generis Dal» ten koͤnne. 9 Eine vollkommene Concha Venerea non armata ſive echinata, oder nach de⸗ nen Hollaͤndern, ſonder Haarjes, mit rund darauf gehenden ſtrüs; wie der⸗ gleichen Aaamus Olearius in der Got⸗ torpiſchen Aunſt⸗ Kammer Tab. XXIX. num. 4. pag. 56. Rumpbius Amb. Rar. Ram. Tab. XL VIII. num. 4. pag. 158. J. H. Lochnerus in Muf. Besler. Tab. XXI. fig. XL pag. 75. v. Frid. Erneſt. Bruck- mannus unter dem Titul: Vulva mari- na in einem eigenen Schediasmate Des ſchrieben und abgebildet, beſitze ich, fo | aus einem harten Steine protuberi- ret, da die aͤuſſerliche Schale noch un⸗ verſteinert iſt, und ſtellet hinterwerts eine vollkommene Weiber⸗Schaam, und der nexus nerveus oder tendinoſus den Clitoridem deutlich vor; Auch be⸗ ſtehet die gantze Maſſa, aus lauter ſol chen, wiewol ſeparirten und zerbro⸗ chenen, 100 Erſter Abſchnitt / chenen Muſchel⸗Schalen; dergleichen ſonſt nirgendswo weder geſehen noch beſchrieben angetroffen, und alſo vor gantz was ſeltenes zu æſtimiren iſt. So Tabula III. num. 8. abgebildet. Daß aber auch wuͤrckliche Steine, ſo eine Vulvam vorſtellen, zufaͤlliger Weiſe entſtehen koͤnnen, wil durch nachfolgende erweiſen. Es hatte ein reiſender Cavalier Catholiſcher Religion aus Rom einen aus Achat-Steinen mit goldenen Ringlein connectirten vortrefflichen gearbeiteten geweyheten Roſen⸗Crantz hier her gebracht; wel⸗ cher aus 10. groſſen Corollis beſtund, da die oberſte faſt einer Welſchen⸗Nuß groß, die andern immer kleiner wa⸗ ren; Alle zuſammen aber von Natur mit vielen roth, braun und weiſſen Circuln und Flecken notiret; da ich dieſen Roſen⸗Crantz deutlich beſahe, wurde ich E daß auf der obere ſten oder groͤſten Kugel, ungefehr durch das Drehen und Schleiffen ein voll⸗ kommen weibliches ausgeſpanntes Geburts Glied entſtanden; alſo daß da der Stein Fleiſch⸗farbicht, ſo ift die Rima ſaturirt roth, und dran die ex- panſio membranoſa rimam. continens, Cab. VU ſchoͤn weiß. (Tab. Vi. num. 3.) Dem Num. 3) Beſitzer, als ich dieſe ſonderbare Bil, | 1 zeigete, war es nicht lieb, daß ich tiefe Figur darauf erſehen haͤtte, und er nun auch davon wuͤſte: deß⸗ wegen um beym Beten nicht aͤrgerli⸗ che Gedancken zu bekommen, ließ bald an deſſen ſtatt einen andern Achat in die Stelle ſetzen, und verehrete mir den beſchriebenen, welchen zur Curiofi- T Einen andern ZEtitem tophacea ſub- ſtantiæ beſitze ich, darauf ebenermaſſen eine deutliche Bildung gemeldten Glie⸗ des, ſo dem Hyſterolitho in Carol. Nic. Langii Hifl. Lap. Fig. Helvet. (Tab X. num. 2. pag. 48 ) vollkommen gleichet, un⸗ gefehr und eben fo entſtanden, wie Tit. Herr Ernſt Benjamin von CLoͤvenſtaͤbt und Ronneburg unter ſeiner Sammlung, und unter vielen eurieuſen petrefactis eine Taube beſeſ⸗ ſen aus einem Feuer⸗Stein, ic einen dergleichen Todten⸗Kopff, einen Pria- pum, Ohr, Nieren ꝛc. (vic. mein Prom. Iuar. Rer. nat. & artif. Vratisl. pag. 67.) fo alles auf der Mar. Magdal 0 — — Zehnder Artickel. 110 liothec allhier in natura zu ſehen : Wie ich den auch ſelbſt Nieren, Hertzen, Ohren⸗Hoͤrner; inſonderheit ein deut⸗ liches Ziegenfuͤßlein und einen gan⸗ um Schweins « &opif gleichenden ein ꝛc. befige, da mit Kunſt nichts nachgeholffen und in denen meiſten Lithographien noch mehr dergleichen Zeug zu finden. E Iſt alſo viel leichter ſich vorzuſtellen, wie der Lapis Stalactites und Tophus, oder der Tropff⸗ und Topff⸗Stein bere gleichen, und andere Figuren hervor⸗ bringen: Die Baumanns Hohle auf dem Unter Hartz in der alten Graffſchafft Keinſtein giebt hier⸗ von ein deutliches Exempel, woſelbſt ſehr viele Abbildungen, als von Kunſt bereitet, angetroffen werden Von dieſer Hoͤhle haben zwar der fleißige Rector in der ehemals bluͤhen⸗ den Schule des geweſenen Ciſtercien- fer Cloſters Walckenried M. Heri. Eckflormius ſchon An. 1599. eine Latei⸗ niſche Epiſtel an den damaligen Me- dicinæ Doctorem und Profeſſorem zu Jena achariam Brandelium geſchrieben, welche in feiner. Hitoria Terra motuum (pag. m. 210.) zu finden; it. Auhanaſ. Rircherus in Mund Subter. Tom. II. Sect. II. Lib. VIII. Cap. V. & VI. fol. 6o. feqq. Henric. Oldeuburgius in Act. Phlofopb. An. 1668. Menf. Sept. pag. m. 647. Tullius und viele anedre auslaͤndiſche Scriben⸗ ten verſchiedenes aufgezeichnet: Auch beſchreibet dieſe 7%. Heinr. Seyfried in Medull, Mirabil. Nature Lib II. pag. 472. it. Math. Merian in der Braunſchwei⸗ giſchen und Luͤneburgiſchen Topo- graphie fol 31. und 36. und ziehet die⸗ fe der Seltenheit wegen allen Hohlen vor: Inſonderheit hat der gelehrte Nord haͤuſiſche Phyficus D. George Hen- ning Behrens in ſeiner Hercynia curioſa, bald im Anfange pag. r. feqq. dieſe weitlaͤufftig abgehandelt, daſelbſt aber, was hierzu gehoͤret, oder die vielen figuren in, und von Tropff Stein ſehr wenig wie alle andere beruͤhret; Und faſt keiner derer allegirtenAutorum aus eigener Erfahrung geſchrieben, und die Hoͤhle ſelbſt geſehen, ſondern alles von Hoͤrenſagen gehabt, davon nod) der beruͤhmte Marienb. Probſt und Prof. der Orientaliſchen Sprachen zu Helmſtaͤdt Herr Herrmann me j e nt Erſter Abſchnitt, Zehnder Artickel. 112 der Hardt den Grund⸗Riß denen Bilder kuͤrtzlich einſchalten: Und da Leipziger adis Eruditor. (de Ann. 1702. nirgends mehr als 3. Hoͤhlen fpecii- Menf Jul. pag. 305.) einverleibet: eiret worden, derer unten fuͤn Deswegen da Anno 1508. ſelbige Hoͤh⸗lich durchgehen, vorhero aber die le perluſtriret, fo will alle, die zu dieſer Reiſe dahin beſchreiben: “() Zeit vorhandene, ſonderbare Stein⸗ . , „ Was (Ich fuhr in dieſem Jahre an Himmelfarths Tage Mittags um 1. Uhr von Gvedlinburg aus, gegen Weſten, und gelangete etwann nach Zurücklegung einer Melle, zu einen alten zerſtoͤrten Schloſſe, auf einen hohen Felſen gelegen, Rein⸗ oder Regenſtein genannt, fo den alten Grafen von Xeinftein ehemalen zu einem Raub ⸗ Schloſſe gedienet; welches von denen Gvedlinburgern Anno 1336. zerſtöhret, und der letzte Graf gefangen genom⸗ men worden; Wie ein alt in Moͤnch⸗Schrifft geſchrieben Taffelchen daſelbſt auf dem Rath⸗Hauſe ausweiſet, darauf zu leſen: Anno Dn. M. CCC. XXXVI. przcedenti die S. Kiliani obtenta eft victoria belli ante Geasdorff. Man zeigete dabey eine groſſe Armbruſt, auf einer ſonderbaren Machine liegende, mit vielen baſtenen Seilen verſehen, damit man groſſe Steine ins platte Land ſchleideen konnen: wie auch ein gol ſes Beil, womit der Graf die Gefangenen felbft foll decolliret haden: Und endlich eine miſerable enge hoͤltzerne Clauſe, wie einen aus Stall, darinnen er lange Zeſt gefangen gelegen: Nach dem Schloſſe gehet nur ein Weg, bey lauter hohen Cice Felſen vorbey; bis man endlich zwey von anb» Steinen errichtete Baftonen anſich⸗ tig wird, fo mit Canonen beſetzet; die eine heiſſet die Friedrichs / die andere die Carols⸗ und auf der andern Seite die dritte die Friedrich Wilhelms⸗Burg: Zwiſchen dieſen faͤhret man uͤber eine Auſzug⸗Bruͤcke, durch ein in Felſen gebrochenes langes finſteres Thor aufwerts, und wenn man hindurch, erſchelnet ein aus Quader Steinen zierlich ge⸗ baueter Brunn, fo Fiedrich J. ónig von Preuſſen, durch die harten defen bre⸗ chen und errichten laſſen, fo 140. Lachter tieff, deſſen Tieſfe man auch durch ausgegoſſen Waſſer, welches man ſehr langſam unten fallen hoͤret, judiciren kan. Das Waſſer wird durch groſſe Schoͤpff⸗Eymer, da einer hinauf der andere dinunter gehet, bermbge weil dar⸗ innen das geraubte Weibs⸗ Volck foll geſchaͤndet worden ſeyn; Ubrigens ſind die Bara- quen, Pferde Staͤlle, Kuͤchen, Keller, und andere Behaͤ alſo bereitet, und gewiß gewahr wird, fo denen Raͤubern gebfenet die fente auf der Straſſen unverſehens anzufallen; Auf denen andern Seiten ift der Felß febr gaͤhe; alfo daß da fi) zwey Soldaten kurt vorhero, ehe ich daſelbſt war, gewaget herunter zu ſteigen, um vielleicht zu deſertixen, ba» ben ſie ungluͤcklicher Weiſe beyde den Hals gebrochen. | 1 Der Weg von dar fuͤhret einen gleich zu, nach zuruͤckgelegter halben Meile auf Blan⸗ ckenburg woſelbſt die Stadt Linckwerts, nebſt dem auf einem Berg liegenden neulich re- parirten zůrſtlichen Schloſſe, und damaligen Refidence des jetzigen zertzogs von Wolf⸗ fenbůttellieget: Auf der rechten Seite aber, ein umblanckter ſchöner Thier⸗Garten, auf 2. Mell Weges lang, ſich befindet: Von hier faͤhret man eine halbe Meile bis nach Huͤt⸗ tevrode einen Dorff, woſelbſt viel reichhaltender Eiſen⸗ Stein gebrochen, und nach dem Küuͤbenlande zu der Eiſen⸗Huͤtte geſuͤhret wird; Zu dieſem gelanget man alfo: Wenn man 113 Erſter Abſchnitt, : Sebeibet Artickel. | 114 Was ich unten von dieſen Stein⸗ ſtellen, ſchlieſſen; fo die Lithologi CoZ- Bildern und wie fie entſtanden geſa⸗ | zez heiſſen: dergleichen verſchiedene get, laͤſſet fid) vollkommen auch auf beſchrieben und imKupffer abgebildet: die Steine, fo manchmal ein mit, Carol. Nic. Langius in Hiſtor. Lapid fgura- manchmal ohne das Scrotum und ce- | zar. Helvet. Part. Il. Lib. III. Tab. X. Cap. ſticulis verſehenes membrum virile vor- I. pag. 48. Georg. Audr. Helming. in Litbo- ; graph, man eine Stunde gefahren, kommt man zu einen abhaͤngenden Berge, gantz dick mit Tan⸗ nen bewachſen, auſſer daß an verſchiedenen Orten blancke Flecken ſeyn, ſo daß man gegen über anderes Gedüͤrge anſichtig wird, fo dick mit Tannen und wenigen Bircken beſetzet; Da nun die einen Baͤume ſehr dunckel, die andern ſehr hell gruͤn fid) zeigen, giebt dieſes un» tereinander eine angenehme Vermengung: Sobald als man hinunter kommet, fluͤſſet zwi⸗ ſchen dieſen beyden Bergen, ein maͤß iger Fluß Bode genannt mit annehmlichen Rauſchen und Gethoͤne; weil das Waſſer zwiſchen vielen Steinen ſich hindurch zwengen muß; der Wies gehet rechtwerts auf dem (ier der Bode und gaͤhen Felſen hinauf, bis dieſe ſich hier verliehren, und auf der andern Seite des Fluſſes angehen; welche annehmliche Farth eine viertel Stunde dauret, da man endlich zu dem genannten Kübenlande kommet. Dieſes Kuͤbenland beſtehet aus wenig Haͤuſern, und einer Eiſen, oder Schmeltz⸗Huͤtte: Weil aber dieſe zu beſchreiben hieher nicht gehoͤret; wende ich mich vielmehr zu der allhier gelegt» nen Baumanns Sohle. Daſelbſt fragte zuerſt nach dem Fuͤhrer der Hoͤhle; welcher auch ſogleich da war; und als mein Verlangen, die Baumanns⸗Hoͤhle zu beſehen, ihm ev» oͤffnete, fo hohlte er einen kuctzen roh keinwandenen Fuhrmanns⸗ Kittel, und etliche Lichter: da als biefen ſchoͤnen Habit angezogen, wanderte der Fuͤhrer, mit einem brennenden Lichte in . . einetRaterne hinter feinem Hauſe mit mit einen Berg hinauf, lenckte ſich etwas auf die rech⸗ te Seite; welcher Hinaufgang wie auch die Berge, worunter die Baumanns, Höhle ſich befindet, gantz kahl und ohne Baͤume bewachſen ſind: Es fiel mir denn bald ein Schwib⸗ Bogen von harten Geſteine ins Geſichte; fo der Eingang der Baumanns Höhle war; Als wir darunter getreten wurden die Lichter angezündet, und mir und meinem Bedienten eines in die Hand gegeben, und der Fuͤhrer ſelbſt behielt eines vor ſich; da wir nun etwas llunckwerts geſtiegen, kamen wir zu einer verſchloſſenen Thuͤre; fo der Mann oͤffnete; und . babep ſagte, daß dieſes bátte geſchehen muͤſſen, um daß niemand aus der Doble etwas ente wendete oder zerbraͤche, oder daß bie Gebet: oder Fleder „Maͤuſe nicht hinein nifteten , und die curieufen Beſchauer erſchreckten. Die Einfahrt oder Mund der Doble iſt ein en ges rundes Loch, welches der Duechl. Zertzog von Braunſchweig Herr Rudolph Au⸗ guſt noch zur Bequemlichkeſt des Einfahrens erweitern laſſen; dadurch der Fuͤhrer zuerſt, denn ich und mein Bedienter, ziemlich muͤhſam Nordweſt⸗ recte krochen, und alfo in die erſte Hoͤhle gelangeten: Welche ein von Natur verfertigtes Gewölbe, und von ſolcher Hohe und Weite ift, daß ein mittelmaͤhig hohes Haus batinnen ſtehen Fontes Auf dem Boden lagen viele groſſe Steine, welche vor alten Zeiten oben herunter mögen gefallen ad daruͤber ſehr ſchwer, und nicht ohne Gleiten ſortzukommen war; Der Tropffſtein befand ſich haͤuffig in derſelben, nicht allein unten auf dem Boden, ſondern auch an denen Seiten? Waͤnden, meiſt abet oben an der Decke des Gewoͤlbes, allwo derſelbe wie Eßzapffen herunter hanget, bald fallet einem in die Augen ein Huͤgel von Tropffſtein, welchen der Fuͤhrer den Brocken ⸗ oder Blocks⸗Berg nennet. Denn heiſſet auf der rechten Seiten einen der Fuͤhrer auf Stei⸗ nen in die Hoͤhe ſteigen, und faget daß man allda den Weyhe⸗Keſſel betrachten koͤnne, welcher rund ausgetiefft, und Waſſer in ſich bált; Zur lincken Seite deſſelben Keſſels kniet gleich ſam in einem Bilde, ein klein von Natur formirtes Weibes⸗Bild, mit aufgehobenen Haͤnden, ſo die None heiſſet, u. ausſiehet als torii fie an dem Steine halb erhaben ausgehauen waͤre: Und eben auf dieſer Seite muß man in die Hoͤhe ſteigen, zu dem ſogenannten Brun. nen; welches etwann ein tel ene iſt, ſo einem Hertzen ſehr gleich ſie⸗ bet; daraus einem der Fuhrer ein friſches wohlſchmeckendes Waſſer zum Drincken reichet; ſo diuretiſch und in Stein⸗Schmertzen ſonderbare Huͤlffe leiſten ſoll: Suc Lincken an der Ecke, weſſet er die Himmelfarth Ceriſti wie [ie ordinair abgebildet wird, da nur zu bedau⸗ ten, daß die Fuͤſſe von neldiſchen oder unverſtaͤndigen Leuten abgeſchlagen worden. Wenn man eine ziemliche Lange, durch dieſe Hohle hingegangen, gelanget man zu dem ſo genannten Roſſe, oder Pfetde, welches einem hölzernen fel, auf welchen die Soldaten zur Straffe teilen müfen, ziemlich gleicher; Dieſes ift ohngefehr 3. Ellen hoch, und 12. Ellen lang, und da man auf dieſen vorhero die Laͤnge hinaus fortrutſchen gemuſt, ift ſolches dem Frauenzimmer mii ihren langen Rocken, oder wenn fie keine Hoſen an». gehabt, febr beſchwerlich gefallen: deswegen auf der lincken Seite, Brefer geleget worden, da die Pallage zwar ziemlich enge, doch d commoder geworden: "T | | m 5 uͤber NM 115 Erſter Abſchnitt, Zehnder Artickel. 116 grapb. Angerb. Part. I. Tab. VII. fig. VL | und Kieſel⸗Stein, andere aus Tropff⸗ pag. 57. als auch 7. 7. Bajerus in Onycto- und Topff Stein ungefehr entſtanden: gralp. Norica Tab. I. num. 38. pag. 47. Welches alles bey dem Lapide Hyſlero- und andere; fo aber alle von diverfen litho nicht ſtatt findet; denn da iſt die Geſtalten ſind, auch diverſen Steinen Structur bey einem wie bey dem an⸗ beſtehen; Sintemal welche aus Feuer⸗ dern, gleich als auch die Art der 25 a N tí übetbiefe gantze Pferd ift ein zierliches Gewoͤlbe gleichſam wie durch Kunſt geſchloſſen, unter welchen man gehet bis linckwerts zu einer engen Oeffnung, dadurch man auf allen vieren, in die o Ellen lang, kriechen muß; und endlich auf einer Farth oder Leiter in die o. Ellen hinunter ſteigetda man vorhero mit mehrerer Gefahr, durch ein Seil ſich hinab taf fen muͤſſen; und alſo in die andere Hoͤhle kommet: Daſelbſt befinden ſich, wie in der erſte ren viele kleine Neben⸗ Hohlen, und tieffe Locher, darein man aber nicht gefuͤhret wird, well nichts ſehenswuͤrdiges darinnen foll anzutreffen ſeyn; Cle iſt ungleich groſſer und hoher als ie erſtere, auch mit mehrern und glaͤntzenden Tropffſteln angefüllet, ín der Mitten befiudet fic) von dieſem Stein eine freyſtehende Saͤule, und auf der lincken Hand eine in die 12. Ellen hohe und lange Wand, gleichſam mit weiſſen Alabaſter uͤberzogen, darauf allerhand erha⸗ bene, durchbrochene und platte Figuren von Fratzen und Geſichtern der Menſchen und aller⸗ ley Thiere, Blumen, Laubwerck und andere Zierrathen, gleichſam wie von einem Kuͤnſiler ausgehauen, zu ſehen; Inſonderheit ein Orgelwerck, mit dreyfach uͤberelnander geſetzten ordentlichen Pfeiffen, ein Bild mit ausgeſtreckten Armen, fo das Crucifix beiffet, it. das klei⸗ ne Schloß, (o vorwerts auf einen hohen Felſen lieget, alles von dem Tropff⸗ Waſſer ſchoͤn geglaͤttet und poliret, als es des Kuͤnſtlers Hand nimmermehr bereiten Fonmen. Von dar ſteiget man etwas hoͤher hinauf, gleichſam wie in eine Capelle darinnen ein Tropffſtein von ungefehr J. Schuh hoch zu ſehen, fo einem knienden Bilde gleicher, und der Moͤnch genennet wird, weil an ſelbigen gleichſam ein geſchorner Kopff mit einer Platte erſcheinet, da zu beklagen daß der Kopff herunter geſchlagen, und nur darauf geſetzet ift; Seitwerts auf 2. Elen befinden ſich zwey denen menſchlichen Bruſtbildern gleichende digu⸗ ren, (o des Mönchs Aufwaͤrter genennet, und vor das Wahrzeichen der Hoͤhle gehalten wer⸗ den. Allhier erlaubt einem der Fuͤhrer Tropffſtein / ſo einem weiſſen Marmor gleichet,)auf⸗ zuklauben, welcher auf dem Boden haͤuffig abgeſchlagen lieget; und zwar durch Occafion, weil daſelbſt das unicornu fcffile von denen Curiofis durch eine dabey liegende Spitz Axt offt heraus gehauen wird; wie ich denn ſelbſt das Gluͤcke gehabt, nicht allein verſchiedene groſſe Zaͤhne, ſondern einen halben Kinnbacken mit dene nſelben, auch andere Knochen mit Stein umgeben anzutreffen, und mit groſſer Muͤhe zu erhalten. Der Eingang der dritten Hoͤhle iſt groß genug, oder ein weites einer ziemlichen Pfor en aͤhnliches Loch, von welcher Herr D. Behrens I c. pag. 1 6. feqq. ſchreibet: Daß niemand in ſelbige gefuͤhret werde, auch nicht aptiret fen, weder durch Stricke und Fahrten oder Leitern in ſelbige zu kommen, und man ſich nur im Hineinſehen muͤſſe begnuͤgen laſſen: E Hor mius berichtet, daß dieſe dritte Höhle gar nicht zuergruͤnden ſey; ſondern ſich zwiſchen denen wei⸗ ten Felſen ſehr lang und weit hinaus erſtrecke, (o daß noch niemand an das Ende gelanget, und ſollen Curioſi 3. bis . Meil Weges lang weggekrochen, und bis in die Gegend der Stadt Gofilar kommen (en, welche Stadt doch 4. bis «. Meilen von der Hoͤhle gelegen: Da aber alles dieſes ſich gantz aa ders verhaͤlt, u. ich nicht allein in dieſe, ſondern noch in die ate und ste Hoͤhle bin gefuͤhret worden fo melde von dieſer, daß fie der Groͤſſe nach der vorhergehen⸗ den ziemlich gleich kommet: Von Stein⸗Bildern findet man darinnen die ſo genannte groſſe Orgel, welche aus Zacken von Tropffſtein, ſo oben breit und unten ſpitzig ſeyn, zuſam⸗ men geſetzet, und deutliche Orgel⸗Pfeiffen Præ ſentiret; wie auch das groſſe Schloß, wel⸗ ches auſſer der Groͤſſe, dem in der erſten Hoͤhle gleich kommet; it Ein paar natürliche Wei⸗ ber⸗Bruͤſte mit volkommenen Martzen: Inſonderheit bat vor allen den Preiß, der Tauff⸗ und der gleich darhinter liegende Leichenſtein; Erſterer bat]bie Groͤſſe von einem ordinaiten Tauff⸗Stein, auswerts wie mit vieler Bildhauer⸗Arbeit uͤberleget, inwendig iff er ausge» tieffet, und allemal vol von Waſſer; darauf muß man ſich legen, und da er gleichſam wie in einem Blinde ſtehet, hinuͤber ſchauen und den Leichenſtein betrachten, dieſer ift fo weiß als Alabaſter, im Nande mit einem Palm⸗Laubwerge eingefaſſet, darauf in der Mitten ein Wappen ſich befindet, wie mit ordentlichen Schnirckeln oder Helmdecken verſehen; Und da bey dem Tauffſtein 3. groſſe Stuͤcke Tropffſtein ſtehen, werden fie die Gevattern genennet. PT * Nachdem man nun auf einer Fahrt hinauf, u. hernach auf einer andern herunter geſtiegen, kom̃et man in die 4. Hoͤble; darinnen findet man inſonderheit vielen Tropffſtein wie Eißzapf⸗ fen herunter hangen, u. die meiſten curieuſen Bilder / darunter eine Wrche ade Sea | | : 90d Kister bkn ſteine einerley; Unter den meinigen iſt eines ein vollkommener harter ſchwartzbrauner Feuer⸗Stein mit ei⸗ ner weiſſen weichern Cruſta uͤberzo⸗ 117 gen, ohne das Scrotum, der ander aber mit Tefticulis verſehen, und nach der Kruͤmme durchaus corrugiret, vornen erſcheinet glans vom præputio denudixet, und unterwerts das krenulum durch⸗ aus von Topff⸗Stein formiret, fo aus denen Memmingiſchen Stein ⸗Bruͤ⸗ chen von dem beruͤhmten Herrn D. Balibaſar Ehrhard: Medicinz Practico daſelbſt, nebſt andern curieulen Tophis und damit incruſtirten oder darein im- primirten Blaͤttergen und Aeſten er⸗ halten, inſonderheit auch emen Kritem, ſo einer Hand lang, und in der Mit⸗ Zehnder Artickel. 118 ſige Pflantze, ſo Carol. Nic. Langius in Hifl. | Lap. fía. Helv. (Tab. XIII. pag. 53.) und Da». Signa. Büttner in Rud. Diluy. teft. (ab. XXL fig 1.) Equiſetum fœtidum petrifi- catum fub aquis repens nennet: it der⸗ gleichen virgulta petrificata ſpinoſa, wie eben Langius l. c. (Tab. XIV. pag. 53.) beſchrieben und in Kupffer vorgeſteliet: Sehr lockern porölen Tophum, it wel⸗ chen, fo wie Federweiß aus ſiehet, da wenn man nur eine Ecke ins Waſſer leget, ſo ziehet das Waſſer, durch den gantzen Stein, wie durch einen Schwamm, und troͤpffelt auf dem andern Ende heraus: Vieler ſon⸗ der bar gebildeter Fungitorum, Alcyo- nium und Aſtroitarum Blaubegrenſium ten ein membrum Hermaphroditicum zugeſchweigen, welche eben daher er- zeiget, ic. eine ſonderbare corallen-máf ie halten habe. gelbbrann von Farbe / als wenn fie geraͤuchert waͤre; Eine Piſtol⸗Halffter, it. eine Hirſch⸗ Faͤnger⸗Scheide, inſonderheit ein Teppicht gantz dinne, dadurch das Licht volkommen ſchei⸗ guet ſo auch die Fahne genennet wird, und wenn man darauf klopffet einen Klang giebet: Noch viel vortrefflicher klinget eine dem weiſſen Alabaſter gleichende aufrechts ſtehende Saͤule, fo inwendig bobl ſeyn foll» wenn der Fuͤhrer mit einem Stuck Tropffſtein daran ſchlaͤget, und Z var accurat, als wenn mit einer Glocke gelaͤutet wuͤrde; darüber ſiehet man ein paar Heer⸗ Paucken, da um die eine, eine vollkommen gefallene Paucken⸗Decke hanget, die andere (de quas erſcheinet; Weiter wird auch gezeiget das Meer Weibchen fo gleich kommetdem m ahide einer Sirene; DieConfe&t- Taffel aus lauter kleinen Faͤchlein beſtehende darin⸗ weh bea petit Sropffitein ehemals ſich befunden, der den uͤbercandirten Mandeln, Zimmet, und allerhand Geſaͤme vollkommen gleich geſehen, und bas ſogenannte Cop feet von Twoli uͤbertroffen, fo aber die Curioſi ziemlich herausgegraben, das nun wenig darinnen zu finden iſt; Noch werden die klingenden Schalen gewieſen, fo dinne Waͤnde von Tropffſtein, an welche, wenn geſchlagen, glebet immer eine einen boberen ble andere einen niedrigern Klang. Von hier wird man in die gte und letzte Hoͤhle gefuͤhret, da weiſet einem der Führer einen ttleffen ausgehöhlten Ort fo er den Back⸗Ofen betitult, in welchen oberwerts ſchiefrichter platter Tropffſtei hanget ſo er die Kuchen beiffet , zu hinterſte aber lieget gleichſam von w.eiten eine Stadt mit Thuͤrnen, fo das kleine Jeruſalem benabmet wird, ehe man dieher Fommet, ſiehet man einen ſchneeweiſen Berg, (o er den Oel⸗Berg nennet; Auch befindet ſich darinnen ein wie durch Kunſt ausgehauener und behangener Predigt⸗Stuhl und dabey nauoch ein Orgel verck wie vothergehends, dem er den Nahmen des kleinen Poſitios giebet. Wenn man nun alles dieſes in Augenſchein genommen, muß man zuruͤck wieder durch die Hohlen patmten wo man herkommen ift, well nur ein Eingang in, und durch dieſe zuſam⸗ men verhanden. Nur daß der Ruͤckweg jeden laͤnger und muͤyſamer wegen des Herab⸗ ſteigens vorkommet; wie denn auch viele, wenn ſie wiederum zu Tage gelangen, über em⸗ pPfindliche Kalte in der Hohle geklaget, da bey mit das Contrarium ſich geaͤuſſert, in dem Daurch das beſchweriſche Steigen und Kriechen in nicht wenigen Schweß geralhen, s € ' . 119 Erſter Abſchnitt „ Eülffter Artickel. ART ICVLVSs XI. Von einem ſonderbar figurirten Steine, worauf ein Reuter auf einem je fid) abgebildet befindet. Urch das OW Wort des Schoͤpffers Himmels und der Erden, welches zu⸗ gleich die That ſelbſten war, wurden auf einmal alle Fische im Waſſer/ alles Geflügel unter dem Himmel, und alle lebendige Thiere auf Erden hervorbracht, letztlich aber der Menſch geſchaffen: Und zwar ſchuff GOtt iegliches nach ſeiner Art; Welche Art ich jedes Geſchoͤpffes Na⸗ tur heiſſe, die noch bis dato in unver⸗ ruͤckter Ordnung erhalten wird, es ſey dann, daß durch verkehrte und hefftige Impreffion die Natur ber Men⸗ ſchen und Thiere irre gemacht und zu Zeugung derer Monſtrorum verlei⸗ tet wird. Denen Steinen kan man von Rechts⸗wegen auch ihre eigene Natur zu geſtehen; die aber von vorherge⸗ hender gar weit unterſchieden. Zum wenigſten wird niemand ſagen, daß durch verkehrte und hefftige Impres- ſion die Natur der Steine zur Aus⸗ artung gebracht, vielweniger, wenn Sch man allerhand Figuren darauf an trifft, daß ſie irre worden, und ſich an dergleichen, was ſie vorſtellet, (wie man redet,) verſehen haͤtte. Hinge⸗ gen muß ft fid) zu einem Spiel⸗Kin⸗ de, Affen und Spaß ⸗ Vogel gar offt machen laſſen, wenn es heiſſet: Die ſes iſt ein Spiel oder Spaß der Na⸗ ſch tur, oder Nachaͤffung derſelben. Da man vielmehr alle dieſe Bildungen, entweder fuͤr Kunſt⸗Wercke oder fuͤr Luſus phantaſiæ, oder flit was acciden- telles, oder ſelbſt für verſteinerte Gor: per und deren Theile ex regno anima- li & vegetabili zu halten hat Denn gewiß kan durch Kunſt der Natur ſehr zu Huͤlffe gekommen wer⸗ den. Es ſchreibet zwar ſchon Plus Hifl. Natural. (Lib. XXXVII.) von einem Ringe, den der Koͤnig Hrrbus an ſei⸗ nem Finger getragen, darinnen in ei⸗ nen chat die IX. Muſen alſo ſchoͤn von Natur ſollen abgebildet geweſen ſeyn , daß iede ihr eigen Zeichen und muſicaliſches Inſtrument gehabt, olle aber mit der Zitter in der Mitten ge⸗ ſeſſen; Welches aber Hrcherus in Mund. ſubter. (Tom. II. Lib. VIII. Sect. I. fol. 41.) durch Kunſt formiret zu ſeyn oot» glebet. en er auch glaubet von einem kleinen ſteinern Taͤflein, darauf die Buchſtaben l. N. K. 1. ge ſtanden, daß ein bólgern Bretlein von einem Crucifix mit beniemten Buchſtaben verlohren, und endlich verſieinert; oder von den eingegrabe⸗ nen Buchſtaben darauf abgedrucket worden, vid. bid. Wie denn felbfl bey der koſtbaren Achatnen⸗ Schale in Wien, darauf der Name und das Amt Chriſti mit Buchſtaben expri- miret, (vid. Lambecii Tom. I. Comment. de Bibliotheca Vindobonenſi it. Mifc. Natur. Curicf. (Dec. I. An. I. Obferv. CXII. pag. 263.) man jetzo nicht allzuſehr leugnet, ob hierbey der Natur oder Kunſt mehr zu zuſchreiben. Es wurde auch vor 30. Jahren von einem Zweybruͤcki⸗ ſchen Achat in denen Seitumngen viel Weſens gemacht, worauf die drey wediſchen Cronen unter einer Wolcken geſtanden, als ob ſolche von Natur PM geweſen; Aber als man die Sache beym Lichte beſahe, befande es fib, daß alles eingectzet war, (vid. Mich. Bernb. Valentini Muſ. Mufcor. (Part. II. Cap VIII. 6$. 1. pag. 53.) anderer dergleichen Steine zu ge⸗ weigen. 2 Inſonderheit aber ſoll ſich der Achat, Jaſpis, Chalcedon und alle Mar- mora, (wie mich Kunſt⸗Verſtaͤndige verſichert,) am beſten darzu ſchicken; auch wenn keine ſo genannte Federn in denen durchſichtigen Edelgeſteinen, durch das Einetzen auch alles darauf alſo zu bringen ſeyn, daß es kein Menſch für falſch anſehen wird. 4b. Kircherus in Mund. ſubt. ( Lib. VIIl. Sect. I. pag. 42.) weiſef, wie man mit bts nen Menſtruis acidis, darinnen unter- ſchiedene Metallen ſolviret, dieſes efte- ctuiren könne; Da ich aber nicht glau 2 ben kan, daß dieſe, inſonderheit die durchſichtigen Gemmas angreiffen; weil ja ſo gar dieſe Spiritus alle, in gruͤ⸗ nem 121 nem Sarg ; Glas lange aufbehalten werden koͤnnen, ohne es anzufreſſen, das noch lange nicht ſo harte, als ei⸗ ner dieſer Edelgeſteine iſt. Wie viel manche Curiofi der Phan- taſie flattiren, wird jeder erfahren, der von dergleichen Leuten ſolche Gemmas oder Lapides figuratos gezeiget bekom⸗ met, denn dieſe werden zehnmal mehr darauf wahrnehmen, als alle andere, die ohne dergleichen Przjudiz ſelbige Daß aber manchmal accidentel ſehr eurieufe Bildungen in Steinen ange troffen werden, kan ich jeden, wenn ich auch alle andere Relationes qué» | lch unter meiner Naturalien⸗Col- lection taͤglich zeigen. Ich habe un: ter meiner Direction viele Edelgeſtei⸗ ne ſchleiffen laſſen; Da denn manch⸗ mal gantz ungefaͤhr Bilder ſich dar⸗ auf befunden, die niemand vermuthet haͤtte. Noch mehrere aber habe von einem Freunde bekommen, der uͤber 30. Jahre dergleichen Arbeit mit Schleiffung vielerley Achate, Jaſpiſe, Chalcedone, Carniole, Sardoniche, und anderer Steine getrieben. Es wuͤrde aber manchmal gantz was anders heraus kommen ſeyn, wenn man die Planitiem von einer andern Seiten ge⸗ nommen haͤtte: Denn was erſtlich offt einem Menſchen⸗Geſichte aͤhnlich geſehen, iſt, wenn man nur tieffer den Stein abgezogen, gantz zu einer an⸗ dern Figue worden, oder gar vet. ſchwunden. Inſonderheit habe die. ſes wahrgenommen bey Schleiffung derer Maßliſchen und anderer Conchi- ten, da vielerley Liner und Flexura offt die wunderbareſten Bildungen gezeiget, ſeitwaͤrts aber eben dieſe Fi- guren gantz was anders angedeutet. In was hat nun alſo hier der Lufus natura beſtanden, da durch das Schleiffen bald dieſes, bald was an⸗ deres, und aus einer Figur ſeitwaͤrts wieder was anderes heraus gebracht worden? Ich werde nachfolgende ſie⸗ ben ſechzigerley Gemmas heſchreiben und abbilden, darinnen vollkommene Riſſe von Veſtungen mit Circum- und Contravallations - Linien fid) im Achat, Chalcedon, Onich, Sardo, Sardonich, &c. befinden, wie auch tiber 24. Onickel und Carniole, mit vollkommenen Cir⸗ culn/ Augen, und viel⸗faͤrbigten Stra- Leouß. — Da». Erſter Abſchnitt, Eilffter Artickel. 122 tis; einen ſonderbaren weiſſen Achat, darauf ein Mohr gang ſchwartz eine Rolle Taback traͤget; einen andern dergleichen, nut einer rothen Spin⸗ ne; und noch einen andern von der⸗ ſelben Farbe, mit einem rothen Her⸗ tzen; andere mit Bluts⸗Tropffen, ſo insgemein Gemmz D. Stephani genen⸗ net werden; Denn die ſchoͤnſten Den- drachates, darunter ein Cerachates, ſo einen ſchwartzen Diſtel⸗Buſch mit Gold gelben Blumen unvergleichlich ſchoͤn præſentiret; einen Carniol mit einem alten Manns ⸗Kopff; ein voll⸗ kommenes Zelt, mit der Stange in der Mitten, und oben ſtehenden Knopf auf einem Sardonich; einen gruͤnli⸗ chen Jaſpis mit einem ſchwartzen Creutz, it. einen ſchwartzen mit einem derglei⸗ chen weiſſen 1c. nach der Weiſe, wie Aus. Boetius in Hiſtor. Gemmar. & Lapid. (Lib. II. Cap. xc V. p. 240.) welche be⸗ ſchrieben, und %%. Alarovandus in Muſ. metal (p. oy. ſeqq.) Job. de Lact de Gemm. & Lapid (Lib I. Cap. XVII. p. 66) Bobusl. Ballinus in Miſcell. Hiſtor. Regu. Bohem. (L. I. Cap. VI. pag. 22. it. p. 87.) job. Dan. Geierus de montibus Conchiferis, (Track. J. 5. 14. pag. 15.) Frid. Lachmun- dus Orpctogr. Hildecheim in Præfat. Hier. Velſebius Ol, Pbyfic. Med. (Hecatoſt. I. Obf. XXI. pag. 27. & 34. it. Obf. XLII. pag. 57) ob. Eberb. Rumphius Amb. Ra- rit. Kam (pag. 289.) Mich. Bernb. Valen- tini in Muf. Mufcor. (Part. II. Cap. VIII. p. 51. feqq ) und andere, zugleich abge⸗ zeichnet haben. Dergleichen ſonder⸗ bar figuritte Marmora, Kieſelſteine und Conchiten ſind zu finden in gedachten Aldrovandi Muf! Metall. (Lib. IV. p. 446. pag. 528 pag. 720.729. 757. 758. 703.) Ach. Kircheri Mund. ſubter (Tom. II. Lib. VIII. Sect. I. fol. 31. feqq. ) Mifc. Nat. Cu- vie ( Dec. I. pag. 232. it. 263.) Joh. Henr. Seh fridii Medul. memorabil. Natur. (Lib. I. Cap. V. pag. 427 feqq.) Thom. Bartboe hn Epiſt. Medicinal ( Cent. III Epift. VIII. pap. 31. ſeqq.) Andr. Lilavii ſingularium Part. III. quz eft Ze Bituminib. (Schol ad Cap. XXXV. pu 705.) Job. Tonfloni Thabmatograpb. ( Sect. IV. Cap. XVII.) Myhi Memorabil. Saxon, Subterran. (fol. 47.50.74. eqq.) Valentini Muf. Mufcor. (Parr. II. Cap. VIII. pag 51.) Georg. Andr. Helwingià Lutbograph. Angerburg. ( Claff, II. Sect. I. pag. 54. Tab. VI. it. Tab X.) Hermanni — Maslograpb, $5 (Tab. 12 Exſter Articke, Ei ( Tab. XIII. pag. 227.) und Tab. XIII pag. 227.) und vielen ate den deren. Duft voran zuſetzen, bat ede t des Steine wache zr rofa olchen zum 0 an einem Fluſſe in Moſcau LR den worden, den man aber nicht zu nennen gewuſt und ſollen mehrere der⸗ gleichen auch andere figurirte Steine allda in Menge angetroffen werden. Von Figur iſt dieſer dreyeckigt, Kuchen⸗ foͤrmig, gantz glatt, und ſo harte wie ein Sigg Stein, von Farbe grau, die Bilder aber darauf lichter; und zwar muß jeder bald erkennen, iud M Pl 1 darauf ſtehe, dei Ten Sus p reitet,! Erſter Artickel, Eülffter Artickel, 124 dem Eſel aber erſchelnen deſto deutli⸗ cher am Kopff zwey Augen, zween lange Ohren, das Maul, dadurch ein Zaum gehet, am Leibe vier Süfft, der Schwantz, fo etwas in die Hohe ge hoben, als wenn der Eſel epu wolte: Doch iſt PE wid Na⸗ tur, daß die rechten Fu ebe u zugleich delten | Auf der andern Seite iſt die; ; | Snperficies fo lichte, als die be ne Figur, doch ohne die geringſte Bil⸗ dung, die Margines um und um Stein⸗ grau, mit zweyen febr ſubtilen Fiffuris, darzwt ſchen aber nichts zu 1 Gewiß, wenn zur spin V os Steines die Kunſt nichts contri mai iſt er als was ſehr curieuf gleichen auch andere beur S 15 hen, inſonderheit, wenn in demufer dieſes unbekandten ſolten zu finden ſeyn. Wel ſchwer zu glauben, weil, wenn 11 báuffig anzutreffen, der vielleicht auch mehrere wuͤrde mit 11 pA 14270 7 ae . mit dieſem eintzigen ſoll g n ſeyn. Es ift auch ſchwer auszufinden, 5 um fo viele Bildungen nur war⸗ ſolten vorkommen, ober 11 bu "a 125 Erſter Abſchnitt, Zwoͤlffter Artickel. 1267 AR TIcvLVs XII. Von ſonderbar figurirten Ætitis, oder Adler⸗Steinen. P fri N dieſem Wercke kommet vor ex regno animali, ein Ey in einem Ey; Ex regno ve- ^c getabili eine Frucht in ber Frucht; Jetzo aber ſtelle ich vor Stei⸗ ne in Steinen, fo insgemein Atte oder Adler⸗Steine genennet werden. Von dieſen hat Cuil. Laurenbergius und ud Jol. Laurentius Bauſchius gantze Buͤcher geſchrieben. Auch hat nicht leicht ein Lithologus vergeſſen, dieſe mit vielen fabelhafften Erzehlungen abzuhand⸗ len: Unter welchen wol die bekante⸗ ſten, daß dieſe nur in dem Neſte der Adler ſollen angetroffen werden; Al⸗ ſo, daß dieſer Vogel kein Ey legen, vielweniger ausbruͤten koͤnne, wenn erer fid) nicht auf dieſen Stein ſetze. Daher iſt es kommen, daß man die⸗ fm ehedem auch den ſchwangern Weibern, den Abortum zu præcaviren, auf die Bruſt oder lincken Arm; und den Gebaͤhrerinnen an das dicke lincke Bein gebunden, um das Kind aus Mutter⸗Leibe wie der Magnet das Eiſen zu ziehen. Ja wenn man die⸗ ſen nach der Geburth nicht zeitig ge⸗ nung abgenommen, haͤtte er den Ute. rum und endlich alle Eingeweyde aus dem Leibe herausgezogen, und denen Weibern den Todt zuwege bracht: Levizus Lemmius de Miraculis Nature oc- cultis (Lib. IV. p. m. 407.) wil dieſes mit ſeiner Erfahrung beſtaͤttigen, wenn er ſchreibet: „Atites foeminis lu- »bricis concipiendi vim confert; alliga- »tus pectori aut ſiniſtro brachio, per quod vd corde, verſus digitum annularem mi- ,üimo proximum arteria decurrit: qui- ybus partibus, fi toto geſtationis tempo- »re gemma incumbat, foetum fulcit, nec . .ullus eft abortus, aut excutiendi foetus »formido aut trepidatio: E diverſo par- »turientis femori admotus, expeditum »facilemque partum procurat, nulla pro- »pemodum enitendi difficulrare aut an- „guſtia. Quz res mihi experimento com- »probara eft: Cum enim heroina quz- »dam toto geſtandi uteri decurſu, hoc a „eollo geſtamine, commoda valetudine »uía effet, partuque inílante . gemmam ; ſo genannten »adimere, atque a pectore amovere ne- »glexiffet, fenfit illico pariendi difficulta- »tem, infantemque tardius deſilire, ita de- »tracta a collo /Etite gemma, eaque ad- »mota femori interna parte, non procul „a pube, levem placidumque partum »confequuta eſt; itaque matronis ſaluta- rem ejus gemmz ufum judicavi, & quan- „do vel pectori vel femoribus applicare »convenit. Qua autem vi ifla perficiat, .» li quis forte requirit," difcendique eft „avidus; ego attrahendi facultate. tale „quiddam præſtare cenfeo, eadem qua »Magnes ferrum , gagates & füccinum „feſtucas ac paleas allicit, quod nemini „abſurdum videri debet, cum uterus ex- »quifita ſentiendi vi polleat.,, . Und Mich. Daring de Medicina & Medicis Libro (pag, 107.) meldet von ſeinen uͤbernatuͤrli⸗ chen Kraͤfften noch dieſes: „Atitem, „femori alligatum, partum educere, vere »fcripfit Dioſtorides (Lib. V, Cap. CXVIII) „quam quod veriffime, adeo ut Valeriola „(L. I. Obf. X.) teſtificante Fa/eztte Al- »lobrogum Ponfani Soberti conjugi, cui æti- „tem cruri alligatum a parru flatim non „detraxerat, poft paucas horas utero fo? „ras prolapſo, mortem attulit, Dahe⸗ ro nach der Europæiſchen Fama, Part. III. pag. 6. da ſich im Anfange des Jahres 1736. die chertzogin von Bour. hon zu groſſen Vergnuͤgen ihres Hau⸗ fed in den sren Monat ſchwanger be⸗ | funden, hat die Marquiſin von Meſaard, derſelben dergleichen Stein uͤberſchi⸗ cket, um an den Halſe zu tragen, wel⸗ cher die occultam qualitatem beſitzen ſoll, daß die ſchwangern Weiber zu rechter Zeit ein Kindchen bekaͤmen Zu geſchweigen daß dieſer noch ver⸗ borgenes Gifft, und heimliche Diebe verrathen und offenbaren ſolle, die Liebe zu wege bringen ic. Wie von allen dieſen auſer obbemeldten nach⸗ zuſchlagen, fo nod) mehreres dieſen zugetrauet: u, Bætius in Hifl. Gemmar. & Lapid. (Lib. Il. Cap. 198. p.378. 140, ſes Aldrowandus in Muf. Metall Lib. IV. p. 580. O0. Worzaius in Mufco (Lib. I. Sect. II. C. XIII. p. 77.) Petr. Bellonius Obf. (Lib. II. ap. XXIII.) Georg. Baglibius 115 | | | Dif 127 (Diff. V. 5. Ido. p. 502.) Vitus Riedlinus Linear. Medicar. (An. IV. Menſ. Martio Lin. 28.) Joh. Petr. Albrecht in Eubem. Nat, Curiof. ( Dec. IL An. IX. Obf. LXX. p. 156.) und andere mehr. | Wer ſolte nicht meynen, daß in fo vieler gelehrten Zeugen Munde die Wahrheit beſtehen ſolle: und deßwe⸗ gen jeder Vater und Mutter wider Gewiſſen handelten, wenn ſie nicht jeber Tochter, die fie verheyratheten ei⸗ nen, oder mehr dergleichen Steine als den noͤthigſten Haußrath mitgeben; Ja die Geiſtlichen von allen Cantzeln predigen, daß ja kein Weib, ſo bald als fie fic) ſchwanger befaͤnde, unterlaſſen ſolte, dieſen Stein gehöriger maſſen anzuhaͤngen; zumal da dieſe gar nicht ſelten, fonbern offt in Eiſen⸗Gruben, wer fie nur ſuchen wolte, Zentner⸗Wei⸗ ſe erhalten koͤnte. Da aber Paulus Ammannus in Manulluct. ad Mat. Medicam (pag. 18.) Chriſtianus Vaterus in Phyſiol. experimental. (Sect. V. Cap. VIII. p. 381) Job. jac. Bajerus in Oryclepraph. Norica (Cap. V. p. 33.) &c. alles dieſes vor Maͤhrchen und aberglaͤubiſche Poſſen halten: So moͤchte man wohl wi⸗ der dergleichen Leute, wenn ſie noch lebeten, ſagen: Ihr lieben Herren le⸗ et doch die Luͤgen ab und redet die arheit, oder uͤberredet doch die Leu⸗ te nicht fo einfaͤltig Ding; deßwegen mich hierbey nicht langer aufhalte, ſondern vielmehr einige ſonderbare figurirte Ætites ſpecificixe, fo in mei» nem Naturalien ⸗Cabinet anzutreffen. Der erſte iſt ein Ktito Colues, fo ein membrum virile corrugatum in natuͤr⸗ licher Groͤſſe mit denen Teſticulis, ſon⸗ der Scroto und vornen an glandem, mit dem frenulo und zuruͤck gezogener Haut vorſtellet, ſo zugleich einen Klapper Stein abgiebet. Er iſt mir von Memmingen, woſelbſt er ge⸗ funden, von dem beruͤhmten Herrn D. Balthaſar Ehrhard uͤberſendet wor⸗ den, beſtehet aus einem harten gelbich⸗ Exſter Abſchnitt, Zwoͤlffter Artickel. 128 gleich, erhielt einen Vefleroluhum, fo zugleich ein Ætites von gleichen Ge⸗ ſteine (nach der Figur Tab. VI. num. g.) (Tab. Ein Alito- Bucardites gerippter und VILN- glatter, welchen man auch vor eine 1. Concham bivalvem halten kan, von brauner glatter Farbe meiſt von ei⸗ nem lichtbraunen Steine incruftiref, hat inwendig einen Callimum fluctuan- tem; Dergleichen von einem meldet Georg. Hier, Velſebius Olſerv Pbyf. Medic. (Hecatoft. t. p. $3.) it. die hem erid Nar. Curioſ. (Dec. Il. An. VI. Obf III. pag. $.) (vid. Tab. VI. num. 6. und 7.) (Tab. Ein Auto- Ammoniten von glatten VII. N. braunen Geſteinen, darinnen ein dn» 6. 7. der Stein klappert, kommet einiger maſſen bey demſelben, fo Frider. Lacó- mundus in Oryctograph. Hilde sheimenſi (Cap. XII. fig. VII. pag. 30.) abgebildet und beſchrieben, nur daß dieſer jenem, den vortrefflichen Abdruck nach, weit vorgehet (Tab. VI. num. 8.) (Tab. Ein Atito- Campoides ift nicht eher VII. N. zum Vorſchein kommen als bis un⸗ 8. gefehr dieſen zerbrochen, da ſich in⸗ werts eine vollkommene ſteinerne AM oben und unten an den Stein befeſt get, præſentixet. (Tab. VI. num. 9.) (Tab. Nicht zu gedencken anderer ungemel⸗ Vir. N. nen Klapper⸗Steine als eines Oſt⸗ 92 Indianiſchen, ſo weiß, ſehr harte und glatt (ft; und uͤbereinkommet mit der Meftica- Kiappa Rumpbii in der Amboi⸗ niſchen Karitaͤten⸗ Kammer (L. II. C. LX. p. 309.) ir. eines harten Ovalen kohlſchwartzen, ſo man ſtatt eines Probier. Steines brauchen kan / und im Romaniſchen ſoll gefunden worden ſeyn; wie auch eines vollkommen run⸗ den von blau grauer Farbe, derglei⸗ chen die Eybem. Nat. Cur. (Dec. II. An. VI. Obſ. I. p. 1.) und Lochnerus in Muf. Besleriano be ſchrieben und abgebildet; und viel anderer mehr; davon die meiſten ſpecificiret ſind in meinem Promtuario rerum Nat. F artificial. Vra- isl. (Sect. III. Claſſ. III. Art. L p. 206. ten Topho. Eben daher und zu⸗ ſeqg.) Artie. 1» Ertſter Abschnitt, Dreyzehnder Atrickel. 0 ARTIcvLvs XIII. Von dem Blatterſteine. Je Eigenſchafft der Kraͤuter genennet. Hier befige einen dergleichen uu erforſchen, ex Signaturis, runden Stein eines ſpec. Thalers groß, Figuris, coloribus & ſimilitu- etwann eines kleinen Fingers breit di⸗ dine cum hominis partibus, cke, von ſchwartz gruͤner Couleur, und act olubus & morbis ; hat in einem ab. mit runden erhabenen, auch zuſam⸗ ſonderlichen Buche gelehret: 7b. Baptiſl. men gelauffenen weiſſen Flecken beſe⸗ Porta ſub Tit. Phyragnomonira; wie denn Bet, febr gleiche denen Variolis, wie fie auch Leonhard. Thurneiffer, Tofeph. Quer. diſtinctæ um confluentes in der Haut ceranus, Ostwaldus Crolius, Car richter, Job. protuberiren. Auf einer Seite habe Andr. Scblegelias, und noch viele andere, ich denſelben abſchleiffen und poliren dieſe Materie weitlaͤufftig abgebanbelt laſſen, da denn geſehen, daß die weiſ⸗ haben: Alſo fol) nach dieſen Auxoribus | fen Flecke zwar durch den Stein ge⸗ der Mohn⸗Saamen, weil er oben in pen doch nicht gleich hindurch ſetzen: den Haͤuptern zu finden, und die Ju⸗ Er iſt zuerſt von denen Jeſaiten aug den⸗Kirſchen / weil ſie in eine Blaſe ein⸗ lachen gebracht und als eine groſſe Ra- geſchloſſen, der erſte allen Zufaͤllen des ritaͤt an vornehme Herren verſchen⸗ Haupts abhelffen unb die andern cket; infonberbett aber von demſelben alle Blaſen⸗Kranckheiten curiren; die angeruͤhmet worden, daß wenn er nur Pfirſchken⸗Kerne, weil ſie ſehr harte, an den Hals bey Blatter⸗Patienten die haͤrteſten Steine damit zermal⸗ gehenget, ſolle er bald die gifftige Ma. men, was roth ausſiehet das Verblu⸗ terie aus dem Leibe ziehen und dieſel⸗ ten ſtillen; und vor das Seiten⸗Ste⸗ ben aus aller Gefahr geſetzt werden: chen ſtachlichte Dinge gut ſeyn: Als Wenn man ihn um die Augen ſtreicht, allerhand Diſteln, Waſſer⸗Nüͤſſe und ſollen den Blatter⸗Kindern die A ugen ſpitzige Zane. Da nun dergleichen nicht zuſchwaͤren, und wenn man ihn Gedancken heget 70%. Baprift. van Hel. in ſchlechtes oder deſtillirtes Waſſer mont (als ein groſſer Fhilofophe) in ei- lege, und das Geſichte damit netze, fol» nem eigenen Buch, fo den Titul fübret: | len wenige Blattern am Geſicht er⸗ In berbis, verbis & lapidibus magna eft ſcheinen zum wenigſten keine Narbe virtus (welches zu finden in ſeinen Ope- davon uͤbrig bleiben. Zu meiner Zeit ribus p. m 544-552.) was ift es Wun⸗ befand ſich ein Empyricus in Holland der, wenn Plinius, Dioftorides, und mtb: | zu Amſterdam, welcher dieſen Stein tere derer Alten ſich hierinnen vergan⸗ unter Caution auf einen Tag vor ei⸗ gen, und viele derer Neuern (davon nen ſpec. Ducaten fvealebnte, mit dem die Vornehmſten in meinem romiua. Beralh, ſelbigen in Milch zu legen, no rerum natural. & artißt. Vratislav. und offt die Augen und das Ange⸗ (Part. II. Sect. III. Claff L. Art. Il pag. 119. fibt damit zu beſchmleren, ſo ſolte das feqq. ales ret,) ihnen madgefumqen, | Oeſicht von den Blattern, und dle (njonberbeit aber denen Edelgeſteiſen, Augen von Zuſchwaren defendiret groſſe ja übernatütlidie raffte zuge werden. Da aber dieſes alles, wenn eignet. Von denen ausgeſprochenen es auch fo ware, nicht dem Steine zu⸗ | Worten oder geſchriebenen angebang⸗ zuſchreiben, ſondern das Beſtreichen ten Zettuln, unheilbare Kranckheiten mit einem Steine der Compreſſion, damit zu vertreiben, und andere aber⸗ oder auch der Kaͤlte wegen, wodurch glaͤubige Euren, findet man in einer eine Conſtriction geſchiehet; it. der eigenen Oblervation, ſo in der dritten Section anzutreffen. ee Milch, welche die Foros fattíam zuzu⸗ „ eee fleiſtern vermoͤgend iff, und die Fran- Unter denen Steinen aber führe ei, fpiration verhindern, hergegen die Au⸗ nen auf, welcher der Signatur wegen infonberbeit hierher gehdrerd und dit⸗ gen wie andere Demulceſcentia leicht | hierher gel € | efft halten, oder auch wenn ſie zu ſes ift der Lapis Parioltes, oder Blat⸗ ter⸗Stein, von denen Inalanern Camaicu fino, wiederum aufweichen kan. CN Sion Pauli hat in ſeinem Quadri. 131 Quadripartito Botanico Claſſ. III. p. 445. von dergleichen Raifonneurs folgendes „Urtheil gefaͤllet: Szpe magnos viros, magnas nugas tractare novum non eft. „maxime vero nugari illi Botanogra- phorum videntur, qui ex folis ſignatu- ris non vero experientia & ratione ad- »hibita, qualitates herbarum venantur.;, Ob nun dieſes Urtheil fid) nicht auch auf dergleichen Lithologos appliciren laſſe, glaube ich wird niemand ſchwer auszufinden ſeyn. Sonſt aber von dem Effectu obftipa- tionis pororum in variolis zeuget folgen⸗ der curieuſer Caſus; Es hatte der Kayſerl. Cammer⸗Rath allhier zu reßlau ehemalen Lit. Pleniff. err ohann Leopold Graf von Her⸗ derſtein gehoͤret: Wenn man einem Blatter ⸗Patienten das Geſicht, ehe fie hervorbraͤchen, mit Rahm von der Milch eines ſaͤugenden Weibes wohl beſchmierete, hernach mit feinen Gold⸗ Blaͤtchen ſelbiges uͤberlegte, ſo ſolten dergleichen Perſonen im Geſicht von allen Blattern frey bleiben: Um nun hiervon gewiß zu ſeyn, laͤſſet er folgen⸗ des Experiment zu Hartlieb auf einem unweit Breßlau ihm zugehorigen Dorffe alſo anſtellen, daß er einem Bauer⸗Maͤdchen, ſobald als es in et nem Hauſe, wo mehrere dergleichen Patienten decumbiret, fi zu klagen angefangen, das Geſicht beſchriebener maſſen nur auf einer Seite etlichemal beſtreichen, und hernach vergolden laͤſ⸗ fct, da denn erfolget, daß das Maͤdchen auf dieſer Seite faſt gar keine, auf der andern aber febr viele, und zwar con⸗ fluentes var iolas bekommen / doch gluͤcklich echappiret; nur daß ſie hernach auf der einen Seite gar nicht, auf der andern aber deſtomehr Pocken⸗narbicht wor⸗ land den. Mein Vaier, der von dieſen allen gehöͤret, hatte es nicht aus der Acht gts laſſen, deswegen, nachdem mein ande⸗ rer Bruder variolas confluentes bekom- men, dieſe Kunſt aber, weil man fid) de⸗ rer nicht verſehen/ nicht epliciret wor⸗ den; ſo war ſich leicht einzubilden, daß ich darvon nicht wuͤrde unangefallen bleiben; deswegen vergoldeten ſie mich bey geſunden Tagen, nachdem ſie den Gründ hierzu mit dem Milch⸗ Rahm von meiner Mutter, die eben ſaͤugende war, geleget, und repetirten es, da ich anſieng Hitze zu klagen und Erſter Abſchnitt / Dreyzehnder Artickel. 132 ſelbſt in dieſe Kranckheit zu verfallen; Es gelung dieſer Poſſen wohl ſo weit, daß ich wenige oder gar keine Pocken ins Geſicht bekam, hingegen mochte ich dieſen Milch⸗Kleiſter zuſamt dem Gol⸗ de von den Augenliedern, mit den Haͤn⸗ den und die Thraͤnen abgewiſchet ha⸗ ben, deswegen die Augenlit der mir heff⸗ tig intumeſcirten, und groſſe Blattern ſich darauf ſetzten und zuſchworen, nnd nach denen Blattern behielt ich über ro. Jahr hinaus boͤſe und ſchwaͤ⸗ rende Augenlieder. Was man aber mit dergleichen Kuͤnſteleyen fuͤr Sefahr und Schaden anrichten kan, davon be⸗ ſiehe die Eybemerid. Nat. Curiof. Dec. II. An. IX. p. 150. da Blatter ⸗Patienten mit Schweinſchmer beſchmieret, welches die Narben verhuͤten ſollen, ihnen aber die groͤſten Anxietates, deliria, auch den Tod ſelbſt zugezogen. Wie von dem Baum⸗Oel dergleichen referitet wird/ in denen Breßlauiſchen Natur ⸗Ge⸗ ſchichten (XV. Verſ. Anno 1721. Menſ- Mart. Claſſ. IV. Art. XII. pag. 320.) it ibid. von dem Kinder⸗Balſam, da abdomen offt damit beſtrichen worden, hernach keine eintzige Blatter erſchienen, in dem uͤbrigen Leibe aber confluentes geweſen. Was aber in Paris Men ageret Blat- ter⸗Opiat anbelanget, dieſe gaͤntzlich zu vertreiben, daß ſie gar nicht wiederkom⸗ men, davon ſiehe Le Clef du Cabinet des Princes de] Europe (An 1717. Art. L. p.409- 414.) das Urtheil aber von dieſem Medi- cament in bemeldten unſern Samm⸗ lungen (. Verſ. An. 1718. Clat V. Art. I. pag. 1104.) euin Es werden aber dergleichen Steine nicht al» lein aus ft, Indien gebracht; ſondern Rober- tus Sthaldus in Scotia iluſtrata (Part. II. Lib. IV. p. 145 Mat auch deraleichen welche in Schott⸗ in Preuſſen, (vid. L. b. Angerburgicam Parbl. Claff II. Sect. I. 5 8. Tab. VII. Eig..) Auch beſchreibet einen lichtgruͤnen mit weiſſen Flecken. fo in der Schweitz um Lucern gefunden wor⸗ den, Carol. Nicol. Langius in Hifl. Lap. Figurat, Helpet. (Part, Il. Cap. V. Tab. X. p. 40-) Deme ziemlich gleich kommet ein Schleſiſcher licht⸗ gruͤner Blatter⸗Stein mit weiſſen Flecken be⸗ ſetzt, von Neudorff bey Friedland; Die Kraͤffte werden mit dem Indianiſchen wohl ei» nerley ſeyn, beyde aber nichts mehr ausrichten, als ein anderer laſpis, davor ich ihn halte, oder anderer harter Stein wenn er in Milch oder Waſſer geleget, und ſolches zum Gebrauch re- commendiret werde. N e 123 Erſter Abſchnitt / Dierzehender Artickel. 134 AR rTIcvLvs XIV. Unterſuchung derer Dendritarum und Lapidum den- droidum, nebſt einem ſonderbaren Baum⸗Gewaͤchſe in einer Aa beruffene Experiment, wel- CS wollen, NicoZ. Auton. Stelliola mit denen Baumſteinen angeſtellet, beſtehet in folgenden: (vid. Hiſtor. Natural. Libr. XXIV. Cap. XXIX. peg. 746.) Er hat einen weiſſen Lapidem dendroidem mit ſchwartzen Baͤumchen beſetzet, ſo er von dem Berge Sinai benennet, in Feuer gegluͤet, dadurch ſind die Baͤum⸗ chen vollig verſchwunden und ausge⸗ brannt: Und dieſe Baͤumchen ſollen ein Effect der Exhalationum, oder auch eines Fluidi ſeyn, ſo in denen Steinen durch kleine Riſſe gedrungen; und ſol⸗ che, gleichwie in einem Feuerſtein ent⸗ ſtanden ſeyn, welcher durch das Gluͤen dergleichen Riſſe bekommet. Schuleius ein beruͤhmter Medicus in Breßlau allhier obſervirte nachfolgendes; Er nahm einen Kraͤuter Schiefer, wie ſie báuffig bey Altwaſſer zwiſchen Schweidnitz und Landeshutt ge⸗ funden werden, ſchaͤlte das ſchwartze aus dem Stein und warff es auf gluͤende Kohlen, ſo gab dieſes einen ſtarcken Rauch und bituminoͤſen Ge ruch von ſich, der Stein aber vor ſich rauchte uͤber dem Feuer gar nicht: Und Er iſt vornemlich in ſeiner Mei⸗ nung geſtaͤrcket worden, da ihm die Arbeits⸗Leute in denen Stein⸗Koh⸗ len⸗ Gruben referiret; Wie obzwar vieler Schiefer ⸗ Stein über den Koh⸗ len laͤge, doch dergleichen Baͤumchen, (oder wie fie es heiſſen) Kohlen Bluͤ⸗ . fben oder Kohlen⸗Blumen nirgends anzutreffen waͤren, als immediate über den Kohlen⸗Adern; Dieſes hat ſchon vor ihm Gail. Camdenus in hritannia (pag. 692.) erwepnet, hernach aber weitlaͤufftig abgehandelt, die Epzeme- vid. Nat. Cariof (Dec. III. An. V. & VI. in Appendice pag. 57. ſeqq.) it 70% fac. Scheuchrerus in Herbar. Diluv. (pag. 25. Dieſe Experimenta nun, ob fie zwar nichts weniger, als daß ſie Baͤumchen Perlen⸗Mutter Schulpe mit emem Baum durchwachſen. von denen exhalationibus bituminoſis ches Ferrandus Imperatus ein ſeyn, oder von der penetration eines Neapolitaner am Ende des fluidi bituminofi durch ſubtile Fiſſuras XVI. Seculi, oder wie einige in denen Steinen herkaͤmen. Denn ich habe ſelbſt die Florentiniſchen, oder rechter zu ſagen, die Veroneſt⸗ ſchen Baum⸗Steine genommen und gegluͤet, da die penetration durch Riſſe am erſten Statt haben koͤnnte, weil dieſe Baͤumchen gleich hindurch ſetzen, deßwegen ſie auch auf einer Seite eben das, was auf der andern reprz- ſentiren; Aber auf dieſen haben ſich die Baͤumchen durch das Gluͤen gar nicht verlohren; Wie ich denn auch dergleichen angeſtelleh mit denen Eich⸗ ſtaͤdtiſchen, Auntzendorffiſchen und Pappenheimiſchen Baumſteinen it. von Solnhoff ꝛc. darauf die Figuren ſchwartz und laturirt gelbe, auch man⸗ che gantz allein ſchwartz erſcheinen, aber nichts hat ſich durch das Bren⸗ nen aus dem Steine bringen laſſen, ſondern die Baͤumchen ſind in ihrer Couleur blieben, und der Stein iſt nur Aſchgrau worden. Hergegen die Alt⸗ aſſeriſchen und Schwartzwal⸗ dauiſchen Kraͤuter Schiefer, oder ſo nahe bey dem Dorffe Gablau in ei⸗ ner alten Kohlen⸗Grube, auch ander⸗ waͤrts gefunden werden, ſind von vor⸗ hero allegirten gaͤntzlich different Denn da jene gantze Landſchafften von Baͤu⸗ men Perfpectiv- Weiſe gleichſam en miniature ohne Ausmaß der Baͤume vorſtellen, ſo findet ſich auf dieſen in zweyen auf einander gelegenen Schie⸗ fer⸗Steinen in dem einen, eine wahr⸗ baffic Pflantze abgedruckt daß man auch die aller (übrilefte Eintheilungen, inc ſuren, nerven, und fibern, auch wohl ohne Huͤlffe eines mierolcopii erken⸗ nen kan; auf der andern Tafel aber ift ſolche erhaben zu ſehen, und wenn man ſelbige Stuͤck⸗ weiſe ſepariret, fo ficbet man deutlich den Eindruck auch in andern Steinen; Wie dieſe abge⸗ „ Dieſe vat bildet und gelehrt beſchrieben: 7b. ihre Richtigkeit haben, beweiſen doch Jac. Seheuchæer 2 Herb. dilub. (Tab l. num. 3. 4. 7. Tab. II. num. 8. Tab III. g J Am mum; 133 num. 3. 8. Tab. IV. num. 5. 10. Tab. XXII.) it. in ejusdem. Meteorol. && Oryclograpb. Helvetic. (pag. 203.) G. F. Mlius in Me- morabil. Saxon. Subter. (Part. I. Relat. III. pag. 24.) D. S. Bütinerus in Rud. Diluv. £ef. (. II. pag. 192.) Inſonderheit Georg. Ant. Volckmann in Sileſia ſubterr. (Tab. XI. XII. XIII. XIV.XV. abgebildet und pag. 105. ſeqq.) abgehandelt. Die⸗ ſe erhabene Kraͤuter nun gehen durch das Brennen gaͤntzlich hinweg, auſſer daß der Eindruck bleibet. Wie reimet ſich aber dieſes zu denen Durchdun⸗ ſtungen und Durchſchwitzungen, da die warhafften Kraͤuter ſich darauf be⸗ ſinden? Und warum bleiben auf denen Baumſteinen, nach dem ſtaͤrckeſten Gluͤen die von bitumine gemahlten Figuren darauf, die doch nur Baͤu⸗ me, ja gantze Landſchafften vorſtellen? Man ſiehet aber auf dieſen meiſt Pflantzen und Kraͤuter, ſo hart, oder das Waſſer nicht leicht annehmen, als vielerley Arten vom Filice oder Fahren ⸗Kraut mit deſſen kleinen Saa⸗ men, Equiſetum oder Katzen ſchwantz, Thymian, Buxbaum, Tannen und Fichten⸗Laub und andere dergleichen Blaͤtter ic. da nicht zu verwundern, daß dieſe nicht ſo leicht, wie andere welche, oder die Bluͤthen und Blu⸗ men, die man deßwegen febr ſelten auf den Steinen antrifft, gefunden wer⸗ den, ſondern von Waſſer verfaulet, oder ſich uͤber einander geleget haben; Doch fuͤhret auch Mylus in Sax. ſubterr. Scheucheer in Herb. diluv. (Tab. IV. num. 8.) Volckmann in Sileſ. Subter. (pag. 112.) und andere Exempel an, daß die Blaͤt⸗ ter uͤberſchlagen und vielerley Ge⸗ waͤchſe untereinander verwickelt, an⸗ getroffen worden; dergleichen Er ei⸗ nen raren Dendeifen beſeſſen, in wel⸗ chen zoerley Pflantzen eingedruckt ge⸗ weſen, (vid. l. c.) item die 4%% Brudit. Erſter Abſchnitt, Vierzehender Artickel. 136 Lipfierf. ( An. 1709. pag. 173.) Der be⸗ ruͤhmte Herr Joh. Tac. Scheucher hat fid) die Muͤhe gegeben der neuen Edi- tion des Herbarii Diluviani in A ppendice aus allen Lithologis, ſo er nur habhafft werden konnen, methodo "Tournefor- tiana die Pflantzen und Baͤume, und zwar derer 644. zu ſpecificiren, die wuͤrcklich in Stein eingedruckt, oder in der Erde gefunden worden: Da nun dieſe fo vielen Gewaͤchſe unmoͤg⸗ lich von was anderen als einer Inun- dation theils auf hohe Berge kom⸗ men, oder in die groͤſten Tieffen bine ein geſencket worden, niemanden aber keine dergleichen, als die univerfelle Suͤndfluth bekannt iſt; Werde ich bít ſes ſo lange glauben, bis ich hierinnen was beſſeres berichtet werde. Zumal da viele derer eingedruckten und perri⸗ ficirten Baͤume und Pflantzen, denen⸗ ſelben, ſo in unſern Laͤndern wachſen, ſelten beykommen: Moz/:2e Tuffeu als ein vortreffücher Botanicus in Franck⸗ reich hat wegen gewiſſer daſelbſt ge⸗ fundenen Kraͤuter⸗Schiefer der 4%. dem. Royale des Sciences folgende Rela- tion abgeſtattet: Davon ein Theil zu leſen in denen 24ezoires von An. 1718. pag. 363. ſo vor noͤthig geachtet unten beyzuſetzen. (*) Es zeigen zwar einige hiervon das 7 dar,, es ſchicket fid) aber alles beſſer auf die Lapides dendroides als die fo genannten Dendritas: Davon Aubanaſ. Nircherus in Mund ſubter. (Lib. VIII. pag. 37.) Job. Lucas Rbiem und Eduard. Lui- dius zu leſen. Letzterer ſchreibet: „Anima- „lia & Vegetabilia a Diluvio in terræ »Vifcera neutiquam effe depofita, fed eo- „rum femina mediante pluvia & vapori- „bus e mari, terra & fluminibus elevari, »hinc inde per fiffüras terrz diffundi, & „d calore fübrerraneo foecundari.,, Da hingegen Carol. Nic. Langius in Hifl. Lap. Fig. (*) Le territoire de la ville de Saint - Chaumont, de méme que celui de Saint - Eftien- ne, qui eft dans le Forét, eft comme l'on fait, abondant en Mines de Charbon de Terre. Le fouvenir que j'eus d'avoir lu dans les lettres de M. Luid, que les Pierres chargées de figure de plante, fe trouvent le plus fouvent dans le voifinage des Mi- nes de Charbon, me rendit attentif a la figure, & a la couleur, & aux empreintes des toutes les Pierres, que je rencontrois prés de ces Minieres. Mon attention étoit fe- condée par le vue des echantillons, que m'en remit un de mes amis, diftingue dans le pais par fon gout pour ? Hiftoire naturelle. Avec ce guide j'eus le plaifir,à la Port méme de St. Chaumont le long de la petite Riviere de Giés, d obſerver fur la plüpart de pierres que je ramaffois, les impreſſions d une infinite des fragmens de Plantes, f differentes le tout celles, qui naiſſent dans le Lionnois, dans les Provinces votfnes & meme dans le reſte de la France, qu' il me ſembloit herboriſer dans un nouveau Monde. s. Helpet. (Part. m Lib. V. Cap. I. pag. , 104.) jeden dergleichen feinen eigenen Saamen wie denen Pflantzen auf Erſter Abſchnitt, Vierzehender Artickel. 138 angetroffen werden, oder Zelte (wie dergleichen beſitze,) oder was anderes, daß ſie eben dergleichen Urſprung ha⸗ Erden zueignet. Oder es ſoll von den ben müften: Ingleichen die Aſtroiten, Pflantzen der ſaamhaffte Stein, (o fid) da doch die Sterne mit ſechs oder mehr in die Erde ſencket, oder die Aura femi- ! Spitzen abzumahlen nur in der Phan; 137 nalis, oder wie wir oben gemeldet, das cafie der Mahler beſtehet. Dunſten einer hartzichten Materie, oder Durchſchwitzen eines ſcharffen Minera- liſchen Safftes, durch kleine Riſſe der Steine, ſolche produciren; oder dieſel ben wie im Winter die Glaß⸗Schei⸗ ben frieren; Oder auch wie wenn zwiſchen zwey polirte Marmor⸗Cylin- der Oel gegoſſen, ſelbiges gerieben, und dieſe wiederum von einander genom⸗ men werden, (vid. Scbeuchreri Herb. Di- luv.) dieſe Baͤume und kleine Land⸗ ſchafften hervorbringen: Da aber hierwider noch vieles einzuwenden, wil ich theils dergleichen, die auf dieſe Weiſe nicht koͤnnen entſtanden ſeyn, auch andere ſingulaire Lapides dendroi- des, ſo unter meinen Naturalien auf⸗ (Tab. VI. N. 10˙0 behalte, kuͤrtzlich beſchreiben, und mei ne Unterſuchung jedes vernuͤnfftiger Dijudication uͤbet laſſen. Ich beſitze einen weiſſen Achat mit licht ⸗ und dunckelbraunen recht nach dem Perfpectiv und Schatten geſetzten Baͤumchen, ſo ſonſt Dendrachates heiſ⸗ fct; Über alle Baͤumchen befinden ſich accurat runde weiſſe Fleckchen zer⸗ ſtreuet, welche fid) zu keinen oben al- legirten modo fiendi reimen; Zumal da dieſe harte Steine keine penetration leicht zulaſſen. (Tab. VI. num. 10.) Oder wie gehet es mit folgenden zu: Ich bekam von einem guten Freund verſchiedene Steine, welche er im Aur kus⸗Bad in der Herrſchafft Gradlitz in Boͤhmen gelegen, von Aeckern und Ufern des daſelbſt noch gantz klei⸗ nen Elbfluſſes aufgeleſen: Unter an⸗ dern befand ſich auch ein gelblichter Achat, darinnen goldfarbene und (Tab. VII. N ny." ſchwartze Flaͤmmchen zu ſehen waren: Dieſen ließ ich ſchleiffen und bekam folgenden ſchoͤnen Cerachatem mit ci: nen deutlichen ſchwartzen Deſtel⸗ Strauch in Spitzen mit goldfarbe⸗ nen Blumen beſetzt heraus. (Tab. VI. num. 11.) Solte nun hier die Natur ihr Affen⸗Spiel bewieſen haben, ſo ( muß ich aus eben dem Fundament glauben, daß wenn auf dergleichen Steinen in Grund gelegte Feſtungen ( X oA Das ſonderbareſte was in Cryſtall und Edelgeſteinen gefunden wird, ſind unſtreitig die Baum⸗formichten rigu- ren, und die in Edelgeſteinen warhaff⸗ te eingeſchloſſene Kraͤuter: 70%. Jac. Scheucheerus in Herb. Dilu». (pag. 43.) beſchreibet eine ſolche ſtriam cryſtallinam und bildet ſelbige Tab. XI. auf beyden Seiten ab, darinnen die ſchoͤnſte Land⸗ ſchafft mit gelb und dunckel⸗gruͤnen Baͤumchen, ja ſo gar mit Haͤußgen beſetzt erſcheintt: Und glaubet mit noch andern gantz gewiß, daß der Cry ſtall einmal muͤſſe weich geweſen ſeyn, zeiget auch auf was vor Weiſe dieſe Baͤumchen darinnen entſtanden waͤ⸗ ren. Noch viel ſeltſamer iſt, was Georg. Baglivius Operum Practicor. & Ana- tomicor. (9. 8. pag. sor.) ſchreibet: „In »Mufeo viri Nobilis Marci Autonii Sabba- „ tini inter alia, quz in eodem admiratio- „ne digna, Onychem vidimus pellucidum »& diaphanum habentem corpus cum „nonnullis arborum follicülis in medio „inſertis. Quæ gemma, cum natura ſua »duriffima fit, nifi antea mollis fuiffet, utique folia ita in fe non contineret. Nun beſitze ich zwar keinen Edelgeſtein, wo warhaffte Blaͤtter darinnen ein⸗ geſchloſſen waͤren: Jedoch habe ich ei⸗ nen weiſſen Achat, darinnen ſich ein, dem Muſco corallino gleichendes Ge⸗ waͤchſe von rother Farbe deutlich zei⸗ get, auch an verſchiedenen Orten, da man in dem Steine zu tieff kommen, kan man ſelbiges heraus kratzen: Muß dieſes auch einen auf die Gedancken bringen, daß ſolche Achate, Onyxe und andere Edelgeſteine, jemals muͤſſen weich geweſen ſeyn. Ich koͤnte mehrere Dendrachates dar⸗ ſtellen, fo auf Suratta in den Indoſtani- ſchen Gebuͤrgen in Oſt⸗Indien ſol⸗ len gefunden werden: Da ſie aber von denen, welche Georg. Everb. Rum. | pbius in der Amboiniſeh. Rarit. Kamm. Tab LV. und LVI. pag. 287.) abge⸗ bildet und beſchrieben, nicht different, wil ich den curieulen Leſer dahin vere wieſen haben. | 5 539 . fits * (Tab. VI Dieſer meritiret vornemlich hier (Tab. 139 den: Ich bekam vor ein paar Jahren einen vortrefflichen Baum Stein von einer Perſon, welche auf Unkoſten Ihro Roͤnigl. Maj. von Polen Friderici Auguſli reiſete, mit Nahmen Doͤrffler, um Petrefacta entweder vor Geld zu erſtehen, oder gegen andere curieufe Steine, derer er aus dem Koͤ⸗ amd Cabinet, die darinnen dop⸗ pelt oder mehrfach ſich befunden, ei⸗ nen groſſen Kaſten mit ſich fuͤhrete, gegen andere, ſo darein noch man⸗ gelten umzutauſchen, (wie mir auf ſchrifftliches Befra 1 ohann einrich von Heucher Aónigl. aj. Hoff ⸗Rath und Leib Medicus in Dreßden ſolches confirmiret,) bít fen nun judieire von Sula oder Eych⸗ ſtaͤdt zu ſeyn, auf welchen die unter⸗ ſten Baͤumchen gelbe, die oberſten aber ſchwartz, auf einen weiß gelben Schie⸗ fer⸗Stein erſcheinen, und giebet ſol⸗ ches das beſte Anſehen, weil beyde Taffeln, wie ſie jemals uͤber einander gelegen, erhalten: Hier koͤnte ich nach der Dunſt⸗ und ſchwitzenden Philoſo- phie gar leicht raiſoniren/ wie dieſe zwey⸗ farbichte Baͤumchen darauf gekom⸗ men, nemlich die gelben Baͤumchen waͤren durch die Riſſe hindurchgefah⸗ ren, und haͤtten ſich weiter extendiret, als die ſchwartzen, weil die gelbe Ei⸗ ſenhaltige waͤßrige Feuchtigkeit un⸗ fehlbar ſich weiter diffundiren muͤſſen, als was hartzicht, zaͤhe und klebricht, oder bitumindß geweſen. Allein hier hoͤret gleich dieſe Philofophie auf, weil dieſer bituminöſe Ausfluß auch durch das ſtaͤrckeſte Gluͤen nicht hinwegzu⸗ bringen: Und die Baͤumchen auch nicht bis zur andern Sciffion hindurch⸗ ſetzen, oder wiederum die oberſten mit denen unterſten correſpondiren, fons dern ſich bald hinwegſchleiffen laſſen: VI.) dargeſtellet zu werden, weil er den⸗ ſelben, ſo Mylius in Saxon. Subter. (Re- lat. VIII. pag. 58.) beſchrieben und in Kupffer abgebildet, gewiß uͤbertrifft, welcher doch gewurdiget worden, als der ſchoͤnſte Baum⸗Stein, fo bekannt, in Herrn Job. jac. Scheuchgeri Herbario Diluv. Tab. VI. pag. 23. it. in Mich. Bernb. Valentini Maſeo Mufcor. (Part. II. Tab. VI.] ches erhaben darauf, mit ſeinen Cir- Erſter Abſchnitt, Vierzehender Artickel. Dieſen vorbemeldeten ſetze noch bey andere fingulaire Lapides Dendroides, (o in meinem Lichophylacio fid) befin⸗ 140 Cap. V. pag. 35. feq.) und zuerſt in 6. F. Mylii Memorabil. Saxon. fubter. Vart. I. Rel. VII. pag. 52. beſchrieben und in Kupffer abgeſtochen zu werden. M. D. Sigmund. Büttner in Ruder. Diluv. teft. (pag. 124.) ſetzet noch darzu, daß dieſer gewiß, unter dergleichen raren Stei⸗ nen vor den rareſten moͤge gehalten werden. Auch iſt ſchwer zu concipiren, wie die Baͤumchen auf folgenden Stei⸗ nen, laut oben beſchriebener Weiſe entſtanden: Es werden bey Schweid⸗ nitz auf einem Sand, Berge zwiſchen choͤnbrunn und Camerau, auch kleine derley zu deno Schleſien gefunden, ſehen wie Feld⸗ oder Pfla⸗ ſter⸗Steine aus, von Farbe gelbe oder graulicht, auf dieſen erſcheinen ſchoͤne ſchwartze eintzelne Baͤumchen, auch gantze Landſchafften; jedoch nur auſ⸗ ſerhalb des Steines ohne Penetration, und ſind durch hefftiges Brennen nicht zu exſtirpiren. Wie auch dieſes nicht geſchiehet in demalmey Stein, der bey Tarnowitz in Ober Schle⸗ (ien haͤuffig gebrochen wind, da durch das hefftige Brennen die Baum Sie guren deſto ſchwaͤrtzer und ſchoöner bere vor kommen. (Tab VII. 12.) ten und Lapides Dendroides, ſo ſich un⸗ ter denen Lapidibus iuuceCosc in meinen Naturalien⸗Cabinet befinden. Von Erchheim beſitze ein halbes Cornu Am- monis worauf deutlich eingedruckt, die Zweige von Trichomane min. mare Ta- bo tenui folio rutæ murariæ facie; Auf die Weiſe wie ein Stuͤck davon 7.7. Scheuch. zer in Meteorol. & Orpctograpb Helvetica num. 43. abgebildet: Auf einem andern Cornu Ammonis ſind dieſe Blaͤtter, da es gantz mit Marcaſit uͤberzogen, von ſelbiger formitet, und geben ein wun⸗ derſchoͤnes Ausſehen: Dergleichen ein recht groſſes und unvergleichliches Cornu Ammonis beſeſſen C/. Vor mius (vid. Muf. Cap. XIII pag. 86.) Nirgends aber ift mir vorkommen ein derglei⸗ chen Cornu Ammonis oder Nautilites als dergleichen unlaͤngſt von Cegling, einem Hochfuͤrſtl. Brandenburg⸗ Onoltzbachiſchen Ort erhalten. Auf einen weiſſen Schiefer findet ſich ſol⸗ um- (Tab. Vorbemeldeten ſetze noch bey ver⸗ VII. N. ſchieden ſelten vorkommende Dendri- u.) bernemontaai, oder auch demAdiantho al- N W N W N N n N r N 4 DD AMA P SS SS V V N I NN D NX , , , 77 77 7 , W Y N : NM WS S NN wi 0 TRI 27 — DE 777 Z7 6 LZ I z 2 2 2 LLL c — 2 LU ZZ EEERRuIITIT ä RID PITT, a az 27 7 2 27 . e TC — 2 2 7 me T a 2 zz 7 — — 277 — . — 14 Erſter Abſchnitt, Vierzehender Artickel. cumvolutionibus und ſtriis hin und her mit ſchwartzen Baͤumchen, im Rande aber oberwerwerts mit gelben beſetzt; unterwerts præſentiret ſich ein Tractus von ſchwartzen Baͤumchen einen din⸗ nen Walde gleich, als wenn alles en miniature gemahlet waͤre. Davon mit mehrern nachzuleſen die Fraͤn⸗ ckiſche Ada erudia & curioſa (IX. Sammlung pag. 620.) Dabey war ein anderer weiſſer Schiefer mit einem groſſen aufwerts ſtehenden ſchwartzen Baume und nic drigen Buſchwerck darneben, ober⸗ werts aber eine vollkommene impri⸗ mirte Schmerle mit ausgebreiteten n Schwantz und deutlichen Ruͤcken⸗ MTabua Grade. (Tab. In ) 13.) Die ſonderbarſten Dendriten, ſo noch 4 bis dato bekannt worden, alſo daß auch der beruͤhmte Herr D. Scheucher in ſei⸗ nem curieulen Herbario Dilubiano keinen dergleichen referiret, ſind unſtreitig dieſelben, ſo aus einem neuen Stein⸗ bruche zu Conradmvallas eine Meile von Landshutt gebrochen worden, dergleichen ich von zz. Herrn Rector Stieff allhier erhalten, welcher die⸗ ſen vom Herrn Primario Ropiſch ba» | ſelbſt uͤberkommen. Der Stein iſt ein dunckelroͤthlichter zarter Sand⸗ Stein in der Farbe wie die Schwedi⸗ hen Marmarflöſſen, mit weiſſen Fle⸗ | ken melitct, in der Groͤſſe, faſt eine E Elle breit und lang. Oben darauf | ſiehet man zwey vollkommene gane. groſſe Zweige von Filice ramofa mare, pPainnulis obtufius mucronatis oder groſ⸗ ſen Farren⸗ Kraut dem Maͤnnlein, mit Unzerkerbten Blaͤttern tieff einge⸗ druckt; Als ſolchen in der Mitten ent⸗ zwey ſtuffete, erſchienen in der einen : Platte eben eingedruckt, in der an 4 dern erhaben zwey acurate breite Palm; Blaͤtter, nach ihren Strüs und voll⸗ f 5 ö iz E^ íovi 1 rucke von dieſen beniemien Pflan⸗ (^ 2 LO 8 N s le Je fe ts 4 - 47 ^. Wn : H n & f ] VE st oM À SORS LAS NADA Q WO " [4 P »1x Db .LvY-u ds. . ob BEA XYANINEN S " "A by n DNE ! a p* Xhenrudd 61 941 2048: T ARES LA VW een E " : Eur Sq Wit 1 4 "EX 8 ; — neui t D "mega X 1R33 Dr 039v OVI Dis " . 7 va^ à «x EU E ME Lu Hb e "NN Wer WIN. S Sur esos qid maffes bier cunt ecd ^ 15A 335 38v) i? GB CL CRANSTEEO, Sonn H TTC M is. d Ad CS eundi $adí "IP dg s n 6. 30 Ne mam unnd 0320. gde. ri TUS vd dos Ww . 151 Ran itas "o tk TEC à j SMS SLM bx bud SUR IS , T m ebe nd 142 Gen ſeyn. Auch iſt nicht gemein, Sue⸗ cinum dendroides, da eine Taffel von weiſſen Boͤrnſtein beſitze, wo ſich ein Mooß⸗Gewaͤchſe von brauner Farbe deutlich darauf exprimiret, Das rareſte Stuͤck, ſo in dieſe Claſſe gehoͤret, iſt unſtreitig eine groſſe Con- cha margaritifera, von welcher die aͤuſ⸗ ſerliche irdiſche Schale abgeſchliffen, alſo daß man vollkommen durch ſel⸗ be ſehen kan; darinnen erblicket man mit Verwunderung ein ordentliches ſubtiles Baum Gewaͤchſe uͤber 4 Zoll hoch, einer Indianiſch fübrilen Coral- linæ reticulari gleichende, inwerts ha⸗ ben die Ramuli gleichſam die Schulpe aufgetrieben. Auswerts aber, weil die irdiſche Cruſta weicher, hat das Baum⸗Gewaͤchſe noch viel ſtaͤrcker fid) dahinein extendiren fónnen 5 océv wegen unzehlige kleine Locher und lange Cavitáten, dodurch die Aeſtchen | gegangen, zu ſehen. (J ab. VII. 14.) Daß (Tabula dieſes Gewaͤchſe die aͤuſſere lockere VII N. Schale penetriret, iſt nicht zu verwun⸗ 14 dern, daß aber durch die innere ſo ſehr harte Schale es durch gewachſen, zei⸗ get was vor groſſecdewalt das Wachs⸗ tbum habe. Denn unmoͤglich ift die⸗ ſe jemals weich geweſen; indem von dergleichen kaum eines Silber⸗Gro⸗ ſchens groß welche beſitze, die ſo harte als die groſſe Schulpen nimmermehr ſind. Ich kan auch jeden zeigen, wie verſchiedene Meer⸗Gewaͤchſe, ſelbſt harte Steine mit der Wurtzel durch⸗ drungen; it. Eine Muſchel, ſo Pecten beiffe£, darauf von der Alga intybacea exotica. ein gantzes groſſes Gewaͤchſe ſtehet, wie dergleichen mehrere beſchrie⸗ ben: Carolus Cluſius Exoticor. (Lib. VI. Cap. XV. pag. 129.) it. Hiſtor. rarior. Plantar, (Lib. . pag. 35-). Und aus die⸗ ſen Eraſa. Franciſi Am Oſt und Weſt⸗ ane nech! : Indianiſchen Luſt⸗Garten, (Part. L. kommenen Ausmaß, bey welchen kein Tab. XIX. num. 4 pag. 567. ). ich ad ſelbte unten in einem eigenen Articul D Ni o a Sod vA A ^UE E ng mm ts " 5 d Tw j i ; j 3A 5j Put EVEREST AS32834 1 TE 9 230 e ^ ag eqs. 94 ie 15 Iiir : er! 1722 (M gs cel THOCMTEUS TAMEN MP : 2 - SR NNI onionigpdA MG 145 Erſter Abſchnitt, Funffzehender Artickel. 144 ARTICVLVS XV. Von vielerley verſteinerten Saamen und Fruͤchten. S haben ſich gelehrte und curieufe Leute darum bekuͤm⸗ res⸗Zeit die Suͤndfluth qe kommen? Man wuͤrde dieſen nicht unrecht antworten, wenn man ſag⸗ ) mert, in was vor einer Jah⸗ num. 4. &c.) Selbſt die Indianiſchen Fruͤchte, oder fo zum wenĩgſten in weit entlegenen Laͤndern wachſen, ſiehet man verſteinert, aus unſerer Erde und Steinen herausbringen: Herr 707. Jac. Scheucheer in Spetim. Litbograpb. Hel- vetic. curioſæ ( Fig. LXI. pag. 44. ) und (Tab. (Tab. Vill. num. 1.) ſtellet eine Braſi- vii. x. liſche Acajou · Frucht dar; verſteinerte 1) te: Es ſey dieſes geſchehen/ im Fruͤh⸗ | ling, Sommer, Herbſt und Winter; oder in allen vier Jahrs⸗Zeiten zu⸗ gleich; Weil es Laͤnder giebet, die Sommer, wenn andere Winter, und alſo auch Fruͤhling und Herbſt ha⸗ ben. Welche aber dieſes auf die Laͤn⸗ der der damaligen Einwohner der Er⸗ den deuten; die ſagen, daß es zu die⸗ ftr Zeit Herbſt geweſen, weil fie fo vie⸗ le Semina und reiffen Fruͤchte in der Erden uͤberſchwemmet/ und verſtel⸗ nert angetroffen wuͤrden. C) Ferrandus Imperatus in Hifl. Natural. (Lib XXIV. Cap. XXV. pag. 748.) und Carol. Nicol. Langius in Hifl, Lap. Figur. Helbet. (Tab. XVIII. pag. 68.) ſtellen La- pides frumentarios, und ii vos e er weitz dar, in welchen aller⸗ N de it. Melonen, Kuͤrbis und Gurcken⸗Kerne, Kuͤmmel oder Karben, wie auch Fenchel und Anis, Saamen ſich befinden ſolle; Darne⸗ ben beym Langio noch ſtehen Cenchri- tes oder Hirſen⸗Stein, it. ein Meconi- Bantamiſche Muſtaten / Nuͤſſe hat Job. Baubinus de Lapidibus 4 Natura in terra figuratis (pag. 35.) und Georg. Andr. Helwingius in Litbograph. Angerb. ( Part. I. Cap. VI. Claff. I. Sect. L pag. 37. it. Part. II. Sect. II. Cap. II. 6.3. pag. 97.) inſonder⸗ heit 6. E. Mylius in Memorab. Saxon. ſab- Ferran. (Part. iI. Relat. VIII. pag. 74.) Ge- org. Ant. Voletmannas Sileſ. ſubterr. (Cap. IV. Fig. VI. pag. 129.) und 7s. Jar. Scbeucbzerus in Specim. Lithograph, Hel- vetic. (Fig. $7. pag. 42.) it. in Herbario Dilubian. (Tab. XIII. num. 1. & 2. — abgebildet: Daſelbſten zu uſcaten⸗Nuͤſſe, die ihre Couleur ſo wohl aus, als inwaͤrts behalten; Ja ſo gar ſoll man auf der harten brau⸗ nen Schale den Eindruck ſehen, da die Bluͤthe gelegen, und wenn man ſie zerſtuffet, die braunen Seria, fo von der peripherie des Kerns bis an das Cen- trum lauffen, febr wohl zu diftingui- ren ſeyn (vid. Tab. VIII. 2. 3.) Nucem (Tab. vomicam lapideam, oder verſteinerte VIII. N. Araͤhen⸗Aeuglein, bildet ab Scheuch 2.3.9 &er in Spec. Litbograph. (pag. 44.) Das Muſcum Bracſtenboferianum ( pag. 10.) Nebem. Grew in Muf. Societ. Regal. ( pag. 266.) und a/drovandes in Maſc metal. unter dem Ceſtanite. um PVerſtemerte Oliven und Kerne dar⸗ aus, werden unter denen Rariorió Nuß Besleriani vorgeſtellet, ( Tab. XXXVII | pág: 404. ) it in Tob. Jac. Baieri Orydto- grapbia Nerica (Cap. V. pag. 45.) und Erofon Hranciſe: Oſt- und Weſt⸗ In⸗ mi. diſchen tes oder Mohn⸗Saamen Stein. Der Erbſen⸗ Steine gedencken faſt alle Li- thologi in ihren Schrifften; Und von gantzen verſteinerten Melonen hat der gelehrte Medicus Herr Job. Phil. Brey-. He pte quaprtben, "unte? bem ( iſtel ge eben, u i Dai de Melonibut petrefactis montis Carmel. Verſteinerte Tann Zapf⸗ ſen bildet ab und beſchreibet 4% ro yandas in Muf: Metall. (pag. 8291) I» Henr. Lochnerus in Muf. Beslerian. (Tab. XXXI. pag. 91.) Georg. Ant. Volckmann in Sileſ. Subterran. (Tab. IX. it. Lab. XII. "m (vid. Job. Jac. Scbeuchzeri Herbarium Diliv. pags. Diem XIII. O&obr. anno ab Or- be condito 1657. numerat Sali anbei ad Novembrim tranfit: ſerius diem 7. Decembris determinat. Denen ich Vilbel Wbsflons novam Telluris tbeoriam bey- ſetze/ da ſchreibt er p.32. Dieſer Regen fing an Donnerſtags, oder am sten Tage der Wo⸗ chen, am 27. Novembr. Welches der 7. Dag des andern Monats von dem derbſtli⸗ All Aquinoctio war, uͤbereinſtimmend in dieſem 1699. Jahre mit den 28. Octobris. Fruͤchte, noch ihre 145 diſchen Luſt⸗ Garten (pag. 189.) woſelbſt die Oliven, Datteln und | Farbe haben ſol⸗ len, vorgeſtellet. 1 Eine verſteinerte Pomerantze iſt an dem Ufer der Katzbach vor Lig⸗ nitz im Sande gefunden worden, da bie Couleur, Glaͤtte und Tuͤpfflein an der Schaale den natuͤrlichen Pome⸗ rantzen gantz gleich ſeyn ſoll; woran auch oben das Gruͤblein, darinn der Stiel geſtanden, erſcheinet: Vornem⸗ lich ſiehet ſie wie eine Pomerantze aus, die eine Weile im Waſſer gelegen vid. Voletmannum l. c. (Tab. XXIII. num. i. pag. 130. ) Lieſet man nur weiter Voletman- num (Cap. IV. pag. 129. feqq.) fo hat die⸗ ſer aus ſehr vielen Scriptoribus aller⸗ hand Semina zuſammen geklaubet, und eine groſſe Zahl derſelben angefuͤhret: Auch Lochnerus in Rar. Muſ. Besl. (Tab. XXXVII.) derer nicht wenigere darge⸗ ſtellet. Herrn Sceuchzers aber ſtehen dieſe Argumenta alle gar nickt an, ſondern er machet er weißlich: Daß die Suͤnd⸗ fluth im Fruͤhling kommen, und zwar ſoll dieſe ſchwere chronologiſche Streit⸗ Frage hierdurch eroͤrtert werden, weil er eine Gerſten Aehre in der Schweitz aus dem Blattenberge der Schiefer⸗ Lagen uͤberkommen, die alſo reiff iſt, wie dieſe etwann im Mittel des Mayen ausſehen; In (einem Herbar Diluv. (Tab. I. pag. 7. ) ſtehen davon folgende Worte: „Profero rarum Naturæ yéwzua, teftem univerſalis inundationis avthen- „ticum, imo non Hiſtoriæ duntaxat, fed temporis quoque Indicem genuinum, „ Spicam frumenti Hifloricam fimul € Chro- „uologicam, in dem Phyſitaliſchen Aupf „fer⸗Bibel⸗Werck. pag. 58. laͤſſet er »fid) vernehmen: Es iff am glaublich⸗ „ſten, daß die Suͤndfluth im Fruͤhling „kommen, und hab ich in meinen ei⸗ „genen Cabinet ein noch unreiffes „Gerſten⸗Aehr, ſamt einer Beſchrei⸗ „bung in meinem Herbario Hiluvian. „vor Augen geleget; it Haſel⸗Nuͤſſe, „mit noch zarten und unreiffen Scha⸗ „len, Spicas von dem Kquiſeto Paluſtri: V„Aus dem Thier Reich Schneider, „Metzen und Augenſchuͤſſer, in der „Geſtalt, wie dieſe G⸗waͤchſe und Unge⸗ „zlefer im May Monat zu ihrer Boll⸗ „kommenheit angewachſen. In Mereo- „rol. & Ohctograph. Helvetic. pag. 210. Erſter Abschnitt, Funffzehender Attickel. 0 di ia und Mohn ⸗ 146 „raiſonniret er hiervon noch alfo? Es „iſt der Vernunfft aͤhnlicher, daß „Gott dem Noah habe befohlen, „aus der Arche zu gehen, nicht gegen „den Winter, da die Menſchen und „Thiere wenig Nahrung gefunden, da „Saamen und Pflantzen nicht wohl »bátten koͤnnen einwurtzeln und wach⸗ „ſen. Es haͤtten ja die Thiere, welche „einer waͤrmeren Landes⸗Art noͤthig „gehabt, muͤſſen zu Grunde gehen, unb die Gewaͤchſe im Anfang ihres „Wachsthums erſterben: Es hatte ja „die Erde noͤthig eine neue, und von „Graden zu Graden zu, und nicht „abnehmende Waͤrme, durch wel⸗ „che die noch uͤberfluͤßige Feuchtigkeit „hat muͤſſen ausrauchen, die von jaͤh⸗ „riger Weichung gantz ſchlapffe Zaͤ⸗ „ſerlein der Geſaämen und Wurtzeln „geſtaͤrcket, der Nahrſafft in die Pflan⸗ „zen getrieben; Damit alfo die gan⸗ „tze Natur neue Kraͤffte, nebſt einen „neuen Kleid anziehen fónnte,, In kurtz vorhero allegirten Bibelwerck pag. 58. lauten die Worte noch nach⸗ druͤcklicher, welche allda nachzuſchla⸗ gen. Nun ſtehet zwar Gezef: VII, d. deutlich, daß in den ſechshunderſten Jahre des Alters Noah am ſieben⸗ zehenden Tage des andern Monats, alle Brunnen der groſſen Tieffe auf⸗ gebrochen, und die Fenſter des Him⸗ mels eroͤffnet worden: Weilen aber die Juden zweyerley Jahre gehabt; Civil- oder Buͤrgerliche, und Heilige, oder Kirchen⸗Jahre; und einige Aus⸗ leger dieſe, andere aber jene verſtehen wollen, faͤllet die Zeit⸗ Rechnung bey dem einen auf den Frühling, bey dem andern auf den Herbſt. Was die verſteinerten Semina in meinen Naturalien ⸗ Cabinet anbelan⸗ get, habe deßwegen dieſe oben erleſen, dergleichen ich ſeloſ beſitze, um deſto beſſer eine Unterſuchung hieruͤber an» zuſtellen. Aus dem Poͤrſchel ⸗ Ber⸗ ge vor Landeshutt bey Zwickau von Honnersdorff, it von Zerbſt und aus Hungarn beſitze Carpolirbos oder Frucht und Mandel⸗Steine, ſo nur der Farbe nach von einander unterſchieden, inwaͤrts aber alle weiſ⸗ ſen Kalck, ſo zu keinem Fluß zu zwin. gen, in ſich haben; dergleichen in dem vegetabiliſchen Reiche nicht Statt hat. Saa⸗ mat 147 men: Steine kommen dem vericablen Hirſe und Mohn im geringſten nicht bey, denn auf dem erſten ſind durch Microſcopia die aͤuſſere hinten und vornen ſpitzige Schaale mit weiſſen Linien nach der Laͤnge hin nicht zu ſe⸗ hen. Da der Mohn⸗Saamen auch wie ein tiber und über gekoͤrnter Nie⸗ ren erſcheinet; ſo ſind dieſes nichts anders als weiſſe und ſchwartze runde Erſter Abſchnitt/ Funffʒehender Artickel. 148 bel⸗formige Schalen uͤbereinander: Auſſer daß ich in denen Deminfalviſchen Hoͤhlen in der Liptau feparirte und zuſammen geſetzte, denen weiſſen Erb⸗ ſen gleichende runde harte Steinchen, auch welche gröſſer, und kleiner, ja meiſt nur ſo groß als weiſſer Mohn⸗ Saamen, von gleicher Soliditát fid) befinden, die den gantzen Fuß⸗Boden ausmachen, nirgends aber weiter der⸗ 2 — Sand⸗Koͤrnchen. Dergleichen rothe ich von dem beruͤhmten Herrn D. Bruͤckmann ſehr vielerley Sorten gleichen anzutreffen ſeyn. (Tab VIII. (Tab. num. 4.) Wie ich auch einige von kohl⸗ VIII. N. ſchwartzer Farbe beſitze, fo faſt von 42) erhalten, ſo im Hertzogthum Halber⸗ ſtadt unweit Hammersleben, bey viel 1000. Zentnern liegen, und in dem Staͤdtel Weferlingen faſt alle Haͤu⸗ ſer aus dergleichen Stein gebauet ſind; (vid. Franc. Erneſt. Briictmanni Hifl, Naturalis Oolitbi (pag. 8. & 16.) wel⸗ cher dieſe vor Leich von Fiſchen, oder ihren Rogen, mit Bzero in Oryclogr. Nor. (Tab. VII. num. 30. 31.) it. Bzzzero in Rud. Diluv. ( pag. 244.) gehalten. Lachmundus in OeuxToyeaQia Hildesbei- menſi (pag. 37.) ſchreibet hiervon alfo: „Hammites Rogenſtein ex arenis ita „componitur, ut ovis pifcium , quod ad figuram attinet, fimilis effe videatur. Zum wenigſten weiß ich dieſes, daß fie durch Brenn⸗Spiegel, vollig ſchmel⸗ fen, welches ſich ſonſt zur animaliſchen Natur gar nicht ſchicket, dennoch weil Herr Bruͤckmann J. c. (pag. 28.) ocu- lo armato in denen kleineſten die aͤuſ⸗ ſerliche Schaale, das Weiſſe vom Ey, und den Dotter geſehen, welches ich aber vor Schaalen halte, die ſich nach und nach angeſetzet, weil in denen groͤſ⸗ ſern, inſonderheit, in denen Carls⸗ Baadiſchen nicht 3. ſondern wohl 6. und mehr derer Schaalen uͤbereinan⸗ der angetroffen werden. Die Erbſen Steine haͤlt Herr D. Bruckmann l. c. vor verſteinerten Rogen von groſſen Fiſchen mit eben ſolchen Recht, wie die vorhergehenden: doch glaube auch nichts weniger, als daß es jemals Erbſen geweſen. Ich habe aus einer Sammlung einen Cu- bic-formigen, bald eines Fuſſes lang und breiten, von denen Carls⸗Bader Piſolitho uͤberkommen, und aus an⸗ dern Orten beſitze derer aus groſſen und kleinen Erbſen zuſammen gebacke⸗ ner Steine, von unterſchiedenen Far⸗ ben; Sie haben aber alle viele Zwie⸗ gleicher Subflanz, wie die Zinn⸗Grau⸗ pen ſind, ich aber ſolche vor Glaß⸗ Koͤpffe halte, ſo meiſtentheils in Hun⸗ garn angetroffen werden. Inſonder⸗ heit aber ſind werth zu betrachten die Piſa lapidea Betblebemitica welche vor fid) ſehr harte, mit einer glatten Schalen uͤberzogen, und vollkommen rund ſind, in keiner zertheilten aber erſchei⸗ net ein Veſtigium vom Keim, welcher doch in denen Erbſen deutlich zu ſehen; Wie denn auch inwendig, wenn ſie quer hindurch geſchnitten, in ſelbter lauter ſubtile Circul ſind, die im min⸗ deſten nicht in den rechten Erbſen warzunehmen: Vielweniger daß die Steinchen ſich in der Mitten wie die Erbſen, wenn fie nur gequellet, theilen laſſen. Durch was vor ein Wunder⸗ werck Cchriſti aber dieſe enſtanden, davon kan nachgeleſen werden Rauwol⸗ bius in Itinerario (pag. 449.) dergleichen Fabeln auch erzehlet aue Ferdinand. de Troilo in ſeiner Orientaliſchen Reiſe⸗ Beſchreibung (pag. 68. feqq) Von denen verſteinerten Melonen aus dem Berge Carmel, die der Prophet Elias ſoll dahin verwuͤnſchet haben, iſt zu leſen und dieſe abgebildet zu ſehen in Joh, Phil. Breynii Epiítol. ad D. D. Joh. Anderſon de Melonibus petrefactis mon- tis Carmel vulgo creditis, die aber in⸗ und auſſer der Matrice denen Melo⸗ nen, wie auch dem inneren Fleiſche, und darinnen liegenden Saamen gar nicht gleich kommen. N Was die oben allegirten Tannzapf⸗ fen anbelanget, ſind ſie ſehr natuͤrlich in Kupffer⸗Abdruck in oben allegirten Schrifften vorgeſtellet: Bey dem mei⸗ nen aber ſiehet man deutlich, daß die⸗ ſer niemals ein wahrer Tannzapffen geweſen, wol aber ein harter fleckichter Stein, der dieſe Figur uͤberkommen, in 149 Erſter Abſchnitf, Funffzehender Artickel. 150 in Kupffer⸗ Stich aber wurde er ge« | nannten Muſcaten⸗Nuͤſſen aber hat wiß alle andere uͤbertreffen. Der Beſchreibung 847er. in Oryclo- grapb. Norica pag. 45 nach, beſitze auch Ceraſorum olſicula, oder denen Kirſch⸗ Kernen ſehr gleiche Steine, da die aͤuſ⸗ ſere Schale braun und harte, der Kern aber lichter braun durch und durch iſt, aus der Graffſchafft Sieg⸗ maringen, ſo aber auch der Einfaͤltig⸗ ſte nicht vor jemals geweſene Kirſch⸗ Kerne anſehen wird; Zumal da dar⸗ | in einige ſo groß, wie Haſel Nuͤſſe ind. N, ar TUE Die Acajou- Frucht, ſo Herr Scheucher in oben angefuͤhrten Orte Sicem re- niformen genennet, beſtaͤrckt der mei⸗ nige, welcher auch nichts anders, als ein gelber nierenformiger (efe tein iſt, gleich hindurch von einer Subſtanz, da ſonſt die Frucht inwaͤrts gantz pon giöß iſt, daraus ein ſcharffer Safft fluͤſ⸗ fct, fo daſelbſt zu Beitzung der Fonta- nellen gebraucht wird. Nun ſollen die verſteinerten Muſca⸗ ten⸗Nuͤſſe die groͤſte Auskunfft hierin⸗ nen geben, daß auch Oſt⸗Indiſche Fruͤchte, durch die allgemeine Suͤnd⸗ fluth, in Europam, ja fo gar in Teutſch⸗ land geſchwemmet worden, zumal da man auf einigen derſelben auch die Blumen oder Bluͤthen, daruͤber will wahrgenommen haben, auch verſchie⸗ dene ohne dieſe, nur die Strias oder Ein⸗ drucke zeigen. Ich antworte aber hierauf: Multa videntur, fed non funt. Es iſt bekannt, daß die Muſtaten⸗ Nuͤſſe in Fruͤchten / wie Pfirſchken, oder Welſche⸗Nuͤſſe wachſen, wie man aus denen Nucibus Indicis conditis (eben kan; wenn nun dieſe gruͤne Schale von ſelbſt, wie in reiffen Wall⸗Nuͤſſen auf⸗ ſpringet, oder auch geloͤſet wird / fo er^ ſcheinet wie auf denen Welſchen⸗Nuͤſ⸗ ſen / das faͤßigte Weſen, alſo hier die Bluͤthe oder Foli, darauf kommet ei⸗ ne harte glatte braune Schale, und darinnen lieget allererſt die Muſcaten⸗ Nuß, mit vielen Streiffen und Run⸗ tzeln eingekerbt/ welche wenn fie heraus genommen, durch Beitzung des Kal⸗ ckes noch deutlicher werden, um wie einige ſagen, damit ſie deſto beſſer auf dieſer weiten Reiſe dauren ſollen; Nach andern aber, damit ſie in unſern Ländern nicht fortgepflantzet werden .— fontem, Bey den verfieinerten fo ge⸗ alles dieſes nicht ſtatt: Ich beſitze zwey denen Muſcaten⸗Nuͤſſen gleiche harte runde Steine, da der eine kohl⸗ſchwartz mit erhabenen runden Striis bezogen (ft, (o die Muſcaten⸗Bluͤthe bedeuten ſol; Und einen braunen dergleichen Stein, ſo viele Einkerbungen zeiget, dieſes alles aber uͤber die Nuß, nicht aber uͤber die harte Schale, darauf ſonſt die Bluͤthe lieget. So findet man auch auf der wahren Muſcaten⸗ Nuß, unterwaͤrts, oder beym Stiehl, gar keine folcbe tieffe Einbuͤgung, wie auf dem Steine; Und in wendig ſiehet man auch dergleichen nicht, wie oben allegitfenScriptores, von derſelben Scru- Gur. angegeben cte ute us Nux Vomica iſt eine fo genannte Stein⸗Wartze, und daher benennet, daß ſie offt wie auf den Haͤnden War⸗ tzen, alſo dieſe auf Stein wachſen, und in nichts als der aͤuſſerlichen Bildung denen Kraͤhen⸗Aeuglein einiger maſ⸗ ſen gleich kommen. eee Denen Oliven gleiche Steine beſitze von dunckel⸗gruͤner Farbe; Man ſie⸗ het aber an dieſen kein veſtigium, wo ſie auf dem Stiel geſeſſen: Es fep denn, daß man die glatten Lapides Judaicos, wie Worms in Mufeo (pag. 69.) und Bajerus in Oryclograpbia. Norica (pag. 45.) welche beſchrieben und abgebildet, da⸗ vor halten wolle. (Conf. 70%. Heinric. Lochueri Muf. Beslerian (Tab. XXXVII. pag. 40) Wie ingleichen einen, denen unreiffen Pomerantzen gleichen run⸗ den Stein beſitze, ſo alle Tuͤpfflein von einer Pomerantze zeiget, und zwar, als wenn ſie im Waſſer gelegen, und halb ſchwartz worden waͤre, und was der⸗ gleichen Steine mehr ſind; Welche Stein Bildung aber fo accurat mit de⸗ nen Fruͤchten uͤbereinkommet, als wie die Steine auf der Mar. Magdalenæiſchen Bibliothec all hier, oder ſo ahn Kirche- rus in Mund. Subrerr. (Libr. VIII. Sect. I. f. 49.) beſchrieben, da einer ausſiehet ac- curat wie ein haußbacken Brod, der atis dere wie eine allhieſige ſo genennte run⸗ de Hochzeit? Semmel, der dritte aber wie ein welſſer Schaaf⸗Kaͤſe, da doch niemand glauben wird, daß ſie dieſes jemals geweſen oder die Menſchen vor der Suͤndfluth ſolch weiß und ſchwartz Brod gebacken, oder die Kaͤſe nach un⸗ ſerer Figur formiret haben. K 2 eee 151 Erſter Abſchnitt / Sechzehnder Attickel. 152 ARTICVLVS XVI. Von ſteinernen Piltzen. ^ (DN der erſchrecklichen nb : " fluth ift alles was fpecie le- e vius oder gravius, als das Waſſer geweſen, entweder aufgeſchwummen oder in der Tieffen geblieben: Die Coͤrper der Menſchen und Thiere, welche im Anfange un⸗ tergeſuncken, ſind da die Faͤulniß ſie expandiret ebenermaſſen in die Hoͤhe getrieben worden; und da durch bey nahe jaͤhrige Zeit, dieſe durch die Wel⸗ len hin und wieder geſchwemmet/ und an die Felſen geworffen worden, und fo hat nothwendig das verweſeteFleiſch ſich vollends von den Knochen, und dieſe ſelbſt ſich von einander getren⸗ net, und zu Grunde gehen muͤſſen: Hernach hat ſie Sand, Erde und Schlamm uͤberſchuͤttet, daher man ſolche eintzeln, und ſelten gantze Gor per beyſammen in denen unterirdi⸗ ſchen Steinen antrifft. Alle Ge⸗ ſchoͤpffe aber der Erden, fo leichter als das Waſſer geweſen, inſonderheit hart blaͤttrichte Pflantzen, und welche der Verweſung mehr widerſtanden, fino ſo lange oben herum geſchwommen, bis fid) die Waſſer verlauffen, und tiefe auf der fuperficie der Erden lie⸗ gen blieben. Welche ſodann in Lufft und Wetter gar bald zerfallen, und in Nichts verwandelt werden muͤſſen: Es ſey dann daß die Baͤume und Pflantzen durch ihre Wurtzeln feſte an dem Erdboden gehangen, welches das Aufſchwimmen verhindert. Da⸗ her auch dieſe offtmals in gantz ebe⸗ nen ſtratis, und die Baͤume inſonder⸗ heit in gleicher Lage, und gemeinig⸗ lich die Gipffel gegen Oſten, die Wur⸗ tzeln aber gegen Weſten angetroffen werden; auf welche Weiſe die daher treibenden Fluthen ſie darnieder ge⸗ Kat. ? wn S0 viele Wahrſcheinlichkeit alles dieſes andeutet, deſtoweniger aber iff zu begreiffen, wie Herr Job. Barzbol. Adam Beringer, beruͤyhmter Prof. Med. pen, Molckenteller ac. und vielfaͤltige Thiere, ſo in rerum natura gar nicht an⸗ zutreffen, entweder verſteinert, oder in Stein eingedruckt vorſtellen konnen, die doch in weniger als Monats / Friſt in Waſſer zerfluͤſſen muͤſſen. Und eben dergleichen Gedancken heget von denen verſteinerten weichen dd» fm, inſonderheit von denen verſtei⸗ nerten Piltzen, die gewiß eben nicht laͤnger im Waſſer dauren konnen, und dennoch trifft man ſolche verſtei⸗ nert an, in 4% Aldrovandi Muf. metal- lico. (Libr. IV. pag. 495.) in Muſes Calceo- larian. (Sect. Ml. pag. 417.) in Geerg. Andr. llelwings Litbograpb. Angerburg. (Part. I. Cap. IV. Claſſ. I. Sect. II. pag. 40. Tab. II. num. 2) in Carol. Nicol. Langii Hifl. Lap. four. Helvet. (Part. II. Lib. III. Cap. II. Tab. XII. pag. 52.) in Leanb. Dan. Hermanni Maslograpbia (Cap. IX. Tab. XI. pag. 219.) inſonderheit in fab. Henric. Lochneri Muf. Beslerian. (Tab. XL. pag. Iio. ſeqq .) und andern mehr | Ich kan von andern den Erweiß nicht fo hernehmen, als von denenſel⸗ ben, ſo ſeibſt in meinem Naturalien⸗ Cabinet beſitze, es befinden ſich aber darinnen Fungites, von Xverley Arten. Da faſt bey jeden was einzuwenden haben koͤnte: Die Bl | und die aus dem Schwediſchen Gottland haben wenig Gleichheit mit denen Lam. und die Matrices zeigen inſonderheit ſo kleine derſelben an, daß ſie einen Nadel⸗Knopff nicht leichte an Gröͤſſe uͤberſteigen; Andere ſehen denen Piltzen (o gleich, als Ex- ropa einer Jungfrau, und Italien ei⸗ nem wohl faconirten Stiefel; Auſſer der Angerburgiſche verſteinerte Piltz gleichet, wie ihn Helwig l.c. beſchrie⸗ ben, vollkommen einer Rothkappe; der Stiel iſt weiß, von einem harten Topho, und inwendig hohl, wie die Reißken, die Koppe aber oberwerts von braunrother Couleur, und meh⸗ rerer Haͤrte, unterwerts aber ebener⸗ in Wuͤrtzburg in ſeiner Laahegrapbia maſſen gantz weiſſer Farbe; welche W'ürceburgenft die weichſten Thiere, als ich mehr urtheile von einem Topho Limaces oder ſchwartze Erdſchnecken, durchdrungen zu ſeyn, als daß man Blut-Egeln, Regen⸗Wüuͤrmer, Rau dieſe vor Uberbleibſel der e s 133 Erſter Abſchnitt, Sechzehnder Artickel. (Tab. halten könne. (Tab. VIII. 3.) Die dern die Anzeigung des Stiels iſtviel⸗ VIll. N. Maßliſchen ſind nur aus einen Let⸗ 3.5 ten tormiret, und leicht durch Kunſt nachzumachen. Nun beſitze zwar noch dreyerley Piltzformige ſonderba⸗ re Gewaͤchſe, ſo aber nichts anders als Fruͤchte des Meeres ſeyn. Das erſte iſt nur von dem "Topho marino albo zufaͤlliger Weiſe alfo gebildet. crab. (Tab. VIII. 6.) In dem andern beſte⸗ VIII. N. het die Koppe aus einer maſſa coral. 6.) (Tab. VIII N 72) — loide albicante poroſa, maris fluctuatio- nem egregie repræſentante, wie derglei⸗ chen ein Gewaͤchſe abgebildet /. Berub. Valentini in denen Oſt⸗Indi⸗ ſchen Berichten und Xapporten, "Tab. IX. fig. I. pag. 116. und der Fuß iſt aus dergleichen Topho marino formi ret, fo ſehr gleich kommet bem Plltz ⸗ foͤrmigen Sternſteine, fo Herr Hein⸗ rich Jac. Sivers in Curioſorum Nien- darpienfium (Specim. II. Num. I.) abge- bildet, und pag. 12. beſchrieben hat. ( Tab. VIII. 7.) Das ste Gewaͤchſe ſiehet accurat dem Hut gleich von ei⸗ nem Piltze, ſo oberwaͤrts dinne und ſcharffe Falten hat, wie verſchiedene der ordinairen Piltze unterwerts zei⸗ en, ohne einige Anzeigung, daß ſie daſelolt auf einen Fuß geſeſſen, fon COLE mehr auf der glatten Seite zu feben s deswegen man dieſe von rechtswe⸗ gen, vor lapides ſui generis halten kan; weil ſie alle vollkommen einander, wie die Meinigen denen, ſo auf der Eliſa⸗ bethaniſchen Bibliothec und anderswo, gleich ſehen; auch dieſelben von dem Fungo lapidoſo nicht different, welche Valentini l. c. beſchrieben und abgebil⸗ det hat. it. Lochnerus in Muf: Besleriano (Tab. XXVI. Fig. 3.) Er ſchreibet davon alſo: „ Fungum quem ex Nilo & mari „Indico ad Cel. Cluſium detulit Mercator „Amſtelodamenſis ( vid. Exoticorum Lib. „VI. Cap. X. pag.125.) eft candicans. Fun- »£um hunc Alcyoniis potius accenfen« „dum putat Bonannus in Muſeo Kircheri- — „ano, nam etfi fungi figuram imitatur, „ſtructura ramen differt, nam rimule five »flriz, quz a centro ad circumferentiam »in fungis funt, feraper in parte inferiori humum refpiciunt, e qua enaſcuntur, „in his autem parrem füperiorem exor- nant, Dieſer iff auch anzutreffen, In Adami Oleari Gottorpiſcher Kunſt⸗ Kammer (Tab. XXXIV. num. 2.) it. in Maſes Gotiwaldiano (Tab. I. Capſ I.) und vielleicht bey andern mehr. (Lab. VIP FF e^ qi: ) 4 — * (Tab. VIII. N. 8.9 155 Erſter Abſchnitt / Siebenzehender Artickel. 156 AnTicvLvs XVII. | ! ! Von allerhand ſonderbaren Korallen ⸗Gewaͤchſen. tia Je 9tatur ⸗Kuͤndiger haben J] ſich untereinander gezancket, ob die Felſen und Steine noch wachſen? Ihre Argu- menta pro und contra anzufuͤhren, iſt hier nicht meines Thuns. Wohl aber daß in dem Mittellaͤndiſchen Meere bey Magzilien und an den Kuͤ⸗ ſten der Inſuln Corſica, Sardinien, Sicilien ꝛc. rothe Stein⸗harte Coral⸗ len wachſen. Denn ſo releriret der Graf Marfil von dieſen, daß die Go rallen ⸗Fiſcher, wenn fie auf einem Platz alles ausgefiſchet, nach einiger Zeit noch mehrere daſelbſt antraͤffen. Nun hat Plinius Hif). Nat. (Lib. XIII. Cap. XX V.) von dem Rothen Meer und dem gantzen Oſt⸗Indianiſchen Occa⸗ no vorgegeben, daß deſſen Grund mit gantzen Waͤldern und Baͤumen an⸗ gefuͤllt ſey: Und da man je&o mehr Kaͤnntniß von dieſen, inſonderheit dem Molucciſchen A7 celeb, wie auch der Inſul Bantam bat, fo bringen die⸗ ſe hervor ſo viele Arten von diverſen harten Corallen und See⸗Gewaͤchſen, daß ſie noch nicht alle bekannt wor⸗ den, und die ſeltenſten nur vor Rari- taͤten und Cabinet ⸗ Stücke gehalten 00ʃ. S ata 3 8 MA werden. | paz, J Eraſen. Franciſci in un Nun wollen be dee TOGE Jud. Loft. Hart CParct 199) Wachsthum der Steine nicht glau⸗ Bag/ivias. Oper. (Dift- V. G II. pag. 502.) ben, erweiſen, daß alle Corallen auf G F. Ahl in Memor, Saxon. ſulter. 5 Parr. II. Rel. VII. S 85 Petr. Pomet im »ret & inter evellendum curioſe atten- »teque obſervaret, an molle, durumye ef- »(et: Qui ubi rurſus aſcendiſſet, utraque manu Corallium attulerit, conflanterque »afferuerit, illud non minus in fuo mari, quam fupra illud, durum effc: & ſe, cum , ad octo perticas aut circiter prope ſun- „dum maris appuliffet, magnam ibi fri- „goris vim ſenſiſſe. Imo quod ipſemet „etiam cum relationi ejus fidem adeo non „non haberet, in mare, cum retia, quibus »Corallia pifcari folent, cónrrahenda ef- yſent, antequam in ipfum aerem efferren-. ,tur, ad profunditatem unius perticz fe „immerſerit, & Corallium reti adhærens „manu prehenderit, idque tum æque du- „rum ac cum aéri externo effet expoſi- „tum, obſervaſſe. Idem etiam confir- „mavit, Ozg de Ia Poitier Nobilis Lugdu- „nenſis, qui An. 1613. ab ejusmodi Piſca- tione reverſus eſt. Quod ſi ita ſit, ma- »gno certé in errore hactenus verſati ſunt „Præceptores noſtri contrarium docentes. Wie auch %. Aldrouandus in Mf. Metall. (Lib. IIl. pag. 286.) Atban. Nrebe- rus in Mund. ſubter (Tom. II. Libr. IX. Sect. III. pag. 158.) Ferrand. Imperatus Hifl, Natural. (Libr. XXVII. pag. 808.) dem Grunde des Meers 17 weich : e waͤren; Das Contrarium aber von | tTTatecialift und Spezer. Haͤndl. dieſen behauptet 772: Georglar Pelihofe- (Tab. XXXI. fig 14640 62. Hiſtoriſche jinicc Kemarquen (An. 2707. pag. 148. &c.) Was aber dieſelben anbelanget, rus in Tyrocinig Chyinico Lib. II. Cap. X. pag. 153. durch folgende Padage:| Was aber | ; welche den Corallen gar kein Wachs⸗ thum wie denen Steinen zuſtehen; „Generoſus Dominus Tobamze NA „de Nicolo Eques Maflilienfi: Regit | thi i | | »pifcationis Corallorum in igo n die ſe finden ihre Abfertigung in ni ,netano Præfectus, certo mihi cónfirmà- | uncle Oſt- und Weſt⸗Indiſch. „vit, quod cum An. 1585. menſe Julio in Luſt⸗ Garten (Tab. VI. pag. 9. num. 5.) „mari Bizertino regni illius Thunetani Da Corallen, aus der harten Haut »pifcationem inftituiffet, cupiditate natu- der Delphinen gewachſen, vorgeſtellet „ræ Corallorum inveſtigandæ adductus, | worden: it. num. VII. ein Todten⸗Kopff, „juvenem funibus füfficienter longis alli- auf welchen ein Corallen Gewaͤchs „gatum, & pondere viginti quinque li- ſtehet, und noch in des Groß Her⸗ „ brarum in utraque manu, ad deſcenſum tzogs von Florentz Kunſt⸗Kammer „liberiorem, in mare iſtud centum per- ſoll verwahret werden. Num. 9. Co⸗ „ticas profundum demiſerit, iplique in | valen auf Auſter⸗ Schaalen, davon „mänldatis dederit, Corallium ut evelle- ! auch zu leſen: 705. Henr. Sefridii e 4 157 Ia Memorabil. Nat. (Libr. II. pag. 713. und 714.) Dergleichen rothe Corallen ich zwar nicht beſitze, ſo dergleichen zum Fundament haben; Doch kan zeigen eine Buccinam, fo uͤber und über mit braunen, und eine Neritam, ſo Perlen glaͤntzicht, mit weiſſen Corallen⸗ Sprößchen uͤberzogen iff. ö Dieſelben aber, welche in meinem Naturalien Cabinet ſich befinden, fino folgende: 1) Ein vortrefflich rothes Corallen⸗Gewaͤchſe, mit deſſen Wur⸗ tzeln und Fundament, fo aus lauter Tubulis vermicularibus beſtehet, und we⸗ nig ſeines gleichen hat, davon bald hernach ein eigener Articul zu leſen ſeyn wird. n | 2) Ein Corallen⸗Baum von bleich⸗ rother Farbe oder das Weiblein mit dem Stock oder Wurtzeln, wo er auf weiſſen Stein geſtanden: Wie der⸗ gleichen beſchrieben, Georg. Agricola de Nat. Foſſil. (Libr. IV. Cap. XIX. pag. 499. feqq.) Cour. Geſuerus de Figur. Lapid. (Cap. X. pag. 131.) und aus dieſen 4 Boetius in Hifl, Gem. & Lapid. ( Libr. II. Cap. CLVI. pag. 318.) UL. Aldrovandus in Muf. Metall. (Libr. IIl. pag. 249.- 297.) job. Lud. Ganſius in Hiflor. Corallior. Nic. Lemery Dichonair. des Drogues ſimpl. (Tab. VII. num. 14. pag. 165.) Petr Pomet im Materialiſt und Spez. Haͤndl. (Tab. XXXL) und aus dieſen ch. Bernb. Valentini in Muf. Muftor. (Part. I. 1 Cap.XXXVIIL pag. oa.) 3) Eine rothe glatte Corallen⸗Taf, fel, wie fie auf weiſſen Kalckſtein ac ſeſſen, auf welcher Seite von der Sub⸗ ſtanz der Corallen ein Cornu Ammonis formiret, davon ich in dem Articul von Cornibus Ammonis gehandlet. 4) Ffeudo- Corallium von faturitf ro- ther Farbe, aus lauter gleichen hoh⸗ len Roͤhren, wie Stroh⸗Halmen, ſtarck durch dergleichen Baͤnde zuſammen gefuͤgt, ein Stuͤck über eines halben Fuſſes lang, da ſonſt in andern Ca- dinettern man gar kleine Stuͤckgen zei⸗ get. Beſchreibet Georg. Hier. Velſehius 0% Phyſic. Med. (Hecatoft. I. Obſ. X XX. pag. 44.) und pag. 53. hat er ſelbtes abgebildet. Irem unter dem Nahmen Tubularia purpurea. Ferrand. Imperatus — Hifl. Nat. Libr. XXVII. pag. 822.) un⸗ ter dem Nahmen Calamites; Aldrovan- dus in Muf! Metal. (Libr. III. pag. 291.) unter dem Nahmen Alcyoniuim "ATIS ru- Erſter Abſchnitt, Siebenzehender Artickel. zugleich abgebildet: Wie auch ff 0.58 brum Tob. Henr. Locbnerus in Muſ Besle- rian. (Tab. XXIII. pag. 77.) Mich. Bernb. Valentini in Oſt/ Indiſchen Rappor⸗ ten (Tab. VIII. fig. 5.) und 70h. Marth. Faber de Pilamarine Anatome (pag. 202.) fo zu finden am Ende der Epbemerid. Natur. Curiof (Dec. III. An. X pag. 201.) Ein ander Stuͤck von fübrilen Rohren, in Figur eines Hertzens, habe aus dem 4'Orvilfcben Cabinet aus Harlem cv ſtanden: Welche Stuͤcke beyderſeits mit Aquafort gaͤntzlich von aller Kal⸗ ckichten weiſſen Unreinigkeit geſaubert habe. (Tab. VIII. num. 9.) 5 Ein blaß rothes Corallen⸗Ge⸗ wächſe, fo aus denen aller lubtileſten Roͤhrchen, kaum eines Haares ſtarck beſtehet, auswaͤrts mit weiſſen Linien uͤberlauffen, aus eben dieſem Cabinet. 6) Pſeudo- Corallium nigrum, f hbenum marinum, bat abgehandlet, und ſtellet vor . Aldrobandus in Muf. Metall. (Libr. III. pag. 289.) Nec. Lemery in Diction. des Drogues ſimpl. (Tab. VII. num. 14 pag. 165 ) Petr. Pomet im Materialiſt. und Spezerey⸗Haͤndler (Tab. XXXI. fig. 149. pag. 203) unb aus dieſen Mich. Bernb. Valentini in Muf. Muſcor. (Part. I. Cap. XXXVIII. pag. 10g.) it. in Oſt⸗ Indiſchen Ranporten. Wie denn auch hiervon nachzuſchlagen Bocconis An⸗ merckung ſo er uͤber die See⸗Ge⸗ waͤchſe angeſtellet in Eebem. Nat. Curief- (Dec. III. An. IV. pag. 148.) im Anhan⸗ ge. Dieſes iſt aͤuſſerlich ſchoͤn glatt, kohl ſchwartz von Farbe, und ſo harte, daß es ſich ſchwer ſchneiden laͤſſet; durch den Stamm und alle Neben⸗ Aeſtchen lauffet ein Holtz⸗Reyß, alſo daß man es gar wol von dieſer Ma- terie vor ineruſtirtes Holtz halten kan; In das brennende Licht gehalten, ge⸗ het ein beſtaͤndiger Wind heraus, und das Gewaͤchs verbrennet zu fübtiler Kohle, giebet auch einen ſtarcken Ge⸗ ruch von verbrennten Schwamm von fi) , und iſt eben nicht fo gemein. 7) Corallium Littoreum f. Hippuris fa- xea Carol. Cluſi. (Exoticor. Lib. VI. Cap. VIII. pag. 124.) articulata f. ex meris no- dulis [Axeis conflans , quos lignum nigrum duriſſimum conjungit. Wird auch be ſchrieben in Georg. Andr. Helwingii Litho- graph. Angerb. (Part. II. Cap. II. Sect. II. pag. 95.) aus Rumpbis Amboin. Rarit. Kamm. (Tab. VIII. num. 3.) eh fie bey C4fp. 159 Ca[p. Baubino Hifl. Plant. (Tom. III. Libr. XXXIX. Cap. XLVII.) 42. Oleario in der Gottorpiſchen KAunſt⸗ Kammer (Tab. XXXV. num. 4. pag. 69.) inſon⸗ derheit Tob. Heur. Lochnero in Muf. Besle- rian. (Tab. XXIII. pag. 78.) ſo uͤberein⸗ kommet mit der Abbildung, in Eubem. Nat. Curiof. (Dec. II. An. 1. & 2. Tab. III.) it. in Mich. Bernh. Valentini Indiani⸗ ſchen Rapporten (Num. LIL Cap. II. fig. 3. pag. 109.) Rumphius und Valentini hal- ten es vor das Cal/abar und letzterer hat ſehr vieles von deſſen Æſtimation und Nutzen (L. c. pag. rir. feqq.) bey denen Einwohnern recenſiret. Dazu ich noch ſetze, daß das Wachsthum deſſen das allerſonderbareſte, welches man am deutlichſten in der kleinen Art wahrnimmet. Da iſt wie in ei⸗ nem andern Gewaͤchſe ſtatt der Kno⸗ ten allemal der Stein⸗harte Corall ver⸗ bunden mit kohl⸗ſchwartzen Holtz, wel⸗ ches nicht (wie einige wollen) durch den Stein hindurchgehet, ſondern ſich gantz wol von dem Stein abbrechen laͤſſet, und nichts als eine Foveam, der Stein aber ein Wartze zeiget, und von dem Wachsthume der Baͤume auf Erden, oder der Circulation des Saff⸗ tes darinnen, wie auch von andern Meer⸗Gewaͤchſen gantz ditlerent iſt, von welchen ſonſt vorgegeben wird, daß ihnen alle Enden der Aeſte ſtatt der Wurtzeln dieneten. 8) Corallium cinereum Madreporæ ſimile, fauamis: tubulofis ſurſum [pectantibus f. Sa- Erſter Abſchnitt / Siebenzehender Artickel. 160 riger ſich ausgebreitet, von ſonderba⸗ rer Groffe und Schoͤnheit. Nicht zu gedencken der Retcpore, und des Reticuli marini, da ich anderwaͤrts eines davon als Spitzen vorgeſtellet, wie auch das Creutz ⸗Gewaͤchſe, und nach dieſer Structur eine Sonnen⸗Ro⸗ ſe it. des Pori cervini petrefacti und vie⸗ ler groß und kleiner mit runden Loͤ⸗ chern und Roͤhren verſehenen Coral- len⸗Gewaͤchſe und noch vieler anderer Sorten: So fid) in meinem Natura- lien⸗Cabinet befinden, unter welchen verſchiedene, ſo noch nirgends beſchrie⸗ ben angetroffen werden; davon die meiſten aus dem O viliſchen Cabinet aus Harlem erſtanden. Nun gehören auch in dieſe Claſſe die Litbo- dendra, ſo die Geſtalt einer Pflan⸗ tze haben, gemeiniglich aber mu Stein oder Topho von allerhand Farben uͤberzogen ſind, ſo in dem Meere feſte daran banget, auſſer demſelben aber, weil das Holtz austrocknet, leicht her⸗ unter faͤllet, auch in füffe Waſſer ae leget, abweichet, derer beſitze groſſe Baͤume von allerhand Farben: Als Corallinam arborcam retifurmen luteam Mexicanam, foie eine dergleichen abge⸗ bildet 44. Olearius in der Gottorpi⸗ ſchen KAunſt⸗Kammer (Tab. XXXV. num. 2. pag. 69.) Lochnerus in Muf. Bes- ler. (Tab. XXIV. pag. 78.) it. Eraſin. Fran- cif im Oſt⸗ und Weſt· Indiſchen Luſt⸗Garten (bart. 1. Tab. XVIII. num. $. pag. 564.) Nic. Lemery Dick. des Drog. xum Abrotonſides Clufii (vid. Exotic. Libr. | fpup/. (Tab. XVII. num. 16. pag. 431. t. VI. Cap. VIL. pag. 123.) ſo auch abge⸗ bildet LU. Aldropvandus in Muf. Metallic. (Libr. III. pag. 278.) Car. Nic. Langius in Hiflor. Lap. fig. Helvet. (Part. II. Libr. III. Cap. II. Tab. XVII. num. I. pag. 57.) it. Mich. Bernb. Valentini in D (Ub Indiſchen Rapporten (Tab. IIX. Fig. 15.) von die⸗ ſem Gewaͤchſe habe Baͤumchen von weiſſer, grauer, licht- und dunckel⸗ brauner Farbe, da an dem weiſſen un⸗ ten der gantze Stock und Wurtzel zu faft von dergleichen Structur, fo kohl⸗ ſchwartz und der Beſchreibung und Abbildung gleich kommet beym Ram bio in Oſt - Indiſchen Rapporzen beym Valentini in Muf. Maſeor. (pag. 109. und pag. uo. ) Claud. au Molinet de la Biblio- thequ. de St. Genevieve (Part. II. Tab. IV.) Antipates Coralloides mit ſtarcken ausgebreiteten Aeſten, iſt von kohl⸗ ſchwartzen Holtze, mit einem weiſſen Stein uͤberzogen. | (Tabula ſehen (Tab. VIII. num. 10.) ſo aus bob: VIII. N. len Roͤhren beſtehet, wie auch der 10.) Stamm von einem licht braunen Ge⸗ waͤchſe, fo unterwaͤrts ſehr poroͤß noch (Tabula zu ſehen. (Tab. VIII. num. 11.) Mee iv 9) Corallium album ramoſum iſt auf die Art gewachſen, wie die ordinairen ro⸗ then Corallen Zincken, nur daß es nied⸗ Quercus marina Coralloides Theo- phraſti ſo von braunen Holtze beſtehet, mit roͤthlichen Stein uͤberzogen, dar⸗ an das aͤuſſerſte ſich violet zu faͤrben angefangen. Zwey dergleichen Gewaͤchſe beſitze noch, (davon ich das dritte in die RO» nigliche Naturalien⸗Kammer nach : Dreß⸗ N. NS NS 1 , di « M E -P 9 Mx ia deg TA M ^ : m. VK "n „ ral Va XM NERTEMET S ENLT C. 40 1 , , ^ " e 4. f| ' 8 " , » PO 9 T n ^ WM ^ Ks ^ Ww Ey "x x i» LO N E TARIU : i x "QR S bap ä ——— — P im toit m Nati inim ia " — e ! 8 -" — — : ] Eu aevum m S TRE — ee. * s 7 E C : : 161 | Dreßden geliefert,) fo von auſſeror⸗ à D. | (Tabula : X, N. L.) dentlicher Schoͤnheit ſeyn, und eben aus dem Z' orvil//fcben Cabinet fid) ber. ſchreiben: Die ſtarcken Aeſte ſind von harten ſchwartzen Holtze, die aͤuſſer⸗ ſten aber gelblicht, alle zuſammen aber incruſtiret, in der Mitten nach denen Aeſten auf beyden Seiten mit einem Auror- ein anderer aber mit einem Zi⸗ tron⸗farbenen Topho oder Steinan⸗ flug / beyde Seiten aber ſind mit der⸗ gleichen von violet Farbe; Auſſer, daß eines koͤrnicht, das andere glatt mit dieſen uͤberzogen (Tab. X. num. I.) Auf andere Weiſe incruſtirte Sachen, hab ich aus dem Carls⸗Bade erhalten; Da ein gantzes ſtachlichtes Roſen⸗ Gewaͤchſe mit Blaͤttern und Wurtzeln it. Eicheln dabey liegende, von einem harten roth⸗ braunen Topho vortref⸗ lich uͤberzogen ſeyn; alſo, daß die Fi- bræ der Blaͤtter wol zuerkennen; Und ein guter Freund zeiget ein Vogel⸗ Neſt mit darinnen liegenden Haſel⸗ Etſter Abſchnitt Siebenzehender Artickel. | | 9tu£» Galen, alſo von Stein ums 162 geben Letzlich allegire noch verſchiedene Fucos marinos aus Oſt Indien, da welche, wie mit dem weichen moßig⸗ ten Weſen uͤberwachſene Hirſch⸗Hoͤr⸗ ner, ſo die Jaͤger Baſt nennen, aus⸗ ſehen oder mit dem Saxo Abrotonoide Claſi: (welche oben beſchrieben) uͤber⸗ einkommen. (Tab. VIII num. Ia.) (Tabula Aus dem Sicilianiſchen Meere bae viu. N. be einEy formiges weiſſesSchwamm⸗ 12.) Gewaͤchſe erhalten, welches eine Schnecke oder Muricem gaͤntzlich um⸗ ſchlieſſet, dieſe aber mit dem Turbine herausraget; (Tab. X. num 2.) derer (Tabula Meer⸗Linſen, Meer⸗Heyde, Meer⸗ X N. Katzen ⸗Schwantzes, wie aud) ver⸗ ſchiedener Meer ⸗Mooße in gantzen Baͤumchen, inſonderheit derer Coral- liorum foſſilium zugeſchweigen, wel⸗ che eine gantz andere Abhandlung und Unterſuchung erfordern, ſo auf eine andere Zeit verſchieben muß. Artic. 163 Erſter Abſchnitt, Achtzehnder Artickel. 164 ARTICVLVS XVIII. Von einem vortrefflichen rothen Corallen⸗Gewaͤchſe/ mit deſſen Wurtzeln und Fundamenc, ſo aus lauter Em curieuſen d Schwen⸗ ter wurde einſtens zur Tuͤrn⸗ berg von einem Medico die | Frage aufgegeben: Ob mehr gare als Augen in der Welt waͤren? ie Meynung Schwenters gieng dahin, daß mehr Haare als Augen waͤren, und beruffte fid) auf die Men⸗ ſchen und vielerley haarichte Thiere, deren ein jedes nur zwey Augen, aber viel 1000. Haare haͤtte. Der Medicus behauptete das Gegentheil; und ver⸗ wieß ihn auf die unzehliche Menge der Fiſche im Meere, Fluͤſſen und Tei⸗ chen, der Voͤgel unter dem Himmel, der Schlangen, Eydexen, Fliegen, Muͤ⸗ cken und tauſenderley anderer Thiere und Gewuͤrme; welche Thiere alle zwar nur 2. Augen, aber gar keine Haare haͤtten; ſo daß Schwenter faſt dieſerMeynung beytrat. Wenn er nun vollends jetzo in Herr Joh. Jacob Scheuchzers Pſicaliſchen Kupffer⸗Bibelwerck (ad Tab. XII. pag. 23.) geleſen haͤtte, fo wuͤrde er dem Medico unwiederſprechlich beygepflich⸗ tet, und mit Erſtaunen vernommen haben; daß in einen einigen Troͤpfflein Waſſer offt uͤber 30000. der kleinſten Thiere lebeten; Und durch Herr D. Theodori Gran Profeſſ. in Leyden Micro- fcopium, haͤtte er derer gar 100000. eſehen, ſo alle ihre Eingeweide, Adern, LTEM Muſculn, Gelencke, ſinnliche Empfindung, Lebensgeiſter, oder was ſie ſtatt deren bewege, und vermuth⸗ lich auch Augen haͤtten: Oder daß nach der Wurm⸗Philoſophie die gantze Lufft mit unzehlich kleinen Thierchen angefuͤllet ſey, ſo daß kein Menſch Athem hole, er muͤſſe denn derer viel 1000. auf einmal mit hinunter be⸗ kommen. Sie giengen aber durch die unempfindliche Aus duͤnſtung wieder⸗ um alle hinweg, wenn dieſe Tranfpi- ration nicht gehemmet wuͤrde; dadurch alſo die vielerley Wuͤrmer im Leibe blieben, und welche prædominirten, eine ſolche Kranckheit entſtuͤnde als⸗ Tubulis vermicularibus beſtehet. denn: Des wegen allerley morbi conta- giofi, und der Unterſcheid derſelben den diverſen Arten der Wuͤrme zugeſchrie⸗ ben werden (wie ſpecieller, da einen Arti; cul in der 3. Abtheilung von Blattern pi atr dieſes angefuͤhret habe.) un will ich eben mit $5 Scheuchæern und Herr D. Gran die Wuͤr⸗ me in einem Tropffen Waſſer nicht nachzehlen, noch meine Theoriam Me- dicam auf die Wurm⸗Philoſophie gruͤn⸗ den: Dieſes aber zugeſtehen, daß vie⸗ les jemals vor keine Wuͤrmer und kleine Thiere angeſehen, welche doch durch Huͤlffe accurater Microfcopiorum entdecket worden. Auch in denen Meeren Gewaͤſſern und Fluͤſſen, halten ſich offt eine ſolche unausſprechliche Menge Fiſche, Schne⸗ cken, Muſcheln, Gewuͤrme und ande⸗ re lebendige Creaturen auf, daß man ſchon laͤngſt von der Theiß in un: garn geſaget, man wuͤſte nicht ob dar⸗ innen mehr Fiſche, als Waſſer anzu⸗ treffen waͤren. Zum wenigſten kom⸗ men alle Thiere und Gewuͤrme der Erden, und Vogel in der Lufft gegen dieſelbigen der Menge nach in keine Conſideration: Ja nicht allein dieſe wimmeln offt von der unzehli⸗ chen Menge lebendiger Creaturen, ſondern ſelbſt in dem Grunde, inſon⸗ derheit des Mittelaͤndiſchen und weit⸗ laͤufftigen Maris pacifici ſind nicht al» lein Muſcheln und Schnecken; inſon⸗ derheit wo das Thier verſtorben, uͤber und uͤber mit Tubulis vermicularibus uͤberzogen, ſondern der gantze meiſt⸗ kreidichte und ſteinichte Grund dieſer Meere beſtehet faſt aus dergleichen Wurm ⸗Gehaͤuſen oder Roͤhrlein in ziemlicher Tieffe; darinnen nothwen⸗ dig Wuͤrmer gelebet, und ſolche ge⸗ bauet haben. Ich beſitze einen! Klumpen eines grauen und braunen Wurm⸗Ge⸗ waͤchſes, ſo aus nichts andern als lauter Wurm⸗Roͤhren beſtehet; und Herr D. Chriſtian Maximilian : Spener, errn 0. 1 vro Aor) ANM — cx 8 0000 SACRI E I ai meu oec ED E — —.— — tui xu. MG — | | | | | — MÉe — s " — acit — rre ii —— — 8 0 rr dones ra (Tab.X. Num.3) 165 Erſter Abſchnitt / Achtzehnder Artickel. 166 Spener, beruͤhmter Medicus in Ber⸗ ders als die meiſt zerbrochenen Zin⸗ lin, hat in ſeinem vortrefflichen Natu- ralien⸗ Cabinet ein groſſes Stuͤck der⸗ gleichen Gewaͤchſes faſt unter allen vor das koſtbareſte und rareſte gehal⸗ ten. (Tab. X. 3.) 1 Aus dem Loͤwenſtaͤdtiſchen Na- turalien⸗Vorrath habe ein weiſſes der⸗ gleichen Wurm⸗Gewaͤchſe erhandelt, (Tabula einer halben Ellen lang, und halb ſo breit, darunter viele Rohren von rov ther Corallen⸗Farbe ſeyn, it. weiſſe Aſtroiten ſich darauf ſchoͤn præſentiren; Dieſen giebet noch das vortrefflichſte Anſehen, daß oberwerts ein groſſer hoch rother Corallen⸗ Baum daraus gewachſen, aus der gantzen Maffa aber ſehr viele kleine dergleichen Baͤumchen hervorgeſproſſet, und ſelbiges durch⸗ aus mit rothen Corallen⸗Stoͤcken, darunter welche weißlicht, roth und poroͤß, alfo noch nicht vollkommen reiff ſind, angefuͤllet iſt. (Jab. IX.) Es hat der beruͤhmte ehemalige Profetfor Herr Chriſtian Gabriel Fiſcher cken hervorbringet. Es geſchiehet aber die Corallen Fiſcherey nach Hrn. Joh. Baptiſt. Taverniers Frey⸗ herrns von Aubone Reiſe⸗Beſchrei⸗ bung; im Anfang des Aprils, bis zu Ende des folgenden Julii, alſo, daß offt 200. leichte Fahrzeuge darzu ge⸗ brauchet werden, welche mit groſſen Seegeln verſehen ſind; auf daß ſie den Corſaren und Tuͤrckiſchen Galeéren, wenn ſie verfolget, entkommen koͤn⸗ nen. Damit ſie nun die Corallen, welche auf Felſen tieff im Meere wach⸗ fen, hervor bringen moͤgen; fo fügen. die Fiſcher zwey Hoͤltzer Creutzweiß zu⸗ ſammen, beſchweren ſolche mit einen groſſen Stuͤck Bley, dieſe damit ſin⸗ ckende zu machen; Alsdann winden ſie Hanff oder langen Flachs um die Hoͤltzer, und laſſen denſelben alfo zot⸗ tig herab hangen: das Cxeutz⸗ Holtz aber binden ſie mit zwey langen Sei⸗ len an das vordere und hinker Theil des Schiffs, und alſo ſchleppen die zu Koͤnigsberg, welcher die vor⸗ fahrende Schiffe dieſe Höͤltzer über die trefflichſten Naturalien ⸗Cabinetter F Teutſchlands, Holl⸗ und Engellands, Franckreichs, Italiens, ꝛc. mit gar ſon⸗ derbarer Einſicht mehr als einmal durchgangen, dergleichen curieules Gewaͤchſe noch nirgends angetrof⸗ fen; Und verdienet dieſes Stuͤck des⸗ wegen als etwas ſeltenes angemercket zu werden; da man zwar bey Curio- elſen und ſteinichten Grund des Mee⸗ res: Sobald nun der Hanff oder Flachs an einen Corallen⸗Zweig fone met, wickelt er ſich um denſelben, und ziehet ihn mit fort: Wann dann das Creutz Holtz ſoll gehoben werden, muͤſſen wohl 15. bis 20. Schiffe bats zu helffen, daß ſie daſſelbe mit denen Corallen hervorbringen, von welchen fis die ſchoͤnſten Corallen⸗Baͤume und doch viele abbrechen, und wieder in das Meer fallen, ſehr wenige aber gantz erhalten werden, und mit gar keinen die Wurtzel und Grund des | Meeres mit herauf gebracht wird. Zincken antrifft, der ſonderbare Grund aber, und wie dieſe wachſen, erman⸗ gelt daran; Und kan es auch nicht anders ſeyn, weil die Art ſelbige aus dem Meere zu erhalten, nichts an⸗ Arti- 167 Erſter Abſchnitt, Neunzehender Artickel. 168 ARTICVLvs- XIX. man vielerley Arten der INS) Stellarum marinarum oder mMeer⸗Sterne; Das Vege- tabiliſche zeiget uns die vollkommenſte Stern » Figur am Badian oder Aniſo ſtellato: Und wer laͤugnet hier, daß dieſes nicht Thiere oder Saamen von Baͤumen ſind, ein jegliches nach ſeiner Art. Eben alſo trifft man auch in dem Oſt⸗Indiſchen Meere, um die Molucciſchen Inſuln, inſonderheit unter andern Corallen⸗Gewaͤchſen ſehr vielerley Stern⸗foͤrmige an; als da beſitze ich ein ziemliches Stuͤck von dem Aſtroite tubulari, . Pſeudo - Coralli- na alba Indiæ Orientalis ſtriata, ſtellulis maximis elegantiſſimis totam ſubſtan- (Tab. tiam permeantibus. (Tab. X. 4.) Der⸗ X. N. 3.) gleichen mein ſeel. Schwieger ⸗ Vater Herr Friedr. Panwitz Kauff⸗ und Handels mann allhler, ein Stuͤck wie ein mittelmaͤßiges Brod groß, auf die Eliſabethaniſche Bibliothec verehret, ſo er in einer alten Mangel oder Rol⸗ le, unter denen Steinen oben im Ka⸗ ſten gefunden. Es iſt dieſes ein vor⸗ treffliches Corallen⸗Gewaͤchſe, da Sim gers⸗ dicke Roͤhren gantz voll mit der⸗ gleichen nicht allzu harken Steine an⸗ gefuͤllet, fo in ſuperficie lauter Sterne abbilden, dieſe Rohren aber gantz or⸗ dentlich an einander gefuͤget ſind. Ein anderer dergleichen Stein præſentiret kaum das ste Theil fo groſſer Sterne; (Tab. ( Tab. X. 5.) Und noch ein anderer XN. 5.) gantz kleine, da die Roͤhren nur eines (Tab. Stroh Halmes ſtarck ſeyn. (Tab. X. 6 X. N. 6.) Ein anderer glatter febr harter Stern⸗ Stein iſt von gleicher Structur der Sternen, da aber die Rohren nach dem Mittel⸗Punct zulauffen; (Tab. X. 7.) wie dieſes auch zu ſehen in an dern viel Zerbrechlichern, darauf die Sterne, aber nicht fo regulair rund ſeyn; ſondern die Spatia eines Netzes gleichſam ausfuͤllen, deßwegen ſie auch in meinem Promtuario Aflroites reti- culares heiſſen, (Tab. X. 8.) dergleichen beſchrieben und abgebildet: %%, Al. drovandus in Muf. metallic. (Libr. IV. pag. 878.) Da». Signs. Büttuer in Coralliograpb. Tab. X.) N. 7.) (Tab. X. N. 8.) Von ſonderbaren Stern⸗ und Raͤder⸗Steinen. | Us dem bier» Reiche hat] falzerrauea (Cap. III. pag. 19. Tab. L Fig. 7.) vornemlich . 4. Helwing in Litbo- grapb. Angerb. (Part. Il. Cap. III. pag. 123.) Eduard. Luidius in Litbophyl. Britann. Ich. nograph. (Tab. penult. ) Conf. Car. Nic. Langii Hifl. Lap. figurat. Hel vet. (Part. II. Lib. III. Cap. II. Tab. XVII. pag. 57.) & Henr. ac. Sivers. Curioſorum Niendorpi- enſ. Spec. II. ſiſtens Lapidum flellarium de- ſeriptionem. Vor allen aber behaͤlt den Preiß der Aftroites, oder die Afleria gemma, fo in Tyrol nach u Boetio de Boot Hift. Gem. & Lapid. (Cap. CXLVIL pag. 298.) ſoll angetroffen werden, und zehlet er ihn deßwegen unter die Edelgeſteine, weil ehedem aberglaͤubige Leute die⸗ ſe in Ringen getragen, und ihm groſſe Krafft zugeſchrieben, und Sieg⸗ (fein genennet. Ich beſitze welche, von verſchiedener Groͤſſe, wie Hertze formi- ret, da auf einen weiſſen Steine, groſ⸗ fes (Tab. X. 9. ) auf andern kleine (Tab. X. ſchwartze Sternchen ungemein ſchoͤn N. 9.) abgebildet (Tab. X. 10.) Wenn man (Tab. x. ihn aber die Queer hindurch ſchnei⸗ N. 10.) det, fo entſiehet daher der alfo genann⸗ te Cometites oder Cometſtein, ( Tab. (Tab X. X. 11) weil die gleich hindurch ſetzen⸗ N. 11.) de Sterne hinter denſelben einen Schwantz præſentiren. Die Roſoites oder Rbodites ſind mit dieſen von gleicher Subſtantz, nur daß ſtatt der Sterne, Roſen darauf ſtehen von unterſchiedener Groͤſſe: Wie von dieſen nachzuſchlagen Ge/zerus de Figur. Lapid. (Cap. I. fol. 35.) Anſ. Boetius in Hifl. Gem. & Lapid. (Libr. II. Cap. CXLVI. pag. 298.) Job. de Laet de Gem. & La- pid (Libr. II. Cap. I. pag. 97.) und aus dieſen Vormius in Muſ. ( Lib. I. Cap. N. pag. 67.) von denen Stern⸗Steinen aber gedachter Boerius und Vormius l.c. wie auch %%. Aldrovandus in Muf- metal. (Libr. IV. pag. 878.) Das Muſcum Culceolar. Veronenſ. (Sect. III. pag. 370.) Eraſin. Franciſci im Oſt- und Weſt⸗ Indiſch. Luſt⸗Garten (Part. II. Tab. XLII. fig. 2. pag. 1218.) vornemlich 755. Henric. Lochnerus in Muf. Besler. (Tab. XXXV. pag. 100.) Georg. Hier. Velſebius Obſer vat. Pbyfic. Medic. (Hecatoſt. l. Ob£ 8 XLIV. 169 XLIV. pag. 60.) Haus Sloane in Hiſt. na- tural. famaicæ (Vol. I. pag. 54.) Job. Tac. Scheuchzerus in Quer. & Vindic. Piſcium C pag. 32.) Bey welchen zwey Letztern noch mehrere Scriptores hiervon genen⸗ (rab. x. N. 12.) | (Tab.X. N. 1 (Tab nef ſind: Welches auch geſchehen in unſern Breßlauiſchen Sammlun⸗ gen von Nat. und Mez. Geſch. (XXIV. Verf. An. 1723. Menſ. Maj. Cl. IV. Art. III. pag. 524.) den ſchoͤnſten Roſen⸗Stein in dieſer Sammlung bilde hier ab (Tab. X. num. 12.) nach ſeiner Gröſſe und Geſtalt, welcher ſo harte, daß er die Politur angenommen: Ich habe dieſen, weil er uͤber 3. Zoll dick, ent⸗ zwey ſchneiden laſſen, und da eins⸗ mals einen weiſſen dergleichen Aſtroi- tem mit groſſen Blut⸗ rothen Sternen geſehen, fo fubfonnirte bald, daß die Kunſt der Natur zu Huͤlffe gekommen, deßwegen eine brobe mit dieſen mach⸗ te, und nach dem Durchſchnitt, vor der Politur ihn mit in Eßig gekochten Firnbock und Alaun etliche mal be⸗ ſtrich, darauf einige Efferveſcentz er⸗ folgte, welchen ſo dann wenig ab⸗ ſchleiffen und poliren ließ, ſo zuwege brachte, daß dadurch die Roſen roth, und das andere gantz weiß erſcheinet. Nicht zu gedencken des Millepori In- perati pie er ſolches in ſeiner Eifforia Naturali (Lib. XVII Cap. V. pag. 87.) abgebildet, ſo gewiß eines der ſchoͤn⸗ ſten und wunderſamſten Corallen Gewaͤchſe iſt. iiw D. Wenn man nun in der Erde auf andere Art formirte Stern⸗Steine an trifft, ſo in diverſen Orten gaͤntzlich cé nerley Bildung haben; So muß die⸗ ſes unfehlbar uns glaubend machen, daß (ic fo wohl, als inſonderheit Letzt⸗ Erſter Abſchnitt, Neunzehender Artickel. ſen. (pag. 32.) bült dieſe vor Spiele der Natur, und Batener in Coralliograph ſubt. (pag. 275.) it. Bajerus in Oryctographia 170 12. 13. 14. pag. 41.) inſonderheit in der Schweitz, vid. 70%. ac. Scheuchæeri Me- teorol. & Oryclogr. Helvetic. (pag. 323. fig. 152.) Carol. Nic. Langii Hifl. Lap fig. Helves. (Part. Il. Lib. III. Cap. Il. Tab. XX. pag. 64.) Ja fo gar in Schleſten viz. Georg. Ant. Volckmanni Sileſ. Subter. (Cap. V. Tab. XXVII. num. 22. pag. 162.) att trifft: Die in Engelland bat vorge⸗ ſtellet Eduard. Luidius in Litbophyl. Bri- taun. Ichnograpb. (k piſt. IV. pag. 15 Tab. VIII. num. 1194.) und Anus. Boetius. de Boot in Gemm. && Lapid Hifl (Cap. CXLVIII. pag. 580.) ſchreibet: Quod et- iam reperiantur in colle edito ad Cim- meriam arcem: anderer Orten zuge⸗ ſchweigen. Da nun die Pochitæ und Entrochi, oder Raͤder⸗ Steine, gleiche Structur und Combination haben, und die Figur nur denen strüs nach variiret, fo wuͤrde ich vielen Erweiß auf mich laden, wenn dieſelben vor was anders, als Lapi- des ſui generis halten wolte: Und zwar nach Eduard. Luidio in Ichnograpb. (pag. 31. und 114.) vor Ruͤckwuͤrbel eines Meer Thieres; nach Volelmauno Sil. Sabt. (Part. I. Cap V. pag. 161.) vor Stuͤ⸗ cke Ruͤcken⸗Graͤte eines Knorpel⸗ Si ſches; Nach Langio Hifl. Lap. Fig. Helvet. (Part. II. Libr. III. Cap. II. pag. 65.) vor Glieder eines Meer⸗Sternes, welche Rumpbhius in der Amboin. Rarit. Kam. ( pag. 41.) Caput Meduſæ, ſ. Stellam ma- rinam quintam ſeolopendroidem geheiſ⸗ Mlius in Memorab. Sax. fübter. Norita (pag. 31. und 48.) wiſſen gar nicht, was ſie daraus machen ſollen. vorhergehende im Meer wachſen koͤn⸗ nen: Die Vornehmſten nun ſind, die aus 5. Abtheilungen beſtehende Afte- riz, da von Echterdingen ſeparirte; (Tab. Xn. 13) und von Tuͤbingen noch aneinander gefuͤgte (Tab. X. n. 4.) X. vortreffliche Stern⸗Steine, ſo alle an⸗ N. 14.) dere uͤbertreffen, beſitze; Dergleichen man noch in mehrern Orten Teutſch⸗ landes: vid. %% Aldrobandus in Muf. metall (Libr. IV pag. 880.) it. Baubiuus de Lapidibus a matura in terra figuratus (pag. 31.) G. H. Velſebius Obf. PHH. Medic. (Hecat. I. pag. 52.) fob. Fac. Bajerus in Ohelograpb. Norica (Cap. V. Tab. I. num. | nicht in folder Menge aus den So viel als ich heraus bringen koͤnnen, fo babe fie einerley Subſtantz mit denen Lapidibus Judaicis befunden: Deßwegen fle auch Ferrand. Inperatus in Hifl. Natural. ( Libr. XXIV. Cap. XX.) Lapides Judaicos ſiderum forma, genen⸗ net. Durch das Examen per ignem ſind fic gaͤntzlich gefloſſen, welches mit der animaliſchen Natur fid) gar nicht reimet; Auch iſt kein Sal volatile dar⸗ aus zu bringen geweſen, wie aus ver⸗ ſteinerten Thier⸗ oder Menſchen⸗Kno⸗ chen, welches doch eben ſo wohl, nur Fiſch⸗ L 3 Gra ⸗ 171 Graͤten ſoll zu bringen ſeyn. Herr Thom. Bartholinus in Act. Med. & Philoſ. Hafmenf. (An. 1773. Obſ.LXVII. pag. 173.) ſchreibet hiervon alſo: „Sal volatile, ut „ex aliis animalibus, fic ex pifcibus quo- „que elici experimentum inſtitui cum „Acu marina, imo & ranarum ovis & „ſeminibus, quz hoc file prægnantia "deprehendi. Nun ſcheinet auch dieſes einen Ein⸗ wurff wider den animaliſchen Urſprung zu machen, daß bey Querfurth, zu Eyſelsberg bey Wolffenbuͤttel, zu Gottland in Schweden, zu Nord- hampton in Engelland, ꝛc. gantze Ber⸗ ge und Steinbruͤche davon angefuͤllet ſeyn: Selbſt in Ober⸗Schleſien bey Beuthen findet man in einem Waͤſ⸗ ſerlein derer Trochiten in groͤſſeſter Menge liegen, und zwar meiſt von ei⸗ nerley Groͤſſe, welches doch unmoͤg⸗ lich zu concipiren, wie dieſe, fie moͤgen Erſter Abſchnitt, Neunzehender Artickel, 172 nun ſeyn von welchen Fiſch und Thier fic wollen, fid) in einen Ort in ſolcher Menge ſammlen koͤnnen: Welches aber mit dem Wachsthum ſolcher Art Steine gar wohl accordiret: Wie der⸗ gleichen in⸗ und auswaͤrts von Tro- chitis und Entrochis gantz voll gefuͤllte Steine zu ſehen in Georg. Ander, Helwin- gii Lithogr. Angerbusg (Part. IL Tab. IV. pag. 117.) in Petr. W'olfarti Hifl. Natural. Haſſ. infer. (Tab. II. pag. 28.) it. in G. FE. Mylü Memorabil. Saxon. ſubter. (Part. M. Relat. III. pag. 33.) dergleichen ich auch von diverſen Steine groſſe Tafeln von mehr als einem Fus breit und lang, ohne, und mit darunter gemengten verſteinerten Muſchelſchalen beſitze, welche deßwegen in Kupffer abzudru⸗ cken unterlaſſen, weil ſie faſt gaͤntzlich mit denen in bemeldten Autoribus ab⸗ gebildeten Matricibus Trochitarum & Entrochorum übereinkommen. Artic. 135 Erſter Abſchnitt / Zwantzigſter Artickel. | ARTICVLVS XX. Von ſonderbaren &veut&« Citta, Fulinus Martyr, als er die Heyden zum Chriſtlichen Glauben be⸗ : kehren wolte, und ihnen das LCreutz Cchriſti predigen, fo wieß er ſie zu denen Voͤgeln unter dem SUN da keiner derſelben inſonder⸗ heit der Storch floͤge, wenn er nicht ein Creutz formirte; Auf die Erde da kein Pflug ohne Creutz den Acker durchſchnitte it. zu denen Schiffen auf dem Meere, welche wenn fic das Waſ⸗ ſer trenneten, ebenermaſſen eine Creutz⸗kigur vorſtelleten: vid. Operum Apologia Il. (pag. 90. ſeqq.) Ein ande⸗ rer wolte aus frommer Einfalt de⸗ nen Unglaͤubigen das Creutz CHriſti beweiſen, weil der Eſel ein Creutz uͤber dem Ruͤcken haͤtte, und dieſes herkaͤ⸗ me von CHHhriſti Einreitung nach Jeruſalem zu ſeinem Leyden, da vorhe⸗ ro keiner eines dergleichen gehabt vid. Thome Browns P[eudodoxiam Epidemicam; Nicht zu gedencken der Creutz⸗Fuͤchſe, Hammſter, Creutz⸗Spinnen, Creutz⸗ g Krebſe, und anderer Thiere, ſo ein deutliches Creutz auf ſich haben, und dennoch keinen Beweiß vom Creutz Cchriſti abgeben. Waͤren ihnen die Lapides cruciferi oder Creutz Steine, inſonderheit fo Framus Francifci in Oſt⸗ und Weſt⸗ Indiſchen Luſt⸗ und Staats Garten pag. 163. aus Kircberi Mund. fult. beſchrieben, bekannt geweſen: So bátten dieſe ſchreyen und die Heyden oder Unglaubige lehren muͤſſen, daß Cehriſtus am Creutz unſer Heyl erwoͤrben; davon aber haben (ie nichts gedacht, auch Ph». Nat. nicht geleſen, wo er ( Lib. XXXVIII, c. x.) derer ſchon gedencket: Ich kan nicht in Abrede ſeyn, daß wuͤrcklich zweyerley Arten der Steine mir be⸗ kannt / und ſolche in den meiſten Stein⸗ Cabinetten denen meinigen gleich ane getroffen, darauf ein Cxeutz fid) pra- ſentiret: Inſonderheit ſehen dieſeni⸗ gen, (o Olaus Normius in Mufco (Lib. I. C. X. p. 69.) und 70%. de Let de Gemmis € Lapidibus (L. I. C. XXII. p. 81.) be: hæmiſphæriſch, von weiſſer, grau ⸗ oder etwas gruͤnlichter Farbe, das Creutz aber kohl⸗ſchwartz, ſo den gantzen Stein durchgehet, und nicht von all⸗ zu ſonderbarer Haͤrte, dieweil ſie ſich mit dem Meſſer ſchaben laſſen, und das Pulver gantz weiß ausſiehet fo in Aqua fort efferveſciret; der andere (fl ein fohlſchwartzer harter Probier Stein, den ein weiſſes Creutz penetriret, wel⸗ che von febr unterſchiedener Groͤſſe in Spanien 20. Meilen von 5. Com- Poftell der Haupt Stadt in Gales von denen haͤuffig dahin walfarthenden Pilgrimmen vertragen werden, die⸗ ſelbige in dem Saar. Fluß ſuchen, und unter andern vielen kohl⸗ſchwartzen Steinen manchmal einen ſolchen Creutz ⸗Stein finden. (Tab. X. num. 17.) Dergleichen habe ich nirgends beſchrie⸗ ben und abgebildet geſehen auſſer in Job. Henr. Lochneri Muſco Besleriano Tab. XXXVIII. p. 160.) und in Cæroli Nicol. Langii ſupplem. ad Hiflor. Lapidum figurato- rum Helvet. in fine. Da doch andere Ereutz⸗Steine vielfaͤltig in denen Li- thographien angetroffen werden: u5/- fes Aldrovandus in Mufeo Metallico (Lib. IV. num. 2. p. 735. it. p. 881.) Claud. du Molinet. dans le Cabinet de la Bibliothegue St. Genevieve (Part. II. Tab. VI.) Laurent. Piguorius in Muf. Calceolarian. (Sed. III. p. 372- it. 392.) inſonderheit Georg. An- tou. Volckmann in Sileſ. Subr. (Tab. VI. fig. 27. unb 28. Cap. III. S. 21. pag. 78.) it. Herr Carl Nico, Lange in einem Anhange zu ſeiner Biſtoria Lapidum figu- ratorum Helvetiæ, und viele andere ha⸗ ben die ſchöͤnſte Creutz Steine in Kupffer dargeſtellet / die aber alle nur accidentell ein Creutz uͤberkommen, weil keiner den andern theils dem Steine, und dem Creutze nach gleich ſiehet und unter ſo viel Millionen Steinen mit Buͤnden und Strichen, ſo die Quer und die Laͤnge uͤber dieſe lauffen, auf einem gar leicht ein Creutz entſtehen kan, zumal wenn durch das Schleiffen und Schneiden man ihnen noch zu 174. (Tabula K. N. 17. Huͤlffe gekommen und die Figur beſſer herausbracht. Alſo gerieth es mir, da einsmals nach ſtarcken Regen, da⸗ von (rabula ſchrieben, alle gleich aus, nur daß ſie J. N. der Groͤſſe nach von einander unter: 15. 16.) ſchieden: (Tab. X. num. 15.16.) Alle ſind 175 Erſter Abſchnitt, Zwantzigſter Artickel. 176 von die Steine wol abgewaſchen wa⸗ ren, allhier ber den Marckt gehe, fo | fi treffe ich vor dem Kayſers⸗Zoll ei⸗ nen Pflaſter⸗Stein an, von Farbe ſchwartz grau, mit einen Finger- brei⸗ ten weiſſen accuraten Andreas - Creutz, nur daß unterwerts ein weiſſer Streiff wiederum den Stamm durchlleff. Ich lleß ſolchen ausheben, und einen andern davor hineinſetzen, da er nun zlemlich groß und über so. Pfund wog, ließ ich ſelbten in Taffeln ſchnei⸗ den und das unterſte, ſo das Creutz verſtellete, hinwegnehmen, fo daß ſetzo die viereckichten Taͤffelchen einen (do (Tabul nen Creutz⸗Stein vorſtellen. (Lab. X. 18) num. 18.) Allen aber dieſen iff vore zuziehen, ein Fungites marinus ſtriatus & criſpatus, welchen Carolus Nicol. Lan- gius in Hifl. Lap. figurat. Helpet. (Lib. III. cap. II. pag. 52. Tab. XII.) vorgeſtellet und Rumpbius in finer Amboiniſchen Karitaͤten Kammer: Amaranthum ſaxeum genennet, die Italiaͤner heiſ⸗ en ihn florem coralliorum und finden dergleichen Gewaͤchſe im Mittellaͤn⸗ diſchen Meere, kumpbius aber hat bey der Inſul Amboina auch ſelbige ange⸗ troffen, aber nicht von der Creutz ⸗ki- gur wie das meinige Corallen⸗Gewaͤch⸗ ſe ausſiehet. Dieſes iſt weiß von Farbe aus lauter ſubtilen Einſchnit⸗ ten ſo dinne als ein Pappier zuſam⸗ men geſetzt, und da durch Kunff nichts hat nachgeholffen werden koͤnnen, ſo æſlimire dieſes Gewaͤchſe als was recht ſeltenes, weil es ein accurates Malteſex⸗ Creutz darſtellet, wie beygeſetzte Zeich⸗ nung ausweiſet. (Tab. XII. num. 1.) (Tabula Denen aber, (o recht viel von aller⸗ E" 1. hand Creutzen zu leſen beliebet, £on» nen wir recommendiren Jacobi Gretferi Opera, darinnen in 6. Alphabeten, und 10. Bogen davon Abhandlung ge⸗ ee a | | " I WU "7, ll AS NW SESS sa is NS SS E 77 NS e, 51 My AN E Y ANN 2 s i € AN NY ES ! 2 EA 2 M MEIN A SS ENS zT Wc 7A N 7 / E E M Y SOME San m NS A S D NS Jl A 2 N 2 7 EN 11 D NZ Z2 J % J d D c SSS S SUL nn SM Mv S m . N 2/7, INN AUN j S ^ Y qum 7 ^ 8 [th 2 SS ES is MAC 2 Z d NNUS TN NU N Y 0 INN U A I E fr, — — — —— — — —— — —— — — — — — — z - AN i "od E WE * ! DN EUST (1 ue » * : H «i — ^ Ves cum ——— — — — — — — A . Ne — remo meoms on „ HO — — — — * — — : 5 H N J L h T. ! * ^ i E. LE | E 5 | " ^ LH D » - MN. Ld v » 22 — ART o 40 n »4 — — — 2 2 ⁵²-— ⁵˙ —— — — — " nrw , 177 Eerrſter Abſchnitt / Ein und zwantzigſter Artickel. 178 EN AnTICVLVS XXI. | Sineſiſcher Würffel⸗ Stein. Auch der Meynung verſchiede⸗ N 7 ner Phyſicorum ſollen die fi- : gurirten Steine, inſonder⸗ heit, ſo eine 3. 4. 6. und 8. eckichte Figur vorſtellen, die Geſtalt an⸗ nehmen von dem Saltze, welches dar⸗ innen prævalire: Nun iſt von vielen die Figur des Saltzes theils mit bloſ⸗ »Lapidem fic dictum quadratum | feu „Quadrum Sinenſem, qui primum ex „mangonio Patrum Jefüitarum innotuit, „& ab iisdem illuſtrioribus fceminis ma- »gno predo oblatus e, qui magis ob »piam cum eo tentatam fraudem, quam „Ob vires medicamentoſas femper à me „in experimentis cum eodem inſtitutis fcm Augen, theils durch Microfcopia unterſuchet worden ( * ) und befun⸗ den, daß die Cryſtallen von Vitriol »irritus deprehenfus.,, ( Tab. XII. 2) (rab. Nirgends habe dieſen Stein beſchrie⸗ xit. N. ben gefunden, auch was nur von der 20 dreyeckicht, vom Salpeter ſechseckicht, vom Alaun achteckicht, und von an⸗ dern Saltzen noch anders ausſehen; die von gemeinen Saltz aber, ſo wohl welches aus dem Meere und Brun⸗ nen bereitet, als vornemlich das Sal gemmæ, ſo zu Piliash bey Cracau ge brochen werde, aus lauter Cubis be ſtehe, wie dergleichen in matrice ein vortreffliches Stuck auf der Eliſabe⸗ thaniſchen Bibliothec zu Breßlau man ſich zeigen laſſen kan. Ob aber der Lapis Quadrus Sinenfis der Smeſiſche Wuͤrffel⸗ Stein, deßwe⸗ gen eine Cubiſche Figur habe, weil das Sal commune darinnen prædominire, iſt ſo wenig zu glauben, als von Mar- caſit, ( davon die ſchöͤnſten Cubos beſi⸗ tze;) Und das Ilkuſcher Bley⸗Ertz ausPohlen, inſonderheit auch das von Hartzgerode aus der Albertine, da wenn man jedes Stuͤffchen entzwey ſchlaͤget, ſelbiges in unzehliche kleine Cubos ſpringet; eben deßwegen ſelbige Geſtalt bekommen, und nicht vielmehr erſterer ein Schwefel ⸗Kieß ſey, und an: derter dem Mercurio, wegen Farbe, Gewicht und leichten Fluß, am naͤch⸗ fien beykomme, und alfo von denen ubrigen beyden Principiis Chymicis am meiſten participire. Dieſen Stein erhielt vor einiger Zeit von R. A. Bebrens beruͤhmten Med. Doct. und Phyfico in Braunſchweig mit dieſer Nachricht 1 »Offero tibi, Vr Exe. g | : Dum. orm Ms. Vh Cubiſchen Figur geſagt kan werden; Als in denen Ephemeridibus Natur. Cu- ſervation (pag. 385. ſeqq.) von Herrn Mich. Frid. Lochnern alſo: Erſtens ſchreibet er ſehr vieles aus der Anti- quitaͤt; wer Quadratarius geweſen, denn aus den alten Poëten, wo fie das Wort Quadra gebrauchet: Hernach handelt er de Pane quadro Euchariſtico Græco- rum; denn von viereckichten Tellern, Schuͤſſeln, Tiſchen und Kleidern auch von ſolchen Huͤtten der Goͤtter, von viereckichten Huͤtten der Sineſer, von von den teſſeris antiquorum oder ralis, beylaͤuffig auch von denen Badni⸗ ſchen Wuͤrffeln: Da er nun naͤher zu unſern Steinen kommet, ſo ſaget er, daß er Cubiſch; hier wird aus dem Vitruvio und andern gemeldet, was ein Cubus ſey, auch anderer Cubiſcher Steine und Schwefel ⸗Kieſe gedacht. Von dem Lapide Quadro Sinenſium aber ſaget er: Daß er in China nach dem Bericht derer Jeſuiten gefunden wuͤrde; deßwegen er dieſes gantze weit⸗ laͤufftige Reich durchgehet. Ob dieſer Stein aber aus dem Berge Gueryz in Cbeliang komme, wiſſe er nicht zu ſa⸗ gen. Er heiſſe in der Landes⸗Spra⸗ che Candar, und die Tartarn daſelbſt nenneten ihn Calu, der Farbe nach waͤre er dunckel⸗gelbe wie Eiſen Mulm, auch dann und wann mit ſtriis anti- M monia. (Y Vid. 6. Hornius in Arca Mofís ( pag. 64 gie. .) Martin. Liſterus de Fontibus Medicatis An. Dominic. Guilielmi in Meditationibus Philoſophitis circa figuras Salium. Anton. Teeuwenboech. in Anatomia ope Micrefcopior. (Epift. IX. pag. 119.) detect, Carol. Nicol. ^n Langius in Hiftor. Lapid. figur. Helvet, ( Part. I. Cap. II. pag. 2.) aliique. riof(Cenr.VIIL)balautetoieLXXILOb- —— viereckichten Gelde der Alten; denn 179 monialibus uͤberzogen; Sonſten ſehr hart, daß er auch die Feile kaum an⸗ nehme, und im hefftigſten Feuer zum Fluß nicht zu zwingen; Im Gewicht ſey er der Schwere nach vom Metall unterſchteden, auch ſelten über eine Drachmam ſchwer; Doch habe Herr D. Gelnbuyfen, einen beſeſſen, der VI. Drachmas gewogen: Und nach der Je⸗ ſuiter Relation daher, ſollen fic offt noch groͤſſer fallen. Sie fino Eiſen⸗ haltig, weil das abgefeilte davon der Magnet willig ziehet; Und da er ſelbſt Eiſen an ſich ziehen folle, hieſſen fie ihn daſelbſt den Magnetiſchen Eiſenſtein; dem Geſchmack nach, ſey er etwas zu⸗ ſammen ziehend und vitrioliſch: An Kraͤfften aber ſehr wunderbar und uͤber alles, die Geburt zu treiben, ver⸗ moͤgend; Wie Hedor 4 Valle in Galeria . di Minerva (Tom. V. Part. X. pag. 271.) angegeben; Und ein Syefüít P. Fieber von Ingolſtadt an Wolffgang Moritz Endter Buchfuͤhrer in Nuͤrnberg bekraͤfftiget, daß wenn er nur einwaͤrts an das dicke Bein ei⸗ ner gebaͤhrenden Frauen gebunden, fo ziehe er die Frucht gleich aus Mut⸗ ter⸗Leibe, man muͤſſe ihn aber darauf bald hin wegnehmen, wo er nicht den Uterum, die Daͤrme und alle Viſcera aus dem Leibe heraus ziehen ſolle: Oder wenn er 5. Vater Unſer und Ave Maria lang in Waſſer geleget, be⸗ kaͤme dieſes Waſſer dergleichen etfica⸗ ciam; Und mit Baum ⸗Oel genetzet, das Oel ausgetruncken, ja nur den Leib damit geſchmieret, treibe das Kind ebenermaſſen, ſtille die Mutter⸗Be⸗ ſchwerde, und befoͤrdere ſo gleich die Monatliche Reinigung, am geſchwin⸗ Erſter Abſchnitt, Ein und zwantzigſter Artickel. 180 deſten helffe er in den empfindlichſten Stein⸗Schmertzen, und provocire den⸗ ſelben ohne Incommoditaͤt aus der Blaſe. Er ſoll/ wie Urin treibend, alfo aus dem Leibe alle Unreinigkeiten aus⸗ fuͤhren, ja wenn er nur eine Viertel Stunde in kalten Waſſer gelegen, dieſes Waſſer eingenommen, die in- curable Waſſerſucht curiren, bie ein tí gener hiervon gedruckter Zettul verſi⸗ chert; Zugeſchweigen der Zahn⸗ Schmertzen, Schwindel, Seikenſte⸗ chen, Melancholie und aller Fieber, welche er bald vertreiben ſoll. Da aber dieſes nichts anders als groſſe Mediciniſche Rotomontaden ſeyn, leich als wie der ſonſt beruͤhmte Cantz · er Franciſc. Baco de Verulamie ( Sylv. Cent. I. Exper. XCL) von einem Oſt⸗ Indiſchen Steine reſeriret/ daß wenn er nur an das Gelencke hinter der Hand gebunden, ſo treibe er mit ſol⸗ cher Force die Steine aus dem Leibe / daß man offte ſelbten hin wegnehmen muͤſſe, damit man vor Schmertzen es ausſtehen koͤnne, und ſolle der gemei⸗ ne Lapis Nephriticus, welcher von 4. gerio Cluto Calsvée genennet wird, nach Nicol. Monardo de Lapid Bezoard. (Cap. XIII.) item nach der Obſervatio u in bt» nen Eyhemerid. Natur. Curiof. (Decur. II. An. VII. pag. 4.) faſt eben alles dieſes ausrichten koͤnnen: Den ſonderbaren Nutzen derer Edelgeſteine in der Me- dicin und anderer uͤbernatuͤrllcher Kuͤnſte zugeſchweigen, welche viele Au- tores anruͤhmen, fo fpecificiref zu leſen, item welche allen dieſen Aberglauben refutitet, in meinem Prempruario rerum naturalium & artiſicialium Vratisl, (Sect. III. Art. II. pag. 191.fegq. ) Artic. ( 181 Erſter Abſchnitt / Zwey und zwantzigſter Artickel. 18a | ov" ARTICVLvs XXII. Von verſteinerten Spitzen OB die unvernuͤnfftigen Thie⸗ re allerhand Geſtalten ihren Jungen einprágen konnen, e e auch fid) [o gat an groſſen Perugutti und Fonrangen versehen /zeu⸗ gen die vielen monſtroeſen Geburten, ſo hin und wieder beſchrieben, ja offt⸗ mals als Buß ⸗Prediger, von dieſem Luxu abzuſtehen, von verſchiedenen Predigern aufgeſtellet werden. Kir- cherus in mundo ſubt. (Lib. VIII. c. III.) ſaget von der Natura Lithogenetico-Ar- chitectonica und Vormius von der Na- tura Polydædala, daß ſie dieſes viel eher verrichten konne, wenn Kzreberus l. c. von dieſer Natur weiter ſich verneh⸗ men laͤſſet: „Non ſolum pictoriam & »fculptoriam artem exercet, fed & opti- „cam, flumina, fylvas, prata, montes, ma- „ria ad exactam perſpectivæ amuffun in lapidibus depingendo & Aſtronomiam, »folem, lunam & ſtellas, in Selenite, in „Aſtroite exprimendo, & Geometriam » punctis, lineis aliisque figuris ad amus- „im delineando. lapides, Ja gantze Abbildungen der Menſchen und Thie⸗ re, alfo auch ren Putz, inſonderheit des vornehmſten Theiles, welches das Haupt iſt, nachaͤffen, und auf Stei⸗ nen Peruquen und Fontangen vorſtel⸗ len konne; Und ſiehe, wie Koͤpffe mit Tüͤrckiſchen Buͤnden Herr Georg. An. dr, Helming in Litbograpb . Angerburg( Tab. VI. num. IV.) und Herr Leonb. David, Herrmann iu Maslograph. (Tab. XIII. num. 25 abgebildet, fo findet man in Herrn Gottfried Frid Myli Memorabil. Saxon. ſabter. (Rel. X. p. 74.) und aus dieſen in Michael Bernb. Valentini Mufeo Muſcorum (Part. II. C. VII. p. 41.) Koͤpffe mit avo ſen Staats⸗beruquen, ſo in denen Bot⸗ tendorffiſchen Kupffer⸗Bergwercken gebrochen werden: Was aber die Fontangen anbelanget, deren habe ich niemals welche auf Steinen ange⸗ troffen; wol aber beſttze ich ein weiß Corallen⸗Gewaͤchſe, welches denen feinſten faltichten Brabander⸗Spi⸗ (Tabula fen febr gleich kommet, (Tab. XH. num. 1 ) 5) und der fo kuͤnſtlichen Natur nur „pro mero habentur fomnio.,, oder Kanten und Frantzen. mangelte, daß fie dieſe wie die Fontan⸗ gen Steckerin aufkrauſe und in Ord⸗ nung bringe: Ich wuͤrde ſonſt nach Valentini Mufto Mufcor. in denen In⸗ dianiſchen Rapporzen (Num. LII. Tab. VIII. p 109.) dieſes Gewaͤchſe amarau⸗ thum Saxeum genennet haben, welches der Structur nach ſelbten einigermaſ⸗ fen. gleichkommet, allein es mangeln dieſen die runden Loͤcher, ſo eine voll⸗ kommene Spitze abbilden. Deßwe⸗ gen es naͤher kommet der Retepora Im- perati, fo Mormius in Muf: (Cap. 35. p. 235.) oder dem Kericulo marimo, ſo Va. lentini l. c. (num. IX. p. 116.) beſchrie⸗ ben. i Wie ich denn noch beybringe ein ander weiſſes Corallen⸗Gewaͤchſe fo wie ein Bund gedreheter Frantzen aus⸗ ſtehet, dergleichen mir ſonſt auch nicht leicht vorgekommen: Über alles die⸗ ſes mag ich meine Reflexiones nicht weiter anſtellen, ſondern melde was andere Rerum naturalium Scrutatores hiervon raiſonniren: Da ſchreibet Eduard Luidius in Litbopbylacii Britannici Jebtyograplia (Epiſtol. 1. p. 101.) „Na- turam artem. imitari plane anile eft cre- „dere. Der beruͤhmte cherr Cbriian Gabriel F/fcber laͤſſet fid in feinen Nozis und Animadperſionibus ad Caput Plinii 35. L. IX. Hiſtor. Nat. (num. 52. pag. 519.) ſo zu finden in den Aus Erudit. Lipſiens. (An. 1733. Menf. Nov. pag. 487.) alſo * vernehmen: „vis plaftica animz, ho- „dierno ſeculo melius informato, ſpe- „ctrum naturz eft, operatio ejus jure pro »Ggmento, ejusque lufus feu comoedia ! Der⸗ gleichen auch zu leſen in 7o. Tac. Scheuch. geri Herbario diluviano( edit. noviſſ. pag. 5.) „Parum autem vel nihil relinquetur Ar- „chaeo, parum Idæis, in Atmoſphæra en e e quz adeo tenui ni- - ,tuntur pede, adeo decurtatis funt alis, „& deplumes, ut vix incedere, nedum in »libera Aura volitare; nedum in terræ po- „ros fefe infinuare, rudimenta fua ex- »pandere poffint. Parum id genus Diis y tutelaribus aliis, ignorantiæ vel pervica- E eic 183 Erſter Abſchnitt zwey und zwantzihſter Atticke. 184 „ciæ in erroribus femel receptis, Alylis, „Syſtematis ambitum exteníam & undi- „Dei eft hic labor non Atomorum Epi- „que diffufam recurrunt; alii ad de- „curearum, nullo ordine invicem Oc- »cantatum mundi fpiritum, effectuum cutlantium, non Idearum Platonica- | „omnium dire&orem , quem dii» us ra- "rum, non facultatum ſcholaſticarum. tione, judicio ac pre meditoriogé pol- „Oculatum nimis eſt hoc Seculum, quam „lere fingunt, alii ad Archa um, — ju ineptiis. hujusmodi fibi fucum fie- »feu architectum, qui varias fig „ri patiatur. Und in denen £pbem.|,met, & cui etiam e pet Nat, Cur. (Dec. IL. An. VIII. Obferv. | „tem idfeributr, di alii ad id foris — 4 149. pag. 313.) ſchreibet Herr Jeb. ac. | ftantiales, qui prater verba — „Hagnerus Unde hec fiant M „nos Ontofophicos f. Metaphyficos vad animam mundi, per vaftiffimum aliud crepant, qui res naturales vac nn 2 „mundi, ne dicam totius creaturarum | „plicant; &c. 6 2 Aic is —— Erie Abſchnitt, Drey und zwantzigſter Artickel. d Vun ſonderbaren Eryſtall⸗Gewaͤchſen. — d Naturalium Scriptoribus, welche %% pag. 940.) Job. Jonſlonus in Thavuatogr. | $t (y aud Grpftall: Ob nun bo» | 2 her bey denen Alten rerum |] N der Griechiſchen Sprache bald zerſlieſſet, fo gehoͤret ſtarck Feuer i Drift eee Eyß, und den Ge Wa : all zu ſchmeltzen; welcher hierdurch ſelbſt zu einem Glaſe wird: 1b wenn man mit Stahl daran auralium Scriptoribus, welche 12 ſchlaͤget, fo ſpringen Funcken davon. Aldrovandus in Muf. Metall. (Lib. N. w im ben &pf gar nicht ubt 1 * 3 en: Nun iſt zwar bekannt; daß Natural. (Claff. IV. Cap. XIX.) recenſiret, xr. Schnee bey groſſer Kaͤlte in 6. it. Tob. Henr. Hottingerus in Deſeriptione Montium glacialium Helueticorum (pag. I.) welche als ein Anhang beygefuͤget de⸗ ben Ephem. Nat. Curiof. (Dec. III. An. eckichten Figuren herab falle, auch der ryſtall offtmals, ſo viel Ecken, aber auch manchmal wenigere und mehre⸗ re zeige: Da aber dieſer von Eyß, IX. & K.) inſonderheit beym Poo Hi. und nicht Schnee, entſtehen ſoll, ſo fte Nat. (Lib. XXXVII. Cap. Il.) der Wahn hen die gefrohrnen Eyß Zapffen auch entſtanden, daß der Cryſtall nichts im geringſten den Cryſtallzacken nicht n will ich hier nichk ausmachen. Es widerſpricht Solus ſchon dieſen allen, anders als hart gefrohren Eyß fcn, | und ob er gleich aus dem me das meiſte heraus geschrieben, ſo hat er doch dieſes fi) nicht uͤberreden laſſen. Gruͤndlicher hat die Generation des Eryſtalls abgehandelt: C Hage. mus in Tract. de l. 51 nc V.) it. die Scriptores, welche ich vielfaͤltig in meinem Promptuario rerum Naturalium i Ariſicial. ( pag. 198.) angefuͤhret. gleich: ich: Ingleichen folgendes ſeltene gewaͤchſe, fo mir ſonſt nirgends vore ommen; dieſes habe aus Hungarn erhalten, ſo aus Ketten formigen Grp» ſtall über und über gantz gleich zuſam⸗ men gewerret und dabey vollkommen durchſichtig ift, (Tab. XII. 4.) ' Ales dens o1 uas Clabula Das andere, welches dem vortreffli⸗ xu, N. chen Anſehen nach fid). recommendi- 4.) ret, ſind die ſo genannten Flores eris Oenipontani, (o von aufrechtsſtehenden grünen Cryſtallen ein Igel⸗Gewaͤchs Nun iſt zwar nicht zu laͤugnen, daß in Ißland und andern kalten Nord⸗ Laͤndern ſehr vieler Cryſtall angetrof⸗ vorſtellen und dem gereinigten vitriol gleich (eben, (Tab. XII. 5.) Weiter bt» (Tabula ſitze aus Ißland, Norwegen, der XIL N. fen werde; Es mangelt ſelbiger aber S auch nicht anderwärts ſondern in de⸗ nen Saͤchſiſchen Gebuͤrgen / in Sun atn; Boͤhmen / Franckreich, Ita⸗ lien, Spanien / in der Schweitz, ja ſelbſt in unſern Schleſien ift in oie [en Orten (vid. Volemauni Sil. ſubter. (Cap. I. $. 7. pag. 17. feqq.) ſelbiger zu finden, inſonderheit fino zu Priborn im Briegiſchen Fuͤrſtenthum gele⸗ gen, gantze Felſen dichte damit beſe ⸗ tzet: Da die aͤuſſere warme Lufft, noch die Tieffen en daß es da frie⸗ re; Ja ſelbſt in warmen Weſt ^ In⸗ diſchen Laͤndern, wo gar kein Eyß zu ſehen, findet man dieſen in Überfluß. Wie denn auch in folgenden der Cry⸗ ſtall von dem Eyß gaͤntzlich unter⸗ ſchieden. Denn da dieſes von der Lufft expandiret, oben auf dem Waſſer ſchwimmet, (o ſincket der Cryſtall un⸗ ter; it. da das Eyß von der Waͤrmbde chweitz ꝛc. die groͤſten, oben, auch 5.) auf beyden Seiten zugeſpitzte reineſten Cryſtall Zacken, darunter welche von drittehalb Pfunden ſchwer ſind, zu⸗ | fammen abet über 160 durchſichtiger vielfarbiger Cryſtall⸗Gewaͤchſe, bat unter verſchiedene mit Marcaſit, Haar⸗ Silber, Glaß⸗Ertz, Gaͤnſe⸗Koth 10, eingeſprenget ſind. Gar was ſonder⸗ bares ſolte es heiſſen, mit einem Stuͤck Grpftalf, fo mir unlängſt aus dem Hoch ⸗ Graͤflichen Proßkauiſchen Cabinet, (dahin es nach dem Tode des Herrn von Loͤwenſtaͤdt kom⸗ men,) zum Kauff offeriret, und davor viel Geld prætendiret wurde, ſo man eine Diamant « Mutter nennete; da ich aber dieſen Stein examinirfe, be» fand ich, daß es nichts anders als ge⸗ gluͤeter, und durch kalte Lufft geſpreng⸗ ker Cryſtall ſey, fo mit jeden nachzu⸗ machen iſt. Zum wenigſten kan die⸗ 35 3 ſes 187 Erſter Abſchnitt , Drey und zwantzigſter Artickel. 188 ſes melden, daß dergleichen Cryſtall konne bereitet werden, der das Waſſer ein vortreffliches Aus ſehen giebet, in⸗ dem die Riſſe meiſt lauter kleine in Stein verwandele, allegiret Herr D. Chriſl. I ic 22 experimental prifinata triangularia formiren, die Ob aber Bocks Blut, Gaͤnſe⸗Koth in D och Milch allein dem Stein allerhand Jau, nach diverſen Lagen, ſondern 2 7 77 , ſehen kein Ende aller Regenbo Farben geben. * phil Sonſten beſitze auch cchleniſche Ka) - Steine, fo den gemeinen halb⸗ durchſichtigen Kieſelſteinen nicht un⸗ gleich ſehen, wenn aber die aͤuſſe Haut herunter, und fie brillantixet wer⸗ den, uͤbertreffen fic allen Crpftall an der Durchſichtigkeit. Worber Ry fónnte noch verſchiedene Ge⸗ 1 t hoͤhern ra Oel und Eßlg gekocht, dazu nod) 9 von einer Ziege gemiſchet werd fic, fo man allein mit Ey (i geft ni AG. Medic. & Philof. Hafnienſ den dergleichen geſchliffene Glaͤſerne ches Spiel der Natur (daß ich mit dem Autore rede) in zweyen Cryſtall⸗ n vorgeſtellet worden, darinnen erge und lachen mit Baͤumen und Haͤuſern befcet, ja gantze Landſchaff. ten zu ſehen ſindz. | ts — rn Artic. —— wSvurffSrttut geben laſſe, darinnen 19 1 Erſter Abſchnitt , Vier und zwantzigſter Artickel. AxRTIcvIVSs XXIV. | Von Edelgeſtein⸗Muttern / oder von Edelgeſteinen, aus was vor einem Grunde fie gewachſen. jos | e haben Ihro Roͤnigl. „lichen Belegens eines ſolchen fuͤndi TS Maj. von Pohlen und „gemachten Bruches aber, und s MS) Cbuc Sür(tl. Durchl. zu „hierauf ferner anzuſtellenden Arbeit, j Sachſen Fridericus atuguflus vſoll er fid). bey dero Berg⸗Gemach im Anfang des 1733 ſten Jahres, we⸗ „melden, und hierzu beſondere Con- gen der bis hero geſchehenen unzulaͤß⸗„ceſſion auswuͤrcken: Auch ſoll was lichen Aufſuchung und Wegſchaf⸗ »in dergleichen Orten, in Schuͤrffen, fung / derer in ders Ertz⸗Gebuͤrge und „Bruͤchen, Gruben una Fluͤſſen, oder anderwaͤrts fid) findenden Edelge⸗ „auch wo fie auf den Gebuͤrgen, Wald⸗ ſteinen, und anderer Art von Geſſei⸗ „Revieren und Feldern über Tage an⸗ nen, ein Mandat ergehen laſſen, in „getroffen werden mochte; Auf vor⸗ folgenden: | Is her ergangene Taxation zufoͤrderſt an „Wie daß wahrgenommen worden, „Ihro Majeſt. Berg⸗Gemach einge⸗ „daß denen hiebevor ergangenen Ver⸗»„ſendet, und ehe ſolches geſchehen, we⸗ vordnungen, ſonderlich der, zu Chur⸗ „der inn» noch auſſerhalb Landes et⸗ „Fuͤrſt Chriſtiani II. Chriſtmildeſten „was verhandelt werden: Wie denn „Andenckens Zeiten, unter den 19. „auch von ſolchen Wercken, der ge⸗ „Martii An. 1607. ergangenen Befehl „buͤhrende Zehende reguliret und ab⸗ „entgegen, fid) Leute gefunden, welche „geſtattet werden ſoll. Diejenigen nun yſich unterſtanden, die hin und wie⸗ „die fid) geluͤſten laſſen, dergleichen in „der in dem Ober⸗Gebuͤrge, und an | »in dieſem Churfuͤrſtenthum und van⸗ „dern Orten befindlichen, denen Edel „den brechende oder gefundene, eini⸗ vgeſteinen, als Diamanten, Agaten, „gen Edelgeſteinen anderer Orten „Granaten, Chalcedonen, Topaſen, „gleich oder nahe kommende Steine, „Carneolen, Jaſpis, Opalen, Amethi⸗ e ee ne fen, Cryſtallen, und andern mehr, „geboth inn⸗ oder auſſerhalb Landes gleich oder nahe kommende Arten de⸗ „zu verfuͤhren oder ſonſt zu veraͤuſ⸗ „ker Geſteine, fo wohl auch Magne⸗ | ferm, zu verkauffen oder von Obhan⸗ „ten und Perlen aufzuſuchen und zu „den zu bringen, ſollen in 100. Gul⸗ „verſchleppen, und wegzutragen; der⸗ „den Straffe, auch nach Befinden, gleichen auch von denen Bergleuten „und bey wiederholten Verbrechen in und Seiffern, verbothener Weiſe, an | vhoͤhere Zeld oder auchdebens⸗Straf⸗ fib zubringen, und nachmals hin „fe, mit Verluſt der bey ihnen gefun⸗ „und wieder, aud) auſſer Landes, zu „denen Steine, welche durch die Be⸗ „vertreiben. Ob nun wohl Ihro »amfen ſodann einzubringen verfal⸗ „Majeſtaͤt in Gnaden geſchehen lap „len ſeyn i. „ſen koͤnnten, daß die oben benannte So bald. ls dieſer Groſſe Koͤnig pa aufgeſüchet, und zu Tage und Churfuͤrſt Todes verblichen war; „Aebracht werden moͤchten: So Lieſſen dazumal Ihro Königliche „Wolten Sie doch hiermit Allergnaͤ⸗ Hoheit und jetzt regierende Königl. v digſt befohlen haben, daß, wer der⸗ Majeſt. von Pohlen Auguftus Ill. nod) in dieſem Jahre dieſes Edict wiederum „gleichen zu thun geſonnen, des Auf⸗ vſlichens halber bey dem Berg⸗Amte, „an deſſen Bezirck die Gegend, wo er „fſuchen will, gelegen fid) zufbrderſt | fth „melden folle," und ſich einen freyen bod) eine gewiſſe Zeit, wie lange ibm zu ſcharffen erlaubet, zu ſetzen: In „Ansehung des nachmahligen ordent⸗ 191 dieſes gewiß, daß fic mit denen Boͤh⸗ miſchen uͤberhaupt in keine Verglei⸗ chung kommen, ja ſelbſt verſchiedene Schleſiſche denen Saͤchſiſchen vorzu⸗ ziehen ſind: Deßwegen Sallinus in Miſcell. Regn. Bobem. (Lib. I. Cap. XXIX.) von denen Boͤhmiſchen Edelgeſteinen geſagt: Daß die Kuͤh⸗Hirten offt nach der Kuh einen Stein wuͤrffen, der vielmehr werth als die Kuh ſelbſten ſey. Das unvergleichliche Cabinet von geſchliffenen Schleſiſchen Edelge⸗ ſteinen, fo der curieufe Herr Primarius Kopiſch in Landeshut geſammlet, und nach ſeinem Abſterben, der be⸗ ruͤhmte Herr Rector Gottlob Krantz ſeel. allhier, auf die Eliſabethaniſche Bibliothee durch Zuſchuß guter Freun⸗ de vor 300. Nthlr. erkauffen wollen; Nachmals aber Herr D. chahn Me- dicus in Schweidnitz erſtanden, gibt hiervon den kraͤfftigſten Beweiß. Noch mehr die ZEftimation der Boͤhmiſchen Edelgeſteine, und unter dieſen die Granaten, ſo denen Orientaliſchen und allen andern mit Recht vorgezogen werden: (vid. Bobusl. Balbini Mifcell, Hift. Regn, Bobem. Lib. I. Cap. X XXI. pag. 77.) 2 man haͤlt fic vor der Alten ihren Larbuncul,/ welcher bey Nacht leuch⸗ ten ſolle, und durch die hefftigſte Ge/ walt des Feuers die Farbe nicht ver⸗ liehret; Deßwegen er bey ihnen vor den koſtbareſten Edelgeſtein gehal⸗ ten worden, der fo gar hoher als der Demant an Werth zu ſchaͤtzen fep. Boͤhmiſche Granate, wenn ſie die Groͤſſe einer Orientaliſchen von 2. Fthlr. haͤtte, über 1200. Rthlr. an Werth ſeyn, und eine von erſteren vor 4. Reichs ⸗Thaler 16000, Nihlr. gel⸗ ten. Es ſind ſelbſt von Wien aus, groſſe Boͤhmiſche Granaten, ohn ner laͤngſt bey mir geſuchet worden, und chen ſſe E Lapia. haͤtte man gerne einen fo die Groͤſſe eines Pfennigs gehabt vor S0. Rthlr. tr bezahlet, wenn nur einen von dieſer Gröſſe beſeſſen oder haͤtte anſchaffen koͤnnen. Schon Kayſer Rudolph, I1. Glorw. And. haben gar ſonderbar die groſſen Boͤhmiſchen Granaten in Werth gehalten, und vor eine, ſo ei⸗ ner Haſel⸗Nuß groß, fo viel offerixet, f als ein Orientaliſcher Rubin von die⸗ ſer Groͤſſe im Preiſſe (eom wuͤrde; Da nun Anu. de Boot (in Hifl. Gema. & ) PR $ 11 (KC A Er (Tec Abſchnitt, Vier und zwantzigſter Artickel. Ja noch vor jego wuͤrde md nr 192 Lapid. pag. 147.) die Rubine, wenn fie rein und groß fallen, am Werth bt nen Orientaliſchen Demanten gleich achtet; Und Herbertus de jager noch vorziehet: (vic. Mich. Bern. Valentini Muf. Muſcor. poft. Volum. L Oſt- India⸗ niſche Sendſchreiben pag. 103. Auch von einem dergleichen groſſen Rubin Garcias ab Horto (Lib. II. Aromat. & Simpl. Hifler. Cap. XLIX.) oder fo Carat gewogen, referiret: daß der Í in Pecan 32. Pfund Goldes davor be⸗ zahlet, welches nach Portugieſiſcher Muͤntze 2000. groſſe Stuͤcke Gold oder Ducaten, jeden von 10000. Rees ge⸗ rechnet, ausmachet. So ſiehet man billig hieraus die Aſtimation derer groſſen reinen inſonderheit der 250» miſchen Granaten; Noch mehr aber beym de Boot l. c. (pag. 157.) da die tze Taxa auscalculiret wie groß und ſchwer ein Böͤhmiſcher Granat von einem bis zu 45666. Rthlr. ſeyn muͤſ⸗ ft: Da nun die Saͤchſiſche, Schleſi⸗ ſche und Böhmiſche, wie auch Orien- taliſche Edelgeſteine in ziemlicher An⸗ zahl rohe und geſchnitten befitscfo will allhier kuͤrtzlich melden, weil ſie die Tinctur oder Farbe von denen Metal⸗ len oder Mineralien haben ſollen, in was vor einer Marice die rohen Gem- mas angetroffen, ſo bey der Generation das meiſte Licht geben konnen. Den Anfang mache ich von Gra⸗ naten, oder continuire vielmehr, um⸗ ſtaͤndlichere Nachricht hier von zu ge ben: Herr Joh. George Greiſelius be- rühmter Profeffor Anatom. zu Wien ſchreibet im Ephem. Nat. Curiof- (Dec l. An. II. Obf LXXVIII. pag. 146. ) daß ei⸗ ne Meile vom Joachims Thale ein gantzer Berg von einer Granaten minera angetroffen wuͤrde, da der Zent⸗ nt uar Untzen Silber halte; wel⸗ rt ſchon Jeb. de Lacs (de mm. pag. 19.) beníemet ; die Vor⸗ effl len aber, welche durchaus rein und das Feuer ausſtuͤnden, wuͤrden nicht weit vom Toͤplitzer Bade, nahe der Elbe von denen Bauren auf de⸗ nen Aeckern geſammlet, ohne ankle⸗ benden Sand, oder davon worinnen ſie geſtecket: Ich habe daher eine Taf⸗ Xfommen, fo aus Argyrite oder tfc: Katzen Silber oder Sil⸗ ber⸗Glimmer beſtehet, darinnen zer⸗ ſtreuete groſſe und kleine Granaten her⸗ 195 Erſter Abſchnitt, Vier und zwantzigſter Artickel. 194 hervorragen, noch mehrere aber dar⸗ ten, ſo als ein ſonderbares Andencken innen verborgen liegen; Und zugleich æſtimire. s bey andern Stuͤcken obferviret, daß je | Weiter beſitze eine Boͤhmiſche aus⸗ weiſſer das Katzen ⸗ Silber, je Licht⸗ geſchlaͤgelte Granate einer Bohnen rother oder ſchoͤner befinden ſich die groß, darauf erhoben die Mutter⸗ Granaten, da die andern ſchon mehr Gottes mit dem Chriſt Kindlein vor⸗ undurchſichtig und ſchwartz fallen, trefflich geſchnitten, und iſt die Arbeit und Letztere faſt denen gleichen, ſo aus deſto ſeltener und hoch zu achten, weil ber Schweitz und zwar von dem =. der Stein ohne den Demant der haͤr⸗ Gottbards - Berge erhalten, welche alle | tefte iſt. Sonſt beſitze ſchone, Rau⸗ von dem Lapide Ammochryſo oder $a» | ten» maͤßig und brillandirt geſchnittene tzen⸗Gold und Gold⸗ Glimmer gantz Boͤhmiſche Granaten, ſo an Feuer umgeben, auch als Haſel⸗Nuͤſſe groß denen Orientaliſchen Hyacinthen ſehr ſeyn; Welche Carol. Nic. Langius in Hi- nahe kommen, und, um daß ſie mehr Hor. Lap. fia. Helvet. (Part. II. Cap. I. Tab. durchſichtig werden, faſt alle ausge⸗ III. Lit. A. pag. 24.) beſchrieben und in ſchlaͤgelt: it. Orientaliſche die ſchon Kupffer gebracht. Die Preußiſchen mehr Wolcken oder Unrath in ſich in ungarn fino Kohl⸗ſchwartz und haben, oder zum wenigſten ins Pur⸗ ſehen der Zinn⸗Graupe faſt gleich, pur⸗ ober Blau⸗rothe fallen. fino auch, wenn fie noch fo duͤnne ge Als das ſonderbareſte und vor⸗ ſchnitten oder ausgeſchlaͤgelt, zu kei⸗ nehmſte Stuͤck unter den Edelgeſtei⸗ ner Durchſichtigkeit zu bringen. Ein nen, (o auf behalte, æſtimire eine Des gantzer Berg von einem harten ſchwar⸗ mant Mutter, ſo eines Fingers lang zen Steine iſt auch bey Schmiede | uno zwey quer Finger breit ift: Dieſe berg anzutreffen, der mehrere Gra» beſtehet ſeitwaͤrks aus kleinen durch⸗ naten als Stein in ſich haͤlt (vid. ſichtigen Cryſtallchen, oberwaͤrts aber, Schwenckfeld l. c, pag. 17g.) dennoch hin und auf der andern Seite, ſind Laus und wieder mit kleinen Blaͤtchen von ter halb durchſichtigen Cubi von der Katzen ⸗ Silber ausgeſchlagen; und Groͤſſe eines Nagels am kleinen Fin⸗ wenn er zerſtuffet, fo iff die gantze Su- ger zuſammen geſetzet, auf dieſen nicht perficies damit beleget, fo auch Silber⸗ aber alſo auf denen Cryſtallen, ſitzen haltig ſeyn ſoll. Im Freywaldiſchen, eckichte Spitzen, oder etliche 100. klei⸗ unweit dem Boͤhmiſchen Dorffe fino neOrientaliſche Diamante ſo das ſchoͤn⸗ groſſe Stuͤcke Steine wohl Zentner | fte Feuer haben; (Tab. XII. 6.) Und (Tabula ſchwer voller Granaten zu finden, die da die Probe machen laſſen, daß die Xtt. N. fid) aber nicht ſchleiffen noch bohren Steinſchnei der ſtatt Demant Pulvers 6.) laffen (vid. unſere Sammlung von (womit ſie dieſe und andere Orientali- Natur und Medicin- Geſchichten (VI. ſche Steine nur zwingen tónnen,) da⸗ Verf. An. 17 18. Menſ. Dec. Clatf. IV. Art. von genommen und klein gemachet, V. pag. 1979.) ; haben fie eben, mit Oel gemenget, den Auſſer dieſen melde, daß einen vor⸗ Effect im Schleiffen davon gehabt. trefflich gearbeiteten vergoldeten Be Wenn ich nun u de Boot Hiſl. Gemm. cher beſitze, fo gantz mit ſilberner Fili- | E Lapid. und Job. de Laet de Gemmis & gran- Arbeit uͤberzogen, darein zugleich Lid. T'itul. de adamantibus, und att geſetzet über 500. der ſchoͤnſten Rau⸗ dere mehr mit bemeldeten conferire, fo then⸗formicht geſchnittenen Böͤhmi⸗ wird man abnehmen konnen, daß fie ſchen Granaten, wie groß und kleine meiſt wie Cryſtallen auf Steinen ſi⸗ Erbſen; fo Ihro Thur: Fuͤrſtl. | gen, und die Malacciſchen, fo kebolu- Durchl. job. George I. zu Sachſen dos daſelbſt heiſſen, Wuͤrffel⸗formicht meinem Aelter⸗Vater D. Hlveſero waͤren, oder auf wuͤrfflicht zuſammen Kundmann nachdem er, wegen der Ev⸗ geſetzten Steinen generiret wuͤrden, angeliſchen Religion aus Boͤhmen vid Laec (1. c. pag. 4.) Nun handelt entweichen muͤſſen, in Dreßden da zwar Mart. Zeilerus in Opere fuo Epifto- er das erſte mal, bey dem Chur⸗Fuͤrſt Ic (Part. II. Epift. 533. & in Manuali geſpeiſet, und zugleich zu ſeinem Leib⸗ | Parc I. pag. 54.1.) von Demant⸗Mut⸗ Medico und Hof Rath auf und at | tern, inſonderheit beſchreibet und ruͤh⸗ genommen worden, geſchenckt erhal⸗J met die Engliſchen: Neben. Gre in i N Mufce 195 Mufco Regal. Societ. Londinenf. (pag. 275.) Bobusl. Balbinus Mifc. Regn. Bob. (Lib. I. Cap. XXX. pag. 75.) die Boͤhmiſchen: Petr. W'olfart. Hifl. Nat. Haff. Infer. (Part. I. Tab. I. fig. .) die Heßiſchen: Carol. Nic. Langius in Hifl. Lap. Figurat. Helvet. die Schweitzeriſchen: Und andere Autores welche von andern Laͤndern: (vid. mein Promtuar. rer. Natural. & Artificial. pag. 190. feqq.) Alle aber melden, daß fie keine Doe ber Haͤr⸗ tc wegen, wie ich angeſtellet: Sondern von denen Engliſchen geſtehet viel⸗ mehr Camdenus in Britammia, wie Job. de Laét l.c, (pag. 8.) daraus referiret; daß ob ſie gleich denen Indianiſchen am Glantz gleich kaͤmen, fo wichen ſie doch dieſen ſehr weit an der Haͤrte, derglei⸗ chen andere ebenfals von denen ih⸗ rigen zugeſtehen. Weiter beſitze eine recht ſchoͤne Boͤh⸗ miſche Demant⸗Mutter, da der Grund gelbicht, die Steinchen aber darauf hell durchſcheinen, als wenn ſie ge⸗ ſchliffen waͤren. i. Vor etliche 20. Jahren wurde eine Rede unter dem gemeinen Volck in Schleſien, aleich wie vor etliche 60. Jahre in Boͤhmen/ daß es Deman⸗ ke geregnet haͤtte; Es waren aber die⸗ ſes nichts anders als Stuͤckgen Cry⸗ ſtall ſo der Regen auf den Aeckern ab⸗ gewaſchen, und alſo ſichtbar gemachet (vid. Balbinus l. c. pag. u7.) Inſonder⸗ heit 74. 400. (Differt. de pluvia prodigiofa.) Noch habe von Herrn Scbeuchzern uͤberkommen einen uarodamantem Hel. vericum, f. pyramidal wie ein Cryſtall oder vielmehr Frauen⸗Eyß durchſich⸗ tig ausſiehet, welcher, wenn er im Feuer einige Zeit gegluͤet, bis er recht kalt wieder worden, wie faul Holtz leuchtet: Damit bie Obfervationes an⸗ geſtellet: Robert. Boyle in Experimentis de Colorius: Unſern aber hat beſchrie⸗ ben Herr 70b. Jac. Scheuchzer in le Clercs Bibliotbeque cboiſi (Tom. XVII. pag. 192.) it. zugleich mit abgebildet, Zr. in ſeiner Meteorol. & Oryctograpb. Helvetica (Fig. VI.- X. pag. 139. ſeqq.) Von der Matrice derer Schmarag⸗ den hat Weopbraſtus in Lib. de Lapidi- bus (welches voran geſetzet J. de Lact Lib. de Gemmis & Lapidibus) pag. 20. folgender Maſſen geſchrieben: ,,Sma- „ragdus videtur ex Jafpide nafci; Siqui- „dem ajunt, inventum aliquando in Erſter Abſchnitt, Vier und zwantzigſter Artickel. 196 »Cypro lapidem , cuius — dimidium »Smaragdus erat, dimidium autem Ja- »fpis: uti nondum plane mutatus ab aqua; eft autem aliqua opera neceffaria „ad claritatem illi conciliandam, initio „enim non eft admodum clarus,,, Daß aber dieſe, wie glaubwuͤrdiger, nicht aus Jafpis generiret wuͤrden, weiſet ein ſonderbar Orientaliſches Schma⸗ ragd⸗Stuͤfflein, welches einer Haſel⸗ Nuß groß, ſo inwaͤrts aus weiſſen Stein beſtehet, auswaͤrts aber von glaͤntzenden Gold. Marcaſit gantz uͤber⸗ zogen ift, da heraus zwey fuͤnffeckich⸗ te n Strahlen oder Scriz, einer Feder Spuhl dick gehen, ſo gantz hell und durchſichtig, und von der ſchoͤnſten gruͤnen Farbe ſeyn. Unter denen Purpur oder Violet- farbichten Edelgeſteinen, iſt der vor⸗ nehmſte der Amethiſt, dieſer iſt offt halb Cryſtall und iſt, oder die blaue Farbe verliehret ſich gaͤntz⸗ lich in die hell⸗durchſichtige: Von et nem dergleichen Steine, ſchrieb der Koͤnigliche Daͤniſche Hof ⸗ Medi- cus Monſ. Meerfort von openha⸗ gen, an Herrn Joh. Heinrich Lin cke in Felpyig folgendes: Wie daß er aus Ißland einen ſechseckichten Eryſtall bekommen, zwey Glieder von einem Finger lang, ſehr hell und klar, der oben auf dem Gupffel eine Couleur haͤtte wie der ſchöͤnſte Amethiſt, fo in deſſen Kunſt Kammer anzutreffen ſey (vid. Breßl. Nat. Geſchicht. (XXXII. Verf. An. 1725. Menf. April. Cl. IV. Art. XVI. num. 3. pag. 433.) Oben auf ei⸗ ner groſſen, dergleichen ſechseckichten forne ſpitzigen Stria Cryſtallina ſind 6. Wuͤrffel von Amethiſten angeſetzt; da unterwaͤrts ein derbes Silber⸗Ertz das Fundament von allen abgiebet: Aus einer andern durchſichtigen Cry⸗ ſtall⸗Druſe protuberiren lauter durch⸗ ſichtige Grpflallen, und zwiſchen die⸗ ſen die ſchoͤnſten fuͤnffeckichten Ame⸗ thiſt⸗Strahlen: Eine andere Druſe, hat auf der unterſten Lage Cryſtall⸗ Spitzen, auf der oberen lauter kul⸗ pichte Amethiſten, ſo je naͤher ſie zu Tage kommen, je farurirf blauer fie ſind, und unterwaͤrts fallen fie immer weißlichter. Von Motſchen beſitze einen ZEritem, fo in der Cavitaͤt Ame⸗ thiſten hat, wie dergleichen beſchrie⸗ ben Job. de Laet de Gem. & Lapid. (Cap. V. pag. 26.) 197 nen Stelen fo weich, wie & nen Stellen fo weich, foie Kreyde zu kratzen. Was die gechnittenen Ori- entaliſchen Amethiſten anbelanget/ ba be faft keinen ohne Wolcken angetrof⸗ fen, verſchiedene Europaͤiſche als Boͤh⸗ miſche und Saͤchſtſche, wie auch Heſ⸗ ſiſch, aber fino halb Eryſtall und halb Violet - blau. Von welchen Edelge⸗ ſtein ir. dem Saphir wie auch Topas bekannt iſt, daß im Feuer ihm die Far⸗ de zu benehmen; ſo daß er hernach in. ſonderheit der Amethiſt, von dem De⸗ mant ſchwer zu unterſcheiden, dennoch der Pleiß ſehr herunter faͤllet, ſinte⸗ mal ein Demant von 18000. Ducaten und ein dergleichen Stein von dieſer Corpulenz, nicht mehr als 200. thlr. pfleget taxiret zu werden. Der Orientaliſche Topaß iſt mehr gelb oder Gold⸗Farben, da der Euro⸗ paͤiſche ſchon mehr blaß, und ins ſchwaͤrtzliche faͤllet. In alten Zeiten hat man davon ſchon fo groſſe Stuͤ⸗ cke gehabt, daß man gantze Statuen wie der uſinoe des Prolomæi Philadelphi Gemahlin davon von 4 Ellen verfer⸗ tigen koͤnnen. Eben ſo haben Ihro Excellentz der hieſige Herr Cammer Præſident 0 6 re von Schaff⸗Gotſch aus groſſen Stuͤcken Topaß, ſo auf der Herrſchafft AKuͤhnaſt bey Hirſchberg gebrochen worden, ſonderbare Trinck⸗Geſchirre mit denen groͤſten Koſten verfertigen laſſen; So bey Ihro Excell. deſſen Herrn Sohne als hieſigen Herrn Ober⸗ Amts ⸗Directore heilig aufbehalten werden. Den ſchoͤnſten rohen To⸗ paß, fo beſitze iſt eines kleinen Kindes⸗ Kopff groß, und ein ordentlicher run⸗ ter Handſtein darinnen, weil auf ei⸗ ner Seite was herunter geſchlagen, er zwar gaͤntzlich durchſichtig ohne Bruͤ⸗ che, doch inwaͤrts eine Landſchafft wie Silber zeiget, welche aber nichts an⸗ ders als heller Eryſtall ift, fo Baͤume und ſchoͤne Profpecte vorſtellet. Der Ißlaͤndiſchen Cryſtall⸗ Strahlen gleichende Topaß mit einer Spitze, ſo hinterwaͤrts, wo er geſeſſen, einen Churfuͤrſtl. Durchl. von M allhier vor dieſen Preiß erkauffet haͤt⸗ Leopold Graf Erſter Abſchnitt, Vier und zwantzigſter Artickel. 199 pag. 26.) Noch kan zeigen eine Scheibe von Ametyiſt eines Hand⸗Tellers groß, ſo oberwaͤrts voller Schrecken ſſt oder gantz bruͤchichter Amethiſt, auf der andern Seite aber Cryſtalliniſch, $ ft einicht/ der auf verſchiede⸗ weiſſen harten Stein vermiſchter zei⸗ get, iſt gleich dem Fluori ſubnigro Scheutbzeri (vid. Natur⸗Geſchicht. Part. III. pag. 57.) Sonſt kan wohl roerley geſchliffene Topaſe zeigen, da verſchie⸗ dene recht ſchwartz⸗ gelb ſeyn, und die Spaniſchen denen Orientaliſchen am gleichſten kommen. Inſonderheit mel⸗ de, daß mir vor einigen Jahren zum Kauff vor 200. Rthlr. offeriret wor⸗ den, ein groſſer ovaler und Rauten⸗ maͤßig unterwaͤrts zugeſchliffener To⸗ paf, obertodrté erhaben mit dem Bild⸗ nif. Poppee geſchnitten; welchen Ihro ayntz ten; Wenn ſich jemand unterſtehen wollen, das erhabene Bildniß zum Deckel zu einer Tabaquiere abzuſaͤ⸗ gen, und aus dem unterſten das Cor- po zu formiren. | TM Von andern Edelgeſteinen, die oot» hergehenden nicht zu vergleichen, mel⸗ de erſt von denen meinigen Malachiten fo Licht gruͤn, daß welche mit vielen weiſſen Linien durchzogen, und eine in Grund gelegte Veſtung vorſtellet; ein anderer mit gantz ſchwartzen Flecken beſetzt; und noch ein anderer in der Mitten einen Fleck vom blauen Lápi- de Lazuli, doch ohne glaͤntzende Marca⸗ ſit· Flaͤmmchen præſentiret, und rohe genſeiniglich lauter Wartzen und klei⸗ ne Huͤgel vorſtellet. | Der Lapis. Lazuli je dunckler⸗ blau er ift, und je mehr er Gold glaͤntzende Puncta in ſich haͤlt, deſto ſchoͤner faͤllt er in die Augen: Ich beſitze aber auch welche, die gantz bluͤmerant, und mit vielen weiſſen Stein vermiſchet ſind, und dieſe gleichſam noch vor unreiff gehalten werden. Von denen Carniolen iſt die Matrix ein weiß ⸗ bruͤchichter harter Spath, oder gelbichter Feuerſtein, anderer iſt gantz mit rothen und weiſſen Flecken und Linien durchzogen, und przfenti- ren foͤrmliche in Grund gelegte Fe⸗ ſtungen, mit Circum- und Contravalla- tions- Linien, fo alſo vor einen Sardo- nych pfleget gehalten zu werden; bt» rer Achaten, Jaſpiſſe und Chalcedone, ſo ſehr gemein, und in vielerley Art Geſtelne von allen Farben brechen, zu Na geſchwei⸗ Ll 199 Erſter Abſchnitt, Vier und zwantzigſter Artickel. 280 geſchweigen: Nur noch kuͤrtzlich zu gar der weiſſe Kalck Stein den Tur⸗ erwehnen der Tuͤrckiſſe, welche in ckiß voͤllig penetriret, und in der Mit⸗ Taffeln in Hungarn zu Herrn⸗Grund ten ein dergleichen Auge aufweiſet. über einen weiſſen Kalck⸗Stein ange. Wer aber anderweitige Na troffen werden: Wie denn auch Per⸗ von Edelgeſteinen begehret, denen re⸗ ſtaniſche beſitze, die eben dergleichen commendiren wir unten geſetzten Au- Fundament haben, und einen, da fo tores (^) welche theils ſehr vpn | EX. (0 Die Edelgeſteine haben gelehrt beſchrieben, offtbemeldeter anſelmus Boetius de Root in Hiſto- tiaGemmar. & Lapid. Libr. II. it. Job. de Lat de Gemmis Lib. II. Und noch vor Camil- lus Leonardus in Speculo Lapidum, Job. Kentmannu: in Nomenclatura foſſilium Titul. IX, fol. 46-53. Georgius Agricola in Natur. Foffil. Libr. VI. pag. $$7-622. Garcias ab Horto in Aromatum Hiftoria Lib. I, Cap. XLVII. -- LVIL. pag. 82. feqq. Mufeum Calceelar. Ve- ronenſe Sect. III. pag. 207-247. Job. Hug. Lintfthottanus Ind. Oriental. Part.IV.Cap.XLI- XLVIL pag. 82. feqq. /. Aldronandus in Muf. Metall. Lib. IV. pag.884. Frrandut Imperatus Hiftor. Natur. Lib, XXII. & XXIII. pag, 662-716. welchen beyzufuͤgen 0/. Por- mius Muf. Lib. I. Cap. XIV-XIX. pag. 92-112. Erafm. Francifci im Oſt, und CIBeft «yn» dianiſchen Luſt⸗Garten, Part. II. pap. 1213-1240... ob. Kunckelius in Arte vitraria experi- mental, Part. II. pag. 97. Eman. Konig in Regno Minerali Sect. III. Georg. Everb, Rump ius Amboin. Rarit. Kammer, Lib. III. Cap. pag. 281.feqq. Cue in Hift, Gem- mar. Gallice fcripta, quz excerpta legitur in Henrici Oldenburgii Act. Philofoph. Soc. Reg. in Angl. An. 1667. pag. 37. ſeqq. it. Cafp. Gotibold. Ten: fcb in Differt, de Gemmis Lipf: hab. Vornemlich bat von der Erzeugung der Edelgeſteine gehandlet Georgius Baglivius Operum. Differt. V. pag. $03. feqq. it. Georg. Hier. Velſcbius Obſerv. Fhyſ. Medicar. He- catoſt. I, Obſerv. XXXVIII. pag. 51. | Sonderbare figuritte Edelgeſteine, haben in Holtz⸗Schnitt oder Kupffer vorgeſtellet und beſchrleben: bf. Aldrovandus in Muf. Metall. Lib. I V. Tab. I. II. & IIl. pag. 908. qq. Jab. de Laét de Gemmis Lib. I. Cap. XVIII. pag. 68. & 69. Georg. Hier. Velfebius Obfervat, Pbhyſic. Medic. Hecatofl. I. Obſ XXII. pag. 34. delin. pag. 27. it. Obſ XLI. pag. 87. Erafm. Francifci im Oſt/und Weſt⸗ Indianiſchen Luſt⸗Garten, Part. I. pag. 162. fqq. Frider, Lachmundur in Oryctograpb. Hildesbeimenfi in Præfatione, Tobann. Daniel. Geierus de Mon- gibus Conchiferis Tr. I. $.14. pag. 10. Job. Everb. Rumpbius in der Amboiniſchen Raritaͤ⸗ ten⸗Kammer, pag. 289. 5 0 Die Kunſt Marmor und Edelgeſteine zu mahlen und zuaͤtzen, hat gelehret: arbanaf. Kireberus in Mundo Subterran. Lib. VIII. Sect. I. pag. 42. Henric. Oldenburgius in A8. Societ. Reg. in Angl. An. 166 5. Menſ. Decembr. pag. 4. | „Die zwoͤlff Edelgeſteine in dem Bruſt⸗ Schilde Aaronis hat Epiphanius Epifcopus bes ſchrieben. it. Kircberus in Mund. Subter. Tom. II. Lib. IW III. Se&. III. pag. 83. und bít» ſelben, welcher in der Offenbahrung Johannis gedacht wird, Franeiſt. Rueus untet dem Titul: De Gemmis aliquot, sis praſertim qnarum Divus Jobannes Apoſtolus in fua Apo- calypſi meminit. |] ; T Von denen Boͤhmiſchen Edelgeſteinen, vid. Bobusl. Balbinus Hifl. Regni Bobemie Lib. I. Cap. XXX. XXXI. & XXXll. pag. 75. Von denen Zungariſchen, 4/oy/, Ferdinand. Comer de Marſilli in Danubio Pannonico Myfico Tom. III. Part. V. Sect. * Von denen Crainiſchen, Valbaſſo, in der Ehre des Hertzogthums Crain, part. I. Lib. III. Cap. XXX. pag. 4:8 feqq. Von denen Schleſiſchen, Georg. Anton. Voletmann in Siefra ſubrer- ran. Cap. l. S. 3-22. pag. 13-34. Von denen Saͤchſiſchen Per. Albinus in der NMeißniſchen Berg ⸗ Chronica Tit. XVIII. pag. 143. G. F. Milius in Memorab. Saxon. Subterran. part. II. Relat. I. pag. 1. feqq. Von denen Schweitzeriſchen, Carol. Nicol. Langius in Hiftor. La- pid. Figurat. Helvet. Part. Il. Cap. I. pag. 23. feqq. Von denen Preußiſchen, Georg. Andr. Helwing in Litbograpb. Angerburg. Part. I. Cap. IV. pag. 21. 4 Von Preiß unb Werth der Edelgeſteine, vid. Aut. Boezius l.c. Tbom. Nicola in Be- ſchreibung der Edelgeſteine ſamt deren Eigenſchafften, Preiß und Werth. Rerbertur Jager inOſt· Indianiſchen Send ⸗Schreiben pag. 103. welche zu finden in Mich. Bernb. V. lentini Muſeo Muſcor, nach dem erſten Volumine, Thevese: in ſeinen Reiſen Part. III. Lib. II. Cap. V. pag. 195. Inſonderheit glebet hiervon die beſten Nachrichten Tavernier in ſeinet viertzlg jaͤhrigen Reiſe⸗Beſchrei bung Part, II. Cap. XV. XX. pag. 120-138. Von dem Nutzen und Gebrauch der Edelgeſteine in der Medicin, haben die Alten, als Dioſcorides, Plinius und im Xl. Seculo arbodbus in ateiniſchen Verſen, und noch andere Les | B : me aol tig und folide von Edelgeſteinen ge ſchrieben, andere aber recht viel eins fáltig und aberglaͤubig Zeug de virtu- tibus gemmarum zu Marckte gebracht: Wie ſie nemlich das Gemuͤthe des Menſchen aͤnderten zur Froͤmmigkeit, Keuſchheit, Demuth und andern Tu⸗ ooi reitzten, oder zu allerhand La⸗ ner als die Neuern geſchrieben; denen erſtern f Enceliur, Anf. Boetius de Boot, Job. de Laét &c. Athanaſ. Kircherus Mund, Subrer. (Tom. I. Erſter Abſchnitt, Vier und zwantzigſter Artickel. * 202 fuͤhrten; alle Gefahr andeuteten und abwendeten, die Teuffel vertrieben, tapffer und hertzhafft machten, Reich⸗ thum zuwendeten, bey Groſſen einen beliebt machten, das Hertz, Augen ꝛc. ſtaͤrckten, davon inſonderheit in Caſp. Gotthold Jentích. Diff. de Gemmis Cap. I. $.18. pag. 11. noch mehreres zu leſen. ern als Hurerey und Ehebruch an d (s ch zugeſellet: Conr. Gifuerus, Chriftopb, Libr. VIII. Sect. III. pag.78:) Perr. Pomet in Materialiſt unb Spezer Handler (Part. III. pag. 812-823.) zuforderſt 7h. Bapt. van Helmont Tract. in Verbis, Herbis & Lapidibus magna efl virrus (welcher zu finden in ſeinen Operibus pag. m. 544-052.) Georg. Baglivius Oper. Diff. V. (pag. s 19.) it. Rob. Boyle in Trait. de Orig. & Virtutibus. Gemmar. Sect. Il. pag. 3. - feqq.) Welchen aber fid) mit guten Grund entgegen geſetzet Ant. Mufa. Braffavolus in Exa- mine omfium Simplicium Petr. Poterius in Phar macqpæa Spagirica inſonderheit Serr Job. Fac. Spener in ſeiner Inaugüral- Diff. welche handlet de lfibus Gemmar. ſuperſtitioit. Was vor uͤbernatuͤrliche Krafft aber in denen Edelgeſteinen ſtecken folle, und was vor Aberglauben hierunter verborgen, hat fleißig zuſammen geſuchet: bert. Magnus, de I ir. tutihus Gemmar. Lapid. & quorundam animalium. Thom Nicols in Beſchreibung der Edelgeſteine ſamt deren Eigenſchafften Preiß und Werth (pag. 35. feqq.) it. Ebrifl. Job. Langius de Materia Medica (Cap. IV. pag. 325.) welches zu finden in deſſen Operibus (pag. 277. ſeqq.) sj. iEgicNntido; 9lofubsbonef edic ds — aos roo. e aA Re HR d o RR Vr.os ſonderbar figurirten Edelgeſteinen. Lyffes MMrrandid in Muſco Me- tallico (Lib. IF. pag. 446.) bt ſchreibt ein Steinchen mit rona gebrochen worden, (vid. Ferrand Imperatus Hifl. Natur (Lib. XXIV. pag. 578.) zugeſchweigen. Allein die Edelgeſtelne anbelangen⸗ de, weil ſie nicht alſo leichte, wie vor⸗ hergehende penetrabel, und fid) durch die mineraliſchen Erd⸗Duͤnſte und Saͤffte fárben, und eines oder das an dere vorſtellen konnen, hat es ſchon (cb tenere Bewandnuͤß. Es ſchreibet zwar Plinius Hiſtor. Natural. (Lib. XXXVII.) von einem Ringe, den der Koͤnig yr bus an ſeinem Finger getragen, darin⸗ nen in Achat die neun Muſen alſo tt. abgebildet geweſen ſeyn, daß jede ihr eigen muſicaliſches Inftru- ment gehabt, und Apollo mit der Zit⸗ ter in der Mitten geſeſſen: Welchen aber Kircberus in Mund. Subt. (Tom. Il. Libr. VIIl. Sect. I. fol. 41.) durch Kunſt gemachet zu ſeyn vorgiebt: Gleich wie vor verſchiedenen Jahren von einem zweybruͤckiſchen Achat in denen Zei⸗ tungen viel Weſens gemacht wurde, worauf die 3. Schwediſchen Cronen, unter einer Wolcken geſtanden, als ob ſolche von der Natur abgebildet geweſen: Als man aber die Sache beym Lichte beſehen, befande es ſich, daß alles eingeaͤtzt: Wie mich den hierinnen Künſt⸗ Verſtaͤndige ver» ſichert, daß in t und Chalcedon, wenn ſelbiger nur rein waͤre, und kei⸗ ne Federn haͤtte, ſie alles ſo darauf bringen wolten, daß es kein Menſch vor falſch anſehen wuͤrde: Wie denn ſelbſt bey der koſtbaren Achatnen Schalen in Wien (vid. Lambecius Tom. accurater Abbildung eines Wogels: Pag. 528. drey Kieſelſteine, auf deren einem ein Creutz Degen und Ruthe; auf denen andern benden ein Creutz mit dem Burgundiſchen Wap⸗ pen geſtanden; Und pag. 726. faͤhret er fort noch mehrere, darauf allerhand Thiere und Menſchen abgebildet, ab⸗ zuzeichnen und zubeſchreiben. De⸗ nen die Marmorſteine folgen: Dar⸗ auf das Bildnuͤß Johannis des Taͤuf⸗ fers pag. 757. eines Moͤnches pag. 758. ein Crucifix zu ſehen, denen bis pag. 763. noch unterſchiedene Bilde von Thieren beygefuͤget ſind. Auban. Kir- cherus in Mund. ſubter. (Tom. II. Lib VIII. Sect. I. fol. 1. feqq.) ſtellet in Marmor⸗ ſteinen Marien, auch viele Bilder derer Thiere vor: Gleichwie die cell. Nat. Curioſor. (Dec. 1. An. t. pag. 232. it. pag. 263. feqq.) it. Job. Henr. Seyfried in Me- dulla memorabil. Nat. (Lib. Il. Cap. V. p. 427. feqq.) von vielen ſonderbar figu- rirten Steinen handlen. Zeavius Tr. de Bituminib. (Schol. ad Cap. XXXV. pag. 703 ) Thom. Bartbolinus in. Epiflol, Medi- cinal. (Cent. Ill. Epi. VIII. pag. 31. feqq.) Jonſtonus in Thbavmatügrapb. (Sect. IV. Cap. XVII) Erafzz. Franciſci im QI. uno Weſt⸗ Ind iſchen Luſt⸗Garten (pag. 163.) Mylsus in Memorabil. Sax. ſub- ier. (fol. 47. 50. 74. eqq.) Hermannus in Maslograpb. (Tab. XIII. pag. 227.) Va- lentini in Muſeo Muſcor. Helwing. in Litbo- grapb. Angerburg. (Cl. Il. Sect. I. pag. $4. 'T om. I. pag. 77. feqq. it. Tab. VI. & XL) Frid. Lachmundus in Oryctograpb. Hildes« beim (in Prafat.) 7ob. Dan. Geierus de Montibus conchifer. (Tract. I. $. 14. pag. I. Bibliotb. Vindobonenſſ it. Miſcell. Nat. Cu- rioſ. ( Det. I. 4n. 1. OG,. CXII. pag. 263.) man jetzo nicht allzuſehr mehr laͤug⸗ net, ob nicht die Kunſt der Natur zu Huͤlffe gekommen. Dergleichen liquorem hat Herr 4s Feu zu Paris An. 1728. der Koͤnigl. Academie det Wiſſenſchafften præſen⸗ 14.) und viele andere, geben hiervon auch nicht wenige Exempel: Derer Marmorum Florentinorum, worauf ſich allerhand thuͤrmichte Schloͤſſer und zerfallene Staͤdte abbilden (davon die] tiret, und verſprochen, in wenig Ta⸗ vortrefflichſten Taffeln mehr als einen gen die Probe damit zu machen, nem⸗ Schuh groß beſitze) vid. Por mius in Muf: lich in Marmor und Achat, eines Dau⸗ (pag. 44.) it. Valentini in Muf. Maſeor. mens dick einzubeitzen, und alfo aller⸗ (Part. I. Cap. XXI. pag. $5.) und Pendri. hand Figuren und Farben in dieſe tarum von eben daher, oder ſo bey Ve. Steine zu bringen; Ob er aber ei dieſes 205 Erſter Abſchnitt , Fuͤnff und zwantzigſter Attickel. 206 dieſes præſtiret, habe weiter in Erfah⸗ rung nicht bringen konnen. Daß dergleichen auch mit dem Marmor angehet hat ſchon bekannt gemacht Henr. Oldenb urgius in Act. Anglic. An. 1665. Mení. Dec. pag. 94. | AW Dieſes voranzuſetzen baben mich veranlaſſet die geſammleten von der Natur figurirten Edelgeſteine, welche ich zwar nicht vorziehen, doch gleich rechnen will; So Ans. Boetius in Hiff. Gem. & Lapid (Cap. XXXVII. it. Cap. XCV. und CIL.) oder 2%. Aldrovandus in , Metall. ( pag. 107. feqq.) Job. de Lact. de Gem. & Lapid. (Lib. I. Cap. XVII. pag. 66.) Bebusl. Ballinus in Mifc. Hiff; ^ Regn. Bob. (Lib. I. Cap. VI. pag. 22. it. pag 87.) Job. Dan. Geierus de Montib Conchi-. Fer. (Vrat. I. $. 14. pag. 15.) Frider. Lach. mundus in Oryclograpb. Hildesheim. in Praf. Hier. Velſebius Ober v. Pbyfic. Medic. (He- cat. I. Obf. XXII. pag. 27.) 70. Everb. Rumpbius in der Amboiniſchen Rarz. Kam. (pag. 289.) Mich. Bernb. Valentini in Muf. Muſeor. (Part. II. Cap. VIII. pag. 51. feqq.) Cafp. Gottbold Tentfcb. Diff. de Gemmis (pag. I9. feqq.) unb andere ab: ezeichnet und beſchrieben haben: m wenigſten aber auch dieſes ver; chere, daß fie meiſt aus Boͤhmiſchen und Hungariſchen, wie auch Saͤchſi⸗ ſchen, ja Orientaliſchen Edelgeſteinen unter meiner Direction zerſchnitten, geſchliffen und poliret worden, und alſo um deſto weniger zu zweiffeln, daß ſelbige ſolten eingeaͤtzt, oder auf an⸗ dere Weiſe entſtanden ſeyn. Davon die meiſten beſchrieben und abbilden laſſen: in denen Ephemerid. Nat. Cu- rioſ. Vol. II. Obf. CX. pag. 244. feqq. Num. f. 2. 3. 4. 5; ſind weiſſe Achat- | Steine, darauf fid) ſchwartze und braune Baͤumchen und Straͤuche præ⸗ ſentiren, wie dergleichen Rumpbius in mer (Tab. LV, pag. 287.) abgezeichnet und beſchrieben hat; Auſſer daß Num. 5. gar ſonderbar ausſiehet: der Stein iſt gelblicht, oder der fo genannte Ce- | - rachates, darauf die Natur eine Diſtel mit gelben Blumen ſo wol abgebil⸗ det, als man dergleichen nicht leicht wird zuſehen bekommen; Wie auch Num. 4. da ſich Baͤumchen wie auf einer gemahlten Landſchafft recht nach dem Profpect, dem Schatten nad) ver⸗ liehren. Und hat es gar mit einander mit denen Dendrachaten, oder andern Edelgeſteinen, darauf ſich Baͤumchen zeigen eine ſonderbare Bewandnuͤß: Denn da der gelehrte Italiaͤner In peratus Hifl. Nat, (Libr. XXiV. pag. 5/8.) durch die Calcination ſelbige gaͤntzlich aus den Steinen gebrannt: Und der beruͤhmte Medicus allhier zu Breßlau Herr D. Schultæius, wann er die ſchwar⸗ gea Baͤumlein abgeſchabet, und auf gluͤende Kohlen geworffen, haͤtten ſel⸗ bige einen ſichtbaren Rauch und har⸗ tzigen Geruch von ſich gegeben; Wor⸗ aus ſie denn geſchloſſen, daß ſelbige von nichts anderen als einen unter⸗ irdiſchen hartzigen Saffte waͤren, wel⸗ cher dieſe weiche Steine alſo durch⸗ dringe, daß man denn dergleichen Fi- guren darauf ſehen koͤnte (Conf. MAC. Nat. Curioſ Dec. IIl. An. V. & VI. in Ap- pendic.) Mit denen Edelgeſteinen, wegen febr groſſer Haͤrte, kan dieſe Durchdringung nicht geſchehen; Deß⸗ wegen auch auf keine Weiſe, die Baͤum⸗ chen durch die Cale nation, (wie ich ſelbſt probiret,) daraus zu bringen ſind. Num. 6. Iſt ein weiſſer Achat, bar» auf ein gelber Roͤhmiſcher Kopff, mit einem Lorber ⸗Erantz ſich ſchoͤn ſehen laͤſſet. Gleich wie auf: Num. 7. So ein Carniol, beygeſto⸗ chener Manns⸗Kopff mit einem Hut und Spitz⸗Baͤrthchen fid) prælentiret: aus "m ! Num. 8. Kan man einen nackenden Mohren machen, der auf dem Ruͤcken etwas trágct, vornen aber eine Rolle Toback haͤlt: Der Stein iſt weiß, und das Bildnuͤß darauf kohl⸗ſchwartz. Num. 9. Iſt ein Cardites, oder ein weiſſer Jafpis, darauf fid) ein Blutfar⸗ benes Hertz auf beyden Seiten be⸗ ſe ' ; : D . ndet. ſeiner Amboiniſchen Rarit Aam: f ^id Num. 10. Iſt ein groſſer Carniol mit zweyen, als nemlich einer weiſſen und einer ſchwartzen nebeneinander accu- rat runden gezogenen Linie, als wenn fie mit einen Circul gemacht waͤren, (Conf. Georg. Agricolam de Natur. faſſil. | Libr. VI. Cap. XXVI. pag. 612.) Num. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 19. 19. 20. 21. 22. 25. 24. 25. fino hornfarbene Onych-Steine, mit weiß und ſchwar⸗ tzen runden Flecken und Circuln be⸗ zeich⸗ 207 zeichnet: Dergleichen ob. de Lar de Gem. & Lapid. (Lib. I. Cap. XVIII. pag. 68. unb 69.) it. Ul. Aldrovandus in Muf. Metall. (Lib. IV. Tab. I. & II. pag. 918.) abgebildet und beſchrieben. Num. 26. Iſt ein vielfarbichter Jas- is, auf welchen eine gelbe Binde, oder cis repens, oben und unten ſchwartz eingefaſſet, den Situm oder das Strei⸗ chen derer Ertzgaͤnge in der Erde vor⸗ ſtellend. Num. 27. Siehet dem Cepiteſ Tuin- ſteen beym Rumpbio ſehr aͤhnlich vid. Amb. Rarit. Kam. (Lib. III. Cap. XLIV: "Tabul. LVI.) | Num. 29. Iſt ein durchſichtiger weiſ⸗ ſer Chalcedon mit einem accuraten qua- drat von Milchfarbigen Linien Conf. Georg. Agricol. l. c. (Lib. V. Cap. V. pag M If ein Hornfarblgerchal Num. 29. ein Hornfarbiger hal- cedon, jara ſich wechſels⸗Weiſe roth und gelb durchſichtige Streiffen zei⸗ gen und gleichſam ein Zelt wol abbil⸗ den, da in der Mitten die Stange mit einem blauen Knopffe gezieret. Num. 30. und 51. ſind Roſen farbige Jaspiſe mit weiſſen Binden und Linien alſo bezogen, daß fic einem Stuͤck von einer Baftion febr gleich ſehen. Num. 32, und 33. Iſt ein Fleiſchfar⸗ biger Sardonyx, mit ſehr ſubtilen weiſ⸗ ſen Linien, die auf der einen Seiten ein fuͤnff Eck, auf der andern ein ſechs Eck formiren. 1 Num. 34. 35. 36. 37. 38.39. 40. 4 1. 42. 43. ſind ungemein ſchoͤne Sardonyche, darauf fib entweder gantze Veſtun⸗ gen oder nur Stuͤcke von Baſtionen mit Circum - und Contravallations- Linien, in weiß, roth und gelber Farbe præ⸗ ſentiren. ! Num. 44. Iſt ein durchſichtiger ſchoͤ⸗ ner Stein mit eingeſenckten Graß gruͤ⸗ nen Flexuris, welchen wir deßwegen Scolopendritem nennen, weil er demje⸗ nigen gleich ſiehet, den Tob. de Laet de Gemm. ES Lap. (Lib. II. Cap. XXVIII. pag. 176.) alſo genennet und beſchrieben. Num. 45. Derer habe ich einen groſ⸗ ſen und ſehr kleinen halbrunden gruͤn⸗ lich en Jaſpis mit einen ſchwartzenEreutz, nicht ungleich demjenigen, wie er abge⸗ bildet beym Laer l. c. (Lib. I. Cap. XXII. Erſter Abſchnitt, Fuͤnff und zwantzigſter Artickel. 208 pag. 81. )conf. Miſcell. Nat. Curiof. ( Dec. I. Obf. CXVI. An I. pag. 270.) Num. 46. Dergleichen Aftroitarum beſitze ich unterſchiedene: welche aber in nichts als in der Groͤſſe, die Stern⸗ chen angehende, differiren z weil denn ſelbige ſehr ſchoͤn und von ziemli⸗ cher Groͤſſe ſeyn: 4, Boetius in Hiſl. Gem. & Lap. (Lib. II. Cap. CXLV. p. 297.) ſelbige unter die Gemmas 1 auch bald darauf umſtaͤndlich beſchrie⸗ ben und abgebildet, hab ich ihnen eine Stelle im XVII. Artickel dieſer Section, welche von ſonderbaren Corallen⸗ Gewaͤchſen handlet, nicht verſa⸗ gen koͤnnen. Num. 47. Kommet vorhergehenden in Anſehn gaͤntzlich gleich, auſſer daß ſtatt der Sterne, Roſen darauf zu ſe⸗ hen: Von welcher Art ich auch welche zeigen kan, darauf die Roſen ſehr klein ſind. (vid. 7^. de Lats in feinem offt er» wehnten Buche Lib. II. Cap. I. pag. 97.) (iſt ebenermaſſen daſelbſt abgebildet.) Num. 48. Iſt ein Hornfarbener durchſichtiger Stein, mit einen durch⸗ gehenden weiſſen Fleck, der ein derglei⸗ chen ſechs⸗Eck vorſtellet. | Num. 49. 50. 51. 52. 53. $4. $5. 56. ſind durchſichtige Chalcedone, da weiß und graue wechſelnde Linien, Veſtun⸗ gen im Grund⸗Riß vorſtellen, derglei⸗ chen Uff. Aldrovandus Mu ſemet. (Lib. V. ag. 920.) und Rumphius in der Amb. at, Kam. (Tab. LVI. Lit. A.B. C. D. E. F. pag. 288.) beſchrieben und ab⸗ gebildet. | Num. 57. Ein weißlichter Jafpis, mit einem rothen Circul und Platz in der Mitten. | Num. 58. und 5c. ſind 2. rothlichte und weiſſe Jaſpiſe, da mit braunro⸗ then Streiffen und weiſſen Linien, zwey divers in Grund gelegte Veſtun⸗ gen ſich abgebildet, (und ob dieſe gleich von einem Stuͤck Stein geſchnitten, iſt doch die Figur des einen gantz unter⸗ ſchieden von dem andern.) Num. 60. Iſt ein weiſſer Jaſpis, dar⸗ auf eine nach der Laͤnge hin gelegene Stadt von rother Farbe in geblichten Grunde, und vornen mit einer Citadel, verſehen; auf der einen Seite aber von einem Strom umfloſſen iſt: So ein Officier, der daher von der Belage⸗ b rung : E : / z $ 2 v 7. SS NR SSSSSSNNSSS V "S N W N ANN € | — —— DSR —— - —— — — — . — — — —— A — E rung kommen, vor Philippsburg Eth durchlauffen. (Tab. XII. 7.) IN. * der Frantzoſen geſchehen, das Cron⸗ Chalcedon, da mit weiſſen und ſchwar⸗ Erſter Abſchnitt, Sünff 209 ausgab, ſo alfo am Rhein und Moraſt gelegen, und vornen, wo die Atraque und Horn⸗Werck præſentiret. Alle dieſe Steine aber uͤbertreffen weit folgende V. remarquable Gemmæ: Erſterer iſt ein blaulicht grauer groſſer tzen Linien fid) die Figur wie 61, zeiget. Num. 62. Iſt eine vortreffliche Taf⸗ fel, ſo viele hintereinander angelegte Befeſtigungs⸗ und Auſſen⸗Wercke in der Mitten von dem ſchoͤnſten Violet⸗ farbenen Amethiſt zeiget, da die andern Streiffen immer lichter⸗ blau fallen, und endlich in weiſſen Cryſtall abſetzen, der aͤuſſerſte Streiffen aber ein Dod» rothfarbener Jaſpis iſt, welcher das Terrain herum, wie auch Cryſtall und Amethiſt mit vielen Zuͤgen und Flecken Num. 63. Iſt ein Hornfarbichter groſſer Onyx, mit weiſſen braunen und gelben Linien und Streiffen alſo um⸗ zogen, daß man gar deutlich eine Fe⸗ ſtung auf beyden Seiten daraus ma: chen koͤnne. : Num.64. Iſt ein faſt von allen Far⸗ ben, unvergleichlicher gebildeter groſ⸗ fet Jafpis, fo eine Stadt mit vielfaͤltigen Befeſtigungs⸗Wercken darſtellet, da Num. 65. die andere erhobene Seite præſentirt. Num. 66. Iſt ein weiſſer Achat, ſo rothen Corallen⸗Mooß umſchlieſſet; den worden, darinnen eine - und zwantzigſter Artickel. dergleichen auch beſchrieben: Georgius Baglroins Oper. (Dif. V. g. g. pag. m. 50 l.) und abgebildet: 44% Alarovandus in Muf. Metall. (Lib. IV. Tab. I. n. 2. p. 908) Num. 67. Iſt ein Loͤffel von durch⸗ ſichtigen Achat, welchen bey ſeinen Leb⸗ 210 zeiten, Tr. A. chert Ernſt Benjamin von Lowenſtaͤdt und Ronneburg unter ſeinen Naturalien am meiſten | eftimitet, darinnen von rother Farbe eine Spinne abgebildet, wie derglei⸗ chen Herr D. Chriſtian Maximilian Spener in Berlin einen aus Orientali- ſchen Chalcedon verfertigten Meſſer⸗ Griff / in welchen eine rothe Jaſpis-Ader ein luſectum als eine Biene abgebildet, beſeſſen, davor ihm, (laut Casalogi die- fet Seltenheiten pag. 9.) offtermalen 100. Ducaten gebothen worden. Auch Herr Rumpbius einen weiſſen Achat be⸗ ſchrieben, fo bey der Stadt Saratta in denen Indoſtaniſchen Gebürgen gefun⸗ 8 Pech⸗ ſchwartze Fliege ſich alſo gezeiget; (vid. Amboin. Raric. Ram. Lib. III. pag. 287.) Von welchen Löwenſtaͤdtiſchen Loͤffel noch dieſes zu mercken, daß nach ſeinem Tode, da alle ſeine Curioſa diſtra- hiret worden; ein gewiſſer Cavalier mit Nahmen arch dieſen vor 12. Floren erſtanden, darzu aber einen Deckel von einem andern Steine ſchneiden, und mit goldenen Reiffen zu einer Taba- quiere einrichten laſſen; davor er her⸗ nach in Wien 1000. Floren ſoll bekom⸗ men haben. 3 | Arti- | 211 Erſter Abſchnitt / Sechs und zwantzigſter Artickel. 212 | ARTICVLVS XXVI. Von einem groſſen allhier zu Breßlau ſich befindenden Rubin, und denen groͤſten bekannt gewordenen Diamanten. | Gt Opal ift bey denen Roͤ⸗ nen ſehr hoch geſchaͤtzet wor⸗ den; Sintemal Nonius ein Roͤmiſcher Raths⸗ Herr einen beſeſ⸗ ſen, den er vor 20000, Seſtertia nicht verlaſſen wollen; (vid. Auſe Boetii de Bool Hifl. Gem. & Lapid. Cap. XLIX. pag. 194.) Und unſtreitig iſt dieſes der Kunſt nachzumachen, und viel leichter ein Zentner Diamante (da deren allein An. 1734. mit der Flotte von Rio 4e Ja- neiro nach Liſſabon 1246. Untzen tom men, und noch ein groſſer Diamant von 115. Carat) als eine Untze ſchoͤne Opale, (wie dergleichen einen beſitze,) zu ſammen zu bringen. Jetzo aber iſt der Diamant uͤberall in der hoͤchſten Aſtiniation, zumal wenn er groß und rein faͤllet; So gar, daß obgleich der groſſe Mogul (nach 7. de La de Imperio Magni Mogolis T India vera, pag. 67.) die Diamant⸗Gruben beym Fluß Ciſtens jaͤhrlich vor 300000. Pago⸗ den verpachtet, ſo waͤren doch alle dieſe davon ausgenommen, ſo im Gewicht uͤber X. Carat kaͤmen, welche an den groſſen Mogul, wie in andern Ori- entaliſchen Reichen, ohne Entgeld muͤ⸗ ſten geliefert werden. Deß wegen in denen Aſiatiſchen und Africaniſchen Denckwuͤrdigkeiten im Bericht von Edelgeſteinen pag. 297. bemercket wird; Daß nemlich die Arbeiter auf Go/coz- da, in der Provintz Carzazica, die heim⸗ lich entwendeten Steine denen Frem⸗ den, dann und wann, ſonderlich den Francken, (ſo nennen ſie die Euro⸗ paͤer) heimlich zu kauffen offerirfen, welche fie. 15. Tage in ihren Haͤnden lieſſen, (weil ſie zu ihrer Aufrichtig⸗ keit ein groſſes Vertrauen haͤtten,) da es denn offt geſchehe / daß ſie um die Steine betrogen wuͤrden, die ſie per viam juris wieder zu ſuchen ſich nicht unterſtehen duͤrfften. | Eben alfo wurde gemeldet, daß der groſſe Pittiſche Diamant, auf dieſe, oder andere Weiſe mit Liſt, in dem Lande des groſſen Moguls waͤre er⸗ nigl. ſchoͤnſte Edelgeſtein, auch durch keine Franckreich von Mun ku einem En⸗ haſchet worden: mern vor allen Edelgeſtei⸗ tes rden: In unſern Breßl. ammlungen von Natur / und Me- dicin - Geſchichten ( im x. Verſuch An. 1717. Menſ. Jul. Cl. IV. Art. V. pag. 74.) haben wir folgendes hiervon publici- ret. An. 1717, iſt der Kauff des groſ⸗ fen Diamanten, im Monath Julio zu Ende kommen, welchen Ihro Koͤ⸗ oheit der Hertzog Regen in gellaͤnder, ſo vordem Gouverneur des Forts Si. George in Oſt- Indien gewe⸗ ftt, An. 1710. nach Enge retour- niret, und von daher dieſen Stein mite ebracht, vor 2. Millionen Livres er⸗ aufft, um ſolchen der Koͤniglichen Krone einzuverleiben. Es hatte nem⸗ lich gedachter Pi, dieſen koſtbaren Stein, fo ein Brillant, und an Groͤſſe einem kleinen Ey gleich, vor einiger Zeit in dem Lande des groſſen Mo⸗ guls mit Liſt erhaſchet, ſolchen bier» auf brillantiren laſſen; Vor welchen zu ſchneiden dem Kuͤnſtler allein 106000. Gulden gegeben, aus denen Fragmentis aber mehr, als 150000. Suͤlden ſollen geloͤſet worden ſeyn; Und ſoll der Steinſchneider 2. gantzer Jahr damit zugebracht haben. ( Wem dieſer Lohn zu hoch zu ſeyn beduͤncket, em geben wir einen andern Preiß, d | fo, wie er An. n. von Londen gemel⸗ det wurde, nemlich, daß vor ſothane Arbeit nur 4000. Pfund Sterlings gegeben worden: Doch wurde auch dazumal dieſer Stein ſchon vor un⸗ ſchaͤtzbar erklaͤret.) Von dieſem koſt⸗ baren Diamant, der anfaͤnglich nach der Edelgeſtein⸗ Taxa auf 20. Millio⸗ nen wolte geſchaͤtzet werden, uͤberbrach⸗ te der Eigenthuͤmer An. 1716. das Mo⸗ dell nach Paris; Worauf der Her⸗ tzog Regente reſolvirte, ſolcheñ zu kauffen: Zu dieſem Ende dercherr Lem, Directeur von der Banco den Handel zu ſchlieſſen, befehliget wurdeꝛder denn, nebſt dem Herrn Rondel, Cxon-⸗Jube⸗ lirer, menfe Maje nach Calais, als wo⸗ in der Diamant war gebracht wor⸗ den, abreiſete, um den Stein ſelbſt nach dem Model zu examiniren, und ſolchen 213 Erſter Abſchnitt, Sechs und zwantzigſter Artickel. ſolchen nach Paris zu bringen; wel cher denn, weil er vollkommen adæ- quat, auch ſonſt, nebſt ſeiner auſſeror⸗ dentlichen Groͤſſe, extraordinair reine, und am Gewichte 547. Gran ſchwer befunden ward, vor 2. Millionen Li- vres, oder wie die Londniſche Relation gab, vor 150000. Pfund Sterlings, behandelt, und dem Herrn Regenten uͤberliefert worden; Worvon die eine Helffte, nemlich eine Million baar ausgezahlet, die andere Helffte aber binnen 2. Jahren entrichtet werden ſolte. Da nun nachmalen, von einem Gold⸗Arbeiter allhier, Namens Gott⸗ lieb Herold, fo dazumal in Paris in einer der 4. Königl. privilegirten Bou- tiquen bey Monſ. Straas in Arbeit ge⸗ ſtanden, und die gantze Koͤnigliche Krone umſetzen helffen, (p communicir⸗ te er mir nicht allein dieſen im Modell, wie er eingefaſſet, ſondern auch zwey Kupffer⸗Abdrucke, da auf einen die neue Koͤnigliche Krone, auf dem an⸗ dern der Königin, womit fie gekroͤnet worden, geſtochen; dabey die Steine nach ihrer Groͤſſe, nett abgebildet, wie auch angemercket, welches Diamante, Rubine, Saphire, Topaſe und Schmaragde waͤren, mit untergeſetz⸗ ter Frantzoͤſiſchen Erklaͤrung; So ín Teutſcher Sprache alſo lautet: Vorſtellung der Krone von Edel⸗ efteinen in ihrer eigentlichen Gro jd wie ſolche bey der Aronung und Salbung Ludovici XV. Königs in a S ranckreich, den 25. Octobr. 42.1722. gebrauchet worden. Der Grund von dieſer Krone, iſt vergoldetes Silber, um die Stei⸗ ne darein zu faſſen, welches aber ſo duͤnne und fein gearbeitet, daß fte nicht einmal 2. Marck wieget: Sie beſtehet gewohnlicher Maſſen aus einem Ban⸗ de eines Eirculs, aus ihren Buͤgeln, welche ſie zuſammen halten, und aus dem Knopff: Dieſes Band oder die⸗ fer Circul iff mit brillant - dicken Edel⸗ geſteinen und Roſetten ausgezieret, welche 60. bis roo. Grain ſchwer ſeyn, und unter welche man, Rubine, Sa⸗ phire, Topaſe und Schmaragde un⸗ ter gemenget hat: Bey welchen jeden, wiederum 2. Diamante von io. bis 12. Grain ſtehen, und mit kleinen Sierra. then von Silber, welche gleich ſam ei⸗ 214 ne Borthe vorſtellen, ausgeſchmuͤcket ſind; Und zwey Reyhen von Perlen, ſind von der aͤuſſerſten Seite dieſes Bandes oder Circuls eingefaſſet. Der Circul von der Krone iſt gleichſam mit Lilien von Diamanten umgeben; die⸗ jenigen ſo den Kopff von einer jeden Lilie ausmachen, ſind Dickſteine, die man Mazarinen nennet, und welche 60. bis 70. Grain wiegen; die auf den Seiten ſtehen, fino Roſetten, die un⸗ gefehr 25. Grain halten. Diejenigen ſo die Stengel von denen Lilien vor⸗ ſtellen, ſind auch Roſetten von 16. Grain; Und die auf der andern Seite ſtehen, ſind gelbe Brillanten und Ro⸗ ſetten, welche 60. Grain wiegen. Un⸗ ter dieſen Lilien ſind einige Zierrathen, in der Form kleiner Bluͤmchen, deren eine jede von 3. Brillanten und Ro⸗ ſetten ungefehr von 7. Grain, und von eben ſo viel bunten Steinen zuſam⸗ men geſetzet ſind: Die Diamanten des Bandes oder des Circuls gucken unter dieſen Zierrathen eben fo Det» vor, als wie die bunten Steine unter denen vilien. Die acht Buͤgel, die aus den Lilien heraus gehen, ſind mit Dia⸗ manten, welche unten groͤſſer ſeyn, und oben von 25. bis auf 10. Grain abnehmen, und eben ſo wie bey der vorbeſchriebenen Binde mit bunten Steinen ausgezieret: Die Angeln, welche oben in die Buͤgel zuſammen kommen, und die rechte Krone ausma⸗ chen, ſind mit 8. groſſen als Birnen geſchnittene Diamanten von 160, Grainen beſetzet, und das Fundament oder der Grund von dem Knopff, iſt mit einer Schnur Perlen, und zwey darum gemachten Schnuͤren von klei⸗ nen brillantirten Diamanten umgeben. Der Knopff ſtellet eine doppelte Lilie von lauter Diamanten vor, der ſchoͤne Sanci machet das Haupt oder Spitze derſelben aus: Dieſes iſt ein gedop⸗ pelte Roſette, welche 220. Grain wie⸗ get, und von denen vier Seiten iſt ei⸗ ne jede mit 4. Roſetten, (nemlich von zweyen, die 20. Grain ſeyn, und da ei⸗ ne uͤber die andere geſetzet, und ſo zu ſammen gefuͤget, daß ſie die umgeboge⸗ ne Blaͤtter der Lilie, von oben; die andern zwey aber ein jeder von 10. Grain, die umgebogene Blaͤtter der Lilie von unten vorſtellen, )eingefaſſetz Welches zuſammen gleichſam eine O2 dop⸗ 215 Erſter Abſchnitt, Sechs und zwantzigſter Artickel. 216 doppelte Roſe ausmachet, und mit dem Stein Sanci wohl uͤbereinſtimmet. Der groſſe Diamant, welchen man (Tabula den Regenten nennet, (Tab. XII. 8.) XII. N. 8.) iſt unter einer Lilie in der Mitte des Circuls geſetzt, und zeiget gleichſam das voͤrder Theil der Krone an: Sei⸗ ne Figur iſt faft viereckicht, und feine Winckel oder Ecken fino etwas ſtumpff, und beſtehen aus 14. Spiegeln, die Hoͤ⸗ he aber aus 9. Spiegeln; Er iſt als ein krillant geſchnitten, und wieget 547. Grain, oder eine Untze weniger 29. Grain. Inwaͤrts der Krone, befin⸗ det ſich eine Art eines Kaͤppels, von Violet blauen Atlaß/ welches mit Gold bordiret, und mit 25. Diamanten aus⸗ gezieret iſt, und die Oeffnungen bey denen Buͤgeln ausfuͤllet. Man zehlet an dieſer Krone 273. Diamante, und 64. bunte Steine, ſie iſt faſt 10. Zoll hoch, und wieget 32. Untzen. Da der Koͤnigin ihre Krone 8. Zoll hoch, und halb ſo viel Untzen wieget, darinnen aber 138. Diamante und 40. bunte Steine ſich befinden. 733.4. Carat ſind, in Figur als ob man ein Ey mitten entzwey geſchnitten: Sonſten referiren oben angefuͤhrte Aſiatiſche und Africaniſche Merck⸗ wuͤrdigkriten: Daß folder von Mirgimola einem der vornehmſten Staats⸗Bedienten und General uͤber des Koͤnigs von Gelordz Armee, als et ſeinem &oníge abtruͤnnig worden, und zum Mogul uͤbergangen, przfen- tiret haͤtte; welcher ín ſeiner Rohig⸗ keit, (wie daſelbſt die Worte lauten) 900, Carat gewogen, dieweil er aber voller Schracken geweſen, waͤre er von Hortenſio einem Venetianiſchen Stein⸗ Schneider, bis auf 300. Carat geſchnit⸗ ten worden, doch iſt noch ein Schrack in demſelben blieben, welcher nicht hat konnen weggenommen werden, und dieſer ſchaͤnde den Stein mercklich. (Tab. XII. 10.) , XII. N. Num. III. iſt die Geſtalt des Dia⸗ 10.) mants des Groß ⸗Hertzogen von Slotent5, den Ihro Hoheit / Herrn Tavernier öffter mals gewieſen; er iſt ſchwer 139. Carat, iſt aber immer Scha⸗ Num. 1. iſt dieſer groſſe Diamant, de, daß er etwas Zitronfarbig faͤllet. wie er vorwerts ausſiehet. (Tab. XII. i1.) Es wird der Mogulſche (rabula auf 39. Tonnen Goldes, dieſer aber XII. N. weil er nicht rein, auf otebafb Tonnen 11.) Goldes æſtimiret, bey welchen lc. noch Num. 2. ifl der groſſe Diamant wel⸗ chen der Koͤnig vonPortugall a. 734. nebſt 1246. Untzen anderer Diamanten im Monat Julio, mit der reichen Bra⸗ mehrere groſſe Diamante, und andere | ſiliſchen Flotte, oder von Rio de Janeiro, zu Liſabon ankommen, erhalten, da der Stein 215. Carat wieget, und vor 2. Millionen goldene Crufaden, die an⸗ dern aber zuſammen auf 12. Millio⸗ nen dergleichen Cruſaden geſchaͤtzet Edelgeſteine beſchrieben, und in Kupf⸗ fer geſtochen, angetroffen werden. Von groſſen Edelgeſteinen dieſes voran zu ſetzen, hat Gelegenheit gege⸗ ben ein Kubin von ſonderbarer Groͤſ⸗ ſe, welcher fic allhier zu Breßlau, bey (Tabula worden. (Tab. XII. 9.) einer Hochadel. Dame befindet, und wie XII. N. Denen, weil Platz hierzu, den 9.) Groß Moguliſchen und Groß⸗ a B^ Stein 1272. Carat: Und auf dem golde⸗ Xu. N. Hertzogl. Florentiniſchen groſſen nen Blechlein, daran ein ehr u. Ring- 122 Diamant, aus Herrn Job. Baptiſt. Ta- verniers Steybectne von 4uoze vier- tig jaͤhriger Reiſe Beſchreibung (Lib. II. Cap. XXII. pag. 137.) abbilden laſſen: Die Worte davon lauten alſo: Num. II. ifl der Diamant des Groſſen Moguls, der mir die Gnad erwieſe, und mir ſolchen nebenſt allen andern ſeinen Kleinodien zeigen ließ. Man ſiehet die Geſtalt, in welcher er nach dem Schnitt verblieben, und weil es mir vergönnet war, ſelbigen zu tod: gen, befand ich ihn 319.3. Ratis ſchwer, die 279. 16. Unſerer Caraten ausmachen. Ungeſchnitten hatte er 807. Ratis, fo | | (Tab. XII. Iz.) aus ſiehet. Es wiegt der (Tabula ö [ lein von Golde, zum Anhencken befeſti⸗ get, ſtehet eingegraben Fraue Drackh 1590. Nebſt der Welt⸗Kugel und einem Schiff; ſo das Wappen, welches er we⸗ gen feiner ſonderbaren Meriten von der | Aónigin Eliſabeth in Engelland erhalten: Dieſer Frantz Drackh (ft der erſte geweſen, ſo die Welt umfahren, und ob er gleich nur eines gemeinen Predigers Sohn von Kent, ift er doch nahe zu dem groͤſten Engliſchen Admi- ral im XVI. Seculo worden. Sein Mater gab ihn erſt in die Lehre bey einem Schiff Herrn, welcher mit allerhand Waaren nach Franckreich | uno und zwantzigſter Artickel. 218 217 Erſter Abſchnitt, Sechs und Seeland handelte, da aber dieſer ſein Herr ſtarb, vermachte er ſeinem treuen Diener das Schiff. Weil aber Drackben nicht gefiel, nur immer auf dem daſigen engen Meere zu bleiben, ſo verkaufft er dieſes, und begab fid) zu demCapitain Haw£zs,um mit ihm nach America zu ſchiffen: Wie er nun da⸗ ſelbſt angelanget; nahmen ihm die Spanier alles das ſeinige hinweg; daruͤber er auf dieſe ſo erbittert worden, daß er erſt mit 7o. Maͤnnern und Jun⸗ gen, das Americaniſche Korn⸗Haus zu Nombre de Dios anſiel,bald zu Sta Cruce ſchlecht bewehrte Kauffleute, fo groſſe Schaͤtze mit fi fuhrten, pluͤnderte, das Gold mit ſich nahm, das Silber verſcharrete, und die übrigen Waaren ſo uͤber 200000. Pfund Sterlings be trugen, verbrannte. Die Königin, als er nach Engelland kam, da fie fo viel von ihm gcpóret, ließ ihm nicht lange Raſt, ſondern ſchickte ihn mit 22, Kauffardey⸗und Kriegs⸗ Schiffen, wie auch 2300. Soldaten wiederum von Pleumutbh ab nach America; dd er St. Jago die Haupt Stadt auf der Ame⸗ ricaniſchen Inſul Cubæ verbrannte: St. Dominico in Hiſpaniola, Cartbagena, | L. Auguſlino in Terra Florida und viele andere Oerter plünderte, und unbe⸗ ſchreibliche Schaͤtze erbeutete, und mit nad) Engelland brachte: Darauf wurde er Vice- Admiral von der gantzen Engliſchen Flotte, und trug zu Zer⸗ nichtigung der Spaniſchen [p genenten unuͤberwindlichen Flotte das meiſte bey. Ja es iſt glaublich, daß er in der Provintz, welche nachdem fie die Hollaͤnder erobert, Neu Nieder⸗ land, und da ſie die Engellaͤnder tie ſen wiederum abgenommen, Neu⸗ Torch genennet, entweder dieſen gioſ⸗ ſen Rubin erbeutet, oder ſonſt auf andere Weiſe uͤberkommen habe; weil ſonſt nebſt ſeinem Mahmen dieſe Auf⸗ ſchrifft, ſich nicht darauf befinden wuͤr⸗ de. Wie und wenn aber dieſer Stein in des Hoſpodars von der Moldau Fuͤrſten⸗Hut kommen, iſt nicht aus⸗ zufinden geweſen: Dieſes aber kan be⸗ richten: daß als dieſer Hefpodar An. Een hundert und etliche achtzig bey dem Groß⸗Sultan in Ungnade verfallen, und ſich nicht ſicher gehal⸗ ten, daß ſein Kopff abgefordert wurde, reterirte er fid) nach Cronſtadt in Siebenbuͤrgen, und nahm ſeinen Fuͤrſten⸗Hut, und einige Baarſchafft mit ſich: Da aber dieſer Herr alles confumiret, und nichts als den Fuͤr⸗ ſten⸗Hut noch uͤbrig hatte, verſetzte er ſolchen daſelbſt einen gewiſſen Doctore Medicinæ Schroͤter: Von ſelbigen wurde er, von Herrn von Plecker Stadt⸗Richter zu Cronſtadt einge⸗ loſet, welcher da er verſtorben, und ſei⸗ ne Fraͤulein Tochter ſich an einen Kay⸗ ſerl. Lieutenant von H - - verheura⸗ tet, und fie nach ſeinem Tode ihr Do- micilium in Breßlau aufgeſchlagen, ift dieſer Fuͤrſten⸗ Hut hierher kommen; An dieſem hing vornen dieſer groſſe Rubin oder Pendelouque, welche Cro⸗ ne dieſe Dame zerbrechen laſſen, und die beſten Steine ver kauffet, davon nun noch die ſer Stein übrig geblieben; ſo ſie gern verlaſſen wolte, auch die Ab⸗ zeichnung nach der Tinctur, allbereit an den Konig von Fraͤnckreich, und den Stein in natura nach Wien ehe⸗ malen, an Kayſerl. Maj, uͤberſchickt, da er an beyden Hofen in hohen Preiß wuͤrde angebracht wordenſeyn; wenn man es waͤgen gedoͤrfft, (da der Stein rohe) ſelbten zu ſchneiden ; So aber muß man befuͤrchten, weil er voller Schracken, daß wenn die oberſte Cruſta herunter, er in kleine Stuͤcken über der Arbeit zerfallen köͤnte: Zudem fo ift die Tinctur nicht wie ein lacurirter Ru⸗ bin, ſondern oberwaͤrts wie ein Rubin paleé, und mehr wegen der Groͤſſe und ovalenFigur, als Schönheit zu zftimiten. So lautet die Exzehlung: Dabey ich nur dieſes zu erinnern habe, daß der Nahme Neu⸗ Nock nicht vom Admtral Draclhe kan darauf geſetzet worden ſeyn: Weil die Engellaͤnder An. 1656. dieſe Provintz den Hollaͤndern al» lererſt abgenommen: Und von An. 1664. von 12. Martii an da Carolus I1 dem Hertzoge von Norck dieſe Inſul ſchrifftlich angewieſen, dieſen Nahmen empfangen, da es vorhero Neu⸗Wie⸗ derland geheiſſen, Fr. Drachhe aber allbereit An. 1596. den 28. Jan. zu Porto-Bello geſtorben. Zugeſchweigen, daß Richard Blome in ſeinem Engliſchen america (Cap. V. p. 316.) gat refe- ritet, daß Neu⸗ Niederland oder nachmals Meu⸗Vorck allererſt An 1606. durch Monſ. Hudſon entdecket, und ohne Bewilligung (eines Herrn des Ron gs von Engelland an die Hollaͤnder kaͤufflich uͤberlaſſen worden. Cio» von weitlaͤufftig Jub. Camdenus in Britannia (p.27. 38.229.) it. Job. Ludolph. Bent hem im En- gliſche Rirch und Schulen, Staat (29.8. 133.) nachzuleſen. O 3 AR TIC. 2:9 Erſter Abſchnitt, Sieben und zwantzigſter Artickel 220 ARTICVLVS XXVII. Obſer vation von der Matrice, oder Geburts⸗Lage, des Birn⸗Steins, wie auch von Inſectis, und kleinen Thieren, ſo man darinnen antrifft. An hat von langen Zeiten OM Y her über die Geburt und die Natur des Birn⸗ a Steins, ob ſelbiger nem⸗ lich entweder mineralis oder vegetabilis indolis ſey, nicht wenig Streitens ge⸗ habt. Die alten Griechen, Lateiner und Araber, wie nicht weniger Olaus M. Rueus, Scaliger, Baccius, Servius. Her- molaus Barbarus, Bellonius, Imperatus, Pomet, Thomas Bartholinus, und viel ane dere mehr, (o Tob. Rudbeckius in Atlant. (Part. I. Cap. XIV. it. Part. II. Cap. VI.) geſammlet, halten ſelbiges vor ein ausgelauffenes Hartz von Baͤumen, deren Argumenta, von der Antiquitaͤt her, ausfuͤhrlich vorſtellet, und unter⸗ ſucht, Andr. Libavius, Bituminum (Lib. 5.) de Succino (. 3. 4. & 12.) Andere hin⸗ gegen ziehen ſelbiges in die Claſſe der Mineralium jedoch wiederum in zweyer⸗ ley Wegen; Da nemlich einige als Pytheas, Timæus, Theophraflus, Xenocrates, Heclor Boetbius, Theophr. Paracelfus lind noch mehrere, die Feburt deſſelben dem Meere zuſchreiben: andere aber, als Aaricola, Heſſus, .Mattbiolus, Jordanus, Aurifaber, Millicbius, Gocbelius, Cordus, Fuchftus , Libavius, Kircherus, Hartman- uus Boetius, Aldropandus , Francifci , und die mehreſten, ſolches vor ein Fo/Zie, und vor eine Frucht des Biens an- geben, welche Meynung mit vielen Argum ends erweißlich machet und de- fendiret Libavius (c. J. Cap. 9. 10. 11.) Und in der That dieſe letztere ſcheinet A zu finden, auch Succinum gefunden werde: als auch, daß abſonderlich an den Ufern bey Argento, Catanea, Leoca- ca, U. d. g. in Sicilien Birn Stein, aber auch hier herum viel Petroleum, ſo gar in offenen Quellen, angetroffen wer⸗ de; da hingegen in allen dieſen Ge⸗ genden keine Fichten, Tannen u. d. g. hartzige Baͤume befindlich ſeyn. Und es brauchte mehr nicht, als vorſichti⸗ ge Muͤhe, an denjenigen Orten, wo man Birn⸗Stein antrifft, nachzugra⸗ ben, da man denn auſſer Zweiffel der⸗ gleichen Erdpeche, Stein Kohlen, Naptham, u. f. w. vernehmen wuͤrde; Wte denn von dergleichen Succino fos- fili in Boͤhmen Erwehnung thut Bo- busl, Balbin. Miſcell. Regn. Bob. (Dec. I. I. I. C. 50. p. 115.) in Maͤhren Job. Ferd. Hertodt, Tartaro Maſi. (P. I. C. 5 p. 30.) in der Marck und Sachſen, ſonder⸗ lich um Wittenberg / Maſcell Nat. Cur. (Dec. I. an. IX. & X. p. 223. & p. 102.) in Holſtein bey Rendsburg Nelem. Crew in Maf' Regal. Societ. (pag. 343.) in Italien Paulus Boccone in Olſervat. Na- tural. (Obf IX.) in Sina P. Martinus Martini in Atlante Sinico (pag. 65.) it. Georg. Everb. Rumpbius Amboiniſchen Karitaͤten⸗Kammer (Lib. III. Cap. LXXXVII. pag. 340.) und in mehreren Gegenden Peil, Jacob. Hartmann de Suc- cino (Cap. I. &c.) daß auch unſer Schle⸗ ſien hin und wieder hiervon einigen Vorrath hege, zeigen die manchmal zufaͤlliger Weiſe gefundenen Stuͤcke uns ſelbſt die allerwahrſcheinlichſte zu Birn⸗Stein, dergleichen wir von ſeyn; Unter andern auch daher, daß Riemberg, im Fruͤhl. Daartal der an den meiſten Orten, wo Succinum | Breßl. Natur-Geſchichte ( Menf. Jun. ausgegraben wird, auch Bitumina, Claſſ. IV. art. 9.) gemeldet haben, als Petroleum, u. d. g. angetroffen werde; woſelbſt auf dem fo genannten Fe- und bintoteberum, wo Bitumen und , Berge zuweilen ziemliche Stuͤcke Petroleum befindlich, auch ſehr offters Birn⸗Stein gefunden werden. Der⸗ Succinum vergeſellſchafftet iſt. In gleichen uns auch von Heyde ⸗Wil⸗ Anſehung dieſes letzteren verdienet billig die Obſervat. des H/ ui Bocconis curioͤſe Anmerckung IV. (p. 73. ſeqq.) in Conſideration gezogen zu werden, da er ſaget; daß ſo wohl in Italien hin und wieder, wo Petroleum haͤuffig ren im Oelsniſchen verſichert wor⸗ den. Und aus dem Neußiſchen ſchrieb uns ein gelehrter Cavallier Tit. Herr von Sebottendorff folgendes zu: „Auf dem Kintzelberge, nahe bey „Ottmachau, bat vor einigen Jahren eine 221 Erſter Abſchnitt „ Sieben und zwantzigſter Artickel. 222 eine Materie gefunden, welche wann ſie bruͤchlich, und fállt leicht von einan⸗ „auf brennende Kohlen geſtreuet, den veritable Geruch des Birnſteins ge⸗ „habt hat; der Farbe nach ſiehet die⸗ „ſe Materie einem polirten Horn, wie es „die Kammmacher brauchen, gleich, „und (fi mit einer Zimmetfarbenen „Rinde umgeben, beydes aber hat den „Birnſtein Gerucc ß. Die allervortrefflichſte Vorraths⸗ Kammer von Succino ift Preuſſen, ſe⸗ doch nicht durch und durch, ſondern in einigen Diſtricten , vornemlich in Samland , unfern Pillau, bey de⸗ nen Doͤrffern Rittenen, Palmnick/ Groß ⸗Hubenick, Winden hauptſaͤchlich, mit Hamen aus dem Meere gefiſchet wird, ſonder⸗ lich an folgenden ie A des Meeres, als zu Arecke, Nodens / Laßmicken, Kuick, Palmenick, Ampe oder Kraxdepellen / Trimu⸗ ſen und Thieskim oder Bruſterorth. Das Ufer hiervon iſt mit lauter ſteilen Bergen verſehen, woraus aber auch heute zu Tage (nicht aber vor Zeiten) der Birnſtein in völliger Geſtalt aus der Erde gegraben wird, als der ſon⸗ derlich zu Groß⸗Hubenick, Groß⸗ Dirſchkem, groſſer Gefahr hervorgegraben wird, weil die Berge von lauter Sande be⸗ ſtehen, und ohne baldigen Einfall nicht fuͤglich zu bebauen ſeyn. Dieſe Birnſtein⸗ Adern fino hauptſaͤchlich von dreyerley Gattung, deren eine aus ein blaulichten Lehm, die andere aus Sand, und die dritte dem Schein nach/ aus Holtz beſtehet. Die letztere verdienet ſonderlich eine Conſideration, weil ſie nicht die Natur eines Ligni vegetabilis, ſondern eines foffilis bituminofi, ceſpitoſi, hat, welches, wenn es angezuͤndet wird, nach Sal⸗ peter, Vitriol und Schweffel, aber gleichwohl auch annehmlich, summa- töß/ oder hartzigt riecht, wobey aber der Schweffel prævaliret, wie denn in der That dieſe Holtz⸗Adern mit vielen dick⸗ liegenden, gruͤnen, durchſichtigen Vi- triol vermenget und durchleget ſeyn, das Holtz ſelbſt ſiehet ſchwartzbraun aus, und ift ſonſt an striis und Aſtkno⸗ ten dem Holtze gantz gleich, nur ſehr Groß ⸗Dirſch⸗ Éem, u. f. w. woſelbſt er bey Sturm⸗ arnicken, Strob⸗ ſchner/ Palmnick, in feinen beſonde⸗ ren Adern angetroffen, aber auch mit Bediente erhalten; ließ ich T" alle der: an Geſchmack iſt es ſehr vitrioliſch, offenbar acide, und ſehr adſtringent: ſobald es angeklommen wird, glimmet es fort, bis zu Ende, und laͤßt eine ro⸗ the Aſche oder Kalck nach ſich von groſ⸗ fet Haͤrte, fo eine hell⸗ziegelrothe Farbe giebt; es iſt aber faſt ohne Geſchmack, auſſer daß es noch adllringiret, doch ge⸗ linder, als in ſeiner erſten Confiſtentz, wie wir diß alles mit denen uns aus Preuſſen uͤberſendeten Proben expe- rimentiret haben. Sonſt iſt hiervon auch nachzuleſen Hartmannus Hiftor. Suctini (L. I. c. 2. p. 409.) Dieſes Holtz nun iſt bituminöſer oder torffichter Natur, und es bezeuget angefuͤhrter Hartmann (L. M. Cap. 5 pag 206.) daß das Erdreich von Preuſſen ſehr bitu⸗ minòs ſey, welches Boccone C. I. pag. 85. nur vermuthete. Dieſes Bitumen iſt von mehr als einerley Gattung, uͤberhaupt theils harte, theils flieſſend: aus welchem letzteren der Herr Hart. mann c. l. pag. 266. ſeqq vornemlich die Entſtehung des Succini herleitet, fo wie Bocrone c. l. p. 82. feqq und 89 den Birn⸗ ſtein anders nichts zu ſeyn bekennet, als ein von See⸗Waſſer verhaͤrtetes Petroleum, welches in ſeiner fluͤßigen Conſiſtentz durch die unterirdiſchen Adern ins Meer laufft, und daſelbſt von dem See⸗Saltz in harte Stuͤcke eompingiret wird: obſchon nicht zu laͤugnen, daß unter dem Succino foffili und unter dem Marino, einiger Unter⸗ ſcheid zu bemercken ꝛſt. b5 ce Wir haben noͤthig erachtet, dieſen Præliminar-Diſcurs derjenigen Obferva- tion, zu beſſerem Verſtande, voran zu ſetzen, welche uns der mehr belobte ge⸗ lehrte und nechſt feiner ordinairen Fun- ction in Unterſuchung der Natur mit groſſer acribie muͤhſame Theologus, Herr M. G H. Hellwing von obge⸗ dachter matrice Succini bituminoſa fol⸗ genden Innhalts hochgeneigt zuge⸗ ſchrieben: Da ich menfe Julio die Lizo- va Sudavica und Promontoria maris Bal. zc in Augenſchein nahm, um daſelbſt ſowohl die Plantas marinas, als auch die Foſſilia aufzuſuchen: begab ich mich mit Fleiß in die Bergwercke, in welchen Birnſtein gegraben wird, und weil ich ſchrifftlich Erlaubniß von dem Birn⸗ ſtein⸗ Cammer⸗ Amte an die Strand⸗ ele⸗ 223 Erſter Abſchnitt, Sieben und zwantzigſter Artickel. 224 Gelegenheit und Beſchaffenheit der Birnſtein⸗Adern weiſen, ob man nicht der Generation des Succini etwas naͤher kommen koͤnte? da befand ich, daß das Succinum in gewiſſen Stratis liege: Erſtlich iſt oben ein Stratum luteum ex parvis ſilicibus compactum, in parieti- bus præruptis montium litoralibus, in longum protenſum, craſſitie pollicari. Darauf folgetstratum externa nigredine ſeſe prodens, e quo lignum foſſile bitumi- noſum eruitur, cujus ſtrati materia ceſpi- toſa, turffig/exiſtit. Ligno bituminoſo vi- triolum vel adhæret, vel includitur, ſæpe quoque ex ligno effloreſcere obfervatur, ita ut quandoquidem Vitrioli puriſſimi portiones ex eo eximantur. Præter Vi- triolum nitrofa materia in flratis reperi- tur, itemque fülphurea, quz itidem ligno bituminoſo aſperſa eft, quemadmodum hoc nonſolum ſapor, odor & color, ve- rum etiam admoti ignis ſubitaneus con- ceptus & ipfius materiæ conflagratio de- monſtrat. Vbi ſimul notandum, ſtrata ſuccini glareofa materia ſecundum ma- gis & minus permiſta eſſe, adeo ut quod- libet fruſtulum ſuecini in ceſpitoſo ſtrato, & quidem ut plurimum non procul a ligno bituminoſo, ut in matrice, hærens ſemper ſabulo & terra bituminoſa obvo- lutum reperiatur, quod antequam in aëre indurefcat, madidum, & ita fragile eft, ut levi manu tractari debeat. Brevibus, ubi ſuccinum, ibi neceſſario Terra bitumino- ſa & Lignum fosſile, glareoſa materia, Vi- triolum, Nitrum & Sulphur adſunt. Lo- quor autem de ſuccino foſſili, five quod e montibus ad litus maris Baltici eruitur; nam füccinum in litore collectum & flu- ctibus maris eiectum, e fundo maris in- duratum & nudum, ut plurimum Alga marina involutum, nunquam autem ligno bituminoſo &c. comitatum reperitur. Ita- que facile colligitur, * ex modo dictis ve- ram ſuecini mareriam in Ligno bitumi- noſo quæri debere, quod lignum in his montibus vel jam per diluvium, vel alias inundationes, ſepultum, & poſtmodum tractu temporis bitumine Pruſſico im- prægnatum fuerit. Quod fimul caufam, cur fcil. ſuccineis glebis muſeæ & alia infecta incluſa repe- riantur, curiofis ſubminiſtrare poterit, &c. Præprimis cum ejusmodi infecta hifce ſtratis copiofiffime adhxrere obſerven- tur. Gagatis quoque fruſtum pugnima- gnitudine me præſente e venis erutum fuiffe teſtor. Dieſes alles ift ein neuer Beweiß des Vorgebens, ſo der Herr Hartmann in angefuͤhrter Hiſtoria ſuc- cini von der Erzeugung des Birn⸗ ſteins beybringet. Deme noch beyfuͤ⸗ ge, daß dergleichen füccinum mit einer gelb mehlichten Cruſta uͤberzogen iſt. Und der Herr Geheimde⸗Rath Hoff⸗ mann in Halle eine andere marricem ſuccini angiebet, fo wie weiſſes Mehl ausſiehet, über dem Feuer aber fid) dem Birnſtein gleich gaͤntzlich ſchmel⸗ tzen laͤſſet, und angezuͤndet eben fo rie⸗ chet. Weiter was den Birnſtein in der Erde anbelanget, haben wir oben ſchon gemeldet, daß er flieſſende und weich ſey. Da die Fluͤßigkeit zu bewei⸗ fcn, aus denen 4⸗⁰˙ Boruff£acis (in dem J. Stuck pag. 41.) da aus einem Brief se- veriniGebelis an Paul Petræum ein Stũck Birnſtein angefuͤhret wird, fo A490. gefunden worden, darinnen vollkom⸗ men, ein Zettul eingeſchloſſen geweſen, mit folgender Schrifft: An. M. CCC. XXXI. Ego Fr. ab ArſenbergPræfectus do- mus in Lochſtet, liquidam hanc materiam inveniens, ſchedulam inferere volui,expe- rimentandi gratia, ut pofteritati innoteſce- ret, utrum ex maris beneficio in ſucci- num convertatur &c. Auf was vor Weiſe aber auch die Thiere und Infe- cla ihr Grab darinnen faͤnden, hat Kircherus in mund. fubterr. (Tom. II. Lib. VIII. Sed. III. C. IV. pag. 76.) ſchon ge» lehret, ber beruͤhmte Herr Prof. Fieher aber ſuchet in einer Anmerckung bat» zuthun, fo er uͤber eine Relation fo in dem erlaͤuterten Preuſſen (im VI. Stuͤck,) von einem gefundenen wei⸗ chen Stuͤck Birnſtein, anzutreffen, daß wenn der weiche Birnſtein durch das Waſſer oder Meer aus der Erde ge⸗ ſchweiffet, und fid) alsbald Inſecta bars auf ſetzten, blieben ſie darauf kleben, und durch das Anwerffen an harte Felſen, wuͤrden ſelbte dadurch mitten hinein gebracht. Da doch Herr D. Na- tbanael Sendelius in EHlectorologia (Sect. Il.) vielmehr bewieſen, daß ſchon in der Erde dieſe hinein geriethen. Nun ruͤh⸗ met fid) zwar Nercberus l. c. (Cap. III. pag. 75. ) daß er eine Heydexe, Fr. Bar- berinus und Eraſin. Francifci im Oſt⸗ und Weſt⸗Indiſchen Luſt⸗Garten (Part. I. p. 183.) die einen Froſch, Anar. Libavius Singul. (Part. III.) f. de Bitumi- nibus ( Libr. V. Cap. XXXV. pag. 693.) 2. ds Tbomat J sc r gene 223 Erſter Abſchnitt , Sieben und zwantzigſter Artickel. di Lomas Bartbolinus in 4d. Hafüienf (An. i673. Obf; CXXII. pag. 311.) Nebem. Grew in Muf. Regal. Societat. (pag. 334.) fo Heuſchrecken und andere Inlecta: ja Bartholinus (I. c. p. 309.) fo einen voll⸗ kommenen Tannzapffen in Birnſtein eingeſchloſſen geſehen, und andere ba» ben noch mehrere Thiere darinnen ge⸗ zeiget: Es hat aber dieſes gaͤntzlich verworffen Herr D. fac. Martini Cent. V. Difputat. (Quæſt. IV.) daß dieſes wah⸗ re Thiere jemals geweſen, daher aul. dert. Tylkowsky in (hae Curiof. (num 9. ſchreibet: „Quæ in ſuceino apparent, ut „muſcæ, viperæ, &c. ludibria funt mera, „nam ubi frangis nihil habes: vidit Hol- vlandus quidam in fruſto ſuccini grandem ,nummum aureum, apud quendam ci- ,vem Regiomontanum, cupidineque au- ri pretio majori füccinum emit, quo fracto fe deceptum cognovit, ,, Cerf: Ala Erud. Lipf Supplem. ad An. 1682. (p. 149.) Phil. Tac. Hartmannus in ſucciucta Succini hruſſici Hiflorta admittiret zwar in Birnſtein die kleinen Infecta als Muͤ⸗ cken, Fliegen, Ameiſſen und Spinnen, oder ſo leichte darauf koͤnnten kleben bleiben, nichts weniger aber als Froͤ⸗ ſche, Fiſche, Heydexen oder andere der⸗ gleichen Thiere: Da er dann auch deutlich erweiſet, wie das eingeſchloſ⸗ fene Waſſer darein kaͤme. (vid Excerpt. in Acl. Erudit. Lipſ 1700. Menſ. Jul. pag. 335.) die Worte lauten daſelbſt alſo: „Perfectiora animalia ut Ranas, lacertas, v piſeieulos &c. füccino nunquam nifi per Heoͤrtis fallacias conditas deprehendi. Dergleichen Gedancken heget auch davon Michael Mercatus in Metallotbeca Vaticana, fo err Job. Maria Lanciſius heraus gegeben. Welche kuͤnſtliche Betruͤgerey ich unlaͤngſt auch gar deut⸗ lich wahrgenommen: Es beſaß Tz. IRA Ernſt Benjamin von Loͤwen⸗ aͤdt und Ronneburg allhier in ſei⸗ nem Naturalien « Cabinet ein Stuck Birnſtein, darinnen ein ziemlicher Froſch deutlich zu ſehen war: Er zei⸗ gete ihn aber allemahl ſelbſt denen Cu- rioſis gegen das Licht, und gab es Nie⸗ manden ſelbſt in die Haͤnde, da nun dieſes Stuͤck nach feinem Tode 277. Pen. Herr Graf Chriſtoph von Proß⸗ kau theuer genung bezahlt, ich aber nach deſſen Ableben, bey der Inventur mit zugegen war, ſo ſahe jeder, daß dieſes Skuͤck Birnſtein querdurch ge. 226 ſchnitten, denn ausgehoͤhlet, ein Froſch hineingeſetzt, und gantz deutlich die Stuͤcke wieder zuſammen geleimet waren: Ich haͤtte dieſe Seltenheit vor weniges Geld erhandeln können wenn der Betrug nicht allzuſehr in die Au⸗ gen gefallen, wie mir jeder zugeſtehen wird, der ſich ſolches Stuͤck bey Tie. Herr Rector Stieff all hier, der jetzo Beſitzer darvon, zeigen laſſen kan. Von Lerckringio meldet Morboſius, daß er gantze Cadavera mit aufgelòſten Agt⸗ ſtein, der ſeine Durchſichtigkeit behal⸗ ten /uͤberzogen haͤtte, welche Kunſt aber nicht leicht jemanden bekannt waͤre: Doch meldet hiervon die Einleitung i zur neuen chiſtorie der Welt ( im XX. . Stuͤck) daß in denen Ads Hafnenſibus das Birn⸗Stein zu erweichen folle vorgetragen worden ſeyn. Sonſten berichtet auch Herr D. Chriſtian Vater in Pbyfiologia experimental Cap. V. Qu 1. p. 359. daß viele dergleichen falſche Stuͤ⸗ cke erhandlet wuͤrden, da ſtatt in Birn⸗ ſtein, die Thiere in infpifütten Ter⸗ pentin mit Colophonio oder Gummi Elemi gemiſcht, uͤber dem Feuer zer⸗ floſſen, eingeſchloſſen ſind. Von dem wahren Birnſtein und in welch faͤr⸗ bichten allerhand Infecta. zu finden ſind, davon hat Herr D. Sezdel L. ſu- pra eit. wargenommen, daß nur bey dem vollkommen durchſichtigen ſich dergleichen zutruͤge, im truͤben aber dieſe gar nicht angetroffen wuͤrden weil der helle anfaͤnglich der allerfluͤ ſigſte fep: Im weiſſen aber koͤnnte die⸗ ſes gar nicht geſchehen, indem zuerſt aller noch fluͤßige gelbe ſey, und wenn er ſchon erhaͤrtet, die gelbe Farbe al⸗ lererſt durch das Saltz oder Meer⸗ Waſſer daraus fic) verloͤhre, oder auf andere Art gebleichet werde (vid. Ein⸗ leitung zur neueſten Hiſtorie der Welt l. c.) Nun beſitze zwar Birn⸗ ſtein von allen Farben, in keinem aber als in dem gelben durchſichtigen ſind Fliegen, Ameiſſen, Muͤcken, Kaͤ⸗ fergen ꝛc. eingeſchloſſen, inſonderheit in einem eine mittelmaͤßige Spinne, (Tab. XII. num. 13.) dergleichen, da ein (Tabula Theil unterſuchet und zerbrochen, ha⸗ XII. N. be vollkommen dieſe Thierchen darin⸗ 13.) nen angetroffen, welches ein Beweiß wieder obbemeldten Herrn D. Jacob. Martini und Adalbert. Bito mot) abgiebet. Daß man aber auch den Birnſtein P durch 227 durch Kunſt die Farbe benehmen, ja hell und klar wie Glaß machen koͤnne, zeiget folgende Nachricht, ſo der be⸗ ruͤhmte Gottes Gelehrte in Angerburg Herr 6. 4. Helwing uns alſo thellet: Herr Chriſtian Porſchin beruͤhmter Birnſtein Arbeiter in Koͤ⸗ nigsberg wohnhafft auf der Laſtadie, hat erfunden, den Birnſtein auf eine beſondre Art zu verfertigen, und ihm die Durchſichtigkeit zu geben: und ob er gleich ſolches als ein Geheimniß bis hieher gehalten, ſo bin ich doch darhin⸗ ter kommen, daß er das allbereit ge⸗ ſchlieffene und polirte Corpus in Lein⸗ Oel, mit ſanfften Feuer ſo lange ſiede, bis es ſeine gelbe Farbe verlohren, und hell und klar werde: welches die Birn⸗ ſtein Arbeiter ſonſt auch bey Reini⸗ gung der Corallen zu thun pflegen, durch welches Sieden dann dem Birn⸗ ſtein, das uͤberfluͤßige Oel, welches die pelluciditæt hindert, benommen , aud) zugleich dieſen einem Glaſe aͤhnliche Geſtalt zuwege gebracht wird: Der Kuͤnſtler aber verfertiget daraus Bril⸗ len, ja Brenn⸗Glaͤſer ſo mehr Wuͤr⸗ ckung als die gemeinen thun ſollen, it. . Microfcopia. Zu mehrerer Erleuterung kan dienen, was der beruͤhmte Phyf- eus zu Koͤnigsberg und Med. Doct. Herr cheinrich von Sanden in einer Biſputat. de Succins Electricorum principe Cap. I. S. 2. p. 4. ſchreibet: „Flavo Suc- „eino majorem quam albo ineſſe virtu- Ne ut ; "UN N SS e W er 79 7 Erſter Abſchnitt , Sieben und zwantzigſter Artickel. 228 tem alliciendi leviculas avtopfia edocet. „Ex hac ratione ſuccina illa, ex quibus „oleum certa enchirifi eft extractum , & microſcopia, vel etiam ſpecula cauſtica mitge⸗ „par va confici ſolent, multo ſunt debilio- vra in attrahendo paleas, quam illa in qui „bus oleum non p extractum : Gu »propter & priora majorem exinde na- »&ta funt perſpicuitatem, pro microſco- »piis neceffariam & aptitudinem pro ra- diis folaribus concentrandis, rebus cale- »faciendis, & tantum non adurendis.j, Herr D. von Sanden beſitzet auch davon ein Prisma, welches eben auf ob⸗ gedachte Weiſe aus Birnſtein verfer⸗ kiget, dadurch fid) wie durch ein Glaß fo ſchöͤn die Farben darſtellen: Wel⸗ ches eben die Art geweſen, welcher ſich allhier der beruͤchtichte Cayitain Prato- rius, (der kurtz hernach als ein Mit⸗ ſchuldiger bey der Ermordung des Tit. Pleniff. Herrn Grafen von Ran⸗ tzau in Hollſtein executiret worden) bedienet: Dieſer machte Hals⸗Baͤn⸗ der und Einſetz Steine in Ringe ent⸗ weder wie Rauten geſchlieffen oder bril- lantitet , welche ſehr wenig gelbe, wie ein — be mies abet er men klar und du tig au : Ja er wuſte dem Birnſtein alle Far⸗ ben, als roth, blau, gruͤn ꝛc. zu j daß man dieſe vor farbichte Edelge⸗ ſteine gar wohl anſehen konte, wenn ſie nur dergleichen Dauer oder Haͤr⸗ te gehabt haͤtten. ü | Artic. s E. ſter Abſchnitt / Acht und Iwantzigſter Artickel. 230 Axricvzvs XXVII. N denen Transach, Philoſopb. „ Aalicanis Anno 1682. num. 7. e 5 pag· 182. feqq. iff Salmaſſi Be⸗ WIL peiß allegiret, das Problema „Axiſtotelis angehende: Nullum animal eſſe calculofum: , Inſonderheit aber ſchreibet er: „Calculo renum quadrupe- »des non effe obnoxios, ob eorum poſi- »Uuram, qua femper in terram proni yſunt, unde humor ſaccatus in renibus »defidere non poteſt, Hierwieder vieles in contrarium vorzubringen, ſol⸗ te mir gar nicht ſchwer ſeyn, weil auch denen Schlaͤchtern bekannt, daß in Ninds⸗ und Schweins⸗Nieren dann und wann Steingen angetroffen wer⸗ den. Aus der Urin und Gallen⸗Bla⸗ ſe aber von Pferden, Ochſen, Schwei⸗ nen, Schafen, ꝛc. kan unter meinen Naturalien viele zeigen, da welche von Pferden in dem Articulo von Tobis Ju. Penci beſchrieben. Aus der Urin⸗Bla⸗ ſe des Rind Viehes habe kleine runde glaͤntzende Steingen wie verſilberte Pillen; aus Schweins⸗Blaſen, viel groͤſſere als wenn fie vergoldet waͤren, andere kreidigter, und noch gantz erdigter Subſtantz. Aus der Gallen⸗Blaſe von einem Schafe wurden mir unlaͤngſt zween ziemlich groſſe aus ſubtilen ſtratis pyra- midal zuſammen geſetzte gelbe glatte Steine geſchencket, und in Rinds⸗Gal⸗ len werden ſehr offte helle, und dunckel⸗ andere Von einem geglaubten und wahren Spinnen⸗Steine. Francius in Prodromo Arachneologie oder in Epbemerid. Nat. Curiof (Dec. II. An. III. pag. 97. it. Dec. Il. An. V. Obferv. CCXL. pag. 462.) und 7ſt. Frid. Dillenius Ephem. (Cent. III. & IV. Obf XLIV. p.97.) Paul Jacob Marperger im Kauff⸗ manns Magazin (pag. 1217.) und viele andere. Und zwar ſolten ſelbige von denen groſſen Creutz⸗ Spinnen zu erhalten ſeyn, wenn man mit Saltz, oder Zucker / oder geſtoſſener Baldrian⸗ Wurtzel ſie beſtreuete, und die Steine hernach Aſch⸗ grau ausſehen, mit ſchwartzen Puͤnctlein beſetzt, wie einen fingulair groſſen abgebildet, und be⸗ ſchrieben, err Tob. Henr. Lochnerus iu Mufco Besleriano (Tab. XXXIV. pag 100.) aud) Frid. Erneft. Brückmannus im Epiftola de fabuloſſſimæ originis lapide. Arachneoli- cho in fine, ſ. pag. 16. Da aber der er» ſte groͤſſer als alle unſere fremde Spin⸗ nen, ſelbſt das Corpus ſchwerer als der Braſilianiſchen, fo daſelbſt Mamdu- Guaca heiſſen, welche doch ſonſt für die groͤſten gehalten werden, (wie dieſel⸗ ben abgebildet und beſchrieben, Carol. Cluſius Exoticor. (Lib. V. Cap. XVIII. p. 46. und uz.) Adam Olearius in der Gortorpi. ſchen Aunſt⸗Kammer (Tab. XVII. pag. 27.) Ol. Vormius Muſei ( Lib. III. Cap. IX. pag. 263.) Rochefort in der Be⸗ ſchreibung der Antillen ⸗Inſuln (Cap. XIV. num. 5. pag. ed. Germ. 229.) Job. de Laét in Novo erbe. (Lib. XV. Cap. gelbe mulmigte Steine gefunden, die XI. pag. 570) GuZ. Pifo in Hiffor. Natu- an die Mahler verkaufft werden, und l & Medic. Braſil. (Lib. XV. Cap. X. pag. ihnen als eine ſchoͤne braun⸗gelbe Far⸗ be dienen. e Beſſer haͤtte ſich dieſes Problema auf die Adler, Kroͤten, Spinnen und an⸗ dere Thiere und Infecta geſchicket, weil man von ihnen Steine aufweiſet, die nichts weniger als dieſe ſind; von wel⸗ chen ich aber jetzo nur den letzten, die andern aber, bey anderer Gelegenheit abhandlen will. Daß es wahrhaffte Spinnen⸗Stei⸗ ne, welche insgemein Arachneolithi, A. rachnites [. Aracbnoides lapides genennet werden, gábe, und was fie für Thaten in der Medicin aus richteten, hat inſon⸗ derheit zu beweiſen fic) bemuͤhet 7b. " * 284.) fob. Henr. Lochnerus in Muf. Besler. (Tab. XIV. pag. pag. 53.) Andr. Cleyerus in Ephem. Nat. Curioſ (Dec. II. An. II. Obf, VII. pag. 18.) und ich jedem ſelbſt eine von der groͤſten Sorte unter meinen Naturalien zeigen kan. Der andere aber iſt ein veritabler Aflroites oder Stellaris lapis India Orienta- | Jes, und in nichts unterſchieden von de⸗ nenſelben, die in Kupffer zu finden und beſchrieben, in Uf. Aldrovandi Muße Metallic. (Lib. IV. pag. 878.) Anſelm. Bo£tii Hifl. Gemm es Lapid. (Lib. II Cap. CXLVI. pag. 298.) 0. Wormii Muf. (Lib. I. Cap. X. pag. 67.) Jb. Henr. Lochneri Muf. Besl, (Tab. XXXV. pag. 100.) Georg. "Da * Hier. 251 Hier. Velſchii Olſervat. Phyſic. Med, (He- catoſt. I. Obf: XLIV. pag. C) und vielen andern Autoribus, die Hans Sloane infiiſt. Natural. Tamaice (Vol. I. pag. 59.) und aus dieſem Herr 7o5. Tac. Scheuchzer in Querel. & Vindiciis Pifaum (pag. 32.) gt ſammlet: Ich auch dergleichen vere ſchiedene, mit ſchwartzen groſſen und kleinen Sternen beſetzte, und welche mit Roͤschen von vielerley Groͤſſe ge zierte weiſſe Steine, und ſo gar von 3. Pfund ſchwer beſitze. | , Da nun alfo dieſes nichts weniger als Spinnen ⸗Steine ſeyn: So alle⸗ gire hiervon meine wenige Experientz. Ich habe einmal 8. der groͤſten Creutz⸗ Spinnen in ein ziemlich weites Glaß zuſammen geſetzet; dieſe fingen bald an fid) untereinander hefftig zu beiſ⸗ ſen, und zu uͤberwerffen; und wie ich in einigen Stunden darzu ſehe, wa⸗ ren ſie zuſammen gantz matt und naf, und den Morgen darauf, ſchwamm eine roͤthlichte Suppe auf dem Bo⸗ den des Glaſes, die Spinnen aber alle waren tod, und die Baͤlge gantz ein⸗ geſchrumpffet bis auf eine, die auch in wenig Stunden verreckte: Alles dieſes ließ ich in dem Glaſe beyſammen, ob etwan die üͤberblie⸗ bene einen Stein bey ſich haben wuͤr⸗ de, aber nichts weniger; Denn ſie fing an zu verweſen, und nach Verflieſſung eines Jahres blieb zu ſammen im Glaſe ein braunes Pul⸗ ver übrig, faſt auf die Weiſe, wie Cre Frid. Garmannus de Miraculis mortuorum (Lib. III. $. 85. pag. 1116.) beſchrieben: „Ego ut communis fert fabula araneas „maximas ſeptennium capſulis aliquoties „incluſi, fed feptennio elapſo nihil præter „pulverem quendam ex aranearum cada- „veribus relictum confpexi. | Dieſen Monath aber trug ſich mit einer Spinne gantz was anders zu. Denn als e. Pleniſ. Herr Notariur von Fromhold auf dem Dohm vor Breßlau in einer Kammer, fo gegen Norden gelegen, von ſeinem Bedien⸗ ten, ein groſſes Spinnen⸗Gewebe herunter nehmen laͤſſet, fo faͤllet was heraus, welches der Bediente erſt fuͤr eine Spinne anſiehet, da er aber mit dem Fuß fie zertreten will, iff das Cor- pus gantz hart, deßwegen er ſich nicht wenig freuet einen Spinnen ⸗ Stein uͤberkommen zu haben: Da mir aber Erſter Abſchnitt / Acht und zwantzigſter Artickel. 232 der Herr Notarius dieſe Curiofitát zei⸗ get, iſt der Balg noch um den ver⸗ meynten Stein; Als aber eine ſpltz ge Nehenadel nehme, um die deſſelben zu exploriren, konte ich die Maſſam vollkommen durchſtechen, und war alſo nichts mehr, aus⸗ getrocknete Spinne, faſt ſchreibung dererjenigen, fo Reſenus Len- tilius in Paralleliſino Y. Ephem. Nat. Curiof. (Dec. I. An. IV. & V. pag. 96.) in folgen · den annotiret: „Bis ego tales lapides ut „invenirem periculum feci, & araneos „magnos, quos cruciatos vocant, viros »captos fcatulis inclufi; cumque unum „anno 1686. per integrum annum adfer- ,varem, lapideum nil inveni, corpus ta- „men quafi cereum valde durum & in- »flar cafei veteris, vifcidum ac ſeisſile, yſine vifcerum ullis veftigiis, quz colli- »cuiffe in glutinoſum ejasmodi liquamen »credibile e(t;,, wie auch Lic. Helwig in ſeinem neu angelegten eis und zur edlen Medico kürtz verfaſten Thier ⸗ Garten pag. 286. beſchrieben. „Wahr iſts, daß ich groſſe Kancker 5. „Jahr ſtehen gelaſſen, fie zur Maffa ges „worden, welche (o feft, daß man fof» „che kaum ſchneiden mochte: Durch einen unverſehenen Fall aber giengen „die Glaͤſergen entzwey, und waͤre „vielleicht in den letzten 2. Jahren die „Maſſa ſteinigt, und feſter, ja recht fe⸗ vſte geworden. | Eine faſt gleiche Hiſtorie, wie kurtz vorhero des Herrn Lez, hat der ge⸗ lehrte Medicus in Regenſpurg Herr D. job. Adam Goͤritz, zur Infertion, in des beruͤhmten Medici herrn D. And. El. Bůchners / Mifcellan. Plyſeea Medico- Mathematica. uͤberſendet, welche im III. und 1V. Quartal An. 1728. Menf Sept. Cl. IV. Art. V. pag. 1334. alfo lautet: Es fuͤgte fib, daß in dieſem Monat in ei⸗ nem Buͤrgerlichen Haus bey einer Aderlaß ſeyn muſte; Weil nun die gantze Stadt in Schrecken war, we⸗ gen bishero vorgegangenen geſchwin⸗ den Todes ⸗Faͤllen und anſteckenden Frieſel, ſo war auch nirgends kein an⸗ derer Difcours zu hoͤren, als wie ſol⸗ chen zu begegnen ſey. Die Frau vom Haus meynte, ihr ſolte ſo leicht nichts geſchehen, weil ſie 4. Spinnen⸗Steine im Hauſe haͤtte, davon fie einen ihrem Mann, den andern ſich ſelbſt, den drit⸗ ten dem Sohne, und den — " ag 25 Erſter Abſchnit Acht und zwantzigſter Artikel. 234 den ſie hoffentlich, von aller anſtecken⸗ / machte lauter Taleolos daraus, foot. amuletorum (Cap. II. Sect. L p. 192.) t10 den Seuche ſicher leben koͤnnen, willig und brachte ſolche. Zwey ſteinerner Tiſch in der Stuben, darauf ließ die Frau die vermeynten Spinnen⸗ he ſie aber etwas genauer, und erblick⸗ te die eingedoerte Sup daran. Im Angreiffen und D i ucken gab 1 und hatte die Haͤrte, wie ein aufge⸗ trockneter Ochſen⸗Ziemer, die Farbe war licht⸗ braun. Ich entdeckte meine Meynung davon, und fagte, daß es verdorrte Spinnen waͤren. Die Frau wolte ihre j behaupten, und bot mir ein Meſſer dar, ich ſolte nur ſolche zerſchneiden, wann ich konnte. Damit ſchnitte ich getroſt zu, und über die Frau beſtürtzt ſtunde; Der Mann fadt fie aus, und endlich wur⸗ de er boͤſe, daß ſie die andern in Silber faſſen laſſen, und das Geld vergebens und unnüglíd) ausgegeben. Welches alles ar wohl zu glauben / wie ſelbſt mein alfo dafuͤr gehaltener Spinnen⸗Stein ausweiſet: Des we⸗ gen aber iſt es noch kein wahrer Stein, weil der meinige durch die Zeit endlich gar verweſet und zerfallen; vielweni⸗ ger ſiehet er Aſch⸗grau aus, und (ff mit ſchwartzen Puͤncktlein beſetzet, wie der veritable beſchrieben wird. Glaube ich alſo, daß Volſßi. Ausſpruch e ſerutiniis ſtatt findet: „Dari lapidem ex araneis „petendum fabulofis nugis annumero,, | und was D. Sim. Pauli in Quadripartito Botanico Claff. Yt. / Herbarum tempore ver- uo florentium, p 179. geſchrieben: »Vul- „gus perhibet, araneas przgrandes lapillo „leætas conſpici, cumque ceu arcanum j fondern ſogar Meynung behaupten, und »fümmum & ſpecificum certum, inftar in- »cantamenti, omnes hæmorrhagias fifte- »re, modo is manu ægri in pugnum col- »lecta tam diu foveatur, usque dum in- vcaleſcat, quem quoque noanulli ajunt, »Aráneam evomere, excernere, parere aut »quocunque modo excutere, fi telæ, quam exuit, & in qua media habitat, fübdide- »,ris Valerianz radicem. Evenit autem „eum An. 1630. ex Gallia redux, ſtudio- „rum caufa Nittebergæ æſtivarem, ibidem „ex adverfo nunquam mihi fine venera- »tione nominando præceptore meo cele- »bratiffimo Sennerio habitans, ut aranea „diſcolor crucigera impluvium mei hof- »pitis Nicolai fenatoris Nitrebergenſis ob- yſediſſet, quz cum immenſæ effet magni?ꝰ »tudinis, (æquabat certe nucleum nucis »mofchatz ) non folum nie fed quoque »Mekbiorem Huffauff, nunc temporis Sen- »"trti domefticum, operationum chymi- »carum peritiffimum, in ſui admiratio- „nem rapiebat; Convenimus nos inter „los, capimus araneam.& vitro vafto con- »curbitinoincludimus, & ex conſilio com- „munis noſtri præceptoris Domini Sen- „nerti radicibus Valerianz perfunctorie »pulverifatis, ex parte vitrum replemus, »cer:a fpe hacfreti, certo certius hanc præ- »grandemaraneam lapidem párturam, ve- „rum vana fpelactati, ne atomum quidem »ullam lapilli adipiſeimur: fed rerum na- turalium ſtudioſi & veritatis cupidi ema- »ciatam araneam diſeindimus, at lapillo „aut calculo, nulla tui parte fœtam. Fa- „bulas ergo & meras effe nugas. qux de »lapide aranearum vulgus perhibet, edo- €i fumus.,, | Wer aber mehr von dieſen Steinen zu leſen verlanget, kan aufſchlagen Mich. Bernb. Valentini Muſeum Muſcorum (P. I. Lib. III. C. XLII. pag. 516.) inſon⸗ derheit Erneſlum Brüctmannum in oben allegirter Epiftola £ Ze faluloſſſimæ origi- nis lapide Aracbneohtbo. An. 1726. kam in tol. zu Wuͤrtzburg eine Differtation von Herrn D. Job. Bartbol. Adam Beriu- gern in 24. Bogen und 21. Blaͤtter ch] Kupffer Abdrucken heraus unter dem Tatul Lurhograpbiæ M irceburgenſis davor 2. Nthlr. muſte bezahlt werden, in dieſer befinden ſich auf der X. Tabelle erſtau⸗ nens⸗wuͤrdige Spinnen ⸗Steine, und zwar auf denenſelben nicht allein die vollkommenſten Spinnen erhaben, ein paar, darauf die 3 Ge⸗ 235 Erſter Abſchnitt, Acht und zwantzigſter Artickel. 236 Gewebe oder Spinnen⸗Raͤder zuſamt | funft der Natur im geringſten nicht denen Spinnen aufs netteſte exprimi- zu Hülffe kommen: Ich babe ſelbten ret fino; welche aber, (o bald als fie erhalten von Dreßden aus dem Kö⸗ mir zu Geſichte kommen, vor Kunſt ⸗ niglichen Cabinet und judicire ihn von Wercke hielt, auch mein Raifonnement Aeichſtaͤdt zu ſeyn weil er dem alfo nach Dreß den gegeben; welches Aeichſlädtiſchen weiſſen Schifer nicht lange darauf in denen Leipziger gleicheſten kommet, auch wie gelehrten Zeitungen leſen konte: wel- jehthyitæ ein Fiſch auf einer Taffe che den gelehrten Autorem bewogen eingedruckt, auf der and t ete eine offenhertzige Bekenntnuͤß zu thun, haben fid) pra(entiret, 21 daß alle dieſe ihm gebrachte Steine] finden fid) noch alfo erbaben t mit fo vielen Inſectis durch Kunſt be gedruckt viele Spinnen mit ihren Bei reitet, und er damit kuͤnſtlich fep hin⸗ | nen, und verſchiedene erſcheinen bats tergangen worden: Einen andern | auf febr deutlich wie (Tab. XII. num (Tabula. Stein aber ſtelle dar aus meiner Na. 14.) ausweiſet. —. XILN. turalieti; &ammfung, an welchen die 14) QUA » 23 aw e ^ Artic. cw E EET E | — f dà 70 I +0 0 5 DIRAS 2 N " 4 . " 660 , , %% /, 44 » "T Lais ds $ | i 4 | | D UM 10 2 . " Tn Digg 1] i ud Hol ta der e Xn. der Chan blüthe. TRUM SESS IESSSSSSSSQNS Hr— | li 0 A | YD T IIT J l EX 2 E — Ez: — — E— LE I- — 0 z — i: — — — jf 0 WU ji J 7 92 // ue * —— m ne RR —— M8 | | É E ^ * MES 8 — 5 um : A MP AA — 2 D y? : gd - : : a E, $ ' " « iz 2 ' "M ac 7 A P 237 Erſter Abſchnitt , Teun und zwantzigſter Artickl. 23 ie id Nenn Ae derngeo W AO onm vie Ak TicvLVS XXIX. VIT Wer Von ſo genannten Donner⸗Keilen. Fealten Heydniſchen Dichter án Hifl. Lap. pura: Heloer (L ib. lc 3.p.32.) hieſſen den gapaer Abe KA- ner und Hagel, i. Wind und Wetter, Regen und Schloſſen auf die Sterblichen, ſie zu ſtraffen, her⸗ nieder wuͤrffe. Daher eigentlich das Wort xavaQaic von dem Niederfah⸗ ren des Blitzes und anderen Meteoren gebrauchet wuͤrde. Bey denen Lorei- nern hieß er deswegen Fulminator, Ful. gurator oder Tozazs. Dieſe Heyden | glaubten Nulcanus ſchmiede hierzu die Donner ⸗Keile; Solus hielte die Win⸗ de in einem ledernen Sack verſchloſ⸗ fen, und auf Befehl des groſſen Juni. ters muͤſte dieſer ſie gegen die Erden drucken; der Neptunus aber ſtreuete den Regen durch ein Sieb dahin; oder goͤſſe gantze Fluthen aus, daher die Wolcken⸗Bruͤche entſtuͤnden. Alle die⸗ ſe Alfantzereyen glaubet ietzo auch der Einfaͤltigſte nicht; Dieſes aber glau⸗ ben ſie doch, daß es Donner: Keile gaͤ⸗ be, und dieſe vom Himmel oder doch zum wenigſten aus den Wolcken her⸗ nieder fuͤhren: Ja ſelbſt ſonſt gelehr⸗ te Leute ſind in dieſer Uberredung ge⸗ weſen, und haben ſich aufs aͤuſſerſte bemuͤhet, dieſe zu erweiſen. Der be⸗ ee ee du d der erſte, ſo dieſe Meynung auf die Bahn gebracht, und viel einfaͤltig und aberglaubig Zeug dabey gelehret. 70. Kentmanni Nomenclatura rerum folſilium iſt wohl ſonſt nichts mehr als ein Cata. logus unterirdiſcher Steine; von de⸗ nen Donner⸗Keilen aber ſchreibet er Fol. 30. weitlaͤufftiger und zwar foL gende Hiſtorien darzu: Daß An. 1544. zu Wien es in einem Wein⸗Keller ein⸗ geſchlagen, da er 12. Ellen tieff in die Erde graben muͤſſen, ehe er den Keil gefunden. Auf dieſe Weiſe haͤtte er auch einen bekommen. Da es vor Torgau An 560. in eine Muͤhle ge⸗ ſchlagen; Einen sten zu Jleburg 3. Meilen von Torgau, da es ein Eiche geſpalten, er aber daruͤber ro. Jahr ſu⸗ chen muͤſſen, bis er ihn gefunden. Der⸗ gleichen auch einen, ſo noch in eichenen Holtze geſtecket, Carolus Nicol. Langius F TAIBATHZ, weil er Blitz Don⸗ beſchrieben, und Tab III. Lit. A.) abge⸗ bildet: Undendlich ſchreibt er von den Bergen Hiri in Griechenland: „Ce- „rauniæ autem dictæ a fulmine ſunt; „quas & in montibus Cerauniis Epiri, „qui crebris fulminibus impetuntur in- veniri verofimile eſt. Und Ze fguris Lapidum, (Fol. Ga. und 66 ) will er einen geſehen haben von 300. Pfunden, oder 3. Centnern ſchwer, der alſo von dem Himmel gefallen, welches alles Cozr. Gesnerus Rer. foſſil. (Fol. 66.) auch gt» glaubet, und über dieſes dabey meldet daß zu Enſisheim in Ober⸗Elſa dieſes An 1492. geſchehen, und er in der Kirchen daſelbſt zum Andencken auf⸗ gehencket worden, mit folgenden Bar⸗ bariſchen Lateiniſchen Verſen: M Cum tonat horrendum, cum fulminat | igneus æther, " Nubibus illæſus ccelo cadit ifte La- pillus, gerit hunc, a fulmine non . ferietur, Nec domus, nec villæ, quibus adfuerit | Lapis ille, - * Einen andern von 3 und einen halben Fuß lang hat beſchrieben Everhard. Wilhelm. Happelius in Relation. Curioſ. (Tom. III. pag. 59. und 60.) und C/. Schottus in Phyſica curioſ (Lib. XI. Cap. XIX pag. 238) it. einen von 62. Pfund ſchwer/ Paul Lucas in ſeiner Reiſe⸗Be⸗ ſchreibung nach Griechenland: Und einer / ſo 39. Pfund, befindet ſich in dem erſten Gemach der Dreßdniſchen Kunſt Kammer. Denen allen das Wort reden in dem XVI. Seculo Petrus Albinus in ſeiner Meißniſchen Berg⸗ Chronica (Titul. XIX. pag. 153.) In dem Qui caſte XVllten Anuſelmus Boetius de Boot in Hiff. Gem. & Lapid. (L. II. C. CCL XI. p. 481.) It. Olaus ormius (pag. 74.) Im XVlliten aber Carol. Nic. Langius in Hifl. Lap. figu- rat, Helvet, (Part. II. L. I. c. II. pag. 32.) und andere mehr. Mit beſſerem Beweiß halt ich dieſe nach denen gelehrteſten Natur⸗For⸗ ſchern, derer Georg. Andr. Helwing in Lia tbogr. Angerb ( Part. I. C. VII. pag. 89.) nicht wenige, ich aber noch mehrere in meinem 239 Erſter Abſchnitt ¶ Neun und zwantzigſter Artickel. 24 meinem Promtuario rer. nat. && artificial. (pag. 210.) beygebracht, entweder vor malleos fulminares, um den Donner nach ihren Glauben zu erregen (vid. Helwing. l. c.) oder Streit⸗Hammer und Gograph. Jenenſi an dieſen obſerviret, daß ofſtmals die Locher vornenzu en ger, und hinterwerts, wo ſie den Stiel eingeſtecket, weiter (en, gleichwie man jeto die Oehre an Aexten und Loͤcher Streit⸗Aexte derer alten Teutſchen; e eee Ich wie ſolche bey den Polacken als Cza- kaner oder Haubocke noch in Ge⸗ brauch ſeyn. "omes. So viel iff gewiß, daß niemand als der eintzige Kenumann fid) ruͤhmen kan, dergleichen auf denen Stellen ge⸗ funden zu haben, wo das Wetter je mals eingeſchlagen, ob gleich noch ſo fleißig nachgeſuchet worden. Wie es denn auch faſt unmoͤglich zu concipiren, daß in den Wolcken fid) dergleichen harte Steine, da manche die Feile nicht einmal annehmen, ge- neriren koͤnten: Und wie zumal ſo ſchwere Steine von 300. Pfunden, und faſt zwey Ellen lang, in der Lufft koͤnnten fo lange gehalten und fort: getragen werden, als zu ihrer Gene- ration nbfbíg: oder fie muͤſten gar nicht ſo ſolide ſeyn, ſondern vielmehr wie eine zuſammengefloſſene Schla⸗ cke ausſehen. Vielmehr wird man an dieſen deut⸗ lich gewahr, daß ſie jemals durch Kunſt verfertiget, und in dieſe Figur zuge⸗ ſchliffen worden aus Steinen, die de⸗ nen Alten hierzu beliebet. Deßwe⸗ gen unter den vielen der Meinigen, ſo beſitze, alle von verſchiedener Art ſeyn, manche harte, manche weich, ja welche gar von Sand⸗ Steinen, manche ſchwartz, manche grau, manche braun, und andre Farben mehr. Mit was ſie aber das Loch hindurch gebohret, iſt nicht bekannt, zum we⸗ nigſten muß es mit ihren Inflrumen- «n febr langſam zugegangen ſeyn; Dieſes ſiehet man wohl, daß ſie es durch drehen verrichtet, weil in einem der meinigen man deutlich die Circul in der Runde gewahr wird; Auch ſiehet man an einem, wo man von beyden Seiten eingebohret, daß die Locher nicht juſt auf einander getrof⸗ fen, ſondern in der Mitten ein Abſatz geblieben. Ja Heling Loco fupra cit. pag. 81. beſchreibet einen ſo genann⸗ ten Donner⸗Keil, und Tab. X. Fig. I. bildet er ihn ab, der nur halb durch⸗ bohret, in der Erden gefunden wor⸗ den; gleichwie auch Sebzzteas in Orp. b eingeſchnitten, um daß der auch einen, da 3. Ringe im Loche in daß der Stiel beflo feſter darinnen halten ſolle. Und gar mit einander weiß ich nicht, wie ſo groſ⸗ ſe Keile durch ſo enge Loͤcher, die offt kaum einer Erbſen groß, dergleichen nach dem Einſchlagen wahrgenom⸗ men wird, durchkommen koͤnten, oder ſo gar die Poros penetriren, wie hiervon umſtaͤndlicher unten handeln will, wenn eine vom Blitz zerſchmoltzene Kanne produciren werde., nl Es werden aber die Donner ⸗Keile am meiſten angetroffen bey denen Ur- nis ſepulchralibus, und manchmal gar in denenſelben. Als den Articul von Urnis in den Breßlauiſchen Natur⸗Geſchichten An. 1724. im 23, Verſuch publicirte, ſo hatte von Grabiſchen nur einen, welcher auf denen Aeckern gefunden worden, erhalten, nach der f habe noch 2. andere, und zwar einen über und fiber gantz loͤchricht ſelbſt in denen Urnen, da derſelben nach und nach übtr 1000. heraus gehoben, ane getroffen, auch aus andern Orten noch 8. alle von diverſer Figur und Stein auch einen groſſen einer halben Ellen lang erhalten. Gleichwie Major im Bevolckerten Gmüörien ſchreibet, daß er faſt in jeder Urna daſelbſt einen der⸗ gleichen Stein gefunden haͤtte, und Petrus Wolfart in Hifl. Nat. Haſſiæ inf. p. 47. confirmiret nicht allein dieſes, ſon⸗ dern daß es denen zu Ehren, die ſolche bey ihrem Leben gegen die Feinde ge⸗ braucht, geſchehen ſey. Noch mehr aber giebet allhier eine Erlaͤuterung, daß nicht allein bey dem Verbren⸗ nen der Coͤrper den Urnis dergleichen Streit⸗Haͤmmer beygeleget worden, ſondern der P. Dem. Bernbard. de Mont- faucon hat in der oͤffentlichen Zuſam⸗ menkunfft der Academie Royale des belles Lettres zu Paris An. 1734. den 12. No- vembr. eine gelehrte Abhandlung der Waffen der alten Galler und der be⸗ nachbarten Woͤlcker abgeleſen, und zwar durch Occaſion, da An. 1685. in der Gegend von Cocberel unter die Dioe- ces it aber r A €—"c—— Á——— een r Y WR GM VIP £41 Erſter Abſchnitt⸗ Neun und zwantzigſter Artickel. 24 ces von Evreux ein altes, aus unge⸗ unbedecktem Haupt gegangen (con hauenen Steinen erbauetes Begraͤb⸗ muͤſſen: Dergleichen Wuͤrckung des nuͤß entdecket worden: Darinnen man Bloßgehens an den Koͤpffen man a e be e u K ſcho n Egyptiern zu Herodoti ſchedel, da der eine auf einem Feuer Zei bargenommen: Da ſonſt die Steine (Pyrite), der wie eine Axt zu⸗ Gallier Cucullos oder Bardocucullos auf geschliffen, gelegen; der andere eben⸗ dem Haupte getragen. | Haupt gehabt, nur daß er mit Silber Letzlich melde noch, daß dieſes ein Unfaffet geweſen. Sobald als man Zeichen eines warhafften Donner⸗ dieſe Schedel, mit den Streit⸗Aexten Keiles ſeyn foll wenn er bey einem ſtar⸗ herausgenommen, haͤtte man 2. game cken Donner Wetter vors Fenſter qo tze Coͤrper erblicket, die eben fo auf leget, unter den harten Schlaͤgen zit⸗ leinernen dergleichen Streit⸗Aexten tere, it. nach Beerio de Booz (Lib. II C: grin en, und da man die Grube wei 263. doe wenn man einen Fa⸗ tcr gemacht, waren noch 16. bis 18. den donende darum binde über dem eichen zum Vorſchein kommen, Feuer nicht abbrenne: Da aber bey deren Geſſchter alle gegen Mittag ge dem ersteren unfehlbar, wenn gantze wender gelegen: Die Hirnſthedel waͤ⸗ Haͤuſer vom Donner erzittern, auch ren von ſonderbarer Dicke geweſen, der Stein zittern muß: und ein Sa: und alle haͤtten dergleichen ſteinerne den ſo wenig um einen andern glat⸗ Aexte, von verſchiedenen Farben als ten Stein, oder toͤnernen Krug und zinnerne Kanne oder Becher gebun⸗ nter ihrem Haupte gehe den, wenn der Stein oder Kanne nicht n auch z. Knochen dabey gelegen, fo ſelbſt glüct, verbrennt. So erwaͤhne e das Eiſen, vornen an einer Lantze noch kuͤrtzlich, daß dergleichen Stei⸗ eſpitzt erſchienen, item Spitzen von nen groſſe Krafft zugeſchrieben mors einen, ſo die Pfeile arm eit“ den, feinen Feind zu überwinden: rts waͤren auch angetroffen wor⸗ Die AU Menſchen und Thiere WPꝰolcke. e ſollte, welcher zitternde " . : f A j 4 " TERT D TI EE EN Eni Le : vr à * * $ 1 8 CM * e TEC MR 4 1 e * e i [ y , ] « 243 Erſter Abſchnitt / Dreyßigſter Artickel 244 Jii. 4 Hr ARTICVLVS XXX, . (58916 ! "ul Von denen Malteſſſchen geſiegelten Erden. P. T wahr, daß ba der Apoſte Paulus durch Schiff bruch , auf die Inſul Melite oder Malta gerathen, daſelbſt von einer Ot⸗ ter in die Hand gebiſſen worden; daß er aber allen Ottern und Schlangen deßwegen ſolle den Gifft benommen, und ihre Zungen auf dieſer Inſul, nach Cornelio a Lapide, in Stein et» zeichnet, und Terram figillatam Meliten- fem genennet hat. Dieſe nun ift es, ſo wider den Biß und Stich, vornem⸗ lich der Vipern und Schlangen, derer Molchen, Spinnen und Scorpionen, (wie dieſe Thiere daſelbſt alle auf ei⸗ ner Tafel abgebildet ſtehen,) gebrau⸗ chet wird; Aber nicht alleine, ſondern man nimmet dabey ein, Theriac und Mithridat, Scordien« Kraut, Wurtzel J von der Scorzonera, Angelica und Con- trayerva, vornemlich aber von der Lun⸗ ge einer Schlange oder Atter⸗ Hertz. Und dieſe letztern Dinge ſind in der⸗ gleichen Biſſen und Stichen, wahr⸗ Ses if wohl unſtreihig hafftig auch die Besten: Dann bu | riam in primis viis; dadurch fie aber in eine £al(am, 2 thal die Laubachiſche / wie auch die Tuͤrckiſche und Indianiſche / ausge⸗ nommen das Fo//Ze arborefcens Maslenfe & Kleinſcbweinerenſe, (welches en der Qs T 2% ^ Rl LOOK NE 2245 -!- Offeocolla daſelbſt, der gelehrte und curieuſe Theologus, Hert Leonhard David Herrmann / bereitet, und in feiner Maslograpbia (Part. II. Cap. II. pag. 192. feqq. beſchrieben hat,) fo eben in dergleichen Efferveſcenz geraͤth, nur daß man hernach ſagen wollen, wie der Herr Pfarrer wuͤrcklich eine groſ⸗ ft Quantitdt præparirte Krebs Augen darunter miſche, um ſolche dadurch zur Efferveſcenz zu bringen; da die erſten vielmehr vor ſich ohne Zuſatz denen Conchis abſonderlich denen Oculis Can- cri beykommen, bey denen, wenn in Spi- ritibus acidis alles abſorbirende ſolviret, fo bleibet dennoch das mucilaginceſe Weſen, ſo groß als das Krebs- Auge vorhero geweſen, uͤbrig; Deßwegen auch dieſe in Febribus acutis incraſſando & contemperando ſanguinem mit gutem Nutzen gebrauchet werden. Meine Gedancken von denen Lerris fgillatis Melitenfibus zu eröffnen bin be⸗ wogen worden, da ohnlaͤngſt uͤber Venedig, alle Sorten, ſo nur der Be⸗ ſiegelung nach von einander differiren, erhalten. Sie wird auf der Inſul Malta,. Italieniſche oder 2. deuͤtſche Meilen von Valetta, nahe bey der al ten Stadt Malta, aus einer Hoͤhle, ſo von dem Apoſtel Paulo den Na⸗ men fuͤhret, oder von den Einwohnern Grotta di St. Paolo genennet wird, weil er darinnen ſoll geherberget und gepre⸗ diget haben, auch uͤber dem Eingang der Thuͤre abgemahlet ſtehet, vid. . chael Heberers von Bretten /Egyptiaca ſer- vitus Libr. III. Cap. XVI. pag. 436. it. Hie- ron. Megiſeri delicia. Ordinum Equefirium Cap. III. p. 268.) gegraben; Der Sand heraus geſchwemmet, (welches vorhe⸗ ro viel fleißiger geſchehen, ſintemal man jetzo noch in groſſer Menge ſelbi⸗ gen darinnen antrifft,) in groß und kleine paſtillos formiret, oben mit einem Baͤndgen verſehen, damit auch durch das Anhaͤngen fic ihre miraculceſe Krafft erweiſen koͤnne, und mit vieler⸗ ley Bildniſſen bezeichnet, welche ich, weil man etwan nur 4. oder 5. Sigilla bey denen Rerum naturalium Scriptori- bus antrifft denenſelbigen zu Gefallen, ſo daran gelegen, ill uͤberkommen, beyſetzen will. Erſter Abſchnitt , Dreyßigſter Artickel. 246 Stock gleich in die Hoͤhe haltend ſo mit einer Schlangen umwunden , iſt rund, und wieget eine Drachmam. Num. 2. Iſt der Signatur, Gewicht und Groͤſſe nach, vorhergehendem gleich, nur daß der Stempel beſſer aus⸗ gedruckt / und der Apoſtel Paulus um das Haupt mit einem Schein umge⸗ rain die Haͤnde zuſammen geſchloſ⸗ en haͤlt. | A Num g. Iſt der erſten ziemlich gleich, nur mit dem Unterſcheid, daß der Schlangen ⸗Stab dem Bilde in dem rechten Arme liegt, eine Drachma ſchwer, ifl abgebildet beym 0/4 Vormio Muf. (Libr: I. Cap. IV. p. 7.) Num. 4. Eine nur etwas gedruckte runde Kugel, mit einem ordinairen Creutz 1E Drachma ſchwer. Num. 5. und 6. folgende zwo Signatu- ren ſtehen ebenermaſſen beym Vormis l.c. p. 5. abgebildet, auf der einen Seite kniet ein Einſiedler, fo den HErrn Chriſtum am Creutz anbetet; auf der andern Seite iſt ein Schiff mit 3. Maſt⸗ Baͤumen und eingebundenen See⸗ geln. Die andere præſentiret ebener⸗ maſſen dergleichen Schiff, nur daß ver Avers different nemlich Johannem den Taͤuffer mit dem Lamm und einem darauf liegenden Creutz vorſtellet, ſind beyde rund, im Diameter 2. Zoll, und wiegt jede 21. Loth. NY Num. 7. und 8. denen zwo furt vor⸗ hergehenden hat Herr Michael Bernb. Valentini in ſeinem Muſeo huſcorum Tom. II. Lib. I. Tab. I.) noch zwo andere bey⸗ geſetzt, da auf der einen der H. Johan⸗ nes mit dem vamme ſtehet, zugleich in der lincken Hand einen Stab haltend, mit einer Schlangen umwunden und der Umſchrifft: Inter natos mulierum non ſurrexit major: fohaune Baptiſta, wieget 5. Loth, und iſt 3. Zoll im Diametro. Auf der andern befindet ſich das Haupt Jo⸗ hannis mit einem groſſen Bart, dar⸗ unter zugleich eine Schlange zu ſehen, gleicher Groͤſſe und Gewicht von der vorhergehenden z die Umſchrifft lautet: Vera pietra della Grotta di Sr. Paolo, auf dem Révers ſtehet das Wapen des | Groß Meiſters/ und der Umſchrifft: alle Sigilla, wie ſie lait ſapientir timor Domini. I Num Dieſe ſtellet ebenermaſſen vor Auf der 1ffen befindet ſich auf einer das! Haupf Johannis 24e darhin. Seite das Malteſer Creutz, auf der an ter daͤs Malteſiſche Creutz zu ſehen, und dern der Apoſtel Paulus, einen 33 Wa⸗ . 2 ! pen 247 pen des Groß ⸗Meiſters, die Um⸗ ſchrifft iſt mit der vorhergehenden gleich: Auf der andern aber ſtehet ge⸗ ſchrieben: P. P. optime veritatem & jufli- tiam, ifl (o groß wie die vorhergehende, und wiegt auch eben ſo viel. ! Num.10. Iſt viel groͤſſer nemlich bald 4. Zoll im Diameter, die 72. Loth ſchwer, darauf befindet ſich auch das Haupt Johannis auf einem Schwerdt liegen⸗ de, rund herum kriechen die gifftigen Thiere, wider welcher Biß und Stich die Erde gebrauchet wird, als eine Viper, Molch, Scorpion, Schlange und Spinne. ür Num. II. Iſt die allergroͤſte und bald 5. Zoll im Diameter und u. Loth ſchwer, darauf die Mutter GOttes ſtehet, fo auf den Armen das Chriſt⸗Kindlein bált, dabey zugleich des Herrn Chri⸗ (ti Pflege⸗Vater Joſephus ſtehet. Num. iz. Nur etwas kleiner aber noch ſchwerer, iſt dieſelbe mit dem Namen Ickſu oder I H S. bezeichnet, darunter 3. Naͤgel zu ſehen alles zuſammen aber mit Strahlen umgeben. | Num. 13. Dieſe ſtellet vor das abge⸗ druckte Angeſicht Chriſti auf dem ſo⸗ genannten Schweißtuche; Umſchrifft: Vulhum meum deprecabuntur; auf der andern Seite ſtehet das Wapen des Groß »Meiſters; Umſchrifft: Ii. tium fapientia ¶c. wieget 5. gotb, und iſt 3. Zoll im Diameter. | 1 Num. r4. ift achteckigt 41. Zoll hoch, und 31. Zoll breit, am Gewicht o!. Loth mit dem Bruſt⸗ Bild der Mutter GOttes Maria.. Num. 15. Præſentiret den Apoſtel Pe. trum mit dem Schluͤſſel und dabey ge⸗ ſchriebenen Namen / wie auch ein Buch in der Hand haltend, das gantze Bild iſt mit einer zierlichen Frucht⸗Schnure umgeben, ift rund am Diametro. Zoll, und wieget 9. Loth. Auf der roten ſtehet der Apoſtel jo» His Erſter Abſchnitt, Dreyßigſter Artickel. 248 cobus / mit einem Buch in der einem, und einen Spieß in der andern Hand, mit dabey geſchriebenem Namen, wel⸗ ches ingleichen mit einer ſolchen Frucht⸗ Schnure umgeben, iſt achteckigt 41. n und 31. Zoll breit, wieget 9. 'otb. Num. 17. Iſt die letzte in ovaler Form, nemlich 3. Zoll hoch und 2. Zoll breit, darauf der H. Francifcus betenbe vor dem Cruciſix zu ſehen, mit einem Krantz von Roſen umgeben, wiegelt Dieſer Articul, wie auch der Catalogus Terrarum ſigillatarum in meinem Prezz- tuario rerum Naturalium & artificialium Vratisl. (pag. 296.- 303.) brachte zuwe⸗ 3 auf Befehl Ihro i mich ergehen ließ: Wie Ihro Koͤnigl. tTiajeft. das A/vis[cbe Msc. zuſamt den Kupffer⸗ Platten von denen Er⸗ ben, wie auch das Wurff bainiſche Mst. hiervon erkauffet, dieſes wi ſie eheſtens publiciren laſſen; da aber ver⸗ ſchiedene Terrz ſigillatæ in beyderſeits meinen Schrifften angetroffen wuͤr⸗ den, fo in bemeldten Mstis und Tabu- lis ſich nicht befaͤnden: So ſollte ich unverzuͤglich, da die Kupffer⸗Abdru⸗ cke man zugleich mitſchick te, dieſe abs zeichnen laſſen, und ſolche mit erfor⸗ derlichen Reflexionibus begleiten, wel⸗ ches ob es gleich geſchehen, iſt doch die⸗ ſes nuͤtzliche Werck noch nicht zum Vorſchein kommen. Wer auſſer obi⸗ gen mehr von dieſen Terris zu leſen ! belíebet: vid. M. Niederſtardii Def ript, Nove Malta pag. 21. Stieorid) Breit⸗ haupts Reiſe nach Malta pag. 70. it. Erafmi Franciſei Oſt - Indianiſchen Luſt⸗ Garten pag. 1156. 1 I. ? (Tabula Aud. N. XIII. aum. 1.) die Terram. figillatam ju roß⸗Plußnitz im Toſtiſchen Creiß, . iced Fuͤrſtenthums / in 200 Erſter Abſchnitt, Ein 250 | und dreyßigſter Artickel. A ricvIvs XXXI. | e Er gelehrte und curieufe Me- tonius Volckmann (ecl. hat in ſeiner An. 1720. zu Leipzig in 4. publicirten Silefta fübterranea un ter andern auch die Terras figillatas Si- laeſiacas Part. II. cap. 13. pag. 275-283. beſchrieben, und in drey Tabellen in Kupffer vorgeſtellt; welche, zuſamt einer groſſen Anzahl, der renommirte Profeffor in Leipzig / Herr Auguſtus Qui- rinus Rivinus, in einem eigenen Scripto abgehandlet; So Ihro sd Maj. von Doblen und Churfuͤrſtl. Durchl su Sachſen Frideriees Aae. flus dem Druck uͤberlaſſen wollen wie ſie ſolche aus der Riviniſchen und Wurff balniſchen Verlaſſenſchafft et halten: Da nun aber unter meinen geſammleten Terris figillatis noch eini⸗ ge angetroffen, ſo bey dem Herrn Volckmann mangeln, fo fuͤge ſolche als ein Supplement denen | ſchen hiermit bey, und zwar: (Tab. dicus in Lignitz, Georgius An. Schleſi⸗ Von der Terra figillata Magni: Plusnicenſi oder von Groß⸗Plußnitz im Toſtiſchen Creyß Oppeliſchen Fuͤrſtenthums s und noch anderen Schleſiſchen geſiegelten Erden. a ten Quartiere, in jedem befindet ſich ein ſchwartzer Adler in ſilbernem Fel⸗ de, mit goldenem Schnabel und aus⸗ gebreiteken Klauen; im andern und dritten Felde, aber ſo gruͤn, iſt eine ſil⸗ berne Luna falcata mit einem Pfeil darhinter; oberwaͤrts ſtehen auf dem gekrönten offenem Helme zwo hinter einander ſchwartze Adlers⸗Fluͤgel, fo gleich fals mit einem dergleichen Mon⸗ den und Pfeil bezeichnet; Die Helm⸗ Decken aber, ſind Silber, roth und grün und die Überſchrifft lautet 7e. 1 * 2 ffaillata Magni Plaſinicenſis. Was den Herrn von Wehner zur Siegelung dieſer Erde bewogen, iſt folgendes: Weil man ihm referiref, die Leute daherum haͤtten ſich An. 1633 vor der Peſt affo præſerviret, wenn ſie taͤglich eine Quantitat von derſelben in einem Glaß voll Brandwein oder Bier, ein⸗ R5 iſt vierfe bis Tit. pleniſſ. Herr Andreas von hac utuntur; fed jam infectos & femi- Wehner, vornehmer des Raths in mortuos ab orci faucibus & præſentiſſi- Jahren angefangen, von dem San⸗ | vario de reinigen, in ovale paftillos formiren; | VII p. 65.) kommet folgende curicu(e und mit feinem Hoch⸗Adlichen Wa⸗ Frage vor: An barbarum facinus fit, in pen beſiegeln zu laſſen: Dieſes nun | capite damnatorum vivis corporibus ex- fo in dem erſten und vier⸗ per T. curationum novarum & peri- 3 culo- 251 Erſter Abſchnitt, Ein und dreyßigſter Artickel. 252 culofarum inftituere; jubente vel per- mittente magiftratu? In der Antwort ruͤhmet der Autor zu erſt den Koͤn von Franckreich Ludovicum XI. wel⸗ cher denen Pariſiſchen Medicis erlau- bet, mit denen zum Tode verurtheil⸗ ten Soldaten, ſo einen Stein in der Blaſe haͤtten, alle Experimenta durch den Schnitt vorzunehmen, damit man erfahre, welches die beſte Methode ſey, ohne Gefahr ſelbtes bey hieran leiden⸗ den nachmahlen zu practiciren. Dar⸗ auf ſchreibet er in dem 6-9. $. von der Striegiſchen Terra ſgillata folgends: „Ne autem foli Galli in incrementa artis „medicæ promovenda laboraffe videan- „tur, adjiciam exemplum fimilis ftudii in „Germania noftra 1681. ſuſeepti, juffu ac „per miſſu illuftriffimi Comitis Wolfgan- „gl Holacenfiss Quum enim eo tem- pore, quo terra figillata Strigenfis in „Germania, buccinante Andrea Bertholdo „Oschazenſi, primum innoteſcebat, ho- vmo ſeptuaginta fuftorum reus, juftiffi- „mis judicum ſententiis adjudicatus mor- »U, „damnatus & pro illo propinqui cum pa- rentibus, qui magno numero ad Ill. Co- „mitem confluxerant, fupplices mortem „deprecati ſunt, hac conditione, ut reus „ad acerrimi veneni hauftum fe offerret, „quo terrz dictæ vires atque virtutes, an- „tea fzpe in canibus exploratæ, compro- pbarentur. Clementiſſimus Com. non . "folum ob humillimas preces, fed etiam „& præſertim in utilitatem totius huma- „ni generis, fi forte medicamentum hoc »refponderet adfertis, mifericordiam fa- »cinorofo faciens, hac ratione vitam di- mifit: Datum ergo eft venenum & an- „tidotum in przfentia illuftriff. Comitum, »totiusque aulici miniflerii, medicinæque »peritorum virorum, fcilicet Mercurii „ſublimati, eum ſacharo roſato mixti „drachmæ dimidium, & poſt illum ad- „ſumtum terræ ſigillatæ dictæ una drach- „ma veteri vino inject». Eventus is fuit, „ut, poſt vehementiſſima tormina & an- »xiam moleftiam , (quod a tanta veneni „quantitate exfpectandum omnino erat) „kger tamen fibi priftinzque ſaluti ſani- »tàtique redditus, parentibus, domi ex „præcepto fervandus, reftitueretur. De yfacti veritate eo fecurior fum, quum ip- „ſe Ill. Comes litteris publicis rei veri- tatem teſtatus fit, quz cum aliis publi- »cis documentis leguntur in quodam de laqueo ſuſpendendus effer, & ipfe | P »viribus terre figillatz fcripto Andres »Bertboldi Otcharenſis, loco & propinquo „& recenti tunc memoria typis excufo, »Francof. ad Mœnum, 1683. Non val- „de huic diffimile efl, quod a Petro Fo- »"eflo Olſeruatiomibus medicin. (Lib. 30. „Obl. 1.) refertur, de duobus facinoro- yſis, quibus Romz admodum magna ve- vneni compofiti ex potentiffimis copia »data fuit, ut medici vires antidotorum »cognoícerent. P3 Doch [affe dieſes alles an ſeinen Ort geſtellet ſeyn; und ſage nur fo viel, daß ſie ſo gut iſt, als viele andere ro⸗ the Terrz ſigillatæ, doch aber dabey nichts vor andern voraus hat, ob fit gleich Herr D. Piskureck , ein Medicus in Troppau / noch der Tuͤrckiſchen vor» ziehen wollen; denn ſie iſt, gleich wie andere martialiſche Erden, fi ngi- rend, und glaube ich auch, daß man eben den Liguorem flypticum D. Michaélis daraus bereiten koͤnne, wenn man es probiren wolte, ſintemal aus unſeren allhier gemeinen, (da man das gantze fund vor 2. Pfennige haben kan,) und ſehr wohl bekannten bey Gold⸗ * berg im Lignitziſchen Fuͤr Gen ſo genannten R uaͤrglein, oder roth » formirten — ſolcher ehemals verfertiget orden. 4 (Tab. XIII. 2.) iſt die Groß⸗ Jano⸗ («bu the⸗ 4 a witzet Terra figillsta, davon Herr D. XIILN, Volckmann Sief. [abterran. (Part. II. Cap. XIII S 9. pag. 279) alfo ſchreibet: „Als „Anno 1672. zu Klein Jaͤnowitz, eine „Meile von Lignitz, ein Baron von „Oppersdorff ein Bergwerck, aber „vergeblich, anlegte, fand er ſtatt des „Goldes eine rothe Siegel⸗Erde, die „der Striegiſchen an Guͤthe ziemlich — »„beykommet, allwo nicht weit von der „Muͤhle noch ein altes Berg⸗Loch vet» „handen, worein man kriechen, weil »die Gaͤnge und Stollen meiſtens vers „fallen, und die Erde, fo in Adern hin „und wiedergehet, ausgraben, oder vmit dem Meſſer, wo fie febr fein und fett iſt, ausſtechen muſte, weil aber „dieſer Baron fid) arm gebauet, und „wiſſend, davon nichts geſiegelt, bis „der Herr Graf E. von Noſtitz bas CM Landes Hauptmann des » Sütftentbums Lignitz, nachmals „bon Schweidnitz und u uf »in Krieg gegangen, ae viel mir 2.) j „und mit bein Hochgraͤfl. (ol itzi⸗ 253 „Guth erkauffet, da fie denn geſiegelt, „ſchen Wappen bezeichnet worden, „davon eine Copie Fig. IX beſindlich: ,, Hier bemercke 0 fel ben mit dem Hochgraͤfl. Noſtitzi ſchen Wappen bezeichneten Terra fi- gillata gantz allein ſtehet GEHEN R es hieſſe Klein⸗Jaͤnowitz, da doch TERRA SIGILLATA; der Herr P. Volet. der Beſchreibung aber ſetzet, mann in unfere. vielmehr N andeutet „daß es Groß Jaͤnowitz heiſſet. Zum an⸗ de wi Baron von Oppersdorff ſolche fie geln laſſen, und zwar alſo: Unten mit ann deu darein ein Stollen gehet, aber ein geharniſchter ge⸗ krümmter Arm, mit einem Schwerdt daruber fid) befindet, als ein Theil des od» graͤfl. On orffiſchen Wapp ntemal in dem andern und dritten Duattitt, nach Pii Sac Ne, opere Heraldito (Lib. I. Cap. LXIIL. pag. 522.) man dieſes antrifft. Seitwaͤrts ſind (Tabula XIII. N. 3.9 zwey Ereutz⸗ weiſe uͤbereinander lie⸗ gende Hand⸗Fäuſtel oder Berg Schlä⸗ gel; auf der lincken Seiten aber ein Schuͤrr Haacken und Schuͤrr⸗Gabel in cbe Umſchrifft: OtoB- Jano: piter Terra ſgillata; welche Beſiege⸗ lung auch, mit denen Fatalitaͤten des UH Barons, der Volelmanmiſchen Beſchreibung nach, ſehr wohl ac- corditt Y Yd e Striegiſche Sigilat Erde, und von der ordinairen der Subſtantz und Beſiegelung nach, in nichts unterſchte, pen, als da rat ſie gegraben worden, benennet iſt, nemlich TERRA SIOILLATA MONTIS ACVTI, da auf allen anderen Ter. 74 ſggillata Stregonienfis ſtehet. Es be⸗ findet ſich aber auch nach Hrn. D. Volt. Erſter Abſchnitt / Ein und dreyßigſter Artickel. ich nur, daß auf derſel⸗ fcm, mc geſiegelt worden: Un⸗ eve aber weiſet deutlich, wie der Herr ppersdorffiſchen Wappens, DE Ls denis cL Te | — 5 XIII. 3.) iff eine gelblicht⸗brau⸗ 054. Hertzogs zu Oeſterreich, Tochter, das Fuͤrſtenthum Schweidnitz nebſt dem Jaueriſchen, auf die Fuͤrſtin Anna, Henri. VIL Hertzogs zu Schweidnitz und Jauer Tochter, und Carol IV. Roͤmiſchen Rayſers Gemahlin erblich fiel, und ſie ſelbige zu einem Heyraths Gut ihrem Ge⸗ mahl verſchrieben und uͤbergeben, wurden ſie alsdenn der Cron Bo⸗ haimb zugeeignet und einverleibet, weſſentwegen man ſich auch dieſes Siegels bedienet. Da nun aber al⸗ les dieſes, ſchon nahe vor 400, Jah⸗ ren geſchehen, Jobannes Montanus aber, Kayſerl. Majeſt. Rudolphi 1r. Leib Medicus allererſt An. 1568. die Strie⸗ giſche Terram figillatam gufgeſucht und erfunden, und noch langſamer figilli- ret; ſo kan es nicht moͤglich ſeyn, daß ſchon vor ſo viel hundert Jahren vor⸗ hero felotae ſoll geſiegelt, und fo lan⸗ ge conſerviret worden ſeyn. Vielwe⸗ niger in unſern Zeiten weiß ich nicht, was die Strieger bewegen ſolte, den doppelten Adler, als das eigentliche Wappen Heil. Koͤmiſchen Reichs pro figillo anzunehmen, weil auf die⸗ fc Weiſe, ja faſt gantz Schleſien / da es eben alſo an Boͤhmen kommen, ſich ſelbigen arrogiren koͤnnte. Viel⸗ mehr glaube ich, da unlaͤngſt einen ſehr groſſen Vorrath dergleichen be⸗ ſtegelten Erden, in einem Materiali⸗ ſten Laden angetroffen, da der Mann, fic von feinem Anteceſſore bekommen zu haben, vorgab; dieſer ſich aber nicht leicht ein Gewiſſen gemacht vielfaͤltig die Terras figillatas offtmals ziemlich unf oͤrmlich nachzuſtegeln; ob nicht die unſere eben dergleichen Urſprung fpeciell ber Berg, daraus bekommen, zumal die Umſchrifft auch hierinnen different von denen ordinai- ren, da vor Strigonienfis oder strego- nienſis nur Stregenſis ſtehet. Letzlich bemercke noch, daß Herr D. Michal! Bernbard Valentini in Mufco Muſcorum Manns Beſchreibung in / fabterran. (Part. II. Tab I) die erſte mit einem ge⸗ p. 278. eine Striegiſche Erde mit dem ſchachten Schild bezeichnete Terram doppelten Aayfetl. Adler, Scepter, | figllatam vor eine Boͤhmiſche gehal⸗ Schwerdt, und mit der Königl. Boͤh miſchen Crone, uͤber drey niedrigen Bergen ſtehend/ beſiegelt; welches der a 9 — daher deriviret: Daß da nach Abſterben der frommen Her⸗ tzogin Agnes Leopoldi Glorioſi, Ertz- 28 5 (9) 8 ten, da dieſes doch des Jauriſchen Fuͤrſtenthums in Schleſten Wap⸗ pen iſt, und dieſe Erde vor nahe ei⸗ nem halben Seculo bey der Stadt ſauer gegraben, und alſo beſiegelt ARTIC 255 Erſter Abſchnitt Ʒwey und dreyßigſter Artickel. 256 ſo waͤre ein ſolcher Menſch 07 von nachzuleſen 70h. Beverovicius in Queffiombus pag. 73, Stalpart van der I fe, Cl. Ober v. rarior. Schol, Obferv. VI. und andere mehr.) Es (ff hier mei⸗ nes Thuns nicht zu unterſuchen, ob es mit dem Genio der Peſt uͤberein kom⸗ me, daß ein geſunder Menſch fo ſchnell und ploͤtzlich von bleſer konne getoͤd, tet werden: Dieſes aber weiß ich, daß dieſe Mode viel alter, und Aulejus und Plinius fid) ſchon bekuͤmmert, Cur Ster- nutantes falutentur? Ja Coelius Rbadigi- nus fuͤhret ein Exempel gar von den Griechen her, nemlich von der Zeit des jungen Cyri; Daß, wenn einer genie⸗ ſet, haͤtten alle Soldaten geruffen: Jupiter Serva oder Jupiter folle ihm helf. ie aus Daß wenn der groſſe Kayſer Negar nieſete, fo ſchrie die gantze Stadt ode Refidence Gonthar mit hellem Halſe: GOtt helff dem groſſen Negur: nun nicht des yri Soldaten von vielen C d ch werden muͤſſen ds e es in einer gantzen groſſen Stadt, da alle Menſe Mi T rtüen, LX chreyen koͤnnen, lauten moge, wurde ohne La⸗ ind anhören. e Sternute man ſich durch Kunſt ein Nieſen zu⸗ wege bringen kan, anbelanget; Iſt der Gebrauch ſehr alt, und werden ſelbi⸗ ge noch zu Befreyung der Kopffſchmer⸗ zen, in Schwindel, Schwerer⸗Noth, Schlag, Catarrhen, ſchwerer b iud Verhaltung der Nach⸗Geburt, wie auch andern Kranckheiten mehr re⸗ commendiret; Da das gebrauchlich⸗ ffe Sternutatorium fetziger " der euer See haͤuffigen Gebrauch oder vielmehr Mißbrauch gerathen; Daß nicht af. lein viele dergleichen Liebhaber ſich unwiederbringlichen Schaden da⸗ durch zuziehen: Davon ei te Differtation Herr Joh Heinr. Ce- bauſen de Pica Naft ſ Tabaci ſlernutatoru moderni abuſu & ee (09. "ud Son⸗ . T (O Won dem Gebrauch und Mißbrauch des Schnupf, Dadacks hat auch eine gelehtte Dif ſertation geſchrieben, der beruͤhmte Königl. Preuß iſche Sof ⸗Rath und Leib Medius Herr Friedrich Hoffmann, deren Titul: De Pulberum Ster nutatoriorum vero ufu & abuſu. Und der hoch⸗merititte Medicus Serr Chriſtian von Helwich in Breßlau, laͤſſet fid in N flora morborum Vratislavienfium An. 1629. pag. 53. alſo vernehmen: FPtarmicorum notus hodie abuſus, quibus fane cum damno fanitatis homines Plethoricos, vertigini obnoxios, oculorum affectibus correptos, nares infarcire toto die videmus ac dole- mus. Da auch An. 1734. zu Hirſchberg alle halbe Monat ein paar Stuck, unter dem Titul der ſorgtaͤitigen Vaͤter heraus zu geben man angefangen, handlen die erſten bey⸗ de von dem abſcheulichen und ſchaͤdlichen Mißbrauch des Schnupf⸗Dabacts: Und p. 22. werden zwey traurige Exempel angefuͤhret; Da ein vornehmer Mann offendar von beffen offumaligen Gebrauch und Erregung des Nieſens vom Schlage gerübtet — EN 257 Erſter Abſchnitt , Zwey und dreyßigſter Artickel. | 258 JWT Sondern es werden Millionen Geld davor ausgegeben und geloͤſet, von welchen man vor Erfindung der Neu⸗ en Welt gar nichts gewuſt. Gemeldter Auctor haͤlt davor, daß der Schnupff⸗ Taback entſtanden, als die Portugie⸗ ſiſche Schiffs⸗ Soldaten und Boots⸗ Leute, nach Einnehmung der Kuͤſten draſiliens, Ballen⸗ weiſe trockenen Taback, um nach ihrer Heimath zu tranſportiren, auf die Schiffe geladen; Sey von dem Taback Staub unter ihnen ſo ein ſtarckes Nieſen entſtan⸗ den; daß ſie endlich um dieſes ferner zu procuriren Schnupff Taback zu brau⸗ chen angefangen; Welches hernach im Koͤnigreich Portugal und Spanien, An. 1560. aber in Franckreich / (da N. cotius den erſten Taback dahin gebracht) und Italien, zuletzt aber in Teutſch⸗ 10 0 zur vollkommenen Mode wor⸗ den. ſichern wollen: Es waͤre der Schnupff⸗ 29555 daſelbſt lange ſchon vor der Europaͤer Ankunfft haͤuffig in Bra⸗ ſilien und Virginien von den Ein⸗ wohnern gebrauchet worden: Und zwar wurde ihnen die Naſe von Hitze und trockener Lufft ſo ausgedorret, daß fie deßwegen Schnupff⸗Taback gebrauchen muͤſten; Um ſich einen Zu⸗ fluß von Feuchtigkeit in der Naſe zu erregen: Und eben deßwegen ſollen fic auch den Taback mit calcinitfen Schnecken vermiſchet, in Kugeln for. mirt, wider den Durſt auch Hunger auf langen Reiſen gebrauchen (vid. Neandri Tabacol pag. 34.) Dapper in A- serica pag. 325. ſeqq. meldet, daß auch in Fluͤſſen des Haupts fie haͤuffig Ta⸗ bid. € fro d den det, am Gewicht aber, uͤber 10, Loth back⸗Staub einſchnupfften, und den — Andere haben mich daher ver⸗ Safft von dem Kraut traͤncken, ſich einen offenen Leib zuwege zu bringen. Ob aber auch in Oſt Indien vor der Portugieſen und Hollaͤnder⸗ An⸗ kunfft der Schnupff! abad daſelbſt im Brauch geweſen, iſt mir nicht be⸗ kannt, und faſt daran zu zweiffeln, weil die Sineſer noch bis dato keinen Taback, ſondern eine gewiſſe rothe und weiſſe Erde in die Naſe ziehen, die viel⸗ mehr und ſtaͤrcker Nieſen machet, als ſelbter. ou Die rothe Erde iff gemeiniglich ei⸗ nes Fingers lang und dicke, vornen etwas zugeſpitzt und die Spitze ver⸗ goldet, nach der Laͤnge aber mit Si⸗ neſiſcher Schrifft beſetzet, und 5. Drach- men ſchwer: Lit. A. Doch beſitze auch einen groſſen piſillum, da die einge⸗ tieffte Schrifft und Einfaſſung vergol⸗ ſchwer der andere aber in einen Augenblick verblindet: Dergleichen Exempel von dem Schlage auch angefuͤhret: Franc. Ignat. Thiermaier Lib. II. Conftlior. Medicor. Cap. IX. fol. 133. Joh, Rhodius in Analectis ad Septalii Libr. $. 17. pag. 229. Gregori Mmmannus Tr. de Apoplexia Cap. XVI. „ ö - . Guil. Fabricius Hildanus Obſervation. & Curation. Cent. L Obf, XXIV, Felix Platerus Praxeos Lib. L pag. 239, Ebrenfrid Hagendorn Hifl. Med. Practis. Cent. I. Hift. LV. pag. 357. Georg. Wolffo. Wedelius in Amœnit. Mar. Medic. pag. 458. haben daher den ſchwar⸗ tzen Stahr und andere Verblindung angemercket: Joſeph. Lanzonus in Ephem. Nat. Cu. rioſ. Dec. II. An. X. pag. 2 22. hat einen davon, bis an ſein Ende ſchlafſichtigen, und ei⸗ nen andern wahnwitzig werden geſehen Job. Jac. Vagnerus Ibid. Dec. II. An. IX. pag. 86. hat das voͤllge Gehoͤr vergehen. Simon Pauli in Tr. de abufu Tobaci & berba Thee dem ^ ſaͤmtlichen Geruch ſich verliehren wargenommen. Und in dem A485 Hud. Lip: An. 1715. pag. 46. lieſet man einen raren Caſum, da ſich auch einer von haͤuffigen Gebrauch es Spaniſchen Schnupf⸗Tabacks einen Polypum Oefophagi zugezogen, davon er ſter⸗ ben muͤſſen, mehrerer Exempel zugeſchweigen. ! | "- 299 ſchwer ifl: Lit. B. Auf der weiſſen fte, Lit. B. Hun d e 1 | 50 TK xi pq x] 10 | — — — » r— ra, Un j | — — — —É | het keine Schrifft, das voͤrderſte Theil iſt eben ſo vergoldet, 4. Zoll lang, und wo fie am duͤnneſten, eines ſtarcken Fingers dick, und ob ſie gleich wohl 4. mahl gröſſer, wieget Diele doch nur 9. Drachmas: Die rothe iſt ſehr harte, daß man ſie kaum ſchaben kan, hat keinen Geſchmack und Geruch, und auf dem Feuer glimmet fie wie Torff, machet zwar ſtarckes Nieſen, doch lange nicht ſo hefftig als die weiſſe. Dieſe iſt viel lockerer, ſchmecket erſt nach Mofchus, hernach aber hleibet eine Empfindlich⸗ keit auf der Zungen uͤbrig; wie von der RadiceAriʒ; Wenn man aber das wenig⸗ ſte nur in die Naſe ziehet, ſo erreget ſol⸗ che ein ſo hefftiges Nieſen, welches in vieler Zeit kein Ende nimmet, wie dieſes mit folgender Begebenheit illuſtrire. Als die Sammlung der Natur und Kunſt⸗Sachen in meinen dazumal zu edirenden Promtuario rerum Naturalium & Artificialium vornahm: Und bey bro Excell. dem Heil. Koͤmiſchen eichs⸗ Grafen Herrn Johann Erſter Abſchnitt , Ʒwey und dreyßigſter Artickel. 260 ligen erſterem Ober ⸗ Amts ⸗Rathe / jetzo aber hoch anſehnlichen Kayſerl. eheimden⸗ Kathe und Landes⸗ auptmann des Fuͤrſtenthums ignitz mir einen Cataſogum von dero vortrefflichen von den groͤſten Mei⸗ ſtern gemahlten Schildereyen, wie auch ſelbige zu ſehen ausbath, waren Ihro Excellentʒ fo gleich parat ſelbſt alle mir zu zeigen, und von dem be⸗ ruͤhmten allhier fid) auf haltenden Niederlaͤndiſchen Mahler Herrn Jo⸗ bann Frantz 4e Bacler ein Verzlich⸗ niß daruͤber verfertigen zu laſſen: Nach dieſen kamen ſie auch auf unter⸗ ſchiedene Naturalien, unter andern auf dieſe Sineſiſche Nieſe Erde, davon referirten Ihro Excellentz, daß man ſich faſt zu todte von dem wenigſten Gebrauch nieſen muͤſte; wie Ihnen unlaͤngſt mit einem Cavalier begegnet, der aus Curiofitát dieſe eingeſchnupf⸗ fct, und in langer Zeit der Medicus, fo deßwegen darzu geholet werden muͤſ⸗ fm, ihn nicht wieder zu rechte brin⸗ gen können. Ich bath mir aus, da gewohnet bin, auch von dem ſtaͤrckſten Taback ſehr ſelten zu nieſen, mir zu er⸗ lauben, eine Probe damit anzuſtellen, welches dieſer Herr zwar auf alle Wei⸗ fc mir widerrieih, aber endlich zuließ, weil vorgab, ich wuͤſte das Nieſen ſchon wiederum zu ſtillen: Ich zog nicht mehr als einer halben Linſen groß von dieſer Erden fue i die Naſen, empfand auch über eine halbe Viertel Stunde nicht die geringſte Be⸗ wegung, Beiſſen oder Reitzung in ſel⸗ biger, bis es endlich gantz angenehm darinnen zu kuͤtzeln anfieng, bald aber darauf das hefftigſte Nieſen ohne Auf⸗ hoͤren erfolgte; So daß darzwiſchen nicht ein Wort vorbringen konte, als warm Waſſer undeutlich genug zu fordern. Da es gebracht wurde, zog ich ſelbiges in die Naſe, daß es zum Maule wiederum heraus kam, und in dieſes nahm Waſſer, und druckte es wieder zur Naſen heraus; bis endlich dieſe Erde heraus gewaſchen wurde, und das Nieſen aufhoͤrte; Und da mit Roſen⸗Pomade wohl inwaͤrts ſchmie⸗ rete, war alle Empfindung hinweg: Ich wolte mich dazumahl nicht un⸗ terſtehen, was davon auszubitten: Bis in dieſem Jahre Ihro Excellent Baptiſta von Neithardt / damah⸗Herr Sohn Johann — Ü e — — — — — — — | Sachſen Friderici Augufti Hof⸗Rath ben, in vielen Bogen Kupffer, der Ab⸗ um nicht allemal ſie aus der Taſche zu ordinair auch dieſes gethan, waͤre, ehe 26r Erſter Abſchnitt , Zwey und dreyßigſter ArtickeIl. 262 Neithardt meine Naturalien zu zeigen titaͤt ſelbiger miſchen; u. nehmen dieſen mich erſuchte: Da denn mir ein Stuͤck mit in die Opera. Da nun wie gewoͤhn⸗ darvon ausbath, welches auch bald lich der Appetit dieſes Frauenzimmer darauf erhalten / und alſo jeder bey mir zu dieſen Taback treibet; Sagen Ihro damit die Probe machen kan. EBoͤnigl. Majeſtaͤt, fic konten die Za» Zu dieſer Zeit begehrten Tz. Paeuiſſ. back⸗Dole hinnehmen, und fein fleißig 2er Johann Heinrich von YAeu- davon gebrauchen, es wuͤrde hernach cher / weyland Koͤnigl. Majeſtaͤt in das Singen wohl von ſtatten gehen: Dolen und Churfuͤrſtl. Durchl. zu | befieblet aber bald darauf mit der Ope⸗ ra anzufangen. Erſt gehet alles gantz gut von ſtatten, aber da noch nicht eine viertel Stunde vorbey, fábet das Mieſen erſt hinterm Theatro an, bald aber trit eines hinter dem andern her⸗ aus, und da ſie ſingen wollen, ſperren ſie nur das Maul auf, und nieſet al⸗ les hinter und auf dem Theatro: Wel⸗ ches Ihro Majeſtaͤt und das gantze Auditorium in ein ſolches Lachen geſe⸗ tzet, daß fic fid) kaum zu laſſen gewuſt, auch die gantze Opera hiermit ein En⸗ de gewonne. Es ſoll in Rom zu Zeiten Vabſt Innocenti XII. eben dergleichen Poſſen in der St. Pe⸗ ters ⸗Kirche einem Pater Prediger wie auch vlelen Zuhörern durch dergleich n Taback ſeyn mligeſpielet worden, ſo daß hernach dieſer auf der Cantzel ſtatt des Predigens beſtaͤndig ge⸗ nieſet; fo auch in der gantzen Kirche haͤuffig zu hoͤren geweſt, welches, da es Ihro anweſende Paͤbſtl. Heiligkeit beſremdet, und endlich die Ulſache deſſen erfahren; haben Sie bey vafe feder Excommunication verbothen, fo jemand in der St. Peters⸗Rirche Taback ſchnupffen wuͤrde, welches Geſetze allererſt die Paͤbſtl Re⸗ gierung im Anfange des 1724. Jahres aufge⸗ hoben, wie die vielen Nachrichten, inſonderheit aud) die Breßl. Novellen n.. A 17 4 gemeldet. Wer ferner verſchiedene Caſus von unmaßi⸗ gen Nieſen zu leſen verlanget, wie auch was vor Medicamenta hierinnen gebraucht worden u. zwar mit welcherley Succeſs davon kan man [e^ ſen die Sa uml. von denen Breßl. Narur⸗ Geſch. (im 33. Verſuch An. 17» «. Menſ. jul. Cl. IV Art. 13. p. 82.) allwo am Ende dieſes Ar- ticuls, wider das unmaͤßige Nieſen Ir D. Se⸗ baſt. Aliſcher Medicus in Jauer folgendes ſingulaire Remedium vorgeſchlagen: Da ein Patient ſehr offters genieſet, und zwar ſo vehe- ment, daß er daruͤber huͤtte crepiren mogen z ergriff er, da nichts helffen wollen, folgendes Ex- pedien»,unb ſagte zu dem P ienten daß, wenn dieſes unausſtehliche Nieſen kaͤme, fo ſolte er nur alſoaleich entweder den Zeige⸗Finger allein oder EN a 1 15 uen 1 unter ee len vielleicht Fiese das eine Auge, welches ihm beliebte, ſetzen, und Könige, dem von allen vielleicht dieſe damit das Auge aus ſeinem Lager ſtarck heraus Freyheit nicht mag angeſtanden Dae drenen n. Shor fih trei i 8 g drehen, u. uͤber ſich treiben, ſo wuͤrde er allemal ben, da fic dieſer Nieſe⸗Erde habhafft das Nieſen verhuͤten koͤnnen. Dictum factum, werden, laſſen Sie unter Spaniſchen 8 0 er S es hat ihm geholffen, und hat er nach der Zeit Schnupff Toback eine ziemliche Quan - i: P Danck dafuͤr geſaget. 1 und Leib⸗Medicus, da in meinen Prom- tuario 1 erley diverſe Siegel von Mal⸗ theſiſcher Terra ſigillara ſpecificiret; Ihro Roͤnigl. Majeſtaͤt aber von denen Erben des renommirten Profofo- vis Medicine in Leipzig Herrn auguſti Quirini Rivini ein eigen Werck, ſo er von denen Terris ſigillatis uͤberhaupt ge⸗ ſchrieben, erhandlen laſſen, um ſolches zu publiciren, darinnen aber die wenig⸗ fien von dieſen Maltheſiſchen ſich be funden; wie auch in den Wurff bai niſchen MSc. fo von Herrn P. Johann Jacob Bayern letzt verſtorbenen Pre ſide der Kay ſerl. Keichs⸗ Academie Nat. Curiof: erhandlet worden. So wurde zugleich von allen, ſo in beyden beſchꝛie⸗ druck mir überſchicket, und erſuchet, dieſe fo darinnen nicht zu finden, und ich unter meiner Sammlung beſaͤſſe aufs beſte abzeichnen zu laſſen, und die Beſchreibung davon zu machen; welches nicht allein willig und gerne that, ſondern beylaͤuffig zugleich von der Sineſiſchen Terra Tenſchè referirte, was mir unlaͤngſt damit begegnet: Es war aber dem Herrn Hof⸗Rath von Heucher dieſe curieuſe Erde ſchon bekannt: und ſie referirten mir noch folgende laͤcherliche Avanture: Es waͤren Ihro Koͤn. Maj. von Po⸗ len Fridericus Auguſlus gewohnet gewe⸗ ftnt; die Tabackiere offt vor, oder neben ſich zu ſetzen, und offen ſtehen zu laſſen, langen; da nun im Opern- Hauſe Sie man dieſe angefangen, auch darzwi⸗ ſchen die Actricin dann und wann kommen, und mit einen Compliment eine priſe herausgenommen. Dem 263 Erſter Abſchnitt, Drey uno dreyßigſter Artickel. 264 in | ARTICVLVS XXXIII. Von dem Schleſiſchen Eiſen⸗Werck zu Malmitz im D. Sagan. Glogauiſchen Fuͤrſtenthum unfern erhaͤrtet, ſolches nicht verhinderte, us dieſem Steine Eiſen i ober vielmehr durch Unachtſamkeit bereiten iſt zwar kein neues gefunden; Wie auch, da ſchon Klaro. mercket, daß wo Ertz ausgegraben, und die Gruben hernach mit Erde an⸗ gefuͤllet worden, koͤnte man in zehn Jahren auf dieſer Stelle wiederum gut Ertz finden, fo wie Szanisl. Reinb. Acxtelmeier in Idea Harmon. Correſpond. p. i99. von der Inſul Ela bey Flo⸗ tent, referiret, daß hieſelbſt das Eiſen auf gleiche Weiſe wachſe, ſo daß in 10. Jahren allezeit wiederum ſo viel vor⸗ handen, als man vorhero herausge⸗ nommen: Solchemnach ift man durch beydes bewogen worden, genaue Nach⸗ richt einzuziehen: Da nun ſolche die⸗ fen Monat von dem Herrn Aufſeher daruͤber und Renthmeiſter JG. S. der Hochgraͤffl. R. Herrſchafften da⸗ her eingelauffen, haben wir kein Be⸗ dencken getragen, ſelbige allhier unten zu inſeriren. « Dieſe Minera ferri fiftulofa ift von Farbe gelb⸗ braun, ziemlich harte, ei nes Fingers dick und lang, auch dar⸗ uͤber, und darunter; Und alſo geſtal⸗ tet, wie Aaropandus iu Muſdo Metallico (Tabula (Lib. I. pag. 143. ) und wie (Tab. XIII. XIII. N. num. 4). eine dergleichen abgebildet, 4) und stelechitim fiſtuloſam benennet hat. Ob man aber unſerer dergleichen Nah⸗ men beylegen kan, iſt nicht zu zweif⸗ feln, weil ſie unfehlbar auch ex trunco in ramos gehen, und wie die Maßliſche Oſteocolla, oder das Foſfile arborefcens in Sande daſelbſt; (vid. Leonb. Da». Hermanni Maslograpbia ( Part. II. Cap. II. pag. 82. 188.) Alſo dieſe in dem mul⸗ michten Eiſenſtein fortſtreichen wird, auch in gantzen Stuͤcken uͤberkommen werden koͤnte, wenn die Zerbrechlich⸗ keit der Minerz, ehe fie durch die Lufft Werck: Da man aber ſeit kurtzem eine Mineram ferri filtulolam darunter wargenommen, dergleichen man auch kurtz vorhero in der Laußitz/ drey 1 owe hier b | Strengigkeit e üßiger ſeyn vandus in Muſao Metallico Qué. dem fe siat | eee NE Saganiſchen in Schleſien ange⸗ 1 der Arbeiter verderbet wuͤrde. Alſo in kleinen Stuͤcken, mit dem ordinai- ren Eiſen⸗Stein vermenget, wird fic. zugleich mit eingeſetzt, giebt auch gu⸗ tes Eiſen, nur daß ſie wegen der oll. i" Das andere Moment anbelangen⸗ de, hat dieſe Anmerckung unfehlbar Aldrovandus aus einem bey dem Hene⸗ Ito (in Silefiographia renovata Cep. IIL p. 340.) allegirten Scriprore hergenom⸗ men, denn dieſer laͤßt fid) folgender⸗ maſſen vernehmen: Georgius Agricola vir inter metalla natus, & rei metallicæ, ſi quis alius peritiffimus fcriptor, certe ad invidiam usque diligens & doctus, ver- bis conceptiffimis afferit, de veteribus & novis metallis Lib.2.c. 15. Idemque odocus Willichius in Germania Taciti, nec non Petrus Albinus. Niremontanus in Chronico Mifnis metallico, titulo feptimo atteſtantur. Sed & Georgius Fabricius Ober v. Metall. c. 8. auctor eft: Ferrum in Sileſia effoſſum nova incrementa re- cipere, & terram, arborumque truncos in illis incrementis mareriam ferri acqui- rere, primum liquori cuidam denfo fimi- lem, poftea magis magisque indureſcen- tem. Und dieſes muß Henelius ſelbſt geglaubet haben, indem er kurtz vor⸗ bero ſchreibet: Ferrum, quod in ea S leſiæ parte, qua Saganum eſt, e pratis erui- tur, decennio renatum, denuo fodi, non aliter ac Ie ferrum, plumbum in mon- te Fefulano, æs prope Apolloniam in Dal- matia (fic quidem ut ferri copia perpe- tua nunquam ceffante largz naturæ be- nignitate, ſuppetat.) In der Meißni⸗ ſchen Berg⸗ und Land Chronica (Part. II. Titul. VII. pag. 71.) ſtehen fol: gende Worte: Bey Sagan / da der Queis in die Bober fállt, hat man febr beruffene Eiſen⸗Haͤmmer, daſelbſt in 10. Jahren wieder, denn man we⸗ gen des Waſſers nicht tieffer als 2. Schuh graben kan, und in denſelben Graͤben findet man in 10. perse ; ieder „% c-——, :,——À "m 265 Erſter Abſchnitt , Drey und dreyßigſter Artickel. 266 wieder guten Eiſen⸗ Stein, wie auch oder Stoͤcke in demſelben auch zu Ei⸗ das Eiſen in der Inſul xa, und das ſen werde, deßgleichen auch in den Bley im Berg Leſalens in Italien, Gruben geſchehen ſoll, daß man erſt⸗ fo wohl das Gold in den Schlich⸗ lich ein dickes Waſſer findet, welches Hauffen zu Curbach in Weſtpha⸗ mit einem Schlich ſich ſetzet, und gleich len (*) und das Kupffer in Dalma⸗ als ein Letten daraus wird, der end⸗ tien, davon Fabritium ferner ſchreibt: lich erhaͤrtet, und zu Eiſenſtein wird. Daß der gegrabene Eiſen Stein an Die Nachricht die wir deßwegen da⸗ gemeldten Orten in Schleſien und her bekamen, beſtand in folgenden: Lauſitz auch zunehme, und daß die F. . Erde und Holtz oder Stöcke in den⸗ Es werden wohl die Gruben, bat» ſelben auch darinnen zu Eiſen werde. aus das Ertz gegraben wird, wieder Hilliabius ſchreibet von Sagan, So / angefuͤllet, es wird aber aus ſelbiger tau, Sprottau und Goͤrlitz, daß Erde kein Eiſen⸗Stein, ſondern viel⸗ daſelbſt eine ſolche Menge Eiſen⸗ mehr aus dem ſubtil Eiſenhaltigen Stein ſey, daß man ihn ſtracks unter Weſen, welches vom Ertz zuſamt dem den Raſen finde, welcher auch ſtets Sande abgewaſchen wird, und durchs fuͤr und fuͤr wieder wachſe. Herr ent. Sieb faͤllet; Daſſelbe faͤnget von Zeit Eranciſe. Bruchmann in Magnal Dei in locis zu Zeit an zu roſten, daß wohl in s. ſabter. (Part. II. pag. 850.) meldet, daß bis 6. Jahren wieder da kan gegra⸗ dieſe Wercke ſehr alt ſeyn, und bereits ben werden, doch iſt die Materie nicht An. 1565. darinnen gebauet und gearbel⸗ | fo gut / als die ſchon von vielen Jay⸗ 3 ee | nA nd Saltzwercks⸗Buch (p.387. ) ſchrei⸗ bet, daß der gegrabene Eiſen⸗ Stein ren her ſich gezeiget: Iſt alſo leicht zu ſchlieſſen, daß er fid) auch nicht fo leichte, als wie ein alter ansgeruhe⸗ im gemeldten Ort in Schleſien zu! ter Stein cractiren laſſe, vielweniger nehmen, und daß die Erde und Holtz fo hU gebe, als wie der alte Malmi⸗ Ob das Gold in denen Schlich⸗Hauffen zu Curbach in Weſtphalen fit) vermeh⸗ C ie waffe dean ge bey den Gjfen, welen entern auch durch das (Recte Fe nichts abzugewinnen, dieſes aber das Waſſer aufzuloͤſen und roſtig zu machen capabel ' ift: Vielmehr glaube, daß in alten Zeiten die Aedeiter als fie das Ertz zu Schlich gezo⸗ gen und gewaſchen, damit ſebr unfleißig umgegangen, und das Gold darunter gelaſſen, oder mit weggeſchwemmet haben: Gleich alſo, als wie man von dem Kupffer glaubt, womit alte Kirchen und Haͤuſer bedecket ſind, daß die Sonne darinne Gold wuͤrcke, da ebenermaſſen dieſes von den Schmeltzern nicht aaͤntzlich herausgebracht worden: Wel⸗ ches folgende zwey remarquable Hiſtorien noch mehr illufriren: Es war die Mulda in dem Ertz⸗Gebürgiſchen Creyß einsmals ſtarck angelaufen: Alſo daß fie von den Gru⸗ ben zu denen Schmeltz⸗ Huͤtten das Ertz nicht foͤdern konnten: Der Schmeltzer der fo lange nicht muͤßig gehen wolte: Setzet von einer ſehr alten Schlacken Halle oder Hal⸗ de, eine Quantität dieſer Schlacken in dem Schmeltz⸗Ofen, um zu erfahren, well es hin und her daraus geblnickert, auch dieſe ſehr ſchwer geweſen, ob noch Metall darinnen ſtecke: Und ſiehe als er dieſe Arbeit opüfübret, bekommet er reichere Ausbeite von Sil⸗ ber, als aus den ordentlichen gangbaren Ertze, da man doch vorhero dieſe gar nicht zRi- miret, ſondern deren viel 1000. Zenkner in die Mulda, fo harte daran fuͤſſet, 15 und verſaͤndern laſſen, ſo aber nach der Zeit ſehr fleißig hervorgeſucht worden. Die andere Hiſtorie ſoll ſich im Hatt zugetragen haben, da ein Botticher, welcher im Walde Reif⸗ fen gehauen und ſich verirret, endlich zu einer Eiſen Grube kommen, darinnen ein paar Leute gearbeitet, welche er gebeten ihn auf den rechten Weg zu weiſen: Da ſich nun dieſe nicht wenig beklaget, daß der Eiſen⸗Stein febr. ſchwer zugewinnen waͤre; Und wenn hernach das Eiſen fertig, fo wolte es niemand abnehmen, weil es alzubruͤchig und ſproͤ⸗ de ſey, und fie glaubten man wuͤrde das gantze Werck bald muͤßig, und ungebauet lie, gen laſſen: Dieſer Boͤtticher nimmet ein paar Stuffen mit ſich nach der Stadt, wel⸗ ce zu allem Gluͤck einem Bergverſtandigen in die Haͤnde gerathen, fo fie auf die Probe geſetzet, durch dieſe Arbeit aber mehr Silber als Eiſen erhalten: Da hernachmals nichts mehr beklaget worden, als daß fo viel toco. Fentner des reicheſten Silder⸗Ertzes verſauet worden: Wie dieſe Hiſtorien aus dem Munde des berühmten Serrn Sof⸗ Bath Stahls gehoͤret, welcher fie noch gruͤndlicher und mit viel mehrern Umſtaͤnden mir erzehlet. Nene 267 tziſche, welcher unter allen vor den be ſten gehalten wird. dieſe Weiſe die Generation nach oben angezogener AutorumMeynung durch angefuͤhrte Relation nicht gnugſam confirmiret wird, ſo kan es auch gar leichte ſeyn, daß die kurtz vorhero be⸗ ſchriebene Minera fiſtuloſa vor einmals geweſene Baͤume und Aeſte angeſehen worden. Wiewohl uns auch nicht unwiſſende, was einige von der Wahr⸗ heit dieſer Mutation nicht ohne allen Grund behauptet haben, (vid. Job. Georg. Liebknecht, Difcurfus de Diluvio ma- ximo occaſione inventi nuper im Comitatu Laubacenſi, & ex mira metamorphoſi in mincram ferri mutati lian. 2 115 wo eh e P" x haͤuffigſten gegraben wird, ift die Malmitziſche Herrſchafft, Lit. plen. dem Herrn Graͤf cheinrich Gottlob von Keder zugehoͤrig, in dem Glo⸗ gauiſchen Fuͤrſtenthum gelegen, eine Meile von Sprottau, und 2. von Sagan. Die Gegend iſt ſehr ſum⸗ pfigt und grundigt, mit hin und her ſtehenden Erlen⸗Kiefern⸗ und Bircken⸗ Baͤumen beſetzt, und der Bruch ſelb⸗ fien. im Umkreiß 2. guter Meilen. Bald unter dem Raſen graben ſie den Eiſen⸗Stein; Nur iſt zu beklagen, daß die Arbeiter nicht allzutieff kommen duͤrffen, woſern das oben eindringen⸗ de Waſſer, und die vielen Quellen ſie nicht ſehr verhindern ſollen. Deßwe⸗ gen ſchon Heneluus Lib I. eit angemerckt: Ferrum in ea Sleſia parte qua Saganum eſt, e pratis eruitur foſſis ad altitudinem bipedariam, (nec enim propter abundan- tiam aquarum altius lice.) Die Quel⸗ len daſelbſt geben ein ſehr ſchoͤnes Waſſer zum trincken, doch hat es ei Erſter Abſchnitt , Drey und dreyßigſter Artickel. Da nun auf Als in Malmitz, See, S 268 Stein einwurtzeln, bekommen doch daher nicht den geringſten Schaden. Dieſer Eiſen⸗Stein nun, iſt in der Farbe gelbbraun, ziemlich mulmicht, und der ſchwere darunter der beſte; Abſonderlich der gantz licht blaue, fo wie die Schmalte ausſchlaͤget, und fein gelinde iſt; Nun befinden ſich auch Stuͤcke darunter, die wie ein Kieß harte, dabey aber, auſſer im Schmel⸗ tzen den Fluß zu geben, wenig nutzen: Dieſer gegrabene Stein nun, wird im Bruche durch das Sieb gereiniget, in Hauffen gebracht, zu Kaſten Sunil (en, und vor einen derſelben 1. Nthlr. gezahlet; Von dar wieder auf die Ei⸗ ſen⸗Halte oder Halde gefuͤhret, ſo ein Ort hinter dem Hammer unter freyen Himmel ift. (Dergleichen Haͤmmer giebt es in Unſerer Herrſchafft drey: Í unb Altenhammer: Die aber, fo auſſer der Herrſchafft ſich hieſigen Eiſen Steins bedienen, ſind folgende: iligen⸗ chnellfurth / Lipſchau / Eiſenberg, Gelben, Lela, Scl albau, Neuhauß, foͤr⸗ thel, Muͤhlbock, 4 4. —— Zerrbeutel, Tſchirndorff und Lor⸗ tzendorff: Es ſind aber aud) Ham⸗ mer die von hier keinen Stein nehmen, als Dietters dorff, Ober⸗ und Nie⸗ der⸗Leſchen und Primkenau, dieſe bedienen ſich ihres eigenen Steines, und machen doch auch gar gut Eiſen.) So viel als ſie des Eiſen⸗Steins brauchen, fuͤhren ſie vor die Eſſe, und tragen ihn nach und nach, wenn vor⸗ hero Kalck darunter gemenget, um da⸗ mit es ein Leichte und recht gut Leich gebe, und das Eiſen ſeine gehörige Schmeidigkeit erhalte, zu ſchmeltzen ein, dieſes aber geſchiehet folgender nen ſtarcken mineraliſchen Geſchmack Maſſen nach dem Eiſen⸗Stein: Dem Viehe um dieſe Gegend, ob es gleich ſolches ſaͤufft, ſchadet es im geringſten nicht, und haben die Leute da herum gar ſchön Viehe: Das Getreyde um fof che Gegend, wenn es gar zu trocken, kan wegen des hitzigen mineraliſchen Bodens nicht gar gut fortkommen, und wenn es allzufeuchte leidet es auch wie gewoͤhnlich in andern Fel⸗ dern Schaden: Die Baͤume, ſo, wie oben gemeldet, vielerley allhier wach⸗ ſen, ob fie gleich voͤllig in dieſen Eiſen⸗ Es wird erſtlich der platten Erde gleich, vor einer Mauer, daruͤber eine weite Eſſe gebauet, und darhinter die Blaſebaͤlge liegen, unter denenſelben aber eine Tieffung, die Schlacken ab⸗ zulaſſen ſich befindet, ein Abhang ge⸗ macht, ſo in der Mitten eine Grube hat, uͤber dieſe haͤngen fie die Blaſe⸗ baͤlge alſo, daß das Ertz fid) nicht ver⸗ blaſen koͤnne: In die Grube ſelbſt werden Kohlen geſchuͤttet, und dar⸗ über Eiſen⸗Stein mit Kohlen, ein stra- tum ſupra ſtratum gemacht, Feuer ge⸗ geben, 269 geben, Kohlen zugeſchuͤttet, bis der Stein zum Fluß gelanget: Hernach in die fuͤnff bis ſechs Stunden, mit Kohlen und Eiſen⸗ Stein nach und nach zu zuſchmeiſſen fortgefahren bis unten die Grube ziemlich, von dem ge⸗ ſchmoltzenen Zeuge voll wird: Das Eiſen lieget denn als ein locker unfluͤſ⸗ ſiger Klumpen auf dem Boden, wenn vorhero die Kohlen oben daruͤber hin⸗ weg geſchuͤrret, da es geluͤfftet, und et⸗ was in die Hoͤhe gehoben wird, um damit die daruber ſtehende lage Schlacke, durch ein verkleibtes Loch, fo aufgeſtochen wird, in die Tieffung un⸗ ter die Blaſebaͤlge ablauffen koͤnne. Der zuruͤck gebliebene Klumpen ſo ei⸗ ne Luppe heiſſet, wird mit Hebe⸗Baͤu⸗ men heraus gehoben, auf eine eiſerne Radeber gewaͤltzet, und zu dem nahe angebaueten Hammer gefuͤhret; Da⸗ ſelbſt heben ihn zwey Kerl durch einen ſtarcken Schwung auf den Amboß, un⸗ ter den gehemmeten Hammer, laſſen den Hammer loß / und ihn fo lange dar⸗ auf ſchlagen bis es zu einem platten runden Stuͤcke wird als ein mittel⸗ maͤßiger Hutt groß, und eine Hand breit dicke! Unter denen erſten Schlaͤ⸗ gen faͤhret die Maffa nicht allein ſehr zu⸗ ſaimnmen, ſondern es ſpritzet das noch dar innen ſteckende Schlackichte Weſen haͤuffig heraus, da ſich denn vorm ver⸗ brennen wohl vorzuſehen. Zu dieſem Platten Stuͤcke kommet denn einer mit einem zugeſchaͤrfften Eiſen, das Theil⸗Eiſen genennet, ſetzet es auf bap ſelbe, und hauet mit dem darauf fallen⸗ den groſſen Hammer lange Stücke her⸗ unter, ſo Daͤulinge heiſſen: Die denn Erſter Abſchnitt Drey und dreyßigſter Artickel. 270 manchmahl zu etlichen Wochen, und in gar langen harten Wintern, bis ein Viertel Jahr nicht arbeiten koͤnnen. So viel iſt mir bekannt, daß An. 1716. da im Sommer daſelbſt geweſen, der Nutzen von der vergangenen Woche, mit der Jahr⸗Zahl uͤberein getroffen, oder 1716. Rthlr. in dieſen wenigen Ta⸗ gen deductis deducendis eingetragen. Wie viel aber eigentlich zu einer Luppe Eiſen⸗Stein erfordert werde, trifft nicht allemahl gleich, denn nachdem der Stein rein gemacht, ſo wird auch mehr oder weniger deſſen gebraucht, doch wenn der Stein rein und gut, brauchen ſie zu einer Luppe bis 18. geſchlichte Viertel Breßlauiſchen Maaſſes, davon bekommen fie ohngefehr 2. Centner reines Eiſen, und gilt der Centner hier 2. Fthlr. 18. Silber⸗Groſchen auch mehr: Welches in das Glogauiſche und Saganiſche Fuͤrſtenthum auch nach Pohlen und Sachſen verfuͤhret, und gar gerne verkauffet wird, weil man es unter dieſer Gattung als das geſchmeidigſte befindet. T brisa Dias Guüͤſſen anlangende, iſ es Sang ein ander Werck, und wird hier gar dergleichen nicht vorgenommen, doch wird nicht gar zu weit von hier, ohngefehr 3. Meilen, allerhand gegoſſen, wozu fie auch vormabls von hieſi⸗ che Jahr her, davon nichts mehr genom⸗ men. Aus dieſen erſcheinet, daß in bem ^ Glogauiſchen und Saganiſchen Suͤrſten⸗ thum, wie auch in andern Orten Schle⸗ ſiens der Eiſen Stein haͤuffig genug gefun⸗ den werde, ja in gantz Teucſchland kein Mangel an demſelben iff, und man deſſen noch vielmehr verfertigen koͤnnte, wenn man nicht noͤthig haͤtte in vielen Orten das Holtz in eine dabey gebauete Schmiede⸗Eſſe zu menagiten: Hingegen was zu verwun⸗ ins Feuer geſtecket, und vollends zu Schienen getheilet und gehaͤmmert werden. Offte ſchoͤpffen fie auch Waſſer darauf, um das Eiſen anſehnlich und glatt zu machen, auf die Letzte aber wird die Bezeichnung des Ortes darauf ge⸗ ſchlagen, auf die Wage geſchmiſſen/ zu Centnern und halben Centnern ge⸗ bunden, und zum Verkauff ausgeſetzet. Anlangende, was ein Jahr uͤber verarbeitet werde, gent nicht Nachricht geben, denn die Zeiten nicht gleich, bald iſt ein ſtarcker Winter, bald auch groß Gewaͤſſer / und bald wie⸗ der gar zu wenig Waſſer, daß ſie alſo | fen, auch nichts als Kleinigkeiten von Eiſen zu kauffen kan ſo eigentlich dern, ſo wird in dem gantzen Tuͤrckiſchen groſſen Keiche, kein Eiſen⸗Stein angetrof⸗ aus Hungarn denen Tuͤrcken erlaubet; Deßwegen da Anno 1719. zwey Türckiſche en zu Slorentz bey bem Groß⸗ Sertzog Audientz hatten, und mit groſſen Ehren Bezeigungen empfangen worden; So fragten Ihro Hoheiten unter andern? Ob kein Mittel ſey, von dem Groß » Cul, tun das heilige Grab zu kauffen, worauf die Baſſen geantwortet, daß es von gar zu einem hohen Preiſſe ſey, um es ſchatzen zu konnen; Wenn man aber an ſtatt deſſen eine gute Eiſen Grube fübfticuicen könnte, ſo zweif⸗ felten ſie keinesweges, daß der Kauff gar leicht zur Richtigkeit kommen doͤrffte. AR TIC. 97! Erſter Abſchnitt, Vier und oreyfií er Artickel. 272 ARTICVLVS XXXIV. Von dem reſtaurirten und wiederum in Gang gebrach⸗ ten Bol Tr e Fuͤrſtenthum Neiße, n Je durch den 30. jaͤhrigen Krieg ruinirten oder annoch liegen gebliebene Bergwer⸗ cke, faͤhet man in unſerm Schleſien hie und da an, meiſtentheils wiederum zu bauen und zu befahren; Wie auch die Ertze in ziemlicher Abun- danz zu gewinnen: da nur zu bekla⸗ gen, daß durch die Unwiſſenheit der Schmeltzer, oder anderer eingebildten Bergverſtaͤndigen, ſo vieles reiches Ertz verderbet und verſauet wird. Ein Exempel koͤnnen uns geben die Reich⸗ ſteiniſchen Ertze, aus welchen noch bis dato wenig anderes als Arſenicum herausgebracht worden, da es doch eben dieſelbigen ſind, aus welchen die Muͤnſterberg⸗Lignitz⸗ und Roſen⸗ bergiſchen Fuͤrſten ſo viele Reichen⸗ ſteiniſche Ducaten und allerley ande⸗ re Silber⸗Muͤntze ſchlagen laſſen. eſien. trium, cum dimidia, Viennenſium, mar- carum quatuor ac quindecim lotonum, eandemque florenis Vngaricis 355. ac di- midio æſtimata. Altera d. 20. Maji Anno 1591. pondere marcarum Vratislavien- fium novem, æſtimata florenis Vngaricis 456. ac tribus quartis, ambz autem di- gnz viſæ, qux ad Rudolphum II. Impe- ratorem deferrentur. Da nun aud) zeitwaͤhrender Regierung Ihro Churfuͤrſtl. Durchl. zu Trier her⸗ nach zu Mayntz zu dreyen mahlen dergleichen groſſe Gold⸗Stuffen ge⸗ funden, und Ihro Churfuͤrſtliche Durchl. przíenuret worden, fo alfo ausſehen, auch gar offte das Gold fid) 90 105 T n tnt U Ti j f gt ST 0 e 00 ada ae yl vl ji 5 2 2 ! 19 eh! 273 Ekrſter Abſchnitt / Vier und dreyßigſter Artickel. 274 als Berg⸗ Hauptmann Tie. Ma ximi- liau. Ludwig von Creutzenſtein, ei⸗ nen Gelehrten von Adel, und einen von mir ſehr wehrten Freund in die⸗ ſem Scibili inſonderheit wol verſirten Mann; Welcher nicht allein das ur⸗ alte und beybehaltene Waſch⸗ und Seiff⸗Werck bald alſd in Stand ſetz⸗ te, daß es mehr als noch einmal ſo viel als vorhero Uberſchuß gab: Pro- ponirte auch das feſte Bergwerck in kurtzen wieder ſo zu reſtauriren, daß es mehr als vorhergehende "Tractation Ausbeute geben ſollte. Die kurtze Nachricht, die er an mich auf meinen Geſuch ſchrifftlich ertheilte, und die ich, um den gegenwaͤrtigen und alten Zu⸗ ſtand dieſer Gewercke zu entdecken, allhier beyzubringen kein Bedencken trage, beſtand in folgenden: Was unſere Gold⸗Ertze anbelanget, ſo iſt es nicht anders, als daß ſelbige zu Zeiten ſehr reich und gediegen gefunden wer⸗ den: Wie denn nur ſetziger Chur⸗ fuͤrſtl. Durchl. Zeit Dero Biſchoͤffli⸗ chen hohen Wuͤrde zwey ziemliche groſſe Gold⸗Stuffen aus hieſigem Gebuͤrgen præſentiret worden, der klei⸗ nen gediegenen Korner zu ein Viertel oder einen halben Ducaten, deren noch immerzu einige, wiewolen von den Puchwercken zertruͤmmert gefun⸗ fen werden, allhier zu geſchweigen. Und iſt bey Zuckmantel gar nichts neues, daß wo man nur einſchlaͤgt, ſowol in feſten Geſtein, als Seiffen⸗ wercken, überall, jedoch mehr und we⸗ niger gediegenes Gold gefunden und gewaſchen werde; allermaſſen denn in denen letzteren ehemalen Stuͤcke Goldes zu vier Fleiſcher⸗ das ift, ſechs civil-Pfund ſchwer erbeuthet worden, und noch heutiges Tages bey Som⸗ mer⸗Zeit das von mir angeſtellte Waſchwerck, obgleich nur vorn Ta⸗ ge, ein feinen Nutzen a 30. pro cento halbjaͤhrlich getragen, vormalen aber, da man die rechten Gaͤnge gehabt, und in Teuffe der Sohlen nachgearbeitet, freylich mehrere, und faſt Unſägliche Ausbeuthe gebracht. Das feſte Berg⸗ werck hat meines Wiſſens über den Verlag noch wenigen Profit gegeben, koͤnnte aber anietzo in kurtzem leichter als das Seiffenwerck reftauritet und Breßl. Natur⸗ und — Mediciz. zu beſtaͤndigen Uberſchuß gelangen, wann nicht privatæ quædam & ſelectæ rationes die mehreſte Verhinderungen einſtreueten. Die uhralte und nod) beybehaltene Tractation unſerer Ertze beruhet dermalen nur darinnen, daß ſelbtge gepuchet, offtmals gewaſchen, und mitbey das Gold durch Seige⸗ rung herausgeſchieden, die reine Schli⸗ che aber gerbffet; zum Vitriol Sieden ausgelauget, ſo dann aber wiederum zu ſeparirung des darinnen noch vor⸗ handenen gediegenen Goldes gewa⸗ ſchen und geſeigert werden. Dieses Bitrioles fonte, wenn ge. nugſame Abnahme waͤre, gar leichte mehr als 1000. Centner geliefert wer⸗ den: Da es aber zur Faͤrberey wegen des allzuſcharffen Acidi nicht wol brauchbar, (es ſey denn, daß man es mit dem Marte temperire,) ſo tauget es am beſten zum Aquafort- brennen, koͤnte auch bey fernerer Unterſuchung des febr ſauren Salis vielleicht noch zu vielen andern Operationibus dienlich ſeyn. Der Uberſchuß von geſamle⸗ ten Gold belieff ſich des Jahres vor⸗ hero nicht leicht fiber 300. Ducaten, da man es doch jetzo ſchon bis auf 800. gebracht. Den Anfang dieſer Gewercke ſelbſt hat man eigentlich aus zufinden nicht vermocht, auſſer daß alle Nachrichten hierinnen uͤbereinkommen, daß es ein uraltes Werck ſey, ſintemal ſchon im Mittel des 16. Seculi es davor gehal⸗ ten worden, und meldet unten allegirte Nachricht, daß auf dem ſogenannten neuen Gold Berge viele ſtarcke Baͤu⸗ me Anzeigung geben, daß vor 300. Jahren ſchon allda gebauet worden, welche von obgenannten Tit. Herrn Berg Hauptmann muͤhſam aus al⸗ ten uͤberbliebenen Schrifften geſamlet worden, weil alle hievon in denen 30. jaͤhrigen Kriegs⸗Troublen verlohren, und noch die confervirten vollends in dem kaum vor 10. Jahren groſſen Brande der Stadt Suckmantel in Rauch aufgangen. Was vor eine al⸗ te Nachricht hiervon noch übrig blie⸗ ben, kan nachgeleſen werden in quu es ſchichten 2. Verſuch, An. 1717. Menſe Novembr. Claff. V. Art. II, pag. 347.- 357, WIS (e) So 8 ARTIC, 275 Erſter Abſchnitt, Fuͤnff unb dreyßigſter Arzickel. 276 ARTICVLVS XXXV. Von ſonderbaren Ertzſtuffen und Druſen. von alten Zeiten her nir⸗ gends mit mehreren Nu⸗ , fen getrieben worden, als bey denen Teutſchen; und in america, davon Avaro Alonſo Barba in ſeiner Docimaſia einige Nachricht gegeben: Denn dieſes iſt gewiß bey andern Na⸗ tionen unerhört, oder daß man wie aus den Meißniſchen Ertz⸗Gebuͤrgen, in go. Jahren ſo viele Millionen, und aus denen Schneebergiſchen Gruben in eben der Zeit, oder von An. 1471. (in welchem Jahre es fuͤndig worden) bis 1550. allein 123355. Tonnen⸗Goldes Ausbeuthe; und zumgehenden 20559. Tonnen-⸗Goldes erhalten, (vid. Petri Alini Meißniſcher Berg und Land Chronica. (Part. II. pag. 32.) Ja es foll ein Swickauiſcher Buͤrger (wie eben dieſe Chronica pag. 38. meldet) Martin Roͤmer genannt, allein 5. Sonnen» Goldes aus dieſen Berg⸗ wercken, inſonderheit Sc. Georgen⸗ Stadt / welches vor das reichſte in gantz Meiſſen gehalten wird, erbeu⸗ tet haben. Des Kuntz von Gluͤcke, ſo vorhero ein armer Bergmann in Schneeberg geweſen, zugeſchweigen, der nachmals wochentlich 1500. Du⸗ caten uͤber alle aufgewendete Unkoſten zur Ausbeute gehoben, wie auch des ſogenannten Rothen Loͤwen, wel, cher den Koͤnig Venceclaum zu Gaſte gebeten, und ihn 100000. Ducaten ge ſchencket: Dem Konig Car“ aber zu Ehren, als er nach Rom zur Kroͤnung gezogen roo, Curaſſier- Reuter ausge- ruͤſtet, und ſie ihm mit auf den Weg gegeben. Aus denen Spaniſch⸗Ame⸗ ricaniſchen Landen ſollen noch jaͤhr⸗ lich nach Spanien über 30. Millio⸗ nen Gold und Silber uͤbergefuͤhret werden, welches ehemalen meiſt aus dem Berge Potoſ, in dem Koͤnigreich Peru kommen: Da aber dieſe Gold⸗ Minen meiſt im Waſſer geſchwom⸗ men und wenig oder gar nicht zu be⸗ arbeiten rtv en: Geben jetzo das meiſte Go welche erſt vor einigen Jahren entde⸗ cket worden. d die Bergwercke zu Ouroures, As Studium Metallurgicum iſti Da aber bey denen Bergleuten, ih⸗ re gantze Operationes auf lauter Em- pirie hinauslauffen: So findet man zwar unter denen Alten, beym Auto- tele, Plinio &c. von ihrer Wiſſenſchafft ſchon viel aufgeſchriebenes; Es faſſet aber Herr Joh. Joachim Becher in Pbyfica fubterranea in Introitu f. Proamio (num. X. pag. 7.) von ihren Kuͤnſten folgendes rtheil ab: „Quod veterum »tradita, ut Ariſlotelis, Plinii, aliorumque »de rebus fübterraneis relicta fcripta, »adeo frivola, ridicula, & in Praxi tenuia yſint, ut fi talium fcriptorum doctrinam »in hoc genere accurate expendas, me- »tito ventilare incipias, utrum in reliquis »granum veritatis habeant, qui in »terraneorum doctrina prorſus ut cceci JOberrant ,, Weiter ob gleich in Teutſchland ſchon zur Zeit Kayſer Ortonis , und alfo im XI. Seculo Berg- wercke gebauet worden: Ja agricola l.c. pag. 199. behauptet hal: Daß die Bergwercke zu Goßlar (don ihren Anfang genommen Anno 9zo. zu Wildemann An. 1045. zu Zillerfel⸗ de An. 1070. zu Freyberg An. 170. Schneeberg 1470. Ann 1495. und die Hungariſchen ſchon An. 745. ſich reichlich ergeben. So hat man doch von allen dieſen weiter keine Nachricht, wie Herr Balthaſar Koͤßler in Speculo Metallurgiæ politiſſimo odet in dem bell yolirten Berg Bau⸗ ſpiegel, in der Vorrede anfuͤhret, erhalten: bis An. 1550. Georgius Agricola Medicinæ Doctor und hyficus — — nitz, ſeine Opera 4e Rebus Metallicit Teutſch und Lateiniſch heraus gegeben. Kurtz hierauf nemlich Anno 1562. ſind Job. Alacbeſa Pfarrers in Joachims⸗ Thale Berg⸗Predigten, Sarepza gt» nannt, in Druck kommen. Auch hat auſſer denen, von Mino benahmten Autoribus; Theopbraſtus Paracelſus, Fra- ter Baſilius Valentini ſelbſt, hernach Jeb. Rudolph. Glauberus, viel von Berg⸗ wercken, Metallen und Mineralien, in ihre Schrifften gebracht; Inſonder⸗ heit iſt in dem vergangenen Seculo, Lazari Erckers Aula ſubterranea, George | Engelb. Lobneſens Bericht von Berg⸗; Wer⸗ 277 wercken, wie auch kurtz angefuͤhrter Roͤßler in nicht geringer Achtung, zu⸗ eſchweigen unterſchiedener einheimi⸗ fiber und fremden Scribenten, als Car- Aani, Libavii, Rircheri, Braſſavoli, Cæſti, Al. drovand:, Fallopii, Toufloui &c. deren Pe- trus Borellus ſchon vor 80. Jahren 4000. Autores heraus gegeben, ſo er eine Bibliotbecam | Chymicam betitult; und cherr Jacob Leupold einen Pro- Aromum Bibliotbeca Metallica vor wenig Jahren publiciref, darinnen 1028. Buͤ⸗ cher benabmet ſind, fo zur Metallurgie gehoͤren, und unterirrdiſche Seltenhei⸗ ten beſchreiben; zugeſchweigen der Chy- miſchen und Alchymiſtiſchen Buͤcher, derer er auch uͤber 4000. conſigniret, und derer Schrifften, ſo von Geſund⸗ und Sauerbrunnen, warm⸗ und an⸗ dern Baͤdern handlen, derer Samm⸗ lung aus mehr als 400. beſtehet. So melde nur von oben allegirten Scri- ptoribus: daß Agricola feine Gelehr⸗ ſamkeit, in Benennung derer Termi- norum Technicorum, bey denen Ma- chinen und Inſtrumenten, auch anderen Berg⸗Redens⸗Arten zufoͤrderſt (eben laſſen, und den Berg⸗Bau nach dama⸗ liger, und von der jetzigen, in vielen dif- ferirenden Art vorgeſtellet, deme doch aber feine Vorarbeit, wie auch Lizavio zu groſſen Ruhm gedeyhet. Herr Matheſius hat bey jeder Predigt, aus Berguͤblichen Reden gemachte Alle- orien geiſtlich zu appliciren ſich be fliſſen. Die Medici und Chymici - Phi- lofophi haben mehr auf die Metallen und Mineralien, was daraus zu des Menſchen Geſundheit, oder zur Erlan⸗ gung des Steins der Weiſen gehoͤret, ihr Abſehen gerichtet; davon man ſelbſt den ſonſt in experimentis Chymi- eis hocherfahrnen Guberum nicht loß⸗ zehlen kan. Herr Ercker und Loͤh⸗ neyß haben ihren Leſer meiſt in der Probier⸗Kunſt der gewonnenen Me⸗ fallen, und Herr Rößler die Liebha⸗ ber zum Bergbau angefuͤhret. Daß alſo der beruͤhmte Rolfnch der erſte ift, welcher die Chymie in eine rechte Kunſt⸗ Verfaſſung zu bringen, und ihre Wuͤr⸗ ckungen nach Natur und Verſtand ge⸗ mäſſen Urſachen auszudeuten, fib in ſeiner Chymia in artis formam: redacta unterfangen; welches Werck aber ein Collegium des gelehrten Bobnii, (fo er zu Leipzig / ſchon Anno 1679. ſei⸗ Erſter Abſchnitt / Fuͤnff und dreyßigſter Artickel. 278 nen Zuhörern in die Feder dictiret,) weit uͤbertrifft, da nur zu beklagen, daß es durch den Druck noch nicht gemein gemachet worden. Nicht zu gedencken Herrn Kunckels nuͤtzlicher Schrifften, welcher, wenn er es ſo weit in der Theorie als Erfahrung ge⸗ bracht, man folgenden zwey beruͤhm⸗ ten Maͤnnern gar leichte an die Sei⸗ te haͤtte ſetzen koͤnnen: Dieſes aber ſind Herr 7b. Joach. Becher Rav⸗ ſerl. Majeſt. Cammer⸗Nath und Churfuͤrſtl. Bayeriſcher Leib⸗ Medi. cus; wie auch 555 George Ernſt Stahl AónigL Preußiſcher Hof⸗ Rath und Leib » Medicus; Welche in ihren Schrifften die wahre Natur und Eigenſchafft der Metallen und Mineralien inſonderheit eruiret ha⸗ ben. Erſterer zeiget die Maͤngel bey dergleichen Kuͤnſteleyen, ſo von denen neuernchymicis und fo genanten Beꝛg⸗ verſtaͤndigen begangen worden, wenn er l.c. pag. 8. fid) vernehmen laͤſſet: „Maximum damnum Pſeudo- Chymici „Neoterici Scriptores dederunt; qui in- „diſcriminatim, neſcio qua prurigine, „& prava ſeribendi conſuetudine impul- yſi, aliorum mendacia defcripferunt, quz »pro fundamento pofuerunt: nihil in- »terim vel in zature vel in artis praxi „ſeientes, fed decepti, alios deceperunt, „atque ita mendacium mendaciis cumu- ,larunt. Etfi quoque non pauci feduli »Foffilium indagatores, multis non con- »temnendis experimentis fulciti , exſtite- »rint, genuina tamen & folida Theoria »caruerunt: quod tales laborantes & me- »tallicolz plerumque non ſtuduerint, ne- »que literis operam dederint: nonnulli „etiam omnia praxi, nihil Theoriæ tri- „buentes, de rerum caufis defperarint. Deinde fi qui boni fuere Theoretici, à »praxi plerumque alieni fuerunt. In- »dignum judicantes, ſumptus, ſanitatem, tempus & effimationem ſordidis & peri- ,culofis laboribus practicis impendere, »Unde eorum Theoria raro praxi flabi- »lita fujt. Hoc & fimilia impedimenta „non parum huic fludio obfuerunt, & „multum detrimenti ac obſcuritatis pe- »pererunt. Letzterer aber hat inſonderheit zu Halle An. 1700. ein Propempticon In- augurale bey Gelegenheit der vortreff⸗ lichen Diſputation, de Metallurgiæ Pyro- tech nicæ & Docimafia Metallicæ fundameus 52 L7] — tis beygeſetzet; So de Ortu Venarum Me- tallicarum handelt. Darinnen er gruͤnd⸗ lich gewieſen, wie die Venz Metallicæ mit der Welt zugleich erſchaffen wor⸗ den, und wie die Geſchiebe oder die vorgeſchoſſene Keil⸗Berge oder Kaͤm⸗ me, welche den Gang abſchneiden, Zei⸗ chen und Zeugen der allgemeinen Suͤndfluth abgaͤben: Wie auch was vor Grund es habe, wenn die Berg⸗ leute, (o das Wachsthum derer Vena rum Metallicarum, wie das Wachs⸗ thum der Baͤume anſehen augfagen: Sie waͤren zu frübe und zu zeitig oder fie waͤren zu ſpaͤth kommen, wenn ſie nach ihren Glauben, bey er⸗ ſterer Gelegenheit unreiffes, bey letz. terer ausgewuͤttertes Ertz antraͤffen. Die Proben oder Stuͤcke von al⸗ len dergleichen Ertzen und Mineralien nun werden Stuffen genennet; da von ſonderbar reichen und gediegenen Ertzen, wie auch ſonderbare Gewaͤch⸗ fe man in Naturalien⸗Cabinettern aufzuheben pfleget. Von denen ha⸗ be geſammlet über 120ocrfep Stuffen und Druſen, aus, und auſſer Teutſch⸗ land: Unter welchen ich æſtimire, ein von raren Stuffen und Druſen zu⸗ ſammen geſetztes Bergwerck,darinnen zugleich die Berg⸗ Arbeiten zuſehen, wie ſie von Maͤnnchen, aus Silber bereitet, verrichtet werden. Inſonderheit aber beſitze von rei⸗ chen Gold⸗Ertzen zwey Stuffen von Trifie aus Siebenbuͤrgen, da aus ei⸗ nem weiß ⸗ grauen Geſteine gediegen Blech ⸗Gold wie Princk⸗Silber, und aus einem andern, wie zuſammen ge⸗ drucktes krauſes Haar gewachſen; Von welcher erſterer Art, mir Tit. Herr Maximil. Ludwig von Creu⸗ tzenſtein/ ehemahliger Berg⸗Haupt⸗ mann Ihro Churfuͤrſtl. Durchl. von Mayntz eine Taffel gewieſen, von 8. Zoll lang und breit, aus wel⸗ cher zum wenigſten 6. Ducaten ſchwer Gold aͤuſſerlich daran zu ſehen gewe⸗ ſen; Welche reiche Bergwercke be⸗ ſchrieben Tit. Herr Samuel Koleférius de Keres - Her in Auraria Romano Dacica Cap H. | Aa ii Sonſten haben Ihrochoch⸗Reichs⸗ Graͤfl. Excellentz der Kayſerl. Ge⸗ heimde Rath und Standes Herr in Schleſien ett Graf von Hatz⸗ feld nach dem Tode Herrn von Leh⸗ Erſter Abſchnitt, Fuͤnff und dreyßigſter Artickel. 280 manns eine vortreffliche Peruaniſche Gold⸗Stuffe bey denen Erben erſtan⸗ den, da Klumpen⸗ weiſe das gedie ge⸗ ne Gold darauf erſcheinet. Die rei⸗ chen Gold Stuffen und gewachſen Gold aus dem Cabinet des Herrn. von Loͤwenſtaͤdt ſind nach deſſen To⸗ de meiſt auf die Mar. Magdalenæiſche Bibliothec allhier gekauffet worden, davon er mir bey Lebzeiten, folgende Beſchreibung/ um ſelbte meinem 2rom- tuario Rerum Naturalium & Artiſicialium unter andern zu inſeriren, eingeſendet, die Worte daſelbſt p. 64. lauten alfo: Da er nun die meiſten Bergwercke Teutſchlandes, inſonderheit bey dem Geheimden Rath Schomberg in Freyberg bey dem Geheimden Rath Duſch auf dem Hartz; Weiter in Mei „ nitz / Neuſol, etnitz / Eperies, Sentícbau, Tockay ꝛc. beſuchet hat, hat er viele ſchoͤne Minern herausge⸗ bracht: Beſonders aber zu Tockay das Gluͤck gehabt, daß er von einem gemeinen Manne etwas Gold, ſo wie Haare ſich um einen Weinſtock, und deſſen Trauben gewunden, ungefehr 3. Dutaten ſchwer, erlanget, doch lie⸗ ber gewuͤnſchet den Stock, wovon es dieſer Einfaͤltige abgenommen, ſelbſt zu haben. Ferner iſt ihm auch von einem Kayſerlichen Cammer⸗Rath eine Weinbeere, um welche gediegen Gold gewachſen, als eine ſonderbare Curioſitaͤt verehret worden: Auch hat ihm ein Kauffmann in Schemnitz in einer Cryſtall⸗Druſe gediegen Gold geſchencket, welches einer Henne, die in ihrem Neſte ſitzet, gleichet; In Neuſol hat er von Herrn Doct. Mol⸗ lern ein aus der Erde gewachſenes Stuͤcke goldenen Drath empfangen: Allermaſſen er nun nicht allein eine groſſe Menge von Gold ⸗Stuffen, be rer bis 106. ſondern ſo gar darunter welche, aus Peru, Mexico, Guinea, Or mus, aus Detfien, wie auch aus Chin, Ja- pan, aus Mica von Capo de bon Ejpe- rance, und andern entfernten Orten zuſammen gekaufft, von Leuten die daher kommen. orf Weiter beſitze ich von Zuckmantel in Schleſten eine Gold⸗Stuffe, da in weiſſen Quartz deutliche Gold-Koͤr⸗ ner ſitzen; Doch iſt dieſe nicht zu ver⸗ gleichen mit denen, fó aus — | ri daſelbſt abgebildet zu finden. — 281 richten, kurtz vorhero herbey gebracht; bey Gelegenheit der refPauriccen un wiederum in Gang gebrachten Gold⸗Berg ⸗Wercke bey uckman⸗ tel; Wie auch fo Ihro Churfuͤrſtl. Durchl. von Mayntz, Zeit dero Bi⸗ ſchoͤfflichen Wurde allhier, aus daſi⸗ gen Gebuͤrgen erhalten, welche 5 on dem gepuchten Zuckmanteliſchen Vi- triol-Ertz, fo reich an Golde, und mit der Minera ſolari Haffiaca uͤbereinkon.⸗ met, hat ſchon Can Schwenclfeld in Catalogo flirpium & Fosfil. Sileſ (p. 376.) Nicol. Henelius ab Hennefeld 4m Sileſio- graph. renovat. (Cap. MI. S. 38. pag. 306.) Georg. Ant. Voletmanm in Silefrograpb. Snb- zerr. (Part. II. Cap. II. S. 7. pag. 206. feqq.) - ' Sammlungen (im II. V. | | Engelb. Lóbneyrit 2Seticbt von Berg⸗ it. Unſere und VI. Verſuch) vieles beygebracht. Aus dem Zottenberge beſitze Kohl⸗ ſchwartze harte Steine, aus welchen die Welſchen ehemahlen viel Gold ſollen gebracht haben, wie davon Volckmana l. c. (Part. II. Cap. II. $. ꝙ pag. 208) und unſere Sammlungen von Natur und Medica - Geſchichten (im VI. Verſuch Anno 1718. Menf April. Clal. II. Art. II. pag. 939. it. im XXIII. Werſ. Anno 1723. Menſ. Febr. Cl. IV. Art. V. pag. 169.) weitlaͤufftig anzei⸗ gen; Wie denn auch der ſchwartz⸗gruͤ⸗ ne Marmor allda, daraus in der Kir⸗ chen zu 57. Maria Magdal. an der Can⸗ el die Saͤulchen gehauen, reich Gold⸗ altig ſeyn ſolle. | Geroͤſtete Gold⸗Koͤrner habe auch erhalten von Langenberg aus dem Kieſen⸗ Gebuͤrge bey Kuͤhnaſt, fo wie braune geplaͤtſchte glatte Kieſel⸗ Steinchen aüsſehen, und gar reich guͤldiſch ſeyn ſollen. T NMicht zu gedencken der Goldber⸗ | giſch⸗ und Keichſteiniſchen Gold⸗Er⸗ tze und Silber, ſo gewiß dem aͤuſſerli⸗ chen Anſehen nach reich ausſehen, doch wird aus erſteren wenig Gold, und aus letzterern nur Arſenicum bereitet, das Silber aber in die Lufft gejaget, da es doch eben dieſelben Ertze ſeyn, aus welchen ehemahlen, die Muͤn⸗ ſterberg ⸗Lignitz und Koſenbergi⸗ ſchen Y no Sütften, fo viele Reichſteiniſche Ducaten, uud allerley Silber⸗Muͤntze ſchlagen laſſen. Letztlich beſitze noch unter mehr als Soerley Gold⸗Stuffen, (ſo, wie auch Erſter Abſchnitt, Fuͤnff und dreyßigſter Artickel. 282 die folgenden, ein eigen Buch erfor⸗ d derten) duͤnne Flaͤmmchen Gold, ſo aus dem Sande des Saal⸗Fluſſes bey Cala im Altenburgiſchen, unb an⸗ dern Stroͤhmen gewaſchen worden: Von welchen 0 5 1 leſen, E 1. H. Nachricht von dem Gold, Kupf⸗ fer und Eiſen⸗ Steinen, welche bey, und um Jena gefunden wer⸗ den. (Cap. I. $.3.-7. pag. 5.) Von die⸗ ſen und andern Fluͤſſen, ſo Gold fuͤh⸗ ren, hat Herr George Adam Struve eine Diſſertation herausgegeben: De Auro flu- viatili f. vom Waſch⸗Golde: Wie ſich aber dergleichen Gold in dem Sande generire, davon handlet ſchon Hieron. Cardanus de Subtilitate (Libr. VI. pag. 147.) Georg. Agricola de Ortu & Cau- fts fübterraneis (Libr. V. pag. 77.) Georg. wercken (Part. VII. pag. 129.) Tieleman. Friefé im Muntz⸗ Spiegel (Libr. Iv. Cap. XXXV.) inſonderheit Herr 705. Joach. Becher in Supplement. in Phyſic. Subterran. (Cap. IV. pag. 607.) und Herr George Ernſt Stahl i» Pecimine Becheriano (Part. I. Sect. II. pag. 163.) Nun komme ich auf die Cilbet Ertze, oder fpecificire einige vielmehr, als daß ich mich wie bey vorherge⸗ henden Gold⸗Ertzen aufhalten folíe, zumal da derer Silber⸗Ertze uͤber 200. geſamlet und dieſe am meiſten von ein⸗ ander unterſchieden; Wie dieſes Ne- bem. Grew. in Muſeo Societatis Regalis (p. 326.) und die 4%. Erudit. Lipſienſ. (An. 1682. pag. 35.) daraus anfuͤhren; »Quod nullum metallum tanta mineræ | luz matricis varietate ludat ac Luna: Si- „cut Cupri minera prz aliis elegantiffimo- ,rumcolorum mixtura confpicua effe ſo- „let. „, Aus dem Loͤwenſtaͤdtiſchen Cabinet habe ich erſtanden uͤber 50. reiche Silber⸗Stuffen, meiſt von Glaß⸗ Ertz, darunter welche über 28. Loth wiegen: Von roth und weiß guͤlde⸗ nen Ertz aus dem Meißniſchen Ge⸗ buͤrgen beſitze von erſteren eine von 10. Loth, und eine als wenn fie mit durchſichtigen Rubinen beſetzt waͤre. Gewachſen Silber wie Baͤumchen, wie Haare, wie Drath verwahre aus vielerley Orten; darunter ein Stuͤff⸗ chen, woraus ein gediegen ſilberner Zahn einer Schreib⸗Feder ſtarck, und Haar⸗Silber gewachſen, von St. Geor- gen Stadt, it. aus einem weiſſen quate S3 . Bígen (Tabula XIII. N. 283 tzigen Grunde 2. Gediegen ſilberne Baͤumchen, ſo ſich mit dem Meſſer ſchneiden laſſen, von /. Andreas Berg. Aus Tyrol in weiſſen Spath kan zeigen, wie Baͤnder ſchwartz ſtrei⸗ chendes Glaß⸗Ertz, mit gruͤn und blauen darzwiſchen lauffenden Kupf⸗ fer⸗Adern; Aus dem Koͤnigreich Nor⸗ wegen gantz gediegenes Silber in wenig weiſſen Geſteine. Inſonder⸗ heit iff zu admiriren ein licht grauer Stein von Schneberg aus der Gru⸗ be die Geſellſchafft genennet/ ſo zugleich einen Lapidem Dendroidem abgiebet, da die ſtreichenden Baͤumchen gedie⸗ gen Silber ſind. (Tab. XIII. 5.) Daher auch ſonderbar merckwuͤrdig, die groſ⸗ fe gediegene Silber ⸗Stuffe, welche die Bergleute in der Gruben, als einen Tiſch ausgearbeitet, ſo 2. Klafftern lang und eine breit geweſen; Daran, als die Hertzoge zu Sachſen und Marggrafen zu Meiſſen, Hertzog Ernſt und Hertzog Albrecht einge⸗ fahren, fplendide Taffel gehalten. KAupffer Ertze habe bey drittehalb 100. Stuͤck von allerhand Farben, da in welchen der ſo genennte Pfauen⸗ Schwantz das ſchoͤnſte Anſehen gie⸗ bet: It. eine gantz gruͤn undLaſur blaue Stuffe aus Tyrol, fo Ihro Chur⸗ fuͤrſtl. Durchl. von Pfaltz als da⸗ maligen Gouverneur des Landes præ- ſentiret worden; Welcher ſie Titl. Ple- niſſ. Herrn Raths Preſi von au⸗ nold alhier verehret. Wie auch da⸗ her eine wartzige gantz blaue gediege⸗ ne Stuffe, mit wenig gruͤnen Anflug. Eine vortreffliche gantz gruͤne Stuffe von gediegenen Kupffer aus Hungarn (ſo ordinair ſeltner, als die gediegenen Silber⸗Stuffen vorkommen) woraus zwey grüne Kupffer⸗Baͤumchen ae wachſen. Eine Kupffer rothe krauſicht uͤberwachſene Stuffe, daran wenig weiſſer Spath hanget aus Koͤnitz: Noch zwey gediegene rare Stuffen aus Hungarn und Schweden daraus Haar-Kupffer gantz krauß hervor ſproſſet: Curieuſe Gewaͤchſe von Kupf⸗ fer, ſo im Schmeltzen entſtanden: ic. von Goßlar und andern Orten, die Ertze wie fie nach allen Arbeiten aus⸗ ſehen, als 1. 2. zmal geroͤſtete Ertze, i. daraus erhaltener Roher Stein, ſchwartz Kupffer, &übnflóde ꝛc. In⸗ ſonderheit auch Huf⸗Eiſen, Creütze, Erſter Abſchnitt, Fuͤnff und dreyßigſter Artickel, 284 faber und viele wol exprimirte Buch⸗ aben von Cæment Kupffer von cher⸗ ten. Grund bey Neuſol davon nach⸗ zuleſen die Eyßemerid. Nat. Curioſ (Dec. I. An. VI. Obſ. CXX. pag. 155.) Derer Zinn⸗Extze beſitze 35. Stuf⸗ fen / darunter ſchöͤne weiſſezinn⸗Grau⸗ pe von Cornwal aus Engelland it. eine groſſe Stuffe von Eybenſtock von anderthalb Pfunden, und ein gruͤnlichter Schiefer von Gierren bey Greiffenſtein in Schleſien ſo reich an Zinn, welchen deswegen allegire weil keiner dergleichen mehr daſelbſt gefunden wird. | 4 Mit denen Bley⸗Ertzen / bin auf 120. Stuffen kommen, darunter die ſeltenſten, ſo wie weiß gruͤn und gelb Glaß ausſehen von Tſopau in Schle⸗ fien it. aus dem Meißniſchen Ertzge⸗ buͤrgen. Weiter beſitze aus dem Hartz eine groſſe Taffel ſpieglichtes Bley⸗ Ertz, ſo uͤber ztel Ellen lang und breit, gantz platt, auf der andern Sei⸗ ten mit weiſſen Geſtein aj Lo i Aus Sellecfeloe , in weiſſen Geſtein gantze ſtreichende ſubtile Ertz⸗Gaͤnge aus Bley und Kupffer, wie auch eine Stuffe, da nahe bey einander oder oben eine Kupffer⸗ und unten eine Bley⸗Ader eingeſenckt. Aus dem Koͤ⸗ nigreich Engelland eine Stuffe, ſo aus lauter Cubis beſtehet, da die Inter- ſtitia mit Gold⸗glaͤntzenden Marcalit ausgefuͤllet, ein ſchoͤnes Anſchen geben. Von Ilkuſch in Polen habe reich Bley⸗Ertz, ſo lauter Wuͤrffel vorſtel⸗ let, inſonderheit einen groſſen Cubum aus Hartz igerode und viel kleine, da fo offte man einen entzwey ſchlaͤget, derſelbe wiederum in viel kleinere 105 ſpringet. Von Groß Zauche Maſſel gediegene Bley⸗Koͤrner, die ſich fletſchen laſſen, auswaͤrts aber mit Bley⸗Zucker uͤberzogen. iler ia Eiſen⸗Ertze habe geſamlet gegen goerley, darunter die weiſſen aus Steyermarck die ſonderbareſten, noch mehr wenn ſolche mit allerhand eriſpaturis, und welche wie mit ordent⸗ lichen Corallen⸗Zincken halb oder gantz üͤberwachſen, fo Eiſenbluͤthe heiſſet: Davon beygeſetzte Figur als ein fons " derbares Stuͤck zeiget: (Tabula XIII. (Tabula num. 6.) Auch der Henatites oder Schi- XIIl. N. fus, (o recht pyramidal, recommendiret 6.) fid) dem Geſicht: Inſonderheit beſitze | | einen 283 fEt(ter Abſchnitt / Fuͤnff und dreyßigſter Artickel. 286 einen dergleichen groſſen, ſo über 10. ſonderheit eine aus Jara, fo gantz voll Pfund wieget, ſo wie ein Butter⸗ von dem Mercurio Virgineo, wie auch Wecken ausſiehet von Neuhammer | febr vielerley curieufe Berg⸗Arten. bey Eybenſtock: Wie denn auch die Von angeflogenen Marcafg auf Cry- rothen und ſchwartzen Glaß⸗Koͤpſfe, | ftall-Drufen, habe die vortrefflichſten fo oberwerte gleichſam wie mit Erb. Stuͤcke bey drittehalb 100. da auf ſen heſetzet, ein ſchoͤnes Anſehen haben, manchen wie Erbſen oder Wartzen er davon aus vielen Orten groſſe Stuͤcke darauf ſitzet, oder gleichſam Tropffen⸗ erhalten: Ein ſolgenenntes ausge weiſe daraus gefloſſen zu ſeyn ſchei⸗ wuͤltertes Eiſen⸗Ertz beſtehet aus [aus net, und vielfaͤltig tigurirte Druſen von ter kleinen Saͤulchen, fo zuſammen allerhand Farben: It. Stuͤcke von Mar ⸗ verbunden, und jedes oben eine War⸗ calit, fo groſſe eubiſche oder vieleckichte tze und unten eine Spitze zeiget, von Figuren, oder Roͤhren oder Kugeln (Tabula der ſonderbareſten Structur (Tab. XIII. (fo: ova Philoſophica heiſſen) vorſtellen. XIII. N. num. 7.) Geroͤſteter Wißmuth, fo gleichſam wie mit Silber⸗Perlen beſetzet; derer viel⸗ farbigen und glaͤntzenden Magneſien 7.) Bey Klein⸗Schweinern hatcherr Hermann Pfarrer in Maſſel, runde | | braune Kugeln geſammlet, und an Cu- zugeſchwelgen, wie auch der ſonder⸗ rioſos verſchencket, ſo vieles Eiſen hal⸗ bar colorirten Schlacken, Saltze / tem. Bey Malmitz aber aus dem Schwefel, Biummum &c. ſo um- Glogauiſchen Fuͤrſtenthum habe ſtändlich in meinem Promemario. Rer. ich Finger lange Röhren bekommen, Nerural. & Artifital beſchrieben: Nur fo das beſte Eiſen geben, davon ich daß von der Publication an fo vor 10. vorhero gehandlet: Inſonderheit Jahren geſchehen, ſich dieſe Samm⸗ aber kommen fie überein, mit dem in lung, noch um einmal fo viel vermeh⸗ Eiſen verwandelten Holtze, davon ret halt. pm 3. €. Liebknecht in Difrurfa de Diluvio | Nun ſcheinet zwar der in 10, Jahren naximo, occaftoue inventi nuper in Comi- | ſich wiederum generirende Eiſen Stein tatu Laubacenfi & mira Metamorphofi in im Saganiſchen oder die Generation miner am ferri mutati ligni: Daher aud) des Goldes im Sande einigen Ein⸗ ein blaues Eiſen⸗Ertz habe, ſo wie die wurff wider die im Anfang geſchaffe⸗ ſchoͤnſte blaue Smalta ausſtehet. nen Venas Metallicas zu machen. Da Von Mineralien beſitze etliche 40. aber das Gold von Bergen durch aa nenten Stuſfen als wielerlep ſtarcke Regen auch kan herab ge⸗ aus Hungarn und Siebenbuͤrgen, ſchwemmet worden ſeyn: Und dieſes von Eybenſtock, Freyberg, Stoll dem curieuſen Streichen der Serge berg aus dem Bayreutiſchen, aus Gänge nach ihrer Stunde, oder nach dem Rieſen⸗Gebuͤrge ꝛc. Inſonder⸗ denen Welt⸗Angeln, wie fie mit Dach heit ſind die Eremnitziſchen pyrami- und Sohle und ihrem Salbande ver dal aus vielen Straplen zuſammenge⸗ ſehen, gar nicht præjudiciret. Das Ei⸗ t, und aus Siebenbürgen die ſen Ert auch welches daſckſt aus braunen Geſteine ſchoön Purpur⸗ genden, fo voller rother oder gelben ci» farben. ſſlſenhaltigen Waſſer ſtehen, ja das gan. Zinnober⸗Stuffen kan etliche 6o. tze Terrain unter der Tamm ⸗Erde ei⸗ zeigen, aus vielen Orten Siebenbuͤr⸗ ſenhaltig / ſo kan das uͤbergetretene und gens, Hungarns der Zips aus Boͤh⸗ durchdringende Waſſer die Erde leicht men, Carnten, Tyrol, Goldberg in roſtig machen, oder der ausgelaugte Schleſten aus Japan, Co ſich wie Eiſen Stein ſich in Sand und Erde Marmor ſchleiffen laͤſſet) Mexio in- anſetzen. T ARTIC, 287 Erſter Abſchnitt , Sechs und dreyßigſter Artickel. 288 AnTICVLVS XXXVI. | Von einem unweit Goͤrlitz gefundenen Metallenen Bild⸗ Inem Mahler iſt es ehe zu pardonniren, wenn er ein neu gemahltes Bild von ei⸗ nem ſeiner guten Freunde, vor ein altes von einem groſſen Mei⸗ ſter gemachet, anſiehet; bis dieſer ſei⸗ nen Nahmen ihm unter der Waſſer⸗ Farbe, ſo er wegwiſchen kan, anzeiget: Als wenn groſſe Antiquarii, auf folgen⸗ de Weiſe ſich vergehen: Anno 1724. geſchahe es, da ein gelehrter Mann ſe⸗ hen wolte ob der P. Colonia ein Jeſuit in Paris, von dem viel Weſens die Al⸗ terthuͤmer zu beurtheilen, gemachet wurde, fo unbetruͤglich waͤre , das au- thentique von dem falſchen zu unter⸗ ſcheiden. Er ſchickte ihm daher einen bleyernen Topff, worein er etwas Aſche gethan, und darauf er nachfol⸗ gende Worte ſtechen laſſen: Lame ol Jam Severi Flaminis ne tangito. Der Je- ſuit ließ ſich durch dieſen Fallſtrick gluͤcklich fangen, und in die Memoires de Trevoux An. 1724. im Monat Dec. unter dem Articul Lion eine Diſſertation eindrucken, worinnen er behauptete, daß dieſer Topff ein Reſt des Alter⸗ thums, und von den Zeiten 4722/5 uͤb⸗ rig ſey; indem die Inleription nach dem einfaͤltigen und edeln Geſchmack des Seculi dieſes Kayſers eingerichtet waͤre: Um aber zu beweiſen, daß der Flamen in dem Tempel des Auguſti zu Lyon geweſen (ey, fo fuͤget er hinzu, daß er 4. Muͤntzen in dem Topff gefunden haͤtte. Es war aber das groͤſte Ungluͤck vor dieſen Pater, daß mehr als 10. Perſo⸗ nen vom beſonderem Anſehen vor⸗ handen, welche dieſen Topff ehe die In- ſeription darauf gegraben worden, ge ſehen hatten, und welche eydlich erhaͤr⸗ ten wolten, daß nicht eine eintzige Me- daille darinnen befindlich geweſen, die doch ſonſt in Lyon ſehr gemein ſind. Selbſt der groſſe Kircberus wurde be: trogen, durch einen unter die Erde ge⸗ legten Stein, daß er vor Freuden her⸗ um fprang, und ich weiß nicht was vor gelehrte Auslegungen uͤber die naͤrri⸗ ſchen Characteres gemachet. Da auch eins mals ein alter Stein, aus einem chen, (o vor ein Goͤtzen⸗Bild der Ilis gehalten worden. verborgenen Winckel hervorgeſucht wurde, auf dem ein ſchlaffender Kna⸗ be, auf einen Loͤwen gelegen, u. f. w. - die Vrae O V. A R. N. M. arum eingehauen geweſen, haben ge⸗ lehrte Leute, von der . — ſelben gantze Buͤcher geſchrieben, und ſind, wegen unterſchieden hegender Meynung hiervon, nicht wenig eifrig auf einander worden: Gleich ob mit dieſer Curioſitaͤt der klugen und geſcheu⸗ ten Welt das geringſte gedienet waͤre, und nicht bey dieſer Bewandniß, mit ja fo groſſer Wahrſcheinlichkeit, konte geſaget werden, daß obbemeldte Buchſtaben nichts anders als dieſes bedeuten: Oriofas Vanitates Autorum Ridet Numen Maximum, oder wenn man die Worte zuruͤck leſen wolte: Maximum Numen Ri Autorum Vanitates Odit. (vid. des Koͤniglich⸗ Dreußiſchen Geheimden Raths, Herrn Chrſtiani Tema, bung der Vernunffts⸗Lehre, III. Hauptſt. S. 160, p. 230.) „Ich referire deßwegen nur, daß um laͤngſt, nahe bey Goͤrlitz in der Lau⸗ ſitz / ein metallenes Bildgen gefunden worden, fo vor ein Goͤtzen⸗Bild der "i d iin da bs 26. ochgraͤfl. Gnaden, Herr Hein⸗ rich Gottlob Graf von Redern aus Malmitz / einen Abguß davon zu ſamt dem Original-Brief von dem Herrn Beſitzer, fo anno 1719. im Mo⸗ nat Junio geſchrieben, an meine We⸗ nigkeit zu uͤberſenden beliebet, ſo habe nicht ermangeln wollen, ſolchen, und was weiter davon bekannt worden, zu communiciren: | Dieſer aber lautet von Herrn M. Gottfried Michael Vetrern, Pafto- re in Rauſcha, unweit Goͤrlitz, alſo: „Ihro Hochgraͤfl. Gnaden wol⸗ „len nicht ungnaͤdig deuten, daß ich „mich erkuͤhne, gegenwaͤrtiges unter⸗ „thaͤnig abzulaſſen; Nachdem un⸗ „laͤngſt vernommen, daß dieſelben, „wegen eines kleinen Goͤtzen⸗Bildes, »fo ich in originali beſitze, und 2 er 289 „der Göͤrlitziſche Rector in einem Pro- „grammate Meldung gethan, einige „Nachfrage gehalten, als habe mich „verbunden erachtet, Ihro Hoch⸗ „Graͤfl. Gnaden eine Copie davon, „ſo mit jenem ſehr wohl correfpondi- „ret, gehorſamſt zu uͤberſenden, um „vielleicht Dero hochſt⸗ruͤhmenden »Curiofiré einiges Vergnuͤgen zu ge⸗ „ben: Das Original, fo ich jetzo in „Goͤrlitz habe, und noch ein paar⸗ „mal will abformen laſſen, iſt dem „Anſehen nach von Meßing, und von „Alterthum ziemlich ſchwartz, hat un⸗ „ten ein Loch, und ſcheinet, auf et^ „was geſchraubet geweſen zu ſeyn; „Ich habe es von einem Freunde in „Goͤrlitz bekommen, und foll es ein „paar Meilen von ſelbiger Stadt ſeyn „gefunden worden, den Ort aber kan 1d fo eigentlich nicht wiſſen., Das obbemeldte Programma iſt von Herrn M. Samuel Groſſern, des Göͤrlitziſchen Gymnafii beruͤhmten Re &ore, und der Koͤniglichen Preußi⸗ ſchen Societaͤt der Wiſſenſchaͤfft Mit⸗ Guede, unter folgenden Titul zu Goͤr⸗ li An. 1715. in Fol. heraus koinmen: Denckmahl der Güte Gottes, fo ſich an der Kirche zur Heiligen Drey⸗ faltigkeit in Deutſch⸗Oßig ſchon ins dritte Seculum mit reichem Segen ſpů⸗ ren laſſen, wodurch der Herrſchafft, wegen gluͤcklicher Vollfuͤhrung des in dreyen Jahren geendigten Kirchen⸗ Baues den 17. Junii An. 1718. bey der obhanden folennen Einweyhung gra- tuliret wird. Bald im 1 fů⸗ get der Herr Rector unten folgende Remarque bey: „Daß die Land⸗Leute „in Lauſitz ehemahls dem bekannten „Goͤtzen⸗Bilde angehangen, welches „die Egyptier /e, andere Nationes aber „mit andern Namen benennet , iſt nicht nur von dem Po/fo , Schbedio lind ane „deren, mit vielen Rationibus und „Zeugniſſen erwieſen worden, ſondern Erſter Abſchnitt, Sechs und dreyßigſter Artickel. 290 „fahrt gefundenen „e- Bildes beſchen⸗ „cket, davon er das Meßingene Origi- „nal heſitzet. Denn es war ein allge⸗ „meiner Wahn bey allen Heyden, daß „man Sonn und Mond, ingleichen „die Natur göttlich verehren muͤſte, „weil ſie der Urſprung fruchtbarer „Witterung und alles daher ruͤhren⸗ „den Zuwachſes waͤre. Weil nun un⸗ „ter der /f/s, oder, wie fie bey den Sla⸗ „ven hieß, der Siva, der Mond und „die Natur angedeutet wird. Yee „de Idololatr. (Lib. II. Cap. XXIV. pag. „157.) ingleichen ibid. (Cap. LVI. pag. 522.) (fl es geſchehen, daß auch die „Lauſitzer in dieſen Götzen ⸗Dienſt „verwickelt worden ſeyn. | Ob dieſes metallene Bildgen vor ein gewiſſes Goͤtzen Bild der 76s zu halten ſey, will ich niemanden uͤber⸗ reden, weil man es eben ſo wohl vor ein abgeſchraubt ohngefehr verlohr⸗ nes Maͤnngen, von einemCron Leuch⸗ ter, dem es ſehr gleich iſt, anſehen kan, (es ſey denn, daß die Mixtur des Metal⸗ les, davon ich aber keine Nachricht er⸗ halten, das Alterthum anzeigen kon⸗ ne,) als der ſonſt beruͤhmte Grozovius, der noch keinen Teutſchen Bergmann mit dem Arſch⸗Leder geſehen, gleich aus der Abbildung einen PDrieſker der 7f gemacht, der das Schiff idis auf der Achſel trage: Oder da man einſt in Hiſpanien einen Stein ausgrub, dar⸗ auf folgende Buchſtaben einge hauen geweſen, §. 7. Z4. R. haͤtte man lieber einen SAV AR daraus erzwin⸗ gen wollen, wenn nicht ein hierinnen Verſtaͤndiger die einfaͤltigen Moͤnche belehret, das S. fep der letzte Buchſta⸗ ben von PAZEFECTYVS, und die folgen⸗ den viere bedeute YTA RUM, kam end⸗ lich aus dem heiligen Yer, ein Prafe- car Viarum heraus. (vid 4G. Eruditor. Lipſienſ bald in den erſten Jahre. Das Bildgen aber war alſo geſtaltet, wie Tab. XIII num. 8. 9. zeiget: „inan hat auch an unterſchtedenen A. Iſt das Bildgen ſelbſt. (Tabula „Orten ſolche 75s - Bilder auf den Lau⸗ XIII. N. „ſttziſchen Aeckern angetroffen; Ge B. Der Hinter⸗Theil des Kopffs. — $9? „ſtalt denn mein febr werther Acade- »mifder Freund, Herr M. Michael „Gottfried Vetter / tren verdienter „Paſtor in Rauſcha, mich mit einen Abdruck eines ſolchen in ſeiner Kirch⸗ Mit beſſeren Rechte koͤnnte ich ande⸗ re antique metallene, wie auch die ſon⸗ derbareſten aus Italien von Gips nach denen Originalen formirte Statuen 2 herſe⸗ 291 Erſter Abſchnitt, Sechs und dreyßigſter Artickel. herſetzen, (o in meinem Antiquitäten und Naturalien⸗ Cabinet fid) befinden; Welches aber in ein ander Werck re- ſervire; Und nur einen wunderſchoͤn gegoſſenen und kuͤnſtlich aus gearbel⸗ teten Satyr, welchen unlaͤngſt aus ei⸗ nem mit den groͤſten Koſten geſamm⸗ leten Cabinet einer vornehmen Stan⸗ des⸗Perſon erhalten, den er aus Rom von einem Cardinal verehret be⸗ kommen: Es ſtellet fid dieſes Bild auf einen Fuß kniende dar, in der Hoͤ⸗ he 12. Zoll, das Haupt mit Hörnern, der untere halbe Leib und Fuͤſſe eine Bocks⸗Geſtalt mit bloſſen Priapo, 292 (Tab. XIII. 10.) inwendig ift er hohl (Tabula I und hat durch das weit aufgeſperrete Xil. v. Maul, wie auch durch den Anum ti⸗ 10.) nen offenen Gang in denſelben: Wenn man Raͤucher⸗ ferien unten einſteckt, ſo gehet der Rauch alle zum Rachen heraus: Welcher unfehlbar bey den Roͤmern als eine Acerra oder Thuribulum, bey denen Opffern ge⸗ braucht worden: Von Opffer⸗Gefaͤſſen Lilus Gregor. Gyral- dus in einem eigenen Buche und G»i- lielm. Bragſicanus in Antiquitatibus ges handelt. T Artic. 293 Erſ 294. et Abſchnitt, 4 g y ) 11. b. 84v à E - Ye - f * - Sieben und dreyßigſter Artickel. Von denen zu Karlsberg in Siebenbuͤrgen gefundenen vielen Roͤmiſchen Nummis auch Leichen⸗Steinen, mit cKateiniſchen Inſeriptionibus darunter einer von Achat (wy P 51 1 ud Adi NC cw bo HE V^ 1 ? Nummos ſo vollkommen nachzuma⸗ chen, daß auch ein guter Kenner nicht leicht ſie von denen Antiquen unter⸗ ſcheiden können; Item ſo erinnert von dem Italieniſchen Betruͤger Pa- duano Monf. Schott in der Explication Nou- pelle de l'potbeofe d Homere reprefeuté ir un Marbre ancien. Daß er uͤber 4oottley alte Muͤntzen nachgemacht und neue erfunden, ſo er fuͤr alt aus⸗ gegeben: Gleichwie Parmeſauus die Griechiſchen Weiſen und andere be⸗ ruͤhmte alte Philaſephos und Poeten in ſonderbare Schoͤnheit auf Muͤn⸗ tzen gebracht, als wenn ſie zu ihrer Zeit geſchlagen worden. Weil nun viele Liebhaber zur Abnahme ſich bey allen gefunden, ſo haben dieſe Leute ein groſſes Geld verdienet, ehe der Be⸗ trug von jeden bekannt worden. Bey uns in Teutſchland geſchiehet viel⸗ mehr das Contrarium: Denn da wer⸗ den von Goldſchmieden, it. in denen Gold⸗ und Silber ⸗Fabriquen offtmals die vortrefflichſten goldenen und ſil⸗ bernen; Und von Kupfferſchmieden die kupffernen Antiquen Nummi ver⸗ Menge, daß, da etwann vor 27. oder 28. Jahren 10. Zentner kupfferner vom rebellirenden Fuͤrſten Ragocay in Hungarn geſchlagener P ulturen, und halben und gantzen Gulden, an einen Kupfferſchmied, auf der Reußi⸗ ſchen Gaſſe allhier, geliefert worden; So befanden fid) über 3. Zentner Roͤ⸗ miſcher kupfferner Muͤntzen darunter, welche er ehe iemanden was davon zu ſagen, nach dem Kupffer⸗Hammer geſendet, um ſolche einſchmeltzen, und in Blech ſchlagen zu laſſen: Der Schmeltzer aber der ehemahlen auch ob. caviuus und fein Bruder, wie auch Alexander Bagſianus haben in Italien gleich wie ein gewiſ⸗ J^ fet Carteron in Holland fic) eins mals ſehr bekannt gemacht, die rare⸗ ſten Griechiſchen und Roͤmiſchen Francifco Ludevio, der Kauff auch richtig worden, wenn ein 200. Pfund ſchwer. C ick dergleichen ſchon unter Haͤnden ge⸗ habt, weil ſie ſehr ſchwer in Fluß zu bringen, und das Blech davon harte und ſproͤde wuͤrde, ſchickte die Roͤmi⸗ ſchen Muͤntzen alle wiederum zuruͤcke, da ſie endlich der Glockengieſſer all hier verarbeitet: Wie dergleichen die Hamburgiſchen Remarque An. 1702. pag. 214. von Johannis Audreæ Stranei Valentini eines Spaniers ungeſchick⸗ ten Erben anfuͤhren, der aus vielen ererbten Antiquen Muͤntzen, einen Moͤrſer in ſeine Apothecken machen laſſen: Und ein anderer Narr eine groſſe Menge Albertiniſche Oere au ei⸗ nem ſilbernen Becher verſchmeltzen laſſen, worunter der, vor Alberto te gierenden, Morgarethæ ihre gleichfals geweſen. Die inſonderheit erhabene geſchnittene Antique Edelgeſteine muͤſ⸗ fen auch offt dergleichen Fatalitaͤt erlei⸗ ben: Es offerirfe vor ein Paar Jah⸗ ren ein Jude einen groſſen Saphir mit des Kayſers Sever, Bruſt⸗Bilde mir zum &auff: Da aber auf Natura- lia mehr als Artificialia halte, und er ſelbigen auch anderwaͤrts nicht an Mann bringen konte, ſo ließ er den Stein brillaniren, und den gantzen Kopff hin weg ſchleiffen, worauf er ihn auch bald in einem Kloſter in Polen mit Profit loß wurde. Einem faſt 3. ver⸗ Zoll lang, und 3. Zoll breiten vortreff⸗ ſchmeltzet; und manchmal in ſolcher : lichen, dem Orientaliſchen Topas glei⸗ chenden, dicken Steine mit dem Bild⸗ niß Pappas, waͤre es bald nicht viel ame ders ergangen: Er ſoll in Leipzig auf 1000. Nthlr. ſeyn taxiret worden; da er aber um viel geringerem Preiß mir angeboten wurde; ich aber kein Belieben ſelben zu erhandeln fand, ſo præſentirte ich den Stein Ihro dazu⸗ mal allhier ſich aufhaltenden Chur⸗ Fuͤrſtl. Durchl. von Trier, nachma⸗ len Chur⸗Fuͤrſtl. Durchl. zu Mayntz: waͤre Stein ⸗Schneider fid) getrauet haͤt⸗ T 2 - ft 295 te, einen Tabacquiere daraus zu ott» Gantz andere Aſtimation fuͤr bet» gleichen, auch ſchlechtere antique Sa⸗ chen zeiget ſich bey unſerm Allergnaͤ⸗ digſten groſſen Aayſer CAROLO . ſintemalen da unlaͤngſt nur einige Urnz ſepulchrales in Hungarn ausge⸗ graben und nach Wien uͤberſchicket worden; So hatten Kayſerl. und Koͤnigl. Majeſtaͤt dennoch ein aller⸗ naͤdigſtes Gefallen daran, inſonder⸗ beit aber umſtaͤndliche Nachricht von der alten ihren Feuer⸗Begraͤbniſſen, und allen dabey uͤblichen Ceremonien anzuhören. Deswegen, da Tz. pleniſſ. err Baro Joh. Bernhard von Fiſcher und Erlach Kayſerlicher Bau Meiſter das letztemal vor ſeinem Tode, ſich allhier in Breßlau befand, auf der Mariaͤ Magdalenaͤiſchen Bibliothec aber einen ziemlichen Vor⸗ rath von Schleſiſchen, inſonderheit in: und bey Maſſel gegrabenen, und von dem beruͤhmten Aecore und Iz/pe- ore Scholarum A. C. Herrn M. Chri⸗ ſtian Stieff colligirten Urnis, und andern alten Reliquien, ſo in⸗ und bey denenſelben gelegen, antraff; ſo wol⸗ te er dieſes raifonnable bezahlen, und Ihro Aayferlicbe Majeſtaͤt præſen⸗ tiren , um zu erweiſen, wie auch ander⸗ werts in Dero Erblanden dergleichen Curioficáten fid) befaͤnden, welche aber bemerckter Herr Rector Stieff nicht verlaſſen wolte. Noch mehr aber offenbaret fich bey Ihro Rayſerl. und Roͤniglichen Yriaieftát eine groſſe ZEftimation, wie uͤberhaupt zu denen Studis, alfo in⸗ ſonderheit zu Antiquitaͤten, in folgen⸗ den: Daß, da unlaͤngſt zu Carls⸗ berg in Siebenbuͤrgen, bey Aufrich⸗ tung unterſchiedener kleinen Fortreſſen und Haͤuſer, viele Muͤntzen derer X» mer, wie auch Leichen Steine mit la⸗ teiniſchen Inſeriptionibus, in der Erden gefunden worden; So ließ dieſes al les der Kayſerliche Feld⸗Marſchall und Gouverneur uͤber Siebenbuͤrgen und die Wallachey, Herr Graf von Roͤ⸗ nigseck zuſammen ſamlen und abho⸗ len, berichtete auch dieſes ſogleich an Ihro Aayfetlicbe Majeſtaͤt, welche den Befehl etheilten ſelbge nach Wien zu transportiren, allwo ſie zur Auszie⸗ rung der neuen Kayſerlichen Bibliothec ituls: PONtifex Maximus TRribuni- Erſter Abſchnitt / Sieben und dreyßigſter Artickel. 296 ſolten gebrauchet werden. Es fuͤgte ſich aber das Ungluͤck, daß, da dieſe Antiquitaͤten auf 2. Schifft bey Lipa vor Segedin e ian werden, daß die Schiffe aus Verſehen der Schiff⸗ leute ſuncken, und 19. von dieſen cu- rieuſen Steinen in die Maroſch, an⸗ dere wollen bey Segedin in die Theiſſe fielen; Darunter inſonderheit ein vor» trefflicher Achat von 200. Pfund ſeyn ſoll: Die umſtaͤndlichſte Meldung hiervon geſchahe in der Einleitung zur neuen Hiſtorie in 25. Stück pag. 58. mit folgenden Worten: Im Odo- br. An. 172g. verlautete von Wien, was maſſen der Herr Graf von Roͤnigs⸗ eck den Grafen 4riof/i aus Sieben⸗ 7 4 von Carlsburg (vor dieſem hieß der Ort Weiſſenburg) im Sept. nach Wien abgeſchicket, und zwar zu Waſſer auf der Maroſch mit zwey platten Schiffen, auf welchen viele Steine mit alten Ro miſchen Inſeriptio- nen, auch ein groſſer Achat Stein, welcher in einem Sieben buͤrgiſchen Steinbruch ausgehauen worden, ſich befunden: Als aber das eine Schiff aus der Maroſch bis in die Theyſſe gekommen, iſt es aus Unvorſichtigkeit in der Gegend segedi» mit 19. Steinen zu Grunde gegangen. Ihro Aayfeclicbe Majeſtaͤt als fie hiervon Nachricht erhielten, refol- virten ſie, was es auch koſte, dieſe Sa⸗ chen wiederum herauf zu bringen, bate uͤber lange Zeit nicht ohne groſſe Muͤ⸗ he und Unkoſten gearbeitet worden. Die wenigen von einem zu der Zeit daſelbſt geſtandenen Kayſerlichen Hauptmann, Tir. plez. Herrn Hanß Ernſt von Flandrin, mir geſchenck⸗ ten kupffernen allda gefundenen Roͤ⸗ miſchen Muͤntzen, ſind folgende (wie denn auch nach Schleſien von einem andern Officier unterſchiedene goldene, an ein Hochgraͤfflich Hauß im Glo⸗ gauiſchen ſollen uͤberſendet worden ſeyn.) Die I. welche 4 Claudium Imperatorem Qt» hoͤret, ſtellet auf dem Avers vor ein Getreide⸗Maß; Umſchrifft: Tiberius CLAVDIVS CAESAR AVGuftus. Auf den Revers in der Mitten Senat. Con. welches bedeutet, daß die Muͤntze auf Befehl des Roͤmiſchen Raths geſchla⸗ en worden, und die Continuation des cia 297 ,- 2ibfcbnitt, Dieben und dreyßigſter Artickel. 298 cia Poteſtate IMPerator COSnfül DESig- natus ITerum i. e. fecunda vice, hat re- gieret ungefehr An. Chrift. 41-54. Ul. Das Haupt Kayſers Domitiani, Umſchrifft: CR SAR AVGuftus Flavius DOMITIANus COS. II. Revers. Eine aufrecht ſtehende Perſon, da man nicht erkennen kan / ob in der finden Hand fic einen Ancker haͤlt, und al⸗ ſo bit Hoffnung bedeute, neben an fte (S K. N iic aA III. Scheinet auch das Haupt Do- mitiani Imperat. zu ſeyn / und iſt der Num. mus viel groͤſſer, auffer dem aber kan man nichts darauf erkennen. Hat regteret An. Chr. 8 .- 96. IV. Das Haupt Hadriani Imperatoris Umſchrifft HADRIANVS AVGVSTVS. Auf dem Avers befindet fi) Typus vete muthlich Equitatis Umſchrifft: COS. Il. oder Conful tertium, nebenwaͤrts S. C. hat regieret von Anno Chrifti 117-138. n | V. Aus dem Geſichte kan man (e en, daß dieſer Nummus von Autonino Pbilofopbo ſey; wie mich denn auch duͤn⸗ (fet Antoninum darauf zu ſehen, fo viel ifl klar, daß AVG. ...PL...i e. Au- guſtus Pius darauf ſtehet, und zuletzt COS. auf der andern Seite ift nichts zu erkennen, hat regieret A. C. 161-180. VI. Das Haupt Faſtina, Tochter An- tonini Pii und Gemahlin vorhergedach⸗ ten Marci Aurelii Veri Antonini Philofophi. Umſchrifft DIVA FAVSTINA, auf der andern Seite das Bildniß. efe Um fnit: VESTA neben an ſtehet S. C. VI. Das Haupt P^iippi Arabic, wel- cher von unterſchiedenen fuͤr den er⸗ fien. Chriſtlichen Aayſer gehalten wird. Umſchrifft: IMPerator Marcus IVLius PHILIPPVS AV Guſtus. Auf dem Revers iſt das Bildniß Concordiæ. Umſchrifft: CONCORDIA AVGufto- rum. hat regieret von Anno Chriſti 949 5 K siis | VIII. Des vorhergehenden Succeffor war Kayſer Decius, deſſen Haupt ſtehet auf dem Nummo. Umſchrifft: IMPe-- rator Cæſar Meſſius Quintus TRAIA- NVS DECIVS Av Guſtus. Auf der an⸗ dern Seiten das Bildniß der Viekorie, in der rechten Hand einen Crantz, in der lincken einen Palm Zweig halten⸗ de. Umſchrifft: VICTORIA AVGufla neben an S, C. Kayſer Anno. Chrifti 250-437. rung blutige T IX. Das Haupt Kayſers M. Aurelii Claudii Gotbici f. Ildi. Umſchrifft IM pe- rator C. CLAVDIVS AVGuſtus. Auf der andern Seite ein Genius in der rechten Hand eine Wage, in der lin⸗ cken ein Cornu copiæ haltende. tme ſchrifft: GENIVSEXERCItus. Kayſer Anno Chrifti 268-270. j X. Das Haupt Cosflantii Imperatoris als stem Sohnes Conſlantin: Magni. Umſchr. FL. IVLius CONSTANTIVS NOBiliffimus Cæſar. Auf der andern Seiten ſtehen zween Soldaten, jeder einen Spieß und Schild haltende, darzwiſchen zwey Signa Militaria auf⸗ gerichtet, darum die Worte ſtehen: GLORIA EXERCIT Vs; darunter aber S. M. T. S. welches den Ort bedeutet, wo der Nummus geſchlagen worden. Noch unterſchiedene andere erfor⸗ dern einen Oedipum, weil man weder was darauf erkennen noch leſen kan. Zu anderer Zeit erhielt aus Hun⸗ garn folgende zwey aus der Erde ge⸗ grabene curiófe metallene ovale kleine Schildchen; auf dem erſten ſtehet ein Frauen⸗Bild, in der rechten Hand ei nen Monden haltende, in der iden aber eine Haftam, fo fuͤr die Dianam aus; gebe, weil ordinair Diana mit einem Monden auf dem Haupt, und Kocher und Pfeilen gemahlet wird, und mit der Jagd zu thun hat, daher dieſes auch ein Jagd Spieß ſeyn koͤnte. (Tab XIII. i.) Auf der andern ift ein Currus triumphalis, darauf 2. Perſonen ſitzen, zu ſehen; auf der Deichſel iſt das ſte⸗ hende Bild, vielleicht eine Victoria, und dieſelben Perſonen, ſo an der Deichſel ziehen, und die Raͤder drehen, können uüberwundene Feinde ſeyn; wie ich denn auch glaube, daß dieſe zum An⸗ hencken einmals gebraucht worden, weil am erſten oben und unten, an dem andern auch oben ein Loch hindurch geſchlagen. Wie alt aber dieſe zu æſtimirxen, uͤberlaſſe anderer ihrem Ju- dicio, deßwegen ſie auch hier im Kupf⸗ fer abbilden laſſen (Tab. XIII. 12.) mals nach Carlsberg kommen, iſt ſo ſchwer nicht auszufinden; ſintemal ſchon Trajanus Imp. nicht nur ehe er Kayſer worden, die Roͤmiſche Armee bis an den Rhein⸗Strom gezogen; ſondern auch nach erlangter Regie⸗ Kriege in Dacien, das tff, 3 j in (Tabula XIII. N. IL.) (Tabula Wie dieſe Steine und Nummi eins⸗ XIII. N. 12.) 209 Erſter Abſchnitt , Sieben und dreyßigſter Artickel. 300 in der Gegend, wo heutiges Tages die waͤren? dadurch wurde der Handel Moldau und Wallachey, ja Sie dem Moͤnch Georgen, fo damals in benbuͤrgen und ein groſſes Theil von Siebenbuͤrgen Gezeruator war, ver⸗ Ober⸗Hungarn lieget, fo zuſammen rathen, welcher noch von etlichen der das alte Dacien ausgemachet, ge⸗ Schatz Geſellen, und aus dem Strom fuͤhret; auch dieſes ſelbſt hernach zu viel 1000, ſolche Lyſmachiſche Mun⸗ einer Roͤmiſchen Provintz gemacht, tzen kriegte, davo dem Kar 1 Da nun daher im Keich, inſonderheit | nando 2000. zugeſendet worde nad Rhein, ac en viele Ro, 2. n 4 | miſche Nummi ausgegraben, und in⸗ dieſe Schaͤtze dahin ge ſonderheit unlaͤngſt im Trieriſchen 515 1 auch eine ziemliche Menge deren ge⸗ funden worden; ſo daß Ihro Cbut- Fuͤrſtl. Durchl. zu Trier nachmals zu Mayntz, allein von denen golde⸗ nen maximi moduli einen groſſen Be⸗ cher über und uͤber beſetzen laſſen fon: nen: So iſt nicht zu verwundern, war⸗ um nicht in Siebenbuͤrgen derglei⸗ chen anzutreffen ſeyn ſolten, da dieſes eine angraͤntzende Provintz der Wal⸗ lachey iſt; daß auch wuͤrcklich daſelbſt ſchon ehemalen groſſe Schaͤtze, ſo vor dieſen Zeiten all da verſcharret gelegen, gehoben worden, bezeuget Johann Troͤſter, in einem Buͤchel / das alt und neue Teutſche Dacien genennet; da⸗ ſelbſt referiret er Lib. I. Cap. 3. folgende remarquable Hiſtorie: Ungefehr um at, à das Jahr 1545. ſchifften etliche Walla⸗ „Bicilis igitur A ficos Regis, & chiſche Fiſcher, fo daſelbſt bey der vor» „cui uni omnia fua confilia Dec mals (o koͤſtlichen Stadt in einem at» | credere erat folirus, poft illius interi- ringen Doͤrfflein, von ihnen Gade „tum Trajano aurum patefecit. Cuius geheiſſen, wohneten, aus der Moroſch „rei monumentum extare volens Tra- in den Fluß Sargetia den fic Ser heiſſen. „jauus infcriptionem fieri curavit, adhuc Als ſie aber die Zille (das ift das Schiff „hodie in Tranſylvania in lapide quodam n 9 — aa, 1 an s » onfervatam. h. m. Wr aums Stock angehenget, wurden : aprt 5 ſie gewahr, daß etwas in dem klaren Iovi EN m FESTE Waſſer überaus ſchoͤn glaͤntzete, und DETRCTIS DACIETHESAVRS als fie verſuchet, was es waͤre, zogen | | : fie einen Hauffen Gold⸗Muͤntzen her⸗ — r- oi gere aus, welches fie dann aufmunterte, : e etwas genauer da zu ſuchen; daſelbſt . Nun befinden ſich zwar unter oben funden fic ein Gewölbe wie eine Tod⸗ fpecificirten. Nummis auch einige von ten⸗Grufft gebauet, welches von einem denen Kayſern fo lange nach 7»aja- alten niedergefallenen Baum an ei, | 7o das Koͤmiſche Keich beherrſchet: nem Ort eingeſchlagen war; daraus Wie aber dieſe dahin kommen wird erhuben fie mehr als 40000. Gold- man ins fuͤnfftige, wie auch viel ame Muͤntzen, fo des Hhamechi, der nach deres hieher gehoͤrendes erſehen fon» Alexandri Todt Aónig in Thracien nen, in dem gelehrten Wercke, des worden, und Griechiſche Uberſchrifft ſonſt wegen des gluͤckſeligen Hauſes hatten, darzu eine groſſe Menge von Oeſterreichs durch die unvergleich⸗ ungepraͤgtem Gold⸗ Blech. Dieſe liche Helden ⸗Thaten Kayſer Carl Wallachen nun giengen auf Weiſ⸗ 7r. mit dem frolockenden Schle⸗ ſenburg hinein, fragten bep den Gold⸗ ſien in Teutſchen Hiſtoriſchen Ge ſchmieden, was die Muͤntzen werth! dichten; wegen der Poetiſchen 55 arbe jor Erſter Abſchnitt , Sieben und dreyßigſter Artickel. 302 arbeitung Sete ante Piaflum ; wegen des Regni Vanniani, und inſonderheit der Tabularum Gencalogicarum Ducum fu- Perioris & inferioris Sileſia und Rerum Silefiacar. Scriptoribus hoch⸗ beruͤhmten, Tit. plen. Herrn Friedrich Wilhelm von Sommersberg Hoch⸗Fuͤrſtl. Wuͤrtemberg⸗Oelßniſchen X egie: |. rung Raths wie auch Dornebmen des Kaths der Kayſerl. und Koͤ⸗ nigl. Stadt Breßlau, ſeiner Dacia Vet. & Nova; welche er an Herrn Maus. Belium (fo fid) An. 1723. der gelehrten Welt mit ſeinem Proaromo Hungarie an. dige & nove wie auch Anno 1735. zu Wien mit dem erſten Theil feiner No- titia Hungarie nove Hiſtorico- Geograpbica | wohl verdient gemacht,) nad Hun⸗ garn vor etlichen Jahren abgeſen⸗ det, um feinem Apparatui ad Hiffor. Hun- gar. Nove, was ihm hierzu dienlich, ein⸗ zuverleiben. Da er nun eine ziemli⸗ che Menge noch anderer alten ifto riſchen Schrifften theilhafftig worden, ſo hat er ſich entſchloſſen, eine nach der andern, beſonders dem bublico mitzutheilen; Wie denn ſchon zwey Stuͤck davon in Folio heraus ſind, lich Nico]. Olabi Extz⸗Biſchoffes Cxrtigonien atis, oder De | Origipibus gentis, regionis, fitu. divifioue & fua etatis habitu atque opportunitatibus it. Mich. Siegleri Secretarii zu Herman⸗ ſtadt Chronologie von Ungarn, Tan- Hlvanen und anderen umliegenden | HDi vei eis vom ahr 366. bis 1572. gehet; der gan. | ““: % r Til von dier Sammlung wird e e. dereinſt ſeyn: Apparatus ad Hafloriam Cap. I. Facies ejus Seculo XIV. Cap. : Hungaria f Collectis Miſcellanea Monumen- II. Sec. XV. Cap. III. Sec. XVI. Cap. - dorum partim ineditarum, partim editorum, | — IV. Sec. XVII. Cap. V. Bellum Caroli | partim fugientium, Wie ich denn auch V. in Dacis finibus, & ipfa Dacia con- glaube, daß er von dem gelehrten tra Barbaros geftum. Cap. VI. Pacie Herren geheimden Regierungs Secre- x Pannonia (alus füb ejus aufpiciis re- tario in Siebenbuͤrgen Herrn Sa⸗ !umta. — i s Folgende Wercke aber haben noch muel Kæleſerio de Keres- Her oottreffli, che Collectanea von Dacien erhalten, mit hinein kommen ſollen, als Mart. weil er eben dieſes Reich zu beſchrei⸗ Opzrz Lib. III. Rerum Sarmaticarum. Al. ben im Sinne gehabt: Die eigene phonff Ciacconii Hiftoria utriusque belli Da- Elaboration aber des Herrn von | cic ex Columna Trajani. Zamoſcii Ana- Sommersbergs hat folgende Se- ect. Auniqu. Dac. Dann Grezeri und | Lasii Inftript. Dac. Die aus ihren Wer⸗ . €tiones und Capita gehabt: Sectio I. Dacia ante Auguſtum. cken excerpiret und emendiret werdenz Cap. I. Geographia veteris Dacie. II. Dann einige noch nicht bekannte Pil⸗ Gentes Dacorum conterminæ. III. Vr- | fertationes gelehrter Freunde, als 4 e bes, Fluvii, Montes & Saltus Dacorum. | Herbaria Veterum Dacorum; de Gemmis in Dacia inventis und fo ferner. IV. Gentes, Mores, Sacra & Arma Da- corum, V. Daci ante Alexandrum M. Dari in Scyrzbas expeditio. — VL. Aio Daci Macedonum hoftes, Athenien- .fium amici. Quædam de vera gentis origine. VII. Fata Dacze inter Philip- pi & Alexandri M. cum finitimis bella. VIII. De Rege Sarmide. IX. Daci in bello Mithridatico & in bellis civili- bus. X. Cæſar in Pacos expeditionem parat; Fata Regum Töraciæ Auguſti victoria de Dacis. XI. Rex Cozys. XII. De exilio Ovidi XIII. Ara Dianæ Tau- o FII n Y f Sect. Il. Dacia al Auguflo ad Trajanum. Cap. I. Res Dacorum a Tiberio ad Do- mitianum usque. II. Pomitianus con- tra Datos, Decebalus Rex III. Pax fan- cita. Domitianus an Dacicus jure ap- pellandus? i Seé&. IIl. Trajanus Dacicus, Cap. I. Prior 772/42; in Daciam expe- ditio. II. Altera 772/42: in Daciam ex- peditio. III. Pons 774/47. IV Co- lumna Trajani in foro Trajani. V. De Nummis ob expeditionem Oacicam cu- . fis. VI. Dacia in provinciz formam e Was Sect, IV. Dacie facies a Trajano ad Rudol- phum usque Halſpurgicum. Fir Cap. I. Fata Daci ad Collapſum usque Imperium occidentis. — | Cap. II. Fata Paciæ Seculo VI. Cap. IIT. Sec. VII. Cap. IV. Sec. VIII. Cap V. Sec. IX. Cap. VI. Sec. X. Cap. VII. Sec. XI. Cap. VIII. Sec. XII. Cap. IX. Sec. XIII. s Se. V. Fata Dacia a Rudolpbo Halfpur- Was — 303 LEkrſter Abſchnitt / Sieben und dreyhigſter Artickel. 304 Was aber auſſer dieſen auch ander⸗ waͤrts daſiger Gegend von dergleichen Antiquitaͤten gefunden worden, iſt ent⸗ halten in der Galleria di Minerva ria- perta 4 beneficio della Republica delle Lettre dal Zelo di Almoro Albrizzi, dar- innen ein Brief zu leſen, fo Herr Mich. Schendo R. C. Equ. van der Bech. A. A. LL. Phil. ac U. Medic. Laureati Decor, an den Geheimden Herren Regierungs ⸗Secretarium Koͤleſer geſchrieben, und dieſer obigen wie⸗ derum beantwortet. Es referitef aber erſterer, daß er mit oben be⸗ meldtem Kayſerlichen Feld⸗ Mar⸗ ſchall Herrn Graf von Roͤnigs⸗ Eck, eine Reiſe durch die Walla⸗ chey gethan, und daher dieſen rid Anno 1720. an den Herren R geſchrieben, welcher hier Hiſtorico P- fico - Topograpbica Valac his Auſtriacaæ ſul terranes Deſcripuo betitult wird. Ex giebt darinnen Nachricht, was er auf ſolcher Reiſe von Roͤmiſchen Antiqui- táten, Bergwercken, Baͤdern ꝛc. von einem Roͤmiſchen Altar und Feld £a» ger, da noch viele kupfferne Rom Muͤntzen gelegen, angetroffen; Herr Koͤleſer ruͤhmt den Fleiß und t lehrſamkeit des Herrn Sehendo, und verſpricht dieſen Brief ſeiner Terme Aerenæ Dacica einzuverleiben. L3 N 2 C] ) E E ES 1 Hj E: / A5. r Su AL Artic. | | A | vporeas dirigens atque modificans, inter- 305 Erſter Abſchnitt / Acht und dreyßigſter Artickel. 306 Az ricvivs XXXVII : » PI T PRU S o "t mL. e n Neue Entdeckung vieler Heydniſchen Todten⸗Toͤpffe, in unterſchiedenen Orten unweit Breßlau, als zu Grabiſchen, Klein⸗ Muhbar, Gandau, Poͤpelwitz, ꝛc. auch was nach der Publication Herrn Herr⸗ manns Maslographiæ bdaſelbſt ſonderbaresangetroffen, oder darinnen nicht bee krlüuͤhret worden; Wie auch von dem zu Lignitz und Jauer davor ge⸗ haltenen Heydniſchen alten Monumento. e beruͤhmten Medici, D. Joh. ihrem Endzweck nicht gehabt, ſondern . Jacob M alaſebmias und D. Jol. wie etwan ein ſonderbarer lgurirter Mes, Doleus haben in ihren Ep/fo- Stalackites oder Tophus ungefahr ent» id lis, Amalbais de relus Medicis & ſtanden, oder ſonſt die Farbe und Zuͤ⸗ Philofopbicis. von dem Worte Natur ge in der gemiſcht⸗ hernach verſteiner⸗ (wie aus denenſelben Herr Tentzel in | ten Erde ſpielen, und ſich fo, oder an» ſeinen Monatlichen Unterredun⸗ ders den Augen præſentiren; Aber fo en An. 1689. Mens. Febr. p. 172. re- wenig das Wort Natur fib in ſcharf⸗ eritef) alfo geſchrieben: Es rodrebef fen Verſtande rechtfertigen laͤſſet; ftr, daß die Medici das Wort Natur, noch uͤbler ſchickt es ſich, auch in der welches fie ſonſt immer im Munde beſten Deutung, inſonderheit auf die fuͤhreten, entweder gar nicht, oder ft[^ | Urzas ſepulchrales odet Todten⸗Toͤpf⸗ tener brauchten, weil fie nicht einig | fe der alten Heyden; Darein ſie nach werden koͤnten, was dadurch zu ver⸗ dem Abſterben die Aſche und Beine, ſiehen. ſſeo von dem Verbrennen der verſtor⸗ Noch lange aber vergehen hierinnen benen Leiber uͤbrig geblieben, geſam⸗ die Medici fid) nicht fo weit, als es faſt let; denen Todten, was ihnen vorhe⸗ insgemein von denen Pers geſchie⸗ ro lieb geweſen, und womit fie umge⸗ het; Wenn ſie die Natur zu einem gangen, oder was die Nachgebliebe⸗ Spiel Kinde, zu einem Spaß Vogel, | nen fonfi gewolt, auch manchmal viel oder gar zu einem Affen machen. Koſtbarkeiten, und damit ihnen in je⸗ Denn da bóref man nichts offters; ner Welt nichts abgehen möchte, vid. wenn ſie weiter von einem Dinge Trogil. Arntic/ im Cimbriſchen cheyden⸗ nichts zu ſagen wiſſen; Als dieſes iff | Begraͤbniſſen Lib. I. C. XII. p. 87 it. ein Spfel oder Spaß der Natur, wie Cap XXI. p. 141. 155.) mit ins Feuer es Herr Hoffrath Stahl in einem geſchmiſſen, oder mit vergraben; Briefe an Herrn Buͤttnern in Rud. Deßwegen man itzo in dergleichen Diluv. teft. p. 175. feqq. erklaͤret,) oder Toͤpffen nicht allein Knochen, ſondern die Natur aͤffet dieſes oder ſenes in⸗ und auſſer denenſelben allerhand nach, oder man haͤlt es für ein Affen⸗ Knoͤpffe, groß und kleine Ringe, eff ^ d s VM. ou — Spiel derſelben, und was dergleichen tel, Pfeil Spitzen, Streit Hammer mehr iſt. —Alurnd allerhand Wehr und Waffen, Meſſer, vielerley gewundenen Drath, Nadeln, Schreib⸗Griffel und noch mehreres, (vid. Clever? Germania antig. Lib. l. cap LIII. p. 385. ir. Arnbiel L. C. Lib. I. Cap. XXII. p. 155. feqq.) auch ſo gar goldene, ſilberne und kupfferne Muͤntzen, und auf denen Toͤpffen gan⸗ tze Inſeriptiones antrifft. Wer ſolte wohl meinen daß gelehr⸗ dum etiam in iisdem. otioſe ludens ,.& te Leute hierbey fid) fo weit vergehen „abſurda veluti. monſtraque ſæpius pro- konten, dieſes alles fuͤr Spiele der „ducens. „ Oder nach andern fino die Natur auszugeben? Dennoch iſt es Luſus naturæ nichts anders, als eine von vielen geſchehen: Der Gelehrte zufaͤllige Bildung ſo die Natur zu und in rus Scibili ſehr wohl vertir- Nun hat Herr D. 70h. Tac). Beier beruͤhmter Pro£ in Altorff, ín ſeiner O ονσ O Norica, Cap. V. p. 31. von denen Luffbus Naturs alfo geſchrieben. „Quando luſum naturæ appello; vulgus »lüperftitiofus fibi concipit agens aliquod „A Deo diftinctum in hoc univerfo, prz- vlertim globo terraqueo, creaturas cor: te Theo- 307 Erſter Abſchnitt/ Acht und dreyßigſter Artickel. 308 te Theologus, Herr Leonh. David | portiret, und an Curioſos verſchencket, Herrmann hat in ſeiner Ma lagrapbis und endlich zerbrochen und wegge⸗ Lib. III. in einem gantzen Capitel und ſchmiſſen worden. Ich unterließ aber zwar Cap. IV. ſelbige abgehandelt, de⸗ dennoch nicht, bey dem Pachter bafe nen ich aus N. ottbilf Cteuete | gen Guthes anzufragen, ob fie auf de⸗ Beſchreibung der Heydniſchrn] nen Aeckern mit dem Pflug, nicht Todten⸗CToͤpffe, fo in der Marck manchmahl thoͤnerne Scherben und Brandenburg ausgegraben worden, kleine Stuͤcklein Beiner mit ausacker⸗ p. 2. noch andere, wenn es noͤthig, bep: ten? Hier erfuhr ich bald, was mir ERN boe eso (nifi — "yc rre are Weng cnn che Heyden « 2Oegrabni([e Lib. III. | in ſpaͤtem Herbſt, auf dieſem ' Acker, Ruͤbe⸗Gruben, a Cap. II. p. 289. it. Georg. Anton. Volckmane ni Files. ſubter. Part. II. Cap. XV. p. 305) Winter hindurch zu conſeryiten, waͤ⸗ Wie aber dergleichen cinfdl tige Ge/ ren eingegraben woͤrden. Da ſie aber dancken ietzo nicht leichte iemand mehr | (o viele Toͤpffe mit Todten⸗Gebeinen hegen wird, inſonderheit wer dieſes al^ gefuͤllet, angetroffen, haͤtten fic dieſes les in der Erde ſelbſt angetroffen: Auch nachmahls unterlaſſen, und Abſcheu Conradus. Geſuerus (de rerum foffilium la- gehabt, die Ruͤben zu eſſen, weil 1 pidum E gemmarum maxime figuris & ff- meynet, es muͤſte ein Kirch allda silitudimibus Libro pag. 87.) ſich ſchon geweſen ſeyn, und koͤnnten wohl viele vernehmen laͤſſet. „Nonnullis etiam in darunter gar in der Peſt gestorben, »locis Germaniæ effodiuntur urne ficti- und dahin begraben worden ſeyn. „les, in quibus eineres mortuorum com- Ob nun zwar der Acker zur Saat „buſtorum conditi fuerant, antequam re- ſchon vollig præpariret war, er hielt ich »ligio Chriſtiana recepta fuerat, eas im- doch Gríaubnif einen kleinen Flecken »peritum vulgus intra terram effe natas aufgraben zu laſſen; und kaum waren »libi perfuadet., So melde vielmehr, | fie 2. Stich tieff in die Erde kommen, daß in einer langen Strecke von 3. | fo fand ich ein ſogenanntes gantzes Viertel Meilweges lang, unweit Familien⸗Begraͤhniß, von 16, Sep Breßlau Suͤd⸗ Weſt⸗waͤrts, bis an fen, in der Ordnung ſtehen, wie Herr die Oder an, auf vier unterſchiede⸗ M. Gorthilff Treuer, in Beſchrei⸗ nen Orten, ich eine gre Menge bung der Maͤrckiſchen Todten⸗ Heydniſcher Todten⸗Toͤpffe theils zu Topffe, (Cap. LL p. 9.) und zwar in entdecken, als vollkommene Nachricht der mittelſten Figur, und aus dieſem davon zu erhalten, das Gluͤcke gehabt; der berühmte itzige Infpector Scholar. und Rector bey dem Gymnaſio zu Sc Eli- und zwar folgender Maſſen: Ich ge⸗ | he zu Grabiſchen, eine halbe Meile | beth Herr Chriſtian Stieff in ei⸗ von unſer Stadt gelegen, hinter dem ner Epſſtel an Tit. Plen. Herten tti» Dorffe, und zwar auf dem fogenanm | cbael. Fiebiger Praͤlaten zu St. Matthiaͤ in Breßlau, 4e som in Si. ten See Stuͤcke, (welches wohl daher ſeinen Namen haben mag, weil fid) | % Lignicenfibas atque. Pileramsdor ferf- Ius $. 4. pag. 6. am deutlichſten aber gegen die Lohe zu, die etwan 300. Schritt Weſt⸗ waͤrks davon flieſſet, herr Herrmann in Marlograpb. Tab. II. num. 5. beſchrieben und abgebildet. ein kleiner See, oder vielmehr kieffe a Pfuͤtze befindet,) ſpatzieren: Auf den In der Mitte ſtand eine ſehr groſſe Aeckern finde ich hin und wieder zer⸗ ſchwartze Urna ohne einigen Henckel brochene Scherben, von ſchwartzen und Zierrath, auch ziemlich rauh, da Urnis, alſo daß ich auch an einem die doch ſonſten die ſchwartzen Toͤpffe ins eingedruckten Narben wohl dignoſei- gemein glatt zu ſeyn pflegen; gantz ren konte; Da aber dieſes Dorff na⸗ voll mit Gebeinen angefuͤllet, auſſer he bey Breßlau gelegen, und vieler daß oben ein groſſer gelber thoͤnerner Duͤnger daraus ordinair auf die Fel- Deckel oder vielmehr batella, die Oeff⸗ der gefuͤhret wird, meynte ich, ſie muͤ⸗ nung obenkehrende, eingeſetzet war, fien unter demſelben mit dahin aera» und noch daruͤber ein ziemlich groſſer then ſeyn; vielleicht von denenſelbi⸗ platter Bruch⸗Stein lag (ſiehe nach dem verjuͤngten Maß⸗ Stab No. 1. gen, die aus Maſſel, auch anderwaͤrts her, nach unſerer Stadt haͤuffig cáns- darnach auch folgende gezeichnet) Un⸗ ter⸗ ter: oder Weſtwerts, war eine Mittel⸗ Urna geſetzt aus waͤrts von Farbe gelbe dochglatt/ inwendig aber kohl ſchwartz, darinnen wenige Rinder⸗ Beine ſich be^ fanden war auch ohn allen Zierrath und Henckel. (vid. Num. 2.) Von der⸗ gleichen Couleur aus / und innwendig war auch (Num. 3.) auſſer faſt noch einmal fo groß, halb voll Beiner, gleich gegen über ſtehende (Num. 40 war ein oben weites etwas ausgebauchtes klei⸗ nes Gefaͤſſe mit einem Henckel, darein Wt wiederum ein Maͤpgen eingeſe⸗ tzet war, beyde in unb auswärts von gelber Farbe, mit nichts als Sand angefuͤllet, darneben ſtehende, und ſo folgete (No. 5.) welche auswaͤrts gel⸗ be und rauh inwaͤrts aber gantz glatt und ſe wartz war, und als ein Stuͤck heraus fiel, war der Scherben halb hindurch ſchwartz und halb gelbe, oh⸗ ne was darinnen zu finden. (No. 6. War in / und aus waͤrts ein (tbe rau⸗ her Topff, halb voll mit Beinen ge⸗ fuͤllet, verkehrt aber oben ein ſchoͤn durchaus ſchwartzes glattes Schaͤlgen aer (Jo. 7.) ſtund in (No. .). In dem groſſen Topffe waren Knochen, in dem kleinen aber lauter Aſche mit | untermengten ſehr kleinen Stuͤcklein Beingen/ fo von einem Kinde zu ſeyn ſchienen, anzutreffen. (No. 8.) War ein ſchoͤner von ín» und auſſen wie ſchwartzer Marmor oder Serpentin⸗ Stein glatter Topff mit kleinen Hen⸗ ckeln darinnen aber nichts als ſchwar⸗ tze Erde zu ſehen. (No. 9.) War ein auswendig gelber inwendig ſchwar⸗ ger Topff, mit Linien, Narben, und eingedruckten runden Gruben dar⸗ zwiſchen/ inwendig fand fid) ein ſchoͤn ſchwartz Schaͤlgen, in beyden aber gar nichts: Faſt eben dergleichen Hen war e 10. 0 nur r daß | 309 Eerrſter Abſchnitt / Acht und dreyßigſter Artickel. 310 ff. p | 318 es gantz allein zwiſchen den Töpf⸗ fen lag. (No. 11.) War eine ſechs⸗ eckigte ſehr ausgebauchte Urna mit Narben, gelb in» und aus waͤrts, darinnen wenig Beine unter denenſelben aber ein klein artig Gefaͤſſe. (No. 12.) war ſchön glatt und ſchwartz mit allerhand Streiffen und Linien gezieret: Ingleichen (No. 15.) lagen, in beyden aber war nichts als Sand und die eine Schale hatte einen Hen⸗ ckel, die andere keinen; die uͤbrige drey wurden in dem Herausnehmen zerbro⸗ chen, ſo leer waren, und eben nichts ſonderliches anzeigeten: Alle aber ſtunden fo dichte aneinander geſetzet, daß man mit keinem Meſſer darzwi⸗ ſchen kommen konte. Im Fortgra⸗ ben auf drey viertel der Ellen lang, fund ſich ein gewundener in die Runde gebogener Drath, mit gruͤner Glaͤtte uͤberzogen, fo (No. .) abbildet: Und zugleich wurde ein thoͤnerner Taleolus mit 5. Loͤchern durchbohret, (vid. No. 15.) auch eine kleine Urna (No. 16.) mit her⸗ ausgeworfen, darauf traff man wie⸗ der etwann eine halbe Elle davon viele Urnen an, da aber die Gefaͤſſe etwas unordentlicher ſtanden, doch eben in der Mitten ein ziemlich groſſer glatter Topff (No. 17.) gantz voll mit Beinen angefuͤllet, auswerts gelbe inwendig ſchwartz, und mit einem Teller glei⸗ chenden Deckel, ſo auch ſchwartz, oben zugedecket; Was weiter darbey erbeu⸗ tet wurde, war eine curieuſe kleine gel⸗ be Urna, mit Henckeln (No. 18.) aber nichts darinnen; und dann ein ander kleines Toͤpffgen, faft über und uͤber mit Narben und Linien ausgezieret. (No. 19.) die noch andern ſiebenzehn herumſtehende Todten⸗Toͤpffe und Neben⸗Gefaͤſſe, waren nur einige we⸗ nige different von vorhergehenden, der⸗ ſelben Figur aber alſo, wie (No. 20. 2r. 22.23.24. 251 und 26.) anzeiget. Sind Ma alſo 311 Erſter Abſchnitt / Acht alſo das erſtemal auf einem Platz von ungefehr 3. Ellen lang und 2, breit, und dreyßigſter Artickel. 312 uͤber o. Urnen und Neben⸗Gefaͤſſe ae funden worden; Daß wir uns alſo — — 1 0 | | e TM ( Hill ! ! vp NC 85 | ' | nicht wundern doͤrffen, wenn Herr D. Major im bevoͤlckerten Cimbrien Cap. XXVIII. pag. 41. aus Oræi annal Sleſpicenſi Lib. I. Cap. II. pag. 16. von dem Dorffe Twer unweit Schleßwig vor⸗ giebet; daß man allda einen Berg er⸗ offnet, welcher mit fo vielen Urnen ift angefuͤllet geweſen, daß man keinen Fuß hinſetzen koͤnnen, da es nicht voll Urnen und Todten⸗Gebeine geweſen; oder M. Er euer in Beſchreibung der Maͤrckiſchen Todten⸗Toͤpffe Cap. II. p. 6. & 8. it. Cap. VI. p. 16. Derglei⸗ chen von der Juden itzigen ſo genann⸗ ten Kirch⸗Hof vor Franckfurth an der Oder, und von einem Berge bey Lebus notiret, welche gantz voller Ur- nen geſtanden, auch anderwaͤrts die Aecker als ein Topff⸗Marckt voll ſol⸗ cher Gefaͤſſe im Umpfluͤgen fid) hervor IA Ak 7 N A y * i | , E ———À9 eil J z EE - , | ' —— — — | ww | 4 f f pecsd e Q — — ZEE — 4 12 (22 — | I ! Jj E — E —- CLA Ax cm . E — — — 2 — SEN — t — 7 82 —— — | M - — | I — P — gethan, oder daß Herr Ruabect eine Meile von Upſal allein 12270. ep» den⸗Graͤber umgegraben, (vid. are im cimbriſchen Heyden ⸗Begraͤb. Lib. II. Cap. XV. p. 273) und der Herr Pfarr zu Maſſel Hermann, nach Herrn Redi. Stieffs Ausſage, aus dem cin» tzigen Toͤpffel Berge auch über 100o0. gehoben, und er, Herr Reck. Stieff, ſelbſten uͤber 3000. hier und ander⸗ waͤrts gegraben, oder graben laſſen. Nach der Erndte hab ich zu Gra⸗ biſchen weiter nachzugraben Anſtalt gemacht aber juſt die Stellen antreffen muͤſſen, wo fie eins mahls die Ruͤben, (wie oben gemeldet /) über den Winter eingegraben, welches daher abgenom⸗ men, weil da die Toͤpffe in einem gelben Sand ſtehen, war ſelbiger mit Tamm⸗ Erde durchaus vermenget, — wo 313 Erſter Abſchnitt / Acht und dreyßigſter Artickel. wohl Scherben, aber keinen gantzen Topff gefunden. Als aber ein an⸗ ders mahl gegen den Rehn graben angel an ließ, war wiederum kein N ſie oh nla und 314 dern fie beſtehen aus geringen S bone, nur daß die ſchwartzen am glaͤtteſten, die auch nur inwendig ſchwartz, auch glatt, die aber ans und inwendig braun oder gelbe, gemeiniglich ſehr ehh and. Ob nun die ſchwartzen die Behaͤlt⸗ niſſe vornehmer Perſonen, und die rauchen gemeiner Leute geweſen, iſt ſchwer zu glauben, weil ordinair auf einem Platze mit Intention nahe zu⸗ ſammen geſetzet ſind Urnen, fo gantz rauch und anch welche, ſo ſchoͤn ſchwartz und glatt, und manchmal be⸗ No. 6 und 9. anzeiget. Woher aber die ſchwartze Farbe der Urnen komme, iſt unfehlbar nichts findet ſich eine gar in der andern, wie anders, als das Daͤmpffen mit Rau⸗ che im Brenn⸗Ofen daran Schuld; Dieſes machte mir zwar erſtlich eini⸗ ge. gen Zweiffel, da viele Urnen antraf, die auswaͤrts gelbe und inwendig ſchwartz, und die Scherbgen im Bru⸗ che, halb hindurch ſchwartz und halb gelbe waren. i ren. Da nun allhier kein Topffer das Geheimnuͤß errathen kon⸗ g/ te, wie moͤglich waͤre, alfo die Gefaͤf⸗ Alles dieſes in Kupffer vorſtellig zu machen, waͤre unfehlbar unterblieben, weil inſonderheit die Urnen wenig, oder gar nicht different von ſelbigen, ſo Herr Rector Stieff in Epiſtol de ur- nis Lignicenf. e Pilgramsdorf. $t. Herr⸗ mann in Marlographia. ert D. Volck- mann ſel. in Silef? Subter. Hert M. Teuer in Beſchreibung der Maͤrckiſchen Todten⸗Toͤpffe. err Melle in Hiſtor. .- Urn. Sepulchr. Sarmat. Vett 25üttner fel, Ze Urzis Lutberſtad. und viele an⸗ dere abbilden laſſen: Da aber bey allen dieſen, die Todten⸗Toͤpffe und andere Gefaͤſſe nur neben einander geſtochen, habe ich ſolche, wie ſie in ein⸗ ander geſczet geweſen, vorſtelig ma⸗ chen wollen. UAM! rome i Wie denn auch die Materie derſel⸗ ben von vorhergehender Autorum Be⸗ ſchreibung nicht unterſchieden, ſon⸗ fe zu daͤmpffen, ſondern es müfte erſt⸗ lich von Thon, der ſchwartz brennet, ein Gefaͤſſe auf der Scheibe gemacht worden, und wenn es in der Sonnen r der gel⸗ e oder weiß bleibet, uͤberſtrichen vore den ſeyn: So proponirte ich derglei⸗ chen Urnen von neuen im Ofen zu brennen, da denn ſelbige gantz hin⸗ durch roth wie die gemeinen Toͤpffe von einerley Farbe wurden, und deut⸗ lich an den Tag legeten, daß ſie nur gedaͤmpffet, und im Anfang gantz hin⸗ durch ſchwartz geweſen; und ſolle nach des Toͤpffers Angeben, die aͤuſſerliche Feuchtigkeit, und die nitroͤſe Schaͤrffe von dem Duͤnger auf dem Acker auſſer⸗ lich die Schwartze denen Töpffen bo nommen haben. Ob, wenn ſie alſo beyeinander ſte⸗ hen, es kamilien⸗Graͤber andeute, wie Alexander ab Alexandro Genialium Dier. "Lib. VI. p. m. 352. Aringlius in Rum. fabter. Tom. II. pag. 432. Jacob Gutberius de jure Manium Lib. Il von denen Roͤ⸗ mern D. Major im bevoͤlckerten cimbr. Cap. XXVIII. p. 41. von denen Cnbern; jac. Melle in Hifl. Urn. Sept. Sarm. von denen Polen; und andere von andern u 3 | erwei⸗ 815 erweiſen: ſcheinet es zwar einige Pro- balitaͤt zu haben, doch weiß man wie⸗ der nicht gewiß, warum ſo viel ledige Gefaͤſſe mit untermengt ſeyn. Herr Jac. 4 Melle I. c. pag. 20. meynet: Es deute die Zahl der Verbrennten an, derer Beine in der groſſen mittelſten Urna beyſammen fid) befaͤnden. Nun kan ich zwar nicht in Abrede ſeyn, daß ich Beiner von Kindern, und glter ſtarcker Leute unter einandergemen⸗ get, wie Jac. Gutberius de Jure Manium Lib. IL. Cap. XXV. und Jac. 4 Melle loc. ſupr. cit. angetroffen: Auch habe ich angemercket, daß einige Beiner gantz weiß, und harte gebrennet geweſen, andere hingegen gantz braun und leichtlich zerbrechlich, ſo daß ſie faſt gleich ſam in eine Aſche zerfallen. Und was kan man darzu ſagen, da nicht al⸗ lein in der mittelſten Urnen, viele Bei⸗ net, ſondern auch in Neben⸗Urnen der⸗ gleichen fid) befinden; Und warum ſin mancher ſehr wenige Knochen anzu⸗ treffen ſeyn? Nun wil man zwar aus Roͤmiſchen Scribenten erweiſen; Es haͤtten ihre Landes⸗Leute nur manch⸗ mal ſo viel Beiner in eine Urnam ge⸗ than, als man mit fuͤnff Fingern raf⸗ fen koͤnnen. (vid. 70%. Schilaii Comment. in Suetonii vitam Auguſl. Cap. C. pag. m. (edit. Lugd. Bat.) 314. und die andern haͤtten ſie entweder auf der Brand⸗ Staͤdte liegen laſſen oder verſcharret, oder auch auswaͤrts zu der groſſen Haupt⸗Urna geſchuͤttet. (vid. Sgieſf Epifl. fup. cit. p. 480 Wer weiß aber, ob unſere Vorfahren die alten Jaden, Manimer und Lygier dergleichen ge than? Zum wenigſten habe auſſer de⸗ nen Zópffen keine gantze oder zerſchla⸗ gene Knochen jemals anſichtig wer⸗ den koͤnnen. | Herr Trogi! Arnkiel. im Cimbriſchen Heyden ⸗Begraͤbniſſen pag. 291. und Herr Leonh. David Hermann Fab. II. haben unterſchiedene Graͤber im Kupffer vorgeſtellet, ſo gantz mit Steinen umbauet geweſen, darinnen die Urnen geſtanden, gleichwie eben Herr Arnkiel J. c. (Lib. II. Cap. IV. p. 224.) groſſe in die Hoͤhe ſtehende Grab⸗ Steine vorſtellet, und kurtz vorhero oder (Cap. III p. 217.) erhabene Huͤgel abbildet, fo die alten Cimberer uͤber ih⸗ re Graͤber aufgefuͤhret: Hier aber iſt nicht dergleichen vorkommen, auſſer Erſter Abſchnitt, Acht und dreyßigſter Artickel. daß bey dem erſtbeſchriebenen Fami- 316 lien⸗Begraͤbniß, ein platter Bruch⸗ Stein, etwan einer halben Ellen la und breit uͤber der mittelſten Urna dergleichen Herr R. Stieff 5H. cit. pag. 9. bey denen Liegnitziſchen ob- ſerviret, gelegen. (vid. No. 1.) In denenſelben aber befinden ſich gemeiniglich klein zerſtuͤckelte Beiner, daher fie Offuaria; und denn in andern weißlichte Aſche mit ſubtilen Bein vermenget, welche Cineraria; auch vie⸗ le ledige Toͤpffe und Schalen, ſo mit Sand angefuͤllet ſeyn. Dieſe haͤlt Herr Hermann Maslograph. (Lib. lil. Cap. IX. p. 119. feqq.) füt Opffer⸗ Gefaͤſ⸗ fc, worinnen fie ben Diis Manibus bey bem Verbrennen unb Begraben ihrer Todten vielerley Opffer e nung gebracht, welche ſie hernach mit ins Grab zu den Oſluariis geſetzet. err M. Treuer 1. c. (Cap. VII. p.19.) ti dre (Lib. I. Cap. XX. p. 155.) err Mele l. c. (pag. 27.) Hert Ae. Stieff £p. (p. 21.) und andere bal» ten fie für Gefaͤſſe, darinnen denen Todten, um damit ſie auf der Reiſe in die andere Welt nicht verſchmachten moͤchten (vid. Arntiel I. c. Lib. I. Cap. XX. pag. 135.) Sptiſe und Tranck bey⸗ geſetzet worden, oder für Kuͤchen Zeug und Hausrath, ( vid. EZward. Broms in ſeiner Reiſe Beſchreibung) anderer Meynungen hiervon zugeſchweigen. Die Beiner aber ſelbſt in denen Urnis anbelangend, ſind ſelbige, wenn ſie von der Erde geſaͤubert, weißgrau, auch manche gantz ſchwaͤrtzlicht, und insgemein ſo ausgebrennet, daß ſie klingen. Hierzu muß gewiß nicht wenig Holtz erfordert worden ſeyn, weil auch in den groſſen Feuers bruͤn⸗ ſten die Beiner armſeliger Menſchen, ſo darinnen verungluͤcken, nicht alſo ausbrennen, ſondern der Rumpff übrig bleibet; oder durch den Scharff⸗ richter mit mehr als einen Stoß Holtz und vielen Schock Reißig ſolches an denen Delinquenten nicht zu bewircken. Dahero die Ausbrennung Herr Arntiel l.c. (Lib. I. Cap. XII. p. 87.) füt was verlohrnes haͤlt: Wie er denn auch glaubet, die gebrannten Beiner waͤren hernach mit Haͤmmern in ſol⸗ che kleine Stuͤcklein zerſchlagen wor⸗ den. (Conf. Mari: bevoͤlckertes Cimbrien Cap. XXXVIIL) Deß wegen nur 317 nur in einer Urna zwey ziemlich lange Stuͤcke von Ribben angetroffen. Vielleicht iſt dieſe vom Zerſchlagen Abgefallene Aſche manchmal in ein ei gen Toͤpffgen geſammlet, und in die geoſſe zu denen Beinen mit eingeſetzet worden, wie oben (No. 70 anzuzeigen ſcheinet: Oder (o koͤnnen auch die Kin⸗ der⸗Beiner, weil fit weicher, eher in Aſche zerfallen ſeyn nur ift wieder nicht zu errathen wie fie dieſe aufgeſammlet, ß manchmal weder Sand noch Fohlen, ſonderlich wie in (No. 7) dar⸗ unter kommen. Wolte jemand ſagen: Daß es wohl uͤbergebliebene Aſche von Holte ſeyn konte; [o dienet zur Nachricht, daß durch die Calcinztion aus dieſer Aſche ein weiſſer Kalck wie aus denen Beinen ſelber wird, ſolche aber zu keinem Fluß, wie der Sand oder Holtz⸗Aſche zu bringen, und glaͤu⸗ be ich/ſo man beyderſeits mit geſchmol⸗ tzener Glaß⸗Materie vermiſchet, wuͤrde es dem Glaſe eine Milch, Farbe zuwe⸗ ge bringen, und die Glaͤſer nicht an⸗ ders ausſehen als wie dergleichen von denen calcinirten Knochen aus denen Urnen bereiten laſſen, oder als wenn -fi mit Bein weiß (welches calcinirte Pferde⸗oder Rinds Knochen ſeyn,) gefärbet, oder als ein Flaͤcchgen, ſo ens mayls von Herrn Kunckel von Lowenſtern in meiner Jugend ge. ſchencket bekommen, fo annoch beſißze, als er bey Berlin mit der Glasma⸗ cero viel zu thun gehabt, da er unter den Glas⸗Fluß caſcinirte Menſchen⸗ Knochen genommen, (o hernach ein blaulicht weiß oder Milch⸗ farbigt Glas, wie eine Weehſe von einem Opal gegeben. Es ſey denn, daß man en ee eee ene fahren haͤtten die Leiber in Linum ca- rabaſeinum oder in Leinwand aus ami. anth oder Asbeſt eingewindelt, oder in ſonderbare ſteinerne Saͤrge, (vic M- Jolus de Cultu. & Qraculs Deorum ) gele- get, damit die Aſche der verbrenneten Leiber nicht mit der Holtz⸗Aſche ober : die. Erde miſeiret wuͤrde; ſo iff aber e U ſes, da es von den Koͤmern noch nicht * ausgemacht (vid. Pss. Hiflor. Natur. Lib. XIX. Cap. I.) noch weniger von auben. unſern alten Quaden zu g (No. r) mit einer Patella, und (No. 7.) Erſter Abſchnitt, Acht und dreyßigſter Artickel. He . |fiben wohl Nun findet man zwar auch offt⸗ | mahls, daß, obgleich bit Ornen wie 318 mit einem Operculo zugedeckt, dennoch bis auf den Boden dieſelben unter de⸗ nen Beinen mit vieler Bein⸗Aſche und Erde angefuͤllet ſeyn, auch manchmal, wenn gleich ein Gefaͤſſe verkehrt in das andere geſtuͤrtzet, dennoch daſſelbe ſo compact vom Sande angefuͤͤllet, daß ſich alle Strichlein des Topffes barinnen abgedrucket, welches unfehl⸗ bar mit Willen dazumahl ſchon alſo hinein gethan worden: Nicht zu er⸗ innern, daß Kohlen in den Offuariis oder auch in denen Neben⸗Gefaͤſſen, ſonderlich waͤren angetroffen worden, wohl aber gantz ſchwartze Erde, wie No. 8.) anzeiget. Wolte man ſagen, ie waͤren durch die lange Zeit conſu⸗ miret worden, fo iſt es nicht zu conci- piren; Weil ich in vielen Töͤpffen ein gantz verbranntes holes Gewaͤchſe angetroffen, ſo dem verbrannten Stroh oder vielmehr dem Equiſeto gleſchet, indem es fuͤr Stroh faſt zu dick, auch die Knoten viel zu nahe bey⸗ ſammen ſeyn. So hat man auch auf den Boden der Gefaͤſſe viele zuſammen gewirrte Zaͤſerchen von Wurtzeln gefunden, welche zu ſchwach ſind geweſen, durch die Toͤpffen durch zuwurtzeln, wie cfe wan Herr Treuer annotiret und Hert Aedor Stieff in ſeiner £pj. Tab. . abgebildet. Ob nun dieſes die Haare ſeyn ſollen, die die Freunde Und Nachgebliebenen abgeſchnitten, unb denen Beinen beygeleget, wie von denen Roͤmern Alexander ab Alexandro Genial. Dierum (Lib, III. Cap. VIE ) it. Kirchmamnus de Funeribus Romanor. (Lib. I. Cap XIV. & Lib. II Cap. XV.) von bt» nen Maͤrckern Herr M. Treuer in eſcht. der Maͤrckiſchen Todten⸗ pffe (Cap. IV. pag. 11. & 12.) von nſtren Nachbarn aber, den Dolen, Herr Jacob 2 Mele in Hi Ven. Sar- mat pag, 8.) vorgegeben, will ich eben nicht determiniren; zum wenigſten, wenn fic angezündet, geben fie nichts weniger, als Geruch von Haaren von fi: Und als ich fic durch ein accura- tes Engliſches Microfcopium examini- ret, ſind die ordentlichen Gewaͤchſe und Knoten, auch Neben Aeſtgen in den⸗ zu dignoſeiren geweft; Deß wegen eben ich fic auch nit Hrn. D, Thebeſio in einem Msro ( Herr Re- eier Stieff in finer nt. pag. 36 alle. An 9 $i v J ; ON: gixet,) 219 giret,) für halb verweſete Faden oder Leinwand nicht halten kan, darein ſie die Aſchen und Beiner eingewickelt, und alſo in die Urnam gethan. Von andern Reliquien in· und auſ⸗ ſer denen Toͤpffen, als Thraͤnen⸗Scha⸗ len, Lampen, Griffeln, Nadeln, Rin⸗ gen und dergleichen, vielweniger von Muͤntzen hab ich vieles angetroffen; auſſer bey Grabiſchen einen runden dreymahl durchlöcherten thoͤnernen Taleolum, ſo faſt mit denen thoͤner⸗ nen Raͤdeln in Hermanni Maslograpb. (pag. 151.) beſchrieben und Tabul. VII. in Kupffer vorgeſtellet, oder mit denen durchlocherten Kuͤchlein beym Barner vom Leichen ⸗Brand und Todten⸗ Kruͤgen (pag. 16. Num. 17.) accordi- ren, und daſelbſt drey ſchoͤne Stylos mit gruͤner Glaͤtte uͤberzogen, davon zwey oben gantz ſonderbare wohl ex- primirte Zierrathen haben, (bey denen Urnis Num. 29. 30. 31.) it. einen krum gebogenen gewundenen Drath, ebener Maſſen mit gruͤner Glaͤtte uͤberzogen, (Num. 14.) und ein Ringlein von eben dem Metall, ſo Kupffer und Meßing unter einander geſchmoltzen zu ſeyn ſcheinet, von der Materie der Roͤmi⸗ ſchen gelben Muͤntzen wenig unter⸗ ſchieden; nicht aber, daß es dem Rhei⸗ niſchen Golde, wie Herr Major in be voͤlckerten Gir. (Cp. XLV. und Hr. — Redlor Stieff Epiff. (p. 28. ) meynet, nahe komme; indem, wenn es auf dem Probier⸗Stein geſtrichen, gleich von dem Aquafort angegriffen wird, und der Strich ſich verliehret, welches doch nicht geſchehen wuͤrde, wenn auch nur weniges Gold darunter ſich be⸗ faͤnde. Auch die grüne Farbe kommt gemeiniglich von keinem Roſte der, wie unterſchledene dafür halten, fette dern (ft. vielmehr ein Schmelt oder gláfigtet Anſtrich C vid. Herrn Ten⸗ tele Monathliche Unterredungen E Anno 1695. Menf. Novembr. pag. 651.) geſehen. uu Glätte Noch weniger aber wird man Lam⸗ Er diftinguiret fid) auch der nach gar deutlich von dem Roſte oder Grünſpan, f aus den Roͤmiſchen Muͤntzen ſchlaͤget, und flieſſet durch die angehlaſene Flamme einer Bar pe gortzlich vom Metall herunter: Vom Awafort wird er auch atn ge ringſten nocht angegriffen, da Dinge gen doch bald von demſelbigen auf Erſter Abſchnitt / Acht und dreyßigſter Artickel. 320 den gruͤnen Muͤntzen eine ſtarcke Ec- ferveícenz entſteh n Nun wuͤrde wohl mancher das ein · geſetzte Gefaͤßlein in der Urne (No. 2) für ein Vas e Schaͤlgen aiii welches ich aber br des n e f, e zu ſa mn, | * nen Todten⸗Toͤpffen zu begraben, bey denen alten Teutſchen nicht alfo, wie bey denen Römern, (vid. Krebhmamnus de Funerib. Roman. Lib. II. Cap. II. pag. 191. feqq.) üblich geweſen; vielmehr glaube ich, was Lacuus de Germanor. Morib. Lib. XXVII. von dieſem und an⸗ dern Apparatu funebri derer Teutſchen ſchreibet: „Funerum nullam apud Ger- „manos ambitionem eſſe, lamenta & La- „erymas cito, dolorem & triſtitiam tarde »poni, fœminis lugere honeſtum, viris „meminiſſe: Und was P/uzarchus in Con- yſolatione ad Apollonium Part. I. p. m. 237. „ſpricht: Si qui Luctum exercent, non „animofiſſimi Germani, aut fi qui alii ge- ,nerofo pleni funt fpiritu, id faciunt, fed „Agyptii, Syri, Lydii, aliique horum fimi- les, Und zumal wenn ausgemacht, was O/aus Magnus Hiſtor. Septentrio- nalis Libr. IV. Cap. VII. p. 122. von den mitternaͤchtigen Voͤlckern | reteritef, daß fic ihrer Kinder Geburths⸗Zeit mit Trauren und Klagen, aber ihre Todten Begraͤb niſſe mit frófidy N ſange begangen; Wird man alſo die Thraͤnen ⸗Gefaͤſſe vergeblich in Schleſien ſuchen und finden. Wie denn auch dieſe und andere allhier aus⸗ gegrabene Gefaͤſſe nichtsweniger als denenſelben aͤhnlich ſehen, fo Cafalius Cap. XXVI. 4e Funerib. Romanor. (conf. Gutberium: de Jure Manium Lib. L Cap. XXVII. p. 173.) oder Ameloven in Inv. Nov. antiq. p. 133. beſchrieben , oder Herr Rector Stieff in dem Sdtziſchen Mufeo zu Leipzig (vid Ejusd. Epiff. p. 24.0) oder ich ſelbſt bey Herrn Geheimden At) Prof. Fried. Hoſſinanno in Halle pen bey uns in denen Graͤbern antref⸗ fen, obgleich Scbickfaftus in Faſſil. (Lib. IV. Cap. XVI. pag. 128.) aus Fid. Luce Schleſiſcher Fuͤrſten cron. (Diſc. X. p. 405.) beweiſen will, daß zu Maſſel Anno 1615. brennende Lampen ſolten ausgegraben worden ſeyn: Es hat aber dieſes Herr Herrmann in Mer ſchen Begraͤbniſſen nirgends anders⸗ wo Lampen angetroffen worden, viel⸗ get dern He XVII. p. 281.) behauptet weitlaͤufftig, daß auſſer denen gemaͤuerten Romi weniger brennende Lampen wie auch von denen Roͤmiſchen, wider Forru⸗ mum Licerum und andere, Octavius Fer- rarius in einem eignen Buche, und auch Gaſſenaus Tom. I. Oper. Pbyjic. (Sect. M. Lib. III. Cap. t. p. 6450 dargethan; Es M. Ozanan Recreations Mathematiques & Phyfiques Tom. ultimo) oder gar fuͤr leuchtend faul Holtz halten wolle. vid. Regius Philoſopb. Natural. Lib. IV. Cap. V. Auch findet man im graben glaͤ⸗ ſigte poröſe Schlacken, welche wol nichts anders, als von der Vehemenz des Feuers zuſammengefloſſener Sand, und Holtz ⸗ und Stoh⸗Aſche ſind, nicht aber verborgene Schaͤtze und Gold, ſo auf Zulaſſung GOttes, (nach Herrn Melle L. c. p. 16.) von dem Teufel in dergleichen Schlacken reſolviret worden, indem fie nicht un⸗ gleich ſehen derſelben Materie, ſo vor ein paar Alles dieſes vorhergehende iſt das Verbrennen der alten Heydniſchen Coͤrper angegangen, und ſoll es dar⸗ um geſchehen ſeyn, weil nach Heraclito alles aus dem Feuer beſtehe, oder durch daſſelbe der menſchliche Coͤrper wieder in feine Elementa und materiam pri- mam reſolviret wuͤrde: Gleichwie, weil Gott zu dem erſten Menſchen geſaget, 8 / er ſey Erde und folle wieder zur Er⸗ den werden, davon er genommen, ſo haͤtten die Ertz⸗Vaͤter deßwegen ihre Todten in die Erde begraben; Wie aber die Alſeclæ des Taletis deswegen die Leichen nicht ins Waſſer gefd)mief | ftn, oder nach Anaximene in die Lufft gehencket; So iſt auch bekandt, daß ſchon viel roo, Jahr vor Herachkro das Verbrennen der verſtorvenen Cörper im Gebrauch geweſen, und faſt ge⸗ meinſchafftlich durch die gantze Welt gegangen, wo ſie auch nichtsweniger Erſter Abſchnitt / Acht und dreyßigſter Artickel. " Maslograpb. nicht allein (Lib. Il. Cap. IV. p. 104 gruͤndlich wiederleget, ſon⸗ rr Arntiel l. c. (Libr. II. Cap. paar Jahren aus einer Brand⸗ Staͤdte, wo viel Getreyde verbrennet, haͤuffig graben ſehen. 322 als von dieſem Philoſopho was ge⸗ wuſt, (vid. Cluverz: German. Antig. Cap. LIII. p. 394.) dieſes aber nicht alleine, (onbetn Kerchman. de hun. Rom. (Lib. I. Cap. I. p. 2. & Lib. III. Cap. VIII. p.369.) inſonderheit Lu Gregor. Graldus de fe- pultuna ac pario ſepcliendi vitu, beweiſet von den alten Griechen und Roͤmern und andern Volckern, daß fie die Todten nicht allein verbrennet, ſon⸗ dern auch viele derſelben unverbren⸗ net begraben; Wie dieſes Herr un. liel im Cimbriſchen cyeyden⸗Begraͤb⸗ ſey denn, daß man fie für einen hol phorum in ein Glas eingeſchloſſen, (vid. Herr Gottfried Bergers Handlung von dem Carlsbade, it. nuͤß (Lib. I. Cap. I. p. 2. it. Cap. IV. p. 23. feqq.) von vielen mitternaͤchtigen Nationen) inſonderheit aber Herr Re- &or Stieff in (einer Epi. de Urn. Lian. 6. Pipramsd, p. so. feqq. von unſern Vorfahren abhandelt. Ob nun die⸗ ſes der in Pöͤpelwitz bey denen Urnen vergrabene Kerl erweiſen koͤnne, ſchei⸗ net mir etwas ſchwer zu ſeyn, weil faſt nicht zu glauben, daß, wofern die Knochen nicht mit einen Stein Safft durchdrungen worden, fic 1000. Jahr oder auch laͤnger unverweſet bleiben ſolten. Nun hat zwar dieſes Scele- ton bey denen Urnen vergraben gele⸗ gen; ich habe aber von denen Leuten, die dieſes verrichtet, wiederum erfah⸗ ren, daß die Urnen alle in Stuͤcklein geweſen, ſo da gelegen; kan alſo wohl in dem 30. jaͤhrigen Kriege ein Schwe⸗ diſcher Soldate oder jemand anders auf dieſem Platz tieffer, als dieſe ge ſtanden, ſeyn verſcharret, und die Scherben noch auf ihn geſchmiſſen worden ſeyn, zumal da man noch we⸗ nige ÜUberbleibſel von blauen wollenen geſtrickten Struͤmpffen, wie auch die Sohlen von Schuen nahe denen Beinen, hat warnehmen wollen; Ob nun man nicht dergleichen Gedancken von dem Varnſtaͤdtiſchen Manns⸗ Gerippe, ſo unter denen Urnis gefun⸗ den worden, fuͤhren folle, (vid. Baerne rus de lirnis Lurbeſtad (Cap. VII. S. M. p. 56.) will id) andern zu dijudiciren uͤberlaſſen. : 0 Letzlich melde noch, daß bey dem Sceleto zu Pöpelwitz zugleich viele Ringlein, wie von einem Pantzer⸗ Hemde oder kleinen Kettlein man ge⸗ funden, ſo Herrn Rector Stieff zu Theil worden, wie auch ein Metallen Becken, fo unter vielen recht unfoͤrm⸗ lichen Urnen zu Pilßnitz etwan eine x halbe 323 Erſter Abſchnitt, Acht und dreyßigſter Artickel. 324 halbe Meile davon in dem Herrſchafft⸗ lichen Garten vergraben gelegen. Was aber zu Maſſel nach der Publi- cation der Maslographiæ angetroffen, und was darinnen nicht beruͤhret worden, inſonderheit die ſungulaire Urna mit ei⸗ ner Lateiniſchen Infcription, zeiget fol⸗ gender curieuſe an mich geſchriebene Brief des Herrn Herrmans, als Au- toris offt genennten gelehrten Werckes; Der wir auch was zu Liegnitz und Jauer, wo Bericht von verſchiedenen unterirdiſchen Seltenheiten uns zuge⸗ ſendet worden, sca „Was die Urne mit der Roͤmiſchen „und Lateiniſchen Schrifft anbelan⸗ „get, iſts wahr, daß dieſes ein ſchoͤnes „Und rares Monumentum iſt, und bis⸗ „her von curieufen fpectatoribus admi- „riret worden. Wenn, wo und wie „ich ſolches gefunden, das iſt Me- „grapb. Lib. III. Cap. I. S. 3. pag. 91. Tab. „Il. Num. I. umſtaͤndlich beſchrieben „und in Kupffer zu ſehen; ausgenom⸗ „men die Inſeription, die certis de cauſis „fuͤr dieſesmal zuruͤcke gelaſſen wor⸗ „den. Dieſe lautet: „D. MART. OSSA. IIIL OLL. LIBA. „Solches rare Inventum bewegte den „ſeligen Herrn nſpector Neumanu zu „Breßlau (einen ungemeinen Lieb⸗ „haber der mancherley Curiofitáten,) „daß er in etlichen Wochen zu mir kam; „wie es ſonſt mehrmalen geſchehen, „das Monumentum anzuſehen, und be⸗ „zeigte ſich ſehr vergnuͤgt daruͤber, „machte auch nach ſeiner groſſen Er⸗ „kaͤnntniß die Auslegung der Inſeri- „ption alſo: Dedicavit Marti offa, & qua- „kuor ollas libationum. Dieſem groſſen „Liebhaber folgten viele andere Curiofi „weit und breit, und ſahen das Monu- „mentum mit Verwunderung an. „Die Collectores Hamburgenſes noporum » Literarior.adAu.1706.M enfe Jan. ſtellten »bitftEpigraphen;DeciiMarti offaquatuor „ollæ libationum. Ich las nachmals „noch eine Deutung in einer geſchrie⸗ „benen Lobſchrifft, die Herr Sund. „Rudolph. Heidenreich, Medic. Cultor „von Oelſe Tic. Herrn Rectori Sinapio »dedicitft : Divo Marti oſſa ſeu oſſium qua- „tuor ollarum libamen. (ſcil. Deo Marti ſa- »crificium quatuor hominum factum fuiffe, five a cognatis f. militibus. Hinc »Libius :. Uti libare Diis dapes, uti bene »precari mos effet ferre libamenta ad aras) Weil nun das Regnum criticum »ficb febr daruͤber movirte, ſolches vor „ein Roͤmiſches Monumentum anſehen „muſte, hingegen aus der Hiſtorie „gantz anders informiret war, daß die „ſiegenden Roͤmer ihren Fuß bis dieſer „Orten nicht geſetzet, und keine Veftigia „von ihnen wo anzutreffen waren, ſo „verwundert es ſich, wie dieſes hieher „gekommen, oder es muͤſte ein Factitium „quid ſtyn, dahero allerhand ungleiche »Judicia entſtunden. Als die Zeit „kam, daß ich die Maslographie ſolte un» „ter die Preſſe geben, waͤre es nun gar „billig geweſt, das Monument auch mit „der Schrifft drucken zu laſſen; Urſa⸗ „che, ich hatte die U rnam denen Herren »Criticis in ihre Cenſur fibergeben, und „uͤber Jahr und Tag nicht zu Hauſe, „man hatte auch in puncto eines Falfi „nichts erhebliches vorgebracht: Den⸗ „noch hab ich ſolches aus menſchlicher „Schwachheit, vielen unnödthigen „Verdruß zu verhüten, theils zu zei⸗ „gen, daß ich keine Ehre geſucht, derglei⸗ „chen Monument zu haben, theils an⸗ „ſtehen zu laſſen, bis ſich vielleicht noch „was mehrers zu ſeiner Controntation „entdecken wuͤrde, unterlaſſen; doch „mit dem Vorbehalt, kuͤnfftig in einer „Continuation oder Mantiſſa nebſt an⸗ „dern nur neulich noch gefundenen „Curioſis umſtaͤndlich zu communici- „ren. Was meine Gedancken davon „ſind, die ſowohl mir, als dem Monu- „mento zu einer rechtmaͤßigen Legiti „mation dienen, auch denen Herren „Criticis allen Scrupel einiger Sufpicion „benehmen konnen, hab ich angefan⸗ „gen in eine Apologie zu bringen, die „mit der Zeit ans Licht kommen ſoll. „Ich erweiſe unter andern darin⸗ „nen, daß poſito die Roͤmer dieſer Or⸗ „ten nicht ſelber kommen ſind, fo kön⸗ „nen doch unter den Teutſchen „Schleſiern, Romer, nemlich Ge⸗ „ſandten, Commiſſarii, Unterhaͤndler, „auch gefangene Officierer, und vor⸗ „nehme Leute geweſen ſeyn; von de⸗ nen einer hier geſtorben, ſich entweder „ſelbſt oder die Seinigen für ihn eine „Roͤmiſche Urne mit der Infcriprion, die „bey Römern hohen und niedern gar „gemein geweſen, (vid. a4trz&e/ Cim- „rien Lib. IV. Cap. I. pag. 318.) machen, „und hierinnen, weil die ohne „koͤnnen: Ich habe wohl Stuͤcken vaus Pech und Blut von See Hun⸗ „damit die Buchſtaben gefárbet wor yſel, mit einem Henckel, daran zu bey⸗ d „und ſchade, daß der Topff von ſchwe⸗ „Buchſtabe, oder nur eine bloſſe Figur 325 „ohne das, das Verbrennen hatten, „auf Römiſche Art begraben laſſen.) „Eben wie noch heut zu Tage Chriſtli⸗ „cher Potentaten Geſandten und „Kauffleute in Heydniſchen und frem⸗ „den Laͤndern fid) nicht nach der frem⸗ vden Land ⸗Manier, ſondern auf ihre „Chriſtliche Art begraben laſſen. Es „kan auch ſeyn, daß ein vornehmer „Quade einen dergleichen mit der In. ſeription verfertigten Topff zur Beute „bekommen, und ſich hernach darein „begraben laſſen, gleichwie ſie ſonſt „kein Bedencken getragen haben, die „Roͤmiſchen Muͤntzen, ihren Todten „mit auf den Rogum oder ins Grab zu „werffen, dergleichen hin und wieder „auf denen Graͤbern angetroffen „worden. "ue „Was die Schrifft anbelanget (ft „dieſe auf Urnen bey den Römern febr „gebraͤuchlich geweſen, (*) bey uns | „aber habe niemals was egales finden „von einer ſchoͤnen roth gefaͤrbten Ur- „na, darouf unter andern Lineamen- „ten etlichemal dieſe Figur H. zu ſehen, „rer Erde und Steinen gantz zertruͤm⸗ »mert war, die Figur ſiehet aus wie ein „Teutſches H. aus welchem man im „Umkehren dreymal das H. brin⸗ „gen kan. Sie iſt ſchwartz und laͤſt „auf dem rothen Thon⸗Grunde febr „wohl, muß dauerhafftig ſeyn, viel⸗ yleicht der Art, wie die alten Cimbri „den ein Atrament oder Dinte machten, „den, und weder von Wetter oder „Naͤſſe verderben konten, (vid. 0% Vor. nius Lib. b. Monum. p 565.) Ich beſitze „auch ein kleines zerb rochenes Gefaͤſ⸗ »den Seiten obige Figur Yo. zu ſehen »ift ; ob aber hieraus ein bedeutlicher „zu machen, uͤberlaſſe ich denen Herren „Oriticis zu beliebter Unterſuchung. „Sonſt hab ich bisher allerhand „Merckmahle Römiſcher Gebraͤuche s 23 eee idi 1i Y) Denn (o wurde allererſt vor 10. Jahren Erſter Abſchnitt, Acht und dreyßigſter Artickel. M 326 | „und Wercke oblerviret. Tul. Herr »Rech, Stieff erweiſet Hypiſt. de Urzis. »Lagnic. & Pilaramsdorf. pag io. Daß die „Romer ihre Graͤber wie ſogenannte „Columbaria gebauet, darein ihre Ur- „nen lociret worden. Was iſt das „Grab, worinn die Urne mit der Infcri- »ption geſtanden, anders, als ein ſolcher „ſteinerner Tumulus, darinnen die „groſſe Urna unten, und ein kleines „Gefaͤſſe daruͤber, durch einen Schief⸗ „fer ⸗Stein diſtinguiret, geſtanden, und „zwar gleichſam in Columbariis? Vor „etlichen Jahren riß die Bartſch zu „Necheln im Wohlauiſchen Fuͤr⸗ „ſterthum gelegen, in einen Sand⸗ „Berg, entdeckte ein groſſes Heydni⸗ „ſches Begraͤbniß, und zugleich zween „von Hand Steinen in Sand zuſam⸗ „men gebauete Bogen, darinnen laͤu⸗ „ter Locher, und in denen Loͤchern viele „Urnen geſtanden, welche Löcher der „gemeine Mann Back Ofen nennete. „Schade daß niemand Verſtaͤndiges »dieſe Structur unterſuchen wollen, „vielleicht wuͤrde er zum wenigſten Ro⸗ „miſch⸗ aͤhnliche Tumulos mit den Co- »lumbariis gefunden haben. y. „Und ob ich wohl nicht ſtatuire, daß »Roͤmer hier geweſen, oder gewohnet, vſb zeiget doch die angefuͤhrte Structur, „daß die alten Quaden und Enwoh⸗ „ner Schleſiens, Teutſcher Extraction, „wie insgemein, als inſonderheit wer⸗ „den neuvegierig geweſen, und den „Römern in puncto der Begraͤbniß⸗ „Ehre viel abgelernet und nachgethan „haben: Es zeugens auch die Grab⸗ „Krüge, derer etliche nach Roͤm. Art, „oben weit und unten ſpitzig zu, ohne „Fuß gefunden worden. Und was ſind „die Styli und Fibulz anders als rare „Inſignia Nobilitatis & Dignitatis, die mit vihren Knoͤpffgen und Schildgen, wie „auch da etliche bis 3. Knoͤpffe haben, „mit den Römiſchen Trophais militari- „bus, wie ſie in den Muͤntzen fuͤhren, „ziemlich uͤbereinkommen. Denn daß „man Griffel und Nadeln fuͤr Weiber⸗ „Schmuck halten will, contradiciret offt „ihre Ungeſchicklichkeit und Seltenheit. oder Antio 1726. von Nom den 13. April ge⸗ ſchrieben: Daß in dem Farneſiſchen Garten unter andern Antiquitaͤten ausgegraben wotden über 200, Marmorſteinene Utnen alle mit Uberſchrifften, darunter eine groſſe Amzahl von Porphir , „Wie lange iſts, ba funden wir 3. Tu- | ergangenenRelationes; Und zwar aus „mulos, doch durch Steine diſtinguiret der Feder des gelehrten nunmehro fe „beyſammen, die ohnfehlbar ein Fa⸗ ligen Herrn Do. Tob. Ant. Volckmanns „milien Grab miteinander ausmach⸗ eines beruͤhmten, und ſo wohl auf ane „ten. Im erſten Tumulo ſtund eine] bere Weiſe, als beſonders durch ſeine „ſehr groſſe Urna mit einem febr lan⸗ Anno 1720. edirte Sileſiam Subterrane am „gen Solo, und Stuͤck⸗Meſſer beygele⸗ ſehr renommirten Medici in Liegnitz: „get: In dem andern bey der Urne la⸗] Wovon der erſtere Bericht den 13. „gen zween eiſerne Rincken, als Krantz | Decembr. 1720. alfo lautete: „Schienen anzuſehen, daran der um] Ew. Hoch⸗Edlen mit einem Schrei, „geweſene blaue Schmeltz noch klebte, ben aufzuwarten, habe Motivam we⸗ „und uͤberdiß noch viel groſſe Corallen | gen einer raren und gantz merckwuͤr⸗ „von Schmeltz erbeutet worden: In digen Begebenheit hieſiges Ortes; in⸗ „dem dritten waren Gefaͤſſe und Cre- dem fid) in unſerer Stadt vor wenig „pitacula oder Klapper⸗Meſtel dabey: Wochen dasſenige entdecket, was um» „Das bewegte uns zu glauben, im er^ | fete. Heydniſchen Vorfahren in die fien Tumulo muͤſte der Herr, im an⸗Tieffe der Erden verborgen, und ſchon „dern die Frau, und im dritten die Rin | vor mehr als 1000. Jahren mogen „der ſeyn begraben worden: Von beygeſetzet haben. Es kauffte vor ohn⸗ „rechtswegen haͤtte die Haar⸗Nadel gefehr einem Jahre ein Burger, ſei⸗ „bey der Frauen Urna liegen ſollen, ner Profeſſion nach ein Leiſtenſchnei⸗ „wenn es Weiber ⸗Schmuck geweſen der, von unſern Herings⸗Buden (wel⸗ „waͤre; fo lag fle aber auf des Herrn ches 8. Haͤuſer mit Lauben ſind, wor⸗ „Topffe unter dem Deckel., unter man Heringe, Stockfiſche, But⸗ „Von denen Roͤmiſchen Muͤntzen, ter, Kaͤſe, Toback, Kreyde, Rothe, u. d. g. „ſeit dem, daß die Maslograpbie editet | fel hat, und von dem Rath⸗Hauſe „worden, fino auf dem Maßliſchen an, bis zu den Brod Baͤncken in ei⸗ „Toͤpffel⸗ Berge noch folgende zum ner Reihe ſtehen) die letztere an dem „Vorſchein kommen, nemlich drey An- | fe genannten Sonnen⸗Baͤudchen. toniner, ein commodus und eine Fauſti- Dieſer, nachdem er gewahr ward, daß o4 Aus der Nachbarſchafft aber, es unter finer Wohnſtube hohl war, „wo auch Rudera liegen, hab ich noch ließ im Hauſe hinter der Stube, all „welche andere, bis 10, Stuck ohnge⸗ wo eine vermauerte Thuͤr war da⸗ „fehr bekommen; zu geſchweigen der durch man vor etefem in eine Tuch⸗ „andern Schleſiſchen Groſchen von Kammer oder Gewoͤlbe gieng, nach » Uladislao und Bolckogern. Eroͤffnung der Thuͤre graben, da er So weit die Nachricht: der wir noch ] denn eines ausgemauerten Gewölbes folgendes beyfuͤgen, wie der gelehrte gewahr wurde, weswegen er hinein Herr Pfarrer alle daherum gefunde⸗ kroch, und darinnen viel 1000. Stei⸗ nen Muͤntzen auf einen halben Bogen ne uͤber einander gehaufft, fo alle zuſammen ſtechen laſſen, fo 69. Stkuͤck ſchwartz und beraͤuchert, antraff, und austragen, nemlich 33etTey Römiſche, auf denſelbigen, faſt bis an das obere das andere aber ſind Boͤhmiſche und Gewoͤlbe, viel Toͤpffe ſtehen ſahe. Weil Schleſiſche Groſchen und Pfennige, er aber wegen der vielen Steine und und darunter verſchiedene von der Erden nicht weit hinein konte, den⸗ Stadt Breßlau, ja gar ein fo genann⸗ noch gerne wiſſen wolte, was in dieſen ter Seckel des Heiligthums oder Sil⸗ Toͤpffen befindlich, raͤumete er etliche berling: Welche Tabelle, die IXte aus- groſſe Steine hinweg, und brachte 4. emachet haͤtte, wenn feine vermehrte] ſchwartze Toͤpffe, da auf jedem ſtatt Maslographia (die vollig zum Druck der Deckel, ein breiter Stein Tag, bere fertig) das Licht erblicket haͤtte. aus, worinnen er aber, loco eines ein⸗ Von dem zu Liegnitz in €Xcblefien gebildeten The(auzi, nichts als Kohlen, Anno 1720. entdeckten und im erſten] Aſche und verbrannte Todten⸗Kno⸗ Anblick für was Uraltes angeſehene, chen fand, welches er, weil er ſahe, daß aber bey mehrerer Unterſuchung für | dieſes unterirrdiſche Gewoͤlbe weiter jünger beurtheiltes Monumentum com- hinein, und bis unter das Rath⸗Hauß municire ich hiervon folgende an mich gieng, dem Magiſtrat andeutete, und b i zu | cher nachkommenden Faſtnachts⸗ Marckt ſolches eroͤffnen, und die Stei⸗ ne nebſt den Toͤpffen heraus nehmen laſſen will: Da ſich denn ſonderzweif⸗ fel ein mehrers und noch gar was be⸗ ſonders entdecken wird. Ein Oflua- rium hiervon iſt gantz geblieben, und aufs Rath⸗Hauß gebracht worden, von einem groſſen Aſchen⸗Napffe, worinnen eine gantz ſchwartze Aſche iſt, weßwegen ich ihn nicht fuͤr ein Oſſuarium, ſondern fuͤr ein Opffer⸗Ge⸗ faͤſſe halte, worinnen fie denen Diis Manibus ein Opffer gebracht, und im Feuer auf dem Grab⸗Altar angezuͤn⸗ det und verbrennet; iſt noch die Helff⸗ te bey mir vorhanden. Die andern 2. Gefaͤſſe aber ſind im Herausneh⸗ men, weil ſie ſehr weich geweſen, zer⸗ brochen. Einige halten diß Gewölbe fuͤr einen Opffer⸗Tempel, weil alles ſo ſchwartz und beraͤuchert (ff; Andere vermeynen es fen nicht nur eine Grufft vornehmer Leichen, ſondern auch zu⸗ gleich die Uftrina ch die Ui eweſen, und die darinnen befindlichen hohen Stein⸗ Hauffen Grab⸗Altaͤre, worauf fie qe opffert; wiewohl der Brenn⸗Ort ſo wohl bey den Roͤmern, als andern Heydniſchen Voͤlckern, auſſer der tadt, oder eines andern unbewohn⸗ ten Platzes ſeyn muſte: Deßwegen auch ein Geſetze bey den Roͤmern war, es ſolte niemand weder in der Stadt begraben oder verbrannt werden; nur einigen wenigen und den Vor⸗ nehmſten iſt dieſe Ehre wiederfahren. Kin i "Mask . dern und Kaͤlbern Stuͤcken Hirnſchaͤ⸗ Die andere Relation: von belobten Herrn Dock. Voltkizan lautet vom 29. Jan. 1721, folgender Maſſen: Ew. Hoch⸗Edlen verlangen eine um⸗ ſtaͤndliche Relation von dem Sepulchre- | to Echnico, eee eini⸗ dg Nachricht gegeben; denn der Bruit, den man bisanhero von einer in unſer Stadt Liegnitz gefundenen Todten⸗Grufft oder Opffer Tempel unſerer Heydniſchen Vorfahren ge⸗ macht / hat ſich nunmehro bey voͤlliger Eröffnung gaͤntzlich verlohren, da fich. ( vid. Herrmauus Maslographi pi al.) ge, aber wider alles Vermuthe das, was mich und andere darvon Uberredet, gantz anders befunden. Denn als den 14. Jan. die Eröffnung binter der Stube der erſten Herings⸗ 3:9 Erſter Abſchnitt / Acht und dreyßigſter Artickel. 330 zu weiter Unterſuchung uͤbergab; wel⸗ Bude bey dem Sonnen⸗Baͤudchen, in der ſo genannten Bret⸗ Kammer, darinnen die Breter zu den Jahr⸗ Marckts⸗Buden verwahret werden, geſchahe, fand man 2. Gewoͤlbgen, die wie kleine Backofen ausſahen, wovon ich hier einen Riß beygeleget: Solche waren gleich unter der Stu⸗ ben, 4. Ellen lang, 6. Viertel hoch, und 0. Wiertel breit, giengen gar nicht bis unter das Rath⸗Haus, ſondern ohn⸗ gefehr bis uͤber die Helffte der Stu⸗ ben. Im unterſten waren 4 gewoͤlb⸗ te Bogen, und zwiſchen in dem Bo⸗ en ein viereckigt Loch; in dem ober⸗ en aber war das Gewoͤlbe gantz, nur mitten ein viereckigt Loch. Hin⸗ ter den Bogen wurde man wieder ei⸗ nes viereckigten Loches gewahr, ſo mit einem Stein bedecket. Beyde lagen voll Steine, worauf viel Toͤpffe, die keinen Ollis feralibus, ſondern gemeinen groß und kleinen Koch Toͤpffen, Waſ⸗ ſer⸗Kruͤgen, Miſch⸗Aeſchen und an dern Culinaribus aͤhnlich, die theils ſchwartz/ theils Thon⸗Farben, und von Erde und Thier⸗Knochen als Stuͤcken Kinnbacken mit den Zaͤhnen von Rin⸗ del, groß und kleinen Roͤhrbeinen, Stuͤcken Rippen auch gar kleinen Beingen voll, alle ungebrannt, und nur gelbe, wie man dergleichen Kno⸗ chen in der Erde findet. Doch ift die⸗ ſes dabey merckwuͤrdig, daß dieſe Toͤpf⸗ fe gantz ordentlich hintereinander ge⸗ ſetzt, und damit fie nicht umfi⸗ len, al» le mit Steinen umgelegt geweſen, und die Steine alle einerley Art waren, ein roͤthlichter Kieß, inwendig mit einer mies aurea, fterili (Ratzen⸗Gold, Gold⸗ Glimmer) gantz ſchwartz und beraͤu⸗ chert, einige ſtarck gebrannt, die auch im Herausſchmeiſſen in viel Stuͤcke zerſprungen. Die Toͤpffe giengen im Herausnehmen, wenn man gleich noch ſo behutſam mit ihnen umgieng, 3 alle 331 Erſter Abſchnitt, Acht und dreyßigſter Artickel. 355 alle in Stuͤcken, auſſer ein einiger Napff mit einer Schnautze iſt gantz geblieben, den ich behalten. Vor die⸗ ſen Gewoͤlben war wieder eines, ſo der Wirth daſelbſt, damit er beſſer hineinkriechen koͤnnen, eingeſchlagen, worinnen er auch einige Toͤpffe mit Beinen gefunden. Man vermuthet noch ein dergleichen Gewoͤlbgen un⸗ ter dem andern, weil man durch Po⸗ chen gewahr worden, daß es unten hohl, und mit einem Brat⸗Spleſſe wieder auf Steine und Toͤpffe kom⸗ men: weswegen man auch, nun ei⸗ nen Keller oder Gewölbe daraus zu machen, weiter und tieffer will graben laſſen. Es lagen auch in vielen Toͤpf⸗ fen unter der Erde und Thier⸗Knochen viel Eyer⸗Schalen. Weil dieſes nun keine beſondere Raritaͤt noch Antiquitaͤt, fo meritiret es wohl keiner weiteren In- quiſition; Doch bitte mir ihr gelehrtes Judicium daruͤber aus. Dieſe Nachrichten communicirte Herr D. Job. Kanold welcher ſodann an Herrn D. Voletmann folgendes Ant⸗ worts Schreiben den 11. Febr. erge⸗ hen ließ: Von dem vermeyntlichen Begraͤbnuͤß⸗Tempel bin ich mit Ver⸗ gnuͤgen eine ſonderbare Antiquitat ver⸗ muthend geweſen; Doch, wie ich ver⸗ nehme, ſo ſcheinet dieſer Fund nach keiner allzugroſſen Antiquitaͤt, zum foe nigſten keiner Heydniſchen, zu ſchme⸗ cken. Inzwiſchen beduͤncket mich doch die Sache einiger Confideration werth zu ſeyn, theils wegen der be⸗ ſonderen kleinen Gewoͤlber, theils we⸗ gen der ordentlich fiuuirteno Topffe, theils wegen der bier: Beine und Eyer⸗Schalen. Ich kan wohl ſagen, daß wenn ich meiner Wenigkeit nach, in Ermangelung eigener perſoͤnlichen Betrachtung und Beſichtigung der Sache felbft, hiervon etwas ſagen oder vermuthen ſolte, (o. wuͤſte ich zwar nicht bald auf das wahre Punctum zu kommen; Denn es ſcheinet doch, daß dieſe kleine Back⸗Oefen foͤrmige Ge woͤlblein von jemanden mit beſonde⸗ rem Fleiſſe, um vielleicht zu ſonder⸗ baren Gebrauche (denn ein muthwil⸗ liger Fucus ſcheinet nicht hier ſtatt zu finden) erbauet worden. Die ordent⸗ liche und ſo haͤuffige Raugirung der thoͤnernen Seſchirre muß wohl auch * [ | ] ' re Hoch⸗Edlen ſind bereits in orbe li- eine beſondere Abſicht gehabt haben, und am meiſten die in dieſen Geſchir⸗ ren haͤuffig befindlichen Thier⸗Kno⸗ chen. Doch ich weiß nicht, ob man nicht etwan auf die Gedancken fallen koͤnte, als habe hier jemals ein Chy- micus oder dem gleich gewohnet, der fid) dieſer Oefen zur Caleination der Knochen oder andern Gebrauch be⸗ dienen wollen, etwan die Knechen⸗ Aſche zu Capellen zu gebrauchen. Nach welcher und anderer Abſicht dieſe Verfaſſung auch eine Schmeltz⸗ Abtreib⸗ Probier oder Gieß «Officia andeuten koͤnte; Im welchen Fall die alten Briefe des Hauſes und ande⸗ re Documema unterſuchet werden muͤſten. Dieſes iff mir aus Euer Hoch Ed⸗ len Relation nur obiter eingefallen, ſo ich auf keine Weiſe fuͤr ein Sentiment hieruͤber anzunehmen bitte, welches mir zu ertheilen auch daher nicht moͤg⸗ lich ift, weil ich nicht nur die Sache ſelbſt nicht geſehen, ſondern auch, weil noch nicht alles entdecket worden. Eu⸗ Einſicht der Antiquitaͤten mit mehre⸗ ren Grunde beruͤhmt; und diß giebt mir die ſichre Hoffnung, ſelbige wer⸗ den mir nicht nur die ferneren Specia- lia von der Avanture, ſondern auch vor⸗ nemlich dero gelehrte Erlaͤuterung und Deciſum, zu ertheilen hoch geneigt gruen, e ber n 6 Hierauf folgte von dem ſeligen Herrn Dolor Voletmann vom 20. Febr. zur Antwort: Es iſt in Unter ſuchung unſerer Antiquitaͤt weiter nichts vor⸗ genommen worden, ſondern man hat alles wieder zugeſchuͤttet; und ſo hat auch hiermit unfere; Curiofite ein En- de. Soll ich nun meine Gedanck Eure Hoch⸗Edlen davon melden, muß ich mein Judicium hieruͤber fuf- pendiren. Davus enim ſum, non Oedi- pus. Doch bin ich ihrer Meynung, daß dieſes mehr Schmeltz / und Ab⸗ treib oder Probier Oefen, als Sade Oefen geweſen, derer ſich etwan ein Chymicus bedienet, die Knochen zur Calcination und Zuſchlag der Ertze ebraucht, weil darinnen Sug: und ufft Löcher befindlich auch unter den Toͤpffen ein thoͤnernes orina, opus el. terario von groſſer Kaͤnntnuͤß und 333 Erſter Abschnitt, Acht und dreyßigſter Artickel. 334 welches ein einem viereckigtem Schmeltz⸗ Ofen, der daſelbſt Tehemahls gebauet apes „ wie vier Riß geweſen, und verſchůttet worden. Y p y 2 » 0 ent 4 n : — " 1 —————À rra e e eer lU n E. Exi. uu eR 1 Fr zeiget, und die Leute unter der Erden und Knochen etliche Stuͤckgen von braun und Purpur⸗ farbenen durch⸗ ſichtigen Schmeltz⸗ Glaſe gefunden. So weit gehen die Relationes von bie. ſem vermutheten Monumento und Heydniſchen Alterthum: Wenn der gelehrte Herr D. Volckmann nicht wenige Zeit hierauf Todtes verbli⸗ chen ware, fo wuͤrde ſelbiger vielleicht eine weitere Unterſuchung, und die vorigen boſſeſſores dieſes Hauſes vor⸗ genommen haben, welche aber nebſt andern nutzbaren und curieuſen Ab⸗ ſichten mit ihm zu Grabe gegangen. Wannenhero wir voritzo mehr nicht, als noch etwas faſt gleichkommendes aus der Feder des oben belobten Der andere von dem Aayfet» und Roͤniglichen Hiſcal und Procuratore Cameræ in denen Fuͤrſtenthuͤmern Schweidnitz / Jauer und Lignitz Tit. plen. Herrn Chriſtian Ernſt à Schindler bey der Koͤniglichen Re gierung zu Jauer eingereichte Be⸗ richt von denen daſelbſt gefundenen .| Urnis, lautete folgender Maſſen. Da vorher ich einige Hiſtoriſche Nachrich⸗ ten præſupponire, wie ſolche aus den Gerichts « A&is gezogen: Nachdem Ihro Kayſer und Roͤnigliche Ma⸗ jeſtaͤt Car! 1. dieſes Namens unter den 16. a und pref. den 12, May des 1726. Jahres, an dero allerhoͤchſt angeſtelltes Koͤnigliches Amt der Fuͤrſtenthuͤmer Schweidnitz und Jauer unter andern auch dermaſſen allergnaͤdigſt refcribiret: Betreffende, das daſelbſtige Hoſpital sr Aalberti; So iſt aus denen Relatio nibus erſehen worden. Wie daß erwehntes Hoſpital, weil wegen der aus den Vorwercken ziehenden Victualien und paaren Gel⸗ de aus der Pachtung und uͤbrigen Nutzungen was erſparet worden, gar wohl koͤnne zu beſſerer Commoditaͤt gebauet werden. Als refolviren wir, daß ſolcher Bau bey jetziger bequemer Herrn L. D. Herrmanns, Maſſeli⸗ Zeit, nach dem eingeſchickten Riß al⸗ ſchen Paſtoris, allegiren: Von dem ſobald angefangen, und noch in die⸗ Opffer⸗Tempel, den man zu Lignitz ſem Jahre geendiget werden ſolle. auf Mit⸗Faſten auf zu graben hoffet, Deßwegen hat eine von Ihro Kay, worinnen Urnen ſtehen ſollen, wird ſer / und Koͤnigliche Majeſtaͤt zu hoffentlich Herr v. Volckmann Ih⸗ nen die Umſtaͤnde, wie mir, gemeldet haben. So weit waͤren die Urnen ſchon gute prodromi. Sonſt traffen Jauer im Hoſpital⸗Weſen gar beſon⸗ ders angeordnete Inſpection, nichts un, terlaſſen, kurtz nach ſolchen eröffneten Refcript, den Bau des Hoſpitals an⸗ wir auch in Skarſine im Berge ei⸗ zufangen: Hierzu aber nebſt andern nen Hauffen Ziegel und Gemaͤure an, dachten auch was ſonderliches darin⸗ nen zu finden; es waren aber nichts i Rudera von einem alten Ziegel⸗ Handlangern einen der Stadt Jauer, zu der Verpflegung zugetheilten Inva⸗ liden⸗ Soldaten, Namens George Scholtze gebrauchet: Welcher un⸗ ter 35 Ekrſter Abſchnitt , Acht und dreyßigſter Artickel. 336 ter ſeiner Arbeit den 16. Jul. 1726. in 1631, Fl. Rheinisch, 4. Xr. 3. Heller. der Mitten des alten Hoſpital⸗Hau⸗ arbo) von Cronen Golde zwey zu⸗ ſes, da zu Auffuͤhrung einer neuen ſammen geſchmoltzene Staͤnglein ge⸗ Mauer der Grund gegraben worden, legen. Der Bericht aber von denen bey nahe zwey Ellen tieff unter Aus dabey gefundenen Urnis lautet folgen⸗ werffung des Schuttes einen Schatz, der Maſſen. fo in groß und kleinen Roſenoblen | LE it. alten Florentiniſchen, Böhmiſchen! Was unſere ohnwveit dieſem voran und Biſchöfflichen Breßlaulſchen Du gedachten Schatzes und Gold⸗Mün⸗ caten beſtanden, C fo in einem andern ben ausgegrabene Toͤpffe anbetrifft, Ort ausführlich abhandeln werde,) ſind ihrer einige ausgefunden wor⸗ gefunden, der nach Ausweiſung derer den, deren die drey gröſten in Abdruck Gerichts ⸗Acten befindlichen Specifica- | communiciren wollen: tion in Current- Gelde ausgetragen kN ti $40" Y 1 diii. AULA li 2 ZZ J ũ 7 m — 354 0 a, 17 — AW AAA | f j NN . 1 WV 9^ W Wer . SENSA — " N MELLL—— z N M i M— — M uM .. : — THESE Itl LIH E i LAT | i Hilt 2 Hil | | "nL ul i SS Num. 1, 7 Erster Abschnitt, Acht Num. 1. haͤlt in der Hoͤhe etwas we⸗ niger denn Elle und oben bey der Muͤndung im Diameter ifef, in der Circumferentz und Dicke des Bauches aber 1, Elle, und am Fuß oder Boden 3. Viertel der hieſigen allgemeinen Breßlauiſchen Ellen. Er iſt von ei⸗ nem blaß⸗gelbigen Thon gemachet, und hat unterhalb des obriſten nicht vor voll eines Zolls breiten Randes 4. rothe umzogenevinien; dergleichen bis uͤber die Mitte ohne Farbe einge⸗ druckter um und um gezogene Streif⸗ fen. Siehet uͤbrigens und bey nahe durchaus gantz ſchwartz aus, weiter aber nur ſchlechterdings gebrennet,oh⸗ ne alleLaſur oder Glaͤtte, undſhat etwas zwerch uͤber einander ſtehende Loͤcher, deren das oberſte einer ſtarcken Zucker Erbſe, das untere aber einer kleineren Teſchincken-Kugel groß, welche doch nicht arte gemacht, ſondern geſtoſſen zu ſeyn ſcheinet,uͤbrigens hat das Ge fáfft keinen Henckel. eee Num. 2. hat in der Hohe 2tef Elle der Diameter der Muͤndung iſt netto 4. Zoll, und der Fuß etwas weniges über 3. Zoll breit, die Circumferenf und Dicke des Bauches ite der Elle, mit einem Hen⸗ ckel, der Thon wovon das Gefaͤß ge⸗ machet, ſcheinet gantz lichte gelbe, iſt weiter gar nirgends ſchwartz; Unter dem Rande der Muͤndung, welche an dem Anfang, wo der Henckel abgehet, etwas eingebogener formiret, ſind 2. rothe, einer gleich am Ende des Halſes, der andere wo das Gefaͤſſe den Bauch gewinnet, etwann einen Zoll vollſam⸗ men, um das Gefaͤſſe gezogene Streif⸗ fen. Dergleichen ohne allen Farben eingedruckter bis nahe an den Fuß um das Gefaͤſſe hart an ter abgehen. Toig Num. 3. hat in der Hoͤhe bis 5. Zoll, in der Peripherie der Dicke stel Zoll, den Fuß nicht vor voll 2. Zoll breit. Iſt oben an der Muͤndung gegen die Helff te gebrochen, hat gleich Num. 1. faſt ei⸗ nen Halß, und einen halb runden Rand, unter welchem zwey aneinan⸗ der um das Toͤpffel gehende rothe Streiffen befindlich, wie denn auch die uͤbrige Streiffen ohne Farbe ein⸗ gedruckter bis unter den Bauch gleich an denen vorigen anzutreffen. Die Farbe des Thones iſt ebenfalls lichte einander gemach⸗ und dreyßigſter Artickel. 358 gelbe, und ohne alle Lafur ſchlecht ae brennet, ohne Henckel. Bey Betrachtung dieſer Gefaͤſſe in welchen eine dem Peche ſchwartze mit einer braunen Rinde umzogene Mate- rie, die iedoch bis auf etwas weniges verlohren gegangen, uͤbrigens aber mehr Schutt u. Erde angetroffen wor⸗ den, habe ich verſchiedene Gedancken geſchoͤpffet. Und demnach ich mich zu⸗ foͤrderſt zu der Materie gewendet, befun⸗ den, daß gleich wie unſre alten Deut⸗ ſchen, nicht eben wie die Mittellaͤndi⸗ ſchen Voͤlcker ihre Aſche und Gebeine in ſteinernen, glaͤſernen und ertziſchen, oder wohl gar goldenen und ſilbernen Gefaͤſſen, nur in irrdenen Toͤpffen ver⸗ wahret, ſich dahero des Thones bedie⸗ net, gegenwaͤrtige hingegen von eben ſolcher Materie, als auch dieſe vielleicht urnæ fepulchrales, der unſern Heydni⸗ ſchen Vorfahren und Innwohner Schleſiens bis zu dem ꝗten oder öten, und wie andre wollen ofenSeculo in die Erde einſcharren laſſen; wovon o- mann in Silefia ſubterranea Cap. 15. $. II. Nicht minder auch der gelehrte und curieufe, als in derley Antiquitatibus zu erforſchen unermüdete Herr Leon⸗ hard David Herrmann Pfarrer zu Maſſel in Schleſien, und der Koͤnigl. Preußiſchen Societaͤt der Wiſſen⸗ ſchafften wuͤrdiges Mitglied in ſeiner Maslographie erſten Theils 3ten Buche 3. Cap S. 4. von denen irrdenen und ame dern Urnis umſtaͤndliche Nachricht er⸗ theilet; wenn er gegen das Ende dieſes Paragraphi gedencket: Daß wir uns nur mit elenden gebrechlichen thoͤner⸗ nen Gefaͤſſen behelffen muͤſſen, und uns noch gluͤckſelig achten, wenn wir nur zuweilen einen ſchoͤnen und wohl figurirten Topff uͤberkommen koͤnnen, der von Thon gemachet iſt. Einmal zeugen wohl dieſe thoͤnernen Gefaͤſſe von der Einfalt und Armſeligkeit un⸗ ſerer Vorfahren; aber doch haben mehrentheils auch die Fuͤrnehmſten im Volcke thoͤnerne Urnen gar gerne gebrauchet, c. Bemercke ich fernerweit die Farbe unſerer Töpffe, iſt ſelbe blaß gelbe, und der fub Num. 1. zugleich gantz berau⸗ chert, welches Tefte Voletmauno Tract. & Cap cit. $. 15. denen Urnis gantzeigen. Wielwohlen weder inwendig glatt, noch auswendig glalluret. Und da D aud) 339 auch dieſer Author weiter ſchreibet! Daß unter denen Neben⸗Gefaͤſſen, nur gelbe, wie der Leim oder Thon an ſich ſelber iſt, gantz rauh und ſteinicht, welche ohne Zweiffel nur in der Son⸗ ne oder Ofen abgedoͤrret. Dergleichen bey unſern Gefaͤſſen angemercket wird, ſo ſolte man bey die⸗ ee Todten⸗Gefaͤſſen bey geſellen. | Die Geſtalt ift, was die groͤſſere an⸗ langet, hauptſaͤchlich die ſub Num. I. nicht ſo hin zu achten, und wenigſtens unter die mittelmaͤßigen zu rechnen; daher ich faſt vermeynen ſolte, daß er ein Oſſuarium abgegeben haͤtte. Und alldieweilen auch einige Urnz gantz ſchlecht, daß ſie dem Anſehen nach nur mit Haͤnden über eine Forme geſtri⸗ chen, die meiſten aber uͤber eine Dreh⸗ Schelben gemachet, mit langen ober kurtzen, weiten oder engen Haͤlſen, di⸗ cken oder dinnen, rund oder eckichten, weit oder engen Oeffnungen, breit oder ſchmalen Raͤnden, weiten oder ſpitzi⸗ gen zugehenden Boden. Theils ha⸗ ben allen hand mit einem Inſtrument oder Hoͤltzlein gezogene Linien und Striche, rund, gantz oder halbe oval- Circkel, theils um den Bauch einge⸗ druͤckte Gruben, Puncte und Narben. Etliche ſind mit einem, andre mit zwey, viele ohne Henckel. Andre am Bauch oder Boden mit 4.8. oder mehr Streif⸗ fen beſetzet. Idem Vocllmann cit. cap . iq. Welcher Geſtalt, und Figur gegen⸗ waͤrtige Gefaͤſſe ziemlich gleiche kom⸗ men; ſo will auch hieraus eine nicht ſo geringe Muthmaſſung erwachſen, daß dieſelben von der angezogenen Art derer Urnarum ſeyn. In welcher Muth⸗ maſſung mich auch Biß Der Ort wo ſie gefunden worden zu beſtaͤttigen ſcheinet. Sintemal aus unſern Annalibus Javorĩenſibus und Actis Curiæ bekannt, es auch das Diplo- ma und die Conceſſio Alberti Imperato- ris d. d. Prag am Freytag vor Martini 1438. aqusweiſſet; daß Krafft ſolcher allerhoͤchſt Dieſelben denen Rathman⸗ nen und Buͤrgern zum Jauer Ihren lieben Getreuen von Ihrer fleißigen Erſter Abſchnitt / Acht und dreyßigſter Artickel. 340 leidt, in ihrer ſtatt Gott lob, und dem Heil. Sc Adelbert zu Ehren eine Kirche ſetzen moͤgen. 5 Nun bezeiget nicht alleine Cornelius 4 Lapide, ſondern Georgius Hornius in Not. ad Sulpitium und mit dieſen der an⸗ gefuͤhrte Voletmaun Sie: fubterran. c. 15. — cde b e Mn aß auch bey den Juͤden vor die⸗ ſem das Verbrennen, und Samm⸗ lung der Aſche und Knochen ſolle ge⸗ braͤuchlich geweſen ſeyn. AN olcher Geſtalten wenn wir auch gleich nicht denen alten Heydniſchen Quaden, Lygiern, Manimern, die um das Jahr Chriſti 300. und folgende bis 350. oder denen Lechiten, die bis 965. da Schleſien zum Chriſtlichen Glau⸗ ben gelanget, unſere Innwohner ge⸗ weſen, oder wie Herr Folckmann mit D. Job. Dan. Majer in ſeinem bevoͤl⸗ ckerten cimbrien, nicht minder der Herr Prælat Filiger in Scholis ad Heneli Sileſiograpbiam (P. I. c. 3. S. st. ſub Lit. B.) erwehnet, gar denen Cimbern, die, als ſie auſſerhalb nacher Brandenburg, Polen und Schleſien ſich gewendet, und daſelbſt ihre Todten denen Mitternaͤchtiſchen uralten Cimbern verbrennet, und die Aſche in die Toͤpf⸗ fe gethan, dieſe unſere Urnas zueignen, und ſo weit in das Alterthum einſe⸗ hen, ſelbe nichts deſtominder vielleicht denen Juͤdiſchen Gefaͤſſen beygeſetzet werden konnten. Dazumahlen wenn auch nur miffis aliis profanis teflimoniis folgende Oerter des Codicis facri ein- geſehen werden, ſelbe die combuftionem cadaverum bey den Juden nicht un⸗ deutlichen an Tag legen; Und zwar Argum. Lib. I. Samuel. Cap. 3 1. v. 12. & 13. feqq. ubi hzc leguntur: Surrexerunt omnes viri fortifimi ex habitatoribus Jabes in Gilead & ambulaverunt tora no- &e, & tulerunt cadaver Saul & cadavera Filiorum, de Muro Bethſan, veneruntque Viri Jabes in Gilead & coméufferunt ea igni, & tulerunt oſſa eorum & ſepelive- runt in Hemore Jabes, & jejunarunt ſe- prem Diebus Jorami. 2.Paralip. c. a1. v. ig. hzc verba inveniuntur: Mortuus eft in infirmitate peffima, & non fecit ei Populus Bitte wegen, gegoͤnnet und erlaubet fecundum morem combuſtionis exequias haben, goͤnnen und erlauben von Kayſerl. Majeſtaͤt zu Boͤhmen, in Krafft ſolchen Briefes, alſo, daß Sie von der Juden⸗Schule, die itzund ficut fecerat majoribus ejus. Jerem. c.34. in fine verf 4. & 5. ubi ſequentia de Zedekia: Non morieris in gladio, fed in pace morieris, & fecundum com- [i gx Erſter 2ibfcbnitt, Acht und dreyßigſter Artickel. 342 comluſtiones Patrum tuorum Regum prio- | fpelunca duplici, quam emerat Abraham rum, qui fuerunt ante te, fic comburent te; quia verbum ego locutus fum; dicit Do- nimis dd Qu Put eee Alldieweilen aber im Gegentheil auch aus dieſem unfehlbaren Codice 2. Paralip. cap. 16. v. 14. von dem Koͤnige Aſa folgendes anzutreffen: Sepelive- runt eum in fepulchro ſuo, quod foderat ſi- bi in civitate David, poſueruntque eum ſuper lectum ſuum aromatibus, & un- . guentis mere triciis, quz erant pigmenta- riorum arte confecta, & combufferunt ſu- per eum ambitione nimia. Woraus erhellet, daß nicht bie Lei⸗ chen, ſondern bloß die Koͤnigl. Ge raͤthſchafft und Specerey uͤber und neben derſelben verbrennet worden. Teſtantibus notis ac illuſtratione P. Thoma Aquinatis , Erhard ex Ord. S. Be- ned. in Bibliis citato cap. Paral. 16. & v. 14. fub nota F. in verbis: Id eft luper & jux- ta Cadavera, worvon auch Mart. Geierus de Lutiu Hebræorum cap. 6. 9. 7. pag. 110. & ſeqq. nachgeſchlagen werden kan. Und obwohlen dieſer Locus nicht ſoviel ten Exempel Saulis erwiedern will, wei⸗ len bey dem Saul gar keines Aromatis oder ſuppellectilis, noch minder des Verbrennens gedacht wird. So iſt doch aus dem angezogenen Geiero cit. Tract. & cap. p. 103. zu erſehen; Car nes ſolummodo ambuſtas, minime com- buſtas fuiſſe, ne diffluerent, oſſaque ſer- vata (& ipío dicente facro Textu) fepul- ta eſſe. Dieſem, zu dem Überfluß, koͤn⸗ nen auch nachfolgende Oerter der H. Schrifft nachgeſchlagen werden, e. g. Genel. 23. v. 19. Atque ita ſepelivit Abra- bam Uxorem ſuam in ſpelunca agri du- plici, qux reſpiciebat Mambre, hzc eft Hebron in terra Chanaan. Et confirma- tus eſt ager & antrum, quod erat in eo Abrahæ in poſſeſſionem monumenti a fi- liis Heth. Et Mofes Gen. 35,19. beſchrei⸗ bet das Grab der Rachel dergeſtal⸗ ten. Mortua eft ergo Rachel & ſepulta — efl in via, que ducit Buphratem, hzc eft Bethlehem. Erexitque Jacob titulum fu- per ſepulchrum ejus, hic eft Titulus mo- numenti Rachel ufque in præſentem diem. Daß aber auch Jacob begraben worden, iſt in Geneſi cap. 30. v. 12. zu leſen in verbis: Fecerunt [ergo Filii Ja- cob ficut præceperat eis, & portantes eum in terram Chanaan, ſepeliverunt eum in cum agro in pofleffionem fepulchri ab Ephron Hetthzo, contra faciem Mambre. Daß ſolchemnach ohne weitere Nach⸗ ſuchung in dem alten Teſtament die Juden ihre Begraͤbniſſe gehabt; in dem Neuen hingegen aber ſo gar das Grab unſers Heylandes. Matth. 22. v. 6. Marc. 15. v. 46. Lucas cap. 23. v. 53. & Joh. c. 19. v. 41. ein gleiches bezeu⸗ gen. Und der heilige Evangeliſt Jo⸗ hannes in erwehnten Capite v.40. gantz mercklich gedencket: Acceperunt aurem Corpus Feſu, & ligaverunt illud linteis cum aromatibus, ficut mos efl Judzis ſepeliri &c, Und in fo fern auch nebſt oben att» gefuͤhrten Geiero noch verſchiedene an⸗ dere Profan - Scribenten nachgeſchlagen werden wollen, ſo kan Cornelius Tacitus geleſen werden, welcher de Judæorum moribus unter andern Lib. V. Hiſtoria- rum cap. 5. 6.7. folgender Maſſen ſchrei⸗ bet? Corpora condere, quam cremare e more Ægyptiorum eademque cura & de infernis perſuaſio cœleſtium contra. Nechſt dieſem ſind: dem erſtlich in Contrarium angefübrs | - 1) Bey den wahren Urnis ſonderlich in denen Oſſuariis gemeiniglich Tod⸗ ten⸗Toͤpffe und Gebeine, in denen ci- nerariis Aſche, Kohlen, und denen an⸗ dern Urnis feralibus oder Neben ⸗Ge⸗ faͤſſen ein klarer Sand anzutreffen. 2) Denen Urnis, und in die Heydni⸗ ſche Begraͤbniſſe verſchiedene Utenſilia, Griffel, Schnallen, Kleider Haar⸗Na⸗ deln, Scheeren, Meſſer, Streitham⸗ mer, und dergleichen beygeleget. Auch ſolche Stuͤcke, bey unſern anderwaͤr⸗ tig, inſonderheit bey denen Maßli⸗ ſchen Urnis gefunden worden, vid. des ſchon angezogenen Herrn Herrmanns Maslograpbia (Lib. III. Cap. 12. per totum.) Derley Utenfilia eine ſichere Anzeigung derer wahren Urnen abgeben. Wo⸗ von aber bey unſern Gefaͤſſen nicht das wenigſte angetroffen worden. Und obwohl der bey Beſchreibung der er⸗ ſteren Urnæ gedachte und wie Pech zuſammen gefuͤgte ſchwartze Talck et⸗ was andeuten ſolte. Solcher gar leichte mit dem andern Schutt hin⸗ ein gefallen ſeyn kan. 3) Die Materie, Farben und Figu- ren zwar nicht ſo verwerfflichen, aber die rothen Streiffen und Farbe gantz was neues anzeigen. Und dieſe Far⸗ be in der Erden nicht wohl moͤglichen Y 2 ſo 343 Erſter Abſchnitt / Acht und dreyßigſter Artickel. — 344 fo lange gedauret haben fónne, daß ſie inſonderheit nicht mit eingebrennet zu ſeyn ſcheinet. T. 4) Unſer ohnweit und nach Ver⸗ melden des Herrn Hoſpitals⸗Inſpecto- ris kaum 6. Viertel der Ellen von die⸗ ſen Toͤpffen gefundener Schatz, und das auf der Muͤntze anzutreffende Gepraͤge, uns in das XIV. Seculum hin⸗ ein leitet, zu welcher Zeit die Feuer⸗Be⸗ graͤbniſſe und Uftrinz laͤngſt aufgeho⸗ ben geweſen. TI $) Der Ort, wo nach der Recenfi- rung der Tempel geſtanden ſeyn ſolle, auch nicht derjenige, wo die Toͤpffe funden worden. Geſtalten das alte Hoſpital anfaͤnglich vor dem Gold⸗ bergiſchen Thor geſtanden, und ſodann erſt im 15 ten Seculo, wie es die vor an⸗ gefuͤhrten Literz conceſſionis Adalberti de An. 1438. und der von Reibnitz Ple- bano Eccleſiæ Parochialis in Jauer Fe- ria 4. p. Feflum Dorotbeæ Virginis & Mar- tyris 1447. ertheilte Conſenſus deſſen Originale in Curia Javorienſi aus weiſen in die Stadt, wo es dermahlen ſtehet, und die Toͤpffe geweſen, transkeriret worden. Wiewohlen hiebey nicht zu uͤbergehen, daß auf der Peiſchwitzer Straſſe, nahe an Peiſchwitz, und un weit, wo einige Hoſpital Gaͤrtner ihre Gaͤrte und Aecker haben, dergleichen Rudera eines Heydniſchen Tempels an⸗ noch vor gantz kurtzen Jahren geſtan⸗ den, ſtatt derſelben nunmehr eine von Steinen aufgemauerte und dem wah⸗ ren GOtt gewiedmete Saͤule aufge⸗ richtet: Daß vielleicht Nato dieſe erſt⸗ gedachte alte Mauer gemeinet haben mag. Hieraus iedoch auf unſere Ur⸗ det haben freyen Willküͤht — iei und reiferen Beur theilung uͤberlaſſe. Mit bem Wunſch und Erſuchen. Was ich bey dieſem beyfaͤlligen meinen Verſuchen und Gedancken in ſeiner Unvollkommen⸗ heit laſſen muͤſſen, ſolches eigt zu entſchuldigen, und zu n als der bekandte Canon in ſeiner unwie⸗ derſprechlichen Richtigkeit verbleibet; uod dies diem doceat, & doque bonus dormitet Homerus. hiermit unterzeichnet. * N Chriſtian Ernſt Schindler / mpt. Der Roͤm. Kayſerl. Mafeſtaͤt Königl. Fiscal und Camerz Procurator in Fuͤrſtenthůmer Schweidnitz, Jauer und Lignitz. Von dieſen vorher allegirten Kraͤn⸗ tzen muß mit wenigen noch dieſes mel⸗ den, daß, wenn ſie mit den Urnen ei⸗ nerley Alter haben, gewiß wegen der vielerley faͤrbigten und ſonderbar ge⸗ mahlten glaͤſernen Corallen recht für was ſonderbares zu achten: lei⸗ chen zeigete mir dazumal auf der Mar. Magdalenaͤiſchen Bibliothec in Breß⸗ lau der damalige beruͤhmte Herr 806. liothecarius, und Rector Hert M. Chri⸗ (tian Stieff, welchen aber, da er ihm zugehoͤret, und er nach der Zeit das Rectorat bey dem Gymnafio zu Sr. Elſſa- berßh und Inſpectorat derer Schulen Aug. Conf. erhalten, man bey ihm ſelbſt, nebſt andern geſammleten cu- rieuſen Dingen zu ſehen bekommen fan. Er beſiehet aus einer ungefuͤhr nen auch nichts zu ſchlieſſen. So will 4. Zoll weiten eiſernen rundgebogenen ich zwar von dieſen Toͤpffen ſo wenig Schiene, mit einer dergleichen 6. blaͤt⸗ ſtatuiren, daß dieſelben Heydniſche, als trigten Roſe geſchloſſen, fo alles gang Juͤdiſche Urnz, gleichwohl aber derje⸗ nigen Meynung nicht beyfallen, wel⸗ che aus denen Toͤpffen Chymiſche Ge faͤſſe zu machen belieben. Da zumah⸗ len die Geſtalt nichts weniger als Schmeltz⸗Tigel, und dergleichen Ge raͤthſchafft vorſtellet; Am wenigſten aber darthun, oder darthun konnen, daß ein Chymicus hieſelbſt gewohnet, oder derley von ihme und dieſer Art Leute vergrabene Inſtrumenta, Koh⸗ len oder Ertz ausgefunden worden. Welches jedoch auch niemanden mit mir unfehlbar zu ſchluͤſſen aufgebuͤr⸗ vom Roſt durchfreſſen, da hinnein ſich blauer, ſo, als er noch feuchte, gantz gruͤn geſchienen, und wenig gelber platter glaͤſerner Schmeltz wie Linſen groß, womit er einsmahls umwun. den geweſen, eingeſencket; andere aber wie Erbſen ſchoͤn licht lauſur blaue Corallen, ſind neben an gefunden wor⸗ den, die aber aus viel weicherer Mate- rie beſtehen, indem ſie gantz loͤchricht gefreſſen, und weiß ausgeſchlagen ſind. Eben zugleich wurden mit herausge⸗ graben viel groͤſſere ſchwartz; graue Corallen, ſo mit 3. zitron⸗gelben 1 en - 945 Erſter Abſchnitt Acht und dreyßigſter Artickel. 346 len Ringen, eine wie die andere, um] Herr Cbriſt. Dellen Rhode Inſpector ſchrieben, darmnen in der Mitten von dergleichen Farbe ein Funct, zu Was aber mehr von unſeren Heyd⸗ niſchen Vorfahren auszufinden ge⸗ weſt, inſonderheit wie ſie mit denen Todten umgegangen, hat der gelehrte offt genennte Teolegus fleißig aus vielen fcriptoribus in ſeiner Maslograpbia gufammengetragen ; über» haupt aber von dieſen Feuer⸗Begraͤb⸗ niſſen viele Autores colligitet Herr M. Treuer in Beſchreihung der MNaͤr⸗ ckiſchen Todten Coͤpffe; Denen Herr Do. Vokkmann in Sileſia ſulter. Part. II. Cap. XV. f. 37. pag. 327. noch mehrere beygefuͤget. Wo anders waͤrts aber in Schle⸗ ſien Heydniſche Begraͤbnuͤſſe oder Todten⸗ Urnen entdecket worden, hat Herr Hermann in Maslograpb. Part. I. Cap. VII. pag. 78. feqq. unb cherr Volel. mann in kurtz gedachter 5. abt. Part. M. Cap. XV. p. 315. feqq. auf notirt. Die Autores aber, ſo auch anderwerts der⸗ gleichen entdecket oder beſchrieben, fin⸗ det man zuſammen in Herrn Keclor Stieſſi Epiſtol. de Urnis in Sil. Lignic. & Pilgramsdorff. S. p. 1.feqq von welchen Thun Je paris mortuos ſepeltendi modi man eine vollſtaͤndige Beſchreibung der Schleſiſchen Urnen und andern curieuſen Antiquitaͤten, die ſonſt we⸗ nig, oder nirgends eee zu gewarten hat; welchen Authoribus noch folgende beyſetzte: Als R. P. ei⸗ nes gelehrten Benedictiners aus der Congregation St. Mauri La Religion des. Gaulois II. Theil ztes Buch, darinnen er die Leich⸗Begaͤngnuͤſſe, Graͤber, Grabmahle, Todten Töͤpffe und Uber⸗ ſchrifften auf denen Urnis der alten Gallier unterſuchet: Wie die Engi ſchen bey Londen ausgegrabenen Urnen und Alterthuͤmer beſchrieben, Chriflian Wren de Urnis & alis reliquiis. Romanorum prope Londinum effoffrs. . So geſchiehet auch Meldung in denen Breßlauiſchen Natur⸗Geſchichten im XXXVI. Verſuch Anno 1726. Ci. IV. Art. 22. pag. 505. derer zu Rom in dem Farneſiſchen Garten dieſes Jahr ausgegrabenen ſonderbaren Antiqui- taͤten, darunter ſich 200. Marmor⸗ ſteinerner Urnen, alle mit Inſoriptioni bus auch eine groſſe Anzahl von Por- phyr befunden. herrmann und Probſt der Kirchen auf der In⸗ ful Feuern hat von denen Hollſteini⸗ ſchen Antiquitaͤten denen Novis Licte- raris maris Baltici An. 1699. vieles ein⸗ verleiben laſſen: Und hat nicht leicht jemand fo viel Grab⸗Huͤgel eróffnet und fleißig durchſuchet, auch einen fo groſſen Vorrath von alten Begraͤb⸗ nuͤß⸗Sachen geſammlet, als er. Sein Sohn Herr Andr. brecht Rbode, der dergleichen Luſt zu dieſer Wiſſenſchafft getragen, hat was der Vater und er geſammlet beſchrieben und in Kupf⸗ ſer⸗Abdrucken vorgeſtellet in denen cimbriſch · Hollſteiniſchen Antiguitdͤ⸗ ten Remarques, oder accuraten uno un ſtaͤndlichen Beſchreibung, derer in denen Grab ⸗Huͤgeln der alten Heydniſchen Hollſteiner der Ge⸗ gend Hamburg gefundenen Rel. quien it. Richey in Obſerpationibus anti- quariis de Tumulis ſepulchralibus & urpis Holfaticis.. Von denen bey Greiffs⸗ waldau An. 727. viele ausgegrabenen Urnen, darbey Spieſſe und Schwerd⸗ ter und andre merckwuͤrdige Dinge gelegen: 1. der beruͤhmte Profeffor Juris Herr Chriſtian Nettelblatt in ap. Suiones & Urms ſepulebralibus in po- merania Suecica An. 1727. inpeutis it. bey Herrn Doct. Audi. Elis Büchnern in f Miſcell. Pbyfíco: Medico Mathematicir An- 1728. im i. und andern Quartal Menſ. Maj. p. 1070. werden dergleichen von -Teltaw erwöhnet, wobey inſonderheit | verfüblebene Meſſer, Neſſel Nadeln, Spinnen werbel, Perlen, kuͤnſtliche Eiſen und Meßing Arbeit und derglei⸗ chen gelegen. - &hho 1724. wurde in Dreßden in dem ſo genannten Tuͤrcken⸗Garten ei⸗ ne Menge Todten⸗Gefaͤſſe entdecket, in welchen zugleich eine Meſſer⸗Klin. ge, ſtylus, und noch ein ander Meſ⸗ ſingen Inftrument, gelegen, fo beſchrie⸗ ben und abgebildet in denen Breß⸗ lauiſchen Natur Geſchichten 30. Verſuch p. 520. Von einem andern unterirdiſchen Monument bey Bende⸗ leben unweit Weiſſen⸗See in Cbib . ringen nebſt denen in ſelbigen ge⸗ fundenen Urnen it. einen Meßinge⸗ nen Wagebalcken und Beilchen, wie in den Roͤmiſchen Fafcibus ſtecket vid. 2 3 id. l. c. 347 id. I. c. pag. $32. it. Chriſtian. Schotigens und Georg. Chrifloph. Kreyfigs Diplomati- ſche und curieuſẽ Nachleſe der Hiſto⸗ rie von Ober ⸗Sachſen Part. I. num. 2. p.15. feqq. Und l. c. im Xvl. Verſuch p. 528. ift. beſchrieben ein Heydnlſch Begraͤbniß in Polen bey Rawitſch, darinnen ſehr viele Urnæ erbeutet worden, inſonderheit auf verſchiedene Art formirte Crepitacula oder Klapper⸗ Buͤchslein (wie dergleichen man auch, wiewol von gantz anderer Figur bey Herr Rector Stieff zu ſehen bekommen kan) darbey geweſen; Vor zwey Jahren oder Anno 1734. wurden zu Seyfferdau in Schleſien / auch ei⸗ ne Menge Todten⸗Toͤpffe gefunden; Davon die gelehrten Neuigkeiten Erſter Abſchnitt, Acht und dreyßigſter Artickel. 348 Schleſtens Anno 1734. Menf Junio, p. 204. melden. Sonſten haben von ot nen Job. C. Schulenburg in Differt. de Tumu- lo & Urnis in Ducatu. Bremenſi imventis: it. Blumius de Urnis B;remenſibus. Mon den Preußiſchen cen, Frid. keuſeb in Differt. de Urnis fepulchralibus in Fruſſia. Hiegellus de Urnis Moguntinis „ Scbmir ctius de Urnis Hasftacis , Olearius Ur- nis Arnſtadienſibut. Nunningius in fepul- chreto Wefipbalie, Keyslerus de Monumen- to Salisburienfí it. de Urna Neulingenfi veteris Marchiz, Mellenius, Sperlingius, Prinzius &c. referiren allerhand An⸗ merckungen von denen Urnis in denen Novis Litterariis Maris Baltici. Artic. Bremiſchen geſchrieben: Herr rr Lx 349 Erſter Abſchnitt, Neun und dreyßigſter Artickel. 300 : AnTICVLVS XXXIX. | Kurtzer Auszug meines Promtuarii Rerum Natura- liuin & Artificialium; und in wie weit von der Publication an, — teiniſcher Sprache, in 2. Al- cl phabeten publiciret Promtua- rium Rerum Naturaltum & Ar- tificialium Vratislavienfe : Darinnen al^ les, was Kunſt und Natur angehet ſo⸗ wohl in Breßlau: bey ZEdificiis publi- cis; Als Kirchen, Bibliothecken, Zeug⸗ Haͤuſern, Modell⸗Kammern, Waſſer⸗ Kuͤnſten, Machinen, xc. merckſam aug: gefuͤhret worden: Darauf hab ich vornehmer Standes auch Privat⸗ Perſonen Gaͤrten, Bilder Gallerien und Zimmer, Muͤntz⸗Kunſt⸗ und Na⸗ turalien⸗Cabinette abgehandlet; auf die letzt aber meine eigene Sammlung ſpecificiret; und bey jeden die Autores, ſo viel derer habhafft worden, ange⸗ fuͤhret, und zwar was vor Meynung jeder, von einem, oder oem andern De ge, it. was hiervon meine Gedancken ſeyn. Dieſe Schrifft wurde ſogleich in denen Adis Eruditorum Lipſienſibus und andern Journalen recenſiret; wie auch in denen Leipziger gelehrten Seitun⸗ gen An. 1726. num. LXXXIV. ein weit⸗ läufftiger Auszug derer merckwuͤrdig⸗ - fim Dinge, inſonderheit meiner Colle- ction gemacht: Da aber von dieſer f wiel mein Cabinet, noch um einmal o viel fid) vermehret hat; in gegen. waͤrtigen Wercke aber, verſchiedene Merckwuͤrdigkeiten beſchrieben, und mit kurtzenkeflexionibus begleitet ſind: So iſt dieſer Articul deßwegen allhier zu leſen; damit wenn jemand auch von folgender eine Ausfuͤhrung begehre, ich (eben damit zu dienen, oder noch ein ſolches Volumen heraus zu gben, mich allemal werde bereit finden laſſen: Ja ſelbſt vielfaͤltige Naturalien andern zu zuſchicken, und dargegen, was mir ab. gehet, wiederum zu erhalten. Es iſt aber dieſe meine Sammlung, in die 3. Reiche der Natur / und die durch Kunſt zubereitete Sachen, eingetheilet: Im kegno dmimali, wel- ches wiederum unterſchiedliche Abthei⸗ lungen, Claſſen und Artickel hat, be⸗ - dieſe Sammlung ſich vermehret. Or ro, Jahren habe ich in a» | humani, von einem halben, gantzen, bis 9. Monaten in Liquore balſamico, wohl conſerviret, darunter ein Embrio- von einem Mohr von 5. Monaten, der ſchon ſchwaͤrtzlich ausſiehet: Drey Em- briones einer kleinen Bohnen groß, ſo ſchon ſchwartze Puncta an der Stelle der Augen, wie auch Armen und Fuͤſſen zei⸗ gen. it. Ein Gerippe eines abortus octi- meſtris; it. eines neugebohrnen Kine des, da die Knochen noch an denen Li- neamentis zuſammen gehangen: Ein Gerippe einer monſtrueuſen Geburth von Militſch in Schleſten, ſo nur ein halbes Kind von Fuͤſſen bis zum Na⸗ bel geweſen; Unterſchiedene mon⸗ ſtrueuſe vierfuͤßige Thiere und Voͤgel, darunter ein trocken ballamirtes Huhn mit 4 Fuͤſſen. Viele Oſt undlVeſt⸗ Ind iſche, wie auch inlaͤndiſche rare Thiere; als Meer⸗Pferde, febr groſſe aus (DIE Indien und kleine aus dem Mittellandiſchen Meere; vielerley vortreffliche Echini, oder Meer⸗Igel, und darunter welche mit ihren Sta⸗ cheln, und ſonderbaren Zaͤhnen, (fo Rumpbius See- Tulipanen geheiſſen,) und beinernen Ecftantiis, fo fie ſtatt der Fuͤſſe gebrauchen; alſo genennte Ba⸗ ſilißken, Tauſendfuͤſſe: Braſiliſche, (D[E Indiſche und andere Schildkroͤ⸗ ten und Gerippe davon: 48erley meiſt ndianiſche Schlangen, darunter ie ungemeine Klapper und Zitter⸗ Schlange, wie auch Nattern und Wi⸗ pern ſeyn, it. ſo genannte Schlangen aus Wolffs Nieren; davor gehalte⸗ ne Schlangen⸗Cronen aus Schweins⸗ Zaͤhnen: It. von der Orientaliſchen Squilla arenaria; Braſiliſche und Mo- luceiſche, wie auch andere Meer⸗Krebſe und Krabben, oder ſo genannte See⸗ Spinnen, wie auch Vorder⸗ Scheren von groſſen Hummers, it. monftrueufe Krebſe. Inſonderheit ein groſſer Bra⸗ ſiliſcher Krebs, in einer Buccina Tritonis, und kleinere in kleinen Schnecken; Groſſe koſtbare Orientaliſche und Oc- eidentaliſche Bezoar⸗Steine, da von erſten einer mit ſchoͤnen licht gruͤnen finden fi) in der Erſten die Embriones Flecken und Circuln, einer Untze ſchwer groſſe 351 groſſe Blaſen⸗Nieren⸗Gallen und an⸗ dere Steine aus Menſchen und Thie⸗ ren, darunter ein klappernder Blaſen⸗ Stein, und 18. derſelben, welche wie Haſel Nuͤſſe groß in einem Tage, von einem alten Manne ohne Schmertzen hinweggegangen, Gallen⸗Steine ſo recht pyramidal, it. worinnen Kerne von eingeſchloſſenen Wuͤrmern zu ſehen aus Menſchen; Steine und Tophi fo aus der Lunge kommen it alten Schaͤ⸗ den genommen worden; ein koſtba⸗ rer Stachel. Schwein⸗ und Schlangen⸗ Stein, wie auch aus andern Thieren; fbr groſſe Strauß⸗ wie auch mon- ftrueufe Eher, it. da auf ein Strauß⸗ Ey die Kundſchaffter des gelobten Landes mit der Weintraube und an⸗ dere Figuren erhaben kuͤnſtlich geſchnit⸗ ten; hierunter auch ein Ey aus einem Gy, und eines worinnen was ſteinhar⸗ tes klappert, it. der Oſt⸗Indiſchen Cron Woͤgel ic. Ein Gerippe einer Mauß, Canarien⸗Vogels und eines Froſches, und allerhand fremde Froͤ⸗ ſche und Kroten, darunter von denen letzten ſchwaͤntzichte aus Oſt⸗ Indien, it. Fröͤſche von Schmiedeberg und bey Breßlau mit Aalraupe Schwaͤntzen: wie auch ein groſſer Froſch, nahe 3. Finger breit, ſo eine Landes Schlan⸗ ge, die nicht eines kleinen Fingers dick ausgeſpien, eine Kröte ſo ein Mann in Skarſine im Oelßniſchen Fuͤrſten⸗ thum gelegen, ſol ausgebrochen ha⸗ ben, Paradieß Voͤgel mit Fuͤſſen, un⸗ gemeine Vogel⸗Schnaͤbel: als des Naſehorn⸗Vogels, des groſſen Bra⸗ ſiliſchen Spechts, des Americaniſchen Nabens, der Loͤffelgans und derglei⸗ chen. Ein Kopff von einem jungen Delphin, ein gantzes groſſes Armadill, auf dergleichen lebendiges, der letzt ver⸗ ſtorbene Koͤnig von Engelland 600. Guineen vergebens geboten; ein Meer ⸗Moͤnch, ein foetus von einem Sy» gel, verſchiedene foerus von einem Hun⸗ de, wie auch von einem Pferde, der kaum eines Gliedes groß; vielerley Kaͤfer, darunter der groſſe Scarabæus Buceros naficornis, it. Scarabzi picti varii aus Oſt⸗Indien, und vielerley in^ laͤndiſche, darunter die groſſen Schroͤ⸗ ter mit ein, auch zwey Horner, der vortreffliche grün und gold⸗glaͤntzen⸗ de Scarabæus oder Pediculus Ægyptia- cus; Sonderbare Vogel⸗Neſter als Erſter Abſchnitt / Neun und dreyßigſter Artickel. 352 ber Papagayen, wie auch groſſe der⸗ ſelben ſo eine delicateſſe zu verſpeiſen; Perſianiſche Spinnen und Tarantuln, wie auch aus Apulien, groſſe Braſili⸗ ſche und andere Spinnen, wahre und falſche Steine derſelben ſonderbare einheimiſche und 22 Rau⸗ pen; Hoͤrner, des Egyptiſchen Eſels, des Bezoar Bocks, des Fiſches Na von Gemſen, it. gantze von weiſſen Tann⸗Hirſchen, wie auch mon- ſtrueus gewachſene Rehe ⸗ Horner; Zayloniſche und welſche Scorpionen; Meer- Trauben; etlicherley Chamæ- leons; ungemeine bunte und ſireiffich ft, iv und auslaͤndiſche Heydexen, ein ſehr kleiner Crocodill, und Sinci mari- ni von ſonderbarer Groͤſſe; auslaͤndi⸗ ſche Fiſche, darunter Pilcis triangularis, quadrangularis, ſtellatus, & cornutus; der vortreffliche ſtachlichte, und auch glatte Orbis oder Kugel Fiſch von ſon⸗ derbarer Groͤſſe; fliegende Fiſche; Meer⸗Nadeln; ſehr kleine Schwerd⸗ Fiſche; wie auch von Wallſiſchen die kohlſchwartze glatte aͤuſſere Haut, und von Fiſch⸗Bein die extremitates, fo wie ſchwartze Pferde⸗Haar ausſehen; und ein priapus von ſelbten über 3. Ellen lang; ſonderbare Heuſchrecken, als Air che, wie auch die fo an 1693. alhier ins Land kommen, inſonderhelt das ſo genennte wandelnde Blatt; und eine mit Stacheln beſetzte ſchwar⸗ tze Heuſchrecke ſo Talpa Capenſis genen⸗ net wird: Nor wegiſche wie auch weiß und ee Maͤuſe; it. da⸗ her und aus Schottland Conchæ anatiferæ auf Baͤumen, mit hervorra⸗ genden Federn, daraus Enten krie⸗ chen ſollen, fo nach Franckreich ein⸗ geſaltzen verſchickt, und daſelbſt als Faſten⸗Speiſe geſſen werden; Gem⸗ ſen⸗Kugeln, ſehr groſſe Meer⸗Baͤlle, wie auch Haar⸗Kugeln aus Hirſch, Ochſen, und Kaͤlber Magen, darunter einer, wie eines neugebohrnen Kin⸗ des Kopff groß; Sehr groſſe, von 18. Zoll breite, ſonderbare Meer Sterne; it. kleine aus dem Mittellaͤndiſchen und Nord⸗Meere; Moſchus⸗Beutel, dar⸗ innen eine groſſe Kugel, von rothen Jaſpis gefunden worden; Zaͤhne von See⸗Hunden, fo wie kleine Gloſſopetræ ausſehen; und endlich eine Samm⸗ lung von vielfarbigen Schmetter⸗ lingen: Inſonderheit eine ret TURN T S | abge 353 Erſter Abſchnitt , Neun und dreyßigſter Artickel. 354 abgezogener und aufgetrockneter in⸗ und auslaͤndiſcher Fiſche, ſo in ein groſſes Buch auf. bunte glatte Pap 8 pe aufgeleimet, nach der Methode des Herrn Pre. Hedenſtreits in Leip⸗ zig / wie er und ſeine Reiſe Geſellſchafft die Fiſche aus Africa ins Koͤnigl. Ca: binet nach Dreßden geliefert; alfo ab» gezogene und aufgetrocknete Voͤgel, unb kleine rauchharige Thiere. In der andern Section kommen die verſchiedenen Claſſen von Conchilien, und zwar uͤber 800. Arten derſelben vor; Darinnen weit uͤber ein paar 1000. Stuͤck rarer Muſcheln und Schnecken; Als vortreffliche Nautili auf verſchiedene Art aͤuſſerlich mit er⸗ habenen und tieffen Figuren, und gaͤntz⸗ lich quer durchſchnitten; ſo daß man alle Concamerationes ſehen kan, und Carinæ tenues, Conchæ Margaritiferæ Orientales, darinnen man die deutliche Generation der Perlen wahrnimmet, it. eine andere Perlen⸗Mutter⸗Mu⸗ ſchel, darinnen ſich ein vollkommenes hindurch gewachſenes Baum⸗Gepuͤ⸗ ſche præſentiret; ſchoͤne Conchæ vene- rez, mit und ohne Stacheln, wie auch imbricatæ von allerhand Farben, in⸗ ſonderheit vortreffliche Spondyli und Pectines Gaiderapodæ genen net, mit lan⸗ gen Stacheln, theils ein⸗theils viel⸗far⸗ bicht, wie auch das ſo genannte groſſe und kleine Perde⸗Huf Rumphii, und eine Indianiſche rare Auſter⸗Muſchel, fo wunder ſam ſich ſchlieſſet; Dabit Cronen groſſe und kleine, dergleichen Biſchoffs Mitern, Muſic und koſtbare Purpur⸗Schnecken, und die letzte mit ſehr vielen Reyhen langen Stacheln beſetzt; inſonderheit eine monſtrueuſe Buccina, fo in denen Eybemeridibus Nat. Car. vol. Ill. und in dieſem Werck be ſchrieben: Ein ſchoͤner Argus Rumplbii, wie auch ein Admiral daſelbſt abgebil⸗ det; Ein Tutzend divers geſchnittene Cochleæ, da alles Erhabene ſchwartz und weiß ⸗fleckicht, was aber tieff Sil⸗ ber⸗glaͤntzend ifl, und daraus geſchnit⸗ tene Tabacks⸗Doſen, it andere fo ober⸗ waͤrts gruͤn und Silber⸗ blinckend ſeyn; Und ſind inſonderheit der Schoͤnheit und Politur wegen diejeni⸗ gen hoch zu ſchaͤtzen, ſo ich aus dem vortrefflichen Cabinet des Herrn! Orville qus Harlem erſtanden. Aus dem Legno Vegeralili (imo merck. ! tronc in en und andere lu- wuͤrdig ein Herbarium Vivum in vielen Voluminibus ſo uͤber 2000. ſehr wohl conſervirte Kraͤuter und Gewaͤchſe in fib haͤlt, darunter viele Auslaͤndiſche aus dem Amſterdammiſchen und veyd⸗ niſchen Horto Medico; wie auch aus Engelland eine Sammlung von 2o0trle) Graß, von Herrn Detio ver; it. ſchoͤne Blumen ⸗Stuͤcke von lebendigen Kraͤutern, und gantze Bil⸗ der aus Saamen zuſammen geſetzt; dabey der vortreffliche Hortus Eyffetren- fis, wie auch 7%. Milhelm. Weimmanns Multilinguis Pbytautboza Iconograplbiæ In- dex zu ſehen. "diit Mair Durch Kunſt gemachte Blumen und Gewaͤchſe, aus Meßing, xein⸗ wand, Hauſenblaſe, Wachs, Federn, Corallen ꝛc. Ein Croͤnchen von Dor⸗ nen aus dem gelobten Lande, mit der⸗ gleichen Chriſtus ſoll gecroͤnet wor⸗ den ſeyn: it. Eine kuͤnſtliche von une reiffen Nelcken verfertigte Cone, fo der Koͤnig von Bantam aufgehabt, und hernach einem Hollaͤndiſchen Schiffs, Capitain mit Namen Michael Gallart geſchencket: Viele Oſt⸗ und Weſt Indiſche groſſe und ſchoͤn colo- rirte Bohnen und Phaſeolen, Zucker und Bambus ⸗Rohr, Malabariſche und Bantamiſche Muſcaten⸗Nuͤſſe, mit ihren Schaalen und Bluͤten; in⸗ gleichen Gewuͤrtz⸗Nelcken noch auf den Aeſten; Zimmet⸗ Holtz mit der Rinde, wie auch groſſe Cardamomenz Æthiopiſchen ob kleine und ſehr lange Caßien Roͤhren; Aeſte vom Kamphor Baum; von Cocus und Palmen⸗Baͤumen, ſamt ihren Fruͤch⸗ ten; Wie auch von Cocus⸗Nuͤſſen Trinck Geſchirr, it. ein Becher vom Ligno Colubrino, fo alle darein gegoſ⸗ ſene Liquores aufs aͤuſſerſte bitter ma⸗ chet; wie auch aus dem Ligno Que ja- ri; Gifftige Ahohay⸗Nuͤſſe; Baum⸗ wolle in ihren Knoſpen, infonberbeit Javaniſche Seyden⸗Wolle; India⸗ niſche Moxa, und die Raͤuchel⸗Kertz⸗ chen darzu; Areca und Acajou- Fruͤch⸗ te, it. Saamen oder Kugeln von Gorck, Cedern⸗Aepffel, Colsquinten in der Schale, Granat⸗Aepffel, Cacau in der Frucht, Roſe von Jericho, Weiden, wie auch Eichen⸗Roſen, von Alraun das Maͤnnel und Weibel; allerhand monſtreuſe Zitronen, wie auch die Zi⸗ Xur l- 355 xurirenbe Gewaͤchſe; Inſonderheit ein accurat gewachſener Kinder⸗Kopff, und pudendum muliebre; Sechs, auch mehr Korn und Weitzen⸗Aehren auf einen Halm, Americaniſches Brod aus der Wurtzel Quanhea moti, inglei⸗ chen aus der Farina minerali Klickcenfi, und viele andere Oſt⸗ und Weſt⸗In⸗ diſche Fruͤchte; inſonderheit etliche recht ſonderbar ſchoͤn violet und gelbe Gewaͤchſe, von der Corallina arborea & reticulari, it. von anderen Farben und Bildung; viele Meer⸗Baͤume und See⸗Gewaͤchſe aus den haͤrteſten Steinen und Muſcheln gewachſen; wie auch dergleichen Fuci marini, wie Hirſchhoͤrner, ſo noch mit der rauhen Haut uͤberzogen: Und viele andere Gewaͤchſe, und auslaͤndiſche Hoͤltzer. In dem Regno Minerali befinden fid) in der erſten Claſſe allerhand polirte / ro he Edelgeſteine: Als viele kleine Spitzen von Orientaliſchen Diamanten, fo auf einer Cryſtall⸗Mutter ſitzenz it. Boͤhmi⸗ ſche auf einer groͤſſern Cryſtall⸗Druſe, und derſelben, ſo mit den Regen herun⸗ ter gefallen zu ſeyn geglaubet werden; wie auch der Androdamas aus der Schweitz, welcher heiß gemacht, lange Zeit im Finſtern leuchtet: it. Orientali- ſche Schmaragde, aus Marcaſit Mut⸗ ter; Amethiſten aus Cryſtall, Bohm. Granaten aus Katzen⸗Silber, it. Hun⸗ gariſche, Schweitzeriſche, Schleſiſche, Norwegiſche, Oſt⸗Indiſche Grana⸗ ten, ein Spaniſcher Topas, ſo als ei⸗ nes Kindes⸗Kopff groß, wie auch die andern Edelgeſteine, Orientaliſche und Occidentaliſche; als Chalcedon, Jaſpis, Lap. Lazuli, Malachit, Onyx, Opal, Car- niol, Sardonyx &c. geſchnittenen und polirten Edelge⸗ ſteine vor: Darunter erſtlich von Erſter Abſchnitt, Neun und dreyßigſter Artickel. 356 fen unboGomet €teine; Belloculi oder Onich⸗Steine, wie auch Carniole bate auf Augen oder accurate runde Circul; it. von 1onerley Farben: Hertzſteine, oder ein rothes Hertz auf einen weiſſen Jaſpis; Katzen Augen von allerhand Farben, inſonderheit gantze weiſſe; 13. Chalcedone, und auf einem derſelben das Haupt 4/exandri M. ſehr groß und antique geſchnitten, ſo daß das Haupt ſchneeweiß, das Feld aber ſchwartzgrau iſt; ingleichen andre Chalcedone, bar» innen in Grund gelegte Veſtungen ſtehen, mit Circum- und Contravalla- tions - Linien; Orientaliſche Creutz⸗ Steine; vielerley Tuͤrckiſche und Mo⸗ ſtowitiſche Siegel auf Carniol und ans dern Edelgeſteinen; wie auch die ſoge⸗ nannte Gemma Geographica; inglei⸗ chen Graß in Achat geſchloſſen; groſſe Laſur Steine mit erhabenen und tiff geſchnittenen trefflichen antiquen Köͤpf⸗ fen; Lyncur und Malachit Steine, it. einer, darauf eine Feſtung mit weiſ⸗ ſen Linien abgebildet: Groſſe Perlen aus Boͤhmen, inſonderheit aus dem Qveiß⸗Fluß und von Paſſau, ic in Auſtern gefunden, kleiner Erbſen groß; 20. Onych- Steine, darunter koſtbare antique und moderne erhaben geſchnit⸗ tene Koͤpffe, von unterſchiedenen Roͤ⸗ miſchen Kayſern, und die andern alle mit Feſtungen und Circuln beſchrieben, it. welche aus Boͤhmen und Schleſien, vielerley Opale, und Opalweeſen; Ru⸗ bine, da inſonderheit auf einem Chri⸗ ſtus, mit der Mutter GOttes erhaben geſchnitten; Sardoniche, darauf Ve⸗ ſtungen; 14. Carniole von weiſſer, ael ber, licht und dunckelrother Farbe, in⸗ ſonderheit darauf ein von Natur ab⸗ Inm andern Artickel kommen die gebildeter ſehr accurater baͤrtichter Kopff mit einem Hut zu ſehen; Ein ping Amethiſt eines Hand⸗Tellers Orientaliſchen Achat unterſchiedliche groß. it. noch ein viel groͤſſerer, darin⸗ Taffeln, it Dendrachates, oder worinnen nen verſchiedene Veſtungen aus den ſich Baͤume und gantze Landſchafften vorſtellen, it. in welchen vollkommen rother Corallen⸗Mooß eingeſchloſſen; Auch iſt ein gelbichter Achat hoch zu ſchaͤtzen, darauf ein Diſtel Strauch zu ſehen, deſſen Knoſpen goldgelbe, al⸗ les andre an der Pflantze aber ſchwartz iſt; ein Mohr auf einen gantz weiſſen Achat, ſchoͤn von Natur gebildet; gantze Roͤmiſche Ringe von Achat und Carniol; weiſſe harte Stern⸗Ro⸗ reineſten Amethiſt, mit weiſſen Linien eingefaſſet, die Spatia aber von roth und vielfarbichten Jaſpis angefuͤllet ſeyn: Scolopendrites lapis oder Tauſendfuß⸗ Steine, Sepites oder Zaun Stein; Schmaragd ⸗Praſen licht und duncke⸗ le, Topaſe 12erley, von lichter, ael» bichter und ſchwartzlichter Farbe, Tuͤr⸗ ckiſche, Hungariſche und Perſtaniſche Tobacks⸗Doſen, Schaͤlchen und Ge⸗ faͤſſe von Achat und Jafpis, inſonderheit ein — — — — In der ur. seio» ſind im iſten Ar⸗ tickel die Lapides Amorpbi oder die ei^ : 37 TN Erſter Abſchnitt , Neun ein vortreffliches in Siza geſchnittenes Trinck⸗Geſchirr von Speckſtem oder Lapide Chamehuja. Im Il. Artickel ſtehen die Nuores und geſchliffene Cryſtallen, darunter die Modelle von dem groſſen Mogul⸗ ſchen, Florentiniſchen, Liſaboniſchen und Frantzöſiſchen Diamanten, da der Letzte in der Königlichen Crone letzo ſtehet, wie auch allerhand farbich⸗ te Fluͤſſe und Doublerte. ne gewiſſe Figur vorſtellen: Als fiber 230. Arten ſchoͤner Eryſtallen und Druſen, darunter einer, wie aus klei⸗ nen Ketten zuſammen gewerret iſt, und einer in Zacken wie gruͤner gereinigter Vitriol ausſiehet, it. groſſe Strahlen aus Boͤhmen der Schweitz, wie auch aus Island, von 6. eckichter oben ſpi⸗ und dreyßigſter Artickel. 358 Farbe aus 18. Orten; fo genennte Donner⸗Keile oder Aexte, von 1oerley diverſen Steinen und Figuren, Con- fect von Tivoli, Creutz Steine aus In⸗ dien und von St. Compoſtel; inſonder⸗ heit ein bey der Inſul Malta angetrof⸗ fenes weiß faltiges Corallen⸗Gewaͤchſe, fo ohne Huͤlffe der Kunſt ein accurates Malteſer⸗Creutz vorſtellet, it. Steine ſo einem Netze, ſo Brod, Kaͤſe und Preß⸗Fleiſch gleich ſehen; Raͤder⸗ Steine, Badniſche Wuͤrffel, vielerley Kugelformige Steine, darunter die ſogenannten Ova Philofophica, oder Kugeln aus glaͤntzenden Marcalit, wie auch Eiſenſtein in Kugeln und ſo ſehr vitrioliſch, darunter die vitrioliſchen Oder Kugeln kleine ſchwartze rande Koͤrnlein wie Schieß⸗ Pulver, it wie runde bleyerne Kugeln von Czenſto- chau aus Polen, curieufe Erbſen - for⸗ tziger Figur, von etlichen Pfunden; mige Steine, aus der Liptau in Hun⸗ it. von Priborn in Schleſten, annoch in der Matrice und davon ſeparirte. Im II. Artickel fino die Marmora, Sta- H garn, it fo wie Eyer oder Rogen von Fiſchen ausſehen, von weiſſer und an⸗ derer Farbe, it. der Lapis Quadrus me- lactitz , Lapides fpeculares, Kalck- und dicamentoſus Sinenfis, Lapis Vaccinus, Topff⸗Steine, it.ſonderbarer Sand ꝛc. kohlſchwartz mit einem Loch hindurch, von allen Farben, Amianth in lan⸗ | Undulago, oder fo Wellen vorſtellet, gen Faden woraus die unverbrenn⸗ Lapis D. Stephani mit Bluts⸗ Tropffen, liche Leinwand, und auch anderer, it. Lapis circularis numiſmaticus S£. La- woraus das üncerbrenntide Papier ola mit und ohne Circul, wie aucb di in Hungarn, und auch zu Breßlau ge⸗ Bonino bey Verona, Augenſteinlein, macht wird, unterſchiedene übel und Seiff Steine, Röhr Steine, Schlan⸗ wohlriechende Steine, als der Lapis gen⸗Augen gꝛoſſe ſchoͤne Florentiniſche Buillus Norwegicus, und Jolithi, oder Marmor⸗Tafeln, fo Berge, zer fallene Arrtickel, Lapides Emmorpbot; der die durch die Natur eine gewiſſe Figur ten von beſondern Atitis, inſonderheit und ſehr harte und glatt, it ein ZErito- Stein, it. ein Ætito- Bucardites, oder ein Ochſen⸗Ertze darinnen ebenermaſ⸗ ſen ein Callimus klappert, da in andern Arten, Alp⸗Geſchoß⸗ oder Pfeil⸗ Steine, weiß, ſchwartz und gelbe von Wiolen⸗Steine, von unterſchiedenen Staͤdte, mit und ohne Thuͤrme, gan⸗ Orten und Farben, it. Hornſteine. Mehr als 100. Taffeln verſchiedenen tze Landſchafften, mit und ohne Wol⸗ cken vorſtellen: it. ein Globus Marmoris Marmors, darunter 45. Sorten Ser- Geographici, da der Stein weiß, die Li⸗ pentin· Steines, und vielerley Kugeln, aus Welſchen, inſonderheit Florenti⸗ niſchen Marmor. Ifn der ll. Claſſe enthaͤlt der erſte bekommen: Darunter ſind 24. Ar⸗ ein rarer Indianiſcher, ſo gantz weiß Ammonites. ſo zugleich ein Klapper⸗ nur Sand zu hören: Oſt⸗Indiſche und andre viele Stern⸗Steine 2 erley nien aber, ſo die Provintzen an euten, purpurroth, it. ein Florentiniſcher Marmor, fo die Erd Kugel, oberwaͤrts von der Sonne erleuchtet, unterwaͤrts aber dunckel oder finſter zeiget. Im anoetn Artickel ſtehen diejeni⸗ gen, welche gewiſſe Vegetabilia, oder ihre Theile vorſtellen; Als ſteinerne See ⸗Amaranthen; Mandel⸗Steinez Frucht Steine; Hirſen⸗Steine; zoerley ſonderbare Corallen Baͤume und Ge⸗ waͤchſe, darunter eine groſſe kalckichte Matrix mit roth und weiſſen Tubulis Vermicularibus überzogen, daraus in Überfluß groſſe und kleine roth und weiſſe Corallen gewachſen; (ein vor⸗ treffliches Stuͤck;) ein ſchwartzer Co⸗ rallen⸗Stock; it. von rothen Roͤhrchen n groß 359 groſſe Gewaͤchſe, auch eines fo] wie ein Hertz formiret: Gantze Baͤumchen von weiſſer, grauer und brauner Far⸗ be ſehr vielerley Arten; Baum und Waͤlder vorſtellende; Florentiniſche Taffeln, darunter einer von Eich, ſtaͤdt, der wenig ſeines gleichen, Won⸗ ſiedeliſche, Glatziſche, Manebachiſche, Suhliſche, aus der Grafſchafft Pap⸗ penheim, Cuͤſtriniſche, Hedwigsbergi⸗ ſche, Saalfeldiſche, Gemmersheimi⸗ ſche, Nußbergiſche und Schleſiſche Baum ⸗Steine, ic. ein Licht⸗grauer La- pis Dendroides von Schneeberg, da die durchlauffenden Baͤumchen gediegen Silber ſind; ungemein ſchoͤn gewach⸗ ſene Eiſen⸗Bluͤthe, Schwamm ⸗Stei⸗ ne, Juden⸗Steine; Steine fo ome rantzen; Muſcaten⸗Nuͤſſen; Pflau⸗ men; Ingwer⸗Wurtz; einen Tann⸗ zapffen; Piltze, Oliven, Acajou-Fruͤch⸗ te ꝛc. gleich ſehen; Bethlehemitiſche Erbſen; it. aus dem Carls « Bade, groß und kleine Stuͤcke von etlichen Pfunden; und aus einer unterirrdi⸗ ſchen Hoͤhle aus Hungarn in der Liptau; Roſen Steine, darunter ein groſſer mit rothen Roſen, ſo 5. Zoll lang und 3. breit. | Im dritten Artickel ſtehen folcbe, die gewiſſe Thiere, oder derſelben Theile vorſtellen; Als Spinnen⸗ Steine, inſonderheit zwey weiſſe Schie⸗ fer⸗Tafeln, da auf der einen die Spin⸗ nen vollkommen eingedruckt, auf dem andern erhaben erſcheinen, worbey zugleich ein Fiſchlein; Echinitæ oder See.⸗Igelſteine 30. unterſchiedene Ar⸗ ten von ſonderbarer Schoͤnheit, dar⸗ unter verſchiedene aus Malta, ſo aus dem Koͤniglichen Dreßdniſchen Cabi⸗ net erhalten, darauf man die Schale noch diſtinct ſehen kan, welche Breynius in Differt, de Polytbalamiis, Echynobriffos und Echynoſpatagos genennet, it. abge⸗ ſonderte, verſteinerte, ſpitzige, lange, und kulpichte Stacheln; Ochſen⸗Hertz⸗ Steine; Hoͤrnel⸗ Steine; Kroͤten⸗ Steine; Raupen Steine; Spangen⸗ Steine; Schwalben⸗Steine; curieu- fe Mutter⸗ und Schaam⸗Steine; auch welche in ihrer Matrice, ſo ſehr ſelten vorkommenz it. die ein Maͤnnlich Glied und andere Theile des Leibes vorſtel⸗ len; Hoden⸗Steine; Nattern⸗ und an: dere Zungen⸗Steine; vielerley Ro⸗ gen⸗Steine; und vortreffliche Fiſch⸗ Erſter Abſchnitt, Neun und dreyßigſter Artickel. 360 Steine; fo zugleich Baum ⸗Steine abgeben; Serpentin⸗Steine; Mal⸗ theſiſche Schlangen ⸗ Augen und Schlangen⸗Zungen; darunter 3. von ſonder barer Groͤſſe, oder einer ſtarcken and breit; wie auch aus anderen rten; Nieren » Steine; Knochen⸗ Steine; Blatter⸗ und curieuſe Wurm⸗ Steine. In der uten cuaſe kommen die Lapides Emmorpbi, odet diejenigen ge» bildeten Steine vor, die nach der Stein ⸗Verwandelung noch ihre Figur behalten: Als 4c. J. Vieſer⸗ ley verſteinerte Blaͤtter und Gewaͤch⸗ fe, it. Holtz; verſteinerte Piltze; Gra: Mooß; Schwaͤmme, ꝛc. Articulo IL. Animalia teflacea au vie- len Orten als über 360 erley verſtei⸗ nerte Muſcheln und Schnecken, in⸗ ſonderheit ſchoͤne Nautilitæ und Cor- nua Ammonis, fiber looerſey Arten, da welche geſchliffen, die Concameratio- nes, auch die Silber⸗glaͤntzende Scha⸗ le zeigen, it. mit Blaͤtlein von Marcaſit uͤberleget; Turbinitæ in- und auſſer der Matrice, daran noch die Schalen, und in welchen unveraͤndert kleben; deren viele aus dem Roͤnigli Dreß dniſchen, und dem unvergleich⸗ lichen Cabinet des Petivers aus En⸗ gelland erhalten. Articulo II. Anderer Thiere zu Stein gewordenen Theile / als un⸗ terſchiedene Knochen von Menſchen und Thieren, theils abgeſondert, theils noch halb in Stein und Cryſtall ein⸗ eſchloſſen; Inſonderheit vielerley ver⸗ einerte Zaͤhne; it ein groſſer unge⸗ woͤhnlicher, fo einen mittel maͤßigen Schweins ⸗Kopff gleich ſiehet, und von Herrn Scheuchzer in ſeinem Kupffer⸗ Bibel Werck vor einen Ba⸗ cken⸗Zahn des Elephanten gehalten wird; it. Raupen, Taſchen⸗Krebſe, und ein verſteinerter Krebs, ſo feſt und halb in einer Schnecke die noch Sil⸗ ber⸗glaͤntzend (ein rares Stuͤck,) Vo⸗ gelbeinchen; gantze Wurm ⸗Neſter; wie eines dergleichen Herr D. Spe⸗ ner in Berlin beſeſſen und hoch zfü- miret; Elephanten⸗ Knochen von Tonna und Caſebneve; dergleichen von einem Elend Thier in Maſſel gefunden: Inſonderheit eine Pratze eines groſſen Pavians mit ihren Ze⸗ hen und Naͤgeln, daran man 120 glei 36 Erſter Abſchnitt / Neun und dreyßigſter Artickel. 362 gleich die nach denen Zehen lauf. hervor ſproſſet: curieufe Gewaͤchſe von fenden Nerven und die Offa Me- Kupffer ſo im Schmeltzen entſtanden; tacarpi deutlich ſehen kan, (das vor⸗ it. von Goßlar und andern Orten, trefflichſte Stuͤck unter meiner Petre die Ertze, wie fie nach allen Arbeiten factis;) Ein groſſer Muſchel⸗Stein, ausſehen, als 1. 2. 3mal geroͤſtete Ertze, darinnen deutlich ein vollkomener Ruͤ⸗ it. daraus erhaltener roher Stein, cken⸗Wuͤrbel eines Menſchen ſtecket, ꝛc. ſchwartz Kupffer, Kuͤhn⸗Stoͤcke ac. In der ten c/afe, ſind allerhand Inſonderheit, Creutze, Hertze, Huff⸗ Bergwercks Stuffen über 1500. Cifen, und viele wol exprimirte Buch⸗ Arten, auch ein davon zuſammen ge⸗ flaben von Czmenr- Kupffer von Her⸗ ſetztes Bergwerck, darinnen zugleich die Operationes metallicz zu ſehen. ren⸗Grund bey Neuſol ic. Im lv. Artickel Sinn ⸗Ertze 25. Inm erſten Artickel Gold⸗Stuf⸗ Stuffen; darunter ſchoͤne weiſſeZinn⸗ fen von 7zife aus Siebenbuͤrgen, Graupe von cornralaus Engelland⸗ aus Zuck Mantel / aus dem Zotten⸗ it. eine groſſe Stuffe von Eibenſtock Berge; geroͤſtete Gold⸗Koͤrner von Langenberg aus dem Rieſen⸗Ge⸗ bürge, Goldbergiſch und Reich⸗ ſteiniſche Gold⸗Ertze und noch 6oer ley Gold⸗Stuffen, it. Waſch⸗Gold aus dem Sande des Saalfluſſes bey Cale im Altenburgiſchen. Im ll. Artickel Silber⸗Ertze über 200. Als uͤber 50. reiche Silberſtuffen meiſt von Glaß⸗Ertz, darunter welche uͤber 28. Loth wiegen; roth und weiß Guͤlden⸗Ertz aus dem Meißniſchen Gebuͤrgen, darunter eine wie mit Ru⸗ binen beſetzt, gewachſen Silber wie Baͤumchen, wie Haare, wie Drath; darunter ein Stuͤffchen woraus ein gediegen ſilberner Zahn einer Schreib; Feder ſtarck und Haar⸗Silber ge⸗ wvachſen von 8. Georgenſtadt, it. aus einen weiſſen quartzigen Grunde o. gediegen ſilber Baͤumchen, ſo ſich mit dem Meſſer ſchneiden laſſen, von sz. | Andreasberg; Aus Tyrol in weiſſen Spath ſchwartzſtreichendes Glaß⸗ Ertz, mit gruͤn und blauen Kuffer⸗ Bluͤthen; aus Norwegen gantz ge⸗ von anderthalb Pfunden und ein gruͤnlichter Schiefer von Gieren aus Schleſien ſo reich an Zinn. Im w. Artickel, Bley⸗Ertze, bis auf 120. Stuffen; darunter die ſel⸗ tenſten, ſo wie weiß, gruͤn und gelb Glaß ausſehen von Topau in Schie⸗ fien it. aus denen Meißniſchen Ge⸗ buͤrgen: Aus dem Hartz eine groſſe Taffel ſpieglichten Bley ⸗Ertzes, fo uͤber 3. Viertel der Ellen lang und breit, gantz platt, auf der andern Seite mit weiſſen Geſtein uͤberzogen: aus Sel lerfelde gantze ſtreichende lubtile Ertz⸗ Gaͤnge, aus Bley und Kupffer; wie auch eine Stuffe, da nahe bey einan⸗ der, oder oben eine Kupffer⸗ und un⸗ ten eine Bley⸗Ader eingeſenckt; aus Engelland eine Stuffe, ſo aus lauter Cubis beſtehet, da die interſtitia mit gold⸗ glaͤntzenden Marcaſit ausgefuͤllet; von 9 5 in Polen, reich Bley⸗Ertz, p lauter Wuͤrffel vorſtellet, inſonder⸗ heit einen groſſen Cubum aus Hartzi⸗ gerode / und viel kleine daher, ſo ent⸗ zwey geſchlagen, noch in kleinere zer⸗ diegenes Silber, und aus Schneebeꝛg ſpringet; von Groß Zauche bey in grauen Geſteine ſchwartz ſtreichende Bäumchen ſo gediegen Silber ſind. Im Il. Artickel KAupffer⸗Ertze bey drittehalb 100. Stuck, von aller. Maſſel gediegene Bley Korner, die ſich fletſchen laſſen, und mit Bley⸗Zu⸗ cker ausgeſchlagen. PER Im VL Artickel, Eiſen⸗Ertze, ge⸗ hand Farben: Als der fo genennte gen Soerley; darunter die weiſſen aus Pfauen Schwantz, aus Tyrol gantz Steyermarck, it. ſo mit allerhand gruͤn und laſur⸗ blaue Stuffen: gri ne Stuffe von gediegenen Kupffer aus Hungarn, woraus 2. gruͤne Kupffer⸗ Baͤumchen gewachſen; eine Kupffer⸗ rothe krauſicht uͤberwachſene Stuffe, daran wenig weiſſer Spath hanget aus A ónít ; und zwey gediegene rare Stuffen aus ungarn und Schwe⸗ den / daraus Haar⸗Kupffer gantz krauß eriſpaturis, und welche wie mit Coral - len⸗Zincken uͤberwachſen, fo Eiſenbluͤ⸗ the heiſſet; groſſer Hematites oder Schi- ſtus recht pyramidal und einen von 10. Pfunden, wie ein Butterwecken von Neu⸗ Hammer bey Eybenſtock; ſchoͤne rothe und ſchwartze Glaß⸗Köpf⸗ fe, oberwerts gleichſam mit Erbſen beſetzet; ausgewittertes Eiſen⸗Ertz, 33 | fo aus 363 ſo aus aufrechts ſtehenden Saͤulchen Erſter Abſchnitt / Neun und dreyßigſter Artickel. 364 Aunft eitete Dinge; da im i. co mbiniret; runte braune Eiſen⸗Ku⸗ Artickel vorkommet, ein durch Kunſt geln von Maſſel it. reicher Eiſen⸗ Stein als Roͤhren von Malmim, it. daher blaues Eiſen⸗Ertz wie Smalta. Von Mineralien im 7. Artickel, etliche 40. Antimonien / Stuffen, vielerley aus ungarn und Sieben buͤrgen, von Eybenſtock/ Freyberg, Stollberg ꝛc. inſonderheit Cremni⸗ tziſche recht pyramidal gewachſene und aus Siebenbuͤrgen fo ſchoͤn Purpur⸗ farben. Zinnober ⸗Stuffen etliche 60. die reichſten aus ria mit Mercu- rio virgineo, it. aus Japan. Vonan⸗ geflogenen Marcafic auf Cryſtall. Dru⸗ ſen uͤber drittehalb 100. Stuck, it. fb» ne cubi und Kugeln, wie auch Roͤhren. Geroͤſteter Bißmuth, fo gleichſam wie mit Silber⸗Perlen beſetzt; viel faͤr⸗ bichte glaͤntzende Gold⸗ und Silber⸗ Magneſiæ, wie auch ſehr vielerley cu- rieuſe Berg⸗Arten: Und Schlacken von allerhand Farben, ſo der VIII. Artickel abhandlet. Im IX. Artickel Saltze/ Biumina | uno Schwefel / da unter den erſten ſchöͤn vitriol und Kuͤchen⸗Saltz wie Haare gewachſen, wie Roͤhren, von bluͤmeran Farbe, und von Eryſtallen⸗ Saltz unterſchiedene formirte Bilder. Unter denen Bituminibus iſt das gegra⸗ bene Suceinum cum matre Hartmanni, inſonderheit vielerley Inſecta in Boͤrn⸗ ſtein eingeſchloſſen wie auch eine groſ⸗ ſe Spinne. Von Schweſel Terra foliataSicula; Aſche die vom Berg At- na uͤber 20. Welſche Meilen geworf⸗ fen worden; Lapis Gibelinus, oder die Materie wie ſie An. 1669. aus dem Ber⸗ ge gefloſſen, und aus vielen Orten vielfarbichten und ſonderbar gewach⸗ ſenen Schwefel. 198. | Im X. Artickel finb die Terre gil. lulæ und Medicinales in mehr als 200. Sorten beyſammen; inſonderheit von der Malteſiſchen 13. unterſchiedene Siegel; Ingleichen die Sineſiſche ro⸗ the und weiſſe mit goldener Schrifft Tenícheé Erde genennet ſo extraordi- nair ſtarckes Nieſen inſonderheit die weiſſe erreget, und alle Schleſiſche ſo jemals bekannt worden, wie auch die Tuͤrckiſchen und Indianiſchen und viele andere aus Boͤhmen und dem übrigen Teutſchlande. und von Natur ſonderbar zubereite⸗ tes koſtbares Crucifix, aus einem Mu- rice Americano, welches ſchoͤn weiß, der Schatten aber in Armen und Bei⸗ nen roſen farben iſt; inſonderheit ſind auf der Bruſt in die runde d ſa- turirte rothe Adern, ſo gleichſam mit Blut unterlauffende Schwilen, und Haut darſtellen: Cingulum Laureta- num it. ein Roſen⸗Krantz daher von Gold und Opal: wie eine groſſe Corolla von Achat mit ſonderbarer Fi- gur von einem Roſen⸗Krantz ic. von Cryſtallen⸗Saltz: derer en Thefsbich, fo denen Otofen. Kräntzen gleich, von Birnſtein; wolruͤchende Corallen um den Hals zu machen it. aus Stein⸗Kohlen in Engelland und Oſt⸗Indiſche aus Schnecken: Alchi⸗ miſches, oder aus mit Queckſilber amal- gamirten Bley, verwandeltes Gold über 4. Loth; Flaſchen und Glaͤſer, darunter ſtatt beinweiß, Menſchen⸗ Beine, auch ein halb Dutzend Glaͤſer, aus der Aſche der alten Quaden, fo noch in Urnen uͤbrig blieben, bereitet mit goldener eingebrennten Infcriptio- nen it. andere darunter Tabacks⸗Aſche: wie auch Glaͤſer von Rubin Fluß, die erſten wie fie Herr Kunckel oc et: Sineſiſche Glaͤſer und Teller von Reiß⸗ Stroh: und ein Kaͤſtlein kuͤnſtlich gantz aus viel farbichten Glaſe zu⸗ ſammengeſetzt, mit Hiſtoriſchen Abbil dungen Ein aus Holtz geſaß nitzter weiblicher Cd per, fo geoͤffnet und zer⸗ leget werden kan, darmnen der firus aller viícerum, it. partes generationi di- catz, in fpecie uterus cum fœtu, babel) die meiſten mulculi und Knochen fóns nen geſehen werden, it. die Arteria, Ve · næ und Nerven, alles in ſeiner Farbe: Noch ein Abdomen einer erwachſenen Manns und Weibes⸗Perſon, mit de⸗ nen Geburths⸗Gliedern ic alle Vifcera feparirt in natuͤrlicher Groͤſſe, wie auch der Kopff, ſammt dem Gehirn, nach dem Leben uͤbermahlet: it. die Anatomie eines Auges, Ohres aus Elffenbein, Horn, und Glaß bereitet. Eine groſſe zinnerne Kanne, in welcher 4. Kayſerl. 17. Xer in Leinwand einge⸗ wickelt gelegen welche zu Grabiſchen einem Dorffe bey Breßlau am Fen⸗ Die IVte Seo». entbált durch! ſter geſtanden, fo vom Blitz arch 36s bet worden, das Geld aber und die Leinwand, und worauf ſie geſtanden, unverſehret blieben. Ein vergoldeter ſilberner Becher, aufs kuͤnſtlichſte mit filigran Arbeit uͤberzogen, darein uͤber 500. der ſchoͤnſten Boͤhmiſchen Gra: naten eingeſetzt, ſo herr D. Sy/vefier Rundmann Churfuͤ | Hof⸗Rath und Leib⸗ Medicus, als mein álter Vater von Churfuͤrſtl. Durchl. Jobann George ] zum Præſent erhalten; andere Becher von Florentiner Stei⸗ nen; it. der (o genannte Brech⸗Becher; unverbrennliches Papier aus Hun⸗ garn it. zu Breßlau bereitet; und ſo in Curland geregnet, it. Sineſiſches aus Seide, und der inneren Schale von Bambus⸗Rohr; vielerley kleine und lubtil kuͤnſtlich gedrehete Sachen aus Holtz und Elffenbein; wie auch von ſtockblinden Leuten, aus einem Stuͤck Holtz geſchnitzte Ketten daran Meſſer und Loͤffel hangen, it. Kraͤntze ſo Sehende nicht nachmachen koͤnnen; ein Trinck Geſchirr von Schlangen⸗ Holtz, darinnen allel.iquores bald einen ſtarcken bittern Geſchmack bekommen, it. aus einem Indianiſchen Bullen Beutel; ein Tuͤrckiſcher Roß⸗Schweiff mit Silber beſchlagen; allerhand Tuͤrckiſche Gewehr, wie auch andere Gefaͤſſe, Indianiſche Tabacks⸗Pfeif⸗ fen, Hals⸗Baͤnder, Pfeile, und fone derbare Tabacks⸗Dolen aus Schnecken, Achat, Florentiniſchen Marmor, In⸗ dianiſchen Bohnen, Malabariſchen Muſtaten⸗Nuͤſſen, wie auch eine Schottiſche, ſo zugleich eine Tabacks⸗ Muͤhle abgiebet; Schurtze von der Haut erſchlagenen Feinde, Schwerd⸗ ter, Degen, Trompeten der Hottendot⸗ ten, Tuͤrckiſche und Indianiſche Kannen Kaͤmme, Fecher, Loͤffel, Meſſer, und anderer Haußrath und Gewehr von vielen Nationen, Staͤbe von Zimmet⸗ Holtz, Sineſiſche Waage, it Leinwand aus den Faden der Aloe⸗Blaͤtter; Cin- gulum caftitatis aus der Tuͤrckey von Weiber⸗Haaren, und viele Siegelſtei⸗ ne daher mit Arabiſcher Schrifft, und Moſtowitiſche, aus Carniol: Gegra⸗ bene Heydniſche Todten⸗Toͤpffe aus Polen: it in Schleſien: von Lig⸗ nitz / Maſſel Wildſchůtz Grabiſchen bey Breßlau, Trebnitz, Seyffers⸗ dau, Beuthen, Dammer ꝛc. und ei⸗ nige ſiyli und tubuli, ſo darinnen gele⸗ Erſter Abſchnitt / Neun und dreyßigſter Artickel! 8 366 gen; wie auch Ringe und Muͤntzen; Antique amuleta aus Ctt in Hungarn ausgegraben, it dergleichen Magica von Elffenbein; Ein vortrefflicher an- tiquer Satyr aus bronzo, [o inwendig hohl, und als ein Thuribulum jemalen gedienet; viele Abdrucke von Gips an⸗ Ei vortrefflichen Statuen aus Welſchland; von alten Meiſtern ge⸗ mahlte, wie auch erhaben in Stein ge⸗ ſchnittene, und von Wachs kormirte Portraite und Hiſtorien; von Stein eingelegte Bilderz inſonderheit ein Ele⸗ phant, nach vollkommener Schatti⸗ rung, in einem Florentiniſchen Baum⸗ ſtein, it. eine Stadt, aus allerhand far⸗ bichten Jafpis, von einem Teutſchen Meiſter verfertiget; it. Gemaͤhlde von Luc. Cranachs und Albert Duͤrers eee Ein Glieder⸗Mann und Glie⸗ der⸗ Weib bronziret, da alle Gelencke bewegſam, und damit alle Poficuren ets nes lebenden Menſchen koͤnnen nach⸗ gemacht werden: Abbildung aller Bergwercks⸗Bedienten, und aller Me⸗ dicorum in Breßlau [o jemals in Kupf⸗ fer herauskommen; die Raupen Ver⸗ wandelung von Merians Tochter in Kupffer geſtochen und illuminiret: Die Kupffer zur Ecole de fille, it. Aloiſia Sigeas Von Menſchen ohne Haͤnde und Fuͤſſe geſchriebene und gemahlte, wie auch klein geſchriebene Sachen; als der gan⸗ tze kleine Catechiſmus auf ein Blaͤtchen eines Hand⸗Tellers groß, inſonderheit ein kuͤnſtlich klein geſchriebener gantzer Alcoran von 16. Ellen lang, und andere Sineſiſche uno Perſianiſche Schriff⸗ ten; Tuͤrckiſche koſtbare Ambra Ku⸗ geln; Eine oben in Quer und Laͤnge verriegelte groſſe Flaſche,darinnen von 2. Etagen ein Werck aufgeſetzt, fo mit qt» ſchliffenen Boͤhmiſchen Edelgeſteinen, und mit Statuen oder Figuren, von Sil⸗ ber / Elffenbein, Glas Wachs, Boͤrn⸗ ſtein, it. allerhand Ertz Stuffen, Dru⸗ ſen, und anderen Steinen, wie auch ſchoͤnen Muſcheln ausgezieret: it. eine zuſammen geſetzte Pyramide, ſo alle Pe- trefacta Maslenſia und ſonderbare Stei⸗ ne zeiget; von geſiegelter Erde aller⸗ hand Gefaͤſſe, it. Europaͤiſcher und Off» Indiſcher auch gemahlter Porcellain, unb vieles dergleichen mehr. . Im andern Artickel befinden fid) allerhand Optiſche und andere Inftru- menta: Als vielerley Microfcopia, Tele- | ſcopia — riſche, inſonderheit fo die 2 ſcopia, Tubi Optici, Laternæ Catoptro- Dioptricæ, Cameræ obſcuræ & portatiles, Specula, Globi, & vitra cauſtica, Polyedra, Priſmata triangularia, Barometra, it. lu- centia, Thermometra, Hygrometra, In- ſtrumenta Anatomica Pyrobolica &c. — In der andern Claſſe enthaͤlt der I. Artickel ein Muͤntz⸗Cabinet; dar⸗ innen eine Series von. Roͤmiſchen Kayſern / wie fie Herr Wermuth in Gotha verfertiget / aus 219. Muͤntzen: Die Thaten Leopoldi I. Tofephi I. und CAROLI VI. glorwuͤrdigſten Kayſer mehr als in 500. Medaillen: und de⸗ ren 50. von denen vorhergehenden Kayſern oder von Friderici Il. Zeiten an: Eine series von Roͤmiſchen Paͤb⸗ fien in 100. Stuͤck von Martiuo V, bis auf Benedieium XUI. in Rom geſamm⸗ let: Koͤnigl. Hungariſche inſonder⸗ heit auf den letzten Koͤnig Ladovicum; wie auch auf die Rebellen Toͤckely und Ragzy; Koͤnigl. Frantzoͤſiſche von Ludovico XII. bis auf Ludopicum X. 130. Koͤnigl. Engliſche, von Eduardo Vr. bis auf ocn ſetzt regierenden Koͤnig George Il. 230. oͤnigl. Daͤniſche 58. Koͤnigl. Schwediſche, 130. Polni⸗ ſche / So. Preuß iſche 70. Mofcewizifcbe Medaillen, 120. der Churfuͤrſten, 121. Hertzogl. Braunſchweigiſche 43. der Republic Venedig, 32. Holland 7o. des Hertzogthum Schleſiens, 244. der Stadt Breßlau, 76. it. vielerley geiſtliche und ſinnnreiche Medaillen; Auf Inaugurationes und Jubilæa vieler hohen Schulen und Geſellſchafften, 62. auf die Reformation Lutberi und Ubergebung der Augſpurgiſchen Con- ſeſfion, 130. inſonderheit bey 200. ge lehrte Leute, zuſammen uͤber 2500. Medaillen. Der andere Artickel enthaͤlt eine Sammlung von raren Thalern, in ſonderheit mit Medaillen maͤßigen Deviſen. Der ste Artickel eine Sammlung von Land und Scheide Muͤntze / von denen Kleineſten bis zu den Groͤ⸗ fien: Als Kayſerliche, aller Chur⸗ fuͤrſten, Schleſiſche, Breßlauiſche, und vieler Keichs⸗Fuͤrſten, und Reichs Staͤdte, Koͤnigl. Helen Rebellen ra 1. Erſter Abſchnitt, Neun und dreyßigſter Artickel. ssp (0 55 0 ſchlagen r.i nj Boͤhmiſche / Portu⸗ gieſiſche, cbe, Neapolitani⸗ ſche, und des Hertzogthums Braband, (als es noch unter Spanien geweſen) Königl. Frantzoͤſiſche, Engliſche⸗ Daͤniſche, Schwediſche, darunter die groſſen doppelten, gantze, wie auch halbe Kupffer⸗Thaler; it. viereckichte 3. Oer Stuͤcke wie fie zu Koͤnigs Gl. vi Adolpbi Zeiten ausgemuͤntzet wor⸗ den, die kleinen Thaler ſo Baron Goͤrtz ſchlagen laſſen; onim. preufgt ft Sardiniſche des Pabſts, der Republic Venedig, Raguſa/ Schwetz, Holland, inſonderheit Kayſerl. vf ſiſche, auch die vorhergehenden Groß⸗ rſtl.ſo dreyeckicht: Türckiſche/Axa⸗ iſche / Perſiſche, wie auch Aſiatiſche gantz und halbe Larins, fo wie Haacken ausſehen mit Schrifft; des groſſen Moguls, Sineſiſche mit Lochern, und wie platte Kugeln, die groſſen lan⸗ gen goldene Japaniſchen, aus dem hilippiniſchen und Amboiniſchen nfuln, aus Ng iuen, von Angola, und darunter die Schnecken⸗Schnuͤre ſo daſelbſt als Geld angenommen werden: Africaniſche Müntzen von Tunis und Afgier aus Silber und Kupffer ꝛc. | | Der lte Art ickel enthalt beſondere Můn⸗ nen: Als die Papierne zu Leyden, zur Zeit der Belagerung geſchlagen, it. aus Schweden pa⸗ piern“, Muͤntz⸗ Zeichen, und Notb⸗Müͤntzen; wie auch dergleichen, ſche, Ulmer Dan⸗ tziger Wiſfmariſche xc. Guflavi Adolphi Du⸗ caten, Thaler urb Groſchen, wie auch die Go⸗ thiſche mit denen Zeichen 2 und Qi, ſo aus alchymiſchen Gold und Silber ſollen gepraͤget ſeyn; Ein 17. Xe in welchen Frider. Auguffus Aovig i: Polen den Daumen tieff eingedrucktz allerhand Teliſmanns und M agiſche Muͤntzen, aus der Mixtur aller Metallen, it curieuſe vet⸗ pꝛaͤgte, wie auch ſonderlich gepraͤgte und omi- neufe Muͤntzen, welche und noch mehrere ab» gehandlet, in einem Tractat: de Num fa- | gularibus, oder ſonderbaren Thalern und muͤntzen, ſo offt wegen einer kleinen Mar- | gue oder theils curieuſen Siſtorie, tbeils fabelhafften Maͤhrchen / von denen kůntz⸗ Liebhabern hochgeſchaͤtzet / und deßwegen in Müͤntz⸗ Cabinerrern vor anderen aufbe⸗ halten werden; So das erſte mal zu Breß⸗ lau An. 1731. und das andere mal vermehrter An. 1734. in 4t0 hieſeldſt heraus kommen. Memo- JH 9 SECTIO u * — MEMORABILIA : NATVRAE £r ARTIS. | Oder Wuculrdukun $ atur Ni Kunst. | M Nbſchnitt. * : AT 1 T ' 5 N & 4 M À x D d n | 4j r . L . a i yb rb D EIE. Q0 NER j T JF "At ! n 1 * 5, i di 60 ei: „ 1 ae: der Artikel im anderen 9 Abſchnitt. Alrticulus IJ. ci, ode On der Antipathie der Kroͤ ín pid Ballen aus Och⸗ ten, mit den Schlangen, wie | Artie. XII. auch andre Obfervationes | on ein e | von denenſelben inſonderheit hon dinem in Romg fangenen Stoͤhr und deſſen Zftimarion von denen r eee. E wie auch von dem Alrtic. i Stoͤhrfang in der Oder, inſon⸗ 0 ; p n Nattem in 8 Wolffs Nieren. derh : ben Breßlau. Von Froͤſchen / vit Aal⸗ „Naupe Artic; XIII. Von Baumen und Pflantzen aus harten Steinen, inſonderheit im Meere. 710 Artic. XIV. Von Fruchtſchwangeren Fruͤch⸗ ten, beſonders dem ſo genenn⸗ ten Frurto in Frutto oder Citro in (aei ed gleichenden Schwantzen, aus einem Teiche bey Schmiede⸗ berg in eir n Artic. 1 T Von gepreßten und vanae ten Kraͤutern, Fiſchen, Schlan⸗ gen / Eydexen,/ Froͤſchen, Voͤ⸗ geln, und allerhand een e cid naf i hier gue rie fn pe s Sh bekannt Pond bii Indi⸗ Von einemkolliculo woe ſche Seiden⸗ Wol lle. „Aktie. XVI. darinnen eine durchbohrte Ku⸗ Von zur Reiffe gehe Gta⸗ gel eines rothen Achats von eie nat Apffel in Breßlau. nem Roſen⸗Krantz gehenden Artic. XVII. Neuer Vorſchlag den Mangel des Korns und Brodts, durch ein ander Vegetabile zuerſetzen. | Artic. XVIII. Neue Hungariſche und Schleſi lichſten aus gutem. ſcheinet. ſche Plantation des vermeynten Artic. Von monſirucuſen und fofibaren |. diane Thess. o Muſcheln und Gbneden. B Von einem bielblumigen Lilien⸗ : Artic. "EA De Ovulis in QUE ' gallinaceis, | ' | poe Etre oder von Ehernin binc. yan. pee Artic. auen und Phor en einer Von zwey babe ine neuen toon Sape. pem DU p. S : Von dem (fo gane wan⸗ delnden Blat. worden. . | Artic. VI. Sonderbare Perlenmutter⸗Scha⸗ le/ ſo die ſehr zweiffelhaffte Ge. neration der Perlen, am deut⸗ c. XXI einge CORB von der Fi- gur des Schnees in unterſchie⸗ denen / ja (o gar den auſſerſten Nord⸗Laͤndern. Aa 2 Artic, XXII. Artic. Don ſo genannten Tophis Juven- Artic, XXII. ^ Artic. XXXIL Einige Phyſicaliſche Anmerckun⸗ Von einem durch Natur u. Kunſt gen bey dem groſſen Waſſer die ſehr wohl WbereitetenQmis, ſes Jahres, und was dabey Artic. X ſonſt zum Aon konnen. Umſtaͤndliche Nachtich von der Artic. Transmutation 2. Untzen B P. Caſtelli e Gedan⸗ es / mit ſo viel auffenden Oeck⸗ des 1 von dem Urſprunge des 7 amalgamiret in wahres ( * * 9 Artic. XXIV. Artic. XXXIV. Eine vom Blitz zerſchmeltzte zin⸗ Neu eꝛfundenes⸗ dem Sülber gleich⸗ nernt Kanne / worinnen Geld in f erbe mam in PE Leinwand eingewickelt gelegen, da das Geld mit Zinn überflofz | Von Bereitung des des Ginfifóe (en, die Leinwand aber nicht pit wie auch . verbrennet worden. orcellain ⸗ Fabri Artic, XXV. Neue Probe di Spirituofitáf des ien, Dreß den, 870 Clou Brandweins zu werferſchen. io Fiona und andern Orten : Artic. Reflexion über ein ſonderbares c. XXXVI. Phoenomenon, (0 von Gewalt 4 Experimenta mit des Windes ben Breßlau im dem e de I. ge Stadt⸗Graben An. 1734. den 4 | Von dem in Breßlau nen einge⸗ ies Er ea (übrten Haber⸗Bier, An. 1718, Von der noch nie geſchehenen, Artic. XXXVIII. Conjunction Martis, Iovis, So- Von ſonderbaren Glaͤſſern. lis und Mercurii An 178. ^. Artic. XXXIX. Artic. XXVIII. Von ſonderbaren Trick ⸗Geſchirren Reflexiones uͤber 2. groſſe Mond⸗ und Meſſern. Finſterniſſe, wie fie An. 56 all. Pon invention, Bereitung und Arten hier in Breßlau obſervizet wor⸗ der Wind⸗ ir e vem den, nebſt anbernPhoenomenis tie. XII. | im Firmament des Himmels. Von óllsomi a oder vielmehr Pa⸗ qm Rol lichen Sha Vaio: cÀ- ; ai on einer Koͤniglichen antami⸗ ſchen Nelcken Heene. 7 June iui Mühlen. — Artic. X "is ae. rtic. 45 Von vergiffteten m ontebarm Sonderbare N ⸗Wercke blind ge Pfeilen. Meo si A Mery. Artic. XXXI. Von Zftimetionuib Ruten der Kupf⸗ Neue Invention das ſuͤſſe Waſſer fer⸗Stiche. auf dem Meer von der Faͤulung Artic. XLV. zu bewahren. ic dem Meer⸗ Von einem ſehr kͤnſtlich geſchriebe⸗ | nen Alcoran, und der in Conſtanti⸗ Waſſer ſeinen ſaltzigen und bi⸗ nopel errichteten Buchdruckerey, tuminoͤſen Geſchmack zu be⸗ wie auch Academia nehmen. daſelbſt. e is d (% e Zweyter v^ / ON Cd e ^. p ich VN ^ 72 Im SY l, U ul: $227 A 1 NR Me p. e ? / "ff CNN x "y B 1 rV 2 SEN - D . ài Von der Antig auch andere p - | — N denen Epbemeridius Nature Curioforum Dec. I. Anal. I. pag. 306.) han⸗ delt die CXXXVII. Ob- ſervation, De Serpentum & Bwfonum Antipatbia ; Und zwar daß die Schlangen die Kroͤten nicht allein feindlich verfolgen, und toͤdten, fon: dern wol gar verſchlingen; wie denn Godefred. Buxbaum, in einer Schlange, die er geoͤffnet, eine groſſe Kroͤte will angetroffen haben: Dergleichen auch zu leſen in der I und & Cent Epbemer. Obf AL. pag. ab. Da ich nun aber hier⸗ von das Contrarium geſehen; (o melde, daß An. 1707. der beruͤhmte Koͤnigl. Nai ne Leib⸗ Medicus und Hof. ath, ee Profeſſor Medicinæ in Halle, Herr George Ernſt Stahl / in ſeiner Behauſung eine Schlange, ſo man allhier insgemein Ottern zu nennen pfleget, gegriffen, in eine Schachtel geſetzet, und dem Bedien⸗ ten anbefohlen, einen Froſch zur Spei⸗ ſe ihr zu holen. Welcher fuͤr dieſen ei⸗ ne groſſe Kroͤte ergreiffet, und herein bringet. Dieſe ſetzet der damalige Hert Profefor in die Schachtel zur Schlange, und beet eine groſſe Glaß⸗ Taffel, die er mit einem Gewichte be⸗ ſchweret, daruͤber. Als die Kroͤte zu der Schlangen kommet, blaͤſet fid er⸗ pter Mbſchnitt, ARTIcvLVs I. athie der Kröten mit den Schlangen / wie bletvationes von denenſelben, inſonderheit von | denen Exo in roig. ſtere groß auf; die Schlange aber ſu⸗ chel fid) moͤglichſt zu reririren, endlich aber ſitzen fie beyeinander gantz ſtille. Der Herr Profeſſor bleibet zwar in dem Zimmer, ſiehet aber allererſt nach einer Stunde wiederum zu dieſen ſchoͤnen Thierchen; da er denn die Schlange todt , die Kröte aber ohne Veraͤnde⸗ rung antrifft. Inzwiſchen hatte er wol gebbret, daß die Schlange einige⸗ mal wieder den Glaß Deckel geſprun⸗ gen, und ſich mit der Flucht zu ſalviren geſucht. Ich habe dieſes Experiment von neuen mit einer dergleichen Schlangen vor einigen Jahren ange⸗ ſtellet und eben alſo befunden, nur daß die Schlange nicht ſo zeitlich, ſondern allererſt in der Nacht von der Kroͤte war geloͤdtet worden; auf was Weiſe aber dieſes geſchehen, habe die Nacht hindurch zu zuſehen, mir nicht die Muͤ⸗ he geben wollen, auch nicht geglaubet, daß ein Kampff zwiſchen beyden vor⸗ gehen wuͤrde, weil ſie den gantzen Tag über gantz ſtille beyſammen geſeſſen. Von roͤſchen iff es ſonſt gantz gemein, daß die Schlangen ſelbige begierig zu verſchlingen ſuchen; dabey aber, wenn fie zu groß, und die Schlangen nicht bald mit ihnen fertig werden konnen, ſchreyen die Fröͤſche erbaͤrmlich; oet» leichen zu hoͤren und zu ſehen, dle roͤſche aber von den Schlangen zu et» Aa 3 retten, 379 | Zweyter Abſchnitt, Erſter Artickel. 380 retten, mir einige mal vorkommen. que cervos glutientes. Da ich aber des Aus dem Treſchner⸗Walde unweit Kircber? Chins illuſiratæ Bart. IV. ( Cap. Breßlau habe auch einsmals eine X. 74g. 202.) ſelbſt nachſchlage, ſo be Schlange herein genommen, von wel⸗ ſchreibet er wol unter den Serpentibus cher ich glaubte, da fit imdeibe ſehr bí | Chinz bald im Anfange welche, die cke war fic wuͤrde Junge hervorbrin⸗ Geometriſche Fuß lang ſeyn: er fe gen; In der erſten Nacht aber hatte aber bald darzu, daß ſie die Hirſche fic einen groſſen ſchoͤn etwas verdaue⸗ nicht gantz verſchlingen, ſondern das ten Froſch, welchen noch zuſamt der Blut ausſaugen, ze be ee Schlangen in ſpiritu balſamico conſer- auf freſſen, (auf welche Weiſe ſie wol vire, von fid) gegeben, welcher wol | nad) und nach, einen Elephanten vers viermal breiter am Leibe war, als der] zehren koͤnten,) mit denen Worten: gantze Kopff der Schlange; Dennoch „Gento, hoc enim ſerpentis nomen eft, war fit capabel geweſen, ſelbigen hin⸗(„ſerpentum omnium in Quamſi, in Hay- „nan infula, in Quantun facile maximus unter zu bringen. Darff uns alfo 4 nad) dieſer Comparaifon nicht wun⸗„reperitur, cervos integros exſugendo & »diminuendo devorat, longus XVIII. aut derlich vorkommen, wenn man von den groſſen Oſt⸗ und Weſt⸗Indi⸗ „XXIV. pedum. Bald darauf ſchrei⸗ vbet er: Idem teſtatur Marcus Paulus Ve- ſchen / inſonderheit von denen Congo⸗ uiſchen und Zeiloniſchen Schlangen „netus, qui in provincia Carrajam ait, »lerperites reperiri tantz vaſtitatis, ut non- lieſet, (vid. Phil. Pzgafette vera Deſcriptib ,nulli in longitudine denos paſſus, & in Regni Africani Part. I. Cap. XL pag. 28. »groffitie decem palmos contineant, & »quoniam paffus ET qu Jobus Ludolfus in Comment. ad Hiftoriam Athiopicam (Cap. XIII.) Philip. Baldæi 2 Beſchreibung der Oſt⸗Indiſchen „ pedibus conftat, certe longitudo hujus Kuͤſten Malabar und Coromandel, ind „ſerpentis ad 50. pedes pertingeret, atque zwar in der Beſchreibung Zeilen (Cap. | „adeo Quamfianos ſerpentes 20. 2 LII. pag. 4.26.) Phil. Pigafetta India Orien- „ſuperaret., Welchen man enplii ral. (Part. I. Cap. XI. pag. 23.) Carol. Clu- ſius Exoticor. (Libr. V. Cap. XVIII. pag. 113.) C/. Wormins Muf. (Libr. III. Cap. IX. pag. 263.) Guil. Pifo Hifl. Natural. & Medic, Indie Occidental. ( Libr. V. Cap. IV. pag. 277.) Jacob Bontius Hifl. Nat. & Med. (Libr. V. Cap. III. pag. m. 55.) Job. Hezr. Lochnerus Muf. Beslerian. (Tab. XIV. pag. 53.) Andr. Cleyerus in Epbemerid. Natur. Curioſ. (Dec. II. An. II. obferv. VII. pag. 18. Und andere,) wie ſie Schaafe, Menſchen, Rehe, Hirſche, wilde Schweine, ja nach 70% Ludo/fo Hiſtor. 4Etbiopic. (Libr. I. Cap. XIII.) gar gane Ochſen, und andere Thiere einſchlu⸗ cken koͤnnen, wenn ſie auch nicht allzu groß ſeyn. Fanciſc. Leguat in ſeinen eiſen nach zwey unbewohnten Inſuln (Part. II. pag. 300.) ſchreibet: Es giebet nicht weit von Batavia Arten der Schlangen, die bis 50. Fuß lang fino: und verwahret man in Batavia die Haut von einer, welche ein Maͤgd⸗ lein verſchlungen gehabt, welche aber nur 20. Fuß lang geweſen. So fuͤh⸗ ret auch Georg. Hier. Velſcbius de Vena Medinenſi (Cap. VIII. pag. 214.) aus des Kircberi China illuſtrata Schlangen an, alfo? Dantur maximi ferpentes, totos- zutrauen fonte, daß fic gantz kleine Hirſche zu verſchlingen capable waͤren. Das Blut⸗Ausſaugen der Schlan aber aus denen Thleren anbel C hue bat Herr D. Mich. Bernb. Valentini eine qo ER TE Schlange ia Mu- fei Mufcor. Part. 1. (Libr. III. Cap. XXXIX. fig. IV. pag. 504.) ín Kupffer mit ei⸗ nem Ochſen dae wie ſich die Spine dem Schwantze an den Stamm eines Baums ſchlinget, den Ochſen umwindet, und aus der Naſe das Blut ſauget. Am aller unwar⸗ ſcheinlichſten aber ifl was Conradus Gejuerus Hiſtoriæ Animalium Lib. IV. qui efi de Piſcium && Aquatilium. Animantium natura (pag. 1040.) wie auch Libr. V. fol. 70. qui efl de Serpentium natura, alis dem 0⁰² Mage von denen gantz um: geheuren Schlangen, ſo ſich bey Nor⸗ wegen herum in dem Meer aufhalten ſollen, vorbringet. Nemlich ſie waͤren 100. 200. bis 300. Fuß lang, denen Leuten auf den Schiffen ſehr gefaͤhr⸗ lich / alſo daß fie nicht allein ſich fo weit aufrichteten, daß ſie die Menſchen aus denen Schiffen oben herausholeten die Schiffe gar umkehreten, ſondern ſolche hohe Bogen im Schwimmen — en, 1 Sept Abschnitt, Erſter Articket. 8. ten, daß gantze Schiffe darunter wegſe⸗ Gewoͤlbe, ſo in Drey Mohren an der geln konten: Wie daſelbſt zugleich die. Ecke des Saltzringes fid) befindet, fit ſes alles abgebildet zu ſehen. Die Worte zum Verkauff auf haͤngen zu laſſen, aber lauten pag. ſupr. eitat. alſo: „Alius allda man ſie noch zu ſehen bekommen „ſerpens marinus, ad centum aut ducen- kan. Als ich ſelbige genau examinir⸗ tos pedes longus, vel etiam trecentos, eir- te, befand ich, daß das Corpus von „ea Norwegiam interdum apparet, mari Leinwand, und mit zerweichten Pa⸗ »tranquillo infeſtus nautis, adeo ut ho- pler uͤberzogen worden, fo auf dem „minem quandoque e navi abripiat, imo | Bauch weißligt, auf dem Ruͤcken aber „naves ſubvertere, ſpiras ſupra mare tan-¶ dunckel⸗gruͤn angemahlet; der Kopff I tas aliquando erigere, ut navis per unam | mochte von einem Fiſch genommen ,tranfire poſſet „ Und Caſpar. Schottus ſeyn, dem die Kiefern beſſer aͤhnlich fa» in Phyfita. curiofa im Appendice (Cap. VI. hen, auch die groſſen weit von einan⸗ $.3. pag. 1168.) aus Serabonir Lib. 16. der wie bey einem Hecht ſtehende Zaͤh⸗ von einer ſehr groſſen und dicken ne ſo ſich auch theils mit leichter Muͤ⸗ Schlangen meldet, ſo einen gantzen he heraus nehmen lieſſen; Welches Acker lang, und fe dick geweſen, daß alles mit einem Schlangen⸗Kopff we⸗ ein Reuther uͤber dieſe hinweg einen nig uͤberein kommet: Und ſoll dieſer andern nicht erſehen konnen, die Kauffmann dergleichen Streiche mehr Schuppen waͤren ſo groß geweſen, gemacht, nemlich ausgeſtopffte Lein⸗ wie ein groſſer Schild der Soldaten, wandnesaͤcke fuͤr wahrhaffke Schlan⸗ und in dem offenen Rachen, haͤtte ei⸗ gen oder ihre Baͤlge verkauffet haben. ner zu Pferde gar commode ohne an Was aber auſſer dleſen ich von de⸗ zuſtoſſen galouppiren koͤnnen. Noch iod) nen Schlangen obſerviret, communici- melde, daß aus Holland vor einigen re in einer Antwort, ſo unlaͤngſt dem Jahren ich eine ſehr fcbóne weißlichte bte gelehrten Herrn Pro-Rectori des Gym- Schlangen ⸗Haut bekommen; fie ift nalii zu Brieg, Johann Chriſtian mit gelben Flecken bezeichnet, die alle alle Schindel, auf ſchrifftliches Anſu⸗ mit einem ſchwartzen Streiffen ein⸗ chen von denen 25:97 ertheilet. Es gefaſſet ſind, doch in der Laͤnge ohne lautet aber der an mich geſchriebene den Kopff nicht viel über 8. Fuß. Brief alſo : I Gin Materialiſt aber allhier erhielt Post pauca, zu gleicher Zeit eine oben von grauer Dubium de Exori. | und unterwaͤrts von weiſſer Couleur, | 5 Ceber Tebanus (n ſeiner Tabula ſchrei⸗ die ohne Kopff uͤber 24. Fuß lang war, „bet: (Vir bonus) omnibus dominatur, und die Haut uͤber 2. Fuß breit, fo er „omnibus eft fuperior; a quibus antea nach Nuͤrnberg für 18. Floren an ei, „exagitabatur; quemadmodum o e- nen Freund verlaſſen. Der Bediente „ron i. e. qui vipera morſi fuerunt. Nam des Materialiſten, dem die Eſtimation „beſtiæ venenatæ, quæ omnes alios ad ne- und der Verkauff dieſer ir | »cem usque proſequuntur, illos non læ- Haut bekannt war, als er ſelbſt ſich su | dunt, eo, quod hoc veneni remedium - etabliren ſuchte, reiſete vorhero über | „habent. Hierbey entſtehen zwo Fragen. Hamburg nach Holland. In dam? | „Quæſt. I. Ob in der That wahr ſey, burg erſahe er bey einem Kauffmann „daß diejenigen, welche einmal von ei⸗ mit Namen S.» » eine vermeyntlich „ner Otter gebiſſen und curiret wor⸗ ungeheure Schlange, und bezahlte ſie „den, von keinem gifftigen Thiere hin⸗ raifonnabel, machte viel Unkoſten, ſelbi⸗ „fort mehr beſchaͤdiget werden koͤnnen? | »Gronebius in notis ad Cebetem negi- ge in einem febr groſſen langen Ka⸗ ſten anhero bringen zu laſſen, und „ret es ſchlechterdinges, und berufft dachte damit vielen Profit zu erwerben. „ſich dießfalls auf die Erfahrung des Als aber für baar Geld er fic allhier „groſſen Phyfici Caroli Prelincurtii. Ce- nicht loß werden konte, wolte er end⸗ „Lus Rbodlginus aber im Viten Buch „ſeiner Lectionum antiquarum. Cap. XVI. lich 100. Pfund Cinnabaris native da⸗ 0 fuͤr einhandeln; Der Kauffmann aber „fuͤyret die Stelle des Cebetis alfo an weigerte auch denſelben dafuͤr zu ge⸗ „Nullo, inquit Cebes, infeftari nocumen- ben; Deßwegen erſuchte er Herr „to poreft, qui virtutis monumento fefe Melchior Hillingern / in ſein Kauff⸗ „obvallarit, confepferitque. Ea eft ad- TRIP. | | | j verfum 383 Sweyter Abſchnitt, Erſter Artickel. 384 „verſum vitia & mala ceu antipharma- „eum potentiſſimum, uon fecus ac vipe- „ræ poteftas venenofa, contra id genus „feras alias. Quippe ferunt «5c &odiu- „rds. h. e. morſũ a vipera petitos ab ve- „nenatorum nullo attingi. Hac Theba- „ni Philofophi placita fidem iis vendi- „caut, quz produnt naturalium aliqui: „eos, qui aliquando viperæ jecur coctum ,hauferint, nunquam. poftea feriri a ſer- ypente: rurſum nec capiti, neque item veſtibus eorum, qui viperis alantur, no- „ia corpori ineffe animalia. Da ver⸗ »flebet nun wohl der Caelius des Cebetis „Worte alfo, daß diejenigen, die von „einer Otter gebiſſen worden, von kei⸗ „nem gifftigen Thiere hinfort anges „ruͤhret werden: Allein er beweiſet bits „ſe Auslegung und Meynung mit „keiner Erfahrung, oder auch Aucto- „ritaͤt, die dieſes ausdruͤcklich in fid) yhaͤlt. Zwar ſchreibet M. Aurelius Se- „verinus, weiland Anatomie Profeſſor zu „Neapolis, in ſeiner Vipera Hibia p. 366. »Quod autem «3x exo, i. e. a Vipera »percuffos non attingant, auctore Clio „veneno præditæ animantes tam liquido . »cognofcitur. Quod nulla ſit veneni cau- »tela vel averſatione, rerum tactarum a „conſortibus veneratione. Da ſaget „nun wohl auch dieſer Severinus, 1.) „daß der Celius dieſes geſaget haͤtte, er »fetst auch zum 2.) hinzu: tam liquido ,cognofcitur: Er ſaget aber nicht recht „deutlich, ob er die Erfahrung hiervon „ſelbſt gemacht habe. Wird alſo um „einige Nachricht aus der gruͤndlichen „Phyfica experimentali von dieſer Fra- „ge gebeten. N | „Quæſt. Il. Wofern aber ja die Sache „in der Erfahrung keinen Grund hat, „und alſo an ſich ſelber falſch iſt; ſo „wird im uͤbrigen gefragt: Ob nicht „zum wenigſten eine ſolche Meynung „bey denen alten Griechiſchen und „Nömiſchen Medicis und Phyſicis fet) „im Schwange gegangen und geglau⸗ „bet worden? | N Miine eilfertige Antwort hieruͤber war folgende: Nach meiner Wenig⸗ keit dero petito, ratione dubii de £yioórxroic, zu gratificiren, ſo erſehe, daß E. W. E. nicht vollkommene Satisfaction in Seve- rini Opere de Viperæ natura gefunden; welches ich doch ſonſt fuͤr das Beſte halte. Ich kan mich nicht entſinnen, ob etwann in Conradi Gefneri Libr. V. Hiftor. Animalium, qui efl de Serpentium natura, oder Uff. Aldrovandi Libr. de Serpentibus , oder Job. Jonſtoni Hif. Nat. de Serpentibus , was anzutreffen ſeyn wird, welche ietzo nicht bey der Hand pe 7 8 berübmte edicus auhier zu ! Herr Jacob Philipp Sachs von £6 wenheimb, in ſeiner Gammarolo- gia (Cap. XI. 5. 7. pag. 25) eine Men⸗ ge fabuloſer Hifdörchen colligiret, hiervon aber auch nichts erwehnet: Deswegen folgendes aus eigener Ex- perienz allegire: Daß, da vor einigen bem weilen febr viele Of und eſt ⸗ Indiſche Schlangen, unter meinen iere Naturalien in Li- E quore balſamico, oder auch nur ihre Exuvias wie der Klapper⸗ und Zitter⸗ Schlangen ihre ſchoͤne bunte Haut von gtehalb Ellen lang ſamt der Klap⸗ per conſervire, ich auch gerne aus de⸗ nen Schleſiſchen und Boͤhmiſchen Gebuͤrgen, die Schlangen haben wol⸗ te. Es fand ſich hierzu ein Weib, die das Schlangen ⸗Fangen von Jugend auf getrieben hatte, ſo mir eine ziemliche Menge derſelben ſammlete, und leben⸗ dig anhero brachte; Als unterſchitden farbichte Creutz⸗ Schlangen, Feuer⸗ Schlangen, Brand⸗ Schlangen, Ad⸗ ler⸗Schlangen ꝛc. wie fie fie nennete, auch eine gantz ſchwartze mit einem roth und weiß⸗ geſprengten Sopfft. Da ich mich bey ihr befragte, (weil ich ſahe, daß ſie ſo ſorgſam mit ihnen umgieng, die Haͤnde mit dicken Hand⸗ ſchuhen veꝛwaßhꝛete, um nicht von ihnen gebiſſen zu werden, welche um ein leich⸗ tes, fo fie ihnen zu nahe kam, oder nach ihnen grieff, an die Hand fuhren;) ob ſie denn iemals von ihnen ſey ge⸗ biſſen worden, und was ſie fuͤr Unge⸗ mach davon erlitten? Erzehlte ſie mir vieles, was durch den Biß ihr und anderen, fuͤr Schwulſt, Eutzuͤndung und Schmertzen zugewachſen, und zwar zu mehr als einem mahle, da ſie ſich vor denen Adler⸗Schlangen, als den ſchaͤdlichſten am meiſten in Acht nahm. Als ich die Schlangen uͤber⸗ kam, war es eben der ſpaͤte Herbſt, und ſchon ziemlich kalt; daher ſie auch gantz matt und ſteiff waren, zumal da in dem Vorſaal auf die kalte Ziegel, damit der Fuß Boden ausgeſetzt, fie ſchuͤtten ließ; Dennoch, ſo ich ihnen einen / 388 einen Stab vorhielt, fubren fic mit Ziſchen gleich darnach. Dieſes pflegen unſere ordinairen Schlangen all hier niemals zu thun: Denn wenn ich fie auch noch ſehr ir- ritiret, haben fle weder nach mir, noch nach was andern beiſſen wollen, fin; temal ich mit einer lebendigen Mauß lange Zeit einsmals eine geplaget, die doch ſehr groß, und welches allhier was ſonderbares, uͤber eine Viertel Elle dicke war, (ſo noch in Spiritu Vini aufbehaltez) ſie wolte aber durchaus nicht daran, die Mauß anzuruͤhren: Art Schlangen ohne Scheu in Wal. be, eee „ auſſer daß, ſobald als man ſelbige faͤnget, ſie hinten beym Schwantze durch den ordentlichen Ausgang eine waͤſſrichte Materie weg⸗ ſpritzen, die (cbr nach Knoblauch riecht, und denn, wenn man ihnen lange Zeit keine Feuchtigkeit zukommen laͤſſet, ſo riechet dieſe deſto penetranter, mach⸗ te mir auch einmal auf der erwaͤrm⸗ ten ſchweißigten Hand etwas rothe Flecken, und ftebet weiß aus wie Milch. Dieſes iſt mir offt begegnet, zumal wenn fic mir aus den Glaͤſern ent lauffen, und ſelbige wiederum fangen muͤſſen. Sonſten iſt mir auch mit denen Kroͤten vorkommen, daß als einsmals im erſten Fruͤh⸗Jahr, da dieſelben aus dem noch kalten Waſſer haͤuffig heraus an die Ufer in die Sonne (id) legen, mit einem Hunde ſpatzieren gehe, derſelbige begierig auf. jaget, und anpacket, (es ſpruͤtzen aber die Kroͤten auch, durch den natuͤrlichen Ausgang eine beiſſende ſcharff waͤß richte Materie von ſich;) welche dem Hunde auf die Naſe muſte gefallen ſeyn, davon er ſich ſehr ungebaͤrdig an⸗ ſtellete, die Naſe in dem Graſe und der Erde aͤngſtiglich ſuchte abzuwiſchen, und endlich haͤuffig zu geifern, und aus der Naſe zu gaͤſchen anfing, auſ⸗ ſer dem aber davon keinen Schaden erlitte. Wie denn auch der Skarſi⸗ niſche Kroͤten⸗ Speyer, (welchen die a 1. Dammlungen von Natur und Med. Geſchichten im XIV. Verſuch Herbſt⸗Quartal Men Octobr. Claſſ. V. Art. VIII. pag. 437. beſchrieben,) Tiber nichts mehr, ſo lange als er fic. noch im Leibe gehabt, zu klagen ae wuſt, als das ipw offimals eine un ⸗ Zweyter Abſchnitt, Erſter Artickel. ie ich denn auch daher dergleichen F 386 gemein ſcharffe uͤbelſchmeckende Mate rie in die Hoͤhe geſtoſſen, welche auch unfehlbar von denen Kroͤten gekom⸗ men. Und in denen ae Anglicanis An. i667. (menſ. Febr. pag. 323.) befin⸗ det fid) ein remarquabler Caſus von ei⸗ nem Knaben, welchen eine Kroͤte auf die Unterlippe etwas von dieſer Mate · rie geſpritzet, davon ihm die Lippe fo» gleich aufgeſchwollen, welche Ge⸗ ſchwulſt auch er die Zeit fenes Leb ns behalten. Selbſt die Italiaͤniſchen Vipern, davon vorm Jahr eine groſſe Schachtel voll Ihre Erxcellens die Frau Graͤfin von Althan hierher lebendig kommen ließ, daraus ihr ein Chirurgus Suppen kochen muſte, ha⸗ ben nicht zu beiſſen verlanget. Der Lehr⸗Purſche hatte einsmals die Schachtel negligent zugemachet; als des Chirurgi Frau in die Stube hin⸗ nein kommet, ſind die Vipern alle her⸗ aus, und lauffen auf dem Rechen, den Betten, Schraͤncken und in der gantzen Stuben herum, daruͤber ſie hefftig erſchrickt: Der Junge aber ge⸗ het, und faͤnget fie mit bloſſen Sàn den alle wieder zuſammen, ohne das eine ihn gebiſſen haͤtte. Die Tochter des Chirurgi ein Maͤgdgen von ts. Jahren da ſie dieſes (abe, kriegte Cou- rage dieſe auch mit bloſſen Haͤnden zu faſſen, und anzugreiffen, ohne daß ei⸗ ne ihr in die Hand gefahren waͤre; da fic aber tempore fluxus menflrui, dergleichen thun will, beiſſet ſie eine in die Finger, davon ſie in einer Stun⸗ den Zittern der Glieder und ſtarcke Hitze bekommet, ja noch ſelbigen Tag zu deliriren anfaͤhet, und ſehr ſchwer dieſe hefftige Kranckheit uͤberſtand: Eins mals uͤbergoß ich in einem groſ⸗ ſen Zucker⸗Glas eine Schlange mit Spiritu frumenti rectificatiſſimo, davon ſie nach weniger Zeit gantz ſteiff wie ein Pruͤgel wurde, auch nicht meyn⸗ te. daß fie noch leben fonte, als ich fie aber in ein Faß Waſſer ſetzte, blieb ſie alſo ſteiff lange Zeit auf dem Boden liegen, bis ſie auf einmal vehement fid) zu bewegen anfing. Aber auch zu dieſer Zeit, ob ſie gleich von dem Spiritu gleichſam inebrüret, wolte ſie nicht beiſſen, noch auch, da ſie voll⸗ kommen ſich wieder erholet hatte. Wird alſo von ben ollhieſigen gemei⸗ nen Schlangen, bap fic beiſſen, fid) DE mehr 587 Sweytéir Abſchnitt, Erſter Artickel. 388 mehr gefuͤrchtet, als warhafftig ge⸗ ſchiehet. Und glaube ich, daß von denen Zyioixvo ſtatt hat, was Caſau- bonus uber dieſen Ort des Cebetis (aget: „De Viperæ morſu an ita res ſe habeat, „nec ne, non hic quæro. Quam multa „vulgo recepta & credita, quz falfi con- »vincit experientia.,, Noch muß ra- tione ufus fpecifici melden, daß ſchon vor alten Zeiten die Mar und ll mehr als die Y, bekandt gewe⸗ ſen, und zwar deswegen, weil ſie aus denen, von Schlangen gebiſſenen Theilen, den Gifft geſauget, die Schlan⸗ gen gefreſſen, von denen aber im ge⸗ ringſten nicht angeruͤhret oder gebiſ⸗ fcu worden: Ob fid) nicht eben dieſes Kunſt⸗Griffes die sr bedienet, oder das noch jetzo beybehaltene Re- medium in Schlangen ⸗Biſſen daher ſeinen Urſprung bekommen: „Es „ſchreibet aber Valvaſſor in der Ehre „des Hertzogthums Crains (Lib. III. „Cap. XXXVI) von einem gewiſſen „Præſervatiy wieder den Schlangen⸗ „Biß, alfo: Man nehme von einer le⸗ „ben digen Schlange fruͤhe Morgens „nüchtern das Hertz heraus, und ver⸗ „ſchlinge oder freſſe es alfo lebendig; „Hernach einen Löffel voll friſches „Waſſer darauf; ſo wird ihn ſein le⸗ „benlang keine Schlange beiſſen noch „beſchaͤdigen koͤnnen, hingegen kan er „dieſelbigen fangen, und in Haͤnden „tragen, ohne einige Gefahr verletzet »zu werden. Solches hab ich probi „ret und manchem ein Schlangen⸗ „Hertz eingegeben, welches allezeit ei⸗ „nen jedweden geholffen. Nardus An- „tonius Recchus de Animalibus Nova Hi- „ſpaniæ will von Schlangen ⸗Hertzen „noch mehr obſerviret haben er ſchrei⸗ „bet p. 786. alſo: Litterarum ſtudio- „ſum, quinque ſerpentum corda in umbra »prius exſiccata, & in pulverem redacta, „una vice deglutiiſſe, ex quibus hoc fit „eonſecutum, quod nullum amplius ve- „nenum ipſi nocuerit, ferpentes nullos timuerit, quin hos amaverit, & tractare manibus femper voluerit, & inter rude- „ra eos & faxa latentes odorari potuerit, „ſerpentes tamen hunc valde metuiffe & „fugiſſe. , 1 n Denn ſo iſt bekandt, daß unſere Steele ihre Wuͤrckungen, ſo fern ſie nicht verhindert wird, ſowol bey ge⸗ ſunden als krancken Leibe, mit dem Schwantz und Ko ya . vornimmet: (wie mſtaͤr ieſes in meiner Abhand⸗; lung vom Verſtande des tTí Dor. und nach dem Sale, | derheit denen natuͤrli ckungen nach / erwieſen:) In denen Kranckheiten aber, wo ſie duͤrch ihre Motus nichts auszurichten verma hat GOtt ſonderbare Specifica bekan werden laſſen, darunter ſtehen nun oben an, wenn einen, zu was fuͤr es ſey, eine Otter oder Schlange ſet, wenn man von derſelben, oder a von einer andern Schlange, die Le⸗ ber, Hertz, oder auch von der Schlange in Leib brauchet, ſo ſchadet einem der Biß ſo viel, als eine gemei⸗ ne Læſion. (Wie Cels Rbodiginus da- von etwas, wie auch Peil Raldeus L. ſupr. cit. unterſchiedenes erwaͤhnet, in⸗ pus aber eng sias oap e Animalibus Nove Hifpania : feqq. it. Yalvaſſor L. p. cic wolf. 2. zius in Hifler Animal. (Part. IV. Cap. Daß aber auch dieſe Specifica in Ame- rica, vornemlich in Braſllien bekandt, vid. Tob. Lerii Hiflor. Nabigatiomis im Brafiliam (Cap. Xl. pag. 138.) it. O Dap- peri Beſchteibung von America 325.) Da wenn die Einwohner voi Schlangen gebiſſen, ſo eſſen ſie den f eme dian» gen, hernach aber rehm n ſie ſo fan» ge Rad. Scorzonerz « ft, bi die Wun⸗ de zugeheilet und der P tient gene ſen Ein anderes ſond bares und gantz neues Specifcum wider die Schlangen Biſſe b fin «t ſich au in der Hiſßoire de / academie Rapale des Sciences An. 1724. ſo heraus gezog zu leſen in Ac. Erudit. Lipf. Anno. (Menſ. Febr. pag. 65.) da lauten t Worte alfo: „Radicem Yabulani, quz Gallis Apinel dicitur, ea virtute prædi- „tam effe, ut fi fruſtum baculo zffixum »gulz Serpentum ingeratur, exmmplo - moriantur. Si vero radicem maſtica- ta affricentur manus, ſerpentes non mo- „do fugiant , ſed & absque ullo pericu manibus apprehendantur. Unde ad ar- „cendos Serpentes radix iſta in cubicu- „lis affervari folet, que Hauteribe cum alis Academiæ communicavit. Wenn iemanden ein toller Hund oder ſonſt raſendes Thier beiſſet, fo iff ein Menſch in groͤſſeſter Gefahr ra⸗ ſende zu werden, das * a JE NN abſcheuen oder Hydrophobiam zu be⸗ kommen, und den Todt ſelbſt davon zu haben: Ja Cafp. 4 Rejes in Camp. 4, jucund. Queſi. (Quæſt. 62. p. 805.) will die Welt gar uͤberreden, daß von einem raſend gebiſſenen Menſchen junge Hunde mit dem Urin weggien⸗ gen: Die Cur anbelangende iſt wohl keine bekannter, als die Eintauchung des verletzten Gliedes oder vielmehr des gantzen Coͤrpers in Saltz⸗ und vornemlich See ⸗Waſſer, wie man dergleichen nach dem Conſilio Medico welches die verwittibte Groß⸗Her⸗ tzogin von Loſtana, eine Schweſter des letzt verſtorbenen Churfuͤrſtens von Bayern als Vaters des dama⸗ ligen Printzen Philppi, welcher in Rom An. 1717. im Aug. das Ungluͤck gehabt von einem tollen Hunde gebiſſen zu werden, halten laſſen; Da war nun das Reſultat gedachten Conſilii, daß man den Printzen an den Strand des Meeres bringen, und hieſelbſt ihn in das Meer einigemal eintauchen ſolte, welches denn auch den andern Tag darauf, da er nach Fiumicino ge⸗ fuͤhret worden, zu dreyenmalen ge⸗ ſchehen: wodurch dem Bericht nach der Printz von allen beſorglichen Sui- ten dieſer Læſion kraͤfftiglich befreyet worden. Von dieſer Cur hat man meines Wiſſens kein aͤlter Zeugniß als des cel (Lib. V. Cap. 27. S. 2.) wo⸗ ſelbſt die Worte lauten: „Unicum re- „medium eft, nec opinantem in Pifci- „nam non ante ei proviſam proiicere, »& fi natandi fcientiam non habet, mo- „do merſum bibere pati, modo attolle- „re; fi habet, interdum deprimere, ut »invitus quoque aqua ſatietur; fic enim »fimul & fitis & aqux metus tollitur: „ Auf welche Weiſe denn auch ſchon Apollonius Thyanæus einen tollen Hund curiret, den er in den Fluß Oaleum ge⸗ worffen, und eine Weile ſchwimmen laſſen. (vid. Philaſtratus in vita apollonii Lib. VI. Cap. XVIII.) Doch dieſe Bade⸗ Cur verwirfft uberhaupt Jeb de Aromatariis (Lib 2. Cap. VIII. p. m. 200.) und allegiret verſchiedene Curen, fo aber meiſt auf Aberglauben hinaus lauffen: Dergleichen auch vielfaͤltig zu leſen in einer langen Reyhe in Auar. Mattbioli Comment. in Libr. VItum Diofco- vidis (Cap. XXXV.pag. 684. feqq.) Ja unlaͤngſt pattivte das Ungluͤck, daß der | Zweyter Abſchnitt, Erſter Artickel. 390 Thorwaͤrter des Schloſſes zu Wind⸗ ſor in Engeland von einem tollen Hunde gebiſſen wurde; Ob man ipn gleich ſonder Verzug in das Meer ge⸗ tauchet, auch noch andere Mittel ad- hibiret, fo iſt er dennoch als ein hefftig Raſender geſtorben, und iſt ihm die Gurgel alſo zuſammen gezogen wor⸗ den, daß er nicht reden konnen, ſon⸗ dern als ein Hund gebellet: deßwe⸗ gen folgende ípecifique Cur, nach der Erfahrung, gewiſſere Huͤlffe leiſtet: Daß man entweder von dieſen tol⸗ len Hunde, der einen gebiſſen, oder auch einem andern, ein Stuͤck von der Leber, Lunge oder andern Viſcere einnehme, fo ſchade einem ſolchen læ⸗ dirten Menſchen, der Biß ſo wenig, als wenn es von einem geſunden Hunde geſchehen; Die notableſte Be⸗ gebenheit, ſo irgendwo hiervon gele⸗ ſen, hat fid) allererſt ungefehr vor 2. Jahren co pH davon die Hi⸗ ſtoriſche Nachrichten zum Behuͤff der neuen Europaͤiſchen Begeben⸗ heiten auf das Jahr 1732 (42 Stuͤck, pag. 671.) und die Schleſiſchen Nou⸗ vellen An. 1732 num. 168. von Paris den 3. Sept. folgendermaſſen melden: Daß von Rovergne man Bericht einge⸗ ſandt: Wie 21. Perſonen aus dem da herumliegenden Dorffe Conesque von einem raſenden Wolff waͤren gebiſſen worden: und der Erbherr dieſes Or⸗ tes das raſende Thier erſchoſſen, die Leber auf einen Roſt braten laſſen, und ein Stuͤcklein denen 11. Perſo⸗ nen, ſo von dem Biß toͤdtlich kranck darnieder gelegen, zu eſſen gegeben, welche dadurch ihre vorige Geſund⸗ heit erlanget; die uͤbrigen aber, fo der⸗ gleichen nicht nehmen wollen, waͤren alle geſtorben. Was aber die Cantha- rides mit wenigen Zuſatz innerlich ein⸗ genommen, auch in etefev gefaͤhrlichen Kranckheit vor ſonderbare Huͤlff; lei⸗ ftem, davon ſiehe die Breßlauiſchen Sammlungen der Nat. und Med. Geſchichten (25. Verf. An. 1723. Menſ. Jan Cl. IV. Art. 15. pag ri: feqq.) it Von denen Scorpion « Stichen ſiſt die Cur am bekannteſten, denn da han⸗ get in ſolchen Orten, wo ſich dieſe Thie⸗ re báuffig befinden, inſonderheit in Welſchland an iedes Bettes Stolle ein Glaͤßchen Scorpionen⸗Oel, fo nichts anders als Baum⸗Oel, darin⸗ Bh 2 nen 391 Zewyter Abſchnitt / Erſter Artickel. 392 uen lebendige Scorpionen erſaͤuffet worden, mit dieſen darff man nur das Vulnulculum ſchmieren, oder den Scor⸗ pion auf der Lzfion zerdruͤcken, ſo ſcha⸗ det der Stich einem fo wenig / als wenn man von einer Muͤcke geſtochen wor⸗ den, wie hiervon mit mehreren zu le⸗ ſen: Aut. Valliſnerius in Epbem, Nat. Cur. (Cent. IIl. & IV. Obf. 31. pag. $8.) it. Oli ger Jacobaus in Act. Medic. & Philofüpb. Hafnienſ. (Vol. V. Obſ . pag. 262.) Ob aber nach Pierio in Hieroglypbic. wie Tb. Brown in Pféudodoxia Epidemica daraus notiret, auch wider den Scorpion⸗ Stich ein unfehlbares Mittel dieſes ſey, wenn man einen dergleichen Men⸗ ſchen verkehrt, oder mit dem Ge⸗ ſicht gegen den Schwantz gekehret, auf einen Eſel ſetze, und alſo herum fuͤhre, und ob dadurch alles Gifft in das Thier fahre, will ich eben mit dieſen nicht behaupten. Auch ſoll nach Reccbo I. c. der Honig in Stichen der Bienen, eine getrocknete Kröte aufgelegt, wenn man von einer Kroͤte beſpruͤtzet wor⸗ den / das Hirſch⸗Hertz⸗ Beinlein einge⸗ nommen, wenn iemand von einem Hirſch Schwantz gegeſſen (welchen der Autor vor ſehr gifftig haͤlt,) Crocodil- Schmer, in dem Biß derſelbigen, und dergleichen mehr gewiſſe Huͤlffe leiſten. Ob aber die Viper Suppen, oder die Trochiſci Viperini, eben das auszurich⸗ ten vermoͤgend ſeyn, kan daher ſchwer glauben; weil in der erſten durch das Kochen, das fluͤchtige Saltz, ſo in dem Viper-Fleiſch fid) befinden ſoll, weg⸗ rauchet. Die Viper-Rüchel aber fino vollends noch weniger nuͤtze. Denn da ſie das Viper Fleiſch ſo lange kochen, bis es fid) von denen Spinis abloͤſet, das hernach zerrieben, mit geſtoſſenen Zweyback zuſammen geknaͤtet, und die — Trochiſei daraus formiret werden; ſo werden ſie mit der Suppe wohl das beſte weggieſſen, die Trochiſei aber nichts anders als unnuͤtzes Zweyback oder vielmehr Oblat ohne Kraͤffte ſeyn. Ferner ob durch die Fruͤh⸗ lings⸗Cur von Viper Suppen, oder wenn man die Schlangen auf andere Weiſe verzehret, deßwegen einem keine Kranckheit zuſtoſſen, ſondern man ein hohes Alter erreichen, ja man gar wie⸗ derum fid verjuͤngern folle, (vid. Leb. manni Hifl. Theat. Montanor. Mifuie (Sect. ! II. Cap. II. pag. 617. it. pag. 347.) inſon⸗ derheit Lengueville Harcourts Hiffoire des Perfonnes qui ont vécu plufieurs Sibeles, & qui ont rajeunis avec le fecret du rajeu- uiſſement und viele andere) hat man davon noch wenige oder gar keine Er⸗ fahrung; wohl aber was Mar villlus in ſeinen An. 1699. Frantzöſiſch publi- cirten Miſcellaneis Gallicis Fart. l. p.206. ), notiret: Daß da der Graf Bie in Engand ſeine ſchoͤne Gemahlin lange Zeit alſo, und viele Jahre beym Leben confervitet haben wolte, fo noͤthigte er ſie taͤglich, auf Anſtifften eines Medici, Viper-Fleiſch zu eſſen, oder davon die Suppen zu trincken, es lieff aber die Cur ſo uͤbel ab, daß ſie in weniger Zeit darauf des Todes war; welches ich —: nicht dem Viper-Fleiſch zuſchrei⸗ en will, doch mag die Abhorrefcenz davon, am meiſten hierzu contribuiret haben. Und gewiß, wenn man das Leben durch die Schlangen⸗ und vi- porn- Cur verlaͤngern fonte; fo muͤſten unſere Otter⸗Manne und Schlangen⸗ Faͤnger, die auf allen Maͤrckten um ihre Medicamenta in beſſere Achtung zu bringen, die Schlangen bald enn, freſſen, Stein⸗ alt werden. Und wenn auch unſeres Landes dieſelben hierzu nicht tauglich waͤren, ſondern nur die ſo in Italien gefangen werden mehre⸗ re Krafft beſaͤſſen; fo. referiret aber Aquilinus Coppinus ( Epift. VIII. Lib. IV. pag. 148.) daß die Aayferl. Soldaten zu ſeiner Zeit in Italien ſtatt der Aale die Schlangen offtmals gegeſſen, aber dennoch ſchwere Kranckheiten unter der Armee graſſiret, und waͤren derer viele crepitet : Und was iſt bekandter, als das in Braſilien nach 6b. Leni Hifl. Navigat. in Braſil. (Cap. X. pag. 119.) it. Nard. Aut. Recchi de Animal. Nov. Hifpa- zi (pag. 787.) die Schlangen orcinair daſelbſt verſpeiſet werden, und dennoch ſchreibet eben dieſer Lerzus, daß die Ein⸗ wohner ſelten 60. oder 70. Jahr alt wuͤrden. Wie denn auch in 7e. Exch Nierembergii Hifl, Natur. maxime peregrina (Lib. XII. Cap. XXXVIII. fol 282.) nichts von der Longzvitdf der Indianer zu finden, wohl aber, daß fie die Schlan⸗ gen, als die groͤſte Delicateſſe offtmals genieſſen, und nach Louis le Comte auf dem offentlichen Marckte, wie bey uns die Aale zur Speiſe verkaufften. vic. ejusd. heutiges Siza (Part. II. pag. edit. Germanice 369.) | y : ART IC. 309 Jßweyter Abſchnitt, Anderter Artickel. 394 A ricvLvs II. Von Nattern in Wolffs⸗Nieren. l fromme Prediger, wann ie denen mit ihrer Lei⸗ bes ⸗Schoͤnheit ſtoltzierenden Menſchen, die unbeſonnene Elle kat zügen tootlen,fo ficden ſteih nen vor einen geöffneten Sarg, dar⸗ innen ein Todler einige Zeit gelegen: Da ſollen nun dem Menſchen, Schlan, gen aus dem Gehirn; Kröten aus der Menſ Huͤffte, und abſcheuliche Würmer aus nen) vieles zu leſen. dem gantzen Leibe wachſen. Und zwar Da nun auch in unſern Samm⸗ darum, weil der Menſch fid bárte im lungen von Natur und dleclein. Ge⸗ Paradleß von der Schlangen verfüb ſchick ren laſſen wie Herr Philipp Eh, | Oct. Claſ. IV. Art. IX. pag. 1746.) von renreich Wider Prediger zu Kegen⸗ Nattern, fo in Wolffs Nieren gefun⸗ ſpurg in ſeiner Evangeliſchen Leich⸗ den worden, der beruͤhmte Angerbur⸗ Poſtilla pag. 317. und 318. und ande⸗ giſche Theologus und Phyficus Herr ke Theologi mehr vorgegeben. Ja | M. George Andr. Hehving folgen des re- zeuget, zumahl bey Leuten, die meiſt von Milch ⸗Speiſen zu leben pflegen, daraus ſie ihr gutes Nutriment bekom⸗ men koͤnnen: Wie auch daß in allen Viſceribus ja ſo gar dem Gehirn ſon⸗ derbare Wuͤrmer bey Menſchen und Thieren geſtecket, davon in dieſem Wer⸗ cke (von einem Gallenſtein bey einem dieſer hat fo gar auf dem Kupffer⸗Ti⸗ ſeribiretk: P. P. „Nachdem auf Ihro e Frideric ergange⸗ ful das Bild des Todes dargeſtellet, „N ( „nen allergnadigſten Befehl zu Aus⸗ wie die Schlangen dieſem aus dem Kopffe und die Kröten aus der Huͤffte kommen: Nun weiß ich nicht os dieſe „ten dergeſtalt Preiß gegeben worden, ſchichten (6. Verſ. An. 178. Menſ. Meynung vielleicht daher entſtanden, weil man offtmals bey dem Crucifix unten vor dem Creutz ein Todten⸗Ge⸗ rippe auch nur den Kopff davon, dar⸗ aus Schlangen kroͤchen, abzubilden pflege: Ich glaube aber vielmehr, daß die Alten hierdurch nicht die Todten⸗ Gerippe und Koͤpffe auf der Schaͤdel⸗ ſtaͤtte, ſondern vielmehr den uͤberwun⸗ denen und zu den Süffen Chriſti qe legten Tod und Teuffel als die hoͤlli⸗ ſche Schlange haben vorſtellen wol⸗ len: Zum wenigſten ſtreitet es wider die Erfahrung, daß jemahls derglei⸗ chen bey, oder in denen Leichen waͤre wahrgenommen worden: Wie dieſes zugleich Herr Aut. Valluerius in Operi. bus Pbyfito- Medicis Tract. Ul. behauptet hat: Und giebet nur zu, daß in den todten Leibern, oder auch aͤuſſerlich, fid) Maden, von dem Seminio der Fluͤ⸗ gen oder andern Geſchmeiß doch cher in warmen Orten, als in der kuͤhlen Erden generiren koͤnnten: Ich will hier nicht widerſtreiten, daß lebendi⸗ gen Menſchen Heyde ren und Schlan⸗ gen 1c in den Leib gekrochen, oder aus Froſch⸗ und Kroͤten⸗Leich oder anderm Seminio dieſe Thiere ſich darinnen ge⸗ 90 ) »0af einem jeden, der einen Wolff „fangen wuͤrde, 3. bis 4. Rtylr. dafuͤr „gezahlet werden ſolten: So war das „Land Volck in Werfolgung dieſer „ſchaͤdlichen Thiere febr emſig / fit mit „Schuͤſſen und Wolffs ⸗ Gruben zu „fangen. Weil ich nun offt Gelegen⸗ „heit hatte, mir die gefangenen Woͤlf⸗ „fe eröffnen zu laſſen, fo fand ich die „Gewißheit deſſen, woran ich ſo lan⸗ dle a Daß nemlich einige olffe in den Nieren Vipern, die b] „noch lebendig waren, haͤtten; ſo von „ziemlicher Grdͤſſe, und wenn fie her⸗ „aus genommen worden, herum zu „ren: Wie ich ſie denn in der That „auch nur bey Maͤnnlein wahrgenom⸗ „men. Das iſt gewiß, daß wenn ein »ſolcher Wolff ein Pferd oder Stuck „Vieh, nur unter den Klauen, oder „nur ein wenig mit den Zaͤhnen ladi- Bb 3 ; rel, Menſchen und einem Wurm darin⸗ »tottüng der Woͤlffe, die Wolffs Jag⸗ „kriechen anfiengen: In manchen „Wolffe war eine, in einigen 2. bis 3. „Stuͤck. Nun habe ich davon mit al⸗ „ten Wildnüß⸗Bereitern Schuͤtzen, »unb erfahrnen Jaͤgern geſprochen, „welche verſichert, daß nur bey gantz „alten Woͤlffen, und zwar Maͤnnli⸗ chen Geſch lechts ſelbige zu finden mde 395 „ret, ſo bleibet der Schaden unheilbar, „und muß das Vieh ſterben. „ An. 1720. aber im Novembr. hat von bemeld⸗ ten Herr M. Helwing die Nachricht folgender Maſſen gelautet: „Es iſt in „dem Herbſt⸗Quartal (de An. 1718. „Menſ. Octobr. Cl. IV. in dem often Ar- „ticul) von denen Nattern, welche in „denen Wolffs ⸗Nieren fid) befinden, „eines und das andere gemeldet wor⸗ „den: Weil aber die Erfahrung in „folgender Zeit ein mehreres von den⸗ „ſelben bekannt gemacht, als habe foL „ches hierbey wohlmeynend commu- ,uiciren wollen; Nemlich, daß befagte „Naftern nicht, wie damahlen gemel⸗ „det worden, allein in den Woͤlffen, „ſondern auch Woͤlffinnen ſich finden „laſſen, und zwar, wenn eine Natter „allein tft, fo ift fie gemeiniglich in der „lincken Niere anzutreffen; ſind aber „zwey oder mehr, ſo ſind ſie in beyden „Nieren zu ſehen. Doch iſts gewiß, „daß fie nur bey gantz alten Wolffen „und Woͤlffinnen befindlich ſeyn, auch „ſowohl zur Winters als Sommers, „Zeil in denſelben angetroffen werden. „Daraus zu ſchluͤſſen, daß ſie nicht „etwan zu gewiſſer Zeit fid) generiren, „und hernachmals vergehen, ſondern jt laͤnger je groͤſſer in den Woͤlffen „werden, und ihr Nutriment ſowohl „von ben Neeren ſelbſt, als auch von „der Feuchtigkeit um die Nieren, ha⸗ „ben; wie ich denn eine Natter dieſer „Ta ge erhalten, welche die Nieren des „Wolffes dergeſtalt verzehret hatte, „daß nichts denn welcke Haͤutlein zu „finden waren. Ihre Geſtalt ift, wie „eine Amphisbæna pflegt gebildet zu „werden, davon man einen eigentli⸗ „chen Abriß in des Penis Comment. „uber des Jac. Bontii Hiflor. nat. (L. V. „Cap. XXIII. pag. 77.) findet, und iſt „dabey durch einander geſchlungen, „eigentlich wie in des Marzio Com- „mentario uͤber den Diefcorid. ( Libr. Il. „Cap. XVII. pag. 171.) die Senecta An- „guium gezeichnet iſt. Zwar hat fie „nur an einemEnde einen rechten Kopf „und Mund, etwas platt, wie eine Ot⸗ „ter, oder nach Art der Schild ⸗Kroͤ⸗ „ten, doch iſt das aͤuſſerſte Ende auch „dem vorderſten nicht ungleich; ihre „Couleur iſt ordinair Feuer- roth, wie „die Feuer⸗Ottern auszuſehen pflegen, „aber man findet auch einige ſprenck⸗ Iweyer Abſchnitt, Anderter Artickel. 396 „ligte oder bunte; wie ich denn eine 20 + 7 habe, Ellen lang ifl, unb, wie gemeldet „durch einander geſchll : „viret wird; eine g „habe gedorret aufgehoben. „che man bald darauf tobt 8 „gen beunruhiget werden? Nun ſte⸗ „hen zwar einige Jaͤger in den Ge⸗ „dancken, als wenn der Wolff endlich „die Natter loß wurde, indem ſelbige „ihren Exitum nach und nach durch „das Eingeweide ſuche, bis fic zu den „Naſenloͤchern heraus kaͤme, oder gar „zum Halſe heraus krieche; und dann „waͤre der Wolff oder die Woͤlffin ge⸗ „ſund; koͤnne aber die Natter von dem „Thiere nicht wegkommen, ſo bleibe „es raſend, lauffe in der tollen Weiſe »fo lange herum bis es ſtuͤrbe. a ! „wei - a - — rr * „wett nun dieſe Meinung Statt „Reuſſen engagiret, einen ſolchen „finden koͤnne, davon laſſe ich die⸗ „Natterfreſſenden Hund gehabt zu „enigen urtheilen, welche aus „haben, mir glaubwuͤrdig acceftirer hat. „der Anatomie die Gaͤnge und Ver⸗„Dieſes alles nun hat wol einigen „bindlichkeit eines ſolchen thieriſchen „Schein die Generation der Nattern „Corpers aus dem Grunde zu demon- „zu verificiren; weil fid) aber auf eine vſtriren wiſſen. Und Sob, wenn „Generationem æquivocam alles gruͤn⸗ j Regeln der „det, ſo kan durchaus nichts feſtes und „Anatomie könte gegruͤndet werden, ſo „gewiſſes genommen werden Denn „wuͤrde die Generation der Nattern gar „wie kan der Wolff oder Woͤlfin eine „bald und leicht koͤnnen demonſtriret „ſolche Saamen⸗Krafft dem mit Blut „werden; weil die Nattern den Weg, „vermiſchten Giffte geben, der juſt ei⸗ „welchen ſie von den Nieren durch die „ne ſolche Natter erzeugen muß, de⸗ Wwaſe oder Hals herauszufinden wiſ⸗ „ren Geſtalt kein anderes Thier auf | » en, gar leicht auch nach den Nieren „dem Erd⸗Boden nach allen Umſtaͤn⸗ | „zuzugehen wiederum durch den „den genau weiſet, oder einer ſolchen i „Mund und Naſe ausfinden koͤnten, „Natter, die nirgends zu finden iff, | „da fic vorhero auſſer dem Wolffe „auſſer den Wolffs Nieren; Wie 307 zweyter Abſchnitt / Anderter Artickel. 398 | | 2 2 7 — c e eZ E) c o E e e A s 2e e I r 2 — boo e 2 — 2 ua „daß die Nattern fid) nirgend anders „Viperæ, unter die Vivipara gehoren, „ſo lange herumginge, und fid p ehoͤri⸗ »dem Blut und anderer darzu g * 399 Zweyter Abschnitt, durch Lecken ausgeheilet: Dieſer ha⸗ ben auch 2. in der rechten und nur einer in der lincken Niere geſtecket, welche! aud) den Nieren nicht ange freſſen oder verzehret, ſondern nur ausgedoͤhnet: Ihre Geſtalt ift nicht wie eine Amphisbæna, ſondern man kan weder hinten noch vornen den Kopff oder eine Oeffnung des Mau⸗ les daran oblerviren, kruͤchet hinter und vor ſich wie die Regenwuͤrmer, und hat keinen Kopff wie die Ottern, vielweniger wie die Schild⸗Kroͤten; Ihre Couleur iſt nicht feuerroth, wie die Feuer⸗Ottern auszuſehen pflegen, auch ſind mir keine ſprenglichte be⸗ kannt, ſondern ſehen aus, als wenn fic mit Blut angefuͤllet waͤren; und als fic in fpiritum vini gethan, wurden ſie gantz blaß roth, und e fi ſind ſie nur lichtgelb: der groͤſten Laͤnge er⸗ macht, Anderter Artickel. dick, nicht aber wie ein kleiner Finger — in en co $ 1 die ſe die unde freſſen habe keine mit Butter b . — habe eine Katze ein paar Glieder lang davon freſſen laſſen, fo davon weder raſend worden, noch verrecket; habe einem uhn Tp Hatten 400 zu examiniren vor Pate auch die Generation, wie fie geſchehen koͤnne, denen Zoologis, die blervon ge ſtrecket (ib. auf ztel der Ellen, und nug geſaget, 9 ſind vornen meines tine Gingere 1 gni 6p enmt "$^? "eu ns Artic 8 . 40 Sweyter Abſchnitt, Dritter Artickel. 402 ARTICVLVS III, Von Froͤſchen mit Aal⸗Raupe gleichenden Schwaͤntzen aus einem Teiche bey Schmiedeberg in Schleſien. ö » Errus della Vale in ſeiner Reiſe⸗ | Beſchreibung in unterſchied⸗ uche Cbeile der Welt, giebet Nachricht von einem Japani⸗ ſchen Thier Mari petum, welches einem unde aͤhnlich, und ſich nach einiger eit, wenn es ſich oͤffters in Waſſer badet, in einen ordentlichen Fiſch ver⸗ wandeln ſolle: Und Martinus Martini in Novo Atlante Sinenſi meldet von ei⸗ nem Saffran⸗gelben Vogel Hoancio- yn genannt in der Chineſiſchen Land⸗ ſchafft Qzantung bey der Stadt Hoci- cheu, welcher des Sommers durch auf den naͤchſten Gebuͤrgen ſein Futter ſuche; Zu Ende des Herbſts aber fic ins Meer begebe, und in einen Fiſch von einem delicaten Geſchmack ſolle metamorphoſirt werden; daß aber Sv. ſche zu Fiſchen jemals worden, ihnen ein Schwantz gewachſen, und endlich die Beiner ſich verlohren, davon habe ſonſt nirgends was geleſen, als in de nen Ephem. Natur. Curiof. (Cent. DI. & IV. pag. 396. da fuͤhret die CLXXI. Obfervation ſo Herr Lic. Roſinus Lentihus zu publieiren beliebt, folgenden Titul: Ranarum in Pifces curiofa Metamorpbofis. Pag. 390. aber ſchreibet er hiervon alſo: „Me nfibus Majo & Junio 1714. mihi „Amſtelædami detento ab amico relatum „Dn. Sebam loci Pharmacopæum inter »alia curioſiſſima ſpectandas præbere ra- „nas in pifces mutatas, quas in liquore »confervaret. Res ea mihi primitus fa- „buloſa vifa, adeo ut oculorum arbitrio „rem explorandi magno deſiderio tene. „rer, me præter piſcatricem ranam nil „Aliud viſurum propemodum perſuaſus. »Igitur pede non tardo, curiofiffimum vvirum acceffi, ac primum omnium, ut „hoc mihi portenti monſtraret, rogavi. » lantum autem abeft, ut cum rana piíca- »trice ( cujus Íconem defcriptionem ex- »hibet fupra laudatus Rajus io Hift. Pi- »fcium Willugbejana) quidquam habe- „ret commune, fpectaculum vere curio- »füm, ut potius, accuratiſſime veſtigatis „omnibus, non ſupereſſet, unde de rei ve- yritate dubii vel tantillum innaíci poffet. „Monſtrabat igitur laudatus D». Seba ſe- »cundum diſtinctos mutationum gradus, »diftincta VI. vitra, in quorum primo li- »quori immerſa natabat omnibus nume- »ris abſoluta rana. A pictore delineari »,curavimus omnia in VI. vitris contenta »animalia, quarüm figurarum (I. ma) ex- »hibet,ut dictum, ranam perfectam quam- »vis jam jam caudæ quzdam veftigia pof- »lidentem, quz tamen a pictore omiffa „ſunt. In vitro (2.) exhibetur cauda „magis porrecta, caput ad pifculentam fi- »guram propius accedens. (3.) Produ- »Cliore rufum cauda, pedes anteriores „intra corpus retrahi cceperunt. (No. 4. „Anterioribus pedibus plane retractis, re- icto folo foraminum quorundam veſti- »gio, nunc & poſteriores pedes valde ab- „breviantur. (No. s. ) Pedum poſterio- „rum parciffima adhuc prominentia (No. „6 jam pifcem præbet perfectum, in „quo adeo nil amplius ranini, ut deriſui »femet expoſiturus effet, qui aliud quam »pifcem illud animal affirmaffet, Piſeis „Truttam colore licet maculis rubrisnon »interftincto, capitis figura muſtelam flu- .»Viatilem mentitur, Spithamam & ultra »longitudine exæquans. Primus fuit Am- yſtelædami, qui curiofam hancce meta- ,morphofin oftendere poffet, Inclytus ille „omnique laude dignus Seh. Cum ali- „quot poftea diebus curioſum D». Vin- »centii muſeum Hærlemi luſtrarem, apud »hunc quoque inveni ranam in piſcem "abeuntem, fed binis tantummodo mu- »tationum gradibus. Dominus Rupſcbius »in illa tam provecta ztate fenex adhuc »inexhaufti laboris, qui inſectorum exo- »ticorum numerum vix numerabilem in y„liquore fervatum oftendit, hac tamen. »adhuc dum rana carere cogitur, imo mi- „hi faffus eft, fe nusquam adhuc talem, - „niſi apud Dominum. Sebam vidiſſe. Ad ſo- „lum natale harum ranarum quod attinet, »illud eft Suriname in America, & in ea „Colonia Hollandorum, nominata Rio Co- ne wina, ubi in lacu quodam capiuntur hi „piſces olim ranz, ac pro delicatiſſimo »cibo lautioribus tantum menfis inferen- „do æſtimatur. Nomen eorum, quo pa- »tria fcilicet Surinamica Lingua infigni- id nondum reſciſcere potui: Mic € ua 403 „ſua lingua vocant, Kikvorſe de in Vis | »veranderen. Quot vero dies ad plena- riam tranſmutationem requirantur, non- „dum innotuit, nec forfan a quoquam ad- »huc, ea, qua decet, induſtria explora- „tum eft. | Dieſes voran zu fegen habe Ge genheit uͤberkommen, da An. 1735. im Octobr. von Tz. Herrn George Leh⸗ mann Buchhaltern bey einem hoch⸗ loͤblichen Steuer⸗Amt des Breßlaui⸗ ſchen Fuͤrſtenthums und Neumaͤrck⸗ tiſchen Weichbildes mir 3. Froͤſche in Spiritu frumenti eingelegt zugeſchicket, und zugleich Erlaubniß gegeben wor⸗ den, ein ſolch Wunder⸗Thier davon zu behalten: So iſt der andere Froſch auf die Mar. Magdal. Bibliothec; und der dritte an Ti. Pleniſl Herr Ru⸗ dolph Anton von Oberg hochan⸗ ſehnlichen Landes Beſtellten des Fuͤr⸗ ſtenthums Breßlau und Deputat. ad Convent. Publ. kommen. Sie hatten einen dicken und faſt aufgeblaſenen Leib, und war dieſer zuſamt den Bei⸗ Zweyter Abſchnitt, Dritter Artickel. nen oberwaͤrts und der Leib blaulicht, (gleich wie die gruͤnen Laub⸗Froͤſche, wenn man fie in Spiritum vini leget, ebener Maſſen dieſe Farbe annehmen) der Schwantz war uͤber zweymal ſo lang als der gantze Froſch, und voll⸗ kommen dem hinterſten Theile nach einer Aal⸗Raupen an Farbe, Flecken, und mit einer Haut connectirten Floß⸗ Federn gleich, der Bauch weiß, und die hinterſten Ballen oer Süffe ſprencklicht: (Tabula Wie die Abbildung (Tab. XIV. num.) XIV. N. weiſet. f " Nach ein paar Wochen uͤberſende⸗ te mir ein gelehrter Cavalier Herr Friedrich Vollrath von Skopp⸗ da von dieſen Froͤſchen er allhier oie: les von mir reden gehoͤrt, von Ihro Excellentz Reichs Grafen von Hochberg auf Fuͤrſtenſtein Aay. ſerl. Geheimden Kathe, und fo mehr, an Ihro Excell. præſentirtes Exem- plar eines Programmatis zu einem Actu Oratorio, welches zum Andencken der hochſel. hochgebohrnen Graͤfin und Frauen, Frauen Anna Eliſabeth vermaͤlhten Reichs ⸗Graͤfin von Hochberg, Frauen der Herrſchafft Kohnſtock, zu Landeshutte von dem gelehrten und curieuſen Herrn Gottfried Langhannß Con. Rectore daſelbſt, (ſo ſich in dieſem Jahre durch 404 eine Ausfuͤhrung eines verſteinerten Baumes, als einen Zeugen der allge⸗ meinen Suͤndfluth: Zwey Jahr vor⸗ hero durch Beſchreibung der Aders⸗ bachiſchen Stein⸗Gebuͤrge der gelehr⸗ ten Welt bekannt gemacht; und das Jahr darauf publiciret: Vernunfft⸗ maͤßige Unterſuchung ber wahrſchein⸗ lichen Urſachen von den geſchwaͤntz⸗ ten Fröͤſchen, die fid) Anno 1735. zu Schmiedeberg in Schleſien in einem Teiche befunden,) publiciret worden: In dieſem kommet von dieſen ſchwaͤn⸗ tzichten Froſchen folgende abhandlung vor, welche ich, da dergleichen kleine Piecen nicht leicht jeden zu Haͤnden kommen, daraus folgender Maſſen angefuͤhret. 1 0t en Es hat denen Liebhabern natüͤrli⸗ cher Erforſchungen anders nicht, als bódbft angenehm vorkommen koͤnnen; daß zum wenigſten verftánbíge Leute, aus den geſchwaͤntzten Froͤſchen/ fo man dieſes Jahr, und zwar im Monat Auguſt in Schmiedeberg in einem Teiche in ziemlicher Menge angetrof⸗ fen, nichts uͤbernatuͤrliches gemacht, oder ſie mit aberglaͤubigen Augen an⸗ geſehen hat. Denn ob ſie wohl in der That etwas ſeltenes ſind, und der Auf⸗ merckſamkeit derer, fo ihr Vergnuͤgen in Betrachtung natuͤrlicher Wunder finden, wohl werth zu achten, ſo ſind doch wohl noch gar wahrſcheinliche Urſachen, die Abweichung der Natur zu einer ſo beſonderen Bildung an⸗ zugeben. fien. Es fino nemlich dieſelben, wider bie Art gewöhnlicher Fluß⸗ oder Sumpff⸗ Fröſche, mit einem aus dem vollen Ruͤ⸗ cken und Leibe des Froſches herausge⸗ henden, ziemlich langen fleiſchigen Schwantze, der inwendig mit einer Graͤte verſehen, und auswendig mit einer, den gantzen Schwantz hinab lauffenden binnen Floß ⸗Feder gezieret, begabet worden. Unter denſelben, und wo er an den Leib anſtoͤſſet, ſtehen die zwey hinter Beine, die gleich den voͤrdern, welche den ſonſt gewoͤhnli⸗ chen Platz inne haben, doch an einigen auch fehlen, nicht ſo ſtarck und lang, als man an den Froͤſchen ſonſt ſiehet, ſich befinden. Wie denn uͤberhaupt der gantze Coͤrper, nicht ſo ſtarck und groß, zum wenigſten an denen, die uns zu Geſichte kommen, befunden "e en, ^—- 405 Zweyter Abſehnitt, Dritter Artickel. 406 den, als man die Fröſche, ſonſt um die⸗ ſie Jahrs⸗Zeit zu finden pfleget. Doch ſind die, ſo man nach der Zeit noch da⸗ ſelbſt gemercket / etwas gewachſen; und groͤſſer worden: dergeſtalt, daß ob wohl die vordere Geſtalt des Leibes auch die Farbe der Haut denen Sto: ſchen gantz gleich ſiehet, man bey dem erſten Anſehen um des Schwantzes willen bey nahe zweiffelhafft worden, ob man fie mehr geſchwaͤntzte Froͤſche oder vierbeinige Fiſche nennen ſolle. Wenn uns nun erlaubet iſt unſere unvorgreiffliche Gedancken davon zu⸗ eróffnen 5 fo mercken wir zufoͤrderſt an, wie bekannter maſſen die Erfah⸗ rung lehre, daß die Froͤſche aus kleinen ſchwartzen Eyerchen, welche in dem Froſch⸗Leich eingehuͤllet, bald im an gehenden Fruͤhling an den Teich⸗Raͤn⸗ dern zu liegen pflegen, und von der Sonne ausgebruͤtet werden, daß fie innerhalb Monats ⸗Friſt zu ihrer Voll⸗ kommenheit, ob zwar eben nicht zu ih ⸗ rer Groͤſſe kommen. Aus den Eyer⸗ chen werden erſtlich ſchwartze runde ſo genannte Roß⸗Koͤpffe oder Kaulaͤrſe, fo noch keine Fuͤſſe aber ein Schwaͤntz⸗ chen haben, mit welchen fic ſich (o lange fortbewegen, bis fie bald drauf vier | Fuͤßchen bekommen, das Schwaͤntz⸗ einen Froſchkopff geſehen haben, deſ⸗ gen verliehren und zu Froͤſchen wer | fen Hintertheil des Leibes noch unver⸗ den: daher man ordentlicher Weiſe | fertiget und Schlamm geweſen (4) keine mehr mit Schwaͤntzen anz utref⸗ er giebet ibm aber nicht Beyfall. Hin⸗ fen pfleget. Geſtalt wir denn auch | gegen ſcheinet er davor zu halten, daß bey fleißigen Nachſuchen in den es Froͤſche regnen koͤnne. Von dem Schrifften derer, ſo Anmerckungen in Quappen und Aalrupen ſchreibet er der Natur⸗Geſchicht zuſammengetra⸗ mit Gef2ero (e) daß man nicht nur ſage, pen, (o viel an uns ift, nicht finden koͤn⸗ ſie vermiſchten ſich mit den Froͤſchen, nen, daß jemanden dergleichen vor⸗ ſondern es zeigten ſich auch in ihrem kommen. Leibe Merckmale, die den Froſch⸗Bei⸗ Ariſtoteles, da er von den Schwaͤn⸗ nen gleicheten. Dem | toiberfpricbt tzen der Fiſche (ſoll Froͤſche heiſſen) ve | aber Oprianus in der Fortſetzung (f) det, ſaget zwar (4) daß obibie Natur der Geſchichte der Thiere aus dem wohl dieſelben alle kleiner gebildet, Gefzero (g) welcher das, was man an als die Fiſche ſelbſt, fo habe fie doch an dem Magen der Aalrupen vor Froſch⸗ den Schwaͤntzen der Froͤſche das am Beine oder Zaͤhen angiebet, vor bloſſe Fleiſche erſetzet, was fie dem Leibe ber- Anhaͤnglinge des Magens haͤlt, und ſelben genommen. Weil er aber ſonſt ſich das alte Saͤchſiſche Sprichwort: nicht meldet, daß die Fluß⸗ und Teich⸗ Es ward ein Quapp no nie ſo guͤt, Froͤſche Schwaͤntze haͤtten, ſo ift ſolches Siehefft in fif ein Patten (Froſch) wohl von dem (o genannten rana piſea - „ wan, üt j 5 trice, der ein Meer⸗ Srofd) ift, und wie nicht verfuͤhren laͤſſet. Auf gleiche a | | Cc 2 | Weiſe ihn Geſuer, Aldvovandus und Charleton beſchrieben, allerdings meiſtens lauter Schwantz iſt, ob er wohl auch 4. Bei⸗ ne hat zu verſtehen. PAnius bat von den Froͤſchen nichts beſonderes ange⸗ mercket, auſſer daß er behaupten will, daß auch aus dem Schlamme Froͤſche erzeuget wuͤrden. Ger ) ſchreibet aus Alberto, daß die Froͤſche nach dem Monath May die Beine bekaͤmen, und den Schwantz alsdenn verloͤhren: Giebet auch nach der Meynung Georg. Agricole vor, daß die Froͤſche die vorde⸗ ren Fuͤſſe aus der Bruſt bekaͤmen, die hintern aber aus Zerſpaltung des Schwantzes entſtuͤnden; welches aber unſere Froͤſche die Schwaͤntze und Fuͤſ⸗ ſe zugleich haben, widerlegen, ob es auch wohl ſonſt ſchwer zu glauben. Er erzehlet auch, da wo er von den Aal⸗ rupen oder Quappen handlet (c) daß fie mit den Froͤſaden ſich zu vermiſchen pflegten: widerſpricht aber auch ſol⸗ cher Meynung und tadelt es an Eucelio, daß er den Fiſchern ſo ſolches vorgege⸗ ben zu leicht geglaubet haͤtte. Franteiur bleibet bey dem, was er im Ariſtotele und PZ»e geleſen: fuͤhret auch aus dem Ælians an, daß derſelbe wolle auf dem Wege von Napoli nach Puezuole | ) Hiftor. Animalium (fell de Partibus Animal. beiffen) Lib. IV. Cap. XIII. () De . druped. ovipar. (e) De Aquatilib. Lib. III p. 7 1. (4) Hiftor, Animal. p. 148. (e) Idem c. p. 136. C) Pag 2460. () lab. cit. p.724. 407 Weiſe widerſpricht auch ſolcher Ver⸗ miſchung Schwenckfeld, und ſaget, daß die Erfahrung ſolches nicht beflaͤt⸗ tige (). Und Syrian will auch nicht glauben, daß es Froͤſche regne, noch auc, daß fie aus dem Schlamme ge zeuget wuͤrden, und berufft ſich in bey⸗ den auf Franciſcum Redi (2) Schwenck⸗ feld hat die Erzeugung und Anwachs der Froͤſche aus dem Kaulars (Geryno) wohl gar deutlich beſchrieben H und ſaget, daß zu ſeiner Zeit unter dem Schwantze Fuͤſſe hervorkaͤmen, aber er erklaͤret nicht, wo der Schwantz her⸗ nach bleibe, oder wie er koͤnne abfallen. Endlich ſind in dem Scheuchzeri⸗ ſchen Aupffec Bibel werck die Sol, gen der Erzeugung der Froͤſche, bey Be⸗ legenheit der Egyptiſchen Fröſche in den Einfaſſung deſſelben Kupfferſtichs (Y vermuthlich aus dem Sammer damm ſehr artig vorgeſtellet, und kommt die XI. und XII. Nummer unſern Frbſchen ſehr gleich, wie fich denn auch einige unter denſelben befunden ha⸗ bcn, (o nur mit 2. Hinterbeinen verſe⸗ hen. Jedoch weil von der zwölften bis dreyzehenden Nummer, in welcher der voͤllige Froſch erſcheinet, ein ſehr groſſer Sprung ift, bey welchem J der Froſch auf einmahl faſt den groͤſten Theil ſeines Leibes verlieh⸗ ren muß: So iſt dieſes, daß der Froſch den Schwantz in folder Groͤſſe wie er bey der eilfften Nummer gezeichnet ifl, noch haben, und bep der zwoͤlfften ablegen foll, etwas welches uns ſchwer zu glauben, beſonders, weil alle Ver⸗ änderung in einem Monath geſche⸗ hen ſoll. NT Wenn wir nun alles dieſes auf un» fere Fröͤſche deuten ſollen, fo kommen nachfolgende Fragen vor: 1) Ob es ein dergleichen beſonderes Geſchoͤpffe, entweder unter denen ſchwimmenden, oder kriechenden Thieren gebe? | 2) Ob dergleichen aus dem Schlam⸗ me ſich habe erzeugen konnen? 2) Ob es von oben herab geregnet? 4) Ob durch Vermiſchung mit den Aalraupen olche Mißgeburth hervor kommen koͤnnen? Zweyter Abſchnitt, Dritter Artickel. l an einer Art lebendiger — . —— — — ——— — — ä k¶K—-w —À —: : ' — (— — — 408 5) Ob wahrſcheinlich erklaͤhret wer⸗ den konne, auf was Weiſe die Natur in ihrer Bildung einmal von dem ordentlichen Wege ab⸗ gewichen, und eine ſolche Geburth hervorgebracht habe, welche den Schwantz neben den Fuͤſſen bey behalten?? Bey der erſteren ſchei⸗ net es freylich nicht tig genug gethan zu ſeyn, wenn man dieſelbe gaͤntzlich laͤugnen wolle: da wir uns zur Zeit noch nicht rühmen konnen, daß wir alle Geſchoͤpffe GOttes auf⸗ geſucht, und dererſelben Natur, Zeu⸗ gung und Veraͤnderung genugſam eingeſehen haͤtten. Nachdem man aber auch bey den fleißigſten Erfor⸗ ſchern natuͤrlicher Dinge, beſonders er Geſchoͤpffe, fo uns um der Menge willen gar bekannt iſt, davon nichts ; fo laſſen wir ſie billig fahren. Die zweyte und dritte Meynungen, nemlich daß ſie aus dem Schlamme ( Werzeuget wor⸗ den, oder mit dem Regen vom Him⸗ mel kommen koͤnnen, haben ſo ten Grund, daß man nicht Urſache hat, viel Aufhebens davon zu machen. a da ſich die vierte, auf weiter nichts ſteiffet, als auf die faͤlſchlich an denen Eingeweyden der Aalraupen gefun⸗ denen Froſch⸗Beine, und die Erzeh⸗ lung eines Fiſchers, welcher einen Froſch und eine Aalraupe am Maule zuſammenhangend wil angetroffen haben, ſo iſt dieſe Vermiſchung auch ein leerer Gedancke, und vielmehr zu vermuthen, daß ſo ſich die Natur die⸗ fer beyden Geſchoͤpffe zu ſolcher Ver⸗ miſchung faͤhig und geneigt befaͤnde, ſolche oͤffterer, und an mehrern Or⸗ ten, wo dieſe Fiſche ſich in Menge auf⸗ halten, erfolgen wuͤrden. Was die fuͤnffte anbetrifft; fo iſt als etwas ungezweiffeltes voraus zu ſetzen, erſtlich daß unſere Fluß und Sumpff Froͤſche, fo lange fie noch fo genanndte Roß ⸗Köͤpffe oder Kaul ⸗ Aerſe fine, Schwaͤntzgen haben. Zum andern, daß ſie ordentlicher Weiſe zu beſtimmter Zeit dieſelben verliehren, worzu Ge/ ner aus Alberto den Monath (2) de PifcibusSilefiz pag. 439. (i) pag. 776. Redi de generatione Inſectorum pag. 75. & 209. ( De Reptilibus Sileſiæ p. 151. (/) Tab. CXXV. (») de Generatione ZEquivoca. , Y nen hervorbrechenden Beinen zu, und hergegen den Schwantze abgegangen: So iſt doch dieſer Fall auch wol moͤg⸗ 4⁰9 Zweyter Abſchnitt, Dritter Artickel. 410 Monath May, Scheuchzer aber das Beinchen kleiner, als ſonſt bey den Ende des Monaths ihrer Ausbrü⸗ Froͤſchen gewoͤhnlich, ja der gantze tung, und Volfuͤhrung, bis zur ge Leib um des Schwantzes willen duͤrf⸗ Urſache des Abwerffens iſt; daß man Zerſpaltung! des Schwantzes in die Wir halten alſo da i Froſch⸗Geburten gewohnlicher Wei⸗ ſtanden. Und obwohl die naturliche Abwerffung des Schwantzes zu be ſtimmter Zeit erfolgen ſollen, aus der leicht die Gefaͤſſe deſſelben im Schwan⸗ - fe ſtaͤrcker geweſen, als die, fo zu den Fuͤſſen gegangen, welches ſeinen Grund in der Staͤrcke, Groͤſſe und ſagen wir, beydes fo wol die Fuͤſſe als koͤnnen. Welcher ungleiche Zugang woͤhnlichen Froſch⸗Geſtalt angiebet. Daruͤber machen wir eine gedoppelte Anmerckung. Die erſte iſt, daß die Froͤſche ſolcher Schwaͤntzgen noͤthig haben, (o lange fie noch Kaul Aerſe finb, weil ihre runde Figur ohne Fuͤſ⸗ ft, als welche zur Zeit noch verborgen ſind, fib nicht bewegen, und folglich theils weder Nahrung ſuchen, noch auch der Gefahr entgehen fonte, wenn es nicht durch jüfffe des Schwaͤntz⸗ gens geſchehe. Die Andere Anmer⸗ ckung iſt, daß wenn ſie den Schwantz ohne Schaden ihres Coͤrpers verlieh ⸗ ren koͤnnen, er kein, das gantze des Leibes vollfuͤhrender, ſondern nur zum Gebrauch aufeine Zeit ihnen von der Natur gegebener Theil ihres Lei⸗ bes ſeyn muͤſſe, den fie hernach als et⸗ was uͤberfluͤßiges, bey noͤthigerer An⸗ wendung der Nahrungs⸗Saͤffte oet laͤſſet, und folgendes gar abwirfft, gleich wie fie ſolches, auch bey andern Creaturen, bey Menſchen und Viehe, in gewiſſen Stuͤcken zu thun pfleget. Welches auch ohnſtreitig die wahre nicht noͤthig hat mit Agricola eine Beine zu er dichten. davor: Daß die ſe aus dem Froſchlaich erſtlich ent⸗ Urſache, daß der Nahrungs⸗Safft de⸗ lich / ja wir ſagen er babe ſich hier wuͤrck⸗ lich eraͤugnet; daß bey dem Überfluß des Nahrungs Safftes, und da viel ⸗ guten Befinden des Froſches von dem der Laich herkommen, haben kan: daß der Schwantz beybehalten werden leicht nicht machen. tiger ausſiehet. Unterdeſſen iſt der Schwantz groß und ſtarck genug, und mag zu deſſen Beybehaltung ver⸗ muthlich die gute und bequeme Nah⸗ rung des Teiches, in welchem fie gele⸗ bet, und gefangen worden, ingleichen eine warme und dienliche Witterung bey der Zeit der Ausbruͤtung derſel⸗ ben ein groſſes beygetragen haben. Wobey wir noch dieſes anzumercken nicht unterlaſſen ſollen, weil in unſe⸗ ren Gebuͤrgen, wegen der froſtigen Himmels⸗Gegend alles, was jaͤhrlich gezeuget wird, ſpaͤter zu ſeiner Erzeu⸗ gung und Wachsthum koͤmmt, her⸗ nach aber deſto kraͤff tiger hervor bricht, daß die Natur in Austheilung des Nahrungs⸗Safftes, deſto leichter eine Abweichung begehen koͤnnen. / Wer der, in dem Scheuchzeriſchen Kupffer⸗Bibelwerck vorgeſtellten Folge der Erzeugung der Froͤſche in | allen Beyfall geben wolte und unſere Froͤſche nicht ſelbſt geſehen, und auf⸗ merckſam betrachtet hat, der moͤchte uns vielleicht den Einwurff machen, daß ſie eben dazumal, als ſie gefan⸗ gen worden, in den Umſtaͤnden der Veraͤnderung geſtanden, wie die eilffte und zwolffte nummer daſelbſt aus wei⸗ et. Wer aber uͤberlegen wil, daß die Fröſche im Auguſt gefangen worden, daß fit fo groß erwachſen, und an al» len uͤbrigen Theilen ſich vollkommen befinden, und noch dar zu im Schwan⸗ tze eine harte, und in den Ruͤcken des Froſches ſich hinein ſtreckende Graͤte | haben, der wird dieſen Einwurff fo Daher wir ſie in beygefuͤgter Zeichung in ihrer wah⸗ ren Groͤſſe vorgeſtellet. Wie denn eben dieſe Graͤte ein deutlicher Be⸗ weiß, daß der Schwantz nicht mehr abfallen konnen; weil dasjenige, was das Schwaͤntzgen regierte, wie die Froͤſche noch Kaul⸗Aerſe waren, an⸗ ſtatt daß es abfallen ſollte, zu einer Graͤten maͤßigen Steiffe gediehe, und eben dadurch Gelegenheit gab, daß die um ſie herumliegenden Gefaͤſſe, des Nahrungs Safftes und der flei⸗ ſchigen Theile in einer ungebogenen, des Nahrungs⸗Safftes augenſchein⸗ oder vielmehr ungeknickten Ausſtre⸗ lich dadurch verrathen wird, daß die ckung ca wurden, daß 8 l| : ; (3 de 41I Swcyet Abſchnitt, der Nahrungs⸗Safft deſto haͤuffiger einfluͤſſen, der Schwantz groß, und erhalten werden konte. aher wir auch nicht vor moͤglich halten, daß ordentlicher Weiſe der Schwantz ſo groß werde, als er in Scheuchzers Bibel in der XI. Nummer abgezeich⸗ net, weil er alsdenn unfehlbar blei⸗ ben, und eben unſere Froſch⸗Gebur⸗ ten herauskommen wuͤrden; es auch im uͤbrigen nicht wohl moͤglich, daß er im Monats⸗Friſt, zu ſolcher Staͤr⸗ cke gedeyhen koͤnne. Wolte man auch ſagen, daß nach der Weiſe dieſer Erklaͤrung aus gleich maͤßigen Urſachen ſich ſolche Froͤſche auch an andern Orten erzeugen koͤn⸗ ten; ſo wollen wir ſolches ſo wenig in Abrede ſeyn daß wir vielmehr glauben, es habe ſich dergleichen auch wol ande⸗ rer Orten eraͤugnet, ob man wol viel⸗ leicht nicht aufmerckſam geweſen, fon» dern vor eine Art von Heydexen, oder andere gifftige Thiere angeſehen, und lieber davon gelauffen iſt, ale fie forge fáltig betrachtet. Hat man uns doch ſagen wollen, daß ſich ehemals in eben dem Teiche dergleichen auch gefunden. Wie wir denn auch, wenn es ja wie der alles Vermuthen, eine gantz be⸗ ſondere Creatur ſeyn ſolte, wir bey den Liebhabern der Natur⸗Geſchichte deſtomehr Danck zu verdienen hoffen, daß wir ſolches anzumercken nicht ver⸗ geſſen haben. Da deßhalb mehrere Kundſchafft einzoge, ſo erhielt von dem gelehrten Medico Herrn Y Friebe aus Schmie⸗ deberg folgende Nachricht. P P. Eure Hoch ⸗Edl. angenehme Zuſchrifft zu beantworten: So melde was mir von der gantzen Sache bekannt: Und zwar ſo lieget dieſer Froſchbehaͤl⸗ ter oder Teich am aͤuſſerſten Ende hie⸗ ſigen Ortes gegen Abend, nach der Seite des Rieſen⸗Gebuͤrges, und iſt ſelbiger erſt vor einigen Jahren, mehr des Schlammes wegen, um die da⸗ bey gelegenen Aecker zu duͤngen, als um der Fiſche willen angeleget worden, welches, und auch folgendes nach mir hieſiger Herr Rentſchreiber als Admi- niſtrator der hieſigen Hochgraͤfl. Herr⸗ ſchafft muͤndlich und ausfuhrlich er⸗ zehlet. Dieſer Teich nun hat bey na⸗ he ſchon von zwey Jahren her ohne Waſſer wuͤſte gelegen. Verwichenen Froſch abgeſtreifft, an welcher pe Dritter Artickel. 412 erbſt ein Jahr aber hat man den oben umruͤhren oder umackern / und bis auf verwichenes Fru r unbewaͤſſert liegen laſſen, ſo da der Zeit ſchon viel Graß darinnen ge⸗ wachſen. Es meldete mir vorgedach⸗ ter Herr Rentſchreiber weiter; daß er ungefehr 4. oder s. Wochen vorhero ehe dieſe Froͤſche zum Vorſchein ge⸗ kommen, ſelbſten zum Teich hingerit⸗ ten, und ſelben beſchauet, da er wargenommen; daß ſich darinnen wegen des vielen Regen⸗Wetters grof ſe Pfuͤtzen und Pfudel geſammlet haͤtten, in welchen eine entſetzliche und erſtaunende Menge von Froſchlaich, nebſt andern unbeſchreiblichen viel Unreinigkeiten waͤre zu ſehen geweſen: Worauf er dann in inſtanti befohlen, den Teich voll Waſſer zu laſſen, wel⸗ ches auch geſchehen, und waͤren alſo hierauf binnen kurtzer Zeit dieſe wun⸗ derlichen Thiere im Monat Auguſt zum Vorſchein kommen, und zwar nach einem etliche Tage vorhergegan⸗ nenen hefftigen Ungewitter. Dieſer Dosch nun waren dreyerley Sorten: ie erſtern waren gantz klein, hatten nur zwey Fal einen ſpitzigen Kopff und Maul, auch am Leibe geſtaltet wie die Aalraupen, die andern bey⸗ den Sorten, waren den Froͤſchen gantz gleich, eben mit einem Aalraupen⸗ Sch wantze, aber viel groͤſſer. In ih⸗ rem Eingeweyde kamen ſie gantz mit den Fröſchen überein einige hielten Ro⸗ gen in ſich, einige nicht, ſolcherley Ar⸗ ten waren in groͤſter Menge, wie fie Herr Langhanß in Kupffer ſtechen laſſen. Man hat auch vorgegeben ſechsbeinige geſehen zu haben, allein mir und auch andern, mit welchen ich geſprochen, ſind keine zu Geſichte kommen; Ich wolte faſt behaupten, dieſer Art Thiere muͤſten den Piltzen gleich geſchwinde zugenommen haben und gewachſen ſeyn. Ihr periodus hat auch nachgehends nur 12. oder hoͤchſtens 14. Tage gedauret, nach wel⸗ cher Zeit (da ihrer doch fo viel 1000. zuſehen geweſen) kein eintziger mehr ſich blicken laſſen; welches aber daher gekommen, ſo bald als dieſes Thier zu ſeiner rechten Groͤſſe und perfection gelanget, hat ſich wuͤrcklich eine Haut vom hinteren Leibe ſepariret, und vom au laſſen, und einem Froſche aͤhnlich or: Da es nun Leute ſolte gegeben ha⸗ ben, die dergleichen gegeſſen, iſt ohne Grund, denn ob man ſchon einen hie⸗ digen wollen, ſo hat er ſich doch ſol⸗ ches zu thun nicht unterſtanden Ich muß noch beyfuͤgen, daß erſt vorigen der Teich mit einigen Schock Karpen⸗ daß in keinem andern Teiche, ohnge⸗ achtet es deren hier viel giebet, der⸗ gleichen wargenommen worden, auch daß ſie in keinem andern Waſſer ge⸗ (daur et. Sidi ius Ob alle Japre dergleichen Fröſche fen angetroffen werden, habe erſt we⸗ der von Teichwaͤrtern noch Landwir⸗ 413 auch der Schwantz hangen blieben, ſo daß nachgehends ein einem Froſche gantz aͤhnlicher Loͤrper zum Vorſchein hab kommen: Daß dem nun alfo fe, ba: be erſtlich an einigen wargenommen, welche ſchon ſehr groß und zu ihrer volligen Reiffe kommen waren, die ich in ſtarcken ſpiritu zu conſerviren geſucht: bey benen fid) im ſpiritu vom Hintertheil einige Haut mit dem Schwantze ſepariret; Auch ift mir noch von einigen andern, die ſich wel⸗ che im Spiritu aufgehoben, und denen es eben ſo gegangen, dergleichen erzeh⸗ let, auch ſelbſten gezeiget worden. Uberdieſes habe noch ein deutlich Be⸗ weißthum, von einem der ſich in ei⸗ ner Fontaine, in welche er 7. bis 8. Stuͤck werffen laſſen, erhalten. Eini⸗ ge darvon crepirten bald (denn fic konten kein ander Waſſer vertragen) die andern wurden von einer Katze herausgelanget und gefreſſen: Dieſer da er nun noch einige Tage lebendig blieben, und noch etwas gewachſen, hat wuͤrcklich den Schwantz fahren den, aber denn auch vollends crepiret, ſigen Schornſtein⸗Feger, fo von Ge burth ein Italiaͤner, auch Froͤſche in Menge zu eſſen pfleget, deſſen beſchul⸗ Herbſt, da die Froͤſche verſchwunden, Saamen beſetzt worden: Ingleichen 1 ander waͤrts auch in Teichen oder Pfuͤ⸗ then was in Erfahrung bringen koͤn⸗ nen: Auſſer daß bey Quedlinburg in einem Teiche faſt alle Jahre derglei⸗ chen ſollen zu finden ſeyn , fo fie daſelbſt Froſch⸗Quappen nenneten: Und daß der wohlgebohrne Freyherr Herr von Tſchammer auf Thiergarten, it. der Herr Pfarrer Leonh. David Zweyter Abſchnitt, Dritter Artickel. Wieſen 7 414 Herrmann zu Maſſel dergleichen bey ſich offt wollen wahrgenommen aben. | Und ſiehe dieſe Seltenheit fam uns in dieſem Jahre vielfaͤltig zu Geſich⸗ te: Und zwar da An. 1756. im April, May und Brach⸗Monat faſt taͤglich die ſtaͤrckſten Regen, ja hie und dar Wolcken Bruͤche herab fielen; davon im Anfang Julit, alle Stroͤhme, irs ſonderheit die Oder ſehr hoch auf⸗ ſchwall, als wohl bey 80. Jahren nicht geſchehen; das Waſſer trat weit aus, und wolte man den dritten Theil Schleſtens uͤberſchwemmet zu ſeyn angeben: Anbey war das Waſſer gantz braun, und ſo ſcharff befunden, daß viele Mneſchen, ſo darinnen ge⸗ watet, boͤſe Schenckel bekamen, feloff Pferde verlohren von denen Beinen die Haare, und fo davon geſoffen, ere- pirten verſchiedene gar; wie auch an⸗ deres inſonderheit das Feder⸗Wieh, die weichen Baͤume verdorben ꝛc. da nun das Waſſer wiederum hinweg fiel, und viele Pfuͤtzen, ja gantze Seen auf Feldern und Gaͤrten ſtehen blieben, und beſtaͤndig warmes Wet⸗ ter einfiel. So entſtund eine dicke gel⸗ be Haut auf dem Waſſer, und in dieſen wurde man viele ſchwaͤntzichte Froͤſche gewahr, welche Haut, da das Waſſer ſich verlohren, feſte wie Leder wurde, ſo unterwaͤrts einen Finger dick fadicht Weſen, wie raſche Seide aufſitzen hatte, und wie Huatte oder Watte ausſahe. Den 10. Augufti uͤber⸗ ſendete mir Tul. herr Abraham Scholtze vornehmer Kauffmanns⸗ Aeltiſter allhier aus ſeinem Garten auch durchaus uͤberſchwemm et gewe⸗ ſen) 3. dergleichen Froͤſche von einer Groͤſſe in etwas Teich⸗Waſſer, wor⸗ aus ſie gelanget worden; mit Ver⸗ melden: Daß alle Froͤſche, fo in Men⸗ ge aud) im Graſe herum huͤpffeten dergleichen Schwaͤntze haͤtten; ſie wa⸗ ren wenig gruͤnlicht, mit ſchwartzen Puncten und Flecken beſetzet, aber nicht vollkommen die Helffte ſo groß als die von Schmiedeberg erhalten. Ich deckte den Topff, darinnen ſie weniges Waſſer hatten, mit einer Glaß⸗Tafel zu, weil ſie ſonſt halbe Ellen hoch uͤber den Topff geſprungen waͤren; Und fo munter blieben fic bis auf den zten Tag vorm Sand Thore in Breßlau,“ der 415 Tag Abends: Den Morgen aber dar⸗ auf war keiner mehr lebendig, und die Schwaͤntze hinweg; Auſſer daß auf der Stelle, wo ſie geſeſſen ein ſchwar⸗ tzes Pirtzchen zu ſehen, das Waſſer aber ſchleimicht und ſchwaͤrtzlich truͤbe erſchien, auf den Boden eine Pech⸗ ſchwartze zaͤhe Materie anhieng, und war darinnen nicht das wenigſte von Haut, oder einem Schwantze, oder nur die Graͤte zu finden: Alſo konte dar⸗ aus nicht abnehmen, daß die Froͤſche die Schwaͤntze abgeworffen. Ich ſchnitt auch ſo gleich einen auf, um dieſen Schwantz in dem Leibe des Froſches zu ſuchen, welchen er (nach verſchiede⸗ ner Meinung,) darein ſolte gezogen haben, aber darinnen wurde auch nicht eine Anzeigung angetroffen: Ein an⸗ derer meldete mir, daß ein Froſch dem andern den Schwantz abfraͤſſe; da aber wiederum nicht zu begreiffen, wel⸗ Zewyter Abſchnitt / Dritter Artickel. 416 gegebenen Puͤrtzchen; ohne daß im geringſten was von einer Graͤte, ſo Herr Con- Rector Langhannß ans gegeben, zu ſehen geweſen. Um hier⸗ innen vergewiſſert zu ſeyn, ich den groͤſten von dieſen Froͤſchen, und ſetzte ihn denen Ameiſſen vor, ſo ſich dieſes Jahr ei auf mei⸗ nen Althan in die Gefaͤſſe ber Oran- gen - Baͤume gefunden; welche in 8. Tagen ihn voͤllig bis auf die Kno⸗ chen abgefreſſen, und ein ſchoͤnes Sce- leton hinterlaſſen, da die Beinchen mit denen Ligamentis connectiret ſind: In dieſem ſiehet man, daß hinter demͤKopff 6. vertebræ dorſales bis zum Oſſe facro, fo pyramidal unterwaͤrts fid) ſpitzig em diget, in der Mitten aber noch ein duͤn⸗ nes Beinchen zu ſehen, aus welchen unten heraus eine Nerve gehet, ſo den Schwantz beweget, nichts weniger aber die Ruͤcken Grat durch den cher dem Letzten denſelben abgebiſſen: Deßwegen ließ mir den 16. und 31. currentis von neuen viele dergleichen Schwantz continuiret werde. (Tab XIV. (Tabul 2.) Auch nicht zu begreiffen, wie hin⸗ xiv. N ter dieſen mittelſten Beinchen im Oſſe 2.) Froͤſche daher holen: Dieſe waren an Groͤſſe ſehr unterſchieden, die meiſten graulicht mit ſchwartzen Flecken, und wenige gruͤnlicht wie die erſten; auch darunter ein recht groſſer dicker Froſch, der dem Schmiedebergiſchen vollkom⸗ men gleich kam, fo aber im Hereintra⸗ gen zerborſten, und alles Eingewepde heraus geſchuͤttet: Die Meiſten aber hatten nur die hinterſten zwey Fuͤſſe, und die Kleineſten zwar einen Schwantz, aber gar keine derſelben; Und bey denen erften ſteckten die deut⸗ lichen Fuͤſſe inwaͤrts im veibe, bey de⸗ nen Letztern aber wurde man nur die Rudimenta gewahr: Welche alle fer⸗ nerhin die Sch waͤntze nicht verlohren, oder einander abgebiſſen, ſondern auf den zten oder aten Tag, in anderen Waſſer aber, in ein paar Stunden verrecket An dieſen erſahe nun, daß wahrhafftig an einigen die Schwaͤn⸗ tze recht zerfloſſen, und zwar erſchien das aͤuſſerſte als ein gelber zaͤher Rotz, mehr gegen den veib aber war der Schleim milchichter, und ſeparirte fid) deutlicher von dem kurtz vorhero an⸗ ſacro wiederum neue vertebræ angehen konnen, und in denenſeiben die Medul- la ſpinalis fid) befinden, welche mit dem Gehirn faſt einerley Subſtantz iſt, und als ein Proceſſus aus dem Cerebro und Cerebello durch ein groſſes Loch unten im Cranio heraus gehet. Wie von ab len dieſen ande. Libavius Batracbiorum . de Ranarum Natura Lib. I. Cap. IV. pag. 208. it. fob. de Muralto in Clave Medici- ne pag.587. inſonderheit die . . ditor. Lipſienſ. An. 1687. menſ. Maj. Tab. VI. pag. 284. eine Anatomen publiciret, kein Sceleton aber dabey exprimiret haben. : ! S30 * Daß ſie aber auch nicht unter die Eydexen zu zehlen, beweiſen die inn⸗ laͤndiſchen Molche, die Oſt⸗Indiſchen Salamander oder Jecco, inſonderheit die Chamæleons (fo von Lufft leben follen,) wie auch die Amboiniſchen, mit ſehr langen Schwaͤntzen, die fliegenden und auch kroͤpffichten, ja alle Land⸗Eyde⸗ ren die alle vom Kopff an bis an das aͤuſſerſte des Schwantzes, und die Am⸗ boiniſchen etliche 90. Vertebras haben. 3380 (o) Ag 865 Artic. LI Sume 3Rdni Vierdter Articke i 48 ' ARTICVLVS: IV. dion délit und aufgetrockneten Kräutern / Fiſchen / Schlangen, Eydcen, Froͤſchen, Vögeln und all pan trie QE nen e bi 2 porte varitinay die! Baume, Ji fráuter , Pflantzen und viele anbere, nicht mangelt dieſes in groſſen Wercken (o mit den ſchoͤnſten 5 T1 | Blumen meiſt durch Holtz, Kupffern ausgezieret, zu bewerckſtelien. ben Ame Lonicerus (1) Antonius pi. neus (2) Cafler Durans (3) Chri iflapborus: Plantinus (à) Mattheus Merianus 6) Otto Brun | bun (9 Paulus Renealmus Ye. lte Andreas Matbiolus (9) Rembertus Do- doneus ( f ) Theodoricus | Dorflenius (io) und an ere mehr beſchrieben, und meiſt nicht nach dem Leben, ſondern viel klei⸗ ner und gemeiniglich febr unkenntlich vorgeſtellet; deßwegen UR Hert Bafil TR Beslerus den koſtb al ren Hortum Hftettenſem beſorget: s und wie⸗ wohl faſt mehr die Garten und aus [o fd s N f iie Bidet n dem Hochfuͤrſtlichen Biſchoͤffli⸗ chen ee Garten gezeu⸗ get worden, doch auch andere in ihrer vollkommenen Groͤſſe und nach dem Leben, auch manchmal noch groͤſſer als nach der Natur von denen zu der Zeit renommirteſten Kupfferſtechern, als: Wolſſg. Rllian. Job. Leqpol: Servaes Rauen, Petr. Vſelburgb, Heinrich Vlrich, R. ü Cuflode 6e. vorſtellen laſſen, welches Werck gewiß auf dieſe Art keines ſei⸗ nes gleichen hat, obgleich Jö. Comme- nus in Rariorum Plantarum Horti me- Alici Amflelod. Deſeriprione & Iconibus, Au- gullus Quirinus Ripinus in Introduct gene- ral. in rem Herbariam alich Mich, Bernb. Valentini in dee Mmm! * und noch * (51 Hiſtoria 1 9 5 (2) Hiftoria plantarum. Schnitt exprimiret ſind Da» Weil nun aber dieſe Wercke die Pflan⸗ tzen und Blumen nur ſchwartz auf weiß vorſtellen ſo hat man endlich dieſe wie Monſ. Kirnbals in Londen nach denen Farben zu drucken, oder auch zu illumi- niren angefangen, aber damit nicht welt kommen: bis cherr Joh. Wilhelm Weinmann, Stadt. Gerichts Alleſſor in Regenſpurg, und Apothecker Elte⸗ ftev daſelbſt An. 1735. ein Werck zu uns 5 angefangen, welches ge⸗ wiß vor allen Herbariis den Vorzug er» halten wird: Der Titul dieſes Buches lautet: Multilinguis Phytanthoza- ]co- nographiz. XM DIAS Index Oder eigentliche Darſtellung einiger 1000. in allen vier Welt⸗Theilen gewachſene Baume, Stauden, Kraͤuter, Blumen, Fruͤchte und Schwaͤmme ꝛc. In wel⸗ chen die lebendigen Farben, nach ihrer Natur auf nett 0 Kupffer⸗ Platten vermittelſt einer geheimen und noch niemals erfundenen Kunſt mübfam aufgetragen und zu ſehen ſind, in Kupffer geſtochen von Barth. Seuter, und verlegt Joh. Elias Ridinger, der Text gedruckt zu Regenſpurg An. 1735. Und die darauf folgende Jahre; welchen Tit Herr Joh. Georg Nicol. Dietrichs, Ihro Kayſer⸗ und Koͤnigl. Maj. Rath, und Phylicus ordin. zu Re⸗ | . e und Teutſcher Sprache (83) De re Herbaria, Italico & Latino fist; (4) In ſconibus Stirpium f. Plantarum tam exoticarum, quam indigenarum, (5 In Florilegio renovato. () In herbarum vivis Iconibus ad naturz imitationem effigiatis (D In Specimine Hiftoriz Plantarum. €8) In Comment. ad Libr. VI. Diofcoridis de re Medica materia. (9) In Stirpium Hiſtoria. C10) In Botanico continens Herbarum AES fimplicium Defcript. (11) Hortus Eyftettenfis, five. diligens & accurata omnium Plantarum, florum, ſtirpium, ex variis terrz partibus, fingulari ftudio collectarum, quæ in celeberrimis viridariis arcem Epifcopalem ibidem cingentibus , hoc tempore confpiciuntur, Delineatio, & ad vivum repræſentatio Norimb. 1613. in maximo folio IV. voluminibus & Ibid. 1640. forma eadem. i Db 419 Sprache verfertiget; welches aller Gewaͤchſe Geſchlechte, een Beſchreibungeen und Nutzen, ſo die beruͤhmteſten Naturkuͤndiger 7 ret haben, kuͤrtzlich vor Augen leget, und die bewertheſten Autores ſo davon geſchrieben zugleich anzeiget; In die⸗ ſem Wercke ſind die Blumen und Pflantzen in Kupfferſtich und ſchwar⸗ Ber Kunſt exprimiret, jedoch die Blaͤt⸗ ter nach dem Leben von unterſchiede⸗ ner gruͤner Farbe, und die Stamina noch dunckler gruͤner, auch wohl braͤun⸗ licht, und die Stiele, wie auch Aeſtlein Holtzfarben; die Blumen, wo es noͤ⸗ thig, præſentiren ſich durch ſchwartze Kunſt und llluminirung von allen Far⸗ ben, auch manchmal in einer wohl viererley derſelben, und exprimiren da⸗ durch die wollichte Sammt⸗Structur, welche ein Mahler nur durch das muͤhſamſte miniatur- Mahlen einiger⸗ maſſen imitiren kan, ſo ein vortreffli⸗ ches Ausſehen geben, und von jeder⸗ man nicht ohne Verwunderung zu be⸗ trachten ſind. Nun befindet ſich zwar der Hortus Eyflettenfis. auf der ochfuͤrſtl. Bibliothec zu Oelß, fo bro Hochfuͤrſtl. Durchl. Coriftiana ertzog Cbriiant zu KMerſeburg Durchl. Gemahlin mit eigener Hand nach dem Leben übermablet, und an Hertzog Cbriſtian Ulrich von Velß ver ehret; Und vor einigen Jahren wurde zu Franckfurth an der Oder von ei⸗ nem Liebhaber vor einen dergleichen 600. Floren gezahlet. Welches mich bewogen durch meinen Sohn dieſe Arbeit auch an dieſem Buch vorneh⸗ men zu laſſen, gleichwie der Marie Si- 60% Greffe gebohrnen Merianin aupen⸗ Verwandlung in Mol⸗ enteller, zuſamt denen Pflantzen, ſo denen Raupen zur Nahrung gedienet, mit eigener Hand alles mit lebendigen Farben wie ſie ſelbſt die Surinamſche In- ſecta uͤbermahlet. Es kommt aber alles dieſes mit den oben beſchriebenen Weinmanniſchen Wercke in keine Ver⸗ ^ gleichung, und noch darzu iſt dieſe Ar⸗ beit muͤhſam, langweilig und koſtbar, und dennoch ſtellet der illuminiꝛte Kupf⸗ ferſtich die Blaͤtter und Blumen nur nach denen Farben, Schatten und Licht, wie ſie pflegen gemahlet zu wer⸗ bcn, nicht aber die darauf curieux lauf⸗ fenden Venulas, Nerven und Stamina vor. Deßwegen An. 1728. der Autor Iweyter Abſchnitt, Sorte Mr 1 Vierdter Artickel. 420 nene ache a Sun S pag. 239. Anweiſung gegeben, wie man mit 9 Kupfer Brücker; eten Kraͤuter, rer natuͤrlichen Geſtalt alfo vo konne, daß alle Nerven und Streiff⸗ chen auf dem Papler zum Vorſcheln kommen muͤſten; Es iſt dieſe überhaupt eben nicht ſo gantz neu, we allhier auf der Eliſabethaniſchend blio thec ein Band „ n f cken fid) befindet, fo allbereit vor 30. Jahren, Titul, Pleniff. Aatbe« Praſes von Haunold, bereiten laſſen, und hinauf geſchencket: Welche In vention aber vielmehr excolirtt und perfectioniret Herr Ets Hieren, Kuip- bof, ein gelehrter Me b alfo, daß ein gantzer Verlag vor ein paar Jahren daraus entſtanden und man das hundert vor 4. Floren bey dem Buchhaͤndler daſelbſt und Univer- fitáté» Buchdrucker Herr Johann ane e ju. autc pehen kan; da 288. von denen Officinalibus und uͤber roo. von andern melſt aus⸗ laͤndiſchen Gewaͤchſen, allbereit fertig ſeyn: wie davon umſtaͤndlich der be⸗ ruͤhmte Herr DoZ. andreas Elias Buch- ner, Hochanſehnlicher Prz(es des Kay⸗ ſerl. Relchs⸗Collegii Nat. Curioforum in Miſcell. Pöyſico- Medico- Matbematicis An. 1729. Menſ Decembr. Claff. V. Art. I. pag. 779. gehandlet. Wie auch die Herba. ria viva denen Kupfferſtichen vorge⸗ zogen; (welche, wie die Pflantzen zu ſammlen, zu trocknen, aufzuleimen und zu conſerviren Exzzz. Konig in re- guo vegetabili (Cap. XXII.) und ſchon lange vorhero Gema, Laurembergius in Hiſtoric. Defcriptione Ætitæ und Mauri- tus Hoffman nus in Botanotbeca Laurem- bergiana h.e. Methodo confitiendi Herba- rium vipum gelehret.) Nach welcher Methode ich meine Herbaria viva verfer⸗ tiget, dazu ich die aus und inlaͤndiſche Gewaͤchſe meiſt aus dem Amſter⸗ dammer und Leydener Horto me- dico geſammlet, auch eine ziemliche Anzahl, inſonderheit uͤber 12oer[ep gramina exotica von Herrn Permer aus Engelland uͤberkommen, und in Kaͤſtchen, ſo wie Frantzoͤſiſch gebun⸗ dene groſſe Buͤcher ausſehen, geleget, auf dieſe Weiſe, wie in dem Boſni⸗ ſchen Garten die Kraͤuter⸗Buͤcher in Leipzig, und auf der Bierbec zu &. Maria * N x » - "^ „/ OM veu cus zu Erfurth, 421 | wand, " Maria. Magdalena alihier in Breßlau aufbehalken werden. Ich habe fer⸗ get die lebendigen Blumen mit Blat. cee ait dern * End 1 viele davon fo die Farben nicht aͤndern in Aquafort ein⸗ getauchet, gepreſſet und getrocknet, : fange avon ſich dieſe beſtaͤndig ſchoͤn erhal⸗ en, und durch Auſteimen vollkom⸗ mene Blumſtücke bereitet, mit einer Glaß⸗Taffel von Staub und Lufft verwahret, fo. NS Augen deleckiren werden. Weil doch aber hier die Blumen gequetſchet erſcheinen und offt gantz eine andere Geſtalt bekom⸗ men, (o habe ich die ſchoͤnſten derſel⸗ ben, inſonderheit 150 durch die Com. von hierin nen erfahrnen Leuten nad» machen laſſen, von uͤberſchmeltzten meßingenen Blech, von Seyde, Lein⸗ Zweyter Abſchnitt, Vierdter Artick!. 28 rioficdt erhalten können, weſches mut verſchiedenen Fruͤchten auf dieſe Wei⸗ ſe wie auch durch Abkochung zu bewir⸗ cken iſt. Und dieſes ſind die Bemuͤ⸗ ungen, welche curieufe Leute der Con ervation und Separation wegen mit die⸗ ſen angeſtellet: Nicht zu gedencken der abgetrockneten Fruͤchte und Saamen, inſonderheit ſo harte Schalen haben, und daraus ver fertigten vabinet · Stuͤ⸗ cke. Denn (o bewahre geſchnittene Co⸗ cus-Nuͤſſe mit Silber ſtaffiret als Trinck⸗Geſchirre und von denen nu- culis regiis fuͤnſtlich gedrehete Sachen it. von groſſen Tuͤrckiſchen und In⸗ dianiſchen Bohnen, Tobacks Dolen und Schlagwaſſer⸗Buͤchsgen ebe⸗ r nermaſſen mit Silber eingefaſſet, Malabariſche Muſtaten⸗Nuͤſſe aus⸗ gedrehet, mit Schraub Stoͤpfeln ver⸗ Pappier, Federn, Wachs, wahret, und von kleinen ſonderbaren Hauſen⸗Blaſe und kleinen bunten Saamen uͤber und über beſetzte Bruſt⸗ Corallchen ꝛc. Da die meiſten denen Bilder, it. Quadrate von vielerley aude natuͤrlichen ſo vollkommen gleich und innlaͤndiſchen Hoͤltzern, auch dar⸗ kommen, daß man fie kaum von aus verſchiedene Figuren ausgelegt, den wahren zu unterſcheiden vermö⸗ und von Hovel und Saͤge⸗Spaͤnen gend iſt. gepreſſete allerhand Seltenheiten In Eine gantz neue Methode die Venas, dein Animaliſchen Reiche aber hat man Nerven und Stamina von denen Blaͤt⸗ Thiere theils in liquore balfamico bis⸗ tern und die Schale und Fleiſch von her conſerviret, oder abgetrocknet, oder denen Fruͤchten zu ſepariren, will auch die Haut nur ausgeſſopfft und alfo erfunden haben der beruͤhmte Amſter⸗ aufgeſtellet: Dieſen fuͤge bey eine mir dammiſche Profeffor Botanices Herr unlaͤngſt noch unbekannte Methode, Friedr Rug ſeb, inſonderheit wieſe er mir | fo ich zuſammt einigen auslaͤndiſchen An. 1708. unter andern eine Exuviam Fiſchen von Tit. Herrn Chriſtian Opuntiæ American, oder die Nerven Gottlieb Ludwig Stud Medicin. wel⸗ und Fibern eines groſſen Weſt India⸗ cher nebſt andern von Ibro Aónigl. niſchen Feigen⸗Blats, welches err Maj. in Polen Hud auguſte nach 4f- Ryſeh hernach beſchrieben und in e geſchicket worden, erhalten: Und Kupffer abgebildet in feinem. Teſauro zwar wie fie daſelbſt die Fiſche und an⸗ Anatomico, pofl curas poſteriores novos Auch die Foi Le 12 werth ge⸗ f dere See⸗Thiere inſonderheit die Haut [| achtet in ihren beruffenen 485 Erudi. abgezogen, gepreſſet, getrocknet, und hernach auf Pappe geleimet, und nach torum (An. 1729. menſ. Febr. pag. 63.) bey der Recenſſon dieſes Werckes bar aus in Kupffer abbilden zu laſſen: wie dergleichen ſchon ebemalen 0“. | AMormius beſeſſen und (Lib. II. Cap. VII. pe 149.) in feinem Mufeo vorgeſtel⸗ let. ihrer Ruͤckkunfft dem Könige zu groſ⸗ fen Vergnuͤgen, unter andern præſen⸗ tiret haben. Die Information ſelbige nachzumachen, die er mir hierinnen gab, lautete alſo : Nachricht wie man die is | Sii Welches mich bewogen derglei⸗ nach Art der Dflantsen auftrock⸗ chen nachzumachen: da ich ſolches Blat im ſpaͤten Herbſte in die Erde verſcharret, wenn es denn allo im Winter offtmals durchfrohren und wieder aufgethauet, hat man im Fruͤh⸗ ling das Fleiſch des Blates als einen Brey abſtreiffen, und alſo dieſe Cu- en nen und auf das Papier hefften an. | „Ich will hierbey erſtlich die qemeio „ne Art zeigen, was man bey allen „und jeden beobachten muß, hernach vunterſchiedene kleine Errinnerungen »bepfügen. H Dd 2 Man 4?5 „Man muß diejenige Seite des Fi⸗ „ſches, welche am ſchöͤnſten, iſt erweh⸗ „len, und ihn mit allen denjenigen „Theilen, welche bey einem genas 10 „Flſche ins Auge fallen wuͤrde,abloͤſen. „Man ſchneidet oben hinter der Pinna „dorſali ein, und loͤſet den oberſten „Theil des Felles, an der hoͤchſten Li⸗ „nie des Ruͤckens vom Kopffe an, biß „zu dem Schwantze ab, den Kopff „ſchneidet man mitten durch. Die »Pinnam des Schwantzes theilet man „auch, wo ſie aber nicht allzuſtarck ift, „kan man ſie gantz laſſen. Hernach „kan man nach und nach das Fell der „einen Seiten bí an den Baüch ab; „ſchaͤlen, die Pinnas abdominales und „thoracicas muß man auch daran laſ⸗ „ſen, daß man alſo das Fell der ei⸗ „nen Seiten unbeſchaͤdiget mit al „len Pinnis und Kopff und Schwan⸗ „tze beyſammen hat. Die innerſten „Graͤten des Kopffes ſchneidet man „mit einer Scheere oder Federmeſſer yſo ſauber heraus, daß das aͤuſſerſte „Anſehen nicht verſtellet wird. Her⸗ „nach beſtreuet man das Fell auf der „innern Seite, mit einem Kromatiſchen „Pulver, von Ingwer, Pfeffer, Alóe „u. d. q. was man etwan bey der Hand „hat; man leget alsdenn das Fell auf „ſchlecht Papier, breitet bic zuſammen „gefallenen Pinnas fauber aus, und „druͤcket bald ein ander Papier dar⸗ » über, leget dieſes zwiſchen zulaͤnglich „Papier und ſetzt es in eine Preſſe, „und ſchraubet nicht allzu feſte, in 6. „Iz. oder auch mehr Stunden betrach⸗ „tet man es, und ſiehet, ob man auch „noch hier und dar in der Lage des „Fiſches was verſehen hat. Darauf „ſchraubet man feſte zu, wechſelt taͤg⸗ „lich das Papier, ſo lange bis der Fiſch „harte, und ſteiff worden iſt. Hernach »faubert man die aͤuſſerſte Haut, mit „einem Schwamme, die innere aber „mit ſchaben und ſchneiden ſo lange, „bis es duͤnne genung iſt, aufgeleimet „zu werden. Da es denn mit dicken zweyter Abschnitt, Vierdter Artickel 424 „let es mit den gehörigen Farben, und „überziehet den gantzen Fiſch mit Site »nif. . dle Dont po es „entweder gar zu groſſe ppen „hat, die fid leicht verſchieben oder fi "f dn. 28a unb it, ſo kan man Fleiſch daran laſſen, „welches im Trocknen nach und nach „heraus geſchaͤlet wird. "n die „Pinnæ ín waͤhrendem € ji N ſo muß uy ' ft i „anfeuchten, damit man fic recht aue „breiten koͤnne. Das Pulse but „nur zum geſchwinden Trocknen wenn „man fid) alfo fuͤrchtet, den Fiſch oder „vielmehr feine Pinnas damit zu befle⸗ „cken, fo lege man ihn oͤffters in tro» „cken Papier, fo hat man das erſtere „nicht noͤthig. Auf ſolche Art habe vich nicht allein die ordentliche Fiſche, „welche Dorſo erecto ſchwimmen, ſon⸗ „dern auch andere, als Polypos, Rajas, „Paſtinacas, Soleas, ja auch „Schlangen und Eydexen aufgetrock⸗ „net. Man muß nur genau beobach⸗ vten, daß man alle Theile nimmt, wel⸗ „che von einer Seite geſehen, oder in „einem Gemaͤhlde in die Augen fallen „wuͤrden. „Bey aller dieſer Vorſicht im Zu⸗ „bereiten, muß man ſich doch aber in „Acht nehmen, daß die Wuͤrme nicht „hinein kommen, welches aber weni⸗ „ger geſchiehet, wenn ſie erſtlich recht »frocken gemacht und hernach wohl „verwahret werden. Dieſe Arbeit uͤbernahm ſo gleich mein Sohn, welche ihm ſo wohl ge⸗ lunge, daß fie die uͤberkommene Mo- delle bey weitem uͤbertraffen, infor» derheit gaben die Silberglaͤntzenden, auch andere Schuppen⸗Fiſche ein vor⸗ treffliches Ausſehen, ja alle Schuppen zeigeten, weil der Schleim davon, jede gleich ſam eine ſtrahlende Sonne. Doch hat er die Fiſche nicht zwiſchen Pa⸗ pier, welches ſehr feſt durch den Fiſch⸗ leim anbaͤckt, ſondern zwiſchen glatter Wachs Leinwand gepreſſet, und dieſe „Gummi auf Papier, oder beſſer auf ſehr offt abgetrocknet, auch die innere appe befeſtiget wird. Endlich ſchnei⸗ pt Man ein rundes Stuͤcke Pappe „in Form eines Auges erhoͤhet oder „niedrig, laͤnglich oder voͤllig rund, nach Proportion des Fiſches aus, und „ſetzet es in den Ort wo das Auge! „heraus genommen worden, uͤbermah⸗ Seite nicht mit aromatiſchen und beiſ⸗ ſenden Pulvern von Ingwer, Pfef⸗ fer, Aloe u. d. g. beſtreuet, weil bey ver⸗ ſchiedenen die duͤnne Haut dadurch uneben wird, und die braune Farbe ſt hindurch leuchtet, auch der gantze Fiſch ſich beſchmutzet, an deren Stelle aber habe 45 Iweyter Abſchnitt/ habe dieſe mit Oleo Terebynthinæ genetzet, und wenn ſie trocken wieder⸗ um damit beſtrichen; oberwaͤrts aber 1 [ einen Fuͤrniß daruͤber griogemple Au⸗ gen nach dem Leben gema pli V E) und mit Marien⸗Glaß uͤberleget, welches * Inſectorum auch am convenabe Oleum Tereb. zur e aller n iſt. Ja fo gar in meinem Herbario vivo da Maden und Wuͤrme hinein kom⸗ men, in einer Nacht, da nur ein damit benetztes Blat Papfer eingeleget, ſind fic alle davon getoͤdtet worden, auch da eine ſehr groſſe Stellam marinam aus dem Y Orvil/fcben Cabinet in charlem erſtanden, welchen die Milben ſo weich und zerbrechlich gemachet, daß er bát te zerfallen moͤgen, ifl durch dieſe Bal- famadon wiederum fo harte und das Vierdter Artickel. | kleine Geſchmeiſſe völlig getödtet wor⸗ 426 den, daß nun ſelbiger bey 15. Jahren ohne einige Veraͤnderung geblieben. Mein Sohn hat dieſe Arbeit nicht al⸗ lein extendiret auf Schlangen, Eyde⸗ ren, Froͤſche ꝛc, ſondern auch bunte Voͤgel alſo abgezogen, gepreſſet, und als wenn fic floͤgen oder aufgehaͤnget waͤren, an ein Seiden⸗Baͤndgen ge⸗ bunden, dergleichen er auch mit klei⸗ nen Thieren als Hamſtern, Wieſel⸗ chen, Eichhornern, allerhand farbich⸗ ten Maͤuſen und Ratten vorgenom⸗ men: Wie von dergleichen mit Mol⸗ ckentellern unb. Perlis in vielen Cabi- nettern ſchon die vortrefflchſten Speci⸗ mina, ja ſo gar in Holland gantze Taffeln und Tappeten als Schilde⸗ reyen hiervon vorhanden ſind c. Dd 3 Artic. Ld m — Swetee Abſchnitt , Fuͤnffter Attickel 426 AnTICVLVS VS. Von einem Folliculo mofchifero, darinnen eine bohrte Kugel eines rothen Achats von einem Roſen 7 Kranz gefunden worden. Rofen⸗ EL Y Atura fibi viam invenit, hat lay etwann die gtoſſe corolla T denen | perrates ſchon geſagt; Und ge | Roſen⸗Kraͤntzen fid) rh d , » *u wuſt, daß es ratione excretio- Nun iſt wohl nicht 7 Gag | num, quoad 2 2zi ſeine Rich⸗ macht wo und wie, und was vor tigkeit habe; Quoad 20 à. aber wiſ⸗ eíticit Thl de Ber erit aet 95 Kok 1 N ob ie werde, vid. Mich Bernb. Valentinu sm Mu. Unze viæ, ductus meatus in r4 ne., dem menſchlichen Leibe durch die Ana- 4 M aut pre d tomie finb entdecket worden. Viel⸗ dro e Bri iin ias, an weniger kan ein Anatomicus ſagen, wie s aus vielen A ge⸗ , " TW. es zugehe, wenn ein Empyema Pulmo- führet, 10 95 ib Job. (Pac. | : : : Tavernierii Rei nis per excretiones alvi purulentas ſich 2v fovit; oder per alvum fanguis — Beſchreibun Pag. 141.) b. 0/. Depp n in quantitate excerniret wird, wenn ei⸗ 77775757 en 2n 50 Po m ner nur eine læſion in cavitatem abdo- | ^^ Kr; * iy hs E: minis ohne die inteftina zu touchiren, pag. 76.) in . " Car 1 Spe bekommen. Am allerwenigſten i zu rim. pis. reimen, wie es 3ugebe, (wofern nicht p a dae : e 7 MH 1 ein Fucus darhinter ſtecket;) wenn ei⸗ j 2 A d Pip ds. e 2 Ji * ner eine Spinne mit dem gröͤſten Eckel 457 ore T vn Je 2 etym verſchlucket, daß ſolche im dicken Bei. 07755 Cee ap 5 hrs. 9 5 "L ne wiederum heraus ſchwaͤhren konne; n ee AMA (vid. job. Baptiſt. van Helmont Operum, pn Obf 8 D 665 ^ five de Injeclis materialibus pag. 565. 7.) | . IE XX Oder eine lange Madel berſchlu fet mit ; ^ n m hiervon, dem Urin wieder fortgehen koͤnne (vid. Mungen . . Helmont |. c. it. Ephemer. Nat. Curioſor. meinem Urtheil am pro- Cent. I. & II. Anno M. DCC. XII. Obf. XILIIII. pag. III. ſeqq.)))7)Zj Und eben dergleichen Difücultdf et» | eignet fid. bey folgendem au: Ein chi Materialiſt allhier erhaͤlt eine Quan- |. titaͤt Moſchi in Folliculis: Da er nun | Fo dieſelben aufſchneidet, den Molchum Oſt⸗ J T e natürlíd) und ordentlicher Weiſt unten am Bauche bey den Hin⸗ ter⸗Fuͤſſen hange, und zuſammen rin⸗ ne, durch kleine Aederlein, ſo in die Hoͤhle des Saͤckleins, und unter den Mofchum lauffen, die man deutlich dar⸗ innen wahrnehmen kan. Wie nun aber die Corolla und durch was vor 0 Wege, ſelbige in dieſen Folliculum ge⸗ ſche⸗Nuß mit einem Loch durchboh⸗ langet, wird wohl nicht leichte jemand ret, von rothen Jalpis einſchlieſſet, wie auszufinden vermoͤgend ſeyn. 8: (0) €i: 20 „wie man dergleichen aus heraus nimmet, und in eine bleyerne Buͤchſe eindrucken will, kommet ihm unter dieſen ein runtes Beutelchen vor, auswaͤrts ohne viele Haare, in⸗ waͤrts aber mit einer fibrolen glatten braunen Tunica, wie andere Folliculi bezogen, daran weniger Moſch han⸗ et von guten Geruch, ſo eine groſſe Corali als eine mittelmaͤßige Wel⸗ Artic. heraus bekommet, ſo D ae IZweyter Abſchnitt, Sechſter Artickel. 430 ARTICVIVSs VI. Sonderbare Perlen⸗Mutter⸗Schale, fe die fer zwweiffel⸗ haffte Generation der 1 bis deutlichſten auszuweiſen d wenig als jemand glaubet die Perlen vor niches anders als un⸗ e die Heydniſche Venus ſey aus gelegte Eyer derer Perlen Muſcheln, dem Schaum des Meeres in und chert Mich. Berub. Valentini in Moto eine Perlen⸗ Muſchel eme Maſeorum (Part. I. Cap XXXVI. pag. 495. pfangen und ausgehecket worden, und | eqq.) bekraͤfftiget dieſes nicht allein, als ſie heraus gekrochen, bátte dieſe ihr ſondern fuͤhret folgende noch ſehr ro⸗ d dienen muͤſſen, fie | marquabel ſcheinende Relation an: Daß auf d j1 3nfül Opern zu fuͤhren: So Bartholom. Gaſelus Pfarrer in 7 5 ft auch auch zu glauben, daß Nidda eine fpecielle Kundſchafft An. die Pe len Mutter und andere ſchwe⸗ 1200. in Riga von einem Aonigl, re Perlen Muſcheln, aus der Tieffe, Schwediſchen Inſpectore t ahmens fid) oben auf das Meer erheben ſolten, Krey über. eine Perlen⸗Fiſcherey in den Thau des Himmels aufzufangen, ia. und Ingermanland erhalten, um dadurch beſchwaͤngert zu werden, welche hauptſaͤchlich von dem eigent⸗ und die Perlen hervor zu bringen. lichen Urſprung der Perlen gezeuget: Dennoch hat dieſes zuerſt Planius Eiftor. | Nemlich, daß ſolche nichts anders als Natural. (Lib.IX.Cap.XXXV.) und nach die Eyer der Muſcheln waͤren, und mals verſchiedene derer neuern, als daraus wieder Muſcheln wuͤrden: die Rochefort. (in Beſchreib. der Antillen Relation aber kurtz zuſammen gezogen Inſuln in America Cap. XIX. num. 9. enthalt folgendes: Man faͤnde un pag. 328.) Childrey (in Hift, Natural. angl. ter gleichen Muſcheln welche, fo maͤnn⸗ lichen, und welche ſo weiblichen Ge⸗ ſchlechts waͤren, und koͤnne man un⸗ án Cimba! pag, 2480 und die Epherzerzd. Nat Curiof (Ann. III. Obſ. XXXVI. p.58.) . in die Welt geſchrieben: Und zwar ter ihrer dufferlicben Geſtalt einen ſol⸗ folem, wenn dieſer Thau im May. chen unterſcheid feben und fühlen daß Monat bey ſchoͤnen und hellen Wetter die Perlen⸗Flſcher alſobald wuͤſten, falle, dadurch die reineſten, bey truͤben was ein Maͤungen oder Weibgen fep, aber die gelben, braunen und fleckich⸗ ehe fie ſolche aufmachten: Bey dem - phil: Bonaunus in Recreatione "mentis €? | feine Perlen an, ſondern ein zig und oculi (Part. III. Probl. I. pag. 176.) it. die allein bey dem Weiblein; die (t hätten Hifloire de] Academie Royale des Sciences | auf dem Ruͤcken ein Lege⸗Daͤrmchen, (An. 1717. pag. 22.) halten die Perlen welches von der Staͤtte an, da die u⸗ vor eine Kranckheit dieſer Muschel ſcheln an der Schale der Perlen⸗Mut⸗ und weil ſonſt bey febr vielen Thieren ter angewachſen, aus dem veibe heraus ſich in ihren Leibe Steine generirten, gehe; und darinnen ſteckten. 3 oder 4. geſchehe auch dieſes allbier: Deswe⸗ Perlen nach einander von unterſchie⸗ gen in dieſen immer eine dinne Schale dener Graoͤſſe, fo daß die vorderſte am Tiber der andern, wie bey dergleichen | arbften, die zweyte etwas kleiner, die Steinen fid) befaͤnde, und haͤtte Bonan. dritte noch kleiner, die vierdte und letzte aum in ſeiner Meynung noch mehr be⸗ am allerkleinſten ſey; Gleich wie bey ſtaͤrcket,( wenn ihm bekannt geweſen, einem Vogel oder Huhn im Eyerſtock daß ſo gar bey denen Ochſen und fü vor dem Lege⸗Darm, die Eyer nachein⸗ hen in der Blaſe offtmalen denen Per⸗ ander gradatim von unterſchiedener len gleichende glaͤntzende runde Stein⸗ Groͤſſe angewachſen. Dieſen weibli⸗ chen wie verſilberte Pillen gefunden chen, oder Lege und Heck⸗Muſcheln, würden: (dergleichen unter meiner wuͤſten die Perlen⸗Fiſcher auf ſonder⸗ Naturalien Sammlung aufbehalte.) liche und geſchwinde Art beyzukom⸗ Herr G. E Mylius in memorabil. Saxo- men, ehe fie ſich feſte zuſchlieſten, alſo $ 431 Iweyter Abſchnitt/ brechen, die Perlen oder Eyer, aus dem Legedaͤrmgen ſtriechen, und ſie ohne Verletzung wieder ins Waſſer thaͤten, darinnen ſie nicht nur lebendig blieben, ſondern ſie auch ein Jahr dar⸗ auf wieder Perlen haͤtten; Und hin⸗ derte es ſie ſo wenig und an fernerer Fruchtbarkeit, als einem Krebſe, wenn man ſolchen gleich alle Eyer unter dem Schwantze abgenommen und ihn wie⸗ der ins Waſſer gelaſſen haͤtte. Die Mares, weil ſie ohne Perlen, wuͤrden gar nicht aufgemachet; bey denen Fœminis fande man auch nicht bey al⸗ len Perlen, ſondern viele waͤren ent⸗ weder unfruchtbar, oder andere haͤt⸗ ten ihre Eyer ſchon gaͤntzlich oder die Helffte, oder auch mehrere von ſich ge⸗ leget, alfo daß nur eine oder zwey Per⸗ len man offt antraͤffe. Die Perle, ſo bald ſie von der Muſchel ausgeleget, wachſe jaͤhling, braͤche auf, wurde [e bendig und eine junge Muſchel, dahero auſſerhalb der Muſchel ſchwerlich eine, oder gar wohl keine ſolle gefunden werden. : | Deſſen zu mehreren Beweiß, diene unter andern dieſe Begebenheit: Da ein Perlen⸗Fiſcher einem vorneh⸗ men Liefflaͤndiſchen von Adel und Koͤnigl. Schwediſchen Maor eine ausgelegte ſchone Perle gebracht, wel⸗ che dieſer auf den Tiſch vor fid) gelegt, und lange mit Verwunderung ange⸗ ſchauet / endlich aber an derſelben war⸗ enommen haͤtte, daß ehe fie ſichs vet» ehen, von ſelbſten auf und wieder zu⸗ gethan, und in Geſtalt einer jungen Muſchel ſich gezeiget haͤtte; Dannen⸗ hero auch die Perlen Fiſcher einige La⸗ gen der Perlen⸗Muſcheln in den Baͤ⸗ chen hegeten, denen ſie keine Perlen ausnaͤhmen, ſondern ſie dieſelben aus⸗ becken lieſſen, damit die Muſcheln nicht in Abgang kaͤmen: Worauf ſie denn auch in ſolchen geheckten Lagen her⸗ nach die meiſten jungen Muſcheln faͤn⸗ den, die anfaͤnglich auch von auſſen gar ſchöͤn u. Perlenfarbicht ausſaͤhen. So eine ſichere Nachricht dieſes zu ſeyn ſcheinet, ſo iſt doch hierbey noch verſchledenes nicht ohne Grund ein⸗ uwenden: Ich will glauben: Daß der Königliche Schwediſche Ma- jer alles dieſes geſehen: Aber deß⸗ wegen folget noch lange nicht, daß was ihm gebracht worden, eine Perle Sechſter Artickel. 432 geweſen; ſondern ich halte davor, daß es vielmehr eine junge Muſchel, in Ge⸗ ſtalt einer Perle geweſen; zumal 12 man dergleichen runde, oder ovale, nen Perlen gleichende kleine junge Muſcheln in dem Lege⸗Daͤrmgen, wie bey dem Voͤgeln die Eyer in denſel⸗ pj! yp debt an M a s ift au r ben, daß die Perlen der Muscheln Eyer ſeyn ſolten, weil die meiſten Per⸗ len weder recht oval, noch recht rund ſondern viele gantz hoͤckericht waͤren: Und dahero auch die 5 „ mid erlen, weil fie ungemeiner, für die oſtbareſten gehalten würden. Nun iſt aber bekannt; P alle Eyer der hiere, ſie moͤſen Nahmen haben, wie ſie wollen, entweder recht rund oder oval, ohne Hocker ſind; Inglei⸗ chen trifft man jedes Thieres Eßer ins. gemein von einer Form und Groͤſſe an: Aus einer Muſchel kommen aber man⸗ cherley zugleich, runde und hoͤckrige, groſſe und kleine Perlen hervor; Und fino manchmal die unreiffen groͤſ⸗ fet, als die reiffen. Und gar mit cine ander habe ich meine lebetage kein Ey geſehen, daß nicht inwendig ein liqui- dum gehabt haͤtte; da hergegen die rechten Perlen von auſſen, bis auf den innerſten Punct gleich durch harte fino, und aus diverſen Schalen beſte⸗ hen. Hernach ſind dieſes auch nicht alles Eyer, was rund von den Thie⸗ ren kommet; Sonſt muͤſten die Ziegen, Schaaf ⸗ und Haaſen⸗Lorbern, auch Eyer ſeyn, und bemeldte Thiere mehr Eyer legen, als alle Vogel. Als An. 173r. im Monat Junio Tit. Herr Chriſtian Gabriel Fiſcher / ehemaliger berübmter Profeffor Phyfi- ces zu Koͤnigsberg, nachdem er in Teutſchland / Solano, Engelland Franckreich, Schweitz Italien zc, die gelehrteſten Leute heimgeſuchet, und alles in dieſen Reichen, was no- tabel, vornemlich die Hiftoriam Natura- lem und Mathematic angehende, fleißig perluſtriret, auch endlich über Wien nach Breßlau ſech verfuͤget: Genoß ich bald die Ehre deſſen Beſuchung: Da er nun meinen Vorrath von Kunſt und Satur: Sachen anzu⸗ ſchauen ſich ausbath; kam zugleich der gelehrte und in der Natur ⸗Wiſſen⸗ ſchafft ſehr fleißige und verürte Pfar⸗ rer * 433 Zyweyer Abschnitt, Sechſter Artickel. 434 rer ín Maſſel Herr Leonhard Da. Schale herausgeſchnitten, und die vid Hermann a und zeigete runden ſich ſelbſt, wie folgende remar- aus denen zu Maſſel in dem Pfarr⸗ quable Hiſtorie zeiget, fid ſepariren: graben gefundenen Muſcheln, daß die Es hat ſolche der auclor der curicuſen Generation der Perlen, weder in der Grillen (in o. Geſpraͤche pag. 158.) innerlichen ſuperficie der Schale, noch folgender maſſen publiciret. An 1693. in dem Legedaͤrmchen, noch ander⸗ wurde zu Zwickau der fo genannte werts geſchaͤhe: Sondern bloß in groſſe Teich zur Herbſt⸗Zeit gefiſchet, dem Nexu tendinoſo, welcher die Mu⸗ und nach damaligen Gebrauch, nach ſchel · Schalen feſt connectirte; Man dem letzten en Pu dem Poͤbel hin⸗ ſahe auch wuͤrcklich darinnen gleich⸗ ein zu lauffen Preiß gegeben; Da fam wie in einem tubulo die cellulas wo nun allerhand Geſindlein in dem Perlen gelegen, auch ſteckten noch wel⸗ ( Schlamme wadete; kam ich gleich mit che ſehr Kleine darinnen, und eine gro einem guten Freunde über dem Teich⸗ ſe ſchoͤne reiffe Perle hatte er ebener⸗ Tamm gegangen und wurde gewahr, maſſen an dieſem Orte angetroffen. daß viel groſſe Muſcheln in dem Hier aber entſtand gleich wiederum Schlamme ſteckten, gab derowegen ein Zweiffel, ob die Perlen wuͤrcklich einer Magd ein Trinck Geld, daß ſie daſelbſt gezeuget, oder wenn ſie ſich mir etliche davon herausbringen mu⸗ von der Muſchel Schale ſepariret viel⸗ | fte; hiervon nahm ich alsbald eine und mehr verſchlungen und dahin ge⸗ machte ſie auf, aus welcher mir aber bracht wuͤrden? Nun negirte der Herr ſtracks ein paar feine Perlen in die Pfarrer gar nicht, daß wo in dieſen Hand fielen, deſſen ich bald froh war, nexu tubuloſo man Perlen faͤnde, fo und dieſe Muſchel ferner recht aufthaͤt, waͤren auch zugleich in allen Schalen noch mehr Perlen ſuchte, derer ich derſelben Muſcheln inwendig, denen auch wieder alles Vermuthen nicht al⸗ Perlen gleichende runde exſtantix zu⸗ lein noch eine ziemliche Anzahl in der ſehen, aüͤſſer daß fic nur auswerts | Muſchel zwiſchen der Schale und harte, inwaͤrts aber gantz tpongidß Thierlein gantz frey liegend fand, ſon⸗ und friabel bemercket wuͤrden; Wel⸗ dern es hing auch ein gantzer Klum⸗ ches denn mich auf dieſe Gedancken gc. pen beyſammen, als wie eine kleine bracht: Zumal da George Everb. Rum: Weintraube, in der Groͤſſe einer ziem⸗ pbiuin ſeiner Amboin. Rarit. Kammer. lichen Lamperts⸗Nuß; Woran groſ⸗ folgendes, wie vieles von andern ſe und kleine, ſo wohl reiffe, als auch Conchilien, alſo dieſes von der Perlen | ungeitige Perlen an einander hingen, Generation ſelbſt in loco wil oblerviret welche theils recht rund und ſchoͤn haben: Nemlich es waͤre in der Mu ⸗ weiß, theils auch hoͤckerig und gelbe ſchel ein groſſer Fleck etwas hoͤckerig, waren, und war dieſe Perlen⸗Traube darinnen reiffete die Perle, fep erſtlich hinten als in einem Stiel, inwendig angewachſen, als an einem binnen in der Muſchel⸗ Schalen feſt ange Halſe, und das Thier leckete ſelbige, fo | wachſen, und je naͤher die Perlen am lange bis fie loßginge, und rund und Ende der Trauben ſtanden, je feſter fit wolgeſtalt wuͤrde: Andere meynen, noch anhiengen, ſo gar daß ſie auch das Thierlein verſchluckte die von der nicht alle abzubringen waren, ſondern Schale abgeldſete reiffe Perle und zei⸗ bebangen bleiben muſten; Die Zahl . fiae ſelbige vollends; Deßwegen auch aber aller Perlen, die ich in dieſer ein⸗ ſelbſt in der Muſchel man offterma⸗ tzigen Muſchel zuſammen bekam, wa⸗ len Perlen antraͤffe. zi ren 54. ohne die fo ihrer Unzeitigkeit * T ſſhhhalber in der Muſchel feft angewach⸗ Daß die Perlen nichts anders, als ſen verblieben. Je freyer nun dieſe Früchte der Muſchel Schalen ſeyn, Perlen in der Muſchel lagen, je fdbb zumal da fle gleiche Subflanz und Stru- ner und runder fie waren, die aber &ur mit der Schale beſitzen, alfo daß noch etwas anklebten, die waren auch man in bepben immer eine lamellam von Schoͤnheit nicht vollkommen; uͤber der andern traͤffe; deßwegen fo | Und kan ich mit Wahrheit ſagen, daß gar in denen Stuͤck⸗Perlen man noch etliche darunter ſo ſchoͤne und groß deutlich ſaͤhe, wie fic aus der Muſchel⸗Iwaren s daß fo fic gebohret wuͤrden, " das 455 das Loth unter 20. Rthlr. nicht ver⸗ kaufft werden koͤnnte; Ich habe noch bis dato welche davon aufbehalten, die andern aber curieufert Liebhabern verehret. Wie ich nun wie vorge⸗ dacht auf dem Teich⸗Tamm in Ge genwart vorgemeldten Freundes die⸗ ſen ſchoͤnen Anblick in der allererſten Muſchel bekam, entſtand alſobald in mir ein doppeltes Laſter, nehmlich Geitz und Neid, und haͤtte ich ſie ihm lieber nicht ſehen laſſen, was ich in dieſer allererſten Muſchel gefunden, denn ich gedachte aus dieſem groſſen Teiche, in welchen viel 1000. derglei⸗ chen Muſcheln lagen, in Geheim ei⸗ nen groſſen Schatz zu ziehen, ſteckte demnach die andern heraus gebrach⸗ ten Muſcheln ohneroͤffnet zu mir, fand aber zu Hauſe bey derer Eroͤff⸗ nung in keiner nichts: Ich ſchickte aber alſobald einen Tageloͤhner, mit einem groſſen Zuber und einen Schubkar⸗ ren hinaus, und ließ den Zuber voll Muſcheln herein fuͤhren; Unter dem Vorwand, als brauchte ich fie zur Me- dicin, allein ohnerachtet derer viel 100. waren, fand ich doch in allen nicht ei⸗ ne eintzige Perle mehr, ſo genau als ich ſie auch durchſuchte. Ich habe auch ſeit dem niemahlen keine mehr gefun⸗ den, die Perlen in ſich gehabt haͤtten; da ich doch derer alle Jahr viel eroͤff⸗ net habe. Und iſt ſicherlich als etwas curieufes zu achten, daß eben die aller⸗ erſte Muſchel, die ich eroͤffnete, eine ſo ungemeine Menge der Perlen mir mitgetheilt; da ich nach dem aus mehr als 1oooden keine eintzige mehr erhal⸗ ten können. Aus dieſer wahrhaffti⸗ en Begebenheit, wird man nun hof⸗ entlich zur Gnuͤge abnehmen fon: nen, daß die Perlen keine Eyer der Muſchel⸗Thiergen, ſondern vielmehr Fruͤchte der Muſchel⸗Schalen ſind; Welches man ja Sonnen⸗klar ſehen kan, daß die unzeitigen Perlen noch an den Muſcheln feſte angewachſen und vereinbaret ſind, als wie eine War⸗ tze auf der Haut. Dieſes zu bekraͤfftigen fuhre eine dergleichen Perlen⸗Muſchel auf, wie Rumpbius lic. erwehnet, und vor mehr als 100. Jahren ſchon Ferrand. Impe- gatus Hifl. Natural. (Lib. XXIX. Cap. I. pag. 905.) it. das Maſeum Calceolar an. ( Se&.1. pag. 31.) allbereit, wiewohl ſehr 3weytet Abſchnitt, Sechſter Artickel. 436 undeutlich abgebildet, und wenig oder gar nichts davon geſchrieben. Es be⸗ finden fid) in derſelben, fo ich beſitze, mehr vorwaͤrts als mitten inne ein groſſes Neſt voll unreiffer hoͤckrichter Perlen, und von dar an, bis an das aͤuſſerſte der Oeffnung ſind ſehr viele weiſſe Stygmata mit licht braunen Fle⸗ cken umgeben, fo tícff in der Schale ſtecken, und die erſten Rudimenta der Perlen Generation anzudeuten ſchei⸗ nen, wie Tab. XIV. die zte Figur zeiget. ö ö 1 Dergleichen Perlen aber nun wer⸗ S | * den nicht allein in denen Perlen Mut⸗ . ter⸗Schalen angetroffen, ſondern 4. ſelm. Boetius de Boot in Hifl, Gemm. & La- pid. (Libr. II. Cap. XXXVII. pag. 169.) ſchreibet: Daß zwar die ſchoͤnſten Per⸗ len in dem Perſianiſchen Sinu zwiſchen ber Inſul ormus und Baſſera gefunden wuͤrden, doch traͤffe man ſolche auch in Europa an, in den gemeinen Meer⸗Fluß⸗ und Bach⸗Muſcheln, inſonderheit in Schottland, Frießland/ Lotharin⸗ gen / Boͤhmen / Schleſien, inſonder⸗ heit im Voigtlande und bey Paſſau, it. in Norwegen, wie die Epbemerid. Nat. Curioſ (Dec. I. An. III. Obi. XXXVI. pag. 58.) dergleichen welche abgebildet und beſchrieben; Da er aber nur gan⸗ tze Reiche und Provintzen nennet, fo melde umſtaͤndlich und zwar von de⸗ nen Paſſauiſchen Perlen, aus Fab. Columnæ Lyncei Annotat; ad Nardum An- con. Rechum Rer. Medicar. Nope Hifpania fol. 758. welches am Ende der Wercke Franciſci Hernandez 1. Hiflor. Plantarum, Animalium & Mineralium Mexicanorum zu finden: Daß ihm zz. Herr Johann Carl Freyherr von Kirchberg Ca- nonicus und Officialis des Dohm. Stiffts zu Paſſau referiret, wie im Fluß Ils, welcher ein ſchwartzes Waß⸗ ſer fuͤhret, in einer Strecke von 3. Mei⸗ len lang, die ſchoͤnſten Perlen in den gemeinen Fluß⸗Muſcheln anzutreffen waͤren; Da welche denen Orientaliſchen an Glantz, Glaͤtte und Groffe nichts nachgaͤben; und haͤtten zwar im zo. Jaͤhrigen Kriege die Soldaten, ſo ſehr begierig auf dieſen Perlen Fang gere fen, faft alles ausgefiſchet, daß wenig derer Muſcheln uͤbrig geblieben. Sie haͤtten ſich doch aber nach der Scit weil bey der groͤſten Straffe verbothen wor⸗ den / auch nur eine aus dem Fluß zu⸗ nehmen, ſo vermehret; daß nun kein Mangel 437 Iweyter Abſchnitt, Sechſter Artickel. Mangel an denſelben waͤre; Es ſtehet aber jego dem Biſchoff und Admini- ftratori allein fee, ſelbiger zu gewiſſen Zeiten eine Parchie heraus nehmen zu laſſen; die reiffen und ſchoͤnen zu dem Kirchen⸗Ornat zu gebrauchen, die un⸗ reiffen aber, derer welche theils gantz braun, theils gelb⸗glaͤntzend ausſehen an Curioſos zu verſchicken: Derglei⸗ chen nun habe daher eine Anzahl er⸗ halten, darunter verſchiedene wie eine Erbſe groß, von grauer Perlen⸗glaͤn⸗ tzender, auch licht⸗ und dunckel⸗brau⸗ ner und etwas roͤthelnder Farbe; it. eine laͤnglichte zu einem Ohr⸗Gehaͤn⸗ ge, von ziemlicher Groͤſſe, fo oben her weiß mit einen braunen Streiffen um⸗ fuͤhret, unterwaͤrts aber, als wenn fie mit einen Gold⸗Firniß beſtrichen tod: re; dergleichen ein paar Ohr⸗Gehaͤn⸗ e, wenn die Perlen recht reiff und choͤn unter 100. Floren nicht leicht 438 ſchoͤne und koſtbare Schnure Perlen zuſammen gebracht, daß die Juden offt 40000. Thaler davor offeriret. Von dieſen that der gelehrte und in der Natur Wiſſenſchafff fleißige fate rer zu Maſſel Herr Leonhard Da⸗ vid Herrmann / auf meine Inttigation, folgende Fragen, an einen curieuſen und gelehrten Cavalier, wir er denn auch an den Hochfuͤrſtl. Zeitziſchen Geheimden Kath Hlrius Eberhard von Franckenberg folgende Fragen abgehen laſſen: | I. Von tragenden Perlen⸗ i Muſcheln. | 1) Ob die tragenden Perlen Mu⸗ ſcheln alle laͤnglicht rund, oder auch anderer Art?! Reſp. Alle Perlen⸗Muſcheln ſind laͤng⸗ licht, und haben dicke Schalen. 2.) Ob alle Schnecken maͤnnlichen und weiblichen Geſchlechts Perlen tragen: Reſp. Die Schnecken ſind dreyerley Gattung, maͤnnlichen, weiblichen und keinerley Geſchlechts; Welche letztere bey denen Fiſchern Leiner genennet wuͤrden; die andern zeu⸗ getes die Perlen, die andern junge Schnecken, und die dritten gar nichts; Wiewohl auch nicht alle von der erſteren Gattung edel waͤren. 7 | titor ied dà urch 3.) (Db man die tragbaren Mu⸗ die Juden dergleichen zu so. Thaler kein B anu ende una dieſe das Stück verkauffet worden; wie vielleicht ſchwaͤrtzlicht oder aber dieſer Fang angeſtellet würde; runtzlicht waren: vid. loc. cit. Ha 2H m Reſp. Die edle Muſcheln fan man am Beſten durch Viftation erkennen, die aͤuſſerlichen Kennzeichen fino fallibel. 4. Ob die Muſcheln muͤſſen alt 1 yn, oder bald in den erſten Jahren Perlen tragen? Refp. Die Muſcheln muͤſſen audae wachſen ſeyn: Und brauchet eine Perle nach Beſchaffenheit des Ge⸗ witters und Situation ihres Stan⸗ des wohl 10. 20. 30. 40. bis 100. Jahr, ehe ſie zu ihrer rechten Reiffe gelanget. 5.) Was der Perlen⸗Waͤrter, den Muſcheln vor ein Sachen macht, wenn er die Schnecken offen ſie⸗ | bet / daß die Perle noch nicht reiff ö Ee 2 ift, wurden zu Kauffe ſeyn. | Weiter kommet in denen Breßlaui⸗ r XXXIII. Verſuch An. 1725. Menſ. Jul. Claſ. IV. Art. VIII. pag 70.) folgende glaubhaff⸗ te Relation vor; Daß 3. Meilen von Kegenſpurg bey Paſſau und Wie⸗ feni auf Obrigkeitl. Conto alle 3. Jahr gefiſchet wuͤrde, und weil gewiſſe Leu⸗ te vorhero dieſes heimlich gethan, haͤt te man gewiſſe Aufſeher daruͤber be ſtellet, und Galgen gebauet, die Per. len⸗Diebe daran zu hencken: Nichts deſtoweniger waͤren zu dieſer Zeit durch Von denen Vogtländiſchen Per, Fluß⸗Mu⸗ Plauen; Andere ſagen der Hertzo⸗ gin von Sachſen⸗Seitz / eine ſolche 139 Iweyter Abſchnitt, Sechſter Artickel. 440 ift, und fie wieder ins Maſſer (o | 7.) Ob fie nicht vielmehr ein be tet, ein ander Jahr deſto ge wiſſer heraus zunehmen: Refp. Der Perlen ⸗Faͤnger hat ein ei⸗ ſern lnſtrument, womit er die Mu⸗ ſchel offnet, und ſuchet nach ob fid) edel kro. haben; Findet er ie edel jedoch unreiff, machet er dar⸗ auf ein Signum, traͤget ſie in ſein Re⸗ giſter ein, und wirfft ſolche wieder⸗ um ins Waſſer: Das Perlen ⸗Re⸗ vier iſt ziemlich weltlaͤufftig; Indem nicht nur die Elſter, ſoͤndern auch alle Neben⸗Baͤche mit Muſcheln be⸗ leget, hingegen nur die Monate, Ju⸗ nius, Julius unb Auguſtus züm Perlen⸗Fang geſchickt find Dahe⸗ ro der Perlen⸗Sucher ſelbige in ge⸗ wiſſe Gegenden vertheilet, vitiritef jaͤhrlichen einen Theil, und aba ob welche Muſcheln zeitig; Wie weit die andern im chsthum avanciret, und ob nicht neue Mu⸗ ſcheln zum Perlen angeſetzet? das grdſte Artificium (ff bey jeden ſolchen Perlen⸗Sucher, daß er ohne Verle⸗ zung des Schloſſes eine Muſchel ffnen kan; denn wenn dieſes ver⸗ letzet wird, ſo iſt die gantze Muſchel verlohren, und muß weggeſchmiſſen werden, wenn auch gleich die unreif⸗ fe Perle von noch ſo groſſer off nung waͤre. 1 II. Von denen Perlen ſelbſten. 6.) Was die Perlen ſeyn und wor ⸗ aus fie ſich generiren? Db. (ie ſich aus dem Thau generiren? Oder ob ſie ein Ausſatz oder Finnen der Schnecken feynz Ob fie ein ercre- mentum der Muſchel? Ob fie ovis oder Eyer zu nennen, daraus die Schnecken kom ⸗ ; men: 8 e uà Reſp. Wegen generation der Perlen, ſind vielerley Meynungen; die be⸗ fie aber wird wohl ſeyn, die dahin ehet, wie die Natur denen Mu⸗ cheln eine vim lapidificam beygele⸗ get, vermoͤge derer die Perlen gezeu⸗ et werden: Die edle Perlen⸗ chnecken haben keine ovula, die aber weiblichen Geſchlechts ſind, ſetzen auſſen am Ende der dicken Schalen dergleichen an, woraus nachgehends junge Schnecken ge- neriret werden. | n d nt es Augen, Aarpffen , Hecht, und Raulperſchken⸗ Steine: Refp. 0 angefuͤhrter maſſen wird 15 Frage 2 HN unb ſchs 8.) Wie groß, rund / und ne klar die zu Olß itz fino? Reſp. Es giebt groſſe und kleine len, etliche ſind rund, und fo groß, als eine Lauff⸗Kugel, etliche ſind formiret wie Birnchen, andere oval oder wie ein Faͤßchen, 1 in der Mitten gleichſam ein Reiffen ge⸗ leget, die kleinere ſind ſo groß als cken, und haben mehrentheils das beſte Waſſer; Sand ⸗Perlen giebt es auch, ingleichen halb helle die nur auf einer Seiten einen Glantz haben / auf der andern aber verdorben ſind. 9.) Wie 15 derer in einer Schne⸗ ! e zu | Reſp. Von denen groſſen Perlen fin · det ſich ordentlich nicht mehr, als eine eintzige in der Muſchel, jedoch eigen ſich auch manchmal etliche leine darbey; Von denen gerin⸗ gm aber werden mehrentheils et iche beyſammen gefunden. 10.) Od ſie im Fleiſche der Schne⸗ cken / oder inwendig in der Scha⸗ len ſich generiren? Reſp. Am Ende des Fleiſches der Schnecken geſchiehet Anfangs eine Erhoͤhung mit dunckel rother dicker Haut M: Wenn nun d immer weiter ins helle trit, und dinne als ein Mohn⸗Blaͤtch wird, ritzet man ſie mit einem klei⸗ nen Meſſergen oder Griffel, und nimmt die Perlen aus der rq ud 11.) Ob fie gleichſam in einem £e ge /Z D . der dem Huͤnern die Exer liegen, und die foͤrder⸗ ſten die reifſten ind? Reſp. Dieſes eroͤrtert ſich aus dem vorhergehenden. 12) Ob die Perlen nur ein Jahr zu ihrer Keiffung beduͤrffen oder viele Jahre haben müffen 2 Reſp. Deren Beantwortung iff ex re- ſponſione ad quæſtionem quartam zu nehmen; Worzu noch bebzufüg a ^vi. E * 1 rer uͤber dieſe Fragen an mich war folgendes: Eure Hoch⸗Edl. ſeben N liegen ſehen, ob ſie reiff war nicht, fo werffe er fie ohne Læſion des Nexus wieder ins Waſſer. Wie kan er aber die Perle ſehen, wenn dieſe erſt muß mit einem Meſſer eroͤffnet wer⸗ den; und wird dieſes geritzet, ſo iſt die Frage: Ob die Schnecke nicht ver⸗ derben muß? P. P. Experimenta hab ich genug dieſes Syapr gemacht, und viel 441 daß die Perle erſtlich in ihrer Groͤſ⸗ ft waͤchſet, nachgehends faͤngt ſie an ins helle zu kreten, und conti. nuiret damit, bis fic zu ihrer Reiffe gelanget, worzu gemeldter maſſen, eine ziemliche Zeit 8 13.) Ob man aus dem Grunde und ' Sande des Waſſers Per len llleſen koͤnne? 55 Wenn die Perle zu ihrer über» | ndigen Reiffe gekommen und ſel bige niemand herausnimmt, ſo ſpringet das Haͤutchen von ſich ſelb⸗ Mey inp die Perle faͤllt in die Hand; Auf eed DE dd | 1 er YT 2 ; f. ^w 3 " e | eee us E nen gefunden; daß ich wieder meine Gedancken davon habe: Die Alten gefunden werden 0 14.) Ob es viel Zwilling ⸗Petlen giebt die gedoppelt fino , und voe gen ihrer Vereinigung Linienes Refp. Dergleichen Perlen wird man itm Boigtlande ſchwerlich finden. Das Raifonnement des Herrn Pfar⸗ hieraus, wie auf meine Puncta man et⸗ was, aber nicht facisfait geantwortet; Und alfo immer weitere Fragen ton. ten formiret werden; H Das geen oder fuͤrnehmſte aber bleibt in occultis: Denn (v0 iſt das Ende des Fleiſches an den Schnecken? Und wer kan di⸗ Erhoͤhung, worunter die Perle ſich befindet, (eben, fo lange die Schneck noch vinculiret ift? Und wie kan man vollends mit einem Meſſer darzu kom⸗ men. das Haͤutchen damit auf üritzene Es ſind dabey noch ſo viele petitiones principii, daß man noch lange nicht zu einer pofiiven Conclufion kommen wird; wo eigentlich der locus natalis oder generationis der Perle in der Schnecke ſey? Auch wuͤrde der Per⸗ len⸗Waͤrter ſich ſelbſt eontradiciren; Von dem ich gehoͤret/ da le in der eroͤffnenden S Zweyter Abſchritt/ «bte Artickel. er die Per ede fonte waͤre; wenn Premium von ieden Jang gereich 44 1000. Schnecken verdorben; bin aber ungluͤcklich geweſt, in den geſetzten be⸗ ſten Monaten Junio, Julio und Auguſto wenig Schnecken zu bekommen. Doch in den wenigen hab ich doch mehr Ver⸗ gnuͤgen gefunden, als in den Herbſt⸗ Schnecken; denn in jenen hab ich nicht nur den locum natalem der Perlen, wo ich recht habe, entdecket, u. viele ftigmata angezeiget; ſondern auch eine veri- table (done runde Perle ausgehoben, über dieſe weiter keine antreffen koͤn⸗ nen; Den Herbſt darauf war ich noch ungluͤcklicher, da zwar viel 1000. necken zerbrochen, aber auch we⸗ nig und faſt gar keine ſtigmata darin⸗ muͤſten nicht vergebens die rechte und beſte Zeit in den Junium, Julium und auguftum zur Perlen⸗Fiſcherey ange ſetzt haben. ; | | Weiter habe ich ſelbſt Perlen ange⸗ troffen in den Auſtern die gegeſſen, fo inwendig im Fleiſche geſtecket, weil ſelbte allererſt über den Kauen gewahr worden, und eins mals haͤtte mir bald einen Zahn ausgebiſſen, über einer groſſen Perle /da wenn fic vollkommen reiff und nicht noch etwas kreidigt ge⸗ weſen, wuͤrde in einer Schnure von gleicher Gröͤſſe eine gewiß muͤſſen vor 1. Ducaten bezablet werden. Noch eine vortrefflichere erhielt, aus einem groſſen Murice Americano, wie ſolchen Phil. Bonannus in recreationt mentis & oculi (Claff. Ill. num. 405.) abgebildet: Man hoͤrte zwar etwas darinnen klappern, man konte aber nichts her⸗ ausbringen bis ſelbte Schnecke ent⸗ zwey ſchneiden ließ, da denn eine groſſe Perle erbeuthete, fo halb Perlen glaͤn⸗ tzend und halb weiß war, dergleichen eine Schnure von reiffen Perlen über 30000. Thaler gelten wuͤrde. ut Aus Norwegen unb zwar von Drontheim lautete die Nachricht An. 1731. in denen offentlichen Gazetten alſo: Daß die unter Drontheim ſich befindende ſehr reiche Perlen ⸗ Fiſche⸗ rey / ſo von dem verſtorbenen Koͤnige, ſeiner ietztverwittibten Gemahlin ge⸗ ſchencket geweſen, wiederum ſolcher⸗ geſtalt zur Koͤnigl. Cammer gezogen worden, daß den Tauchern oder Per⸗ len⸗Fiſchern das ihnen zugeſtandene et; Ee 3 : die 443 dweyter Abſchnitt, die Ausbeuthe von den Perlen aber insgeſamt nach Coppenhagen ge⸗ ſchickt werden muͤſte: Und wolte man verſichern daß vor 4. Jahren bis 100. Untzen von dieſen Pretioſis uͤberkom⸗ men worden. Von denen Engliſchen und Schottlaͤndiſchen erwaͤhnet Chilarey in Hiſtor. Natural. Angl, in Cormval und zwar, von denen erſten pag. m. 16. daß fic in dem Hertzogthum | Corzwz im Fluſſe Tamer in denen Muſcheln an⸗ getroffen wuͤrden, welche aber ſelten rund, und von gar keinen Perlen⸗ Glantz waͤren, hingegen gaͤben die Schortlandiſchen (vid. id. pag. 304.) denen Orientaliſchen nichts nach, ſo in dem Fluß D/ in einer Muſchel ba» ſelbſt Cheval- moule genannt, gefun⸗ den wuͤrden. Ja es ſtatuiret Velſcbius daß in allen Muſcheln und Auſtern zu gewiſſer Zeit Perlen anzutreffen waͤren, (vid. Miſcel. Natur. Curiof. Dec. L An. III. Obf. XXXVI. p. 58. und 59.) wie er denn zum Exempel, Schwediſche, Voigtlaͤndiſche, Bayeriſche und Kip Hess ; Und Herr Sachs von Lewenheim (Ibid. Decur. I. An. II. Obſ. CCXXVIII. p. 330.) Böhmiſche, Lotharingiſche, Frießlaͤn⸗ diſche, Balbinus ( Mifcel. Regn. Bobem. Dec. I. Lib. 1. Cap. XXIX.) Boͤhmiſche inſon⸗ Mu derheit und andere, von andern Or⸗ ten, beſonders Teuiſche Perlen allegi- ren: Zufoͤrderſt hat ſolches gar deut. lich erwieſen Herr Polctamer in einer beſondern Anmerckung, fó den Titul fuͤhret: Margarite veræ & perfectæ in Germania inventa, vid. Theophil. Benet: Medicin. Septentr. Collarit. (Part. altera Lib. VIII. Part. IV. Sect. V. pag. 875.) de⸗ me noch beyzuſetzen, was der ietzige Marggraͤfliche Bapreuthiſche Rath und Leib⸗Medicus D. Dannauer von einer Fraͤnckiſchen Perle commu- niciret, (o zu Mitroitz 2. Meilen von Coburg ein Knabe in einer ſchlechten Muſchel⸗Schalen gefunden; da ein paar ſolche der Cobuͤrgiſche Hof Jude vor 100. Floren æſtimiret, weil feine Orientaliſche beſſern Glantz und Waſ⸗ ftv haben konnen. (vid. Herr D. Andr. Hliæ Büchneri Miſc ell. Ph Medic. Mathe. (Anno 1727. Menſ. Jan. Claſ. IV. Art. III. pag. 57. it. Commer. Liter. Medic. Norimb. An. 1731. Spec. VII. pag. 5.) Unter at dern giebt auch Auſelm. Boctius de Boot de man auch unter Sechſter Artickel. XXXVIL) unfer Schleſien vot Per⸗ lentraͤgeriſch aus, und diß erweiſet Ca[p. Schwenckfeld Tr. v giſchen warmen Bade (pag. 178.) in folgenden: Perlen leſen die Fiſcher zuweilen im Qveiſſe im Sande, an der Groͤſſe, Schoͤn⸗ und eit un⸗ terſchieden; Etliche ſind klein, andere groß: wie denn in mancher Muſchel viel kleine im Fleiſche ſtecken ! / gemeiniglich aber nur eine groſſe, oder zwo zwiſchen dem Fleiſche und der Schale, bloß und gar frey laͤgen; an⸗ dere ſind laͤnglicht, andere gar rund, als eine Erbſe : Eines Theils fino gar blanck und zeitig, etliche unvollkom⸗ men, entweder gar roth ober nur halb weiß und klar; ſolche Muſcheln faͤn⸗ u, und um Von den Juden in £eipsit Reichsthaler, der su aber ſelbige Mifc.Nat. Cur. Dec. II An. VIll. Obf Cl. p.327.) woſelbſt zugleich andere Oerter Schleſiens an» gegeben werden, wo Perlen zu ſinden: Denen wie noch hinzuſetzen woſelbſt fet , in welchen zu gewiſſen Zeiten des ſcheln gefunden werden mit viele das wunderbar ſte aber ift, daß die Perlen nicht an der Muſchel⸗Schale ſondern in dem Leibe der Muſchel felbft wachſen, oder von dem Fiſch . gen E ecke zu 10, 12. von unterſchiedener Groͤſſe und Geſtalt ange troffen; So lautete der Bericht eines gewiſſe Herrn von S aus dem Sif E ETT s 5" — | man n eis » Nan wey der Pandelocken ſo vornehme Dames an den Ohren zu tragen pflegen, gefunden, welche auf mehr als 1500. Thlr. geſchaͤtzet worden, melden unſere Geſchichte der Natur und Kunſt (V iet mt Ma Mar CLR VIII. 3:6) fo zer zie muß mig oder obe ne die Muſchel verſchlucket haben. Wer abet. von geoſſen Orientaliſchen Perlen veeſchiede nes leſen will, der ſchlage auf P Bonann Recr. mene. & ocut, (Claſſ. II. p. 93.) it. 7-8. Taverniers Reiſen, wo die groſſe Orientaliſche Perle abge⸗ dildet zu ſehen, fo der Koͤnig in Detften vor 32000. Toman ober 5000co. Neichsthalet anis ehandlet: Con£ J. H. Seyfried Medal, Mirabil. Natur. (U. Il. C. IV. p.461.) daſeldſt der Kupffer Abdruck auch zu ſehen. ARTIC. M in Hifl. Gemmar. & Lapid. (Lib. Il. Cap. einkleines Waſſer, Die 1a fü. wie man denn in einer ein⸗ him mmm QUEE — od 45 Sepe Jimi, * Siebender Artickel. 446 ARTIC VLS VII. E montre und koſtbaren Stuff und Schnecken. 0b. Rajus in ae Wills Phib- m opLicis referiret; Daß Martinus | vaflerns eine ſonderbare Schne⸗ ids dt beſeſſen, deren fpirz von der fehle Unckwerts gelauffen, da doch ma ordinir dav hen g worden, daß fic à le von Norden gegen den q. ien, oder! von der lincken zur rechten fid) drehen müſten. Auf der Küͤſten von Tauucarin in Oſt Indien werden die Xauxus, gefiſchet, welches eine Art groſſer Schnecken iſt, ſo be nenjeni en gleichen, mit denen man pfleget die Tritones oder Meerwunder abzumahlen, db. ich vor Buccinam Tri- p alte, nach pr Beſchreibung und bbildung AR 1 17 an Recreation nb s 6e 924 ( Cla III. num. 188. m Latin * Job. Heur. Locbneri i in Muſes Bes. leriano (Tab. XXI. pag. 73.) Georg. Bverb. Rumpli in Amboin. Karit. Kam- mer (Tab. XXVII. fol. 94.) die Hol⸗ laͤndiſche Oſt⸗Indiſche Compagnie er⸗ 1 7 ſolche faft vor nichts, und ver⸗ ſchickt fit in das Koͤnigreich Bengala, woſelbſt fie (cbr theuer weder verkaufft werden. Dieſe Schnecken werden in die Lange durchſaͤget, und Armbaͤn⸗ der draus gemacht. Die auf dieſen Kuͤſten gefangen werden, haben alle iht re Wendungen von der rechten nach der lin Solte man aber eine ha⸗ incken. ben konnen, derer Gewinde von der eiche zur rechten ginge, fo würden fft | | fige Heyden irl cai ionem werth ſch zen, weil fie fid) einbilden, daß ei⸗ ner ihrer Götter 5 in einen derglei⸗ chen Xanxus verborgen, als er von fti« | nen Freunden auf dem Meere ver⸗ folget worden (vid. Hiſtoriſche Re⸗ marguen uber die neueſten Sachen von Europa (Part. IX. An. 1707. pag. 183.) Georg. Everb. Rumpbius l. c. (Lib. II. Cap. XXXVII. pag. 160.) gedencket ei⸗ net ſo genennten Krauß Doublette die ein Liebhaber in Holland vor 100. Ducatons bezahlet, und damit dem Pabſt ein Præſent machen wollen, weil eres vor was monſtroͤſes gehalten, das es doch nicht geweſen. pem ich nun eine Buceinam mit einer pbius und bildet ( Tab. XLIX. Lit. A.) unter andern eine Schnecke ab, davor der Beſitzer 500. Gulden zu nehmen ge⸗ weigert: Tabula XXXIV. pag. 108. fino XII. Cilindriſche Schnecken ſo Admi⸗ rale: heiſſen abgebildet und beſchrieben, da vor di warhafften peres ae un⸗ laͤngſt von einem Freunde aus Hol⸗ land erhalten, fo melde davon fol⸗ gendes: Sie iſt von Farbe blau⸗ ſchwartz, und bat auf dem groſſen or⸗ be ein hoch erhoben krauſes Gewaͤch⸗ fes (Tab. XIV. num. 4.) Nicht beſtehet (Tabula dieſes aus tubulis vermicularibus, ſon⸗ dern es hat mit der Schale einerley ſubſtanz, da doch dieſe aus anderer, oder von diverfer Couleur zu ſeyn pfle⸗ gen: Vielmehr glaube, bag die Scha⸗ le, da das Thier noch gelebet, zerbro⸗ chen worden, und zu dieſer fingulai- ren ſruckur Gelegenheit gegeben worden. Es ſind aber nicht allein monſtröſe Schnecken in ſo hohe Ach⸗ Hol ge 12 7 55 ſondern vornemlich in inden ſich noch viele Lieb⸗ M die groß Geld vor gewiſſe Sor⸗ ten bezahlen. Gedachter Herr Rum . fapr..c. (pag. 161.) beſchreibet ſchlechteſte offtmals 500. Gulden furchtloß gebothen worden. Die andern aber waͤren vor gar kein Geld zu haben, ſondern wuͤrden als was koſtbares in daſelbſt 70 Cabinetten aufbehalten. Als An 172 im April das Cabinet des Herrn V "il. helm d Or pille Pafloris aus Harlem, in Amſterdam verauctioniret wurde, fo befand ſich darunter ein Admiral kaum eines Gliedes groß, und dennoch ſind 80. Gulden davor bezahlet worden, und vor 2. Nautilos 108. Gulden: Damit doch aber dieſe rare Schnecke oder Admiral auch in meinen Muſchel⸗ Cabinet zeigen koͤnne, vor mich aber dieſe allzukoſtbar war; So erwieſe Titl. Pleniff. Herr Hof ⸗ Rath Job. Heinr. von Heucher Koͤnigl. Dol; niſch und Churfuͤrſtl. Saͤchſiſcher beruͤhmter Leib ⸗ Medicus mir die Ge⸗ faͤlligkeit, und da eine ſolche gantz weiſ⸗ ſe Cylindriſche Schnecke nach E XIV. N. 4.) 447 Zweyter Abſchnitt / den geſchicket; So hat ſelbter nach dem beſten Admiral in Königl. vor⸗ trefflichen Muſchel⸗Cabinet, mit allen Zuͤgen und Flecken nach dem Leben darauf, dieſe mahlen und uͤber lacci- ren laſſen, welchen nicht leicht je⸗ mand vor nachgemacht anſehen wird. Vor einigen Jahren ertheilete ein paar guten Freunden in Amſterdam Commiſſion nach Rumpbii Amboini⸗ ſcher Rarit. Kammer mir folgende i aufzuſuchen und zuuͤber⸗ í | en. Als: 1) Tab. XVIII. fol. 66. Lit. A. 2) Tab. XIX. fol. 70. Lit. C. 3) - - No. s. und No. 7. 4) Tab. XX. fol. 72. Lit. K. 5) Tab. XXI. fol. 74. Lit. A. 6) Tab. XXVI. fol. 86. No. 3. 7) Tab. XXVII. fol. 92. Lit. C. 8) Tab. XXXI. fol. 102. Lit. A. 9) Tab. XXXVI. fol. no. Lit. K. 10) Tab. XLII. fol. 138. Lit. C. 11) Tab. XL. fol. 122. Lit. R. 12) Tab. XLIII. fol. 138. Lit. C. 13) Tab. XLVIII. fol. 158. No 4. i NOS s ess 14) Tab. XLIX. fol. 160. Lit. H. 15) Tab. XLVII. fol. 156. Lit. E. 16) Tab. XL VII. fol. 156. Lit. D. 17) die Schottiſchen Enten Muſcheln | 18) Tab. XXXVIIL Lit. M. fol. 115. 19) Tab. XLIII. Lit. B. fol. 132. 20) Tab. XXXI. Lit. c. fol. 102. 21) nad Bonanno Claſſ. III. num. 297. it. Liflero Libr. IV. Sect. XI. Cap. Il. num. 895. 22) Tab. XXIX. Lit. I. pag. 26. 23) Tab. XXXVIII. Lit. D. p. 126. Die Antwort von Herrn Bazzbafar Schayd vornehmen Negotianten daſelbſt war folgende: Der Preiß ipu 1. nachdem fie groß und (bón ſind 2. Stuͤck vor 24. Gulden. No. 2. hat chert Scbæy nicht gehabt, und ift in gantz Amſterdam nicht zu finden geweſen. Ms No. 3. Auf dieſer Tabelle No. 5. und 7. habe das Paar erhalten vor 3. Gul⸗ den 12. Stuͤ der. No. 4. wird febr ſelten gefunden und in hohen Werth gehalten. um No.5. Habt 2. Stuͤck mit der aͤuſſer⸗ lichen crufta und 2. Abgezogene erhal⸗ ten vor 14. Gulden. No. 6. Koſtet das Paar bis 60. Gul⸗ Siebender Artickel. 44$ ben und ſind nach Kumpbio I. c. pag. 86. ſehr ſeltſam, und in wenig Hollaͤndi⸗ ſchen Cabinetten zu finden, die auch allda genennet werden, ich beſitze da⸗ von nut ein Stuͤck. No. 11. Iſt bey mir und niemanden „ * zu Bas pa Gulden. 9. 12. Das Paar a 10 No. 13. Recht Complerbd fin Zacken abgebrochen, iſt nicht zu bekommen, wenig beſchaͤdiget aber das Paar vor 3. Gulden. Da O/earius zu ſeiner Zeit, wie er in Gottorpiſchen Runſt⸗Cam⸗ mer ( Tab. XXIX. no. 4. pag. 56.) tme» det, eine ſolche Concham Veneris auf o. Nthlr. æſtimiret. didtur No. 14. Iſt in groſſen ZERim und nicht zu haben. | No.15. Nennet Bonannus in Recreat. Ment. & Ocul. (Cl. H. num. 20. 21. und 22.) Spondylos f: Oſtreas Gaider weil fie einen Eſels Fuß vorſtellgten: Dergleichen mit langen Stacheln und Roͤhren ſind in Amſterdam nicht zu bekommen geweſen, und werde das Feen unter 6o, e ndiſch nicht verkauffet: Allhier aber habe aus einem Cabinet ra. Stück al⸗ le von diverſer Farbe und Zacken, wie auch alle ſchuppichte Nelcken Doublec- ten in viel geringeren Preiß erſtan⸗ den: Wie ingleichen: ue ' No.16. So auch eine der rareſten und koſtbareſten Auſter⸗ Schalen fo gar wunderſam an einander ſchlieſſen: Dergleichen aber weder an Schoͤnheit weder beym Kumpff, Bonanno noch Liſtero, eine angetroffen; ſo offtmals in Holland vor 60. Gulden verkauf⸗ fet werden. N No. 17. Waren auch dabey, welche insgemein Conchæ anatiferæ oder Peda- tæ heiſſen, weil Voͤgel oder eine * | t ———— ——————————— Y M M —⁵„Ær ᷓ * à n 4% Zueßpter Abſchnitt , Siebender Artickel 118 ſe Art Enten in Schottland (nach cken, Reihen⸗ weiſe uͤber und uͤber beſe⸗ Ferrand. Imperato Hifl. Nar. Lib. XXVIII | &et, da weil die Flecke alten muficali- pag. 904. ) daraus kommen ſollen: fo ſchen Noten gleich ſehen: Heiſſet fie deßwegen eingepoͤckelt haͤuffig nach eigentlich Voluta muficalis; Und da auf ranckreich geſchicket, und daſelbſtals einigen und zwar auf groſſen die aſten⸗Speiſe verzehret wuͤrden. (“) ſchwartzen Flecke offt andere Figur bae No. 18. Iſt die Venerea literata ben, wil der in Orientaliſchen Spra⸗ Arabica ſo zugleich abgebildet und chen beruͤhmte ehemalige Theologus beſchrieben in Ephem. Nat. Cur. (Dec. II. allhierc herr M. Andreas Acoluthus Æthio- An. V. Obf. CXII. pag. 222. ) it. in Maſco | piſche Buchſtaben daraus machen, wie Gor/waldiano (Tab. III. Capſ. V. & Tab. | ein Specimen davon, wie auch derglei⸗ JL Capf XXVI) und in 7. H. Lochneri chen Schnecken ſelbſt auf der Elilabe⸗ Mues Besleriano (Tab. XXI. Fig. VIII. thaniſchen Bibliothec, unter denen Hau⸗ pag. 75.) dieſe fino unſtreitig faſt die noldiſchen Mfüs und Naturalien zu ſe⸗ wunderbareſten Porcellain⸗Schne⸗ | hen, welche Schnecken Tic Pleniff err cken, auf welchen man viele Arabiſche von Haunold Raths ⸗Præſes alihier Buchſtaben heraus bringen wird, | so, Floren æſtimiret, da doch ſonſt ein uͤberdieſes von ſonderbarer Glaͤtte Paar über 10. Floren nicht zu ſtehen und Glantz, dennoch von keinen ho⸗ kommen. e ee et hen eos indem die groͤſten und No. 21. Murer Muficus, oder die No⸗ ſchoͤnſten das Paar man vor 4. A ine dae habe erhalten mit 3. 4. 5. 6. Floren erfauffen kan. und 6. Linien, da die letzte die vortreff⸗ No.9. Iſt eine weiſſe Schulpe, fo lichſte, mit vielen groſſen und kleinen Chama literata genennet wird, darauf e pela zwiſchen denen nur in die Laͤnge und Quer, wie auch Linien, deßwegen auch 6. Floren vor ei⸗ durch einander Linien gezogen, ſo kei⸗ ne zahlen muͤſſen, da die andern vor 2. ner Schrifft eigentlich gleich ſiehet, da⸗ | Floren zu haben ſind. von das Paar gegen 4. Floren koſtet. No. 22. Heiſſet Rumphius Mitram Pa- No. 20. Iſt ein groſſer weiſſer Cylin- | palem oder Pauskroon, das iſt Pabſt⸗ der mit viereckichten ſchwartzen Fle⸗ Krone; Bonannus aber Tiaram pontifi- NO e Raa ene | " |. ciam, (9 Von dieſen handlet Phil. Bonannus in Retreat. Mentis & oculi (Part II. Claſſ. II pag. 95. ſeqq) wie aud) Mich. Bernb. Valentini in Muf. Muftor (Part. J. Cap. XXII. pag. 466 ) it. das Muf. Societ, Reg. Angl. unter den Nahmen Bercacles oder Bernacles. Gonfien hat - aud) cin eigen Buch von denenſelben geſchrieben Mh. Meyerus, deſſen Titul: Volacrit - arborea und eine Differt. Ant. Deufingius de Auſeribus Scoricis, woſelbſt, wie auch in 0. Pormii Mufeo (pag. 25.) unb Rob. Sibbaldo in Scotia illuſtrata f. Prodrom. Hifl. Natural. Sto (Part. II. Lib. LI. Cap. VI. pag. 21.) erzehlet wird, daß fie in Pariß vor Faſten⸗ Speise gehalten wuͤrden, weil ſie aus denen Muſcheln kaͤmen oder gar auf den Baͤu⸗ men wuͤchſen: Es hat aber dieſe gantze Fabel und Weiber⸗Maͤhrchen, wie auch deren Enten Eyer, wie fie fie in die Felſen, fo über Meer hingen und in ausgewaſchene Hoͤhlen legeten und darauf bruͤtteten, wie auch die Anatomie mit dieſen angeſtellet T. Y Groz- baus beruͤhmter Phyſicus in Copenhagen, und eine Schrifft an den Tag geleget; unter den Ditul: Specimen Anatomico- Pbyficum, quo genuina magis. & accuratior hiſtoria Concha - Bboladis pféudogenee vulgo anatiferæ dila, qua anili fabulæ, quod anſerum quoddam genus in arboribus crefcat, anſum dedit ratione & experientia ſtabilitur, ſo mit vielen Kupffern ver⸗ ſehen und dieſer als ein Anhang beygeſuͤget, die Obfervationes Thom. Barholini und (Mart. Eyfteri, fo fie dieſer Schnecke wegen angeſtellet. Daß aber auch in Norwegen dergleichen Enten haͤuffig zum Vorſchein kaͤmen, von welchen man eben ehemals ge⸗ glaubet, daß fie in den Muſcheln ausgeheckt wuͤrden, referiret O“ Vor miu in Muſes (pag. 256.) wie auch Oliger Jacobaus in Muf. Reg. Dan. (pag. 21.) d auf denen An⸗ tilliſchen Inſuln ſollen die an den Meer⸗Stranden ſtehenden Baͤume (o voll von dergleichen Muſcheln hangen, daß die Aeſte davon beugten, ja wohl g enzwey gebro⸗ chen wuͤrden, wie davon die Ephem. Natur. Curiefor. (Cent. VIII. Obf. X CVI. pag. 463.) zu leſen, und noch mehrere Autores, ſo dieſe Materie abgebanbfet. Von dergleichen ſchwartzen kleinen Enten aber, (o in den Hertzogthum Crain aus einen Berg⸗ Loch bep viel 100. hervorkaͤmen, fite Herr Job. Veicherd. Valpa[for in der Ehre des Sertzog⸗ tbhum Crains Cap. Il. pag. 479. ſeqd · jin d SJ 45¹ ʒweyter Abſchnitt / ciam, dieweiĩ die Prominentiæ an denen Turbinibus eine gleichſam 3. auch wohl 4 bis s. fache Krone vorſtellen: uͤberdie⸗ ſes die Schnecke uͤber und uͤber mit 4. eckichten hochrothen Flecken beſetzet, | fi vor ſich aber weiß iſt, von denen groſ⸗ ſen koſtet das Paar, wenn ſie ohne Mangel wie die Meinige, ber so. Flo- ren, die kleine aber bis zwey Zoll lang, das Paar nicht uͤber 3. Floren, davon Bonanuus l. c. Cl. Ill. num. 119. ſchreibet, quod ad ſingularem raritatem æſtimentur. No. 23. Iſt der fo genannte Argus Numplii, von welcher er Libr. II. Tab. XXXVIII. fol. n4. ſchreibet, daß wenn fi ſie ungeſcheuret und ohne Fehler ios gleichen man gar ſelten antraͤffe) ſehr theuer bezahlet wuͤrde, und Bonannus l. c. Claff. Il. num. 263. pag. 146. ſchreibet: Quod pro omnium pretioſiſſima habea- tur. Dieses weiß zum wenigſten, daß mir ſelbſt aus Holland 50. Floren vor dieſelbe fo. weißlicht, über und über gantz gleich mit licht braunen Ring⸗ lein beſetzt, olferiret worden: (Welche allhier in gar guten Preiß bekommen:) Die andere iſt oberwaͤrts geſcheuret mit 3. weiſſen über den Ruͤcken lauf⸗ fenden Binden, da die Schnecken braun⸗ gelb, auf den Bauch aber er⸗ ſcheinen weiſſe Ringlein, da jedes in der Mitten einen dunckel⸗ brauner ſtarcken Punct hat: Welche beyderſeits Bonannus und Rumpbius ſehr ſchlecht abs gebildet haben. | Es treiben aber in Holland verſchie⸗ dene Kauffleute einen rechten Handel mit dergleichen Muſcheln und Schne⸗ cken, und da aus oben geſetzten Preiß ihre ZEftimation zu erſehen; So iſt nicht zu verwundern, wenn inſonderheit in Oſt⸗ Indien dieſe muͤhſam geſammlet werden. Es befinden ſich aber allda hierzu eigene Leute, ſo die Muſcheln und Schnecken, theils am Ufer ſammlen, theils aus der Tieffe des Meeres, wie die Perlen ⸗Fiſcher die Perlen⸗Mu⸗ ſcheln heraus holen, (dergleichen einer in Mich. Bernh. Valentini Muſeo Muſcor. (Part. I. Cap. XX XVI. pag. 498.) beſchrie⸗ ben und in Kupffer geſtochen, zu ſehen.) und zwar nicht ohne groſſe Gefahr und Beſchwerlichkeit, ſintemalen die er⸗ ſten von denen Crocodillen manchmal erhaſchet und verſchlucket werden, die andern aber dergleichen von Raube⸗ Siebender Artickel. 452 riſchen groſſen See⸗Fiſchen in der Tief⸗ fe des Meeres erfahren; oder fie ver⸗ wunden ſich an denen ſcharffen aus den Felſen gewachſenen Corallen, oder echen ſich von den Purpuris echinatis, als inſonderheit von dem Echino feto- fo, fo daſelbſt báuffig anzutreffen, die ſehr ſpitzigen Stacheln in die Haͤnde und Fuͤſſe, welches, wenn der brennen⸗ de See⸗Schlamm in die Wunde kom⸗ met, ſehr uͤbel gerathet. Gleiten auch offtmals, wenn fie die Conchas Unival- ves an denen von Schlamm glatten See ⸗Klippen ſuchen, ab, und ſchlagen ch wund; Anderer Ungelegenheiten zu geſchweigen. ieſe Sammlung aber geſchiehet nicht durch das gantze r, und zu jeder Zeit, ſondern meiſt bey Nacht in denen ſo genannten Regen Monaten, oder im Majo unb Junio bis in Julium inſonderheit bey neuen und vollen Monden, weil auſſer dieſen Zeiten ſie tieff in den Sand ſich verbergen. Die⸗ ſe aus der Tieffe geholten Muſcheln und Schnecken, ſind auch die beſten zum Ausputzen, und zumal diejenigen, darinnen das Thier noch lebet, ſinte⸗ malen die auf den Strand leten, meiſt die Farbe verlohren und unſcheinlich worden, theils von der Gewalt der Fluthen zerbrochen, oder geſcheiert, oder von den Wuͤrmern an⸗ gefreſſen, oder von denen tubulis vermi- cularibus verdorben ſeyn. Dieſe geſammlete Muſcheln und Schnecken nun werden alda an Kauff⸗ leute und Liebhaber gebracht, und verkaufft; die ſie den heraus ſenden, vorhero aber, oder auch hernach muͤh⸗ ſam reinigen, das Thier heraus neh⸗ men, die cruftam von unterſchiedenen herunter weichen, beitzen und polieren; wie dieſes weitlaͤufftig Rumpbius /. c. (Libr. II. Cap. XXXIX. pag. 164.) be⸗ ſchreibet, it. Augerius Clutus de Calsve f- Lapide Nepbritico. Die gantz kleinen weiſſen Turbines Cylindroides bleiben meiſt im Lande, und wenn die Einwohner vorhero Löcher hinein gemacht, werden ſie an Faden, immer 3. und 3. neben⸗ einander gefaͤdelt, und gielt ein der⸗ gleichen Schnuͤrchen auf der Kuͤſten von Congo fo in etliche 50. bis 6o. Stuͤck beſtehet, ungefehr einen Stuͤver Holl. Deßwegen in den Hollaͤndiſchen Ca⸗ binet⸗ 53 binettern dergleichen Schnuͤrchen or- | gen obengenennte halte, fo beſitze jetzo Sweyter Abichnitt, Siebender Attickel. N. dinair Angoliſch Geld betitult wird (vid. 728. diverſe Arten, doch mangeln mir - Wl. d Orville Catalogus van een Uytmun- nach Rumphio etliche so. und nach dend. Kalinet (pag. 27.) Die groͤſſern ] Bonanno 110, Stuͤck, doch beſitze hin⸗ weiſſen, welche man hier insgemein wiederum welche, ſo in allegirten Buͤ⸗ Otter⸗Koͤpchen nennet, und vor dem chern nicht anzutreffen. Johannes Ra- die Pferde⸗Ziegel mit beziehrete, wer⸗ jns in Sapientia Dei manifeſtata in operi- den in Nigritien auch als Geld ge⸗ us Creariomis, welches in Engliſcher nommen, und heiſſen deßwegen Mo. Sprache zu Londen in 8vo heraus⸗ neta Nigritarum fpie 700. Bapt. Taverzier kommen, ſetzet von allen Thieren in ſeiner Reiſe⸗Beſchreibung ( Part. und auch von den Muſcheln folgen II. pag. 219. & 223.) abgehandlet. Die den Computum. braunen Conchæ Venere aber, ſo der Erden (darzu er die Schlangen auf dem Ruͤcken braun und weiß ge⸗ rechnet, ſo bekannt worden, it. der ſprenget, ſind auf denen Philippini⸗ Hunde vielerley Arten nur vor einen chen Inſuln ſtatt Geldes, davon gerechnet,) erſtrecke ſich nicht uͤber Philippus Bonannus in recreatione mentis & ISoley; der Voͤgel waͤren uͤber 500. eculi (Claſſ. III. num. 247. pag. 144.) Arten und nicht weniger der aufzuſchlagen. Sonſt aber haben Fiſche, die Zahl der Muſcheln und auch das kurtz erwaͤhnte Angoliſche Schnecken aber uͤberſteige dieſe dop⸗ Geld beſchrieben und in Kupffer vor⸗ pelt: Er beweiſet daß allein in En⸗ geſtellet: Rochefort in Beſchreibung gelland auf der Erde und im Meer der Antillen⸗Inſuln (Cap. XIX. pag. | fiber ioooerley Inſecta lebeten, und 332.) Ol. Dapper in Beſchreibung von uͤber 150. diverſe Papiliones oder Mol⸗ "dfrica (pag. $86.) berr. Pomet im Ma- ckenteller herumfloͤgen, und nicht we⸗ terialiſten und õyecerqy· Haͤndler (Part. niger Kaͤfer anzutreffen waͤren. II. Cap. XLIX. Tab. LXVL fig. 303. Die Benennung und Eintheilung Pag, e duco M Dnm lom nach dem Bonanno derer Schnecken Letzlich noch zu fragen, wie viel wol und Muſcheln gefaͤllet mir am beſten, eigentlich der Muſcheln und Schne⸗ welche noch ſpecieller zufinden in Ca« cken Arten ſeyn moͤchten? So ifl wohl l Nico! Langii Mei bodo Teſlacea marina die Zahl unmoglich zu dererminiren, in ſuas debitas && diſlinctas Claſſes genera doch ungefehr dieſes zu ſagen: Daß & fpecies. diſtribuendi, nommibusque fuis Der Thiere auf nach gegeneinander⸗Haltung meiner Collection, und verſchiedener Autorum, derer gegen 1oooerley ungefehr be⸗ kannt worden: Nemlich es befinden fid) nach Nebem. Grem in Mufeo Regalis Societat. (pag. 124.) daſelbſt bis boo er- ley diveríe Species: Nach Bonanno in | proprüs ſtructuræ potiſſimum accommodatis zuncupandi Und noch bey anderen; davon des beruͤhmten Herrn Prof Chriſtiani Gabriel. Fifiberi Nota & Anuim- ad verſiunes ad Caput Plinii XXXIII. Lib. IX. Hifl. Nat. num. 52. pag. Jig. de Con- charum Differentiis zu leſen; ſo excer- recreation. Mentis & oculi 22. Teſtacea piret zu finden in denen Alis Eruditor. univalvia non turbinata, 100. Teſtacea bi- valvia uind 406. Teſtacea univalvia tur- binata zuſammen 526. Sorten. In Mu- ſeo Kircheriano, welches eben dieſer Bo- zanuus beſchrieben und zu Rom An. Lipf. An. 1733. (pag. 487.) der erſte aber ſo was tuͤchtiges hierinnen zu Stande gebracht, iſt Herr Joh. Daniel Major in ſeinen Annotationibus uͤher Fabii Co- lumnæ Opuſc. de Purpura. 1709. in fol. ediret, von erſteren 39. von Hollaͤnder ihre Benennug nach Din⸗ denen andern 155. und von denen letz⸗ gen, denen fie gleich ſehen toCen, kom⸗ teren 412. Summa 585. Arten. Nach dem Rumphio ſind 42ꝛ8ley abgezeichnet, und wie er (L c. Lib. II. Cap. XXXIX. pag. 163.) meldet, ſo haͤtte er allein auf den Amboiniſchen Eylanden in einer Zeit von 28. Jahren ungefehr 360. dwerſe Muſcheln und Schnecken gt ſammlet. Wenn ich nun meine Collection ge met manchmal faſt laͤcherlich heraus wenn fie dieſelben, Pauskroonen(Paͤbſt⸗ liche Cronen) Biff hops Myter: (Bi⸗ ſchoff l. Infuln) Grauwe Munniken(graue Muͤnche) Baartmannetjes (Bart⸗Maͤn⸗ nergen) Oude Wyven (alte Weiber) Duivelsklauen (Teufels⸗Klauen) Ve- nus Navel (Venus Nabel) Gout & Zilver Montjer (Gold und Silber⸗ Ff. Maͤuler) Denn der / * 455 Zweyter Abſchnitt, Maͤuler) Witoogjes (weiß Augen) Of- ſecoppe (Ochſe Koͤpffe) Offedarme (Ochſe Daͤrme) Olyphantſtande (le phants⸗Zaͤhne) Katte en Tygers ton- gen (Katzen⸗ und Tygers⸗Zungen) Honds-ooren (Hunde- Ohren) Haa- nekame (Hahnen⸗Kaͤmme) Luiſe (Laͤuſe) Hairinge ooren (Haͤrings⸗ Ohren) Vleermuiſe (Fleder⸗Maͤuſe) Spinne Kope (Spinnen ⸗Koͤpffe) Slan⸗ — gekopen (Schlangen⸗Köpffe) Kivits en Caſuaris Eiers (KRivitz und Caſua⸗ rius⸗Eyer) Duizentbeen (Tauſend⸗ Fuͤſſe) Sporen (Spoͤrner) Stormhee- | Medicus beym Rumpbis 4. c. (pag. 167. de (Sturmhuͤtte) Bontemantels (bun⸗ te Maͤntel) Engelſche Zadels ( €nglís ſche Sattel) Indianiſche Kris (India⸗ niſche Dolche) Borenmuzyk (Bau⸗ Siebender Artickel. 456 ren Muſick) Vygjes (Feigen) Aardbe- fies. (Erdbeeren) 2 (Blaſen) Wolkjes (Wolcken) Babylonifche To- ren (Babyloniſche Thuͤrme) Wendel trap (Wendel⸗Treppen) Winkelbaa- ken (Winckel Maaß) Boterweg (But⸗ ter⸗Stritzel) Harpen (Harfen) Zand- pypen (Sand Pfeiffen) Sonne Straa- len visto fen) A pen (Orgel- ' (See⸗Pinſel) und —— nen. Und die Eintheilung wie ſie Herr D. Sipmunn ein Ho feqq.) nach ihren Geſchlechten gema det, ifl. auch weitlaͤuftig, und fid) ſchwer hineinzufinden. T à » qp * * 90 9 * r * * » icy anto 4 een t 79679 ID EY. TTE... od - 1 M VT e ^ith ! Artic. l 457 458 * — AnTicvLvs VIII. De Ovulis in Ovis Gallinaceis, oder von kleinen Cryern in Huͤner⸗Eyern. 2, lg 190 ON 4 eX) ' Phyficus der Aemter Leuch⸗ ſtenburg und Or wie auch Buͤrgermeiſter in Herr Doc. Georg Wilhelm er / beſchreibet in denen Samm⸗ gen der Breßlauiſchen Natur⸗ schichte (22. Verſuch Anno 1722. Menſ. Octobr. Cl. IV. Art. s. pag. 4 14. ſqq.) ein Ovulum in Ovo, oder ein mit einem andern kleinern beſchwaͤngertes Huͤ⸗ | S ner⸗Ey, welches daſelbſt mit einem i : D krummen Schwantz wie von einem Si e *** ge abgezeichnet iff, fo am Ende chen bey folgenden noch mehr mag ge Fiche abgezeichnet iff, f er ſchehen ſeyn, wenn nur jemand dar, antz flexil geweſen, auſſer dem aber ' | | | ane cif harte Schale, ARA M EET 1 100 Baß «ta^ nii ls Albumen gehabt, | £rutto in Frutto dieſes obſerviret; Da werts nichts als 2 ba ; fe gar man gantze Sittron ⸗Baͤume bo) o 7 7 [aufftellen fan, die keine andere als bere gleichen Fruͤchte tragen. Ob bey ge⸗ wiſſen Hennen nicht offtmals ſich bege⸗ be, wie bey denenſelbigen, (o nur zwey⸗ I Dottrichte Eyer zu legen pflegen, will | (b nicht widerſtreiten; Auſſer daß bey — [wen Meinigen noch dieſes oblerviret, daß eines ſchwaͤntzicht, und mit dem ' |appendice communi des aͤuſſern Eyes ſconnectiret geweſen, dergleichen aber bbey andern nicht wahrzunehmen ge⸗ weſt: Damit ich aber zeige, daß hie Iund da von dergleichen Eyern auch Idſchon verſchiedenes gemeldet worden, fo ſchreibet: Petrus Revalieix in einer Epiſtel an Jacobum Sponium, oder in in dem Groſſen aber waͤre das Weiß⸗ Ey und Dotter gar nicht zaͤhe, ſon⸗ dern ſehr fluͤßig geweſen: Darzu er am Ende der Recenfion ſetzet: Es be« duͤncket mich dieſes das allercurieuſeſte pr dreyen Oer vationibus Medico pbyſicis, ſo er Anno 1683 zu Nimes in Languedoc publiciret, in der dritten Obfervation ein Ovum Qvo pragnans, welches Werck⸗ chen in denen Aus Eruditor. Lupſienſ-. (Anno 1683 Menf Maj. pag. 2 19.) ex- ju ſeyn, daß ein Ey in dem andern geo | | | fonten erben, oor . noch nichts gehöret oder gelefen ſchiehet von einem dergleichen Ey Mel⸗ babe. Nun rol ich niche in Sihrete. dung in Gu. e de Grat dame ſeyn, daß biefe Superfoxtation was cu- | ( Exercir. XI. pag. 86.) fo eine Henne in rieufes, aber nicht fo ungemein ſeltſa⸗ Engelland geleget, mit folgenden mes fep; davon weder ſemand was Worten: „vidi Ovum perexiguum, in- geleſen noch gehoͤret habe. Indem „tra aliud Gallinz Ovum majũs perfectum mir allein borkommen, daß von einer „& cortice circumcirca obtectum conti- Henne ich zwey dergleichen Eyer, aus „neri: Ovum hoc Sereniſſimo Regi Angliæ denen Eyern, und zwar wie fie bald „Carelo, multis aliis coram. ſpectandum nach einander von einer Henne „erhibui. , Auch ifl nach Tem. Bar- E Sf23 : £belino 459 Zweyter Abſchnitt, Achter Artickel. 460 cholino Epiftolar. Medicinal. ( Centur. IL | mit einem Haͤutlein darunter, (wel⸗ Epiſtol. XLII. & Cent. IV. Epift. LXIII.) und nach denen . Medic. & Philo Hafnienf. ( Vol. V. Obfer. 17. pag. 71.) in ber Koͤniglichen Daͤniſchen Kunſt⸗ Kammer zu ſeiner Zeit ein dergleichen Ey zu ſehen geweſt. Und in denen Eobemerid. Natur. Curioſor. (Decur. I. An. I. Obfervat, XXXVI. pag. 120.) ſtellet eben dieſer Bartholinus noch ein fingulair - fi- gurirtes laͤngligtes Eychen in einem Huͤner⸗Ey vor, wie mehreres hiervon zu leſen in gedachten Epbemeridibus (Dec. I. An. II. pag. 242. 348. it. An. III. pog. 51. An. VI. & VII. pag. 115. Dec. II. An. I. pag. 38. 122.) it. (o meldet der be ruͤhmte Herr D. Friedr. Rugſeh in feinem The[auro Anatomico, ("T het; III. pag. 16.) und aus dieſen Herr Mich. Berzb. La. lentini in dem beym Mu. Muſcor. XVIII. Anhange pag. 60. daß gedachter Herr D. Ruyſch unter ſeinen vortrefflichen Seltenheiten ein klein runtes Ey be⸗ ſeſſen, fo in einem andern groͤſſern Ey gefunden worden, fo ich ſelbſt bey ihm geſehen zu haben mich erinnere. Da nun auch ein dergleichen Eychen vor einiger Zeit auf die Bibliothec nach St. Eliſabeih mit beygelegtem Zettul vers ehret worden, fo gebe hiervon folgen | de Nachricht: Auf dem Zettul aber ſtehet alſo: mt und n Anno 1699. den 4. April. fruͤhe um 9. Uhr, ift allhier in Wieltſchuͤtz in der groſſen neuen Stube geſchehen daß als die Frau in einen Topff voll Milch Huͤ⸗ ner⸗Eyer ſchlaͤget, ſt in einem Ey mite ten in dem Dotter dieſes kleine Eylein gefunden worden, welches etwas ſel⸗ tzames und was rares. AUN Heinrich Siegmund von Maltitz und Dieppoldiswaldau. An. 1716. iſt dieſes Eylein mir von Herrn von Maltitz verehret worden. Auaslen Hoch. Welcher Martbeus Hoch, Buͤrger und Weinhaͤndler allhier, daſſelbe auf die Bibliothec ohnlaͤngſt geſchencket. Das Eychen aber ſeſbſt ſiehet aus wie beygeſetzte Zeichnung Mit kleinen erhöheten Tuͤpplein be⸗ fcf, die Schale iſt vollkommen harte, ches man in etwas wahrnehmen kan, weil es auf der einen Seite einen Schreck bekommen.) Ob aber darin⸗ nen Weiß ⸗Ey, Dotter, und darzwi⸗ ſchen fid) das (o genannte Huͤnlein oder der Vogel gefunden, kan nicht melden weil jetz alles darinnen vertrocknet iff: Doch ift . j a[]ce complet darinnen geweſen, und alſo auch aus dieſen €», zwey ner b ten hervor kommen koͤnnen, als n fid) einbildet, daß aus zwey⸗ bof Huͤner muͤſten ten Eyern auch zwey ausgebruͤtet werden. Nach denen dee . pocrate, hatte es ſeine vollfomr Richtigkeit, wenn er de Natura Puer: f- Operum (Sect. III. pag. m. 47.) ſchreibel: „Procreatur autem avis ex ovi lureo, ali- ,mentum vero & incrementum contir „quod in ovo eft candidum ;,, Hinge⸗ gen meldet Nardus Anton. . nalibus Nove. Hifpania (pag. 772.) daß aus zwey⸗dottrigten Eyern weder Mon- ſtra noch zwey Huͤner hervor kaͤmen, mit folgenden Worten: „Hoe interim »fcio, neque duplicem pullum, neque qua- »tuor pedibus aliisve, quod contingere in »bipartito luteo afferunt,proprerea enatum fuiffe. Quin pro certiffimo mihi relatum fuit, 8 „ ova omnia lua „eum duobus vitellis peperiſſe, ex quibus »fimpliciffimi faltem pulli uii rint. Es tráget ſtch aber dergleichen Su- perfætation nicht allein zu beym Feder⸗ Vieh, ſondern Tam. Bartholinus de in- ſolitis partus vis ( Cap. XVI. pag. 133.) fuͤhret auch Exempel an von vierfüfs ſigen neugebohrnen Thieren die mit andern traͤchtig geweſen; Inſonber⸗ heit aber reteriret er von Mauſe daß dergleichen offtmahls 1 wie auch von einer Stute in Siſpa⸗ nien, die eine Maul. Eſelin gewor fi- Ty fo eine andere Maul Eſelin ſchon wie⸗ der im Leibe gehabt. MM alle narquabelſten aber iſt mol, Menſchen begeben folle: Eben dieſer I Bartbolinus. in oben allegirten Tractat de inſolitis partus viis (Cap. XI. pag. 124. feqq.) Wie auch Centur. VI. Hiſtor. Ana- tom. Olſer dat. oo. fuͤhret nicht allein dergleichen Exempel an, ſondern es bekraͤfftiget auch Gabrie/ Clauderus in Epbemérid, Natur. Curioſor. (an | eat íue- aß derglachen ſich ouch bes o — 461 er A An. III. Obſerv. LVXII. pag. 164.) alle dieſes, mit nachfolgenden ſingulairen umſtaͤndlich beſchriebenen Calu: Daß Anno 1672. in Thuͤringen unweit Naumburg auf den Guͤtern des Herrn von Braitenbauch/ (wie er es aus dem Munde deſſen Frau ſchwieger⸗Mutter des Herrn Mar⸗ alle an dem Sachſen Gothai ⸗ xn Hofe Herrn von Cünplinge hinterlaſſener Frau Wittib felbft ge⸗ hoͤrt, ) in dem Dorffe Betz es Müllers daſelbſt rechter Zeit einer geſunden Tochter eneſen, auſſer daß der Unterleib des Kindes ungewoͤhnlich groß und auf⸗ nen 8. Tagen (von der Geburht an zu rechnen) fe dus Kind mit heffti⸗ gem Schneiden im Leibe befaden foot» den, welches das beſtaͤndige Weinen, die groſſe Unruhe im Leibe, und inden und Kruͤmmen aller Glie⸗ der fattfam an den Tag geleget; dar⸗ auf habe angefangen aus der Scham ein blutiges Waſſer zu lauffen, wel⸗ chem ein lebendig kleines Kind, und zwar eine Tochter zuſamt denen Se- cundinis gefolget, fanguis lochialis ſey auch nicht auſſen geblieben, ſondern gefloſſen, alſo, wie es bey und nach einer ordentlichen Geburt zu ergehen pfleget: Dieſer kleinen Gebaͤhrerin kleines Toͤchtergen iſt nicht groͤſſer ge⸗ weſen, als eines Fingers lang: Da es aber lebendig auf die Welt kom⸗ men, auch an Gliedern einen voll⸗ kommenen Menſchen vorgeſtellet, ſo mit, Achter Artickelt Ehe Wel zu getrieben erſchienen; nach verfloſſe⸗ | 461 hat man kein Bedencken getragen ftl» biges zu tauffen: Es fep aber dieſe unzeitige Mutter und Kind den Tag darauf verſaneden, die rechte Mutter aber und Groß Mutter zugleich, als die Muͤllerin geſund und lebendig ge⸗ blieben. In eben denen Epbezerizi- bus Natur. Curtofor. ( Decur. II. An. IV. in Appendice pag. 198.) findet man noch einen Fœtum füperfostatum, dabey ſon⸗ derbare Gerichte GOttes angefübref ff werden: Ein Maͤgdlein von 19. Jah⸗ ren, welche man wegen Schwanger⸗ ſchafft ver daͤchtig gehalten, wird end⸗ lich von dem Richter deßwegen zur Rede geſetzt, da ſie denn aufs beſte ſich verantwortet, aber endlich in dieſe Worte heraus gebrochen: So ich ſchwanger bin, ſo wolte Gott, daß in meinem Leibe das Kind zugleich ſchwanger ſey. Dieſe ſoll nicht lange hernach eine todte Tochter zur Welt gebracht haben, mit einem hohen Lei⸗ be; Als dieſer geöffnet, folle fi in dem Leibe dieſes kleinen Kindes eine andere Frucht vollkommen gebildet und zwar eine Tochter befunden ha⸗ ben. Ich konte zwar auch ex regno vegetabili de fructibus in fru&ibus viel ſonderbares beybringen; reſervire aber ſolches in einen andern Articul wie denn auch in regno minerali viele lapides prægnantes vorkommen; wel⸗ ches alles ich vorhero, da ich einige fingulair gebildete Adler⸗Steine bar» geſtellet, in einem eigenen Articul ab⸗ gehandlet habkee. | Artic. 463 Zweyter Abſchnitt, Neunter Artickel. 464 ARTICVLVS IX. Von zwey ſonderbaren Huner⸗Eyern. S ift bekannt, daß auch bey | buiret, wird ſchon ſchwerer aus zuff unvernuͤnfftigen Thieren durch ſtarcke Impreſſion monſtra entſtehen koͤnnen; wie dergleichen vielfaͤltig dargeſtellet, die Ephemerides Nature. Curioforum, wie auch Mich. Bernhardus Valentini is. Muf. Muſcor (Part. II. Cap. XXXV. Tab. XXX. pag. 15 . ſeq.) Inſonderheit Ferzuzin: Licetus de Monſtrir (Lib. I. Cap. IV. pag 15. ſeq.) Von dem Fider Vieh aber, auſſer vorher bemeldeten, % Alaro- vandus de Avibus (Lib. XIX. Cap. XVII.) Cafpar Schottus in Phyſica Curiofa (Part. I. Libr. V. cap. XXVL) 7ob. Jacobus Leibni- eins in Memorabil. Bibliothec. Norimber- genſ (pag. 18.) und viele andere. Un⸗ ter allen aber ſcheinet die Impreffion, die Eyer anbelangende, am meiſten zu probiren, das zur Zeit, des in ver⸗ gangenem Seculo am Himmel ſtehen⸗ den Cometen gelegte Huͤner⸗Ey, ſo mit einem Cometen aͤuſſerlich bezeich⸗ net geweſen, welches 4% Blegm in Zadia- co Medico Gallico (An. III. pag. 30.) und D. Brander. Profeſſor zu Marpurg / in einer beſondern D ertation de Ov Co- metico in Kupffer vorgeſtellet und be⸗ ſchrieben haben: Und das Enten⸗Ey, da eine Köchin das Eingeweide eines Hechts mit deſſen Leber unvorſichtig hinter ſich geworffen, das eine Ente begierig einzuſchlucken angefangen die Magd aber noch gewahr worden, daß die Leber dabey, deßwegen Pe fid) mit der Ente fo lange gezauſet, bis fic von dem Eingeweide abgeriſſen, und ihr alfo adgeſaget worden: Etliche Tage haben, darinnen die Leber ſo accurat abgebildet geweſen, daß ſie alle umſte⸗ hende für eine warhafflige Hecht⸗Le⸗ ber gehalten, wie davon umſtaͤndlich die Kobemerid. Natur. Curioſor. ( Decur. Il. an. VI. pag. 133.) handlen. n⸗ den ſeyn: Ein jung leget das EXC welſchen Nuß, und in adt Tagen eines etwas groͤſſer nicht ſo groß als ein Tauben⸗Ey. Da ich beyde ſchuͤttele, klappert recht harte et» was darinnen, alſo, als wenn ein Stein in Ey eingeſchloſſen waͤre; .| Dafüt ich es auch 95 gehalten. Zumal da Herr ang Wedel ein dergleichen kleines Ey von einem Huhn in denen Ealemeridibus Natur Curiofor. (Decur. L An IX. & X. obferv. LXXXIII. pag. 120.) beſchrie⸗ ben, darinnen er einen vollkommene⸗ nen Kieſelſtein angetroffen; Nach der Zeit aber hat erſtere Henne vollkom⸗ fruchtbare Eyer geleget: Es wuͤrde aber eben dieſen Monat von einem curieuſen und EAM n: de, aus einem neu gelegten Huͤner Ey mir ein ſteinhartes und pech ſchwar⸗ zes dreyeckichtes Stuͤcklein, bem offe ex corde cervi ziemlich gleichende zu⸗ geſchicket, welches als ich es examinir⸗ te, nichts anders als fanguis valde in- duratus war: Ob nun dergleichen in erſterem klappernden Ey ſich alſo be⸗ finde, oder ob der Dotter alſo erhaͤr⸗ tet, kan ich zwar, weil die Eyer nicht gerne zerbrechen will, fuͤr gewiß nicht determiniren; Doch glaube, daß es eher dergleichen, als ein Stein iſt, und ſonſt was accidentelles eher, als die Impreffion, zu beyden Gelegenheit gegeben. Anderer monfirbfe | und ſchwaͤntzichten Eyer, fo beſitze, zuge⸗ ſchweigen, zumal weil ſolche denen beykommen ſo beſchrieben, und abge⸗ bildet in Breßlauiſchen Sammlun⸗ gen von Nat. und Medici. Geſchich⸗ ten (in 24. Verſ. An. 1725. Menf May. Cl. V. Art. IV. pag. 5:7. inſonderheit (in 35. Verſ. An. 1726. Menſ Mart. Cl. Ob aber die Impreffion zu folgenden IV. Art. 9. pag. 352.) ſingulairen zwehen Eyern was contri- darauf ſoll die Ente ein Ey 23 i 23% (0) 8 Artic. 46 Swepte Mögen, Sejenbe Arge ; 466 | ARTICVLVS X. N bte . Vron dem ( fegenamten) wandanden Blat. aus hat in (einen Liris Me- tamorphoſcon fabuliret, daß die Menſchen in Thiere, Baͤume, — Steine und noch viel meh⸗ rers ehemals verwandelt worden. Da aber aus dieſen Allegorien gantz an dere Deutung heraus gebracht 760m, Brown in ſeiner Pfewdedoxia Epidemica Cp.m. 28.) inſonderheit Her maunus von der Hardt in detecla Mytbologia Græcorum, wie auch Magnus Dan Omeiſius in einer eigenen zu Altorff Aa. 1684 gehalte⸗ nen Differtation :- Ethica Mytbologica, . differtat. de Fabularum Pocticarum fenfu prorali, betitult, und viele andere: So weiß nicht, was die Rerum naturalium Scriptores bewogen zu glauben, daß wahrhafftig die Bögel fic in Fiſche; die Baͤume, deren Fruͤchte und Holtz, in Thiere und die Thiere wiederum in Baͤume ſich verwandelten. Bey Hoeichen in der Provintz Quan. tung foll um die Herbſt Zelt ein gelber wohlſchmeckender Fiſch gefangen wer⸗ den, Hoangcioyn, das ift, Gelbfiſch ge⸗ nennet, welcher den gantzen Sommer über ein gelber Vogel fep, und auf de⸗ nen Bergen herum floͤge. Deufveius de agzo vegetabili wie auch atbanaf. Kir- cherus de arte maghetica ( Libr. WI. Part. V. Cap. ll p. 504.) und aus dieſen C . "Schottus in Phyſica curioſa, I. Mirabilibus Natura & rtis (in Appendice ad Libr. XII. Cap. VIII. pag. 1349.) meldet: De n Boramez dicto, quod agni formam referat, egimus Magie Part. „IV. Libr. IV. Syntagm. IV. Cap III.) ubi e- 8 ho «Uy »guinem e vulnere effluere, internam pul- „bam, gammari referre carnes; dulcore effe mirabili, vwere, quamdiu vicinis ob- »fidetur herbis ; tabeſcere iis abſumptis; wovon mit mehrern nachzuleſen Kram. Frantifé im Oſt, und Weſt · India⸗ niſchen Luſt⸗ Garten, If Heb. von Hochberg im Adlichen Land⸗ und Feldleben (bart. I. p. 670.) und andere; Zuf oͤrderſt 7, Caef. Scaliger de Subtilitate ( Exerc. 141. Sect. 29. p. 596.) contra Cardanum, Franc. Baco de Verulae mio Hifl. Nat. (Cent VII. num. 60g. p. m. 647.) Eben ſo ſollen in Schottland gewiſſe Voͤgel oder Gaͤnſe C, Ber. niclas oder Barliathes genennet, aus im Meer verfaultem Holtze wachſen, wie Hector Bobtius in Defcriptione Regni Scoto- runt p.305. ſchreibet, die ficb erſtens als kleine Wuͤrmer zeigeten, an welchen nachmals ein denen Voͤgeln glei⸗ chender Kopff, Fuͤſſe und Fluͤgel, letztlich aber die Federn wuͤchſen, und wenn fie denn die Groͤſſe einer Ganß erreichet, davon flogen; welches ſo wahr ſeyn ſoll, als wahr die Sonne am hellen Himmel ſtehet, (wie die Worte daſelbſt lauten.) Und ſoll das Experiment hiervon Anno 1490. zu Detblege in Schottland alfo mit ei⸗ nem verfaulten Balcken angeſtellet worden ſeyn, daß der Beſitze daſigen Ortes den Balcken quer durch mit ei⸗ ner Saͤge zerſchneiden, und wiederum nach der Laͤnge ſpalten laſſen da denn in demſelben, theils kleine vollkomme⸗ ne, theils noch un vollkommene Wuͤr⸗ met, theils Vogel ohne, theils mit Fe⸗ dern zum Vorſchein gekommen wel⸗ ches Wunder die Leute beweget, dieſen Balcken in die Kirche zu 8. Andreas im Dorffe Des zum ewigen Gedaͤcht⸗ niß aufhaͤngen zu laſſen, allwo er noch heutiges Tages als Wurmſtichiges Holtz zu beſehen iſt. Vincentius Bello. vacenfrs Bibliothecæ Mundi f. Specul. major. (Tom. II. Libr. XV. Cap. 150.) meynet, daß dieſe Gaͤnſe aus keinem anderen als taͤnnenen Holtze gezeuget wuͤrden, und mit denen Schnaͤbeln ſo lange daran hangen blieben, bis fie vollkom⸗ mene Groͤſſe erlanget, inſonderheit wol ſchwimmen und fliegen fónnten. 0/227 Magnus. Hiſtor. Septentrional. ( Libr. XIX. Gg Cap. 9.) 467 Cap. 9.) ſchreibet, daß von gewiſſen Baumen, fo an denen Ufern der orcz- Aiſchen Inſuln ſtuͤnden, wenn deren Fruͤchte ins Meer ſielen, Enten daraus wuͤchſen, fo zu denen Zahmen fid) ge ſelleten, oder mit denen Wilden dar⸗ von floͤgen: Welches ue Sylvius in Hifl. de Europ. (Cap. 46.) und Sebaſlia- nus Minflerus Cofmagrapb. (Libr.1L) von gewiſſen Fruͤchten einiger Baͤu⸗ me in Schottland bekraͤfftiget, und zwar erſterer mit dem Zuſatz / daß wenn dieſe Fruͤchte auf die Erde fielen, ſie verfaulten, im Waſſer aber bald zu lebendigen Enten wuͤrden. Conr. Geſue⸗ rus de Avibus (Libr. III. p. n der Erzehlung eines Engellaͤnders, welcher vorgegeben, daß man niemals Eyer von dieſem Gefluͤgel angetrof⸗ fen, wohl aber die Gaͤnſe und Enten ſelbſt, und zwar ſollen ſie aus dem Holtze, wie 7. Cæſ Scaliger ( Exercit. gg. in Cardanum) der verungluͤckten Schif⸗ fe ſeynz wie aber alexander ab Alexan- dro Genial. Dier. (Libr. IV. Cap. 9.) mey⸗ net, vorhero ein Schwamm wachſen, und ſie denn aus demſelben hervor kriechen. Euſebius Merembergius Hiſl. Natural. (Libr. III. Cap. V.) beſchreibet dieſe Baͤume, Fruͤchte und Generation noch ſpecieller, daß die Ganß⸗ oder En⸗ ten⸗ tragende Baͤume denen Weyden gleicheten, und Violet farbene runde Aepffel, wie kleine Kuͤrbiſſe, truͤgen, welche, wenn ſie zu ihrer vollkomme⸗ nen Reiffe kommen, eine Enten, foͤr⸗ mige Geſtalt annehmen, und denn, wenn fie ins Waſſer fielen zu leben und zu fliegen anfingen; Deswegen fic auch als eine Faſten⸗Speiſe genoſ ſen, und abſonderlich nach Franck⸗ reich báuffig verfuͤhret wuͤrden, da⸗ bey noch dieſe Worte ſtehen: „Res »hzc tam multorum graviumque viro- „rum teſtimonio, qui hoc viderunt; pro- ybata eft, ut minime, dubia dici; debear. Et pof pauca T Magisque hzc credo, „quam ſi propriis meis oculis vidiſſem. Andere meynen, dieſe Gaͤnſe kaͤmen nicht von denen Baͤumen, ſondern aus Muſcheln, denen Balinis marinis gleichende: Wie denn daher Julius Ce- ſar Scaliger (Exert, g. in Cardan) ſchrei- bet: Daß wanciſes J. Könige in Franckreich, eine dergleichen zuge⸗ ſchloſſene Schnecke gebracht worden, welche als er fic geöffnet, einen voll - . Seyter Abſchnitt, Zehender Artickel. kommenen Vogel, mit Fluͤgeln, Schnabel, Kopff und Fuͤſſen darin⸗ D Wee » *x aber dieſes alles ſcheinen zu ſeyn, fo glaube doch von dieſer Berwandelung eben ſo viel, als wenn . erigit Damonolatris (Libr. II. Cap. V. pam. 224 feqq.) von denen Hexen ; nd un T IIe n denn nach Gefallen wieder che Geſtalt annehmen koͤnnt e aber dieſes mehr alten Weihtr⸗Maͤor⸗ gen aͤhnlich ſiehet; und «mann Generatio zquivoca auch nicht bi geringſten 15 8 mehr pal ſondern jedes nen Saamen ſich vermehre te es vielmehr mit Herrn D. E | Aàmpffer, welcher in ſeinen nente tibus Rxoticis ſ. Politica - Pbyfica - Medicis ( Fafcicul, HI, Obf I. pag. 508.) von dem Frucht⸗Lamm alfo ſchreibet: De exi- ſtentia Zoophyti hujus gramina paſcentis, nullibi Tartariæ apud vulgum, vel botani- cx peritos extat notitia & memoria, prout ipfe ad rifum & naufeam exploravi, neque ulla res Boramez dicta præterquam ovi- num pecus ibidem potefl reperiri, mei effe quicquid de hac planta proditur, fictio- nem & fabulam. Er halt aber ſolche Fellgen, fo in vielen Kunſt⸗Kammerr fuͤr des Frucht⸗Lammes ausgeg werden, vielmehr für ausgefdnii Laͤmmer ber groſſen Orientaliſcher ſchwaͤntzigten Schaafe: Weiſet auf, wie fic daſelbſt ausgearbe e abt ed me vic unterſchieden von dem Moſcon fen Wort e fo ein S 5 navigantes, eas aves in aliquot fcopulis in- | : »cuban- d. BM p en Schender Artickel. „eubantes T ovis Obſervarunt, — „ova in navim retulerunt, quod Gerbardus 33 Vera in [ua Navigatione ad Sinas & „Aldrobandur Ornithologie (Liibr. XIX. „Cap. XXIII.) confirmant., Er füͤget bey, wenn die Gänſe von denen Eyern ge jaget liches Geſchrey angefangen; Daß man aber bishero nicht gewuſt / wo dieſe Gaͤnſe Eyer cd und Junge "üteten, 0 deff (Mag weil man Dt Garten (Tab Il. fig 1X.) unter dem alen B dieſe Gd 510 00 Ent⸗ 3 eee M Conlect. r) folgen, nafci anates in Scotia, 1 iqocfai, ditin & i mine anam produdlivo foeta, | pone frágriéntis allápfa ibi tandem in d ermes brimum, "deitide in alatas volu- jm animantur;,,' Wie aud) was vie⸗, bewege ju glauben daß dieſe án ſe in Muſcheln ausgehecket wurden, davon Roher, Sb de, Solis Miftratà (Fart. II. Libr; Ill p. 38.) und Miel. Bernb. Falentini in Mf. ei (Part L. Libr. Ill. inum 2 "ud 2 enm i: Een nfben 5055 rden, haͤtten fle ein erſchröck⸗ | fonffenus lind Mouféetus de Inuſectis (Tab. XI. num. IL) Georg Marcgr abius Hifl. Nat. Oka 2 8 5. 24 nicht ſo Norden gekommen. 8 Ma 23 wee ratum. CU — I) will 5 ge ö ar ihren Coituni, das Beiſten auf f m is tractus anatibus plena & innu- „tam mera ov in 1 etefcrüm begctabilium marceſeit. mtur Ova, & vitellum „Und bald darunter: Beſtiolæ hz in | as Scotiae dle, siplántam "ejusdem fere viriditatis & te- Jd gun e hne nee | Solches habe nirgends aufi in der LXVI. Tabelle der Mar. Sib b. Graͤ⸗ (in geb Mehrianin Veraͤnderung der Sur namſchen Iuſetten accurat abe PNG gefunden: Denn daſſelbe ERU , fo 4 „%, Aldrouandus de Infe* Cris animalibus (Lib. (V. Cap. I.) ob. 5.) Eraſin. Franciſci im ſt⸗Indiſchen Luſt⸗ Sabinen ! Mautes beſchrieben und vor⸗ diet, kommer in vielen mit unſerm genannten wandelnden Blat gar cht überein: Auch daß Guil. Pifo in Histo. Natural. 27 Medica Indie Orieuta- rr erſchiedene e Bande ge (Lib . Cap. XXI. P 317. ) ſelbiges acht, d I] diet " aͤns zwar beſchrieben, aber auch nicht all⸗ zu accurat in Kupffer prælentiret; des⸗ wegen ſelbiges allhier ſub Figura zuſe⸗ hen. Es ineldet aber letztgedachter Autor l. c. davon alfo: „Locuſta noſtra „vitam ferifitivoni derelinquit, & i in plan- migrans, aliquamdiu tandem more nuitatis düsrüm palmarum magnitudinis stransfor mantüur. Pedes: primum terræ „alfiguntür, unde, accedente: humiditate riui; tadices exeunt; quæ terræ infi- antur y atque ita paulatim parvo tem- 5 Oris [patio tot convertuntur. Ali- „quando autem inferior tantum corporis „Pars naturam & faciem plantæ induit, | jrhanente Tugeriori parte aliquandiu mo- vbili p ut alite, dühec tantuin totum inſe- ed pauli transmutetur, atque, cum une fuit; vegetativum fiat, „natura per citenlum quaſi fuccefüve - | shiféhcey motuſue perpetuo in fe recur- dps ''Nec'eftiquod quispiam de veri- | tate dubitet, cum infinitos. teſtes habeat —. »Brafilia, & plures minus hallucinaren- Dieſes voran zuſctzet sis an- bt lof worden, da unläne a i ir ^l * Heuſchrecke uͤberkomm delnde Blat oder Fol am nennet wird, und zwo - | Bradley im recenſione pbiloſu bits Nature creatorumque mineraluum, , vegela bilium, animaliumque, von dieſen meldet: „Curioliſſimum omnium inſectorum eft ' folium ambulans, in Orientali India oc- currens & in Ruy/cbiaza & Vincentiana »Cimeliotheca vifendum. , 4 je "i. „dam terreſtris animalis transforma- ur Circa ej smodi mira narurz Opera, - ninm nui sd mentem non perfunctorie ] arent. Idem contingere in % prater blinium fide digniffimi de lm libus 9 ulis conſtanter affirmarunt. » Atqu e Japoniæ teſtantur cujus- pine e£ vtionem 5 „ Deme Eraf- suus Franciſe im (b und Weſt⸗ In⸗ diſchen Luſt Garten (p. 41.) Lom. Brown in Pfeudodoxia Epidemica und Jo- Jan. Henr. Scyfrid in Medulla mirabilium Gg 2 Naturæ 479 i 47k oweyter Abſchnitt / Natura (Lib. M. Cap. V. 5. 34 pag. 653.) vollkommen beypflichtet. Es wird mich aber hier ſo wenig ie⸗ mand uͤberreden zu glauben, (obgleich Nierembergius von denen Ganstragen⸗ den Baͤumen, wie oben gemeldet, ſchreibet: Die Sache ſey burd die glaubwuͤrdigſten Zeugen alſo confir- miret, daß man in genngfter an der Warheit nicht 750 doͤrffe; und möchte es jeder ſo gewiß glauben, als wenn er mit denen Augen es ſelbſt geſehen haͤtte; Und die Pflantze, bar» auf ein lebendiges vamm wuͤchſe, ſey ſo gewiß in der Tartarey anzutreffen, als wahr die Sonne am hellen Him⸗ mel ſtuͤnde,) als mit Kempferoe und Claſ leicht iemand jetzo mehr dafuͤr haͤlt, daß dem alſo ſey: Vielweniger iſt aus Braſilien von dem wandeln⸗ den Blat das Zeugnüß als eine War⸗ heit anzunehmen (weil fid) von fo weit her gar leichte auch viel luͤgen laͤſſet, und man die ein faͤltigen Bra ſilianer wohl noch was anderes be⸗ reden koͤnte. So iſt auch deswegen nicht alles zu glauben, was Plinius von Hdrenſagen geſchrieben, weil man wol eher ihm ein ſchlechtes Prædicat wegen allzugroſſer Leichtgläubigkeit beygeleget: Am allerwenigſten wird jemand aus Japan viel Beweis her⸗ holen, zumal da itzo die Hollaͤndet nur dahin handlen doͤrffen, die ſich mehr um ihren Profi, als dergleichen Curiofitáten bekuͤmmern. Antonius Hal. liſnerius referiret in denen Epbemerid. Natura Curioſ (Cent. Ill. & IV. obſerv. XXXV. pag. 8.) von dem wandelnden Blat noch folgendes, und bildet Lab. I. ſelbiges ohne Fliegel ab: „Du Phil „Breynius Dantiſcanus An. 1704. Pata- „vium veniens, quafi rarum quid ex mon- Jehender Artickel. 474 »tibus aridis Hiſpaniæ fecum allatum Da. „Valiſueris oftendit, qui non adeo raram »effe in Lombardia ei regeſſit, multasque „ſæpe in collibus Standianis & Regienfi- „bus, campis Liburnicis, Marca Anconita- „ua, Macerata, Collibus Coneglianis &c. inveniri retulit: D. Valliſuerius Araneo- „Locuſtam vocat, quia efl Carnivora, & „Muſcas & aranea aliaque inſecta devo- „rat, inter herbas S aia c ii haud "Dit f« ſchrecke aber langſt e Heuſchrecke aber, wie un eine in Spiritum vini ein bekom⸗ men, und auch dieſelbe ſo Vin- centius aus darhinter zwey durchſichtigere el faſt wie an denen Perlis er 158 In jeder Flexur ſind zwey Fingers lange Beine zu ſehen, und darhinter ein dickes Corpo aus ſechs unterſchie⸗ (n Scarabzis ni- gris Majalibus gleichende; welches, wenn es eintrocknet, gantz anders e eee, ee ee nod — —ImTmES — . 473 Aweyter Abſchnitt, Eilffter Artickel. 474 Ai 0833774 0. VIII. peo.) welche beſchreibet, die denen (ſo Pferde⸗Aepfeln gleich geweſen; it kan tz man hiervon nachſchlagen Herr D. Jb. | Hadr. Slevogt in einem Programm de La- | pidibus in Equis repertis, Georg. Baglrvium in Diſſert. 4e Vegetatione lapidum. die Epbemes vid. Nat. Curiof (Dec I. An Ill. p. 438. An. IV. & V. p.215 Dec. II. An. I p.368.) die Breßl. Natut⸗Geſchichte (34. Berſ. An. 1725. Menſ. Nov. Claſſ. V. Art. 12. p. 556.) wie auch 705: Georg. Scbezckium in | Litbogenefía da ſich ein Appendix de cal - fets | culis brutorum befindet Lit. K. 2. aber de lapidibus in inteſtinis handelt; Auch ent⸗ ſinne ich mich zu Saltzdahlen bey | TDolffenbütte in der Hochfuͤrſtlichen Kunſt⸗ und Naturalien⸗ Kammer zwo geſehen zu haben, da einer die Groͤſſe eis nes Kindes ⸗Kopffes hatte, der andere aber etwas kleiner war; denen derſelbe accurat-· runde und glatte Tophus gleich kommet, fo allhier in Breßlau auf der *deLa- Eliſabethaniſchen &i/Zocbec verwah⸗ | al. (C. ret wird, fo zu Koſenthal, unweit Vuill. pag. 67.) cyerr von Hohberg im Breßlau einem Pferde den Maftdarm Adelichen Land · und Feldleben (Lib. Ha jj geſprenget, daß es daran vete recken muͤſſen. Der Zettul auf Perga⸗ ment geſchrieben, ſo man dabey ver⸗ wahret, lautet alſo: 42.1557. d 22. Aug. Gem ⸗ | iff r. Klian lliimann von Schmoltz fcn, fo ſich auf den Carpatiſchen Behuͤr | auf Roſenthal und Lammsfeld ein gen aufhalten, und von den andern braun Roß umgefallen, welches er anf different finb, vid unſere Sai | bat 1 Aen. von Natur / und ellen. Ge, runde S Epbemerid. Natur. Curiof. ( Dec. Il. An. l.) Roß inn weſenz Es fino zwey Jahr zuvor im Auguſt, wenn es Wegwart gef? rin hüten, doch mit dem Unterſchied, daß ſie mit keiner Haut oder cruſta umgeben, ſon⸗ dern vielmehr bloß aus einem Ball von | 5 Haaren beſtehen, und denen Pilis mari- 47$ Zweyter Abſchnitt, Eilffter Artickel 476 diet, den groſſen hat er nicht wollen überſendeten T id. Pleniſſ. Herr Stant weggeben, ſondern als ein Liebes Weygbaldt Graf von Hoffmann Kleinod vot ſich behalten. Derglei⸗ Landes Haug mann des Glen. chen noch viele beſchrleben in P4. Jar. thums Brieg mir einen al Sachs 4 Lewenheimb Gammarelogia pag. ten "Tophum juvenci zum Anſthen 299. feqq. ; durch einen Cancelliſten; mit Veymel⸗ Dieſe kan man auch mit beſſerm den, daß dieſes eine kart ist, e Rechte Tophos Equi nennen, als nus ihres gleichen nicht haͤtte, und " Hiſtor. Natural. Lib ll Cop-XXX VIIL die, Kugel in einem Ochſen⸗ da⸗ ſelben die bey Ochſen und Kuͤhen, auch ſelbſt waͤre gefunden : da aber Kaͤlbern gefunden werden, ſo nur mit unter meiner Collection dem Manne einer braunen Haut uͤberzogen, und aus Kaͤlbern, Ochſen und Hirſchen nichts weniger als von einer Materia | von diverſer Gröſſe dergleichen viele Tophacea umgeben ſind, Tophos Ju- Kugeln, auch eine wie eines neuge⸗ venci oder luvenex genennet hat. bohrnen Kindes⸗Kopff groß zeigete, Dergleichen nun wurde allhier in ei⸗ dieſer aber den Herrn Grafen hiervon nem ſonſt fett gemaͤſteten und geſun⸗ Nachricht gab, ſo trugen ſie Verlan⸗ den Land⸗Ochſen im andern Ventricu- gen, als bald darauf Sie ſich nach lo, als er geſchlachtet worden, ange Breßlau verfuͤgeten, bey mir dieſe, troffen, und mir verehret, und zwar nebſt meinen andern Naturalien, m von eben dem Fleiſcher, welcher An. Augenſchein zu nehmen, da die ordi⸗ 1717. einen dergleichen in einem Och⸗ nairen von Groͤſſe iwie No. 1. der fei» ſen gefunden / den er auf die Biblio- neſte wie Num. 2. und der ſingulai groſ⸗ chec zu Se. Eliſabeth geſchencket hat, fe wie No. 3. aüsſichet. ichen da man ihn noch zu ſehen bekommen bald ſo groſſen Herr o cHeintich Voll⸗ fan, der auch unſern vollkommen aͤhn⸗ | gnad in denen ybemerid Nat:Cur-(Dec. lich ſiehet. Vor ein paar Jahren I. An. Il. Obſ. CX. pag. 181.) : bul r^, 191 THCIT $i gn nime di nsa geg 7306 anii Tann Utt u: le d iei e C eee ee ba ast N 90 4E ded | mnm d *Qisd? eve G : ' 21. 11 ous οππν]0. nn 7, e 11773042050 8155 M: ) voit 358 id Endo nome ib wer io %%% Inu o! nad 4L. ! ard HX , — dO» Ü 4) Ssolluev outettiyuiato * un an nmiuedtup ui | uv 4 n?151ib 8055 IDEE ————-——— —— f puem——————MÁOÓÉIipePEEiUE—I M » :| P 71 e — — — e - 5 11315 1 Un — . — — i 4 2 7 7) . 4 area lr Dec H3 i35"f5 N* I - 4 4244 477 L| und abbilden laffen ,fo in einem Kal⸗ be ſoll angetroffen worden ſeyn, wel⸗ cher aber mit keiner Haut uͤberzogen, ſondern aus bloſſen roͤthlichen Haa⸗ ren beſtanden: Deßwegen ich dieſen vielmehr vor eine Pilam marinam bab te, (wie dergleichen auch welche beſitze) und ein Coͤlniſcher Kauffmann, von welchen ihn der Herr Doctor erſtan⸗ den, nur vor einen Haarballen, aus ei⸗ nen Kalbe angegeben: Dieſer hat 4. Untzen und 2. Drachmas gewogen, da hergegen der meinige bald 6. Untzen ſchwer iff. Bo mU Diaß ſolche Ballen durchEinleckung derer Haare entſtehen iſt wo wohl nicht zu zweiſeln, wie denn dieſes auch die Mey⸗ nung atbanaſ Kircberi iff, de Arte Ma- Wormius Mufei (Libr. I. Sect. Il. Cap. VIII. pag. 6o.) ſchreibet ingleichen: „De ho- | is, € ,,nÜum tamen barum pilarum cauſam in- „veſtigare naturalem libet: „rum generatione, fi quid rationi. con- »zrue flatuere licet, arbitror, animalia vhæcce, in quorum ventriculis hi tophi reperiuntur, dum fe lingunt, linguis pi- . »los quosdam evellere, quos cum deglu- „tiunt, una cum ſaliva in ventriculo re- »tenti uniuntur ac conſtipantur; atque „ab aſſumto alimento rotantur, donec »figuram hanc acquirant. Chylo vero ' yaut muco ventriculi obliti, dum ab uno „loco in alium detruduntur, volutatione »hanc fphzricam figuram acquirere , aut aliam ei vicinam. Calore vero ventri- »culo infito cum maſſa eique adhærens itt; ! »Rioribus depromuntur.,, vaccurateſten wil dieſe Generation ob- ſervipt haben Job. Mierus de braſſigiis 478 Kiffer Artickel. „mucus exſiccatur, induratum refert cor- »ticem. Quo vero diutius in ventriculo „fuerint detenti, eo ſolidior evadit ex- „tima ſuperficies. Hzc quoque cauſa „eſt, cur, qui e junioribus eximuntur animalibus, eruſta careant exteriori & ,uigricante, quam habent illi, qui ex fe- Am aller Demonum (Lib. IV Cap. XVI. pag. 446.) da man geglaubet dergleichen Baͤlle waren dürch Zauberey in die Thie⸗ re gebracht, er ſchreibet: „pilas item |»magnas nigras, equaliter orbiculatas, „line futura, pilis parvis mollibus arctis- „lime infarctas, ex boum juniorum ſa- I, de Art „norum lanienæ deſtinatorum ventricu- gnetica (Libr. III Part. III. Cap: II.) Ot „lo & inteſtinis exemtas, aliquot annis »penes me habui. Incantatione inge - „tas has, exclamarent multi: generata- Vituli ad- „huc lacte viventes materno, ſi quando „alimonia deſtituti, vel alioqui petulca »ztate inlolefcentes, ad parentem vel „aliam accurrunt vaccam, ejus ſuras vel »quemcunque contigerint ore locum „hirtum, maxime pofteriorum coxa- „rum, tum exſugunt avide, ut etiam »debilen: reddant; pilique valido cre- »broqu. ſuctu in ventriculum attracti, „& frequenti motu ſaltuque laſcivo pau- »latim conglomerati, plerumque lacte „vel chylo obvolvuntur, aut pituitoſo | fucco 479 Seer eee Eulffter Artickel. 480 „nacior bos, pau — Ballen na chgeleſen werden Conradus »ciem : quemadmodifí- ſubſtantia eſnerus de Figuri s Lepidum 2 „moſa albida ſtatim a ſectione vifa. ell p ) die „primum obducta * hac pilarum pellicu-- (Dec. I. An. II. ( cx ba. 5^ 600 „a: quæ deinde exficcata pedetentim, Inſonderhelt die inhot: corio tincto etiam nigritie affimilaba- | Obſervat. fi 308. feq. : „tur. Qua una in parte cultro non ni- woſelbſt einer, wie au f in Ferrandi »,hil exciſa, ejusmodi uniformes pilimol- Imperati. Hiftor. 1 Vatural. (Lib. XXVIII, „les ( quales in illis dictis. pecorum. lo- Cap. L pag. 928. thei f „eis inveniri cernimus,) admodum com- ſchni apadtiapparuerunt. 2 DU T t w ; x - ES S d e s 4 5 a — rx " LEID — LE. 1 N 5 co — m ** — pl Men 1 » ci SEIEN 3 „ —— me 5 i — c3 2 Ns , y» ii 05 neis Abi aus (te; | qnie 6 0 UR — o clnsiansy TNT 112 5t (anf 6:09 Wm 655 — ko 0 05 o bil „ nel N em — 3b otio 90 EM TII NS T T e aeck |süe1 Hé mela mio wt TTE iul o ipdwragc aieo i CQ (Qi 000 dI TE 2 2 75: Mun p «il LIA UVEMEE jam (muni$ sq Gan | ; 10 i nii mh | 3 ? 1^ 76 Turn x T PD in fnt à ** mor | (M r 1 , L N ö 5 AM d T Y: p- T TA tl 1 J tip * 7 4 4 Tas - M — m s 7 704 1 tü ; A Yi — 775 uei An g i id Luder ahne 'a Hie ou. H ; ja daun ^ M lw 1 9 — 4 Wong T 1 n ) YE upeWeccmn * al» Ur Sri e eee : £s Bp H .9nobs 72198 umi; 3 un? NA ene E üp We Ek one i sc ^ M t,9)9-1- 1 ; 1 à Aun e ng utvprePtevm z | Y. 20 ERU 72 p * 120 i (ian XT u eV b. t M13» Un» 3: J IOS 124 X j TE (QAO " LEY & 2 7 y eh 3 T V ] "VEXSG LO. ung » 11 0 : i " E * m. a tu 48 Zfcwepter Apſchnitt. Swoͤlffter Artickel. 482 ſern leben koͤnnten. Dieſes umſtaͤnd⸗ Armen auszutheilen. Es iſt aber af» lich zu widerlegen, ift allhier nicht unſe⸗ | [e$ dieſes nichts neues, denn die alten res Ortes, zum wenigſten hat die, durch Roͤmer, wie aus des Abenei Libr. VII. die Wermiſchung der Waſſer geworde⸗ Cap. XV. erhellet, haben auf ihren Gaſt⸗ ne Temperatur, gar leicht alle Fiſche er · mahlen ſchon quafi quadam non delicia- halten fónnen: zumahl da einige See⸗ | rum, fed Numinis, pompa, fie mit Kraͤn⸗ ner mit Trommeln und Pfeiffen in den Speiſe⸗Saal tragen laſſen; Plinius Hifl. Nat. ( Libr. IX. Cap. XVII. p. m. 157.) meldet: Quod pifcium nobiliffimus habi- tis ad Aicium pag. 128. in folgenden con- firmiret: In magnificis certe cœnis apud |Romanos & Accipenſer & Aſelli pofiti fuerunt. Ja fie waren darauf fo gei⸗ ſt. tzig, daß, als dem Spion einmahl ein Stoͤhr geſchencket worden, und er etli⸗ ſich che Freunde darauf zur Tafel eingela⸗ den, ihm einer zeitig abgerathen bat, der Gaͤſte nicht zu viel zu bitten, damit ſie ſich recht ſatt daran eſſen koͤnnten. | Vid. Macrobii Lib. III. Saturnal. Cap XVI. bloß mit dem eingepoͤckelten Rogen, den ſie Ikari nennen, einen eigenen damno del treiben: Auch fo mefbef olearius in feiner Perſianiſchen Reiſe Beſchrei⸗ bung pag 204. daß bey Affrackan in der g Vol der Stoͤhre ſehr viel gefangen wuͤrden, (o daß ſie bey etliche 100. Ton⸗ nen, nur Rogen, wenn fie ihn von der anklebenden Haut geſaubert, eingeſal⸗ en, mit Pfeffer und geſchnittenen wibbeln angemacht, gaͤhrlich verſchi⸗ $b | em tzen gezieret, und durch bekraͤntzte Dies tus fit Accipenfer, welches Liſterus in no- Sonſt iſt dieſer Fiſch in der Oſt und Nord ⸗See, abſonderlich gegen Nor den, nicht ſo ſeltſam, da die Ruſſen 483 cken konnten, ſo inſonderheit in Ita lien, dahin er am meiſten verfuͤhret wird, als ein delicat Eſſen, zumahl wenn ſie Eßig und Baum⸗Oel, oder ſtatt deſſen Zitronen ⸗Safft darauf ge⸗ drucket, verſpeiſet, und Caviario ge⸗ nennet wird. Vid. Michael. Berul, Va- lentini Muſcum Muſcor. (P. I. Lib. III. Cap. XXX. p. 4 87. | Dieſer Fiſch nun, wie wir oben ae | um Beuthen und meldet, gehet dem füffen Waſſer/inſon⸗ derheit im Fruͤh⸗Jahr, febr nach, da er denn in den Fluͤſſen nicht ſelten viel Strich gehen laͤſſet, (vid. Scepbani a Scho- nopelde Ichthpologia pag..) ſo daß man groſſe und kleine Stoͤhre, vornemlich in denen groſſen Stroͤmen, als dem Rhein, der Elbe, Weichſel/ Oder ꝛc. fangen kan: Ja wenn wir nur unſerer Oder erwehnen wollen, ſo kommet ſel⸗ biger offtermahlen ziemlich hoch her⸗ auf, (obgleich Haropandus ( Libr. IV. de Piſcibus. Cap. IX.) meynet, daß ſie ſich uͤber 5. oder 6. Tage⸗Reiſen von dem Meer nicht entferneten,) auch unter⸗ weilen ziemlich zahlreich, zumal ſo in warmen Fruͤhlings⸗Monaten, als Ma- jo und Junio, groß Waſſer kommet, daß er die hohen Waͤhre uͤbergehen fan: Wie denn derer bloß An 1713. im May, . 0 eee LAN i MARE Y 4 : s s UU NE APA Zweyter Abſchnitt / Zwoͤlffter Artickel. 484 auf dieſe Weiſe, 28. Stuck vor Breß⸗ lau gefangen worden, der groͤſte 6. obl» lige Ellen, und der kleinſte nicht eine halbe Elle groß geweſen: Ja vor etli⸗ che o. Jahren, ſoll ein noch viel groͤſ⸗ ſerer bis >ibor in H ber⸗Schleſien kommen, und daſelbſt gefangen w den ſeyn: Inſonderheit Schleſle anbelangende, werden die mehreſt | n weil f wegen der Waͤhre nicht wohl wei daſelbſt kommen koͤnnen, promi An. 1718. aber der Zang 1 — nur auf 7. Stuck erſtrecket habe, da man allhier zu Breßlais keinen eintzi⸗ gen wahrgenommen. . chet man all er doch noch viel heſſer am ſeyn mug, als in Rom, weil je weiter er in ſuͤſſen Waſſer gehet, je wohlſchme⸗ ckender er werde, da aber gemeiniglich je ſeltener ein Ding einem vorkommet, deſto mehr Æſtimation findet, fo müͤſſen nothwendig die Ctobre die nicht haͤuf⸗ fia aus dem Oceano, durch die enge Straſſe bey Gibraltar — konnen, vielweniger aber hernach die füffen Fluͤſſe finden, als was ſeltenes in bet» gleichen Orten æſtimiret werden. H4 —J Artic. foot» - Sonſt ma ler feine ſo groſſe Delicateſſe aus dieſem Fiſch, da Von 95 umen und Pflantzen aus harten Steinen in⸗ — M (gedem hat man geglaubet. Daß das Waſſer ſehr vieles und f Ne fónne kein Pr nod) faſt alles zum Wachswhum und Er⸗ pflanze anders als aus der nehrung der Pflantzen contribuire oder CIT Erde wachſen: Ja ſo gar die vielmehr cls die Erde, hat Petrus Wef- Erde koͤnne ohne Saanen dieſelben felinus in Probabilium Libr. fingulari hervorbringen (vid. ariflozeler Lib. V. Cap. XV. gezeiget, und zwar daß Hel- Hiflor. Animal ejusque Sectatores Plinius mont und Boyle nicht die erſten gewe⸗ Hifl. Nar. Tbeopbraſtur Lib. I. de caufis ſen, fo dieſes behauptet, indem (don . Plantarum.) der groͤſte Beweiß (ft. Der. | in denen Recognitionibur Clementinis nach daher genommen worden: daß, davon gedacht wuͤrde, aich hat Job. wenn man auch die Erde, aus den Mariani Giarefchi in Obfervit. de Vegeta- groͤſten Tieffen herausbrächte und Lites absque terra adminicilo producendis mit bloſſen Waſſer begoͤſſe, fep bey⸗ dieſes lolide gewieſen (vil. 4% Erud, des genug geweſen, dieſe wachſend zu / An 1688. pag. 483.) nelchen auch machen (vid. Fortun. Liceti Tract. ſpec. beygepflichtet zu Bourdeaux die Kdnigl. de fponte ortis, & Phil. Bonauni Recreat. Academie des belles Lettres. Sciences & Mente. & ocul.) fob. W'oedward (in Tranſ. Arlt. Sintemal An. 1733 ein Preiß nglic, 1 | geſetzet worden; Welcher mit der arbe ſeqqg.) heget dergl ſten Warſcheinlichkeit die Vegetation ſaget; Daß in a und Circulation der Saͤff te in denen ^1 T. auch die Pflantz Pflantzen erklaͤhren und beweiſen formitet wuͤrden, un wuͤrde; haben fle den Preiß dieſem vehiculum hierzu a | ugeſprochen, welcher eben dieſe Mey⸗ nung behauptet. Und was iſt bekann⸗ thum alles aus, weil aller Saamen ter, als daß wenn die welſchen Tacer⸗ in die Erde geſtreuet, begoſſen, und in ten und noch viel anderes Zwiebel⸗ die Sonne geſetzet, unter einer Glocke werck, oben auf ein lang haͤlſichtes woraus die kuſſt gepumpet, gar nicht laß gefttet toerben, und unten hu einmal aufgehe; ir. daß die hartzich ein Waſſr gegoſſen, fo ift die lubrile ! is Fichten, Tannen, Ausduͤnſtung vom Waſſer genug ei⸗ Kiefern 1c. in dem ſandichſten und duͤr⸗ nen groſſen Puſch Krautes unb enb» - fen Boden deſſen offt wenig genug uch bie Blume berooniutreiben , da auf harten Felſen und Gteinen fieget, die Wurzel das Waſſe im gering dennoch am $ fortkämen und ſſten nicht erreichen darf wuͤchſen, auch in denen krockenſten 5 ner in ein Glaß gethan, und in die beſtehe, daß dieſe, weil fie die ernaͤhren⸗ Sonne geſetzet, welcher nicht allein de Feuchtigkeit, aus der Erde an ſich ausgewachſen, Wurtzel geſchlagen, ziehen, und ihre Theile offt hoch über ohne daß er mit Waſſer begoſſen oder der Erde ſtehen, mit tiefen Wurtzeln Erden vermenget worden, bloß daß muͤſten verſehen, und alſo gebauet er das nutrunent aus der Lufft go ſeyn, daß der Safft durch alle wre zogen. 1 Aeſte wie das Blut in den Adern ei⸗ UN Ju HM Mus: | nes c MB. nes Menſchen oder Thleres umlauffen könne. Allein da die See⸗Pflantzen mit ihren Nahrungs⸗Safft, nemlich dem Waſſer, beſtaͤndig umgeben, ſo ſey ihnen keine dergleichen Wurtzel vonnoͤthen; ſondern man koͤnne fuͤg⸗ lich ſagen, di gantze Pflantze " die Wurtzel; (das Meer⸗Graß allein ausgenommen, welches mit denen Erd⸗Pflantzen biel Gemeinſchafft ha⸗ be.) Der berühmte Graf Mariali be get in ſeinem Specimine Phyſico Hiſlor. Natur, Marin. von denen See⸗Pflantzen gleiche Meynung, nemlich daß fie nicht durch die Wurtzel wuͤchſen ſondern von auſſen angeſetzet wuͤrden: Da nun ſchon eb n dieſes vor vielen Jah⸗ ren Wom. Baitholinus in Act. Medic. "Pbilofo 2h. Hafiiens. (Obf XLIX. pag. ung.) in folgendenproponiret: ; Quod plantæ Zweyter Abſchnitt, Dreyzehender Attickel. von dergleichen ſonderbaren G 488 v0 foliis bibant. , So habt nicht vor» bey gehen wollen, alles dieſes mit der⸗ n Gewaͤchſen, fo — dem be⸗ ruͤhmten ſtadeiſchen Bin l und San Cabi- net erſtanden, zu illuſtriren: e, ſen auf Steinen nicht leicht was gefunden. einen 7 grauen Feld⸗ eines Pfundes ſchwer, daꝛan das te Theil mit weiſſen harten Kalck⸗Stein incruſtiret, darinnen zugleich Tubuli vermiculares erſcheinen; Aus dieſen iſt von der Corallina baccifera arborea ein ziemlich prius 7 von 3 ſchwartzen ha [E e — e die der einigermaſſen Baum in denen ipta pem „planis filicibus enatæ, fuccum nutritium | An. Il. Tab. V): non tam a acide quam totis ex caulibus 2 z ZEE sl — odi M. — b ü ro bi I 489 en E An einen andern welßlichten fie ſel ift ſeitwerts conneckiret ein Fucus albus arboreus marinus Indiæ Orientalis fo unterwerts gar keine Wurtzeln hat: 3 der aden d 1 po oder ern, ſondern laͤſſet fid) zwiſchen oe n Habnen, als weiches Holtz leicht iſſen, und hat einen ſcharff ſal⸗ ; 900 ten Geſchmack. Uber einen brau⸗ "abula IV. N. Tabula IV. N. nen Kieſel mit weiſſer harten crufta ſtehet Porus cervinus Regni Bantamenfis, wie dergleichen auch abgebildet doch ohne den Stein Ferrand. Imperatus in Hifi. Natur CLib. XVII Cap. IV. pag, 820). und Ges. Pio in Hiflor. Natur. & Medic. Ladis Occidentalit (Lib. VI. Cap. 23. pag. 124.) Unter dem Nahmen Cornu al. cis, weil das Gewaͤchſe ſolchen Hoͤr⸗ nern ſehr aͤhnlich ſiehet, dergleichen ein hart verſteinertes Gewaͤchſe ebe⸗ nermaſſen aus dem d Orvilliſchen Ca- biuet uͤberkommen. (Tab. XIV. num 8.) Aus dem Sicilianiſchen Meere beſitze eine Pinnam marinam fruticoſam, ſo aus einem porulo eines weiſſen run⸗ den glatten Kieſel Steines hervorge⸗ ſproſſet, das faſt einer halben Ellen lang iſt, hinterwerts aber nur an ei⸗ nen Zaͤſerlein hanget; Dergleichen inſonderheit am Fuß des Berges Ein num. 6.) Ingleichen Ranunculus faſcia- tus, Linum marinum und Quercus ma- rina insgeſamt offtmals aus einen Stein gewachſen. (vid. Bartholinus Cent. ſollen angetroffen werden; (Tab. XIV. I. Epiflol. Medicin. & Philof. Hafuienſ An. 1671. & 1672. Obf: LIX. pag. 118. & 123. Nun beſitze zwar eben daher Quercum warinam mit verſchiedenen Ausſproſ⸗ ſungen, da das Gewaͤchſe einen har⸗ ten Stein gantz umſchloſſen: Es han⸗ get aber dieſes nirgends feſte an dem IZpweyter Abſchnitt / Dreyzehender Artickel. 490 Thier darinnen noch lebet, oder aller⸗ erſt wenn es todt, und die Schalen endlich von einander fallen, iſt letzte⸗ res ehe, als das erſte zu glauben. (Tab. XIV num. 7.) Doch ſollen auch aus lebendigen fe koͤnnen, it. ſelbte Blaͤtter, Bluͤthe und Fruͤchte tragen, wie folgende un⸗ glaubliche Hiſtorien bekraͤfftigen wol⸗ len. Es ſchreibet hiervon Perrus Borel. lus Hifloriar. & Obferv. Medico - Pbyfar. Cent. I. Obf. X. pag. 20. alfo: Daß ein Hirte auf einen Pflaum ⸗Baum gefal⸗ len, und ſich in die Bruſt einen Dorn oder Aeſtchen eingeſtochen, welches als es zwey Jahr im Fleiſche geſtecket, haͤt⸗ te es Wurtzel geſchlagen, und Aeſte bere vor getrieben, auch ordentlich Bluͤthe und Fruͤchte getragen: Dergleichen Peirefcius unter vielen ſeltenen Sachen (Tabula XIV. N. 73 Menſchen unb Thieren Baͤume wach⸗ denen Curiofis gezeiget. Ph. Tac. Sachs 4 Lewenbeimb in Cammarol p. Igo. brine get eine gleichmaͤßige Hiſtorie bey, und haͤlt ſie gaͤntzlich vor wahr; Wie auch Marcel. Donatus de Med. Hiflor. miras (Lib. II. Cap. XII.) erzehlet, daß einen Kna⸗ ben, dem ein Kirſchkern ins Ohr ge⸗ worffen worden, ein Kirſchbaum aus ſelben zu wachſen angefangen, der aber noch 3u allem Gluͤck/ ehe er Kirſchen ge⸗ bracht ausgerottet worden. | Ja Borellus l. c. pag. 21. erzehlet noch von denen Wall fiſchen, daß ſelbte offt⸗ mals mit gruͤnen Baͤumen und Kraͤu⸗ ſie von denen Schifffahrenden offt vor Inſuln angeſehen wurden, und deß⸗ wegen Ancker in die Fiſche wuͤrffen, die hernach offt die Schiffe ſelbſt in den Grund des Meeres hinunter zoͤgen. Ja es pflegten offt die Schifffahrenden tern uͤber und uͤber bewuͤchſen, ſo daß Steine, deßwegen ſelbiger fid) auch et⸗ gar Huͤtten auf derſelben Ruͤcken zu was darinnen bewegen laͤſſet. Nicht bauen, und Feuer anzuzuͤnden, welches allein aber wachſen dergleichen Pflan⸗ wenn es der Fiſch gewahr wurde, un⸗ - fen aus Steinen, ſondern ſtehen auch vermuthend in die Tieffe des Meeres feſt auf Muſchel⸗Schalen, wie Carol, fuͤhre, und entweder dieſe Menſchen — Nitel. Cluftus Exotic. (Lib. VI. Cap. XV. erſaͤuffte; Oder wenn fie von nachſte⸗ pag. 129.) it. in Hiſtor. rarior. Plantar. henden Schiffen noch gerettet wuͤrden, (Lib. I. pag. 35.) und aus demſelben glaubten fie nichts weniger, als daß (le Exraſin. Francifá im Oſt, und Weſt⸗ auf einem lebendigen Fiſche gewohnet, Indianiſchen Luſt⸗ Garten Part. J. ſondern meynen vielmehr eine Inſul Tab. XIX. num. IV. pag. 567. welche be« wäre mit ihnen ins Meer geſuncken. ſchrieben und abgebildet, ſo aber von Wie aber dieſes nichts anders als Luͤ⸗ denen Meimigen toeit übertroffen wer, gen, oder Aberglauben zum Grunde den: Ob nun dieſe Gewaͤchſe ſich auf hat: fo referire zuletzt noch einige von Muſchel⸗Schalen anſetzen, wenn das uds andern angeftcüte ſonderbare, 3 die ! 401 die Vegetation angehende Experimenta; Die auch beweiſen, daß nicht allein oh⸗ ne Erde Baͤume und Kraͤuter wachſen, und ob ſie gleich noch ſo irs werden, dennoch von der Erde ſelbſt nicht das mindeſte in ihre Subſtantz verwandelt werde: Die deßwegen angeſtellten Ex. perimenta bekraͤfftigen dieſes folgender Maſſen: ' Vergangenen Winter, welcher febr elinde war, nahm zur Mit⸗Faſten eit ein Welden⸗ Ruͤtchen, mit denen fo genennten weiſſen Palmen, und fet te es in ein Toͤpffgen voll Regen⸗Waſ⸗ fct, band es oben zu, daß der Staub, oder lubtile Erde nicht hineinfallen konnte: Die Pappi trockneten zeitig aus, hergegen ſproſſeten viele Aeſtchen mit Blaͤttern hervor, und wurde den Sommer uͤber ein groſſer Baum, da ich denn nicht unterließ, das Toͤpffgen mit Regen⸗Waſſer dann und wann anzufüllen. Doch ſammlete dieſes Waſſer nicht in einem offenen Glaſe, ſondern es war ein Sif Sut barüber gebunden, damit nicht das geringſte von Erde ins Waſſer durch den Wind hinein gewehet werden konnte: Da nun dieſes ſafftige Ruͤcchen im Anfan⸗ ge kaum eine Drachmam wog, fb ließ hernach den Baum in dem Herbſt mit denen Blaͤttern gantz austrocknen, und als er duͤrre worden war, wog er acht mal ſo viel, oder uͤber eine Untze; da doch keine Erde unter das Waſſtr ekommen, welche in eine folide Sub- ſtantz haͤtte verwandelt werden koͤnnen. Noch ein curięuſer Experiment gab mir Gelegenheit zu einem andern: Sweyer Abschnitt, Dreyzehender Artickel. ſo iſt das Saamen⸗Koͤrnchen ii deine 492 immer in gleicher Maaß 3ugt tomm: Minute 11. mal, in einer Stunde 666, mal, in einem Tage 15990. mal, in ei⸗ ſchwer, und wo ſie weitlaͤufftig geſaͤet noch einmahl ſo groß ea ſower Das riment aber ſo ich | let, inte iow en. Ich nahm zwey e Ge⸗ halb Jahr hindurch wohl ausgetrock⸗ net, und vermiſchte ſelbige mit hart nach zu Ende Junii etliche Körnchen qe» meinen Ruͤben⸗ und Erffu die Gefaͤſſe mit Slaß⸗Fenſtern, alfo daß der Wind weder was ins Gefaͤſſe, auf, da denn die ſtaͤrckſte Pflantze in dem einen Gefaͤſſe von der T rosea ner Woche 11933. mal fo ſchwer wor⸗ den, als es 1 dedos. Den 21, Octobr. war eine Ruͤbe 105: Pfund worden. b groſſe thoͤnerne, inwendig glalurt fáffe, füllete die mit Erde, ſo durg ein ausgedorrten Kuͤh⸗Fladen, wog ſolche auf einer accuraten Wage; ſteckte bets Saamen hinein, und begoß ſie mit oben beſchriebenen Regen⸗Waſſer, umſetzte noch etwas davon wehen konnte; In wenig Tagen gieng der meiſte Saamen andern vom Rettige ſtehen ließ. Ende des Octobris zog beyderſeits ber» Theopbil. Defaguliers in Same Inflances of aus, da die Rübe gegen 3. Pund, der abe very great and Speedy vegetatione Rettig aber Pfund 8. Loth, das Kr - Turnipſ bat dieſes folgender Maſſen angeſtellet: Er hat zu Sutton in der Graffſchafft Warwiet in Engelland ei⸗ nen wolgeduͤngten Acker, wo nahe da⸗ bey ein Teich geweſen den 2. Jul. Anno 1702. mit Ruͤben⸗ Saamen beſaͤen laſſen. Nach 3. Tagen waͤre dieſer auf⸗ gegangen; Nach 3. Wochen wa en die Ruͤben (o dick wie Welſche⸗Nuͤſſe; Nach 5. Wochen wie ein groſſer Apffel geweſen; Nach 6. Wochen hatte man eine heraus gezogen, die doch vielleicht tig ungerechnet, wog: dieſen und Ruͤbe habe den Winter hindurch auf demEinheitz Ofen gantz ausgedor⸗ ret, alfo daß man beyde zu Pulver ſtoſ⸗ fen konnen; da denn die ausgerrockne⸗ te Ruͤbe 61. Loth, der Rettig aber 41. Loth gehalten, da doch die Erde, als fie wiederum wobl ausgetrocknet, kaum was merckliches am Gewicht verloh⸗ ren gehabt: haben alſo ebener Maſſen dieſe Gewaͤchſe wenig oder gar nichts von der Erde an ſich genommen. WM ( ., 8 uus, berühmter Medicus daſelbſt, ſchon beck in ſeines Schwieger Vaters s SZyeyter Abſchnitt / Vier zehender Artickel. 40. ps Mv AameLvs XIV. Von Frucht: ſchwangern Fruͤchten beſonders dem ſo ge nannten Frutto in Frutto, oder Citro in Citto. — phyllis, Liliis und Roſis proliferis ſind in der Breßlauiſchen Collection von Natur⸗Geſchichten auch anderwaͤrts vlele Exempel angefuͤhret; Wobey ich eingeſchloſſen hin und her in Teutſch⸗ nur bemercke, daß die Role proliferæ land, ja fo gar in Nordiſchen Dco» am ſonderbareſten fid) darſtellen; vintzien angetroffen wordenz welches Nemlichen daß nicht allein eine Roſe ſich in Spanien und Italien ſehr of⸗ aus der andern, ſondern aus ber an⸗ te zutragen ſoll. Vid. Epbemer. Nat. Cu. dern wiederum eine dritte gewachſen, % (Dec. I. An. III. ob CCXLl. pag. und aus derſelben oben noch einige 435. ) it. die hier bald folgenden Ob weiglein Blätter hervorgeſproſſet: lervarione e... Wie dergleichen in Kupffer vorgeſtel Die erſte Nachricht de Citro in Citro let und beſchrieben, Herr Mich. Bernh. habe angetroffen in 7%. Bornuzgi iſta Valentin im Bedencken von Kunſt⸗ | Medica (in der CXLV. Epiſtel, ſo Leonß. und Naturalien Kammern pag. 22. Dolaius an den Autorem geſchrieben ) (ſo zu finden nach dem erſten Theil „Nuper contigit, ut Pharmacopola quidam . ſeines Muße: Muſcorum) fo An. 1657. zu „Citrum magnum aperiret, & in medio Altenburg in Meiſſen gebluͤhet in „reperit aliud pomum, ſuo cortice ele- ö Herrn Chriſtoph Kichters Gar⸗„ganter obductum, ſemins vero nulla erant ten, welche Herr Dod. Leoubardus Ur- „in parvo,, Welches, wie Herr Phil. | | n Jac. Sachs 4 Lewenbeimb ill ſeiner rau- zu der Zeit beſchrieben, alen Kupf⸗ lg ( Lib. I. Cap. VIII. pag. 144.) fer vorgeſtellet. Auch hat bemeldter ſchreibet, (on vor 132. Jahren zu Herr Valentin ſelbſt An. 1665. zu Zu« Nuͤrnberg geſchehen. Im Mittel des | vergangenen Seculi hat O/aur. Wor- Herrn Herrmann Pinciers Senioris im mius zul einigenmalen in Copenha⸗ hochwärdigen Dohm Gapitu[ da- gen dieſe Curiolirdt zu ſehen dekom⸗ ſelbſt, Garten, eine dergleichen mit ei⸗ men: „Er meldet in feinen Nee (Lib. gener Hand abgefluͤcket; im verfloſ⸗ „II. Cap. XXVII. pag. 206.) Limonio- ſenen 1722 ften Jahre hat bey dem | „rum ( hiermit meynet er Zitronen, ) Herrn Pfarrer zu Maſ ſel Leonh. e genus rarum videre mihi conti- E " — E . 2 zi — ex. — eZ bet tfo "Jg E B E. 88 2 e -— — 2 Lo z Ls cx Lo: - cu S T E e a €b LE E * 25 e avid Herrmann in ſeinem Gar⸗ „git non femel, eorumque etiamnum te- ten ein Roſen Stock zween Zweige ge⸗ „neo exemplum, quod prægnans non im- E trieben auf deren einem bre) aus ein- | merito dici meretur. In ſe enim, parte ander wachſende Roſen, auf dem an⸗ „ea, quæ petiolo dotatur & ramo nectitur, dern aus einer Roſe ein gruͤner Zweig „aliud continet pomum exiguum, avella- mit Blaͤtgen von kommen ſchöͤne zu »nz magnitudine, exteriore cortice flavo, CENE ftben geweſen. (vid. xx Verſuch der ymedulla albicante & fucco fuis cin 1 TAS OPES NES ocu⸗ 495 Zweyter 2íbidbnitt, Vierzehender Artickel. Pd 496 »loculis omni ex parte majori reſpondens. „Duos ejusmodi fructus minutos, quos „ex alvo materna extraxi, adhuc inter lo- »culamenta aſſervo., So findet man auch hiervon Nachricht in Phil. 7ac. Sacbfii aLewenbeim Gammarol. (und zwar in Appendice pag. 885.) da Bartbolinus dergleichen Frucht in Copenhagen unterſuchet. Nach der Zeit hat Dod. Job. Daniel Major eine Obſervation de⸗ nen Epbemer. Nat. Curiof. (Dec. I. An. III. ob CCXLI. pag. 432. feqq.) einver- leibet in folgendem: „Anni hujus 1672. „Menſe Januario, Amicus quidam Ki/ie , Helfatorum emit Limonia, vel poma ci- ,1rea aliquot, ex Hifpanis Hamburgum, in- deque eo ad nundinas translata: Atque ad uſus futuros in cella fervat. Menſe »Aprili dein unum eorum diffecans, in- venit, inhærere illi, tanquam fœtum in ,animali, Citrum alium, perfecte flave- dinis, & vividi odoris, magnitudine ca- »ftanez, fed figuræ anoma|z, pondere ydrachmarum trium cum media: In neu- „tro nuclei nifi quod in minore obſeu- „rum aliquod rudimentum nuclei con »Ipiceretur. | Curieufer aber iſt was 70h. Bapz. Fer- rarius in ſeinem raren Opere. Heſperi- dum [ive de Malorum aureorum cultura & sf. aus dem Florentiniſchen ange mercket; Daß nicht allein eine Frucht in der andern, ſondern in dieſer noch eine dritte, ſich oftmals befunden, wie ich deßwewegen die gantze Paffage, weil das Buch in wenig Haͤnden, in exten fo herſetzen will: Er ſchreibet aber Libr III. Cap. XIX. pag. 263. feqq.) alfo: „In extrema Hezruria Petre Sanctæa oppi- ,do adjacens ager , proximi maris e geli- „do halitu mire fertilis , citatos Limones „limonibus aliis gravidos frequentius pa- „rit. His forma ſæpe obtufior, interdum. quoque turbinatior. Eorundem aliquo v ſummo ad imum in plura ſegmina ſum- „matim conciſo, limon alter interior ap- „paret. Ethic medius fi diffecetur, poft ,aiream cutem, candidamque carnem, albida medulla fefe confpectum dabit, tertium non raro pomum, pomive ru- »dimentum circumplexa. Quin etiam »optimi e pomi feneſtrata inciſura minu- torum nonnunquam limonum conge- yſta pullities introfpicitur: Interdum au- tem ſuæ fpontis hiatu multiplici pateſ- „cens, exterioris pomi uterus alios limo- „nes, tanquam fœtus incluſos cohzren- Zeugung Fder erache »tesque fraterculos parturit, quia patefa- „eit: Nec tamen parit, quia non excludi „Animadverſum præterea efl, id genus li- „monum cæteris odoratius ti · „mumque fructum extimo teneriorem »effe, ac ſuaviorem. Alter ejusdem ge- »neris ac præſtantiæ citratus limon, fed y pomi, ed onfimilium fcetu- „ra pomorum ſæpius ns, cortice ur bene flavo, infigniter verrucofo, atque ubi maturit, penetrabili luce fplen- »dido. Duorum praterea digitorum, carne Xtenerrima ſuaviſſimaque, nec non me- „dia jucunda acrimoniæ medulla, duode- „nis fere intercuſantibus diſcriminata membranis & rara ſemina, plerum- „que inania continente fuppletur feqq. , Welches die Ephemerides Nat Cur. Cent. VII. & VIII. pag. 99. bekraͤfftigen, daß in dem Toſtcaniſchen inſonderheit bey Pedra Sancta dieſes gantz gemein waͤre, daß nicht allein die Orange ſondern alle andere Fruͤchte offtmalen eine in der anderen zeugeten, wie davon auch Vallemont in denen Merckwuͤrdig⸗ keiten der Natur und 179 Vermehrung der p. 179. nachzuleſen. Es kommen aber der⸗ gleichen Fruͤchte nicht allein in Ita; lien zum Vorſchein, ſondern offtmals noch viel curieuſere mitten in unſerm Teutſchlande / wie 7e Chrift. Volcl bammer in ſeinen Nuͤrnbergiſchen Heſperidibus (Part. III. Cap. XXXVIII. p. 173.) einer erwoͤhnet, die An. 1715. zu Leipzig auf einer Bizaria gewachſen, ſo ordinair Cedrato confior e ſugo dop- „licht, und hatte oben eine Spitze, wie „daſelbſt der Abriß zeiget, die Schelf⸗ »ft war gantz gelinde, doch dick wie a/ „le Cedrati haben, hoch an der Farbe, „und annehmlichen Geruchs, unb ſo „durchdringend, daß es ſich in dem „gantzen Zimmer ausbreitete: Als er „ſelbigen aufgeſchnitten, fanden ſich „zwey kleine Fruͤchtlein darinnen, wel⸗ „che oben an der Spitze etwas ange⸗ „wachſen waren, ſich aber doch heraus „heben lieſſen, und mit einer gelben „Schelffe rings um gekleidet, inwen⸗ vdig aber gantz weiß und dick / ohn einig „Marck waren. Als er aber einen „Platz unter ſolchen kleinen Fruͤchten vbſchnitte, fanden fid) wieder derglei⸗ | den zwey kleine Fruͤchtlein, und al⸗ N o 497 | Iweyter Abſchnitt, Vierzehender Artickel. 498 »fo auch zum drittenmal, daß in allen eine vollkommene kleine Frucht zum „6. kleine Fruͤchtlein darinnen verbor⸗[Vorſchein, am Diameter, wo ſie am „gen waren,, Ferner, ſchreibet er: | gróften war, faſt einen Zoll haltend, (J. c. p. 175.) Iſt in meinem Garten ſo an der Spitze ein Rudimentum eines An. 1706. auf einer Bizaria ein Cedrato Zweigleins zeigete, alfo daß es auch col Pigolo gewachſen, fo dem Cedro col] durch das abgeſchnittene Capitellum Pigolo, oder dem Juden⸗Apffel voll⸗ der Mutter vollkommen durch gedrun⸗ kommen aͤhnlich geſehen, indem er zu gen, und ein rundes kleines Loch formi- oberſte, das eigentliche Zeichen, nem. ret hatte. Die Schelffe an der innerli⸗ lich den Pigolo, oder das laͤnglichte chen kleinen Frucht war vollkommen Stielein gefuͤhret, anbey einerley Ge⸗ gelbe, und von penetrantem Geruch, ob⸗ rud und Geſchmack mit ſelbigen ac^ gleich keine Sonne ſie beruͤhren koͤn⸗ mein gehabt; Das ſeltzamſte war, daß nen, hatte 3. bis 4. Sulcos, unter der dieſe Frucht da fie entzwey geſchnit⸗ Schelffe die ordentliche weiſſe Pulpam, ten, zu oberſt eine kleine Frucht in ſich und dann den voͤlligen Safft, in 6. or⸗ hatte, welche bis uͤber die Helffte mit dentlich eingetheilten Cellulis, auch eini⸗ einer Zitron⸗farbenen Schelffe umge⸗ ge Anzeigung von Kernen, welche ſich ben, und gegen das Ende an der Frucht in der Mutter im geringſten nicht feſte war. | wahrnehmen lieſſen, und war die Filia Da nun zu Breßlau dazumal in Statt des Stieles durch ein zaͤhes und Herrn George Neumanns vorneh⸗ dickes Fulcrum, fo durch die Matrem men Kauff⸗ und Handels⸗ Manns, gieng, und ohne Zweiffel dadurch nutri- nachmals in ſeines Herrn Eydams ret worden, befeſtiget: Die andere iſt Garten vorm Schweidnitziſchen Tho⸗ eine laͤnglichte Citronare, auch aus dem reallhier An. 1719. eine dergleichen Ce- geweſenen Neumanniſchen Garten, drato col Pigolo mit einer vollkomme⸗ und hat die kleine Frucht recht mitten nen eingeſchloſſenen kleinen Frucht ge⸗ in ſich ſitzen; Wie denn noch eine an⸗ wachſen, auch dieſen Monat eben dar⸗ dere eben ietzo daher erhalte, da eine aus eine andere Sorte zugeſchicket be⸗ monſtreſe Frucht mit weiſſem Marck kommen, ſo Cedro groſſo Bondolotto bte und Safft ſeitswaͤrts an das Fulcrum titult wurde, und die groͤſte Art von den inwendig an geſetzet, und in der Filia tot» Salodianiſchen Citronafen ſeyn ſoll, alſo nig Safft ſich befindet, in der Matre daß welche 8. bis ro, Pfund zu wiegen aber einige vollkommene Kerne ſtecken. pflegen, dieſe aber, als ſie von dem Es traͤget ſich aber dieſes nicht allein Balm geſchnitten, die eine Pfund bey Citronaten und Zitronen zu, ſon⸗ 12, Loth, die andere ein Pfund dern es geſchiehet auch, daß bey Aepffel⸗ 20. Loth gewogen, ſo auch vollfomme ſinen und Pomerantzen in deren ne kleine Fruͤchte in ſich gehabt: So Fruͤchten wiederum dergleichen Fruͤch⸗ will dieſen noch drey beyſetzen, welche in te, und in der Letzteren gar offt gar vie⸗ dem hochfreyherrlichen Brunnerti. le beyſammen ſich befinden; Denn al⸗ ſchen Garten zu Goldſchmieden abs ſo referiret Mich. Bernb. Valentini in (eio genommen, und alfo befunden wor ⸗ nem Mues Muſcar. (Part. I. Libr. II. Cap. den: Die Frucht war eine runde Citro- XI. pag. 309.) Daß da en der nate, fo man zwar Limon non hapati Land⸗Graf von Heſſen⸗Darm⸗ nennele; dach nach demſelben Namen, ſtadt herr Ernſt Ludwig Durchl. mit der Volckhammeriſchen Benen⸗ eine Aepffelſine aufgeſchnitten, Sie eia nung II. Theil Nuͤrnberg. Hefperid. nen andern gantz vollkommenen Apf⸗ ( pag. 00.) gar nicht uͤberein kam, ſon⸗̃ fel darinnen wiederum gefunden; wel⸗ dern vielmehr nach Ferrario in Heſper. che ſchwangere und aufgeſchnittene (pag. 57.) dem Malo citreo vulgari von Frucht annoch in derchochfuͤrſtlichen der kleinen Sorte, oder nach Volck⸗ Bibliothec zu Darmſtadt abgemahlet hammern (l. c Iſten Theil p. 116. Lit. b.) zu ſehen iſt. Ferrarius Heſperidum (Lib. dem Cedro a ditela o multiforme gleich IV. Cap. VIII. p. 403.) beſchreibet auch ſahe: Sie war in die drey Zoll hoch, | Aurantium Foeminam feu fœtiferum, weil und eben fo breit, am Gewichte ein halb die Frucht ſich, wenn fie reiff, zu oberſt Pfund ſchwer, und als oberwaͤrts et^ oͤffnet, und aus ſelbiger einige kleine was weniges davon abgeſchnitten Fruͤchtlein hervorragen. wurde, kam unvermuthend inwendig Ji 8 Bey 499 Zweyter Abſchnitt, Vierzehender Artickel. $00 Bey Herrn Volckhammern in dem vario luſu laſciviens natura digefferit: Nurnberg Heß. (Part. V. Cap. XIX. p. | Da aber mit dieſem mehr geſagt/ als ct» 201.) ifl ein Pomerantzen⸗ Baum mit wieſen: So gefaͤllet mir beſſer/ was der acfüüter Bluͤthe beſchrieben, der viele Herr Collector der Breßl. Samm⸗ ſolche doppelte Fruͤchte getragen, auch lungen, Herr D. Jol. Kanold (im XVI. (I. c. pag. 199.) handelt er von dem Verſuch An. 1721. Menf Aug. Claff. IV. Aranzo femina o fetifero, in welchen offt» | Art. VII. pag. 170.) von der Urſach der mals man inwendig viel kleine zarte vielfaͤltig gewachſenen Rofarum proli- Fruͤchtlein gefunden, welche die eigent⸗ liche Pomerantz⸗Farbe gehabt, jedoch wegen ihrer Kleinigkeit gantz und gar kein Marck beſeſſen, und mancher ſie vor Kerne ſolte angeſehen haben. Wie dergleichen Pomerantzen wir auch aufweiſen koͤnnen aus obbemeldtem Neumanniſchen Garten, da in einer groſſen Frucht 15. deren kleinen ſich vor einigen Jahren befunden. Auch in dem Hoch Graͤflichen Maltzani⸗ ſchen unvergleichlichen Garten all⸗ hier, waͤchſet eine Sorte von Pome⸗ rantzen, da oben eine Frucht innen fle (fct, die durch eine kleine Oeffnung von auſſen zu ſehen. Was zu allem dieſem wunderſamen Wachsthum Anlaß gebe, da hat Herr Valentini von Aun(t^ und Natura lien/⸗ Kammern (pag 23.) die Urſache der Verdoppelung derer Blumen an⸗ gehende, geſchrieben: Daß das gantze Wachsthum auf eine Fermentation ati» | ferarum vorgebracht; und daß die Ur⸗ ſache der doppelten und vielfachen Fruͤchte nichts anders, als die doppel⸗ ten und vollen Bluͤthen waͤren; Wie ert Volckhammer in offt bemelde⸗ ten Heſperid. (P. I. p.uz. und ug. Parr. II. p. 143. und P. IV. Cap. XIX. p. 20l.) it. die Ephem. Nat, Cur. (Dec. I. An. III. Obf CCXLL im Scholio) auch allhier in Breßlau Herr Caſpar Wilhelm Scultetus , Kauff- und Handelsmann, in oben genennten geweſenen manniſchen Garten von neuem, viel⸗ faͤltig obferviret. Ja er hat von Lit. Pl. Hrn. Bato von Nimtſch ein Baͤum⸗ gen verehret bekommen, darauf bishe⸗ ro nichts anders, als lauter doppelte Früchte gewachſen; Daß man es alſo fuͤr eine eigene Sorte gar wohl halten konne: Was ich aber von den Bluͤthen dieſer Frucht⸗ ſchwangeren Oraoge- Fruͤchten, inſonderheit denen a rantzen wahrgenommen, iſt, daß die komme, durch welche ein Balſamiſcher Bluͤthen nicht eben voll an Blattern und ſubtiler Spiritus ſublimiret wuͤrde: So lange nun dieſe Fermentation waͤh⸗ re, und dieſer Spiritus ab: und niederſtei⸗ ge, ſo lange daure das Wachsthum; fo bald er aber zu einem freyen Durch⸗ bruch komme, fo hoͤre auch die flan. ſind/ welche ohn bif zeitig abfallen, au als das aͤuſſerſte, das (ir Has: nicht beruͤhren; wohl aber habe den Diſcum medium barbularum corona cin- &um viel voller, und inſonderheit das mittelſte Puͤtzlein auf den kleinen tze auf zu wachſen, die Blätter verwelck· Fruͤchten viel ſtaͤrcker, als ordinair, an ien, und fielen zuſamt dem Saamen getroffen. : | ab: Wenn nun dieſer Spiritus etliche Von allen dieſen Fruͤchten ſtehet in elementariſche Coͤrper mit ergriffe und oben allegirten Paffagen, daß in beyden, durch die auſſerſte Haut des Gypffels inſonderheit in der inneren Frucht fid am Gewaͤchſe oder der Blume fuͤhre, ſo entſtuͤnden daher doppelte Blumen und Fruͤchte. Woher aber die Frucht. ſchwangeren Fruͤchte entſtehen, urthei⸗ ien Ferrarius Heſper ( Libr. HI. Cap. XIX. pag. 263.) „Jam vero quærenti caufam „prægnationis in pomo admirandz phi- „loſophicam habeo afferre. Igitur cum feminis partes inter fe diverſæ, quas hete- „rogeneas vocant , loci fertilitate exube- „rant; cumque fœtum informans arbo- eum vivida vis, quam vulgo fpiritum ap- »pellant, multiplicata dividitur: Uni faci- ve pomo alia ingerantur, prout partes eas- keine Kerne, oder ſehr ſelten davon nur einiges Rudimentum, zeigete: Hierwi⸗ der aber kan ich allegiren daß all dier ein gelehrter und curieuſer Medicus err oct. Balthaſar Gottlieb Leuſchner, da er vor 6. Jahren eine dergleichen doppelte Citronat-Frucht von Gold⸗ ſchmieden erhalten, in der inneren eini⸗ ge vollkommene Kerne angetroffen, die er auch geſtecket, davon einer aufgegan⸗ gen, und nun zu einem ziemlichen Baͤumgen erwachſen. Von anderer Art Fruͤchten noch et⸗ was zu gedencken, als von Kirſchen, ift bekannt, Sor bekannt, daß auf einem Stiel derer LÀ habe wuͤrcklich vor etliche 30. Jahren manchmal 4.5. bis 6. wachſen, ſo Cera- fa botryformia genennet werden, wie die⸗ ſelbige beſchrieben und abgebildet die Ephem. Nat. Curioſ. (Dec. III. An. V. & VI. Obf. C. fig. 46. pag. 199.) it. Mich. Bernb. Valentini Mufeor. (Part. II. Tab. XIV. fig. 8.) wo zugleich ein Fragum botryforme beſchrieben, und in Kupffer zu ſehen. Auch findet ſich an Aepffeln, daß offt kleine derſelben aus den groſſen wach⸗ ſen, fo Poma prolifera heiſſen; wie dieſes ert Schwertner, Archidiaconus in Jauer, ſchrifftlich Herrn P. Aliſchern, eruͤhmten Phyfico daſelbſt, in folgen⸗ dem berichtet: „Vor etlichen 20. iri xen hab ich im Pfarr⸗Garten guDas: „ketwitz einen Baum gehabt, der alle „Jahr die ſo genannten Wuͤrtz⸗Aepffel vin der Menge getragen, und unter de⸗ „nenſelben gar viele Zwillinge, auch „viele von der Sorte, da aus dem groſ⸗ yſen oben ein kleiner Apffel gewachſen. „Es referirte aber gedachter Herr Dod. „Aliſcher daß ihm freylich mehr als zu „einem mal dergleichen Aepffel vote „kommen, und ſchienen die Wuͤrtz⸗ „Aepffel (dazu ich noch die Maͤtzner⸗ 5 Aepffel ſetze) vor allen andern Sorten vdieſes gleichſam voraus zu haben. „Allein meine Poma prolifera, C mel⸗ „det er weiter,) differiren gar ſehr von „Herrn Schwertners ſeinen; und „in 3. oder 4. groſſen Aepffeln kleinere recht im Medirullio angetroffen, die fid „mit ihrer eigenen, doch etwas blaͤſſern „gefaͤrbten Schale von dem groſſen di- Iſtinguiret, auch gar leichte fid) ſepariren Sweyter Abſchnitt , Vierzehender Artickel. 30 „gelaſſen: Denn daß ein Apffel an den »anbern gewachſen, halte fuͤr was ge» „meines. Etwas curieufer tff, wenn „ex umbilico majoris mali ein kleiner her⸗ vor waͤchſt; aber (o curieus und fingu- »lair gleichwohl nicht, wenn ein Apffel „in dem andern wuͤrcklich enthalten, „ohne daß man ſolchen vorhero wiſſen „koͤnne, bis der Apffel entzwey geſchnit⸗ „len, oder gebrochen worden. Welches auch gar wohl zu glauben, weil eben dergleichen der gelehrte Phy- ficus allhier, Herr D. Michael Doͤ⸗ ring An. 1637. an den beruͤhmten Sen. ner in einem Schreiben nach Witten⸗ berg berichtet: „Nem miram, ante hac »vix viſam vel auditam cape: Puſillum ;Pomum, colore, odore, & figura majori »per omnia fimili, in hujus meditullio fin- »gulari pediculo enatum, dedit unum at- »que alterum ante menfem pharmaco- - „pœus nofler Petrus Calenbergius, ſo re- „cenſixet in Phil. Fac. Sachſi raſulucgo diu „Lib. I. Cap. VIII. pag. 144.) ; Da nun von allen dieſen Fruͤchten ein Specimen unter meiner Collection von Naturalien zeigen kan, ſo habe meine wenige hieruͤber angeſtellte Re- flexiones in vorhergehenden zu publici- - ren nicht unterlaſſen wollen. Inſon⸗ derheit aber den geehrten Leſer anwei⸗ ſen in ſeine Bigam Obſervationum, ſo in denen Eobemerid. Nat. Curioſ. (Cent. VII. & VIII. pag. 8 1.) anzutreffen, allwo der gelehrte Herr Gottfried Benjamin Preuß von vielen floribus proliferis & fructibus fœtiferis viele Exempel ge⸗ zeiget. Jia | Artic 503 Zweyter Abſchnitt, Funffzehender Artickel. $04 .AnTICVLVS XV. N ze j haben in denen Breß⸗ ie lauiſchen Natur ⸗Ge⸗ uv. Artic. VI. pag. 76. feqq.) von einer vermeinten Schleſiſchen Baumwolle gehandelt; Und gewie⸗ ftn, daß das Gewächſe weder dem Goſſypio herbaceo, nach arboreo gleich komme: zu dem letzten aber am ehe⸗ fien noch báite gezehlet werden koͤn⸗ nen. Deßwegen prafentiren wir itzo dem curiófen. Leſer ein wahres Goſſy- pium arboreum, oder die zuerſt bey uns bekannt gewordene und an uns ge⸗ brachte, Oſt⸗Indianiſche Seiden⸗ Wolle: Dieſe kam An. 1717. im De- cember aus Holland zum erſtenmal nach Breßlau, mit der Recommen- dation, daß es zu Matrazzen und durch⸗ neheten Kleidern ſich viel beſſer ſchicke, als die ordinaire Baumwolle, abſon⸗ derlich da dieſe viel leichter ſey, und noch dazu in wohlfeilern Preiß als die gewohnliche koͤnne geſchaffet, und genutzet werden, wenn man nur meh⸗ rere Experimenta damit anzuſtellen be liebte. | . Wir ſchickten fo fort diſes Gewaͤch⸗ fe, welches weiß von Farbe eines gu⸗ ten Fingers lang, ſeidenweich, uno die Lanugo vom Stiel bis oben hin wie das Gramen tormentofum geſtal⸗ „ cchichten (Menſ. Julio Claſt Neu⸗bekannt⸗wordene Oſt⸗Indianiſche Seiden⸗Wolle. Volckmann. uͤberſchrieb uns deßwegen folgendes: Die Indianiſche Seiden⸗ Wolle kommet mit dem Pappo des Apocymi latifol. Ægyptiac. gar nicht uͤberein, gleichwohl ſcheinet es eine Lanugo ſericea von einem A Ind. arboreſcente zu ſeyn, denn ich fin⸗ de darinnen noch einige Saamen, die den vollkommenen Character eines Seminis Apocymi haben Ein ander⸗ mal berichtete er uns: Was die Sei⸗ den⸗Wolle anbelanget, ſo halte er es vor die Lanuginem oder Lanata capitu- la Geniſtæ ſ. Spartii Aphylli fruticofi Lo- belli; Welches Gewaͤchſe in Spa⸗ nien und rica nach dem Bericht Ban. Lini haͤuffig waͤchſet, oder auch vor die Seiden Wolle des Atricaniſchen Bau⸗ mes Mocatrix, fo nach den Relation. Cu- riof. Happetii (Tom. Il. pag. 21 22.feqq ) einem Maulbeer⸗Baume gleichet, und an den Spitzen ſeiner Zweige ſolche Erſteres betreffende, erſcheinet gar deutlich, daß unſere Aie rd nichts weniger als der in denen Siliquis Eſulæ Ind. enthaltenen Wolle und gantzen Gewaͤchſe aͤhnlich ſehe, wenn fic auch gleich zu beſſerer Perfection ge⸗ langen konte, ſondern dieſe gleichet vielmehr der auf dem Acacia ZEgyptia- ca (wie wir eine dergleichen vor eint⸗ tet, auſſer daß unten jeder Pappus mit gen Jahren zu Lilienthal unweit krauſer dicht in einander gewundener Breßlau wachſen geſehen, ) in laͤng · Wolle verbunden, und die gantze lichten Caplulis eingeſchloſſenen weiſſen Knoſpe von ſelbiger zuſammen gehal⸗ | ten wird, (wie dergleichen wir hier eine zugebluͤhete in Kupffer vorgeſtellet:) Weſen; da die unſere ehe eine Confor- mitæt hat mit dem Goffypio arboreo, Gottne Miegiar genannt, fo auf einem bula (Tab. XIV. num 8.) an einige gelehrte COM Freunde; da wir aus Leipzig fol. 8.) genden Bericht erhielten: Ich bin faſt der Meynung, daß die als Oſt⸗ Indien uͤberſchickte Seiden Wolle ein dergleichen Gewaͤchſe fep, wie bey⸗ gelegete Siliquæ, ſo das Apocymum der Eſulæ Indicæ hervorbringet, die in der Caplula Seminali gleichen Saamen und Seide zeiget, welche in dem loco nata⸗ li oder Patria unfehlbar mehr als hier zu einer beſſeren Perfection gelangen wird. Ein anderer gelehrter und cu- rieuler Medicus in Lignitz Georg. Au. Baum, der in Egypten in Gaͤrten gezeuget wird, waͤchſet, und weil es zum Spinnen nicht dienlich, zu ande⸗ rer Nutzung angewendet wird, (vid. Prop. Alpinus de Plantis ZEeypti (C ap. VIII. fo. 29.) zu dergleichen die unſrige Seiden Wolle ſich auch, weil kein halt⸗ bares Geſpinſte daraus zu verferti⸗ gen, indem es durch die Kaͤmmelung febr kurtz haͤrig worden ) vielleicht am beſten ſchicken mochte, gleichwie die gantze Kolbe dem Papyro Burdi, [ Berd. Ægęyptiaco, beym Pro/23 Ain. de Plaue pt. (C. 36. f. 43.) nicht unaͤnhnlich N | ſiehet, / IM (TT C77. 060% WA 7. 7A 7 . 4 AA i 21 127A A SA J 77 0 QA Jj n ——-— 507 Iweyter Abſchnitt, Sechzehender Artickel. 505 ARTICVLVS XVI. Von zur Reiffe gebrachten Granat⸗Aepffeln in Breßlau. r Je Granat⸗Aepffel werden vorbrachten: Die vollen haben nie⸗ &4& Y ordinair aus Spanien, Ita- mahls was von einer Frucht ange⸗ lien und der Provintz Len, ſetzt; die hohlen Bluͤthen aber deſſo, , guedoc zu uns gebracht: Nun mehr. Die Fruͤchte wurden ſchreibet Paul Jacob Marperger in ſei, niglich den erſten Sommer hindurch nem neu: eroͤffneten Aauffmanns⸗ einer Welſchen⸗Nuß, ohne die aͤuſſer⸗ Magazin (pag. 549.) daß bey uns in liche grüne Schale, groß: Da ſie nun Teutſchland die Granat Baͤume hernach ordinair im Keller ausgewin⸗ zwar gut fortkaͤmen, aber keine Aepf tert wurden, fielen in dem darauf fol⸗ fel truͤgen. Chr. Vielheuer in Be⸗ gram Ide Jab die Fruͤchte ordi- ſchreibung fremder Naturalien (pag. nair alle rum herunter; Bis ich 123.) negixet zwar dieſes nicht, doch in dem Glaß⸗Hauſe den ei⸗ meldet er, daß die Aepffel zu keiner nen guten Ort anberaumen und fel Reiffe zu bringen; wie dieſes zugleich bige nicht 0 blieben e Lufft brin⸗ Caſpar Sewenckfeld in Catalogo flirpi- gen ließ, da blieben die Fruͤchte nicht um, & foffilium Silefia ( erfand ) von allein alle auf den Baͤumen, ſondern unſerm Schleſien will verſtanden ha wurden auch vollkommen reiff, die ben. Da nun aber in dieſem und Schale wurde den darauf folgenden auch vorhergehenden Jahren dieſe Herbſt braunlicht, das Fleiſch dun⸗ Aepffel allhier in einem Garten im | cfel Pfirſchken⸗Bluͤth⸗Farben die Ret» Buͤrger⸗ Werder bey meinem Herrn ne mit weiſſem Marck angefuͤllet, und Schwieger ⸗ Vater ihre vollkommene hatten einen vollkommenen nicht all⸗ eiffe erfangets fo melde weiter hier⸗ zu ſauern delicaten Geſchmack. Die on folgendes: Daß ſich daſelbſt vier Schelffen oder Schalen ſchmeckten alte groſſe Granat⸗Baͤume befunden, ſehr adftringirenb, wie Gall⸗ Aepffel, derer Staͤmme unten bey nahe stel und wenn man dieſe im Waſſer ko⸗ der Ellen ſtarck waren, 2. mit vollen | dete, und Vitriol darein that, foul und 2. mit hohlen Bluͤthen, ſo deren daraus eine recht ſchwartze Dinte. alle Jahr eine ziemliche Menge her⸗ u—ÁÉ——— Ya Boden beſſer fortkommen wuͤrde, zu 509 Zweyter Abſchnitt / Siebenzehender Artickel. 516 | ARTICVLVS XVII. Neuer Vorſchlag den Mangel des Korns und Brodts durch ein ander Vegetabile zuerſetzen. Xe Holtz, Beduͤrffniß an un⸗ : terſchiedenen Orten, als auch der Mangel zum Acker⸗ 0 bau gehoͤriger Felder in de⸗ nen Holtz⸗Gegenden, hat die Einwoh⸗ ner genoͤthiget groſſe Stuͤcke Heyde auszuhauen, die Wurtzeln, letztere an⸗ belangende, auszurotten, und Aecker daraus zu formiren. Mur iſt zu be⸗ klagen, daß die armen Leute gemeini⸗ glich zumal in ſandigten Boden, bey trockenen Jahren, febr wenig, und offt kaum den Saamen, darzu er folgends auch nicht einmal tauget; In naſſen aber meiſtentheils Treſpe, einerndten: Dieſen abzuhelffen, zumal da es ihnen gemeiniglich an guten Duͤnger fehlet, wurde wol ſchwerer ſeyn, als ihnen ein anderes Gewaͤchſe zu ihrer Nah⸗ rung, abſonderlich das in dergleichen proponiren. e Dieſes aber ſind die Americaniſchen Patatas oder Erd⸗Aepffel, von welchen ſchon Herr D. Joh. Joach. Becher (in der Naͤrriſchen Weißheit und weiſ⸗ (emn Narrheit. Sect. I. Art. 6. p. m.s. meldet: Daß er ſolche mit ſehr guten Succeff zu ſeiner Zeit in Oeſterreich gepflantzet, die gutes Brodt, Wein und Brandwein gegeben. Dieſen Monat aber wurden ſelbige uns aus Londen zur Cultivirung in Teutſch⸗ land, und ſonderlich in Schleſien, von einem gelehrten Freunde Herrn D. Rerger folgendermaſſen recommendi- ret, auch eine Schachtel voll derſelben mir uͤberſchicket: „Ratione Annónz ſen⸗ „de hierbey eine, wegen ihrer leichten „Vermehrung und Wohlfeilkeit zwar hoͤchſt nuͤtzliche „Frucht, die ich ſehr recommendite, in »patria fortpflantzen zu laſſen. Man „nennts Patatos. Sie ſind aus Spa⸗ „Rien erſtlich nach Irland kommen, „woſelbſt die Einwohner am Nordli⸗ chen Theile meiſt davon ſtarck, geſund „und vergnuͤgt, faſt ohne alle andere „Speiſſen, auſſer Milch, leben; wenn „oder Sand liegen, mit vielen Wur⸗ „tzeln aus, und wenn fie einmal ge „verachtete, aber yſie nur fo viel Land haben, als eine »groſſe Bauren⸗Stube. Es ward ydeſſen 1. Pfund, wie ich vor acht Jah⸗ „ren nach Konden kam, vor 2. Pences „verkaufft, ietzt aber 2. Pfund vor ei⸗ „nen Pences: und werden dadurch vie⸗ „le 1000. Menſchen erhalten, die fonft „in dieſer mit Menſchen uͤberhaͤufften „Stadt, da das Brodt ſelten wolfeil Ift, aus Hunger verderben muͤſten. „Ich wuͤnſche alſo, daß dieſe Frucht „vielen armen Dorf⸗Leuten in Schle⸗ „ſien, die vornemlich an ſandichten „Orten wohnen, moͤge gleichfalls nuͤtz⸗ „lich werden: Sie dienet an ſtatt Brod⸗ „tes, wiewol ſie gar wenig flatulent iſt, „und kan entweder in Waſſer oder „Milch am beſten mit fettem Fleiſch „gekochet werden, da fie in einer vier⸗ „tel Stunde weich wird, alsdann ſie „geſchaͤlet und zerſchnitten, mit But⸗ „ter / oder auch Zucker, oder allein zu „eſſen; Oder man kan ſie halb kochen | »unb hernach wie Aepffel braten. Sie „dauren das gantze Jahr hindurch, „werden hier vomEnde des Septembris, „bis Anfang Martii ausgegraben. „Die fahl rothen Patatos aus Lancaſter ) | ſchmecken denen Caſtanien am gleich⸗ »fien, ſind aber am trockenſten; Die „weiſſen ſind denen Spaniſchen am „Geſchmack am aͤhnlichſten; Die ro⸗ „then aber vermehren ſich am meiſten: „Die mittelmaͤßigen groſſen ſind am „annemlichſten zueſſen. Sie wachſen „in einer lockern und ſandigten Erde „am beſten, einen Fuß tieff und einen „Fuß von einander das erſtemal ein⸗ „geſetzt. Es iſt am convenienteſten, „die kleinen fortzupflantzen als Wel⸗ yſche Nuͤſſe groß; oder groͤſſer, in ſo „viel Stuͤcke zerſchnitten, als kleine „Narben daran zu ſehen ſeyn; jedes „Stuͤck wird in Miſt⸗Stroh locker „eingewickelt, ſich deſto freyer ausbrei⸗ „ten zu koͤnnen. Man kan ſie faſt nicht „wieder ausrotten, ohne wenn man „Hanff in ſelbigen Acker ſaͤet: Sie „wachſen im Fruͤh Jahr, wenn ſie nur „auf trockenen Brettern ohne Erde yſaͤet fino, ift weiter nichts zu ijs VIS 8 5811 Zweyter Abſchnitt, Siebenzehender Artickel. 512 „als bey Anfang des Winters fo viel man will, auszunehmen. i Nun mochte zwar dieſes allen denen ziemlich parodox vorkommen, die fid) einbilden, der Menſch koͤnne wie ins⸗ gemein ohne Saltz, alſo ohne Brodt nicht leben; Wenn die durch weite angeſtellte Reiſen gewiſſe Erfahrung uns nicht gantz ein anders belehrte: Sintemal in dem aͤuſſerſten Norden ſie gar von keinem Brodte wiſſen, ſon⸗ dern gedörrete Fiſche, ſtatt deſſelben, genieſſen. (vid. Reiſe nach Norden Cap. XI. p. m. 39.) Gleichwie die Tar⸗ tarn das Brodt und Saltz gaͤntzlich averſiren, erſteres vor eine grobe Nah⸗ rung halten, ſo diejenigen, welche da⸗ von eſſen ſchwer mache; Das Saltz aber dem Geſichte zuwieder fep. (vid id. AXeife nach Norden Cap. XLIII. p. m. 211. & 212.) Selbſt in ber Schweitz befinden ſich viele Einwohner, welche geſund und ſtarck bey ihrer Milch, auch weich und harten Kaͤſe leben, und unterſchiedene derſelben die Zeit ihrer Tage kein Brodt geſehen, ge⸗ ſchweige geſſen haben. Und verſichern wir, daß einer, ſo unſer ſchwartzes und dabey derbes Brod niemals geſehen und geſſen, zumal wenn vieler Klaffer darunter gemahlen iſt, fo es vollkom men ſchwartz faͤrbet , mit ſenem Fran⸗ tzoſen es vor keine Speiſe der Men⸗ ſchen halten wuͤrde, welcher auch ſag⸗ te: Dergleichen Brod, als man es ihm vorgeleget, gehoͤrete nur fuͤr das Wiehe, mit den Worten, Bon pour Ni- ckeb ( welchen Nahmen er ſeinem Pfer⸗ de beygeleget hatte, daher auch der Nahme des Pompernickels, oder des ſchwartzen Weſtphaͤliſchen Brodtes herſtammen ſoll) Da doch die Para- tas uberall, wo fie bekannt, als etwas febr angenehm ſchmeckendes⸗ geruͤh⸗ es E Von 8 2 M uln in America meldet der Herr Ko- bids in der Hiſtoriſchen Beſchrei⸗ bung der Antillen Inſuln (Cap. IX. Num. 5. p. 167. feqq.) Bu „.Die batate ift eine Wurtzel, ſo den „Garten⸗Erdnuͤſſen faſt gleich ficbet, „aber von einem weit beſſern Ge⸗ „ſchmack fino, und viel erſprießlicher „ur Geſundheit; Die Engellaͤnder „daſelbſt brauchen dieſe Wurtzeln an „ſtatt des Brodes und Caſſave, und vlaſſen ſolche unter der Aſchen oder „auf Kohlen braten, dadurch (ie viel „von der 1 * Krafft verlie⸗ í „ren; Die Landes⸗ Einwohner aber „kochen ſie gemeiniglich in eiſernen „Hafen, darein PN geſchůttet wor⸗ „den, oder daͤmpffen fie alſo wohl zu⸗ »gedeckt, welche die gemeinſte Speiſe „im Lande, zumahl wann ſolche mit »einer Eymann · Brühe und Pomeran⸗ „tzen⸗Safft uͤbergoſſen worden. Auf „der Inſul ande Catharina (inb fic der „Einwohner gewoͤhnlichſte Speiſe, „und zwar ſolten die Beſten allda „wachſen, die ſo gar die beruͤhmten „von Maleue übertreffen., (vid. Fre- ziers Reiſe nach der Sud See, und den Ruͤſten chill und bern p. m. 31.) wie ſie denn auch denen Einwohnern Terræ firmæ, wenn ſie gebraten, Be als Ruͤben ſchmecken (vid. Dagger; ſchreibung von America pag 321.) Weiter ver fertigen fic in dieſem Lande ein wohl ſchmeckendes Getraͤncke dar⸗ aus; Denn wenn ſie Waſſer darauf gegoſſen, und ſelbiges wohl abjábren laſſen, ſauffen fie fic darinnen toll und voll. (dem Dapper. Ic. In Guajana aber befördern fie die Jaͤhrung ihres gewohnlichen Getraͤn⸗ ckes durch die Patatas- Wurtzel, wenn fie vorhero folgender Maſſen mit gangen: Sie brauchen die Wurzel Caſſevi zu Brode oder Kuchen: Das Getraͤncke Per vr, welches einiger Maß⸗ (en nach alten Biere ſchmeckt wird alfo bereitet: Es kaͤuen etliche alte Weiber und ſchnodrichte Kinder, die bemeldte Wurtzel, und hernach ſpeyen ſie dieſe in ein Faß voll Waſſers; Dieſes Ausge⸗ (piene laſſen fie eine Zeitlang fii 5 hen, endlich Helen, oder ſeigen ſie es durch ein Sieb, und werffen Paratas- Wurtzel hinein damit es beſſer jaͤhren moͤge. (vid. id. Dazpers Beſchreib. von America pag. 605. So ſind fic auch in unſerm Europa, und zwar in Franck⸗ reich, ehemals unter die rareſten und herrlichſten Gerichte gezehlet worden, alſo, daß bey den koſtbaren Mahlzei⸗ ten, welche zu Paris An. 1616. die Fuͤr⸗ ſten zu Ehren etlicher Geſandten ge⸗ halten, ſelbige, als eine köͤſtliche und fuͤrtreffliche Speiſe, auftragen laſſen. (vid. Rochefort |. c. p. 167.) Gleichwie die Spanier ſolche vor ein delicat f ſen halten, wenn ſie ſolche mit Butter, Zucker, Muſcaten oder Zimmet zube⸗ " Po reiten, 513 reiten, oder andere einen Brey daraus machen, dazu ſie viel Fett, Pfeffer und Ingwer thun, welches ihnen trefflich wohl ſchmecket. (ſind die Worte eben des Han Dus. pag. 169.) Wie ſie aber in Irr⸗ und Engelland damit umgehen, iſt aus dem der Diu itf zuleſen, An. 1728. meldeten die Kegenſpurgiſchenchiſtoriſch Nach⸗ Stock (im 30. Stück pag. 470.) von tockholm folgender pde Es hat der Buͤrgermeiſter in dieſer Stadt Herr Jonas Abllirim ein Gewaͤchſe beym Namen genennet, und ihre natuͤrliche Eigenſchafft in einem Anhange zu ei» E Oeconomiſchen Buche ausfuͤhr⸗ lich beſchrieben; Er nennet fie Patatoes oder Erdbirnen: Welches Gewaͤchſe nicht allein in zmerica, ſondern auch in Engel und Irrland haͤuffig gepflan⸗ tzet werde, und auch in Schweden vor dieſem nicht unbekannt geweſen. Dieſer Herr Ahlſtroͤm aber hat es zu⸗ erſt mit Fortpflantzung deſſen ſo weit gran, daß ihm ſeine Mühe mit 3. bis 4000. pro Cent. iſt vergolten wor⸗ den: Der Nutzen dieſes Gewaͤchſes ift ſehr groß, maſſen es nicht allein in der Kuchen zu Bereitung der Speiſen dien⸗ lich iſt, ſondern auch bey theurer Zeit, von Armen anſtatt des Brods, kan ge braucht werden: Wie dann in Irr⸗ land viel 1ooo. arme Leute etliche Mo⸗ nate, weder Brod noch Fleiſch ſondern nur Patatoes genuͤſſen, unb fid) dabey ſehr wohl befinden: Man ſiehet alſo auch hieraus die Wunder und den Reichthum Gottes in der Natur, wel⸗ go den Menſchen gar wohl M Nu⸗ tzen kaͤme, wenn ſie nur mehr Fleiß auf die Erkaͤnntniß der Natur wendeten, und ſolche Guͤter mit Danckſagung ge⸗ brauchen wolten. K Zweyer Abſchnitt, Siebenzehender Artickel. $14 Doch es moͤchte vielleicht mancher einwenden: Wer weiß ob die in Eu⸗ ropa gewachſene, die rechten Patatas ſeyn, zumahl da Carolus Caſius ( in Hi- or. rarior. Stirpium per Hiſpanias obférva- tarum Lib. II. Cap. XVIII. p. m. 297.) of⸗ fenbar meldet, daß ob ſie gleich nach Holland ſehr friſch gebracht worden, haͤtten ſie doch daſelbſt nicht aufgehen und wachſen wollen. Auch ſo ſchrieb uns deswegen ein gelehrter Freund aus Lignitz zu: „Die aus Londen ct» „haltene Patatas fino nichts anders, als „die ſchon in Unſern Landen bekann⸗ „ten und in Gaͤrten haͤuffig gezeugte »Tartuffeln ; Papas Indorum ſ. Americ. Bau- „lin. Et Solanum tuberoſum efculentun. „Die Patatas vera aber ift eine Species „Conpolpuli India Orientalis, oder das Si- „ſarum Perubianorum, Tabernam. Cluſii & c. „Das wie die wilden Cucumern waͤchſt, „mit Blaͤttern, den Mangold⸗Blaͤt⸗ „tern nicht ungleich; Die Wurtzeln „aber Spannen, lang auch laͤnger zu „beyden Theilen ſtumpff, eines ſehr de- vlicaten und Zucker⸗ſuͤſſen Geſchmacks, „daher ſie auch Indianiſche Zucker⸗ „Wurtz genennet wird. Beyder Icones vid. ap. Baubin. Tabera nem. Chabr. Cluſ. & alios. Welches zu decidiren, wir uns wohl nicht einlaſſen, ſondern meynen, da ſo viel tauſend Menſchen in Spanien, Irr⸗Engel⸗ und Holland, auch von denen alfo ge nannten Tartuffeln leben konnen, ob ei⸗ ne ſolche Cultur in unſerm Vaterlande nicht zu einer Nachahmung, und be⸗ duͤrfftigen Leuten zur Speiſe zu recom⸗ mendiren. Wie dieſelben aber auf vie⸗ lerley Weiſe zu zurichten, auſſer der ob⸗ bemeldten Art, hat Herr D. Johan. Sig. Elsbolæius in ſeinem Diætetico ( Libr. I. Cap. IV. Num. 31. p. 31. & 32.) gewvieſen. Artic. $15 Zweyter Abſchnitt / Achtzehender Artickel. $16 ARTICVLVS XVIII. l "-— Neue Hungariſche und Schi e dung chend Far Thees. ies LES "tt M t ^ At | DT vergangene Seculum hat » Ak 1 : Und for N "4 in Erfindung und Verbeſ⸗ „ e die Groͤſſe hat, un, S ftung vieler natürlichen, s oder 5. 95 pro V; fünfle den groſſen Ruhm bete fo wird imm 1 Grund erlanget; Als darinnen unter andern »verſetzet, und óffteré woh begoſſen; auch ſo o wohl die cultivirung vieler aus⸗ „wenn die Pflantze nun at gewach⸗ laͤndiſchen, als groſſe Plantagen inlaͤn⸗ sf, werden die Ae e diſcher Gewaͤchſe, zu dem groͤſten „von der Veronica; mit den Ro Nutzen, wieder vieles Vermuthen,ein⸗ „aber konnen unſere ven sicilia eführet und zu Stande gebracht. „hen, zweiffels ohne wird der Orients. Bus Exempel fónnen uns hierinnen]„liſche ar gero b bs adi febr, ſeyn; die haͤuffige Pflantzung der »differite er wen on jenem, auch Faͤrber Rothe in Schleſten, des pbi. a » Waids in ne des Saf⸗ „er einen kragran | (lote bey Straßburg, Ruͤb⸗Saa⸗ mens und Tabacks faſt in den mei⸗ fien Theilen Europe: Wir freueten uns nicht wenig / daß wir dieſen bald wuͤr⸗ den hinzuſetzen koͤnnen „das hoch⸗ ebe und zu dem groͤſten Ge⸗ rauch /) gediehene angenehm ſchme⸗ ckende Oſt⸗Indiſche Kraut Tee, Da uns ein gelehrter Medicus aud Geden⸗ burg in Nieder · Ungarn Herr D. Gezf^! folgenden Bericht cinfenbete: Apud nos in Hungaria inferiori NB. „Thee in copia jam crefcit, odore fra- »grante, Serpillum facile ſuperans, ut & „kommenen Thée-Plantarion in „Tabacum Brafilianum ; Semen utriusque | „garn gedacht, ſo verſichere, daß ſolche „ ſuppeditavit Excellentiſſimus & Illuſttiſ , dieſes Jahr a ede yſimus Dominus Francifcus e cvmitibus de „verſuchet wo Herr » Nadasd S. Cæſareæ Majeſlatis Cubicula- | „Hauptm „rius & Equeflris Exercitus Dux, Erudi- „C. von dem C „torum Mæcenas beneficentiffimus, Ma- „Nadarqh, der es! „nus Muſarum Patronus, & in omni ſtu- e Pfund ve »diorum genere verfàtiffimus.,, „fen laſſen ſoll, "P Thée- a⸗ Die Curioſitaͤt trieb uns dieſes Ge | „men mitgebracht; und bn waͤchſe anſichtig zu werden, deßwegen „Herrn Bruder zu klein E. und N. wir nicht allein ſelbiges, ſondern auch „meinem Nachbar im Nimtſchiſchen den Saamen eben daher mit ausfuͤhr⸗ „Wei ichbilde communiciret, und da⸗ licher Nachricht von der Pflantzung in „ſelbſt Davon beygeſchloſſene Probe folgenden erhielten: „P. P. Diene hier⸗ alf E Jahr gewachſen; der we⸗ atf, daß unfer Thee mit Miſt⸗Bet⸗ „nige dabey Aeegende Saamen iſt die⸗ ytaliſche Wir duni m ' rere Kundſchafft ein e da dieſe Pflantzung bon tn in unfer Schleſien, und zwar im hen Fuͤrſtenthum ſolte diß xi , s Stande kommen ſeyn: in Ro ium egeta fat dem Roms Nom Non „Da fie in dero Geehrteſten einer voll⸗ E 8 22 E 28 ha] " 2. $t 8 . 2 „tern zu Ende Martii angebauet, und „ hr nicht viel und recht reiff wor⸗ „wie andere beſamte terraine mit Be⸗ | „den deßwegen ſie jetzo gar ſchoͤn 117 „mi (9 In dem Kalines der Natuurlyken Hiflorien, Wetenf. bappen, Kunflen en Handwercken : det fid) zu Ende des Vten Theils eine Abhandlung vom Thée und deſſelben Arten; dieſe Anmerckung ſonderlich: Daß in dem Jahr 1721. durch bie Solchen, Franzöſiſchen bachweben Compagnien àimal bunbett 1000. Pfund Thée nach Europa ge» tad)t worden * „wuͤrtze, dabey es etwan im Krahm 319 Plicis „mit thun, bis ſie beſſern bekommen. „Manchendeuten ſchmecket dieſes T hee „gar gut, mir wills zu ſtarck ſeyn: Der Geschmack verurſachet mich, einige „von denen Herren Hollaͤndern zu „verdencken, daß fie dergleichen bey ib» „nen gezeugtes Thée unter das alia. "fce miſchen, weil ich ſchon bey et⸗ lichen Jahren dann und wann der⸗ „gleichen Geſchmack mit gefunden; „aber gemeynt, daß er von dem Ge⸗ € „geſtanden, herruͤhre: So koͤnnen wir „aber wohl "'hée zeugen, wenn wir zur Genuͤge, daß es eine fpecies aui. odorati peregrini ſeyn muͤſſe. Es errinnerte billich auch dieſes an das Alu i&gov do Pythagora, nad) Neoply- 21 Bericht, e zumal da Herr Dolor Mentzel in Berlin ſchon bald vor 30. Jahren deßwegen eine Obfervation in Herrn Tenxels Monat⸗ lichen Unterredungen eingeſchickt, vic. Anno 1690. mens. Octobr. p. 899.) und wieder Lantini Fundament in Prolego- menis uͤber Salmaſium de Homonymis Hi- des atrice geſtritten, ob dieſes A, das heutige Thée-Kraut geweſen, oder vielmehr nach Diofcoridis Bericht eine Staude, die am Ufer des Meeres wachſe, und deswegen davon aac, s, oder Halimus ſeinen Nahmen bekom⸗ men, und auf Teutſch Meer Melde heiſſe: Da hinge gen die Chomefer, 74pa-. ner und benachbarten older, das Thée-Gewaͤchſe gar nicht am Ufer des Mteres, ſondern in einem frucht⸗ Sweyter Abſchnitt, Achtzehender Attickel. „tel voll * í „mit fid) gebracht, den er hier an ver⸗ „ſchiedene vornehme Haͤuſer, auch aufs 518 baren Acker vom Meere weit entlegen/ ird ipii AD recs: ir wurden durch alles dieſes bes wogen das Kraut zuſamt dem Saa⸗ men nach Leipzig an einen gelehr⸗ ten Freund, und in dieſem Scibili wohl verfirten Mann zuſchicken, welcher es vor nichts weniger als Thee hielt, ſon⸗ dern es Borrys oder Auriplex Mexicana nennete: deme auch ein gelehrter und curieufer Medicus in Lignitz, Herr George Anton Volckmann folgen⸗ dermaſſen in einem umſtaͤndlichen Bericht beypflichtete: „Das überfen» „dete iſt nichtsweniger als Thee, denn „es kommt weder an Geruch noch an „der Structur der Blaͤtter und Bluͤthe „dem gemeinen Thee gleich; da dieſer „ein Frutex floribus pentapetalis ſpecioſis, „multis ſtaminibus inſtructis, & foliis ob- »longis integris per marginem leviter ſer- Fatis iſt; Jener aber eine planta ore Jimperfecto ftamineo, quorum plures „ſimul juncti in capitula quafi conglome- „rantur; Davon der gelehrte Freund „in Leipzig das Pfloͤckchen am beſten „getroffen, der es vor das 4zrip/lex Mex. „Rech. Hifl. Mexic Merisf Hifl. Herm. H. »Lugd. f: Botrys Ambrofiotd. Mex. c. Baul. „haͤlt, weil es in allem deme gleichet, »fo ich vielmal in meinem Garten cul- „tiviret, und in meiner PHtolog. Ma- „n= (Tom, Vill. von welchem Opere „eine umſtändliche Nachricht in specs. „Ill. Miftel, Literar. Rungii zu finden,) „nach dem Leben gemahlet. Welcher⸗ „Heſtalt auch aber dieſes Gewaͤchſe an⸗ „derwerts, und ſonderlich in Regen⸗ »fputg einen groſſenBruit gemacht, da⸗ „Von hat ein gelehrter Medicus daſelbſt „folgende curieuſe Relation commu- „niciret: Es iſt vor ungefaͤhr 4. Jah⸗ „ren ein Jeſuit von Rom nach Ke⸗ „genſpurg kommen, und eine Schach⸗ oͤmiſchen Thée- Saamen „Land der Nobleſſe verſchencket. Weil er nun dabey berichtete, wie ſolcher in „Welſchland, ſtatt des Sineſiſchen „Thees, und in vielen Sufállen, ja gar „alte Weiber jung zu machen (Vid. des merckwuͤrdigen Wiens Menſ. Mar tium.) nuͤtzlich gebraucht wuͤrde, fb „meynten viele, ein ſonderlich Præſent verhalten zu haben, und recommendits yen ihren Gaͤrtnern den Saamen ab⸗ | Kk 2 „ſonder⸗ 519 yſonderlich, damit fic ſolchen raren Ge⸗ „waͤchſes in ihren Gaͤrten auch moͤch⸗ „ten theilhafftig werden. Ich bekam „noch in ſelbigen Jahre aus einem vor⸗ „nehmen Garten eine Handvoll „Pflantzen davon, mit der Nachricht, „es ft) der veritable Thee. Weil ſie nun „ſehr klein waren, und (d) fie fo gleich „nicht erkennen konte, ob mir jemahls fold) Gewaͤchſe vorgekommen, fo ließ ich fic in meinem Garten an verſchie⸗ „denen Orten in gute Erde bringen. „Und diß geſchahe im Monat Majo. „Die Pflantzen kamen faſt alle davon, „und wuchſen ſtattlich fort, daß die vmeiſten davon im Augufto, ſonderlich „die, ſo Sonne genung hatten, Ellen „hoch geweſen, von vielen Neben⸗Ae⸗ „ſten gantz puͤſchig, voller weiſſen „Bluͤthen, welche wie Sternlein um „den Stengel herum ſtunden, nach wel⸗ „cher ein kleiner, runder, gruͤner Saa⸗ „me folgte, dem ſemini Botryos Noffratis „gleich, von eben fo hefftigem Geruch, „als das Kraut iſt. Ich befabe die Bluͤ⸗ „the durch ein Microſcopium, und fand yſolche von 4. Blaͤttern. Im Septembr. „und Octobr. nach vergangener Bluͤ⸗ „the wurden die Stengel und unterſten „Blaͤtter roth, wie bera rubra. Der dick⸗ »fte Stengel war meines kleinen Fin, „gers dicke, rund, roͤthligt, glatt, doch „mit Furchen durchzogen, inwendig „ein Marck habend. Die groͤſten Blaͤl⸗ „ter waren etwan 3. Zoll lang, und ei⸗ „nes guten Daumens breit, Ipisig zu »formitef, und auf den Seiten etliche „mahl aufgeſchweifft, wie etwan die „Atriplex Hlveſtris und Spinachia bey „uns waͤchſt, alle ſchoͤn grun, bis auf „die unterſten, gantz fett im Angreifen. „An der Wurtzel, welche nicht groß und »fáferiat, habe ich diß bewundert, daß »fit gantz keinen ſolchen Geruch habe, wie das Kraut und der Saame: Sie »ift weiß und inwendig holtzig. Ich er⸗ „kannte endlich, daß diß Bozrys Mexica- na ftv, welche ich vor 10. Jahren in ei⸗ „em horto medico geſehen; weil aber „doch diß Gewaͤchſe einen groſſen Bruit „in- und auſſerhalb Regenſpur „machte, ſo ließ ich im Septembr. un „Octobr. den Saamen fleißig ſamm⸗ „len, communicirte ſolchen vielen Cu- »riofis und ließ in folgenden Jahre, im „Monat Martio davon ausſaͤen. Der „lag nun bey 4. Wochen in der Erde, Iweyter Abſchnitt, Achtzehender Artickel. $20 „ehe er zum Vorſchein kam; endlich „gieng er gantz dicke auf, und machte „mir ſolch Jahr eine gantze Wildnuß in „dem Garten. Ich ließ davon im Majo „verſetzen, fand aber, daß ſolche Muͤhe „hatte koͤnnen erſpahret werden, denn „es wuchs der unverſetzte eben fo gut „fort. Ich ſammlete mir alfo ſolch „Jahr eine groſſe Menge Kraut und „Saamen, und ſuchte hernach meinen „Garten von dieſer vermeyntenkaricat „wieder zu befreyen. Es muß aber doch „viel Saamen ausgefallen ſeyn, der oh⸗ „ne Schaden den Winter tiber in der „Erden liegen geblieben und in folgen⸗ „dem Fruͤh⸗Jahr gantz dicke aufgegan⸗ „gen, daß ich ihm mit allem Fleiß muͤſ⸗ "ftn auszupffen laſſen, ſonſt waͤre mir „mehr gewachſen, als mir lieb geweſen. Neulich proponirte mir jemand dieſe 2. Fragen: 1.) Warum diß Gewaͤchſe Koͤmiſcher 7Zée heiſſe? 2. Ob denn fol ches in vorigengeiten nicht bekannt gc weſen? Ich antwortete ihm auf die erſte Frage: Der Name, Roͤmiſcher Thee, ſey in der vorigen Zeit nicht bekannt ge⸗ weſen; Das Gewaͤchſe aber ſelbſt vor⸗ laͤngſt, unter dem Namen 8s Mexi- cana; davon nachzuleſen in des Frane. Hernandez, Hifl. nat. Mexic. beym Rajo in Hiſt. Plant. Caſp. Baubin. in App. ad Pinac. Epbemer. N. C. Dec. I An. IV. Wie nun eine Sache immer kraͤfftiger ſeyn mu wenns die Geiſtlichkeit recommend hat, alfo hat auch dieſer Jeſuit ſtarcken Ingreſs damit gefunden. Mir iſt ein geiſtlicher Fuͤrſt bekannt, der ſich die⸗ ſes Infuſi taglich bedienet, doch fo, daß er die erſte Abbruͤhung weggieſſen laͤßt, und nur die andre trinckt, weil ihm die erſte zu widerwaͤrtig iſt: Die Nobleſſe aber auf dem Lande braucht ſolchen, wie andern Thee. Neulich ließ ich ei⸗ ne Quantitat dieſes Krauts und Saa⸗ mens ohne amn tg Retortam deſtilli- ren, und bekam erſtlich ein Phlegma von recht unangenehmen Geruch und Ge⸗ ſchmack: Darauf folgte ein Spiritus volatilis urinoſus: und nach ſolchem ein ſchwartzes empyrevmatiſches Oel, ſo aͤr⸗ ger ſtanck, als das Ol. C. C. fœtidum, oder Ol. Tartari. Ich ließ auch Kraut und Saamen mit Waſſer infunditf ex vefica cuprea deſtilliren, da gieng ein Waſſer heruͤber, demaquæ Naſturtũ faff gleich, doch unangenehmer. Aus dem keſiduo machte ich das Extractum, und bekam 2 bekam viel, an der Farbe ſchwartz⸗ braun, ſuͤßlicht⸗bitter, und wenn mans auf der Zunge hielt, ſo empfund man eine Kaͤlte nicht anders, als wenn man 4 * M L Nitrum in dem Munde haͤtte. Sonſten hat Herr D. Micbael Frider. Lechner in Diſſertat. Epiſtolica ad Conr. Bar. £bold. Bebrens de Novis & exoticis The & Caf ſuccedaneis, Botry Mæxitana &c. glei- che Gedancken mit uns geheget, wenn er ſchreibet; daß das in Teutſchland ſonderlich in Schwaben und Bay⸗ ern unter dem Namen des Roͤmiſchen Theées zum Trincken uluelle Kraut nichts weniger als wahres Thee ftp, ſondern vielmehr ein Kraut ſo Bozzys- Mexicana heiſſe, und vor vielen Jahren in Teutſchland bekannt geweſen. Hieraus erhellet, daß aller Bericht der Obfervation des Herrn b. Mentzels im geringſten nicht zu wider ſey, und muͤſſen wir wohl ſelbſt geſtehen, daß unfer Zewächſe an Blältern, Blüth und Saamen, nichts weniger als dem Oſt⸗Indianiſchen Thee gleich rieche, ſchmecke, wachſe und ausſehe; es ſey denn, daß jemand anders beſſer als wir, durch das Dórren, oder vielmehr Roͤſten, den narcotiſchen und penetran⸗ ten Geſchmack wegzubringen vermoͤ⸗ gend fep, der auch allererſt nach Kempfe⸗ zi Bericht (in Amænitat. exoticis $. 7. p. 617.) auf dieſe Weiſe von dem Japa⸗ niſche 1, unb durch Abbruͤhung mit heiſſen Waſſer, und dann allererſt er⸗ folgender Roͤſtung von dem Sineſi⸗ ſchen ſoll gebracht werden. Cid. Kemp fer 6.8. pag. 618.) Das Wachsthum um ſers vermeynten Thees betreffende, kan ſolches ſattſam aus vorhergehenden Briefen abgenommen werden; Auſ⸗ ſer daß wir ſelbiges noch in ſeiner voll⸗ fommenen Geſtalt abgebildet, und Harneben aus genannten Kempferi A. mænitat. Exotic. Num. I p.607. einen ve- ritablen Thée - Zweig mit Blaͤttern, Bluͤth und Fruͤchten in denen Breßl. Natur Geſch. im II Verſ. Cl. V. Art. I. pag. 443. an die Seite geſetzt; da wir noch hinzu fügen, daß das hier ange zeigte uͤber eine Elle nicht hoch wachſe, und aus denen Spicis im ſpaͤten Herbſt einen kleinen Saamen, dem ſchwartzen glatten marantben. Saamen nicht un⸗ gleich, auſſer daß er noch kleiner ift, fal⸗ len laſſe; da doch das Japaniſche und Sineſiſche rute an Blattern und Sweyter Abſchnitt / Achtzehender Artickel. $22 Saamen gantz anders fid) zeiget, deſ⸗ ſen Beſchaffenheit wir mit wenigem herzuſetzen nicht vor inconvenient er⸗ en,, rera zioni icr Der Thee Baum hat einen Stamm ift; der Kern aber ſelbſt ifl weiß, erſtlich von einem füflibren, und denn oͤhlich⸗ ten unangenehmen Geſchmack, fo zu⸗ ſamt den Bluͤtben denen Einwohnern keinen Nutzen giebet. Die Pflantzung dieſer Baͤume anbelangende, geſchiehet ſolche aus dem Saamen, alſo daß man in Japan abſonderlich ſie an die Fur⸗ chen und Reine der Aecker ſetzet, und zwar nicht nahe beyſammen, damit ſie nicht allzu groſſen Schatten geben, und andern Gewaͤchſen verhinderlich ſeyn. Der Saame aber ſelbſt wird ehe er noch aus der aͤuſſern Schale faͤllet, I. bis anderthalb Fuß tieff in die Erde get alfo daß zum wenigſten 6. bis 12. Muͤßchen auf eine Stelle kommen, weil gemeiniglich nicht die ate oder sfe auszuwachſen pfleget. Wenn ſie aufge⸗ gangen, wird das Baͤumchen mit Pfer⸗ de⸗Miſt umleget, und alſo geduͤnget, welches gute Wirthe jaͤhrlich repetiren. Nach dreyen Jahren faͤngt man an die Blaͤtter das erſtemahl, und zwar ziemlich báuffig herunter zu leſen, wel⸗ ches den vortrefflichſten Thee abgiebet. Im achten bis zehnden Jahre hat er ziemlich die Grdſſe eines Menſchen er⸗ langet, da, weil er nach Proportion we⸗ 253 5 1- nig 523 Sweyter Abſchnitt, Achtzehender Artickel. 6524 nig und febr harte Blaͤtter treibet, wie⸗ drehend machen wuͤrde, deßwegen die ⸗ derum abgehauen wird/ welches verur- ſen vorzukommen in Sí» noch über ſachet, daß neue haͤuffige Triebe aus der dieſes, wie oben gemeldet, das Thee Wurtzel hervorkommen, die mehr als mit heiſſen Waſſer abgebruͤhet wird. vorhero an Blaͤttern (id) ergeben. Die Dergleichen Doͤrr⸗Haͤuſer nun werden erſte Leſe geſchiehet vor dem ZEquino&tio öffentlich in denen Staͤdten angelegt, verno, durch meiſt eigene hierzů beſtim⸗ da in einem dergleichen offt biß 20. te Leute, und obgleich in dieſer Leſe die und mehr Oefen befindlich, S ah wenigſten Blaͤtter erhalten werden, ſo hoch, und oben mit einem eiſern Blech ſind es doch, weil ſie jung, und meiſt beleget ſeyn, alſo daß kein Rauch das noch nicht recht ausgebreitet, die beſten Thee, welches davon verderben wuͤr⸗ und koflbarſten, und dienen nur für de, angehen kan; die friſchen darauf die vornehmſten und reichſten Leute, geſchuͤtteten Blatter, lauffen auf der daher es auch in Japan Kayſer / Tbie, heiſſen Platte ſogleich zuſammen, und in Size Tbea Bun heiſſet; die andere welche, damit fic nicht verbrennen, Leſe wird im April vorgenommen, und continuirlich mit der Hand umgekeh⸗ die aufgebluͤhten Blaͤtter, zuſamt de⸗ ret werden muͤſſen, die denn hernach nen noch feſte beyſammen ſeyenden auf n i geſchmiſſen, ſo Spreißchen colligiret, da die letzten aus. auf einem Tiſche lieget , und mit bey» geleſen, und der Guͤte nach denen von den flachen Haͤnden gerollet werden, der erſten Leſe gleich gerechnet werden. bis ſie gaͤntzlich erkaltet ſeyn, welche Zuletzt aber lieſet man am May alles Operation ſie etlichemal, und wenn ſie vollends herab, welche Leſe zwar am | accurar verfahren, wohl zu fuͤnffmalen allermeiſten Blaͤtter und mehr als repetiren; Inzwiſchen ſchwitzet ein vorhergehende alle beyde Sammlun⸗ grünlich gelber Safft aue den Blaͤt⸗ gen giebet, die aber nur zum Gebrauch kern, der, wofern dieſelben eine ange⸗ der armen und gemeinen Leute aufbe⸗ nehme gruͤne halten werden. Dieſe dreyerley Sorte ments erhalten darauf unterſchiedene Namen, alſo daß der erſte inſonderheit in Japan Nieel/ Tes, der andere size- Iſch⸗ Thee, der dritte orainairer Tee, und denn der allerſchlechteſte gemeiner Tbẽe genennet wird. Pon dem erſten kommet in loco ein Kin oder Catti, das iſt, 2. Pfund ol laͤndiſch pro 42-56. Rthlr. zuſtehen. Der andere wird in 4. Claſſen gethei⸗ let, deſſen 1. Catti 70-84. Hollaͤndiſche Stuͤver koſtet / und die geringere Gor: ten etwas weniger: Von der dritten Claſſe bezahlen ſie vor 1. Catti etliche 30. Stuͤver, welcher der ordinaire Thee ift; der am haͤuffigſten nach Europa ge ſchicket, und hernach das Pfund zu F. 6. bis 7. Gulden in Holland ver⸗ kaufft wird. Aller aber wird vorhe⸗ ro folgender maſſen præpariret: Die friſch abgenommenen Blaͤtter werden auf einem eiſern Blech, darunter Feuer gemacht, getrocknet oder geroͤſtet, bis ſie krauß ſeyn dadurch nicht allein die Blaͤtter vor der Faͤulung præſerviret und commoder zum Einpacken wer⸗ den, fónbern es wird ihnen zugleich die ſtarcke und ſchaͤdliche Eigenſchafft be: corum, die ſonſt die Menſchen gantz f arbe behalten ſollen, aba : affe pun muß abgeſpuͤhlet werden. Di o gar W wird von der Lufft wohl ewahret, und in zinnerne Behaͤlt⸗ niſſe eingeſchloſſen, die auſſerhalb über dieſes mit einer Taͤnnenen Kuͤſte um⸗ geben ſeyn, inſonderheit wenn ſie nach Eurepa ſollen verfuͤhret werden. In Sina iſt der Gebrauch des Thees am gewoͤhnlichſten, gleichwie bey uns, in infuſo, nur daß ſie wann ſie einen recht vornehmen Gaſt bewirthen wol⸗ len, dieſen mit Küh⸗Milch und Butter Ene præſentiren. (vid. Tentzel Monatl. Unterted. An. 1689. Ment. Oct pag. 1067.) die Vornehmen und Reichen, inſonderheit in Japan, neh⸗ men klein gemahlen Thee und werf⸗ fen ein klein Loͤffelchen voll in ein Schaͤlchen heiß Waſſer,ruͤhren es mit einem zackichten Querl wohl um, ſchloͤrffen es alfo warm ein, fo fie dick Thee heiſſen. Die Bauren haben durchaus im Gebrauch fruͤhe in einen groſſen Keſſel voll Waſſers etliche Hand voll des ſchlechteſten Thees zu werffen, und damit zu kochen, aus welchem denn ſchoͤpffet, wer da trin⸗ cken will, und wenn es zu heiß, a ſe 525 fekalt Waſſer darneben ſtehen, ſͤlches damit zu temperiren. Wer ſtehet nicht hieraus, daß dieſe Freude von uns vergebens geſchoͤpf⸗ fet worden, und bey manchen die muͤh⸗ fam vorgenommene Cultivirung zu Waſſer werden, aber deßwegen noch zu keinem Thee-Waſſer gedeyen moͤch⸗ fe; zumal da aus vorhergehenden zu ſchlůͤſſen, daß vor die wahre Plantation wenig Hoffnung uͤbrig bleibet, weil ſelbſt im Lande kaum der fuͤnffte Kern aufzugehen pfleget, ſondern bald ver⸗ dirbet. Da er denn auf den Schif⸗ fen, durch die lange Reiſe, noch we⸗ niger wird kraͤfftig aufbehalten wer⸗ den können: Und wenn auch der Baum, zuſammt der Erde, muͤhſam herausgefuͤhret wuͤrde, (o ift die Sra» ge: Ober bey uns wachſen, oder, was am allermeiſten zu defideriten, Bluͤthe und Fruͤchte tragen, und inſonder⸗ heit reiffen Saamen hervorbringen GCC Doch dürffen wir Evropeer uns die: ſen Verluſt nicht allzuſehr zu Hertzen gehen laſſen / weil wir viele innlaͤndi⸗ fe Kraͤuter beſitzen, die nicht allein | A als abſonderlich wohlſchme⸗ ſehr gleichkommende ſeyn, und koͤnnen wir inſonderheit / des angenehmen und gleichfoͤrmigen Geſchmacks wegen re- . eommenditen, Herbam pulmonariz mit ein wenig Anifo ſtellato oder Badian vermiſcht, in infuld getruncken, welches gewiß niemanden eckelhafft, ſondern ſer⸗Bebauchen vor dem Thee ange⸗ nehmer zu trincken ſeyn wird. Die Eyhemerid. Nat. Curioforum (Cent. VII. Und VIII. pag. 424.) ſagen, daß getrock⸗ nete Dorn⸗ oder Feld⸗Roſen⸗Blaͤtter mit Doſten oder Wolgemuth it. Stal oder Ochſen⸗Kraut mit brühendem Waſſer übergoſſen, wie Thee ſchmecke, unſerer Geſuͤndheit aber viel zutraͤg⸗ licher ſey. Der beruͤhmte Medicus in 2 Niemaͤgen Herr D. Joh. Hartmann Degner hat vor das Thee junge Pfirſch⸗ cken⸗Sprößlinge oder Blaͤtter fubfti- | tuixet, welches Inkuſum, wenn es mit Milch und Zucker getruncken wird, einer Mandel⸗Milch gleich kommet, (vid. unſere Sammlungen von Na⸗ tut und Medicin⸗ Geſchichten XXVII. Verſuch Anno 1724. Menſ. Maj. Zweyter Abſchnitt / Achtzehender Artickel. wol gar denen Anfaͤngern dieſer Waſ⸗ 526 Claſſ. V. Art. I. pag. 562.) Ja der Inven- tor habe offt ſich das Plaiſir gemacht gantze Geſellſchafften auf einen neu Und ſehr koſtbar ad 20.30. Rthlr. das Pfund angegebenen Thee zu tractiren, da er dann bon jedermann, als etwas vortrefliches beliebet, auch vor Geld begehret worden. Nachdem er aber dieſen Thée ihnen in ihren eigenen Gaͤrten gewieſen und gezeiget, wie ſie ihn umſonſt haben koͤnten / ſo ſey alle æſtimation hiervon hinweggefallen, deß wegen er hinzuſetzet: So gar bte. ſtehet die Großachtung und Koͤſtlich⸗ keit einer Sache in dem Prajudicio ei» ner raren und weit hergehohlten, ob⸗ wohl offtmals viel ſchlechteren Sache. Auch ſo wurde im Coburgiſchen Zeitungs ⸗Ertracte hn. 1729 (mtn bam» ge zum December pag. 324. referixet, wie im Julio zu Londen eine betruͤg⸗ liche gemachte invention eines Kauff⸗ manns, welcher Suͤß Holtz Blaͤtter, an ſtatt des Thees in groſſer Menge verkaufft, und ſolche dergeſtalt zu præ⸗ ariteti gewuſt daß ſie mit dem Thee an Farbe unb Geſchmack voͤllig uͤberein⸗ gekommen, ſich aber eine groſſe Geld⸗ Straffe uͤber dem Halß gezogen. ender, oder zum wenigſten dem Thee | ? 80d Die Geſundheit zu befoͤrdern hat Gerbardus Felumann, (in Libr. fingulari de Dea Podagra Cap. XX XVII.) weil doch das Thee nicht richtig zu uns ge bracht, ſondern offtmals mit ſchon ausgekochten Thée oder was anderm vermiſcht wuͤrde, den Ehrenpreiß ſub- ſtituiret, der in dem Podagra eben den Nutzen zuwege bringen ſolle. Johan. nes Francus ein beruͤhmter Ulmiſcher Medicus, hat in einem Tractat Veroni- | «4 genannt, gewieſen, daß das Ehren⸗ preiß dem Thee in allen Kranckheiten noch weit vorzuziehen ſey, und iſt die⸗ fet curibfe Medicus inſonderheit hier⸗ innen ausfuͤhrlich geweſen in einem Supplement, ſo er hernachmals unter dem Titul: Veronica Tbéezans heraus- gegeben; und endlich in weitlaͤuffti⸗ gen Verfen den Ehrenpreiß recommen- diret; ja es fep nach ihm nicht zu we⸗ nig / wenn man auch den gantzen Tag dieſes Getraͤnckes ſich bediente. Wie denn auch eben dieſe Materie in einer eigenen Difputation der beruͤhmte Hal⸗ liſche Prolelſorcherr b. Fridrich Hoſfinann gelehrt abgehandelt, unter dem Titul: de Infuſi Veronica efficacia praferenda Her- | b Tes. 327 be Thes, Dieſe faͤnget fid) alfo an: » Deteſtandus Europæorum, maxime Ger- smanorum mos eft, quod remota & exo: ojtica magis æſtiment, & praeferant ſuis »vernaculis & domeſticis, longe ſæpe præ- oyſtantioribus. Natura ſui ubique eft cu- „ ſtos, & cuique» terræ ſufficit, & uti, dat »alimenta, fic quoque remedia, & omni- „bus nationibus przbet, quod ad 10 8 edum & ſunandum eft idoneum. ; Singu- „lis terris. olim fua ſuffecerunt remedia, „nos autem, poftquam peregrina alimen- „td & condimenta placere coeperunt, „etiam remedia noflra ſpernimus, & fo- vas remota, prioribusque feculis ignota, ,Yepetimus. Et fane, ex ceteris nationi- „bus, nulla majorem fibi in hac parte ſum- „ lit licentiam, quam Germanorum, qui- „bus nulla erga matrem natura eft con- ,ftantia & fides. Quot alimentorum, con- „dimentorum potuum v. gr. Thée, Cof- „fee, Choccolade fpecies , etiam ſanitatis titulo invente funt? Equidem non o- ,mnem detrahere laudem hiſce volumus, »fed faltem hoc urgemus, dari meliora & »lalubriora, & elementorum affinitate na- ,turz magiscongrua in noftris terris , quz „aſpernamur, & nihili habemus, nobisque „ſordent; adeo ipſarum rerum ſaporem „amiſimus, ut nihil fere palato accidat gra- „tum, quam quod male emptum, & ex dií- »fitis ac extremis regionibus allatum bar- „baræque nomenclaturæ titulo fulgeat. „Habemus ante oculos herbas efficaciſſi- mis virtutibus & dotibus inſtructas; mi- ,uimeque ingratas, quas pedibus calca- „mus, quibus ignotas & ex exteris regioni- „bus allatas præferimus; cum tamen ipfz , Indorum gentes illarum uſum magnifa- „ciant & magno pretio ob hanc caufam ſi- bi adferri curent. Doch wollen wir hiermit dem Thee nicht ſeinen gehörigen Nutzen entzogen haben, viel weniger mit Herrn D. Sen Pauli aus einer bloſſen Paffion;bie er faſt zu allen Exoticis getragen, ſchreiben: (in Comment. de Abuſu Tabaci & Herbæ Ther p. m. 773.) „Chinenſes Europæos „faverrime decipiunt: Quanta enim pe- „cunia quotannis nos emungant, dum vie- „tum, exſuecum, odore caſſum, trimulum, „quadrimulum, imo adulteratum nobis „Europæis obtrudant, aut ingenti pretio ,redemptum divendant, huc usque nobis ignaris ſuum Thee, hoc modum excedit ,Omnem:, Und jeden bereden, das Thee ſey eines der ſchaͤdlichſten Go waͤchſe; well man ſonſt leicht die zwey⸗ Zweyter Abſchnitt, Achtzehender Artickel. von Daͤnnemarck Joh. Thieles in Wi $528 deutige Antwort von manchem erhal⸗ ten mochte, welche Fridericus LI. Rohig dem obigen o. gab; denn als er das Thee aufs heff⸗ tigſte herunter machte, ſo ſagte der Re nig: Credo Te non effe ſanum, wel it zwar der Medicus alſo aufnaht der Koͤnig ihm beyfalle; Da er doch vielleicht hat zu verſtehen geben wollen, fnabm, als: der Doctor waͤre nicht recht geſcheid, daß er ein, dazumahl ſo rar, fremd ſund und wohlſchmeckend Gelrange, verachten wolte. Im J vi Inm Jahr 1687. wurde zu Witten⸗ berg von Herrn Carl iſtian Airchmaiern, einem Sohne des, in der Welt beruͤhmten Dor Caſpar Kirchmaiers, eine furge $ Streit⸗Schrifft von dem Gebrauch ateiniſche und Mißbrauch des warmen Thee⸗ Trinckens unter dem Vorſitz Herrn verthei⸗ diget. Darinnen dem auslaͤndiſchen Thee fein eben fo gutes Wort geredet und Ruhm zugeſchrieben wird. iu gleicher Zeit, oder wohl gar mit ſelbi⸗ ger Schrifft kam auch ein halber Bo⸗ gen heraus, der den Lateiniſchen Titul fuͤhrete: Wee noviſſma, darinnen dem 'Thée zu Grabe geſungen und ein ge druckter Leichenſtein aufgerichtet wor⸗ den, darauf eine wuͤrckliche Grab⸗ ſchrifft, wie man fie über die Todten⸗ Gruͤffte zu ſchreiben pfleget, zu leſen; ſo mir aber ſehr hoch und unverſtaͤnd⸗ lich vorkommet, und einen eigenen Commentarium erfordert. yes Wir wollen aber auch vielweniger denen beypflichten, die da behaupten, der Baum des Lebens im Paradieß ftp ein Thee Baum geweſen, und haͤtten die Patriarchen deßhalb ſo lange gele⸗ bet, weil ſie Thee getruncken; Epzzeni-. des habe den Solon offt darauf zu Gaſte gebethen; und ſich in erbarer Nuͤch⸗ terkeit mit ihm und andern guten Freunden luſtig gemacht, daher es ge⸗ kommen, daß, weil die Cretenſer des Thee -Tranckes fib nicht bedienet, forte dern im ſtarcken Wein ſich immer toll und voll geſoffen, nach des Apoſtels Pauli Bericht, zyimenides fie faule Baͤu⸗ che geſcholten; Ariſloteles bátte lauter Monſtra Aphiloſophica hervorgebracht, wenn er ſein bhiloſophiſches Gebluͤte nicht durch dieſes Getraͤncke ſubtiliinret, und was dergleichen mehr. it. die Ler- rer $29 Sweyter Abſchnitt, tera del D. Giafeppe Lanzoni fopra l uf del zere caldo appreſſo i Romani antichi ſichen aus dem Martiole, 4pulejo und Ammiano zu beweiſen, daß die Roͤmer Thee und andere warme Getraͤncke mit den groͤ⸗ fien Nutzen getruncken, und nach P/as- 5 haͤtten dergleichen Oerter, wie unſere Caffee-Haͤuſer, Thermopolia geheiſſen. Auch hat unter denen neuen D. Cornelis Bentokoe in ſeinem Tractat Van het Excel- lenſte kruyd T hée gat groſſe Wunder⸗ Krafft demſelben zugeeignet, wenn er es bald auf dem Titul⸗Blat recommen· diret, als De Medicyne van deſe tyd, ten dienſte van die gene, die luſt hebben, om langer, geſonder en Wyſer te leven. Herr D. Nalaſchmied aber in feinem gruͤndli⸗ chen Bericht vom Thee noch excesſiver ihn heraus geſtrichen, wenn er am En⸗ de folgendes ſchöne Epiphonema hinzu⸗ ſetzet! Es wollen die Forentaten und groſſe Herren, die da Millionen Cent⸗ ner Sorgen uͤber den verwirrten Zu⸗ ſtand Europe auf ſich liegen haben, gnaͤ⸗ digſt belieben, zu Erhaltung ihrer Ge⸗ ſundheit heiß Thee -Waſſer zu trincken, und dieſes ſchlechte Opffer, von ihrem aller unterthaͤnigſten und geringſten Knecht in ſolchen Gnaden annehmen, wie der groſſe Artaxerxes eine Hand voll Waſſers annahme. Trincket Thee ihr Dames, daß ihr nicht zu fruͤhe alt wer⸗ det. Trincket Thee ihr Herren Politici, | die ihr pro Patria rathet, diſcite Juftitiam moniti & non temnere Thée. Trincket Thee ihr Herren Geiftlichen, die ihr Achtzehender Artickel 330 euren Leib mit predigen abmattet, trin⸗ (fet ein wenig Wein mit Timotheo, und mit mir viel warmes Thée- Waſſer. Trincket Thee ihr Herren Officieret, denn ihr wiſſet nicht in welcher Stunde der Feind kommen wird. Trincket ITheée ihr Herren Medici, daß an euch nicht wahr werde: Aliisinfeeviendo infi- eimur. Trincket Thee ihr Herren Phi- lofophi, daß euch die Notiones fecundz und ſubtiles diſtinctiones keine Winde und Blaͤhungen verurſachen. Trin⸗ (fct Thee ihr Herren Studiofi more Pala- tino. Trincket Thee alle die ihr durſtet, ein jeder der Luſt hat trincke nur Thee, damit er in ſeinem Stande, und ſeiner sa fein Amt wohl verrichten Wer inzwiſchen vom Thée noch mehr zu wiſſen verlanget, kan fid) re⸗ commendirf ſeyn laſſen: Jacob. Maf- faum Rerum Indic, Lib. VI. & XII. Matib. Ricium de Chriſtian. Expedit. ap, Sinas Lib. I. Cap. VII. Joh. Bontium Dialog. VI. Med. Indor. Job. Hugon. Lintfibotum Navig. in Orient. Cap. XXVI. Alex. de Rhodes ſommaire des divers Voyages & Mifftons Apofloliques. | Bernbard. Varenium in De- ſeript. Regn. Taponie Cap. XXIll. Olearium in Itin. Perſ p. m. 315. Job. Jacob Mala. ſebmied. und Job. Doleum in Epifl, Am- Deis de rebus Med. & Philo. inſonderheit Herr D. Engelbertum Kampfer in Amanitas tibus Exeticis, der dieſe Lande am neue⸗ ſten durchreiſet hat, und viele ande⸗ re mehr. | | L Vega ^ v1 Ec n . ho siiis . m : e "ia b 1 "o 3 . , Sada e Ne V Y 1 333 Blumen getragen haͤtten; doch waͤre im Nachgraben befunden worden: Daß der Stengel der unten gantz ſchmal geweſen, fid) aber je weiter und weiter verſtaͤrcket und ausgebreitet, endlich oben einer Hand breit worden, aus einer eintzigen unb ordinairen Zwie⸗ bel hervor gekommen, auf welchen die Blumen beyſammen wie eine Crone geſtanden: Welches auch allhier ein⸗ getroffen, da die Zwiebel im Anfang Auguſti heraus genommen worden. Es iſt vielmehr jeden verſtaͤndigen Garten ⸗Liebhaber bekannt, daß der allzudicht zuſammen geſtreuete Saa⸗ men, nicht ein Saam⸗Korn das ande⸗ re ſtaͤrcke, und folgends das Wachs⸗ thum vermehre, ſondern vielmehr renn en .— Sweytee Abſchritt ; Neunzehender Artickel. ſchwaͤche und hindere, (dergleichen gebracht. () 0 Dieses eláreburd) folgende Begebnũß: Es halte ein Erbſaß nahe dem Klefcr⸗ fráte 534 auch bey denen Blumen Zwiebeln ſtatt hat,) weil die Nahrung jeder ent zogen, und nicht Platz zum Wachs⸗ thum gelaſſen wird; Man auch viel⸗ mehr die Zwiebeln nach völligem Ver⸗ bluͤhen aus hebet und ruhen laͤſſet, um daß ſich nicht all zu viel Brut anſetzen ſollen, weil dadurch die Haupt Zwiebel geſchwaͤchet, ja gar ver dirbet, und die Brut hernach keine Blumen hervor⸗ treibet: Sen Nat nach des Herrn Geheimden ; ath Wolffs Methode von Vermehrung des Getraydes, das tief und weitlaͤufftige Saͤen viel⸗ mehr Stauden Korn, und ſtaͤrckere Gewaͤchſe, als das all zu nahe zu wege Daß Y ſcham vor Breß lau s. Baͤthe guten Ack ers, da jedes gegen s. Ellen breit, und 325. Ellen lang, das Jah; vorhero mit Korn beſaͤet, da nun viele Körnchen ausgefallen ſo wuchſen biefe «D i : 5601 Sql nn * ^, ! r^] P 10 Da wir nun dutch Abzehlung und TERT I daß ein Malter 204782 40. Koͤrnet gan EXE e en enen waͤren. Wo⸗ eiſter die Progreffiv ad, — nach Pfing⸗ Halmen beſitzen, die alle aus eimern Koͤrnlein entſproſſen und digt: Om In ꝛten Jahre: 270. Körner mim zten: 125000. im ten: 15629000000. im 12ten? 244140625000000000060. halte, $35 Daß aber Schleſien ſchon ehemalen dergleichen viel⸗ blumige Lilien Sten⸗ gel vorgezeiget, meldet eine Relation vom 30, Jun. An. 17 19. da in Herrn Frie⸗ drich Behrens Chirurgi Garten zu Lig⸗ nitz hinter der Stadt / Mauer zwiſchen dem Goldbergiſchen Thore und Pfor⸗ ten ein Lilium multiflorum mit 76. Blu⸗ men gebluͤhet; der Stengel waͤre zwey und ein Viertel der Ellen body, oben s. Zoll breit, und auf beyden Seiten ge⸗ ſtreiffet / auf den Streiffen um und um, mit vielen ſchmalen und breiten Blaͤt⸗ tern beſetzt, unten aber die Blaͤtter groß und breit, wie an einer andern Lilie ge⸗ weſen: Wie denn auch eine dergleichen in eben dieſem Jahre und Monat in dem Schwartzwaͤlder Garten Titl. Pl. Hrn. Abraham von Ezetteritz Hrn. auf Schwartz ⸗ Waldau, Conrads⸗ Waldau ꝛc. mit 42, und mehr Blu⸗ Pd s vor: ee Weiter referire noch von Leipzig / wie in dem Kuͤſtneriſchen Garten vor dem Grimmiſchen Thore An. 1716. auf einem Stengel 121. Blumen gewach⸗ ſen, anbey waͤren noch 5. andere Lilien, von 30. 40. bis 5o, Blumen daſelbſt . gewieſen worden; Wovon uns Herrn C fEcne(t Sculi Neo. Anmil. lipſſenſ Con- tin. J. p.486. aa e Und noch eine mercktwuͤrdig ſantes l. chu? s dem Caspar Boſi Garten, eben vor dem Grimmiſchen Thore, welche Anno 1711. im Sommer aus einem Stengel 128. Blumen ge⸗ trieben; und Artie: CV. p.79. fuͤhret er pic jn Berlin ir dem oniglichen Luſt Gaftef von An. n mend Juriio Wachſene weiſſe Lilie auf; A Haupt. Givi el einen unten 3uaefp der ig. ten / und oben faſt Hand⸗ breiten, oval. wol runden dicken Stamm oder Stengel . Fuß hoch mit o Blumen, zuſamt ei⸗ der Lauſitz ein Iweyter Abſchnitt, Neunzehender Artickel. allegiret Me//- | 0 c Soſſſchen | i. ; nenn Ableger von 5, zuſammen o3; . halte / fo machet obige Anzahl 1192793497910. Malter Weiz ; welches mehr als alles $36 Blumen getragen; woruͤber 7 Majeſt. der Konig nebſt ber Non gin ein beſonders Wohlgefallen bezeu⸗ get: Mehrerer dergleichen Exempel in andern Orten zu geſchweigen. Nun will zwar Herr Mich, 8 Valentini im Bedencken von Kunſt⸗ und Naturalien? Kammern (ſo ange⸗ haͤnget dem erſten Theile ſeines Mae! Muſcorum) pag. 23. bey Gelegenheit des Altenbergiſchen (ſo genennten drey⸗ fachen Roſen⸗Koͤnigs; dergleichen Vermehrung und Wachsthum ber deriviren von der Fermentation; welche einen Spiritum aus hecke, wenn er ſchrei⸗ bet: „Meine unvorgreiffliche Mei⸗ „nung nach der heutigen retormirten »Philofophie (ft die: Alle Kraͤuter und „Blumen bekommen ihr Wachsthum „durch Huͤlffe der Fermentation; Das »principafefle in ſoſcher Fermentation „wird ein Spiritus, oder das aller ſubti- yleſt⸗ reineſt⸗ und balſamiſche eſen, was in dem gantzen Gee chſe zu vfinden ift; So lange ſolche kermenta⸗ „tion fodbret, fo lange waͤchſt auch der „Baum, oder das Kraut; wenn die „aufhoͤret, fo ſtehet auch bae Wachs⸗ „thum ſtille, die Blaͤtter verwelcken, „und ſie ſamt Saamen und Frs „fallen ab: Wenn aber derg Durchbruch „kommt, und ſich ſtarck durchreiſſet; ſo formire er ſolcher Geſtalt die vielfaͤlti⸗ gen Blumen und Fruͤchte. | umen am we⸗ nigſten begreiflich machen wird. 54110 D m 6nuqts6 : ^ etsi en Sims etlichen Jahten zuwächſt austraͤget. Alſd hat in von neuem wiederun e de Kauffet, eine ſchöne Glocke auf den Ken dſe mteription duswelſekk. We CUT — ene erer «e L *e 58 - ee os :39dni II SR 0008075 hr ene W „ m - hr "- 4 -—- 20€ 2 QOL ^ : ^ Ch 1j ee | ! fH wn nrc Mose TD K. ens „% 14 wenigen Jahren des Ortes als er das à 1, Körnchen und was daraus kommen, etliche Jahre N : des Ortes al 5 Oeteasde ver⸗ Ritcitpuet Meroen angeſcafet foie u egen ene ut VI PR * ne ac, Id ii ' i * — à aam 4 ,, nenn patet os Hi BEIM dn: HII 1 e ayde v t det 2x 3 P: s DU ee N enn „ e (e) A Artic. $37 Zweyter Abſchnitt , 3 — 538 „AR ricvIvs Ne e Zeugung und Bereitung kiner neuen art von bibi. | ma er ee und maͤchtige mer⸗ Monaten, eine ſolche Meng fts NÉ Kapſer Carl V, als er mit ringe aus dem Mar del. Nort in bie/Sküffe der Nögatgm in ungarn ſich zoͤge / daß man in ſeichten Orten mit O und nachmahligeñ Nieder⸗ Pferd und Wagen nicht hindurch fah⸗ landiſcher Gouvernantin Maria ſeiner ren koͤnne, wenn man derer nicht ſehr Schweſter Anno 1556. das Grab Jo; viele zertreten und zerquetſchen wolle. hann Wilhelm Boͤckels / ſo An 1574: Nicht zu gedencken der Sardellen, zu Biervliet geſtorben, und daſelbſt Aucbovien, iwie auch des Botargi, fo Ro⸗ begraben worden, beſuchte; So ſoll gen von dem Fiſch Mae, welcher zu Tu. der Kayſer mit gebogenen Knien dar⸗ auf / ihm wegen der ſonderbaren Erfin⸗ dung / die Heringe einzuſaltzen, oder zu oͤckeln (welches Wort aus feinem. Pane entſtanden) ſonderbar gedan⸗ cket haben; Theils weil Ihro age ſerl. Majeſt. erwogen, wie viel Mil⸗ lionen Menſchen davon geſaͤttiget wurden; vw ——— vor Anbo: chen r pure 17 0 0 ( et, aß in 2 chen, i 2060, 1 be ey „Laſten, jede Laſt zu V To er Hate tigdrgit, m dver⸗ det würden, da die Fiſcher⸗Loſüng i ſlein ſſch belatiffi auf Male jr un 98. n 16 d Stetlings. 45.667 ollano ein Tractätgen bet» is yanoel. beſchrieben, und da⸗ itt worden, daß pas: al 300000, Tonne ſegliches e 25. Millionen y us wachte, wovon das Land onen Gewinn zoͤge; die übri, Aber auf die Unkoſten g engen: er ſich aber über die unſaͤgliche Men⸗ und Anrede Fang derſelben kldten Aucores nachſchläg gſelbſt von Vn ginien eines Anon 75 77 Har de la Virginie ( fo zu Am erde m | | 1. 70 707. in 12mo herauskommen) da Jd BY Copitjdf t in denen Soc en noch umffändlicher der Ind Nun der darff put; 1 "isi der Barbarey mit Saltz præpari- ret; inſonderheit des Caviars ſo bey Afiracan in Moſcau inſonderheit aus eingeſaltzenen Peet N (vid. 44. Olearit Perſianiſche Keiſe⸗ Beſchr. pag. 204.) und bey viel 100. Tonnen, inſonderheit nach Italien verfuͤhret, (vid. Sam. Dale Zuulagiu dta und groſſer Nutzen, doch nicht wie von denen Heringen gezogen wuͤr⸗ de. Ja in Terra firm in der Landſchafft Zeus ſollen die Einwohner eine groſſe korean mit eingeſaltzenen oder gepoͤckelten Heuſchrecken treiben, die ſie in Faͤſſern tieffer in das dand ver⸗ Ffuͤhrten /o wenn fit geſotten / wie arne len ſchmeckten, und eben alſo roth ſiede⸗ tene Welches aus Parr. Marryve Eraſinus Trancſlill a. (Part. Il, pl 13 15) it: Treames run in Diffent. de Lucuſtarum phamumenis angefuͤhret: Wie auch Tob. Leo in Agi. c Difiriptibne (Lib. IX. Cap. Hl. pag. 269 dergleichen von e n e bien berichtet hat. * e ee mie W hie aud inſstiderbelt ale, dien. In Zucker oder Syrup einge 19100 zuͤchte und George nach Euro- ee theuer bezah 5 wer⸗ pen, (ft jeden bekannt; Dal | 7 15 hier bon denen Früchten nur elde, daß nicht! weniger 9 utzen auch mit ge⸗ falgenen und eingeſauerten, i inſonder⸗ heit mit denen Oliven und Tapern rſchiedenen Landern heraus kor ih Von der Oliven Erndte oder Zi ichs, haben wir im L Bei " [: sii e e en v. ili 0 e int ti Lin à S 150 pie Deje i 0 T ; t; von RT [RR in li m | 5 ti ote left ganze; " &9 Zweyter Abſchnitt / Zwantzigſter Artickel. $42 der voll Oliven⸗Baͤume (nach dem Zeugnis Hrn. Monconys curie Rei- ſe⸗ Beſchreib. pag. 930.) angetroffen werden, man groͤſten Theils die Fruchtbarkeit eines Jahres vor dem andern, nach dem Zuwachs ſothaner Fruͤchte æſtimire. Was aber die Capern anbelanget ſo hat Herr D. Mich. Bernb. Valentini in Muf. Mufcor. ( Part. I. Cap. XX. pag. 323.) dieſe Pflantze abgebildet und zwar ſollen ſie die Augen, oder unzeitigen Blumen⸗ Koͤpffe eines Straͤuchleins ſeyn, fo in onderheit in Spanien, wie auch in talien und Franckreich wachſe, wel⸗ e Knoͤpflein in Eßig, dacunter Salt gethan, geleget, und etliche mal mit fri⸗ ſchen Eßig uͤbergoſſen, und in Faͤßlein in andere Laͤnder nicht mit wenigen Profit verſchicket werden. Da nun beym Valentini l. e zugleich ein Strauch in Kupffer vorgeſtellet wird, daruͤber Capucines ſtehet: Im Context aber fein Wort weiter davon dacht wird; So gebe ich von dieſen aputiner⸗Capern folgende Nach⸗ richt: Welche Herr von Loͤwenburg Koͤnigl. Stanislaiſcher Agent allhier vor 16 Jahren aus Paris, zuſamt der⸗ gleichen eingeſaͤurrten Capern wie auch den Saamen davon erhalten, und mir communiciret/auch etwas von bets gleichen Capern / und einige Saam⸗ Koͤrner verehret; welche ich im Fruͤh⸗ 2T geſtecket/ fo alle aufgegangen und lumen und Saamen getragen Aber Beſchreibung der Pflantze Capucin genannt. Sens d. ag. May Au. 1726. ci) depfanse wird auf Sramgbfid Capucin genannt, vermuthlich weil die Blume die Geſtalt einer Capu⸗ einer⸗Muͤtze hat; Sie iſt vor weniger Zeit aus Indien gebracht worden, und wird ſonſt Indianiſche Kreſſe auf va; teiniſch Naſturtium Indicum genennet: Doch kommet fie mit unſerer Europaͤi⸗ ſchen Kreſſe nicht uͤberein es waͤre denn dem Geruch und Geſchmack nach; Und dieſes iſt vielleicht die Urſache, warum man ihr dieſen Namen gegeben hat. Monſ. Tournefort Königl. Medicus zu Pa- ris, hat ihr einen neuen Namen gege⸗ ben, und ſie Cardamindum genennet, von Cardamum und Indicum. halte es vor eine Art einer Caper⸗ Dem ſey aber wie ihm wolle, ſo wird von dieſer Pflantze eine Art Capern ge macht, welche ſo wol als eine Ragout oder als Sallate gegeſſen wird, der ſie einen ſchönen Geſchmack geben. Die⸗ fe Art Capern iſt ſehr fein und delicar, man iſſet ſich aber leicht einen Eckel dar⸗ an: Es ſind derſelben zweyerley Ar⸗ ten, die eine iſt groß, und die andere klein. Die Kleine wird vor die beſte ge⸗ de e en | von der Kleinen, daß fie groͤſſere Blaͤt⸗ ter hat, und eine rothe Bluͤthe treibet, iſt auch nicht ſo delicat als die andere: Die Knoſpe ſchicket fid) auch nicht fo gut darzu um Capern zu machen. Die⸗ fc Pflantze wuͤchſ von einem Korn c fft AEQ mob oeftbegu f es faſt nicht noͤthig mehr e⸗ cken, weilen dieſe Korner von hw Jahre zum andern fic) ſelbſt beſaa⸗ men, und im Fruͤy⸗Jahr hervorkom⸗ men, Jedoch iſt nicht 10 dor man die Koͤrner auflieſet, und fie ſelbſt ſtecket, welches auf zweyerley Art ge⸗ ſchehen kan: Nemlich laͤngſt ein Spalier, von einer Diſtantz zur andern, woſelbſt man 7. oder 8. Koͤrner in Loch thut, und dieſes auch auf einem Bethe, um es von dar, wann bey dem SA ein Manquement fid) ereignet, ſolches damit zu erſetzen. Dieſe Koͤrner werden geſaͤet vom 1. bis rs. April ohn Unterſcheid: Wann die Pflantze bis Be, an ble erſfe Stange der Spalier geſtie⸗ en fimo, fo verwickeln fe ſich, und brei⸗ Li "i von fid) ſelbſten. Die erſten Knoſpen LL A eo ome Eun "Tn" icd ; L4 16 1 bé , v i 5 f N . mm epomn ^ ong is DETENER : Andy x 2 E d eee b dod ZI NM" Bad inq iio: . fitv) u^ uar hr ms aur rgyhy pil f v 4ndrausmtdd nit de NUM "UR 322.7 ts N e Ir i 2 met yen c 16 6 WT 18 17 1 [54473 Tone e MET 5 "TE oon T "n » : 3 ee MP yt Li e UPS opem Kr Mun enn í Sg " " Y " 15 111 fv Nerz e " 1 ii ha rH TCR ET Los N * d wa d 3 ir) 1n H 25 » ' UE am. 7 V S d Y : n. BRA M4. 2 if Fir E 1 * 1 . ^ 8 » . A veut E " 24 yM B ECUAS j ha. à 2 ] o CHA 8 345 " wr 8 i i Ue t "M31 101711221 2M " Fan i pu E ue 4 * ! 1 9 i £X — * , " eto 8 Fee H &E$ 2-1 bh sch cus T ^s (p PA i: ! S YET, S dius : T 5M. wl OON HM OUS nr ^ ; f, 59 N ene t T: 1 "e . m" ^ t Ic. DRY inne e albus dris gy nit 419 1D 1 Si n diio e - | Artic. I Aayftl. Reichs Acad. Nat. Curioſ. Herr D. Andr. Elie Blichneri Miſcell phyſi- ce- Medico Matberaaticis (im Ill. und IV. 543 Zweyter Abſchnitt, Ein und zwantzigſter Artickel. ARTICVLVS XXI. Einige Obſervationes von der Figur des Schnees in unterſchiedenen, ja ſo gar den aͤuſſerſten Nordlaͤndern. Ans das Waſſer nicht eben ab- S folute fluidz aut humidz, ſon⸗ .. dern fano ſenſu ficcefcentis na- turæ ſey, wuͤrde vielleicht manchen ſo paradox ſcheinen, als wenn man ſagen wolte, daß eine offenbare 8 nicht leuchte oder brenne. och den Unglauben hiervon kan das Eyß, ja eine kleine Schnee⸗Flocke, ge⸗ nugſam uͤberwinden; In welcher Be⸗ ſchaffenheit es denn demjenigen, der die Sache in ſeiner gehoͤrigen Ordnung anſiehet, nicht ungereimt ſcheinen doͤrffte, daß man das Waſſer in Stuͤ⸗ cken zu zerhacken, und in Figuxen zu ſchnitzen, oder mit jenem ungluͤcklichen Groͤnlands⸗ Fahrern zu einem noth⸗ duͤrfftigen Schiffe zu machen vermoͤ⸗ gend ſey. Ja wenn man vollends (nach einiger gelehrten Meynung) ſagte; Daß das Waſſer Stein⸗foͤrmi⸗ ger Art ſey, und ſich endlich gar in Groftaflen und Diamanten verwan⸗ deln koͤnne, ſo wuͤrde man vielleicht ſo viel Widerſtand finden, als die Hol⸗ laͤnder einſt bey der Farth übet Nova Zembla ins Tartariſche Meer. Doch die Haupt⸗Theſis wird zur Winters⸗Zeit an einem groben Stuͤck Eiſeklar; und die gemeinſten Wahrheiten haben taͤg⸗ lich das Schickſahl, daß fie nicht eher er⸗ kennet werden, als bis man das Auge zum Anſchauen, und die vernüͤnfftige Beurtheilung zumGehorſam der Sin⸗ nen zwinget. Auf ſolche Weiſe ſind nun auch mehr, als ein tauſend Jahre ver⸗ floſſen, da man ſich zwar alle Winter Schnee in die Augen fallen laſſen, aber gleichwohl einen kleinen Schneeflo⸗ cken, faſt niemahlen die Schaͤrffe der⸗ ſelben gegonnet, ſolches in fetmereinge len wahren Geſtalt zu betrachten. Die iguren des verwundernswuͤrdigen Schnees ſind zum wenigſten des An⸗ ſchauens ſo wuͤrdig, als die Gelencke eines Flohes, oder das curieufe Wachs thum im Schimmel, uͤber die man ſich doch in dem Wergroͤſſerungs⸗Glaſe, ci ne groͤſſere Freude macht, als über ei⸗ nem Elephanten; Da hingegen die — —— —— — á— " r - | Microfzepium abgezeichnet, mir über 1 ſende Geſtalt einer Schneeflocke, meiſt nur die Bloͤſſe des Auges erfordert. Ge⸗ wiß, man wird von der Exkaͤnntniß dieſer am Tage liegenden | oder keine Zeugniſſe bey den Alterthums finden, und man haͤlt ins⸗ gemein dafuͤr, daß in den neueren Zei ten zu Anfang Seculi XVII. 756. dieſelbe zuerſt in rechte Conſideration ge⸗ zogen, durch die zu Leipzig edirte Vil⸗ ſert. oder Sgrenam de Nine fexangula, dem hernach Pereskius , Gaſſendus, Carteſius, und andere dieſe Obler vation abgelernt: Von dar an, dieſelben mehr und mehr Verehrer in wenigeren Jahren, als vor dieſem nicht in vielen Seculis gefu den; welches denn, den Hrn. Erafmum Bartbolinum bewogen, einen beſondern Tractat de Fgus : NivνZdns Licht zu fici len; Und die neueren Phyfici pflegen nunmehro, dieſe verwunderns⸗ wuͤrdi⸗ ge Kleinigkeit in ihren Syftematibus nicht leicht zu vergeſſen; (o wie man hin und wieder noch beſondere Obfervationes in andern Schrifften hiervon anzutref⸗ fen hat, wie z. E. n Miſcell Nat. Curio[- (Dec. III. An. V. & VI. Obferv. CCX. p. 480.) des Herrn Camerari, und viel- leicht anderwaͤrts mehr. Ob wir zwar nicht ohne Grund zu glauben vermey⸗ nen, daß die ſamtſichen Species dieſer Figuren noch nicht alle entdecket wor⸗ den. Den NR wir den Le⸗ ſern keinen Mißfallen zu erwecken; wenn wir eine Anzahl derſelben, fo wie wir ſolche inſonderheit An. 1718 im Mo⸗ nat Januario nnd Februario meiſt mit bloſſen Augen, doch mit moͤglichſtem Fleiſſe, und edene kleine Afterifcos durch ein Microfcopium in Augenſchein 5 vor dieſesmal auffuͤhren: ei wie wir ſolches ſchon ehemalen gen gethan haben. Alles dieſes brachte dazumal zuwe⸗ ge, daß von A. 172 1. Herr Prof. Scbeuch- zer, folgende Stern ⸗Figuren vom Schnee fo er zu urch in der Schweitz Menſ. Februario, durch ein accurates te, $44 des in unſern Breßlauiſchen Sammlun⸗ 2 * — n ʃb‚½—ͤ — r ²˙irͤ ¼ 4 ̃ĩ⅛öß.mem⅛ ⁵c„U» ANMNNMNMMMEQLLGQSL, CO.LLLLLO,?OAGLHUSM ; ur der Jehnzer Zu Sal. gallen. ! : E. a, Gan 2 22 8 . "gr a 1 %, bL LED gi 3 Y |» €T» EU uA of o5 esa». ES eir Me e M xeu ! E. . E AK $ | E /. ; Sy er A. pfe b idene refe der Jehnee figura 2 n t E. dar Joineer 2u Zur d. in T eiu , gen Bee, de e f G ach, Fe Lez. rgllön Kate d Vs 5 2 Aarer. GL a d gelinderen Jar. Zu 22 . À 22 ; $g r EA £077 ex ouf adlerz nn. 265 79 5 — rhon onm eem omm ds d id , , . [ 63 45 Z dici. D^ e Med N el U usi E E i P - 4 " 4 4 * zw. r 545 iouis i in ſendete, mit weniger folgender Bey⸗ ſchrifft: Nivis occi ſtellares verfus finem imprimis menſis cadentes, fuere admo- dum curioſi. Sonſten hat An. 1660. ſchon der beruͤhmte Eraſnus Bart holinus in Daͤnemarck den 3 Febr. den Schnee in folgenden Figuren, wie kurtz vorhe⸗ ro in Holland obfervitet , und hat in beyden vaͤndern ihn gantz gleich gefun⸗ den, wie mit mehrern man in ſeinem Es Stern⸗Schnee geſehen, mit mehreren oben allegirten Trackat nachleſen fan. Ja ſelbſt aus dem aͤuſſerſten Norden gibt uns Friedrich Martens in fei ner Spitzbergiſchen oder Groͤnlaͤn⸗ diſchen Reiſe⸗Beſchr. von 167. von der Figur des Schnees daſelbſt Lab. E. pig. 39. feqq. folgende Abbildungen und Obſervations . „Aus kleinen Dampff⸗ Tröͤpffein wird der Schnee: | Es wird erſtlich ein Troͤpfflein, als ein Sandkorn, wie bezeichnet mit A. von dem Nebel nimmt es zu, bis es ei⸗ nen ſechseckichten Schilde aͤhnlich wird, hell und durchſichtig als ein Glaß. An dieſen 6. Ecken haͤnget der Nebel an, wie Tropffen B. und hernach frieret er von einander, daß man ſehen kan eine Geſtalt des Sterns C. welches doch noch an einander gefrohren: Bis es folgends ſich recht von einander thei⸗ let, daß man ſehen kan, einen Stern mit Zacken D. welche Zacken noch nicht gantz gefrohren ſeyn, dieweil noch etli⸗ che gantze naſſe Troͤpfflein zwiſchen den Zacken ſind; Bis es ferner eine off, kommene Stern Form gewinnet, mit Zacken an den Seiten, wie Farren⸗ Kraut, an welchen Spitzen, noch kleine Tropffen hangen als fig. E. bie ſich zu⸗ letzt verliehren, und endlich eine voll⸗ kommeneStern⸗Form gebohren wird. Und das iſt der Urſprung des Stern⸗ Schnees, welches bey ſtrengeſtenKaͤlte, alſo lange geſehen wird, bis er alle Za⸗ cken verliere Tf. | Wie vielerley Art Schnee in Spitz | bergen fallen und bep welchen Gewik⸗ ter, hab ich folgender Geſtalt beobach⸗ tet und unterſchieden. Lit A. gezeich, net, bey leidlicher Kaͤlte, wenn es reg⸗ nigt dabey, faͤllt der Schnee als Roͤß⸗ lein, Spieſſe und kleine Koͤrner. Lit. B. wenn die Kaͤlte nachlaͤſt, faͤllt Schnee als Sterne, mit vielen Zacken wie Far⸗ rin Kraut. Lit. C. Nebel allein oder groſſer Schnee. Lit. D. bey ſtrenger Sweytet Abschnitt Ein und zwantzigſter Artickel. 546 Kaͤlte und Wind. Lit. E. Bey ſtrenger Kalte wenn es nicht windig, faͤllt Schnee als Sterne viel in einen Hauf⸗ fen, weil ſie vom Winde nicht von ein⸗ ander getrieben werden. Lit. F. Bey Nord⸗Weſt⸗Wind, oder dicken Ge⸗ woͤlck u. Sturm dabey/ fiel Hagel rund und laͤnglicht mit Zacken uͤberall in der Groͤſſe wie in der Figur zu feben iſt. Es werden noch vielmehr Arten Zacken, Hertzen und dergleichen, ſie wer⸗ den aber alle mit einander, auf einerley Alk gebohren bey Oft u. Nord⸗Wind. Anderer ſpißiger Schnee bey Weſt⸗ und Sud⸗ Wind. Wenn er von den Winden nicht zertrieben wird, faͤllt er * , viel in einen Hauffen. Wann er aber vom Winde von ein⸗ ander getrieben wird, fallen Sterne oder Spieſſe allein, jeder Schnee beſon⸗ x. derlich, wie der Staub ſchwebet gegen die Sonne. . viel hab ich von dem Schnee 1 enommen bis hieher, und beſin⸗ de daß bey kalter Nord⸗Lufft, in unſern ändern eben allerhand Art € terno. S 1 1 0 5 geſehen wird, wie in Spitz⸗ Dieſes ſind die verwunderns⸗wuͤr⸗ digen Kleinigkeiten, ſo wir und andere, in weit von einander gelegenen, auch Bergichten Laͤndern, an dem Schnee wahrzunehmen, Gelegenheit gehabt; und von denen wir zum wenigſten glauben, daß ſie des Geſichts ſo gut werth (eun, als die Schlangen foͤrmichten Ato- mi des Waſſers. Und wir glauben daß in Auf⸗ ſuchung der wahren tiologie hierbey man⸗ chen die Gedancken eher ſtille ſtehen werden, als das Waſſer beym Froſte: Necheri, Borelli, und andere ihre magnetiſche Krafft, Marci £ Kronland (eine Ideæ, Cabæi virtutes formatri- ces, und anderer ihre Chimzren, fino ſchon laͤngſt zerſchmoltzen, wie der Schnee: Und wer weiß, ob man nicht auf des Cartel. Theorie ſo gut fallen kan, als auf dem Eyſe. Vielleicht könnte manchen der Gedancke einkommen, ob nicht etwan die Haupt⸗Sache auf dem Abfall, und unter ſelbigem auf ſothane Vereinigung der Wolcken⸗Vaporum ankommen, und ob nicht etwan der Stella Reguli antimonii Vor⸗ ſchub zu einem wahrſcheinlichen Schluſſe ge⸗ ben koͤnnte. Doch es wird vielleicht noch mancher Schnee herab fallen, ehe man die wahre und umſtaͤndliche Urſache von allen Phœnomenis, wenn man auch noch die par- ticulas nitrofas in der £ufft darzu nimmt, wird ausfuͤndig machen. (vid. Tab. X V.) Mm AR TIC. (Tab. XV.) 547. Zweyter Abſchnitt, Swey und zwantzigſter Artickel. 348 AnTicvLvs XXII. Einige Phyſicaliſche Anmerckungen bey dem groſſen Waſ⸗ ſer dieſes Jahres, und was dabey ſonſt zum Vorſchein kommen. Enen Natur « &ünbíaern ift bekannt, daß aus dem Meer; oder wo die Erde weit und breit mit Waſſer bedecket, in ſonderheit bey warmer Zeit, vieles Waſſer evaporiren und in die Hoͤhe ge⸗ hen muͤſſe; Daher die Wolcken entſte⸗ hen, wenn nun dieſe, in die Land ⸗Ge⸗ genden getrieben, und allzuſchwer wer⸗ den, falle gemeiniglich aus ſelbten der Regen herab, welcher, wenn er von de⸗ nen Hoͤhen in die Erde ſincke, entſtuͤn⸗ den daher in tieffen Oertern Quellen und Brunnen; aus denen Brunnen wuͤrden Baͤche und Fluͤſſe, und dieſe lieffen faſt alle in gantz Europa, die Do⸗ nau ausgenommen von Oſten gegen Weſten, auch nach dem Ausſpruch der heiligen Schrifft, wiederum ins Meer: Wenn nun von einer ſolchen Plaga, wo das Meer nicht allzuweit entfernet iſt, der Windſtrich kommet; muß dieſer unfehlbar viele Wolcken und folgends Regen mit ſich bringen. Und ſiehe die⸗ ſes geſchahe Anno 1736. da von Oſtern bis in das Mittel des Julii, faſt beſtaͤn⸗ dig Weſtliche unb Nord⸗Weſtliche Winde, oder von dem Nord Meer her, weheten: So war es alſo nicht Wunder, daß die Zeit uͤber faſt beſtaͤn⸗ dig ſtarcke Regen muſten herab geſchuͤt⸗ tet werden; ja ſelbſt Wolcken⸗Bruͤche fielen: Dieſe, weil fie unſere Schleſiſche Gebuͤrge traffen, das Waſſer die Thaͤ⸗ ler anfuͤllete, und in mehr als 60. Dt: ten die groſſe Teiche durchriſſe, konte es nicht anders kommen, als daß die Strome zunehmen, und ſo groſſe Gr gieſſungen geſchehen muſten. Denn al⸗ fo fing die Oder den 20. Junii an in Breßlau zu wachſen, und zwar lang⸗ ſam, bis auf den letzten dieſes Monats, an welchem Tag ſie ſchon eine Elle, die folgenden aber noch mehr aufſchwall, und den 10. Auguſti bis zu dem 12. die groͤſte Hohe hatte, und zwar, als fie bey keines Menſchen Gedencken, ja bey etl. 80. Jahren gekommen: Den 14. aber war das Waſſer (bon eine Elle urbs, Zoll hinweg gefallen; Nachmahls aber gieng es mit dem Abnehmen ſehr langſam zu, alſo, daß man dieſen gan⸗ tzen Monat hindurch groß Waſſer be⸗ hielt; Ja man wolte angeben, daß von der Oder und andern Fluͤſſen faſt der zte Theil Schleſiens uͤberſchwemmet geweſen; Zumahl da pred nra Strom 3.4. bis 5. Meilen ſeitwaͤrts ins Land ſoll ausgegoſſen haben. Das wunderſamſte war, daß das Waſſer gantz braun von Farbe ausſahe, und ſo ſcharff befunden wurde, daß viele Menſchen, ſo darinnen gewatet erſtlich eine Erſtarrung der Schenckel empfun⸗ den, darauf Reiſſen gefolget, welche auch groſſe Blaſen, ſo aufgebrochen, be⸗ kommen, oder zum wenigſten rothe Flecken lange Zeit behalten; ja wenn fido empfindliche Leute damit nur ein⸗ mal gewaſchen, iſt ihnen die Haut gantz rauh und ſchulffricht worden; Die Pferde, ſo viel in dieſem Waſſer gegan⸗ gen, verlohren verſchiedene die Haare von der Haut der Beine, und welche, wie auch das Feder ⸗Vieh, fo davon ge (offen, crepirten gar; die cken, Apricoſen, Kirſchen, ja die Hollunder⸗ Baͤume, (da doch ſonſt die letzteren die Naͤſſe wohl vertragen) wie auch aller Buxbaum in Saͤrten verdorrete gaͤntzlich. | Daß aber wie man aus nah angraͤn⸗ tzenden Laͤndern, ſo die Oder durch⸗ ſtroͤmet, geſchrieben, daß denen Fiſchen die Augen ausgebeitzet, it. ſelbige todt, zuſamt denen Krebſen ausgeworffen worden ſeyn, und man viele Muͤhe ge⸗ habt, wegen des unleidlichen Ge⸗ ſtancks, dieſe bald verſcharren zu laſſen, hat man allhier nicht bemercket, wohl aber daß zu dieſer Zeit die Fiſche ſehr weich geſotten, und zuſamt denen Kreb⸗ ſen einen ſtinckenden Geruch und fau⸗ len Geſchmack gehabt. Doch hat auch dieſes gar wohl moͤg⸗ lich ſeyn fónnen, daß je weiter und laͤn⸗ ger, bey der groͤßten Sommer⸗Hitze, das Waſſer gefloſſen, deſto ſchaͤrffer und faulender es worden, davon Fiſche und Krebſe abſtehen koͤnnen: — f $49 . Sweyter Abſchnitt, wey und zwantzigſter Artickel. 930 wenn in Teichen, ja ſelbſt kleinen Fluͤſ⸗ fen, wie die Lohe und Weyde, unweit Breßlau ift, vieler Flachs geröſtet und das Waſſer hierdurch faul gemacht wird ſo erepiren davon nicht allein die Fiſche ſondern die Krebſe lauffen aus ihren Loͤchern vielfaͤltig auf das Land, ſo daß man in der Nacht ſie haͤuffig nur aufleſen darf, daher zu keiner Zeit all⸗ 1 dieſe in wolfeilern Preiſ⸗ ſe als zů dieſer zu haben. Die Urſache aber dieſes braunen und ſcharffen Waſſers anbelangende/ wolte man erſt den weggeſchweifften Kalck, denen Kupffer⸗Waſſer⸗Minen, und den Eiſen⸗ Mulm, auf denen Wieſen oder rothen Bruͤchen, dergleichen Oer⸗ ter die Oder uͤberſchwemmet, allein Schuld geben: Ich glaube aber / da die vielen zu dieſer Jahres⸗Zeit flinckenden und faulen Pfuͤtzen, Suͤmpffe und Moraͤſte vom Grunde ausgeſpielet; Inſonderheit viel 100000. Schober und zum Trockenen zerſtreuetes Heu, oder kurtz vorhero gehauenes Graß ee worden, ſo ſchon orhero, durch die beſtaͤndigen Regen auf den Wieſen in Faͤulniß gerathen, dazu noch das Getrayde und Unkraut wie auch ſelbſt der Flachs zu rechnen, der von den Aeckern weggeſchwemmet; it. das noch ſtehende Graß auf den Wie⸗ fen, wie auch die vielen Blaͤtter auf de nen Baͤumen und Straͤuchen verdor⸗ ben; ſo habe daher geſchloſſen, weil die. ſes Waſſer, weder ein Eiſen⸗haltiges Sediment geſetzet / welches doch ſonſt bey dem offt rothen Oder⸗Waſſer geſchie⸗ het, welches aus dem Neyß⸗Fluß von denen rothen Neyßiſchen⸗Gebuͤrgen kommet / und auch durch das Abkochen nichts Vitriol- haltendes vip geblie⸗ ben, wohl aber ein ſolches braunes Magma, als wenn man faules Heu oder Kraͤutig haͤtte im Waſſer weichen und ſtinckend werden laſſeãen. Als nun dieſes groſſe Waſſer fich PS. ip — 2 — : 0 » — — —— —————— ————————————————————————————————————À— wiederum verlauffen, blieben doch auf denen tieffen Wieſen, Feldern ꝛc groſſe oder zum wenigſten Pfuͤtzen uͤbrig, ſo, als darauf ſehr heiſſes Wetter einfiel, haben dieſe erſt von Faͤulni recht ge⸗ ſchaͤumet; und als das Waſſer von der Sonnen gaͤntzlich aufgezogen, lag eine dicke zaͤhe Haut auf dem ver» ſchaͤumten Raſen / welche, als fie völlig ausgetrocknet, ſo feſte wie Leder wurde, daß man ſie kaum der Quere hindurch zerreiſſen konte, und der Huatte oder Matte ſehr gleich ſahe: Dieſe war von Farbe weiß, oder gelbicht, oder roth⸗ braun, oberwaͤrts gantz glatt und zwey⸗ blaͤttricht, fo daß man darauf ſchreiben konte, unterwaͤrts aber die raſche Seyde anzufuͤhlen, und zuſam⸗ men offt eines Fingers dick: Welche Haut, weil inſonderheit die weiſſe gantz ſonderbar ausſahe, haben Ihro Ex⸗ cellentz der allhieſige Kayſer⸗ und A ó» nigl. bet. 2[mte « Director fie werth geachtet, ſelbte nad) Wien an Ihro Kayſerl. Majeſtaͤt zu uͤberſenden, da der Hof dieſe nicht genugſam bewun⸗ dern koͤnnen. : Das andere was in dergleichen fau⸗ len Pfuͤtzen und Suͤmpffen ſonderba⸗ res zum Vorſchein kommen, war eine unzaͤhlige Menge geſchwaͤntzter Frö⸗ ſche von mittel maͤßiger Groͤſſe: Dieſe wurden erſt von Einfaͤltigen vor Eyde⸗ xen angeſehen, da fie aber im Graſe herum huͤpffeten, erkannte man bald, daß es Froͤſche waͤren; Zumahl da der gelehrte Herr Gottfried Sangbanng Con- Rector der Schule zu Landeshut⸗ te vorm Jahre ein Schediaſmaa. Bogen von Schwaͤntzichten Froͤſchen her⸗ aus gegeben ſo bey Schmiedeberg in einem Teiche An. 1735, fi) haͤuffig ge. funden, welche smal laͤngere Schwaͤn⸗ tze, als fie ſelber ſind, vollkommen de⸗ nen Aal⸗Raupen gleich, gehabt ꝛc. wo⸗ von oben der III. Articul in dieſen Ab⸗ ſchnitt mehrere Nachricht giebet. 0 Artic. $51 Zweyter Abſchnitt / Drey und zwantzigſter Artickel. 552 ARTIcVLVS XXIII. P. Caſtelli ſonderbare Gedancken von dem Urſprunge des Regens. (Sect. Il. Aphor. LIX.) hat wohl auscalculiret, daß durch die ^ '[ranfpiration von einem Men⸗ ſchen in einem Tage ſo viel weggehe, als per alvum & urinam in 15. Tagen: Dan an aber hat er gewiß nicht gedacht, daß von dieſer inſenſibeln Tranſpiration aller Regen u. die Wolcken⸗Bruͤche entſtuͤn⸗ Qe in ſeiner Medicina Statica Menſchen herkaͤme; fo muͤſte nach der — der Welt, und noch mehr nach der Suͤndfluth weniger oder gar kein Regen gefallen ſeyn, weil ſo weni⸗ ge Menſchen, und nach der letztern auch ſo wenige Thiere gelebet haben; hinge⸗ gen am Ende des 15. Seculi eine neue Suͤndfluth entſtanden ſeyn, als der Sudor Anglicanus dieſes Reich wie auch den, (warum aber nicht noch einmal Engelland durchgangen, und über die Suͤndfluth, weil fid) dazumal auch Holland herauf bis auf Coͤln ſich ex- die Menſchen ſo ſehr gemehret gehabt auf Erden?) Auf dieſe ſingulaire G dancken nun ift P. Catel in Franckrei gerathen, welcher denen Memoires de Trevour (im Monat Decemb. A. 1722.) einen Brief inſeriret, ſo in denen gelebt: ten Zeitungen ( No. 93. An. 1723. pag. 905. alfo excerpirt) zu leſen: „Man „hat den Regen ausgerechnet, der in ei⸗ „nem Lande faͤllet, wie auch die Aus⸗ „duͤnſtungen eines Menſchen: Nun „rechne man die Ausduͤnſtungen aller „Menſchen zuſammen, und vergleiche »fie mit dem Regen⸗Waſſer; fo wird „man finden, daß dieſe Ausduͤnſtun⸗ „gen allein zureichen, das Regen⸗Waſ⸗ yſer zu ſchaffen. Man kan auch das „Waſſer ausrechnen, welches die Men⸗ fen verzehren und zerſtreuen, inglei⸗ „chen die Bermiſchungen; fo wird „man ſehen, daß es die Natur wenig »foffe, uns Regen zu ſchaſſen. Am „Ende des Herbſts, und zu Anfang „des Winters fino immer viel Nebel „und Regen: Das macht, weil da die „meiſte Land⸗ Arbeit iſt. Das Feld „wird geackert, das Korn gepfluͤget, „der Wein gekeltert, das Obſt abge⸗ „nommen, die Leute ſind uͤberall auf „den Wegen undeldern ausgebreitet, es geſchehen die groͤſten Jagden; was „Wunder, daß alsdenn die Lufft mit „Duͤnſten angefuͤllet ift. N Meines Theils will ich nicht exami- niren/ was für Humi und Vapi das Ge hirn des P. Caflelt beſchweret, da es dieſe paradoxe Gedancken ausgehecket. Denn gewiß, wenn dem alſo waͤre, oder der Regen allein von der Tranfpiration der tendiret, da in zween Tagen manchmal (wie Sebaſtianus Egbertus in Schol. in pra- xin Medicam Remberti Dodonæi Cap. XVII. p. 81. von Amſterdam ſchreibet,) uͤber 2000. Perſonen damit befallen wor⸗ den, die aufs enormeſte tranſpiriret, ſo daß die Patienten gleichſam zu rauchen geſchienen; (Daher man dieſen auch den Namen des Engliſchen i feo beygeleget hat;) Und dennoch ſchreiben alle Obfervatores, als Job. Be- verovicius in Idea Medicina veterum (Part. III. Cap. III. pag. 222.) Joachim. Schillerus de pefle Britannica, Tob. Schillerus de febre peſtilenti, Tob. Nidepontang de Sudore An- &lico, und andere, daß zu dieſer Zeit toes der in Engel noch Holland es ſonder⸗ lich geregnet, ſondern durchaus übers all ein ſehr trockener Sommer geweſen. Doch dieſer P. Caffe contradicirtt fid) endlich ſelbſten, wenn er am Ende die⸗ ſes Briefes gantz eine andere Urſache angiebt, und folgendes will obferviref haben; daß zu Perfaifes und Marh tot» gen der 2Baffcr: Machinen daſelbſt itz windigt und ſchlimm Wetter worden; und in Languedoc ſoll ein einiger Canal, ſo offtmals austritt, die Gegend da⸗ herum vielen Stuͤrmen und Reiffen unterwerffen, davon man doch vorher nichts gewuſt haͤtte. Koͤnnen nun die⸗ ſes die wenigen Machinen und ein ein⸗ tziger Canal zuwege bringen; wie viel⸗ mehr muß, da das dritte Theil der Su- perficiei der Erd⸗Kugel mit Waſſer ſoll bedeckt ſeyn, wegen der beſtaͤndigen Evaporation unſaͤglicher Regen fom men; und zwar wenn der Wind von denenſelbigen Gegenden n an ten, und von der andern, wenn er von ne aufgezogen werden kan; oder von ſem weiten Weg der Regen⸗Laſt ge⸗ nungſam entladen konnen; Es ſey gehalten, und die Regen⸗Wolcken 553 Sweyter Abſchnitt " Drey und zwantzigſter Artickel. 554 Man wird dieſes auch ordinair in un⸗ | Hingegen in Indien unb Sina ver; ſern und andern Laͤndern gewahr, als haͤlt es ſich gantz anders, da kriegen ſie von Oſten den meiſten Regen, weil dahin das groſſe Mare Indicum ſich be⸗ findet, gegen Weſten aber den wenig⸗ ſten, weil uͤber gantz kuropam oder Agi. cam der Wind vom Meere herkommet. Nun fan fid) wohl Monſieur Schmidt in einem Tractat des Vertus Medicinales de eau commune (o er noch mit einem an⸗ dern Tractat Ze eau du Docleur Hancol An. 1725. zu Paris in 12mo herausge⸗ geben, nicht einbilden, wie es moͤglich, daß das Waſſer, welches ſo viel mal ſchwerer als die Lufft ſey, dieſe uͤberſtei⸗ gen koͤnne: Er wuͤrde fid) aber ga leicht darein gefunden haben, wenn er uͤberlegt, daß ein eintziger Tropffen Waſſer, nach denen, ſo ſie gezehlet, we⸗ haͤuffig gegen Oſten getrieben werden, nigſtens in 26. Millionen expandirte ſichtbare Theilchen koͤnne zertheilet zum Exempel: Weil uns die Nord⸗ See, und das Mittellaͤndiſche Meer am naͤchſten, bekommen wir auch von der erſten, wenn der Wind von We⸗ Suͤden blaͤſet, den meiſten Regen: Nicht alſo von Norden, da die Lufft anus r conſtringirel/ und wegen der alte nicht fo viel Waſſer von der Son⸗ Oſten, da der See⸗Wind uͤber gantz 9(fien und Hungarn allererſt zu uns kommet, und ſich die Wolcken auf die⸗ denn / wenn lange Zeit Weſt⸗Winde an⸗ ſchlaͤget, nothwendig den | dem Waſſer derum zuruͤck bringen muß | | Eben al(o ergehet bten Di ber, die Ausduͤn⸗ Lande, deßwegen Luc. ſtungen nicht vor ſufficient halten, fo Wenn ihr eine Wolcker hen ſtarcken Regen ja fo gar Wolcken⸗Bruͤ⸗ gegen Weſten ſaget ihr! € ein e⸗ che zu caultren, vielweniger daß daraus üdiſchen Lande das Sj n rzuleiten waͤren. Denen zu Gefal⸗ flm gelegen gen Often : fans len fe $i n wir unten (C5 einen Calculum dichte trockene und wuͤſte 1 Theatro E eee 1 Machi- Weil nun das Waſſer durch Canale nicht auf hohe Berge ſteigen kan, fo geſchiehet es doch durch die Ausduͤnſtung oder Evaporation, aus welchen Vaporibus hernach der Regen generiret wird, aus dieſem aser Quellen, Brunnen und Baͤche entſtehen, und alfo die Fluͤſſe wieder aus dem Meere kommen; denn GoOtt hat dem Waſſer die Ei⸗ genſchafft gegeben, daß es als ein Nebel⸗Dunſt in die Hoͤhe ſteiget; Nun ift die Fra⸗ ge: ob dieſe Ausduͤnſtung genung ift das Meer von fo vielen Zufluß wieder zu befreyen, und daß es nicht voller werde, oder daß ſo viel Regen daraus entſtehe, daß die Quel⸗ len genungſames Waſſer geben koͤnnen? Ich habe aber experimentiret, daß das Waſſer taͤglich, es ſey auch wo es ftp, wenn es nur offen ift, evaporiret, auch in unbe⸗ quemſten Fahrs⸗Zeiten Monatlich einen Zoll tieff, (o aber im heiſſen Sommer wohl in 5. Tagen geſchehen ſoll. Ich will hier nur ſetzen, daß in 64 Sagen, oder 2. Mona⸗ ten die evaporation von flieſſenden Waſſer von einem Zoll geſchehe, wie viel muß die gantze Flaͤche aller Waſſer, die viel groͤſſer ift als die gantze Erd⸗Flaͤche, nicht vor Waſſer geben. Wir wollen hier nur eine quadrat Meile rechnen; Als eine Meile ft» lang 2000. Ruthen, jede von 8. Ellen, thut 16000. Ellen, oder 32000, Fuß, und daher giebt eine ſolche Meile in der Flaͤche 1024005000. quadrat Fuß, fo nun jeder Fuß Waſſer in 24. Stunden 63. Theil eines Zolles ausduͤnſtet, thut es in Summa | auf eine quadrat Meile 1333333. Cubic Fuß⸗Waſſer auf eine Minute aber 925. Cubic Fauß, alſo daß aus einer Flache von einer quadrat Meile ein Fluß entſtehen kan, da in Aner Minute 925. Cubic Fuß⸗Waſſer fortlauffen. Weil aber viele eingewendet, der Regen fep nicht fufficient (o viel Waſſer zu geben, die Fluͤſſe und Quellen jaͤhrlich zu erhalten, fo machet er folgende Demonſtration, und zwar mit dem Regen, daß es in euem Jahre 19. Zoll hoch geregnet, ich will aber nur 15. rechnen, (o kommt auf eine Klaffter in einem Jahre 45, Cubiſche bes pa und auf eine Meile siones. ^ ate ! | 3 N b 55; Oveyter Abſchnitt, Drey und zwantzigſter Artickel. 56 Macbinarum Hydrotecbnicarum p. 4. In: Moodwardi ſpecimen | Geographia: PL)fita ſonderheit den Beweiß Erafmi Bartbolini | quo. agitur de Terra ( Part. a. Seck. l in Diſſertat. Pbyfica de fontium fluuiorum- | pag. i jM be4 Anir AER que|jorigime ex pluuia. wit auch D. Job. Acre Abc — ni Er macht ein Exempel von Det Seine bey paris, er —À bie Brat ub de ife des Fluſſes, und deren Lauff mit einem Pruͤgel, wie welt er in einer et oder geſchwommen, da nicht der ſechſte Theil des Waſſers heraus fo ches in einem Jahre von dem Regen und dem Schnee gefallen. "an i ne jun $5 ; Tt c "ig , Yhs] 35 tei * Lin Hm Ü ! 2 „ » (HX mate AT ob um "my | id in wn Wi -. T "re . - LDuno bü In uiu Yi 8 D a 49 (f (TIAM — ^ e " " % 0 — , 2 K : í u - " ! 1 Ad Sas / JM va : ii P. li iN $-4s A aA WM ^f | Cp IN. OMEX ID 4. 5 17 Min 9^ 12 2 Eo i50: GM i DH sí Um RET (* Gk yid ! vt ined m Wri-2192 2m A0 Tj | : vu A SR %. dila 2 ; j yt 7 d 87909 (430558 „Dunz Ur i | | Hui 4 And der * $5 te " " * "we 8 * 8 Nie ^1 50g * PR « " i ! p^ . - MS | * av^ r od qor 715 24w 4.6 N LS WE ) | (yis S yr ( oT. d * ^ 45 3 vg SAC E - 125500 4 11 js I BAR „ 1 "- r? à * yt E £s 05 At n 4 N n3 T4 ' . - L 63 0H» i T4) i ' * T dH iuf as psg 7c ri Dott e os ustiütu upon gs ' m ED Pa yt. 4 ^ VV N it m" : Bweyter Abſchnitt, Vier und zwantzigſter Attickel 558 Kurie ttvs MW. Eine von Blitz zerſchmeltzte Zinnerne Kanne / worinnen Geld in Leinwand eingewickelt gelegen, da das Geld mit Zinn uͤberfloſſen, die Leinwand aber nicht verbrennet worden. E. pag. 382.) zu mahlen kein ander Feuer gezwungen; -- $Blutftein Ziegel und mele. Tiegel Ia Bimſenſtein und amar in febr kur. res zu feinem Gold und anderes zu fü- n nen Brenn⸗Spiegeln, oder vielmehr auch das Schieß ⸗Pulver, den groͤſten Brenn⸗Glaͤſern angeſtellet: Item was vor Experimenta Herr Viletta ein Me- chanicus zu Lyon, Doppelmayer Prof. Ma- them. Gárzzer, Hof⸗Mathematicus und Mechanicus zu Dreßden, inſonderheit N As vor ſonderbare Opera- | nut durch Reiben (ſiehe ſonderbaren tiones der beruͤhmte Herr Effect in Breßl. Ehrenfried Walther tur⸗Geſch. VII. Verſuch Cl. V. Art. VII. von Tſchirnhauß mit ſei⸗ pag. 64.) fic entzuͤnde, und dieſes, wie Samml. von Na⸗ Knall thue, und eingeſperret, die heff⸗ tigſte Gewalt exerire: Ja ein Kuͤgel⸗ chen don eingeſperrter Lufft und Waſ⸗ fer jedes kaum eines Hirſe⸗ ee groß, in denen kleinen Vitris tonantibus Monſ Homberg ein nde der Academie ſ. Globulis fulminantibus, wenn die Hitze des Sciences in Paris / und andere mehr; Und zwar Letzterer mit eben demſelben, ſo derchertzog von o/leaus von gedach⸗ ten Herrn von Tſchirnhauß vor groſſes Geld erkauffet, angeſtellet: Sind faſt ſo viel von dem gemeinen Feuer, als der Blitz ſelbſt unterſchie⸗ den: Denn ſo haben erſtere durch die Brenn⸗Spiegel geſchmeltzet, was nie⸗ Als Ammianth, Talck, den Magnet, fer Zeit: Da doch in Feuer⸗ſpeyenden Bergen, das hefftigſte unterirrdiſche Feuer in vielen Jahren ſie zu keinen Fluß bringen koͤnnen: Nonſ Homberg aber hat ſo gar das Gold und Silber (vid. Hamburgiſche Re arg. An 1703. laß und einen fluͤchti⸗ en Pulver verbrannt; da err Jo⸗ bun Kunckel von Loͤwenſtern als er mit der Glaßmacherey zu thun ge⸗ habt, einsmals Gold und Silber in zweyen Schmeltz⸗Tiegeln 6. Monat im Glaß⸗Ofen in den hefftigſten Feuer im Fluß gehalten, (wie aus ſeinem Munde gehoͤret,) dem doch nichts als die Legatur abgegangen, oder daß erſte⸗ per- feinen Silber fid) gebrannt. Was den Blitz und deſſen Wuͤr⸗ ckungen anbelanget, muß jeder zugeſte⸗ hen, daß viele gantz unbegreifflich ſind: Wenn man aber bedencket, daß der Py- rophorus, ſich durch bloſſe Lufft; das Platz⸗ Pulver durch die Waͤrmbde; wie ingleichen das Aurum fulminans, it. gar, daß da Herr Hof⸗ mann in Halle einer ſtarck von Eiſen Stifft Ober⸗ die Lufft expandiret, mit dem groͤſten Knall nicht allein das Glaß entzwey ſprenge, ſondern die groͤſte Gewalt in nahe ſtehenden Dingen beweiſe: Ja ei⸗ ne Lacryma vitrea ſo in einen groſſenZu⸗ cker⸗Glaß voll Waſſer entzwey gebro⸗ chen wird / ſprenget das aͤuſſere Glaß in viel 100. Stuͤcken entzwey. So atb Hoff verfertigten Machinz Papinianz zu flat» ckes Feuer gegeben, ſo ſprang mit dem groͤſten Donnern und Krachen die Ma- chine entzwey, und hatte bey nahe ſo viel Effect, als eine Bombe oder Wind⸗ Granate, dergleichen Paul Weber Hatſchirer unter Kayſer Ferdinand III. ſchon verfertiget (vid. Bechers naͤrri⸗ ſche Weißheit und weiſe Narrheit Sect. I. num. 22. pag. m. 32) | Und wer wundert ſich nicht über den entſetzlichen Effect, fo eingeſperrete ra- refacirte Lufft in einem Wein⸗Faſſe ausgerichtet: Der beruͤhmte Freſes Coll. Nat. Curiof. und Medicus ert Doc. Andreas Elias Buͤchner, wie auch Prof. Med. zu Erffurth, und wuͤrdiger Elaborator und Continuator unſerer Natur Geſchichte, beſchreibet dieſes in ſeinen Miſcellaneis Medico- Mathematicis (An. 1729 Menſ Mart. Art. VII. p. 186.) folgender Maſſen: Es brandte ein Wein ⸗Kuͤper im Fuͤrſtlichen Reichs⸗ inſter mit feinem Geſellen 7. neue und groſſe Wein⸗Faͤſ⸗ ſer aus (ſo er ſtatt Einſchlag zu geben im ordinairen Gebrauche halte) deren jedes 36, Eimer gehalten. In "o wurde 59 Oweytet Abſchnitt, Vier unb zwantzigſter Articke.l. s6o | wurde ein Koͤpplein Wein⸗Spiritus ge goſſen, worauf man ein angezuͤndetes Papierlein zum Spund hinein warff, da ſolches Feuer gefangen und gebren⸗ net, hat man einen Sack voll naſſen Sandes auf das Spundloch geleget. Dieſe Arbeit nun geſchahe gluͤcklich; Als aber nach Stunden die Ausbren⸗ nung aller 7. Faͤſſer vorbey war, wolte der Kuͤper das erſte Faß auf die Seite rucken, faſſete es alſo hinten an, und der Geſelle vornen: Da wurde man ſo gleich ein hefftiges Sauſen im Faſſe gewahr: Worauf eine Flamme zum | fief Spundloch heraus fuhr, und den Au⸗ genblick darauf hoͤrte man einen Knall einer Viertels⸗Carthaunen gleich, mit welchen der vordere Boden des Faſſes heraus geſtoſſen, und auf 100. Schritt weit die Trummer darvon hin und her zerſtreuet wurden. Der Meiſter diri- girte zu ſeinem Gluͤck den hintern Theil des Faſſes, welchem weiter kein Scha⸗ den geſchahe, als daß es ihn zwey Schritt vom Faſſe weggeſtoſſen und zu Boden geworffen: Der Geſelle aber blieb knall und fall todt: Denn ein Stuͤck vom zerriſſenen vorder⸗ Boden Fa e an den rechten Schlaff und rm, warff ihn zu Boden, daß er nicht ein Wort mehr ſprechen koͤnnen, das Blut lieff ihm zum Maul und Naſen haͤuffig heraus; Der obere Arm war mit Blut unterlauffen: Am vordern Arm aber waren beyde Roͤhren abge⸗ ſchlagen ꝛc. dergleichen erzehlen auch von einem 13. Eymrichten Faß, die Ephemerid. Nat. Curiof. (Cent. I. & II. An. 1712. Obf: X. pag. 48.) welches da es al^ ſo im Keller zerſprungen, hat man in denen Obern⸗Zimmern geglaubet, es ereigne ſich ein Erdbeben. Sehr probabel erklaͤret auch folgen⸗ des Experiment das Entzuͤnden und Wuͤrckungen des Blitzes, fo der be, ruͤhmte Frantzoͤſiſche Chymiſte Lemery angeſtellet (Vid. Merzeir. de I Academ. Royal des Sciences An. 1700. pag. 193.) und der hochberuͤhmte Regierungs Rath und Prof. Math. in Marpurg Herr Chriſtian Wolff nachgema⸗ dt; Und in ſeinen nützlichen Verſu⸗ chen, dadurch zu genauer Erkaͤnnt⸗ nig der Natur und Aunfi der Weg gebahnet wird: (Part. II. Cap. XI. pag. 4200 folgender Maſſen publiciret: Ich nahm ein runtes Glaß mit einem en⸗ gen Halſe, darein etwas mehr, als ein Kannen⸗Maaß gehen mochte. Ich goß darein (nach Lezery Vorſchrifft,) XII. Untzen Waſſer, und in das Waſſer 3. Untzen vom Spiritu Vitrioli; nach⸗ dem ich das Glaß geſchuͤttelt, daß fid) der Spiritus mit dem friſchen Brunnen⸗ Waſſer vermiſchet hatte, hielt ich das Glaß uͤber das Licht, und ließ ein wenig warm werden: nahm end⸗ lich eine Untze Feil⸗ Staub und warff nach und nach etwas davon hinein, ſchuͤttelte das Glaß, daß es zu Boden [: Der Spiritus Virrioli grieff das Ci» ſen an, und erhub fid) davon eine in⸗ nerliche Bewegung in dem Waſſer / als wenn es zu ſieden begonte, es ſtieg ein Dampff heraus, ſo wie ein weiſſer Ne⸗ bel anzuſehen und einen ſchweflichten Geruch hatte. Ich nahm ein ange⸗ zuͤndetes Wachs⸗Stoͤcklein, und hielt es uͤber die Eroͤffnung des Glaſes, daß der Dampff daraus in die Flamme fuhr: Bald entzuͤndete fid) die Flam⸗ me, und fuhr das Feuer wie eine te mit einem Knalle unter ſich, daß ſie bis an den Boden durch das Waſſer durchſchlug: Ich hielt den Finger über die Eroffnung des Glaſes, fo ſammle⸗ ten ſich die Daͤmpffe gar bald wieder, und wenn ich von neuen mit dem ange⸗ zuͤndeten Wachs⸗Stöckel daran kam, ſo entzuͤndeten ſich die Daͤmpffe von neuen an, wie vorhero; wenn ihrer wenig waren, ſchlugen ſie nicht durch das Waſſer durch: Da aber ein ander⸗ mal, oder in meinem erſten Collegio ex- perimentali derer zu viel werden laſſen, ſo ſprang das Glaß, mit den groͤſten Krachen in viel 100. Stücken: War⸗ um aber das Feuer unter fib faͤhret, da es ſonſt in die Hoͤhe zu ſteigen pfleget / iſt die Urſache, weil die Materie dieſes Feu⸗ ers die Daͤmpffe ſeyn, welche von der Eroͤffnung des Glaſes angezuͤndet werden, und die andern davon nach und nach in die Flamme gerathen, ſo faͤhret die Flamme von der Erdffnung an, bis an das Waſſer fort, ſo weit nani Materie Pc NE fid) »- zuͤndet; Ja pag. 425. ſchlieſſet er, ſich auch dieſer Dampff von ſich ſelbſt entzuͤnden wuͤrde, wenn man ihn nur in einem Orte einſchlieſſen koͤnnte; daß er ſich in die Menge ſammlete, denn fo bald man alsdann das Gefaͤſſe,dar⸗ innen er ſich en, u [4 561 Lufft darzu kaͤme, wuͤrde er ſich entzuͤn⸗ den; Und die Flamme zur Eroͤffnung heraus fahren. Wie denn auch der Herr Regierungs⸗Rath Wolff in fti ner Phyſica zu der Erklaͤrung des Bli⸗ tzes und Donners als etwas gewiſſes appliciret, den fo genannten Wolff, der aus den Back⸗Oefen inſonderheit her⸗ aus lauffet, und gar ſonderbare gleiche Wuͤrckung dem Blitze thut: Wie da⸗ von ein gar ſonderbarer Cafus zu leſen in unſern Breßlauiſchen Samml. von Natur ⸗Geſch. (Ill. Verſuch An. 1718. menſ. Mart. Cl. V. pag. 818.) der allhier auf der Schweidnitziſchen Gaſſe in dem Backhauſe des grunen Adlers paſſiret, und allemal nach Willen bat repetiret werden konnen: ic der jet ſprungenen Betorte in der Apothecken zu Clausthal (vid. Joh. Fried. Cartbeufere Amcnit. Nat. Cap. vom Donner pag. 39. feqq.) und ſtarcken Feuer⸗Knalles in der (Zu Kattwitz 3 Mellen oberhalb Breßlau an der Oder geſchahe es vor ein paar Jahren, Zweyer Abſchnitt, Vier und zwantzigſter Artickel. * 562 Koͤnigl. Hof⸗Caſſæ Expedition zu War⸗ ſchau (Breßl. Nat. eft. 27. Verſ. An. 1724. Menſ. Febr. Cl. IV. Art. V. pag. 193.) & c. Aus allen dieſen bekommet man eine groſſe Erleuterung von Blitz und Donner, zumal da dieſes ſubtile Feuer mit keinen andern zu vergleichen und deßwegen die Coͤrper ſo leichte durchdringen kan, was aber nicht alſo poróf und dieſem Feuer mehr widerſte⸗ het, zerſchlaͤget und zertrennet es mehr aus einander; Schmeltzet die Metalle, und was weich und leicht penetrabel laͤſ⸗ ſet er unberuͤhret: Auf dieſe Weiſe wird das Geld in den Beuteln geſchmoltzen, die Degen in der Scheide, die Riegel in den Haaren, ohne dieſe nur zu verſen⸗ gen C), und die Menſchliche oder der Thiere Cörper durchdringet es, ohne auswaͤrts was zu ſehen, da doch her⸗ nachmals die Knochen manchmal zer⸗ ſchmettert angetroffen werden. 17 a Am daß des Kraͤtſchmers Andreas Liſſes Tochter vom Blitz geruͤhret wurde, und ſtracks des To⸗ des war; An ihrem gantzen Leibe war keine Verletzung; Inzwiſchen hatte es doch einen Meßingenen Riegel in den Haaren faſt gaͤntzlich zerſchmeltzet, ohne die Haare ſonderbar zu verſengen. . i : ' : (In dem ten Verſuch unſerer Breßlauiſchen Sammlungen von Nat. und Medic, Geſchichten (An. 1718. Menſ jun. Cl. IV. pag. 1188.) ift eine ſonderbar Begebenheit, fo Menf Junio mit 8. Schaafen zu Pritſchwalck in der Pregnitz vorgefallen; fo Herr J. K. daher alfo an uns uͤberſchrieben: Wir hatten den 15. Juni aus S. W mit ſtarckem Sgen ein ſchweres Donnerwetter, wobey 2. entſetzliche und faſt nie erhoͤrte Schlaͤge ver⸗ mercket wurden; Von denen der letzte des Abends zwiſchen s. und 6. Uhr in die hieſige f» pothecke, jedoch ohne Entzündung und ſonderlichen Schaden eingeſchlagen, auſſer daß der ſteinerne Giebel, von oben an, bis unten auf den Boden geſtreifft, und hin und wieder gantze Steine heraus geriſſen wurden; das aller curieuſeſte hierbey war dieſes: Es hatten fid an dieſem Hauſe 12. Schaafe (weil es eben um die Zeit war, daß die Schaafe aus dem Felde zu Hauſe gekommen,) vor dem Regen retirire. In dem Moment nun, da der Schlag ge» ſchahe, fielen alle Schaafe, als tobt darnieder, doch 4. von ſelbigen, ſtunden in einer kleinen Weile wieder auf und giengen davon: Sie waren aber anzuſehen als wie betrunckene Men⸗ ſchen, die zwey Schritte gehen bey dem dritten aber wieder niederfallen. Endlich aber ka⸗ men dieſe doch gluͤcklich davon; die uͤbrige 8. aber blieben todt. Weil es nun allbiet viel ar⸗ me beute giebt, fo nahmen ſie dieſe Schaafe, und ſchlachteten dieſelben alfo bald ab in Hoff⸗ nung ſie zu genieſſen; Es war auch auswendig nicht das allergeringſte von einer Verletzung an ihnen zu ſehen. Wie ſie aber die Schaafe geſchlachtet, und das Fleiſch kochen wollen, befanden ſie, daß aue Knochen, gleich als waͤren ſie in einem Möͤrſel zerſtoſſen, zermalmet, und uͤberall ins Fleiſch vertheilet waren, (o daß nicht ein Mund voll Fleiſch anzutreffen war, deer nicht voll kleiner Knochen ſteckle, fo daß das Fleiſch unmöglich geſſen werden konte. Und In denen bene Nat. Curio. Dec ll. An. IV. Obf. LIX. Page 33.) wird referiret, daß der Blitz vermittelſt eines kleinen Loches nur Du: d) den Rock auf der rechten Seite der Bruſt eingefahren, doch einem Bauren die Haut von der Scheitel bis zur Fuß ⸗Sohle ohne anderweitige Verletzung der Kleider und Haut abgeſchunden. So referiren auch Hen: Ol. denburgii Act. Pbiloſoph. Soc. Reg. in Angl. p. m 188. von einem, welchen der Blitz die gan⸗ gen Kleider von dem Leibe geſchlagen, oder zerſtreuet, nur die Handſchu unverſehrt gelaſſen, die Haͤnde aber darinnen, bis auf die Knochen in Kohlen verbrannt. Da auch 12. Meile von Breßlau zu Mahlen, der Donner in die Wind ⸗Muͤhle, jedoch ohne Anzuͤnden geſchla⸗ gen, hat man auch in Holtz dieſes befunden, daß man auswaͤrts an dem ſtarcken Stock oder Stamm, worauf die gantze Muͤhle ſtehet, nichts mehr als ein paar kleine Loͤcherchen, wie von Schrot geſchoſſen ſehen koͤnnen; da aber der Eigenthums Herr Pen. Ji. Serr Mar Fend. von Gaffron auf mein Erſuchen dieſen Stamm in die Quer durchſaͤgen ließ, war in» JB wendig alles Holtz im Mulm, oder klein 1 acea und geſplittert. , n 563 Amallermeiſten aber ſollen dieſelben Menſchen vom Blitz erſticket werden, und zwar welche dieſen Augenblick Athem holen, nicht aber dieſelben, ſo den Athem ausſtoſſen (vid. was Herr D. 7. J. Kumus in Dantzig ín ſeinem ei⸗ 5 genen Leibe hiervon bey einem ſchwe⸗ ren Donnerwetter, da es gantz nahe bey ihm eingeſchlagen, obferviref, die Breßl. Samml. von Nat. und e. Geſchichten XII. Verſ. An. 1720. Menf. Jun. Cl. IV. pag. 655.) und wie Nærdus Antonius Rechus QM Francifci Hernandes Rer. Medicar. Novæ Hifpan. Tbeſaur. p. 784. ſich vernehmen laͤſſet, daß bey einem Knaben, den der Blitz erſticket, als man ihn fcciret, und die ventriculos cerebri eroͤffnet ein ſtarcker Schwefel⸗Geſtanck daraus gegangen ſey. Der reiſende Chineſer (Il. Theil im iſten &tüd p.29.) bringet eine Hiſtorie vor, daß da in 6. nea MV Elmina An. 165 l. ein erſchröckli⸗ ches Donnerwetter geweſen, habe der Blitz in der gantzen Stadt alles Gold und Silber geſchmeltzet, ohne Verle⸗ tzung der Saͤcke, und alle Degen an das Ort Band angeſchweiſſet, ohne die Scheiden zu verbrennen ( welches aber in feinen Ort geſtellet ſeyn laſſe.) Vielmehr melde, wie auch aus der Perlaſſenſchafft des Herrn von Zo wenſtaͤdt eine vom Blitz zerſchmoltze⸗ ne Zinnerne Kanne erhalten, welche ihm von Ihro Excell. Frantz des H. be cQ j^ (ffs SE CNRC ZA NP / z D*. 2 WU Ps " iw N M CER n V e du — TA — Y DO MA 5 E. dy 55 2 7 /| Sq N N NUT z — N ^ t N : i — 7 S ü / 5 , 2 Ww) P e 2 Iweyter Abſchnitt, Vier und zwantzigſter Artickel. aber von Ih 2 564 R. R. Grafen von Hatzfeld, Kay⸗ ſerl. Geheimden Rathe und Freyen Standes⸗ Herrn eee Schleſien verehret worden; ſel ro Excell. Ferdinando des R. R. Grafen von Hohberg Kayſerl. Geheimden Kathe / und des Freyen Fuͤrſtl. Geſtiffts sr. Vin. centi in Breßlau Abte und Herrn ſelbte uͤberkommen. Es hat nẽmlich bey einem groſſen Donnerwetter dieſe Kanne zu Grabiſchen unweit Breß⸗ lau auf einem Fenſter⸗Nande geſtan⸗ den: Und zwar mogen zugleich auf die⸗ ſen einige Koͤrner Waitzen, und wenige Halmen Stroh gelegen haben, in der Kanne aber von 2. Pfunden 4. Kayſer⸗ liche 17. Ker in ein Luͤmpchen Leinwand eingewickelt; Dieſe Kanne hat der Blitz als einen Teller platt geſchmeltzet, doch alſo, daß der eingekerbte Rand am Fuſſe noch deutlich zu ſehen; Die ſie⸗ benzehn Creutzer ſind aus einander ge⸗ ſchoben, und die Leinwand zerriſſen, ſo daß das Geld mit Zinn meiſt uͤberfloſ⸗ ſen, doch alle unverſehrt geblieben: Am meiſten ifl Wunderns⸗wuͤrdig, daß die Leinwand im geringſten nicht ange⸗ brennet, ob fic gleich faſt gantz in dem zerſchmeltzten Zinne ſtecket, da doch auf der unterſten Seite, die Waitzen Koͤrn⸗ lein und das Stroh gaͤntzlich zu Koh⸗ len gebrennet ſind. 77 12 i ^ * N 2 N s 2 Artic. 565 SZweyter Abſchnitt, Fuͤnff und zwantzigſter Artickel. 566 i /.. ARTICVLVS XXV. Neue Probe, die Spirituofitát des rectificirten Vor⸗ 3 ſprangs zu erforſchen. Je Staͤrcke des einmahl oder doppelt abgezogenen Wein⸗ und, Korn Brandteweins zu e erfahren, hat man bis hero ſich verſchiedener Proben bedienet: Insgemein judiciref man aus der chwenckung in einer Flaſche und der Menge der aufſteigenden Blaſen, inſonderheit, wenn ſie lange ſtehen blei⸗ ben, die Güte oder Schwaͤche deſſelben: Wie denn auch eine Probe mit Oel bekannt, da, wenn ſelbiges hinein ge⸗ troͤpffelt worden, aus der Geſchwin⸗ digkeit des Unterſinckens man meh⸗ rere Staͤrcke abnehmen kan, als wenn es langſam ſincket. Accurater zeiget ſich dieſes in den gewoͤhnlichen Glaͤ⸗ ſernen oder Boͤrnſteinernen Hydrome- doch lieber einfach, oder doppelt ab⸗ gezogenen Brandtewein geſetzet haͤt⸗ ten, weil der Aquavit nicht nach der Staͤrcke, ſondern proportionirten Ver⸗ ſetzung der Gewuͤrtze und anderer fpe- cierum; Temperatur des Zuckers und Reinigkeit des Geſchmacks beurthei⸗ let wird,) „bis er 16. Linien an ei⸗ „nem kleinen Maaſſe bedecket, wel⸗ „ches, wie das Gefaͤſſe, von Silber, „Und in Linien und halbe Linien abs „getheilet iſt. Er hat auch eine kleine „Röhre, welche oben offen und un⸗ „ten durchloͤchert iſt, womit er den „Aquavit, welcher uͤber 16. Linien ge⸗ „het, wieder heraus ziehen kan. „Wenn dieſes geſchehen, zuͤndet er „den Aquavit an, indem er das Ge⸗ tris, da auf dem langen Halſe bie we⸗ „faͤſſe zugleich warm machet, weil er nig hervorragenden Gradus deſſen »[onft nicht leicht brennet. Die Flam⸗ Staͤrcke und die vielen deſſen Schwaͤ⸗ „me verzehret den Spiritum, und was che anzeigen (vid. acbanaſ. Kireberi Mun- „übrig bleibt, iſt Waſſer. Wenn dum ſubterran. Lib. V. Sect. II. Cap. V.) „nun nicht über acht Linien Waſſer wie auch in denſelben, (das Herr „bleibt, iſt der Aquavit zum gemei⸗ - Moncon)s Its. pag. 3. beſchreibet) fo „nen Gebrauch gut, wenn nur vier eben dergleichen Effect thut, wenn „Linien bleiben, iſt er abgezogen, man um den Hals einer Phiole nach „aber wo mehr als acht Linien uͤbrig advenant ſchwerere oder leichtere war- „ſind, iſt der Brandtewein ſchwach quirte Ringe leget, die die Refifteng | „und verdirbt, wenn man ihn weit des Liquoris andeuten, ob er ſchwer, „fuͤhret. Überdieſes muß auch das das iſt waͤßricht oder leichter, das if, | „uͤberbliebene Waſſer keinen unange⸗ fpiritubé iff: Alſo bey erſteren ſchon „nehmen Geſchmack haben, welches ſchwerere Ringe zum Niederdrucken „man bey andern Proben nicht un⸗ als bey dem mehr ſpiritubſen erfordert. „terſuchen kan. Der Herr Godefroy t "Ui Ha 1 »5af auch viel curibft Experimente mit „dem Spiritu vini gemacht. So laͤſſet „derſelbe, wenn man ihn verbrennet, „keinen einigen Tropffen im Gefaͤſ⸗ »ft, und man nimmt bloß einen klei⸗ „nen feuchten Fleck gewahr, welcher „auch bald verſchwindet; welches die „gemeine Probe deſſelben iſt. Allein „der Herr Gef7oy hat in der Chymi- „ſchen Probe gefunden, daß von „zweyerley Spiritu vini, fo gleich ſtarck „und vollkommen rectificiret geſchie⸗ „nen, der eine von 16. Untzen 8. der „andere 10. von Phlegmate hinter ſich „gelaſſen; ja er hat es gar bis auf 8. „Untzen gebracht, die er von 10. Un⸗ Nn 2 fn E — . BÓ: — ER Da aber aus dieſen allen dennoch das Waſſer, ſo unter dem Spiritu ver⸗ menget, nicht accurat hat angegeben werden koͤnnen, ſo hat der juͤngere Herr Godefroy der Academie der Wiſ⸗ ſenſchafften in Paris folgende accu- rate E vorgetragen; welche wir, wie fic in den neuen Zeitungen von gelehrten Sachen, (Num. XLVII. p. 45x feqq.) recenfiref worden, unſerer ollection zu inſeriren vor noͤthig er⸗ achtet: „Er hat ein klein Cylindri- vſches Gefaͤß, zwey Zoll hoch und bv preit, verfertigen laſſen, darein er vſo viel Aquavit gieſſet, (wovor wir 567 „tzen eines Spiritus vini, der noch bate „zu auf beſondere Art rectificiret ge⸗ „weſen, zuruͤck behalten: Woraus „man ſiehet, daß, da die allerſtaͤrck⸗ Jflen Spiritus durch alle Kunſt der Chy- „mie nicht koͤnnen von dem Phlegma- „te, fo fie bey ſich fuͤhren, befreyet wer⸗ „den, der eigentliche reine Spiritus, der „darinnen befindlich, ſehr wenig ſeyn „muͤſſe, der doch, nach den gemeinen „Proben das gantze Weſen vom Spi- »ritu vini ausmachet. Den Nutzen dieſer Probe anbelan⸗ : kc ' 2 Zweyter Abſchnitt / Fuͤnff und zwantzigſter Artickel. 568 gende, iſt ſolcher unwiderſtreitlich, weil man erſtlich daraus erfahren kan, wie einen nach den Gradibus ſtarcken Spiritum, jede materia ſolubilis erfor- dere: Als auch, daß der mit Aroma- tibus und andern Speciebus abgezo⸗ gene, hernach ſuͤſſe gemachte, Aqua- vit gleich ſtarck nach denen Aromati- tibus, und auch gleich ſpirituds ſchme⸗ cke; welches nicht geſchehen kan, wenn die Quantitat des Spiritus zu wenig gt» gen die Species, oder auch gegen das Waſſer ſelbſt ift. 569 Sweyter Abſchnitt, Sechs und zwantzigſter Artickel. NER ARTICVLVS XXVI. Reflexion über ein ſonderbares Phoenomenon, fo von Gewalt des Windes bey Breßlau im Stadt⸗Graben An. 157)34. den 1. Aug. entſtanden. | ' der neuen Welt, von denen Orcans ausſtehen, melden febr viele Reiſe⸗ Beſchreibungen; Inſonderheit ſollen ſelbige, nahe denen Cariiſchen Inſuln auch beym Capite Bonæ Spei aufs gewal⸗ tigſte entſtehen. 70h. Clericus in ſeiner Pbyſica (Lib. III. Cap. V. pag. m. 236.) ſchreibet von dieſen alfo: „Tanta eft. „eorum vehementia, ut quicquid ftat, »prefternant, arbores evellant, domos »evertant, naves, fi quas deprehendunt, aut mirum in modum circumagant, aut »in mare, vel in terram, deferant, imo ve- ro aliquando in aerem attollant, per quem »graviffima onera interdum vehunt., Die Portugieſiſchen Seefahrer ſagen davon, daß bey hellen Wetter und ſtil⸗ ler See, erſt ein klein Woͤlcklein einer Nuß groß erſcheine, fo fie Olbo de Boy oder Ochſen Auge nennen, welches immer groͤſſer und groͤſſer werde, oder naͤher und naͤher komme, oder tieffer von der Hoͤhe ſich herunter ſenckte: So bald als ſie dieſes gewahr werden, ziehen und binden ſie alle Seegel ein, erleichtern auch wohl das Schiff: Da denn ein entſetzlicher Druck von der Lufft entſtehet, ſo daß dadurch die Schiffe offt in den Abgrund der See gedrucket, zerbrochen, und nachdem zuſammt dem Waſſer wieder in die Hoͤ⸗ he gefuͤhret werden: Und nach Cerici Beſchreibung l.c. offt die Stuͤcke von Schiffen mit Waſſer eine groſſe Stre⸗ cke davon, wiederum herunter fallen. Die Phyſact ſchreiben dieſes einer heffti⸗ gen Art von Wirbel⸗Winde zu, ſo aus dem Fall der Wolcken, wenn ſie allzu hoch in die dinne oder rarefacirte Lufft ſteigen, und hernach herunter fallen. Und machen dieſes experiment; daß ein Leylacken oder Tiſch⸗Tuch, wenn es ausgebreitet, von einem hohen Thurne geſchmiſſen werde, wenn es noch weit von der Erde entfernet, ſo mache unterwerts dieſes einen ſtarcken Wirbel⸗Wind. Hr. Job. Jac. Scheuch⸗ As die Schiffahrende nach zer / in ſeiner Natur⸗Wiſſenſchafft (Part. II. Cap. XXVIII. pag. 218.) ſaget, daß auch dieſer entſtehen fónne, wenn ein ankommender Windſtoß einigen Wiederſtand finde, und ſeinen Lauff nicht gerade fortſetzen konne, ſolcher zuruͤcke, ja in ſich ſelbſt zukehren und zudrehen gezwungen werde, zuge⸗ ſchweigen, daß auch ein Windſtoß in rarefacirte Lufft, zugleich das Waſſer in die Hoͤhe treiben koͤnne. Wie wenn ein leeres groſſes Bier- Glaß genom⸗ men wird, und wenn auf einen tieffen zinnernen Teller ziemlich viel Waſſer gegoſſen, hernach nur was weniges von angezuͤndeten Papier darauf ge⸗ worffen werde, und man denn das Glaß daruͤber deckt, ſo faͤhret das Waſſer alles hoch in dem Glaſe in die Hoͤhe und bleibet darinnen ſtehen. Nun ſaget Chriſtian Holler Mul⸗ quetirer bey der löbl. rothen Compa- gnie allhier, und Chriſtian Erckhard Muſquetirer bey der gruͤnen Compa- gnie, ſo dieſes alles am beſten auf ihren Pofto, ba fie Schildwache geſtanden, alfo aus: Daß den 1. Augufti bey ſehr heiſſen Sonnenſchein nachmittags tef auf 6. Uhr, das Waſſer im Stadt⸗ Graben, zwiſchen denen beyden voͤr⸗ derſten Baſtionen von Schweidnitzi⸗ ſchen gegen das Nicolaus-Thor, gleich der langen Courtine uͤber, haͤtte ange⸗ fangen fid) zu bewegen, zu wollen, auf die Seite gedruckt zu werden, und her⸗ nach der Baſtion hoch in die Hohe zu fahren, und einen Dampff wie einen Nebel nachzulaſſen. Von dar waͤre ein ſtarcker Wind uͤber den Schilff des Ufers am Stad⸗Graben, uͤber das Glacis hingegangen, und haͤtte zwiſchen dieſen und dem Maͤuſe⸗Teiche, den Staub alſo in die Hoͤhe gefuͤhret, daß es ausgeſehen, als wenn eine Feuers⸗ Brunſt aufginge, fo weit uͤber Piquen- Hoͤhe ſich erſtrecket. | Daß aber faſt was gleiches bey un⸗ ſeren Breßlau (anderer Hiſtorien, die noch mit mehreren Eſtect fid) gewieſen, Nnz3 zuge⸗ 5751 Sweyter Abſchnitt, Sechs und zwantzigſter Artickel. zugeſchweigen (vid. Breßl. Natur⸗ Geſchichte VIII. Verſ. pag. 445.) ſchon ehemalen geſchehen, kan man folgen⸗ des leſen in eben denen Breßl. Nat. Geſchichten Co. Verſ. Menf: Jul. CI. 1V. Art. VI. pag. 93.) da den 8. Jul. An. 1719 Mittags zwiſchen .und 12. Uhr, ohne vorhergehenden ſtarcken Wind⸗ ſtoß plotzlich eine Drehung an dem Schlag ⸗Baume des Schweidnitziſchen Thores entſtanden, und in der Dicke eines groſſen 16. Elmrichten Wein⸗ Faſſes, den Staub, die vielen zerriſſe⸗ nen Accis-Zettul, auch Spaͤne von Holtz / und was er angetroffen, in Ge flalt einer Saͤule in die Hoͤhe gefuͤhret, und zwar ſo hoch, daß dieſe Wind⸗ Saͤule die Hohe des Eliſabeth Thurns zu haben geſchienen: Ja einige, die es von werten (weil man es uͤber eine Meilweges geſehen) berichteten, daß es bis in die weiſſe Wolcke gereichet, fo daruͤber, und im gantzen Himmel ſonſt keine geweſen. In dieſer Geſtalt und Beſchaffenheit, ſoll dieſe Saͤule über eine viertel Stunde geſtanden haben, bis ſie ſich endlich ausgebreitet und verſchwunden: Dieſes Spectaculíft al⸗ len, fo es geſehen, auch einige die Preſ ſung der Lufft empfunden, ſo ſeltſam vorkommen, daß ſie gemeinet ihr Lebe⸗ tage dergleichen nicht geſehen noch em⸗ pfunden zu haben. 3 Den darauf folgenden roten Julii præſentirte fic) bey Klettendorff uns Suͤdwerts zu, um eben dieſe Stunde ein gleichmaßiges Phenomenon; man ſahe nemlich bey unſerer Stadt gleich⸗ ſam einen Rauch ſchnur gerade in die oͤhe, bis zum Wolcken ſteigen, aus Ku emige eine Feuers⸗Brunſt oct» mutheten: Man erfuhr aber bey ge⸗ nauern Nachfragen von denen, die es in der Naͤhe geſehen, daß es nichts anders als ebenfalls eine ſolcheStaub⸗ und Wind⸗Saͤule geweſen. Daß nun dieſes nichts anders, als eine Art von Orcan ſeyn kan, erweiſet: Daß er das Waſſer beweget, gedrucket, und da es gewichen, der Zwirbel bis auf den Grund des Stadt⸗Grabens gedrungen, welcher, da er daſelbſt Re- fiftenz gefunden hat er das Waſſer, und hernach den Staub, viel leichter in die Hoͤhe heben koͤnnen, als zerbrochene Schiffe und andere ſchwere Dinge, dergleichen unzehliche Hiſtorien vor⸗ 572 handen; Wie weit anderwerts Men⸗ ſchen, Viehe, Wagen und groͤſſere La⸗ ſten gefübret und in die Hohe getrieben worden, iſt jeden in Schleſien, in⸗ ſonderheit von dem groſſen Wetter in Oelſe bekannt, und noch Anno 1718. den 22. Dec. paſſiret, daß eben bey Deb ſe ein armes Weib von einem groſſen Sturm daſelbſt in die Hoͤhe gehoben, wider die ſo genannte Capelle ge⸗ ſchmieſſen, daß fie beym Aufheben uno ter denen Haͤnden Todes verblichen (vid. Breßl. Nat. Geſchichte VL Verſ. pag. 2024.) Nun ift mir wohl bekannt; daß wo Feuerſpeyende⸗Berge als der Hecla in» ſonderheit in Ißland ift, daß das uns terirdiſche Feuer, das Waſſer dabey nahe an dem Meer auch alſo in die Höhe fuͤhre; Ja daß man ſelbſt unter dem Waſſer die helleſten Flammen mit ausfahren ſehe; Da aber wir keine der⸗ gleichen brennende Berge nahe um uns haben, und ignis fübterraneus, Gott ſey Danck, bey uns noch nir⸗ gends zum Ausfahren kommen; So wil dieſes lieber von einem extraordi- nairen Wind⸗ und Wirbel ⸗Stoß, als von unterirdiſchen Feuer herſchreibenz Zumal da aufden ordentlichen Wege, eben dergleichen Bewegung geſchehen, und einen Kayſerl. Reuter daſelbſt zuſamt dem Pferde, in ziemliche Con- luſion gebracht, ohne daß ſich daſelbſt das Erdreich aufgethan, und das un: terirdiſche Feuer dieſes caufiref, viel⸗ mehr hat man wahrgenommen, daß bey Nord⸗Oſtlichen Winde wie dazu⸗ mal der Strich geweſen, auch ſich dieſer Wirbel gegen Sudweſt gezogen. So lautete die Reflexion, fo auf Cre ſuchen einiger Herren des Raths al⸗ hier uͤbergeben. Nun folget die Be⸗ urtheilung hieruͤber, des beruͤhmten und beliebten Theologi Titl. Pl. Herrn Paftoris M. Gottfr. Jaluf ky allhier und denn was in denen Schleſiſchen ge⸗ lehrten Neuigkeiten von dieſem Phz- nomeno raiſonnirt worden. ö Die Mannhafften Chriſtian Holler und Chriſtian Erckhard Musqueti- rer der loͤbl. rothen und loͤbl. gruͤnen Compagnie haben Schildwache | geſtanden. Den erſten Auguſti a. c. 1734. nach⸗ mittage von 5-6. Uhr auf fo xot | en 573 ten Grauch unb Hunds⸗Baſtionen, und bezeugen in zter viertel Stunde zu 6. Uhr geſehen zu haben. g 1. Bey gantz hellem Himmel und 2. gantz ſtillem Wetter, da ſich kein Luͤfftgen gere ger. 1. Daß ſich das Waſſer im Stadt Graben, zwiſchen benennten beyden Bollwercken zu bewegen angeho⸗ ben, ohne wahrgenommen zu ha⸗ ben, daß dieſe Bewegung von auſſen durch irgend eine Krafft ſolte ſeyn verurſachet worden. Welche Be⸗ „ $950 4 os kh 2. Bald ſtaͤrcker worden, fo daß fic | das Waſſer aus dem Grunde mit einem ſtarcken Geſprudel in die 0: he gehoben, und rà 3. Die Erhoͤhung nach ihrem Augen⸗ maß bis 10. Ellen kommen, bey wel⸗ cher Erhoͤhung: f 4. Das Sprudeln und Brauſen immer mit gewachſen, fo daß es recht graͤß⸗ lich zu bóren, wie das gantze Pho- nomenon anzuſehen geweſen, zumal 5. Ein graͤßlicher Rauch mit aufgeſtie⸗ gen, welcher ſich in der Hoͤhe der Waſſer⸗Saͤule vor dem Waſſer ge⸗ nau unterſcheiden laſſen. Das gan⸗ tze Phenomenon habe zuſammen 6. Bey 3. Vater Unſer lang gedauret: Eine Zeit von einem halben Vater Unſer ſey die Waſſer⸗Saͤule in un⸗ geaͤnderter Hohe, bey immerfort daurenden ſtarcken Brauſen und Sprudeln geblieben, worauf ſie 7˙ und in einem Augenblick, ſondern allmaͤhlich wiederum in einer Zeit von einem halben Vater Unſer und zwar alfo, daß das erhoͤht geweſene Waſſer mit Rauch und Dampff ver⸗ miſcht; gegen das Glacis geſchlagen, das Rohr am Ufer des Stadt⸗ Grabens hefftig beweget, und Ueber den Weg gegen die Sieben⸗ 8. Huben mit Hefftigkeit und mit Fuͤh⸗ rung des Staubes gefahren, allwo es ſich auch verlohren, und gantz wie⸗ der ſtille worden. | jd Hal ſich nun diß wahrhafftig bege⸗ ben; Iſt es geſchehen auf die Art und mit den Umſtaͤnden, wie die Muſquetierer es geſehen und gehoͤret zu haben angegeben; ſo iſt es vor unſere Gegend, und vor den Ort kelbſt gantz etwas beſonderes und Geſuncken, doch nicht auf einmahl, Zeit Sweyter Abſchnitt, Sechs und zwantzigſter Artickel. 574 merckwuͤrdiges. Soll aber ſotha⸗ ne Begebenheit auf Treu und Glau⸗ ben der beyden Obfervanten und Re- ferenten ad cauſas naturales gebracht werden, ſo ſind meine unvorgreiffli⸗ che Gedaͤncken dieſee: 1. Iſt gewiß, daß diß durch nichts ver⸗ urſachet worden, au(fct» und ober⸗ halb dem Waſſer, da es iſt geſchehen: I, Bey gantz hellem Himmel, 2. Bey gantz ſtillem Wetter. Und die Oblervanten bezeugen Non) nichts wahrgenommen zu haben, daß die Bewegung des Waſſers, und was darauf gefolget, durch ir⸗ gend eine Krafft von auſſen waͤre entſtanden. Es iſt : 2. gewiß, daß diß alles nicht von etwas herkommen, das in dem Waſſer oder auf dem Grunde des Stadt⸗Gra⸗ bens ſich befunden; denn in demſel⸗ ben iſt kein Fiſch, der auf die Art ei⸗ nes Wallfiſches das Gewaͤſſer mit Hefftigkeit und Brauſen ausſtöſſet. Kein junger Neptunus iſt auch da, der aus ſeinem Muſchel⸗Horn das Ge⸗ waͤſſer geblaſen;z denn auch Dampff, Rauch / das hefftige Ausſchlagen uͤber das Glacis, und was andere Be⸗ gebenheiten mehr ſind, weder dieſen noch etwas anderen kan zu geſchrie⸗ ben werden, ſondern es muß 3. etwas unter der Flaͤche des Grabens in der Erden, und zwar in ziemlicher Tieffe verborgen gelegen, zugeeignet werden. Diß aber kan fuͤglich wohl anders nichts ſeyn, als ein in einer Hoͤhlung, Cavern. &c. verſchloſſen, durch die Waͤrmde ausgedehnter, aufgeloͤßter und entzuͤndeter Dunſt. Welche expandirte und entzuͤndete Duͤhnſte, ein Theil der Erden zwiſchen den beyden Bollwercken gehoben, und dadurch erſtlich die Bewegung des Waſſers verurſachet. Bald das gehobene Erdreich, an einem Orte und zwar in, oder gegen die Mitten durchbrochen, und durch die Oeff⸗ nung, da ſie nicht groß geweſen, mit Hefftigkeit gedrungen, das Waſſer einiger Maſſen mitgenommen, und die angegebene Hoͤhe erreicht; wel⸗ ches nothwendig mit einem Geſpru⸗ del und groſſem Brauſen, auch eini⸗ gem Dampff hat geſchehen muͤſſen. Und da ſich der aufgehobene Erdbo⸗ den, bey Verminderung der xi 575 fle gegen die Contra-Scarpe geſencket; fo iſt durch die dadurch gewordene groͤſſere Oeffnung der gantze Wuſt ausgeſchlagen, iſt uͤber das Schilff oder Calmus am bedeckten Wege, deñ uͤber das Glacis und fo weiter gefah⸗ ren, da denn der Nachfall des uͤbrig erhoͤhet geweſenen Erdbodens die Hefftigkeit des Ausbruchs befoͤrdert. Ich ſage hier nichts, was in der Na⸗ tur und Erfahrung nicht gegruͤndet. Denn einmahl ift bekannt, daß Hoͤh⸗ lungen, Kluͤffte, Cavernen, oder wie man es ſonſt heiſſen will, unter der Erden gefunden, und dieſe nicht nur da, wo Berge ſind ſondern auch in den Ebenen und Flaͤchen. Und koͤnn⸗ te ich aus des Abanaſũi Kircheri mundo fübterraneo und andern Phyficis, auch Erd- Beſchreibern diß erlaͤutern, wenn es noͤthig waͤre. Daß die Hoͤh⸗ lung mit Duͤnſten angefuͤllet, kan kein Menſch zweiffeln, und daß die⸗ ſe durch die Waͤrmde ausgedehnet und entzuͤndet worden, weiß man aus der Erfahrung, und kan durch unterſchiedene Experimenta es vor⸗ ſtelliz und begreifflich gemacht wer⸗ den. Daß die ausgedehnten Duͤn⸗ ſte den Erdboden aufheben, in ſol⸗ chem Stande eine Zeitlang erhalten koͤnnen, und ſo dann, wenn ſie ir⸗ gendwo durch gebrochen, verzehret doder gemindert worden, ſincken laſ⸗ ſen, bezeugen nicht nur die Erdbeben uͤberhaupt, ſondern es lehret auch diß gantz unwiderſprechlich, das zu Villa nova, in Portugall den 27. Jan. An. 1723. Abends zwiſchen 56. Uhr verſpuͤhrte Erdbeben beſonders, wel⸗ ches ſich faſt (durchgehends) durch das Koͤnigreich ausgebreitet; Und verurſachet, daß das Gewaͤſſer des Fluſſes bey Farila( Tavira)der Haupt⸗ Stadt des Koͤnigreiches Algarbien dergeſtalt verlauffen, daß ein klein Schiff auf das Trockene zu ſtehen gekommen. i Daß die eingeſchloſſene Duͤnſte mit Gewalt, mit groſſen Sprudeln und Brauſen durch eine enge Oeffnung brechen, weiſet die ZEolipilia eine den Anfaͤngern in der Phyfic bekannte Machine. Endlich weiſen die Minen, daß wo der Erdboden am ſchwaͤch⸗ ſten iſt, die eingeſchloſſene Krafft auf einmaͤhl durch⸗ und ausbricht, mit Iweyter Abſchnitt, Sechs und zwantzigſter Artickel. 576 mehr oder weniger Gewalt, jemehr oder weniger fie keſiſtentz findet und je ſtaͤrcker, oder je ſchwaͤcher fit, je mehr oder weniger derſelben iſt. In Summa nach meiner Hy potheſi und denen Erfahrungen, die wir in der Kunſt und Natur haben, konnten alle Umſtaͤnde des geſchehen ſeyn ſol⸗ lenden Phoenomeni men re- ſolviret werden, welches, wenn es ſeyn muͤſte, leicht geſchehen koͤnnte. Nun kommt es bloß darauf an, ob zwiſchen dieſen beyden Bollwercken ein dergleichen verſchloſſener expan- dirter und entzuͤndeter Dunſt gewe⸗ ſen? Jedoch daß es moͤglich, kan un⸗ moͤglich jemand zweiffeln, der die Natur auch nur mit einem Auge an⸗ geſehen. Daß er da geweſen, iſt die ſtaͤrckſte Vermuthung (wo die Sa⸗ che ſich alſo in der That begeben) nam Effectus teſtatur de cauſa. » In denen gelehrten Schleſiſchen Neuigkeiten 7735. im September P. 399. ſeqq. lautete die Reflexion alfo: Die von vielen Leuten in Breßlau vor ein beſonderes Wunder Werck angeſehene Hiſtorie des Prudelns auf dem Stadt⸗ Graben veranlaſſet uns denen begie⸗ rigen Leſern, obgleich ſchon etwas ſpaͤt, jedoch folgenden wahrhafftigen Be⸗ richt zu ertheilen; zumahl wir nicht wahrgenommen, daß man ſonſt etwas davon irgend durch den Druck bekannt gemacht. Den Auguft. nad) Mitta⸗ ge zwiſchen 5. und 6. Uhr machte das Waſſer in dem Stadt⸗Graben laͤngſt der groͤſten Breite deſſelben zwiſchen dem Schweidnitziſchen und Nicolaus⸗ Thore nahe bey dem ſo genannten Maͤuſe⸗Teiche recht mitten, mit ziemli⸗ chem Geraͤuſche einen ſtarcken Circkel, fo die daſelbſt auf der Schantze ſtehen⸗ de Stadt⸗Guarniſon zu mehrerer Auf⸗ merckſamkeit ermunterte. Darauf prudelte das Waſſer noch vielmehr, und warff endlich mit noch groͤſſerem Getoͤſe einen faſt Klaffter⸗ dicken Strom Waſſer bis etliche zwantzig Ellen hoch in die Hoͤhe. Dieſer ſo dicke Strom waͤltzte ſich, nachdem er herunter gefallen, mit groſſer Ge⸗ ſchwindigkeit durch das Waſſer vol⸗ lends an das Ufer, und wuͤhlete das an ſolchem ziemlich dicke ſtehende Rohr dergeſtalt aus einander, als wenn eis ner der groͤſten Fiſche oder — Stau Wol Leute nen 4 gt wie viel der des andern Tages bara uf GDU w^ PU Ta Bshpr cud IN E ua. 70 Aga. ua rio S ee eee yl xni Ad 95 T $ IUDAS PM g l 9 2 79 T 9 LA] AXU UTR EE „ 4 A EI ? ITI & aan Sn^ miti " " n Wt T AER Aen ien ^" j VE UN. Y a" * yt ^ * m «^ - „ (y t out 3p» 71715 iy T$. MN e ar Sint rm PEU. PwU 1 1 een í E. ern 0 j ut Ma isl . 3 "d 7 Den - , P * 652 5 gx 4 H "A T * 4 2 ; dria o abest S eaa P. . 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Von der noch nie geſchehenen Conjunctione Martis Jovis, Solis und Mercurii An. 1718, E Er lachet nicht der alten ſich auf den Regiments ⸗Stuhl der Griechen und Roͤmer ih⸗ re Gotter Zuſammenkuͤnf⸗ te aus, darinnen ſie ſich brav unter einander herum gezancket, Krieg gefuͤhret, darinnen verwundet und gar getoͤdtet worden: Oder mit denen Göttinnen unzuͤchtige Liebe ae: pfleget, Kinder gezeuget, 1c. Billig aber muß man noch mehr lachen, über | & der aberglaͤubigen Aſtrologorum ihre Grillen, da die nach denen alten Heyd⸗ niſchen Goͤttern genandte Planeten⸗ Conjunctiones dergleichen Eigenſchafft haben ſollen; Die Gemuͤther der Menſchen zu dergleichen Laſtern zu verfuͤhren, ja die Veraͤnderung des gantzen Erdbodens zu difponiren: Da doch noch lange nicht ausgemachet; ob dieſe Benennung nicht aus einer bloſſen Phantaſie entſtanden, oder et⸗ wan denen Goͤttern zu Ehren geſche⸗ hen, als daß die Natur und Eigen⸗ ſchafft der Sterne dabey ſolte zum Grunde geſetzet worden ſeyn. Wir koͤnnen letzteres jaͤhrlich, ja monatlich und taͤglich darthun mit der Erfah⸗ rung, da wenn wir nur die nach die⸗ (tt Methode eingerichtete Wetter⸗Pro⸗ gnoſtica betrachten, fo kommet am oͤff⸗ terſten juſt das Contrarium wider die Conſtellation heraus: Zugeſchweigen, daß ſelbſt die diverfe Auslegungen offt gantz contraire Witterung andeutet: Wie ſolches aus der, An. 1718. erſter und anderer Piece der Calender⸗ Probe, ſo in wenig Bogen zu Bau⸗ zen herauskommen, zu erſehen; bate innen aus 16. diverſen Calendern die Wetter⸗Prophezeyhung ausgezogen, und hinten die wuͤrckliche Witterung beygeſetzet worden: Es iſt aber ſelbige nicht allein offt der gantzen Prophe⸗ zeyhung zuwider, ſondern dieſe ſtim⸗ met am allerwenigſten untereinander ſelbſt uͤberein: Zugeſchweigen, daß, nach unterſchiedener Meynung die ſieben Planeten eine ordentliche Re⸗ giments⸗Verfaſſung aufgerichtet, nach welcher alle Jahre, zur Zeit des ZEquinoctii Vernalis, einer von ihnen des folgenden Jahres, nach einer ſeiner Natur gemaͤſſen Art, die Regierung fuͤhre, ſodann dem in der Ordnung folgenden Planeten das Regiment ordentlich uͤbergebe, auch hierauf ſechs f ruhig und müßig bleibe; nach einen von Anfang aber eingepflan⸗ eten Monarchiſchen Eigenſinn, ſich dergeſtalt dieſes Jahr auffuͤhre, daß er in der Witterung niemahls das ge⸗ ringſte aͤndere. Solchergeſtalt war das Jahr 1718. ein Mercurialiſches Jahr, welches mit Anno 17. da eben dieſer veraͤnderliche und unbeſtaͤndige Stern⸗Regente den Scepter gefuͤhret, accordiren ſolte: Es erſchien aber vol⸗ kommen das Contrarium, denn es iſt mehr warm, als kalt, der Sommer nicht regnicht, der Winter gar nicht kalt geweſen; welches doch, laut der damahts notirten Witterung, erfolgen ſollen. Darum meinen es dieſelben beſſer getroffen zu haben, die beweiſen wollen: Daß der Planeten ihre Wuͤr⸗ ckung geſchehe auf den Erdboden; ent⸗ weder durch die vielen Exhalationes aus dieſen groſſen Coͤrpern, oder durch die Preſſion, oder durch das herabſtrah⸗ lende Licht. Wieder die erſte Meynung machet die gat unbegreifliche groſſe Diſtantz eine ſchwere Objection, denn ſolche wuͤrden in viel 1000. Jahren, wenn ſie auch nur aus dem Monden kaͤmen, unſern Erdboden nicht errei⸗ chen, ich geſchweige aus den andern Planeten, die gar unbegreiflich weiter nach des Hugenn Ausrechnung (vid. Cofmeibeor, in fine) von uns entfernet ſeyn. Inſonderheit ſolle der Mond ſehr viele feuchte Vapores, nach Honorar. Eabri und andern, der Erde mittheilen: Es hat aber der beruͤhmte Herr von Tſchirnhauſen mit den alleraróften Brennſpiegeln, wenn er das Licht zu⸗ ſammen geſammelt, und auf trockenes Sal alcali fallen laſſen, auch nicht die geringſte Feuchtigkeit vor andern dar⸗ innen hernach warnehmen koͤnnen. Wie denn auch noch lange nicht aus⸗ gema⸗ Witterung 0 und bis zu der Zeit B. 381 Zweyter Abſchnitt / Sieben und zwantzigſter Artickel. 582 gemachet die Preſſio dieſer Gorper auf die Erde; wovon Newton und aus ihm Gregori bewieſen: Daß die Planeten alle auf die Sonne, gleich wie die Sa- tellites hinwiederum auf ihre Mane ten, warum fie lauffen, druckten, der Mond nur allein thaͤte dieſes der Er⸗ de: Von dieſem aber auch haben vie⸗ le andere dargethan, wie derſelbe gar nicht die Erde drucke, und daß man ne Conjunction Martis, Jovis, der Son- nen und Mercurii, im Zeichen des Lö⸗ wen, dergleichen, wie den Aſtronomis bekannt, niemahls, ſo lange die Welt ſtehet, fich zugetragen, (vid. Hiſtori⸗ ſche Kern Chronica Menſ. Aug. pag. 205.) Es haben daher einige vermes fene Koͤpffe ſich unterſtanden, dem ge meinen Mann nicht nur muͤndlich, ſondern gar durch gedruckte Bogen, die Ebbe und Fluth des Meeres, wel⸗ allerhand boſe Prognoflica zu machen, che gemeimiglid) dieſe am meiſten be | fo daß mancher nicht gewuſt, was er weiſen foll, viel beſſer concipiren fón zugewarten gehabt. Allein es hat ohne daß man das Drucken des Mondens dabey zu Huͤlffe nehmen doͤrffte. Auch ſo ſcheinet kein nexus u ſeyn, wie die oberſten Planeten, ie viel tauſendmal weiter von uns dieſes am allerwenigſten eingetroffen, und dieſe Seltenheit hat nichts ſeltza⸗ mes auf dem Erdboden, gleich wie ſonſt die Conjunctio Jovis und Saturni, fo maxima genennet wird, weil ſie in viel entfernet ſeyn, als der Mond, ſo ſon⸗ hundert Jahren nur einmal geſchiehet, derbare Wuͤrckungen durch ihr Licht und auch mit dieſer Conjunction die thun fole, da man doch ſelbſt von | Welt untergehen ſolle, gewuͤrcket. dem Monden⸗Licht nicht weiß, was Und obgleich hiervon der beruͤhmte ſehr ſichtbar ifl, da auſſer der Venere | ba er die Conjunétion der Sonne mit N dem Jupiter man auch nicht dem Mercurio An. 1709. oblerviret: 1 | [Planeten gutes auf Erden bedeuten Dieſes voranzuſetzen hat uns ver» laſſen; welches man aber ohne derglei⸗ anlaſſet, die ſonderbahre am 6.7. und chen Conjunction taͤglich zu wuͤnſchen 8. Auguſt⸗Monath An. 1718. geſchehe⸗ und von GoOtt noͤthig zu erbitten hat. N * . α 83 Zweyter Abſchnitt / Acht und zwantzigſter Artickel. 594 ARTICVLVS XXVII - Reflexiones über stoct) groſſe Mond⸗Finſterniſſe, wie fie An. 1736. allhier in Breßlau obſerviret worden: nebſt an⸗ Je Sollaͤnder, als ſie am En⸗ de des XViten Seculi einen neuen Weg im aͤuſſerſten k Norden, durch das Mitter⸗ naͤchtige groſſe Meer, nach China und Japan ſuchen wolten, kamen in nicht geringe Gefahr, da ihr Schiff mit Gigs Schollen verſetzet wurde / alſo daß ſie es verlaſſen, und in das unleidliche kalte und mit den wilden Thieren angefuͤllte Land ſich retiriren muſten; das groͤſte Schrecken entſtand annoch, als ſie uͤberdieſes eine bey nahe 100. taͤgige Nacht uͤberfiel, und das wenige Mond⸗ Licht ſich auch entzog, alſo daß ihnen nichts, als duͤſtere Finſterniß und Schatten des Todes uͤberblieben. In unſern Landen iſt der kurtze Nacht ⸗ und Tages ⸗Wechſel vielmehr angenehm, und wenn auch auſſer dieſen, Sonn und Mond ihren Schein der Erde ent⸗ ziehen, und verfinſtert werden, ſo ſiehet man es mit Plaifir an. Zumahl, da man weiß, daß dieſes nicht Zeichen ſeyn, vor welchen den Leuten darf bange wer⸗ den, oder zagen fuͤr Furcht und Schre⸗ cken der Dinge, die da kommen ſollen auf Erden. Dergleichen Total Verfinſterung erlitte der Mond in dem 1756ften Jah⸗ re zu zweyen malen, und zwar hatten dieſe im jetzlauffenden Seculo vor allen andern ged. der unten anzuzeigenden Jahre (“) noch dieſes voraus, daß ſie faſt Central, und in ei⸗ ner recht merckwuͤrdigen Stelle des Himmels ſich zugetragen, die Letzte auch vom Anfange bis zu Ende geſehen worden, und beyde nahe denen Zqui- dern Phenomenis im Firmament des Himmels. 292. 29 nodis fld) ereignet: Wie m " 1 S ö ornemlich den des Schattens leichtlich genau ob koͤnnen, welches bey andern Finſterniſ ſen ſonſt nicht wohl angegangen: Es hat auch ein Aſtronomus die heſte ele genheit gefunden, welche ſonſt ſo offt nicht vorkommt, zu dieſer Zeit, die Pa- ralaxin der Sonne, und ihre Diſtantz von der Erde nach dem bekannten Dia- grammate Hipparchi, noch viel leichter be R n und — merck⸗ wuͤrdige Dinge mehr zu un nz Die erſte folte fid) ereignen zwiſchen dem 26. und 27. Martii gegen Mitter⸗ nacht; da aber bey 8. Tagen zuvor bey Sud ⸗Weſt⸗Wind meiſt truͤbe Wetter war, auch alſo continuirte, bis dieſen Tag/ und fruͤhe bis um 10. Uhr beſtaͤn⸗ diger Staub⸗Regen und endlich ein ſtarcker Nebel herab gefallen, ſchlug der Wind in Nord⸗Oſt, und dadurch wur⸗ de es in der Athmoſphæra duͤnner, und 9. Minuten nach 1. Uhr kamen die er⸗ ſten Sonnenblicke hervor, und denn klaͤhrte ſich der Himmel gaͤntzlich aus. Um 6. Uhr ſchlug gegen Abend der Wind vollig gen Norden, dabey es helle blieb, bis halb 8. Uhr; Nach der Zeit aber wurde es fo dicke und finſter/ daß gaͤntzlich der Monden verſchwand, und man nur bis 12. Uhr dann und wann einen weiſſen Fleck, wie eine helle Wolcke ſahe: Nach dieſer Zeit verlohr ſich auch dieſes, und man ſahe gar nichts lichtes vom Mond, und endlich wurde es (o finſter, daß man die Hand eine Elle vom Leibe, gegen € à geh. Y Anno 1703. waren wohl 2. ſichtbare totale Mond Finſternuͤſſe, und zwar die Letzte central, wowon aber nur der Eintritt des Mondens in dem Erdſchatten zu obferviten geweſen. An. 1718. traffen zwar auch zwey totale Mond⸗Finſternuͤſſe, von der erſten aber war mehr nicht als das Ende bey uns ſichtbar. An. 1722. verfinſterte auch die Er⸗ de 2. mal den Monden total, da aber von der erſten nur der Austritt des Mondes aus dem Erdſchatten bey uns hat geſehen werden koͤnnen, dergleichen ſind auch geſchehen An. 1729. es ſind aber dieſe nicht (o central auch nicht in einer fo merckwuͤrdigen Stelle des Himmels geſchehen. Mehr Jahre kommen vom Anfange dieſes Seculi dis hieher nicht vor, da 2. ſichtbare total Mond Finſternuͤſſe eingefallen waͤten. b 585 Sweyter Abſchnitt, E Acht und zwantzigſter Artickel. 586 gehalten, nicht einmal ſehen konte, und ſo continuirte es waͤhrender Total Ver⸗ finſterung / da denn der Himmel anfing wiederum nach und lichte zu werden, der Monden aber kam niemahlen zu Geſichte: Auſſer daß stel auf 1. Uhr ſelbter durch die Wolcken einen Augen⸗ H blick zu ſehen rar. Da dieſe Nachricht durch einen gu⸗ ten Freund an den beruͤhmten Aftrono- mum in Berlin Herrn Chriſtfried Kirch uͤberſendet wurde; So war die Antwort folgende: Er ſehe, daß es ih⸗ nen in Breßlau bey der Mond⸗Fin⸗ ſterniß accurat eben fo ergangen, als uns hier in Berlin: Denn den 26. Mart. Vormittage, war bey uns ein ſehr dicker Nebel: Gegen Mittag klaͤhrte ſich der Himmel aus: Nachmittage waren Wolcken und feiner Sonnen⸗ ſchein. Abends war der Mond nach ſeinem Aufgange um /. Uhr gar gut zu ſehen. Aber um halb 8. Uhr ohnge⸗ fehr/ wurde der Himmel gantz bezogen und truͤbe, daß nicht einmahl die Stel⸗ le des Monden geſehen werden konte, und alſo blieb es die gantze Zeit der Mond ⸗Finſterniß hindurch. Wie der wie er noch nicht voͤllig halb verfinſtert war, das iſt zwiſchen ein Viertel auf 12. Uhr, habe zwey blaſſe Mond⸗Blicke be, mercket, die aber nur einen Augenblick gewaͤhret. 3 QUU. Die Obſervation in Wien des Herrn Marinoni enthielt dieſe Worte: Plenio- rem nupernæ Eclipſeos obſervationem nubes impedierunt; ex habita tamen eli- citur quam feliciter & accurate poſueris J Input iu Wie aber 7. C. Michaelis Koͤniglicher Pohlniſch. und Chur⸗Fuͤrſtl. Saͤchßl. Caͤmmerirer, dieſe totaſe Mond⸗Fin⸗ ſterniß in Dreßden durch einen ſieben⸗ ſchuhigen aſtronomiſchen Tubum faſt von Minuten zu Minuten wahrge⸗ nommen: Beſtehet in folgenden: Daß die Finſterniß vom Anfange her bis rr, Uhr 25. Minuten vollkommen hell zu ſehen geweſen, da nur etliche Minuten der Mond von Wolcken bedecket mor» den: Denn in dieſer Stunde 41. Min. ward wiederum der Mond etliche Mi⸗ nuten bedecket: Nachdem nun die voͤllige Verfinſterung des Mondens an der Seite des maris Crifi erfolgte, blieb der Theil, wo die gaͤntzliche Immer- ſion geſchehen, faſt eine Stunde gantz blaß daß man das mare Crifium und Langrenum noch erkennen fonte: Der übrige Theil des Diſei lunaris war feurig roth, bis um . Uhr: Da ſich im Mon⸗ de beym hellen Himmel gleichſam ſchwartze Woͤlckchen zeigeten, und im Monde nichts mehr deutlich zu ſehen war. Waͤhrender Zeit fiel ein Nebel, der durch widrigen Geruch auch merck⸗ lich war / und die Tubi und das Papier, ſo unter freyen Himmel lag, wurden von der feuchten Lufft ziemlich naß: Da nun endlich die Zeit der Emerfion wieder heran rücffe, nemlich um 1. Uhr 15. Minuten, uͤberzog ſich der Himmel in Zeit von zwey Minuten gantz egal, und verdeckte nicht nur die Sterne, ſon⸗ dern auch den Mond gaͤntzlich, daß man alſo nach der Zeit nicht eine Spur weiter vom Mond wahrnehmen konte. Gantz anders ſahe es aus bey der andern ſichtbaren totalen Mond⸗Ver⸗ finſterung, welche in dem Breßlaui⸗ ſchen Calender von Herrn Kirch nach denen Tabulis de la Hire angeſetzet war den 20. Septembr. fruͤhe morgens zwey | Minuten nach zwey Uhren: den Tag Mond ungefehr ein Drittel, ingleichen vorhero, war es bey Nord⸗Weſt⸗ Wind fruͤhe um 6. Uhr truͤbe, es fingen aber nach der Zeit an die Wolck en zu bres chen, und um 9. Uhr blickte die Son⸗ ne hervor: Inzwiſchen ſtund das Ba- rometron ſo hoch, als es im gantzen Jahre nicht kommen: Gegen ro. Uhr changirte der Wind in Sud Weſt, und es klaͤhrte ſich immer mehr aus: bis um 2. Uhr es vollkommen helle wur⸗ de: Faſt alſo blieb es bis gegen 12. Uhr, um Mitternacht, da man in Oſten erff ſtreiffichte weiſſe Wolcken gewahr wur⸗ de: Zehn Minuten auf 1. Uhr fanden ſich bey dem Monden kleine Schaar⸗ Wolcken; halb Uhr, ſtunden vor dem Monden Sudwerts pyramidal kleine weiß geſtreiffte Wolcken: Um 3tef ſtund der Monden zwar helle am Himmel, aber hoch uͤber den Horizont zogen fid) dicke ſtreiffichte Wolcken, ſo aber meiſt gen Sud⸗Oſten zogen und den Monden nicht bedeckten: Zehn Minuten nach 1. Uhr, wurde in Weſten der Himmel mehr und mehr, mit dicken Wolcken uͤberzogen; doch blieb der Mond noch helle. 25. Min. auf 2. Uhr ſtunden vor dem Monden zwar weiſſe ſtreiffichte Wolcken, doch Oo3 | fvat 587 Zweyter Abſchnitt, Acht und zwantzigſter Artickel. 588 war er durch einen 10. Schuichten Tubum mit allen maculis noch wol zu ſehen; Um halb 2. Uhr wurde der Mond durch dunckle Wolcken gantz bedecket, daß man ſtatt deſſen nur ei⸗ nen hellen Fleck ſahe, aber mit 46. Mi⸗ nuten erſchien er wiederum durch weiſ⸗ ſe Wolcken, und mit 50. Min. war er wiederum vollkommen helle. Dar⸗ nach man bald mit bloſſen Augen mehr als durch einen Tubum, S. W. werts eine Dunckelheit im Monden gewahr wurde, welche immer mehr und mehr zunahm, bis 56. M. nach 1. Uhr, der wuͤrckliche Erdſchatten in den Monden ruͤckte: (Nicht aber nach unſerer Stadt⸗Uhr, welche über s. Mi⸗ nuten zu geſchwind gieng,) und zwar geſchahe die Verfinſterung nach Ric- cioli Abbildung des Mondens welche beſſer als Hevelii mit dem natuͤrlichen uͤbereintraff, beym Sinu roris und Ter- ra pruinz mit 7. Min. gelangte der Schatten ad Mare imbrium; mit 28. Min. touchirte er das Mare vaporum, mit 38. das Mare ſerenitatis; mit 43. Min. ruckte er ins Mare tranquillitatis; mit 50. Min. fing er an das Mare fœ- cunditatis zu beruͤhren, und war jetzo der Himmel vollkommen helle und ge⸗ ſtirnt; Mit 57. Minuten bedeckte der Schatten das Mare crifium 2. Minu⸗ ten nach 3. Uhr war der Monden gaͤntz⸗ lich verfinſtert und oben, wo dieſe an⸗ gegangen, gantz dunckel, unterwerts aber viel heller, und ſahe aus, nicht ſo Kupfferroth, wie vor 18. Jahren, fon dern mehr gelblicht oder wie angelauf⸗ fener Meßing: um 4. Uhr 57. Minu⸗ ten, war das Ende der Total- Verfin⸗ flerung und fing der Monden wiede⸗ rum an oben zu blicken, ehe aber die⸗ ſes geſchahe / ſahe er unten wie vormals oben gantz ſchwaͤrtzlicht aus, und ebe⸗ nermaſſen mehr mit bloſſen als armir⸗ ten Augen, und gegen 6. Uhr war das völlige Ende der Finſterniß, nachdem fic in allen gewaͤhret 4. Stunden und 3. Minuten: Und faſt wie ordinair bey andern Finſternuͤſſen geſchehen, einige Minuten zu langſam angeſetzt wor⸗ den: Dennoch bat fie mit der corri- girten Tab. des De /a Hire am beſten uͤbereingetroffen, da hingegen Namſte⸗ dius, Nicaſius, Stretius, Manfredus, Gbisle- rus, Desplaces, nach der Tabelle, fo ín job. Neubarti continuirten Sch reib⸗Ca⸗ lender im Aſtronomiſch⸗ und Aftrolo- giſchen Bericht zu finben , die Total- Waͤhrung angehende febr verſloſſen. Bey allen dem moͤchte denen mei⸗ orum ber Mord ee Kur ala warum der Mo ey ſeiner chen Verfinſterung dennoch deutlich, und zwar roth, bey der erſten zu Dreß⸗ den zu ſehen geweſt, wie Anno1718. da man auch durch gute Tubos die Macu- las darinnen eigentlich wahrn koͤnnen. Nach der Oblervation D. Henrici Klaufings, P. P. Mathematum in Wittenberg durch g. unterſchiede⸗ ne Tubos von 15. Fuß lang, (vid. Ejus Schediasma de Eclipft lunari nuper vifa & ebfervata Witteberge) bey der letzten auch ob zwar der Mond nicht fo roth et» ſchienen, dennoch dunckel Goldfarben zuſehen geweſen: Da doch ſonſten un⸗ ter denen alten 75er Mileſſus, Auaxa- goras und beym Vieruvis (Lib. IX. Cap. IV.) viele derer aͤlteſten Philofophorum bey totalen Mond ⸗Finſternuͤſſen, den Monden gaͤntzlich verſchwunden geſe⸗ hen, alfo, daß fie, nahe bey, viele Fix- Sterne wahrgenommen, und alſo eine vorſtehende Wolcke ihm das Licht gaͤntzlich nicht kan benommen haben: Wie denn auch He»elus von der An. 1642. den 3£ April obſervirten groſſen Mond, Finſterniß (in Selenograpb. p. 117.) ſchreibet: „Luna tempore totalis pobícurationis penitus evaneſcebat, ita ut „ſpectatorum haud pauci nec locum lu- »nz in coelo invenire vel indigitare po- „tuerint, & quamvis Telefcopio inſtructi „eſſemus, nihilominus viſum luna illude- bat, cum tamen ſtellæ quarti & quinti ho- „noris ſatis effent aſpectabiles. Inglei⸗ vchen referiret Phochlides in Epitom. AMro- „nom. reformat. p. 65. Cum defectus »circiter jam effet maximus, nubibus pau- ,lulum a validiore vento depulſis, caelum. »undique ad quadrantem ferme, circa lo- „eum deficientis lunz ita clarum viſui e(t. ,reftitutum, ut & quartz & quintæ etiam „magnitudinis ſtellæ accurate undique cir- „ea lunam dignoſei & numerari potuerint. „Ubi interim luna? illa diſparuit adeo, „ut five nudis oculis five adminiculo Tu- »bi viforii, ne minimum quidem ejus vc- „ſtigium in ccelo fit. obſervatum, ac ſi „magico aliquo carmine deducta effet, Confer. Keplerum in Aſtron. Part. Opt. p. 297. Et in Epitom. Affronom. Copernic. lib. V. p. 825. Aieciolum in Almageſt. Nov. Lib- dieſes vorhero nicht zu obferviren ge 589 Zweyter Abſchnitt / Acht und zwantzigſter Artickel. $90 (Lib, V. Cap. V. Probl. IV. Propof. V.) halb 4 Uhr bedecket, welche Occulta- und viele andere. Welches alles aber tion aber wie auch des Suͤdlichen Stier⸗ Herr D. Klauſing aus dem Kicciolo (loc. Auges (ſonſt Aldebran oder auch Pali- cit. Probl. IV. pag. 304.) der Retraction licium genannt) und zwar das letzte der Sonnen⸗Strahlen in der Dampff⸗ mal wegen ſchon abgeſendeten Msts und Waſſer⸗ reichen Lufft beymiſſet zum Druck nicht oblerviren koͤnnen: (vid. ejusdem ſchediaſina fupra allegat. $. Hiervon ſchreibet der beruͤhmte Aſtro⸗ 6. pag. 11. ) auch mit ſelbigen meinet, nomus in Berlin Herr Chriſtfried daß daher die meiſten toralen Mond⸗ Kirch in einer eigenen Schrifft oder Finſternuͤſſe dergleichen couleur eher re denen merckwuͤrdigen Himmels⸗ erirfen, als die anderen, die Hevelius Begebenheiten, (o ſich in gegenwaͤr⸗ Cin Selenograph. Cap. LVI. num. VII. pag. tigen 1736. Jahre zutragen werden / 461) und Kicciolus l. c. angegeben hat. daß ob zwar nicht febr ſelten, doch ſel⸗ Ob aber der Mond auſſer den vielen tener als die Mond⸗Finſternuͤſſe dieſes Daͤmpffen und bevorſiehenden un⸗ ſich ereigne, denn da feit 1715. das iff ſichtbaren Wolcken, gaͤntzlich nach ob⸗ innerhalb 20. Jahren er 9. Sonnen⸗ bemeldter Autorum Angeben, ſonſt ſey Sende obtervitet und 9. Mond⸗ verdunckelt worden, fá(fet fid) daher Finſternuͤſſe; ſo habe er doch in eben ſchwer ſchlieſſen, weil, wenn es ſich un⸗ derſelben Zeit nur 6. Bedeckungen der gefehr getroffen, daß, wie dergleichen Planeten vom Monden geſehen. oben notirte unſichtbare Wolcke, die Das vornehmſte aber was in dieſem den Monden volkommen dem Geſich⸗ Jahre hat erſcheinen ſollen ift ein Co⸗ te entzogen, lange gedauret, oder in die met: Hiervon ſchrieb belobter Herr Zeit der groͤſten Verfinſterung gefal⸗ Kirch folgender maſſen: die gange len waͤrs, wuͤrde man eben gemeinet Sache fundiref fid) des Cometens we. haben, der Mond waͤre bey dieſer co- gen darauf: An. 1668. von dem ro. bis talen Finſternuͤß auch wahrhafftig to- zu dem 19. Martii hat der beruͤhmte tal verfinſtert geweſen, weil man gat Aſtronomus Caſinus zu Bononien in keine Spuhr bon ihm wahrnehmen Italien eine Stunde nach der Son⸗ koͤnnen, wie eine gleichmaͤßige Obfer- nen Untergang gegen Sudweſten einen vation in denen gelehrten Zeitungen langen Cometen -Schwantz oblerviret, An. 1726. num. 88. pag. 877. von Xa» | fo über 3o. Grad lang ſich in die Ho⸗ tzeburg zu leſen iſt. bheerſtrecket, vom Bauch des Wallſt⸗ Noch zu gedencken anderer merck⸗ ſches, durch den Fluß Eridanus, bis ge⸗ wuͤrdigen Dinge, ſo dieſes Jahr uͤber gen den Haaſen und gegen den hellen im Himmel ſich gezeiget, und zeigen Fuß Orionis: Da nun zu arifforelis Zei⸗ ſollen: Denn ſo iſt den 11. November ken zu eben der Jahres Zeit, in eben zu Mittagzeit Mercurius durch die Son⸗ der Gegend des Himmels und mit eben bif riva mr cue "Tubos ſolchen Umſtaͤnden ein Comet ſoll ere ſchienen ſeyn. Auch An. 1702. in vie⸗ weſt, ſo hat man nach derer Erfindung, len Orten Italiens und Spaniens allererſt ſolches bemercken fónnen, und zwar zuerſt An. 1631. 1651 1677. 1600. 10697. 1723. und 1736. welches die 7. mal in 100. Jahren ſindz da aber weil dieſes Werck ein paar Monat zeitiger zum Druck geliefert werden muͤſſen, die Obfervation nicht inſeriren koͤnnen. Den 8. May ift Venus von dem Mon⸗ den bedecket worden: (da es aber zwi⸗ ſchen halb 1. und halb 2. Uhr Mittags geſchehen, habe wegen des hellen Ta⸗ nicht finden koͤnnen) it. fo wurde der Mars ebenermaſſen den 19. Octobr. von dem Untertheil des Mondens fruͤhe eben dieſes Phenomenon vom 26, Febr. bis 2. Mardi wiederum ift oblerviret worden, fo ſoll dieſe Erſcheinung her⸗ kommen, von der revolution ſo 34. Jahr austraͤget, wie von atrifforelis Zeiten Herr Caſinus ſolches aus calculiret und juft auf das Jahr 1736. die ooſte Re- volution falle nach welcher Zeit er alle⸗ mahl eine Stunde nach der Sonnen Untergang von 27. Febr. an, bis ins ü n Ta⸗ Mittel des Monats Mertz, wofern der ges weder den Monden noch die Ve⸗ nerem auch durch einen guten Tubum Mondſchein oder die vielen zu dieſer Zeit aufſteigende Duͤnſte im Horizont es nicht verhindern, erſcheinen ſoll. Welches alles amonius Gbitlerus in Epbe- meridibus motuum cæleſtium ab Ap. 1721- iy. 591 27 40. auch allegiret; in der Vorrede aber ziehet er in Zweiffel, daß der groſ⸗ ft An. 1680. erſchienene Comet eben der fep geweſen, den man An. 1577. geſe⸗ hen, und daher Anno 1783. gewiß ſich wiederum einſtellen werde. Da⸗ von noch die gelehrten Zeitungen von Anno 1735. pag. 818. folgendes referi- ren: Man hat dem „ biſton Schuld gegeben, als haͤtte er vorher verkuͤndi⸗ get, es ſolte im Jahr 1736. ein Comet der Erde ſo nahe kommen, daß er ih⸗ ren Lauff in Unordnung bringen, an fic ſtoſſen, und fie nach Gelegenheit wohl gar in Brand ſtecken konnte. Wir haben aber von ihm ſelbſt die Verſicherung erhalten, daß dieſes gam tze Vorgeben nichtig und erdichtet ſey. Er weiß von keinem Cometen, der vor dem Jahre 1758. kommen konnte. Aber auch dieſer wird einen ſo ent⸗ fernten Weg von der Erde nehmen, daß er ihr kein Leid zufuͤgen kan; welches, wenn den gemeinen Leuten dieſes bekannt waͤre, wie auch daß ei⸗ ne Welt verbrenne, wenn fid) ein Co- met zeige, ſo wuͤrde groͤſſere Furcht bey ihnen entſtehen, als von anderer Bedeutung der Dinge die da kommen ſollen auf Erden. p Was alſo nun die Erſcheinung ber Cometen anbelanget, ſo referiret Hen- ricus. Oldenburgius in Actis Philofphicis Societ, Reg. in Angl. Auno 1665. (pag. 6.) von einem Frantzoſen out genannt, fo Ephemerides Cometa herausgegeben: In welchen er denen Cometen eine regulaire Bewegung zugeſchrieben, auch die Stellen angeſaget, und die Stern⸗ Bilder, welche er durchlauf⸗ fen, und wo er wieder verſchwinden werde, ja er hat ſo gar Tage und Stunden angegeben, woſelbſt ein Comet 8 dieſer Zeit ſtehen muͤſſe, welche Stunde er aufgehen, wel⸗ che Stunde er im Meridiano ſeyn, und welche Stunde er wiederum un⸗ tergehen wuͤrde; Gegen welche pla⸗ gam mundi er den Schwantz ſtrecken, it. wie groß und klein er ſeyn wer⸗ de ꝛc. da doch nach Oenbungi Ange⸗ ben die Welt bishero uͤberredet gewe⸗ ſen, hs Bewegung ſo irregulair zu ſeyn, daß er unmdͤglich unter gewiſ⸗ ſe Geſetze und Regeln koͤnne gebracht werden. 5 j Welche Aftronomi aber wiſſen nicht? Zweyter Abſchnitt, Acht und zwantzigſter Artickel. $92 Daß Azouts Cometen-Prophezeyhung keinmahl eingetroffen, und es nicht anders dem beruͤhmten Cage von dieſem Jahre ergangen, weil niemand einen Cometen allhier und anderswo erblicket; Herr Kirch ſchrieb von Berlin den 9. April. folgender Maſ⸗ fen an einen guten Freund: Dem Co- meten habe zwar, wenn das Wetter darzu geſchickt geweſen, mit Fleiß auf⸗ gun v . bu p — nnen. e auch die Prophezey⸗ hung des beruͤhmten Engellaͤnders V hiſton ſchwer zu finden, da eben bít fe ſonderbaren Phœnomena in dieſem Jahre verſchiedenen Reichen groſſe Veraͤnderung bringen geſolt: Viel⸗ mehr glaube ich, daß es me dem Monden nicht auf dem Teller und dem Cometen auf dem Schwantz ge⸗ ſchrieben ſtehet, daß und was er vor Veraͤnderungen oder vor Ungluͤck ei⸗ nem Lande bedeuten ſolle, ſondern dieſe ſowohl als Sonne, Mond und Sterne zu Zierde (vid. 42. Erud. Lipf. Anno 1714. pag. 116.) von GOtt in den Himmel geſetzet worden. Es iſt mir nicht unbekannt, was Libertus Frommondus von denen Come- ten geſchrieben: „Igitur cometa quidem „res naturalis eft, ut iris, utraque tamen „ſupernaturalem a Deo fignificationem »habet;,, Da zwar nach 1. Mofis IX. v. 12. 13. der Regenbogen vor ein Zei⸗ chen des Gnaden ⸗ Bundes, den Gott nach der Suͤndfluth mit den Menſchen gemachet, anzunehmen: Nirgends aber lieſet man in der hei⸗ ligen Schrifft: Ich will einen Co- meten in den Himmel ſetzen, welcher ein Zeichen ſoll ſeyn zwiſchen mir und der Erde, daß ich mit allerhand Plagen und Straffen die Menſchen heimſuchen werde. Vielmehr ver⸗ beuth GOTT, daß man keine Zei⸗ chen ſolle vom Himmel fordern, oder dieſen was zuſchreiben. Daher 7 lius Cæſar Scaliger de Subtilitate ( Exerci- tat. 79. pag. m. 296.) fid) vernehmen laͤſſet: „Multi a nobis vifi fant Come- »tz: quos nulla usquam tota in Europa „ſubſequuta eſt pernicies mortalium. „Et multi clariffimi viri ſuo fato functi „ſunt, multi everfi principatus , peffun- „datæ familiz illuſtriſſimæ, fine ullo Co- „metæ indicio. Und Herr aue. Qui⸗ FPEM 593 rinus Ripinas weiland beruͤhmter Prof. Medicine in Leipzig behauptet in ti» ner Diſſertation de Medico fg aperftitiofo ; 8. 45. apperuit ſub finem Anni 1680. „Comet atis horrendus, cum NB. de- bie peſtis; ; Si apparuiffet. circa ini- tium illius, quis eum non accuſaſſet ö pum r? Ab illo autem tempore, MO A 215,9 E Qu puto, nemo amplius eft qui ,eun- »dem adeo. metuat? Ad minimum dubi- NB. an h Bay plor valeat in AERE * pio pv m t élh £5 "v N 3 M MT iW ud db xs i us dU & "d, . k de " EE [i UT. WT j h R TN un r TM 5 B i [ [3 EYLiT. SUR ERE T. 9 Zweyer Abſchnitt, Acht und zwantzigſter Artickel. »creditum fuit, Solte nun auch die 594 Belagerung Wien dieſer angezeiget haben, ſo iſt er doch mehr als ein paar Jahre vorhero erſchienen; Und gar mit einander muͤſte er dem Tuͤrcki⸗ ſchen Reiche mehr Ungluͤck als der Chriſtenheit angedeutet haben; weil von dieſer Zeit an, die Tuͤrcken ſt 4 nicht vollkommen erhohlen, zum wenigſten nicht mit ſolcher Force Ihro Kayſerliche Majeſtaͤt und „andere Chriſtliche 3 een «i fönnen. hie l ko UR ANE c: — E e An . E tow 19 50 à , PAGS » VOU Nen y à dando didis pu WO. odo dd : F THPN ) beu n;; eee T wu s EUER aki * " 8 D" * MN LR (4 2 Y PT I i 2 Aui 95 i$ Du 2021 d Ede * d x $9 1 * . s 7 M (y jt t ws TUM Ein 6 ro A Ead der ol d 1 A AN HU A^ uw ! 17 VP $-À T Mats "I l . ^ uie WE E eu $ i) r i * N wi ' : / EI rw : iq Y i 5 . ISP M N! ris * * n i iYr $5 y OM NX A. n we p^ 125 NO 3c EM — (i A Mang, NN S SUN SET Q AS NS NN; X AN E — -3 V Z X De N N 8 9 NUILLA Y — e / ESSEN 2 —— 1 7 0 5 U n - A »* et n TL Pi o Bee 1 Mw 3 1 $33 wb X P * À e TAY. i PUR V3 i 14 79 n 3 18 Jn : ur m4 To "Uh j B dpwers WX VS 9. 35 * hus ^ . UT LEA ! 1 e Hd 4 f * * Zu Wenn qoid eee hy j dl. 4 nu a Lf T j 1 NOM o 1 7 | Pe Mp . N. : 7 Artic. 59; Sweyter 2fbfcbnitt, Neun und zwantzigſter Artickel. $96 AnTicvLvs XXIX. brin | nen erhalten wolten: Und wenn von man dieſes nirgends her wuͤſte, fo koͤn⸗ ten es die Kinder aus dem Evangelien⸗ Buche zeigen, daß da die Weiſen, oder gar Koͤnige/ ( wie der allgemeine Glau | CTT be,) aus Morgenland kommen, um dem neugebohrnen Koͤnige Y uben ihre Veneration zu machen, fo haͤtten ſie ihre Schaͤtze aufgethan, und ihm geſchencket Gold, Weyrauch und Myrrhen. Von daher iſt dieſer Gebrauch be⸗ ſtaͤndig beybehalten worden: Nur daß der Ro miſche Rayſer und die Eu⸗ ropaͤiſchen Koͤnige zu unſeren Zeiten groͤſſere Koſtbarkeiten wiederum zu⸗ ſchen Tuͤrcken bey Se. Gotthard, An. 1664. fie um einen Frieden baten und auch er⸗ hielten: Hernach aber die groſſe Ge⸗ ſandſchafft erfolgte, bat Roͤm. Kay⸗ ſerl. Maj. in Augſpurg nur zu die⸗ ſen Præſenten 62. Zentner Silbers ver⸗ arbeiten; Und auſſer dem noch, viele Galanterien mit Edelgeſteinen beſetzen laſſen, darzu wiederum das Silber ohne vieles Gold gewogen 11000. Marck; derer groß und kleinen golde⸗ nen und ſilbernen Uhren fino 120. ge⸗ weſen, anderer Koſtbarkeiten zuge⸗ e von Krahmer⸗Nelcken auf dem te hatte, als king twi. debes dem Hauptm fen von den Sópfien und Blum der Nelcken zierlich ausgefuͤllet ſeyn; wie denn auch die gantze Crone aus puren Nelcken beſtehet, die friſch oder weich an Ruͤthlein gefaͤdelt worden, als ſie inwendig noch vollkommen Safft gehabt, deßhalb ſie auch meiſt alle gantz hohl ſeyn, auſſer daß zu ober⸗ ſte ausgetrocknete rothe Beeren wie Corallen ſich befinden. Artic. 597 45 Zweyter Abſchnitt⸗ Dreßigſter Artickel. $98 ene XXX. ie „Win verfio und ſendabaren fen. | S N dem josrnal dei Supant dn, | An, 1921. eingenommen worden; ba» M beg. xxr. im Auguſt ſelbſt hätten die Einwohner viele Pfei⸗ 0 Mont befindet ſich ein le auf fie geſchoſſen, deren Spitzen aus N "Yl E 2 lic à y " daraus bereitet werde.) Ferner bewei⸗ ſet er mit vielen Grunde, daß aus der groſſen Tartarey die Menſchen nach America kommen, theils mit neuen Zeugnuͤſſen, theils aus denen alten En- Griechiſchen Scriptoribus, da die alten ge F D siae C FA fon sach e deſtund der Maͤnner ihre Kriegs⸗Ruͤ⸗ ſtung ebenermaſſen in Bogen, Pfei⸗ len, hoͤltzernen Schwerdten, Keulen, aber waren von ſpitzigen Fiſch⸗Kraͤ⸗ ten und Knochen, ober zugeſchärfften Steinen, oder auch Spornen und ei ihnen an Eiſen gar nicht mangeln kan, Klauen der Haͤhne, ja ſelbſt von Vo ⸗ gel ⸗Schnaͤbeln gemacht geweſen. ori 4 ift von Job. Feuno einem Spanier m Pfeile von dieſem Metalle fl | Seythen oder jetzigen Tartarn am be⸗ ſten in allen mit denen Americanern überein kommen ſollen. Es iſt auch à zu wiſſen, daß eben verſchiedene barba: und runden Schilden aus Baumrin⸗ den gemacht, die Spitzen ihrer Pfeile riſche Voͤlcker daſelbſt wenig von Ei⸗ fen wiſſen, inſonderheit die Pfeile nicht damit armiren. Selbſt auf der groſſen l iut Borneo, darinnen doch die Hol⸗ ander einige Plaͤtze beſitzen, und es haben doch der Einwohner ihre ge⸗ Pp 2 nicht $99 nicht das geringſte an fib; Wie bet» gleichen der Hollaͤndiſche Schiffs⸗Capi⸗ tain Herr Michael Gallart mit fid) aus Oſt⸗Indien gebracht, aus wel⸗ ches Verlaſſenſchafft deren etliche uͤber⸗ kommen: Weilen nun die Art ſelbige gegen ihre Feinde zu gebrauchen und zu vergifften gantz ſonderbar, auch ich damit einige Experimenta angeſtellet / ſo habe denen eine Stelle allhier vergoͤn⸗ nen wollen. Niemand, ſo viel als mir bekannt, hat ſelbige beſchrieben als y. Ieguat in feinen Reiſen nach zweyen unbewohnten Inſuͤln; Da laͤſſet er ſich (Part. Il. pag. 341) alfo vernehmen: „Das allergefaͤhrlichſte Gifft von allen „iſt der Safft von einem Baume, der . ..Quf der Inſul Borneo waͤchſet: Die „Inwohner ſelbiger Inſul pflegen ih⸗ „re kleine Pfeilchen, die fie durch die „ Blaſe⸗Roͤhre ſchleſſen, damit zu ver⸗ v gifften. , (Conf. Neben, Grew. Muf. Re- gal. Societat. pag, 368.) Dieſe Pfeilche ſind einer halben Ellen lang, ſo dick wie ein Stroh⸗Halm, mit einer etwas brei⸗ tern, unten platten, oberwaͤrts drey⸗ eckichten Spitze verſehen, welche drey quer Finger breit, mit einen braunen dicken Safft angeſtrichen; Oberwaͤrts aber hat es von compacten Gorck einen coniſchen Pfropff um dadurch in Bla⸗ ſe⸗Roͤhre gezwenget und daraus ge⸗ ſchoſſen zu werden: Und iſt das gantze Pfeil gar zuſammen nicht mehr als ei⸗ nen Scrupel ſchwer. Was dieſe ſubtile Pfeilchen vor Schaden an den Fein⸗ den thun koͤnnen, wuͤrde ſehr wenig ſeyn, weil ſie ſehr leichte, und auſſer der Haut und Fleiſch nicht tieffer eindrin⸗ gen könnten: Das vornehmſte aber ift der gifftige Safft, womit ſie beſchmie⸗ ret ſind: Was nun dieſer vor Scha⸗ den und Gefahr, oder ob er den Tod ſelbſt wenn ein ſolch Pfeil nur die Haut penetrire, zuwege bringe, will kuͤrtzlich abhandeln. Daß in altengeiten die Orientaliſchen Voͤlcker ſchon vergiffteter Pfeile fid bedienet; hat Plinius EUfl. Natur. (Libr. XXVII. Cap. II.) ſchon gemeldet, auch handelt hiervon möroſ. Paræus Operum (Libr. XX. Cap. XX XV.) und referiren, daß fie den inſpiſſirten Safft vom Aco- nito genommen, die Pfeil⸗Spitzen be⸗ ſtrichen und den Feinden dadurch toͤdt⸗ liche Wunden beygebracht; Ja Calfut- nius der Tyrann ſoll ſeinen Weibern Iweyter Abschnitt, Dreyßigſter Artick el. 600 unb Kebs⸗ Weibern, die er gerne og ſeyn wollen, im Sch laff unvermercket, inwaͤrts die Schaarn mit dieſen Safft Herde erden g woran ſie in kur⸗ tzer Zeit ſterben muſſen: Welcher Ef- ect in unſern La nden davon wohl nicht geſchehen wird. Hie nen aber kommen alle uͤberein; daß 0 die Orientaliſchen und andere Bölcker, ſo gifftige Tele wider — o ren, mit S Brown in Hſeudodoxia Epidemica meldet von der Inſul .Queixome; daß daſelbſt ein Baum wachſe, daß wer nur eine viertel Stunde darunter liege, davon des Todes ſeyn muͤſſe, woſelbſt auch von andern gifftigen Baͤumen und 5 aber ie — r — Indianer ihre Pfeile ver n. n dem Reich des en Moguls wird auch ein Baum angetroffen, 8. xame genannt, deſſen Wurtzel den Men⸗ ſchen gleich toͤdtet, auch wenn die Pfei⸗ le nur damit beſchmieret werden? Da hingegen die Frucht dieſes Baumes Nirabix oder Raluxit wenn fie eingenom⸗ men, oder uͤber die V e⸗ leget, der Wurtzel die Krafft des á benimmt, und die, ſo von der Wurtzel Schaden genommen, die Fruͤchte wie⸗ der heilen: Wie aber ſonſt dergleichen Wunden zu heilen, hat Neu ſchon /c. Lib. X. gelehret, welches handelt e ul. neribus ſclopo & telorum orzni genere ilbfis. Ju Hungarn haben die Tůrcken noch unlaͤngſt vergifftete Pfeile, da ſie die gluͤend gemachte Spitzen, in einen giff⸗ tigen Safft von Kraͤutern abgeloſchet, gefuͤhret, und wenn die Rayſerlichen Soldaten damit bleſſiret worden, iſt der kuͤrtzeſte Weg geweſen, dieſe mit ei⸗ nem groſſen Stuͤck Fleiſch heraus zu ſchneiden: Auf den Schaden bátte man Eßig, auch in Waſſer ſolvirten vi- triol, darinnen Theriac zerruͤhret, über» leget, und ſonſt innerlich die Patienten mit Bezoardicis und Sudoriferis tractiref, welches aber, wenn es nicht zeitig ats ſchehen, bald den kalten Brand nach fid) gezogen, und faſt ſolche Symptoma- ta exreget, als wenn einer von einem gifftigen Thiere waͤre gebiſſen worden. Ich beſitze dreyerley Tuͤrckiſche Pfeile, ſo in dem letzten Treffen bey Begrad die Sabi auf die Kayſerlichen geſchoſſen; ſelbige fino nicht vergifftet, ſondern nur in und bekommt daher durch das Fallen eine groſſe Force. 7 s apes I ôDie Experimenta, fo mit denen Bor⸗ zu geden⸗neiſchen Pfeilen angeſtellet, beſtanden iſchen Pfei, in folgenden. Ich ſtach einen Hund dieſer Schwarm gebrauchet, als gantz wenig mit einem Meſſer, oben in un 1242. Schleſien und andere Buck fo daß er ſich die leon nicht aus» Lander als ein lecken konte, in dieſe Wunde ſteckte die iati Spitze des Pleiles davon die Wunde lau derer in wenigen Stunden ganz blaulicht tal hier] wurde, und das Fleiſch zu faulen an» ft | fing, ohne daß fid) eine Inflammation darbey ereignet haͤtte, er bekam vomi⸗ | tus, Geifern aus dem Maule und in 24. Stunden erfolgte der Tod. Weiter ha⸗ be eine Ente durch die Haut des Platt⸗ Fuſſes mit dem Pfeile geſtochen, ohne das Blut hervorkommen; davon aber die Ente keine Alteration bekommen, ſondern geſund und lebendig blieben: Kommet alſo die Schaͤdlichkeit von Ex 1 1 | dergleiche vergifteten Pfeilen darauf gantz von eichenen Holze 16. bis 17. muͤſſe vermenget werden, wofern es jte Zoll lang manden tddtüch ſeyn ſollIl. verw 1 * 1 c P 1 d: & et wer y Pu dp" T I. MAE TL. d a d y 2 4 $3 $3 ^ 4 VS rar n pos Arti- 605 Iweyter Abſchnitt / Ein unb dreyßigſter Artickel. 604 ARTICVLVS XXXI. Neue Invention, das ſuͤſſe Waſſer auf dem Meer vor der Faͤulung zu bewahren: it. Dem Meer⸗Waſſer (einen ſaltzigen und bituminoͤſen Geſchmack zu benehmen. dleſen widrigen Geſchmack habe, der⸗ gleichen man bey dem untern nicht faͤnde: Daraus zu ermeſſen; daß man durch deſtillation dem Meer⸗ ae zwar ſein Saltz, aber nicht ſeine Bit⸗ ferfeít benehmen koͤnne: Doch folle durch einen andern Verſuch der Herr Graf das See⸗Waſſer durch filtriren gantz verſuͤſſet haben. 6 * pi etze bey, daß der Herr Graf von Rechtswegen den ſaltzigten und bittern Geſchmack im Meer⸗ Wa von der Aufloͤſung des Saltzes und Bi- tumine im Grunde des Meeres her de- riviret; welches erſcheinet von der In⸗ ſul or mus, da weil alles Erdreich, bis in die groͤſten Tieffen, auch fo gar im Meer ſaltzigt, uͤberdieſes die hefftigſte Hitze das Meer⸗Waſſer erwaͤrmet, ſo Er Mangel des ſuͤſſen Waſ⸗ ſers bey langwierigen Schiff⸗ Reiſen hat zu vielerley przci- pitationibus des Saltzes aus dem See⸗Waſſer, filtrationibus inſon⸗ perbrif, defüilationibus, und noch zu an» | dern curieuſen Inventionibus Gelegen⸗ heit gegeben. Da man zwar demſel⸗ ben den Saltz⸗Geſchmack benommen, die Bitterkeit aber, ſo vom Bitumine herkommet, iſt nach allen dieſen Kuͤn⸗ ſten darinnen geblieben. Herr D. Walckort in Engelland, ſoll nicht ohne groſſe Koſten, eine ſonderbare Machine erfunden haben, daß, wenn er ſie in Saltz⸗Waſſer geſetzet / und nur gepum⸗ pet, man alſobald ſuͤß Waſſer, wie ein Mandel ⸗Kern, heraus gezogen: Wie er dieſes nicht allein offt in Gegenwart vieler gelehrten und verſtaͤndigen Leu⸗ muß fid) vielmehr von dieſen folyiren te, ſondern ſelbſt vor Carolo 11. Roͤnige und evaporiren, als in Nordlichen und in Engelland / mit dem groͤſten Ruhm temperirten Gegenden 91 geſchehen das Waſſer und Approbation — vid. | pfleget; Deßwegen au Herrn Bechers naͤrriſche Weißheit daherum vor allen anderen am 9915 uno weiſe Narrheit, Sect. I. Num. 20. ſten befunden wird: Ja da in No pag. i. 29.) Bon allen Methoden mel» | laͤndern 1. Pfund Waſſer nicht 1. Loth den die Teutſchen 4. Eruditor. (im 9o. | Saltzes in ſich haͤlt, fo ift bep bemeldter Stuͤck pag. 431.) und die 44. Erudir. | Inſul, das Meer ⸗Waſſſer s. bis 6. und Lipfrenf. ( An. 1726. Menſ. Jun. pag. 242.) unter der Linie bloß wegen der Hitze da aus des Herrn Grafen Ludov. Ferdinand. ebener Maſſen viel ſuͤſſes Waſſer eva- Marſili Hiſtoire Pbyfigue de la Mer (Lib. Il. poriret gegen 4. xothig/ im Winter aber p. 367.) da der Graf von der Beſchaf⸗ uberall nicht ſo ſaltzig. Ob aber nach fenheit des Bodens von der See han | Edmundi Halley Nova Methodo inveniendi delt; ſo ſaget er: Daß der Boden der See hin und her von vermiſchten Sand ⸗Kieſe und Muſcheln uͤberzogen ſey, fo von Saltz und Hartz zuſammen geleimet: Dieſes Saltz und Hartz thei⸗ le dem See⸗Waſſer den Geſchmack bey, oder wie jenes das Waſſer geſaltzen mache, fo verurſache dieſes den bittern Geſchmack deſſelben; welches daher er⸗ helle: Daß der Graf gemein Waſſer XXIII. Untzen genommen, VI. Untzen gemein Saltz mit XI. VIII. gran Spir. von Stein ⸗Kohlen darunter gethan, fo haͤtte es vollkommen dieſen Geſchmack bekommen; doch verſtehet er nur die⸗ ſes von dem oberſten Waſſer, welches etatem mundi, (- flatu prafentis Telluris (fü in denen Tran actbionibus Anglicanis publi- ciret worden,) dieſes ſeine Richtigkeit habe daß das ſaltzige Weſen im Meere beſtaͤndig zunehme, fft eher zu begreif⸗ fen, als wie durch Bemerckung, unſere Nachkommen, Gelegenheit daher neh⸗ men ſollen, das Alter der Welt darnach auszurechnen. Ferner hat auch, aus Liebe zu dem gemeinen Beſten, als die langen und beſchwerlichen Schiffarthen zu faciliti-⸗ ren, den Herrn Gautier in Paris bewo⸗ gen einen Verſuch zu thun, das Meer⸗ Waſſer trinckbar zu machen: Wir hal⸗ ten uns verbunden, weil die Sache von | [2 605 ſogroſſer Wichtigkeit und Nutzen, bít jenige ausfuhrliche Relation, fo hiervon dem Journal des Scavans An. 1718. Menſ. Jun. inſeriret worden, kuͤrtzlich zu extra · hiren. Es achtet nemlich der Herr Gautier vor nöthig, zuvor wohl zu un⸗ terſuchen, ob die bis anhero unzulaͤng⸗ lich gemachten Proben von der uͤbelen und unveraͤnderlichen Beſchaffenheit der Sache ſelbſt, oder vielmehr von der Unwiſſenheit derer, die ſolches zu be wuͤrcken gewagt, herkommen ſey: Da nun alſo nur drey Arten waͤren, das Meer⸗Waſſer von ſeinem Saltz zu be⸗ freyen und trinckbar zu machen, die Præcipitation, Filtration und Deſtillation, ſo glaubet er, daß die erſtere zu koſtbar, well nicht allein hierzu all zu groſſe Menge des Præcipitantis erfordert / als dadurch der Geſchmack auch unfehlbar unangenehm gemachet wuͤrde: Der andere Modus nemlich die Filtration gienge gar nicht an, weil das Meer⸗ Waſſer, wenn es noch durch ſo viel Sand und Erde fitriret, ſeinen Saltz⸗ Geſchmack nicht verlieren wuͤrde; Daß alſo bloß die dritte Art der Deſtillation uͤbrig bleibe, die dieſe bis anherige Un⸗ moͤglichkeit moͤglich machen konnte. Hierzu gebe die Natur ſelbſt Anleitung, weil der Regen nichts anders, als von der Sonne deitillirtes Waſſer waͤre, daher weil es gar geſund zu gebrau⸗ chen, man billig dieſer natuͤrlichen An⸗ weiſung durch Kunſt nachfolgen ſolte: Den Zweiffel, welcher ihm eingekom⸗ men, ob nicht etwan im Meer⸗Waſſer eine beſondere boͤſe Eigenſchafft vor⸗ handen, hebet er durch allegirte Raiſon, als beygeſetztes Experiment, da er ſelbi⸗ ges in der Sonnen von ſeinem Saltz abrauchen laſſen, und beydes gut und geſund befunden. Doch wenn er be denckt, daß wir wol eine groͤſſere Quan- titaͤt dergleichen Saltzes, in deſtillirten Waſſern zu uns zu nehmen, vermo⸗ gend waͤren, ohne dergleichen haben⸗ den Erfolg, den ſonſt das Meer⸗Waſ⸗ ſer vor ſich in uns erreget; So mey⸗ net er, daß die aͤuſſerſte Diſſolution des Saltzes im agitirten Meer⸗Waſſer die⸗ ſes verurſachen muͤſſe. Da nun aber ſo gar wenig Saltz in einer ziemlichen Quantitát dieſes Waſſers befindlich, ob⸗ wohl, nach Unterſcheid der Zeit, einmal mehr als das andere, darinnen anzu⸗ treffen: fo muͤſten dieſe ſubtil diſſolvir⸗ Sweyter Abſchnitt / Ein und dreyßigſter Artickel. 606 ten Saltz⸗Spitzen, durch den Contex- tum Membranarum Ventriculi, Inteſtino- rum, als auch uͤbrigen Theile des Lei⸗ bes leichte dringen, und durch ihr Durchſchneiden und Zerreiſſen allerley Beſchwerlichkeiten, vom Brechen, Co⸗ lique, Durchbruch, Dyſenterie und Scorbut erregen; Deßhalb vermehrte ſich der Durſt; Wenn aber durch die Evaporation ſich dieſe diſſolvirten Theile verciniget und zu Saltz graniret, ſo koͤnnten ſelbige die membranen nicht fo leicht durchbrechen, ſondern kuͤtzelten und prickelten ſie nur, daß alſo eine gantz andere Empfindung von dieſem unirten Saltz, als jenen intime diffol- virten, im ſcharffen Meer⸗Waſſer zu erwarten ſtuͤnde, wie denn auch ſolch granirtes Saltz, immerhin zu derglei⸗ chen Diſſolution, als es im Meer⸗Waſ⸗ ſer gehabt, wiederum gebracht werden koͤnnte, daß aber etwas bituminoſes im Meer⸗Waſſer verborgen liege, welches dieſen ſchaͤdlichen Effect produeirte, kan er daher nicht glauben; Weil, wenn ſolches fix, nothwendig im Saltz zu⸗ ruͤck bleibe, oder wenn es fluͤchtig, denen am Meer anwohnenden Menſchen Schaden bringen, und im deſtillirten Waſſer daran zu erſchmecken ſeyn müͤſſe, welches keines doch hiervon be⸗ mercket wuͤrde. Da nun alſo das Hauptwerck, das Meer⸗Waſſer ge⸗ ſund und trinckbar zu machen, allein in der Deſtillation zu finden, ſo muͤſſe doch ſo damit gebahret werden, daß die Invention durch groſſe Machinen, und viel Unkoſten das Experiment nicht be⸗ laͤſtigten, damit nun ſolches hernach nicht etwan von gleichem Schrot und Korn, als des Engellaͤnders Monſicur Fits Gérard, waͤre, fo muͤſte der Inventor fid) durchaus aller Precipitation enthal⸗ ten, wenig Feuer darzu anwenden, in einein Tage demnach mehr deſtilliren, und eine Machine haben die ſimpel, feſt und dauerhafft, auch bey ſtarcker Be⸗ wegung des Meeres beſtaͤndig waͤre. Da er nun alſo von der Sonnen die Moͤglichkeit dieſer Kunſt geſehen, ſo haͤtte er ſorgfaͤltig darauf gedacht, die Art und Weiſe zu finden, wie von die⸗ ſem Agente ſolches verrichtet wuͤrde, um zu erhalten dasjenige, was dieſer natuͤrlichen Deſtillation gleich kaͤme. Indem er nun Acht gehabt auf die oraͤſte, darinnen das Meer Saltz ge⸗ 607 Iweyter Abſchnitt, Ein und dreyßigſter Artickel. 608 gemacht wird / haͤtte er remarquiret daß haben geſehen, daß er die Deftillation in zweyerley Sorten Saltz wuͤrden, eine die fix, und im Waſſer zu Boden ſiele, die andere die fluͤchtig, und mit dem Waſſer auf eine gewiſſe Diſtantz von der Sonne in die Hoͤhe gezogen, in granis aber wiederum herab falle, und mit platten Kellen auf dem Waſſer ſchwim⸗ mende abgenommen wuͤrde. Er mey⸗ net, daß man dieſes ebenfalls durch Kunſt auf eine gleiche Weiſe zu verrich⸗ ten fábig fe, wenn man dabey nur bít jenigen Klippen meidete, daran in die⸗ fcr Sache die Hollaͤnder geſtrandet haͤt⸗ ten, die nemlich allzuviel Holtz ver⸗ brannt, und dem erhaltenen Waſſer, durch das ſtarcke Feuer einen unange⸗ nehmen Geſchmack und andere ſchaͤd⸗ liche Qualitates zu wege gebracht, dieweil das volatiliſche Saltz dabey geblieben waͤre. Dieſen Inconvenientien abzu⸗ helffen, [eget u Gautier das Feuer tiber das Waſſer, und folget darinnen der Natur nach, um aber Holtz zu er⸗ ſparen, verdoppelt er die Krafft des Feuers mit ſeinen beſondern hierzu er⸗ dachten Alembico. Es ſoll an dem Er⸗ folg ſeines Inventi nicht zu zweiffeln ſeyn, weil die deßhalb gegebenen Zeu⸗ gnuͤſſe, auch die Unglaubigſten bereden muͤſten. Die Machine, derer er fid) hierzu bedienet, hat er noch nicht publi- circt, als woran, durch ertheilten Be⸗ fehl der Hertzog Regent und der Rath der Marine ihn gehindert; Doch ſoll nach abermaligen Verſuch auf einer Reiſe nach denen Americaniſchen In⸗ ſuln, dahin der Inventor fid) begeben wird, dieſes nuͤtzliche Seeretum alsdenn von dem Regenten der gantzen Welt communicitet werden, u. Franckreich allein die bloſſe Ehre dieſer neuen Er⸗ findung verbleiben. Hierauf nun et: folgen verſchiedene Atteſtata über die von Monſ Gautier gemachte Experimen- ta; dieweil aber ſelbige allzuweilaͤuff⸗ tig, ſo wird der geneigte Leſer wegen Enge des Raums uns nicht verargen, wenn wir die daraus gezogene Summa. ria hier allegiren. Der erſte Extract iſt ein gerichtlich ſchrifftlich Zeugniß, wel⸗ ches die verordnete Ober⸗Aufſicht der Marine in Orient ertheilet hat. Das Examen iſt daſelbſt von Medicis, Chirur- gis und Apotheckern, auf Befehl des Commendanten und General- COmmiſ- fari der Marine gemacht worden. Sie einer Cucurbite oder Blaſe, nebſt einem Tambour, darinnen mitten Feuer ge legen, verrichtet; davon bis 6. Maaß des ſchönſten und klaͤreſten Waſſers gefloſſen, mit welchem ſie verſchiedene Proben von Gallaͤpffeln, Bley⸗Zu⸗ cker, Sale Tartari, Mercurio Sublim. &c. als anbey mit anderm guten Brunn⸗ Waſſer gemacht, und keinen Unter⸗ ſcheid in beyden befunden, ausgenom⸗ men, daß Monſ. Gautier fein deſſillirtes Waſſer die Farbe laͤnger gehalten, beyde gleiches Gewichts gereſen, und ín der angeſtellten Evaporation etwas nitroſes Saltz zuruͤck gelaſſen, welches letzteren in dem Brunnen ⸗Waſſer mehr geblieben, in dem detlillirten aber mehr graulicher gefallen. Im Trin⸗ cken haben fie dar inn nichts ſaſtziges, auſſer einen kleinen fremden Ge⸗ ſchmack, bemercket, welcher von der neuen Löthung des Bleyes wabr⸗ ſcheinlich herkommen ſeyn mag Sol⸗ ches Waſſer haͤtten die Leute auf dem Schiffe ohne Schaden getruncken und auch kein anderes zu haben verlanget. Gegeben in oriezz, den 7 Junii An. 1777. und von Monſieur de Villarley, Tarnouen, du Tayund Cordier unterſchrieben. Eben dergleichen gerichtliches Zeugniß wur⸗ de von oben bemeldtem Commendan- ten und Commiſſair der Marine von ei⸗ nem abermahligen Experiment den 20. Maji 17 12. gegeben: Sie haben die Probe ſelbſt mit Augen geſehen und befunden, daß in 24. Stunden 324. Pintes Waſſer abgelauffen wozu ein Pied Cube von Holtz und Kohlen em- ployret worden. Den 22 curr. wie⸗ derholeten ſie das Experiment mit gleichmaͤßigem Succefs, und den 25. aber mal, um verſchiedenes Fleiſch und Kuͤchel Speiſe damit kochen zu laſſen, welches alles fuͤglich mit mittelmaͤßi⸗ gem Feuer binnen zwey Stunden Zeit gut wurde. Den 27. wugen ſie dieſes Waſſer auf der Waſſer⸗Waage mit dem allerreineſten Brunn Waſſer, und befunden ſolches gleichen Ge⸗ wichts. Den 28. lieſſen ſie von bey⸗ den Waſſern auf einerley Weiſe Brod backen, und befunden, daß das von, Kunſt⸗Waſſer gebackene Brod ſehr gut, auch leichter und lockerer als das andere. Im Trincken war am Ge⸗ ſchmack nichts ſaltziges zu Mer ie «c NA Sweyter Abschnitt Ein und dreyßigſter Artickel. 610 blieb friſcher als das Brunnen⸗Waſ⸗ ſer, wenn es eine Weile geſtanden, wurde durch mehrern Verſuch immer beſſer, und verlohr auch ſeinen vom Loͤthen hergekommenen relinolen Ge⸗ ſchmack ie mehr und mehr, ja es incom- modirte diejenigen, fo es gantze Mo⸗ nate getruncken, im mindeſten nicht, daher es ſich auch viele ans Land zum zebrauch holen laſſen. Zuletzt wird ein Anſchlag gemacht, daß bey zwey Proben ver brauchten Holtzes und der Kohlen, der Unterſcheid der Koſten ei⸗ nes vor dem andern dargethan, und mitben gewieſen, daß mit Holtz hierzu mitzufuͤhren ein Schiff mehr belaͤſti⸗ get und ungeraͤumer gemacht wuͤrde, dagegen waren die Kohlen leichte zu packen, erforderten ſo groſſen Raum nicht, und gaͤben anbey vielmehr Hitze als das Holtz. Mons. Gautier fat die Herren Commiſſarios verſichert, daß durch Verjuͤngung einer gleichen Ma⸗ chine, die nicht zu groß, man taͤglich vor 400. Menſchen Waſſer anſchaffen konnte. Gezeichnet den rr. Junii 1717. die Materialien davon verguͤthet und genutzet werden koͤnten; 9) wie man ſich derſelben ohnſchwer bediente, das Saltz⸗Waſſer dahin zu bringen, als die Brenn⸗ und Feuer ⸗ Materialien. 10) Wie das deſtillirte Waſſer folglich in bleyernen Ciſternen ohne Loͤthe ge⸗ halten werden koͤnte; 11) wie ſelbiges vermittelſt einer kleinen Pumpe auf⸗ zuziehen. 12) Daß man vom Feuer keine Gefahr zu beſorgen haͤtte. 13) Daß leicht ſo viel Waſſer dadurch ver⸗ ſchaffet werden fonte, als taͤglich zu ei⸗ ner ieden Equippage erfordert wuͤrde. 14) Daß dieſes Waſſer wohl und ohne Schaden zu trincken waͤre. 15) Daß alles Fleiſch und Zugemuͤſſe fid darin⸗ nen wohl kochen laſſe. 16) Fuͤglich zum Brodback gebraucht werden konte. 17) Daß es friſcher als ander Waſſer bliebe, kein Meer⸗Saltz zuruͤck laſſe ge⸗ ſchwinder evaporixe, leichter Seiffe und Zucker diſlolvire, Milch nicht zuſam⸗ men lauffen affe, leichter als Brun⸗ nen⸗Waſſer am Gewicht, und gelinder | als ſelbiges amGeſchmack ſey. 8) Daß Hierauf folget noch ein Extract der es ſich laͤnger halte als ander Waſſer, Aeademis Royale des Sciences vom 28. Aug. wenn mam abſonderlich es in keine hoͤl⸗ da nemlich Pere Sebaflian. Mr. Le- tzerne Faͤſſer thut, als wovon die Cor- ruption entſtehet, worzu er einen neuen Vorſchlag hat. 19) Daß man bey (íet dieſer Machine ſich allerhand Feuer⸗ neuer und ingeniödſer Materialien bedienen könte, 20) Daß fic. verdiente i ein Drittel Holtz und zwey Drittel ei⸗ taucht; | ner Tonne Steinkohlen 6. bis 7. Ton⸗ linde, ob der lange Gebrauch dieſes nen gutes Waſſer geben. Der Nutz telüllirten und Vortheil, fo quis dieſem Invenro. kraͤglich koͤmmet, ift. (o wohl der Geſundheit, | retair der als Erſpahrung der Unkoſten halber ch bey nicht gering zu ſchaͤtzen; ſo bedarf man auch nicht ſo viel holtzerne Ge⸗ | fáffe, und koͤnnen an deren Platz an⸗ dere noͤthige Waaren gepackt werden. Denn da auf ein Schiff von 400. Men; ſchen auf 3. Monat Zeit oo. Tonnen Waſſer gehören, fo. werden an deren von folgende noͤthigf | ſtatt, wenn die Machine und Brenn⸗ fuͤgen: Er beweiſet 1) daß dieſe Ma- | Materialien einen Raum von 20. Ton⸗ chine ein ſo ſimpel und gleichguͤltig chine. ein ſo impel und gleichguͤltig nen einnehmen, ein Platz von 80. Ton⸗ 1 1 pde niecén womit die Na⸗ MJ f MI en und chine zu ) du MIC Farne eh niteorten, di fm immen denen Herren der Marine Cli etl, and ollen wir Da von folgende noͤthigſte Summarien bey⸗ tp, als di w Na⸗ nen erſpahret, ohne was noch die an⸗ tur ſolches verrichte, 2) daß ſolche gantz dern Borkheile davon betrifft, wenn Tolide; 3) durabel, 4) leicht und in kur | nemlid) Waſſer zuweilen abgehet, und fet, Zeit zu verfertigen, 5) nicht zu gar nicht zu haben iſt, oder um der groſſe Koſten erforderte, 6) leichtlich zu Schiff⸗Bedienten Intere(fe und heim⸗ PA ten, 7) von dem geringſten lichen Handel beſtellen zu konnen, ſol⸗ Bootsmann reparitet, 8) wenn ſelbige ches lange Zeit geſucht zu haben, be endlich gantz unbrauchbar geworden, AER GERI le Piel Baader W | : M ue Mu j Mr. 611 Mr. Gautier hat auch eine neue Machine verfertigen laſſen, die noch von dieſer erſteren, dans la figure de Tambour un⸗ terſchieden iſt, in welcher das Feuer noch zu andern Nutzungen, wenn es brennet, gezogen werden kan, und da man an dieſe Machine einen groſſen Keſſel neuer Inventionen ſetzen, und zu dieſem Gebrauch gar ein erkleckliches Holtz und Kohlen erſpahren kan. Zu⸗ letzt beſtaͤtiget ein Brief von Mr. Clai- rimbaut, daß dieſes Kunſt⸗Waſſer ſich laͤnger halte, und weniger als ander Brunn ⸗Waſſer alterire ꝛc. Letzlich fuͤhre noch eine Methode an des hochberuͤhmten, nachmalen Frey⸗ herrns und Reichs⸗Hof Raths, en. Gottfried Wilhelm von Leibnitz, fo er in denen Leipziger 4 Eruduo- rum Anno 1682. im Monat December, p. 386. unter folgendem Titul publici- ren laſſen: Meditatio de ſeparatione ſa- lis & Aquæ dulcis, novoque Separationum Chymicarum genere. Die Worte lau⸗ ten daſelbſt alfo: Aquam dulcem potui fatis aptam ex marina obtineri poffe deſtil · Jatione, non Linſchotani cautum, fed & aliorum multorum relatione conflat. Et putem eum in uſum furnos inveniri poffe admodum compendioſos, & exiguæ ma- teriæ combuſtulis indigos, quales nondum adhibentur. Præcipitari ſalem poſſe ſeio zinco, lapide calaminari & fimilibus, quin etiam Saturnus hic aliquid præſtat. Sed fimpliciffimam obtinendz aquæ dulcis ra- tionem eſſe puto percolationem. Expe- rimentis enim conftat, etiam vino & urinæ aliisque liquoribus repetita per fimplex ſa- bulum transmiſſione adimi non tantum colorem, ſed & ſaporem. Et cum in Gal- lis eſſem, vidi genus lapidis, qui prima fta- tim vice, liquores infipidos transmittebat, credoque adhuc vivere, qui locum indi- care poffit. Et ut aqua falfa, facilius per majorem ſabuli copiam percolaretur, & proinde ftatim prima vel ad fummumal- tera vice purificaretur, poffet adhiberi ma- china comprimens vel ſugens. Quod fi cui placeret loco fimplicis ſabuli adhibere Lithargyrium, vel aliam Saturni calicem, res forte adhuc melius füccederet. Cæte- rum ex his occafio mihi nata eft cogitan- di, de novo quodam feparationis Cbymice genere. Ponamus liquorem per ſabulum vel commune vel peculiare, aliudve cor- pus ſæpe tranſinitti, donec vim amiſerit: Dubium nullum eſt, quin ſabulum aliquo Zweyter Abſchnitt, Ein und dreyßigſter Artickel. 612 ſale, ſi ita dicere lioet, eſſentiali, ipſius li- quoris futurum ſit imprægnatum. Elicia- tur fal ifte rurfum ex ſabulo, füperfufa aqua communi,& aquæ deſuſæ parte dein- de evaporante, congeletur in cryſtallos, aliave ratione ad ficcitatem revocetur. Ne vero putet aliquis fruſtra aquam fali, ex ſa- bulo eliciendo , reddi, quam percolatione prius ab eo ſuperavimus; fciendum eft ; hacratione magnam falis copiam anteain multo liquore diſperſam, nune concentra- ri in tam exiguum quantus ad eum ſolven- dum ſufficit; deinde multum intereſſe in- ter aquam priorem ipſi vino vel ali liquo- ri ingenitam, quz ſalem hunc fibi cogna- tum non ita facile dimiſiſſet, & inter aquam communem, nunc affufam, quz ſalem hunc effentialem ut nunc primum attraxit, ita mox libenter derelinquit. Si quis et- iam omiſſa elixatione experiri voler, qui deſtillando ſalem ex ſabulo, aut vitrificando effet proditurum, multa haud dubie nova deprehenderet, quasdam et- iam forte peculiares terras produceret. Ita ope hujus fübtilis percolationis, novam multorum corporum analyfin habebimus, ingentemque materiam utilium experi- mentorum. ; - Was alle dieſe Methoden anbelan⸗ get: So erſiehet man, daß Herr D. Waletort mit ſeiner Machine nichts als eine Filtrationem durch das Pumpen vorgenommen: Des Graf Marſili An⸗ geben und Invention vollkommen ſeine Richtigkeit habe: Herr Gautier am meiſten die Natur imitiren wollen. Da ich aber glaube, es moge das Feuer ober oder unter dem Waſſer ſeyn, ſo kan ſelbiges nichts anders als Evapora- tionem, und durch eine hierzu eingerich⸗ tete Machine deſtillationem zuwege brin⸗ gen: Die Gelindigkeit des Feuers aber am meiſten anzurathen fep, da⸗ mit auſſer dem Waſſer nicht anderer Geſchmack heruͤber getrieben werde. ert von Leibnitzes Meditation aber mehr Moͤglichkeit, als Nutzen zeiget, weil durch die Præeipitation durch Zinck, Galmey, Bley⸗Kalck und Glaͤtte, das Waſſer hernach der Geſundheit nicht mehr zutraͤglich iff, als die Filtration, wenn ſie geſchehen, wiederum ſuͤß Waſ⸗ ſer brauchet, aus dem Sande oder Stein das Saltz auszulaugen, welches man doch ſonſten hoͤchſt notbig hat; Und was dergleichen Kuͤnſteleyen mehr ſeyn, von welchen allen — en. Sweet Abſchnnt, En und treygipfü Zed. cna bis dato fo viel mir wiſſende au: denen gewachſenen Würmer verſtuͤrben, und Schiffen zu ordinairen Gebrauch adhi- | das Waſſer zum Trincken recht gut birt worden. . öeffe, fo wurde es erley vermiſchet nicht leicht der Corru- cherte, oder wie in denen Wein⸗Faͤſſern tion unterworffen iſt. Auſſer daß jt einen Einſchlag davon gebe; auch we⸗ o ein S Veg zer von Geburt, mit nigen Spiritum Vitrioli unter das Waſ⸗ amen von Graze»ad eine neue Art er⸗ nden, das Waſſer vermittelſt eines ten Hoffnung oder der Cap de baun fentlich A | voft T g/ aus ckeln fuͤget er in einem Briefe 4e morbis Me t1 ſchmacks mitbringen müften. N. 5 . Klaas mu | Wert a 6380 uwe 315 419 1 47 a asd iN] CUN 3. Co) K 5 buc, cee ene 3n bir ooa o MS ON RC TT: i$ | $44 np das ax dovere qtd „„ 05501 nde Yded: 009 1 udoond on6 dmuegt | Se dini mb qeu c5 | adedp iod duu isis tede r1 Ma dotem nnd aom i us " Wi A e eine een nag Wir witbor.: feet Ann | ica MENO Od 0 Gu LR onm orien oc? vai S C en bee " 5 $3 8 ien | oq 2 e à | dias. Jano Artic. 615 Iweyter Abſchnitt / Zwey und dreyßigſter Artickel. 616 AnTICVLVS XXXII. Von einem durch Natur bereiteten Je Kunſt in der Bildhauer⸗ und Steinſchneiderey, wenn fic der Natur zu Huͤlffe ge kommen, hat offt die kuͤnſt⸗ lichſten und ſchoͤnſten Wercke der Welt dargeſtellet: Wie ich mich denn in Berlin, und inſonderheit bey Wolf⸗ fenbüttel zu Saltzdahlen ein nackend liegend Frauen⸗Bild geſehen zu haben erinnere, da der Kuͤnſtler in Italien die lauffenden blaulichten Adern in dem weiſſen Marmor ſo wohl anzu⸗ bringen gewuſt, daß ſie offt wie die na⸗ tuͤrlichen etwas erhaben, ziemlicher Maſſen / inſonderheit auf den Bruͤſten, imitiret; fo mit denen Unkoſten ber» auszubringen uͤber 20000. Nthl. ſoll gekoſtet haben. Die Griechen und Roͤmer waren ſchon befliſſen, mit der groͤſten Muͤhe und Kunſt, die aus unterſchiedlich⸗far⸗ bigten Stratis beſtehenden Onych- auch andere Edelgeſteine alſo erhaben zu ſchneiden; daß die gemeiniglich dar⸗ auf ſtehende Koͤpffe und Bilder ande⸗ rer Farbe waren als das Feld, darauf ſie ſich præſentiren; ich kan iedem von der Groͤſſe einer Linſen an bis eines Daumens breit und lang welche zei⸗ gen, denen an Kunſt und Schoͤnheit nichts abgehet; inſonderheit em 28 Excelenæ, rang, des H. K. Graf von Hatzfeld, Kayſerli⸗ cher Geheimder Rath und Freyer Standes⸗ Herr zu Trachenberg in Schleſien, einen groſſen Jaſpis, bate auf ein erhaben geſchnittener Lowe ein Pferd zerreiſſet, fo goldgelbe, das Feld aber ſchoͤn graßgruͤn erſcheinet. It fo reteritten die gelehrten Zeitungen a». 172. num. 20. Von Amſterdam folgen⸗ des: Vor einiger Zeit hat man aus Italien die Zeichnung eines ſehr groſ⸗ ſen und vortrefflichen Sardonychs er⸗ halten, welcher oval 12. Zoll breit und 7. Zoll hoch iſt, worauf das Bacchus- Feſt uͤberaus ſauber und hoch erhaben geſchnitten iſt: Der Stein iſt weiß, und die Figuren ſind roth und fallen etwas ins Gelbe: Das Schnitzwerck und Kunſt ſehr wohl zu⸗ Crucifix. its wird vor Griechiſche Arbeit gehalten: und iſt das Stuͤck noch — ſchoͤn und gantz, oder u 5 Weil nun viele Liebhaber in Holland verlanget haben, dieſen koſtbaren Stein in natura zu ſehen; ſo iſt ſolcher hierher gebracht worden, allwo die Liebhaber denſelben bey Hn. Joh. Friedrich Bernhard, Buchhaͤndlern in der Calver-Straat oder Kaͤlber· Straſ⸗ ft, konnen zu Geſicht bekommen. Der⸗ gleichen vortreffliche Steine ſtehen be⸗ ſchrieben und in Kupffer d ellet in Leonbardi Auguſtini de Gemmis & Sculptu- ris antiquis, ſo Jacolus Gronovius ins La- teiniſche uͤberſetzet, und zu Franecker Anno 1699. in 4to ans Licht in⸗ ſonderheit in dem Theſauro Branden- burgico Selecto, . Gemmarum & Numif- matum in Cimeliarcho Electorali Bran- denburgico ferie, welches ſchoͤne Werck zu Cöln an der Spree An. 1696. in fol. lateiniſch heraus kommen. Allen dieſen meritiret billig beygeſe⸗ (et zu werden ein Cruciſix, ſo mir un⸗ unlaͤngſt für 100. Reichs ⸗Thaler zum Kauff offeriret worden. Es gleichet die Materie unterwaͤrts einem ſweiſſen obenzu immer mehr ins Rothe abſe⸗ tzenden harten Marmor, iſt ſehr glatt und wohl poliret, und inſon it, weil die Bruſt am mehreſten hervorra⸗ gend ift, ſiehet ſolche auch am rótbeflen aus, darzu noch kommen die auf der Bruſt in die Runde gehende noch ſaru- rirt⸗ roͤthere Adern, fo gleichſam mit Blut unterlauffene Schwielen und Haut darſtellen; die Armen und Schenckel ſind oberwaͤrts auch etwas roth ſchattiret, und unterwaͤrts gantz weiß/ alfo daß das Jammer⸗ volle Bild unſers Erldſers durch die Natur und Kunſt ſehr wohl dargeſtellet und kuͤnſt⸗ lich geſchnitten ifl: Die Laͤnge deſſel⸗ ben iſt nahe anderthalb Wiertel einer Ellen; dabey aber melde, daß unter dem Tuch, ſo um den Leib gehet, die Schenckel, wie auch die Armen ober⸗ waͤrts, angeſetzet ſind. Als ich die Materie eigentlicher durch Spiritus 2 OS, 2 . ve err Mc . ia vota Auge. | * ee er . III. is s prit Án. ee! Menf. 00 0 P. 250. si ute n Und ge ut piede 10 | o e et ct ie inar iic antec der der * * UM nn 8 des⸗ von P re „von dem u ele ind é5fic. € M der und Medailleur Pfa i » be ves yet | aus dergleichen Schnecke ſehr wohl ers woran Aach d nis babe ge befige; daß fib alfo | gen wanne en der Abe d. die Kuͤnſtler dieſer Art Schnecken, da, das meini niger als bieft für es stie ut. demand ansehen Leftümiren, ae iet eee ed blo aer nn tom od iiti? d T siis c de ebe ia o Msi pog acsi endi MES aden Wan VCSCCCCCVVPTC orot cendi atl MA Sita an im nin 5 4t niche Pl dies dal qa o Ty ec MAR " x d 8 2 riii ib Ro CUPS SRPROCEN, Et) ORPHEUS di 60 eM e D oe f » et 1 y * $t JE Li d "hand ihi * F ER ao Pur EnoAdsa m uic Ie bo 5h 7 * fiat BART UNI o NER ASTE: ne p P) WV SN aede 1 4 ui J rA 1 r , X VT 1 Mas ETT, Via - HS * . "i 18 : de Mise "E v ws B i 619 Zweyter Abſchnitt, Drey und dreyßigſter Artickel. 626 AnTiCvLvs XXXIII Umſtändliche Nachricht von der Transmutation 2. Utt tzen Bleyes mit ſo viel es Durdíilbr amalgamip(f/ n wahres Gold. Y | | Etrus Borellus hat ſchon An. 1656. - zu cheydelberg eine Bi//orbecam Chymicam herausgegeben, in welcher 1000. Authores ſpecifi- ciret ſind, ſo zur Chymie gehoͤrig, wel⸗ che ſich bis zu unſeren Zeiten wol noch bis auf die Helffte moͤgen vermehret haben, darunter ſehr viele den Lapidem Philoſophorum zu bereiten anweiſen. Por wenig Jahren gab auch Herr Jacob Leupold einen Prodromum Bibliothecz Metallicæ heraus von 1052. Buͤchern ſo er meiſt ſelbſt beſeſſen; bar unter auch viele dergleichen Chymiſche Schrifften befindlich ſind. Bey aller dieſer groſſen Menge der Chymiſchen Proceſſe aber haben dennoch gelehrte und curieuſe Leute mir offt angelegen, Die Ahe Auguſt - Anniana, wie ſelbiger in meiner Abhandlung vom Verſtan⸗ de der Menſchen vor und nach dem Falle (Lib. Il. Cap. Ill. 5. 13. p. 249. ad (9 erwehnet (*), dem Drucke zu überfafs ſen: Mit welchem aber deswegen ruͤckgehalten, weil der beruͤh 2 micus, 11 — Johann A von Loͤwenſtern, bey ſeinem ehemali Aufenthalt in Breßlau offtmals mich gewarnet, etwas nach denenſelben zu tentiren, weil dieſe und andere Pro- ceffe auf Befehl Churfuͤrſt Johann Georg ur. unterſuchet, und die Probe damit angeſtellet aber nichts herausge⸗ bracht worden; alſo viele Leute, wie er, hierdurch verfuͤhret und betrogen werden koͤnten. Indeß iſt nicht zu leugnen, daß unter folgenden curieu- fen Hiſtorien viele wahr ſeyn moͤgen, noch mehrere aber ach die man doch alle vor Wahrheiten ausgegeben. Wer Luſt hat dergleichen zu leſen, der findet ſein Vergnuͤgen in Jaban. Joach. Becheri Experimento Clymico novo, in Dan. Georg. Morboſi Epiflola de Metallo Unter Churfuͤrſt Auguflo, der Churfuͤrſtin Aua und Churfüͤrſt Cbrifiane I. zu Sc (en findet man in Dreßden in der Sunft» Kammer gleich ſam als in einem Diario aufge⸗ zeichnet, wie viel taͤglich vom Zerrn Schwaͤrtzer der fo genannten unedlen Metallen in ſeines Silber und Gold, manchmal auch in Idrer Gegenwart, verwandelt worden. Ich kan dieſes ſedem aus den Actis ſelber zeigen von denen ich einiger unter Herrn Johann Kunckels n hinterlaſſenen Mstis bin habhafft worden, auf was vor Art und Weiſe, abſonderlich aber in bem Mercurio und Vitriol laboritet, und groffet Profit daraus Ede denen Was zu Auguft; Zeiten gefbeben, hat man in einem mit geſchla⸗ genem Silber uͤberzogenem und vergoldeten Buch, mit einem Schloß verwahtet, auf Pergament geſchrieben, gefunden, deſſen Titul: Natuͤrliche Kunſt, wie man wan⸗ deln ſoll; darinnen die Proceſſe, welche aus dem Mercurio gegangen, deutlich zu leſen. Auch ift am Ende notiret, daß den 21. Novembr. An. 1586. die erſte Extraction von Gold gewogen 21. Marck; hernach ben 10 Jan. 1587. waͤren vier Glaͤſer ausgenommen wor⸗ den, vorhero noch zwey, was . ſtehet nicht dadey. Ingleichen findet man in einem verſchlo Buche, welches t &bwà: nec mit eigener Hand geſchrieben, was vor Proceſſe unter (br nene L. abſonderlich aus dem Vitriol gluͤcklich laboriret worden. An die Churfür ſtin Aue aber verwahret man als Briefe von Serrn Schwaͤrtzern geſchriebene Proeeſſe, da allein Vitriol eingeſetzt worden, und abſonderlich ſehr geruͤhmt wird. Er faͤnget an: Gnaͤdige Churfuͤrſtin! Demnach Ew. Gna⸗ den geſehen, nach Goͤttl. Verlevhung, was unglaubliche Dinge im Vitriol ſtecke, daß GO der Almaͤchtige in die Natur geleget und darinnen verborgen hat: So wollen Ew Chur fu ftl. Guaden dem allmaͤchtigen GOtt davor dancken. Hernach beſchrei⸗ bet er, wie der Vitriol zu tractiren, daß ein Oleum daraus werde: Dann fuͤget er am Ende bey: Wenn i. Theil Gold und 12. Theil Mercurii zuſammen gethan wird, und noch mit fo ſchwer ſolchen Oels uͤbergoſſen, fo ſehen wir Menſchen groſſe Wunder, wenn es einge⸗ ſetzet; Wie es denn Ew. Churfuͤrſtl. Gnaden geſehen, und GOT ſonderlich davor zu dancken haben. 246 6 SZweyter Abſchnitt / Drey und dreyßigſter Artickel. rum trausmutatione ad Langelottum, Ga- Briel. Clauderi Differtat. de Tinctura uniber- al, (worinnen viele rare Hiſtorien von dieſer Verwandelung erzehlet werden) Job. Hid. Helvetii Vitulo aureo, Era[mi Frauciſei auserleſenen RAunſt⸗ und Sitten⸗Spiegel (Lib. IV. Sect. I. pag. 1203. ſeqq.) in des getreuen Eckbards, oder nach dem rechten Namen Joh. Chriſtophori von Ettners und Ei teritz entlarfften Marckt ⸗ Schreyer und entlauffenen Chymico, Phil. Jacob. Sacbfii a: Lewenbeimb Tract. deſſen Titul: Aurum Chynicum it. in Epbemerid.Nat. Cu- - rief, Dec. I. An. I. Obferv. XVII. pag. 65. feqq. & An. IV. & V. pag. 297. wie aud) Petr. Tob. Fabri Obfervation 17/2. Dec. II. An; VIII. pag. 73. Dec. III. An. V. & VI. Obferv. LXXVII. pag. 151. Job. Ludev. Ha- nemanni Tafone , Olai Borricbii Conſpect. Scheide⸗Kunſt/ in l. Freyherrn Chemic. illaſtrat. it. im S ege» $ euer der von Schroͤders, Fuͤrſtl. Schatz und Rent Kammer pag. 400. feqq. Conf. Job. Jac. Mangeti Bibliothecam Che- agicam curio[am y wo bemeldete und noch andere Autores in ein Volumen gebracht ſind: Inſonderheit in Georg. Erneſt. Stablii Chymia rationali & experimental Stange und zwar am Ende derſelben. Die neueſte Hiſtorie de Franfmutatio- ne Metallorum, davon die Species Facti An. 1 15. im Auguſt Monat an die Leip⸗ ziger Juriſtiſche Facultát geſchicket, und an ein Reſponſum begehret wor⸗ n, ſtehet in 70%. Hieron. Hermanni Sammlung allerhand auserleſe⸗ ner Reſponſorum, pag. 323. in fol⸗ AAAAaalles und jedes Silber Service, vollig in Gold zu verwandeln. Die Graͤfin aber, wiewohl fie fid) nochmahlen be⸗ fuͤrchtet, es moͤgte Betrug darhinter ſeyn, hat ſich dennoch nach vielen Bere⸗ den des Mannes bereden laſſen, ihm ihr Silber⸗Geſchirr uͤberhaupt zu ge⸗ ben, welches er genommen, und in et[ís chen Tagen in lauter Stangen Gol⸗ des wieder zu geſtellet, mit nochmaliger Bitte / ſolches probiren zu laſſen, ſo auch eee 'APECIBS: Fac. PVor einigen Jahren kam bey ſpaͤ⸗ ten Abend ein Mann in Buͤrgerlichen Habit vor das Schloß Tanckerſtein, der Frau Graͤſin von Erpach ihren Wit⸗ thum⸗Sitz, mit demuͤthiger Bitte, die Frau Graͤfin moͤchte ihn ein, und in Sicherheit nehmen; weilen er aus Un⸗ vorſichtigkeit in der Pfaltz ein Wild geſchoſſen, und jetzo von dem Churfuͤr⸗ ſten von der Pfaltz auf das Leben ver⸗ kd wuͤrde; welches zwar die Graͤ⸗ ſin Anfangs nicht thun wollen, weil fie dieſen Mann mehr vor einen buͤbiſchen Tuckmaͤuſer, als vor einen redlichen Buͤrger angeſehen, jedoch hat ſie ihm endlich auf vielfaͤltiges Bitten und Fle⸗ hen ein Stuͤbchen unweit der Geſinde 623 Wohnung einraͤumen, und durch das Geſinde fleißig auf ihn vigiliren laſſen. Nachdem er ſich aber einige Tage gantz ſtille und fromm allda aufgehalten; ſo hat er die Gráfin mit folgenden Wor⸗ ten angeredet: Gnaͤdige Frau, nach⸗ dem ſie durch ihre guͤtige Aufnahme mein Leben errettet, ſo vermeine nun⸗ mehr ſicher fortzureiſen, erbiete mich aber alles ihr Silber⸗Geſchirr vorhero in Gold zu verwandeln, um dadurch mich danckbar zu erweiſen. Worauf die Gráfin abermal auf die Gedancken gerathen, er muͤſſe ein Ertz⸗Betruͤger ſeyn, der ſie um ihre ſilberne Sachen bringen wollen; Weßwegen ſie ihm abſchlaͤgliche Antwort gegeben. Weil er aber daꝛgegen verſetzet, ſie ſolte es nur mit wenigen verſuchen, ſo hat ſie ſich endlich refolviret, ihm einen aͤchten Pocal zu uͤberreichen, jedoch ihrem Geſinde anbefohlen, dieſen Mann fleißig zu obſerviren, welcher denn auch nach einigen Tagen kommen, das aus dem Pocal gemachte, und in eine Stan⸗ ge gegoſſene Gold der Frau Graͤfin ge⸗ bracht hat, mit dieſen Worten: Gnaͤ⸗ dige Frau, hier nehmen fle dero geweſe⸗ nen filbernen Pocal in gegenwaͤrtiger | Goldes, fle ſchicken ſolches in die Stadt, und laſſen es probiren, ich will ſo lange verziehen, und wo es ſich nicht gut befindet, will ich alles erſetzen. Nachdem nun das gemachte Gold aus der Stadt zuruͤcke kommen, und von zwey Goldſchmieden probiret und gut befunden worden, ſo hat der Mann nochmals offeriret, der Frau Graͤſin geſchehen, und wiederum vor Recht befunden worden. Worauf der un⸗ bekannte Adeptus ſeinen Abſchied ge⸗ nommen, und ſich nochmals vor die Erhaltung ſeines Lebens bedancket, worauf ihm die Frau Graͤſfin etliche 100. Thaler Geld auf die Reiſe offeri- ret, er hat aber nichts genommen, und "a bey e^ 625 bey fort geſetzter Reiſe ſeinen Namen, und ſich weiter nicht zu erkennen gege⸗ ben. Nachdem nun der Graͤfin be Gemahl, welcher ſich einige Jahre, und noch bis dato in auslaͤndiſchen Krie⸗ ges⸗Dienſten aufgehalten, erfahren, daß ſie ſolcher Geſtalt zu einem groſſen Reichthum gelanget ſey, hat er Part davon, oder wenigſtens den uſumfru- ctum begehret, welches ſie aber nicht eingehen wollen, und ſich deßwegen, auf der Univerſitaͤt zu Leipzig bey der juriſtiſchen Facultaͤt belehren laſſen, wie folget: | Ehrenveſter und Hochgelahrter Guͤnſtiger Herr und guter Freund! Auf deſſen an uns gethane Frage er⸗ achten wir, da ein fremder Mann, ſo des Wildſchieſſens halber verfolget wurde, ſich unter den Schutz Frauen Annen Sophien, Graͤfin von Expach, begeben, und zur Danckbarkeit derſel⸗ ben auf ihren Witthum Sitz Tancker⸗ ſtein genannt, alle ihr Silberwerck, vermittelſt einer gewiſſen Materie, dem Anziehen nach, in Gold verwandlt, und vermeinet der Ehe⸗Gemahl, daß ſolches ihm gehdre; Dannenhero , hot QV ZESQGIQ S qut Ob, und e —— deem ver en echt habe? Zu wiſſen verlanget. Ee : RATIONES... .-. iat 03. JV BED ADD 09 1: Ob nun wohl ermeldter ihr Ehe⸗ Herr anfuͤhret, daß er Dominus territo- rii (cp, und alſo Krafft des Juris territo- | mà rialis das in Gold verwandelte Silber, indem es pro chefauro zu achten, und an einigen Orten die gefundene Schaͤtze dem Landes ⸗Herrn jure Fifci zuſtuͤn⸗ den; nechſt dem und wenn dieſes nicht waͤre, daß allenfalls derſelbe, als Mari tus, ſolches veraͤuſſern, und an deſſen Stelle ander Silberwerck ihr anſchaf⸗ fen, das uͤbrige aber adminiſtriren, und ob matrimonii onera den uſumfructum davon genieſſen mochte, es das Anſe⸗ hen gewinnet. 145 ET | UDEGLDENDLDLO:sduey» Demnach aber und dieweil beſagtes Silberwerck der Graͤfin eigenthuͤm⸗ lich zugeſtanden, auch derſelben eigen⸗ thuͤmlich geblieben, ungeachtet es in Gold verwandelt, indem keine in Rech⸗ beglei Zweyter Abschnitt Drey und dreyßigſter Artickel. 624 ten gegruͤndete Urſache, warum fie des Eigenthums verluſtig zu achten vor⸗ handen, und die Trans mutation ihr zu gute unternommen worden; hiernach beſagtes Eigenthum ihr Ehe⸗Herr, we⸗ der in Anſehung, daß die Verwande⸗ lung des Silbers in Gold zu Tancker⸗ ſtein, deſſen Dominus et ift, geſchehen, derſelben nicht entziehen, noch ſolches zu Gold gemachte Silberwerck vor ei⸗ nen Schatz da keine in ventio theſauri fid) aͤuſſert, ſondern das Silber der Graͤ⸗ flichen Gemahlin Jure proprietatis zu- kommen, noch aus der Erden, als ein koſtbar Metall gebracht worden, aus⸗ gegeben, vielweniger es wider ihren Willen verkauffen, das daraus geldſe⸗ — — vt — — — ilberwerck davor ang wor⸗ den, uͤbrig bleibet, adm niſtriren, und derſelben es ſchlechterdings nue gebrauchen kan. ee DCIS nu So iſt wohl ermeldter [GT Ehe⸗Herr desjenigen Goldes, fo aus ihrem Silberwercke durch Tranfmuta- tion bereitet worden, ohne deren Ein⸗ willigung ſich anzumaſſen und ſich ei⸗ nig Recht davon zu zueignen nicht be⸗ fugt; Von Rechtswegen. Welche Species Facti auch zu leſen in Putonei Enunciatis & Confiliis Juris unterſchiede⸗ « [ner Otedite ^ Gelebrfen, beruͤhmter ka- cultáten und Schoͤppen⸗Stuͤhle, im rs, Stuͤck num. XCIl. paz. 693. feqq. Wel⸗ cher ein gelehrter Beweiß vorgeſetzt: Daß die Transmutatio Metallorum 4 ch könnte noch eine gla bwürdige J eine glaubwuͤrdige 2 von dergleichen Verwande⸗ lung beybringen ſo An. og. zu Leip⸗ zig bey dem beruͤhmten &ünfifer und Goldſcheider Herrn Wolff Georg Stollen paf&ret, wenn nicht bey o legenheit der Muͤntzen fo aus Chymi- ſchen Gold oder Silber geſchlagen fole len ſeyn, die umſtaͤndliche Na meiner Abhandlung von Nummis fin- gularibus oder ſonderbaren Thalern und Muͤntzen; auch andere derglei⸗ chen Begebnuͤſſe pag. 148. feqq. ange⸗ fuͤhret, und mit noͤthigen Reflexionibus tet hatte. gu sd nf NN Damit ich aber dieſe haͤuffige Erzeh⸗ lungen noch mit einer ſonderbaren Be⸗ gebenheit vermehre; So ſetze mit allen Umſtaͤnden hinzu, was mir ſelbſt Anno | 1708. den Bedienten des Obbemelbten zu phaͤtte deſſelben Namens welche geken⸗ macht; Und ließ meinen Namen dar⸗ 625 Sweytet Abſchnitt, Drey unb dreyßigſter Artickel. 626 1708. in Holland begegnet. Ich lo- gends deßwegens fo gleich fib auf eine girte zu Amſterdam op de nieuwe Dyk, Trek - Schuyte und war zeitig in Am⸗ in te nieuwe Straat, in te Sonne- Bloem, ſterdam, ich aber noch zeitiger ausge⸗ beyc herrn 7a» Wiefenacker einen Wein⸗ gangen, als er mich ſuchen, unb ín ſein haͤndler z [o offt in Commiſſion hatte Logiment erbitten ließ. Als ich dahin einen Hoch⸗Teutſchen verſchiedene Ma. kam, fuͤhrte der wartende Bediente terialien und was er ſonſt noͤthig hatte, mich in ein Zimmer, da bald von einer fe bey Harlem auf einen Hof fib auf mir unbekannten Manns⸗Perſon eu hielt, anzuſchaffen , deßwegen daher ein pfangen wurde. Dieſe fragte mich fo. Bedienter offtmals kam, um dieſe Sa⸗ bald: Was mich bewegte, von ihm chen abzuholen: Da dieſen einsmals auszuſprengen, daß er in der Chymie fragte, wie ſein Herr hieſſe, und woher laborirte? Ich koͤnnte ihm dieſe Frage er waͤrez Nennete er mir einen Namen, nicht verdencken, weil die Staaten der mir wohl bekannt, und dabey, daß von Holland groſſen Regard auf der⸗ er von Berlin waͤre, daher auch dieſes gleichen Leute machten. Da mich ex- Namens Vater und Sohn in Breß⸗ culirte, daß mir ein Namen genennet lau ehemals gekennet, da ſie auf einen worden, und ich mit zwey Perſonen als Garten neben dem Lehm⸗Tamm auf Vater und Sohn ehemalen kaͤglichen Unkoſten des hieſigen Herrn Proto- Phy- Umgang gehabt, fo eben alfo geheiſſenz fici D. Tob. Janiſeb An. 1700. bis 1704. | Welche in Breßlau Chymiſche Proceffe verſchiedene Chymiſche Proceſſe labori- gearbeitet; Und noch darzu einen mir ret, ſo in der Probe oder im kleinen, wohl bekannten Medicum hoch angeſe⸗ groſſen Nutzen gewieſen, und ſie deß we⸗ tzet hatten: Da geſtund er mir zu, daß gen nicht allein mit noch andern von er auch ein Sohn von dieſem Vater ihm ſo lange proprie unterhalten, fore | waͤre: Bat mich aber hoͤchlich, ja nie⸗ dern auch laut Accords noch 8000. manden, was mir von ſeiner Familie Thlr. baar Geld gezogen; Im groſſen wiſſende, weiter zu propagiren: Bewir⸗ aber wolte es hernach nicht Stich hal⸗ thete mich recht propre mit dem Aner⸗ ten; Sondern von dem Golde, wel⸗ biethen; Daß auf ſeinen Hof bey ches ſich ſehr multipliciren ſolte, wurde Harlem kommen ſolte, er wolte mir, vielmehr vieles berſauet oder gieng was die Zeit meines Lebens nicht geſe⸗ verlohren. Deßwegen da dieſer laut hen, zeigen. Da nun inzwiſchen viele Accords ſein Geld wiederum zuruͤck ver» | Diſcourſe de Poſſibilitate artis transmuta- langte, auch deßwegen nach Berlin | coriz vorkamen und ich ihm, mit ſeines reiſete, kam es auf Termine der Bezah⸗ eigenen Vatern Worten und War⸗ lung wegen an. Es ſtarb aber der Con- | nungen, fo er mir gethan, am meiſten trahente oder Schuldner, ehe der erſte zu widerlegen ſuchte. Doch begab ich Termin herbey kam; dadurch das gat mich nach s. Tagen, als über charlem tze Geld verlohren gieng. Deſſen Sohn, nach Haag reifen wolte, auf fein ge⸗ der in Breßlau keine weitere Subliſtentz miethetes Hauß eine viertel Meile von fand, ward gezwungen unter die Sol⸗ der Stadt gelegen: Nun mochten mei⸗ daten zu gehen, und einen Mulquetierer ne Einwendungen ratione der Moͤglich⸗ abzugeben: Dieſes alles bewog mich keit, noch mehr aber mir eine Careſle ra⸗ tione der Verſchwiegenheit zu machen, ihn darzu gebracht haben, mir zu zei⸗ fragen: Ob ſein Herr laborire? Ich gen, was ich wahrhafftig die Zeit mei⸗ nes Lebens nicht geſehen, Ehe wir zum Speiſen giengen, ließ er in einen kleinen offenen Schmeltz Ofen wenige Kohlen anglimmen; da nun etliche Loth Bley erfordert wurden, ſo nahm auf mein Verlangen er aus dem Kuͤ. chen⸗Fenſter daſelbſt die Einfaſſungen von Bley der ausgeſchlagenen Glaß⸗ Scheiben 2. Untzen ſchwer: Und da er mir unter mehr als 100, kleinen Schmeltz⸗Tiegeln einen heraus zu fite Rr i chen net, die von der Chymie Profeffion gt« zu ihm wiſſende machen: Als dieſer Menſch nach Hauſe kommet, und alles was ich aus ihm gefraget, auch meinen Namen aus der Schreib ⸗Tafel referi- ret; Muſte ſelbter dieſem wohl bekannt ſeyn, weil von Berlin aus nach Breß⸗ lau die Briefe ordinair um allen Ver⸗ dacht zu verhuͤten, an meinen Vater ſpediret worden. Er ſetzte fruͤhe Mor⸗ 627 chen erlaubte, (o fatte dieſen mit dem Bley, darunter noch weniges Zinn ſeyn mochte, uͤber die wenigen Kohlen, und bließ das Feuer ſelbſt an: da die⸗ ſes ohne Gluͤen des Schmeltz⸗Tiegels gar leichte floß, und viel Bley und Zinn⸗Aſche darauf wurde; Sagte er, ich möchte ſo viel Queckſilber, als das Bley abwiegen, ſo er mir in einer hoͤl⸗ tzernen Buͤchſe præſentirte; Nun goß ich davon etwas in den eingedruckten Kopff meines Hutes, um zu ſehen, ob das Queckſilber ſehr lang lauffe, oder einen Schwantz nach ſich ziehe, weil mir wohl bewuſt war, daß in Mercurio currente eine ziemliche Portion Goldes ſich verbergen laſſe: Ich konnte aber dem Anſehen nach keines darunter wahrnehmen; Deßwegen 2. Untzen auch deſſelben abwog. Dieſes befahl er mir in Schmeltz Tiegel unter das ge⸗ floſſene Bley zu thun. Da nun ein wenig das Feuer vermehret wurde, um damit nicht viel vom Mercurio hinweg⸗ floͤge, gab er mir zeitig einer kleinen Linſen groß auror farbenes Pulver, in einen kleinen Loͤffelgen, um ſolches un ter dieſes Amalgama zu ſchuͤtten; So bald ſolches eingetragen, wurde die gantze Superficies oder die Haut darauf gantz hell⸗blinckend und rein, und fo vielfarbicht, als wenn man Fett auf Waſſer gegoſſen, und da es wenigegeit noch im Feuer geſtanden: Sagte er, ich koͤnnte den Tiegel heraus heben, und abkuͤhlen; Als ſolches geſchehen, ſtuͤrtzte ich denſelben um, da die Maffa herausfiel, fo wie das hoͤchſte Gold ausſahe. Als ſolches erſtaunend be trachtete; (wie zu ſeiner Zeit der ehrli⸗ che Profeſſor Cornel. Martini zu Helm⸗ ſtaͤdt / dem auch nach vielen Argumen- tis in contrarium dergleichen Syllogismus aufzuloͤſen gegeben worden; da einer vor der Cacheder auf gleiche Weiſe aus unedlen Metall, Gold, in des gantzen Auditorii Gegenwart produciret. | a. D. Samuel. Reyberi Deſcript Aureor. & Ar. genteorum quorundam Nummorum ex me- zAllis Cbymicis factorum, pag. 4 a.) Und fragte, ob bey ſo wenigen Feuer die Maſſa durchaus tingiret waͤre, ſo nahm er ein Meiſſelgen und theilte den [ums pen von einander, alſo daß noch eine Ecke deſſelben darinnen abbrach, und ſtecken blieb; Da ich mir von dieſem Golde zu einem Ringe zum Anden⸗ Zweyer Abschnitt, Drey und dreyßigſter Artickel. 628 cken ausbath, ich wolte ſo viel an Du⸗ caten Gold davor erlegen, ſchenckte er mir die gantze Maſſam, da mir aber be⸗ | gnuͤgen ließ, nur die Helffte mitzuneh⸗ men, welche gantz zuſammen ſo viel als das eingeſetzte Bley und Queckſilber alte und am Gewicht nicht eine halbe Drachma abgegangen (Tab. XVI. 2.). Dieſes Chymiſche Gold brachte ich alſo nach Halle, und zeigete es zuerſt dem beruͤhmten damahligen Prof. Stahl, mit Bitte, er konnte von dieſer Maſſa was herunter ſchlagen, und alle Proben damit anſtellen. Als nach einigen Tagen mich deß wegen bey ihm meldete: Antwortete er; Es ſey mehr als Gold, und koͤnnte ich nahe ſo viel weiß und roth, oder Silber oder Kupf⸗ fer, oder auch ein ander Metall darun⸗ ter ſetzen, ſo wuͤrde es dennoch fein Gold bleiben. Ich hatte ſchon allbereit vor meinen Reiſen, mich der Promotion we⸗ gen angegeben, auch die gewoͤhnliche Examina ausgeſtandenz deßwegen nach meiner Zuruͤckkunfft ich die Disfertatio- nem inauguralem beſchleunigte da denn gemeldter Herr Prof: Stahl mir die Ehre anthat, folgendes zu publieiren, unter dem Titul: Prapempiicom inaugu- rale Hifloriam Pathologicam aſfectuum cum Coxorum dolore [ymbolzamtium Hippocrati- cam exbibens ; mit angebenatenCurricu- lovitz, dariñen dieſe Unterſuchung fol gende Worte, (ſo er als Decanus im Na⸗ men der Medic. Facultat gemacht) aus⸗ (Taba XVI. & 2.) drucken und bezeugen: „Neque verota- »cendum, quod peculiari fato fuis oculis „conſpexerit, non folum verum effectum stranfinutationis ignobilis metalli in pu- „rum aurum, exigui pulvilli injectione ci- vto perpetratam: fed etiam duarum pro- »pemodum unciarum hujus ejusdem ex largitione artificis, particeps factus fit. Ehe ich in Breßlau angelanget war, hatten ſchon inſonderheit verſchiedene Liebhaber der Alchymie hiervon Nach⸗ richt bekomen; Deßwegen von einigen bald beſuchet, auch zu verſchiedenen Vornehmen gebeten wurde: darunter auch war Ihro Hochwuͤrden und Gna⸗ den, der Biſchoff von Cracau / Ihro Durchl. der bekandten Fuͤrſtin von Teſchen Herr Bruder, fo mich gantz eilfertia zu ſich bitten ließ, inſonderheit die Maſſam vom Chymiſchen Golde mit⸗ zubringen. Als er dieſes ſattſam be⸗ trachtet, auch die Paſſage in Mane publi- 69 publicirten Lebens⸗Lauffe geleſen hat⸗ te, fragte er mich, ob fo viel Linctur be⸗ ſaͤſſe, daß einige Ducaten ſchwer Gold aus Bley koͤnte gewandelt werden? Er verſicherte mich, daß der Groß Hertzog von Florentz etliche Millio⸗ nen hierauf gewendet haͤtte, dieſes aber zu erhalten noch nicht fo gluͤcklich ge weſen; Er koͤnte mir iooodo. Seudi da⸗ vor verſprechen, auch wolte er mir die Reiſe⸗Gelder fourniren, wenn ſelbſt nach Florentz reiſen wolte, oder nach Erwartung eines Briefes daher mir hieruͤber ſufficiente Caution ſtellen; da ich aber antwortete, daß dieſes nicht Leib beſaͤſſe, auch gewiß nicht bis Breßlau die T'inctur wurde behalten, ſondern in Halle die Probe damit gemachet ha⸗ ben; ſo offerirte er mir vor dieſes Gold 100. Ducaten, welches aber als ein uͤberkommenes Prrſent davor nicht verlaſſen wolte. Die laͤcherliche Aven- ture, ſo mir bald hernach begegnete, war, daß ein allhier lebender Capitain, ſo ehemals in Daͤhniſchen Dienſten ge⸗ ſtanden, mit Nahmen 22/92, mich die; ſes Gold ihm zu zeigen erſuchte, mit Vermelden, wenn ihm daſſelbe wolte zukommen laſſen, ſo ſtuͤnde mir eine Kunſt von ihm zu lernen zu Dienſte; die ſehr rar waͤre. Nemlichen er be⸗ ſaͤſſe die Wiſſenſchafft, den Schweffel aus dem Golde zu extrahiren, daß ein feines Silber daraus wuͤrde; welches Kunſtſtuͤck, wenn es feine Richtigkeit, zwar curieus, aber nicht profitabel ſeyn wuͤrde, wenn einer aus Ducaten Sil⸗ ber⸗Groſchen verfertigtes und alfo wolte ich wiederum mein Chymiſches Gold hiervor nicht vertauſchen. den profitablen Recompens vom Groß⸗ Hertzog von Florentz zu erhalten; oder, ba in Am̃ſterdam das Recipe : des Dippelianicden Wund Balſams von dem Iaventore ſelbſt in der Behau⸗ eich Ludovi. eus XIV. nachmals 150000. Piſtolen, der Koͤnig von Franckr wie in den Pariſer u. Hamburgerzei⸗ tungen bekandt gemachet worden, vor die Compoſition offeriren ließ; wenn man es haͤtte wagen duͤrffen/ zu dieſen Zeiten eine Reiſe dahin anzuſtellen, und eine fo groſſe Summam zu heben. (Vid. n. D. Job. RAanolds Schrei⸗ — RSEN Swweyter Abſchnitt, Prey und reyBigfter Attickel em ben einiger Medicorum von der in Dantzig/ Roſenberg / Frauſtadt c. graſfirendenPeſt (p. 25.) it. Meine Ab⸗ chenden vom Veiſtande des Nen⸗ chen vor und nach dem Falle (Lib. Il. Cap. III. 5. 34. pag. ed. 2dæ 313.) Damit ich aber einen curieuſen Pro⸗ cB, die Moglichkeit der Transmutation oder vielmehr Augmentation der uned⸗ len in edle Metalle angehende, referire, fo verhaͤlt fid) dieſer folgender Maſſen: Der beruͤhmte ehemalige Herr Profef- for Medicine in Halle, nachmaliger RKoͤnigl. Preußiſcher Hofrath und eib Medicus, Herr George Ern Stahl, ſtellete ſolchen folgender Maſ⸗ ſen an: Er nahm 2. Loth Bley von oßlar, darinnen ungefehr unter dem Cenkner 2. Loth Silber ſtecken, (aber daraus nicht geſchieden werden, weil es die Koſten nicht verlohnet,) ſetzte es unter die Muffel, auf eine wohl abgeaͤthmete Aſch⸗Capelle; da denn in weniger Zeit das Bley als gruͤnlicht Glas ſich in die Capelle zog, oben aber ein fein Koͤrnchen Silber ſtehen blieb; Dleſe Glaͤtte zuſamt der Capelle wurde eſtoſſen, und mit dem ſchwartzen [ug, fo aus Kohlen⸗Geſtiebe, Sand und Weinſtein beſtehet, eingeſetzt; dar⸗ aus die Glaͤtte ſich wieder in Bley re⸗ ducirte; als dieſes Bley vom neuen in dergleichen Aſch Capelle getrieben wurde, blieb wieder ein ſolch Korn Sil⸗ ber, welches auch das dritte mal alſo geſchahe, und in infiaitum geſchehen wuͤrde, wenn fi iemand die Muͤhe ge» ben wolte, ſolches hundert und mehr mal zu continuiren, und daraus end⸗ auſchen. lich mehr Silber zu bekommen, als Viel ehe haͤtte ich mir gewuͤnſchet, | das Pondus und die gantze Quantitat des Bleyes geweſen; weil durch das Ab⸗ treiben ſwie im Treib⸗Ofen die Glaͤtte ordinair am Gewichte ſchwerer wird, als das Bley zuſamt dem Silber ein⸗ geſetzt worden. Es (ft des wegen der Berg⸗Hauptman von Ihro Chur⸗ fütftl. Durchl. von ayntz und Biſchoff zu Breßlau, Herr Maxi⸗ milian Ludwig von Creutzenſtein lehrter Bergverſtaͤndiger, nach PE ( Halle gereiſet, um dieſe Heimlich⸗ keit von dem Herrn Prof Stahl zu er⸗ fahren; er hat aber vergebens ſich darum bemüpet, — . | 15 $2 ARTIC. 651 Zweyter Abſchnitt, Vier und dreyßigſter Artickel. 62 ARTICVLVS XXXIV. Neu⸗erfundenes / dem Si | in 2 FA 4*5 nta "e - As Kupffer mit Galmey gel⸗ be oder zu Meßing, und mit KArſenico oder Antimonio zu einem den Silber gleich aus⸗ ſehenden weiſſen Kupffer zu machen, ift eine mehr als allzubekandte Sache: Wie denn auch Ladovicus de Comitibus in ſeinem Opere Metallico noch einen andern und beſſern Weg weiſet, dem Kupffer nichts zuzuſetzen, ſondern fole chem die Farbe durch ein Solvens zu ex- trahiren, daß es weiß bleibe, und nim⸗ mermehr gruͤn oder roth werde: So wurde auch vor einigen Jahren aus Hungarn eine graue Minera mit ein⸗ geſprengten rothen Puncten, und ein daraus verfertigter rother Schwefel, in der Farbe der Mennige nicht un⸗ gleich, hieher an uns geſendet, welcher auch dem Kupffer eine weiſſe Farbe ge⸗ ben ſolte. Nach der Zeit wurde in Paris ein dergleichen als neu inven- tirtes weiſſes Metall, das Pfund vor 50. Stuͤver, oͤffentlich zum Verkauff offeriret, und dabey gemeldet, daß es am Gewichte und Haͤrte mit dem Sil⸗ ber gantz uͤbereinkomme, ſo daß auch faſt kein Unterſcheid man zwiſchen die⸗ fem und demſelben bemercken koͤnte. Der Kuͤnſtler ruͤhmete ſich dieſes als neu erfunden zu haben, deswegen er um ein Privilegium anhielt, daſſelbe al⸗ lein zu verkauffen, oder ſonſt ſich zu Nutze zu machen; er konte aber dieſe Freyheit nicht erhalten, weil die Gold⸗ ſchmiede ſich ihm hefftig widerſetzten, und auf moͤgliche Art verhinderten, daß dieſes Metall nicht eingefuͤhret werden moͤge: Und hatten ſie hierzu auch wohl Urſache, weil dieſe dem Sil⸗ ber (o gar gleichſehende Materie fic nb thigen wuͤrde, hinfuͤro alles zum Kauff gebrachte Silber auf die Capelle zu ſe⸗ tzen, oder auch manchmal mit dieſem Metall legirtes Silber offt wenigld⸗ thiges vor vielloͤthiges zu uͤberkom⸗ men. Nur wundert uns, daß die Obrigkeit nicht ſelbſt bald dieſem Künſtler ſeine Arbeit geleget, weil da⸗ durch zu vielem Betrug Anlaß gege⸗ lber aris. gleichſehendes Metall ben werden kan, und wohl ehmahls ſelbſt die Muͤntz⸗Guardainer mit mehr als 100. Marck ge tem Silbeꝛ betrogen worden auch man ſolches gar hernach ausgemuͤntzet, un den Betrug alfo recht weit extendiret; wie ſolches Johann Agricola in ſeinen 1 t 2 5 rtzneyen Job. Poppii (P.L p. m. 1059. weitlaͤufftig beſchreibet. , Aus was nun aber dieſes fo nannte neue Metall beſtehe, ſolches koͤnnen wir wohl eben nicht ſagen, und dem Kuͤnſtler wuͤrden auch ſchwerlich die Gedancken von einem Privilegio einkommen ſeyn, wenn er gemeynet haͤtte, daß andere dieſe Invention ſo gut, als er, wiſſen ſolten. Nichts deſtowe⸗ niger glauben wir, daß er wohl nicht eben ein neues Metall, von einer beſon⸗ deren Specie, produciren können, ſon⸗ dern daß ſolches bloß in einer Melange von den ordinairen Metallen, und ei⸗ nigen andern Dingen, oder in einer kuͤnſtlichen Præparirung der alten, be ſtanden, fo wie etwan Anno 1712. der uͤrſtl. Heſſen; Caſſeliſche Stück gieſſer, Herr Jobſt Heinrich Koͤh⸗ ler, ein dergleichen neues oder ſonder⸗ bares Metall wolte erfunden haben, woraus die ſchoͤnſten Flinten, Buͤch⸗ ſen, und Piſtolen gegoſſen, und zum accuraten Schuß bereitet werden fone ten, und welches zugleich dem Roſt nicht unterwuͤrffig, auch allerhand Geſchirr daraus zu verfertigen, ge⸗ ſchickt ſoll geweſen ſeyn. Und wer weiß/ ob es eben eine gantz ungegruͤn⸗ dete Vermuthung ſeyn ſolte, wenn man ſagte, daß dieſes Silber⸗Metall 805 eine Dealbationem Veneris zum Grunde gehabt: Wie denn einem und dem andern ein ſolches Kunſtſtuͤck be kandt ſeyn foll, die Rothe dem Kupffer dergeſtalt auszuziehen, und ſolches in einer fo voͤllig Silber⸗aͤhnlichen Gc ſtalt vorzuſtellen, daß es viele vor ein wahres Silber anzuſehen ſolten gerei⸗ Get werden. Ein ſolcher Proceſs ift uns von iemanden folgender Geſtalt com- muni- 633 Sweytet Abſchnitt / Vier municiret worden: Man nimmt 1. halb Pfund Kupffer, das gantz rein, und ohne alles Zinn iſt, gluͤet es, und zerſchneidet es in lauter kleine duͤnne Stuͤcklein; dieſe wirfft man in einen Tiegel, und laͤßt es verdeckt mit folgen ⸗ dem Pulver flieſſen: Rec. 2. Loth Bim⸗ ſtein, ein gut Quentl. Salpeter, v halb Loth Sal Ammon. 1. Quentl. Gas Galle, 1. Loth Arſenicum alb. pulverifirt alles, wirffts in Tiegel, und ruͤhrets mit einem eiſernen Drath wohl um; wenn es fließt, ſo wirfft man von Eng⸗ liſchen Zinck 4, Loth drein, und ruͤhrt es durch einander, da es denn ein groß Geraͤuſche macht gießt es hernach aus, fo haͤlt es auf dieſes erſtemahl die s. Lo⸗ thige Probe. d | Hierauf hauet man es von neuem in kleine duͤnne Stuͤcke, und laͤßt es aber⸗ mahls mit bemeldtem Pulver ſchmel⸗ tzen, ſchmeiſt allemahl beym neuen Schmeltzen ein halb Loth Sind zu; fo erhaͤlt man immer eine hoͤhere Probe: Zuletzt nimmt man von dieſer Materie 12. Loth, laͤßt es ſchmeltzen, wirfft 4. Loth Capell· Silber zu, bringts in Fluß mit etwas Sal. Ammon. ſo findet man im Ausgieſſen 1. Marck gie a si ber: Dieſes laufft nicht an, haͤlt ſich im Striche, und wenn noch etwas mehr Silber dazu kommt, ſo ſolte es nicht leicht ein Menſch von anderem Silber an Klang und andern Proben entſcheiden. NB. Der Zinck wird fol⸗ gender Geſtalt præparirt: Man nimmt ein halb Pfund ordinairen Zinck, laͤßt ihn flieſſen, wirfft dazu von weiſſen Flitter⸗Silber 4. Loth; wenn es einge⸗ floſſen und durchruͤhret iſt, wirfft man dazu 1. Quintl. Sal. Gem. und Sal. Am- und dreyßigſter Artickel. 634 mon. ruͤhrt es wohl durch einander und gießt es aus. Von ſolcherley Silber ſind uns ſelbſt Degen Gefaͤſſe, Leuch⸗ ter, u. d. gl. zu Geſichte gekommen, ſo gewiß gut ausgeſehen, und iſt mancher hiermit ziemlich betrogen worden. Da hingegen Herr D. Stiegling in Ruͤden⸗ hauſen und noch ein anderer Mann, der ſolches nachgemacht, das Metall zu ſproͤde befunden, wie Herr D. Degner aus Niemaͤgen dieſes an rn. D. Aa⸗ nolden berichtet. Wie weit das neue Frantzoͤſiſche Silber obbemeldetem oder dergleichen beykomme, iſt uns zu entſcheiden nicht moͤglich, fo wie wir auch nicht gewiß ſagen koͤnnen, ob es eben ſo neu, daß dergleichen nicht auch voriger Zeit ſolte zum Vorſchein kom⸗ men ſeyn. Zum wenigſten iſt uns von einem gelehrten Freunde ein Frantzöſiſcher Spec. Thaler communiciret worden, von gemeinem Schlage, mit dem Koͤ⸗ niglichen Bildniß und der Umſchrifft: LUD. XIII. P. G. FR. ET NAV. REX, auf der andern Seite mit 3. Lilien im Schil⸗ de, aufgeſetzter Crone, und Umſchrifft: SIT NOMEN DOMINI BENEDICTUM, 1651. welcher unter dem Cardinal Mazarin aus dergleichen Kunſt⸗Sil⸗ ber ſoll geſchlagen worden ſeyn, und der nach allen gemeinen Proben vor nichts anders als ordinaires 14. fio ges Silber geachtet wird. Jedoch zum Kennzeichen iſt hinter des Koͤnigs Haupt unter das Vierdte l. in der Zahl XIII. ein Punct, und auf der andern Seite unter das O. im Worte DOMINI ein kleiner Triangel gepraͤget worden. Mit dergleichen Marque ich einen Frau⸗ fiie Suſdenſflbſtbeſge⸗ Nee Met aa d node 655 Sweyter Abſchnitt, Fuͤnff und dreyßigſter Artickel. 636 ARTICVLVS XXXV. Von Bereitung des Sineſiſchen Porcellains, wie aud) von denen Porcellain Fabriquen in Wien, Dreßden, St. Clou, bey Paris und andern Orten mehr. f An hat beſtaͤndig geglau⸗ bet, daß die Porcellain⸗Ma⸗ cherey in Sina aufs aller⸗ heimlichſte gehalten, und dieſe Wiſſenſchafft von Vaͤtern als ein Erbtheil nur denen Kindern hin⸗ terlaſſen wuͤrde. Einige haben zwar wiſſen wollen, weil man die glatten Cochleas Venereas in Italien und Franckreich Porcellanas nennete, ſo wuͤrde daraus mit vermiſchten Eyer⸗ weiß eine Maſſa geknaͤtet, die nach Ver⸗ flieſſung 100. Jahre allererſt zu der⸗ gleichen Gefaͤſſen koͤnte formiret und endlich gebrannt werden. (Vid. 7, Cæ- ſar Scaliger de Subtilitate Exercitat. XCIl. pag. m. 322.) Wie aber iedem/ der von der Gas; macher ⸗Kunſt die geringſte Wiſſen⸗ ſchafft hat, bekandt iſt, daß aus Bei⸗ nen, Muſcheln, Eyerſchalen und der⸗ gleichen, zwar ein Kalck kan gebrennet werden, der, wenn er mit Glas⸗Mate⸗ rie vermiſchet, dem Glaſe eine mit cichte Farbe giebet, wie ordinair mit Beinweiß zu geſchehen pfleget; fo ifl es doch fuͤr fi im Glas fen nicht in Fluß zu bringen. Deswegen folgen⸗ de Autores die ſes alles nicht allein refu- tiret, ſondern gantz anders gewieſen, wie es mit der Forcellain- Macheren in Sina, ehe das Reich im Mittel des vergangenen Seculi unfer die Tartari⸗ ſche Regierung kommen, zugegangen: Hiervon aber findet man Nachricht in Ivan Goncalez de Mendoza Hifl. a Royaume de la Chine lib. I. cap, ult.) | Atbanaſ. * China illuſtrata (Part. IV. Cap. XI. Cap. XXIII) in denen Adis P wie auch du grand pag. 208.) in Jab. Hugon. Lintſebotti Nabigatione in 2 I. nloſopbicis Societ, Reg. in Anglia An. 1656. in Erafoni Francifci QQ(U; und Weſt⸗ Indiſchen ineſiſchen Luſt⸗Garten (Part. II. p. i51. feq.) in Arnold. Montani Geſandtſchafft an den Kayſer ʒu japan (p. 303 · leg.) in Job. Neubofs Ge⸗ ſandtſchafft an den Tartariſchen 5 chan und nunmehr Sineſiſchen lungen (An. 1777. Menf Octobr. Claft;V. Kayſer p. os. inſonderheit in Georg. Eberb. Rumpbii Amboinifiber Rarit. Kum. (Lib. 3. Cap. 23. p. 234.) und anderen mehr: Aus welchem ich das Notabelſie excerpiren, eine Anweiſung von der wahren ietzigen 23 geben, und denn, was ſelbſt in Erfahrung ge⸗ bracht, beyſetzen will. Die Materia anbelangende, ſchreiben ſie, woraus ſie in Sina den Porcellain machen, iſt eine weiſſe Marga, nicht fett wie Leimen, ſondern zart⸗ſandigt, fo zwiſchen bes nen Felſen in der Provintz Nanting bey — : M — * geholet wird: Da⸗ t nfen ſie wegen Temperament des Waſſers es nicht bereiten, ſondern machten daſelbſt nur, wenn die Marga vorhero geſtoſſen und geſchwemmet, viereckigte Klumpen, darauf denn das Kayſerliche Wappen gedruckt, (um al⸗ len Unterſchleiff zu vermeiden) und zu Waſſer in diedandſchafft Bang gefuͤh⸗ ret wuͤrde, allwo man alsdenn zu Ge⸗ faͤſſen es formirfe , mit Indigo mahlete; (welche Kunſt fie inſonderheit geheim hielten, in der Lufft und endlich an der Sonne trocknete, und in den Ofen ſetz⸗ te. Dieſer muͤſte alsdenn feſte verſchloſ⸗ ſen werden, daß die geringſte Lufft we⸗ der aus noch eingehen koͤnne; von ei⸗ nem Kayſerlichen Befehls haber verſie⸗ gelt, und 15. Tage ſtarck mit trocke⸗ nem Holtze, welches wenig Rauch ge⸗ be, eingeheitzt werden; Dann giengen noch 15. Tage zum Abkuͤhlen hin; nach welcher Verflieſſung in egen wart die⸗ hlhabers der Ofen wiederum eroͤffnet, das ste Stuͤck für den Kayſer ausgeleſen und geliefert, das uͤbrige aber nach Veienjeu, da der Stapel des ſes Befe Porcellain- Handels, verkaufft wuͤrde. Und zwar foll in dem Flecken neee in dem Gebiete Joachen ehemals das be⸗ ſte borcellain gemacht worden ſenn. Wie aber am wahrſcheinlichſten mit der Verfertigung des Porcellains da⸗ ſelbſt es jetzo zugehe, iſt umſtaͤndlich zu leſen im 2. Verſuch unſerer Sam, Art. 637 Artic. III. pag.242. feqq.) welche Paſſage excerpiret und uͤberſetzt iſt aus dem Journal des Sabaus (Menſ. Octobr. An. 1716. pag. 309. pag. 453.) da ein Paͤbſt⸗ licher Miſſionarius nach China P. d Euere- colle das gantze Geheimniß in dem XII. Recueil des lettres édiframtes & curieuſes des Miſfonaires deutlich offenbaret, fo zugleich zu finden in den Memoires de Trevoux (An. 1717. Menf. Jan. pag. 39. feqq.) wie denn auch Herr de Reamur in gemeldten Journal des Scavans Anno 1727. pag. 185. die gantze Methode und Materie, wie, und aus was der Porcel- lain ín Sina verfertiget wuͤrde, der Academie vorgetragen. Es meldet Sweytet Abſchnitt / Fůnff und dreyßigſter Artickel. 638 gemachet worden,) keinmahl geſche⸗ hen ſoll. Es wird auch deßhalb jetzo fleißig aufgeſucht, und theuer verkauf⸗ fet, ſo noch ohnlaͤngſt in gutem Preiß zu haben geweſt; dieweil die Tartarn dieſe ſchoͤne Gefaͤſſe nicht ſonderlich æſtimiret, alfo haͤuffig an dit Hollaͤn⸗ der verhandelt, die denn ſolches heraus gebracht, und wiederum wohlfeil ge⸗ ben koͤnnen, ſo aber jetzo ſelbſt in Sina ſehr ſchwer zu bekommen iſt. Sonſt ſaget man, daß der Jayauiſche Porcellain dieſen Fehler auch an ſich habe, ſo aber zu remediren, wenn man ihn in einen Keſſel laulichten Waſſers thue, Feuer darunter mache, und mit demſelben zwar Rumpbius I ſup. cit. daß als die Bar⸗ | einige Zeit ſtarck kochen laſſe, welches bariſchen Tartarn alles verwuͤſtet, die Meiſter dieſer Arbeit verjaget und er⸗ ſchlagen, ihre Werckſtaͤtte und Brenn⸗ Oefen zerſtoͤret; am Ende des vergan⸗ enen Seculi einige Kunſt⸗Verſtaͤndige ich in dieLandſchafft Qaantuns allererſt wiederum bey der Stadt 1 einge⸗ funden, welche, weil ſie die alte Erde nicht gehabt, einen gewiſſen weiſſen Marmor oder vielmehr Alabaſter ge⸗ nommen, (daraus aber meines Wiſ⸗ ſens nichts anders als Gips zu bren⸗ nen,) ſelbigen klein zerſtoſſen, mit Waſſer zu derben Teige gemacht, und Gefaͤſſe daraus formiret haͤtten; wel⸗ che zwar ſchoͤn weiß gefallen, aber den blaulichten Widerſchein wenig oder gar nicht, wie der alte Sineſiſche gege / ben: Er ſoll auch in der Kaͤlte offt von ſich ſelbſt ſpringen, noch mehr die Schaͤlgen, wenn kalt und heiß Waſſer bald eines auf einander darein gegoſ⸗ ftn wird; zum wenigſten bekommen ſie oben, wie ſelbſt in Holland auch all⸗ hier geſehen, kleine Rißgen, deßwegen es auch Kraakwerck, das iſt, Krachwerck daſelbſt genennet wuͤrde, welches bey dem ouden Werck oder Gut (ſo nennen ſie dasjenige Poreellain, welches vor dem DTartariſchen Einfall unter der Regierung der Sineſiſchen Aayfer 0 De Bech daher indem ambucgi das Springen auch allem andern durchſichtigen Porcellain benehmen ſol⸗ le. Nirgends, ſo viel als mir wiſſen⸗ de, ifl das Oſt⸗Indiſche Porcelain in Europa beſſer nachgemachet worden, als zu Se. Clou nahe bey Paris noch bis da- to geſchiehet; Und vor 100. Jahren man ſchon zu Montpellier verfertiget: Die Gefaͤſſe fino febr bünne, durchſich⸗ tig und klingend, ſchoͤn weiß mit licht⸗ und dunckel⸗ blau nett bemahlet, und ſo harte, daß es wie das Orientaliſche Feuer ſchlaͤget, und Glaß ſchneidet; auſſer daß es auch dem Entzweyſprin⸗ gen unterworffen ſeyn ſoll, und zwar ſoll eine gemeine Perſon die Erde hierzu von Chantilly entdecket haben, ſo ebener Maſſen denen Herren bey der Königl. Academie beſſer / als der Saͤchſiſche (wie daher faſt in allen Nachrichten gemel⸗ det worden) oder der Dreßdniſche ge⸗ fallen: (vid. Commerc. Lit. Medic. I. Theil pag. 306.) Ja fie haben es damit fo weit gebracht, daß vor einigen Jahren man dem Dauphin in Franckreich von der⸗ gleichen Porcellain eine gantze kleine ca- roſſe mit 8. Pferden beſpannet und de⸗ nen Roͤniglichen Printzeß innen die netteſten Puppen und Saͤnfften da⸗ von, und andere Galanterien præſentiren koͤnnen. () Nach der geit hat der be⸗ Nen ruͤhm⸗ chen un partheyiſchen Correfpondenten An. 1732, num. 174. lautete vom 16. Octobr. von Fontainebleau, wie auch in andern Journalen alfo: Der Serr Olivier Aufſeher über die vor mehr als 100. Jahren errichtete Porcellain- Fabri- due zu Montpellier uͤberreichte neulich unterſchiedliche kuͤnſtliche Stuͤcke an Ihro Majeſtaͤt den Konig, und deren Koͤnigliche Familie. Unter andern empfing der &bnig ein kleines Schloß 3. Fuß bteit, ein Service beftebenb aus einer Art von Körden, von ordentlicher Gröſ⸗ fe, aber neuer Mahlwercke, Fruͤchte darinnen aufzuſetzen. Fuͤr den Dauphin und Duc d Anjou waren zwey mit 8. Pferden beſpannte Kulſchen, deren Geſchirr von blauer Sey⸗ | de 639 Iweyter Abſchnitt, Fuͤnff und dreyßigſter Artickel. 640 — — pp —— ruͤhmte Herr von Tſchirnhauſen in | coZe in oben gegebener Nachricht eines Dreß den dem damaligen Herrn Ba- harten Steines gedacht, woraus das ron Hoͤtticher eine Methode eroͤffnet, wie man auch allda koͤnnte dem Sine⸗ ſiſchen gleichendes Porcellain verferti⸗ gen; welches dieſer auch aus einer ge⸗ ſchwemmeten Aſch farbichten Land⸗ Erde, wie ich ſelbige unlaͤngſt von ei⸗ nem guten Freund erhalten, zu Stan⸗ de gebracht, nur daß die Gefaͤſſe weiſſer oder milchigter fallen, auch etwas un⸗ durchſichtiger ſeyn; doch ſollen fie in der Haͤrte ſelbſt das veritable Sineſiſche uͤbertreffen weil dieſes in dem Brenn⸗ Ofen daſelbſt geſchmoltzen, welches dem Dreßdniſchen nicht begegnet. So ift auch die Facon von dem Letzterem viel beſſer, die Auszierung vornemlich mit Gold viel hoͤher, und die erhabenen Figuren viel ſonderbarer, nur daß das Belegen mit Gold⸗Blaͤttgen mehr Pa- rade macht als Dauer hat; da hinge⸗ gen auf dem Orientaliſchen, worauf nur gemahlen Gold geſtrichen, beſtaͤndi⸗ ger bleibet. Die Mahlereyen aber dar⸗ auf von Thieren, Baͤumen, Pflantzen und Blumen, ſind alle viel beſſer, und die Farben ſchoͤner gewechſelt, als auf allen Chineſiſchen und Japaniſchen: Im Anfange iſt dieſes gang weiß wie in alten Zeiten das Sineſiſche, ehe ſie die Farbe erfunden, gelaſſen wor⸗ den, welches nun aber fat zwantzig Jahren von Herrn Roͤhlern blau gemahlet wird, nicht aber mit In- digo, wie von dem Indianiſchen al⸗ le im Anfang allegirte Autores melden, (weil es unmoͤglich, daß der Safft von einem vegetabili das ſtarcke Feuer aus⸗ ſchoͤnſte blaue in Sina durch das Roͤſten jetzo zur Porcellain - Mahlerey gebraucht wird, welches unfehlbar nichts anders als ein Kobolt⸗halten⸗ —ͤ A— piti Pd ws iff von dem Dreß dniſchen Porcellain zu melden, daß jetzo die Erde von dem groben Sande nicht f accu- rat, wie im Anfange, geſchwemmet wird, welche Sand⸗Koͤrngen denn dem Porcellain glaßhaffte oder hell durchſichtige Fleckgen geben, die viel zum Zerſpringen deſſelben eontribui- ren. Von dem Londniſchen Porcellain zu Herrn Bechers Zeiten, vid. ejusd. naͤrriſche Weißheit und weiſe art heit (Fart. I. num. 29. pag. 50. ſeqq.) In Wien wird nun jetzo auch fd)óner bct» gleichen Porcellain aus einer Erde von Debrezinin Ober; Ungarn verfertiget, da hingegen Hert D. Btuͤckmann in dem Verfolg derer Relanonum Itinera- riarum ( fo in denen Breßl. Samm⸗ lungen von Na. und Auel Geſchicht. im 34. Verſ. An. 1725. Menſ Oct. Cl. IV. Art. VI. pag. 445. zu leſen) meldet, daß bey Schemnitz ein weiſſer Letten ge⸗ graben wurde, daraus ſie in Wien das Porcellain machten, fo voller kleinen Marcaſiten ſteckte,) alfo daß der Fabri- cant und Verleger dieſer Manufactur Claudius Iunocemtius de Paquier daſelbſt, mit Ihro Roͤm. Kayſerl. Majeſt. allergnaͤdigſten Bewilligung An. 1734. eine Lotterie von 4000. Loſſen anſtel⸗ len koͤnnen, die ſaͤmtlich ohne Fchler ge» weſen, das beſte Looß aber ooo. Floren halten, und noch darzu eine blaue Far⸗ importiret; und vor ein Looß ein Duca- be geben koͤnne,) ſondern mit der feine ten gezahlet worden (Y); welcher wenn ſten Smalta; wie alfo auch P. 4 Euere. | er dem Dreßdniſchen nicht secos | de mit kleinen Spangen von Metall war: 3 E 1 , Dabey defand fid) ein Kutſcher und Pc3ilion nebſt zwey Bedienten hinten auf denen Kutſch en, welche mit Fenſtern verſehen waren, und inwendig eine Printzeſſe beherbergten: Ferner uͤberreichte er zwey Saͤnff en, jede mit zwey Traͤgern, eine Wind⸗Muͤhle eine Compagnie Reuter mit ihren Fuͤhrer Trompeter u w. Eine Compagnie Fuß ⸗Volck mit der Fahne, u. f. to. e : einem Schul⸗Pferde, einen Courier, Det dem Koͤnige einen Brief brachte. Die Einen Reit⸗Knecht des Koͤniges mit Printzeſ⸗ ſinnen empfingen 3. Trage⸗Seſſel mit ihren Traͤgern, und vielen andern artigen keiten. Dem Koͤnige gefiel dieſe Arbeit ungemein wohl, er gab dahero dem Herrn O/ier Erlaubniß nach Ver(ailles zu gehen, und ſolche der jungen Herrſchafft einzuliefern, davon die Regen ſpurger Nachrichten 4». 1732. (im 45. Stuͤck pag. 715. ) noch umſtaͤndlicher handlen. it. der Schleſiſche Nouvelle Courier (An. 1732. Num. 17 (Y Von dieſer Wieneriſchen Porcellain- Lotterie lautete der Bericht 3 daher, wie auch der Lotterie. Zettul alſo: Die dornehmſten Gewinnſte von gantzen Taffel ⸗Servicen, betra⸗ gen ein Gewinnſt, 1000. 800 und 700. Floren, fo mit allerhand Figuren, nach dem Leden in allen Farben gemablet , darzwiſchen mit eingebrennter vieler Gold und Silber Auszie⸗ . tung ein Sbweyter Abſchnitt, Fuͤnff und dreyhigſter Artickel. 642 hen, doch gewiß gleich zu achten iſt:] weil eine gewiſſe ſchwaͤrmeriſche Secte, Aller dieſer kan inſonderheit in Dreß⸗ | fo alles unter einander gemein haben den, als auch allhier kuͤnſtlich über» | gewolt, es daſelbſt erſtlich verfertiget. mahlet, und die Farben eingebrennet Und von Creutzenach (wie Menſe werden, darauf in Breßlau erfilíd) | Augufto in unſern Sammlungen er⸗ Herr Preußler nur grau in grau oder waͤhnet,) wurde gemeldet, wie allda ſich in dem Flecken Bockenheim eine EForcellain- Erde gefunden, die bafige Herrſchafft an Entrepreneurs, um eine | Manufactur anzulegen, offeriret. Wie denn auch ſelbſt vor unſerer Stadt an ch | bem fo genannten Lehm⸗Tamme une; laͤngſt ein Meiſter fol dye Gefaͤſſe verfer ⸗ tigte fo denen Delfttiſchen oder Berli⸗ niſchen wenig nachgegeben, aber dieſe Forcellain - Brennerey ift. zu keinem Stande kommen; dabey noch eine herr Perſon war, ſo lange Tabacks Pfeif⸗ fen verfertigte, die zwar ſehr hart und glatt waren, aber von unſerem Thon röthligt brenneten: Aller dergleichen agb, Aayfer Freye Gefaͤſſe, ſo man zu prag; -Setb(t, Hamburg, Rudelſtadt / Braun⸗ ſchweig, Arnſtadt Erfurth ꝛc. ehe⸗ mals, und noch, verfertiget, zugeſchwei⸗ gen: Nur noch zu gedencken, daß man angefangen durchſichtigen Porcellain nach zumachen, zu Dreßden An. 706. zu se. Clou An. 1709. zu Copenhagen An. 1723. zu Mien an 725. und [o in noch mehrern Orten. Bon . 728. aber lautete der Bericht in denen Mell. Me- dic. p.948. von Paris den 30. Marii al» | fo: Ein allhier in der Vorſtadt Sc.Antoi- ne wohnender Kuͤnſtler verfertiget eine Art von Porcellain welches das Japani- ſche, fo. wohl an Firnuͤß als Farben, X hen nach dem veritablen Porcellain ziem⸗ lich gleich ſehen, es kommet aber eigent⸗ lich dabey nur auf die Glafür an, befi ítt« ſche, | wendig ift und bleibt es Thon, hat auch Vergoldung und der weiſſen Farbe der weder Klang noch Durchſichtigkeit. Erden, deren er ſich darzu bedienet, fo Deme auch aͤhnlich ſiehet derſelbe, ſo genau imitiret, daß ſich die beſten Ken⸗ haͤuffig in Berlin verfertiget und weit ner faf betruͤgen. Auch meldete der und breit verfuͤhret wird. Bey einigen Holſteiniſche Correſpondent An. 1730. Jahren hat man auch angefangen zur den 10. Januarii Num. 9. habui oper Jahrmarckts⸗Zeit in unſere Stadt eie hagen in der Porcellain- Fabrique, 10. le Weiſſe mit bunten Blumen und vortreffliche Kachel Oefen von Porcel- Thieren bemahltes Gefaͤſſe aus Maͤh⸗ lain verfertiget, und nach Friedens⸗ " meiſtentheils von salt, und eb. | burg gebracht worden, allwo man ſel⸗ lau oder Viſeba, an der Hungariſchen bige in denen Koͤniglichen Gemaͤchern Graͤntze liegende, zu bringen, fo ebev aufgeſetzet. ur mals das Bruͤder⸗Gefaͤſſe geheiſſen Tope m dict p: kung; Ja ſo gar ſind darunter eingebrennte Gemaͤhlde, als ein Crucifix, mit den Figuren M.ariæ. Johannis u. Magdalenæ fo vor 200. Floren aufgeſetzet worden, auch ein Kuͤhl⸗Keſſel von dem Werth, theils Service, ſind auch gantz ſchwartz mit Golde bemahlet, theils ſind groſſe Aufſaͤtze Toͤpffe mit erhabenen Feldern mit Blumen, auch nach Mofaiftber Art be⸗ mahlet; Ein Crueifir zum Auſſetzen von mittlerer Groͤſſe 150. Flor. zwey Leuchter mit 4. Armen 100. Flor. eine auf einem Polſter ſitzende Indianiſche Figur, welche mit dem Kopff wackelt 50. Floren . ? | MNT ee victos AR TIC. 643 Sweyter Abſchnitt, Sechs und dreyzigſter Artickel. 644 ARTICVLVS XXXVI. Sonderbare experimenta mit dem Prifmate trian- - gulari. | neuen Welt die &panier denen Einwohnern daſelbſt Schellen, kleine Spiegel, bunte glaͤſerne Corallen, nud derglei⸗ chen ſchlechte Wahre otlerirten, (inb dieſe aufs hoͤchſte æſtimiret, und groſſe Klumpen Gold ihnen davor gereichet worden. Ja einsmals vor 5. bunte glaͤſerne Eorallen, ein groſſer Dia⸗ mant, und vor eine Schnuͤre derſelben, ein gantzer Korb voll Perlen. (vid. ex Petr. Martyris Lib. IV. Dec. III Hraſim. Fran- ciſci oft und Weſt⸗Indiſch. Luſt⸗ Garten Part. Il. pag. 1196.) Die Si⸗ neſer / welche vor dieſen fid) herausge⸗ laſſen, ſie allein haͤtten zwey Augen, die Europaͤer nur eines, die übrigen Ein⸗ wohner des Erdbodens aber waͤren gar blind, ſind jetzo auf gantz andere Gedancken gerathen da man ihnen einige in Europa erfundene machema- tiſche und inſonderheit optiſche Inftru- menta hinein gebracht, und bekennet, daß wir durch Huͤlffe der Tuborum und Microſeopiorum mit einem Auge viel⸗ mehr ſehen koͤnten, als ſie mit allen ih⸗ ren Augen zuſammen jemals vermdoͤ⸗ gend geweſen. Da ihnen nun vollends ein Priſina triangulare vors Geſicht kom⸗ men, und ſie ſonſt bey Erſcheinung ei⸗ nes Regenbogens in den Wolcken geglaubet, man koͤnne dadurch in of⸗ ſenen Himmel ſehen; So hielten fic dieſes Glaß vor ein Stuͤck, daraus der Himmel beſtuͤnde: Nicol. Trigaultias ein Jeſuite und zweymahliger Miſſionarius nach China ſchreibet in vita Caſpar Bar- zi S. J. de Chriſtianor. Expedit. ad Siuas a Societ. Tefu ſuſceptis von dem Prifmate folgende curieuſe Hiſtorie: Der Jetüi Riccius lag in einer Sineſiſchen Stadt Tanian gefaͤhrlich kranck darnieder: Ls nach Entdeckung der ——————— M ——᷑ —— — M ́ ã¶ã(— —-tę ʒ — Pri(mate, an welchen fid) der Sineſer ſonderlich beluſtigte, und damit er ſol⸗ ches Glaß noch mehr beehrte, faſſete ers an beyden Enden mit einer guͤl⸗ denen Kette an, und legte es in ein ſil⸗ bern Kaͤſtchen, fuͤgte auch eine herrliche Lobſchrifft darzu, darinnen er erwelſen wolte: Es waͤre dieſes Glaß ein Stuͤck daraus der Himmel beſtuͤnde: Durch dieſe Zierathen des Glaſes wurden ih⸗ rer ſehr viele angelocket, und wie gemel⸗ det wird, ſo hat ſich kurtz hierauf einer gefunden, welcher so. Gold⸗Cronen dafuͤr zu geben geboten: Der Chiara f? aber wolte es für ſolches Geld nicht verlaſſen, und zwar vornemlich dar⸗ um, dieweil er ſolches Glaß dem Kö⸗ nige zu præſentiren zugedacht: Nach⸗ dem er aber erfahren, daß dem Koͤni⸗ ge dergleichen vorhero ſchon überrei⸗ chet worden, hat er den Preiß ſehr hoch geſteigert, und ſolches für groß Geld verkaufft: Auf dieſe Weiſe aber ſich von allen ſeinen Schulden loßgemacht. Uns ifi von dem Priſmate bekannt; Daß von Brechung des Lichts her⸗ komme, wenn es die Regenbogen⸗Far⸗ ben præſentiret, und wenn ſie durch ein Cylindriſches oder convex geſchliffenes Glaß geworffen werden, auf der Wan einen foͤrmlichen Regenbogen vorſtellen. Der beruͤhmte Jefuit und prof. Ma- thefeos oett. Job. Lebwa/d auf der hieſi⸗ gen Leopoldiniſchen Univerfitát allhier applicitfe ( ba ich ihn eins mals nebſt guten Freunden beſuchte) das Prifma ttiangulare zu gantz anderen experimen- ten: Die primo intuitu wieder alle opti- ſche Reguln lieffen: Er hatte verkehrt, oder von der rechten Hand zur lincken curfiv geſchrieben, die Worte: Retra- &io Trigonometrica, und auf dieſes Set» Ein Cbine er aber, ſo ſein uter Freund, tulchen, wenn man es umgekehrt, Chiutaifo MESH 8 ſeiner febr | alſo daß das unterſte von denen fleißig, bis er innerhalb Monats Friſt Buchſtaben oben ſtand, hatte er das daſelbſt, wiederum zu ſeinen vorigen Prifima geſetzet die Schrifft ſahe alſo aus Kraͤfften kam; dieſe ſeines Freundes ] Muͤhewaltung und Hoͤfligkeit beloh⸗ nete unter andern Acces mit einem dergleichen dreyeckichten Glaſe oder e Wenn man nun von oben durch die Schrifft von beyden Seiten anjabe, fo alte · 643 — Sweytet Abſchnitt, Sechs und dreyßigſter Artickel. 646 alterirte fie fid) in nichts, ſondern blieb Dieſes blieb auch auf allen Seiten en Welches auch laut des Priſmatis nicht N TX Ww Mob Y | eter km» Ton. Gr mam abr N VS INV. VRA- ferner 0 e ot^ " 1 beo 5 : oder verbi dont: TISLAVI F. aber wie⸗ HOC DEO DP. derumunterwaͤrts verkehrt. Da ab HOC DEO DE- dauere rn, Juen DICO: Wann e vi unter ! anf die zr ber Buchſtaben ankom⸗ das prifia legte, fo war auf alle drey mer: So erklahre hiernut alles fol. e ae ua zu gender maſſen: In HOC eſen: Da nun dergleichen objectacon- | INR a rr rr | per pedi einerley 1 ſo EO D E DICO. Iſt konte ich, und niemand dieſes errathen, 1 T, & bis zu Hauſe es nadymadit, und bald | H, LU do Lo iid HO, gen inventirfe folgende Schrifft, fo oben und unten ein O; C oben noch wunderbarer ſchien, nemlich f . a QANICTUS VR. und unten ein 6 , Und fo verbal, CHR n TN ten fid die folgende Buchſtaben alle; hingegen die Lirtern in der Schrifft: S ANC TVS VRB. € da " Artic. 647 Zweyter Abſchnitt, Sieben und dreyßigſter Artickel. 64 ARTICVLVS XXXVII. | Von dem in Breßlau neu eingeführten Haber⸗Bier / Anno N in Breßlau hat das von Kay⸗ fer sigismundo ſchon An. 1420. 9 erhaltene Privilegium, nett lich Bier aus Weitzen, Korn, Gerſte und Haber zu brauen, zu keiner Zeit nuͤtzli⸗ cher zu gebrauchen gewuſt, als ſeit we⸗ nigen Jahren geſchehen: Denn da man zu der Zeit, und vorhero, auch nachmahls, wegen groſſer Verfuͤh⸗ rung, und Abnahme des ſo genannten Schoͤpſes oder braunen Bieres, auf kein anderes zu gedencken noͤthig ge⸗ habt, ſo iſt doch ſchon kurtz vorm Mittel des vergangenen Seculi, wegen vielwe⸗ nigern Abganges dieſes, aus beſonde⸗ rer Erlaubniß eines Hoch⸗Edel ge⸗ ſtrengen Raths, iedem Kretſchmer, ein alſo genannter weiſſer Schoͤps, oder das heutige ordinaire Weitzen⸗ Bier, zugleich zu brauen verguͤnſtiget worden. Letzteres hat jaͤhrlich mehr zu, wie das erſtere getruncken zu wer⸗ den, abgenommen, abſonderlich ba cr wehnte Zunfft kurtz vorm Anfang die⸗ ſes Seculi oder An. 1699. von hro Rom. Kayſerlichen Majeſtaͤt Leo- poldo Magno gemeldten alten Privilegii die Confirmation geſucht, und aud) er⸗ halten; Nemlich in einem eigenen Hauſe, wie aus allen Getraͤide, als ab; 1718. Je löbliche KratſchmerZunfft richt Johan Henrie. Meibeni ( De Cere- viſſis potibusque & inebriaminibus extra vinum alüs (Cap. XVII. Num. IV. fet auch in Flandern, Polen, Litthauer Moſcau und anderwaͤrts tes 5 und in ſelbt , allbicr aber niemahlen gewo Haber⸗Bier eingefuͤhret gen Hauſe, ftatt des Biers N Pots e bie Maltzung darzu wu von dem alſo genannten $uf „Maltz in wenigen ditterent, angeſtellt, auſſer daß es noch kürtzer welchen, weniger er⸗ wachſen, deſto langſamer auch me ausgebreitet und mit geli Feuer muſte gedorret werden, ſo gar daß de zu ber Dörrung des braun Wel tzen⸗Maltzes, wenn es auch bis auf den Kern geſchiehet, fo fruͤhe angefan⸗ gen wird, man ſchon um zwey Uhr Nachmittag damit fertig iſt, ſo brach⸗ te man doch mit dieſen leicht den gan; tzen Tag zu. Das Brauen anbelan⸗ gende, geſchahe wiederum mit weni⸗ gen Unterſcheide von dem Wei Biere, auſſer daß dieſes vielmehr und ſtaͤrcker kochen muſte, um den Haber ſeine Wildrigkeit zu benehmen. Man nahm zuerſt dreyßig Scheffel des be⸗ ſten Habers, und da er gemaͤl fertigte man daraus ein ha T5 ſiges Gebraͤu oder 18. Achtel Bier; 0 Dieſen wurde in denen erſten beyden oder Anno 1705. fing man vor die Lieb. Gebrauen Stoß⸗ oder Ober⸗Hefen ge⸗ haber der weiſſen und ſuͤſſen Biere, in geben, welche es aber wenig in die Hohe eben dieſem Hauſe, das alſo genannte | treiben wolte, ſondern ſelbige blieben Laͤmmel⸗Bier zu verfertigen, welches meiſt unter dem Biere, und daher ſa⸗ auch fo lange ziemlich wohl abgegan⸗ he es ungemein dicke und truͤbe aus: gen/ bis unterſchiedene Kraͤtſchmer ein Deß wegen man vornahm dieſem Bier, gleichfoͤrmiges nachgebrauet, auſſer wie allbier gewohnlich, Unter⸗Hefen daß erſteres auf die Ober⸗ oder Stoß⸗ zu geben, und unter ein Malter Haber Hefen, letzteres aber auf die Unter⸗ ſechs Scheffel Weitzen zu ſetzen, auch Hefen geleget worden, und entweder eben ſo viel Achtel zu bereiten, weilen Lufft⸗Bier, oder weil es dem zu Ra⸗ es vielen allzuſtarck und inebrürend tzenburg im Sachſen⸗Lauenburgi⸗ nin da doch nicht mehr Hopffen ſchen gleich ſchmecken ſoll, Rummel⸗ darunter kommen, als man ſonſt un⸗ deuß genennet. Dieſen Abgang zu | ter ein halb Gebraͤu zu nehmen pfle⸗ erſetzen, hat die Kretſchmer⸗Zunfft in get; Darauf es nicht allein klar wur⸗ dem Monat Februar. ein zwar in de ſondern auch über dieſes beſſer am Ober ⸗Schleſien und nach dem Be⸗ Geſchmack, als erſteres fi) . | Y^ | auerte ſonderlich aus Gerſten⸗Bier zu brauen u. zu verſchencken. Nicht lange hernach 649 2Omeyter Abſchnitt, Sieben und dreyßigſter Artickel. «c dauerte auch febr lange, und bekam | nuus Potator fuiffe multarumque Cere- vielen Leuten wohl, inſonderheit die vifiarum Germaniz experientiam habuiffe zur flatulenz geneigt, hatten davon we⸗ | videtur. Johan. Heiuric. Meibomii de Ce- nigere Ungelegenheit, als von den or- | revifs, potibusgus inebriaminibus extra vi- dinairen Weitzen⸗Bier; Wie es denn num as, ingleichen Aralami Werneri, von ziemlicher Staͤrcke war, die man eines ehemaligen Profeſſ. Medicinæ in von einer kleinen Portion deutlich im Wittenberg, gelehrte Ovarien de Con- Kopffe empfinden konte. Wer aber Fectione ejus potus, qui Germaniæ uſſtatus, f onſt mehr von dem Breßlauiſchen peteri vocabulo fecundum Plinium Cere piſia Bier zuwiſſen verlanget, fan. fid) re- vocarur. Martinumschoclium, de Cereviſia. commendixet ſeyn laſſen Nicol. Hezzelà | Fuſti Ssengeli bewaͤhrte Bier⸗Kuͤnſte. Breslographiam Renovatam: Überhaupt Was aber zu einem guten Bter erfor⸗ aber von denſelbigen leſen anton. Ga. | dert wird bat am beſten gewieſen herr Zium, de Vins & Cerevifra: Dodonaum de | David Kellner in ſeiner hoch nutz⸗ Hilo & Ceruiſ Thaddaum al Hapi de baren und bewaͤhrten edlen Bier⸗ Cerevifía ejusque conßciendi ratione, Heinr. Brauer Kunſt. Auch verdient hier⸗ Anauff, J U D von der goͤttlichen von noch geleſen zu werden des Her⸗ und Gabe der pbiloſopbiſchen ren Lic. Gutbiers Difp. inaug. de Cere- nd edlen G 5 i ad und wunderbahren | va bons. — Item Franciſc. Erneſt. Bruck- unſt / Bier zu brauen; Von dem manni Relatio Hiflorico- Pbyfico- Medica de aber Conring. Introd, in um perſ. Med p. | Cereviffa Regio - Lotharienſi, woſelbſt zu⸗ 233. folgendes Urtheil faͤllet: Uti Ti- gleich von vielen andern Bieren ge⸗ ulus ineptit, ita etiam libellus ipfe mul - handelt wird. 17 ta ridicula continet: Autor tamen ſtre- N mi uet 5 d ber , N / M. RU * * £ , t D j Ej " ^ iun — ? * LI X pu 3 pr 4 de E Ju "Www E 3 P h r e ^ f is t 3 | ; " 1 ku nt e i $ s AR 3 1 : ^ i ^ " P3 que MA Cos $50 cut T. T Apres ; , « 1 i - - : US Y ſchen Ciſtorie (im VII. Buch,) von Becher auf die Erde fallen laſſen, daß 6st Zweyter Abſchnitt / Acht und dreyßigſter Artickel. 62 AnricvLvs XXVII. Von ſonderbaren Glaͤſern. 5 Wee NOME ein Florenti⸗ | ner (ft unſtreitig der erſte, all | der was folides, die Glaß⸗ macher⸗Kunſt angehende, in ſieben Buͤchern zu Marckte ge⸗ bracht; Nur iſt zu verwundern, daß er geglaubet, als ob zu den Zeiten der Regierung des Kayſers Tiber waͤre erfunden worden: Wie man das Glaß zurichten koͤnne, daß es ſich gleich einem Metall haͤmmern lieſſe. Hier⸗ zu haben unſtreitig Gelegenheit gege⸗ ben, die Worte des Punii ( ſo im XXXVI. Buch, im XXVI. Capitel zu finden.) Wiewohl die Verfaſſer der Hifloire de Academie des Infiriptions & belles Lei- tres (Tom. 1.) eine Diſſertation wider den Abt Valois haben wollen eindrucken laſſen, daß nicht Pnius zuerſt, wie man glaubet, ſondern (bon Perrontus Arbi- ter vor ihm, von dergleichen Glaſe ge⸗ redet, welches ſich haͤmmern laſſe. Nach dem Pinio oder im dritten Secu- lo erzehlet Dio Caſſus in ſeiner Roͤmi⸗ einem groſſen Baumeiſter, welcher bey dem Kayſer Tiberio in Ungnaden kom⸗ men: Er haͤtte ſich aber wieder in Gnade ſetzen wollen, da er vor den Kayſer kommen, und einen glaͤſernen er in viele Stuͤcken zerſprungen, und ſelbigen mit ſeinen Haͤnden wiederum gantz gemacht; welches ihm aber das Leben gekoſtet. zfodorus Huff. de Orig. Gotb. Vandal. & Svévor. (Lib. XVI Cap. XV.) bekraͤfftiget dieſes, alſo ſchreiben⸗ de: Der Kayſer haͤtte ſelbſt den glaͤ⸗ ſernen Becher aus Dk oW den Boden geſchmiſſen, welcher alſo, gleich dem Kupffer fid) zuſammen gebogen; der Kuͤnſtler aber haͤtte ein Haͤmmer⸗ lein aus dem Buſen hervorgelanget, und den Becher wiederum ausgebau⸗ chet: Darauf habe der Kayſer gefra⸗ get: Ob fonft jemand Wiſſenſchafft von dieſer Kunſt haͤtte? Und als der Kuͤnſtler mit nein geantwortet; Auch ſolches mit einem Eyde bekraͤfftiget, ſey ihm auf Befehl des Kayſers der Kopff abgeſchlagen worden: Damit nicht, wenn dieſe Kunſt gemein wuͤr⸗ memorabilibus imventis & des de, das Gold fuͤr Koth geach affe andere Metallen geringſch wuͤrden. Guido Pancirollus in Sinn⸗ reichen Tractat, ſchrieben, folget, die Haͤmmerun Wes Glaſes anbelangende, der anſehnli⸗ en obi⸗ chen Autoritat, der angezo gen dreyen Autorum, und viele ande⸗ re mehr. E eu d Was nun den dimm anbelanget: n ſetzet er zur Erzehlung dieſer Hi⸗ orie: Erſtlich, 1 51 a dern; Es iſt die Rede: ſey zwar viel Redens Pech] Grund davon: Welche dreyfa dens Art, genugſam an den Tag gle⸗ bet, wie wenig Glauben, er fefbi ftt Hiſtorie beygemeſſen: Da nun nio Caſſus und Jdorus, (o lange Zeit nach dem Plinio gelebet, ihr as" na Funda- ment, aus feiner zweiffelhafften Erzeh⸗ lung genommen, ſiehet man, wie auf ſo ungewiſſen Grund dieſe gantze Kunſt beruhet: Nur weiß man nicht, wo ſie es hergehabt, was ſie noch vor . Umſtaͤnde bey dieſer Hi⸗ | erze 5 Da man aber jetzo von der Beſchaf⸗ fenheit des Glaſes mehr unterrichtet; Wird wohl fernerhin niemand mehr glauben, daß dergleichen malleabel Glaß jemals in der Welt geweſen, oder wie⸗ derum erfunden werden wird; Es ſey deñ, daß man es in eine Qualität ſetze, die der Natur des Glaſes gantz contrair feb, welches aber wieder zuwege brine get, daß man es auch nicht mehr wird Glaß heiſſen koͤnnen. Denn ſo iſt be⸗ vae: Berens 6$ kannt, daß die Natur und Eigenſchaſſt des Haͤmmerns beſtehe, in einer ge⸗ nauen Zuſammenhaltung, ſo vermoͤ⸗ ge der Materiæ «3 QAcyisz in denen Me- tallen ſich befinde; da aber dieſes in dem Glaſe durchaus nicht anzutref⸗ fen, ſo wird Saltz und Sand, aus welchen das Glaß zuſammen geſetzet, allemal zu einer ſolchen feſten Cohæſion untuͤchtig bleiben. Es referivet zwar Robert. Boyle in Ex- perimentis & C ſerbationibus Pbyſicis in "Append. (num. 1.) Daß ein Schwei⸗ Bet | J 655 Zweyter 2ibfcbnitt, Acht und dreyßigſter Artickel. 654 zer zu Heidelberg die Probe von ei, nem malleabeln Glaſe vielen gezeiget haͤtte: Er ſetzet aber darzu, daß ſol⸗ ches wie Spieß⸗Glaß ausgeſehen: Welches wieder bezeuget, daß es mehr von einem Metall, als dem Glaſe par- ticipiret; Und alſo wohl immer wahr . bleiben wird, daß ſich nichts haͤmmern laſſe, was geſchmoltzen, hernach durch⸗ ſichtig, oder veritables fag ſenrnr. Nun kommt es auf die Chymicos an, dieſe, wie ſie vermoͤge des Lapidis Philofophorum alles ausrichten wol⸗ len. ( vid. Henr. Nollius Theoria Philgſophi- ce Hermetic. (Tract. III. pag. 792. ſeqq.) c. Commentatio mea de Intellectu homi- iris ante & pofl. lapſum. (Lib. Il. Cap. III. F. 12. pag. 246. feqq.) So behauptet inſonderheit W Goclenius Valenſis Eiſpaniols und faſt der gantze Chymi- ſche Hauffe, daß man durch Krafft des dieſer Zeit ein recht ſchoͤnes Rubin! Glaß als ein bræſent von ihm uͤberkom⸗ men, habe ſolches öffentlich zu ruͤhmen nicht ermangeln wollen, zumal da hier⸗ durch ein Anfang meiner muͤhſahmen Collection von Naturalien und artificiell- " » heil. 111 1 Elixiers auch dergleichen Glaͤſer berei⸗ Theil ten koͤnne: Da aber noch niemand, ob er gleich die Transmutationem Metal- lorum, wie ich ſelber, geſehen, jemals eine von dieſen benahmten Kuͤnſten erblicket, oder was davon gehoͤret, fo : E r darauf warten mbgen. —— 7 werden wohl auch andere vergebens mich vielmehr zu denen Glaͤſern, wel⸗ che zu unſeren Zeiten am meiſten xfti- miret werden. Unter dieſen iſt unſtrei⸗ tig das ſchoͤnſte und vortrefflichſte, das Rubin⸗Glaß, welches ein gewiſ⸗ ſer Medicus zu Hamburg mit Namen Caſſius vermòͤge des Goldes und Zin⸗ nes zu Stande gebracht. Herr Joh. Kunckel, der in der Glaßmacher und b PHIL. ET MED. DOCTOR CESARE A S. R. I. NATUR. CU- er die groͤſten glaͤſernen Gefaͤſſe mit viel | Schmeltz⸗Kunſt wohl erfahren, hat die⸗ ſe Kunſt noch hoher getrieben; ſintemal wenigern Koſten alſo bereitet, daruͤber Ihro Churfuͤrſtliche Durchl. von Brandenburg Fridericus Wilhelmus ſo ein gnaͤdiges Gefallen gehabt, daß ſie ihn nicht allein reichlich deßwegen be⸗ ſchencket, und in ſeinen Dienſt als ge⸗ heimen Cammerdiener auf⸗ und ange nommen, ſondern endlich gar in den Adelſtand mit dem Prædicat von Loͤ⸗ wenſtern erheben laſſen; Welches al⸗ les ich, da er im Anfang dieſes Seculi in Breßlau ſich befand, aus ſeinem Munde gehoͤret; wie denn auch die Miſcellanea Berolinenſia (pag. gg.) davon elnige Nachricht geben. Da ich nun zu Dieſer Methode bin ich gefolget, und da vor einigen Jahren zu Grabiſchen unweit Breßlau eine ziemliche Men⸗ ge Heydniſcher Todten⸗Toͤpffe entde⸗ cket; So hab ich ein Theil von den gebrannten Knochen von dieſen alten ten mi I [9uaden. oder Hgiern herausgenom⸗ Pon dieſem Hirn⸗Glaſe, wende ich men/ und daraus verſchiedene Glaͤſer verfertigen laſſen, mit folgenden dar⸗ aufgeſetzten Diſtin ko STYX TORTVM FORNACE, ROGO, "TAMEN HORRIDA TORQVET, "EXSUCCO SUCCUM, DULCIA tipiote- VINA DAT ( 10H. CHRISTIANUS KUND- MANN. j ROS. MEMBRUM. So viel kan von dieſen Bein⸗Glaͤ⸗ fern melden, daß fie von allen andern ſehr different der Feinigkeit nach ſeyn, und den beſten Porcellain in der Weiſſe uͤbertreffen. j Es meritiret auch hier eine Stelle des beruͤhmten Kuͤnſtlers und Gold⸗ ſchmiedes in Leipzig, Herrn Wolff George Stolles, erfundene hell⸗ glaͤntzende Olaſur oder Gold⸗Glaß, da⸗ von zweyerley Proben erhalten; Die erſte ſiehet aus, als wenn gemahlen Metall mit Glaß⸗Fluß ͤuͤberlauffen waͤre; Die andere aber zeiget einen glaͤntzenden R v | i 655 Zweyter Abſchnitt, Acht unb dreyßigſter Artickel. 656 fib, davon man jetzo Tabacks⸗Dolen daraus formiret worden, RESURAE- oder andere Galanterien zu verfertigen pfleget. Davon ſchon gedacht Herr D. Becher in ſeiner naͤrriſchen Weiß · heit und weiſen Narrheit Part. I. num. 29. pag. 52. in folgenden: Aus Spa⸗ nien kommet ein irrden Geſchirr, wel⸗ ches wie Gold anzuſehen, und doch verglaſurt iſt: Glaser meldet von der⸗ gleichen metalliſchen Glaſuren: Man hat auch erfunden, das Glaß zuzurich⸗ ten, als wanns Metall, Gold oder Silber waͤre, dem natuͤrlichen ſo aͤhn⸗ lich, daß boͤſe Leute Gelegenheit ge⸗ nommen, falſches Geld daraus zu machen. | Als eine Rarität werden auch ge⸗ halten die Glaͤſer ſo aus Tabacks⸗Aſche verfertiget werden, und zwar deßwe⸗ gen, weil man dieſer Aſche eine groſſe Quantitat haben muß, ehe fie genug, zu einem gantzen Einſatze iſt, welcher wiederum viel koſtet, in kleinen aber nicht bereitet werden kan, weil mei⸗ ſtentheils ihnen die Inſtrumenta darzu mangeln. Ich habe ein dergleichen recht ſchoͤnee Glaß An. 1724 voncherrn M. Gotiied Michael Fetter, damaligen Candidato T heologiæ, als er bey (einem Herrn Vater gleiches Nahmens Tate in Kauſcha, fo in der Ober⸗ Lauſitz licget, ſich befunden, als em præſent erhalten / von Farbe Graß⸗gruͤn und folgendes darauf geſchnitten zei⸗ get: Vornen an befindet ſich die Ta⸗ backs Pflantze in ihren ſchoͤnſten Wachsthum mit Bluͤten, da herum geſchrieben: SIC QUONDAM FL O- RUI. Auf dem andern Spatio, klopffet eine Hand eine ausgerauchte Tabacks⸗ Pfeiffe aus, mit der Umſchrifft: SIC CTIONIS ; Die Nachricht, fo ich in ei⸗ nem Briefe daher erhielt war folgende. „P. P. Vitrum ex cinere Nicotiano »accipe Vir Exc. Tuum tam fragile mu- ynuſculum exegit mandatum. — Nullam, quod affirmare queo, agnofcit aliam ma- »teriam quam cinerem Nicotianum & are- „nam. Nec alieno tinctus eft colore, »quippe qui naturalis, ex Nicotiauo cine- »re viridis. Ipſus fui præſens cum mate »ries igni adponeretur, præſens, cum vi- trum formaretur, & oculatus fic exiſto teftis. Letzlich fübre noch ein Sineſiſches Glaß an; Es iſt doppelt in einander geſetzt, inwendig ſchoͤn roth, doch nicht durchſichtig, L aͤuſſerſte Glaß welches dunckel und licht⸗ blau, pur⸗ purfarben, braun⸗ roth, grün, weiß und andern Farben unter einander gezogen iſt, alſo daß inwerts, das ein⸗ geſetzte Glaß mit andern flexuris deut⸗ lich wiederum hervorleuchtet, darauf fi. zugleich undeutlich gemahlte Fruͤchte befinden. Sonſt iſt die Glaß⸗ macher ⸗Kunſt in america wie auch in gantz Aa, auſſer China gar fpát be kannt worden: Jetzo bereiten ſie aus dem Reiß ⸗Stroh ein febr dun chſichti⸗ ges jedoch gar zer brechliches Glaß da⸗ ſelbſt, welches fie mit allen Farben an⸗ zumahlen wiſſen, davon nachzuleſen der Sineſiſche Atlas (pag. 6.) Ich aber daher von dergleichen Glaſe einen durchſichtigen Teller und Deckel⸗Glaß mit einer Stuͤrtze erhalten, da der Tel⸗ ler uͤber und uͤber mit weiſſen flexuris bezogen, das Glaß aber mit weiſſen Wartzen und exſtantiis, wie Edelgeſtei⸗ ne beſetzet iſt. Was aber weiter werth IN CIN ERES ABIL Auf dem dritten, geachtet von Glaſe meiner Collection ſtehet dergleichen Glaß in kleinen auf bey ufuͤgen, iſt folgendes: einen Tiſch geſetzt, darum geſchrieben: SiC DENUO REOIHI. Und über dieſe ein Medicus, der fid) auf die Alchymie ovale Spatia, ſind uͤber das erſte, oder gaͤntzlich geleget ein Stuͤck von einer die bluͤhende Tabacks⸗Pflantze geſetzt das Wort, VII: Über das andere, da der Taback verbrennet wird, MOR. Ts; Und uͤber das dritte, da ein Glaß — Es wochte nun ſolgende Perſon ent Vor einigen Jahren præſentirte mir digerir⸗Kolbe, ſo von allen Farben wie der Regenbogen aus ſiehet, oberwerts angeflogen war, ſo er den Pfauen⸗ Schwantz nannte, (*) . aber weder in meinem Promtuario rerum Nat. & Arif. (Se&. IV. Art I. num. 3. pag. 304.) von dem Pfauen ⸗Schwantz oder kurtz vorhero von dem verwandelten Aelymiſchen Golde was geleſen, oder auch von einem andern dieſes geboret haben, welches ihn bewogen mich heimzuſuchen: Alſo kam zu mir mit ferieufer Mine eine Manns⸗Perſon, in feinen Mantel ſede verhuͤllet, um nicht ei kannt oder vetta» then zu werden, wie er beym Eintritt ſagte: Mit fernerm Vermelden; Daß ich ein Sau ner e m i Swepter Abſchnit, Acht und dreyßigſter Articken. 658 aber lag im aft ein braun⸗rothes ren, und erſuchte mich ihm 20. Nthlr. Pulver fo der Lapis Philofophorum darzu zu lehnen, davor wolte er mich 8 — N y ^u nlerſtehen muͤſte; Das Gehaͤuſe aber waͤre ihm ſchadhafft worden, deßhalb er genoͤthiget v würde, mit groſſer Gefahr ſolche neu einzuſtalfiren, ſodann er mir, bey frate QE v von dar, das alte zum Andencken verehren wolte; der unglaͤubigen Welt einsmals zu V zelgen, welches auch erfolgte; Als ich nun ſolches nachgehends zu Geſichte, ihn aber "id p" mehr zu ſprechen bekam, babe mich hettllch verwundert, indem mir gleich beyfiel Veetrinnerde geleſen zu haben, daß bey laborirung des Lapidis unter andern Haupt, Pro⸗ NETT Im und Zeichen dieſes mit ſeyn muͤſte, daß er fic) hart an das Glaß anlegte oder einfräſ⸗ fe, und alſo ſich folds zeſgete, hab ich nachgehends meines Orts, foft nicht mehr dar⸗ van gezweifelt: Zu demEnde ich andern curieuſen Herren Laboranten oderdiebhabern der „wahten Chymie ſolche, meines Erachtens, groſſe Rarität gegen einen raiſonablen Re- n compens (weilen mich auf gewiſſe Art zuerſt ſolches Gefaͤſſe geſchencket zubekommen, much viel gekoſtet hat) zu zeigen, hiermit offeriren ſollen und wolln. Jch logiere vor Breßlau, Nicolaus Thor, auf I itl. Herrn Doctor Moſers Garten. IJ asyhann Christian Pfrerzfchner 1 oͤherer und Gelehrterer als ich hierinnen bin, ſolches Wunder in ein Kunſt⸗ v Cabinet zubtingen geſoñen waͤre: So habe es zum Verkauff a 100. Nthl. anbieten wollen. Da mun (tn Logement auch in dem Briefe angegeben war, fe ſchickte folgen⸗ den Tag meinen Bedienten an ibm, mit einem Billet. vermeldende; daß ich dieſer groſſen Curioſirat mich unwuͤrdig achte, und dieſes hohe Geheimnuͤß über. meinen Horizont: AJInſonderheit nicht gefonneu wäre, mit zerbrochenen Glaſern mein Naturalien Cabinet aQuszuziehren, und noch darzu mit fo vielen Gelde ae de Weil daſſelbe Gold, wel⸗ ces ich vor vielen Jahren von einem Chymico erhalten, bibet als dieſes Glaß ællimir⸗ kt, da es doch mich nicht einen Pfennig gekoſtet; Und gar mit einander bey dieſemGla⸗ TT Laid mehr V — 45 objiciten haben, als bey meinen ehemaligen erhaltenen betruͤge⸗ ischen Pfauen⸗Schwantze, báte alfo dleſe Raritàt jemanden andern, der es hoͤher, als ich AEſtimirie, anzupræſentiren. Meinen Bedienten, welchen er unter Durchleſung bald ernſt⸗ ^. id bald moquant angeſehen, giebt er endlich folgenden Beſcheid: Die Welt ift blind, nur euttn Herrn haͤtte ich es nicht zugetrauet, daß er dieſes Gluͤck, und dieſe unſchaͤtzba⸗ re Curiofiidt mit den Fuͤſſen von fid) ſtoſſen ſolte, und was mit roooten zubezahlen werth Y waͤre, nicht mit iwoten erhandlen wolle 8 Jui mich weiter nicht incommodliten. e Na ORO x WE YI Saxo. Leucopetr. „Wann ein Höherer und Gelehrterer als (Tabula dere beſetzet war; wie (Tab. XIV. aum. XIV. N. 9.) zeiget. 9.) 659 te und ſchaͤdliche Luͤſte all zu reich zu werden, deprecirte, ſo gieng er vom hier nach Meiſſe, und beredete daſelbſt einen vornehmen Geiſtlichen, der ihn ver⸗ ſchiedene Jahr hindurch propre Su- ſtentation und nad) Vermoͤgen Geld genug dargereichet; da aber dieſe Zeit verfloſſen, und das Geld wohl aus, aber nicht in den Beutel kommen, und er ſich nach Breßlau gewendet, ſo wurde er allhier wegen nicht erfuͤllten Contracts und uͤbler Nachrede von dem Geiſtlichen auf das Rathhauß und in Arreſt gebracht; da aber einem na ckenden Schafe nichts abzuſcheren, hat ihn dieſer, zu mahl da er die Ca⸗ tbofifd)e Religion angenommen, auf Zureden, wiederum dimittiret, welcher aber jetzo als ein Bettler in der Stadt herum gehet. Weiter aſſervire eiue blaͤſichte Glaß⸗ Scheibe, mit vielerley Zuͤgen, ſo denen Arabiſchen Buchſtab en einiger Maſ⸗ fen beykommen. Es entſtand vor et⸗ wa 10. oder 12. Jahren ein groſſer Lerm unter der Juͤdenſchafft in Do: ſen und nah⸗ anliegenden Ge genden; ie bey ihnen die Fenſter auf einmal nit vielen fremden Characteren und uchſtaben bezeichnet worden: Die⸗ ſes deuteten ſie aus, die guten Engel haͤtten dieſes gethan, damit der Wuͤrg⸗ Engel bey ihren Haͤuſern voruͤber gienge, und nur die Goſim ausrottete, hernach wuͤrde der Meffias erſcheinen: Die Curioſitaͤt trieb mich dergleichen Glaß⸗ Scheiben daher anſichtig zu werden; Welche mir zwar primo in- tuitu ſehr ſeltzam vorkamen, weilen noch niemahlen auf dergleichen Acht gehabt: Da aber hernachmahls, wo ich hinkam, nach ſolchen Scheiben mich umſahe; So fande gleich in mei⸗ nes Vatern Hinter ⸗Hauſe eine der⸗ gleichen, die wohl 40. Jahr im Fenſter geſtanden, ſo mit viel ſeltſamern Zuͤ⸗ gen als die Poßniſchen und alle an⸗ Dergleichen Hebraͤiſche und fremde Buchſtaben an denen Fen⸗ ſtern ſchon An. 1704. in unterſchiede⸗ nen VE i des Amts Inſterburg in Preuſſen obſerviret worden, dar⸗ uͤber Herr Heinrich von Sanden zu Koͤnigsberg An. 1715. eine Diſſert. gehalten, unter den Titul: De Scri- Zweyter Abſchnitt Acht und dreyßigſter Actickel 66 Da er dieſes theils einem vitiomixrurz vitrez in præparatione vitri, f bun motui inteftino particularum vitrea ſchuld giebet. Auch eine alte — ne Glaß Scheibe von mehr als soo. Jahren her findet Platz in meiner Sammlung, und zwar iſt ſelbte eines kleinen Fingers dick, aus ſchwartz gruͤ⸗ nen, dem Hartz ⸗Glaſe gleichenden, oder von Farbe wie die ſchwartz⸗gruͤnen Butellen ausſehen, fo in vermauerten Fenſtern der Kirchen zu &. Mar. Magda- len. in Breßlau, als die Orgel von dar abgebrochen, und die Fenſter wieder eröffnet worden, erhalten; daraus man ſiehet, wie ungemein oder koſtbar das Dell; durchſichtige Glaß dazumal muͤſſe geweſen ſeyn; Es ſey dann, daß man glauben wolte; Man bátte mit Willen die Kirchen dadurch finfler ma⸗ chen wollen: Weil nach der Zeit man die hellen Scheiben uͤber und uͤber bund, auch wohl mit vielen Hiſtorien uͤbermahlen laſſen. Ein ſonderbar gantz von bunten Glaſe aus ein paar 1000. Stůcken zu⸗ ſammen geſetztes Kaͤſtchen habe eins⸗ mals aus einer alten Verlaſſenſchafft vor 6. Sgl. erfaufft, (o voller Staub und Koth war, daß man ſchwer erken⸗ nen konte, aus was es beſtuͤnde; da aber ſelbtes ſaubern und renoviren laſ⸗ ſen; bekam es fo gleich ein ander Anſe⸗ hen, alfo, daß mir 24. Rthlr. davor of- feriret worden. Auch einen kuͤnſtlichen Glaß⸗Schneider daruͤber fragte: Wel⸗ cher vermeinte, dieſes Kaͤſtchen waͤre uͤber 100. Jahr alt, und dazumal vor 200. Gulden, ſchwer ſeyn erſtanden worden. Es beſtehet aus Glaß von allen Farben, und aus ſo kleinen Stuͤck⸗ chen zuſammen geſetzt, daß man in ei⸗ nem eintzigen Roͤßlein etliche 30. Stuͤck zehlen kan, darzwiſchen die Leiſtchen mit Gold eingebrannten Slaß, wie auch die oberſten Bogen der Roſen aus⸗ gezieret; Auswaͤrts auf dem Deckel befindet ſich ein Oval mit glaͤſernen Bildchen und einer von Böͤrnſtein ae ſchnitten liegenden nackenden Venus ausgefuͤllt, fo mit Böͤhmiſchen Edelge⸗ ſteinen umſetzet. Inwaͤrts aber, ciff recht kuͤnſtlich aus Glaß verfertiget die Fabel aus Ovidii Metamorphoſ. von Py- ramus und Thisbe, da ſich letztere bey dem Brunnen mit Pyrami Schwerdt ev» pturis & Picturis feneſtrarum naturalibus. | ſticht; Alles wie auch die Baͤume und der U Esche A bl ift der Boden pyramidal eingedruckt: 66: Swepter Abſchnitt , Acht und dreyßigſter Artickel. 662 der xwe iſt ebener Maſſen von farbich⸗ gierenden Prälaten zu Henrichau ten Glaſe bereitet, wie auch alle Aus, U. anderer Aebte Ciſtercienſer⸗Ordens, zierung herum. Nicht zu gedencken wie auch die 4. Evangeliſten von erha⸗ vieler Optiſchen Glaͤſer üibInfirumen- bener Arbeit. Auf dem Rath Hauſe ten; Wie auch verſchiedener ſo zur Hy- trifft man an, ein von dicken ſchwaͤrtz⸗ draulie gehören, und gaͤntzlich aus Glaß lichem Glaſe groſſen Bier⸗Stampp, verfertiget ſeyn, die ſonſt aus Blech pfle mit einem ſilbernen Fuſſe verſehen, da gen bereitet zu werden; ſo in meinem das Glaß uͤber und uber erhoben mit - 3Promthario rer. Nat. & Art. Sect. V. Art. | irregulairen Zuͤgen eingeſchnitten. Antiquer ſiehet aus ein enges, etwan einer viertel Ellen hoch aus gem einem Igruͤnlichem Glaſe kormirkes Wein Stempel; So aͤuſſerlich mit ſilberner filigran Arbeit uͤberzogen, unten aber der Fuß und Reiffen wie auch die Mund auch Einfaſſung und der Deckel vergoldet, und mit allerley getriebener Arbeit ge⸗ zieret iſt auswaͤrts auf dem Boden, fte» het die Jahrzahl in Moͤnchs⸗Schrifft: culo. | OO. ct. Fxxvjj. und darneben der Name Matthiz zeigen fie ein groſſes des Goldſchmiedes und undeutlich der Trinck⸗Glaß von dieſer frommen Fuͤr⸗ Tannzapffen oder das Augſpurgiſche tin, da hinein uͤber anderthalb Quart Stadt Wappen. Ob nun dieſes Glaß gehet: Es beſtehet aus gemeinen gel⸗ | fo alt als es angegeben worden, will chten unreinem Gag , oben ausge⸗ nicht widerſtreiten: Dieſes aber glaub ſchweifft wie eine Glocke, unten aber ich nicht, daß ſchon vor oo. Jahren, man Drath wie jetzo gezogen und ge⸗ drehet, oder folcbefiligran Arbeit, inſon⸗ derheit zu Augſpurg, wie jetzo bereitet: Bielweniger daß die Goldſchmiede ih⸗ ren Namen auf die Arbeit, und die Aelteſten der Stadt Wappen, die Der oberſte Rand iſt mit vergoldeten Silber umſaſſet, und ſtehet darauf folgendes zu leſen: LV LauDEM ET HONOREM OMNIPOTENTIS DET, AC. MEMORIAM D, HEDIFIGIS DUCISSZE. ( SILESLZE, B. M. (ſo Bartholomæus Man- es geaͤchtet, geſchlagen; Am aller⸗ delius heiſſet) Magiſter hoc poculum ador- | toenigflen, daß man wie viel Loͤthig, * onda qud ſolchen Fu man dazumal, mit 14. Stricheln alſo ft ſind die Wappen des damahl re / munis erprimiret habe. % ·¹rrů ar ipter nee DUC eee e en e tuU n nno „„ e cagbotdeb TERHaem qund | 5 ntibmaid rs jt Ut | * P NN b ; 2.2 * 3 HY. T " ET, i ;" . i . 4 wi ài ? *. it : * . i Nt YR EX. «x 1 7 X "E A TNT "s "we D á 1d M A ! » y suit "TED " m — i P ges | , a j D Mis À : 1 j "m 1 r1 * Py 1 amas 1 ! E ems x ag 185 "T 1 mr 3 — "M , IA 1 1 1 4 | 5 Ed d ^ ue W' . " 9 5. & E 3t . * " n d i 1 ) ' d 4 1 ^ y 7 7 TET it2 Arti Iil- 663 Iweyter Abſchnitt, Neun und dreyßigſter Artickel. 664 ARTICVLVS XXXIX. Von ſonderbaren Trinck⸗Geſchirren und Meſſern. Laus Warmiue hat in feinem nur dem grünen, nicht aber dem tro⸗ Muſco, welches ich bey nahe ckenen Holtze zuſchreiben: Einen ber» vor das beſte; Und much. gleichen Becher hat ehedem, Berub. Valentini in ſeinem uu. Do. Winckler j feo. Mufcor. welches vor das umſtaͤnd⸗ ſcher Beibzuedius von Herrn D. Hal. lichſte halte, nicht allein viele Selten⸗ vez, fo dieſes aus Oſt⸗ Indien be heiten der Natur und Kunſt gelehrt kommen, erhalten, bey welchem in ſti⸗ abgehandlet, ſondern auch auslaͤndi⸗ nem Gefaͤngniſſe Hert Profe Valentini ſcher Voͤlcker und Nationen Haußrath ihn geſehen, welcher D. Winckler eine beſchrieben; dergleichen man noch in Nacht hindurch darmnen geſiande⸗ vielen andern von dieſer Materie ge⸗ nem Wein groſſe Kraͤffte fafl in allen ſchriebenen Wercken antrifft. Alſo Kranckheiten zugeſchrieben. (vid. Muf wird mir niemand verargen, wenn al⸗ Alastor. Fart. I. Libr Il. Sect. IV. Cap. XVIII. hier von verſchiedenen Aus⸗ und In⸗ | P28- 279. it. Ejusd. Indianiſche Be⸗ laͤndiſchen ſonderbaren Trinck⸗ Be⸗ richte und A«pporzer) num. XLL pag. ſchirren und Meſſern, ſo in meinem 104.) Ue Naturalien Cabinet zugleich aufbe- Der andere iſt noch ein viel gröſſe⸗ halte, eine kurtze Notification gebe: Zu⸗ | rer Focal mit einem Fuß gedrehet, wie mal da welche darunter, denen cine | ein Breßlauer Schweidnitziſcher Kel⸗ ſonderbare Krafft in Kranckheiten, oder ler⸗Igel, aus dem Legno Guajaco, fo ober. darinnen vielen Nutzen zu ſchaffen, halb von lichter Holtzfarbe, unter zugeſchrieben wird. waͤrts aber, oder der Kern viel haͤr⸗ Das erſte ift demnach ein Pocal, aus ker, und dunckel⸗brauner iſt, daraus dem Ligno Colubrino, oder vielmehr der die Krancken, auf der Inſul Deminize Wurtzel deſſelben, mit einem Fuß ge | in Weſt Indien einige Zeit in der drehel: Der Baum hiervon befindet Sonne geſtandenes Waſſer zu trincken fib ſehr haͤuffig in Oſt⸗ Indien auf pflegen; Andere aber ſolches mit Waſ⸗ der Inſul Ceylon; it. auf denen Molue- fer abkochen, und in Waſſerſucht, weil ciſchen Inſuln, und zwar darauf die es Urin treibende, und Glieder ⸗Weh Nuces Vomieæ Moluccanz wachſen; gebrauchen. Daher Ge»sfvus ein Daher dieſer auch Solanum arboreurp Spanier dieſen Tranck in der Fran Moluccanum genennet wird Die In⸗ zoſen⸗Cur, zuerſt in ſeinem Lande ein⸗ dianer trincken aus dergleichen Be⸗ gefuͤhret, und damit uͤber 300000. chern, wenn ſie von einer Schlangen Gulden ſoll verdienet haben. (vid. gebiſſen worden, damit ihnen der Biß Chriffepb Pulbeurs Seſchteibung freme nicht ſchaͤdlich ſey, daher dieſer Baum der Materialen und Spezereyen und Holtz auch den Nahmen bekom, pas. 109.) men. P. Hermannus ruymet Wein aus Unter denen in Karopa Mediciniſchen ſolchen Bechern, oder darinnen nur Trinck⸗Geſchirren inb. wol die bekan⸗ dergleichen Holtz eine Nacht gelegen, teſten, fo aus der "Terra figillara formi- wieder das drey und viertaͤgige Fie⸗ ret und gebrennet werden: Da beſitze ber, auch zu Abtreibung der Wuͤrmer, nun ein paar kleine weiſſen Valà aus und zwar wegen der Bitterkeit: Wie⸗ der Terra Melitenfi: Da weil dieſe Ter- wol Ant. van Pale i» Manuductione ad Ma- ra ſigillata, nur an Hals gehenget, dem reriam Medicam in dergleichen Getraͤn⸗ Gifft wiederſtehen foll, fo ſollen auch, cke, was gifftiges will argenommen wenn ein gifftiger Trunck in dieſe qc haben; So einem Drechsler, der das goſſen wird, die Gefaͤſſe alſobald zer⸗ pulveriſirte Holtz, wieder das Fieber ſpringen, und der Gifft ſich dadurch gebrauchet, febr uͤbel bekommen. verrathen, wie mit mehrern hiervon Doch weil Tob. Bontius in Tract de Me- zu leſen Eraſenus Franciſei im Oft. und dic. Ind. Hort. Malab. (Tom. VIL) und DOeft ; Indiſchen Luſt⸗ Garten, Hermannus in Colleg. Medic. Moto. dieſes (Part. II. Tab. XL I. num. 5. pag. 115 7.) | Von — — 665 — Sweyter Abſchnitt / Neun und dreyßigſter Artickel. 666 Mon einer weiſſen Terra Sigillata von ihn zmal ausgetruncken und dreymal Jabbel aus Böhmen, und einer weiſ⸗ nach einander ihr die eheliche Pflicht ſen von Striegau aus Schleſien geleiſtet: Da ich vielmehr glaube, [c wenn ſie ja zu dieſer Zeit geſchwaͤngert worden, daß der Wein hierzu mehr, als der Becher contribuiret. Inzwi⸗ ſchen, damit dieſem Mañ die Luſt nicht von neuen ankomme, fid) dieſes Be⸗ chers der Fruchtbarkeit zubedienen, hat die Fran ihm ſolchen weggenom⸗ men, und mir verehret, welcher jeden zu Dienſte ſtehet, bey ſeiner Frauen auch dergleichen Verſuch anzuſtellen. Da hergegen 7d. Cafar Claudinus in Em- rica rationali (vol. Il. Libr. IV. pag. 209.) in nimia falacitate fœminarum, von einer Bullen⸗Rutte und Matrice von einem Haaſen was eingenommen, vortref⸗ lich recommendiret hat. | ODieſen fuͤge noch bey andere in⸗ und auslaͤndiſche Trinck⸗Geſchirre: Dar⸗ unter ich am meiſten zflimire einen ſil⸗ bernen, in⸗ und auswaͤrts vergolde⸗ ten Becher mit einer Stuͤrtze, (o gantz mit ſilberner filigran Arbeit uͤberzo⸗ gen, und in dieſe uͤber 500. in Rau⸗ ten geſchnittene der ſchoͤnſten dunckel⸗ rothen Boͤhmiſchen Granaten einge⸗ ſetzet ſind. Dieſen Becher hat mein alter Vater Herr D Sylvefier Kundmanm beſeſſen. Denn nachdem er An. 1626. wegen der Religion aus Boͤhmen ent⸗ weichen muͤſſen; Und An. 1629. ein Buch an den Tag gelegt, unter dem Titul Scholam Principum juniorum, oder gruͤndlicher Unterricht, wie ſich jun⸗ ge Regenten und Potentaten, ge⸗ gen ſich ſelbſt, gegen Freund und Feind, auch ihre offeirer und Unter⸗ ibanen, damit ſie in der Regierung allemal Chriſtlich, Fuͤrſtlich und recht Herriſch erfunden werden, verhalten ſollen: IhroChurfuͤrſtl. Durchl. Jabann George I. C buvfütften zu Sachſen; Herrn agaſten Doftw lirten des Stiffts Magdeburg; HerrncChriſtianen und herrn Mo⸗ ritz Hertzogen zu Sachſen dediciret: Wes wegen er nach Hofe beruffen, und ihm die Stelle eines Leib⸗Medici anver⸗ trauet worden. Da er das erſtemal mit dem Churfuͤrſten geſpeiſet, hat er von ſelbten * Becher geſchenckt be⸗ kommen. Welchen zu beſtaͤndigen An⸗ dencken verwahre (von andern Gna⸗ ben ⸗Bezeigungen vid. meine Ab⸗ Tt 3 hand⸗ babe vielerley Kruͤge, Kuffen, Schaͤl chen ꝛc. da auf jeden Gefaͤſſe das Sigill, lange ſtehet/ deſto mehr ziehet es aus, und deſto befftiger wuͤrcket es. Von erſterer Sorte, hat eins mals ein Ita, liener welche alhier verfertiget / und mit Engliſchen Zinn uͤberzogen, daher ich den meinigen uͤberkommen, zuſamt einer weitlaͤufftigen Beſchreibung, al⸗ len Kranckheiten abzuhelffen. Die groͤſte Krafft aber wurde ehe⸗ mals, von verſchiedenen gemeinen deuten allhier zugeſchrieben einem Bullen Beutel, oder Scroto, fo zu ei⸗ nem Trinck⸗Becher tormiret, da hin⸗ ein unten 3. oder 4. bleyerne Kugeln gebunden, um damit er zierlicher aus ſehen, und gleichſam auf Knoͤpffen ſte⸗ hen koͤnne: Inwendig iſt er wie die Buͤrcken⸗ Mayer mit dore unb Ge wuͤrtze incruſtiret, auswaͤrts aber bron- eiret: Aus dieſem/ wenn ein Mann ſol⸗ chen 5. mal voll Wein austrincke, ſol⸗ le er bey ſeiner Frauen ſonderbar wol beſtehen koͤnnen: Dieſes hat ein Drath⸗Zieher bey der Kayſerl. privile- girten Silber⸗Kabrique allhier probiret; Und da darauf ſeine Frau nach 9. Monaten, auf einmal 3. lebendige Kinder gebohren, gibt dieſe allein alles dem Becher Schuld, daß der Mann 667 banolung von Nummis Jubilais oder Jubel Schau⸗Stuͤcken pag. 1060 Auch æſlimire ein Sineſiſches Trinck⸗ Geſchirre vom Lapide Cameo, oder da⸗ ſelbſt Chamehuja auf teutſch Speck⸗ Stein genennet, welcher zwar vor eine Art eines Onychs gehalten wird, davon ich aber urtheile, daß er mehr dem La- pidi Nephritico gleich kommet, nur daß er durchſichtiger, und vollkommen wie bleich gelb Wachs ausſiehet, auch aus⸗ waͤrts mit vielen erhabenen vortrefli⸗ chen Blumwerck ausgeſchnitten iſt, und ein Schiffchen prælentiret, daran von eben dergleichen Stein ein Fuß angeſetzt. 301.6283 n Von einer Maldiviſchen ^ Cocos- Nuß beſitze auch ein Trinck⸗Geſchirr/ welches mit Silber, Meßing und Zinn untereinander eingefaſſet, daraus auch der Fuß beſtehet, auf welchen allerhand Draͤchen⸗Figuren ausgearbeitet; der⸗ gleichen glaube / daß es nicht in Europa, | wegen des vielen Metalls untereinan⸗ der/ und wegen der ruden Arbeit verfer⸗ tiget, von dergleichen nachzuleſen, Gzr- cias ab Horto beym Carol. Cluſio dromat. Hi- for. (Lib. l. Cap. XXVIp. 193. Conf Erafmz. Eranciſe: Oſt und Weſt Ind. £uft: Garten (Part. I. Tab. XVI. num. 3. p.526 ) Anderer Trinck⸗Schalen von Achat, mit und ohne Fuͤſſe, darauf allerhand farbige Zuͤge lauffen: it. etliche, die wie gehaͤmmertKupffer inwaͤrts ausſehen, zugeſchweigen: Nur noch zu gedencken, eines Straus⸗Eyes fo zu einem Trinck⸗Geſchirr aptiret worden, und auswaͤrts viele erhaben geſchnitteneki⸗ guten , inſonderheit die Kundſchaffter aus dem gelobten dande, mit der Wein⸗ trauben aufweiſet, welche kiguren Heinrich Adolph Bechert ein kuͤnſtli⸗ cher Bildhauer und Stein⸗Schneider allhier darauf gemacht, ſo eine eigene Kunſt erfordern, damit das Ey gantz bleibe, und nicht durchlochert werde. Nun folgen einige auslaͤndiſche Meſſer, darunter die ſonderbareſten, die Sineſiſchen, von dergleichen Neubo⸗ fiis in Beſchreib. des Reichs Sina (pag. 249.) it. Dionyſ Kay in Beſchrei⸗ bung des Kayſerthums Cha, (Cap XXIV. pag: 418.) fo zu finden in 7. brand Ides Reiſe nach China (pag. 257.) Erwehnung gethan: Eines von dem Meinigen iſt ſchaufflicht, mit einer weiß Elffenbeinernen Schaale, dabey Zweyer Abſchnitt, Neun und dreyßigſter Artickel. 663 2. Elffenbeinerne Soli, (o die Einwoh⸗ ner ſtatt der Gabel gebrauchen /in einer ſchonen mit einer blauen Schlangen⸗ Haut uͤberzogenen Scheide ſtecken. Von ſchwartzen Horn befinden ſich noch Zahnſtecher und Ohr⸗ Löffel zum Einſtecken. Das andere ſiehtt eben alſo aus, nur daß die Scheide ſchlechter — von — eden — tzel bereitet, die Schale am Meſſer í ſchwartz Horn, die Stöͤcklichen ſchlwartz Eben⸗Holtz, ingleichen der Zahnſtecher und Ohr⸗Loͤffel, nur daß zwiſchen de⸗ nen bacillis noch ein ſtaͤhlernes Zaͤngel ſtecket, die Haare auszurupffen, fo an dem andern Ende ein Meß rigen, und in der Mitten eine Feile abgiebet. Ein Tuͤrckiſches Einlege⸗ Meſſer, iff die Klinge voller vergoldeter Türcki⸗ ſcher Schrifft, die Schale aber Elffen⸗ beinern, darein von Gold halbe Mon⸗ den und Sternen, wie auch Mutterne Spiegelchen ein Ein anderes Türckiſches Meſſer, hinten zum Einſchrauben, fer^ len die Janitſcharen auf die Roͤhre in dem letzten Kriege, ſtatt der Bajonetten, gebraucht haben: Da auf der einen Seite des Meſſers eingeetzte Monden, und eine Lantze, auf der andern aber Tuͤrckiſche Schrifft zu ſehen. jT) Ein Geſtecke Meſſer, wie die Tuͤrcki⸗ ſchen Weiber anzuhaͤngen pflegen, iſt die Scheide gantz von Silber wie auch die Kette daran, und die Schalen a den Meſſern und Gabeln. An Ein Moſcowitiſches groſſes Meſſer, ift die Schale lacciret, und oben und un⸗ ten mit aimallirten Meßingenen Blech geo Emi Letztlich befige noch ein Heydniſches groſſes Opffer⸗ Meſſer, mit einem ſchwartzen Griff, ſo in einer mit Silber beſchlagenen Scheide ſtecket; it. Ein alt Wunderbar, hinten einer Hand brei⸗ tes, vornen zugeſpitztes, an der Schnei⸗ de zackichtes Meſſer oder Dolch; deſſen Handhefft von durchfreſſenen Holtz fo oben mit einen vergoldeten Knopff, ein rund eiſern alt vergoldetes kuͤnſtlich nb, durchbrochenes Rad abtheilet: Der⸗ gleichen viele Abbildungen zu Rom an der Columna Trajam Mo ſehen: Mit einem dergleichen Dolche Jule Ceſar foll ermordet worden ſeyn, wovon sve- tonius in feiner. Lebens⸗Beſchreidung zu leſen. : ARTIC. 669 Iweyter Abſchnitt / Viertzigſter Artickel. 67e VARTICVLVS XI. Von Invention Je Worte durch eine Trom⸗ pete zu blaſen, oder durch ei⸗ ne Machine in eine weite Di- ſccantz fortzubringen, hat erſt vielen ſehr wunderſam geſchienen: Noch unmöglicher aber muß ihnen vorkommen ſeyn, der Concept von Wind ⸗Buͤchſen / dadurch man eine bleyerne Kugel, oder auch Schrott, nicht allein in eine weite Diſtantz fort zu treiben, ſondern faſt (o viel, die Force anbelangende, als mit Schieß⸗Pulver, auszurichten vermoͤgend fep. Ja Herr Sturm hat Wind⸗Ca⸗ nonen angegeben, u. nicht vor unmoͤg⸗ lich gehalten, Kugeln von mehr als ei⸗ nen Gentner, aus ſelbigen zu ſchieſſen. ( vid. Collegium ejus Experimentale Curio- ſum Part. II. Tentam. XV. Num. IX. pag. 249. feqq.) Wie denn dergleichen, ob zwar nicht ſo groß, vor einiger Zeit Herr Kellner in Nuͤrnberg ver ferti⸗ get hat; Auch Ihro Durchl. den Printzen kugenium von Savoyen mit einem ſolchen Windſtuͤck beſchen⸗ cken wollen, wenn er nicht durch den Tod an dieſen waͤre gehindert worden; Welches nachmals die Erben an Tit. pl. den Herrn Grafen Chriſtoph von Proßkau nach Breßlau verkauf⸗ fct, ſo man allhier, hernach in Primke⸗ nau / nebſt vielen anderen geſammle⸗ ten Curioſis, chemalen hat zu ſehen be⸗ kommen können. Und Herr Becher meldet (in der naͤrriſchen Weißheit und weiſſen Naͤrrheit (Sect. I. Num. 22. p.m. 32.) von Paul Webern / ei⸗ nem Schwaben von Getzurt, und Hat⸗ ſchierer unter Ihro Rom. Kayſerli. chen Majeſtaͤt Ferdinando Ill. daß er Wind⸗Granaten verfertiget, ſo ziemli⸗ chen Effect gethan. Anno 1731. melde⸗ ten die Hollſteiniſchen oder Schiff. becker Vouvellen oder Correſpondent num. 50. wie Ihro Koͤnigl. ¶Majeſt. von Polen und Churfuͤtſtl. Durchl. zu achſen Friderico Auguflo ein gewiſſer Kupffer⸗Arbeiter eine metallene Machi- ne præſentiret, welche mit Lufft geladen 30. Schuͤſſe nach einander eden Schuß 2 Bereitung und Arten der mit einer 4. Pfuͤndigen Kugel auf 400. Schritt ſchieſſen koͤnne: Mit ſolcher durchdringender Macht, daß die Ku⸗ gel durch eine zwey / zollige Blancke ge⸗ trieben wird, da doch die Machine nicht uͤbrig groß, und nur 12tel Zentner ſchwer ſey: Dieſem Sinn reichen Kuͤnſtler, hat der Koͤnig einen Platz zum Laboratorio anweiſen laſſen, um die Machine in einen vollkommenen Stand zu ſetzen. | Die Erfindung ber Wind Buͤchſen aber ſelbſt anbelangende ift ungewiß, wem man ſolche zuſchreiben ſoll, oder wie alt ſelbige ſeyn: ſintemahl ſchon | da vor mehr als 48. Jahren Herr Doc? Mich, Bernb. Valentini in Londen gewe⸗ fcn, ihm in der Kunſt⸗ und Naturalien⸗ Kammer der Koͤnigl. Societät, fo. in Gresbam- Colledge zu finden ift, eine ſehr alt vaͤteriſche Wind ⸗Buͤchſe gezeiget worden. ( vid. Eiurdem neu « aufge⸗ richtetes Ruͤſt / und Seug⸗chauß der Natur Parc. lll. Cap. II. $.2. pag. 13.) wie denn auch Job. Baptiſt. van Helmont, der doch ſchon Anno 1644. geſtorben (Trac. XII. $.4.) der Wind⸗Buͤch⸗ ſen gedencket, mit welchen man durch ein Bret ſchieſſen gekont. Und vor mehr als 100. Jahren nennen ſie in Franckreich aus der Diceces Liſeux, ſchon einen Buͤrger, mit Namen Marin, als den wahren Inventor der Wind⸗ Buͤchſen, welcher dem Koͤnige in Franckreich Henrico IF. von unterſchie⸗ dener Facgon derſelbigen verfertiget: (vid. Marinus Merſennus in Phbamomenis Pnehmaticis Propoſ. XXXII. Scboztus in Machin. Hydraulico - pneumaticæa ( Part. II. Claſſ. l) Honoratus Faber Scient. PhiN Tract. I. Lib. Ii. Propoſ. CCXLVIIL) Ja titt laͤngſt hat man allhier eine Wind⸗ Buͤchſe aus der Freyherrl. Schmet⸗ tauiſch en Ruͤſt⸗ Kammer hervor ge⸗ bracht, auf welcher die Jahrzahl 1474. geſtochen ſtehet: Wer der Erfinder der⸗ bé geweſen, weiß niemand zu be⸗ richten. So viel ich ſonſten in Erfahrung kommen bin, von etlichen, die gn un 671 und andern die erſte Erfindung zuei⸗ gnen wollen, iſt keine von ſo hohem Al⸗ ter, als wie auf dieſer Wind⸗Buͤchſe eingegraben ſtehet: Alſo, daß man dahero dieſe Buͤchſe fuͤr die alleraͤlteſte und erſte Wind⸗Buͤchſe halten kan; zu⸗ mahl (ie ihrer Qualitat nach, mit denen jetzigen gar nicht zu vergleichen iſt, und von ſchlechter Gewalt; Denn ihre Kunſt beſtehet in einem ledernen Beu⸗ tel, der wie eine Wachtel ⸗Pfeiffe formi- ret iſt, welcher nach der Laͤnge hat muͤſ⸗ ſen ausgeſpannet, und von einer ge⸗ wundenen Feder, die jetzo daran man⸗ gelt, wieder zuſammen getrieben wer⸗ den; durch welche Zuſammenruͤckung die Lufft beweget worden iſt, daß ſie eine Kugel fort geblaſen hat. (So lauten die Worte des Herrn Scharſchmids in Bw Bericht von Wind⸗Buͤch⸗ en 8.3. i Wie nun einer Invention leichte was kan zugethan, oder ſelbige verbeſſert werden, alſo ruͤhmet Herr Becher Cin der naͤrriſchen Weißheit und weißen Narrheit Sect. I. Num. 22. pag. 32. obbemeldten Paul Webern, als einen ſehr ingenieuſen Mann, der zu Wien die ſchoͤnſten und beſtaͤndigſten Lufft⸗ Noͤhre oder Wind⸗Buͤchſen mit metal⸗ jenen Ventilen zuerſt gemacht, (da fie alle vorhero, auch die in Holland ver⸗ fertigten, nur aus Leder beſtanden, ) ſo in einer Ladung 16. Schuͤſſe gethan. Wie denn auch inſonderheit der be⸗ ruͤhmt geweſene Buͤrgermeiſter in Magdeburg / % Guerscke, eine gantz andere Art von Wind⸗Buͤchſen er fun⸗ den, nicht durch eingeſchloſſene Lufft, ſondern durch Ausleerung der inne⸗ ten, eben den Effect zu wege zu bringen. ( vid. Ejusd. Experimenta nova Magdebur- gica de Vacuo Lib. III. Cap. X XIX. )Seonfi ift auch eine gantz fimple Invention be⸗ kannt: Da man nur eine wohl geloͤte⸗ te hohle kuͤpfferne Kugel, ſo mit einem Ventil verſchen, wenn man vorhero, vermoͤge einer Spruͤtze, Lufft hinein gepreſſet, und an einem engen ordinai- ren Buͤchſen⸗Lauff auf das Zuͤndloch wohl verwahret angeſchraubet, daß der Wind durch daſſelbe in den Lauff dringen gekont, fo hat es eben mit groſ⸗ ſer Gewalt die Kugel heraus geſtoſſen. Dieſes alles voranzuſetzen, hat uns Iweyter Abſchnitt, Viertzigſter Artickel. 672 Büchſen, ſo Herr Woiffgan Scharſchmidt / ein UB bt Advocatus in folgenden Anmerckungen entworffen haben ſoll; wie ſolches in denen Anno 1718. edirten Ais Eruditorum (Fart. LIV. Art. IV. pag. 444. feqq.) wieder das Wiſſen unb Willen der Erben, publicirt worden: Als uͤber welches wir ſchrifftlich fol gendes von denen Erben erhalten: Daß zwar etwas von den Wind⸗ Buͤchſen geſchriebenes und in einem Buͤchel in Octav nach Herrn Scharſchmids Tode, unter ſeiner Verlaſſenſchafft gefunden worden; Welches Buchel auch einem, der etwan Wind⸗Buͤchſen, oder ſonſt was erhan⸗ delt, unverſehens mitgegeben worden: Es ſey aber in den Actis viel darzuge⸗ ſetzt, ſo in dem verſiegelten nicht anzu⸗ treffen geweſen. Doch dieſen Streit wollen wir hiermit nicht abthun, ſon⸗ dern referiren die Worte wie ſie allda lauten: „Der gelehrte Autor dieſes „Wercks war ehemals ein aavocat in „Breßlau, fand aber im advociren „wenig Vergnuͤgen, und legte fid) hin⸗ „gegen vornemlich auf die Mechanic „und Hydraulic, wie er denn in dem an »ftinem Hauſe angelegten Gartenal⸗ „lerhand Hydrauliſche curibfe „angebracht, welchen die durchreiſen⸗ „den Stands ⸗Perſonen und andere „mit groſſem Vergnuͤgen betrachtet „haben. Er hatte ſich hiernechſt auf „die Verfertigung der Wind⸗Buͤchſen „befliſſen und nachdem er vor unge „fehr 30. Jahren mit Tode abgegan⸗ „gen, hat man nachfolgende Anmer⸗ „ckungen unter feinen Scripturen verſie⸗ „gelt gefunden, welche wir alſo hier⸗ „mit dem geneigten Leſer communici- „ren wollen., | 1) „Die auswendige Laͤuffe halten „beſſer und werden dichter geloͤtet, „wenn ſie zur Schraͤge uͤbereinander getrieben werden; Deßgleichen man „auch mit den Spritzen verfahren kan. NB. „Es irret nichts; ob bey dem „Loͤten keine Rundung gemachet toot» „den, weil es denn nach der Lotung um vſoviel leichter geſchehen kan, und wird pen Schlagen das Meßing wieder „hart., 2) „Die inwendige Kugel⸗Roͤhrlein veranlaſſet das entdeckte Geheimniß „laſſen fic) nicht uͤbereinander legen, von accurater Verfertigung der Wind⸗ „aber man kan ſie etwas ſchraͤgen, 1 ie Het auch nicht, ob man fic breit nie⸗ u"- ſte dichter zuſammen gehen. Es ſcha⸗ „derſchlaͤgt, daß fie dichter zuſammen „paſſen, und das Lot deſto beſſer liegen „bleibe. Wenn man auch nach der „Lotung die Roͤhre aͤuſſerlich wieder rund ſchlaͤgt, fo werden fic hart, und „iſt um ſoviel beſſer, wegen der Kugel „und auch wegen des Bohrens, daß yſie nicht wuͤrgen oder buͤgen. , „NB. Die Bohrer muͤſſen Löffel⸗ „Bohrer ſeyn, jedoch nicht hohl, ſon⸗ „dern dichte halb rund. beri 3) Hernach brauchet man die gc „feilte Schneiden, die bald an den „Schwengel angeſchweiſſet, oder mit „Zinn angeloͤtet ſind, und geben die „halbe Runde; Die andere halbe „Runde iſt glatt Eiſen. Zwiſchen die Schere ſchiebet man einen Keil von „Holtz / der die Schneide antreibet. 4) „Die Spritzen werden nicht ge⸗ v »bobret, ſondern fo bald fie über ein „rund Eiſen gerichtet und geſchlagen »finb, werden fie bald mit der Schnei⸗ „de ausgefellet wie bey dem Roͤhrlein „gemeldet iſt. Die Schneide aber kan „ausgeſchraubet, und drunter auch „ein Schieber geſtellet werden. Die „Schneide muß, wie eine Schraube „gewunden ſeyn, je ſchraͤger/ je beſſer, „ſo macht fie lange Spaͤhne, wie | „Heldfaden. » | : 5) „Wie die ventile zu zuſchneiden „und zu loten, das weiſet ſich ſelbſt, „weil darunter kein Geheimniß ſtecket, „aber einzureiben iſt die Kunſt: Dar⸗ vzu dienet allermeiſt ein gantz runder „Kolben, und denn eine ſpitzige Pfan⸗ ne wie der Kolben (ft, von Stahl, die „Laͤnge hinein gefeilet. Mit dem Kol⸗ oben bohret man die Locher gleich an, „ſtarck , bn. 11) „So ſcharff als immermehr die „und in der Pfanne reibet man die „Kegel oder Deckel ab, darnach reibet „man die Ventile in einander mit ge⸗ „waſchenen Leim oder Schmirgel fo „ange bis man ſiehet, daß die Kegel „und auch das Ventil. Loch glatt rund „ſind: Wenn denn der Kegel eine Nar⸗ „be bekommen hat, fo reibet man ihn „in der Pfanne wieder ab, denn, wo „er Narben oder einen Rand bekom⸗ „men hat, ſo haͤlts nicht Lufft, alfo „verfaͤhret man mit beyden Ventilen vam Rohr und an der Spritze. Den „Spritz Kegel aber kan man nach der „Skit immer gewendet einreiben. ——. Better Abſchnitt , Viertzigſter Artickel. „Meßing ſeyn. , 674 6) „Wenn man nun die Ventile für „gut anficbet, kan man fie mit Waſſer „probiren, halten fie nicht Waſſer, fo „halten fie auch nicht Wind: So muß „man nachſehen, ob die Feder recht lie⸗ „get und gleichen Druck hat. Hier⸗ „innen iſt das allergroͤſte Vortheil: „Wenn das ventil an die Feder des „Roͤhrleins aufgenietet iſt, auf unter⸗ „geſetztem Bley, ſo muß die Feder nicht „allzuhart ſeyn, daß fie fid) auch treiben „laſſe, auch darff fie nicht allzuweich „ſeyn, damit fie nicht lahm werde; „Wenn denn nun das Roͤhrlein voll „Waſſers iſt, und das Ventil nichts „durchlaͤſſet, fo iſts gut, und mag fiber „eingeldtet werden., 7) „Wenn das Roͤhrlein bald bey „dem Ventil gekruͤmmet wird, daß der „Band hohl und das Ventil ſatt auf⸗ „liegen kan, fo fan fib alsdenn bey „dem Einloͤten da man allezeit was „vorſtecken muß, die Feder durch die „Vorſtecke nicht verruͤcken, oder das W fic) weiter bügen oder ver⸗ 55 ehen. $3 (5 8) „Wenn die Spritze eingeloͤtet „wird, muß man das andre Ventil des „Noͤhrleins aufſperren, ſonſt kan man „nicht dichte loͤten, wie die Goldſchmie⸗ „de (bre Knoͤpffe und Loͤffel⸗Stiehle, „mit einen Loͤchlein offen halten muͤſ⸗ »fen, ſonſt bleiben in der Loͤtung „Loͤcher. » . a 9) „Ventil und Kegel ſoll einerley 10.) „Wenn das Rohr und die Ven- tile recht ſeyn, muß auch das Schloß recht ſeyn, und die Klappe mehr denn „ein Viertel eines Zolls haben, fonff „hat man viel Schuͤſſe und keinen „Ventile ſeyn koͤnnen, je beſſer fie hal⸗ „ten, denn die Schraͤge oder vieler „Angriff iſt nicht gut: Ein wenig „Schmutz, der darzwiſchen kommet, vmachet fie bald falſch oder ziſchend., 12) „Das Spritz⸗ Ventil auf die Pro⸗ vbe zubringen/ ehe es recht eingelöͤtet „wird, habe ich ein Stuͤck⸗Rohr zuge⸗ vrichtet. Ich ſchraube an das eine En⸗ vde ein ledern Ventil, wie in den Lufft⸗ „Kugeln, damit ich eine Spritze ab⸗ vund einſchrauben kan, um dadurch „die Lufft hineinzubringen: Am an⸗ „dern Ende M ich einen geſchrarbe u en 675 „ten Boden, der ein Loch hat, in daſ⸗ ſelbe Loch verloͤte ich das Ventil, und „wenn ich es vor gut halte, ſo probi⸗ „re ichs alfo: Ich ſchraube ben ermel⸗ „deten Boden in das zugerichtete „Stuͤcke Rohr, und pumpe die Lufft „hinein, ſo zeiget ſich das neue Ventil „gar bald, ob es tauget oder nicht; „Iſt es nicht gut, ſo ſchraube ich ob⸗ „gedachten Boden aus, und reibe es „beſſer, wenn es alsdenn haͤlt, lege ich „den Boden mit den Ventil auf Koh⸗ len, und loͤte es ſolchergeſtalt ab, und „denn in die Spritze und gantze „Buͤchſe. 13) „Wenn das naſſe Leder auf den „Stoͤſſel gebunden ift, hab ich ein ſpi⸗ „tziges Rohr, darinnen kan ich das Le⸗ „der zwengen und preſſen, ſo viel als „ſeyn kan, und alſo bleibt es hernach vim ſpritzen beſtaͤndig. 14) Das Zinn am Stöͤſſel gieſſe ich „nicht ſchlechts hin, ſondern verzinne „den Stoͤſſel zuvor ſo wirds nicht wan⸗ „cken, und bleibet beſtaͤndig. 15) „Daß Meßing⸗Lot wird folgen: „dergeſtalt zubereitet: In einem Pfund „geſchmeltzten Meßing wirfft man auf „Kohlen ein Pfund Sind, und wenn „es wohl untereinander gefloſſen, gieſ⸗ Zweyter Abſchnitt, Viertzigſter Artickel. 676 reſten Orten eine neuere und be ſſere Invention angenommen, ſo ſich auch von Breß lau herſchreibet; Und zwar ift Herr Baro von Schwartz, Ca- nonicus allhier auf dem Thum vor un⸗ gefehr 40. Jahren auf die Gedancken gerathen, die Lufft hinten in einer Fla⸗ fe einzuſperren, daß man keine dop⸗ pelte Rohren brauche: Er nahm zur 2 Arbeit einen hierzu geſchickten Mann, der ein Hungar von Geburt war, mit Nahmen Leiſtenſchneider, anfangs ein Schuſter, wel | nachmahls mehr auf das Buͤchſen⸗ machen geleget: Dieſe brachten nicht allein eine Wind⸗Buͤchſe auf dieſe Art zur perfection, ſondern durch etliche mahlige Verfertigung es ſo weit, daß fic mehrern Effect, als die ordinairen thaten; auch viel leichter, inſonderheit wenn das Ventil wandel worden war, konten reparirt werden. Und zwar muſte die force viel groͤſſer ſeyn, weil des Windes vielmehr, als vorhero, in die ziemlich weite, hinten im Kolben verborgene Flaſche konte gepreſſet wer⸗ den: Zu dem ventil aber kan man auch leicht kommen, welches oben in der Flaſche ſich befindet, und dieſelbe ohne diß bey jeder Einpumpung muß loß⸗ vſet mans ins Waſſer/ durch einen Be⸗ geſchraubet werden: Dah »fen, der immer geruͤhret wird, fo faͤllt letztvorhergehenden ordinairen, man „das Lot gekoͤrnet. 16) „Dieſes ſind Geheimniſſe der „Wind⸗Buͤchſe: Die andere Arbeit iſt „offentlich, und lehret alles der Augen⸗ „ſchein; WerGuͤrtler⸗Arbeit verſtehet, „oder gelernet hat, der kan das andere „alles machen; Denn aus dem Buche „lernet keiner Hand⸗Arbeit, ſondern er „muß fid) informiren laſſen, und Der „nach wird er recht verſtehen, was ich „geſchrieben habe zur Nachricht dem⸗ „ſenigen, der nach meinem Tode meine „Uberbleibung erhandeln oder uͤber⸗ „kommen wird, daß er es denn erſt „zur Perfection bringe, oder jemand „verſtaͤn diges informiren konne / daß er „meine unvollkommene Sachen voll⸗ „koͤmlich machen moͤge. Darum habe die hinten angeldtete Spritze allemal von den Rohren muß abnehmen und muͤhſam wieder anlöten laſſen, mit welchen die wenigſten Buͤchſenmacher recht umzugehen wiſſen; Da auf dieſe Weiſe, jeder ſelbſt ſeine Wind⸗Buͤchſe wieder repariren kan. Das Schloß anbelangende, iſt es eben alſo einge⸗ richtet, wie bey dem vorhergehenden, nemlich das Ventil damit zu oͤffnen und die Lufft zu theilen, oder auf einmal gar auszulaſſen, nur daß es einem Frantzoͤſiſchen Schloß viel gleicher, als vorbero kommt. 2 Die vollkommenſte Wind,⸗Buͤchſe, ſo jemals geſehen, verfertigte vor eini⸗ gen Jahren der beruͤhmte Hett P. Job. Lewald Prof. Math. auf der Leopoldini „ich meine in vielen Jahren allererſt luniverſſrdt all hier, dieſe hatte nach ſei⸗ „erfahrne und aus der Ubung erlernte nen Angeben auſſer der zierlichen pro⸗ „Wiſſenſchafft nicht fo gar mit mir er⸗ portion und kuͤnſtlichen Gemaͤchte, noch „ſterben laſſen wollen. dieſes voraus: Daß man gomal ohne Dieſer Art Wind⸗Buͤchſen, ob fie | Wind zupumpen daraus ſchuͤſſen kon⸗ gleich annoch vielfaͤltig alfo verfertiget te, und die Kugel in dem letzten Schuß, werden, (o hat man doch in den meh⸗ noch ein diefen Bret butdyfupr: Vd 3 677 verſicherte er, daß die Ventile vor allen andern gar ſonderbar waͤren: Und er wetten wolte, daß wenn Lufft einge⸗ pumpet, und dieſe Buͤchſe man 50. Jahr verſiegelt ſtehen lieſſe, ſo muͤſte ſie eben nach dieſer Zeit den Effect thun, auch habe er wuͤrcklich die Probe da⸗ mit auf 10. Jahr gemachet. Letztlich hoffen wir dem geneigten fev kein Miß fallen zu erwecken, wenn wir aus Herrn Scharſchmids Mstis noch eine Erzehlung aller Arten Wind⸗ Buͤchſen, ſo von ihm verfertiget wor⸗ den, und was er dabey erfunden, beyſe⸗ tzen; Deme man noch vieles, meiſten⸗ theils nur in wenig Blaͤttern publicir⸗ tes, fo. auf dieſe Weiſe leicht verlohren gehet, von ihm beygefuͤget haͤtte, wenn die Arbeit nicht ohn diß unter den Haͤnden / mehr als man vermeynet, ge⸗ wachſen waͤre, und uns nöͤthigte dieſes bey anderer Gelegenheit zu thun. Die Erzehlung aber lautet von Wort zu Wort, alſ : | 1.) Die erſte Wind⸗Buͤchſe iff gewe⸗ ſen ein kurtzes Roͤhrlein, mit einem Schneller⸗Schloͤßlein, das hat man an eine Lufft⸗Kugel geſchraubet, und daraus mit einem Pfeil geſchoſſen. 2.) Darnach haͤb ich groͤſſere Lufft⸗ Kugeln groͤſſere Roͤhre und Spruͤtzen, mit Bley begoſſen, machen laſſen, und hat man elnen Vogel mit Schrot ſchieſſen koͤnnen. 3.) Hab ich dieſe Art verbeſſert mit zwey Laͤuffen, daß man den einen mit Schrot, den andern mit der Kugel ausſchieſſen koͤnnen. 4. Dieſe Art hab ich ferner verbeß ftrt, daß die Lufft⸗Kugel, wie fie vor mahls auf der Seite geweſen, man nunmehr gantz gleiche unten anhaͤn⸗ gen koͤnnen. 5.) Habich die Duppel Röhren ab; | geſchaffet, und ein einiges Rohr dar⸗ aus ſchifften laſſen, da die vorigen nur bloſſe Anſchlaͤgel gehabt haben, und habe zugleich die Schloͤſſer mit ſtaͤr deren Federn arbeiten laſſen ch habe auch eine gantz neue Art der Flinten⸗ Schloͤſſer erfunden, und hierzu ge⸗ brauchet. 6.) Hab ich auch ein acht⸗ eckicht Stuͤck Roͤhrlein gieſſen laſſen, und das Runde daran gelötet, daß es eine foͤrm⸗ lichere Flinte abgegeben hat. Worzu 7. Gekommen ifi; daß ich von hin⸗ Sweyter Abschnitt / Viertzigſter Articket Es hatte zwar der Schiffter N. Sommer feld eine Art erſonnen, mel» che aber nicht gut that, und mit ihm 678 ten zu einen Waſſer⸗Hahn eingeſcho⸗ ben habe, und habe das Schloß zu Wind und Feuer richten laſſen, alſo daß man, wie es beliebet / mit Winde oder Pulver aus einen Lauffe ſchieſſen kan. Hier zu dieſen Erzehlten iſt die Spruͤtze überall abgeſondert, und maf fen neben beygefuͤhret werden. 8.) Zu mehrer Verbeſſerung hab ich einen eiſernen Lauff genommen, mit Meßinge ausgefuͤttert, und die Spruͤ⸗ tze in den Anſchlag gebracht, daß zwey⸗ apu. in einem beyſammen ſeyn konnen, und daß man mit dieſer Art, wie zuvor Num. 7. mit Pulver ſchieſſen, und welches zuvor quch nicht erfunden geweſen ift, mit gantzemm Winde Pul⸗ ver und Kugel ohne Feuer ausſchieſſen konnen dd e nir cn 9.) Dieſe achterley erzehlte Sorten ſind gantz von meiner Erfindung, dar⸗ zu werden keine Meßingene Kegel zu denen Ventilen gebrauchet ſondern nur Leder/ alfo folget nun, wie ich Anfangs einen Stab erkauffet, und daraus die Ventile deem und nachgemachet habe, ift derhalben der Stab oder Za⸗ ganer der Veranderung halber die neundte Wind⸗Büchſe. 10.) Der Wind ⸗ Stutzen iff auch von mir nicht erfunden, ſondern abge⸗ ſehen und nachgemachet worden. | 11) Die Hollaͤndiſche Slinten-9(rf, unten mit einem Hunde, hab ich nad gemacht, aber ohne Hund, und darbey ausgeſonnen, daß man mit gantzen oder volligen Winde ſchieſen fonnen. 12.) Zu denen jetzt gewoͤhnlichen Flinten von Meßing oder Eiſen, ſind die Schloſſer von meiner . . * vergangen iſt. 4139 Einen Skutzen mit einem eiſer⸗ nen Lauffe, und darunter ein Meßin⸗ gen Röhrlein zu Winde, hab ich mit einem Schloſſe erdichtet, daß oben mit Feuer, unten mit Wind, welches belie⸗ bet wird/ oder beyde zugleich geſchoſſen werden koͤnnen. 5 14.) Eine Flinte, da der eiſerne Flin⸗ ten⸗Lauff zum Pulver und der Wind⸗ Lauff neben einander gelegen, und mit einem Schloſſe beyde zugleich, oder jeder abſonderlich abgeſchoſſen wer⸗ den koͤnnen, hab ich nur einmahl, Mu 2 den 679 Sweytet Abſchnitt, rem mer 680 den Stutzen Numero 13. r cid gemacht. d ient bienben e ammern mmen bald wieder abgeſchaffet, der eee i ge Art! ten Lauff drey kleine Röͤhrlein geſtellet, Wind Toitb b tm inem brote dam veis ipm gezogen. hat imm Mr v n unb (f aud. SEE M NB. Von dieſen Arten allen fint foot en. m | "VU * 17.) Der Stab mit einem Schle F Dat | 2E mahl verfertiget, und n ey N der Schlösser gemacht worden. edi einen mitt — Auge, den ans — Mit ei dern mit Schrote, ha zweyerley Arten erſonnen, be alſo, daß * Zu der abſchieſſende Hauff oben Ani mit werden muß. [ii tt 19.) Hierher ſind noch u zehl Schloſſe. Puffer merge, 1 a Saved — 10. Der Win ; dane elle und der Wind — — | Erg 20.) Die Piſtolen haben im krum⸗ men Griffe ein klein e «p Ed . AME 1 Ez i2 IB ret das 1 u Num. 22. Piſto — or | Artic. ^ e 681 Iweyter Abſchnitt / Ein und viertzigſter Artickel. 682 Ax rICVLVS XII. Wey höizernen oder vielmehr papiernen Brenn⸗Spigeln. (Duunſern Zeiten kommt es vie⸗ ien nicht allein wunderlich, uy ſondern den meiſten unmoͤg⸗ a 2 lich vor, wie chimedes in ſo weiter Diſtantz die Schiffe der Roͤmer bey Sracuſa und Proclas aus Hcien bey . Cenflantinopel durch Brenn⸗ Spiegel anzünden können: () Wenn aber ſe⸗ mand damahls den ſonderbaren Efe P greffe] von Herrn von ibirnbaufen verfertigten convexen Brenn⸗Glaͤſer, und der metallenen coneaven Brenn⸗Spiegel, wie einer zu Paris, von vier Schuhen im Diameter breit, und nachmals von einem teut⸗ ſchen Ingenieur, der vorhero in Fran⸗ zöͤſiſchen Dienſten geweſen, von vier und einen halben Schuh, aus einem ſonderbaren Metall, ſo nicht dem Roſt und Flecken unterworffen geweſen/ (vid. Herrn Tentzels monatliche Unter⸗ redung An. 1693. Ment. Jul. pag. 545.) proponitet fátte , wuͤrde es ihnen ſehr wunderlich, folgends aber gar unmoͤg⸗ lich vorkommen ſeyn, da Herr Gervofus Mattmuͤller, Opticus Ihro Rayſer⸗ lichen Majeſtaͤt Ferdinandi Ill. durch Veranlaſſung der erſteren, Brand⸗ Spie⸗ - QD. Arebimedes: ſol 200. Jahr vor CHRISTI Geburth, und Proclus aus Lycen soo, Jahr -nad) derſelben, erſterer die Schiffs, Flotte, wormit der Roͤmiſche Feldherr 2arcellus die Stadt Heals belagert; Dieſer aber des Thraciſchen Viellien feine unter Aueſtaſts, welche Conſtantinopel beſtuͤrmet, mit metallenen Spiegeln angezuͤndet und verbrennet ha⸗ ben: Wie von dem erſten Platarchus in Marcello, und von dem andern Zonarar (Tom. III. Annal. pag. 46.) alfo zu leſen: , Specula ex ære fabricaſſe uſtoria fertur Proclus, geaque de muro e regione hoſtilium navium, ſuſpendiſſe: in quz cum folares radii «1 ,ünpegiffent, ignem inde fulminis inftar erampentem, claffiarios ipfasque naves ho- dium combuſſiſſe; Wiewohl auch Galenus, Dion, und Tzerzes derer Archimediſchen Brenn⸗Spiegel mit groſſem Ruhm gedencken; Ja Herr Job. Albert. Fabririus will in Pyrotheologia pag, 11. ſchon beym Ar opbane dergleichen Brenn Glaͤſer und Brenn⸗Spie⸗ gel angetroffen haben: Ob nun ſchon von dieſer Schiffs ⸗ Verbrennung von alten und neuen Scribenten febr praͤchtig und ruhmraͤthig geredet worden; Alſo das Teerꝛes auf elnen Bogen ⸗Schuß weit, Diadorur Siculus auf 3. Stadien oder 375. Schritt, cn verus in ſeiner Silicia anriqua gar auf 3000. Schtilt hinaus ſolche Verbrennung ſich erſtreckt zu haben, vorgeben: So iſt aber doch jedem Optico bekannt, daß ein Pyraboliſcher Spie⸗ gel zum wenigſten 1500. Ellen muͤſte im Diameter halten, dadurch man dieſes bewuͤrcken wolte, welchen zu guͤſſen und zu regieren aller Menſchen Geſchicklichkeit und Kraͤffte nicht zulangeten: Auch hat Georg Paſchius de Inventis No- Antiqu. (Cap. VII. pag. 730. 73 1.) den Ungrund dieſer Spiegel bewieſen; unb Gabr. Naudeus und Loilharius Sarſiur Sigen- fanus disſe Etzehlung wegen der groſſen Diſtantz nicht für glaublich annehmen wollen; Ar. Perault meynet gleichfalls, daß die gantze Hiſtorie einer Fabel nicht unaͤhnlich ſey, und ſpricht, daß die Alten eben ſowohl die Gabe zu luͤgen gehabt als di? Neuern; Ja der weltbe⸗ kannte ban. Kircberus ift ſelbſt nach Syracufz gereiſet und meldet von dem Ort, daß die angezuͤndeten Schiffe nicht uͤber 30. Schritt von dem Archimediſchen Brenn⸗Spiegel haden Fonnen abgelegen geweſen ſeyn. Als nebſt einigen guten Freunden vor wenigen Jahren den beruͤhmten Herrn P. Joh. Lewald, Prof. Matb. auf der allhieſigen Leopoldini- ſchen Lniverſtt beſuchete: fo machete er unter andern mit einem Pyraboliſchen groſſen Spiegel folgende Experimenta, vot die Einfältigen ſagte er, diene dieſer Spiegel, fie zu erſchrocken, denn da er eine Schere in die Hand nahm, und gegen denſelben, auf gewiſſe Diſtantz zu ſchneiden anfing, fo ließ es nicht anders, als wenn eine Hand aus dem Spie⸗ el herausfuͤhre, und eben dieſe Action vornaͤhme; hernach aber hielt er eine hell⸗gluͤende Kohle in focum vor dieſen, da der Spiegel eine ſtarcke Hitze repercutirte, und hier mel⸗ dete er, daß er mit einer dergleichen Kohle (tin gantzes Zimmer hinfuͤhro heitzen wolte: Ja er vermaß fic, wenn es ihm erlaubet waͤre, eine auf so. Schritt von fenem Fenſter auf dem Wall ſtehende Canone durch eine Kohle alfo loßzubrennen; Da aber bekannt genug, daß er vom Magiftrat allhier nicht Erlaubniß hierzu bekommen wuͤrde: So hat er doch auf ſolche Diftant nicht gewieſen auch einen Finger⸗Hu voll Pulver anzuzuͤnden. uu 3 683 Spiegel von Eiß gefrieren laſſen, fo vehement gebrennet. (vid. D. job. Joach. Bechers naͤrtiſche Weißheit und weiſe Narrheit/(Sect. I. Num. 49. pag. m. 92. Und Morf: Vallemont in dem heimlichen und unerforſchlichen Naturkuͤndi⸗ ger pag. 220. beſchrelbee, wie der be⸗ ruͤhmte Mariotte zu Paris die Probe mit Schuͤß⸗Pulver gemacht, welches in weniger als Minuten Zeit davon angezuͤndet worden: Wie auf eben dieſe Weiſe ich es offtmals præſtiret mit einer groſſen recht runden Kugel darein Waſſer gefuͤllet worden, welche nicht allein Pulver und Schwamm, ſondern blaues Zucker⸗Papier ange⸗ zuͤndet; it. durch Application derer an⸗ dern, ſelbige gar hernach von Stroh, Holtz und Papier gemacht. : Dergleichen auch die Hamburgi⸗ ſchen Remarquen (An. 1699. pag. 261.) referiren, daß in Wien ein gewiſſer Ingenieur Nahmens Naumann, wel⸗ cher bey der Geſandſchafft zu Carlowite zeitwaͤhrender Friedens ⸗Tractaten Dienſte gethan, Brenn⸗Spiegel von Stroh und Papier verfertiget, damit man alle amen vermoͤge der Con; en ſchmeltzen koͤnnen. | E Won pdt letzten meldet Herr cam pini aus Rom, daß fie An. 1687. ba» ſelbſt noch nicht bekannt geweſen, nad» mals aber bekannt worden, da ſelbige Invention ihm in einem Briefe, ſo er von dem Hochfuͤrſtlichen Sachſen⸗ Eyſenachiſchen Herrn Hof und Conſſforial. Rath / Job. Caſpar Lichten bach, erhalten, da dieſer vorhero das ) | Academ Zweyter Abſchnitt, Ein und viertzigſter Artickel. 684 Inventum von Herrn Abt Schmiedt in G dn e emp an en. Weil nun ſolcher Brief jetziger Zelt in chen leben Stünden( To III. Art. 5. pag. 309.) publiciret wo haben wir vor noͤthig erachtet bara dieſes wenige, die 1 6 angehende zu melden: Es or gentlich darauf ankommen, verfertigen laſſen einen ge⸗ papten Globum, im diameter Haͤnde breit, welcher, nachdem er in der Mitten entzwey getheilet, lich mit hoͤltzernen Reiffen befefli innerlich aber mit gemahlenen ge⸗ brannten Gipß uͤberſch 2 polieret und mit Gold⸗ : leget, und dieſes wiederum polieret worden. une nat Was dieſer Brenn⸗ Spiegel vor Effect gethan ift wohl unbemel det blie⸗ ben; Doch iſt gantz gewiß, wenn er ſeine gehörige Senckung gehabt, recht hell und poliert vergoldet geweſen, weil ja ſchon vorlaͤngſt denen Ků ei. ne dergleichen Vergoldung auf Gipß und Kreyde, grundbekannt, ſo hat das Holtz oder vielmehr Papier, den Et- fect gar nicht verhindern koͤnnen, ſon⸗ dern iſt hierzu dauerhafft genug fe. weſen; Weil wenn gleich ein mekalle⸗ ner Spiegel noch ſo ſtarck brennet, wird er dennoch an ſich ſelbſt nicht mehr als ein platt Stuͤck Metall warm werden, alſo dieſer auch nicht mehr, als was ander vergoldetes erhitzet worden ſeyn. 3 | 5g n 4 Artic. *« w 6s owetyer Abſchnitt, Zwey und viertzigſter 2ictictel. 686 ARTICVLVS XLII. D) rer Mehl⸗Muͤhlen hat, nach der Gelegenheit des Ortes, bwie auch anderwaͤrtiger Be⸗ ſchaffenheit auf unterſchiedene Inven- tionen zu dencken Gelegenheit gegeben. Zu der üblichſten und báuffiaften Nu⸗ zung ſind wol die Wind⸗Muͤhlen ge⸗ diehen, welche nicht allein vor vielen Doͤrffern, ſondern nicht wenige auf denen Waͤllen der beruͤhmteſten Fe⸗ ſtungen aufgeſtellet, und bey mittel⸗ maͤßigen Staͤdten, in⸗ und auſſer Teutſchlandes, offt nach Erforderung derer bey hunderten anzutreffen ſeyn. Gleichwohl aber wird doch niemand laͤugnen, daß die Waſſer⸗Muͤhlen, zu dieſen und andern Gebrauch nicht viel bequemer und profitabler ſeyn ſolten; denn da dieſe einen ſehr gleichen Gang halten, und ihre Bewegung gantz ſach⸗ te thun, daher ſehr klein und gut Mehl geben; So iff der Trieb der Wind⸗ fi Muͤhlen hingegen entweder allzu⸗ ſchwach, daß fic offt gar ſtehen bleiben, oder allzu violent, daß die Steine bey denſelben offt nicht einmal wohl auf einander geſtellet werden konnen, wo⸗ fern ſie nicht bey groſſen Wind⸗Trie⸗ be aufeinander ſtoſſen, und entweder e eee. wenigſten das Mehl ſehr ſandicht werden ſolle; Man verliehret auch das zehende Theil am Gewichte von dem Mehle darauf, ſo ſich entweder verſtaͤubet oder verwehet Neue Invention von Wagen⸗Muͤhlen. N Gr unentbehrliche Nutzen be: uͤberdieſes die Schiff Fahrt ſchwer und idees gemacht / oder muͤſſen des⸗ alb koſtbare Schleuſſen angeleget werden. Dieſen abzuhelffen, hat man zwar Schiff⸗Muͤhlen mit hangenden Fluß⸗Betten bauen laſſen, auch eine andere Art proponiret, von dreyßig Schuh⸗ breiten Waſſer⸗Raͤdern, fo nur vier Schuhe im Diameter ſeyn, wie auch Horizotal - Waſſer⸗Raͤder angele⸗ get; Mit denen erſten beyden die Waͤh⸗ re zu erſparen, ja mehr auf dieſe Weiſe auszurichten, und mit dem letzten ſechs⸗ mal ſo viel, als gewöhnlich zu mahlen. (vid. Bechers naͤrriſche Weißheit und weiſſe Narrheit, Sect I. Num. 17. pag. m. 26. & Sect. II. Num. 34. pag. 62.) Sed exitus acta non probavit: Deßwegen man entweder bey denen gewohnlichen Wind⸗ und Waſſer⸗Muͤhlen geblieben, oder, alles dieſes zu erſpahren, wo man es zu thun berechtiget, gebraucht man ch der Hand⸗ und Hauß⸗Muͤhlen, zu⸗ mahl wenn die Erſteren aus Mangel Wind und Waſſers nicht zu gehen pflegen. Auch hat man deßhalb Pfer⸗ de⸗ und Ochſen⸗Muͤhlen angeleget; Ja Herr Gaͤhnholtz hat zu ¶ ayntz die Ochſen ſo kuͤnſtlich in einem Cran⸗Ra⸗ de gehen gelehret, daß er dadurch mehr als mit einer ordinairen Pferde oder Ochſen⸗Muͤhle ausgerichtet: Endlich hat er eine Methode ( (o aber nicht be⸗ kannt worden) erfunden, ooo. Mal⸗ ter des allerfeinſten Mehles in vier und wird. PL gar mit einander nicht zwantzig Stunden, ohne einig Muͤhl⸗ febr auf Wind und Wetter zu bauen, werck zu machen. Und am neuͤlichſten oder ungewiß, wenn der Wind recht hat der Abt de Hauteteville zu Orleans in wehet: Über dieſes ſtehen ſie vor den Franckreich eine Intimation a einen Bo⸗ Staͤdten, und auf den Waͤllen in dem gen zu Paris in Druck gegeben von ei⸗ Geſichte der Feinde, und konnen ner Muͤhle, fo man auf die Haͤuſer ſe⸗ bey Belagerungen nicht verborgen tzen und, vermittelſt derer Wetter⸗ werden. 1 Haͤhne, treiben laſſen könne. Dieſe Ungelegenheiten alle finden Doch bey allen dieſen vielfaͤltigen fih nun freylich nicht bey den Waſſer⸗ Inventionen, welche nach ihrer Nutzung Muͤhlen, dennoch iſt auch an vielen viele oder wenige Achtung verdienen, Orten vor dieſelben entweder keine Ge | batman fid) genoͤthiget befunden, weil legenheit, daß die ſtillſtehende Waſſer erſt gedachte entweder ſchwer, oder gar koͤnnen lauffend oder abfallend ge⸗ nicht zu tranſportiren ſeyn, derer Ge⸗ macht werden, oder die Stroͤhme und brauch man dennoch, bey Marchen und DOE finb muͤhſam und foflbar durch Campement, inſonderheit Zahl⸗ reicher Waͤhre zu ſpannen, und wird dadurch Armeen, von noͤthen hat, auf etwas d CAP | ber 687 Sweyter Abſchnitt, Zwey und viertzigſter Artickel. 688 ders zu gebencfen, und aus der Bewe⸗Hungarn uͤberſendet worden. Dieſe gung der Wagen⸗Raͤder eine Sieben: Nutzung, zum Vortheil eines Muͤhl⸗ wercks zu inventiren, womit man denn bey weiten Marchen, ſonderlich in rau⸗ hen und uncultivirten, zum wenigſten nicht mit genungſamen Muͤhlen verſe⸗ henen Gegenden, die Beduͤrffniß groſſer Armeen ſoulagiren konnte. Auf eine ſolche Invention von Wagen⸗Muͤh⸗ len iſt man jetziger Zeit in Schweden kommen / davon der Bericht aus Stock⸗ holm An. 1718. vom ſechzehenden Aprill alſo gelautet: Es wird unaufhoͤrlich gearbeitet an einer groſſen Menge Wa; gen, von einer neuen Invention, worauf zwey Paar kleine Steine ſind, durch ras man im Fahren das Mehl mah⸗ en kan. Wie noͤthig aber die Muͤhlen bey Arméen ſeyn muͤſſen, kan man daraus abnehmen, weil vor einigen Jahren auch nicht en iat nach Ihro Kayſerlichen Majeſtaͤt Armée nach NON DN s . , SN 27. S i Wi e r^ a 0 TNI NW X : NN „ A Nw waren zwar nicht dergleichen Art, (ons dern eine neue Invention von bequemen and⸗Muͤhlen, fo febr leichte, alſo, daß amt Holtz, Eiſen und Stein eine kaum zwey Centner ſchwer geweſen, und zwey Muͤhlen gantz bequem auf einen Wa⸗ gen gefuͤhret werden koͤnnen; ſollen vier einander abwechſelnde Per⸗ ſonen, in vier und zwantzt ee oW zu zwölff hundert Portion bl bequemlich zu mahlen, ver ge⸗ weſen ſeyn. Von dieſen Wagen⸗Muͤhlen, ob⸗ gleich, auſſer vorgeſetzter Nachricht, man nichts umſtaͤndlichers erfahren koͤnnen, ſo iſt doch leicht zu begreiffen, wenn die Raͤder gedoppelt, oder das aͤuſſere zum Fahren eingerichtet, das innere mit Zaͤhnen oder Zappen verſe⸗ hen geweſen, daß ein Getriebe gar leichtlich in dieſelben eingreiffen, daher gedrehet werden, den Stein treiben, und das Korn mahlen gekont. EA (052 (i a» Zz —— " n - Artic. Á/ jafogar 689 Zweyter Abſchnitt Drey und viertzigſter Artickel 690 «f ant "4 * PS n. ? Jeſelben Kupffer Stiche wer⸗ Neis d "n [| 4 4 4 ». f. . ^ | —MÀÓ (e fldem f unter de Dürer, tT —" berlein: Wie auch hernach von Adrian Colaerd, Criſpin de Pas, Theod. Gale, Johann, und g pio Sadler, Abrab. Aubry, Petr. de gode &. ion ein altes teutſches neues Te, ſtament vor 24. Floren erſtehen ſehen; und wurde es deß wegen ſo hoch getrie⸗ ben, weil Lucas Cranach die Holtzſchnitte der 4. Evangeliſten hinein gezeichnet. Unter denen neuern ſuchet man vor. nemlich auf: Die Opfferung Jſaacs und die Verkuͤndigung Mariqͤ von Drevet - Die Tauffe Chriſti und ein Ecce Homo, von Coypel: Mofes in der Wuͤbſten von Eaelinc tt Das Brod des Lebens, 705.17. von Le Brun. Es wer⸗ den ihn alle Engel GOttes anbeten, von Hunnib. Caraccio: Tephbtapb, von Poily. GOtt iſt wunderbar in dem H. Petro, in Kupffer geſtochen von — Blomert: Le Bruns Pharao im Rothen meonis vor 20. Floren: Copels Weiß ⸗ heit Saloamonis vot 8. Floren. Ricciarelli | Meer gravirt von Audran, it. Deſſel⸗ ben couple von der Königlichen Galerie: Pouſſin, Abatperus und Effer; Corregii, Danas, geſtochen von du Change. Da. mit ich aber auch den Preiß von ver» ſchiedenen Kupfferſtichen, die mir am erſten beygefallen, herſetze; So wird noch jetzo Hyrrbus, (o fid) durch die Flucht ſalvikt, gravirt von Audran, das Blatt in Holland vor 3. Floren bezahlet: Jou. vener Austreibung der Kaͤuffer und Merkaͤuffer aus dem Tempel vonChri⸗ "ben am meiſten ſtimiret, welche von alten und guten Meiſtern gezeichnet oder ge⸗ en ſeyn. Denn fo altimiret man nen Alten die Kupffer⸗Stiche, Holtz Schnitte von Albrecht actin Schoͤn und Gem Ja ich habe in einer Buͤcher⸗ Anricvrvs XLIlI. L1 bu rH 34 J ih antt pn à 10 (0 | j * i 18 "rhy -- » da" Eftimation und Nutzen der Kupffer⸗Stiche. Bartoli haben: Wiewol auch fuͤr ein Stuͤck der uralten 12. bis 20. Gulden gezahlet werden; Als der Kinder⸗ Mord Herodis von Marc: Antonio geſto⸗ chen. So haben auch diejenigen, fo viele Jahre hero mit den theureſten Kupfferſtichen gehandelt, das Blat bon Raphael, da Jobaunes in Oel geſotten wird, nicht zu ſehen bekommen koͤnnen, weil es eines der rareſten iſt, und der⸗ gleichen Liebhaber offtmals 100. Gul⸗ den vergebens davor offeriret. Da nun aber von allen dieſen nie⸗ mand einigen Nutzen hat, als Mahler, Bildhauer und Kupffer⸗Stecher, ſo kan man doch nicht leugnen, daß faſt allen Diſciplinen durch die Kupfferſtecher⸗ Kunſt ein groſſer Vortheil zugefloſſen: Die Mathematiſchen Diſeiplinen [affe ſich auf dieſe Weiſe am deutlichſten vor⸗ ſtellen; Den wenn ich einem ooo. mal ſage: Tres angulos trianguli effe zqua- les duobusrectis, wird er die Wahrheit dieſes Satzes ohne Zeichnung ſehr ſchwer begreiffen; Und noch mehr Schwierigkeit wird dadurch gehoben in der Geometrie; it. civil und militair- Bau ⸗Kunſt ꝛc. Was aber vor Nutzen der Scientiæ Medico-Phyſicæ dadurch zu⸗ gefloſſen, und durch eine neue Invention noch mehr zuflieſſen kan, erweiſen fol⸗ gende Articul in dieſem Wercke, da dect. II. der IV. Art. von gepreßten und auf⸗ getrockneten Kraͤutern ꝛc. und Sect. III. der XI. Artitul vom Menſchlichen Coͤr⸗ per in anatomiſchen Figuren handelt. Anno 1722. ſtand im Journal des Sca- vans Menſ. Jul. num. 7. folgende Nach⸗ richt in einem Briefe, welchen der Herr Maizeaux Mit⸗ Glied der Königlichen Societát von Londen nach Paris an (to, und Chriſtus in dem Hauſe Si⸗ Herrn Abt Veſſiere Koͤnigl. Cenforem derer Buͤcher geſchrieben, angehende die Kunſt mit Oel⸗Farben gemahlte Volaterr. Abnehmung Chriſti vom Bilder ſo vollkommen nach ihren Far⸗ Creutz, geſtochen von Dorigzy vor 20. bis 30. Floren. Drevets, die aus dieſen Felſen trincken, werden nimmermehr ben abzudrucken, als wenn ſie mit dem Pinſel gemahlet werden: Er ſchreibet daß dieſe Kunſt ein Mahler mit Nah⸗ durſten, gravirt von Cel bis 30. Flo⸗ men e Blon in Londen unlaͤngſt erfun⸗ ren. Wie denn auch die Sachen von den habe, und geſchehe ſolches mit eben Raphael lirbinas hoch æſtimiret werden, | folder Leichtigkeit, als man alles auf inſonderheit wenn ſie einen guten Cattun nach dem Leben drucken konne. Kupfferſtecher als Poilh oder Pietro Santo Daß geſchickte Mann hat bey Oel⸗ | i * * aat 691 Farben und Miniatur-Mahlen entde⸗ cket; Daß es nur 3. urſpruͤngliche Far⸗ ben gebe; die rothe, die gelbe und die blaue; Durch deren Vermiſchung, al⸗ le andere, ja ſelbſt die ſchwartze nicht ausgenommen, entſtehen Er fuhr alſo fort, und bemuͤhete ſich die Wiſ⸗ ſenſchafft von colorit in ſichre und leichte Regeln zu bringen, und er glaub⸗ te, es wuͤrde ihm ſolches nicht ſchwer fallen, wenn er unter den Mahler⸗Far⸗ ben / die erſten original · Farben vollkom⸗ men finden koͤnte: Aber ſeine Muͤhe war vergebens, indem unter den 3. ma- teriellen Farben keine war, die nicht et⸗ was von einer oder andern bey ſich fuͤhrte. Er ward alſo genoͤthiget, ſich zu⸗ ſammengeſetzter in Fa zubedienen, welche er den erſten Farben fo nahe brachte, daß kein Grad oder Vertief⸗ fung war, ſo er nicht aus denſelben haͤt⸗ te koͤnnen hervorbringen. Alsdann fiel er darauf, daß nach dieſen Gruͤn⸗ den, die Mahlerey die Sachen nicht al⸗ lein mit dem Pinſel, ſondern auch durch den Druck vollkommen werde vorſtel⸗ len koͤnnen. Er war begierig ſolches zu verſuchen, und bediente ſich darzu einer Preſſe mit Waltzen, und geſto⸗ denen. Kupffer⸗Platten. Allein er traff gleich eine groſſe Schwerigkeit an, indem 3. Farben darzu erfordert wurden, die ſich zum Abdrucken nicht ſchickten, und dauerhaffe waͤren, als die, welche er durch den Pinſel entde⸗ cket hatte. (Dergleichen raiſonnement von Haupt⸗Farben und ihrer Mi⸗ ſchung, wie weitlaͤufftig bey Gelegen⸗ heit des Herrn Santerre Mahler⸗Kuͤn⸗ ſten angefuͤhret, in dem zz Verſuch der Breßl. Natur ⸗ und Medic. Ge⸗ ſchichte (An. 17 18. Menſ. Febr. Claſſ. V. Art. VI. pag. 730.) darzu ein beruͤhmter allhier lebender Mahler Mons. Philipp. Sauerland une die Auskunfft gegeben.) Die erſte Probe, welche Herrn Ze Bon gluͤcklicher von ſtatten gieng, als er ſich einsmals eingebildet hatte, war ein kleines Bild CHriſti oder & Veronicæ. Er druckte hierauf eine groſſe Anzahl Gemaͤhlde der beſten Meiſter ab: (wie hiervon eines dergleichen Herr Joh. George Pauli auf die Eliſabetaniſche Bibliothec verehret, Guilielmum il. Ao: nig in Engelland abbildende, ſo weit dieſe Nachricht.) Nach dieſen gerieth e /e Blon auf hellet aus dem oben allegirten Articulo, Zweyter Abſchnitt , Drey und viertzigſter Artickel. die Gedancken, die anatomiſche Przpa- 692 ration, der natuͤrlichen Theile des menſchlichen Leibes, nach dem syſte⸗ mate des Herrn D Cocllurne alſo vor- zuſtellen; Welche Herr des Maizes beyderſeits zugleich nach Paris ; (fet, allwo fit curieuſe Leute febr ver⸗ gnügt unb bewundert haben: Wel⸗ ches ihn denn bewogen eine vollſtaͤn⸗ dige Anatomie aller Theile des menſch⸗ lichen Leibes in zwoͤlff groſſen Blaͤt · tern nach dem Leben herauszugeben, und hieruͤber Subſeriptiones anzuneh⸗ men: Dieſes alles ſuccedirte fo glück⸗ lich, daß er in weniger Zeit 2000. jede vor 15. Pfund Sterlings, und noch darzu ein Koͤnigl. Privilegium erhalten, dieſe Kunſt allein zu exerciren: Es waͤ⸗ re auch dieſes kuͤnſtliche Werck wuͤrck⸗ lich zu Stande kommen, wenn nicht der Tod dieſes beruͤhmten Mahlers, die ſo nuͤtzliche Intention und Invention unterbrochen haͤtte. Die auf dieſe Weiſe nun ausgefer⸗ tigte, denen Gemaͤhlden gleichende Kupffer Stiche fo gut als fie auch aus⸗ ſehen, und fo gleich fie den Bildern fonts men, fo mit dem Pinſel mit Oel⸗ ben gemahlet ſind, haben doch keine Vergleichung mit benenjenígen, fo die Anatomiſche Præparation der Vifcerum inſonderhtit die menſchlichen Ge burts⸗Glieder beyderley Geſchlechts vorſtellen: Denn da die erſten ausſe⸗ hen als Kupfferſtiche, ſo mit Oel⸗Farben ausgemahlet finb, fo exprimiret fid) der Penis der Laͤnge nach getheilet, die aͤuſ⸗ ſerliche Haut weiß, dit Urethra nach ih⸗ rer blaſſencCou eur, die in die quer gehen⸗ den Fibræ, auf einer Seite roth, und ſehr ſubtil, (welche ſo nett durch keinen Pin⸗ ſel koͤnnen exprimiret werden) auf der andern die ſchwammichte Subſtantz, durch welche viele venz und arceriz lauffen, nach dem Ausſehen die Blut⸗ Adern blau, und die Puls⸗Adern licht⸗ roth von Farbe: Wo aber dieſe ent⸗ zwey geſchnitten, quillet ein dem ge⸗ ronnenen Gebluͤte gleichender Tropf⸗ fen heraus, unten haben die nervolen Theile und Muſculĩ penem erigentes auch ihre natuͤrliche Farbe; Und eben ſo verhaͤlt es ſich mit denen weiblichen Ge⸗ burts⸗Gliedern. Daß aber ſchon ehemals gelehrte Medici, auf dieſe Art was tentiret, et» ſo — ^ 693 Zweyter Abſchnitt , Drey und viertzigſter Artickel. 694 fo den menſchlichen Coͤrper in Anato⸗ Kunſt mübfam aufgetragen ſind, (von miſchen kiguren vorſtellet: Und eben welchen Werck umſtaͤndlichere Nach⸗ nach dieſer Methode, hat die Pflantzen richt im Artickel von gepreßten und und Blumen nach ihren Farben, ve- aufgetrockneten Kraͤutern ꝛc. zu leſen nulis und ftaminibus exprimixet, der be- iſt.) Auf welche Weiſe die Thiere ruͤhmte Kuͤnſtler Kirzba/s in Londen, auch nach dem Leben abzudrucken, fid) ſintemal er 722. Martini Hiftoriam Plan- wohl ſchicken wuͤrde, ohne welche man "tarum rariſfimarum den erſten Theil An. doch, wie zum Exempel die Papiliones 1728. im October an die Subſeribenten oder Molcken⸗Teller und anderes Ge⸗ abgeliefert, und mehrere nach und ſchmeiß nicht wohl von einander di- nach zu liefern verſprochen, die bae | ftinguiren kan, wenn es nicht wie der Auge nicht wenig (wie die Worte ei⸗] Frauen Marien Sibillen Grafin nes gelehrten Freundes daher lauten) gebohrne Merianen Raupen Ver⸗ deleckiren werden. wandelung oder senanſche Inſe. Muni - en, vorhero illuminiret worden. * AM | yafft der Gartner zu Cees bey Lon. Ob aber, ba der Medicus offtmals den ein Lateiniſch und Engliſch Ver⸗ abweſende Patienten, nicht in Au⸗ zeichnuß, der Baͤume und Straͤucher gen⸗Schein nehmen kan, oder kennet; at zu Amſterdam, da ob er von der Artzney⸗Kunſt keine enen aufs herrlichſte gemahlet zu ſehen ge⸗ ic (Y Von dieſem erte un e La chiave del Gabinetto del Cavaliere Siuſeppe Francefco Borri Milaneſe (Colon. 1681. in 12 mo.) der ehemalige Frantzoͤ⸗ ſiſche Refident in Straßburg Herr Tob. Fiſcbmannus hat deſſen Genealogie unter den Titul: Gentis Burorum Notitia ans Licht gegeben, und nachmals noch eine Srenam ad Monimentum Burro facrum verfertiget. Aber deß wegen nicht wenige Haͤndel mit dem damals in Straßburg lebenden beruͤhmten Tob. Henric. Boeclero bekommen. Wie denn auch nicht zu laͤugnen, daß Burrbus mehr Prahlerey inſonderheit von ſeinen Me- diciniſchen und Chirutgiſchen Curen gemachet, als er in der That leiſten koͤnnen, oder jemand in der Welt zu leiſten vermag. Ja in om ruͤhmete er fic) einmal: Er koͤnte nicht allein von dem Leibe abgeſonderte Glieder wieder anſetzen und feſt machen, ſondern ſogar die Augen ausſtechen, daß die Humores herauslieffen, und dieſe wiede⸗ kum laut ſeiner Kunſt hineinbringen: Oder die Augen gaͤntzlich aus dem Kopffe gra⸗ ben; Selbige wenn die Locher vorhero mit einen gewiſſen Liquore ab⸗ und ausgewa⸗ ſchen, wieder einſetzen: Da ſolten ſolche Leute hernach viel beſſer als vorhero ſehen, auch alle Mängel und Kranckheiten der Augen zgleich curiret werden. (vid. Maxizi/. Miſſons. Reiſen aus Holland durch Teutſchland in Italien (pag. 472.) it. Eybem. Nat. Curioſ. (Dec. I. An. I. Obf, CXVII. PE 272.) & Epiflol. ad Ibom. Bartbolinum / : 4 UR Ay os. Epift 1 o wo AV deg Uh 695 Zweyter Abſchnitt / Dtey und viertzigſter 2ictid'd. — 696 weſen; Von denen ſagte er, daß ſie was von Artzney überſchicke, wenn alle in ihren ſchweren, und für un⸗ ihm nicht vorhero, das Eildnüß heilbar gehaltenen Zuſtaͤnden aus des Patienten uͤberſchicket worden: der Ferne ihre Zuflucht zu ihn genom- Da denn je beſſer ein Conterfait ge⸗ men haͤtten; Es fe aber ſein Ge⸗ mahlet, oder in Kupffer geſtochen, je brauch, daß wenn er jemanden zu leichter und geſchwinder gienge die belffen ſich erbitten laſſe, nicht eher ! Cur von ſtatten. E" : 1, (Epift. III. pag. 36-63.) Qu de Aniifico oculorum humores reflituendi agit. Da mas aber hierdurch fene Thorheit ſattſam erkennet, wurde er wegen Schwachheit des Cet ſtandes auf das Cafe! Se. Angelo zu Kom geſetzet, woſelſt er auch geſtorben. ſten zehlet auch Pierre Baile in feinem Dichionaire Hiflorique €. Critique pag. 631. Sam. Sorbierius in der Relation d un Voyage d Angleterre (pag. $5.) Burrhum — truͤgern bey; Der viel von ſich geruͤhmet, dadurch die Leute hintergangen, abet mit allen feinen ünften wenig oder gar nichts aus ichten konnen. EE ln N Um. 2. EAS NA Y) (ie 57) VM z9- A . - p ] Artic. 607% Zbweyter 2ibfcbnitt, Vier und viertzigſter Artickel. 698 Ax ricvIvs XLIV. ne Sonderbare Kunſt⸗Wercke blind⸗ gebohrner Menſchen. te Griechiſche Philoſophus Democritus, um damit er von allerley Objectis nicht in ſeinen Philoſophiſchen Speculationibus gehindert wuͤrde. () Alle andere Men⸗ | ſchen aber lachte er uͤber dergleichen Thorheit aus, daß ſie mit ſehenden Au⸗ gen blind waͤren; Er aber als ein Blin⸗ der hell⸗ ſehende ſey. Und eben daher | | hat der gelehrte Criticus und Poẽte wie kannt iſt; Auch hiervon ein leſenswuͤr⸗ auch Profeffor Eloquentiæ in Paris 7b. diges Exempel beym Tbuano ( Hiftor. | Janus Paſerat, als er uͤber dem Ballſpie⸗ len erſt das eine Auge verlohren, bald hernach aber gar blind worden, in ei⸗ ner beſondern Oration die Blindheit mit dem hoͤchſten Lobe herausgeſtrichen, dergleichen auch Jacob. Gutherius in Enco- mio Cecitatis vorgenommen. Nun ſind zwar viele blind⸗gebohrnecGgelehrte, ine ſonderheit verſchiedene fromme derglei⸗ chen Theologi bekannt, die die Blind⸗ heit vor eine Gnade von OD CC ac halten, weil ſie vielweniger als Sehen⸗ de zu Suͤnden koͤnnten verfuͤhret wer⸗ den; Inſonderheit iſt curieus zu leſen Michaelis Bicteli eines blind⸗gebohrnen Theologi publicirte Gaſt⸗Predigt, wel⸗ che er An. 1602. zu Augſpurg uͤber den Text Joh. IX. von dem Blindgebohr⸗ nen in der S. Wolffgangs⸗Kirchen mit groſſen Applauſu gehalten, dariñen er viele Gluͤckſellgkeiten der Blindge⸗ bohrnen angefuͤhret. Da aber alles lic) dieſes febr wenige Menſchen jetzo in der die Speiſe zu kaͤuen vergeſſen, und alles Welt fic vorſtellen koͤnnen, und ſchon gantz hinunter geſchlucket, ſeine Frau der alte Cobias keine Freude in der aber des Erſtickens fid) befuͤrchtet/ bát« Welt mehr gehabt, daß er nicht ſehen, te ſie ihm ſchlapffen oder duͤnnen oder das Licht des Himmels anſchauen Brey wie denen Kindern einſtreichen koͤnnen; So haben ebenermaſſen die muͤſſen. Da nun dergleichen Thor Einwohner Mingreliens, fo eine heiten unter denen alten Philofophis Landſchafft von Georzien iſt, es vor die ſchon paſſiret, und fie geſehen, daß Ho- | arofte Straffe gehalten, und allen an⸗ merus die meiſten und beflen Gedichte dern Todes⸗Straffen vorgezogen, verfertiget, nachdem er blind gewor⸗ wenn einer allda des Geſichts berau⸗ den: So blendete oder beraubete fid) bet worden, (vid. O. Dappers Reich des des Geſichts gaͤntzlich der alte beruͤhm⸗Jgroſſen Moguls pag. 157. liaͤniſch. Mathematico, welcher offtmals alfo tieffſinnig beym ftudiren geſeſſen, daß er weder geſehen noch gehö ret, auch bey 3. gantzer Tage, ohne Speiſe, Tranck und Schlaff und ohne aufzuſte⸗ hen hingebracht; von Córyfppo aber einem bekannten stoiſchen Philoſopho wird gar gemeldet, daß er uͤber ſeinen Sophiſtiſchen Grillen offtermals ver⸗ hungert waͤre, wenn ihm nicht ſeine Magd, die er darzu gehalten, zu der Zeit das Maul aufgebrochen, und mit Gewalt die Speiſe hinein geſtopffet haͤtte, ohne daß er es gewahr worden: Auf gleiche Weiſe hat es Ger. Job. Vocſi Ehe⸗ Frau mit ihrem Manne halten muͤſſen, daß ſie ihm eben alfo die Speiſe in den Mund geſtecket, weil er ſonſt we⸗ gen allzu emſigen Studirens Hungers geſtorben waͤre; ja da er gemeiniglich an ) Democritum Philoſophum luminibus oculorum ſua fponte fe privaſſe; quia exi- ſtiwaret, cogitationes commentationesque animi fui in contemplandis naturz ratio- nibus vegetiores & exactiores fore, fi eas videndi illecebris & oculorum impedi- mentis liberaſſet, vid. Aul. Gellii Nod. Atric, (Libr. X. Cap. XVII. pag. 265.) & Cicerom Quæſt. Tuſcul. UN i £rs 699 Man bedencke nur was vor einen unvollkommenen Concept. ein Blind⸗ gebohrner von allen Dingen habe; Er weiß nicht was lichte ſey, oder wie die Sonne und Sterne und das gantze Firmament des Himmels beſchaffen: Wenn ein ſolch Blindgebohrner auf einmal ſolte ſehende werden; Er 8 j das Feuer ohne Empfindung nicht ken⸗ nen, die Sonne nicht ohne die Warm de, den Monden nicht vor den Ster⸗ nen: Ja ob er gleich el Blindheit von allen Farben geredet, wuͤrde er doch nicht wiſſen; wenn man (FP. auch ihm alle Farben vorlegte, was ſchwartz und weiß, und was gruͤn, gelbe, blau und roth ſey. Der ſcharff⸗ ſinnige Herr 72^. Lock (ae Intelectu hu. mano Cap. IX. S. 9. pag. 152.) treibet dieſe Sache noch weiter: Er allegirt aus ei⸗ nem Briefe, ſo Molineux an ihn geſchrie⸗ ben, folgende Paffage: „Supponamus vi- ,Tum a nativitate cœcum, jamque ætatis „provectioris, edoctum eſſe per tactum „inter cubum & fphzram ejusdem metalli „& magnitudinis prope ejusdem diſtin- v„qęuere, adeo ut unum & alterum contre- tans, quis fit cubus, quz ſphæra indigita- »re poffit: Supponamus deinceps, cubum „& ſpæram fuper menfam impofita, & cocum vifüm recuperare; Quæro jam utrum oculorum adminiculo priusquam „illa denuo contrectaret, quis fit cubus „quænam ſphæra dijudicare poffet? Ad „illud refpondet; nequaquam. Etiamſi etenim experientia didicerit, quomodo . »globus, quomodo cubus tactum afficiatz ,uondum tamen eum experientia docuit, »id quod tactum fuum hoc vel illo mo- „do afficit,aut angulum prominentem in cubo, a quo manus inzqualiter preme- »batur, idem oculo compariturum, quod „in cubo eft.,, Bleibet alfo dieſes vor die Blinden, daß ſie ihre Augen bloß in Haͤnden haben; darinnen es auch vie⸗ le fo weit gebracht, daß man ihre Sàn; de mit guten Fug manus oculatas nen⸗ nen koͤnnen: Weil ſie gar beſondere Dinge und manche mehr als Sehen⸗ 1 ausgerichtet und verfertiget aben. i i L : » job. Nicol. Pechlinus Obferv. Pbyfico- Me- dicarum (pag. 408.) ſchreibet; ,, Vidi ego „cœcum Trajectenſem illum ad Mofàm, „eujus etiam meminit Bsy/ers Lib. de Co- oribus, qui digitorum extremis natos ex »texturz fuperficialis qualitate colores ac- Zweyter Abſchnitt, Vier und viertzigſter Artickel. die Zeit ſeiner ko 750 „curatiſſiſe in tabernis diſtinguebat. Dieſe ei laß mit allen Umſtaͤn⸗ n — dcs in sut — 4 der | L Nate den a e e Farbe) da dieſer ihn 75 Ve NOH leich ein kü 2 |! Jr( * di KNirchence ) der im anderten Jahre ſei⸗ nes Alters ſtock blind wort 0 durch das bloſſe Anfuͤhlen den ſcheid der Farben v cken, doch muſte er ſolches 1 thun, denn fo bald er nut voll getruncken, ſo verlohr er dieſe Fer⸗ tigkeit: In welcherley experimentis ihn auch der Groß⸗Hertzogl. Horen⸗ tiniſch . exami- che Auatomicus D. Tob. Finch nitet, und ihm allerhand Farben vore geleget, die er zwiſchen die Finger ge⸗ faſſet, und ſonderlich mit dem Dau⸗ men gefuͤhlet, und ordinair getroffen, mit Vermelden: Der Unterſcheid der Farben kaͤme auf die groͤſſere und klei⸗ nere Aſperitaͤt an: Zu Amſter dam traff auch einen fols chen kuͤnſtlichen Blinden von Geburth an, welcher ſelten die Farben durch das Anfuͤhlen zu unterſcheiden irrete: Er ſagte auf Befragen darbey, da ihm von vielerley Farben neu Tuch vote legte, (indem von abgetragenen Tuche er zugeſtand, daß er ſehr ſchwer dieſes unterſcheiden koͤnne) er auch von al⸗ lerhand Farben gefaͤrbtes Papier pa⸗ rat hatte, welches man vermengen kon⸗ fe, wie man wolte; Er ſagte: Die ſchwartze Farbe ſtaͤche wie Nadel⸗Spi⸗ tzen, und die weiſſe ſey nicht leichte von dieſer zu unterſcheiden, doch ſey ſie nicht ſo gar ſpitzig und hoͤckricht, hernach folge die gruͤne, nach der gruͤnen die blaue, die gelbe und rothe aber ſey die allerplaͤtteſte. Noch viel verwundernswuͤrdiger aber iſt was Pechlinus l. c. von einem andern Blinden referiret: „Neque mi- | j EN E vo — Sue. Abſchnltt, Bier und viergllter Artig. ro ,nus prodigioſum illud Johannis Gam- Natur und Medic. Geſchicht. (XII. , Prodig J rA dui cum Verſ. Menſ. Maj. An. . 5 , per- | VIII. pag. 575.) Da nun auch nicht zu evergeſſen ein blinder Fechtmeiſter/ cel» S. cher zu Herrn D. Bechers Zeiten der be⸗ e ſe in Londen geweſen, Nahmens | Mons. l cal it, ein blinder Mahler und : Sie wwicu- ein blinder Setzerin der Buchdrucke⸗ EB 7910 rey, welche nicht nur dieſes zur Curio effecit, ut vultus quo en Maxini Vi vfrequenti manuum tactu recogn Lewenbeim blinden Licent. gleich blind geweſen: Und in Alten- kam auch SE, To im Opp ran, fo im Oppeli⸗ ren in Blattern oder Pocken ums Ge⸗ 100. zuſammen gefuͤgten hoͤltzernen ge⸗ fit kommen, aber es durch feiner ſchnitzten und eingekerbten Spaͤnen ſo Fleiß in der Muſic dennoch fo hoch ge⸗ ſonderbar in einander ſtecken, und einen bracht, daß er auf allen Inftrumentis Crantz lormiren, welchen mit ſehenden muficis recht kuͤnſtlich ſpielen können, Augen niemand beurtheilen fan, in inſonderheit ein vortreflicher Harffe⸗ ſonderheit wie er zuſammengefuͤget: nift iff geweſen, und recht wol darbey Und da unlaͤngſt einen kuͤnſtlichen Bildhauer geſungen: Dergleichen einen blinden | albe ſelbten und anderes gezeiget; Sagte er: Krebs, Faͤnger, blinden Karten⸗ Daß dergleichen Ketten und noch mehreres was Schach und Pielcken⸗Taffel Spieler, daran hange ein guter Bildhauer, ſedoch ſehe blinden Schuͤtzen, blinden Farben⸗ langſam,uverfertigen capabel ſey: Die Arbeit 15 eee, e, go aber wuͤrde keiner bezahlen; Dergleichen Krantz Kenner, blinden Mahler, blinden Lin- aber wu een H6 eee eee ber wuͤſte er nicht nachzumachen wenn er auch guiſten referiren Kenelim. Dagleus (Traci. | (ein, Leben damit retten konte, weil er nicht ſehe, de Natura Corporum Cap XX VIII num. 7.) | too er hierbey anfangen, oder aufhören ſolte. it. die Breßl. Sammlungen von us 3 ! A . 703 Zweyter Abſchnitt / Fuͤnff und viertzigſter Artickel. 704 ARTICVLVS.XLV. Von einem ſehr künſtlich klein geſchriebenen Alcoran / unb der in Conſtantinopel errichteten Buchdruckerey, wie auch Academia Scientiarum daſelbſt. S haben nicht ohn Urſache ei⸗ nen groſſen Lermen die Ar⸗ beits⸗Leute zu Hierleſteld in Engelland erreget uͤber ei⸗ ner neuen Machine, die ein Weber zu Cros, in Conventry An. 1727. erfunden; durch welche eine eintzele Perſon ſo viel Baͤnder und Spitzen in einem Tage verfertigen koͤnne, als 12. Perſonen in ſelbiger Zeit; it. Eine Machine, vermö⸗ ge derſelben in einer eintzigen Stunde jemand fo viel Wolle ſpinnen konne, als der geſchickteſte Spinner innerhalb einer gantzen Woche: Die Spinner befuͤrchteten, daß wenn man ſich her⸗ nach eines ſolchen Werckzeuges bedle⸗ nen ſolte, ſie bey ihrer ordinairen Arbeit Hunger wuͤrden leiden muͤſſen; Deß⸗ wegen da der Inventor dieſer geſchwin⸗ den Spinnerey in Engelland des Le⸗ bens nicht mehr ſicher war, ſo begab er ſich nach Franckreich und zwar nach Paris; die Regierung nahm ihn bald in Schutz, allwo er inſonderheit von ſeiner Spinner⸗Kunſt eine Probe in Gegenwart des Genera, Controleurs Monf. le Pelletier des Forts und vieler at dern Kunſtverſtaͤndigen machte; bar. über fic alle fo content waren, daß Erſte⸗ rer verſprach ihn benr&ónige zu recom- mendiren; Als dieſes auch geſchehen, iſt doch im Commercien⸗Rath vor dien⸗ ſam befunden worden, dieſe Machine nicht in Gang zu bringen, weil hier⸗ durch viele 1000. Menſchen an Bettel⸗ Stab wuͤrden gebracht werden; In⸗ zwiſchen hat dieſer als ein geſchickter Mann die Direction über eine Wollen⸗ Manufactur, welche in der Vorſtadt St. Germain aufgerichtet werden ſoll, nebſt einem Recompens von 25000. Pfund bekommen. Von Wien erhielt man An. 1730. den 12. Julii die Nachricht, wie der Hoch⸗ Graͤfl. Mercyſche Manufactur- Director Kienlein, mit feinem Cattun-Drucker Schweigger, bey der in Hungarn neu angelegten Fabrique eine Machine oder Filatorium erfunden, welches durch das Waſſer, oder aber durch Weibes⸗ oder Manns ⸗Perſonen m ben werden fónne: Und zwar 1) zwir⸗ ne es das Leinen⸗Garn ſo fein als man immer will, wie eine Perſon in der Hand. 2.) Zwirne es das Baumwolle⸗ ne Geſpinſt in Schnuͤrl zu dem Schnur⸗Tuch, in groſſer Menge harte und weich. 3.) Mache Schaaf ol⸗ len geſponnen Garn fertig zu dem Beutel⸗Tuch. 4.) Zwirne es auch Ca⸗ meel⸗Haar, ingleichen auch ſeidene Schnuͤr⸗Gempen. Es erfordere dieſe hoͤchſt nutzbare Machine 3 nicht mehr als 4. Perſonen, ſo die Ob⸗ ſicht daruoͤber haben, und kan ſolche Tag und Nacht fortgehen, ſo daß ſie taͤglich fuͤr 200. Perſonen arbeiten konnen. Wobey hauptſaͤchlich zu oblerviren, daß ſich dieſes groſſe Filatorium duplire, zwirne, und fich ſelbſt ſchnell abhaſpele: Es iſt in Wien verfertiget worden, und wird mit groſſen Nutzen gebrauchet, auch iſt zu der 101 das Modell daſelbſt zu ſehen geweſt, wiewohlen nur von 80. Spuhlen. An. 1732. wurde auch aus Londen gemeldet, wie an die Schatz Kammer Ordre ergangen, dem Ritter Téemas Lombe 14000. Pfund Sterlings aus- zuzahlen, um, Krafft einer Parla⸗ ments ⸗Acte, die Invention einer zum præpariren der Italieniſchen Seyde, Organzine genennt, bequemen Machi- ne zu belohnen. Dieſes Werckzeug, ſo in Derh anzutreffen, wird kuͤrtzlich fol» gender Maſſen beſchrieben; Daß es beſtehe aus 26586. Raͤdern und 97746. Treibwercken, welches jedesmal 73726. Engliſche Ellen ſpinne, ſo offt das Waſ⸗ ſer⸗Rad um iſt: Weil nun dieſes in ei⸗ ner Minute 3. mal geſchiehet, ſo koͤn⸗ nen 318. Millionen und 486320. Ellen in einem Tage bereitet werden. Ein eintziges Rad ſo von Waſſer getrieben wird, bringe die uͤbrigen alle in Bewe⸗ gung; Man koͤnne auch jedes Rad im Lauffe hemmen, ohne die andern dar⸗ an zu hindern, und eine 3 on 705 fon ſey genug das gange Werck zu regieren. ee Es wird wohl niemand afüirmiten, bey der groſſen anwachſenden Menge der Menſchen, daß es rathſam fep, auf Machinen zu dencken, ſelbige in der Ar⸗ beit zu erſparen: Es ſey dann wo ein Mangel an Arbeits ⸗ Leuten fid) ereig⸗ net; Welches aber in Engelland gar nicht iſt, da der ste Theil der Ein⸗ wohner in Wollen, kabriquen ſollen ad- hibiret werden. () Denn das iſt gewiß, nachdem auf ber Univerſitaͤt zu Oxford in Engelland ein Student, der aus Liebe gegen ein Weibes⸗Bild, die ſehr viele geit zum Stricken ein paar feiner Struͤmpffe gebrauchet, und die ihm endlich den Korb gegeben, in Melan⸗ choley verfallen, und weil ihm immer das Stricken der Geliebten in Gedan⸗ cken geſtecket; hat er durch groſſes Spe- culiren das wunderbare Inſtrument erfunden, mit groſſer Behendigkeit und Subtilität des Tages ein paar feine Struͤmpffe zu wuͤrcken; daß dadurch die Strickerey in groſſes Abnehmen ge⸗ rathen, und jetzo viel 1000, derſelben Leute weniger noͤthig ſeyn; Welches auch zu verſtehen von denen Land⸗ Muͤhlen, und Web⸗Inſtrument, f» der bekannte Kayſerl. Cammer⸗Rath Herr D. Job. Joach. Becher erfuliben, da⸗ mit er mit 2. Perſonen in einem Tage 100. Ellen Lacken weben können, da von aber Letzteres eben um oben alle- Agirter Urſachen willen nicht zu Stande | Wer wird denn zweiffeln, daß die Mönche, welche vor Erfindung der Buchdruckerey, mit Abschreibung de. m . zftimationes von allen, was bie 3 24 der gantzen Fabri * ^ dern aber ift dieſe nachfolgende curieus; Wolee ift jaͤhrlich ungefehr 3. Millonen 118 Ein Anonymus in der Stadt Londen hat ein Tractaͤcchen herausgegeben, welches - . "eiele gute Anmerckungen hat, 1 25 105 ö zollen Sweyter Abſchnitt / Fuͤnff und viertzigſter Artickel. 706 rer Buͤcher ein unſaͤgliches Geld ver⸗ dienet, da die Druckerey erfunden wor⸗ den, alles werden angewendet haben; dieſe wiederum zu vernichten; Es gieng aber damit folgender Maſſen zu: 705. Guttenberg gebuͤrtig von Straßburg, nachmals Buͤrger in Mayntz, kam auf die Gedancken der Sineſiſchen Art (vid. Lais le Comte Memoires fur P etas preſant de la Chine Tom. I. pag. m. 270. feqq. it. Joh. Neubofü Geſandſchafft t: der Oſt⸗Indiſchen Geſellſchafft an den Tartariſchen Cham und Oldest. ſchen Kayſer Cap. III. p. 136.) Schriff⸗ ten in Holtz zu ſchneiden/ und wolte auf ſolche Weiſe gantze Buͤcher abdrucken: Da er aber faſt alle ſein Vermögen auf dieſe Kunſt gewendet, wolte er das Werck wiederum liegen laſſen; wenn ihn nicht 7b. Fa auch Buͤrger in Mayntz mit Rath und Koſten fecundi- ret haͤtte: Dieſe nun brachten alſo erſt⸗ lich das Vocabularium Catholicum durch gantze geſchnittene Blaͤtter auf Holtz, alfo. zu Stande: Da man aber auf dieſe Weiſe die fphalmata typographica nicht corrigiren, auch die Taffeln nur zu einem Buche gebrauchen konnte ſo goſ⸗ fen dieſe beyden Leute Stiffte von Zinn; Die Figur der einzelen Buchſtaben ſchnitten fie mit Meſſern aus, festen fte nach jetziger Art zuſammen, und nah⸗ men die Latelniſche Bibel vor alſo in Folio zu drucken; Ehe ſie aber die dritte Quatern, das iſt, den 12fem Bogen zu Ende gebracht, hatten fie ſchon 4000. Gulden Rheiniſch darauf gewendet, und wurde ihnen febr ſchwer dieſes. Werck zu Stande zu bringen; (**) Da | fie nun fertig, und 7b. Fauf? hörete daß eine als moglich ift, gemachte Aus rechnungen und anufactuten betrifft, in fich haͤlt; Unter an - er ſchreibet: Der Belauff der Engliſchen 9, Pfund Sterlings; Das Arbeits, Lohn ue dieſer Wolle e Millionen 290000. Pf. Sterl. gerechnet; Vor Oel zur przperitung der Wolle 412000. Pf, Sterl. vor Seiffe 156000. Pf. Sterl. das Farben betrage febr groſſe Summen: Die Wolle müffe 37. mal gearbeſtet werden And durch die Hande gehen, ehe bic Lackens oder ftoffens davon in die Kauffmanns⸗La⸗ - den kommen. Die Anzahl der Menſchen, welche zu (o verſchiedener Arbeit in denen Fa- blfriquen gebraucht werden, ſey ungefeb eine Milion 740000. welches man ungefehr vor den sten Theil der Einwohner ſchaͤtzet, durch die Wollen⸗kabriquen roulliren ungefehr p. 7 ld „ d ; t 2*3 s ^ VN "a bis 16. Millionen Pf. Sterl. unter denen Leuten, welches bey nahe die Summa des ge⸗ muͤntzten Geldes im Königreich jſe. pM A meldet 7ob. Dav. Werther in der Nachricht von oer fo alt als ber uͤhmten Buchdrucker⸗Kunſt pag. 2. Welcher dieſes alles aus Job. Tritbemii Chronico Hirſau- Zienſi oder dem Cbronico Sonbeimenſi pag. 366. hergenommen. Conf. Wilh. Ernſt m | y cm wis db Tentzels N 707 Jpeyter Abſchnitt, Fuͤnff und viertzigſter Artickel. 708 ließ fie zu 40. Rthlr. und noch weniger: Hieruͤber aͤrgerten ſich die erſten, und meinten es gienge gar mit einander nicht natuͤrlich zu, daß jemand vor ſo wenig Geld eine Bibel abſchreiben koͤnnte; Zumal da ſie bey der Collation der Exemplarien wahrnahmen, daß nicht moͤglich waͤre, wie ein Scribent bey fo viel 100000. Buchſtaben, ein Stri⸗ chelgen wie das andere, einen Zug wie den andern, einen Buchſtaben wie den andern, ein Blat wie das andere haͤt⸗ te machen können; Ja man beſchul⸗ digte ihn gar der Zauberey, und ſuchte ihn beym Kopffe zu nehmen, deßwegen er ſich wiederum nach Teutſchland reteriren muͤſſen: In Mayntz aber gieng es ihm nicht viel beſſer: Denn die Moͤnche daſelbſt, als fic ſahen, daß er in einem Tage ſo viel Schrifft verfer⸗ tigen koͤnne, als viel Moͤnche in einem Jahre ſchreiben; Seine Arbeit auch ch lange nicht ſo hoch, als die von Moͤnchen geſchriebene Buͤcher bezah⸗ len ließ; Seine Kunſt nur die ſchwar⸗ tze Kunſt hieß; (wie man daher heut zu Tage noch eine gewiſſe Art der Kupffer⸗ Stecherey alſo nennet.) Uberdieſes fie ſehr heimlich hielt, und alle ſeine Ge⸗ ſeyn, Alexandri men, und ihn zur Verſchwiegenhelt verbinden ſolle; daß er heimlich reich werden, und viel Geld mit der ſchwar⸗ n Kunſt verdienen ned ens id T Job. Conr. wes i an Georg. Sipism. Fi Job anne Fauſio, (fo in denen gelehrten Zeit. An. 1726. num. LVI. pag. 549. zu finden) alles gantz wohl auf vorhergehe 333 - die Buchdrucker ⸗Kunſt erklaͤren. (* Dieſes voran zu ſetzen hat mir Gele⸗ genheit gegeben ein recht kuͤnſtlich in Conſtantinopel geſchriebener Alco⸗ ran, und die vor wenig Jahren daſelbſt wider aller Menſche errich⸗ tete Buchdruckerey: Dieſen Alco⸗ ran habe nebſt andern Tuͤrckiſchen Seltenheiten: Als einen Roß Schweiff mit einem vergoldeten ſilbernen Knopff, nebſt deſſen ſeidenen roth. gelb und violet blauen involucro; Einen M Heu, a Tentzels von Erfindun sten Jubel⸗Jahr. (0 Gleiche G g des lodl. Buchdrucker. Rurſt in Teutſchland bey dem edancken von Job. Faufto leget Eranciſe. Hutcbinfon Theol. Doct. und Königl. Engliſcher Hof. Capellan ín feinem Siſtoriſchen Verſuch von der Sexerey, davon die teukſche Uberſetzung mit einer Vorrede chr ian Tbomefii ans Licht getreten, er ſcheeldet: Von Johann Fauft zweifeln einige Gelehrte, ob er jemals in rerum natura geweſen; An⸗ dere als George Paſch, Jar. Friedr. Reymann, Prideaux, Miſon, Zeltner, und ande⸗ ke haben dafur gehalten, daß dieſe Fabel von 725. Eiuſio von EHlayntz einem det erſten Erfinder der Buchdrucker⸗Kunſt entſtanden: Welchen man in der damaligen Unwiſſen⸗ heit vor einen Schwartz⸗Kuͤnſtler gehalten, dem die Moͤnche, da ihnen durch die Buch ⸗ drucker⸗Kunſt der Profit von dem Abſchreiben der Bucher entzogen worden, allerhand Teuffeleyen angedichtet. Der Editor der Frantzoͤſiſchen Uderſetzung des Serrn D. Agricola in der Univerſal Vermehrung aller Baͤume, gibt ihn in denen Anmerckungen vor einen gelehrten Doctorem in Teutſchland aus, der gelehrter geweſen, als es die Zeit in welcher er gelebet, verſtatiet, und durch feine E fahrung in der Phyſic allerhand Dinge die denen Zauber ⸗Kuͤnſten aͤhnlich geſchienen, herfuͤrgebracht, aber ohne Beweiß, woher er ſolche Nachricht genommen; Wie hiervon mit mehreren nachzuleſen die Monatl. Jeniſche Nachrichten von gelehrten Leuten und Schrifften (An. 1726. Menf. Novembr.) Gottlieb Stolle Zuſ atze zur Ver beſſerung der Gelaheheit pag. 4. Jebel. bornii Ameænitatei, Literar. Tom. V. s FO Zweyter Abſchnitt, Fuͤnff und viertzigſter Artickel Heuraths⸗Contract eines Baſſa (bey wel⸗ chen unfehlbar auch die andern Tuͤr⸗ ckiſchen Sachen angetroffen worden,) mit der Tochter eines Defferdars, ſo 3. Ellen lang, die Helffte mit gantz und halb umſchriebenen Circuln und Schrifft; it. Einen Calender, darin⸗ nen in 2. runten Scheiben und darzwi⸗ ſchen in zweyen Columnen Schrifft fid) befindet, und viele andere Scripturen ; it. ein groſſes Buch von ſeinen Intraden und Reiſen; ein Gebet Buch; einige vortreffliche Siegelſteine von Carneol mit Arabiſcher Schrifft; einen Tuͤrcki⸗ ſchen Roſen⸗Crantz von Birnſtein; ein Einlege⸗Meſſer, da auf der Klinge gol⸗ dene Schrifft; einen kupffern und ver⸗ zienten Caffee Krug mit vergoldeten eckel; it. einen anderen von Juchten mit Silber geſticket; eine ſchwartz mit Gold geſtickte Bade⸗Muͤtze; einen hoͤl⸗ tzernen Eſſe⸗Loͤffel unten mit Elffenbein unb andern Haußrath; ic einencingu- lo caſtitatis von Menſchen⸗Haaren, nach emportirung Belgrzds und gewon⸗ nenen Schlacht davor, von einem vornehmen Offcier erhalten; Das Futteral iſt ein roth ſammetner vier⸗ eckichter Sack, uͤberzwerch mit 7. Kndtchen und (o viel Schlingen ver; ſehen, um dieſen auf und zu zumachen: Selbſt aber der Alcoran iff auf ge glaͤttet Papier geſchrieben/ fo klein und nett, daß er vor ein recht kuͤnſtliches micrographiæ fpecimen paſfiren kan, dar- zwiſchen noch vieles mit Gold ausge⸗ mahlet, auch die Vocales dabey ſtehen, das Papier ift zuſammt denen Raͤn⸗ dern etwan breit vier Zoll, und die gantze Lange erſtrecket fii). auf 16. GL jenz; Uber dieſes (ft er mit einer muͤh⸗ fam mit der Feder gezeichneten Rah⸗ me der gantzen Laͤnge nach umfaſſet, und im Anfang ſieher man allerhand viereckichte und runde künſtlich mit Gold und allerhand Farben gemahl⸗ te Ausziehrungen: Da nun nach dem Bericht in dam! Oltarii Derſianiſcher Reiſe⸗Beſchreibung (Lib. V. Cap. XX. pag. m. 316.) it. Hans. fac. Bremnings Orgen. taliſcher Reiſe / und Neerfarth (Cap. VIII. pag. 73.) ein ordinair geſchriebe⸗ ner Alcoran zum wenigſten in Con⸗ ſtantinopel 20. Rthl. koſtet, fo muß obgemeldter gar vielmal 20. Rthl. werth ſeyn, weil er gewiß ſehr gleich 710 lichen Bibliothee zu Baſel verwahret wird, dergleichen doch ſonſt keiner in der Europæiſchen Chriſtenheit ſoll zu finden ſeyn (vid. Hamb. Remarq. An. 1704. pag. 155.) Zumal von denen Tuͤr⸗ cken noch mehr aber von denen Per⸗ ſianern bekannt (ff, daß fie in kuͤnſtli⸗ cher Schreiberey ſonderbar excelliren, auch ſich ihre Muͤhe wol bezahlen laſ⸗ ſen: denn unter den Geſchencken, wie Eram. Franciſci in Oſt und Weſt⸗ Indiſchen wie auch Sineſiſchen Luſt⸗Garten (pag. 527.) meldet, ſind dem Tuͤrckiſchen Groß⸗Sultan, von dem Perſianiſchen Geſandten, unter andern auch prælentiret worden 2. Al- corans, da dle Schrifft ſo zierlich ge⸗ weſen, daß ſie die Tuͤrcken wegen der Kunſt auf 20000. Ducaten æſtimiret. Mit der Druckerey in Conſtanti⸗ nopel aber gieng es folgender maſſen zu: Es haben ſchon ehemalen die Fenttianer dem Groß «Sultan unter andern Præſenten die netteſten Arabi⸗ ſchen Lettern ſamt allen Sugebbr zu einer Buchdruckerey uͤberſendet. Der Groß Sultan aber hat die Buchdru⸗ ckerey vor ſein Reich ſehr ſchaͤdlich ge⸗ halten, ſelbte aufs Adriatiſche Meer fuͤhren, und einſencken laſſen ins Meer da es am tieffſten geweſen. Gleicher Befehl ſoll vom Sultan ergangen ſeyn als ein Engellaͤnder vor nicht allzu⸗ vielen Jahren in Conſlantinopel geſehen, wie die geſchriebenen Alcorans, daſelbſt in ſo hohen Preiß verkauffet wuͤrden, ſo haͤtte er in Engelland den Alcoran ſchoͤn drucken laſſen, und dahin canf-. portiret; Als nun hierwider daſelbſt viele motus entſtanden; waͤre vom Hofe befohlen worden / ihm ſeine kxem⸗ plaria abzunehmen, und zu bezahlen, dleſe aber ebenermaſſen ins Meer ver⸗ ſencken zu laſſen: Und ehemalen hat man einen Renegaten der die Buchdru⸗ ckerey im Tuͤrckiſchen Reiche einfuͤhren wollen, zum Feuer verdammet. Jetzo aber bekommet die Sache da⸗ ſelbſt gantz ein anderes Ausſehen. Der vorige Groß eie, als ein fons derbarer Liebhaber der Gelehrſamkeit, der der Lateiniſchen Sprache vollkom⸗ men maͤchtig geweſen; Sintemalen er den Julium Cafarem , | Curtium und Juſiinum ins Arabiſche uͤberſetzet; it. das Leben und Thaten aller Tuͤrcki⸗ kommet demjenigen, (o auf der Offent ſchen Kayſer zuſammen getragen, in» | y 2 ſon⸗ n ſonderheit die Mathematic æſtimixet, daher er fid) offtmals die experimenta Phyſiea und Mathematiſchen demonflra- tiones aus dem Frantzoͤſiſchen Journal des Scavans reſerixen laſſen; Er gerieth zugleich dadurch auf die Gedancken; Ob nicht dergleichen Societaͤt in Con- ſtantinopel könte ſtabiliret werden; Und zwar daß einige gelehrte Aran die Directiou darinnen fuͤhrten, und alfo durch dieſe Studia denen Tuͤrcken beſſer bekannt wuͤrden: Er conferitfe deßwegen mit dem Frantzoͤſiſchen Ge ſandten Mons. de Villeneuve, ſwelcher die gantze Sache vor impracticabel hielt, wofern nicht eine Buchdruckerey er richtet wuͤrde; Deßwegen der Groß⸗ Vezier vom Groß ⸗Sultan permiſ⸗ fon, alles hierinnen nach feinen. Ge⸗ fallen einzurichten, erhielt: Hierwie⸗ der ſetzte fid) zwar anfaͤnglich ber Muf ti am allermeiſten, vorgebende, daß ausdruͤcklich der Alcoran ſelbte nicht zulieſſe, ſondern unter groſſen Fluch verbothen; Und nen nete dieſe nur eine traffe GOttes, welche denen Unter⸗ thanen des Mahomediſchen Reiches mehr Schaden zuziehen wuͤrde, als die damals hefftig graſſirende Peſt: Da aber der Groß » Verier ihn abzuſetzen draͤuete, unterſtund er fid) weiter nichts hierwieder zu reden. Es wurde dem⸗ nach hieruͤber die Aufſicht dem Zar 4tga, einem Sohn des Mebemet Efendi der Groß⸗Schatzmeiſter des Reiches uu und ehemals auſſerordentlicher eſandter der Pforte am Frantzoͤſi⸗ ſchen Hofe geweſen, aufgetragen: Dieſer ließ zuerſt Arabiſche und Tuͤr⸗ ckiſche Litern guͤſſen; Da aher dieſe nicht zulangeten, wurden 6. Tuͤrcken über Wien (allwo ihnen der Tuͤrcki⸗ ſche Conſul einen Kayſecl. Paß zu⸗ wege brachte nach Leyden inc holland geſchicket, daſelbſt 40. bis so. Zentner Arabiſche und Tuͤrckiſche Litern ver, fertigen zu laſſen, damit ſie das Werck recht weitlaͤufftig angreiffen koͤnten. Zweyter Abſchnitt, Fuͤnff und viertzigſter Artickel. 712 Der Tuͤrckiſche Aga in Wien nahm etliche Buchdrucker ⸗Geſellen und Schrifft r in Dienſt, und ſchickte ſie nach Cenſantnopel, welche ſchon g. Lehrmeiſter, ſo mehrentheils geb Griechen, und der Landes Sp vollkommen kundig waren, und 36. Lehr⸗Jungen im Seraglio, wo die Dru⸗ ckerey aufgerichtet worden, in voller Arbeit antraffen; Alſo daß ſie im An⸗ fang des 1729. Jahres albereit ein Specimen ihrer Kunſt dem Ve- zier præſentiren konten: Der Vezier verſprach alle MSta. aus dem Se- rail darzu herzulehnen, und da der Zair- Aga Willens ift, diejenige Bucher zuerſt drucken zu laſſen, welche unter denen Gelehrten am wenigſten bekannt ſind. Zog er zu Rathe (wie man erſt glaube te) einen abgefallenen Mönch, welcher ſich ſeit einiger Zeit in Conſtantino⸗ pel aufgehalten, der wegen ſeiner Wiſſenſchafft in der Literatur daſelbſt in groſſen Anſehen ſtand / ( wiewol man nachmals erfahren, daß dieſer kein ab⸗ gefallener Moͤnch, ſondern ein Socinia⸗ ner aus Siebenbuͤrgen, welcher ein Tuͤrcke worden, ſoll geweſen ſeyn) zair- Aga ſetzte fid) über dieſes ver, wenn das erſte Unternehmen wol von ſtatten gienge, in allen groſſen Staͤdten des Reichs Buchdruckereyen aufzurichten, auch grichiſche Litern anzuſchaffen; Und endlich auf die Frantzoͤſiſchen zu kommen, in welcher Sprache die Ge⸗ ſchichte von Europa ſolten gedruckt mero den, weil viele Muſelmaͤnner derſel⸗ ben kundig waͤren (vid. Staate; und gelehrte Zeit. von Schiff beck Anno 1729. num. 182. it. Leipziger g Zeuungen An. 1729. num. 102. p. 9370 Er ſing auch Anſtalt zu machen eine Sammlung von allerhand Land⸗ Carten ſtechen zu laſſen, ſo ſein Herr Vater aus Paris gebracht, darunter die meiſten vom verſtorbenen Herrn de l lie geweſen. (*) Die (9) es iit tiefer Ser de Ti. Königl. Fransbſſcher vormehmſter Geographus gewesen, und hat feine Carten von 1722. bis 1725. publicitet, fo vor die accutateſten gebalten, und weit über Sanſons geſetzt worden: Man findet aber ein Examen daruͤber in dem 1l. Theil des XII. Tomi der Bid/iorbeque Francoiſe; Unter dem Sil: Examen fur toutes les Cartes generales des quatre Parties de la Terre miſes au four par feu M. del Isle depuis Lenne 1700. jusq'en 1725. pour ſervir d" Eclairciffement [ur la Geggrapbie; Darinnen vocitlàufftig erwieſen wird, daß dieſe Carten nicht mit dem Globo übereirifommen, wenn man auch den Sehepunct noch uͤber den Pelum hinausſetzte; Noch weder mit bem Planisphzrio noch , 715 Zweyter Abſchnitt / Fuͤnff und viertzigſter Artickel. 7:4. ——Ó—— Die erſten Buͤcher im Druck dem⸗ nach waren ein Arabiſches und Tuͤr⸗ ckiſches Dictionarium und eine Tuͤrcki⸗ fibt Grammatie; Es folgten dieſen aber verſchiedene Arabiſche, Perſiſche, Grie⸗ chiſche und Lateiniſche sta. ſo in Tür⸗ ckiſche Sprache uͤberſetzt, gedruckt wur⸗ den, alſo daß im Anfang des 1729. Jahres der Groß ⸗Vecier dieſe auf ei der Stadt: Dieſer nun habe dem Groß⸗Vener proponiret, da ein gewiſ⸗ ſes Arabiſches Dictionarium, ſo denen Gelehrten unentbehrlich, ordinair vor 350. Piaſter (ein Piaſter gilt 40. Pa⸗ ra, und ein Para ſo viel als ein Ma⸗ rien⸗Groſchen oder 8. Pfennige) ver⸗ kauffet wuͤrde und offt ſchwer und ziem⸗ lich falſch abgeſchrieben, zu bekommen nen gewiſſen Preiß ſetzen konte, nach waͤre; So wolte er dieſes correct und welchen fie wuͤrcklich ſolten verkauffet ſchoͤn gedruckt, vor den roten Theil werden: So lauteten die Nachrichten, Preiß liefern, nemlich vor 25. Piafter. fo daher in vielen Journalen und Zei⸗ Er bekam hleruͤber ſchrifftlich von dem tungen zu leſen waren. Da ich aber Groß ⸗Sultan, Groß⸗Verier, Mufti, nach der Zeit oder Anno 1729. im Octo- | Efendi c. Permiſſion, ſolche Arbeit un⸗ ber von Herrn Do. ed. Johann gehindert zu vollfuͤhren: Deßwegen Friedrich Bachſtrohm, Nachricht er erſt aus einer Armeniſchen Buch⸗ einzog, welcher zu dieſer Zeit ſelbſt aus druckerey eine ſchlechte Preſſe kauffte; Conſlantinopel kommen; So referirte Er ließ aber darauf 2. Preſſen aus er: Daß er in daſiger Einrichtung Franckreich kommen: Und da allbe⸗ theils der Buchdruckerey, inſonderheit in 1 Mni einer Mediciniſchen und Fhyſiealiſchen Sociecdt gebrauchet wor⸗ den; Aae mir auch ein geſchrie⸗ benes und von ihm verfertigtes Pro- ject hleruͤbe r. | Von der Buchdruckerey in Con ſtantinopel aber meldete er; Daß ſie gar keine Sache, ſo wider den 9(fcoran lauffe, oder darinnen verbothen waͤre; Auch unmoͤglich dieſes habe geſchehen koͤnnen, weil die Buchdrucker ⸗Kunſt auf dieſe Weiſe, wie fie in Europa im Schwange gehe, erſt 800. Jahr nach Muhamets Tode erfunden worden, und alſo da der Alcoran zu dieſer Zeit geſchrieben worden, haͤtte noch nie⸗ manden von der Druckerey in Europa getraumet. Item daß die uͤberſchriebe⸗ ne Nachrichten meiſt falſch waͤren; Denn erſt die Druckerey nicht in Serail ſich befaͤnde, ſondern in einem Privat⸗ Hauſe: Der Inventor hiervon ſey foe der ein abgefallener Moͤnch, noch So cinianer aus Siebenbuͤrgen/ ſondern ein Hungariſcher Renegat, ſo Agent und Dolmetſcher des Fuͤrſten Rag geweſen; Und da der Fuͤrſt 15. Stun⸗ den von Conſtantinopel auf einem reit in Conſtantinopel verſchiedene Juͤdiſche Buchdruckereyen von vielen Jahren her ſich befunden, ſo bekam er daraus einige Juden, welche die Schrifften goſſen, auch obbemeldtes Werck zu drucken anfingen, und gluͤck⸗ lich en Folio in zweyen Voluminibus zu Stande brachten; (wie einige dazumal von cFerr Do2 Bachſtrohm heraus⸗ gebrachte Bogen es bezeugen, da an der Nettigkeit des Drucks und an Schoͤn⸗ heit des Papiers nichts abgehet.) Auſſer dieſen melde; Daß als Anno 1675. die Staaten voncholland durch ihren Geſandten dem Tuͤrckiſchen Kayſer Mabomet IV. unter andern koſtbaren Geſchencken auch einen groſ⸗ ſen Atlantem von 12. Baͤnden, nebſt zweyen groſſen Globis uͤberſendet; hat der Groß Sultan nicht allein an ſol⸗ chen Buͤchern, wie auch an denen Glo- bis einen ſonderbaren Gefallen gehabt; deßwegen er dem Mauro Cordato, der da⸗ mals die Dolmetſcher Stelle bey dem Groß Vezier bekleidet, Befehl erthei⸗ let, dieſen Atlantem in die Tuͤrckiſche Sprache zu uͤberſetzen: Nachdem er aber dieſe Arbeit allzu muͤhſam und weitlaͤufftig vor fi befunden: Erlaß Luſt⸗Hauſe ſich aufhalte, tractire ſelbi⸗ er einen gewiſſen Jeſuiten P. Robnier, der ger ſeine Affaires bey der Pforte und in fid) dazumal in der Inſul Scio aufhiel⸗ te, noch mit dem Nordlichen hæmiſphærio; Daß es alfo ſcheine, er habe ſich nur von fei» nnen Vorxaͤngern unterſcheiden, und nach ſeinen Gefallen Syſtemata erſinnen wollen, deren Verwirrungen und Unvollkommenheiten er nich: voraus geſehen: Der Autor wil in einem andern Orte zeigen, daß auch die beſondern Carten verſchiedener Laͤnder eben ſo wenig uͤbereinkommen, welches n Fehler in der Methode iſt. 9 3 7z5 Zbpeyter Abſchnitt, Fuͤnff und viertzigſter Artickel. 7i: te, und der Tuͤrckiſchen und Arabiſchen Sprache ſehr wohl maͤchtig war, daß man ihn ſolchen zuordnen ſolte; Man ließ ihn derohalben aus der Inſul ab⸗ holen, und ſo bald er in Conſtantino⸗ pel angekommen, machten ſie ſich zwar beyde darüber; Weil Cordaro aber mit all zu vielen Geſchaͤfften belaͤſtiget war, kam es faſt gantz allein auf den unermuͤdeten Fleiß des Jeluiten an, der dieſe Arbeit auch gluͤcklich zu Stande gebracht; Welches Werck noch jetzo als eine groſſe Raritaͤt in dem Serail atf» behalten wird: Und gewiß der erſte Schritt iſt/ der nach denen kuropæiſchen Wiſſenſchafften gethan worden. In dieſem Wercke hatte ſich der Groß Vezier Ibrahim Baſſa und G tof Muffti Abdaila offt umgeſehen, und ote les Vergnuͤgen daraus geſchoͤpffet; Zumal da vollends ein 7e/uz P. Benier von Geburth ein Frantzoß, dabey ein vortreflicher Machematicus, ihnen darin⸗ nen noͤthige Anleitung gegeben, auch verſchiedene von ihm verfertigte Inftru- menta Mathematica verehret, und den Gebrauch derer angewieſen; Welches ihn in ſolches Anſehen geſetzet, daß al⸗ lein ihrem Orden erlaubet worden, die Bley bedeckten Thurm auszuziehren, welches ſonſt niemanden anderen ver⸗ goͤnnet; Indem dieſe Art zu bauen bloß den Molqueen und Kayſerlichen Gebaͤuden vorbehalten iſt. ] So war auch der ſetztregierende Sultan ein groſſer Liebhaber der Ge⸗ lehrſamkeit und ſonderbarer Freund der Frantzoſen inſonderheit diftinguit: te er den Frantzoͤſiſchen Geſandten Mons. de Villeneuve gantz auſſerordent⸗ lich, und meiſt darum, weil er einſt von dieſer Nation gefangen genommen, und ſehr wol gehalten, auch gar ohn einiges Entgeld oder Ran ꝛion wiederum entlaſſen worden. Dieſes alles brad: te zuwege, daß der Groß ⸗Verier gar leicht in ſeinem Petito reuſſirte, und ein Privilegium herausbrachte, welches dem Zaid, einem Sohn des Mabomed Effendi, der ehemahls Abgeſandter in Franckreich geweſen, und dem r ahm Mutaffarrica zii gefallen ertheilet wurde: Daß man alle in der Landes⸗Spra⸗ che geſchriebene Buͤcher, ausgenom⸗ men diejenigen, ſo die Mahomedani⸗ ſche Religion betreffen, drucken moͤge; Kirchen zu woͤlben, und mit einem, mit Es wurde auch darinnen Befehl geg ben, daß jederzeit 4. geübte und v ioo dige Maͤnner ſolten beſtellet n, welche die heraus zu gebenden Sa e ten fleißig durchſehen und genau cor- rigiten ſolten: Der Groß Muffti gab zugleich hierzu ſeine Erlaubniß, wie auch die Cazz- Eskers und andere Ge⸗ ſetz⸗Geber des Ottomanniſchen Rei⸗ ches; Und erſterer ſetzte noch un eine Abhandlung von dem . und verſchiedenen Vortheilen, welche die Tuͤrcken von der Aufrichtung einer neuen Buchdruckerey zu antis nopel zu erwarten haͤtten. Am En⸗ de dieſer Abhandlung wird erwehnet, daß ob wohl die Chriſten die Ehre gehabt, eher als die Tuͤrcken, einige Orientaliſche Buͤcher ans Licht zu ſtel⸗ len, fo haͤtten fit doch keinen Abgang unter denen Mahomedanern finden koͤnnen, weil fic übel ord voller Fehler, und von ſchlechten Buch ſta⸗ ben geweſen; da aber die Chriſten in der Tuͤrckiſchen und Arabiſchen Spra⸗ che nunmehro mochten fertiger wer⸗ den, fid) auf beſſern Druck beſleiſſen, und den Mahomedanern es ſuchen hervor zu thun, ſo erfordere der Nu⸗ tzen des Staats und die Ehre der Na- tion, daß man ſolches durch die Auf⸗ richtung einer vollkommenen accura- ten, und im hoͤchſten Grad ſaubern Druckerey verhindere, damit die Aus⸗ laͤnder fid) ja nicht die Nachlaͤß igkeit der Tuͤrcken zu Nutze machen koͤnn⸗ ten. Welche Arbeit ihnen auch alſo gerathen, daß an Schoͤnheit des Pa⸗ piers, an Sauberkeit der Buchſtaben, ſamt der Accurareffe, im geringſten nichts abgehet, ſondern die Kenner hiervon ſind bey dem erſten Anblick dieſer Wercke faſt erſtaunend worden, und haben geſtehen muͤſſen, daß die Tuͤrcken es in dieſem Stuͤck auf den höchſten Grad der Vollkommenheit, und weiter, als faſt alle Europaͤiſche Nationen gebracht haͤtten. Da nun bishero über 6000, Per⸗ ſonen allein in Conſtantinopel vom Buͤcher abſchreiben gelebet, bütte (be nen nach der Zeit, oder da die Buch⸗ druckerey angerichtet worden, nie⸗ mand was zu thun gegeben, ſondern ſie waͤren dadurch in den aͤuſſerſten Mangel gerathen, welcher zu verſchie⸗ denen Tumulten Anlaß gegeben : 7 1 ultan D» M Sweyer 2ibfcbnitt, -Sünff und viertzigſter Artickel. 718 Sultan haͤtte zwar durch folgende Einrichtung ſelbte in etwas geſtillet, daß weil zu Conſtantinopel von Kayſern auch Privat- Perſonen viele Moſqueen geſtifftet worden, bey wel⸗ ſchleppten zu groͤſter Schande und Spott ihn vor das Serail und lieſſen ihn alldort als ein todtes Aaß bey ei⸗ nem ſehr magnifiquen Spring⸗Brun⸗ nen, welchen ehedem der Vezier hatte chen vlele muͤßige Leute von denen | on denen aufrichten laſſen, liegen; Damit den hierzu verordneten Geldern erhalten Coͤrper die Hunde vollends zureiſſen wuͤrden, daruͤber der Sultan freye Hand haͤtte; So wolte er hinfuͤhro von dieſen Pfruͤnden alle ledige Stel⸗ len mit Maͤnnern beſetzen, die von der Schreiberey vorhero gelebet; die⸗ ſe aber ſolten nach und nach ausſter⸗ ben, und ihre Kinder eine andere Handthierung lernen, dieſes war das moͤchten, welche allda bey 100. herum lauffen, ſo keinen Herrn haben. Wer haͤtte nicht dencken ſollen, daß die Buchdruckerey hierdurch ihre End⸗ ſchafft erreichen, oder doch zum wenig⸗ ſten in groſſes Stecken gerathen ſolte, aber keines iſt geſchehen: Sondern es iſt vielmehr mit dieſer Arbeit auf aus⸗ druͤcklichen Befehl des Groß⸗Sul⸗ e vien Schreibern und dem gantzen Volck | tans und Antrieb des neuerwehlten verhaßt gemacht; da er nun vollends it gluͤcklich und mit groſſen Eiffer dem Geitz des Sultans durch groſſe | fortgefabren worden. 15 EU des Reichs ungemein favo-| Die Buͤcher aber, fo allda wuͤrcklich riſiret, fid) ſelbſt groſſe Schaͤtze und Reichthum erworben; ſo entſtand dem Journal des Scabaus An. 1733. Menſ. Anno 1730. ein groſſer Aufruhr, fo viel Auguft. In den a Eruditor Lipſ. abgedruckt worden, ſind recenſiret in 1000. Rebellen in Waffen brachte, daruber Conſtantinopel in das aͤuſ⸗ ſerſte Schrecken gerieth. Die Rebel⸗ len lieffen gantz raſende vors Serail, und prætendirten, (ob der Groß ve. zier gleich des Groß ⸗Sultans Toch⸗ ter⸗Mann war,) daß er nebſt zweyen derer vornehmſten Miniſter zwiſchen die zwey Pforten, wo gemeiniglich die zum Tode verdammte Vorneh⸗ me geſetzt zu werden pflegen, ſolte ein⸗ geſperret werden, welches auch bald geſchehen muſte. Es mochte ſich aber der Groß⸗Verier dieſes alles ſchon ver⸗ ſthen haben, deßwegen er Pilulen von dem ſtaͤrckeſten Gifft in einer gol⸗ denen Schachtel bey ſich getragen, um ſich dadurch einen geſchwinden Tod zuwege zu bringen. Da ihm nun angedeutet wurde, daß er ſeinen aͤrgſten Feinden ſolte uͤbergeben wer⸗ den, hat er ſich mit beſagtem Gifft vergeben: Die andern beyden aber ſind ſtranguliret, und aller drey ihre Coͤrper ins Lager der Rebellen geſchi⸗ cket worden; Und zwar wurde jeder, auf einen mit Ochſen beſpannten Kar⸗ ren vor ihre Zelten gefuͤhret. An die⸗ ftti übten die Aufruͤhrer aus, was ih⸗ nenZorn, Rache und Furie eingegeben: Die Coͤrper hingen ſie auf, und hieben Stücke von ihren Leibern, den Rumpff ſonderlich des Groß « Veziers banden fie an eines Pferdes Schwantz, und An. 1733. pag 156.- in der Europæiſchen Fama 333. Theil pag. 752. in denen ge⸗ lehrten Zeitungen An. 1730. num. 36. pag. 313. An. 1731. num. 8. pag. 7I. it. An. 1736. num. XV. p. 134. in denen Relationibus von gelehrten Neuigkei⸗ ten VIII. Stuͤck pag. 440. im Ham⸗ burgiſchen unpartheiſchen Correfpon- denten An. 1736. num. 33. Deswegen ich allhier nur die Titul derer Buͤcher mit wenigen Zuſatz bey⸗ bringe, zumal da der beruͤhmte Prot. Linguar. Oriental. in Leipzig Herr Chriſtian Clodius, dieſe Arbeit uͤnter Haͤnden hat, und wegen der Wiſſen⸗ ſchafft in Orientaliſchen Sprachen recht was vollkommenes zu Stande brin⸗ gen wird; Zumal da er ſelbſt An. 1730. an die Vorgeſetzten der Tuͤrcki⸗ ſchen Buchdruckerey hieruͤber in Cos- flantinopel einen Brief abgeben laſſen, ſo in denen gelehrten Zeitungen die⸗ ſes Jahres zu leſen; auch das Jahr darauf durch Einſchluß des Kayſerl. Hof, Secretarii der morgenlaͤndiſchen Sprachen Herrn von Pencklers ein Tuͤrckiſches Schreiben von dem jetzi⸗ Ben, an Ihro Xóm, Kayſerl. Maj. Abgeſandten Defzerdar der Ottomanni- ſchen Pforte uff Effendi, fo als ein Herr von beſonderer Gelehrſamkeit, taats⸗Wiſſenſchafft und Höflichkeit geruͤhmet wird, nebſt einem raren und koſtbaren Buche erhalten, ſo die € a 79 . fcn Geſchichte von den Beherſchern der beruͤhmten Stadt Bagdad in ſich bált, darinnen die Vorrede handlet von dem Urſprunge und Fortgange der neuen Druckerey in „ nopel, fo er ſammt dem gantzen Bu⸗ che ins Teutſche uͤberſetzen will. Das Verzeichnuͤß aber von denen daſelbſt publicirten Buͤchern iſt folgen⸗ des: | Das erſte Giubari Arabiſches Vi- klionarium (0 von Ouancouli ins Tuͤrcki⸗ ſche ift uͤberſetzet worden; Es (ft in 2. Haͤnden in Folio gedruckt, derer erſte⸗ rer Theil 666. Seiten, der andere 756. betraͤget, und im Jahr der Hegira 1141. d. i. 1728. gedruckt worden; Mon welches Buches Nutzen und Koſtbarkeit wir oben ſchon gemeldet. Das andere in Tuͤrckiſcher Sprache gedruckte Werck habe den Titul: 2b. Azil. Ribar Authore Hagi- Califa von 180. Seiten in klein folio, darinnen eine Abhandlung zu finden vom Globo terrefiri der Sphære und denen Land⸗ Carten; Insbeſondere wird darin⸗ nen 470 let, von Venedig, Alba⸗ nien und deren Kuͤſte, der Inſul Cor- fu ic. Es werden auch darinnen vie le See⸗EKxpeditiones derer Tuͤrcken ev» zehlet, nebſt einer kürtzen Hiftorie der Türckiſchen Admirale, von der Ein⸗ nahme Conſtantinopels an, bis auf das Jahr 1653. ingleichen iff darin⸗ nen eine Beſchreibung des Arſenals zu Conſtantinopel, nebſt einer Nach⸗ richt was es zu erhalten koſtet; Zu | letzt befinden ſich einige Inftructiones für die Tuͤrckiſche See⸗Raͤuber: ra. bim Mutafarrica, der Herausgeber vor: ſtehenden Buches, hat einen Tractat von ſeiner eigenen Arbeit beygefüͤget, über das Erdmeſſen und den Umkreiß der Erde. Bey dieſem Buche befin⸗ det ſich auch eine Carte von der Erd⸗ Kugel, eine See Carte von dem k Hittellaͤndiſchen und Schwar⸗ tzen Nieere, eine von dem arebipelago und eine von dem Golfo di Venetia j Nur iſt zubeklagen, daß hierauf nur bloß die gradus latitudinis bemercket worden; De | zwey in Kupffer geſtochene See⸗Com⸗ paſſe, einer vor das Mittellaͤndiſche Meer, und der andere vor den Ocea- qum ; Dieſe Carten und Compaſſe [ib Iweyter Abſchnitt, Fuͤnff und viertzigſter Artickel. Dabey befinden ſich noch f 720 von einem Kupfſerſtecher⸗Geſellen aus Wien, der ſich endlich durch ei⸗ nen Tuͤrckiſchen Juden bereden faffen mit nad) Conflantinepe! zu ziehen, ate ſtochen worden; tiber wache Werck ein abgefallener Moͤnch aus Hiſpa⸗ nien das Aufſehen gehabt; Am En⸗ de des Buches ſtehen die Worte: Gedruckt in Druckerey zu Conſtan⸗ tinopel im Monat Kilrida im Jahr der 1141. Hegira oder 1728. Das ste Werck iſt ebenermaſſen An. 1728. aus eben der Druckerey in t uns glauben, daß | Uberſetzer eben he uq bedi r e der P. Circeau in der Vorrede er⸗ wehnet, ein Polniſcher Jeluit P. Judas Krufnsky geſchrieben; Und wir wuͤr⸗ den des um ſo vielmehr verſichert ſeyn, wenn der P. Circean geſugt haͤt⸗ te, in was vor einer Sprache des 2. Nins Hiſtorie ſey geſchrieben ate weſen: Inzwiſchen hat der Muzafer- dem Groß ⸗ Leeier überreichte Supplic, als auch deſſen Antwort mit Erlaub⸗ iß dieſe Uberſetzung abzudrucken ge etzet, welche in dieſen Worten beſte⸗ het: Es ſey erlaubt dieſe Uberſetzung zu drucken, welche Lehrreich iſt und dem Publico nutzen kan. Daher Herr Prof. Clodius dieſe Hiſtorie in der Er Y voiu- rica nach feiner Vorrede, ſowol die r 721 Zweyter Abſchnitt / Fuͤnff und viertzigſter Artickel. 722 volution des Koͤnigreichs Perſien in die teutſche Sprache uͤberſetzet, weil diejenige, fo Anno 1728. in etlichen Bogen in 4to herauskommen, all⸗ zukurtz und mit vielen Fehlern ange⸗ füllet iſt; Dabey er den P. Circeau zu conferixen nicht unterlaſſen, welche 3. Buͤcher allbereit Anno 1730. fertig ge⸗ weſen, ſo daß ſie der Koͤnigl. Fran⸗ gzoͤſiſche Geſandte bey der Pforte Mr. de Villeneuve nach Paris, um in die Koͤnigl. Bibliothec gebracht zu wer⸗ den, abſenden koͤnnen. Zum vierd⸗ ten kam heraus Grammaire en Langue Francoiſe & Turque, ou metbode courte & Facile: pour apprendre la langue Turque, avec un recueil des Noms, des verbes € des manieres , de parler les plus neceſſaires 4 (avoir, avec plufieurs Dialogues. familia- 7651730. in to pag. 194. Es iſt die⸗ ſelbe von dem P. Holdermann einem Miſſionario derer jeſuiten im Orient verfertiget, und dem Cardinal de Heu- 7 zugeſchrieben. Obgleich die Hand⸗ lung nach der Tuͤrckey, und die Buͤndnuͤſſe derſelben mit den Chriſtli⸗ chen Printzen, die Gelehrten, welche in. Morgenlaͤndiſchen Sprachen geuͤbt fen, haͤtten veranlaſſen ſollen, uns eine Anleitung zur Tuͤrckiſchen Sprache zu geben, ſo zweiffelt man doch, das ſich bisher ſemand, auſſer dem Mezizsty, mit einigen Fortgang uͤber dergleichen Arbeit gemacht: Aber der weitlaͤufftige Zweck, den er fib. vorgeſetzet, nebft der Turckiſchen auch die Arabiſche und Perſiſche Sprache zu lehren, hat ihn genoͤthi⸗ get, das Gedaͤchtnuͤß des Leſers nicht mit allzuvielen Regeln zu uͤberladen; Daben er bisweilen etwas verwirret, Durchl, der Hertzog zu Sachſen und über den Begriff desſentgen iſt, welche anfangen das Tuͤrckiſche zu lernen. Dieſen Fehler hat der P. | Holdermann zul vermeiden geſucht: Nachdem er bie geſe in der Sprache und ſonderlich gelehrten rah fend. Dircttorem der Buchdruckerey des Groß ⸗ Sultans dic bet zu Rathe gezogen, hat er i beflieſſen, die Regeln dieſer Spra⸗ che, fo kurtz als moglich, zuſammen zuziehen, und die Schwierigkeiten derſelben zuerleichtern; Inſonderheit im Anfange, wegen accurateſſe der 33. Buchſtaben, wovon 25. Arabiſch und s. Perſianiſch ſind, und deren eee o ol e Dias ſechſte iſt betitult Gin hen Chu- gange der neuen Druckerey in Zeichen vollkommene Erlaͤuterung ge⸗ geben: Deßwegen er hoffet daß man den geſuchten Nutzen, aus ſeiner Ar⸗ beit vollkommen werde ziehen, und das Tuͤrckiſche in einer guten Lehr⸗ Art und kurtzer Zeit fo erlernen koͤn⸗ nen, daß man faͤhig werden wird, dieſe Sprache zum reden, zum leſen und zum ſchreiben zu gebrauchen: Von andern Tuͤrckiſchen Grammairen, fo jemals bekannt worden, als Hiero⸗ nym. Megiſeri von 1612. Andr. Neri von Malezzir von 1631. Job. Molini von 1641, Franciſc. Mar. Maggii it. Nilb. Sea- man von 1670. vid. Journal des Sgavans Anno 1733. menſ. Auguſt. dieſe, zuſammt dem Dictionario hat der Tuͤrckiſche Abgeſandte Anno 1722. als er bey ſetzt⸗ lebender Koͤniglichen Majeſtaͤt in Schweden die erſte Audienz gehabt, dem m Konig als ein Præſent uͤberrei⸗ chet, welcher ſchoͤner Druck nicht we⸗ nig bey Hofe und von denen Gelehr⸗ ten bewundert worden; Welches zu⸗ wege bracht, daß zu Regenſpurg ſelbte in die Pretz ⸗ und Baderiſche Buchhandlung den gelehrten Liebha⸗ bern zum Vergnuͤgen zuerſt ver⸗ ſchrieben, und im Anfange des Jah⸗ res 1733. daſelbſt ankommen, auch all⸗ da oͤffentlich zu Kauffe lieget und nicht wenig von Kennern der Buchdrucker⸗ Kunſt admiriret werden. | Das fünffte Buch führet den Ti⸗ tul: Egyptiſche Alter thuͤmer vor und nach der Suͤndfluth, bis das Reich unter die Tuͤrcken kommen, fo in 4to noch kein Alphabeth ſtarck iſt. Dieſes haben Ihre Hochfuͤrſtl. Saalfeld den 15. Martii Anno 1731. Herrn Prof. Francken in Halle für jaufcé geſchencket, allo es jederman h kan zeigen laſſen. à lefa oder Rofetum Chalifarum, ſo die tit» alten Geſchichte von denen Beherr⸗ ſchern der beruͤhmten Stadt B= in ſich haͤlt: Die Vorrede aber han⸗ delt von dem Urſprunge und ;Sorte on⸗ ſtantinopel, fo daſſelbe Werck iit, fo Herr Pro, Clodius (wie oben gedacht) von dem Tüͤrckiſchen Geſandten als | M | n 33 el Bibliothec des hieſigen Wayſen⸗ 723 Iweyter Abſchnitt, Fuͤnff und viertzigſter Artickel. 724 ein Geſchenck erhalten; Welches der Herr Profeffor ins Lateiniſche uͤberſe⸗ en will, wofern fid) hierzu ein Verle⸗ ger angaͤbe. Was weiter vor Wercke wuͤrcklich in Conſtantinopel zum Druck fer⸗ tig liegen, oder daruͤber ſchon gedru⸗ cket wird; zeiget folgende Nachricht, fo der P. Romain von Paris, Rath der Miſſionen in Griechenland und Præ⸗ fectus der Frantzoſiſchen Sprach⸗Kna⸗ ben in Conſtantinopel vom 19. Jun. Anno 1732. in die Pariſiſchen und Verduniſchen Mercures, wie auch in de⸗ nen Wiener / und Hollaͤndiſchen dei⸗ tungen, daraus es in die gelehrten kommen, bekannt werden laſſen, wel⸗ che daraus alſo lautet: Das Fran⸗ tzoſiſche, Italieniſche, Lateiniſche/ Grie⸗ chiſche, Tuͤrckiſche, Arabiſche und Per⸗ ſianiſche Wörter⸗Buch, daran er in ſeinem Collegio ſeit vielen Jahren ar⸗ beiten laſſen, iſt nunmehro fertig / und im Stande unter die Preſſe gegeben zu werden. Er habe auch in der neuen Buchdruckerey zu Conſtantinopel einen Probe- Bogen davon drucken laſſen, und warte jetzo bloß noch auf die Erlaubniß des Hofes, um ben obL ligen Druck dieſes Wörter⸗Buches anfangen zu laſſen, welches nicht al⸗ lein denen, die fid auf fremde Spra⸗ chen legen, ſondern auch denen, ſo in dieſen Sprachen ſchreiben wollen, ſehr nöͤthig iſt. Zugleich hat er au berichtet, daß er bis auf den Jenner gedachten Jahres in eben dieſem Col- legio 3. Uberſetzungen aus dem Tuͤr⸗ ckiſchen und „ ga 995 offen. 6 ken Die m führe wir ici Do ons & Conſcils & c. oder Unterweiſung und Rathſchlaͤge vor einen Prin⸗ tzen, damit er ſich in ertvaltung fi ner Staaten wohl auffuͤhren mbat; verfertiget von Herrn Lielve jetzigen Dolmetſcher zu Aleppo, als er noch Sprach ⸗Knabe war. Die andere ift. eine inſtruction oder Unterweiſung eines Vaters vor ſeine Kinder, uͤberſetzet durch Herrn Laune jetzigen Dolmetſcher zu Cairo, als er noch Sprach ⸗Knabe war. Das dritte iff eine Beſchrelbung der letzteren Belagerung von Wien durch den Kara Muflapha Pacha, ü berſe⸗ tzet von eben demſelben Herrn Larize. Dieſe 3. Uberſetzungen (inb in dem Ca- binet des Grafen von Maurepas Com- mandeur des Koͤniglichen Ordens und Staats⸗ Secretari des — be findlich. Nach dieſer Zeit bat et dieſer P. Romain ein Werck verfertiget, welches zwar gedachten Wörter Buche an Groͤſſe bey weiten nicht gleich kom⸗ met, aber doch vor diejenigen, welche ſich auf die Morgenlaͤndiſchen Spra⸗ chen legen, von nicht geringer Wich⸗ tigkeit iſt; Nemlich eine Uberſetzung des Ch, einer Art eines Tuͤrcki⸗ ſchen und Perſtaniſchen Woͤrter⸗Bu⸗ ches; Diejenigen, welche ſich auf die auslaͤndiſchen Sprachen legen, ha⸗ ben dieſes Werck ſo noͤthig, daß je mand unmoglich eine genugſame Wiſſenſchafft, die von einigen Nutzen waͤre, erlangen kan, ohne den co vollkommen inne zu haben: Er hat eine ſo deutliche Überſetzung deſſelben gemacht indem er die eigentliche Be⸗ deutung und Anwendung der Wor⸗ te dieſes Buches, welches man vorher nicht ohne groſſe Muͤhe verſtehen konnte, gezeiget; Daß es nunmehr durch ſeinen Fleiß ſehr deutlich und verſtaͤndlich worden. Uberdieſes hat er an obgedachten Miniſter 7. Uberſe⸗ tzungen geſchickt, die in eben est 725 ben Collegio durch ſeine Vorſorge und unter ſeiner Anfuͤhrung verfertiget worden, von denen die erſte den iful | . fuͤhret: Avanture extraordinaire, arrivée 4 Stutar) . à un certain Tagat - - Cheleli, Cou- zoyer de Cunſbantinaple, Par le H.. t Grand, jum des. Langues. | Das andere iſt die San er der Ungarischen Feſtun Canifiba. durch die Teuiſthen, fiberfe t von Herrn de Senes, einem Sohn d des Königlichen Dolmetſhers am paire im Collegio. der taſel Koͤnigs von Sailbie, durch e, "T einen «5 dodo pauca d Das jw. des Temindari Cardi» ſchechiſt rim e Kalle eie nen Sprach Knab ben. Das fuͤnffte ſind die utis . Eroberungen im Weiſſen Meer, ſeit Aufrichtung ihrer Monarchie, auf den Rbavreldiu Pacha durch Herrn Roques einen Sprach⸗Knaben. Das ſechſte ift die Hiſtorie oder Cr, zehlung der Unruhe in Perſie n Tuͤrckiſch in Conftantiopelg und von Herrn 3 3 bra Knaben uͤberſetzt worden. pP Das ſebendeeine auff E Hiſtorie von einem sei Sem, von | ! der Uberſetzung von Herrn Muͤllers Liebes⸗Ruſſe ſtarck gearbeitet, um | ſolches unter die Preſſe zu liefern. Vaflb einer Chaldaͤiſchen Stadt i in Aſien, uͤberſetzt von Herrn Beranlt ei⸗ nen Sprach Knaben. 5 MR und An. 1733, vom 1s. Junii benach⸗ richtigte ein Brief, fo Herr Prof. Co. div aus Pera erhalten, daß in der Conſtantinopolitaniſchen Buchdruckerey folgende Wercke, und zwar viel fb, ner und ſauberer, als die vorherge⸗ henden im Winter 2733. ponen tvotiemi m Sweyter Abſchnitt, Fuͤnff und viertzigſter Artickel. pfe und Penfio- | 2 prach⸗ Knaben. | Das — iſt die Hiſtorie des Keel. | welche gedruckt, 726 I.) Fujuzati. Mikuatufje oder OieL (un. barkeit der Magnet⸗Nadel. Das 2.) Uful el byken ji uizam el mem die Grund, Geſetze une den Voͤlckern. Und das Zte) Kital 2 hilum 1 numa, oder Spiegel der Welt. Dieſes Letzte iſt ein Hiſtoriſch Geographi⸗ ſches Werck, „und beſtehet aus 345. Blaͤttern und 40. Kupffern, P 6o, SavyfavGulben. koſtet. Ja man wolte endlich gar den, chern, daß der Sultan Befehl gege⸗ ben, mit dem Druck der Hebraͤiſchen Bibel, ſo vor langen Jahren allbe⸗ reit mit vielen Noten, aus dem Alco⸗ ran geſchrieben, auf das fleißigſte fort⸗ zufahren, und endlich dieſe in Tuͤrcki⸗ ſcher Sprache zu publiciren: ( vid. Nation Geſpraͤche 30. Entrev. p. 950.) Eben fo reſerirten die Regenſpurgi⸗ ſchen Hiſtoriſchen Nachrichten von Anno 1733. Menſ. Januar. IV. Stuͤck pag. 75. Und die auserleſene Tbeolhgi- ſche Bibliotbec im 67. Theil pag. 700. Daß die Tuͤrckiſche Buchdruckerey in Conſtantinopel durch die Hollaͤndi⸗ ſchen Juden, derer Factor ſich neulich zu Wien aufgehalten, ſtarck fortgeſe⸗ fet wuͤrde; und haͤtte ermeldter Fa- r "m &or erzehlet, daß Arndts Wahres Cbhriſtenthum und Paradieß⸗Gaͤrt⸗ ES che lein í in Tuͤrckiſcher Sprache wuͤrcklich unter der Preſſe ſey: Auch werde an Die letzte Nachricht, fo hiervon aus Leipzig in denen Hamburgiſchen un⸗ partheyiſchen Correſpondenten Anno 1736. Num. 33. geleſen, enthaͤlt fol» gendes: Seit der Zeit, daß in Conſtanti⸗ nopel eine Druckerey angel⸗get wor⸗ den, ſind unterſchie dliche Bůcher dar⸗ 832 aus 727 aus zum Vorſchein gekommen. Ibra. him Effendi, welcher derſelben v ttt (fl hat dem Herrn Prof. Clodius ein Verzeichniß ſowohl derſenigen Schriff. ten, die wuͤrcklich ſchon heraus, als auch derer, die anjetzo unter der Preſ⸗ ſe ſind, nebſt einer Anzeige einer jeden Groͤſſe Werth und Inhalt, zugeſchickt. Zu jenen und zwar nach der Ord⸗ nung, wie fle heraus kommen fini, gehoͤren: Lexicon Arabico- Turcicum van Kuli nominatum; Tühfet ülkibár fi esfár ilbihär; de Turcarum navigationi- bus & bellis maritimis; Tarich Sejiach, Chronicon miffionarii ; Tarich Hind, Chronicon Indiz ; Tarich Timur, Hi- ftoria Timuri f. Tamerlanis; Tarich Myſr, Chronicon Egypti, antique & no- vx; Giulſchen Chulefa, Rofarium Chali- farum; Grammatica Gallico Turcica; Fijuzàt Myknatiſije, Profluvia magnetica; Uſul ülh y kem fi nizámi lümem, fun- damenta philofophica ad regulas genti- [ Zweyter Abſchnitt / Fuͤnff und viertzigſter Artickel. 728 um; Gihán numa, Theatrum mundi, opus Geographico - Hiſtoricum; Tak- win "'éwarich , Diſpoſitio Hiftoriarum ; Tarich numa, Hiftorico - Chronologicus liber de Imperio Turcico. Dieſe aber, fo anjetzo unter der Preſſe ſind: Ra- fchid numa, Fortſetzung des Tarich nu- ma, und Liſan ül arab, ein uraltes Ara⸗ biſches Lexicon. den Werth und Inhalt eines jeden dieſer Bücher betrifft, ſo wird man fol» che, nebſt einer Beſchreibung beſagter Druckerey naͤchſtens in der von dem Herrn Pr. Clodio verſprochenen Differ- tation de re litteraria Turcarum zu ft hen bekommen. Welche Nachricht genommen aus den gelehrten Zeitun⸗ gen Anno 1736. num. XV. pag. 134. da von dem Letzten noch gemeldet wird, wie der Groß ⸗Sultan 6o. Beutel Loͤwen⸗Thaler vorgeſchoſſen, ihm aber 1000. enen geliefert werden 0 ^ | 5 v] 8 ( j S430, aon M rM 0 m. Hi 7 " E EVE INS YE, 3 das S Ne trat di A 0 . rj 17 il "n. 10 Sec. III. Was die Groͤſſe, Us à SECTIO III OBSERVATIONES | MEDIC/E SINGVLARES. Oder Sonderbur mung - 3trtnoy «nf gehoͤrig. „ . Kbſchnitt. 00 * T Vaf ota a 405:903- (o0) 4000 — t face it dritten Articulus AC Artic. VL | RT wegen einer um | Von menſchlichen A p nis weit Breßlau zu Sof vorgenommenen Section; 545 ſchon in die dritte Woche ver⸗ grabenen neugebohrnen Knaͤb⸗ leins, und was deßwegen mit Inquiſitin paffitct, inſonderheit von der Tortur. Artic. II. Renunciation wegen einer vor Breßlau auf den Sieben⸗ Huben vorgenommenen Se- ction, eines auf dem Acker todtgefundenen neugebohrnen Maͤgdleins. Inſonderheit von dem betruͤglichen Zeichen des Schwimmens und Unterſin⸗ ckens der unge. Artic. III. 2 Renunciation wegen eines clan- deftine gebohrnen, und zeitig verſtorbenen hernach lecirten Kindes zu Klein⸗Weigels⸗ dorff im Oelsniſchen Fuͤrſten⸗ thum gelegen. Alrtic. IV. Erfolgter Tod eines Knabens ic etlichen Streichen, durch einen Knebel in der lincken Seite, da der Thaͤter vorgiebet: der Jun⸗ ge haͤtte aus einem Eymer von dem Waſſer getruncken, daraus ein krancker Ochſe geſoſfen, undd faſtet, und dieſes noch bis dato alſo continuiret. davon waͤre er geſtorben. — Artic. V. 25 tion wegen eines zu Herrndorff im Glogauiſchen pum N thers ' aller Monate / inſonderheit von einigen, die nicht groͤſſer als ei⸗ ner Bohne groß, it von einem Fœtu, der von einem Mohr und weiſſen Weibe gebohren. . Artic. VII. Von Anzeigen des Schwanger- ſeyns, und andern hierbey lin- gulairen Avanturen. — - Artic. VIII, ; Durch Betrug gemachte Mutter⸗ Mahler und andere dergleichen betruͤgeriſche Begebenheiten. Alͤlrtic. IX. Von einem menſchlichen Monſtro ohne Kopf Bruſt und Armen. Artic. X. Vonj jungen Eheleuten in Paris ſo das Kindtauffen vor der Hochzeit gemacht, da die Frau 9. der Mann aber 13. Jahr alt geweſen. ^ e, NI. | Vorſtellung des menſchlichen gor: | pers in Anatomiſchen von Holtz geſchnitzten und nach dem Leben gemahlten Figuren. Artic. XII. 5 Von; zwey Weibs⸗Perſonen, da die eine in 10. Jahren weder ge⸗ geſſen, noch getruncken; die an⸗ dere ebenermaſſen 3. Jahr ge⸗ Artic. XIII. Von einem aus der Schaam einer Jungfer gezogenen groſſen ; Schweins⸗Zahne. Aa a 2 Art. XIV. - Artic. XIV. Von einem Maͤgdlein, aus deren Arm ein groſſes Stuͤck von Oflc humeri ohne Verkuͤrtzung deſſen Laͤnge, noch Hinderung in der Arbeit herausgegangen. Artic. XV. | Von klappernden Blaſen⸗Stei⸗ nen. Artic. XVI. Von 8. Steinen, fo von einem 75. jaͤhrigen Manne ohne Schmer⸗ tzen in ein paar⸗Stunden weg⸗ gegangen / zwey Tage aber dar⸗ auf der Todt erfolget. Artic. XVII. Von einem Gallen⸗Steine bey ei⸗ nem Menſchen, darinnen fid) ein lebendiger Wurm befunden. | Artic. XVIII. Von dem offtmaligen Aderlaſſen der Frantzoſen. Artic. XIX. Von denen Læſionibus und Pun Cturis derer Tendinum und Nervorum / wie auch von der Hefftung derſelben. Artic. XX. ut Von ungluͤcklichen und willkuͤhrli⸗ chen Verbrennen; dadurch ſchwere und unheilbare Kranck⸗ heiten und Zufaͤlle gehoben und curiret worden. | Artic. XXI. Von Kuren durch Anruͤhren und | Grgnung$; Worte. Artic, XXII. Von des Herrn Marconnay fym- pathetiſchen Saltze/ alle ſonſt abfolut, und per ſe lechale Wunden damit zu heilen. Artic. XXIII. Vonunkraͤfftigen Aedicamenten/ inſonderheit aus dem Golde. Artic. XXIV. Von gewoͤhnlichen Mitteln in dreytaͤgichten Fiebern, inſon⸗ derheit der Magen⸗Buͤrſte. Artic. XXV. Von gewoͤhnlichen Mitteln in Febribus malignis inſonderheit denen Medicamentis Alcxi- pharmacis. : Artic. XXVII. Von Medicamentis Antepilepti- cis in und von Menſchen⸗Blut / wie auch einigen eclatanten all⸗ hier gebraͤuchlichen Frayß⸗ Mitteln. Artic. XXVII. Von des Herrn Johann Adam von Haaß Univerſal. Zeltlein Arti. XXVIII. Von ſonderbaren Gicht⸗Medica- mentis, ſo Herr Doct. 3. Medicinæ Practicus in Breß⸗ lau in einem Tractaͤtchen Anno 1734. intimiret hat. . ſo voller Unflat, Haden und Er⸗ de geweſen, in einem Zuber voll or ) Renunciation wegen einer unweit Breßlau zu Koſe vorgenommenen Section eines ſchon in die dritte Woche vergrabe⸗ nen neugebohrnen Knaͤbleins, und was deswegen mit Inquifitin | paffllet. Inſonderheit von der Tortur. — En 3. Sept. Anno 1722, às | tern; auch Haare auf dem Haupte ben auf Erſuchen, und ſich befanden. (A.) Haup in Beyſeyn Lim Pleniſſ. II. Funiculus limbilicalis War eine JIyro Hoch⸗Edl. Ge⸗ viertel Elle vom Leibe des Ain: ſtrengen Herrn Gott⸗ des anzurechnen, abgeriſſen und fried Ferdinand vom gantz wohl zu erkennen / aber mit nd Fromhold eines bod» | nicbte im mindeſten verbunden. wuͤrdigen Dom Caps: allhier III. Aeuſſerlich konte man ſonſt, bod» verordneten Serretar, Sudici Wegen der, inſonderheit zu dieſer und Norarii; Wie auch loͤbl. Schul | warmen Seit, ſich ereignenden Pu. tzen und Gerichten wir Endes uns i zrefaion, keine angethane Violenz terſchriebene Medicus und Bader und oder Ixfion im ganden Leibe deut⸗ Wund Artzt / folgende Section an lich warnehmen: Auch am Halſe, einem, unter einem Bette in einer wo Inquifitio ein ſchwartz Bandgen Kammer, zwo Wochen und 4. umgebunden, erſchien ingleichen, Tage lang in die Erde vergrabe⸗ welches noch ware zu Zgzofiten ge nen / und von Roſina Neumannin, weſen, (B) kein Veſligium ſlagnitenden fo ohngefehr 18. Jahr alt, gebohr Geblůtes. nem Kinde Maui generis in Roſel iv. In Aldbmine wat in allen 7ce- ohnweit Breßlau vorgenommen. | ri»: nichts auſſerordentliches zu ſe⸗ Ehe wir aber dieſe Section angeſtel⸗ hen, auſſer daß die Leber /azitt let / haben wir das Kino, weil es roth / oder mehr ſchwartz erſchien. ſchon zuſammt denen Secundinis fol V. 4 ^or Nr! b 8 lance in der Erde gelegen und al. „ Aus der Bruſt haben wir die ange in der gelegen, Pulmones herausgenommen, darauf ſich eine Blaſe eines Tauben Eyes groß von Lufft angefuͤllet befand, ohne daß man ſonderbares Gebluů⸗ e en ede. N konte / Zum l hatte dieſer Foros die Groß] und da fie auf das Waſſer geſchmiſ⸗ ſe von einer Ellen ziemlich erlanget, | fen, ſchwammen fie oben; Das alfo daß man ibn pro naturo wohl Hertze war gantz flaceide oder welck urtheilen konte, wie denn abſon⸗ und oarinnen nicht das geringſte derlich die Naͤgel an Haͤnden und von Blut zu ſehen. i Fuͤſſen vollkommen bereitet wa- VI. Da das Cranium von der Cure k aeq | Aa a 3: 20 denn kalten Waſſers ſaubern uno reini⸗ gen laſſen. MC m. 747 denuditet wurde erſchien ingleichen kein extravaſixtes Gebluͤte, weder über noch unter demſelben, auſſer daß die fa in Meningilus ſehr deut⸗ lich ʒu ſehen waren; das Gehirne aber lief nach der Oeffnung als eine weißroͤthligte Suppe heraus (C) Bey dergleichen Umſtaͤnden nun, wenn der Fazus zu der Zeit, da der Funiculus umbilicalis von Inquiſitin abge- riſſen / und nicht verbunden worden, noch am Leben gevoefen, hat wegen ſtarcker daher ſich ereignenden He- snorrbagia , fimpliciter und abfolute der Tod des Kindes erfolgen muͤſſen. (D) Nun iff zwar kein Blut in dein Hertzen anzutreffen geweſt/ ob aber die Berblutung / er Funiculum um. bilcalem daran Schuld, oder ob es von der groſſen/ in der warmen Seit entſtandenen Putrefaction conſumixet worden / hat man fuͤr gewiß nicht andeuten koͤnnen. Dazu ſich auch Inquifitin nicht verſtehen wollen / daß mehr als einer Hand groß geron⸗ nenen Gebluͤts, da Kind hinter ſich geleget / hernach bey ihm liegende gefunden worden; Hergegen hat man in loco wo par- tus geſchehen einen ziemlichen Blut; | fleck ſo, daß es durch die Diehlen hindurchgelauffen / noch ſehen kon. nen / das wenigſte aber nicht wo fie ihrem Angeben nach das Rind bin gelegt: Selbiges alfo gar leichte / da es mit dem bartu ziemlich lang: ſam und ſchwer zugegangen, der Fœtus daher auch nme debilis kan ge⸗ worden ſeyn. Anbelangende die oben auf dem Waſſer ſchwimmende Lunge, | argumentum, bat ſolches hier am al: lerwenigſten, ob das Rind todt oder lebendig auf die Welt kommen ſtatt / weü nicht allein die Pulmoner in atero. demortuorum fatuum , wenn fie durch lange Frrmentationem putredino- fam expanditet / ſondern gantze im Waſſer ertrunckene k Henſchen, wenn ſie in t HAUS cn) oben ſchwimmeñ; Wie denn dieſes gantze Rind in dem Suber volllWaß⸗ fir oben geſchwummen. Letzlich noch / ob das Baͤndgen um den Hals eine grrangulationem bey dem Kinde cauſixet habe daher nicht wol ſchlieſſen koͤnnen; theils weil auſ Dritter Abſchnitt / Erſter Artickel. ſie poſt partum das da es ohnediß kein / ibi | f 748 ſerlich gar nichts deswegen zu ftbers geweſt, ale abſonderlich in der Lun⸗ f und Hertze ſich wenig oder kein ichtbares Blut befunden; doch bey Lerangulatis odet Suffocatis zu geſchehen pfleget, daß die Pulmones, wie auch der rechte Ventriculus cordis inſonderheit gantz voll vom Blute angefuͤllet gefunden werden. Sol⸗ ches haben wir laut Wiſſen Gewiſſen aufſetzen und «ten, auch unſere Namen unterſchreiben, und mit Beydruckung unſerer Pett⸗ ſchaffte conſemiren ſollen. So ge⸗ ſchehen Breßlau den 4. Sept. 1722. (L. S.) Joh. Chriſtian Kundmann/ Phil. & Med. Doct. Roͤm. Kayſetl. Reichs? Aa- demiæ Nat. Curiofus. (L. S.) Joh. Ernſt Schleiffenecker/ Buͤrger / Bader und Wund⸗ fue. in der Sand ⸗ Bad; G | (A) Dieſes ju notiren bin bewogen worden weil Inquiſitin vergab, fit waͤre . Monat vor | der Geburt geſchwaͤngert worden (welches doch hernach gantz anders herauskam.) Denn die⸗ ſes, wenn es fid) alſo befunden haͤtle/ weil es ein Partus immaturus, und wie Hippocrates in Anbo riſmis grillifitet, non legitimus, ihr zu einiger Defenſion dienen koͤnnen. So war mir aber mehr als zu bekandt daß ein abortus ſemeſtris unmoͤglich Naͤgel an Haͤnden und Fuͤſſen und Haare auf dem Haupte haben, vielweniger ei⸗ ner Elle lang ſeyn koͤnne, weil Godefridus Bidloo in Anatomia humani corporis Tabul. XLVII. und Theodorus Kerkeringius in Antbropogenie Ichno- grapbia, fo auch zu finden iſt in Daniel le Clerc & — - Job. Jac. Mangeti Bibliotbeca Anatomica (part IV. Sect. I. pag. «07. feqq.) einen dergleichen zu⸗ ſammt dem Sceleto gantz anders abgedildet: Wie auch ſelblge taͤglich vor Augen ſtehen, da die Embryones von einem halben Monat un» gefehr/ fo nur einer Bohne groß, bis zu 9. Mon⸗ den, und alſo derer 10. vollkommen ſchoͤn in l quore Balfamico conſervire. (B). Das Kind, wie es trocken, batte liber und uͤber eine Cruſte, theils von der Putrefa- Cuon, theils von den Maden, die es uͤber und über angefteſſen auffet vorwaͤrts am Halſe weil das Haͤuptlein gleichſam an die Bruſt gedeuget | e hatten ſeldige nicht hinkommen oͤnnen. 8 (C) Das Cranium wurde deswegen geöff⸗ net, weil! nquifitin das Kind kniende gebohren, ob es vielleicht harte auf die Diehlen gefallen. (D) Mie dieſes bekraͤfftiget die acultas Me- dica Lipfienfis apud Paulum ãmmanmum in Me- dicina Critica (Caf. LXIX. pag. 352.) wie auch Georg. 15 . 749 Gag Heron. Velfibius de Letbal, Vulner. (Cap. . XXVI. pag. 225.) und viele andere. Da Inquiſitin faſt ungezwungen ih⸗ rer Mutter geſagt, ſie haͤtte ein todtes Kind gehabt, welches ſie in der Kam⸗ mer vergraben, ſo erſuchte deswegen dit, Pleniff. err Judex eine Viſitationem N anzuſtellen, ob auch wahrhafftig Inqui- ſitin fo kuͤrtzlich ein Kind gebohren haͤt⸗ te. Hierzu wurde noch eine geſchwor⸗ ne Hebamme gefodert, weiche denn Va- ginam uteri admodum laxam & dilatatam angab; externe erſchien einige intu- meſſcentia labiorum pudendorum & ab- denn, obgleich die Mammæ ziemlich ſchlapp, doch die Glandulæ viel deutli⸗ cher, als bey Jungfern zu fuͤhlen wa⸗ ren, welches ſaͤttſam zu erkennen gab, daß ſie vor kurtzer Zeit muͤſſe gebohren Aus Inquiſitin unterſchiedener Aus⸗ ſage, wolte Jie yl. Herr Judex auch vie⸗ le limplieitaͤt bemercken: Inſonderheit ſich nicht eingebildet, daß fic ſchwan⸗ ger ſey, und nicht eher gewuſt, was die Schmertzen in der Geburth zu bedeu⸗ ten gehabt, als bis das Kind ihr vor die Fuͤſſe gefallen: Als fie gefragt tout de 150 cose nicht gewuſt, da fie mit einer Manns Perſon zu thun gehabt; daß dergleichen darauf erfolgen koͤn⸗ ne? daß fie ihre Monats Zeit verloh⸗ ren? daß ſie einige Monat was leben⸗ diges im Leibe gefuͤhlet? auch ſelbiger groß aufgetrieben geweſen; hier war die Antwort, wie ſie ja von ietzo an zu rechnen über 7. viertel Jahr ihre Eva- cuationem Menſium nicht erlitten; auch deswegen ein Weib befraget: Sie ha⸗ be ihre Monat ⸗Zeit nicht, ſondern vie⸗ le Unruhe im Leibe, und werde ſelbiger hoch aufgerieben; Da denn dieſe ge. antwortet: Es ſey nichts anders als Mutter⸗ Plage 1 Welches ſie ihr ge⸗ glaubet, und nicht gemeynet, daß ſie ein Kind bekommen koͤnnen. Auf weiters Befragen, ob fie das Kind ge⸗ taufft: ſagte ſie ja, ſie haͤtte das Vater Unſer uͤber das Kind gebetet, weiter aber nicht gewuſt was darzu gehoͤre. Hier wurde von mir erſucht, einen ſchrifftlichen Bericht von ihrer Leibes⸗ und Gemuͤths⸗Beſchaffenheit abzu⸗ ſtatten, welcher alſo lautet: Da von Titul. Plen. Ihr. Hoch⸗Edl. Dritter Abſchnitt, Erſter Artickel. 750 Geſtr. Herrn Gottfried Feranand von Fromhold / eines Hochw. Dom⸗ Capitulé hochverordneken Secretario, Syndico und Notario, ich Endes untere ſchriebener Medicus requirixet worden, einen Bericht abzuſtatten, ob Roſina Neumannin, fo unlaͤngſt wegen heim⸗ licher Geburt und Vergrabung ihres neugebohrnen Kindes in Koſel inhaffti- ret worden, pro Melancholica zu halten? ſo melde, daß zwar in Melancholia hy- pochondriaca gemeiniglich die Menftrua deficiren, auch gedachte Roſina Neu⸗ | mannin ante ingravidationem uber Jahr domen valde rugoſum & flaccidum, wie und Tag vorhero ihre Evacuationem Menfium nicht gehabt; So hat man aber doch dabey aus ihren Actionibus keine Melancholiam hypochondriaeam, wie auch nach der Zeit, bis jetzo wahr⸗ nehmen fónnen, auſſer daß fid) eine ih⸗ rer Education gemaͤſſe Baͤueriſche sim. plicität dann und wann compliciret: Nach ihrer Leibes⸗Conſtitution iſt Inqui- indi fiin mehr conſtricti als diffufi habitus blieb ſie beſtaͤndig barbep , fie haͤtte es corporis, und ratione vitæ generis, mehr für ſchwaͤchlich, als daß ſie vermoͤge ih⸗ rer gewoͤhnlichen Arbeit ſonderlich fuͤr robuſt, zu judiciren: Welches laut Wiſſen und Gewiſſens atteſtiren ſollen. So geſchehen Breßlau Anno 1722. den 10. Septembr. (L.S) Joh. Chriſtian Kundmann, | Phil. & Med. Doctor. b Kayſerl. Neichs⸗Acad. Nat. Curios. Da dieſes an das hohe A ónigl. y pellatious- Tribunal nacher Prag verſen⸗ det wurde, ſchrieb dieſes folgendes zu⸗ ruͤcke: Daß 2. Medici die Roſinam Neu⸗ mannin in ihrem Leibe beſichtigen ſol⸗ ten, und derſelben ſchwaͤchliche Leibes, Conſtitution genau erforſchen inſonder⸗ heit aber wie weit dieſelbe die Tortur of ne Verletzung ihrer Geſundheit aus⸗ ſtehen koͤnne? Deßwegen wurde hier⸗ zu Tit. Herr D. Gottfried Klaunig erbeten. Der aber an uns geſchehene ſchrifftliche Erſuch lautet alſo: Wohl ; sEole, Ehren⸗Veſte und hs Hochgelahrte, Dei.ielgeehrteſte Herren! Demnach ich eine gewiſſe Weibes⸗ Perſon, Namens Roſina Neuman⸗ nin, ex capite ſuſpecti Infanticidii fub In- quifitione habe, mit welcher es denen Umſtaͤnden nach wohl endlich ad Tor- curam kommen duͤrffte, die Inquifitin ee herge⸗ 751 hergegen ſehr ſchwach in der Geſund⸗ heit yu ſeyn ſcheinet: Als habe (cb, als eines hochwuͤrdigen Dom⸗Capi⸗ tuls Vogtey Amts Verwalter, und in Peinlichen Sachen geordneter Blut⸗Richter, meine vielgeehrteſte Her⸗ ren hierdurch umts⸗Freund⸗dienſtſwil⸗ lig requiriren wollen, ob ſelbige nicht ef wan Morgen oder Übermorgen die ob⸗ bemeldte Roſina Neumannin in ih⸗ rem Leibe zu beſichtigen und derſelben ſchwaͤchliche Leibes ⸗Conſtitution, mit Zuziehung einer ad hunc acum ge⸗ ſchwornen Hebamme, genau zu erfor⸗ ſchen, hieruͤber aber, wie weit dieſelbe etwan die Tortur ohne Verletzung ih⸗ rer Geſundheit ausſtehen konne, eine Eyd⸗9maͤßige Atteſtation an mich einzu⸗ haͤndigen geneigt geruhen mochten: Ich werde ſothane bezeigende Willfaͤh⸗ rigkeit zur lieben Julſitz auf alle Weiſe zu demeriren beflleſſen ſeyn, uͤbrigens aber unter goͤttlicher Obwaltung ſtets verharren, MNeiner vielgeehrteſten Herren Freund⸗ und dienſtwilliger Diener | . Godofredus Ferdimamdus de Fromhold, Rmi: Capituli Secretarius, Syndicus, Notarius, mppr. ' Mein Bericht hieruͤber war fole gender: ; Nachdem von Tit. Plen. Ihrochoch⸗ Edl. Geſtr. Herr Gottfried Feral nand von Stombolo, eines hoch⸗ wuͤrdigen Dom ⸗Capituls hoch ver⸗ ordneten Secretario, Syndico und Nota- rio, wir Endes unterſchriebene Medici requiriret worden, Roſinam Neuman⸗ nin, fo ex capite ſuſpecti Infanticidii in die Inquiſition kommen: 2a fie debilis & morbofi conſtitutionis corporis angege- ben worden, wie weit ſelbige ohne Ver⸗ letzung ihrer Geſundheit die Tortur ausſtehen koͤnne, zu beſichtigen: So haben wir mit Zuziehung einer ge⸗ ſchwornen Hebamme Inquifitin folgen⸗ der Maſſen befunden: Daß zwar in externis corporis partibus man keinen Defectum oder uͤble Conformation war⸗ genommen, auch obgleich partus clande- ftne geſchehen, dennoch fie dadurch, ſich weder eine herniam oder procidentiam uteri oder ſonſt einige uͤbele Beſchaffen⸗ heit in partibus genitalibus zu gezogen: Auſſer daß, da lange Zeit ante imprzgna- tionem, wie auch poſt partum, ſie keine Dritter Abſchnitt, Erſter Artickel. 752 evacuationem menſium bis jetzo gehabt/ beyde Fuͤſſe ohnlaͤngſt ſtarck iorumefci- ret geweſen, auch vor etwas einem Mo⸗ nate, eine vehemenre congeſtionem ſan- guinis verſus pectus, cum dolore ſenſibili punctorio, & anguſta reſpiratione erlit⸗ ten/alſo daß man auch genótbiget wor⸗ den, ihr eine ven ſectionem adminiſtri- ren zu laſſen, und ſonſt mit convenienti- bus Medicamentis ſie zu verſehen. 221 n Rom. A jeſt. 7ofepbi I. I )einlícber € „ richts⸗Ord die Schnuͤrung an denen Armen, für den erſten Gradum Torturæ angeſetzet iſt, ſo hat man nach eingezogenem Bericht vernommen, daß durch dergleichen Schnuͤrung eine ſolche Zerquelſchung derer mulculola- rum partium geſchehe, alſo daß es iu loco nicht allein aufbraͤche / ſondern hernach daſelbſt Stucke Fleiſch Fingers lang heraus fielen, und offt ro. Wochen geit zur Conſolidation requiriret wurde: Da nun ſonſt in geſunden Subjectis dieſes alſo zu ergehen Sa ſo koͤnnte viel⸗ mehr durch die Schnürung an denen Armen bey Inquifitin, ob ſenlum dolori- ficum & ſubſequentem inflammationem nicht allein wiederum eine ſtarcke regur⸗ gitatio ſanguinis verſus ſuperiora und oben benennte, auch noch mehrere e 3 e: auch aus en noch einiger Maſſen geſchwollenen Schenckeln ein ſtarcker etfluxus ſerolus gegen die ladirfen mufculoscaufret, ba- durch nicht allein die Gur. ſehr diffcil, als inſonderheit Inquifitin, da fic ohne⸗ diß ob emanſionem menſium in ſtarum cachecticum verſetzet, und alſo cirea vi- ſcera, als inſonderheit die Secretio feri nicht richtig iſt, in langwierigem Kranckheits⸗Zuſtand geſtuͤrtzet wer⸗ den. Die Schrauben an denen Schen⸗ x ws " Pire s weil dadurch noch unheilbare Sufálle in oben beſchriebener — & atonia fibrarum ſich leicht ereignen Welches al» ; les wir laut Wiſſen und Gewiſſen atte! auch unſere Namen unterſchreiden, und mit Beydruckung unſerer Peltſchaffte contrmiren ſollen. So geſchehen Breßlau den 30. De. cembr. An. 1722. 125 d D. Godofredus Klaunig/ Nom Kayſerl. Maj Leib, und Hof Medicus, wie aud) Acad. Nat. Curiof. membrum. . Johann Chriſtian Kundmann, Plͤghil. & Med. Doctor. Roͤm. Kayſerl. Reichs Acad. Nat. Ourioſ. Nach — 753 Dritter Abſchnitt, Erſter Attickel. 754 Nach allen dieſem wurde ber Inquifi- cher Hals Gerichts⸗ Ordnung ent- tin in Prag die Tortur zuerkannt, doch halten. Mit denen Spaniſchen etie alſo, daß ſie ohne Verletzung ihrer Ge⸗ feln oder Bein⸗ Schrauben ſolte fie we⸗ ſundheit geſchaͤhe; Welches zuwege brachte, daß ich, mit bey ſelbiger zuge⸗ gen zu ſeyn, requiriret wurde; und zwar ſolte fie folgende Fragen durch ſelbige erhaͤrten: Y op wert 1.) Wie haſt du dein lebenoig. ae bohren Kind ums Leben bracht: 2.) Du haſt ihm ein Baͤndgen um den Hals gebunden, alſo haſt du dein lebendig · gebohren Kind et mordet. 7 3. Wenn das Kind todt auf die Welt kommen (welches ihr An⸗ geben war,) (o haͤtteſt du nicht duͤrffen das Baͤndgen um den Hals binden und 3usieben 7 4) Di baft deswegen die Nabel⸗ Schnure abgeriſſen, daß ſich das Bind hat verbluten ſollen. 52 Laſſe dich nicht laͤnger peinigen / und bekenne alles treulich, wie und auf was Weiſe du dein le⸗ v pios gebohren Kind um das Leben gebracht. MI Im Anfange wurden ihr in der Marter⸗Kammer die zur Tortur gehoͤ⸗ rigen Inſtrumenta vom Scharffrichter gen der noch etwas geſchwollenen Schenckeln nicht angegriffen werden. Hier meldete ich dem Scharffrichter, daß er zwar gehoͤriger Maſſen mit der Tortur verfahren koͤnne, doch alſo, daß ſie ohne Verletzung ihrer Geſundheit geſchaͤhe, inſonderheit daß von der Schnuͤrung und trockenen Zug ſie nicht lahm werde und durch die Daum⸗ Stoͤcke die vorderſten Glieder an den Daumen verloͤhre. 5 Es kan aber dieſes folgender Maſſen geſchehen: Zuerſt die Schnuͤrung an⸗ belangende, wenn die Haͤnde aufs fe⸗ ſteſte zuſammen gebunden, wird eine aͤnffne Schnure einer Feder⸗ Kiel arck, daran oben und unten ein Dol» tzerner Quergriff gebunden, die Schnu⸗ re deſto feſter zu halten, um den Arm gelegt, an jedem Ende ziehet eine Per⸗ ſon hin, die andere her, und wenn die⸗ ſes unter den hefftigſten Schmertzen ei⸗ ne Weile gedauret, ruͤcken ſie weiter herauf oder herunter; und zwar ge⸗ ſchiehet die Schnuͤrung allhier an 3. unterſchiedenen Stellen, ober waͤrts des Ellenbogens. Von allen dieſen vorgelegt, und gewieſen, wie man mit wird die Haut nur roth und blaulicht ihr umgehen wurde, wenn fie in Gu⸗ tem nicht bekennen wolte. Sie ant⸗ wortete auf obige Fragen nichts an⸗ ders, als was ſie ſchon Tages vorhero in der Amts⸗Stube ausgeſagt: Nem⸗ lich auf die erſte Frage: Das Kind waͤ⸗ re todt auf die Welt kommen, und haͤt⸗ DL. , und etwas aufgerieben; nicht aber wie 2 pe Jacob. Fried. Ludovici in der Einleitung zum Peinlichen Proceß pag. 87. ſchreibt, daß man ſo lange mit der Fitſchelung anhalten muͤſſe, bis man auf die Knochen kommen; Die⸗ ſes aber iſt wahr, daß es gemeiniglich te welter nicht gelebt, ats daß es bald hernach auf bricht, und von der Quet⸗ nach der Geburt febr wenig das Haͤnd⸗ ſchung gantze Stuͤcke Fleiſch Fingers lein eingebogen, und weiter nicht mehr. lang heraus fallen, dadurch manch⸗ Auf die andere Frage ſagte ſſe; Vom mahl die Tendines zugleich, wie auch Baͤndgen máre es nicht geſtorben, ob von der offt lange daurenden Exulcera- e vom Blute geſtorben, wiſſe fit | tion mit angegriffen werden, daß ſie ab⸗ nicht. Auf die dritte: Ich habe das faulen, welches unfehlbar eine Läh⸗ Baͤndgen wohl etwas zugezogen, aber mung zuwege bringen muß; wie ſich wieder abgenommen, davon es nicht denn der bekandte Spitzbube Chriſtian kan geſtorben ſeyn; hat fic) auch zu Muller, welchen fie unter denen Gol⸗ der Zeit gar nicht mehr beweget. Auf denen⸗Tafel Dieben in Selle mit exe⸗ die vierte, dieſes haͤtte fie gar nicht ver⸗ eutiret, daruͤber beſchweret, daß in ſtanden. Nee ee B. „ von der Schnuͤrung er Es war ihr aber in der Tortur zuer⸗ lahm worden. Um dieſes aber zu ver⸗ kannt erſt die Schnuͤrung an den Ar⸗ huͤten, ſchmierte der Scharffrichter die men, zum andern die Daum⸗Stoͤcke, Schnure mit Unſchlit, wolte auch aufs denn der trockene Zug, und endlich das kuͤrtzeſte mit der Schnuͤrung anhalten. Feuer; in der Ordnung wie es in Die Daum⸗Stoͤcke ſind elſerne in Kayſerl. Majeſt. JosEf AU. Peinli⸗ PE pb dingeferbte Preſſen, mur 755 mit dem Unterſcheide, daß ſie von diver- fer Groͤſſe, und die Groſſen mit einer Mutter an jeder Schraube und groſſen Spaͤnnern zuſammen gezogen; die kleinen aber nur mit 2. Fingern zuſam⸗ men gewirbelt werden, ſo Jungfern Stoͤckel heiſſen; dann und wann ge hen hernach von denen Daumen die Naͤgel herab, auch wenn die Zuſam⸗ menquetſchung mit den Spaͤnnern zu weit hinterwaͤrts auf die Gelencke ge⸗ ſchlehet, verliehren fo gar Inquiſiten die gantzen foͤrderſten Glieder an denen Daumen. Hier aber legte der Scharff⸗ richter ſich die kleinen zu rechte. Die Spaniſchen Stiefeln oder Bein⸗ Schrauben beſtehen unten aus einer eiſernen, gleichen, ſtarcken Schiene, an deren jedem Ende ein Stab von Eiſen, mit Schrauben Zug oben verfcben, in die Hoͤhe gehet, darein wird das Bein wie in eine Heu⸗Gabel gelegt; eine an⸗ dere etwas gebogene Schiene mit ei⸗ nem Loch an ſedem Ende, ſo in der Mit⸗ ten von BuͤchenemHoltze ein eingekerbt Kloͤtzchen hat, das accurat auf das Schlien Bein paſſen muß, daruͤber ge ſtecket, an die Schrauben zwo Muttern geleget, und mit einem Spaͤnner feſte zugezogen; wenn dieſes geſchehen, ſchlaͤgt der Scharffrichter mit dem et ſernen groſſen Spaͤnner offt auf das Kloͤtzchen, welches einen unerträgli⸗ chen Schmertz gleichſam im Marck des Beines erregen ſoll. Der trockene Zug wird folgender Maſſen applicixet: In- quiſitus wird auf einen groſſen Klotz ge⸗ ſetzet, oder an eine Leiter geſtellet, die Schenckel an den Fuß⸗Boden an einen Rincken feſt angebunden, ein Kloben, oben an einen andern Rincken mit ei⸗ nem Hacken angehaͤnget, die Haͤnde angeſchlinget, und alſo ruͤckwaͤrts in die Hohe gezogen, welches, wenn es zu hoch geſchiehe „gar leichte, wenn die Li- gamentà am capite offis humeri allzuſehr extendiret, oder ſelbige in den Sinum Os- fium Scapularum nicht geſchickt wieder⸗ um eingebracht werden, eine Laͤhmung nachlaſſen muß. doi Zu dem Feuer wurden folgende Prz- parotorien gemacht: Sechs der groͤſten Gaͤnſe⸗ Federn zog der Scharffrichter aus einem Flederwiſche, tauchte ſie in einen Tiegel zerlaſſenen Schwefel, wel⸗ che der inquifitin angezuͤndet an beyde Seiten des Leibes ſolten geſchmiſſen Dritter Abſchnitt, Erſter Artickel. 786 werden, ba denn, wann ſelbige hengen bleiben, den brennenden Schwefel weit um ſich ſpruͤtzen: Sonſten aber man auſſer dieſem noch darzu Kühn. ſtöckchen ſpitzig geſchnitten, wenn vor⸗ hero die Armen auf der Folter etwas nachgelaſſen, zwiſchen die Naͤgel an allen 10. Fingern zuſtecken, ſelbige un⸗ terwerts anzuzuͤnden, und alfo ate: brennen zu laſſen, welches manchmal 2. Minuten dauret; hernach mit ſtarck brennenden Pech⸗Fackeln den geb zu betupffen, da von den ocken gemeiniglich was kleben bleibet, ſo auf dem Leibe manchmal gegen eine Mi⸗ nute lang brennet: Und letzlich auf seb Ziegel dergleichen elende Men⸗ chen zu ſlellen, und die Beine darauf zu halten, welches gemeiniglich 4. Anech⸗ te mit allen Kraͤfften kaum zu bewuͤr⸗ cken vermoͤgend ſind; ſo nach deren in- quiſiten Angeben fie vor den ſchmertz⸗ haffteſten Gradum des Feuers halten. Da nun bishero meiſt in des Un⸗ terrichters Gutbefinden beſtanden, was vor eine Art des Feuers, oder al⸗ les zuſammen er erwehlen wollen, ja in kurtz folgenden Koſeliſchen Calu kam die Wahl bloß auf den Scharffrichter an: Deswegen ein hochloͤbl. Aónigl. z7- pellations- Tribunal in Prag, folgende Information hleruͤber an. 1735. einge⸗ ſchicket, daß die applicirung des Feuers hinfuͤhro nicht anders als mit bren⸗ nenden Lichtern auf den bloſſen Leib zu tupfen ſolte vollzogen werden. Auſſer dieſen muß ſich der Unter⸗ richter aller neuen und ungewoͤynli⸗ chen Arten der Tormentorum, ſo 7b. Gravius lib. de Tortura be ſchrieben, g ne lich enthalten, darunter gehoͤret die Pommeriſche Muͤtze oder Crantz, (da entweder ein Flaͤchſerner Strick, wor⸗ auf eiſerne Glieder angereihet und dar⸗ zwiſchen Knoten geknuͤpffet ſeyn; oder auch ein haͤren Seil mit Ketten um di Stirne gemacht, und vermittelt dms Knebels angezogen wird:) das Meck lenburgiſche instrument (da in eine dop⸗ pelte Preſſe oben die Daumen und un⸗ terwerts die groſſen Zaͤhen hart anein⸗ ander gepreſſet werden, auf welche Welſe man Inquifitum im Gefaͤngnuß alſo krumm ſitzen laͤſſet. vid. Jac. Frider. Ludovici Einleitung zum Peinlichen Proceß im Anhange pag. 145.) das Bockſpannen, und ſcharffes ette Wo ſſer 758 257 Dritter Abſchnitt, Daſfer zu rincken gegeben in ſfarckein. dem bekannt 90 1 iubet, die hährnen Leinen (unter denen Armen und einen b n und f Am gezogen) weil [jo r Me- dicinifó | Faculdt in Leipzig die ge Commotion des Gehirns im Kopff liche Ohnmachten erwecket, und von haͤhrnen nie durch Fitſcheln unter einem Glaſe auf den Nabel zu ſe⸗ tzen: Die Fuß⸗Sohlen mit Saltz⸗La⸗ cke zubenetzen, und von Ziegen dieſe ab⸗ lecken zu laſſen: Die Lelticulos bey Manns ⸗Perſonen feſte zuſammen ge⸗ bunden mit Ruthen zu peitſchen: Die Menſchen viele Tage und Nachte nicht ſchlaffen laſſen; Wie auch des Daͤniſchen e der iis e Kappe, der Engliſchen Jungfrau, der Braunſchweigiſchen Stiefel, und hun⸗ derterley anderer Peinigungen, davon Jod. Damhouder in Prax. fer. Criminal. Cap. XXXVII num. 18. und aus dieſem Bened. . Carpzovius Rer. Criminal. Part. Ml. Quafi. ve pag. 137. und andere mehr, nachzu⸗ eſen. | | e bolt Was aber die hohe Landes O; brigkeit anbelanget, ſo haben bey recht verruchten Boͤſewichtern, welche die Tortur ſchon vielmahl ausgeſtanden, und die ſonſt gewöhnliche Arten der Jie S menia oder gar nicht ge⸗ achtet Se. A ónigl.£Tiaj-oon Preuß (n, aus dieſer Urſachen ein abſonderli⸗ ches Edict Anno 1730. in dem Hertzog⸗ Butt Magdeburg publiciren laſſen; Haß bey verſtockten und frechen tbe thaͤtern, wenn die Wahrheit nicht her⸗ Z von denen Peinigern folle gebraucht werden: (welches ein von Holtz zube⸗ kei mes dick und ohngefehr stel Ellen lang, worinnen um und um kleine hoͤltzerne zugeſpizte lode beündlich, welches denen Inguificen bey der Marter auf den Rücken hin und her gezogen wird, und eine ſehr groſſe Pein verurſachet: Welche Art in Pommern nur vor ji | TurY Tortur niit einen Spott getrieben, (vid. ſich belehren laſſen, wie mit Gottfried Eichnern, (o ex capite ſuſpectæ roboriz, gefaͤnglich eingebracht worden, zu ver⸗ fahren: Da wurde von dieſem hohen Gerichte den 9. May folgende neue Er⸗ findung zu torquiren vorgeſchrieben: Daß gedachter Eichner nach guͤttlicher Frage und Territiondurch den Scharff⸗ richter 1) an ſtatt der ordinairen Bin⸗ dung ihm auf den Ruͤcken beyde Ar⸗ men mit hanffenen Stricken ſolten eingeſchlungen, nach dieſen aber die Haͤnde unter dem Bauche feſt zuſam⸗ men gezogen, und derſelbe auf die Er⸗ de mit dem Bauch geleget werden, wo ſodann der Scharffrichter mit ſeinen zwey Mitgehuͤlffen, die an denen Ar⸗ men eingeſchlingte Strickel hart an einander ziehen, nachgehends bey ſchon nicht mehr moglicher Zuſammenzie⸗ hung dieſe annoch mit einem höltzer⸗ nen Knebel, ſoviel als es thulich zu⸗ drehen: Doch mit dieſer Behutſamkeit damit nicht etwan der Inquific in der zugeſtoſſen moͤgenden ſtarcken Ohn⸗ auszubringen, auch der geſpickte Haa⸗ macht vergehe: Wo ſodann der Scharf⸗ richter auf ſothane Stricke und den bloſſen Ruͤcken kaltes Waſſer hoch her⸗ ab Tropffen⸗Weiſe fallen laſſen ſolte, wie dergleichen Peinigung zu Auſtritz in Maͤhren durch den Eybenſchitzer Nachrichter ausgebig wol erfunden worden. Und im Fall dennoch obbe⸗ nannter Eichner nichts bekennen wol⸗ ved on Holtz; te, ſolte derſelbe 2) mit Anlegung der tetes Inſtrument (ff, etwan eines Ar⸗ D aumſtoͤcke, dann 3) mit denen Schraub Stiefeln, den darauf folgen⸗ den andern Tag aber, und alfo inter⸗ calariter hinwiederum 4) mit dem fro« denen Zug und endlich §) mit ap- plicirung des Feuers examiniret und zum Geſtaͤndnuͤß der Wahrheit an⸗ gehalten werden. r So 759 So bald dieſes herein kam, wurde ſogleich die Tortur angegebener und folgender maſſen, in Beyſeyn zweyer vornehmen Herren des Raths und eines hochloͤblichen Schoͤppenſtuhls Herrn Secretario, vorgenommen und verrichtet, ba bey dem Stillicidio Inquifi- tus ſich alſo geberdet: Er wurde erſt gantz nackend ausge⸗ zogen, oberwerts die Armen mit Stri⸗ cken angeſchlungen, und auf den Ruͤ⸗ cken gezogen, mit einem andern Strick bund man beyde Haͤnde zuſammen, mit denen Enden fuhr man zwiſchen denen Beinen hindurch, bis an die Ar⸗ men, ſteckte dieſe in jeden durch die Schlingen hindurch, und warff ihn zur Erden mit dem Bauch auf kalte Steine; hernach wurde ſeſte zugezo⸗ gen, und ein Knebel an dieſe Schlin⸗ gen geleget, und zugedrehet, daruͤber er ſich ſehr mit dem Leibe empor hub, und recht aͤngſtiglich that: Dann wur⸗ de ein Thee-Kaͤnnchen mit dem kaͤlte⸗ Dritter Abſchnitt, Erſter Artickel. 769 trockenen Zuges, und applicirung des Feuers, damit er nicht lahm U oder ſonſt an ſeinem Leben Schader leide, Herr 775. Ernſt Riemer Med. Doct. und Peſtilentiarius, wie auch Joh. Gottfr. Sommer YA allhier darzu beruffen; Der trockene Zug aber gewohnlicher maſſen vollzo⸗ gen wie auch aufs hefftigſte mit Feuer eren. Durch alles dieſes war er doch nicht zu der mindeſten 250 kenntnuͤß zu bringen, ſondern blieb wie Anfangs dabey, er ware unſchul⸗ dig, welches er auch einige Zeit hernach in der guͤttlichen Frage beflánbig wie⸗ derholet, inzwiſchen iff über 4. Monat mit der Cur zugebracht worden, ehe er von hier hat abgeſchaffet werden können. ö N Gegenwaͤrtige Taquifirin aber wurde nach guͤttlichen Befragen und Terri- tion durch den Scharffrichter nieder⸗ geſetzet, die Haͤnde gebunden, und als die Schnuͤrung angieng, ſagte ſie, ſie fien Brunnen⸗Waſſer angefülfet, und wolte alles bekennen: Nemlich ſie haͤt⸗ von der Hoͤhe ließ man aus demſelben te das Stirn⸗Baͤndchen des wegen dem langſam Tropffen⸗weiſe Waſſer auf Kinde um den Hals gemacht, auch zu⸗ den Rücken und die Baͤnde an denen gezogen, daß es davon ſlerben ſolte, Armen fallen, von welchem der Delin- | unb haͤtte den gaͤntzlichen Willen ac quent gleich gantz blaß wurde und in habt, dadurch das Kind zu erwurgenz ſtarcke Ohnmacht verfiel, fo daß man da ſie aber zugezogen, bátte fic geſehen, genoͤthiget wurde in aller Geſchwin / daß das Kind ſchon todt fep, des wegen digkeit die Stricke nach und dieſen in | fie das Baͤndchen bald wieder abge freye Lufft tragen zu laſſen, er erholete nommen. Aus dieſer und andern ür⸗ ſich aber nach Beguͤſſung kalten Waß ſachen willen, wurde weiter nicht fort⸗ ſers kaum in einer halben Stunde: gefahren, ſondern da fie Animum occi- Wornach ihm die Daumſtoͤcke und | dendi gehabt, bey dem hohen Prage⸗ Spaniſchen Stiefeln angeleget, und riſchen Appellations-Tribuna! angefragt, offt auf das Kloͤtzchen mit dem Spen⸗ wie weiter mit Inquiſitin zu verfahren? ner geklopffet wurde, daruͤber er auch Da denn de novo herein kam: Daß ſie ohnmaͤchtig zu werden fien, deßwe⸗ die obigen Fragen durch die Tortur er⸗ gen mit angezuͤndeten Schwefel unter haͤrten ſolte. Hierzu ward der 10. der Naſe und wichtigen Ohrfeigen der May anno 1723. anberaumet, da ſie denn Scharffrichter ihn bald zu ſich ſelbſt in die Marter⸗Kammer gefuͤhret und brachte: und dieſes war die Tortur vor nach güͤttlichen Befragen bloß ge den erſten Tag. (Eine faſt gleiche Tor- macht, gebunden und die Schnure am tura per ſtillicidium auch zu leſen, fo zu Arme ihr angelegt wurde: Sie that Brugge in Flandern ehemals gewoͤhn⸗ | hieruͤber ungemein aͤngſtlich, unb ſagte lich geweſen, da denen Inquifien noch | mit Zittern und Beben fie wolte mehr uͤber dieſes eine groſſe Menge kalten bekennen, als ſie gethan, ſo man mit Waſſers durch den Hals in den gepre⸗ ihr ſcharff umgehen wuͤrde, ſie wolte ſten eib gegoſſen worden (vid. Jod. Dans. ja ſterben! welches fie offt repetirte. Es beuder Prax. rer. Crimin. Cap. XXXVII. | wurde ihr aufs beweglichſte zugeredet, num. XX. und aus dieſen in Benedict. Carpzovii Rer. Criminal. Part. III. Quæſt. 117. pag. 137. ) Den andern Tag wurde wegen des ſie ſolte die Wahrheit ſagen, weder mehr noch weniger bekennen, weil GOtt die Luͤgner umbringe, und Greul habe an den Blutgierigen und Falſchen pe nu i wuͤrde fie in GOttes Augen ein Greuel werden, und ihr Blut ſie ſelbſt vor Chriſti Richter ⸗ Stuhl anklagen. Hierauf ſprach ſie: Ich will die Wahr⸗ heit bekennen. Ja ich habe meinem Kinde nicht allein das Stirn⸗Baͤndchen um den Hals geſchlungen und zuge⸗ zogen, daß es ſterben ſolte; Es iſt auch noch nicht todt geweſen, da dieſes gc ſchehen, ſondern hat noch einmal mit dem Haͤndchen ſich nach dem Zuziehen beweget; habe auch ſo lange feſte zu gehalten, bis ich geſehen, daß es gewiß toot ftp; welches fie auch folgenden Tag extra locum Torturæ ausgeſaget. Hierauf kam den 8. Jun. das Urtheil von dem hochloͤbl. Königl. Inpella- tions- Tribunal in Drag; daß ſie mit dem Schtverdt vom Leben zum Tode ſolte Dritter Abſchnitt , Erſter Articket. wenn fie mehr bekenne als fie gethan, P. Hoffa. Hit. Belgie. lib. X. Julius Clarus. 762 libr. ſentent. g. ult, Quæſt. 64. num. 46 Joh. Georg. Godelmanm de Mag. lam. & Vene. rectè cognoſcendis & puniendis. lib. III. Cap. X. num. 4. Caſpar Zahn de Mendaciis lib. 1. Cap. XXIX. S. 3. inſon⸗ derheit Tob. Graevius in Tribunali vefor - mato lib. I. Cap. VI. it. lib. II. cap. V. der die Tortur ſelbſt ausgeſtanden, und al⸗ ſo von der Schaͤrffe derſelben aus eig⸗ ner Erfahrung zeugen koͤnnen; wie auch 7uff. O/dekopp in Obférv. Criminal. in fine, da er zugleich einen Anhang ae macht, von 42. Exempeln, die un⸗ rechtmaͤßiger Weiſe gemartert, aus Schmertzen bekennet, was ſie niemals begangen, und dadurch ſich einen ge⸗ waltigen Tod zugezogen haben. Noch mehr erzehlet D. Tob. Micrelius im III. Buch des Pommer Landes oder gebracht, nachmals ihr ein Pfahl Pommeriſcher Cbronica pag. 495. von durchs Hertze geſchlagen, und begraben vier Kirchen⸗Dieben, ſo Anno 1518. in werden; welches auch den 16. Junii zu Stettin ergriffen worden, fo zugleich Jungwitz unweit Olau oder 3. Mei⸗ viele Mordthaten veruͤbet, da ehe man len von hier vollzogen wurde. dieſe zu gefaͤnglicher Hafft gebracht, Meines Ortes iſt es zwar nicht zu ſeyn um ihrentwillen aus falſchen Ver⸗ unterſuchen, ob man durch die Tortur die Wahrheit herausbringen koͤnne, weil bekannt genug, daß furchtſame Perſonen mehr offtmals ausſagen, als fie wahrhafftig verbrochen, und von unſerer Delinquentin GOtt am beſten bewuſt, ob ſie dergleichen gethan: So viel hat man zum wenigſten bey der Se. ction nicht wahrnehmen koͤnnen, daß das Kind erwuͤrget worden; weil ſich wenig oder gar kein Gebluͤte in denen pulmonibus und Corde befunden, wel⸗ ches doch fuͤr ein unfehlbares Signum des Erſtickens und Erwuͤrgens, wie oben gemeldet, angegeben wird. Her⸗ nach da das Kind nach dem Zuziehen des Baͤndchens, nur das Haͤndchen ein wenig beweget, kan es gar leichte, da es febr ſchwach/ den letzten Zuck ge than haben, weil wenn es erdroſſelt worden, ſelbiges ſchon ſich mehr, zu⸗ mal da es mit dem Leibe auf der Erden gelegen, und Inquiſitin febr ſchwach we⸗ gen der ſchweren Geburth zum Zuzie⸗ hen geweſen, wuͤrde bewegt haben. Sonſten findet man nicht wenige Exempel notitef, da welche die Todes⸗ Strafe lieber als die Tortur erduldet. Valerius Maximus (Libr. VIII. Cap. IV.) kan hiervon ſchon nachgeleſen werden: Unter denen neuen Scriptoribus aber dacht und unbedachtſamer Folterung unſchuldig hingerichtet wordenz. Prie⸗ fier, 17. Kuͤſter, 80. andere Maͤnner, nebenſt 18. Frauen und Jungfrauen, Summa 118. Perſonen. Auſſer dieſen aber iſt gantz bekannt, was im Mittel des vergangenen Seculi zu N⸗⸗ da wegen Execution des Weſtphaͤliſchen Friedens ein herrliches Tractament auf dem Rath⸗Hauſe gegeben worden, pas- ſiret; Und zwar daß wegen eines ver⸗ lohren gehaltenen ſilbernen Pocals der Haus⸗Knecht aufgehencket worden, weil er ſich in der Tortur zum Diebſtahl bekennet, der doch hernach noch halb voll Weines gefunden, und dahin geſe⸗ tzet worden von einem, der ihn nicht austrincken wollen. Auch iſt nicht weit von hier zu Boj 7 » unlaͤngſt ge⸗ ſchehen, daß ſie alſo unſchuldiger Weiſe einen aufs Rad geflochten. Denen ich noch 2. remarquable Exempel beyſetze: In einem mir ſehr wohl bekandten Or⸗ te machte ſich der Scharffrichter ein Gewiſſen, Leute zu torquiren, weil Dae durch die Wahrheit doch nicht heraus⸗ kaͤme; dieſes zu beweiſen, nmulirt er heimlich gegen ſeinen Schwager, ihm die Meiſterey zu verkauffen: Sie gehen deßwegen mit einander, um zu accor⸗ diren, vor das Thor; der Scharffrich⸗ Bbb 3 ter 763 ter fordert vom Schwager ein Meſſer/ eln Baum⸗Gertchen fid) damit a ſchneiden, ſtatt dieſem aber ſtößt er ſelbſt das Meſſer in den Leib. voller Schrecken reiſſet ihm das ulige Meſſer aus der Hand, ſtecket es zu ſich, ten Difpuration ſlehet: „Quo poflea la- und bemühet ſich den Verwundeten aufs geſchwindeſte, um ſolchen verbin⸗ den zu laſſen, nach der Stadt zu brin⸗ gen: Der Scharffrichter aber, zur Danckbarbeit, giebet dieſen für den Thaͤter aus, und zeuge hiervon das blutige Meſſer/ ſo er zu ſich geſteckt, und haͤtte der Schwager ihn deßwegen zu ermorden getrachtet/ um an ſeinsStel⸗ le zukommen. Auf der Tortur geſtehet dieſer auch alles zu, und haͤtte er leicht das Leben verlieren koͤnnen, wenn der Werwundete nicht curiret, und ſelbſt ihn hernach unſchuldig declariret haͤt⸗ te. Des andern Exempels erwehnet mit wenigem der Geheime Kath Herr Chriſtian Thomaſius in Diſſertat. de Tortura e foris Chriſtianorum profiri- benda (Cap. Ii. $. 4. pag. 28.) welches ich aflbier 1 mit mehreren Umſtaͤnden bey⸗ ſetze : In Loͤwen kommt ein bófer Bu⸗ be zu einem Schuſter / und will ihm ein paar Schuhe abborgen; als ihm der Schuſter nicht borgen will, und dieſer Bube kurtze Zeit darauf wegen began⸗ genen Mordes inbaffovet , und endlich auf die Tortur gebracht wird; giebt er faͤlſchlich den armen Schuſter, als ſei⸗ nen Complicem an. Der Schuſter wird hierauf gefaͤnglich eingezogen, und da er in guten nichts bekennen wolte, zur Marter bracht; da er aus Schmertzen bekennete, was ihm niemals in Sinn kommen, wurde auch endlich mit dem Moͤrder zugleich zum Rade verurthei⸗ let: Dem Schuſter wurden zuerſt Arm und Bein mit dem Rade entzwey geſchlagen; welches der wahrhaffte Moͤrder mit Freuden anſahe, hernach aber lachende zu ſchreyen anfing: Sie Dritter Abichnitt, Erſter Artickel. ſchaͤhe Unrecht, und habe er hm dieſes zugedacht, weil er ibm ein - ſolten inne halten; dem aar Schuh nicht habe borgen wollen. ach welchem Caſu eren e. ctum, ut illius loci ita torturam nrint, ut jam quafi in torum ſublata yidea- bm " T 3 fi abccnidbt es Ortes no rviten, ſondern gantz Holl · und 1 t zs die Tortur um der und ander willen gaͤntzlich abgefcbafft: Kopp in Ol fer», Criminal in fine. ( * ches ſie ſich mancher 19 Ly a facil zur Tortur, und woh jab» Groſchen willen, Kinder is 6. ren mit der Tortur beleget,u n Landes⸗Verweiſung 1 eos 3 nd Geheime Juriſti lect. 439. Brief pag. rar deum i paar oben zum Giebel ten gelben ledernen Ho peri Leinwandenen Schubſ ma derer Nachbaren fuͤr 2 mit groſſen ſchwartzen Augen 2 / die Wirthin des 3 für eine Hexe angegeben, und "auf die Tortur bringen golf iu einer de möchten dienen laſſen. vid. Jace. Frid. Ludovic Peinl. DroctB (Copix us) Welches auler e S. Audré beruͤhmter Roͤnigl. F tani ſiſcher CLeib⸗ Medis in feinen. von der Magie und Hexen — Herrn brioche einem beruffenen Mario- netten Spieler in einer itzeri⸗ ſchen Stadt/ allwo dieſes Spiel nicht bekannt geweſen, begegnet; —.— als ein Zauberer in Verhafft worden, und da man der Tocken fe wegung und geſchickte Veraͤnderung der Sprache vor Teufels Werck gehal⸗ ten, if er in ziemlicher Gefahr geweſen, torquiret und verbrennet zu werden. Von denen Kuſſen lieet man , daß vor f 40. TR TuS abet referiren, daß die Tortur in denen Teutſchen Gerichten daſelbſt allemal bey · behalten worden: Ja An. 1726. wurde den 19. April von Londen geſcht Ronigl. Proclamation geſchehen, darinnen auf die Koͤpffe 8. Raͤuder, fo eben, wie eine d an Thom. Ball einem Gaſtwirth in der Vorſtadt Sourwarek zu Mördern worden, man eine groſſe Summa Geldes fuͤr den Angeber zur Belohnung geſetzet; welche auch den gewuͤnſchten Effect de⸗ than, indem man ihrer 4. in unſern Landen enldecket, und 3. aus Solland zuruͤck gebracht, den sten aber als Entdecker der uͤbrigen pardonnitt und beſchencket. Einer von dieſen Maleficanten, ein gedohrner Engellaͤnder, wolte vor Gericht nicht antworten, worauf er zuruck ins Gefaͤngniß gefuͤhret, und da mit einem 400. Pfuͤndigen Gew icht auf der Bruſt ſo lange beſchweret worden, bis ihm das Gebluͤt zur Naſen und Mund heraus wagen und er nach einer halbſtuͤndigen Marter die Schuld bekennet. * ! 765 Dritter Abſchnitt, Erſter Attickel. 766 40. oder 50. Jahren fic einen Syolldti | niet notiret, der unter der erſchroͤcklich⸗ diſchen Chirurgum und Medicinz Practi- fte Marter ausgerufen: Nullam vim eum beſchuldiget, er habe Sodomite⸗„talem dolorem proferre, ut veritatem di- rey getrieben, weil er einem krancken „ceret. „ In denen neuern Zeiten wol⸗ Mann ein Clyſtier geſetzet, it. daß fie ei⸗ len wir unter ſehr vielen Exempeln nur nem andern Medico den Proceß als ci» | eines von Nickel Liſts Diebs⸗Geſellen nen Hexenmeiſter machen wollen, weil Chriſtian Muͤllern anführen, der fid) ein Strelitz in der Stadt Moßkau ge» vor der Tortur wenig gefuͤrchtet. enn ſehen, daß er in einem Zimmer/ wo ect» als er einſt in der Marter⸗Kammer eie ſchiedene Sceletons aufgehenget gewe⸗ nen ziemlichen Strauß ausgeſtanden, fen, auf der Laute geſpielet, bey offnen und wieder hinauf in das Gefaͤngniß Fenſtern und Thuͤren der Wind ſolche gekommen, hat er ein Stuͤck Eſſen ver⸗ bepeget, daß fie aneinander geſchlagen, langet, mit dem Bedeuten, daß auf eine welches der Strelitz vor eine zauberi⸗ ſolche Bewegung einen noch wohl hun⸗ ſche Wuͤrckung der Laute gehalten, die gere; wie er denn auch wacker gefreſſen. Sache angegeben und darzu gebracht, Als man ihn befraget: Ob es denn daß ſich der Mann vor dem Patriar⸗ nicht wehe thaͤte? da hat er ſich folgen⸗ chen verantworten muͤſſen, und fid) der Geſtalt erklaͤret: Es thaͤte im An⸗ ſchwer aus dieſer Beſchuldigung geſe⸗ fange ein bischen wehe, hernach aber fet: Ja in Polen ift zu Schwerſentz achtete man es nicht mehr; und wolte Johann plan einem hieſigen Buͤrger er ſich wohl zween gantzer Tage, vom uno Zahn⸗Artzt imEnde des vergange⸗ Morgen bis auf den Abend torquiren nen Seculi begegnet, daß da er die Pol⸗ laſſen, und einen dichten derben e e Maͤrckte mit feinem Be⸗ Staupbeſen darzu aushalten, wenn er dienten ſo einen Narren agiren muͤſſen, damit ſein Leben retten koͤnnte; wie frequentiret, haͤtte er einen Neuen an» mehrers von ihm releriret Herr Lodo- genommen, fo durch Taſchen⸗Spielen | vici (J. o. Cap. IX. 5. 25. p. 84.) Ander⸗ die Leute herzugebracht / um ſeine Wah⸗ waͤrts her aber ift mir von ihm bekañt, redeſlo bei loß zu werden; In oben wie er noch darzu geſetzet: Er wuͤſte ja, benieloten Städtchen laßt er dieſen daß die Tortur eine kurtze Zeit daure, da enſchen, und er gehet welter den hingegen mancher in Stein⸗Gicht. und e dy nach da er aber zuruck andern Schmertzen unertraͤglich litte, kommet, ſtehet er dieſen armen Tropff und nicht wuͤſte, wenn es ein Ende neh⸗ am hellen lichten Galgen hencken, und men wurde. Allhier hat unlaͤngſt ein w mit ſeiner Spiel⸗Taſche um ben getauffter Jude, da er kaum von der Hals: Da er ſich vor der Stadt befra⸗ | Tortur kommen, und eine Weibes⸗Per⸗ get, warum ſie dieſen Kerl aufgehen⸗ ſon im Stockhauſe über den Hof gehen cket; wird ihm releriret !: Es waͤre ein ſiehet gemeynet er haͤtte jetzo ſchonduſt, renmeiſter geweſen, und haͤtte auf ein Diwertiſſement mit ihr vorzuneh⸗ ntl. Marckte, Vögel, Ger, Getrey⸗ men; und da nach ein paar Stunden et Neiſe nach Sregign eſſen Munde dieſe Hiſtorie mit vielen „videtur, ut verum inveniatur, fed ut ali- % geport. ..| quid falli dicere cogantur, qui corquen- Denn ſo iſt gewiß daß recht ertz bo, „tur. „ Selbſt tpianus Tirul. 1. S. 23. ſe und verruchte Buben in der Marter ff. de quaft Defrá(friget ſolches mit fol⸗ nicht leicht etwas bekennen, ſondern genden Worten: „Etenim res fragilis eft nur daruber moquiren: Wie der⸗„tortura & periculofa, & quz veritatem ch nur daruber t peric | dagen re us libr in von einem Spa⸗ | fallar, Beſeldus in Difpur. de Proceffu jn. PPS TIR WD j „fallt , Bride we ce 767 diciaris Cap. XVIII. ſaget von der Tor- tur, daß (ie nichts nuͤtze; Entweder, ſpricht er, kan derjenige, ſo gepeiniget wird, die Pein ausſtehen, oder nicht; kan er ſie uͤberwinden, ſo wird er nichts bekennen, ob er gleich ſchuldig; kan ers nicht leyden, ſo wird er bekennen, was ihm nie in den Sinn kommen. Wel⸗ ches deswegen viele von denen neuern Scriptoribus bewogen von der Tortur zu ſchreiben: ,,Quod fit injuſta, iniqua, fal- „ax, inſignium malorum promotrix, & „ex foris Chriſtianorum rejicienda.,, Ja Meſenbecius in Oesonomia Turis laͤſſet ſich gar vernehmen: „Quod Tormentum fit „inventum Diabolicum, ad excruciandos „homines de Tormentis infernalibus alla- „tum. it. Zangerus in Quæſt. f. Tortura reo- „rum Cap.. num. i. Nihil tam ſeverum, tam „erudele & inhumanum effe videtur, quam hominem conditum ad imaginem Dei tormentis lacerare & quafi excarnificare, Pon welchen allen mit mehreren nachzuleſen der kurtz vorher allegirte P. Hofft, Job. Grevius, Tuff. Olde top, wie auch Anton. Mattbai de criminibus ad Tit. ff de quaft, Cap. s. it. Tractatus, cui Tüulus: Effigies Fuſtitiæ, qui an. 1659.in Imo prod. D. 74tob Schaller in Paradoxe de Tor- tura in Cbriſtiana Reipublica non exercenda. it. Hert Chriſtian omaſius in Differt. de Tortura ex foris Cbriſtianorum proſeri- Lenda, fo ich Anno 1705. " Halle von Herrn Mar. Bernbardi als Refponden- ten, da von er auch Autor ſeyn [off , de- fendiren hören; inſonderheit bat Herr Fried. Wilbel. Braune unter dem Vorſitz des geheimden Raths Herrn 7e. Sa⸗ muel Friedr. mer eine Differt. He &b quod fuf efl circa Torturam Valetudi- nafioFlir imam; darinnen nicht al: lein, ar ind welcher Geſtalt man ge gen alte, kraͤnckliche, oder ſonſt mit immen Zufaͤllen behaffteten Inquifi- ten mit der Tortur zu verfahren, ſon⸗ dern es ſind auch verſchiedene nuͤtzliche zu dieſer Materie dienende Obfervationes aus denen Rechten und Geſetzen zum Behuff dergleichen Inquifgions-Procef- £n an⸗ und ausgefuͤhret. Dennoch ifl dieſe Tortur ſchon in de⸗ nen aͤlteſten Zeiten üblich geweſen, auch bey denen enklegenſten Voͤlckern in Ge brauch gerathen; Wie von der Roͤmer Tortur, Prudentiusin einem ſchoͤnen Car. mine, welches er dem Heil. Maͤrtyrer Vincentio zu Ehren gemacht, gehandeltz Dritter Abſchnitt , Erſter Artickel. 768 von denen neuern aber 7. Rofinus in Antiquit, Roman. Lib. IX. Cap. 31. Henr. Bo- cerus in Traci. de Quaſt. & Tort. Cap. V, num. 19. inſonderheit 7%. Dambauderin Prax. rer. Criminal. Cap. XX XVII. num. 19. Die Weiſe aber zu torquiren bey den heutigen Ruſſen beſchreiben 4227 Olea rius in feiner. Moſcowi und Perſianiſchen Xeife i , Lib. III. pag. 272. bey denen Sineſern Ivan Goncales de Mendoza dans Hiſloire du grand Royaume de la Chine Part. I. Lib. Il. Cap X. bentnapanern mit dem Holliſ⸗ ja fet, wodurch viel tauſend Chriſten zur Verlaͤug⸗ nung gebracht worden, Arnold Montanus lm der Ge andſcha fft an unterſchledliche Rayſer von Japan, in ſine &c. Letzlich noch etwas ſonderbares zuer wehnen. (o ift hier zu verſchiedenenmalen geſchehen, daß Inquifiten unter det hefftiaſten Tortur auch nicht ein Zeichen einiger Empfindlichkeit ſpuͤhren faf ſen, ſondern gleichſam wie in einen tieffen Schlaf beym Anfang derſelben verſallen; welcher fo lange gewaͤhret, bis man mit der Tortur wiede⸗ rum au fgehöret: Wenn nun dergleichen Boſe wichteen angezuͤndeter Schwefel unter die Na⸗ ſe gehalten u. wohl gar damit gebrennet und der Baꝛthinweggeſenget woꝛdẽ, habenſie mit einem ſtarck en Puſen (wie es die Maͤrcker exprimiren) den Schwefel ausgeblaſen weiter aber keine an⸗ dere Bewegung auch bey den hefftigſten Ohr⸗ feigen g⸗zeiget. Nun wollen einige die ſes dem Teuffel zuſchreiben, der dieſe alſo u mache; Oder ſtarcken opiatis und narcoticis, durch welche fid) dergleichen Udelthaͤter zu der Tortur præparitten: da aber bey erſteren dem Teuffel allzuviel Gewalt eingeraͤumet wird und letztere die vim operandi auf den wilküͤhrlichen point, oder juſt auf dieſe Zeit zu ſtellen, nicht vermoͤgend ſeyn; So hat Herr D. Martinus Scburigius Phyſicus in Dreßden in ſeiner Her. matologia Hiſiorico Medica b. e. Seminis humani conſideratione Phyſico. Medico - Legali (Cap. pag. 372 hiervon gehandlet, und geſaget de es vermoͤge des eingenommen · nSeminis Virili geſchehe; dabey er einen Caſum proponitett » Cujusdam patibuli candidati, qui rotulas ex femine & fteicore proprio paratas. proxime anretorturam deglutiens fub maximo etiam torturæ gradu cui aliquoties ſubjectus fue · „rat nihil faſſus eft, fed ftatim S n c- „pit., Welche abetglaubige Bannerey ich in melde, daß wie Lucberus angerathen, den in allen Anfechtungen als einen hoffaͤttigen Geiſt recht veraͤch lich zu tractiren. Daher ich glau⸗ be, daß bey denen, ſo durch Zauberey gelaͤhmet oder ſonſt einen Zufall bekommen, Menſchen⸗ Koth aufzulegen, nach erfahrner Medicorum Schrifften und inſonderheit Herrn Hof ⸗Nath Stahls Obſervation, wie er ſelbiges in ſeinen MESI MA n mebr x alle andere Huͤlfs⸗Mittel angeralhen wird. 8 ARTIC. feinen Ort geſtellet ſeyn laſſe; ſondern vielmehr ellet ſeyn laſſe ler den druff 76) Dritter Abſchnitt / Sweyteobidd. ——— 77 bolo, eines Hochw Bey dergleichen Umſtaͤnden nun, Capituls | wenn der Funiculus umbilicalis abgeriſ⸗ Secretarii, Sndici und Notarii , wie auch | fen und nicht verbunden worden, da ch⸗Graͤfl. Donaiſchen Raths das Kind noch gelebet, hat wegen da⸗ Deputati ad Convent. Public. Wir her fich ereignender Verblutung fimpli- indes unterſchri citer & abfolute der Tod des Kindes er» Chirurgus, an einem den 20. Dec. auf folgen muͤſſen. en Welches wir nach Wiſſen und Ge⸗ nem Kinde fosminei fe- | wiſſen auf(cgen,unb atteſtiren, auch un. ſere Namen unterſchreiben, und mit vorgedruckten Petſchafften confirmi-. ren ſollen. So geſchehen Breßlau den 15, Decembr. An. 1730. | (LS. Joh. Gbriftianseunbmann ep S Mſed. Doct. der Kayſerl. Leopoldino- Caro- liniſchen Reichs » Academiz Na- turæ Curioſor. Epimenides. (.S.) Joh. Ernſt Schleiffenecker / |] 3ürge, Bader und Wund⸗ Artzt in der Sand Badſtube. Nageln . CO. Wegen des Schwimmens und Unter⸗ unden ſinckens der Lunge, ſind offtmals Reſponſa yon t | Mediciniftben Facultáten auf Academien eine geholet worden: Inſonderheit hat Herr D. Johann Schreyer Stadt⸗ und Land⸗ Phy- ficus in Zeitz, zu Ende des vergangenen Seculi, als er von dem Saͤchſiſchen Amts⸗Verwalter zu Pegau requiriret worden, ein im Dorffe und fein Judicium Medicum daruͤber zu erthei⸗ len, da die Lunge des Kindes untergeſuncken, ſolches fuͤr ein abſolutes Zeichen gehalten, daß das Kind, ehe es zur Welt gebohren, in Mutter⸗ Leibe muͤſſe geſtorben ſeyn: Weil er nun des⸗ wegen vieles Wiederſprechen bekommen, und in ſein judicium Medicum eine Diffidenz ge ſetzt worden; So hat er deswegen ſolches nach unterſchiedenen Univerfitáten geſchicket. Da die Mediciniſche Facultát in Leipzig das Un⸗ terſincken der Lunge fuͤr ein abſolutes Signum + angegeben, daß ein Kind auſſer Mutter ⸗Lelbe | nicht gelebet: Die Facultas Medica juStanct Stſickweiſe oben. ( i — Oder, hat dieſes für ein uro | ib ! Cee ile | Greitſch ausgegrabenes Kind zu beſichttgen, 77¹ Dritter Abſchnitt / bile Indicium gehalten, daß ein Kind nicht le⸗ bendig auf die Welt gebohren. In Witten⸗ berg aber (ft folgender maſſen geſprochen wor⸗ den: Wir koͤnnen nicht dafuͤr achten, da das Unter ſincken der Lunge ein indulllatum. & univerſale argumentum ſey, wodurch ſo gar gewiß bewieſen werden koͤnne, es muͤſſe ante partum in Mutter⸗Ceibe ein Rind ge» ſtorben ſeyn. Es iſt mir zwar nicht unbe⸗ kannt, daß Herr D. Rayger Phyſicus in Poſen in Ephemerid Nat. Curioſ. ( Decur. I An. VI. Ob- ſerv. Cll. pag. 299.) das Schwimmen und Unterſincken der Lunge ein Argumentum indu- bitatum genennet, ad convincendas infantici- das & indagandam veritatem,an infans in ute- ro mortuus, vel demum poft partum quocun- que modo ftrangulatus & occifus fuerit. Wie auch dieſer Meynung geweſen, Paulus. Am. mannus in PraxiVulnerum letbalium (Decad. VI. Hiftor. I. SrepbanusBlancardus in Collectanei Me- dico. Phyſicis (Cent. V. Obſ. X ll.) Cornel. Stal. part van der Miel Olſerpat. rarior. XXXII. ( in Sch. pag. 2.) und viele andere. Ich welß auch, daß insgemeln die Lunge, fo wol von Menſchen als auch andern Thieren, ſobald fie Athem ge⸗ ſchoͤpfft, im Waſſer nicht unterſincke, ſondern oben ſchwimme, man toer(fe fie gantz oder Stuͤckweiſe hinein; aus Urſache, weil per Re. ſpirationem die geſchoͤpffte Lufft nicht alleinfan- guinem, ſonde rn auch mucum, damit ble Pul. ß daß ſolches in Mutter · Leibe geftot Zweyter Artickel. 772 Eroͤrterung und Erlaͤuterung der grage: m ^ eín Fen Up e eines todten indes Lunge im Waſſer v fe? (pag. 22. feqq.) Inſonderhelt bringet biertoie der ſehr viel gruͤndliches vor ber berübmte Herr Profeſſor Bohn in Leipzig in Specimin. III. Medic. Forenfis ; wle er D. Job. Zellerus Profeſſor in Tubingen, in einer An. 169 t. ba» ſelbſt hiervon gehaltenen 2 gleich erzehlet, von einem krancken Ka fen aus dem Lelbe genommene Lunge im Waſ⸗ fet untergeſuncken; Und dieſes geſchiehet nicht nur bey Thieren, ſondern von dem beruͤhmten jetzo Koͤnigl. Preußiſchen geheimden Ra⸗ the Leib ⸗ Medico und Profeffore zu Herrn D. Friedrich Hoffmann habe aus fel» nem Munde geboret, daß er einsmals einen Goldſchmieds⸗Geſellen in der Cur gehabt, der in Peripneumonia geſtotben, und eröffnet worden, deſſen Pulmones gantz, und auch in Stuͤcken geſchnitten untergeſuncken; hat er mir einen Caſum zuſammt denen Acten communicitet, der an die Mediciniſche Facul- taͤt in Halle geſchickt worden: Da eine Frau ein lebendiges Kind gebohren, welches ſie auch tauffen laſſen, da ſie aber blut arm, und ohne⸗ dieß mit vielen Kindern begabet, das Kind aber nach etlichen Tagen toot gefunden worden, ſo iſt bald ein Verdacht auf ſie gefallen, ſie — habe das Kind umbracht, zumal da es auf der rechten Seiten blau, die muſculi abdominis mit Blut unterlauffen geweſen, und aus der Naſen Blut gegangen. Als es geoͤffnet worden, ſind die Pulmones voller t und lun en Fa CN M —— alr, da ſie aufs Waſſer gewo worden, ob gleich das Kind etliche Tage gelebet, un⸗ tergeſuncken: Da man nichts anders ange⸗ ben gekonnt, als daß das Kind ſey erwuͤrget oder erſtickt worden, welches letztere auch mit ihrem Geſtaͤndnuͤß uͤbereinge roffen. (Wie von dieſer Materie zu leſen belobter Herr dez heimde Rath Herr D. Friedrich Soff⸗ mann in ſupra citata Medicina Confulratoria (Part. III. Decur. II. Caf: II. pag. 59.) auch hat faſt dergleichen Exempel annotiret D. Job. Dauid Moucbartus in Ephbemer. Nur. Curiof- (Cent. I. & II. Obferv. CXXI. pag. 247.9 Der andere Caſus aber hat fid) zugetragen im Anfange des jetzigen Seculi zu Giebichen⸗ ſtein unweit Halle, nemlich daß eine Frau ein todt Kind gebohren, und in den Miſt ver⸗ ſcharret, die Begraͤbnuͤß⸗Unkoſten zuerſpah⸗ ren; Da es nun nach 8. Tagen geſunden und geoͤffnet worden, ſchwammen die Pulmo- nes auf dem Waſſer oben, weil in dem war⸗ men Miſte, die Faͤulung nicht allein den gan⸗ &en Leib, ſondern auch die Lunge expandiret, deswegen ſie auch abſolviret worden; Wie hiervon mit mehrem zu leſen der bekuͤhmte Beyerus in Delineatione Juris Criminalis ſecun- dum €. C. C. V. pag. $9. l. Serr Micb. Alberti in jurisprudentia Medica Part. I. Cap, IX, pag. 180. mones angefuͤllet, daß die Membrane nicht coaleſciren konnen, herausdrucket, und expan- diret, alfo daß poft exſpirationem in denen Cel- lulis pulmonum noch viele Lufft zuruͤck bleibet, welche ſie ſo wenig unterſincken laͤſt als etwann ſonſt eine Blaſe, darlnnen Lufft eingeſchloſſen ift: Wie denn auch durch vielfaͤltige Experi- menta bey obengenennten Autoribus darge⸗ than ift, daß ſo man eines Thleres oder Men⸗ ſchen, ſo entweder todt gebohren, oder auch aus Mutter⸗Leibe geſchnitten, und in feinen Mem branis geſtorben, Lungen aufs Waſſer werffe, ſie alsbald untergeſuncken, (wie dieſes bey der Section eines neugebohrnen Kindes, daruͤber die Mutter in der Geburth geſtorben, ſo in dem Hoſpital allhier zust. Hieronymi geſchehen, vor etliche 30. Jahren ſelbſt geſehen.) Wie denn auch deswegen alles Fleiſch auch Leber, Hertze, Mlltz und andere Vifcera zuſammt den gantzen Menſchen unterſincken, die Palmones aber mit Lufft angefuͤllet, ſchwunmen nicht allein für fid) oben, ſondern koͤnnen den gantzen Leib auf dem Waſſer, wenn man ſie ſtarck expandiret, hal⸗ ten; Wie denn dieſes das Fundament des Schwimmens ſeyn ſoll. Es ſind aber andere, welche ob (ie zwar dieſekxperimenta nicht ſtrei⸗ tig machen, ſo fuͤhren ſie doch noch vieles an, welches ſattſam erweiſet, daß das Obenſchwim⸗ men und Unterſincken der Lunge keine gewiſſe Anzeige gebe, daß ein Kind todt oder lebendig auf die Welt kommen: Man kan einigermaſ⸗ (ei hierher ziehen, das oben allegirte Reſpon · fum der Witenbe ⸗giſ h Mediciniſchen Facul. tát, ſo in extenſo zu leſen in O. Job. Schreyers o Dritter Abſchnitt / 180. und vicit auf der ſolgenden dite allegir⸗ ten Autores. Auch in oben ſtehenden Caſu hat das Kind ee e es hart tieret einen 1 groͤſſern 9 auch, wenn einem todt gefrehren, wied das E yß lei ls das Wo been dft es auch untergeſüncken, b 4 ge bra Sese or inr worden; de Ei 1 . á fo. um, e aufgethauet gehabt. oder ie Ge — Sun fà sch $ e zuſchlieſt, gar | er eine Strangu- | | — aliti jupe kan. It. . Joh. € lil Vi dmann dicc s Ps grnberg und wuͤr⸗ Ephemeridum ! Curiof. in Ephem. | nt. V. &. VLObferv. XC.) ton LIE inem in Mitter debe d een N Mc * dicic A0 Uta du And uo dang quarn» s "amen. Bad e ta P pt o e mtpi «tos CHE UT fra i ER CH o pris wy etam us umi john i3 eii idqne: 3/255 105 Puy ; fs 2 E iT ee T ur ati u % e, das dd Mee e ja e nM. — SE 7 fes 4 w Md ua E IM 22775 22 [om nauis $254 Yt, f | ity): Wh 2 M e eee icr — e MAE Min 3979. 29:414 ica bonu adi pe ud» Giu, 3 aa » ade Dada (SML 2 i Mia AÉUb 2094 6 23 sd QUI H3 e ehen a ( DD e 93 I 5 + N gun ZA 1 ih) je Lm " ps5 (ido IT ió "| i je $6 r5 ind 505 Lac | Aou VN jS $^ sa. *. ho CE 1 * H ias OI 00 avit iis "e "ios idi diis un 5 b. sati 10 12 "IN * Tos dele jas 8325 l NO / hd EP TU wes 90 65 8 . myná Tm d. a e ed Y MR 15 if. r AA TAB Veni qM (GU oam p: 17 NS e 3*5 LIEN 90 91 LE Sex! X D 1 ^T E 0: Bu 4» [: 1 e oet | n mm i i vri | Yu AM: ris? nn yaf E le babe derſorbenen k, da E LT ado dts i Te . 2h EN. 25, e N m, : P VY AS . y AN NE MU T n mm psi Li poi! pon EC e Zweyter Arrickel⸗ 774 ein Stuͤcklein von der Lunge oben geſchwom⸗ men, das andere aber untergeſuncken: Und Gullialm. Couper in Auætomia Corporis humani bildet Tab. XXI. den eröffneten Corper «el» nes erwachſenen Menſchen ab, da die rechte Bruſt mit vielen Waſſer angefüllt, deſſen „Lunge auf dieſer Seile gantz, und in Stuͤcken „ geſchnitten untergeſuncken; Auf der andern Seite aber alſo die Lunge oben geſchwommen. In Herrn Mini Helſteri Differt. de fallaci ; pulmonis infantum experimento daruͤber zu helm⸗ ſtaͤdt Anno 1735. Herrn Pilbelm Traugott Heer diſputiret, finden ſich 2. Caſus, da ei⸗ nes in Mutter- Leibe verffotbenen Kindes Lunge oben geſchwommen, und eines anderen, ſo 9. Stunden gelebet, ſehr ſchwach aber Athem geholet, untergeſuneken; Da meinet er, daß ſo viel Gebluͤte nicht heraus gedruckt worden, und es alſo dem Waſſer præponde- ret: Anderer Argumentorum, die Herr Martin Gottbelff Lefcber in feinen Olſervationi- bus Pbyfiois felettioribus Obf: V. pag. 14. ſeqq. angefuͤhret, welche de Fallaci in Fulmonibus infanticidii perpetrati fi igno Ven we. ſchwelgen. «ii Maki l3 "LET 2 ha T? We 5 A "a ZUM "x^ Di q^ ; HER OI 4 19 mio 8 1 Hi od 4 -T * j prios 1 AT rS ID n 035 tt 2 775 Dritter Abſchnitt / Dritter Artickel. 776 ARTIcVLVs III. Renunciation wegen eines clandeſtine gebohrnen/ und zeitig verſtorbenen / hernach ſecirten Kindes zu Klein⸗Weigels⸗ dorff im Oels niſchen Fuͤrſtenthum gelegen. Achdem wir Endes benennte ſchnur entgehen koͤnnen: So hat man Medicus und Chirurgus den aber doch vielmehr befunden, daß die 7 1. Febr. dieſes Jahres ot» dentlich requiriret worden, ein von Roſina Wernerin, ſo unge⸗ faͤhr 26. Jahr alt zu Klein Weigels⸗ dorff im Fuͤrſtenthum Oelſe gele⸗ gen, neugebohrnes Kind Mafculini ge- neris, ſo 2. Tage vorhero verſtorben, zu beſichtigen: Als haben wir in Bey⸗ ſeyn Scholtzen und Gerichten die Se- ction vorgenommen, und folgendes befunden. 5 1.) In dem gantzen Leibe war keine angethane Violenz oder Læſion wie auch keine Luxatio artuum im geringſten wahrzunehmen. ! 2.) Funiculus umbilicalis nahe zwey queer Finger breit, vom Leibe des Kin⸗ des anzurechnen, abgeriſſen, und or⸗ dentlich verbunden; welches aber al⸗ lererſt eine Viertel Stunde nach der Geburt, wie lnquiſuin ausſagte, von der Hebamme geſchehen, dieſe Zeit aber uͤber ſey e Nabelſchnur unverbun⸗ eblieben. 1 nes In abdomine war in allen Vifceri- bus nichts auſſerordentliches au ſehen, die Leber erſchien critt roth u. die groſ⸗ fen und kleinen Vala durchaus mit Blut ſtarck angefuͤllet, welches auch zum 4.) In denen Vilceribus der Bruſt aL ſo ſich befand; in dextro cordis ventri- culo fraff man geliefertes Gebluͤte, in ſiniſtro ventriculo aber gar keines an, und in der Lunge auf eben der Seite ſa⸗ he man einige Stagnationem ſanguinis. 5.) Da das Cranium von der Cute de- nudiret wurde, zeigete fid) linckwaͤrts cie ne kleine Extravaſatio ſanguinis, jedoch ob» ne Einbeugung des Cranii; da es aber abgenommen, war nicht das geringſte, weder tiber noch unter denen Meningi- bus, noch im Cerebro, von einigem fan- guine extravaſato zu verſpuͤren. Bey dergleichen Umſtaͤnden nun, da der Funiculus umbilicalis eine Viertel Stunde nach der Geburt allererſt ver⸗ bunden worden, haͤtte gar leichte dem Kinde ſehr vieles Blut durch die Nabel⸗ — — t] — — groſſen und kleinen Vafa ſehr ſtarck mit dem Gebluͤte angefuͤllet, auch in denen Vifceribus kein Mangel daran zu ver⸗ ſpuͤren geweſen. Ob nun, da das Kind in einer kalten Kammer unter dem Dache bey offenem Fenſter gebohren, durch die Kaͤlte eine Conſtrictio vaſorum geſchehen, oder die Kaͤlte das Blut coaguliret, oder ob die Lein⸗Knoten⸗Spreu, darein ſie das Kind geſtecket, ſelbiges zuruͤck gehalten? hat man für gewiß nicht angeben kon; nen. Wie denn auch bekannt, daß bey ſehr ſchwachen und oh ſonen der Pulſus kaum wahrzunehmen, und alſo der Trieb des Gebluͤtes ſehr ſchwach ſeyn muß, dieſes Kind auch, da es von der Voigtin geſunden worden, nur ein wenig ein Aermgen beweget, nach langer Athem⸗Einblaſung und Reiben auch nicht excitiret werden koͤn⸗ nen, bis die Heb⸗Amme es in warmem Waſſer gebadet /da denn allererſt es zu ſchreyen angefangen, auch Blu durch die Nabelſchnur zu geben. Wie viel nun dieſes alles zu fo zeiti⸗ gem Abſterden des Kindes, da es etwan 3c. Stunden von der Geburt an geleber, contribui. tet, oder ob der Partus valde difficilis geweſen, weil einige Extravaſatio fanguinis am Saupte unter der Cute et ſchienen, oder da es eine ziem⸗ liche Weile poſt partum in der kalten Kammer fic befunden, kan bep fe geſtalten Umſtaͤnden nicht gewiß determinitet werden. Solches habe zur Steuer der Wahrheit mit gutem Wiſſen und Gewiſſen, aufſetzen, und contrmi⸗ ren wollen; wie ich denn auch nebft dem Chi- rurgo unſete Namen allbier eigenhaͤndig unter⸗ ſchrieben, und unſere Petſchaffte beygedruckt. So geſcheden Breßlau den 4. Febr. An. 1724. (LS.) D. Johann Chriſtian Rundmann, Medicus Vratislavienſis, Der Kayſerl. Reichs Academ. Nat. Cur. (L. S.) Johann Gottfried Sommer, Barbier und Wund Artzt áltefter in Breßlau. Da dieſes ſammt der Defenſion an das hoch⸗ (obi. Koͤnigl. Prageriſche Appellations- Tribu nal vetſendet wurde, iſt ihr ein halbes Jaht ſchwere Arbeit in Ketten und Banden, der Was⸗ ſer und Brod, auſerlegel und ſie hernach dimit iret worden. mens ARTIC. | — bep f Kranckhe ad inim gelaſſen worden. Erwar⸗ 777 Moss Abſchnit, Vierdter Artickel. 778 ARTICVLVS IV. | VE . «oO $$ bybl, hat einen Knaben von - 7 Jahren ch in Dienſten zum Vieh ⸗ Hüten gehabt: Dieſer hat des Sedem bien ene Es ift aber der Knabe daſelbſt eingeſchlaffen: Indeſ⸗ fen ift ein Ochſe in b die allda fid) befin/ de Gerſte kommen jedoch keinen ſonder⸗ lichen Schaden thun konnen, weilen der Mann, der nicht weit davon gewe⸗ fn, bald bar. u gelauffen; ben Ochſen icht darauf verſtorben, yt 24, Stunden uͤberlebet: Mun gibt der Mann vor der Knabe fti z. bis 4. Tage zuvor kranckgeweſen, und haͤt⸗ te er von dem W getruncken, da⸗ 1 krancker Ochſe geſoffen, die ren: Weilen man aber vorhero auſſer . Hauſe von keiner Kranck⸗ ret; So habe, weilen viel Re⸗ die inter den Leuten herumg Pd | fo fit i er die Veen, Gs in nd M . ſonen denn eydlich ausgeſa 05 7 daß; fid ben ebrper viſitiren laſſen, welche 5, Stkecche. an der lincken e fiet wird. | unb man den Coͤrper nicht laͤn ten konnen: So habe, nachden Aus welcher er auf Caution, bis auf n Beſcheid und Geſtellung, da⸗ Gerſten gejaget, den Knaben aber fo im bloſſen Hemde geweſen, mit einem Knebel, womit er die Garben ge⸗ — ud f aufgeweckt, daß er g rupe p mite von dieſem herruͤh⸗ Süfftcan der Leiche befunden, re re y Stöſſe am Ereutze, welche al⸗ und mit Blut unterlaufen Und daß man den Knebel eigentlich kennen gekonnt an den Streichen, uͤber Ort etwas fubriler, hinterwaͤrts aber etwas ftaͤrcker, wie ein Knebel geſchni⸗ Da aber die Hitze ſehr groß, 5 hal⸗ zuvor ein Leibzeichen, von dem Todten neh⸗ La men dieſen begraben, den Mann aber zur gefaͤnglichen Hafft bringen laſſen: fele Tod eines Knabens nach etlichen Streichen/ td) einen Knebel in der lincken Seite: Da der Thaͤter vorgiebet, der Junge haͤtte aus einem Eymer von dem Waſſer getruncken, dar⸗ Aus ein krancker Ochſe gesoffen, und davon wäre er geſtorben. rey⸗Gaͤrtner in Tſche⸗ 7 . T te was weiter vorzunehmen ſeyn wird. ſcheſchen An. 1726. den 18. Julii. Auf dieſen Caſum erſtattete aufErſu· ti/fo Bater⸗loß von chen folgende Antwort: Nachdem von Ti. Pleniſſ. Ihro Hoch ⸗Edl. Geſtr. Herrn Gottfried 8 Ochſen / auf ſeiner Wieſe oder Ferdinand von Fromhold, eines Hochwuͤrdigen Dom⸗Capituls bod) verordneten Secretario,Syndico und No- tario, mir Endes Unterſchriebenen, vor⸗ geſetzter Bericht zu gruͤndlicher Unter⸗ ſuchung uͤbergeben worden, ſo habe daraus folgende Fragen gezogen. A Ob ein enfcb, wenn er von demſelben Waſſer trincke, wor⸗ aus un ffen ee Ochſe zu vorhe⸗ ro geſoffen / ſich eine gefaͤhrliche t e oder bf den Tod zuziehen koͤnne? Hierauf antworte mit Nein: Da zwar nicht zu laͤugnen, daß meiſten⸗ theils die Kranckheiten, unter dem Vieh / wenn ſie auch nur ex caufis com- munibus entſtehen, gemeiniglich conta- giös ſeyn, jedoch nur unter ihrem Ge⸗ ſchlecht (wie man es in dieſem Jahre pe sur M » ta wenn — 9 e wegen nicht die Pferde, Schaafe, Hun⸗ te nach den don Hn de, ege werg und anderes Wiehe ver⸗ et, ob ſie gleich nahe um dieſe gewe⸗ | fett, ja wol gar von dem in der Peſt oct reckten Luder gefreſſen, in (x excre- - mentisgefbattetic. dieſes a ber iſt mehr als zu gewiß, daß dergleichen Hunde, und anderes Viehe, ja auch Menſchen, enn ſie aus angeſteckten, in gantz rei⸗ ne Orte gekommen, haben ſie daſelbſt dergleichen Vieh angeſtecket, wie es bey ihnen crepiret: Deßwegen vorſichtige nd⸗Wirthe/ die communication ange⸗ ſteckter Doͤrffer von Menſchen und Vieh aufs höoͤchſte verbothen, die Hun⸗ de todt ſchieſſen laſſen, und alſo dieſes Ubel præcaviret haben. Es wird hier nicht noͤthig ſeyn, dieſes aus andern WAT. turd) unzehliche Wa (63 779 Dritter Abſchnitt, Vierdter Artickel. 786 mit der Anno 1700, bis 1717, groſſen Peſtilentz unter dem Sorte und Pfer⸗ de⸗Vieh zu illuſtriren; Weil wir in un⸗ ſern Schleſien zu der Zeit genug der⸗ gleichen erfahren; Und zwar ſolcher Geſtalt / daß man ordinairement, wo nur Attention gebraucht worden, gar bald und offenbarlich warnehmen gekonnt, wo der erſte Zunder ſey hergebracht worden. Welches denn entweder durch Menſchen an Kleidern und Mobilien, ſo um, und bey inticirten Vieh gewe⸗ ſen, oder durch Hunde, ſo von verpe⸗ ſteten Luder gefreſſen, oder durch Ver⸗ huͤtung, wenn die Hirten das Vieh auf ſolche Weiden oder Gegenden ge⸗ trieben, wo vorhin unreine Stücke ge⸗ gangen, oder verſcharret worden, oder durch Heu und dergleichen, ſo aus an⸗ geſteckten Orten kommen, oder durch wuͤrcklich inficirtes Vieh, fo theils im- mediate aus Polen auf dieſes oder je⸗ nes Dorff von neuen abgefuͤhret wor⸗ den, ohne das andere Axt von Viehe oder Menſchen dieſes Miaſma pefülen- uale angefallen oder ihnen tödlich qe weſen. Ja in der Elſaß hat man das inticirte Vieh gar bauffig abge⸗ than, und das Fleiſch hiervon ohne Bedencken und ohne Schaden ver⸗ ſpeiſet: Und es foll, wie expreffe referi- ret worden, die beygehende groſſe Hungers Noth, die armen Leute ſo ſehr gedrungen haben, daß ſie gar die verſcharrten Cadavera wieder ausge⸗ graben, eingeſaltzen, geraͤuchert, und ſodann verſpeiſet haben. Wie denn inſonderheit einige Meilen von Cra⸗ cau auf einem nicht weit von dem Staͤdlein Woyniga ier Dorffe, die Bauern aus groſſer Hungers⸗ Noth ſelbſt die Paſfions-Faſten zuüber⸗ treten, und dergleichen crepirtes Vieh mit groſſen Appetit einzuſchlucken kei⸗ ne Scheu getragen; ohne daß man hiervon offenbarlich eine Kranckheit, geſchweige den Todt entſtanden zu ſeyn erfahren oder gemeldet haͤtte: Wie von allen dieſen umſtaͤndlich handlet: Herr Dot. Job. Ranold in ſeiner Jahr⸗ Hiſtorie von den Seuchen des Viehes von 47. 1721. big 57:7. (Cap. VI. pag. 155- it. Cap. VIL pag. 219. ) wie denn auch in denen EpZemerid Nat. Cu- riof. (Cent. VIII. in der IX. Obfervat. pag. 264.) Herr D. Joſepb. Lanronus be⸗ bauptet: Daß obgleich An. 1715. und 1714. faſt gantz Italien von der Peſt des Horn⸗Viehes er baͤrmlich heimge⸗ ſucht worden; Auch wie in Epbemerid. Nat. Cur. (Cent IV. O pag. 347.) referiret wird, der Magiſſrat zu Ulm offentlich folgendes affigiren laſſen; daß niemand bey Leib⸗ und Lebens ⸗Straffe, das Fleiſch verpeſte⸗ ten Rind⸗Viehes eſſen oder verkg ſolte, damit nicht aus der Vieh⸗ eine Menſchen⸗Peſt entſtuͤnde: So man doch daſelbſt, it in Italien um Ferrara herum, nicht allein dergleichen Ochſen abgezogen die Leder abgetrock⸗ net und verkaufft, ſondern aud) ber» gleichen Fleiſch eingeraͤuchert, gepoͤ⸗ ckelt, und den Winter darauf ohne Schaden gegeſſen. Auch von wegge⸗ goſſenen Schlacht⸗Waſſer, iſt das Viehe angeſteckt worden, da der Ge⸗ nuß des Fleiſches dem Menſchen den geringſten Schaden nicht gebracht: ( vid. id. Cap. V. pag. 99.) da nun vol⸗ lends die heurigen Staupen unter dem Rind⸗Vieh, noch lange keine Peſt zu heiſſen, ſondern von dem Staube, der Hitze, und ungeſunden Thauen mag herruͤhren, weil alles ſich nach der hier⸗ auf folgenden Kuͤhle und Regen gaͤntz⸗ lich verlohren; Der Junge auch kei⸗ nen Eckel aus dieſen ſſer zu trin⸗ cken gezeiget, und ſich davon nicht ab⸗ mahnen wollen laſſen, auch keine Vo- mitus, bis nach denen hefftigen Schlaͤ⸗ gen ſich gefunden; So kan man aus allen dieſen das fo ploͤtzliche Abſter⸗ ben dieſes Jungens ſchwer herleiten. s Entſtehet deswegen die andere rage: W 2) db durch einen Anebed, womit man die Garben zuzubinden pfle⸗ get bey einem Jungen von i3. Jahren, wenn er in die lincke Ser te auf / und uͤber der Huͤffte heff tig geſchlagen werde, der Tod erfolgen koͤnne? Hier iſt billig mit Ja zu antworten: Weil aus einmuͤthiger Bezeugung de⸗ rer Medicorum Anatomicorum der Miltz ein ſehr valculdſer, membrandſer und dahero zarter und weicher Theil; der mit ſehr vielen Puls⸗Adern verſehen iſt, und in der lincken Seite etwas flach lieget, daß dannenhero, wenn er durch einen hefftigen Schlag getroffen, gar leichte berſten, und wenn zumal groſſe eee * 781. Dritter Abſchnitt/ verletzet ſind, wegen einer ſchleunigen und uͤberfluͤßigen Verblutung abfolu- te und geſchwinde der Todt erfolgen müſſe! Deswegen auch die Medici Scriptores ſolcherley fiſſuras pro abſolu- te lethalibus declariret haben, welche zuſammen bey dem noch lebenden be⸗ ruͤhmten Conſiſtorial- Rath und Prof. Med. in Halle Herrn D. Michael Alberti in ſeiner Jurisprudentia Medica (Part. II. Caf. XXXII. pag. 348.) konnen nachge⸗ ſchlagen werden. Eben gedachter Av: | tor referiret l.c.pag. 380. einen Caſum, da die Zerſprengung des Miltzes, durch einen Schlag mit dem Voͤrdertheil ei⸗ ner Harcke, ohne aͤuſſerliche Verwun⸗ dung geſchehen, und in anderthalb Stunden der Tod erfolget; Gleichwie D. Tob. Frider. Zittmann in Medicina Forenſi (Cent. III. Caf. LIV. pag. 223.) einen der⸗ gleichen Caſum hat: Da ein Ehe⸗Mann ſein Weib mit einem Spaniſchen⸗Roh⸗ re auf die lincke Seite geſchlagen, und dergleichen Ruptur des Miltzes und den Tod cauſiret (D. Joh. Bobnius de Re- nunciatione Vulnerum letbalium (pag. 392.) allegiret ex Tulpio & Fontano dergleichen Caſus, inſonderheit ſo in die Leipziger Mediciniſche Facultät geſchicket worden. Als da in Lignitz An. 1682. ein Weib mit einem mittelmaͤßigen Pruͤgel in die lincke Seite geſchlagen worden; Iſt dieſe nach Verlauff einer Stunden geſtorben: der Unterleib aber dohnend voll von extravaſirten Gebluͤte, und der Miltz zerſprenget gefunden worden: It. zu Luͤtzen, da ein Kerl ein paar Strei⸗ che durch einen Pruͤgel in die lincke Seite bekommen, ſo daß man auch aͤuſſerlich wenig oder gar nichts war⸗ nehmen koͤnnen; dennoch iſt er kurtz darauf todt niedergefallen: Als er ge⸗ Vierdter Artickel. 782 offnet, ift ebenermaſſen abdomen vol⸗ ler Blut, und der Miltz an dreyen Stellen tieff verwundet geweſen: Von ſolchen Verwundungen viele Exempel auch zu leſen in Eybemerid. Nat. Curioſ. (Cent. V. & VI. Obf. LIL pag. 80. it. Dec. III. An. IX. & X. pag. 10. und Cent. Il. Obſerv. VIII. pag. 222. inſonderheit das Scholion des Herrn Preis daſelbſt pag. 22g. ſeqq.) j Da nun inquiſit feínen Dienſt⸗Jun⸗ gen mit einem Knebel, womit man die Garben zuſammen bindet, welche ge⸗ meiniglich um der Glaͤtte willen, von harten Holtze, und alſo ſehr ſchwer, auch dicker als ein mittelmaͤßiger Pruͤ⸗ gel ſeyn, hart geſchlagen; daß man ſogar alle 6. Streiche ſchwartz und mit Blut unterlauffen auch nach dem To⸗ de deutlich ſehen koͤnnen: der Junge auch vollends nur im bloſſen Hemde geweſen, ſo iſt unſchwer zuerachten, daß durch ſo hefftige Schlaͤge, gar leicht dergleichen Lafion effectuiret , und der Tod darauf erfolgen muͤſſen, zumal da ſich uͤberdieſes nach dem Schlagen offt⸗ malige vomitus ereignet, welches per conſenſum, da die Miltze per vafa. bre- via mit dem Magen nahe und genau verbunden; von der læſione Lienis fid) auch leichte herleiten laͤſſet. Inzwi⸗ ſchen weil der Leib des Jungens nach dem Tode nicht eroͤffnet, die Lafio nebſt der extravaſatione Sanguinis nicht unter⸗ ſuchet, fo habe auch nichts anders, als die hieruͤber gefaſte Vermuthung, ge⸗ wiſſenhafft ſpecifieiren koͤnnen; So geſchehen Breßlau den 17. Auguſti Anno 1726. ; adi (L.S) Joh. Chriſtian Kundmann / N Phil. & Med. Doct, n Cæſ. S. R. J. Acad. Nat. Cur. Membr. Artic. Dritter 255 Fuͤnffter Artickel. 234 AnTICVLVS V. Renunciation wegen eines zu Herrndorff im Glogam⸗ ſchen Fuͤrſtenthum ne — 5 n f Eyſtehende Reminciation íff | lethal, weilen ſolche fo enge, daß das von dem Groß ⸗Glogaui⸗ ausgelauffene Gebigte nich bes ſchen Medico und Creyß⸗ Phy- ſico mit Zuziehung des dorti⸗ gen Chirurgi ausgefertiget worden fol⸗ gender Maſſen: Auf beſchehene Requi- tion haben wir Endes unterſchriebene Medicus und Chirurgus den gten Junii fruͤhe um o. Uhr uns nacher Herrn ⸗ dorff verfuͤget, alldorten einen, von de⸗ nen daſigen Bauren den 6. Junii bey der Sonnen Untergang mit Pruͤgeln und einem Scheit⸗Holtz erſchlagenen, und bald fine motu & ſenſu litgen bleibenden Reuter von dem Hochboͤblichen Printz⸗ Wuͤrtembergiſchen Regi⸗ ment, mit Namen Hans George Schneider zu beſichtigen. Allwo wir denn befunden, daß ein ſtarcker Schlag an der lincken Hand geſche⸗ hen, und die 3. Finger, auricularis, annu- laris & medius über und über ſchwartz⸗ blau geweſen; auf der lincken Seite des Hauptes aber war auf dem Offe dregmatis eine hefftige Contuſion mit Werwundung, daß man gemeynet ein Loch durch das Cranium 3u ſeyn: Auf der rechten Seiten des Hauptes, zwey quer Finger in Oſſe frontis anzufangen, iſt eine grauſame Contuſion zu ſehen ge weſen, welche alfo continuirte uber das Os bregmatis, und alſo fort bis in das Oeciput, und endlich uͤber die Schultern und gantzen Ruͤcken, bis an das Creu⸗ tze, daß nicht ein Fleck eines Creutzers groß von der natuͤrlichen Haut zu ſe⸗ hen geweſt, ſondern alles braun und blau, mit vielen groſſen und kleinen Blaſen angefuͤllet: Die Vertebræ colli waren dermaſſen laxiret, daß der Kopff (welcher ſonſt in denen adaveribus fleiff und ſtarr) heruͤber und hinuͤber gefal⸗ len, ja gar um und um gedrehet werden konte. Nach Removirung der Integu- mentorum communium, war der Muſeu- $58 lus temporalis dexter meiſtens gequet⸗ ſchet, und mit Blut unterlauffen: Wel⸗ ches aber zu verwundern, da man ge⸗ glaubet, es wuͤrde das Cranium gantz zerſch mettert ſeyn, fo war nur eine fiſſu· ra zu ſehen, welche communiter abfolute und durchdringen fónnen, und alfo gleich in ſubſtantia cerebri ziemliche Alte ration und Compreſſion geſchehen, wo⸗ durch eine jáblimge Diffipatio ſpirituum & per confequens actionum, tam princi- pum quam animalium abolitio erfolget. Die Fiffuracranii hatte ihren Anfang in futura coronali, und endigte fid) in iucura lambdoidea, die gantze Laͤnge neben fte hende Linea zeiget: Nach Eroͤffnung des Cranii, welches von ungemeiner Dicke, ſo auch Urſache, daß es nicht in viele Stucke . tert, ifl viel waͤßrichtes Gebluͤte aus ge⸗ lauffen. Die craſſa membrana oder Meninx auf der rechten Seiten, all⸗ wo die vehementen Concuſſiones ge⸗ ſchehen, war mit Blut unterlauffen: Weiter hat fid) nichts ſonder bares cr» eignet; und dieſes iſt, was wir in die⸗ ſem Cadavere befunden, auch zu Steuer der Wahrheit eigenhaͤndig unterſchrie⸗ ben, und mit Beydruckung unſers gewoͤhnlichen Petſchaffts corroborixet. Datum Groß⸗ Glogau den 1ofen Ju- nii An. 1724. (L.S) Ernſt Friedrich Redtel, Med. D. uno Phyficus des Glo⸗ gauiſchen Creiſes. (LS) Johann Michael Theodor fei, geſchworner Barbier, aͤlteſter und Glogauiſcher Creiß⸗Chirurgus. Hieruͤber wurden von Ihro Ex⸗ cellentz Lic. Pleniſi herrn Herrn zs bann Emrich des Heil. Xóm, Keichs⸗ Grafen von Berg, letz Kayſeri. Majeſtaͤt Geheimden Ra⸗ the und chanſeznl. Landes. uptmanne des Sür ums Wolau, an mich Endes unterſchriebe⸗ nen folgende Fragen veranlaſſet: 1.) Ob die Fiſſura cranii auf der rech⸗ ten Seite abfolute. für lethal zu fale ten? oder ob der Sache nicht durch eine Aderlaß, oder durch TUM 785 Dritter Abſchnitt / oder andere Remedia, haͤtte moͤgen ge holffen werden? 11 2.) Ob die hefftige Contuſion, ſo auf der lincken Seite des Haupts auf dem Oſſe bregmatis gefunden worden, der⸗ geſtalt, daß man gemeynet, daß ein Loch durch das Cranium ſeyn muͤſſe, nicht auch lethal ſeyn könne:? 3.) Ob die Vertebræ colli von einem Schlage dergeſtalt, wie es beſchrieben wird, haben konnen luxiret werden? oder ob dieſes nicht von vielen Schlaͤ⸗ gen dependiren muͤſſe? oder wem ſonſt die Urſache zu attribuiren? 4.) Ob der Medicus nicht auch haͤt⸗ 1 Leib eroͤffnen und nachforſchen ſollen, ob ſich bey dem grauſamen Sauffen und Erhitzen bey denen Haͤn⸗ deln nicht die Galle ergoſſen, und das Gebluͤte entzuͤndet, dergeflalt, daß der Kerl, nachdem er gefallen, und mit dem Kopff niedrig liegen geblieben, mehr erſticket, als ſonſt umgekommen ſehn konn ? Die Antwort war folgende: Ad Quæſt. I. & II. daß die Fiſſuræ cra- nii, als Fiſſuræ per fe nicht fuͤr abſolut lethal zu halten, ſondern es præſuppo- niren ſelbige nur eine vehemente Con- tulion, dadurch vieles Gebluͤte im Haupte offtmals extravaſiret, welches, wenn es nicht per trepanationem her⸗ aus gebracht, oder ſelbige gar unter⸗ laſſen wird, abfolute der Tod erfol⸗ Ob aber ein Chirurgus bey denen Umſtaͤnden, da bald nach den Schlaͤ⸗ en mit Pruͤgeln und einem Scheit⸗ Holtz der Reuter ſine motu & fenfü ge⸗ legen, die Trepanation vornehmen ſolle, iſt ſchwer zu rathen, zumglen da noch darzu nicht gemeldet worden: Ob, wie viel, und wie lange, bey ihm noch einige Anzeigung des Lebens verſpuͤret worden. ruͤhmte Bobnius in vulnerum Letbal. exa- mine (H. 2. pag. m. 111.) ſetzet: Impe- dit denique hanc Chirurgiam ( five Tre- panationem ) aliquando temporis brevi- tas, feu fubitanea nimis fauciati exfpira- tio: Und der erfaprne Bologneſiſche Medicus und Chirurgus rathet, daß man nicht fo gleich nach der Leſion, die Trepanation anſteſlen, ſondern die⸗ ſes nach einigen Tagen allererſt ge Daher der be⸗ Fuͤnffter Artickel. 786 ſchehen ſolle, oder wenn fic) der Ver⸗ wundete wiederum in etwas erholet haͤtte. Bey denen aber, welche ſo gleich von Sinnen und Verſtand kaͤ⸗ men, und auf dieſe Weiſe blieben, wuͤrde man gewiß durch die Trepani⸗ rung nicht zu der Extravaſation des Blutes kommen koͤnnen: ſondern die⸗ ſe vergeblich ſeyn. Ad Quæſt. III. Überhaupt von der Luxatione vertebrarum glaubet man, daß ſelbige nicht ſo leicht geſchehen koͤnne, es muͤſte denn einem Menſchen ein Wagen⸗Rad uͤber den Hals oder Ruͤcken gehen; doch glaube nicht un⸗ moglich zu ſeyn, daß ein ſtarcker Kerl, mit einem Scheit⸗Holtz, durch einen hefftigen Schlag, eine Luxationem vertebrarum colli zuwege bringen koͤnne. N e Ad Quzft. IV. Ob durch vehemen- ten Zorn, Sauffen, Erhitzen ꝛc. die Galle ergoſſen, das Gebluͤte entzuͤn⸗ det worden, und davon der Kerl ſo ſchleunig erſticket waͤre? geſchiehet nicht ſo leichtlich, als wohl von Zorn, Sauffen und Erhitzen, und dadurch erregtem hefftigen Trieb im Gebluͤte ein Vaſculum in ventriculis cerebri ſprin⸗ gen koͤnne, und Apoplexiam ſangui- neam, und folglich einen ploͤtzlichen Tod erregen: Wie folgender Cafus, der kurtz vor der Zeit meines Anwe⸗ ſens in Halle in die Mediciniſche Fa- cultáf daſelbſt geſchicket worden, auf⸗ weiſet: Da ein Weib auf ihres Nach⸗ bars Acker Gaͤnſe treibet, von ſelbi⸗ gem aber mit einem Pruͤgel über das Haupt geſchlagen wird, welche als ſie ſtarck nach der nahe gelegenen Stadt lauffet, um ſich bey dem Rich⸗ ter uͤber die Schlaͤge zu beſchweren, faͤllet fie plotzlich daſelbſt todt zur Gt» den nieder; Da die Facultaͤt geſpro⸗ chen: Weil im Haupt kein Sanguis extravafatus, auſſex nur in ventriculis cerebri, gefunden worden, habe das Weib durch Zorn und ſtarcke Bewe⸗ gung von dem Lauffen das Gebluͤ⸗ te aufs vehemenkeſte erreget, und ſey Apoplexia ſanguinea geſtorben: Des⸗ wegen Inquific auch von der Pcena or- dinaria abſolvirt worden. Es kan aber auch einen plötzlichen Tod zuwege bringen, wenn durch dergleichen heff⸗ tige Erregung des Gebluͤtes ein Po- Dod Iy pus 787 Dritter Abſchnitt, Fuͤnffter Artickel. 788 lypus im Hertzen [of getrieben, in die an den Aayfet zu Japan) die Chri⸗ Arteriam magnam oder Aortam gedraͤn⸗ get, und ſelbige folglich verſtopffet wird, welches nothwendig eine plana- riam interceptionem circuli ſanguinis cauſiren muß, und einen ploͤtzlichen Tod befoͤrdern: Da nun aber die Bruſt, vielweniger das Hertz bey dem Reuther geoͤffnet worden, kan man nicht andeuten, ob auch dieſes zu dem Tode Urſach gegeben. Allen dieſen aber iſt mit keiner Venzſection (welches noch ad Quæſt. I. gehdret) ab⸗ zuhelffen geweſt: Weil dadurch we⸗ fien verkehrt aufgehaͤnget, wenn ih⸗ nen alsdenn das Blut aus den Oh⸗ ren und Naſen gedrungen, haͤtten fic laͤnger, als denen dieſes nicht geſche⸗ hen, gelebet; Deswegen ſie denn be⸗ wogen worden, ihnen die Schwarte auf dem Kopff a aufzu⸗ ſchneiden, um einige Verblutung zu verurſachen, fo bátten ſie viele Stun⸗ den, welches fie öfftermalen noch an ihnen repetiret, alſo, ohne ihres Mar⸗ ter vollen Lebens ein Ende zu ſehen, dauren koͤnnen. Da nun unfehlbar der Sanguis extravaſatus in ventriculis ce- der Reuter auch ziemlich am Kopff wird geblutet haben, (wie die Lælion rebri, noch im gantzen Kopff, wieder recipiret, noch die vom Polypo tet: ſtopffte Arteria wieder eröffnet wird. Anbelangende aber, daß der Reu⸗ auf der lincken Seite laut Berichtes weiſet) haͤtte er wegen ſeines Liegens gar wohl N. „ bleiben koͤnnen. Welches ob zwar ei fertig, doch gruͤnd· ther mit dem Kopff niedrig gelegen, lich, verfaſſet wuͤrde ihm dieſes ſo viel nicht geſcha⸗ det haben: Weil mehr als zu bekannt, daß, als die Japaner (nach dem Be⸗ richt Montani in ſeiner Geſandſchafft W rib zi 2 N SE (L.S.) D. Joh. Chriſt. Kundmann, Med. Vrat. Kayſerl. Reichs⸗Acad. Nat. Cur. S : MM nN W S 77 : ANY IN N 5 N [— 9 XJ |j — erer Sechſter Artickel. 700 AnTiCcvLvs VI. Von menſchlichen Embryonibus aller Monate / inſon⸗ derheit von einigen, die nicht groͤſſer als einer Bohne groß; it, von einem Feta, der von einem Mohr, und weiſſen Weibe kommen. Enn nach Hippocrate, da je⸗ s des Glied des menſchlichen ! 7. 9 men haben ſolle, welcher bey denen Mannern nach denen Te- ſticulis hingefuͤhret, und darinnen fo- viret, und bis zum Ausſtoß aufbehal⸗ en wuͤrde, ſeine Richtigkeit haͤtte: Somufen Vaͤter, denen ein Arm oder Pam oder ſonſt ein Glied mangelte, auch ſo che Kinder zeugen; Nachmals wollen Meuere die fecundation eines ovuli geſehen haben, daß ſo bald man was erſehen konne, ein rother punct erſcheine, ſo ſchon ſeine eigene Bewe⸗ gung habe, und Punctum Saliens heiſſe, oder hernach das Hertze ausmache: Oberwaͤrts hingen daran 3. weiſſe Kuͤgelgen, da daß hinterſte das klein⸗ fic waͤre, und ein lubtiles langes An⸗ haͤngſel haͤtte, fo die rudimenta waren des Gehirns nach denen zweyen hzmi- ſphæriis und des Cerebelli mit der me. dulla oblongata: die Leber aber praíen- tirte ſich nur als die ſubtilſten Faͤſerlein; ſo die Adern, darinnen das Blut zu⸗ bereitet werden folle, abgeben. Die alten Chriſtlichen Medici, wollen die Generation aus der Heil. Schrifft Hiob. X. 10. und 11. Sap. VII. 2. exſweiſen, daß der Menſch erſt wie Milch und Blut zuſammen gerinne, und hernach unmittelbar von GOtt mit Adern und Haut mit Fleiſch und Beinen ange⸗ zogen wurde, und alsdenn eben alfo das Leben empfange: Weil die Mut⸗ ter 2. Maccab. VII. 22. ausgeruffen: Ich bin ja eure Mutter, und habe euch gebohren, aber den Odem und das Leben habe ich euch nicht gegeben, noch eure Gliedmaße alſo gemacht: Welches ſich aber wiederum zu der Conception der Huren⸗Kinder und Zeugung der Monftrorum nicht reimet. Es hat nach dieſen principiis Jacob Ruef" fius de Conceptu & Generations hominis Lib. J. von der Zeit der Empfaͤngnuͤß an (Lib. I. pag. 4-9.) bis 45. Tage hin⸗ Lieibes ſeinen eigenen Saa⸗ | die Frucht das Leben bekommen ſolle, in VII. Figuren, von Wochen zu Wo⸗ chen, dieſe Veraͤnderungen daſelbſt abgebildet, und zu den letzten, dieſe Verſe geſchrieben: Injectum ſemen ſex primis certe diebus Eſt quafi lac: reliquisque novem fit ſanguis: at inde Conſolidat duodena dies, bis nona deinceps Effigiat, tempusque ſequens produ- 6 1 cit ad ortum. Da aber zu dieſer Zeit eine Frucht ton 12. Monat, nur als ein pur lau⸗ teres Adergewebe vorgeſtellet wird, und vor ein paar Jahren in der BHs. ria Academia betropolitanæ im zten Theil im andern Abſchnitt, dieſe Materie von Herrn au Vernoi bey Gelegenheit einer Mißgeburth, deren bereits im ander⸗ ten Theile dieſer Hiſtorie pag. 416. Mel⸗ dung geſchehen, ventiliret worden: ſcheinet ſolches dererjenigen Meynung zubeſtreiten, ſo da vorgeben: das be⸗ reits alle Theile eines Menſchen ſchon vor der Empfaͤngnuͤß vorhanden, und ſo wie ſie ſeyn ſollen mit einander ver⸗ bunden waͤren: Alſo daß ſie in Mut⸗ ter⸗Leibe zur Zeit der Schwangerſchafft nur ausgebreitet und auseinander ge⸗ wickelt werden doͤrffte: Er, Herr Ver noi, aber meynet: Man muͤſſe anneh⸗ men, es fep nach geſchehener Empfaͤng⸗ nuͤß eine gewiſſe Zeit, zu welcher die Natur nicht den Bau des gantzen Lei⸗ bes, ſondern nur einiger Theile deſſel⸗ ben anfange: Zu welcher Zeit alſo zwey noch unvohkommene und nur halb ausgebreitete Fruͤchte, auf verſchiede⸗ ne Weiſe mit einander gar wol kon ⸗ ten verknuͤpffet und vereiniget werden: bevor der Kopff, die Bruſt und Unter⸗ leib zugeſchloſſen wuͤrde. Wie aber bey Erzeugung der Mißgeburthen or⸗ dinair der Sutter ſtarcke imprelſiones, derer ſie ſich faſt allemal wol zuerin⸗ nern wiſſen, daran Schuld ſind; ma⸗ durch, zu welcher Zeit nach Hippocrate | det eee daß | | 2 | da „ Date Wien, Sealer zent: oa da fic ſo gar kurtz vor der Geburtb | men, mit Haut uͤberzogen, der Kop Arm und Bein nicht allein vom Leibe ordentlich rund, und ſo groß als fa zu trennen, ſondern fo gar zu diffolvi- der gantzeuͤbrige veib; Wie man denn ren, oder auch was uͤbriges anzuſetzen im Kopff 1 6 chon zwey fc vermoͤgendſey. Bey einer Frauen all | Puncta ſtehet, (o die Augen ausmachen hier, Juſtina Fuchſin geb. Gloſcheckin, follen, die Armen und Beine ſind mit Chriſtoph Fuchſes Zeugmachers Ehe⸗ bloſſen Augen und durch ein Micro- genoſſen, begab ſich da fic bis auf einem ow ſogar SE Bona Zehen an Monat zur Geburth kommen: Es bet- Haͤnden und Fuͤſſen zu erkennen ir die telt ein Kerl, dem die groſſe Mangel Nabel⸗Schnuͤre, inſonderheit abe oder Rolle im Zuͤchner Zechhauſe, den Ruͤckengrad durch die Haut, und zw Arm bis hinter den Elnbogen zerquet·ſind biefefoecus kaum von der gien ſchet, fo daß er herunter genommen | doe, weil der einzele abortus bey einer werden muͤſſen, und alſo nur einen primipara zu dieſer Zelt iive oh Wie Stuͤrtzel behalten; Als ihn der Kerl] denn auch der gantze Leib vollkommen der hochſchwangern Frauen zeiget, uno | geſchloſſen, und weder das Haupt noch um ein Almoſen bittet, erſchrickt dieſe die Bruͤſt, noch der Unterleib offen ſte⸗ fo hefftig bey dieſem Anblick, daß ſie bic | het. Ebenermaſſen (o verwahre einen fen Krippel gar nicht aus dem Sinne | Feetum von einem Pferde, fo 8. oder bringen kan, und nach 4. Wochen ge | ro. Tage nach der imprzgnation. ver⸗ biehret fic. ein Maͤgdlein mit einem worffen worden, der nicht gröͤſſer als Arme, welches geſuͤnd und über ein eines Gliedes im kleinen Finger fang, gantzes Jahr gelebet; Nach der Ge, und febr ſubtil, auffer der Kopff, der burth aber hat man unter dem vielen das groͤſſeſte iſt, daran auch alle 4. Blut⸗Geſchwemme nicht eine Spuhr MN zuſehen, nur daß fie ſehr kurtz eines Beines oder Knoͤchleins, wie ſind, it. die Gelencke im Schwantze fleißig man auch geſuchet, antreffen ſchon deutlich koͤnnen erkennet wer⸗ koͤnnen. Eine andere hoͤret nur allhier den, verſchiedener kleinen Hunde die von einem decollirten Miſſethaͤter, dem nur 14. Tage alt it. eines üngebohr⸗ vorhero bey der Execution die rechte nen Igels, da die Stacheln ziem⸗ Hand abgehauen worden; dieſes weiß lich harte doch hinterwerts liegen, au» fic. fid fo lebendig vorzuͤſtellen, als geſchweigen. es ſelbſt geſehen, redet auch fa Wer wird mir doch bey allem tiefen derüͤb⸗ toes ficco dn geret, fat len zu glauben, daß die gantze rudimenta fc- beſtaͤndig, oder ſo lange davon, bis ſie : | in ei tus anders, als vollkommen im ovulis ſich be⸗ 5 77 % einhaͤndiges Kind zur inn, — perimmitonen mete Mun habe mit groſſer Muͤhe die Em- die ipee ee n, bryones zuſammen gebracht von allen bey dem Menſchen, durch die gan&e Zelt des e Monaten, darunter inſonderheit ein bens ratione nutritionis & augmentationis fett Kind von 8. und eines von 9. Mo- vollführet wird. Es iſt viel leichter fid) dieſes nat, (fo wohl und ohne Falten und einzubilden, daß dle Seele, die ſubtiliß ma ru- Nuntzeln conſerviret ſind, das letzte dimenta fretus durch gebbrige Bewegung aber todt gebohren worden,) auch ein befbrb und 3 ps - reso sad Mohren ⸗Kind fich befindet von 6. Mo⸗ Mies — . det n 2 — naten, fo viel ſchwaͤrtzer als die andern ſſchtbareſten, oder vielmehr die aant geit des ausſtehet, und allhier zu Ohlau von ei, Ledens continuiret, da ebenermaſſen der Leis nem weiſſen Weibe, da der Mann ein nicht anein nutriret wird, ſondern von Jahren Mohr geweſen, und bey Ihro A onigl. zu Jahren an derLaͤnge zunimmet, oder hernach oheit Printz jab Sebef*y in | mebrin die Dicke waͤchſet) Als daß ich mir vor⸗ DBienſten geſtanden, gebohren worden. | fiellen könne wie ble Vifcera, und Glieder nach Die ſingulairſten Fruͤchte ſind wol die et» — nach — — — *. ete fien oder kleineſten, fo nur einer kleinen — — - ari nove — (a Bohne groß, und zwar beſitze davon nichts weniger als einen verlohrnen, oder gantz Zwillinge und einzeln gebohrene; An derdorbenen Theil erſetzet, ja nicht einmal ei⸗ dieſen aber ſiehet man kein fo unvoll⸗ nen Finger oder Zehen ja nicht ein Glied der⸗ kommenes oben angegebenes Adern⸗ | (elben von neuen hervorbringet. | eſe mr Gewebe, ſondern dieſe fino vollkom⸗ ARTIC. 793 Dritter Abſchnitt, Siebender Artickel. 794 ARTICVLVsS. VII. Von Anzeigung des Ciroangete fagiá; und andern hier⸗ . | bey ſingulairen Avanturen. | Conde, hat im Jahre 1722 zu Paris in la eine Schrifft publiciret, ſo er Le Miroir des llrines, ober einen Harn⸗ Spiegel nennet, darinnen er ſich zu beweiſen bemuͤhet, wie aus dem Harn die unterſchiedene Temperamenta, und die Urſachen aller Kranckheiten zu er⸗ kennen ſeyn: Inſonderheit will er die Schwaͤngerung gantz gewiß aus dem Urin dijudiciren; ja fo gar die Mona⸗ the, auch ob eine Weibes⸗Perſon einen Sohn oder Maͤgdgen trage, andeu⸗ ten. Er ſchreibet: Imerſten Monat ſehe der Urin dicke, truͤbe, und roͤthligt aus; wenn das Truͤbe in die Hoͤhe ſtei⸗ ge / ſey fie mit einem Sohne ſchwanger, falle es aber zu Boden, ſo ſey es eine Tochter: Er gehet die Monate weiter hindurch, da es auf den Trieb verfus uterum immer mehr und mehr ankom⸗ met: Wenn kleine Köͤrngen darinnen zu ſehen, verurſache, weil die ſchwan⸗ geren Weiber bey ihren Stul⸗Gaͤngen ſelten, oder gar keine Winde pafiren lieſſen, oder es ſchwaͤmmen Faſen bat» innen, und was dergleichen mehr iſt. An. 1726. den 1. April ſchrieb man aus Paris / wie ein gewiſſer Edelmann aus der Normandie einen Tractat von der wahren Erkaͤnntnůß uno Er⸗ forſchung des Menſchlichen harns oder Urins, ans Licht geſtellet, wo⸗ durch er erweiſen will, daß in dem Harn durch ein Microfcopium allerhand klei⸗ ne curieuſe lebendige Coͤrper oder Thier⸗ lein koͤnnten geſehen werden/ aus deten Geſtalt und Beſchaffenheit man die Urſache aller menſchlichen Kranckhei⸗ ten, oder auch deſſen Geſundheit, it. die imprægnation gantz leicht und unfehl⸗ bar erkennen und beurtheilen, folgſam in Kranckheiten eine gluͤckliche Cur dar⸗ nach einrichten koͤnne: Da nun von dieſem Tractat daſelbſt, auch ander⸗ werts viel geredet, und dieſe Materie auf verſchiedenen Cathedern derer Teutſchen und Hollaͤndiſchen Univerfi- í Avach de la Riviert , Medicina d Doctor und Leib⸗Medicus des . verſtorbenen Printzens von l taͤten in Diſputationibus ventiliret wor⸗ den, ja ſelbſt zweyen Medicis in Breß⸗ au in ihren Inaugural Diſputatiomibus viel von ſolchen Wuͤrmern getraͤumet; ſo habe unten folgendes Urtheil des be⸗ ruͤhmten Herrn D. Job. Kanolds qus de- nen Breßlauiſchen Sammlungen der Natur⸗Geſchichte ſo im 26 Merſ. Cl. V. Art. VI. pag. 513. beyſttzen wollen: Dieſes iſt ein neues Mediciniſches Abentheuer/ woran fic) die Harn⸗Pro⸗ pheten zu vergnuͤgen, aber auch ihr bis⸗ heriges Sy(lema zu verwerffen oder zu verbeſſern haben werden: Zum wenig⸗ fien iſt die Sache poſſirlich genug, und es wird nunmehro aus einem Urin- Glaſe eine neue Welt, in der ſich ſo vie⸗ le neue Creaturen præſentiren, daß es noͤthig ſeyn wird eine beſondere Schiff⸗ Fahrt dahin anzuſtellen, und die ſeltſa⸗ men Geſtalten derſelben, aufs genaue⸗ ſte zu betrachten, forthin zu beſchreiben und in Kupffer vorzuſtellen: Welches dann offt viel mehr Nutzen bringen duͤrffte, als die ehemaligen Expeditiones nach dem Gold⸗ reichen merica; An⸗ geſehen man hier ein Land voller Ver⸗ raͤther oder Dgnuncianten antreffen | anchem Medico ver⸗ borgen, und in dieſer Unwiſſenheit vie⸗ len tbeuren und hohen batienten ſchaͤd⸗ lich iſt, entdecken, und den Weg zu ei⸗ ner heilſamen Cur und Erhaltung des Patienten anweiſen werden; Woran vielmal dem Publico mehr gelegen ſeyn muß, als an einer gantzen Silber⸗Flot⸗ te aus Peru. Denn wie es aus der Hi⸗ ſtorie ſcheinet, (welche! c. weitlaͤuffiu⸗ ger zu leſen,) ſo zeiget ein jedes ſolches Harn⸗Thier an ſeiner aͤuſſerlichen Ge⸗ ſtalt, was der Patient fuͤr eine Kranck⸗ heit habe. Womit dann alſo die Her⸗ ren Profeffores auf Univerfitdten, fo hieran Belieben haben, mit ihren Audi- toribus nur eine Schiff⸗Fahrt nach die⸗ fec neuen Wurm ⸗Welt anſtellen duͤrf⸗ fen, in der ſie an dieſen Thieren lauter lebendige Collegia Pathogaomonica und Pathologica anzutreffen haben, mithin vieler weitlaͤufftigen Arbeit uͤberhoben Odd 3 tn 795 Dritter Abſchnitt, ſeyn koͤnnen. Doch es zeigt die Relation daſelbſt eine einige Art eines ſolchen Kranckheits⸗Thieres, nemlich einen Kropff Wurm; bey dem die Vortreff⸗ lichkeit des Microfcopii zu æſlimiren ift, als welches fo gar eine Hals Ge⸗ ſchwulſt an dieſem ſo kleinen Thiere zu entdecken vermag. Und wer weiß, ob nicht etwan noch ein fold) Glaß erfun⸗ den wird, durch das man nicht nur ſelbſt den Urin oder andere exccementa eines ſolchen Thieres, ſondern in ſelbi⸗ gen vielleicht wieder neue Kropff⸗Wuͤr⸗ meerblicken wird, die an dieſem Thiere zuerſt die Kranckheit erregen, welche die | fi Menſchlichen Wuͤrmer alsdenn dem Coͤrper inprimiren. Zwar aus der Hi⸗ ſtorie will ſcheinen, als fónne man nur die aͤuſſerlichen Verletzungen des Coͤr⸗ pers aus ſolcher Thiere Geſtalt erler⸗ nen: Da aber auch nach der Relation uͤberhaupt die Urſache und der Zuſtand derer Kranckheiten, fo wohl als der Ge⸗ ſundheit aus ſolcher Würmer Diverfi- taͤt abzunehmen ſeyn ſoll; So werden auch wohl alle innerliche Affectus hren beſondern Wurm haben, und denn werden ſelbige, wohl uͤberhaupt in Ge⸗ ſundheis⸗ und in Seuchen⸗Wuͤrme eingetheilet werden muͤſſen. Und lie⸗ ber! Was werden nicht alsdann fuͤr wunderſame Wuͤrmer ans Licht kom⸗ men! Z. E. Allerhand Fieber⸗Wuͤr⸗ me, Gicht⸗Wuͤrme, Krampff⸗Wuͤrme, den pag — — - zwar ohneunterſcheid der Perſon, Z. E. Schlag, Lungenſucht b 7 Siebender Artickel. 796 directiones ſpeciales motuum vitalium ein Werck der helffenden Natur blei⸗ "m, ut eine Materia vel copi vel qualitate zu ſupponixen , inb zu erkennen ſeyn wird, als bey denen Motibus vitalibus f. n. ohne daß hierbey Wuͤrmer inferitet werden duͤrffen. Und wie wuͤeden fid) nicht die Wuͤrmer mer anders ſpecificiren m i- verla ſucceſſione & metafchematismi fanguinis excretionum & moliminum, febrium male curatarum bus &c. da die Wuͤrmer immer eine ani dere Geſtalt annehmen muͤſten. Und nd die Wuͤrmer eher als die Kranck⸗ heit, oder erzeugen ſie ſich erſt aus ſelbi⸗ ger? Iſt dieſes, fo ift die tiologie att ders mof zu ho jenes, ſo muͤſ⸗ ſen die Morbi alle quaſi ex contagio ent⸗ ſtehen, fo nimmermehr zu verißiciren. Wobey es zugleich geſchehen muͤſte, daß offt vielerley Wuͤrmer auf einmal in den Leib kaͤmen, und alſo ein jeder ſeine eigene Kranckheit machte, da denn viele diverfe Kranckheiten auf einmal ; unb ! t, boͤſe Köͤpffe, Mutter⸗Plage, Blattern u. d. g. vieler andern Difficultàten zu | | wir weitlaͤufftig zu allegiren für nöͤthig erachten, weil wir und vielleicht andere, mit uns glauben, daß dieſe Wurm x edicinein mũßigei Einfall cie Mutter⸗Wuͤrme, Wind Wuͤrme (dle nes mit vieler Phantaſie begabten, der ſe werden vielleicht von den Ge⸗ wahren Medicin aber wenig kundigen ſchwulſt⸗Wuͤrmen unterſchieden ſeyn Harn⸗Gaucklers ſey, die einem jeden muͤſſen, und Zweiffels ohne zum vernuͤnfftigen und Wahrzeichen ſudtile Bombulos von fid) | fo eckelhafft ankommen wird, als die er fahr nen Practicſo geben) ferner Lungenſuchts Wüͤrme, Stech⸗Wuͤrme, Angſt⸗Wuͤrme, Schlag⸗Wuͤrme, Schwere Noths⸗ Wuͤrme, Dollheits⸗Wuͤrme (die viel⸗ leicht wunderliche Capriolen ſchneiden werden) u. d. g. Doch es iſt kaum zu glauben, daß dieſe Abentheuerliche Wurm⸗Weißheit ihre noͤthige Verifica- tion und den allgemeinen Applauſum erlangen werde. Denn auf ſolche Wei⸗ fc wuͤrde die menſchliche Natur zu ci nem Feecu, und der Wurm zur Mutter Wuͤrmer ſelbſt. Dem allen ich letzlich beyſetze Herr D. Job. ouch. Bechets Ausſpruch in ſeiner naͤtriſchen Weiß heit und weiſtn Narcheit pag. n.159. num 27. ba D. Theodorus Gran eim Microfcopium wolte erfunden haben oO ο. fleine Thiere in einem Tropf fen Waſſer zu ſehen, aus des beruͤhm⸗ ten Poeten Balde Jambicis, fo alfo lau- tct: Die Welt ſtill ſteht, und nicht um⸗ geht, wie reckt die Gelehrten meynen; Ein jeder iſt ſeines Wurms vergewiſt, werden, von dem jene die Ideas morbo- Copernicus des Seinen: Und alſo dieſe fas (o annehme, als wie ſonſt ein Fetus von der Mutter. Oder ſolten die Wuͤr⸗ mer materiali copia vel effectu rofionis u. d. g. die Kranckheit machen, ſo wer⸗ den doch die concurrentes intenfienes & Wurm⸗Philoſophi und Medici, inſon⸗ derheit der Edelmann aus der Nor⸗ mandie und Davach de la Riviere auch des Seinen. | | Es hat aber nicht allein delaRiviere : un 797 und der Rormapdiche Edelmann, noch viele andere, on in Zeiten groß Prahlens in Er⸗ id ovangerer Frauen aus Jrin un N ngen ge⸗ ) „davon ich nur wenige allegiren ne ee inem Nachtuͤ Urin n einem up du n Be en faf en, dar ein man eine Mägde gethan; "em ici n des s viren, z Schwanger ſeyn. Andere dieſes ji, fo bald es gefan⸗ wenn fleo aſſelbe truͤb und Zi⸗ fc big (a mit f leinen Staͤublein let, die auf, und niederſteigen, 1, ſo gel ſie/ daß fit concipiret And rmengen Urin und und wenn dieſes umg eſchuͤttelt, ſgeſottene Bohnen ſcheinet, ſo be. m fit, daß die Frau ſchwanger I7. inq pss: ue Ca V. 1 Y roth au sfébem, ne eine ent : Tableau de J. g m ( pag. m ze, ienz € font e vid. mein chen vor und nach dem Salle; d Lib IL Cap. I, g. 13. edit. noviffim. 152.) | went t bey eee 9 Derſon nach dem Beyſchlaf dere ae e tfadye die Men Ubelkeit Spaſen Eckel/ „inſon⸗ | oder vielmehr Wi ADR HOY Leib auf chwillet, ſich folgendes darinnen eine egun , m immer, Baß hm uns harter werden, Dritter Abſchnitt / Siebender Artickel. will: Die bekannteſte Meme welffeln fie nicht an der Noch an Saen 1 — —0ů qu Churfürſtl. ſchwitzte ſte wie iin gantzen affi Geſchwulſt w en verſpuͤret r 2 idi | dii 798 aus denſelben ein molckigtes Waſſee oder Milch gehet: So ſind dieſes groſſe Anzeigungen, uns zu perſuadiren, daß eine Weibes⸗Perſon ſchwanger fen; aber deßwegen noch nicht gaͤntzlich ab- folut und vollkommen gewiß; wie Sen- nertus Lib. IV. Prax. P. Il. S. V. Cap. I. die. ſes in folgenden confirmiret: : Non men- fium ſuppreſſio, neque ventris tumor, ne« que lac in mammis, neque reliqua; ſi ſeor⸗ ſim ſumantur, conceptionis certa figna funt: Weil unlängſt nach allen dieſen Umſtaͤnden, dennoch nichts weniger als eine wahre Geburt erfolget. Bey einer jungen Frauen von 16. Jahren, die vorhero im ledigen Stonde gantz ordentlich ihre Menles gehabt, bleiben ſolche ein paar Wochen nach der Hoch⸗ zeit vollig auſſen; auch ereignen ſich al⸗ le oben genennte Anzeigungen zum Schwanger⸗ ſeyn; fo gar, daß fie deut, lich die Bewegung des Kindes im Leibe wolte wahrgenommen haben: Da nun aber etwan einen Monat nach der Hochzeit ihr Mann, der bey Ihro Durchl. damalen zu Exier in Dienten ſlehet, ſeinemcher rn von hier ins Reich folgen muß; von i ui e md der Abreiſe des Mannes aber allbereit 9. Monat verfloſſen, werde ich von Ih⸗ inis er Mutter erſuchet, ſelbige in Augen. ſchein zu nehmen, und zwar wolte fie gerne wiſſen, ob ihre Tochter geſchwol⸗ hie * len, oder ſchwanger fp? Als ich zu ihr warten. Mehrere Kuͤn, foie, treffe ich fic voin Anſehen im Ge⸗ ſichte recht lebhafft an, mit elnem febr hohen Leibe, und als fe ff chentblöſſete P. dim Un⸗ | ; | tet-geibe ſo ſtarck, daß ſichtbare Tropf⸗ igen. i fen vom Schweiß darauf ſtanden; Der L5 mehr mit tbe Raifon. und i" ^ . Leib war ziemlich dohnende, doch nicht wie ein geſchwollener Leib, oder daß nach Eindruͤckung Gruben geblleben, wie denn auch fic weder jetzo noch je⸗ mals vorhero, die geringſte Anlauf⸗ fung der Schenckel ver ſpuͤret; ; Deßwe⸗ 1 d an- gen d ua atif | zen der Mutter jo viel ſagte: Daß die⸗ ſes afó kane dinzegungen von einer aͤren. Aus ben Bruͤſten, wenn fit gedru⸗ ging erſt ein molckigtes Waſſer, und endlich recht dicke Milch wie denn auch die Braſte offt ſtarck von fi ſel⸗ ber gelauffen, alſo daß gar die Papille r ſchmertzhafft, und in etwas erulceriret waren. Da aber Obſervationes ver⸗ daß auch Jungfern waͤhren⸗ TT der handen, daß 799 der Verhaltung der Monat Zeit in⸗ ſonderheit Plethoricæ Milch in den Bruͤ⸗ ſten haͤtten; (vid. Mich. Alberti Hſtema Juricprudentiæ Medica in Append. Caf. XIV. pag. 92. it. Georg. Franchi de Franckenau Satyr. Med. XV. & Tob. Adam Kulmus An- merckungen über die xr Anatomi⸗ ſche Tabelle) Vielmehr wenn eine Mola ſich in utero befindet; ſo urtheilete, zu⸗ mal da ſie die Unruh ſehr gleichfoͤr⸗ mig mit der Bewegung eines Kindes im Leibe beſchrieb: Daß zwar viele Anzeigung zum Schwanger ſeyn waͤ⸗ re, doch koͤnten vielmals Frauen, die viel lebendige Kinder getragen, und gebohren, die Bewegungen eines Kin⸗ des von denen Blaͤhungen und Win⸗ den ſchwer unterſcheiden; und alles andere koͤnte bey einem Gewaͤchſe eben ſowol, als einem lebendigen Kinde ſeyn. Der Mann, als er nach Ver⸗ flieſſung eines Jahres mit Ihro C bur: fuͤrſtl. Durchl. wieder nach Breßlau kommet, alteriret ſich nicht wenig, daß er ſeine Frau, laut Augenſchein, hoch ſchwanger antrifft, und da er dieſes fid) unmoͤglich zuſchreiben konte, war er kaum zu bewegen, es nicht beym Con. fiftorio anzugeben. Es ging aber die⸗ ſe bekuͤmmerte Frau fernerhin, unter vielerley Ungelegenheiten mit ihrem hohen Leibe noch alſo uͤber ein gantzes Jahr herum, da ſie endlich von einer enormen Hæmorrhagia uteri befallen, welche, als ſie einige mal wiedergekom men, und wegen Entlegenheit des Or⸗ tes wenig Rath gepfleget werden koͤn⸗ nen, muſte ſie daruͤber ihren Geiſt auf⸗ geben. Sie iſt nach ihrem Tode zwar nicht geoͤffnet worden, doch glaube, daß nichts anders, als eine Mola oder Ge⸗ waͤchſe/ alles dieſs cauſiret, und der ſtar⸗ cke Durchtrieb des Gebluͤtes von der Natur angeſtellet worden, ſich deſſen zu entladen. Faſt dergleichen Caſus auch zu leſen in dem UV. Segplemene uͤber die Samml. der Breßl. Nat. Geſch. Artic. XIII. pag. 133. feqq. Wie fid) aber Medici mit oben alle- girten Urin⸗Prophezeyungen proftitui- ren koͤnnen, zeiget folgender Caſus: Ei⸗ nen allhier wohlbekanndten Medico, der als ordinarius beꝝ der Hoch⸗Adl. Fami- lie von G⸗ in Mahlen bey Kranck⸗ heits⸗Zuſtaͤnden ſonſt requiriret wor⸗ den, paſſirete folgende Avanture: Es Dritter Abſchnitt, Siebender Artickel. 800 von einem krancken Fuͤllen allhier vor das Nicolaus⸗Thor zu einem Pferde Artzt zu tragen; Da er dieſes ſonſt noch nicht gethan, offtmals aber Medico dergleichen Opffer ge meynet er auch fuͤrjetzo damit nicht zu gehen: Der Medicus prognoflici- ret auch daraus eine gantze Anzahl Kranckheiten, um eine i m wenigſten zu treffen, auch noch uͤber dieſes, bán» diget er dem Boten un ene Medicamenta ein, ohne daß beyden be⸗ kannt geweſen, wie groß und wie klein, wie alt, oder wie jung, Patient gewe⸗ ſen, und eben auch fo, in was fuͤr Kranckheit er decumbiret: Da nun nach Uberbringung der Medicamenten der faubere Streich herauskommet, oct» lieret er bey der Hoch⸗Adlichen Familie dadurch allen Credit, alſo daß nach ei⸗ niger Zeit in feiner Stelle ich requivef werde, und zwar da der Hoch⸗Adliche Poſſeſſor daſigen Guthes in eine Diar- rhœam verfallen: Es haͤtte aber auf ei⸗ ne faſt gleiche Proſtitution hinauslauf⸗ fen können, wenn ich einen Urin⸗Pro⸗ pheten abgegeben. Die Frau Ge⸗ mahlin des Herrn von G⸗ » batte den Verdacht auf eines ihrer Dienſt⸗ Menſcher, daß fie ſchwanger fep , wegen nun hierinnen gewiß ſchicket fie zu ihr ein Utin⸗Glaß das Lotium zu uͤberſenden; Da aber das Menſch aus dieſem was Bedenckliches orainiref, ſendet fie ſtatt ihren, den Ur von ihrer Stieff⸗Schweſter, ein Maͤgdgen von 6. Jahren, (welches nachgehends heraus kommen.) Wit nun den Urin nicht allein ſondern zu⸗ gleich das Menſch ſehen will, way die⸗ fe ziemlich hoch⸗Leibig, wie auch die Bruͤſte ſehr angelauffen, im uͤbrigen aber gantz geſund; fie bekannte, daß ihre Monath⸗Zeit etliche mal auſſen blieben, hatte guten Athem, und im geringſten keine geſchwollene Schen⸗ ckel, auch ſahe der Urin gar nicht blaß und waͤßrig aus, wie in de i fium gemeiniglich geſchiehet, wie einer geſunden Perſon: Deßwe dern gen, da ich ſie beſchuldigte, ſie muͤſte ſchwanger ſeyn, laͤugnet ſie zwar An⸗ fangs ſolches hefftig; Da aber eine Heb⸗Amme ſolte geholet werden, ſie zu viſitiren, bekannte ſie, daß, als ſie im Walde gegraſet, waͤren zween Trebni⸗ wird ein Bedienter beordert, den Urin tziſche Burger, zu ihr kommen, da denn einer ^ HE Bot einer ihr ein Schnupfftuch in den Hals geſtecket, und gehalten, der andere aber haͤtte, fie wuͤſte ſelber nicht was, mit ihr vorgenommen, da er ihr den Rock uͤber den Kopff gedecket. Wie nun das Bekaͤnntnuͤß, und vorgemeldete Anzeigungen ſufficient genug ſchienen n ſo kam doch keine ebendige Frucht ans Tages⸗Licht, ſon⸗ dern ſie verfiel nicht lange hierauf in ein hietziges Fieber, und ſtarcke Hamor- rhagiam uteri, darunter unfehlbar der Fetus mit forigegangen: Ob nun von den Eltern, fintemat der Vater im orffe Weber iff. oder von jemand am deren durch ſtarcke pellentia und ſangui- nem commoventia dieſes alles erreget worden, ift nicht herauszubringen ge⸗ weſt: Zum wenigſten glorirten die El⸗ tern nach ihrer Reconvaleſcenz, daß von er Tochter Schwangerſeyn ein fal⸗ ches Urtheil gefaͤllet worden. Mehrere Præcaution hab ich ein an⸗ dermal gebrauchet, da zu einer Aal⸗ Haͤndlerin ins Buͤrger⸗Werder allhier geruffen wurde, um ihre Tochter, in⸗ dem ſie nuͤchtern offtmals vomirte, al⸗ ſo einen verderbten Magen, und auch ihre Monat⸗Zeit nicht haͤtte, Medica- menta zu geben. Da nun oben fpeci- citte Anzeigungen uͤber dieſe faſt alle ich complicirten; ſo urtheilte das Menſch zwar für ſchwanger/ ſagte aber nichts mehꝛ als dieſes waͤre ein Zuſtand, wo man in Hunds⸗Tagen nicht wohl Medicamenta geben koͤnte, nach denen⸗ [ben aber wuͤrde die Kranckheit ihren usgang ſelbſt ſuchen. Daß ſie nun aus dieſer Rede meine Gedancken ver⸗ ſtanden, præſumire daher, weil ſie mich, obgleich ſonſt Medicus ordinarius im Hauſe geweſen, weiter nicht requiriret, ſondern andere Medicos coníulitef : Durch alles dieſes aber nicht verhin⸗ dern können, daß fie nicht zur rechten Zeit eines geſunden Kindes geneſen. Die Mutter nun, damit dieſes nicht offenbar möge werden, traͤget dieſes Kind ſogleich ſelbſt zu einem Weibe in die Neuſtadt; es bleibet auch alles die⸗ ſes ſo lange verborgen, bis nach mehr als einem Jahre, das Weib, ſo das Kind in der Koſt gehabt, in ein gefaͤhr⸗ liches hitziges Fieber faͤllet, und endlich Ich einen Geiſtlichen und die Communion verlanget. Es wird dahin Herr . Michael Liebentantz nachmals Sc- Dritter Abſchnitt, Siebender Artickel. 80² nior zu Sr. Maria Magdal. als Beicht⸗Va⸗ ter gefordert; Vor der Beichte aber eroͤffnet fic, wie etwas ihr Gewiſſen be ſchwere, ſo ſie vorhero offenbaren wol⸗ te; Nemlich ſie haͤtte da ein ungetauff⸗ tes Kind, welches einer Aal Haͤndlerin aus dem Buͤrger Werder ihrer Toch⸗ ter zugehoͤrete: Der Herr Senior bt» richtet dieſes ſogleich allhier an einen Hoch ⸗Edl. geſtrengen Rath; Da denn die Mutter ſammt der Tochter ar retixet, die Mutter aber ſich entſchuldi⸗ gen wolte, ſie haͤtte ja deßwegen mich als Medicum holen laſſen, und da ich ihr die Schwaͤngerung der Tochter nicht deutlich herausgeſaͤget, haͤtte fic nicht gemeynet, daß ſie in dieſem Zuſtande waͤre. Es wurde ihr aber vielmehr hart verwieſen, wie, da ſie ihre Tochter um bey Ehren zuerhalten, ſo gar die Heil. Tauffe nicht geachtet, waͤre fie viel Leid)» ter capable geweſen, wenn fic das Kind alfo verpracticiret, hernach den Medicum auf alle Weiſe unſchuldig zu injuriren, deßwegen ich vielmehr defendiref, als zur Verantwortung gezogen; ſie aber nach Gefaͤngnuͤß und Geld ⸗Straffe wiederum entlaſſen worden. Wie leichte man aber bey angewen deter aller Præcaution dennoch hinter⸗ gangen werden koͤnne, will nachfolgen⸗ den Caſum beyſetzen. Ein Weib von Kleinburg, unweit unſerer Stadt, be klaget ſich bey mir, daß ſie von der Mut⸗ ter⸗Plage hefftig offtmals befallen wuͤrde, ſie verſpuͤrte groſſe Unruhe im Leibe, es zoͤge ihr den Hals zuſammen, und haͤtte ſie vieles Wuͤrgen und Kre⸗ cken dabey. Als ich fragte: Ob ſie viel⸗ leicht ſchwanger waͤre? Weil ſie einen ziemlichen hohen Leib vor ſich trug: Antwortete ſie: Nichtsweniger; denn ſte haͤtte ja keinen Mann, und waͤre ein Weib von nahe 50. Jahren, haͤtte auch vor g. Jahren bey ihres Mannes Leben allbereit ihre Monats ⸗Zeit gaͤntzlich verlohren; der hohe Leib kaͤme von Blaͤhungen und offtmaligen Gebuhr⸗ ten her, ſintemal ſie ja eilff vollkomme⸗ ne und geſunde Kinder ohne die unzei⸗ tigen, 3ut Welt gebracht; Deswegen verlangete ſie nichts, als eine Mutter⸗ Reinigung, und ein ſtarckes Purgans. recommendirte ihr vielmehr, ſich auf den Abend clyfiren zu laſſen, und den Morgen darauf eine Veuæ ſectio- nem in pede vorzunehmen: Als ſie aber Eee wie⸗ 29 Dritter Abſchnitt, Siebender Articke . 04 wiederkommet, und wenige Huͤlffe vet» | Paris Anno 1695. ia quarto heraus- ſpuͤret zu haben vorgiebet, reiche iir ommen, in der CCCCXXVI. von meinen Pilulis balſamicis 2. Boſes, tion von einem Weibe, f im 43. und 1. Glaß Effent. Cortic. Aurant. cum | xe ihres Alters (fi wc Eſſent. Carminat. Wedel. fine acido Ef- gaͤntzlich verlohren, dennoch im 2 fent. ſuccini und Liquor. Anodyn. abre concipiret, und endlich auch ein manni. Das Weib nimmet eine Do- geſundes Kind gebohren hatte. Ob fin fruͤhe vou den Pillen ein, und als nun bey unferm Caſu fid) warhaffti in zweyen Stunden keine Oeffnung dieſes auch alfo befunden, kan für ge des Leibes kommet, nimmet ſie die an: | wiß nicht angeben. Dieſes hat zum dere Dolin nach / des Abends aber brau⸗ wenigſten eingetroffen, daß fie geg chet fle die Tropffen, ein Glaß von ei⸗ | so. Jahr alt, auch vorher fo t ner halben Untze/ die Helffte, fruͤhe aber der gehabt, als fie darauf die andere Helffte, da fie doch allemal ſtill und nur so. Tropffen einnehmen ſollen. ret. Sonſten ift ! Als fie nun davon hefftige Hitze befom Stahlen (wie aus feinem met, und zu mir ſchicket, mit dem Ver⸗ Munde eins mals, da er noch melden dabey: Es ware alles zu in gehöͤret/) faſt ſchwach fuͤr ſie geweſen; deswegen, da nur mit ber eine Dolis Pillen nicht bald gewuͤrcket, Einnehmung derer Medicame haͤtte (ie die andere nachgenommen, fret. Eines Trompet und die Tropffen auch ſchon verbraucht ein Loth Ba | weil fie ſtarcker Natur waͤre. Ich laſ⸗ da er fie für ſchwa ft ihr ſolches verweiſen, und ſchicke ihr er ihr, nicht allzu offte; etliche Dofes Pulveris contemperantisni- | nigere, als die aire Doſis iff, troſi, nach welchen fie nicht weiter mich nehmen; fie wendete aber vor, dieſe ihren Zuſtand wiſſen laſſen, ſondern ei⸗ f | nen verlaufenen Empiricum im Do- ihrer Frucht damit Schade rotheen⸗Kloſter oonſilliret, der ihr die thun, bátte auch ehemalen in dergle efftigſten Draſties gegeben, aber nicht chen Zuſtande mit gutem duccelf fefbi verhindern fónnen, daß fic nicht zu ge gebrauchet; Dieſe aber ſchlucket de rechter Zeit ein geſundes Kind geboh⸗ Morgen darauf das gantze Loth derer ren, zu welchem fie den Kayſerlichen Pillen auf einmal n Leib, davon Reuter, der bey ihr im Quartier gele⸗ ein Abortus zweyer Kinder gefolget: gen, als Vater angegeben. Welches fie deswegen gethan weil der Nun referiret zwar Fr. Mauriceau in Mann zu der geit verreiſet geweſen d obfervationibus circa graviditateme partum | fie von einem andern modo x ^n ae PD 7070151 pU dmix BA. 05:5 5» dieti s 1 6220 ENT rk ANTT siulierywi net monipjarum E infuntium re worden. $5 v M t vnum aspiod: ond Foot vr eee 1:051: EM rp kai 250 dist wage wech ing u tg E ipqih ; UU. 420 An AH 1 T MI ] i vict It bm T ^ae e 2 01 . nie b E ü sy s H qmm L / 15 * 2:353 9 " i EH " e»t . u€ To.) , | $ $5 W- x d e : — I 7 é 1 ; i 4 14 PF . INL IIT 1 "AEILLA : — e uo $ N ^" * Dritter Abichnitt,, Achter Attickel. 806 An ricvLvs VIII.. Durch Betrug gemachte Mutter ⸗Maͤhler/ und andere deiercgleichen betrügeriſche Begebenheiten. Scbortus in ſeiner Magia Natu- ral. (Part. II. Lib. VI. iff der er⸗ B . te, ſo eine laͤcherliche Eſels⸗ Muſie beſchrieben; Von dem | 7 — fiin S V natürliches Fauber⸗Buch (Part. I. num. 86.) gekommen, wie auch beſchrieben und ſchoͤn in Kupffer abge⸗ bildet worden in Mich. Berub. Valentini Mufzo Muféor. (Part. III. Cap. XX. pag. 74.) Und zwar daß ein Sicilianer von 2«- Erms gebuͤrtig daſelbſt 4. Hengſt⸗Eſel, ſo in Sicilien ſonderlich zum Laſt⸗ tragen báuffig gebraucht werden nach unterſchiedlichen Alter, und zwar im Fruͤhlinge, wenn die Eſel die Eſelinnen zu beſpringen pflegen, ausgeſuchet, al- fo, daß einer immer eine tertie hoͤher oder niedriger geſchrien: Wenn er nun den annehmlichen Eſels⸗Geſang pro- dueiren wollen, (o hat er in der naͤchſten Kammer bey dieſen Thieren ſich ein weiß Leinen ⸗Tuch mit muſicaliſchen Noten bemahlet gehalten, fo in der Eſe⸗ linnenürin eingetauchet und wieder ge trocknet geweſen: Die Eſel, wenn ſie in ihrem Behaͤltniß ſtille und mit haͤn⸗ genden Köpffen vorhero geſtanden, Und dieſer ſein Tuch hervor gebracht und ausgebreitet, haben ſie ſich alſo⸗ bald erhoben, die Haͤlſe ausgeſtrecket, um deſto naͤher dieſer angenehmen Witterung zu kommen, und auf ein⸗ mal das erbaͤrmlichſte Geſchrey an⸗ gefangen; ſo bald aber wiederum auf⸗ gehoͤret, wenn der Maitre das Tuch ba: von und in die andere Kammer getra⸗ gen; Doch hat er ein Gelaͤnder vor fich ſetzen muͤſſen laſſen, weil ſonſt die Eſel ihm fans facon auf dem Hals ge ſprungen waͤren und ertreten haͤtten. Miichts deſtoweniger aber mit dieſen ſonderlichen Saͤngern, da er im Lande mit herum gezogen, vieles Geld verdie⸗ net. In der Medicin bey Menſchen und Thieren, ſind dergleichen Betruͤ⸗ gereyen auch nicht unbekannt: Da⸗ von ich nur drey wohl ausgedachte Spitzbuben ⸗Streiche beybringe: be ren der erſte beſchrieben ſtehet in Joannis Wieri Libr. de Preſtigis Demonum ( Lib. V. Cap. XLI. pag.651.) alfo lautende: „A »quodam Latomo apud Batavos factum »memini, qui ftabulaingreffus,lupiflercus »clam in præſepibus abſcondebat: cujus odore, ut voracis ſui hoftis præſentia, ob „antipathiam, veluti malefico actu terridæ » pecudes, ultro citroque exſultare, & inſo- »lito concitari furore videbantur, unde »turbati ruftici incantamentum eſſe con- „icerent. Quocirca ad fabulæ actorem, velut e fpecula hzc obſervantem, atque »fanandi maleficii nomine celebrem con- „eurrebatur, qui tecta faſcini materia, lupi „nimirum excremento, Occulte ablata, ocyus malum amoliebatur. Sublata enim caufa, tollitur effectus. Sic rem qualem- cunque ex hac profeffione faciebat , a vi- „ris tamen bonis admonebatur, ut mature "ejusmodi falſitati renunciaret , ne merita yfalſariorum confequeretur punitio. Ein anderer hatte in die Gaͤnſe und Huͤner⸗Staͤlle, it. Tauben⸗Haͤuſer, das Kraͤutig vom Maro vero hineingeſtecket, und aus Poſſen Katzen, Marker, Il⸗ tiſſe, Wieſel⸗Ratten und Maͤuſe, ſo dem ſtarcken Geruch dieſes Krautes begie⸗ rig nachgehen, in ſolcher Menge hin⸗ ein gezaͤhmet, daß man ſich dieſer Thie⸗ re nicht mehr erwehren koͤnnen, und das junge Vieh inſonderheit haͤuffig darinnen todt gebiſſen worden: Und ob er gleich dieſes Kraͤutig aus den Staͤllen heraus genommen, ſo ſind doch auf lange Zeit dieſe Behaͤltnuͤſſe davon alſo perfumiref geweſen, daß dergleichen Raub⸗Thiere noch weiter hin Plaiſir gefunden, dieſen Feder⸗Vieh nachzuſtellen, um ihren Geruch und Geſchmack zu delectiren. Der dritte Caſus iſt mir vor nicht all⸗ zu langer Zeit, ſchrifftlich aus einer wohlbekannten Stadt unſeres Schle⸗ ſtens von einem Freunde folgender Maſſen communiciret worden; Ein Goldſchmieds⸗Geſelle hatte von ſei⸗ nem Meiſter gelernet, daß wenn bey Vergoldung der Silber⸗Geſchirre das aufgetragene Gold mit Queck⸗Silber amalgamixet, nicht gleich ausgebreitet, und wenn es abgerauchet durchſchei⸗ Eee 2 nende 8 nende weiſſe Flecken übrig geblieben; daß man dieſen Verſchen Mif der dal ten Vergoldung helffen koͤnne, und wenn es hernach mit S | ;dtocfel gi woͤhnlicher Maſſen 1 55 d / gleich nicht dauerhafft, dennoch m dieſen Fehler nicht gewahr wuͤrde, und zwar geſchehe dieſes durch die Solutio⸗ nem des Goldes in Aqua-Regis, in dieſe ſolle man Leinwand oder auch nur Pa⸗ muͤſte ihr dieſes koſtbare Medica hier wieder, (welches gemeine Lauge war, ſo der Sohn ebe⸗ pier eintauchen, dieſes trocken werden, und hernach uͤber dem Licht verbren⸗ nen laſſen, da doͤrffe man nur mit bite ſen ſchwartzen Uberbleibſel oder Aſche das Silber ſtarck reiben, ſo werde daſ⸗ ſelbe nach obigen Verlangen vergol⸗ det: Dieſe Encheireſis hat Gelegenheit gegeben: Daß da die Mutter dieſes Menschen eine Hebamme daſelbſt ge⸗ weſen, und geſehen, daß wenn ihr Sohn | d) dergleichen Arbeit getrieben, und mit diefer Solution die Finger fid) maculiret, daß davon die ſchoͤnſten rothen Flecken entſtanden, ſo ſich nach wenigen Ta⸗ gen, wiederum von fit ſelber völlig g verlohren. Daher faͤllt fic auf dieſe ſtraffbahre en nee daß von die⸗ fem gelbichten Spiritu fit etwas hinweg nimmet, und wenn ein neugebohren Kind, vornemlich bey wohlhabenden Dritter Abſchnitt „ Achter Artickel. Leuten ſie nach der Geburt ebadet bemeldtem Spiritu im Geſich . — m WN N 0 SS | 808 lich beſpritzet und angeftridóen ; Wel⸗ pei ; ber Elterr angegeben; herna t ; redet, daß fie eine unfehlbare Wiſſen⸗ ſchafft beſaͤſſe, alle dieſe vollkommen hinweg zu bringen, auch nicht e Creutzer verlangte, bis ſie ſprechen nachgekommen, her a nichts anders als ner Maſſen hierzu gebr ret und wol bezahlet werden Es mod te aber das Weib dieſe Arbeit zu practiciret, auch gar zu deut zu folgender profitablen Betruͤgerey Anſtrichs fid | i d wegen ein Medieus wegen gar — derbarer, denen Mählern nicht glei⸗ enden Strichen eine uͤble Præſuuntion auf ſie faſſet, redii ies — Rede feet ; daher es geſchehen, de | d alviret; Un ihr Sohn, wo ſie hin⸗ ekommen, auch wegen dieſer à befraget worden, hat er die gantze Kunſt geoffendaret; Wo aber ſeine Mutter hinkommen, nicht angeben 43 E jw s 10 m 1 rt 1 Nut gebildet ſind. Herr D. Kanold fo mit Tannen-⸗Reiß Dieſe monſtröſe Frucht überbrachte umbunden war / und der Bothe ver⸗ ihm eine Militziſche Frau, die von der meldete erſt, wie der Herr Doctor, mir Gebaͤhrerin und dieſer Geburt gar gu⸗ ein Stuͤck Wildpret uͤberſchickte, ſo auf te Wiſſenſchafft hatte, und ſagte aus: Geſundheit ſeiner verzehren ſolte. Ich Daß dieſe Leinweberin mit Namen ließ dieſes in die Kuchel geben, und be⸗ Langnerin ſchon in der andern Ehe ſi⸗ fahl der Koͤchin ſolches aufzumachen ge, und vom erſten Mann erwachſene und in die Lufft zu haͤngen; Zumal da Kinder habe: Hatte aber zwiſchen wegen des (don uͤblen Geruchs mir es zweyen lebendigen Kindern dieſe Miß⸗ nicht zu friſch vorkam. Bald darauf geburt gebohren, und zwar zuerſt ein erhub fic) ein erbaͤrmliches Geſchrey, Knaͤblein zur Welt gebracht, von Mor⸗ und das Menſch kam mit Zittern und gen aber an, bis auf den Mittag auf Beben, vermeldende, wie in dem Tan⸗ das Monftruim gearbeitet, und nach we⸗ nen⸗Reiß kein Wildpret, ſondern ein niger Zeit eines Maͤgdleins geneſen, fo getheiltes halbes Kind ſtaͤcke, mit wel⸗ beyderſeits getauffet worden. (chen ſie nichts moͤchte zu thun haben. Mehrere Umſtaͤnde reterirte hernach Darauf reterirte mir Überbringer, der Herr Primarius, daß fit dazumal 31. daß der Herr Docor erſuchen lieſſe, die⸗ Jahr alt geweſen, der Mann aber 55. ſe Mißgeburt zu ſeeiren, und alles no- In der erſten Ehe haͤtte fie gebohren table wohl anzumercken, welches er 2. Söhne und 4. Tochter: Bey dieſem ſelbſt nicht wohl thun konnte, weil ſeine Manne aber mit dem ſte 12. Jahr ver⸗ Frau auf alle Stunden ſchwanger gin⸗ heyrathet, eine geſunde Tochter, welche ge, u. ihr hierdurch leicht eine ſchaͤdliche noch lebet. "Referente marito, ſæpius li- „ beygebracht 1 gu die übrigen Zehen alle ihre ordentliche und recht fiuirfe Naͤgel vorzeigten. Am rechten Fuſſe aber war der mittel ſte Digitus nicht doppelte wie am hn» cken, ſondern nur einfach. T waren die Nares ordentlich. (Tab. XVI. (T num. 3.) Nur weil bereits vor meiner Xv Anſicht hinten ein Aufſchnitt T» 311 Dtitter Abſchnitt / Neundter Artickel. Dieſen monſtroͤſen foetum ließ fo» gleich nach ſeiner wahren Groͤſſe von Herrn . Chriſtian Hempel, Let. zu Sr. Mar. Magdal. nach dem Leben, ( wie ſolchen noch ieden zeigen fan ) abmah⸗ len, ſchickte auch, nachdem wegen des uͤbeln Geruchs ihn mit Oleo Terebinth. beſtrichen in die Rath⸗Stube, auch u einigen curieuſen Freunden. Nach⸗ des aber nahm die Section vor, und ſtattete daruͤber Herrn B. Kaoo/den folgenden eilfertigen Bericht abz Das Monſtrum (ft an Groͤſſe oder Laͤn⸗ ge 15. Zoll, und im Umfange ig. Zoll: Es iſt ohne Haupt, Bruſt und Armen, bloß præſentiret ſich das abdomen cum protuberantia umbiliciformi, und ein darunter aparter funiculus umbilicalis. Das uͤbrige beſtehet in natibus, femore und Fuͤſſen, zugleich einem Pene. Auf dem gantzen fertu ſiehet man ein weiß⸗ liche fübtile cuticulum, ſo aber hin und her abgeſchelet. Das Fleiſch iſt ſehr ſchwammicht, doch oben in der periphe- ria convexa haͤrter und derber. An den temoribus uud Fuͤſſen iſt es faltig wegen Woͤlligkeit. A. præſentiret eine protuberantiam, wie bey Erwachſenen ein Nabel ausſiehet; kurtz darunter aber ſitzet die ordentliche Nabel⸗ Schnure B. an Farbe weißlicht, an Dicke wie eine mültelmaͤßige Schreib⸗ Feder⸗Kiele, fo auswaͤrts enger und duͤnner zulieff, zweiffels ohne vom Ab⸗ reiſſen und Einfallen. Pubes war ge hoͤriger maſſen beſchaffen, und die Pro- minentia intermedia dependens eines Gliedes lang, welches deutlich zeigete daß es penis ſey, der denn auch ſeine gehoͤrige Oeffnung in urethram & vefi- cam urinariam hatte. Die offa líchii, Femoris, Tibiæ, &c. waren ordentlich zu fuͤhlen, und in ſectione zu entdecken. Die Femora waren fev dicke und voͤl⸗ lig von ſchwammigten Fleiſche, uͤber⸗ legt, mit Runtzeln, oder Plicis. Man ſahe 2. ordentliche Fuͤſſe, davon der rechte einwaͤrts gebogen war, mit or⸗ dentlicher planta pedis, die aber ſchieff und einwaͤrts lag. Der finde Fuß ſtund in die Hoͤhe. An beyden Fuͤſ⸗ ſen ſahe man an jeden 3. Zehen, doch am lincken fuͤhlete man, daß die mit⸗ telſte Zehe aus 2. kleinen an einander gewachſenen beſtand, woran man auch hen zu ſeyn ſchien, ſo konte man den eigentlichen Situm und Xem gos des Ani nicht deutlich obfervirtft, d ſchien es, daß eine Oeffnung oder Ori⸗ ficium ani zugegen geweſt; angeſehen man ein ordentlich Inteſtinum rectum fand, durch das man mit einer kleinen Feder ⸗ Kiel tieff einfahren konte, und behing an dem ſtylo ein dickes weiß gel⸗ bes unſtinckendes Megma. Nachdem man das Corpus von forne, oder dos Abdomen in die Laͤnge herunter doch ohne Verletzung des Funicul aufſchnatt fo befand man alles febr. dick fleuſchig und mit ſchwammigten ver⸗ wachſen, ſo daß man nur eine kleine Cavitatem abdominis antraff. Dieß Fleiſch war in convexa fuperiore & la- terali peripheria derber und dichter, doch ohne alles Bein. Inwendig fand man von vuceribus pectoris nicht das min⸗ deſte, auch kein indicium eines Hertzens. Von Vitceribus abdominis piæſentixeten fib oben an beyden Seiten doch ziem⸗ lich hoch gegen die Oberflaͤche 2. dun⸗ ckelrothe corpora globola va de ſanguino- lena, doch nicht onderlich derb, und wenn man ſie öffnete, lieff eine dicke ſchwartz rothe Materie heraus, wie alt Blut; und hatte es das Anſehen, als ſolten diß die Nieren ſeyn. Ein or⸗ dentliches Inteftinum fand man, einer Feder⸗Kiele dick, und ordentlich reretis tigurz , weißlich an Farbe, und voller ſichtbaren Blut Gefaͤſſe. Dieſes la- teſtinum war etwan, auſſer ſeiner Con- torſion, die Lange gelegt 13 Viertel der Elle lang. Durch das Inteſtinum kon⸗ te man ordentlich durch den anum fah⸗ ren, und was das curieuſeſte iſt, auf gleiche Weiſe auch durch den procefíum umbiliciformen oder ſcheinende Nabel⸗ Schnure, die von gleicher Dicke, Farbe, und Conſiſtentz war, als das Inteſtinum, und nichts anders als eine Continua- tionem der Gedaͤrme vorſtellete. Die⸗ 2. ordentlich beyſammenſtehende klei⸗ ne Naͤgel warnahm; Wie denn auch! detem ftr Proceſſus oder canalis und die Inte- ſtina waren gleich voll von oben gemel⸗ weißgelben Magmate. Kein K. IER t z z ot as : NNN ISSN OE ET —ů ä SS LLLI, , ENNAN . "ZA ,. , 7, DDD ANY Ser NN SENS SS NN NS V N WI N n SSSN %% qp» | / 6 77 75% 75% 74 / illl í 0 li f tiny 1 SS SS ES S SS P pu Mura. , 2 BI n "i 7 ^ "dp / e) 24 Vo o m ; lá -" i 1 d "a . 0 » Á Ld V 1 ' i . Ua 5 14 XY. N. . H : ic 0e T F 7 : VE 5 4 " T 1 80 * T LÁ. du o d diee Sae 8 : : ao , s nov ; A Àj : es: ODuiter Abſchutt / Neundter 2ietidd. T Omentum tar zu ſehen; auch kein deut⸗ liches Meſenterium. Hingegen hatte wol hat es an ſothaner Materia nutritia nicht gefehlet, weil doch der monſtröͤſe Fœtus an ſeinen vorhandenen Theilen ſehr fleiſchig geweſen. Daß durch den Canalem, der den Funiculum umbilicalem præſentixet, das Nutriment in dieſen Fce- tum gangen, ſcheinet ſehr probabel zu ſeyn, weil doch ſonſt keine Connexio mit dem Coͤrper der Mutter, oder des an⸗ dern keetus zu bemercken geweſt. Wie⸗ wol doch gleichwol vermuthlich, das an dieſem Canal ebenfalls eine kleine ar- | teria und vena verborgen geſteckt, die aber, weil jener ſchon febr welck war / ſo⸗ gleich nicht ins Auge fallen konten; weitlaͤufftig zu unterſuchen es aber die Zeit nicht zuließ. Diß waͤre einer gantz beſonderen Diſquiſition wehrt geweſen, (weñ es haͤtte bey der Geburt geſchehen koͤnnen) ob, wie und auf was für Wei⸗ ft dieſer Canalis mit dem andern Fœetu oder mit der Mutter connectiret? Da inzwiſchen ſelbige die Eigenſchafft eines Canalis inteftinalis gehabt, und das In- teſtinum voller Blut⸗Gefaͤſſe geweſen, ſo ſolte man faſt auf die Gedancken ge⸗ rathen, als haͤtte die Natur hierein und hierdurch die Materiam nutritiam getrie⸗ ben, und vermoͤge ſolcher mehr nicht moglich unterſuchen. ^ ^| al& nod) ein abdomen mit denen noch Die Reflexion, ſo Herr D. Kano/2 hiers anhangenden Theilen bauen wollen. über machte, war folgende: Dieſer Fo. Doch es ift von ſolcherley und vielen tus verdienet allerdings eine Confidera- andern monſtroͤſen Geburten ſehr tion vor andern monſtroͤſen Geburten; ſchwer etwas Poſitives zu determiniren: Vornemlich daher, weil an ſelbigem So wie auch von was dieſe ſonderbare nebſt andern Viſceribus weder Gehirne Deformitaͤt cauſiret worden, da man noch Hertze als die ordentlichen primum hierauf ein phantaftiſches Verſehen fo viventia & vitz inſtrumenta primaria, zuge- | feft nicht fuſſen kan, indem doch nicht gen geweſen; und nichts deſtoweniger nur zween vollkommene Fetus neben muß ein Leben in dem Foetu. geweſen bey in utero gelegen, ſondern der eine ſeyn, weil er doch ordentlich in dieſen auch noch mit dem Monſtro in einerley feinen Theilen bis zu gedachter Groͤſ⸗ | Secundina. Diß haͤtte vielleicht Anato- ſe und plenitudine geftationis gewachſen, mice genau unterſuchet werden ſollen, auch nichts fauligtes daran zu ſpuͤren wie das Abdomen des beyltegenden geweſt. Einige ſuperfœrtation findet all⸗[Weiblichen Fertus eigentlich beſchaffen hier nicht ſtatt, weil dis Monſtrum mit] geweſen? weil es doch ſcheinet, daß die dem vollkommenen Foeru in einer Se. Natur allhier noch ein Abdomen bauen cundina gelegen. Wo hat nun, in Cr» | wollen, fo wie etwan zuweilen an ei⸗ mangelung der Glandulæ Pinealis, die ee 4. Armen oder Fuͤſſe, 2» Seele reſiciret? wo ſind die Spiritus ge⸗ Koͤpffe, und dergleichen wahrzuneh⸗ macht worden? wodurch iſt der impul- | men, wobey man eben nicht ſogleich 2. ſus circulationis verurſachet worden? | particuliere animas zu ſupponirenUrſache Wodurch iſt die Materia nutritia in den] hat. Die groſſe Salacitas matris kan Fœtum kommen, weil man doch an dem hierbey vermuthlich fo viel Erlaͤute⸗ proceffu umbiliciformi die partes eſſen · rung geben, als bey verſchiedenen Plan cales, ſeil. arteriam & venam nicht deut⸗ tis die gelle Gewaͤchſigkeit, wodurch al⸗ lich warnehmen koͤnnen? und gleich lerhandsuperabundantis zun Vorſchein mp voe F ges & Digirorum, wie bey andern Foetibus. abula (Tab. XVI. num. 4) In dieſem nun I. . peſtand das, was man bey dieſem Fœ⸗ ^^ uu inwendig finden konte; Das genus venoſum konte man aus Mangel der zu andern Dingen benoͤthigten Zeit un» 815 Dritter Abſchnitt / gebracht werden; Ob zwar freylich allhier ratione individualitatis animacum ein gehöriger Unterſcheld zu machen. Doch von allem dem ift es ſchwer et» was zu decidiren, und ich fuͤr meine we⸗ nige Perſon laſſe einem jeden gerne ſei⸗ ne Gedancken, und bin eben nicht ge⸗ ſonnen, die meinige, ſo ich anjetzo nur problematiſch FA 0 hartnaͤckigt zu⸗ behaupten: ſo weit Herr D. Kanold. Nun iſt mir nicht unbekannt, wie allbereit %% et Aldrouvandus, Job. Schenckius, Alphonſus de Caranza, Ambro- ſius Paræus, Martinus W'einricbius , Caſpar Baubinus, Fortunius Licetus, Jacobus Ruef- fas, Schottus, W'eebtlerus, und noch viele andere unzehlige Monflra beſchrieben und abgebildet. Ich weiß auch, daß von denen Herren Nature Curioſis (o ein groſſer Vorrath zu aller Zeit dieſer ge⸗ ſammlet worden, daß man auch, ſich in dieſer Vielheit in etwas zu maͤßigen, Aun. 1684. abſonder liche Monitoria et» gehen muͤſſen laſſen; Weil doch hier⸗ aus kein fo groſſer Nutzen der Arti Me- dicæ zuflieſſen foͤnne Und dieſes bas ben ftc wohl meiſt verſtauden, wenn ete wann ein Kind einen Arm, Bein, Fin⸗ ger und Zehe zuviel oder zu wenig ge⸗ habt, oder ſonſt eine Unformlichkeit an denen Gliedern ſich befunden. Unſer monſtrõſer Fœtus aber hat gantz was anders zu bedeuten. Denn es ſey nun, daß nach Herrn du Vernoi in Hifl. Academ. Petropolitan. (Part. III. Sect. Il. it. Part. LI. pag. 4 16.) nach geſchehener Empfaͤng⸗ niß eine gewiſſe Zeit erfordert werde, in welcher die Natur nicht eben den Bau des gantzen Leibes ſondern nureiniger Theile deſſelben anfange; und zuerſt das punctum ſaliens, hernach das Cere- ^ brum nad ſeinen beyden hæmiſphæciis und das Cerebellum mit der Medulla ob- longata formiret wuͤrde, und daß zu die⸗ ſer Zeit alſo zwey noch unvollkommene und nur halb ausgearbeiteten Fruͤchte auf verſchiedene Weiſe mit einander gar leichte koͤnnten verknuͤpffet und vereiniget werden, bevor der Kopff, die Bruſt, und der Unter⸗Leib zugeſchloſ⸗ ſen werde: Es ſey nun aber auch, daß bereite alle Theile eines Menſchen ſchon vor der Empfaͤngniß in Ovario verhan⸗ den / und [o wie es ſeyn foll mit einander verbunden waͤren; alſo daß ſie in Mut⸗ ter⸗Leibe zur eit der Schwangerſchafft nur ausgebreitet und aus einander ge Neundter Artickel. g16 wickelt wurden: Es ſey auch, daß die Imaginatio matris eine ſolche fouveraine Gewalt in alterius fc. Embryo nis corpus ausuͤben, oder gar verhindern fónnte, daß Haut, Fleiſch, Bein, oder Marck entweder gar nicht, wenig, oder zuviel wachſen muͤſte, und hierdurch der Ar« chæus, oder Fabricator der Helmontianer gleichſam von ſeinem Throne geſtuͤrtzet wuͤrde, it. ob in ipſo Ovulo die delineatio monſtrorum all bereit ſey, oder die Tage herbeykommen, da nach dem Buch fra die mannbahre Weiber ſolten ſeltſamt Geburten gebaͤhren? So kan doch hierbey kein Menſch uͤberdencken, wo ohne das Gehirne, welches doch ordinair vor das principium omnis vegetationis, vivacitatis inſonderheit motus gehalten wird, auch nur die Nerven ihren An⸗ fang genommen; Die man doch deut⸗ lich in dem Monſtro uͤberall wahrge⸗ nommen; Und wie ohne das Hertze das Blut durch die Arterien hat konnen fort geſtoſſen, und wohin es durch die Venas wiederum gefuͤhret worden? Weil die corpora globoſa ſanguinolenta in abdomine mehr einer Haut als denen ſtarcken Muſculis in corde: beygekom⸗ men. Und wie werden diejenigen zu rechte kommen, welche uͤber dieſes das Cerebrum zu einer Fabric derer Spiri- tuum animalium machen? Oder wie kan die Monarchiſche Gewalt beſtehen, welche die Anima rationalis durch die glandulam pinealem verrichten und ihre Unterthanen die Spiritus animales ſo ſchnell als ein Blitz durch den gantzen Menſchlichen Coͤrper commandixen und jagen ſolle, wenn das Organon nicht richtig, oder vollkommen, oder gar nicht da iſt? hernach wo man die⸗ ſes principium hinſetzen wolle, welches doch dieſes Monſtrum ſtruiret und nütti- ret hat? Nun iſt mir zwar nicht un⸗ bekannt, daß Ariſtotels Meynung biete von iſt: Quod Anima ſit in toto corpore, & tota in qualibet ejus parre und daß faff kein Theil des Menſchlichen Leibes uͤbrig, welchen nicht von einigen die Seele zu bewirthen aufgetragen wor⸗ den, ſo gar daß Helnontius geglaubet, es wohne dieſelbe in der groben Haut, wel⸗ che den Magen umgiebet; Und hat Operum pag. m 272. einen eigenen Titul De Sede animæ geſetzet, worinnen er zu behaupten ſuchet/ daß nach denen groͤ⸗ (len lelionibus cerebri ein Menſch laͤn⸗ mitt, Neundter Arrickel. 88 ger leben koͤnne, als wenn er nur aͤuſ⸗ und Cerebro gelebet: Und Cornelius Stal. ſerlich auf das Os ftomachi geſchlagen partus ban der liel in Centur. olſervation. wuͤrde, wovon offt der gaͤheſte Todt Medito « Chirurgico- Anatomicarum rario- zu erfolgen pflege. Wie man aber bey | rum (Cent. I. obf Il) berichtet gleich falls allen dieſen nur im Finſtern tappet, fo von einem Kinde, ſo nach der Geburth allegire nur zum Beſchluß vielmehr noch 24. Stunden gelebet, aber kein dergleichen Menſchen, bey welchen | Gehirn gehabt: Dergleichen auch die Ala Erudit; Lf. (An. 1718. Ment. Junio % Dritter Abſe — — — 40. Jahren, ſo bey guten Verſtande Dergleichen auch zu finden in Caf. geweſen vid. Breßlauiſchen Geſchich⸗ Schotti Pbyfic. Curiof. (Lib. V. Cap. I. pag. te der Nat. und Kunſt (22. Berſ. An. 573. feqq.) in Ep£em. Nar. Curief (Dec. 1. 1722. Cl. V. Art. . pag. 693.) conf Thom. | An. III. obf. 272. pag. 490. & Decur. II. Bartholinum in ſeiner Anatomia reforma- An. IX. obſ. 148. fig. 34. pag. 258 ) und in £4 (Lib. II. Cap. VIL) und Phil. Verbeyez oben allegirten Fort. Liceti de Monſtris Anatom. (Lib. I. Tr. IV. Cap. VI.) it. evolv. | (Lib. II. Cap. II. pag. 58. & Cap. XXX. p. Alardus Hermannus Cummius in Mifc. Nat. 331. und 132.) denen ich noch eine alte Cur. An. 1670. woſelbſt er von ei⸗ und neue dergleichen Hiſtorie beyfuͤge, nem ſchreibet: „Glandulæ pituitarie & die exſte ſtehet beſchrieben in 7h. Binbards »pinealis nullum aderat veftigium , Marrb. Thuͤringiſchen Chronica (Lib. III. pag. Peiſenius in Miſcell. Nat. Cur. An. IV. & | 192.) da heiſt es: An. 1581 auf den 20. V. Ob£ 197. von einem andern: Glan- | Junii ff zu Alich in einem Dorffe, beo. dula pinealis nulla inventa von einem zten nen von Erfurth angebórig eine beym Theodor Kerckriggio Spicileg. Anatom. ſchröͤckliche Mißgeburth zur Welt ge⸗ obf. Anat. 35. „Glandule pinealis me vefi- bracht worden; Dieſer Geſtalt: Es iſt xgium. quidem natura elaloraverat, In ein elend Kind und todter Leib gewe⸗ denen Ais Erud. Lip. ( An. 1722. NMenſ. ſen/ ſo weder Haupt, Armen noch Haͤn⸗ Nov. pag. 495.) lieſet man einen Brief de, und uͤberaus dicke und gleich ge⸗ von Job. Jac. Mangeti, da 9. edd ſchwollene Beine gehabt, welche krum Kind gebohren, in deſſen Haupt man und lahm geweſen, der Rumpff hat nicht eine Spuhr Cerebri und Cerebelli geſehen wie ein gemaͤſteter und voller wargenommen. Dergleichen auch die Wanſt, gleich als ein Schwein (wel⸗ Ephem. Nat. Curiof. (Cent. VIL und VIII. ches Monſtrum dem unſrigen ziemlich obf. LIX. pag. 120.) und die Breßl. gleich geweſen zu ſeyn ſcheinet) in de⸗ Sammlungen von Natur und Me- nen neueſten Zeiten aber oder Anno duin Geſchichten (36. QGetf. An. 1726. 1720. relationitte man von Berlin fol» Menſ. May CI. IV. Art. 21. pag 611.) refe- genden Caſum: Wie daſelbſt im An⸗ giten. Riedlen in Anatowia Cerebri (Cap. fang des Novembris von eines Maͤu⸗ XVII.) ſchreibet, de infante vivo nato non | rers Frau, nebſt einem wohlgeſtalten majori cerebri portione prædito quam Kinde, auch zugleich als ein Zwilling enucis avellauæ putamen capere poterat,, eine Mißgeburth zur Welt gebohren, dergleichen Hiſtorie auch der accurate welche ohne Kopff, und an ſtatt der Herr Weyferus in denen Epbens. Nar. Cur. rechten Hand etwas unfoͤrmliches Dec. I. An. III. obf. 129.) von einem gleich einem Ratten⸗FJuß gehabt, die Maͤgdgen beygebracht. Ein gleiches | linde Hand ſey auch ziemlich unvoll⸗ Exempel hat auch Raygerus in den EpZe- kommen, gleich wie auch die Fuͤſſe ſehr . merid. Nat. Curiof. ( Dec, I. An, VIL obf. ] verdrehet geweſen: Sie hat fid) auch 640 und No, de Blegni in Zodiaco. Me. bewegt und Leben gehabt, aber daſſel⸗ dico Gallico (An. III. pag. 54.) von einem be bald verlohren. Das rechte und andern angemercket, die ohne Cranio EA: Loc riae * ^ | e 819 Dritter Abſchnitt Neundter Artickel. wedge Dem Dem par tu porri dae uem then nach wird dieſe Unvollkommen⸗ heit der Idee und Impreſſion der Mut⸗ ter, welche die beym Pulver⸗Thurn beſchaͤdigte und verſtimmelte Cörper beſehen, zugeſchrieben. So weit die Relation, die aber bezeuget: Daß gleich⸗ wol unſer Monſtrum duch von dieſem, ſo wie von denen uͤbrigen, auſſer dem Alichiſchen noch ſehr divers und viel notabler geweſen, weil hier bloß ein abdomen mit den Fuͤſſen, nicht nur oh⸗ ne Kopff ſondern auch ohne Bruſt und Armen, ohne Hertz Gehirn u. d. g. zur Welt kommen. | Was mir weiter in meiner Praxi von monftrófeni Geburthen vorkommen, ift folgendes: Im Johannis Marckt An. 1730. den 1. Julii kommet vor die Bau⸗ de einer Zeugmacherin 74/4 Fuchſin, gebohrne Gloſchecken, ein einaͤrmig⸗ ker Kerl betteln und zeiget der Frau den Stuͤrtzel des Armes, welchen ihm die groſſe Zuͤchner Mangel zerknirſchet, ſo daß er haͤtte muͤſſen abgenommen werden: Da nun hieruͤber die Frau fich nicht wenig alreriret, gebiehret fie zu rechter Zeit den 22. Julii ein geſun⸗ des und ſtarckes Maͤgdlein, der auf eben der Stelle der Arm wie dem Kerl ge⸗ mangelt: Als ich nun bald hierzu ge⸗ ruffen wurde, lleß ich in denen Secundi- |- nis und vielen Geſchwemme von Blut und Waſſer fleißig nachſuchen, ob man zum wenigſten die Knochen vomurmef der doch ſchon ziemlich ſtarck ſeyn muͤ⸗ ſte, (weil nur noch drey Wochen zur Geburth gemangelt) finden wuͤrde, aber nichts dergleichen war anzutref⸗ fen: Welches Kind hernach geſund 1. Jahr 4. Wochen gelebet, endlich aber in einem Catarrho füffocativo geſtorben. Eben ſo gieng es bey einer andern, die nur hoͤret wie ein armer Suͤnder allhier decolliret worden, welchem man vorhero die rechte Hand abgehauen: Dieſes ſtellet fie ſich fo lebendig vor, und kan ſich der Gedancken gar nicht ent⸗ ſchlagen, bis ſie nach 14. Tagen ein ein⸗ haͤndig Kind zur Welt bringet, da ebe⸗ nermaſſen die mangelnde Hand gar nicht zu ſinden geweſen: Wie denn ich auch nicht lange darauf ein neugeboh⸗ ren Kind allhier in Pockey Hofe in Augenſchein genommen, welchen die iem gemangelt, ſtatt deren aber an den proceſſu extremo der Claviculæ ein hatte; ſo hergekommen, Weib erſchrocken von einem | fo durch ein Camiſol ohne Ermel bi das lincke Arm⸗Loch die rechte — und durch das rechte die lincke eſtecket, die Armen aber —— abt: Auch geſchahe An. 1736. den 25. April die Geburth von einer 2 Frau zu Vogſtdorſf nahe dem warmer Bade bey Hirſchberg zweyer ſonder⸗ bar aneinander vr Kinder da das oberſte lebendig, das unterſte 2 todt auf die Welt kommen; Sie ha⸗ nem Fuß 7. Zaͤhen, 4. Armen gehabt, und bey der Eroͤffnu funden, 2. Hertzen, 2. Nieren und eine ben zuſammen drey Beine, und an ti^ Leber deſſen Abbildung folgende. / WS AD | M AP Auf was vor Weiſe aber ein ſolches Weib die ſich feſt eingebildet, Ws fid) an einem Mohr verſehen, curite worden, erzehlet 756. Nic. Pechlinus in obfervationibus Pbyfio- Med. (pag. fofgenbermaffen :,, Gravida perterrefacta , confpe&tu Æthiopis feeminz, quo facto »aliquis lotionem ſuadet, ubi omnia in re- „dens nato albida apparuere, quz laverat, „alteræ vero erant nigræ partes, Da nun auch Franc. Hernandez Rer. Medic Nov. Hiſp an. Job. Fab. Lynceus Expofit. (p. 626.) Fortunius Licetus de Monſtr. (Lib. I. Cap. IV. t ewachſener Kinder hat man ge⸗ der Dritter Abſchnitt, IW.pag. is. feqq.) Ga[p. Sebottus in Pl hte. Curiof. (Lib. V. Cap. III. pag. 580. feqq.) W Mich, Bernb. Valentini Muf. Mufcor. (Part. II. Cap. XXXV. pag. 15). leqq.) und a de⸗ re monſtröſe Thiere gelehrter Beſchrei⸗ bung werth geachtek, ſo bringe zuletzt einige dergleichen bey, ſo entweder in meinem Naturalien Cabinet aufhebe, Ga bey einigen Jahren her zuß C cht bekommen. Ich will nicht be ⸗ ſchreiben einen dreybeinigen Sperling, eine langoͤhrichte Fledermauß, wie auch einen Lamm⸗Kopff von Katzen⸗ Kopffs⸗Geſtalt, ſo jeden zeigen kan, ſondern curicuſer fallen in die Augen, ein vierfuͤßiges Huhn, welches mir unlaͤngſt 77. Herr 42»oc. Preibiſch, f» allhier in Breßlau auͤsgebruͤtet worden, lebendig, wie auch nach 8. Wochen verreckt zugeſchickt, dieſes hat⸗ te 2. Fuͤſſe an dem ordinairen Orte worauf es wol gehen konte, uͤber den Pirtz aber rageten noch 2. Fuͤſſe her⸗ vor, welche es hinter ſich herſchleppte ſo ausgetrocknet ballamixet auf behal⸗ te. Es uͤberſendeten mir auch vor 2, Jahren Ihro Erarlens Frantz des Heil. Roͤmiſchen Reichs Graf von Hatzfeld Kayſerl. geheimder Rath und freyer Standes⸗ herr zu Tra⸗ chenberg in Schleſien ein gantz glei⸗ te man es gantz allein ober, unter und ſeitwers bewegen, weil nun dieſes man hernach uͤber 4. Pfund ſchwer befand, ſo ging das Schaaff gantz mit ſchlim⸗ men Halſe, und gegen die Erde ge⸗ Sie Zoll lang von einem Schaafe, welches ihm hinter dem rech⸗ ten Ohre herausgewachſen, doch kon⸗ c Neundteer Artickel. E ſchlachtet worden gantz geſund gelebt. hw s, li jio Ji NNI NEA ander gewachſen, jedes a Stirne, den Huͤndin, i. He Heinrich Krauſe vor⸗ nehmen Kauff⸗ und Handelsmann allhier zu⸗ geborig, und zwar welches notabel, war von dieſer Huͤndin etwan ein Jahr vorhero auch ein Hund mit 2. Köͤpffen kommen, den ſie aber hinterwerts ſogleich angefreſſen, daß er mit Ge⸗ walt hof müͤſſen weggenommen werden, wel⸗ en bornichten Hund allhter Tiz. Serr Rector tieff uͤberkommen und aufbehaͤlk. Unter andern monſtröſen Thieren, ſo hie und dar geſehen, hab am melſten admiritet eine Kuh im goldenen werdt An. 1724. vor Geld zufehen war. 8 cue vorm Nicolaus Thor ! war roth von Farbe, nicht allzugroß; und neigten Kopffe, wurde auch ob es ſagte der Mann, des fie prefentirte, daß fie in gleich begierig fraß, gantz mager; wel⸗ ches Ihro Ercelleus bewogen, dieſem das Horn nahe am. Sopffe an ab⸗ ſchneiden zu laſſen, alſo wurde es mir zugeſchicket, da wurde gewahr, wo es am Kopff geſeſſen, daß es cendinbf, hau⸗ kicht und auf dem Schnitt eon for nichten Fett angefuͤllet war, doch hoͤr⸗ te, daß darinnen deutlich was ſchwap⸗ perte; Als ungefehr eines Zolls tieff dieſes Fett ausſchnitt lieff uͤber! Quart molckichtes Waſſer ohne einigen Ge⸗ ruch heraus, und das Horn wurde je hoͤher hinauf, immer haͤrter und hor⸗ nichter, bis in der Mitten alle Cavitaͤt au[borete. Dieſes Schaaff bat ſogleich nach dem Schnitt mercklich zugenom : Kuh ein Kalb, welches allhier nicht mehr Siebenbuͤrgen geworffen worden; auf den Ruͤ⸗ cken nahe an Halſe über den voͤrder Beinen ſahe man noch 2. lange Fuͤſſe auf ieder Seite einen herabhangen, und die geſpaltene Klauen Prime meten ſich wie Krebsſcheren in einander, auch war die Zunge uͤber ordinaire bange. Er zeigete auch von dieſer | i lebendig ſon⸗ dern ausgeſtopffet war, dieſes hat auf eben der Stelle des Ruͤckens o. ſolche Fuͤſſe in die Höhe ſtehen, über die⸗ ſes noch 2. Koͤpffe und in jeden ein Schaaffes, Maul. onſten beſitze noch einen Schweins⸗Fußß,ſo accutat alſo ausſiebet wie Herr Mich. Berub. Valentini in Muf. Mu. Heor. (Part. II. Cap. 2s, . 3. p. 158.) einen aus der Backen⸗ hoferiſchen Kunſt⸗Kammer beſchrieben, und Tab. 3e» nach dem beben abbilden laſſen. „An. 1736. im Johannis Mayckt, zeigete allhier ein Hol⸗ laͤnder verſchiedene Oft⸗Indiſche Thiere vor Geld bars unter auch war ein Schaaf mit 4. Fuͤſſen fo denen Rehe⸗ Fuͤſſen an Haaren, aud) ſonſt in allen gleich waren, linckwerts gegen das abdomen hing ein Fuß einem Ha⸗ bicht Fuß gleich, mit ſtarcken Klauen, ſonſten aber war es wol hey ebe, von oraweirer Groͤſſ ⸗ eff Te. 843 Dritter Abſchnitt, Zehender Artickel. 824 AnTiCVLvs X. Von jungen Ehe⸗euten in Paris / fo das Kind⸗Tauſſen vor der Hochzeit gemacht, da die Frau 9. der Mann 13. Jahr alt geweſen. ex 2L 0D alles nach Zahl, * Y Maaß und Gewichte geord⸗ net, ſo habe mir zwar des we⸗ . gen nicht vorgeſetzet, Ge⸗ heimnis⸗ volle Gedancken über gewiſſe Zahlen mit unterſchiedenen zu ma⸗ chen, dennoch zu bemercken, wie vielen ſonderbaren Wuͤrckungen unſerer Seele die ſiebende Zahl koͤnne vorgeſe⸗ tzet werden. Erſtens iſt bekannt, daß der gantze Bau Menſchlichen Leibes in ſieben Monaten zu ſeiner Vollkommenheit gelange, und die zwey uͤbrigen Mona⸗ te nur verborgen bleibe, mehrere Staͤr⸗ cke und Groͤſſe zu erlangen; deßwegen zu Hippocratis Zeiten Partus ſeptimeſtris ſchon pro legitimo gehalten worden ( vid. Hippocrates de feptimeflri partu pag. Cedit. Linden.) 167.) Nach der Geburt beginnen ſich gemeiniglich nach ſieben Monaten bey denen Kindern die voͤr⸗ derſten Zaͤhne zu zeigen, (Hinpocrat. I. c. p. 17g.) welche aber bis zu dem ſieben⸗ den Jahre wiederum ausfallen, und in dem andern Septenario von neuen und die noch mangelnden hervorkommen. In zweymal fieben Jahren deiget ſich in beyderley Geſchlechte die Pubertaͤt 8 mercklichen Veraͤnderungen: Die prache wird bey dem Maͤnnlichen Geſchlechte grober und ſtaͤrcker; daher die Aſpera arteria gröſſer, und gelangen die Fibrz des gantzen Leibes zu mehrer Firmitát ; der Bart ſticht hervor, und die Luͤſte der Jugend fangen an ſich zu re gen in einem Gliede, fo zur Zeugung ge⸗ wiedmet iſt. Es nimmt auch deßwe⸗ gen bey dem Maͤnnlichen Geſchlechte gantz eine andere Beſchaffenheit an fic, ſo bey dem Weiblichen mehr innerlich, als auſſer dem Leibe ſich aͤuſſert: Die Menſes fahen zu gleicher Zeit an zu flieſ⸗ ſen, und von ihrem Anfange alle vier⸗ mal ſieben Tage repetiret zu werden; da hingegen von ihrer Endſchafft eine rechte critiſche Bewegung von drey⸗ mal ſieben Tagen zu obſerviren. Sonſt erhohen fid) bey ihnen auch die Bruͤſte, aber und der Natur ift gleichſam anbeſoh⸗ len, dieſe Glieder, inſonder heit bey dem Weiblichen Geſchlechte zu bede⸗ cken. In dreymal ſieben en hat der Menſch ſeine gehörige Laͤnge erlan⸗ get: Nach der Zeit aber waͤchſet er mehr in die Dicke, welches bis nach dem ſie⸗ benden Septenario dauret; Da denn der Leib gemeiniglich wieder abzuneh⸗ men beginnet, alſo, daß bey dem Weib⸗ lichen Geſchlechte zugleich die Zeu⸗ gungs⸗Krafft aufhoͤret, und deß wegen die Menſes ſich verlieren, aus Urſache, daß es unbillig ſeyn wuͤrde, einen an⸗ dern Leib zu bauen, da ſie ihren 5 Arni unterlaͤſſt —— iel unſeres gantzen zeitlichen 8 iſt von GOdE auf zehnmal ſieben, oder ſiebentzig Jahre hinaus geſetzt, da denn, ſo fern wir uns nicht ſelbſt aus muthwillig offt zugezogener Schuld das Leben verkuͤrtzen, oder GOtt die Seinigen aus beſonderen Urſachen zei⸗ tig zur Ruhe bringen will, die Tage herbey kommen, in welchem wir die Schuld der Natur bezahlen müffen, das iſt, um der Suͤnde willen ſterben. Daß aber dieſes alles dann und wann auch einige Exception leide, will durch folgendes inſonderheit die Puber- tát in beyderley Geſchlechte anbelan⸗ gende, kuͤrtzlich bemercken. Erſtlich, daß Abortus bey Weibes⸗ Perſonen in allen, und zwar in denen erſten Monaten am leichteſten geſche⸗ hen koͤnnen, iſt eine mehr als bekannte Sache; daß aber Kinder allererſt nach zehn, eilff, zwolff bis funffzehn Mona⸗ ten, ja ſo gar nach zweyen Jahren und langſamer, lebendig zur Welt kom⸗ men, zeiget folgender Caſus und Obfer- vationes, wie ſelbigen aus demMunde Tit. Herrn Hofrath Stahls, dama⸗ ligen Profefforis in Halle gehöͤret: Gio ne Juͤdiſche Frau kommet zu dem Herrn Profeſſor meldende, wie ſie im zwoͤlfften Monat ſchwanger gehe. Als ihr der Herr Stahl vorſtellet, fie muͤſte lang⸗ ſamer concipiret, und fid) in der Zeit 9e ehender Artickel. 8286 könnte e ri ne 9255 weil iht Ma in vor 3 Mn veifet; tt vicit m) wender ſe ns ET 4 nb bracht; andere gar keine; welche aber habt wiederum dieſe ſehr langſam bekom⸗ fende hat man Exempel „daß welche Kinder die 3 Zaͤhne auf die Welt ge⸗ en men: Flinius Hif. Natur. (Libr. VII. Cap. , 5 i. ? XVI. )erwehnet Marci Curii, allen Zaͤhnen gebohren, und deß wegen d Dentatus genennet worden. Auch nen welcher mit net er daſelbſt einen mit Namen C». Pa- : 7 Arium, und eine Valeriam, bey denen der⸗ it gleichen geſchehen: Und wem iſt nicht 775 0 8 | befannt von Lodovico XIF. letztverſtor⸗ | m TE Es referi- See rmAto 2 ap. XX. p.25.) von einem n / der im Mutter⸗ Leibe nicht fer | als eie Monat worden. Ich fuͤhre auch aus 705. Schenctii Oer par. Medicis raris, nopis, admirabilib. e monſtroſi (Lib. IV. Obfervat CLI. CLIII. & CLIV. feq.) Exer Vet ie Kind 1, wie Kinder nach fu, unde ba tale nad Pus 42 . (Tomi Pert. ll. 28.712.) referiret, Ww zu kurtz und e Sutter » Leibe, dennoch aber hernach lebendig blieben: dergleichen noch meh⸗ rere Exempel zu leſen beym Zacbia uii L Tit. I. Quzit. IV. num, 28.) Sizibaldo, Lib. d. Geneantbrop. ( "Vract, Wl, Cap. | XIII. pag. 291.) Gefpar. 4 Rejes in Camp. EH. Jacundar. Queſtion. (Quæſt. XC. num. 10.) Franc de Franctenau Satyr. Med. IV. Crau, o Difp, de Frigidis (Cap, Il.) 22 rola (Tr r. VI. Cap. 21. rubr. 6.) Pa- Hr fio Track. de Regunciat, puln. Bartbolino | E V. Hift, Anatom. 17.) Nicht zu gedencken de fer w. CLIX. ) citante Aventino Libr. V. An. nal. erwehnet, da die Gemahlin eines | uten Wer diſchen adir ee $e | zwey Jahr nach d tfl einen Printzen gebobret ich gehen und reden gekon "m Theils die Deniation betref "s Spigelius Operum ſive dé ange im -Quefl. Medic. Legalium Lib. I. J | elben unerhoͤrten Partus, | d effen e Aebenert aſſen Schenckius (l.c, Ob- r ſten, TC benem Roͤnige in Franckreich, wel⸗ 0 2. vollkommene Zaͤhne auf die elt gebracht, mit denen er auch un⸗ ! € terſchiedenen Ammen die Wartzen zu 9 a be Mu er ach Schanden gebiſſen? daher 27g Gro- tius, der eben dazumal in Paris gewe⸗ ſen, von dieſem Printzen geſchrieben, daß, wie vor einem reiſſenden Thiere, die benachbarten Fuͤrſten ſich wuͤrden zu büten haben, in folgenden: Caveant ibi vicini a mordacitate hujus principis. Dergleichen mehrere Exempel zu leſen beym! Livio Hiftor. (Lib. XLI, Cap. X XVI. pag. m. 346. ) Euflachio de Dentibus,Kerck- ringio Obf. Anatom. ERE 60. Maio in Itt Fundam. Med. Phyſiolog. (pag. 117.) in. Miſcell. Natur. Curioſi (Dec. III. An. VI. & VII.) 705. Mauric. Hoffinauni in Notis ad / | Microcefrn. J. van Horne ejusdemque diſqui- (tione. Corp. bum. anatom. (im 25. Verſ. er Breßl. Samml. von Nat. und ) | Med, Geſchichten, An. 1723. Menf. Sept, Claff, IV. Art, VI, pag. 311. it. 26. Verſ. 1723. Menſ. Novembr. Cl. IV. Art. VII, pag. 545. ) und (mater Supplem. zu die⸗ ſen Geſchichten pag. 121. hat Herr D. ob. Ehrenfried Schlencker Med. Pract, in Lignitz von daher berichtet, wie den 7. Septembr. Anno 1726, ein Maͤgdgen gebohren worden, welche in der unterſten maxilla zwey ordentliche Dentes inciſorios gehabt, welche voͤllig aus dem ahn Fleiſch 5 dena. 5 Hergegen fuͤhret Petrus Borellus Hiſtoria- rum & Olférvationum Medico - Pbyficarum — (ín der LI Obſervation pag. 470 ein Weib an, die von der Geburt, bis in ihr ſech⸗ zi igſtes Jahr, (darinnen fle vielleicht erde gar keinen Zahn bekom⸗ nen. Anderen hergegen ſind alle, oder auch nur einige, allererſt im zwantzig⸗ ſten, ſechs und zwantzigſten, viertzig⸗ igſten, ja in dem hundert und vierdten Jahre gewachſen, wie derglei⸗ chen H TT colligiref Gafpar Scborzws 2 in . 827 Dritter Abſchnitt / Zehender Artickel. in Phyfica curioſa, f. mirabilibus natura € artis (lib. III. Cap. XXXIV. $.3.pag« 496.) it. Philipp. Jacob. Sachs a lemenbeim in am. narolggia (pag 475.) Was aber das Ausſchieben und wiederum anwach⸗ ſen der Zaͤhne in ſiebenden Jahre an⸗ betanaet , leidet dieſes gar offte auch viele Exception; wie dieſes zugleich von der Pubertaͤt zu verſtehen; Die Spra⸗ che wird nicht immer nach dem vierze⸗ henden Jahre ſtaͤrcker und grober / ſon⸗ dern mancher redet bis an ſein ſpaͤtes Alter einen hohen Dilcant; die Haare bleiben im Bart und in Pube manch⸗ mal laͤnger und manchmal gar aus, wie hiervon taͤgliche Exempel, zugleich auch von Anwachſung derer Bruͤſte verhanden. Hingegen referitet. 7%. Euſeb. Nierembergius Hiſtoriæ Natura (libr. V. Cap. XVI.) wieder erſteres, und noch darzu von einem endlich gewordenen Zwerge, der aus der Geburth der Mut⸗ ter mit Haaren in Pube hervorgekom⸗ men, im ſiebenden Jahre aber voll⸗ kommen baͤrtig geweſen. Und im 13. Theil der neuen Kareßeiſchen Fama pag. 59. iſt ein groſſes baͤrtiges Kind, ſo An. 1735. im Monat April zu Verſailes bey. den Koͤnigl. Majeſtaͤten, durch einen Einwohner des Kirchſpiels Sees in der Normandie von 6. Jahren und 3. Monaten gezeiget worden: welches bereits 5. Schuh und 2. Zoll lang iſt; Und feiner Geſtalt nach, indem es ei⸗ nen ſtarcken Bart hat, als ein Menſch von 30. Jahren ausſtehet, ob es gleich dem Verſtande nach in der Unwiſſen⸗ heit und Unſchuld einem andern Kin⸗ de ſeines Alters nicht vorgehet. Der Vater hat zugleich ſein Vorgeben durch den Extract des Tauff⸗Regiſters, welcher von dem Biſchoff unterſchrie⸗ ben, und mit einer avthentiſchen Acte des Königl. Intendaotens und anderer Zeugen beſtätiget war, glaubwuͤrdig gemacht. Der Koͤnig und die Königin haben dieſe Geburt febr. bewundert, und die Academie der Wiſſenſchafften zerbricht ſich gleichfalls den Kopff, die Urſachen dieſes ſchleunigen Wachs⸗ thums ausfindig zu machen, zumalen es in 6. Wochen bereits noch einen Zoll lang gewachſen. Es wuͤrde dieſelbe fi) nicht allein einen unſterblichen Ruhm, ſondern auch groſſe Belohnun⸗ gen erwerben, und wer weiß ob nicht die gewohnlichen jaͤhrlichen Preiſſe bat auf geſetzet werden, wenn ſie, oder an⸗ dere, etwan bey later ie Art von Treib⸗Haͤuſern erfaͤnden, wor⸗ unter man kleine Kinder bald groß zie⸗ hen oder Erwachſene noch groͤſſer trei⸗ ben konte; Vater und Mütter dieſes Kindes ſind von kleiner Statur, haben aber durch dieſes Kind einen groſſen Vortheil erhalten, ohnfehlbar bald reich zu werden, denn alle Welt laufft herzu, daſſelbe vor Geld zu ſehen, und es ift zugleich ein Gluͤck vor die Mut ⸗ ter / daß keine Evacks Kinder mehr in der Welt fino, weil ſonſt (cbr leicht ein Ver⸗ dacht auf ſie, und dergleichen grofen Leute fonte geworffen werden. dem Negotio menſium allegirt 7e. Nicol. Pechlinus Ober nation. Pbyfica - Mædicarum, p. 8l. zwey Caſus, da ein Maͤgdgen im erſten, die andere im dritten Jahre ih⸗ res Alters die Menſtrua ſchon gehabt. Guil. Fabritius Hildanus operum ſ Obferua- tionum & Curationum Medico-Chirurgica- rum (obſerv. LX. pag. 135.0 ſchreibet von einer andern, die im gten Jahre ihre Monat⸗Zeit bekommen, ordentlich be halten auch nachmals Kinder gezeuget; Da hingegen ein Ehe Weib, ob r bis in ihr acht und ſiebentzigſtes Jabr dieſen Fluß ordentlich erlitten, dennoch unfruchtbar geweſen. Auch findet man in denen Eebemerid Nar. Curio ( De- cur. II. An. IV. p. 249.) eine fruchtbare Mutter, welche waͤhrendem Eheſtan⸗ de keinmal meaſtruata geweſen, und (Dec. II. An. L & II. obſerv. XLI. p. 113.) eine andere, bey der ebenermaſſen we⸗ der vor der Ingravidation, noch nach der Zeit, jemals ihre monatliche Reini⸗ gung, noch poft partum ſanguinis lochia- lis luxus fid) gezeiget: dergleichen noch mehrere Caſus zu leſen in D. Michael Ere- mulleri Medico Theoria & Praxi generali in. Heructo (pag. iq feq) Hergegen ſind Cen- tur. I. & II. Obſerv. XLI. pag. 110. it. in de⸗ nen Breßl. Sammlungen vont rat. und Medic. Geſchicht. im 33. Verſ. An. 1725. Menſ. Sept. CI. IV. Art. VIII pag. 319. ſolche Caſus colligiret, denen bis in das zwey und ſechtzigſte ja ſiebentzigſte Jahr, auch laͤnger hinaus, monatlich Blut per pudenda gefloſſen. Es hoͤret aber auch dieZeugungs⸗Krafft nach dem fie benden Seprenario nicht bey allen auf: Denn ſo wurde An 1723. (vid. in denen Breßl. Sammlungen im 23. Verſ. ; Ment. Febr. Claff V. artic. 8. p. 98.) aus | Flo⸗ 89 Dritter Abſchnitt, Florentz den 16. Febr. von Arezze be⸗ richtet, daß die Haus⸗Frau eines Schu⸗ ſters im 68ſten Jahre ihres Alters und im 4ſten ihres Eheſtandes einen jun⸗ gen Sohn zur Welt gebracht, welche Begebenheit nicht nur gemeine Leute, ſondern auch den Hof und alle uͤbrigen in groſſe Verwunderung geſetzt. Auch referiret Schenbius l. c. daß zu ſeiner Zeit ein 60. jaͤhrig Weib von einem 70. db» rigen Greiß ſchwanger worden, und gebohren. Renarus Moreau war ein frommer und beruͤhmt Paris, beffen geben daſelbſt An 110. in 12mo herauskommen, oa ſein Vater ein Bauer und ſeine Mutter ſchon uͤber 55. Jahr alt geweſen, als fie ihn zur Welt gebracht. Und An. 1729. ſtehet in dem Holſteiniſchen Correſpondenten num, 178. daß die Frau des Notarii 4 Vergeon in Paris, welche $9. Jahr und 9. Monat alt ein geſundes Kind zur Welt gebohren haͤtte. c. Von alten Maͤnnern ſind viele Cafus colligiret, die 80.90. 100. und noch mehr Jahre alt ge⸗ weſen, denen die Frauen noch Kinder ge zeuget: vid. Hricſebu Geſchichte (pag. 330. XI. Geſch.) wie denn auch in denen gelehrten deitungen (An. 1718. p. 692.) von Tom. ds de Groß ⸗Vater von der Mutter Meldung geſchiehet, ſo 126. Jahr alt worden, und im roten Jahre mod) ein junges Maͤgdgen geheurathet und einen Sohn mit ihr gezeuget, deſ⸗ ſen Hochzeit er auch beygewohnet, als derſelbe in ſeinem 2offen Jahre in den Eheſtand getreten. Eben ſo melden die : * PIC TN a . » t NN Longueville Harcourt Hiſtoire des Perfon- nes qui ont vécu plufieurs ſiecles, & qui ont rajeunis avec le ſecret du rajeuniffement.) Daß ein Engellaͤnderdahmens Thom. Parcke in ſeinem 152. Jahre bey dem Koͤnig Carolo I. Audient gehabt fo in ſei⸗ nem roifien Jahre oͤffentlich Kirchen⸗ Buſſe thun muͤſſen, weil er ein junges Maͤgdlein geſchwängert. Eben fo * tut B^ 155 Berlin: Weibern zuſammen 15. Kinder gezeu⸗ $t, davon das jůngſte im roaten Jah⸗ re des Vaters ans Licht der Welt kom⸗ men, welches Kind der Roͤnig ſelbſt aus der Heil. Tauffe gehoben und reich⸗ lch beſchencket: Daß aber auch denn Schinder Attickel nter Pfarrer zu Gelehrte Zeit. An. 1715. pag. 220. (aus ſchrieb man An. 1733. im April von lin: Herr Bartbolem. Grofibky zu Dettin iff im 1rzten Jahre feines Al. ters mit Tode abgangen, welcher mit 2. 83⁰ und wenn Helffers Helffer hierzu con- tribuitef, iſt eher zu vermuthen, als be⸗ weißlich zu eroͤrtern; jedoch auch vie len fo alten Maͤnnern die CapacitaͤtKin⸗ der zu zeugen nicht abzuſprechen. Was aber letzlich das Ziel unſers zeitlichen Lebens anbelanget, wird ſchier kein Monat in denen Breßl. Samml. ausgefertiget worden ſeyn, wo nicht bald hier, bald da, Leute 90. 100. und noch mehrere Jahre erreichet: Und koͤn⸗ te ich viele, wenn es der Platz litte, ams. fuͤhren, die ſo gar das zweyhunderte Jahr uͤberſtiegen, und zwar aus einer Hiftoria Macrobiorum, fo der beruͤhmte Herr Chriſtian GHpbius, ehemaliger Rector des Gmnaſii zu St. Maria Magda. lena ſeinen Auditoribus im Anfang die⸗ ſes Seculi in die Feder dictiret: Auch was nach der Zeit auf notiret 7%. Adam Bernhard in der Hifforie der Gelehrten (lib. V. Cap. XV. pag. 805.) Gottfried Voigt imphiſcaliſchen Zeitvertreiber (pag. 65. feqq.) und was in dem corzenfen Bůcher⸗ und Staats ⸗Cabinet (in dem ssfiem Eingang, im 18aſten Articul) vom Americaner - Printz aus der Pros vintz Canada QU Achem, Melech Aquguſtus ) | Haltaxob, der über fuͤnfftehalb hundert, ja ſo gar 1000. Jahr ( welches aber ziem⸗ lich fabelhaft qusſiehet/)ſoll gelebet pa» ben, gemeldet wird. (vid. unſere Saml. sten Verſuch An. 1718. Menf. Sept. Claſſ. IV. artic. 10. p. 164 4.) it. die vielen Cafus, ſo nur von ein paar Jahren in den hin⸗ ten angehengten Reflexionibus uͤber die Kranckheits und Todten⸗Liſten id) ge⸗ ſammlet habe. e Wed Alles dieſes voraus zu ſetzen, hat Ge⸗ legenheit gegeben, da An. 1723. im Mos nat November von Paris geſchrieben wurde: Wie allda eines Zucker⸗Beckers Tochter von 9. Jahren alt, mit einem jungen Sohn entbunden worden, da der Vater darzu ein Knabe von 13. Jah⸗ ren ſey, und waͤren beyde miteinander auf Ordre des Parlaments hernach durch Prieſterliche Hand copuliret worden. So wunderſam nun dieſes ſcheinet, ſo ſind doch ſchon mehr dergleichen Hi⸗ ſtorien bekannt, ja ſelbſt im andern Buch der Koͤnige (Cap. XVI. & XVIII.) Fabre Ahas zu leſen, daß im eilfften ahre ihm ſein Sohn Hiskia geboh⸗ ren worden. Denn has ward Koͤnig, als er 20. Jahr erreichet, und beherrſch⸗ te Juda 16. Jahr, alfo daß er im 55 lee ei Daß et. An. 1672, zu wohin fi) ſein Vater ein Sachſe von — 83! Dritter Abſchnitt, Zehender Artickel. 555 ſeines Alters ſtarb; damals war ſein die Tochter des Konigl. Hof⸗Staats⸗ Sohn Hiskia 25. Jahr alt. Wenn man 25. von 36. ſeines Vaters Alters abziehet, ſo bleiben fuͤr Ahas nicht mehr als eilff Jahr uͤbrig. Frirſebius ini ſeinen Geſchichten (pag. 355. in der XI. Geſch.) releriret von einem Knaben von 10. Jahren, der feine Amme, wie Cows Rhodgginus (Lib. XIV. Lecl. antiqu. Cap. VIII.) aus Hiero- mmi Schrifften genommen, geſchwaͤn⸗ gert, dergleichen von einem anderen Knaben von 9. Jahren, der ebenermaſ⸗ ſen dieſes bey ſeiner Waͤrterin zuwege bracht Borcholt zu leſen Comm. rof. tit. de Nupt. (Num. 21. pag. m. 26.) foo noch mehrere dergleichen Exempel zu finden. Eine merckwuͤrdige Hiſtorie releriret auch Herr Fontanelle in der Hiffoire de! Academie des ſciences (Anneé 1715.) da er die Leben der verſtorbenen Academi- corum unter andern aber auch Herrn Hombergs beygefuͤget: Nemlichen Java in Batavia, Quedlinburg begeben hatte, geboh⸗ ren worden; und eine Schweſter ge⸗ habt, die im Sten Jahre ihres Alters eheurathet, und im often ein Kind zur Welt gebracht. ( vid. 462 Eruditor. Lapſſ enf. An. 17 19. Menſ. Dec.) Jeſepbus Scali- ger hat einen Frantzo ſiſchen eilfjaͤhrigen Knaben geſehen, ſo ſeine Bluts⸗Ver⸗ wandtin von 9. Jahren geſchwaͤngert. Und in Rom iſt, zu Gregor Magni Koͤmiſchen Pabſtes Zeiten, ein fie benjaͤhriges Maͤgdlein von einem Kna⸗ ben, der zwey Jahre aͤlter, befruchtet worden. Schenckius l. c. (Obſ. CXXV. ) fuͤhret Exempel an von 8. jaͤhrigen Maͤgdgen ſo eoncipiret und gebohren. Wie ingleichen die Ephemerides Natur. Curioſ (Dec. III. An. II. pag. 262.) alſo melden: „kodie in vicinia mea terrx tradita eſt filia novem annorum, à vici- „no aliquo marito imprægnata: Infantem silla enixa, fed in ipfo partu obiit prope | s Londinum. | Der neueſte Caſus von 1733. wurde den 21. Decembr. von Verſailles alfo faft in allen Nouvellen geſchrieben: Wie €556 ( we Schreibers Herren Deveas zu Paris ſo nicht mehr als 8. und atel Jahr alt im sten Monat fid) ſchwanger vefaͤn⸗ de von einem eilffhaͤyrigen Knaben, ber bey ihrem Vater in der Koſt geweſen: welche ſonderbare Begebenheit die Al⸗ lerchriſtlichſte Roͤnigin curieux ae macht, gedachtes Maͤgdgen in Augen⸗ ſchein zu nehmen, vorhero aber ihreine propre Kleidung zu zuſchicken (oren El⸗ tern aber ſcharff einbinden laſſen, der⸗ ſelben nicht übel mit zufahren; Daher man glaubet, daß dieſes frühzeitige Paar mit naͤchſten doͤrffte copuliret werden. (vid. Regenſpurger Beytrag zu denen Hiſtoriſchen Nachrichten 1. Woche pag. 306.) Und in Indien nach Te venot in ſeinen Keiſen durch Europam, Aſiam und "Africam ( Part. III. Libr. I. Cap. XXIX. psg.100.) fell es faft ordinair geſchthen, daß die Maͤgdgen im achten Jahre mannbar werden, und im neundten oder zehnden Kinder ge⸗ bábren. Ja Johann Albrecht von Mandelsloo e es ín ſeiner Mor⸗ genlaͤndiſchen Reiſe⸗Beſch ng (am Ende des erſten Buches) eine 5i» ſtorie von noch zeitigerer Pubertaͤt und Geburt eines Indianiſchen Magd⸗ gens in folgenden: „Vor wenig Jah⸗ vren Zeit meines damaligen Anweſens vin Indien, hat fid bey Leh. Zeiten des „Königs Chorams, als Groſſen India⸗ „niſchen Moguls, begeben, daß ein „Roß buth, nicht weit von Agra vof» „nend, mit ſeiner Frauen eine Tochter „erzeuget, welche im andern Jahre ifs „res Alters ſo groſſe Bruͤſte als eine yſaͤugende Frau, und im dritten Jahre „weiblichem Gebrauch nach ihre or⸗ „dentliche menſes bekommen; im ſech⸗ „ſten Jahre aber hat fie einen jungen „Sohn gebohren: Weßwegen der „Mogul, Mutter und Kind zu ſich ho⸗ „len laſſen, und mit groſſer Verwun⸗ „derung bey ſich behalten., Con Erafsz. Franciſi Oſt⸗ und Weſt . Indiſchen See eſichen Luft⸗ und Staats; Garten. " Ec 1 AE TC Artic. 934 W „ Deitter Abſchnike, Küffter Artie. * LM v. ARTIcvIvs XI. Vorſtellung des Menſchlichen Korpers itt Anatomiſchen von Holtz geschnitzten und nach dem Leben gemahlten Figuren, — N der Chirurgie ſchaffet die dieſes alles, wenn das Bein nur wohl p^ 0 Myxologie Oſteologie und die reponiret, ohne ſein Beyſorgen geſchie⸗ Lage der Puls⸗ und Blut⸗ het; Nur daß bey Verrenckungen die 2 Adern, fo alles in der Anato- Gelencke ihm bekannt ſeyn muͤſſen z mie gelehret wird, febr vielen Rutzen: Doch gehoͤren wiederum zur repofition Es lernet aus der Myologie ein Chirur- geſchickte anb: Griffe, inſonderheit gus den Schnitt alſd vollfuͤhren, damit bey Auswanckung der Kinn gabe eine ohne Noth er die Muſeulos nicht die nach der Kunſt wohl angebrachte ſtar⸗ Quer hindurch, ſondern nach der Laͤn⸗ cke Ohrfeige. Was vor Ungluͤck aus ge zerſchnelde, da bey erſteren ſehr viele Unwiſſenheit bey Zerſchneidung inſon⸗ Fibrz, bey letzteren ſehr wenige, zertren⸗ derheit derer Puls⸗auch groſſen Blut⸗ net werden, welches entweder, auf Adern offt angerichtet worden, iſt mehr alle Weiſe die Heilung befoͤrdert, als zu bekannt, vor mich aber allhier zu oder widrigen Falls ſehr verlaͤngert, weitlaͤufftig auszufuͤhren. auch groſſe Schrammen übrig laͤſſet; Was vor Nutzen die Anatomie in ar- du geſchweigen, was er bey denen Capi- | teMedica bringe davon hatcherrcherr⸗ tibus & Finibus tenclinoſis muſculorum mann 0fferdyk Scbacht, fo zu Leyden in und ſelbſt bey denen Nerven zu regardi-: des beruͤhmten Proteſſoris Medicinz ren habe. Auſſer diefen bekuͤmmert der Herrn bref Bern bardi Allini Stelle nach Chirurgus fid) wenig bey la ionibus mu- ſeinem Tode kommen, zwey Orationes ſeuloſarum partium, wie viel Fibrz ent⸗ gehalten, da die erſte von der Gewiß⸗ zwey geriſſen, geſchnitten oder getren⸗ heit in der Artzney⸗Kunſt handelt; die net worden, oder wie er ſolche der Tex- andere aber einen geuͤbten Artzt vor⸗ tur und Figur nach, wie fie vorhero ge ſtellet, da alles dieſes auf die Wiſſen⸗ weſen, wiederum zuſammen bringen ſchafft der Anatomie gegruͤndet iſt. und heilen wolle; ſondern er weiß, ſie Was mich beduͤnckel, hat die heutige rucken wunderlich von fid) ſelbſt zu- | fo muͤhſam ausgekuͤnſtelte Anatomie, ſammen, ſo gar daß ein Ende, an wel oder die minutiz anatomicz in Medicina chen es vorhero feſte geweſen, wieder⸗ | proprie fic dicta, ſehr wenigen, oder gar um findet; Weil widrigen Falls, in keinen Nutzen, ſondern gebbret viel» den Mufculis die Bewegung aufhören, mehr zur Anchropologia Phyſica. Zum oder zum wenigſten um ein vieles wuͤr⸗ | Exempel: Wenn nun gleich ein Medi- de imt werden: Er hat auch nicht cus aus der Anatomie weiß, das Gehirn noͤthig zu wiſſen das neue Syftema der beſtehe aus einer doppelten Subltantz, da Mechaniſchen Structur der Muſculorum, eine Aſch⸗ farbicht/ welche fübflantia cor- und der Fibrarum muſeularium nach ticalis, die andere weiß, ſo medullaris ge⸗ herrn Doc. Muys in Franecker, wel⸗ nennet wird: Nach Malpighio ſey erſte⸗ er durch ſeine Oble⸗vationes, und das | ttj (wie er durch Vergroͤſſerungs⸗Glaͤ⸗ Einſpritzen in dieſelben, auch theils ſer entdecket) ein Hauffen unzaͤhlbarer durch die Vergröſſerungs⸗Glaͤſer ent -Druͤſen, die andere nichts als hohle decket: daß ſie ibre Nahrung von denen Rohren, daraus die Nerven entſprin⸗ atteriis bekamen und hohl waͤren, dabey gen: Es ſey das Gehirn weich, damit aber unbegreifftich enge und fo ſubtil, ſich alle Bilder und Ideen darinnen wie daß ein Sand⸗Köornchen, wenn es in Wachs, (warum aber nicht wie in gleich in 46. Millionen Theile getheilet Pfeffer⸗Kuchen) eindrucken können, rde, dennoch zu groß ſeyn wuͤrde, und zum Sitz des Gedaͤchtniſſes mer» durch dieſelben gebracht zu werden. In den. In verſchiedenen Hoͤhlen oder der Offeologie darff ein Chirurgus dud) | Ventriculis wuͤrden die Spiritus animales ausgehecket: In ſepto lueido reſidirte die nicht ſerupuliren, wie bey Bein⸗ und at f: In | Arm Bruͤchen der Callus anſchuͤſſe/ weil baton und in der e 8 835 Seele ſelbſten. (vid. Carteſius Tract, de Paſſionibus animæ Part. I. Art. XXXI, & XXXII. pag. m. ig. Was aber darinnen der Anus und Nates, item Teſtes, Penis und Vulva vor einen ſonderbaren Nu⸗ tzen ſchaffeten, haͤtte man noch nicht gruͤndlich ausfinden koͤnnen. Nun hat Thomas Mills ein eigen Buch geſchrie⸗ ben, (o er Patholagiam Cerebri & Nernoſi generis nennet; darinnen er viele Kranckheiten abhandlet, (o aus uͤbler Beſchaffenheit des Gehirns entſtuͤn⸗ den: Was nutzet aber dieſes alles einem Medico Practico? Und wenn auch alles ſo wahr waͤre, wie kan er auf einige Weiſe dieſes aͤndern, und verbeſſern? Er kan das Gehirn weder weicher noch haͤrter machen: Er kan nach Sebaſiani Wirdigs Medicina. Spirituum (Lib. I. Cap. XV. pag. 52. ſeqq.) wenn ſich Spiritus im Gehirn generirten, die da waͤren obícu- ri, tenebricoſi & craſſi, nicht in fecenos, radiantes, pellucidos, perfpicuos, expanſos & ſubtiles veraͤndern: Er kan die ſauren und ſaltzichten nicht verſuͤſſen, die wil⸗ den nicht zaͤhmen 1c. Letztgedachter au- tor ſchreibet zwar (Lid. IL, Cap. IX. pag. 152.) daß die Medicamenta hierzu mik ſten ſeyn: „Viya, ſpiritibus noftris ſimi- „lia, conformia, analoga, quz cum fangui- „ne & fpiritibus familiaritatem habeant ac »convenientiam, juxta atque mutuum cum iis; ingreſſum ex iis , qui fpiritus habent » puros, ſerenos & fpiricuofos defumta. ,; Hier aber mochte man fragen, in was vor einer Apothecke dieſe anzutreffen, oder ob ſie gar in der Welt waͤren. Ferner wenn einem Medico aus der Anatomie noch fo richtig die organa ze- nitalia eines Mannes bekannt ſind: Er weiß, daß die Subſtanz der Teſticulorum aus denen aller ſubtilſten Vafculis beſte⸗ he, ſo ſchlangenweiſe, wie auch in denen Paraſtatis lieffen; So daß wenn ohne Zerreiſſung dieſe auseinander konten gebracht werden, nach Regner de Graef in einem eintzigen Telticulo ſie uͤber 20. Ellen ausmachen wuͤrden; Er weiß wie die Vafa emen præparantia und deferen- tia oder ejaculantia eben ſo wunderſam unter einander lauffen, und wie aus denen letzteren, der Saame in die Ve- ficulas ſeminales gefuͤhret, und daſelbſt zum Gebrauch aufbehalten werde / und die Proſtatæ unfruchtbaren Saamen, oder nur das Vehiculum zum fruchtba⸗ ren abgaͤben : Was hilfft dieſes alles che daher auch leicht entſtehen . | Dritter Abſchnitt / Eilffter Artickel. 836 einen Medicum? Oder kan er nur einen Gedancken faſſen, wann an dieſen organis was mangelt, oder ſchadhafft worden, wie er es refticuiren oder pst ſolidiren wolle; oder der Imporen rili abhelffen? Kommet dieſes malum nun vollends nach denen Spiritual vom defectu ſpirituum her, welche gehoͤriger Maſſen in die Mule ctores einfloͤſſen; Wer kan ders zubereiten oder dahin 7 Gewiß iſt es, daß man mit allen Aphro⸗ diſiacis, es ſey Chocolate oder was beſſeres, noch mit dem Stinco marino was ausrichtet; Ja die Cantharides, haben wol offtmals mictum eruentum, Convulſiones und Blaſen⸗Geſchwuͤre erreget, (vid. a Mectren Obferv. Chirurg. de Potione ex Cantbaridibus) aber n weniger als erectionem penis und ſti- mulos zum Beyſchlaff e edel. Wer nun vollends Luſt hat, fid) nach can. Rath, de flagellorum ufu iu re venerea daruͤber noch Mero mius und Bartbohnus Anmerckungen gemacht, dieſes edle Glied mit Neſſeln und Ruthen peit⸗ ſchen zu was um daß er ſeiner Caja wol beſtehen moͤge, da wollen wir jeden ſeinen Willen laſſen; wenigſtens glaube, daß es ſehr ſchlimm iff , wenn man zu dieſer Arbeit die Leute mit Schlaͤgen bringen ſoll. perluſtriren ſwir andere Viſcera, fo ſtehet es daſelbſt nicht anders: Wenn ein Polypus. im Hertzen anſetzet, ſo kan kein Medicus. es verwehren, und wenn er ſich loß trei⸗ bet, und die Arteriam pulmonalem oder Aortam verſtopffet, durchaus keine Huͤlffe leiſten. Von der Leber, ob man gleich ſiehet, daß in Geſchwulſt und Waſſerſucht die Druͤſen gantz erhaͤr⸗ tet und aufgetrieben, wie auch im Me⸗ ſenterio befunden werden, ſo daß offt dieſe, wie ein Sack voll Linſen ausſie⸗ het, oder Vafa Lymphatica zerſprunge ſind: Wer kan mit aller Kunſt dieſe hei⸗ len, inſonderheit die Druͤſen wieder in alten Stand ſetzen? Wohl aber ſchaf⸗ fet einem Medico den groͤſten Nutzen, wenn dieſem der proceſſus Venæ Portæ wohl bekannt iſt, weil die herabgehen⸗ de Aeſte aus der Leber, faſt in alle Thei⸗ le des Unterleibes fid) propagiren; ben Stagnationibus denen befftigften Zufaͤl⸗ len, inſonderheit bey Frauens⸗Perſo⸗ nen, Thor und Angel aufmachet, wel⸗ ea 837 Dritter Abſchnitt / Eilffter Artick en. 838 weil fie nicht allein den Dienſt einer | fica das vornehmſte ſey, wird niemand Blut⸗Ader, ohne die Valvulas, ſondern wiederſtreiten, der da weiß, daß in al⸗ ſogar einer Arterie die doch keinen Puls len Wercken des HeErrn und unter ee verrichtet, wie davon um⸗ allen Ereaturen der Welt, der Menſch ſtändlich zuleſen Herkn George Er, die volltommenſte cp: Und ba fi ein neſt Sahle Diffri. de Lens Porta, Porta | Phyficus offt bey Kleinigkeiten aufhaͤlt, malorum Hypocbondriaco-Splenetico ſuſfoca- wurde er febr unrecht thun, wenn er divo Hyflerico- Polio. Harorrbaidariorum von ſeinem Leibe ſelbſt keine Kenntnuͤß und in andern Orten mehr. [hätte, und die Organa ihm nicht wiſ⸗ Damit ich aber dieſes groſſe Parado- ſende ſeyn ſolten, durch welche bte See⸗ b ee fo laͤſſet fid) hiervon ſchwengliche Dinge ausrichtet. Ich der berühmte Herr Hof ⸗Rath Stahl will allhier von dem hoͤchſt kuͤnſtlichen in ſeiner Tbeoris Medica Vera pag. 69. oder Bau des gantzen Leibes nichts melden, in Paræneſi ad aliena a Medica Doctrina ar- ſondern jeden nur zur Betrachtung ei⸗ AM pag. 18. folgender maſſen er^ nes Auges und Ohres fübren, fo muß „Nego inquit, quod ex univerfa ſtructu- ſtaunen, und werden ihm alle Inftru- ra, ſtructura inquam atque textura, par- | menta optica und acuftica nur Kinder⸗ »tiuim corporis organicarum , non folum Tròôdeleyen dagegen ſeyn. Wenn er »fpecifice quatenus mechanic funt, fed nun vollends bey Unterſuchung leben⸗ etiam generice, quatenus textæ atque diger Thiere, die Vaſa lactea, den motum yſtructæ ſunt, quidquam ſubſit, quod vere periſtalticum der Gedaͤrme, die Bewe⸗ „ad Medicum pertinear, feu Medico qus. gung des Hertzens der Puls⸗Adern 1 1 abfoluteul- Und Lunge, inſonderheit die circulatio- E des Ge „flus dico. Nego quod talis cognitio, ingleichen die generation, nutrition lind „aut notitia, Medico ftricte dini Quaie. | nich bieter anibarcertoegtb Auch denn, „nus tali, ad ſcopum ſuum meden li re. Yen yflituendi , reparandi, vel praoccupandi | eh wie keines vergeblich, fone lum utilitatem eximiam afferat, , . »Ingens paradoxon! nempe ut ego hæc ckheiten zu gehoͤrigen veripiam Medicinz, in quibus illa hodie | zen fid) gebrauchen laſſen; „hon folum tam prolixa, fed certe modo uß alles dieſes uns die unbegreif⸗ „mon tota eft; exultatque atque fibi placet. | lich und Allmacht des groſ⸗ Sed eft ita, & non aliter. Non alpernor Lobe predigen. rem ipfam, aut fiínpliciter diffuadeo, aut | »ficgligi volo; in Medicinam folum inge. iocritus zu einer gruͤnd⸗ »ti, ad Medicinam pertinere, ad Medici- hafft des Menſchen ge⸗ nam facere, ne dum ad Medicinam ne- | langen wolte, fing er an todte Górper »ceffariam effe, ut vere, ita firmirer & con. zu zerg Seine Landes Leute x »fanter, nego, — inb e casatiirig Sto gtuh RC vlmo ita demum a Medicis etiam abef- | (e unt, 1 atque (vid Ggg 2 nung 939 nung und Zerlegung der Thieriſchen Cörper, oder der mumilirten menſch⸗ lichen in Agypten. Doch ſoll die Be⸗ gierde auch Medicos angetrieben haben, lebendige Menſchen zu anatomiren: Da unter denen alten Eralſtratus und Heropbilus vornemlich in dieſe Zahl kom⸗ met, von dem letzten ſchreibet Tertullia. uus (de Anima Cap. X.) Herophilus miſ- fos e carcere feptingentos facinorofos vi- vos fecuit, ut naturam fcrutaretur: Doch ſuchet dieſe Beſchuldigung Mr. Da. le. Clerc. (Hifloire de la Medicine. Part. II. Lib. I. Cap. VI. pag. 29.) wiederum von die⸗ ſen und andern abzulehnen, und faget; Weil dieſe die erſten geweſen, fo tobte menſchliche Coͤrper ſeciret, und daraus auf die ſonderbare Bewegungen der le⸗ bendigen geſchloſſen, haͤtte man her⸗ nach ſie in Verdacht gezogen, daß ſie 5 lebendige Menſchen aufgeſchnit⸗ en. Von Veſalio dem Stamm⸗Vater der neuern Anatomie wird erzehlet, daß er auch dergleichen gethan und unter an⸗ dern einen gewiſſen Spanier Facolum Berengarium Carpum, der ſich zu ihm in die Gur begeben, lebendig feciret , (vid. Couringii introduct. in Artic, Medic. Cap. IV. §. 12.) wie denn auch aus Anton. Teigſſer Herr Prof Andr. Otlomar Galicke Hift, 4ua- tom. (g 98. pag. 7 2.) erzehlet: Daß Fran- ciſcus Veſalius dinſt mit einer Frauen oet gleichen vorgenommen, und deßhalb die inquiſition auf fic) gezogen; davon er aber noch durch Huͤlffe des Koͤnigs entkommen. Ja dieſer hatte ſolche Be⸗ gierde, und lag dieſer Wiſſenſchafft fo fleißig ob, daß er nicht allein in den Bein⸗Haͤuſern bey Kirch Höfen ſich viele Stunden unter den Knochen offt divertirte, ſondern den Schind⸗Anger der todten Aeſſer wegen beſuchte, und in denen ſtinckenden | vifceribus herum wuͤhlte; Ja auſſer der Stadt Lwen ſich einmal verſchlieſſen ließ, um den Gorper eines executirten von der Rich⸗ ter⸗Staͤdte zu Verfertigung eines Sce- leti hinweg zu nehmen. Seine audito- res brachte er darzu, daß ſie fleißig Ach⸗ tung gaben, wo dieſe oder jene Leiche hingeleget wuͤrde, um ſolche aus denen Gräbern nno Gruͤfften wiederum heimlich heraus zu holen, und behielt dieſe unter dem entſetzlichſten Geſtanck offt viele Wochen in ſeiner Kammer, (wie er ſolches alles ſelbſt in ſeinem Dritter Abschnitt, Eilffter Artickel. 84⁰ Buche Ze Radice China zugeſlehet,) wel⸗ ches alles wohl mag zuwege gebracht haben, daß man viele Abſcheu vor ihm getragen, und ihn vor einen ſolchen Mord⸗Anatomicum ausgegeben. Faſt dergleichen meldeten die Relaciones An. 1721. von London; Wie da den 6. Jul. bey einem Teutſchen Medice D.Fabri- cio fo in Morfie/ds gewohnet, ein Sarg hinein getragen worden, welchen man nicht wieder haͤtte ſehen heraus tragen, und waͤre dieſes vorhero auch ſchon mehrmalen alſo geſchehen; welches bey denen Nachbaren einen Argwohn er⸗ wecket, und darzu gebracht, daß das Hauß von darzu verordneten Leuten viſitiret worden; da denn im Laborato- rio ſeine Dienſt⸗Magd mit 2. Wunden in den Kopff, und 4. bis s. andere im Leibe, und gantz zerſtuͤmmelten Ange⸗ ſicht waͤre gefunden worden; derohal⸗ ben dieſer Doctor arreſtiret, und da er vor dem Richter die That nicht aller⸗ dings geleugnet, ſondern vermeynet, bey lebendigen und todten Coͤrpern mit Recht experimenta anatomica machen zu koͤnnen, ſo wurde er dennoch in das Gefaͤngniß von Neugatte gebracht, da nicht erfahren, wie dieſes Verbrechen weiter beſtraffet worden. Weil man nun bey offtmahliger Er⸗ forderung, weder allemahl Menſchlj⸗ che noch Thieriſche Cadavera fuͤglich ha⸗ ben kan; Oder andere die Unterſuchung derſelben verabſcheuen; So haben die vornehmſten Anatomici nach dem Le⸗ ben und Natur verfertigte und ausge⸗ machte oder illuminirte Kupfferſtiche hierzu angerathen, inſonderheit Fea lius, Carolus Stephanus, Valverda, Lauren- tius, Fabricius ab Aquapendente, Cafferius, Euflachbius, Baubinus, Couperus, Bidloo uind andere mehr dieſe angerathen; Inſon⸗ derheit Letzterer in der Vorrede ſeines koſtbaren anatomiſchen Werckes deren Nutzen nicht mit genugſamen Lob her⸗ ausſtreichen koͤnnen, auch Hermannus Conringius ( in Introd. in artem. Medicam Cap. IV. pag. 151. ) ſelbige beſter Maſſen recommendiret: ( conf. GιEẽᷣ i Chri- flaph.Schelbassmeri Commentarium p. 17 8.) Selbſt Kriſloteles gedencket ſchon ſolcher anatomiſcher Tabellen, daß ſie groſſen Nutzen ſchaffeten (vid. Ber. Animal. Lib. I. Cap. XVII. fub finem Tom. L pag. 777. & Lib. IIl. Cap I. pag. 205. & de Ge- neratione Apimalium Lib. II. Cap. VII. pag. i ik verc 1888 841 xo9o. Und die Loca fo bey Job. Riolano an Antbropograpbia Cap. IV. pag. 21. und Fehultio Spec. II. Hiff. Anatom. 5. G. zu fin⸗ den.) Da hergegen err D. Joh. Zachar. Platner in einem Programmate Inaugura- entzwen geschnitten, quall ein demge⸗ ronnenen Sebluͤte gleichender Tropf⸗ Dritter Abſchnitt„ Eiülffter Artickel. 842: fen heraus, unten hatten Dienervofett Theile und Mufculi penem erigentes auch ihre natuͤrliche Farbe, und eben ſo verhielt es ſich mit denen weiblichen Geburts⸗Gliedern. . SGeſtalt, ſondern auch in ihrer natuͤrli⸗ chen Farbe, ja genugſamer Weiche, und beſonders alle Vala nicht anders, ja beſ⸗ ſer als in einem erſt verblichenen Coͤr⸗ per dem Auge vorgelegt wuͤrde. Auf dieſe Weiſe haben vor andern Laab. Hilſius excelliret, und Gabriel Clauderus (vid. Differt. ejusd de I inctura univerſa- li.) von welchen aber, wie weit ſie es hierinnen gebracht, Tobias Andres (in Bilance exact Bilſiaua & Clauderiana Bal. ſamationis) gehandelt. Und zwar da | Qlauderus. ſeine Methode der Bilſiani⸗ | Bilfius die gantzen Cadavera ohne Aus⸗ weidung zu ballamiren gewuſt; Claude. ruscaber haͤtte jede Theile herausgenom⸗ men, und mit ſeinem Ballamo beſchmie⸗ ret, und wieder in Ort und Stelle gele⸗ get; Ja ber Bilſtaniſche Balſam fri) von ſolcher Krafft geweſen: Daß er nicht allein Gorper, deren Eingeweyde ulcerbé und ſchon halb putrefciret, fon» dern ſelbſt in der Peſt verſtorbene dei⸗ $6853 chen, 843 Dritter Abſchnitt, chen, ſo ſchon etliche Tage hindurch be⸗ graben gelegen, und in die groͤſte Faͤul⸗ nif gerathen, alfo confervitet, daß wei⸗ ter an ihnen lein Geſtanck mehr zu ver⸗ ſpuͤhren geweſen; Welches alles nach Clauderi Geſtaͤndniß fein Balſam nicht eſfectuiret, auch waͤren dadurch die gantzen Coͤrper, und alle aus⸗ und in⸗ nere Theile, harte, und gleichſam in Mumien verwandelt worden; Da her⸗ gegen bey B alles weich und biegſam geblieben, ſo daß man bey dieſen alles beſſer, als bey friſchen Cörpern erken⸗ L nen koͤnne: Wie denn auch 24/fus in 2. Tagen ſeine gantze Arbeit voll fuͤhret, da Clauderus 3, Monat Zeit darzu gebrau⸗ chet. Noch vor dieſen ſoll, D. Jh. van Horne die Gedaͤrme kuͤnſtlich zu przpa- riren und conſerviren gewuſt haben: D. Stalpart van der Wiel aber, als ein Difcipul deſſelben, es allen Bemeldten zuvor gethan haben: Indem dieſer nicht allein, die Coͤrper von der Faͤul⸗ niß zu erhalten gewuſt, ſondern die Adern von Fleiſch, Fett und allen Un⸗ rath durch ſonderbare Kunſt geſaubert, und ſelbige mit Lufft angefuͤllet, ( vid. Dan. le Clercs & Fac. Mangeti Bibliothera Anatomica Tom. I. pag. sor.) Andere haben hernach die Vitcera ausgetrock⸗ net, wann vorher in die Arterien ander⸗ farbichtes Wachs, in die Venas wieder anderes eingeſpritzt worden: Welches hernach man deutlich durch die tunicas ſehen koͤnnen, wie dergleichen Vifcera | D man alſo præpariret ſich zeigen laſſen kan auf dem Leydniſchen Theatro Ana- tomico, auch bey vielen Curioſis, die der⸗ gleichen auf behalten. | Noch höher hat dieſe Kunſt getrieben M. de St. 4ndré ein erfahrner Anatomi- cus zu London und Herr Hi Rufo Med. Doct. und Prof Anatom. & Botani- ces in Amſterdam, wovon jener die Cadavera nach geſchehener Ballamation, von einigen Wochen geöffnet, und nach Belieben forthin Demonſtratio- nes gemacht, doch fo, daß die Theile ſaͤmtlich allemal fo friſch ausgeſehen, als waͤren die Coͤrper erſt verſtorben geweſt; Die ſubtilen Gange und Adern hat er hernach mit Queckſilber ausge, ſpritzet, welches alle Gefaͤſſe des Menſchlichen Leibes alſo durchgedrun⸗ gen und angefuͤllet, fo daß auch nicht ein Schweiß Loͤchlein übrig. blieben, darinnen man nicht etwas vom Eülffter Artickel. 844 Queckſilber wahrnehmen acformt;tinb (fi noch dieſes das wunder ſamſte gewe⸗ fen, daß er dieſe Injection innerhalb z. Minuten figiret , und ihr eine Farbe ge⸗ geben, wie man ſie verlanget, welche alsdenn ſo feſt und geſchmeidig wor⸗ den, als ein Meßingener Dratb. Von des Herrn Raſebens ſingulairer Inven- tion ſchreibet Herr D. C bríftian eine rich sEcnote, Aónígl. Do ge⸗ weſener Leib ⸗ Medicus, an Herrn D. Gottfried Alaunig Aayfetl, Aes eib · Medicum und Fraclicum in Breß⸗ lau (in Relat. de Itinere fuo Anghcano & Batavo pag.73. und ag.) folgender Maſ⸗ ſen: Quod fit artificium admirandum, „plane inauditum, omnemque fidem ſu- „perans, nifi quis ipfe videric,, Wel⸗ ches ba An.1708. Herr Raſeh mir ſein unvergleichliches Mufeum Anaromicum und Exoticorum zeigete, völlig wahr be⸗ funden: Ich (abe daſelbſt unter an⸗ dern einen alfo. conſervitten Knaben von g. Jahren, welcher an Farbe und Conſiſtentz der Haut und Muſculis, wie auch der andern Theile, fo naturlich ausſahe, als lebe er: 8 von Gebluͤte und ubrigen Saͤfften; Auf welche Weiſe ein anderer vom Lei⸗ be 1 d Kinder⸗Kopff am Ge ſichte vollkommen vivide, und auf den Backen recht roth ausſahe; die offenen Augen waren gar nicht gebrochen ſon⸗ dern einem lebendigen Menſchen gleich: a mich daruͤber am meiſten verwun⸗ derte, geſtand mir Herr Rye zu, daß dieſes nicht naturliche ga von Glaß eingeſetzte waͤren. Noch iſt merckwuͤrdig, daß er die Vala lubtilis⸗ fima, e. gr. Oculi, ſwelche doch ſonſt in corpore vivo auſſer einer Iafammation faſt nicht zu ſehen, fo geſchickt zu ſepa⸗ riren gewuſt, daß dieſe wie alles vor⸗ hergehende, in einem hellen Liquore, oder Spiritu nur wie ein Woͤlckchen ge⸗ ſchwommen alle dieſe aber dennoch, von einem Fleiſch⸗ farbichten zaͤhen Li- uore angefuͤllet geweſen, dergleie Te bilden Blut- Gefä ern der Leber, des Miltzes, (f denen gleich geſe⸗ hen, wie ſie beym Bartbolino in duatome Tab. XXIV. pag. 138. abgebildet wor⸗ den, oder vielmehr wie fie in 7275 Cæſaris Placemtini Anatomiſchen Taffeln Tab. VIII. Lib. VIII. pap. 161. zu ſehen) und aller andern Theile des Menſchlichen Leibes præſtiret; wie hiervon, wie auch an⸗ 845 Dritter Abſchnitt / Eil(ftet Artickel. 846 andern ſingularibus Abhandl ung ge⸗ ſchiehet, in Job. Frideric. Sibreiberi Hifforia Dire eñ meritorum Frid. Ruyfcbis; daraus leicht zu haben, unten excerpiret. (() Nun wuͤrden viel mehrere Curio nicht traͤge zu dieſer vortrefflichen Wiſ⸗ ſenſchafft ſeyn ; wenn fic nur nicht mit todten, ſtinckenden oder mumilirten Cörpern doͤrfften zu thun haben, und ihnen noch der groͤſte Eckel erwecket wuͤrde: Wenn beh offentlichen Anato- mien auf Univerſitaten aus dem abge⸗ ſaͤgten Cranio man gemeiniglich Wein zum trincken herum gaͤbe, den humo⸗ | worden, als wenn ein wahrhaffter Menſchlicher Coͤrper oder deſſen Theile in natura ſelbſt vorhanden waͤren. rem pericardii, den Succum pancreati- eum, das Fermentum ventriculi und noch anderes mehr koſtete, oder wie jener be⸗ ruͤhmte brofeſſor Medieinæ durch die Pu wir folgendes, weil dieſe Schrifft nicht ohnmaͤchtig gewordenen mit einer Hand voll Blut aus dem Cadavere un⸗ ter die Naſe gerieben, reficirete . Damit nun dieſen, ſo vor Grufft und Saͤrgen, noch mehr todten Coͤrpern und dergleichen Sauerey erſchrecken, auch ihre Curioſitaͤt geſtillet werde, ſo hat ein beruͤhmter Anatomicus in Franckreich Herr de Noves, ein Vetter des Herrn P. Js Courage, erfunden / durch Wachs den Menſchlichen Coͤrper mit allen innerlichen und aͤuſſerlichen Gliedern in der Geſtalt der natuͤrlichen Aehnlichkeit vorſtellig zu machen, daß es ſcheinet, auch welche gar verfuͤhret Des Herrn P. la Courege Kunſt⸗Wer⸗ denda muliebria die Naſe ſteckte; Die N cke ſind erſt zu Paris in Franckreich, I. ed c umher: (Y Nachdem Serr Friede. Ruyſch zu Gravenhaage An. 166 5. herausgegeben Dilua- (0c Aarionem palpularumm in vafis Lymplhticir, hat dieſes Werckgen die Buͤrgemelſter zu Am⸗ ſterdam beweget / ihn folgendes Jahr dahin, als Profeſſorem Anatomiæ zuberuffen: 338 Da er nun etliche 60, Jahr dieſe Arbeit getrieben: zehlte man unter feine vornehmſte invent e e chliche und der Thiere e e Præparixen und confer-. Auͤureg, daß man ſie vielmehr vor [agent als tobt anſehen ſolte; Inſonderhelt die Blut⸗ Geefaͤſſe, wenn ſie auch noch (9 fübtil, von allen, wodurch fie gegangen und angehenget geweſen, zu fepariten, mit einen roͤthlicht fluͤſſenden zaͤhen Safft bis zur Dohnung an⸗ zufüllen, welche Wiſſenſchafft er auch feinen vertrauteſten Freunden nicht entdecket, ſon⸗ dern allein ſeine unverheurathele juͤngſte Tochter dieſes gelernet, welche hernach die meis ſte Atbelt hierinnen unternommen. scriptores anatomicos hat er gar nicht geleſen, des⸗ wegen man von ihm geſaget, daß wenn er der erſte Anatomicus geweſen; haͤtte er durch Fleiß dieſe Wiſſenſchafft ſo hoch gebracht, als wir ſie jetzo haben, oder dieſe durch alle Be⸗ e mühung von mehr als 2000. Jahren an uns gekommen. 90 7 Als ich, der Autor, vor 28, Jahren oder An. 1708. dieſes unbergleichliche Cabinet in 8 Augenschein nahm, ſo beſtand es in 1582. Glaͤſern, darinnen in liquore balfamico aller⸗ im anb £ft, und Weſt⸗Indlſche There, die ſeltenſten Schlangen, Heydexen und Fiſche, Inſonderheit beſchriebene Præparata anatomica ſich befanden: Sehr viele Schachteln wa⸗ en angefullet, mit balfamirten auslaͤndiſchen Molcken⸗Dellern, Heuſchrecken, Kaͤfern klel⸗ ven vlerfuͤßlgen und andern Thleren, Meer inſectis an der Zahl 1820. Uber dieſes wur⸗ den in 180. Glaͤſern trocken aufbehalten ſonderbar conſervitte Oſt⸗ Indianiſche Vögel und andere Thiere. Da er nun nachmals Profeſſor Botanices wurde, fo nahm er eben der⸗ gleichen kuͤnſtliche Separation und Arbelt vor, mit Blaͤttern und Fruͤchten der Baume: Danxinnen fo gar die Lubtileſten Zaͤſerchen in den Fruͤchten und Sterben wie auch Ramina ' In denen Blattern deutlich erſchelnun n. E 2x. ber der groſſe Kayſer von Rußland, als er Holland beſahe, ſand anblefen Sel⸗ ^ Tenbelten einen allergnaͤdigſten Gefallen: Deswegen haben bro Kayſerl. Maj. ſich nicht allein als einen Lehrling in der Anatomie bey Herrn quc angegeben, ſondern die ſen Schatz vor 30000. Gulden Hollaͤndiſch erkauffen, und in Petersburg dem voriref⸗ lichen Naturalien⸗Cabinet einverlelben laſſen: Herr Ruyfch hat nach der Zelt, durch groſ⸗ ſe eigene Bemuͤhung und ſeiner Tochter geſuchet alles wiederum zu reſtituiren, da zwar was das Regnum animale anbelanget, er ſo weit nicht mehr kommen koͤnnen; Was aber PX e Fflantzen und Früchte betrifft, hat die lezte Sammlung die erſte wet Abernoffen: Diese ti hernach Joro Renigl. rah vondolen und churfürſtl. Burchl. zn Sachſen Friderico Augufto noch bey ſeinem Leben zum Verkauffockerirel worden. Es haben aber Ihro Königl. Maj. nur wenige dergleichen Fræparata verlanget, wovor der Herr profeſfor 100. [pec. Ducaten erhalten: Nach dem Tode aber, welcher An. 173 x. den 22, Febr. in 93. Jah feines Alters erfolget, ſind alle dieſe Seltenheiten diftrahirei, . und an den Meiſtbletenden verkauffet worden oil * 847 Dritter Abſchnit / Eilffter Artickel. 848 hernach zu London in Engelland: Ob nun gemeldte Figuren fuͤr neu, An/1721.0bet zuchamburg zuſehen ge⸗ oder als das erſte Invencum zu achten weſen; Und in dieſem Jahre oder 1736. ſeyn, ift billig zu zweifeln, zumal da zeiget (ie deſſen Ehe⸗Frau wiederum in Herr Daniel Ho in f Londen in zehnerley Coͤrpern. Von | (n ſeinem An 1719. in 8. edirten Hamburg aber erhielten wir — — diafimate unter dem Tit. Aunotationes Me- de Nachricht: Wie daß cine mit) Tabs dicæ ad Hyporbefes Goveyahas de generatia- men P. la Courege intimiret, auf dem ne Fatus ejusque paris in det przmittit» Eimbeckiſchen Hauſe ein vortrefliches ten Differc. Epiſtolica de Veilitate peregri- Werck aus 6. Figuren in Lebens⸗Gröſ⸗ nationis Gallicana pag. 6.feqq. ſchon erzeh⸗ ft, welche nach wuͤrcktich anatomirten let: Wie der beruͤhmte Anatomicus in Coͤrpern von vielfarbichten Wachs Franckreich Herr deNoues bereits vor mit groſſer Muͤhe nachgemacht, zeigen geraumer Zeit, als er noch in Gera ge wolle: Die erſte Figur ſtelle vor ein weſen, einen Weibs⸗Kopff von lebhafft Mägdgen von 11. à 12. Jahren, bas farbirten Wachſe, nach allen Theilen, von die eine Seite mit der Haut bede⸗ und nach dem Leben machen laſſen, der det ift, die andere aber alfo eingerich⸗( einem wahren Menſchen⸗Kopffe der⸗ tet, daß man den Unterſcheid der Puls⸗ geſtalt ſo gleich geweſen, daß auch und Blut⸗Adern deutlich ſehen koͤnne, groſſe Anatomici ſelbigen für wahr ane die erſten waren mit blauen, die letzten geſehen, wie zum Exempel der Herr aber mit roͤthlichem Wachs abgebildet, D. Galerati aus Mayland, der, als auch waͤren bey dieſer kigur alle inwen⸗ er dieſen, in ein blutig Tuch einge⸗ dige Theile, in ihrer natuͤrlichen Groͤ⸗ huͤlleten, Kopff im Spital zu Genua ft; Farbe und Lage zubetrachten. (2.) anſichtig worden, ſein Schnuptuch Die andere Figur waͤre eine Manns ⸗ vor die Naſe gehalten, den vermuthe⸗ Perſon, welcher der Unterleib geöffnet, ten Geſtanck zu evitiren: Und als der da der Magen fid) zeige, und wie aus Herr e Noses erinnerte es fen ein gantz demſelben die Gedaͤrſne gehen, aus ffiſcher Kopff, der noch nicht rlechen dieſen aber kleine weiſſe Canzle, fb Venæ konne, habe er zur Antwort gegeben, es lacteæ heiſſen, und den Chylum durch ſey gleichwohl ein todter Kopff, der ci» das Mefenterium in ein Behaͤltnuͤß fuͤh | nen cadaverófen Geruch haben muͤſſe, ren, von dar er in einen eigenen Canal von dergleichen er kein Liebhaber waͤre, in die Venam fübclaviam, und vermit⸗ wohl aber von prrparatis: Bis ihm telſt derſelben in die rechte Cavitaͤt des endlich der Herr de Neues die t Hertzens flieſſe. (3) Die dritte Figur entdeckt, woruͤber er crflaunet; daß die weiſe die Situation des Kindes in utero] Kunſt die Natur (o wohl imitiret hatte. waͤhrender Schwangerſchafft, ehe es Ein anderer Genueſiſcher Medicus mit fic aut Geburth wendet. (4) Die vier⸗ Namen bachoguuut habe die waͤchſernen te Figur zeige eine Frau. ſo ihre Schwan⸗ | Lamellas, fo über dem Gehirn gelegen, gerſchafft auf 9. Monat gebracht, bey | für wahre Meninges angeſehen. Und welcher ſich das Kind zur Geburth qo als der beruͤhmte Anatomieus chert D. wendet; bey derſelben ſaͤhe man an der Hlveſter, da er aus Engelland nach cz- rechten Seite die von Haut entbloͤſten vu kommen, und das gekuͤnſtelte Cada- uſculen, auf der lincken aber alle ver ſelbſt in Augenſchein genommen, Muſeuln præpariret, mit ihren Nerven, habe er wahre Mulculos Pectorales und Spann- und Blut⸗Adern. (5) Die pulmones zu ſehen geglaubet, bis er fuͤnffte præſentire eine Manns⸗Perſon, durchs Anfuͤhlen ſeines Irthums inne bey welcher man den volligen Lauff worden. Es bemercket der Herr 7. aller Nerven ſaͤhe, von ihrem Anfange Hoffmann ferner daß bey dem aus dem Gehirne und Medulla fpinali,| de Nowes ein dergleichen maͤnnlicher bis in die ſubtileſten Theile des Leibes Coͤrper zu ſehen geweſen, an welchem und der Vifcerum. (6) Die ſechſte Figur fid) alle Vifcera in natürlicher Groͤſſe, bilde ab eine Frau, welcher der Koͤpff Lage und Farbe mit dem Valis lympha- geöffnet ift, um das Gehirn in ſeiner | ticis, ductu thoracico, vena ſubclavis, dituation ſehen zu koͤnnen; Weiter koͤn⸗ Hertz und Adern, doch mit gleichſam ne man jeden Theil deſſelben a part be⸗ aus Fleiß abgeſchnittenen cono, au trachten, wie auch die Mufculn des Hale gleich der Ductus choracicus etwas zu ſes und Geſichts. hoch 849 Dritter Abſchnitt , Eilffter Artickel. 830 hoch, und die Vafa lymphatica zu groß; lymphaticorum des gantzen Coͤrpers, Auf gleiche Weiſe auch das Abdomen wie nichtweniger alle organa fenforia mit allen ſeinen Theilen und denengeu⸗ nach den neueſten Erfindungen; Son⸗ gungs⸗Gliedern, wie nicht weniger die dern auch eine ſolche Wachs ; Machine oberen und unteren Gliedmaſſen mit zu machen in der die Circulatio fanguinis, allen ihren abgeſonderten Mulculn in wie etwan in der verſprochenen Maci- gröſter Vollkommenheit prafentiten. | na Reiſeliaua vollkoͤmmlich zu (ben ſeyn | Ferner ſiehet man bey ihm einen Weib⸗ ſoll. Dieſe alſo vortrefliche und nie er⸗ lichen von o. Monaten ſchwangern hoͤrte In venta haben, wie der Herr L. Coͤrper/ mit geöffnetem Utero, in wel⸗ Hoffmann ferner meldet, Ihr o Czaa⸗ chem (id) der zur Geburth difponirte | riſche Maj. und vor vielen Jahren Fetus in lebhafter Geſtalt, und zugleich ſchon der Hertzog von 4zjo» in hohen alle uͤbrige Geburths⸗Theile, n oft ben | Augenſchein genommen, und ein ſon⸗ renibus, capſulis atrabilaribus, arteria ma - derbares Wohlgefallen daran gehabt. gna, vena cava und deren ramificationi- Zu dieſer Invention iſt der chert de Noues bus, gleich als waͤren ſie mit Wachs daher kommen, daß, als er im Spital zu ausgeſpruͤtzet, dem Auge in wunderba⸗ Cenus ein Weibs⸗ Bild, fo o. Monat rer Schoͤnheit und Menſchen⸗Aenlich⸗ ſchwanger, feciret, er ſolche nebſt der keit darſtellen. Hiernechſt zeiget fid | Frucht durch ballamirung zu conſervi⸗ ein aufrechts ſtehender Mann mit ren aͤuſſerſt bemuͤhei geweſen. Weil abgezogener Haut und netter difponi- er aber gleichwol nicht verhindern koͤn⸗ rung der Glieder, an dem alle Mufcu- nen, daß nicht einige ſubtile Theilgen li in natuͤrlicher Groͤſſe und Lage zuſe/ von Faͤulnuͤß und Wuͤrmern angegrif⸗ hen, daß auch keiner fehlet. Ferner fen worden, ſo hat er, dieſes Cadever zum abermals ein weiblicher Coͤrper mit wenigſten in vollkommener Gleichheit, præparirten Kopff, Hals und Bruſt, beſtaͤndig gut zu erhalten auf dieſe wobey ſonderlich alle aͤuſſerliche und in⸗ Wachs ⸗ Invention gedacht. Da ihm nerliche Theile des Kopffes aufs nette⸗ nun zu gleicher Zeit ein gewiſſer Sicilia ſle der Natur doch in haͤrterer confiftenz niſcher Abt, Nahmens Zee, bekannt und daher Stuͤck vor Stuͤck wegzuneh⸗ worden, der in Wachs · poffirungen ein men, nachgeahmet worden. Hiernechſt groſſer Meiſter, aber in der Anatomie vollkommen unwiſſend geweſen ſo hat | et dieſem ſeinen Vorſchlag entdecket, und ihm das Cadaver gewieſen, zugleich gefraget, ob er deſſen voͤllige Gleichheit in Wachs bringen konte? Der denn ſol⸗ t ches bejahet, und das Cadaver in oben bemeldter Schoͤnheit imitiret. Als aber der Herr 4e Noues zuerſt erwehnten Kopff fabriciren laſſen, fo machte amd heimlich noch einen, und gieng ſtill⸗ ſchweigend hiermit nach Franckreich, und præſentirte ſolchen der Königl. Academie als ſeine eigene Erfindung, wofuͤr er Ruhm und ſtattliche Privile- gia erhielt. Als dieſes der Herr 4e Neuer erfuhr, empfand er den Betrug ſehr uͤbel, und dachte auf was groͤſſeres um die Ehre der Invention zu mainteniren. Da ihm nun zu der Zeit ein anderer Kuͤnſtler in Wachs, ein Frantzoſe vor⸗ elland zur ſtieß, (o wieß er ihm den Kopff und die ieſes ſie⸗ Handgriffe, der denn alsbald das ge? meldete ſchwangere Weibs⸗Bild nebſt dem Foecu und allen erzehlten Theilen aufs allervortreflichſte imitirte, und forthin dix erwehnten Stuͤcke, ans * $5t Dritter Abſchnitt/ ans icht brachte. Kurtz hierauf ſtarb der betruͤgliche Abt umbo, und der Herr de Noues begab ſich mit ſeinem gantzen apparatu in ſein Vaterland nach Franckreich, woſtloſt er dieſe ſeine von ipm inventirte raricáten mit ſeiner groſ⸗ ſen Avantage denen ſich in groſſer Men⸗ e zu ihm deshalb begebenden Zu⸗ chauern zeigete. Diß iſt der Auszug von der Beſchreibung derer Novefiani- ſchenkiguren, woraus man den wahren Erfinder dieſer Kunſtwercke erkennen, zugleich einigermaſſen die Couregiſche Figuren ob nicht auch ſelbige gar aus der Zahl der Noveſianiſchen ſeyn, beur⸗ theilen kan. Lu Da nun in dieſer Hoffmanniſchen Erzehlung der Machine Reiſelianæ Qe dacht wird, die zwar nicht eigentlich zur Erkaͤnntniß des natuͤrlichen Situs und Form der Coͤrperlichen Theile, ſondern Fauptſachlch den Mechanismum circu- lationis ſanguinis zu zeigen, von dem be⸗ ruͤhmten Wuͤrtembergiſchen Medico Herr D. Salomo Reifelio Au. 1674. erfun⸗ den, und entworffen worden , und die er daher Statuam humanam circulatoriam nennet, fo vermeynen wir nichts uͤber⸗ flüßiges zu thun, wenn wir auch hier⸗ von einige naͤhere Nodf ertheilen. Es ift ſelbige nemlich dergeſtalt eingerich⸗ tet geweſen daß man darinnen ordent⸗ lich einen gewiſſen Liquorem, durch ein⸗ gelegte Roͤhre, gleich als durch den Oefophagum in das Hertze, oder in ei⸗ nem laͤngeren Wege und kuͤnſtlicher durch die Inteſtina, durchs Pancreas, ve- nam portæ, hepar & venam cavam ſo mit einer Valvula verſehen zuruͤcke ins Her⸗ ze, von dar per vafa pulmonaria in die lincke Hertz⸗Kammer, ferner aus dem Hertze in den Kopff; zugleich durch die arteriam magnum, in die oberen und un⸗ teren Glieder, von dar wieder per ve- nam cavam, ſo mit einer Valvula verſehen zuruͤcke ins Hertze hat koͤnnen lauffen ſehen: Ferner iſt der liquor per emul- gentes & renes in die Blaſe gegangen, und hat ſich in ſelbiger ſo lange ange⸗ haͤufft, bis ihn dieſe wieder von fich ge⸗ geben; welches man fo gar nach Will, kuͤhr dirigiren konnen. Naͤchſt dieſem ſoll man den ufum pulmonum, die in- und exſpiration, und wie der Puls an⸗ getrieben und gemindert werde, haben ſehen koͤnnen, it. die hæmorrhoides und Ferner die den anum mit ſeinensphinekere, durch] Arm ſepariret, ftellet vor alle Nluſculos Eilffter Artickel. 852 deſſen Oeffnung oder Zuſchl die feces ausgelaſſen oder tm den fónnen ; Auch habe man ſo gar ei⸗ ne Aderlaß appliciren koͤnnen. ii aber dieſes in Acht gu nehmen g daß man, nachdem viel oder wenig durch die Blaſe vom Liquore wegge⸗ gangen, auch nach und nach, oder auf einmal wieder Waſſer zugileſſen muͤſ⸗ ſen, nach Art, als ein Menſch den Ab⸗ gang ſeiner Feuchtigkeuen, mit S und Tranck zu erſetzen pfleget. De Machine hat Herr D. Reiſel wuͤrcklich in Stand gebracht, und in ſeinem Mu- fco vorgezeiget: Weil ſie aber nur groͤb⸗ lich entworffen geweſt, (o hat er ſich re ſolviret, ein Weibs⸗Bild auf kuͤnſtliche⸗ re Weiſe, nach ſolcher Art, mit allen Gebeinen und Musculis, ſogar, daß ſie einen Thon von ſich geben und ſich beu⸗ gen koͤnne, aus zu arbeiten: Er be⸗ ſchreibt dieſes alles ſelbſt in cell. Nar. Curioſ. Dec. I. An. IV. & V. Obf. CXCL pag. 245. ſeqq. beſonders aber nach der gan⸗ tzen Structur 142, An. IX. & X. Obſ. l. pag. ſeqq. ö - Denen von Wachs aͤhnlichen Kunſt⸗ Wercken habe ich von Holtz von einem hierinnen exercirten Bildhauer von Halle meiſt nach dem Leben verferti⸗ gen laſſen, die aͤuſſere und innere Theile des Menſchlichen Leibes in ihrer Lage, alſo daß man jedes heraus nehmen kan. Dieſe habe denen Natuͤrlichen gleich mit Oel⸗Farbe ſelbſt gemahlet, und nichts ausgelaſſen, was nur moͤg⸗ lich geweſen, nach der Natur zu ex- primiren. | Ein gantzer weiblicher mit einem Frucht⸗ſchwangeren Coͤrper, præſenti- ret ſich 6. Viertel Ellen lang nach dem Leben wie auch die Haare in allen Or» ten angedeutet. Am Haupt kan man oben die Naſe zuerſt herunter nehmen, da denn das Septum oder Scheidewand dieſer erſcheinet, mit denen Löchern fo oberwaͤrts ad os eribroſum, und unter⸗ iam durch den Gaumen in Mund gehen. 5 Von den Bruͤſten iſt die Haut ab⸗ zunehmen, da denn ſehr viele Vaía ſan- guinea zu ſehen, und wenn dieſe wieder⸗ um abgehoben, ſo zeiget ſich der Bruͤſte glanduloſa ſubſtantia, mit ihren Milch⸗ Gaͤngen. "1 Haut von dem Linden in 853 menta. Der rechte Arm weiſet gleicher⸗ maſſen alſo die Mulculos, auſſer daß die⸗ ſe noch einmal von denen Knochen des Armes und deren Finger koͤnnen abge⸗ nommen werden, damit man die Kno⸗ chen ſehen konne. wenn die Haut herunter, weiſet ebener Maſſen die Musculos in ihrer Lage, und die Lendines; Auf dem andern Schen⸗ ckel, ſind dieſe wiederum von dem Schenckel, Schien⸗ und Fuß⸗Beinen ſeparirter zu ſehen; Und die Knoͤchlein der Zehen deutlich zu betrachten. Wenn man das Cranuium herunter nimmet , iſt Dara mater oder Mezinx von einer ſtarcken Blaſe hinterwaͤrts ange⸗ haͤnget, und die Adern hinein gemah⸗ let, wie ingleichen 7 mater (o aus einer gantz ſubtilen Blaſe mit vielen Aeder⸗ lein angefuͤllet, das Gehirn bedecket. Das Gehirn ſelbſt, iſt oberwaͤrts rund und wiederum in 2. Hæmisphæria getheilet; it. die Subſtantia corticalis ſo Aſch⸗farbicht und medullaris weiß an gedeutet, darinnen viele denen Gedaͤr⸗ men aͤhnliche Wendungen mit kleinem Ader⸗Gewebe in Garn⸗foͤrmiger Ver⸗ wickelung ſich zeigen; darzwiſchen die Sichel mit den Aederlein bemahlet, kan heraus gehoben werden, und zu⸗ gleich mit die groͤſte Helffte des Gehir⸗ nes: da denn die innere Srructur deſ⸗ ſelben erſcheinet, wie 770. Barißolinus in Anatome pag. 67 4. dieſes beſchrieben, und nett abgebildet: darinnen werden vorgeſtellet, die Nervi olfactorii fo hohl, als das erſte Paar, mit ihren zweyen proceffibus papillaribus, die Nervi optici als das andere, darzwiſchen bie Glandu- la pituitaria und unter dieſer das Infun- dibulum als ein ſpitziger Trichter, und 2. runde Druͤſen: Der Arteriæ carotidis groſſer Aſt mit denen kleinen Avteriis, fo | das Rete mirabile formiren, mit der Ar- teria cervicali, darunter das principium ſpinalis medullæ innerhalb des Cranii lieget, und noch mehr unterwaͤrts die Nervi tertii, quinti & ſexti paris. Uber dem Cerebello ſind zu ſehen das achte Paar, oder die Nervi auditorii; it. das Neundte und Zehende und darunter das Cerebellum, welches im Hinter⸗ Haupte lieget und in der Structur von dem Cerebro gantz different iſt, indem dieſes Circul⸗ foͤrmige Lamellas, aus⸗ waͤrts weitere, inwaͤrts engere vorſtel⸗ | Dritter Abſchnitt, Eilffter Artickel. in ihrer Lage, die Tendines und Liga- Das lincke Bein / 854 let, und in ben proceffum vermiformem ſich terminirert. Wenn man den Deckel von der Bruſt und Scymeer⸗Bauch herunter nimmet, ſo præſentiren ſich auf demſel⸗ ben oberwaͤrts die Coſtæ mit dem offe ſterno, und Cartilagine enſiformi: Der Unter ⸗Leib aber vom Peritonæo gantz uͤberzogen; da hindurch die Venæ und Arteriz epigaſtrieæ und mammariæ de- fcendentes zuſehen, it. der Nabel mit an⸗ gedeuteten Uracho oder Harnſchnure, wie auch die Vena und Arteriæ uiubi- licales. : "M In dem Halſe bis in die Bruſt er⸗ ſcheinen die Nerven des ſechſten Paa⸗ res, ſo bis ins pericardium und Hertze lauffen. it. Die rami Carotides, wie fie aus dem Hertzen durch die arteriam ma- gnam entſtehen; In der Mitten lieget tieffer die afpera arteria mit denen Mulcu- lis laryngis und dem Cartilagine ſcutifor- mi; darunter noch der Schlund oder Oefophagus. zum Vorſchein kommet: Der Truncus afcendens arteriz magnæ kommet aus dem Hertzen, wie auch der deſcendens, it. die portio venæ cavæ gehet rechtwaͤrts oben, und unterwaͤrts wie⸗ derum in daſſelbe: Rechtwaͤris aus der Hertz⸗Kammer lauffet die Arteria, linckwaͤrts aber die vena pulmonalis, von, und nach der Lungen zu. Das Hertze iſt oben und darunter mit Fett verſehen; Wie auch die vena coronaria, ſo uͤber das Hertze ſich erſtrecket. In dem Hertzen, wenn es aufge⸗ macht, iſt zu ſehen das ſeptum cordis oder die Scheidewand, welche beyde Hertz⸗Kammern abſondert; In deren Kammern aber ſelbſt, iſt die ſonderba⸗ re Structur, welche die fleiſchichten co- lumnz und fibrz formiren, hoͤchlich zu bewundern. V An beyden Seiten des Hertzens lie⸗ get die Lunge, und zwar iſt dieſe mit dem Hertzen, vermittelſt den gemeinen Lungen ⸗Adern mit dem Bruſt⸗Beine und Ruͤcken⸗Grade durch das media- ſtinum und mit der Lufft⸗Roͤhre ver⸗ bunden; Welche ſich aus der Lunge durch den Hals, vorwaͤrts an dem Schlunde hinauf bis in den Rachen er⸗ ſtrecket; Wenn man die Lunge von einander nim̃et, erſcheinet ihr ſchwam⸗ michtes Weſen, und viele kleine Blaͤß⸗ lein, welche an denen Bronchüs als Wein ⸗ Trauben an einander hangen. Hhh a Den 855 Dritter Abſchnitt, Eulffter Artickel. 856 Den Ober⸗ und Unter ⸗Leib theilet ter Beutel in Geſtalt einer Birne ſo un⸗ von einander das Diaphragma oder ten etwas vorhenget; Oberwerts auf Zwergfell, ſo am Bruſt Beine, unten die rechte Seite lauffet der ductus bilia- an Ribben und Ruͤckgrade befeſtiget; | rius oder cyfticus, fo nach dem i der Rand ifl rings umher museulds, duodeno zugehet; Linckwerts aber das mittelſte Theil Spannadricht, (fo | du&us hepaticus: Eben dahin nur ober⸗ der Spiegel heiſſet) darinnen die Vena werts gehet eine arterie aus dem ramo Azygos exprimiret iff. ſexliaco, oder von dem Magen ⸗Aſte, nach Der Schlund, Magen und Ge dem holen Theile der veber zu / und bald daͤrme machen zuſammen eine eintzige darneben eine Spann⸗Ader von dem lange Roͤhre aus, die fid) aus dem Hal⸗ | 6ten Paar des Gehirnes: Darhinter fc durch den gantzen Leib bis hinten an kommet die Vena portæ aus dem holen den Affter erſtrecket; Der Schlund hat Theile der Leber hervor, und die quer in dem Rachen einen erweiterten An⸗ hindurch, ſind die zwey Staͤmme der fang / gehet nachmals hinter der Lufft⸗ venz cavæ zuſehen; gantz unterwerts Roͤhre durch den Halß, Oberleib und aber die vena umbilicalis. | Zwergfell in den Magen: Dieſer líeget | Len oder der Miltz iſt blaulicht roth unter dem Diaphragmate zwiſchen der | fo im obern Schmer⸗Bauche an der lin⸗ Leber und Miltze, und iſt eine Erweite⸗ cken Seite hinterwerts zwiſchen dem rung gedachter Rohre: Aus werts lauf Magen und coſtis fpuriis lieget/ in Figur fen im Grunde des Magen: über fld | einer Zunge; Wenn dieſer aufgema⸗ die Vaſa gaftrica, und wenn man felbten | cet, erſcheinet nach der Laͤnge hinlauf⸗ aufmachet, erſiehet man die vielen Fal fende, die Arteria fplenicz mit ihren Me⸗ ten und Druͤſen: Unterwerte erſcheinet ben⸗Aeſten. n Pancreas oder die groſſe Druͤſe, und dar- Im Unterleibe auf den 2. unterſten innen der Ductus, der ins iateftinumDuo- | Ribben unter der Leber, und Miltze, fico denum lauffet, welches inteſtinum beym! gen die Nieren, an der eingebogenen Pyloro oder rechten Magen Mund an⸗ | Selte an die vafa emulgentia angehen gehet, und fid) von dem Magen ge get, eben daſelbſt unterwerts gehen bete kruͤmmet nach dem Ruͤcken und lincken aus die ureteres oder Harngaͤnge, ſo als Nieren zuwendet, darein zugleich die zwey weiſſe Roͤhren in die Blaſe, zwi⸗ Galle infundiret wird; Ferner liegen ſchen ihren Haͤutlein hineinlauffen und die Inteſtina jejuna und eraſſa in ihrer 9a: | oen Urin nach derſelben fuͤhren: Wenn ge, und an dem Inteſtino cœco hanget die Nieren aufgemachet kommet zum Appendix vermiformis: liber alle aber Vorſcheinbelvis oder das Becken darin⸗ lauffen die Vala meferaica. nen der Urin geſammlet wird, und das Omentum das Ne tze beſtehet aus einer mittlere Weſen, fo aus lauter kleinen Blaſe, da das Fett inwerts mit weiſſer Roͤhren und weiſſen Fett beſtehet. Farbe exprimitet: Sonſt aber iſt es ei- Veſica urinaris oder die charn ne doppelte mit vielen Fett verwachſene | (ff ein laͤnglichter holer Beutel, unten Haut, gleich einem Beutel, der Unter | am Ende des Unterleibes in Geſtalt ei⸗ theil lieget oben auf den Daͤrmen frey, ner Birne, fo gegen die urerhram oder und reichet gemeiniglich bis über den Harn⸗Röhre, mit dem ſphinctere und Nabel, oben aber iſt deſſelben vorderes cervice verſehen, ifl oben an den Nabel Haͤutlein am Magen, zwoͤlff Singer- onnectiret mit dem uracho, und unter⸗ Darme und Miltze, das hintere am ln werts an den Urerum. teſtino eolo und Panereate angewachſen. Dieſer iſt ein hohler fleiſchichter Theil Nun folget die Leber welche ein ro» | zwiſchen der Blaſe und dem Maſt⸗ thes und weiches Eingeweyde imUnter⸗Darme und iſt eine tunica nach der am leibe gleich unter dem Zwerg Felle auf | dern von demſelben zu fepariter, da der rechten Seite an den kurtzen Otibben deñ dieſe faltichte Cavnaͤt mit der runtz⸗ ift, bedecket zum theil den Magen: Sie lichten Vagina oder dem Zugange von iſt oben rund erhaben, glatt und eben, auſſen erſcheinet; In der Cavitaͤt lieget unten aber wo fic auflieget, ungleich ein zur Geburth gewendeter Fetus oder und eingebogen; Wenn dieſe aufge⸗ Frucht mit denen membranis, ſo das machet wird, erſcheinet veſicula Fellis Kind umſchlieſſen, welches durch die oder die Gallen⸗Blaſe als ein laͤnglich⸗¶Nabel⸗Schnure an die placentam uteri- AN VPV 7˙ ».. nam gehenget, deſſen erhabener Theil aber an der Gebaͤhr Mutter gleichſam angewachſen iſt. Auswaͤrts auf bey⸗ "er Seiten, ſiehet man zwey breite Baͤnder, fo Ligamenta lata oder Alæ veſ⸗ pertilionum heiſſen, und zwey runde Baͤnder oder ligamenta rotunda, ſo den Uterum befeſtigen, daruͤber erſtrecken ch ſeitwerts die Tube Fallopianæ oder utter Trompeten, als zwey krumme nge; An deren Ende zubemercken, ümbrie oder die faltigte Blaͤtter und Faſern. Aufwerts unter dieſen liegen die Overia oder Eyerſtoͤcke fo laͤnglicht rund und niedergedruckt, welche wenn E Deckel herabgenommen runde vit le Blaͤßlein oder ovula in ſich halten: Daraus die Frucht gezeuget wird. Wo ſich die Nutterſcheide von auf | u ſen terminiret, ſind zubemercken die C. runcule niyrtiformes, ſo aus dem zerriſſe⸗ nen Hymene entſtehen ſollen, und auf beyden Seiten, neben ber Harn⸗Röhre, von dem Clytoride oder der kleinen Ru⸗ the hangen von oben herab die Mpbe oder Lappen, und gantz auswaͤrts ſind die Labia oder Leffzen zu beyden Seiten zu ſehen, fo die Vulvam oder weibliche Schaam ausmachen die da kan abge⸗ nommen werden, damit alle innere Theile deſto beſſer zum Vorſchein kom⸗ men. 15 Weil nun aber meiſt alle dieſe Einge⸗ weyde wegen verſchiedener Lage, den⸗ noch nicht deutlich genug, auch welche gar nicht haben exprimirel werden koͤn⸗ nen / fo habe die meiſten Vifcera nach der Groͤſſe einer erwachſenen Perſon, nach einem andern fitu ſeparat verfertigen [afe ſen, und eben auf dieſe Weiſe nach dem Leben ausgemahlet: Inſonderheit di- ſtinguiret fid) das Auge und Ohr. Das Auge iſt von Elffenbein, Horn und Glaß verfertiget/ und aͤuſſerlich mit Augen ⸗ Wimpern und Liedern verſe⸗ hen: Dabey ſich Canthus major und mi⸗ nor, oder die Winckel mit den Thraͤnen⸗ Druͤſen und Loͤchern darſtellen. In dem Auge ſelbſt zeigen fich die Augen⸗ Haͤutlein und Feuchtigkeiten deſſelben als 1 Tunica adnata f. albuginea oder das weiſſe im Auge, welches um den Stern gehet. 2) Tunica coruea, das harte oder wie helles Horn ſcheinende Haͤutlein, durch welches Iris durchleuchtet. 3) ten Lobis und darzwiſchen mit dem Uvea das Weintraubenfoͤrmige Haut, lein welches in der Mitten durchloͤchert n ums e Taffeln Dritter Abſchnitt, Eülffter Artickel. 858 aum gehenget / deſſen erhabener Theil | ift, in dieſem Loche / fopspie heiſſet/ n in dieſem Loche, ſo yupilla heiſſet, wei⸗ fet fid) Iris der Circul des Auges oder Augen⸗Boge 4) Tanica retina dus netz⸗ foͤrmige Haͤutlein, dieſe Haͤutlein wer⸗ den von Feuchtigkeiten ausgedehnet, ſolcher Feuchtigkeiten ſind dreyerley, als Aqueus, vitreus und Cryflallinus; Der waͤßrichte Safft liegt im vorder Theil des Auges, und erfuͤlle den Raum, zwiſchen dem Horn⸗Haͤutlein und dem Cryſtallen⸗Saffte: Der glaͤ⸗ ſerne Safft, welcher den gegoſſenen Glaſe aͤnlich ſiehet, iſt in dem Hinter⸗ theile des Auges, nimmet vornen den Cryſtallen⸗Safft an, und iſt mit einem Haͤutlein welches Hyaloides heiſſet, bes kleidet; Der Cryſtallinen⸗Safft / hat den Nahmen daher / weil er durchſcheinend, und zaͤhe ift, und befindet ſich in der Hoͤhle des glaͤſernen Saffts, iſt auch mit einem zarten Haͤutlein umſchloſſen welches Arachnoides das Spinnen⸗ Weben ⸗foͤrmige genannt wird: So allerſeits hinter werts in Nervum opti- cum fid) terminiren. Das Ohr iſt gantz von Elffenbein, und das duſſerliche auf ein Stuͤck des Schlaff⸗Beines zu ſtecken, in dem in⸗ neren iſt Meatus auditorius oder der Ge⸗ hoͤrgang, bis ans Tympanum welches durch ein ſubtil Blaͤßgen fo das Trum⸗ mel Fell heiſſet, angedeutet, und dieſes hinwiederum liber einen laͤnglicht run⸗ den ausgehoͤhlten beinernen Reiffen geſpannet; Darhinter iſt eine Hoͤhle, Psi fi 3. Knoͤchlein befinden: So die Gehoͤr⸗Knochen, und nach ih⸗ rer Geſtalt, der Hammer, Amboß und Stegereiff genennet werden. Darhin⸗ ter weiſet fid der Labyrinthus oder Irr⸗ gang mit denen Canalibus ſemicircula- ribus, die Cochlea oder Schnecken foͤr⸗ mige Hoͤhle, ſo hinwiederum abzuhe⸗ ben: Aus erſteren lauffet Aquæ ductus Fallopii, it. die theils beinerne, theils knorpliche Roͤhre Tuba Euſtachiana ge⸗ nannt: Welche im Gaumen hinter den Mandeln ihre Oeffnung hat. In dem Haupte, welches die Groͤſ⸗ ſe eines natuͤrlichen hat iſt im Gehirne alles viel deutlicher, als in vorhero be⸗ ſchriebenen, nach 70h. Veſlingii Syntagma- te Auatomico angedeutet. Die Lunge mit ihren ausgebreite⸗ Hertzen, ift entworffen nach 744i (Ae. 63 (Tab. 859 (Tab. I. Lib. IN. pag. 189.) und zwar nach ihren Ausſehen viel deutlicher als oben, inſonderheit wie ſie inwerts erſcheinet; Dahinein gehet die Alpera arteria, vor- werts aus 20. ringformichten Knor⸗ peln zuſammen geſetzt, inwerts aber aus der Junica membranoſa, darauf oben Epiglottis und noch daruͤber extenciret Os byoidis, welches auf beyden Seiten connectiret (ff, mit dem Cartilagine fcuti- formi, darunter ſind zwey mufculicucu- lares oder Cricoarytenoides, und Darüber die Aryte noides befindlich, und weil dieſe nicht accurat von Holtz haben nachgeſchnitten werden koͤnnen, hab ich deßwegen die afperam arteriam mit al» len Knorpeln, Beinchen und Mufculn | von einem Knaben von 10. Jahren aus⸗ geſtopffet, balſamiret, und mit Farbe damit es dem andern gleich ſehe nach dem Leben uͤberſtrichen⸗ Aus dem 6ten Paar lauffen auf beyder Seite der Lufft⸗Roͤhre 2. ſtarcke Nerven: Auf der lincken, ſchlingen fie fid) um dit arte riam magnam, auf der rechten um die pulmonalem herum, und ſteigen wieder über ſich auf beyden Seiten, mit 5. Aeſten, bis an die Lufft⸗Roͤhre an, um den Oelophagum bis unterwerts in den Magen. 9 4 Auf andere Weiſe prefenriref fid) das Dritter Abſchnitt / Eilffter Artickel. 860 che aus dieſer Hohle das Blut in alle Theile des Leibes brínget: Inwendig in den Hertz Kammern findet man flei⸗ ſcherne Balcken, Trabes tive columgás carneas mit ihren Gruben oder luleis. Der Magen iſt hier zu ſamt dem Oeſaopbago und Iuteſlius duodeno exprimi- ret, it. denen Nerven des ſechſten res fo um und an den Schlund bis an das Orificium des | Auf dem Grunde erſcheinen die Gaſtrica, und wenn beydes gantz von ſammen genommen, inwendig die vie⸗ len Falten und Druͤſen, woraus der Liquor Gaſtricus quillet. In den zwoͤlff⸗ Finger⸗Darm ergeuſt ſich die Galle, und der Gekröͤſe⸗Druͤſe · Safft , und die⸗ fer aus dem Pauertate, welches unter dem Magen, mit denen zu ſammen ge⸗ fetten Druͤſen und Ductu nach ſeiner Groͤſſe in viel deutlicher Structur als — ^ betrachten. n Auch gantz in accuratem ſitu habe die Inteflina oder Gedaͤrme zuſammen ver⸗ fertigen laſſen, und zwar wie ſie abge⸗ bildet in Bartbolini Anatome (Tab. XI. pag. 83.) In der Mitten lauffen unter ein⸗ ander die lateſtina tenuia; Inſonderheit kommet das Jejunum am meiſten zum Vorſchein; Auf der rechten Seite un⸗ ter dem inteſtino duodeno auswaͤrts, Hertze allein in natuͤelicher Groͤſſe wie | zeiget fid) das inteſtinum caecum mit der Thom. Bartholimus in Anatome (Tab. VIII. ap dicula vermiformi, und dabey die Fig. I. pag. 408.) ſolches abgebildet: An Valvula coli, mit dem inteftino eròffnet; dem Grunde dieſes, ſiehet man zwey die Quer unter dem Magen linckwaͤrts Ohr⸗Laͤpplein, cordis auriculas, welche herunter mit ſeiner Beugung lauffet muſculòs, und inwendig hohl ſind / dar⸗ das imeſtinum colon, und denn das re⸗ unter das Rechte weit groͤſſer, als das ctum bis zu demssphinctere ani, da ſeit⸗ Lincke: In dem Hertzen ſind zwey waͤrts die z. Muſculi ele varores fo ſelbten Hoͤhlen oder Hertz⸗Kammern, unter oͤffnen zu ſehen, fiber alle zuſammen welchen die rechte duͤnner und ſchwaͤ⸗ gehen viele ſubtile vaſcula auf beyden cher, aber groͤſſer und weiter als die lin⸗ (Seiten aus dem meſenterio hinauf⸗ cke iſt, dieſe aber ift ſtaͤrcker und enger waͤrts, und hin und wieder ſind die In- doch laͤnger, und erſtrecket ſich bis in | teftina, inſonderheit das Jejunum zum die Spitze des Hertzens: Dieſe werden Aufmachen, damit die Valvula und Cir⸗ durch eine fleiſcherne Scheide⸗Wand cul⸗foͤrmige Falten koͤnnen betrachtet Septum cordis unterſchieden; In die werden. | rechte Ser fammter ift die Hohl⸗Ader Auf andere Weiſe habe einen Darm und Lungen⸗Puls⸗Ader eingepflantzt; in die Runde (aus r. Hell de Veris Jene fuͤhret das Gebluͤte aus een S fei« ! Laden Lir.) exprimiren laſſen: Daran len des Leibes in dieſe Kammer, dieſe das Meſenterium ausgebreitet, in wel⸗ aber aus beſagter Hoͤhle zu der Lunge: chen die Vala miteraica wunderlich us Mit der lincken ert. Kammer, iſt die ter einander lauffen, und viele Inſuln Lungen Blut⸗Ader, welche das Blut formiren, fo oberwaͤrts in die venam aus der Lunge annimmet, und in eben Portæ zuſammen kommen: Rechtwaͤrts dieſe Kammer ausgieſſet; ingleicben lieget venæ cavæ truncus deſcendens, und die groſſe Puls⸗Ader verknuͤpffet, wel⸗darneben ift etwas weniges von derar- teria 861 Geaͤder im Gekroͤſe fuhren die Vaía la- Gea, welche durch weiſe Zwirns⸗Fa⸗ den angedeutet, den Nahrungs⸗Safft oder Chylum aus den Gedaͤrmen der Ciſternæ lactez oder Receptaculo Chyli zu, von dar er in den Ductum Thoraci- vum fo als eine lange Rohre am Ruͤck⸗ grade zur lincken Seite neben der groſ⸗ ft Puls Ader hinauf fid erſtrecket, bis in die lincke venam ſubclaviam an, daſelbſt er mit dem Blut vermenget wird; da nun die vena portæ ihren An⸗ Beppe die arteria aus dem ramo. Cœliaco röth⸗ ;. bít Nerve aus dem ten Paar weiß; die ramificationes aber venæ por- tz, it. die zwey Staͤmme der venz cavæ licht; di und unterwaͤrts die vena umbilicalis blau exprimixet. tigen laſſen, welcher inwaͤrts nach 54 abolini Auatome (Tab. XXV. Fig. L p.156.) | fid) præſentiret, inſonderheit daran ein Stuck von der vena portæ; daraus der Ramus fplenicus lauffet, und die valvula. zu feben, über dieſer aber die arteria ſple nica nach der Laͤnge den gantzen Miltz e .. ſſer in Augenſchein zu nehmen; it. die von Saamen dohnende Epididymedes '| fo auf denen Hoden liegen, und mit ihnen gleiches Weſens ſind. Sonſt durchlauffet. PU bad de 5 Damit aber auch die Panter Genitales | W beyderleyGeſchlechts deutlicher erſchei. nen, ſo habe dieſe auswaͤrts mit dem Nen i ON TS gantzen Abdomine nach der Groffe el, f ner erwachſenen Manns und Weibes⸗ Perſon, mit allen innwaͤrts connectir⸗Blaſe n zen Theilen verferligen lasen. An wie die aus denen Nieren nach der dem maͤnnlichen Schmer⸗Bauch uns] $ terwaͤrts hanget das maͤnnliche Glied cum glande und zuruͤck gezogenen præ⸗ putio, fo unten an das frenulum gt bunden; Wenn die quer Penis abge⸗ nommen wird, ſo erſcheinet die ſchwammichte Subftang die eine Schei⸗ dewand theilet; In deren jeder Seite ein Loch fo die arterie bedeutet, zu ſe⸗ voz aJ Dritter Abſchnitt „ Eilffter Artickel. teria magna zu ſehen; Zwiſchen dieſem 962 hen; Unterwaͤrts aber der Meatus uri- narius, wie dieſes alſo vorſtellet Sarrbo- linus in Anatome (Tab. XLIL Fig. III. pag. 242.) Wenn die Haut vom donſo pe- nis herunter genommen, ſo lauffen auf dem Ruͤcken der Ruthe 2. Nerven, it. die Blut und Puls⸗Adern mit denen Neben⸗Aeſten, hinterwaͤrts aber thei⸗ [en fid) die Mulculi fo die Ruthe auf⸗ richten; Und wenn man dieſes wie⸗ derum herunter nimmet, ſo kommen auf andere Weiſe zum Vorſchein der Harngang mit ſeiner ſchwammichten |Subftanf und das Septum pellucidum oder durchſcheinende Scheidewand, mit denen Kamm⸗foͤrmigen Zaͤſerlein oder | Fibris pectinĩſormibus; die urethra wird gegen die Blaſe noch ſpongidſer bis an die Proſtatas, welches lockere Druͤſen fino in Geſtalt eines Hertzens, fo beym Blaſen⸗Hals aufhoͤren: Auf beyden Seiten lauffen an der Blaſen hinauf die Peficula ſeminales oder die Blaͤßlein, darinnen der Saamen aufbehalten, und aus den Teſticulis durch die Vala de- ferentia dahin gefuͤhret wird, welcher aber in dieſelben kommet, durch die Vaſa ſemen præparantia, ſo durch wun⸗ derbar unter einander geflochtenen Drath curieus exprimiret worden: die Den Sifg habe auch be parat verfet⸗ Tefliculi oder Hoden, fo auſſerhalb des bangen, ſind von einander abgeſon⸗ dert, und ſind wiederum mit einem eigenen Haͤutlein umkleidet: So her⸗ Leibes in einem Beutel oder crore à aus, und von einander genommen werden konnen, und zwar in die Laͤn⸗ ge und Quer, um die verwunderns⸗ wuͤrdige Structur, wie wir fle oben aus 10 noch in der Hohle des Schmer⸗ auches, welcher aufzumachen, die e Blaſe mit dem Uracho, die Ureteres Blaſe zulauffen: ix. die Nieren, wie fie durch die arterias und venas emulgen- tes mit der arteria magna und vena ca- va connectiret; it. wie dieſe unter der Blaſe ſich in beyde Beiner theilen, und die arterias und venas Iliacas con- ſtituiren. ; | Den weiblichen Abdomen anbelan⸗ gende, ſind die aͤuſſerlichen r | ie⸗ 863 Dritter Abſchnitt, Glieder / wie auch inwaͤrts alles, wie es oben beschrieben, viel deutlicher nach natuͤrlicher Groͤſſe vorgeſtellet, inſon⸗ derheit wie die Vafà ſpermatica auf bey⸗ den Seiten aus dem groſſen Stamm, der Puls ⸗ und Blut⸗Ader, ic. linck⸗ waͤris aus der vena emulgente men, von Drath wunderbar unter eine ander geflochten, fo in denen Leſtibus, Tubis und Uterifundo ſich endigen. Da nun die o/l»o/ozie das vornehm⸗ flc Stuͤck der gantzen Anatome ift, obs ne welche bic Myologie und Verbin⸗ dung anderer Theile, nicht aus fuͤhr⸗ lich kan begriffen werden: Sintemal die Knochen denen Corpern ihre Ge⸗ ſtalt and Fefligkeit geben, die edelſten Theile beſchuͤtzen, auch ſonſt beſon⸗ dern Nutzen haben; Als die Zaͤbne zum Kaͤuen, die Gehor⸗Knochen 1C. zum Hören, und andere zu was an⸗ deren dienen: So habe weil man den Tod unter einem Sceleton abzubilden pfleget, und dieſer bey denen meiſten Menſchen ein Konig des Schreckens heiſſet, einen ſolchen Bein ⸗Coͤrper Eilffter Artickel. von Buxbaum, kuͤnſtlich, nach dem Model eines veritablen Sceleti, ſo von einem neugebohrnen Kinde, und ei⸗ nen von 6. Monaten e Leibe beſitze, verfertigen laſſen nen die zuſammen geſitzten Knochen in natuͤrlicher n Ge⸗ Ordnung mit alle lencken exprimiret ſind? . dieſe Gelencke nicht f boul Wobg- ſtellet werden können: Als in muͤhſam ver fertigten Glied und Weib, fo mit Gold bronciret, und ein ſchönes Anſehn | le Glieder und G ſich wenden und drehen laſſen, und zwar in eine ſolche Pofitur, wie derglei⸗ chen zu machen einem menſchlichen Coͤrper nur moglich iſt: Welche Sra- tuen inſonderheit denen „ wenn ſie nach allen Stellagen nacken⸗ de, oder in verſchiedenen Habi : bete menſchliche Bilder exprimiren ſol⸗ len, den groͤſten Nutzen geben; Und fic fid) dadurch faſt fo viel exerciren fónnen, als wenn in Mahler⸗Acade- mien taͤglich alſo lebende Coͤrper auf⸗ geſtellet werden. r 864 — pL PLU 365 Dritter Abſchnitt, Zwoͤlffter Artickei. 866 ARTICVLVS XII. Von zwey Weibs⸗ Perſonen / da die eine in 10. Jahren weder gegeſſen noch getruncken; Die andere ebenermaſſen z. Er gelehrte edicuszti Plön in J A˖olſtein, Herr 2. Johann ) Georg Herrmann hat in den Breßl. Sammlun⸗ gen von Natur und Medicin Ge⸗ ſchichten (IX. Verſ. 1719. Menſe Sept. Qaſſ. IV. Artic. II pag. 363.) bey Gelegen⸗ heit des Holſteiniſchen Cbiliaßens, Gufia»i von Bernhards, der 40. Taͤge und 40, Naͤchte gefaſtet, zugleich viele Exempel beygebracht, auch die Autores angewieſen, die, das lange Faſten an⸗ gehende, können conſuliret werden. Auch hat der beruͤhmte herr D. Joh. Aanold (im XXI. Verſüch An. 1722. M. Jul. Claff. IV. Art. 13. pag. 10 1.) einen remarquablen Caſum von einem Maͤgd⸗ gen in Lothringen/ fo bey 25. Monat lang gefaſtet und bald ſchwer/ bald ſehr leichte worden, aus dem Ce au Cabinet des Princes (M. Oct. 1722. Art. l. p. 273. ſeq.) referiret, und ſeine ingenieuſe und folide Reflexiones daruͤber gemacht. Der⸗ gleichen nicht minder ſonderbare Caſus ſind weiter colligiret in dem gten Verſ. der Breßlauiſchen Tatur⸗Geſchich⸗ te (An. 1719, Menſ. Maj. Claſſ. IV. Art. IX. pag. 596. feqq. it. in dem 37. Verſ. An. 1726. Menf. Aug. Cl. IV. Art. Ig. pag. 240.) Da nun ohnlaͤngſt Herr Joh. Jac. Dobel, Med. Doclor und brefe zu Lun⸗ den in Schweden, einen Hiſtoriſchen Bericht von einem Schwediſchen Frauen⸗Zimmer, Namens Effzer Jo- bannen, und ihrem 10. jaͤhrigen Faſten, zuſamt der gerichtlichen inquifition, fo von dem Land⸗Richter Speno Hallenberg j ift gehalten worden, und auch eine Un⸗ terſuchung ihrer Kranckheit heraus ge⸗ geben; welchem wegen Gleichheit der Materie beygefuͤget iſt eine curieuſe Nachricht von dem 3. jaͤhrigen Faſten einer noch alſo lebenden Haderslebi⸗ Jahre gefaſtet, und dieſes noch bis dato alfo continuiref. Peterfar beyderſelts geſunden Eltern zu Norre Och, 3. Meilen von Malmbe in Schonen gelegen: Von Jugend auf. | ift fie geſunden und ſtarcken Leibes ge⸗ weſen, bis in ihr zoſtes Jahr, da ſie in ein Lertian- Fieber gefallen, wobey fid) beſtaͤndiger Kopff⸗Schmertz, Magen⸗ Weh und Eckel vor Speiſen ereignet: Inſonderheit hat es ihr die Schenckel gantz gegen dem Hintern zugezogen, welche ſie auch auf keine Weiſe wieder⸗ um gleich ausſtrecken koͤnnen, alſo, daß fic auc) nach Jahres Friſt gar nichts mehr genieſſen koͤnnen. Und in ſol⸗ chem Zuſtande ſie 103. Jahr lang geblie⸗ ben. Ja ſo gar hat der Prediger eydlich ausgeſaget, daß ihr vom Genuß des Heil. Abendmahls unaus ſprechliche Paroxyfmi und Ohnmachten zu geſtoſ⸗ fcn, da ſie doch nur ein weniges von der Hoſtie genoſſen, und etwan 3. oder 4. Tropffen Wein zu ſich bekommen. Ja wann ihr hd gur iemand was von Speiſe bey ſich gehabt, vielmehr wenn warm Eſſen verborgen in die Kammer gebracht worden iſt fie bald in hefftiges Schlucken, Wuͤrgen und Ohnmacht verfallen, fo gar daß fie ein⸗ | mals Blut ausgebrochen. Auch aͤuſ⸗ ſerte ſich ein ſonderbarer Zufall, daß wenn ſie nicht ohne groſſe Schmertzen aufgerichtet, oder beweget worden, je⸗ derman ein ſtarckes Geraͤuſche oder vielmehr Klappern der Vertebrarum im Ruͤcken hören gekonnt, als wenn die Beiner von einem Sceleto an einander ſchluͤgen. Im vierdten Jahre, da ſie vorhero den Mund mit Waſſer oder Molcken dann und wann noch ausge⸗ ſpuͤlet, muſte ſie dieſes aus Eckel auch nachlaſſen; Dennoch empfand ſie kei. ne Trocken heit im Munde bis im zehen⸗ den Jahre, da ihr die Zunge anfing roth und duͤrre zu werden, die Zaͤhne zu wa⸗ ckeln; auch konte ſie die Lippen wenig oder gar nicht von einander bringen, dabey ſie auch uͤber Engigkeit des Halſes geklaget; bis ins 8. Jahr, da ſie wiewol ſelten, etwas Syrup ſo viel als man mit Si einer ſchen Jungfrau: So will ich mit we⸗ nigem die notableſten Umſtaͤnde daraus excerpiten , und kuͤrtzlich meine wenige Gedancken daruͤber eröffnen. | Es ift. aber bieft Baler Johanns geboh⸗ ren von Helena betridis lind dem Vater $67 einer Feder faſſen fónnen, zu fid) ge nommen, auf welches Eyer⸗weiſſe Ma- terie jeden Monat, auf Art eines Kor⸗ nes, das kaum einen halben Scrupel gewogen, per alvum gegangen. Nach der Zeit aber hat ſie nicht das allerwe⸗ nigſte hinunter bringen koͤnnen, da auch dieſe Excretion aufgehoͤret. Die Evacuatio menſium aber hat gaͤntzlich bald im Anfang des Fiebers ceſſiret; Geſchwitzet bat fie manchmal ziemlich ſtarck, auch die Schnupff Tuͤcher mit der aus der Naſe flieſſenden Feuchtig⸗ keit garſtig gemachet, keinen Speichel ausgeworffen; Dann und wann hat fie genieſet, auch gegaͤhnet, und waͤh⸗ renden ihres Lagers offt und viel ge⸗ ſchlaffen, doch gemeiniglich viele aͤngſt⸗ liche Traͤume erlitten: Sonſt iſt ſie or⸗ dinair im Geſicht einer geſunden Far⸗ be geweſen, auſſer wenn ſie in Ohn⸗ macht verfallen, wurden die Lippen bleich, der Puls ſchwach, die Haͤnde kalt, und man verſpuͤrete nicht im ge⸗ ringſten, daß fic Athem holete, wenn man ihr auch eine Feder vor die Naſe oder Mund legete. So man ſie zu der Zeit mit einer Nadel ſtach, fuͤhlte fte nichts, und offtmals bekam ſie dieſe Ohnmacht 20. und mehrmal in jeder Stunde, zuweilen aber waͤhrete ſie kaum eine halbe, zuweilen eine gantze und mehr Minuten. Vor der Kranck⸗ heit hatte ſie gelbe Haare / in der Kranck⸗ heit aber wurden fic ſchwartz/ und wenn fit verſchnitten, wuchſen ſie ihr wie an⸗ dern Menſchen: Da ſie ſonſt viele Wartzen im Gefichte gehabt verlohren ſich ſolche auch / und ſie wurde recht zart von Haut; Die Bruͤſte waren inglei⸗ chen wol geſtalt, der Unterleib aber gantz eingedorret, alſo daß man im Unterleib den Ruͤckgrad fuͤhlen koͤnnen. Nach 10. jaͤhriger Kranckheit, da die Eltern und Domeſtiquen der Wartung ziemlich uͤberdruͤßig / ein gewiſſer Cor⸗ poral aber Grune Bredberg in dieſem Hauſe im Quartier gelegen, traͤget die⸗ fer mit dem Zuſtand dieſer elenden Pa- tientin Commiſeration, wartet und frd: get ſich mit ihr, inſonderheit da ſie ſchwer, und nicht ohne viele Schmer⸗ tzen beym Umbetten beweget werden koͤnnen, oder wenn ſie ein reines Hem⸗ de anlegen wollen. Mit der Bedle⸗ nung aber kam es endlich fo weit, daß er ihr gar einigemal fleiſchlich beyge⸗ Dritter Abſchnitt, Zwoͤlffter Artickel. 868 wohnet, davon ſie auch ſchwanger wor⸗ den; Welches ſie aus mehrerem Eckel vor Speiſen, Schwellung des Bau⸗ ches, und der Bewegung des Kindes im Leibe wargenommen. Damit aber dieſes in loco nicht offenbar wuͤrde, re- lolvirte fie von dar die Flucht zu nef» men und da fie viele Jahre fid nicht im 21 regen Reden wol ſchwer zu, aus t chen, und von neee ö auf einen Wagen getragen und wegge⸗ fuͤhret zu werden; 10. Meilen aber von Norre oby auf einem Huͤgel bey dem Dorffe Egan hat er vom Wagen fit wieder herunter geſetzt, woſelbſt fic zwey Weiber aufgerichtet unter die Arme genommen, und ins Dorff gefuͤhret; Sie hatte aber damals alle Nerven zur Bewegung der Fuͤſſe dermaſſen ange⸗ — »* — T e 10 0 — en eln und , und hierauf hatte fie hernach feftere Tritte, ſowol an der Wand, als zum Tiſche thun konnen; Von dar aber ift ſie wieder eingeholet, und wegen ihres gantzen Zuſtandes examiniret worden. Vorhero im dritten Monat ihrer Schwangerſchafft hat ſie angefangen den Mund mit Waſſer und Molchen wiederum auszuſpuͤlen; Zu Ende des ſechſten Monats aber, da ſie entflohen, auf der Reiſe wiederum etwas Fleiſch, Molcken, Aepffel, und Birnen⸗Safft zugenieſſen, kein Brod aber hinunter bringen koͤnnen, da denn auch alle 2. oder 3. Tage was durch den Unterleib gegangen, welches continuiret bis zur Geburt, die ſehr ſchwer geweſen, den⸗ noch aber iſt ſie einer geſunden und in Gliedern recht vollkommenen Tochter geneſen, ſo aber wiederum den 13. Tag nach der Geburt verſtorben. Die Hiſtorie der Haderslebiſchen Jungfrau anbelangende: So iſt ihr Nahme Ee Catbarina Heyen, Vater Amt ⸗ Schreiber unweit Schleßwig geweſen, von Natur ſchwach und klein, und ſonſt allemal ſehr verdroſſen zur Arbeit. Da ſie noch geſaͤuget worden, hat ſie die Amme durch einen Fall verwahrloſet, und ih⸗ re Bruſt mit einem Tiſchblatt gefaͤhr⸗ lich gequetſchet, davon fic hernach; mals halb contract und lahm geblie⸗ ben: Endlich aber nach dem 33 ſten Jahre immer kraͤnck licher — en 869 hen der Nerven im Nacken empfunden, fo nahe 6. Jahr continuiret, darauf ſich ein Paroxylinus geaͤuſſert in welchem (ic hefftig zu ſchreyen angefangen, fo wechſels⸗Weiſe 4. Wochen gedauret, und meiſt in der Nacht ſie befallen; Die Augen ſind dabey weit ausgedeh⸗ net und verſtellet geweſen; Bald hat fic eine laͤchelnde, bald grimmige Mi⸗ ne gehabt; Das Haupt drehete fie auch unaufhörlich hin und her; mit denen Haͤnden und Fuͤſſen tobete ſie, daß man ſie kaum halten konte. Wann dieſes vorbey, war das Haupt⸗Kiſſen ſtarck von Schweiß angefeuchtet, und die Patientin ohnmaͤchtig, hierbey hatte ſie ſonderlich Appetit zu Eſſen und Trincken, ſo daß ſie auch mitten in der Nacht offt Speiſe verlanget. Sonſt allemal wie auch durante Pa- roxyſmo, war ſie bey vollem Verſtande, ſo gar wuſte ſie, was die Umſtehenden unter demſelben geredet und vorge⸗ nommen hatten. Und wenn man nach der Urſache fragte, warum ſie ſich ſo wunderſam gebehrdete? war die Ant⸗ wort: Sie konnte es nicht laſſen. Alſo daurete es ein paar Jahr, ba Vomitoria, Laxantia Venæſectiones, G [te flicreac überflüfig gebrauchet worden, jedoch ohne Nutzen. Auch noch zu die⸗ ſer Zeit war ihr Eſſen und Trincken ſehr gut; Denn ſie aß viel, und ſchluckte auch faſt die Aſſumenda gantz hinunter. Hierauf folgte eine ſchwere Melancho. le, ſo daß ſie ſich auch umzubringen in. tendirte, ſie ſchluckte deßwegen Steck⸗ und Neh⸗Nadeln in den Leib, und ein⸗ mal wolle ſie ſich aufhaͤngen; es wuͤr⸗ de auch dieſes unfehlbar geſchehen ſeyn, wenn nicht eine unablaͤßige Sorgſalt Tag und Nacht ihr alle Mit⸗ tel und Gelegenheit darzu benommen haͤtte: Sie redete beſtaͤndig vom Teuf⸗ fel, it. daß fie von GOtt verlaſſen und verdammet werden würde. Nach Ver⸗ lauff aber eines Viertel Jahres verlohr fid) auch dieſe Melancholie, und fie wur⸗ de gantz Chriſtlich, der Appetit aber zum Eſſen ſchien ſichtbarlich abzuneh⸗ men. Um dieſe Zeit wurde ſie vom Schlage auf die Fuͤſſe gelaͤhmet, da fie nachmals nicht wieder auftreten £n. nen: Sie fing dabey an uͤber die lincke Seite zu klagen, und am Ende merckte man, daß ein Apoſtema inwendig zur Maturität gekommen, und eröffnet voro» Dritter Abſchnitt / Zwoͤlffter Artickel. 870 den, da die Materia purulenta mittelſt ei⸗ nes ſtarcken Durch falls weggegangen. Zu dieſer Zeit aſſe fle noch gebratene Fi⸗ ſche und kalte Schale; vor welcher ihr aber auch bald wiederum eckelte, dage⸗ gen ſie allerhand Saͤffte und einge⸗ machte Sachen forderte. Die Excre- tiones ſahen aus, wie das Gelbe vom Ey, und war ber Durchlauff fo przci- pitant, daß man oͤffters die Lacken unter. ihr changiren muͤſſen. Wie dieſes ceí- ſiret/ſiel ihr Appetit auf Butter⸗Milcht Andere Speiſen aber konte ſie ohne groſſen Eckel nicht einmal riechen: Die Milch genoſſe ſie wohl 3. Wochen hin⸗ durch und wie ſie ſolche auch nicht mehr mochte, bekam ſie Appetit erſtlich zu Frantz Brandtewein, und endlich zu Schlehen⸗Kirſchen⸗ nud Rheiniſchen Wein, Sect, Frontiniac &c. und hernach zu allerhand Aquaviten; Dabey hatte ſie auch allerhand Riech⸗Waſſer, als l'Eau d Hongrie, Roſen Eßig und bero gleichen, und dieſes waͤhrete ungefaͤhr wiederum ein gantzes Jahr hindurch, und auſſer angefuͤhrter Potulentorum und Odoriferorum hat Patientin nicht das allergeringſte weder von Eſſen noch Trincken genoſſen, auſſer daß fie noch den Spiritum ſalis armoniaci zum Riechen, in denen ihr offt zuſtoſſenden Ohnmachten, gebrauchet; und ſolchem nach hat ſie in drey Jahren nichts ge⸗ geſſen, und folglich nichts excerniret; in dem Jahre aber, da ſie verſchiedene Potulenta zu ſich genommen, hat fie noch natuͤrlicher Weiſe uriniret, aber nach der Zeit gar nicht mehr. Ihr itzi⸗ ger Zuſtand ift dieſer, daß ſte oͤffters in Ohnmacht als todt dahin faͤllet, vor⸗ nemlich wenn præcipitante Geraͤuſche entſtehen, oder daß die Glocken gelaͤu⸗ tet, die Trommel geſchlagen, oder ſonſt inſtrumenta geruͤhret werden, als wel⸗ che Dinge ſie von Anfang ihrer Kranck⸗ heit ſonderlich nicht hören mogen. Ihr Geſichte ſiehet noch anbey munter und roth aus, der Coͤrper aber und alle Glieder ſind gantz abgefallen, und ei⸗ nem todten Gerippe nicht unaͤhnlich; jedoch kan ſie ſolche noch regen und le⸗ gen, wie, und wohin ſie will. Speichel wirfft ſie noch in ziemlicher Quantitat aus aber von einem heßlichen Geruch, wie denn auch ihr Athem gleich alſo rie⸗ (bet; die Naͤgel wachſen ihr, daß fie wöchentlich fie abſchneiden muß, da is SIE "piv 871 hingegen bey der Eſther unter dem Fa⸗ ſten ſelbige von Tage zu Tage abge⸗ nommen, und nicht eher gewachſen, als da ſie wieder angefangen zu eſſen. Sie communicirte in den 5. erſten Viertel Jahren nicht, aus Bepſorge, ſie wuͤrde es nicht genieſſen koͤnnen; Allein fer» nachmals deutete ſie es allemal ſelbſt an, wenn ſie ihren geiſtlichen Hunger und Durſt empfande, und fie hat es auch allezeit bey ſich behalten. Ihren Fluxum menſium hat ſie ſonſt gantz or⸗ dentlich gehabt, aber da ſie des Eſſens ſich nicht mehr bedienet, hat ſolcher bis⸗ her gaͤntzlich ceſſiret. Ob ſie gleich nicht trincket, fo verſpuͤret fie doch keine Hitze, ſondern der Mund hat ſattſame Feuch⸗ tigkeit; In den Daͤrmen empfindet ſie manchmal Rumpeln, wie auch Ru- &us; der Schlaff iſt gut, und zuweilen ſehr profunde, jedoch mit offenemMun⸗ de; ſie hat auch Traͤume, aber gemei⸗ niglich ſehr aͤngſtlich, die ſie auch erzeh⸗ len kan. Sie kan weinen, inſonder⸗ heit wenn ſie von denen Ihrigen was widriges erfaͤhret; ihr Geſchmack (ft auch noch gut, inſonderheit klaget fic iiber den uͤbeln Geſchmack von Spei⸗ chel; ſie hat ſcharff geſehen, aber ſetzo faͤhet ihr an das Geſichte zu vergehen, daß ſie auch nicht mehr leſen kan, wie auch der Geruch: Das Klappern der Glieder aber verſpuͤret man nicht wie bey der Eſther, und in dieſem Zuſtande befindet ſie ſich noch bis dato. Bey erſterem Caſu (vielleicht auch bey dem andern) haben die meiſtenLeu⸗ te auch ſelbſt die Eltern, und einige Geiſtlichen (wie dergleichen Gedan⸗ cken gleichfalls Fabritius Hildanus Ob ſerv. pag. m. 422. gehabt) dieſes alles fuͤr unc ausgegeben, oder daß dieſes urch Huͤlffe des Teuffels geſchehe, der der Eſther die Speiſen in den Leib ge⸗ fuͤhret, und die Excrementa wieder hin⸗ weggenommen; oder ſie ſey gar nicht mehr lebendig geweſen, ſondern todt, weil nun die Todten nicht aͤſſen, ſo haͤt⸗ te der Teuffel den Leib conſerviret, aus ihr geredet, und ſie alſo beweget. Ich laube aber, da dieſes Menſch hernach hwanger worden, denn gebohren, das Kind gelebet und getauffet worden; fo wird wohl nachmals niemand mehr daran gezweiffelt haben, daß ſie nicht wahrhafftig lebendig geweſen, oder je⸗ mand glauben, daß der Teuffel ſie ge⸗ Dritter Abſchnitt, Zwoͤlffter Artickel. 871 ſchwaͤngert. Der Autor dieſer oben nennten Schrifft aber ſetzet am Ende oder p.96 folgendes: Daß die fiber wohl ohne Speiß und Tranck, aber nicht ohne Nahrung gelebet; denn ihr Górper (ey erhalten worden, ſowohl von der noch uͤberbliebenen Nahrung, als auch von den weichen Theilen, ſo in das letzte Aliment verwandelt und zer⸗ ſchmeltzet worden; ja endlich auch von der allgemeinen Nahrung, ich meyne von der Lufft. Es iſt aber dieſes alles wiederum (cbr ſchwer zu concipiren/ wie der Coͤrper ſo lange erhalten werden können, erſt von der üͤberbliebenen Nahrung, da batientinnen bald im An⸗ fang ihrer franc brit, die eine haͤuffige Vomitus, die andere noch mehrere Deje⸗ ctiones alui erlitten; hat alſo in primis viis gewiß wenig zuruͤck bleiben konnen. Wie denn auch, wenn die weichen Thei⸗ le in alimentum waͤren verwandelt, und zerſchmeltzet worden, batientin aber offt und enorme geſchwitzet; — — cken, daß ſie viel durch die Naſe ge⸗ ſchnaubet, ſie auch mit dem Athem viel Feuchtigkeit exſpiriret, darzu alle Saͤff⸗ te und Fleiſch unmoglich fufficient ſeyn koͤnnen. Da Sandlorius in Medicima Sta- rica (Sect. II. Aph. LIX.) auscalculiret, daß allein durch die infenübleTransfpira- tion von einem Menſchen in einem Ta⸗ ge fo viel weggehe, als per alvum & uri⸗ nam in 15. Tagen; welches alles Nn Breton in der Frantzöſiſchen Uberſetzung des Sanclorü Medic. Staticæ, und auch Monſ. Keil in einer An. 1718. in Engel⸗ land heraus gegebenen Schrifft von gleicher Materie, nicht allein confirmi- ret, ſondern auch den Unterſcheid der Ausduͤnſtungen in Engelland von der in Italien und anderer Climatum erwieſen: Oder es muͤſte der Coͤrper der Eſther groͤſſer geweſen ſeyn als des Rieſen, welches einen Knochen 60 vor⸗ geſpannte Ochſen nicht von der Stelle ſchleppen koͤnnen, dergleichen nach Na- tali Comitis Meldung in Teſſalen aus der Erde foll gegraben worden ſeyn; oder deſſen, fo Aubanaſſus Nreberus in Mundo fubterraneo (Lib. VII. Sect. II. pag. 56.) gedencket, welcher über 200. Ellen oder 400. Fuß groß geweſen, wenn er auf 10. Jahr gnug haͤtte ſeyn ſollen, pro alimento ſufficient zu ſeyn, oder (o lange darzu verwandelt und zerſchmeltzet zu werden. Ob aber letztlich die 9 die allge⸗ $5 Sowitter Abſchnitt, Zwoͤlffter Artickel. 874 allgemeine Nahrung des deibes ſey/ will] man deſtoweniger an vorhero beſchrie⸗ ich niemanden uͤberreden: So viel] benen Hiſtorien zweiffeln folle, noch weiß wohl ein jeder, daß Menſchen und viele andere gleichmaͤßige Exempel an: Thiere derſelben im natuͤrlichen Leben Als zu Bern appolloniam Schreye⸗ unmöglich entbehren koͤnnen; deswe⸗ rin, die z Jahre: Eram Flegi» ʒul Nloͤrß gen aber wird fid) niemand getrauen, in Weſtphalen, die 14. Jahr: Marga- allein von Winde zu leben, es fep retbam Weißin zu Speyer, die 3. dann, daß man glaube, die Lufft Jahr: Catbarinam Binderin pon ſey nach Herrn Lum Meynung Schmied weilet bey Heydelberg, die mit unzaͤhlich vielen Lelbern der | 7. Jahre, und andere die laͤnger oder Menſchen und der Thiere angefuͤl⸗ kuͤrtzer gefaſtet. Es hat aber aus . let, fo daß kein Menſch Athem holen dent ober vationibur, Schmetii Mifcell. und fonte; wenn er derer nicht viel 1000. andern Autoribus das Faſten dieſer mit hinunter ſchlucken wolte, duͤrffte Perſonen aller fuͤr febr tufpect judici- fic alfo die Natur nur einer Falle bedie⸗ ret Georg. Hier. Veſſebius in Epbem. Natur. nen, womit ſie dieſe kleine Thiergen auf⸗ Curio (Dec. L An. III. pag. 54. feqq.) bey Bebe „dieſelbe toviren, bis fic an der Gelegenheit der XXXV. Olſes vation de Groͤſſe zugenommen, und endlich pro Alſinentis ementira Puelle Alguſtanæ de- nutrimento dienen konten. Es iſt mir Prebenſa. Da ich zwar vorbeſchriebene zwar nicht unbekannt daß P/izius ( Libr. Hiſtorien nicht alle für abfolut falſch an⸗ VII. Cap. II.) von den aͤuſſerſten Ein⸗ geben will, doch von der Weiſe und wohnern Indiens gegen Morgen, wo Moglichkeit dieſes langen Faſtens fo der Ganges entſpringet, von denen H- wenig ſagen, als andere erdencken koͤn⸗ moribus geſchrieben / daß ſie gaͤntzlich oh | nen, wenn vorgegeben wird, daß ne Speiſe und Tranck allein von dem manchmal Welbes Perſonen in fyn- eruch der Wurtzeln und Wald⸗Aepf. coptiſchen Zufaͤllen offt viele Tage ohne lgelebet. Wie dergleichen auch ſonſt Athem und Puls hingelegen, umb fid aus c Lib. 24 Cap. 21.) Job. Neander doch endlich wieder erholet haben, ob: in Tabucologias ( pág. 36.) von Ariſtotele gleich ſonſten gar bald der Tod auf die vorgegeben; lem daß bisher geglaͤu Benehmung des Athems und Still⸗ bet worden, das Chamæleon lebe auch ſtehung des Pulſes zu erfolgen pflege. bloß von der Lufft/ wie ſolches die mei⸗ (vid. Jouberti Reſponſio ad V aleoriolaz apud ſten Autores der Reiſe⸗Beſchreibungen Leuten de lnedia Schreyer. (p. 145.) und faſt alle Zoologi vorgegeben. Ja Ich koͤnte mehrere und zwar gantz An. 168 f. hat zu Tuͤbingen Hopferus eis | tveitIdufftiae Hiſtorien von langen Fa⸗ "mad. ne Diſertation gehalten, De victu acreo ſten anfuͤhren, und zwar von Bojano⸗ fe mirabili inedia, wo er weitlaͤufftig va wie die Breßlauiſche va velen ( An. dieſes approbiret. Man iſt aber itzo der Sachen viel beſſer berichtet, daß das Chamæleon nicht deswegen beſtaͤn⸗ dig das Maul offen habe, die Lufft an fic zu ſchnappen, und davon fid) zu ättigen ſondern daß ſich Fliegen auf eſſen Zunge ſetzen ſollen, die ihme denn jut Nahrung dieneten, wie dieselben gemeimalidh verre ended eſſen Magen haͤuffig angetroffen wer ⸗ den; und gar mit einander, iſt nichts unbekanntes daß Heydexen, (zu denen von Rechtswegen das Chamæleon ge⸗ 1728. N. 5g.) beſaget, auch dahero ſelbſt einen vollkommenen Bericht erhalten, von einem Maͤgdgen von 14. Jahren, welche 3. Jahr und 6. Wochen weder Speiſe nod) Tranck, auſſer dann und wann etwas Brunnen⸗Waſſer und Milch genoſſen, keinen Stuhlgang ge. habt, und endlich nach dieſer Zeit ver⸗ ſtorben. Der Phyſicus loci, fo dieſes an mich refcribiref, meldete zugleich, daß er dieſes Maͤgdlein ſeciret, um hinter die Urſache dieſer Kranckheit zu kom⸗ men: Er haͤtte aber bey ihr keine cor- hend wie auch Schlangen, gat ruptionem vileerum ſowol im Ober als i sit ohne Speiſe und Tranck einige Unterleibe, ſondern bloß eine voͤllige Monat zu erhalten ſeyn, welches bey Verzehrung des Netzes und Gekroͤſes Menſchen und andern Thieren deswe⸗ und einiges Waſſer in abdomine war⸗ gen noch nicht zuverſuchen. genommen, der Magen nebſt denen Es fuͤhret zwar der Herr Autor zu Daͤrmen waͤre gantz von Winden aus⸗ Beſtaͤtigung der Wahrheit, und daß gebe geweſen, die Gallen⸗Blaſe | (3 : ziem 875 Dritter Abſchnitt, ziemlich voll von Galle gefuͤllet; und hat der Medicus daraus den Schluß ge⸗ machet, daß Patientin in einer Wer⸗ terbung des Gekroͤſes und Netzes und darauf erfolgten hectiſchen Fieber ge ſtorben ſey, ohnerachtet er nicht eigent⸗ lich ſagen konnen, was die Urſach der fe lang angehaltenen Faſten geweſen. Item aus denen Epbemeridibus Nat. Curtof. (Cent. VII. & VIII. obſ. 34. pag. 81) wird von einem Schleſiſchen Maͤgdlein wel⸗ che in XI. Monaten nicht das geringſte von Speiß und Tranck zu ſich genom⸗ men, und hinwiederum 6. Monat dar⸗ auf ſehr ſelten was weniges genoſſen, da die Urſache man zugeſchrieben dem Arſenico, welches als Ratzen⸗Pulver in dem Ofen gelegen, und darinnen verbrannt worden, davon nicht allein dieſes Maͤgdlein in dergleichen un⸗ gluͤcklichen Zuſtand verfallen, ſondern noch eine andere, ſo in eben dem Ge⸗ mach ſich aufgehalten, dergleichen er⸗ litten: Nur daß letztere zeitiger ſich er⸗ holet, und wiederum Speiſe zu appeti- ren angefangen; doch koͤnnte noch viel andere Caſus allegiren, wenn nicht jeder, dem daran gelegen in oben allegirten Schrifften ſolche nachſchlagen konnte, deßwegen nur noch eine alte und neue Hiſtorie beybringe. Die erſte von dem frommen Bruder Clauß von Unter⸗ walden aus der Schweitz, welcher durch angewoͤhntes Caſteyen es fo weit gebracht, daß er endlich 192. Jahr bet nach nicht das geringſte von aller Spei⸗ ſe und Tranck mehr zu ſich genommen: wie fein Leichenſtein zeiget/ſo in der Kir⸗ chen Sancti Theoduli zu Sitten im Wal⸗ liſer vande ihm geleget worden, ſo al⸗ ſo güte aun Mer 16? FRATER NICOLAVS DE RVPE RELICTA CONIVCGE ET LIBERIS IN EREMVM SECESSIT «0 SERVIT D&O SINE CORPORALI CIBO ANNOR. XIX. M. VI. OBIIT FESTO St. BENEDICTI A.D. M. CCCC. LXXXVII. Unter ſeinem Bildniß flebets Nicolaus hic eſt, qui paſtus corpore TET Chrifli . - Cetera jejunus bis duo luſtra fuit. Von welchen noch zu bemercken, daß Herr Johann Carl Hedlinger eine ET - 491: 3 - —— ——— M — HÀ i — M ái — Zwoͤlffter Artickel. 876 ſchöne Medaille auf ihn verfertiget; (o der beruͤhmte Herr Nöhler in fine Muͤntz Beluſtigung ( Part. i 17 705 1eqq.) folgender Maſſen vorgeſtellet: Auf der erſten Seite ſtehet des from⸗ men Bruder Clauſens ſehr wohl ge⸗ machtes Bruſt⸗ Bild im bloſſen Hau⸗ pte, langen Barte und lincks ehen en profil. Uimher ifi der Namen Geburts⸗ und Todes⸗Jahr alſo n leſen: Be: NICOLAVS vox FLVE NAT OPiit 1488. Auf der andern Sei über Wolcken (cin Geſichte gantz klein abgebildet, mit einem feurigen Rade herum, ſo doppelte Felgen | gem hat und 6. gleich von einander ſtehend Speichen; Umher ift geſchrieben VISIO BEA Tl, oder das Geſicht des ſeel. Man⸗ nes; In welcher Muͤntz Beluſtigung l.c. zugleich des Bruder Clauſens Be⸗ ſchreibung umſtaͤndlich zu leſen iſt. Die andere Relation kommt aus der Feder des gelehrten jüngeren Hertn D. von Mellen auf ſeiner tion d dato Piſa den 28. May 1719. ſo er in fol- genden an uns ergehen laſſen: Es iſt bier ein Frauens⸗Menſch, nicht weit von Genua gebuͤrtig, die noui ine Heiligin ausgiebet. Sie ſoll in 1 ren nichts gegeſſen haben, und bloß a lein von der heiligen Communion leben. Man erzehlet viele Miracul von ihr. Ich habe das Gluͤck gehabt, ſie in einem Spital zu ſehen, woſelbſt ſie allerhand gute Wercke verrichtete, und von den Geſchencken des Groß Hertzogs (der fle unterſchiedliche mal vor fid) kommen laſſen,) und andern vornehmen Seu ten den Armen Gutes that. Sie brach⸗ te mir auch eine Schü ſſel voll Zittro⸗ nen, um dieſelben den Krancken auszu⸗ ſtheilen. Vor dem Spital flebct ume mer eine Schildwache, den groſſen Zu⸗ [auff der Leute abzuhalten. Bey Anſchauen derſelben möchte man fid) billig entſetzen; Denn Mire i: wie ein Geiſt, beſtehet aus nichts als Haut und Knochen, und hat Naͤgel an den M Fingern wie Adlers⸗Klauen: Sie fráz get ein grob haͤbrnes Kleid, a la Capuci- ne, und ihr Geſichte, welches mit einer groſſen Haube bedecket iſt, ſiehet aus wie ein weiß Tuch, und iſt etwas glaͤntzend. Nane se Tu Artic. Nos S bic Indianer unter fi og) e ingen⸗ im; daß man ihnen al Zahnfleiſch ſehen kan: deswegen ſie Steine oder daran eade t Anderwert glatt Weib, denen die Bruͤſte bis auf den Bauch, und der Bauch hinwiederum bald bis zu den Knien reichet, oder ſo ſie die Bruͤſte uͤber die Achſel ſchmeiſſen und eee die Kinder ſaͤugen (t. und Weſt⸗ Indiens die fibi fien Zaͤhne bey denen ei wohner roͤſte Zierde: 0. 13 in Beſch Ec g von America pag. 328-t suene Voölckern, daß fie desw X ittern 518. Jahr alt über den Hof gegan⸗ von „gen, ift fit von dem Zucht⸗ Schwei⸗ en die Zaͤhne mit gewiſſen 9 fi pechſchwartz faͤrbeten;! Menſchen kommen, ſich daruͤber nicht wenig gewundert, vermeinende daß ſie die Natur alſo hervorgebracht: In noch viel groͤſſerer Verwunderung finb : fie gerathen, als fle nahe bey dieſer In⸗ ſul die Javaner (vid id l. c.) mit goldenen, 5 ſilbernen und eiſernen Zaͤhnen a troffen, welche Verwunderung, aber bald geleget; Da ſie erfahren, daß, per ſchoͤn und galant ſeyn wolte, muͤſte ſich die rechten Zaͤhne ausbrechen, und pes dergleichen metallene einſetzen aſſen. es unluchen nicht wenige Ver⸗ ii 1 mals aus dem. J halten, Weigelsdorff auch anderwerts her nh n e ufi. — beg: und Verteutſefung des jh cimegfáberen; Und die qnie de die Haare durch Kunſt auf die Stirne pflantzen, daß ſie ihnen uͤber die Augen und Geſichte heruͤber hangen, und dasjenige iff das ſchönſte lautet yen ^ e iſt zu pe Sumatra referirei dergleichen E Fran. eie im ft» und Weſt⸗Indiſchen Luſt⸗ und Staats⸗Garten pag. 820. |. Wie nun die Evropeer, als fic zu dieſen 878 ii f asuma groß, ! U T 9. 129470 i wr to RC nr RM me rS co 0 74. vt d [ ien Schweins⸗Zahne. 75 9 7 - * wunderung geweſen, da man T tandi (teinifcben von ausgeſprenget, und ſolches noch mit ei⸗ ner Schrifft in Druck begleitet, it. viel np bot deswegen prophezeyet: (vid N. col. Henelii al Hennenfeld Slefiagrapbia 7e. peru eru di S ient. e m e Job. Ingolſtetteri & Jacob Horfl de aures Dente pueri Siefg. it it. Georgi Coberi "i Uber⸗ Well ee Jungen ein fan 0 Backen⸗ Zahn ſolle gewachſen ſeyn: Dieſes intereſſirte Miracul aber daurete nicht laͤnger, als bis die Sache von je⸗ mand verſtaͤndigen unterſuchet, und der gantze Betrug offenbar worden. Alſo iſt es auch ergangen bey folgen⸗ dem ſingulairen Caſu; der Bericht des Baders von dem Zahn wie er auf der Hoch ⸗ e Naturalien⸗ Kammer zu Oeiſe auf behalten wird, „Anno 1719. den 17. ippe Pl. Tit. damals 2 e Sa i als eb Herrn Melia ners Tochter ungefehr 1€ oder ſogenannten Eber, über den hauffen gerennet, und fie mit deſſen „Waffen am heimlichen Orte, dem „Anſehen nach recht gefaͤhr lich bleffi- „ret worden, wie ich nun dazumal da⸗ vzuberuffen worden, und alles genau „viſitiret: So meynte ich Anfangs „daß das Schloß ⸗Bein entzwey, bis „nachgehends, als ich die Operation „vornehmen wolte, und das vermein⸗ „te Schloß⸗Bein, mit groſſer Gewalt „und Muͤhe herausbringen wollen, „habe mit Erſtaunen gewahr worden, „daß es ein groſſer abgebrochener „Schweins⸗Zahn ſey: Es ließ auch „alſobald Pl. c. Titul. der Herr von „Saliſch, als ihm dieſes referivet, das „Schwein fangen und binden, . e 87% . — Bitter Abſchnitt . Dreyzehender Artickel. „Gegenwart ſeiner, meiner, und vie Der Zahn ſahe alſo aus: „ler anderer Leute beſehen und beſu⸗ rq „chen; Da man denn gleich gewahr „Zahn abgebrochen, und das Mensch“ „davon ladiret worden: doch in einen „ſolchen Viſtantz, daß weder der Vulva, „noch dem inteſtino recto davon i „geringſten Schaden eſchehen, wie iade C „ſie denn auch durch GOttes Segen, Dieſer Bericht, binnen 3. Wochen von mir (ft glück Schweins⸗Zahne wie gemeldet, „lich euriret worden, hat auch nach Oelſe aufdem Schloß in der gu „mals in kurtzer Zeit geheurathet, fuit | Naturalien Kammer, fo: bey der vor⸗ „ihrem Manne Kinder gezeuget, und] treflichen Hoch fuͤrſtlichen Bibliorbec er⸗ „lebet dieſe Stunde noch geſund. Zu f richtet, fleißig verwahret: Und machen „mehrerer Beglaubung habe dieſs mit ſich Ihro Durchl. der Hertzog nicht wr⸗ „guten Gewiſſen nicht nur aceftirtri, nig Flaibr, dem er ſolchen Schmeins⸗ „ſondern auch mit meiner Hand Zahn zeiget, anzuwunſchen daß ben „Unterſchrifft und Siegel bekräftigen ſeiner zukünſſtigen oder habenden ſollen, fo geſchehen Staͤdiel den 10. Frauen, 4a kein Zahn an dieſem Or⸗ „Novembr. Ab. gn TUO te jemals moͤge wachſen oder hervor Ls bom ande Schieß, kommen. ^ Chirurgus und Bader allda. | ael vmm ro „worden, daß dem Schweine si p —— LANI 22 " 7 L4 514 7 487 ', M a ) Ti 19 » 1 ere, ga 4 49. 495144 01 ji 1:5 aim «duin c KN 45 ? t5 lig t ^itd 05162,4313 Z4 30d i] 4 3nACWHÓO 0110949 Onu à; na! Wb unrund Tul e | : r en 0 "tW 62 i9 mas6 gd rabo mn zz S 1774 * 10 (fpi sitom ad eur dii 1222] 83089003, : € i à Inu diu un W. Man minos di Ma ed NR A ^ ) uir ie * Jd T L t b* HY 711 ^ « ; gd - i ,9 ut2* 4515913 (056 507 14Mmo «i » 4^ 1 r$ mnm. 9 12525 2 338 len: f EL «mE ] X Z2 fui. r bith nag qmOm -* : í , - t 03 1 I 9. ^M a 4 N Ta 1 E TL EN "d i 8 r 201 * 881 Dritter Abſchnitt / Vierzehender Artickel. 882 ARTICVLVS XIV. Von einem KMägdlein aus deren Arm ein groſſes Stuck vom Offc humeri ohne Verkuͤrtzung deſſen Lange, noch itte Ch babe in meiner Abhand⸗ lung vom Verſtande des Menſchen vor und nach Des dem Falle (Lib. II. Cap. II. pag. 21 T. feqq. item ibidem Cap. II. pag. Dec. der Breßl. Sammlungen von Natur⸗ und Medic. Geſchichten (Claſſ. IV. Art. N.) erwieſen, daß die Confolida- tion derer Læſionum in muſculoſis parti- bus ein bloſſes, dabey aber ſehr kuͤnſtli⸗ ches Werck unſerer Seele ſey: Nicht we⸗ niger aber erweiſet fid) dieſes auch in of ſeis partibus. Denn gewiß in einem ſimplen Arm⸗ und Bein⸗Bruch, wenn der Chirurgus die beyden Ende wieder auf einander gebracht, und daß ſie nicht auswancken koͤnnen, geſchienet verbunden und etwan ein Bruͤch⸗Pfla⸗ fier um den Affluxum fanguinis zu repri- mixen aufgeleget; fo ift feine gantze Ar⸗ beit vollbracht, und weiter hat er fuͤr die Conſolidation nicht zu ſorgen, ſon⸗ dern es ſchieſſet ein Callus ohne ſein Sor⸗ gen an befeſtiget die Beine zuſammen, welcher nach und nach alſo induriret, daß ſelten hernach auf dieſer Stelle ein Bein wiederum gebrochen wird: Die. ft& aber nicht allein, ſondern es fepari- ren b t ne ohne Bruͤch, von fid ſelbſten von dem geſunden Theile, und an deren Stelle wird ſo viel angeſetzet, als zur Supplirung dieſes Spatii noͤthig iff, fo. |. gar, daß dergleichen Perſonen dieſe Glieder ſo wohl, als vorhero brauchen konnen: Welches nachfolgende Hiſto⸗ rien beglaubigen ſollen. Ein Maͤgdgen 10. Jahr alt, von der erſten Kindheit an incommodi⸗ ret worden, bekommet ohne gegebene . Gelegenheit oberwaͤrts Schmertzen im Arm, und eine ziemliche Intumeſcentz gantze Atiuxus eines ſcharffen Seri vom | 302. feq.) und denn An 722. im Monat kuͤnfftigen Tag heraus ziehen ſich offt gantze Stuͤcke curidſer Bei⸗ n Schmoltz / im Breßlauiſchen Fuͤrſten /K thum gelegen, nachdem ſie von vielen Affectibus ex affluxo ferofo circa caput: derung in der Arbeit heraus gegangen. Haupte fi haͤuffig dahin findet: Un ⸗ ter vielen Schmertzen dauret dieſes al⸗ les nahe ein gantzes Jahr lang; nach welches Verflieſſung die Eltern meine Wenigkeit und einen Chirurgum zu Rathe ziehen. Hier wurde interne uns ter Purgantibus hydragogis ein gewoͤhn⸗ lich Decoctum lignorum der Patientin atte gerathen, externe aber aqua ex calce viva mit herbis reſolventibus & diſcutientibus offt warm umgeſchlagen: Davon auch die Intumeſcentia bald in etwas ceſſiret, und oberwaͤrts vom Offe humeri eine Spitze durch die Oeffnung zu Geſichte kommet, ſo ſich in etwas chen da und | áffet: ſo unter meinen Naturalien verwahre, und wie Lit. A. ausſiehet. Sie konte den Arm nicht allein bald darauf heben, ſondern da Effentix ſuc- cinii ij. Theil j. Theil Eſlentiæ Myrrhæ mit | weniger Terebinthina vermiſcht einge⸗ auf der ſchmertzhafften Stelle, bis es ſpruͤtzet wurde, und 175 endlich daſelbſt gar auf bricht, und der : lich die ange⸗ hende Lufft vermieden, ſchickte es ſich zuſehens zur Heilung / und in drey Wo⸗ Kkk chen 883 ruͤhmten Utrechtiſchenbrofeſſoris Medi- cinz Ibrandi de Diemerbrack Operibus Me- dicis & Auatomicis, Anatomes de Osfibus (Libr. IV. Cap. I. pgg. $19.) welchen ich auch mit eigenen Worten, weil die En- chiriſin des Verbindens, wie auch ande⸗ reCitcumſtantien err Thuͤmmig weg⸗ gelaſſen, hierbey ſetzen will „An. 1635. No- „biomagi molitor quidam, e mola fua deci- „dens, tibiam cum fibula in medio confre- „Sit, tanta cum violentia, utfüperior pars carnem perforans,in ipfam duram terram „vi adigeretur, atque non folum carne, ve- rum etiam perioſteo privaretur :Noscum tribus Chirurgis advocati, inferioris cru- „ris fracti partem cum pede abfcindendam ,cenfuimus, utpote de cujus reſtitutione „nulla fpes fupereffe nobis videbatur. Ve- ,rum ex illis Chirurgis unus fenex, in arre „ſua experientisfimus , prius aliud tentare »fuafit, fcilicet, utiftam offis partem, quz »periofteo circiter ad duorum digitorum latitudinem denudata erat, amputaremus: „nobis cæterisque Chirurgis conſentienti- „bus, dictum factum, & ſecunda religatio- „ne os illud ſubtili ferra amputatum fuit : tunc dictus ille Chirurgus cras ad priſti- „nam longitudinem rurſus extendit, & fic „in lignea theca æqualiter depoſuit, vulnus quotidie fine cruris commotione inſpici- „ens & emundans: atque fic ex utroque »offis fine paulatim, præter exſpectationem »füccrefcens callus tandem coibat, ac fen- »fim in offeam duritiem firmabatur, ita ut »perfanato vulnere crus priſtinam longitu- „dinem retineret, & oſſis partem ablatara „eſſe in ingreſſu & ambulatione animad- „verti vix poffet. Gewiß, fo ſonderbar dieſe Begeben⸗ heit iſt, fo verdienet erſterer Cafüs doch noch viel mehrere Admirstion: Denn da hier nur zwey quer Finger breit des Beines erſetzet werden döͤrffen, ſo ifl bey dem Maͤgdgen über die Helffte des Os- Dritter Abſchnitt Vier zehender Artickel. 884 a ſchehen von ſich [m „oder dur ülffe der Natur; da das caridſe Bein von dem geſunden ſepariret, oder das geſunde vielmehr ' loß⸗ geſtoſſen, dieſes nach und nach Seite 4 „auswärts „ nung zum Ausgange gen adt ne es in einer h en Bůͤchſe in ge⸗ hoͤriger Extenſion zu halten, hat das Stuͤcke caridſe Bein ſolches unterdeß verrichten muͤſſen ſo lange bis inwaͤrts aus beyden Enden fo viel heraus qe trieben worden, daß es zuſammen form: men, und das Bein ſeine gehoͤrige Laͤu⸗ ge und Feſtigkeit gehabt. Wem aber tlefes febr ſchwer zu glauben vorkommen ſollte, deme zu Gefallen ſetze ich noch einige gantz gleiche Hiſtorten anhero; Herr Hubert Roch Chirurgus aus Woer den, hat in einem Btleſe an Semrich von Roonhny. fen beruͤhmten Chirurgum nach dam uͤber ſchtieben; Der gantze Caſus aber befindet fi) umſtaͤndlich in gedachten Roonbughens $i ſtoriſchen Heil Runſt, und zwar in der Teut ſchen Edition, fo zu Nuͤrnberg An. 1674. in 8 vo heraus kommen (Part. II. Obſerv. IX. pag. 217. ſeqq.) alſo: Anno 165 2. werde gefordert, ein „Maͤgdgen von 18. Jahren zu verbinden: Ihr „linckes Bein von der Huͤffie an war bis an den „Fuß ſtarck geſchwellen, von Farbe aber dem ge ſunden gleich. Da ein febr ſtarcker Zufluß „der Feuchtigkeit, ſuchte ich den Leib zu entla⸗ uſten durch interna, in Hoffnung das Bein ſol⸗ »tt fid) ſetzen welches auch geſchehen; denn das „gantze Bein wurde duͤnner, aus genommen „ums Knie: Hier wurden zerthetlende Mittel ,pplicitet, dadurch das Bein alfo ausgetrock⸗ „net und geſtaͤrcket, daß Patientin in der roten „Woche ohne Stabe gehen konte: Von der „Zelt begonte ſich ein klein Fleckgen zu finden, „welches aufbrach, daraus fid) aber nichts an⸗ „ders als eine waͤßrichte Materie fand, durch „die Oeffnung kam auch zugleich ein a tc „den Stuͤcklein Beines, fo mir ale Hoffnung, u bald zur Hellung zu gelangen, auf einmal be⸗ „nahm, deßwegen zuſamt denen Medicis den Schenckel fs weit und lang, als es die Noth⸗ „durfft erforderte, bis aufs Bein „den betathſchlagete, die verdorbenen Plaͤtze „mit gluͤenden Brenn⸗Eiſen wohl zu durch⸗ „brennen, und von der verdorbenen Feuchtig⸗ „elt auszutrocknen. Man befurchte aber bey „dem Schneiden und Brennen, man moͤchte „Tendines touchiren, und da die Perſon fett, muͤſte, ehe man aufs Bein kaͤme, wohl drer , quet Finger tieff geſchnitten werden; und end⸗ lich wer konnte wiſſen, ob das Bein inwendig „ulcht verdorben waͤre? Es brach endlich in der Seite $85. Dritter Abſchnit, Vierzehender Artickel. 886 Selte auch auf und kamen Stuͤcklein verdor⸗ „ret wurde; Die gantze Hoͤhle daͤmme⸗ "bene Beine heraus, daß alſo der Vorſchlag „te ich mit leinenen Faſen voll, da eben vergebens geweſen, wie Herr D. Irbran- 1 e Prof. Med. zugleich erkenne „te: Deß wegen fo viel moͤglich auſſerlich die „Wunde wohl über ein Jahr verſehen wurde, „und ob gleich offt Stuͤcklein Bein heraus ta» „men, konte Patientin doch nicht geneſen. Alſo „wurden 9. Jahr zugebracht, in welcher eu „wohl 30. Stuͤcklein Bein heraus kamen. Erſt⸗ lich fuͤhlte ich mit dem Sucher das Bein wol „drey Finger breit tieff, es erſchien aber immer Ae die Haut daruber war, da ich „denn die Oeffnung ſuchte zu erweitern, fo groß, „daß mit einer Zange das Bein faſſen konte, Haber im geringſten nicht bewegen; Die Oeff“ „mung wurde noch groͤſſer gemacht, da denn ein ,tunte8 Stuͤck aus dem gantzen Offe Femoris verſchlen, (vid. Lit. B. ) und gat leichte extrahi⸗ „kuͤnfftigen Tag noch 2 kleine Stuͤck⸗ „lein Bein erſchienen, die Luͤcke aber „war nach und nach angefuͤllet wor⸗ „den, von einem ſolchen Callo in der „Laͤnge und Dicke, wie es das Bein er⸗ „fordert: Welches fuͤr ein rechtes „Wunderwerck der Natur zu halten, „als die allhier ſo wol die Zuſammen⸗ „fuͤgung, als die Scheidung im Gehen „und Stehen verrichtet hat, zumal da „Patientin wenig gelegen. Y Cornel Stalpartus van der Miel in Centu- ria obſervationum Medico. Chirurgico Anato- tuicarum rar. (Obſerv. X CVI.) traͤget hier⸗ zu bey, einen Calum von einem jungen Menſchen, dem das gantze Os tibiæ von der Carie verzehret worden, an deſſen Stelle aber ein Callus vorgeſchoſſen, der dem Beine ſeinen vollkommenen Ge⸗ brauch zu wege bracht. Dergleichen auch zu finden von Maur. Hoffmanuo in Ephem. Nat. Cur. (Cent IX & in Appen- Laͤnge der Faͤſerlein geſchiehet, und ei⸗ nen Callum formiren konne hat genau Iunterſuchet Clapton Haver in ſeiner Oleo. I Mogia nova Marcell. Malpigbius in operibus | ; poſtbumis, Lewvenbeck Epift. Part. H. und dic.) Der Titul der XXII Olſervation heiſſet: De Portione osfés.tibia ſu genu exulcerato, vi naturæ alſcedente Da das labgezeichnete Stuͤck Bein dem meinen f faſt gleich ſiehet, auſſer daß noch mehre⸗ | re&beber hindurch gefreſſen fin. Was aber Scientiam Phyfico- Medi- cam von denen Beinen anbelanget, und wie die Bewegung des Nahrungs⸗ [Saffts durch die Knochen nach der K 887 Dritter Abſchnitt / Funffzehender Artickel. | s AnRTICVLVS XV. Von klappernden Blaſen⸗Steinen. Ippocrates hat in ſein Jusjuran- hat in einer Differtation , zradezs novam dum eingerucket: Daß ein Medicus das Stein⸗Schnei⸗ den verſchwoͤren ſolle; Die⸗ ſen Gewinn aber, wenn es ja geſchehen muͤſſe/ lieber andern zu laſſen. Unfehl⸗ bar hat Hippocrates exwogen, daß es qe meiniglich mit der Gut febr diffieiß und offt gefaͤhrlich, zumal nach der dama⸗ ligen Methode (vid. 4. Corn. Celſus Lib. VII. Cap. XXVI. num. 2.) abgelauffen; oder fo dieſe ja gluͤcklich ausgeſchlagen, daure es gemeiniglich nicht lange, fo waͤren an ſtatt der herausgenomme⸗ nen Steine wieder andere anzutreffen. In unſern Sammlungen (im v. Perſuch An. 1718. Menſ. Decembr. Claſſ. IV. Art. VII. p. 1958.) findet man einen ſingulairen Caſum, von einem Manne, im Maßtliſchen Kirch Spiel, im Oels⸗ Bernſtaͤdtiſchen Fuͤrſtenthum gele⸗ gen, der in wenig mehr /als einer Jah⸗ leichter geſchehen, wenn res⸗Friſt fi zu 5. malen Steine aus⸗ ſchneiden und jedes mal einen, weil de⸗ rer nicht mehr in der Blaſe geweſen, herausnehmen laſſen. Die Fobemeri⸗ des Nat. Cur. (Dec. Il. An. IL. & Il. Obf 177. pag. 414.) referiren faſt dergleichen in folgenden: „Furthæ Noricorum Mercator ; „Paulus Lerſeb An. 1674. 2. Oct paſſus eft „exciſionem lapidis ex veſica Ziij. 3j. An- „nuente Anno yy. cum doloribus atroci- „bus & urinz ſuppreſſione iterum corri- „peretur, ad iteratam lectionem refugit, „eatheterem ſua ĩpfa manu dirigens, lapil- „lorum ingens multitudo erat, pond. 3ij. „zij. vix biennium peractum eft, licet fe »pluribus præſervare Lithontripticis ftu- „duiſſet, denuo tamen graviffimis divexa- Pathologiam Calculi renum hiervon folgen: de Obfervationes: Daß Hæmorrhoidarii it. Podagrici und Arthritici Calculo renum laborirten, und 1 lich dieſelbigen, welche den Fluxum hz- morrhoidum externarum offt und viel erlitten it. bey welchen er niht (ufficient ſuccedire, oder gar ſupprimiret worden; Da denn zufoͤrderſt in Plethoricis eine Regurgitatio und folgende Reſtrictio fan- guinis verſus vaſa emulgentia und renes entſtuͤnde, welche in (latu fanguineo eine Staſin inflammatoriam; in phlegmatico aber eine ulcerolam gar leichte nach fid) zoͤge, darauf eine ZEfchara entflünbe; . Da nun die Tunica tubulorum urinofo. rum, inſonderheit Pelvis in renibus, des⸗ wegen ſehr glatt, damit ſich nichts von einigem lentore oder top materia anhaͤngen ſolle, ſo kan dieſes um deſto e Cruſta da⸗ ſelbſt peto Die ſes deutlich zuerwelſen 1 folgender Blaſen-Steln, welcher nach dem Tode aus ei⸗ nem Manne, ſo Phthiſi renali geſtorben genom⸗ men worden. der Section iſt weitet nichts warzunehmen geweſen, auſſer daß die Renes faſt gantz conſumitet, der Sten aber gar nicht in collum veficzincarceritet geſunden worden, wie er denn auch, ſo urinæ o difficilis ge⸗ weſen, ſelbſt mit einem Cathetere flexili ſich ge» holffen, oder helffen laſſen. Es wog aber der Stein als ich ihn uͤberkam, ztel Pfund oder 8. Loth; nahm aber am Gewicht beſtaͤndig ab, bis er jetzo nicht che als accurat 6. Loth wieget: Und was das ick da er über zwey Jahr gantz ſolide ge en, klappert jetzo vieleꝛ Sand in wendig gleich in einem Geode; beffebet aus un terſchiedenen Lamellis, da die aͤuſſerſte gelb braun und weicher, die andere aber viel haͤrter und ſchwartzlichter iſt; wie er aber ti ⸗ ffer inwendig ausſiehet, will ihn we⸗ „tus doloribus, tertiam admifit ſectionem. 9 g gene ess lage „An. 1678. d. 9. Jan. dura prius pultacea] Die digit ißt fo Henke: „eum cochleari fuit exenipta 3. 3%// — ,pondere maſſa, quæ paulo pdft in tophumn - — „induruit. An. 81. d. 4. Febr. nephriticis 2 ,ruríus victus doloribus, quartam ſectio- ,nem admifit, ubi calculi complures ad- »&ij. s). exemti fuere. ,, dieſes niemand unmoglich, oder ſchwer zu glauben vorkommen, weil gemeini⸗ lich es hier auf die Exulcerationem re- num ankommet. Der beruͤhmte cherr Hoffratyh George Erneſt Stahl! Und gewiß darf 889 Weiter iff mir nicht bekannt, daß bey, inſonderheit der lincke, faſt gantz conſumiret, und der andere exulceriret geweſen, der Stein ſiehet alfo aus: irgendswo dergleichen klappernder Blaſen⸗Stein beſchrieben worden, auf. fer in denen Aunalilus Academie ulis (ſemeſtr. XII. 8. 21. pag. 128.) darinnen | hat Laurentius Heiſterus eine Obſerva- tion inſerirt: De Calculis paris corporis bumani & (peciatim de uno valde deformi, qui fimul quando. manu agitatur ob corpus contentum ſonitum edit. Wer begreifft hieraus nicht leicht, daß an eine, in den Nieren von der Exulceration etf ſtandene, ZEfcharam fid) erſt ſandich⸗ tes Weſen angeſetzt; welches denn al⸗ ſo in die Blaſe herunter gegangen, und folgends von einer tophacea ma- teria incruſtiret und zu einem Stein formiret worden. Da nun durch die Zeit von zwey Jahren gar leichte die inwendige Crufta verweſen tnb fi) conſumiren konnen, fo muß nothwen⸗ dig, weil dadurch eine Cavitaͤt im Steine worden, der erſt angelegte Sand klappern. Nun fónnen zwar Kinder, inſon⸗ derheit von caleulöſen Eltern gebohr⸗ ne, Blaſen⸗Steine mit auf die Welt bringen: Es wird aber dabey auch das Corpus alſo diſponiret, daß dieſe zugleich leichte nephritiſch werden, und viele Ungelegenheit um die Nieren leiden. Bey einem Manne, von cal- culófen Eltern gebohren, hat man ſchon in der zarteſten Kindheit einen Er hat aber dennoch ſein Alter unter — | tacex ſubſtantiæ (peſchen unter meinem ] Naturale « Vorrath verwahre) an, getroffen worden, die Nieren aber da⸗ - Dkitter Abſchnitt / Funffzehender Artickel. H 2 Dem ich noch verſchiedene groſſe und ſonderbar figurirfe Blaſen Steine von unſern Breßlau beyſetze, oder ein gan⸗ tzes Stein Magazin daher producire: be ker auch noch oͤffterer wuͤrden gefunden werden, wenn bey hierinnen Werſtorbe⸗ nen, die Nachgelaſſenen die Eroͤffnung nicht verabſcheueten: Deswegen dieſel⸗ ben nur beybringe ſo der hochanſehnl. Raths⸗Præſes allhier, der wolgebohrne | oett; Herr Hanß Sigmund von SHaunold in netter Abzeichnung colligiret, und nebſt denen Nachrichten feinenMsStis (jo auf der Eliſabethaniſchen Bibliothec zufinden) folgen⸗ dermaſſen einverleibet hat: denen verſchledene hinzugeſetzet habe: Anno 1672. den 7. May iff N. N. Adlers Duchſcherers aͤlleſter Sohn von 14. Jahren ſeelig verſchleden und ihm bey⸗ geſetzter Stein in Beyſeyn Herrn Joachim Ge- orge ElsnersPhyſici allbi^r Herrn D. geinrich e Aayfetl. e Nat. Xin in de ae Qmaraenammen: Curiofn herrn D. Calvi; undcherrn D Sud man, Stein in ber Blaſe wargenommen; tels aus der Blaſe geſchnitten worden, fo ge⸗ | Al ter] wogen 9, Loht und ein Quintel. : vieler Plage bis 34. Jahr gebracht, | und iff endlich nicht am Steine, fon |. dern inflammatione renum geſtorben; Welches nach dem Tode erſchienen, da zwar ein Stein gröſſer als ein E Huͤhner⸗Ey, fo im Anfange rr. Loth, € jetzo aber gegen ro. Loth wieget, cre- | 890 Bor Dritter Abſchnitt, Funffzehender Artickel. 32 An folgendem Steine welcher gewo⸗ gen 41tel Loth, iſt An. 1677. allhier qt ſtorben Johann Pitſchke bey zu Herrn George von Mildenberg vornehmen des Raths der Kayſer⸗ und Koͤnigl. Stadt Breßlau geweſe⸗ ner Buchhalter, welchen Herr Johann Leonh. Kennemund geweſener Chirurgus allhier aus der Harn⸗Blaſe geſchnitten. An. 167g. den 6. Septembr. iſtchannß Melchior Hoͤffner Handſchuch⸗Ma⸗ cher in groſſen Stein⸗Schmertzen in Gott ſeelig verſchieden, und folgen⸗ der Stein nach ſeinem Tode aus der i pe worden, hat gewogen 7. Loth. An. 1694. den 6. Apr. iſt des Herrn Amts ⸗Cantzlers von Hentſchels Fraͤul. Tochter geſtoꝛben, und aus ihrer Blaſe dieſer Stein von ohngefehr 9. Loth durch Herrn Caſpar Kriſchen Ba⸗ der und Wund ⸗Artzt in der Neuſtadt geſchnitten worden. e i SV 0 ö 10% 2 7A , N NS 2 T S NU J. — — — — — — — — — M — An. 1695. iſt N. N. Meyers Reiniſch aͤrbers aͤlteſter Sohn geſtorben, und m dergleichen Stein ausgeſchnitten orden. j| An. 1699. den 1r. Aug. iſt alhler Grifilan Beers Weißgerbers Sohne von 8. Jahren nach dem Tode dieſer Stein, ſo 3. Loth gewogen, durch einen hieſigen Barbier aus der Blaſe ge» ſchnitten worden, nachdem der Knabe 29. Re» chen Tag und Nacht beſtaͤndig groſſe Schmer⸗ Gen erlitten. ö AU | HH "lh ll Bim e e Hit li ii unu ! adr | jh We ! | | I | | Ml | i " ies H ' 4 ö T «t 97 h 3y aes | m jl 1 ua D An. 1700. iſt folgender Stein bey Hrn. Elß⸗ nern Ober⸗Muͤhl⸗ Schreibern allhier nach dem Tode aus der Harn⸗Blaſe geſchnltten worden, hat gewogen 15. Lolh und 2. Qulatel. N ee Anne " — — A » — —k̃ ͤ—%—u—ä— — Mà | jl j | | Y TE | III M ul Als 993 Dritter Abſchnitt , Funffzehender Artickel. 894 Als Anno 1707. den 6, Octobris Anno 1730. ſtarb allhier der wohl⸗ Gottfried Heintze Burger und Gold⸗ gebohrne Herr Adam Freyherr von ſchmiedt elteſter ſelig verſchieden ſeines Gruttſchreiber Deput. ad Convent. Alters 54. Jahr und s, Monat, iſt bey Publ. des Erb⸗Fuͤrſtenthums Brieg, der Eroͤffnung nachfolgender Stein, in welcher Blaſe ein groſſer Stein bey ihm in der Harn⸗Blaſe gefunden von 12. Loth und ein kleiner von 2. worden. Cee othangetroffen worden, (o dieſem faſt CS gleich geſehen, auſſer daß er um das vierte Theil groͤſſer geweſen, und obere 2 N A waͤrts einen groſſen Hocker gehabt. ae . In dieſem Tomo Mstor- befindet i B ALI ſich noch folgender fingulaire Catus: —— M Wi il | So cherr D. Andreas Aólicben nach⸗ QN 0 il | maliger Proto -Phyficus allhier dem U — ——-— — — — — — ——— — 2 — Z-——E L— Herrn Præſide in folgenden eingehaͤn⸗ diget nns — —— — — — — lem. ^| Syr einer jedweden Cavitaͤt unſers „Leibes koͤnnen endlich wol nach be ren Beſchaffenheit kleine oder groſſe „Steine generiret werden: Am mei⸗ yſten aber fino die Cavitaͤten der Nie⸗ „ren und Harn⸗Blaſe darzu am be⸗ „quemeſten: Wie nun aber unter 100. nja 1660, Obferv. Aut. Med. ram Veter. „quam Recentior. feine zuſinden, welche „behauptete, daß bey Weibern, ent⸗ „weder in utero muliebri ſelbſt, oder „deſſen Collo irgends ein Stein erſt⸗ v»lich würcklich generiret, nachmals „aber aus ſelbigem von einem erfahr⸗ ynen Medico oder Chirurgo genommen, MN VR — —— — (h(— — — — E —— —J — — — ea! [————— WI p——— — — er Am ſtillen Freytage An. 1708. wurde in Bteßlau von Serrn Hannß Jacob Steckelin Operateur von Samburg dieſer Stein aus der Blaſe Herrn George Neugebaͤners Kauff⸗ und Handelsmanns allhier bey Leb⸗Zeiten ge — 4 : Er war zu dieſer Zeit im softer Jahre, und hatte bey 10. Jahren vorhero die defftigſten Stein- Schmertzen ſehr off erlit⸗ ten, wurde aber vollig curiret ohne incontinen- tiam urinæ zubehalten: Und lebte noch 18. Jahr, ohne weiter von dieſem libel derſpühren: Der Stein ift kreydic ſtantz, und wieget jetzo ausgetrocknet 8. 2. foi ba er aber herausgenommen worden 95. | dine Monas bab ich in Beuſeon, v de ^ ARM NN oS N QUIT Ee NNNM N I T fan Scul o erfundenen Inſtruments, Is durch göttlichen Beyſtand, gegen⸗ I wärtigen Stein 22. Loth und etwas „darüber eee NN R VN * n VIS NN „darüber ſchwer, nicht ex collo vefi- Ibex ſondern Vaginz uteri geſchnitten. »Das Menſch, von welcher dieſer „Stein genommen worden, iff. 21. oo ns abt alt, und etliche Wochen, eine „Jungfrau, und eines Gaͤrtners von v» Reudorff, ein viertelweges hinter dem AI xſogenannten Kant gelegen, Tochter, b hier judicire, daß dieſer Stein An⸗ d J fangs in der Velica urinaria generiret | | wor⸗ 895 Dritter Abſchnitt, Funffzehender Artickel. 896 „worden, nachmals aber Urachum (da mebr fid) gewieſen: Da nun aber die „vor ich urethram geſetzet haͤtte) inca- Cavitaͤt mit einem guten balſamo vul- »vitatem pudendi gedrungen ſey. Der⸗ | nerario offt ausgeſpruͤtzet, iſt nicht ab „gleichen Obfervation Baroboliuus hat. lein dieſe Wunde, ſondern ſelbſt die Breßlau den 16. Sept. Up, Urethra gluͤcklich verheilet, daß das An. 1701. I[Maͤgdgen jetzo wie eine andere geſun⸗ . de Perſon Urin laſſen kan, und nicht Andreas Koͤlichen, weiter über alle vorhergehende Zufaͤlle Phil. & Med. Doct. zu flagen hat. We Der Stein fabe alfo aus: Folgende zwey Steine | ſich zwar nicht von Breßlau her, da aber der erſte in Herrn Saubertiemahl⸗ oder NS Pi | | | 0 Gemaͤhlde⸗Poſtille und aus dieſer in ee NN Georg. Hier. Velíchii Sylloge Cu- i D DAN 4 »- rationum & Obfervat. Medicinal. Epiſag- 9 / il A, matum Cent. J. abgebildet wo und | | | letzterer von gar ſonderbarer Bildung, e X 8 habe ich ihnen einen Platz all hier 2 EN - TNME SES 2 TN l " | 740 | 1 verſagen wollen: Der erſte alſo í " funden worden in der Blaſe Herrn M. INI Johann Sauberti , wolverdienten Predi⸗ | gers bey sz. Sebald zu Nurnberg, An⸗ Ml tiſtite Miniflerii Eecleſiaſtici und Biblio- 1 thecario, am Gewicht 20. Loth / und zwar „ An. 1646. den 3. Nov. Deſſen Eigur . alſo: p" n6 d s 1 - 19 2 E an Mm 5 Ein faſt gleicher Cafus ereignete ſich vor 5. Jahren bey einem Maͤgdgen von 17. Jahren allhier: Dieſe, als fie von offtmaligen Stein⸗Schmertzen und Verhaltung des Urins groſſe Be⸗ ſchwerung hatte, gleitet auf der Al⸗ rechts⸗Gaſſen, daß ſie ſich kaum des alles erhalten kan, und empfindet ſo⸗ gleich einen hefftigen Schmertz, und endlich ſtarckes Drucken in der Schoß, als wenn ihr was ausgetreten waͤre, | als fie hinfuͤhlet, ift aud einer Schaam⸗ fi) Leffze eine groſſe Beule worden, da nun hieruͤber AREA, Alauttig coníulivef |. | wird, und er ſammt dem Chirurgo die Vilitation vornehmen; fuͤhlen fit gantz deutlich einen harten Stein darinnen, welcher die Harn- Rohre muͤſte durch die Gewalt des Gleitens zerſprenget haben; und hier ſey noͤthig dieſen, durch den Schnitt heraus zu bekommen: Welche Operation als fie geſchehen, hat man ſogleich einen groſſen Stein eines halben Ganß⸗Eyes groß herausge⸗ * 1 nommen, durch welche Oeffnung zu Leipzig Paftor zu Sz. eme geweſen, gleich urin ſub dejectione gegangen, aber wieget 6. 2. Loth, und alſo bey ſei⸗ immer weniger und endlich gar keiner ner karentation »relii Marmorea " — * r ˙ ONT Se eM T 997. Dritter Abſchnitt, Funffzehender Artickel. 898 Memoria Seligmanniana zuſummt ande⸗ ren Steinen abgebildet. Sfi 124 P4 Su. y i | | 0 Ili | n — Sonſt haben noch viel groͤſſere Bla⸗ ſen⸗Steine beſchrieben: 7o. Grænevelt in Differt. Lithelopica Paris Obſervationibus & figuris iluſtrats pag. 128: feqq. welcher eines neugebohrnen Kindes⸗Kopff groß und 25. Untzen am Gewicht ge halten; Und einen von eben derſelben Groͤſſe Goodrick in ali. PLilof. Soc. Rag. in (33 "um SO : 1 uev. 3L de Eg 315,7 Pa JJ. . 80 Ld 1 i v Mg : ^w 2 4 "4 E34 ctis DÀ. 1 i ALT, " f nd : A i vw Es. "WM ris s Ell DIM HAoUEOEUA C Ü 13900 c4 5 adspectu ib Mail ck! enr AT bv, E -À 4 191 317544. 2411 93 * 1 86 l Wi "s * ^ ! 91 But NER 810 JI umm "1 ] i 2 ^ OU s PR phe» ino MM h Au MIU n25g»n mmstmt boil. 90 n 4l n e, ; W * x3 és ul TET zu WM Wa ONU GO MU 1 b — S rra 1111 1 * , GEITIUSIS, 1 j gof21:*$à— ER 0$ i "eia X A TN. d 4 APTE yg dU 7 ] ] T HR e I da Anion van der Linden einen befeffen von hem S Artic. Angl. An. 1667. pag. 388. it. Mart. Bernt. 4 Bernitæ in Ephem. Nat. Curiof. Dec. I. An. II. Obſ. CXL. pag. 224. Die aller⸗ 1 7975 trifft man an in -Frideric. | Obférvar, Meditinal. Lib AIL, Obſ. LIH. Untzen, und einen anderen zu Z2 Londen geſehen von 34. Untzen, da der erſte als ein Feuerſtein, an dem Stahl Funcken herausgebracht: 7h. Jacob Hecberns in 0bfervat. meldet, daß (f Ta- Hens eines Burgundiſchen | Medici Harn⸗Blaſe, nachdem er in den heff⸗ figflen Stein⸗Schmertzen verflorben, ein Blaſen⸗Stein eines Ganß Eyes groß angetroffen worden, und in der Gallen⸗Blaſe noch si. Steine; Der⸗ gleichen Ehilhnp. Salmutlus Olſervat. Me- dicar. Centur. II. Obi. 85. von einem jun⸗ gen Menſchen von 18. Jahren referi- ret, dem nach den Tode ein Stein von 18. Untzen; Und dem Churfuͤrſt zu Sachſen Friedrich dem Weiſen, ſo | groͤſſer als ein Ganß ⸗Ey geom, aus der Blaſe geſchnitten worden: 7ann ſchreibet einen von 13. Untzen: Job. Bapt, van Helmont. Libr. de Litbiaft Cap. III. $. 40. pag. 21. einen von einem Engli⸗ ſchen Pfunde: Dergleichen noch meh⸗ rere umſtandlich beſchrieben zu leſen in Zeopbol, Bonetti Sepulcbreto Lib. Ill. d. XXII. Obſerv. I. pag. 178. feqq. — t5 AN me WT. ^ P CUM" y s, &5HT qi54A ni. Sta 1d u3: Ww d 9 19 isi ; 73 "NM ? et» b : 1 . Tq P. " . NI FP HE à ] 1 — ien 1 1710 TA 4 , yo P*I * - y M 1998 UR ] 154 Fin nh I ftnme! mesi m | i Iis fi*isif , 3 399 Dritter Abſchnitt , Sechzehender Artickel. 90⁰ ARTICVLVS XVI. Von 18. Steinen / (0 von einem 75. jaͤhrigen Manne ohne Schmertzen in ein paar Stunden weggegangen, 2. Tage 1 aber darauf der Tod erfolget. | EN Jeſelbigen, welche den Y» | Unſer Alter waͤhret 70. Jahr, LN J Weibe erſt gebohrnen Men⸗ wenn es hoch kommt, fo iſt es go. Jahr. den wegen dis Bruder Und alfo al werden auchnoch bes dato VOMords entſchuldigen, ſagen, viele Menſchen, da denn hernach, auch er habe nicht gewuſt, was der Tod ſey, offtmahls noch zeitiger, wenn auch kei⸗ weil er noch niemanden ſterben geſehen. neſonderbare andere Kranckheit zuge⸗ Jetzo (ft dieſes allen Menſchen bekandt, gen, das Alter ſelbſt zu einer Kranckheit weil die Erfahrung uns taͤgliche Creme | werden muß, und der Tod erfolgen. pel weiſet: Dennoch aber kan noch nie, Dergleichen Exempel nun pflegen mand ſagen, warum der Menſch phyfi- nicht ſelten zu geſchehen: Denen ich fol⸗ ce ſterbe, und ein aus ſo widrigen Ma⸗ gendes noch beyſetzen will: J G. G. terien zuſammen geſetzter Leib, welche Sellhofer, mein Schwaͤher⸗Groß⸗ beyſammen ohne Faͤulung nicht einen Vater, ein Mann zwiſchen 70. und 8o. Tag dauren koͤnnen, dennoch der Leib Jahren, Temperamenti Sanguineo Me- 70, 80. und manchmal noch mehrere lancholici, da er von Jugend auf ziem⸗ Jahre erhalten wird? Und warumes lich laute und ín vinals dieta gelebet, be» llicht 1oo0. Jahre hinaus alfo geſche⸗ kam gegen das 6offe Jahr offtmahls he? Denn man findet in unſerem Lel⸗ | befftige Stein⸗Schmertzen, mit ging» he wunderſam untereinander, Waſſer, licher Verhaltung des Urins, fo lange Erde, und eine Oelichte Fettigkeit, in eis | bis alsdenn ein Steinchen von kreidig⸗ | nem Thelle eines mehr, in dem andern ter Subllantz, wie eine Erbſe / Bohne und des andern weniger. Was ſcheidet noch groͤſſer hinweg gieng: Nach dem und trennet fid) aber leichter / und was ꝛoſten Jahre zeigete fid) einige remiſſo laͤſſet ſich weniger mit einander verbin | toni in ſphinctere velieæ, deßwegen gutta den, als die erſten beyde, oder was wird tim der Urin, und unter demſelben mit eher ſtinckend und faul, als dieſes alles wenigern Schmertzen, als vorhero, zuſammen; Zumal da, was die Faͤu⸗ denn und wenn Steinchen fortgetrie⸗ lung noch befoͤrdern kan, in unſerem ben wurden. Leibe anzutreffen, als Warme, Luft Nachdem zsflen Jahre aber, ba er und haͤuffige Feuchtigkeit? Man weiß | fid) ſonſt ziemlich wol befand, auch wie auch eine Zeit daes GOtt für noͤthig ſonſt gewöhnlich Wege und Stege ge⸗ erachtet, daß die Menſchen bey nahe hen konte, wurde ich hin beruffen; da 1000. Jahr alt worden ſeyn; ohne zu er mir mit groſſer Freude erzehlete, wie glauben, daß es Monden⸗Jahre, nach er heute aller ſeiner Feinde loß gewor⸗ unterſchiedener Meinung, geweſen weil den; zeigte mir dabey 18. Steine, (fo ſonſt Kenan noch nicht 6. Jahr, a/ unter meinen Nauraien⸗ Vorrath an⸗ haleel noch jünger; und Henoch eben noch verwahre/) von oben genannter fo alt, nach Gene Iii muͤſten geweſen Subſtantz, aus lauter lamellis zuſammen ſeyn, da fic angefangen Sohne und arfcat da die groͤſten wie Safcb91üffe, Tochter zu zeugen; Oder daß man ein die kleineſten wie Erbſen waren, fo alle ander Wunderwerck, als unſere Erhal⸗ in ein paar Stunden, und zwar ohne tung des Leibes nennendarff, oder die einigen Schmertzen, weggegangen. Ich Leiber anders waͤren beſchaffen gewe⸗ erwiederte, daß es eben nicht ein gutes fen, oder die Dirt, oder die reine Lufft Zeichen, wenn bey alten Leuten die Sen- vor der Suͤndfluth, oder noch was übilitaͤt alſo aufhoͤrete. Er kehrete fid) anders. Nachmahls aber hat GOtt aber nicht daran, deß wegen er auch fei» dieſen langen Terminuu in einen viel ne Medicamenta nehmen wolte, aß A⸗ kuͤrtzern eingeſchloſſen, da er (id) durch bends was weniges, und hatte die den Mund Davids vernehmen laſ⸗ Nacht darauf einen recht 47 | 8015 901 » bá e Schlaff, davon er ſich aber ni und nd Gehoͤre vergieng ind Nachmittage eichſam ein, wurde blaß und nd alfo hatte fein Leben ein Ende. Man muß ſich hiebey billig wundern, wie es moglich geweſen, daß fo groſſe Steine, und zwar ohne Schmertzen, durch die enge Urechram durch gekonnt, und weiß ich mich nicht zu entſinnen ge⸗ leſen zu haben, daß mehr dergleichen bey Manns Perſonen mit Steinen von fel a auſſer bey Weihes⸗Perſonen da auch die Ure- thra viel kuͤrtzer und weiter; Dennoch iſt dieſes a eee Schmertzen geſchehen, davon nachgeleſen kan wer. Natur. Curioſor. (Decur. I. An. II. Obferv. C XXIV. pag. 205.) von einem 50. jaͤhri⸗ gen Weibe referiret, und von welcher ein recht hoͤckrichter Stein, als ein Tau⸗ ben⸗Ey, einer halben Untzen ſchwer; beym Lom, Bartbolizo ( Centur. I. Hiſt. LXXI.) da von einer andern ein Stein, der Groͤſſe eines Huͤner⸗Eyes; und beym Perro Borelo (Centur. II. Obferv. XXII.) da von einem Maͤgdgen ein orlge⸗ dieſen Stein als ein Ganß⸗Ey groß fi gangen: Auch was noch auſſer die die Eybemerid. Natur. Curtofor. (Decur. I. An. VI. & VII. Obferv. CXC VII. pag. 283. it. Decur. II. An. Il. Obſer v. CX XC. p. 392.) wie auch unſere Sammlungen von Natur » Medicis- und Literatur- G ſchichten (im V. Verſuch An. 1718. im Sommer⸗Quartal Menf Sept. Claff. IV. didi Claſſ. IM. Artic. daß man lichts mehr verſtehen Artic. XIII p. 1650. ir. im XX Berſ. im VI. p.517. ) Inſonder⸗ heit Monſ Baile in denen Nouvelles de la Re- p. 567.) von einer Frauen zu unaufhoͤrliche Schmertzen von Blaſen⸗Stein gehabt, der her a T gos nbi de ler. (im Ry POLIS fina | p.567. Fra mſter⸗ dam aufgezeichnet, die 25. Jahr faſt a ni ne Schmertzen durch bie Harn⸗Röhre weggegangen, da der Stan 35. Unze ſchwer, und bald eines Ganß⸗Eyes groß geweſen und andere notiret haben. Welches alles zu Neuſtadt an der Hardt in der Unter Pfalcz An 1733. den 23. Octobr. den renommirfen Ober⸗ Amts Chirureum Herrn 7e Grüne, wald bewogen, in dem eine Stunde o vencfeuftaot gelegenen Dorf Lachen Joh. Otterſtaͤtters Gerichts ⸗Mar nes allda, feiner Hauß⸗Frauen, welche ate vorhin über gantzer 2. Jahr mit den hefftigſten Schmertzen von jederman Huͤlff⸗loß und verlaſſen, jaͤmmerlicher Weiſe das Bette büten muͤſſen, ja bev Tod ſelbſt ſtuͤndlich vermuthend geweſen/ einen Bla⸗ ſen⸗Stein von erſtaunens⸗wuͤrdiger Groſſe, durch die Urethram ohne Schnitt gluͤcklich her⸗ aus zu nehmen,; welcher vollkommen ein me⸗ diciniſch halb Pfund und 2. Untzen, oder 16. Loth Civil Gewicht gewogen: Nach ſeiner Subſtantz iſt er febr rauh, ſandicht, und faſt bey nahe wie Lapis Pumex anzugreifen geweſen, eines hefftigen putredinoſen Geſtancks, und zelget dieſer Chirurgus jeden noch dieſen Stein, wer ihn zu ſehen verlanget: So lautete der Be⸗ richt, welchen zu dieſer Zeit daher von einem Freunde erhalten. Wie dire Nun wird insgemein nur ein Stein in der Blaſe bey dergleichen Marter⸗ vollen Men⸗ ſchen angetroffen, und nicht ſo viele, wie bey oben recenſirten Caſu: Doch hat Herr Theo- phil. Bonettus in Sepulchreto Lib. III. Sect. XXIII. Obf. II. pag. 1180. noch ſingulairere an⸗ gefuͤhret: da 12. wie Tauben⸗Eyer groß, 50. wie Haſel⸗Nuͤſſe, ja gar 142. aus der Blaſe und Nieren heraus genommen worden. ) Lucas Schroͤck ſchrelbet zwar in denen kphem. Nat. Curioſ. Cent. III. & IV, Obſ. XCII. pag. 282. von einem Manne von 80. J ihren, ztemlich geſunder detbes⸗Beſchaffenheit, wel⸗ cher An. 710. üniet dem 1 gehen viel kleine Steine gleichſam nur verlohren, oder ohne Schmertzen hinweg ge 1 ten hinweg gedruckt, un» darauf ein halb Jahr hindurch gautz geſund gelebet, darauf aber, mit denen empfindlichſten Schmertzen im Unter. Leibe befallen worden, alfo daß man alle Stunden fid) des Todes verſehen. Darauf waͤren üder 70. Steine einer Etrbſe groß in einem Tage eben alfo von ihm gegangen, den Tag darauf ebener Maſſen ain RIT i b " , 138 * Müh Es. zuſammen in s. Tagen über 300. Steine, doch gar nicht von ſolcher Groͤſſe, wie dle⸗ fe bey vorhergehendem Caſu beſchrleben. [o e : Moo er CoD er - Attic 95 Dritter Abſchnitt Siebenzehender Artickel. 904 Ww M . ARTICVLvs XVII. Von einem Gallen⸗Stein bey einem Menſchen, darinnen bra ſich ein lebendiger Wurm befunden. | Jeſelben, welche aus der muthet, ein bitteres purgans mit Mercu- Wurm Philofophie eine meh⸗ rio dulc. vermifbet; ee rere Erkaͤnntniß aller Thie man ſicher wegen des A is wenn xe, inſonderheit des Men⸗ man ſolches repetire, ſolle die Bruſt be⸗ ſchen, bey geſunden und krancken Lei⸗ freyet werden; und wenn es das drit⸗ be vor allen andern beſitzen wollen, ba» temal geſchehe, wuͤrden im Geſicht keine ben mit dem Pariſiſchen Medico Nicol. Variolz und im gantzen übrigen Leibe Andr) (aus feinem Tract. de la Genera- faum derer 10. oder 12. hervoͤrbrechen tion de ver dans le Corps de l'homme) (wie dieſes ein Breßlauiſcher Medicus in dem Saamen oder dem humore ge- in ſeiner Differt. Inaugurali, die ex de Lue nitali eines Hahnes, und zwar in einen] venerea zu Leyden vot einigen Jahren Troͤpfgen eines Sand⸗Koͤrnleins grof gehalten, pag. 15. verſichert) und zwar accurat 50000. lebendige Aal ⸗foͤrmige muͤſte der Aercurius die Würmer toͤdten und in ſteter Bewegung lebende Thier⸗ die amara aber ſelbige verjagen ( Andry lein gezehlet, welche Jahl bey denen I. c.) Item da dieſe nichts mehr als Milch Hunden und andern Thieren inſon⸗ und ſuͤſſe Sachen liebeten, oder ſelbigen derheit den Fiſchen unvergleichlich nachgingen, ſo geſchehe, daß wenn man groͤſſer, und in dem maͤnnlichen Saa⸗ einen dergleichen Patienten nach dieſer men am allergroͤſten ſeyn ſolle und fid) | Difputation pag. 18. die Fuͤſſe in warme zum wenigſten auf 100000, belauffen. Milch ſetzen lieſſe / die Wuͤrmer alle nach Nach Herrn Srurmu Meynung fep die den Schenckeln zulieffen, und fie alſo gantze Lufft, mit unzehlich vielen Lei⸗ auftrieben, daß fie zerſpringen mochten, bern der Menſchen und allerhand Thie , im Geſichte aber kaͤme nicht eine eintzige re und Wuͤrmer angefuͤllet, fo daß kein Pocke hervor: Und aus eben der Toa Menſch Athem holen koͤnte, wenn ec che ſolten füffe Dinge inſonderheit Ho⸗ derer nicht viel 1000. mit hinunter nig und Feigen die Blut⸗Schwaͤre und ſchlucken wolte. Er ſchwitzte fie aber Eyter, Beulen maruriren, oder die Wuͤr⸗ durch die Ribben wieder alle unem ⸗ mer hinziehen, und anleiten, daß fic die pfindlich hindurch, wenn nicht die tran- Haut entzwen freſſen, wo durch eine ſol⸗ fpiration verhindert, oder ein porulus che Beule aufgienge, und die Wuͤrmer durch die Beywohnung adaptiret, und zu dem Genuß des Honigs und der Fei⸗ alſo der Menſch oder Thier wie eine gen gelangeten. Das Jucken der Haut Mauß in der Maͤuſefalle gefangen kaͤme auch von nichts anders her, als wuͤrde. Durch verhaltene Transfpira- den Wuͤrmern, ſo die Haut vellicirten; tion aber oder incarcerirung dieſer € bie Wie Herr D. Joh. Jac. Schwiebe/ all: re und Wuͤrme in dem Leibe des Men⸗ hier in finer Differt. Inaugurali de Pruritu ſchen, wuͤrden entweder dieſe ausgehe⸗ Exanthematum ab Acaris, dergleichen abe cket, wie dergleichen Exempel hie unb gebildet und beſchrieben; Die Kraͤtze dar vielfaͤltig anzutreffen, oder es ent⸗ haͤtte keine andere Urſache als die Wuͤr⸗ ſtuͤnden alle Kranckheiten daher, (vid. mer (vid. Borellus l. e. Ob XXXIL) inſon⸗ Andry l. c.) davon nur folgende fpeci- derheit die Frantzoſen vid. Diff deZse ve- ficire: Die Variole und Morbilli foffen ! »erea füpr.alleg.) ja ſelbſt die Peſt (Borel- ihren Urſprung nehmen aus tínetimia(: | Jus l. c. ObC LXXIX. it. Kircberus de Peſte mate vermiculante. und hernach die pu- Sect. II. Cap. V. pag. 239.) Und nach den ſtulæ gantz voll von Wuͤrmern ſtecken, Medicis 4e Fevre, Baili und Je Moine zii (vid. Borellus Cent. II. Obſer vat. Med. Pb Paris waͤren die Peſt⸗Wuͤrmer mit ei⸗ Obf. LXXII. it. Obſ. XXXI. pag. m. 168. nen krummen Schnabel verſehen, da⸗ it. Chriſt. Lange in Difp. de Morbis. $9-) her ſie ſich in alle rauhe Sachen fo feſt Deswegen wenn man dergleichen Sub- anhiengen. Nach Gen aber einem jectis, wo man ſelbige Kranckheit oq | Medico zu Lion haͤtten fie gar Fluͤgel, um | von 99$ Pri zehender Artickel. 906 ^ VN x n W T — N. ng" m "3 75 7 "T » » p ?, d" von einem Dt der zur jube käme. Die Gicht und bern fta SI de bali ic al m je | K en, um nnen 2 heilen des Leibes wuͤteten und to⸗ id. gelehrte Seit, Àn. r7 .it. beten, haͤtten keine andete Urſache, als de bofgt viffc Wuͤrmer in denen Nerven len bald da, bald dort nageten und ſie an⸗ en, um fraͤſſen: Damit man aber zugleich wiſ⸗ |f, foie dieſe wunderſelzame Thiere ht am bequemſten in dem Leibe koͤnten getödtet, und alſo dergleichen Kranck⸗ heiten am leichteſten curiret werden, ſo kam kurtz darauf nachfolgende Er⸗ klaͤrung darzu heraus: Suite du Syfte- me d'un Medecin Anglois, für la gueriſon des Maiadies, par lequel font indiquees les elpeces de vegetaux & de Mineraux, qui | fonr des poifons infallibles pour tuer les different efpeces de petits Animaux, qui caufent nos maladies. Darinnen er an⸗ dere Wuͤrmer auffübret aus Pflantzen (welches und Mineralien, welche durch Waſſer in dem muͤſten herausgebracht werden, dieſes lieſſe man den Patienten trincken, da denn dadurch alle Kranckheits⸗Wuͤr⸗ mer, wie die Maͤuſe von der Katze, oder die Schaafe von dem Wolffe zu tode gebiſſen wuͤrden. Nur muͤſte man wiſ⸗ ſen, was vor Geſundheits Wuͤrmer, dieſe ſchaͤdliche Thiergen zu toͤdten ete | : fordert wuͤrden. Er ruͤhmet fid) dieſe te fortgetragen werden und fid) propa- | Kunſt von einem Medico zu /225a» er- giren. An. 1727, gab ein Medicus zu lernet, und durch 40. faͤhrige Obferva- Daris mit denen Anfangs Buchſtaben tion und Muͤhe zum Heil derer Kran⸗ eines Nahmens M. A. C. D genennet cken in formam artis gebracht, und da⸗ ein Tractaͤtlein heraus unter dem Titul: durch die wahren Mittel wieder alle Syfleme d'un Medecin Anglois, ſur la cau- Kranckheiten gefunden zu haben, fo fe de toutes les eſpeces de maladies, avec daß ihm dieſes alles nicht allein, da er les ſurprenantes configurations des diffe- | febr vielen incurablen Krancken geholf⸗ rentes efpeces de petits inſectes, qu on voit | fen, in groſſen Ruff gebracht, ſondern par le eden d'un microſcope dans le | er auch dadurch mehr als eine Million Die Ephemerides Natur. Curiof (in de⸗ nen erſten zwey Jahren der erſten De⸗ curiæ) haben hiervon, wie auch die Nova Kranckheiten von Würmern entſtün. Meines Thuns iſt es hier nicht dieſe groͤſſerungs⸗Glaß geſehen, in Holtz terſuchen, ſondern ich melde nur, daß Schnitten vorgeſteſlet: M n dieber habe, entweder durch den Athem] ner Art angetroffen worden. in den Leib bekommen, und dieſes ſo went Litesaria Maris Baltbici( An. XCIX. Menſ. es aber aufwachte, ginge det Paroxyf- | OGobr. pag. 301.) und verſchiedene fang des differens malades &c. In wel- | Livres gewonnen. chem er zubehaupten geſuchet daß alle ) ben, unb hat er 9o. Arten derſelben in paradoxe Pathologiam morborum und dieſer Schrifft, fo er durch ein Ver⸗ die daraus fluͤſſende Therapeiam zu utt» en vorgeſtellet: Er ſchkelbet b in allen Theilen des menſchlichen darinnen, daß ein Patient, der das Leibes Wuͤrme und Thiere verſchiede⸗ öder die Speiſe oder auf eine andere Weiſe ein ſolch Fieberhafftes Thierchen lange es fcblaffe, haͤtte man keine oder iuo eee Fieber, wenn t mus febrilis an, und daurete fo lange, andere Autores. vieles geſammlet, bis es fid) muͤde gearbeitet, und wie ⸗ und 2 rae untengeſetzte anno⸗ | M 3 arci 907 Dritter Abſchnitt / Siebenzehender Artickel. 908 tiren. (“) Daß auch das Gehirn von in Gailielmi Fabricii 2 Oprrib. Obfer- dieſen nicht frey bliebe, wie hiervon viel⸗ fáltige Exempel aus glaubwürdigen Scriptoribus rei Medicæ die Hbemerid. Nat. Cur. (An. II. Obf. CXLVII. pag. 53 l. in Schol.) beybringen: Auſſer in der Gallen⸗Blaſe und Gaͤngen ſolte, nach Galeni Meynung (de Simpl. Medic. Fa- cult.) fein Thier leben koͤnnen, ſo wenig als im Todten. Meer wegen der Bitter⸗ keit des Waſſers, einige lebendige Crea⸗ turen zu finden waͤren. Da aber neue⸗ re Obfervationes dieſes gantz anders er⸗ weiſen, ſo allegire hiervon folgendes; daß in der Gallen⸗Blaſe und Gallen Gaͤngen der Thiere nicht ſelten lebendi⸗ ge Wuͤrmer angetroffen wuͤrden: Die Ephemerid. Nat. Curioſ ( Dec. I. An. I. Obf. L. pag. 147. in Schol.) erzehlen aus 7b. Fabr. Lyncei Not. in Rechum Fol. G Io. von einem Ochſen, in deſſen Gallen ducti- bus uͤber 5o. platte gruͤnlichte Wuͤrmer waͤren angetroffen worden, die fic bald zuſammen gezogen, bald wieder ausge⸗ ſtrecket haͤtten: Herr Tol. Adam. Kulmus beruͤhmter Medicus und Prof. Phyſic. in Dantzig mein werther Freund, hat in denen Gallen⸗Gaͤngen und Gallen⸗ Blaſe eines Schaafes eine ziemliche Menge curieuſer Wuͤrme, in denen ra- mificationibus aber venæ Portæ und ve- næ Cavæ gar keine angetroffen, ſo in un⸗ ſeren Sammlungen von Nat. und Medic. Geſchicht. (III. Verſ. An. 1718. Claſſ. IV. Art. VIII. pag. 664.) beſchrieben vat. & Curationum Medico ar. ire I. Obf: ys pag. 48. EJ us Ve- us bey dem Hertzog zu *yüfíd), Cleve und Berg velſchedene aum in der Gallen⸗Blaſe angetroffen. Da ich nun auch einen beſitze, darinnen fid) ein Wurn ſchloſſen befunden, ſo referire bi folgendes: Ein Mann von 56. Jah⸗ ren Temperamenti Melaucholico - San- guinei, welcher poſt Febrim nam male curatam mit einer ziemlichen Ge⸗ ſchwulſt und endlich der ſchwartzen Gelben ⸗Sucht befallen, auch von ab len Medicis Huͤlff⸗ [of gelaſſen worden, endlich aber verſtirbet; begehret inſon⸗ derheit, daß man ihn nach ſeinem Xo» de eroͤffnen ſolte, um zu ſehen ob ihm denn nicht noch zu rathen geweſen. Da ich nun zur Section requiriret wurde, fo fande fid) das Mesenterium ziemlich conſumiret; Hepar ſehr groß und indu- rirt, die glandulæ aber fo ſſchlbar, daß ſie wie ein angefuͤllter Sack voll Linſen er⸗ ſchienen: In der Gallen⸗Blaſe war ein Stein und ſelbte uͤbrigens gantz leer: Als man den Stein heraus⸗ nahm, war ſolcher friabel leichte und von dunckler Pommerantzen Farbe, in der Groͤſſe einer gequetſchten mittel⸗ maͤßigen Pflaume, darinnen von auf ſen verſchiedene Hohlen und Gaͤnge fich zeigeten, und ein nucleus protuberit⸗ te oder Dattel⸗Kern wie fie Mar. Schl. —— — — —vů—ä—ñäuu — —M ——HÓ áá tt — — — — und abgebildet ſtehen; Und eben der ⸗ Graͤſin gebohrne Merianen in ihrer gleichen hat bemeldter Herr D. Kulmus wunderbaren Raupen ⸗Verwande⸗ in den Gallen⸗Gaͤngen der Schweine lung und ſonderbarer Blumen angemercket, ſo denen Wuͤrmern der Nahrung beſtaͤndig nennet, und ei⸗ Schaafe ziemlich beygekommen (vid. nen dergleichen Part. I. Tab. XL. abge⸗ Naum Geschichte X. Verſ. An. 1719. bildet, und pag. 81. beſchrieben.) Wenn Claſſ. IV. Art. X. pag. 596.) Ob aber bey man dieſen nucleum touchirte, bewegte verſchiedenen Menſchen dergleichen ſich der Wurm darinnen, aber nicht Gallen⸗Wuͤrmer ſich befinden ſolten, laͤnger als etwan einen Tag, und nach ift nicht zu zweiffeln, nur mangeln uns Jahres ⸗Friſt zerfiel dieſe gantze Schale, die Obſervationes; Weil ehe 100coo. | weil ich fie nicht ballamiret, bag man ab Thiere, als ein Menſch geoͤffnet, oder] ſo jetzo nur in dem Gallen⸗Stein ver⸗ bey beyden nicht leichte darnach geſe⸗ ſchiedene cavitates und hiatus wahrneh⸗ hen wird. Die einige Obfervarion, die men kan. v 1 ich hiervon gefunden, ſtehet aufnotiret, Hier will ich nicht decidiren, d O Zacut. Luſitanus Prax. Part. I. Lib. I. Obf. VI. Gail. Fabricius Hildanus Cent. I. Obf. VIII. & XVI. pag. 19. & 24. Petr. Forefius Obf. & Curat. Medicinal. Lib. IX. Obf II. Schol. Balrb, Conradinus de Febris Ungarice curat, Malpigbius Oper. Cap. II. Henr. Smetius Mifcell. Medic, pag. «82. Ant. Benivenius de Abditis morb, cauf. Obf: C. Tulpius Qbf. Medi. Cap. I. Per. Borzllus Hifl, & Obf, Medic, Phyfic. Cent II. Obf, XX. | ziebenze iid TIRE. 1 es er den Sommer dar⸗ uie bsc) Pillen v* .faftn predi » j 15 vor vie⸗ len aunen ub qu vohl befand ich, fer nu (b nodbfo braunen Flu en die fib in den Pil | b | fen unfehlbar von deren Seminio, de „durch die Fzculas Bryoniæ, odei r wa t. anderes hinein gebracht, müftene gene- riret haben, welche Pillen vollkommen heit ausgefreſſen und hohl waren, oben t 11 5 e 5t: Was itt; Siebenz io vivo Würmch A end ji Rr "à in vues P vio ( E , ja die Eſulam dergleichen Kaͤferchen ilch nicht verſchonet, welche aus einer kurtzen weiſſen Ma⸗ nft von keinem Thiel de entſtanden, ſo die Pflante ſaͤuber⸗ dar den Napell re. lich abgefreſſen und liederlich zuge⸗ es begegnete mir richtet, bis ich ein Blatt Papier mit larum, füvau bittern Oleo Terebinthinæ age zu un⸗ Aloe und Myrrhen | terfle des Herbarii geleget hatte, da in oreo z weniger Zeit alle Maden, Kaferchen und fon t Den kleine xa abri ge j PES 5 : N * Jn mu 31 i Ny ud ! "n 2 : : , iu i A AG nns i UT M *eerds br T HE. LA ^ X V nn x locu oidceid mc deed! n T0. | ui iet dua SUN S id nie i noiev ii mmo» qme 5o Nen tudin sig N e, talit INE vent quel 102 VAR LS Water hn: ToOmnuo * ng | eiche Aa pn l "m ts stis mess: nm Sito: i qo 80 9i t tu "ed mp. mt 30 1309 850 qum (rye nimias Bid Hense 8 ben up eost dii KC um nu qnl Ji, LE 93 0 Fenn dit oma i49 is : vl i NUT np etu »^ d 100 yd i OBS emt 20303 * E D WO lg | m: vin Hi 81 5 22 and. v3 " "m : | A. ? ubm ifi "m M proa: vou 33: 37 ti SS es^ AU eus oiim nnn p E 15 Mes B50 p E N m 94 ai ih qu Nm "AU 2 HEU 1105 ffi. ian 1 Nee — PENS M7 dia: ee 0 Aie on. 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S ifi ein gantzes Heer von Medicis, welche davor hal⸗ ten, es (ey kein groͤſſerMord⸗ ö Mittel, als dem Menſchen zur Ader zu laſſen; Von denen Alten liatuiret dieſes Eraſſſtratus; Unter be nen Neueren aber Helmontius und Bon- zeke mit ihren aſſeclis nebſt vielen Carte- ſianiſchen Medicis zu unſern Zeiten. Sie bemuͤhen ſich zu behaupten, daß kein Uberfluß des Gebluͤtes bey dem Men⸗ ſchen entſtehen konne: Wenn fic ſagen: Quod DEVS & Natura nihil faciant fru- ftra, oder man koͤnne des Guten niema⸗ len zu viel haben: Das Blut ſey ja der Balſamus Naturæ, der Theſaurus vitz hu- manæ, das unentbehrliche Vehiculum a armamentarium ſpirituum und involu- crum auræ æthereæ, ja ſelbſt ſedes animæ: Alſo ſolle man ſich lieber das Blut (wenn es ſeyn koͤnnte,) in den Leib kauffen als heraus laſſen. Es ſind et⸗ wan 10. Jahr verfloſſen, da Herr Prof. Job. Carol. Spies zu Helmſtaͤdt eine Diſ⸗ fertation gehalten, Ze remediis ad ſanita- tem & vitam tuendam proferendamque, da ſchreibet er im IL Capitel, daß nichts mehr das Leben verkuͤrtze, als das Ader⸗ laß, und kein Menſch leicht zu finden, der des Blutes zu viel, ſehr viele aber deſſen zu wenig haͤtten. Man wuͤrde dieſen Leuten in ein und andern recht geben koͤnnen, wenn nur nicht die meiſten Menſchen GOtt und der Natur, oder beyderley Ordnung dem verderbten Willen gemaͤß wider⸗ ſtrebten, und 10. mal fo viel Speiſe und nahrhafften Getraͤnckes zu fi) neh⸗ men, und alle ſtarcke geibes⸗Bewegung oder die Arbeit, (o GOtt im Schweiſſe des Angeſichts angeordnet, auf alle Weiſe verabſcheueten; Daraus noth⸗ wendig der groͤſte Uberfluß des Ge⸗ bluͤts entſtehet, welcher den Leib zu vie⸗ len Kranckheiten diſponiren, oder zum wenigſten um ein vieles dieſelben ver⸗ ſchlimmern kan, (wie umſtaͤndlich in meinem Tractat vom Verſtande des Menſchen vor und nach dem Falle Lib. II. Cap. I. S. 40. dieſen Punct abge handelt.) f | Es fin? aber auch Medici, welche auf * vorhero den unvergleichlichen Sta ein anderes extremum verfallen; ſie fas. gen mit Leopbraſio Paracelfo , man 91 Blut laſſen, bis auf den Stand, oder bis es von fid) ſelbſt ſtehe oder aufhoͤre. Herr Anuar. Chriſlian Diederich, Medicus ordinarius zu Hamburg, hat in einer An. 1710, publicirten Alaria Peflis pag. 108. den beruͤhmten Bohn und tud als die groͤſten Patronen des uͤberfluͤſ⸗ ſigen Aderlaſſens in allen Kranckhei⸗ ten uͤberhaupt, als inſonderheit der Peſt, angegeben; Und zwar ſolle nach Herrn Hof ⸗Kath Stahl das Blut durchaus nicht nach Lothen unb Un⸗ tzen, ſondern nach Pfunden hinwegge⸗ laſſen werden. Nun ſchreibet zwar Bobnius de Officio Medici pag. 260. daß in Febribus inflammatoriis und Apoplexia eine geminderte Blutlaſſung mehr ſchaͤdlich als nuͤtzlich ſey, und allegirei deßwegen Lazarum Riverium in Olſſer bat. Medic. welcher da ein Patient von ci» nem peripnevmatico infarctu befallen, habe er in brachio oppofito viel Blut hinweg gelaſſen, da denn der Schmertz und Stechen gaͤntzlich nachgelaſſen, ft» aber auf die andere Seite gefahren, da habe er noch uͤberfluͤßiger im andern Arme ſelbte vorgenommen, durch wel⸗ ches er vollkommen reftituircf worden. Herr Hof⸗Rath Stahl aber disap- probiret vielmehr an Haenbam, daß er bis zur Ohnmacht das Blutlaſſen ge⸗ rathen, it. an Herr Chriſtian Feder welcher An. 1704. unter ſeinem Præſidio ſeine Diſſert. Inauguralem ze Phriſ gehal- ten, und darinnen geſetzt, daß in be⸗ niemten Febribus inflammatoriis man ſo lange das Blut ſolle unter beſtaͤndi⸗ gen Huſten lauffen laſſen, bis ſie keine Schmertzen und Stechen mehr em⸗ pfaͤnden und wenn fic ſolches von neu⸗ en bekaͤmen, ſolte man auch von neu⸗ en wiederum die Ader eroͤffnen, und De mehr Blut, als vorhero hinweg⸗ aſſen. Dieſe pflegen nun die Frantzoſen gemeiniglich zwar nicht in ſo groſſer Quantitat auf einmal, doch deſto oͤffter vorzunehmen: Leonbardus Botallus, des Koͤnigs in Franckreich — " n 98 " fo am Ende des XVIten Jahrhunderts beruoͤhmt, iff der erſte geweſen, welcher das wiederhohlte Aderlaß in allen Kranckheiten, inſonderheit in Fiebern zu allen Zeiten eingefuͤhret, aud) ein eigen Buch hiervon geſchrieben, unter dem Titul: Tractatus de curatione per ſanguinis miſſionem. Im Mittel des XVII. Seculi hat Rverius ein beruͤhmter Profeffor Medicins zu Mourpelier und ans dere Practici, wie aus ſeinen Wercken zuerſehen auch ſolches bloß auf Febres acutas reſtringiret: Jetzo aber pfleget man dieſe in Acutis & Chronicis morbis gleich durch, oder in allen Kranckhei⸗ ten bey jedem Alter und Geſchlecht, auch Kindern in einem Tage etliche mal repetiren, und jedesmal 1. oder 2. intzen Blut hinwegzulaſſen: (Ob gleich Galenut Libr. de Curat. ration. per Sanguin.miff Cap. IX. & XIII. expreſſe pet: bothen, daß man Kindern unter dem 14. Jahre nicht zur Ader laſſen folle.) Job. Nicol. Pechlinus in Obſerv. Phpſic. Medic. pag. 218. allegiret von einem Kauffmann in Franckreich/ welcher in malo Hypochondriaco & Nephritide in 16. Jahren 155. mal, oder faſt alle Monate zur Ader gelaſſen und ſich da⸗ bey ſehr wol befunden; Und die Por⸗ tugieſen, welche es denen Frantzoſen nachthun, wenn fie in Gaines inſonder⸗ heit auf der Inſul sz. T£ome fid) be finden, bekommen hefftigen Kopff⸗ Schmertz, und glauben, daß fie daſelbſt nicht leben koͤnten, wenn fie des Jah⸗ res über nicht 40. bis 5o, mal zur Ader Dritter Abſchnitt / Achtzehender Artickel. 91 lieſſen. Von Febricitanten in Franck⸗ reich referiren die Breßl. Nouvellen (An. 1724. num. 170.) daß in einem Catarrhal - Fieber der Herr de Ja Taye Cabinets-Secretarius des Hertzogs von Orleans in wenig Tagen eilffmal, mit groſſen Soulagement zur Ader gelaſſen: Und am Ende des Jahres 1732. lautete bajtlbft im Nachtrag num. 20. der Be⸗ richt, daß in eben dieſen Epidemiſchen graſſirenden Fieber den 27. Novembr. Herr von Mora: , geweſener Suppliquen und Schatz ⸗Meiſter der vertoittibten Hertzogin von Bourbon auch General · Director der Indianiſchen Compagnie, zu Paris ſein Leben beſchloſſen, nach⸗ dem ihm zuvor 17. mal hintereinander die Ader geöffnet worden. Eben ſo iſt im Sommer An. 173. dem Grafen Sommery Gouverner zu Chambor, (0. da⸗ ſelbſt in eine gefaͤhrliche Kranckheit ver⸗ fallen, in dreyen Tagen 19. mal zur Ader gelaſſen worden, ſo aber nichts gefruchtet. Ja ſelbſt als der jetzige Koͤnig von Franckreich Ludo vicus Xr. noch nicht 10. Jahr alt geweſen, und eine Colick von uͤbermaͤßigen Obſt ef ſen bekommen, hat man ihm an einen Tage erſt einmal am Arme und noch 2. mal am Fuſſe zur Ader gelaſſen, dabey ein ſtarckes Vomitiv vom Tarta- ro emetico eingegeben, und noch ver⸗ ſchiedenemal clyftiret, doch ift der Hol⸗ laͤndiſche Medicus Helverius, welcher die Venæ Section im Fuß gerathen, mit ei⸗ ner penfion jährlich von 6000. Livres begnadiget worden. “) i^ Va Höͤret (S) Wie unbefonuen man aber zu dleſer Zelt in Paris wieder alle Ordnung der Natur und Medication das Aderlaß indifferenter angerathen, und was daraus vor augenſcheinliche Gefahr enkſtanden, alſo, daß die gantze Stadt es deutlich abnehmen muͤſſen, und die Geiſt⸗ lichen auf der Cantzel dleſe als eine Raſerey dem Pöbel verbiethen muͤſſen; zeiget folgen» de remarquable Paſſage, ſo zu finden in denen Siſtoriſchen Nachrichten zumehuff der neuern Europaͤiſchen Begebenheiten (auf das Jahr 1733. im 14. Stuͤck pag. 26 f.) die Catharr⸗ Fieber, welche nach dem letzten Nebel in Paris entſtanden, ſollen dem gewiſſen Vermelden nach mehr als 18000. Menſchen in der Stadt Paris hinweggeraffet haben, ohne was in denen Jyofpitátern geſtorben. Das Aderlaſſen bey dieſer Kranckheit hat man bis zum Ubermaß getrieden; Allermaſſen von Zelt bis einen Monat über 50000. gezehlet worden, ohne was die Cammer⸗Diener und andere Fuſcher heimlich annoch ge» than. Bey dieſer Gelegenheit muß man, als etwas recht beſonderes anmercken, daß der Curé oder Pfarrer zu Sz. Sulpirius in Paxis als ein recht Lobenswuͤrdiger Geiſtlicher, mie der tiefe unmaͤßige Blut⸗Vergleſſung hefftig acel(fert, und alle erſinnliche Beredſamkeit angewendet, ſeine Kirch⸗Kinder von dieſer Raſerey und Borurthell abzumahnen: Er hielt vor toénig Tagen, wegen der bemeldten Kranckheit eine febr ſchoͤne Predigt, und nachdem ee das Amt eines gelſtlichen Artztes der Seelen potber beobachtet verboth er aus ihm beywohnenden teifftigen Gruͤnden das Aderlaſſen: Unter andern hoͤchſt erbaulichen Aus⸗ ' "elidfungen in feiner Predigt (aote er auch: Daß er als ein treuer Hirte verbunden ſey, nicht nue (einen Kirchen ⸗Schaͤfflein alle Hölffe zu ihrer Seelen Heil zu lelſten ſondern auch nach allen Kraͤfften vor die Geſundheit Nn Leiber zu ſorgen, damit ſie be 916 Dritter Abſchnitt / Achtzehender Artickel. 916 Hdret man hiervon den berübmten Gehirn und fauces die gefaͤhrlichſten Herrn Stahl fo ſchreibet dieſer in ob ⸗ inflammationes eryfipelatod bemeldter Differtation . 3. pag 24. „ To- des, aphthodes &c. einge ta & propemodum. unica Praxis Gallica | daraus die etiim e thargi und convulfiones »teflatum facit: Siquidem fub illis non „modo fequentibus ſed etiam largis, ſan- . guinis evacuationibus nihilominus nu- ,merofiffimi patientes, & certius, & fere felicius aut ſane tolerabilius, mortem ef- »fugiunt, quam apud nos: ubi qui venam »fecuerunt, fi alia, quam ffc ſatis fortiter „ſadoriſica methodo tractentur , aut longe pejus fefe habent, quam illi quibus vena „ ſecta uon fuit: aut plane moriuntur, doch will er mit Boral nicht anrathen, daß das Aderlaß zu jeder Zeit in Febri- bus, auch ſelbſt in den hefftigſten Paro- xyſmis geſchehe, oder bey herannahen⸗ der Cri, ſondern vielmehr bald im An⸗ fange; davon ſich die Patienten leidli⸗ cher zu befinden pflegen. Soll ich mei⸗ ne Gedancken hiervon eroͤffnen, ſo glaube ich, daß die Febres daſelbſt keine andere Cauſam haben, als in unſeren Laͤndern, zumal da fic eben dieſen cy- pum formiren, und auch auf gleiche Weiſe decurriren. TET Nun wird aber vielmehr deßwegen von der Natur ein Fieber angeſtellet, um das Gebluͤte zu depuriren, vermoͤ⸗ ge derer ſecretionum & excretionum, nachdem ſie erforderlich ſeyn, als das Gebluͤte in ſubſtantia ſelbſt zuevaeuirenz Und wenn auch ja flatus plethoricus zu- gegen, fo relolviret fie ehe das überfiüif: ſige Blut in ſerum, und fuͤhret durch dieſes zugleich alle Unreinigkeit, und was die mixtion des Leibes zerſtöͤhren kan, durch den Schweiß und Urin aus demſelben, als daß fie ſtarcke hemorrha. gias caufiren ſolte; und wenn auch bie fce ja geſchiehet, fo ifl es mehr eine crit ſche als tumultuariſche excretion, indem indifferenter fid) ereignende hzmorrha- gien oder nur molimina hierzu, inſon⸗ derheit da füperficies corporis ſtringiret, die ſehr offt die gantze exeretionem peri- hericam verhindert, an deren Statt zuvörderſt gegen das Haupt, weninges, beſſer dienen konten: So ruhmwuͤrdig dieſer r es, prunello- hret werden, ia, comata, le- | ehen, und offt der Tod ſelbſt erfolget. Da nun unſtreitig die Natur duͤrch das Ader⸗ laſſen zu hæmorrhagiis ſtimuliret und gleichſam darauf gewieſen wird, wie vielmehr muß eine offtmal Venæ ſection dieſe deſto eher iren oder zum wenigſten ſtarckes Wallen des Gebluͤtes und varia molimina und reſtrictiones gegen einen Theil des Lei⸗ bes hin cauſiren, und deſto mehr oben ſpecificirte affectus einfuͤhren : Wie hier⸗ von weitlaͤufftig die practiſche Diſſerta⸗ tion Herrn George Ernſt Stahls de Vene ſectione in Febrilus acutit, ſo Job. Molſſg. Loges gehalten, handelt. Erwegen wir, was in morbis chroni· cis das offt wieder holte Aderlaß zuwe⸗ ge bringe, da haben die alten Medici nach Rederico à Caſiro de Morb. mulicr. (Part. II. Libr. Il. Cap. XXI.) obfervitcf, daß das Blut hierinnen, nicht in we⸗ niger, ſondern ziemlicher Quantitat muͤſſe hinweg gelaſſen werden, um die miſſionem ſanguinis, wir jetzo congeftionem nennen, von demjenigen Theile, wohin dieſe am meifi ſtellet wird, zu deriviren, daraus de terſcheid des Aderlaſſes in dem Arm und in dem Fuß entſtanden: Nun iſt bekannt, daß eben nicht Plethorici die meiſte Incommoditát von demUberfluß des Blutes empfinden, ſondern dieſel⸗ den, bey welchen motus hzmorrhagici zu verſchiedenen Orten angeſtellet wer⸗ den, und die Natur ihre vorgeſetzte ln tention nicht erreichet, da ereignen ſich variæ reſtrictiones, ſpaſmi, ſtagnationes, und endlich ſtaſes, welche das Funda⸗ ment faſt aller morborum chronicorum ausmachen. Hier frage ich nun, wenn der Natur satisfaction und die Deriva- tion geſchehen ſoll, ob ein wiederholtes a Aderlaß in kleiner Quantitgf ſich reimet, oder ob fie nicht vof "E a dadurch edliche Eifer, dieſes frommen Adts Laveues zu nennen, fo machen doch die Nachfolger des Galen darüber ſchele Augen: Und wollen dieſes als einen Eingriff in ihre Profeſſion anſehen, unb den ehrlichen Mann vor Gericht ziehen; Wie fie denn vorgeben, daß es allemal gefaͤhrlich fc», und zu uͤblen Reden Anlaß gebe, wenn ein Geistlicher fic) in die Geheimnuͤſſe der Medicin miſchen wolle. Jedoch alle vernuͤnfftige Menſchen halten des Herrn Abts Partheb. Indem die traurige Erfahrung elehret, daß zu beſagten Paris die Medici durch die gewohnliche Mittel und das Aderlaſ⸗ en, die melſten Patenten in das ewige Leben abgeſerliget. pO t zen 8 dadurch vielmehr zu hefftigen inlultibus Eine Frau von etliche 30. Jahren, veranlaſſet werde, well fl rdiaair | faͤllet nach yn tt abortu in eine enorme gewahr wird E daß "ee nach einer mit⸗ bald Samen und 38 W d fit gax mäßigen 8. Ordinair ngen de 2 * tand ve leret, Leute | hmorrhágis na An s aͤlte⸗ a n fie icher zu ſich "e ac XL E tss . E: 1 itrit : : e pus afe ey rd i * e⸗ be ae vie à nach et⸗ "m nm Caibus "rdi REGUM 1155 irken Aapſerlicher Lientensnt t hat / Tag c ontinuiret ieſer r uk, d tz. te in lacht bey Belgrad einen Und afío feltet er ſich bis nach der vierd⸗ Bam Sede von einem Tur⸗ ten Woche fafk täglich ein, ohne daß ek⸗ cken in die Achſel bekommen / als er nun nige Medicamenta was vel fangen oder baton fid) gang ohnmächtig geblütet, man auf adlrid segne verfallen wollen, ja ſelbſt unter den Todten gelegen, bis bis eee eee bey Aneziehung der Kleider durch vie⸗ bern ach das gantze Übel von iy 1 5 les Ruͤtteln er einiger Maſſen wieder⸗ ce fret 15 . berfauffene ja 1 r um zu ſich ſelbſt kommen, auch endlich a in das Lager gebracht worden, da er je gar bald fid) wieder erholet, aud) man ihn an der Blellur gar g luͤcklich curiret. s Jahr darauf, als er in Breßlen 2 fic aufhielt, bekam er ein unertraͤgli⸗ ches Reiſſen an dieſer Achſel und Arm, welcher da ihm am andern Arm zur Ader gelaſſen worden, hat fi) der Schmertz mehr vergröſſert als abge⸗ mmen; Deßwegen er vor Unleid⸗ lichkeit ſich v». lange im Bette geworf 1 fen, und um eee piii ihm die f Ader von neuen aufgeſprungen; Da wurde ich ; 2 bee Saen, 1. ! 1 riger gen he utung, gar ba maligen Medico eine Ohnmacht verfallen, und da nie⸗ mand bey ihm geweſen, der ihm die ſſe, Ader verbunden haͤtte; hat er dadurch halb Pfund 2 iti piti m nicht eine kleine Quantirdt Blut ver. Patientin, als pn mit p f lobren, dadurch aber verurſachet, daß bus nirrois dabey tractirfe, gar bald ſich als Leute zu thm kommen, und ihn wie⸗ beſſer befand, alſo daß auf den dritten derum zu Sinnen gebracht, daß aller ach fie wiederum ausgehen und ES Schmertz vollkommen e Geſchaͤſſte um konnen. " (M dues. napi i Db. if 6 e i 171 là Vir UD bor uon * à £v MR us PN dle f « fedtion mut 15 a 919 Dritter Abſchnitt, Neunzehender Artickel. 920. " sARTICVLVs XIX. Von denen Læſionibus und Puncturis derer Tendi- - Aß die Hefftung derer "Tendi- num und Nervorum vor vie⸗ len Seculis, und ſo gar Galeno und avicenna ſchon bekannt geweſen ſeyn foll, bat fid) Guido de Chau⸗ liac in ſeinem Traclat pon den Wun⸗ den, wie auch die Möglichkeit dieſer Ope- ration, zuſammt Marco Aurelio Severino de Effcaci Medicina, Gabriel Ferrara in Sylva Chirurgie Obferv. XVII. Hieron. Fabricius ab Azuapeudente in ſeiner Chirurgie, und an- dre, zu beweiſen geſuchet; ingleichen re⸗ feriret Ambroſius Paræus de Monſiris & Pro- . digüs f. Operum (libr. XXIV. cap. XVII) daß zu feiner Zeit ein gewiſſer Chirurgus zu Orleans Stephan T. eſſier an ſich ſelbſt die Tendines mit gutem Sueceſſ gehefftet. Von dieſer Operation iff es uͤber 100. Jahr hernach gantz ſtille geweſen; bis nach dem Mittel des vergangenensecu- li Herr Biezaife zu Paris wiederum der⸗ gleichen gluͤcklich unternommen haben ſoll. vid. Epbem, Nar. Curioſ (An. HI. Dec. II. Obf 12 1. p.251.) Und Cornel. Stalpart van der Wiel in Centur. Olſervat. Medico- Chirurgico - Anatomicarum ar. ( Obf. 45. Cent. Il.) eben 2. dergleichen Caſus erzeh⸗ let. Auch vübmet fi der vor etliche 20. Jahren verſtorbene hieſige Stadt⸗ Artzt Matthaͤus Gottfried Pur⸗ mann in ſeinem rechten und wahr⸗ hafften Feldſcherer (Cap. V. pag. 133.) daß er an zweyen unterſchiedenen Sub- jectis eben mit gutem Succeff die Heff⸗ tung derer Nerden verrichtet. Da nun im September An. 1722. in denen Memo;- res de Trevoux eine Relation enthalten, was zu dieſer Zeit in der Zuſammen⸗ kunfft der Academie des Sciences paſſixet; wie darinnen eine Diſſertation des Herrn Joh. Ludovic. Petit vorkommen, unter dem Titul: Traite des Maladies des Os fo zuParis,in 12mo herauskommen, und er am Ende derſelben erzehlet, wie er ei⸗ nem Springer, der ſichdie beyden Tendi- nes Achillis zerſprengt gehabt, ſelbige ſo vollkommen gehefftet und geheilet, daß er nach 40. Tagen wieder zu Fuſ⸗ ft von Paris nach Hon gehen, und ſeine Hals brechende Proleſſion weiter fortſe⸗ —— —— UIU— [ ë4ö——äũiĩ - 1 ——— ————————————— num und Nervorum, wie auch von der Hefftung derſelben. tzen koͤnnen; und auch da dieſen Mo⸗ nat mir eine gefaͤhrliche Læſion eines Tendinis vorkommen: So habe von er⸗ ſterem meine Gedancken eroͤffnen, den Caſum aber in extenſo, wie auch was bey anderer Gelegenheit mir vorkommen, kuͤrtzlich recenfiren wollen. Nun ift. zwar die 7 derer Tendinum bey uns eine ſo unbekandte Sache, als des Cafparis Taliacotii eines Italia niſchen Medici ſeine Kunſt, da er, wenn einer Naſen, Maul, Ohren, und ich weiß nicht was durch lungluͤck verlohren haͤl⸗ te, wie da man ſich ſelbſt, oder andrer ein Stuͤck Fleiſch aus den Armen, Ach⸗ ftn oder ſonſten wo ſchneiden lieſſe, fefe biges auf die Stelle anſetzen, und her⸗ nachmals in die Form eines Ohree, Naſe und Maules, oder worzu man es haben wolle, ſchneiden koͤnne. (vid. - dem Tractatus, cui titul · Chirurgia neva, de Narium, Aurium , labiorumque defectu, per Inſitionem cutis , ex bumero , arte bactenus omnibus ignota ſarciendo) oder wie man das zerſchnittene Fleiſch in denen Toͤpf⸗ fen wieder ſolle zuſammen heilen; und nach Adamo Lonicero ein abgeſchnitten Ohr von einem weiſſen Pferde einem ſchwartzen anheilen koͤnne: oder Fran- ciſci Joſepbi Burrbi, eines Maylaͤndiſchen von Adels, bekandten Medici und Cby- miſten ſeine Prahlerey, da er von dem Leibe abgeſonderte Glieder wiederum anſetzen und feſtmachen gewolt, auch die Augen ausſtechen, daß die Humores herausliefen, und dieſe wiederum hin⸗ einbringen, oder die Augen gaͤntzlich aus dem Kopffe herausgraben ſelbige, d pir apr. dpi mit — viſſen liquore ab⸗ und ausgewaſchen, em da ſolten ſolche Leute hernach viel beſſer als vorhero ſehen, auch alle Maͤngel und Kranckheiten der Augen zugleich curiret werden, (vid. Franciſc. Tofephi Burrbi Epiflola ad Thomam Bartbolinum (Epift. III. pag. 36-63.) qua de artificio oculorum bumores reſlitue ndi agit, Thom. Kerckringius in Spicilegio 4matornico, Obferv. C. Eobemerid. Natur. Curioſ (Dec. I. An. I. Obſerv. CXVII. pag. 272.) Maxi- mil. bn) Neunzehender Articka. — 9n cken, doch nicht gerade vatüber, ſondern (pag. neben der Flaͤchſe, damit ſelbige her⸗ aß derglei⸗ nach von der Haut bedecket werden koͤn⸗ r$ ne. Wenn ſolcher gefunden ſchnei⸗ det er von jeder Extremitaͤt ein wenig ab, damit der zur Bereinigung gebb» rige warhaffte Safft zutreten moͤge, [áft den Theil, worinnen die lelion ger — Lee halten, nimmet eine an der Spitze etwas krumme Neh⸗ Nadel zur Hand, fo auf den Seiten nicht zuͤgeſchaͤrffet, ſondern rund ſeyn ſchfolgende Cafus 1 | mug, damit er die Fibern des Tendinis werden im mindeſten aber nicht / wenn nicht zerſchneide; mit dieſer wenn ein fie gantz entzwey geſchnitten und em gewaͤchſter Faden eingefaͤdelt, ſticht er Theil ober, das andre unter ſich faͤhret. von auſſen nach innen durch die Haut / und Mittel des Tendinis etwan einen eft ;babep halben quer Finger breit von deſſen aber ſehr kuͤnſtliches Werck unſrer See⸗ Ende, faſſet mit der Zange das andre le ift, (wie ich mit mehrerem in meiner Ende, und ſticht von innen, nach auſ⸗ Abhandlung vom Verſtande des | (em, durch beydes, dehnet den Tendi- Menſchen vor und nach dem Salle, nem an einander / und zwar daß er noch libr. II. cap II. pag. 211. feqq. it. Cap. III. p. etwas uͤberpaſſe; Da denn der Nah⸗ 302. feqq.) erſwieſen, wird man ſo wenig rungs Safft fib gleichſam herum gieſ⸗ darauf gedencken dörffen, als wenn ſet und einencallum formiret. Iſt nun mufeulofz partes verwundet, und viele die Hefftung alfo vollzogen, kreuffelt Fibern entzwey geſchnitten oder getren⸗ er etwas Balſamiſches in die Wunde, net worden, wie fie der Textur, Figur | inſonderheit wird der Venediſche Ter⸗ und Gröoͤſſe nach, als fie vorher gewe⸗ pentin, wie auch pinguedo viperarum ſen erſetzet und zuſammen ruͤcken ſollen, geruͤhmet, am allermeiſten aber die fo gar daß eine Fiber oder Zaͤſerchen das Blaͤtter von der Momordica Ceylonica andre, an welches es vorhero feſte gewe⸗ nach Georg. a Turre in Catalog. Plantar. ſen wieder finden, und fid) anhengen Horti Patavini (lib. II cap. 74.) [eget ei⸗ muͤſſe, weil widrigen Falls in denen nen Feder⸗Meiſſel daruͤber, rings um Mufculis die Bewegung aufhören, oder die Wunde, wie denn auch darauf in⸗ zum wenigſten um ein vieles wuͤrde ge⸗ gleichen Ballamica geleget werden, um⸗ emmet werden; und dennoch geſchie⸗ giebet fic mit einer Binde mit Koͤpffen, het dieſes alles wunderbarer Weiſe von dergleichen man in zuſammen geſetzten fid) ſelbſten, ohne unſere Sorge. Des⸗ | Fracturen brauchet, damit man fie nicht wegen ich vielmehr aus oben allegirten bey jedem Verbinden abnehmen duͤrf⸗ Chirurgiſchen Scriptoribus inſonderheit fe. Unter waͤhrender Cur muͤſſen die⸗ Job. Palhns Chirusgiſchen Operationibus ſelben Glieder beſtaͤndig geſtrecket ge⸗ Part I. cap. IX. pag. &. ſeqq. ) wie auch aus halten werden, deswegen mit blecher⸗ denen 4 Erud. Lipſienſi au 1700. pag 25. nen ausgehoͤlten und mit Leinwand woſelbſt Conperus die Kunſt zu hefften gefuͤtterten Inftrumenten fie umgeben in Kupffer ſtechen laſſen und dieſe mit werden. Das beſte Anzeigen der wol vielen reflexionibus begleitet; was bey abgelauffenen Vereinigung der Enden der Sutur der Tendinum und Nervorum | des Tendinis nach der Heilung iſt, wenn zu beobachten, kuͤrtzlich notiren will. der Patiente denjenigen Theil, dem der der Operateur bemuͤhet fid) erſtlich das Tendo angehoͤret, nicht recht biegen obere Ende des Tendinis, welches feſte an fan, welches aber zumal wenn man mit dem Muſeulo, und des halb allezeit mehr gehörigen aͤuſſerlichen Medicamentis zu als das andre sut googen ift, ver⸗ Huͤlffe kommet, fid) nach und nach moͤge einer Zange herunter zu bringen, giebet. weswegen er gezwungen wird offtmals Gemeiniglich aber wird die Sutur der die Haut zu incidiren und abzuſondern, Tendinum von auſſen auf der Hand, um die Enden des Tendinis zu entde⸗ ſo ſie entzwey geſchnitten, vorgenom⸗ : | Mm m 3 men, fi 928 Dritter Abſchnitt, Neunzehender Artickel. 924 men, und zwar an denen extenſoribus ten (37. Verſ. Au. 1726. Cl. IV. Art. X X- oder aufhebenden der Finger und des pag. 143.) auf welche Weiſe in dem fra Daumens, denn denen le xoribus oder cken Hoſpital allhier der Stadt⸗Artzt, beug enden gar leichte eine vortheilhaff⸗ te Situation zu geben. Daß aber in dem Tendine. Achillis dergleichen gluͤcklich ſey unternommen worden, oder in ei⸗ nem andern ſtarcken Lendine hat man fon wenigere Exempel, zumal da deren shero vor abfolut toͤd⸗ Verwundung bish lich iſt angegeben worden: Herr Teich. cher in ſeinen unlaͤngſt herausgege⸗ benen luſlitutionibus Medicius Legalibus vel Forenfib, (cap. XX Ill. pag. 233.) ſchreibet alſo: „Quando contingunt vulnera ner- »"orum majorum, oritur in parte inferio- „ri momentanea paralyfis, in parte ſupe- „riore vero, imo in toto cerpore contin- »gunt convulſiones & ſpaſini, qui nullo »remedio fere tolluntur. Ad vulnera ar- „tuum pertinent quoque vulnera tendi- ,num. majorum, v. gr. chordz achileæ ten- „dinumque in regione poplitum: Huc y pertinent quoque ligamenta articulorum „notabiliorà, quz quando vulnerantur, jux- „ta ſelitentiam nonnullorum, abſolutam vlethalitatem efficiunt. Celeb. Babnius yipſe ejusmodi vu'nerum lethalitatem non „in totum negat, de vu/zerum lethalitate. „pag. 166. I. c. allegat ex vulnere tendinis „majoris genu patellam involventis fine »Inflammatione . & hæmorrhagia fpatio »XXIV. horarum fphacelus lethalis fuit »productus quamvis defenſiva neceſſaria »intus & extus fuerint applicata.,, Und moͤgen dergleichen lefiones wol auch meiſtentheils lethal ablauffen; Doch nicht allemal, weil Beurdoz in Palhins Chirurg. Operat. (Cap. I. pag. 82.) von ei⸗ nem Soldaten gedencket, daß, da ein Stuͤck Granate dieſen Tendinem ladi. ret, er doch vollkommen ſelbigen wie⸗ derum geheilet; Dergleichen auch der beruͤhmte Profeſſor in Franckfurth an der Oder Herr Aud. Ottomar Galicke Diſſ. de Tendinum aſfectibus F. 33-39. von Herrn D. Rulmus welcher den getren⸗ neten Tendinem Achillis, und Panarollus und Rayſebius, fo den Tendinem, welcher das Knie extendiret, bekraͤfftiget; Ja gedachter Herr ert will ohne Suturen meiſtens durch eine anſtändige Situa- tion des Fuſſes und geſchickte baodage dieſes unternommen haben, (vid. I c. Part. II. pag. 228.) dergleichen Caſus auch zu finden in den Breßl. Sammlun⸗ gen vont atur und eclein.· Goſchich⸗ Was mir weiter hier von bekannt, iſt eben alſo die Heilung zuwege bracht. folgendes; Daß auch in Puncturis & læſionibus viel kleinerer Tendinum un⸗ ſaͤgliche Turbæ im gantzen Leibe ent⸗ ſtanden, und auch der Tod ſelbſt dar⸗ auf 0 iſt: 35 ju p fd von ungefehr 17. Jahren, fo bep einem Zucker⸗ Becker allhier annoch in der Lehre ſtehet, hebet ſich ruͤckwerts auf einen Tiſch; da nun darauf ein ſehr ſpitzig Feder⸗Meſſer lieget, ſlöſſet er ſich daſſelbe in die Knie⸗Kehle tief hinein, und zwar trifft er zugleich das Caput muſculi tibizi poſtici. Ob er gleich bald groſſe Schmertzen em⸗ pfindet, wird doch, weil das Vulnufcu- lum klein, und nur einige Tropffen Blut heraus gegangen, wenig dar⸗ auf regardiret: Am dritten Tage aber hernach entſtehet eine hefftige inlamma- mation des gantzen Schenckels mit in⸗ nerlicher groſſer Hitze und Delirio. Um die aͤuſſerliche Hitze zu daͤmpffen, bele⸗ gen fie das gantze Bein mit kalten folüs . Nymphææ, und, wenn dieſelben erwaͤr⸗ met, legen ſie wiederum friſche an deren Stelle auf. Als ich alſo darzu beruf⸗ fen wurde, fand ich das Bein ſlarck in flammiret, und zugleich darauf hin und her braune Flecke. Es wurde an deren Statt das Cataplaſma Sydenhamũ e mi- ca panis filiginei & lacte croco tincio, cum herbis reſolventibus, offt warmumge⸗ ſchlagen, nach welchen die intlemmation ſich wohl in etwas legete, wo aber die Flecke fid) befanden, begonten meiſt £8. cher zu werden: Deßwegen ein Um⸗ ſchlag ex calce viva & herbis refolventi- bus & mundificantibus und weniger Aqua Phagædenica beliebt wurde; nach welchen die Inflammation ſich nicht al⸗ lein gaͤntzlich verlohr, ſondern es fepa- rirte ſich auch das lebendige Fleiſch von dem allbereit ſphacelirten, und kam zei⸗ tig zur Heilung, Delirium & Febris ließ nach, und befand ſich Patient recht wol, auſſer in loco, wo die læſion mit dem Meſſer geſchehen, gieng es ſchon lang⸗ weiliger zu, und war auch auf keine Conſolidation zu gedencken, bis der Ten- do völlig abgefaulet war, doch folgete darauf keine Laͤhmigkeit, auſſer daß, da er gaͤntzlich reſtituiret, fid) eine Ae [€ 925 Dritter Abſchnitt / Neunzehender Artickel. 936 Geſchwulſt ans £5cin fttebtcaber mit | mehr erkennen fan; Das Gehoͤr ver⸗ dem Decocto lignorum & laxantibus vol⸗- gehet auch, und zwar alles dieſes am lig gehoben wurde. I erſten auf dieſer Seite, an welcher die Micht ſo wohl lieff es ab, mit errn Lzfion am Fuſſe geſchehen. Darauf don Gutsmuths / dazumal auf Ol faͤnget ſie an gantz ſtille zu liegen, und dern und Benckwitz, Herrn Sohne. verlieret alle Empfindung, auſſer daß Dieſer ſtoͤſſet fid) durch den Schuh cís ſie dann und wann ſchwer Athem hoh⸗ nen Spahn in den Ballen des Fuſſes, let, und ſtarck ohne einiges Wort zu ertraͤgliche Kopff⸗Schmertzen, mit ve- wiederum in etwas erholet, auſſer daß ö fale und Abends denen Eltern den ſie ſich zu dieſer Zeit ſchicken und endlich verlieret ſich nach und nach das Ge die Wunde ſchickte fid) nach einiger Ta⸗ exprimiren zu ſchreyen anfaͤhet, und ge⸗Zeit ziemlich zur Heilung, es fand was man ihr flieſſendes in den Mund ch aber innerliche vehemente Hitze, gegoſſen, hinunter geſchlucket. Zu Raſerey, mit Zuſammenziehen des dieſer Zeit wurde ich zur Patientin be⸗ gantzen Leibes, alſo daß es ihn gantz ruffen, da denn vorher beſchriebene krumm, und zwar das Haupt offt bis wunderliche Symptomata mir alle erzeh⸗ an die Knie zog; den Mund konte er let worden, ohne daß jemand von ver nicht aufthun, oder die Zaͤhne von ſam⸗ LxGon am Fuſſe was gedacht haͤtte. men bringen, und am dritten Tage er⸗ Ich frage, da ich vernehme, daß ſie eigneten ſich Convulfiones und endlich 15. Jahr alt, ob fie die Evacuationem der Tod. nie. s | Menfium allbereit bekommen? Da ich Ein Maͤgdgen von 15. Jahren, ſo ei⸗ aber hoͤre, daß fiebicfe noch nicht erlit⸗ nem Kraͤuterer vorm Olauiſchen Tho⸗ ten, laſſe ich eine Venz ſectionem im Fuß re am weiſſen Vorwerg an zugehoͤre⸗ adminiſtriren; ſie verſpuͤret aber davon te, da ſie gewohnet ein Meſſer bloß bey nicht das wenigſte einiger Aenderung: fi zu tragen, fállet fid). ſelbiges in⸗ Ich frage weiter, ob fie denn ſonſt auſſer waͤrts oben in das dicke Bein, und zwar dieſen allen manchmahl kranck, oder muſte fic den oberſten Tendinem des wie fie ihrem Gemuͤthe nach beſchaffen Muſculi tricipis des lincken Beines lædi- geweſen? Hier erfuhr ich, daß ſie ſich ret haben: Nach Verflieſſung 14. Ta⸗ vor mehr als einem Viertel Jahre ein gen ſchien die Wunde voͤllig aͤuſſerlich | Meſſer in das Bein gefallen, es waͤre geheilet zu ſeyn, es blieb aber das Bein aber lange ſchon wieder zugeheilet. Als gantz ſtarr / alſo daß ſie darauf nicht tre⸗ ich ſelbſt darnach ſehe, befindet ſich die⸗ ten konte, und ſagten die Eltern, es waͤ⸗ ſes auch alfo, und da ich auf die Stelle, re ihnen auch kuͤrtzer vorgekommen, wo der Stich geweſen, etwas drucke, auch haͤtte ſie ſich, nachdem die Wunde ziehet ſie bald den Fuß an ſich, ohne daß zugeheilet, beſtaͤndig übel befunden. ſie ſonſt ein Glied geruͤhret, wenn man Nach drey Monathen kommen un⸗ ſie auch gekneipet oder geſtochen hatte. Hier ſahe ich bald, daß alles dieſes von elner Læſione Tendinis herkommen muͤſ⸗ ſe, ich ſchlug vor auf den Ort eine Oeff⸗ nung zu machen, und wohl gar den Tendinem entzwey zu ſchneiden: Allein weder zu einem, noch zu dem anderen waren die Eltern zu bereden, ſondern wendeten vor, ſie moͤchte lieber alſo ſterben; welches auch nach 4. Tagen geſchahe, da ſie nach hefftigen Convul⸗ hementen Delirio, davon ſie ſich aber fie gantz ſupide nach der Zeit geblieben, und zwar, da ſie gewohnet geweſen Rorgen⸗ und Abend Segen vorzule⸗ ſen, lieſet dieſe gantz andere Gebete, als fibte gar, daß ſie die Buchſtaben nicht onibus den Geiſt aufgegeben. e * r "Arti- M erzehlet Wunder⸗Dinge von einem Pariſiſchen Weibe/ wel⸗ che, weil ſie nichts anders als lauter Branotwein getruncken, ihr Gebluͤte und Eingeweyde dergeſtalt — — daß fie einſt, als fie auf einem Stroh⸗ Stuhle geſchlaffen, von innen heraus lichter Lohe angefangen zu brennen, und endlich gantz zu Aſche verbrannt, daß man mehr nichts, als den Hirn⸗ Schaͤdel, und die aͤuſſerſten Spitzen der Finger gefunden. Da nun dieſes eine gantz unglaubliche Hiſtorie, fo giebet von dergleichen Begebenheiten Herr G. N. Wedelius in Diſput. de Spiritu. Vini (Cap. IIl. pag. 30.) folgende Auskunfft: „Concedi hoc poteft & debet, halitum ta- „Jem craffiorem & ſpirituoſis atomis foe- - „tum apparere, cumprimis in tenebris, „non fecus ac hyemali tempore, etiam in „Alis denſior talis halitus efflatu ex ore, „ad lucem candelæ conſpicitur. Aſt pro- ,prio motu largiore quantitate aſſumtum »fpiritum vini, e vivo corpore exatdefcere, ,;&inapricam flammam erumpere, & cor- pus ipfum ebrii comburere poffe, videtur ,porius inter impoſſibilia referendum ; „unde 2z£ys» minimum malumus, quam NT Drittet Abſchnitt, Zwantzigſter Artickel. AnTICVLVS XX. 3 Von ungluͤcklichen und willkührlichen Verbrennen da⸗ durch ſchwere und unheilbare Kranckheiten und ben und curiret worden. Liger Tacobaus in Act. Haffnienf. () (Vol. 1. Obf. CXVIII. pag. au.) Die Ephemerides Natur. Curiof. Dec. II. An. VI. pag. 48. referiten hietvon gteiſichen Cafum: Welchen Serr Córifiam, Franciſe. Paulin unfer dem AMonftro cum flammis & fragore nato: in folgenden eingeſendet; wie dey Andrza Tochter, eines Schuſters Gbemeib in Thuͤringen, unter der Geburt ein erſchrd Kaall im Leibe der Frauen geſcheden, als wenn man eine groſſe Ha 922 Zufalle geho⸗ „id affirmare temere. , Es daß man glauben wolle es in unſerem Leibe ein wuͤrckliches / — Per — v onne und hervorbrechen. ! Vielmehr ift dieſes — daß der Spiritus, wenn er auf den Leib gegoſſen, und durch Unachtſamkeit entzuͤndet wird, den Menſchen fo uͤbel zurichte, als ein ander penetrantes Feuer, und dergleichen Perſonen den ertzlich⸗ ſten Tod zuwege bringe: Verſchiede⸗ nen aber hat dergleichen Verbren⸗ — — unheilbaren Kranckheiten und Zufaͤllen vielmehr die groͤſte Huͤlffe ge⸗ leiſtet: Wie von allen dieſen nachfol⸗ gende Caſus zeugen. ftw c Samml. von Geſchichten In denen Breßl Natur und Medi - | (XXXII. Verſ. An. 1725. Claſſ IV. Art. XVI. num. II. pag. 435.) befindet ſich ein Bericht von Verbrennen z | ſonen beym deſtilliren, wie es von Lon⸗ den den 9. April in bemeldten referiret worden; Daß zu bey einem Umen — Guerin ſich zugetragen, | oder Helm dulbrender Deſtillation, durch die Ge⸗ walt der im Sode ſtehenden Blaſe, in die Hoͤhe, und endlich gar hinwegge. acken⸗Bu ſchoͤſſe, darauf waͤre ein groſſes Feuer gewaltig aus dem Leibe, (dabey nicht fidt a6 ex ano oder uteto) zuſammt einer todten monſtreuſen Fruch t heraus gefahren, ſogar dem Kinde am Hintern Blaſen, als Huͤner⸗Eyer gebrannt (fo doch ſonſt bey tod⸗ ten Lelbern nicht zugeſchehen pfleget) dan ee e | fo nahe bey der Frauen geſtanden, bátte es das Hegenwa eſicht hefftig veſehert, und a Feuer in der gantzen Stube herum gefahren, und groſſes Schroͤcken allen Anweſenden erreget, endlich einen befftigen Geſtanck als Pulver und Schwefel nachgelaſſen. Und An. 1736. befanden ſich in den gelehrten Zeirungen Num. VIII. gelo Cologiera Sammlungen kleiner Sch Icientiſici e filologici Tom. 1. zuerſt 3. Briefe Seren Valliſneri über Phy | pag. 67. aus P. An · riffren, unter bem Titul Raccolta & opuſcoli iſche und Me. diciuiſche Materien; Da der erſte handlet von einer feurigen Aus duͤn welche nach Arteines Jerwiſches aus dem Corper einer jun zen und fetten Frauen fid) entzuͤndet, und uͤber derſelben beſtaͤndig geſchwebet. Welches alles Dinge über meine Vernunfft ſeyn; Es ftp dann, daß bey der Schuſterin ein auſſerordentlich ſtarcker f.. latus, an demgemeiniglich unter denen Gebábrerinnen ſtehenden Lichte fid) angezuͤndet, und (o gewaltige Dinge ausgerichtet haͤtte. 99 Dritter Abſchnitt, Zwantzigſter Artickel. iin von was weniges, unten an das gluͤen⸗ de eiſerne Aſchen⸗Thuͤrgen am Ofen geſpritzet ſeyn, deswegen der gantze Spiritus in Brand gerathen, und da ſich das Menſch damit ſtarck begoſſen, ſo bleibet ſie im Laboratorio vor Erſchroͤck⸗ ni eran ſtehen, und brennet wie eine Schuͤtte Stroh: Als fie mit groſ⸗ ſer Muͤhe aus dem Feuer herausgezo⸗ gen, auch dem Anſehen nach geloͤſchet war, lauffen die Gehuͤlffen dem Feuer im Laboratorio zu, um ſolches zu daͤm⸗ pfſen, und zu pracaviren, daß nicht mehr als ein Eymer anderer Spiritus, fo in dem Gemach in Flaſchen geſtan⸗ den, durch Zerſprengung derſelben ent⸗ zuͤndet, oder das Feuer, durch die Roͤh⸗ re in die Blaſen, (da noch ein halber Eymer darneben aufgeſetzet geweſen) lauffen z und der Helm von der Blaſe moͤge herabgeſtoſſen werden. Als fic mit der Loͤſchung ziemlich fertig, hat fi) unterdeß das Menſch dar neben in eine Kuchel geſetzt, und fid) von verhal⸗ tenen Feuer wiederum entzuͤndet, alſo, daß fic mit herab gebrannten Rock und Hemde vom Leibe und Armen gantz bloß in lauter Glut angetroffen wird, und endlich geloͤſchet. So bald als móglic, wurde fie Herrn Joh. Sigmund Brunſchwitz Chirurgo allhier, zur Eur übergeben, welcher fte taglich zweymal mit 25. Bogen Pfla. ſter uͤberleget, weil an ihrem gantzen Leibe nichts mehr, als wo ſie oberwaͤrts ein enges Leibgen angehabt, bis an die halben Bruͤſte unverbrennet geblieben: Waͤhrender Cur lieff ſo eine Menge aſſers aus allen aufgeſchnittenen Blaſen und Schwaͤhren/ daß taͤglich die Betten muſten gewechſelt, und von neuen abgetrocknet werden Da nun 930 nach x4. Tagen die verbrannte Haut ziemlich geheilet und getrocknet war, und nur hin und wieder tieffe Locher uͤbrig geblieben, ſo ſich vollkommen zur Heilung ſchicketen; Mochte das Menſch viele Wuͤrmer von uͤbermäßi⸗ gen Zucker⸗Freſſen und ſuͤſſen kalten Schalen im Leibe foviret haben, des⸗ wegen da das nicht mehr lauffende acre ſerum, dieſen nicht mag angeſtan⸗ den haben, retirirten ſie ſich von oben, und ſub dejectionibus alvi báuffig durch den Leib; Hierzu wurde Herr Dock, Chriſtoph Turo» Medicinz Practicus allhier gefordert, welcher ihr ein ſtarckes Purgans eingab, davon fie fid) in wenig Stunden mit der gröſten Hefftigkeit zu Tode purgiret; Darzu fid) ein Decoctum Lignorum, nach meinem Urtheil beſſer geſchickt haͤtte. 24 105 Daß aber Perſonen von der gefaͤhr⸗ lichen Waſſerſucht, (wo alles verge⸗ bens vorhero angewendet worden,) durch hefftiges Verbrennen ſind curi- ret worden: Zeiget folgender fingulaire Caſus: Welchen Herr D. Johann Adam Goͤritz ein gelehrter Medicus in Regenſpurg folgender Maſſen An. 1723. an uns geſchrieben: Es ſind we⸗ nigſtens 20. Jahr, da ein hieſigerEvan⸗ geliſcher Geiſtlicher an einer Waſſer⸗ ſucht ſich gar gefaͤhrlich befand: Unter andern wurde von ſeinem Herrn Me- dico vorgeſchlagen, er moͤchte fic des trockenen Schwitzens bey angezuͤnde⸗ ten Spiritu frumenti bedienen, (ſo da⸗ mals hier gar gebraͤuchlich war / und in einem Kaſten geſchahe, darinnen der gantze Leib verſperret war, bis auf den Kopff, welcher oben heraus gieng, und die freye Lufft genieſſen konte.) Dieſes that der Herr Patient etliche mal, und meynte, daß die Analarea davon abneh⸗ me; daher er es dann deſto freudiger continuirte; Und wenn er in ſeinen Ka⸗ ſten eingeſetzt, und der Spiritus ange⸗ zuͤndet war, hieß er ſeine Leute von fid) gehen und nur die Stunde ein paar mal nach ihm ſchauen. Nun geſchahe es eins mals daß feine Leute, nefcio quo fato, ſtatt des ordinairen Schuͤſſeleins, worinnen der Spiritus ſonſt angezuͤndet worden, ein anderes genommen, darin⸗ nen Schwefel geſchmeltzet worden, und weil ſie den anhangenden Schwefel nicht regardiret, machten fic die Anzuͤn⸗ dung wie vorhero, quartierten ihren Nun Hydro- 931 Hydropicum darein, und giengen Dd» von: Da ſich nun der meiſte Spiritus verzehret hatte, fing auch der Schwefel an zu brennen, und zuͤndete den Stuhl an, worauf der Herr Patient ſaß: da dann die Flamme ihn hin und wieder grauſam verbrannte: bis nach heffti⸗ gen Schreyen ihm feine Leute zu Huͤlf⸗ fe kamen, und ihn aus dem Feuer her⸗ aus hohlten. Diß ſchiene zwar an faͤnglich ein Ungluͤck fuͤr ihn zu ſeyn, weil er viel Tage bey den hefftigſten Schmertzen unter des Chirurgi Hand bleiben muſte; hingegen war es auch ſein Gluͤck, denn der Haupt⸗Affectus verlohr ſich davon: Maſſen nach auf⸗ geſchnittenen Blaſen, und abgegange⸗ ner Cuticula eine ſolche Menge Waſſers von ihm gelauffen/ daß er ſeine Waſſer⸗ ſucht daruͤber verlohren, und die 15. ahr hernach, ſo lange ich ihn gekannt, einen Anſtoß mehr davon erlitten, wie er mir oͤffters referiret, auch die noch le⸗ bende Frau Wittib und vornehme Sus milie deſſen Zeuge ſind. Bey mir ſelbſt, iſt einem Malheur durch Anzuͤnden und Verbrennung in meiner Jugend abgeholffen worden, wo alle Schmiralien über Jahrs ⸗Friſt man vergebens adhibiret. Nemlich ich Dritter Abſchnitt, Zwantzigſter Artickel. 931 und Unguenta, wie auch durch Umſch laͤ⸗ ge beſt⸗ moͤglichſt zu dilcutiren: Es war aber alle Arbeit vergebens: Bis mir angerathen wurde, das Knie und Ner⸗ ven in der Knie⸗Kehle mit warmen Tuͤ⸗ chern ſtarck zu reiben, und hernach mit Spiritu Camphorato und Oleo Terebin- thinæ über Kohl Feur wol einzuſchmie⸗ ren, und hernach ein warmes her⸗ um ja ſchlagen: Da nun unten die Kohlen⸗Pfanne ſetze, und das Bein wohl eingeſalbet, auch die Haͤnde über und uͤber von dieſen naß ſind, fallen aus Verſehen ein paar Tropffen in die Glut, davon das Bein und die Haͤnde Feuer faſſen, und ehe ſelbte löſchen kan, hat es ziemliche Locher, inſonderheit in der Knie⸗Kehle mir durch die Haut ge⸗ brennet, deßwegen der Chirurgus die Cur aͤndern und ſolche durch Brand⸗ Salben heilen muſte: da aber dieſes geſchehen, war der Schwamm, die Stauchung der Nerven und der Schmertz im gantzen Fuß hinweg und ich vollkommen reſtituirct. Eben dergleichen wider fuhr An 170g. dem Glockner allhier zu St. Barbara Mi⸗ chael Baron, welcher ſich alſo, da er von offtmahligen hefftigen Gicht⸗ Schmertzen befallen worden, das Bein hatte gelernet, beym Foltigieren, was mit Spiritu Camphorato und Rorismarini vor Bilance mit dem Leibe man halten darein Schaaf⸗Lorbern eingeweicht muͤſſe, und was vor Vortheile waͤren, geweſen, durchaus über dem Feuer be⸗ wenn man noͤthig haͤtte von einer Hö⸗ ſſrichen, und eben das gane Bein an⸗ he herunter zu ſpringen, daß der fopff gezuͤndet und verbrennt: Da aber die⸗ nicht voraus kame, oder man die Bei⸗ ſes wiederum geheilet, hat er bis an (eim ne entzwey braͤche, oder die Flechſen verſtauchte: Da nun dieſes auf Sand oder weiches Erdreich dann und wann probiret , fo meynte, es muͤſte eben alfo auf dem Stein⸗Pflaſter angehen: Deßwegen einsmals ein Stockwerck von ötehalb Ellen hoch, mit gleichen Fuͤſſen herunter ſprang; davon zwar ſonſt kein Ungluͤck genommen, als, daß wenn ich eine Weile geſeſſen, und her⸗ nach aufgeſtanden, ich das Knie nicht gleich beugen konte, ſondern dieſes mit der Hand, nicht ohne Schmertzen vor⸗ nehmen muſte; Wenn nun die erſten Schritte in etwas gehincket/ der Schen⸗ ckel aber in Bewegung gebracht ſo hat⸗ te weiter davon keine Incommoditát, ſondern gieng fo gut als vorhero; End⸗ lich aber ſetzte ſich in der Knie⸗Kehle ein Schwamm an; dieſen ſuchte zwar der Chirurgus durch zertheilende Spiritus Ende oder 10. Jahr hindurch, nicht die geringſte Ungelegenheit von der Gicht mehr verſpuͤhret; ſondern ifl An 1718. in einem Aſthmate allererſt verſtorben. Deswegen Zacutus Lufitanus Oper. (Lib. IV. pag. 560.) und andere gelehrte Me- dici mehr, das Brennen in Malo Ichia- dico zuförderſt angerathen. Ob nun in Oſt Indien durch Ver⸗ brennung Menſchen, eben alſo gluͤck⸗ lich von andern ſchweren Kranckheiten euriret werden, kan wol nicht behaup⸗ ten, doch ift auch nicht unmoglich, daß ſtatt deren, die Mera, in Taub⸗ und fallender Sucht, durch Brennen am Haupte; im Chiragra, Gonagra und Podagra, dieſes auf denen Haͤnden, Knien und Fuͤſſen, ſey tentiret, und da es (wie die Berichte daher lauten,) gut befunden, zu mehreren Gebrauch ezogen worden. gez 1 Es ch Micb. Bernb. Was die. e benen i e g D. (Par I. Cap. XI. p. erſt nicht gewuſt, bis durch Microfcopia, ) Job. N P. 209) | | gunt man viele kleine Blaͤtchen ge⸗ - dic, (Pig. 265.) nach denen EpZezz. Naz, | wahr worden, unſern Beyfuß nicht uͤn⸗ cn vielen Dien i 0 I — [ prid, und das wollichte Weſen gleiche ebener Maſſen der Wolle auf den Bey⸗ s fugeticen, wenn ſolche davon abge⸗ nn ſchabet wurde; daher die Eybemerid. | t| Naz. Cur ( Dec. IL An. IV, Obf I. pag. I.) graue E daß Lanugo Artemiſiæ mit der roh⸗H 50 Moxa einerley fep, und Beyfuß in der | 1 Japaniſchen Sprache Mora hieſſe:- Wie 2 € deſſen Zubereitung auf dieſe Weiſe 2 De Dor Mi» Pete den n: Herr Clzyer in NMiſcedl Nat. Cur. l.c. wie 13 125 ! m Litul Ambra⸗ Kertzen, weil es auch en Rbyze in Difput. de Artbritide vor con erbande gut gehalten wird / vor cc e QU LAS und cherr D. das Loth vor 3. Gulden Hollaͤndiſch, Kaͤmpf fer muͤndlich dieſes gegen Hrn. 5 £N brun dpi s theurer Rd ni | P hip jt 12155 Doct. Valentini alſo confirmitet . ba» P Eua her herr D. Hedel in Miſcell German. Nat. cur. Dec Il. An. IV.) meldet / daß man der Indianiſchen Moxa gar wol entrathen, gelweſen, Und alles mit der teutſchen Moxa aus⸗ ewiſſes richten koͤnnte: Wie dann andere gar ind bewaͤh 2 po- gemeine Wolle, Baum⸗Wolle, geſchab⸗ daę m amen nt ndern in Holla (| ten Lunten und dergleichen, an deren fd - ( be « 1 e. Statt genommen haben.. di et, al Was den Gebrauch und Nutzen blefer Mo- vpelerzehlet, da durch ſolche derglel⸗ aii, [piede MD UU bo Mimi Feste iden 40 o inſt tuitur: Stüphz Artemiſia- Sucrbelabeng geweſen j glückliche i m portio igua digiti Is rotatur in conum; ret wo Conus Jide dl imponitur, ſaliva fi wor n ſeyn: Als nun 8 placet ſub bafi illitus quo adhzreat, accendi- lein € em Erico Muritio. io) dem Pochlöbl. fam ii 4 75 0 stur & repetitur, , „ Und zwar geſchiehet btefe | | Anzündung durch bie oben beſchrtebenen glim⸗ er mende duͤnnen Raͤucher⸗ oder Ambra-Kertzen, n x iun. ee ee e e yn Le ſel⸗ „ eee e aufzuſetzen, bat ert Valentini l. c. einen 1 25 Medico zu 5 Lus T MIU tenen ell Kupffer abbilden laſſen, wel⸗ f on welcher dieſe PS iadoxe Gur in chem unter aͤngſtlichen Minen an der Stirne die E en Nat. 19 (Dec. I: An. VI. herum item, Knien und Fuͤſſen dieſe Brand⸗ ließ; denen Herr | Gutappliciret wird. Serr Kaͤmpffer hat l. c. bern 1 ach den Inbalt eln gantzes Schema beygefuͤget, was vor einen Ort in jeden Zufalle man erwehlen müffe: Libet» haupt aber ſaget er: „Sæpiſſime eligunt dor- » fimm prope fpinam adurendum.,, Und Herr e alen iud darauf 5 sheer ee Sydenbam. de Podagra ſchrelbet: Daß die Moxa N A lten, ur 4 vor denen gemeinen Bernt keinen Vorzug ali be onnt 8t | habe; auch muͤſſe dieſe nur in der kalten Gicht hlelt K er D. Beilfuß gebraucht werden, ſo von waͤß richter und ſchlei⸗ rofeffor zu S tai ecker ei michter Feuchtigkeit herkomme. Wo aber eine utatio n utt Marpurg in Entzündung und Röthung in denẽ Glledern ſich dave i E Nic. Pecb- befinde, DAMM TUA Coq eq i ia SA | tiones cauſiten; wie ſolches von dem beruͤhm⸗ ES Vif d " s fintbreon f e alten Medico Herr D. Job. Dan. Horſten an ndes: „Curatio Podagræ p ? berſchledenen vornehmen Perſonen obferviret »per Cauterium een enger ſpecia. worden: Hergegen rühmet Anf Temple in el« lem lanuginem ex Artemiſia excontica- nem beſondern Frantz ſiſchen Trackaͤtgen Ear p tam; Cum veteres ut Hippocrates & He- -du Moxa contre la Goutte : daß er ſolches an ſich, „fodotus lini jam mentionem faciant fuiffe und anderen, als das vortrefflichſte Huͤlffs⸗ | abigendos. Snitetim Poda ta befunden habe. yiccenfàm, ad dolores gen ed Run aga funden h AR TIC 955 Dritter Abſchnitt, Ein und zwantzigſter Artickel. 936 ARTICVLVS XXI. Von Kuren durch Anruͤhren und Segnungs⸗Worte. Jeſe Curen, derer gewiß nicht " i ,Srevfingen in Kaͤrnthen, wie A fion vor alten Zeiten a * der eil. Quitarie in Hupanien, geweſen, () haben in denen E Binden die Kreyſſerinnen von neuern noch um ein vieles der Geburt quitt und loß mache, da⸗ fid Min ed Ich gedencke p von ſchreibet Herr Dol. Dan. Geyer bo nur derſelbigen, ſo durch bloſſes An⸗ 3 l. Polniſcher und Churfuͤrſtlich ruͤhren oder Riechen und Lecken, oder Saͤchſiſcher Leib⸗Medicus in feinen Rei⸗ Speichel mit ſonderlich hierbey ge⸗ ſe⸗Gedancken im 2. Diſcours. fuͤhrten Worten, verrichtet werden: Vor wenigen Jahren fd) ſchenckte mir Von dieſen uberhaupt hat 75. Bapt. ein werther Freund ein rothes stebalb Thierfus ein gelehrtes Buch in Frantzö⸗ Wiertel langes Band, darauf die ſiſcher Sprache zu Paris in mo dru⸗ Geiſſelungs Saͤule unſeres Heylan⸗ cken laſſen, da er von dem 26. bis zu dem des, in der Mitten und beyden Enden, 32. Capitel dieſe abgehandlet: Inſon⸗ durch Kupffer⸗Abdruck 2 80 y derheit haben ſich hie und da, gantze ka. mit ber darzwiſchen srtptim Sch milien die Krafft arrogiret, unterſchiede⸗ E delle Colonna di Chrifio ^ ne Kranckheiten, und unter dieſen vot» | Signore alla quale fu fiagellato: Und ein nemlich auch die Fieber zuvertreiben; anderer einen koſtbaren Roſen⸗Crantz, Wie denn in Franckteich die Nach⸗ daran die Vater Unſer von prat, die kommen des Heil. Haberti eines Luͤttich⸗¶Ave Maria aber Pulchen von feinem ſchen Biſchoffs, der ohngefehr im VIII. Golde ſind, unten daran hanget die Seculo gelebet, ſich zuſchreiben, alle Saͤule alſo von Gold verfertiget: Kranckheiten, auch fo gar die groͤſten Auf deren einer Seite geſchrieben : Co⸗ Deliria in denen Fiebern und der tolle⸗ lumna Kl. Auf der andern Chriftus, ſten Hunde Biſſe durch bloſſes Anruͤh⸗ wie er ruͤckwaͤrts an dieſe Saͤule ange⸗ ren zu curiren (vid. 70h. Bucelimus Gallo- bunden: Welche der Cardinal Job. Co- Flandrie (Part. I. Lib. Il. Cap. VII. fol. 279. | lanna von Jeraſalem nach Rom gebracht, ſeqq.) und Fortunius Licetus in Quafi eis allwo fic bey der Kirchen des Epiftalicis (Lib. II. Cap XL. pag. 231.leqq ) Freſede daſelbſt von dem Orden der Des Heil. Martini Nachkommen Valendraſaner quf behalten wird: So aber, haͤngen mit gewiſſen Worten, be« | um den Arm oder Bein gebunden nen in Febribus acutis & malignis, wenn gluͤcklichen Aderlaß, wie auch bey ſie auch gleich ſchon mit Convulſionibus bindung der gefaͤhrlichſten Wunden, befallen, einen ſonderlichen Pfennig zur Gur daſelbſt adhibiret wird. um den Halß, da dann ſolche bald auf, Letzlich gedencke noch eines ſonder⸗ hoͤren, unb fie völlig ſollen reſtituiret baren Lieder⸗Saͤngers, fo An. «729. werden: Und in Italien ſind unter: allhier vor einem Kloſter ein 87 ſchiedene vornehme Familien noch zu Bild hinter ſich aufgerichtet, vo ſinden die ein gewiſſes Gebet von dem aber einen Tiſch ſtehen hatte, ſo voller H. Apoſtel Paulo gelernet zu haben kleinen Bildgen in meßingen Blech mit fid) ruͤhmen, allen Kranckheiten, und einen Glaß davor eingefaſſet, wie alfo auch denen Fiebern damit zu ſteu⸗ auch Roſen⸗Craͤntze liegen hatte; 5 ren (vid. Ferd. Ugbelii Italia Sacr. Tom. I. recommendirte entweder ſingende oder Part. I Cap. XLI pag. 2 zl. ſeqꝗ.) In was redende, dieſe unfehlbare Huͤlffs Mit⸗ die CLauretaniſche Guͤrtel⸗Cur beſte⸗ tel in allerley Kranckheiten: Auf dem het; it. wie der Guͤrtel der Heil. Ben. Bilde waren T ———Q e 0 vid. Plinius Hift. Natur. Lib. XXVIII. Cap. XVI. pag. 44. XVIII. Cap. XVI. pag. 44. feqq. & Li & Lib. XXX. Cap. IX.pag.i34. Pertinet huc verfus Homeri ad Podagram! fpecifice Febres aliosque mor- bos pellendos: Teręixe d &jyoer vao d icnayifsvo yaja. Mem curatio morborum per Carmina apud Piarum Pythior. Od. lii. Stroph. III. pag. m. $66. & Homerum Odyfl XIX. pag. m. $66. fic Febres quoque ceſſabant, fi patientes ad fepulchrura Toxaris Athenienfium Medici facra faciebant, 937 i mit angeſtellet worden: Als die je⸗ tzige Buͤrger Heb⸗Amme Roſina Diet⸗ eben Hoff eines richin bey einem vo | Laquaien Weib in ſchwerer Geburt al⸗ ſiſtiret, ſo giebt der Mann ihr derglei⸗ chen Bildgen ein; Da auch endlich die Geburt erfolget, ſuchet er ſogleich das Bildgen dem Kinde im Munde (weil es das Kind alſo auf die Welt bringen ſolte) und da er vielleicht zu tieff in den Halß gekommen, erreget er dadurch dem Kinde ein ſtarckes Brechen einer gantz ſchwartzen Materie, ſo von dem meconio herkommen; Dieſer aber bil⸗ dete ſich ein, daß das Bildgen zerwei⸗ chet/ und daher die ſchwartze Farbe ge: kommen. an dos Bi in ^j d 11 E In Spanien ſind die E»fz/mnadores, l. &. Empfaltores oder Salutatores, wie in Italien die Salvatore bekannt, welche nicht allein mit ihrem Speichel, womit fle die Krancken beſchmieren, oder den fic wol gar einſchloͤrffen müffen, wie auch durch bloſſes Anruͤhren, vornem⸗ lich aber durch gewiſſe Segnungs⸗ Worte, wenn einer auch gleich Gifft bekommen, in einem Augenblick geſund machen. () Sondern fo gar, wenn man einen ſolchen mit Speichel be⸗ UE m ) i. E T 5 ( Weitläufftig hat von 5 «de En[almis, Francifcus 4 Dritter Abſchnitt / Ein und zwantzigſter Artickel. 554. ſeqq. Im Mittel des dem er aber daraus zu weichen gezwun⸗ lan wurde, hernachmals in gantz Irr⸗ land curiret haben ſoll: Wie dieſe Git, ren nicht allein in einem abſonderlichen Tractat zu London und Orfurth An. 1666. gedruckt verfaſſet, ſondern feine Geburt und uͤbrigen Fata weitlaͤufftig (Vol. II. Art. 37g. Col. 416-4180 zu finden ſind, Conf. Job. Nic. Pechlini Obferv, phyſ. Medic. (Cap. lil. Obſ. X XXI). Nach kaum verfloſſenen 1o. Jahren wurde aus Italien viel geſchrieben von einem Ca⸗ puciner Mönch, Fanciſcus Bagnone ge⸗ nannt, dieſer ſoll wie eben Pechlinur ibid. (Lib. Ill. Obf. XXXII. p. 486.) weitlaͤuff⸗ tig releriret, ſehr viele, und unter dieſen ſelbſt den Hertzog von Parma Ramauti- um H. von einem langwierigen Fieber wo vorhero alle Medicamenta verge⸗ bens adhibiret worden, gluͤcklich reſti⸗ tuiret haben; alfo daß er den Hertzog erſtlich angerübret, und hernachmals mit denen Worten: Stehe auf und wandele, angeredet. Ja er wurde durch dieſe und viele andere Curen ſo bekannt, daß als Ihro Kayſerl. Maj. Leapo/di L andere Gemahlin An. 1676. gefaͤhr⸗ lich erkranckte, fo ſolte er aufs eilfertig⸗ ſte nach Wien kommen, ihr von dieſer Kranckheit zu helffen; Der Tod aber erfolgte zeitiger, ehe er die Alpen⸗Ge⸗ buͤrge uͤberſteigen, und daſelbſt anlan⸗ gen konte: Letzt gedachter Autor erzeh⸗ let bald darauf oder (pag. 490.) von ei⸗ nem andern Menſchen, welcher in ſei⸗ ner Gegenwart, vier Perſonen auf die⸗ fe Weiſe geſund gemacht / unter welchen Nun; zwey ieſen Sanatoribus | gehandlet: Emanuel de Falle de Moura in Libr- ' Torreblanca in Damonologia (Lib. II. Cap. XLIX. pag. 376.-38 3.) Thbeoph. Raynaudus de Stigmariſino Sacro & Profano Sob. Jac. Boiſſardus de Divinat & ma. leis praflig. Roder. 4 Caftro Medic. Polit, ( Libr, IV, Cap. III. p. m. 223.) &c. in Anton. Woodi Athenis Oxonienfibus . 939 zwey lange Zeit von einem viertaͤgigen Fieber waren geplaget geweſen. Zu Ende deſſelben Seculi, horte man aus dem Holſteiniſchen auch viel von einem Kauffmann Job. Thamiſſen reden, wel⸗ cher fid) vornemlich zu Huſum auf hielt, dieſer ſoll durch Anruͤhren alle Krancke und Preßhaffte geſund gema⸗ chet haben, auch ſo gar, wenn ſie von der Geburt an, blind, taub und ſtumm geweſen: Wie hiervon nicht allein ein abſonderlich Tractaͤtgen zu Leipzig An. 1691. in 12mo heraus kommen, ſondern ſo gar alles, was darinnen geſchrieben, ift von dem Conſiſlorio zu Huſum alſo beſtaͤtiget, daß niemand im geringſten an der Wahrheit zweiffeln ſolle. An. 1703. den 3. Febr. wurde auf Koͤnigl. Maj. von Schweden Be⸗ fehl eine Jungfer Catharina Fagerberg zil Stockholm ins Gefaͤngniß gebracht, und von Herrn Lagmaun, oder dem Ju- dice provinciali und Herads Hoffding, oder Judice territoriali ſcharff examiniret, ba fic erſt in Oſter Gothland und her⸗ nach in Suͤdermannland die defpera- teſten Kranckheiten als Wind⸗ und Waſſerſucht, Contracturen an Haͤnden und cuͤſſen, woran Leute 18. und mehr Jahre darnieder gelegen, unmittelbar und augenblicklich durch ihr Gebeth und Auflegung der Haͤnde curixet: die Sammlung auserleſener Mater. en zum Bau des Reichs GOttes (im XII. Beytrag pag. 499. feqq: ) mel⸗ den von ihr nachfolgende Umſtaͤnde: Daß, da fie zweyen gelehrten Prediger! uͤbergeben worden, bátten dieſe ſie in ih⸗ ren Chriſtenthum, als auch im Leben und Wandel ſehr richtig, und von der Beſchaffenheit befunden, und auch an- dere ausgeſaget, die ſie von Jugend auf gekennet, wie fle allemal ſehr Ottes⸗ fuͤrchtig geweſen: Von denen zwey Predigern hat zwar einer fie als ein. faltig, der andre aber vor fromm, und mit ihren Heylande nahe vereiniget, angegeben, doch bezeugen beyde, daß fic der Bibel beſſer, als der groͤſte Theo- logus kundig geweſen. Die Inquifirion iſt von dem wohlgebobrnen Herrn Dritter Abſchnitt / Ein und Zwantzigſter Artickel. — —Üü—ũ—ä— — — —— ͤ -w — Job. Kloo eingeſendet worden darinnen zugleich gemeldet wird, daß ſie vor ih⸗ re Curen kein Geld begehret, noch ge⸗ nommen, auch ſtehen die Examina von mehr als 50. Perſonen darinnen, ſo ihre Euren Eydlich und Gerichtlich ac- 940 teſtiret, wie auch 30. Perſonen ta» mentlich, denen fic in den ſchwereſien Kranckheiten geholſſen, die dieſes eben durch ein Jurament bekraͤfftigen muͤſſen. Wie viel auſſer dieſen, von dem An⸗ ruͤhren der Koͤnige in und Engeland / bie $ zu curi- ren, zu halten, hat von erſten Gabriel Barthol. Grammondus in Hiflor. Gall. (Lib.L pag.19. ) abgcbanblet; L Georg. Morhoft aber weitl uͤber · haupt in einer eigenen Diſſertation aus⸗ gefuͤhret: (oder in Principe Medico, oder Differtatiane Hiflorico- Medica de Curatione firumarum qua a Regibus Anglia ( Galle fit, welche zu Roſtock An. 1665. n 4fo abſonderlich herauskommen, hernach aber auch zu finden iſt in ſenem Volu- mine Diſſertationum Academicarum p. Y27- 160.) Wie auch der gelehrte ehtmalige Coburgiſche Profeſſor Job. € brifitamus Frommannus (in T. de Faſematiune Lib. III. Part. II. Cap. III. pag. 465. & Cap. V. pag. 415.) inſonderheit Herr fo^. Teach. Zenteraff ($t zweyen Diſputationibus de Tactu Regis Franciæ, quo ſirumis laborantes reflituuntar, woſelbſt noch viele hierher gehörige Schrifften alleziret werden.) Ob aber die Koͤnige in nien hier⸗ zu mehr Krafft beſitzen, ſuchet zu bewei⸗ ſen Baldeſius (de Prarogativa Regumtliſpa- ui Cap. XVI. H. pag. 322 327 Gleich⸗ wie alexander. Patritius oder nach dem rechten Nahmen carnelius Janſenius in Marte Gallico ( Libr. I. Cap. XII. pag. 29.) von denen Koͤnigen | Ertz Hertzogen von Oeſter reich dieſe Cur behauptet. Allein wer weiß nicht durchaus, daß dieſe Königliche und Fuͤrſtliche Curen durch das Anruͤhren, ſetzo als unkraͤfftig uͤberall gehalten werden. Und zwar hat man zu Cero- li 1. Zeiten in Engeland fion dieſen nicht viel mehr zugetrauet, ſondern durch ein öffentlich Edict als aberglau⸗ biſch fie gar verworffen. (Conf. Aoberr. Manlius in Comment. de Rebellione Anglie Lib. II. pag. 185.) und Robert. Mentac. de Salmonet in Hiſt. motuum Britannic. ( Lib. VII. Part. II. fol. 11. und 12. Wie denn unter der Regierung Koͤnigs Wilbel⸗ mi Ill und der Königin Maria ſolche gaͤntzlich abgeſchaffet worden ( vid. Mi- gius in Deſeript. Angl. Lib. II. Cap IX. pag. 133.) Auſſer da die Koͤnigin 272 zur Regierung gekommen; haͤtte ſie die Kropff Heilungs⸗Curen als iion bts $3 onde⸗ in Hungarn und 94: Dritter Abſchnitt / Ein und zwantzigſter Artickel. 942 ſonderen Vorzug Ihrer Koͤniglichen Wuͤrde angeſehen, und zuweilen dieſel⸗ be vorgenommen: Ihr Nachfolger aber und auch jetzo regierende Koͤnigl. Maj. aber waren großmuͤthiger, fi überlieſſen dem bPrætendenten dieſes | Gi der Koͤnigl. Vorzuͤge, welches in Kroͤpff⸗Heilen beſtehet, und weil der⸗ ſelbe nicht ſehr im Stande war, ſeine Königl. Wuͤrde in irgend einem andern Stuͤck (eben zu laſſen; So ſuchten feine Anhaͤnger ihm auch wenigſtens da⸗ durch ein Anſehen zuerwerben: Sie machten daher, von den wunderbaren Curen, die er in Italien gethan, ein groſſes Geſchrey; lieſſen ein weitlaͤuff⸗ tígce Verzeichnuͤß von allen feinen auf? ſerordentlichen Operationen drucken und baueten alles, was ſie hiervon be⸗ richteten, auf den, ihrer Meynung nach, un wiederſprechlichen rund Satz, daß dieſe himmliſche Gabe allein auf denen Perſonen der rechtmaͤßigen Koͤnige von Groß Brittannien haffte, (vid. Biblioebec. Anglican Tom. X. pag. 94.) welches alles Herr D. Heigeribalein bes ruͤhmter Medicus in Londen in einem Engliſchen in 12mo an. 1722. gedruck⸗ ten Brief an Herrn chanß Sloane con- firmiret (vid. gelehrte Zeit. An. 1722. pag. 518.) So geſchiehet es auch noch in Franckreich/da weil man dem groſ⸗ ſen Aon Ladovico, XIV. bey famem : durchaus mehr als menſchliche Krafft zugeſchrieben, fo foll er auch hier⸗ innen mehr als alle andere Koͤnige ver⸗ Leben, mocht haben, daher der jetztregierende Koͤnig dieſe Krafft geerbet, die er ſchon einigemal mit guten Succes vorgenom⸗ men haben foll. tzen (vid. Gafp. de Rees Liber quem in- ſeripſit, Campum Elyftum jucundarum Quæ- ffionum.) 9Bieliveniger mit denen Fran⸗ tzoſen, da der ſiebende Sohn, welcher citra interruptionem gezeuget worden, dergleichen Krafft haben ſolle, (vid. Thom, Williſus in duatome Cerebri Cap. XX. pap. 195. conf. Hiſtoriſche Remar- quen An. 1699 . pag · 367.) Ich meyne aber / daß wenn dieſes ſich alfo verhielte, wuͤrden die erſten auf wenig Doͤrffern, * a AT M 5 we RIT ^ : à e 3 7 eee, W. % * „ | id geſchweige/ ín groſſen Staͤdten rar ſeyn; und mein leiblicher Bruder, der auf dieſe Weiſe von mir der ſiebende Sohn iſt, und jetzo als Pfarrer zu Mol⸗ witz im Briegiſchen Fuͤrſtenthum lebet, ſich laͤngſt die Finger an den Krancken abgegriffen haben. So hatte ich ſchon vor 20. Jahren in einer Schrifft: Vom Verſtande des Menſchen vor und nach dem Falle geſchrieben, ſo redete ich auch frey/ bis im Jahre 1734. mir ein Erſtau⸗ nens⸗wuͤrdiges Wunder ⸗ Kind zu Kehrberg einen Dorff beyPritzwalck in der Prignitz dem Herrn von Win⸗ terfeld zugehoͤrig, eines Schmiedes Joh. Hohenſteins Sohn, mit Na⸗ men Joh. Ludwig, von vierdtehalb Jahren, ſo der ſiebende Sohn war, mir das Maul alſo, wie Chriſtus den Phariſaͤern und Sadducaͤern ſtopffen ſolte: Es jauchtzeten allbereit die Krancken, und lieſſen ihre Zunge Lob ſagen, daß nunmehr ihnen kein Medi- cus von incurablen Kranckheiten mehr predigen doͤrffte, ja es wurden der Wunder ſo viel, daß man ſie nur bey tauſenden zehlete; Und wenn dieſes Kind zu den Zeiten Chriſti im Fleiſch | gelebet haͤtte, wuͤrde man wenig nach ihm und ſeines Kleides Saum, oder nach dem Schatten Petri gefragt ha⸗ ben: Denn man berichtete daher: Daß mehr als 30000. Menſchen in wenigen Monden, u. denen meiſten / in denen uns heilbareſten Kranckheiten waͤre abge⸗ holffen worden, und zwar wenn dieſes Wunder ⸗Kind uberhaupt die Preß⸗ hafften aus Boßheit offt gekratzet, mit 3T den Fuͤſſen geſtoſſen und ihnen Ohrfei⸗ Auch glaubet zu unſern Zeiten mit denen Spaniern niemand mehr, daß die Söhne, die in dem Char⸗Freytage und Oſter⸗ heiligen Abend gebohren, deßwegen groſſe Krafft die Kranckhei⸗ ten durch Anruͤhren zu vertreiben, beſi⸗ gen gegeben, inſonderheit die vahmen angernhret, fo waͤren ſie dadurch ge⸗ hende, die Bucklichten, durch Streichen gerade, die Tauben durch Blaſen in die Ohren hoͤrend, die Stummen von dem Speichel, oder Einſpeyen in den Mund redend, die Blinden vom Waſ⸗ fet, worein es nur, die offt von Eiter be» ſudelten Haͤnde gewaſchen oder getau⸗ chet, ſehende; Ja die Patienten in al⸗ lerhand innerlichen Kranckheiten, hat⸗ ten keinen Eckel dieſes unreine Waſſer als eine Univerſal - Medicin haͤuffig cin» zuſauffen; Deß wegen es ſorgfaͤltig in Flaſchen und Faͤſſer eingefuͤllet, und weit und breit, des Tages offt 20. Ey⸗ mer verfuͤhret worden; N pe Uart 943 wiederum lebendig wuͤrden, oder weil Athem, Schweiß und Speichel ſo heil⸗ ſam judiciret worden, warum fic nicht deſſen Urin undkxerementa geſammlet, und der Krancken Heil damit befoͤrdern wollen; Zumal da ſchon in alten Zei⸗ ten Xenocrates und in denen Neuern die herausgekommene Dreck⸗Apothecke dieſe zu Abhelffung aller Kranckheiten recommendiret; Oder ſo heilig damit umgegangen waͤren als die Aſiatiſchen Tartarn, mit ihres Prieſters aller Prieſter, oder ihres ewigen Vaters (wie fic ihn nennen) des Groſſen Lama, Excrementis: Welchen Mann ſie nicht allein Göͤttlich verehren, ſondern deſſen Miſt vor groſſes Geld verkauffen und dem Krancken als ein himmliſches Me- dicament eingeben, und in goldenen Vuͤchſen als Balſam ſtets am Halſe Dritter Abſchnitt , Ein und zwantzigſter Artickel. Quart einen guten Groſchen gekoſtet: bis hero Nur das eintzige mangelte, daß ſie die [ hierauf Todten nicht herzu gefuͤhret, damit ſie Veranlaſſu xs. 94 angenen Relationen und gnadigſten Aónigl. * Ais auch die dabey etriebe tetey , Aber en, Betru ˖ ertichtete er abeln, mit beygefuͤgten Med. Dol. Koͤnigl Garniſon- und Lans Medico in der Prignitz, zu Berlin 163.4 in 4 druckt. Die Reflexion aber von gleichen unmuͤndigen Wunderthaͤtern in eines Anonymi Schauplatz vieler ungereimter Meynung und Erzeh⸗ lung der Magiz Naturalis pag. 75. und den Schaust fun. Auch Seh en Schr ein ein | j dat GO TT einem Kunde die Gabe Wunder zu thun verliehen habe, ſon⸗ dern es waren allemal erwachſene vias te, die fid) derſelben zu einem heiligen, und von GOtt iatendirfen du gebrauchen wuſten. Und es iſt merck. Remarquen, abgefaſſet von 4. Spies Preußiſchen tragen (vid. Eraſin. Eranciſei (Oft uno wuͤrdig wie von f Heyland ſelb ( Weſt⸗ Indiſchen S uff Garten pag. keine Wunder, die er in ſeiner Kindheit 1222. it. C. V. Staats: Geographie von gethan, aufgezeichnet zu finden. Nicht Ali Iten und America pag. 130) Ober lange zu vorhero machte man auch ein wie von Indianiſchen Koͤnigen derglei⸗ groſſes Weſen, von dem ſo genannten chen Materte als Schnupfftoback ge. Leck ⸗ Marten in Dreßden, einem brauchet wird. Ja die Juden (wie Bauer von ungefehr 20. Jahren, ef der Acten⸗maͤßige Bericht lautet) ſol⸗ fen beſondere Gabe beſtanden, die len dieſem Kinde nachgeſtellet haben, Kröpffe und Hocker durch bloſſes $e um es zu ihren König auszuruffen; cken zu vertreiben, deßwegen die Kö⸗ Und muſte dieſer kleine Abgott (wie die Rede gieng) mit einer doppelten Wa⸗ che genau bewaͤhret werden; Aus der Urſach, weil die Juden in Ipecie aus Amſterdam fid) bereits verlauten faf ſen wie ihnen getraͤumet / daß der Mes ſtas zu Rehrberg ſolte gebohren met: den (vid. pag. 23) Es lieff aber endlich, (laut Unterſuchung) dieſes alles auf Aberglauben, Gewinnſucht und Be⸗ truͤgerey hinaus, deßwegen dieſer klei⸗ ne Affter Artzt ins Kinder⸗Hoſpital zu Berlin, der Vater aber wegen dieſer Erfindung ins Zuchthauß auf Lebens lang gebracht worden: Wie davon nigin einigen dickhaͤlſigen und body huͤffigen Hof⸗Frauenzimmer anvefoh⸗ len, ſich von dieſem Kerlen lecken zu laf? ſen: Die Methode ſeiner Cur war daß er 3. Freytage nach einander, mit nuͤchter⸗ ner Zunge die Kroͤpffe, Buckel oder an⸗ bere Leibes⸗Maͤngel dreymal Ereutz⸗ weiſe leckete, und jeden ge mit einem Creutz abſonderte, und zwar durch dass Drucken des Daumens: Er leckte die Armen umfonft, die Reichen aber ums Geld; Und da einige Freunde, dieſen zu einer vornehmen Wittwe, mit einem dicken Halſe ſchickten, ihr alſo zu helf⸗ fen, ſahe ſie ihn nicht vor dieſen Wun⸗ umſtaͤndlich zu leſen die Nachricht, der⸗Artzt an, deßwegen ſie ihn fragte, von dem fo genannten erſtaunens⸗ was er wolte? Jenu gnodge ru! (aut- wuͤrdigen Kehrbergiſchen Wun⸗ wortete er) ich kum, und ſul ju lacken. der⸗ Rinde, worinnen fo wohl die Auf was ſich aber dieſe Wunder Curen wahre Unterſuchung aller dabey gruͤnden/ iſt: Daß er in una ſerie mafcu- vorgefallenen Umſtaͤnde, was in: la der ſtebende Sohn, zum anderten an ſonderheit die Einbildungs Krafft einem Sonntage gebohren, und zwar und das Streichen an ſich vor Nu⸗ | fep dieſes geſchehen in einer Kirche/ und ten babes nebſt dem Inhalt aller über dieſes habe er einen Feuer⸗ Ju a . opff: 9B Dritter Abſchnitk, Ein und zwantzigſter Artickel. — 946 Mg Wie viel aber alles dieſes zu ſei⸗ lich vielen Febricitanten geholffen, wenn nen Curen helffe vid. Joh. Dan. Geyers er ihnen auf Aepffel: Cbriſius pro vobis gute Gedancken auf feinen Reiſen im natus eft, auf einen andern: Mortuus XVIII. Diſcours. UO m eft, und nod auf einen: Refürrexit ge⸗ Ob die ſonderlich in denen Fiebern ſchrieben, und zu eſſen gegeben haͤtte uͤblichen Curæ ſympatheticæ 2 Amuleta () ſondern daß fo gar Bauren, durch &**)igillaannuli(***)&e.focfi fie mit vie- einfaͤltige und aberglaͤubige Worte, len unbefaritenCharacteribus beſchriebẽ] wo alle Mittel vorhero vergebens ge⸗ (r) oder unter gewiſſer Conſtellation brauchet, dergleichen ſolten ausgerich⸗ das Metall gegoſſen oder geſchmiedet tet haben: Daß einer alſo die Wuͤrmer worden () und die hierbey, wie in dem Kopff vertrieben; (2) der ande⸗ auch bey denen Transplantationibus (a)] re das ſtaͤrckſte Bluten geſtillet; („) Und gebräuchlichen Worte (0) einen an» der dritte gar die Schwindſucht curiret dern Grund ihrer Wuͤrckung haben, iſt haͤtte. ( Noch alberer Alfantzereyen wohl zu zweiffeln: Nur iſt zu verwun⸗ zu geſchweigen, da man auf Brod, () dern, daß gelehrte eclici als Boreas fid) | Mandel⸗Kerne und noch was anderes, überreden koͤnnen, wie nicht allein ein ich weiß nicht was ſchreibet (0) oder Frantzöſiſcher Medicus zu Lion unzeh⸗ Gottes laͤſterliche Segen e (*) Vid. Nicolaus Papinius in Differt. de Pulvere Smpathetico it. Tbeatr. Sympathet. multa quoque huc ſpectantia collegit: Helmontius, Marcus Marci, Wirdig, Marfil. Ficinus, Mar- vellus &c. Inſonderheit hat Kenelmus Digbæus, dieſen gar was groſſes zugeſchrieben, in feinem Buch ae Inmorralitate anima Part. I. pag. 43. und Lazar. Meyſſonier in Anpendic ad Luſlitnt. Peripat.pag. 2 17. ſeqq. Welchen Aberglauben aber Leue) ein Roterdammi⸗ fiber Medicus in einem Briefe, an den beruͤhmten Belium fele laͤcherlich vorgeſtellet (fo An. 1697. in 12mo herauskommen) unter dem Titul: Sur P impelſibilite des Operations | fympatbetiques it. Baile Lettres choiſſer (pag. $44. ) deme Baribol. Caſellus in (einem Le. xico Medico und zwar in der neuern Edition fo An. 1713. herauskommen, beygeſtimmet, inſonderheit aber Helmontium refutitet. en e l ph A (*9 Vid. Tbom. Stanley in Hiſtoria Pbilofophia Oriental. (Lib. I. SeGt. II. Cap. XXVI. pag. . 379.) Uſum & fabricam exhibent Tbeopbraſtus Paracelſus in Arohidox. Magic. (Lib. I. pag» 68. feqq.) & Jacob. Gaffarellus in Curioſttatibus inauditis (Cap. Vl. & VII. pag. 102. 167.) it. Job. Albert. Fabricii Bibliothec. Grac. (Vol. V. pag. 200.) Stochmanni Elucidarium Hare. fien (pag. yov. feqq.) Job. Chiſſetii Comment in Tabul. Abraxias. Tac. Sponii Itinerar. f. Vayas gt de Grece & du Levant. (Tomi l. pag. 4254) Pr. D. Albert. Scbumacberi Differt. de Amuleto quodam Guoſticorum. otto dico - (***) be Annulis ſuperſtitioſis evolvendus Ludov. Coelius Rbodiginus Lect. Antiqu. (Lib. VI. Cap. XII pag. 287.) Fortunius Licetus de Aunulis antiquor. it Job. Kirtbmannus & Abraham. Gorleus in Datlyliotbeca qua tum explicationibus Jac, Gronovi: prod. i4 (****) e characteribus plurainvenies in MoZeri Char adteromamtis & in Anonymi geheimer Unterredung von der Magia. Naturali (pag. 110. feqq.) C) Vid. Sehaſtiauus Wirdigint de Meditina Spiritum (Lib. I. Cap. XX VI. pag. 169) Ta* ... lifmatum fabricandotum ratio, quz fundi debent ſub certa quadam conſtellatione; Planeta nimirum in catpento fau throno fuo, ut loquuntur Aſtrologi, hoc eft, in eſſen · tialibus fuis dignitatibus conſtituto. In iterata enim pet violentum ignem fuſione, metallum fpiritus quosdam non adeo fixos amittit, in quorum locum fuccedunt, & fubſtituuntur alii, Planeta nimirum cujusdam maxime activi tunc temporis fortiſſimi. ' Ka) Hanc curationem improbavit: D. Sigum. Hermann Grube in Analyfi nova de Tranſolau. tatione morbor. Gail. Maxvallur de Medicina Maguerica (Lib. H. Cap. XI. & XII.) it. Them. - Baribolinus Differt. de Tranſplantation. Morbor. (2) Requifita verborum ad hanc curationem aptorum invenies ap. Job. Bapt. van Helmont. ' Operum pag. m. 758. feqq. Sive Tractat. De virtute magna verborum , & Rerum pag. 753. usque ad finem. Conf. Valeſium de Sacra philoſopbia (Cap. Ill.) it Dzff. Inaugutalem Schmiederi de ſuperſtitioſa verborum cura Chriſtiand utque Wogmatico Medico indigna. (y) Borellus Hiſtoriar. & Obferpat. Medico.Pbyficar. (Cent. III. Obſ. VI. pag. 201.) (% id Obſerv Cent. I. Obf XIX, pag. 2 ;. (5) Obferv. XCIV. pag. 98. : &) Obfery. Cent. Ill. Ob£ XVI. ; (9) Job. Conrad. Dietericus Comment. in Libr. Sapient, Part. Il. pag. m. 3432. Y Vid. Baldaſſeris Timai von Guͤldenklee Oper. Medic. Prattic. (Lib. VIII. Cap. XX. pag. 313.) Dominus Job, Wernerus Illuſttiſſ. Comitum Fuggeriorum in Alma W l n] Ó Cade« 947 Dritter Abſchnitt, Ein und zwantzigſter Artickel. 948 che an den Hals hanget, () da ich zum enten die Gur zu befoͤrdern, anhaͤngen; Exempel nur einen eintzigen herſetzen (vid. 4%. Erud. Lipfienf. fupplem. Tom. I. will, der mit hinten und vornen vielfaͤl⸗ pag. 423.) So hat Herr Jb. Gerepius tig gemachten Creutzen, und andern becanus einen Lateiniſchen Pfalter mit Mißbrauch des Namens GO. | rothen Linien du en geſehen, der TE Salſo lautet: Das Frieſen fuhr allen Kranckheiten foll abgeholfen ha⸗ fiber das Land, da begegnete ihm bri. ben, wie denn auch dem Johanns ⸗Ev⸗ (tuo der Heyland; Chriſtus der Hey. angelio dieſe Krafft zug wird. land ſprach: Frieſen wo wilt du hin? (vid. 7eb. Andr. Scbmidts Differt. de Culis Dieſes antworfet: ich will in den N. N. 2 Cap. Ill.) 1 ziehn, ich will ihn zerreiſſen und zerren, er aber einen rechten Vorrath bis ich ihn thue gar verderben; Chri⸗ von dergleichen aberglaͤubigen Zeuge flus der Heyland ſprach: Frieſen du ſolt( haben wolte, dem koͤnnten wir commu⸗ N. N. meiden, bis ich meine Sache thue niciren ein Manuſeript, ſo unlaͤngſt une ſelber abſchneidenz dieſes zehl ich dir zur ter dem Titul: Pauli Nageln Joſua, vel Buſſe: Im Namen Gb ttes des Vaters Gideon redivivur, das ift: Praxis Caballi- ꝛc. Amen; Deme ziemlich beykommt der | (tica über roo. ſchöne und nützliche Ca- aberglaubiſche Segen eines Weibes fo balliſtiſche Experimenta in unſtre Hande wir in unſeren Sammlungen von gerathen, darinnen die Euren in vieler» Natur und Medicin- wie auch hierzu ley Kranckheiten vorgeſchrieben wer⸗ gehoͤrigen Kunſt· und Leeratur-Gye den: So auf Kochung unterſchledener chichten, publiciret haben () womit Dinge, zu gewiſſen Zeiten und Stun⸗ eallekebricitanten curiren wollen: Wie den, mit dem groͤſten Mißbrauch der nun die Tuͤrcken gewiſſe Pallagen aus kräfftigſten Spruͤche Heil. Schrifft ihren Alcoran geſchrieben, denen Pati⸗I meiſtentheils ankommen. Academia tune commorantium Ephorus, ultra trimeftre febre quartana laboraverat, cum ex commendatione hofpitis fui, Circumforaneum quendam famoſiſſimum con- fuleret; Is amuletum fyndoni incluſum de collo ægti appendit, aſſeverans, certiffi - mum omnium febrium intermittentium eſſe e e fi per dies novem g p pofteaque in profluentem demergatur; hic fanitati reſtitutus, fcire cupiens efiettr, tam efficacis compofitionem, aperta capfula teperit membranulam, cui infcripta erant hzc verba: Fett Fleiſch alebet gute Suppen. CONS Simile quid refert Philippus Salmuthus Obſervation. Medic. (Cent. Il. Obf. XXCI. pag. 150) Quidam ad febricitantem vocatus, infolenter gloriabatur fe cer- tiſſimum, & experientia ſæpius comprobatum habere contra Febrem remedium; at- que in fafciculo quodam id ægrotantis collo alligabat: hic fanitati reſtitutus, i reſpectum infpicit, & hoſce rythmos germanicos inſcriptos reperit: ilum Ein Fuchs⸗Beitz und ein Marter⸗Hut, | Sind beyde vor das Kalte gut. 2 Oder wie Carol. Godofr, Engelſeball de Umbra petri zgris ſalutari. noch ü e licher dieſen Zettul bepfeset, alfo lautende: Der ſchielende Valten heiß ich, ſechs ſchen krieg ich das weiß ich, ein Zippel⸗Beltz und ein Filtz⸗ Hut, die ſind im tes '(ür$ Kalte gut: Vid e des beruͤhmten Menckenis Cbarletaneriam eruditor. cum Notis variorum ic. Ernſt RT, Blumen⸗Leſe (pag. 809.) woſelbſt noch ein ſolch laͤcherliches Am idi tum anzutreffen. 2 | ' ) Vid. Cafp. « Rejes Campus Elyfius jucundarum quaftionum (Quæſt. XXII. pag. 324- feqq. Quæſt. XXIII. pag. 247. feqq. — | | TEN b (x) Vid. VII. Verſuch An. 1718. Menſ. Jan. Claff. IV. Art. VII. 2 . 8580 (o) best ter Artic. -— m durch dieſes Saltz in zwey Tagen ſo 98 K citi s. b sten. di ] * E CE irem Err Tbierr de Mau Me- dicinæ Doctor zu Netz, bat in ſeinen Nouvelles Decouvertes a 2 ; a en weite bier — 4e die das Experi- oll munen — t f Md ^ — LT und —À 950 Patel D. e fympathetijon |. tie, alle ſonſt ablolut und per ſe le ood Wunden damit zu heilen. völlig gchelet cei He er warez Pferde ſitzen koͤnnen. Und zwar ſo dieſes (ympathetifdye Saltz, wenn es in den Magen geſchlucket, und endlich ins Hertze gebracht werde, das daſelbſt be⸗ | | findliche eingebohrne Feuer alfo ſtaͤr⸗ cken, daß es ſeine Krafft in denen vet» letzten Theilen exferiren, und dieſe Wunden ſo zeitig heilen koͤnne. So hoͤchſt zu wuͤnſchende Medicini- ſche Evangelia aber dieſes zu ſeyn ſchei⸗ nen, fo glaube ich doch / daß fle vielleicht ji fo viel Stich halten werden als da man Sifcboffe tz auch einmal die Welt uͤbereden wollen, ttn Ha f Wee man koͤnnte durch ein Kraut oder mit — damit gemacht: Welcher einem ſonderbaren Wund ⸗Balſam, | hoff auch hernach eine groſſe Men⸗ das zerſchnittene Fleiſch wiederum in ge . denen Toͤpffen zuſammen heilen, oder wenn man die abgehauenen und weg⸗ geſchnittenen Glieder abſonderlich die tes Naſen, nur in warmen Brod aufbe⸗ W t: hielte, ſie wieder anheilen, wie aucon Molinettus zu Padua in einer öffentli⸗ chen Lection von ſeinem Vater geruͤh⸗ met. vid Henric. à Mænichens Obfervatio- nes Medic. fo angedruckt an Mich. Lyfer? Ü er . Auatomit. (pag. 207.) Caſpar a n Talacotius,. ein Italiaͤniſcher Medicus, ſchrieb ein gantzes Buch, (unter dem ' einen Ha hieb ihm zu⸗ Titul: Chirurgia nova, de narium, aurium, erſt, nahe m Leibe an, einen gantzen aliorumque defects per inſitionem cutis ex lu 10 E | wen, der du roe e e dgnota ſar- chge A eigo wenn einer Naſen, Maul, Oh⸗ 5 ey | tcn, und ich weiß nicht was, durch ein ach fee 1 hätte, wie da man | perte e ein 9 04 oder rothes Uhr von einem andern Pferde anzuheilen. aden anderngeit kam ein Frantzoß an den Engliſchen Hof nach London, Namens Rabel Dieſer gab groſſe Sachen vor von einem Wund⸗Waſ⸗ ſer, die er ſeine Tropffen nennete, da er damit etliche tauſend Cronen $002 vere mitten 5 die TER Coste fo 951 verdienet, ging er wieder nach Franck⸗ reich, Unter denen Æſtimatören da⸗ von war Printz Ruprecht des un⸗ gluͤcklichen Churfuͤrſtens in der Pfaltz Friedrich 7. Ser meiſtentheils in Londen gelebet, wel⸗ cher daſelbſt Herrn D. Bechern einen Darm gezeiget, Fingers lang aufge⸗ blaſen, und auf beyden Enden mit ei⸗ nem Faden zugebunden; Dieſer Darm hatte derLaͤnge nach, ſo lang er iſt, einen Schnitt, und war wieder zugeheilet: Mit Occaſion, daß ber Printz in præſenz vor etlichen Medicis ein junges lebendi⸗ ges Schwein eroͤffnet, in den Darm geſchnitten, mit des Rabeleßs Wund⸗ Waſſer beſpruͤtzet und wieder geheilet: Hernach uͤber ein Jahr, als das Schwein groß worden, hat er ſolches wiederum in præſenz der Medicorum ſchlachten laſſen, (o bat fid) dieſer Darm befunden, alſo wie ihn der Printz zum Beweiß aufhebet. Sie haben unter⸗ ſchiedliche andere Thiere duͤrchſtochen, und nur von dem Wund⸗Waſſer hin⸗ eingeſpruͤtzet, fo ſeyn fie bald wieder ge heilet worden (vid. 7 Joach. Bechers naͤrriſche Weißheit, und weiſe Narr⸗ heit p. m. 5 5.) Der Ritter Franciftus Jvſeph Burrbus, ein Maylaͤndiſcher von Adel, bekannter Medicus und Chymiſte, ruͤhmete ſich einige Zeit vorhero noch mehr: Er koͤnnte nicht allein von dem Leibe abgeſonderte Glieder wieder an⸗ ſetzen, und feſt machen, ſondern fo gar r Sohn, ſo Dritter Abſchnitt , Zwey und zwantzigſtet Artickel. — —— — — —— — —ͤ—̃ — N — ſ— — — 952 die Augen ausſtechen, daß bít Humo- res herauslieffen, und dieſe wiederum laut ſeiner Kunſt hineinbringen; oder die Augen gaͤntzlich aus dem herausgraben, ſelbize, wenn die Locher vorhero mit einem gewiſſen Liquore ab⸗ und ausgewaſchen, wieder ein ; Da ſolten ſolche Leute hernach viel beſ⸗ ftr, als vorhero ſehen, auch alle Maͤn⸗ gel und Kranckheiten der Augen 3k gleich curiret werden. (vid. Franc. Joſepb. Burrbi Epiflole ad Tbom.Bartbolinum (Epift. III. pag. 36-63.) qu de artificia oculorum bumores reſtiruendi agit, Maximil. Miſſam Reiſen aus Holland durch Teutſch⸗ land in Italien (pag. 472.) it. £pbeme- rid. Natur. Curioſor. (Dec. L An. l. Obferv. 117. pag. 272.) Was aber ben Dippelia- vifbtn Wund ⸗Balſam anbelanget, hat man ihm faſt gleichen E&e& zuge⸗ ſchrieben, was oben Rabele Tro tribuirtt worden, auſſer daß er noch profunde Hirn⸗Wunden, die man ſonſt fuͤr abſolut lethal gehalten, heilen folle, wie ich davon weitlaͤufftig in meiner Abhandlung vom Vet ſtande des mMenſchen vor und nach dem o inſonderheit denen Wuͤrckungen nach (libr. U. Cap. III. $.28. pag. (edit. primæ de An 1716.) 219. & nov iſhimæ pag. 308.) it- in denen EHybeme- vidibus Natur. Curiof- (volum, II. Obf C xl. pag. 255. ſeq die Experimenta: produci- rct, und verſchiedene Re&exiones daru ber angeſtellet. (*) Herr D. Job. Meo. Ver- (9 Von dieſem hatte Dippelius , kurtz vorhero, ehe er wegen er ſub nomine 5 b ebener Schlifften in Serlim ein Areft bekommen, dem be» Chriftiani Democriti hexausgegebener rifften n ommen, derſchedene tübmten Medico Hetrn Dicentiar Joh. Samuel Carln, ſo ſich durch dene ge⸗ fanden, lehrte Schriſſten der Welt bekannt gemacht, der eben dazumal in procinéta geſtandt nach Halle zu reiſen, ein paar Loth davon verehret; Da ſolchen zu experimentiren unter Weges mangelte, wolle er mal in Halle und zwar auf meiner Stube, an einem Hunde tot Nagel durch den Kopff ſchlagen wolte, probiren; Ich ſcha bin bn MOM" fite hierzu ein Subjectum, und tedre es auch alfo geſchehen, wenn nicht deſſen der damal ge Herr Prof. unb Hof. je tzo aber geheimer Rath So ffmann waͤre benachrichtiget worden, und gebeten bárte, dieſes experiment in ſeinem Haufe anzuſtellen: Welches folgendermaſſen geſchahe : Es wurde einem Hunde, ein gantzer Bret⸗Nagel, recht mitten quf bem Kopffe, von oben bis durch den Gaumen (um damit das Bit, wie Herr Prof. S offmann meyneie, ab: laufen koͤnne) hindurch gerieben: Und von dem Wund⸗Balſam fo viel, als man bin» ein bringen konte ſtarck eingeſpritzet, nach welchem der Hund ziemlich munter ausſahe, auch etwas Suppe einleckte auſſer daß man em ſtarckes Zittern an ihm ſahe und fuͤhl⸗ te: Ich ließ den Hund alfo zu mir nach Hauſe tragen, da ſich tn ein paar Stunden nach der Operation ein Geiſern aus dem Maule und elliche Vomitus fanden, des Nachts über lag er gantz ſtille den Dag aber darauf fing er an, in einem Circul mit gantz langſamen Schritten, gegen der Erde gehaͤngten Kopff, etliche Stunden nach elnander derumzuſpa⸗ tzleren, und zwar obſervirte er dieſen Circul ſo accurat, daß er felten einen Schritt mehr als das anderemal, wenn er wieder auf die Stelle kam, gemachet halte; Den dritten Dag 955 Dritter Abſchnitt / Suey und zwantzigſter Artickel. 954 Verdries beruͤhmter profeſſor in Gieſſen wolten, 100. Duraten erhalten, bet» erzehlet nach der Zeit in denen Eybem. nachmals aber verſchiedenen Chirurgis Net. Cur. Cent. V. & VI. Obf. XVII. pag.] gegen ein ſchlecht Trinck⸗Geld dieſen Li- 206. feq. viele gantz gleiche Umſtaͤnde quorem geoffenbahret: Da nun der hiervon: und noch dieſee darzu, daß Printz den Herrn Prof Verdries etwas ein ſchlechter Menſch dahin kommen, von dieſem Liquore gegeben, er aber und fib bey dem Durchl. Printzen auch dergleichen von einem guten von Heſſen Frantz Ernſt, ſo ſtudie⸗ Freund empfangen, ſo verrichtete bey rens halber daſelbſt auf der Univerfi- der gleichen Effect und zwar in verſchie⸗ taͤt gelebet, gemeldet: Ihro Durchl. denen Hunden, auſſer daß Herrn b. Ber aber ein groſſes Arcanum gegen einen holde Profeſſ. Anatom. begegnet, daß fid) Recompens offeriret, alle gefaͤhrliche ein Hund zu Tode geblutet, welchem der Wunden aufs geſchwindeſte aus dem finus longitudinalis durch den Nagel ge Grunde zu heilen, und zeige hiervon troffen worden. Er hat darauf oer» die Probe, fo er mit einem Hunde an⸗ ſchiedenen Hunden den Kopff geoͤffnet ſtellen wolle, und ihm einen groſſen und befunden, das nach s. und 15. Ta⸗ Nagel durch den Kopff oder Gehirn gen nur kleine deutliche Blut Puncke fid) ſchlagen, fo ſolte auch dieſes vulnus ce- auf diefer Stelle gezeiget: Wenn er rebri nicht lethal ſeyn, ſondern bald die aber auch hernachmals nicht das ge⸗ vollkommene reſtitutionerfolgen: Wel⸗ ringſte denen Hunden eingeſprützet, ches da er es gluͤcklich præſtiret, haͤtte er fino fie eben fo bald reſtituiret worden, vor die Compofition, wie einige wiſſen deswegen feine Worte hiervon lauten: „Unde Dag war nichts mehr übrig, als einige Schwachheit auf den Beinen welche ſich aber küͤnff⸗ ligen Tag gaͤntzlich verlohren der Appetit aber vollig zugenommen hatte. Herrn Hof⸗ Kath Stahlen, der dieſen Wund⸗Balſam zu experimentiren auch begierig war, brach⸗ te ich ein kleln Glaͤßgen davon zuwege. Er ſchlug den Nagel dem Hunde zwiſchen den Augen und Ohren hindurch, dadon er zwar auf das elne Auge blind, auf das eine Ohr kaub, und auf die gantze Seite gleichſam paralytiſch wurde, nichts deſtoweniger dennoch beym Leben blieb. Da nun ſolcher in friſchen Wunden auch gar was ſonderliches aus⸗ richten ſolte, nirgends man aber ſelbigen erſtlich habhafft werden konte, ſo war her⸗ nachmals dieſer bey einem Schuſter zu Halle, welcher ihn, don Dem, wegen Schwaͤr⸗ merey bekannten Sporner⸗Geſellen, zugeſchſckt bekommen, das Loth vor 2. Nthlr. zu kauffen. Die dazumal in Sachſen eingeruͤckten Schweden hatten davon gehoͤret, deswegen ſuchten fie ihn vornemlich, unb die Feldſcherer machten in Gegenwart des Koͤ⸗ nlgs zu Alt⸗Ranſtadt, an Pferden und Ochſen, denen fie groſſe Wunden in das Fleiſch ſchnitten, ſolchen hinein goſſen, und alſo in weniger Zeit wieder zuheilten, unterſchiedene Proben. Inzwiſchen harte Dippelius Gelegenheit gefunden, aus dem Arreft zu echappi- epn, und ſich nach Holland zu retiriren. Er hielt fid) aber dazumal, als ich im Anfang des rzogteri Jahres zu Amſterdam war, bey einem Medico in dieſer Stadt auf, da, bbber gleich incognito daſelbſt leben wolte, fand ich dennoch Gelegenheit, nicht allein mit ihm in Converſation zu kommen, ſondern da ich von dieſem Balſam mit ihm zu reden anfing, machte er daraus keine ſonderbare Heimlichkeit, mir ſolchen folgendermaſſen zu commu: niciten, als Rec. Pfennig ⸗Kraut, Schaaf⸗Garbe, Betonicke Spitzige⸗Wegerich, Cid» Blatter, Koͤrbel⸗Kraut, Oſterluzey⸗Blaͤtter aa. Mij. Bibernel, Wulkraut, Haußlauch, Fette⸗Henne, Sanieul, Ingruͤn aa. Miij. der Safft aus allen dieſen gepreſſet, ſo viel Wein⸗Eßig darzugenommen, wie auch eine Hand voll Sal gemmz und hetuͤber deſtilli. ret. Als ich nach Breßlau kam, konte ich ſelbigen, aus Mangel der friſchen Kraͤuter, nicht bald verfertigen, ſondern muſte es bis zukuͤnfftiges Fruͤh⸗Jahr anſtehen laſſen da ich nicht allein ſelbigen zu berelten nicht ſaͤumete, ſondern auch, als er fevtig war, am Geruch, Geſchmack und am Effect bem Dippellaniſchen gleich befand, auch in einem ſubjecto etli⸗ chemal nicht lange nacheinander probirte. Von welchem aber, als etliche Medici all hier davon part bekamen, wurde ſo unterſchieden raifonitet, ja wol gar gemeynet, es td» re moͤglicher, einem Hunde den Kopff gaͤntzlich abzuſchnelden, als die Subſtantiam cerebri alſo zu lædiren; Andere meynten, das Gehirn wuͤrde nicht lediret, ſondern der Nagel gien⸗ ge in eine Fiſſur hinein, ober gar nicht in den Kopff, wie die Taſchen⸗Spieler dergleichen kuͤnſtliche Nagel haben, deswegen wurde ich genbtbiaet in Præcentz des Il. s ecrn FPhfici Samuel Graſſes und noch wol ro. anderer Herren Medicinæ Doctorum und elniger Chirurgorum ſolches experiment 8 producixen. Aud 003 E d 955 Dritter Abſchnitt / Zwey und zwantzigſter Artickel. 956 , Unde planum & clariffimum eft, liquoris heilet worden: Da nun dieſes als was „huius virtuti hunc ſingularem effectum unerhoͤrtes bey der Teutſchen allürten „non poſſe attribui, fad vulnus ipfum ita Ariues admiriret, auc; (o gar unter der „eſſe comparatum, ut Naturæ vi medicatri- Ftantzoͤſiſchen befaubt worden, und ce ſponte confolidetur atque curetur. endlich bis an den ig gelanget/ of- Was aber den Ausgang von allen ferirten Se. Maj 150000.fpiflo» dieſen kodomontaden anbelanget, iſt | len fuͤr die Compolition, ob es gleich folgender: Daß Rabele wegen ſeiner nichts anders als der Dippelianiſche Betruͤgereyen zu Paris in die Baftille | Wund⸗Balſam war. 49 geſetzt, und auch ſchon in Engelland Gewiß Herr D. Marcomnay haͤtte fid) gar ungleich von ſeiner Medicin geredet ( atf ſein ympachetiſches Saltz noch ein worden, (vid. Bechers naͤtriſche | viel mehreres zu verſprechen, wenn die⸗ Weißheit und weiſe Narrheit pag. ſer groſſe Ludwig von 58.) Burrbus auf dem Caſtell St. Angelo zu] noch lebete; denn hierdurch fónnten Rom wegen Schwachheit des Ver⸗ ſeine Armeen ſo viel als Stich ⸗ und wol ſtandes verwahret werden muͤſſen; eben fo wol Schuß frey gemacht wer⸗ (vid. Sam. Sorbierii Relation d'un Voyaged" den, zumal wenn vor einer Bataille den Angleterre ( pag. 55.) it. Petr. Bailii Diclio- Soldaten ſelbiges Saltz eingegeben, narium Hifloricum & Criticum (gallice ſeri- und/ nach ſeiner Meynung, das einge ptum pag. 63 1.) er auch hiervon keine bohrne Feuer, zur baldigen Confolida- Proben gewieſen, (vid. Miffoz l. (up. cit.) | tion geſtuͤrcket werde. Ja es wuͤrde auch wie dieſes letzte zugleich von Taliacotii gar nicht noͤthig geweſen ſeyn, da man ſeiner Kunſt zu verflehen: Herr Fref. eins mals, weil mehr der braveſten von Hoffmann aber in Halle mit Rhein Adel in Franckreich imDuellalé vorm fem Weine ſo viel, als mit dem Dz- Feinde geblieben, ſolche fo ſcharff zu pelianiſchen Wund⸗Balſam/ (vid. Phi. verbieten, da man mit ſo leichter lip. Veil. Harl ſceeteri Svite des Conjectures Muͤhe alle die gefaͤhrlichſten Wun⸗ Phyſigues, ſ Continuatio coujecitirarum Phy- den, (auch keine ausgenommen,) ficarum , it. Aci Erudit. Lipf. (An. 1709. wieder heilen koͤnnen. Man worde Menſ Febr. pag. 86. ) und oben bemeld ⸗ auch keine vulnera abſolute & per f: letha- ter Herr Prof. Verdries, wenn er auch lia mehr paſſiren laſſen, ſondern fie muͤ⸗ nicht das min deſte eingeſpruͤtzet, eben | (len alle per accidens fuͤr lethal gehalten dieſes effectuiret. (vid. Eybem. Nar. Cur. werden, weil man dieſes fympatheri- I. c. pag. 208.) Sonſten wurde auch ſche Saltz zu gebrauchen unter laſſen. An. 1708. in denen Hamburger Zei⸗ Nur dieſes kan nicht reimen, da das tungen bekandt gemacht, (wie Herr Saltz bey dem Hahne nach Verflieſ⸗ D, Job. Aonolo in einiger Medicoruz: ſung einer Stunde allererſt ſeinen vom Schreiben von der in Dantzig Ro Tod erweckenden Effect gethan; wenn ſenberg und Frauſtadt gr tenden groſſe vaſa in unſerm Leibe entzwey ge⸗ Peſt / pag. 26. zugleich aus ſelbigen ex. ſchnitten, oder ſelbſt das Hertze durch⸗ cerpiret,) daß durch ein ſonderbar ſtochen ob fid) nicht einer in dieſer Zeit Wund Waſſer von einem aus Hol⸗ vielmal zu todte bluten koͤnne, oder land kommenden mit Namen Pereorive wenn fid) ja die Wunde zeitig wieder⸗ in Gegenwart deschertzogs von Mn. um zuſammen age wie das extrava- boroubg alle Læſiones, jd fo gar Darme | rte Blut wiederum recipiret werden ſchnitte, auſſer Hertz» und Blaſen⸗ fónne, oder wo es denn hinkommen Wunden, voͤllig und geſchwinde ge | ſolle. 62 EE. 45 (o) Br: NE Artic. 957 Dritter Abſchnitt / Drey und zwantzigſter Artickel! 958 An xrleyVs XXIII. Von unkraͤfftigen Medicamentin, insonderheit aus Os dn an snpillónber mit Namen Jobaunes Mag- „D aß critiſiret, Hob das He⸗ O braͤiſche Wort vdo welches die 7o, Dollmetſcher in dem Griechi⸗ ſchen Oaguunos gegeben, einen Betruͤ⸗ ger oder Gifftmiſcher andeute; Und daß Apocalypſeos XVIII. 23. Oaguaneler nichts anders, als Betruͤgerey heiſſe. Nun waͤre beydes dieſes ein nicht allzu ruͤhmliches Prædicat vor die Artem phar- macerticam; zum wenigſten betruͤgen dieſe ſich gar ſehr, welche die Wuͤrckun⸗ gen vieler Medicamenten, denen Na⸗ men, erſtens gleich judiciren. Wir ha⸗ ben (o viel Aquas vitz, Aquas cœleſtes und Divinas, ja ſelbſt immortalitatis ; be rer Elixirium vitz u. Proprietatis, wie auch derer Medicamentorum univerſalium, catholicorum, panchymagogorum, pana. — "carum &c. zu geſchweigen: Wer fofte nicht glauben, daß wir an allen dieſes beſaͤſſen, und aus denen Apothecken oe en als aus einem Brunnen ſchoͤpffen koͤnnten, was wir an dem Baume des Lebens verlohren haben; Allein es erſcheinet das Contrarium tdg; - lich/ daß welche aus dieſem zu offte und zu viel, abſonderlich von denen oben genennten Aquis, ſchoͤpffen, entweder ſich damit ums Leben, oder zum we ⸗ nigſten um allen Ver ſtand bringen; — So daß ob fie gleich hernachmals Quercetani Tincturam, und Elixir ſapi- entiæ, fid) haͤuffig verſchreiben laſſen, oder das von denen Botanographis höchſt beruͤhmte Gauch⸗ oder Gecken⸗ Heil viel oder wenig gebrauchen, ihnen doch nicht dadurch gerathen wird. Die Alten hatten ſchon ihr Lacjovis, ab- ſonderlich ihr xe Ses, oder Manus DEI, obgleich dieſes letztere eigentlich nichts anders, als ausgedorrtes Bocks Blut war, () die Neuern haben darvor nichts beſſer ſubſtiruiret, denn das Un- i s) 3n einem An. 17:5. si Halle in 8 lde | guentum Apoftolorum paſſiret vor eine gewiß nicht univerlelle Salbe, und die Pilulæ ſurge & ambula ſind nicht capabel jemanden ſtehend und gehend zu ma⸗ chen; ja ſelbſt die Rotulz manus Chriſti ſind Zucker mit Roſen⸗Waſſer abge⸗ kocht / kommen nun noch Perlen darzu, ſo helffen dieſe ſo viel, als Perlen Mut⸗ ter, dieſelben aber nichts mehr als ge⸗ meine Muſchel⸗Schalen aus der Oder und andern Fluͤſſen, oder als Krebs⸗ Steine, oder wohl gar Krebs⸗Scha⸗ len, ſo ſie nur recht kleine gerieben, das iſt/ wohl præpariret ſeyn. Wenn man dieſen Schalen und Schnecken allen Nutzen, den ſie noch etwan abſorbe do in unſerm Leibe ausrichten konnen, durch acida vollends benimmt, ſo hat man dadurch ein Meiſter Stuͤcke, oder Magiſterium, in der Medicin zuwege ge⸗ bracht, denn da findet man ſolche Ma- giſteria; als Perlarum, Oculorum 69. Matris perlarum, Corallorum &c. Wenn man Scheide⸗Waſſer gebrennet, fo lauget man das zuruͤck gebliebene mit Waſſer aus, laͤſſet einen Theil des Waſſers davon verrauchen, und das darinnen ſich befindliche Saltz anſchieſ⸗ ſen welches man etliche mal, wenn es vorhero ſtarck gegluͤet worden, repeti⸗ ret; dieſes heiſt hernach nicht Arcanum fimplex, ſondern Arcanum duplicatum, oder ein doppeltes Geheimniß, da es doch gewiß nicht vor ein einfaches pas- fire kan. Baum ⸗Oel auf gluͤende Ziegel⸗Steine gegoſſen, in eine Retorte ethan / und als ein bran dicht ſtinckend Del aus derſelben wieder heruͤber ge⸗ trieben, heiſſet hernach Oleum philofo- phorum; der philoſophiſchen Calcina- tion, die gewiß nicht philoſophiſch, und anderer dergleichen Operationen zu ge⸗ ſchweigen; Doch es muß alles einen ſchoͤnen oder fremden Namen in den e fer o gedrucklen und aus dem Englichen ins Teutſche uͤberſetzten Büchlein unterm Dlitul: Grůndliche ausgefuͤhrte Materie von derchexerey, oder die Meynung dererjenigen, ſo da glauben / daß escheren gebe, deutlich wiederlegt, und mit vernünfftigen Anmerckungen über jedes Capitel erlautert. T (**) Vid. Hier, Mercurialis Conſultat. & Reſponſi medicinalis Tom. IV. pag. 14. 599. ſer von dem Kuͤh⸗Miſt herüber defiilli- ret, Aqua omnium florum, oder allerley Bluͤmel⸗Waſſer; und weiſſer Hunds⸗ Koth, Album græcum heiſſen. Noch vielmehr betruͤgen ſich dieſel⸗ bigen, welche vielerley Gachen in den Leib hinein ſchuͤtten, die weder Geruch noch Geſchmack, weder Safft noch Krafft haben, mit einem Worte, dar⸗ innen nicht den geringſten Nutzen aus⸗ richten konnen. Unter denen fan man oben anſetzen das Gold. Der Anfang ſolches báufig in den Leib zu gebrauchen, iſt von den Ara⸗ bern abſonderlich und zwar mit der Confection: Avicennæ de Giacyntho, Ele- ctuar io de Gemmis Meſuæ, wie auch De nen ſpeciebus lætificantibus Rhafis, dar⸗ innen das Gold befindlich, gemachet worden; Hernach iſt auch ſolches in Blaͤtgen geſchlagen in hoͤchſt weniger Quantitat, (*) unter die Confectionem Alkermes, den Pulverem Marchionum, Pannonicum rubrum, unter das fpecifi- nen mehr gemiſchet Dritter Abſchnitt ; Drey und zwantzigſter Artickel. 950 cum cephalicum Michaelis, Analepticum Minderi, Bezoardicum Sennerti, contra abortum, und unter andere Compofirio- worden. Ja man hat die Gold⸗Blaͤtgen mit einem Zuſatz von Perlen, Haſel⸗Nuß⸗ Schalen, ge⸗ feilten Hirſch⸗Horn, und Pe en⸗ Steinen, ja andern unnd th. ; n mehr, in die deſtillir⸗Blaſe ſ⸗ tn, und wenn zuvor Malvafir f gegoſſen, das vort ckel, (wie es insgemein heiſſet,) oder Carbunckel- Waſſer daraus deftilliref, welchem man, damit es fid) dem Ti⸗ fuf nach recommendire, noch darzu den Nahmen vom Ra imiliano bey: gelegt: Es ſind aber die Kraͤffte dadurch fo wenig vergroſſert worden, als das Marggrafen⸗Pulver deswegen der Schweren⸗Noth abzuhelffen vermöͤ⸗ gend iſt, obgleich noch dieſelbe Klaue darunter gethan wird, damit ſich das Elend, wenn es die Schwere⸗Noth hat, hinter den Ohren frauen ſoll, (**) und 18 1 gar Dam danach bem Bewelß Herrn Joh. Zvelcfers aus einem halben Scrupel Gold bis 300. Blaͤtter konnen geſchlagen werden, (o macht es geweiß nicht vlel aus, wenn ein, oder ein halb Blaͤtchen Gold pro dofi unter ein Hertz⸗ ſtaͤrckend Pulver tieben wird. Marchionum der 72ofte Theil; Wird alſo nicht viel mehr bey dem erften Theil, und bey dem andern nahe der ꝛ a ſte Theil eines Grans pro doſi Gold ſey Denn alſo ift unter der Confectione Alkermes der 552. Theil Gold, — — ſo oder nicht vlel beſſer verhaͤlt es fid) mit denen andern M I r4 vere te (^) An.1717. im November (angten zu Potsdam von Ihro Czaariſche ks. an den Konig von Preuſſen, als ein Præſent 20. Elends⸗Kalben an, aber auſſer allen Zweiſfel nicht zu mediciniſchen Abſichten, als vielmehr der Curiofitát halber. Es iſt uns aber nicht bekannt, ob jemanden der Gedancke einkommen, entweder auf dem Mege oder in Potsdam, einen Epilepticum von dieſen lebendigen Thieren betreten zu laſſen oder daß eln fold) geplagter Menſch die Klauen dieſes Thleres betaſtet oder gekuͤſſet haͤtte; weil doch dle lincken Beine vor ein ſonderbares fpecificumAnt-Epilepticum ausgegeben werden daß ſogar durchs bloſſe Beruͤhren, oder auch nur durch die Exhalationes, in Amuletis , Nin⸗ gen, Arm⸗ und Hals⸗Baͤndern, ja Einſteckung unter die Betten in denen Wiegen die Seuche præſerviren und curiren ſolle. Der Ulrſprung dieſer Wunder⸗Chur ruͤhret ba» her, daß, da bif Thier von der Epilepſie offt befallen werden foll, ſolches per frictionem auris mediante ungula præc. finiftra, den Paroxyſmum ſelbſt juvertreiben pflege: da doch, wenn die Sache fid) ſo verhielte, nicht die Klaue, ſondern der motus friétionis das beſte thun muͤſte: Warum krauet man aber dergleichen Palſenten nicht mit derſelben hin⸗ ter dem Ohre; Und wie kan dieſes Thier fo mitten im Paroxyſmo der Epilepſie llegt vor⸗ .. fá&licber Weiſe feine Glieder zur ur gebrauchen? Gewiß der Auro er eife nach Nor⸗ den, fo ein Chirurgus geweſt, bat genugſam Recht, fid) tiber dieſe aberglaͤubiſche Cur zu moquiten ; Der als et von einemEdelmann in Not wegen auf der Elends⸗Jagd mit dem lincken hinter Beine dieſes Theres beſchencket wurde, lachende antwortete, er koͤnne ſich nicht einbilden, daß dleſer Fuß fo viel Krafft haben ſolte, indem ſich ja das Thier, ſo ihn doch ſteis an ſich truͤge, damit nicht curiren koͤnne. Deſſen Meynung der Edelmann ſelbſt beſtaͤrckte, mit der Verſicherung, daß er dieſes Medicament zwar vielen Epilepticis gegeben, aber niemanden damit curiret habe, und waͤre in der That die vermeynte Krafft von der Elends⸗Klaue ein allgemeiner Irrthum. Gleiche Hedancken heget von der klends⸗ Klau Herr Mich, Beru. Valentini in Mufeo Maſtorum (Part. I. lib. 1M. Cap. V. pag. 482) daraus ich den locum beyſetze, weil dieſes Buch nicht eben in aller deute Handen iſt: Die⸗ ſer Aberglauben iſt alhier auch anderswo noch faſt algemein. Man lieſet ſehr viel von der wunderlichen Natut und Eigenſchafft des Elend⸗Thiers, als, daß es fid) — uen en 96 Dritter Abschnitt, Drey und zwantzigſter Artickel. 962 gal daſſelbige weiches in der gantzen Welt nicht zu finden iſt, womit ich das Unicornu verum meyne. “ Wer ſiehet nicht, daß das Gold bloß wegen der Zierrath (Y oder wegen der Koſtbarkeit in die Medicin gerathen, zu⸗ mal da man gemeiniglich noch Perlen und Edelſteine dazu zu ſetzen pfleget: ten konne, wenn es einmal niebergefallen, weilen es kein Gelenck in den Beinen habe; it. Welches nicht allein Felix Platerus, ſon dern noch eine ziemliche Zeit vor iym Thomas Eraſtus in ihren Schrifften ſatt⸗ ſam erwieſen haben; Gantz neulich aber wiederum in einer gelehrten Dil⸗ ſertation der wegen anderer Schrifften bekannte Medicus zu Vervna, D. Sebaflian Rotari, wie auch Samuel Koleférus de Keres daß es ſehr offt mit der Schweren, Noth beladen ſey, und wenn es alsdenn den lincken Hin⸗ der⸗Fuß in die Ohren ſtecke / ſo bald davon befreyet werde; weßwegen derſelbe Fuß aud) elne (o vortrefliche Krafft babe die Schwere⸗Noth / oder fallende Sucht an den Menſchen zu curixen, und was des Zeugs mehr iſt. Allein alle dleſe Erzehlungen ſind vor bloſſe a M eom Maͤh elein zu halten, indem O/aus Magnas in ſeiner Hſſtoria feptentrionalium begeue . get, daß das Elend, Thier ein ſehr geſchwindes und ſchnelles Thier fe». welches in Tag und Nacht etliche 100. Italiaͤnlſche Meilen (ſo mir alzuviel ſcheinet) lauffen koͤnne. Wer wol⸗ te nun Ide ſolches mit fo ſteiffen Fuͤſſen geſchehen koͤnne? dergleichen ſie vor Die» ſem auch dem lephant zugeſchrieben, welcher doch vollkommen niebertnien kan, wie An. 169. an einem Elephanten allhier in Breßlau ſelbſt geſehen. Und wie koͤnte ſich bas ate me Thier, fo es nach Vorgeben mit der Schweren⸗Noth ſo offt uͤberfallen wuͤrde, helffen und wieder aufkommen, wenn es fid) nicht wieder ausrichten koͤnnte, fo es einmahl nieder⸗ gefallen? Solte es dann allezeit liegen bleiben? wie koͤnte es den lincken Fuß bey das Ohr bringen? Wiewolen auch dieſes, und was von ſeiner fallenden Sucht vorgegeben wird, alles falſch und ein pur lauter erdichtetes Maͤhrlein iſt, indem diejenigen, denen die Natur dlleſer Kranckheit bewuſt iſt leicht judiciren koͤnnen, daß in berfelbigen ein unvernuͤnfftiges Tc hier fo viel Krafft und Witz nicht habe, ſich alfo zu belffen , welches einem Menſchen, fo damit behafftet ohnmoͤglich ift: Auch Gebellus, welcher das Thier ſelbſten geſehen und ein gantz Buch davon geſchrieben, bezeuget, daß es ein friſch und geſundes Thler ſey: Weswe⸗ gen ich mich nicht genug verwundern kan, daß nicht allein die gemeinen Leute, ſondern auch die beruͤhmteſte und ſonſten febr gelehrtescribenten / ſo von den Thieren geſchrieben, als Go" nerus, Aldrouandus, Jonſtonus, ja der curieuſe Normius (fo doch zu Copenhagen in den Mit⸗ ternaͤchtigen Landern gelehret hat) dieſem altvaͤterlichen Aberglauben Statt und Raum in ihren herrlichen und koſtbaren Buͤchern gegeben haben, welche doch mit der Wahrheit und taͤglichen Erfaheung gantz und gar nicht uͤbereinkommen, es mag auch acctus ſolches zu bemaͤnteln und zu beſcheinen ſuchen wle er will. Wobey annoch die Herren Geiſt⸗ lichen will errinnert haben, daß fie ſich kuͤnfftig vorſehen ſolchekuͤgen und Maͤhrlein auf die Cantzel zu bringen, und wie Franzius in (einer Hifloriz Animal. gethan, die ſtreitende und ge» aͤngſtete Kirche mit dieſem ſo miſerablen Thiere (ſcilic.) zu vergleichen oder andere Ge⸗ heimnuͤſſe, als CHriſti deyden, Sterben und 9fuferfteben, mit dem Pelican Pheenix, und dergleichen erdichteten Vögeln zu erklaͤhren; Sintemalen ſolche Glaubens ⸗Articul genug ⸗ Noͤthen haben. ſam inch Ottes⸗Wort gegruͤndet, und mit dergleichenduͤgen beklelſtert zu werden nicht von Es hat zwar Catelanus in feinem Buch von dem Einhorn ſich bemuͤhet, das wahre Ein⸗ horn zu zeigen, ſo wie ein Pferd ausſehen ſoll und auf der Stirne ein langes Horn tragen; Zumalen in der Heil. Schrifft deſſen ſo offt gedacht werde: Andreas Baccius aber in feinem Tractat. de unicornu meynet daß das Naß⸗Horn dadurch verſtanden wuͤrde; So aber nicht vor ein ſo eigentlich Medicamentum antepilepticum gehalten wird, als das Unicor- - nu verum iſt/ an deſſen ſtait ſie das Horn des Fiſches Narval ſubſtituiren: Welches noch gut iſt, daß dieſes Horn jetzo nicht ſo hoch als ehemalen muß bezahlet werden, denn da ein ſolches vor dieſem etliche 1000. Thaler gekoſtet, ſo kan man jetzo ein gantzes Pfund deſſen vor 34. Sgl. bey denen Materialiſten und ein gantzes groſſes Horn vor 10. Nthl. ere kauffen. (*9) Vid. Job. Zwelfferi Nantiſſam Spag yricam (Part. I. Cap. I) annexa ejusdem Pharmaco- pãQamnia Regia (pag. I. 445. Licet enim veteres crudum aurum foliatum multis immi - ſcuerint medicamentis compoſitis; non tamen id alio factum bono exiſtimant, quam ut oculos vulgi aurum paſcat. Quemadmodum nunc clariſſimi Viri, ipſi D. D. Auguſtani in ſua Phar macop. Auguſtana Dn. Schrœderus in Pbarmacopeia Medico. Chymicæ (lib. Ill. Cap. IN) ut & Quercetanus Tom. II. in ſua arte Medica auxiliatrici & Pharmacevtica Cap. V. pag. sig. cum fexcentis aliis, quos illi citant; unanimiter in hoc conſentiunt, & hoc ipſum confitenrur. Ppp 963 Dritter Abſchnitt , Drey und zwantzigſter Artickel. 964 Dieſer nun, als es zu ſeinem Ende gh — er das Seinige in das oſter zu St. Sebaſtian in Saltz burg, decide en die Mönche darinnen vor die Erbse aus Danckbarkeit nach ſeinem Tode ihm einen Leichen⸗ Stein aufrichten lieſſen, ( darauf ſie nicht allein ſeine die Armen, (das ift, die Mönche rlich einen gan⸗ meten,ſondern abſonde tzen Catalogum incurabler Kr wieder ſein eigen, und anderer Wiſſen f : und Geſtaͤndniß/ davon bald hernach werth waͤren, ihm feine Schuh⸗Rie⸗ | (of gemeldet werden,) hinzu ſetzten, men aufzuldſen, abſonderlich dieſelbi⸗ welche er allein gantz leichte und recht gen, welche ſich ihm opponirten, unb | wunderbar aus dem Grunde zu curi- andern ihren Principiis folgten (von ren vermocht. denen ſchreibet er: Daß in einem ein⸗ Ulm IU tzigen Haare ſeines Hinter ⸗Theils am Da er nun noch darzu in ſeinen Haupte mehr Weißheit ſteckte, als in Schrifften ich einen Monarchen ihnen allen zuſammen, (') und daß aller Geheimniſſe geheiſſen, und ſol⸗ fie wuͤrden offenbar werden denen cher Dinge geruͤhmet, die ſonſt unmoͤg⸗ Bauern auf den Doͤrffern, und ihre lich ein Menſch zu przftiren capabel Als Kunſt Fuͤrſten, Herren, Staͤdten und nemlich einen lebendigen Menſchen in Laͤndern, daß fie nichts anders als Be⸗ einem Glaſe zu produciten, ohne daß er trug und Gleißnerey fep, und es mfi» von einem Weibe doͤrffe gebohren wer⸗ ſten ihm nachfolgen und lernen, er den, (nne) oder einen Menſchen gar nicht von ihnen, fo wohl alte, als in zu verbrennen, und aus der Aſche wie⸗ neuern Zeiten leben de Medici, aus allen der einen neuen zu bauen: Seine Ditei- Staͤdten, Landen und Reichen, aus al⸗ | pul hernachmals auch kaum Worte lem Volck und Nationen ꝛc. finden konnten ihn genugſam heraus i zu Eer in duraria " Romano - Dacica. (9) Es iſt aber dieſe Meynung vornem⸗ lich recht empor kommen, von Tes. phrafli Paracelſi Zeiten her; denn Ge⸗ lehrte und Ungelehrte haben ſtetigſt ge glaubet, daß dieſer durch ſeine groſſe al- chymiſche Wiſſenſchafft es (o weit ge⸗ bracht, daß er vor allen andern den La- pidem philoſophorum bereiten konnen; Wie er denn auch dieſes und anderes mehr von ſich ſelbſt zu ruͤhmen gepfle⸗ et: Alle andere Medicos aber neben ch alſo verachtet, daß ſie auch nicht — — —ͤ—e—ä—yA — 2 — ——— ——Lg' ( Cap. VI. in fine: Mie teimet ſich aber Pretium und Medicamentum zuſammen? Es kommt mir vor, als da jener Bauren Sohn ſeinem Vater, da er kranck war, recht mit was koͤſtlichen abſpelſen wolte deswegen ließ er ihm einen Canarien · Vogel braten, der noch et liche Ledgen ſchoͤn pfeiffen konte. 5 (**) In Paragran. II. Track I. de Philofoph. (***) In Przfatione lib I. Baragran. pag. 199. nb mercket mich: Oder ihr müffet offen⸗ bar werden den Bauern auf den Doͤrffern, daß eure Kunſt Fuͤrſten und Herrn Staͤdten und Laͤndern allein Betrug (eo, durch Beſch⸗⸗Artzneyen und daß ihr euer Kunſt weder Wiſſens noch Wahrheit habe, und die Zucht, die euch beſchicht geſchiehet euch Narten und Gleißnern, das ift, euch vermeynten Artzeten; und muͤſſet mir nach ich nicht euch nach, ihr mir nach / mir nach Avicenna, in C aſenus. Rbafis, Alontagnana, Meſue &c. mix nach und nicht ich euch nach ihr von Paris, ihr von Mompelier/ ihr von Schwaben / ihr vonk Reifen, ihr von Coͤlln, ihr von Wien, und was an der Thonau und Kheinſtrohm liegt, ihr In⸗ ſulen im Meer: Du gralia, du Dalmatia, du Atbenis, du &riech, du Alt, du Iſtaeliua, mir nach und nicht ich euch nach; Eurer wird keiner im hinderſten Winckel bleiben, an den nicht die Hunde (S22; werden. Anderer hoͤchſt obſccenen Worte, derer er ſich auf dieſer und folgenden pagina gebrauchet bat, zugeſchweigen. (****) Vid. ejus Epitaphium in Dodonis Ricbee f. Ottonis Aicberi Theatr. Funecbr. Part. lll. Sce» na V. pag308. Quod Setisburgi apud St. Sebaflianum ad templi murum erectum, la- pidique inſculptum ita ſe habet: Canditur bic Philippus Tbeophraflus, infignis Medicine Do- Hor e qui dira illa vulnera, Lepram, Podagram, Hydrapifin aliaque infanabilta corporis contagia, miriſica arte ſuſtulit. ac bona ſu in pauperes diſtribuenda collocamdaque bonorapit, Ann. 1541. d. 24. Sept. vitam cum morte mutavit. (9e) m libr. de Tmólura Phyſicorum Cap. IV. (orem vid. de rerum naturalium generatione lib. I. De homine arte chymica' producendo; Qui perfecte omnia fua membra movebat: Amatus Lufitanus Cent. VI Curat LIII.) In- ^ primis CA. 4 Rejes in Camp. Elyſio ꝓucund. Qu«fl. (Quzft, XLII. pag. $02. num. 23.) 96 Dritter Abſchnitt / Drey und zwantzigſter Artickel.“ 966 zuſtreichen; (*) So wurde der Schluß ſteuren. Nach Henrico Nollis aber (**) gleich gemacht, daß, weil er eine uni- verfal Finctur beſaͤſſe, fo waͤre dieſes auch zugleich ein ſolches uniwerſal Me- dicament, damit er vor allen andern, al⸗ le incurable Kranckheiten curiren, ein langes Leben verſchaffen, und fo ſlu⸗ pende Dinge ausrichten koͤnnte: Wel⸗ ches, abſonderlich unter vielen Herr Lie. Helwig bekraͤfftiget, wenn er ſchrei⸗ bet: (77) Es beſtehet der menſchlichen Geiſter Geſundmachung und Verbeſſe⸗ rung in ſpirituum acidorum edulcoratio- ne, eorum auctione, & confortatione: Zur Suͤßmachung der ſauren Geiſter dienen nun etliche Dinge; das vor⸗ nehmſte ifl ber fo genañte Lapis Philofo- | phorum, welcher fo wohl die Kranckhei⸗ ten des Leibes an Menſchen und Thie⸗ ren, als deren Metallen Unreiffigkeit, vertreibet und verbeſſert, ja in guten und edlen Stand ſetzet: Nach Arnoldo de Villa nova mehr ausrichtet, als alle andere vortreffliche Medicamenta: Und zwar in einem Tage ſo viel, als andere Medicin in einem Monate, ſo viel in ei⸗ nem Monat, als andere in einem Jah⸗ re, und wo die uͤbrige Zeit des Lebens nicht zulange, ſo ſey allhier ein Monat genug allen Kranckheiten damit zu ruͤſte er den Menſchen mehr, als mit Engliſcher Weißheit und Erkaͤnntniß aus: Und zwar nach andern darum, weil die gantze Erde verderbet und ver⸗ fluchet worden, dieſer aber allein davon ausgenommen blieben; oder weil die rothe Erde, daraus Adam formiret worden, Gold ſoll geweſen ſeyn; So muͤſſe auch dieſes den Menſchen am meiſten ſtaͤrcken, und von allen Kranck⸗ heiten befreyen. Deßwegen ruffet 82. filius. Valentini in feinem Buche von natür; und übetnatüclicben Dingen alſo aus: O du geſegnete Artzney, von GOL deinem Schoͤpffer gegeben; O du himmliſcher Magnet der groſſen anziehenden Liebe; O du guͤltige Sub- ſtantz der Metallen, wie groß ift deine Krafft, wie unerforſchlich iſt deine Tu⸗ gend, und wie tapffer deine Standhaff⸗ tigkeit! Selig ift derjenige allhier auf Erden, welcher dein Licht mit Wahr⸗ heit erkennet, das alle Welt nicht in Acht nimmet; keine Armuth wird es ſpuͤhren; keine Kranckheit wird ihn ruͤhren, und kein Gebrechen wird ihm ſchaden, bis zu dem geſetzten Ziel des Todes, und bis zur letzten Stunde, fo ihm von ſeinem Himmels⸗Koͤnige iſt * ane Denn alſo haben fre unter ſeinem Kupffer, welches dor den Operibus ftefes , ihn ge⸗ | o mechanicarum Irismegiftum germanicum. d Und Ofivaldus Crollius ſchreibet in ſeiner Bafilica Cbymica in der Vorrede, oder pag. m. 7. Paracelfi peritiam nemo adhucattigit, nedum ſuperare potuit. Et pag. 156. Nullus mortalium in univerfa Philofophia & Medicina indubitato celi favore, tam ardua & ab- heiſſen Philofophum paradoxum, Myſteriarcham, Medicinarum profeſſorem, Muſarum ... dita arcana ſcivit, & in publicum protulit, ficut Iheophraſtur ille Paracelſus vir & Philoſo · phus, omni æternitatis memoria & honore digniffimus. cujus peritiam nemo inventus, qui attingere, nedum füperare potuerit; Verus Medicinz Monarcha, & primus Micro- coſmi Medicus, qui de interno homine ejusque officio a DEO creato, item de magno- rum morborum incurabilium origine tam naturali quam Metaphyfica a temporibus Noæ folus fcripfit; Quod e ſuperiorum ztatum medicis ne per fomnium ulli in men- tem venit. Henningius Scheunemannus in Hydromantia Paracelfica ſ. Diſcurſu Philefopbice de novo fonte in Saxonia circa Annæbergam reperto in Præfatione meynet Paracelſum, Her- meticam & Hippocraticam doctrinam peculiari Spiritus fancti aſſiſtentia compleviſſe, ut nihil amplius defiderari poffit, & ob navatam hanc operam Monarchz nomen adeptus "fe, quicquid in rerum natura fuit ſcibile. (**) Caf. & Obfervat, Tom. V. pag. 320. (* ſit, Et Cap. I. A DEO Ter Optimo Maximo Zbeopbraflum Paracelſum edoctum ſciviſ- **) Tbeor. Philofapb. Herinetic, Tract. WI. ubi de ſilentio hermetico agit p.792. Lapis Phi lofophorum eft Spiritus univerſi, incubatu fuo a£tuans aquas, atque in Medicinam tam ſuperiorum quaminferiorum virium habitaculum digeftione Philofophica deductus, eagque virtnte præditus. ut imperfectis ſubſtantiis perfectionem fua ipfius communica- tione ingeneret. Et mox pag. ſeqq. Lapis, inquit, legitime adminiſtratus metalla im- perfecta in auri ftatum deducit vegetabilibus maturationem, virorem & vigorem indu. cit, animaliaque quæcunque, five fintbeftiz, five rationales creaturæ fi quz morbo infe- Ga fuerint, ftupendum in modum, ab ea minima dofi liberat, imo hominem angeli- ca exornat fapientia, ita ut nihil in univerſo fiat & inveniatur, quod non cognoſcatur €jus uſu legitimo. 9 | Ue | pp 967 angeſetzt worden. Und Rolandus ge⸗ brauchet 5020 N Worte in der De cation an Ihto Kayſerl. Maj. ſo vor⸗ geſetzt ſeinen Aehymſiſchen Prog nne »iatibur: Wofern mir erlaubet iſt dem Apoſtel baue gemaͤß zu folgern und zu ſchlieſſen; So kan aus der Übung dieſer Alchymiſtiſchen Kunſt eine fuͤr⸗ Dritter Abſchnitt / Drey und zwantzigſter Artickel. 968 ben Oels gegoſſen, () ba ſolle her⸗ nach ein eintzi N ai dieſem venie repa (ai wieder, abſonderlich aͤuſſerliche Kranck⸗ heiten abgeben, die innerlichen abet noch viel unbegreifflicher curiret wer⸗ den, (et) atfo daß der Pa mit dem aͤuſſerſten der trefflichere und deutlichere Erkaͤnnt⸗ niß GOTTES erlanget werden, we⸗ der aus den gantzen Büchern ore gott lichen heiligen Schrifft ſelbſten. Helmontius referiret von dem Lapillo Butleri , () welcher nach unterſchiede⸗ ner Meynung/ wohl nichts anders als der beruffene lapis Philofophorum ſeyn ſoll; (*) Gleichwie andere Vfneam cra: nii humani vor das Fundament deſſelben halten; (***) daß wenn ſolch Stein⸗ chen nur ein wenig in einen gem voll Baum ⸗DOel eingetäuchet wuͤrde, dieſer Loͤffel voll hernach, in eine groſſe Kan⸗ ne, ſa in ein gantzes volles Faß deſſel⸗ Steinchen anruͤhren duͤrff Damit man aber den gantzen e ee ee, es geoͤffneter Schatz ⸗ re daraus eine der uM flt Pit gen, weil das Buͤchlein in wenig án tein der — — | »wach⸗ e j : (9); Mer dieſer Butler geweſen und wie dieſes Univerſal· Medicament bekannt worden vid. Hielmontius; Hybernus quidam, Butler nomine, magnus olim apud Jacobam Regem A. glie, detentus in carceré caſtri Vilvordiæ, miſertusque cujusdam Bad Monachi Fran- ciſcani, celeberrimi, concionatoris Ge- Britanni, etiam incarcerati, formidandum Ery. fipelas in brachio habentis quodam vefpere, cum pene defperaret æger, in cochleari lactis amygdalini intinxit celeriter quendam lapillum, ſtatimque inde retraxit, Di- xit autem cuftodicarceris: Porrigei(ti monacho hanc forbitionem, & quantümcun. inde ceperit faltem infra horulam fanus erit. Quod etiam fic evenit, cum ſumma cu- ftodis adimiradone, zgroque infcio, unde fibi tam repentina ſanitas ĩlluxiſſet. Cum fe ignoraret aliquid aſſumſiſſe. Brachium namque ejus finiftrum, immenfe antea tumi- dum concidit, fic utftatimab altero vix difcerneretur. feqq. * (**) Vid. Serrn D. Sans Chriſtoph von Ettners unb Elteritz Ihro Roömiſch Ray; ſerl. Maſeſt. Raths, untet dem Nahmen des getreuen Eckards entlauffenen Chymi cum (Cap. XIll. p. $00.) Et ex eo Job. Ludov. Hanne manni Jaſon (pagin. 27.feqq.) Item Helmontii Opera pag. m. $55. / Hu - (N**)- Mich: Bernb. Valentini in Mufeo Muſcor. (Tom. I. lib. IT. cap. I. pag. 429.) daß das Fun- 8 dament des berübmten Lapidis Butlerĩani und Det Waffen- Salbe fo, Ufnea cranii hu- mani, wie er die Compoſition von einem alten Chymico Nahmens Briegs mann be: kommen. Tom. II. Cap. XXII. pag. 95. repetirt er ſolches und ſetzt noch hinzu die ubrigen Ingredienijen, wie auch den modum ſelbigen Stein zu verfertigen mit folgenden Worten: Ein alter Chymicus in der Pfaltz, Nahmens Kriegs mann, ſuchte einsmals die wahre U(- neam quf, um den lapidem Burleri, (von welchem Helmont in einem eigenen Tractaͤtleln ein überaus groſſes Weſen macht) daraus zu verſerugen, worzu er das Vitriolum Veneris, ſo in der Sonne calciniret werden muß, und Nitrum fixum nehme, welche drey Stuͤck mit N fo in Froſchleich⸗Waſſer ſolviret, zu einem Stein oder Taͤflein gebracht wer · en müſſen 26 8 (e) Helmontius Oper. pag. m, $58. Cœterum quod attinet ad tantæ bonitatis remedia, horumque efficaciam, inprimis liquet, quod lapillus ille Burleri, ututleviter cochleari unico olei intinctus, fi cochleare illud olei in cantharum, imo in cadum olei effandatur, | totum fietremedium. Non ſecus atque peſtilens odor totum vas inficit ſuo contagio. pag. «$5. Quod vetula ab annis fedecim intolerabili Hemicrania laborans, confe- ſtim per inunctionem unius guttæ plenarie ſanata fuerit. : (t****) vid. Obſervationem Luc. Stóreckii in Epbemerid, Nar. Cur. Dec. II. An. Iv. Obf. CXVIL p. 239.) An C ve Pag. 559, Rreviter morbi omnes fanantur unico remedio, unctione fcilicet,vel lin- guz attaétu,five folo guſtatu. »febs mal Frucht trage; Durch d „de, Perlen ꝛt. Gold und Silber in fol. - „cher Menge, daß es nicht auszuſpre⸗ „chen: Indem ein Theil noch vor der „Multiplication nicht allein hundert „tauſend, ſondern zehnmal hundert „tauſend Theile tingiret. Zam dritten „kanſt du den Menſchen von allen „Kranckheiten befreyen, aus einem ati „ten Greiß einen Juͤngling, aus einem „Schwachen einen Geſuͤnden und „Starcken machen, ja ſo gar die Gin: vnen und Gedancken des Hertzens ver⸗ „ändern, alſo daß aus denn aller boͤſe⸗ „ſten Menſchen, der allerfroͤmmſte „werden muͤſſe. Dieſes iff noch nicht „genug, ſondern er verrichtet ſeine „Krafft auch auf uͤbernatuͤrliche Wei⸗ „ſe. Er iſt der Schluͤſſel Himmel und „Erde zu eroͤffnen, das iſt, zu gelangen „bis an das oberſtekirmamem des itm: „mels, in das Centrum der Erde, in die „Tieffen und Abgrund des Meeres, du „kanſt mit deinen Augen dringen durch „alle Berge, Huͤgel, Laub, Graß, Thie⸗ 959 Dritter Abſchnitt / Drey und zwantzigſker Artickel. vi S dir unterthan ſeyn, alles wirſt „du vermoͤgen, du wirſt den Himmel vtwingen und die Erde. Die Geiſter „werden dir gehorſamen, nothwendig v„muͤſſen fic dir dienen und deinem Wil⸗ vlen ſich unterwerffen. Du kanſt da⸗ | „durch alles gegenwaͤrtige und zu⸗ vkünfftige erkennen, das ift, eine neue „Welt ſchaffen, und die Herrſchafft ; Darüber erhalten., Moy eo Pm Es muß aber ſetztvorhergehender Schluß und alles hiervon falſch ſeyn, weil, obgleich anderen die Kunſt zu tingiren auch bekannt geweſen, fo weiß man doch nichts weniger, als daß dieſe incurable Kranckheiten mit dem ſoge⸗ nannten Lapide Philofophorum curiren konnen. () Abſonderlich findet man in Dreßden, unter dem Churfuͤrſten Auguſto, der Churfuͤrſten Auna und Chriſtiano dem 1. gleichſam, als in ei⸗ nem Diario aufgezeichnet, wie viel taͤg⸗ lich von Herrn Schwaͤrtzer, derer (o genannten unedlen metallen, in feines Silber und Gold, manchmal auch in ihrer Gegenwart verwandeit worden. (Ich kan dieſes jeden aus denen Actis ſelber zeigen, derer ich, unter Herr Jo⸗ bann Kunckels von Lowenſtern hinterlaſſenen Miptis, einiger bin hab⸗ hafft worden, auf was vor Art und Weiſe, abſonderlich aber in dem Mercu⸗ rio und Vitriol laborixet und groſſer Pro- fit daraus gezogen worden, C wie | ' ; aus ) vid. Micb. Daring. de Medicina & Medicis adverfus Jatromagiflas & Pfeudiatros ( Cap. VL qu. IV. pag.230-25 0 & Fatobus Primerofius devulgi erroribus in Medicina (lib. V. Cap. LVII.ſ. ultimo p. 542 ))) e e 1 (*) Was zu Aaguft Zelten geſchehen, hat man in einem mit geſchlagenem Silber uͤberzoge⸗ nen und vergoldeten Buch mit einem Schloß verwahret, auf Pergament geſchrleben ae» funden, deſſen Titul: naturliche Kunſt, wie man wandeln foll, darlnnen die Procelle, welche aus dem Mercurio gegangen, deutlich zu leſen. Auch iſt am Ende notirt, daß den 21. Nov, anno 1586. die erſte Extraction von Gold gewogen 2 1. Marck hernach ben 10. Jan. an. rc 87). waren vier Glaͤſer ausgenommen worden, votherd noch zwey, was die ge⸗ wogen ſtehet nicht dabey. Ingleichen findet man in einem verſchloſſenen Buche, welches Herr Schwaͤrtzer mit eigner Hand geſchrieben, was vor Proce(fe unter Cbriſtiano J. ab- ſonderlich aus dem Vitriol muris laboriret werden. An die Churfuͤrſtin Anna aber derwahret man forma epiſtelari von err Schwaͤrtzern geſchriebene Proceſſe, da allein Vi.triol eingeſetzet worden, unb abſonderlich febr geruͤhmet wird: Er faͤnget an: Gnaͤdige Churfuͤrſtin, demnach Ew. Churfuͤrſtl. Gnaden geſehen, nach goͤtel. Verleyhung, was unglaublͤche Dinge in Vitriol ſtecke, das Gott der Allmaͤchtige in die Nalur gele⸗ get und darinnen verborgen hat: So wollen Ew. Churfuͤrſtl. Gnaden dem All maͤch⸗ tigen Gott davor dancken: Hernach beſchreibet er, wie der Vitriol zu tractiren, daß ein Oleum daraus werde: Dann füget er am Ende bey, wenn x. Theil Gold, und 12. Theil Mercurii zuſammen gethan wird, und dt mit fo ſchwer ſolchen Oels uͤbergoſſen, (o ſehen pp 3 wir 971 Dritter Abſchnitt , Drey und zwantzigſter Artickel. 97a aus dem unten gefcüten Hiſtoriſchen | riret worden: Oh gleich Hert Jun» dleſen Auszuge zu erſehen.) Nichts deſtowe⸗ ckel von Low ganzen niger findet man, daß ſolche Tincturen Verlauff viel anders gedrehet: (7) zu denen Kranckheiten ſind adhibirtt Daß David in kurtz vorhe⸗ worden, da doch ſolches ohnfehlbar er⸗ ro gemeldten von folget waͤre: Indem die Cburfür(tin | Sachſen, und vieler anderer Vorneh⸗ Anna, abſonderlich durch Diſtribuirung men Ge 1 0 aua CMM init derer Medicamentert, die fie an bíc2(tv habe: Welches zwar dieſer Herr vor men haͤufſig verſchenckte, ein groſſes allen andern admiriret; Er war aber Perdienſt ſüchte. Wie denn auch Kay⸗ damit nicht lange zufrieden, ſondern ſer Ferdinand Ill. gewiß dieſelbe Tinctur, | wolte den gantzen Proceff und alle die er von einem Edelmann mit dem Heimlichkeit ſelbſt wiſſen; da aber die⸗ Zunamen von Kichthauſen ge ſer auf keine Weiſe fid) darzu verfi ſchenckt bekommen, und ihn deßwegen wolte: Wurde er erſtlich nicht allein zu einem Freyherren erhoben und von mit einem harten Arreft beleget, fon Caos genennet, nicht wuͤrde in Queckſil⸗ dern endlich ſo gar durch Vorſtelung ber getragen, daſſelbe in Gold verwan⸗ des Henckers geſchrecket: Welches bic delt, und An. 1643. Medaillen daraus ſen alfo alcriref, daß er in des praͤgen laſſen, (Y) ſondern ſie vielmehr viri cw dia hoher Gegenwart, in um feiner ſchwaͤchlichen Leibes Confti- einen Becher voll Wein (cine Linctur tution abzuhelffen angewendet haben. geſchuͤttet, und alſo aus getruncken mi Als ich in Holland mich befand, den Worten: Er wolle dieſt war ich ſo gluͤcklich, nicht allein die heimniß in ſeinen Leib aben; transmutationem Saturni mit Mercurio | Es brachte ihm aber folgende Nacht curr. amalgamixet in rein Gold zu ſehen, den Tod zuwege. (*) ifr ſondern ich bekam noch darzu vondem Vielen andern Menſchen iſt es ge Kuͤnſtler ein paar Untzen deſſelben wiß nicht anders ergangen, denn wie Goldes (fo annoch unter meinen Cu- manche ſind auch durch die pra riofiráten aufhebe,) verehret: Ich war vom Golde, abſonderlich durch das be- | vorneilich curieus ihn zu befragen, ob | kannte Aurum fulminans, ums Leben er ſolches auch vor ein koͤſtliches Medi- kommen, wie vor meiner Abreſſt aus cament æſtimirte? Allein er antwortete Salle dergleichen mit cerrn mir: An einem Menſchen haͤtte er die Gottfried Oca ſelig · bintcriaffenem Efficaciam nicht probiret, die Hunde Tochter, ob ſie gleich von ſonſten nichts, aber pflegten davon zu crepiren. Uber⸗ als einem Schnuppen incommodixet dieſes aber ifl mir gantz vor gewiß refe- | wurde, paſfirte: Der Medicus, der es 4 ihr wir Menſchen groß Wunder, wenn es eingeſetzet wie denn Ew. Churfuͤrſtl. Gnaden geſe⸗ ben, und vem bans 1 A 9 85 y "m * Welche Serr Job. Zwelfferus beſchrieben, und Herr Job. Joach, Becherus in Cedipo Ciy- s 15 pag · 8 s. fe noch heuriges Tages in der Kayſerl. Kunſt Kammer zu (eben: Wie denn auch Herr D. Samuel Reyber JCtus und Mathem, Profeſſ. zu Riel in Hiſertarione de nummis quibusdam ex Cbymico metallo fatis; und Jeb. Ludov. Hannemannus in Jaſine, ſive Cata- logo Teflimonior. veritatis Metamorzbofin metallorum ignobiliorum in aurum natio prafiantins afftrens (pag, 15.) ſolche beſchreibet. Abſonder lich hat auch [elbigen nebſt andern darge⸗ ſtellet Herr Job. Franeiſe Buddeus in elner gelehrten Deputation: An Alcbymiſæ fint in Re- publica tolerandi (Num. NV. pag. 48. feqq.) Und zu eben der Zeit Herr Wilh. Ernſt Ten⸗ tzel in ſeinen Monatlichen Unterredungen (anno 1692. Menſ. Jun. pag. 441.) (**) vid. ejusdem Laboratorium Chymicum Part. III. pag. $79. * (***) vid. Segfeuer der chmiſten (pag. 32). Beuther ift bekannt als ein Adeptus und kan niemand laͤugnen, daß er fep zu dreß den geweſen, er ſtifftete demChurfuͤrſten viel S utes; Als ihm aber der Chur fuͤrſt drohete mit dem Hencker, und wolte den als einen Examina- torem tiber ihn ſchicken, nahm er feine Tin&ur ein, und vergab fid) ſelber: Man hat zwar Journale, was er taͤglich gearbeitet, aber ſie nuͤtzen gar nichts. Item David Beuubers Ciy- miſche Tractate von der Probier⸗Runſt, in Prafatione: David. Beutber, fo ſeine Tinctur von einem ſterbenden Cardinal bekommen, tingirte öffentlich, als man ihn aber zu offen⸗ bahrung der Kunſt mit dem Hencker zwingen wolte, hat er ſich ſelbſt damit vergeben, wie in Meiſſen kundig. N | | le Sympt in ei · nem ſenſiblen ee eee 57 Dritter Abſchnitt / Drey und zwantzigſter Articke. 974 ihr gegeben, wendete ein, es waͤre un⸗ möglich, daß das Gold den Tod ſolte ſtill bey ihr gewuͤrcket haben: Es wieß ihm aber in einer abſonderlichen Schrifft Herr Hofrath Stahl, C) daß gantz gem das Gold dieſes nicht verurſa⸗ chet haͤtte, aber das Menſtrum haͤite al⸗ icit auch ſelbſt den Tod in ei · en | zu wege bringen koͤnnen: Welches auch von allen andern Præparatis ſtatt hat, denn fie können entweder nutzen oder ſchaden, ſo | | nicht das Gold beydes etfectuiren: Deß wegen ſehr ſchwer ole de Lila nova M Geld fal daß, wenn man ein Stuͤck Gold auf den Kopff, oder auf das Hertze lege, ſolle durch das erſte das Haupt ſonderbar geſtaͤrcket, auf die an⸗ dere Weiſe aber einer luſtig und guter Dinge werden: Mic aldus appliciret ſol-⸗ ches nur aͤuſſerlich in Huͤfft⸗ und Len⸗ den⸗Schmertz: Levinus Lemnius, und das Menſtrum und ſen verrichtet /) auf der Zunge gehalten, illet, (t) und acutus Luſitanus ſchreibet, (***) penn das Gold nur in Waſſer gekocht; ſolle ſolches Waſ⸗ ſer hernach ein remedium efficaciffimum abgeben: Quod caloris nativi 8ymme- triam confervet, vifceraroboret, fplendi- dos generet fpiritus, &c. da es doch auf dieſe Weiſe nur vor dem anklebenden Unrath geſaubert wird. (******) An⸗ dere nach Aral. Manfredo l. ſupr. c. neh⸗ men alcoliſiert Gold, vermiſchen es un⸗ ter die Koſt der Huͤner oder Cappau⸗ nen, und laſſen es mit dem Futter zu⸗ gleich freſſen, ſo wuͤrde das Gold in der⸗ ſelben Magen aufgeloͤſet, und der Huͤ⸗ ner Speiſe, und das gantze Fleiſch gleichſam damit tingiret, non colore ſed virtute; Damit man aber nichts ver» loͤhre von dem, was nicht aufgelöſet, und mit denen Excrementis weggegan⸗ gen, ſo muͤſſe man den Miſt zuſammen halten, auch was im Kropff und Ma⸗ Herr b. Hanß Heinrich Helcher, ein gen gefunden wuͤrde, fo bekaͤme man unlángft verſtorbener Medicus in alles Gold wieder, fo man andern Huͤ⸗ Breßlau (^5) will mit Wein, in wel, nern geben konne; (welches aber nicht chen vorherd gläendes Gold abgeleſchet ſeyn köñte, wenn etwas von dem Golde worden, der Peſtilentz Einhalt thun, zur Nahrung der Huͤner waͤre ange⸗ und haͤlt dieſes mit Burrho vor eine wendet worden.) Auch fo hat Tecpbra- vortreffliche Panaceé, oder der beſten us aracelſus ſelbſt das Gold oder præpa⸗ Gold⸗Tinctur gleich; (*) wie Langius rata aus demſelben, nicht vor eine groſſe in denen hitzigen Fiebern den unertraͤg⸗ | Medicin gehalten ob er gleich ein univer- lichen Durſt durch ein Stuck, (welches | fal Medicament an dem Lapide Philoſo- ^d RR "Tes ha Ldbg i (*) Diagramma de verz sreos£evagíreo; Medicz Practice vera dignitate, & vero in acu- tis fundamento. (Se&. Vill. pag. 76. ſeqq) | | | (**) In Tract. von der Peſt pag. 33- daſelbſt ſchreibet er: Eine goldene Platte in Weine febr offte gluͤende abgeloͤſcht, machet den Wein herrlich (wie ich glaube ſchaal) daß der be» ruͤhmte Graf Burr5i dergleichen Wein allein vor eine Panacee, oder einer groſſen Gold⸗ Tinctur gleich mit dem beruͤhmten 4 moldo de Villa nova gehalten. us qe) Abrab. Macbifredus Tr. de Peflilitatibus Cap. XIX, Doctr. V. ſchreibet, daß e$ Brillen⸗ Reiſſer Narrens⸗Poſſen, die etliche Schilling Ducaten groſſen Herren abreden, unb die⸗ ſelben in einen Klumpen geſchmeltzt, glüͤen laſſen, und nachmals in Wein oder Waſſer et⸗ lluchemal abldſchen, denen Patlenten vor eine Stärckung einſchwatzen und einen blauen Dunſt faͤr die Augen machen, daß endlich das Gold ihre bleibet: Sind das nicht Schna⸗ cken, das Gold ſoll in Wein die Kraͤffte ablegen, da ihm doch weder Schelde⸗Waſſer, noch das Feuer mit allen Proben was abſaget. k (ee) Tevinus Lemnius aurum candefactum vino extinctum, vagante peſtilentia, tanquam optimum commendat: Langius auream laminam febricitantium linguæ imponit, ut cru- cClatus fitis mitigetur: Eandem laminam Mizaldus renibus applicat, ut dolores nephri tici fedentur: Eadem ex Arnoldo Villanovano ſuper cerebrum geftata illud roborat, & re- . . €tioni cordis appofita lætitiam auget. Pl. vid. in 4/drovendi Muf. Metall. (lib. 1. pag. 66. 9-3 ARE ſive de Medicorum Princip. Hiflor. (Obſetv. XXVI. pagina 68.) Cu) Confer. Jacob Primeroſii de pulgi erroribus in Medicina (lib. III. cap. X. pag. m. 268.) Et Andr. Baccii libr. de Gemmis ac lapidibus prerioſis (Cap. 18.) ! Ce vid. Enpoſtura Vt lt redivivi detefla,0Dtt Anatomia der ſchoͤnen queckſilberi⸗ ü „ des [o genannten Ibegphrafiſchen Aeotb, five ſapidis Philofapbice- Medicinalis. [ 975 geruͤhmet. (*) Er denegirt vielmehr alle vim medicamentoſam demjenigen, was nicht leicht fermentiren und in eine putre faction gehen kan, und geſte⸗ het gar gerne, daß auch der Lapis p ſophorum nicht ſufficient ſey, die Lepro- fos (***) unb Hydropicos (****) zu refti- tuiren, und daß die Morbi hareditarii gar incurabel waͤren; (*****) Er ſchr viel eher ſehr groſſe Dinge, wie unter den Alten, Cato (H u“ꝭp Anton. Ma- fa; (Kurrent) unter denen neuen aber Ricbardus Lowerus Und Frider. Hoſfinan- uus, (P manchmal dem allerge⸗ ringſten Kraͤutgen und ſchlechteſtem Dinge; Alſo z. E. ſoll nach Paracelfo (rec) die Wermuth zwey bun: dert und ſechs Kranckheiten abzuhelf⸗ fen vermoͤgend ſeyn; und das Mutter⸗ Kraut gar alte Maͤnner und Weiber wieder jung machen, auch felbſt die Thiere in denjenigen Stand bringen konnen, als fie in denen erſten Jahren beſchaffen geweſen; wie ſolches /e Febu re (s einige mal, als an einem ſeiner guten Freunde, an einer ſiebentzig jaͤhrigen Magd, und dann an einer als 1 Dritter Abſchnitt / Drey und zwantzigſter Artickel. ten Henne præſliret zu haben, ſich meſſen heraus e haͤtte er Getrayde, i Schmertzen Fuͤſſen abgefallen, wachſen, und er g tti kommen; die Magd Td 1c von dem Medicament 12. Tage nac ander in Wein bri bet, "- cuationem menſium ſvitder und in allen einem jun, 2 en Hen gleich worden. XM n von dem alſo zu freſſen vorgeworffen, ihr nach dem a 1 Fe ausgefallen, und in vierzehen viel ſchoͤnere gefaͤrbte gewac der Kam wieder gleich au den, der vorhero gantz n ſchet gelegen, auch habe ſie mehr als vorhero geleget anderer flt zu geſchweigen. Nur noch SUE Een E und die Hydropicos Qerereeeeeeee nó c angemachten Wein ian í i 2 H 4 4A 7-45 () lb. IV. A chidox. ſub Tit. de Quinta eſſentia & de arcano lapidis Philofophorum, .. (nb IV. de origine morborum invifibilium, AUT. OQ Tib. LV. Paragraphor. Cap. IV. pag. 466. (****) Vid. Libr. 4e Hydrope. ats 22m (*****) Von denen Tartariſchen Kranckheiten (Tom J. pag. 293.) " - (pem) Dereruflica (Cap. CLVI.) Brafficam ita commendat. Et fi bilis eft, & fi Henes turgent, & fi cor dolet, &fi jecur & pulmones aut przcordia, uno verbo, omnia fana fa- ciet, intro quæ dolitabunt. r ( ππππαNM!ñotiſſimus ille Archiater Augufti Cæſaris. qui in Dedicároria Epiftola, libelli fui de Betonica, ad Marcum Agrippam, Cefaris. Auguſti genèrum ita herbulam jam nominatam laudat: Hæc tantum poteft effectu, ut etiam numero l. vll. morbos remediet, licet feri poteſt, ut omnibus vitiis prodeſſe poffit, maxime mulierum ad ſalutem apta: Catalogum vero morborum iftorum, & quidem multorum alias inſanabilĩium, exhibet Simon Pauli in quadripartito Botanico (Claſſ. III. p. 242. feqq) ) s. 1 Gre) Daß das Waſſer eine Univerfal-Medicin ſey, hat Here Prof: Hoffmann in Salle weitlaͤufftig in einer lateiniſchen Inaugur al. Differtarion gewleſen, welche er unter an. dern Diſſertationen verteutſcht wiederum An. 17 1 f. in g vo auflegen laſſen, ub Tit. Grůnd⸗ liche Anweiſung/ vote ein Menſch vor dem fi uͤhzeitigen Tode und allet hand Arten Kranckheiten, durch ordentliche Lebens Att fid) vet wahren könne. (Part. I. p. 265310.) Und Anno 1736. gab Herr D. Carl Sriedrich Schwertner eine Samm⸗ lung heraus unter dem Titul: Medicina vere umiver/alis d. l. Krafft und Wuͤrckung des ſchlechten Waſſers (o wohl in Verhuͤtung als Hellung der meiſten Kranckhetten, daſelbſt unter andern piecen des Herrn Geheimden Rath Hoffmanns Differtation auch zu finden ift, wie auch fo pro- und contra den Gebrauch des ſchlechten Waſſers beſchrieben. Den Haber aber recommendiret Ricbardus Lowerus in felnet Faber Beſchreibung zu aller⸗ hand Kranckheiten, Gebrechen und Schwachheiten des menſchlichen £eibes als eine U»iver[al- Medicin dienlich, welche angeſetzt ift der IVten Edition des Engliſchen Artzeney⸗Buͤchels Loweri ſo An. 1710. durch M. Ludovici verteuiſcht in 8vo zu Leipzig herauskommen. — f | (********) De Pefülitate Tract. I. Tom. I. pag. 3414. * (nmm) Im chymiſchenchandleiter und gůldenem Kleinod (Part. II. Cap. IX. p. 22 1.) (ker K) lib. VI. Paragrapbor. cap. VI. pag. m. 466. (rt) libr. de Hydrope. 977. reſlituiren konnen, ja er ſelbſt in Hydro- pe ſterben muͤſſen / in ſeinem hochtra⸗ benden Epitaphio noch das Podagra übrig bleibet; wie weit er es aber auch hierinnen, und in andern Kranckhei⸗ ten gebracht, kan unten in einer Epiſtel nachgeſehen werden, ſo der beruͤhmte job. Crato von Krafftheim an 15o- mam Eraſium geſchrieben. () Sein uͤbrigesElogium aber in des beruͤhmten Conrings Introductione in univerſam artem medicam, (**) Und gar mit einander iſt es ein grober Unverſtand, daß die Kranckheiten univerſel durch corrigen- cia zu heben, und die Lebens⸗Verlaͤnge⸗ rung in materialibus zu ſuchen ſey; weil doch das Leben nicht per immixtionem materiarum, etiam incorruptibiliſſima- rum, ſondern per motus mechanico-or- ganicos, nemlich per circulationem ſan- guinis, & mediante hoc, per ſecretionem & ejectionem impuritatum bey geſunden und krancken Leibe erhalten werde, und und bif von der lebenden Natur, die zu einer langen Conſervation des Coͤrpers (nechſt dem Willen GOttes) entwe⸗ der nativitate & efficacia hæreditatis oder confvetudinaria ſimplicitate diætæ, regimi- nis & vitæ genetis, oder indole climatis, zu einer freyen und langen Erhaltung des Leibes diſponiret wird: Und alle dieſe Medicamenta ſind fo wenig faͤhig nach Theophraſto paracelſo in Kranckheiten ve- nena in alimenta zu convertiren, als das Leben materiali influxu zu verlaͤngern, und zwar fo wenig, als das laͤngſt hier⸗ zu beruͤhmte Natter⸗Fleiſch; des el. montii Effentia Cedri, oder die Sineſiſche Wurtzel Ninſi; oder das Aqua Cardani, Dritter Abſchnitt , Drey und zwantzigſter Artickel. —— it t t ttt 978 oder das Oleum Sulphuris, oder das Au- rum potabile, oder auch der Lapis Philo- ſophorum ſelbſt. Keines von allen oc nen und andern hat zu dato noch das je⸗ nige præſtiret, was man mit vielen Ro- domontaden von ihnen geruͤhmet, und es wird es auch keines thun, ſo lange die Welt ſtehen wird, wenn es auch das Balſamiſche Oel waͤre, womit Noa in dem Kaſten zur Zeit der Suͤndfluth al⸗ le excrementa wiederum zu Alimentis ſoll gemacht oder auch daſſelbige / deſſen v fi / nach Henric. Nollii Vorgeben, die Alt⸗Vaͤter vor der Suͤndfluth ſollen bedienet haben, und wodurch man ſich das Leben auf roo, und mehr Jahr noch jetzo verlaͤngern koͤnne. Doch wenn der Alten ihre fimplicitas & inte- gritas animi, vire generis, Diætæ u. d. ge nicht gethan haͤtte, wodurch die Oeco⸗ nomia corporis vivi, zu einem ſo dauer⸗ hafften vigeur geblieben, ſo wuͤrde die⸗ ſes Oel, wenn es auch von dem Baum des debens geweſt waͤre, vor und an fid) ſelbſt, das Leben nicht um ein Jahr zu verlaͤngern faͤhig geweſen ſeyn. ol» cherley Medicationes gruͤnden ſich auf der Alten ihr Calidum innatum, und hu- midum radicale, und der Neuern Spiri- tus, flammulam cordis &c. Welche durch dergleichen Medicamenta conſerviret᷑ und exaltiret zu werden geglaubet wer⸗ den. Aber alles dieſes ſind abgeſchmack⸗ te Chimæren, womit ſich bis anhero die Welt, als wie die Kinder vom Popans, affen laſſen: Und alsdañ muͤſſen noth⸗ wendig auch alle die Mittel, ſo ſolche non enita reſtaurirxen ſollen eine pur lau⸗ tere Vanitaͤt ſeyn. Wenn es 2 au ) Invenitur ea in Theme Erafl; Difputationum de nous Medicina Philippi. Theophrafté T art. IV. ſ.) ultima die XXV. Maji. An. 1570. cum Pregz in cubiculo Cæſaris conveniſ- fent Medici, videlicet P. Julius Alexander, ego, & Nic. Pieftus, acceſſit nos Generoſus Baro Dn. Bertoldus a Leippa, Marſchallus regni Bohoemiz Ceſ. Mai. Conſiliarius & Camerarius, ac cum de Medicis fermo effet. ajebat; Paracelſum, cum primo de ipfo effet pervulga- tum, poffe ipfum curare Podagricos; a parente fuo Ono. Job. « Leippa Marſchallo Re- , gni Bohemiz, maximis ſumptibus ex Helpesia evocatum. Laboraſſe autem Dominum Jobannem per intervalla, neque unquam diu lecto affixum fuiſſe. Hæſiſſe autem Pa- racelſum fere per biennium Cromaviæ, & varia medicamenta adhibuiſſe, & parentem ſu- um plane arthriticum reddidiſſe. Dominum gerboldum etiam, cui leviter oculus af- fe&tus fuetat, ita curaviſſe, ut ne nunc quidem eo oculo videat. Accerſitum tum ad nobilem imprimis feminam, conjugem Oni. Baronis Job. a Zerotin, qux neque valde agtotavit, cum ventris tormina haberet, neque Epileptica unquam fuit: Huic vero cum Paracelſus quzdam medicamenta dediſſet, Epilepſia correptam fuiffe,& fupra XX. Paroxyfmos pa am, eodem die expiraſſe. Paracelſum reverſum Cromaviam, convaſaſſe quædam, & in lingariam confugiſſe; Parentem etiam non inulto poft, doloribus fummis confectum, vitam cum morte commutaſſe ſeq . | Ys fir, l. Thef: XX. pag · 3. & 4 · i ^ ks | $944 979 auf firmitatem mixtionis corporez pro- curandam ankommen ſolte; o würde vielleicht ein guter Saltz⸗ el am beſten thun: Aber dieſer doͤrffte vor den lebendigen Leib ſo abſurde ſeyn, als der Mixtion deſſelben mit metallicis eine vi- taliſche Firmitaͤt zu aequiriren. Es ſterben noch alle Jahr, in allerhand Laͤndern, verſchiedene alte Leute, die ihr Leben auf 100. Jahr, und daruͤber gebracht: Aber auch von ſelbigen hoͤret man ins⸗ Dritter Abſchnitt / Drey und zwantzigſter Artickel. 98 Leuten wahr zu nehmen, ohne daß ſich ein e Dura — beſondern Medi- cament zu haben; Deßwegen wahr bleibt was Thonerus (aget /c. Epift. V. pag. 268. „Non in ulla conſtitutum fa- »cultate humana, certum annorum nume- „rum determinare ; Mihi videntur Chy- „mici nimis hyperbolici in celebrandis ofüuis arcanis intulatis, quorum medio ho- extendep- minis vita ultra centum annos | gemein, daß ficibrgebtaae wenig kranck „da, Magnatibus ita perſuadentes, interim geweſen, am wenigſten, daß ſie viel me- diciniret, oder dieſe Langlebigkeit durch ein Medicament erhalten. Auguſtinus Thonerus (lib. VI. Epift; IV. & V. pag. 281.) beken net oon (id) ſelbſt, daß er im soften Jahre noch von ſo vigoreuſer Conſtitu- don geweſen daß ſich viele über ihn ver: wundert, und die Urſache deſſen von ihm zu wiſſen verlanget, angeſehen er völlig munter von Gemuͤth und Leib, vollig geſund an ſeiner Vernunfft und aͤuſſerliche Sinnen, vollig lebhafft von Geſicht geweſen, daß er auſſer den grau⸗ en Haaren eher einem Juͤngling als aL tem Manne aͤhnlich geſehen: Aber er eopioſam pecuniam emulgentes & ſuum mar ſupium infarcientes. Und ferner pag. 287. „Temeraria igitur eft jactantia, cum „hyperphyſicus Terminus Medico pla »fit ignotus, Pire mim ex:éte „cognitus, certam fpem facere - „dæ vitz ultra annum — v Doch genug vom Golde, und allen daraus verfertigten Medicamemen, es ſind andere Dinge, die nicht den ge⸗ ringſten Nutzen in denen Kranckheiten ausrichten fónnen, und dennoch wer⸗ den ſie mit dem groͤſten apparatu nicht allein in denen Apothecken aufbehal⸗ ten, ſondern dem Patienten mit den bekennet auch, daß «obi. rper groͤſten Verſprechungen offtermals niemals kranck geweſen; So gar ſein Lebtage keinen Catherr oder Schnupf⸗ fen gehabt, folglich faſt niemals medi- einiret habe; aber auch ſtets von einer harten Lebens⸗Art / temperatem Gemuͤ⸗ the, fermen Natur, guten Diæt, und or⸗ dentlichen exeretionibus, pr. alvina gewe⸗ ſen ſey. Und dieſe Eigenſchafften waͤ⸗ ren ihm nicht durch Kunſt zuwege ge⸗ bracht, ſondern von der Natur gege⸗ ben und angebohren worden. Und die⸗ ſes hat man bey den allermeiſten alten eingeſchuͤttet. Daniel, nicht Door, La- dovici moquiret fid), daß Schalen von Wall und Haſel Nuͤſſen, wie auch von Caſtanien, ingleichen Eyer⸗Schalen, daraus die jungen Huͤnlein gefallen, (D in ſuppreſſione menfium offtermals verſchrieben wuͤrden, und daß das in. nerſte Haͤutlein in denen Huͤner⸗Ma⸗ gen, der Verdauung in unſern Ma⸗ gen zu Huͤlffe kommen, (**; ober ein vortrefliches Antinephriticum a ſolle; Man findet auch ſolches — f ein () Ein dergleichen vortrefliches Recipe finder man in denen Deliciit Medicis und Chirargicir "Vil, Præ ſent. pag. $97.. Rc. Hecht⸗ Beine, Vellgen⸗Wurtzel, das mel (fe Federchen von Krebsſcheeren, Eyer⸗Schalen, worinn die jungen Huͤnlein ausgefallen, eines ſo viel als das andere. :(**) Aus eben der Raifon foll der Mohn Saamen, weil er oben in denen Haͤuptern zu finden, und die Juden⸗Kirſchen, weil fie in einer Blaſe eingeſchloſſen; Der erſte aEen Zufaͤllen des Hauptes abhelffen, und die andern alle Blaſen⸗Kranckheiten curiren, bie Pficſchken⸗ Kerne, weil ſie febr harte, die haͤrteſten Steine darinnen zermalmen, was roth ausfiebet, das Verbluten ſtillen, und vor das Seitenſtechen ſtachlichte Dinge gut feon, als aller⸗ hand Diſteln, Waſſer⸗Nuͤſſe und ſpitzige Zaͤhne xc. Auf dieſe Art und Weiſe aber die Kraͤffte und Eigenſchafften aller Medicamenten zu erforſchen, nemlich ex ſignaturis, f gu- ris, coloribus, alliisque materiz conditionibus & fimilitudine cum hominis partibus, actionibus & morbis, hat in einem beſondern Buche gelehrt: Jb. Bapeifla Porta fub. Tit. Pbytognomonica; cui adjungendus ejusdem liber e humana Pbyfiognomia. Wie denn auch Leonbardus Thurneiſſer, Yofaph. Quercetanus, Oſaſdus Crollius, Carrichter, Job. Andr. Scbieze- lius, und noch viele andere, dieſe Materie weitlaͤufftig abgehandlet haben. Von denen aber uberhaupt, mon Pauli in ſeinem quadripartite Rotanico (CAaſſ. IIl. pag. 44.) Wie, 981 — Diti Abſchnitt , Dreyund zwantzigſter Artickel. 982 lein obenanſtehen unter Her cetagi Tra- gea Antinephritica, darauf folget da Haͤutlein aus denen Eyer⸗ Schalen, Miſpel⸗Kerne und endlich gar, weiſ⸗ (ce Huͤner⸗Miſt: Wer ſiehet nicht, daß alles dieſes ohne Krafft, mit dem letz⸗ ten aber aus Eckel, jedem gar leicht kan y geſchadet werden. agr 3i & : Noch groͤſſern Eckel aber muß der⸗ ſelbe Patient bekommen, wenn er ſiehet, daß mancher offtmals oben an, in dem Recipe Mumie verſchreibet, fid) nicht be⸗ kuͤmmernde, ob der ausgedorrte Kerl in der Peſt geſtorben, oder ihm mit Gifft vergeben; vielweniger ob der Leib mit Opopalfamo (nach Profpere Al. piv») Myrrhen/ Aloe, Zeder⸗Hartz; oder nach Nardio und Grew (*) nur mit Ju⸗ den ⸗ Leim und Pech, oder etwas andern unnuͤtzen, einmals angefuͤllet worden. (Da doch was vim medicamentoſam anbelanget, oder weswegen die Mumien vom plinio als Funera medicata angege- ben werden, alles auf die ingredientia der Balſamirung ankommet, und nicht auf einen mit Pech beſudelten in den Sand verſcharreten, und bloß durch die Hitze ausgedorrten Coͤrper.) Warum ſetzet man nicht die beſten fpecies balſamatio- nis zuſammen, und verordnet ſie dem Patienten: Soll es aber ja darauf an⸗ kommen, daß ſelbige allererſt mit Wuſt und Eyter der Verſtorbenen muͤſſen vermenget werden: Warum lieſet man nicht ſtarcke gehenckte Diebe, und geſunde in der Schlacht gebliebene Soldaten aus, und fuͤllet fic mit aro- matibus, balſamis und bituminibus an? Und warum ſollen denn, ich weiß nicht in was vor Kranckheiten verſtorbene Creti und Plethi mehrere Krafft beſitzen? (**) Wenn aber die Menſchen⸗Freſſe⸗ rey noch weiter extendiret wird, ſo hat mancher im Gebrauch ſtinckendes Fett und Menſchen⸗Marck der andere Kno⸗ chen, oder wol gar die Hirnſchaͤdel von geraͤderten und gehenckten; der drit⸗ te machet aus dem Gehirn, aus dem — das Blut, aus der Nachgeburt, aus dem Urin, und aus den exerementis ſelbſten, allerhand fpiritus, olea, falia, und nach Herrn Lie. Helwigen (V ſo hohe fons derbare medicamenta dergleichen weder in regno minerali noch vegetabili anzu⸗ treffen ſeyn ſollen; derer Tefticulorum, Priaperum, und aller Vifcerura aus de⸗ nen Thieren zugeſchweigen. Soll aber ja von denen Thieren die Lunge und die Leber, in denen Lungen⸗ und Leber⸗Kranckheiten, einige Krafft und Mutzen ſchaffen, warum richtet man fie nicht mit guten ſaucen in der Kuͤche n: Denn das laͤugnet niemand, daß ſchleimichte und gallrichte Sachen, in unterſchiedenen Kranckheiten nicht einigen Nutzen haben koͤnnen; Wem ſchmecket aber nicht beſſer eine delicate Gallert, von dem Koch gemacht, zu⸗ mal wenn ſie ſich denen Augen, durch allerhand Farben recommendiret , als wenn ſie in der Apothecken aus Hirſch⸗ Horn, Elffenbein, ja gar aus Men⸗ ſchen⸗Hirnſchedeln gekocht worden. Zu was bereitet man auch uͤber 200. aquas deftillatas, und meiſtentheils aus ſolchen Sachen, die weder Geruch und Geſchmack haben, welches zugleich von denen extractis zu verſtehen / denn da ſchmecket eines gemeiniglich nur bitte⸗ rer als das andere; Und zu was nu⸗ tzen fo vielerley Salia, aus denen riechen⸗ den Blumen, Kraͤutern und Wurtzeln, da ſie doch ihre Krafft durch das ver⸗ brennen gaͤntzlich verlieren: Wie die⸗ ſes Bn von der Aſche der Bienen, Storchen, Raben, Igeln, und andern Thieren, wie auch allerhand Aſche von Federn und Haaren deroſelben zu ver⸗ ſtehen. Und iſt uͤberhaupt hierinnen nicht wenig zu verwundern, daß da die ordinairen Köche von vielen Zeiten her, und noch bis dato ſich befliſſen, alle Speiſen dem menſchlichen Appetit an⸗ genehm, und der nutrition eben zu ma⸗ chen, warum die Chymiſchen Koͤche nicht dergleichen annehmen; Dennoch wird des Urtheil abfaſſet: Sæpe magnos viros, magnas nugas tractare, novum non e(t; ma- xime vero nugariilliBotanographorum videntur, qui ex folisfignaruris , non vero ex- perientia & racione adhibita , qualitates herbarum venantur. (9) vid. Chriſtiani Sertzogs Bericht von Egyptiſchen Mumien (Cap. II.) Q**) Vid. Andr. Libavis fingular. Pars Ill. five de Bituminibus (lib. VII. Cap X Vl. pag.917 feqq. it. Leonhard. Fuchſii Paradoxorum Medicinæ Cap. XL. pag. 48. ; xn Cr ohe. & Caf Tom. V, pag.a 7) Qqq 2 | 984 wird keine Regul weniger obſervir als daß man den Patienten wie ciro und tuto, als abſonderlich jucunde curi - ren fo e. When 1 Ein dergleichen gantz unerhoͤrtes geſchwindes, ſicheres und commodes Huülffs⸗Mittel erſchien als ein Wun⸗ der⸗Zeichen an dem Medicinifd)en Him⸗ mel zu Berlin An. 1717. welches denen Med iciniſchen Wiſſenſchafften ihren Untergang zeitlicher zu draͤuen ſchien, als Caligula Schwerdt den Roͤmern: Es hieß dazumal: Freuet euch und ſeyd frölich ihr Patienten, und abermal fag te man, freuet euch! denn nunmehr darf euch kein Medicus bey ſchweren und ſchmertzhafften Kranckheiten zur Ge⸗ dult mehr vermahnen. Euren Gau⸗ men und Zunge darf kein ſcharffes Saltz⸗Pulver, keine eckelhaffte Pille, keine bittere Galenifdbe Suppe, keine beiſſende Eſſentz, und alle andere Medi- camenta nicht mehr plagen; ſondern es kaͤme darauf an, daß man ſich nur eine rund gedrechſelte Buͤchſe anſchaf⸗ fen doͤrffte, fo die Geſundheit⸗Buͤchſe hieſſe, welche man bloß von auſſen an die ſchmertzhafften oder ſonſt nothlei⸗ denden Theile des Leibes halten und darein riechen doͤrffte, worauf ſich alle Kranckheit und der Schmertz Augen. blicks oder in kurtzer Zeit aus de m Leibe zoͤge, und der Menſch dadurch von al; ler N Ma M SUM der ſonſt gelehrte Herr Jab. eint ich Co- Bauen Medicus in O &nabtüd;, tvar ber erſte, der in ſeiner An 1716. edir ten Nec- Thea, oder neu angerichteten Wee. Taffel (Cap. I. pag 50.) ehe er dieſes Mediciniſche Wunder experimentiret, davon alfo ſchrieb: „Es hat mir neu- „lich der glaubwuͤrdige Herr Pagani er⸗ „zehlet: Wie nemlich der Herr von „N. „„ Buͤrgermeiſter der Stadt „Hervorden viele unſinige Menſchen „auch die ſo gar einige Jahre an Ketten „gelegen, in kurtzer Zeit, zur Erſtau⸗ „mung aller, gewiß und unfehlbar cu- ire, durch den bloſſen Geruch eines zu⸗ „bereiteten Kaͤſtleins, worinnen nichts „als einige, mit einem beſondern Ge⸗ „ruch imprægnirte Lumpen vorhanden, „welchen, da bey deſſen Eröffnung die „im Hirn verruckte Menſchen, ſogleich „eine verwunderliche Alteration im „Haupte verſpuͤhren, und gleichſam al: | Dritter Abſchnitt / Drey und zwantzigſter Articktl. 984 in „ler Nebel und | onte umgeben und ET ; foie Per⸗ elten, ái „worden. Es i de und nachdruͤckliche richtet, D € „wie er ferner be „regierende Britanniſche £T f „da ſie von Hannover nach Engel⸗ „land gezogen, dergleichen dft „mit fid) genommen haben. Gewi »líd) es verdiente dieſes tieferes Nach „ſinnen ſpitzfindiger im Natur⸗ Lich „te erltuchteter Maͤnner. Meine »Meynung und Raiſon, wie gerne di c ' 1 „ſonſt wolte, davon all hier breiter „aufzuſtellen, will die 835 145 „Schrifft nicht geſtatten $11 C D vu wuͤnſchen, daß der ?5eligrr die⸗ „ſes Arcani ſeinen Na bond Pu- yblicirung eines der ſo nuͤtzlichen „Experimenis verewige. Dieſes waren die groſſen Medicini- ſchen Evangelia, ſo gewiß die Auf⸗ merckſamkeit aller Welt an ſich zie⸗ hen muflen: Und fiebe unſer Breß⸗ lau, welches ſeine Haͤnde nach neuen Mediciniſchen Raritäten feines weges zuletzt auszuſtrecken pfleget, hatte hiervon gar zeitlich nicht nur Wiſ⸗ ſenſchafft, ſondern die Precofirát in forma ſelbſt und was noch mehr/ gar eine oͤffentliche Merchanderty, und zwar war eine ſolche Buͤchſe vor 2. Reichs ⸗ Thaler zu kauffen: Dieſts alles veranlaſſete mich, ſo wohl von der Hiſtorie, als von der Krafft ſo⸗ thanen Arcani mehrere Kundſchafft einzuziehen vorhero aber dieſe Buͤch⸗ ft bey verſchiedenen Kranckhriten nach vorgeſchriebener Weiſe zu probiren, fo aber nicht die geringfie Alteration und Effect auch ſelbſt bey mir in Kopff und Zahn⸗Schmertz erwieſen: Deßwegen von denen beruͤhmten Me- dicis, Hert D. Daniel Gohl, und ert Licent. Johann Friedrich Schwartz, beyderſeits Medicinæ Pra- &icis in und bey Berlin/ ſchrifftliche Nachricht einzog; ſo alſo lautete: Was ſie von dem ſich ſo weit und breit bekannt gemachten Affter⸗ Artz. te, cujus vanus fine viribus rumor eft, zu tviffen. verlangen, beſtehet darin⸗ nen: Er iſt einer von Adel, der ehe⸗ mahls im Kriege gedient, und bait Hert von Steding, ift — e 985: | ſter zu Herforden: Von der Medi- cin und don Kranckheiten verffebet er ſolle ba das geringſte: cohauſen, der ohn. geſchrieben, erwehnt feiner pag. 5o- Sum: unten ſind ſchlecht, ber Zu⸗ egen er fid) eine Wache vor ſeine E em hat müffen ausbitten. Sei⸗ ne gebraͤuchlichſten Medieinen ſind: Zum € r. ) ein alt ſtinckend Baum⸗ Oel, das auf ſeine vorgegebene Me- aft ein Buch vom Kräuter⸗ Thee T 986 ckenden Oel benetzet: Dieſe Dinge len alles curiten, was vorkommt, Blinde ſollen ſehend, Lahme gehend, Abe hoͤrend, und unfehlbar auch Auſſaͤtzige rein, wenn wir deren nur 8 | hatten, in fumma alle Krancke wieder er iſt entſetzlich getoefen , deß⸗ geſund werden; ſed exitus acta non probavit. Denn nachdem die Buͤch⸗ ſen nun ziemlich durch das Land durch ⸗ gejaget, das Geld davor richtig ein⸗ genommen worden, ſo hat nun end⸗ lich der Credit ein ſtinckend Ende: dicin, Tinctur oder Lapis, wie es heiſ- Was gar ſonderliches ſolte es heiſſen fcn tag, infundiret geſtanden hat; da⸗ mit einem Kaſten, den er per poſta von eben ein Tropffen durch die Pa⸗ kommen ließ, der wie ein Nacht⸗ A muß, welche nebſt ei⸗ Stuhl ſoll ausgeſehen haben, darein nem Salbey⸗Blate von dem Patien- die Leute die contracte Glieder ſtecken ten muͤſſen ausgenutſchet werden: muͤſſen, es war aber endlich eben das; (2. ) ein Sacharum Antimoniale, riecht So viel vor dieß mahl von dieſem be⸗ nach nichts, und ſchmecket ſuͤlicht: ruͤhmten Mediciniſchen Buͤchſen⸗Mei · (3.) eine hoͤltzerne Buͤchſe voll Sal⸗ ſter, und ſeinen nichtswuͤrdigen Me⸗ bey, da in der Mitten ein leinen dicamenten. "CE | I NS Lumpchen fitgt, mit bem obigen flin- auo Artic. 24043 987 Von gewohnlichen Mitteln in dreytaͤgichten diebe ^en derheit der Magen Bürſte. inrermittentium anbelanget, ſoo hat wie von allen, alfo Nd 0107 B abſonderlich von dieſen Lindenius( a) bewieſen/daß zu Hippocratis, Celſi und re ee nicht vor ei⸗ ne Kranckheit, ſondern vielmehr vor ei⸗ nen Streit darwider ſind gehalten worden: Abſonderlich aber hat ſich Thomas Campanella (b) und nach ihm Joh. Baptifla van Hlelmont (c) und Tbamas Haenbam. (d) Am deutlichſten und gruͤndlichſten aber Herr George Er- neſt Stall, (e) heraus gelaſſen, und be: wi eſen, daß kein Fieber eine Kranckheit zu nennen, ſondern vielmehr ein Reme- dium derſelben ſey. Hippocrates (f) mey⸗ net gar, daß dieſes ein Werck eines ver⸗ ſtaͤndigen Medici ſeyn wuͤrde, welcher leber nach ſeinem Gefallen erregen koͤnne. Ja in Engelland iſt es unter dem gemeinen Voſcke ſchon zu einem Sprichwort worden, daß das Fieber (hiermit meynen fie das oceptágicbte ) nur vor Koͤnige gehoͤre, weil dadurch (a) In fele&t. Medic. pag. 148. (b) lib. VII. cap. 2. de fenfu rerum & Magia. (c) In Tract. de Febribus five doctrina Februm inaudita. D^ Item in libro cui Titul. ignotus hofpes morbus pag. m. 466. S. 99. TS S As die Medicationem Fébrium | Dritter Abſchnitt, Vier und zwantzigſter Artickel. 982 n 4 n? j 1 6 N nne 6» D t LI " à I5? PO Vea | 1 et wuͤrde, wenn ſie ſagen: che ae ple T die Welſchen ſagen im Sy een e Non ſa W der Tertiana hat nichts zu bedeuten, Es macht ja keine Glocken Dem allen ohngeachtet, hat Medicus mit Namen Kerger he laſſen, (h) daß er innerhalb 14. uͤber ooo. Febricitanten, u zwar in wenig Tagen, was es auch ein Fieber geweſen fep, ohne MADE Excretion zu dencken, und ohne dara f folgendes Recidiv, glücklich . d 4 haͤtte, vermoͤge eines (pecifici antifebri- lis: Woraus dieſes beſtanden, hat er niemanden bekannt gemacht. (Wie eben hiervon in meiner Abhandlung vom Verſtande des Menſchen vor und nach dem Falle aflberet gehan⸗ delt.) (i) Zum weg igſten wird hieraus keine Folge zu nehmen ſeyn, daß mit ad- ſtringentibus, abſonderlich martialibus 8 (wo⸗ —— —— CA AGED ——— gU wr. ccc MEER. UTUQNR. Wee meom » — - j | Natura fuis . ipfamet medetur morbis fpontanea bonitate , ut febres ſalubres igémQue quartana, quz proprio Naturæ ductu, non autem Scholarum adminiculis ſanatur. (d) Obferv. Medicar circa morborum acutorumHiftoriam &Curationem in Pra f. & Sect. l. cap. I. & IV. (e) In Differt. de Febr. per fe nunquam lethifera. | . Confer. Unſere Sammlungen von Tatur⸗ und Medicis. wie auch hier zu gehoͤri⸗ gen Runſt und Literatur Geſchichten, (Herbſt⸗Ouartal. vembr. Claſſ. IV. art. IV. pag. 301. fegq.) (f) lib. Il. Epidem. An. 1717. Menſ. No · (g) vid. Jvc. Primerofius de vulgi erroribus in Medicina lib. Il. Cap. XXXI pag. m. 2 6. (h) lib. de Fermentatione Sect. III. cap. IIl. Ego inquit, ab an. 1649. in hunc diem pet integros XIV. annos, ultra mille febricitantes (ine venæſectione, (ine purgatione , fine fudoriferis, fine diureticis, fine alterantibus, fine corroborantibus, fine topicis, & fi quid praterea. unico fere medicamen:o curavi, non confiderando, an febris fit intermittens. an continua, quotidiana, an tertiana an quartana, nec expectata coct 1o- ne, nec habito reſpectu fexus, ne pnerperis quidem exceptis, ætatis, anni temporis, vel aliarum circumſtantiarum, & quidem paucorum dierum fpatio. fine recidiva, aut alio aliquo notabili incommodo, nifi ubi zger ipfe perincontinentiam de novo paroxiſmos procreaverit, hinc verum effe cognovi quod Helmontiusait: de Tempor. n. 53. pag. m. og. Nunquam effe Crifin , ubi Medicus artis fuz gnarus morbum ante crifis expe- &ationem fuftulit. () Dieſe Worte brachten zuwege, daß ein gelehrter Theologus in Sagan, mir bie gantze Heim⸗ 989 (womit die Helffte aller Kranckheiten abſonderlich die ie nehmen annoch lebenden Medieinæ Do- ctoris und Frofeſſoris Meynung⸗ ſolten aufs beſie zu heben ſeyn) und dem noch mehr uͤblichen Jeſuiriſchen Fieber⸗Pul⸗ ver, oder Fieber⸗Rinde, eben das fón» ne ausgerichtet werden: Da zwar nicht zu laͤugnen, daß gar ſehr offte die Fie⸗ ber, abſonderlich die intermittentes von viel faͤltigem Gebrauch des corticis Chi- nz Chinæ (k) gaͤntzlich nachlaſſen, es kommen aber an deren ſtatt nicht ſelten ſolche incurable Kranckheiten, als Schwind⸗ undLungen⸗Sucht bey ma: gern Perſonen, Schwulſt und Waſſer⸗ Sucht aber bey fettern, welche doch vollig auſſen geblieben, wenn man die von unſerer Seele angeſtellte Wuͤr⸗ ckungen nur nicht gehemmet, ſondern Zeit zu der, durch das Fieber intendit ken Excretion gelaſſen haͤtte. Jetziger Zeit hoͤret man von dieſer Fieber⸗Cur und ihrem Eſſect () nirgends mehr Der, als aus Spanien und Portugal, ſchreiben, (wiewohl in Italien und Franckreich ſolche nicht weniger im Gebrauch uͤblich iſt,) da ohne vorher⸗ gehende Evacuation, ſo offte des damali⸗ gen One de anjou, oder jetzigen Roͤnigs von Spanien erſtere Gemahlin vor einigen Jahren mit dem Tertian - Sit ch die Fieber, nach eines vor⸗ go Dritte Abſchnitt, Piet und zwangigſter Artickel!. 90 ber befallen wurde, fo offte brauchte (ie. die Quinquinam; und nach der Zeit mu⸗ ſte der Koͤnig daſelbſt dergleichen thun; bis erſt gedachte Koͤnigin, nach fuͤnff⸗ maligem Inſultu gedachten Fiebers in einem Jahre, und darinnen, bis aufei⸗ ne Untze des Tages gebrachten Ge⸗ brauch, fie in der Hectica ihren Geiſt aufgab: Der Koͤnig aber fing von die⸗ ſer Eur an alſo abzunehmen, daß fic auf die Milch ⸗Cur gerathen, haͤtte auch gar leicht, da ſie dieſen Baum daſelbſt arborem vitæ nennen, (m) durch deſſen Continuation aus dieſem zeitlichen Le⸗ ben, gar bald in ein anderes verſetzet werden koͤnnen; Nun iſt zwar dieſes, wie der Erfolg gewieſen, nicht geſche⸗ hen; doch ift auch Ihro Majeſtaͤt der Roͤnig nicht vollkommen wiederum zu Gemuͤths⸗ und Leibes⸗Kraͤfften kommen, ſondern hat darauf die Re⸗ gierung wegen Unvermoͤgens aufge⸗ geben; Auch wuͤrde er dieſe nicht wie⸗ der von neuen uͤbernommen haben, wenn der junge Konig nicht verſtorben, und die Koͤnigin fid) nicht anheiſchig gemachet haͤtte, die Regierung und das Staats⸗Ruder an deſſen Stelle zu fuͤhren, wie man leyder an denen je gen klaͤglichen Folgen ſattſam erfahren hat: Deßwegen es dieſelben beſſer zu treffen vermeynen, welche die Cur mit a | einem O pámiibteit unter folgendem Recipe bekannt machen lieb, voit er olches von eren b. „egen fe. Fran Tochter als ſein veritables Febrifugum uͤberkommen: Rec. Salis Abfynthii. TEST Oorall. rubr. an 3f. ^^ Cremor. Tartari 36. | NM. F. Pulvis. Fa Ob Herr D. Kerger mit dieſem jo viel ausrichten gekonnt, als et in vorhergehender - Paffage von feinem Medicament rübmet, zweifle ich gar febr: Denn ob es gleich als ein digeſſiv und abſorbirend Pulber, fo etwas weniges dabey adſtringiret, in Febribus inter- mittentibus noch wohl zu gebrauchen, fo wird es doch offt lange nicht ſufficient ſeyn und hat in Febribus acutis über dieſes ſaſt gar keinen Nutzen: Da er doch dadurch ausrichten gewolt, was Helmontius von ſeinem Diaphoretico (aget: Nunquam effe criſin, ubi Me. dicus artis ſuæ gnarus morbum ante crifis expectationem ſuſtulit.vid. füpra. ' ( Die China Chinæ kommt, wie ordinair davor gehalten wird, nicht aus China oder Oſt⸗ Indien, ſondern aus Weſt⸗Indien; Und da der Baum in Peru haͤuffig waͤchſet, nennet man fie mit beſſeren Rechte, Corticem Peruvianum. An. 1650. wurde fie von dem Cardi⸗ nal de Lugo Jeſuiter Ordens, zum erſtenmahl in Europam gebracht, und das Pulver von denen Patribus Soc. Jeſu gegen das Fieber, in einer abſonderlichen Beſchreibung geruͤhmet, auch vielfaͤltig diſtribuiret; deswegen man ihn endlich Corticem Tefuiticum geheiſſen: men⸗Blaͤtter, und bluͤhet roth, wie die Granaten⸗Baͤume. Der Baum fiebet einem Kirſch⸗Baum am Stamme febr gleich, hat Blaͤtter wie Pflau⸗ t Confer. unfere Sammlun⸗ gen von Natur⸗ und Medicin- wie auch hierzu gehörigen Kunſt unb Literatur-Geſchichten. Herbſt⸗Quartal An. 1717. Menſ Novembr. Claſſ. IV. art. IV. p. 303. Q vid. Gaftaldi Differtatio five quæſtio Medica eaque Therapevtica: An Febribus inter- mittentibus Quinquina, & quo pacto in ipfarum curatione operetur? (m) vid. Mich. Bernhard Valentini Mufeum Muſeorum, Part. I. cap. IV, lib. II. 991 einem Vomitiv anfangen, oder gar ein | | 1 pa Gran Arſenici Lauf s icht bedenckende, daß auf das er nondum mobili & præparata materia, L her auch vielmehr ein hefftiges Wuͤrgen ohne Brechen, und durch das letzte der Tod ſelbſt zuwege gebracht werden kan. (n) Nun ſoll zwar beydes durch eine ver⸗ meynte neue Invention ; als nemlich das erſte, mit einer Buͤrſte, das andere aber durch vorhero eingeſchluckten haͤuffi⸗ gen ſtarcken Frantz Brandwein, am ſicherſten effectuiret werden können, wie uns dieſes vor verſchiedenen Jah⸗ ren ein zu Leipzig gedruckter kurtzer Un⸗ terricht, mit vorgeſetzten Fabelhafften Begebenheiten vergewiſſern wollen, al⸗ ſo lautende: Es ſey ein gewiſſer Ge⸗ ſandter aus einem Ende der Welt in das andere geſchicket worden, da er nun vorhero im Kriege, durch groſſe Stra⸗ pazen, auf dem Wege aber an vorneh⸗ men Hoͤfen, durch offtmalige Debau- chen, und auf dieſer langwierigen Rei⸗ ſe, durch vielerleykatiquen ſeine Geſund⸗ heit verlohren, durchaus aber durch keine Medicamenta habe curiret werden koñen; fep er endlich in ein Kloſter auf genommen worden, allwo er zwar erſt⸗ lich ziemlich erſchrocken, als er lauter alte Greiſſe von yo. 8o o 0 und mehr Jahren darinnen angetroffen, endlich aber wieder gutes Muthes worden, als man ihm voͤllige Geſundheit nicht al⸗ lein, ſondern dergleichen Alter zu er⸗ langen verſprochen, wofern er, jedoch, daß er es keinem Menſchen offenbahre⸗ te, dergleichen Cur, wie ſie zu gebrau⸗ chen gewohnt waͤren, wolte mit ſich vornehmen laſſen: Als er es verwilli⸗ get, haͤiten fie ihn oben und unten feſte an das Bette gebunden, eine groſſe Quantitat ſtarcken Frantz Brandwein mit Waſſer vermiſcht, in den Halß ge⸗ goſſen, mit einer Buͤrſte in das Maul bis in den Magen hinunter gefahren, ſolche auf und niedergezogen, obgleich der Patient daruͤber alle Sinnen und Verſtand verlohren; Dennoch ſie ſol⸗ ches (o lange und zwar alle Tage conti- nuiret, bis der Geſandte voͤllig recon- valeícit'ef, | Dritter Abſchnitt , Vier und zwantzigſter Artickel. 992 dazumal keine Bier Ce ne nicht etliche darunter ſelbige appl entweder den Abend, wenn lich uͤberladen hatten; Oder es geſch⸗ he, wenn mit offenem Maule ſie den Rauſch ausgeſchnarchet und frühe morgens vom zaͤhen Schleime imHal⸗ ſe incommodiret worden; Da nun aber dieſelbigen, welche ſolche vollkommen in den Magen hinunter geſteckt, ent⸗ weder groſſe Übelkeit, ſtarcke und con- tinuirliche conatus vomendi davon be⸗ kommen, auch wohl gar Blut páuffig ausgeſpien oder nicht aufrecht, ſondern gantz gebuͤckt gehen muſten, etliche aſthmatiſch worden, auch ein paar gar daruͤber crepirten; So verlohr der Credit von dieſer Buͤrſte auf ein⸗ ne wieder, fo geſchwinde als er ange⸗ angen. 610i Auf dieſe Weiſe aber, ſlatt eines Spazza camino etwas in den Magen hinein zu ſchicken, das ſelbigen aus keh⸗ re und auskratze, oder ausfege iſt keine neue Invention, ſondern auf ſolche Art ein Brechen ſich zuwege zu bringen, de⸗ nen Alten und fo gar entlegenſten Voͤl⸗ ckern ſchon bekannt geweſen; Wie denn Claudius Imperator, weil er unſaͤg⸗ lich zu freſſen und zu ſauffen gewohnet war, ſich ein von Federn gemachtes Inſtrument in den Halß ſtecken ließ, um von denen überflüfig genommenen Speiſen ſich durch etliche Vomitus wie⸗ der zu entladen. (o) Auch erwehnet ſchon vor ihm Scrilonius Largus, der hier⸗ zu dienlichen Federn, und des Lori vo- mitorii (p) und zu 7 Zeiten, oder im ten Seculo, haben fie dergleichen mit Federn verrichtet, vornemlich aber auch durch einen 10. bis 12. Finger breit langen Riemen, den fie denen Leuten in den Halß geſtecket, alfo den Magen ausgeraͤumet, und ihnen viele vomitus procuriret. (g) Von gewiſſen Ameri⸗ | cani⸗ (n) vid. Stablii Differt. de Febribus intermittentibus turbatis atque corruptis, Hal. an, 1713. (o) Suetonius cap. XXX. pag. m. 274. (p) Vid. Heron. Mercurialis Tract. de Penenis (q) vid. Oribafius Collect, Med. lib. VIII. c. VI. lib. I. cap. XXII. pag. 87. ſchen Vöͤlckern aber ſchreibe AN OY » D "T [1 ^ 4 b J ! LY * 4 * x I * 424 í 7 7 , Uv F 8 S e * 1 y TY oett 39?! Au. EMIL $1503 PONE 7 Le Le 82 , Gr L^ * " (s) Obfervationum Phyfico-Medicarum lib. I. Obfetv. L. pag. 116. Dtitter Abſchnitt / Vier und zwantzigſter Artickel. 99 0.Dap- nig und was vor Leute ſelbige an ſich lagen zu vor Schaden daraus erfolgte. Deß⸗ "1 S4 18 ! n er von S ide, gi Auſſer ct) In der Beſchreibung von america pag. 6s. à. t) Von blefenBaccis gebe nod) folgende cutieule Nachricht wie ſolche zu finden in vb. el. Fabri Strycbnomania: (welche ich deswegen in extenſo hierher ſetze, weil offtmaliges Un⸗ luck durch dergleichen Beeren in unſern Schleſien fi» zuzuiragen pfleget) Es ift dieſes das Strychnum Maniacum oder Solanum furioſum bey denen Italtaͤnern Bella Donna ge» weft nannt, ſo Cafpar Scbwenckfeld in Catal. Stirpium & Foffil. Sileſis Lib. I. pag. 198. denen Stirpie 0 bus Silefiz zugezehler, mit dem Vermelden, daß einſt Kinder dieſe Beeren ſtatt der Kirſchen geſſen, hierdurch aber dergeſtalt von Sinnen Verſtand und Bewegung kommen, daß ſie als Todte da gelegen, und endlich aber noch mit Wein und Theriac wieder erwecket wor⸗ den, das meſckwuͤrdlgſte Exempel fübtet gedachter Herr Faberl.c.auf; Da nemlich ein j den he Fuhrmann zu Freuſtadt an der Cocher An. 1667. den zo. Auguft. als er aus dem Harthaͤuſer Walde Holtz holete, auf dem Wege am rothen See viel ſolche ſchoͤne reif» ſe ſchwartze Beeren antraff und ſelbige mit groſſem Appetit, ſtatt der Heidel ⸗Beeren in ^ fid ſraß, auch eine gute Parthie mit ſich zu Hauſe nahm wovon ihm als er in die Stadt kam, die Kinder mit (einen Unwillen, (weil er dieſe Delicateffe vor fic) genommen) bine weg nahmen und aſſen. Nach anderthalb Stunden empfund er Schwindel und Schwe⸗ Algkeit im Kopffe, welche zuvertrelben, er ein paar Becher Wein austranck hierbey aber befand er eine ſolche Engigkeit im Halſe, daß er auch das Brod kaum hinunter ſchlingen konte: Er eilte zu Hauſe, und legte ſich zu Bette da er denn groffe Engigkett um die Bruſt empfand: in Meynung er wůrde feine gewoͤhnliche Roſe wieder bekommen nahm er Hol⸗ lunder⸗Safft ein, doch ohne Nutzen unb fing er in 2. Stunden nach dieſer Naͤſcherey an C7 gudeliriren; da inzwiſchen ein Knabe, "E egeſſen, fbleunig Vii: Mn | "oc V ein o» s Dritter Abſchnitt , Vier und zwantzigſter Artickel. 996 Auſſer dergleichen Zufaͤllen aber iſt cur mehr handelte, als wenn man vielemhr zu unſerer Natur ein groſ⸗ von hinten zu einen ernaͤhren w ſes Vertrauen zu haben; daß was sues; aed mi rat durchaus in unſerm Leibe groſſen und herausgehen; Denne unerſetzlichen Schaden ausrichten dleſes intendiret; Das erſte, koͤnne, fit ſa per vomitus heraus Welt überreden wolte, me ſchmeiſſen wuͤrde, weil fo gar, was wenn man einem gute Fleiſ eckelhafft genoſſen, oder was auch pe per clyſteres hinten einflöſſe, nur durch bloſſe Gedancken dem ſer nutriren, als wenn die Speſſe Magen verdrießlich gemacht wird, den Magen allererſt verſauerten; 2i fic heraus ſtoͤſſet. Da aber nicht wegen bey denen vornehmſten Höfer ſelten, je tuͤmmer und verkehrter ein eigene Haſen Clyſtirer gehalten wi Ding iſt, gemeiniglich aber in der den, welche dieſen, wie auch denen E Medicin den groͤſten Applauſum fin⸗ paunern und andern Viehe offtma⸗ det, fo hat aud) wohl nichts ver⸗ lig ſelbige appliciren muͤſten: Das an⸗ kehrter erdacht werden koͤnnen, dere aber durch die vorhero beſchriebe⸗ dadurch man contra ordinem. Na- | ne Magen⸗Buͤrſte: Von welcher wer ein Maͤgdlein die ſchwereſten Zufaͤlle bekam. Hierauf fing man an von dieſen Beeren zu reden, doch ohne zu wiſſen, von was vor Art dleſelben geweſen: Der ward daher vor die Obrigkelt gefordert, und hleruͤber zur Rede geſtellet; Hleſelbſt aber redete er lauter tolle Zeug, von Wagen, von Pferden von Fuhr⸗Knechten, und andern ungehbri⸗ gen Dingen: Er hielt die Augen fart, doch immer gegen dle Selte, kome aber nichts feo. hen, und war gantz blind: Und da man bey Vorzeigung die Beeren erkannte, ſo — Theriac. c. Aqu. Ceraſ. nigr. auch ein hauſtus vom Baum⸗Oel und Reuig⸗Safft Brechen gegeben, doch ohne Nutzen, und continuitten die Deliria beſtaͤndig: Er ließ d Urin ſtarck und forderte daher offt das Nacht⸗Geſchler, daß er zuweilen bald wleder aus» tranck: Er kam dann und wann etwas zu ſich ſelbſt, doch kam der Paroxyſmus gar bald wieder: Der Puls war ziemlich gut und nataͤrlich, doch etwas hart und langſam. Man gab ihm Laxantia, aber auch ohne ſonderlichen Nutzen: Er warff das welſſe Zeug von ſich, zerriß es, und ſteckte die Haͤnde offt ins Maul mit dem Vorgeben, daß er das beſte Brodt aͤſſe. Doch wenn man ihm Brod reich ie, fo ſahe er es nicht, und behielt es auch nicht in den Haͤnden, lachte inzwiſchen offt uͤberlaut; Endlich fing er an heffeg zu raſen, konte nicht mehr im Bette gehalten werden, wolte immer in cie Höhe ſteigen, hielt die Augen ſtarr in die Hoͤhe und ſahe doch nichts; der Puls war dur us, frequens altus. und bekam er ſtarcke aͤuſſerllche Hitze, mit mercklichem Durſte, worauf man ihm Lavendel⸗ Eßig mit Waſſer reichte, fo er auch begierig austranck, worauf er fid) bald beſſer befand, die Deliria verlohr, einſchlieff und nach dem Schlaffe wieder zu ſich ſeldſt kam, da er dann uͤber Schwerligkeit der Glieder und Dunckelhelt der Augen klagte, auch hungerte und aß, doch das trockene Brod nicht hinunter ſchlingen konte; Er beſann fich hierbey auf alles, ſo ihm wie im Truncke begegnet zu fepn ſchien: Es fand ſich hlerbey ein offterer ſtarcker Schweiß, und kam er endlich nach und nach wiedet zu rechte, doch fo, daß er noch geraume Zeit über Dunckelheit der Augen, Urin⸗Brennen, Schwerigken im Schlingen und des Stuhlgangs klagte; wie dann auch die Scybala gantz weiß, wie Kalck waren, auch wenn er Weln tranck, empfand er anguſtiam ventriculi und doloreshypochondriorum. Mit- ler Zeit bekamen noch 9. bis 10. Kinder/ die von dieſen Beeren, auch zuweilen nur 2. oder 3. derſelben gegeſſen, ſchwere Sy mptomata, doch eines mehr als das andre, auch noch ein paar erwachſene Perſonen; Sogar, daß auch eines und das ander dieſer Kinder mit dem Leben bezahlen muſte. Faſt durchgaͤngig empfanden die Patienten Engigkeit um die Bruſt, Zuſammenziehen des Halſes, Dunckelheit, oder ander Beſchwerlichkeit der Au⸗ gen, Duͤſtrigkeit des Haupts, Schlaͤffrigkeit, Deliria, zuweilen auch öffters urinirtn, und andere ſchwere Symptomata; Ja einem Bader ſchoß von Zerquetſchung einer eintzigen Beere eine Blaſe auf der Zunge auf : Wie dieſerley Caſus nebſt noch mehrern in gedach⸗ ter Schrifft der Laͤnge nach erzehlet werden; Wie inglelchen in Joh. Jacob Wepferi Cicu- tæ aquaticæ Hiſtoriæ & noxæ Cap, XVII. pag. 22 6. von dergleichen einige ſonderbare Be⸗ gebenhelten zu leſen ſeyn: Wobey man denn groͤſten Thells (eine Zuflucht im Weine und im Theriac geſucht, ohne ſonderliche reflexiones auf ben Eßig zu machen, der doch bep dem Fuhrmann gar auſſerordentlich gut gethan: Auch der geledrte Apothecker zu Verona Cal. ceolarius die Einlaͤuffer, Dellerlecker und Naͤſcher mit denen Baccissolani zu vexiren pflegte daß fie keine Speiſe hinunter ſchlingen konten; Die er aber alsbald wieder mit einem Trunck Eßig zurechte brachte. oy Dritter Abſchnmitt, Vier und zwantzigſter Artickel. 398 ausfuͤyrlichere Nachricht verlanget, zwey in Jena gehaltene Difputationes und RET die letzte fid) fan recom- mendiret ſeyn laſſen. (u Da ich dieſen Articul allbereit ſchon eſchloſſen, erfuhr ich, daß allhier in Breßlau zwey Specifica groſſe Din⸗ 5 Febre tertiana ausrichten ſolten: Jas erſte waͤre ein Pulver von weiſ⸗ ſen Hunds⸗Koth, fo ein Weib allhier auf dem Graben haͤuffig vor das Sic ber diftribuirte; Das andere aber Seiff⸗Waſſer aus dem Handbecken, woraus (id) der Medicafter allhier im Mangel ⸗Hauſe beym Minoriten Klo⸗ fier zur waͤſchen pflegen, und dieſes nennete er feinen mumialiſchen Tranck, unfehlbar, weil er damit, den Schweiß und otl von dem Ange⸗ fibt und Haͤnden abzuwaſchen pfle⸗ iedrich - M die erſte gehalten worden im Martio an. 1712. von Gottfried Gerbern „ untet Herrn zr Teich (Hero Iommanus gen: Ob dieſe Sauereyen aber eini⸗ gen Nutzen in dieſer Kranckheit ac ſchaffet, habe hiervon nichts in Er- fahrung bringen koͤnnen. Nicht zu gedencken des Sandes vor dem Fie⸗ ber 3. Loͤffel voll eingenommen, des Ofen, Ruſſes, der Wagen⸗Schmiere, des Fiſch⸗Tranes, des Tartari, fo in Nacht⸗Geſchirren anhencket, ein paar Loͤffel voll des eigenen Blutes, oder eines Galgen über die Thuͤre des Pa⸗ tienten mit Kreyde gemachet und das Wort EE BRIS daran geſchrieben, oder ein Band an ſeinem Leibe getra⸗ gen, und ſtillſchweigend um einen Pranger oder Galgen oder Rade⸗ fahl gebunden welches alles die leber von Grund aus bald gluͤcklich vertreiben ſoll. | eyern, lub rit.de novo inffrumento repurgatorio ventriculi vulgo von Je frage uM Die andere fub Fræſidio Herrn Georg. Nolſg. Wedelii , a job. ; j NS . 7 E lS : 7 fe X 0 AX o! (GN (GM : ANAL D W, Jf | ND S 90 AS igem Jahre tituliret: De Exeuria Vemriculi. A AU / 999 Von gewoͤhnlich Je Mattigkeit und Hinfal⸗ Q M ennt Kraͤffte in den Fe. SY) ribus malignis ſoll, nach vie⸗ ler Medicorum Meynung, herkommen vom Defedtu, fuga, und ob- nubilatione ſpirituum: Wie ſolches in einer zu Leipzig ohnlaͤngſt gehaltenen Difputation de Febrilus malignis weitlaͤuff⸗ j tig abgehandelt worden: Wer ſolte nicht hier glauben, daß in Defectu und Fuga Ipirituum, ſpirituoſa gerathen, und in obnubilatione, um ſolche auszuklaͤ⸗ ren, oder nach Herrn Li. elwigen (a) luminoſos, zu machen, das Gold ſol⸗ ft recommendiret werden, in welchen nach kurtz vorhero gum Lic. Hel⸗ wigs Meynung/ Cb) am meiſten derer ſpirituum luminoſorum ſich befindeten; oder die Pillen, ſo Herr Johann Aur ckel von Loͤwenſtern aus dem Phos- phoro bereitet, und ich weiß nicht vor was eingegeben hat; Es geſchiehet aber von allem der keines, ſondern in weniger als von defectu ſpirituum her- kommen, weil, obgleich ſolche Patien⸗ ARTICVLVS XXV. Ls , | en Mitteln in Febribus malignis ſeonderheit denen Medicamentis Alexipharmacs. ten, alle Kraͤffte ( hiemit meyn Spiritus) verlohren zu haben Dritter Abſchnitt, Fuͤnff und zwantzigſter Artickel. 100 ! uvne die 1 fo werden fic manchmal vor dem Tos auf einmal wiederum ſo ſarc dag a che Perſonen ſie nicht oder baͤndigen koͤnnen, da doch die fpiri der Zeit vielmehr ab als zi Was hernachmals in eignenden Hitze, durch refrige | der Schlaffloſigkeit, durch narcotica oder ſoporitera, in Verſtopffung des Leibes durch Purgantia & c. vor den, oder wol gar vor groſſe Gefal verurſachet werden kan, iſt aus meiner Abhandlung vom Verſtande des B 15 der ſich Menschen vor und nach dem Salle (Lib. il. Cap. . o, feq — ſelbſt von denen Wuͤrckungen unſerer Seele in dieſen Fiebern gehandelt wor⸗ den, ſattſam zu ermeſſen. Wie denn dieſes auch Lrandus de Diemerbrack, nebſt nein Medicinz . Practi- cis, wieder einen groſſen Catalogum fonft gelehrter Medicinz Hoctorum und Profeſſorum ſattſam erfahren und er⸗ wieſen haben. (c) Eigentlicher r — 7 8 Sor EA S3 (a) vid. ejus Caf. & obferv. Tom. V. p. 323. (b) idem loco jam citato. (c) Oper. Anatomic. & Medic. Cap. III. pag. 130. Cap. IV. pag. 133. item pag. ĩs9. (d) Nicander Ætolus, Medicus & Posta clarus vixit an. M. 37 16. Ann. ante Chr 184. Ex- tant lib. II. de Theriaca & Alexipharmacis remediis feorfim & una cum aliis ſæpe editi. Pl. vid. in Wolffg. Jufti. Chronologia illuftr. Medicor. tam veter. quam recent. & Dan, Georg. Morbofii. Polyhiftor. Tom. I. lib. VIT. Cap. II. f. 19. le) vid. Nonconys Beſchreibung feiner Reiſen. pag. 716. 1002 | Mithridat und T heriac erſcheinet: Nur weiß ich nicht ob zu dieſer Zeit allen in- gredientibus ſolche Krafft beygeleget, oder ob, da dieſe, zu denen gifftigen Fie⸗ bern, der Peſt ſelbſten, und alſo zu de ⸗ nen Kranckheiten aller Kranckheiten deſtiniret worden, man auch allerley ga untereinander gemiſchet, als: Su- dorifera, laxantia, aperientia und adſtrin- gentia; anodyna, uterina, cordialia und diuretica: bechica, ſtomachica, cármina- | tiva, cephalica, infipida und fatua. (g) Wer kan hieraus nicht leicht urchei⸗ len, daß fo widrige, und viele ohne Rai- ſon zuſammen geſetzte Dinge, nicht ge⸗ ringen Schaden, abſonderlich in einer ſo ſenſibeln Kranckheit zuwege bringen koͤnnen, zumal da von denen Italieni⸗ ſchen Medicis der Theriac abſonderlich, noch um die Helffte fo viel, als er zu 64. leui Zeiten im Gebrauch uͤblich geweſen, vermehret worden, und zwar mit ſo mancherley Sachen, die ſo contrairen Effect als die erſten haben. Nach der Zeit ſind noch Medici kommen, welchen auch dieſe weitlaͤufftigen Compofiriones noch nicht Satisfaction gethan; Denn es hat Marbiolus nicht allein Mithridat und Theriac untereinander gemiſchet, ſondern noch ſo vielerley darzu gethan, daß endlich ſein Antidotum entſtan⸗ den, wenn man alles zuſammen rechnet, das 388erley in ſich bt greifft; was nun, da man 1. Quint⸗ lein auf einmal dem Patienten aufs hoͤchſte eingiebet, der 388ſte Theil davon, (denn ſo viel kommt von jedem ingrediente auf die Doſin, ) vor Nutzen ſchaffen kan, mag ein an⸗ derer auszucalculiren fid) bie Muͤ⸗ he geben. (ff) Pommet in der Hifloire des Drogues oder Materialiſten und Spezerey⸗Haͤndler, nen⸗ net ihn: Un monde des remedes de commodité & d' avantages pour homme. Confer. Job. Adolph. Torckens Diſſertat dricina uſualibus. Joh. Georg. Agricole Cervi excoriati & Diffetli in Medicina ufus, Andr. Grabe Elaphbograpbia f. Deſcriptio Cervi Medico-Cbymica. lg) Pro Sudoriferis habentur in Theriaca: 1. Comz Scordii, Angelica f. Rad. Meu, Gentiana, femen Buniadis, Phu leriana noftra, terra Lemnia. Trochiſci de vipera. : | Inaugural. de Cervo, ejusque partibusin Me- It. Job. ponticum, f. Va- 2. Pro laxantibus Agaricus, Rhabarbarum, Sagapenum Opopanax. | 3. Fro Aperientibus: Myrtha, Marrubium, Chamzpitis, Chamædris cretica, Seſeli, Thlaf- pi, Hypericum, Ariſtolochia, Centaurium minus, E / nw Pro Adfiringentibus : Rad. Quingefolii, fuccus Hypociſtidis. J. Pro Anadynis Opium, Crocus. e 6. Pro literinis Caſtorium, Galbanum, Nepeta. 7. Pro Curdialibus: Cinamomum, Roſr. . B. Pro Diuretiis: Sem. Petroſelini, Dauci, Therebinthina. 9. Pro Bechicis: Trochiſci de Scilla, Iris Illirica f. Florentina; ſuccus Glyzyrrhicæ, Thus, Stirax, Calamynta. Wer. 7 E : M, 5 Stomacbicis : Magma Hedychroi, Piper longum nigrum & album, Zingib er, Opo- ^ allamum. . . ^ | | ab II. Pro Carminativis : Coftus, Acorus, . Calamus aromaticus, Fol. Malabath. Aniſum, Sce nanthium, Fenicolum. | — 15 Um 112. Pro Cepbalitis: Nardus Indica & celtica, Dictamnus Creticus , Stœchas Arabica, Po- lum Creticum, Amomum Cardamomum & Ammi, | Reliqua nullius ſunt pretii? Vt Chalcitis, Bitumen Judaicum, Carpobalſamum &. | — N m Artic. 10 . Dritter Abſchnitt , Sechs und zwantzigſter Artickel. 1004 ö AnTICVLVS XXVL | Von MedicamentisAntiepilepticis imund von Men⸗ (den Blut, wie auch einigen eclatanten allhier geb ; Fraͤyß⸗Mitteln. 5 gebrauchlchen Er beruͤhmte Herr D. 725. ſolte einen rund von dem warmen Kauold hat in denen Bteß⸗ Blute des erſch jelieb lauiſchen Natur ⸗ und Me. | Kaͤmpffers thun, und darauf , dicin-· Geſchichten nachdem von ihrem Herrn fid) beſchlaffen laſ⸗ ich nicht mehr ordentlicher Collabora- | fen, aus welchem Beyſchlaff der Am- tor dieſer Sammlungen war, in dem vinus Commodus foll gifommen ſeyn, XIV. und XVI. Verſuch von der Cur der eln tyranniſcher Herr, ſo durch vieles fallenden Sucht, durch inn: iii Blutvergieſſen die Roͤmiſche i- warmes Blut von decoſſirten Men- que aufs aͤuſſerſte ruinirct. — Allein es ſchen gelehrte Reflexiones angeſtellet, tft Fabelwerck, und denen Medicis ge inſonderheit viele Caſus allegiref, bag | nugſam bekannt, daß die Cha/z«er viel es weder allhier noch anderwerts, den | dergleichen Poſſen geliebet, damit fie geringſten Nutzen geſchaffet, ſondern nur Confufion in der Mediein angerich⸗ Patienten entweder ihr altes Ubel be⸗ | tet und die Nachkommen ver t bae halten, oder ſelbtes noch viel öffter und ben. Ich halte dafür die Kalina habe hefftiger wiederbekommen. Was nun ihre Liebes⸗Kranckheit nicht vom ge⸗ dieſe abgeſchmackte und unmenſchliche trunckenem Blut verlohren, ſondern Gut anbelanget, ift zu wiſſen, daß ſelb⸗ weil ihr das Objectum nunmehr be⸗ te ſchon unter denen alten Heyden im nommen worden, ſo ihr vorhero das Gebrauch geweſen: Der beruͤhmteda⸗ Blut in den Adern rege gemacht. teiniſche Hippocrates Aur. Cornel. Celſus iſt Des celſi nachfolgende Worte ſind gar der erſte, ſo 4e re Medica (lib. Il. cap. nach dencklich, wenn er ſagt; Muerum XXIII) hiervon alſo geſchrieben: Qui- | auxilium tolerabile miſerius malum fecit; dam jugulati gladiatoris calido ſanguine Woraus man leicht ſchluͤſſen fam, was epoto "morbo Comitiali fe liberarunt: er von ſolchen Schwach hemen gehal⸗ So uͤbereinkommet mit dem, was her⸗ ten. Dieſe Hencker Mittel ſind nicht nach beym Lo Hifl. Nat €lib. XX VIII. chriftlich, ſondern heydmiſch, Hüͤlff⸗ cap. L) zu leſen: So iff auch aus des loß und mehr ſchaͤdlich, als : Terzulliani Apologeties adverfus gentes be- Dahero ſich Chriſten ſchaͤmen foliten, kannt; Daß es zu Rom bey denen ſolche heydniſche Grauſamkeit bcp í Schau ⸗Spielen gebraͤuchlich geweſen, nen Statt finden zu laſſen, und vi denenjenigen, fo die fallende Sucht ge | mehr bedencken, was Ter ullanus in Apol. habt, das warme Blut ber erſchlage | «ap. A davon ſaget: Dzmonum hzc nen Kaͤmpffer trincken zu laſſen. Daß tunt præſtigia, quos Magi. eorum Antiſti- aber warmes Menſchen⸗Blut in bíefen | tes, cede humana, & fanguinis effuſione und andern Kranckheiten zu trincfen, | delectari noverunt, qui ob id ex homi- ſchon bey denen alten Chaldæern im num fanguine pharmaca & tacrificia infti- Gebrauch geweſen, erweiſet Julius Capi. | tuerunt & finxerunt. Ich will jetzo nicht rolinus in vita Antonini, daß die Fauſtina, weitlaͤufftig ſeyn, wie nachdrücklich des UAsyfeté antonim bu Printzeßin, GOT denen Menſchen gebothen, und nachgehends des Kayſers M. An: | fid) der Thiere Blut zu enthalten, ba» tonii Bbiloſopbhi Ehe Gemahlin durch ber» | von im! Buch lis cap. IX. und in der gleichen blutiges Mittel von ihrem Lie / Apoſtel Geſchicht cap. XV. fan. nad» bes⸗Fieber fei curiret worden: Denn geleſen werden: auch nur mit weni ⸗ nachdem fie fib in einen Roͤmiſchen gem gedencken, wie Aayfet Leo in No- Kämpffer dergeſtalt verliebt, daß fie | vell. (onſtir. L VIII. beom Staupbeſem, daruͤber gantz ausgedorret, habe man confiſeirung der Guͤter und Landes⸗ fid) deswegen bey denen Challeern Verweiſung verboten, Blut in die Se⸗ Raths erholet, welche dieſes Mittel daͤrme zu füllen, oder Wurſte zu ma» vorgeſchlagen, die verliebte Kayſerin] chen, und fold zur Speiſe zu T — 10056 Dritter Abſchnitt, Sechs und zwantzigſter Artickel. fen: Aber warmes Menſchen⸗Blut andern zu trincken geben, duͤnckt mich allerdings eine viel verbothenere Sa⸗ che zu ſeyn, ſo die Obrigkeit mit Nach druck billig ſtraffen ſolte. Man erwe⸗ 9r was von einer Perſon, die unter es re, Len ſtirbet, von ihrem Blute andere Krancken vor Geſund⸗ eit erwarten koͤnnen? hat man nicht von denen meiſten die Probe, daß ſie um ihres wuͤſten Lebens willen gemei⸗ niglich voller Frantzoſen ſtecken? oder wenigſtens von ungeſunden Gebluͤt ſeyn; ſolten fie auch als geſunde einge fangen werden, ſo geſchiehet es doch, daß durch lange incarcerirung in den feuchten Loͤchern bey der elendeſten Rofl Cacochymici aus ihnen werden. Und geſetzt auch, es ſchiene ein ſolcher armer Suͤnder von geſundem Gebluͤt P ſeyn, wie verandert fid) nicht an dem Tage ſeines Todes vor Furcht, Schre⸗ cken und Schamhafftigkeit ſeine gantze E — Natur? der Leib zittert, das Geſichte erblaſt, das Gedaͤchtnuͤß vergehet ihm, und gemeiniglich ſind dieſe Menſchen, ehe der Streich geſchiehet, ſchon mehr tod als lebendig. Andere, die einen Eckel und Abſcheu vor dieſer grauſa⸗ men Cur haben, oder welche die Kraͤff⸗ te noch mehr exaltiren wollen, machen aus dergleichen aufgefangenem Blut von armen Suͤndern ein fluͤchtiges Oel, (o fit Oleum Microcofmi nennen, und dieſes foll nicht allein in der Schweren ⸗ Noth ſondern in allen Kranckheiten das kraͤfftigſte Mittel ab⸗ geben, und defectum ſpirituum erſetzen: us dieſen Urſachen ließ der beruͤhm⸗ te damalige Prof. Matheſeos allhier auf der Leopoldiniſchen Unixerſitaͤt Herr P. Job. Lewald dergleichen Blut auffan⸗ gen und ein ſolch Oleum daraus be⸗ reiten: Da ob er gleich geſund und vi- goreux war, nahm er doch taͤglich da⸗ von ein, weil dieſes auch zu Verlaͤn⸗ gerung des Lebens dienlich ſeyn ſolte. Er waͤre aber bey nahe durch dieſen Gebrauch aus dieſem zeitlichen in ein ewiges Leben verſetzet worden, da es ihm erſt ungemeines Wallen und Trei⸗ ben im Gebluͤte verurſachet, und end⸗ lich ein gefaͤhrlich hitzig Fieber nach ſich ezogen, welches er ſehr ſchwer uͤber⸗ anden. Sonſten war auch etwan vor 10, Jahren ein Laborant allhier, ſo dieſes Oel, wohl nicht aus dem Blut 1006 armer Suͤnder, ſondern (o er in Bad⸗ Stuben ſammlen laſſen, verfertigte ; Dieſes verkauffte er die Drachmam vor einen ſpecies Ducaten, welches ſo fluͤch⸗ tig war, daß es nur unter dem Waſ⸗ ſer muſte conſerviret werden, ſo zwar in hyſterica fuffocatione, wegen des pene- tranten Geruchs, wie alle ſtarck ſtin⸗ ckende Dinge, aͤuſſerlich dergleichen Weibes⸗Perſonen refocillirte, auch in Epilepſia uterina interne gebrauchet, ei⸗ nigen Nutzen nach der Experientz des hieſigen Kayſerl. Leib ⸗ Medici Herrn Gottfried Klaunigs foll gehabt ha⸗ ben. Sonſt werden allhier ordinair vor dem Ohlauiſchen Thore bey dem Glockner zu Sz. Mauritius oder vielmehr bey einem Erb⸗Saß Johann Haber⸗ mann gewiſſe ſtarck ruͤchende ſo ge⸗ nannte Schlag ⸗Tropffen, das Loth vor 8. Rthlr. verkauffet, ſo in groſſer Æſti- mation ſtehen: Dieſe hat ein ehemali⸗ ger Capuciner Moͤnch Pater Felicianus (der viele Heimlichkeiten in der Medi- cin wiſſen wolte) des Gldckners ſeinem Sch wieger⸗Vater, der ein einfaͤltiger Medicaſter vor dieſem Thore geweſen, und fid) Doctor Juͤrge genen net, offene baret, aus deſſen Haͤnden er die Elabo- ration empfangen. Dieſe Schlag⸗ Tropffen ſind aus Menſchen⸗Blut mit Roſt gemachet, riechen ſehr ſtarck, und bedienen ſich viele Vornehme dieſer mehr zur Langlebigkeit it ſich vor den Schlag zu præſerviren, als in Kranck⸗ heiten ſelbſten. Doch iſt mir auch ein Caſus bekannt, daß in furore uterino und ſubſequente Epilepſia bey einem Maͤgd⸗ gen von 16. Jahren, (o noch nicht men- ſtruata geweſen dieſe Schlag⸗Tropffen ſehr gut gethan, ja das gantze Übel ge⸗ hoben. Welches mich veranlaſſet, die mir bekannteſten eclatante Medicamenta ant-epileprica bey einem jungen Bur⸗ ſchen von 18. Jahren, eines Zoll⸗bedien⸗ ten Sohn, im Oder⸗Thor anzuwaͤh⸗ ren: Dieſer Menſch war vom Schlag im ꝗten Jahr ſeines Alters geruͤhret worden, alſo daß der rechte Sus und Hand gelaͤhmet und durch die Zeit gaͤntzlich krumm verwachſen war: Die Eltern mochten von einem Maͤgdgen von 10. Jahren, Paul Webers, eines Zuͤchners Tochter aus dem Buͤrgerwer⸗ der, ſo ich in der hefftigſten Schweren⸗ Noth curirt/ welche fie mehr als einmal ſtuͤndlich uͤberfallen gehdret Ne it ros; Otitter Abſchnitt / ¶ Sechs und sovantsigfter Attickel. fi: davon völlig reſtituiret worden, bep» wegen lleſſen fle mich dieſen ihren Sohn in Augenſchein zu nehmen, erbitten: Welchen auch beſchriebener Maſſen antraff: Ich ſing die Cur an, weil die Obflipatio nervorum bey dieſem Übel angeklaget wird, inſonderheit weil es mir ſo wol bey gemeldtem Maͤgdgen zelungen mit dj. thiopis mineralis an; den Tag aber darauf reichte ihm ein Purgans, um den Mercurium wieder aus dem Leibe zu bringen / nach der Zeit gab ich ihm des Tages zu zen malen von dem Pulvere ant: epileptico fpecificoStah- lii, fo aus dem Pulvere Lumbricor.terre- ſtrium & muſco corallino beſtehet, wor⸗ auf die Schwere Noth ausblieb; Da nun aber alle Monat gegen das letzte Monds⸗Viertel er die hefftigſten inful- tus cum dejectione alvi & urinæ aus zuſte⸗ hen hatte, fo repetirte zu dieſer Zeit alle | vorhergehende Medicamenta mit ſo gluͤcklichem Succeſſ, daß nicht das ge⸗ I oo gleichen Pulver, wie auch bey einer Fr Rhedigern von Saeed por affectu alle ſpaſmi ſo die purputam ſogleich zuruͤck ben und zwar repetito quch key andern Was mich aber bewogen, bey oben ertt Maͤgdleln ercurialia eee iid ailes inquinamenta verminofa arhinter ſtecken koͤnnten, da 0 uch rant dulcis und s d is unter den Pilulis purganti , keine Wuͤrmer von ihr gingen/font " dasllbel gaͤntzlich ceſſirte, jn welches ſie ſaſt alle ꝗtel oder halbe Stunden vorhero und offt kaum einige Minuten reſpirium gehabt und zwar mit (o wunderbaren gefticulationibus, und jectigationibus, dle nur ein e 1. n 4 x 25 pabel geweſen; des wegen ſogar das Maͤ : vom Teuffel beſeſſen zu ſeyn ton vielen geurthel⸗ let wurde. Daß aber dieſe t nicht accidentel weggeblleben, weiſet daß da ein halb Jahr darauf ein Zunge elnen Tertzerol un ⸗ verſehens nahe ihren Ohren loßbrennet, und noch darzu von dieſem ein Loch in den Kopff ac ſchlagen bekommt, ſie von neuen in dieſes bel gellbel verfaͤllet: hier lauffendie Eltern zu einem ringſte über 6. Wochen von der Epi- ihnen recommendirten Medico Hllſcher und geſchahe es, fíyu fem Hauſe eine ungluͤckliche Feuers⸗ Brunſt entſtehet, wodurch er alfo in Schrecken geraͤth, daß ein ſtarcker Pa- roxyfinus ihn von neuen uͤberfaͤllt; da ob zwar nach obiger methode ihn fol⸗ gends tractirte, wolten doch dieſe Me. dicamenta ihren erwuͤnſchten Effect nicht mehr erweiſen: Deswegen den Eltern anrieth die bemeldten Schlag⸗ Tropffen zu geben: Dieſe aber haben auch den geringſteu Einhalt dem Ubel nicht gethan: Darauf verfiel ich auf denbulverem nigtum Antepilepticum Ha- ſenſem, welcher zwar nur meiſt in Epi- lepfia ſymptomatica infantum recommen- diret wird, aber auch hier keinen Nutzen verſchaffte; obgleich ſonſt mit Wahr⸗ heit bekraͤfftigen kan, daß bey Erwach⸗ ſenen, fo in Febres maliguas cum excre- tione purpuracea und ſo gar Petechia: verfallen, wenn bey dergleichen Men⸗ ſchen, ſtarckes Zerren und Ziehen der Glieder, ſogar bey meiner Ehe⸗Frauen Schweſter convulfiones ſub excretione Purpuræ albz, dabey fit zwar einiger⸗ maſſen den Verſtand behalten doch in- voluntarie alle die hefftigen Bewegun⸗ gen gewieſen, ereignet, wo vorbero efe liche 70. Pulver von lumbricis terreſtri- bus und andern Antiſpaſmodicis gege- ben worden / ſie von einem eintzigen bete lepſie zu bemercken war: Nach dieſem | einem Quackſalber vorm Nicolaus ⸗ Thor wel⸗ daß nicht allzuweit von die che idr recht viele der penetranteſten volatili- ſchen Medicamenten eingeſchuͤttet, davon ſie aber nur immer aͤrger worten Deswegen fie wieder Hulffe bey mir ſuchen da wie obige Me- dicamenta ihr von neuen verordne, ift davon dieſe erbaͤrmliche Kranckhelt nicht allein gaͤntz⸗ lich ausblieben, fonbern fie lebet allbereit ins dritte Jahr ohne einigen Anfall: Welche &ur init auch alſo noch bep einem Jungen von 16. Jahren und einer Dienſt⸗Magd, da beyde die Schwere⸗Nolh vor Erſchroͤcknuͤß auſs hefflig⸗ ſte bekommen. bep 2. Jahren her gelungen; und alfo dieſe Methode zu fernetem Gebrauch denen Praéticis recommendite, weil doch der Mercu- rius am capabelſten, die verftopften engeſten Wege zu penetrizens Und ob nicht auch hierbey der dulphur als ein Anodynum was ausrichte, oder hierauf der Pulvis antepilepticus Srablii, fo zugleich mit als ein Anodynum adhibiret wird, beſſer ſeine Kraͤſfte exeriten koͤnne. Kurtz vor Abſendung des Msti zum I ereignete fid) noch folgender Caſus: Daß da ein Monn, von einer vor verſchiedenen Jahren geſtopfflen Gonorrhea, und darauf zutuͤck ae triedenen Bubone, in Luem Veneream ver fallen und bey zwey Jabren her viele ſchmertzbaffte Zufaͤlle erlitten, darzu noch vor 5. Monaten bie Epilepfie in einer Woche etliche mal kommen; Da nun den Haupt ⸗ Affe&um durch bicSalivarion zu heben nicht laͤnger aufs zuſchieben anrieth; reſolvirte ſich endlich Patiens vot ei⸗ nem viertel Jahre hierzu, zumal da viele Tophi fid) an Kopff ſetzten, mit unertraͤglichen Cephalalgien des Nachts: Da nun dieſe Cur nach 5. Wochen Zeit gaͤntz⸗ lich ihre Endſchafft erlanget iff waͤhrender Sali vation auch bis dato weiter nichts von der Epilepſie warge⸗ nommen worden: Doch will eben nicht geſaget haben, daß indifferenter dieſes Ubel durch die Salivation koͤnne gehoben werden. | ARTIC. itte Abſchnitt, Sieben und zwanzigſter Artickel. roro An ricvrvs XXVII. Von des Herrn Johann Adam von Haaß Univeral- o 77 7 Sin oni ^ ——— : N Very denen alten edieis beſtand das naluͤrliche Leben im cali- S do innato und Humido radica- n: Die Neueren haben dafuͤr eine Flammulam vitalem und die fpiritus animales erſonnen: Allein wenn erſte⸗ res abnehmen, und die Flammula ver⸗ loͤſchen, wie auch die ſpirirus deficirem wolten, ſo hilfft gewiß hierzu weder kal⸗ tes noch warmes, noch die Pillen Hrn. Kunckels aus dem Phoſphoro bercitet, die Flammulam wieder anzuzuͤnden, noch ſind die ſpiritus mit ſpirituoſis, oder was anderem wiederum herbeyzubrin⸗ gen, ſondern in defectu und fuga fpiritu- um, daher die Mattigkeit und Hin⸗ fallung derer Kraͤffte in denen Febribus malignis, nach der Meynung derglei⸗ chen Medicorum, kommen ſolte, haben fie vielmehr ſpirituola hoͤchlich wieder⸗ rathen, und terrea fixa recommenditet wie ſolches aus einer, vor einiger Zeit zu nable Gedancken eroͤffnen: Und zwar pag. 76. lauten die Worte alſo: „Natu⸗. „ra rerum, VITE auctor ſeu potius Ani- | ,malis Natura vel Anima. Agit quidem villa imo peragit feliciſſime, quantum & - »quamdiu poteft, Motu: Sed ille motus uon eſt Vita abfolute & fimpliciter, & qua talis, Præſtat vitam mediante motu hu- v„morum circulatorio $ fed hic motus cir« yeulatorius non eft vita fedtantum inſtru · „mentum vitz, & quidem remotum. Pro- »xime præſtat vitam, per ſecretiones pere „petuas & exeretiones tempeſtivas, ma- »teriarum non folum inutilium, ſed etiam „nociturarum: Interim neque lecretio« „hes, neque excretiones, funt vita, fed ſo- „lum verum ultimum & magis immedia- „tum inſtrumentum vitæ, nempe elimi- nando aliena ut maneant propria, & ad | Corpus vere pertinentia. Ita demum vi- „ta efficitur, nempe confervatio corporis »&misttiohis ejus, atque vindicatio advér« Leipzig de Febribus magnis gehaltenen „ſus omnem corruptionem, cui alias e ma- Diflerracion zu erſehen, ich auch weit⸗ »teriali fua indole expofitum, imo obno laͤufftig in meiner Abhandlung vom ,xium elt. „, Verſtande des Menſchen vor und nach dem Falle (lib. II. cap. III. $. 19.) jewieſen. Deswegen andere, da fie ummam corruptibilitatem corporis hu- mani angeſehen, und betrachtet, wie auch verſtorbene Coͤrper durch die Bal- famation von der Corruption frey blie ben, meyneten fie, man koͤnte viel leich⸗ ter die lebendigen Cörper auf dieſe Weiſe balſamiren (warum aber nicht einpöͤckeln, und in der Kaͤlte ausfrieren laſſen) daß fic nicht fauleten oder dem Tode zu Theil wuͤrden, vielweniger in Dieſes voranzuſetzen hat mich be⸗ wogen eine neue Pillen ⸗Kraͤmerey, (o Herr Johann Adam von Haaß/ Ihro Kayſerlichen Moejeſt. Rath und Chymicus, auch bey der Hoch⸗ fuͤrſtl. Durchl. zu Brandenburg ⸗ Bayreuth, und Onoltzbach Rath und Reſident in Nuͤrnberg zu Lieb und Heil des nothleidenden Naͤchſten intimiret, und in einem teutſchen ge⸗ druckten Zettel von einem halben Bo⸗ gen unter folgenden kund gemacht. Auf dem Titul⸗Blat heiſſen dieſe zu⸗ elne Kranckheit verfielen: Allein da ſammen gedruckte verſilberte illen, ein groſſer Unterſcheid zu machen inter Ln verſal. Zeltlein Criſti, ( ſo man corpus mixtum, & corpus vivum; foit auch die Euſaniſchen Pillen genennet) dieſes der beruͤhmte Herr vof Kath | und zwar deswegen ( ſo lauten die Wor⸗ Stahl in einem eigenen Schediasma- te) „weilen ſie aus denen zur Salbung te, unter dem Titul: enixe & vii „und Balſamirung unſers Heylandes térporis vera diverfitate uimſtaͤndlich et» „gebꝛauchten Spezeꝛeyen, die die todten, wieſen; fo will ich aus eben dieſes ge⸗ „geſchweige lebendige Coͤrper viel und lehrten Mannes ſeiner Paraneſi ad alina „lange Jahre von der putrefaction præ- A Medità doctriua arceudum, ſo zugleich] „ſerviren koͤnnen, præpariret werden;, in ſelner Theoria Medica era pag. $3.feqq. alſo daß, wenn man ſich deren fleißig enthalten, von dem natuͤrlichen Leben, und ordentlich bediene, man uͤber 100. und wie es erhalten wird, feine raiſon ja 120. Juhu dine man nur n une ; TEIG 1011 . Dritter Abſchnitt, (Y Sieben und zwantzigſtet Artickel. rzu ge⸗tzig und treí 2905 2 fixa & i ordentliches Leben, welches d hoͤret, fuͤhret, fein Lebt bel, konne. Fraget man, was für Kranck⸗ heiten über dieſes die Zeltlein Cc riſti abhelffen ſollen, ſo ſtehet dieſes bald oben an: Es helffe fuͤr alles: Nemlich fic geben ein Prafervativ ab in allen Kranckheiten, und wenn man auch damit wuͤrcklich befallen, ſo continuire man mit dem Gebrauch ſo lange, nachdem die Kranckheit kurtz oder lan⸗ ge waͤyre: Deme viele der ſchwereſten Kranckheiten nahmentlich nachgeſetzet ſind/ in welchen ſie ihre herrliche Wuͤr⸗ ckungen aufs geſchwindeſte erweisen ſollen, als da iff Podagra, Chiragra, Go- nagra, Ilchiatic, Krampf, Contractur, &c. Wind und Waſſerſucht, Stein; Schmertzen, alle hitzige Fieber, ja die Peſt; Alſo daß drey dergleichen Zelt⸗ lein nicht allein jeden 24. Stunden von der Peſt præſerviren, ſondern in gröſ⸗ ſerer Doſi oder zu 15. genommen, die Peſt ſelbſt curiren. Durch dieſes wurde bewogen von der Perſon und Conduite des Herrn Diſtributoris einige Nachricht einzuzie⸗ hen; Da ich denn vernommen, daß ſie ihn in Nuͤrnberg Herr von Haaß heiſ⸗ ſen, wie denn auch in ſeinem aufge⸗ druckten Geſchlechts ⸗Wapen ein Haa⸗ ſe oben und unten anzutreffen: Seiner Conduite nach foll er ein luſtiger und ſpaßhaffter Mann ſeyn, alfo daß er dadurch bey den Groſſen fid) febr be⸗ liebt und angenehm zu machen wuͤſtez von Medicin abet verſtuͤnde er wenig oder gar nichts. Hier muß ich dem Herrn Reſident bald zu Gemuͤthe fuͤh⸗ ren, daß mit dem Leben und Geſund⸗ heit des Menſchen kein Spaß zu trei⸗ ben, und wird mir ſeder vernuͤnfftiger Medicus gar leichte Beyfall geben, daß dieſe hitzige und ſtarcke, das Gebluͤthe erregende ſogenannte Zeltlein, welche aus Myrrhen, Aloe, Saffran, Zittwer, Entian, Theriac, und etwas noch laxi- renden, nach eigenem Geſtaͤndnuͤß (fo Rhabarbar und Agaricus,) beſtehen, wie⸗ der alle Raiſon in den Arthritiſchen und Podagriſchen Schmertzen, da ohne diß das Gebluͤte in hefftiger Bewegung, recommendiret werden; vielweniger ſchicken ſie ſich zu hitzigen Fiebern, und der eft ſelbſten, da offtmals die lenit 1012 de ſeyn, unb nur Dia- Theiformia requiri- ret werden, die leniffimam tranſpiratio- nem zu e er unb jt rdern: Ferner da dieſes laxirende Zeltlein fem, wird man vielmehr damit die Morus Na- turæ ad periphériam tendentes, turbi als promoviren, und a oſſe e Es ſey denn, da natuͤrliche und ungewoͤhnl te dieſerCompoſition deswegen ben wolle, weil dercherr Grabe mit mehr als 100. d von Myrrhen und Aloe ſey uͤberſtreuet / und alſo ballamitet worden. Wir wiſſen aber, daß fo wenig der deichnam unſers Heylandes die Faͤulnuͤß geſehen haͤtte, wenn er auch nicht waͤre ballamiret worden; ſo wenig auch, glaube ich, wird es moͤglich ſeyn unſern Leib, mit ein paar Gran, und wenn es auch mehr c zu lebendigen Mumien zu mas en. hrt Wird es alſo wol auf die Secrerio- nes und Excretiones, fb deswegen von ihrem effect motus vitales genen⸗ net werden, ſowohl bey geſunden Tagen als in Kranckheitſen ankom⸗ men, durch welche unſre Seele den Tod des Leibes alſo verhindert, wenn fic das noͤthige von dem unndthigen, das Gute von dem Doͤſen ſcheidet, und abſondert, dieſes heraustreibe und das andere zu vielerley Nutzen anwendet, und alſo den Leib, der ſonſt nicht einen Tag, wegen feiner Mixtion ohne Faͤulung dauren koͤn⸗ ne, 60. 70. bis 80. und ied noch mehrere Jahre erhaͤlt: Es waͤ⸗ re denn, daß der Herr Refident inten: dire, mit Dictinſenis durch einen Balía- mum oder Elixir die Fxcrementa zu alimentis, (dergleichen Kunſt fich Noa in dem Kaſten zur Zeit der Suͤnd⸗ flutb ſoll bedienet haben ) oder mit Theopbraſſo Paraceſſo die Venena zu der⸗ gleichen in unſerm Leibe zu conver- tiren. à; ipee iue Doch was ſuchet der Herr Rath mit allen dieſen Kuͤnſten? nichts an⸗ ders als Geld zu erwerben. Hier iſt nur zu beklagen, daß keine Koͤnigin Chriſtina von en mehr lebet, die einem Engellaͤnder in Kom, welcher vorgab, er haͤtte ein fimz Eſſentiæ Alexipharmac noch zu hi⸗ ſonderbar Geheimnuͤß, einem [^ e | en 10 Dritter Abſchnitt, Sieben und zwantzigſter Artickel. 1074 ſchen das Leben zu verlaͤngern unb | V. Verſuch unſerer Sammlungen fónte eine Perſon von 50. bis 60. | An. 1718. Menf Sept. Claſſ. V. Art. 10. Jahren ſich dadurch bis in das Softe | pag. 1622. feq. weitlaͤufftig zu leſen) Jahr und laͤnger bey vorigen Kraͤff⸗ hat nicht wenig allhier und ander⸗ en erhalten, für die Compolition] waͤrts Rodomontaden von ſeinen Me- $0000, und endlich 30000. Nthl. dicamenten, die Leute zu einem hohen bleten ließ, und dafuͤr noch nicht er⸗ Alter zu bringen, abſonderlich bey halten konte: Vid, Leben der Koͤni⸗ Vornehmen gemachet, fid) dabey ſel⸗ gin Chriſtina von Schweden p. 158. ber für hundert und zwoͤlff Jahr alt Welche Verſuchung den Herrn Re- ausgegeben, und in dem carienſen Buͤ⸗ ſidenten gewiß nicht betreffen duͤrffte, cher⸗ und Staats Cabinet (im ss. ich glaube, er wuͤrde gar wohl mit Eingang Art. 182) gar uber fuͤnff⸗ ſich handeln laſſen, ob er gleich noch tehalb hundert Jahre alt und noch mehr ſeinem Univerſal - Zeltlein, als aͤlter gehalten worden; Aber damit der Engelaͤnder ſeinem Geheimnuͤß dennoch allhier nicht einen Creutzer, zuſchreibet. Doch die Welt iſt jetzo nach eigenem Geſtaͤndniß, verdienen nicht mehr ſo einfaͤltig, daß ſie ſich konnen. Dergleichen kata der Herr alles bereden laͤſſet, wenn auch ein | Difiributor mit ſeinen Univerſal-Zelt⸗ Medicaſter aus Fetz und Marecce und lein CHriſti und andern hinten an» weiter herkaͤme. Denn gewiß der ſo⸗ gehaͤngten Medicamentis, als Gold⸗ genannte Americaner Printz aus der fee Sale vol. oleoſ. Balſamo &c. Provintz Canada aus Arbem, Melech | fid) gewiß von unſerm Breßlau zu Auguſtus Hultarob, (von welchem im verſprechen hat. UE ] [LH ILEAEI- E cG21:0f m T2594 * ' . $3 Sasllnsgd tall 1 u JJ dE (1:5 Dritter Abſchnitt / Acht und zwantzigſter Artickel. 1016 | AnTiCcVLVS XXVIIIL Von ſonderbaren Gicht⸗Medicamentis ſo Herr Doct. 3. . Medicinæ Practi cus in Breßlau in einem teutſchen Tra- ctaͤtchen An. 1734. intimitet hat. ! Er gelehrte Herr D. Gbriftíat | te manchen fo wenig bekannt ſeyn als 3 N l 4 —.— rnm in | bít arcana — —À — — Breßlau hat unlaͤngſt ein dieſe muß nicht nur der Medicus zur groſſes Mediciniſches Evan⸗ formirung wahrer Indicationen, ſon⸗ "25 elium denen Gichtbruͤchtigen ver» dern auch der Patient zu Be; uͤndiget, wenn er ihnen Huͤlffe und urtheilung des Artzts und der Cur wiſ⸗ Rath durch unfehlbare Artzney⸗Mit⸗ | fen; Weil ſonſt jener fo wen aͤſ⸗ tel verſprochen. Er laͤſſet ſich in ſeinem ſigkeit/ als dieſer Sicherheit kan. Werckchen pag. 6. vernehmen; „Daß Es erfahren aber das Podagra nach „durch dieſe ſeine Medicamenta die Ur⸗ denen Temperamenten gemeiniglich „ſache des Podagriſchen Ubels gemin⸗ Sanguinei it. Sanguineo - Cholerici und „dert, die Zufaͤlle gelindert, und end⸗ Sanguineo - Melancholici, überhaupt „lich die alt eingewurtzelte Gicht, gantz aber blethorici: Und beſtehet die wahre „und gar, nach und nach gehoben wer⸗ Natur und Weſen des Podagrz- in „de: Ja es ſey dieſes die aͤchte, warhaff⸗ nichts anderem, als in motibus ſpalli te und werthzuſchaͤtzende Artzney, wel⸗ ois five" doloribus tenſivis oder „che die Materie und Urſache derſelben gantzen Schenckel, ſo insgemein mit „gaͤntzlich aufloͤſe, und durch die ge⸗ einer inflammation, zuweilen auch we⸗ „wohnliche Reinigungs⸗Wege nach gen allzulanger ftagnation der humo- „Beſchaffenheit abfuͤhre, die Schwulſt rum, oder allzufeſter compreffion derer „zertheile und vertreibe, und denen wei⸗Fibrarum mit indurationibus nodoſis ver⸗ „tern Aufwallungen, Aus wuͤrffen und geſellſchafftet iſt: Dieſe haben entwe⸗ ** ſepoſitionem oder remo- „Schmertzen ohne Schaden lindere, tionem humorum moleſtorum, oder am „und die oͤffteren An faͤlle verhuͤte. (und lichſten longinqua molimina ad „pag. 9.) Es ſey auch bishero kein ſolch expre(ionem fanguinis per hzmorrhoi- „adæquates oder beykommendes aͤchte am gewiſſeſten eine „res und das Weſen⸗ ey Vor kraͤfftige und in der That erfolgende »angreiffendes zerffoͤhrende imminutionem humorum; und alfo auf jemals als dieſes in der Welt bekannt | alien eine nuͤtzliche Abſicht der „geweſen. BEL 94. n insgemein eine ziemliche Wohlan dann, ihr Podsgriei die ihr harknäckichte Gewohnheit, und endlich offt mehr als Ubelthaͤter leyden muͤſſet, auch wegen der inducirten Empfind⸗ und die ihr eure Glieder zu Peinigern lichkeit des loc, e groſſe proclivitatem und das Bette zur Hollen habt? Ce mv nto runde: So gar, daß het auf! Hier wird euch ieurem Seuff⸗ 8 bloß durch dieſe venti- zen Erhoͤrung, und in eurer Marter | latio, und die hierdurch erfolgte con- Erloͤſung vorgetragen, und zwar durch | fümrionem univerſalem humorum viele Gebrauch gewiſſer hierzu erfundener andere Kranckheiten insgemein zu Medicamenten; Aber gebrauchet der præſerviren pfleget. Denn daß einbo- gleichen Medicamenta dennoch mit Ver⸗ dagricus meiſt wenig andern maladien nunfft, und brauchet hierbey alle Vor⸗unterworffen ſey, weiſet die Erfahrung fibt, damit vor das Fegefeuer ihr euch Und die conſumtion der Feuchtigkeiten nicht in die Holle werffet. Dieſe Cau- | faͤllet einem jeden durch das Abkom⸗ tel iſt vor allen andern bey denen Gicht | men des Leibes deutlich genug in die Arcanis nõthig: Denn gewiß, wer ein Augen; Ja dieſe bringet dem Leibe ungluͤcklicher Unterthan von dieſen nach dem morbo ins gemein (o viel Er⸗ groſſen Tyrannen iſt, der empfindet die leichterung, als die Natur etwan per Herrſchafft deutlich genug in ſeinen temperatam expreffionem ſinceri fangui- Glieder n/ aber die forma regiminis doͤrf⸗ nis geſucht hat. Inzwiſchen - 1017 — SDtittet Abſchnitt / Acht und zwantzigſter Artickel. 101g bey dieſem methodo: imminutionis hu- morum die functiones viſcerum meiſtun⸗ geſtoͤhret, und durch ſelbe werden die Kraͤffte nicht ſo foreiret, als wie bey ei⸗ nem Fieber; Ja es iſt dieſelbe/ fo lange ſie in ihren Terminis iſt, bis ins hohe Al⸗ ter auſſer aller Gefahr: Ja verſchiede⸗ ne Medici haben dergleichen Podagricis wie Ihro Kayſerliche Maj Leopoldo I. Glorw. A. da ſie im 48ſten Jahre die Gicht bekommen, bey vorhero ſehr vie⸗ len bedencklichen 3ufállen, dennoch ein langes Leben prophezeyhet, (welches auch ziemlich eingetroffen /) und zuwe⸗ ge bracht, daß dem oͤchſten in allen Kirchen gedancket, uno deßwegen Pro⸗ ceßionen zum Lobe Gottes angeſtellet worden. Was iſt es demnach Wun⸗ der, daß die Natur ſich hartnaͤckicht in die Gicht gewoͤhnet, und fid) ſonderlich bey aͤlteren Jahren ſo wenig von ihrer Gewohnheit ohne groſſe Confuſion abs bringen laͤſſet, als ein Menſch, ſonder⸗ lich ein alter ſeine einmal angenomme⸗ ne gangbare und profitable bemerckte Art abzulegen pfleget. Dieſes ift ungefehr der Haupt⸗Indo- les der Gicht / und aus ſelbigen kan man ſich leicht einen ſummariſchen Begriff zur Cur abfaſſen. Aber was ſaget von dieſer Kranckheit Herr Doc Z. in ſeinem hiervon publicirten Werckgen: Leyder gantz was anderes; Pag 32. gibt er von der Gicht folgende Definition: „Daß das subjectum ſey Hominis arti- ,culireoramque juncturæ iisque adjacen- tes membranæ & tendines. Cauſa pofi- „tiva efficiens; viſeiditas ſanguinis & hu- „morumi Formalis ex quacunque cauſa ,lábefacta & infirmata, connexio ſanguii nis & humorum eórimqüe inteſtina dif Án der Teutſchen Sprache fi niger) wenn e Daf die Gicht ein ſchleimichtes Weſen ſey ſo von der Natur nach Gelegenheit einer relolu. erklaͤret er fid) weitlaͤufftig kurtz vorhero ſchreibet: „worffen wird: Welches in den klei⸗ „neſten Gefaͤſſen oder Durchgaͤngen „eine Verſtopffung giebet: Dadurch „der freye Umlauff des Gebluͤts und „anderer Feuchtigkeiten verhindert „wird, durch den gewohnlichen Nach⸗ „trieb derſelben mehr und mehr ange⸗ »báuffet, und alfo eine Schwulſt und „ſchmertzhaffte Ausdehnung der an de⸗ „nen Gelencken der Glieder liegenden „empfindlichſten Haͤutche oder Mem- „branen und Sehnen oder Tendinum „verurſachet wird. it: Ich kan hier nicht begreiffen, wie die gemehrte Bewegung oder hitzige Ge⸗ kraͤncke, oder Zorn, das Gebluͤte in Schleim verwandele; dieſes weiß ich wohl, daß hefftige Bewegung den Schleim zertheile, und das Blut lubti⸗ liſire oder duͤnne mache: Wie fo gar denen Schlaͤchtern bekannt, daß ſie durch querlen und ruͤhren das ſtehen de Blut wiederum fluͤßig machen koͤnnen. Weiter iſt b unbekannt, daß es Medicos gegeben, die alle Kranckheiten von der Fermentation im Gebluͤte her⸗ deriviret; Nemlich es jaͤhre daſſelbe wie das junge Bier entweder ober⸗ oder un⸗ ter ſich, und fcc ſeine Ober ober Unter Hefen ab oder wie der junge Wein den Tartarum, daraus die Intumeſcentz oder Aufſchwellung ober⸗ und unter⸗ wärts herkomme: Da nun hernach das Bier und Wein leicht zu Eßig wer⸗ en kan; ſo entſtehe auf ſolche Weiſe leicht eine Schaͤrffe und Saͤure in dem Gebluͤte, welche die partes arrodire, da⸗ von die Profufiones des Gebluͤts ent⸗ ſtuͤnden: Zumal wenn die Saͤure daſ⸗ ſelbe vollends ſo ineraſſiret und ſchlei⸗ icht gemacht daß es ſtehen bleiben mliß / und eine Obſtruction dadurch ver⸗ urſachet worden. Allein hier frage ich, wer hat derglei⸗ chen jaͤhrendes Treiben in unſern Ge⸗ bluͤte jemals wahrgenommen? Und jte maſſæ fanguine oder aufgelöffen wem iſt nicht vielmehr hierwieder be⸗ „und auseinander geſetzten Gebluͤte kannt: Daß dergleichen Fermentatio „durch hitziges Getraͤncke / Zorn, uͤbri⸗ acida in unſerem Leibe gar nicht ſtatt „ge Bewegung in der Hitze und Son⸗ finde, ſondern vielmehr kermentatio „nen, $ rhaltung der natürlichen putredinoſa, usque ad corruptionem. vid. „Aus dünſtungen oder Schweiſſes in Ad Eruditor. An. 1683 pag. 354. | „ungeſtuͤmmen naſſen kalten Wetter, Weiter, wie kan eine Obftruatio in „oder ſonſt nach Gewohnheit der Ma⸗ denen Aceriis ober kleinen Puls Adern tur / wie etwann ein Bier die Hefen, (wie ſie genennet worden) entſtehen, da „oder ein Wein den Tattarum oder die Venz von Blut aufgetrieben, ausſe⸗ „Weinſtem abſetzet / in die Glieder ge⸗ — Veris da ſelbige aue klei⸗ * 1 3 neren 1019 neren immer in groͤſſere gehen: Wer kan eine dergleichen Obſtruction, daher eine plenaria interceptio motus geſchehen muß, wiederum in die Bewegung rich⸗ ten / und dieſe groſſe daher ſich ereignen⸗ de Gefahr hintertreiben (vid. Georg. Ern. Stahlii Differt. de Obſtructione vaſo- ram fanguiferor. ) Und gar mit einan⸗ der, ſo der Schleim oder Schaͤrffe die Schmertzen verurſachen (olte, wie kan offt eine eintzige Entledigung des Ge⸗ bluͤts, inſonderheit die evacuatio hæ- morrhoidalis denſelben gaͤntzlich heben, alſo, als wenn der Schleim und die Schaͤrffe alle daſelbſt zuſammen ge⸗ ſammlet, mit heraus gelauffen waͤre; da auch ein Aderlaß offt dergleichen El⸗ kect hat, die in einem gantz contrairen Theile geſchiehet, und offt am weiteſten von dem Schmertz⸗hafften Orte ente fernet iſt: Kan der Blut⸗Fluß, der von ſich ſelbſt oder durch ein Aderlaß ge ſchiehet in wenig Augenblicken alle den Schleim abziehen, oder die ſpitzigen Particulchen abſtumpffen, und temperi⸗ ren, daß erſtere die engen Wege nicht mehr verſtopffen, und dieſe nicht mehr ſtechen und anfreſſen oder Schmertz verurſachen koͤnnen: Und wie gehet es denn mit dem Erb⸗ und Periodifiben Gicht⸗Schmertz zu; n. der bloß nach fiium Zorn, oder andern Gemuͤths⸗ ewegungen, und zwar in einem ge⸗ wiſſen Alter meiſtentheils zu entſtehen eaet. - m " 1 nun Herr Do. 3. «v; zu Be⸗ ſtaͤrckung ſeiner Meynung gar offt den beruͤhmten Herrn Hoffrath Stahl in dieſer ſeiner Schrifft allegiret hat, ſo wird mir auch erlaubet ſeyn, eben aus deſſen Differzat. de bod agra noa Pa. cholggis Cap. VI. pag. 25. von dieſem Schiel Déc eint Paflsge anzuführen, ſo alſo lautet: „ Autiguiores acculànt ma. »cidierem. ſanguinis conſtitutionem, feu „Catarrbales decubitus; recenfent huc ca- »put amplius, collectionem Pzwiz in ce- „rebro, & delapfum ejus ad articulas eza-: „te debiliores. Sed evertit opinionem, „i) quod talibus utique. tale caput. per „omnem atarem præſſo fit, cur vero no- xios fuos effectus nunquam edit, nifi de- „mum in /£gio. „tales, non laborant. Pedagra. & quibus talis zueiditas & Pitnitoſa Íerofitas imma- niter diſtendit membra, adematqſo Dydra-. Dritter Abſchnitt, Acht und zwantzigſter Artickel. „Deinde, pituitoſſores abundantiſſime 1020 » ici, non laborant dolore podagrico : (ed »qui laudabilem colorem & ſangumeum ma · „Eis habitum, etiam in ifta ætate decre- yſcente, adhuc prz fe ferunt, neque aime »etiam aliter quam a/atri, aut acri iracun- „do, vigent. De debuitate membrorum, »uon.magis vero fimilis eft aſſertio; fiqui- dem, qui modo membra ifla exercere ſuſ- ycipiunt, potius a paroxy(mo ex ipſis mem- »bris, levantur ( licec interdum inde magis vad viſcera, introrſum, vergeat impetus, »Dotante etiam Sydenhamio) cum tamen ex vhypotheſi contrarium fieri deberer, fiqui- dem membra ex hypothefi debilia, fat ga- ytione adhuc magis debilittarentur ? præ ter „ea etiam vera horum membrorum Zei- »Ittatio, in Hblegmaticis temperamentis, »tdematofis tumoribus, inio Paralyticis, „aut aliis gravibus enerparionilus, períre- „quenter evenit, neque tamen tünc tempo- » H5 & etatis Podagra adhue ſuccedit. Imo »potius. fecundum ſolenniorem veterum »Opimonem, rranſimiſſio ilia ad has partes, „non pure paſſive qua de/iler, fed magis „acdive, qua ignoliles folum, intelligi poſ- yſet; nifi obſtaret eadem objectio, quod „ex hoc fundamento omni etate hzc trans- »miffio ita fieri deberet: imo tanto magis. „egetiore adhuc atate, adeoque rerum » fuarum magis efficaciter ſatagente: Quo »Famen non fit. Ich kan hierzu noch pm * — — Fieber⸗Patien⸗ en: exrn z | | Wachtmeiſter⸗Lieutenant allhier, wel⸗ cher gemeiniglich alle Fruͤh⸗Jahr und Herbſt einen ſtarcken unſultum podagri- cum auszuſtehen hatte: Dieſer bekom⸗ met ſtatt deſſen im Herbſt ein viertaͤ⸗ gicht Fieber, durchaus aber keine Gicht: Er bildet fid) ein, daß von der neglecta Venæ ſectione alles dieſes entſtanden; deswegen er ſelbige nach einigen heff⸗ tigen Paroxyſmis ohne mein Wiſſen am Fuß vornimmt; Da nun alles Blut ins Waſſer gelaſſen worden, und eine Frau in etlichen Stunden dieſes Blut anſehen will, findet ſie blaß roth ge⸗ faͤrbtes Waſſer im Faß, auf dem Bo⸗ den aber einen ſolchen Schleim der wie Daͤrme aus ſahe und den man uͤber z. Ellen in die Hohe mit einen Stecken he⸗ ben konte; Da ruͤber fie nicht wenig er⸗ ſchricket, und mich dieſes Blut anzuſe⸗ hen erfordern ließ, welches auch auf dieſe Weiſe befand; Es kam dieſen Herbſt und darauf folgenden Winter kein Fodegta; wol aber da das Fieber gegen gegen Faſtnacht weggeblleben, und er vollig geſund und ſtarck worden, den folgenden April darauf ein ſtarcker Anfall und da er eben bey dieſen aros ſten Gicht⸗Schmertz ohne mein Einra⸗ then wiederum zur Ader gelaſſen, war es das florideſte Gebluͤte, und nicht das mindeſte von dergleichen Schleim darinnen warzunehmen. Deswegen wiederum Herrn Hoffrath Stahls Pathologia Pedagræ mehr Stich haͤlt, wenn er le. pag. 24. ſchreibet: „Quem- „admodum vero admiratu forte non in- „dignum eft, quamobrem Hemorrboidum »hifloria adeo parum in ſcholis Medicis: perpenfà, & aliqua confequentia digna judicata ſit. P. P. Ex his profecto quafi »primoribus fundamentis nimirum ab Zz- yorrboidali, precipue externo, & varico- „%% motu Íanguinis & pendentibus inde preffrouibus atque: renſſonibus, nos fundae v mentalem Podagre, ut in aliis partibus Ar- »thritidis, Patbologiam petere poffe & de- ,jducere valere , certo confidimus. Und „nach vielen Beweiß laͤſſet er endlich »pag.29. fid) vernehmen: Ex his omni- „bus colligimus, Podagram nihil aliud effe, hifi doloriſicam fpafmodicam motitationem, ex bamorrboidali externa & Varicofa ſan- „guinis compreffione intentata, primo or- „tam & initia ſua ducentem 5 ſucceſſive „vero, partim non reperto exitu infigni ypertinacia, continuantem: partim ipſa canſuetudine, cujus objectum formaliter ' punt Motus ita infolefcentem , ut deinde „læpius, etiam ex levi occafionali cauſa, »przcipue tamen ab animi parbematibus, utpote : notuum turbas longe ultra pro- »portionem vel ſubjecti vel objecti inten- »dentibus non modo promte, fed etiam fe- vrociter, recrudefcat. Non defino mira- ti, quod tam rara mentio Hamorrboidum, aut aliarum fanguinis evacuationum ; ad „& horum dolorum viciſſim, ad iſtas & „alias Hamorrbagias, tendentium apud au- . sores occurrant. Kurtz vorhero aber „lauten die Worte. Ut ad rem redea- mus, multa exempla novimus eorum, qui „edagra præſertim ab ſebiade coepta, jam plurimis Paroxyſmis cruciati, obortisHæ- E Y [ i * 4 H vx Ls * ] i » 4 xz O Cont ritter Abſchnitt / Acht und zwantzigſter Artickel. daß Herr — Io23. „morrhoidibus, & pene poftea /zccedenzz- „us, per numerofos annos, ad ferum ſe- »nium usque, immunes ab omni Podagra „manſerunt. Contra quibus largior fluxus | » Hamorrboidum poft inſignes Arrbritidesòæ „ ebiadem coortus, ab horum quidem do- „lorum immunitate ipfos propemodum "abfolute liberavit: ſubnata vero fluxus »illius reſtitutione mox in ſlaporem & gra- »vifftamtenfionem & intercurrentes vi- »bratorias lancinationes in femore & crure »devoluti ſunt. , Welches alles mit der eißigen Obfervation des Hippocratis uͤbereinkommet, wenn er von dieſer Kranckheit (id) Prorrhet. Lib. Il. verneh⸗ men laͤſſet; „Fit autem hic morbus iis, „quibus in pueritia & juventute ſanguis e »naribus fluere folitus defiit, & Hemor - »rbeides intenduntur; Und von denen Weibern in ſeinen Aphorifmis Libr. VI. Aphorifm. XXIX. geſaget wird: Mulier ex Podagra non laborat nifi eam menſtrua defecerint () aic Daher es die barmhertzigen Bruͤder in denen Cloͤſtern zuvoͤrderſt in Wein⸗ Laͤndern, als Italien, Oeſterreich / Pfaltz, ꝛc. ordinair im Gebrauch bas ben, daß, wenn ein Podagricus zu ih⸗ nen hinein gebracht wird, ſie bald Blut⸗ Egeln an die goldenen Adern zu ſetzen pflegen: und hierdurch dergleichen Patienten groſſe Huͤlffe ſchaffen. Nun komme ich auf dieſe Gicht⸗Me⸗ dicamenta ſelbſten; Dieſes ſind ein Sal antipodagricum oder linderndes Glie⸗ der⸗Saltz, und Liquor anodynus oder Schmertz ſtillender Liquor: Das erſte ſchmecket pur ſcharff ſaltzicht, und vor⸗ nen an ein wenig nach Nitro, und ms gen unter einer Dofi, fo ein Scrupel wie⸗ et, 3. Gran Cinnober ſeyn, deswegen es ſehr roth ausſiehet: Wenn man es ſolviret und anſchuͤſſen laͤſſet, fo zeiget „ Artbritidem fixam, vagam & podagram: fi ch zuerſt der Salpeter in langen ſpi⸗ tzigen ſtriis eryſtallinis, und verbrennet, wie ſelbter, vollig auf der gluͤenden Kohle; Das Saltz leget ſich an, wie das gemeine Saltz in kleinen cubis, und auf denen Kohlen zerſßringet oder verſpritzet es ſich: Nun iſt mir bekanntz Doct, Graſſe Medicus in EVENT Jauer | Stablii Differt. de Peibologie fundamentis Prallicis Cap. II. & III. pag. 8 - 25. De Corr Medica fine Medico S. 48. 49. 50. pag. 25. ſeqq. Theoria Medica vera Part. III. Sect. L. & ll. p ip. 973. Fropempticon inaugurale Ze Conſalta utilitate bemorrbagiarum; anne eum Diff... De Erroribus Medicine Praſtice; Pofitiones de Mecbanifmo motus progreſſpi eng ſanguinis; De morborum atatum fundamentis; De Penaſicbionis patrocinió Sto, 1023 Jauer vor etliche 20. Jahren ein groß Werck gemacht von ſeinem Sale Antipo- dagrico, ſo aus nichts andern als wol⸗ gereinigten Boye⸗Saltz aus Portu⸗ gall beſtanden; Dieſes Geheimniß auch hernach allhier vor vieles Geld dem Meiſtbietenden offenbahren wol⸗ len. Es fand fid) aber hierzu nie mand, der hierauf was gewaget haͤt⸗ te, ob er es gleich febr beduͤrffig war, zum wenigſten recommendirte er hier⸗ durch dieſes Medicament ſehr ſchlecht, weil er ſelbſt aufs hefftigſte an der Gicht laborirte, und eben dadurch, weil er wegen beſtaͤndigen darnieder Liegen ſeine Profeſſion nicht abwarten konnen, in ſogroſſen Verfall gerathen. Nun will ich eben nicht behaupten, daß in dieſem Saltz⸗Pulver unfehlbar der⸗ gleichen Saltz ſeyn muͤſſe; Oder daß es das ordinaire Sal cryftallinum von Wilizfka bey Cracau, oder noch ein am deres ſey; Dieſes aber weiß ich gewiß, daß wenn es auch nach allen regulis ar- tis præpariret, daß es gewiß dadurch kei⸗ ne andere efficaciam erlange, als eines von denenſelben, oder die Saltz Bluͤ⸗ then oder Flores aus den Saltz Gru⸗ ben bey Series (vid. unſere Samm⸗ Dritter Abſchnitt , Acht und zwantzigſter Artickel. 1024 Gicht von Schleim entſtůnde, und daß dergleichen salia fo. haͤuffig als noͤthig dem —— — den, und gar in die ines kriechen, weil in Arthritide dieſelben gantz voll von ſchleimichten Weſen ſtecken ſollen (vid. pag. 33.) Ich beſinne mich allhier auf eine laͤ⸗ cherliche Hiſtorie, ſo dem berühmten errn D. Joh. Bohn Prof. Med. in eipzig foil begegnet ſeyn: Es kommet verſchiedene mal ein Fleiſcher oder Schlaͤchter zu ihm, und klaget ihm ſei⸗ ne Kranckheit; Der Herr Doct meldet, daß dieſes von nichts anderen als ver⸗ ſchleimten Magen und Gedaͤrmen her⸗ komme, und giebet ihm ver ſauedene Digeſtiv Pulver, welcher, da er fime: cket, daß fic ſaltzicht ſeyn, fálicter gleich darauf, daß wenn er noͤthig habe die KalbsGekroͤſe ab⸗ und aus zuſchlel⸗ men, fo nehme er dar zu eine Hand voll Saltzes; deßwegen er hernach alle Ta⸗ ge eine Hand voll Kuͤchen⸗Saltz bine unter geſchlucket, und ſich von dieſer Kranckheit alſo fol] befreyet haben. Wie vielmehr aber das Nirrum thue commotiones fanguinis zu contem ren, zeigen des . —— of⸗ lungen von Nat. und Med. Geſchich⸗ Rath Stahls Schrifften im tiber: ten 7. Verſuch Cl. IV. Art. VII. pag. 179.) fluß, wie auch die letzten Worte mehr fo als Baͤumchen in den Gruben zu allegirter Biſſertation Ze Podagr. mov: Pa- wachſen pflegen, und das reineſte Saltz , pag. 32 wenn daſelbſt ſtehet: Ver- nach Herrn D. Reimann (vid. ibid. | bo Hirudiner & Nitrum, aut Hemorrbotdum pag. 180.) ſeyn ſollen. Was aber das Fluxum & Campborum commendamus Pz- Nitrum in dieſer hefftigen Kranckheit | ferita; dadurch Herr Stahl aber ausrichte; iff cireumſpecten Practicis be- nicht verſtanden, daß man den Cam⸗ kannt genug: Nur wundre mich, daß phor innerlich nach dieſer Schrifft in in fo weniger Doſi der Herr Doc. es denen hefftigſten Bewegungen des Ge⸗ darunter gethan, oder warum er es bluͤts ja ſelbſt in Febribus acuris bey heff⸗ nicht gar we Neelie, zumal da er tigen Kopff⸗Schmertzen und deliriis pag 8. und ee reibet, daß das Nitrum eingeben folle (vid. pag. 21.) Alte oder Salpeter viel zu ſchwach oder fid | Nun folget der Lr a nod, von te ſey/ was hierinnen auszurichten, und welchen fein Herr Sohn, fo als Medici- er aus Mangel durch mehrere Einſicht | nz Doctor und Practicus allhier lebet, in die Natur und Chymie, allererſt ein] mir referiret; daß ſein Herr Vater die beſſeres, gelinderes, wolzuſagenderes, Elaboration deſſelben von dem ZA ni aͤchteres Mittel die Hitze und ſchwefe⸗ Preuß iſchen Geheimden Rath ur lichten aufloͤſenden Duͤnſte ſicher zu Leib ⸗ Medico wie auch beruͤhmten Prof figiter und zu daͤmpffen erfinden mif Mell in Halle cHertn Friedrich Hoff fen; und warum er pag. 130. loco dieſes mann erhalten, gegen einen Recom⸗ Glieder⸗Saltzes wiederum das Nitrum | pens von 100. Rthlk, Nun iff der Li- angerathen. Dieſes begehre ich gar quor anodynus | fam be nicht zu laͤugnen, daß nicht dieſes Saltz kannt, und eines der vortrefflich ſten vim digeſtivam habe, oder den Schleim] beruhigenden und Schmertz⸗ ſtillenden in primis viis zertheilen koͤnne; wenn Medieamenten / doch hat er nirgends da⸗ nur erſt ausgemachet waͤre / daß die von verſprochen, daß man 3 r 10% Dritter Abſchnitt / Acht und zwantzigſter Artickel. «1026 dadurch mit Strumpff und Stiel aus⸗ rotten könne, ob es gleich manchem ei⸗ nige wenige Linderung bringet. Und zumal ſo kommet Herrn Doctor 3. Liquor anodynus gar nicht mit dem ^sSofmannijdyen uberein. Denn da Letzterer einen ungemein ballamiſchen angenehmen Geruch hat ſo ſtincket der erſte ſtarck nach Schweffel, ja jener, wenn er auch vielmal rectiticiret, be kom̃et er dadurch doch keinen Schwefel Geruch, ſondern ſchmecket nur piquan- ter auf der Zunge und einiger Maſſen faſt nach Camphor: Wie denn auch die Bereitung eines von dem andern ſehr unterſchieden iſt: Denn da der Hofmanniſche pur aus dem Oleo vi- trioli bereitet wird, ſo nimmet hergegen Herr Do J. . Zuckmanteliſchen Vitriol, (ſo ſonſt wegen des allzuſcharf⸗ fen acidi nur meiſt zum Aquaforti zu brennen tauget/) thut ihn in eine glaͤ⸗ ſerne Retorte, fo mit Leim umſchlagen, und gieſſet Spiritum vini darauf, welcher denn heruͤber getrieben; und wenn das Feuer augmentiret wird, ſo folget dieſer endlich mit mehreren acido; Welcher Spiritus, je mehr er rectifieiret, deſto heff⸗ tigern Schwefel Geruch er von ſich gie⸗ bet. Nun hat Herr Dock. S. . pag. 108. dieſen Canonem und Regel angege⸗ ben: Qaod omnia fülphurafint anodynæ virtutis. Hierwider will ich zwar nicht gaͤntzlich ſtreiten; doch iſt auch be⸗ kannt daß in der Chymie nicht bloß die⸗ ſes Schwefel heiſſet, was nach Schwe⸗ fel riechet, ſondern das acidum im ſul- phure das vornehmſte aus machet, und eben daſſelbe iſt, was vim anodynam ha⸗ ben ſoll/ und die motus ſanguinis compe- ſeiret: Da hingegen von dem volatili- ſchen das Gebluͤte mehr erreget wird: Es fe) dann, daß nach Herrn Dod. pag. 79. man intendire das iia: blaß⸗ waͤßrichte ſchleimichte e. bluͤt alſo zu corrigiren, oder / nach pag. 112.) eines Menſchen gantze Natur zu veraͤndern, und aus einem phlegmati⸗ co einen fanguineum zu bereiten; wel⸗ fi ches aber, da die differentia Tempera- mentorum nicht bloß in ſanguine beſte⸗ het, ſondern es vielmehr auf den mo- g tum und partes folidas ankommet, auch gar mit einander dieſes nicht leicht an⸗ gehet; So laͤſſet ſich daher Hof⸗Rath Stahl in Differt. de Temperamentis Cap. III. pag. 15. folgender Maſſen verneh⸗ 1 85 gnt ſchmecken und zutraͤglich men: „Quod Temperamentum fit legiti- „ma partium corporis ſolidarum & fluida- rum inter ſe mutua proportio, qua, utro- ', unique debitus motus, depuratio atque „eonſervatio per fecretiones & excretio- „nes in fluidis, & debita flexilitas in ſolide- „ſeentibus conſer vatur. , Welches aber insgeſamt alſo beſchaffen, wie die Seele als der Urſprung dieſes allen, ſich den Leib ſchon in Mutter « Leibe gebauet; Oder wie hefftig und wie langſam, wie leichte oder wie ſchwer, ſie hernach die humores in denſelben bewegen, und alle uͤbrigen tnotus vitales ausrichten, ja ſo gar den actum rationis gebrauchen wolle Nun komme ich auf die Dirt, wie ſelb⸗ te in allegirten Tractat vorgeſchlagen worden; hier ſaget der Herr Pocror (pag. 45.) daß in dem Blut dieſe Vifci- ditt, als origo mali Podagrici herkaͤme von dem gallrichten Weſen im Fleiſche und inſonderheit Schleim, ſo in allen Gemuͤſſen von Graupen anzutreffen ware, und genoſſen wuͤrde; pag. 13. ur⸗ theilet ex die Graupen als Haber⸗Gruͤ⸗ tze und Milch ob cruditatem viſeidam vor hoͤchſt ſchaͤdlich, ja gar toͤdtlich, und waͤre nicht Wunder, wenn Patienten, ſo nach ſolchen ungereimten, unvor⸗ ſichtigen, unbedachtſamen Methoden trachiref, und ihnen dieſe Speiſen zuge⸗ laſſen wuͤrden, nicht ſogleich erſtickten. Ferner ſaget er pag. 137. daß den ſan⸗ guineis die Weintrauben mehr ſchaͤd⸗ lich als Phlegmaticis waͤren, wie den Letzteren auch erlaubetOber⸗Hungari⸗ ſche, Welſche und Spaniſche Weine zu trincken; denen ſanguiniſchen aber ra⸗ thet er an, ſaͤuerliche Sachen als Sal⸗ late, Gurcken ꝛc. auch Sauerkraut bey einem guten Schweinbraten zu eſſen: Die Eyer aber weich geſotten, oder ge⸗ ruͤhret waͤren dem Magen allemal ſchaͤdlich. Nun hab ich wol beſtaͤndig angemercket, daß was denen Medicis ſelbſt gut ſchmecket, ſie auch denen Pa⸗ kienten anzurathen pflegen, und zu eſ⸗ en erlauben. Denen ſo das Leben nichts ohne Wein iſt, rathen dem Pa⸗ tienten auch zu Staͤrckung des Ma⸗ gens wie Paulus dem Timorbeo ein gut Glaß Wein; die Waſſer⸗Trincker als Medici widerrathen allen Patienten das Bier, und was ſie gerne eſſen und ihnen bekommet, ſoll auch denen Pa⸗ ſeyn 1027 ſeyn; Welches auch alles hier bey Hrn. Doct. Z.. . eingetroffen. Ob die Milch uͤberhaupt ſo ſehr ſchaͤdlich, inſonderheit in der Gicht kan ich nicht abſehen/ weil dieſe doch zuſamt dem Gemuͤſſe von Mehllſo noch kleiſtri⸗ cher) und Graupen, davon auch die ſenſiblen Kinder nicht erſticken, unſere erſte gute Nahrung; Auch hier die Milch einiger Maſſen capabel iſt, die partes tenſus & rigidas oder tonum fibra- rum zu demulciren, und flexil zu ma» chen / auch die ferofiratem acriorem zu obtundiren: Ja es ſind vielmehr be⸗ ruͤhmte Medici geweſen, ſo eine voll; kommene Cur des Podagræ ſelbſt in der Milch geſuchet; davon zu leſen Herr Joh. Georgius Greiſelius in ſeinem Tractat, de Cura lactis in Artbritide, Tob. Tac. Vald- ſebmied Diſput. 4e Cura lactis Podagrorum ſolatio & certa Podagra remedio. Job. Dolæus in Tr. de Furia Podapra lacte vicla & miti- gata propria experientia con[eriptus, it. die . Obfervation in Ephemerid. Nat. Cur, An. VI. & VIL Obf: 58. wie aud) B/avcarz und andere in ihren &orífften mehr: Und in denen Hamburgiſchen Remarguen An. 1699. pag. 148. wird von Herrn Vincentio Placcis J. U. Lic. und Prot. Elo- quent. bey dem Gymnafio zu Hamburg reteritet, daß er mit der Colica, Malo hypochondriaco und ſonderlich mit dem Zipperlein befftig beleget geweſen, und da alle Mittel vergeblich adbibiret wor⸗ den, ſey er durch die Milch ⸗Cur nicht al lein von allen dieſen Kranckheiten ge⸗ neſen, ſondern auch gantzer 12. Jahre, (darinnen er nichts anders als Milch enoſſen) bis an fein Ende davon be⸗ reyet blieben. So weiß man auch aus der Schweitz, daß viele Einwohner daſelbſt nur von Milch und Kaͤſe leden, und dennoch daſelbſt nicht leicht je⸗ mand uͤber das Podagra klaget. Viel we, niger uͤber Schwulſt / ſo nach Herr Dock. 3... in London von dem Milch⸗ trincken herkommen ſoll (vid. pag. 150.) da doch Herr D. Stahl dieſe von uͤbel curirten Fiebern durch die Chinam viel⸗ mehr und haͤuffiges Brandtewein⸗ Trincken, und zwar mit Recht herlei⸗ tet. Was das gallrichte Weſen im Flei⸗ ſche inſonderheit aus dem Kalb⸗Fleiſche anbelanget, weiß ich gewiß, daß ſolche niemanden ſchaͤdlich fep, zumal wo man intendire recht gutes Blut und zwar im Überfluß zuwege zu bringen. Weil zuforderſt dergleichen Materia Dritter Abſchnitt, Acht und zwantzigſter Artickel. yu àd mixtionem fanguinis 1028 wird. Dem Graupen Schleim wolte faſt noch mehr Nutzen zuſchreiben, weil er im Magen alle Lenacitaͤt verlieret, (wie jeder Kleiſter, (o bald als er ſauer wird, nicht mehr leimet,) und auch nicht wie Gallerten in die Faͤulniß ge⸗ rátb, ſondern nur ſauer wird, und die Digeſtion aufs beſte befördert. Weiter ob die Weintrauben denen Sanguineis das Blut, wie der Ober⸗Hungariſche, Welſche und Spaniſche Wein erhitzen konne, ( welche in dieſem Scripto in glei⸗ cher Verdammniß bey einander ſte⸗ hen) kan ich mir um fo viel weniger ein⸗ bilden, weil noch keinen Menſchen in der Welt geſehen, der fid) in Weintrau⸗ ben toll und voll oder berauſchet geſſen bátte, auch jeden Chymico aus der Zy- motechnie bekannt, daß durch die Fer- mentation allererſt die Spirituaſcentz ent- ſtehet, und man aus Waitzner Grati pe oder Schroth ohne Jaͤhrung oder Moſt, gewiß keinen oder ungemein toc, nigen Brandtewein heruͤber deſtiliren wird; Werden alſo die Weintrauben denen Sanguineis beſſer als andere ſaure Dinge, wie Gurcken, Sallate und Sauerkraut, bey einem Schweinsbra⸗ ten ꝛc. bekommen. Letzlich melde noch wie Herr Dod. 5. .. verſchledene Patienten allegi- ret, ſo von dieſen Medicamenten vielen Nutzen verſpuͤhret. Hier aber antwor⸗ te ich : Was (fl das unter fo vielen; Ich kan mit Grund der Wahrheit mel⸗ den, daß ich keine Nachricht deswegen ausgeleget, um ihm im geringſten zu contradiciren, auch nicht daran gedacht; wenn Tit. Pleniff ert 7b. 7ac. Beier beruͤhmter ehemaliger Prof Medicin. zu Altdorff und hochanſehnlicher Præles Colleg. Nat. Cur. nicht an meine Wenig⸗ keit geſchrieben, daß da er dieſes Werck⸗ chen zu Geſichte bekommen, und ſo viel groſſe Verſprechungen darinnen gele⸗ fen ; Ich mochte nach denenstatutis Col- legii mit dieſen fo eclatanten Medicamen- tis gehdrige Unterſuchung thun und daruͤber einige Auskunfft geben, inſon⸗ derheit wie viel dergleichen nothleiden⸗ de Menſchen ſich darauf zuverlaſſen haͤtten. Auch dieſe Arbeit wuͤrde nicht uͤber mich genommen haben, weil der gelehrte Herr Do. B .... allbereit vergangenes Fruͤh⸗Jahr verſtorben, wenn er nicht einen Herrn Sohn — terla 1020 Dritter Abſchnitt / Acht und zwantzigſter Artickel. 130 terlaſſen / ſo als Medicinæ Dod. (wie brauch genommen, auch alles ſelbſten oben gemeldet) allhier lebet, welcher | denen Patienten bis auf das geringſte wie er ein Erbe ſeines Vermoͤgens, alfo Kraͤutchen ſogar bey conferentien diſtri⸗ auch ſeiner Mediciniſchen Heimlichkei⸗ buiret, wie bey einer derſelben, fo vor ten worden, und dieſe, wie auch andere anger Zeit mit ihm gehabt, warge⸗ ſeine uſuelle Medicamenta bloß in Ge⸗ y nov sius 12511711 *( I. mal da groſſe Hoffnung auf dieſes Medicament geſetzt wurde; Patientin konte aber we⸗ & 2 z c e E 19: 2 e — SS 2 es 2 es ez^ M e — a» 22 5 wm e E) c e Lk e S "OU — E [27] € d t5 ER S e e zm £e 3 — [2 cx — e 7" s [o [4 c e zi e — s ea z * Dritter Abſchnitt, Acht 1031 Was verſchiedene Patienten anbe⸗ langet, die ſehr viel von dieſen Gicht⸗ Medicamentis gebrauchet, konte um⸗ ſtaͤndlich welche fpecificiten, und ihren ehemaligen und jetzigen Zuſtand, oder da ſie keine von dieſen Medicamenten ge⸗ brauchet, und auch hernach, da ſie reich⸗ lich dieſe eingenommen, aber allemal ohne Befragen von dreyen Perſonen, als zwey Maͤnnern, einem in der Neu⸗ ſtadt/ dem andern im Buͤrgerwerder, ei⸗ nem Weibe aber vorm Oder⸗Thore vernommen, daß ſie hefftiger als jema⸗ len von dieſem Ubel geplaget wuͤrden, nachdem fie recht viel jid) dieſer Medica- menten bedienet haͤtten; und auch auſ⸗ ſer dem inſultu hernach in mehrere Laͤh⸗ mung verfallen; Ausgenommen ein Gltefler einer anſehnlichen Profeſſion, dieſer hat nicht wenig dergleichen Pul⸗ ver durante Podagra verſchlucket, er aber iſt dennoch eine ziemliche Zeit von der Gicht gequaͤlet worden, ſo daß ſelbſt der Herr Doctor fid) ſoll herausgelaſſen haben, daß er dieſem allzu uͤberhandge⸗ nommenen baroxyſmo damit nicht ſteu⸗ ren konne; wenn es aber wuͤrde aus⸗ und zwantzigſter Artickel. 1032 . febr ſc wach binfübro die Sicht jemaf len wiederbekommen. Das erfle iff. wohl, wie ſonſt gewohnlich, geſchehen, deswegen Patiens nicht wenig auf die⸗ ſes Verſprechen gebauet, und dieſe Me- dicamenta auf alle Weiſe recommendi- ret; Das andere aber hat nicht einge⸗ troffen, ſintemal er ver Apis vin und das jetzige rib Je r hin , rum aufs neue von dem (Gibt. Schmertz gearbeitet wird; Und ich glaube, es wird ſo ferner gehen, und der gute Mann ſeine Gicht behalten muͤſ⸗ ſen. Seinem Herrn Collegen von die⸗ ſer Profeſſion, welchen viele Jahre ohne dieſe Medicamenta tractiret, fo vorhero offtmalige Podagriſche Anfaͤlle und bey einiger remiffion nicht wen klemmung der Bruſt und Huſten dar⸗ bey erlitten, habe ich mit Venz ſectio- | nibus circa Æquinoctia in pede und pul- veribus Nitroſis verſehen, dabey füfficien- tem tranſpirationem und offenen Leib er» halten / da hernachmals der Paroxyſmus viel gelinder ſich eingeſtellet, und er jetzo ſchon ein paar Jahr gaͤntzlich davon be⸗ freyet lebet. geraſet haben, wuͤrde er nicht leicht oder Die erſte Conferenz, (o mit ihm batte, war bey einem Maͤgdgen von 8. Jahren inPhthifi conſummata, da the nun der Ted (wie man zu reden pfleget) gleichſam auf der Zunge faf, lief er dieſer fo gleich die gantze Bruſt offimals mlt dieſer Eſſentz beſtreichen; ich fonte es leichte zulaſſen, weil ohnedem nichis anders, als das Ende zugewarten war, welches auch noch ſelbigen Tages Abends erſolgete: Hingegen bey einer vollbluͤtigen Kauffmanns⸗ Frau, hatte ich viel Muͤhe, daß, da fie in groſſer Hltze mit beſtaͤndiger Aengſtlich keit über die Bruſt ſchwer decumbirte, und ich ben Stiefel oder ſonſt eine excretionein periphericam vermusbete, fie fid) in beſtaͤndiger tranſpiration zu halten, erlaubet worden inſonderhelt nicht bey offenen Fenſtern liegen folte, da doch in ein paar Tagen wuͤrcklich Purpura alba recht uͤberfluͤßig herauskam, und fie auch gluͤcklich echappiret, welche nicht wenige derglei⸗ chen Saltz⸗Pulver brauchen muͤſſen. Was auch der feel. Mann vor eine Raifon gehabt, die Diarrhæam und Dyſenteriam mit Egriſchen Sauer⸗Btunn recht kalt getruncken zu curiren, und darbey noch viele Welſche⸗Nuͤſſe zur Beruhigung zu eſſen anzurathen, weiß ich nicht: Dieſes aber weiß ich, daß Aquoſa potulenta calida fid) wohl hierzu ſchicken. Hingegen eines Kraͤtſchmers Frau im Engliſchen Gruß in Dyfenteria, in wenig Stunden von einem eintzigen kalten Trunck Waſſers darauf fid) den Tod zugezogen und bey einem Schneider Stewich in Febre acuta mir begegnet: Daß, da er um Gites Barmher⸗ tzigkeit willen mich bittet, ihm dann und wann zu erlauben, einen Loͤffel voll kalten Waſſers auf die Zunge zu nehmen, er wolte davon gar nichts hinunter ſchlucken, und ich dachte ein Loͤffel voll Waſſers im Munde gewaͤrmet, wenn er auch hinunter geſchlucke: fonte durch⸗ aus keinen Schaden bringen; ihm aber eiliche Löffel gegeben worden, bekame e davon ei» ne fo ſtarre Zunge, daß er nicht ein Wort reden konte, da fie nun alfo zu mir gelauffen kom. men, wie der Schlag ihm die Zunge geruͤhret, und zugleich dieſes traurige Spectacul mit anzuſehen bitten, war es wahr, daß er kein Wort reden konte, fo dald aber als ihm ziem⸗ lich heiß Thee. Waſſer geben lleß, war die Sprache fo vollkommen, als vorhero wieder da, wie er denn auch gluͤcklich curitet worden, und allererſt 2. Jahr darauf, als Melancholi- cus fid) erſaͤuffet. «5 58 ( x Unge⸗ Shuceliutó Delicateffi und 5 N ogeſchmacle Mpeiſen In allen Theilen der Wel, Einzeler Paß, geſammlet i von Do&. I. C. Kundmann. N NX wma diste QpAoTds TIT / | Cb i ' / | | 1 f ZEN regu C Poi i i 1 ] a i 5 | ^ | , i nach Marb. P. 37 die Leute in den Tagen vor der Suͤndfluth ge⸗ geſſen und getruncken, glaubet jedermann; Daß aber der beruͤhmte | Herr D. jo^. Jar. Seuchzer in ſeiner Aupffer⸗ Bibel, aus dieſem &Spruch erweiſen will, bag dieſe Fleiſch gegeſſen und Wein getruncken haͤtten, ſtehet auf ſchlechten Beweiß⸗Gruͤnden. Und obgleich Habel ein Schaaff⸗ Hirte geweſen, fo folget doch nicht / daß ihnen die Schaafe zur Speiſe gedienet, ſondern ſie haben vielmehr die Opffer damit beſtellet, und die Felle haben ihnen Kleider abgegeben. Nach der Suͤndfluth konte gar leicht der Mangel von Nah⸗ rung Urſach ſeyn, daß denen Menſchen GOtt erfaubet, nach Gene / 1x. 5. wie vorhero das grüne Kraut, alſo jetzo alles zu effert, was fid) nur rege und lebe. — Wein aber behauptet Maimonides und Rmcbi aus denen Juͤdiſchen Lehrern: Cyridus aber, Tbeodoretut, Hieronymus, Cbryfoflomus &c. aus denen Kirchen⸗ Vaͤtern, daß Noa der erſte geweſen, der den Gebrauch, des, vor der Suͤnd⸗ fluth unbekannten Weines zuerſt erfunden und eingefuͤhret. So viel iſt wol gewiß / daß noch vor derſelben Weinſtoͤcke gewachſen, und Reben darauf geſtan⸗ den: Vielleicht haben ſie dieſe auch nicht allein gegeſſen, ſondern den Safft aus⸗ druckt, und wie Moſt getruncken. Noa aber mag wol der erſte geweſen yn, der den Safft nicht allein ausgedruckt oder gepreſſet, ſondern da er dieſen aufbehalten, ſelbter zur Jaͤhrung kommen, und Wein oder ein inebrürend ſtarck SGetraͤncke daraus worden, welches ihm vorhero unbekannt geweſen, daß er fi) hernach untoiffenbe daran berauſchen konnen. Nun hat zwar 6 CC bald nach der Suͤndfluth verbothen, daß niemand das Fleiſch eſſen ſolte, was noch lebe in feinem Blute; Und Moſes hat hernach von reinen und unreinen Thieren denen Kindern Iſrael, die ihnen zu eſſen und nicht zu eſſen erlaubet, gar weitlaͤufftige Geſetze gegeben: Da aber dieſe die Heyden dazumal und je⸗ zo, wie auch die Chriſten zuſammt dem Levitiſchen GOttes⸗Dienſt nicht mehr angehen, ſondern jeder eſſen mag, was ihm beliebet, fo werden jetzo nicht al» lein viele von denen unreinen Thieren, als die groͤſte Delicateſſe, verzehret, ſon⸗ dern auch in einem Lande, dieſelben davor gehalten, was in einem andern je⸗ dermann den groͤſten Eckel erwecket: Welches ich von Europa und andern Theilen der Welt umſtaͤndlich erhaͤrten will; Wie auch aus Herrn Criſtiani Grypbii beruͤhmten ehemaligen Rectoris und Bibliothecarii allhier Paradoxis Cibo- vum Mstis, ſo er im Anfange dieſes Seeuli ſeinen Auditoribus in die Feder dictiret, verſchiedenes beybringen, ſo als eine Speiſe paradox genug in unſern Ohren klinget, dennoch eine groſſe delicateſſe hie und da daraus gemachet worden. i £ yt 3 Dit 109 Ungewoͤhnliche Delicateſſen 1040 | 4 2 t J^ a f : y ! e yi | tgmene age: De gafti-, SWablieit aufgeſezt, um trs vent us non eſſe diſputandum, hat von alten Zeiten her, unter allen Nationen auch , 45 Richtigkeit; Wer moquiret ſich jetzo aber nicht über der Alten ihr Alec, oder ihre Suppe von Fiſch⸗Daͤrmen: Und wenn ſie recht koſtbar und delicat ſeyn ſolte, ſo nahm man darzu die Leber von einer Barme (vid. Pin. Hifl. Naz. Lib IX. Cap. XVII.) daher Juvenalis Sat. Xl. verf. XXXVII. geſchrieben: x Nec mullum capias , cum fit tibi globio Ah tantuni In loculis &c. Ihre Muria war eine Bruͤhe oder der Fiſchtran von Thynnfiſchen; Und we nach dergleichen Suppe die Roͤmer recht was koͤſtliches auf ihre Taffeln einzeln Perſonen ſeine | num. 13.) | peti: en, fo bey den R eine groſſe Delicateſſe wesen, wle. Det Lospride Cia X. Liſterus nen Noten uͤber Cællum Apitium Lab. VI. Cap. I. pag. 163. referiret,) wie er denn auch lc. aus dem Aibenao meldet, daß, ehedem auf denen Taffeln der Roͤnige vonPerſien taͤglich ein gantze: Straũ aufgeſetzt werden muͤſſen: Ferner w ren auch die Roͤmer noch mehrere lu⸗ xurieuft Delicateſſen gewohnt ; als die Zungen von dem raren Vogel Phœnicopterus, die Milch vo T nen, die Leber vom Fiſche Scauro, und dergleichen (vid. Svetonius in — Dre Aus was die Roͤmer ihr muͤhſames und koſtbares Liquamen, fo ſie Garum geheiſſen, verfertiget, weiß niemand tragen wolten, (o war es die Wampe mehr (vid. 74/. Caf. Scaligeri de Subtihitate ſamt den Dutten von einer ſaͤugenden Sau oder Schweins⸗Mutter, und die Gebaͤhr⸗Mutter von einer Sau, wenn ſie kurtz vorhero, oder das erſte mal ge⸗ worffen hatte. ( vid. Martialis Lib. XIII. Epigr. XLIV. & LI. Plinius Hiſt. Nat. Lib. XI. Cap. XXXVII. Horatius Libr. IL. Ep. 15. und aus dieſen Petrus Caſtellanus in ugeu- Qayla I. de eſu Carn. Libr. III. Cap. II. pag. 65. inſonderheit Calius Apitius de Art. co- "quinar. Lib. VI. Cap. I. pag. (ed. Mart. Liſte- ri) 183. feqq.) Der wohlſchmeckende Tranck babep war ihr Kikeon, aus Ho⸗ níg, Kaͤſe, Mehl, Oel und Wein zube⸗ reitet, welchen die Weiber aus Glaͤſern, die (nad) Juvenal. Sat. II. v. 95. & Plinio l.c. Lib. XXXII. Cap. L) wie eine Manns⸗ Ruthe, und die Maͤnner ſo eine weibli⸗ che Schaam vorſtelleten, truncken: Wie denn auch die Kuchen (nach Mar- rial. Lib. XIV. Ep. 69. und Gonzal. Comm. in Petron. pag. 429. conf. Phil, Jacob. Sach- ffi 4 Lewenbeimb Gammarol. Lib. II. Cap. I. H. J. pag. 546.) in dieſer Geſtalt muſten gebacken werden, wenn fie recht wolluͤ⸗ ſtig leben wolten. Da Mecezas am Le⸗ ben, war kein Fleiſch bey den Roͤmern zum Eſſen mehr geachtet, als von jun⸗ en Eſeln: Dahero als dieſer den ayſer Auguſlum recht herrlich tracti⸗ ren wollen, hat er ihm ein gantzesEſels⸗ Fuͤllen vortragen laſſen: He/iogabalus hat 600. Sirauſſen⸗Koͤpffe bey einer Exercit. CCCIIL num. 3 pag. 909.) auſſer daß ſie einen Fiſch Garus darzu genom⸗ men. Plinius H. Nat. Libr. XXXI. Cap. VIII. pag. m. 561. meldet, daß auſſer denen unguentis nichts koſtbarer, als dieſes Garum geweſen, angeſehen von ſelbigen Congii duo, X. aureos gegolten, und ben noch iſt dieſes als ein liquor dihmus den man zur Conſiſtentz des Meths gebrau⸗ ect, haͤuffig dazumal getruncken wor⸗ den: Daher Plinius kc. ſaget: Tranſit deinde in luxuriam, creveruntque genera ad infinitum, ſicuti Garum ad colorem mulſi veteris adeoque dilutam ſuavĩ ut bibi poſſit. Die Muthmaſſungen, fo einige Autores als Cardanus und Lan- ius Lib. I. Epift. LIX. pag. m 333. bey⸗ bringen ſind folgende; ſie hatten die Eingeweyde, aus dieſem kleinen Fiſche friſch heraus genommen, ſelbige mit Saltz beſtreuet, an die Sonne geſetzet, und in ein faullintzendes Liquamen kommen laſſen, ſo ſie hierauf, durch ein aus duͤnnen Weyden⸗Gerten gefloch⸗ fence Filtrum geſaͤuget, und zur Delica- taſſe aufgehoben; Und wurde hierdurch die Koſtbarkeit noch gröſſer, wenn fie aus dem bloſſen Blute der Fiſchlein die⸗ ſes Garum bereitet, fo fit Garum nigrum hæmaticum oder Garum primarium ge⸗ nennet, (vid. Liſterus in notis ad Apitium p. 198.) Auch daß ſie Eßig, Pfeffer, und noch anderes darzu gethan (vid. 7o£. Bruyeri- — 1041 und abgeſchmackte Speiſen. 1042 Bruyerinus de re Cibaria Libr. X, Cap. | fino; So wuͤrden viele der alten ae» XVII. pag. 430.) *. Ariſloteles ruͤhmet das Fleiſch von jungen Habichten, und Raben; G uus halt viel von dem Fleiſche der Fuͤch⸗ fc Wer ſeuffzet nicht wenn er lieſet, daß zur Zeit der Hungers Noth man Hunde gegeſſen, da doch Galenus ſchon meldet, daß die jungen Hunde, wenn ſie fett und geſchnitten, ordinair mit groſſen Appetit verſpeiſet wurden: (vid. Plinius H. N. Lib. XXIX Cap. IV. pag. 266. und Hippocrates halt ihr Fleiſch den deli- cateſten Fluͤgelwerck gleich. Varro de re ruſtica Lib. Ill. Cap. XV. und Pius H. N. Lib. VIII. Cap. L VIII. it. Lib. XXIX. Cap. IV. pag. 266. referiren von denen Ot» mern, daß fie die Ratten fo gerne geſ⸗ fen, als wie die Auſtern, oder die kleinen Woͤgel fe aus einer andern Welt fon men. Gleich wie die alten Yrgier und Einwohner um den Pontum Euxinum dit Maden aus allen in die Faͤulniß gera⸗ thenen Sachen am liebſten geſpeiſet, (vid. Dominic. Panarollus Pent. IV. Obſ. XII. pag. 117. Jatrologifmorum, f. Medicinalium Obfervationum.) hingegen verwirfft Ga. lenus die Gaͤnſe: Und eben zu der Zeit bildete man fib ein, man muͤſte ſter ben vom Pferde Fleiſche, inſonderheit von dem Blute; Und gleichwol iſt nichts ge⸗ meiners unter den Tartarn, als daß fie Pferde ⸗Fleiſch eſſen, und Pferde ⸗ Blut trincken. Zu Carol M. Zeiten ſind Kaͤſe von Hunde⸗Milch und Felt die aller delicateſten geweſen, ſo daß ſie auch dem Kayſer vorgeſetzt worden, (vid. Balbinus in Miſcell Bobem. Dec. I. Lib. III. Cap. XVII. g. 5. pag. 205. c. Sr. Gallen ffs in Vita Caroli M. ap. Caniſſum.) Wie aber die alten Batavier ihre koſtbare Mahlzeiten ausgerichtet, hat Herr K van Allemade in einem eigenen Buche in $vo in 2. Theilen mit Kupffern vorgeſtellet, unter folgenden Titul: Nederlandſebe Diſch. ploch, tigbeden, verto- nende de plechtige Gebruiken van den Diſeb in het hauden der Maaltyden , en bet drin- cken der Gezondbeden , onder de aude Bata- yieren,en Vorſten, Graben, Edelen en ande- re Ingezetenen der Nederland en, wel eer ge- beuiblil nevens den Oorſprong denen Ge- - Woortens en derzelves overcenkomfl met die van andere vollen. | Kommen wir auf unſere delicate Speiſen, oder welche in andern Koͤnig⸗ reſchen Ewepe aunoch im Gebrauch ) | noch als einer der vornehmſten dieſes wißlich nicht mit uns ſpeiſen, ſondern vielmehr alles genoſſene vor Eckel aus dem Leibe wiederum herausgeben. Jetzo ſoll nun nichts wolſchmeckender ſeyn; als die Indianiſchen Vogel⸗ Neſter: Dieſe mogen die Voͤgel etwann aus Fiſch⸗ Schleim oder Leich und Meer Schaum oder einer andern zaͤ⸗ hen Materie bereiten (vid. Sacz/z Gam- marol, Lib. II. Cap. I. S. 8. pag. 553.) den⸗ Landes vor wenig Jahren Ihro Churfuͤrſtl. Durchl. von Mayntz recht herrlich tractiren wolte, ſo war dieſes das vornehmſte und koſtbarſte Gerichte, weil das Pfund dazumal auf 15, Rthlr. zu flehen kam; Und in Leipzig hat nicht lange vorhero, ein be⸗ ruͤhmter Rechts⸗Gelehrter von guten fDermbgen das meiſte des Seinigen darinnen verfreſſen; da ſie doch nach meiner dijudication keinen andern Ge⸗ ſchmack haben, als alſo zugerichtetes Gummi Tragacanth oder Hauſen⸗ Blaſe. n Es iſt bekannt, daß die Hirſche die Geweyhe alle Jahre im Februario, meiſt 399 95 deſſelben Monats abwerf⸗ en; 15 Da nun die neuern hervorkom⸗ menden Hoͤrner an ihren ſum mitatibus im Anfange gantz weich, und Marxfoͤr⸗ miger conſiſtenz ſeyn, werden ſelbige ordinair auf Fuͤrſtliche und der Groſſen Tafel gezogen, und fuͤr eine groſſe de⸗ licateſſe gehalten, und zwar ſchneidet man ſie in dinne Schnittlein, und præ⸗ pariret fie mit gehoͤriger Wuͤrtzung vid. Herr Hoffrath Stahl in einem be⸗ ſoͤndern Propemptico, De Cornu cervi de. ciduo f der Differt. de Lapide Manati an- gefuͤget.) * piri iun Wer wird vergeſſen unter die gebra⸗ tenen offt ziemlich madichten Schne⸗ pfen geroͤſtete Semmel zu legen, damit die excrementa mit dem Safft aus den Maden und der faule Wuſt darauf troͤpffeln, und mit Appetit verzehret werden moͤge: Wie viele Menſchen eſſen nichts lieber als die madichten Kaͤſe, ja fie ſchmieren gantze Klumpen Maden auf das Brod: Nicht zu ge⸗ dencken der Schild⸗Kroͤten und ihrer ungelegten Eyer, Froͤſche, Bieber⸗ RN ntze und Klauen, Baͤr⸗Pra⸗ tzen xc. In Siſpanien verſpeiſen ſie die Ka⸗ Uu tzen 1043 tzen, wie bey uns die Haaſen (vid. Pau. linus in Chronic. Montis Petri pag. 314. und 317.) Und in Franckreich werden ſie ihrer delicateſſe wegen von vielen fo gar denſelben vorgezogen (vid. 7b. Jac. Bai. eri Adagior. Medicinal. Cent. num. XLII.) Letzt allegirter Autor referixet zugleich, daß da ein Frantzoͤſiſcher Sprachmel⸗ ſter nichts lieber als die gebratenen Katzen gegeſſen; Dieſes aber von de⸗ nen Teutſchen ihm verwieſen worden, haͤtte er geantwortet: Katz ſchmecket gut; Was friſt Katz? Katz friſt Mauß; Mauß friſt Korn. It. in 4e. Lipf Anno 1719. pag. 447. Als die Expedition quf Algier vor die Spanier nicht allzu gluͤcklich ablieff, ſchreibet rudentius San. «oval A ónigl. Archibiſloriographus und Ungewoͤhnliche Delicateffen 1044 referiret von denen Savoyſchen Sol⸗ daten, daß ſie nicht ſelten der armſeeli⸗ gen und erbaͤrmlich ermordeten Wal⸗ denſer ihr Gehirn gefreſſen. Auch fan man nachleſen, was Marcellus Do- natus de Medica Hiſtoria mirabili Lib. IV. Cap. I. von einem Weibe in Mayland mit Nahmen Eliſabeth erzehlet, welche An. 1519. deswegen lebendig geraͤdert und endlich verbrannt worden, weil ſie Knaben an ſich gelocket, und aufge⸗ fangen: Wenn ſie ſie aber nach Hauſe gebracht, geſchlachtet, mit Saltz einge poͤckelt, und taͤglich davon mit dem groͤ⸗ fien Appetit gegeſſen. Sonſten haben unwiſſende viele S und Menſchen⸗Fleiſch geſſen: eym Aunoja in Commentar.de Aula Hi- Biſchoff zů Pampelona in Hiſſoria f | [panica pag.1380- fan man leſen wie eines de vita & factis Caroli V. Imper. Roman. (Lib. XXV. $. z. fol. 410.) daß fit das ferde⸗Fleiſch haͤuffig und gerne gef? en, und aus der Leber eine ſonderbare delicateſſe gemacht: Gleich wie fie eben in Spanien das Eſels Fleiſch dem be fim Wildpret gleich achten (Vid. Je. ſcbius de Vena Medinenſ Cap. Vll pag. 177. Íeqq. Bartbolinus in Centur. Hiſtor. Anato- mic ar. (V. Cap, XX XIII. pag. 256.) Und die tore Elſtern, Kraͤhen, Raben, und andere Raub⸗Voͤgel, fo lieb als Phaſanen und Reb⸗Hüͤner ſpeiſen. Die teutſche Soldaten haben in Italien ſich kein Bedencken gemacht Schlangen zu eſſen; Weil fit geſehen, daß fic oͤffentlich auf dem Fiſch⸗Marckt feil gehabt wuͤrden (vid. Ag uilinus Cap. pinus Epiſt. VIII. Lib. IV; pag. 148. it. Lud. Je Comti. Chorograpb. Sinenf, Epift. VI. Lib. II. Cap. XXXVII. pag. 128... Selbſt von ber Nenſchen⸗ reſſe⸗ rey ſind die Europaͤer nicht gaäntzlich zu abſolviren: Denn alfo ſchreibet Sen ius Cicatellus General derer Clericorum Regularium Miniſtrorum Infirmorum in Vita Camilli de Lellis, welches Buch Petr. Hal- loix zu Antwerpen An. 1632, aus dem Welſchen ins Lateiniſche überſetzt in $vo herausgegeben Lib. I. Cap. III. pag. II. daß die Welſchen, ſo in Hungarn unter denen Aayferl. Troupen geſtan⸗ den, die uͤberwundenen Tuͤrcken aufge⸗ ſchnitten, die Leber aus dem Leibe her⸗ ausgenommen, geröſtet, und als die angenehmſte Speiſe verzehret. Und Joh. Legerius (in Hiflor. Ecclefiar, Sub Alpi. »4 Part. II. Cap, IX. fol. 116. 18. 127. 128.) Spaniſchen ar gauſen, Nahmens Aorgæ, Frau, ihrem Gemahl dos Hertz von ſeiner Maitreſſe zu verſpeiſen vor⸗ geſetzt: Und in tavia eine Hollaͤnder in, da ſie gemercket wie ihr Mann, welcher Major daſelbſt geweſen, mit einer Sclavin zuhlelte, die Liebha⸗ berin an eine Leiter gebunden, ihr die Scham ausgeſchnitten, und unter eis nem ſauren Lungen⸗Muß dieſes appe⸗ 5 Biſſel Pa Der⸗ gleichen eines Portugieſiſchen Kauff⸗ manns ⸗Frau in Goa ihrem Mann in eine Paſtete geſchlagen zu eſſen vor⸗ geſetzet ( vid. vergnuͤgliche Luſt · Stun⸗ den Hift. 89. pag. 337. ſeqq.) Von einem Wirth, welcher ſeinen Gaͤſten Ren» ſchen Fleiſch ſtatt Schweine ⸗Fleiſches vorgeſetzet, (vid. 70%. Biſſelius IMufirium ab orbe condite ruinarum Part. II. Cap. XIII. G. 3. pag. 130 · 105.) Daß dem Schweine⸗ Fleiſche es auch vollkommen gleich ſchmecken ſoll, wie aus dem Munde derer referiret, fo das MenſchenFleiſch aus Curioſitaͤt gekoſtet (vid. Zacutus Lu- ſitanus Operum Lib. Vi. Hift. XVI. p. 957.) it. don andern, welchen eine Suppe in einem Wirths Hauſe treflich wohl ge⸗ ſchmecket, bis einer einen halben Finger in dem Loͤffel gefunden (vid. id. La- nus l.c.). Jac. Feburius (in Theatro Turcice Cap. XXX. Art. VII. Sect. II. pag. 382.) €t» zehlet eine laͤcherliche Hiſtorie, daß ein verſtorbener Jude in Stuͤcken zerſchnit⸗ ten, mit Saltz und vielen Gewuͤrtze ein⸗ geleget und in ein Faß geſpuͤndet, auf ein Schiff gegeben worden, um heim⸗ lich ſelbigen an ſeine Freunde zu uͤber⸗ ſchicken. 04g ſchicken. Als die Bots⸗Knechte dieſes Faß viſitiren und nach ihren Gedan⸗ cken fo. treflich eingelegt Pöckel⸗Fleiſch finden, haben fic es mit oem. gróflen Appetit verzehret und alle Finger darnach gelecket, bis ſie unten den Kopff, Hände und Süffe gefunden. E oer 5 auch die kurtzgefaſten iſtoriſchen Nachrichten zum Behuff der neuen Europaͤiſchen Begebenheiten auf das Jahr 1728. und abgeſchmackte Speiſen. 1046 hinein kommen; So fingen die geſaͤt⸗ tigten Gaͤſte an, ſich im Schertz zu be⸗ dancken fuͤr das gute Fruͤh⸗Stuͤcke, und zu bitten, er mochte ihnen die Freyheit nicht uͤbel nehmen, daß ſie nicht auf ihn gewartet, denn ihr Appetit waͤre zu groß geweſen; Und nur Schade, daß er das Fleiſch nicht ein wenig haͤtte ſpicken laſ⸗ feti; Er zog aber endlich den todten Coͤrper unter dem Bette hervor, und offerirte noch ein mehreres, und beſſer zugerichtetes, wenn ihnen das verzehr⸗ te nicht ſolte geſchmecket haben: Wor⸗ | über ſie denn [o hefftig erſchracken, daß einer auf der Stelle todt niederſiel, die andern aber kranck und ſich uͤbel auf befunden. | und ſolchen abſcheulichen Schlaff⸗Ge⸗ | Fleiſch⸗Hallen zu verkauffen ſeyn; wie ſellen neben ſich liegen fand, erſchrack er Thevenotus in ſeiner Reiſe⸗ Beſchreibung n raͤumeten. Er dk 1047 | ſolten (vid. Aentecuculi Diarium Lib. II. $. 17. fol. 194. it. Lib. IV. $. 128, fol. 555.) Eben daſelbſt s. 125. fol. 512. lieſet man daß der ui inſonderheit dieſelben vor fid zu maͤſten anbefohlen, die der beleydigten Majeſtaͤt beſchuldiget foot» den: Da er nun eins mals wiſſen wol⸗ te) ob ein ſolcher Kerl auch fett genug zütn ſchlachten waͤre; hat er ihm die Haut von dem Arme herunter ſchinden laſſen / und als ſie ihn wohl gemaͤſtet bee funden, ihn einen neuen ankommen⸗ den Franciſtaner⸗Moͤnch non. Monte. ſareſio geſchencket, damit er ſich nach vie len ausgeſtandenen Strapazzen auf einer fo weiten Reiſe, als in einer wohl⸗ ſchmeckenden Speiſe wiederum erho⸗ len koͤnne: Der gute Pater hat dieſes Præſent wohl mit dem groͤſten keſpect angenommen; An ſtakt den Kerl aber zu ſchlachten, und zu verfpeifen, ihn in der Chriſtlichen Religion intormiret und getauffet (vid. Ibid: . 128. fol. 515.) n Nieder⸗Kibiopien in dem Koͤnig⸗ reich ute ſind die Fleiſch⸗Hallen alle voll von Menſchen⸗Fleiſch der gefan⸗ an Feinde, welche fie vorher maͤ⸗ n / und den Schlaͤchtern verkauffen; Ja die Leib⸗ eigenen bieten ſich ſelbſt ih⸗ In Herren zur Speiſe an, um die Eh⸗ re zu haben/ von ihnen aufgefreſſen zu werden; Ja der Vater entzlehet ſich nicht, ſeinen Sohn, noch der Sohn ſei⸗ nen Vater und Mutter, noch ein Bru⸗ der den andern, zu ſchlachten und zu frein Und wenn ſie ja eines natuͤrli⸗ en Todes ſterben, ſo wird keines be⸗ NV ſondern alle Liichen aufgefreſ⸗ en. (vid. Dapperi Afgica pag. 538 it 642) ie Ca fern, fo gegen Abend wohnen, ſollen auch die Leiber ihrer Eltern und Kinder nicht ſchonen, wenn ſie verſtor⸗ ben, mit groſſer Begierde zu verzehren, ob es ihnen gleich an andern zum Ver⸗ ſpeiſen dienlichen Fleiſch gar nicht er⸗ mangelte (vid. PB pu a Sancta Trini- tate Ninerar. Lib. VI. Cap. VI. pag. 272.) Und die Hottendottiſchen Weiber freuen ſich recht ein Soͤhnlein zu ge bähren, weil fic nach der Geburt alfo leich Erlaubniß haben, dem Kinde den vorh kechten Teſticulum abzubeiſſen, und ſel⸗ſie ih bigen zu freſſen, (vic Fr. Leguaz Reife Schöͤpfe nach zwey unbewohnten Inſuln 9 und her Gehen wir vollends nach 4ericz, ſo gen andere db (ft die Menſchen⸗Freſſerey fo gemein, pag. 63. Als atm Ungewoͤhnliche Delicaceffefi 1048 daß faſt in allen Reiſe⸗Beſchreibungen man davon ene Auſſer auf ber Inſul Floriz ſollen fie (wie Garcilaffus in Hiftor. Florida Tom. I. Libr. L. Cap. IV. pag. 19. reſeriret) das Menſchen⸗Fleiſch zu eſſen, aufs hoͤchſte . eie gar, daß da eins⸗ mals die Spanier vor Hunger einige von ihren verſtorbenen — — aufgefreſſen, und die E. nen Boots⸗Geſellen (vid. O. Dapperi A- merica pag. n4.) ſind die Einwohner auf dieſelben ſo erbittert worden; daß ſie eins mals die Spanier und hernach; mals auch die Frantzoſen mit aller Ge⸗ walt tobten wollen: deßwegen der be⸗ ks o e Hilb. ampier in ſeiner ei⸗ bung um die Welt (Parr. II. Cap. XVII. pag. $43. & 544.) erfocifen will, daß nichts weniger als wahr fep; was America von der Menſchen⸗Fre geſaget und geſchrieben w glaube aber, daß da er in s dam nemlich von 1689. bis 1691. und alfo in gar kurtzer Zeit, die gantze Weſt um⸗ ſchiffet, er in das Land dieſes zu ſehen nicht tieff hinein wird kommen ſeyn. Denn fo lieſet man das Gegenthell zu⸗ förderſt infonberbeit beym Pezro Perito de natura & moribus Anthropophagorum. 0. Dapperi Beſchreibung von america (welche er aus vielen Reiſe⸗Beſchrei⸗ bungen zuſammen getragen) pag. 46. daß da Columbus das andere mal zu Schiffe nach america gangen, und erſt⸗ lich bey denen Nennbalen e eer fváren dieſe vor ihm gelauffen, ut haͤtten Kruͤge, Topffe, und ihren game tzen Haußrath im Stiche gelaſſen, all⸗ tro die Pfannen voll von geſottenen Menſchen Fleiſch geweſen, ja er haͤtte etliche Hinter⸗ Backen und Nippen⸗ Stuͤcke von Maͤnnern und gemäſte⸗ ten Knaben an Brat ⸗Spieſſe geſteckt, beym Feuer angetroffen, it einen Kna⸗ bens⸗Kopff, daraus das Blut noch ge⸗ tröpffelt, wie auch einen Hauffen abge⸗ fleiſchter Beine, welche fie zu Pfeil⸗ ſpi⸗ zen geſhärſſet; Und foie er auf ber rgehenden Seiten meldet, ſolten er Feinde geraubte Kinder/ wie die ſchnaden, wallſie dadurch fett und hernach zur Speiſe hen, welche wie Kappauner ge⸗ ere Haͤhne gehalten wuͤrden, efpurius in dem feſten E vnd abgeſcmackte CSpeifn. tes feſten Lande Paria erſtlich ankam, fand | fie zum Gicged/Beichen auf. Einige er, daß die Einwohner ſelten anderes unter ihnen halten fib beſſer zu ſeyn als Menſchen⸗Fleiſch fraſſen; Inſon⸗ als andere Menſchen⸗Freſſer, weil ſie derheit aber war die Begierde am mei⸗ das Fleiſch ihrer Feinde nicht eſſen, ſon⸗ fien auf ihre Feinde gerichtet: Denen dern ihrer beften und naͤheſten Freun⸗ Spaniern goſſen ſie wegen ihrer grofe de, welche entweder im Streit erſchla⸗ ſen Begierde zum Golde gefloſſen die, gen worden, oder von ſich ſelbſt verſtor⸗ ſes Mekall in den Hals, mit den Wor⸗ ben: Denn hierdurch wollen fie die forte ten: Friß Gold du unetíattlicber derliche Liebe gegen die Abgeſtorbenen, i: Hernach haben fie fic über dem welche ſonſten verfaulen oder durch die Feuer geröſtet, und von ihnen eine fro⸗ -Wuͤrmer muͤſten verzehret werden, att» liche Mahlzeit gehalten, (Ibid. pag. S0.) verſtehen geben. reife vs erzehlet Wie denn die Brahlianer eins mals 13. geſehen zu haben, daß da ein Tapnzier gefangene Portugieſen geſchlachtet, vor dem Schlo ſſe Rio grande den Geiſt aufgegeben, haͤtten ſeine Anverwand⸗ ten den Leib abgeſpielet, die Daͤrme ausgewaſchen, und den Leib in viele Stuͤcke zerſchnitten, welche fie in einer Gruben, die ſie oben vermacht, gebra⸗ ten; Das abtrieffende Fett in uͤnter⸗ ſchiedliche Pfannen aufgefangen, und mit dem gebratenen Fleiſch eine froͤhli⸗ gebraten und verſpeiſet (Ibid. pag. 416.) ge Mahlzeit gehalten; Die Weiber und in Neu⸗Franckreich haben fie 17. Hollaͤndern es nicht beſſer gemacht. (vid. pag. 120.) Ja von Corteſius Schif⸗ farth (inb uͤber drutehalb oo. Spa⸗ nier alſo auf einmal von den Ameri⸗ canerm aufgefreſſen worden, (pag. 95.) Andere opffern die Hertzen ihrer Fein⸗ de denen Göttern, die Leiber aber ver⸗ zehren ſie. In Braſilien geben fic ih⸗ ren Gefangenen jeden eine ſchoͤne duc frau zur Ehe, die ihren Mann orgfaͤltig bewahren und 5. Monat lang maͤſten muß; Nach verlauffenen 5. Monden, ſchlachten ſie den Gefange⸗ nen, richten mit ſeinem Fleiſche eine groſſe Mahlzeit zu / und wenn ſie ſich ba: mit geſaͤttiget, ſauffen fie ſich alle mit einander fo kruncken/ daß fle Verſtand und Sinnen verliehren: Im Fall die Frau des geſchlachteten Mannes ſich geſchwaͤngert befindet, ſo urtheilen ſie, daß ſie ſich an ihren Feinden niemals beſſer raͤchen koͤnten, als wenn ſie das Kind, ſo bald es zur Welt gebohren wird / auffreſſen. Aber es begiebt fid). zuweilen, daß die Frau auf den Gefan⸗ genen ihre Liebe wirfft, und mit ihm davon laufft (ibid. pag. 423.) Pag. 600. repetiret er dieſes mit folgenden Wor⸗ ten: In Braſilien maͤſten ſie die Ge⸗ fangenen zur Mahlzeit: Vorhero giebt der Überwinder demGGefangenen ſeine Schweſter oder Tochter zur Ehe, her⸗ nach wenn er gebraten, iſſet die Frau zum erſten davon, hernach nehmen die alten Weiber den Leib und bruͤhen ihn in ſiedenden Waſſer/ bis die Haut ab⸗ gehet, legen das Fleiſch auf einen Roſt, braten und eſſen es. Das abtrieffende Fett lecken die alten Weiber, das Blut aber ſchmieren ſie denen Kindern unter das Geſichte, und die Knochen heben und Jungfern inſonderheit, haͤtten mit der groͤſten Luſt und Begierde in das maͤnnliche Glied gebiſſen, es aufge⸗ freſſen und vor das appetitlichſte Biß⸗ lein gehalten: Aber niemand haͤtte ſich an dieſe Taffel ſetzen döͤrffen als al⸗ lein die Bluts⸗Freunde; was ſie nicht eſſen gekonnt / als das Haar, die Naͤgel, Zaͤhne, und Knochen , daſſelbe waͤre ver⸗ brannt worden, und die Aſche davon mit dem Tranck vermiſchet, bis ſie gantz und gar aufgetruncken geweſen (Ibid. p.419.) In Neu Franckreich erwarten ſie nicht allererſt den Todt, ſondern wenn einer unter ihnen kranck wird, erſchlagen ſie ihn vollends, und freſſen alles auf, was aufgeſetzet worden, ſol⸗ ten ſie auch davon berſten (pag. 133.) Und in Neu⸗Spanien, iſt nicht allein das Fleiſch der gefangenen Feinde, ſon⸗ dern ihrer eigenen Landes Leute und Anverwandten ihnen die angenehm⸗ fie Speiſe, ja man ſiehet in den öffent⸗ lichen Schlacht Haͤuſern das Men⸗ ſchen⸗Fleiſch zu Kauffe hangen (p. 283.) Die Fermefaner freſſen Menſchen⸗ Fleiſch, als eine groſſe delicateſſe; Und werden die Ubelthaͤter, wenn ſie hinge⸗ richtet, oͤffentlich feil gehabt; Da denn ein jeder nach Belieben ein Stuͤck da⸗ von kaufft, und offt gantz roh mit ein wenig Pfeffer und Saltz auffriſt; Der Autor ift in Londen um ſolches zu bc ſtaͤtigen, angereitzet worden, von einem Muus Auf⸗ | .* Aufgehenckten zu freſſen, welches er Ungewoͤhnliche Delicateſſen E Unterſchiedene Voͤlcker wollen deß⸗ auch gethan, darauf aber uͤbel tracl- egen vor heiliger ingeſehen ſeyn, weil ret worden, woruͤber ev. fid) billig be» | fle ihre eigene oder ſchweret. (vid. Hiſtoriſche Remarguen An. Iyog. pag. 32.) In Braſilien wenn ein Kind zur Welt gebohren iſt, bege⸗ ben ſie ſich in einen Buſch, da ſie dem Saͤuglinge die Nabel Schnur mit ei⸗ ner Schulpe abſchneiden, und zuſamt der Nachgeburt verzehren, (pag. 418.) welches ingleichen die Tapujier Weiber thun, (pag. 566.) Ja die Ger. wel⸗ che unter allen Americaniſchen Vöoͤl⸗ ckern die grauſamſten ſind, verſchlin⸗ en das Menſchen⸗Fleiſch roh, wie die hyger⸗Thiere, ja ſie freſſen ihre eige⸗ ne Kinder ſelbſten. (pag. 430.) In Staats⸗ und gelehrten Zeitungen des Hamburgiſchen unpartheyi⸗ ſchen Correſpondenten An. 1729. num. 142. laß man folgenden Extract eines Briefes geſchrieben an Boord des Schiffes Caſtle of Briflol Capitain Mant- gomery, datiret zu Alt⸗Malalar den al. Martii An. 1729. wir fino gegenwaͤr⸗ tig beſchaͤfftiget, alle halbe Minuten einen Canon Schuß zu thun uͤber den Todt amlbæ Koͤnigs in Malalar ; Unſer Capitain iſt ans Land gegangen, um mit dem Trompeter und Lambour dem Lei⸗ chen⸗Staat beyzuwohnen. Die Ein⸗ wohner haben dieſen Morgen 5. von des Koͤnigs Frauen getbbtef , und die⸗ ſen Mittag werden noch 10. andere von ſeinen Weibern nebſt einigen Sclaven geſchlachtet werden, welche alle ſehr wil⸗ lig ſind mit ihrem Koͤnige in die andere Welt zu gehen: Etliche von dieſen ge⸗ toͤdteten, werden geſotten und gebra⸗ ten / und der Geſellſchafft als eine Lecke⸗ rey vorgeſetzt: Alle Frauens der Stadt laͤngſt dem Fluſſe bey 700. lauffen als Unſin nige ründ um ſeinen Begraͤbniß⸗ Platz, und treiben ein ſo hefftiges Ge⸗ ſchrey und Klagen, als nur zu erden⸗ cken; Inzwiſchen wird auf allen Sor⸗ ten mulicaliſcher Inſtrumenten geſpie⸗ let, und werden viel koͤſtliche Schaͤtze mit der Leiche zur Erden gebracht. Ja Trogiel Arutbiel (in Mitternaͤchtiger Voͤlcker Leben, Thaten und Bekeh⸗ rung Parr. III. Cap. VII. Lib. I. pag. 38.) ſuchet zu behaupten: Daß in allen 4. Theilen der Welt Völcker ehemals ge weſen, welche ihre Eltern und andere Menſchen getoͤdtet, gekocht und aufge⸗ freſſen. a rr à „ e verfaultes und ſtinckendes Zeu ie re exerementa verzehren, und ih Mun, welches 3 Theatro — cico Cap. II. Art. 2 pag. 63. fo gar von | Tuͤrckiſchen Moͤnchen be daß dieſelben vor viel hei ten wer⸗ den, die dieſes thaͤten, als die ſolches un⸗ terlieſſen. Tavernier in ſeiner 40 gen Reiſe⸗Beſchreibung Parc. m t 72. meldet, daß er auf der Reiſe a Gokonda. Heidniſche Weiber angetrof⸗ fen, welche ein Geluͤbde gethan, hinter Ochſen und Pferden herzugehen, um nichts anders zu genieſſen, als was fle in dem Miſte oder Kutteln unverdau⸗ tes finden, (es ift aber zu wiſſen / daß bas. ſelbſt das Viehe nicht mit Gerſte oder Haber gefuͤttert wird, ſondern mit ei⸗ ner Art gequellter Erbſen die ſchwer verdauen ſind.) Ovinctanu in ſtiner Engliſch geſchriebenen Reiſe⸗Be⸗ ſchreibung nach Sarauta pag. 315. referi- ret von den Benjanen, daß ſie den Urin der Kuͤhe mit der groͤſten Devotion trin⸗ cken. In suratta verhtyrathen fie Od) ſen und Kuͤhe mit vielen Ceremonien, und wenn ein ſolch Vieh das Waſſer unter der Traͤuung fáffet, — — die Weiber geſchwinde mit emem Ge⸗ ſchirr ja auch offt mit den Haͤ uf; und trincken es alfo aus, weil ſie zu⸗ gleich glauben, daß die Weiber tim ſehr fruchtbar wuͤrden (Dapper. im Keich des Groſſen Moguls p.42.) Mit welchen zu vergleichen was Ship. A Sr. Trinitate Itincrarii Libr. liL; Cap V. p. 168. aufnotiret. Eben die Bexyaven Das ben einen Gebrauch, daß fit in einem ge⸗ wiſſen Monat die Kuͤhe mit Reiß, ſo noch im Stroh iſt, fuͤttern, den Miſt ſammlen, die Unſauberkeit durch ein Sieb abwaſchen, und was von unver⸗ daueten Koͤrnern zuruͤck bleibet, als die geſundeſte Speiſe genieſſen (Dapper im Reich des GroffentTiogule p.43.) Ja der ſonderbare Appetit hat ſelbſt Menſchen in Europa darzu getrieben, Menſchen⸗ und Vieh⸗Koth zu eſſen: Beym Sennerto in Paralipom. pag. 128. wird einer Perſon aus Lotharingen gedacht, welche nicht allein Kreide, Kohlen, Sand, Glaß, Steine, Holtz, Stroh, Heu, roh Fleiſch und allerhand geſſen, am liebſten aber die — 1 u 1 g gerne 1055 z Kuͤh⸗Fladen Petr. Borellus Hiſtoriar. & Ober bat. Medica - Pbyficar. Cent. IV. Obf. II. pag. 28t fübret ein Hoch⸗Adlich Fraͤu⸗ lein auf, die er ſehr wohl gekennet, wel⸗ che den getrockneten Menſchen⸗Koth, fo ſehꝛ als die niedlichſte delicateſſe aus den Hemden gerieben, und mit der groͤſten Begierde verzehret; Gleichwie Cap. Schottas in Phyfica curiofa pag. 457. ex Nancelii Libr. III. Analog. eine andere al- legiret, die eben dergleichen gethan: Ingleichen einen Cavalier, der die noch warmen Kinder⸗excrementa appetitlich hinein geſchloͤrfft: Einem andern Weibe aber muſte der Menſchen Koth mit Urin vermiſcht allererſt recht jaͤh⸗ ren und faulen, ehe er ihrem Appetit eben wurde; Deswegen erwehlte ſie die Secrete, in deren Materie ſie das Brod eintunckte, oder damit beſch mierte, und ohne Schaden, ſich ſolches recht wol ſchmecken ließ. Helmontius Operum 8. 36. pag. 204. erzehlet von Leuten, die Menſchen Koth aus Furcht, aus An⸗ dacht und in der Raſerey gegeſſen: Einem Jungen wiederfaͤhret im Schlaffe, daß er ſeinen Unflath ins Bette macht, dieſer vor Schlaͤgen fid) ſehr fuͤrchtende, refolviret fic alles rein aufzufreſſen; Bedencket aber nicht, daß doch die Flecken im Ley⸗Laacken uͤbrig bleiben muͤſten: Als ich ihn zu wiederholten malen uͤber den Ge⸗ ſchmack gefraget, bat er geantwortet, der Koth ſchmecket ſtinckend und ſuͤß⸗ licht. (Da doch man ordinair davor gehalten, die Exerementa, weil fie von der Galle tingiret, muͤſten bitter ſchme⸗ cken.) EinAdliches Fraͤulein , ſo mit an. dern in ein Nonnen⸗Kloſter zur Koſt gegeben worden / hoͤret nichts öffter ihr vorſagen: Als dieſelben Menſchen, welche herrlich in Speiſen lebten, wuͤr den mit dem reichen Schlemmer ein⸗ mal aus dem Evangelio in feurigen Pfuhl darvor büffm muͤſſen, ſeelig ber wurden diejenigen fen, welche ſich hierinnen Gewalt anthaͤten, und faſteten, oder die ſchlechteſten un⸗ ſchmackhaffteſten Dinge erwehlten, da⸗ mit der Leib den Wolluͤſten nicht ge opffert wuͤrde : Dieſes gute Kind fon met hierüber auf die Gedancken, ſie koͤn⸗ te wol nichts abgeſchmackteres und eckelhaffteres effen, und keine hoͤhere Stelle im Himmel verdienen, als wenn ſte ihren eigenen Miſt genoͤſſe: Da fic und abgeſchmackte Speiſen. 1054 aber bey dieſer Lebens⸗ Art fich ziemlich abgezehret, und deswegen von denen Eltern nach Hauſe genommen wird, auch endlich, wodurch fic fid) eine hohe Stelle im Himmel bauen wollen, er⸗ zehlet, hat ſie auch des Geſchmacks we⸗ gen ausgeſaget, daß er SRL w ſuͤſſe ſey. Ein Mahler zu Bruͤſſel, welcher uUnterweilen gantz raſend worden, auch einsmals heimlich in einen Wald ent⸗ flohen, und nach 23. Tagen allererſt wie⸗ der angetroffen worden, hat von nichts anderen, als feinen excrementis gelebet: Da er endlich wieder zu ſich ſelber kommen , ſich aber alles wol zuerinnern gewuſt, was er waͤhrender Raſerey in dem Walde angegeben: Auf Befra⸗ gen, ob er ſich auch zu entſinnen wiſſe, wie denn ſeine excrementa ihm geſchme⸗ cket, hat er nichts anders, als vorher⸗ gehende Kinder geantwortet: Es ſchmeckt wie es riechet, nicht ſauer, nicht bitter nicht geſaltzen, ſondern waͤß⸗ richt ſuͤſſe. i ! Was vielerley Thiere anbelanget, ſo werden ſolche in andern Theilen der Welt verſpeiſet, davor die Europzer den [Ax Eckel und Abſcheu haben. aß die Tartarn Pferde Fleiſch eſſen, und Pferde⸗Blut trincken, iſt bekannt, auch oben ſchon gemeldet worden, da⸗ von auch nachzuleſen Joachim. Paflorius ab Hirtenberg in Hiſtor. Polom plen. Lib. I. pag. 61. 62. und 65. it. Petrus Caſtellanus de efu Carnium Lib. III Cap. VIL. Die Ara⸗ ber, welche die Wildnuͤſſen bewohnen, fangen die wilden Pferde begierig weg, und weil ihr Fleiſch febr ſuͤſſe, eſſen fie es mit groſſer Luſt, (fino die Worte 0. Dapperi in Beſchreib von 4fica pag. 20.) it. pag. 308. referiret er, daß in N⸗ midien fie die alten Pferde ingleichen verſpeiſen. Selbſt in Sina verzehren ſie das Pferde⸗Fleiſch, und der Poͤbel iſſet von verreckten Pferden (vid. 4. uold: Montani Geſandſchafft an un» terſchiedene Kayſer von Japan pag. 251.) Eben bafefbft , wie auch in Nu. bofii Geſandſchafft nach Sina ſtehet, daß ſie die Hunde gerne eſſen; Wie der⸗ gleichen auch geſchiehet auf der Kuͤſten von Guinea, da ſie dieſelben zuſamt de⸗ nen Katzen zur Speiſe fuͤttern, und wie die Schaafe Herden weiſe austrei⸗ ben (vid. Job. Hug. a Lintfibozten Ind. Orieu. 7al. Part. VI. pag. 80.) Und Wilhelm Boßmann Cin (einer Reiſe nach G. 2 1055 ea. Epift. XIV. pag. 281.) meldet: Daß von Hunde ⸗Fleiſch die Mohren febr viel Werckes machten, und es ſehr theuer verkauffen, ſo daß ein Hund ge⸗ J gen einen 7 vertauſchet wuͤrde, angeſehen ſie lieber Hunde⸗Fleiſch, als aller andern Thiere genoͤſſen; Welches in Angola ingleichen geſchiehet (id. Dapper: Aſeica p.58 b. )und auch offt 200. Cronen vor einen gegeben. (vid CV. Staats Geographie von Alia, Africa und America, pag. 288.) it. in Neu Franckreich ſind die Hunde denen Einwohnern eine ge⸗ woͤhnliche Speiſe (id. l. c. pag. 133.) von den Samojeden, (o dergleichen thun, kan man aufſchlagen die Notiti am Ruſſte pag. 108. Sonſt haben aus Noth die Spanier auch Hunde verzehret, wie nachgeleſen kan werden Garza Hifo- ria Florida Part. I. Lib. III. Cap. XX. p. 349. &. Part. II. Libr. I. Cap, IL. Pezr. Mendoza aber, der wegen langwieriger Reiſen, da aller Proviant aufgezehret, mit ſei⸗ ner Geſellſchafft das Fleiſch von einem ſtinckenden, und vielleicht tollen Hunde gegeſſen/ da ifi es ihnen fo uͤbel bekom⸗ men, daß er mit allen den Seinigen da⸗ von raſend worden, und elendiglich verſtorben. (vid. Nic. 4e Tech Hiſtoria Prob. Paraquaria Soc, Jeſ. Lib. I. Cap. VIII. fol. 6.) In America eſſen fie Tyger⸗ Thiere ( vid. Peer. Martyris Beſchreib. der Neuen Welt. Dec. III. Libr, Il, pag. 22.) Und wie Barrbo/. Ledeſina benach⸗ 3 richtiget, ſo ſoll das Fleiſch nicht anders als Rind⸗Fleiſch ſchmecken. Die £0: wen werden von den Mohren in G. nea geſſen, wie Lintſchottus I. c. meldet nur der Konig ſpeiſet nicht darvon, wie auch von den Leoparden nicht dieweil dieſer der Konig unter den Thieren, bae mit nicht ein Koͤnig den andern freſſe. (Dapper Beſchreib. von 4f7ica pag 185.) Ratten und Maͤuſe werden auf Ceng⸗ und Angola verzehret (vid. Montecuculus in Beſchreibung derſelben Reiche Lib. I. g. 119. fol. 47 it. 8. 288 fol. 137. $. 289. fol. 138.) Inſonderheit wird (Cap. VI. b. 85, fol. 698.) erzehlet: Daß als der Autor bey der Koͤniglichen Tafel oa: ſelbſt geſpeiſet; fep eine Schuͤſſel voll Ratten, von welchen das Fell nicht einmal abgezogen geweſen, aufgeſetzet worden; Da ihn nun die Koͤnigin von dieſem koſtbaren und Koͤniglichen Ge⸗ richte am meiſten genbtbiget zu eſſen, dieſer aber fid) aufs demuͤthigſte davor Ungewoͤhnliche Delicateſſen 1056 bedancket, iſt ſie endlich in die Worte ausgebrochen: Die Europaͤer verſte⸗ hen den Geſchmack der Speiſen nicht. n Malva, ſo zu dem Reich des fen Moguls gehoͤret, eſſen ner die Fleder⸗ ſo aber groͤſſer als bey uns ſind. (vid. The veno⸗ tus ſeiner Reiſe⸗Beſchreib, Parc. II. Lib. I. Cap. XLI pag. 207.) und in Guinea thun dieſes ebenermaſſen eter od nen, woſelbſt dieſe ſo groß als die ben anzutreffen (O Dapper Africa pag. 395.) das Camel⸗Fleiſch dienet unter⸗ ſchiedlichen Morgenlaͤndi ckern zur Speiſe, ſonderlich den Ara⸗ bern (id. l. c. p. 15.) it. den Aegyptiern (pag. 130.) Und werden die Camele Numidien (peg. 307. ) mit Datteln fi gemaͤſtet, hernach geſchlachtet und ber ſpeiſet: Der angenehmſte Tranck hier⸗ bey ift die Camels⸗Milch (pag. 304.) welche ingleichen in Nigriziep ordimair getruncken wird. (pag. 327.) Auch eſ⸗ (cm die Mohren von dem Aippoporamo (lbid. pag. 124.) In Neu- St tic eſſen fie das Fleiſch von denen 8 Thieren (Ibid. pag. 133.) und in dem aͤuſſerſten Norden melcken ſie die Weiblein, und machen aus der Milch Butter und Kaͤſe (vid. Marzimiere Rei Cap. XIV. pag. 20.) Die Moh 0 ; auch das Naßhorn/ darzu aber gute n e eſandſchafft nach Japan pap 348. Die Aimee ben J ſo den un⸗ ſeren faſt gleichen, werden oon den In⸗ wohnern und Spaniern, vor eine de- licatt Speiſe gehalten ene Artche yoegen euana genennet fi pole Worte Tom Gage (Reiſe Beſchr. nach Neu Spanien Part. III. Cap. IX. pag. 306.) Das Thier pub haͤlt fid) auf in de S vbifdben Wildniſſen, und iſt geſt. tet wie eine Heydexe, aber viel groͤſſer, nemlich einen Arm lang, es trincket nie⸗ mals Waſſer, und ſtirbt fo bald es Waſ⸗ ſer in die Schnautze bekommet; die Ly⸗ bier braten ſein Fleiſch, welches als ein Froſch ſchmecket: Das Thier Gar al iff dem ul faſt gleich ausgenommen daß es groͤſſer, und Gifft im Kopff und Sch wantze haben ſoll, darum pflegen auch die Araber, wenn ſie davon eſſen wollen, dieſe zwey Theile zu vorhero abzuſchneiden. Dapper l. c. pag. 23) In Florida ſaͤttigen ſie fic mit Herder un ſchrei⸗ und wie 75 Sy . D PA M et, fo deren von 4. | dd Pb 2 j ( ) T 1 11 ^ B dad. Ma " —-«-—« Jt dd " 1 LA 2 y PF * T1 9 . pohlſchmeckenderſ U bl f 3H JA d. 11 "v J pt au ' 5 y Pew iE 1 65 nd fi ang, füßige Schlangen, am bblgernen |Syte | | Brat⸗Spieſſen, dam fid) die Spa⸗ ten Fiſche auf, Einsmals war ein nier ſaͤttigten; An denen Baͤumen em Saltz⸗ Fluſſe ge⸗ i. 5 en, hauen ſie 1059 Ungewoͤhnliche Delicateffen 1050 Selbſt vielerley Ungeziefer wird Speiſe von Gott geſchicket worden, nicht ohne Appetit verſpelſet, da ſchrei⸗ bet offtgenennter Dapper (in Africa pag. 396.) daß in Guinea die Muͤcken von denen Einwohnern aufgefangen und verſchlucket wuͤrden, die aber viel groͤſ⸗ ſer als die unſrigen waͤren. So ma⸗ chen die Inſulaner auf Ceo» aus be nen Bienen die groͤſte delicateſſe (vid cuox in Beſchreib. derſelben Inſul Lib. I. Cap. VI. fol. 25.) Und in Guatema- l, fo eine Provintz von Neu⸗Spa⸗ nien in America, bringen fic die Ameiſ⸗ ſen, welche wunderbar groß ſind, ne⸗ ben andern eßbaren Wahren zu Marckte; ob aber nach dem Zeugniß eines glaubwuͤrdigen are fic fo groß als die Hunde und Ægyptiſche Woͤlffe ſeyn, (vid. ex Ludolſi Commentar. [upra Hiſtor. /tbispicam. Tenxel Monatl. Un- terred. An. 1691. Menſ. Jun. pag 530.) ſtehet jeden zu glauben frey. In G. nada giebt es gefliegelte und ungeflie⸗ gelte Ameiſſen eines Fingers lang, welche gebraten, als die niedlichſte Speiſe verzehret werden; (Sind die nichts anders als Heuſchrecken gewe⸗ ſen; Welches zugleich gelehrt aus Grund⸗Sprache erweiſen wollen unvergleichliche Herr lnſpell. Caſpat Neumann in ſeiner Gene, Lingus Sta. pag.99.100, Man kan auch hiervon aufſchlagen Tentzels Monatlichen Unterred. (An. 1689. Menſ. Maj pag. 488. & 772. Anno 1691. Menf. Jul. pag. 527. feqq. An. 1693. Menſ Oct. pag. 845 847.) Fanciſeus Alvarez in feiner Albiopiſchen eife Beſchreibung meldet; Daß die Heuſchrecken in un⸗ glaublicher Menge beyſammen flogen, und die Sonne verdunckelten, die Lufft erfuͤllten, die Erde bedeckten, und wo fic nieder fltehen, nicht ein grünes Graͤß⸗ lein zuruͤck lieſſen: Eins mals haͤtten fit am Waſſer hin 2. Ellen hoch über» einander gelegen; ja ein andermal gar 6. teutſche Meilen, wie eine Fluth bet» ſchwemmet: Nicol. Clenardus bat eben dergleichen in ſeinen Epiſteln bejahet, der dieſen Schwarm zu Fez in Hic geſehen, da ſie die Leute in gantz Wr Worte, bey offtgenennten Dapper in gen voll zu Marckte gebracht, verkauf⸗ America pag. 308. und 328. welches mit eben den Worten Erafmus Franciſe im anderten Theile ſeinet Schau⸗Buͤh⸗ ne pag. 1017. aus 7b. de Lact Nov. Orbe Lib. VII. Cap. VIll. aufnotiret.) Von le⸗ bendigen Regen⸗Wuͤrmern, welche fic in Indien, wie bey uns den Citro- nat unter den Kuchen ⸗Teig von Reiß⸗ Mehl kneten, und ſehr gerne eſſen (vid. Montani Geſandſchafft nach Japan pag. 427.) und von denen zur Speiſe gepraͤgelten Seiden Wuͤrmern (vid. Stuckius (Joh. Guil.) de Conviv. Antiq. Lib. II. Cap. IX. fol. 176.) it. daß fie in verſchiedenen Reichen americæ lebendi⸗ ge Maden und Wuͤrmer aͤſſen (vid. Job. Lopes) inſonderheit die in faulen Holtze ſich befaͤnden, nur die Fuͤrſten und vornehmſten der Inſul Talache zur Speiſe bekaͤmen (er Job Mande vill Job. Gerb. Vosfius de Idololatr. Libr. IV. Cap. LXXVIII. pag. 1577. Von denen Heuſchrecken, welche in gantz rica vor das angenehmſte $e. ckerbischen gehalten werden, hat weit⸗ laͤufftig qebanblet, Ludo/fasim Commen- tar. ad Hiflor. JEtbiopicam (Lib. I. Cap. XIV. 6.69. fol. 168.-102.) Wo er zugleich er⸗ wieſen, daß die Wachteln in der Wuͤ⸗ fcn, fo denen Kindern Iſtael zur fet und geſſen. Alſo machen es auch die Chineſer, die fid) nach Neubo Bericht nicht ſcheuen, diß Ungeziefer zu eſſen, ja etliche doͤrfften es auch gar vor ein beſondres Leckerbisgen halten. Dan⸗ nenhero der Araber, der beym Pezro Kirflenie geweſen, und in deſſen Com- mentario in Matth III. Berſ. 4. allegiret wird, die Heuſchrecken beſchrieben, wie ſie um den Jordan herum zugerich tet wuͤrden, daß fit wol ſchmeckten. Hier⸗ bey hat es Herr Ludolff nicht bewen⸗ den laſſen, ſondern fid) noch weiter ers kundiget bey fremden durch Franck⸗ furth reiſenden Juden. Alſo kam An. 1688. zu ihm ein Rabbi aus Fezz Nah⸗ mens Ananias, der ihm viel von ſolchen Heuſchrecken ergeblte, welches alles er mit ſeinen Augen geſehen haͤtte: Son⸗ derlich An. 1680. da ihm der Koͤnig zu Marocco. Muley Ifmael, in die beruͤhmte See und Handel Stadt S geſendet hatte, begab ſichs im Monat Tamur (der theils unſerem Junio theils dem Julio reſpondiret,) daß der Himmel gantz dunckel worden, als wenn er mit Wolcken uͤberzogen waͤre, und da ſey eine unzehlige Menge Heuſchrecken ge⸗ flogen kommen, fo auf die Erde gefal⸗ len: Das Volck aber haͤtte ſie * ix n: 106% | uno abgeſchmackte Speiſen. 1062 Händen ohne einige Beſchwerlichkeit mit eingepódfelten Heuſchrecken ferie" i (cll ore fi in ſiedend ben, die ſie tieffer in das Land ver fuͤh⸗ Waſſer geworffen, und eine Stunde | reten, fo wie Garnelen ſchmeckten, und kochen laſſen, hernach herausgenom⸗ wenn fie geſotten, ſchoͤn roth wie die men, mit Pfeffer, Saltz, und Egig ge⸗ Krebſe ausſaͤhen. (vid. Treuneri Differt. geſſen; Etliche haͤtten ihrer we 200. de Lotuflarum Phemomenis ) In den ID ohn allen Schaden verzehret, nicht al- | ſten Arabien, hallen fit es vor ein lein aber die Muſelmaͤnner, ſondern gluͤcklich Omen, und ihnen hoͤchſt prof auch die Juden, den fie in dem Geſetz tabel, wenn viele Heuschrecken gezogen :Mofís nicht verbothen ſind: Man wirfft kaͤmen denn fie poͤckeln ſieentweder ein, nur den Kopff, Fluͤgel und Beine bít. | ober trocknen fte in der Sonne, und Era das uͤbrige iſſet man, welches mahlen Mehl zu Brode daraus; Wie beſſer als junge Tauben ſchmecken foli, | 7b. Leo (in dfrica Deferiptione Libr. IX, und e ede ale ge ⸗ Cap. III. pag. 769.) berichtet S Von Afri. nagſten Schaden bringe, ob et ihrer | sa aber Kbreibt er; dab ſſemanchmak gleich unzaͤhlich viel hinunter ſchlucket: in ſolcher Menge ſich einſtelleten, daß ſte Angelus a St. Juſenbo bezeuget in feinem. gantze Lander ruinirten und die groͤſte een 1 allein die Araber / ſondern er auch ſelbſt en in 1Keiſen pag. 57. ſchreibetz („ pret : daß gleich wie nad) cie und Varrone p die Inſul Gyarz eine aus denen Cycladi- 4s wegen der vielen Ratten, von denen Einwohnern verlaſſen worden; Eine gewiſſe Stadt in Spanien wegen der Caninchen; | cipem dd in Teſſalien wegen der Maulwuͤrffe; Eine in Franckreich wegen der Froͤſche! So wuͤrden in rica von denen Heuſchre⸗ cken offtermals Staͤdte und Lander zu Grunde gerichtet: Aber genennker Neubef in der Geſandſchafft an den Cartariſchen Cham nunmehro Si⸗ niſchen Kayſer, pag. 356. ſchreibet zwar: Daß ſie in Sina die Heuſchre⸗ cken als eindeckerbisgen achteten, wenn ſie aber gar zu haͤuffig fámen, ſo zogen der ſie die Bauren, mit groſſen Fahnen wider ſte zu Felde, die fie ſchwenckten, damit ſie ſich nicht lagern ſolten. Von mehre⸗ ren Voͤlckern, denen ſolche ordinair zur Speiſe dienten: vid. Felurius in Tbea- | tro mper. Turcici Gap. XXX. Art III. pag. und Ratten aſſen fo viel Heuschrecken 559. Dampier eife um die Welt pag. von der See zu, welche nicht allein den 484. Oel Techo in Hifl. Paraquar. Libr. X. Cap. XV ii. fol. 208. Hiſtoriſche Remar. guen An. 1705. pag. 413. Frangius in His - flor. Animal. pag. 8 16. AG. Philofapb, An- tugieſen ſolches der heiligen uri zu, | gc. An. 1665. pag 227., und viele ande⸗ ib | re: Inſonderheit Veſebiur de Vena Ile Vacteeg von Maldiar und Co- in feiner , Aubiopica ſchreibet: Lib, romandel Cap. XVI. fol. 100.) Von Terra I. Cap. XIII. von einem ſeiner guten fiemaallegivct zugleich (ex fee, Maroyre, Freunde, welcher ihm rekeriret; daß er Trani im Weſt und Oſt⸗ Indi, den Magiftrac zu Franckfurt einsmals ſchen Luſt⸗Garten Part.IL psg. 1315.) | tnit Heuschrecken in einer Fricaé wacti. daß in derLandſchafft Ze die Einwoh, ret: it Herr Michael bernhard alen, ner tie anbezbase Naumann e ar pu 169 geben 1063 dt von Herrn Ludolf, daß als die Heuſchrecken An. 1693. in Thuͤringen báuffig gefallen, habe er ſie in Saltz⸗ Waſſer wie die Krebſe abſieden, und mit Ungewoͤhnliche Delicateſſen Pfeffer, Eßig und Saltz, zurichten laſ⸗ ſen, und ſelbſt davon zuſamt ſeinen Be⸗ dienten geſſen, und dem Krebs⸗Fleiſche ſehr gleich befunden. Von denen Heu⸗ ſchrecken aber / welche An a7 27. und 728. unſer Schleſien heimgeſuchet, und mehrentheils in dem Oelßniſchen Fuͤr⸗ ſtenthum groſſen Schaden gethan / kan melden, daß fie denen, fo An. 1693. all⸗ hier (cbr haͤuffig eingefallen, vollkom⸗ men gleich geweſen; aber da ich einige derſelben mit Saltz kochen laſſen, ſind fic dadurch nicht roth worden, auſſer in abdomine hab ich etwan 3. Erbſen groß gantz rothes Fleiſch gefunden, ſo dem en der Krebſe nicht unaͤhnlich ge⸗ ſehen. Die Hottendotten freſſen fo gar die Laͤuſe, die Baͤlge aber ſpeyen ſie aus, wie George Meiſter im Orientaliſchen Aunft- und Luſt Gaͤrtner pag. 253. berichtet: Selbſt bey uns in Schleſien hat der Appetit Menſchen zu der Laͤu⸗ ſe⸗Freſſerey getrieben; dem fef. Herrn Grypbioift von einem vornehmen Man⸗ ne fo bey Lone des letzten Hertzogs von Zignig, Hertzogl. Frau Mutter in Dienſten geſtanden, vor gewiß erzeh⸗ let worden: Daß ein Edel⸗Knabe bey daſigem Hofe dem Laͤuſe⸗Fang trefflich nachgegangen, und ſo bald er eine er⸗ haſchet, mit Begierde in das Maul ge⸗ ſtecket: Die Hertzogin, fo eins mals die⸗ ſe Sauerey aufs nachdruͤcklichſte ihm verweiſet, bekommt von ihm folgen⸗ de Entſchuldigung zur Antwort: Gnadige Fuͤrſtin und Frau: Ich effe ſie nicht, ich ſauge ſiẽ man aus: Paulinus in Chronico Huxarienſi pag. 60. hat einen lahmen Bettler geſehen, mit einem ſchwartzen Bart, darinnen er wie auch in dem Kopff⸗Haar eine unzehlige Menge Laͤuſe geheget, und ſeinen Ap⸗ petit zu ſtillen, eine nach der andern heraus geſuchet und gegeſſen. Renu Lentilius (im Paralelimmo ad Obſerp. Dec. J. An. IV. & V. Obferv. CXLIII. pag. 106.) hat von einen Faͤhr oder Ruder⸗Knecht aus Litthauen die Laͤuſe aus den Klei⸗ dern alſo ſehen heraus klauben und zer⸗ knirſchen: Und kurtz vorhero ſtehet, daß eine Jungfer in Tuͤbingen die Floͤthe ſonderbar expedit zu fangen ge⸗ 1064 | wuſt, und mit dem groͤſten Appetit zerbeiſſen und auszuſaugen. er 4 Von denen Spinnen noch zu ge⸗ dencken, da referixet Francifci im ll. Thel ſeiner Schaubuͤhne pag. 1020. daß in dem Lande cumaua die Einwohner al⸗ lerhand Ungeziefer freſſen, am liebſten aber die groͤſten und ſafftigſten Spin⸗ uen; dergleichen von einzelen Perſo⸗ nen, findet man auch hie und da aufao- tiret: Beym Alberto M. Lib. VIL e Ani- mal. Tract. Il. Cap. V. In Ephem, Nat. Cur. Dec. I. An. II. Obf X. it. An. III. Dec. III. Obſ. LV. it. beym Borello Olſervas. Cent. II. Obſ XIX. pag. 213. und 214. € Obf XIX. it. Cent. IV. Obf: LVI pag. 318. In Szalpart van der Viel Olſervat. rarior. Medico - Auatomito- Chirurg. Cent. II. Obf. XXII. Rhodio Obf Medic. Cent. III. Obf XCI Blancardo Collect. Medic. Pbyfic, Cent. V. Obf. XLIIl. und Paulino in Chronic. Mon- Lis St. petri pag. 317. und anderwaͤrts mehr. Das Exempel von einem ge⸗ wiſſen Reichs⸗Grafen ifl notabel, wel⸗ cher ſo wohl in ſeiner Jugend als in maͤnnlichen Jahren, die Spinnen be⸗ gierig aufgezehret,ſelbige mit den Haͤn⸗ den gefangen, gekaͤuet und hinab ge⸗ ſchlucket; Wobey er verſichert, daß fie wie Eyß kalt, und zugleich ſüͤſſe ſchmeck⸗ ten. (vid. Miſcell. Nat. Cur. Dec. II. An. VIII. OBCLXVIIL pag. 176.) Auf welche Weiſe auch Hagendornius (eben daſelbſt An. IV. Obſ.LXX. pag. 147.) von einem Manne vermeldet, daß er die Spinnen mit groſſen Appetit gefreſſen, wie nicht weniger lebendige Krebſe, mit Fleiſch und Schalen (vielleicht weil ſie einige Aehnlichkeit mit den Spinnen, oder dieſe mit jenen haben.) Wie denn auch gantz gewiß ſeyn ſoll, daß die beruͤhmte Jungfer Anna Schurmannin die Spinnen mit dem groͤſten Appetit ver⸗ zehret: Da hingegen andere von ver⸗ ſchluckten Spinnen des Todes ſeyn muͤſſen; Wie vieles hiervon beym Be- rello l. e. aufgezeichnet zu finden, it ſeyn noch ſonderbarere Caſus in denen Sammlungen von Natur- und Me- dicin- Geſchicht 32. Verſ. Ann. 1725. Menſ. April. Claſſ. IV. Art. X. p. 416. feqq. darinnen referiret Herr D. Job. Ad Go- ritæ Medicus in Regenſpurg folgendes: Wie er mit einem Daͤn chen Feld⸗Pre⸗ diger in einen benachbarten Garten ge⸗ gangen, da habe der Geiſtliche eine ab⸗ ſcheuliche Greug Spinne — mít einem * tbt und heutigen Col 4 Jj 2 er ein ^ , "uáxi. ' T "1 1 ner " 7 ber 4 t P 7 H : j À CL E Su [4 WO vu , E 1 V VS Ó 3 t $3110 ae [v uM 1s Ut TIU | | An. X. pag. 3L) Gleichwie Bancardus (I. ſupr. c.) eines Barbiers gedencket, welcher die Raupen mit Saltz und l : 151 ij; [Ww Nw ingen ſoll PUE WT inno einne fi NVWHIVOUMH 1067 Ungewoͤhnliche Delicateſſen 1068 darauf getruncken, (vid. Centur. I. O0. | tyr. XVI. und noch vielen andern. ſervat. Obſ. LII. pag. 38.) Ein curieuſes Exempel eines ſolchen allerley Fraſſes erzehlet Realdus Columbus (de re Auatomi- c4. Lib. XV. pag. 264.) von einem mit Nahmen Lacarus, ſo man nur vitrivo- rax oder Glaß⸗Freſſer genennet, und jedermann zu Venedig und Ferrara fet) bekannt geweſen: Dieſer haͤtte gar kei⸗ nen Geſchmack gehabt, und weder wid⸗ riges, noch angenehmes von Speiſe und Tranck empfunden, auch ſuͤſſe, bitter, ſauer, fett, geſaltzen, oder auf andere Weiſe ſchmecken des zu unter⸗ ſcheiden nicht gewuſt; Über dieſes für Geld Glaß, Steine, Holtz, Kohlen, lebendige Thiere inſonderheit Fiſche, die erſt aus dem Waſſer kommen, Leim, Leinwand, Tuch, Heu, Stroh, ja alles was man ihm vorgeleget, begierig ver⸗ ſchlucket. Einſt ſey es in der Apothecke zum Engel in Padua geſchehen, daß er ein Saͤckgen mit Kohlen angetrof⸗ fen, da er die Kohlen zuſamt dem Sa⸗ cke hinein gefreſſen: Als dieſes der Apothecker Marzinus Aromatarius gef hen, ſey er hefftig erſchrocken, ihm ein gutes Trinck Geld gegeben und be draͤuet, ſich ja nicht weiter bey ihm fim» den zu laſſen, damit ihn nicht etwan der Appetit ankaͤme, daß er ihn zu⸗ ſamt der Apothecke und allen Artze⸗ ney⸗Buͤchſen auffraͤſſe. Als nun bie ftt Lazarus geſtorben, und ihn Colam- bus ſeciret, haͤtte er gefunden, daß bey ihm die quarta conjugatio nervorum, ſo den Geſchmack, nach ihm, mache, gantz anders fituiret geweſen, als bey andern Menſchen, die ſich weder gegen die Zun⸗ ge, noch gegen den Gaumen, ſondern gegen das Hintertheil des Kopffes hin⸗ gezogen. Welches Columbus für die Urſache ſothaner Freſſerey angeſehen. So aber die Sache nicht exhauritet, weil doch ohne Geſchmack ſeyn, und ſolche abſurde Dinge unbeſchadet im Magen zu halten, und zu egeriren di- verſe Dinge zu ſeyn ſcheinen. Mehr dergleichen Exempel kan man nachle⸗ fen beym Huldano Obfer», &. Curat. Med. Chir. Cent. V. Obf. II pag. 542. Lebmaanuo in Hiſtor. Theatr. Montanor MifaiaSect: XV. Cap. XVI. pag. 774.- 776. Harsdürffere in Theatro tragic. Cap. CLXIV. pag. $81. Stengelio in rebus Auguſtanis Part. II. Cap. - LXIIL s. 14. f01.257. zuvoͤrderſt D. Georg. Franck de Frauctenau de Hyalopbagis. Sa- Ein Kerl davon Borellus (L c. Cent. I. Obferv. LXIX.) ſchreibet: hat gantze Schuͤſſeln voll Steine verſchlucket, gleichwie ein Bauer beym 79^. Sehen. ckio (Obfervat. Medie. rararum, noparum, admirabilium & monſtroſarum Lib. III.) die Scherben von zerbrochenen Zópf fen ſo appetitlich zerknirſchet und ver⸗ ſchlucket, als wenn es ſcharff gebacke⸗ ner Zweyback waͤre: Item fo tfi ein ge wiſſer Mann vor nicht allzulanger Zeit in Leipzig bekannt geweſen, den man den Polter⸗Hannß genennet, dieſer haͤtte Glaß, Ziegel, n⸗Ka⸗ cheln und rohes Fleiſch ꝛc. hineinge⸗ freſſen. Von einem Manne erzehlet Job. Fernelius (Oper. Medicinal. de patbolo- gia Lib. VI. Cap. III pag. m 128.) daß er ungeloͤſchten Kalck Hand voll Weiſe zu freſſen pflegen, und von einem Kna⸗ ben, ungefehr von 6. Jahren, eines Mauer⸗Meiſters Sohn erzehlet Herr Job. Mich. Febr (in Ephem. Nat. Cur. Dec. I. An. I. Obf. LXXXIII. pag. 199.) welcher ſogleich, als er von der Mutter⸗Milch entwehnet worden, begierig Kreide, Staub und Sand aufgeſuchet, und wenn er auf der Erde herum das Kehricht aus allen Winckeln her⸗ vorgeklaubet und gegeſſen; Wenn er aber nichts dergleichen gefunden, hat er von den Schuhen den Koth herun⸗ ter gekratzet, und begierig eingelecket; Mit zunehmenden Jahren, hat auch dieſer Appetit gewaltig zugenommen, alſo daß er manchmal einen halben Hut voll Sand oder Kalck, Kohlen, Ziegelgrauß ꝛc. verzehret; Da ſie ihn allein einsmals in einen Zimmer ge⸗ laſſen, hat er von den Waͤnden den Kalck⸗Tuͤnch faſt gaͤntzlich herunter ge⸗ klaubet; und ob er deswegen gleich hart caſtigiret worden, bat er in des Nachtbars Hauß es nicht anders ge⸗ macht. Da aber dieſer die Wand mit gekochter Wermuth beſtrichen, und es der Knabe am Geſchmacke gewahr wird, laufft dieſer zum Gaſſen⸗Gerin⸗ ne und ſtillet mit dergleichen ſtincken⸗ den weichen Koth ſeinen Appetit; zu⸗ weilen hat er auch ungeloͤſchten Kalck gegeſſen: Er verachtet auch nicht In⸗ ſelt, inſonderheit raͤumet er die Licht⸗ Putze fleßig aus den Putzſcheren, und dennoch lebet er vollkommen geſund, ſiehet gut aus, und hat kaͤglich dM b 1089 ffenen Leib, ob er gleich ſolch hartes Wesen zu ſich nimmet, auſſer daß ihm die voͤrder Zaͤhne gantz breit ſeyn, und halb abgewetzet, von den vielen har⸗ ten Sachen, fo er zerknirſchet. Hagen. Aarnius referiret von einem Knaben ( Olſer vat, Rar. Cent. Ill. Hift. 95.) welcher den Koth und Staub, ſo von Pferden abgeſtriegelt worden, vor die gröͤſte de- licateffe gehalten. Noch gemeiner iſt, was von dem weiblichen Geſchlechte inſonder heit den ſchwangern Weibern, hie und dar, von dlchem fingulairen Appetit aufgezeich⸗ net Mies In denen Aj/cell Nar, Curiof. lebendige Karpfe Li und abgeſchmackte Speiſen. ter Zucker: 1070 Da fie die Kauffmann⸗Frau fortſchaf⸗ fen will: Eroͤffnet ſie ihr Anliegen und bittet um des Schwangerſeyns willen, ihr die groſſe Begierde Pfeffer zu eſſen, hoͤchlich zu verzeyhen. O ſagte die Kauffmanns⸗ Frau: Des Pfeffers werdet ihr euch bald genug eſſen; Und ruͤckte ihr die Schachtel hin, darin⸗ nen ein Loͤffel lag: Das Bettel⸗Weib ergriff ſolchen mit Begierd, und ſchluck⸗ te immer einen Loͤffel voll nach dem an⸗ dern hinunter, ließ auch nicht nach, bis die Schachtel ausgeleeret war. Die Umſtehenden erſtaunten über dieſe Be⸗ gebenheit, und waren voller Sorge, doch getrauete niemand ihr dieſes zu wehren, weil ſie eine ſolche Delicateſſe daraus machte, und immer darzu ſag⸗ le: O liebe Frau, wie ſchmeckt der Pfeffer fo gut, ich meyne ich effe lau» ucker: Wie ſie fertig damit war, ſo bedanckte ſie ſich, ging friſch und munter aus dem Laden, und gebahr zur rechten Zeit ihr Kind, und hat we⸗ der Mutter noch Kind den geringſten Schaden davon bekommen, da doch wenigſtens mehr als ein Pfund Pfef⸗ fer in der Schachtel geweſen. „ Reimefius. ( Fariar. LetHion. Lib. L Cap. Xx | X pag.34-) hat mit Augen gefeben,mie. ein Adliches Fraͤulein den Streuſand e vor⸗zerknurſchet und verſchlucket. Und ein e bey al^ np enen hat, da fie von der ten Ha ) . Florentinus Serm. V. Tr. IV. Cap. XXXVI. phas n ! wf.) Der egeniput. ote | Qr „ Lib. VI. Fabel Cap lil.) Agi 7 Goritz reeritef, | Leni Schweſter bat, ehe fie was an⸗ faft dergleichen von einem Bettel⸗Wei⸗ ders eſſen gelernet, da fie kaum ein » * het bes zende ſteh b. ſtehen, und ſiehet | x ee p ox r gewogen worden; krauete br Ber angen nicht zu eroͤffnen. e M von einem der⸗ e e ee. ben 2 T. eipb. Bier ligo Med Theos. Pratt. Pag. der B 1 0 Pfeff aber 1071 pag. 603. eines ſchwangern Weibes ge⸗ dacht wird, die in Mauer⸗Kalck ſich gar zu todte gefreſſen Einem Maͤgdgen beym Scbenctuo, ( Obferv, rarar. Lib. MI.) ift nicht zu verwehren geweſen, daß fie ſich nicht die Haare von dem Kopffe ausgezupffet, und begierig verſchlucket bátte: Gleichwie in unſern Samm⸗ lungen von Natur und Medicin-Ge⸗ ſchichten (im VIII. Verſuch An. 1729. Ment: Maj. Claff IV. Art. VII. pag. 591.) uns von Regenſpurg von einem ace lehrten Medico zugeſchrieben wurde: Zu Affeking einem Dorffe nahe Kehl⸗ heim habe ich eine Haarfreſſerin an⸗ getroffen, ein Bauren⸗Maͤgdlein von 10. Jahren, die nach ihrer Eltern Aus⸗ ſage/ ſich wenigſtens zmal in ihrem £e ben alle Haare des Hauptes ausge⸗ zupffet, ſolche vorhero über den Finger zuſammen gerollet, und mit dem groͤ⸗ ſten Appetit gefreſſen; Ja diß ſollen noch die wenigſten geweſen ſeyn; denn wo ihr ſonſten ein Kind unter die Haͤn⸗ de gekommen, da hat ſie ihm ſo viel V rni ausgeriſſen, als fic bekommen koͤnnen: Sie ſoll auch im Schloß, wo ſie wol gelitten, ſchon etliche Haaſen⸗ Baͤlge gefreſſen haben. Als ich nach der Urſaͤche fragete, wie das Kind zu dieſem ablurden Appetit gekommen? So gab man mir dieſe Nachricht: Ih⸗ re Mutter ſey eins mals, da ſie mit die⸗ ſem Kinde ſchwanger gegangen /in einer Fleiſchbanck eines Ochſen⸗Maules, ſo noch gantz haarig geweſen, anſichtig worden: Darzu haͤtte ſie ungemeine Luſt bekommen, und nach Hauſe geei⸗ let, Geld zu holen, ſolches zu kauffen. Indeß kaufft jemand anders das Och⸗ ſen⸗Maul, und fic findet nach ihrer ke⸗ tour auch keines mehr in der Banck, woruͤber fit betruͤbt nach Hauſe gegan⸗ gen; das Kind zwar zu rechter Zeit gluͤcklich gebohren, ſo bald aber ſelbiges Haare auf den Kopff bekommen, bátte man ſchon wahrgenommen, wie es fols che ausgezupfft, und ins Maul geſcho⸗ ben, welcher Appetit von Jahren zu Jahren zugenommen und den Maͤgd⸗ ſein nicht abzugewoͤhnen geweſt, ob es gleich vielfaͤltig ſcharff daruͤber beſtraf⸗ fet worden. | Bey uns in Breßlau lebte einſt ei⸗ nes vornehmen Kauffmanns Tochter von b. bis 7. Jahren, die das Garn aus den Stuͤhlen, von der ſo genannfen Ungewoͤhnl che Delicateſſen 1672 Pruͤgel⸗ 9iato mit groſſer Begierde heraus zog, und begierig verſchluckte, dahero auch faſt alle dergleichen Stuͤh⸗ le von ihr verletzet waren. Eine an⸗ dere hat die Faden von aufgetrenneten Kleidern mit den Zaͤhnen begierig her⸗ aus gezupffet und gegeſſen. (Tricanellus Lib. VIL C. v.) Eine andere Baum⸗ und andere Wolle (% Luſitanum Cap. WE Cur. 86.) Eine dergleichen rare und koſtba⸗ re Freſſerin hat vor wenig Jahren ſich (vid. Ehem. Nat. Curioſ Dec. L. An L. Obf. 83. pag. 201. ex Harsdorfferi Theatro Comi- ' co Hift. o.) zu Paris aufgehalten, wel⸗ che aus groſſer Begierde und Liebe zu feinen Spitzen einsmals daſelbſt vor 400. Rihlr. derſelben aufgefreſſen; Und nach dreyen Tagen in einem an⸗ dern Orte eben dergleichen gethan, ſo eben ſo viel, wo nicht mehr am Preiß betragen. Von einer anderen eye [et Hier. Reusnerus (in Obfervat. a G. Hier. W'elfchio editis Ob LXIX.pag.40.) welche ſehr viel Thon und vehm verzehret, und doch nicht zu erfüllen geweſt; Und ei⸗ nes Buͤrgermeiſters in Amſterdam Tochter (wie Tuſpius Lib. IV. Obfervation. Medicar. Libr. IV. Cap. XXIII berichtet), hat eben Torff und Bley Schienen gantz klein geſchabet, mit dergleichen Begierde hinunter geſchlucket. Ein Weib beym Foreſto, hat fo bald als fie ſchwanger worden, das Schiffpech in der Waͤrmde zerfloſſen, auf Brod ge⸗ ſchmieret / in groſſer Quenchät gegeſſen, ohne ſich, oder der Frucht einigen Schaden zu bringen, wol aber wenn es ihr gewehret worden; Da iſt das Kind alſobald fortgegangen oder ſie in Ohn⸗ macht und andere gefaͤhrliche Zufaͤlle gefallen. Gleich wie ein Bauer⸗Weib, zur Zeit ihrer Schwangerſchafft / Sem⸗ mel bey einem Seiler in die Wagen ⸗ Schmier⸗Buͤchſe eingetuncket und mit ſolchen Appetit gegeſſen, als wenn ſte in Mal vaſier waͤre eingeweichet gewe⸗ [et ; (vid. g. Nat. Curief: Dec. I. An. Il. Obf CCIX. pag. 312.) Eine andere hat offt a Pfund Tiſcher⸗Leim klein geſcha bet, zu eben der Zeit verzehret. ( vid: Ro- fini Lentilii Paralfliſin. ad Obſerv. CxLIII. pag. 106) In unſern Sammlungen von Natur- und Medicis- Geſchich⸗ ten (I. Verſ. Claſſ. W. Art. IV. pag. 66.) haben wir ein Exempel von einem Maͤgdlein erzehlet, welche allhier viele Zeit, doch heimlich und Mur cns 3.5 Und in der Ill. Decur. derer Epheme- rid. Ann. VII. & VIII. pag. 16. wird er⸗ wehnet eines freyherrlichen Kindes und verſilbertdeder appetiret. In denen Weibes gedacht, die einen Prieſter ein Und gegeſſen: Und bald darauf wird wie von einer andern Dominicus Panarol. | 1075 uno abgeſchmackte Speiſen. 1074 Weiſe Kuͤhn gefreſſen; davon ſie offt⸗ zwey Kinder, da das eine lebendig, das mals vomitus reſino - piceos mit aller- andere todt geweſen. (vid. Levin Lemmius hand ſchweren Symptomatibus erlitten, 4 occullis Naturæ miraculis. Lib. I. Cap. V. ohne daß man begreiffen koͤnnen, wo pag 24.) Gleich wie beym Ludovico Vive fid) dieſe ungewohnliche Symptomata in Comment. ad Lib. XX VII. Auguſtini de hergeſchrieben, bis das Mägdgen | Ciizare Dei faſt ein gleiches Exempel zu endlich die gantze Sache entdecket. leſen, von einen ſchwangerm Weibe, die in Gefahr des abortirens kommen, wo⸗ fern fi nicht ein junger Menſch haͤtte in den Nacken beiſſen laſſen. Und 5. lip. Salmutb Obſervat. Medicar. (Cent. I. Obf XLI.) referiret einen erſchrecklichen Caſum von einem ſchwangeren Weibe, die ihren eigenen Mann ermordet, da⸗ mit ſie ihn aus Liebe auffreſſen konnte: Deßwegen mit der groͤſten Begierde fie über den Coͤrper ſich hergemacht, mit ihren Zaͤhnen das blutige Fleiſch von den Beinen genaget, das uͤbrige aber mit Saltz eingepoͤckelt; und ausgeſa⸗ get, daß ſie die Zeit ihres Lebens keine ſo delicate Mahlzeiten genoſſen habe, wel⸗ ches unfehlbar dieſelbe Hiſtorie iſt, ſo in denen Epbemerid. Nat. Curioſ. (Dec. III. An. III. pag. 31. ic. Dec. I. Ann. II. Obf: CCIX. pag.312. feqq.) wiewol nicht fo umſtaͤndlich erzehlet worden; woſelbſt zugleich mehrere dergleichen Bege⸗ benheiten anzutreffen. Das ſchmack⸗ haffteſte Exempel aber allegiret Pauli. ui in Ephem. Nat. Curioſ, (Dec. II. An. V. in Appendice pag. 16.) Da eine Bauers ⸗Frau, fo er ſelbſt wohl ge⸗ kennet, zu Haßfurth am Mayn, nachdem fie mit ihrem Manne auf den Jahrmarckt gegangen, und ſie ihm vieles von ihrem ungewoͤhnlichen Appetit erzehlet, von ſelbigem end⸗ lich zur Antwort bekommen: Ey | „ob «t Aenle friß ein Dr ⸗ Da er gleich erſchrecklich darunter geſchrien, denn auch kurtz darauf ſeine Hoſen und GOtt und Menſchen um Huͤlffe hernieder gelaſſen, und eine ſtincken⸗ angeruffen. Auch war der Appetit ei⸗( de natuͤrliche Taubmanniſche Erd⸗ ner andern ſchwangern Frauen aben⸗ beere hingeſetzt. Hierbey hat ſich ſein theuerlich, die von einem fleiſchichten Weib geſtellet, als wenn ſie ein glei⸗ Manne begehrte, er ſolte ihr erlauben, ches thun wollen, die aber hinterruͤcks fic in den Arm beiſſen zu laſſen; damit des Mannes, den warmen Koth ihr dieſe Verweigerung keinen Scha⸗ mit groſſen Appetit aufgefreſſen, und von 4. Jahren, welche, wie oben, nicht allein den Mauer⸗Kalck, ſon⸗ dern Kohlen, Erde, Sand, ja das garſtigſte Kehricht eiffrig aufgeſuchet eines Weibes und Mannes gedacht, ſo den ausgetrockneten Rotz, oder die Poͤpel aus der Naſe genommen, Wol⸗ gern daraus gemachet, und appetitlich hinunter geſchlucket: Gleichwie in vus Riedlini Cur. Medic. Millenar. Obf. 957. ein ſchwange: Wůeib mit Inſeltvon Lichtern nicht zu erſaͤttigen geweſt: Ich habe ſelbſt, (wie eben eine dergleichen Bore/- las Hifl. & Obferv. Medic. Phyſic. Cent. IV. Obf. II. pag. 287.) ein Maͤgdchen von 10. Jahren in der Gur gehabt, die nichts lieber als Juchten gerochen, auch ſel⸗ bigen klein wuͤrfflicht geſchnitten, ge⸗ kaͤuet und endlich verſchlungen, davon ſie gantz Cachectiſch worden: Gleich - ——————— —— — v lus Jarrologiſmorum ſ. Medicinalium olfer- vation. ( Obf. XXXVIII. Pentecop. III.) referiret, die nichts mehr als vergoldet Epbem. Nat. Curio. (Dec. l. An; Il. Ob. CCIX. pag. 312.) wird eines ſchwangern Stuͤck von der Ferſe gebiſſen, ob er den bringen mochte, refolviret er fid) | dem Manne gefolget; der denn von darzu, welche auch bald fertig iſt, ihm dem Geſtanck, und denen noch im ein ziemlich Stuͤck aus dem Arme zu Geſichte und Haͤnden vermercklichen reiſſen wenig zu kaͤuen und hinunter zu m erſchrocken, ſein Weib ange⸗ ſchlucken; Als ihr das Mannsfleiſch redet: Ey Aenle was iſt das? Und ſehr wo vL aefcbmed'et, begehret fic voit | fie nicht wenig ausgeſcholten, die ihm noch einen Biß auszuhalten, da es ihn aber durch gute Worte wiederum aber der Mann nicht zulaſſen will, ge⸗ beſänfftiget. het ſie traurig hinweg und gebiehret E wir nun dieſelben en | Hyy aben, 1075 haben, welche von denen uns eckel⸗ haffteſten Speiſen und Dingen eine groſſe Delicateſſe gemachet: So wol⸗ len wir noch kuͤrtzlich von denenſelbi⸗ gen handeln, welche hin wiederum von unſern Speiſen und Delicateſſen die gröſte Abſcheu getragen, oder (fj nen ſelbige zu eſſen verbothen ſind: In des groſſen Moguls Gebiethe eſſen (ie durchaus kein Kuͤh⸗Fleiſch; und die Einwohner von Sura und der Kuͤſte Coromandel enthalten fid) gaͤntzlich alles Fleiſch⸗ eſſens wie die Pytbagorett. jemalen gethan, (vid. Dap- per vom Reich des groſſen Mo⸗ guls pag. 47.) ſie toͤdten auch keine lebendige Creatur, ja die Laͤuſe und Flöhe ſetzen fie gegen Bezahlung auf andere Thiere und Menſchen, um ſie zu fuͤttern: Ja ſo gar eſſen ſie keine rothe Kraͤuter und Wurtzeln, weil ſie Verwandniß mit dem Blute ha⸗ ben ſollen, deßwegen ſie das Blut am meiſten verabſcheuen. Ja wenn die Europaͤer einen Vogel oder ſon⸗ ſten was ſchlachten wollen, kauffen fie ſelbigen ihnen theuer ab, und faf ſen den Vogel fliegen, um daß er ſei⸗ ne Freyheit bekomme. Zu dem En⸗ de haben ſie wohl gebauete Hoſpitaͤ⸗ ler vor krancke, verwundete und ge⸗ laͤhmte Vögel, wie auch vierfuͤßige Thiere, die aus dem gemeinen All, moſen unterhalten werden. Vor der Stadt Cambaja, da fie abſonder⸗ lich hieruͤber halten, hat Pezres della Vall abſonderlich ſolche Hoſpitaler geſehen, und in feiner. Reiſe 25e chreibung in unterſchiedliche Thei⸗ e der Welt pag. 24. beſchrieben und abgebildet; Inſonderheit ſiehet man darinnen einen alten Mann, mit ei⸗ ner Brillen auf der Naſen, der ſich junge Maͤußchen zu frexen, weil die Mauß⸗Mutter fid) von ihren Jun⸗ gen verlohren, groſſe Muͤhe giebet. Es werden aber in einem krancke und verwundete Voͤgel als Huͤner Pfau⸗ en und dergleichen verpfleget; In einem andern krancke und gebrechli⸗ che Boͤcke, Ziegen, Schaafe und Haͤmmel in groſſer Anzahl, deren etliche die Beine gebrochen, etliche kranck, etliche aber ſehr alt oder ma⸗ ger ſind. Ja es haben es daſelbſt die Indianer fo weit gebracht, daß die Mabomedanex keine Kaͤlber, Kuͤhe Ungewoͤhnliche Delicateſſen 1076 nod) Ochſen ſchlachten vórffen: Deß⸗ wegen dem Fuͤrſten vor dieſes Ver⸗ both groſſe Summen Geldes erleget werden; der ſo gar dieſelben am Le⸗ ben ſtraffet, die darwider handeln. Selbſt die Europaͤiſchen Kauffleute ſetzen fld) in Leibes und Lebens Ge fahr, wean fie ein Schaaf oder ander Thier in ihren Haͤuſern heimlich toͤd⸗ ten und eſſen: Denn wenn die In⸗ dianer etwas davon inne wurden, entweder durch den Geruch, oder uͤbergebliebene Gebeine, oder ſonſt andere Zeichen, ſo wuͤrde der Ver⸗ brecher unfehlbar das Leben muͤſſen laſſen. Ja in Surarza verheyrathen ſie mit denen groͤſten Ceremonien Och⸗ ſen und Kuͤhe zuſammen: Und ein Benjaniſcher Kauffmann hat auf ei⸗ ner Hochzeit ſeiner Kuhe, die er an ei⸗ nes ſeiner guten Freunde Ochſen ver⸗ heyrathet, über 10. bis 12000. Du- caten zum Hochzeit ⸗Banquete fpendi- ret; wie von allen dieſen mit mehre⸗ ren kan nachgeleſen werden . Dapper im Reich des groſſen Moguls (pag. 41. feqq.) it. Della Fall L. Supr. C.) Haſinus Franciſti im oft: uno Weſt⸗Indiſchen Luſt Garten (pag. 1123. und a. m.) Aber naͤher zu unſerm Vorhaben zu ſchreiten, ſo verabſcheuen die Inſulaner das Rind⸗ fleiſch und halten es vor unrein, (vid. Rob. Cnox L. cit. Lib. III. Cap. II. Fol. Ey. Cap. V. Fol 87. & Cap 1X. Fol. 107.) Die Moſcowiter zehlen un⸗ ter ihre verbothene Speiſen inſonder⸗ heit das Kalbfleiſch, da ſie doch das Rindfleiſch eſſen; ingleichen die Haa⸗ ſen, Caninchen; ir. Elends⸗Eſels⸗ und Pferde ⸗Milch, ja ſelbſt neymen ſie deßwegen den Theriac nicht ein, weil Vipern mit darunter kommen. (vid. Deſparres Notitia Rusſiæ pag. 26. ed. Gallicanz.) Die Ayßrier eſſen von keinem Thiere weiblichen Geſchlechts, und bilden ſich ein, daß es als ein Gifft fie toͤdten wuͤrde (vid Auser⸗ leſene Anmeꝛckungen uͤber allerband wichtige Marerien und Schrifften Tom. IV. in fine pag. 72.) 1 Daß denen Juden und Maho⸗ medanern das Schweinfleiſch zu eſſen, als unrein verbothen, iſt je⸗ den bekannt; nicht aber daß Letztere ſelbiges Geboth offimals * enn — 10% /ł[ öů0ꝗ (und abgeſchmackte Speisen. 1078 denn fo hat Abas der Konig in Det» von Jugend auf vor denen Eſſen, die ſien / der ſich nicht viel an die Geſe⸗ mit einem weiſſen Tuch bedecket gewe⸗ tze ſeiner Religion gebunden, offt⸗ ſen, eine ſolche Abſcheu getragen, mals Schweinefleiſch geſſen, (davon daß er alſobald in Ohnmacht gefal⸗ nachzuleſen ein Franzoͤſiſcher Zaony- len. (vid. Ephem. Nat. Cur. Dec. II. An. nus in ſeiner Perſianiſchen Reiſe VIII. Obſ. CIL) y pag.139 ) Eben dieſes referiret von | denen Tuͤrcken Feburius (in Tbeatro Die Japaner eſſen weder Fleiſch Turcico Cap. I. Art. VI. pag. 26.) Von noch Milch, ſondern nur Fiſche und denen Indianern oder Unterthanen Fruͤchte (vid. Pai. Pigafetta in Deſcrip- des groͤſſen Moguls Thevenot (Oſt - dione Regni african Cap. XXVIII pag. Indiſcher Keiſen Part. III. Lib. l. Cap. | 65.) denen Sabaͤern einer Secte in Chaldea ſind alle Thiere zu eſſen vet» XLVIL pag. 240. und Ovincthonus bothen, denen in den beyden Kinn⸗ (L. C. pag. 240.) Es iſt aber auch hinwie derum gewiß, daß die mei⸗ backen die Zaͤhne nach einander su» ſammen ſtehen, als Schweine ꝛc. in⸗ ſten der Nahumedaner dieſes Fleiſch aufs bódbfle verabſcheuen: (wie Das gleichen alle Fruͤchte, auſſer Knob⸗ von nachzuleſen Dampier ſeiner Rei- | laud) und Bohnen (Dapper im Reich des groſſen Moguls pag. 126.) der⸗ ſen Tom. I. Lib. II. Cap. XII. pag. 388.) i | Ja gemeiniglich die zum Chriſten⸗ gleichen von mehrern Voͤlckern zu thum bekehrte Juden, wenn fie auch leſen C/. Schortus (in Phgſi curioſ. Cap. XXVII. Lib. III. pag. 458. ſeqq.) Die alle in dem Geſetz Molis verbothene Speiſen eſſen gelernet, ſind zu dem J&aebuten, ein Indianiſch Volck, Schweinefleiſch doch nicht zu bewe⸗ haben den groͤſten Eckel vor denen en geweſt; ſondern verſichert, daß jungen Huͤnern (Tbevenotus l. c. Part. fic eben dergleichen Eckel davor haͤt⸗ III. Lib. I. Cap. XL VII. pag. 241.) auch ten, als andere vorm Menſchenfleiſch: hat Lelmannus (vid. Sect. XV. L. Cit. di man findet ſelbſt welche unter den ſchauen k | f ab gefahren ( vid. Nocit. Rufe: recent. herunter geſchnitte t pag. 183.) die Tuͤrcken enthalten ſich denn hernach ſelbſt gerne davon qe vor den Turtel⸗Tauben (Feburiur ſpeiſet. (Conf. Gafparis Schotti Pbyficam l. c. Cap. I. Art. VIII. pag. 36.) und Han. nemannus in Ephem. Nat. Cur. Dec. III. Curio, Lib. Ill. Cap. 27. pag. 459. ) nemaunus in Er Gleich wie ein 80. Jaͤhriger Prieſter 9 Hi Obf LVIL pag. 67. erzehlet Gif e VYyy 2 von N c E 1079 von einem Cavalier, der auf der Jagd nichts lieber als Reb⸗uͤner geſchoſ⸗ ſen, auch ſelbige todt und lebendig wol leyden können, ſo bald als ſie aber gebraten, und entweder auf den Tiſch, oder nur ins Zimmer geſetzet worden, hat er davon ſolche Ent⸗ kraͤfftung bekommen, daß er kalten Schweiß geſchwitzet, und faſt in eine toͤdliche Ohnmacht gefallen. Ja als einsmals aus Poſſen ihm un⸗ wiſſende ein gebraten Reb Hun ur ter den Stuhl geſetzet worden, hat er ſolche Hertzens⸗Angſt bekommen, und alle Sinnen verlohren, ſo daß man es nicht geſchwinde genug wiederum hinwegbringen koͤnnen. Eben ſo meldet Bierlingius Adverſ (Cent. I. pag. 33.) von einer Weibs⸗Perſon, welche von Kindes Beinen an kein Huͤner⸗ Fleiſch ruͤchen und eſſen koͤnnen. Sa- muel Mareſius ein beruͤhmter Theolo- gus und Profeſſor in Groͤningen hat alles gekochte Fleiſch verabſcheuet; it. die Suppen davon, auch allerhand Fruͤchte, als Kirſchen, Aepffel, Bir⸗ nen ꝛc. (vid. Tob. Ludolphi Benthems Hollaͤndiſchen Kirchen · und Schu⸗ len⸗Staat Lib. II. Cap. IV. $. 32. pag. 243) So ſchreibet auch Scaliger. (de Subiilit. Exercit. CLIII. Sect. X. pag. 5 13.) von einem Magdgen, die vorm vsten Jahre auf keine Weiſe zum Fleiſch⸗ —ͤ— — —— — Ungewoͤhnliche eliesteſſen 1080 ben, oder denen wochen tlichen Saft; Tagen, ſie nicht leicht Fiſche auf ihre Taffeln ſetzen. Fraſinus koterodamus beſchweret fid) in ſeinen Cologuus fa- miliaribus nicht wenig uͤber die Fiſch⸗ Speiſen, wie inſonderheit aus dem ſchoͤnen Dialogo Jebtbiophagia pag. m. 477. feqq. zuerſehen. In der Carthau- fe zu Pavia, welche der Maylaͤndiſche Hertzog Galaatus Viſconuus geſtiff⸗ tet, und mit groſſen Einkuͤnfften be⸗ gabet, muͤſſen die Moͤnche eine freye erberge und Tiſch fuͤr Arme und eiche halten; Nur muß fid) kein Gaſt bey diefen Wirthen der Fleiſch⸗ Speiſen, oder des Wildprets verſehen; Denn ſie bekommen von der gaͤntzli⸗ chen Enthaltung des Fleiſches nach und nach eine ſo groſſe Abſcheu vor dem ſelben, daß fie es auch nicht gerne anſehen: Deswegen in der groſſen Carthauſe zu GrezoMe als aud) zu Grauzda, wo das Abendmal unſers Heylundes abgemahlet, hat der Mah⸗ ler an ſtatt des Oſter⸗Lammes einen groſſen Fiſch in die Schuͤſſel mahlen muͤſſen: Wie im Gegentheil zu en in der Grafſchafft Marck in Weſt⸗ phalen, an den Fenſtern einer Kirche, ſtatt des Oſter⸗ Lammes ein geraͤu⸗ cherter Schincken angemahlet iſt. Philippus Il König in Hiſpanien aß gar keine Fiſche, fonvern hielt fie vor eſſen zu bewegen geweſen; Und Am- eine Gallert und Schaum des Waſ⸗ tur Lufitanus referiret (Cent. II. Curat. ſers ( Marvilous in Miſcell. Litter. galice XXXVI.) daß ein gewiſſer Spanier | (eriprisPart. I. pag. 7.) Wie denn durchaus einen ſolchen Abſcheu von allem Flei, die Spanier nicht viel davon halten, ſche gehabt, daß wann ihm heimlich richten fie auch ſehr ſchlecht zu; Meh⸗ etwas davon unter andere Speiſe rere Exempel ſind zu leſen 1 "Capp. waͤre gemiſchet worden, derſelbe in ei» | scborti Phyfica curicfa (Lib. Ill. Cap. XXVII. ne groſſe Gemuͤths⸗ und Hertzens⸗ | pag. 458 ) von Alexandro 5 — po opis Angſt gerathen, ein Erbrechen bekom⸗ nem Schottiſchen von Adel zeuget men, und viele Oeffnungen des Lei⸗ | Borrbiius in AG Danicis (Vol. Il. Obf. bes bekommen: Die Inwohner des LXX XVI. pag. 207 daß fp offt er ei⸗ Staͤdtchen Sebaſttani im Königreich nem gebratenen Aal mur mit Augen Neapel eſſen von keinem Thiere die angeſehen, iff er darüber erblaſſet Nieren, weil ihr Patron, der Heilige (Conf Schottii l. e. pag. 458.) Ja in Sebaflian, viel Beſchwernuͤß um die denen Epbemerid Nas. Cursof. (Bec. II. Nieren erlitten. (vid. Pbæbonius in Hi- An. VI. pag. 73.) befindet fib eine for. Marſorum. Lib. III. Cap. I. pag. 115.) | Obfervation; Daß eine Amme, da ſie Nun kommen wir auf die Fiſche / von einem Aal gegeſſen ihrem Saͤug⸗ welche vielen Menſchen eine verhaſte linge Convulüones und endlich den Speiſe finb; Inſonderheit meiſt de⸗ Tod zugezogen, weil die Eltern die nen Koͤmiſch⸗Catholiſchen die ſich groͤſte Abſcheu vor den Aalen gehabt. als mit einer Pœnitentz -Speiſe, offt⸗ Der autor Annalium Monafferii Sti Pe- mals die gantze Faſten hindurch pla⸗ tri, (welche in Paulin Spuragmate Scri- gen muͤſſen; deswegen auſſer derſel⸗ prorsm pag. 315. zu finden) nennet Oc f wsl- 1081 waldum Saxenberg, welcher beglerig al⸗ le Fiſche roh gegeſſen, die geſottenen und gebratenen aber, (wie der Autor meldet) als den Teufel geflohen: Bey demſelben in Aunalib. Huxarienſibus (pag. 87.) wird auch eines Bauren er⸗ wehnet mit Nahmen Cap. Körner, der, wenn er einen Hang anſichtig wor⸗ den, mit dem gantzen Leibe vor Angſt zu zittern angefangen. Gleichwie Bopettus in Medic. Sepzentrion. (Part. II. Lib. VI.) von einem Manne meldet, der keinen Sallat und Heringe ſehen konnen, ſondern bis auf die Ohnmacht kalten Schweiß geſchwitzet; So bald aber dieſe Symptomata vorüber gewe⸗ fcn, hat eben derſelbe Mann dieſelben Speiſen mit dem gröſten Appetit zu ſich genommen. Ein Engliſcher Graf von Dorcbefler hat die Cappern durch · aus in keiner Speiſe leiden koͤnnen, wie Renelm. Higby referiret, (in Demon. Nratione Immortalitat. | Anima. rationalis | Cap. XXXVII. pag. 424.) Was Butter / Kaͤſe N 14 LP; MS a El we worden, hat der beruͤhmte ages : unb abgeſchmackte Speiſen. und Milch anbelanget, fo von vielen aus Eckel Scboockius in einer Differtation de averſa. tione Caſei gehandlet, fo angehenget iſt 1082 pag. 459.) Im Chronico Huxarienfi er⸗ zehlet der Autor pag. 57. daß daſelbſt im Francifcaner Kloſter ein Menſch ge⸗ lebet, welchen ſie nicht beſſer loß wer⸗ den koͤnnen, als wenn ſie Butter in das Gemach gebracht. Bartholinus Auato- scar. Hiſtor. 25. Cent. Ill. meldet viele, ſo Butter und Kaͤſe verabſcheuet; Oder doch zum wenigſten von der friſchen Butter alles aus dem Leibe gebrochen, welche ſie doch uͤber den Feuer zerlaſſen, gerne gegeſſen: it. Daß ſolches ſich offtmals auf gantze Familien ausgebreitet: Die Epbeme- rid, Nat. Curief. (Dec II. Aanal. VI. pag. 73.) enthalten eine Obfervation: daß wenn die Ammen Kaͤſe gegeſſen, da er ſonſt von den Eltern verabſcheuet worden, haben die Kinder davon Convulſiones bekommen: Die Urſache aber dieſer Averlation foll herkommen, daß wenn die Mutter oder Ammen den Kindern die Oruſt reichen, wenn fie ſchon wiederum ſchwanger ſind; da ſoll in den Magen der Kinder aus der Milch nichts als Kaͤſe wer⸗ den, und daher Lebenslang ein Eckel von dem Kaͤſe entſtehen (vid. lich. El- mier Medicus Theoria & Praxi generali inſtrucl. pag. 50.) Eben daſelbſt wird eines Knabens gedacht, der Lebens⸗ Daß er die Zeit ſeines Lebens den lang kein Brod gegeſſen, weil die e, der Mund ihm aufgeſch wollen und en das Geſichte mit ſchwartzen und ro⸗ Haß en a ape then Flecken bedecket worden, der Mund aber nicht anders geſchaͤumet als wenn er von Gifft Convulfiones bekommen. Beym Halnom wird civ ſterben wollen, als einen Biſſen B. od eſſen. in Annal. Corbejenſib. fo auch Faulni heraus gegeben, wird eines mit Namen vel Sabnere von Blan⸗ jp. vil. ! dena gedacht, welcher die Zelt ke | 359 3 9T 1085 Ungewoͤhnliche Delicateſſen 1084 nes Lebens keinen Biſſen Brod, ſon⸗ Mangel ordinair litten, (vid. Hambur⸗ dern zur Sommers ⸗Zeit Fruͤchte ge geſſen, des Winters aber Milch und Kaͤſe; und dennoch geſund und ſtarck gelebet, deme bey zu fuͤgen, was von dem Eckel vor Brod erzehlet wird, in Miſcell. Nat. Cur. Dec. II. An. X Obſ. CLXXI. p.320. feqq.) Bruyerinus de Re Cibaria (Lib. Il. Cap Vi.) hat ein Maͤgdgen gekennet, ſo 16. Jahr hindurch mit den Molcken von der Milch auferzogen worden, die bald gewahr worden, wenn das wenigſte von Brod in ihr Getraͤncke geworffen worden, ſo man es auch wiederum heraus genommen. 6 Schottus in Phyſic. cur. (Libr. IIl. Cap. XXVII. p 40.) hat von ſeinem Groß ⸗Vater er zehlen gehoͤret, wie dieſer einen Bauer⸗ Jungen gekennet, welcher das Brod al⸗ ſo verabſcheuet, daß wenn er nur einen Krummen in einer andern Speiſe an⸗ getroffen, ſich bis auf den Todt gebro⸗ chen; dergleichen Exempel noch meh⸗ rere Scboockius aufnotiret l. e. Hertodt in Ephem. Nat. Curiof. (Dec. I. An. II. Obſervat. CXLIV. pag. 228.) ſchreibet von einem Manne, der Le⸗ benslang kein Brod gekoſtet, weil es ſeiner Natur durchaus zuwider ge⸗ weſen: Dieſer Mann habe ein vier⸗ taͤgicht Fieber bekommen, und dar⸗ innen nichts mehr als Brod appeti- ret, auch deſſelben eine ziemliche Por- tion heißhungerig hinein gegeſſen, auch das Fieber davon verlohren: Nach der Zeit aber wiederum keinen Biſſen Brod eſſen koͤnnen: So mee det auch Lſeus in Diſſertat. de Faſtidio & Odio Cibi & Potus, daß zu Weimar ein Mann gewohnet, welcher in Ohn⸗ macht gefallen, wenn er einen Broſam⸗ Brods im Getraͤncke wahrgenommen. In Naumidien in der gantzen Land⸗ ſchafft Para eſſen fic kein Brod, (Dazper in Beſchreib. von Aftica pag. 308) in Braſilien ingleichen auſſer was fic aus getrockneten Fiſchen backen, ( o5 Lersus in Hifl. Nabigationis in Braſil. Cap. X p. g.) Die Tbracier backen ihr Brod aus Waſ⸗ ſernuͤſſen. (vid. Jab. Jacob Scbeucbzeri Phyſicaliſches Kupffer / Bidel⸗ Werck pag. 43.) und die Tangahen, fo Nachbaren von denen Samojeden fino, aus Zwibeln von gelben Lilien (vid. allerneueſter Staat von Siberien Cap. XIX.) die Sevenner aber aus Caſta⸗ nien, weil an Getrayde ſie groſſen giſche Remarguen Anno 1755. pag. 189.) Die Araber eſſen kein Brod anders als warm, deßwegen ſie taͤglich backen muͤſſen: (Da hergegen 4. Knaben auf einmal geſtorben, fo warmes Brod ge; geſſen, wie es aus dem Ofen kom̃en vid. Epben, Nat. Cur. Dec. II. An. IV. p. 304.) Auch eſſen fie keinmal zweyerley unter einander / als Fleiſch und Brod, ſondern jedes alleine (id. Dapper l. c. p. 32). Die Tartarn haſſen nichts mehr als Brod und Saltz, das Brod weil es faul machen ſolle, und das Saltz, damit ſie nicht trieffende Augen bekom⸗ men. (vid. Anonymi Not Rusſſæ p422.) In Virginien eſſen ſie ebener Maſſen kein Salz, ſondern bedienen ſich ſtatt deſſen, der Aſche von gewiſſen Kraͤutern und Baͤumen (vid. Hamb. Remarquen Fart. VII. An. 1705. pag. 413.) In Daͤne⸗ marck befindet fid) eine vornehme Familie, da niemand darinnen Senff oder Knoblauch eſſen kan: (vid. Bar- tbolin. Hiſtor. Anat. Hift. XXVIII. Cent. III. pag. 65.) dergleichen von Knoblauch mehrere Hiſtorien in Scbosckzo l.c. pag. 207. anzutreffen ſind. Jungius heym Bo- netto in Medicin. Septentrion. Obſ. XXI. ſchreibet von einem Maͤgdgen, welche feinen gantz gekochten Kappis⸗Kraut Kopff, und keinen gekochten Kalbs⸗ Kopff ohne in eine hnmacgt zu fallen, ſehen, vielweniger davon eſſen koͤnnen: dergleichen Schboockius Lib, de 777 Caſei von einem ſeiner Kinder bezeuget. Ibid. Obſerv. VII referiret Scbo/zius von ei⸗ nem Studioſo, welcher gekochte und um gekochte Aepffel, it Eher ſehen und eſſen konnen, fo bald aber jemand dieſelben auf dem Tiſche hin und her gekollert/ ſey derſelbe alſobald ohnmaͤchtig worden. Was das Getraͤncke anbelanget, ſo referĩ⸗ ret Lotichius (Lib. IV. Confil, & Obſerv. Medicin. Cap. I. Obſ. I.) von einem Juͤnglinge, welcher weder Wein, noch Bier noch Waſſer trincken koͤnnen: Und von einer Jungfrau ſchreibet an- cus (in Epbem. Nat. Cur. Dec. l. An. IV. & V. Obf. CIII. ) welche den Wein fo ſehr verabſcheuet, daß ſie auch in Artzneyen vom Weinſteln nicht das mindeſte zu fid) nehmen Eonen noch denspi⸗ ricum noch aud) die Tincturam Tartari, wenn man ihr aber unwiſſende davon etwas beyge⸗ bracht, ſo ift ihr der Angſtſchweiß haͤuffig aus⸗ gebrochen, und bat bie heffilgſten Ohnmachten davon bekommen. Ja mir ſind ſelbſt Menſchen bekañt, welche es febr ſchwer ankommet, bey der H. Com̃unlon ein paa: Tropffen Weins hinun⸗ ter zu bringen. Mehrerer Exempel zugeſchweigẽ. Hiſtoria Hiſtoria Von der erſchrecklichen N : ſchen-Peſt leutz Tor fie vom Anfang dieſes Seculi bis auf das Jahr 17157. von Orient aus, | Durch die Polniſche / Ungariſche / Leutſche / Schwediſche und Daͤniſche Reiche von Jahren zu Jahren, von Ort zu Ort aufs hefftigſte gewuͤtet, i gedruckten / wie auch ſchrifftlichen und gerichtlichen | Nachrichten geſammlet, Und was wegen der Prafervation und Curt "n ſonderbares angemercket ax : von E Shen e audnam VVV E oiu muUa c Vorrede. dt Breßlau hat es an loͤblichen Verordnungen wol niemals mangelt, auch zu Peſt⸗ Zeiten ſind faſt jedesmal nicht wenige eranſtaltungen hierwider gemachet worden: Die Herren Phe über dieſes fid) beſtaͤndig bereit finden laſſen; bey nungen heraus; Es wurde aber durch selbige die Peſt von unſerer Stadt unter uber zwey Drittel an der Peſt: inq Apa egi i An. 1585: wie⸗ derum 8931. Perſonen; Und darunter ber. beruffene Caro von Kraffzbeinz ſelbſten: Da nun An. 1599. unſere Stadt von neuen von dem Peſt Ubel be⸗ allen wurde, und uͤber 3000. Menſchen daran, zuſammen aber 3942. hin⸗ weggeraffet worden⸗ An. 1613. abermal 2357. und darunter die meiſten an der Peſt; fo verfertigten die damaligen %%% D. Daniel Rindfleifrb oder Bucrerius, uſamt George Rulmbaumen eine Peſt⸗Oroͤnung; Es wurde aber dadurch fo In dem 163iſten Jahre kam die Sa Menſchen Peſt, fo faſt gantz E«- repam und Ife verwuͤſtet, unſerem Schlesien immer naͤher, deswegen p. Michael Dóring Pbyficus und old ic ten von Lichtenſtein Carol. Euſebi Leib⸗ Medicus nicht ermangelte, bald durch einen eigenen Peſt⸗Unterricht dieſe von unſerer Stadt abzuhalten; Es war aber alles vergebens, ſondern An. 1633. e ſo groſſes Sterben, daß allein unter der fat: Jurisdiction von Augſpurgiſchen Confeffions - SBertvanbfen 13231. Perſonen hinweggeraffet worden; Obgleich Herr D. Cafpar Cunradi Phyſieus und Peſtilentiarius der Stadt, noch mit einer eigenen Peſt⸗Ordnung vergebens zu Huͤlffe kommen wolte; 1094. Vortede. gen, fo mit dieſer Kranckheit beladen, oder kurtz zuvor eine Zeit lang damit behafft geweſen feyn, meiden oder fliehen, dergleichen auch nicht weniger, die in deren Behauſung es geſtorben, oder die ſonſten um die vergiffteten Ort gewohnet haben, ſamt den Krancken und ver giffteten Kleidung und Betigewandt. Auch An. 1614. hat Abraham Hoßmann im Druck zu Budißin in 4fo heraus gegeben: Cauſas naturales, ex quibus peffis oritur & repellitur. Und dar⸗ innen vornemlich die Flucht, wm und von inficirten Oertern in geſunde recom- mendiret, und mit Recht erwieſen, daß eine Meile davon, weit ſicherer ſey, als einem Kriegs Mann ſein Pantzer und Harniſch wieder alle Feinde. an. 1624. haben Ihro Churfuͤrſtl. Gnaden von Mayntz einen Bericht publici ren laſſen; wie man fid) in dieſen Sterbens ⸗Laͤufften verhalten, und Gottes Huͤlffe von dieſer Peſtilentztaliſchen Seuche bewahren ſolle; Da fle het pag. 12. Die Lufft aber betreffende, ſollen die noch nicht angeſtecket ſeyn / fo viel moͤglich und es fid auch wohl geziehmet / dieſelbige alſo⸗ bald aͤndern, geſchwind und weit von dannen, an geſunde Oerter ſich begeben, da folcbe Seuche nicht regieret/ und auch nicht wieder zurück kommen, bis die einheimiſche Lufft durchaus gereiniget und l'ángft oat: an niemand geſtorben ſey. Und pag. 13. lauten die Worte: Die I»fercte ſollen von denen Geſunden abgeſondert und abgehalten werden/ wie denn auch alle andere fo wol Einheimiſche als Fremde, welche /upeaie und vergifftete Oerter neulich durchgangen, oder ſich vielmehr darin⸗ nen aufgehalten, gantzlich nicht einlaſſen/ oder fo die eingeſchlichen ale bald wieder abſchaffen. In der neu ernirten Ordnung vor Geiſt⸗ und Weltliche, fo in eben dieſem Jahre Churfuͤrſtl. Gnaden in der Stadt Mayntz afßgiren faf fen, ſtehet bald auf dem erſten Blat: „Dieweil dann verſpuͤhret wird, daß „durch Zukunfft, Beywohnung und Gemeinſchafft derenjenigen, fo von dem „Orte, in welchen das Ubel eingeriſſen, herkommen, fortbracht, und je laͤnger e mehr, gepflantzet wird: Derowegen fo gebiethen und befehlen wir ernſtlich „bey nachgeſetzter Straff, allen und jeden, Geiſtlichen und Weltlichen, auch „den Wirthen und Gaſthaltern dieſer Stadt Mayntz, wer die ſeyn moͤgen; „Daß fie keinen, der von ſolcher gefaͤhrlichen Lufft her kommet, aufnehmen, bati» „ſen und beherbergen, oder da dieſelbe Durchwanderer die Nacht betraffe, „nicht laͤnger als dieſelbe eintzige Nacht ihnen den Lager verſtatten, und gleich „den neheſten Morgen abſchaffen und fortſchicken ſollen; und das bey Straff „io. Gulden. Ingleichen ſoll es mit denenjenigen, fo aus angeſteckten Orten, „den taͤglichen Marckt allhier gebrauchen, zu halten ſeyn; Daß ſie bey obge⸗ „ſetzter Straff von Geiſtlichen und Weltlichen zu Hauß aufgenommen, nod) „geherberget werden, ſondern fid) bey rechter Zeit und Sonnenſchein, ſich wie⸗ „der aus der Stadt begeben. Schon vor mehr als 7. Seculis hat der bekan⸗ „te Arabiſche Medicus NMbaſis in Libro de Peſtilentia folgendes Confilium gegeben, „welches man nach der Zeit in dieſes Diſtichon gebracht: 2 ui Hac tria tabificum pellunt adverbia Peſtem, "Mox; longe, tarde, cede, recede, redi. Es iſt aber von dieſer Zeit an meiſt auf freywillige abſentirung und Ent⸗ ziehung von dergleichen Orten und Menſchen ankommen, und wenn auch ja wenige Straffe dictiret worden, fo iff doch laut obigen Patents, Leuten aus ane geſteckten Orten erlaubet geweſen, in geſunde zu kommen, des Einkauffens und Verkauffens fid) zubedienen, und nur vor der Sonnen Untergang ſich wie⸗ derum aus der Stadt zu machen: Gleichſam als wenn die Peſt nur im Finſtern ſchleiche und am Tage niemanden anſtecke: Oder daß nach dem alten Aberglau⸗ ben die Hoͤlliſchen Geiſter und der Fuͤrſt der Finſternuͤß die Peſt ausheckten und p d Vorrede. hio. . Xo9$ aten en ; Und bey Nacht hierzu mehr Gewalt als bey hellen Sonnenſchein haͤtten. Da nun alſo bisherige Præcaution und Verordnungen nicht zulaͤnglich ac weſen, die Peſt von geſunden Orten abyubalten, oder auch in ſchon angeſteckten kraͤfftiglich zu dampffen: So fingen "bro Hochfůrſtl. Durchl von Braun⸗ ſchweig und Luͤneburg krneſtus duguſtus an, ſchon dazumal die ſchaͤrffſten Verordnungen vorzukehren: Es wurden die Graͤntzen des Landes mit be waffneter Mannſchafft beſetzet, daſelbſt Galgen aufgerichtet, und die Übertre⸗ ter, die ſich aus angeſteckten Orten eingeſchlichen, ohne Barmhertzigkeit auf⸗ gehencket, oder todt geſchoſſen. Zu dieſer noch bey letzterer Contagion, als man es in Schleſten nachgethan; Und zwar nod) über dieſes die Haupt ⸗Stadt Breßlau / bey allen Zugaͤngen, durch Schlag Baͤume geſperret, mit Wacht⸗ Huͤtten oder ſo genennten Paͤſſen verſehen, die mit Soldaten beſetzet, Galgen aufrichten, die Peſt⸗ Dragoner ſo andere Wege gegangen kodt ſchieſſen, und alle Geſundheits⸗Paͤſſe der Fremden auf dem Rath⸗Hauſe wohl examiniren laſſen: it. die Kauffleute wegen aller aus⸗ und eingehender Wahre ſchwehren muſten: So iff durch Huͤlffe GOttes, nicht allein dieſe Stadt ſondern faſt das gantze Land, von aller Infection frey geblieben: Ausgenommen wenige Orte, woſelbſt die Einwohner die Kranckheit allzulange verborgen gehalten: Da hingegen in vielen andern, wenn das Ubel auch verſchtedene Haͤuſer ſchon angegriffen gehabt, iſt es doch meiſt, ſo bald als man dieſes gewahr worden, die Haͤuſer mit Mannſchafft bewachet, niemand aus oder eingelaſſen, und andere gehoͤrige Vorkehrung gethan, bey dieſen geblieben, und das Peſt Feuer gleichſam in der Aſche erſticket worden; Welches alles dieſe Peſt / Hiſtorie aus gedruckten ſchrifftlichen und gerichtlichen Nachrichten meiſt aller Orten umſtaͤndlich, in moͤglichſter Kuͤrtze erweiſen; Wie auch beybringen, was, Prz- 3 und Cur anbelangende, bey dieſer groſſen Menſchen⸗Peſt obſerviret worden. ME | veis, ias d p" ^h i, qu A od Jetziger Zeit, da ordinair die en aus Tuͤrckey / durch Ungarn oder Polen, in Teutſchland, und andere Lander kommen, haben nicht allein Kayſerl. Maj. ein eigenes Pofto etliche 20. Meilen hinter Belgrad 2. Mei⸗ len von der Graͤntze, mit Soldaten und einem Faͤndrich beſetzen laſſen, ſo Parakin heiſſit, daſelbſt Contumez,- Haͤuſer aufrichten, einen eigenen Quaran- taine · Commiſſarium, einen Medicum und Chirurgum beſtellet; ſo die Ankom⸗ menden viſitiren, und nach Befund, der nahe oder weit graſfirenden Peſt ih⸗ nen 42. Tage, zum wenigſten aber 8. Tage zur Quarantaine anſetzen, in wel⸗ cher Zeit die Wahren muͤſſen ausgepacket und geluͤfftet werden: Da als⸗ dann der Commiſſarius Permiſſion an den Officier ertheilet, Perſonen und Wahren paſſiren zu laſſen: Es lieget über dieſes bis an die Graͤntze auf de⸗ nen Doͤrffern eine Heyducken Compagnie, fo fleißig patroulliren, und alle Reiſende oblerviren muͤſſen, damit ſie keinen andern Weg, als auf dieſen Paß zunehmen: Sondern es haben zugleich Ihro Roͤnigl. in von Dolen Fridericus Auguſtus und der Senat beſchloſſen gegen das Tuͤrckiſche Gebiete 10000. Mann Militz ohne die Bauren zur Poſtirung zu verordnen, damit ſo viel als moͤglich die Peſt von dieſem Reiche moͤge abgehalten werden. (Wie hiervon die Hiſtoriſche Nachrichten zum Behuff der neuen Hi⸗ ſtoriſchen Begebenheiten 4. 1752. num. so. pag. oa. mit mehreren handlen.) Letzlich muß noch melden, daß der beruͤhmte Anno 1729. verſtorbene Breßlauiſche Medicus Herr D. Job. Kanold ein weitlaͤufftig Werck von der Peſt unter Haͤnden gehabt (wie er deſſen im Vorbericht, fo der andern Edition ſeiner Send » Schreiben von dec eralirenden Peſtilentz, ſo Auno 175. in ro zu Breßlau herauskommen, erwehnet) welches ob er es abſolviret, kan nicht vergewiſſern; Dieſes aber ruͤhmen, daß viele Nachrichten hiervon er mir guͤtigſt communiciret, da denn nicht ermangelt, was mir von — * | 333 2 en chen zugeſendet worden oder rm Erfahrung von Part zu geben. Diooch iſt d ales d von dem — seis s MT Orten belehren zu faf halten, wenn 215 — dem Peſt⸗Ubel hei gelchet | . 84 unt von 5. a in call, nuͤſſe oder auffetort ken in nicht bin 5 — | Men fn. 1 * winds 23 dtu diit ss In 65] vi m Nut N 7 | al 2p 36:13. nolis hit. 3:n Cu) 3nioc dyn TRE. c Dieſes ift d Diatribe Il. € 1a eft ſer F bee fel a a fomite cc 1 855 Toe | aliam deferri. Tb. ꝙ den M 1 M M 2 gleich 1: tile . —— 155 e ener m & iiid d ding g mj ^i 0 Ne sons e er ud alo be 0% ee „i dd nr mmbbPta - 72 Ye n: iin um miei daft — comp ann idiot mi hend) dyn, .qi mphisdgad e fl cmiom Nn ng end en ido fa? mot cT 10 nd enen ee 195 d9 nl d - nóyodl TR | wee "^a * E (s y, * $4 ron AN 15 —T* Ll ! aAtWÓo 2 «34i Tad „item INT. nad stp ung | 7 7 1 int * Wide 1 mmu Aut SUR : al ng me Mn sita anie cnr rg ist di Phone nn ^8 tr TAM BULL 0. P WA N nee modem er gte Bort MEE t K SN cu Woog » Mg EL. dou LTD A. 70 1j 15 ^ iC inn ur my: tam W Trl na Ur . titel 1/052 mand wn br 100 M aid yjó anda : tig l nee o dn 1 ie scm ges forp- 5 opc rio MI ocupan 330 fux Né qni Wir rho sdnagol tuer s nens id 3 ) ne nere an Nul N Ls ui ipee: TN Wb. hd XS. 1 "8 odat. es mm 1986 8o che dun p 4 dips LL NTCT imus li T. 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So ſahe es im Anfange dieſts Sez a " culi aus, bis in das Jahr 1703. da die — vah eer memi ja gie erſchröͤckliche Peſt aus denen Orienta- in denen naͤchſt benachbarten liſchen Landern hervorzubrechen und Jahn jedoch hieſelbſt nur uͤbergaͤn⸗ durch das Königreich Polen zuerſt in 7 auf kurtze geit die Peſt⸗Wut die Chriſtenheit einzudringen den be⸗ nachdruͤcklichſte zu verſpuͤhren truͤbten Anfang machte. Von dar⸗ | geweſen. Jetzo aber fing die Seuche aus ſie fernerhin in andere Reiche und viel hefftiger an zu graffiren in der Le. Laͤnder fortzugehen, und ihre Wut bis »ante in Aſien, auf der Kuͤſte der Bar⸗ in den rauhen Norden zu erweitern barey, zu Tunis und Tripolis, in Africa beſtaͤndig fortfuhr, bis endlich nach (0) am ſtaͤrckſten aber zu Conflantinope?, 13. bis 14. ſaͤhrigen Herumſchweiffen, Snirna, Cair, unb anderen da herum | fie wiederum fid) zu verliehren und in liegenden Orten: Da ſich aber das ihre alte Heimat zu ziehen das Anſe⸗ Übel bis nach Dalmatien ausbreite⸗ hen gewinnen wolte. te, ſo wurde pan Rat Was nun alſo den erſten Einbruch Venedig (1) ge ls ſothaner Peſtilentz in Europam anbe⸗ vorherige N zu wa pr perfi und triff n M in dem Jahre 1703. eine neue Ordnung wegen dieſer uͤber⸗ zuerſt die Tuͤrckiſchen Provinzien in handnehmenden Peſt Gefahr Ly ma Europa inſonderheit die Sultaniſche chen, und die Quarantaine der Reiſen⸗ Refidenz Conſtantinopel mit weit mehr den aus denen Venerianiſchen conquet- als gewohnlicher Grauſamkeit ange⸗ ten auf 21. bis 28. und die aus dem fallen, welche aber auch alsbald ihren Tuͤrckiſchen Reiche auf 40. Tage 0 kraͤfftigen Ausfluß bis in Bulgarien, Lazareth anzuſetzen. (2) Moldau und Beßarabien, ſonderlich ets ift nicht univarfibeinlid), daß unter die Cartarn, bis an die Polni⸗ zu dleſer Zeit, auf der Frantzo⸗ ſche Graͤntze machte. Worauf man fi ſchen f Eſcadre unter dem Grafen Ch. nun bald gegen Ende des Sommers teausregnault, fo damals dae Siti» und im Herbſte zu erfahren hatte, was laͤndiſche Meer befahren, dieſe Seuche maſſen dieſelbe, leyder! fo wol hinter in der That und offenbarlich mag be und fiber den Pnieſter als gegen den findlich geweſen p hrs e 5 in die Utraize unter die Coſaclen weil es mia ben Bar bariſchen em an * "- an rur 11 n e 4 Pn y iss Vid. 55 . Nui, 1 pag. 10h und 116. f 1 ent ' A Mery aus was vor Membris er beftebe, und was ihr Amt ^ m m t Nie qr en vid A An. 1700. pag. 282. und 30 i it. wle vid. Nicolo Dolgioni Cofe notabili di Venetia. Geſandten, Generals un deter le ſolches b es vornehmſten Venetianiſchen Ge⸗ on Schul * 9 5 rals Sale und andern hohen Offiiers welche, rd 1777 e d 1716. von Con nach glorwuͤrdiger Liberirung dieſer ful von aden Sichen Anfall, ( „ auch dem erſteren zu Ehren eine ze eien aufgerichtet worden) in 1 ins ae ſich begeben ee con- F halten mi e eee e US 841 ' P nad 1099 Plaͤtzen zu graſſiren angefangen. Bald ſchrieb man von Bialacerkzev , daß der Coſacken Obriſte alex fid) nach Chwal⸗ low einige Meilen von dar wegen der 150 begeben; In welchen letzten Ort e aber noch hefftiger gewuͤtet, nach⸗ dem die Polen die Colacken daſelbſt uͤberfallen, viele getoͤdtet, und verſchie⸗ dene Todten in einen tíc(fen Brunnen geſchmiſſen, die Einwohner verjaget; welche als ſie wieder nach ein paar Wochen, nach der Stadt gekehret, den Brunnen gereiniget, und daraus ge⸗ truncken, ſelbige alſobald erkrancket, und ſchnelen Todes verblichen; Von dar an fid das Ubel alſobald per Con · tagium ſoll erweitert, und endlich ſo⸗ thane Peſt » Graffation erwachſen ſeyn. Ob nun zwar anderwerts man nichts von der Peſt hoͤrte; So lieffen doch dieſes Jahr aus Polen, Preuſſen, iefland, wie nicht weniger aus Hol⸗ tein, Luͤneburg / Schwaben, und andern teutſchenvanden/ it. aus Elſaß, Niederland, Dortugall, Spanien Italien, ꝛc. vielfaͤltige Nachrichten ein, daß uͤberall, abſonderlich unter den Armeen, und in den belagerten Staͤdten, viel boͤſe Seuchen, mit haͤuf⸗ fige Sterben zu bemercken waͤren. In Italien ſolte eine Bande ver⸗ ruchter Böſewichter, (o man auf soo. ſchaͤtzen wolte, in verſchiedenen Orten, ſonderlich zu Genua, Livorno und Lucca, wie nicht weniger auch im Neapoli⸗ taniſchen und andern Plaͤtzen in 4 rug zo die Mauren, Fenſter, Thuͤr⸗Pfo⸗ ſten und Klappen an denen Haͤuſern, mit einer gewiſſen gifftigen Materie be⸗ ſtrichen haben, um die Menſchen hier⸗ durch zu vergifften, und ein allgemei⸗ nes Sterben zuerregen. Man ſtellte zwar dieſen Gifft⸗Miſchern eiffrig nach / bot auch 2000. Cronen dem, der einen hiervon entdecken wuͤrde; be⸗ kam aber keinen. à Wie weit die menſchliche Boßheit ſaͤ⸗ hig fy, eine Kpidemiſche Seuche durch Kunſt zu produeiren, ſolches zu entſchei⸗ den / iſt hier meines Thuns nicht; Zum wenigſten iſt dieſes in Italien auch ſchon vor dem ein gemeiner Medicini- ſcher Glaube gewelen; Da man nene lich die entſtandenen Seuchen und Hiſtoria der Peſt von Anfang dieſes Seculi. 1100 Peſtilentz mehr denen magiſchen und boßhafften Kuͤnſten, als andern na⸗ tuͤrlichen Urſachen zugeſchrieben, (vid. Cafp. Caldera ab Heredia TribunalMedieun Magicum & Politicum p.57.) ex ſchreibet: „Re enim melius peníiata, fibi & viris do- yctiſſimis, vifum effe, illam fuiffe Peſtem naturalem , ex aére infecto & corrupto, „eamque lethaliſſimam; cujus, NB. caufa, „eum effet a principio ignota, plerique il- »lam peſtilentem qualitatem, pulveribus „& unguentis maleficis commenti funt: Ohngeachtet dieſes erſteren vernuͤnffti⸗ gen Raifonnements ſchreibt doch pag. 58. der Autor, aus einem Eiffer⸗Geiſte der⸗ gleichen Seuchen in Italien der Ver⸗ gifftung der Haͤuſer, Straſſen, Canale, Brunnen, Wey Keſſeln, ꝛc. denen £u» theranern zu; Und ruͤhmet Koͤnigs Pbilinpi IV. in yeh hochloͤbliche Vorſorge, daß alle Spaniſche See⸗ Kuͤſten aufs kraͤfftigſte ſolten bewahret werden: Ne Lutherana rabies, quod ar- mis potentia non valuir, patrzret inſidii Auf welche Weiſe denn nunmehro die Juden nicht die eintzigen ſeyn, fo Peſt machen konnen, wie An. 1348. und 1349. in Teutſchland foll geſchehen ſeyn, die man daher nach dem Zeugniß Job Bin bardi Thuͤringiſche Chronica ( Lib. II. pag. 265.) in Thuͤringen und vielen Orten in Sachſen jaͤmmerlich erſchla⸗ gen; ſondern es ſind dieſem Vorge⸗ ben nach nunmehro auch die guten Lutheraner in eben dieſe ſchöne Claſſe geſetzet worden: Ja es ſey die Peſt⸗ macherey in Teutſchland und Polen recht zu Hauſe: Und ein Italiaͤniſcher Medicus Hercules de Saxonia. Cap II. de Plica ſchrtibet: „In Polonia & Germania „non raro peſtis inducitur, a quibusdam „maleficis mulierculis. Daher die e- netianer in ihrem An. 1576. und 1577. ausgefertigtem Peſt⸗ Reglement einen abſonderlichen legem num. XXII. ein⸗ gerucket, daß wer innerhalb 40. Ta⸗ gen, nach publicirung dieſes Mandats einen aus der Geſellſchafft, welche mit gifftigen Salben, die Thuͤren, deren Handhaben, und Riegel, oder andere Oerter beſchmierte, offenbahren wuͤr⸗ de, 500. Cronen zu Lohne, auch su: | 11 die Erlaubniß haben ſolle, zwey anditen zu erledigen. (3). (3) Von dergleichen zauberiſchen Gifft⸗Kochereyen, it Salben die Handhaben und Klopf⸗ ſen an denen Thuͤren und andern Hauß⸗Nath zu beſchmieren und zu vergiſſten, it. — 1 * r 1101 Hiſtoria der Peſt von Anfang dieſes Seculi. 1102 Pulver, die Fußſteige, da man offt gehen muß, und den Leuten die Kleider zu beſtreuen, ges dencket ſchon Livius (Dec. I. Lib. VIII.) daß An. Mund. 3641. unter M. Claudio Marcello und C. Valerio die Peſt dadurch fep. erreget worden; it. daß man deßhalb 170. Perſonen eingezo⸗ gen, und alle am Leben geſtrafft. Ausgenommen, fo fic) ſelbſt durch Gifft vergeben hatten. Dergleichen erzehlet auch Antonius Perolinus ein Ferrariſcher Medicus von der Ticiniſchen Pe- ſtilentz, it. von der ſo an. 157 1. zu Genff hefftig graſſiret; Und Tbegphraſtus paracelſus Tract. II. de Paqilitase ſchreibet: Daß zu ſeiner Zeit, zu Rothweil, Waſſerburg, Paſſau, Eger, zu Se. Veit, Villach & c. durch Vergrabung diaboliſcher Mumien ebener Stoffen die Peſt erwecket worden. Wie denn auch merckwuͤrdig die umſtaͤndliche Relation, welche die Nova Liter. Ger ma- nie An. 1709. Menf. April. pag. 178. und 179. aus Wolffgang Jageri Hiftor. Ecclef: & Politic. Sec. XVI. refetiren. Nemlich daß an der An. 163 1. in Italien und vornehmlich im Maylaͤndi⸗ ſchen erlittenen Peſtilentz zwey verruchte Boͤſewichter Job. Jacob. Mora ein Barbier und Guilielm. Platea heyderſells Maylaͤnder groſſe Schuld ſollen getragen haben, indem fie auf Eingeben des Deuffels, welcher dazumal inGeſtalt eines Fuͤꝛſten zu Mittags Zeit auf einen Wagen in der Stadt Mapland herum gefahren ſeyn foll, ein ſolches Peſtilentialiſches Gifft durch Teuffeliſche Kunſt zubereitet, und hierdurch viele Menſchen umgebracht haben: Ich ſetze die Paſſage, wie ſie in obge⸗ dachten Novis Literariis Hamburgenſ zu finden, in Latelniſcher Sprache herbey: „Obtruncabant vſceleſtiſſimi homines adoleſcentulum, laceratumque in partes in vaſculum conjiciebant; »deln ſuperinjectis viperis, bufonibus, ſcorpionibus, araneis, aliisque peftiferis animantibus, »ut aliquandiu in fermentum peffima mixtura abiret, in vafculo relinquebant: poftea adhi »Dito alembico peftiferam aquam eliciebant. Hoc funeſtiſſimo veneno, aquas inficiebant „in templo luſtrales, inungebant fores ædium & manubria, fic ut feminio ifto plurimi in- »f&&i paffim corruerent, nec remedium effet, nifi ab illo tonfore, qui Alexipharmacum pa- „iter paraverat. Hine homo ſceleſtiſſimus brevi maximas opes acquiſivit: Sed tandem fcelus ;,déte&tum fuit;tonforque debitam penam ſubiit. Flauſtro enim impofitus& per urbem vectus: »totiesignitis forficibus laceratus, quoties domus occurrebat, in qua fcelus exercuetat: dein »dextra,fceleris miniſtra amputata* mox rotæ, fractis ante cruribus & brachiisper Vl. horas vi- »vus impofitus, tandem combuſtus fuit: Deftruéta etiam ſcelerati hominis domus, & in „ejus locum ftatua erecta, quæ adhuc proſtat infcriptis literis facinoris indicibus," So tff auch von verſchtedenen gelehrten Leuten, der zu vorigen Zeiten aus Engelland nach Teutſch⸗ land transferirte, und uͤberal aufs grauſamſte wütende Sah, Anglieus oder die ſchwitzende Seuche einer dergleichen zauberiſchen Gottloſigkeit zugeſchrieben worden. Was An. 1656. allhier in Schleſien zu Gur au und Deaufnim in einer gleichmaͤßigen Sache pamtet, da 13. Perſonen alſo die Peſt erreget haben ſollen; ift in einem dazumal alhier in Breßlau a part gedruckten Bogen rekeriret worden. Wie denn auch An. 1712. bey der in Pohlen graſſi- renden Peſtllentz zu Lublin 3. Todten⸗Graͤber eingezogen und juſtifciret worden, weil fie durch das Gehirn derer verpeſteten, dieſe Seuche zu erregen oder zu vermehren ſollen geſucht haben dahero auch ihnen dleſe ſcharſfe Execution gemacht, und zuerſt die Haͤnde, beta nach die Köͤpffe abgehauen, und endlich die Cörper geviertheilet worden . . Ghbener Maſſen fo ſchreibet von denen Vieh⸗Seuchen Abr abamus Macbfredus cßoch⸗ gůrſtl. Liegnitz Briegiſcher Leib⸗ Medicus Tractatu de Pefliliatibus: Daß An. 1564. ein Schinder im Hertzogthum Wuͤrtenberg durch Vergifftung der Vieh⸗Weide, elne groſſe Vleh⸗Sterbe angerichtet, damit er ſich mit denen abgezogenen Haͤuten, die er anderswo verhandelt, berei⸗ chern moͤchte. Am remarquabelſten ift wol die Nachricht wegen Bezauberung des Viehes, deſſelben Kranckheit, und wie fie zu curiren, auf einem zu Prag An. 1682 nde, und eben diß Jahr zu Breßlau nachgedruck en 2. Bogen in 4to. alfo beſchrieben: Wobey id) aber nach allen Umſtaͤnden, wie auch was vorhergehende Hiſtorien anbelanget, vor die Gewehr nicht ſtehe, am allermeiſten ob dergleichen Seuchen don Bezauberung hergekommen. Am allerwe⸗ nigſten, ob man mit dem Gehirne eines Gehengten, wenn es auch noch mit Milch oder wat anderen vermiſchet werde, (o erſchroͤckliche und unbegreiffliche Dinge ausrichten koͤnne wie das Ende dieſer Erzehlung lautet: Berichte daß um Schw ſchweitzerland, nechſt bey Lindau ſich zwey Hexen⸗Melſter gefunden, mit welchen ſich folgendes zugetragen: Es ſeynd 2. Frantzoſen ins Schweltzerland zu einer Kindbetterin kommen, und 3. Tropffen von ihrer Milch begeh⸗ tet; und 3. Haare aus ihrem Haupte, welches fie ihnen geweigert, doch geſaget, fie ſollen in zwey Stunden wieder kommen: Da ihr Mann nicht zu Hauſe, kommet dieſer vor Verflleſ⸗ ſung zweyer Stunden wiederum heim; da erzehlet ihm die Feau gleich, was zwey Perſonen an fit begehret haͤtten: Der Mann befiehlet ibr, fie ſolte 3. Tropffen Kuͤh⸗Milch nehmen, und 3. Haare aus einem Fuͤllen⸗Schweiff ziehen, und (o: fie wieder kommen, es ihnen abgeben. Siehe die Perſonen kommen auf benennte Stunde, und begehren dasjenige wie zuvor; die Kindbetterin gibts ihnen, wie ihr Mann befohlen, ſie nehmens, und gehen damit fort; Und wie einer davon nachmals bekennet, haͤtten fie dieſes 1 in ein Glaß gethan und da⸗ mit ihre Hexerey getrleben; folgendes einen Buben init dem Glaſe auf einen Baum ſteigen laſſen, und zu ihm geſaget, er folle in das Glaß ſehen; Sie —.— zum erſten und andern⸗ male, was er ſehe? er antwortete; Nichts; Als ſie aber zum driitenmal fragen? antwortete ö | er 1103 Hiſtoria der Peſt von Anfang dieſes Seculi. 1104 er: Er ſehe ein gantzes Feld voll todtes Vieh; Da fit dieſes gehbtet, bátten fie geſprochen: Wir ſind betrogen. Gleich auf dieſe beyden Thaͤter ift man gegangen, fie einzuziehen: El⸗ ner aber iſt gleich in ein Waſſer geſprungen, und fid) erſaͤufft; den andern hat man bekommen, ihn auch nachmals lebendig eingemauret zuvor aber befrcger: Ob dem Wlehe nicht zu helffen ſey? Worauf er zur Antwort gegeben; ja, es wuͤrde dem Vlehe ein klein B auf der Zunge aufſchieſſen, daſſelbe ſolte man mit einem ſeinen ſilbernen Kraͤtzel auſeitzen, bis es gantz roh Fleiſch wuͤrde, nachgehends mit Honig einſchmieren, fo ſchade es dem Viehe nichts. Es iſt aber dieſe Hexerey nicht auf das Vlehe angeſehen geweſen, ſondern auf die Menſchen; denn ſo die Kindbetterin ihnen von ihrer Milch und Haaren ge bátte, waͤte dieſe Seuche uͤber die Menſchen kommen, drum haben fie gleich gefaget: Wir ſind betrogen. Der Lindauer Bothe hat ausgeſaget, daß er ſelber bey der Mauer geweſen, allwo der ande⸗ re eingemauret worden; Und der Hexenmeiſter hat ſich vernehmen laſſen, daß dieſe Seuche alle Tage um 2. Stunden weller gehen werde, 16. Stunden wuͤrde es das Vieh treiben, bis es umfiele; Wenn aber in den erſten 8. Stunden nicht geholffen werde, fo (eo ihme hernach nicht zu helffen; (wie auch alles auf dieſe Weiſe eingetroffen): Und ſagt man daß dieſe Seuche, bis 2. Stunden hieſige Stadt ſchon erreichet; Ja man erfaͤhret, daß in hieſigem St. Catha⸗ rinen Kloſter ſchon 3. Stuͤck umgefallen, deß wegen man kein Stuͤck mehr auf die Weide trel⸗ ben laͤſſet, es fey denn die Sonne ſchon aufgegangen; Und auch vor der Sonnen Untergang treibt mans wieder ein, den Menſchen aber ſchadet dieſe Seuche gar nichts. 5 Extract. Schreiben „Aus Noͤrdlingen vom 20. Jun. 1682. S haben 4. Frantzoͤſiſche Hexenmeiſter in dem Maylaͤndiſchen mit elner Kuͤhe⸗Milch e ne verfluchte Zauberey angerichtet: Daß von Stund an das Rind- Vieh in derſelben Gegend auf der Weide verrecket: Von bar iſt dieſe Seuche fo in alffilgen gelben Blattern auf der Zungen beſtehet, in das Chur und Algauiſche auch Ulmiſche geſtrichen, alſo daß wir auch geſtrigen Tages dieſes Malum an unſern Stadt ⸗Vleh das erſtemal verſpuͤhret. Dieſe Kranckheit wird mit feinem Silber, womit bem ſiechen Viehe die Gifft⸗ Blattern bis auf das Blut muͤſſen aufgeritzet werden, curitet, und wird nunmehr der fiie Krebs genennet, laufft in 24. Stunden 2. Meilen in die Laͤnge, 4. aber in die Breite. aber at einer von den Heyenmeiſtern auf der Tortur bekennet, es werde einen Strich durch gant Teut ſchland nehmen, man ſolte ihnen aber nur das bekannte ſilberne Inftrument, und die gt» offenbahrte Medicamenta in Zeiten appliciren, fo werde es kelne beſondere Gefahr haben, das inſtrument (abe alfo aus: al. f^ | 5 In verſchiedenen Umſtaͤnden, geändert und bermebret, lautet die Nachricht bey Herrn bri ſtian Nehmann im hiſtoriſchen Schauplatz des Meißniſchen Ettz, Gebirges sect. XII. Cap. VIII. pag. 674: 600. alſo: An. 1682. foll die (tete Vieh / Seuche in Teut ſchland nach dem gemeinen Geſchrey von einigen auslaͤndiſchen bofen Leuten durch Zauberey tet, und aus Bayern unb Srancken durchs Vogtland auch ins Saͤchſiſche gebracht worden ftyn: Deren vornehmſte Umſtaͤnde dieſes geweſen: Das CBtebe bátte geſchaͤumet und gegiſcht, bero nach ſchwartze und gelbe hitzige Blattern unter und auf der Zunge bekommen, die der bren⸗ ende Krebs genennet worden: Und da man nicht bey Zelten geholffen, fep die Zunge aus dem aule gefaulet; hierwlder folte man eines ſilbernen Inſtruments, wie eine Fliethe fid) bedi nen, oder auch nur ein Stuͤck Silber⸗Geld ſchaͤrffen, und die Blattern, auf daß ae — auf; machen, die Wunde mit ungebleichter, und vorhero in ſcharffen Eßig eingetunckter Leinwand aus waſchen, und die Zunge endlich mit Honig beſchmieren; worauf das Viehe eine Stun⸗ de jiu gum: In welcher Seuche allein im Anſpachiſchen auf die 9000. Stuͤck Vieh dahin gefallen. i re ee ^ Der Urſprung dieſer ungemeinen Vieh⸗Kranckhelt wurde damals mündlich und ſchrifftlich alfo referiret: In Schwaben uͤber Noͤrdlingen haben ſich etliche 70. Frantzoͤſiſche ausge⸗ ſchickte Böͤſewichter mercken (offen, die Peſt ins Land zu bringen, derer 3. in ein Dorff - ii: * — — LO " * 5 111 1105 Hiſtoria der Peſt von An. og. 1705. und 1706. 1106 men, und von einer fáugenben Frauen 3. Tropffen Mutter⸗Milch, und 3. Haare begehret, die es aber abgeſchlagen; da ſie in einem andern Hauſe eben das begehren, da gibt der Mann den Rath: Selin Weib (oll an ſtatt ihrer Milch und Haare fo viel von der Kuhe nehmen; damit gehen die Zauberer davon, und machen ihre Kunſt: da fie aufs Feld kommen, noͤthi⸗ gen fie einen Hirten mit Geld, daß er auf einen Baum ſteigen, und ſagen muß, was er febe? Welcher aber das erſtemal nichts, als einen auſſteigenden Nebel, das anderemal aber das Feld allenthalben voll todtes Viehes geſehen; da denn dieſe Peſt⸗Banner ſich von der Frau betro⸗ gen geſehen, ſind fie im Zorn davon gelauffen, weil ihre Peſt⸗Jauberey nicht die Menſchen bue lroffen: Da denn der Hirte den Verlauff der Sache alſobald geoffenbahret; haͤtte man bie Böſewichter verfolget, unb einen gefangen, die andern beyde abet ins Waſſer geſprungen. Hierauf ift in Schwaben im Augſpurgiſchen und Marggraͤfiſchen das Sterben unter das Vieh kommen, welches in 14. Tagen auf 40. Meilen ſortgegangen, daß die Obrigkeit verble⸗ then müffen, kein einig inficiret Stucke Vieh auszulaſſen. Es graffirte aber dieſe Seuche, unter Rind⸗Huͤner⸗ und Gaͤnſe⸗Viehe, und fraß manches (o glerig, bis es verreckte. Dann ſolget ein Unterricht, von dieſer Rind⸗Vieh Cur, welche damals in Schneeberg gedruckt wor⸗ den, in welchem unter andern gedacht wird daß dieſe Seuche bereits im Maylaͤndiſchen durch dergleichen Zauberey ihren Anfang genommen babe, und von dar welter in Teurſchland fort» gegangen, und ſollen dleſe Boͤſewichter die Milch mit dem Gehirne eines am Galgen et henckten vermiſchet, und hierdurch endlich dieſes Ubel angerichtet haben. Von dem Fortgange dieſer Peſtilentz Anno og. 75. und 76. ! Seuche angeſtecket wurde, 2 war das benachbarte Schwartze Reußland, woſelbſt vornemlich Go/orod einige Meilen von Lemberg, und kurtz darauf Lemberg ſelbſt, und viele benachbarte Orte von der Peſt ergriffen, und hart betroffen wurden: Wie nicht weniger in 0¹⁶ nien ſich ſelbige erſtrecket, und immer weiter und weiter eingeriſſen: Ja ſie breitete ſich bis in die Graͤntzen von Je naͤchſte⸗ rovintz demnach, Deßwegen man nun in Lei sig ine 1 An. de pee der [epbígen ſonderheit, wie auch bie Sud en und Staͤnde des Fraͤnckiſchen Crayſſes alle Vorſicht vorkehren lieſſen; da⸗ mit nicht etwan aus Pohlen was inficirtes moge eingeſchleppet werden. (vid. Lunigs Reichs Cantzley Part, IV. pag. 390.) | 442.1766. that fid) in bemeldeten Pro⸗ vintzen die Peſt wenn ſie gleich im Winter nachgelaſſen, bald im Fruͤh⸗ Jahr wiederum von neuen hervor, tnb wurde bis in den Herbſt immer Alein⸗Pohlen aus; als auch gegen hefftiger, zumal da die Communication ungarn und Siebenbuͤrgen; und mit dergleichen Orten man nicht auf⸗ da aus Lemberg im September. die] gehoben, ſondern Handel und Wandel Saͤchſiſche Trouyen allererſt gewichen, mit verpeſteten Orten, wie mit reinen und die Schweden, wiewol ſich auf treiben laſſen. Es hat auch die Peſt bis s CO LL geleget, ſind fie von allen ben: da ſie nun von dar auf Warſchau marchirt, hat die Infanterie durch das Sterben ſehr abgenommen, und iſt in ſchlechten Stand gerathen; Ja hat daſelbſt die Warſchauiſche Wopy⸗ wodſchafft hin und wieder angeſte⸗ cket. e Es zog ſich auch die Peſt Anno 1705. nach Littauen und Pellachien, fo daß zu Groduo der Feld⸗Marſchall 03) ⁰¹ dieſes Jahr über 6000. Soldaten und 2. Generals durch ſchwere Seuchen verlohren ( vid. Entwurff der 15. Jaͤhr igen Campagnen Caroli XIL Ao nigs von Schweden. art. I.) eſt⸗Contagio nicht frey geblie⸗ an das benachbarte Rlein⸗Hoͤhlen in die Graͤntz⸗»Woywoͤdſchafften Seudomir und Lublin bis tiber die Weichſel, fo daß die Staͤdte Tarnow, Pinczow, Sch yd. lom, Kielce und mehr andere betroffen worden, fid) ausgebreitet; doch gratlir⸗ te ſie dieſes Jahr noch leydlich, indem 8 nach Sachſen, die Saͤchſiſchen und Pohl⸗ f in fic mico foot Aló vorhero berumjageten, und bie Peſt mit ſich ſchleppeten. : In denen oOrientalſchen Laͤndern ait a bee ar antinopel, wuͤtete fie mit deſto groͤſſerer Hefftig⸗ keit, daß in vielen Jahren dergleichen nicht obſerviret worden: So gar daß A aa a manch⸗ I107 manchmal in einem Tage mehr als 1000. nach der Venetianiſchen Liſta, uͤber 150000. Nach des Kayſerlichen Herrn Reſidentens von Dallmanns Relation aber, auf die 200000. Men⸗ ſchen daran ſollen geſtorben ſeyn. Es wurden auch verſchiedene In⸗ ſuln im Arelupelago in fpecie Candia, ſvie nicht weniger die Inſul Corfz mit der Peſt angeflecket, ja fie ſchweiffete bis in Dalmatien und 2427/2 aus, ſo gar daß man auch die Inſul Sardinien im Mittellaͤndiſchen Meere, wie nicht we⸗ Hiſtoria der Peſt von An. 1707. no&8 niger die Spaniſche See⸗Stadt alla. ga im Koͤnigreich Granata inſicixet ſeyn vermuthen wolte; Und ED ten die herum vagirenden See⸗Raͤuber — SERT 122 — (6 wif en, angeſtecket; als an den Calabriſchen und $üften fid) báuffig ſehen lieſſen, ge⸗ trauete ſich doch niemand ſie anzugreif⸗ fen, aus Furcht, es moͤchten bey Gelegenheit die Schiffe inficitef, und das Übel der Peſt nach Italien uͤber⸗ tragen werden. Von der ausſcweſſpug der peſtilentz nno 170). gründliche und ausfuͤhrliche Nachrichten vorzeigen koͤn⸗ airs hatte man keine | begonte, (4) ſo konte man jego mehrere nen von dem erſten Anfange der Peſtilentz: daher Tit. Pl. Herr Chri⸗ ſtian von Helwig (in O%r pat. Miſcell. Nat. Curioſ Cent. I. & II. pag. 292. nicht unbillig klaget: „Mireris, inquit, merito, vquod in hunc usque diem, de Origine mo- „tu, & progreffu hujus peſtis non recte »conftet. Und zwar aus Mangel gelehr⸗ ter Medicorum, welche aus den alldorti⸗ en Ukrainiſchen und Tuͤrckiſchen inckeln gehoͤrige Nachricht gegeben haͤtten, wie denn ſelbſt auf der Aca- demie in Kiew, fo der Mazeppa geſtiff⸗ tet, zwar alle uͤbrige Facultaͤten ſich allda befinden, allein die Medicini- ſche ausgenommen (vid. Ne», Liter. German. An. 1709. Menſ Jun. pag. 2670 Won nun an aber, da fid) die Peſt⸗ Fluth in mehrere Gegenden und Laͤn⸗ der zu ergieſſen, und inſonderheit die Haupt⸗ unb Reſidentz⸗Staͤdte von gantzen Reichen zu uͤberſchwemmen und na Nachricht von dieſem Peſtilentzialiſchen Ubel haben. Nachdem nun die leydige Peſtilen nach Klein ⸗Pohlen ín den Sezdomiri- Palatinat eingedrungen war; So hatte ſich wol die nechſt benachbarte Cracauiſche Voywodſchafft nichts beſſers zu verſehen; Welches auch hald geſchahe, daß die Haupt ⸗Stadt Cra» cau, entweder von denen Juden (5) oder von den inficirten Pohlniſe Truppen aus Lemberg, oder wie au. dere wollen aus Pzczev angeſtecket worden. Zu Cracau gieng es in der Juden ⸗Stadt (laut eines von Bielitz geſchriebenen Briefes) an, daß im Au⸗ guſt⸗ Monat in einem Hauſe 15. Per⸗ ſonen flarben, und von ihnen mit groſ⸗ ſer Eilfertigkeit begraben wurden; Als man die Juden deßwegen vor den Rath forderte, ſchwuren ſie einen Eyd, daß obbemeldte 15. Perſonen nicht an der eſt, ſondern an der Rothen⸗Ruhr ge⸗ rben waͤren, bis nach zwey oder E (4) Solchergeſtalt ift allerdings zu remarquiten, daß in allen denen Reichen P Pteẽeſt⸗ Seuche befallen worden ordinair auch die Haupt⸗Staͤdte und 1 oc al worden: Wie zum Ex. in Dohlen, Warſchau und Cracau; In Preuſſen, Danzig und Koͤnigsberg; In Liefland, Riga; In Pommern, Stettin und Stralſund: n Schweden, Stockholm; In Daͤnnemarck, Copenhagen; In Nieder Sach⸗ en, Hamburg; In Teutſchland, Wien und Regenſpurg; In Böhmen, Prag; In Hungarn, Preßburg; Ohngeachtet in dieſen Orten insgemein vor andern der Sam⸗ mel⸗ Platz kluger Leute, guter Ordnungen und möglichſter Vorſicht anzutreffen ifi, wel⸗ ches aber auſſer dem verborgenen Verhaͤngniß DC C 4G aus dem groſſen und be a mis mannigfaltiger Menſchen von allen Enden der Welt gar leicht zu (5) Daß der Fomes von dieſer Seuche durch die Juden nach Cracau fto uͤbertragen worden, darinnen coincidiren Serr von Hellwig l. c. pag. 293. Peg in 44. Erudit. dn. 17:0, Menſ. May. pag. M "— 1109 Wochen hernach einer Frauen ſo Brandtewein ſchenckte, eine Schnur rothe Goratlen , und zwey Haupt, fif: fen von einem Bette verkaufft, da dann alsbald in dieſer Frauen Hauſe, inner⸗ halb 2. bis 3. Tagen 5. Perſonen mit ichen der Peſt Todes verblichen. Wie olches der Buͤrgemeiſter B:, ahrgenommen, machte er deß wegen bald gehoͤrige Anſtalt, ließ dieſes Hauß ſperren, und die Leute daraus ins Laza⸗ reth bringen; Allein weil innerhalb 4. bis 5. Wochen einige andere Perſonen aus der Nachbarſchafft dieſes ange ſteckten Hauſes auch geſtorben waren, fo gerieth die Stadt in ein unerhörtes Schrecken: Der gantze Adel, die Geiſt⸗ lichkeit, die Nonnen, Bettel⸗Möoͤnche, und was unter der Buͤrgerſchafft ver⸗ moͤgend war, fluͤchtete in die nahe da berum liegende Staͤdte und Doͤrffer; Alſo daß in Cracau weder Medici noch Prediger, noch andere Perſonen von Anſehen y blieben. War alfo | die armſelige Stadt ohne einige An⸗ ſtalt, Geſeze, Obrigkeit und Geiſtli⸗ chen: Die Tage ⸗Arbeiter hatten nichts zu arbeiten, ingleichen die armen Handwercks⸗ Leute, und muſten auf verbothene Mittel dencken, meiſten⸗ theils Mobilien durch Rauben und Stehlen in verpeſteten Haͤuſern zu ſu⸗ chen, zu vertragen, und das Übel nicht allein in der Stadt, ſondern Vor⸗ Staͤdten, und nahe liegenden Doͤrf⸗ fern und Staͤdten auszubreiten / ja gar bis in Groß Pohlen zu verſchleppen. Und zwar [o geſchahe die Infection in den Hunds⸗Tagen, und continuirte bis in den May⸗Monat des folgenden Jahres, alſo daß binnen dieſer Zeit a» ſein uber 18000. von der Judenſchafft geſtorben, und konnte dieſes nicht an⸗ ders ſeyn, da zwar der darinnen geblie⸗ bene Buͤrgemeiſter, die verpeſteten Haͤuſer ſperren, jedoch denen beſindli⸗ chen Krancken und Geſunden, weder Lebens⸗ noch Artzney⸗ Mittel reichen ließ, da inzwiſchen andere in ein mife- rables Lazareth gethan, und daſelbſt nur woͤchentlich mit purgantibus und vomitoriis verſehen wurden; Wovon doch aber, weil alles zur Unzeit geſche⸗ hen, und fic ohne regimine und andere | fi Wartung gelegen, die meiſten crepiven muſten. Die groͤſte Confideng hakte man daſelbſt zu einem gewiſſen Magi⸗ Hiſtoria der Peſt von An. 1%]! III ſchen Pfennige, welcher zur præſerva⸗ tion vor die Peſt nur angehangen wer⸗ den doͤrffte, und dieſen verkauffte ein ſonſt unbekannter Welt⸗Geiſtlicher, nachdem der Mann war, vor einen ſpec. Ducaten, ſpec. Thaler, auch Un⸗ vermoͤgenden endlich vor 2. Tympffe, und dieſer ſolte aus Vermiſchung al⸗ ler ſieben Metallen gepraͤget worden ſeyn: Es verlohr ſich aber der Eredit von dieſem Pfennige, da der Geiſtliche ſelbſt hinweg ſtarb, und lachenden Er⸗ ben ein austraͤglich Vermoͤgen hinter⸗ ließ ſo er durch dieſe marchandiſe erwor⸗ ben. Auf dem Avers befindet ſich der ſtreitende Ritter mit dem Drachen dt. George zu Pferde. Umſchrifft: BEI GOTT ISTRAHT UND THAT, auf dem Revers uber ſtehen mir unbekannte Cheracteres fo im Kupffer⸗Stich aus, gedrucket; Die Umſchrifft lautet: SIGNUM ROC HI CONTRA PESTEM PATRONUS; welchen Pfennig von Zinn, Bley und spiauter fo gut als ein Gepraͤge gegoſſen, An. 1755. allhier im Eliſabeth⸗Jahrmarckt ein Marckt⸗ Schreyer als ein Univerſal. Medicament, oder vor aller Kranckheiten nebſt ans dern nichtswuͤrdigen Medicamenten das Paquet vor 3. Sgl. verkauffte, und guten Abgang hatte, ſo einerley Stem⸗ pel mit dem Cracauiſchen Peſt⸗Pfen⸗ nig war (Tab. XVII. o.) Tabula Von Cracau aus, fo wie aus der xvir. Gegend ſelbiger Stadt, nahm die Seu⸗ N. o) che alsbald theils durch die Einwoh⸗ ner/ theils durch die herum befindlichen Troupen einen gar groſſen und weit · läufftigen Umgriff, denn es wurde das Ubel in die Siradiſche Woywod⸗ ſchafft / an der Schleſiſchen Graͤntze hinunter; In die Woywodſchafft Ka- he vermittelſt derer aus dem Cracaui⸗ ſchen dahinwerts marchirenden y- bimtiſchen Troupen und Juartianern dahin zuerſt durch verſchiedene Mobi⸗ lien uͤbertragen. Den andern Weg von Cracau nahm die Peſt gegen Warſchau/ und von dar theils ins DreuBiftbe, theils ins Littauiſche. Da nun die Peſt bis in unſere Graͤntze ge⸗ drungen war; ſo muſte es leider ge⸗ ſchehen, daß auch unſer gutes Schle⸗ ſien, in dem, mit der Cracauiſchen Woywodſchafft unmittelbar benach⸗ barten Fuͤrſtenthum Oppeln zum et ſtenmal hiervon angegriffen wurdez Aaaa 2 Und ITII Georgenberg / und wurde dieſes zwar EMT ahgeftecfet, durch einen racau kam, und das welcher von Ubel der Magd eines Zoll⸗ Beamten, ſicus als dieſe von ihm den Zoll empfing, zu⸗ erſt communieirte; folglich hierdurch den gantzen Ort verunglückte: Doch da ſich alsbald die hohe Sorgfalt eines Hochloͤul. Koͤnigl. Ober⸗Amts all: hier interponirte; So wurde das Übel | von fernerer Ausbreitung abgehalten. waͤren. Hiſtoria der Peſt von An. 170g. und zwar nahmentlich das Staͤdtlein Wie ſolches aus gewiſſen Nacht der bares Ihro Hochfuͤr €ttn Hoch profiganda pag. 3. und 4. ir. 2461. Perſonen hinweg 1112 Fiete VEA eiſters deib⸗Medicus und Land ſicus ett D. Vieh. eee — in ſeinem Tractaͤtl. De Peffe per cuſiodiam Don der Peſt / Seuche — zel let; inzwischen liquichrte T gedruckte Schrifft, daß in die Von Ausbreitung der Peſtilentz, à nno 1708. Isher hatte fid) die Peſt noch innerhalb den Polniſchen Provintzien aufgehalten, hingegen in dem wogten Jahre grieff dieſes Feuer viel mehr um ſch , und erweiterte fid) nicht allein gar ſehr in Polen / ſondern es breitete fich auch in mehr andere Laͤnder aus, und betraff inſonderheit gegen Mitter⸗ nacht das Hertzogthum Preuſſen, wie nicht weniger auch av Abend abet? mals unſer gutes S f als einem Orte, und gegen Mittag, das Koͤnigreich Ungarn. Was demnach zuerſt das Koͤnig⸗ pet worden, iſt zwar nicht | fahrung zu bringen geweſt, doch fol len ſie das Contagium mit Betten und Kleidern eingebracht haben; Da es denn zuerſt in daſigen Auguſtiner-Klo⸗ leſien an mehr | ungluͤckſeelige Stadt Praag Denn erſt war, wie in daſigen Gegenden, ei⸗ ne unſaͤgliche Hungers ⸗Noth in der Stadt, welche das Peſt Ubel aufs ge ſchwindeſte befoͤrderte: Wie aber die Seuche nach Warſchau eingeſchlep⸗ in Er⸗ fier öffentlich hervorgebrochen, uni meiſt alle Geiſtlichen — — Von dar es auſſer dem Klofſſer in die Stadt kommen, und gar bald ſehr ſich reich Polen anbetrifft, fo ſchiene dieſe ausgebreitet, daß viele Menſchen ſchleu⸗ Seuche hauptſaͤchlich einen zweyfa⸗ nigen Todes hinweggeß erben, alfo chen Weg zu nehmen, den einen an der daß wenn fie fid) fruͤhe geklaget, ſelbte Schleſiſchen Graͤntze hinauf gegen des Abends ſckon todt geweſen, auch die Maͤrckiſche, und den andern, nach viele auf der Gaſſen todt zur Erden dem Lande Meſovien auf Warſchau zu niedergefallen: Daſelbſt hat man auch bis in die Preuß iſche Lande: Beyde | Mangel an Medicis und Chirurgis ge aber hatten ihren Urſprung haupt⸗ habt, doch wurde gemeldet, daß ein ſaͤchlich von der Cracauiſchen infection Apothecker mit Nahmen Joh. K herzuſchreiben. Der vornehmſte nahm⸗ haffte Ort nun, der nach dieſem letzte. ren Wege von Cracau her inticiret wurde, war die Koͤnigl. Reſidentz, Stadt Warſchau, als woſelbſt ſich ſchon mente Junio die traurigen Merck⸗ mahle von dieſem Contagio zuerſt in der Neuſtadt blicken lieſſen, ſo ſich nicht nur hieſelbſt uͤber und uͤber ausbrei⸗ teten, ſondern noch viel andere kleine Oerter daherum, als Praag uͤber der Weichſel it. Radæmin, Polemolv (ſo gantz ausgeſtorben) anſteckte: Und zwar ſchültete GOtt in dieſem Jahre das Ungluͤck mit groſſen Hauffen uͤber dieſe dieſe vertreten muͤſſen, welcher allen, wenn ſie zeitig zu ihm kommen, ein Vomitiv gegeben, wobey er will obíer- viret haben, daß es gut gelauffen, febr uͤbel aber wenn Patienten Ader aelaf? ſen, oder ſie purgiret worden. Bey dieſer Seuche Beſchaffenheit nun wur⸗ de die Stadt ziemlich ausgeleret/ fo daß ſchon im Auguſto 8760. Perſonen; Vom 30. Junii aber, bis den letzten September 15340. und insgeſammt die gantze Peſt über auf die Sooo. Per⸗ ſonen gemiſſet, auch in Praag kaum 30. uͤbergebliebene Perſonen gezehlet worden: Da inzwiſchen nnn : ich 1113 Hiſtoria der Deft von An. 1768: 1114 fid aufs Feld retiriret, vor Hunger ver⸗ gluͤck unter den erſten, die Stadt derben muͤſſen (Europ Fama Part. 80. pag. 616. Part. f (io "m $ Part, IV, Cap. 1H cijcben Fragen bart. IV. Cap. III. ; Me 173.) Und konte man das end daſelbſt nicht groß genug ma» en, welches unter andern auch dar⸗ aus zu ſehen, daß man allein 500. er⸗ wachſene Kinder, die ihre Eltern ver⸗ lohren, in einem groſſen Hofe beyſam⸗ men gehabt, ſo die Patres Miffionarii verpfleget, und uͤber dieſes noch yo. flei⸗ ne Saͤuglinge, welche aber bald dar⸗ auf / auf eine andere Weiſe den Tod gefunden, indem von einem jählingen Platz⸗ Regen, dadurch ſich die Waſſer — ergoſſen, die niedrigen Buden, worin⸗ nen fie gelegen, uͤberſchwemmet wor⸗ den, daß fic alle jaͤmmerlich ertrincken muͤſſen, (vid. Sam. Fried Lauterbachii klei⸗ ne Frauſtaͤdtiſche Peſt⸗ Chronica pag. 19.) Zu welchen allen noch letzlich die⸗ ſes Ungluͤck kam daß durch eine enfe E NAT RR zu Ende des ipiembr. die geángficte Stadt faſt gaͤntzlich in die Aſche geleget, doch ſoll durch dieſe Glut die Seuche der Peſt ziemlich ſeyn vertilget worden Cvid. Europ. Fama Part. 82. pag. 764-) Zu Wen- grow ſollen auf 2000. Menſchen hin⸗ weggeſtorben und wenig uͤbrig blieben fen. (Europ. Fam. Part. 84. pag. 914.) in Telemow einen Staͤdtlein i Warſchau worinnen über 300. Buͤr⸗ ger 17 iſt alles ausgeſtorben, daß der Ort vollkommen ledig gelaſ⸗ ſen worden. Alles dieſes ſetzte die Ein⸗ wohner da herum in die gröſte Furcht deswegen verſchiedene Staͤdte bedacht waren, dieſen Zunder bald im Anfan⸗ ge zu gen, welches auch gluͤcklich am: gegangen, da fie in Vice bey Cra⸗ cau und zu Procto bey Warſchau die L^ $4 inficirten Häuſer abgebrannt, und die lebende auf eine Inſul in der Weich⸗ We Sten lden r Stadt getrieben (Fama Part. 80. pag. te WAS. Ice mitgroſſer Heftigkeit, in(onberbeif in der Siradiſchen, JAalifcbijcben und Poſeniſchen Woywodſchafft, da⸗ hin es durch die Kybinskiſchen "Troup- pen (wie oben gemeldet) gebracht wor⸗ den, und ließ wenig Menſchen daſelbſt uͤbrigz ja es ging ſchon die Seuche jetzo in der Stadt Poſen an, breitete fich aber 615. und 616. Da nun ſolcher Geſtalt die Peſt⸗ Flamme dem Hertzogthum Preuſſen ſo nahe kam, und inſonderheit wegen der Stadt Praſeitæ mehr nicht als s. Meilen von daſigen Gräntzen entfer⸗ d ji net war, fo geſchahe es leyder, daß auch endlich daſſelbe hiervon angegriffen in der Stadt worden. Es betraff aber dieſes Un⸗ wenig 1 In K bas Sas Part. 84. pag, O4. bers Supplem. l. zu den ci⸗ Choren woſelbſt dieſes Feuer Anfangs menfe Julio oder Auguſſo auf dem ſo genannten Weinberge vorm Jacobs⸗ Thore offenbarlich anging, und die uͤbrige Vorſtaͤdle nach und nach in gleiche Glut ſetzte; Bis es endlich auch Menſ. Septembr. in die Stadt ſelbſt ein⸗ drang, und zuexſt die Araber⸗Gaſſe ane. grieff, von daraus aber ſich alsbald uͤber die gantze Stadt ausbreitete, und menfe Octobr. ad a gelangete wor⸗ auf es endlich wieder mit maͤhligen ab⸗ nahm, und mit Anfang des 1709 ten Jahres bey einfallender grimmigen Kaͤlte faſt gaͤntzlich aufhoͤrte; Nach⸗ dem es Zeit waͤhrender dieſer Wut auf die 4000. Perſonen, und darunter bis 100. Buͤrger; In den Evangeliſchen Kirchen aber etwan 60. Perſonen auf⸗ gerieben hatte (vid. Herrn D. Chriſtian Balib. Miel: wolgemeinte Nachricht von der Thor niſchenPeſtilentz it. des daſigen Scabini 7b. Heinrich Serne⸗ des verpeſteies Thoren (fo der Thorniſchen Chronica annectirethinſon⸗ derheit Herrn D. Job. Kanolds an.17:. und 1743. publicirte Send Schreiben von der Peſt) Es blieb aber hierbey nicht, ſondern es wurden in dieſem Jahre noch viel andere Orte in Preuſſen nach und nach theils von Thoren, theils von neuem aus Pohlen, theils auch unter ſich ſelbſt verungluͤcket, als Culm / Graudentz, Hohenſtein, wie nicht weniger verſchiedene Plaͤtze im Bi⸗ ſchoffthum Ermland, und zog ſich die Seuche bereits dieſes Jahr bis wenige Meilen vor Dantzig, ſogar daß auch dieſe Stadt ſelbſt noch dieſen Herbſt den erſten Zunder der Seuche ſoll empfan⸗ gen haben, ſo aber dazumal zu keiner Vollkommenheit, wegen des einfallen⸗ den bald harten Winters, gedeyhen konnen. (vid. Herrn D. Kauold Send⸗ Schr. Epift. II. pag. 40 Auf der andern Seite an der Schleſi⸗ ſchen Graͤntze hinab hauſete dieſe Seu⸗ den Schleſiſchen a a 3 | Graͤn⸗ Ing Graͤntzen überall ſtund alles in vollen lammen, und zwar in der Cracaui⸗ ſchen Nachbarſchafft, oder in dem vorm Jahre ſchon infieirten Fuͤrſten⸗ thum Oppeln, und gegen die Raliſchi⸗ ſche Wohlwodſc afit In denen freyen b EC hafften Wartenberg und kRilirſch: Dort betraffſie haupk⸗ ſaͤchlich die Graͤntz⸗ Stadt Roſenberg im Oppeliſchen? dahin es aus dem Cracauiſchen Staͤdtlein 0lzys gt⸗ ſchleppet worden; Und zwar daß im Februario 2. verlobte Perſonen die Braut⸗Betten daher von Juden er⸗ handlet, welche (o bald fie fid) nach ge haltener Hochzeit in dieſelben geleget, darinnen alſo erkrancket daß ſie bald hernach dem Tode zu Theil worden. Nach Beerdigung dieſer Todten, er⸗ kranckten auch bald diejenigen, fo die Leichen beſchicket, und ſtarben die meh⸗ reſten hinweg. Es ſolte den Sonna⸗ bend vor Palmarum daſelbſt der Jahr⸗ marckt angehen, welchen aber zum groͤſten Gluck des gantzen Landes der damalige Crayß⸗ Hauptmann Herr von Jordan, weiln er aus der alſezelt mehr und mehr einreiſſenden Kranck⸗ heit nichts gutes ominirte, zu halten verbothen; auch die Interims-Morſe⸗ hung gethan, daß zwiſchen der Stadt, und denen umliegenden Doffſchafften alle Gemeinſchafft abgeſchnitten wor⸗ den. Zu Ende des Aprilis erfuhr man in Breßlau daher, daß an einem Pe⸗ ſtilentzialiſchen Contagio nicht mehr zu zweiffeln waͤre; Darum wurde die Stadt auf eines hoͤchloͤblichen AG: nigl. Ober⸗Amts Befehl, mit be⸗ waffneter Mannſchafft voͤllig einge⸗ ſchloſſen; welches zuwege brachte, daß es in der Stadt bald an allen zu man⸗ geln anfing, und weder Proviant noch Medicamenta verhanden waren; Des⸗ wegen die zum Ausfall geneigten Buͤr⸗ ger ſich ſtillen lieſſen, als von einem hohen Landes Gubernio durch darzu beſtellte Commiffarien ihnen ſattſame Lebens⸗Mittel anzeſchaffet, und von Herrn D. Eggerdes als Land Phyſico genugſame Artzneyen uͤberſendet worden. Den 12. May ging er mit noch mehreren Medicamenten ſelbſt da⸗ hin, und diſtribuirte ſolche in alle Haͤu⸗ fer, nebſt einem zulaͤnglichen Bericht, wie ſie ſolche gebrauchen ſolten; und da er alles, was er ſonſt nuͤtzlich zu Hiſtoria der Peſt von Ao. 1708. m ſeyn erachtet, aufs beſte veranflaltet, kehrete er wieder nach Breßlau. Da fit nun bis dahin noch keinen Medicum ehabt, auch ihre Barbirer und Bader elbſt durch die Peſt | gen waren, wurde ein Amt von der Stadt unt et ſuchet, mit einem Medico und etſichen Chirurgis fie von neuen zu verſehen, welches auch Menfe Junio geſchahe / da ein eigener Medicus Peflilentiarius nem⸗ lich Tid. Herr D. Go N ttfríeb Milde als jetziger Proto · Phyſicus dahin nebſt einigen Chirurgis abgefertiget wurde; Deme fid) aus eigenem Triebe ein an⸗ derer Medicus Herr D. Chriſtian Höͤl⸗ mann zugeſellete; Deren der erſte Mens. Novembr. nach aus geſtandener Quarantaine zuruck kam der andere aber, bey noch waͤhrenden Ubel/ unter tragener ordentlichen Function, blieb, und endlich nach völliger End⸗ ſchafft der Seuche An. 1709. menſe Au- guſto retournirte; Da inzwiſchen dieſt kleine Stadt an dieſer über 3575. Perſonen ſoll verlohren ; Hingegen finb von der inficirte bee worden 1 rcklich 5. Perſonen; 443. haben fid) in die Gaͤrten der unter Huͤtten ſalviret, fo gin id) von der Peſt frep blieben; Und waͤhrender Contagion ſind 37. Kin gebohren worden; Davon 19. in der Peſt ihre Muͤtter verlohren, die Kinder aber übrig und geſund blieben, ob gleich der inficirten Muͤtter ihre brit ſte geſogen. Alſo hielten dieſe heilſa⸗ men Gegen verfaſſungen das Übel der⸗ geſtalt im Zaume, daß es von daraus nicht weiter um ſich greiffen konte. (Welche kurtz gefaſtechiſtor. beſchrieben Hr. b. uel Graſſe hie fige Stadt Proto. ylicus u. T itl. hriſtian von Helwig, ſo beyderſeits in Mifc. Nat. Curie Cent. I. & Il. und zwar des erſteren, in Appendice pag. 106. des anderen aber Obferv. CXLIII. pág. 292. feqq. befindlich ift.) ' Auf der andern Ecke von Schleſien betraff dieſe Flamme theils in der Herrſchafft Wartenberg im Som⸗ mer das Dorff Neyeneſcbin, theils in der Herrſchafft Nilitſch das Dorff . moe, dahin es aus Sduny gebracht worden, woſelbſt es doch bald wiede⸗ rum nachgelaſſen. Nach erſterem befand Herr Graf von Dohna als Stan⸗ 117 Hiſtoria der Peſt von An. 1709 : 1118 eigenen M fried Grube, " 3 m Anno 1709. Vroun der Erweiterung bit Peſtilentz d an i 5 2 I fie wũ d 16 und 119 Hiſtoria der Peſt von An. 1709. na gemeinen Mann zu Liebe und Nutzen, Vom roten art bis auf den 23. geff. 40. einen kurtzen Unterricht, nebſt etlichen 23. f 30. 37. Antidotis dafuͤr ſchon damals zu publi-| - 30. April. 6. - 44. ciren (vid. fob. Chriflopb Gottwalds Me-1 6. April. 13. T" 44 moriale Loimicum pag. 3. item. 14. U. 13. 13. 20. 34. Joach. Weickbmann im Tbeolog. Unter- 20ʃAun 27. $$. richt von der Peſt pag. 14. die Relation 27. - May 4 - 47. von der in Daͤntzig e eender Con-| 4. May - 1. 42. gion. it. err D. Tob. Kanolat Send. iar - - - 18U— 44 Schreiben von der Peſt. Epit, VW.. 18. 2. aa. e 255. Jun. 1. 4 Aber mit Ende des Mertz⸗Monaks 1. Jun. t . *. 46. und im April offenbahrten ſich die mar. 88. 15. 4g uen der Peſt augenſcheinlich; bis ſie 1. 22. ss. ſichendlt vom May an fernerhin in „ 22. 29. 33. ihrer offenbahren Geſtalt je mehr undd 29. - Ju "d - 92. mehr zu erkennen gab, und folglich 6 Jul. 13. 156. menſ Junio uberall hervor brach, und 13. 20, - 224. ergeſtalt uͤberhand nahm, daß man 20. - gz- 433. allein in der Stadt 4533. Perſonen 27. Aug 3. 500. zehlen muſte ſo diß Jahr darauf gegan. ^- 3. Aug.. - 10. - 82. gen; Und wenn man die darzu rech⸗⸗ 10. . 897. net, ſo in den Vorſtaͤdten fremder Ju. 77. 24. 1238. risdictionen erblichen, ſind derer 8366. 24. 31. 141g. und alſo in allen 32599. Menſchen. Ja 31. Sept. 7. 1767 man verſicherte, daß wenn dieſelben zu 7. Sept. 14. 2209. Langenfuhr, Scholmuͤtle von St. 14. 21. 2070 Albtecht, den Stoltzenberg, Ohr, 22 28. - 2065. Schottland ꝛc, und die heimlichen — 28. - - - Od.s. - 1963. von den Leuten ſelbſt, ſo ſie aus Man FS. Oct. - 12. 538. gel der Saͤrge, manchmal etliche ín] - 1. - - - 19. 1214. Kaſten geworffen, darzu ſummirte, ka | - 19. - 26. 10632. me eine Summe von 40000. heraus: 26 Nov. 2. 897. Da dieſes zu verwundern, obgleich 8.“ . 2.Nov. - - - 9. 628. aus demdliniſterio doch keindecicus ge 9. 16. 43 ſtorben, wie auch kein Apothecker, und 16. 23. wenige Otficierer, aber deflo mehr Sol⸗⸗ 23. 30. - 29 daten, am meiſten aber Handwercks - 3o. - Dec. 7. - 23 Geſellen, Jungen, Dienſtboten und ar⸗ . 7. Dec. Food 14. 2 i. meseutez aus dem Rath und Gerichten 14. - - - 241. - 1& 4. Perſonen, 1. Profeſſor, 11. Schuͤler, 2r - r. 2. Chirurgi, aber viele Geſellen. „ „„ Gps ra 79- 4 E eus DE . „%%; õũůͤ Ogg nahme, aller in cp Ech Ren NAUE. cMbed d Sumi Perſonen von Woche zu 25 che das en mar 17:08 24533 gantze Jahr hindurch erſehe, foinferire| Von dar breitete ſich deßwegen folgendes Berzeichniß: weiter aus, noch ehe man gewiß wufte, Vom sten Jan. bis auf den 12. get. 53. - die wahrhaffte Peſt in Dantzig 12. 19.4. wäre, und zwar kam es ins La. 5. Durgibe Preuſſen, als 26. Febr. 2. 68. land, darinnen es die Sta 2. Feb.. 9.54. unb bf ud g dentz 29. 16.38. nigsberg, und andere nahe 166. 23. 45. und D rffer, auch noch in ſpaͤten 23. Mart. 2. 34. Herbſt, die Stadt Ma ur | 2. Mart. 9. 48. endlich feibft die Preußiſchen Tanger, 29. 16. 36. inſonderheit aber * E - R "mm cS Í der Populofiidf von beyderſeits Städ⸗ ten, einen Unterſcheid, der mehr oder wenigern graffation mag gemat ben; denn es ſtarben daͤſelbſt (vid. E 70g. Fam. Part. O7. pag. 96.) von 1. Auguft. bis 2. Decembr. nicht mehr in der Con. tagion als 2939. an Pocken⸗Fleck⸗ und magen; lebern, (darunter wohl die neiſten Peſtilentialiſch mögen geweſen tpm 1691, in der Rothen ⸗Ruhr und : IDEAE 166. an allerhand rand» 1 5 2291. zuſammen 7087. Per ⸗ e eee Aus Preuſſen wurde dieſe Seuche commaniciret, doch war fie dieſes Jahr nicht fo heftig, als folgendes: Sie drang ferner ins Hertzoͤgthum ip tauen, da es nach Cauen ein Schiff⸗ Knecht geſchleppet: Woſelbſt noch die Hungers Noth darzu kam, ſo daß uͤber 30000, Einwohner aus Littauen ar derwerts ſollen hingelauffen ſeyn. In dieſem Jahre kam es auch in Hinter Pommern / ſintemal daſelbſt 10 5 und ENili⸗ (fett, it. in denen Fuͤrſten⸗ fing es, wie das Jahr vorhero in on. niloma an, kam aber bald nacht Niloch⸗ emachet ha⸗ witz / dahin es durch einen Bierbrauer von ere hn mit daſfelbſt geerbten feo dern und Waͤſche kommen; Er ver⸗ grub zwar ſolche, damit die Sache nicht an 39g kommen mochte, da aber auf die Kuͤrmeß er ſich und die ſeinigen mit dergleichen Kleidern und Waͤſche aus⸗ putzeten, erkranckten Tochter und Mutter, und verſtarben. Der Brauer, der einer andern Herrſchafft auf der Nahe braͤuet, erkrancket daſelbſt auch plötzlich; Und da die Edel⸗Frau von Walterin ihn beſuchet, wird ſie ſelbſt von ihm angeſtecket und ſtirbet mit vie⸗ len Leuten im Dorffe hinweg ( Ez- gerdes lic.) Darauf der Standes⸗Herr reſolvirte alſobald die infieirte Haͤuſer abzubrennen, welches auch an dreyen geſchehen; dergleichen er auch in 2o- guslamirz, darinnen ein Mann geſtor⸗ ben, zuſamt dem Hauſe verbrennen laſſen; In Dammer ereignete ſich die⸗ ſe Abbrennung durch einen unvermu⸗ nicht allein die Stadt Stargard, | f | thenden Zufall, denn indem hier ſelbſt ſchon im Herbſte durch einen Metzger ther | aus Polen oder Preuſſen ſoll ſeyn ver⸗ faſt alles ausgeſtorben, und unter we⸗ ungluͤctet; aber nicht weiter kommen, nigen andern Herr N. N. nebſt einer als daß in der Vor⸗Stadt zwey Haͤuſer Tochter und Dienſt⸗ Jungen im inficiret geweſen; ſo aber weggebrannt, Schloſſe noch übrig blieben, ſo geſchahe und die Leute aufs Feld in Hätten ge⸗ es, daß als der Peſt⸗Dragoner einſt bracht, und daſelbſt berſorget worden | fragte: Wie es im Schloſſe ſtuͤnde? und Es wolten zwar einige gar leugnen als der Junge zur Antwort gab, daß der wenn von der Seuche daſelbſt was (ep | Herr und die Freyle febr kranck waͤren, verſpuͤhret worden; es muß aber doch fo richtig in Stargard nicht geweſen ſeyn/ weil A ónigl Najeſtaͤt in Preuß (en; als ſelbte auf der Reiſe bis nach Stargard gelanget waren, unver⸗ muther nach Goltze wieder zuruͤck ge * kehret, aus Urſache, weil fid) daſelbſt die anke Seuche eod hren lieſſe, Inzwiſchen fib in dieſen beyden b ſſe / Inz "PR f und wol nicht den morgenden Tag erle⸗ ben wuͤrden: Da beyde ſo reden, ente ſtehet ein Feuer, dadurch das Gebaͤue, und beyde Perſonen elendiglich ver⸗ brennen; welches Ungluͤck der Junge durch allzuſtarckes Einheitzen ſoll cau⸗ firet haben. Doͤrf⸗ 1123 Hiſtoria der Peſt von An. 1709. Ha letzt auch der Chirurgus, welcher nicht Vater, allein dieſen, ſondern auch denen, die ge ſund worden, aufs beſte beygeſtanden: Man wolte hierbey Schuld geben, daß mit vielen Brandtewein trincken zur Præſervation, und als er ſelbſt kranck worden, durch allzu hitzige eingenom⸗ mene Medicamenta er ſich den Tod zuge⸗ zogen. Deßwegen der Todten⸗Graͤber von beyden Dorffſchafften, ob er gleich alle in der Contagion Verſtorbene fc[bff eingeſcharret, und immer von dem Peſt, Suff frey blieben, wurde endlich durch des verſtorbenen Chirurgi Klei⸗ der, die er ſich zugeeignet, angeſtecket: Er wolte aber durchaus keine Artzney brauchen, mit dem Vorwand; Ott hat mich ſo lange ohne Medicin erhal⸗ ten, der wird mich auch ohne ſolche ge⸗ (unb machen, und GOttes ſein Wort wird mich ehe heilen, als alles Kraut und Pflaſter/ die der Chirurgus in Über⸗ fluß beſeſſen, und auch gebrauchet, wel⸗ ches auch wuͤrcklich eingetroffen. Die Stadt Militſch ſelbſt gerieth noch Menf Decembr. in gleiche Gefahr, aus der ſie ſich doch aber durch gute Werfaſſung wiederum heraus geriſſen. Dahin es ein armer Mann, der gegen Sdum zu gefahren, von ſeinem Sohne her ein Paͤcklein zuſammen gebrachter ſchwartzen Waͤſche uͤbergeben hatte, ſo er im Reißige nach der Stadt gebracht: Dieſe Waͤſche nun fingen des Man⸗ nes ſeine zwey Toͤchter an zu waſchen und zu ſaubern; Worauf die eine ſo bald erkranckte, und den andern Tag verſtarb, ſo man auch, weil vorgegeben ward, daß fic in ihrer ſonſt gewoͤhnli⸗ chen Schweren⸗Noth geſtorben fep, dſ⸗ fentlich zur Erden beſtattete: Es wur⸗ de aber auch die andere Schweſter kranck und ſtarb; Und da kurtz vorhe⸗ ro ihr Bruder, ſo anderwerts bey einem Tiſchler diente, zu ihr kommen war, als fie gewaſchen, und fid) über den Ge ſtanck der Waͤſche beklaget, iſt er eben⸗ falls erkrancket; deßwegen er von ſei⸗ nem Meiſter zu ſeinen Eltern gejaget worden, woſelbſt er auch den andern Tag feinen Geiſt aufgegeben. Liber die⸗ ſe Perſonen ſtarb auch noch ein Kind in gleicher Kranckheit, und dieſes alles geſchahe binnen 4. oder s. Tagen; Als nun dieſes ruchbar wurde, ließ man das Hauß alſobald durch einige Buͤr⸗ Doͤrffern yo. Perſonen geftorben, zu⸗ ger bewachen, und endlich ſchaffte man — . — 4 6ää— ——""Áa | Mutter, zuſamt dem todten Kinde, einer Magd und allen Geraͤthe in Beyſeyn des Secretarii auf. nen Schlitten tel Meile von in die neuen Haͤuſer, da Stadt Wap ri: worden, auch, daß ſie alle geſund blieben, bis nach 14. taͤgichten Daſeyn, da ſie die o te Arbeit wieder vornahmen, da denn von neuen wiederum angeſtecket, und endlich alle dem Tode zu wurden, bis auf die Mutter, ſo zwar auch die Peſt bekommen, aber noch echappiret, nach deren Geneſung bat man ſolche in das naͤchſte Dorff Mi⸗ lochwitz, ſo auch inficiref war, gehen heiſſen, woſelbſt ſie endlich mit demſel⸗ bigen die Quarantaine ausgeſtanden, und alſo erhalten worden. | Aus dem Mllitziſchen ſoll dieſe Seuche zu Ende des Octobris ins niſche ſeyn uͤbertragen worden; Und zwar zuerſt nach Schawan / als wo⸗ hin ſie durch einen daſelbſt wohnenden Soldaten kommen, welcher nach Ni⸗ lochwitz zu ſeinen Freunden gegan⸗ gen, und Sachen von dar abgeholet; Jedoch blieb es hieſelbſt nur bey einem Hauſe, das meiſt ausſtarb. 9 — breitete es ſich auch aus ins Warten⸗ bergiſche und Namslauiſche; und zwar allererſt Menſ. Novembr. nach Langendorff / wohin es aus Pohlen mit Kleidern eingeſchleppet worden: it. nach Domislawitz, nach Dro/wuz, durch die aus Doblen fluͤchtig 1 7 kom⸗ mende Hometier; nach Tſcheßchen, und Stradam von Drolnritæ; nach Glau- ſche; ja durch obige Jpovster in die Stadt Wartenberg ſelbſt: Ins Namslauiſche kam es um den Ad⸗ vent, meiſt durch eben dieſe Fluͤchtlin⸗ ge; nach Bufebke, Raulwitæ, Boguslawitz, Wellendorf/, Creutzendar7; Im Brtiegi⸗ ſchen nach omechan Wie denn aud) zu dieſer Zeit im Glogauiſchen an der Dohlniſchen Graͤntze zu due und Scheibe; und im Wolauiſchen zu Bro⸗ dehvitz, und anderwaͤrts mehr die Con- tagion verſpuoͤhret wurde; Aber gemei⸗ niglich bey einem oder ein paar Haͤu⸗ fern blieb, weil die Inñeirten aufs Feld gethan, die Mobilien verbrennet, und die Haͤuſer bewachet worden; bis es endlich im Winter gar nachließ, den folgenden Sommer aber deſto Ls von der geſchahe IAM DAL oma 1125 tiger in noch mehreren Orten ſich aͤuſ⸗ ſerte; Obgleich jo gute Ober Amtliche Veranſtaltungen, wie auch von denen Standes Herren ſelbſt gemachet Ni Anno 1708. im Fruͤh⸗ Jahre ereigne⸗ te fid) eine religieule Bewegung der Kinder inſonderheit in Nieder⸗Schle⸗ fien; da die unmuͤndigen vornemlich 5. 6. bis 12, jdbrige Kinder von bey⸗ derley Geſchlechts hauptſaͤchlich von der Evangeliſchen Kirche, in verſchie⸗ denen Fuͤrſtenthuͤmern, als im Glo⸗ gauiſchen (woſelbſt es bey der Stadt Sprottau zuerſt ſoll angegangen worden (com) im Jaueriſchen , Liegni⸗ tziſchen / Breßlauiſchen, Schweid⸗ nitziſchen, in einigen Orten im Oels. niſchen und Trachendergiſchen bis in die benachbarte Dolniſche Gegen⸗ den, in fpecie in die Poſniſche Woy⸗ wodſchafft, unter andern um Bano, in ſehr vielen Staͤdten und Doͤrffern, und in der Stadt Breßlau (auf Ver⸗ anlaſſung auf 4. bis 5. Plaͤtzen, unter freyen Himmel, unerachtet der groſſen Winter ⸗Kaͤlte, viele Wochen hin, des Tages 2. oder 3. mal, meiſt in ſonder⸗ barer Ordnung und Devotion, ja manchmal mit ſtandhaffter recuſirung einiges offerirten Geldes, oder ande⸗ rer angenehmen Geſchencke, und bey⸗ gefuͤgter Entſchuldigung, auch bey gewinſichtigen oder gar diebiſchen Kindern, daß man alsdann dieſes ihr Unternehmen einer ſothanen Beloh⸗ nung zuſchreiben mochte) unter der Anfuͤhrung eines eintzigen Knabens, und eines den Muthwillen mit Wor⸗ ten und Schlaͤgen ſtraffenden Cuſtodis, faſt jeder Zeit eine Stunde lang, nach vollendeter Schule, theils um Erhal⸗ tung Kirchen und Schulen, theils wie⸗ der Krieg und Peſtilentz öffentliche Beth⸗ und Singe⸗Stunden gehalten, Quoad Hiftoriam & naturam iff. dieſes alles von dem Herrn Infpe&ore Cajpa- re Neumann in Breßlau in einem Be⸗ dencken und Apologia; i. aus deſſen C Adverſarii Inſultation ober Pruͤfung des Gutachtens, ir. aus Perefſens , Neu⸗ meiſters , Scharffes, Schindlers Gutachten und hieruͤber entſtandenen Controverſien; it. in eines 4»momysz gruͤndlicher Nachricht von der Evangeliſchen Kinder Andacht, it. in deren Fortſetzung: Wie nicht SR Hiſtoria der Peſt von An. 1705. Gefahr lieffen, von 1126 | weniger auch in dem Bedencken, fo in der Europaͤiſchen Fama (Part. 74. pag. 115. ſeqq.) befindlich; it aus 70h. Hübners Supplem. l. der Hiſtor. Sta gen Part. IV. Cap. II. num. 2. pag. 162. &c. und andere hieruͤber ausgefertigten Schrifften abgehandlet worden. Welche Hiſtorie ich deswegen an⸗ gefuͤhret, weil man dieſe beſondere Marque machen wollen, daß wo die Kinder gebetet, die Peſt nicht hinkom⸗ men, auch ſelbſt in Gelſe ſollen die Kin⸗ der das Beten unterlaſſen haben. Es iſt auch noch uͤbrig zu melden, daß die Peſt, in dem noch einmal inti⸗ eirten Königreich Ungarn unduͤrſten⸗ thum Siebenbuͤrgen in dieſem Jah⸗ re viel weiter, als in vorhergehenven um ſich gegriffen, auch in der Eurohei⸗ ſchen und ſaliſchen Tuͤrckey und ver: ſchledenen Inſuln im Archipelage ſtarck gewuͤtet, und in ſonder heit die Stadt Raguſa heimgeſuchet; Deswegen Kay⸗ (tel. Kaj, da die in Ungarn und Siebenbuͤrgen ſtehende Trouppen in ien aus groſſe Menge von Medicamentis vor dero Feld⸗Apothecke abſenden lleſſen; bat» Unter inſonderheit die Pilule 7% Cbri- Ni oder Univerſal-Zeltlein CHriſti waren, die man auch die Caniſchen Pillen genennet; Welcher der Herr General Cuſani, der mit der Armee mitten in der Peſt vor Ele geſtanden, und hiermit ſich und das gantze Heer kraͤfftiglich vor der Seuche fell preferviret haben, angeruͤhmet worden: Und es iſt ge⸗ wiß, daß dieſe Pillen wol Zentner Weiſe ins Lager abgeſchicket worden: Als denen die Soldaten ihre eintzige Conſervation wolten zugeſchrieben wiſ⸗ ſenz Sie beſtehen aber ex Aloe, Croco, Agaric. Myrrha, Rhabarb. Zedoaria, Gen- tiana & Theriaca. Es ſcheinet aber aus dieſer Compofition, daß wenn dieſe groſ⸗ ft Krafft eigenmaͤchtig von ſelbter er⸗ folget ſey, man ſolche gewiß mehr der auſſerordentlichen Gnade JESU CHR JS TJ, als dem naturlichen Vermoͤgen des Mittels zuzuſchreiben habe: Auſſer welchen Abfaͤllen es leicht zu glauben ſtehet, daß dieſe Pillen bey denen Soldaten mehr vor eine Erhal⸗ tung zum ewigen, als zeitlichen Leben doͤrfften gedienet haben „(wie ba» von umſtaͤndlicher ich gehandlet in dieſem Wercke unter denen Bb bb 2 Obfer- 1127 Hiſtoria der Peſt von Aa. 1709: 1128 Obſervation. Medic. Artic. XXVI. Conf. D. Aut. Loick Hifl, Peflis pag. 452. Wit fid) aber die Siebenbuͤrgiſche Peſt ra- tione Hiſtor. morbi aufgefuͤhret, hat Baro de Baintema Loimol. (Cap. II. $. 4.5. pag. 12-15.) angefuͤhret, fo faſt der Hi- ftor. morbi wie fie unten folgen wird, gleich kommet. Mes, Welcher Geſtalt bald im Januario und forthin den gantzen Winter hin⸗ durch, in Schweden, Norwegen, Daͤnemarck, Moſcau / Polen / Un⸗ atn, Italien / Schweiz Teutſch⸗ ano, Holland, Engeland, Franck⸗ reich / Spanien, Portugal und dem übrigen Europa (auſſer Tuͤrckey, woſelbſt ſo groſſe Waͤrme ſoll geweſen ſeyn / daß man in Conſtantinopel das geringſte nicht vom Schnee und Eiß verſpuͤhret;) ſich eine fo entſetzliche und faft unerhörte Kalte, mit beygehenden unbeſchreiblichen vielen Schnee einge⸗ funden: Von welcher Kaͤlte von allen Enden ein genugſames Zeugniß die verwundernswuͤrdigen effectus. able gen koͤnnen: Wie denn zum Exempel D in Aachen das Bad gefroren, ſo in 118. Jahren nicht geſchehen; it. der ſchnelle Neckar zugefroren, fo binnen 50. Jahren nicht erfahren: Die Do⸗ nau bat man mit Stuͤcken muͤſſen aufſchieſſen; die Kraͤhen hat man greiffen koͤnnen / und ſind haͤuffig durch die Schorſteine gefallen; die Hunde ſind in Menge hin und wieder raſend worden; viel 100. Stuͤcke Wild ſind in dem Wuͤrtenbergiſchen erfroren; in der Schweitz hat man auf den Ge⸗ buͤrgen Feuer machen muͤſſen , und da⸗ durch die Hirſche, wilde Schweine und andere Thiere in groſſer Menge dahin⸗ gezogen, und ihnen Futter geſtreuet; in Moſcau haben die deute nicht aus den Haͤuſern in die Lufft gehen doͤrffen; in Provence? fino alle Oliven und Orange- Baͤume entweder erfroren, oder ſehr beſchaͤdiget worden; der Weinſtock bat in Franckreich einen unſaͤglichen Schaden gelitten; die Saat iſt in vie⸗ len Laͤndern faſt gantz ausgefroren, und hat man zum Exempel in Langue- doc ſeit dem Herbſt 1708. dreymal ſaͤen muͤſſenz woraus denn ein groſſer Miß⸗ wachs und ſchwere No ſonderüch in andre. — — fo daß in Daupbine ein Malter 20. und ein Malter Korn 30.2 zu Rheims in champagne ein M Erbſen 84. Livres, zu Mantpellier der hal⸗ be Scheffel Korn 30. Floren ſoll gegol⸗ ten haben; daher man auch in reich hin und wieder 3. Vierte und ein Viertel Korn zuſammen mah⸗ len muͤſſen; In der Í anderwerts erſturben die gróflen und aͤlteſten Nuß. Gíd und andere Baͤu⸗ me, und ſpalteten fid) mit groſſen Kra⸗ chen von einander. Theils aus Hun⸗ ger und ungewoͤhnlichen alimentis, theils auch von dieſer entſetzlichen Kaͤl⸗ te haben viel ooo. Menſchen umkom⸗ men muͤſſen: Wie denn allein in eini⸗ gen Aemtern in der Pfaltz über 200. und in Cübingen 5o. Perſonen erfro⸗ ren: In dem Ertz⸗Bißthum Paris und in der Stadt, ſind bis auf med. Fe- bruar. uber 3500. theils erfroren, theils vor Hunger crepiret; und ſollen in arie uͤber 10000. Bettler herum ge⸗ lauffen ſeyn, ſo daß der Ober⸗Aufſeher über die Policey der Herr von atrgencon auf den Gaſſen der Stadt ſeines Le⸗ bens nicht mehr ſicher geweſen. (vid. Huͤbners Supp/. Il. pag. 459 auch in urin geſchehen; fo daß der Hertzog oder ietzige Koͤnig von Sardi⸗ nien bewogen worden, auf allen groſ⸗ ſen Plaͤtzen Feuer zu machen, und Holtz austheilen zu laſſen: So ſollen auch in der Schwediſchen Expedition nach der AMraine von den Troupen allein in einer Nacht 4000. Mann umkommen ſeyn; (worunter aber vielleicht auch, fo ſich Naſen, Arm und Beine, daß fie muͤſſen abgenom̃en werden, er M wol werden gerechnet worden ſeyn. vid. Verwirrtes Polen) welche Anzahl doch die An. 1716. in 8vo publicirte Rela- tion von der Pultaviſchen pag. I9. auf 3000. vermindern wollen; Meyr ſiehe von dieſer unge wohnlichen Winter⸗Kaͤlte: Coriſtiani Mol Differt. de Hieme An. Voq. Ramazzmi & Bayeri Difquifitio de Hieme ead. in Mifcell. Nat. Cu- riof. Cent. I. & Il. in Appendic. pag. 78. it. Job. Gotel. Hardt Programma de eadem, Von 129 | (rt Atte dieſe verderbliche Seuche N verwichenes Jahr ſtarck gras⸗ hervor getban ; nemlich in Polen, Lit⸗ o eee e Kurland, diffunditet, fo daß dieſelbe nicht nur in der Ukraine bis über die Graͤntzen nach Kußland ausgeſchweiffet, ſondern auch an dem Belt in Lieff land / Lett⸗ und Eſtland, Schonen, Schwe⸗ "Sjiffotia der Peſt von Ánno17Io; Sei bemge Umgnifo Peſienng Anno 1710, . fret; ſo iſt fic warlich dieſes 150 dem Lande lieff das Viehe in dem Ge⸗ trayde herum, und war niemand der es aus und eintrieb, oder die Kuͤhe mel» ckete,ſondern wie anderes Viehe , inſon⸗ derheit in Lieff land denen Woͤlffen zum Raube blieben. | In Curland wollte man das Ubel durch Abbrennung eines groſſen Wirths⸗Hauſes daͤmpffen, es nahm aber dennoch gewaltig uͤberhand, fe daß fid) der Hertzog / als er ment Ma- jo aus dem Lager vor Kiga wieder nacht ietau retournirte, ſich wegen der daſelbſt ſtarck wuͤrenden Contagion nach Grobin, eine Meile von Liebau gelegen, zu retiriren, gezwungen ward, (vid. Relario von der Pultaviſchen Schlacht pag. 63.) und ſtarben in den, Pommern / Marck und viele dieſem Diltrick über 600. Bauren, al» ſte Weiſe gedrungen. t mer nicht verhindern, daß fid) nicht | fl dann und wann einige Marquen der Peſt zeigeten. (rid Herrn D. Kanolds d Schreiben von der Peſt, vp d. adæ in Append pag. 143.) € boten mufte menf Junio und Julio dieſe Seu⸗ che von neuen auch erdulden, jedoch nicht ſo hefftig als An. 1708. und zehlete man nur 700. Perſonen fe an der Peſt 9 9255 (vid. Zernectes ver peſtetes 7 gehandelt, und nebſt 6. Perſonen an der Peſt verſtorben, ift fie wieder auf gegraben, und mit dem Sarg an Gal⸗ gen gehencket worden; und einem chuſter wurde deßwegen das Schwerdt zuerkannt: Inzwiſchen wurden viele kleine Oerter gaͤntzlich 1 pag. 27. it. Thorniſche Chro- 376.) it. Graudentz Culm / We kfiariendurg Ermland, El⸗ Se bingen ꝛc. Es gieng auch in dem Brandenburgiſchen Dreuffen fo gar Koͤnigsberg wieder an, ob gleich das Übel fo weg war, daß man den 23 Febr. ein öffentlich Danck⸗Feſt gehalten, da⸗ ſelbſt man zugleich ſcharff verbothen, nichts aus den infcirfen Haͤuſern zu holen, ſondern da eine Frau hierwieder andere Laͤnder mehr, auf die graufam | fo daß die Ausſaat hieſelbſt ohne zu⸗ ^ | thuung eines Menſchen wohl gera» In Dantzig konte man dieſen om⸗ then. Inſonderheit kan man ohne Gre ſtaunen nicht leſen, fo die belagerte Stadt Kiga nebſt der Duͤnamuͤnder Schantze gedrucket: Denn es fand die Peſt das kraͤfftigſte Vehiculum in dem groſſen Mangel der Lebens⸗Mittel, weil man ſo gar das Fleiſch von dem verreckten Viehe zu eſſen gedrungen wurde; 1, Quartier Butter galt 15. Thal. ein Schaaf 8. Thal. und fe wei⸗ ter, dahero auch die Niederlage der Menſchen fo groß war / daß nicht allein faſt alle Medici (vid. Herrn D. Kanolds nd⸗Schreiben von der Peſt pag. 146.) ſondern auch uͤberhaupt auf die 40000. Menſchen (vid. Europ. Fama Part. 104. pag. 643.) und wie der Autor des Welt Spiegels Part. XXI p. gos. rechnet, auf die 60000. Perſonen ge ſtorben, und allein von der Garnifon von 12000. Mann nicht mehr als 1800. Mann ausmarchiret, auch nicht mehr als 20. Buͤrger uͤbrig geblieben; Und der Commendant der Duͤnamuͤnder⸗ Schantze Staclelberg von 12700. Mann ſo hinein kommen, von der Peſt und Schwerd nicht mehr als oo uͤbrig behalten, ſo nach Reval dimittixet wor⸗ den. In Reval war das Ungluͤck nicht ruinitef, denn fie ſturben meiſt aus / und kleiner als in Re, angeſehen von kei⸗ die andern lieffen davon; wie denn in nem Regiment, über 70. oder 80. aus⸗ Coldap nur 2. Raths⸗Herren und 5, marchiret; und von 50000. Einwoh⸗ Burger ſollen übrig blieben ſeyn; Auf nern, ſollen nicht mehr als 3000. See⸗ | Bbb bz len / 1131 len, darunter 2. Prediger, 4. Membra aus dem Rathe lebend geblieben ſeyn; bít Europ. Fama (Part. 112. pag. 264.) meldet, daß die ledigen Raths⸗Stellen und Pfarr⸗Stellen auf einmal erſetzet worden, ſo aber in 8. Tagen insgeſaſnt wieder von neuen ausgeſtorben. Auch Pernau, wie die Duͤnamuͤnder Schantze fid) ergeben, hat wenige Sol⸗ daten, und nicht mehr als . oder 6. Buͤrger lebendig liquiciren koͤnnen. (vid. Relat. von der Pultaviſchen Schlacht pag 104. und 105.) Ja in gantz Leitland ſollen alle Prediger dem Tode zu Theil worden ſeyn, ſo daß allda uͤber 150. Pfarreyen vacant wor⸗ den. Die Relation von &. Petersbusg beſaget pag. 40. daß nemlich nach geen⸗ digter dieſer Peſt⸗Graſſation in hieſigen Gegenden von Nar»a über Derpz bis N- ga, ſo nahe 100. Meilen austraͤget, der Cæar einige Haͤuſer von z. bis 4. Meilen zu Dero eigenen Commodität haͤtte aufbauen laſſen muͤſſen, nachdem er fi Meiſter von gantz Lieffland gema⸗ chet; welche mit Poſtirungen verſehen, weil (aft kein Menſch da zu ſehen, ſon⸗ dern alles ausgeſtorben und verlauf⸗ fen geweſen; da zu verwundern, daß St. Petersburg als die Favorit. Stadt des Caren durch Fed Præcaution von der eſt frey geblieben. : (T den Pommriſchen umb MNaͤr⸗ ckiſchen Landen, würde Stargard, item im Schwediſchen Pommern, Steitin, Wollin, Stralſund, und andere Orte mehr; In der Ucker⸗ Marck die Stadt Prentzlau inficiret: In das Schwediſche Pommern aber die Peſt durch die Crafovifcben Troupen, in fpecie durch das Mar⸗ ſchalliſche Dragoner ⸗ Regiment, ſo verwichenes Jahr aus Dolen und zwar aus den inficirten Polniſchen Woywodſchafften hierher kommen, eingeſchleppet: Wollin wurde von Stettin her; und die Stadt Prentz⸗ lau durch einen Kauffmann, der Tuͤcher oder Polniſche Zeuge vor Franckfurth von einem Juden, weil man ihn nicht hinein laſſen wolte, erhandelt, angeſte⸗ (fet (Vid Europ. Fama Part. 105. pag. 768.) da denn der Kauffmann bey Aufma⸗ chung mit ſeinem Weibe und Kindern ertoͤdtet, auch ſtarben allda von 6000. Einwohnern 575. Perſonen. Damit nun die Seuche in Berlin Hiſtoria der Deft von Anno 1710. 132 nicht moͤchte ei gricbleppet werden, verboth man allein alle Commu- dieſes noch genugſame Wachten aus. geſtellet, und die Verbrecher aufs he tcfte geſtraffet; Wie denn nigl. Majeſt. unter andern en Galgen aufhencken lieſſen, weil fic ch aus angeſteckten Oe ten in das band eingeſchlichen hatte. (Europ. Fam. Part. 106. pag. 768.) So wurde auch um eben dieſe Zeit einem Handwercks⸗Geſellen, der ſich von Prentzlau nach Berlin begeben wollen, der algen yuerfefict. Dieſes Jahr machte die leid " che auch eine Ravage über ben in die Schwediſchen Provintzien, dahin ſie unfehlbar aus Pommern oder Liefland uͤberbracht worden, und 5 W in onen an, als woſe ey damaliger ungers⸗Noth ju rimo andscron / Helſingbuͤrg u. andern Orten mehr ſich mit ziemlicher ge keit ausbreitete, ſo rte auch Daͤniſche Flotte in der Oſt See von Schonen hierdurch ſoll ergriffen wor⸗ den ſeyn. Ja ſie erweiterte ſich auch gar bald in das benachbarte Smaland , Offer- und Heſter- Geriland ja gar in Nor- wegen, bis fie endlich nach elan in die xr Reſidentz⸗ Stadt Stock⸗ holm fid) einfand, nahm bald uͤberhand, daß die Zahl woͤchentlich auf 1676. Perſonen kam; Welches denn verurſachet, daß fib das Staats⸗ Miniſterium aus der Stadt nach Sable und arbogæ in Nei- Maunland 15. Mei⸗ len von Stoctholm, der Hoff aber nach Kablberg bey denen Kupffer⸗Mi⸗ nen zu retiriren gezwungen wurde, und obſchon anderwaͤrts im Lande mit der Kaͤlte das Ubel aufhoͤrete, ſo daurete es doch allhier bis uͤber den December hin⸗ aus mit groſſer Hefftigkeit, und nahm mehr zu, als ab; So daß nach dem Hamburgiſchen Computo vom al. Aug. bis 18. Febr. 21000. Menſchen, darun⸗ ter viele gefangene Moſtowiter gewe⸗ ſen, geſtorben, gar zuſammen aber uͤber 30000, Perſonen vid Europ. Fam. Part. 113. p. 363. Schwediſche Far. Part. IX. pag. 764.) Ja unter der ee fo 1133 von 40000, Mann nicht die Helffte im Leben gebllebeen. Es ſprechen nun zwar denen Nor⸗ iſchen Laͤndern viele die Peſt und Fe- ſagt der Lapplaͤnder Nico / Oern in der Beſchreib. Lapplands pag. 49. 5o. ausdrücklich, daß man in dieſem Lan, de, wegen der geſunden Lufft und groſ⸗ ber Kaͤlte, von keiner Peſt, hitzigen Sie ern und andern anſteckenden Kranck⸗ heiten, (die Blattern ausgenommen) Atwas wiſſe, ja man will verſichern, daß die mit dieſem Ubel behaftet, in dieſes Land kommen, ſtracks hieſelbſt geſund werden, ſo daß dannenhero der be⸗ ruͤhmte Erafmos Frautiſci diß Land ein Gifft des Gifftes und ein Grab der Peſt genennet: Und bezeuget daher aud) Glaus Petri beym Scheſfero in Deſeript. Lapponie Cap. XXVII. daß als vor eini⸗ gen 710 25 die Peſt mit dem Hanff⸗ Fauff in Lappland gebracht worden, niemand dadurch das Leben verlohren, als allein das Weibs⸗Volck, ſo im Spinnen den vergiffteten Hanff durch den Mund gehen laſſen. (vid. Anmer⸗ ungen zur Teutſchen Beſchrei⸗ bung Groͤnlands des Herrn 4 la . Motbe le Vayer. ad Lib. I. Cap. II. pag. 5. dergleichen denn auch von den uͤbrigen Nordlaͤndern, als IJsland, Gron land, und anderen vorgegeben und ge glaubet wird. Nun kan man zwar nicht in Abrede ſeyn⸗ daß dieſe Nord⸗ laͤnder vor dergleichen Seuchen vlel ſicherer ſeyn, als andere Nationen, weil man auch bey uns obſerviret, daß bey der Winter⸗Kaͤlte das Ubel aufbóret, alfo auch hier dergleichen Effectus pu- tredinoſi aufs empfindlichſte können gehemmet werden; Uberdieſes die Gor» per bey ihnen bey weiten nicht ſo weich⸗ lich. Da nun die Peſt durch Fortſchlep⸗ pung des Contagii ihre Exifleng und Daurung ordinair bekommt, alſo dieſe nicht leicht dahin kommen kan, weil ſie wenig Communication mit anderen Laͤndern haben; Wie denn dieſe Men⸗ ſchen auch (tbv zerſireuet leben und we⸗ nig zuſammen kommen. Weil nun aber doch die Leiber dieſer Nordlaͤnder eine Menſchliche Mixtion und Confor- mation beſitzen, auch das Peſt⸗ Gifft durch die Kalte, wie nicht weniger Lei⸗ bes und Gemuͤths / Staͤrcke allein, mit Hiſtoria der Peſt von An 1710. - fell ſie alſo um fib gegriffen haben, daß bres malignas gäntzlich ab, inter andern 136 nichten von Grund aus vertilget wer⸗ den kan, ſo iſt auch die Oblervation aus Groͤnland zu erweiſen, inſonderheit da Pact. citat. von Groͤnland (Lib. II. Cap. I. pag. 49. it. Cap. IX. pag. 77. ) aus⸗ druͤcklich gemeldet wird, daß An. 1348. die Seuche, ſo man die Schwartze Peſt genennet, gleich wie den meiſten Theil der Nordiſchen Völcker über» - haupt pi jer ad alfo auch in Alt⸗ Groͤnland aufs hefftigſte aemütet ha⸗ be, als wohin fic mit den inficirten Noꝛwegiſchen und Daͤniſchen Schif⸗ fen gebracht worden, ſo daß von der Zeit an die Fahrt nach Groͤnland afl maͤhlich in Abgang ſoll gekommen ſeyn. Und dieſes (fl eben diejenige Pe⸗ ſtilentz, welche An. 1346. aus Aſia und Africa nach Griechenland, Italien, db, Spanien, t£ngellano, eutſchland, Doblen und in die Tor⸗ diſche Laͤnder gebracht worden, und dergeſtalt um ſich gegriffen, daß es ge⸗ ſchienen, als wolte Gott das gantze Menſchliche Geſchlechte auf einmal ſo wie vor Zeiten durch die Suͤndfluth vertilgen und ausrotten. (vid. Arbanaſ. Kircheri Scrutin. Peflis in Chrono! Pefl pag. 419.420.421.) Hiernaͤchſt verdient auch hier die Paſſage Jul. Caf. Scaligeri de Subti- litate ad Cardanum (Exercit. XXXII. pag. 140.) allegirt zu werden: „In Septentrio- „nales populos, adeo tam ſæpe tam vehe- »menter debachatur peſtis, ut aliquando gros integros exhauriat colonis., Wie auch Tom. Bartholinus in Medicina Dano- rum Differt. IV. pag. 141. von der Hefftig⸗ keit meldet: „Peſtis quanquam in frigido »Septentrionis aëre rarior fit, raritatem ta- „men gravitate compenfat.,, Wobey zu⸗ gleich bemercket wird, daß auch in Js⸗ lano offtermals Febres malignæ unb Petechiales zu graſſiren pflegen. War⸗ um aber in (b Indien keine Peſt ie mals graſſiret, und die Einwohner vols lig davon frey ſeyn, iſt nicht zu verwun⸗ dern, weil fic niemals von denen Hol⸗ laͤndern oder andern Europaͤern da⸗ hin gebracht worden, und mit andern Stationen , die ſte dahin bringen koͤnn⸗ ten / keine Communication haben: Doch glaube ich, ſie ſolte nicht weniger ihre, als unſere Coͤrper anſtecken, weil ſo gar die Blattern oder Kinder⸗Pocken, wel⸗ che ſie vor der Hollaͤnder Ankunfft auch allda nicht gehabt, jetzo ſolche Ravage offtmals machen, daß der ver t 113$ Thell ver Menſchen in einem Jahre davon aufgerieben wird, wie die remar⸗ quable Paſſage anzeiget, fo zu finden Fobemer. Nat. Curioſ. Dec. I. An. IX. & X. p.416 fo daſelbſt alſo lautet: „Ante Bara. „ Paru ddventum in Ind. Orient. Variolis & „Norbillis non corripiebantur Incolz, ho- die vero tantati inindigenas exercent eru- „ delitate im, ut Pefte, (qua inindiaOrientali ,üurquam eft viſa) minores haberi haud „ poſſint. Quatuor abhinc annisinInfula au- rali oriental Moz tertiam hominum par- „tem Morbilli & Variolæ interfecerat. ' In denen (M Landern hat al werden, uͤber 25000. geſtorben ſeyn (vid. Ludwig II. Theil der Uziverf- Hi⸗ ſtotrie Supplem. pag. 406.) dergleichen es nicht anders in Grodno ( vid. Europ. Fam. Part. 104. pag. 649.) Mobilo, Petock und in denen andern Diflricten herge⸗ gangen, daß in vielen Doͤrffern auch nicht ein Mann mehr zu finden gewe⸗ fa, und die Moſtowitiſche Armee, fo dazumal in Littauen geſtanden, ziem⸗ lich geſchmoltzen. Auch die bis her in- ficirt. geweſenen andern Woywod, ſchafften, muſten dieſe Seuche aufs neue empfinden; als die Woywod⸗ ſchafft Cracau / Lublin, Reußland / Jaroslam, Zamo[tz,, Lemberg Cc. Wie denn auch die Stadt Warſchau wie⸗ derum empfindlich von der Peſt heim⸗ geſuchet wurde; it. die Doenifce oywodſchafft, fo fid) bis Rawüuͤſch erſtreckte; Dahin es von des Same ba ſeinen Leuten in die Badſtube gebracht, uM die gantze Stadt angtRedfet wor⸗ en. in Ungarn die Peſt auch nach Ofen Hiſtoria der peſt von An. 1710. 1 M4 4000, wie Bemtema in no, ipi ff. lieniſchen Staaten in nicht ger Gefahr und vielerley Verdae In dieſem vz1oten Jahre kam 136 und Deft, fie wuͤtete auch in vielen c dern Geſpannſchafften in Gber Ut garn bis an die Cbeyf gegen die Pe nifcbe Graͤntze; Df tf batte Clauſenburg nich qrguemp finden 3g Herrmann ſtarben allein 385. Bürger; Und Schesburg,Kukuolo, Meda und zu Ge*- dich war die Zahl der verſtorbenen f Arge wenig Jla un * ^ € aus Ka/ajeri; Scrutinio Pe) f ret. kem da Croatien, inen, Bonn, Dalmatien und Allanien hin wie Peſt Unglück traff, fo wurden d Sorge und! efahr geſetzet. Auch n 1 in keinem Jahre - 24 unſer gutes Breßlau⸗ er ſo na⸗ hen Nachbarſchafft, e Die Stadt Gelſe empfing das Con- tagium ſchon im Fruͤhlinge nach Oſtern aus der Stadt Kempen aus von daher es mit einem Kaſten voll Mo⸗ bilien durch Hülffe eines Land⸗Drago⸗ ners gebracht worden: Welcher ge daher abgeholet, als ein Erbtheil von Frauen N. N. Neyßerin Tochter, fo in Kempen geſtorben, dieſe blieben uneroͤffnet einige Zeit in Oelſe ſtehen; Von dar tranſportirte man dieſe Kaſten allhier bis vor Breßlau, da man aber dieſe Sachen nicht einliez, wurden fie wieder zuruͤck nach Oelſe geführek! So bald dieſe Frau daſelbſt die Rüften eroͤffnet, und die Sachen ausgepacket, ift fie zuſammt dem Dragoner, der ihr geholffen, erkrancket; und beyde in wenigen Tagen dahin geſtorben. Un⸗ erachtet dieſes ungluͤcklichen Fe hat man nichts deſtoweniger ſolche Sachen uͤberall hinverkaufft, wovon faſt alle, ſo davon etwas bekommen, angeſtecket worden; als die Kaͤuffer dieſes gewahr worden, haben ſie hier⸗ auf dieſe Mobilien meiſt verbren net, vle⸗ le auch ſolche E Straſſen, Gaͤr⸗ ten und ins Waſſer geworfen, da ved »dieſe 1137 dieſe von andern gefunden, ift. mithin ein groſſes Peſt⸗Feuer erreget worden. (vid. Eggerde l. c. pag. 17.) Weil nun die⸗ ſe Frau in Breßlau auch einige Zeit ſich aufgehalten, brauchte man allhier alle Przcaution; Man ließ das Hauß vilitiren, und die Anverwandten, fo noch allhier waren, aufs ſchaͤrffſte exa- miniren, welche aber nichts verfaͤng⸗ liches ausſagten. Alſo war die gemei⸗ ne Rede: Die Freunde aber, ſo hiervon mehrere Wiſſenſchafft haben wolten auch ſelbſt ihr Herr Sohn Joh. Ernſt Neyßer / jetzo beym hochloͤbl. Roͤni⸗ gl. Amte und Breßlauiſchen Stadt Magiſtrat. Advoc. jur. als er deswegen befraget worden, wuſte weiter nichts auszuͤſagen, als daß ſeine Fr. Mutter nicht kranck von hier nach Oelſe abge: fübret worden; auch keinen Kaſten aus Kempen bekommen, ſondern ein Ka⸗ ſten ihrer Schweſter zugehoͤrig mit Mobilien haͤtte bey Herrn Hof⸗Predi⸗ ger „Ipringef in Oelſe inzwiſchen geſtanden, als fie in Kempen geweſen, ſo auch daſelbſt verſtorben; Wol aber waͤre die Peſt nach Oelſe geſchleppet worden, durch einen Fleiſcher A⸗⸗ genannt, wohnhafft auf der Marien⸗ Gaſſen, welcher offt nach Kempen zu ſeinen Herrn Sohne, (o daſelbſt Pfar⸗ rer geweſen, gereiſet, und verpeſtete Hiſtoria der Peſt von An. 1710: 00 Gs ijt wol ſonſtUberſtüßig bekannt, daß Dleh⸗ Staupen, bie Menſchen nicht anfallen; ja 1138 Rauch⸗Leder daher gebracht, deswegen auch zuerſt ſein Hauß foll angeſtecket 5 — und faſt gaͤntzlich ausgeſtor⸗ en ſeyn. | Anfaͤnglich wolte man in Oelſe die⸗ ſes Ubel, keines weges vor die Peſt hal⸗ ten, ſondern vor maligniſche Fieber ven- ditiren, zumal da ſich keine ſonderliche Excretiones und ſigna Peſtis zeigeten, und welche Bubones gehabt dabey her⸗ um gelauffen und ihre Arbeit getrie⸗ ben, bis ſie ſich in ihrer wahren Ge⸗ ſtalt offenbarte: Und inzwiſchen die benachbarten Doͤrffer durch ungehin⸗ derten Umgang mit den Oelſnern auf gleiche Weiſe verungluͤcket. Solcher⸗ geſtalt bekam zum Ex. Netſch das Peſt⸗Gifft mit einem Hemde und Ro⸗ cke, ſo eine Magd von der verſtorbenen Köchin des Neißeriſchen Hauſes ge⸗ holet; Polniſch Elgut von einem Bauren durch Geld, ſo er vor Reiffen geloͤſet; Zuckel, Vielgut durch einen alten Mantel von der Stadt; Patſch⸗ tey / Arompuſch, Hoͤnigern, durch eine Erbſchafft, ſo die Muͤllerin in Oelſe geholet; CorſchlitzLudwigs⸗ dorff / Neuſorge, Spallwitz, Wur⸗ tembergiſch⸗Vorwerg, alle dieſe durch Communication mit Leuten; Schmolſchuͤtz durch einen Bauer⸗ Hund, der nach Netſch gelauffen: (6) | Uts ſelbſt wenn Menſchen von dergleichen angeſteckten oder ſchon verreckten Viehe geoeffen,bat 4 es ihnen doch nicht, wenn nur nicht Eckel concurriret, geſchadet, (vid. D. D. Scbroeck in Epbe- merid. Nat. Cur. Cent. III. & IV. in Appendice) und wie vorhero Sect Ill. Articul. V. in " — einen eigenen Mediciniſchen Refponfo erweißlich gemachet. Ja ſelbſt eine Art der Thie⸗ rez als Rind⸗Vieh Pferde, Schaafe, Gaͤnſe ꝛc. wenn ſie von der Seuche angefallen, und verrecket, und die Hunde von dieſem Luder gefreſſen, tft es ihnen dennoch gantz wohl bekommen: Wie denn auch dle Thlere vor fich von aller Anſteckung ſrey geblieben, wenn unter denen Menſchen die erſchroͤcklichſte Peſtllentz graſſiret; Auſſer in Oeſterreich bey Wien wolte man zu Weigels dorff folgendes obſerviret haben; Wie in der Behauſung AMattbie Rothambers alldaſigen Richters (eel. ein Hund wuͤrcklich mit der Peſt inficirek worden, welcher einen ordentlichen groſſen Bubonem im lincken Inguine bekommen, den aber der Hund aus Schmertzen ſchon etliche Tage aufgebiſſen, und durchs Lecken rein ge: halten hatte; Auch gewiß davon wuͤrde gekommen ſeyn, wenn ihn err D. George dein vid) Kramer dieſes Diſtricts Peſt⸗Medlicus nicht bátte erſchleſſen laſſen, well er das ganz tze Hauß, als zum erſten den Knecht, um welchen er am meiſten geweſen angeſtecket. In verſchledenen verpeſteten Haͤuſern ſollen auch die Tauben als zu Geimfarn Beulen unter den Fluͤgeln gehabt haben: Wie dieſes alles beſagter Medicus an Conrad Berthold Behreni nach Braunſchweig umſtaͤndlich berichtet, und dieſer es in einem zu Braunſchweig An. 1714. in ato gedruckten Bericht von der Peſt pag. 48. annotiret. Ja der Nieder⸗Ge⸗ ſterreichiſche Geſundheits⸗Rath hat in einer publicirten Nachricht von der anſte⸗ ckenden Seuche fo An. 1713. daſelbſt graſſiret pag. L angemercket, wie daß da einer mit der Pjʃ4ſt behaffteten Perſon die Ader gelaſſen, und das Blut auf etliche Teller oder Schalen dufgefaſſet worden haͤtten fid) die Fliegen haͤuffig um das Blut geſammlet, und davon gez fofjen, aber auch alle davon bald crepiret, fo daß ein gantzer ſchwartzer Crauß verreckter Fliegen, um die Deller niat anders als wenn man Fliegen⸗Gifft dahin geſetzet haͤtte, gelegen. f nma X : Cut : 1139 Hiſtoria der Peſt von An. 1510. 1140 Gutwohne, durch ein Menſch von | Groß Elgut, cond auf dieſe n j€ 1 (elfe, fo daſelbſt geherberget; und andere Weiſe. e inte m ER jOrftere Hund, fo in die Peſt⸗ er vor der t zu Polniſch Elgut I Lacer oi paſſirten folgende ſingulaire nach mit den Kindern zu Hauſe ge⸗ welche die Heftigkeit des ſchleppet, welche geſtorben; Dammer inſonderheit anzeigen, wie es auch durch Harn, von Oelſe ſo die Schmie⸗ Sachen anzuhengen „die man din herausgeholet; Rate durch Tim ſonſt nicht vor allzu ju- gang; Schmollen durch inficiret diciret; wie davon zu leſen Herr Eger Geld; Crondorff, Kutzendorff, | der J. c. pag. 95. (7) it. fo a $£! , — — MÀ (7) Ein Fleiſch⸗Hacker aus Oelſe bemuͤhete ſich die damal (don infcirte Stadt zu verſehen, titte deswegen auf die umliegenden Doͤrffer Vich einzukauffen: m auf Polniſch⸗Elgut und erhandleie von 2. Baͤuerinnen eiliche Schweine; Der einen zehle⸗ te er das Geld in die Hand, wornach dieſe das Geld in ihren Schuͤbſack tate: Die an; dere wolte ſich das Geld nicht in die Hand zehlen laſſen aus Furcht daß ſie mit . che, wie fie gehöret, zu Gelſe gramen ſolte, inficiret wuͤrde, lief Detoimegen den cker das Geld auf einen Holtzblock zehlen, da ſie indeſſen einen Topp mit E50 N Geld mit elner Ruthen hinein (treibt, und 24. Stunden alfo ſtehen laſſet. Die Baͤuerin war kaum nuch Hauſe kommen, da fie an ihrem Bein, eben an dem O no mit demſelben den Sack mic dem Gelde berüfrer, ein befftlces Brennen zu empfi fing. Es folgte auf den Schmertzen eine harte Geſchwulſt, welche fib to ber. | bete, daß ſich das Weib wegen groſſer Mattigkeit und unleidlichen | le⸗ gen muſte und den andern Tag darauf ſturbe. Dem andern Welde, weil fie ihr Eßig gebeitzet und wol gewaſchen, iſt nichis boͤſes wiederfahren. Der Fleiſch⸗ Hacker mit ſeinem Biehe davon, und da ihn unterwegens Dueſt ankommen ließ er ſich zu gern einen rund aus den Kraͤtſchem geben; der Wieih wolte ihn, als eine mit ſuſpecte Perſon, nicht ius Hauß laſſen: Der Fleiſch⸗Hacker hieß den Wixih ei MES und da er demſelben das Geld vor daß Bler gabe, ſprach er: Da haſt du die Der Wirth wolte zeigen als fuͤrchtete er fid) nicht darum nahm er das Geld gar ins N Es bekam ibm aber ſolches gar uůͤbe mem ihm ver Kopffalſo heſſtig aufſchwohe, nem Ochſen⸗Topff nicht ungleich war. Das Weib ihten Mann in ſolchen | ſtande ſehenbe, beteibie ſich fo ſehr, daß fis gleich erkranckte, und noch etliche Stunden vor dem Manne dahtn ſturbe. E Es laͤſſet ſich leicht ſchluͤſſen, und die Erfahrung hat es oteffáltia gelehret, von der Peſt angeſteckten Orten, Diebſtahl Trunckenhelt und Hureten die N Laſter ſeyn, und zwar, weil wegen des erſten niemand leicht mquirtzte? Das ffen wo nicht zur Cue doch zur Courage, well furchtſame Leute, am leichteſten angeſtecket würden, vieles beytrage; Und zur Hurerey bequeme Gelegenheit fid) ereignetes Da die Geſunden beps derley Geſchlechts [rep zuſammen kroͤchen: Daß aber ſelbſt von der Peſt angeſteck te einen ſonderbaren Trieb zu letzterer haben; it. andere fid) quii o aii weil 6e mit dergleichen Leuꝛen fich wiſſende vergangen, erklaͤhren folgende 2. Begebenheiten: Es graf- ſirte in dem ſchönen und groſſen Dorff Netſch bie Peſtilentz aufs hefftigne, deß wegen ba» mit dieſes Ubel nicht in die umliegende geſunde Doͤrffer ausgeſtreuet würde, haden ſelbie zu ihrer Bewahrung fleißige Wachten fo Tag als Nachts ausgeſetzet: Nun traff es ſich eben, daß ein junger Bauers Knecht zu Srampen auch fid mit un el denen Waͤchtern bt» ſande, welcher in ein Bauer⸗Menſch zu Netſch beffrig vderliebet war; Da nun dieſe Du⸗ ne mit der Peſt uͤberfallen und ſolches ihr Bugle gewahr wurde deſchloſſe er bey fic, ehe und beoo: fie in die andere Welt reiſete, ihr gure Nach zu ſagen; Verließ derowegen bep nächtlicher Weile feinen Poſten, lief ins inticixte Dorff, und mache fid fo nahe zu feinem Schatz, daß er mit einer Beulen an dem Orte, wo fie elne gehabt, zutuͤck kehrene. Nun hatte er dieſes ſo heimlich verrichtet daß wenn nicht das jenige, was er dem Menſche im Bauche zuruͤck gelaſſen, das Werck verrathen haͤtte, es auch teáte verborgen geblieben. Es wurde unterdeſſen dieſer Purſche in feiner Wach!⸗Huͤtten kranck, ging in ſeines Va⸗ ters Hauß, ſteckte ſolches mit der Peſt an, wornach er wieder in ſeine. Jütte zurück kehrete: So bald man in des Vaters Hauſe, auch den Sohn in der Hutten nicht wol auf vermerck⸗ te, wurde ſo wol das Hauß als auch der Sohn in der Huͤtten bewachet; es ſturb aber das gantz: Hauß aus, und kam nur derjenige, fo das Ubel angeſtifftet, allein barbon, Zu gudwigsdorff, fo unweit Gelſe gelegen war die eft auch febr hefftig; Damit wurde ein junges Bauren Menſch angegriffen: So dald nun ihr Buhler "M mach⸗ ti; 1141 | Hiſtoria der Peſt von An. 1710. 1142 Polniſch⸗Elgut referiret, daß viele er von einer Haͤge⸗Druͤſe geſaget ha von der Peſt angefallene ſtarck deliri- ben: Er bekam ſelbſt einen Carbunckel ret, darunter auch ein junger und ſtar⸗ auf die lincke Bruſt/ welcher nach dreyen cker Mann geweſen, welcher gantz bur» Tagen ihn des Lebens beraubet; Und lig als geſund zu einem nahgelegenen da er gebothen ſeine Sachen wol zu rei⸗ groſſen und tieffen Teiche gelaufen, nigen, (ft hiervon das Weib, fo ihn in und fic in Anſehen verſchiedener Per⸗ ſeiner Kranckheit gewartet, und ſonen recht freudig und luſtig in ſelbi⸗ nach dem Tode angekleidet, auch ver⸗ gen von der Hoͤhe geſtuͤrtzet und ſeinen ſtorben. men Durſt welchen er geklaget, ſamt dem Worauf Herr D. Brunſchwitz an Leben zugleich ausgeloͤſchet: Den tov, das bocblóbl. Koͤnigl. Ober ⸗Amt ten Coͤrper wolte niemand herauszie⸗ berichtete; Daß allda kein Morbus Epi- hen, bis fid) endlich mit vielen Gelde | demicus ſondern die wuͤrckliche Peſt fid) ein Bauer hierzu erkauffen ließ: Den in € elfe befaͤnde; Da er nun im Julio gröſten Schaden hiervon hatte der dahin abgegangen, iſt er nach vier hoch Adliche Poffeffor, welcher in vie⸗ wochentlicher hernach gehaltener len Jahren aus dieſen ſchoönen und Quarantaine zu Sibyllen⸗Ort in groſſen Teiche keine Graͤte Fiſche vere | Breßlau im September wiederum an⸗ kauffen konte. iH gelanget: Daſelbſt aber als der Her⸗ Die Stadt Breßlau hob die Com-] tog einmal zu dieſer Zeit hinuͤber munication auch noch ehe die Oelßner kommen, hat der Kutſcher, der den ihr Ungluͤck bekennen wolten, auf: Herrn Hertzog gefahren, lauffende Bu- Und ein hochloͤblich Aónigl. Ober⸗ bones gehabt, davon er auch, weil er Amt ſchickte Herrn Titl. D. Johann ſich gar nicht gehalten, plotzlich ver» George Brunſchwitzen die wahre ſtorben: Nach dieſem ſtarb auch Herr Beſchaͤffenheit des morbi zu unterſu⸗ B. Heidenreich; Der Hochfuͤrſtl. chen, und von ſelbigem einen umſtaͤnd⸗ Leib daedlcus aber, Herr Nicolaus lichen Bericht zu erkheilen, dahin, hier · Leiter ding ging mit demchertzog aus auf alſobald ſeine Retour nach gehal⸗ Oelſe nach Wilhelminen⸗Grt, des⸗ tener Quarantaine wieder zu nehmen, wegen die Stadt ohn eintzigen Medi- befehliget wurde: Von Oelſe aber, ob cum war: Unter der Suite des Her⸗ man gleich ſo viel als moglich das Ma- tzogs von nahe 40. Perſonen, war ein lum gegen Herrn D. Brunſchwitzen | Laquey ſchon angeſtecket, fo auch ba» verborgen ſo hoͤrte er doch, da er fid) ſelbſt an der Pes verſtarb, doch blieb zu einen Fuͤrſtlichen Officianteri begab, es bey dieſer Perſon, obgleich febr viele von einer Haͤge⸗Druͤſe in inguine reden, andere von der Hof ⸗Statt um⸗ und welche aber meiſt per Spiritum "Fheria-| bey ihm geweſen, ja man wurde da calem Camphoratum zerfrieben ſey, und dieſen des Hertzogs Wacht⸗Solda⸗ noch ſelbigen Tag der Todt erfolget: ten verſcharren muſten, den Tag dar⸗ Er erfuhr auch daß Herr D. 70h. Geor. auf gewahr, daß er wieder aufgewuͤh⸗ ge Waltsgott beruͤhmter Medicus da⸗ [et worden, weil er weniges Geld bey ſelbſt, da er von einem Patienten nach ſich ſtecken gehabt, welches ihm gerau⸗ Hauſe kommen, ſich geklaget, und folle] bet worden. jjb d Code Malohadtiig ai MD NE i machte er fid) in der Nacht zu ihr, und trleb mit ihr das Venus⸗ Spiel fo lange, bis er eine Peſt Beule gu Lohne babon trug :. Es war blefee nicht (o heimlich geſchehen daß es die Gi». ern nicht erſahren, und ohnerachtetſie bepberfelts ihre Kinder wegen ſolches Verbrechen mit harten Worten geſtraffet ſo haben ſie doch ncht verhinderd können, daß dieſes ver⸗ liebte Paar nicht alle Nacht waͤre bald da, bald dort zuſammen kommen, und eines dem andern zugleich die Peſt⸗Beulen wol ausgedrucket. Herr P. Eggerda kam eben zu dieſer .at an den Ort, daſelbſt ieh gleich die Eltern dieſer zwey Verliebten ein fanden, und um SBottes Willen bathen, er mochte doch erlauben, einen Geistlichen aus Gelſe abzuholen, Anm ite Inder eheſſeialhren Goünben dab a ftürben, trauen yu off, weil fie begberfits. mit der Peſt behafftet, dennoch aber nicht konten abgehalten werden, daß ſie nicht alle Nacht zuſammen lieffen, und das jenige thaͤten, was ihnen noch nicht erlaubet waͤre; Und zwar wären ihnen die Beulen ſchon vor etlichen Tagen aufgegangen: Er ſagte zu der Mut⸗ der; Weiln euern Kindern die Beulen aufgegangen, und fie noch fo ſtarck, daß fie koͤnten zuſammen lauffen, und ſo offt verliebt ſeyn, wuͤrden 2 " dieſer Kranckheit nicht ſterben. ec 2 — uA 1143 Ober ⸗Amt trug Vorſorge einen Me- dicum dahin zu ſenden, und dieſes war Herr D. Gottfried Winckler ſonſt von (elfe buͤrtig, welcher aber nicht lange aus daurete, ſondern ſelbſt ange ſtecket worden, und verſtorben; Alſo blieb die Stadt fernerhin, weil kein Me- dicus dieſe Spartam fo leicht über fid) neh⸗ men wolte, unter ber Gur der Chirurgo- rum, die ihre lnſtruction von dem Julius. Gen Medico Titl. Herrn D. otrfcieo Muller quoad Medica zu empfangen hatten; Bis das Übel fid) im Herbſte zu vermindern, und forthin gaͤntzlich zu verliehren begonte; Nach⸗ dem an demſelben uͤber 400. Haͤuſer in- ficiret, und allein in den Vorſtaͤdten 1695. insgeſamt aber hier und in der Stadt 3260. und im gantzen Fuͤrſten⸗ thum uͤber 7000. Menſchen an der Peſt getoͤdtet, doch zugleich in der Stadt oz. Perſonen reſtituiret worden, nicht mehr aber als 840. Perſonen geſund, und von der Peſt unangefallen blieben. Aus Oelſe wurde dieſes leidige Peſt⸗ Gifft durch einen Bothen, welcher im Anfang Augufti Geld von zweyen Weinhaͤndlern abzuholen, ſich heim⸗ lich in die Stadt geſchlichen, bis ins Ge⸗ buͤrge auf der Par. Societatis Jeſu und des Herrn Grafen von Hoditz Guͤther geſchleppet; weil aber dieſes gar zeit⸗ lich entdecket, muſte fid) Herr Y. £- gerdes von hier aufs eiligſte dahin bege⸗ ben, er fand ſolches in dreyen Oertern qusgeſtreuet, worinnen nicht mehr als 4. Haͤuſer inficiret waren; Der Bothe und die Leute, ſo das Geld empfangen, hatten die Schuld der Natur ſamt etli⸗ che zo, anderen Perſonen allbereit be⸗ zahlet; Nach gewoͤhnlicher Veranſtal⸗ tung aber, ließ das Übel bald nach, wurde auch kein anderer Ort noch Hauß weiter ergriffen. In der Herrſchafft Meazer entſpañ fid) das Contagium zuerſt den 1. Auguft. in der Stadt gleiches Namens oder Mittel waldau, wohin es aus Polen von neuen geſchleppet, aber auch bald gedaͤmpffet worden; da es aber zu En⸗ de Auguſti noch einmal durch eine ge wiſſe Familie aus Breßlau dahin ge⸗ kommen, fo war es nicht alfo zu füppri- miren; Sondern es ſtarben in dieſem kleinen Orte allein auf die 165. Perſo⸗ nen. Von welcher Familie die Um⸗ Hiſtoria der Peſt von An. 1710. Das Hoch ⸗Preißliche Koͤnigl. ſtaͤnde 1144 olgende: Es hielt eine raume Ly. vorhero eine e G45. ſin Tucfeh aus Ungarn alihier in Breß⸗ lau in der Goldenen Crone auf, da nun in Polen eine uld⸗For⸗ 8 f (ici — Herrn Joh. Peter Be Wein⸗ haͤndlern in dem alten *5auft, und jetzo fo genennten R von polen wohnhafft, dahin, um dieſe Schuld einzucaſfiren; da er nun bas ſelbſt an baarem Gelde alles nicht er⸗ halten konte, ſo nahm er verſchiedene Meubles, auch Waͤſche an; und packte ſie in 3. groſſe Kaſten, welche er herein gebracht, und über ein Viertel ⸗ Jahr im Durchgange dieſes Hauſes fleben laſſen: Da aber die Frau Graͤſin ihre Hofſtadt aufs engeſie einziehen wolte, und es ihr alfbier zu toflbar zu leben, fo gieng fie deswegen nach Medeiber, und weil bemeldten Weinſchenckens Nahrung allhier auch febr ſchlecht gieng,fo reiſete er mit ſeiner gantzen Sa» milie zugleich mit dahin: Als ſie nun daſelbſt die Kaſten eroͤffneten, auch vet» ſchiedene Waͤſche reinigen lieſſen, fo ſtarben zuerſt die, ſo ſolches verrichtet, hinweg, denen folgten noch andere ih⸗ rer Bedienten / und viele ſo umgang mit dieſen Leuten gehabt. Da nun die gantze Stadt febr hefftig uber dieſe neuen Einwohner muxxeten; So reti- rirte dieſe Frau Graͤſin zuſamt der Becker iſchen Familie ſich in einen na⸗ he bey der Stadt gelegenen Wald. und lieſſen ein paar Huͤtten aufbauen; Sie waren aber ſelbſt ſchon unter einander angeſtecket, fo daß alle, bis auf des ein⸗ tzigen Weinſchenckens Frau an der Peſt elendiglich crepirten, welche das Jahr darauf wiederum nach Breßlau kam, und von dieſemElende und Ungemach, fo ſie in dem Walde ausgeſtanden nicht genugſam erzehlen konte. So wurde auch daher referiret, wie eine Magd bey einer inficirten, fo Gars bunckel und Beulen gehabt, unter ei⸗ nem Deckbette gelegen, und es vor Hi⸗ tze nicht ausſtehen können, dennoch aber unangeſtecket blieben; daſelbſt noch von einem andern Weibe derglei⸗ chen mir uͤberſchrieben wurde: Gleich⸗ wie Marſilius Ficinus meldet: Daß in ci» ner Peſt zu Ende des XV. Seculi auf fei» nem Land⸗Gute bey Florentz ſich zuge⸗ tragen, daß ein Kind von zwey Jette di 1145 bey einem Knaben von 7. Jahren gele⸗ en, da der aͤltere bem jüngeren die Speſſ gekaͤuet, ob dieſer gleich die Peſt am Aan gehabt, ſo hat dieſes doch dem Kinde nicht geſchadet. Mehr be⸗ kannt iſt der ſonderbare Caſus zu eben dieſer geit von Juſto ona einen nachma⸗ ligen Evangeliſchen beruͤhmten Theo- logo und Profeff. zu Wittenberg / als⸗ denn Superintendenten in Halle, und endlich Infpectore der Kirchen zu Eiß⸗ feld im Coburgiſchen, welcher, als ſein Vater, der Buͤrgemeiſter daſelbſt, von der Peſt inficiref wurde, nahm er eine Zwiebel, und legte ſie auf die Peſt⸗ Druͤſe, nachdem aber ſelbige, von der groſſen Hitze etwas trocken worden, ſo nahm er ſolche ab, und warff ſie neben ch hin, welche ufus Jonas als ein klei⸗ ips D fand, und aus Unverſtand aß, fo ihm auch durch GOttes Gnade F nichts geſchadet. (vi Abrabam. Hofman- ni Cauſa natural ex quibus Peflis oritur & repellitur. Gelehrtes Lexicon pa 8.1414. pr. Jac. Frid. Reimmans Einleitung in die Hiſtoriam Literariam Part. III. Lib. II. Sect. III. pag. go. Da nun unſerer guten Stadt Breß⸗ lau / die Peſt nahe genug fam, ſo ge⸗ rieth fic auch daruͤber in das groͤſſeſte Schrecken, alſo daß viele aus groſſer urcht, und offt ungegruͤndeter Altera- Sur ch die gefaͤhrlichſten Kranckhei⸗ ten / und die meiſten davon fid) ſelbſt den Tod zuzogen: Es wurden nemlich all⸗ hier mehr Perſonen als ſonſt gewoͤhn⸗ lich von Febribus malignis, eum & ſine ex- cretionibus variis. exanthematicis be fal- len, alſo daß die Zahl der Verſtorbe⸗ nen, noch um einmal ſo viel, als ſon⸗ fien gqetvóbnlic, fid) vergroͤſſerte; Da nun unſere Stadt, und das gantze Land, wegen nahe herum ſchweiffender Contagion ſchon viele Jahre her in den groͤſten Furchten geſtanden; Dieſe Kranckheiten auch, abſonderlich unter zweyen Zechen, als unter denen Kraͤtſchmern, bey welchen viele Frem⸗ de einzulogiren pflegen; und denen Fleiſchern, welche ſelbſt weit auf dem Lande um Vieh einzukauffen, herum reiſen, wegraͤumete: So war es in kur⸗ tzer Zeit alſo weit ausgebracht, und wir alſo verdaͤchtig, daß viele Bedencken trugen, ſich in die Stadt zu wagen. An dere, welche ſich nicht ſo ſehr fuͤrchteten, oder denen es vielmehr am Gelde ge⸗ Hiſtoria der Peſt von An. 1710. 1146 brach, ſchickten die Ihrigen um Victua- lien zu verkauffen, zwar herein, verbo⸗ ten aber unterſchiedlich verdaͤchtig aus⸗ geſchrienen Gaſſen und Haͤuſern ſich nicht zu nahen; Ein einfaͤltiger und dabey halb blinder Amtmann, uͤber⸗ ſchreitet dieſen Befehl; Er gehet gantz von weiten, weil er gehdret hatte, gegen den Neumarckt zu waͤren alle Straſ⸗ ſen mit Bretern vernagelt, um die Wahrheit zu erforſchen; Gleich muß es fic ſchicken, daß ein Wagen mit Bre⸗ tern beladen, (die dahin pflegen zu Kauffe gebracht zu werden) vor der Straſſe ſtehet; da er nun noch darzu, aus manchen Haͤuſern weiſſe leinene Tuͤcher geſtecket ſiehet, wird er gleich in feiner Meynung bekraͤfftiget, es ftp al⸗ ſo; und aus denen Haͤuſern, welche ausgeſtorben, ſteckten ſie weiſſe Leichen⸗ aͤhnlein (da es doch ein Zeichen all» hier iſt, wenn die Kraͤtſchmer oder Bier⸗ braͤuer Langwel oder Nach bier zu vet» kauffen haben). Ein Kauffmann aus den Sechs⸗Staͤdten, da er des Abends eine Suite zwey raͤdrigter oben zugeſcho⸗ bener Karnen bey feinem Logier vorbey paſſiren ſiehet, unter welchen einige Stroh aufgeladen hatten, faͤllt gleich darauf, dieſes muͤſten Karren ſeyn, die vielen Todten damit aus der Stadt zu bringen, und das Stroh, worauf ſel⸗ bige geſtorben, wuͤrde vorhero wegge⸗ fuͤhret; da er nun die gantze Nacht bit durch ſolche eintzeln fahren höͤret, aͤng⸗ ſtet er fic) nicht wenig, daß ſo viele den vergangenen Tag uͤber geſtorben, und er nach ſeiner Meynung in einem ſo ge⸗ faͤhrlichen Orte waͤre; Dieſer befindet ſich gleich fruͤhe darauf fo uͤbel, daß er einen Medicum muß fordern laſſen, wel⸗ cher ohngeachtet alles Ausredens, daß dieſes gewiß nichts anders als Karren waͤren, die Materie aus den Eloacken vor die Stadt in die Oder zu fuͤhren; Und das Stroh in dieſelben Haͤuſer ge⸗ ſtreuet wurde, ſie nicht unrein zu ma» chen; So glaubte er dennoch ſeiner (Ple fo lange, bis er in ein ge aͤhrlich hitzig Fieber verfiel. Andere Fremden erſchracken von den haͤuffi⸗ gen weiß leinenenZudecken des hieſigen Weibes Volckes, und ſahen dieſe fuͤr einen Trauer⸗Habit an, da es doch eine ordinaire Tracht dazumal deſſelben ge⸗ weſen. Ein Saͤchſiſcher Officier, da er einem Hauſe gegen uber logirte, too» Cccc 3 ſelbſt 1147 ſelbſt die Woche über etliche malgeichen ausgetragen worden, meynet, fie muͤ⸗ ſten auch alle darinnen geſtorben ſeyn, (da doch aus andern Haͤuſern, die Tod⸗ ten in gewiſſe hierzu geſchickte oder ge⸗ raume Haͤuſer gebracht werden, die manchmal groſſe Frequentz der Leichen⸗ Begleiter zu faſſen.) Deßwegen be ſchleuniget er ſeine Reiſe, er kan aber Dreg den nicht erreichen, ſondern faͤllt unterwegens in ein hitzig Fieber, da ich nicht erfahren koͤnnen, ob er ſolches uͤberſtanden: Dieſes aber iſt noch vie⸗ len bekannt, daß faſt in Monats⸗Friſt ſelbſt zwey Medicinz Doctores allhier, nemlich Herr D. Ca/par Petzold, und | Hiſtoria der Peſt von An. 1710. 114 dern Woche Todes verbleicht. daß eine Compagnie von mss in gern da ſie in ein Kraͤtſchem⸗Hauß Bier zu trincken gehen, daſelbſt aber hoͤren daß der Wirth fid ei et habe dar⸗ über alfo erſchrecken, daß ſie innerhalb 14. Tagen alle bis auf einen des Todes waren. Da die meíflen von dieſen Leuten öffentlich begraben wurden, und allhier im Gebrauch daß die juͤng⸗ ſten von jeder Zunfft und f Mittels⸗Genoſſen und der ihrig chen tragen: Ein Hoch⸗ Rath aber zu dieſer Zeit ge then f offentlichen Leich⸗Begaͤngniſſen, bei mit die Portanten nicht hiervo Herr O. Michael Pfitener. alis ungegruͤn⸗ haͤtten, nur die ledige Saͤrge zu tra⸗ deten Schrecken, nicht allein fid) hoͤchſt Tod ſelbſt zugezogen haben: Der erſte beſuchet bey einemChirurgo einen ſeiner Geſellen Febre petechiali maligna de- | cumbentem; da er nun ſonſt gewohnet geweſen, etwas fruͤhe einzunehmen, ſel⸗ gefaͤhrliche Fieber, ſondern beyde den | ! gen, vorhero aber durch die Todten⸗ Graͤber, entweder die Verſtorbenen ins Grab zu ſetzen, und beym vorbey⸗ gehenden Proceß zu verſcharren, oder auch den Abend vorhero ſie ſtille zu be⸗ graben: Gin Spaß ⸗Vogel von dieſen Traͤgern, der da weiß/ daß fie einen ledi⸗ bigen Tag es aber vergeſſen batte, for⸗ gen Sarg tragen, uͤberredet einen vor dert er daſelbſt eine Dolin, Eſſentiæ Alexi- ſich gehenden, wie der Todte abſcheu⸗ pharmacz Stahlianz , ſamt Waſſer und lich ſtincke, und ihm, da er aufgeſprun⸗ einen Loͤffel; da nun ſolches alles bald parat iſt, nimmet er auch davon ein; Nach der geit aber dencket er, es ſey un⸗ fehlbar dervöffel geweſen, aus welchem der Patient Medicamenta zu nehmen pflegte; Ohnerachtet vielen Ausredens, bleibet er doch darbey, faͤllet auch in ein paar Tagen in ein gefaͤhrlich Fleck⸗Fie, ber, in welchem er nach 10. Tagen ſei⸗ nen Geiſt aufgiebt. Kurtz darauf gehet der andere Medicus bey dieſes Hauß vor⸗ bey, verſiehet es aber, daß er ungefehr ausgleitet, und gar darnieder faͤllet, daruͤber erſchrickt er alſo, daß es eben vor dieſem Hauſe geſchehen, ominiret gleich daraus; Er wuͤrde ſterben, und bald zu ihm ins Grab zu liegen kom⸗ men, redet auch ſo lange davon, bis nach etlichen Tagen er dergleichen Kranckheit bekommt, und in der an⸗ r (% ,ew f ) 112980 Ai 5 "Y HH ^. ^ LE 10. l W .4tecti W s gen, die Suppe den Mantel hinunter lieffe: Daruͤber erſchrickt dieſer ſo ge⸗ waltig, daß er zittert und bebet fic) die ſen Tag einleget, ein hitzig be⸗ kommet, und am ten Tage, dem To⸗ de zu Theil wird: Dergleichen Exen pel unter denen Alten ſchon Ge, Lib. II. 4e Caufis Symptomaticis Cap. v. und Plinius Cap. XXXVL unter denen neuen Bartholinus Hiſtor. LXXVI. Cent. IV. re- feriren, daher Belmontius in Tumulo Pe- ffis pag. m. 189. ſchreibet: A folo ter- rore hominem ſibi fabricare poffe mor- bum & mortem. | Sepe enim fidem ex- perientia fecit, quod quis terrore folo pe- ſtem abſentem fibi atque ſuis parave i 7-4 - de Die- merbrack in Trait. dc Peſte pag. 859. bt» E DUNS 199 sup tern der peſt ben Avi; 1850 Pon dem Zuſtande der Peſtientz Anno 1711. (Aechdem die leydige Seuche die gemeinen Leute, bis endlich auch der Peſtilentz, einen groſſen im Herbſt unter hoͤhern die Peſt einriß: e Theil, und bey nahe die Helff Vom I. Januar, bis zum 7. Novembr. te von Eura gegen Mor⸗ lautet die Liſte der verſtorbenen Per⸗ gen und Mitternacht mit groſſen ſonen alfo: | Schaden der vaͤnder bey o. Jahren her, Vom 1. Jan. bis den 11. dito geſt. 82. und am allermeiſten in den beyden letz ⸗ .. 18. 8g. ten abgewichenen 1709. und 1710. 18. 25. 61. Jahre durchſtrichen, und An. 1710. in 257. 1. Febr. 79. zu ihre Ausbreitung geweſen, fó| ^ 1 Feb.. 8. 56. horte ſie bald im Anfange des Jahres 8. 15. - 65 2 und Pommern faſt gaͤntz PG 15. 22. - 62. ich auf: Auſſer in denen Schwedi⸗ 22. 1 Mart. 70. en, Daͤniſchen und Holſteiniſchen 1 Mart. 88. 306. rovinzien hatte es in dieſem Jahre 8. - - 1. 68 ein gantz anderes Anſehen: Denn in 15. 22. F534 Schweden, ſelbſt in Stockholm, 22. 29. 44. daurete fie bis ins Fruͤh⸗Jahr, undd 29. F. April. 49 nahm mit zunehmenden Tagen auch F. April. 12. 44 immer mehr zu, war auch in andern 12 19. 51. Staͤdten zu vermercken, den gantzen 9. 26. 64. Sommer hindurch, und in manchen 26. 3. My - So. gar hefftig, als in Jancoping, Meoping, 3. May. 10. 56 Nordcóping, Upfal, wie nicht weniger in 10. - 17. 57. Schonen und Beckingen unter andern 7. 24. 55 zu Carlebafen, Curlreron und andern 24. 31. 33 mehr: So daß in letzteren wenig, oder 3t - 7. Jun 49. niemand übrig blieben; Da es nun 7. 14. 52. alſo in Schonen uͤber und uͤber ging, 14. 21. 62. fo wurden endlich auch die Daͤniſchen 214. 28. - 92. Lande, und am allermeiſten die Inſulſ/ 28. F. Jul. - 124. Seeland Dierburd)ergtiffem,baguerfl| - 5. Jul. 12. 225. Helſingoͤr herhalten muſte, nebſt bts | 12. 19. 340. nen daſelbſt liegenden Trouppen. Von 19. 25. 744 daher erweiterke es fic) bald, bis in die 26. 2. Aug. 1026. Boͤnigl. Daͤniſche Reſcence Copen⸗ 2. Aug. 8. 1945. hagen und verurſachte in Abweſenheit 8. 15. 1826. Ihro Roͤnigl. Maj. und des Hofes 15. 22. 19432. eine groſſe Niederlage. Copenhagen 22. 29. 2381. bekam die Infection hauptſaͤchlich am 29. 25. Sept. 210g. Ende des Brach⸗Monats, und ob man; 5. Sept.. 1. 22378. zwar allerhand gute Anſtalten hier .. 19. 1744. wieder gebrauchte, unter andern auch 19. 26. 1312. taͤglich 32. Mann die Haͤuſer vifii-| - 26. 3. Odd. 96g. ren, und die daſelbſt befindlichen Kran? 3. Op. o. 608. cken auſſer der Stadt nach amal in T 0 «fuge ia 305. $vandetn 2 Haͤuſer bringen; Auch! 7. 23. 236. Ihro ZXónigl. Maj, dem Armuth, 23. 31. 21 Lebens Unterhalt und Medicamenta 31. J. Nov. 90 einzukauffen wochentlich 4000. Rthlr. e Geld austheilen lieſſen, ſo war doch |". Summa 22017. dieſes alles das Ubel zu daͤmpffen vidt |^ Worauf ſich hernach die Zahl im⸗ vermoͤgend/ ſondern es kam erſt unter! mer mehr und mehr auf 70. so, 30. 16. | : : uno * 1151 und weniger verminderte bis endli das Ubel ment. Decembr. faſt gaͤntzlich aufhoͤrte, nachdem das gantze Jahr hindurch 22535. Perſonen geſtorben waren (vid. Huͤbners Hiſtoriſche Fra⸗ gen Supplem. IV. Part. III. pag. 156.) Es ging auch bald weiter und et» griff von dar aus ſo wol die benady Fuͤrſt barte Inſul Amal, als auch endlich zu Ende des Sommers Friedrichs Stadt / Rothſchild / ſo gar daß end⸗ lich auch die Schwediſchen und Daͤniſchen Flotten hiervon nicht be⸗ Hiſtoria der Peſt von Anno rta. 1152 In Polen, Zittauer und Ukraine war dieſes Nala in viel weniger , tigkeit, unb da die Dofi iſche ik man aud) wodſchafft item Rawitſc t unan⸗ gefochten blieb, ſo wo n nod tod ſchen und vielleicht auch in Sagan daſelbſt aber es nicht zum kommen, vermercken: Viel deutlicher ats - - Dite any raͤyſſe allwo o, völlig freyet blieben. Von dar breitete es ſtecket wurden; Es kam —— ſich aus ins Holſteiniſche und Schleß⸗ wigiſche, und betraff unter andern vor⸗ nemlich im Auguſt Monat die Stadt Flensburg wohin es aus Seeland t init den Daͤniſchen Trouppen kom Kauden im TO sun n n — wel viel andere | tem bey 2. inficirfen taͤdte bis auf den Winter von der blieben: Und auf dieſe Weiſe Peſt geplaget worden. vid. 70%. Go, auch in U — dun gute Veranſtaltung, o in de⸗ nen Hunds⸗Tagen Ubel atv ging, auch daſelbſt zu keiner Ausbrei⸗ tung; Wie es denn auch in der Stadt ohlauiſchen ver; es ngatn, nb Botticher de Peſle Haffuienfi Cap. Y. p. 44. daſigen Gegenden. fof Von dem Verlauf der uff — Anno 1712. "OW PS 9) € baftebie rfbróclibegrac| In Schleſien hatte fid) die Peſt p ürenbeContagion in dem ver⸗ bis in den Sommer faſt aller Orten wichenen Jahre um ein verlohren, fo daß man daher die Pal⸗ groſſes nachgelaſſen fo daß lagen faſt überall eröffnete, und in un ⸗ auch Handel und Wandel nach Polen, («m Breßlau dieſertwegen die bis ame Ungarn und Preuſſen man wiede. hero gehaltenen Peſt⸗Andachten auf⸗ rum anfing, auſſer in Schonen fing | subeben begonte: Jedoch man es zu Bleckingen mit gleicher, wo nicht im Sommer aus der mit be⸗ groͤſſerer Heftigkeit, als das Jahr vor: nachbarten Standes Herr ſchafft hero an; it. zu e Mt Trachenberg erfahren, daß ſich da⸗ burg / Lunden, Malmoe, aͤdt ꝛc. ſelbſt in dem Dorffe Carfens£) oder Cor- 2 Re n muſte auch das gute Hol Feuer und Kliſchwitz dieſes Ubel von ſtein, Bremen und angraͤntzende Ge⸗ neuen eingeſchlichen habe, und zwar genden in dieſem Jahre dieſes Ubel hauptſaͤchlich durch Bette, fo aue Po⸗ leiden: Im Holſtein wurden gar len dahin uͤberbracht worden: Und viele Staͤdte, als Schleßwig, zwar hatte ein Unterthan dieſe heim⸗ Rendsburg, Fridrichs Stadt, Chriſtian⸗Preiß, Itzehoe, Gluͤck⸗ Stadt, wie nicht weniger die Daͤni⸗ ſche Froupen; Und noch viel mehrere im Stifft Bremen, Stade, Buxte⸗ hude z Im Luͤneburgiſchen Haar⸗ burg ꝛc. befallen, in welchem letzte⸗ ren aber die angeſteckten Haͤuſer abge⸗ brannt worden, und weil das Ubel meiſt ſpaͤth im Herbſt getroffen, kam es ae zu keiner ſonderbaren Ge⸗ Walt. Y "TU lich dahin practiciret: So bald deſſen Weib ſich in ſolche geleget, iſt ſie darin⸗ nen erkrancket, und in wenig Tagen verſtorben; Die Leiche wurde mit ge⸗ wohnlichen Ceremonien beerdiget: Nach dem Begraͤbnuͤß kamen alle An⸗ verwandten ins Sterbe⸗Hauß, aſſen und truncken darinnen, unb gingen nach Hauſe; Des andern Tages la⸗ gen in 9. Haͤuſern krancke, und da de⸗ ren die meiſten, auch der Mann des verſtorbenen Weibes jaͤhling 15 1 nes 1133 bens⸗Ende fanden, fing man bald an was Böoͤſes zu argwohnen. Die Toch⸗ ter dieſes Mannes verrieth gar bald ihres Vaters Mißhandlung, wornach iemand mehr an einer Contagion zweifelte: Darum die Graͤfl. Bram⸗ ten alles, was zu Ausrottung ſolches Ubels vonnoͤthen war, aufs eilfertig⸗ fle vorkehreten. So lieff auch zu An⸗ fang des Decembr. an das hochloͤbli⸗ che Koͤnigl. Ober⸗Amt allhier die be⸗ truͤbte Nachricht ein, daß wenige Mei⸗ S len von hier in das Dorff Loc» un fern Oelſe dieſe Seuche kommen, durch elnen Zimmermann der dahin leinen Zeug aus Polen von Sduny gebracht, item nach Medeilor , jedoch horte alles mit dem Ende des Jahres gaͤntzlich auf, ſo daß die reaſſumirte Peſt devo- tion in Breßlau den 12. Mertz von neuen caſſiret und dem barmhertzigen GOTT vor dieſe In Ungarn und Siebenbuͤrgen ſchiene ſich die ebenfalls zu verliehren, auſſer daß in Oeſterreich ſelbige zu wuͤten anfing; deßwegen nach Ungarn eine groſſe An⸗ zahl Schwaben und zwar uͤber aoooo. Seelen eine migration dahin vorge⸗ nommen, um die durch Krieg und Peſt Hiſtoria der Det von An. 1712. Erloͤſung gedancket Peſt in dieſem Jahre 1154 neuen Graffation Zunder und Gelegen. heit ſuppeditir ten. Herr George Heinrich Kramer in ſeinen Schreiben von der Oeſter⸗ reichiſchen Peſt, unb Herr D. Conrad Berthold Behrens, im Bericht von der e(t pag. 79. und 8o. referiren die Hi⸗ orie von den Schwaben mit vielen Umſtaͤnden, wie ein Welſcher Marcbeſẽ mit falſchen Kayſerl. Patenten nach chwaben kommen, die Geiſtlichen encouragiret, von der Cantzel die Leute zu Bevoͤlckerung Ungarns zu ermah⸗ nen, und wenn fie ſolches eingewilliget, gab er ihnen einen Paß mit einem groſ⸗ ſen Kayſerlichen Inſiegel; Er wieß ihnen in einem mitgegebenen Briefe groſſe Plaͤtze an, und davor erhielt er groſſes Geld, ſo gar daß viele Bauren ihre Guͤther verkaufften und fortgien⸗ gen; Daher eine groſſe Menge Men⸗ | ſchen zuſammen kommen ( Conf. Europ. Fam, Fart. 136. dag. 297.) fo gar daß auf einmal, vor der Wieneriſchen Hoch⸗ loͤbl. Obrigkeit etliche 40000. Perſo⸗ nen in der Koſſau zu Wien im Auguſt und September dieſes Jahres eingetrof⸗ fen. Der Lohn aber des Marcbeſe war, da man ihn habhafft wurde, daß er auf Kayſerl. Maj. Befehl, vor dieſe Spitz⸗ buͤberey unter das neue Thor in Wien erledigte Plaͤtze wiederum zu bevöl⸗ in Ketten und Banden geleget, und et⸗ «tern, weil daſelbſt uͤber 30000. Men⸗ liche Jahr alfo behalten worden. ſchen in der Peſt ſolten geſtorben ſeyn: 3 y eds | Da man aber in ſo groſſer Menge die- Dieſe deute ſchleppten nun die Seuche ſer Leute nicht bendthiget war, ſchickte erſt nach Preßburg, und endlich wie man die meiſten auf der Donau wie⸗ man nicht unrecht vermuthet nach derum in ihr Baterland: Hierdurch Wien: Da ſich nun dieſes Ubel gleich⸗ bekam die Peſt ein neues Vehiculum, in⸗ (am wieder in ihre Heimath ziehen wol⸗ dem da dieſe armen Leute in Ungarn te, ſo war auch im Tuͤrckiſchen Reiche nicht unterkommen konten, und folg⸗ die kavage ſo groß, als in wenig vor⸗ lich nicht hatien, woran fie (hren Leib hergehenden Jahren: So daß allein nach Nothdurfft zu verpflegen ver in C onftantinopel bis auf den Octo⸗ mochten; So geſchahe es, daß fie theils ber bereits auf 50000. Menſchen ums in die kurtz vorhero inficirt geweſeneOr⸗ Leben kommen: In Spira ſollen taͤg⸗ te alzu unvorſichtig eindrungen, theils lich auf soo. SDerfonen : In groß Caire vielerley Mobilien zuſammen brach⸗ ten, wodurch ſte nicht allein fid) gar bald anſteckten, ſondern auch das Con- tagium bey ihrer Retour nach Oeſter⸗ reich uͤbertrugen, und hieſelbſt zu einer te CoD) MSS aber auf 4000. geſtorben ſeyn, welche Stadt 22 oder gar 30. Meilen ſoll im Umkreiß (nach Daperi Africa pag. 77. v. 79.) haben. : | Ddd d E 1155 Hiſtoria der Peſt von Au. 1715; 1156 Von der Beſchaſſenheit diefer bisherigen Peſt⸗Graſlation. nno 1713. , N dieſem Jahre M 4 unſer Teutſchland aufs | hefftigſte und mehr, als je⸗ | mals zeithero geſchehen, von neuen an, und zwar bewieſe fie zu⸗ erſt ihre Wut in Preßburg und zwar bis in den Winter, ſo daß allererſt den 28. Januar. 1714. die uͤberbliebenen ihr Danck⸗Feſt halten konten, hierdurch gerieth Oeſterreich in volle Flammen, davon die Funcken auch bald ins Reich, Steyermarck, Kaͤrnten, Crain, ja gar bis ins Venetianiſche Kayſer in Wien; 2 1 — von nma bedaͤchtig Schluß zu hintertreiben, ſe ſich bemuͤheten: Sie machten viel⸗ mehr gute Ordnungen; Als daß die Schulen ſolten geſperret, die Predig · ten eingeſtellet, der gruͤne Marckt vor der Stadt rings um die Palliſaden zu haben geleget werden: Endlich wur⸗ den die Predigten auf oͤffentlichen Gaſ⸗ fen und Plaͤtzen, nemlich auf dem fo Jeſuiter⸗Hofe, Obgleich alle ro tT1aj nannten Graben, Gebiethe weit und breit herum geworf⸗ hen Marckte, bey denen daſelbſt beſind⸗ fen worden. In Oeſterreich ergriff lichen dreyen Saͤulen Boll — es alſobald die Kayſerl. Reſidentz⸗ Stadt Wien; Da ob ſie zwar ver⸗ angenen Herbſt nicht unbillig bey —— in groſſen Verdacht gera⸗ then, weil Mente Martio binnen ein paar Tagen viele Perſonen, an einer bofen Seuche, wie ſie es nenneten, ſchleunig hinweg ſtarben, und dieſes Malum ſich uͤberdieſes bald auszubreiten begonte; So kam man in ſolche Verwirrung in der Stadt, daß viele in groͤſter Pracipi- tantz ſich aus der Stadt, theils aufs Land, theils an andere Oerter bega⸗ ben: Da nun aber dieſe Seuche endlich von keiner ſo gar ſonderlichen Erweite⸗ | rung zu ſeyn bemercket wurde, fo recol- ligirten fid) dieſe furchtſamen Gemuͤ⸗ ther; Zumal da Kayſerl. Majeſtaͤt mittags gehalten. "nh no Den /. juli wurde in Gegenwart des Prafidis. Collegii Sanitatis, nebſt einigen Geſundheits⸗Raͤthen, zweyen bo ruͤhmten Medicis, namentlich Herrn D. Antonio Loick und Herrn O. Gange, und zweyen Cáirurgis eine Viſiration gehalten, i da dann ein Krancker nach dem Zahl aus und zwar derer 150. an der | bemeldtem Lazareth dahin und bey einem gemachten be⸗ ſchauet/ auch aus den vielen daſelbſt be» findlichen cadaveribus de functorum drei derſelben ſeciret, und darauf der Be⸗ richt an das Collegium ſanitatis und Ihro Aayfce und Roͤnigl. E Majeſt. ſelbſt ſolchergeſtalt ausgefertiget wur⸗ de; daß zwar viele Perſonen mit mor- in allerhöchſter Perſon in der Stadt zu | bisordinariis behafftet, jedoch auch eini⸗ verbleiben, allergnaͤdigſt geruheten, ge wenige darunter befindlich waͤren, und urtheileten daß die Seuche von ſo ſo eine anſteckende Kranckheit, jedoch groſſer Gefahr pro tempore nicht fcon muͤſte. Es wurden uͤberdieſes alle gu⸗ te Verordnungen vorgekehret; Und zwar muſten die nur eine füfpicionem contagii an fid) mercken lieſſen, ins ga» zareth hinaus; So gar daß auch Do- meſtiquen der vornehmſten Leute nicht ſollen uͤbergangen worden ſeyn; Oder es wurde das Hauß mit ſeinen Ein⸗ wohnern augenblicklich und ohne Un⸗ terſcheid, auch bey Leuten von Extra⸗ &ion geſperret, oder auch die Geſunden an einem ſeparaten Orte, die Quarantaine zu halten, angewieſen. Dem allen ungeachtet, war dieſem Peſt Ubel nicht zu ſteuren, ſondern nahm taͤglich zu; Dennoch blieb der "rs eben keine formale eft am Halſe tten. Man advocirfe auth auswaͤrtige Medicos und Cbirurgos, und wurden Peſt · Phyſici auſſer der Stadt auf gewiſ⸗ ſe Viertel angenommen, und dem La⸗ zareth vorgeſetzet, unter denen bald an faͤnglich warcherr D Chriſtoph Aus⸗ feld ſo von Segedin hierher von dem Cal. legia Sanitatir beruffen worden. Der gute Fleiß eines Schleſiſchen Medici in dem Lazareth, ſo aber gar zeitig ba» | ſelbſt verſtorben, ſoll unter andern auch Urſache geweſen ſeyn, daß zwey Medici- 2 Doclores aus Schleſien nemlich Ee D. Chriſtian Soͤlmann von Breglau buͤrtig, ſo aber fid) bis hero in nme .. — M X ] |... s5iftoria der Peſt von An. 1723. b. 1138 in Groß⸗Dolen aufgehalten; Und kommen zu ſtifften, refolvirct wurde, bert D. Friedrich Jaͤſchke von welches die ſchoͤne Kirche vor demCaͤrn⸗ Stroppen, ſo bisher in der Freyen⸗ ter Thore, ohnweit Ihro Durchl. Standes /Herrſchafft und Stadt i⸗ des Printzens Euge»z Garten ift, fo lieſch Medicus geweſen, unter austraͤg⸗ der beruͤhmte Frey Herr und Kayſerl. licher Salarirung und Verſicherung Maj. Baumeiſter Herr Joh. Bernh. Kayſerl. Gnade dahin abgefordert Fiſcher und Erlach, inventiret, auch rden, welcher Letztere aber, wenige in dem koſtbaren Wercke in Regal fo⸗ Tage nach angetretenem Amte, ſelbſt | lio oder Entwurff einer Hiſtoriſchen inficiret, und an einem erſtlich in ingui- Architectur im zten Buch Num. 12. im ne erſcheinenden, bald aber wiederum] Kupffer⸗ Abdruck vorgeſtellet, darzu verſchwindenden und an der Achſel bet» | An. 1716. Kayſerl. Maj. den Grund⸗ vorbrechenden Bubone, wie nicht weni⸗ Stein in hoher Perſon geleget, und ſie ger einem und dem andern Carbunckel dem Heil. Carolo Borromæo geividmet: den 7. Auguft. dem Tode zu Theil wer⸗ Nachdem man dieſes gantze Jahr tiber den muſte. mmehr nicht, als 15883. nach der fpeciel- Da man nun alſo allhier gewiß ge⸗ len Liſta aber 15407. Perſonen, und nug von der Peſt war, (o wurde alle darunter 10. Medicos, fo an dieſer und Mule und Luſtbarkeiten aufgehoben; allerhand andern Seuchen geſtorben, Denen Vorſtaͤdtern injungirte man in liquidiren wolte. e jeder Vorſtadt ein Hauß einzuraͤumen Auf der Medaille, ſo in Grund⸗Stein worein die Krancken konten gebracht geleget worden, und man in der Wie⸗ werden, ja man ſperrete endlich alle neriſchen Muͤntze fertig von zweyerley Thore, und letztens auch das Burg ⸗ Gröͤſſe bekommen kan, ſtehet auf dem Thor, und ſolte niemand aus Oeſter⸗ Avers das Bruſt⸗Bild des Kayſers mit reich nach Boͤhmen und andern Erb⸗ der Umſchrifft IMPerator C Sar CA- Landen abreiſen/ ohne einen glaubwuͤr⸗ ROL VS VI. AVGuſtus. Pius FEEL ix Pa- digen Paß unb Verſicherung der Ge⸗ ter Patriæ. Revers enthaͤlt im Palm⸗ ſundheit zu haben. Zu welchen En⸗ Zweigen eingeſchloſſen folgende In⸗ de auch nach Boͤhmen und Maͤhren leription: Wh | | 110 Ordre ergingen, um gewiſſe Oerter zur: D O0. M. "T Quarantaine zu conſtituiren. Durch eee ess po dieſe fo gute Berordnungen wurde 3t IN PES TE SERVATOS N. I. ) wege gebracht, daß wie es am aͤrgſten DICATÆ geweſen, nemlich ment Auguſt. und D. CAROLO BORROM TO Sept. kaͤglich aufs hoͤchſte nur 80. 90. BASILICX PRIMVM LAPIDEM bis 100. Todte und zwar meiſt arme Ex VOTO POSVIT Leute, fo wenig oder nichts zu leben NM. DCS XII. hatten, gezehlet worden. Von dar D. i. die Buͤrger haben dem groſ⸗ nahm es von Tag zu Tag alſo ab, daß fe GCC zu Ehren wegen Be⸗ menfe Novembr. manchen Tag mehr freyung der Peſt, zu der, dem Heil. nicht als etwan 7.8. 9. bis 10. Perſo⸗ Carole Borromeo gewidmeten Kirche, nen aus der Stadt und allen Vor⸗ den erſten Grund ⸗Stein/ Krafft ſtaͤdten hinwegſturben: Dahero man dieſes Geluͤbdes geleget 4». :7:6. denn auch ment: Novembr. laut der or⸗¶ Einen andern Medaillon præſentiret gt» dentlichen Thor⸗Zettul bis 3000. Per⸗ dachter Herr Baro Fiſcher in oben ſonen zehlen wolte, fo von ihrer Reti- allegirten Orte, da ſtehet auf einer Sei⸗ rade in Wien wiederum ankommen te die gantze Faciade der Kirchen mik waͤren; zumal da endlich die Seuche der Umſchrifft: (QVOD | POPVLVS mehr und mehr noch dieſes Jahr zu PES TE LIBERATVS auf dem Abſchnitt Ende eilete, und noch Menſ. Decembr. | iff zu leſen DIVO CAROLO BORRO- ein ſolennes Danck⸗Feſt, endlich aber MO EX VOTO M. DCC. XVI. wel⸗ menſ. Martio die groſſe Danck⸗Proceſſion chen aber niemalen zu Geſichte bekom ——— gehalten, zugleich aber das Anden ⸗ men, (Tab. XVII. num. 2.) da hergegen (Tabula cken dieſes Ungluͤcks, durch, von Kay⸗ die andern alle hier ſpecificirte ſelbſt in XVI. ſerl. aß und gemeiner Stadt Fun- meinem Medaillen Cabinet beſitze. N. 2.) dation ein Monumentum auf die Nach⸗ "TE * jetzo niemand sisi "^ 2 e 1159 Hiſtoria der Peſt von An. 1713. 1160 tes mehr in die Stadt ſich practicirte, bloß von 6. Monaten | ſo wurden nicht allein die Linien durch doch aber der Herr Autor Wachen und Galgen, wieder dieſe aufs moͤglichſte bewahret, und der Eingang in die Stadt aufs fleißigſte dijudiciret; Ja es muſten in der Stadt alle Hauß⸗ auf die 15000. Ja d Wirthe ihre Haußgenoſſen exact auf, zeichnen, und davon eine Specification denen ordentlichen Stadt⸗Obrigkeiten gegen diegute Verordnung 0 wochentlich einhaͤndigen. Vorjetzo war die Anzahl der Todten ſehr unterſchieden geweſen, gegen die von 1679. indem dazumal die inficirfen oͤffentlich begraben, von denen Geſun⸗ den nicht abgeſondert, die Haͤuſer nicht geſperret, und ſolcher Geſtalt dieſes Feuer nicht kraͤfftiglich gedaͤmpffet worden; Ihro Kayſerl. Maj. auch bald von Wien hin weggegangen, da⸗ durch die Peſt hernach in folder Heff⸗ tigkeit gewuͤtet, daß allein vom Julio bis zu Ende des Jahres 76921. Per⸗ ſonen nach dem Computo des Herrn von Sorbais geſtorben, ohne die, welche heimlich in die Gruben geworffen und in den Gaͤrten, Weinbergen, Feldern, ö Kellern heimlich begraben worden. 2. Herrn Adem von Lewenwald in fie nem Land ⸗ Stadt und Hauß⸗Artz⸗ ney⸗Buch von der Peſt und anſte⸗ ckenden hitzigen Fiebern Part. L Cap. II. pag. 23. it. der Kayſerl. Leib⸗ und Hof Medicus zu der Zeit in Wien ſelbſt practicirende Herr Paulus de Sorbait in Dialogo. von der pp Welche zugleich erzehlen, was vor ein erbaͤrmüches Auſſehen Wien gehabt: Da nemlich viel 1000. Cadavera viel Tage lang in denen Haͤuſern und im Lazareth gantz faul gelegen, und einen unausſtehlichen Geſtanck verurſachet; it. daß man mit dem mit cadaveribus angefuͤllten Peſt⸗Wagen an hellem Tage durch die gantze Stadt gefahren, unter dem abſcheulichſten Geſtanck, ſelbige auch noch etliche Tage in tieffen Gruben unverſcharret liegen laſſen; Da denn ſelbſt von Medicis niemand uͤbrig, als nur ein Magifter ſanitatis blie⸗ ben: Item ſo iſt die noͤthige Sperrung nicht gehoͤriger maſſen vorgenommen, und man hat viel 1000. andere incon- venientien zugelaſſen, ſo daß das gan⸗ tze Land angeſtecket worden. Dieſes verurſachte, daß dazumal eine ſo groſ⸗ ſe Menge von Menſchen hinweggeriſ⸗ ſen worden, ſo wie die obige Rechnung eſt (ad Quæſt. VI.) ption. des ſchen Bilder ( Part. V. Period. II. Cap. I. pag. 319) in der Stadt und den Vorſtaͤdten von der gantze Beintema Loimolog. auf 153842. vergróf ausgerichtet, daß bey Menge der Menſchen in U da lange nicht ſo viel als dazumal — ; fo ſehr wenige ge orben. ne Es blieb aber jetzo die Peſt nicht al⸗ lein in Wien, ſondern ſteckte viele Zorffer um die Stadt an; Ja in gantz Oeſterreich bemerckte man hin und her dieſts Ubel Z. Ex. zu / Stockerau, Mei ; Neuberg, Mariiaͤ⸗ „Laxen⸗ burg / Eber ; 4A€CU Nach welcher Endſchafft Majeſtaͤt an vielen Orten nuͤß⸗Saͤulen ſetzen und folgende Me- daillen in Grund ⸗Stein legen lieſſen, dabey in hoher Perſon dem sch ſken Danck opfferten, auf dieſen, ſo alle zu⸗ ſammen in der Wiener⸗ tze zu bekommen, befindet ſich folgendes: Auf der Baadniſchen ſtehet auf dem Avers das Bruſt Bild des Kayſers, mit umſchriebenen hoͤchſten Nahmen und Titul, Revers enthaͤlt folgende Inſcri⸗ COLVMNA a -QVAM S. S. TRINITATI CIVITAS ^o E CONTAGIONE LIBERATA EX VOTO POSVIT... PRIMVM LAPIDEM DEBET * -PIETATI-AVG. IMPerator C/ESar CARolus GERmaniz, HlSpaniz, HV ugariz mie Rex. Archid. Auſtriæ . DCC Auf (Tabu XVII. N. 3.) 1161 VBi.ſtoria der peſt von An. 713 Auf der von Stockerau / iſt der T. 1162 burg iſt Avers allen vorhergehenden Avers vorhergehender gleich, auf dem gleich 1 Muf dem Revers iff geſchrieben: Revers aber ſtehet: bla IN HONOREM ' l. PROPITLE S. S. TRINIT&tis 22 INTAMINATO CONCEPTVI MAGN/E MATRIS VIRGINIS - -| . - MVNICIPIVM STOCKERAV OB LVIS PERICVLVM VOVIT —— COLVMNAM HANC. CVIVS PRimus LAPIS POSITVS | TC AWSPICHS: Neh IMP. CES. CAROL. VI. G. Hl. HV. B. R. AA. nee D. t. zu Ehren der gnaͤdig bod» heil. Dteyfaltigkeit der unbefleck⸗ ten Empfaͤngnůß der groſſenl Nut ⸗ ter und Jungfrauen, hat die Stadt Stockerau wegen gnaͤdiger Ab⸗ wendung von der Peſt dieſe Saͤu⸗ le angelobet : Deren Grund⸗Stein geleget worden unter Kegierung Kayſer Carl 71 in Germanien, Hi, ſpanien ingarn, Böhmen Bonigs, Ers⸗Hertzogs zu Oeſterreich den 22. Jul It. fo erſcheinet der Avers gleich Bild hohen Namen und Titul: Auf der Meidlingiſchen ſo unweit Laxen⸗ burg gelegen / iſt der Revers folgende: tti: ef bula ' | l. 88S. TRINITAS | $4) CoOLVMNAM, QVAM. "VOTO DEPRECATORIO: TIBI "DICAVIT IN CONTAG. VVS MEIDLINGEN - CVIVSQVE PRIMum LAPidem N POSuα⁹u! coniun IMperator CE Sar CARolus VI. - GERmaniz HIspaniæ EIVngariæ BO- bemiæ REX &. NI. DCC. XIV. XII. May. q.i. Nimm bocbbeilige Drey⸗ faltigkeit dieſe Saͤule an, welche dir in der Delt der EHate teen Meidlingen zur Danckſagung ge⸗ widmet / deren Gtund · Stein jbro Kayſerl. Maj. Carl der ſechſte, in Germanien, Hiſpanien, Lingarn Auf der Stadt und Klofter (t der kMarcktflecken nau, D CIVES NEOBVRG. IN CONTAGIONIS PERICVLO VOTI COMPOTES FACTI |PRIMVM VOTIVE COLVMNJUE -. LAPIDEM . PONI CVRAVIT .. IMPerator CZESar CARolus VI. REX GERmaniz HiSPanizHVNGariz FE BOhemiz Kc. D. i. Als die Neuburgiſchen Bur⸗ ger in Peſt⸗Gefahr ihres Wunſches gewaͤhret wurden haben zu dieſer Danck⸗Saͤule den Grund ⸗Stein legen laſſen, Ihro Kayſerl. Maj. Carl der Sechſte in Germanien/ Hi⸗ (panic, Ungarn und Boͤhmen Ao: nig. 2c. 3 Avers auf der Medaille, fo in den Grund ⸗Steiln der Gedaͤchtniß⸗ und Danck⸗Saͤule zu Maria⸗uͤlff einer (Tabula XVII. N. 6. Wieneriſchen Vorſtadt geleget wor⸗ den, befindet ſich das Bruſt Bild wie folgende Inſeription: | A. M. DCC. XV. [MPerator CE Sar CARolus VI. PRimum LAPidem POSuit- cC QOLVMNJE — OVAM VRBIS. ViNDOBoneníis auf allen vorhergehenden Rev. zeiget (Tabula XVII. VICVS AD MARLE AVXilium PESTE LIBERATVS ^ ^S S TRINIT ATI "Jg BEATISS. MATRI Ex VOTO DICAVIT, - D. i. im Jahr 1715. bat Ihro Kayſerl. Maj. Carl den Grund⸗ Stein zu dieſer Saͤulen geleget, welche die von Peſt befreyte Wie⸗ Nach voͤlliger Befreyung der Stadt Wien kam zu Augſpurg noch folgende neriſche Vorſtadt zu Mariaͤ⸗uͤlff der hochheiligen Dreyfaltigkeit und der ſeeligſten Mutter GGttes aus Danck gewiedmet. Medaille zum Vorſchein. Auf der er⸗ fte Seite præſentixet fid) die Kayſerl. Keſidentz⸗ Stadt Wien mit ihren Waͤllen und der Umſchrifft: sle Ift letze Vnter De M sChVtz Gottes sI Cher. Auf dem Abſchnitt ift zu leſen: Wien ohne W. Die andere Seite enthaͤlt folgen⸗ den Reim in Lorber⸗Zweige eingeſchloſ⸗ neee -—" m m0 - — * rd 1163 ſen, daruͤber der ſtrahlende Nahme Hiſtoria det Peſt von An. 1713. 1164 in den Anfang Augufti 42. Perſonen Jehovah: gezehlet worden, (o nach und nach an⸗ (Tabula Gols lies dim Kaifer nicht, wie er nieht lies geſtecket geweſen, davon 27. geſtorben: XVII. die Seinen. iefcó nun konte fo verborgen nicht gts N.8) Die PEST lies nach in Wien, das Beſ halten werden, daß fid) der Bruit hier⸗ | wird bald erfibeinen. von nicht in der gantzen als in⸗ * Von dar extendirte fid) die Peſt bis Oeſterreich ob der Ens; Endlich gegen Mittag nach Steyermarck, Caͤrnthen, Crain ja gar ins Venceiani- fd: Auf der andern Seite gegen Abend erweiterte ſie ſich bis in Bayern und Francken, und betraff inſonder⸗ heit die Stadt Regenſpurg; dieſes er⸗ eignete fih im Anfang des Julii, und zwar zuerſt in der Oberſtadt unter ge⸗ meinen Leuten, ſo mit demjenigen Ju⸗ den⸗Volck, ſo kurtz vorhero zu Waſſer von Wien dahin kommen: Und wie err O. Dietrich von der Regenſpur⸗ ger Peſt Cap. I. pag. 16. unb Herr Erasmus Sigm. Allofer im Hiſtoxiſchen Bericht, ! er ſeinen Regenſpurgi⸗ ſchen Peſt· und Buß⸗Denckmal an⸗ nectiret pag. 136. meidet, daß dieſe nicht nur Krancke, ſondern auch Todte bey ſich ſollen gehabt haben, und da ſie von ihnen Waͤſche angenommen, fe fie ge waſchen, und in Stuben getrocknet, ſollen ſie das Peſt⸗Gifft dergeſtalt an den Halß bekommen haben, daß in kur⸗ tzen zwey Perſonen daran geſtorben, wornach noch zwey, die fie gewartet, erkrancket. Es ließ daher der daſige Stadt⸗Magiſtrat mit Zuziehung des €tabt/Phyfici, Herrn D. Georgii Andr. Agricole und Chirurgi Job. Georgii Lipp, dieſe Seuche unterſuchen, welche eine groſſe Malignitat angaben, zumal da man wuͤrcklich Bubones bey einem und dem andern wahrgenommen die zwar einige pro benignis oder Venereis wol⸗ ten gehalten haben: Dannenhero man alſobald die Krancken von den Geſun⸗ den ſepariret, und erſtere in den Peſt⸗ Hof auſſerhalb der Stadt bringen, und in leparaten Zimmern, und beyden alle Verpflegung thun laſſen. Doch die⸗ ſem ungeachtet, weil verſchiedene Per⸗ ſonen, dieſe erſtere Krancken Anfangs beſucht, ſo ſchleppten ſie alsbald das Contagium in ihre und andere Haͤuſer, und betraff diß Ungluͤck inſonderheit eine gewiſſe Familie von daſigen Colle- gio Poetico, wovon keine Seele uͤbrig gelaſſen wurde; welches alldort mehr und mehr einzureiſſen begonte, daß bis ſonderheit unter den des Reichs ⸗Conventtz ausgebreitet haben: Und wiewol der Magiſtrat alles Haar klein dem Reichs ⸗ Convent wiſſen ließ, und zwar daß geſunde Lufft in der ſehr wenig arme Leute erkrancket und geſtorben waͤren; und gar mit einan⸗ der derer von 16. Jul. bis 3. Augufti nur 60. Perſonen; auch verſicherte der Ma⸗ giſtiat, daß das wenigellbel in der Aſche noch wuͤrde gedaͤmpffet werden: Man ließ niemanden, welcher auch mit fen verſehen, in die Stadt ein, überb ſes auf den Gaſſen fleißig patroullixen, das liederliche Geſinde aufheben und fortſchaffen; man viſitirte die durch gewiſſe dico: und Chirurgos, und war im Begriff die melſten Juden aus der Stadt gu ſchaf⸗ 53 15 „ 9 noch nicht geſteuret wurde, deliberirfe man den Reichstag von hier - vem wegzulegen; und wurde daher Um, Donauwerth, Straubingen, Landshut und Augſpurg in ſchlag gezogen; der letzte Ort aber von allen dreyen Reichs⸗Collegiis beliebet: Und ſolcher Schluß hierauf den 18. Auguſt. dem Principsl-Commiffario noti- ficitet, um durch ſelbten, die Genehm⸗ haltung auszubitten: Man erwarte⸗ te aber nicht die Reſolution, ſondern packte über Halß über Kopff ein, und intimirte in Augſpurg dem Magiſtrat ſolchen Entſchluß; da hingegen die Augſpurger de dato d. 24. Auguft. An⸗ ſuchung bey der Kayſerlichen Ge⸗ ſandſchafft in Regenſpurg thaten; weil ſie hieruͤber eine Verordnung ge⸗ macht, niemanden, wer der auch ſey, ohne 14. taͤgichte Quarantaine in ihre Stadt zu admittiren; endlich aber die Quarantaine, bis auf 8. Tage reftringir- ten, die Bagage aber 4. Wochen Contu- ma halten ſolte; welcher Convent denn zu Ende des Augufti und baldunfangs Septembr. wuͤrcklich von hier abgingen, auch auf der Reiſe niemanden als den Chur ⸗Braunſchweigiſchen Geſan⸗ den, Herrn von Schrader Schlag tadt, und Commiſſarien, dicos 5 4 i j n65 . Hiſtoria der Peſt von Anno 171g. 166 Schlag ⸗Fluß einbuͤſſete, deſſen Got» per hierauf wieder zuruͤck nach Regen ſpurg gebracht, und daſelbſt beerdiget wurde. Hierauf nahm die Peſt gar mercklich hieſelbſt zu, doch betraff es P 695 arme Leute, ſo daß der Ma⸗ giſtrat wochentlich Fleiſch und Brod an die Armen austheilen ließ; Unter dieſen aber ſtarben vornehmlich Schwangere und Sechs⸗Woͤchnerin⸗ nen, wiewol zu Ende des Auguſti auch a, Præceptores aus der Schule, deßwe⸗ gen ſowol die Frequentirung im Gymna- ſio und andern Schulen unterſaget wurde; it. die ſolenne Beerdigung der Leichen. Den 12. Septembr. ba flat cke Hitze fid) einfand / wurden an bicfem Tage allein 70. Perſonen ins Laza⸗ reth gebracht, und ſtarben davon in dieſer Seuche 40. Perſonen: liber» haupt aber ſollen von Abgang des Keichs⸗ convenes bis auf den 14. Sept. nicht fiber oo. Perſonen an der Peſt aufgerieben worden ſeyn; deren Zahl fib bis in Octobr. immer vermehret, daß den 8. Octobr. allein im Lazareth über 250. Krancke eint (ii waren. Es wurde niemand aus und in die Stadt gelaſſen, auſer 20. Perſonen, welche die Nothwendigkeiten vor die Stadt, wie andere 6o. Perſonen auf dem Lande einzukauffen beſtellet wa⸗ ren; es nahm aber die Peſt taͤglich zu fo daß im Lazarethe bald 10. Chirurgi hinſtarben, und 3. daſelbſt kranck ein⸗ fielen, auch uͤberhaupt ein Mangel ſich an dieſen Leuten, wie auch Dienſt⸗Bo⸗ ten ereignen wolte. Den 13. Octobr. zehlte man 3820. Todte, welche aber mit dem Novembr. faſt gar abgenom⸗ men hatten; da von dem zten Jul. bis zu Ende des Jahres an Evangeliſchen in der Stadt 2116. Catholiſchen 2564. Evangeliſchen im Lazareth 684. Ca» tholiſchen allda 2497. Summa 7843. dem Tode zu Theil geworden. Im Anfang des Januarii, fing man die Predigten wieder an, und erſuchte um die Refticution der freyen Paſſage: Item invitirte das Reichs⸗Collegium in die Stadt, welches aber nicht eher als meníe Augufto und Septembri fid) wie⸗ ecrumbafebfeínfunbe, — — — Daſelbſt wurde von dem Muͤntz⸗ Meiſter Herrn 705. Michael Federer mit Obrigkelklicher Genehmhaltung auf die gluͤckliche Eroͤffnung der Paͤſſe fol⸗ Regenſpurg. gende Medaille gepraͤget: Auf deren ei^ ner Seite eine Weibes⸗Perſon mit ei⸗ nem Lorber⸗Crantze auf dem Haupte, mit dem Cornu Copiæ in der lincken, und einen Schluͤſſel in der rechten Hand, durch die dabey in Geſtalt ei⸗ ner klagenden Weibes Perſon, die ei⸗ ne Stadt⸗Crone neben ſich liegen und einen Schleyer aufgeſetzet hatte, mit der einen Hand nach dem ihr gereich / ten Schluͤſſel langete, wurde das bis⸗ her in ſo groſſer Noth und Elend ge⸗ ſteckte Regenſpurg angezeiget: Die Umſchrifft (ff aus Virgil ZEncid. Lib. Il. Verſ. 740. genommen: OCVLIS EST REDDITA NOSTRIS, oder: Herr du haſt vor Sterben, Leben Unſern Augen hergegeben. I E Unten ſtunde der 9)jonaté » Zag den 3. May. ; r i i Die andere Seite ſtellete durch eine die Jahrzahl in ſich haltende Schrifft eine deutliche Erklaͤrung des auf der erſten Seite enthaltenen Bildes vor: Deo opItVLante Itlner ls Libertas Reglnls reD- Dlta: oder: g Als Kegenſpurg su Gott den rechten * ö VII. Paß getroffen, Und neue Rebens / Ar afft darauf vom N. 9.) Simmel floß So ſtund ihr auch der Paß auf Erden | wieder offen; Den ihr die Peſtilentz drey Viertel⸗ Jahr verſchloß. Auf einer andern præſentiret fid) die Stadt Regenſpurg von der Donau⸗ Seite, zuſamt der foflbaren Bruͤcke, mit folgender Umſchrifft: ADIVtore AL«tIssIMo a peſte LIberata feCVra: oder: Das befreyte Regenſpurg ſteht in Gt. tees Schutze ſicher Und da andre Sterben druckt: Segt es s keine Leichen⸗Tuͤcher. Auf dem Abſchnitt ift zu leſen RATIS: BONA, der r der Nahme der Stadt Auf dem Revers knien vor einem Opf⸗ fer Alta. dem Hoͤchſten Danck zu opf⸗ fern, Noa mit ſeinen drey Soͤhnen, Sem, Ham und Japhet, mit darne⸗ ben liegenden Gebuͤrge Ararat und der Arca Noæ, ſo ſich darauf nieder gelaſſen; Die Umſchrifft lautet: E TERNO RA- TIS HC BONAFEERT POST FVNERA GRATES: Als Regenſpurg von Peſt befreyt: So hat es GOtt den Danck geweyht. Unten 1167 4 (Tabula Unten ſtehet, Genef. c. VIIi. v.. 20 wor⸗ XVI. | N. Io.) 7 aus dieſe Hiſtorie genommen. i Mit was vor Sorgfalt die ubrigen benachbarten Fuͤrſten, 0 Übe Staͤnde und Staͤdte dieſem Einhalt zu thun getrachtet; | derheit daß das Peſt⸗Gifft nicht moͤch⸗ te durch Perſonen und Mobilien ein⸗ geſchleppet werden, zeigen die deßwe⸗ gen in verſchiedenen Orten publicirten Inſon⸗ Edicta, wie derer einige zu leſen: In herrn Anton. Fabri Europaͤiſcher Staats ⸗Cantzley, Part. XXI. Ja in Franckfurt am NRayn muſten die juͤngſten Raths⸗Herren an den Tho⸗ ren ſitzen, und das Examen der Frem⸗ den verrichten: Im Bergiſchen wur⸗ den auf allen Paffagen Land⸗Schuͤtzen geſtellet, um die verdaͤchtige Perſonen tobt zu ſchieſſen: In Coͤln verrichteten das Examen ingleichen hierzu ernenn⸗ te Commiſſarien, und wurde gar nichts Peſt⸗fangendes in die Stadt gelaſſen, der Miſt, Schweine und aller Unrath aus der Stadt geſchaffet. Ja man tool te die Kayſerliche und Frantzoͤſiſche Trouppen am Rhein nicht gantz rein halten, ſo daß man zwey Schiffe Kran⸗ cken von der Kayſerl. Armee nach Coͤln ſchicken, und ins Peſt⸗Hauß ver⸗ legen muſte: Und unter der Frantzoͤ⸗ ſiſchen Armee mißnete man uͤber 35000. Mann, ſo durchs Schwerdt, deſertiren, und meiſt durch Seuchen dieſes Jahr uͤber verlohren gangen. Hiſtoria der Peſt von An. 1715. | Maylaͤndern wurden die Se tzer, inſonderheit die Sor c abe doch au e Suden 2 m 1 gegen hatte man de Oe o offenbahrer zu e — woſelbſt inſonderheit Xefioena — sie ens | cha au grauſam e hei en muſte⸗ 70 Prag fing das Übel Menfe junio an, und wurde die Juden St in- ficiret, die Peſt aber ſehr ſelbten . bis ſie de ret, da denn über 10000 der Stadt die Flucht genomẽ ſich an ſichre Orte retirirtt: aber den Peſt⸗Saamen in viele umlie⸗ ende Gegenden ausgeſtreuet haben: Ja man trieb eine Menge Juden in ei⸗ nen Wald, und beſetzte ihn mit Wach⸗ ten, darinnen ſehr viele crepiret: Es nahm aber in der Judenſtadt auch am erſten ein Ende, weil die nen aufgehoben worden; ſo daß zu Anfang des Novembris nicht uber 3ooo. Seelen darinnen ſollen gelebet haben: In denen andern Städten es auch gantz uͤber und uͤber; af ; Ende des Septembr. 58 1. ſer angeſtecket waren; Ja — bep rete, ob gleich nicht mit ehe- mentz in der Alten unb Neuen⸗Stadt bis in Februarium; Nachdem vom An⸗ von eclati- Ja in Italien und Franckreich fange des Ubels bis ultim. Januarii 1714» hielt man gantz gewiß davor, daß in in ſelbigen insgeſamt, doch auſſer den Brißgauzu Freyburg / it. Geneve unb | ajatctben, geſtorben 35834. Perſo⸗ Lion die ft graſfire, und von den nen, als: N In der Altenſtadt. Neuenſtadt. Kleinen Seite. Judenſtadt. Summa. Menſe 8 Jun. Jul. Aug. 6982. 7738. Sept. 1031. 1878. - O&. - 1096. - - 1529. Nov. 419. 539. - Dec - DIL. -- H4 - Jan. 36. -- 52. E Ent Summa - 9685. - - m$yo - Hierauf finb folgende 2, Medailles zum Vorſchein kommen: Auf der ei. nen præſentiret fid) auf dem Avers die Stadt Prag mit darhinter liegendem Berge, worauf das Koͤnigliche Schloß Ratſchin genannt, und die Ertz⸗Bi⸗ 1890. 9255. 23865 8 81. - 1595. - 435. - 47. M3 - 411t. - 30. 4. 175 . NE CIUS 2L - 272. : 27. 1. 85. 2091. 1188. 35834. ſchoͤffliche Haupt⸗ Kirche St. Vit. it. das Frauen⸗Cloſter St. Georgi zu ſehen: die Umſchrifft if: DEUS IN DOMIBUS EIUS.P(alm 47. oder: Gott wohnt in ihren Sůtten; Drum flieht des Todes Wuͤten. a 1169 Auf dem Abſchnitt ſtehet: PRAGA A PES TE ges T^, oder die von der Peſtilentz befreyete Stadt Drag, Kevers fleilet vor die Tenne rana des juro mit darüber ſchwebenden gel, fo. in der Rechten ein bloſſes hauendes Schwerdt haͤlt, welches von der Hand Gottes aus den Wolcken zuruͤck gehalten wird, mit der Um⸗ ſchrifft aus dem 2 Buch Samuelis XXIV. verſ. 16. (nicht aber wie auf dem Abſchnitt ſtehet, aus dem andern Buch der Koͤnige) SUFFICIT NUNC CON- TINE MÀNUM TUAM: oder: abula Es iſt genug, zeuch ab die and: VII. c Y one kuͤnffrig dieſes Land. 11) Die andere Medaille oder viereckichte Klippe zeiget die Stadt Prag nach ei⸗ ner andern Situation, daruͤber ebener⸗ maſſen ein fliegender Engel, ſo den rech⸗ ten Arm mit einem Schwerdt zum Streich aufhebet, davor unten viele Leichen liegen; Umſchrifft: So ihr euch nicht beſſert, werdet ihr alle auch alfa umtom- men. Alif der andern Seite ſolgen⸗ den Reim: | Ag 'abnla Doch werd^t ibr euch von dunden febren, So wird auch GOtt der Plage wehren. 12.) Von daraus machte die Peſt einen roſſen Umgriff in die benachbarte rapit bis in die Sechſiche Grán: tze, ja gar bis an, und nach Schleſien, inſonderheit in die Stadt und Graf⸗ ſchafft Glatz, ſo erſt durch eines Fuhr⸗ manns Hauß im Anfange des Sept. in ast Dorffe X&ofenbayn, ſo nahe an latz lieget, und ſtatt der Vorſtadt dienet, es angegangen, da derſelbe Ju⸗ den von Prag gebracht und deherber⸗ get, ſo daß daſelbſt uͤber 70. Menſchen ſollen geſtorben, auch zugleich die Stadt Glatz ſelbſt, wie nicht weniger auch das benachbarte Dorff Alt⸗Lomnitz verungluͤcket worden ſeyn: Derglei⸗ chen auch das Staͤdtlein Lewin in die⸗ ſer Grafſchafft betroffen, dahin das Contagium auch von Prag eingebracht worden. Und endlich gieng es von bier aus in die Schleſiſche Fuͤrſten⸗ thuͤmer Grotgau und Schweidnitz auch betraff es das ohnfern der Glatzi⸗ ſchen Graͤntze gelegene Dorff Lan. n⸗Bilau: Es wurden aber von G lichen Ober⸗Amt die kraͤfftig⸗ flet Verordnungen gemachet, und zwey Aediei nebſt einem hirurgo dahin geſchicket, da es zu keinen ſo groſſen Siſtoria der Peſt von An. 17 13. 1170 Ausbruch kam; dergleichen auch in ei⸗ ner andern Ecke Schleſiens geſchahe, emlich im Fuͤrſtenthum Oelſe im Dorffe Pont witz, dahin menfe Junio ein Weib aus Sduny kommen, und fid) unvermerdt im Wirths⸗Hauſe ober Kraͤtſchem auf den Heuboden mit ihren Sachen geleget, da nun dieſe fruͤh todt gefunden worden, und der Wirth ſich ihre Sachen zugeeignet, iſt er ſelbſt bins nen 3. Tagen mit verſchiedenen der Seinigen geſtorben, an welchen ſich deutlich Peſt⸗Beulen geaͤuſſert. Es wurde auch ein ander Dorff tine halbe Meile von Stroppen, Groß⸗Mo⸗ ritſch genennet, angeſtecket, da der Kraͤtſchmer einen Mantel von Jutro⸗ ſchin aus Polen gekauffet, welcher ge⸗ ſtorben und daher etliche o. Perſonen mehr fold) Übel uͤberkommen. Was endlich die Stadt Julius⸗ burg anbetrifft, fo ſtarb daſelbſt den 21. junii Paul Biſchoff, Leinwebers und Saltz⸗Haͤndlers Sohn, welcher kurtz vorher mit ſeinem Vater aus Polen kommen, und Schuld halber allda 6. Wochen gefangen geſeſſen; Da nun der Vater von dem Buͤrge⸗ meiſter, und cherrn B. Muͤllern exa- miniret, aber nichts herauszubringen war, den s. Julii zu Nacht auch die Lein⸗ webern ſelbſt verſtarb, nachdem ſie vor⸗ hero eines Kindes geneſen, auch von Herrn D. Muͤllern (ub "Titulo Paſſio- nis Hyftericz medicamenta empfangen: Den Mann, ſo die Nacht uͤber bey ihr gewachet, und gegen Morgen ſich ſchlaffen geleget, bátte man fruͤhe todt im Bette gefunden; hierauf iſt die da⸗ mals noch lebende Tochter, die ſich auch ſchon geklaget, von dem gewe⸗ ſenen Peſt⸗Commiſſario Tit. cyerrn von Nimiſch aus der Stadt nach Jenclwire zu des verſtorbenen Mannes Freun⸗ den gejaget, aber auch die erſte Nacht allda durch den Todt weggeriſſen wor⸗ den; da man denn einen Rademacher nebſt ſeiner Familie, ſo bey des Mannes Tode geweſen, auch gedachten eren Commiſſarium, ſo in dieſem Hauͤſe ge» wohnet, in Huͤtten Quarantaine zu hal⸗ ten, vor noͤthig erachtet; woſelbſt der err von Nimtſch nicht allein ſelbſt das Ubel an Hals bekommen, ſondern deſſen Fraͤulein Tochter und einige Bedienten in dieſer Kranckheit verſtor⸗ ben, und zehlet man uͤberhaupt 8. Per⸗ ^ «ete ſoͤnen 1171 ſonen, ſo an der Peſt aus gedachten Hauſe zu Grunde gegangen: Wel⸗ ches verurſachet, daß Dontwitz / Groß / und Klein⸗Motitſch, Jenck⸗ witz und Juliusburg den 27. Julii formaliter geſperret, und erſt nach 17. Wochen, oder den 8. September ibo derum geoͤffnet wurde. n5 Unſere geliebte Vater Stadt Breß⸗ lau anbelangende, ſo hatte ſolche all⸗ bereit vor 3. Jahren, das r mitten in derſelben beherberget / und war dennoch aus ſonderbarer Gnade des Allerhoͤchſten, von aller Peſt⸗Inke⸗ ction frey geblieben; durch welche int cirte Mobilien doch, von denen erſten die Hoch⸗Fuͤrſtl. Reſidentz⸗ Stadt Oelſe, von denen andern (wie oben gemeldet) die Stadt Med zibor wuͤrcklich angeſtecket, und ein groſſes Sterben in daſigen Orten und umlie⸗ genden Doͤrffern erreget worden. In dieſem Jahre aber zeigeten ſich nun auch einige Peſt⸗Funcken mitten in unſerer Stadt: Es hatte N N Lode / eines Baders Sohn, beym Kuttel⸗oder Hiſtoria der Peſt von An 1715. f (toit an den Thoren der Stadt gehabt / icem 1172 €tvíeger d od)ter, in die ihnen hoͤrigen 3. Berge auf der Boͤtticher⸗ Gaſſen, bey n en, zumo da eben darinnen Gaſt⸗ ſchafft nicht vermiethet war, ſondern alles meiſt ledig ſtand: Es ſtarb aber der Mann in ein paar Tagen, und bald hernach auch die chte. er⸗ ſten Hauſe waren von | (fet worden, eines Nacht⸗Waͤchtets . N. Heßes Ehe weib, da zwar der Mann atfünb blieb, das Weib aber war die er⸗ ſte in dieſem Hauſe, ſo nach wenſg Ta⸗ gen dem Tode zu Theil wurde i denn folgte Hiſaleih des Lehn / Ku Wittib, und Gottfried Puſch ihr Sohn, ein Purſche von 15. Jahren, auch ein Dienſt⸗Menſch von Olau, welche darinnen logiret, ſich zwar um mehrerer Wartung willen, von hier nach ihrer Heymath bringen laſſen, ſie gab aber in zwey Tagen darauf auch ihren Geiſt auf. Nun hatte gegen des erſt verſtorbenen Badern Stube in 3. Bergen, eine Wohnung gegen über Hanß Michael Mutzan, Lahn Rite ſcher, deſſen Eheweib Eleonora Pu⸗ Schlacht⸗Hofe allhier, mit ſeinem ſchin, eine Tochter der obenbemeldten Weibe und einem Kinde, fic einige Zeit verſtorbenen Wittib war: Dieſe moch⸗ in Langen⸗Bilau aufgehalten / und te bey dem Bader in der Stube ſeyn ge kurtz voͤrhero, ehe man von daſelbſt weſen, hatte auch ihre Mutter ver ſchie⸗ Nachricht bekommen, daß die Peſt atl» | dene mal in der Kranckheit beſuchet, da wuͤrcklich grave; ſich nach Breß⸗ welche in eben dieſes Peſtilentzialiſche lau gewendet / und hinten bey dem groß Fieber verfiel, bey der zugleich groſſe fen Chrifep auf der Unter Pfünr⸗ blau ⸗rothe Flecken eines Guſdens Gaſſe, gegen dem Hochgraͤfl. Mal“ groß fid) geaͤuſſert: Als fie nun am zaniſchen Hauſe über, bey Jaco Due | sten Tage ohne Verſtand, Sprache ſchers Lehn⸗Kutſchers hinterlaſſenen und Empfindung gelegen; und der Wittib, fid) einlogiret; Als er nun Mann ihres gewiſſen Todes fid alle nach wenigen Tagen gefaͤhrlich er⸗ Stunden verſehen, kein Geld aber ge⸗ kranckte, und in ein hefftiges Delirium habt, ſie begraben zu laſſen; Und eben verfallen, auch die Tochter ein Maͤgd⸗ gen von 7. Jahren, dergleichen Kranck⸗ heit bekommen, fo wird 777. Herr D. Andreas Roͤlichen, nachmahliger Proto- Phyſicus, zu dieſem Patienten be ruffen: Er findet ſie auf bloſſemStroh liegende und ohne Wartung, da er aber Regimen diapnoicum vornehmlich anrieth, und daß hierzu ein warmes Bette requiriret werde, alfo könnte er ohne dieſes nichts von Medicamenten geben noch verſchreiben. Solches mochten nun ſeine dazumal noch le⸗ bende Eltern erfahren haben; deßwe⸗ gen lieſſen ſie dieſen ihren Sohn und Enckelin, zuſammt der noch geſunden eine Fuhre nach Neyße, 12. Meilen von hier, bekommet, nimmet er ſolche an, und deſtiniret den Ver dienſt zum Begraͤbniß ſeines Weibes; Ehe er fortfaͤhret, giebt er ein Maͤgdgen, als ſeine Tochter von 3. oder 4. Jahren, auſſer dem Hauſe in Koſt und Verpfle⸗ gung: Das Weib aber leget er auf den Fußboden aufs Stroh, decket ſie mit einer Kutze zu, verſchlieſſet die Stube, und reiſet in GOttes Nahmen davon. Als er nun nach 5. Tagen wiederum nach Hauſe kommet, findet er ſein Weib noch lebende, und als er ſie mit ruͤchen⸗ den Spiritibus reficiret, kommet ſie alſo zu ſich ſelber, daß ſie noch dieſen ua en 1175 Eſſen fordert, und eine Suppe zuſamt gebratenen Kalb⸗Fleiſch zu ſich nim⸗ met: Sie wuſte fid) auch inzwiſchen auf nichts zu beſinnen, vielweniger daß der Mann, oder wie lange er weg. 4D geweſen, ſondern dieſes haͤtte ſie zuerſt Hiſtoria der Det von An 1713. 174 aus geſtorben waͤren; am allerwenig⸗ ſten daß dieſes Ubel anders woher ftp uͤbertragen worden; Deswegen da dieſes Jahr ein hochloͤbl. Koͤnigl. Ober Amt durch den hieſigen Stadt / Magiſtrat den gantzen Oramem ehoret / wie ein Wagen mit groſſen Medicorw» convociren laſſen, mit der iffel waͤre vor das Hauß gefah⸗ Inſtruction; Daß jeder Medicus alle ſei⸗ raſſel Aae Sie wurde vollkommen geſund, ob ſie gleich dieſe Tage uͤber in ziemlicher Kalte nach Martini / ſo daß auch die Fenſter bis oben hinauf ge⸗ frohren geweſen, ohne ütffe; War⸗ tung und Sauberung, faſt unbedeckt gelegen hatte. Der Mann, ob er gleich im Anfang dieſer Kranckheit, unter ei⸗ nem Bette bey ihr geſchlaffen, wie auch ihr Kind, fino unangefallen blieben, und glaubet der Mann, daß er ſich da⸗ durch præſerviret, weil er alle Morgen eine ziemliche Quantitaͤt Brandwein, und ein Glaß voll ſeines Urins ausge⸗ truncken. In dem erſten angeſteckten ne Patienten, fo in febribus decumbir⸗ ten, und alle verſtorbene, it. in was vor einer Kranckheit dieſes geſchehen, wochentlich als Mittwochs und Son⸗ nabends auf das Rath⸗Hauß einge⸗ ben; Und ſolten dieſe Berichte ſogleich zuſammen an das Roͤnigl. Ober⸗ Amt geſendet werden; hier lautet 4179 Hiſtoria der Peſt von An. 171g. Mit dem Lande Hadlen wurde die Beſchwerungen; wie auch da ihnen Communication gaͤntzlich aufgehoben, well von Stade die Seuche kommen; it. in der Stadt Harburg wurde durch ſcharffe Anſtaltungen das Ubel gar bald wieder gedaͤmpffet, nachdem man die Haͤuſer/ worinnen die geute geweſen, is bald fic geſtorben/ mit ſamt den Cbr: ern verbrannt, und die ſo noch am Le⸗ ben blieben, nackend an gewiſſe Orte gehen laſſen. jit gamburg hatte ſich noch immer frey erhalten, durch die nade GOttes und gute Veranſtaltung und Præcau⸗ tion: Es wurden auch die einkommen⸗ den Fremden febr ſcharff examiniret / da aber wegen des Krieges in der Nachbar⸗ ſchafft, mit denen Officieren, daſelbſt nicht alſo konte verfahren werden; So wurde dieſen Sommer auch die leidige Seuche von denen Moſcowitiſchen Soldaten aus der Nachbarſchafft; wie man oͤffentlich vorgab, hierher ge⸗ ſchleppet, fo daß von 13. bis 19. Auguft. 232. Perſonen ſtarben, ob man es gleich nicht vor die Peſt, nach Angeben der Medicorum, halten wolte; So wur⸗ de dennoch von channover das Com- mercium mit dieſer Stadt geſperret; Auſſer daß Holland und Engelland unter gewiſſen Condirionen und Qua- die Daͤniſche Foſtirung ſo nahe an die Stadt kam, fuͤhrete. 2 nun das Sterben wuͤrcklich von aus waͤrts groͤſſer gemacht wurde, als es fid) wahrhafftig verhielt; So ließ der aus gifirat in die oͤffentliche Gazetten eine Todten⸗Liſte drucken um dirſen Ver dacht von der Stadt abzuwenden; und da man dieſen Liſten nicht Glauben beymeſſen wolte, ſo verſprach den 3. Novembr. das Collegium Sanitatir; ſwer mehrere Todten erweißlich machen könnte, vor jeden 10. Rthlr. zu bezah⸗ len, und da dieſes noch ferner geglau⸗ bet wurde, fo ſolte der dergleichen Ca- lumnianten entdecken wurde, 100. Nthl. bekommen. Der Magiſtrat und das Collegium Sanitatis machten die beſten Verordnungen, und da zu ihren krancken Freunden ohne Scheu gelauffen, ingleichen die Quack⸗ ſalber diele ungeſchockt nactirten, fo wurden dieſe boͤſe Quellen gaͤntzlich | verſtopffet, und der Umgang der fram cken mit den Geſunden gaͤntzlich inhibi- ret, und eben ſo die der Mobilien verbothen, und v Krancken, nach dem Lazareth, die Ge⸗ ſunden in die Quarantainc - Häuſer ge; bracht; Den andern Patienten aber rantaine Haltung, die Schiffe frey ein⸗ beeydigte Waͤrterinnen zugeordnet, fahren laſſen, weil inſonderheit der Magiſtrat an die Roͤnigin nach En. e euchen i au daß ine Peſt⸗Seuche allhier graſfire. Da es fid) aber bald anders erwieſen, fo Chueftcſel. an — nd ulii Mee Churfuͤrſtl. Durchl. von Hannover 2, Medicos in die Stadt/ um ſich dieſer Kranckheit wegen zu erkundigen, da ſie nun die völlige Peſt vermerckten, (o Un l. Maj. in Preuſſen dem Roͤnig in Daͤnnemarck, und Churfuͤrſten von Hannover die Stadt vollkommen geſperret, und mit ſtarcken Poſtirungen beſetzet; Ja es wurde eine Jagd von den Daͤnen auf der Elbe gehalten, um das Auslauf⸗ und niemanden, der nicht von ei⸗ nem promoto Medico curiret und viſiti- ret worden, die Beerdigung verſtattet; hernach die Oerter unter Aufſicht eines Medici, Chirurgi und Notarii gereiniget; da denn die verdaͤchtige Sachen aus der Stadt muſten geſchaffet und ver⸗ brannt werden. Dem Armuth zu Dienſte nahm der Magiſtrat 5. Medicos an, und zwar den 5 September; Um de⸗ nen, fo es nicht zu bezahlen, die Medis camenta umſonſt zu geben: Auch der Kayſerliche Hochanſehnliche nodes: in Hamburg err Baron von Rurtz⸗ rock meldete in einen Schreiben vom 15 Sept. (nach Wien) daß der Msgiſtrat woͤchentlich uͤberhaupt auf dieſe Ver⸗ fen der Schiffe zu verhindern, ſo gar faſſung auf die Soo. Nthl. zu wen⸗ daß einſten von dieſer Jagd auf die Ar⸗ beiter. ſo ein Retranchement zu Graß ſtaltun den pflegte. Durch dieſe gute Veran⸗ wurde das Ubel dergeſtalt brock, wohin die Luͤneburger die Le⸗ in ſeiner Wut gebunden, daß nur ar⸗ ten, verfertiget, ein Canonen⸗Schuß | Colegios Miniſterio; Bůtgerlichen debat Wolüber die Hamburger, ea det Loͤbl. Bauen bens⸗Mittel vor die Stadt bringen fol: me Leute / niemand aber von Kaths⸗ — nun t durch Borzeigung der Kugel, arofit davon aufgerieben wurde:? c 0 wurde Herr D. Helmheld in die o ſchleſſenn: Sad 1 geſchicket, um Die d ect iſt mit pe 1 dun 1 au unterſuchen, ob ſich alles alſo ver⸗ Auf dein Abſchnitt iſt zu leſen: AO UR-- dern wurde auch 10850 oen „Edl. Geſtt, Rath aller in Breß lau von LL TA A ónigl. Majeſtaͤt in Preuſſen Churf derſelben, ift folgende Medaille geſchla gen worden: 5 ies Avers ſtellet vor die Stadt Ham⸗ burg unter einem Frauenzimmer in lamentabler Geſtalt, bey einer Baare und offenem Grabe ſtehend, auf wel⸗ che Blitz⸗Strahlen aus den Wolcken fahren, mit der Umſchrifft: PATET A TRI JAN UA DIT IS. oder Das finſtre Grab ſteht annoch offen: Hier iſt nichts als der Todt zu hoffen. Auf dem Abſchnitt ſtehet: URBIS DUM JANUA CLAUSA d. 26. Au- guſt. 1713. QUO HAMBURGENSIS REGIO A DANIS ET LUNEBURG. CIRCUMSESSA. Auf bem Revers fic het man die Stadt Hamburg im Pro- ſpect, mit daruͤber geſchriebenen Wor⸗ ten, und daruͤber ſtehenden Sterne: uͤrſtl. Durchl. von Hanno⸗ BIS APERTA VIA d. 26. April. 1714. QUO CIRCUMPOSITA MILITIA.IN- . D RETRO ABDUCTA EST. oder: Da die Stadt an. iy. den 26 Augu- fi geſperret; und die Daͤniſchen und den Luͤneburgiſchen Toupen der Stadt Haniburg Laͤndereyen beſetzet: Iſt | 421714. den ec. April, die Stadt wie⸗ derum eroͤffnet / und die Trougen ab. gefuͤhret worde. Alf einer andern iſt eben Hamburg von der Elb⸗Seite zu feq hen / mit vielen auf der Elbe wiederum ankommenden Schiffen. Umſchrifft: seDet sVb proteCtlone & t VteLa aL« tlssIMI: Sie ſitzet unter dem Schu und Schirm des Allerhöͤchſten. Unten ſtehet: HAMBURGUM' A PES TE LIBERATUM. oder? Das von der Peſt befreyete Hamburg. Revers zeiget ein blanckes Feld; dar⸗ uͤber der Regenbogen in die Wolcken geſetzt, mit gegenſtehender Sonne. Umſchrifft: POST FUNERA MUNE- RA COELI. oder: Man kan nach dem Sterben Himmels ⸗ Gaben erben. 1182 CLaUsUS DESCENSUS AVERNI. oder Nun ſcheint der Hollen 5 see "NU (Ta bula a 14.) Unten (ft die Erklaͤhrung angedeutet. (rabula Genef: IX. v. 1g. | | XVII. Es blieb aber die Peſtilentziali⸗ N. 16.) ſche Seuche nicht allein bey der Stadt Hamburg und verſchiedenen Dorf» g fern, ſondern dieſe ließ ſich auch im Hertzogthum Luͤneburg und bis in die alte Marck bemercken; che jedoch durch ſcharffe Gegenver⸗ faffimg gar bald wieder ſuppriwiret wel⸗ wurde. Es war nehmlich zwiſchen der Stadt Luͤneburg und Ultzen ein Dorff, welches wuͤrcklich die Seuche uͤberkommen; deßwegen es geſperret und mit Wache beſetzt worden; ſo da niemand bey Lebens⸗Straffe auf ſelbi⸗ ges zureiſen dorffte: Wie denn auch in der Alten⸗Marck das Dorff Qua⸗ renbeck im Amte Klotz, doch unter Luͤneburgiſcher Jurisdiction gelegen, wegen der Seuche man gantz abzubren⸗ nen gaͤntzlich reſolviret war: auch ſollen ein paar Doörffer bey Havelsberg in der Alten Marck inficiret geweſen ſeyn: Da inzwiſchen hey dieſer 050 ; eb, 1183 Aat Hiſtoria der Peſt von An. 1714. und 1715. n$4 — MM T chſiſchen Peſt⸗ Ravage, vlele] tona (welches d andere Oerter 3, E. ftaot, Dl; weil es? .: 2 PM deslo , Lübeck, it. Berlin eic. von zu nahe lieget) das Ubel nicht (it dieſem Peſt⸗Ungluͤck frey geblieben: en, wie glaubwürdige Zeugniſ⸗ Ja es ift recht zu verwundern, daß Al / ſt es beſtaͤndig contimiret. Anno 1714. und 7157. RT 24 11 ſo hat man die nöthige ret, dadurch nnen, daß es er angeſtecket worden, woſelbſt gegen den Her t waͤl ſchleppet worden: Jedoch es kam nir» gends zu einer Ausbreitung, ſondern und in dem andern nur ein Hauß, gegen Ende des Jas nahim bic angeſtecket/ und darinnen die wenigſten ſes Pe be S E Perſonen ſturben. x geo nahe an der Stadt E Troppan und bít € brff GM e, Mid OINMNA TRINITAS VAT CON S DIVO CATIROLO e WxQ mmgcurimmm. 0 mo ON QI VILANTE Tris ls la Im ER TA. nlsIs Casrgls/ gv. . MADE oss AN ö 2 PRSTE 1 del Bon) oro OS % NN MES ) e 2 GS. TRINILTASG W COINMNAM. QVA.M NO'TTO DEPRECATORIO MDCCXLV. . 91. MAY. , NMODCCXV N IME, C AHS. C ATUV TRIABP.COLVMNAB QVAM VRBIS VIND 0B. WIC VS AD MARIAE AVX- PHI TH II EER VS SSRI er BEATSS.MATRI wv DEL ; EX VON DICA: IMP. CAR. CAR .VI/, N GER. HISP. HVNO, / N 3» D ANS / E dw ^s * . Tm ue [^ e NN) 25 9 ^. Me C I * D ^ e 1185 Reflexions uber den Urſprungund Cur der Deft. 1186 Ad v. | 1 ] * 13 "Reflexions ' Reflexions num T TEENS Ó; 44 2 d ) LE: Y SR Lj 1 "^r P» W«»" Em l1 T E. 4 do d 7] 4 » b. * L ES ^ iber de bec: 974 e E 17 I W ſonderlich über deren Urſprung und Kur. es fier angehende Seculum Zunders habe, nicht anders, als die ſo N iſt fo reich an Peſt als an genannte Frantzoſen; Obſchon nicht KRklͤrieg geweſen doch die Men⸗ zu laͤugnen, daß die eintraͤchtige Wit⸗ 9 ge der Menſchen, die jene bis, terung zur Graſſation und Erweiterung her aufgerieben, uͤbertrifft die, ſo von des Ubels einen groſſen Einfluß zu ha⸗ dieſem erſchlagen worden, um ein groſ⸗ ben erkennet werden muß. Doch iff ſes; Und nur bloß was innerhalb den mit keinen genungſamen Zeugniſſen Grandes des Gbrififidien eren ge; | zn erhärten“ daß demable in unfer ſchehen iſt, ohne die Orientaliſchen Laͤn⸗ILaͤndern, auch von den alleruͤbelſten der, wo dieſe Seuche bald hier, bald da, Witterungs⸗Suiten, von der ſchlimm⸗ ohne Aufhören zu wuͤten pflege in die ſten Dirt, von unterirdiſchen Schwa⸗ Lite zuziehen. Hungarn Polen, den, ja nicht einmahl aus den alſer⸗ Littauen / Preuſſen, Liefland / Daͤn⸗ ſchwereſten und (wie man ſagt) aller⸗ nemarck, Schweden und andre Rei⸗ gifftigſten Petechial-ftragen , wenn ſie che, haben zu dieſer Zeit manchen Ort auch einige Jahre beſtaͤndig continui⸗ aufweiſen konnen, der mehr Wohnun⸗ ret, und zu ihrer gröͤſten Exaltation kom⸗ s als Ginobnet-aebabt j-eell die men, die Deftileng erzeuget worden, uth der Peſt die letztern entweder ob man ſchon gemeiniglich dergleichen verjaget oder aufgefreſſen, ſo daß auch caulas communes anzugeben pfleget, manchmal groſſe Landes ⸗Fuͤrſten aber nur aus Uberſehen und Prajuditz, be offentliche Proclama und Patentes ohne auf den erſten Anfan 9 der P eft fremde Einwohner⸗ zur kepeuplirung an einem Orte gehoͤrige Attention zu der ausgeleerten Platze, herbey zu ruf gebrauchen. Da hingegen mit vie⸗ fen, bewogen worden. Unſere ge⸗ len unwiderſprechlichen Zeugniſſen er⸗ ringfügige Sammlungen von Na- weißlich zu machen, tut und Mediciz- wie auch hierzu h hierzu ge- 1) Daß die Peſtilentz in meiſt allen bórigen. Kunſt: und Lzeramr-Qoe; Landern der Chriſtenheit ihren wah, ſchichten / und wie ſolche Herr D. Ka. ren Urſprung aus oriezz, nahmentlich nold continuiret / weiſen von dieſer trau⸗ aus dem Tuͤrckiſchen⸗Keiche, beſtaͤn⸗ rigen Begebenheit (o viel Nachrichten dig zu haben pflege; wie ich dann, auſ⸗ in den folgenden Jahren auf, als uns ſer denen alten Exempeln, ſolches mit in die Haͤnde gelaufen; Und wir ver⸗ allen Haupt⸗Peſten des abgewichenen meynen durch die Hiſtoriſche Fragmen- | Seculi erweiſen koͤnnte. 9 Me m ta, wie auch in vorhergehender Peſt⸗Hi⸗ 2) Daß die Seuche in Orient, haupt⸗ ſtorie zum wenigſten fo viel an den Tag ſaͤchlich unter denen Tuͤrcken / eigen⸗ gelegt zu haben, daß die Seuche ber | tbümfid) zu Hauſe ſey, und hieſelbſt Peſt nicht ſo wol von einer indifferen- | Jahr⸗aus, Jahr⸗ein, zu graſſiren pfle⸗ ten einheimiſchen Entſtehung z. E. aus ge, und diß am allermeiſten fo lange, PVerſchlimmerung der Lufft und Wit⸗ als die Morgenlaͤnder, oder die Levan- terung, uͤblen Leibs⸗ Wartung und | te, von der lahomedaniſchen Abgdtte⸗ Diæt, oder andern caufis communibus, rey, und von dem in ſelbiger feſt⸗geſtell⸗ in dieſen Landern ihren Urſprung fas ten Articulo de Faro, vergifftet worden; be, ſondern daß fic fid) über ſelbige aus wie ſolches gleicher Geſtalt inſonder⸗ einer fremden Quelle ergieſſe; d. i. ih⸗ heit von dem letzt⸗geendigten halben ren Fortgang lediglich durch das Con- | Seculo, faſt von Jahre zu Jahre darge⸗ tagium oder Communication des Def than werden konnte. . 3 Sff f 3) Daß * * 1187 3) Daß die Seuche von daher, theils durch wuͤrcklich krancke Menſchen, MT. ſt⸗ enheit, als auch ſelbſt in Orient, hier, theils durch unreine und das Peſt⸗ Gifft verſteckt haltende Mobilia, ſonder⸗ lich die, fo menſchliche Miaſmata uind Recrementa an ſich haben (welches ei⸗ nige lnlectionem mumialem zu nennen pflegen;) von daher bald zu Lande, z. E. nach Hungarn und Polen, bald zu Waſſer, z. E. nach Italien / nach Franckreich, nach Spanien, ja nach Holl⸗ und Engelland, wie An. 1663. mit Baumwolle aus Tuͤrckey, vid. Hodges Loimolog. p. 36. und in andre See ⸗ Gegenden, vermittelſt eines wuͤrcklich materielliſchen Fermenti, vet ſchleppet und vertheilet werde: Jedoch 4) Dieſes alles nach beſonderer Di- rection GOttes, zu einer Zeit vor der andern, eines Theils auch nach vct» ſchiedener Mitwuͤrckung und Prædiſpo⸗ ſition der Jahrs⸗Witterung, wie nicht weniger nachdem Negligentz, Eigen⸗ nutz, Boßheit und andere Gelegenhei⸗ ten, bald zu dieſer, bald zu einer andren P Zeit, das Peſt⸗Contagium aus ſeiner Heymath in auswaͤrtige Laͤnder fuͤh⸗ ren. Welches alles dann auch die, mit den Tuͤrckiſchen Laͤndern vor andern in beſtaͤndigem Commercio ſtehende, Puiſſancen, ſonderlich die Venetianer, zu dieſer nutzbaren Reſolution gebracht, nicht nur einen beſtaͤndigen Geſund⸗ heits⸗Rath zu halten, ſondern auch allen aus der Levante kommenden Pas- ſagiers und Schiffen, eine kurtze oder lange Quarantaine zu injungiren, ehe ſie ſicher an das freye Land zu gehen Er⸗ laubniß haben. aii" | Inzwiſchen iſt 5) doch auch dieſes wahr, daß die Seuche in ihrem Haupt⸗ Urſprunge eine beſondere, ſelbſt wach⸗ ſende, materielliſche Urſache, auch ohne alles hergeholte Contagium zum Grun⸗ de haben muͤſſe: Dieſe aber wird viel⸗ leicht ſo wenig alle Jahre ihre Krafft behaupten, als bey uns die Urſache de⸗ rer Febrium Petechialium, die nicht jedes ahr, ſondern nach kurtzer oder langer eit, Krafft einer beſonderen Dilpoli⸗ tion der Coͤrper, nach der Witterung von dieſer oder jener Zeit, originaliter und ſo zu ſagen von heiler Haut ihren erſten Anfang zu nehmen pflegen. Solcher geſtallt iſt allerdinges wahr, was Helmontius im Tract. von der Pe c. 4. remarquiret/ daß die Peſt in unſren Reflexions tiber den UIrſprung und Cur der Peſt. 1188 Tagen oͤffter wieder kommt, als vor und diß ſowohl in der Chri⸗ Krafft der Mahomedaniſchen Lehre: Dort aber vermoͤge des nunmehrigen ign Umgangs mit den Tuͤrcki⸗ u 3 Provincien: welches beydes vor ken ermangelt: Daher denn die tft keine fo bfftere und weite kavagen zu machen vermögende geweſen, als wie heut zu Tage zu geſchehen pflegt. Wo aber und aus was eig die Cauſa peflifera materialis ihren erſten Ur⸗ ſprung vor Zeiten genommen, und noch auf den heutigen Tag zuweilen nehme, ſolches iſt eben bis anhero noch nicht deutlich genung ausgemachet worden, ſonderlich auch daher, weil man zeithero wenig Attention auf dieſe Origination geworffen, und nur bloß obenhin an den caufis univerfalibus f: communibus, doch ohne Grund, gehan⸗ gen, obſchon Wend verſchiedene gelehrte Medici dieſe Warheit, daß die eſt bloß per Contagium aus Orient in Europam eindringe, in genere zu erken⸗ nen gedrungen werden, wie z. Ex. der Herr Pre/ choffmann in Halle, Herr D. Behrens, Herr D. Egeerdes, Herr D. Kramer, und noch andere mehr, denen in genere Platerus, Unzerus, und noch mehrere beyzufuͤgen. Doch die⸗ ſem ſpecial defectui ungeachtet, ſo ge traue ich mir doch aufs warſcheinlich⸗ fle erweißlich zu machen, daß die Peſti⸗ lentz ihren materialiſchen Urſprung hauptſaͤchlich in Egypten undandern benachbarten oder entlegenen gleich⸗ gearteten Laͤndern, vermoͤge einer be⸗ ſoͤndern Reaction der Lands⸗Luffts⸗ und Witterungs⸗Beſchaffenheit gegen die durch Diæt und uͤbrige Lebens⸗Art approprütet verſchlimmerte Coͤrper, zu ſuchen habe, und zwar entweder, daß ſich ſelbige aus der, den Egyptiern ei⸗ genthuͤmlichen Land⸗Seuche, Dem el muya, genannt, die ſehr vielen Men⸗ ſchen offt in wenig Stunden mit Bre⸗ chen, Hertzens⸗Angſt, groſſer Hitze heff. tigen Durſt, Raſerey, groſſer Unruhe, fauligten Dejectionibus, und andern ſonſt der Peſt gemeinen Zufaͤllen unter andern auch Tumoribus, præc. retroce- dentibus, den Garaus machet, zu ent⸗ ſpinnen pfleget: oder daß ſie vor ſich ſtſelbſt immedlate aus der exceffiven tro» ckenen Hitze, und dann in Loͤchern, Graͤ⸗ 1189 Graͤben und Ciſternen, aufgehaltenen in denen extraordinair ſchwammigten und Krafft ihrer groſſen theils unter⸗ irrdiſchen Lebens⸗Art, an denen Waſ⸗ ſer⸗Gruben mit uͤblen humoribus ver⸗ ſehenen, und durch die ober irrdiſche Hitze hierauf zu einer deſto ſchlimme⸗ ren Corruptel diſponirten Coͤrpern er zeuget wird, wovon Profp. Alpinus de Medic. Ag jpt. und O. Dappers Africa mit mehrerem nachzuleſen. Und es ſchei⸗ net auch, daß Moſes bereits die Seuche der Peſt zu ſeiner Zeit ſelbſt vor eine einheimiſche Land⸗Plage der Egyptier erkennet habe, wenn er z. Ex. zur Haupt⸗ Motive des angeforderten Auszugs der Kinder J/72e/ vor dem Koͤnig Pharao die Peſtilentz allegiret um den groſſen GOTT zu opffern, daß ihnen nicht wieder fahre Peſtilentz oder chwerdt, Exod. V. v. 3. als woraus, wie mich duͤncket, deutlich genung zu erkennen, daß bereits zur ſelbigen Zeit die Peſt ſo bekannt und gewoͤhnlich muͤſſe geweſen ſeyn, als der Krieg; Zum wenigſten muß Pharao ſo wol von deren nicht ungemeinen Entſte⸗ hung / als Schwere, genungſam über: zeuget geweſen ſeyn, weil fid ſonſt Mo- ſes, als ein kluger Mann, nicht wuͤr⸗ de unterſtanden haben, eine dem Koͤ⸗ nige gantz unbekannte Sache, zum Bewegniß⸗Grunde der ſo ſchwer fal⸗ lenden Erlaubniß zur dimiſſion, zu proponiren, als der, etwas ungewoͤhn⸗ liches anzuhoͤren, vor ½ n weder Gedult noch Gnade duͤrffte gehabt ha⸗ ben: Ja es iſt auch daher warſchein⸗ lich, daß die Peſt ſchon damals, mit groſſen und unwiedertreiblichen Schaden der Egyptier, nicht ſelten muͤſſe graſſiret haben, weil Mofes den Konig Pharao mit dem Vorwand der Supplication und Opfferung wieder dieſes Ubel, zur dimiſſion der Kinder Iſrael zu bewegen ſuchte, da doch die Medicin zu der Zeit bey den Egyptiern, vor allen andern Voͤlckern , in ber mei⸗ fien Kaͤntniß und Ausuͤbung ſtand, die den Pharao ohne Zweiffel an ſtatt des vorgewandten GOttes⸗Dienſtes, wurde vorgeſchlagen haben, wenn er nicht ſammt ſeinen Aertzten bis anhe⸗ ro durch oͤfftere Erfahrung waͤre uͤber⸗ zeuget worden, daß, weil die leibliche Miktel wenig vermoͤchten, dieſerley Reflexions über den Urſprung und Cut der Peſt. vor ungeſund und vergifftet zů halken, Iff fa 11900 ind Devotion allerdings am aller conve- und endlich faulenden Nil⸗Waſſer, nableſten hierwieder zu achten ſey. Es erhellet ferner die frequenz der Peſt in Egypten auch ſchon zur ſelbigen Zeit aus Deuvteroz. 2. Y. 21, it. v. 27. da der groſſe GOtt denen Kindern Iſrael bey erfolgender Übertretung ſeiner Gebo⸗ te draͤuet, ſie mit der demonſtrative) Sterbe⸗ und Peſt⸗Druͤſe, it. mit Druͤſen Agypti, zu ſchlagen, welche, daß ſie von der in dieſem Lande ge⸗ woͤhnlichen Peſtilentz, und nicht ſo⸗ wol von denen Exod p. v. v. erwehnten Blattern, zu verſtehen ſeyn, der con- text zu erweiſen ſcheinet; weil doch ge⸗ dachte Blattern nicht fuͤglich vor die Peſtilentz koͤnnen erklaͤret werden, als die 1.) auch das Vieh bekommen, wel⸗ ches doch aber ſchon zuvorhero, zu ab⸗ ſonderlicher Zeit mit der Peſtilentz in ſpecie geſchlagen worden: 2.) auch eit. loc. nicht geleſen wird, daß die Egyptier hieran hauptſaͤchlich gaͤhen Todes ge⸗ ſtorben, wiewol ordinairement zu Peſt⸗ Zeiten geſchiehet. Uber dieſes auch 3.) die wahre Peſt nicht ſowol hauptſaͤchlich erhabene Blattern, als vielmehr Beulen und Carbuncul, d. i. faulende Flecken, Vibi- ces und maculas, mit ſich zu fuͤhren pfle⸗ get. Anderer Argumentorum zuge⸗ ſchweigen. Erweiſet alſo dieſes, daß die wahre Peſtilentz in Orient, und ure ſpruͤnglich in Egypten und gleichge⸗ arteten Laͤndern, zu Hauſe ſey, von daraus, und durch keine andere Ent⸗ ſtehung, ſie beſtaͤndig in die Chriſten⸗ heit, nad) dem Willen Gottes, aus⸗ zuſchweiffen obſerviret werde: Wie dergleichen auch in der letztern groſſen Peſt des jetzigen Seculi, und nichtwe⸗ niger auch in der gegenwaͤrtigen ge⸗ ſchehen, ohngeachtet man, aus Erman⸗ gelung genungſamer Nachrichten aus dieſen entlegenen rauhen Gegenden, den letzten Tuͤrckiſchen, und erſten Chriſtlichen Ort, ſo einander die Seu⸗ che communiciret, ſo offenbarlich nicht zu benennen vermag. Es beduͤnckt mich dieſe Prænotitz ei ne zur mediciniſch⸗ dogmatiſchen Ge⸗ wißheit nicht unnoͤthige remarque zu ſeyn, um zu wiſſen, wie weit man die Seuche der Peſt von andern morbis epidemicis zu entſcheiden, und mit was vor Recht man die Lufft zur Peſt⸗Zeit folg 1191 folglich Præſervation und Päſſe hier⸗ nach einzurichten, Urſache habe, wie We nicht weniger, wie viel man mit polt tiſchen Anſtalten, zu Abhaltung der Infection, auszurichten vermoͤgende fep. Angeſehen, nach dieſer wahren Einſicht, die Peſt von andern gemeinſchafftli⸗ chen Land⸗Seuchen auf gewiſſe Weiſe billtg ausgeſchloſſen, die Lufft ohne Grund vor equaliter vergifftet geach⸗ tet, die Geſundheits⸗Paͤſſe unrecht⸗ maͤßiger Weiſe bloß auf geſunde Lufft eingerichtet, die Lufft- Reinigungen durch Feuer und Raͤucherungen vor impertinent gehalten, und die politiſche ræcautiones hauptſaͤchlich auf die Ab⸗ haltung der Anſteckung durch Perſo⸗ nen und Mobilia abgeſehen zu werden verdienen. Die Individual- Gur grun. det ſich auf denlndolem der Peſt⸗Kranck⸗ heit ſelbſt. Dieſe aber beſtehet theils in einer materielliſchen theils in einer vitaliſchen efficacia: Jene gruͤndet fid) auf die höͤchſt penetrante, intime, gähe, ungewohnliche und ſchwer zu redreffi- rende putrefaction des Coͤrpers, vermit⸗ telſt des empfangenen hoͤchſt kraͤfftigen eſt⸗Kermenti oder contagu: Dieſe aber auf eine theils unzulaͤngliche und cu- multuariſche/ unordentliche, uͤbereilen⸗ de, hinderliche und verzweiffelnde, theils auf eine gelaſſene, vorſſchtige, ordentli⸗ che und kraͤfftige Gegen⸗Bewegung der Natur, ſowol das eingezogene Peſt⸗Gifft aus dem Leibe zu ſchaffen, als auch die etwas ſchon geſchehene Le. fiones zu remediren. Dieſe 2. Paflus formiren das wahre Objectum eines Peſt⸗ Medici, und das Elementum aller Curations - Bemuͤhungen im Haupt⸗ Wercke, nemlich mit dem einen Auge auf das Peſt⸗Gifft, mit dem andern aber, und vornemlich auf die eigen⸗ mächtige Huͤlff Leiſtung der Natur zu ſehen, welche fie ohne Anweiſung vor⸗ zukehren und bey vielen ohne alle In- terpofition des Medici fraͤfftiglich zu ab folviren pflegt. Doch es duͤrfften vie len dieſe Abſichten keiner ferneren € rinnerung oder Anweiſung bendthiget zu ſeyn ſcheinen, weil man doch hier⸗ innen bereits ſo viel Vorſchlaͤge ge than, daß ran zur Vollkommenheit des kfieds nichts mehr übrig zu ſeyn glauben ſolte, als daß fortbin kein Menſch mehr an der Peſt ſterben koͤn⸗ te. Doch die Peſt behaͤlt gleichwol Reflexions uber den Urſprung und Cur der Peſt. ler Sprengung des 1192 eachtet, noch ihre alte beſtaͤndig dieſem allen u viele, daß er die wahren Remedia ge lapio, erzeigete. Ja die Einwohner der Inſul Co hielten ihn fo hoch, daß ſie dem Koͤnige in Perſien arzaxerxi, der den Hippocratem zu Vertreibung der Peſt unter den Seinigen, mit Otterirung al⸗ ler Königlichen Generofice ; zu ſich ent⸗ biethen ließ, trotziglich antworteten, ſie wolten eher des allergrauſamſten To⸗ des ſterben, als den Hypocratem von ſich laſſen: Daher denn arzaxerxes oerte ftat entruͤſtet wurde, daß er die gantze Inſul in den Abgrund der See zu ver⸗ ſencken draͤuete. Doch es ſchienen gleichwol auch die Griechen bey dieſer Verweigerung politiſche Urſachen zu haben, um von ihren Feinden, den Per⸗ ſern, das Verderben, welches ſie über⸗ haupt ſuchten, nicht in dieſem Stucke von ihnen abzuwenden. zwiſchen war gleich wohl der Ruhm von Huppo- crate ſo groß, daß man ihn unter allen Menſchen vor den eintzigen hielt, der die Peſt gewiß zu vertreiben vermochte, wie aus der 57. Pati ad Artaxerx. und aus Sorano in vita Hipp. gar dtutlich zu erkennen. Es muß aber wohl die Peſt zur ſelbigen Zeit gen Hippocrates mehr Regard gehabt haben, als gegen die Medicos der folgenden Zeiten, weil er doch ſelbige mit nichts anderem ſoll vertrieben haben, als durch Raͤucher⸗ werck von wohlriechenden Blumen und Kraͤutern, ſo er durchgehends in der Stadt angezuͤndet, Galen. de Tbe- riac. ad piſon. womit wohl heut zu Tage niemand die Peſt verjagen wird. Und es duͤrffte auch von Hypocrate, daß er hierdurch die Peſt⸗Graſlation, wie mit ei⸗ nem Schwerdt⸗Streich vertrieben, niemand leichter und ſo ſchlechterdings glauben, als von des rcbitelis 4re2pa- gite Frauen, daß fie nach dem Befehl des Texari», die Peſt zu Athen mit vie⸗ eins in den en⸗ gen 1193 Reflexions ùber den Urſprung und Cur der Deff. 194 gen Gaͤßlein vollkoͤmmlich gedaͤmpffetſ wahren Indicationen nicht gaͤntzlich zu habe; ſo wenig, als von Tbalete Creten. improbiren, muß (o crude nicht ange⸗ f£, daß er auf Geheiß des ollinis Pyzbii | nommen werden; und ich entſinne die eff aus sparze mit der Mai verja⸗ get habe: Es ſey denn, daß man unter dieſen Symbolis etwas anders verſtehen muͤſte, als die Worte andeuten. Doch die Opinion der Alten gegen ihre Philo- ſophos lupplirte offt deren Unvermoͤ⸗ gen, und es iſt wahrſcheinlich, daß man offt von dem guten Eippocrare mehr ge glaubet, als es noͤthig geweſen. Nun bildet fich aber Helmontius ein, daß dieſer ehrliche Alte ein beſonderes Arcanum gehabt, womit er die Peſt bey eintzelen Perſonen mit Strumpff und Stiel ge⸗ wiß zu vertilgen vermocht, welche Kunſt aber mit ihm zu Grabe gegan gen ſey, die hernach die folgenden Me- dici von den Todten erwecket zu haben, von ſich geruͤhmet und da⸗ her immer ein Antidotum nach dem andern ans Licht gebracht, deren aber keines den Stich gehalten, bis auf unſre Zeiten: Wannenhero er denn in eine ſolche Begierde hernach geſetzet worden, daß er eher nicht ruhen wollen, als bis er dieſe Koſtbarkeit aus der Hoͤh⸗ le der Vergeſſenheit wieder hervorbrin⸗ gen möchte. Und ſiehe da! endlich vermeynte er, ihm dieſes Licht aufge⸗ gangen zu ſeyn, und die Kunſt gefun⸗ den zu haben. Aber in was ſoll ſie be⸗ ſtanden haben? In Saltz, Schwefel und Pech. Dieſe hat Helmontius eher nicht erfahren koͤnnen, als bis ihm fein guͤtiger Schutz Engel auf ſein ſehnli⸗ ches Verlangen ſelbige ſummariter ent» decket, ſo er denn mit groſſem Vergnuͤ⸗ gen angenommen, und daher mit vie⸗ lerley VDocumentis zu legitimiren und erweißlich zu machen bemuͤhet iſt. Via. zr. von der Peſt Ci. Doch es wei⸗ ? Wuͤrckung dieſes Arcani, ſonderlich des Schweffels, (deſſen ſich auch ſonſt die Alten wider die ſo genannte boͤſe Lufft zur Raͤucherung bedient (teſte Juvenal. Satyr. 2. und Homer. Odyſſ. 22.) haupt- fſet die Erklaͤhrung, daß Belmontius die mich, irgendwo geleſen zu haben, daß man in der Wieneriſchen Peſt An. 1679. den Schweffel mit groſſemHauf⸗ fen gebraucht, da inzwiſchen doch eine unſaͤgliche Menge Menſchen geſtor⸗ ben, es ſey dann, daß ſie in der wahren Abſicht des Effects nach der gewoͤhnli⸗ chen Weiſe verſtoſſen. Wie denn auch Paul. Sorbait bet) ſeinem gewoͤhnlichen præſervativ, nemlich einer Butterſchnit⸗ le mit Meer⸗Saltz und Schweffel nicht allegiret, was er hierdurch vor Wuͤr⸗ ckung verſpuͤret. Y, Ezusd. Geſpraͤch von der Wieneriſchen Peſt Reip. 24. Doch es koͤnnte ſeyn, daß Aipocrater, nach ſeiner gewoͤhnlichen Vorſichtig⸗ keit, dieſes Medicament, wenn er ſich ja deſſen in Wahrheit pro ſpecifico & ap- propriato bedienet, zur Expulſion und Maturation der Abíceffuum koͤnnte diri- giret haben: Doch hiervon hat der Schutz⸗Engel dem Helmontio nichts ge⸗ offenbahret, und wir finden auch hier⸗ von keine Spur in den Schrifften Hav pocratis ; wannenhero dieſe Gut entwe⸗ der vor falſch, oder nach dem Genio der damahligen Zeiten, da man viel auf Inverſiones und Mortificationes der Ve- nenoruni geſehen, zu achten iſt. Nemlich, das beduͤncket mich in de⸗ nen bisherigen Peſt⸗Curen das Haupt⸗ Verſehen 3u ſeyn, daß man nicht der wahren Selbſt⸗ Macht und Eigen⸗ Huͤlffe der Natur, ſondern denen Syſte⸗ matibus, Præjudicio, und ſelbſt⸗ erwach⸗ ſenen Speculationen nachgegangen, Krafft deren man das Peſt⸗Gifft wenn man ja noch eines ſtatuiret, und nicht, wie unter andern der Herr Barrboll Flo. rian. Gerſimannus, in Tumpulo Peflis edit. Francof. 1704. ſelbiges aus der Medicin ausmiſſet, und hingegen Furcht und Schrecken eintzig und allein vor die Ur⸗ ſache der Peſt angiebet, entweder zu in⸗ vertiren, oder bloß durch Schweiß und andere inconveniente Evacuationes aus⸗ ſaͤchlich und mehr in einer Inverfion des Peſt⸗Giffts und des hiervon dependi- renden Schreck⸗Bildes geſucht habe, als in der wahren und Natur⸗gemaͤſ⸗ fttt Indicatione expulfiva Contagii: Da er hingegen das Pech, vornemlich ef. fectu externo, auf die Abfceffus anzu⸗ nehmen ſcheinet. Doch auch dieſes Ar⸗ canum, ohngeachtet es in Regard der zuwerffen bedacht iſt, da doch die Na⸗ tur den deutlichſten Weg zeiget, wor⸗ nach ihr in dogmatiſcher Cur beſtaͤndig zu folgen, die groͤſte Billigkeit iſt. Die⸗ ſe nun pflegt, vermoͤge ihrer beywoh⸗ nenden Erkaͤnntniß und Faͤhigkeit, die empfangenen und im Leibe erzeugten Recrementa nociva nicht zu inyertiren | fffa- und 1195 Reflexions tiber den Urſprung und Cur der eft. 1196 und zu corrigiren, ſondern ſchleunigſts arte, ja fo gar die von bloſſen ene aus dem Leibe zu werffen, und zwar jt» | rauen Schrecken erkranctet / oet de nach ihrer Erforderung durch pro- gleichen Alcea bekommen: 3. Daß portionirte Excretoria, ſo fern fel | Oiefe Ercretis die ves ſte und be bíge in ihren Motibus ordentlich ſte ſey, und daß fa "os ſo an der und vernuͤnfftig verfaͤhret. Die wahrhafftigen Peſt⸗ Seuche da⸗ auſſerordentlich geſammlete sero. von gekommen, dergleichen Aſelſu⸗ fitates ſalino· ſulphureo· aquoſas treibt Rt | haben: 4.) Hingegen daß die / fo zu durch Schweiß und Urin weg, den Mu- Grunde gehen, folcbe entweder zu cum, per Tuffim, die Saburram mucido- | ſpaͤte / oder zu unlaͤnglich, oder gat bilioſam, per alvi fluxus, b(tmiafmatave- nicht, oder mit allerhand itrigen locius corruptoria, per ecthymata, u.ſ.w. und confundirenden Neben » Morbus Was Wunder demnach, wenn ſie auch und Ercretionibus bekommen. Dieſen das auſſerordentliche und ungewoͤhn⸗ evidenten Wahrheiten ungeachtet, hat liche Miaſma peftiferum durch eine be^ man gleichwohl jetzt erwehnte Excre- ſondere und ſonſt ungewohnte Excre- | tion von langen Zeiten her bloß vor tion auſſer dem inneren Leibe wirfft, fo | fymptomatifd) angeſehen, folglich die wie ſie nunmehr das fremde contagium | Tractation derſelben eintzig und allein venereum perniciosé , fed lentius , corru- in die Manual Chirurgie verworffen, und ptorium durch Bubones , Abfceffus, Sali- die innerliche und Haupt ⸗Cur bloß auf vationem, zu eliminiren gewohnt iſt. den Schweiß, keines weges aber haupt⸗ Und eben dergleichen thut die ſorgfaͤlti⸗ ſaͤchlich auf die Provocationem & Pro- e Natur auch in der Peſtz als woſelbſt motionem Abſceſſuum gerichtet: wo⸗ e das unbekannte und hoͤchſt⸗deleteri· durch denn offtermahls dem morbo pe- ſche Fermentum oder Gifft ordentlicher ſtilenti zum Untergang des Menſchen Weiſe, jedoch insgemein zeitlich, und mehr Schaden beygebracht worden, ohne Abſicht auf beſondere diescriticos, als vielleicht ohne ſolcherley Medication zugleich mit dem beſten Vortheil, nicht nicht geſchehen waͤre. nach und nach per peripheriam zquali- | Dieſes nachtheilige Uberſehen war ter, ſondern collectim und auf einmahl die Urſache, daß ich aus genauer Unter⸗ in forma Bubonum, an den waͤrmſten ſuchung vieler Peſt Oblervarionen, in⸗ Theilen des Leibes, nemlich in inguine, ſonderheit auch aus der letzten Conta- ſub Alis, eines Theiles auch pone aures, gion, die bisher verſinſterte Wahrheit oder wo fie zu dieſem ordentlichen tuc- hervor zu bringen, und mit der beſtaͤn⸗ ceffu bubonum nicht gelangt, zum fot» digen Experientz erweißlich zu machen, nigſten durch Carbunc ulos, d. i.gangræ- bemuͤhet geweſen, it. Herr D. KAanold niſirende, ja ſphacelirende, Abfceffus in denen Send Schreiben von der aus dem Leibe ſchmeißt, und ſelbigen 47.705. in Preuſſen, und 4x47». in hierdurch von dem ploͤtzlichſten u. ent Dantzig z2/»enoen Peſtilentz, ſo zu ſetzlichſten Untergange befreyet. Von erſt An. 17 u. 4. allhier in Breßlau / dieſeꝛ wahꝛen Peſt⸗Exeretion findet man und denn mit Erlaͤuterungen An iz. in denen Cafibus und Obfervationibus | 4. eben hieſelbſt ans Licht getreten, wor⸗ derer Peſt⸗Seribenten unzehlige Exem⸗ innen No. s. in den Gegen⸗Antworts⸗ yel; die aber gleichwohl nicht mit ſol⸗¶ Schreiben an den Gelehrten Medicum chen Augen angeſehen worden, als es in Dantzig, Hrn. D. Job. Georg. Kulmus deren Klarheit erfordert: Und es gie⸗ mit vielerley Argumentis practicis dar- bet gewiß dieſer Paffus ein vortreffliches gethan wird: Daß die 4//e/us, fons Exempel von Negligirung derer conoe- derlich Babones, die wahre Peſt⸗ R- xen fpecie facti, und Blendung derer | crerion ; der Schweiß und Aus⸗ Syflematum, und der Autoritaͤt. Es zei⸗ daͤmpffung hingegen mit nichten get nemlich die Hiſtorie von allen Zei⸗ hiervor anzuſehen ſey. Mich brach⸗ ten: 1.) Daß in allen wahrhaffti⸗ te anfaͤnglich auf dieſe Wahrheit ein⸗ gen Peſten, in ollen Laͤndern, und zu tzig und allein die Hiſtorie: in deren allen Zeiten 4//cef«s, nemlich Beulen ferneren Unterſuchung, inſonderheit und Brand ⸗Blaſen / oder Carbun⸗ | ba den Herrn Halen ham pag. Oper. 140. cul verſpuͤhret werden: 2.) Daß in uͤberhaupt von gleichen Sentiment an⸗ einer jeden Peſt die allermeiſte : traff , und forthin auch den € gelepr⸗ — — ſ—— — — . o URL sr Felkessons ber den Lieſptung und Cur der peſt. 198 gelehrten Phyſcum Herrn D. Job. rechter Seit die Beulen und Car⸗ Chriſt. Tralles, Exercit. de in[ufficientia ex- | buncul, oder beyde zugleich allge⸗ fpuitionis Saline pro obtinenda gloria Pra- | mach hervor brínget und dabey Jer valit univerſaliu. Der aber dieſe ſich in viel andre, noch auch heffti⸗ Wahrheit nur von weiten, und mehr ge Neben, Suſtaͤnde ereignen: Der Problematifd) proclamiret hatte. Ich unordentliche Lauff aber iſt wenn . donnte meinen geringen Vorſtellun⸗ darpey die erſt angezeigte Neben. gen das mit nichten zuſchreiben, was Zuſtaͤnde (Petetſchen, Blutſtuͤr⸗ dem Lichte der Wahrheit ſelbſt gebübv. | yungen, Durchbruch, Erbrechen / te, als welches an ſeinem Glantz fort⸗ Schlaff ſucht/ Unſinnigkeit. aller⸗ hin dergeſtallt kennbar wurde, daß un⸗ hand Striemen Brandmahle, terſchiedene gelehrte Medici dieſe pra- Brennen im Bauche, und innerlich ctiſche T hefin durch ihre deutliche Aller. verborgene Carbunckel) ſich infin: tion mehr und mehr befeflíafen. — Kein | den: bleibt es bey dem ordentlichen offenbahreres, aus fuͤhrlicheres und ey⸗ Lauffe/ und wird darinnen nichts frigeres Zeugniß aber in dieſer Sache, | geftóbternocb verwirret, das Gifft iff vielleicht zum Vorſchein kommen, in Beulen und Blaſen verſam̃let, TUA FE reichiſchen Geſundheits⸗ Raths | NB. 1d d | | Nachricht, von der anſteckenden aus ſteter Erfahrniß betheuret Seuche, welche Ann01713. in das werden / daß nicht leicht einer in Etz Hertzogthum Oeſterreich ein» ſolchem Fall zu mesi gebe, ac. geſchlichen, faſt auf allen Seiten be⸗ und pog. 11. So blei — —— finblí iſt; welches dann auch fo viel derrufflich, daß jenes Mittel / wel⸗ denen d € Beine, imis, | lan, ober beybensupieid bf 5 . C zu Brunn, Olmuͤtz, Blaſen, oder deyden zugleich, helf⸗ Nuͤrnberg⸗ Regensbneg Hani, fen kan / in dieſer Kranckheit das et» burg, tc. nachgedruckt, und dſeſe in fte, vortrefflichſte und ſicherſte ſey. ſelbiger ſo gar ſehr erlaͤuterte Wahr⸗ heit, von ſehr vielen gelehrten Medicis mit ſonderbahrem Applauſu angenom⸗ men worden. Eine und die andere Paffage hieraus anzufuͤhren, fo heißt es pag. G. edit. Viennenſ. in fol. dieſem Giffte gantz eigenthuͤmlich/ und anderen nicht insgemein zu⸗ ſtaͤndig iſt, daß dieſes Gifft ſich pflege in Beulen und Brand ⸗Bla⸗ ſen zu verſammlen ꝛc. Item: beſtaͤn⸗ dig und gewiß iſts, kan auch nicht genungſam wiederholet werden, daß dieſes Gifft, ſo fern ꝛc. die Kranckheit nicht in ihrem ordentli⸗ chen Lauffe ver wirret wird / ſich al⸗ leseit pflege und müffe in aͤuſſerlich⸗ erſcheinende Geſchwaͤr / ꝛc. oder in Brand Blaſen, die an alle Theile des Leibes kommen koͤnnen, ſich verſammlen, und durch ſolche Yer: ſammlung von denen übrigen flieſ⸗ ſenden Theilen des Leibes abſon⸗ dern und ausreinigen. Tr. pag. . Al⸗ les kommet darauf an, daß dieſe Kranckheit zweyerley Lauff hat/ ei nen ordentlichen, und einen unor⸗ dentlichen: Der ordentliche Lauff der Kranckheit ift, wann dieſelbe zu richt von der Peſtilentz Cap. 3. ae. Anderer vielen merckwuͤrdigen Paſfa⸗ gen zu geſchweigen: denen wir nur noch den Chriſtlichen Wunſch pag. 12. beyfuͤgen: Nicht genung kan es ge⸗ ſagt werden/ alles und alles ift an dieſem gelegen, (fcil. an Aufſchieſ⸗ ſung dieſer Abſdeſſuum, Ke. ift auch zu wuͤnſchen, daß GO CT dieſes Haupt Abſehen allen, die fic am maſſen , mit dieſer Kranckheit Be⸗ batjte zu verſehen, gnaͤdiglich ein⸗ flieſſe und ſte erleuchte. Eine gleiche Einſicht haben die meiſten Oeſterrei⸗ chiſchen, in juͤngſter Peſt fid) durch Schrifften ſignaliſirende Medici gehabt, z E. der Herr 7 7 M. de Peima L. B. de Baintema Lüimolop. C. 4. S. 24. 25. p. 122. 123. Herr D. Auton. Loigh in Hif, PI p. 37 0. 49 Herr D. 7. B. de Mer. laſebng & Perntero Hifl. Pofl. cit. p. 46. Herr D. Job. Gereon. Schimperich in Epiff. ad. 8 ibid. p. 30. und am: dre mehr: denen auch verſchiedene Auswärtige beyzufuͤgen, z. E. herr D. Behrens in childesheim, im Be⸗ richt von der Deſt "Thet 64. p.41. Herr D. T. B. (Theodor: Balibaſarit) M hriſtian⸗ Erlangen, in der Nach⸗ p. 39. Zerr 1199 Vorrede der 4. Tractaͤtl. von der anſteckenden Seuche in Oeſter⸗ reich / und noch mehrere andere. Ja der vortreffliche Stahl /. Thef. med. Theoret. Prall. ex I. Aphor. I. Hipp. S. 30. p.24. ſagt gleichfalls: „Non con- »tumaces effe volumus adverſus illos, qui, „peſtem ipfam, tanquam per Eſſentiam, »Bubones aut Anthraces excludere debe- „re, & hanc unam effe falutarem ejus „viam, ambitrantur,, Ohngeachtet er mit Recht laͤugnet, daß ſothane Eccri- fis vor keine Criſis fpecialiffime ſumta, fo gewiſſe Tage obſerviret, anzunehmen fep. Dieſe wahre Indication wird ver⸗ hoffentlich forthin ihre Feſtigkeit ſo ge⸗ wiß behaupten, als gewiß fie die be⸗ ſtaͤndige Hiſtorie zum Grunde hat, und es iſt zu glauben, daß ſothane be⸗ daͤchtige und gelaſſene Abſicht in der Cur, zur Erhaltung viel mehrer Men⸗ ſchen, kraͤfftig ſeyn werde, als andere unordentliche meiſt Empiriſche Medica- tiones, Correctiones, Evacuationes u. d. g. Ja vielleicht wird mit der Zeit die Clini- ſche Aufachtſamkeit, beſoͤndere Mit⸗ tel zu erfinden, bedacht ſeyn, wodurch dergleichen Abfceffus proprie und fpe- cifice provocirt und promovirt werden koͤnnen, in deren Ermangelung man bishero bloß in denen Univerlalibus, Di- apnoicis & expellentibus, acquieſciren muͤſſen. Daß auch ſchon bey einem und dem andern dieſer Gedancke her⸗ vor gebrochen, kan unter andern das Exempel des gelehrten Land⸗Phyfici zu Wels in Ober⸗Oeſterreich, Herrn D. Job. Bapt. de Werloſebnig & Peruberg, bt zeugen, welcher, vermoͤge dieſer loͤbli⸗ chen Sorgfalt, nach vorherogegan⸗ gener Pruͤfung Herrn D. Aanolos Unvorgreifflichen Beweiß⸗Gruͤnde, in obbemeldten Peſt⸗Schreiben, weil er die Abſceſſus, als die Haupt⸗ und wah⸗ re Excretion der Peſt, ſtatuiret, ihm auch ein Mittel zu nennen, "yr then, womit dieſer Endzweck kraͤffti⸗ glich erhalten werden könnte. Seine Antwort daruͤber war, daß ihm ſo wenig, als dem Herr Sydenham, ein dergleichen Specificum bekandt fep, doch waͤre, bey mehrer Application auf die⸗ ſes Moment, vielleicht in kuͤnfftiger Zeit ein ſolches Inventum zu hoffen, fo fole Reflexion uber den Urſprung und Cor der Deft, Herr D. Gottfried Bicebpoffy in der 1200 man vor andere morbos ecthymaticos beſondere und fpecifica medicamenta erfunden haͤtte, wie z. E. in Scabie Sulphur. in Variolis Lentes, Sem. Aqui- leg. und ſonderlich mit Wahrheit das Sem. Napi. in Petechiis Antoram und Coccinellam, und die Petechias cum Eu- phoria hervor zu bringen, den Lap. Pe- dra del Porco: Soſchemnach, wenn man nur zuvor das Verhaͤltniß der Humorum excernendorum, des Organi und des Medicaments, genungſam un⸗ terſucht, duͤrffte es vielleicht moglich ſeyn, etwas gleichkraͤfftiges, zur Ex⸗ pulſion derer Peſt⸗Abſceſſuum, aus- findig zu machen. In welcher Ab⸗ ſicht er problematiſch und zu mehrer Unterſuchung ein und das andre A- criufculum, Lympham ſerumque glan- dulare præc. actuans aufwarff, als aus Reef: Bericht von der jetzigen Sterbens ⸗ Seuche Altenburg 1881. 4. Die zur Peſt⸗Cur hochgeruͤhm⸗ te Rad. O/fenis, Elſenich: aus Mar- tb«o de Feb. peflil. An. 1595. ad 99. gras- fat. p.24.feq. Das allum, Cepas, Si- napi, Rapbanum:- alis Henr. de Bra Ca- tal. Medicam. adverfus. Peſtilent. Rutas, Calendulam , Chelidonium von denen ihm aber, in hanc efficaciam nichts zu⸗ verlaͤßliches zu decidiren moͤglich ſey, bevorab die vorſichtige und deſtaͤndi⸗ ge Experientz hierinnen eine mehrere Gewißheit gebe; bis dahin man ſich bloß der Diapnoicorum zu bedienen, inzwiſchen wohl zu attendiren haͤtte, wo der Bubo ſich anſetzen wolle, wel⸗ ches nach dem Vorſchlag des Herlie Tr. de metbodo curandi peſſem Grypbis- wald. 1585. 4. vermittelſt der "Tufficu- lation, und des hierbey bemerckten Stechens in loco bubonem protrufüro geſchehen fónnte , wornach man fi ber Externorum blande attrahentium Dt» dienen koͤnte. Es hat dem Herrn D. Werlofibnig dieſes Antworts⸗ Schrei⸗ ben in extenſo feiner gelehrten E Horie Peflis, Styrz 1715. 8. p. 81. ſeq. zu inſe- riren beliebt, ſo aber ſo voll Druck⸗ Fehler gerathen, daß er es wegen offt verkehrten Senſus kaum vor das Sei⸗ nige erkennen konnen. Cont. Breß⸗ lauiſche Natur / uno Medias - es ſchichte. Von pe Er hochberuͤhmte Herr George Erneſt Stahl Koͤnigl. Preuß iſcher of / Rathund Leib ⸗Auedicus uno ehemaliger Profeffon Medicina auf der beruffenen Friedrichs « uziverfgát Halle, hat, wenn er in feinen Collegiis Practicis de Peſte gehandlet, folgendes Remedium ſpecificum zur Præſervation zu proponiren pflegen: Wie nemlich im vergangenen Seculo ein Todten⸗ Graͤber in der Lauſitz ſich und alle die ſeinigen folgender maſſen in der ft erhalten; Welches er kurtz vor Von Præſervation vor der Peſt. Von der præſervation vor e h Paß 1202 eff. waren, wie kurtz gemeldet; Dieſe pra- ſervirten, ſo eine dergleichen Kugel fruͤ⸗ he verſchlucket wuͤrde, 24. Stunden vor allen Gifft. Ich fand bald zu Anfange der Plage dieſes remedium in einem gewiſſen Hauſe, als ich dar⸗ innen einen Patienten beſuchte, die mir es in einem groſſen Glaſe, ſchon prz- pariret, zeigeten; Die Species aber dar⸗ zu, als was beſonders nur in geheim vertraueten; Ste brauchten nicht al; lein vor ſich alle fleißig davon, ſondern uͤberlieſſen auch dergleichen Kugeln an⸗ dern: Es gingen aber nicht voll 14. Pe m Tode dem Beicht⸗Vater auf Tage hin, fo ſtarb das gantze Hauß Erſuchen geoffenbaret: Daß er alle Morgen von folgenden Kugeln eine verſchlucket, ſo beſtanden, aus Zitwer, Angelica Wurtzel, weiſſen Diptam, Muſcaten Nuͤſſen, Wermuth, Eichen⸗ Laub, Lorberen, Perra Sigillata, der weiſ⸗ ſen, rothen und grauen, und endlich pulveriſirten Todten⸗Knochen, und zwar derſelben, davon die Menſchen in der Peſt verſtorben, welches alles er mit friſcher Wagen⸗Schmiere in glo- bulos formiret, und auf dieſe Weiſe fid) und die ſeinigen præſerviret. Dieſes hat Herrn D. Job. Georgium Rulmus, ei- nen damaligen beruͤhmten Medicum in Dantzig/ als die Peſt in dieſer Stadt An. 1799. aufs erſchroͤcklichſte gralſiret, bewogen, dergleichen Knochen von Thoren kommen zu laſſen, und fie præſervative und curative mit denen an⸗ dern ingredientien einzugeben, aber weg / bis auf den Wirth, ber fi) in Zei⸗ ten in eine Feld⸗Huͤtte gemachet hatte. Es uͤberſchrieb dieſes, Herr D. Kalmus nicht allein in einem Briefe Titl. Herrn o Chriſtian Soͤniſchen Medicinæ Pra- ctico in Breßlau,ſondern noch folgen⸗ des: Wie ein Reformirter Theologus mit Nahmen Tobiany aus Groß ⸗ Polen ihm Eidlich conteſtiret, daß wie in Warſchau fuͤr die Peſt nichts helf⸗ fen wollen, haͤtten fie endlich die Bubo nes derer Verſtorbenen ausgeſchnitten, ſolche getrocknet, pulverifiret, und de⸗ nen Krancken eingegeben welches am beſten geholffen, inſonderheit die Stem ſchen vor der Peſt præſerviret, alſo daß man ohne Scheu / mit denen inficirten umgehen, und ſie warten und pflegen konnen: Da dieſes inſonderheit die at» men Leute erfahren; Waͤren viele ſo hertzhafft geweſen, daß fie die purulen- nicht den geringſten Effect davon ver⸗ tam materiam e maturatis Bubonibus Löf⸗ ſpuͤhret. Eben fo referitef Herr Sa⸗ fel⸗ weiß deswegen eingeſchlucket; Wie muel dh Lauterbach in ſeiner denn auch 3. Patienten, durch das Frauſtaͤdtiſchen Peſt⸗ Chronica pag. Eyterſaugen aus ihren eigenen und 60. daß man daſelbſt von beſondern | anbernBubonibus apertis in Gegenwart Peſt⸗Kugeln viel Ruͤhmens gemacht, dieſes Geiſtlichen fid in der Peſt ſollen die ein alter Todten⸗Graͤber An. 1634. ſalviret haben. Conf. D. D, Goblii Act. kurtz fuͤr ſeinem Tode geoffenbaret , und Ned. Berolinenſ. Dec. Il. vol. Il. pag. 28. ir. damit nicht allein fid) ſelbſten in 9. Pe⸗ Diarium Gallic, Amflelodamerfe Menſ. Jun. ſten geſund erhalten, ſondern wodurch ap. 1722. pag. ov. auch deſſen Groß⸗Vater, von dem er eben dieſes Kunſt⸗Stuͤck bekommen, Sonſt ordinair pflegen zur Peſt Zelt 15. Peſten ohne den geringſten Anſtoß, præſervationis gratia vieler ley ſuffumigia uͤberſtanden; Die Ingredientien hierzu ſchon von Hipocratis (J.) Zeiten an re- g ö : com- ) Aſſo ſoll die erſchreckliche Athenienſiſche Peſt, durch Anzuͤndung der Waͤlder vertrieben worden ſeyn; und Hippocrates Set; Ill. MS 1. glaubt, daß auf dieſe Weiſe fein | 999 9 ater⸗ € 1203 commendiret zu werden/ dadurch er al⸗ lein der Peſt Einhalt ſoll gethan haben: Deswegen allhier zu Breßlau, als die⸗ ſe Seuche der Stadt 5 — nahe kam, alle Tage etlichemal das Rath Hauß und die meiſten Privat-Haͤuſer, mit Wacholder⸗Holtz und Beeren ſtarck durchraͤuchert worden: Andere re- commendirten hierzu angezuͤndetes Schuͤß⸗Pulver, dieweil es zugleich durch die expanſion die Lufft hefftig zer⸗ theilete, und wenn es mit Eßig in Ku⸗ geln formiret, ſolte es noch beſſer ſeyn; Andere allerhand Nlediciniſches Rauch ⸗Werck; Sehr viele aber das Taback⸗Rauchen mit 7%. Joach. Becbero, Cornelio Bontekoe, Thom. Sydenbam in ſon- derheit Lrando de Diemerbroeck (de Peft. Cap. X. pag. 107. Cap. XI. pag. 10. Cap. XII. Lib. II. it. pag: 125. & pag. 275. Caf. XVII.) Weil dadurch nicht allein ein beſtaͤndiger gelinder Rauch erreget, ſondern auch, da das Fermentum pefti- lens hauptſaͤchlich ſich dem Speichel inſinuire, zugleich auch ſelbiger dadurch provocixet werde, welcher wenn er aus⸗ geworffen, nicht das vehiculum abgeben koͤnne, wodurch dieſes miaſma in den Magen und Maſſam ſanguineam gefuͤh⸗ ret werde; Deswegen vorſichtige Me- dici, nach dem Rath Jac. Job. V encesl. Dobrzenskby (vid. Præſerpatinum uniperſale zaturale , welches auch zu finden in de⸗ nen Mifcell. Nat. Curioſ (An. IX. & X obf. LXX) und Herr D. Crit. Tralles in Exercit. de inſufficientia exſpuitionis ſa- bvæ pro obtinenda gloria Præſervativi uni- verſalis) allemal bey Umgang mit Pa⸗ tienten, ſo in morbis contagioſis decum- biren, von dem Speichel niemals was zu verſchlingen, ſondern ſelbigen alle⸗ zeit und offt von ſich zu ſpucken anra⸗ then: Daher in Pefte Mafticatoria acria gebrauchet werden; Um dadurch einen recht haͤuffigen Zufluß von Speichel und Aus wurff fid) zuerregen. Das laͤcherlichſte, welches durch den Geſtanck die Peſt vertreiben ſoll, iſt ein ſtinckender Bock, (warum aber nicht eine böͤckelnde geile Dirne) dieſen foll man beſtaͤndig in Zimmern und Von Prafervation vor der Peſt. ^u 1204 Davon ſchreibet Brand de Diemerbreeck de Peſie Libr. IL. Cap. V. psg. go. Non- nulli ditiores equitum Capitanci, hircum, quem alioqui apud equos ſtabulo iuclu- dunt, in coénaculis & cabiculisa at- que hujus feetorem ab experientia aéfis peſtilentis contagium impedire & guere aſſerebant. Hier. Alis de Peſte meldet, wie er ſchon it geſehen, daß der ober — von Ungarn einen groſſen in feinen Zimmern gehalten zur Peſt⸗ Præſervation: Dergleichen ungereimte Hiſtorien erzehlen auch Tamas Forda- nus de Pefl. Phauamenis ſ de iis qua citra Febrim peſlilentem Apparent. Cap. IX. Tr. III. Ambroſ baraus Operum Lib. XXI. Cap. VI. Duncanus Liddelius Scotus de Febribus Lib. III. Cap. V. Julius Palmarius de Febri- bus Peflilentibus Lib. Cap. XV. job. Ru- dolphus Camerarius Sylloge. Memor. Medic. Cent. VII. Partic. XL VII. pag. 457. und andere mehr. Es ließ 2 err D Wartenbergiſche nach Kejengſclin und andere inficirte Orte gegangen, und nicht uͤberall einen ſtinckenden Bock bey fid) haben konnen eo con feinem —B— und uͤbera eine groſſe Menge Zwiebeln authen⸗ gen; Ja er ſelbſt epe Jm um und bey ſich und damit wolte er ſich vor ber Peſt præſerviren; Es war aber dieſes alles ohne Nutzen, weilen er in wenig Tagen ſamt teinen Bedienten, von der Peſt angefallen hinweg ſtarb. Crato Epiſtol. CCXXXiV. rübmet den Camphor anzuhengen, welcher alle an» dere Præſervativa uͤber treffen ſoll; Und ft» nach Herrn D. Eumuler die Peſt ohne Camphor wie ein Soldat ohne Degen und Gewehr. Zu: wolte ſich jetziger Zeit einer aufhencken laſſen, wenn das Camphor⸗Oel einge nommen nicht gewiß jeden vor der Peſt bewahre; (vid. JFzfzerus Diff de malo eflfero "Thef. XXXV.) Ja von Heinffo wird geſaget, daß ihme wegen des gluͤcklichen Gebrauchs des Camphors in der damaligen Peſt zu Feron cine Gedaͤchtnuͤß⸗Saͤnle aufgerichtet wor⸗ Schlaff⸗Gemaͤchern bey fid) haben: den. (vid. Joh. Nan. Gohl. Hiſt peſtis 8 ! | ; | NE: ; di AA [ It T | 2 Vaterland die Inſul Cous von dleſer Seuche præſerviret worden: Wie hiervon mehreres zu leſen beym Galeno Lib. de Tberiaca ad Piſonem Cap. XVI. pag. m. 194 it. beym Plinio Hi- for. Natural. Libr XXX VI. Cap. XXVII. Horatio Augenio de modo præſervandi a Pefte Cap. VII. Sebaſt. Würdigio in Medicin. Spirituum pag. 2. und a. Griebel, welcher als Peſt⸗Medicus ins r - —-—— — 1205 Daß noch andere Dinge auf die Bruſt gehenget und anderwerts hinge⸗ bunden, oder ſonderbare Amaleta und Periammata zur Peſt⸗Præſervation die nen ſollen, iſt ein alter Aberglauben, dennoch aber wie bey andern Kranck⸗ heiten, alfo bey dieſer Peſt von verſchie⸗ denen einfaͤltigen Menſchen viel dar⸗ auf getrauet, auch wohl von derley Medicis offt angerathen worden: Da ſollen nun verſchiedene Edelgeſteine Von Præſervation vor der Peſt. 1206 fien ſchreibet allegirter Cato. Es nutze hierinnen der weiſſe Arſenic, aus der Ur⸗ ſachen, weil der ſpirituelle Dampff oder Rauch der oberſten Mineren, ſich mit dem Corporaliſchen Rauch der unteren Mineren vereiniget, und mit demſelben fid) incorporitef, und ſeine Spifitualitát verliehre, daß er weiter den Menſchen nicht Schaden zufuͤgen könne: Und haͤtten ſich auf dieſe Weiſe viele zu Dit» fe Zeiten in Rom ja ſelbſt Pabſt cle- nicht zur Hoffart, ſondern zu Medieini- ens Ill. Adrianus Il. auch D. Carpus in ſchen Gebrauch trefflich dienen: Als Bononien ſamt denen Seinigen und der Demant, Rubin, Saphir und To⸗ vielen andern daſelbſt, von der Peſt paß und am Goldfinger in Ringen in ſonderheit der Jaſpis, darauf ein Scor⸗ pion geſchnitten, am Halſe getragen werden, alles Peſt⸗Gifft anziehen. Eben dergleichen anziehende Krafft ſollen die alſo genennten gifftigen Thie⸗ re beſitzen: Als Kroͤten, Heydexen xc. wenn ſie getrocknet den Leib beruͤhren; auch keine Spinnen im Zimmer abge⸗ kehret, ſondern vielmehr deßwegen haͤuffig hinein geſetzet werden, und wer vor dergleichen Eckel hat, ſoll zum we⸗ nigſten aus den Kroͤten⸗Kopff ein ge wiß Beinlein auf die Bruſt binden, und ſich vor Anfall alles dergleichen Giffts %% ²˙ Ä : Weil nun nach dieſer fimplen Theo- lalvitet ; da aber dieſes ſchon im XI. und XII. Seculo geſchehen, und wie von wei⸗ ten, alfs von Alters her, fid) viel luͤgen laͤſſet, mag dieſes glauben wer da tol: le. Von dem Mercurio currente nur in Feder⸗Kielen oder Buͤchslein am Halſe getragen, ruͤhmet Marfius Ficinus, daß er dadurch die Soldaten fuͤr Metz vor der Peſtilentz geſchuͤtzet, und ſolle nach denen neuen Medicis der Mercurius ſu- blimatus alles Peſt⸗Gifft aus dem Menſchlichen Leibe kraͤfftig ſublimiren, und an denen Orten wo das Queckſil⸗ ber gegraben wird, gar keine Peſt oder anſteckende Kranckheit graſſiren. Vid. Gotel. Budei Conſil. Medic. pag. 26. Item. So wird die Napell⸗Wurtz als Gifft⸗ ziehende recommendiret, vid. Abr. Macb- rie ein Gifft das andere vertreiben ſoll, Hedus de beſtililatibus Cap XIl. num. VIII. (o finb deß wegen von ſonſt beruͤhmten da dieſe Wurtzel unſtreitig ſonſt durch Medicis ihrer Zeit, als Cacane c. auch die Erfahrung das ſchaͤdlichſte vegita⸗ zur Præſervation des Peſt⸗Giffts, die | bile dem Menſchen ift, (vid. 7% Bapriff. ſtaͤrckſten Giffte ex Regno Minerali als van Helmont Operum f: de Mente Idea g. X2. Arſenicum (8) Mercurius ſublimatus an- pag. m 264.) Ja cauſiret fo gar in den geruͤhmet worden. () Von dem er⸗Haͤnden erwaͤrmet ſtarcke Schwulſt ee " Rd, | foa unb das Arfenicum aus einem Irthum, zu einem Amuleto worden: Indem die alten Araber den Zimmet, welchen fie Darfeni in ihrer Sprache genennet, auf die Hertz Grube in der Peſt recommenditet, woraus man in folgenden Zeiten Arfenicum gemacht: Was aber dieſes, wie auch der Mercurius ſublimatus vor Schaden gebracht, kan nachgeleſen werden beym Zatuto Lufitano Prax. Admir ab. Lib. WI. Obf. XL VI. Beruh. Verzaftba Obſerv. Med. Obf. 661. Bierlingio Thef. Tbeoret. Pract. pag. v2. Hibr. de Diemerbreck. Operum pag. 401. und 466. Anton. Deufingio Difquifit.de Pefle, Part. X. Sect. III. Cap. Ill. pag. 342. Paul. de Sorbait. Quæſt. XX. und andere mehr. e : | ) Hiervon ſchreibet err Conrad Berthold Bebrens im Bericht von der Natur, Eigen⸗ ſchafft und Urſprung der Peſt pag 90 alſo: Wenn mein Barbierer ſel. Simon Hintrager geglaubet, wie ſchaͤdlich ich ihm fein Ele&tuar. Orvietan. in dieſer Peſt vorge⸗ mahlet hatte wuͤrde er gewiß ſelbiges unterlaſſen noch raifonniret haben: Das Electuar. Orviet. ift gut vor allen Gifft, (weil Bur raus zur Probe öffentlich von 2. Medicis VII. gr. Arfenici und VII. gr. Mercurii ſublimati auf einmal zu Ulm eingenommen, die ihm doch nicht geſchadet, vermoͤge ſelner darauf genoſſenen Lattwerge) Atqui das Peſt⸗Giff iſt ein Gift, ergo iſt das Electuar. Orvietan, gut vor bie Peſt: Und alo raiſonnirte er 8. Tage, bis er inficiret und dem Tode zu Thell wurde. 8 5 99 9 2 (8) Ein Engellaͤndiſcher Medicus i» 48. Erud, Lipf: An. 1704. pag.i25. ijt der Meynung, daß 1207 Von Præſervation vor der Peſt. 12085 und Ohnmachten. (vid. Epbemer. Nat. Herrn Jah. Wolfg. IVedelio hoch ange⸗ Cur. Dec. IIl. An. IX. & X. pag. 167.) prieſen: Und Arcanum Duplicatum Ca- | na tholicum S. Alexipharmacum genennet Aus eben dieſen Fundament glaube worden, auch in einem eigenenschedias⸗ ich iſt Radix Colcbici zuſamt der Plantagi- mate von 22. Bogen füb tit. Experimen- ne mit der ſonderbareſten Recommen- | zum curioſum de Colebico veneno & alexi- dation, und neuen Experimentis von pbarmaco fimplici & compofito (Xo), ^ MP un ctm (10) Er fuͤhret in dieſer Schrlfft zuerſt das Colchicum als ein Venenum auf, fo e cauftica eine tõdtliche ſtrangulationem verutſache, als in welcher Achtung et her geſtanden; Ohne daß man ſelbiges innerlich zu gebrauchen fid) unter fep dann ſich hiermit vom Leben zum Tode zu bringen: Daher Fer. Apparat. Plantar. Libr. 1. Cap. IV. erweiſet: Daß vor Zeiten man dieſe Wurtzel Refugium Ser- vorum genennet; weil die dervi, wenn ſie von ihren Herren al zu harte gehallen worder aus Deſperation, und um fid) zu fuffociten, die Wurtzel vom Colchico hinein ge Auf welche Weiſe es auch die Hunde unb Woͤlffe to dien fol; daher es von denen Ste fen Chien rage genennet worden. (vid. Bartbol. Sorns Botanol. pag.2 19.220 ) Unt giret Herr B. Wedel aus einer Miet. Gloffa des Herrn Ludovic: ad Pb "a Schrederi, daß, als man dle ſelſche Wurtzel einem Bauren⸗Knecht in Schwe ben, ſelbiger hierdurch zu todte purgiret worden ſey: Anderer allegirten Exemz ſchweigen. Der andere Thell dieſer Diſſertation fuͤhret das e e in Alexi macum auf; Und da Herr D. Wedel, als er bey denen, waͤhr 5 tha An. 1667. haͤuffig graſſirenden Dyfenteriis unb Petechiis auf ein 2 bedacht geweſen, ihm aus der Fuͤrſtlichen Bibliothec ungefehr eine gewiſſe Se Haͤnde kommen, deren er bisher weiter nicht, auſſer erſt von einem Monat, wieder bátte habhafft werden konnen; Es máre aber ſolche nichts anders geweſen, als Ca⸗ en- ein ſpar Amthors Exercitatio Antiloh mies d. i. 5 es Bedencken wegen der a grat- firenden Seuche auf das 1637. Jahr mit etlichen Arcanen und verborgenen Experim ten; Worinnen er unter andern erzehlet: Daß Ihm auf ſeiner Relſe nach Culmb, Bauer mit Wurtzeln begegnet, fo er ſeinen Juncker backen müffen ; Als der in ſeine gariſchen Dienſten wider bie Peſt unter feinen Soldaten nichts anders gebraucht i Amuletum dieſer Wuttzel, da denn alle ſicher davon gekommen: Und wuͤſte er der Bauer als ein alter Mann ſelbſt, daß da es auf allen Doͤrffern um und um geſtorben, doch in fei Dorffe niemand kraack worden, well alle Bauren dieſe Wurtzel am Halſe ge Es waͤre aber ſelbiges nichts anders geweſen, als das Colchicum; Und haͤtte et Y or ſelbige ſorthin als ein Amuletum mit groſſen Nutzen, ja zuweilen mnerlich doch caute in Dyfenteria gebrauchet. Nach dieſen Vorgeben, bat ſich Herr Wedel dieſes Amulet bis auf den heutigen Tag, auch mit dem beſten Vorthell bedtenet; Und als in ber fefe burgiſchen Peſt von der Mediciniſchen Faculiát in Jena 2. Medis: Peflilentiarii auf Be- gehren nach Hamburg geſendet worden, bátte man ihnen dieſes Amuletum præſervati· vum angerathen, die dann auch geſund und friſch wieder zuruck gekommen. Ja man bátte es auch in variolis præſervative dergeſtalt nutzbar befunden, daß entweder die Kin der gar nicht, oder zum wenigſten ſehr gellnde hiervon befallen worden. Daher denn Herr We⸗ del wuͤnſchet, daß durch Obrigkeitliche Verordnung die Radix Colchici fo bis het fo oer» acht und verworffen geweſen, unter die Radices officinales gezogen wuͤrde. Und weil Plan- tago oder Wegebreit ein ſonderbar Antidotum wider das Kroͤthen⸗ Gift (eon folie (vid.Diff. D. D. Wedelii de Plantagine) hatte man die kraͤſſtige Radicem Colchici mit der kraͤffugen Radice Plantaginis noch geſtaͤrcket. | | Da aber der gantze Praſt der Amuletorum nach meinem Urtheil im Haupt⸗Wercke auf nichts anders, als auf Opinion und Aberglauben des Pauenien ſich gruͤndet, ohne daß man mit gruͤndlichen Argumentis erweiſen koͤnnie: daß die effluvia eines Amuleti die an» fallende miafmata contagioſa vom Eingange in den Leib, als wie eine Garni ſon den Feind von der Feſtung abzuhalien; oder wie ein Schwamm das Waſſer an fid) zu ziehen faͤhig ſeyn. So meldet vielmehr Job. Guil. AMonagetta in der Peſt⸗ Ordnung Cap. VIll. pag. 96. daß das Colchicum dergleichen Krafft in bemeldten Kranckheiten, inſonderheit in der Peſt nicht bewieſen: Und Herr Prof. D. Aug. Quirin. Rroimus in Pefle Lipf. Cap. IIl. pag. 63. mel⸗ det; Daß ihm das Amuletum des Colchici als ein gewiſſes Peſt⸗ræſervatix angerathen worden; Er giebt aber von dieſem und andern dergleichen Mitteln folgendes Judicium: ,Exiftimo, non alium effe horum ufum, nifi quod his confifi przfidiis magnanimi red. dantur minusque contagium horreant, &c. Timidis itaque denegare tale periaptum mon poſſum; nolim tamen con&dentiam talem nimiam in fuperfütionem aut ſecurita- tem 1209 Andere haben mit hefftigen Schwi⸗ gen Præſer vation und Cur ausrichten wollen, inſonderheit hat Herr Wende, Chirurgus in Oelſe, des Tages 2.3. bis 4. mal ein Sudoriferum eingenommen, Von Præſer vation vor der Peſt. 1210 nicht allzuhitziger Wein, wenn er nicht uͤberfluͤßig, ſondern usque ad hilaritatem getruncken worden; Uberhaupt ſind muntere und courage Leute, in viel we⸗ niger Gefahr bey geſunden und kran⸗ und 1. oder 2. Stunden hefftig darauf cken Leibe geweſen, als die immer das geſchwitzet, bis er recht matt worden, welches ſoll zuwege gebracht haben, daß ob er gleich die gantze Peſt hin⸗ durch alle Krancken verſehen und die meiſten beſuchet, dennoch von allen Peſt⸗Contagio frey geblieben; wie denn auch c herr h Wiel von der Thor⸗ ner Peſt angegeben, daß ſtarckes Schwitzen hierinnen unglaublichen Nutzen geſchaffet, da doch ſonſt (wie hernachmals melden werde) ſtarcke Schweiſſe anderwerts, theils bey noch Geſunden und Krancken nicht gut ge⸗ than haben. Ja Herr Del. Sooͤll⸗ mann referitct von der Peſt zu Frau⸗ ſtadt in Groß Polen daß viele ge ſunde Leute, welche prælervationis gra- tia zum Schwitzen des Abends einge⸗ nommen, fruͤhe todt im Bette gefun⸗ den worden; Und in Liſſa ſind die Leute, die nod geſund geweſen, und auf Einrathen des Geſundheits Gouver- neurs zum Schwitzen eingenommen, offt nicht mehr aufgeſtanden, und nicht nur etliche Wenige / ſondern Viele; daß auch ein Axioma unter den gemeinen Leuten daraus worden: Sie moͤchten nicht zum Schwitzen brauchen ſte er⸗ regten ſich dadurch nur etwas Boͤſes. Am allerwenigſten iſt das Brand⸗ wein⸗Trincken zutraͤglich geweſen, und inſonderheit die hitzigen Peſt⸗Brand⸗ weine, ſo daß in Dantzig und in denen Pommeriſchen infcirten Orten, man offentlich ſolche verbieten muͤſſen. (vid. Chrift. Gottwaldi Memor. Loim. pag. 41. Viel beſſer iſt bekommen ein ſaurer : : — — ä :ſñ—ñä ñ́ĩi?ß rr r ͤ 8˙—ſ— ET — 671 £i j 11712322111 A Ca D 1 1 : aͤngſtlichſte fid) vorgeſtellet, für Furcht und Warten der Dinge ſo über fie kom⸗ men koͤnnten. Diemerbrokch Operum, p. 102. und 189. hat den Wein, nebſt einer Pfeiffe Taback, vor das groͤſte Præler⸗ vativ gehalten, welchen Herr Peter⸗ mann, der in Leipzig die letzte Peſt ausgeſtanden, beygepflichtet: In der Koſenbergiſchen Peſt An. 1708. iſt auch ein Glaß Ungariſcher Wein, unter den vornehmſten Prælervativen geweſen, abſonderlich bey furchtſamen Leuten, wie gleichfalls Herr Boͤtti⸗ cher pag. 107; bey der Coppenhage⸗ ner Peſt und andere in anderen Orten vielfdltig angemercket: Daher Perrur Pigraus zii Paris im Anfange des ver» gangenen Seculi Furcht und Angſt, das wahrhaffte Pabulum der Peſt ge⸗ nennet; Und D. Sebaſt. Wurdig, bat in Medicina. Spirituum Lib. 1. Cap. XXVIII. „17. geſchrieben: „QJuod meticuloſi ex »terrore & metu, corripiantur Peſte. Da- „von Sennertur de Peffe Lib. I. Cap. I. viele Caſus allegiret, und fid) endlich verneh⸗ men laͤſſet: Quod plures tempore Peftis „lere metuPeftilentiz & mortis inficiantur „quam a contagio. Und Helmontius in Tu- »muloPe[fis p. mig. meldet: A folo terrore »hominem. fibi fabricare. poffe morbum „& mortem: Sæpe enim fidem experien- »tia fecit, quod quis terrore folo peſtem y» abfenrem fibi atque fuis paraverit.,, Der⸗ gleichen Exempel Gieslerus de Peffe Brun- |bicezfium Obl. IX. X. & XI. colligiret ) | Ceot welches Letztere aber noch etwas einzuwenden waͤre.) | Ggg 9 3 | Daher „tem converti: Damit wit noch das Tudicium Serr Mat. Untzeri de Lue Peſtifera Lib. II. Cap. IX. pag. 1 $42. bon dergleichen Anhengſeln beyfuͤgen : Si accuratiorĩ trutins rem ,expendamus, non poſſumus tandem non fateri hujusmodi Amuletorum applicationi „ ſepe plus ſuperſtitionis ac vanitatis; quam efficacitatis atque utilitatis, ineſſe, & fi quid v periculoſiſſimis Peftis temporibus juvare credantur, id potius fortiſſimæ imaginationi ac vylitmæ de iisdem confidentiæ, nec non naturali temperamenti bonitati ac robori, quam ^ silllorum virtuti acoperationi adſcribendum effe, idque eo magis, cum experientia ipfa veedocti noverimus, plurimos tempore Contagii ferpentis ejusmodi Amuletorum gefta. ^. tione nihil quicquam adjutos, fed fxpe citius aliis pefte pollutos, & e contra infinitos fe- ve eorundem przfidium, ceu invalidum &nugatorium, aſpernantes, locoque illorum M s fütioribus, magisque probatis & expertis, remediis utentes , a'Contagione maligna ſu · "^ yperfütes conſervatos fuiffe.,, Und den gelehrten Leſer in unſere Semmlung von Na⸗ kur / und Medic. Geſchichten in VI. Verſuch An. 1718. Menſ. Oct. Cl. V. Art. I. p. 1767. verweiſen, wo wir dieſe Materie weillaͤufftig abgehandelt haben. | 1211 Daher haben d ie Alten die Muſic zur Erluſtigung des Gemuͤths recommen- diret. Platarcbus ſchreibet: Daß als die Lacedæmonier von der hefftigſten Peſt befallen geweſen, habe Tales Cre- zenfis vom Oracul des Apollinis die Mu⸗ ſic als das kraͤfftigſte Remedium erfah⸗ ren / welche der Peſt Einhalt thun wuͤr⸗ de, wie dieſts Fauſanias Lib. r confirmi- ret: Auch ſchreibet Homerus Ilisd.:. daß die Griechen durch die Muſic und lu⸗ ſtigen Lieder die eft offtmals vertrie⸗ ben haͤtten. So angeprieſene Præſervations- E- vangelia dieſes zu ſeyn ſcheinen, fo glau⸗ be doch vielmehr mit Herrn Bosse und Rivino in Leipzig / mit Herrn Hof⸗ Rath Hoffmann in Halle und dem Koͤnigl. Preußiſchen Hof ⸗ Rath und Leib Medico Herrn Stahl zu Berlin, daß wie vor alle anſteckende P Kranckheiten, alſo inſonderheit die Peſt bis dato noch kein eigentliches Prefer- vativ in der Welt erfunden ftp; deßwe⸗ gen man auch weder allhier, noch an⸗ derwerts was ſonderbares mit allen Medicamenten ausgerichtet, ſondern wer offt nichts von Medicamenus ge- nommen, oder andere aberglaͤubige und einfaͤltige Kuͤnſte adhibiret, tft offt ehe geſund blieben, und auch wenn er ſchon angeſtecket, wieder geſund wor⸗ den, als der nach allen Mediciniſchen Methoden tractiret worden. Deß we, en durch GOttes Seegen allhier in cblefien man folgender Maſſen, am beſten ſich vor der Peſt præſerviret, und auch wo ſie ſchon angefangen den groͤſten Einhalt gethan: Daß wie ſonſt ein Land vor dem andern fid) præſerviret, wenn in einem eine anſte⸗ ckende Seuche grafüret: Daß zuerſt alle Communication mit demſelben auf⸗ ehoben wird, und bey Leib⸗ und Le⸗ ens⸗Straffe verbothen, daß niemand, oder auch ihre Effecten aus demſelben heraus gelaſſen, oder auch aus geſun⸗ den Orten, welche zu den Toficirten kom⸗ men doͤrffen: Auf dieſe Maſſe hat fich auch all hier in Schleſien eine Stadt vor der andern, ein Hauß vor dem an⸗ dern, ja eine Perſon vor der andern præſerviren muͤſſen. Und zwar fonts den auf Veranſtaltung eines Hoch⸗ loͤbl. Koͤnigl. Ober Amts allhier, als uns die Peſt⸗Seuche ſehr nahe kam in, dieſen Gegenden Peſt⸗Commiſſarii Von pPræſervation vor der Peſt. 1212 unter anſehnlichen Beſoldungen, ſo gemeiniglich von Adel oder fonfl guten Anſehen waren, ernennet, Peſt⸗Dra⸗ oner angenommen, ſo bey Tag und acht dieſe Gegenden bereiten muften, und die Graͤntzen durch bewaffnete Mannſchafft ſtarck beſetzet: Uberall auf den Graͤntzen Galgen aufgerich⸗ tet, aufdaß die Verb in flagranti fónten aufgehencket, oder auch todt ſchoſſen werden. Ja noch uͤber vor unſerm Breßlau, ſperrete man al⸗ le Wege nach der Sta dt mit Schlag⸗ Baͤumen, und ſtelle te Peſt⸗Wachen von unſerer Soldareſca aus, mit beyge⸗ ſetzten Galgen, welche niemanden, of: ne Anſehen der Perſon paſſiren lieſſen, ſondern die Geſundheits⸗Paͤſſe abfor⸗ derten; Dieſe muſten auf unfer Nath⸗ Hauß gebracht, durch einen eigenen eft. Commiffarium, ja offt von einem Hoch · Edl. geſtr. Rath und wol gat von einem hochloͤbl. Aónígl. Ober; Amte examiniret werden: Ja man hielt dieſes fo ſiricte, daß da fid ein vor» nehmer Polniſcher Fuͤrſt von - .- - durch ſonderbare ift. in dieſe Stadt practieiret, und auf der Albrechts; Gaſſe in einem vornehmen dazumal uͤrſtlichen Hauſe eingekehret, man aber davon richt bekam: So wurde er bey hellem Tage, von denen hieſigen Soldaten, und einem com- mandirenden Ober⸗Otficier in aller Eil aus der Stadt und dem gantzen Lan⸗ de geſchaffet: Und der Breßlauiſche Lehn⸗Kutſcher, welcher den Fuͤrſten verbothener Weiſe herein gefuͤhret, nach erlegter groſſer Geld. Straffe mit ſeiner gantzen Familie aus dem Lan⸗ de gejaget: Da aber dieſem all en un⸗ geachtet, dennoch die Peſt einige Staͤd⸗ te und Doͤrffer ergrieff, ſo wurde ein ſolcher Ort erſt enge eingeſchloſſen, und die umliegenden Doͤrffer und Staͤdte mit genugſamen Wachten beſetzet, da⸗ mit verhuͤtet wuͤrde, daß niemand aus dieſen zu denen Geſunden gelaſſen, noch jemand aus denen geſunden Or⸗ ten in den Angeſteckten kommen konte. Ja die in dem verungluͤckten Orte in- ficirten Haͤuſer, wurden alſobald mit Wachten umgeben, welche unter Leib⸗ und Lebens⸗Straffe keinen Menſchen verſtatteten, in dieſes Hauß ein oder heraus zu gehen; Und wurden ſolche Wachten aus denen geſunden Haͤuſern ' ) ] 3 | B L vl 13213 genommen, auch wo man es haben konte, Soldaten darzu beſtellet. Wenn das Hauß nun alſo verwahret, fo wur⸗ den die Perſonen darinnen von wei⸗ ten ſtehende aufs ſchaͤrffſte examiniret, wie, und woher das Peſt⸗Gifft zu ib nen kommen; Damit aus dieſer Er⸗ ntnuͤß man anderwaͤrtigen Ungluͤck vorbeugen können. Die Wache po- ſtirte man wo es ſeyn konte zum we⸗ nigſten 30. Schritt, auch weiter, von dem en Hauſe, und vermied ſo viel moͤglich, daß der Wind vom fai. ſe nicht auf dieſe zuginge, darum ſie auch, ſo offt ſich der Wind geaͤndert, ihre Poſten veraͤndern muſten: Die beſtellten Commiſſarien verſahen die eingeſperreten mit aller Nothwendig⸗ keit; Und wo gantze Oerter angeſtecket wie zu Oelſe, Medzibor, Koſen⸗ berg ꝛc. wurde eine Strecke von der Stadt hinweg ein Platz auserſehen, Linien gezogen, fo weit die Menſchen aus der Stadt kommen dorfften: 20. bis 30. Schritte darvon die Victualien gebracht und gekauffet; Da denn die Verdaͤchtigen zuruͤck gehen, und die andern das erkauffte, zu den Linien hinlegen, und das Geld davor, wenn es in Eßig geworffen, und darinnen Von bræſervation vor der Peſt. gewaschen worden, empfangen konten: 1214 hernach wie das Hauß bewachet: So einer Todes verblichen, muſten ihn die noch Geſunden in die Grube ſchmeiſſen und verſcharren: Wenn aber alle aus⸗ ſturben, wurde der Letzte von den Tod⸗ ten⸗Graͤber mit einem langen Haacken in die ſchon gemachte Grube gezogen und begraben, die Huͤtte aber von dem Todten⸗Graͤber mit allem, was darin⸗ nen war, verbrennet. Selbſt das in- ficirfe Hauß wurde hernach, wenn ſol⸗ ches ohne der Nachbahren Schaben geſchehen konte, mit allen, was darin⸗ nen, mit Feuer angeſteckt: So aber ſolches ſich nicht thun ließ; ſo wurde von dem Todten,⸗Graͤber mit einen Haacken alle Mobilien heraus, auß cic nen Hauffen, zuſammen gezogen, und dieſelben angezündet; hernach das Hauß zugeſchlagen, und allererſt nach 40. Tagen, auf die Art und Weiſe, wie eine eigene Reinigungs⸗ Cynoſur enthaͤlt, wieder eroͤffnet und geſaͤubert. Mie iu Da nun dieſe Weiſe allzu ſcharff und unbarmhertzig vielen eingerichtet zu ſeyn, nicht unbillig vorgegeben wurde, wie auch was vor Inconvenientien fid) fonft noch darbey ereignen koͤnten, ſo will ein gelinderes und wohl practicab- les Conſilium beyfuͤgen, fo daß waͤh⸗ In denen Staͤdten und Doͤrffern aber, render Peſt Graffarion alle Converſation wo ein oder mehr Haͤuſer inßeiret, wur⸗ unter den Geſunden, ingleichen auch de ihnen Eſſen, Trincken, Medicamenta | auswärtige commercia, Correſpondentz und andere Nothdurfft bis auf 10. und kaſſage frey und offen bleiben koͤn⸗ Schritt an das Hauß gebracht, nie⸗ te, aus Herrn D. Job. Helfrich Junctens dergeſetzt, und dann, wann die Wacht Phe zu Stand futtb am Mayn ge⸗ zurück gegangen, von denen ſo in Sat fc eingeſperret, abgeholet. Wann einer an der Conta gion ſtarb n fo wurde er entweder von denen Geſun⸗ den im Hauſe, an einen bequemen Ort, oder auch von darzu beſtellten Todten⸗ Graͤbern / wenn man ſolche haben kon⸗ te, gemeiniglich nur eingewickelt, und verſcharret: Damit dieſe Leichen zeiti⸗ ger als in Saͤrgen verweſen konten; doch waren auch die Saͤrge ihnen un⸗ gen, und dabey ein paar Gruben gra⸗ ben, da hinein muſten die Uberbliebe⸗ nen ihre Betten und andere Nothwen⸗ digkeiten tragen; dieſe Huͤtten wurden linden Vorſchlag die Peſt Seuche zu vertreiben, und zu vernichten: Aus eines Aommi zu Leipzig An. 1709. publicirter kleiner Peſt / Socleet. Aus Herrn D. Gottlieb Budai Conſilio Medico zu Budißin in 410. pag. 45. ſeqq. Aus Herrn conrad Berthold Behrens Bericht von der Natur ⸗Eigenſchafft, und wahren Urſprung der Peſt / und wie dieſelbe auf alle Weiſe precavi- ret, und am ſicherſten curiret wer⸗ verwehret: Wenn aber das Hauß g eig! manchmal bis auf ein oder zwey Per⸗ 470) pag. 23. feqq. it. aus eines Geiſtli⸗ ſonen ausſturb, ſo ließ man an einem von dem Dorffe abgelegenen Orte eine Huͤtte von Brettern zuſammen ſchla⸗ den koͤnne, (Braunſchweig 1714. in chen zu Budiß in in Svo publieirten heilſamen Rath fuͤr Beſunde, Aran: cke und Sterbende pag v. ſeqq. bey welchen allen, es meiſt auf einerley uberhaupt ankommet; Gewiſſe Um⸗ ſtaͤnde aber geaͤndert, vermehret und . vermindert ſeyn, aus dieſen Schriff⸗ . j ien 1215 ten excerpiren/ weil offt dergleichen klei⸗ ne biecen leicht verlohren gehen: aß zwar vorhero practicirter Me. Bod Peſt zu vertilgen, und daß ſie nicht aus angeſteckten Orten zuge⸗ bracht werde, ziemlich ſicher, und wohl eingerichtet fep. | Wellen aber vielen zu hart zu ſeyn duͤnckt, die ohne dem unglücklichen Menſchen, wenn ſie von der Peſt an⸗ gegriffen werden; darzu, durch das Einſperren in ihre Haͤuſer, noch un⸗ gluͤckſeliger zu machen, und dem gewwiſ⸗ ſen Verderben zu uͤbergeben. Dieſes aber gleichwol die hoͤchſte Noth, ja die Chriſtliche Vorſorge ſelbſt erheiſchet, wenn man nicht durch ein inficirfeé Hauß, fo vlele will anſtecken, ja durch fo wenige, oder nur einen inticirten Menſchen, fo viele 100. ja 1600, ums Leben bringen laſſen will. So haben ſich andere gefunden, welche folgende gelindere Methode erſonnen, und komt ſo wohl als die vorige einig und allein darauf an, daß die Krancken von be nen Geſunden abgeſondert bleiben, und alle Communication unter dieſen — fimpliciter abgeſchnitten werde: Ohne daß das Publicum hierzu einige Unko⸗ ſten anzuwenden noͤthig habe. Denn wenn die Præſervation eines Landes oder Stadt, bey der erſten pro- ponirten Methode, durch gewaffnete Leute, oder ſcharffe Wacht muß zuwe⸗ ge gebracht, und conſerviret werden, daß ihnen das Peſt⸗Gifft nicht zuge⸗ bracht wird, fo werden hierzu groſſe Koſten erfordert. Zu geſchweigen der vielen Vorſorge, welche einer Obrig⸗ keit oblieget, die inficirteri Haͤuſer mit noͤthigen Lebens⸗Mitteln, und andern darzu erforderten Umſtaͤnden verſorgẽ zu laſſen;Uber daß auch denen node. ſunden in das inticirte aug eingeſper⸗ reten Menſchen, dieſe fo entſetzlich vor⸗ kommen als Graͤber der Lebendigen, daß ſie wohl ehe vor Angſt als von der Peſt ſelbſten ums Leben gebracht wer⸗ den. Man darzu auch bey dieſer Me- thode keiner gemeinen Peſt⸗ Haͤuſer oder Lazarethe noͤthig hat, als welche ohne Wiederrede die groͤſte Urſach ſind, daß das Peſt⸗Gifft ſich gantz geſchwin⸗ de, offt durch eine groſſe Stadt aus⸗ breiten kan: Weilen man vieler Men⸗ ſchen darzu benoͤthiget iſt, nur die von Von Pra ſervation vor der Peſt. 1216 der Peſt inficirte Menſchen aus ihren Haͤuſern abzulangen. Wenn nun dieſe wieder zu den Ihrigen, oder an⸗ dern deuten kommen ſo flecken ſie, durch ihre inficirte Kleider, leicht diejent an, welche fid) zu ihnen nahen. ſie ſchon darbey an und vor fid) geſund, und von dem Peſt⸗Gifft un ; ten blieben: Darzu fino auch ſoſcheLa⸗ zarethe nicht capabel alle von Peſt infi- cirfe Menſchen zu beherbergen, wenn eine gantze Stadt inficiret wird. Es iſt alſo kein gelinderes, ſicheres und beſſeres Mittel als folgendes: Nemlich, wenn in einer Stadt, Flecken oder Dorff ein oder andere Haͤuſer, un⸗ geachtet aller gethanen Vorſorge, mit der Peſt⸗Seuche infcitef wird, daß man an feine, und der Seinigen Con- ſer vation dencke, um das Leben zu retten. Hierzu aber zu gelangen, muͤſſen entweder die geſammte Buͤrgerſchafft, oder die Obrigkeit die gehdrige Difpofi- tion veranſtalten. Die Buͤrgerſchafft muß bey ſo gefaͤhrlichen Zeiten, da ein eder fid ſeines Lebens verzeihen mug, eines Chriſtlichen Sinnes werden; Und wenn auch Nachbaren vorhero nicht allzu friedlich und ve mit einander gelebet haͤtten/ fo kan und fot die bevorſtehende Leibes und See⸗ len⸗Gefahr, ſie zu hinlegung des Zorns und zu Chriſtlicher Einigkeit treiben, inſonderheit unter fid) ſelber kleine So- cietæten aufrichten; nemlich ihrer je derzeit 3. oder 4. der naͤchſten Nach⸗ baren, ſo neben oder gegen einander uͤber wohnen, zuſammen treten, und eines unter ihren Haͤuſern, entweder freywillig, oder durchs Looß, zu einem Lazareth oder Krancken⸗Hauß herge⸗ ben; Oder es darauf ankommen laß ſen, bis eines unter ſolchen benachbar⸗ ten Haͤuſern von der Peſt in&ciret wird, welches alsdenn das Lazareth bleiben fol; die Geſunden aber ſich ſogleich, aus dieſem inficirten Hauſe retiriren, und ſich mit ihren beſten Mobilien, zu den noch geſunden Nachbaren bege⸗ ben; welches Hauß ſodann mit einem gewiſſen Zeichen bemercket wuͤrde. Am ſicherſten aber wuͤrde ſeyn wann fib ſolche Nachbaren unter einander verglichen, ehe das Gifft dieſen oder je⸗ nen zugebracht worden, welcher ſein Hauß im Fall der Noth raͤumen, und zum Lazareth hergeben muͤſte , — nte 1217 fonte dieſer mit Beyhuͤlffe, ſeiner zweyen oder dreyen Conſorten, die be⸗ noͤthigten Bette, und andere Requifi- ſponixen-. ö Seine uͤbrige Mobil md Von Præſervation vor der Peſt. 1218 gen, welche aus dem inticirten Hau ſe / zu ihren Nachbaren kommen, ſich zu klagen anſienge, muͤſte man ihn fo hald gehen laſſen. | In einem ſolchen Lazareth⸗Hauß muͤſſen die Stuben im Wintek mit Oefen verſehen, die Waͤnde aber ohne Tapeten und Gemaͤhlde ſeyn, damit man ſolche Logimenter ſo bald durch das Weiſſen mit Kalck, deſto leichter wieder reinigen kan. € d Auch muͤſten in einem ſolchen La⸗ zareth⸗Hauſe eine Stube leer gelaſ⸗ | fen werden, vor diejenige, welche die Kranckheit uͤberſtanden, um ihre Qua- rantaine darinnen zu halten: Nach welcher ein ſolches Logiment wiederum gereiniget, und ausgeweiſſet werden muß; damit wenn ein anderer auch die Quarantaine darinnen halten ſoll, er nicht de novo inficiret werde; Am be⸗ ſten wuͤrde ſich ſchicken, wenn die Kran⸗ cken in die oberſte Etage des Hauſes / die⸗ ſelben aber ſo Quarantaine halten, in die unterſten einquartiret wuͤrden: Weil erſtere Gemaͤcher die Lufft beſſer durch⸗ ſein ſtreichen und reinigen kan, fo daß ſelbte unten auf den Gaſſen nicht verſacket ſe zuruck laſſen; ſich a f in friſche ſaubere Hembder und Kleider ſtecken, und fid) ſo bald aus dem Hau⸗ ezuihren Nachbaren begeben, und al⸗ les Geld, Kiesen, Brieffſchafften und andere Pretiofa mitnehmen. So bald aber einer unter denenjeni⸗ bliebe: Unten aber die wieder geſund geworden, naͤher waͤren mit Menſchen auf der Gaſſen, doch etwas von weiten zu reden. Auch konte eine Kammer vor die Waͤrterinnen adaptiret werden, daß ſie nicht beſtaͤndig bey denen Pa⸗ tienten ſtecken, ſondern zuweilen eine viertel Stunde oder laͤnger, friſche Lufft ſchöpffen konte: Und wenn ich unmaßgeblich noch darzu anrathen darff / ſo urtheile vor noͤthig zu ſeyn, daß nicht ſo wenige Gemaͤcher, weil doch ohnedem in einem Hauſe ſich mehrere derſelben befinden; Oder wenn das Hauß ja ſehr kleine, zwey Haͤuſer vor die Krancken genommen wuͤrden; ſo koͤnten die Manns und Weibes⸗Per⸗ ſonen allein liegen: Inſonderheit aber ſtecken haben; fo muͤſſen fie ihre, am Leibe habende Hembder und Kleider ausziehen, und in dem inticirten Hau⸗ ſich aber von Fuß auf, muͤſte man nicht beyderley Geſchlechts, ſo Quarantaine halten, zuſammen ſper⸗ ren, oder gar zu genauen Umgang pfle⸗ gen laſſen: Weil ſonſt nach ztel Jah⸗ ren, man viele unzulaͤßige Quarantaine- Zeugniſſe weiſen wuͤrde: Da ohne diß zu Peſt⸗Zeiten über nichts mehr ac klaget wird, weil die Geſunden meiſt zuſammen kroͤchen, als daß niemah⸗ len mehr Hurerey und Ehebruch im 9$0bb ^. Schwan- 1219 Schwange gehe als i dieſer Wir auch oben geſehen Von Præſervation vor der Peſt. aet: ſolte/ fo fónnift doch bey dleſer Dirpofi- aben, wie ſelbſt tion nicht über ein Drittel der Haͤuſer 1220 Inficirte mit offenen und lauffenden inficiret werden, zwey Drittel aber rey Bubonibus dieſen Trieb nicht verloh⸗ ausgehen. ren, ſondern eines das andere ange⸗ Wenn aber das Ungluͤck nur einen ſtecket, oder dergleichen Manns⸗Per⸗ unter den dreyen affociirten Nach ba⸗ ſonen, Weibliche wuͤrcklich geſchwaͤn⸗ gert haben. Die Bette aber in einem ſolchen La⸗ che den Krancken um guten Lohn an Hand gehen, und ſie mit Eſſen und Trincken, Artzney, und allen was ſie noͤthig haben verſorgen: Dabey ein gewiſſer Ort in ſolchem Hauſe zu er⸗ wehlen, dahin taͤglich zu beſtimmter Zeit, durch die Zutraͤger alles dieſes zu ſetzen, auf daß die Waͤrterinnen ſolches daſelbſt abholen koͤnnen. Derjenige aber, welcher unter denen affociirten Nachbaren einen oder den andern Krancken im Lazareth⸗Hauſe haͤtte, muß ſolchen mit Eſſen und Trin⸗ cken allein verſorgen. Die Hauß⸗Vaͤter unter dieſer Socie⸗ tát ſollen auch alle Abende und Mor⸗ gen die Je. fragen und examini- ren, wie ſie ſich befinden, damit ſie ſich darnach richten koͤnnen, und diejenigen ausmuſtern, und in das Lazareth ſchi⸗ cken können, die man vor ſulpect findet. Es flirbet niemand ſo ploͤtzlich, daß er nicht zum wenigſten eine ſolche inte- tion 24. Stunden bey ſich ſolte gemer⸗ cket haben; Daß aber zu Zeiten einige Menſchen auf den Straſſen todt dar⸗ nieder gefallen, hat mehrentheils daher geruͤhret, weil ſolche ſich vor der Ver⸗ ſperrung, oder vor dem Lazareth ge⸗ fuͤrchtet, ſolchergeſtalt aber ihre Un⸗ paͤßlichkeit verſchwiegen, bis ſie todt zur Erden geſuncken. ren betroffen, und einige den Seinigen allein an ee d, und í dem darzu deli irten Lazareth⸗ jaufe muͤſten verſorget werden, fo koͤnnten ihm wol die um kommen, zumal wenn ein waͤre, die andern aber reich, und diß das Gluͤck haben verſchonet zu bleiben. „ee Widogt 497,7; Haͤtte aber ein jeder einen oder an⸗ dern Krancken im e ſo en v? " len die Krancken von den Geſunden gantz abgeſondert bleiben, und allein gelaſſen werden: Es koͤnnen auch ſo wol Fremde als Benachbarte ſicher aus und eingehen, und alles z Pap Auch haben die umliegenden $ ſchafften keine Urſache eine ſolche Stadt einzuſperren; Weilen kein Krancker weder aus⸗ noch ein gelaſſen wird, for gis - feinen. Lazareth verſchloſſen leibe Auch hat auf dieſe Weiſe das gemei⸗ ne Weſen viel Nutzen, und erſpahren groſſe Unkoſten: Sie brauchen keine Verſchlieſſer der Haͤuſer; Doͤrffen ve der Zutraͤger noch Waͤrterinnen auf gemeine Koſten halten; Es iſt kein koſtbares Collegium Sanitatis vonnd- then, viel weniger Soldaten, oder an⸗ dere Wache die Haͤuſer zu beſetzen, keine Peſt ; Commiſſarũ die Eingeſperreten zu verſorgen: Und hat man niemanden als Peſt⸗Pfarrer, Medicos und Chirur- gos, nebſt Leichen Traͤgern und Todten⸗ Graͤbern zu beſolden. | Dieſes ifl nod) um gute Ordnung zu erhalten noͤthig; Daß ein paar gewiſ⸗ ſenhaffte, verſtaͤndige und anſehnliche Perſonen, nebſt einem Schreiber geſetzt Und wenn auch in einer groſſen werden, bey denen die Geſunden alle Stadt dieſe Seuche febr um ſich reiſſen Tage auf einen mit 2. oder z. oi | * 1221 ſchriebenen Zettul, mit Namen ihre Krancken und Todten, bey dieſen ange⸗ ben; Solche Deputirte aber taͤglich zu 9 15 Stunden, die eingeſchickten ettul annehmen, und darauf durch einen ſonderlichen Bothen, dem Peſt⸗ Pfarrer, Medico, Chirurgo, Leichen⸗ Traͤgern und Todten⸗Graͤbern von 5, Stunden zu 3. Stunden kurtze Ordre geben, wohin ſie in dieſen 3. Stunden gehen ſollen. Wornach denn die Im- Plorauten Abends kuͤrtzlich wieder be⸗ richten muͤſſen, ob ſolcher Ordre ſey nachgelebet worden oder nicht. Die batienten werden ſolchergeſtalt unſtreitig viel beſſer und genauer an Leib und Seele, als durch die gemeine Anſtalten verſorget: Weil die Ihri⸗ gen in denen geſunden Haͤuſern gantz frey und ohne Gefahr ausgehen, alles beſtellen und herbey ſchaffen koͤnnen, daß ſie in keinem Stuͤcke Noth leiden, noch gantz verlaſſen da liegen, oder elendiglich verderben muͤſſen: Da hin⸗ gegen wenn die Geſunden mit denen Krancken verſperret ſind, keiner dem andern helffen kann. Die Geſunden, welche ihre Patienten zu verpflegen haben, koͤnnen ſich eines Theils beſſer in Acht nehmen, und ihre Geſundheit præſerviren, wie auch ihrer ordentlichen Medicorum Beſuchung und Rath genieſſen, und ſich nicht fuͤrchten auch von denſelben angeſtecket zu werden, weil dieſe zu keinen lnticir⸗ ten kommen. oit e s E Sie haben die Freyheit in die Kirche und überall hinzugehen: Andern Theils finden fie hierinnen eine merck⸗ liche Erleichterung derer Koſten und Sorgen: Sie koͤnnen taͤglich etliche mal erfahren; wie es denen Ihrigen gehet; Speiſe und Artzney ſchaffen fie ſtloſt, und wiſſen daß daran nichts er⸗ mangelt. Es vermindert ſich auch bey dieſen und allen andern Leuten die Furcht vor der Seuche, welche ſonſt der Zunder iſt, viele nach einander an⸗ zuſtecken. Auch dieſelben, welche die Krancken warten, fino getroſter, weil fle mit denen Nachbaren aus denen Fen⸗ ſtern reden, und was ihnen noͤthig iſt, fordern konnen: Deßwegen ſo viel moͤglich, Nachbaren ſich zu vereinigen nicht eben daß ihre Haͤuſer unmittel⸗ bar an einander ſtoſſen, ſondern es faͤl⸗ let faſt bequemer, wenn fit gegen einan⸗ Von Præſervation vor der Peſt. 1222 der uͤber fino; Und hilfft dieſe Naͤhe darzu, daß die Krancken geſchwinde an Ort und Stelle koͤnnen geſchaffet, und dieſe wenn ſie nicht hart darnieder lie⸗ gen, waͤhrender Quarantaine mit den Ihrigen reden koͤnnen. Miemand darff Scheu tragen in die geſunden Haͤuſer zu gehen; So kan auch jeder die Krancken⸗Haͤuſer deſto beſſer met den. Die Leute haben auf der Gaſſe fib nicht vor einander zu entſetzen, wei⸗ len ſie wiſſen, daß die, welche ausgehen geſund ſind. Das Geſinde wird ſeine Dienſte treuer thun, weil es ſiehet, daß es von ihrer Herrſchafft nicht unbarm⸗ hertzig verſtoſſen wird: So iſt auch keine Dieberey und Beraubung derer inficirten Haͤuſer, ſo offt durch die Lei⸗ chen⸗Traͤger ſelbſt veruͤbet worden, zu beſorgen; denn es lieget da nichts zu ſtehlen in dem Wege; Vielweniger koͤnnen die letzt uͤberbliebene Krancken, (wie ſonſten wol geſchehen,) deßwegen gar ermordet werden: Denn wenn ei⸗ ner verſtorben, doͤrffen die Leichen von denen Kranckenwaͤrterinnen nur in Saͤrge forne im Eingange des Hauſes oder in den Hof hingeſetzt werden; Und die Leichen ⸗Traͤger gleichſam nur hin⸗ ein gucken, wenn ſie dieſelbe zu der ge⸗ — Stunde frübe ober Abends abe olen. Damit aber auch die geſund geblie⸗ benen, denen Verſtorbenen oder ihren Erben nichts unterſchlagen, oder ſich zueignen koͤnten, ſo muͤſſen dieſe Leute bald im Anfange ein doppeltes Ver⸗ zeichnüß ihres Vermoͤgens machen; Ein Exemplar der Obrigkeit übergeben, das andere zu dem Gelde und beſten Sachen legen, und wenn ſie ja davon etwas noͤthig haͤtten, oder veraͤuſſern wolten, ſolches der Obrigkeit anmel⸗ den, und auf . abſchreiben: Da denn nach aufgehoͤrter Peſt der Magiſtrat, was uͤbrig, inventiren, und ohne Mangel denen Erben zuſtellen koͤnne. Pr. Die Reichen haben auch nicht n5: thig / mit ſo groſſen Koſten, und man⸗ cher Beſchwerlichkeit aus der Stadt und von ihren bequemen Wohnun⸗ gen zu entfliehen: Die Armen werden auch wegen Mangels nicht vertrieben, ſondern ob fie gleich fich zu proviantiren nicht vermoͤgend, fo koͤnnen fie doch mit arbeiten ihr Brod verdienen, und 55552 in 1225 ín Wartung derer Krancken andern Hiſtoria von der Peſt · Kranckheit uberhaupt. 1224 Gelegenheit des Ortes zu aͤndern und um das Lohn an die Hand gehen: zu verbeſſern, inſonderheit wegen ſehr Und mit einem Worte, iſt dieſer wol⸗ gemeynte Rath nicht zu verachten, ſon⸗ dern in einem und andern, nach jeder ungleicher Nachbaren practicabler zu machen. Hiſtoria von der peſt⸗Kranckheit überhaupt. ue Je Kranckheit ſelbſt, fing bey wenigen an, und erweiterte ſich bald immer mehr und mehr, von einen auf den an⸗ dern, und zwar wo der Umgang von Leuten nicht verboten, ziemlich ſchnelle. Ja viele ſturben gaͤhe 1c. Und dieſes iſt die Hiſtorie uͤberhaupt: Auſſer dem aber avilirfe Herr D. Kalmur Sen. aus Dantzig, an Herrn D. Kanold folgendes; Darzu wir noch ſetzen, was uns durch Briefe aus verſchiede⸗ nen Orten relationiret worden; it. was aus gedruckten Relationibus wir noͤthig erachtet, beyzufuͤgen. Ratione Tempe- ramenti: daß Cholerici und Sanguinei uͤbelere Zufaͤlle bekommen als Phleg- in Breßlau abgeſtattet, daß daſelbſt Sanguinei und Phlegmatici uͤbler daran geweſen, als Cholerici. Daß allemal circa Plenilunium die meiſten geſtorben, wie nicht weniger zu feucht ⸗ warmer Zeit: Von der Zu⸗ nehmung und Abnehmung der Peſt ſchreibet Jr. de Diemerbrœcſ de Pefle Lib. I. Cap. V. pag. 9. daß fit allemal 2. oder 3. Tage, vor, und nach dem neuen und vollen Mond zugenommen die andern Tage aber gewaltig nachgelaſſen; Und wer zudieſer Zeit befallen worden, waͤ⸗ ren faſt alle und zwar ziemlich zeitig — ce hingegen — Dantzig und Coppenbagen, laut obengeſetz⸗ ten Liſten, von Wochen zu Wochen, matici, und unter allen verpeſteten kei⸗ und zwar vom Junio an, bis in die Mit⸗ ne geſchwinder ſtuͤrben. Von Melan- ſen des Septembris die Zahl der Todten cholicis aber iſt mit Verwunderung beſtaͤndig geſtiegen, und hernach bis zu zuerſehen geweſt, daß ſie entweder von — — / auch alſo und noch der Peſt gar frey geblieben, oder wenn viel mercklicher abgenommen: tem, ſie auch damit befallen worden, doch daß um das erſte Viertel des Septembr. insgemein wieder aufgekommen ſind. die meiſten geſtorben; Und um den Auch referiret Herr D. Job. Gotil. Bötticher de Peſte Hafnienſi, daß Hypo- chondriaci nicht leicht, wol aber Chole- rici und Sanguinei von der eff ange ſtecket; Auch letztere durch gaͤhes Schrecken plotzlich in groſſer Anzahl ohne daß abíceflus hervorgekommen getoͤdtet worden. 5 Derer Sanguineorum Criſis iſt ge⸗ wohnlich geweſen, entweder Petechiæ oder Carbunckel, oder Bubones mit Fle⸗ cken; derer Cholericorum Beulen mit Flecken, und viele Carbunckel: Derer Phlegmaticorum Bubones; protuberir⸗ ten aber (cbr langſam, und die Carbun⸗ darauf folgenden Vollmond ſolches Ubel zuerſt nachzulaſſen, angefangen: It. daß im October um das erſte Viertel stebalb 100. mehr, als in dem Voll⸗ monden in Dantzig das Leben einge⸗ buͤſſet: Da Herr D. chriſt. Piels in der Thorniſchen Peſt will obſerviret ha⸗ ben; daß im Neu⸗Monden das Ster⸗ ben am groͤſſeſten geweſen: Gleich wie aus Pommern relationiret wurde, daß allemal im abnehmenden Lichte weni⸗ ger, im zunehmenden mehr dem Tode zu Theil wuͤrden. (vid. Europ. Fam. 105. Theil.) Daß ſich Vomitus ereignet, wenn Pa⸗ cul waren von keiner übfenConfequenis: tient noch friſch und geſund bey andern Da hingegen bey Melancholieis die Beu⸗ Perſonen geſeſſen, und mit ihnen geſſen len zeitig hervor traten, und gluͤcklich und getruncken, und doch die Peſt am aufglengen und lieffen. Hergegen obſervirte Herr D. Gotrf*. Milde und Herr D. Cbriſtian cyoͤlmann in Xo» ſenberg folgendes, laut Berichts, fo fie an ein hochloͤbl. Koͤnigl. Ober⸗Amt Halſe gehabt. Daß Perſonen, ſo zwiſchen 10. bis zo. Jahren geweſen, mehr gefaͤhrlichesym- ptomata erlitten und uͤbler daran gewe⸗ fcn, als die jüngeren und aͤltere. 1225 Daß die Weiber viel ehe kranck wor⸗ den, auch geſtorben ſeyn als die Maͤn⸗ ner, nach Herrn D. Wiels und faſt al⸗ len jetzigen Oblervationibus, noch mehr aber die unverheyratheten, am aller⸗ meiſten aber die Weibsbilder nach Hopfnero L. C. ſo venetem ſtarck exevcitet, ingleichen die Maͤnner nach Herrn Bütticbern L. C. pag. 35. Er ſchreibet: „Mul ⸗ „ti noſtrorum Cives Hafnienſes uxoribus: fuis ſvaſu meo tributum retinuerunt con- „jugale, per totum Peſtis curriculum, „omnesque eos hodierno die ſoſpites ac „incolumes eſſe, ſancte teſtor. , Item, fo Hiſtoria von der peſt⸗RKranckheit uͤberhaupt. | 126 vom 14. Decembr: An. 1709. bis den 14. Januar. An. 17 10. auch nicht ein einiges ſelbige empfangen. pn Daß Pul(us offtmals ſano fimilis ges. bdeſen, der Urin divers, bald wie Lehm⸗ jauche, welches am beſten, bald Zitron⸗ gelbe, bald blaß, bald roth, ja zuweilen ſehr dunckel und ſchwaͤrtzlicht, ſo aber ordinair den Todt angezeiget; wie die⸗ ſes überein kommet, was Diemerbroech hierinnen obſervirt de Pefte Lib. I. Cap. XV. num. V. & XXI. pag. 68. it: Hodges L. C. pag. 163. Daß wenn die Criſis ge⸗ ſchwinde geſchehen, ſo befaͤnden ſich die⸗ ifl. das Frauenzimmer meiſtentheis ſerley Patienten fo gut, daß fie wiede⸗ tempore fluxus menſtrui inficiret wor- den / jedoch daß fid) das Contagium erſt geaͤuſſert, wenn dieſer Fluxus aufgehoͤ⸗ ret, welcher ordinair bey dergleichen ſub⸗ jectis viel ſtaͤrcker als gewohnlich, fib zugetragen, und die Jungfrauen, ſo die Evacuationem menſtruam noch gar nicht erlitten, meiſt an hæmorrhagiis uteri ge⸗ ſtorben: Inſonderheit die ſchwange⸗ ren Frauen gefaͤhrlich dran geweſen, weil ſie erſtlich die Peſt viel eher, als an⸗ dere bekommen, und alsdenn durch⸗ aus faſt alle abortirt, es mochte nun die Impræguation kuͤrtzlich oder ſchon lange zuvor geſchehen ſeyn: Andere, ob ſie gleich gar nicht von der Peſt befallen geweſen, doch all zufruͤhe entbunden worden v. gr. im ten, 7ten oder sten Monat, da denn ſolche Kinder/ ſo leben⸗ dig blieben, offt kaum nach 4. s. oder 6. Wochen an der Mutter Bruſt ſau⸗ gen, ſondern beſtaͤndig ſchlaffen gele⸗ weg: Daher rum als Geſunde, auf der Gaſſe herum wandelten, wenn ſie aber durch die aͤuſ⸗ ſerliche rauhe Lufft dieſe hemmeten, ſo ſtuͤrben fic hingegen vielmal plotzlich auf oͤffentlicher Straſſe und Gaſſe hin⸗ err D. Bütricber. de Pefle Hafnienf und Herr Bar. Baintema loluo- qe pag. 27. und faſt alle vorhergehen⸗ de Peſt⸗Medici uberhaupt oblerviret haben, daß die Exeretion per Bubones dle ſicherſte; die Carbuncul und Bla⸗ ſen, von mittelmaͤßiger Bedeutung: Es waͤre dann daß ſelbte dem Hertzen ſehr nahe, oder in den Zeen der Fuͤſſe, oder Fingern der Haͤnde, oder den Ge⸗ ſichte , oder im Magen, Gedaͤrmen, Blaſe ꝛc. geſeſſen, von derley Patien⸗ ten iſt niemand darvon kommen) Die petechien oder Durchfaͤlle die gefaͤhr⸗ lichſten geweſen, es fep daß Diarrhoez poft ſemicriticum diem fid) eingefunden. Item. Daß die Bubones Inguinarii mit der gen. Und daß in Coppenhagen (vid. wenigſten Gefahr verbunden, die axil- D. Bötticher. L. C.) um den Neu und lares die ſchmertzhaffteſten und viel ge⸗ Voll⸗Monden, als das Ubel am ſtaͤrck⸗ faͤhrlicher, und die Parotides meiſt toͤdt⸗ ſten gewuͤtet, auf die 300. Weibsbilder abortirt; deßwegen in dieſer groſſen Stadt, auch nicht mehr dieſes gantze Jahr über als 1464. Kinder gebohren worden, darunter die meiſten auch nicht bis zur gewoͤhnlichen Zeit, von den Muͤtlern getragen worden; wie dieſes alles auch in der Peſt zu Delfft (vid. Lib. VI Obf. IX) und Diemerbroeck zu Nimwegen An. 1635. 1636. und 1637) vid. Lib. II. L. C. Cap. XV.) wohl angemercket. Und von der letzten Peſt zu Frauſtadt referirt Herr B. Samuel. Friedr. Lauterbach in der Frauſtadti⸗ (ben Peſt / Chronica pag. 51. daß von den Kindern zu dieſer Zeit gar ſehr we⸗ nige zur Tauffe gelanget, (o. gar daß lich waͤren. " Die Hzmorrhagiz bey ietziger Peſt, wenn ſie nicht excesſiv, ſind nicht ſchaͤd⸗ lich geweſen, vornemlich fo fie dis critico hervorgebrochen, welches ingleichen vom moderato fluxu menſium zu verſte⸗ hen: Da hergegen Diemerbroeck de peſte Lib. IV. Hift. X. pag. 195. von der Peſt/ ſo An 1635. und folgende Jahre in Hol⸗ land grasſirt, ſchreibet: „In hac Peſte ,menflruorum Fluxus criticus (qui alio- „qui ſalutaris effe folet) periculoſus erat, „nam multoties obſervavimus, fiin ipſo „principio antidotis adſtringentibus pau- latim non cohiberetur, nullis remediis »coérceri poſſet, ſed «gras dejectis viribus »citiffime occideret ; Und L. C. Hift. LXI. | 3 pag. 1227 Von der Cut der Deftileng. z. 1228 „pag. 231. Hoc menſtruoruiu profluvium, „peſtilens in eo entretut. , Ct. vetli die critico incideret; ſalutare tamen D.*5óllmann berichtet, daß in „non fuit, fed ægram citisſime occidit: Sie | berg Leute, die ulcera antiqua, fonticu- etiam multas alias mulieres, cum men- los tii morbum venereum geha bt, von »ftruorum fluxu, etſi critico die erume | der Peſt — od ua blieben 2 »pente, mortuas fuiffe, novimus; Ita ut Ob gleich Hiaanus will, „multum a vero aberrent illi, qui tales cri- niemand wer gute lauffende F »fes canquam falutiferas laudant, quas uſu len gehabt, di erfahren; und „comperti fumus incertisſimas effe; & Galenus Lib. V. de M. M. Cap. XII. „cum iis multo plures mortuas quam à | bert, daß zu ſeiner Zeit, alle „ „morbo ſanatas fuiſſe: Und Naibanaei ſo offene gehabt, von der Peſt e in ^ecAoyia pag. 157. von der | fre) geblieben, oder wenn fic ja von „Peſt in Londen An. 1665. Hæmorr-ſelbiger uͤberfallen, dennoch gluͤcklich »hagia quævis infauſta, ſanguinis vel ftil- geneſen. Fel. Platerus erzehlet von »licidium mali habebatur ominis; fluxus nem Ordens⸗Manne, welcher allen „menſtruales perpetuo fere erant fu- nen Collegen oder Bruͤdern im Gloffer; „neſti. rs auch vlelen andern Leuten das Scrocum In Dantzig wolte man obſerviret durchſtochen, und ſtatt eines Haar⸗ haben, daß kein einiger Podagricus und Seiles, die weiſſe Nieſe Wurtzel durch⸗ Phtyficus oder Hecticus, oder welcher geſtecket, und alſo von der Theft przfervi- offtmalige Stein ⸗Schmertzen erlitten, ret: Confer Oeaſingium de Beſle Tr. X. C. die Peſt bekommen habe; wenn ſolche XXIII. Diemerbrocct L. C. Libr. W. Cap. Leute gleich beſtaͤndig mit Verpeſteten VIII. Mercurialem de heſie Cap. XXIII. umgegangen, oder ſonſt alle im gane | Pareum Oper. Libr. XXII. Cap. XXVII. tzen Hauſe davon verſtorben. Da ber; | Von bodagrieis hatchert O. Hollmann gegen Herr D. Bötticher L. C. verſichert, nichts obſerviren konnen, weil der daß in Coppenbagen Hyftericz it. Ne- chen Patienten da nicht eben verh. phritici oder ſo Afthma und Phryfin am den geweſen; Auch hat fid) zu Thoren Halſe gehabt /in der Peſt recht übel dar⸗ zugetragen, (wie Hert D. Mels reſeri- an geweſen; welches auch denen nicht ret) daß verſchiedene mehr als einmal anders begegnet, (o An. 1665. in S on: die Peſt ergriffen, und ein Mann die den die Peſt bekommen; daher ſchrei⸗ Seuche zweymal uͤberſtanden, das bet Hodges L. C. pag. 58. nebſt der Urſache dritt emal in ſelbiger erepiren muͤſſen; darzu: „Neſcio an in peſte nupera unus | Und letzt, daß in Coppenhagen bey „pulmonarius evaſit, nam obſervatione recht alten und ſchwachen Corpern gar quotidiana conſtitit, anhelos, aſthmaticos feine Excretion zum Vorſchein fom» o ob crebram infpirationem auræ pe- men, ſondern meiſt alfo geſund blieben, yſtiferæ plus imbibere, quin & ufu nimio oder fo frand worden, dem Tode zu tonum viſceris labefactari adeo ut virus Theil worden. As die Curationem infectorum s ſelbſt anbelanget: Soll pe. (BOW. catesber eintzige Menſch ge weſen ſeyn, der die wahre Remedia ge wuſt, wodurch die Peſt gewiß zu heilen und zu vertreiben ſey/ oder das libel mit Strumpff und Stiel gleichſam aus⸗ zurotten, welche Kunſt aber mit ihm zu Grabe gegangen; wie dieſes aus der Epiſtel Poeti ad Artaxerxem und aus Soranb in vita Hippocratis gar deutlich ab⸗ zunehmen, daher man ihm auch hir und wieder goͤttliche Ehre nicht anders - UE Von der Sur der Peſtilentz. ^ " ke | 2 - als dem Herculi und Æſculapio ſelbſt an⸗ raus Unter denen alten - Medicis en dieſes von Hippocrare die meiſten geglaubet, und ſich um dieſes Mittel nicht wenig bekuͤmmert, welches doch in nichts andern, als durch Rauch⸗ werck von wohlriechenden Blumen und Kraͤutern, oder angtalinbeten Waͤldern, foll beſtanden haben: ttn» ter denen Neuren hat Helmontius am meiſten darnach geſeuffzet, und nicht hin ehe ruhen wollen, bis er dieſe Koſtbar⸗ keit aus der Höhle der Vergeſſenheit N hervor⸗ 1229 hervorgebracht: Und ſiehe da, endlich ſoll er dieſe Kunſt durch Mind uͤberkommen haben, fo beſtanden in Saltz, Schwefel und Pech. Daaber, auſſer dieser Offenbarung, Paul Sorbait (vid. Geſpraͤche von der Wieneriſchen Peſt leib XXIV.) Meer⸗Saltz, und Schwefel, wider und in der Peſt oder Prafervative und Cura- kein Wort daß er damit was al richtet, vielmehr iſt Anno 1679. tive einnehmen laſſen, ſo ſaget er doch Rem Wiener Contagion eine faſchrbalche Menge Menſchen hingeraffet worden: Wie denn auch die Peſt jetziger Zeiten, vor keinen Medicum ſolchen Regard hat, d treit bey letztere Von der Cur der Peſtilentz. fie ſich durch Räuchwerck ſolte ver ben laſſen. Deßwegen allhier, was r Peſt Ratione Medicamento- men aber erhalten worden, ob fie gleich Carbuneul an den Bruͤſten gehabt: Ja 1230 tigſten Deliriis gemeiniglich den Todt Auch waren dieſelben von beſſerer Art, ſo hart, p „und ſteiff aufſaſſen, hingegen dieſe ſchon viel ſchlimmer welche beweglich waren, und von ei⸗ nem Ort zum andern ſich ſchieben lieſ⸗ fen: Und folgende brachten den gewiß ſen Todt, welche an Farbe der natuͤr⸗ lichen Haut gleich ſahen, und wie vom Winde oder Waſſer angefuͤllet zu ſeyn 8855 „es mochte nun Hitze dabey eyn oder nicht, zumal wenn noch dar⸗ zu eine Brand⸗Blatter darauf ſaß. Herr v. Wielt hat in Thoren ange⸗ merde, daß offt zarte Kinder, von hal⸗ ben, drey⸗viertel und gantzen Jahren, an den Bruͤſten der Muͤtter Bubones inſonderheit Carbüncul bekommen und geſtorben, die Muͤtter und Saͤug⸗Am⸗ ſes waͤren uͤberhaupt die Kinder zu Cac- Leibes, als unter den Achſeln protube- rirten, iel ſchmerhhe ter und hoͤchſt bunculn geneigter geweſen als die Al⸗ ten, wo ſich aber ſelbige geaͤuſſert, waͤ⸗ ren alle Symptomata hefftiger, und die Gefahr auch groͤſſer geweſen. lt. So referiret Herr Bebrens L. C. pag 108. daß offt die Mutter in der heffligſten Peſt darnieder gelegen, und die ſaͤugende Kinder von der Peſt unangefallen blie⸗ ben; ja offt auf ſchon verſtorbenen Muͤttern herum gekrochen, und ihre Bruͤſte geſaͤuget, denen es doch nicht geſchadet: Wie auch dieſes oben in der eee Peſt erwehnet wor⸗ en. a N 8 8 Geſchahe aber nicht bemeldete Eru- ption, und die Symptometa verſchlim⸗ merten ſich, fo war der Patient verloh⸗ ren: 1: Der Medicus nun, welcher dachte, daß man dieſe Criſin müflt per remedia | calidiora diaphoretica & bezoardica forci- ren, gewann nichts mehr, als daß offt Petechiæ hervorbrachen mit Deliriis, und der Todt unter den hefftigſten Convulſionibus ſich ereignete. * Kuͤhlende Sachen waren ihnen ſehr ſchaͤdlich, wie denn von einem eintzigen kalten Trunck, die Criſis offt verhindert, und ſtatt berſelben, Vomitus, Diarrhoez, ja ſelbſt Convulſiones erfolgeten; Ja ei⸗ nige wolten fo gar obſerviren, von dem Nitro, wem es in ſtarcker Doſi gebrau⸗ 1231 Die hervorgetretene Bubones, an al⸗ len Orten, erforderten offt gar nichts uͤberzulegen, ſondern eyterten, und giengen von ſich ſelbſt auf, welches auch, da man es auf die Natur ankom⸗ men laſſen, offt am beſten gelauffen, wenn ſie aber allzu ſchmertzhafft wur⸗ den, hat man ſicher mit Sp. Vin. Cam- phorato ſie ſtreichen koͤnnen, welches die Schmertzen gelindert: Zur Maturation aber / wenn ſelbige nicht erfolgen wolte, waren noͤthig Emollientia, auch wol bey gemeinen Leuten gewoͤhnlich gebrate⸗ ne Zwiebeln, ſo warm als leidlich auf zulegen, oder mit gekochter Gerſtenen Graupe, und Speiſe⸗Pfeffer kuchen, ic. Lein⸗Kuchen mit etwas wenigen The- riac und Milch angemacht / oder Honig mit Mehl recht warm uͤberzuſchlagen, und wiederum zu waͤrmen, wenn es kalt worden: Bey jetzt graſſirender o in Preuſſen haben fic geriebene emmel mit Milch und Saffran ge⸗ kocht, aufgeleget, und ſich wohl dabey befunden; Andere haben ſich vor einen Pfennig Pech holen laſſen, und ſolches mit Nutzen appliciret: Wodurch enfe weder ber Bubo groͤſſer und reiff wurde, oder die Schmertzen höreten auf, und die Bubones wurden kleiner, und zer⸗ theilten fid) fine. periculo patientis, in- ſonderheit, wenn ſie bis an den 7den oder oten Tag geſtanden hatten, und zwar geſchahe dieſes dffterer als daß ſie zur Reiffe gekommen: Bey erſterem Zuſtande, wenn ein Bubo von fid) ſelbſt nicht aufgehen wolte, muſte er entwe⸗ der geoͤffnet, oder mit gelinden Scepti⸗ eis remediis tractiret werden, wie wol es fid) auch bisweilen fuͤgte, daß ein Zubo, bis in die ſechſte Woche geſtanden, ehe er aufgebrochen, ungeachtet Patien⸗ ten dabey geſund geweſen, und viele damit in die Kirche gegangen, und ſonſt ihre Arbeit gethan; Ja beym Gie/e/ero lautet die Obfervac. CXL. daß ſelbige wohl bey verſchiedenen ein halb Jahr ohne Schaden ſtehen blieben, ehe ſich ſelbige verlohren. | Es haben zwar verſchiedene Peſt⸗ Chirurgi die Beulen entweder ausge⸗ ſchnitten oder cauteriſiret, auch gar mit einen gluͤenden Meſſer operiret, oder das Butyrum antimonii und den Hoͤlli⸗ ſchen Stein darauf geſetzet, damit de⸗ nen Patienten aber Hoͤllen⸗Schmer⸗ tzen verurſachet, und wenn unter 20. Von der Cur der Peſtilentz. 1232 einer ud ſind doch hernach offt die unheil Selbſt nur Ventofen appliciret oder Em- plaſtrum velicatorĩium aufgelegt, hat offt den unleidlichſten Schmertz erreget, und das Fieber vermehret, und iſt al⸗ les von auſſen vergebens geweſen, wenn der innerliche Antritt geman⸗ gelt; da von blandis emollientibus & maturantibus, man alles dieſes nicht zu ewarten gehabt: Und dennoch iſt er⸗ eres im Preußiſchen Reglement oder bey gefuͤgten Conſlis Medico, und von vielen andern indifferenter then; Ja letzteres in Budei Confi, Med. am meiſten recommandiret worden: Barbette, fo bald er nur eine Beule ge⸗ mercket/ hat fid) ſogleich der Velicatorio- rum bedienet, und wenn die Blaſe ge⸗ oͤffnet, das von ihm fo hochberuͤhmte Emplaſtrum Magneticum arſenicale Dat» auf geleget; Welches BabuiscL. de Off- cio Medici pag. 317. und Frumuller Oper. Tom. II. pag. 430. mit Nutzen wollen nachgethan haben: Es hat aber dieſen ſchon Herr Prof. Rixizus Oper, pag. 132. widerſprochen, auch in Dantzig f ſolche, nach denen Briefen daher aft ſchlecht ausgeſchlagen: Und in Schle⸗ ſien inſonderheit ju Roſenberg haben ſie viel Schaden, aber keinen gebracht, wie Sertn D. Kinolds de geſammlete Briefe pag. 108. it. die Miſcell. Natur. Curiof- Cent. I. in Appen- dic. pag. no. umſtaͤndlich referiren. Facta apertura , wurde pro mundifica- tione das Unguentum ZEgyptiac. Üngu. Fufcum Fel. W ürtzii c. Mithridat. & The- riaca gebrauchetz Uberdieſes hielte man das Loch ſo lange als es moͤglich war offen, und verbunde es hernach mit Vulnerariis, wie ein ander Ulcus impu- rum, und war die Eſſentia Vulneraria Salli oder 3. Theil Eſſent. Succini mit 1. Theil Eſſent. Myrrhæ, wenn etliche Tropffen Olei Therebinth. darzu ge⸗ than, auch zu deſto beſſerer Reinigung des Schadens ſolche Eſſentz, mit etwas von dem Uugvenro digeſtivo vermiſchet worden, am zutraͤglichſten geweſen, da denn geſchwinde genug die Heilung er⸗ folget, und zeitiger als wenn ohne die Peſt jemand dergleichen Schaden ge⸗ habt haͤtte. Hingegen erforderten die Carbuncul oder Anthraces eine langere Cur, inſon⸗ derheit ſo an fleiſchichten und M: a arſten Fiſteln uͤbrig blieben. l| ———— — TP d r von denen Veficatoris, da mer soerbroeck an pag. 347. daß ſolches in der Nimwegiſchen Peſt niemahls wohl ausgeſchlagen, ſondern wie bey denen Bubonibus hefftigere Entzuͤn⸗ dungen und groͤſſere Schmertzen, ſtar⸗ ieber, ja Convulfiones MIA Roſenbergiſchen Peſt, fid) nur des 4 iau sul Zufaͤlle cauſiret: Weßwegen t in der chen Peſt, ſich ni der Linderungs⸗Mit tel bedienet, und der Natur das Werck uͤberlaſſen, da denn die Carbuncul von ſelbſt ausge⸗ in näheren Zeiten Sorbair zu Y) Selle zu Leipzig, Werners gt 1234 3 e Platerus in Praxi Medica it, Dan, Sen- nertus de Confenfu & Diffenfu Galemitorum | &9' Peripatbeticor. cum Chyrmicis Cap. XVIII. pag. m. 688. beſtaͤndig angemercket: ir. Wien, Augſpurg/ Hoffmann zu Halle wie auch die Hf. org. Prarisl. &c. gäntzlich | verworffen: Gemeldter Tonnerus men. Wie dieſes eben zu N cket Die- bey graſfirender Peſt, ein eigen Decret Obferv. pag. LV referiret zugleich von Ulm, daß daſelbſt der Magillrat ehemals affigiren laſſen: Daß dergleichen und andere Spiritudſe und hitzige Dinge, wegen vielen aus derſelben Gebrauch, erſolgten Hinſterbens, bey groſſer Straffe, durchaus von denen Apothe⸗ ckern indifferenter nicht ſolten verkauf⸗ fet werden. | |. "T heriaca und Mithridat , war interne eingenommen, nach dem Bericht Orn. D. Kulmus ſehr ſchaͤdlich, ſo gar daß er in Dantzig publice aus denen Apothe⸗ cken zu verkauffen, bey groſſer Straffe unterſaget worden. Welches Herr ' D. Job. Gotil. Bötticher de Peflis & Peflilen- tie explicatioue von Coppenhagen und Hamburg in folgenden confirmitef, wenn er pag. 18. ſchreibet: Theriacam & Mithridatium, famoſiſſimum alioquin. | medicamentum, in malignis ut antido- ton peftis Hamburgenſis cempore, pluri- bus, qui ad illud tanquam ad facram an- choram confugerunt, tam præſervandi quam curandi gratia graviffima excitavit faulet und geheilet worden. BarZezze, Petermann unb die meiſten Medici ruͤh⸗ men das Emplaftrum Magneticum Arſe- nicale, bald im Anfange mit dem Em- plaſtro de Meliloto, oder ein Cataplaſma daruͤber geleget; wie denn auch in der Wiener Peſt es vielfaͤltig mit Nutzen adhibiret worden. Wenn aber ein Carbuncul auf einem Bubone faf , war ſelbiger nicht gefaͤhrlicher, als ein Car- buncul alleine, wurde auch nicht an ders, denn alſo tractiret und curiret. Acida waren nicht zu verwerffen, fie muſten aber nach Unterſcheid der Pa⸗ tienten, als bey Cholericis und Sangui- ne dicam plurimos, acerba impofuit mors. Ji ii Hinge⸗ fymptormata, quibus finem apud multos, 1235 Von der Cut der Peſtilentz. 1236 Aden p 2 v Hein⸗ rich Erndl Koͤnigl. Polniſcher und Churfuͤrſtl. Sucher Leib⸗ und Hof. Medicus aus eigener Experientz in Polen obferviref haben, daß Theriaca Andromachi zu einer halben Untze des Tages, mit noch andern ſehr ſtarck commovirenden Dingen gegeben, den groͤſten Nutzen in der Peſt erwieſen haͤtten, wenn er in denen Eyhemer. Nat. Curioſ. Cent. V. & VI. Obſ. XXX. pag. 255. ſchreibet: „Inter omnia autem Ale- „xipharmaca prævalebant Diaſcordium »Fracaflorü & Theriaca Audromachi, non „ad Drachmam unam vel alteram, ſed ad „tres, imo Unciam ſemis & ultra prefcri- »pta, fale volatili C. C. præterea & Cam- „phora acuata. Nunquam aufus fuiffem „ad tam exceffivam Opiatorum dofin „aſcendere nifi ab Illuftri quodam Medi- „co applicationem talis remedii ſalutarem, „dum Marisburgi adhuc degeremus, apud »zgrotantem aliquem obfervaffem, P. P. „Propinato enim Herculeo hoc antidoto, ,malignitatis furor, plerumque mox remi- yſit: Certe dici non poteft quantum ps ufüm Theriacalium remifi calor, fitis, „Cephalalgia, delirium &c. patiens in „ſomnum folvebatur ad feptem horas & „ultra durantem, & emergebat ſudor cum „Euphoria, Olaus Borrichius hat zu ſeiner Zeit in der Coppenhagener Peſt (vid. Oi, de Semme & Sommiferis maxime papavereis) gantz gleiches Ver⸗ trauen zu dem Theriac gehabt, wenn cr ſich vernehmen laͤſſet: „Mihi nihil (e- »curius obfervatum in Peſte ipſa Theria- „od, fed liberalius, non improvide tamen „propinata. Plures erecti, qui Drachmam „hauſerint, etiam fübinde Drachmæ ge- „minæ nihil attulerunt opis, eoque in adul- „tis nonnunquam ad tres aſcendendum „fuit; non ſine periculo quidem, minus „tamen quam malum ipfüm periculofo. . Vomitoria hat Herr D. Kulmus wie⸗ derrathen. Herr D. Chif), Balib. iel von der Thoͤrniſchen Peſt aber faget, daß daſelbſt er mit einem Vomitorio im Anfange der Kranckheit , und bald hier⸗ auf adhibirten Bezoardico viel gutes ausgerichtet haͤtte: It. daß nach denen Vomitionibus fpontaneis fic) Beulen ge funden, wo aber ſelbige [ange gedau⸗ ret, ſey Diarrheea darzukommen, und der Tod erfolget; Sonſt aber die Bu- bones unter denen gelindeſten Sympto- matibus angewachſen, und aufgebro⸗ chen, und die gemeinſte Ercretion ge weſen: Da zwar auch — 2 phoria diſcutiret worden; So aber im neuen Monden wiederum, ja zuweilen tertia vice hervorgebrochen und endlich doch exulceriret: Wie denn auch Herr D. Job. Bernb. Stahr in Beſchreibung der Au io. zu Cracau graſirten Pe preſſe vermeynet: dc D. Schamnbergers Pe ) Medici Experientz, von dem er bezeu⸗ get; Daß er theils mit Brech⸗Mit⸗ teln, theils mit feinem Elixirio antipc- elebeim 9 on a ath und Leib⸗ Medicus (in Ephem: Nat. Cur. Y^ VII. & VIIL Obi LXIl. pag 139.) Doch ſetzet er dieſe Cautel darzu, daß man von allen draſticis antimonialibus medicamentis, als Tartaro emetico, Mer- curio vitz, Floribus antimonii, Aqua be · nedict. Rulandi &c. abſtehen muͤſſe, u kein ander Brech⸗Mittel adhibiren; als die Americaniſche oder Braſiliſche hierzu unvergleichliche Wurtzel Ipe- cacuanhaConf. R/verium Cent. IV. Obf. 99. Hinunterſchlingen de und wenn ſelbiger mit ſich vermiſche, meiſt z | werde: Wenn nun bald im Anfange, ſo Patiens nur nauſeam verſpuͤhret, und ehe das miaſma tieffer in primas vias und humores eindringet, (wie ſolches Herr D. Rivinus Tr. de Pefle Lipfenf. Cap. V. pag. 116. wol erinnert) ein gelindes vo- mitorium eingegeben wuͤrde, thuet ſol⸗ ches den groͤſten Nutzen, nicht alſo wenn die fubflantia des Magens ſchon intimius angegriffen, welches urch das befftigfie Brechen, oder ſelbſt ardo- res ventriculi nach Herrn D. Soͤll⸗ manns Obf in Roſenberg ausgewie⸗ ſen; Da haben hernach vomitoria viel⸗ mehr den groͤſten Schaden und Todt gebracht : it. da per infpirationem das Venenum peſtiferum eingeſogen, und bereits dem Gebluͤte communiciret worden, iſt auch damit nichts ros richte 1237 richtet worden: Am allermeiſien wenn ein Bubo am orificio ſtomachi nach . Biemerbroéck geſeſſen da hat nichts ans ders als der Todt das Brechen geſtil⸗ let: Daher Herr D. Hollmann wenn er cum infectis viel umgegangen, be⸗ ſtaͤndig dieſes als was fotibetbdree ge⸗ halten / daß er offt per faucium eum tis irritationem; ſich etliche vomit riter, wodurch er zug leich we Von der Cur der peftieng. ſich a eee | 1238 Oel, Boͤrnſtein⸗Oel, und mit guter Wermuth wol verwahre, dadurch des Menſchen⸗Kleider, wol koͤnten angeſte⸗ cket werden, aber der Leib bliebe davon befreyet: Ja nur mit Urin ſich gewa⸗ ſchen, thue mehr als andere Prælerva- toria, zumal wenn Urin noch darzu ge⸗ i- kruncken wuͤrde (wie oben von einem Lehn Kutſchen reſeriret) und aus Al⸗ brecht Henckels Sterbe Kunſt er⸗ 2 er / daß da waͤhrender Peſt⸗Zeit u Lignitz zwey liebhabende Perſo⸗ iret Ps ſich vereiniget, bis in Todt bey einander zu verharren, da bátten fie m ſich taͤglich ein Bad von ihren eigenen ch grafürct, foats . bald Patie ul quiin. ele p Rinllaionem finc eum pen- ia oleo intincta fid) vielfaͤltige vomitus | fit : umb ben fomitem. pete pitaleid ix fi rtc ungen An e ei vomi- tus jumege m bringen ftercus. & urina | E am zuträglich⸗ g A dab Bapt. Verri Prodrom. Sanit. 5. x) gi (d pia. de Schaden, als Nutzen deuten nne. Herr Abraham Hoßmann de Cau- mehr Ungelegenheit und fis nioralibus. ex quibus Peſtis p ritur & pellitur, 4 5 bald im Anfange í fir € chrifft von denen Conflellatio- | nibus, fo batju gehörten die pet zuer⸗ regen; Aus welchen ſchon genug ab⸗ zunehmen, was vor ferneren Rath man ſich in dieſer Schrifft erholen koͤn⸗ ne: Wenn er von der praíervation | handlet, da hat ihm einer mit Namen D.Gerflenlerger referiret, daß ein Menſch b bt) andern der prr gemacht, und waͤren in der groͤ⸗ Urin 38 fo | fien Gefahr dadurch erhalten worden: Wie denn dieſes auch in Sprottau eingetroffen „daſelbſt nichts beſſer als die Urin⸗Baͤder gethan. Was den Schweiß und den rechten Gebrauch der Schweiß⸗Mittel, it die Peſt abſeeſſus inſonderheit die Bubones 4 nbelanget; So glaube, daß die Tra- atio und Regimen Sudoris Anglici viele . ſey e Com. pag. | Medicos darzu gebracht, daß fie dieſem Peſt⸗Giffte auf gleiche Weiſe ihre Ab⸗ fertigung geben wollen. Von dem tit | Sudore Anglico aber wiſſen wir, daß er nach der Beſchreibung (15) unſtreltig die ſchre cklichſte unter allen Kranckhei⸗ ten zu nennen: So gar daß ihm der Name Sudoris funeſti oder exitialis mit Recht (ft beygeleget worden. Er ſoll ſich in Engeland abſonderlich zu Lon⸗ don An. 1485. angefangen, tno fid nach Franckreich und Braband über Holland den Rhein herauf erſtrecket haben bis Coͤln: Wer davon befallen worden, uͤberlebte niemals 20. bis 24. Stunden: Oder wenige, welche dieſe uͤberlebten, waren auſſer aller Gefahr des Todes; Abſonderlich aber hatte es geſchwinde mit denen ein Ende, welche es waren auch was es vor Medicamen- am beſten fid) prælerviren fónne, und ta mur feolten ju fi fid) nahmen / bis man an viel roo. Menſchen bewaͤhrt befun⸗ « den worden waͤre, wenn man ſeinen vulp mit Been: idi: mi wuͤrde pii mam abzuhelffen. daß ohn alle Medica- menta ein eigenes Regimen erfordert (42.) (i eS FARE b Mende] & curationem a accurate decipi Heverovicius in Idea Medicinz veterum Part. IIl. Cap. IIl. pag. 222. feqq. Conf. Georg. . Wolff. Wedelii Diſſ. de Sudore Anglico Jenz 1697. habita it. Jac. Hi Oper. Medic. Part. IV. & oath, Scbilleri de peſte Britannica, 100 Schtlleri de gn Hs capnt Job. etn des Suc dore Anglico & qu alii. Ji r * i 1239 Von der Cur der Peſtilentz. 1240 . — , 0 s (12) Welches Scbaſſianur Egbertus (13) | fixa, Abſorbentia, Acidiuſcula und ſon⸗ abſonderlich bekraͤfftiget, wenn er fid) derlich Infufa Theiformia; Nicht alſo vernehmen laͤſſet; daß obgleich zu Am⸗ Elect. Orvietan. Oleum Antipeſtilent ſterdam vom Donnerſtag an bis Heinſu, Tinct. Bezoardicacalida, Pfeffer, Sonntags, alſo in 2. Tagen uͤber ꝛooo. Myrrhen, hitzige Weine, Peſt⸗Brand⸗ Menſchen damit befallen worden, febr | teweine und dergleichen. wenige doch daran geſtorben; Aus] Dieſes ſuche auch zu beſtaͤrcken, durch Urſachen, weil vorhero aus andern die O blervationes HHertn D. Staͤdten waͤre bekannt gemacht wor⸗ in Frauſtadt / welcher von denen Sudo- den, wie ſie fid) ratione Regiminis, wel⸗ ribus angemercket, daß ſelbige ſo wohl ches nude diapnoicum ſeyn muͤſſen, zu præſervative als curative, nicht allein verhalten haͤtten! Da denn geſchehen, nichts hauptſaͤchliches ausrichteten, daß dieſe Kranckheit ſichtbarlich von ſondern zum oͤfftern mehr ſchaͤdlich als ihnen gerauchet; Und ohne Zwang nuͤtzlich geweſen; Und daß viele gene⸗ der ii s Schweiß erfolget; babero | fenabsque ſudoribus, wie man in⸗ es in Holland kommen, daß man dieſe ſonderheit nach der Auſſage des jetzigen Seuche insgemein die Shwetende Siecke | Phyfici allhier Titl. Herrn D. Mildes genennet. Nun haͤtten zwar hieraus in Roſenberg wahrzunehmen gehabtz die jetzigen eft: Medici lernen und be da bey vielen infectis in einer ſchlechten dencken ſollen; daß inſonderheit ohne mit Bretern verſchlagenen kalten, und treibende Medicamenta, der Morbus am dem Regen, Wind und Wetter expo- beſten gelauffen; Daß bloß nur allein nirten Hütte, (ſo ſtatt eines | Regimen diapnoicum hierzu erfordert ſes dienen muͤſſen) absque ſudoribus die worden, und daß der hefftigſte Schweiß | Abfceffus beſſer hervor lommen, als ohne Zwang und Erhitzung bloß per wenn ſie aufs intolerableſte durch Hitze tranquillam continentiam, ſpontaneo her- und Bette gekerckert worden, auch ohne vorgebrochen. Daß aber bey jetziger Zwang ſtarck geſchwitzet haben, wel⸗ Peſt⸗Seuche auch die Sudores qua tales, ches beym Gifelero de Peſie Brunfiicenft pro vera & fpecifica Peſtis excretione fol, auch die XXIX. und LXfle Obfervation ten anzuſehen, oder bloß dieſe alleine zeiget; und Haenbam ſolches confirmi- nur zu befoͤrdern geweſen ſeyn, folget ret, da er de Morborum acutorum Hiſtor. deßwegen noch lange nicht, weil hier, Sect. I. Cap. II. pag. 140. exprefie ſaget: wie bey andern vorgaͤngichten Peſt⸗ „Si quis materiam veræ Peſtis ope fudori Seuchen vielmehr die Carbunculi und „amaliri ſatagit, is diverſa a natura via inſi- Bubones bloß allein die weſentliche „ſtit, utpote quæ id per apoſtemata moli- wahre Criſin ausgemachet, da hingegen „tur: „und hiermit meynet er nichts faſt allemal crifis per ſudorem fatal abge- anders als die Bubones: Welche auch lauffen und verhindert, daß die Bubo- in unſerer Peſt, die gantze Kranckheit nes im Fleiſch ſtecken blieben, und nicht recht gluͤcklich ſolviret: Gleichwie Fe- heraus gewolt. Der Bericht von dem bris peſtilens (welches aber ordinaire Collegio Sanitatis aus Wien lautete af» | ment die Medici vor — i ſelbſt ange (o: Viele werden geſund durch Beu⸗ ſehen) bloß durch den Schweiß fid qe len und Blaſen oder Carbuncul, ohne hoben, daher Sydenam L. c. pag. 140. Pulver, ohne Latwerg, ohne eintzigen ſchreibet: „In Febre, quam peftilentem Schwitz⸗Tranck, und beſſer als durch „nuncupamus, mediante Diaphoreſi per hitzige Medicamenta; Ohne Beulen „univerſam corporis ſuperficiem idem ef- aber und Blaſen iff niemand geſund „ficitur, quod in vera peſte per abſceſſus. worden: Wer kan aber mit Medica | „Sind alſo die Bubones pro propriiſſimo mentis die Separirung des Giffts in die „ſigno peſtis Pathognomonico zu halten Beulen zuwege bringen, wenn es die nach Rm. Minderero de Peſtil. Cap. VI. Natur nicht thut: Am beſten haben p. 84 wenn er ſchreibet: „Inter omnia von Medicamentis gethan Diaphoretica | „Peſtis figna maxime proprium, imo pa- f tho- ——— —— ͤ ü——ᷓũ. —ũů— M — (12) Vid. Job. Benedicti Regimen de novo & prius Germaniz inaudito morbo, quem paſſim Anglicum Sudorem, alii Gurgeationem appellant. Laurentii Fri Sudoris Anglici exitialis peftiferique morbi ratio, prefervatio & Cura it. Jb. Langii Epift. Medic. Lib. I. Epift.XIX. (12) Schol.in Praxin. Medicam Remberti Dodonzi Cap. XVII. pag. 81. Don der Cue der Peſtilenz . 24 , thognom gnum Bubonem exiſte- „mentem exhilarant, putredini reſiſtunt, nfeffo e „venenoſam conragionem eliminant, & factam, ne amplius ſerpat, domant ac re- „tundunt: Inter hec primatum obtinet, »lapis Bezoar, Unicornu verum, Armenia f. | terra, lapides pretioſi, aurum, margaritæ, „os de corde cervi, ebur, cornu afipi Indici „pr. Angelica & aliæ radices calidæ. Hæc »profünt interne, etiam ſupra cor appoſita, S ore contenta, annulisgeſtata, vel fi ſugan- tur, hzcenim venenum extingvunt, ſpiri- »tusque venenofos depellunt. yr Was die Alexipharmarca anbelan⸗ get, habe ich oben ſchon bieObfervatio- nes in contrarium beygebracht, und ſol⸗ te ich meynen, daß da die gelindeſten in unſern kalten Laͤndern zu hitzig, und die Crifin zu zeitig und zu præcipitant provocirten; daß in den hitzigen Laͤn⸗ dern wie Spanien und Portugal iſt, dadurch noch mehr Schaden muͤſſe cauſiret werden: Doch Zacutus Luſitanus (ft kein Evangeliſt, und der Mann, dem man alles glauben doͤrffte, weil er viel einfaͤltig und aberglaubig Zeug, und das meiſte von Hoͤrenſagen aufgeſchrie⸗ ben: Wie eine Probe davon abzuneh⸗ men; daß Alexipharmaca auch aͤuſſer⸗ lich uͤber das Hertze geleget, oder in Rin⸗ gen eingeſchloſſen getragen, die Peſt curiten ſolle, und daß meiſt folche Din⸗ ge, die gar keine Krafft haben, als Gold, Edelgeſteine, Hirſch⸗Hertz⸗Beinchen und Hoͤrner, oder daſſelbe, welches in der gantzen Welt nicht anzutreffen, (woburch ich das Unicornu verum mey⸗ ne) noch mehreren Einhalt der Peſt thun ſolten. jon Gantz was anders kan man zutrauen dem circumſpecten und fleißigen Medico und Profeffori zu Utrecht 2:2ra24o de Diemerbræct, ſintemal er nicht allein drey Jahre hindurch oder An. 1635. 1636. non und ꝛ63/ (als in welchen Holland und Nun ſchreibet zwar Zacutus Luſitanus die Niederlande unter andern aufs er⸗ "Operum Lib. II. pag. 342. „Ex omnibus, ſchrecklichſte von der Peſt heimgeſuchet »qui ad eurandam peſtilentem luem aMe- | worden,) viel 1000. Patienten inſonder⸗ „dicis proponi folent, auxiliis, tria funt po- heit zu Nimwegen unter Haͤnden ge⸗ vtislima: Antidota, Vena Sectio & Purga- habt; Die verflorbenen Corpora feci- „tio: Antidota ab aliis dicuntur Alexite- ret, und was moglich hierinnen obſer⸗ - ria, Alexipharmaca f. Bezoardica, hoc eft | viret auch alles in einem gelehrten Wer⸗ „omnia, quz peculiari quadam antipathia | fe, fo unſtreitig von der 17 das beſte -s veneno adverſantur; Hæc omnia occulta iſt, beſchrieben. (ſo von ſeinem Herrn zquadam vi qualitatem venenoſam repel- | Sohn O. Tiemanno von Diemer brcl unt, & refrænant viſcera omnia, cor præ-¶ Med. Pract. in Utrecht eben daſelbſt yſertim roborant & defendunt, ſpiritus pu- 1685. in Folio publiciret worden) Die v riſſimos reddunt, ſanguinem purificant, | (et "(Ni LÀ Libr. III. Cap. III. pag. 130. W 3 | von rei, neo Lá ; the oder Erhoͤhung gezei⸗ 7 M 1243 Von der Cut der Peſtilentz. 1244 von der Vene ſection, bafi fie (e gewe⸗ fen das aller gefahr lichſte und groͤſle Mord⸗Mittel in folgenden; „Nos du- rante hac peſte, Vene ſectionem damno- yliſſimam fuiffe animadvertimus, ac pro- ,inde venam nullis ſecuimus, nec ſanis „nec ægris, imo vix quidem in aliis mor- „bis, qui Venæ ſectionem exigere vide- bantur. lllud enim oblervavimus, fi „peſte correptis vena fecaretur, illos ad 4,unum omnes certo & cito obiiffe: fi aliis » morbis laborantibus, his ſtatim poflVenz ,fectionem fe adjunxiffe peftem, fi fanis, »plurimos eorum, qui illud tentaverant, »brevi poft pefte correptos fuiffe, Und lange vorhero ſchreibet ſchon atmbrof: Paraus in Libro de Peffe Cap. XXIV. An. 1565. „Cum Peftis per totam Galliam fe- „re graſſaretur, fe ex omnibus urbium, „per quas Regi Carolo 1X. Baponem iter „erat, Medicis & Chirurgis diligenter & s ftudiofe fciícitatum effe; quid ægris ſuc- ceffifiet in Purgatione & Phlebotomia, „atque omnes uno ore reſpondiſſe, ob- „ſervaſſe fe ſedulo, omnes peſte corre- ptos, quibus fanguis detractus fuerat, & „corpus purgatum, deterius inde habuiffe, »tandemque interiiffe, reliquos, quibus ſo- „lis alexiteriis proviſum eſſe, & fere cun- „ctos evaſiſſe,, Welches ingleichen von dieſer Zeit Conrad Gefzerus ud Caſb. Bau- binus in der Schweitz, Gajp. Fallapius in Welſchland und andere mehr be ſtaͤndig oblerviret haben. Daher Pl. anarius de Morbis comtagiofts Cup. VII. fret bet: „Vix centeſimum quemque evadere „ex iis, qui ſecta Vena fpiritu & fanguine „privantur. Und Hodges J. c. pag. 168. „bhlebotomia in vera & exquiſita peſte S emper ſuſpecta, ne una cum cruore S purpureo anima effluat & pag. 170. Uni- cus tantum (uti memini omnium quot- »quot) ægrè evaſit, qui dominante pefte jlànguinis detractionem fübivit.,, "iW Sorbais zu Wien, welcher die Peſt An. 1655. Und 1680. uͤberſtanden, und vie⸗ le 100. im Lazareth curiret, bezeuget, daß alle, die in der Peſt Blut gelaſſen, verſtorben. Dieſes hat auch in unſe⸗ rer Peſt eingetroffen, denn ſo ſchrei⸗ bet Herr ard. Maur. Ex gerdes dle» ſiſcher Land ⸗Phyſicus in ſeinem 7722. von der Peſt⸗Seuche pag. 72. Ich weiß, daß mehr als 100. Krancken in waͤhrender hieſiger Contagion zur Ader gelaſſen worden, von welchen aber nur ein einiges Welbes⸗Bild das Le⸗ Menſchen herausgelaſſen (vid. ben davon gebracht; Und war dieſe unter 22. Perſonen, ſo in — c ſe mit der Peſt befallen, und zur Ader gelaſſen, die eintzige, (o das Leben erhal⸗ ten. Id. pag. 106. zu in einem zwiſchen Oelſe und e⸗ genen Dorffe, riethe der irte Peſt⸗Barbierer allen euten das Ader⸗ laſſen, als ein herrliches Prafervativ, it. zur Cur der Peſt ſelbſten; zu mehr als 40. Perſonen uͤberredet, welche aber alle, keinen eintzigen genommen, dahin geſtorben; Wie Tid. Hert D. von Mutgenau Soch⸗ Fuͤrſtlicher Bernſtaͤdtiſcher Leib⸗ Medicus nahmentlich alle eingegeben, und mit vielen Umſtaͤnden die gantze Hiſtorie erlaͤutert. | ; Und dennoch findet man in allen Peſt⸗Conſilüs, daß man zur Preferva- tion und Cur dieſer Seuche unumgaͤng⸗ lich Ader laſſen muͤſſe; Und in D. Jab. Taunſterters Regiment füt den E. | Peſtilentz, ſo An.152r. in to heraus- kommen, ſiehet man auf dem letzten Blatt einen Holtzſchnitt, darauf die Adern angedeutet, welche bey jeden Sufátlen hierinnen ſollen gelaſſen wer⸗ den; dergleichen auch auf einer alten dem Ditul⸗Blat it. auf einer Wieneri⸗ | ſchen von 1569. und Leipziger von 1581. anzutreffen. Und Leomb. Botallur des A ónige in Franckreich Leib ue dicus, fo am Ende des XVI. Seculi bt» vübmt, und der erſte geweſen, welcher das 2 Aderlaſſen zu Paris in allen Kranckheiten eingefuͤhret, ſe⸗ tzet noch hinzu, daß es in der groͤſten Quantitat bis auf 4. Pfund bey der Peſt geſchehen muͤſſe (in Libr. Ze cura- tione per ſanguinis miſionem Cap. VIL) und die letzte Worte hiervon lauten: Ideo in morbis peftilentibus, in obfidione Rupellarum & montibus Hannoniæ abhinc quadriennium, & Parif£s toto hoc bien- nio, & Cameraci anno proxime acto, in omnibus meis ægrotis (qui innumeri fue- runt) nullum præſentius ac ſalutarius repe- ri, ipfa larga & tempefliva fanguinis mif- ſione. Sdenbam hat dieſes nachgethan, aber nicht (o viel Blut auf einmal, fori dern zu verſchiedenen, und zwar auf 4. mal in 2. Tagen, einmal in Eebre maligna petechiali, bey einem jungen Oer v. Medic | Peſt⸗Ordnung von ene en | 1245 Von der Cur der Peſtilentz. | 1246 Nellie. circa Morborum. acutor. Hiſtor. & tzen mehr empfunden: Auch wenn fie cur. pag. 149-) pag. 145. referiret er dieſes auch gethan zu haben, bey einer jun⸗ en Adlichen Dame, ſo in einem Pe⸗ ſtilentzialiſchen Fieber hart decum- biret; Er geſtehet aber frey heraus, folgenden Tages einige Empfindung noch gemercket, das Aderlaß von neuen repetixet, da denn wenige ohne Huͤlffe ſollen blieben ſeyn. Dergleichen La- zarus Riperius in Obſerv. Medicis von einen daß erſterer braune Flecke darauf Laquaien reterixet, der im Sommer mit bekommen, und beyde dem Tode zu Theil worden: Und pflichtet endlich pag. 54. dem beruͤhmten Diemer ( daß ein beſtaͤndiger gelinder Schweiß, ohne erhitzende Medicamenta exreget, das nüizlichſte fep; Welcher zwar die Patienten zu debilitiren geſchienen, warhafftig tle aber vielmehr, und als ein füdor criticus geſtaͤrcket; Und end⸗ lich ſchreibet er pag. 139. von der Venz fection: Venz ſectio a peripheria ad cen- trum trahit, motui naturæ, qui fit a centro ad circumferentiam, inducit motum pla- ne adverſantem: hinc naturz qux tumo- ri protrudendo totas intendit vires rei ad- miniftratio e manibus eripitur , nec interea alia ſatis efficax materiam. morbificam evacuandi ratio ſubſtituitur. Und ob zwar nach Halenliam l. c. pag. 14 p. in Pleu- ritide lauta V. S. ſonderbare Huͤlffe ge⸗ than, ſo 7 1 77 doch bey adminiſtra- tion derſelbigen in der Peſt in 2. Tagen zu Londen liber 7000. Menſchen ge " Nun fuͤhret zwar Herr aud. Cbriſt. Diderich Medicus ordinarius zu Ham⸗ burg in einer 710, daſelbſt publicir⸗ ten Hifloria peſlis pag. 108. den beruͤhm⸗ ten Bohn unb pag. 107. den unver⸗ gleichlichen Stahl auf, als groſſe Pa⸗ tronen der Venz fection in der Peſt, und zwar daß nach letzteren, dieſe nicht nach Lothen und Untzen ſondern nach Pfunden erfordert wurde. Nun ſchreibet zwar Bohnius de Officio Medi- i pag. 260. daß in Entzündungs⸗ Jie⸗ bern und Schlage eine geminderte Blutlaſſung mehr ſchade als nutze: Ich weiß auch, daß als ich vor mehr als 30. Jahren in Halle ſtudiret, aus Herrn Stahls Munde gehoͤret: Wie ein Feld⸗Medicus und Chirurgus Chriſtianus Feder von Kiga, welcher An. 1704. unter deſſen Præſidio de Pbriſiſeine Diſſertationem Inauguralem gehalten: Denen Soldaten, wenn ſie von der Pleuritide und Peripneumonia befallen worden, fo lange das Blut, aus der Ader lauffen, und fie dabey huſten [afe ſen, bis fic kein Stechen und Schmer⸗ ſeinem Herrn uͤber Feld ſehr ſtarck lauf⸗ fen muͤſſen; Dadurch aber das Blut «ck bey, in groſſe Wallung gebracht, und ei⸗ nen ſtarcken infarétum. Peripneumoni- cum auf der einen Seite der Bruſt be⸗ kommen, welchem als ihm im Arme auf der Gegen⸗Seite vieles Blut ge⸗ laſſen worden, habe daſelbſt der Schmertz und Stechen gaͤntzlich nach⸗ gelaſſen, ſey aber auf die andere Seite gefahren; Da als man auf dem an⸗ dern Arme die Ader geöffnet, waͤre er vollkommen reſtituiret worden. Da aber alles, was in den alten Peſt⸗ Unterrichten von dem Aderlaß zu fin⸗ den, fid) auf die Autoritaͤt Hippocratis, Galeni, Celſ gruͤndet, dieſe aber unter einem gantz andern, und viel hitzigern Climate gelebet, fo folget nod) lange nicht, daß auch in unſern Noͤrdlichen Laͤndern, dergleichen mit Nutzen fone ne nachgethan werden. Botallus hat zwar indifferenter zu aller und jeder Zeit das Aderlaß in der groͤſten Quan- titaͤt, auch in der Peſt recommendiret, beruffet ſich auch, daß als Peſtilentzia⸗ liſche Kranckheiten, zu ſeiner Zeit bey denen Belagerungen Rochelle, Mons, Datif, Camerich &c. ſich vielfaͤltig ges auffert, haͤtte er 15. Jahre hindurch dieſe vielfaͤltig mit Mitzen adhibiret: Da aber bekannt, daß ſo lange Jahre hindurch die eft allda nicht graffiret, muͤſſen es vielmehr andere morbi Ca- ſtrenſes geweſen ſeyn. Was den - denubam anbelanget ob er gleich pag. 142. von einem Chirurgo allegiret, der allen Soldaten, ſo von der Peſt befal⸗ len, in dem Lager vor Dunſtar in der Provintz Semmerton fo viel Blut durch das elderlaſſen abgezapffet, bis fie nicht mehr auf den Fuͤſſen ſtehen koͤnnen: Da ſolle nun ohne alle andere Medi- camenta, kein eintziger der dieſes gethan in der Kranckheit geſtorben ſeyn. Welches alles aber nach eigenen Ge⸗ ſtaͤndnuͤß dem Saenbam nicht alfo gegluͤckt; it. daß er dieſes ſelbſt nicht ge⸗ ſehen, ſondern nur vom hoͤren fagen geſchrieben. Er giebt vielmehr pag. 138. 1247 138. und 156. dieſe Cautel: Daß das Aderlaſſen, wofern es nicht groſſen Schaden thun ſolle, ante eruptionem Bubonum & Carbunculorum muͤſſe vor⸗ genommen werden: it. da er gesehen, daß in Febribus inflammatoriis lauta Ve- næ Sectio groſſen Nutzen gehabt, er aber aus einem falſchen præſuppoſito ſelbſt die Peſt von der inflammation des Blu⸗ tes hergeleitet, hat er gar leicht auch hierinnen auf dieſe ventilation verfal⸗ len koͤnnen, da er doch haͤtte wiſſen ſollen: daß das Blut im mindeſten nicht ad inflammationem, ſondern viel⸗ mehr ad fermentationem putredinoſam & ipſam putredinem am meiſten genei⸗ get ſen. Was Herr Prof Bohn/ Herr Hof⸗Rath Stahl und Herr D. Feder von dem Aderlaß ſagen, gehet alles die Peſt nicht an, ſondern Pleuritidem, Pe- ripneumoniam und andere Febres in- flammatorias; Und ordinairement hat Von der Cut der Peſtilentz. 1248 V. S. ſufficient fep, wo aber der inlerctus zu groß, daß Fieber ſchon hefftig thue das Aderlaß gar nichts, ſondern ſcha⸗ de vielmehr: Und den Herrn D. Feder nennet er audaciſſimum Medicum, cher vieles auf Gerathewol ankommen laſſen, und erzehlet von ihm bey dieſer Gelegenheit folgende 2. Calus: Daß er einem Maͤgdgen von 10. einem Empyemate Pulmon. die Bruſt geöffnet, die Rippen durchſchnitten, um daß er darzu kommen koͤnnen, das Geſchwaͤr aufgeriſſen, den Eyter her⸗ ausgedruckt, gereiniget, und gluͤcklich — It. en Soldaten, der durch Lunge geſchoſſen, und zu keiner Lufft kommen konnen, hat er hinten zwiſchen denen aufgeſchnitten. Da er nun die Lunge als einen Sack voll ſchwartzen Geblütes angetroffen, hat er mit denen Fingern, damit er durchs Schneiden keine va(a lædirte/eine der dazumalige Herr Prof Stall ſeinen Oeffnung gemacht, (o viel als er gc auditoribus in denen Collegiis Practicis konnt, geronnen und ſchwartzes Blut inculciret, daß bey fenfibilioribus ſubje- herausgedruckt, is in principio offt eine mittelmaͤßige Kerl völlig refi cA N (C ; doces AU 5 r CS ereiniget, und den ; v — x 7 L] 1 "ndi ^i (53 nón j . 4 Nite rj M. b. ] 63 rw 2 i353 HN * wx CREE Bc mit do Mediciniſchen Anmerckungen «begleitet, von D. Joh. Chriſtian Rundmann. i en: tm gl n udi * , ama "Lui ^ | "iari Fon 0% p A o a jP- Y 1 4 . * * ue ee 22 y TM dap di ae: 1253 Reflexions uber die Rranckhelto/ und Todten⸗Liſten. 1234 222 ²⁰· c HL T0 d nd * * * MNT mu * * * On Paris den 7. Januar. * | In den anbangenden 1726. wurde eine Ausrech⸗ Magellaniſchen und nung faſt in allen Zeitun⸗ —— andſchaff? gen geſetzet in welchen we⸗ 100. Million. — gen der Groͤſſe des Platzes, MA zuſammen zehnhundert Mil⸗ worauf alle Menſchen von Adam an, lionen ausmachet, welche, wenn ſie ſtehen könnten, Erwehnung geſchahe: beyſammen ſtehen ſollten, nicht eine Und alſo wie viel von Erſchaffung der teutſche Leucam erforderten. Welt Menschen gelebet, und wie viel Wenn nun von 4000. Jahren, oder auf dem Erdboden gegenwaͤrtig lebe⸗ von der Suͤndfluth an, bis auf das ten: Wovon fon ehemahlen Riccio» in] Jahr Chriſti 1600, die Menſchen zu⸗ ſeiner G grapbia reformata getruͤumet: ſammen gerechnet wuͤrden, betruͤge $a fofien nun in Italien und denen dieſes eine Summa von 280000. Mil⸗ ben Inſuln vorjetzo fid) be« lionenzund wenn die Menſchen vor der hong. 1 em Suͤndfluth noch darzu kaͤmen, machte viſpanien 10,50 e gegen 300000. MillionenMen⸗ ranckreich 20. ſchen aus, fo von Anfangder Welt bis In e eee daher auf dem Erdboden gelebet. (0 und Irland 4. Nun ſoll die Flaͤche der Erden Quadrat- In denen Niederlanden 4. Schritte enthalten 1371648850. In Ober⸗Teutſchland 20. 1 8 in OR weñ i alle i Dalmatien und Grie⸗ pn 2 che nian d 10. * Sntfiacoonin Thra⸗ cien ꝛc. . Jh) om Nane „Luthauen, e- G. derer Se ^ BERE td den, Norwegen, Lief⸗ land N ER — M BÓ E 1 7 der Menſchen aisi Summa 99. Million. vor der Suͤndfluth aus 0 / Rudbeckii Ae- An deren n Stele 100. Millionen oder antica. Tentrels Monatl. Unter. An, 100000000. Menſchen weile ungarn, 0 lenf: Febr. pag. 191 feqq.) - Moſcau, die Europa iſche artarey ee aber alles dieſes Prefüppofi- und die Nordiſchen Laͤnder ꝛc. nicht ta ſeyn/ ohne Fundament, ja verſchiedene angegeben, in Europa paſſiren konnte. h anat falſch: (**) So will 5 — Africa eben fo viel eie RN jon. vielmehr aus Herrn Vauban, Liſta n Al e n e Seas in Paris ja in gantz Stand n America : 200 ini eich Wender 4 enſchen / uno aus 4 d pu^w 15 su doe einer 7 E" ber non Ancienne e Moderne Tom. D. Ii num. T iſt dn ee, ſo Herr regler an den beruͤhmten am Clerc geſt d eben darinnen tzet er: Daß der Diameter des Werden e Welt, Geb udes 100. f geöſſer ſey als der, von dem jaͤhr⸗ lichen Creiß der Erden, get hid pot fo groß als der Diameter der Erd⸗Kugel; und daß dieſer 2000. Me ilen, Jede m Qr o Su jeder Schuh 10. Zoll, jeder Joll, 1o. Linien, und jede finie xo, Theilgen, don der Gröͤſſe eines Sand, Koͤrnleins austrage. ODaraus würde folgen, daß das gantefidybare Scl Gebäude aus fo viel Dheilchen bez fſtände, deren Zahl mit einer Eins, und zc. Nullen! aus y» gucken, welche Cublſch multipli- ciret, eine Eins und 6o, Nullen ausmackten; qu pa Zahl det Sand⸗Körnchen ſeyn, die einen ord formirten der Miet o als Wie tze Welt, Gebaͤude waͤre. Und die Zahl ber Sand ⸗Körnchen in eit 100 tro, der zehn bin Milltonen mal groͤſſer, als beſagter Cubus waͤre, wuͤrde 1 70. Sin 105 ordern. P Wie reimet fi ich wenn von der Sd utf an bis afe: Jahr Chriſti 1600. da 4000. mal 70. Millionen, d. i. 280000. Millionen gerechnet werd en, da doch die Welt nach der Suͤndfluth erſt angefangen fi fih wieſerum zu vermehren; wie wollten alſo von dem Noa und feinen Soͤhnen in elnem APR aid ME in iden 70. Milionen Menſchen haben koͤnnen gezeuget werden. «hod deti | Ferdi pug qt qui (e o3 89, resi LA) 1255. Reflexions tibet die Aranckheits⸗ und Todten⸗Liſten. 1256 einer Tabelle / wie viel daſelbſt, uno | Generalité d' Orleans 166. AL 6; in verſchiedenen andern Staͤdten Generalité de Tours und Laͤndern, Menſchen gebohren Bretagne 1655000. werden und ſterben, einen Calculum | Normandie 1540000. ziehen; und daraus erweiſen, wie viel in jeden groſſen und kleinen Orte, ( weñ man eine Conſignation hiervon nur et halten kan /) Menſchen ungefehr leben. Aus der eingereichten ifla aber des Herrn Vauban, von An. 1720. erfabe man, daß das Koͤnigreich Franck⸗ reich eingetheilet (c in 30. Intendances oder 25. Generalitaten: Da habe nun in dieſem Jahre eine jede Incendance ei⸗ ne Specification aller menſchlichen See⸗ Sie i 519500 Artois K 1 2 Flandre Flami 8 ^ Flandre —2 15583 | Pays d' Heynault | Les trois Evechez 1565 Champagne etc. | 6957 Generalité de Soiſſons 1004. Bourgogne - Duché 1266359. Lyonnois 363000. Alſace len einſenden muͤſſen, und zwar Nah⸗ Dauphiné 585. mentlich ſpecificiret, fo zuſammen 19. Provence 829805. Millionen 94. Tauſend und 146. Per⸗ Langvedoc 1441000. ſonen ausgemachet. Rouſſillorn 80369. Pon jeder Intendance aber lautete Auvergne 557068. die Liſta alfo: | Generalitè de Bourdeaux 1482307. Paris 720000. Bearn & Navarre 241094. Generalité de Paris 856938. Generalit de Montauban 788600: Dieſes iſt nicht zu leugnen, daß wegen der Caleb Welberey, ble Kinder als ie&o die Menſchen 1 7 Denn fo ſtehet Judic. VII. 30. S Soͤhne (und vielleicht auch fo vlel Töchter) die aus feiner Hüffie kommen waren, denn er hatte viel Welber. Lair war ein Vater von 3o. Soͤhnen, ebenermaſſen die Töchter unge⸗ rechnet, Cap. x. 4. bean von zo. Söhnen und 3o. Dochtern, C. XII. 9. Alden pon 40. Soͤhnen und 30. Enckeln, v. 14. ꝛc. Wenn man nun vollends die Kinder Iſrael von der Ankunfft Jacobs in Eg bis auf den Ausgang derſelben, fo 215. Jahre austraͤget, betrachtet, muß man — Vermehrung billig erſtaunen: denn in dieſen Jahren ſind bloß von den Enckeln Jacobs, weil nicht geſaget wird, daß (dne 12. Soͤhne mehr Kinder in Egypten gezeuger, fo viel gebohren worden daß fie beym Auszuge aus Egypten 600000. Mann ftat * die Weiber und Kinder nich mitgerechnet, vielweniger die bereits geſtorbenen, unb auf Koͤnigl. Befehl erſaͤufften oder gelödieten Knaͤblein, deren gewiß kelne geringe Anzahl wird geweſen ſeyn / Exo d. XII. 37. it. Cap. I. 2. 16. 22. Nicht zu gedenck᷑n der haͤr teſten und ſchwereſten Drangſalen die die Kinder Iſrael unter dem Egyptiſchen Joch erdul⸗ den müffen , fo vielen die euſtihren Weibern deyzuwohnen wird vertrieben haden. Et⸗ was über ein Jahr hernach, ba Mofes auf GOites Befehl fie wiederum zehlen ließ, wa⸗ ren noch mehr, nehmlich 601850. wehrhaffter Maͤnner „die ins Heer zu ziehen taugten, Num. 4 N Coll. Exol. xXx VIIl. 26. Da denn was unter 20. Jahren und welb⸗ nehmlich ein Monden alt, ind drüber geweſen fid? 22000. befunden) nicht mitgezehlet worden Num J. 46. 47. Cal. 32.33. In letzten Jabr kurtz vor dem Eingang in das Land Canaan, da alle Maͤnne: uͤber 20. Jahr „die aus Egypten gegangen, in der Wuͤſt en geſtorben, war die Anzahl dennoch 50730. (Num. XX VI. 1. Coll. Cap.XIV. 29.33.) ſo der Zahl von 600000. faſt nahe kommet, ob (i: gleich in der Wuͤſten viele Strapazen ans» geſtanden Da aber dieſes allein lauter ſtreitbare Maͤnner geweſen, haben dieſelben kaum den sten Thell des gantzen Volckes ausmachen konnen; daher wenn man in einem unge⸗ febren Anſchlag jeglichen von dieſen 600000, Maͤnnern nur ein Weib, 2. Kinder, und 2. Perſonen von alten Leuten beyderlev Geſchlechts, (als welche auch nicht mitgerechnet wor⸗ den, Conf. Num V. 3.) beyfügen will, ſe muͤſſen zum weniaſten noch «mal ſo viel, und alfo 3000000. oder 3. Millonen Seelen geweſen ſeyn: Welche Zeit der Vermehtung, nach der Verheiſſung GOttes (vid. Genes XV. 16.) doch nicht mehr als 4. Manns $t» ben, das ift das 4te Glied geweſen (wenn mans nehmlich von denen, die mit Jacob in Egypten gegangen, verſtehet) fo ins gelobte end wieder kommen ſolle. Wie auch fatte ſatt erfullet worden, an E/ea/zr dem aten wach Kabarb aus dem Stamm Leni: an Naber fón dem aten nach Perez qu$ dem Stamm Juda: und a. m. ; z - Tabla D. ES Wie viel Menſchen in verſchiedenen groſſen und nahmhafften Städten uro von An. 171. bis An. 10 f d ad a 1 : und wiederum geſtorbe, Jung und Alt, Aer oder in zehen Jahren gebohren orden, 1 | Zu Breßlau. In Wien. In dreßden. In Regenſpurg. In Leipzig. r | d — — — — — „ — 9 —— eee U Urt * * . " ; Àn.1717.. d als 584, Knaben. 576. 1107 de 5 8 " 3 1906 paß 488 Ee 0 Pu ku Copenhagen. Amſterdam. Berlin. .- : getto 25 „darunter k.] geſt. 1 erſonen. ^ . : . D N (6, 157, — —— | m — — „ - |geftotben 1514. als 226. Manner. 144. von inr I. von 102. I, F : 9 e geſt. 23446, bie. 233 Ehefrauen. 157. Wittwen. 60. Jung⸗ geſellen. 57. Jungfrauen. Kinder bis 10. Jahr alt: Knaben 419. Maͤgdlein p. "oiim Knaben 37. Magd ein 17. 8 An. rnj. Igeb. 1152. als 598. Knaben. 554. Maͤgdl. geb. 4242. als 2185. Nnab. von 103. 1. von 104. und eft. 160g, geſt. 132. d gei 7451, 1. von 105. Jahren. cd geftorben von bero; ge. 861. a — iai: geb. 1578. , : ^ : 5. 18307. b. 14705. 17277 | MM ———— — TBAMIE geft. 1255. als 238. Männer. 141. Ehe, 2057. Maͤgdl. 18. Zwillin, |geft. 1412, Perſonen.] angeliſchenGemeln⸗ gel. 90 geb. 1470, heb. 173, get. 8644. frauen. 122. Wittwen. 60. Jungge⸗ ge UNE. 2 B rectum yu geh gs f geſt. 26523, ft, 1579, heſt. 123, : " de 235. ſellen. 60. Jungfrauen. Kinder bis 10. geſt. 61 10. darunter 2. von N Jahr alt: Knaben 282. Maͤgdl. 280 99. und 1. von 105. Jah⸗ todtgebohrne Knaben 47. Maͤgdl. 25. | ren. An. 1719. geb. 1130. als 572. Nnaben. 558. Mägdl. geb. 3690. ö Jseſt. 1728. als 314. Maͤnner. 165. Ehe geſt. 7619. Perſonen. frauen. 233 Wittwen. 48. Junggeſel⸗ len. 73. Jungfrauen. Kinder bis 10 Jahr alt: Knaben 466. Maͤgdl. 363. todtgebohrne Knaben 35. Maͤgdl. 31. — —— K — geb. 1491. darunter 84. Unehliche. geſt. 153 8. Perſonen. gel. 88. 5 e remesas] — — . — —— — 1 dans | 11 eb. 247 Jeb. 192. geb. 2552, get-9726. ged. 2490. geft. 17 T1. gest. 145. geſt. 2550, geh 3383. geb. 1120. als 564 Knaben. 556. Maͤgdl. geb. 4126. : — UR NE An. 1710; geb. 1448. 763. fita. wi. Ser ai$405.| gri. 17436 ib. 196294. rz | "Ern E geſt. 1816. als 385. Männer. 186. Che. geſt. 6825. Perſonen. ben. 658. Maͤgdlein. : aͤblein. 385. ; pete pucri gelt. 7826. gen 2276. een 285. 978895 11 1 88. uneheliche. Naͤgdlein. 2 3 ; geſt. 27420, geſt. 1610 ßfeſt. 116, eſt. 2426, 113. Jungfrauen. Kinder bi eſt. 1733. Perſonen. ef. 126. ] 10. Jahr alt: Knaben 345. Maͤgdlein iii. m * 306. tobtgebohrne Knaben 35. Maͤgd⸗ : EEC . An. 1521. [geb. 1195. als 610. Knaben. 585. Maͤgdl. geb. 4104. geb. 1391. 701. fenáb; geb. 250. 130. Knaͤb⸗ geb. 760. fenáblein - eb, 15370. Ib. 1833 geb 214. gc 2620. ae ggeſt. 22 ; geſt. 1482. als 3or. Männer. 157. Bes geſt. 6490. darunter 2, von lein. 690. Mägdlein.] lein. 120. Magd, 387. Maägdlein gelt 26142, Bf. 1435 f. 13 pn s iiid ii frauen. 208. Wittwen. 92. Junggeſel⸗ / 1oo. und 1. von 105. Jah⸗ 91. Uneheliche. lein. 373. 14. Paar a : . : len, 82, Jungfrauen. Kinder bis ro.| ren. get. 1860, Perſonen. geſt. 220. Zwillinge. Jahr alt: Knaben 324. Maͤgdl. 248. geſt. 1300. todtgebohrne Knaben 42. Maͤgdl. 28. — — — — An. 17:1. geb. 733 5. als 665. Knaden 6706. Magdl. geb. 447. geb. 1514 geb. 574 469. Naa, 306.623. gb. 18776. cb. 2092 geb. 213. geb. 2609. 1345. na- geſt. 8423 geb. 271. bien aod. d IOER geb. 623. geb. 18330 9 92 geb. 213. geb. 2605. 1345. Atnarge(t. 84a x. geſt. 1791. als 237. Maͤnner. 149. Ehe⸗ get. 1519. Petſonen. ben. 405. Maͤgd⸗ geſt. $20, geſt. 25750» ft. 1442, geſt. 135. ben. 1256. Maͤgdlein, 260. Unehe⸗ frauen. 180. Wittwen. 57. Jungge⸗ Mannsperſ. 942. Weibs, Mii lein. 12. Paar geſt. z W ; vd. auge: td Pic liche. H ſellen. 52. Jungfrauen. Kinder bis 10.|. perf. 155 l. Knaben. 1430. Zwillinge. 99. Un, geſt. 2499. Jahr alt: Knaben 570. Maͤgdl. 499.| Maͤgdl. I. von 105. 1. von eheliche. 1364. Kind. todtgebohrne Knaben 48. Maͤgdl. 29. | 107. 1. von 110. und 1. geſt. 1004. ] 1001. €t, | von 111. Jahren. NE wachſene. An. 173, geb. 1395. als 711. Knaben. 684. Maͤgdl. geb. 4457. geb. 1510. 756. Knab; geb. 966. 489. Kn. geb. 666. geb. 19203. 9811. geb. 2002 geb. 203, geb. 2604. geſt. 7119. geb. 2770. geſt. 1321. als 200. Manner. 118. Ehe geſt. 5443, als 1079. Mais lein. 754. Magdlein. 477. M. II. Paar geſt. 448. | Kn. 9392. Maͤgdlageſt. 1495, geſt. 132. geſt. 1914. 285. Unehe⸗ frauen. 150. Wittwen. 48. Jungge, 974. Weibsperſ. 1758. Kn. 107. Uneheliche. Zwill. 99. Unehel. geſt. 20 19. Datum : liche. ellen. 46. Jungfrauen. Kinder bis 10.| 1632. Maͤgdl. 1. (o 00. geſt. 1654. 580. Soͤh⸗ geſt. 928. 60. Wo⸗ ter 45. ſich ſelbſt er / geſt. 2618. Jahr alt: Knaben 369. Maͤgdl. 306.] 1. ſo 101. 2. ſo 103. 1. ſo ne. 467. Tochter. 54. chen K. Knab. 46. mordet. | todtgebohrne Knaben 38. Maͤgdl. 26. 104, Jahr alt worden. todtgebohrne Soͤhne. Maͤgdl. 67. tobt; piu lllo ros. . 46. tobtg. Tochter. SNC Te crus s i—— ee An. 1724. geb. 1322. als 709. Knaben 613. Maͤgdl. geb. 4427. 8 eb. 1557. geb. 253. 172. Knaͤb⸗ geb. 913. geb. 659. geb. 19370. eb. 1999, eb. 2489. als 1306. geſt. 7622, geb. 2598. geſt. 1446. als 231. Maͤnner. 148. Ehe geſt. 5524. darunter 2. fo defi 1787 lein. 126. Maͤgde⸗ d Son 9005 PIA 10 EAR gest. 1872 d ND. 1183. Maͤgdl. geſt. 2375. frauen. 154. Wittwen. 57. Jungge⸗ 100. 3. (o ror. 2. ſo 103.“ lein. 5. Paar Zwil⸗ geſt. 2751. als 999. Kn. 1495. Kin; ſellen. 66. Jungfrauen. Kinder bis 10.] und f. fo 106. Jahr alt ing. 931. Maͤgdlein, und bet, Jahr alt: Knaben 417. Maͤgdl. 326.| worden. geſt. 289. (aft alle in Variolis, 953. Erwach⸗ todtgebohrne Knaben 36, Maͤgdl. 3 r. f 1 p ſene. An. 1715, geb. 1339. als 664. Knaben. 675 Maͤgdl. geb. 4708. geb. 1600. 758. ftnáb; geb. 268. 142. Sdh⸗ geb. 940. 478. Kn. geb. 624. geb. 718858. 9661 geb 2010, Es eb. 155 geſt. 2441. als 259. Männer. 153. Ehe ſzeſt. 5365. darunter 3. fo| lein. 714. Mägdlein.] ne. 126. Tochter. 4 16. Mäͤgdlein. geſt. 617. Kn. 9198-Magdl. geſt. 1678, geſt. 2819. frauen. 158. Wittwen. 64. Jungge⸗ 100. 1. ſo 102. L. ſo 103. 128. Unehliche. 4. Paar Zwilling. 12. Paar Zwillin⸗ geſt. 25523.12847. ellen. 5 8. Jungfrauen. Kinder bis 10. 1. fo 106. Jahr alt wor, geſt. 1642. geſt. 2 10. ge. maͤnlichen 12667. Jahr alt: Knaben 364. Maͤgdl. 306.] den. geſt. 7x. weibl. Geſchl. 59. todtgebohrne Knaben 44. Maͤgdl. 35... o fid) ſelbſt etiptbet. c 2 An. 1726. geb. 1350, als 638. Knaben. 712. Maͤgdl. geb. 5132. geb. 1597. geb. 268. als 125. gebe 887. geb. 549 geb. 18808. 9505. geb. 165. gem ier geſt. 1462. als 235. Maͤnner. 136. Ehe⸗ geſtorben 57 10. als 1082. geſt, 1624. Knaͤblein. 1 40. geſt. 1065. geſt. 737. Kn. 9203. Maͤgdl. geſt. 134. 254. Unehe⸗ frauen. 154. Wittwen. 74. Jungge⸗ Mannsperſ. 944. Weibs⸗ Maͤgdlein. 3. Une⸗ : geſt. 29637. 15030. fid ſellen. $7. Jungfrauen. Kinder bis 10.] perſonen. 195 t. Knaͤblein. heliche. maͤnnl. 14607. di 2918. Jahr alt: Knaben 382. Maͤgdl. 345.| 1733. Maͤgdlein. darun; geſt. 270. 124. Er, weibl. Geſchlechts. 9d tobtgebobrne Knaben 45. Maͤgdl. 34.| ter 2. von 100. 2. von 101. wachſene. 146. fein; 59. fid) ſelbſt er⸗ NB. Dieſe Gebohrnen unb Verſtorbenen] und 2. von 108. Jahren. der, als 82. Soͤhne. mordet, 96. (id) er⸗ ſind von denen Augſpurgiſchen Confeſ⸗ / 64. Tochter. ſaͤuffet. ſions Verwandten zu verſtehen, die uns ter der Stadt Jurisdiction wohnen: Die Catholicken ungerechnet; it die Evan⸗ geliſchen, fo unter Catholiſcher Jurisdi- Aion (id) befinden; wie auch die Ju⸗ ben, fo von hier weggefuͤhret, und ents weder zu Pohlniſch Liſſa oder Jutro⸗ ſchin in Pohlen begraben werden. i ie Jahre darauf D PAD waren der Verſtorbenen 28000, davon 2768. vor Alter, 3491. in Abzehrung, 7817. in Schlag und ſchwehrer Noth, 4716. in Fiebern, 2105. in Pocken, verſtorben. 59. haben fid) ſelbſt ums Leben gebracht. 89. finb wegen Miſſethat executiret worden. 89. (inb ers truncken, und 22, haben fid) muthwilliger 2Deife zu todte geſoffen. PF bu, WE 7 1 " "m Af. 1 * . p ES 5 gx p 7 * — — een at dui ir "y rti vi v AM di by Fani e T 6 1 AN "MESI (^ iip . gi % e i dpt RE EC 7 E sh vie i 2 2 — 1 7i i Wi ns m Mis sb odd i ^ m reo vi T Pu. 5 dan sped ya i ana Aie 10 i ; p V ^ gea) aiio eg EU D MEE EL m dee 5 boit prre dea n K 17977 ims E ror L "e 2 an "d 2 e NE ders li^ aa m , LN cedo m i. S CNN Mu T A 55 " ^ 12 . bn meine Mats ads ; à Pus NR USE * AN gibst "y^ 1 ge E : US dese ul . z , — E * i ; i : / Pag. 1258: Fragmente von ein und andern Staͤdten, daron man nicht jährliche Verzeichniſſe erhalt e was barinne geb | : iſſe erhalten koͤnnen, b geboren worden und verſtorben. : f Anno mb Anno 1719. : Anno 1720. L-Ahmorm | f ; 5 — In Wittenberg get. 286. darunter 16. Unehel. geſt. 31% fn Liegnitz get. In Liegnitz von Evangelicis In Jauer pit lgustan 1 Dad albo Anno 1724. | Anno 1715. AE m In Torgau get. 136. darunter 9. Unehel. geſt. 1433. 378. geft. Kin, get. 283. geſt. 366. darun 124. Evange, 200. geſt. 74. 226 tt. gek. In Lobau gebohren 166. In Coburg getaufft 206, als 105. In Paris gebohren In Frehberg get. 340. darunter 13, Unehel. geſt. 373. der 242. Er; ker 149. Kinder. hege ANDA. drunter 8. geſt. 7 . gef. 123. . Knablein, ror. Mägdlein, ge, geſtorben r 18209. In Stollberg get. 88. geſt. 112. wachſene 1757. In Jauer von Evangelicis In Rawiez ger wotgebo iue upbeg gu In Lauban get. 223. 107.| ſtorben 183. als 35. Männer, 1i a 6 it Find In Pulsnitz get. 73. geſt. 75. In Jauer &oanz| get. 100, geſt. 175. ſtorben 92. In Weimar ge, : 2n e 2.| Knäbtein, 116. Mägdlein, 25. Weiber 2. Sechswöchnerin N In Koͤnigsbruͤck get. 67. geſt. 95. geliſche gemein, In Oels geb. 180. geſt. 203. In Nüraberg Taufft 190. al 70 9 0 el worunter 5 Kin- 4. Junggeſellen, 10. Jungfr. In Braunschweig geb In Elſtra get. 63. geſt. 45. : de getaufft 143. In Schweionitz get. 920. geb. 1084. als: 10. Knäbl. 15: lied ion 15 2 ure 29. Sàn 91. Kinder, 6. Ungetauffte. daranter 41 a 55 E In Bautzen get. 207. darunter 5; Unehel. geſt. 135. geſt. 128. (weil fie weit u. breit dahin 741. Kn. 543. 83 Mägolein, geſt. 321 in f 0 * ribet, 7 Jungge⸗ In Franckfurth am Mayn getaufft Neft 02 eliche, In Annaberg get. 146. darunter 19. Unehel. geft. 112. In Oeſß getaufft gebracht werde geſt. 250. Maägdl. darun, . agk Zwill 10g. lte, 186 Knab 6 M 68. 73. als 246. Sohne, 385. Toͤch⸗ . In Chemnitz get. 173. darunter 4. Unehel. geſt. 166. 216. geſt. 184. Zu koͤbau in der Lauſitz get. ter 16. Paar 1. Unehel. Junge 7 177 Mer: n, 115 Maͤgdlein, ter, woruͤnter 10, Paar Zwillin⸗ In Zürich geb In Oſchatz get. 103 darunter 3. Uneel, geſt. 82. In Zurich gevoh, 160 als 80. Kn. 80. M.] Zwill. geſtor⸗ Inn Nuͤrnberg Todtgebohrne. 95 ochen Kand. 17. tod gt, 22. Uneheliche. p rich geb. 385. geſtor⸗ In Altenburg get. 241. geſt. 248. ET ren 538, geſtor darunter einer 99. Jahre. ben 1063. als: geb. 105 5. In den Chur; 3n CHA 00 Wittw. Zu Sachſenhauſen getauft 166. ben 294. In Eulenburg get. 96. darunter 5 Unehel. geſt. 86. ben 656. InSt. Georgen⸗Stadt geb. 234, Manner, sor, Kue fürſtl. Mayn⸗ In G feld geb 119. geſt. 90. als 87. Sohne und 79. Tochter, „. In Pirna gef» 138. darunter 2. Unehel geſt. 133. Su St. Georgen⸗ 148. 79. Kn. 69, Maͤgdl. 257. Weiber, 554. Mägdl. ichen PAM B d 1 5 296 als: 2. Paar Zwillinge und 9. Une, In Liegnitz getaufft 258. ge⸗ In Marienberg get. 91. geſt. 194. Otabtgeb. 179. 10, Unehel. gef. 243. — 48,Junggeſell. goftoro, 1057. tern und darzu e Paar à Te (WE MP In Georgenſtadt get. 182. geſt. 1 ges geſt. 114. In St. Añab geb. 105. 245. 73- Jungfr. 19 Männer, gehörigen 75. 915 2155 dd QA. Wen in Franckfurth 843. 8 In Harta get. 40. darunter 3. Unehel ge 29. Zwill 4. Unehl. geſt 188. 232. Knaben, 223. Weiber, Dorff often! 15 Weiber 1 ner, zu achſenhauſen 168 Zu Dublin in der Haupt⸗ In biegnitz get. 384. geſt. 322. daruter 168; Kinder. à In Schneeberg geb. 89. 3. 191. Mäͤgdl. 42. Junggeſ. bey ige. 2 * ittwer, In Venedig gebohren 4836, ge⸗ Stadt des Koͤnigreichs In Schweinfurth get. 178. als 77. Knaͤblein, 201. Maͤgd⸗ Unehel. geſt, 157. 18. lodtgebohr⸗ «51. Jungfr. tauft 872 8 Ju 5 f f, » Sjunggef. flotben 4816. Irrland get. 182 fina; lein, geſt. 112. als 23. Maͤnner, 22. Weiber, 2. Sung: In Rawicz geb. 134. 2. P. ne. 10. auſſer 285; Knaben, 18 lits d 2 ue and 0 fn, IIS. Kin⸗ : ben, 168 Maͤgdl. geftovz| - geſellen, 3. Jungfrauen, 28. Knaben, 77. Maͤgdlein. e 95. T der Stabt. 2230. Magdl. Ir Gera geſtor, ne 10 11 adeb d UAE MPa" 155 ; n Wißmar get. 168. ge, T2» t GE : r ung⸗ : ſcörben 100. 8 | tobtgeb |j ben 266. 0 CUP 95 5046. frauen und Weiber 227. c —————————— „ Lifta, wie viel in denen Koͤnigl. Preußiſchen u ü | : gl. Preußiſchen nd Cburfürfil. Brandenburgiſchen Landen gebohren worden und verſtorben. 5 Anno vv. Anno 1518. Anno 1719. Anno 1725. e Im Koönſoreich Preuſſen Md Im Königreich Preuſſen pos Im Königreich Preuſſen 95 19598 In thni reich Pre 0 RE dais 2 geb. — geft. 1 geb. geff. Naum a ee eth Sem. e, A ve, eee WV Saeed de Gut be Gu € 8 eJ " 4. 5059. | XC t 63. eum : 74. . D 19507- 12949. jer Herzogidum Magdeburg 8746. 8291. Hertzogthum Magdeburg 8325. $744. | Herzogthum Magdeburg e 9815 Sere m Magdeburg 2599. T prius PANE &907- 4193. | Neumarck 200 BEDS ap Herzogtum lese 7582. 6055. Herdogthum Klebe 7542, $865.| Hertzogthum Glepe — - 7316. 5858. | 'erBbatbuim Eleve 6921. 3740, Hetzogthum Gene — ^ — exis 5848. Hermon hum SRapbeburg Sire 60r : Hertzogthum Pommiern 3196. 5020. | Herzogthum Pommern 7896. 6231. Dtrbontbum Pommern 8726. 5875. € ertzogthum Pommern 726 442 Herzogthum Pommer 645, 6848. | Hertzogthum Clebe 6949. 7182. der Geſtorbenen Fuͤrſtenthum Halberſtadt 2759, 1961, Fürſtenthum Halberſtadk 2527. 2022. Fürffentdum Halberſtadt 308r. 2816. F ͤrſtenchum Halberſtadt 2899. 2040. $ürfientbum albersad 8 denentinn Pommern $168. 5670 347988. Graſſchafft Hohenſtein 644, 449. | Graſſchafft Hehenſtein 612. 418. Grafſchafft Hohenstein $45. 459. Ctaffdjafft Hohenftein sip. 1457 Coral faf Debe att 257.5185. Fürtenthum Halberſtadt 2889. 2326. ürgentbum. Minden 1991. 1419, | Fürſfenthum Minden 1832. 1486. | Fürſtenthum Minden 1945. 2515. F ürſtenthum Minden 2140. 1351. Sürfentbu 10 1515 o4. 389, Grafſchafft Höhengein $93. 399. Moͤrs 454. 381. In Mors 470. 268. In Mörs 474. $21. Ein Möts AME Mörs inden 2087. 1925. Sürflentburi Minden $203. 2030. Ape eee s A Graſſchff Naveneberg zs 157 d Wai 1993. 1598. *in Geldern 1656. 1449. In Geldern 1868. 1478 A TO: 11685 t 2. 1817. 1951, Gtaſſthafft Ra 8 .Q j 22 3 3 n : In £edenburg 705. 370. In Teckleo burg 507. s *nidieturg , ze 2909 e "RS "EM Sucre neben sr. 1833. Hraſſchafft Ravensberg 2417. 2166 In Lingen 557 472, In Lingen 706. S840. In Lingen 723. 740. In Lingen 24% "gau In Vim 9 475: 437. In Tecklenburg 497. $17. n OR m i. 105 Aer Marl p^ ont Lauenburg unb Bötom 665. 413. Lauenburg unb Bätoww 630. 372. Lauenburg unb siters i 1185 ; Ane 45 i In Frantzoͤſiſchen Go oa 5 $64]. : pt 93. 639. In Frontzöſiſchen Colonien $80. 71$, sin Grangofidjen Golenien 663. 377, In Franzöſſſchen Golonien 594. 363. In Franzöſſſchen Eolonien PE 71 6. Summa der Gebohrnen 82200. umma der Gebohrnen $0958. Summa der Gebohrnen 3371. We — 5 pd qua 2 $46. der Gefiorbonen $3387. der Geſtorbenen $6341. e der 60e 1 ne MU RUE E LER SP 1958 eee non . 1 : en Gebohrnen 1988. Uneheliche. nter den Gebohrnen 1936 Uneheſi — à ; 1 Unter den Gebohrnen 2038. Uneheliche. 8 Wee a ea von Wh 1 p dae Unter den Gebohrnen 2157. Uneheliche⸗ Unter den Gebohrnen 2115. Uneheliche. " S 3 2 5 7 04. 900 und 100, Jahre alt worden, und hat eine nee ce e is übet 100, Jahr / 10 15 55 p nd 1 0 f 918 davon das ao. Jahr erreſchet. Unter den Geſtorbenen 77. Perſonen, fo uͤber Ae oe aUud 11 ser i LU 125. Jahren. Tabula 8 1 Special-Lifta derer in Staͤdten und Aemtern im Koͤnigreich Anno 1718. Anno 1720. : geſt 4 ge : geb. geſt⸗ eb. aed. Amte Angerburg 182. Neuhauſen 148. | Amt Angerburg 535. 259. Neuhoff 7 ut Alt Angerburg Balgga 392» Nen 13. Balga 638. 395. — Oietzto 688. 261. Balga Bartenſtein 167. Oletzſo 188 Bartenſtein 2:4. 188. Drte[oburg 476. 230. 3bartenftein S5atrben 185. Ortelsburg 220, Bart hen 337. 246. Oſterode 784. 300 Bahrten Brandenburg 581. Oſterpde und Hohenſtein 277. Brandenburg 956. 376. Pr. Eylau 479. 282. Brandenburg Teutſch Eplau 41. Preuf⸗Eylau ? 319. Teutſch Eylau 100. 82. Pr. Marck 705. 478. Deulſch Eylau Fiſchhaufen 2312. Preuß⸗Holland 264. Fiſchhauſen 478. 270. Pr. Holland 705. 557. iſchhauſen Gerdauen u-Nordenburg 269. Preuß⸗Marck 312. Gerdauen 489. 206. Nagnit 920. 516. erbauen Gilgenburg 109. agnit 318. Gilgenburg 225. 136. Naſſenburg 610. 452 Gilgenburg Georgenbutg⸗Inſterburg Naſtenburg 225. Sjnferburg 1386. 1398. hein 432. 193 Inſterburg und Salau 868; hein 107. Johannisburg 378. 188. Schacken $76. 259 Syobannisbutg Johannisburg 141. chacken 346. Labiau 616. 273 Schoͤnberg 276. 230. Labiau Labiau É 249. Schoͤnberg 126. Liebſtadt 440. 343. Seheſten 354. 181 Viebflabt Nebſtabt und Marungen ⸗os Seheſten 159. oben 256. 143. Taxium 876. 441. hen Lötzen 137. Cilſit $29. Lock 364. i74. Silfit 1139. 647 Lock Lock 141. Taxlum 456. | Marienwerder 769. 641. Staͤdte Köͤnigsderg Marienwerder Marienwerder und Rie⸗ In denen drey Staͤdten Muͤmmel 953» 448. 1682, 1402. Muümmel ſent urg 293. Königsberg 1756. Neydenburg $12. 437. — — Nepdenburg Muͤmmel 556 . Nubauſen 234» 141» dammar. 31671, 23069, Neubauſen Nepdenburg und Saldau 330 Summar. 11047. ! 90. und 100. Jahre alt worden. Preuſſen Gebohrnen und Verſtorbenen. . Ànno 171, pons 1722. geb. geft. geb. aeft. geb. geſt. geb. atf. $18. 282. Neuhoff 24. 40, Amt Angerburg $65. 212. Neuhoff 37. sg. | Summa der Ges Sog. 381, Oletzko 631. 312. alga 604. 400, Oletzko 736, 270. bohrnen in 3. Jah⸗ 278. 218. Ortelsburg 497. 282. Bartenſteſn 268. 124. Ortelsburg 501. 260. ren 65011. 357. 208. Oſterode 369. 183. Barthen 309. 170. Oſteroda . $06. 207. 944. 69$. — Sor. Golau 303. 428. | Brandenburg 937. 546. Pr. Eylau 490. 276. | der Geſtorhenen 103. 78. Pr. Holland 605. 375 geuf(d)€olag 157. $4. Pr. Holland 666, 334 36801. 498. 300. Pr. Marck 657. 325» Fiſch hau ſen 473. 405. Pr. Marck 142, 287. 490. 219. Ragnit 791. 336. Gerdauen $45. 187. Ragnit 803. 371. 110, 76. — Sgofienburg 738. 837. Gilgenburg 205. 9. Raſienburg $53. 301. 2235. 889. Rhein 416. 211 Juflerburg 2047. 1013. hein $51. 174. 463. 174. Schacken 514. 326. Johannisburg 382. 191. Schacken $24. 390. 969. 277. Schoͤnberg 255. 147» Labiau 608. oso. Schoͤnberg 279. 114 431. 252 Seheſten 330, 233. Flebſiadt 443. 179. Seheſten 356. 137. 247. 180. Taxium- $70. $08 Loͤtzen 263. 110, Taxium 846. 401. 352.183. Cilſit 124 584. Lock 360. 119. &ilfit 1267. 632. 765.400. (tdbte Königsberg Marienwerder 791. 398. Städte Koͤnigsberg 914. 522. 1655: 1770. Muͤmmel 913. $21. 1664. 1688. 545. 326. — — Neydenburg 674, 301. — —— 234. 159 Sumnar: 20668, 12406. Neuhauſen 217. 141 Suinmar» 29572, 11326. 1 d " i : META: ") , P 1 Bid ^ ta avente Mo OCHOA ^ y 9 1 EL E ME CONSO 905 TR s " 135 M or ^ ps ien een . 50% qM To DN S OUS M. j^ a ly „ el os Eu ^ 1 gi t. 12 %% 0 » m ns. en e „ eee e, tse] son «0a doo ee ne MC ig pimá rites i r Él. 2 N vett f LÁ EUN am A e qug | * ! | Pu n 23 39 Est": wA EN "vp . j d 2n N A "e. DUIS Wet T iid ^ - amI:E Y 5 D Pa 1 e AUR "n : TT a ' , i Nol Pu * Mert ew fri d * Ae jeu qu iua ET 4 Jie iiid i kot afi ri d 1 á Y l VN 1 nn * In 4 My N 1 [A , i ] ) M n ci ^ 8 0 . oft ui d "e * S" 18875 2 firn " 0 2U bad YR — dinde ih PIT noo oh 165 S vicario d fera (iter " E IDA d NIC d Wis "UR «41 FAM... DNE vr E ho r2 ^f qnae 2 " x e r M jS * eee UR . 55 0 Ai 5 3 1 j^ 1 695 " ob 995 0 1 N. jam MR RR I NAMEN nue de denen à 3 ee Ld mda &4 Ls Aud 2 K 1800 Mo. "nd AG VA n do db * a * Aces RU C A TOW eC wt NM. us DX enn, Ae M £ ee eee BE ol | JL i — dte SULLO EE ponenda * m F 13 CAE M itat d it. T rr "i4. 5 VVVVT NUl. cM LE Con ds ^ Ws cs iit WEM «7o T 2 ! E : ; T NM NS "v . t ; deer LA RPSL BRE EPIRI? NAE n ei: "P we aen T. ud * eM fot MT pao so / ae d Wu af NS no unm" " i A rey RA^ V , uso puso bid m. , SD 7 : * VVV ^ P "YS x RUN 1 9 0 Tu b N Nb ra 1 E3 A 1 DS i 3 . uv A x Y (US 1 dps 7 3 T 8 jt 1257. 4 4 h^ E er VEN TANI 25 um V 1 9 P 3 "i DUM prd £o | N H * 0 ^r / á 3 * . d mor ; , 1 M J VR acus amic b. Nr r i Me Q4? 7 N M , m A. 4 M RT ^ HIR Vr iy 4 L^ NET r N 255 hs A "nM i * Us Ai 3 e 5 ] ^ e TN P PH J EH" | 12 N. vi M» xb E, J x ee net B Ate 5106 ! al . - 15 * Y ] - n dac uv T t i 1 ; 4 M . j ) ] f v 1A ] 1 1 1 | N & i v * 1 Ds 1 E 15 , y: 5 d h V / i MP Ad i ^ * E! , ^ ] » s d A ME oe e 15 : rear OU vi » A pi [ t EY Y "t0 H ! 1 E SCUE V 1 NEC LA 1257 Reflexions ber die Kranckheits⸗ und Cobten-Ziften, — 1258 Generalitè de Limoges 585000. Generalité de Rochelle 560000. Generalité de Poitiers 612621. Generalité de Moulins | 324332. 3e regierende Roͤnigl. Maj. von Franckreich ſollen, wie der Kayſer Auguftus , ein groſſer Liebhaber von der⸗ glechen Muſter⸗ Rollen ſeyn; deßwe⸗ gen Sie continuiren, Jaͤhrlich eine fol che General - Beſchreibung von Dero weitlaͤufftigen Reiche zu ſehen: Es wurde aber vor ein paar Jahre, oder An. 1734. aus einer kuͤrtzlich zu Straß⸗ burg ans Licht getretenen Piece, der | pain Franckreichs folgender maf, "n erlaͤutert: Nemlich es befaͤnden fid) in dieſem Koͤnigreiche; 20. Millio⸗ nen Manns ⸗Leute, ohne Weib und Kinder: Es floͤſſen 160. groſſe und kiei⸗ ne Fluͤſſe durch dieſes Reich. Es mde ren darinnen 400. groſſe Staͤdte, und 2000, kleine verſchloſſene Staͤdtlein und Flecken, 57320. Pfarreyen, Lehen und Affterlehen, 3. Millionen und 5o. amilien; Ingleichen 4000. alte Ad⸗ liche Familien. Es waͤren in Kriegs⸗ 8 i ju Waſſer u. zu Lande 700000, Es wären 30. Galeeren auf dem 3Dut- tellaͤndiſchen Meere, 70. groſſe Schif⸗ ete Maͤnner auf den Fuͤſſen. und Nonnen, bis auf die Chor⸗Jun⸗ gen anbelanget; davon will hier, oder von ihrer Anzahl nichts einwenden. Dieſes aber iſt zu groß ausgeſprochen, daß jetzo Franckreich 700000. Solda⸗ ten auf den Beinen halte: Und noch groͤſſer: Daß 20. Millionen Manns⸗ Leute ohne Weib und Kinder, in dieſem Reiche lebeten. Zum wenigſten accor- diret dieſes nicht mit der erſteren Aus⸗ rechnung von Menſchen aller Reiche der Welt; noch mit den Liſten des Herrn Vaulans, welche beyde doch ein⸗ ander ziemlich gleich kommen, ſondern unter die 20. Millionen werden viel⸗ leicht Weiber und Kinder als Manns⸗ Leute, gerechnet worden ſeyn. Da nun, wie Herr Vauban gemeldet, die Liſta von Paris dazumal geweſen 720000. Menſchen; welche ſich Anno 1721. bis gegen 800000. vermehret. So ſetzen wir zugleich die Liſten der Gebohrnen und Verſtorbenen von verſchiedenen andern Staͤdten bey, und zwar in beygeſetzter Tabel tub G. Unten aber zugleich eine curieuſe Liſta von dem Chuͤrfuͤrſtenthum Sachſen, in was vor Gehalt ſelbtes An. 1733 gt» ſtanden: Wie auch wie viel Menſchen An. 1726. in der Stadt Mayland und fc auf dem Oceano; Und eben fo viel Koͤnigreich Hiſpanien gelebet haben: auf dem Mittelländiſchen Meere. Es It. Wie die Land Tafel vti Boͤhmen, waͤren 18. Ertz⸗Bißthuͤmer darinnen; Maͤhren und Schleſien Anno 1704. 14. Bißthuͤmer ohne die Weyh⸗Bi⸗ ſich befunden: Aus vorhergeſetzten ſchoͤffe, 20190. Pfarreyen, 9500. Ab⸗ Calculo des Herrn Vaubans und bey⸗ theyen, 2400. Priores, 250. Com⸗ gefuͤgter Tabelle ſub Y. wie viel in de⸗ menthureyen Maltheſer⸗ Ordens; 17220. Capellanen mit ihren beſtimm⸗ ten Capellaneyen, 557. Ordens Clö⸗ ſter, 9000. Canonici, 7000. Chor⸗Kin⸗ der 7000. Ordens Leute, fo von ihren gn „und 33500, Bettel⸗Muͤnchs⸗ enten leben, 21000. Ordens ⸗Leute des Heil. Franciſci, Capuciner, Fran ciſcaners und dergleichen: Ferner ſind 9000. Carmeliter, Auguſtiner, u. Ja⸗ cobiner⸗Ordens: Item 2500. ſchwartze Muͤnchen, 500. Einſiedler des Augu⸗ ſliner Ordens, 18000. Cloſter⸗Frauen. kuͤnfften Franzoͤlſche Pfund 180. Mil, lionen. Die Geiſtlichkeit aber hat jaͤhr⸗ lich 312. Millionen, alſo daß ſie 132. Millionen reicher iſt als der Koͤnig. Was nun hier die Specification von Staͤdten und Flecken, von Bißthuͤ⸗ mern und Pfarreyen , item Moͤnche nen nahmhaffteſten Handel ⸗Staͤdten, inſonderheit Reſidenzen, Menſchen ſter⸗ ben und gebohren werden, laͤſſet ſich unſchwer folgendes ſchlieſſen: Erſt aus der Summa von Londen, Paris, Wien, Dreßden, Hamburg, Leipzig Breß lau ic. daß alle Jahr viel mehr Menſchen ſterben als ger oh⸗ ren werden, wenn auch gar keine Peſt oder ſonderbare Epidemiſche Kranck⸗ heiten graſſiren: Uberhaupt auch mehr Söhne als Maͤgdlein auf die Welt „ Cloſter⸗ ommen „ Summa der Koͤnig hat alle Jahr Ein⸗ Daß in denen geſammten Koͤnigli⸗ chen Preußiſchen Landen, bald noch einmal mehr gebohren, als dem Tode zu Theil werden. f | Daß in Londen und Paris bey nas he das dritte Theil mehr ſterben, als die Welt erblicken, in Hamburg und Wien das vierte, und in Dreßd en, Kk kk z Leipzig, (Tab. 93 (Tab; 52 1259 Leipzig / und Breßlau, das ſechſte bis ſiebende Theil. Welches wohl auch nicht anders ſeyn kan, wenn man be⸗ dencket: Was in derley Staͤdten vor ein groſſer SufluB von Menſchen; wie ihre See ang und dann iht Zuſtand beſchaffen. Ich will hier nur zum Exempel die Sid. Beeßlau an fuͤhren, welche doch noch lange nicht, in einem oder andern mit Londen, Paris und Wien in Vergleich zu ziehen: Wie viel leben hier nicht Grafen, Freyherren und Rit⸗ ter in allen Judiciis; Wie viel eben von dieſem Stande, entweder aus Plaiſir, re nombreuſe Hofſtaͤtte und viele La- quaies haben, davon febr wenige bt weibet ſind: Wie viel befinden ſich auf dem Dohm bey der Cachedral- Kirche zu 5t. jobannis , wie auch bey der Collegiat- Kirche zum Heil. Creutz, bey Lit Ple- niff. denen Herren Canonicis, welches meiſt Grafen und Freyherren, unver⸗ | ecu n pt ros — 200. Perſonen hat ehedem die Hof⸗ ſtatt Ihrer Churfuͤrſtl Durchl. von Mapyntz als Biſchoffs Tnm lau, allein beſtanden, davon nicht der zwantzigſte Theil ibergebabt : oder ſelbige doch nicht nach Breßlau ge⸗ lachte - qw »ie i b denen efti? O4 à Reflexions tibet die Rranckheits⸗ und Todten⸗Liſten. nigern Unkoſten die $inb men ſelbſt aus ehe oder Nothwendigkeit allhier, die alle ih⸗ A n 9. Goldſchlagern. 1260 dien Catholiſchen Geflifftern , Gifili. d, unbin uem Mönche un nen, ſamt ihren Bedient maͤñlichen LL Wie viel Adliche F Wirthſchafft nicht g lebte Perſonen von Ar denen Kindern uͤbergel ben mit ihren wandern von lntereffen, ur wegen herein, iu, e zu laſſen; Wie — den deßwegen berei t, Adlichen EKxercitiis ic. € dms. andern Wiſſe werden. Es luden hier Studenten und Kna ſuiten, und auf denen Gymnafiis; da die erſten de ſind. Wie viel ausl⸗ Diener und Jungen ae zweyhundert und Kauffleuten und drey icht mern allhier, finden ihre Cond Wie viel 1000. ſind Handm ſellen unb unge | unb Wittil un unfit u chen, () in und au er Arbeit, die r bur ubi, Navis on de joan er ltr m Mmi 8 IT N 8h 2 1 Vabieten und yotrem In 36. — Lue nt 100 pf 5 ETT In 24. Barethmachern. In Mio RN ani In 78. Becker. | m 2 19.0000. T3R In s Bieber. n 2 ! In 12. 8 eer " 4 ut - 21 f 4 T I * 0 40. e e ober Gioß und Klein- ^d sim 0 303 d : Bindern. 0. Buchbindern. brad 7. Buͤchſenmachern. In 3. Duͤchſenſchifftern. In s. Corduon⸗ Bereltern. — In 18. Drechslern. N In 8. Schoͤn⸗ und Neiniſch⸗Färbern. e [Lon zi T 4E In 5. Schön / und Schwa ae In 3. Kartenmad D 2. Feilhauern. . | In 6. j DRM V SE, i In 4 Ne en., en 0 an In L. Snopffateffem. set: " 2 Fiſchern. Iu In 16. ORAE ii ; In 24. Fiſch⸗Haͤndlenn. In 9. : J — ri qe auern als Albanern. In jo ebe, bbs mao p u 3o. Fleiſchhauern als Neubaͤnckern. | nose Kräͤtſcchmenrnn. In it denden. iy |- qpasih a, Urbar acit. * 13231159 In rz Glaſern. si] pin cM: «711r o0 8 2 INL. 7 — € a— 1261 Helen uber die Areuckteits und Todten Liſtenn 1262 glechen Leuten arbeiten bey denen heiten, , fo meiſt fremdes Herkom⸗ Pfushern in und auſſerder Suudlauf mens? Lange a SAM viel Einge⸗ debe aper geren aen 80 4r cn mo — 1 Ain MI 1 J . dbafie Sumner. - (i i | ona 102; 3 N tant amd: os 2 Hue ied. mo inde dnoo In ee vtt sd ' on 3. Ku n s 4% In 8. Schwerdtſegern. e, S D. EM | Ii Tti TUE L5, Sei MUT a c 1 e. dd är In s. Sencklern. f n iE e n 12, Sellern. ut i In 13. Maͤltern . In 3. S leben. ou s. Maͤner⸗Melſtern. [In 2. Spohrern. d | Ju 25. Mabier rn. mms, In 2 elchritkern e fQ - 2008 3n d. de ce, (tiri anvmd o Susi Gotefümieme 002 200 41g 10, Müller In 13. Stein⸗ ad tue AA 6.2 In 10. Stellemachern. Veibcsibus 8. Nehnadlet In 8. Taſchnern. n 16. E een ^ TE Ay Sb, n 300. Parchnern die Adee In 4. Vypffern: In ene — 3. me F^ 7. yo ern mdr x "i 8 "s 3d! 29. Peruqüiers en W e — n i15. Tuchmachern in der Alt⸗ ta * 8 Recht. In 80. Tuch machern in der Neu⸗ Siadi⸗ "n e 9n n Pergament- Mochern JI [Sn Tuch ⸗Scherern. 12 In nm. AG et ie Wa und 2. Witilben. fite f dr jt In 13. Wachsſtoͤck lern. Nh a In & "fa ümbá n 86. Weinbrennern. T ed 9. V abili: | a 455 3945 2405 1 $8. machern IIa m. Zeugmachern. In 11. Niemern. n 7. inngieſſern und ine. 3 In 38. Rothgaͤrbern ind. 3. quiis ben. In 24. Zimmerleuten. Aug In 2. Notheund e e 1 In s. Steckel⸗Schmieden. In 12 Sattleern. i2 9n In 3. Zobel⸗Faͤrbern. jn 18. Schlöͤſſern. sj In 15. Zuckerbeckern. welche Buͤrgerſchafft aber ſich nach denen Safer. publicirten general e .... Patentent, bey wenigen Jahren her, ba die Meiſter⸗ Stucke ihnen nicht fo ſchwer gemacht, auch andere Mißbräuche abgeſchaffet worden, und alſo leichter in die Mittel und Innun⸗ gen einzukommen ift, fib febr ſtarck, dle geſchloſſenen ausgenommen, vermehret haben, al⸗ po daß gegenwaͤttig 45. Peruquiers fepn, Schneyde⸗Meiſter 180. Boͤtticher und Klein⸗Buͤnder 33. Partkramer 58. Poſamentlrer 7. Küͤrſchner 95. Goldſchmie⸗ de 60. Glaſer 15. Hutmacher 37. Buchbinder 13. Krahmbaͤudler 75. Lehn⸗ Kutſchen erliche 40. 3c. Alrlngerechnet der vielen Pfuſcher, welche in denen Kloͤſtern und ihren Yülüsdiciionen, wie auch andern Freyheiten in, und um die Stadt her wohnen: Denn alo ſollen allein fid) über 1000. Schneider⸗Pfuſcher, uͤber 1500. Schuſter und Schuflicker, bis eine Meile um in die Stadt über 25. Kartenmahler, 95. Zuͤchner, fo auf 145. Stuͤhlen mit 45. Ker⸗ len und 2. Jungen arbeiten, befinden, und fo nach advenant bey andern Profeſſionen. Nachdem jetzige Koͤnigl. Maj. von Polen unb Churfürl. Durchl. zu Sachſen Auguftus Ill. in Dero Erblanden Seines Churfuͤrſtenthums, im Anfange des 1733 Jah⸗ xes durch verordnete Commiſſarien Unterſuchung thun laſſen, wie viel Manns⸗Perſonen, und vor was vor Profeffion fic) darinnen befaͤnden; ſol der Befund, wie auch von Staͤd⸗ ten, Doͤrffern und Muͤhlen, folgender geweſen (ton: i Fuͤrſtliche Perſonen 88. -Schuſter 16344. Groſſe und kleine Staͤdte 1663. Schneider 8467. Adliche Sitze 803. Buͤrger n Statbécerfnen 849800. Doͤrffer T E Bauern 327688. Gangbare Muͤhlen 978. | Junge Mannſchafft von 16, bis Tuch macher fo gangbare Site hüben eis 30. Jahren 15800832, Zeugmacher und Leinweber 953259. Die Land⸗Tafel von An. 1704. im Königreich Böhmen, Matggrafſhum maͤhren, und Hertzogthum Schleſien, befande fid) von Staͤdten, Maͤrckten, Schloͤſſeen Doͤrf⸗ fern und angeſeſſener Mannſchafft folgender maffen ſpeciffciret, in elnem in 8vo publi. eirten Tractaͤtl. Daß ſich ſelbſt beſchůzende Vaterland genannt pag. 62. d ró 1265 die Wander⸗Jahre um, zu denen El⸗ tern oder nach ihrer Vater ⸗Stadt/wie⸗ derum zuruck kehren, und ſelbſt Meiſter werden. Ja bey der eintzigen Kraͤtſch⸗ mer⸗Zunfft fino bey nahe 500. Braͤuer, Schencken, Knechte und Neu ⸗Schol⸗ tzen, die, wenige ausgenommen, alle vom Dorffe hereinziehen: Und eben ſo geſchiehet dieſes al eh denen Mül⸗ lern, Zimmerleuten, Maurern, Hird⸗ lern, Lehn⸗Kutſchen, und beyderſeits Knechten, wie auch bey andern Profes- fions - Werwandten⸗ Auch kommen viele Bauers ⸗Soͤhne in die Stadt/ um noch andere Handtwercke zu lernen; da hingegen nicht leicht eines Buͤrgers Sohn, ein Bauer wird, oder als Knecht auf dem Dorffe dienet: Ja auch die wenigen, ſo daſelbſt ihr Hand werck trei⸗ ben, haben ſolches entweder bey denen Pfuſchern, oder auf dem Dorffe erler⸗ net: Unſere Stadt⸗ Garnifon beſtehet aus mehr als 600. Koͤpffen, da die tote nigſten Einheimiſche die meiſten aber Fremde ſind: Zumal da der jetzige err commendant der Wolgebohrne err Maximilian Freyherr von KRampuſch Xóm. Kayſerl. Majeſt. Obriſter / nicht leichte ſemand anders Reflexions uber die Aranckheits / und Todten / Liſten. 1264 Perſonen, welche derer noch mehr hal⸗ ten, kommen anderswo aus und weiter her, und finden a e Dienſte und Unterhalt; da hinge die meiſten Eingebohrnen * Eltern und Freunden leben, un hand Arbeit treiben; Und w ae! vor ein Zufluß von N ^ em 0 11, od ere Affaires treiben, und manches, wenn es fid) durch Relſen zieret erk cket, und dem Tode zu wird; da man nicht leichte hochſe ber herein bringen, und allhier wird baͤhren laſſen; Und wie viel gehen fi andere Menſchen, mannlichen u weiblichen Geſchlechts unſe Stadt, um durch allerley t ſich zu erhalten: Muͤſſen affo 1 | vielmehr, da ſo viele Menſchen unver⸗ heurathet bleiben, und erwachſen hier⸗ her kommen, ſterben, als gebohren werden. . Welches alles in kleinen Staͤdten und auf denen Doͤrffern ſich nicht tragen kan. Da 3uerft wenige 92 gar keine Vornehme leben, ſo weitlaͤu tige Hofſtaͤtte halten; Etwan ein Geiſt⸗ licher und Caplan die Kirche beſtellen: als Bauer⸗Kerlen annimmet, um daß Keine Studioſ und Soldaten anzutref⸗ die Buͤrgerſchafft über Pfuſcherey fid) fen; die Krahmer ihre Pro ſelbſt nicht zu beſchweren habe. Wie viel oder durch ihre Welber und Kinder 1000. Dienſt⸗Menſcher, Ammen und treiben; Die Handwercks Leute zufrie⸗ Kinder⸗Weiber, da faſt jeder Buͤrger den, wenn ſie nur vor ſich zu arbeiten derer 1.2. auch 3. hat, zu geſchweigen haben, und alfo wenige Meiſter Geſel⸗ derer Honoratiorum und der Standes ⸗ 1 [en foͤrdern: Und eben ſo iſt es mit be» chloͤſſet 200. nen Es (inb im Koͤnigreich Boͤhmen Staͤdte und Maͤrckte 700. Doͤ u t Angeſeſſene 3072200. : gr Poo. In Mähren Staͤdte und Maͤrckte oo. Doͤrffer 00. Schloͤſſer 3oo, An⸗ geſeſſene 639120. In eius Staͤdte und Maͤrckte 41r, Doͤrſfer 29000. Schloͤſſer 200. ngeſeſſene 40000710, Von Mayland ſchrieb man den 24. Aug. An. 1726. Der Beſehl, welchen die Regie⸗ rung ergehen laſſen, daß man ſich durch das gantze Hettzogthum erkundigen ſolte, wie hoch fid) wohl die Anzahl der Einwohner beyderley Geſchlechts erſtrecken moͤchte, iſt num» mehro vollzogen; Und befunden worden, daß allein in hleſiger Stadt 10300. Perſonen (inb, und zwar ohne die Kinder, welche das 7be Jahr noch nicht erreichet haben. Und von Madrid den 10. Sept. dieſes Jahres hieß es: Der Sonia hat vor einiger Zelt an die Gouverneurs und Intendanten aller Königreiche, Fuͤrſtenthuͤmer und Provin⸗ zen dieſes Relchs, Befehl ergehen laſſen, daß fie alle Familien, welche daſelbſt Untertha⸗ nen und Eingeſeſſene ſind, accurat zehlen, und das Verzeichniß davon nach Hoſe ſenden follen. Nachdem nun dieſes geſchehen, fo (ft die ganze Summa zuſammen gerechnet und befunden worden, daß die Anzahl gedachter Familien auf 1084633. (die privilegirten Haͤuſer nicht mit darunter gezehlet) fi) erſtrecke: Die Familien durcheinander auf s. Perſonen gerechnet, machen 542316. d. i. J. Millionen 423165. Perſonen aus; So denn ungeſehr die Anzahl aller Unterthanen und Eingeſeſſenen in allen 25. Provintzen des Koͤnigreichs Spanien ift: Welches fid) denn mit mehr denn 7000co. Menſchen ver⸗ mehret, ſeit dem man die Anzahl der Einwohner An. 1698. auch aufgezeichnet, wovon die Calculation noch vorhanden. J. . und 81. jübrine Confgnaion derer vangelſch, Lutheriſchen Puro welche Jom 1555ften bis 173 5ſten Jahre Ehriſti, von Jahr zu Jahr, unter der Sapftt und Königlichen Stadt N Jurisdiction. (die Rö miſch ⸗Catholiſchen und Evangeliſchen auf dem "iuo und yu idi Gebi biethen ausgenommen,) verſtorben ir. gor " | um ^7 cla bu x i Euge se n 1556. b. | 1224. — — PER x im * ^ E h 3555. 13558. 1231. | „ f On7 MH " b : ; E ON S323 i * | 364r. | AosB. 1 366r, 1642. 13433. 304. E D. x 1643. | 1332, ATA c TF 41. 1644. 1570. 10%. 15645. | 1133. | 1088. 16465. 1042. 994. E T 1273. : 1029. „ 1649. 1083. ES 802, — i — 2 — — 2 * d E 8 $e a i — Summa ben 100, dachten 55875 ij 1656. 1657 1658. 1659. 1660. | 1661. 1662. 1662. 1664. 1665. 1667. 1668. 1669. 1670. 1671. ö 1672. 1673. 1674. 1675. . 1676. 1677. 1678. 1679. 1680. ' 1681. 5 1682. 1683. 1684. 1688. 1686. 1687. 1688. 1689. 1690. 1691. 1692. 1693. 1694. 1695. 1696. 1697. 1698. Y 1699. 1700. 170l. . HM, 1702, 131727. 170g. | 1096, |. 304 1090. — — : . Summa von 150, Jahren 209539. | : 1] 163718. d 1733. | 1861, 17344 1294. 1735. 1765. [summa von 181. Jahren 2557.19. Sind alfo in 181, Jahren 5389 Me Tenge gchen een "1 LI T — * AB (MS i5 22 ] ee 4 i i fA PO 2E (S * 4c Pu 12 — Refexions über die Rranckheits· und TodtenLiſten. 1266 reif, ten ie weichli⸗ Lm den man SAC einen numerum rotundum von 15000, enkſtanden, daß ehedem man die Nor- annimmet: So werden in 50. Jahren dischen Reiche inſonderheit die Halb⸗ nicht mehr gebohren als 75000 c. Und Inſul Schonen Vaginam gentium ge: wenn 715 geen ned heiſſen: Und fdbft dieſe Benennung abziehet, fo hinwiederum bis zu dem unter die hohen Königlichen Pradicata | roten Jahre hinweg ſterben, bleiben gezehlet, (*) weil allda die Menſchen fo | auf so. Jahre nicht mehr als 250000, ungemein fruchtbar waͤren, und fic) | Menſchen übrig, fo in Daris leben fol» ain en, c qut Dent deE e 3k In denen Novellen aus der gelehrten und curienſen Welt am Ende des Aprilis wird gemeldet: Daß ein Abgeſandter in bevorſtehender Audient bey der Koͤnigin Chriſtina in Schweden ihr ſonderlich ſchmeicheln, und weil die alten Scribenten vor dieſem die Halb⸗ Inſul Schonen Vaginam gentiam genenuet, fit Reginam Vaginz gentium tituliren wol⸗ len; Aber weiß nicht quo cafu fid) verſprochen, und in aller Erbarkelt geſaget; Salve Va. Lil gina gentium, 1267 wuͤrcklich die Anzahl ber Einwohner von allerhand Alter und Geſchlechte daſelbſt nett angegeben, daß fic An. 1721. fid) belauffen auf 720000, An. 1722. aber gegen 800000. Menſchen, ſo fol get daraus, daß in so. Jahren nach Paris gegen 550000. Fremde gekom⸗ inen: Und da Breßlau nach dem Ge⸗ burts⸗ und Sterbens « Calculo gegen Paris wie 1. gegen 10. oder 11. zu rech⸗ nen; Koͤnnen in der Stadt Breßlau und in denen weitlaͤufftigen Vorſtaͤd⸗ ten leben gegen 70000, Stelen, gewiß aber nicht mehr, weil alles ſehr uber: fluͤßig gerechnet; In London gegen ein 5 5 a In In 225700, In Hamburg 1300oo, In Dreßden etliche 0000. In Leipzig gegen ooo. Und in kleineren Staͤd⸗ ten nach advenant. Hergegen in andern Laͤndern und Skaͤdken, wie in denen Preußiſchen und Nordiſchen Reichen, wo mehr Menſchen gebohren werden, als ſter⸗ ben, kan nicht ein ſo groſſer Zufluß von Fremden ſeyn: Sondern wenn ſich die Zahl der Einwohner nicht ver⸗ mehret, muͤſſen ſich ehe viel Menſchen in andere Laͤnder ziehen, und die an⸗ derwerts mehr Verſtorbene erſetzen: Welches auch eines Theils jetzo in be nen Preuß iſchen Laͤndern gar leichte zu begreiffen; Da in verſchiedenen derſelben der Boden nicht allzu gut, und alle Eingebohrne ernehren kan; Auch viele Eltern ihre Soͤhne wegen ſehr ſcharffer Werbung, damit ſie nicht Soldaten werden doͤrffen, anderwerts haͤuffig hin verſchicken, und nicht leicht wiederum zuruͤcke kommen laſſen: Die Leute daſelbſt viel langer leben, und nicht 3. Theile von denen Kindern bis zu dem 1oten Jahre wiederum hin⸗ wegſterben; Wenn ich alſo hier nach denen geſtorbenen rechne, und eben 5o. Jahre gleich durch anſttze; So leben zuſammen in denen Koͤnigl. Preuſ⸗ ſiſchen Landen uͤber 3000000. oder 3. Millionen Menſchen: In dem Koͤ⸗ nigreich Preuſſen aber, welches den Reflexions uber die Aranckheits ⸗ und Todten ⸗Liſten. in einer Schrifft, fo zu Dantzig in 4to 1268 sten Theil ungefehr von denen gan Königlichen Preußiſchen 5 fepe- machen ſoll, kaum ſo viel, als in der eintzigen Stadt Londen; Und in dem Königreich Portuga nicht über 300000, Manns⸗ en () ſo zu Kriegs⸗Dienſten geſchickt ſeyn. Sonſt iſt zu Londen ein Engliſch Tractaͤtlein unter dem Titul 4 N niew of London oder: Das neue An⸗ ſehen der Stadt Londen (ſo daſelbſt An. 1708. in 8vo herauskommen) dar⸗ innen wird gemeldet daß Joan. Stow ſchon An. 1603. die Stadt Londen mit der Menge ihrer Einwohner beſchrie⸗ ben, und unter dem Titul: a Sur»eyof London drucken laſſen: Es pátte aber ſeit dieſer Zeit bis auf 1666. oder nach dem groſſen Brande dieſe Stadt merck⸗ lich an Haͤuſern und Menſchen zuge⸗ nommen, noch mehr aber zu unſern Zeiten: Da ſaget der Autor; daß nach dem Computo Vilbelmi peiy (vid. Trans - AL. Angl. An. 1696. pag. 152.) bit Ein⸗ wohner der Stadt Londen betruͤgen 696360. Menſchen; Da zu Paris 488055. zu Roven 8oooo. und zu A om nur 125. lebeten, und alfo Londen dieſe drey groſſen Staͤdte an der Zahl von 3305. noch übertráfe. Er fuͤget hinzu, daß in der eintzigen Stadt Londen fo viel Buͤrger gezeh⸗ let wuͤrden als zu Paris und Orest. dam; Oder zu Amſterdam, Vene⸗ dig / Rom / Briſtol, und Lion, oder in gantz Holland und Weft Frieß⸗ land vid. 42. Erud. Lipf. An. 1709. Ment Mart. pag. ito. Nun bat zwar Mont. Aron hewei⸗ fen wollen, daß Paris groͤſſer fe als Londen, auch mehr Einwohner ha⸗ be; Wie denn auch der beruͤhmte Koͤ⸗ nigl. Geographus Mr. de /I:/e An. 1725. bey der Zuſammenkunfft der Koͤnigl. Academie ber Wiſſenſchafften eine Dit- ſertation von der Groͤſſe und populofi- dit der Stadt Paris abgeleſen; Da⸗ ſelbſt er Londen um das 2ofle Theil kleiner, als Paris machet. Es iſt aber et () In denen Regenſpurgiſchen d ftorifdben Nachrichten auf das Jahr 1735. UI. Stuͤck pag. 46. wurde aus Portugall gemeldet, wie dieſer König aus denen eingebrachten genauen £iften (einer linterthanen mit Vergnuͤgen erſehen, daß er durch eine Ausleſung des loten Mannes, der jungen und beſten Mannſchafft wenigſtens 30000. Mann Soldaten zur Vermehrung ſeiner Kriegs⸗Macht ausleſen könne; und eheſtens dieſe Vermehrung ſolle vorgenommen werden. 1269 herauskommen, alle dieſe Großprah⸗ lerey verworffen worden; deren Titul: Han dgr reifliche Demonſtration, daß die Stadt Londen in Engeland / mit ihren Vorfkaͤdten allein viel mád» tiger, groͤſſer und volckreicher (ey; nicht nur als die Staͤdte Paris und Ross mit ihren beyderſeirs Dor. ſtaͤdten oder als die Staͤdte Paris und Rom, mit ihren beyderſeits Vorſtaͤdten zuſammen, ſondern auch als alle dieſe drey vornehme und groſſe Staͤdte mit allen ihren Vorſtaͤdten. Conf. unſere Samm- lungen von Natur ⸗ und Auedicn. Ge⸗ ſchichten xxxrr. Verſuch aer apri. cia IF. Art. 6, pag: 409. Es hat auch Herr Vauban bey der Anzahl aller Menſchen in Paris an⸗ gegeben, wie viel ungefehr wehrhaffte ſtellet werden, da rechnet er den ſech⸗ ſten Menſchen von allen, kommen alſo heraus in Paris 133333. Mann. in Londen gegen 166666. in Hamburg 271111, in Oreß den 8333. In Leipzig 5000. 1ꝛ . In denen geſammten Preußiſchen Landen, bis 506060, auch 6ocooco. Maͤnner, weil dieſe Leute laͤnger vigou- reux bleiben, und zu siege dienten ge ſchickt ſeyn. In dem gantzen Koͤnigreich Franckreich aber 3182357 Maſi. Der gleichen Calculum oder Zahl man auch von gantz Ober⸗Teutſchland aßehmen kan, weil die Zahl beyder Reiche einan der gleich ſeyn ſollen. Und glaubeich, daß er folgender Maſſen die Rechnung emachet, daß die Lebenden in einem Orte beſtuͤnden: Aus einem Theil Maͤnnlichen Geſchlechts bis zu 20. Jahren; In einem Theil Weiblichen bis eben ſo alt; In einem Theil Maͤnn⸗ lichen von 20. bis so, Jahr; In einem Theil Weiblichen bis so. Jahr; In ei⸗ nem Theil Maͤnnlichen über so, Jahrz ? einem Theil Weiblichen fiber 50, Jahr. Nicht zu rechnen die Manns⸗ erſonen foin wichtigen Aemtern und Frofesſionen leben, oder in allen Alter zu Kriegs⸗Dienſten incapabel, die aber dadurch erſetzet werden, weil Kinder mehr Maͤnnlichen als Weiblichen Ge⸗ ſchlechts ordinair auf die Welt kommen, .. Refexións über die Rranckheits/ und Codten⸗ Liſtenn nen ſchuldig ſeyn. 1276 bltibet alſo von 20, bis 50. Jahr etwan der öte Theil uͤbrig, ſo das Schwerdt fuhren, oder die Stadt und Land be⸗ ſchlitzen können: Ja in dem Koͤnigreich Boͤhmen, Marggrafthum Mähren und Hertzogthum Schleſien, wenn man nach obbemeldter Specification nur den zehenden Mann zu Kriegs⸗ Dienſten nehme, träge ſolches aus in Boͤhmen 307220. Mann. In Mah⸗ ren 63912. Mann. In Schleſien 400710. Mann. Und in dieſem ein⸗ tzigen Theile der Erb ⸗Lande 7007142. Nehme man aber nur den hunderſten, wuͤrde ſich doch die Anzahl auf 77184. Mann erſtrecken; weil aber dieſes in Kriegs⸗Wiſſenſchafft ungeuͤbte veute ſeyn wuͤrden, hat man ſo gar in barba⸗ riſchen und weit entlegenen Reichen auf Land ⸗Milice gedacht, dabey die Land⸗Arbeit zugleich koͤnnte beſtellet ee 1, ile et all werden: Alſo haben die Tuͤrcken ihre Männer gegen den Feind könten ge⸗ ſo genannten T imarioren, welche gewiß⸗ fe Lehn⸗Guͤter beſitzen, und dargegen verbunden ſeyn, auf erheiſchenden Nothfall, mit einer gewiſſen Anzahl Pferde zu erſcheinen, deren Anzahl wie einige wollen ſich auf 145000 belauf⸗ fen ſoll. In Moſcau finden fid) mehr als 200000. Reuter ſchuldig aufzuſi⸗ tzen/ ſo bald es der Czaar beficlet, wor⸗ unter in die 150000. Edelleute; die 100οοο Strelitzen oder Fußgaͤnger ungerechnet Die Pofpolité- Ruſcenie machet in Polen allein uͤber 106000, und in Littauen liber die 70000. Pfer⸗ de aus, an Rittermaͤßigen Perſonen, oder die ſonſten anb: Guͤter beſitzen. In Franckreich bringet der Bann und Arrier Bann auf 7«ooo, Mann aus, an Edelleuten und anderen Perſonen die Ritter⸗Guͤter beſitzen, und dem Koͤ⸗ nige auf erheiſchenden Nothfall 6. Monath auf ihre eigene Koſten zu die⸗ In Engeland werden die ſo genannten Trainbands nicht ſchwaͤcher geſchaͤtzet. Die Schweitzer bringen in 24 Stunden über 1oooco. bewehrte Maͤnner zu Beſchuͤtzung ihres Vaterlandes zu⸗ ſammen. In Daͤnnemarck und Nor⸗ wegen ſamt den zugehorigen Fuͤrſten⸗ thuͤmern und Gꝛafſchafften findet man nach letzterem Reglement eine ſolche Macht beyſammen, daß man ſich kei⸗ nes auswaͤrtigen Uberfalls befuͤrchtet. In Schweden hat man in dieſem 3 Lll [2 d Punckt 1251 —— Reflexions uber die Rtanckheits / und Todten ⸗Liſten. 1272 Punct dergleichen Anſtalten gemacht, prieſenen Remedlis ballamicis und Pana- die vielen andern zum Muſter dienen | czis; es hilfft hierzu kein Elixir vite und können. Und Ihro Roͤnigl. Maje⸗ | Proprietatis, wie auch Medicamentum 05 von Preuſſen haben auf Veran⸗ Univerſale, Catholicum, Panchymago- aſſen des Herrn Grafen von Warten ⸗ gum, &c. fein Aqua.vitz, Aqua cœleſlis berg Dero Land⸗Milice dergeſtalt regu- und Divina ja ſelbſt Immortalitatis; es MUR otn eee e fe dann daß man intentionixe, der⸗ 80000. ſchaͤtzet. Wie dieſes aber auch gleichen Menſchen, wenn ſie de in Reichen wo die Unterthanen von qe» | offte und viel gebrauchen, zel mengter Religion ſeyn, ſtatt ſin⸗ durch dem Nahmen nach, at | be, koͤnnte gar leichte auéfübren, ob Zeitligkeit zu einen beſſern Lehen, und man gleich in Engeland und Schott ⸗ zu Gott in den Himmel zu befoͤrdern: land bedencken traͤget, denen Roͤmiſch⸗ Mit der accurace und abgewogenen Geſinnten und Nonconfirmiſten das Diæt kommet man auch nicht weit. Gewehr in die Haͤnde zu geben ſondern Wol aber iſt hier zu regarditen auf in die Waffen hinweg zunehmen. durationem ſenſus vitalis, oder daß uns Wir haben zwar oben uͤberhaupt nicht jedes Luͤfftlein alterire, ſondern ſchon gemeldet, was zum langen Leben man fid) angewohne die iojurías aeris & der Menſchen vieles contribuire: Hier | tempeftatum oder Wind und Wetter richtet man nichts aus mit allen ange⸗ wol zuvertragen, (Y) welches par (Zn dem vergangenen Jahre, oder An. 1734. hat man uͤberfluͤßlg erfahren, was bey unge wohnten Leuten, ſtrapazen in Wind und Wetter vor viele loͤdtliche Kranckheiten caufi - ret; Als ein Corpo meift neugeworbener Saͤchſiſchen Trouppen von 6o0o, Mann, unter Ihro Excel. dem Herrn General Diemar Ihro Rönigl. jetztregierende Majeſtaͤt von Polen, und Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen, zur Croͤnung begleitete; Hernach den Winter hindurch, durch Marche und contremarche aufs hoͤchſte fatigiret wurde, und offtmals unter freyen Himmel campiten muſte, oder mehr in Rauch⸗Loͤchern als Stuben im Quartier lag auf die letzte bey Cracau in elner ſumpfichten Hegend bis in daartium ſtand, fo wurden über ꝛ00. Mann von elner hefftigen Seuche angefallen, davon die meiſten dem Tode zu Theil wurden: Der Herr General, welcher eines Angriffes von Polacken fid) be⸗ furchte, und mit feinen meiſt krancken Leuten wenig wuͤrde ausgerichtet haben zog ſich mit Krancken und Geſunden nach Schleſien in die Standes⸗Herrſchaff: Pleſſe und vere legte die meiſten nach Zodlezey ein groß Theil auch nach Pitſchen und daſige Gegenden: Da nun die Staͤnde Schleſiens eine groſſe Ombrage darüber ſchöffeten, fo wurde aus Brieg von der Kayſer⸗ und Koͤnigl. Regierung ein Medicus dahin geſendet um die Kranckheit zu unterſuchen, welcher aber nichts peſtilentzlaliſches ſondern hefftige catarrha- liſche Fieber antraff; Deswegen auch Medici aus Dreßden dahin geſchicket wurden; Es ließ aber dieſe Kranckheit durch ihre Huͤlffe wenig nach, bis endlich das warme Fruͤh⸗ Jahr blefem Ubel ein Ende machte. Noch aͤrger ift es der Frantzoͤſiſchen Armee am KR bein ergangen, denn da ein groß Thell derſelben bey der Belagerung Philippsburg in Lauff⸗Graͤben und ſonſt faſt beſtaͤndig über den Gürtel in Waſſer ſtehen muſte; Dſe Frantzoſen aber aus verſchledenen Provintzen waͤrmere Lufft als die Teurſchen gewohnet, und meiſt jung und neu zuſammen geraffies Volck mar, fo entftanb eme fo hefftige Seuche unter ihnen, daß gantze Regimenter ruiniret worden, und offt von einer Compagnie kaum 5. Mann uͤbrig blieben; Da die Nayſerl. oder Teutſche Armee lange dieſen Verfall nicht erlitten: Daß aber unter allen dieſen keine Epidemiſche Seuche graſſiret, erſcheinet daraus, weil ſonſt in allen namhafften Staͤdten Exrope, wo ſonſten faſt immer mehr ſter⸗ ben als die Welt erblicken, die Zahl der Verſtordenen in verfloſſenen Jahre viel ge⸗ ringer als in andern geweſen ift. In dieſem gangen Seculo als An. 1703, 1704. 1706.17 10. 172 3. und 1734. allein ift es geſchehen, daß in der Stadt Breßlau mehr Menſchen auf ble Welt kommen, als dem Tode zu Theil worden; Und zwar ſind unter der Stadt⸗Jurisdi- Ction die &atboliquen, oder die Evangeliſchen, fo auf dieſer Jurisdiction wohnen ungez rechnet, gebohren worden und getauffet 1375. Kinder, geſtorben aber jung und alt 1294. In Wien ſind in dieſem gantzen Jahrhundert bloß An. 1724. 103. Menſchen mehr ot» bohren worden als geſtorben: Da An. 1734. die Zahl der gebohrnen geweſen $600. der Verſtorbenen aber nur 5430. In Dreßden der gebohrnen 1697. der geſtorbenen 1783. Zu Leipzig der erſteren 934. der anderen 830. In Braunſchweig wurden gebohren 933. der geſtorbenen aber waren nur 796. Zu Wittenberg der gebohrnen 244. der ge⸗ ſtorbenen 210. Zu Amſterdam fino An. 1733 · geſtorben 1069 1. Perſonen, in — Eye 1734 1273 Reflexions tiber die Kranckheits⸗ und Todten⸗Liſten. 1254 bringen wird/ daß auch die Ubereilung in Maͤßigung der Atfecten uns nicht ſo Wer kan hieraus nicht leicht be⸗ greiffen, daß nothwendig wegen Über⸗ leichte wird ſchaden koͤnnen: Und die⸗ fluß des hieraus entſtehenden Nah⸗ ſes heiſſen wir eine harte Lebens⸗Art ſich angewehnen: Zumal wenn man den Überfluß der Speiſen noch darzu ermeidet; Und ſich zu ſteter Leibes rbeit gewoͤnet. Nun hat zwar GO die Arbeit uns als eine Straffe aufferleget, fie ſchaffet aber dabey in unſeremveibe ſol⸗ chen Nutzen, daß der Circulation und diſtribution aller humorum, inſonderheit des Gebluͤtes nicht wenig dadurch zu Huͤlffe gekommen, inſonderheit das Blut feibfi conſumiret werde; Zumal wenn ſolche nach deſſen Ordnung, oder im Schweiß des Angeſichts geſchiehet: Nun iſt bekannt; daß das Blut wie⸗ der erſetzet werde, durch Speiſe und Tranck: Zu denen aber / die eines nicht bewuͤrcken, ſaget GOTT: (ob zwar nicht eine diætetiſche Regul zu geben) ſie ſolten auch das andere unterlaſſen; das iſt: nicht; oder nicht viel eſſen: Es geſchiehet aber juft das contrarium, daß dieſelbigen/ welche am meiſten /oder gar keine Leibes⸗Arbeit verrichten, am meiſten über ihren, nicht ohne Urſache abgemeſſenen Appetit eſſen und trim cken und zwar dergleichen Speiſen und Getraͤncke, die am meiſten Blut geben. Man bedencke nur, wie gar ſehr man unſerm verderbten Appetit favorifitet: Es ift gantz gewiß, man koͤnne fib an einem Gerichte (att eſſen, viele eſſen auch eben ſo viel davon, auch wol gar osa uh wiederſtehet oder eckelhafft ſeyn wuͤrde, was weiter davon zuge⸗ nieſſen; Nichts deſtoweniger, wenn auch hernach was mehreres aufgetra⸗ gen wird, und waͤren es noch wol zehen gerichtet iſt, wird man von allen etwas T wd als von der erſten, da man doch ſchon vollkommen ſatt geweſen. 1 73aſten aber nur 7764. alſo 2927. weniger Menſchen als in dem erſten. ſſen, und zwar von dieſen zuſammen, rungs⸗Saffts, flatus plethoricus wer⸗ den muͤſſe, oder warhafftig noch ein⸗ mal ſo viel Blut ſich generiren, als durch die verſtaͤndige Wuͤrckung des Appetits gefordert worden. In un⸗ peiſen, zumal wenn immer eine nied⸗ Acher, als die andere gewuͤrtzet und zu⸗ — —————2——. ſerer Sammlung von Natur und Medicin - Geſchichten v Verſuch Claff. Il. Art. I. pag. 412. haben wir hier⸗ von alſo geſchrieben; Die Obfervation, daß der Menſch offt Uberfluß am Ge⸗ bluͤte habe, iſt nicht in denen neueren Zeiten erſt, ſondern ſchon im tieffen Al⸗ terthum gemacht worden; Und die Sa⸗ che ſelbſt iſt bey nahe ſo alt als das menſchliche Geſchlecht ſelbſt, zum we⸗ nigſten bey Kindern; bey Erwachſenen aber ſo alt, als der luͤſternde Appetit, die Vielfreßigkeit/ die Traͤgheit und Weich⸗ ligkeit der Menſchen. Nichts iſt in der Welt gemeiner und angenehmer, als Eſſen und Trincken; doch die wenig⸗ ſten bekuͤmmern ſich um die eigentli⸗ che Urſache, warum man Speiſe und Tranck zu ſich zu nehmen pflege? Man⸗ cher, den die Einfalt in allzu harten Feſ⸗ ſeln haͤlt, doͤrffte leicht waͤhnen, der Magen ſey ein gefraͤßiges Thier, das nur immer was zu zehren verlange, und wenn dieſerley Leute vollends von dem Magen⸗Koͤnige Gafleranax etwas gehöoͤret haͤtten, ſo doͤrffte ihr Wahn leicht eine groſſe Beſtaͤrckung bekom⸗ men; zumal wenn fie das acidum ven- triculi fermentum vor den Premier- Mi- niſtre oder Geheimden Rath dieſes Freß⸗Koͤniges anſehen ſolten. Doch der arme und gedultige Magen bleibt wol nur die Kuͤche oder der Koch der die Nahrung vor die Nothdurfft eines an⸗ dern Herrn zubereitet. Die Natur nehmlich oder die Seele des Menſchen bedarff eines Leibes, der mit leicht zer⸗ trennlichen Humoribus angefuͤllet iff, Dieſe verliehren ſich, vermoͤge dieſer ie genſchafft, gröͤſtentheils aus dem Lei⸗ Und eben von L.onden lautete die Nachrich , daß An. 1734. Kinder getauffet worden 17630. geſtorben 26026. Menſchen alſo 3171. weniger, als in dem vorigen Jahre. Da auch unter denen Todten befindlich geweſen; 10752. unter 2. Jahren 2830. unter 5. Jahren, 1228. un⸗ ter 10. Jahren 8 19 unter 20. Jahren 1718. uniet 30. Jahren 2212. unter 40. Jahren 214. unter 50. Jahren 1668. unter 60. Jahren 1324. unter 70. Jahren 755. unter 80. Jahren 484. und 106. Jahren. untet 0. Jahren 66. zwiſchen 90. und 100. Jahren, und 4. zwiſchen 100. $t Lg 1275 be, ehe man es meynet, und von den Feuchtigkeiten, die der Leib heute hat, behaͤlt er wol in weniger Zeit, ordentli⸗ cher Weiſe, kaum einen Tropffen, ja nicht einmal numerice das ſo genannte Humidum radicale; Wenn nun nicht bey ſo ſchnellem Verluſt der nothwen⸗ digen Feuchtigkeiten faſt taͤglich eine Ergaͤntzung geſchehe, (auſſer der Re- | dem und Con- ſumtione partium ſolidarum) fo wuͤrde es im menſchlichen Cörper gar bald ausſehen als wie es im Som⸗ mer duͤrre wird, Sela! Dieſe Ergaͤn⸗ fiche nun geſchiehet, durch das ordent⸗ iche Eſſen und Trincken: Und hierin⸗ nen fuͤhret fid) der Appetit wie ein Speiſe⸗Meiſter auf, der die Erforde⸗ rung des Leibes beſorget, und die Nah⸗ rung vor das Leben deſſelben nach menſchlicher Weiſe begehret. Aber nach dieſer letzt⸗gemeldten menſchli⸗ chen Condition muß ſo offt eine Suͤnde mit unterlauffen, als wie in dem uͤbri⸗ gen moraliſchen Leben: Und hierinnen leiſtet der Appetit dem Geſchmack gar willig Geſellſchafft. In dieſer Ver, faſſung ißt und trinckt der Menſch offt gar viel mehr, als er noͤthig hat. Da nun aus der Speiſe und nahrhafften Getraͤncken Actu phyſico der Nah⸗ rungs⸗Safft zubereitet wird, fo folget gewiß unwiderſprechlich, daß, wo we⸗ nig von denen Leibs⸗Feuchtigkeiten conſumiret, und hingegen aus vielen Eſſen und Trincken viel Chylus præpari- ret wird, das Gebluͤthe nothwendig in Ubermaß gerathen muß. f Was nun hieraus vor Kranckhei⸗ ten entſtehen, oder wie alle dadurch vermehret und gefaͤhrlicher werden, ift hier meines Thuns nicht auszufuͤh⸗ ren: Sondern ein vernuͤnfftiger Me⸗ dicus wird aus den Liſten der Verſtor⸗ benen, und zwar was vor Kranckhei⸗ ten jeden den Todt gebracht, ſattſam erkennen, ob mein Angeben ohne Grund, und nicht vollkommen ſeine Richtigkeit habe. Die Kranckheiten aber bey allen Verſtorbenen zu fpecificirety, hat Fran. eifcus J. Koͤnig in Franckreich ſchon An. 1539. in dieſem Reiche angeordnet: Vid. Obreches Politiſches Bedencken pag. ei. Und nach dem Zeugniß G Petty. Job. Graunt. ift dieſes zuerſt zu Londen in Engelland geſchehen, und zwar bald darauf, als Anno 1665. eine Reflexions über die Rranckheits / und Todten · Liſten. 1276 grauſame Peſtilentz ſehr viele derer Einwohner daſelbſt aufgerieben; Um ins kuͤnfftige gewahr zu werden, wenn dergleichen Seuche wiederum einſch lei⸗ chen wolle, daß man ihr deſto zeitiger begegnen koͤnne. An. 702 (fl zu xeip⸗ zig in gvo dieſes Tractaͤtlein ins Teut⸗ ſche uͤberſetzet herauskommen; unter Titul: iche und Poli ſche Anmerckungen uͤber die Coo» ten⸗Zettul der Stadt Londen / da⸗ rinnen auf eine curieule Weiſe der Nu⸗ tzen dieſerley Conſignation dargethan wird. Bald nach dem Anfange die⸗ ſes Seculi iſt dieſes zu Wien, (wie die Wiener Gazetten im Anfang des dar⸗ auf folgenden Jahres fpeciiciren) zu Berlin, und in den gantzen Roͤnigl. Preuß iſchenvanden nachgethan woꝛ⸗ den, weil die angraͤntzenden Laͤnder meiſt von der Peſtilentz angeſtecket mae ren: Welches man annoch, obgleich alle dieſe Gefahr aufgehoͤret, noch be⸗ ſtaͤndig continuiret. Und eben zu die⸗ ſer Zeit wurde von einem Aónigl. Ober Amte allhier, durch einen Hoch ⸗Edl. Geſtr. Rath denen Medicis angedeuiet, alle Patienten, ſo in hitzigen und anſteckenden Fiebern decumbirten, wöchentlich zweymal ein⸗ zugeben, da ob gleich dieſes nach der Peſt⸗Gefahr ceſbret, ſo iſt doch bey ündencklichen Jahren allhier Brauch geweſen, daß bey jeder Diceces in die Pfarr⸗Kirchen Augſp. Conf. ein Be⸗ richt⸗Zettul muß eingeſchicket wer den, in was vor Kranckheit jede Perſon, groß und klein verfiozben ſey, welcher fobann bey dem gemeinen Allmoſen⸗ Amte in ein Buch getragen, daraus wöchentlich einem Hoch; Edl. Geſtr. Kathe auf das Rath ⸗Hauß der Be⸗ richt gegeben wird. iewol dieſes ſchon in dem Synodo Tridentina Seff. XXIF, Tit. de Reformat. Matrim, Cap. 1... Habeat Parochus Librum etc. aus druͤcklich a ordnet worden; daß ein jeder Pritſter in einem beſondern Buche alles das ſe⸗ nige, was zum Heyl und Wohlfarth ſeiner Zuhoͤrer dienlich iſt, auch die Taͤufflinge und Verſtorbenen fleißig aufzeichnen ſolle: Wie dieſes unter de⸗ nen Teutſchen inſonderheit angera⸗ then in einem gantzen gedruckten Tra- Cat Rebuffus de regiſiris & libris Baptifrai, Herr fob. W'eighard Falvafor Part. aud) Il. (einer Sioccibungoanog 6on Mer € P" 1 Tabelle n was bol Krantkheiten oie und d Alte in "-— An. 722. verflorben. pág. 1277 7 Darunter eine Wittib im Novembr. - von 71. Jener Baier im agg ein n Jungge⸗ ſelle von 22. Jahren; und im Nov. eine Jungfer von 16, Jah⸗ ren. Ein Mann von 78. Jahren. Darunter Kinder in Abzehrung n und Juͤnglinge und Jungfern bis 20. Jahr, in Lungenſucht ]. 10$. Maͤnner 104. Weiber 110. In Blutſtürzung eine Wittib von 77. Jahren. 2 Dauer Kinder und Menſchen beyderley Geſchlechts bis zu 20, Jahren 38. Maͤnner 54. und Weiber 62. und die meiſten, ſo Alters wegen oder ſonſt nicht menſtruatæ geweſen. Im Steck, Fluß ſind Kinder geſtor⸗ 2 Maͤnner 18. Weis 2 3n Geſchwulſe und Waſſerſucht 16. Kinder bis ro, Jahr, 24. Maͤnner, und 30. Jungfern | un? Weiber. Sio m n : "|: ERIS Otto Fiber becher $.| 8 3.173 88. Gahlen⸗ Fieber 4 15 | 24. 9. „ EET T NET ]1 ESI 8. Feder ie Tos i5 5 ecken b s Lr Ed NE d. i 1 l 7. m^ D is P X ur 2. 3.“ 1 2. 2n ult Feber wd epo ETT F bim; feta 24.24. 19 ps 28. 32. .[26. 122.23. 2d pn MENU ES] 2. H ELO. Wee * M 4 * 9 4 B 1 Ir P. 1. ü 1 5 t | 4 p c V ias in ob: & Ld T. t : | 5 : ! ES "^ "mw f fd t $i is 11 ni Haupt, We n * zu Eon * (5 zn Pod 17. 155 " «rz 10 lli ? 9. 12 f 137. Gelbe Suchet i d urgd 348 b " T UU EY Seſcwut IDE pec: seb „ i js: ^s de Brechen js 1 psi uem : E á tbc mero Pas «os 7 75 Verſto l " | Mee LLL 2.2 $ HN l L| 2. 40. Stein⸗Schmertzen . 1. a dc uu 9. Sate V ss | Vor Alte de [] i 911 TES — MÀ € " m " 4 aes 4 m &- 9.9 Y TL 3d E i 92v. " * e * hd $e) Q c6 m 8 2 * Bom | d Se Hals f I | i a Schwere Gebueth I. : ? IL 1 29 der Noth⸗ Tauffe Söhn/ f P Nach ber wach auff Sj ars ^ 41 terlei 7 al Pes Todt eoim öbnelein 2. 2, 47. p * 2. d 33. Lan fen b I. Il 2 ahnwe)h 85 4. n Eig Aale [T " Sg * cote den „ 37 "o ; demus 7 0 [n 2m ee hs * * 5 à Junggeselle 20. Jahr alt vom Wagen erquetſcht : Ly 68 E altben Hale gebrochen terlein 7. Viertel Safe] 5 ; Los in «m Ds] voll] ertrun Lr Jahr alt mit der Holtz Axt . e pom — LNC Doe | Summa aller Berſtotbenen 1791. In der Roſe iſt es ein Weib von 8$. Jahren. 2. Alle in der ſcweren Noth Verſtor⸗ bene ſind Kinder, auſſer ein Mann von 7o. deine Jungfer von 12. und eine Jungfer von 36. Jahren. 5 In dem 49ften oder fo genennten Stuffen⸗Jahre ſind geſtorben: I Im Febr ein Junggeſelle in Abzeh⸗ rung. | Im Martio ein Eheweib i im hitzigen Fieber. 3m. 1 5 ein Ehemann i in Abzeh⸗ En Cheweib i im hitzigen Fieber. Ein Eheweib in Abzehrung. Im Junio ein Ehemann i im Schlag / x Im O8. ein Ehemann in Abzeb⸗ rung, und einer im Schlagfluß. Im 63 ſten oder groſſen Stuffen? Jahre ſind geſtorben: n Jan ein Ehemann im Schlag⸗ fluß. Im Marr. ein Eheweib in Abzehrung und eine Jungfer in Lungenſucht. Im Majo ein Ehe⸗ mann im pei Fieber. Im September zwey Ehemaͤnner im Schlagfluß. ^ exm 2 Kranckheiten. 5 85 E *lg In hitzigẽ Flebern uͤberhaupt 10.| 1 I. | 13. | rz. |15. In Gallen⸗Fie bern an L^ls:i2l* In Seiten⸗Stechen 14. 2. 3. In Fluß⸗Fiebern $l^irn[t5l* In Fleck⸗Fiebern „ „12. 3. In Blattern ober Kinder⸗Po⸗ ; cken T 254| 17. | 19. [19.|30. In Maſern . 1. 7.12 Im Frieſel mit und ohne Fle⸗ ; cken 7 I.] 2:1 I. II.] 4 In abwechſelnden kalten Fie⸗ E. : ber $15*1j1« Li In abzehrenden Fiebern 4.13.10. 7. In Blutſtuͤrtzungen 2. 4] 2. 3. In Haupt⸗Schmertzen „i., In Schlag⸗Fluß 13.15.10. ] 7.| 7. Im Steck⸗Fluß ^ 9. 9. 5. 541 4 Vor Zorn und Erſchrecken 2. 2. ; In Huſten und Bruſt⸗Be⸗ N | ber geſtorben. 1 ffrnerung — edes] $4 7] 7. 9. 1 In der Lungenſucht 39.26. 23.32. 30. Die zahlreichſte Kranckheit: Und In Erſteckung 1.2. war ſind die me iſten darinnen ges In Wallung des Gebluͤtes „„: 5 orben vom zoſt en Jahre bis he In der gelben Sucht „„ hem Alter; denen folgen die | Uu AMT M [inge vom 14. bis 27ften Jahre. In Geſchwulſt und Waſſer; ö i ^" ID , Unter welchen in Monat 5 ſuch 5. 7.13. 8.11 b ! 5 In Übelkeit und Breche nidos 08 [os eine Sbauecé ⸗Wutib von In der Colick s [„. Jahre. * M In Leibes⸗Verſtopffung 66 I. In Lenden⸗ oder Nieren, Stein ö In Blaſen⸗Stein In Durchbruch und rothen Ruhr 5 In verhaltener Monath Rei, nigung i In der Miltz⸗Kranckheit ober Melancholey 5 In Glieder Schmertz und Podagra In Laͤhmung der Glieder In innerlichem Geſchwuͤhr Vor Alter u. Leibes Schwach; "- ww oM * * W ow NS "€ — — heit * I. „ „„ 2121 In Raſerey 5 , 4| sl x. 212 In Mutter⸗Beſchwehrung x. Lb jl 215 In fruͤhzeitiger Geburth | : Rs] 2| „ 1. In ſchwehrer Geburtyh 2. 1. 3. 1. 4. 3. LS. [42 Todtgebohrne Kinder | 84 9.] F.] 6| 8. 2.| 6.| 4. In Zahnweh Kinder j l. 4. 4. 4| 91391 1o.| 6.| 7. In ſchwehrer Noth 146. 45 46. 45.55.51. 40.62. 28.55. In der Engliſchen Krankheit ./ „„ „ „„ In der Noſe am Hzupfte 6|s5|s]f "HEREDES E T Im äuſſerl. Leibes⸗Schaden r. 1. I. I. Am Verbrechen. 1. 2. In Krebs⸗Schaden „den e|l2|*]| 151^ 9nowdlyodawn- ""T4|5[|?27. k. f „„ I. In kaltem Brand ñ . 2. 2. 2. 1. 2.2. Im Bein⸗ Bruch „„ Im Anſpringe Kinder „34 In alten Schaden u. Fiſteln 1. 2.5 . f. „. 2... Im boͤſen Hals E |f CEDE Es 3% „2. In den Frantzoſen |14] 5-5] ^ „42.1. In der Spree erſoffen | E „. 2, 1. N I. Durch einen hohen Fall $14 | 1... 1. I. DRE I. Ein Kind in Betten erſtickt | 1. . „ „ „ Ju todte gepeitſchkt : . 213% Todtgeſchoſſen worden 356 „„ Erſtochen en 1.34 „„ Gekoͤpffet SE per 146 6: 21.44 In eine Braupfanne gefallen ⸗ s 1 ! 61s Ae l Summa Summarum 2224. Zu mmercken, daß im Map, Monat von Pfngſten bis zum erfen Trinitatis Sonntage eine Woche mangelt, ie im d " i e Oger ein und der andere ausgelaſen worden, | r . : c^ 7 S quA ? ve zv , EI we : E Y * 4 J * vy ie — ^ m Fieber dirum a 6. tn a 5 D 5065 ] ap ; Fieb e ^ n» GE IR sn-udib di 10. 120 I. — 11 In? | ue ai d 0 6 Rob c IM ^p Hinr 4 l T worden unb ertruncken i70. Jahr alt den Hals 1 pu herunter ger Jung ele 34. Jahr alt in Oder eytruncken e mann 53 d 5 alt in der Oder ertruncken d Knabe 13. apr. alt in | | Mio: 45 p 6 i : ggeſelle 19. Ja ta s pe 9e vind * 2 f . m . 0 e 1 j 4 (an, | 7. 22 4] 357 34. 1 | 455 chwulſt s. THE Io. Y. ?.| o. r4] 6/13. eden 5 11 24 n In Colick A 4 Lx 1. ni- ^ J^ Zerſtopffung 1e n. ac e un refe Su : jJ: | | ià-Lh3 11. 3 |: tin Schmertzen Des .l|rbsei-I-lLl15-12 — 1 1 r — * Bt TUE t By-pl1ibs . |: | E - " -1-p[-l1-i-2j0142 7-1 : à -1-1-1L|715- -I . j 1 14559 | EI | : * 1. ; 1. | j e Eu. " EM px cbr d E 5 1 N t — i 5. I. *$. 5 2 685 : 1. W deo à | | 1 1 0 n 2 3 41493 4 * il] - ach der weg aaf a P : | | ! terlein . | ESL Lu bo 5. 6. 1. 1. 5. 2, I. 1 1. 3. 4• AERE 17h | j ; 2] - 1 7 34 - 2 hi ] * " 2 f 3. Jii 1 2. ? " 9i " | * re ot : 8. 2. 4. ? ^. * „2. * ttlidje Leibes „ Scha⸗ n | | | | | | : | 2a - | 2. .] 2. -]. : 1 à * | * I: | mud) ors [Ee ia DEOTÀ ohren Mägdlein auf AER "TR A: Dblau.geómummen| | |. | ] | Loi n LheE-UTAChM D Lm e r Handlanger auf ei⸗ 0 adi sedan Wagen erfrohren ni-l-1i- | "db tina B rd d | | ib ins Waſſer 5 N Er * 1 r1 - ione — —— — —9À 7 4 i s A E is 4 5 N 5 ds 1. g 3. " 34 - Jd 1 -I-4 124 84 24 Fr T. LUN ag | " I4 ^ 75 0 3: H - 11 [I 322 27.15. 6.J 5. 4| 4. 3: — 1. e L TER 41 wy TN 2| UE EE ient f 29. 28.29..2 Er 29. 21.26. 17. 19. raͤngn 1 1. EE 1. * 2 s J. 5 Br I. " 15. 9 EROS ín was bor wangen Junge und Alte in Breßzlau is UH safari pag. 1277 [0] Same 8 | L| se | Darunter im Martio ein Web bon zo: 4 8. |. imJunioein Weib von 89. ein Ehe⸗ I. 9. mann von 7I. und einer von 83. — 8. Jahren, im O&ober aber ein Ehe⸗ A mann von 77.. Jahren 1. 72. Darunter im Martio ein Junggeſelle e . von 33. und im O&ober ein Jung⸗ : 8. geſelle von 16. Jahren. - 1. 1 4. 276. Darunter Kinder in Abzehrung, und 2, 9. Juͤnglinge und Jungfern bis 20. Ir. 6. Jahr in Lungenſucht 85. Maͤn⸗ . ner 94. Weiber 97. - 3. 9.| 134. Darunter Kinder und Menschen Sepe derley Geſchlechts bis zu 20. Jah⸗ ren 28. Maͤnner 49. Weiber 57. und die meiſten, ſo Alters wegen 7 Nd ſonſt nicht menſtruatæ gewe⸗ 24. 305. J Stec f ſind Kinder verſtorben hr o, 3 Plant d S Setra 32. 7| 97. In Geſchwulſt un erſucht 217. — o, Kinder bis 10. Jahr, 21. Maͤnner - 4. und 55. ie Jungfem. - I. LT Bd 10. 4. ; O. ; 3 / 2. 4 2. II. F. In Apr. Dreylinge bald nach der . e | 38. . , ori ddp 64. Alle in 5 chere Noth Verſtors bene ſind Kinder, auſſer eine Jung⸗ 12. fer im Oct. von 23. Jahren: und .die älteſten Kinder 2. von 9. Jah o, ten jl 1. Sn bem 498en ſo genennten eiuf Fe cocum: pm fuß. €i | an. ein Ehemann im 9 u in Eheweſb im Schlagfl : Im Martio eine Wittib im San T. Im Majo ein Eheweib im Steckfluß, ei i 28 1 in Geſchwulſt ein Ehemann da 9 Im Juni in e Ehemann im Schlaf, ein E: Ehemann in Abzehrung. „ Im Augufto eine Wittib in Lungegſucht, ein Cyendh, in Geſchwulſt, ein Eheweib in Ahzehrung. OT » sten ein Junggeſelle im Gallen⸗ E ieber 1, | 3 Nov. ein Gem in Gelli. e si Dec. eine Jungfer im Schlagfluß. Uh Im 65fien 2c groſſen Stuffen⸗Jahre 1. (ino geſlorben: $m Febr. eine Wiktib im Schlagfluß. Im Martio eine Wittib in Stein⸗Schmer⸗ tzen, ein Ehemann im Schlagſtuß, 1. Im pril. ein Ehemann in Geſchwulg. Im Majo ein 1 1 5 in Geſchwulſt und einer in Blutſtüetzu Im Junio ein Ebewell in Geſchwulſ eine Wutib in Steckfluß. Im Julio eine Witkib im Schlaofluß. Im Augufto eine Wittib in Geſchwulſt. Im Oct eine Wittib im Schlagfluß. Aot Im Ner. cine Wittib im Schlagflaß⸗ Tabella, in bas bor eee item Junge und Alte í JUR dina — E vefterim. 2 ! T "Roaidheitel z In hitzige Fiebern uberhaupt 9. In Gallen⸗Fie bern f Ju Seiten⸗Stechen f In Raſerey in Fiebern 4 Sin Ce 1 j In Fleck⸗Fiebern 1 InBBlattern od. Kind. pidan 12. In Maſern 142. Im Frieſel ? In ungenannten Fiebern 6. In abwechſelnden Fiebern 2. In abzehrenden Fieber 9. In Blutſtuͤrtzung In Schlage o ? In Schlag ⸗Flu 5 112. Im Steck⸗Fluß 3. Vor Zorn und Erſ 1 In Huſten und ruſt Be⸗ ſchwer. In der Qungenfudt ] In eee In Erſteckun In? Wallung des Gebluͤtes 35 Hertzens⸗Angſt n der gelben Sucht bt Geſchwulſt und Waſſer⸗ In der Co ee des Leibes In Lenden⸗ oder Nieren: a Stein aſen⸗ Ir Durchbruch u. roth. Ruhr In Miltz⸗Kranckheit In W Schmertz und Podagr In ümmalic Geſchwuͤhr Vor Alter u. keibes Schwach f hen VPV! In M rad Monath eh In Mutter, Beſchwehrung In ſchwehrer Geburtß und Sechswochen 8 e ee Kinder, darun⸗ ter Zwillinge In Würmenn 1. In ſchwehrer Noth a In Zahnweh Kinder In der Engliſchen Kranckheit | In Verzehrung Kinder n der Roſe am Haupte Im auſſerl. Leibes Schaden In kaltem Brand ib * Im Bein⸗Bruch Ut s Im Anſpringe Kinder In alten ACH u. Fiſteln Im boͤſen Hals N Contraétur - Lots Todtgeſchoſſen worden N 2. ber Spree e om Donner erſchl aach Vom Wagen erquetſcht Ver bruͤhet worden Erſtochen worden Von der Hoͤhe gefallen u. geſt. "^ * — — - F S zm - -- * W SS www * - SM b N Darunter ene? N Darunter ein Weib b. 30. * * dere von 95. Jahren, ir. 99. unb jo? finb 1o. Weiber Manner geß. i. 36 Kinder. Darunter eine Wittib von gr. 2. Weiber aber baven (inh zun ſen, ob ſie aber in Suffocatione oder Apoplexia geíterben, LL ^A^- ON " "Sw N — W 2 * * * * X X XO H 15,3519. 309-94 (S 94-9 O Darunter ein Nane r vong - » * N SS un X NN * mehr als 3. — 1. Kind in = * KX 6. $ von ;o. Jahren, die ſind Ens menf 7 5 8 che Stadt Tielms ae aber, — — ^t Ln a angenommen; auch unter 6 ' V E | s . - * *- * s Lure E n * * * — p * E 7 * R * N » , Err * * * v [Su Eu * ſene g noch einm. gen. aber nur 276. * * * lI ON , , * SNN - E I bd dE x S UJ «| — 4 2 E s 7 Ke * 22 OSA rte - : * * M - o - NS 9 a NS 9o jupSOÜR SOOO) 9 OS uy *1 (| - r4 "n — " " (pom t t mm X I LI NN umma Summarum 2172. NB. 99otti4. sept. bis zu dem az. OG. masgin hier abermahls " wochentlichen $rand'en; und Todten⸗Zettul. E ſo im zs | iebene | m Alte, ai wn s i wochen pedea Pia 8e lebe 'é nicht dus mom os ren, und ein abeo a — ter ein Weib von 3 eine Wittib von 97. J unter denen Fr er, 1 I. uſſer daß ein Maͤgdle ahren ierant erf »n angegeben w. net aber nur cA erhaltener Nonats: g müffen in eiten qu di E: 3 ben ; anten al ſo viel drauf jen an x A Maͤnner/ W x pag. 1277 bell in was vor Krankheiten ais: und Alte in Breßlau An. 1724. berſtorben, — » re A lranckheiten. e 58 umme ieber uͤber 2. 4. 7.4. 2. 2.10. 1. ] 6] r.] 4 Darunter im Augufto ein Ehemann La ieber jaupt :12424- | T4214 18 - p 1: | - [- vs von go. unb im Nov. eine Wittib Seiten Stechen f 1.1.4 eie 8. im 8oftren Jahre. k luß⸗ eber 1.1] I. I.] 1. I. I- 1.4 1. 1.47 Au Fri 1. I. 2. 3.1.22. I. I. 14. P: | ; 3| -I14- 3. 7.13. idu 11.9. 4 63. Y Ns . e. * Jm. - — I.] I. * 4 * 2. hi . : -I12. di -1-I101.1- IMS 14 " 4. hn * Fieber ^L AMEN "T A Albzehrung und zungenſucht 2 17. 27. 12. 70. 20. 30.28. 13. 28. 23.28. 281. Darunter Kinder, E. Jünglinge Hertz Bedraͤngniß 1. in| I. 2. 1 4. 12, und Jungfern bis 20. Jahr 85. i E A 1. 2. [I. I. | 3-7 10. Mane 98. Weiber 98. — » T » M 31 um P O. I. pu "Wet Tol € ae 2. . u 14. 10. 23. 12. 12. 11. 16. 18.16.18. 169. | Darunter 43. Kinder und Men⸗ 32.25.33 · 23.30. 23. y» Ji vi 20,31.|34: | 328. | ſchen beyderley Geſchlechts bis «C eC aca Ina NEN C a b ihe 1. [zu 20. Jahren. 58. Maͤnner 8. 5| 81 5. ] 8. III. 10. 6. 87. und 68. Weiber und Jungfern 1. I. 7. ſo Alters wegen oder ſonſt nicht e 16. In Steckfluß (inb Kinder geſtorben 1 285. Maͤnner 12. Weiber 32. In Geſchwulſt und Waſſerſucht 14. Kinder bis 10. Jahr alt. 28. Maͤnner und 43. Weiber und Jungfern. Darunter im sept ein Ehemann von 80. Jahren und eine Jung⸗ * von 58. Jahren. 6. 4 1. I, 1. € $» e. 2. 2. 1. | menſtruatæ geweſen. Stein- Schmertzen ein Weib L] nq. — mmd La * p^: 40. Jahren im Jan. Ein | | | | Zr | über 20. Jahr, unb die meiſten TERR . y " | | | | | YA E EL i 1 1. Weib Enge Adden i» o hwere Geburt eee . i 1L. | tio. Ein Eheweib von 63 eee Sdhn⸗ | : ren im Majo. Ein Ehemann doch 1|-j71|17|1472734-|E 9g] 717 7 3 und eine Wittib Tauffe d | von 64. Jahren im Junio, und zh y ide 5 5 "Xr ; : 5 $ . | 1 * si K E discat von 66. Jahren 5 bohrne Soͤhnelein s) 4| 2. 3 rn 36. m November. e 41513457 [2424 7% 2E PH 91413 31. | Darunter ein Weib von 50. Jah- n. 441434 ^ | 1. 29 14 1.3] 4 21. ren, (o mit dem 15ben Kinde uns í 2-|1x.|10,] 54 5. 541 9.10. 10. 5. 4. 6. 82. tergangen. 8 3. 3. $4 4. 44 74 54 7. 3. 9. 44| 6 60, | Alle in ſchwerer Noth Verſtorbene (inb 4. es 1 IDE Debo MS. h E T4 * 3˙ * ^ 16. n GA. (is Sudoc bon 13. und im 1. ec. eine Jungfer von 30. Jahren. — — L] 1 * o. Ju In dem 49. ſo genennten Stab- E 4. Dru ch Ü 5 dpa ist im pi si Belr d jt px ein Ehemann itzigen Fie mann im Graben ertrun i 3 Im Martio ein Docs ín 5 Adder ung Im April. eine Wiltib i ann 36. fabt alt in der in Abzehrung und ein Ehemann in ; 9 | | | | in tet der runden. fat Rie WE Epp NN ann in ber Gelieo. Im Aug. ein Ehemann in Abzehrnno Im Nov. eine Jungfer im Durchb. uch. uw kg ene. Qi —— e Wittib in Lungenſucht . mann in Geſchwulſt. b E EI alt de y Misi. | | — Pe Summa aller Verſtorbenen 1466. Perſonen. ES ele dir alt den | 5 . en f | I. Lungen ſucht. Im Majo ein Ehemann ! - ahr alt im Ho; . feit f St. Hieronomi Eheweib in Abiedrung m Aug. Ess Secret gefallen und et; 4 j Sage xim item ber. "jm " Oct. eine Witti 1 I M alt - SICH EAS 7. . N mi Beo. qiie alt in Dec. eine Jungfer im Durchbruch. n eren innen I, - [s Im es. I geoſſen Sruffen⸗ J m , alt inder à elne A iti in Geſchwulſ. j : . em 45 | Ir LS n Fea 5 8 5 i| je: 3. ES. qe -— Ben, eine Eheweib in Steckfluß —4 ire rder m UL 415454 1 1S8 - 140 ein- Wittib in Claofl"f. Im Majo Sſtüöckkugel erſchoſſen t : | ein Eheweid in Blusſtürtzung. Cine Ehemann 76. Jahr al alt in der enen : D Im Junio ein ^ Tabella, in was vot Auen benen An — 2s Rranckheiten. EIS [3 | $ | $ In Gen Fiebern uͤber, 8.3. JL 7e. hau In Gall „„ In Seiten. 1 * 2 2. 5 Blattern oder Kinder Po- 15. 15. 19 Maſern ed. &ls In n riefel ober Roͤtheln "n i ungenannten Fiebern 5. 2. In e kalten Sie | In obzehtenden Fieber zu. In Blutſtuͤrtzungen JM, In. Haupt Weh „ In Schlagfluß 8.17. Steck 1 4.| 5. In Huſten und da, e 1. 4. ſchwehru . In der Lungenſucht s : 55. Ninder in Huſten j| 4 5 1 Erſteckung I. 2. In der gelben Sucht 1 1. In — ſchwulſt und Woſſer, 11. 18 6. 10. f In der Colick 7 In Stein⸗Schmertzen 2. 2. Ir ae und rothen 2. In Naehe 7 In Raſere D In item m po, d 1. dag In Mnerſichem Geſchwühr ' ; -" e u. Leibes d toad) am genter frandfet sa Mutter Beſchwehrung Dechswöchnerin, In ſchwehrer Geburth | Todtgebohrne Kinder Kinder nach der Noth,Tauffe Kinder in Anſpring zin Zlafntoeb Kinder nen In ſchwehrer Noth 44. In der Engliſchen Kranckheit In Verzehrung Kinder In der Roſe am Hauple Im eme e sie T Ja Verwundu Imauſfrlchen Lobes ed» den In kaltem Brand In Bruch Schaden Im Bein⸗Bruch In zerbrochnen Ribben Im Krebs⸗Schadenn Im Werbrechen In der Spree ertruncken Sich ſelbſt herunter geftüvbt | - Von der Hoͤhe Seontee ge⸗ fallen itera Nom Wagen zerquelſcht | Durch einen ſchweren Fall Von der koi e M "M NM L4 dl XS "- amO NM * ^ .9 * — óo m Va XO rov MR * KNA : v 9g R „ NM „ 2 * — * X K ON ee po a — ! fsrniEes V N EE e. C" MN DNO NM Wm , 98 Y 7 F . - — Xd. [m m * vh a X XX — 2 * D NN 2 * D — a * LJ Log X ES * — —-—t— — — t * 2 1 e SS & eM * * wo 9 o 9 9 9 Oa) ER OW 8 C aw o9 RD NN UNS ^ CU ww OS SS ON K K * E "-— : XX » - XN SS NS MOSS SS SN GN ACE K * * — LU w- NS * SS GNS "NS m LJ — H Summarum 2375. und Alte in San br. 1 fot ute ten ent n unb 5$ RI en P. 2;.t weiblichen e Nom. if. nod) ibre Mona 3 erlitten, und " 55. 1 5 E Saen (mb | Maͤnner 10. der Weiber 18. der N "n RAW M X bl traf. In dem 45ſten fo m NS - 2| s. XI. 97- 7 5. 2. 10. 144. 34. 685. 44 28 t. ^| 83 Im Nos. ein Mann im , I. anderer in Waſſerſucht. E 6. J. rebr ein Mann! (Ein Mann in eben derſelden. . : * In Mart * in dergleichen 7 . 4A ^| e 7 I. J wen en Nonn infu L| 6. Im las ein Mann in 3 2. 7 3 · n: I 5'1^.3. 4 , in Stein“ „ Sch SE Be ! 1 A 300 5 in Slbyefrung don " B4 Sint ovd ET 63. Jah * : | Breß ? Ns Lia 1 und das vorhergehende Inbr mehr Weiber als Maͤnner geſtorben. / 1277 Refexionsüber die Kranckheits⸗ und Todten Liſten. 1278 thums Crain pa». 74. egg. von allen | über eee Orten dieſes Landes gar genau bemer- todt zur Welt gebracht worden: Wel⸗ ches anzeiget, daß die Geburt der Kin⸗ der maͤnnlichen Geſchlechts, vielleicht wegen mehrere Groͤſſe, ſchwerer, der | PNEY ſelbſt in der Geburt, die erſten weniger, etlin, in was vor Kranckheiten jedes 23. und 1724. verſtorben, er⸗ Sent ds 1491. 84 Huren⸗Kinder, An 1720. un⸗ ter 1448.88. An. 1721. unter 1391. 9r. | 1i tibt An. 1725. unter 1510. 107. und An. 1725. etliche 8o. ſehr offt aber wenigere todt⸗ unter 1600. 128. In Leipzig aber und Gebohrne darunter finden: Es iſt aber Berlin die allermehreſten; Als in Leipzig An. 1722. unter 874. Kindern 99. unehliche, und An: 1723. unter 965. eben ſo viel: In Berl n aber An. 1722. unter 2701. gebohrnen 260. unehliche An. 1723. unfer 2770. 289. An. 1725. Mtf» nen Gebährerinnen alnictiren, ſoll unter tal eure oder zwey n weiblichen aber leichter fep: Oder da 1279 Reflexions uber die Aranckheits/ und Todten ⸗Liſten. 1280 $3515.2157. und An. 1724. unter 84946. warm gebadet, ſtarck durch ſcharffes 2115. Reiben erhitzet, hernach in warme Daß faſt ordinair vielmehr Kinder Betten geſtecket, und dabey ſehr enge als Erwachſene ſterben, beſagen die eingewindelt: Wer dencket aber dar⸗ Wiener / Breßlauer/ Berliner, Leip⸗ an, daß man deſto mehr Schaden an⸗ ziger und andere Todten⸗Liſten: Und richtet, wenn man dergleichen erwaͤrm⸗ zwar daß An. 1722. in Wien tauſend te zarte Kinder hernach febr efft um zu weniger eines, An. 1723. 1247. und An. eini 1726. 1618. mehr Kinder als Erwachſe⸗ ne geſtorben. In Berlin An. 1724. 542. In Breßlau in 10. Jahren 774. mehr Kinder bis zu 10. Jahren als Er⸗ wachſene von 10. bis 3t 100. Jahren. In was vor Kranckheiten aber dieſe Kinder verſtorben, wird von Berlin, auch anderwaͤrts her berichtet, wie denn auch allhier die Todten⸗Zettul alſo lauten; Daß die meiſten davon in Steckfluͤſſen/ Abzehrung und Schwerer⸗Noth crepiret: Hier will ich nicht in Abrede ſeyn; daß die Brin⸗ gung der Zaͤhne bey vielen Kindern, zu der Schweren ⸗Noth Anlaß gegeben, zumal wenn es im regimine verſehen denen Bruͤſten erkaltete Milch denen worden C9: Die mehreſten aber ſind Kindern vor Schaden bringe, und zu durch ungleiches Verhalten, uͤberfluͤſ. Erſteckung, oder Catarrhal-Beaͤngſti⸗ ſige Nahrung, uͤble Wartung, it. viel⸗ gungen vieles contribuire. faͤltige Boßheit der Ammen, oder auch Wenn ein Kind gebohren, findet fid) der leiblichen Muͤtter in dieſes Ubel gemeiniglich nach 24 Stunden bey der verfallen, und dem Tode zu Theil Mutter die Milch in die Bruͤſte, vorhe⸗ worden. | ro aber ein ſaltzichtes Waſſer, ſo Colc- Ich will hier nicht erwehnen, wie die ftrum heiſſet; Welches darzu dienet, Kinder ſchon in Mutter Leibe, ehe ſie damit bey denen Kindern, die in Mut⸗ das Tages ⸗Licht ſchauen, von derer ter⸗Leibe geſammlete, gallichte und Muͤtter unordentlichen Appetit ver⸗ ſchleimichte Unreinigkeit, welches man wahrloſet werden, ſondern ich will hier ſonſt Meconium heiſſet, deſto beſſer aus⸗ nur weiſen, wie man mit denen neuge⸗ purgiret werde: Wie viel Muͤtter aber bohrnen Kindern umzugehen pfleget: meiſtern hierinnen GOTT und die Es wird niemand laͤugnen, daß wenn Natur, und laſſen dieſes ſaltzichte fic noch in Mutter⸗Leibe liegen, zu einer Waſſer fi) ausſaugen, das heiſſet die warmen Herberge angewoͤhnet tor; Bruͤſte reinigen und in den Gang brin⸗ den; fie werden auch, wenn fie kaum gen; oder laſſen ihnen, ehe dieſes Me- zur Welt gebohren, mehr heiß als conium anégrreinigrt chord eg PALO einer — — M — r ( zx E D Lad A EX t La] z 2. 2 e e e Q z —— E S T —ä —-„—-— (*) Denn ſo wurde An. 1720. von Berlin angegeben, daß daſelbſt 423. Kinder in der Schweren ⸗Noth geſtorben, und über demZahn⸗ Bringen 105. An. 172 f. ſind daſelbſt 480. in der Schweren⸗Noth geſtorben, darunter nicht mehr als 3. Weiber, ein Mann von 40. ein Juͤngling von 18. Jahren; und 18. Kinder fo übet 7. bis 14. Jahr alt worden. 55 n ſind uͤber 600. Kinder Epileptiſch geſtorben, darunter nicht mehr als 7. erwachſene. An. 1723. ſind 667. in Epilepfia und dentitione geſtorben. An. 1724. ſturben in beyden Kranckheiten 829. Kinder. An. 1725. ſturben 2. Soldaten von 40. zwey Weiber von 30. zwey junge Leute von . 16. und 19. ein Knabe von 11. einer von 12. und ein Maͤgdgen von 20. Jahren. Wie denn auch aus der Breßlauiſchen Tabelle erhellet, daß in dieſen 3. Jahren 216. Perſonen in der Schweren⸗Noth verſtorben, darunter nicht mehr als 8. Perſonen geweſen, ſo das rote Jahr uͤberſtlegen. | | : x2St — dee en Uber die Rranctheits- und Cobtendiftem. — 128. einer alf.» fáugenben Amme geben, Was vor Ubelkeit, giebet der ausbre⸗ ſchmieren denen neugebohrnen Kin⸗ chende kalte Schweiß ſattſam zu erken⸗ dern uͤberdieſes den Hals voll gewun⸗ nen, bis endlich die Schwere⸗Noth die⸗ denen Zuckers, welches zuſammen die ſer verkehrten Erziehung ein unvermu⸗ hefftigſten Tormina, und das erbaͤrm⸗ thetes Ende machetz oder wenn dadurch lichſte Schreyen cauliret. | eine Verſtopffung derer kleinen Milch⸗ Hernach wie pflegen ſolche unbe⸗ Gefaͤſſe, der Druͤſen und des Gekroͤſes dachtſame Mutter unter dem Schein geſchehen, zehren fib ſolche Kinder vor⸗ einer groſſen Vorſorge und zaͤrtlichen hero ab und verdorren gaͤntzlich: Und Liebe hernach dieſer Art Kinder/ mit ih⸗ wenn auch alles dieſes Ungemach bey rer Milch mehr zu erſaͤuffen, als be⸗ ſtarcken Naturen nicht erfolget, fo mae duͤrfftig zu traͤncken, oder mit ſtampich⸗ chet doch die uͤberfluͤßige Nahrung, ken halb gekochten Breyen mehr zu uͤberfluͤßiges Gebluͤte, und bey allen uͤberſacken, als ordentlich zu evnebrens Kranckheiten die uͤbelſten und gefaͤhr⸗ denn ſchreyet ein Kind, ſo legt man es lichſten Sviten, welche Gewohnheit ih⸗ an die Bꝛuſt, lachet es. ſo legt man es an nen Lebenslang anhanget, wie es Ies die Bruſt, gehet eine Mutter weg oder der die taͤgliche Erfahrung bezeiget, daß kommet wieder, fo thut man derglei⸗ | unfer Leben nicht in Delectu, wohl aber chen, und zwinget es auf alle Art auch in uͤbermaͤßigen Freſſen und Sauffen bey anderer Gelegenheit wider ſeinen zugebracht wird. (Wie von allen die⸗ Willen zum Anzuge; ſtehet dieſes auf, ſen die ſorgfaͤltigen Muͤtter weitlaͤuff⸗ ſo wird ihm ein Milch⸗Brey gegeben, tig handlen.) ibn sees leget man es nieder, ſo muß es wieder Was vor eine ſaubre Methode hat eſſen, mercket man, daß dem Kinde nicht | man über dieſes den Kindern die Spei⸗ wohl, fo zwinget man es am meiſten ſe zu reichen: Es ift nichts begreiffli⸗ zur Speiſe, ohne was es ſonſt vor ge cher, als daß wann unfer Coͤrper durch ckereyen bekommet, und ſo machen es und durch an ſeinen Saͤfften verdor⸗ die Muͤtter mit ihren allerliebſten ben iſt, auch der Speichel nicht von der Fruͤchten, gleich als wenn dieſe nur zu beſten Art ſeyn muͤſſe: Es iſt auch nichts lauter Eſſen und Trincken aufdie Welt bekannter, als daß bey anſteckenden gebohren waͤren: Ich erſchrecke alle⸗¶ Kranckheiten der Speichel den erſten mal, wenn ich ſolchen kleinen und ohn⸗ und leichteſten Zunder abgebe, und daß maͤchtigen Creaturen die Nahrung auch bey denen geſundeſten ge ein uͤber Bermoͤgen einſtopffen ſehe; be⸗ mercklicher Theil des unnuͤtzen Über⸗ dencket nur, welchen ſchlechten Danck fluſſes derer waͤßrigen unreinen Lei⸗ ihr dem ſagen wuͤrdet, der euch etwas bes⸗Feuchtigkeiten, durch die Speichel⸗ einnöthigen wollte, davor ihr euch ent⸗¶Druͤſen im Munde abgeſondert werde. ſetzet/ oder davor ihr den groͤſten Eckel Wenn man nun unſere Kinder recht inſonderheit bey krancken Tagen huͤt⸗ wohl gewartet haben will, fo nimmt tet / ja bedencket, ob ihr nicht den aͤrgſten man hierzu ein altes Weib an; fo offt Boͤſewicht dadurch zum Bekenntniß mehr einem Todten⸗Gerippe als Men⸗ bewegen wuͤrdet, und dennoch müffen | ben aͤhnlich ſiehet, und wenn dieſe ihm eure Kinder eſſen und trincken, fie mb» Speiſe reichet/ ſo laͤſſet man zu, daß gen nun wollen oder nicht wollen, ſie das Weib ſelbige vorher kaͤuet, den moͤgen kranck oder geſund ſeyn, fie mo⸗ Brey durch die Zaͤhne drucket/ und mit gen mit Haͤnden und Fuͤſſen aufs uf: ihrem unreinen Speichel vermiſchet, ſerſte fid) wehren, oder ſich wie ein hernach was mit dem Loͤffel nicht bine Wurm winden, dennoch muß das ihm einzubringen, mit den garſtigen unflaͤ⸗ zugedachte Deputat verzehret ſeyn. tigen Fingern in den Mund ihm ſchmie⸗ Wie nun dadurch der Magen und | ret, nicht bedenckende, ob dieſe Waͤrte⸗ zarten Gedaͤrme uͤberſchuͤttet. Was | vin fied) und kraͤncklich, oder auch nur vor Spannen und Reiſſen im Unter⸗ wegen ihres bejahrten Alters recht ge⸗ leibe (welches ſie durch Winſeln und ſund iſt, oder ob ſie hole, abgebroche⸗ Schreyen andeuten,) was vor gewal⸗ ne, ausgefreſſene und ſtinckende Zaͤhne, tiges Wuͤrgen und hefftiges Erbrechen, oder vielmehr Stiffte im Mauleſtecken, oder ſchmertzhaffter Durchfall durch oder ob ſie uͤbelriechenden Athem und Vorhergehendes erreget wird; Item, | die req d Lungenſucht ain 1283 Reflexions uber die Aranckheits / und Todten⸗Liſten. 1284 am Halſe hat, und offt dem Kinde einen gantzen Schlund voll faulendes Weſen und ſtinckenden Eyters mit ein⸗ ſſet. Ich mag mich mit keiner weitlaͤuffti⸗ gen Benennung derer Kranckheiten, welche hieraus entſpringen, aufhalten: edes kan ſelbſt urtheilen, was vor Zu⸗ faͤlle des Mundes, wie groſſe Verderb⸗ niß der inneren Leibes⸗Theile, wie vie⸗ lerley Ausſchlaͤge der aͤuſeren Haut, und allgemeine Verunreinigung der gantzen Leibes⸗Saͤffte, und daher gantz unheilbare Gebrechen zuwachſen muͤſ⸗ ſen, und dem Kinde vor der Zeit den Todt bringen. Nimmt man nun noch ſolche Ammen an, welche allein die Wolluſt, und eine aus ſchweiffende und ungezaͤhmte Liebe ſaugbar gemachet, und welchen die Keuſchheit mehr zur Laſt, und die Geilheit zur Luſt worden, oder welche gar mit veneriſchen Unrei⸗ nigkeiten behafftet; (wie hiervon unten ein Exempel reterire. (“) So kan man leicht urtheilen wie dem Kinde derglei⸗ chen Milch gedeyhen muͤſſe, u. wo wird ein ſolcher Laſter⸗Balck, was dem Kin⸗ de ſchaͤdlich, ſich zu entziehen ſuchen, oder allen hefftigen Zorn fliehen; wo wird ſie das Kind vor allen Erſchreck⸗ niß bewahren, oder ſich die Bruͤſte aus⸗ melcken, wenn ihr dergleichen begegnet, welches alles eine Mutter thun wird, weil ſie weiß, daß ſie durch nichts mehr das Kind, als hierdurch der Schweren⸗ Noth unterwirfft, oder wohl gar ums Leben bringet. Wird nun ein dergleichen Kind ent⸗ woͤhnet, ſo muß bey dem Schlaffenge⸗ hen auf die Nacht ihm eine ziemliche à e Meiner Che tanen (eibtid Schw Ampulle Bier bereitet, und zur Schlaff⸗ Staͤdte geſetzet werden, damit es faſt ſtuͤndlich bis an den hellen Morgen trincken konne, und keinen Durſt leiden doͤrffe: Alſo fuͤllet man oben das Bier ein, wenn es denn unten wieder ſeinen Ausgang haben will, werden ſolche ſchwitzend aus dem Bette und erkaͤltet; zu geſchweigen was in den heiſſen Leibern ſelbſt, das kalte Bier, wenn es vollends ſauer und ſchaal worden, vor unerſetzlichen Schaden bringet. Wer weiß nicht? daß ein einziger kalter Trunck in —— Leib genommen, auch die ſtaͤr turen nicht vertragen koͤnnen: War⸗ um ſollte man die Kinder nicht dadurch in gleiche oder mehrere Gefahr ſetzen koͤnnen, und durch eine Entzuͤndung ſie in ein gefaͤhrliches hitziges Fieber werffen, oder zu mancherley Verſtopf⸗ fungen und Verhaͤrtung der Leber, des Miltzes und derer andern Theile des Unterleibes, inſonderheit der Milch⸗ Adern und Gekrdſe ⸗Druͤſen Anlaß ge ben, welche Verſtopffung zugleich ver⸗ hindert, daß dem Leibe keine fernere zu⸗ laͤngliche Nahrung weiter z hret werden kan, daß deßwegen dergleichen Coͤrper gar bald zu einem lebendigen Gerippe werden muͤſſen, und an ihnen nichts als hohe ausgeſpannete und er⸗ haͤrtete Leiber uͤbrig bleiben: Welches die andere Kranckheit ausmachet, zu⸗ mal( wenn wie oben gedacht) daslüber⸗ fuͤllen von Eſſen darzu kommet, wel⸗ ches ſie in Atrophiam foírfft, und vielen Kindern den Todt zuwege bringet, wel⸗ ches Joh. Junckerus in Conſpect. Medi- ein. durch folgende Paſſage alfo illuftri- ret: eſter, als ſie das ste mal mit einem Sohne darnieder gekommen, hatte vorhero eine ſaͤugbare Hure zur Amme gedinget, welche nach der Ge burt ſogleich erfordert wurde, um das Kind zu traͤncken: Als ifie dieſes 8. Tage hindurch gethan, bekam das Kind eine Scabiem ficcam über den gantzen Leib, alfo daß immer ein Schulfer nach dem andern abfiel, und rothe rohe Haut darhinter ließ: Nothwendig muſte der Verdacht auf die Amme fallen; Deswegen als ſelbige von ber Heb⸗Amme viſitiret, erſahe fte. nicht wenige exulcerationes am gantzen Leibe, in ſonderheit unter bes nen Haaren auf dem Kopffe, und Die pudenda ziemlich angeſreſſen, welches fcabiem veneream deutlich anzeigete, deswegen ſogleich blefe abgeſchaffet, und eine andere Amme angenommen wurde: Nach wenigen Tagen bekam auch dieſe erſt auf den Bruͤſten und denn durch den gantzen Leib dieſe trockene Veneriſche Kraͤtze: Ungeachtet aller conve- nienten angewendeten medication, wolte es fid) doch nicht aͤndern, bis nach præparation des Leibes ein Unguentum Mercuriale verſchrieb, damit ſich dieſes Weib alle Abend beym voͤrderſten Gelencken der Haͤnde und aͤuſſerſten der Fuͤſſe ſchmieren muſte: Auf das es aber nicht zur Salivation kaͤme, wurde ihr allemal, auf den aten Tag em pur- gans gegeben, und auſſer dem patiens wie bey der Salvation tractiret, wodurch es dann geſchahe, daß fie in 3. Wochen vollkommen rein und geſund wurde, zugleich aber auch das Kind ſo noch lebet ob dieſem gleich im geringſten kein medicament gereichet worden. agulantis, imprimis ſi potus frigidusno- | her 32. An. 1724. Kinder 285. Maͤnner u ludante corpore exhibetuu. ^ | ra. Weiber 32. und eben fo verhaͤlt es Eine andere Kranckheit, darinnen ſich in andern . und Orten, wo viel mehr Kinder als Erwachſene flete | man ſo uͤberfluͤßig und unverantwort⸗ — seva, arit Daß lich die Kinder erziehet. dd vfliigige Nahrung, Die Slattern sberAinber Dod'en welche nicht recht verdauet, ſondern zu anbelangende, pflegen ſelbige nicht ſel⸗ zehen Schleime wird, und die hernach | ten viele Kinder, inſonderheit wenn fie. derhalkene Ausdönſtung durch das maligne grasſiren, hinweg zu raffen; Erkalten und verurſachte Verſtopf⸗ doch nicht in ſolcher Menge, wie ſolches fung in der Lunge alles hierzu concri· in granckreich inſonderheit zu aris, buitef, iſt eine mehr denn allzubekann⸗ noch mehr aber in Oſt⸗Indien, () te Warhelt. Denn ſo ſtarben An 17 4. duch Africa (C) zu geſchehen pfleget, in Berlin darinnen 10. Maͤnner und wo es auch kein Alter verſchonet, ſon⸗ 18. Weiber, dabey aber 42. Kinder, und dern da man aus Paris die ordentli⸗ Anno 1725. wiederum Erwachſene chen Kranckheits viſten haben kan, vie⸗ Maͤnnlichen Geſchlechts 13. Weibli⸗ le 70. 80. und mehr jaͤhrige Greiſſe, ine chen 1o. der Kinder aber 30. Von ſonderheit recht alte Weibes⸗Perſo⸗ Breßlau muß man recht erschrecken, nen, davon angefallen und dem Tode über die entſetzliche Menge derer Kinder, zu Theil werden, wenn fie dunt rf vi qst fo 10/13 MA. e 938: qp? shi bigen Von denen Giuvobaerm Oſt ⸗ Indi ens melden die Eybemerides Nat. Cur, An. IX. & pag. 461. Ante Batavorum adventum in Indias. variolis & morbillis non corripie- bantur Incolz, hodie vero tantam 3n indigenas exercent crudelitatem, ut peſte (quz mm India Orientali nunquam eft vifa) minoreshaberi haud poſſint. Quatuor abhinc . annis in Infula auftrali , tertiam hominum partem variolæ & morbilli interfece- kunt. Utuntur ibidem, 1) Perlis 2) Croco com. in aqua calida; puftulis expulſis, bis ante ortum & occaſum folis lavantur aqua frigida, per quam æſtus minuitur, pu- ſtulx accrefcunt, ac putrefcentes zgrum facillime relinquunt; Cibus eft frigidus, ex lactuca, cucumeribus coétis, melonibus & c. : à (**) Von Africa aber ſchreibet der beruͤhmte Herr George Erneſt Citablin Dif. deVariolis & | | Morbillis $; 4. pag; 7. De Penereo malo ex America in Europam exportato, ante illa tem. pora incognito (fiquidem fruftra hic eft B. Ammannus in Med. Critica Lepram cum hac Luc fimpliciter convertere laborans) res fatis certa eft; Ita vartole etiam & morbilli ex / Mfrica intimiore, in Europam enportati funt? Utpote qua im terrarum parte uterque affectus tam familiaris effe memoratur, ut etiam quam maxime adultis non folum: paflim eveniat, fed etiam, nafcente ex ipfa hac narratione non injufta ſuſpicione, uni eidemque homini etiam forte fzpius per vitam. Ubi fimul breviter memorari meretur illa differentia ,, quod morbilli & variole, qui candidis corporibus rubicunde eveniunt, in nigra Afrorum cute, pallore ad albedinem propiore fefe fiftant, Die Cur daſelbſt anbelangende, i$ felbte von der vorhero bemeldeten wenig unter⸗ ſchieden; Sinzemal (ie die Patienten etliche mal des Tages gar unter das Waſſer tau⸗ chen: Deswegen da ein Schiff voll Selaven aus Africa vornemlich aus dem Koͤnig⸗ reich Angols nad) Americam, dahin der Selaven Handel, um ſelbige in Bergwercken und bey Bereitung des Zuckers zu gebrauchen, gar bekannt, tranfportiret wurden; Und auf denen Schiffen viele derer an variolis hefftig erkranckten: Der Schiff⸗ Capitain aber, der keinen gerne, oder vielmehr das Geld davor verliehren wolte, ließ ſelbte nach der sEuccpáec Weilſe wol warten, und mit Matrazzen bedecken. Die geſunden Scla⸗ ven, fo dleſes ſahen, feuffieten üben die groſſe Marter, (o ihnen die Spanier anthäten: Deswegen ſie zu verſtehen gaben, fie wolten fie auf andere Weiſe beſſer reſtituiren, welches da der Capitain dieſes verwilliget, bunden fie ihnen Seile um dendeib unb warf» fen fie des Tages über etlichemal in bie Tieffe des Meeres, und jogen fie alsdenn wieder heraus, trockneten ſie in der Sonne. Und dieſes war ihre cura Variolarum, daran auch ſaſt gar keiner geſtorben. Welches in unſern Europe iſchen Laͤndern nicht ſo wol ge⸗ kathen mochte. Sintemal mir ein C 3 —.— Daß allhier vor einigen Siren [7 wWimmma ein 1287 Reflexions übet die Kranckheits und Todten⸗Liſten. 1288 bigen vorher ſchon einmal aus geſian/ ſelbſt ſuccedirten/ von 6. Individuis im- den haben, C*) da doch in Teutſe landes ſchon was rares, wenn jemand bejahrtes hiervon befallen wird, oder verſtirbet. Denn ſo ſtarben in Ber⸗ lin An. 1721. 224. Kinder. An. 1722. 231, An. 1724. 179. Kinder in variolis, darun⸗ ter aber niemand von Erwachſenen; auſſer daß An. 1723. unter 162. Blatter⸗ Patienten ein Maurer von 7o. Jah⸗ ren: Und An. 1725. unter ſehr vielen Kindern nur eine Jungfer von 21. Jah⸗ ren geweſen. In Breßlau geſchahe es nicht anders: Denn ſo war An 1722. die Zahl an denen Blattern Verſtorbe⸗ nen 296. darunter aber nur ein Jung⸗ geſelle von 16. Jahren. An. 1723. 72. darunter ein Junggeſelle von 33. und eine Jungfer von 16. Jahren, und An. 1724. unter 63. dergleichen Verſtorbe⸗ nen, kein einiges Kind über 10. Jahr. Doch bat fid) auch recht was ſeltenes 3. Meilen von Breßlau zu Rattwitz an der Oder gelegen, Ihro Excellentz dem Hoch unb Wohlgebohrnen Hrn. Sebaſtian Felix, Freyherrn von Reteln und Schwanenberg, Kay⸗ ſerl. Geheimden Rath und Koͤnigl. Ober⸗AmtsCantzlern im Hertzogthum Ober und Nieder Schleſien zugehoͤrig, u Anfang des Jahres begeben, da Nartin Kraͤtſchmer ſeiner Profeffion ein Schneider, der in feinen langen Le⸗ ben wenig von einiger Kranckheit er⸗ fahren im waten Jahre von ben Blat⸗ tern befallen und dem Tode zu Theil worde. Sonſten rechnet in Londen unter 100. dergleichen Krancken 22. Tode Hr. Nettleton. (vid. Gel. Zeitungen An 1723. pag. 336.) Und Herr Jacob Jurinus, Se- cretarius der Königl. Englichen Societaͤt hat an Herrn Caleb Cotes worth, Med. Doct in Londen An. 1723. geſchrieben, d» | mer eines meiniglich hinweg fl welches aber in unſern e nicht eintrifft; denn da am Ende des 1731. und Anfange des 32, Jahres al» hier fo vlele Kinder von 8 al len worden, als wohl nicht vielen Jahren geſchehen, fo fi von et Ur ene (o zu dieſer Zeit trackiret, nicht mehr als 2. Kinder darauf gegangen, da bey ei⸗ nem — noch im regimine feft verſehen worden. Was Raciridem anbelanget, ſterben die⸗ - 4 d * in Teutſchland eben nicht der, als in Engelland: | ſe Kranckheit gleichſam zu Hauſe, und auch daher den Nahmen nach Teutſchen erlanget, und die Kranckheit heiſſet: Allhier glaubet man, daß ſelbige nicht laͤnger als bis zum 7den Jahre daure, und welches Kind dieſe uͤberſtehe, haͤtte weiter keine Gefahr zu gewarten; von Berlin aber lautete der Bericht, daß An. 1725. ein Knabe von 14. und einer von 15. ren darinnen verſtorben waͤren, und das Jahr darauf gar ein Weib Fran⸗ zd ſiſcher Nation von 20. Jahren. Nach denen bekannteſten Kinder⸗ Kranckheiten, verfügen wir uns nun auch zu denen Erwachſenen Wie nan in der Epilepfie Abzehrung und Steck⸗ fluß, die meiſlen Kinder: Alſo flerben die meiſten Erwachſenen ebener maſſen in Abzehrung und Lungenſucht: Denn von An. 1721. werden allein in Berlin 913. in Phrifi verſtorbene Gr» wachſene angegeben, darunter nicht mehr als 24. Knaben, und 29. Maͤgd⸗ lein, und vielleicht die 1775 Atrophia abgelebte geweſen: Doch iſt auch nicht unmöglich, daß bey denen Kindern, wenn Achores, Tinez, Manationes au- daß wenn auch die Variolæ benigne Dd» rium etc. durch verkehrte Medication und ein Medicus 3. Kinder eines Zeugmachers, welche die Blattern faſt vollig uͤderſtan den, und nur noch wenige Schulffern auf der Hau hatten aber hin und ber, wie es dazu⸗ mal bey mehreren geſchahe, noch eine Blatter von neuen herauskam, baden ließ: So gerieth es ſo uͤbel, daß alle 3. des Tages darauf Convulfiones bekamen, und dem Qo: de zu Theil wurden. €) Daß in Paris gar offte, ſehr alte Leute in variolis ſterben, befaaen die Nouvellen ; Daher wurde gemeldet, daß An. 17:1. den 31. Auguſti die Schweſter der beruͤhmten Studery im 89. Jahre in dieſer Kranckheit verſtorben; Und in Jg. Jurint XXXII. Vol. quatrieme Extract der Memoires Philoſopbigres de la Societe Royale findet man eine Ob. fervation wie eine ſehr alte Frau von denen Pocken bey einem Patienten angeſtecket wor⸗ den, ob fie gleich in ihrer Jugend dieſelden vorhero ſchon gehabt; Ic An. 1731. in Clo⸗ fter de la Viſitation eine Ordens » tau Lowe de Loiſel von mehr als 100. Jahren, die eben ſelbige An. 1691. ſchon ziemlich bejahret ausgeſtanden. E —X n o uo 1289 und Erkaͤltung zuruͤck getrieben wer⸗ den, auch dieſe in Phtifin verfallen koͤn⸗ en: Ja vor weniger Zeit bin zu ei⸗ lein von 4. Jahren geruffen à 2 705 e der Ex. pring eingeſchlagen, fo hernach hefftig gehu⸗ fict, endlich aber von einer Hemoptyſi hefallen worden, fo ihrin 3. Stunden aber dun uur und [ojos beben In Breßlau ſterben in comparai- ſon gegen Berlin, nicht ſo viel Alte, de⸗ fto mehr aber Kinder, und inſonderheit 5 r Jungfrauen bis 20. Jahr. Denn ſo war hier die Anzahl An. 1722. in der Lungenſucht und Ab⸗ zehrung von verſtorbenen Maͤnnern 100. von Weibern 108. von Kindern Juͤnglingen u. Jungfrauen, 105. Per⸗ ſonen. An. 1723. von denen erſten 94. von denen andern 97. und von denen dritten 85. An. 1724. aber 98. Maͤn⸗ ner / eben fo viel Weiber und 85; Kinder und junge Leute. Daß aber der von Jugend auf durch unmaͤßige Dirt cauſirte Uberfluß des Gebluͤtes, das meiſte, wie oben uͤber⸗ haupt gemeldet, hierzu contribuiret; Reflexions iber die Kranckheits / und Codten⸗ iftert. lichen Geſchlech te kan bie Verſtopffung den welcher von Erkaͤltung und 1290 der monatlichen Reinigung / wenn das Gebluͤte regurgitiret, und in der Lunge feinen Ausgang ſuchet, oder ſelbſt fine det, viel darzu contribuiren, und bey beyden hat ein eintziger kalter Trunck nach groſſer Erhitzung offt inlammato- riſche Fieber, oder zum wenigſten bhti⸗ Die Zeit hernach / wenn Phtiſici am uͤbelſten daran, ſoll der Herbſt nach Hippocrate ſeyn, wenn er ſchreibet: Au- tumnum tabidis eſſe noxium: Bey uns aber in Teutſchland trifft dieſes gar nicht ein, vielmehr befinden ſich bet» gleichen Patienten viel ſchlimmer, wenn nach warmer Zeit der Nord oder Nord⸗Weſt⸗Wind lange blaͤſet, es ſey nun zu welcher Jahres⸗Zeit es immer wolle: Denn ſo ſind in Berlin An 17al. dieſerley Patienten am uͤbelſten dran geweſen und geſtorben im Januar und April. An 1722. im Januar, April, May, October und December. Anno 1723 im May, Junio, und Julio. An. 1724. im Martio und November. An. 1725 iſt die Zeit vom Æquinoctio verno bis zum Solttitio æſtivo ihnen gefaͤhrli⸗ cher als der Herbſt ſelbſt geweſen. Wel⸗ Erſtehet man aus der groſſen Entla⸗/ ches auch allhier in Breßlau eingetrof⸗ dung des uͤberfluͤßigen Gebluͤtes nach fen. An. 1722. war der April und Ju⸗ unterſchiedenen Alter, in unterſchiede⸗ | lius dieſen Patienten am. facaleften ; nen Orten; und zwar zu groſſer Er⸗ leichterung vieler beſchwerlichen und gefaͤhrlichen Zufaͤlle. Es geſchiehet dergleichen vornehmlich und am offte⸗ ſten, wie es ſchon Hypocrates 3. Aphor. XXVII. obſerviret, bey jungen Leuten durch die Naſe, bey Erwachſenen aber durch die Goldenen⸗Adern; bey ver⸗ ſchiedenen aber pfleget ſich auch dar⸗ zwiſchenklæmoptylis einzuſchalten, oder es werden zum wenigſten die hefftig⸗ ſten Congeſtiones des Blutes nach der Lunge hin, von der Natur angeſtellet: Da zwar nach der Intentione Naturæ, der Leib von uͤberfloͤßigen Gebluͤte ent⸗ laden wird, die Invention aber iſt nicht zu pardonniten , daß ſolches in einen fo bedencklichen Vifcere geſchiehet und die gewahr wird, als bis allbereit erreget, und die unheilbare Lungenſucht, wie ſie Natur nichts ehe dieſer Schaden a ſchon Galenus (Lib. V. de Loc. Cap. V. & Tom. II Lib. Ii: pag. 318 geheiſſen, zu⸗ wege gebracht wor den. Bey dem weib⸗ nicht went err e Friedr. Hoffmann in ein em Propem- ptico inaugurali, de Vapore Carbonum de & | foffilium innoxio, (ſo zu finden hinter VIII. Conf. Zacut. Luſitanum Operum | Anno 1723. ter Februarius, Martius, Aprilis und Jullus. An. 1724 ebener maſſen der Julius. Wie nun die Lufft, ſo kan inſonder⸗ heit ſchaͤdlicher Dampff und Rauch dergleichen Patienten groſſe Beſchwer⸗ lichkei bringen: Deßwegen ſollen zu Londen wegen der vielen Feurung mit Stein Kohlen, viele Menſchen in Phtiſin verfallen, und faſt der dritte Theil davon hinweggerafft werden, (vid. Frider. Hoffmann Viffert. de Mor- bis certis Regionibus & Populis propriis pag. 8) Auch zu Salle, da kurtz vor meine: Zeit in denen Koͤniglichen Saltz⸗ Cothen man dergleichen Kohlen zu brennen anſieng hatte man deßwegen e Furcht, bis der beruͤhmte Rath und Prefeſor daſelbſt der Diſſertation Heriniugii Joh. Siemens de Metallurgia morbifers) dieſes gantz anders erwieß, und zwar daß die 57 | We D Mm mi m 1291 vielmehr dadurch gereiniget werde, und von dieſer Zeit an viel wenigere Menſchen an anſteckenden Fiebern, und ſelbſt in der tire als tote hero, den Weg aller Welt gegangen. Dem Geſchlecht nach ſterben in Berlin, hierinnen mehr als noch ein⸗ mal ſo viel Maͤnner als Weiber; und zwar glaube ich, daß die ordentliche dum und endlich Hydropem Monat⸗Neinigung letztere hlerinnen viel ſoulagiere. Allhier aber in Breß⸗ lau kommet die Zahl gemeiniglich der Weiber hoher, oder zum wenigſten de⸗ nen Maͤnnern gleich, (wie die beyge⸗ fuͤgten Todten⸗Liſten ausweiſen) ebe⸗ ner maſſen aus Urſachen, weil die Dirt bey dem weiblichen Geſchlechte allhier verwoͤhnter und unordentlicher, wel⸗ che ihnen Obſtipationem menſium, und endlich die Lungenſucht zuwege brin⸗ get, wie denn auch das Brandwein⸗ ſauffen unter denen Weibern allhier gemeiner, und ſie in Abzehrung werf⸗ fen kan. Item daß junge Leute am ge⸗ faͤhrlichſten dran finb , die aber nach dem goſten Jahre in ſelbige Kranckheit verfielen, recht alt wuͤrden; Denn fo waren unter denen Verſtorbenen zu Breßlau und Berlin An. 1723. die mei⸗ fien über 50.60. 70. bis 80. Jahr; ja darunter in letzterer Stadt gar ein Mann von 92. ein invalider Soldate von 97. ein gemein Weib von 99. ei⸗ nes Schmiedes Weib von 94. und eine Tuchmachers Wittib von 102. ahren. 3 Hergegen ſterben in der Geſchwulſt und Waſſerſucht gemeiniglich mehr Weiber als Maͤnner: Denn ſo war in Berlin An. 1721. die Zahl zuſammen 137. als 41. Maͤnner und 62. Weiber it. 19. Knaben und 15. Maͤgdlein. An. 1725. 36. Manner und 67. Weiber, Kinder aber beyderley Geſchlechts 41. An. 1722. ſtarben in Breßlau hierin⸗ nen 24. Maͤnner, 50. Jungfern und Weiber, und 16. Kinder beyderley Ge⸗ ſchlechts bis zu 10. Jahren. An. 172. 21. Manner, 55. Weiber, und 21. fit der. An 124. 28. Maͤnner, 43. Wei⸗ ber, und 14. Kinder. Daß ſo viel Kin⸗ der in Geſchwulſt verfallen, kan man niemanden als denen Waͤrterinnen Schuld geben, welche denen Kindern in der Nacht viel kalt zu trincken geben, oder aus vollem Schweiße aufheben, und erkaͤlten, oder die Ammen viel Reflexions bet die Rranckheits / und Todten · Liſten. | Brand wein fauffen, und die Kinder 1292 ſelbſt zeitig zu demſelben auch haͤuffi⸗ gen Waſſer, oder Thee und Caffcé trin⸗ cken, gewoͤhnen: Daß aber die Weiber leichter vor denen Maͤnnern verhaltener Monats obſtructiones viſcerum v cachectiſch werden, und nam erit 5 bekannte Sache: geſchweigen derer von beyderley ſclechts von uͤbel curirten ies und Waſſerſucht — erden * fo , T Vom Schlage ſchreibet u Sect. VI. Aphor. PV Quod et fiant maximea L. anno ad LX mum. Aber auch anderen von Berlin, Bt lau, Orten, leidet ee eine Ex- ception: Sintemal in r S An. 172g. 36. Kinder apoplectiſch ben, da einige kaum 18. Wochen, ja kaum g. Tage und alle das rote Jahr noch nicht erreichet: Welches inglei⸗ chen das Jahr darauf erfolget: daß unter 130. Perſonen wiederum 25. Kinder geweſen, von erm achſenen aber 50. Maͤnner und z. Weiber, und zwar von denen Weibern 18. ſo noch ordent⸗ lich menſtruatæ geweſen, da doch ſonſt dieſe plötzliche und hefftige Kranckheit nur ordinair Weiber treffen ſoll, wo menſtrua allbereit völlig ceſſiret; und Maͤnner ſo hæmorrhoidarii vorher geo weſen, und ſelbige ausgeblieben; oder Podagricos ſo per metaſtaſin worden: Wie dieſes zugleich von Breßlau, die Tabellen —— en Jahren ausweiſen. biu Von Podagricis glaubet man ſonſt, daß ſie dabey lange lebeten; und zwar dieſelbigen welche die Gicht nicht vor dem 4oſten Jahre bekommen; deßwe⸗ gen als Kayſerl. Majeſt. Leopoíaus r. im etf. 4often Jahre von dieſer befal⸗ len wurde, fo danckete man GOtt, und ſtellete deß wegen oͤffentliche Proceffio- nen an; Man gratulirte dem Kayſer, daß Sie Ihr Alter ſehr hoch bringen wuͤrden; welches bey einem ſonſt khe ſchwaͤchlichen Herrn ziemlich eingetrof⸗ fen. Sonſt aber ſterben gemeiniglich mehr Weiber als Maͤnner in der Gichtz obgleich Hippocrates Sect. VI. Aph. XXIX. ſchreibet: Mulierem Podagra non labo- rare, niſi ipſi menſtrua defecerint. So ſind doch in Berlin in dem 2723. Jahre 2. F i⸗ 1205 — Reflexions uͤber die Aranckheits / und Todten⸗Liſten. 2. Weiber von 30. und verſchiedene bis 40. Jahr verſtorben ja ſelbſt ein Maͤgd⸗ lein von 6. Jahren, auch ſtarben in be⸗ meldten Jahre 10. Weiber mehr als Maͤnner, unb das Jahr darauf wie⸗ derum fuͤnffe. v" Wenn wrr bedencken, was vor einen elenden, zerbrechlichen, und zur Faͤul⸗ niß hoͤchſt geneigten Leib wir herum tragen; Welchen wir taͤglich noch mit ſolchen Dingen erhalten, die ſeines gleichen ſind, und dennoch geſchiehet es Unter viel 1000. Menſchen, in denen groͤſſeſten Staͤdten, kaum 1. 2. oder 3. mal, daß eine wuͤrckliche Faͤulniß oder der Kalte⸗Brand in unſern Leib ſtatt findet: Und ſo muß durch auſſeror⸗ dentliche Gewalt offtmals noch viel Anlaß darzu gegeben worden ſeyn: Denn ſo ſtarben hierinnen An. 1723. in Berlin nicht mehr als 4. Perſonen, darunter 3. von hohen Alter waren, fo noch darzu kraͤncklich und cachectiſch viele Jahre gelebet: In Breßlau aber laut denen Tabellen, in 3. Jahren nicht mehr als 2. Perſone. Zu was ird oͤffter Anlaß gegeben, als zu allerhand Fiebern: Doch wird man unter 1ooten gewiß kaum s. an⸗ treffen, welche die gantze Zeit ihres Le⸗ bens 3. oder 4. mal febricitiret haͤtten; hergegen werden ihrer unter ſo vielen nicht wenige ſeyn, welche ihrdebenlang auſſer Maſern und Blattern von allen Fiebern frey geblieben; da doch man⸗ cher Menſch ſo viel Gelegenheit durch verkehrte Lebens⸗Art, durch uͤbeles Verhalten, und verwehnte Gemuͤths⸗ Bewegungen darzu giebet, daß er taͤg⸗ lich ein Fieber, und manchen Tag vie⸗ lerley derſelben bekommen muͤſte. So wol und verſtaͤndig weiß ſich unſere Seele zu rathen, daß ſie ſo ſelten unſern Leib unter 100oerley Gefahren verle⸗ 1294 verwandelt, ſondern was dem Leibe Schaden zufuͤget, mit einem Worte in eine Faͤulniß bringen kan, abſondert, und denn heraus treibet; Welches mit einem Worte Fieber heiſſen: Sie ſtel⸗ let aber dieſe, gegen einen Theil weni⸗ ger, gegen den andern mehr an; Und zwar entweder langſam, oder ge⸗ ſchwinde, mit Force, oder mit Gelin⸗ digkeit, unaufhoͤrlich, oder ſie ſetzet manchmal von ihren Bewegungen aus: Daraus der Unterſcheid der Fieber entſlehet. Und dieſes alles nicht ohne die groͤſte Raiſon, denn wenn ſie mit ſolchen Ma⸗ terien zu thun hat, welche nicht lange im Leibe, ohne demſelben empfindli⸗ chen Schaden zu zufuͤgen gedultet wer⸗ den koͤnnen, oder die Lafiones dieſelben Glieder angehen, welche unſere Seele, um das natuͤrliche Leben zu erhalten nicht lange entbehren kan (vid. Srablii Propempt. Inaugurale de Æſlimatiome par- tium & læſionum, annexum Vol. Difput. III. num. XI.) fo hat fie bey dieſer Gelegen⸗ heit wol nicht lange Zeit zu ſaͤumen, oder andere Arbeit vorzunehmen; ſon⸗ dern beſtändig und unaufhoͤrlich mit ihren Wuͤrckungen wider die Kranck⸗ heit anzuhalten, welches in Febribus continuis und malignis auch alfo zu ge⸗ ſchehen pfleget. Wo aber dergleichen Gefahr ſo geſchwinde nicht zu beſor⸗ gen, theils auf Seiten der Materie, als des Gliedes ſelbſten, ſo nimmet ſich auch unſere Seele mehr Zeit zu ihren Wuͤrckungen: Und ſetzet manchmal einen 2. und 3. Tage aus, um fid) von ihrer gehabten Arbeit wieder zu erho⸗ len, welches man in denen Febribus in- termittentibus alſo wahrnehmen kan. Daß aber dieſes alles nutzbare Wuͤr⸗ ckungen vor unſern krancken Leib ſeyn, tzet oder kranck werden laͤſſet und wenn hat abſonderlich wie von allen, inſon⸗ duch dieſes ja einmal geſchiehet, man⸗ derheit von denen letzten bewieſen, oz. gelts ihr auch zu der Zeit nicht an Rath Autonides van der Linden (x) daß zu fp- und That, den Leib wiederum davon Pocratis, Ceſſi und Galeri Zeiten dieſe zu befreyen: Am ver nuͤnfftigſten aber act per eine Kranckheit, ſondern viel⸗ muß ſie nothwendig handeln, wenn ſie mehr vor einen Streit darwider ſind nicht ſchaͤdliche Materien langwierig gehalten worden. Abſonderlich aber corrigiret/ oder gar nach TLeophraſti Pa- hat fid) Tomas Campanella (2) und nach raceifi Gutduͤncken, Venena in alimenta | ihm Joban. Baptiſt. van Helmomt G uno à * i , CS 1 51 Thomas a (1 In Select. Medic. pag. (ed. quz Lugdun. Bát. an. 16 $6. in 4to prod ) 148. (2) Lib. VII. Cap. Il. De fenfu rerum & Magia (prod. Francof. 1620. 400) — 8) In Tra de Febribus, f. Doctrina Febrium inaudita, it. in Libr, cui Titul. pico 5 4 2 gu tddiovaM i4 " M ; olpes » 1295 Thomas $ydenbam (4) am deutlichſten unb gruͤndlichſten aber Herr Hofrath . George Erneſi Stabl (5) heraus gelaſſen, und bewieſen, daß kein Fieber eine Kranckheit zu nennen, ſondern viel⸗ Af ein Remedium derſelben ſey: Und dieſes kan man wiederum erſehen, aus denen Berliniſchen Todten⸗Zettuln; it. was ſonſt daher wegen der Kranck⸗ heiten bekannt worden; Es liegen ba: ſelbſt gemeiniglich 3. Regimenter Sol⸗ daten in Garniſon, von denen ſind in dem 1720ffen Jahre 114. in viertaͤgich⸗ te, 436. in dreytaͤgichte, und 197. in taͤgliche Fieber verfallen: Da aber Roͤnigl. Majeſt. von Preuſſen groſ⸗ ſe Liebe zu denen Soldaten, (wie be⸗ kannt,) tragen; und wenn fie franc werden, ſie aufs beſte pflegen und war⸗ ten laſſen; auch ihnen verſtaͤndige und erfahrne Medicos zuordnen; So iſt ge⸗ ſchehen, daß auch nicht ein eintziger von Reflexions ber die Atanckheits/ und Todten ·Liſten. 1296 quartanæ vom Schlag geruͤhret, daß in 3. Stunden daraufdes Taie d Und ein Mann von 63. Jahren ſo Febre tertiana continua decumbiret, zu- gleich aber unausſtehlichen Schmertz am rechten Fuß empfunden und da fid) ſelbiger beym letzten er. aſt are verlohren; wurde er de arauf plotzlich vom Schlage ret, und faft in einem Augenblick Bein irn reßlaui ſten in dieſen 3. J. ren nicht mehr, als 2. Perſonen an⸗ gegeben worden, ſo in dieſem Fieber verſtorben: Da hergegen ſehr viele unter denen, ſo die Geſchwulſt und Abzehrung hinweggerafft, bekannt ſeyn, fo von uͤbler Medication und Ke- gimine in beyde dieſe incurable Kranck⸗ heiten verfallen, und endlich die Schuld der Natur bezahlen müͤſſen. Die Febres acutas anbelangende iſt allen dieſen verſtorben iſt. Gantz an⸗ der numerus der Verſtorbenen lange ders aber iſt es ergangen in der Stadt, nicht ſo groß, als derer morborum da die deute ihren freyen Willen gehabt, chronicorum, denn An. 1722. ſtarben in und entweder zu Empyricis, Materiali - Febribus in Berlin 502. in chronicis ſten, Apotheckern, alten Weibern und aber 113. Perſonen, und An 1724. ſelbſt unwiſſenden Medicis gelauffen, war von denen erſten die Zahl 540. und ihnen die Fieber durch Chinara, Mar- von denen andern aber god. Menſchen, tialia, Opiata vertreiben, oder heffuge Vo- | dergleichen auch die Breßlauiſchen mitoria und draflica medicamenta ge- brauchet, und dadurch unordentlich machen laſſen: Da ſind nur al⸗ lein 71. Menſchen angegeben worden, ſo in dieſen Fiebern verſtorben, ohne dieſelben, fo in Abzehrung und Sch wulſt verfallen; und unter dieſer Rubrique ſpecificiret worden. Sonſt hat Granuius von London obſerviret, daß von dergleichen rebrici⸗ tanten unter 100. nicht 2. ſtuͤrben: Und ich kan gewiſſentlich angeben, daß in meiner jetzo 29. zaͤhrigen Pra- xi, unter nahe 1000. dergleichen Pa. tienten, niemand darin geſtorben, oder wiſſentlich in eine andere Kranck⸗ heit verfallen: auſſer meine Frau Schwieger⸗Mutter, welche, als eine umme Flethorica, ſub Paroxyfino Febris Tabellen ausweiſen. | Wie nun die Crifis in Febribus acutis und malignis, fid) inſonderheit in hitzi⸗ gen Laͤndern mit 7. oder halb 7. Ta⸗ gen zeiget: So bemercken wir, wie vielen ſonderbaren Wuͤrckungen der Seele in unſerem Leibe, die ſiebende Zahl könne vorgeſetzet werden. Es ifl bekannt, daß der gantze Bau menſch⸗ lichen Leibes in 7. Monaten zu ſeiner Vollkommenheit gelange, und die zwey ubrigen Monate nur verborgen blei⸗ be, um mehrere Staͤrcke und Groͤſſe zu erlangen, deswegen Hippocrates Partum feptimeftrem pro legitimo gehalten (Li- br. de SeptimeſtriſPartu pag. (ed. Linden) 167.) Nach der Geburt / begonnen fid) gemeiniglich nach 7. Monaten bey de⸗ nen Kindern die Zaͤhne zu ee hofpes morbus pag. (ed. Francof. an. 1682. in to) 466. $. 89. Natura fuis ipfamet medetur morbis, fpontanea bonitate, ut febres falubres, | Itemque quartana, quz proprio naturz ductu, non autem Scholarum adminiculis fanatur. | (4) Obferv. Medicar. circa morborum acutorum hiftoriam & Curationem in Pra fat. &Se&t. 1. Cap. I. & IV. pag. (ed. Londin. 1676. 8vo) 1. 27. feqq. - (5 In Diff. de Febre perfe nunquamlethifera (Halz an. 17 f 4:4t0) Conf. Unſere Samm⸗ lungen von Statute und Medicin- wie auch hierzu gehörigen Kunſt⸗ und Literatur · Ge⸗ ſchichten. Herbſt⸗Ouartal An. 1717. Menſ. Novembr. Claſſ. IV. Art. IV. p. 301. feqq. ibet bieuandbei und Todten⸗Liſten. 1298 : [ || But aber waͤchſet er mehr in die Dicke⸗ u der "n7. Jahre wiederum ma welches bis nach dem 7. Seprenario : 3 in dem andern Septenario dauret; Da denn der Leib gemeini⸗ oon naim, un de nec neren glich wieder abzunehmen bic Lco eie eee e alfo daß bey dem weiblichen Geſchlech⸗ 1 im epi ey Geſchlecht te zugleich die Seugunge-Rrafft auf⸗ die pubertaͤt, . 4. Veraͤn⸗ hoͤret, und Wan die Manfss; fid alen erdt guber — prr s Ziel unſers zeit, ( :] ( Se as unſer antzen zeit⸗ flet daher bieafpera ameria gröſſer, lichen bens i von Wee elangen die fibre; des gantze ſieben oder 70. Jahre hinaus gehe Leibes zu mehre umicät, der Bart it Die aber dieſes beſſer wiſſen wollen ſticht hervor/ und oí e güte det ugend Aw: daß das 4offcinfonberbrit das Or inj anui Bliede, , 6afle; oder das -7mal 76€ und mal g — M 9 3 it 3 Gim aner onderhe dM Daß aud) RCM ſchlachte,! T zu 1 E y diferte V beſagen die Berliniſchen Nachrichten, Ing. mal 7. d ben balder Maud it. kan man dieſes von Bilan, auf — ern 1 75 *. | ber en 2 ; we nat i en n3 Denn bte ensum 1 26 Stuck zm Mr iae à. - gin d en sin ! pom „2051 n Le [HOUR E c 54 : i: Der Duc, dae mm ANE vts HIN 7 dli, Sitloet alſo jedes eburths, Jae, des i Alter an, welches niemals, Vals in dieſem Ew fip cutis Dan P die e, addiret machen ſolche hre. dna gn Asa mp vii od das Sein Ld gus | i py m „ id ba Rod gs iD jen, RR. TNI iV — — * (món dis pid "iu kommet heraus 1734. coche dieſes ed Duc; de Bewick e 9 —. magnum ſich alſo ſchicket, it ift bald daraus ominiret worden, e Sois mich vor ihn fatal fon, und er m , nin din ſchnellen Todes ſterben. ' Ru nn (Tab. b.) 99 Reflexions ber die Atanckheits / und Todten⸗Liſten. 130 Denn An. 1723. ſtarben in Berlin | ift, daß erſterer im voſten, Mrd unter 2532. Menſchen nicht mehr als | inr6sftentyabre e und Tochter zu 2. Weiber und kein eintzigerMann im zeugen angefangen, ſolten nun dieſttz goſten Jahre. Monate bedeuten, ſo muͤſte Kenan noch An. 1724. unter 2375. 5. Maͤnner nicht 6. Jahr alt, und Mabalalee! bald von 49. und 10. von 63. Jahren, nach 5. Jahren ſchon ein Kinder⸗ Mater Weiber 2. von 49. und z. von 63. An. gewesen ſeyn, ja noch 9. Monate vorhe⸗ 1725. unter 2819. s. Maͤnner von 49; vo mannbar, zu welcher Zeit und 9. von 63. Weiber eine von 49. und genommen und fie geſchwaͤngert ha⸗ 5 von 63. Jahren, alfo daß von an⸗ ben; welches wohl nicht leichte jemand erem Alter, und faft von allem Jah glauben wird: Dieſes aber iſt gewiß, ren mehr Menſchen geſtorben, als ſelbſt daß (cbr viele Menſchen ihr Alter eben in denen Stuffen- Jahren. Wie ole ſo hoch, und noch hoͤher bringen, als es ſes auch das Crailsheimiſche Todten / der Prophet David in ſeinen XC. I v. Manual confirmiret daß unter 4785. 10. determinixet. Der berühmte chert erſonen, fo von 1660. bis 1709. da⸗ Cbriſtiam Gryphius thmahligerkectot des lbſt verſchieden, nicht mehr als s. | Gymnaſũ zu Sr. Mar. Magda. allhier, hat Perſonen geweſen, ſo in dieſem groſ/ ſeinen Auditoribus eine gantz weitlaͤuff⸗ ſen Stuffen⸗Jahre, die Schuld der tige Hiforiam rion oc — Natur bezahlet, da doch deren fo aͤlter dictiret, darunter eine Nonne fo ihr Al / worden 551, geweſen. ter uͤber 200. Jahre gebracht. (Nicht Auch erſcheinet hieraus, daß faſt or- aber wie der betruͤgeriſche ſich ſo nen⸗ dinair vielmehr Maͤnner als Weiber nende Meecb Auguſtiut Hultazob in dieſeu Jahren dem Tode zu Theil americaser aus der Provintz Canada worden. IR von Acbem, fo Ana71$. allhier in Breß⸗ Nun ſoll dieſes vornemlich am lau geweſen, welcher von verſchiedenen Schlage geſchehen, es ift aber wiede | vor mehr als fünfftehalb 100. Jahr, rum falſch, denn im 1724 ſten Jahre und gar 2000. Jahr alt, ausgegeben ſtarben in beyden Stuffen⸗Jahren worden: Vid. Unſere Sammlungen nicht mehr als ein Mann und zwey von Natur⸗ und Medicin- Geſchichten Weiber apoplectiſch , und das Jahr bat» | V. Verſuch Claf V. Art X. pag. 1645.) auf dariſen nicht mehr als zwey Maͤn Damit man aber ſehe, daß noch gc ner und ein Weib / die andern aber alle, genwaͤrtig eine ziemliche Anzahl Men. Phtyfi, Tabe, Calculo, Hydrope und Fe- ſchen über 9o. und 100. Jahr an Alter bribus, und eben ſo verhaͤlt es fid laut ſteigen: Beſagen die Liften, der in be denen Tabellen zu Wien, Breßlau nen Roͤnigl. Preuß iſchen und Chur⸗ und unfehlbar in allen andern Orten. fuͤrſtl. Brandenburgiſchen Landen Damit man aber von allem Alter fe | verſtorbene Menſchen. Sintemahlen he / wie die Menſchen darinnen ſterben, An 12a. 71. An. 172g. 77. und An 1724. fo fügt von Wien und Breßlau fol⸗ 66. Perſonen über 90. und 100. Jahr gendes Verzeichniß hinbey. 5. Tab daſelbſt alt worden. Und An 1718 bat» Das hohe Alter der Menſchen an⸗ ten in dieſem Reiche 32. Menſchen über belangende, haben einige davor gehal- 100. Jahr, und einer fo gar das uóte ten, die Menſchen wurden ſetzo noch Jahr überſtiegen; und das Jahr dar⸗ eben fo alt, als die Alt Vaͤter vor der auf waren der Verſtorbenen 5. von Suͤndfluth: Und ein Jahr bey ihnen 100. 3. von 101. s. von 102. 2. von bedeute einen Umlauff des Mondens, 103. 3. von 104. 3. von 105. 3. von oder einen Monath von 28. Tagen: 106. 2. von 107. 3. von 108. 3. von Da aber zur Zeit der Suͤndfluth in der 109, 2. von 112. und einer ſo gar von H. Schrifft der Jahre und Monden 125. Jahren. | gedacht wird, nemlich daß im zehenden Von andern Orten aber melden Mond am erſten Tage, das Gewaͤſſer von dieſem und den vergangenen Jah⸗ fib angefangen zu verliehren, ja Xezo- re (da ich dieſes ſchreibe) die Nouvellen phon ſchreibe: Daß die Welt unter Oz y- mit glaubwuͤrdigen Umſtaͤnden, daß ge 10. Monat unter Waſſer geſtanden; zu Londen von An 731. bis 1732. 5. und von Kenan lind Mabalaleel oder Pa» alte Leute in den Todten⸗Zettuln ange⸗ ter und Sohne aus Genef, V. bekannt geben worden welche zwiſchen roo. und 107. ANNO 22. € E * " E Iſten. 669. 4. XXI. „ „ Nr. 4 NI. 4 . | LX. og CEXXLS . [ LXXXLD— iet! . II. 124. XII. 9. XXII. 4. XXXII. 9. XLII. 12. LIL ß. LXII. 8. LXXII. 10. LXXXII 4. XCII. ps III. 92. KIII. 2. XXIII. 6. XXXIII. 5. | XLIL $9. -LHL 16. LXIII. 6. 8 LXXIII. m. LXXXIII. n | XCHE I. Re IV. 30. XIV. XxiV. 4 XXXIV. 10. ! XIIV. s | LIV wm [| LXIV. 16. .LXXIV. 9. LXXXIV. z XCIV. 1. Mw 1x L.X. -.-.. XXV." &.[. XXXV 6 XLV. 10. | LV. n. LXV. 6. LXXV. 9. LXXXV. 4. XC VW. 8 JI. 34. XVI. 6. XXVI. 5. XXXVI. 14. . XLVI. 6. LVI. 2. LXVI. 16. LXXVI. 9, LXXXVI - XCVI. I. E IVII. 35. XVII. Z. XXVII. 9. XXXVIL 9. XLVIL 2. LVII. 15. LXVIIL 2. LXXVII. 10. LXXXVII. I. XCVII.n VIII. zs. | XVIII. XXVIII. 9. XXXVIII. 9. XLVIII. 9. LVII. 11. LXVIII. 15. LXXVIIL 3. LXXXVIII. G. XCVIII. c u., k. XXIX. 6. XXXIX. 6. | XLIX. 6. | mx 10. LXIX. io. IXXIX. 6. LXXXIX, t. | XclX. & . XE 4. XXX, uil XL m libb 16. bLXe ne I. musbpDXEEO 192052 XC t 8 Sum. 1140 Sum. 30. | Sum. 64. Sum. 94. | Sum. 88 Sum. 133. Sum. 125. ] Sum. 87. | Sum. l 8 i „„ CST ANNOJUS, LXXC 4e 47. LODA - nt- in, und nach der Geburt gs Iſten. 522. XL F. | XXL 6. | XXX. 6. XII. . LI. LN, 6: | e2053)1l. 55. XII. I. XXII. 6. XXXII. 6. XLII. 6. j. LII. 12. EXII. 12. LXXII. 5. LXXXIIL. 6. XelL - - „III. 40. | XIII. 3. XXIII. 6. XXXIII 9. XLIH. 9. LIII. 10. [ LXIIL 16. LXXIIL iz | LXXXIII. 3. XCIII. e SU. 30. XIV. 2. XXIV. . XXXIV. 9. XLIV. 6. LIV. II. LXIV, 9. LXXIV. rr. LXXXIV. 2. | XIV. - " e X. 34. | XV. 6. XXV. p. XXXV. 6. | XLV. 9. LV. 6. LXV. m. LXXV. 6. LXXXV. I. XCV. - B „ VL 20. XVI. - XXVI. 6. XXXVIL iy. XLVL, 6. LVI. 16. LXVI. 16. LXXVI. 14. LXXXVI. 1. XCVI. I. [8 pe S VII. Io. XVII. 2. XXVII. 1. | XXXVli:o. XLVII. 9. LVII 8. LXVII 9. LXXVII. 6, | LXXXVII. I. XCVII. 1d 2 2 2 VIII. 10. XVIII. 3. XXVIII. 8. XXXVIII. é. XLVIIIII4. LVIII 7. LXVIII. 2. EXXVIII. 3. LXXXVIII - XCVIII. E 2 S. 12. XIX. 3. XXIX. 3. XXXIX. 5. XLIX. 3. | LIX, 6. | LXIX. 6. | LXXIX. 6. LXXXIX. 2. | XCIX - |3 A me 4. XX. 6 XXX. 13. XL. 9. L. 16. LX. 24. LXX. 13. | LXXX. 3. XC. ZA Im. C. T P9 wa x 29 Sum 739. | Sum. 31. | Sum. 79. | Sum. 33. Sum. 87. | Sum. 109. | Sum. 106. Sum. 76: || Sum. N 1r. - En Iſten. 542. e 1. Xuh.-3.. N i 2319. e . r 12 BXXXPBe. d xct I. ES, Gb it. 66. WE s cu wp 5. xxxII. I4. 111 LH. $4 [| LX. 13. .DXXIL I. „ CpxBL. x. |s- EC nns 54 0] xn F. XXIII. 8. XXXIII. 4. xu 8. rm. 10. XIII. 10. xxIII. 13. LXXXIII. 2. XCHEO e xum Q 1v. 29. xv. 5. xxiv. — 5$. | EkXxIV. 16. xL:v. Io, LIV. Io. LxiV. I4. LXXIV. 9. LXXXIV. 2. ] xev - 2 ^ W XV. 5. | xxv. 7. | xxx. 05. || ALV. 9. | LV. II. | LXV. — I$. M LXXV. I3. | LXXXV. | - 7 | -X€v. 2. RB S VI, 26. | xvi. 2. | xxv $4 [7 een, X9. 7—^ XI. Ii 6. d yt. Bp I NV 28. Lxxvr, 6. LXXXVL I. xXxcVI. I. $ E: vH. 22. XVII. 3. XXVI. 4. XXXViL,- 4. xLvi 2. Tir. 9. XVII. 44 || txxvirg2. IXXXVH. I. Xcvité 1. e T Vili. 18, : XVIII. 7. XXVIII. I$. XXXVIM. 6. XxLVIII. 12, LVIII. II. LXVIII. IO. ; LXxXVIII. 5. LXXXVHL 3. NC VIII.. 8 - IX, | I8.- XIX. 3 xxx, 7 XXXIX. 4. N £94 ) 4^ Lxh 4. j| "Lxxm. 6." | Lxxxux 2.-* xcix. - do ^ X. 8. . xx. 2. EE T Xi. 20. b.- 32282. Ex. IS. „ e 8. 2 o E : Rc uA : — — a — — —— —e— : is um. 810. | Sum. | Sum. 36. | Sum. reg. | Sum. 96. | Sum. :38. | Sum. 95. Sum. 19. | Sum 6. . ^ — ^ | " ! | | . " / er ! | p 9- — s.» "COO OOePupERL E » 312 "heap 2 * " — i 3 aT 4. "T AE [1 fi - 755 € h 2 : ET : 5 * 3t. M EE DE 97. N LI. 140. 141. Mie. ixn: E. LXXXL. 8 "XC. 9. o 6441. 5. Xl. 2. XXII. 1, XXII. 32. XLil. 23. Lil. 27, LXII. 28. LXXII. 18. LXXXII. 14. | XCIL. » ICH. 1. 2. 87. XIII. 22. XIII. 48. XXIII. 32. XIII. 47. Lill, 3 LXIII. 28. | LXXIU. 18. | XX XII. 15. XCIIl. 1. cin. n|o - 187. XIV. 13. XXIV. 35. XXXIV. 43. XLIV. 53. LIV. 3. 4 3 3 LXXW. 42. LXXX V. 13. XCIV.. 3. CV. 141, KV. 1g. XXV. 4. XXV. 47. XLV. 41. LV. 55. LXV. 48. XXV, ix LXXXV. 1 XCV. 4. Cv. 1E 93. XVI. 12. XXVI. 33. XXXVL, 52. XI VI. 66. LVI. 51. [LX 2 c LXXVI. 3. LXXXVI. 4 XCVL; 2 CVI ESB 60. XVII. 12. | XXVG. 49. ! XXX VII. 78. ! XLVII, 80. | LVII. 87. LXVII. 53. LXXVII. 33 IXXXVII. 12. ! XCVII. 3. CVI. 1. 4 37. XVIIL 10. | XXVII. 32. | XXXVIIL 36. | XLVIIT 22. | LVIII. 29. ] LXVIII 4. "e. LXXXVIII. 5. XCVIII. 4. | Cv. & 27. XIX. 24. XXIX. 66. XXXIX. $2. XLIX. 59. | LIX. 52. LXIX. 38. | LXXIX, 39. XXXIX. 10. XCiK. 8. CX. - | 21 XX. 20 XXX. i9.]XL — .37.|]L. 22. LX. 22. LXX. 28 LAX K. 29.| XC. ( 10. C. 3. [CC. 497.| Sum. 550. Sum. 532. Sum. 457.|Sum. 351, Sum. 28 Sum. — U Sum. gi- ſind in der Kayſerl. Neſdentz Stadt Wien, wit auch in de ⸗ S zd a | ; an S882 . 2613. XI. 32. XXI. 50. XXXI. 77. XLI. 89. Ll. 103. [LNI. 101. L. C68-| LXXXL. 46. li. 207. XII. 8 XXII. 29. XXXII. 35. XIII. 29. LII. 19. LXI. 14. LXXI. 7. EXXXIE. 6. S ll. 59. Nl. 21. XIII. 35. XXXII. 67. XI Ill. 5 LII, 4. LXII. 42. | XXII. 33. | LXXXIII. 20. S a9 XV. rn XV. e $3 XLIV. S3. HIC e A8. [LXX 24 LIV Ie XC Ae D t c SSE VI. 147. XVI. 18. XXVI. 44. XXXVI. 63. XLVI. 73. Tr 44. LXVI. 48. L 27. LXXXVI,- 229 CVI. 6e cVE T go: VII. 140. XVII. 21. XXVII. 50. XXXVII. i. ! XLVII. 57. LVII. $1. LXVII. EI. EX VIL. 34. ILXXXVII. 15 XCvll. 2. Cvll. 1. de S Z8, vi. 78. XVIII. 22. | XXVIII 34. | XXXVII. 33. XLVIII. 21. Lin. 4 ILXVIII. 34. | EXXVIH. 15. LXXXV II. 9. | xcvnt. - CVIII. ^g S$gz [X 26. NIX. 18. XN. Ja. XXIX. 51. XLIX. Th Lix. E LXIX. 24. LXXIX. 29. LXXXIX. 515 XCIx. 3" Ox. 5 RES K. 28. f 21. | XXX. B XE e 42 by 9. LX. LXX. 20. LX XX. 14. XC. 18. G. 4 . m. Qa 9^ A ! 8 * um. 7271 Sum. 432. Sum. CEDE i B Sum. | — ED f Cei E E | ar : 5 —— ; tugal Juan Rodriguez, alt 125. Jaht und Rittern des Ludwigs Ordens / und Ma- z ev j Den 12 Jan. 1732. in Sůdermarck Jahr; Und eben zu dieſer Zeit leb⸗ hr noch Kriegs Dienſte ge⸗ than, alt 102. Jahr. Zu Wien den g Dec imSpanſſchen | Hoipital Hon Philip Rocabert , geweſener | Lieutenant unter dem Cutaßler⸗Regi⸗ | . c ment von Cordua, alt na. Jahr. Im December wurde zu Paris im Den 25. hat man zu halle in Sach⸗ fen einen daſell ſtgetpeſenen Bürger u. | auf« Schlachter Rahmens Chri⸗ ſtian Baͤrenwald begraben, welcher 101. u. tel Jahr alt worden: Sein Va⸗ ter hat als Rittmeiſter unter Chur, ft Friedrich Wühelm den Groſ⸗ dienet, und iſt im uz. Jahre ſei⸗ Dieſer hat obbemelten ſeinen Sohn, | ! als er 20. Jahr alt geweſen, nut in den Bethune ein alter Frantzoͤſiſcher Admiral | Krieg genommen, welcher auch darin⸗ alt 105. Jahrt. nnen bis in das 40 Jayr geblieben. Ein Bey dem Leich⸗Begaͤngniß eines sabe e aber ſich mit ſeiner 25 - Sinn n a no daſelbſt der Ga Frantz Hawnbal von 1503 nod lebenden Wittib, welche damals von 14. Jahren geweſen, verbeutatbet, und 6o. Jahr mit ihr im Eheſtande ge lebet, auch 10. Kinder erzeuget. Er iſt ubrigens bis etwan 5. Wochen vor ſei⸗ nen Ende noch immer herum gegan⸗ gen, doch aber bey einiger Zeit her et⸗ was kindiſch worden. In eben dieſen Monat zu Dreß den im Armen⸗Hau⸗ ſe ein Fuhr⸗Knecht Hanß Nuͤller, fo ſein freylediges Leben auf 100. Jahr und etliche Monat gebracht. Den 27 May 1732. wurde ein Witti⸗ ber zu Fridrichs⸗Stadt begraben, fo 103. Jahr uͤberlebet. Den 12. febr ſtarb zu C amentz Hanß off alt 104. Jahr, der 26. Jahr in Kapyſerlichen, und 56. Jahr in Chur⸗ Saͤchſiſchen Dienſten geſtanden. An. 1729. im 101. Jahre Alters wegen den Abſchied erhalten, und hernach mit Bothſchafft lauffen ſich genaͤhret. An. 132. 3 Linaskea ii Irtland, den 21 December Vilbelm Leland iin 14oſten | AR ſeinesgebens welcher ſich auf die roͤnung Koͤnigs 725i J ſo im Jahr 1602. geſchehen, gantz wohl zu erinnern gewuſt, hat bis zu ſeiner Todes Stun⸗ de ſein Geſicht und Gedaͤchtniß voll⸗ kommen erhalten. Er wurde An.1595. zu J arringibon in Engeland gebobran, daſelbſt er auch bis 1664. gelebet, her nach aber nach Irrland gangen und hat er die ganze Zeit ſeines Lebens, von keinerley Kranckheit den geringe ſten Anſtoß gehabt. Ferner ſind in dieſem Jahre im Koͤnigreich Portugal in der Stadt Palosela 3. Maͤnner / der el. ne von 123. der andere von 104. und der dritte von 15. Jahren geſtorben. An. 1735. im Marco ſtarb zu Londen ein Koſtgaͤnger im Hoſpital von Cbelſea im us. Jahre, welcher der Crone uͤber 80. Jahr treu und noch in Flandern unter dem Hertzog von Marlborough gedienet. In eben dieſem Jahr und Monat ſtarb zu K. Des ein Paſteten⸗ Becker der uͤber 122. Jahr alt worden, mit Nahmen Jean Francois Michon. Im 3. April ſtarb im Frantzdſiſchen Hertzogthum Mame ein Herr von Adel, mit Rahmen 4e Ja Varenne ſeines Alters 101. Jahr. Er genoſſe einige Jahre her Jaͤhrlich 35500. Livres Leib Renken, Bor eine einige Actie von 100. Thalern, 5 d er in der Tontine genommen. f Zu Berlin den 14. Martii ein Mann, Reflexions uber die Kranckheits / und Todten⸗Liſten. 1304 Nahmens Peter Geller im 109. Jah⸗ tt, ſelbiger wuſte ſich wohl zu — daß ein Kayſerl. Lieutenant ihn au len nach Sachſen gefübret, und daß er g. Jahr alt geweſen, da die Schlacht bey Luͤtzen vorgefallen, und der Konig von Schweden Guffavus Adolphus geblieben; Er war aus einem Adl. Geſchlechte auf einem Dorffe hinter Cracau — und hat ſich bis 4. Jahr vor ſeinem En⸗ de durch Aufwartüng mit dem Polni⸗ ſchen Bocke ernehret. Und zu Ende dieſes Jahres ſind auch daſelbſt in einer Woche 3. Perſonen aus der Welt ge⸗ gangen, deren jede über 100. Jahr ge lebet; Als nehmlich ein abgedanckter Soldat, eines Gaͤrtners Wittib, und der Frantzoſiſche Prediger Herr Cabriz, welcher etliche 60. Jahr in ſeinem Am⸗ te geſtanden, und annoch in dieſem Jahre mehrmahlen geprediget hat. Zu Weiſſenfels ift im 8. April eine Frau Auna Nielſe bin gebuͤrtig v. Goddel, in dem Stifft Nerſeburg gelegen im 133. Jahre verſtorben welche bis an ihr Ende ihren Verſtand und Geſichte voll⸗ kommen erhalten. Und eben um dieſe Zeit berichteten die Regenſpurger $t Nachrichten p.156. wie da imHolſteini⸗ (en in der Stadt Segeberg ein gel⸗ jaͤhriger Buͤrger und Becker den Weg aller Welt gangen, Nahmens Heinrich Schild; deſſen duch GSOttes Gnadeer⸗ langtes hohes und auf 101. Jahr fid) erſtreckendes Alter um deſto mehreiner Anmerckung wuͤrdig, weil dieſer alte Greiß, bis ins 94. Jahr eine ſo dauer⸗ haffte Geſundheit und Leibes⸗Kraͤffte behalten, daß er ſein auf dem Segeber⸗ ger Stadtfelde zur Sommers ⸗Zeit ge⸗ wachſenes Getraͤyde mit eigener Hand, und zwar in gleicher Fertigkeit mit dem uͤngſten Kerln hat medermaͤhen, wie auch das zu feiner Becker Profeſſion gt» brauchendes Holtz ſelbſt hauen und zer⸗ ſpalten koͤnnen, da doch das Maͤhen und Holtzhauen ohnſtreitig eines der ſchwereſten Arbeiten iſt. Von Jib aus Schweden berich⸗ tete man, wie der Probſt Nico/ Oremrald zu Heyda mit Tode abgangen nach⸗ dem er daſelbſt 52. Jahr im Predigt⸗ Amte geſtanden: Sein Anteceſſor und zugleich Schwieger Vater, iff weyl. err Nicol. Laurentü geweſen, der 64. Jahr dieſes Amt verwaltet und fol» ches nach dem Tode ſeines ebenmaͤß i⸗ gen 1305 Reflexions uber die Kranckheits und Todten⸗Liſten. 1506 gen Schwieger⸗Vaters Herrn Joh. chen einer an ſeinen Bruder, fo Lieute- Brunn uͤberkommen: Als dieſer Ies nant von der Garde ift; der andere aber tere ſelbiges 72. Jahr gefuͤhret, u. 104. an einen feiner Freunde addresſiret. und Jahr alt worden, alſo daß dieſe 3. letzterer folgenden Inhalts geweſen: Maͤnner nacheinander in einer Fam⸗⸗ Moncher Amy lie faſt von der Reformations - Zeit an, Ihr und alle Welt werden gewiß an einem Orte geprediget haben. glauben, daß ich raſend und toll bin, Letzlich muß noch an die aeancholliam nachdem ich etwas zu thun relolviret, Hypochbondriacam gedencken, da zwar an welches nach Empfang deſſen wird ge⸗ dieſen Patienten in Teuiſchland kein ſchehen ſeyn. Allein ich verſichere euch, Mangel iſt; Es pfleget fid) aber bey daß ich alles mit Verſtande und wohl⸗ unſern Naturen ſich nicht fo leichte zu bedacht gethan, und keine Thorheit begeben, als wohl in Engelland ge⸗ darunter bey mir verborgen iſt; Ich ſchiehet, daß dergleichen Menſchen ben ſchreibe euch ſolches, da ich in Caffes⸗ Selbſt⸗Mord vornehmen: Denn wie Hauſe bin, und den Herrn Prifca einen wenig verfallen auf dieſen in unſern Notarium bey mir habe: Es iſt mir laͤ⸗ Laͤndern, ja allhier werden manchmal cherlich, da ich eben die Zeitungen leſe, etliche Jahre hingehen wo ſelbiger nicht daß ich noch vor Ausgang dieſer Wo⸗ geſchiehet, da doch nur allein in Zone chen auch materie zu einem Articul in den dergleichen Patienten viel oͤffters derſelben von meiner Perſon geben fi gewaltthaͤtiger Weiſe umbringen, werde. Bis inſonderheit fol nach der Zeit dieſes off Da des ſich ſelbſt entleibten Bruder, ter geſchehen, da Jon Donne ein Buch der beſagte Lieutenant den ungluͤckli⸗ geſchrleben, darinnen er beweiſen wol⸗ chen Zufall vernommen, hat er fo fort len: Daß der Selbſt⸗ Mord erlau⸗ ſich in ſein Zimmer retiriret, in welchen bet fey, welches Buch aber bald publi- als er ſich allein geſehen, derſelbe ſeinen ca auctoritate confiſeiret worden, wie Degen gezogen und ſich gleichfalls toͤd⸗ Herrn Kuchelbeckers Beſchreibung ten wollen; es ift aber ſein Diener, wel⸗ von Londen p. 4o. meldet: Denn [o cher kurtz zuvor ihm dieſe Nachricht ge⸗ zehlte man daſelſt An. 1723. allein 48. bracht, ins Zimmer getreten, mithin Avtochires und An 1726. 59. U. über die⸗ ihn in ſeinem verdammlichen Vorha⸗ ſes noch 96. (o fib vorſetzlich erſaͤuffet. ben gehindert jedoch iſt ſolches nicht obs Zum Beſchluß will von dem Selbſt⸗ ne groſſe Muͤhe geſchehen ſondern es Mord inſonderheit aus Londen von hat der Diener ſtarck mit ſeinem Herrn einer Woche des May Monats Anno ringen muͤſſen, wodurch dieſer (o ente 1725. folgende remarquable Caſus herſe - kraͤfftet worden, daß er endlich nieder⸗ tzen: Dieſe Woche haben ſich in En⸗ geſuncken, da man ihn denn ins Bette gelland inſonderheit London viele gebracht in welchen er bie in die folgen⸗ gewaltthaͤtig des debens beraubet, dar⸗ de Nacht geblieben: Worauf er ſich unter ein beruͤhmter Baumeiſter, ein gantz ſtill weggemacht und ein Billet zu⸗ Schuſter und Munition-Meiſter auf ruͤck gelaſſen, ſolgenden Inhalts dem Kriegs Schiffe Canterbury, da fid) |. Meine Betruͤbniß ifl fo groß, daß ich nemmlich die erſten beyden erhencket, der ſolche faſt unmoglich ertragen kan, ich Letzte aber ſich erſchoſſen. Eben dieſen werde mich dannenhero in einen Ort defperaten Entſchluß hat auch der dlfte | reteriven, wo die Welt wenig mehr von ſte Sohn des General Mordauzts gefaſſet, / mir wird zu ſehen bekommen; jedoch indem er fid den 22. May in ſeinen Lo- verſichere dabey, daß ich niemals ein giament in der Stadt James. Gaſſen mit] dergleichen boͤſes Vorhaben, um mich einem Piſtol durch den Kopff geſchoſ⸗ ſelbſt zu entleiben, bey mir wieder ſtatt fen, dergeſtalt, daß er (o fort toot zur finden laſſen werde. Eben zu dieſer Zeit Erden gefallen. Etliche Tage zuvor vernahm man mit Briefen eben daher, iſt von ihm in hegenwart Notarien und wie eine Frau bey 80. Jahren von guter Zeugen ſein Teſtament gemachet wor⸗ Familie ſich ſelbſt in einem Schweins⸗ den; Als man nun nach geſchehenen] Trog erſaͤuffet; Und An 1731. lautete Schuß in das Zimmer gekommen, hat die Nachricht den 27. April. daß in einer man das Teſtament nebſt zweyen Brie Woche zu Londen fid Herr Wollaſton, fen auf dem Tiſch gefunden, von wel⸗ dm Caſſirer in der Banck us ! 1 n» nns j ner 1307 ner Piſtole vor den Kopff geſchoſſen; Eine gewiſſe Frau ihr ſelber mit Gift vergeben; Eine andere mit einem Scheermeſſer ſich die Kehle abgeſchnit⸗ ten, und der Kutſcher des Brigadier: Kingto2, fid) ſelber erhencken wollen, auch ſchon gehangen, aber abgeſchnit⸗ ten, und beym Leben erhalten worden. Eine der ſonderbareſten Hiſtorie von Selbſt⸗Mord, meldete man zu dieſer Zeit in denen Hiſtoriſchen Nachrichten, ſo zum Behuff der neuen Europaͤi⸗ ſchen Begebenheiten zu Regenſpurg heraus kommen, im XL. Stuͤck p. 640. wie in Engelland zu birmingbem in der Grafſchafft Harwick ſich zugetragen: Daß einem Handwercks⸗Mann ſeine Frau geſtorben am Dienſtage, ſie waͤ⸗ re begraben worden an der Mittwoche, er haͤtte wieder Hochzeit gemachet am Donnerſtage, ſeine neue Liebſte haͤtte ihm ein Kleines zur Welt gebracht am Freytage, und darauf bátte er fid) et» hengt am Sonnabende; Alſo, daß er in kurtzer Zeit: Ein Mann, ein Wittwer, ein Braͤutigam, ein Han rey ein Selbſt⸗ Moͤrder und alles in Zeit von 5. Tagen worden. Und zu Ende des 1734ſlen Jahres laſe man faſt in allen Nouvel- let? Wie ein Engelaͤnder zu Cambradge ſeine Frau beerdigen laſſen des Sonn⸗ tags, den darauf folgenden Dienſtag waͤre er wieder aufs Heyrathen ausge⸗ gangen, nach empfangenen Korb bátte er aus Verdruß ſich erhencket, und als er noch zu rechter Zeit gluͤcklich losge⸗ ſchnitten worden, endlich ſo viel damit ausgerichtet, daß ſich ſeine widerſpen⸗ ſtige Liebſte Donnerſtags darauf mit ihm copuliren laſſen. vid. dieſelben Hi⸗ ſtoriſche Nachrichten. An. 1735. Num. il. p.36. Mehrerer Hiſtorien hiervon zu geſchweigen. LI Reflexions über die Rranckheits / und Todten⸗Liſten. 1308 welche entſtehe/ wie p z. zu leſen : „Quan do in univerſo 12 LM aue a on »poris, i.e. poris arctioribus, vafis capacio- „ribus, pulſu vero ſegniore & lentiore »nitudo ciborum ſicciorum concurrit, „paucitas potus, fegnities & )r circa „motus & exercitia corporis: Habiutio d »veflitus quoque magis frigori patens un- „de & lenteícentia ſeroſorum humorumò „congeſtio fanguinis atque redundantia ad »interiora, ab externo ambitu c » fenfum frigoris conſtricto; „ So ſich, wie er in der erſten allegirten Diſſertation p. 17. meldet, nach unterſchiedenen Sub- jectis, durch die MelancholiamHypochon- driacam timidam, taciturnam, 2 dam, trepidam & anxiam, deſper item Avzexeidíav exerire und die Hypo- chondriaci von allen dieſen nur gradu differirten. Daher Kayſerl. Majeſt. Jofephus I. in der neuen | Hals Gerichts Ordnung art. IX. iy. ausdruͤcklich verordnet, daß Melancho- lici, fo immerwaͤhrend, oder nur zu Zei⸗ ten damit befallen wuͤrden, ja ſo einen nur gaͤhling ein groſſes Leid zugeſtoſ⸗ ſen, und wo nicht die Unthat von einer pur [autern Verzweifflung herruͤhre, der Scharffrichter dieſe nicht abneh⸗ men, auf den Karren hinaus fuͤhren, und bey oder unter dem hohen Gerich⸗ te begraben ſolte. Noch vielmehr iſt Commif&ration mit ſolchen Menſchen zu haben, welche vor Angſt gar nicht wiſſen was ſie be⸗ gönnen, oder wie Traͤumende ausrich⸗ ten da ein anderer dabey im Schlafe ruhig lieget und gleich denen Noctam- bulis, wie dieſe auf Mauren und Daͤ⸗ chern unwiſſende herum ſtagen, alfo | jene vollbringen, was ihr Vorſatz und Wille niemalen geweſen. Als An 705. | über Berlin nach Halle reiſete, batte Was nun zu dem Malo Hypochon- ſich nicht lange vorhero zugetragen, driaco und der offt daraus entſtehen⸗ | daß ein Sol dat fo ſonſt ftiner Profeſſion den MelancholiaHypochondriaca Anlaß ein Schlaͤchter, des Nachts in der gebe, hat der berühmte Koͤnigl. Preußi⸗ Wachtſtube unter anderen ſchlaff n⸗ ſche Hoff Rathcherr George Erneſt Stabi, | den Cameraden ſich aufſetzet, fein M I, ſſe r als damaliger Profeffor zu Halle, folide heraus ziehet und am Halſe zu ſcynei⸗ An. 1703. ausgefuͤhret in einer Diſſerta- den anfänget; die Schnarch⸗Wache tion: De Hypocbondriaco- Hyſterico malo, it. | fo bey offener Thuͤre vor dem Corps de in einer andern An. 1705. De Vena bortæ Garde flebet, lauffet eilends herzu, er⸗ Porra ualorum und in letzterer gewieſen, greifft den Kerl bey der Hand, mit Be⸗ wie die Vena kortæ dieſem Malo inſonder⸗ fragen, was er denn angebe? dieſer heit Thuͤr, Thor und Angel aufmache, antwortete: Gehe, laß michs Kalb ab⸗ und daß die Spiffefcentia & Muceſeentia ſchlachten; da doch wenn die Schild⸗ (anguinis am meiſten hierzu contribuire, wache es nicht gewahr worden, be unfe 3500 Reflexions über die Kranckheits und Todten Liſten. unfehlbar den Hals wuͤrde abgeſchnit⸗ ten haben: Es iſt auch faſt nicht moͤg⸗ lich zu concipiren, daß Menſchen ſich das Leben nehmen koͤnnen, auf dieſe Weiſe, wie man ſie doch warhafftig in⸗ ſonderheit erhangen antrifft. Zu meto ner Zeit, als zu Halle ſtudirte, wohnete ich neben einen anſehnlichen Offcianten dieſer Stadt; da nun einmal gewahr wurde, daß alle voruͤber gehende Leute ang iglich dieſes Hauß anſahen, und 10 lich ſtarck an die Hauß Thuͤre an⸗ opffeten, vermuthete gantz was an⸗ ders als daß dieſer Mann an das Creu⸗ tze des Fenſters fein langes Hals⸗Tuch an jeden Ende angebunden, und ſich nur mit dem Hals hinein geleget haͤtte, und unfehlbar wenn er nicht gehindert, nach und nach die Venas jugulares wuͤr⸗ de gepreßt / und fid) endlich den Todt zu⸗ gezogen haben; welchen er aber doch auf dleſe Weiſe in ſeiner Amts⸗Stube, da er etliche Wochen darauf in fcín. Hals ⸗Tuch aufgehangen gefunden worden / fib angethan. silo. 3 ile Ich habe einen alten Gefreyten von hieſiger Stadt, Garniſon in Bette ſitzende erwuͤrget geſehen, welcher in die doppel⸗ te zwirnene Aufricht⸗ Schnur, daran ü eneine Ouaſte nur den Hals hinein N 1310 Weyde, und eben nicht weit von hier ein Vogt den Tag darauf auf den Schuͤttboden fid) die Gurgel zuge⸗ ſchnüret: Den 18 dieſes wolte fib auch ein en der Schweidnitzi⸗ ſchen Brücke mit aller Gewalt in der Ohlau erſaͤuffen, und im May ſtuͤrtzete ſich ein Tiſcher⸗Geſelle auf ihrer Her⸗ berge zum Fenſter 4. Stockwerg her⸗ unter und brach den Hals: Nicht zu gedencken mir nur wiſſender 4. Perſo⸗ nen, ſo wuͤrcklich dergleichen tentiret, aber fvürdlid) noch gerettet worden, darunter 2. geweſen, fo ſonſt als Pa⸗ tienten verſehen, die inſonder heit dieſen Winter uͤber und Fruͤh⸗Jahr viele ca⸗ tarrhaliſche Ungelegenheiten und Be⸗ aͤngſtigungen bis zum Erſticken erlit⸗ ten? Anderer Melancholicorum zu ge⸗ ſchweigen, da ob ſie gleich nicht dieſes vorgenommen, dennoch viel mehrere Beſchwer niſſe dieſen Winter fiber, als ſonſt erlitten, und dieſes kalte Fruͤh⸗ Jahr hindurch noch erleiden. Da nun hefftiger Huſten, Schnupf⸗ fen und inſonderheit gefaͤhrliche und haͤuffige Febres catarrhales dieſen Win⸗ ter und angehendes Fruͤh⸗Jahr, ſich allhier und aller Orten geaͤuſert; Nie⸗ mand aber von Menſchen Gedencken — geleget. Ein ander Weib hatte ſich all⸗ an wiſſen wird, daß ſo univerlel durch hier unten an die Bettſtolle angeknuͤpf⸗ fet und lag davor toot; Und im Martio alle Koͤnigreiche und Staaten Europz dieſestrages gegangen, als man von an⸗ dieſes Jahres 1753. hatte ein Schuhfli⸗ dern Orten her taͤglich aus denen Nou- cker einen Draths⸗Riemen mit einem Ende an einen ſchwachen Nagel, ſo ihn nicht zu tragen ver mocht / angebunden, und das andere Ende in eine Hand ge⸗ vellen leſen kan: Faſt uͤberall, inſonder⸗ heit in Franckreich / in denen von Solda⸗ ten beſetzten Feſtungen, hat man die Stadt Thore geſchloſſen halten muͤſ⸗ faſſet, und alſo halb gebuͤckt ſtehende ſen, weil es an geſunden Leuten geman⸗ ſich erdroſſelt: Gleich wie den Junium darauf eines Zimmer ⸗Geſellens Weib in dem Bette allhier liegende angetrof ⸗ fen worden, ſo ſich mit dem Halstuͤchel erwuͤrget, ohne daſſelbe wo anzubindẽ. Was nun allhier zu Breßlau in einem halben Jahre Urſache zu ſo vie⸗ len Selbſt⸗Mord gegeben, ſintemal über bemeldete in einem Monat, als vom medio Februarii bis medio Martii zwey Maͤnner und ein ſunges Weib ſich aufgehenckt, ein ander Weib ſich die Kehle abgeſchnitten; Und den 15. April. bey Herden nahe Breßlau, wie⸗ derum ein alter Schlaͤchter an einer gelt, dieſelben zu beſetzen; Und folfen in⸗ ſonderheit zu Paris über 8ooo. Men⸗ ſchen in dieſer Kranckheit geſtorben ſeyn: In Engeland graffirfe eben die⸗ fct Zufall nicht weniger, alſo daß im Februarió allein in Londen und Weſt⸗ muͤnſter nebſt denen darzu gehoͤrigen Vorſtaͤdten 29000. Menſchen darin⸗ nen decumbiret. Leget alſo dieſes à po- fleriori deutlich an den Tag/daß ob fpif- ſeſeentiam & muciditatém fanguinis, wie die Febres catarrhales erreget, alſo Me- | lancholia Hypochondriaca daher ſtarck vermehret unb exacerbiret worden. Bey Gelegenheit der Noctambulonum muß einer aberglaubigen Cur gedencken, fo ose allen andern vermoͤgend geweſen, einen dergleichen Patienten zu reſtituiren: Als An. 1708. zu Quedlinburg bey einem anſehnlichen Kauffmann N. N. Muͤller wol bewirthet wurde, bedien ete die 1311 Refiexions uber die Aranckheits / und Todten⸗Liſten. 1312 — — — —-— — ——b — — — die Taffel unter andern ein junger Menſch von ungeſehr 18. bis 19. Jahren: Von dieſem reſe · rirte (elt. Herr, daß er noch vor ein paar Jahren allemal um den vollen Mond gantz dentlich Mondſuͤchelg geweſen, und über ſolche unerſtelgliche Oerter promeniret die iba nie nachwandern können; Alsdenn aber ſich gantz ftille unb ordentlich wiederum zu Bette ſruͤhe aber gar nichts gewuſt, was er dleſe Nacht vorgehabt; Bey dieſen Menſchen, der Plethoriſch, ſind deswegen offtmallge Venz ſectiones recommandiret und an conveniente Medication nichts erfpabtet worden; aber alles vergebens; bis eine weiſe Frau den l | dieſes Ubels angezeiget; Meldende: Wie er als ein Kind waͤre getaufft worden, hatte jemand von denen Pathen unwillig dem Hell. Tauff⸗Actui aſſiſtiret, und allemal, was es haͤlle affrmi⸗ ren ſollen, negiret: Zum Ex. bey der Frage: Wiederſageſt du dem Teuffel und ſeinen Were haͤtte dleſer Tauff⸗Zeuge oder Zeugin geantwortet: Ich wiederſage nicht. Weiter veil in der Wohn⸗Stube, als ein altes ihr unbekanntes Welb hinein trit; und eln Stück Brod gehret : Da aber das Maͤgdgen ihr dieſes zu geben weigett, gehet fie ſelbſt zur Tisch Sch be unfehlbar wiſſende, daß Beod darinnen liege, um fid elbſt ein Stück abzuſchneiden Da ms dem Maͤgdel bekannt, daß zugleich eilſche ſilberne £offelbarinnen liegen, erſchricke t alfo barüE daß ſie 0 herunter in eine Ohnmacht verfälle: Dem Weſbe mag bey ti blick nicht wol geweſen ſeyn deswegen retiriret fie fic) über Hals über Kopff aus dem Oe läſſet alſo bas Mägdleln halb todtllegen: Nach einiger Zeit als jemand von DentniDomeftiq: nach Hauſe kommet, und dieſe ohne Sinnen unb Verſtand anttifft, ruſſet er auf Hülffe da denn gar leichte dieſes Menſch wiederum durch Ritteln und Schmieren zurechte gebracht wird: Dar⸗ auf das Maͤgdel Wunder⸗Dinge erzehlet: Wie elne alte Hexe in die Stube getreten / Brod verlanget, und da ſie ihr keines gegeben / gleich den Verſtand weggehexet haͤtte: Den Dag bar» auf kommet die Mutter zuſamt der Tochter und imploritet meine Huͤlffe; wie fit von einer Hexe geſchoſſen, und daß es Ihr in allen Glledern ſtecke, und hin und her wie Nadeln ſtaͤche; Ich ſolte fie vilitiren, wo ſie geſchoſſen, it. daß fie nicht krum und lahm wurde, was anratben: Ich ſuchte dieſem Welbe alle dieſe Grillen nach Vermoͤgen auszureden, vermeldende, daß die⸗ ſes von nichts anderen, als dem Schrecken herkomme; gabe ihr über dieſes ein contemperi- rend diapnoiſches Pulver, und recommandirte ihr einen Schweiß darauf; Sie nahm es zwar an hat es aber die Tochter nicht brauchen laſſen, ſondern gehet zum | Scharfrichter; Dieſer begreiffet das Maͤgdel oben und unten, unb confirmiret ihre Gedan⸗ cken; Sie waͤre wuͤrcklich behexet und geſchoſſen; Deswegen giebet er ihr ein Saͤcklein zum Anhencken, dareln er nichts anders als ein zerbrochen Beſen⸗Ruͤthlein einnehen laſſen, mit Ver⸗ melden (weil es einmal die Leute aufmachen mochten) es waͤren darinnen Adſproͤßlinge von Ru⸗ then, wenn einer den Staup⸗Beſen bekommen, davon wuͤrde zugleich die Hexe alles empfin⸗ den, was ein dergleichen Delinquent empfunden; und da fie von meinem Pulper, nebſt An⸗ rathung zu ſchwitzen meldet, rathet er zugleich dieſes Pulver an; Vor ſein Confilium aber und Beſen ⸗Ruͤlhleln läſſet er fid) einen Floren zahlen: Als ihm nicht lange darauf ſelolges verwel⸗ fe, antwortet er: Dae Weib bátte ihm nicht vom Halſe gehen wolen, und er haͤtte ein Beſen⸗ Ruͤthlein nicht beſſer loß werden koͤnnen. | | 7 Ein hieſiger junger Menſch, fo febr ſtill und einfaͤltig auferzogen, wird febr zeitig zu einer Heyrath beredet; Als er nach der Trauung des Nachts zur Braut ins Bette kommet, empfindet hefftiges Hertz⸗Klopffen, fänget vor Angſt an zu ſchwitzen, und ob er gleich ſonſt ere&ionem penis gehabt, kan er es doch jetzo nicht darzu bringen, auch hinfuͤhro begegnet ihm allemal dergleichen im Bette, und wenn er ſonſt das eheliche Werck vornehmen will? Gleich fállet er darauf, es müffe ihm gemachet, und entweder der Neſtel geknuͤpffet, oder ein Schloß zugeſchloſſen worden ſeyn. Als er feinen Kummer einem nahen Freunde, der ein Candidatus Theologiz ehemals geweſen, of⸗ ſenbahret, beſtͤͤrcket er ihn nicht allein hierinnen / ſondern giebet ihm noch Herrn D Job. Chrzffieni Fr gel Tbeo- legiſche, Juri ſtiſche, Medicine und Pbyficalifbe Geſchichte zu leſen in welchem Buch in onder heit bie V Ges ſchichte p 196. feqq von der durch Magiſches Neſtel Knuͤpffen oerlohrnen Mannheit handlet, inſonderheit die merckungen ihn vollkommen in ſeiner Meynung ſtaͤrcken. Als d darzu geruffen wurde halff auch kein Aus und Zureden: Sondern ein altes Weib hatte ihm angerathen, den Urin durch ihren Trau⸗Ring zu laſſen, und ihr auf den Bauch einen aberglaubigen Seegen, von der Fruchtbarkeit Rabel und Lea; ihm aber dergleichen aus den XL. Cap. Hiobs daß die Adern ſeiner Schaam ſolten ſtarr werden wie ein Aſt, oder wie des Behemots / welches al. les ich nicht ausfuͤhrlich herſetze, damit einfaͤltige keute biefen Poſſen nicht nachmachen in Wachs geſchrieben, an den penem zu hengen. Aus Furcht wolte der junge Mann dieſes nicht wagen: Bis einmal anrathe, er ſolte mit finer Frauen ein paar Stunden vorm Schlafengehen ein paar Quart guten Hungariſchen Wein austrincken, und pro forma gebe ihm ein von Safft angefaͤrbtes Waſſer unter den Wein zu gieſſen mit Verſprechen, daß dieſes gewiß helffen muͤſte: Als er (id) einen halben Rauſch getruncken, bekommet er Courage, auch das aberglaubige Mittel zu practiciren, da er denn ohne Hertz⸗Klopffen und Schweiß ſeiner Frau gantz gut beywohnet, und fols gends dieſes öffter, als der Frau angenehm, reperiret ; (o daß fte nicht allein bald ſchwanger wird ſondern in z. Jahren jetzo das anderemal in Sechs wochen lieget: Doch glaubet er, daß es nicht der Wein, und fein Aber e glauben, ſondern das Weib mit ihrer Kunſt und Gauckeleyen allein ausgerichtet babe, . 4M (90 4$ LUE d "n p * y " ^. nAS MET R 1 . "^ Derer s | Uitheil | hiervon 149. Achat darlnnen fid) die ſchirre hiervon eee e Ackerbau, wie muͤhſam nach dem Suͤnden⸗ Fall 13. wie nach der Suͤndfluhh 14. Adams Straffe wegen des Falles nicht bald executiret 14. ob er der Thiere Fleiſch geſ⸗ A von Medias als ein Mord⸗ Mittel angeſehen our, (o ſolches allzu offt angera⸗ then 912. von der Frantzoſen offtmaligen Aderlaß ibid. ſq. wer ſehr ſtarcke Aderlaß angerathen . Adersbachiſche ſonderbare Stein, Gebuͤrge beſchrieben e cus PROBIS. Aepfel aus Aepfeln oder Poma prolifera pi. Adler⸗Stein vid. Ze. r.. Auen 125. fabelhaffter Urſprung 125. von feinen Kraͤfften ibid. wo fie gefunden wer⸗ den 127. groſſe Menge derſelben ibid. Oſt⸗ Indiſche 128. aus dem Romaniſchen, fo. ſchwartz und febr harte alſo, daß fie ſtatt el» nes Probier⸗Steines dienen ibid. von al. lerhand figurirten bbidd. it. 357. tito- Ammonites 71.128. Etito - Bucardites 105. 128. Atito. Colites a ni 128. Atito- Hßfflerolitbun 128. 4Etito - Campoides 128. Atito. Amethiſtu. 196. Affen⸗Pratze. vid Parlan. leoran ſehr kuͤnſtlch klein geſchrieben 708. ck Alpſchoß. vid. Belemniter. Alterthums⸗Sachen. vid. Anuriquitaten. viel in allen Alter Menſchen ſterben 1299. Ameißen in Neu⸗Spanien, eine angenehme S a: | | Speiſee | 1059. America darinnen iſt das Eiſen unbekannt Americaner ob vor der Spanier Ankunfft eine Religion gehabt 597. ob Handwercker und Kuͤnſte ibid. Krlegs⸗Ruͤſtung derſel⸗ ben ibid. wie ſie hinein kommen 598. vor die ſchlechteſten Waaren der Europæer viel Gold, Cbelgefteine und Perlen hingegeben 643. ſind Menſchen⸗Freſſer 1046. qq. Amethiſten in matrice 196, ſo halb Cryſtall 197. verliehren die Farbe durchs Brennen T" X98. Amiant e 357. capi Hoͤrner. vid. UP iini. Anatomie der Pflantzen 421. 846. des menſch⸗ lichen Corpers in bunter Farben Abdruck 592. Nutzen derſelben in der Chirurgie 833. in der Medicin 834.836. ſcrupuloſa hat keinen Nutzen in derſelben 834. zuerſt von Democrito vorgenommen 838. ſoll in Egy⸗ pten durch das mumiſiren erfunden worden ſeyn 839. welche fo lebendige Menſchen ſe. citet, unter denen Alten ibid. unter denen Neuern ibid. in Kupfferſtichen exprimiret 840. von le Blons ſeinen vortrefflichen Ab⸗ drucken 841, Anatomiſche ſonderbare Prz-- parationes 842, von Wachs vortrefflich gemachet 847. it. von Holtz und nach dem Leben gemahlet ; | Androdamas aus der Schweitz Oo oo 85 Ze 195» Anom ia | Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. Acne concbe GJ. ſind Pelagiz, oder fo in dem Berge, warum oben fpiglg 11. warum gt ibid. Grunde des Meeres bleiben 67. 74. Antidotum Matbioli beſtehet aus 388 erleꝝ 1002. Antimonien⸗Stuffen vortreffliche in des Autoris Naturalien⸗Cabinet 285, aus dem Regulo antimonii Brechbecher 665. Ant ipatos Goralloides 160. Antiquarii wie betrogen worden 2387. Antiquitaten bey Carlsberg in Siebenbuͤrgen gefunden 295. Metallene Schildchen mit der Diana; und ein anderes darauf ein Tri⸗ umph⸗ Wagen, mit einer Victoria 298. Apothecker⸗Runſt ſchlechtes Prædicat 957. Arachneolithus. vid. Spinnen⸗Stein. Arſenicum ob ein Brech⸗Mittel 991. Aſteria gemma 168. 207. 230. Aſteriæ (o in der Erden gefunden werden 169. ex luſu Na. turæ 181. Aftroites Indiz Orientalis 167. mit groß und kleinen Sternen ibid. Augen ob mehr in der Welt als Haare 163. kuͤnſtliche Structur deſſelben 838. von Elſ⸗ ſenbein, Horn und Glaß nachgemacht 857. auszugraben und in den Kopff wiederum einzuſetzen 920.949. Aura ſeminalis ſoll die Steine in der Erde bit den 38. wird widerleget 50. B. Badian oder Aniſum ſtellatum 167. Baͤr Pratzen eine delicate Speiſe der Eu⸗ ropaͤer 1042. Balſamirung menſchlicher Coͤrper nach 570% 842. nach Claudero. ibid. nach van der Wiel 843. nach Sr. Andre, uno Ruyfibio ibid. Baflliſck in des Autoris Naturalien Cablnei ' E 350. 23auimaunsoSóble in welcher das Unicomu foſſile anzutreffen 43. deren Beſchreibung 144. wer ſolche mehr beſchrieben 110. Baͤume unterirdiſche, warum die Gipffel ge⸗ gen Oſten, die Wurtzeln gegen Weſten keh ten 12. $7. verſteinerte 36. Baͤume o ohne Erde wachſen koͤnnen 485. 49 f. ob oh⸗ ne Saamen ibid. ob ohne Luſſt ibid. ob ohne Waſſer 486. Meer-Baͤume wie fie wachſen ibid. aus harten Steinen gewach⸗ fene 487. Pflaum Baͤume fo aus einem Menſchen gewachſen ſeyn ſolle 499. Kirſch⸗ Baum alſo aus dem Ohr eines Knabens ib. gifftige in Oſt⸗ und Weſt⸗Jadien 600. in bunten Kupffer Abdrucken 693. Becher ſilberner darein 500. Giranaten aejebt 193. vom Ligno Colubrino 663. vom Li. gno Quajaci 664. vom Regulo Antimonii 665. von Cocus⸗Nuß 657. aus einem Strauß ⸗Ey ibid. aus einem Bullen⸗Beu⸗ tel 665. Beiner. vid. O/feologie Belemnites 9Mp» Schoß, ob Donner⸗Stelne 99. ob Stacheln von Echinis marinis. ibid. Einwuͤrffe hierwider ibid. Examen Chy- micum derſelben. ibid. groſſe Menge der⸗ ſelben bey Talckey ibid. ob Lapis Lyncis gen Weſten ſtehler, als gegen Oſten. Bergmann ſehr reich gewordener. 275. bor was vom Gronovio angeſehen. 2 Y» cte in Zuckma 2 271, nc € 275. was ibid. die "teifinifdyen ibd. As ud Wiſſenſchafft bierinnen 276. it. ber neus ern 276. Alter der Bergwercke 276, wer ſolche beſchrieben ibicl. Uctheil von dleſen 277. Kunſt⸗Bergwerck aus denen vortref⸗ lichſten Stuffen zuſammen 9. Berg⸗Stuffen in des Autoris 4 Cabinet 301. Diſch von einer Silber⸗ Stuffe 283. Bernacles ſiehe Enten. N Betende Kinder in Schleſien 15. Bezoar / Stein vortreflicher in des Auoris Natural. Cabinet 310. Bibel zuerſt gedruckt in was vor Preiß Paris verkaufft 707. ſoll in Conſtanti⸗ nopel gedruckt werden 2726. Bieber⸗Schwaͤntze angenehme Speiſe der Europaͤer 1042 Bier aus Haber in Breßlau 647. von an⸗ dern Bleren ibid. Bildgen der Js von Metall 288. ob von ei⸗ nen Cron Leuchter 290. antiques einen Sa- tyr vorſtellende 251. Birnſtein mit Baͤumchen oder Succinum dendroides 135. ob unter die mineralia oder vegetabilia zu zehlen 220. gehdtet un» ter die mineralia ibid. wird bewieſen ibid. in vielen Orten gefunden ibid. vom Schle⸗ ſiſchen ibid. inſondetheit vom Preu ßiſchen 221. wo, und wie er gegraben wird. ibid. 223. von Birnſtein⸗ Adern 22. matrix dabon 224 iſt ehemals weich geweſen 224. darinnen ein beſchriedener Zettul einge⸗ ſchloſſen geſunden worden ibid. auf was Weiſe die Thiere ihr Grab darinnen fin» b|4 den ibid. von Eydexen darinnen ibid. von einem Froſch ibid. einer Heuschrecken 225. eines Tannzapffen ibid. ſollen keine wahre Thiere und inſecta jemals geweſen ſeyn ibid. wird durch einen SOuca:en bewieſen ibid. nur kleine Thiere koͤnnen eingeſchloſ⸗ ſen werden ibid. Waſſer darinnen ibid. die groſſen dur h Kunſt hinein gebracht ibid. von Kerckringzii Solution des Boͤrnſte ins 226. gantze Go:per darinnen einzuſchlieſſen ibid. Betrug mit einge perrten Thieren ibid. in was vor ſarbichten Birnſtein die einge⸗ ſchloſſenen Thiere angetroffen werden idid. groſſe Spinne ſo in Birnſtein eingeſchloſ⸗ fen, beſitze ibid. klar wie Glaß ju machen 227. Inſtrumenta optica hiervon ibid. alle Farben zu geden 228. Biſſe der Schlangen was vor Schaden brin⸗ gen 386. Huͤlffs⸗Mittel hierwieder 387. der tollen Hunde 389. wie zu heilen ibid. und 390. Scorpionen⸗Stiche 390. Cut derſelben | " PT. 100. Blaſen⸗Stein 229. 351. klappernder von ei⸗ nem . REIR RNRQESPRUEN — 4 » * " s.m ttai mei — nem Menſchen 35 1.889. ob ein Medicus 3 als Hopierii worden ſol diebeſten e ^n 5 blinder Schütze, bid. blinbetLinguift ; ibid. 708 Fechtmeiſter 702 Setzer in der Buchdrucke⸗ Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. ſchneiden ſolle 887. was vor Gefahr dabey | 2n. Aft eine kurtze Huͤlffe ibid. in einem ; —.—.— entſtehet ibid. ibid. groſſe ohne Schmertzen hinweggegan⸗ Agen bey Manns ⸗ Weibs⸗Perſonen Stein⸗Schmertz laborire 888. 31. feqq. und 904. ob von einem ate vermiculante 903. vor der Hol⸗ lop Ankunfft nicht in kannt, jetzo haͤuffig 1134. [q. 1286. Col- chicum als ein præſervativum Amuletum hlerinnen, 1209. in Franckreich werden vlel alte Leute davon befallen 1286. wie viel Kinder daran ſterben " * v atter⸗Steins Beſchrelbung 130. n⸗ er tá ffe In der e i dee W'agr E 2$; XO Ur "itu fo cubiſch 177. d Spanien 284. von Hartzgerode 177. nberbate in des Autoris «per pos t haben 97. Democritus hat des⸗ bid. von den Einwohnern Mingre⸗ í bllndgebohrner, unvollkommener Concept E NA 699. ſo alle Farben un tere den koͤnnen 699. blindgebohrner Otrganiſt 700. 701. dergleichen vortrefl⸗ | " de Bildhauer ibid. it. Wachs » Pofficer | ibid. Muficus, ſo in allen Inſtrumenten ex- celliret ibid. blinder Krebsfaͤnger, Karten⸗ Schach ⸗ und Pielcken⸗Taffel⸗ Spieler ibid. key, ibid. blinder Bauer aus Ungarn fo künstliche Sachen geſchnttzet ibid. derglei⸗ chen einer in ſien ibid. limes Wuͤeckung wie ſich Arzubllden $58. ſonderbare deſſelben 562. welche Menſchen davon erſticket worden C $3658. Blumen kuͤnſtlich nachgemachet 354. 41. Blumen⸗Stuͤcke von lebendigen Kraͤutern 421. Blumen aus Blumen 393. Blut⸗Stein. vid Hematites. Blutes Circulation durch eine Machine 851. ob deſſen in Uberſtuß bey Menſchen entſte⸗ hen koͤnne 911.1274. was vor Kranckhei⸗ ten daraus entſpringen 1275. getrunckenes von Enthaupteten, ob der Schweren⸗Noth ö abhi lfft N N NS Bogen und pfeile der Americaner ($98 | Berameiz oder Agnus vegerabilis 46. Blantwein haͤufſig gettuncken, ob aus dem t s. mal geſchnitten ibid. wer am mel⸗ iB hiervon | « Sper(onen. 900. bey 90l. | | Blat esa eee eee 1 ern damit ſolche nicht ins Geſicht kom⸗ ſt· Indien be | gemach wegen ſich d. Lob der Blend · liens vor die groͤſte Straffe gehalten ibid. Brech⸗ Mittel in Fiebern 990. Uribdl hier⸗ von 994. Brenn/Glaͤſer ſonderbarer Effect 5,7. bon Archimedis und Procli Brenn Spiegein 681. von Cpf 682. von Stroh Holtz, und Spa» se 683. Bereitung derſelben ibid. fq. Brod verſteinert 140. ob man ohne Brod le⸗ ben koͤnne 511. welche Voͤlcker keines effert ibid. bey den Weſtphaͤlern, woher der Nahme Pompernlckel ibid. aus getrockne⸗ ten Fiſchen 1083. aus Waſſer⸗Nuͤſſen ibid. aus Zwiebeln ibid. aus Caſtanien ibid. wird in Arabien nur heiß geſſen 1084. was vor Schaden andern gebracht ibid. Brontias. vid. Echinites. Brunnen ſo alles in Stein ewandah A woher alle entſtehen Bruͤſte herunterhan 7 bis auf den Bauch in Mexico eine Schoͤnheit des n mers Bucardites Yos. fo zugleich ein Klapper ſtein MA Buccine verſteinert 62. Buccina Tritonis in was vor Kſtimation bey den Indianern 445. 2 Baͤnder hiervon ibid. Mo fo monſtröſe 44,446. Buch das erſte 706 dergleichen s Tücdey 7 ſo nach der Zeit bis jetzo gedruckt c Buchdrucerey wieerfund nes Sheſſche Art ibid. der erſte Buchdrucker vor einen Schwartz ⸗Kuͤnſtler gehalten 707 von der Tuͤrckiſchen 710. Hiſtorie hiervon ibid fqq. aben auf Steinen 101. ſq. 120. Buͤchſe der Geſundheit 983. Beſchteie ung derſelben ibid. | Butlers miraculöſer Stein die Kranckheſ en zu curiren 967. aus was er beſtehet idid. Cement - Rupffer 283. in vlelerley Figuren | 1 1 0 Calculus. vid. Blaſenſtein. Calender Prognoſtica wie wenig ſie 8 . gemáftete angenehme Edif in fs M midi O56. Cappern neue Art derſelben $37. von be or- dinaiten Cappern ibid. Caninchen verſagen die Einwohner von einer Juſu : 1062. Carcbaria pifcis. vid See Fund. : Carlsberg in Siebenbuͤrgen, daſelbſt anti. que Muͤntzen gefunden worden 295-298. Carniol in matrice 198. darinnen Feſtungen abgebildet ibid. mit menſchlichen Figuren 206. mit Cireul Anien » aig as m. Carpolithus 8 Caflanites, vid. Hiafcates Niöße ee Caviario. vid. Stòͤhr⸗ Rogen. Cenchrites Hirſenſtein 143. 146, Chalcedon mit quadrat Figur. 207. mii einem Zelt ibid. mit Feſtungen 208. Chameleon ob von der gum; lebe 873. Halſe brennet 927. foll ein Weib zu Pariß Cbryſammonites Aldrovandi gaußlich zu Aſche verbrannt -— 72. ibid. Chop borus Heil. ob in der Welt geweſen 8. Oo oo 2 chymi. Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. chymiſche Schriffren 619. Proceße ibid. Verwandelung ob moͤglich 621. ſq. Circulation des Geblůts durch ble Neiſeliſche Machine 850 China. Chins was por Schaden durch ben Ot brauch in febribus damit angerichtet wird 989. Beſchreibung derſelben ibid. Clymatlericus annus, vid. Staffel⸗oder Stuf⸗ fen ⸗ Jahre. Clyſtier ehemalen in Kußland vor Sodo⸗ mitterey gehalten 765. ſollen beſſer als alle Spelſen nutriren 996. Cocus⸗Muß davon Trinck⸗Geſchirre 667. Colcbicum als ein ſonderbar Amuletum in der Peſt 1208. in Blattern ibid. innerlich in der Rothen ⸗Nuhr zu geben ibid. fq. Colites 104. 114. Coloſtrum deſſen Nutzen 1280. Columbaria bey den alten Roͤmern, was ge weſen 26. Comet wenn ſolcher erſcheinen ſollen 70. ob vorhero man ſelbten andeuten koͤnne 591. ob eine böſe Bedeutung habe 492, Cometites Aft eine Aſteria gemma 168. wie er darzu gemu det wird ibi Conception nach Herrn Sturm 903. Concha venerea 108. 353. Concha anatifera 35 2. margaritiſera 353. Conjundtion ſonderbare der Planeten 579. was auf Erden wuͤrcke. ibid. Corallen tothe wo fie wachſen 175. ob ſie im Grunde des Meeres weich ibid. auf einer harten Haut eines Delphins 256. auf einen Todten⸗Kopff eines Menſchen ibid. das Weiblein hiervon fo bleichrother Farbe 157. | Corallen⸗Tafel mit einem Cornu-Ammonis ibid. aus lauter Roͤhren ib. it. aus Roͤhr⸗ chen kaum eines Haares ſtarck 158. ſchwar⸗ tzer Corallen· Baum ibid. Corallium litto- reum ibid. cinereum 159. album ramo- fum 159. Corallia foſſilia 16 1. vottreffli⸗ ches Corallen⸗Gewaͤchſe mit der Matrice 16. Corallen⸗Fiſcherey beſchrieben 166. Corallen, runde von Schmeltz⸗Glaß in Urnen gefunden 327. 344. was ſie anzeigen ibid. Corallins in Baͤumen und als Netze 355. Cornua Ammonis verſteinert, ſo im Meer nicht anzutreffen 65. derſelben vlelerley Arten 66. von den kleinen 68. fo mit Marcaſit wie Koͤrbel⸗Kraut⸗Blaͤtter uͤberzogen 71. ſehr groſſe Cornua Ammonis ib. 73. fo zu⸗ gleich Dendroides lapides 71. 140. ſchwer zu erweiſen, ob fie ad Regnum animale gt» hoͤren 74. vid. Nautili. crepitaculs oder Klapper ⸗Buͤchslein in Ur- nen 327. 347. was fie anzeigen ibid. Creutz wo, und worauf anzutreffen 173. Creutz⸗Steine beſchrieben 173. 174.203. 207. weiſſer mit einem ſchwartzen Creutz 174. ſchwartzer mit einen weiſſen Creutz von st. Compoſtel ibid. in einem Pflaſter⸗Steine 175. von einem Corallen⸗Gewaͤchſe ibid. Crifis, was Helmont davon gehalten 988. wird nach 7. oder halb 7. Tagen gerechnet 1296. Crocodile werden in Ægypten verſpeiſet 1057 Sceleton hlervon verſteinerte 40.76. 77. 79* Crone von Dornen aus dem gelobten Lande 354. Bantamliſche von unreiſſen Nelcken i] ibid. $95. Crucifix durch Natur unb. &un(t. vortrefiíd) bereltet 616. aus einem Murice Americano in des Autoris Nat. Cabinet 617. Cryſtall ob er aus Eiß entſtehe 185. wird wiederleget ibid. wo er gefunden wird ibid. ift meiſt ſechs Eckicht 186. Setten»f ibid. 357. grüner wie Vitriol. ibid. Flaͤ gen daraus 187. was ihn erweichen folle 188. ob er jemals weich geweſen 188 Graß und Mooß darinnen ibid. Cur aller Kranckheiten, naͤrriſche Methode Burrhi 694. foll durch eingegebene Wuͤr⸗ mer geſchehen 905. Cur ber Fieber durch Anruͤhten 935. 938. durch ben Lauretani⸗ fen Gürtel 935. fq. Wunden durch das Maaß⸗Band von CHriſti Gelſſelungs⸗Saͤule 936. durch Einnehmung geweyheter Bildgen 936. fq. durch die Saluratores in Spanien und Sa/- vatores in Icalien 937. durch Gebethe 935. 939. durch Anruͤhren der Koͤnige von Franckreich 940. von ibid. der Ertz Hertzoge von erreich ibid. des Praͤtendenten in Italien 941. der Soͤhne fo im Char⸗Freytage gebohren ibid. des ſiebenden Sohnes ibid. durch das Kehr⸗ bergiſche Wunderkind 942. durch Men⸗ ſchen⸗Koth 943. durch den Leck⸗Maͤrten, in Dreßden 944. durch Sympathie, Amule- ta, Siegel und Ringe 94 . durch Worte und Schrifft auf Aepffeln, Brod, Mandel⸗ Kernen ꝛc. 946. durch Seegenſprechen und Mißbrauch der Heil. Schrifft 947. 1311. Cuſaniſche Pillen. vid. von Saaß Univer- ſal. Zeltlein Cy riſti 1126. Dacien, was vor Reiche es je&o begreiffet 298. fq. was Herr von Sommersberg hier⸗ von geſammlet 301. it. Serr * Daͤrme. vid. Gedaͤrme. Dendrachates 137. 206. wo ſolche haͤuffig ange · troffen werden 139. Dendrita oder Baum Stein, tole von dem Lapide Dendroide unter ſchieden 140. was vor Kraͤuter in Stein abgedruckt angetroffen werden 139. Scbeucbeer fo derer 644. ſpe cificiret 136. wie ſie entſtehen ibid. in Acha⸗ ten 137. in Onych- Steinen 138. Mooß darlnnen ibid. vortrefliche Dendrita von Conrads Waldau? 141, in einer Perlen⸗ Muſchel 142. Dendroides lapis oder Baum-: ahnlicher Stein 133. Ferrandi Imperati experiment durch das Gluͤen ibid. it. D. Scbsuzii damit ibid. Unterſuchung derſelben 134. 268. liegen uͤber den Stein⸗Kohlen ibid. in Achaten 137. vortrefliche aus dem Koͤnigl. Cabinet in Dreßden erhalten 139. übertrifft ss Ife ander⸗ anderwaͤrts beſchrieben ibid. fo rund und] bung dieſes Liquoris 204. bey welchen fido wie Pflaſter⸗Steine ausſehen 140. imGal⸗ die Tinctur weh ennen laͤſſet 197. ſon⸗ mey Stein bey Tarnowitz ibid. uͤber ei⸗ derbar figuritte 121. 199. 203. feqq. wie —T— ia Sbor | Rieentfhen ix, vorfbenegin CXicbfi ben. ſtein 142. in einer Perlen⸗Mutter⸗Muſchel Ertz⸗Gebuͤrgen 189. Verboth ſolche auszu⸗ . abid. in einer Silber⸗Stuffe 283. führen ibid. Eſtimation derſelben 191. von Dendroides lapis von Alt⸗Waſſer 133. von ! J den Boͤ miſchen und Schleſiſch en ibid, dem Berge Sinckibic von Slorems oder — in mas vor tiner matrice fie legen 192. De: vielmehr erora 134. aus Sranckreich bep | ren Preiß 196.202, wer ſolche beſchrieben . | "400. ſo in des Autoris Naturalien Cabi⸗ po VW "piti 355^ 340, ton Maſſel ibid. bey Tarnowitz Eydexen ſonderbare in des Autoris Natural." Cab 35 in america angenehme Speiſe 1056. Wal dan „„ ar. Eiaborn ob in der Welt der. ob in der Diamant, knuerer Orientaliſche 124. 275 „Schweren, Noth Huͤffe leistet ibid. ein koſtbares Stuͤck ibid. dergleichen aus Eiſen⸗St ein in Rohren von Malmitz 263. 8 t „267. 285. ob es im Saganiſchen in 10. des Groſſen Moguls zu. wie verpachtet Ue: abren von neuen fid) generite 263. 268. werden ibid. die uͤber zehn Carat muͤſſen vor 286. des ordinairen Malmitziſchen Be⸗ den Groſſen Mogul gelleſerr werden ibig.] firelbung 268. wie auch des blauen ibid. ee e e en e T Ru ftoría vom groffen Pittiſchen Diamant in nicht güffen 270, Elſen⸗Steln wird in der Roͤnigl. Srantzoſiſchen Crone ibid. fq. | Tuͤrckey nicht gefunden 270. Eiſen ift ver⸗ bothen hinein zu fuͤhren ibid. ſonderbarer In des Autoris Natural. Cabinet 284. aus⸗ „ ewwütteres 235. Eiſen⸗Blüͤthe vortrefſſche 2:84. Elends⸗Klau, ob in der Schweren⸗Nolh nutzet 960. Elend ob ſelbſt mit dieſer Kranckheit behafftet ibid. werden in Neu⸗ Uf9^ || Franckreich verſpeiſeetr — 1056. Embryones von allen Monaten, in des Autoris H -SPatütalen. Cabinet 349.791. von einem Mohr ibid. von Zwillingen (o nur einer klei⸗ nen Bohne groß idlid. Empfaͤngnuͤß. vid. Conne pri. Enfalmadores it. Emſaltores vid. Salutatores,. Ent en fo aus Muſcheln kommen ſollen 449. 466. werden in Franckreich vor eine Fa⸗ ſten⸗Speiſe gehalten | ibid. Entrochi was vor Structur fie haben 170. ob Stucke Nuͤcken⸗Graͤte eines Knorpel ⸗Fi⸗ ſches ibid. ob Glleder elnes Meer⸗Sternes . ibid. ob Splele der Natur ibid. ihre sub · ſtanꝛ ibid. Unterſuchung durchs Feuer ibid. ob Steine nach ihrer rt 172. Erbſen⸗Steine vid. Piſolite . Erdboden wie vor der Suͤndfluth beſchaf⸗ fen geweſen 12. wie durch die Suͤndfluth verderbet worden ibid. mehr als bald nach dem Fluch 14. Erweiß hiervon ibid. fq. Erde wie weit von der Sonne entfernet 3. ob ein Planet 24. von denen gefiegelten 243. Eſelin neugeworffene ſo von einer andern deb | Tute e e iw berſteinerte Echihi 94. wie fie entſtanden] Fleiſch bey denen Roͤmern eine angenehme D" plelerley Arten derſelben 94. [d. Ein. Speiſe 1039, je&o in Spanien 1043. würffe hierwieder 96.97. 98. von Derfelben | Excrementa der Thiere in Aſſen gegeſſen 1052. verſteinerten Stacheln 96. 100. Examen | der Menſchen von einzeln Perſonen 105. faq. ? J). | Extraits unnòthige in Apothecken 982. ernatuͤrliche Kraͤffte no. | f£yec der Strauſſen 35 r. derſelben erhaben 180. 200. 202. von Antiquen die Koͤpffe geſchnittene ibid. davon ein Trinck⸗Ge⸗ von unverſtaͤndigen herunter geſchllffen 254. ſchier ibid. 667. Eher in Evern 457. mon. guf welche fid) ätzen (affe 120, Beſchrel⸗ ir yi mit eines Cometen pes Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. dung ibid. worinnen eine Hecht, Leber ibid. | . Stein 464. ſo genennte Puketopki. e 286. arben welches die urſpruͤnglichen 691. aſten 10. und 3. Jahr ausgeſtanden 86 5. mehrere Exempel und Autores hiervon 865. |. 873. wie dieſes zugehen koͤnne 871. ver⸗ ſchledene Meynungen hlervon ibid. und 877. Section nach dem Tode derglelchen Menſchen 874. Selfen wie fie von der Suͤndfluih entſtanden c. die ſonderbareſten ſo bekannt worden 15. im MeißniſchenErtz⸗Gebuͤrge, in Böhmen in Engelland, in Sina, in Schleſien ibid. bey Adersbach 7 16. leber (oll von Wuͤrmern herkommen 905. weswegen entſtehen 918. durch Anrühren zu curiten 935. 938. kelne Kranckhelt in⸗ ſonderheit die Tertianæ 987. 1294. q. was vor Nutzen dadurch ausgerichtet wird 987. Fleber fpecificum Kergeri 988. Gebrauch derer martialium hierinnen ibid. fq. der China-. Chinæ 989. der Brech⸗Mittel 991. der Magen⸗Buͤrſte ibid. weiſſen Hunds⸗ Kothes 997. Seiff⸗Waſſers ibid. hitz ge und gifftige Fieber woher entſtehen 999. warum terrea fixa hlerinnen gegeben wer⸗ den ibid. was vor Schaden durch refrige- rantia, laxantia, narcotica &c. darinnen verurſachet werde 1000. von Alexiphar- macis ibid. im Viertaͤgichten, wie das Gebluͤth beſchaffen 1020. Præ ſervativ durch gepraͤgelſe May Kaͤfer 1066. warum ſich nicht oͤffter zutraͤget 1293. Unterſcheld der⸗ ſelben ibid. von 3000. in einem Jahre nicht einer geſtorben 1295. in Londen ſollen un^ ter 100. zwey ſterben ibid. von meinen Pa⸗ tlenten unter 1000. zwey, ibid. uͤberhaupt ſterben in Febribus nicht (o viel, als morbis Chronicis 1296. Siſche unbeſchreibliche Menge in der Theyß 164, ſonderbare in des Autoris Naturalien⸗ Cabinet 35 2. aufgetrocknete 3 53. ſo aus andern Thieren werden 401. abgezo⸗ gene, nach der Methode des Herrn Prof. Bebenſtreits 422. verfaulte eine angeneh⸗ me Spelſe der Hottendotten 1058. von einzeln Perſonen lebendig geſreſſen 1058. fo gar keine geſſen 1079. q. ſtatt des Oſter⸗ Lamms, bey Einſetzung des Heil. Abend⸗ mahls angemahlet 1080. Siſch⸗Steine 75. wie dieſelben in die Tieffen der Erden kommen ibid. mit verſteinerten Spinnen 235. bey einem Baums aͤhnlichen Steine 134. Six⸗Sterne wie weit von der Erde entfernet 23. ob um derſelben Willen erſchafſen 1Did. iq. Sleder⸗Maͤuſe eine angenehme Speiſe in Reich des Groſſen Moguls |. 1056. Sleiſch der Thiere wer zuerſt geſſen 14. 1038. eee in Toͤpffen zuſammen zu hel⸗ len 920. 1 Slópe (o eine Jungſer in Tübingen emt | ! 1983, Lluͤſſe woher entſtehen 547. lauffen die Do⸗ nau aus genommen von Oſten, gen l^ nj Fetus von einem Pferde verſchledene ven Hun⸗ den und einem Igel y: Funtangen auf Steinen abgebildet 181.4 Srantzen verfteinert 181. fq. Iroͤſche mit Schwaͤntzen von Schmiedeberg rds 1 — caps — ergle röſchen 351. ü Franckreich die Einwohner — en Frucht in der Frucht 417.494. Früchte Oſt · und YOeft; Indiſche in des Autoris Natural. Cabinet 314. Fucus marinus Scudbe, den Todt zuwege bracht G. 255. p pig | : Gallen⸗Blaſe darlnnen Würme 87. Gallen Stein 229. pytamidal 35. and ete darinnen ein Wurm 907. Garum der Roͤmer ein koſtbares Liquamen in was beſtanden togo. Geburth ſoll der Adler ⸗ Stein ans Bein ge: bunden, treiben 125. it. der Lapis quadrus Sinenfis 17. Zeichen elner vorhergehenden Gebutth 749. von Welbern im e te 829. von Maͤgdgen im sten Jahre 23». Exempel aus der Heil. Schrift und neuen Scribenten ibid. fq. geſchiehet noch zeltiger in Oſt⸗ Indien 832. Gedaͤrme von Holtz nachgemacht, und nach dem Leben gemahlet b 861. Gehirn verſteinert 103. bey Menſchen be ſchtieben 834. von Holtz nachgemacht, und nach dem Leben gemahlet 853 Würmer darinnen 907. Gemſen⸗ Kugeln 352. 473. Geſchwulſt wer am meiſten davon befallen wird "^ 1291, Gicht · Schmertz foll von Wuͤrmern herkom⸗ men 905. q. von Herrn D. 3.2 propo- nirten ſonder baren Saltz hierinnen 1075. welche Menſchen ſelbte erſahren 1016. was fie fep ibid. contraite Meynung hiervon 1017. wird refutiret 1018. was dieſes Sicht Saltz ſey 1023. was das Nitrum nutzet 1025, von einem liquore anodyno, als das angegebene vortreflichſte Hülffs⸗ Mittel hierinnen ibid. von der Dizt 10:6, von der Milch⸗Cur im Podagra 1027. 0b Weiber daran laboriren 1292. fd. Slaß⸗Kopff aus Ungarn 143. ſonderbare in des Autoris Naturalien⸗Cabinet 28;. Glaßmacher⸗Kunſt wer ſolche beſchrieben 671. Glaß os fi) ſtrecken und bámmern laffe ibid. wird wiederleget 652. Rubin⸗ Glaß 653. g. von Menſchen⸗ Bein · Aſche 604. aus den Knochen der alten Quaden ibid. Gold⸗Glaß ibid. aus Tabacks⸗ Aſche 654. en à ſelbſt id. mir dem Pfauen, cht Qf ibi Glaß⸗Scheibe mit vielerley 3 Zuͤgen, fc bui Sitabifden eee mmen 0, len 6 o mit Hebraͤlſchere 479 7 ſen ibid. wie die Glaß⸗ Jahren ausgeſehen ibid. PM item künſtlich zuſammen geſetztes Kaͤ 6.4 Elaͤſer von der Heil. Hedwig 661. dare ten obſcœne Glaͤſer 1039. ohne Scha 5 „ was vor ca nnb dabey Glieder Mann und Glieder usb. icd | Saare ob mehr in m3 | daas; Sitgifier derer Merckwärdigſten Sachen. elt als Augen 163: wenn ſie in pube und Bart hervorkommen 823. inPube mit auf die Welt Wed. 827. in is indien dim uu Welber ſelbte vom Map dete 877. Mexicaner prem olche auf die Stirne, bis zu den Au⸗ gen ibid. ſo ſolche vom Kopff herabgeſreſſen 1071. allen in 4 Ochſen⸗ Magen «75. von verſch e OR. ibid. wie eines neuge⸗ dea Kindes Kopff groß ibid. id JA t etia i m febr notbtoenbi Meri 90 dee dte 5 " Gloffopetre o zungen | | von Saaß Umvetfal-3eltlei C esti lido. —— e ee * venen 8 126, Urtheil hiervon 1011. von See⸗ $85. daran ft | Hematites von fona 457 tleff fie in Mt E e Rogenſt hr, ibid. innere Structur ibid. Grb 555 ung was folc) sar. nen 15 ibid. Paine ym. , 2 1 420. Gele ob es in deni e 510 | | ſich von neuen erzeuge 265. ob bi Gad ite auf alten kupffanen daͤchern G 1 e ibid. durch Exempel illuſtriret i bid. um Weinſtoͤcke und Trauben gewunden 280. Waſch⸗Gold aus der i n. 1 Fluͤſſen 282. durchs Feuer nichts abit winnen 557. durch Brenn⸗Spieg FN 40 und fluͤchtiges Pulver dard ibid. Verwandelung 621, fqq. |. Gold eee vid. Lapis es | Gold⸗Ertze reiche von Zuckmantel Fan wie ttactiret werden 274. aus dem Berge Foraſi in Peru 275. zu Ouroure in Neige pie von Zuckmantel 280. aus dem ot^ tenberge 281. vong. angenberg in Ge | — fien 281, bon Goloberg — ^. ibid, Gold Stoffen gediegene 27r. fq, in bes Au. |. toris Naturalien⸗Cabinet 280.361. gis | dere vortrefliche dergleichen | colo in der Medicin ob einigen Nutzen 979. 972. 973. hat meiſt Tbeophraſtus Paracelſus in Achtung gebracht 963. das platzende btringet den Todt zuwege 972. aberglaubi | ge Krafft 973. ſoll die Spiritus - . de o Gradiſia bolelbit antique bandit " | ES Hertz verſteinert iM den Aden überläßt * truct ur dabo Indlaniſche 352. das ſo ge⸗ | Hippuris fein t Hirſch berſteinert 42. ob ales an e Sieſen Stein vid. Cenibrites, - Soͤhlen wie ſie entſtanden m Holtz mulmichtes bey den Boͤrnſtein Adern bid, nem einbrí videli unb ind 809. fen m " ib id 0 nannte wandelnde Blatt 469. groſſer Han⸗ del damit auf Terra ferma. mit eingepoͤckelten . * . Speiſe in vielen Orten eſt⸗ Indiens 09. ſq. ob die Wachen in der e Heüſdrecken ge⸗ weſen mie s dae 4 TSITS 1i alexipharmiſch 1000. 2e in Dreß⸗ den aus und in einem Hirſch ibid. jung ge» wachſene Horner eine groſſe Delicateſſe 1042 t 127 fq. 221. ohne Schaden vevyſchlucket 1067. Görner ob in der Erde wachſen 31 verſteiner⸗ te 10g. ſonderbare in des Autoris Natural. Cab. 352. von Hirſchen die jungen Hoͤrner nden word eine delicate Speiſe . - 1042, Slant, A Aepffel deiffe zu Breßlau sed adipis ler vor Voͤgel 1075. bor d lere ibid. upon Boͤhmiſche 191. ob ſie der do Huhn mit vier Beinen ihre Carbunckel ibid. æſtimation derſelben ibid. beym Töplitzer Bade 192, bey Freywaldau in Böhmen 193. aus der Sweitz von $/, Gotthards Berge ibid. ſchwartze aus Zungarn ibid von Schmie | deberg in Schleſi en ibid. febr viele in ei⸗ nem Becher eingeſetzt ibid. darauf erhaben die Mutter⸗Gottes geſchnitten 14. N NAR idi iod amiet Rs QV * " d D* * 5 genehme Spe 200. i f berkauſfe 105 F. werden als S ln und au von einzeln Perſonen 350 unde ſo toll, was der Biß ſcodet 389. Re. media hierinnen ibid. Cur durch Anruͤhren 935. bey denen Roͤmern eine delicate C pei» fe 104 f. von ihrer Milch und Kaͤſen ibid. den Mohren und andern Voͤlckern eine an⸗ elſe 1064. fett gemaͤſtete vor e bey 200. ausgetrieben ibid. ver⸗ 1065. prp 2 Sun⸗ Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. Zungers⸗ Noth in Franckreich irg. inPo⸗ len und Littauen „Ni. Hi E lapis rog. Iſt elne verſtelnerte s ſchel 105. 106. Elnwurff hierwieder 108. pectunculi dabey 106. 108. in der Mutter oder matrice 108. da die Schale noch un⸗ veraͤndert 108. auf einemdchat 109. auf ei⸗ | 109. nem Ite Joe wie sor der Ginntut sibus "| | -jafpie das Streichen der Ertzgaͤnge in e : rde vorſtellende 207. mit in Grund geleor ten Feſtungen 207. 208. "t ws n ibid. mit Staͤdten ibid. Ichthyites. vid. Liſchſteine. Tcbopab auf Steinen Igel ungebohrner in des Autoris Cabinet 3 51. angenehme Speſß in 2 rica Inferiptiones alte aus einem bcn pedes Bonn 27. ſalſche aul Umen En 19 85 Steinen ine hs d was vor ein Fi ba " Pam n, vid. Bildchen. eal 1225 pe 85 nente eon Echinis Aie oft und weſf ydiſche 3 351. den gelte, ale Jahr geſſen, ſollen eln Speciſicum Bal unge . | Shade, walten ungeldſchter ohne p 106g. 1070. Kanten verſtelnert. vid. Spitzen. 6 1701 Kalter Brand ein ſeltener Ae Meis Baͤſe verſteinerte ini delicate Spelſe in Spanten us 8 Sranckreich N 1043. 1065. Kay. Stein aus Ceylon 187. Kikeon der Alten aus was bereltet worden 1039. inder verſteinert 35. unzeltige vid. Em- bryones. Kinder neugebohrne, mit andern Kindern ſchwanger 461. Generation in Mutterleibe 789. probabeiſte Meynung hiervon 792. Geburth nach 10. bis 15. Mo⸗ naten, ſa gar nach 2. Jahren lebendig $24. allererſt im 68. Jahre 829. Maͤnner von 100. Jahren Kinder gezeuget ibid. geboh⸗ ren von Muͤttern 9 Jahr alt 830. geſchie⸗ het offt in Oſt⸗ Indien 832. warum in Breßlau fo viel todt gebohren PRA warum nicht (o viel in Berlin ibid. Paris ibid. ſq. von welgen Gefdtebrbl meiſten Todtgebohrnen ibid. wie viel von Huren gebohren werden 1278. Kinder, wa⸗ rum mehr als erwachſene ſterben 1279. in was vor Kranckheiten ibid. üble Dizt und Verhalten derſelben nach der Geburth 1280. zu was ihnen das Coloſtrum dienet e | Schaden von uͤberfluͤßigen und eingegit genen Eſſen 1281. von vielen und k en 1283. betenbein Schleſien u ip. du 102. |. 1 2 verſtelnert 145. T 7i Wischen von Rieſen 26. fa. von ordinai- ren Menſchen 27. von und kleinen en 44. 5 uchung der⸗ ſelben 47. ob in der Erde r w aus weit entlegenen Laͤndern 7 v» eere 75. pes — 151. fo in Urois findet 316. hlervon Rohlen⸗ m Korn- v eencheung z. mi. | pos Nach ban elnertet ee 682 qc 1 s Si⸗ Tie v Gto. 5 m en 1 | 2 en ns ; 1223 8T 12 Ne: ut nige 40. in Hngelland ibid. fc J. der Ee, See, kee . des Pra⸗ —— i nei Schwanz aus Oſt⸗ Iv. dien 35. fo ein Mann ín Skarſine foll ausgebrochen haben 30 r. 385. ſpritzen eine eue Sanne von fid) 38 5. ob in Menſchen nach dem Tode wachſen 395. wer Jpaniola geſſen 1058. Ilguren Bopffer Seuche ſo hoch æſtimiret wides 8 ee die Kupffer⸗ 5 nit groſſen en gebracht 690. Kupfferſtiche mit Oel⸗Farbe zu illuminiren 690. von le Blon vortreffliche die Geburts⸗ Glieder des Menſchen beyderley Geſchlechis vorſtellende 692. 84 r. von vielfarbicht ats druckten Kupfferſtichen 842. r⸗Stuffen ſonderbare in des Autoris Naturalien⸗Cabinet 283. andere Gewaͤch⸗ ſche von geſchmoltzenen Kupffer ibid. wie nach allen Berg⸗ Arbeiten AE - ome on GEI affer ibid. lerley Figuren i von we en Ku 2: ſonderbares in Paris f ibid. Rupffer⸗Waſſer 1 Zuckmantel 274. Laͤuſe, angenehme Von ber Sete hoden 1063. von einem Edel⸗Knaben gerne ausge⸗ ſauget worden ibid. von einem Beutler und f Site Knecht, dergleichen ibid. L pifcis. vid. See, Sund. 2 LE wie xd "p 2 "s Lacryma vitre , deren Genatt im aßen Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. a 8 ob Die Alten denen Urnis beygeſetzt! 320. von immer⸗ brennenden, zu Maßel ibid. ob ae darinnen 1 e di Lapis Philo phorum beſchrieben 62 rfg. M. ſen Bereitung aus Bley unb Queckſfülber ibid. der Autor mit Augen becher 625.972, Zeugnuͤß von der Mediciniſchen Facultaͤt in Salle 628. beſitzet der Autor zwey Unzen Beweiß der Moglichkeit wegen 630. fo unter Chur⸗ ſchwer ibid. Æſtimation 629, fuͤrſt Auguß und der Churfaeſtin Auna zu Sachſen bereitet worden 970. it. unter Bayſer Ferdinando III. 971. Medaillen aus Chymiſchen Golde 368. 971. ob ein Me- |. | Beuthern 9n. ? dicament 971. von hat Menſchen und Viehe gerodtes and is unter dem Malachit. Stein 1 es btielerle » Arten deſſelben ibid. antique ge⸗ ſchnittene Cleopatra daraus 356. 100 m der Menſchen bey nahe 1606 St 899. wle ſetzo erhalten wird 977.1009. ob durch Medicamenta 978.1271. in was bey denen Marmor, vielerley beſchrieben Aartialia was vor Schaden in 1 thun ricanern was de gleichen 993. wie auch in Engelland ibid. it. in Forwegen ib. Magnefia 4 von allerhand Farben 286. Mahler wle hintergangen worden 287. Malachites 198. darinnen eine Feſtung abge⸗ bildet ib. mit Lapide Lazuli hene 55 Malmitziſcher Eiſenſtein Malta, auf dieſer Inſul keine gifftige Thiere 90, und warum ib. or. wie bie Schlange zu des Heil. Apoſtels Pauli e dahin kommen 90. fq. Mandel⸗Kerne verſteinert 1346. Maͤnnlich Glied verſteinert uz. vortrefſüch durch einen illuminirten Kupfferſtich expri- miret 847, von Holtz nachgemacht, u. nach dem Leben gemahlet 86 1. wird in America von Weibern unb Jungfern geſreſſen 1050. Martaft. cubiſcher Figur 177.286, über ver⸗ ſchledenen Cryſtall⸗ Druͤſen in des Autoris Naturalien⸗ Cabinet 285. f 357. 8. g 0 Alten beſtanden 1069. bey Are Stem |! Mei € ob aus dene Wunden den Sale. lit geſauget alen [d mit vielen Blumen 531. ange⸗ Marum perum was vor Dhlere es an ſich 17 Urſache 532. widerleget ibid. 1g. el herunter iren bey denen | die ſchönſten 877. — Guinea eine augenchmeS pelt 100. Luchs⸗Stein. vid. Lapis yncin. Aufft fonbetbare Gewalt 958. ob nach Zrn. Sturm viele kleine Tylere fid) darignen be⸗ finden 873.903. Menſchen ob davon leben eb 873. ob das Chamæleon 1 7 on 1 aunge, oben ſchwi mmende bey P en Kindern, ob ein gewiſſes Zeichen daß fie (e; bendig auf die Welt komen 747. 771. Lun⸗ e kan durch einen Schlag der lincken Seite Leicht lædiret werden, und den Todt bringen 781. von Holtz geschnitten und nach dem 5 ben gemahlet à unc Koche, / daran freien die walten Er, wachſenen 1288. Luſas Natura, vid. Naur xmi Hneis i 3 100. mm. | | Macbinet abit fo. vinta, peine, zwirnen ꝛc. 703. zum Siricken | Machina Reifeliana 857 Maden tr 8 8 Spelſe det Phe 1041. in S chnepffen bey den Emropeett |. 1042. in Kaͤſen | Mahl. vid. Mutter mahl. Mauſe ſonderbare in des Autoris Naturalien. E 352. Sceletón hiervon a Sáu : ſe in Maͤuſen 460. magen von Holtz nachgemacht und nach dem . gemahlet 860. vor was 79750 | N 1274 magen, Buͤrſte, Historie hietdon 991. Dtz | 55 im fin bekannt 922, denen Ame. Ou 1 ibid. met 806. Meconites ips berſteinerter Mohnſaamen⸗ Steln 143. 147. ſehr haͤuff g bey Ham⸗ mersleben, im Hal berſtaͤdtiſchen 147. Medicamenta unkraͤfftige 959. 980. mit groß⸗ Haden Nahmen 957. it. derer ces : 1DIGe: meer, Linſen, meer⸗zeide, BietbHiofe 161. Meer⸗Sterne 167. Mereſteen ſonderbar groſſer in des pei Raturalien-Gabinet — : Melonen verſtelnert 143, deren Kerne bi | Urtheil hiervon me ancholie und daraus erfolgender Seibt. Mord in Teutſchland und Engelland 1305. deſſen Urſache 1307. 13 10. mensch en verſteinert 32. ob Schlangen und Kroͤthen in ihnen nach dem Tode wachſen 393. ihre Aus duͤnſtung nach SanBorio 5 5 1. verſtaͤndige ohne Slandula pineali 87. wa⸗ rum er phyfice ſtirbet 899. warum fie ehe⸗ mals 1000. Jahre gelebet ibid. Leben durch was erhalten wird 977. 1009. ob durch Me- dicamenta 978. 1272. in was bey denen Alten beſtanden 1009. bey denen Neuern ib. ob vor der Suͤndfluth Fleiſch geſſen und Wein getruncken 1038. Menſchen⸗Fleiſch gefreſſen, wiſſende n unwiſſende von Eu⸗ 5 ern 1043. fq. it. einen eingepöckelten Juden 1043. Menſchen Freſſerey gemein in Oſt/ und Weſt/ Indien 1046. wird in Fleiſch⸗Halen öffentlich feil gehabt ib. 1047. Menſchen⸗Freſſer in Perſien als Hencker gehalien ibid. Kinder freſſen be Eltern und Eltern die Kinder ibid. des Maͤnnlichen Gliedes 1050; von der Nachgeburth vost. ſchwangere Weiber (o Menſchen angebeſſen 1073. wie viel von der Erſchaffung der Welt £44 an Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. an gelebet 1253. wie viel jetzo ibid. in jedem Koͤnigreich Europe ib. wie vlel in denen an⸗ dern drey Thellen der Welt 1254. Einwurff hierwider 1255. vole viel in Franckreich lnſonderhelt leben ib. wle vlel in der Stadt Paris 12358. it. in andern Staͤdten aus dem Sterbens und Geburths⸗Calculo ib. wie viel ln Breßlau 1259. wie vlel in oͤh⸗ men, Maͤhren und Schleſien 1260. wie viel in Sachſen ibid. qq. wle viel in dem Sertzogthum Meyland 1262, wle viel in dem Koͤnigreich Sifpanien ibid. Men⸗ ſchen wie viel in Breßlau in 181. Jahren gt» ſtorben 1265. wie viel in Portugal 1268. in Londen ibid. wie viel daraus Soldaten zu klauben ib. ſq. ſehr alt geſtorbene in we⸗ nig Jahren 1300. ſollen vor der Suͤndfluth nicht aͤlter als jetzo worden ſeyn 1299. Wi⸗ derlegung deſſelben i 1300. Meßer Sineſiſche 667. Tuͤrckiſche ibid. ſo ſie ſtatt Bajonetter brauchen 668. Tuͤrckiſches W tiſches ibid. Heydniſches Opffer⸗Meſſer ib. alt Roͤmiſches bbi 4Millepora Imperati 169. Miltz wie geſprenget werden kan 777. von Holtz nachgemacht, und nach dem Leben uͤbermahlet 861. Mißgeburth. vid. Monſtrum. Mithridat weitlaͤufftige Compofition 1001. beſtehet aus gantz widrigen zuſammengeſetz⸗ ten Dingen N ibid mohn⸗Saamen verſtelnert. vid. Meconites. Mohr als ein Embryo von 6. Monaten, fo ſchon ſchwartz 791. halten die ſchwaͤrtzeſten vor die ſchoͤnſten 877. it. die herabhangen⸗ den groſſen Lippen it. platte Naſen — ibid. Monat ⸗Zeit im erſten, dritten und neunten Jahre bey einem Maͤgdgen 8:8. bis ins oſte und 72(te Jahr ibid. ſo gar nicht erlitten ib. Mond wie weit von der Erden entfernet 23. ob Berge, Thaͤler, Meere, Menſchen und Thiere darinnen anzutreffen ibicl. Mondens Einfluß 580. Mond-⸗Finſterniſſe ſonderba⸗ re 383. Mond warum bey gaͤntzlicher Ver⸗ finſterung roth ausſiehet 588. bey der von 1736. hat gelbfeuricht ausgeſehen ibid. Mondſichtige durch aberglaubige Cur gehol⸗ en ha 2 1411. Aonfira unter denen Thleren wie geyeuget wer⸗ den 18r, derer von Menſchen und Thieren 370. 821. Menſchliches ſo nur als ein halb Kind gebohren worden 810. Section deſ⸗ ſelben 812. Reflexiones hieruͤber 813. le⸗ bendige ohne Gehirn 817. lebendige ohne Kopff 818. noch mehrere beſchrieben 819. Mofcbus Beutel, darinnen eine groſſe Achatne Coralle 427. wie, und wo er generitet wer ⸗ Moxatoas es iſt 393. Mittel wider das Poda, gra ibid. wie ſie appliciret wird 934. Muͤcken in Gaines eine angenehme Speiſe 1059. muͤhlen ob ſo von Wind oder Waſſer getrie⸗ ben werden, die profitabelften 68 7. von proe 686. von Wagen⸗Müh⸗ n 687. "he unvernuͤnfftlge Einfuͤhrung in die Ae. 3581. Muͤntzen/ antique wer ſolche nachgemacht ez. e : 5 2 die vortreflichſten antiquen von Gold⸗ 1 „ - — I. muſcaten - Nuͤſſe verſtelnert, oboe und mit der Bluͤthe 144. Urthell hiervon von 148. muſcheln wie vielerley in des Autoris Natu⸗ muſcheln verſtelnette ob von LJ und toͤdten die Thiere ralien⸗Cabinet „ 3884 bero. ſind Zeugen und Zeichen der Suͤnd⸗ fluth ibid. derer bey Ferona 42. bey Quer⸗ furth 42. wo die ſchoͤnſten in Schleſien gefunden werden 2; groſſe Menge derſelben dey Goldberg ibid. bey Querſurth $3. bey Heydenheim im Wuͤrtembergiſchen ib. bey Mayntz ibid. in Per ſien 38. in Schweden 55. 58. in Engelland ibid. Beweiß hiervon «6. welcher Art am mei⸗ ſten gefunden werden ibid. bey Choumont in der Normandie qq. bey Lubeck ibid. bey Braunſchweig ibid. bey Halle ibid. in Sach ſen ibid. q. bey Jena 38. in Nie⸗ der⸗Heſſen ibid. bey Nůrnberg ibid. bey Wuͤrtzburg ibid. in der Pfaltz ibid. in Schleſien ibid. zu Maſſel ibid. in Daͤn⸗ nemarck ibid. in Africa ibid. wo der Fiſch noch darinnen «9. it. kleine ausgeheckte Tell⸗ Muſchelgen ibid. eine Perle darinnen 0. durchſichtige wie Cryſtall ibid. wie Boͤrn⸗ ſtein ibid. wie die aus weit entfernten Lan⸗ den in unſere Tleffen gerathen F. Mutter⸗Maͤhler durch Betrug gemachets o. Muttet⸗Kraut ſoll alte Weiber jung machen Myologia, Nutzen derſelben 833. Mytuli verſteinert, die Schale, Perlen⸗Mutter glaͤntzend | 61. Naſe niedergedruckte bey den Mohren die gro⸗ wiederum fte Schoͤnbeit 877. abgehauene wiede anzuheilen 920. 970. aus einem 3 Stuck Fleiſch zu fomiren ibid. Nattern in Wolffs⸗Nieren 354. firbsifiti Fo EM Natur Otcgifltt derer Merckwuͤrdigſten Sachen. Natur nach denen Medicis 305. nach denen Pbyfiis ibid. wird von letzteren febr gemiß⸗ brauchet 306 Natur ⸗Spiele was ſie ſind 102. 9.305. in Bereitung der Knochen 36. 47. der Zaͤhne wid. der Hoͤrner ibid. Wiederlegung 5o. 2. 182. Herrn Beringers fonberbare Meynung hiervon 102. fq. allerhand Bil⸗ er d unn E Nie 181. Naturalien⸗Cabinet Herrn D. Speners 2000. Ducaten æſtimiret 76. das rareſte Stuͤck darinnen ibid. in ſchlechten Preiß verauctioniret worden 77. Beſchreibung des Autoris Naturalien⸗Cabinets 349. fqq. Natura lithogenetica 18 1. Polydædala ibid. Nautilus beſchrieben 68. 353. in ſonderheit die concamerationes ee wibid. Nautili verſteinert mit glaͤntzender Perlen⸗ Mutter⸗Schale 62. 69. mit denen conca- merationibus 69. 70. und dem hindurch ge⸗ henden Roͤhrgen 69. Erd⸗Buccinæ 62. vle⸗ lerley derſelben ſo im Meer nicht anzutreffen - — 6$. Einwuͤrffe hlerwieder 70. vid. Cornua Ammonis f f Neyhriticus lanis geweſen 919. derer Neuern methode ibid. was dabey zu beobachten 921. derer Ver, wundungen gefaͤhrlich und offt toͤdtlich 924. 8 S L à i 109. Nieſen warum Gott helff! dabey gewuͤnſchet wird 255. was ſolches erteget 256. was vor Zufaͤllen dadurch abgeholffen wird ibid. Nieeren verſteinert Nieſe Erde bie Sineſiſche 258. von der ro⸗ then und weiſſen ibid. luſtige Hiſtorien hier⸗ v ibid. geſchlachtet und Fleiſch geſſen Nux vomica, vid. Aruͤhen·Aeuglein. Doer, Gtrobm febr groß An. 1736. 547. warum bas Waſſer von Farbe braun ibid. warum ſonderbar ſcharff 549. Ohr verſteinert 109. kuͤnſtliche Structur deſſel⸗ ben 838. von Elffenbein nachgemacht 858. laͤngſten und groͤſten in Perz eine Schönheit 377. abgehauenes wiederum anzuhellen ö | 2920. 950. Oliven verſteinert und ihre Kerne 144. Urtheil hiervon 150. Oliven Erndte in Portugall i | | 3328. fq. - Ombrias, vid. Echinites, — s Onycb darinnen eine Landſchafft i38. mit wel ſen runden Flecken und Circuln 207. mit in Grund gelegten Feſtungen Oolithus ee 209. Optiſche Hamer. 367. Orleans wo fie entſtehen 569. deren Gewalt FF 0 eM o0 - Offeologie von Thieren wenig bekannt 30. bey den gebrochenen Beinen darf der Chirurgus um das Wachsthum ſich gar nicht bekuͤm⸗ prt 1380. Perlen ob aus dem Thau fid) generiren Nerven zu hefften, ob denen Alten bekannt ; E. Bios: ros LS e MCA 259. Nos (dytoere Acker⸗Arbelt nach der Suͤndfluth 14. ob er aus Mangel der Fruͤchte Thiere mern 833. vornehmſtes Stuͤck in der Ana- tomie 863. Ova Philgſopbica was dieſelbe 286. in des Au- toris Na uralien⸗Cabinet ibid. * ! Panfpermia 8 38. 51. Papier ſonderbares in Oſt⸗ Indien 365. it. (o geregnet | ibid. Papiniana machina $58. Paracelſi Großſprecherey 963. 964. Patatas oder Americaniſche Erd⸗Aepfel in Oeſterreich gepflantzet 509. in Breßlau ibid. in Stockholm 513. Nachricht aus Londen hlervon ibid. aus America 511. Getraͤncke daraus 512, durch Speichel zur Jaͤhrung gebracht ibid. werden als eine de- licateffe in Sranckreich und Spanien ver⸗ (peifet | ibid. fq. Pavian Pratze verſteinert 45. eln ſehr rares Stück ibid. davor haben Koͤnigl. aj in Polen Frid. Aug. loo. ſpec. Thaler offeriren ee arie [bem Grunde elagie Concbe, oder ſo allezeit auf dem Grunde des Meeres bleiben b 90 67. 439. ob von einer Kranckhelt 429. ob unge⸗ legte Eyer der Muſcheln ibid. ob ſehr kleine Muſchelgen ibid. Einwendung hierwieder 431. neue Meynung des Herrn zermanns in Maſſel 433. ob aus der Subſtanz der Schale 433. 435. wo die vortreflichſten ge» funden werden 436. in Oſt⸗ Indien, wie auch in Europaͤlſchen Fluͤſſen 442. ſq. von denen Schleſiſchen 444. pecleu » Mutter⸗Muſchel darinnen ein Baum⸗Gewaͤchſe 142. ſo die Generation der Perlen zeiget Peruquen auf Steinen abgebildet 2 3 Deft des 23lebes ob es SDtenfdjen anſtecken unb. toͤdten kan 778. 1138. Einwurff hierwieder ibid. ob von Wuͤrmern n ob durch Floͤhe fortzutragen ibid. Peſt⸗Ver⸗ ordnung in Breßlau von alten Zeiten her 1093. it. Ihro Churfuͤrſtl. Gnaden von Maontz und anderer Fuͤrſten 1094. von der Peſt in der Tuͤrckey im Anfange dieſes Seculi 1097. vom Geſundheits⸗Nath in Venedig ibid. von der Peſt im Anfange dieſes Jahrhunderts auf der Frantzoſiſchen und Hollaͤndiſchen Flotte ibid. von Ano Polen kommen 1098. 1703. wie fie durch daß von Beſtreichung gifftiger Materie die Peſt erreget worden 1099. Urtheil hiervon 1100. ob durch Zauber⸗Kuͤnſte zuwege zu bringen ibid. Vieh ⸗Peſt ſoll alfo entſtanden ſeyn nor. wie abgeholffen worden 1103. . 147. Peſt von Anno 1704. - 1706. 1105. erſt um O5 211. Eſtimation bey denen Roͤmern ibid. Lemberg ibid. kommt durch die Saͤchſiſche und Schwediſche Trouppen nach Voli ſchau ibid. nach £ittauenibid. An. 1706. in Conſtantinopel febr hefftig os. Peſt vom Jahr i707. irog. warum Reſidentz⸗ Staͤdte am meiſten ergriffen ibid. zu Cra⸗ cau ibid. ſoll durch Anhengung eines Pfen⸗ 4492 Vor RIS Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. níg8 curiret werden 1110. in Schleſien im Oppeliſchen Fuͤrſtenthum ibid. fq. Peſt vom Jahr . xu 1, zu Warſchau 1111. 1117, 1135. daſelbſt 500. Kinder erſaͤufft worden 1113. erſchroͤcklicher Brand daſelbſt ibid. Peſt in Thoren 114. in Schleſien - 3n. inſonderheit zu Roſenberg ibid. im Militziſchen 1116. Peſt vom Jahr 170g. 117. $uScauftabt 1117. zuantzig us. zu Koͤnigsberg 1120. zuPillau und Ma⸗ rienburg in Preuſſen ibid. zu Stargard in Pommern 121. in Schleſien 1122. zu Militſch 1123. zu Wartenberg 1124. in Hungarn 1126. Peſt vom 1129. zu Dantzig ibid. zu Thoren ibid. zu Elbintzen ibid. Koͤnigsberg ibid. in Curland 1130. zu Kiga ibid. zu Reval ib. zu Stettin, Stralſund, Wollin 1131. Prentzlau nz 2. in Schonen ib. zukmal⸗ moe, Landscron, Selſingburg ibid. in Norwegen ibid. zu Stockholm ibid. ob in Lappland graſſiret 1133. wer davon ge⸗ ſtorben ibid. von der ſchwartzen Peſt daſelbſt - 3134. niemals inſt⸗Indien geweſen ibid. zu Vina 1135. in Ungarn zu Peſt u36, in Siebenbuͤrgen zu Clauſenburg, Ser⸗ manſtadt ꝛc. ibid. in Schleſien zu Oelſe übid. und vielen Doͤrffern im Fuͤrſtenthum 1138. zu Medzibor 1143. in Breßlau vor Furcht kranck worden und geſtorben 1145. Peſt vom Jahr u. 1149. in Schweden und Daͤnnemarck ibid. zu Copenhagen ibid. in Schleſien 151. Peſt vom Jahr . ibid. in Scho⸗ nen ibid. zu Bremen ibid. zu Preß⸗ burg 114. von der Schwaben Emi- gration fo die Peſt dahln gebracht 1154. Peſt vom Jahr 75. 115 5. zu Preßburg ibid. zu Wien ibid. Muͤntzen darauf 1158. wie daſelbſt die Peſt An. 1679. beſchaffen ge weſen 1109. zu Regenſpurg 1163. zu Prag in Boͤhmen 1168. im Glatziſchen 1169. in Schleſien zu Juliusburg 1170. wie weit jid) in Breßlau gezelget 1.71. zu Tön⸗ ningen 1178. zu Hamburg 179. im Lu⸗ neburgiſchen u. Alten Marek 1182. Peſt vom Jahr i. und iy. in Schleſien zu Freudenthal ug. in der Herrſchafft Scie: deck ibid. im Königreich Boͤhmen ibid. Peſt kommt vom Contagio her 1186. 1190. entſtehet niemahlen in Europa 118 5. ſondern in der Tuůͤrckey 1186. wle, und wo ſie her⸗ auskommet 1187. foll in Sgyptes entſtehen 1188. in alten Zeiten daſelbſt inſonderheit bekannt 1189. Hippocrates ob die Peſt curi- |- ren und vertreiben koͤnnen 192, 1228. Hel. mmontii Peſt⸗ Antidotum 1193. 1228. Ge⸗ brauch des Schwefels darinnen 1194. Pa- -. thologie von der Peſt ib. fq. Bubones 1196. Nutzen derſelben 1197. von dienlichen Me- clicamentis darinnen 1200. inſonderheit f ecificis ibid. ſollen in der Peſt verſtorbe⸗ ner Menſchen Knochen ſeyn 10x. it. ausge⸗ ſchnittene Bubones 1202. it. das Epfer⸗ Jahr 71. Phofpborus daraus hat Herr Runckel P. 1 à : Saugen ib. Przfervativ vor der Peſt 1201; durch Raͤucherwerck 1202. q. durch den Ta⸗ back 1203. durch ſtinckende Sachen 1204. durch einen Bock ibid. durch Zwiebeln ibid, durch angehengten Campher ibid. durch Amuleta von Edelgeſteinen, und gifftigen Thieren 1205. inſonderheit das Colchicum ib. durch ben Mercurium curr. 1206. durchs Schwitzen 1209. 1279 durch Brandwein⸗ Trincken 1210. 1234. durch Wein ib. durch Muſic 1211, vieleríen noͤlhige Ordnungen 1212, Olſtoria der Peſt⸗Kranckheit 1224. nach welchen Temperamenten ſich Men⸗ ſchen uͤbler oder beſſer befinden ibid, nach welchen Monds⸗Viertel ib. nach welchen Geſchlecht 1125. nach welchem Alter ibid. von Schwangern ib. vom Puls 1226. in was vor Orten die Beulen am geſaͤhrlich⸗ ſten 1226. 1229. von Hæmorrhagien darin- nen 1226. welche Krancken davon befteyet bleiben follen 1277. von der Cur 1228. von Bubonibus 1229. von Carbunckeln 1232. von Gebrauch der Salium Volatilium 1234. von Theriac und Mithridat 1001. 1224. von Vomitoriis 1235. von Urin und Men⸗ ſchen⸗Koth 1173. 1237. von ben Baͤdern 1238. vom Aderlaß 1243. Pfeile und Bogen der Americaner 397. mit was ſie ſie ſtatt Eiſens armiren ibid. ver⸗ gifftete in Borneo $99. werden durch Bla⸗ ſe⸗Roͤhre geſchoſſen ibid. vergifftete der Al⸗ ten ibid. det Tuͤrcken 00. alte Tartari⸗ re ee PA - ' ol. erde⸗ Topbi, oder Eg c 7. Dfetboe'Slei(db wo eine verbafteunb 1 0 me Speiſe 1041. denen Spaniern ange⸗ nehm 1043. denen Tartarn 1054. denen Arabern ibid. denen Sineſern ibid, Pflantzen ob ohne Erde wachſen koͤnnen 435. Experimenta hiervon 491. ob ohne Saa⸗ men ib. ob ohne Lufft ibid. ob ohne Waſſer 486. Meerpflantzen wie fie wach ſen ib. aus hartem Stein gewachſene 487. in bunten Kupffer⸗Abdrucken. 693. len mixet 999. Piltze verſteinert 192. wo fie geſunden werden ib. Piltz formige, aus dem Meere ibid. Piſolites oder Exbſen⸗Stein 143. Urtheil F von 148. aus dem Carlsbade id. Demin. ſaloiſche aus der iprau ibid. ſchwartze aus Sungarn ibid. von Bethlehem im Juͤdi⸗ ſchen Lande ib. Unterſuchung ib. ob dur ein Wunderwerck Chriſti entſtanden ibid. Planeten wie weit don der Sonne entfernet 23. wie von der Erde ib. ob um der Erden willen geſchaffen ib. ob Menſchen darinnen ib. wie ſie geſtaltet ſeyn ſollen 24. von ihrer ordentlichen Regiments ⸗Form $79. von ſonderbaren Conjunctionibus 979. was fie wuͤrcken J 80. Einfluß auf die Erde ib. Be⸗ deckungen 589. Piaficà Vis 38. 5t. sir Poda. Naegiſter derer Mercktwürdigſten Sachen. | 2 2 cur durch verbrennen 934. durch ble Moxa 5 a 932. . Polypus wie einen geſchwinden Todt caufitet 787. ob hierinnen der Medicus Huͤlffe lel⸗ ſten konne e 6, omerantze verſtelnert 14 5. Pomerantze in der Pomerantze i 428. Dompernickel Weſtphaͤliſch Brod, woher den Nahmen Porcellains Bereitung in Sina 655. in was der alte von dem jetzigen unterſchieden 637. das Entzweyſpringen zu benehmen 638. vom à | Saganiſcher Eiſenſtein Porcellain zu Se. Clou ib. kuͤnſtliche Sa⸗ chen hiervon bereitet ib. g. zu Dreßden 639. n Wien ibid. in Delff: cer. Eſeudo- Corallium nigrum. Ebenum marinum iq g. Ehll ob aus denen Wunden den Schlangen⸗ M ITI MM : Quadtus lapis. Sinenfs 177. wo er gefunden wird 178. deſſen Groͤſſe 79. Kraͤffte ib. Quai aci lignum Trinck⸗Geſchirr daraus 664. deſſen Nutzen und Krafft Quercus marina Coralloudes 160, Raben eine delicate Spelſe der Roͤmer 1041. Rachit Ns eine delicate Speiſe der Roͤmer 1041. it. auf Congo und An ole 105 5. verjagen die Einwohner aus einer Inſul 106 2. Speiſe | 2 . Regen wie entſtehet nach der alten Heyden einzeler Perſonen Mieynung 237. ob von der Ausduͤnſtung der Menſchen 55. ob von dem Meere und Fluͤſ⸗ met 547. 553. ſonderbarer An 1736. $47. Regenwürme, angenehme Speiſe in Emerica 13059. Keich⸗Steiniſche Ertzte 271. Kein⸗ oder Regenſtein bey Quedlinburg be deben 12 5 III. Remunciatienes wegen todtgefundener Kinder 74. 769. 770. | Cite geſchlagenen, und darauf geftorbenen Knabens 777. wegen eines erſchlagenen Reuthers . 3 - Retepora 160, von ſchöner Structur Rieſen⸗Stein zu Ermsleben Rieſen ob es derer jemals gegeben, nach denen | | 14 Heyden 25. nach der Heil. Schrifft ib. nach denen neuen Scriptoribus 26. wie groß dieſelben geweſen 25. Nachrichten hier⸗ bon, aus der neuen Welt 26. Nieſen⸗Scele- ta ib. und Nieſen⸗Zaͤhne ib. Nieſen⸗Kno⸗ chen ibid. unglaublich groſſe Rieſen 27. g. der Heil. Cbrifepbarus ob ein Rieſe geweſen 28. wie die gemeine Knochen zu Rieſen⸗ Knochen werden ſollen 29. Thieren e Rogenſtein. vid. Hammiter. Raſoites oder Roſen ⸗Stein fino von groſſen " mS bid | Růbenland beſchrieben dun, Saamen verſteinert Saamen vom Hahn, lt was alles blau uͤbermahlet wird id. zu 387. * oder Englische Kranckheit und Knoll⸗ der Europaͤer wegen eines in die lincke 783. 182. 29. 168. Koſenkraͤnze 364. von Opal und Gold Bid. Tuͤrckiſche | ! ibid. 114. Kubin 192. Eſtimation derſelben ib. gro ſſer ſo allhier in Breßlau befindlich 216. Kücken⸗ Wirbel ob leicht ausgerencket wer⸗ den koͤnnen 17386. S. 143. 146. b Hunde, Fiſchen und Menſchen, ob lebendige Thiere darinnen 903. f | 2082623. Saltze in was vor Figuren fit anſchüͤſſen 177. unnoͤthige in denen Apothecken 982. in Vantitaͤt geſſen 1070. was daher vor Schaden kommen and. Seluateres in Spanien wie ſie dle Kranckhei⸗ een ee eee cs aam Saphire laſſen ſich brennen 197. derer Preiß ibid. groſſer mit einem erhabenen Kopffe Fayſers Severi 6 Niers 294. DE Sardonych mit einem Fuͤnff⸗Eck 207. mit 1biG. | in Grund gelegten Veſtungen ibid. Satyr. vid. Bildchen. Lbs Sauerbrunnen haben beſchrleben 277. Sceleta von Rieſen 26. von ordinairen Men⸗ ſchen verſtelnert 35. 38. von einem Gro o⸗ dill 40. 76. 77.78. von einem Elephant ib. von einem Wallfiſch 41. von einem Hirſ h 42. warum ſelten gefunden werden 45. Ir. warum eher von groſſen Thleren ibid. menſchliche bey Urnen 322. unzeitiger und neugebohrner Kinder 350. von Maͤuſen, Canarten⸗Vogeln, Froͤſchen cr. 351. amu Scheide⸗Muͤntzen vom Autore geſummlet ſen $47. 552. aus welchen Plagis er kom⸗ 367. aus allen vier Theilen der Welt ibid. Schild ⸗Nroͤten vielerley in des Autoris Na⸗ turaltenCabinet 647, angenehme Speiſe Schiſtut. vid. Hamatites. N Schlacken bey denen Urnis woher entftanben. ; : 321. Schlag in welchen Jahren Leute davon be⸗ fallen werden 1292. wodurch erreget wird . 8 Schlangen Oſt/ und Weſt⸗Indiſche z Jo. Schlangen antipathie mit den Kroͤthen 377. wird widerleget ibid. toͤdten bie rb» tben ibid. kleine Schlangen können groſſe Froͤſche verſchlingen 379. groß Congoni⸗ ſche und Zeyloniſche, Menſchen und Thiere ibid. ſehr groſſe beſchrieben ibid. 380. wle fie den Thieren das Blut ausſaugen ibid. durch Betrug verfertigte 381. ob, wer ein⸗ mal von dieſen gebiſſen, welter von keinem olfftigen Thiere angeruͤhret werde 382. Boͤhmiſche und Schleſiſche beſchrleben 384. wie aud) Italteniſche 386. was vor Symptomata auf ihren Biß gefolget ibid. ſonderbare Remedia hierwider 387. haben die Teutſchen in Iralien gegeſſen 1043. wo eine angenehme Speiſe 1057. Rr rr chlan⸗ Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. Schlangen⸗Jungen. vid. Gloſſapetra. Schlangen ⸗Augen Schlangen⸗ Holtz, Trinck⸗Geſchlrre herus Seiden 663. deſſen Kraͤffte und Nutzen Schnees ſonderbare Figuren 543. Schneebergiſche Ertze was ehedem vor Ausbeuthe ſie gegeben 275. Schmaragde in ihrer Mutter 195 Schnecken verſteinerte ob von der Schoͤpf⸗ ſung her 9. ſind Zeugen und Zeichen der Suͤndfluth ibid. Beweiß hiervon 49. au$ | Silb vielen Orten 42. 58. in Oſt⸗Indien wa⸗ rum ſelten gefunden werden $8.65. anderer Nachricht hiervon ibid. ſollen in der Erde S wachſen $2. wird refutiret ibid. werden nicht ſo haͤuffig als die i verſtelnert gefunden 61. und weßwegen ibid. ſonder⸗ barer D ^er verfrelmete, bie im Meer nicht zu finde 65. Schnecken 5 viele in des Autolis Natura⸗ ſien⸗Cabinet 353. haben alle ihre Drehung von der rechten zur lincken 447. hoher Preiß ſo contrair ſich kehren ibid. welches bie koſtbareſten 446. wie fie geſammlet werden 451. was vor Gefahr dabey ibid, als Geld angenommen 452. wie viel Arten derſelben 453. Benennung wm 454. ſq. Schnupff⸗ Taback. vid. Taback. Schraub ⸗ Horn. vid. Turbo. f Schreib⸗Gruͤffel derer Alten 319. von was vor Metall ibid. | ob Gold darunter ibid. woher darauf die gruͤne Farbe kommt ibid. was ſie anzeigen 326. Schrift auf Steinen. vid. Buchſtaben. Schule ſehr kleine T 366. Schoͤpffung beſchrleben 119. Schwaͤngerung ob aus dem Urin zu erken⸗ nen 793. Anzelgung derſelben 798. be⸗ trluͤgliche ibid. im soſten Jahre geſchehen von einen 70. Jaͤhrigen Greiß 829. von Schwangeren ungewoͤhnliche Sachen oh⸗ ne Schaden geſſen 1069. Schwars, Rüffler der erſte —— davor gehalten Schwefel rother t Hunbariſter/ ſo das Sup fer dealbiren foll Schweiß wie viel nach Sandorio taͤglich — einem Menſchen gehet 551. wle in der Peſt nutzet und ſchadet 1209. 1229. 1238. Schwere Noth ob durch Menſchen⸗Blut zu curiren 1003. inſonderheit durch das Blut⸗ trincken derer Enthaupteten ibid. bey de⸗ nen Alten ſchon im Gebrauch ibid. Urthell hiervon 1004. præparirte Medicamenta daraus 1005. einige Anmerckungen hierin⸗ nen 1006. darinnen e mehr Kin⸗ M AMETS Scolopendrites , 207 der als Alte Scorpionen 352. Sedi Sich was vor Schaden bringet 390. wie zu curiren 39 1. See⸗ und ein groſſer Fiſch 85. ob er einen Menſchen verſchlingen kan ibid. ob den Propheten lonam verſchlungen ibid. fa» ben ſehr viele, aber Heine Zähne 87. * 8 een Rachen fibi bas en Gewa e ea Seldenwuͤrmer eine meti Semmel verfteinert een Siebende Zahl merckwuͤrdig EE ten Wuͤrckungen der Natur. zilber verllehret nichts sabia i ibus Comedia nb Que ee M ſtuffen in des Autors Na UM . vortreffliche aus ande abinettern 282. mm en ur tereinander im Anſe bic Sineſer halt | die Europ er von v daß die Europder ze Solanum dle Beeren davon geſſen, was vor ſchwere Kranckheiten darauf geſolget 997. Soldat 81. vulgo, Canellus in cochlea obit. Krebs in einem Schnecken⸗Hauß ibid. Sonne wie welt von denen Planeten entfete net 23. wie welt von der Erde ibid. Groͤſſe 7 ſelben 24 . ob um der Erde willen Sele ſonderbare beret Alten als D 9. dete p oh e 1043. 1065. von Pſerde un Spani ibid. aller Raub Vogel fa Sfen- Men Fleiſches ent. und unn i Europa ge id. in Oſt⸗ Indien eine ee iſe 1046, ca- ftritter fetter rw ben lh ape maͤnnlichen Gliedes 1050. der N urth 1051. der Excrementorum in Oſt/ Indien 1052, der warmen Kuͤh⸗Fladen 1053. der Pferde 1054. der Hunde ibid. T3 Owen 1055. der Ratten und Maͤuſe ibid. der Fleder⸗ Maͤuſe 1056. der Camele ibid. der Elend⸗ Thiere ibid. der Igel ibid. der Eydexen ibid. sa EA bile 1657. souci ocume ibid. er Kroͤthen 1058. de e und ſer ibid. der Muͤcken 1059. der A ibid. der Regen⸗Wuͤrmer ibid. der bien iid der Heuſchrecken ibid. do Mehl und Brod daraus 1062. pt 1063. der Floͤhe ibid. ber Spinnen! lebendiger Krebſe ibid. 1056. lebendi ſche 1066. der Maykaͤfer ibid. der Kohlen 1067. fq. der Steine 1068. 8 von zerſchlagenen Toͤpffen ibid. ungeloͤſch⸗ ten Kalckes ibid. 1071. der Kreide 1068. des Auskerichts ibid. und 1073. des weichen Koths aus den Gaſſen⸗Gerinn der Licht⸗Putze ibid. Staubes ſo von en abgeſtriegelt ibid. ſchwangerer Weider auch Jungſern fo angewöbuüſche; Dinge geſſen 1069. als lebendige Barmen id. it. Karpf⸗ ſen ibid. ſoln wentger eif 2400, Heringe geſſen ibid. it. rohe Waitzen⸗Koͤrner ibid. 2c. Pfund Pfeffer auf einmal ibid. Streu⸗ Sand 1070. Saltz ibid. Haare vom KLaopff ibid. Garn aus den Stuͤhlen 1072. Faden von ausgetrenneten Kleidern ibid. Baumwolle ibid. Spitzen oder Kanten ib. Thon und Lehm ibid. Torff und klein ge⸗ ſchabet Bley ibid. Schiff⸗Pech ibid. Sem⸗ mel in Wagen⸗ Schmiere eingetunckt ibid. Speiſen verbothene 10 5. ſo gar kein Fleiſch geſſen ibid. 178. kein Rind⸗Fleiſch 1076. kein Kalb⸗Fleiſch ibid. keine Haaſen ac. ibid. kein Vieh welblichen Geſchlechts ibid. kein Schweinen⸗Fleiſch ibid. keine junge Huͤner 1077. keine Trut⸗Haͤne ibid. keine Tauben 1078. keine Reb⸗Huͤner 1079. ſo alles Fleiſch verabſcheuet ibid. keine Fiſche ibid. (cd. keine Heringe 108 1. keine Milch 1078. keine Butter 1082. kein Brod 1083. keine Euyer ibid. kein Saltz 1084. keine en &vgerenu D. E 1. 14 " t ibi - tutalien«Gabinet 165. vortrefliches Wurm⸗ Gewaͤchſe darinnn ibi Splune ob Steine in ſolcher 230. groſſe Bra⸗ ſiliſche ibid. angenehme Speiſe verſchiede⸗ Ine Perſanen 1064. Spinnen⸗Stein 229. was vor Kraͤffte in der NMNliedicin er ausrichten ſoll 230,233. tole er bey den Spinnen zuwegebracht werden foll 230. ſabelhaffter Urſprung beſchrieben ib. wahre Unterſuchung derſelben 231. verſtei⸗ nerte Spinnen auf elnem Fiſch⸗Steln 235. Spiritus Animales wo generiret werden ſollen 834. was vor Gewalt der Medicus bat» uber habe | Spitzen oder iu. , qurlodihe ia da Stadt verſteinerte in africa 32. Urtheil hler⸗ von n x i 33. fqq. Staffel oder Stuffen⸗Jahre Urthell bier: pog tec. nenn deen enen Steine ob in Thieren angetroffen werden hi 2^ weird bewieſen Statuen antique 366. it. aus Welſchland ibid. Stein der Weiſen vid. Lapis Philoſopborum. Stein · Bilder was davon geurtheilet wird "s : nod md x a 101. Steine, Natur uo. ſonderbare Figuren dar⸗ auf in Maßel 121. it. eines Reuthers 123. 1 » wies 155. ob von Saltze ih⸗ ke Figur bekommen 177. Stein⸗Verwandelung durch Brunnen 31. durch einen Wind in ies ibid. gantze Stadt in Stein verwandelt 32. ſamt Menſchen und Thieren 33. der Kinder in Mutterleibe 35. undeutliche Infcriptiones darquf 288 einfáttige Erklaͤhrung berfel» | Dtegíftet derer Merck wůrdigſten Sachen Stern⸗Steine. vid. Aroites. 5 ö 1 Stoͤhres ſonderbare Koſtbarkelt in Rom Ji.ſchler⸗Leim ibid. Kuhn 1073. Rotz und Naſen⸗Poͤpel ibid. Lichter und Synfeltibid. |. . Jauchten ibid. Menſchen⸗Fleiſch ibid. ver | goldet Leder ibid. Menſchen⸗Koth 1074. ern en Kc S vid. Schreib⸗Grůffel. peners (Srn. Chriſtian Maximil.) ta Stuf him -— Silber 282.361, an Kupffer 283. an Bley bid. | 177,284. an Zinn 284. an Eiſen 263.267. Canten verſteinerte 181. ordi- | Baie haͤuffig von luͤſternden Welbs⸗Volck ben ibid. ſo bey Carlsberg in Sieben⸗ buͤrgen gefunden worden 295. Steine vortreffliche und erhaben geſchnittene 615. worinnen die Kunſt der Natur zu Heuͤlffe kommen ibid. ohne Schaden ver⸗ ſchluckeet oss. Stella marina 167. 481. Rogen darvon wird von ben Kuſſen eingefal&en 482. in Italien vor eine deli. - cateffe gehalten 483. Fang bey Breßlau ibid. anderwerts in der Oder 484. | Strata fupra ſtrata 9. wenn ſolche entſtanden gleichen Strata im Mansſeldiſchen bey Eyß⸗ leben, in Engelland, in Holland, in "feli sii ace ai . Steauß eine delicate Speise 6c denen Kö⸗ mern 1039. inſonderheit deſſen Gehirn | 1040. von deſſen Ever 37. derſelden er⸗ haben geſchnittene ibicl. Drinck⸗Geſchirre daraus e 55 Stuffen reich an Goid 271. qq. 361. an 285. an Zinnober 285. an Antimonten ib. Studieren emſiges der Gelehrten 667. Sudor Angliu. 702.238. undfluth zeigen die Strata fupra ftrata an 2. die gantze Erde 14. die Felſen 10. die Berge 11. inſonderheit die Feuerſpeyende ibid. die Berg⸗Gaͤnge oder Adern 12. die Sandwuͤſten 14. 15. die Meer⸗Strudel ib. heiſt eine Zernichtung, und Deftru&ion 13. wie ſie Serr D. edel beſchrieben ibid. wie ſchwer dadurch der Ackerbau worden 14. die unter der Erden verſteinerten Knochen von Menſchen und Thieren 15,42. fqq. die Muſcheln und Schnecken ibid. Einwöͤͤrffe hierwider 46. die Fluth ift von Weſten kommen 57.88. in welcher Jahres, Zeit 143. 14$. ob viele Fiſche dadurch umkommen Smpatbetiſches Saltz alle lethale Wunden zu heilen 949. dergleichen mehrerer 952. Urtheil hiervon 06. Taback ſo geſchnupſſet wird, was vor Scha⸗ den bringet 255. wie er entſtanden 256. was vor Nutzen er hat 257, Tabacks⸗Do⸗ ſen, ſonderbare 365. Glaͤſer hiervon 655. Tannzapffen verſteinert 143. Urtheil Diets von a 148. Tarantuln aus Apulien und Perſien in des Autoris Naturalien. Cabinet 2. Taſchen⸗ Spieler vor ein Zauberer gehalten " 9 ente cy ; 76$. Terra fgillata Melitenfs 243. wo ſie eigentlich gefunden wird 245. ſiebenzehn verſchlede⸗ neSigilla hiervon 245.fq. von Maßel 244. Re rr 2 von ibid. auf was Weiſe ſie entſtanden 10. der? Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. von Groß ⸗ Plußnitz in Ober⸗Schleſien 249. groſſe Mediciniſche Krafft 270. von Strigau, uͤbernatuͤrliche Wuͤrckung in der Medicin 250. Experimenta hlermit 251. noch nie beſchriebene 273. mit dem doppelten Reichs⸗ Adler ibid. von Groß⸗ Jaͤnowitz 252, Jaueriſche 254. Terra Tenfcheé oder Sineſiſche Nieſe⸗Erde 258. | von der rothen ibid. von der weiſſen ibid. luſtige Hiſtorien hiervon 259. fq. Trinck⸗ Geſchirre hieraunns 664. Tefliculum beiſſen die Hottendottiſchen Wei⸗ Thaler Sammlung des Autoris 368. Ibes wle viel jahrlich aus Oſt⸗ Indien nach Europa gebracht wird 515. ſo genenntes in Nieder ⸗ ungarn gepflantzet ibid. in Schieſien 516. Unterſuchung deſſen $17. Fi. in Regenſpurg i8. Oſt⸗Indiſches ſoll daſelbſt einmal gebruͤhet werden $21. 524. Abbildung deſſen 521. der Baum be | ſchrieben $22. Sorten des Thees 523. Koſtbarkeit in Indien des Kayſer⸗Thees ibid. wle er gerollet wird ibid. wird in Sina mit Milch und Butter getruncken ibid, dem Thee gleichſchmeckende Kraͤuter in Europa 22 5. Schaͤdligkeit des Indlant⸗ ſchen 227. fq. Thee ob die Patrlarchen ge⸗ truncken sag. ob die alten Griechiſchen Weiſen ib. ob die Römer 529. exceffives Lob deſſelben | ibid. Thiere verſteinert, fo nicht in rerum natura 103. fo durch und durch weich ibid. ſollen 30000. ja 100000. in einem Tropffen Waſ⸗ fer ſich befinden 163. ob ſolche calculpp 229. Oſt⸗ und Weſt⸗ Indiſche wie auch ſonder⸗ bare Eurcpæiſche in des Autoris Natura; lien⸗Cabinet 3 70. fo in Fiſche fid) verwan⸗ deln 40 1. auf allerley Weiſe conſervirte 4421. wie viel Arten auf den Erdboden ange troffen werden 454. Thiere in Thleren oder von der ſuperfœtation 460, wer ſolche nicht toͤdtet | 1075. Todt, was er ſey, ob Cain gewuſt 899. ob ſolcher Phyſice erfolge ibid. Tonnaiſches Elephanten Sceleron 39. Topas verliehret die Farbe im Feuer 197. deren Preiß ibid. Europaͤiſche und Orien- taliſche wie unterſchleden ibid. Statuen da⸗ von ibid. Trinck⸗Geſchirre ibid. groſſer mit dem erhaben geſchnittenen Bildnuͤß Poppa⸗ ; 156 Lo hoa 198.294. Topbus Juvenci. vid. Saar Ballen aus Och⸗ ſen⸗/ Magen. : ref Tortur was tot Fræcaution dabey zu obfervi- ren 757. vorhergehende territion 753. von der Schnürung oder Fitſchelung 754. von Daum ⸗Stoͤcken ober Daum⸗Schraub 754. [q. von Spaniſchen Stiefeln 755. vo trockenen Zug, oder Reckung ibid. von Gradibus des Feuers ibid. von neuen und ungewoͤhnlichen Arten der Tortur 756. in⸗ ſonderheit vom neuerſundenen füllicidio 778, ob durch die Tortur die Warheit ber» auszubringen 761. 762, von 42. Mos ſo unſchuldig torquitet , unb eine n gt ſammen Todt erlitten 762. rim tete a DEC nicht geachtet 765. w orffe e wodurch fid) Inquifiten Fair i ong | chen ſollen 768. Tortur der Chriſten in Ja⸗ „ Tranck Ik ix der Alten 1c das € Kikeon : ber denen Kindern aus und ſreſſen nn OM ME | | 1064. Trepanation wo und wenn anzuſtellen 785. Trier daſelbſt goldene antique gefunden worden 299. Rs cerit Crinck⸗Geſchirr vom Ligno Colubrino ober a me ibid. Trinck⸗ t 500. Granaten beſetzet 66s. Stine ſi⸗ von Speckſtein 667. von einer Mal⸗ diriſchen Cocus⸗Nuß ibid. von Achat ib. aus einem Strauß ⸗EÄ H ibid. Trochitæ was vor Structur fie haben 170. ob Nuͤcken⸗Wuͤrbel eines Meer⸗Thieres ibid. ob Ruͤcken⸗Graͤten eines Knorpel⸗ Fiſches ibid. ob Glieder von einem Meer⸗Sterne - ibid. ob Spiele der Natur ibid. ibreSub- ſtantz ibid. Unterſuchung durchs Feuer ib. dem R oder Brech⸗Becher 665. aus einem Bu! Becher ſilberner ob Steine nach ihrer Art 171. Tubuli Vermiculares 164. Turbo in ſeiner Stein⸗Mutter von Quer⸗ furth 6r. kleinere bey Nenſtadt aus dem Hanno veriſchen . bid. Tuͤrckis in der 200. — Miei M | Variole, vid. Blattern oder Pocken. Variolitet. vid. ſtei Vena metallica beſchrieben 286. deuten die Suͤndfluth an 13. Einwurff hlerwider gelehnet e 3 Vena portæ was vor | erreget 837. Vines Coha s- am Eia Verbrennen der Coͤrper bey ben alten bor den 316. warum geſchehen 32 1. ob bey de nen Juden uͤblich geweſen 340. von Spiri- tus vini 929. dadurch unhei curipet worden - 939. Verſteinerte Stadt 32. v ter daher ibid. verſteinerte Kinder in Mutter⸗ leibe 35. verſteinerte Menſchen und S bier» Knochen 35.42. verſteinerte Baͤume 36. verſteinerter Drache ibid. verſteinerter Menſch aus der Schweitz 38. 103. 2 : ek | WU Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. derer Orten ibid. und 42. verſteinert ro» |- codill 4o. Elephant ibid. und Zah Wallfiſch 41. Hirſch ar. Muſcheln und Schnecken 42. Rücken, Würbel von einen 44, it. Vogel ^ Seller 57. Pavlan Pratze 45. Buchſtaben 102. 120. der Nahme 7e- bovab ibid. Thiere fo nicht in Rerum Na- tura 103. Unterſuchung durchs Feuer ibid. verſteinert Gehirn ibid. Hertze 104. 109. Nieren ibid. Ohr ibid. Ziegen⸗Fuͤßlein ibid. Schweins⸗Kopff ibid. Weiber⸗ Schaam 108. — Priapus. oder Maͤnnlich Glled 109, Getreyde 143. Melonen⸗Ker⸗ ^j ne ibid. Kuͤrbiß⸗Kerne ibid. Kuͤmmel⸗ aam PV B UT Fenchel⸗ und Aniß⸗Saamen ibid. Hirſe und Mohn Saamen ibid. 147. Erbſen ib. gantze Melonen ibid. 148. Dannzapffen ibid. Acajou- Frucht 144. Muſcaten Nüſſe ohne, und mit der Bluͤthe ibid. rà: | hen⸗Aeuglein ibid. Oliven und ihre Ker⸗ ne ibid. Pomerantze 145. Kirſch⸗Ker⸗ ne 149. Brod 149. Semmel ibid. Kaͤ. ſe rgo. Peruquen 181. Spitzen, oder Canien 182. Frantzen bdbidd. Pipes Itallaͤniſche 386. Suppen hiervon jbid. 391. was vor Symptomata aus ih- ren Biß n 386. Vitriol. vid. RupfferWaſſer. Wiperfal-TinHur 965. ob ſelbige alle Kranck⸗ heiten curite ibid, uͤbernatuͤrliche Kraͤffte 9865. 968. fq. nach Paratelfo welche Kranck⸗ heiten es nicht curitet ' | Voͤgel wie vielerley Arten auf dem Grbbor | den angetroffen werden 45704. Vogel⸗Beiner verſtelnert 44. Vogel Ne⸗ ſter 57. vor eine der delicateſten Speiſe gehalten 1042. Vogel Schnabel, ſonder⸗ bare in des Autoris Naturallen⸗Cabinet 351. ſo in Fiſche fi) verwandeln 401. Vorſpranges oder deſtilirten Spiritus , Pro- be M umi 665. urin Prophezeyhung 703. Schwaͤngerung . icy welches die An⸗ zeigung 794. ob das Geſchlecht daraus zu erkennen ibid. ob darinnen viele leben. dige Thiere und Wuͤrmer 797. Urin Pro. pheten wie fid) proſtituiret v abii rna, bey Bonn aus einem Rieſen Gr abe 27. | , . pb fie in der wachſen 37. 306, mel. che Gelehrten dieſes geglaubet 37. falſche Aufſchrifft darauf wie einen Antiquarium betrogen 287. Iſtimation von Rayſer⸗ Magdalenaͤlſchen Bibliothec allhier, und s" n 43. zu en ibid. Karben ^ C oamen ibid. 977. Wachteln in der Wuͤſten fo geregnet, ob es Heuſchrecken geweſen 3 Wallfiſch verſtelnerter 41. ob er einen Men⸗ nen zu finden 306.310. 319. it. Muͤntzen ibid. von Grabiſchen bey Breßlau 307. 311. wie ſolche en decket worden ibid. auf b 4 | el von einen was Weiſe fie beyſammen ſtehen 308. fq. Menſchenz ibid. verſtelnerte Vogel Beiner 314.315. Beſchrelbung hiervon ib. ſehr viele auf kleinen Plaͤtzen beyſammen 311. zu Klein⸗Muchber 313. zu Gandau ib. zu Poͤpelwitz ibid. vor was von Ma⸗ terie und Farbe 314. woher fie ſchwartz ſeyn ibid. wie viel Belner ſie darein ge⸗ than 315. und warum in manchen gar kei⸗ ne 316. e e worden 317. ob die Lelber in Amianth⸗ Leinwand eingewickelt 37, verbranntes Stroh dar⸗ innen 318. ob Haare barinnen, oder lub. tile Wurtzeln ibid. von Schreib⸗Gruͤffeln darinnen 319. von was vor Metall felbis ge ibid. ob Gold darunter ibid. ob Thraͤ⸗ nen⸗Gefaͤſſe 320. von Lampen ibid. vor was die Schlacken dabey zu halten 327. Urna mit einer Lateinſſchen Infcription von Maßel 323. Erklaͤhrung derſelben ibid. wle fie dahin kommen 324. verſchiedene mit einem H. bezeichnet 325. zu Mecheln im Wohlaunſchen 326. kunte Corallen bas bey 317. 7. it. Crepitacula oder Klapper⸗ Buͤchſel ibid." Urnz in Lignitz gefunden ibid. vor ein Heydniſch Monument faͤlſch⸗ lich angeſehen ibid. 330. Urtheil hiervon 331. in Jauer 334. bey was vor Gelegen⸗ heit gefunben ibid. Schatz darbey von Ro⸗ ſenobeln 33. umſtaͤndliche Nachricht 336. vielerley in des Autoris Naturalien⸗Cabi⸗ net 355. W. N 1089. ſchen verſchlingen kan 86. ob den Prophe⸗ ten Jonam verſchlungen ibid. von Schiff⸗ fahrenden vor Inſuln angeſehen 490. Waſſer deſſen Natur 543. auf dem Meere vor der Faͤulung zubewahren 613. it. dem Meer⸗Waſſer den ſaltzigen und bitumind⸗ ſen Geſchmack zu benehmen 612. woher der Geſchmack komme 603, deſtillirte ſo unnoͤthig in Apothecken 982. kalt Waſſer getruncken ſehr ſchaͤdlich in Kranckheiten - 1032. ſonderbar groſſes An. 1736. 547. Weiber ⸗Schaam verſteinert 108. vortreſ⸗ lich in Kupffer⸗Stich exprimiret 847. aus Holtz geſchnitten und nach dem Leben ge⸗ mahlet 857. 861. ae als eine delicateſſe ver- Ht eee 7l 1044. wen ob die Menſchen vor der Suͤndfluth ge⸗ truncken 1048. ob vor den Zeiten Noaͤ nicht gekeltert und durch die Jaͤhrung zu Wein gemachet worden is ibid. bey Serr Rector Stleff ibid. was den Weintrauben ob man fid) daran toll und Todten lieb geweſen oder was fonft darin. 1028. voll eſſen koͤnne g Ss $$ Wermuth Regiſter derer Merckwuͤrdigſten Sachen. / . 4 ERAI EE ADW Yan pere ooo Á Wermuth fo 206. Kranckheiten curiten lichen Saamen 903. ſo dle Blattern caufi | 97$. |. ten9oa. die Krätze dieß rantzoſen, dle Peſt Wind fo alles in Stein verwandelt foll in . 3 alle e ee 905. ſollen durch frita wehen 31. vole der ordinaire entſtehet ín tmer wie rV curitet werden 906. nach der alten Heyden Meynung 237. fre Ta r Wirbel Wind woher entſtehet 570. — "eH n und gifftigen Kraͤuler 909. Windes Gewalt bey Breßlau 569. vet» 3 i My a ſchiedene Raifonnements hiervon 572. ks **. Ze | 76. fa. Jaͤhne von Rieſen 27. unglaublich groſſen Chrifopbori ibid. (inb von Thieren 129. verſteinerte aus der Bau⸗ manns⸗ Hohle 43. von 43. ſollen in der Erde 51. Wind⸗Canonen ibid. Wind⸗Granaten ibid. Wind⸗Buͤchſen wenn ſie erſunden worden 670. Breßlaulſche von ſonderba⸗ ren Alter ibid. wer ſolche nach der Er fin⸗ dung verbeſſert 671. von Paul Webers der See⸗Hunde 87. 252. wenn bey Men⸗ Invention ibid. von Orte Gaerickes ibid. i ee b^ 10 von Wolffgang Scharſchmidts 672. gar keine Zähne befommen ibid. Jo deſſen Inftruction hiervon ibid. von Serrn Baro Schwartzes in Breßlau 675. von Serrn Prof. Lewalds ibid. von allen Ar⸗ ten der Wind ⸗Buͤchſen Herrn Schar⸗ ſchmidts 677. Winter ⸗Kaͤlte An. 1709. 1137. Wolffs Exerementa in Staͤllen an die Kelp⸗ pen geſchmieret machet das Vieh raſend 80 langſam, oder im soften und 1e4ten noch Zaͤhne gehecket ibid. 0 dn: ne in Oft. Indien die € 877. faͤrben ſolche mit $5láttern ſchwartz ibid. goldene ſilberne und eiſerne, bey den Javanern ibid. goldener bey einem Jungen zu Weigelsdorff in Schleſien 87$. der Schaam einer lichen Naturallen⸗Kammer zu ſehen 880. Wollen » Manufa&ur in Engelland 705. Zauberey vor Marionetten Splel gehalten wolcken woher entſtehen 547. 764. it Taſchen⸗Spiel MC Wund ⸗Saltz de Marconnay gag. Wund⸗ Ziegen Fuͤßlein verſteinert 309, Waſſer des Kabelle 950. . von Dippelii | n Wund „Balſam 952. eines Studiofi zu e befonberelahet Ansoce Gieſſen 953. des Peregrize 955, Urtheil qva» 2086. von dieſen allen 956. Zinn · Stuffen in des Autoris Naturalien⸗ Cabinet 1.34. wWöͤrffel⸗ Stein aus Sina 177. Wuͤrffel⸗ Bley⸗Ertz aus Polen und Hartzgerode ibid. pelter oder vollen Bluͤthe herkommen 499. Würmer ob von dieſen die Kranckheiten it ein eigen Geſchlecht Jod. kommen 164. 793. ob vlelerley derſelben in ZJuckmanteliſche Bergwercke 271. reiche nd dem Urin 795. ob in der Thiere und mánnz | Gold⸗Ertze ibid. und 230. groſſe 27. Wind ⸗Böͤchſen ſonderbare Invention 669. des Roͤnigs Og Zahn ju Baſan 28. des Zittronen in Sittronen 494. follen von dopn⸗ 4 "m j , * "P » „ A AM oo Un SEPTEM its TT 1 5 1 9 8 8 8 8 5 892 98 eee 88 8 287 0505 epit sun aun ans 82 CC e n Bäakzeichnid e | wur Autorum und ihrer Schriſſten/ foit deem Buch ange p it. 'go Edicionum wir uns bedienet. e 1 d ee ee ene 1 Apc: W e en Oleari Mo Kowltiſcher und Per- ^ wg Ketter ereoch & difistinMe- ſlaaſcher Neiſe⸗ Beſchretbung. Hamburg. Md dicina uſus. Amberg. 183 Ke, (OM 1696. fol. 22 Agricole de Natura Fofflium Lib. X Wirteb. Lone Andras Bilan. exacle Bilanz & clande- 1657. 8vo. rianæ Balfamationis. Amſtelod. 1682. 12mo. Ee Ba ll. ig 60. fol. I Nicolai Audi generation des Vers dans le Corps de Au (* de ortu & caufis fübterraneis Lib. v. Witteb. | l'homme. Parif. 1700. 12mo. | "r6. gvo. Q | Anonymi allerntueſter Zuſtand von Tripolis, Iu- yo Theatrum Fußebre; erhielt per| nis und Algier. Hamburg. 1708. 8 vo. variss fcenas Epitaphis. Salisburg. 1675. 4. Sammlung auserleſener materien zum Bau Mitbaelis Alberti Syſtema om Medicz. des Neichs Gottes. Francof. & Lipf. 1721. Hal 1721. to. i yo. Vulkntini Alberti Diſſertatio de Pluvia prodigio - Annales Academie Juliæ. Helmftad.i in gro. Lipfiz 1675. 4to. ilo? 0 Tableau de Amour, in 8vo. Albert M. Jebel ef un epidam &e Quo: »Effigies en 1699. Imo. rundam animalium libellis ; una cum aliis. Argentorat. 1637. 12mo. Peri dun ul Berg⸗ chronica Dresde „„ Relion von y" " Dang orm i |. — Coutagion. Hamburg. to. K. van * 'Nederlindféhe Difch- Met d « Gievouüglid)e Luſt⸗ Stunden. Lipſie 169 . heden, vertonendedeplechtigeGébruicken | Byvo. e Diſch in het hauden der Maaltyden, - Notitie Ruſſiæ Gallice 1 679. 8vo. ö en het Drincken der Geſondheden, onder de pre Auserleſene Anmerckungen uͤber allerhand aude Bata vieren. Amſtelod. gvo. | wichtige materien und Schriften. 5 Amen, Albrizzi Galeria di Minerva riaperta a a bene. - o» Warfavia Phyfica illuftrata, ſ. de Aere, Aquis ficio della Lettre dal Zelo. Venez. 1724. 12mo. Í & locis in Incolis Warſaviæ. 220. Aldtov andi ee metallicum. Bononie ami Merck wuͤrdiges Wien. Vienne. 4to. yi. - - Hiftoire de la Virginie,. Amſtelod. 1797. ! 1648. fol. 1 | - 7 Hiftoria ferpentium: & Diaconum Libr I. amen 5 ibid, 8p fol; cer Loben der Königin Chriftina von Schweden. — Ornitkologiæ h. e. de vibus Hiftoria Libr, i Lipſ. 170. 8 oO) N XII. f. de Avibusrapacibus. Banoniæ 1595. fol. Entwurff der 15. Jaͤhrigen Campagnen Ca- Ornithologie Tom. II. f. de Avibus terreltri. roli XII. Königs in Schweden. in 8 vo. bus menfe inſer vientibus. ibid. 1600. fol. Schwediſche Fama. g vo. uS Ornithologie Tom. III. f. de Avibus aque | - Gejiider bellfamer Rath für. Geſunde, Eis. ibid. 1603. fol. LKͤrancke und Sterbende. Badiffe gyvo. Ang de Animalibus inſectis Libr vn. ibid, 1626, —»Handgreiffliche Demonftration ,. daß bie fol. | Stadt London groͤſſer und volckreicher (o Alexandri - — Dies bene Lugd Batav. MINE S. Parts und Nom. Dantifci ato. sn Naluͤrliche und Polltiſche Anmerck ungen ü ů⸗ | Riad fii ab Wee webe Nov. TT | . ber bie Todten⸗Zettul der Stadt London. tiqua. Amftelod, 1684:8V0, L.ipſiæ 1702..8vo. Proſperis Alpini de Plantis exoticis. Venet, 1625. 40. Celius Apitius de re Culinaria Libr. X. e. notis Mart. de Medicina ZEgyptiorum. Pariſ. 1646. to. Lifteri. Londin 8vo. Francifii Al vure Æthiopiſthe Reiſe⸗Beſchreibung. Eieron. Fabricii ab Aquapendente Opera Chirurgen, Pas Animafmi Manuductio ad Materiam medi.| ^ Petav. 1666. fol. cam, prodiit una cum enumeratione Planta- Ariſtotelis Opera ed. Guil, du Val, Ann. 16 19. rum Horti Medici Lipſienſis Lipſiæ 1675. 8vo. | Trogi. Arnkiel von bet Uralten mitternaͤchtiſchen . « Medicina critica f. Deciforia cum Centuria Voͤlcker Leben, T Thaten Begraͤbniſſen. Ham- Caſuum Medicinalium in concilio Facultatis | burg. 1703. to. Medicz Lipſienſ. antehac reſolutorum, com. Cf Aſellii de Venis Lacteis. Mediolan, 162 7.4to.- prehenfa, Lipf, 1670. 4to. Achenæi Dipnoſophiſtica c. not. b ed Lugd. Grorgii * Orlentallſche Reiſen. prod una Batavor. 161 2. fk. 0 N Mathia li A m wann Mathie. « unte Ir ſelblger præſerviren vet nand de T d ,oleberum en könne. Vra 1542. to. yb. Aventini Annales Bojorum, Bafil, t die Li Horatii Augenii de modo præſervandi à: 1598. 8 vo. gel de Ciuitate Dei. Francof. & 1 1661.4t0. — Leonhardi Auguflini de Gemmis & Sculpturis anti- quis in Lingv, Lat. à pe Gronovio trans- ne — Georg. Ernefli po Lipſia 1703. go. ntum Chymicum nonum, quo ar- ! i tificialis & inftantanea metallorum generatio & transmutatio ad lat. Franecker 1699. * 6 Begeri Theſaurus 233 fele. m 5 memoires de — Efpagne ra. Aus, f. Gemmarum Cime- ge Com. 1698. 12 mo. - liarcho Electorali B es, Vo- Stanisl. vbi enen Idea Harmonica cor lumen J. & II. Coloniz. Mar 6. fol. refpond. - | : . Volum. lll. ibid. 1701. fol. 4. . 17 8 ^ ib i Conrad Nauk, Ce B ens ; btt Andreas Baccius de Motiócetote f. Unicornu ejus. E ^ Ron rele biete auf ^ que admiraadis viribus & uſu. Latius editio præcavitet, und am 3 — „ prod. Stutgardiæ 1598. $vo. - h. — könne. Brunſvig. 121 . de Gemmis & Lapidibus pretioſis eorumque Ceorgii titia cia Nt viribus & ufu. Latin. Francof, 1603. gv. I 1703. to. e . Georgii Baglivii Opera practica & Auatomica. editio Petri Belloi; Obfervationes una cum VII. Londini 17 10. o. Cor. Libris 1805. f0oͤl. c: Job. Guilielm. Bajerus de n Diluvi usiveril Job. Beneditti Regimen de novo, & p f Monumentis. , , imaudito morbo, quem 3 Job. Ju djs Orydogtsphi Norica.Norimberg Won Mn de SERENADE, 8. „ eo. 9]. Mm abditis nonmullis ac mirandi Baronis de Baintema Hioünglódin Vienne 8vo. — & fapationum « Bobhuslui Balbini Mifcell, Hiftoric. Regni: gro gui eee Benibems . und Pragæ 1679. fol. Schulen⸗Staat. Lipfiz 16 Baltici maris oua Literaríá, 1698. &feqqiato 4to. Devo Bergers Handlung von de Gate x. Albari Alonſi Barba Docimaſia metallica. de. Lipi. 1709. 40. Phil Baldei Beſchreibung der Oſt⸗Indiſchen ei ! Job. dd Bernhards Hiſtotie d der Gebet. ſten Malabar , Coromandel und — Aun- Francof. ad Moen. 1718. 8 90, ſtelod. 1672. fol. / £i Job. Bartboidi Adami Beringeri Lithographia — Anton. Baldifius de Prærogativa eka Hifpanis. burgenſis. Wirceburg. 1726. fol, Granadæ 1602. fol. Zi Berolinenfa Mifcellanea. Berolini 1710. 4to. . Erafni Bartholini Diſſert. de . fanzensepque Michael. Ruperti Besleri G:zophylacium rerum natu. borigine ex pluvia. Hafaiæ r689.4t0. ralium, Lipſiæ 1703. in fol. de Figura nivis. Hafu. 1651,8vo. Hortus Eyſtettenſi. Norimb. 161g. l Ibomæ Bartbolini men, eee Batav, 1674. Sali. Job. Georgii Beſolai Diſſ. de proceſſu jadiciario, : Job. Beperovicis Idea Medicinz en. Amſtelod. e . de illi: 5 Hafn, 1664. 8. ——— — Epiftola: Medicinales. Hafu. 1663. 8 vo. ; 1637. $vo. " losa —Diſſertatio de Transplantatione morborum; | uæſtiones Epiſtolicæ. R .1665.8vo. ^ extat cum "Theatro EA dai No- Theophili Bibaculi f. de Potu Thez Dialogus, Fran · ! cof. 1684. to. e Bidloo Anatomia humani corporis, Am- ſtelod. 1685. in fol. majori. ... 1 die Calpe. Theophil. Bierlingii Medicin, Theori &ic. Jenæ 1 679. 4ü . oh. es Tpürngiſce Chronica. Lips 1613. Job. B ele illuftr.ab Orbe 9 — — k VVilbelmi und Jobannis Rlacu Atlas, das een metallicisque miro naturæ artificio ebe edu; "To. Vas edt in ipfis terrz vifceribus figuratis. Montisbel- | Nc fol. regal. gerd. 1098. 4to. Stepbani Blancardi Culledanes Medico- Phyſica. Job. Laurentii Baufcbii de Hematidide & Ktite. Amſtel. g vo. Lipſ. 1668. 8. Detmari Bleſtenii Dales, blandis. Lugdun. Pierre PayleDidionaireHilorique& Critique. Ro. | à E 1702. fol. ü i o-Gallicus í f. Mi- fcelia- ^^ mimb.1662.4t0. ^. — de Medicina Danorum; E Kaka. 1667. 8vo. Ad. Medic. acc kene Ana. | & 1672. Hafniæ 1673. At. g Baubini de LapidisBezoar Orientalis & Oc- - eidentalis Ortu, natura, differentiis, — ufu. Bafil. 1625. 80. 3 Hag Theatri botanici. Bafil. mesi Job. Baubini Hiftoria fontis & balnei Bolnenfis, f. de ———— — ſcellaneorum Medico. Phyficor. Gillicorum. d derer Autorum und ihrer Schriften. Genev. 1682. 4to.- Richardi Blome Engliſches America. Lipf 1697. | I2mo. Pauli ee eee tateialta ,in | quibus varia Medico. Phyfica & Botanica, Productio- nes item naturales, diuerſi Phoſphori, ignes fübterranei Italiæ aliaque; curiofa cóntinen- | tur. prod. Italico: idiomate Bononiæ 1684. 12mo. Germanice, füb Titulo —H gen uͤber natuͤrliche Dinge. Vratislav. 12mo.- 7 igni de Peſtis & Feſtilentix ere cid Hamburg. 17:3. 8v0. : [if am Boetiz de Boat Hiftoria acid bim & Lapi 1 dum. Lugd. Batav. 1636 8 vo. Joh. Bóbnii Renunciatio vulnerum letblium, Lip: |: fiz 1689. Svo. rir 038 ot. p" Gollegium Chimícum MStm.: FEMA 1629. ip. Bunanni recreatio mentis & oculi in Obſer. vatione animalium teſtaceorum. Latin. Ro. . m 1684. 4to. mad bo, Medicina Septentrionalis collati. j tia. Gene v. 1684. fo. * Sepulchretum. Ost "pes pratica Genev. 1579. fol. Cornelii Bostekoe Tract. van net excelteátte — Theé. Hagz Comit. 1679. vo. Jobannit Bontii Hiftoria Naturalis & Medica Iadiæ Orientalis, prod. una cum Gnilieim. Piſonis Hiſtor. Natur. & Medic. Iadiæ Oriental. Am. ſtelod. 1858. foo. Petri Borelli Hiſtoriæ & Obs bee e die- Phyſicæ. Francofurth. 1676. 8 W600. - Bibliotheca Chymica f. Catalogus librorum P hiloſophicorum Hermeticorum. Parif, | 1654. 12mo. Olai Borricbii Differt, de SAT & tonwifris ma- | xime Papaveris. Hafniæ 1585. Ao. Conſpectus Chymic. illuſtrat. Hafniæ lon 3. Horiſſaca Acta Regiomont. & Lipſiæ 730. 8vo. prona Botalli de Curatione per Na NE miffio. y; nem. Lugdun. 15 80. 8vo. — ES Bowles verſchledene Proſpecte in und um Lon⸗ don. Angliæ Londin. fol. ur guber Boyle experimenta de Coloribus; f Oper | Sect. IV. Londini 1667. 12 mo. Í — S de Origine & virtütibus Gemmarum ſ. Ope:] rum in fine Coloniæ Allobrog. 1677. 4to. — - Experiment & Obferuatione Phyfico - Me. chanicæ. ibid. dien hi ! 5 Bráckenboferianum Müfeuto, fol. e ode Richardi Bradley recenſio Philofophica Open na. ture, creatorumque mineralium vegetabi. lium animaliumque. Londini 1221.4t0. o. ranis Diſſertatio . Marpurgi to. | diis. Muf Braffil Fade omnium Simpli- ^" "eium, quorum ufus in publicis eft officinis. L Lugdun.i$44. SVO- Friedrich Breithaupts Neiſenach Malta. Fran. . . cof. 1632. to. Breßlauiſcher Medicorum und Nature usted rum Sammlungen von Natur⸗ und Medi- Lin- wie auch hierzu gehörigen Kunſt⸗ und * Geſchichten Tom. I- VIIL, Vratis- lav. 1717-- 1721. Tom. IX. - XXXVII. Lipfie & Budiſſæ 17211729. Tom. XXXVIII. ab Andr. El. Büchnero Erfurthi 1730. in 4:0 · . Continuatio ſub Titul. Miſcell. Phyſico- Me- dico Mathematica. ibid. to. Jacob Br eunings Orientaliſche Reisen. Aen. torat 1612. fol. J. Philippi Breynii Diſſertat. de Polythalamiis. no. va Teſtaceorum claſſe. Gedani 1732. 4to. de Melonibus petrefactis montis Carmel. Lipſiæ 1722. 410. Dowd Brown Itinera in Hungazjam, Auftriam, C. H rynthiam & Carnioliam , cum variis Obferva- tdionibus naturalibus, & Politieis. anglicé 1673. 4y•0o0. | Franciféi Ernéfli Brückmanni Magnalia Deiin locis fubterreneis, oder Ulnterirdiſche Schatz⸗ kammer aller Königreiche und Laͤnder in aus» ſührlicher Beſchreibung aller mehr als 1600. Bergwercke durch alle vier Welt Theile. Tom. l. Brunſvig. 1727. fol. Tom. II. Wolf- fenbüttel 1730. KRelatio Hiſtorico Phyſico- Medica de Cere- vifia Regio Lotharienfi, Helmftad, 172 2. Hiftoria naturalis Oolithi. f. Ovariorum pi- ſcium & concharum in faxa mutatarum. - 5 Helmſtad. 172 1. (x0. - Relatio decuriofiffimis duabus conchis mari« nis, quarum una vulva marina altera Concha venerea appellatur, Brunfvig. 1722. to. | ;» '«Epiftol. de fabuloſiſſima origine Lapidis A-. rachneolithi, Wolffenbütel 1722. to. Andr. Elie Büchbneri Miſcell. Phyfico- Medico - Ma · themat Erfurt. ab. An. 1731.in4to, Jb. Frideric. Buddei Diſſertat. an Alchemiſt.æ fint in Republica tolerandi. Halæ Magd. 1702. to. | Gerrlieb Budei Confilium Medicum, Budiſſæ 4to. Thom. Burnet Theoria facra: Orbis noſtri originem & mutationes generales, quas aut jam fubit, aut olim ſubiturus eſt, neee Londini, 1689. 440. Francifa 1555 bi Burrbi E piftole ad: Thom. Bartho- linum, que de irtficio oculorum humores reſtituendi agit; Hafniæ 1669, 4to. Das Sigifmund. Büttneri Rudera diluvii teftes, oder Zeichen und Zeugen ber Suͤndfluth, inſon⸗ derheit von denen in Querfurthiſchen Nevler uͤberſchwemmten Thieren und Gewaͤchſen. Lipſiæ 1710. to. - 1 „ ee Ü Diſſertat. de Coralliis i in pecie de lapide Corneo. Lipfi iz 1714. AtO. AME Von Teienbranb unb Soter $rüge. L.ipſiæ to-. C. e Calceplarii Mufeum Veronienfe, 1 : 1625. fol. Job. Rudolphi Camerarii Sylloges memorabilium Medicine & mirabilium nature arcanorum. "Tubing. 1683. 8 vo. Bbilippi Camerarii Hore fübcifive, Francof. 1615. qto. "1 a2 Tom, Verzeichniß Thom. 8 de Senſu rerum & wagte. Fran- cof. 1620. Ato. Hieronym. Cardanus de Subtilitate. Norimb. 1550. fol. Job. Samuel. Carl lapis lydius Fhiloſophico- Pyro- technicus ad oſſiumſfoſſilium Docimafiam a- nalytice demonftrandam. Francof. 1704. 8 Benedict. Carpzovii res Criminales. Lipf. 1709. fol. Renati Carteſii Paffiones animæ. Amſtelod. 1677. to. Job. Bapt. Cafalius de Funeribus Romanorum.fran- | cof, 1681. 4to. Julii Cafferii Anatomiſche Tafeln; Srineof. 1656. 4 Dionis Caſſii Hiftor. Roman. Romz 1724. to. Petri Caſtellani KesuDaryia, f. de Ela — — Ant- Wierp. 1626. 8%. Bartbol. Caſtelli Lexicon Medicum novi; — Lat. Roterod. 1665. 8 vo. A. Cornelius Celſus de re Medica, Amftelod; 1687. $3880 202101 Hiaqnibi Cefloni nelle Iftoria dell Grana del Ker. ſnes reperitür in Auton. —€— D Venet. 1733. fol. j Gualtberi Charletoni Onomaſtic. zoicum f. de Diffe. rentia & Nominibus Animalium. Londini, gos. Childrey Hiftoria: naturalis Angl. in Coravall. Ox oni. Sauctii Cicatelli vita Camilli & Lellis ex Ital. Sermon. 2 Petr. Halloix in Lat. trauslat. Antw. 163 2. 8. Gabriel. Clauderi Diſſert. — en univerſali. ; 1679. 4to. julii Cefaris Claudini Enpyrie rationis Bonon. 1653. fol. Daniel. le Clerc & Buco. Mageti Bibliorheea Anato- mica. Genev. 168 F. fol. Johannis Clerici Geneſis ſ. Moſis Prophete cum Pa. raphrafi perpetua, Amſtel. 1693, fol. „ Phyfiea, Amſtelod. 8vo. E Viet Parif. bo. ess. a 1698. 8vO. le Clev du Cabinet des Princes del Europe Hag. Comit. 12mo. . Cavoli Claſi (i Exoticorum Libr. X. ex officina lanti- niana. Antwerpiz 1608. fol. AY 2C. Rariorum Plantarum Hiſloria. Antw, 1601. f. Augerii Cluti Calſvee f. Differtatto de Lapide Ne- phritico. Roftockii 1627. 12 mo. 1 A Cluveri Introductio in vniuerſam Geogra- hiam tám veterem quam nouam. o 5 Ob t. 1686. 4tOo« — Gargi Coberi Uberſetz⸗ und Verttutſchung des Horſtii Tractat vom goldenen Zahne. gob. Heur. Cobaufen de Pica naſi f. Tabaci ſternuta. totii modernĩ abuſu & noxa. Amſtel. 1716. 8. - - Neo. Theo- oder e eee, Tafel. Ofnabrug. 1716. Realdi Columbi de re Anatomica Libr. XV. Venet. 1559. fol, Job. Comelini rariorum plantarum horti medici Amftelodamenfis Defcriptio & N ſtelod. 1697. fol. Natalis Cómitis Mythologia. Francof. 188. 820. Ludovici de Comitibus elucidatio metallorum & me- tallicorum naturz opus. Colon. 1665. 8v0, Louis le Comte memoires für l' etat preſent de la * Chine, oder heuliges Sina. * 1699. ax — — — T Balalaſan Conradini de Febris U i Symptomatum curatione, Pa 43595. $v0. | Hermanni Cotiringii Introductio in artem Mcdicam, Helmflad. 1686, 4to, Cuilielm. Couperi natomia corporis huma, Lon- din, 1698. fol. J. Cratonis von Kcafiheim qeſ Omg Vra. * Affertio pro libello fuo de febtibus pefilea- tibus. Francofurth. p,95.8vo. (— digmanni. Lipſiæ 1708. 4t0. — — . ritur in fine eiusd. Baſilic. Chymic. Genev. 1643. $vo. AA AM tislav, 1543. 4to, | Crellii marmorea memoria D. Gottlob Friderici Se- Ofivaldi Crollii de Signaturis rerum internis, — job. Marci a teens vetus refticuta, Francofurth. in to recue. Cafpar Cunradi Peſt⸗Ordnung. Vradislas 1631. Curioſorum Natura Miſcellanea. prodiere ab Anno 8 1670. 4t(o. 1 mudr udin D. ! Anton van Dale Manudu£tio dn. Job. Dambeuder Practica rerum criminalium, Lug- | duni 1658. 8vo. iol .97?4 Vilbelimi Dampiers Reiſe um die Welt. ed. Ger- manic. Lipf, 1702. w 0. ol. Depperi Beſchreſbung von America, Ani. Jod. 1673. fol. f Ma chelbung von Africa Auron. Deuſingii Differt. de Anſeribus Scoticis. Groening. 1659. amo. - - deAgno vegetabili. ibid. 1659. £1mo. - Disquifitio de peſte, ibid. 1806, mo. Andree Chriſtian. Diederich Wang Ham- burg. 1710. 8 vo. Dbrandi de Diemerbroeck O "Ae Medica Anatomi- ca. Ultraj. 1685. fol. Keneimi Digbæi Demonftratio i is ani. ma xationalis, ex n Ln. verſ. Pa- F ry Mer fol. acobi Jobann. — — rraſervati vum univerſsle. Pragæ 1680. 4. ien Dodonei de Cytho & Cere viſia. bun. I 2. 8 . - - 20 — - Stirpiuml ora f emptades VI. ibid. 583 f. Michael Doeringii de Medicina & Medicis adver- „ee Il. Gieſ. (e Ueſſor. 1611. 8 WC. -Peſt⸗ Unterricht. Vratisl. 163 1. o. 7b. Dolei Tractat. de furia Podagræ £n mitigara propria experientia conſcriptus. N Amſtelod. 1705. Iz mo. Nicolo Dolgioni Coſe notabili di Venetia, Venet. 1666. 12mo. Marcelli Donati de Medica Hiftoria mirabili, Fran. - €of.1654. 8vo. Theodorici Dorflenii Botanicon eee ee eere ui Simplicium quorum uſus in Me- dicinis eſt, Defcriptionis & Icones ad vivum effigiatas. Francof. 1540. fol. Raimundi Durandi Methodus coguofcendi & eu- ibsh . randi omnes Febrium sd Burdiga- I x 1004. 8 SWO. | Cdi - —— —— r N ! £i y sepas or A uy sinis Lie D Ti Meets N Hd Edfrv eg ses motuum. dea | gu un differens malades &c. MEE 1727 n Shen Eg berti Sc ibt in Prein Mia Rem. | m Alberti d; N Fyrechogi S ruis ; fEucoplifébe Fama Lipi i in 8. io Jas. Feburii Theatrum Turcicum. — — derer Autorum und ihrer Schrifften. — — — — —— Caſtor Duraus de re Herbaria. nalico & Latino Job. Fernelii Univerſa Medicina f. Opera Medici" . ^. Miomate. Venet. 162. nalia, Venetiis 1564, to. ] ur la Job. Ferrandus de Nephriſi & Lithiafi f. de renum M.A. —— dee be ese le, EX veſicæ calo definitione , caufis , fignis, avec les ſuprenantes configurations des diffe - | . præcautione & curatione. Pa- entes eſpeces petits inſectes qu^ on voit par | . Til, 1601. 12mo. le moyen d' un microfcope dans le ſang des de Ferrata Sylva Chirurgiæ. Francof, 1625. VO. Johann. Bapeiſl. Ferrarii Heſperidum, f. de Ma- f RN aureorum 9 & utu. Romz 1646. 8 | OBauii Ferrarii de Lucernis ſepulchralibus. ba- | duæ 1670. 4to. Job. Bernhard Fiſchers von Erlach Entwurff | einer Hiſtoriſchen Architectur. Viennz 12 AD -j tT GAS. V: 2 WR " ſtadii 1617. 80 berti Dodonai. Awſtelod. 1640. 8 %. M Mauris Aland. ber de Pe eſte per cuſtodiam in fol. regal. : . profliganda. ratislav. 8Vvo. Koderici à Fonſeca Conſultationes Medicinales, -. - ber graufamen Peſt⸗ Seuche gründliche unde Hamburg. 1662. 4to. „wahrhaffte Abbildung. Vratislav. 1720. 40. Petri Foreſti Obſervationes Medicinales. Francof, ob. Sigismundi Elsboltzii Diæteticon. Berolin, to. ad Moen. 160 2. fol. — Enceliss de re Metallica h. e. de Ori- qu Franchii de kene Syr Medica. im gine, , veritate & natura corporum metallico- 1 505 e e rum, lapidum, gemmarum & aliarum, quæ Ea Hanelſi Oft: und Weſt⸗ ndiſcher wle ex fodinis eruuntur, rerum, ad Medicinæ auch in ſiſcher Luſt⸗ Garled. Mr, i ufum deſervientium Libr. III. Francof. 1557- 3 80, Job. Franci Prodromus Arachneologiz. Reperi- Ephemerides Nature aufer; P 7 ab Anio | tur in Ephemerid. Natur. 8 0 i. 1670.4to. ^ . Ann. III. N Thom. Eraſſi Diſputat. de. Medicina nova. aii | Wolfgangi Frantzii Hiftoria com. 1572. Ato. [P DN | mentariis & Supplementis Obfervationum ex recentiori Hiftoria Naturali, opera 70h. m^ r1 | Cypriani, Francofurt. & Lipſia 1713. 4Ato. can . Erntelii Relatio de ltinete fuo Fyesiers Reiſe nach der Suͤd⸗See und denen Kuͤ⸗ Anglicano & Batavo 1710. vo. ſten von Chili, Peru und Braſilien. Ham. Lazari Erckeri. Aula COND ict Sev | — . Francof, ad Moen. 1703. fol. | . Chriflopb. von Ettners und Eiteritz unter burg. 1718. 8vo. dem Namen des Getreuen Eckards, Ent⸗ Tilemann Friefe Muͤntz⸗ Splegel. llatſſter Marckt Schreyer und e; Laurentii Friſi ſudoris Anglici exitialis peftiferi- ner Chymicus. S8 ios! que morbi ratio, præſervatio & cura. Ar- Michael. Ettmulleri Medicus Theoria & Praxi ge- Job. Chrifliani Mtr) "I ogiſch ^ Suri fiifde "nerali inſtructus. Francof. & Lipfie 1680. to. / / : 0 Medicinlſche und Phyſicaliſche Geſe ichte. Bart holom. n de dentibus, Venet, : 56. * in 4to. d P4" e e een ee vat, Au 3obann. Frofleri altes und neues Dacien. VRAT " e e nj SPP . Chriſtian. Frommanni Tract. de Fafcinatio. . . ne. Norimberg. 1675. 410. Anton. Fabri Europaͤiſche Staats, Cantley. gro. Leonardi Fuchſii Paradoxorum Medicine Libr, Hororat. Fabri Tractat. de Plantis & Generatione : III. in quibus fane multa à nemine hactenus - .'"guimialium. Parif. 1566. 4to. N ] prodita Arabum ætatisque noſtræ Medico- gol. alter, Faber de Pile marinæ anatome. Re. tum errata indicantur, Bafil, 1535. fol. peritur in Ephemerid. Nat. Curiofor. Déc. III. 8 5i G. An. X. pag. 501. in fine. 2 2 Striechomania. Auguft. Vindelicor. 1693; 4. ö uti Gagel curioſitates inauditz Hamburg. : * Alberti Fabricii Bibliotheca Greca f, Notitia 1676. prod. primo Gallice fub Titul, Curio- ſitè innovies, Parif. 1657. ] Thome Gage Reiſe⸗Beſchre bung nach Neu⸗Spa⸗ nien. Lipſiæ 1693. 4to. claudi Galen Opera quz extant omnia ſtudio X1 Job. Baptiſt. Rofarii emendata, Venetiis 1562. ^H Scriptorum veterum Gracorüm, Hamburg. 1705. ꝗto. 1732. $vo. "5 doy diiltan N. le Febure Chymiſcher Handleiter und gibens Johann. Tudovicii Ganſi (^ Filo 1 Kleinod. Norimberg. 1676. 8vO. Francof, 1630. 1200. | b d NES Chri. Verzeichniß A Chrifliani apt Garmanni de Miraculis mortuo. mortuo. AA. L| A Samurlis amuclis. Groſſers Denckmahl der Em , rum. Dresdz & Lipfiz 1709. to. Gottes, fo fid) an der Kuche zur eil Gaſtaldi Diſſertatio f. Quæſtio medica atque che- Dreyfalligkeir in Spic ſpüͤhten rapevtica: An Febribus intermittentibus laſſen. Gorlitii 1718. "d T. V. Groibaus Specimen Anatomico - Phy(cum, quo genuina magis & accuratior Hiífloria Concha Pholadis ana- tiferz dictæ, quz anilæ fabule, quod — rum quoddam genus in arboribus creſcat, anſam dedit, ratione & —— tur. Hafniæ $vo, VEN Y Simon. Hermanni Grube Analyfis de — | tione morborum. — — $vo. Quinquina & quo pado in ipfarum cura- | Ortonis Guericke Experimenta tione operetur, Anton. Gazius de vino & cereviſia. Auguft. Vin- delicor. 1546. $vo. Job. Daniel. Geieri. Gute Gedancken auf. (einen Relſen. Dresd. 16 35. 4t0. de montibus conchiferis & Gloſſopetris Al- zeienſibus. Francof. 1687. to. Martini Geieri de luctu Hebræorum. Lipſiæ 1656. $vo Auli Gellii Nodes Attice, Parif. 1585. 8vo. Bertboldi Floriani Gerfimanni Tumulus pen: Fran- cof. 1704. Conradi Gefneri Hiftoria animalium, qui eft de Pi. ſcium & aquatilium animantium natura, Fran- cof. 1604. fol. d de Avibus. Tiguri 1574. fol. de rerum foſſilium, Lapidum & Gemmarum figuris. Tiguri 1565. fol. Auron. Gbisleri Ephemerides motuum cocleltium Lilius Gregorius dor. de vario fepeliendi itu, ab ann. 1721 - 1740. m Laurentii Giſeleri Obſervationes Medicæ de Peſte H. Brunfvicenfi. Brun(vige 1665. to. : Wenceslai Hagecii Böhmiſche Chronick, aus den ca. Amſtelod. 1672. fol. Baldaſſaris Timai von Guͤldenklee Opera: Medi- co - Practica. edit, noviſſ. quz pls 1715. Ato. pr. Dominici Guilielmini Meditationes Philoſophicæ circa figuras Salium, kalice e 1688. 4to. Jacobus Guiberius de Jure Manium. Erancof. 1663. 8vo. Job. Georg. Godelmann de Magis, Lamiis & Vene. Boͤhmiſchen 1 Deulſche überſtzt von Job. ficis recte cognofcendis & puniendis. Norim- Sandelio. P. pua Ebrenfridii agenda ; d aai Rand Medica- Oitomar Gelicke Hiftor. Anatomiz. Francof. to. Inenta apagyrica, jeue- 2 2 mo. 2 150 de Tendinum affectibus. Francof. Job. Ludvviti qoe Jafon, £ Calogus te- ftimoniorum veritatis, Kiloni 1709. to. - Metamorphofis metallorum ignobiliorum in auro natiuo pae TEMA 1709. 40. A - - Üphir auriferum. Kiloni. apes 4to. Exerbard, A dbelmi Happelii : eine curiofz, Hamburg. 1684. 4to. " Job. Bond Gobls Hiftoria Peſtis. 8 vo. Ada Medicorum Berolinenfium, Berolin, ä 1715. 1731. 8vo. Abrab. Gorlei Dactyliotheca, cum explicationibus gc. Gronovii. Lugdun. Batav. 1695. to. Bb. Chriflopb, Gottwaldi memoriale Loimicum, 7 P Torgueville Harcourt Hifloire des qui . Danüícir71O0.4t0. - a Goriwaldianum Muſeum. Gedani 17 14. 8 vo. ont vécu plufieurs Siécles, qui ont * jeunis avec le ſecret du raje ài ement, Pa- Job. Andres Grabe Elaphographia f. 1 5 z. Tams . Mor e e arie Siby eritu Eph id Verwandelung und Blumen- Nahen, : 2 n Fs; - m Pars prima Norimberg. 1679. 4to. * a ; 4e ibidem 1683. 4to. en hands: Mythologia Gra. Job. Grevius de Tortura. rem - - Tribunal reformatum. . 1626. 8vo, Job. Georgius Greiſelius Tract de Cura Lacdis i in Ar- thritide. Vienne 1670. 12 mo. Jacobi Gretſeri Opera. Ratisbon. 1734. fol. "Nehem. Grew Muſeum Societatis Regalis. angli- | ce Londin. 1681. fol. „ Anatomia Plantarum cum Idea Philofophi. c& Hiſtoriæ de plantis & variis lectionibus aliis. Londini anglice 1682. fol. In linguam. latinam translata , extat in Ephem, 8 Curioſorum Ann. VIII. Jobann. Grænevel Diſſertatio Lithologica variis Obfervationibus & ue illuſtrata. Lon- din. 1684. 4t0.. - Georgen ii Philip. Haredifiri Theatrum Tragicum. 110 55 Jacob. Hartmanni ſuecincta Succini Prus. . fici Hiftoria & demonſtratio. — 1699. to. Guilielmi Harveji de generatione d Am- ftelod. 165 t. Iz mo. à Thaddaus ab Hayck de cerevifia PS endi ratione, Francofurt. 11585. 8v6» Michael Hcberer von Bretten Egyptiaca Servitus, der Beſchreibung feiner Drey⸗ Jaͤhrigen Dienſtbarkeit. Heidelberg. 1610. 4to. Laurentii Heiſteri Diſſertat. de fallaci pulmonis in. fantum experimento, Helmſtad. i7 33. 4to. Jb. Henric. Selcher "Trad. von der Peſt. Vratisl. g. Job. Baptifi Halmontii Opera. Francof. 1682. to. derer Autorum und ihrer €xbrifften. Job. Frideric. Helvetii Vitulus aureus quem mundus - adorat, & orat , f. derariffimo naturæ miracu- Io transmutandi metalla, Amftelod. 1667. 8. |- Propempticon inauguralede Vapore Carbo. Cbriftopb Helwigs neuangelegter curieufer und num foffilium innoxio: quod reperitur poft zu edlen Medicin kurtz verfaßter Thiergar] Differtat. Inaugural. Henning. Jobann. Siemens ten 1704. 8vo. ed | de Metallurgia morbifera. Hale 1705. 4to. Caſus & Obfervationes Medicinales, Anato- | - - Medicina conſultatoria Halz in 4to, micæ, Chymicæ, Chirurgieæ, Phyſicæ, rario- - Gruͤndliche Anweiſung, wie ein Menſch vor kes. Francof. 171 1. 8 vo. T | dem fruͤhzeitigen Tode und allerhand Arten Georgii Andres Helwingii Lithographia Angerbur- Kranckbeiten durch ordentliche Lebens⸗Art gica. Pars prima Regiomoat. 1717. 4to. Pars fic) verwahren koͤnne. Hale Magd, 1715. 8. altera. Lipſiæ 1720. to. ] Mauritii Hoſfnannii Botanotheca Laurenbergiana. Micolai Hennelii ab Hennefeld Sileſiographia reno. h. e. Methodus. conficiendi Herbaiii viva, Voata. Vratisl. 1704. 4.0. ! Altdorff, 1662. 4to. | „ »Breslographia. Francofutt. 1613. 4£0, F. Hofft Hiſtor. Belgica, Belgic&. Amſtel. 1703 fol. Cuſpar. Caldera ab Heredia Tribunal Medicum ma- Q. Horatius Flaccus in ufum Delphini,Parif 169 1.4. gicum & politicum. Lugdun, Batavor. 1658. f. Job. van Horne MIKPOKOZMOZ f. Manuductio ad Herlii Tractat. de methodo curandi Peftem, | Hliſtor. corporis humani. Lipſiæ 167$.12m0, Grypswald. 158 5. 4t0. . Hornii Arca Mofis, Lipſiæ 1675. 12mo. Leonhard. David. Hermanni Maslographia,Bregz | Jobann. flornungi Ciſta Medic. Lipſiæ i561, 4t0, . ee s | Garzias ab Horta Aromatum & Simplicium aliquot Johann. Hieronym. Hermanni Sammlung allerhand Medicamentorum apud Indos naſcentium Hi. auserleſener Reſponſorum, welche von be. ſtoria. Antwerp. 1579. 8vo. ruͤhmten Theologiſchen, Juriſtiſchen, und ] Jacobi Horſtii de aureo dente maxillari pueri Sileſii. Mliedieiniſchen Facultaͤten, wie auch Schoͤbr Lipſiæ 9 5. pen⸗Stuͤhlen und gelehrten Maͤnnern aus⸗ Abrabam Hoffnanni Cauſe naturales ex quibus Pe- geſtellet worden. Jenz 1733. 4to. A ftis oritur & repellitur, Budiffz 1614. 4t — VEranciféi Hernandez rerum Medicarum Nove Hi- | Jobann. Henric. Hortingeri Deſeriptio montium la- ſpaniæ- Romæ 165 1. fol. ae Vt ö cialium Helvetiæ, Reperitur in Ephemerid. Job. Ferdinandi Hertode Tartaro - Maſtix Moraviæ. Natur. Curioſ. Dec. III. Ann. IX. & X. in Append. Viennæ 1669. vo. Cbraſtiani Hugeuii Tractat. de Lumine. Lugd, Batay, Chriſtiani Reræogs Mumiographia Medica oder Be, 1690. 4 ft. e licht von Keyptiſchen Mumien. Gothe 1776. 8. - Cofmotheorus.Leoburgirz04. Ao. Job. Hevelii Machina cœleſtis. Gedani 1673. fol. Joh. Huͤbners Hiſtoriſche Fragen und Supplez - |. Selenographia, Gedani 1647. fol. .] — mentbierg.Lipfüe 1amwaoĩ —— — Hiegellus de Urnis Moguntinis. Mogunt. to. * Francifci Hutcbinfon iſtoriſcher Verſuch von der Gullielm. Fabricius Hildanus Opera Obferuatio- | Heferey, Teutſche Uberſetzung mit elner Vor num & Curationum Medico - Chirurgica. | vbede Cbriffzemi ITbomaſi. Lipliz 1726. to. rum Francof. 1546. fo]. J L K Nachricht von dem Gold, Kupffer und Ef⸗ Hippocratis Opera cum Interpret. & Annotat. Anu- ' ſenſteinen, welche bey, und um Jena gefun- ti Fœſſi. Francof. 16 24. fol. | den werden, Jene ato. GP. Hiſtoire de! Academie Royale des Sciences; Am. e ie 6 e ge a0 o6 e amar Sede oriſch Regenſpurgiſche Nachrichten zum Be⸗ Herberei Fgers Oſt⸗ Indianiſche Send⸗Schrelbe 1 id buff der neuen Europaͤiſchen Begebenheiten. ſo zu finden in Mich. Berub. eee - - Differt, de morbis certis regionibus & popu- — lispropriis. Halz Magd. 1705. 4to. Ratisbon. to. IN Modo d Muſeorum Part. I. in Append. pag. 5. feqq. Hiſtoriſche Remarquen, oder Neueſte Sachen in] Gafpar Gorebola Jew fib Diſſert. de Gemmis, Lipf Europa. Hamburg. ab ann. 1699.- 170%. 4. 1706. to. Hiſtoria morborum Vratislavienſium. Vratislav. Vsbvandi 4des. Reſſe nach China. ed. Germanic. | abAnT70:1.4t0. — ^ ^ 7 [. Francof 1707.8vo. Wolff HeimbardvonHacbberg Georgica cutiofajf, Qfüz Johann. Jonflaui de exanguibus aquaticis. Lib, IV. liches Land⸗Feld⸗Leben. Norimberg.1682. 8.| Francof. ad Moen. 1649. fol. F. Hôgſferi Diſſertat. de victu aéreo f. mirabili ine- - de Pifcibus & Cetis Libr. V. ibid. 1649. fol. die. Tubing. 168 1. to. oos s [e s Taymatographianaturalis, Amſtel. 1633. 12. Nobert. Hoockii Micrographia. Londin. 1665. fol. ||» de Serpentibus. Francof. ad Moen. 16 53. fol. Abrabam. Hoſfinanni de cauſis naturalibus ex quibus Journal des Sgavans. Parifiis ab an. 1665. 4to. FPeſtis oricur &repellitur.Budifz1714.410- | p, pi Imperari Hiftorianaturalis Colon. & Lipſiæ Duanielis Hoſfinanni Aunotàtiones Medien ad Hy- ; 5 5 ; lefes inas de generatione foetus | .—. 8 N es Miu dj eias dE Thome Jordani Peſtis Phœnomena, fen de iis, quz ejusque partu. BS IRI. X citra Febrem peſtilentem apparent. Francof, , 1576. 8 Vo. Jfiodori Hiſpalenſis Hiftor. de Origine Gothorum, Vandalorum & Svevorum. Lipfiz 1493. fol. b 2 : ys Nico. Friderici Roſpmanni Diff. de Infuſi Veronicte efficacia | præferenda herbe Ther. Hali Magd, 1695. 4. «. » Differt. dePulverum Sternutatoriorum vero ulſu & abuſu. Halæ 1700. tf — 3 — —a— —— Nicolai Iflhuanfii Hiftoria inu EL Henrici Knauf von der Jobann. Helſfrici Junclens Gelinder Vorſchlag; der f e ee di — die Peſt⸗ Seuche zu vertreiben. Francof. ad derbaren Kunſt Bler zu eco Moen. 1714. 1575. 8vo. IVolfaangi Juſti Chronologia omnium illuftrium | Johann. Dav. JAólere Olſorlſhe Quint Beuft Medicorum tam Veterum quam recentio- gung. Norimberg. ab an. 173 rum. Francof, 1556. 8 VO, NE Kænigii Regnum * * Juſtini Martyris Opera. Parif. 1636. fol. 1688. 4to. D. J. Juvenalis Satyræ XVI. cum Perfii Satyris i in u- Johann. Heinrich "Rrabmere Schrelben don bet fum Delphini, Parif; 1684. to. | Oeſterreichiſchen Peſt. Vienne 4to. | gm iles. Adami. Kulmus Anatomiſche Tabelen. awk N Dantiſci 2725. in 8b. ma. Rabinet der Sails Hiftorien, Wétélichap- pen, Kunſten en Handwercken, e 1721. 80. Engelberti Kámpferi Amoenitatum exoticarum po- lico- Medico . Phyſicarum becken e Lem. Francof. & Lipf. 4to. jag Jobann. Chriſtiani Kundmanni f, autoris Promtua. tislavienſ. Vratislav. 1226. 4to. - - Promtuarium rerum Naturalium. & Artifi ^ goviz 1712. to. lium, d Job. Kanoldi Schreiben einiger Medicorum von; 5 A Arp A vis d iod che derin Daneig, Rosenberg, Grauitabt, &c. |" Thalern und Müͤntzen, fo offt wegen einer gtaſſixenden Peſt. Vratislav. 1711 4to. it. klei nt D ben, $ cum Annotationibus. ibidem 1713. 4to. ped "odocíddéet ala. — an Eno aepo LM ben eun tine Lipſiæ. 1734. 410... . von Anno 1701. $1717 Budi 1721. 8vo. o . Nummi ubilzi oder 3ubel- Schau⸗ S Davidis Kelneri Hochnutzbare und bewaͤhrte edle cke, ſo nach $0» Zaͤhriger W. e Ae Lipfi iz & lfenaci 1710. m n — eben ſo - gefuͤrten ! wichtigen Amis⸗Wuͤrden, infonberbeit au Tobamn, Kentmanni Nomenclitura re rerum foſſilium Hochzeit Jubilza zum Vorſchein ^em] "Tiguri 1565. 8 VO... rhei d t Vratislav, & Lipſiæ 1734. 4x0. Job. 9 E de Nive fex ngul: ari. ipſiæ mra um ber dre N * og vor un nach -. . Afftonomia, Frincof. 1604. 4to. 1 : n, dem Jae. Vrs- Samuelis Roleſeri de Keres Ber Aurario Romano- Da. ane T E — cica, Cibinii 1717. $vo. Ü x ph wipe . . Scrutinium Peftis Dacicæ. 'Cibinii | 1609. $vo. | * d 5 Martina Rergerus de Fermentatioae, e, bli Lachmundi Ory&ographia Hildesheimen. e 1663. to. ute "hs, 1. Admirandorum fe in tra- ori Kerchringii iAnthropogenia. Ichs phia, cu H: Adesheimenſi reperiuntur, iie Tanten foetus ab ovo eee DN | mii 1669. 4to. tionis principia, Amſtel. 1670. qto. Jobann. de Lact Novus Orbis . America — - - Spicilegium Anatomicum, continens Ob. que Defcriptio. Lugdun. Batayor. 1633. fol. fervationumanatomicarum rariorum. Centu - a de Imperio Magni Mogelis. india vera. riam unam. Amſtelod. 1673. 41.0. Lug dun. Bata vor. 163 1. 16mo. Jobann. Chriflopbori Kiefewetteri Differtat. de Gi-|- de Gemmis & Lapidibus, Lugdun. Baavor gantibus ad exprimendam eee 18647. 8 Vo. 8 Jene 1704. Ato. a Puri Lambecii Commentar, de Auguítiffima Atbanaſii Rircheri Mundus fübtetraneus. riam ; bliotheca Cæſarea Vindobonenſi. Vindobon. lodam.. 1665. fol. i ab Ann. 1665- 1674. in VIII. Vol. in fol. China illuſtrata. Amftelod, 1667. fol. I Gottfried Langhanß Programma von dem A⸗ "^. - deArte Magnetica, Rome 1654. fol. dersbachiſchen e Landshut. - - Scrutinium Peftis, Romæ 1658. 4t0.... | tæ 1634. 4tO.- Chriſtfried Kirches Merckwuͤrdige Himmels programm. von Swärzichten Föchen. Begebenheiten, fo fib in gegenwartigen Landshutt. 173:. 4to. 1736(ten Jahre gitragin zin Berolin. - . Progr. von einem verſteinerten Baum, als 1736. 4to. s ein Zeuge der allgemeinen biu. Landshutt. 1735. 4to. Johann. Kirchmannus de uberibus Romanorum. Caroli Nicol. Langii Hiffória Lapidum S Lubec. 162 5. $v0. Caroli. Cbriſtiani Kircbmaieri Differtatio Ss "m rum Helvetia, ejusque vicinia. Venetiis abuſu Herbæ Thez. Witteberg.. 1687, 4to. 17008. 4% Henrici Klau ſingii de Eclipfi Lunari nuper ' vifa & — Supplementum ad Hiftor, Lopid. bi. obſervata. Witteberg. 1719. to. rum Helvetiz. Lucern. 1736. 4to. i . Carol Johann. | Kunckelii/ ars vitraría experimentalis. rium rerum Naturalium & artificialium Vra- | ' ^ jn » B U 1 ifs. - Tboma:Lavfii Confült. de principatu inter Provin-- nM rhet ante „ 055 Miffio ons derer Autorum und ihrer Schrifften. — — — "—À "ó( Caroli. Nicol, Lanpii de Origine Lapidüm figurato- rum Helvetic. Lucerne 1 709. to- 5 — ib - Methodus teflacea marina in füss. debitas & Jobann. f Georgii Liebentchr "rifütrlis: de Diavio tu Laubacenſi & ex mira Metamorphoſi in n claſſes, genera & fpecies difzibuen- mineram ferri mutati. ligni. GER Fran. * nominibusque fuis propriis ſtructuræ po» 4 ^ col. 1718. %%% % anos | 0 mum accommodaris pugcupandi. Lucer. Fortunii Liceri depontáneo vivéntiuni oa Vi- i * 17 22. 41-0. centiæ 1618. fol. omm Lasgii Opera Medici 3 Theoretico de Annulis datiquorumm Urin 1647 Ao. 10 ractica. Lipfi 1 1704. fol. ; de Monftris, Amſtelod. 1665. 410. Zangii Medicinalium Epitelaean Mitten: i Duncani. Liddelii Operum i aro- e ee Francof. 1789 8 vo. . | Lugdun. 1624. A to. ^ M Jobann. Antonides van de Linden E Medic. cias. Tubing. 1635. Svo. ^»^ Dugd? Bat. 1656 e eee e vs d ri Laurenbergit Hiftorica W ee Katt Ro pras Hugon. eee ofen ken * s ſtochi 1627. 1210. | eof: 1591. fol. Apparatus Plantarius. E EA | pe ium Ada Eruditorum. L PRÉ: ie 4b gu 1682. 0 Sue Lauterbach kleine Frauſtaͤd⸗ a n ronica. Lipfiz 1710. $vo. sis KLeudftbe Ada Seeder in Wos! mitioig.À L.S 5 . Anatomia f. Anteriora rerum INA Liſteri Hiftoria Conchiliorum c. figutis ab eum animatarum tum ingnimatarum ope & Auna & Sufanna e ficio exquifi tiffimorum ' Microſcopio· b Kol Sin rum detecta variisque experimentis: demon: i-e iHidórisA eintofiod Aug. Londin. Bog: 2 ſttrata. Lugdun. Batav. 1708. Kt 5 eat S Londin; 16 85. 00 „ Epiftole ad Societatem Regiam Anglicanam Lipffe. 1684. ine oo e f ^U K alis illuſtres viros; l. continuatio miran. Tui Livii Opera cum notis Gronovioruti. Amte dorum arcanorum Naturæ detectorum. Lag. FTT * dun. Batavor. t7 19. to. | | Jobam. Frideric. Éschiori Diſtertstio Epiftolica ad - C ntinüatió Epiftolarum ad Regiam Societa, Conrad. Berthold. Behrens de novis & exbticis de ndinenfem datarum. Log dun. Batavor, | ii ptor FW e Ambrófioide artemifia foliis Malabar. Capra Ba i riorem ni zwey b itibetopfn ten In⸗ ria Peruviana, Ageratt foliis , £ The de Il. ſuln. Francof, & Lipſiæ 1709. vo. | i ma, Herba de Paraquii ; Café a la Sultane & weine Lehmanns Hiſtoriſcher Schau Platz Oleo sires aliisque: lorimberg. 1717.410, „ Merck wuͤrdigkeiten in bem | Jobann. Henric, Lochneri rariora Mufei Besleriani, Mieißniſchen Ober⸗ Ert ⸗Gebuͤrge. Lipfie ,, 1716. fol. 1699. go. | Jubann. Loikii deintelle&üTiumano; Lipfie i553; 8. Johann. Jacob. Leibnitzii Memorabilia. Bibliorhece 6. E. Löubney, Bericht von Bergwercken. Zeller. Norimbergenſis. Norimberg. 1674. 4to. 1 feld. 1717. fol. Leipziger Gelehrte Zeitungen. Lipfiæ 8 vo. Martini Gortheſſf Læſſ beri Differtat; de Fállaei Pul. Nicol. Lemery Dicker dos Drogues mpl Pai [ monum infanticidii perpetrati fi igno. Wirte. 168. berg. 14) 4% Miam incon Lemnius di Miraculis occult tis Natur, F ran. Anton Loigk Hiftoria Peftis quæ ab Ann. 17080 UM of. 1628. 12mo. . | |j Tranfylvaniam, Hungariam , Baftriam SAP Camilli Leonardi Suocelton Lapidem, Fibu! ox. 4. depopulauit. gabaim. Leonis Africani Africæ Defcriptio, Lugdun, | Mini Loniceri Y Hiftoria satiralis, Erancófure NIE 35 Batav. 1632. 16mo. ; fol. 103 144 rni N E 7 scili Lerche Sedos Ehlenti . | Bi ide n L4 OMervaiüni Meticisliai Libr 1 0 4to IV. Londini 1672. 8 v. Johan. prem Hiftor. Navigsionis i in Brill, Ju. Ferri Lotichii Conſiliorum & Ob terra Bnum M 6. 8 vo. eee n Medicinalium Libr; V. Vene 1658. to. sisi ] Ricbardi Toer Haberbeſchtelbung zu allethand Klranckheiten, Gebrechen und Schwachhei⸗ d een des menfbldyn Lebens, als eine univer. fel. Medicin. dienlich, fo angeſetzt Loweri Engliſchen Artzney⸗Büͤchel Lipfiz 17 10. 8. Fldici Luce Gate dürfe Chronica. Fran- cof. 1585, 8vo. érrangeres par quelques Mifſionaires de ha | v Compagnie de ſeſus. Pariſ. 17 24. 12mo. aol: epo! de andren nere. 1 nicerum. T ip&e 1724. fol. y j- Prodromus Bibliothe: metallica; Lipf, ig. tes Lexico „Lipfiæ 1726. 8 vo. a volltändiges . Lexicon. Hale [at — .. &Lipf ab Anno 17 32. fol. Fauli Luce Seife nad Gries Hamb, 1720. Andres Libavii Singularia. Francof, ad Moen. 160 8% N vo. 1 7 Ludoipi Hiftoria 1 Francof, ad. g ; 5 Singular. Pars III. f: de Bitudinibus ibid. Mlioen. 169 i. fol. Singular. Pars IV. e e . de Bai Johann. Friderici: Ludovici € inetung. im Peinli⸗ . rum natura. ibid. A did ning a Proceß. Hale ato. . ! Eduard. 0 Theé & Cofeẽ ſuccedaneis Botry Mexicana maximo occaſione inventi muperin Comita- - * ; p. - de Fontibus medicatis Anglie. Toric & P Verzelchniß Eduard. ; Luidü Lithophylacii Britannici: "ehnogra- | Apres. Mipsouy — Mattbai de för . phia, Lipfizingvo, ut Effigies Juftitiz. 1659. ramo Lufney Lettr. ſur V impo(fibilité des Operations ivit fympathetiques, Roterodam, 1697.12mo. * & 8 es circa indi | Fabii Columna Lyncein Nardi Antonii RechitesMedi- 4 ruis ing P mulierum , - non de cas Novæ Hiſpaniæ, reperiturinfine Franci- | - lice Parif. 169 recens natorum morbos. fci Hernandez, Romæ 166 1. fol. ital se Michael. Lyferi Culter anatomicus. Fráncof. 1679. 8. decre Marmi de E Fran- NUS 1679.12mO, uren dt) uocat Nea | Hieronym. Mari belles Ordinum Équefium Arabami Mach fredi Tractatus de — fecundzedition. Lipfiz 1617.80. Lignitii 1618, 4to. - $Be(dot Malt. Lip Marolii Saturnales Sermones. Lugd. Batav. c. not. $vo. "yd Zuſal uq agb "i varior. 1670. 8vo. ; Cerevifiis potibus Olai Magni Hiftoria teptentiogalis, Lugd. Batav. — — n a, Hen. 161 ximo. / . fladii 1668. 4t nr. Joh. Petri Maffeji Hikorianem Indicarum Libr. XVI. ! voe Coloni Agrippinæ 1$93. fol. Meißniſche Berg⸗ unb anb; Chronica. Lm Johann. Daniel. Majoris Diſſertat. de Cancris & Ser- 1590. fol. : ! pentibus petrefactis. Jenz 1664. 4t0. ioca Meiſters Orientaliſch⸗ Bevolckertes Cymbrien. Plœnæ 1692. fol. ee und Luſt⸗ Gartner. Dresd. 1692. Marcelli Malpigbii Opera ſ. Anatome; Plantarum.. | lb ipfi Londin. 1686. fol. " t uui à y de Lapidibus figuratis agri. Lubec- eae Albr. von t1 andelsloo Sith cenſis. Lubeccæ 4to. ung, prod. una cum Olearii Moſcowitiſcher - Epiftola de Echinitis Wagricis 2d Wiedwar- mj: Perſianiſcher Relſebeſchreibung. Ham-] aum. Lubeccæ 1718. fx. burg. 1696. fol. - - Hiftoria Urnæ ſepulchralis Sarmaticz ad Gr- Johann, Jacob. Mangeti & Daniel le Cheri. Bibliothe- org. Volſſg. M edelium. Jenæ 1679. 40. ca Anatomica. Genev. 1685. fol. Jo. Burcard. Menctenii Charletanneria eruditorum Bibliotheca Chemica curioſa. Gene v. 1702. f. cum notis variorum. 1716. g vo. Roberti Manlii Commentarius de Rebellione Anglie ¶ Ivan Goncalez de Mendoza Hiſtoire de Grand Royau- Latine fcript. Londin. 1686. 8vo. me de la Chine. Antwerp. 16 f f. (wo. | Baribolom, à Maranta Method. cognofcendorum Inichael. Mercati Metallotheca Vaticana ab Job; . ,fimplicium Medicamentorum. Venet. 1559 Iris Lancifio editus. Genev 1717. 4t0. Hieronym. Mercurialis Conſultationes & r to. Thiers de Marronnay Nouvelles Decouvertes en Me. Medicinali i Venet 1620. fol. dicine tres utiles pour le Service du Roy & d edicinalia. public, Parif. 172 3. 12mo. Xs e es & morbis venenofis. "Venet. Marbodei Galli Poetz de Lapidibus pretioſis En- E 4 een gebs, een * chiridion, finelociexpreffione, 1531.8vo. |" . 7. Patavina. Bafil. 1527.8 v0. Georgii Marcgravii Hiftoria Braſil. prod. una cum : - Guilielm. Pifonis Hiftoria Naturali & Medica | Mai, —.— Saane ron tindsurgi Braſiliæ. Amſtelod. 1658. fol. - deris rusas * 5 Pauli Matib. Marpergers Kauffmanns⸗ Magazin. - Á regt, fal 2 Hamburg. 1708. 8 vo. 5 1 Aloyfi Ferdinandi Comitis Marfillii Hiſtoire phyfi. | Mérisi Merfenni Phenomena roemer Pri. n. que de la Mer. Amſtelod. 172 f. fol. Jem Meade Pommerlſche Chronica, b-- 2d bius P Myſicus Amſtelod. 1727. - Danubius PannonicoMyfi 717 Thon. Mii Defcriptio une Londinirégt: | ffió fol. Friderici Martens. Spisbergiſche oder Grdnlaͤndi⸗ Raymundi Mindereri de peſtilentia veterum & Neo- ſche Reiſe⸗Beſchreibung. Hamburg. 1675. 4. | tericorum Obſervatione conſtans. Auguft. M. Valeri Martialis bpgramma em Delphi- | |. Vindelior. 1619. 8 0. ni. Parif. 15 80. to Maximilian Miffins Reiſen aus Holand, durch Martinierre Neiſe in die Nordiſche tonbíóafn, E "m angi ms Lipſiæ 1701. 3 CoOßĩ . Hamburg. 1675. o. Cortofed. Mæbii Fundament Medicine — Martini Martini novus Atlas Sinenfi: 18. Amftelod. 5. 2 Jene 1 Er: 470. . 1608. fol. de Peri Marprs Sbiffori T Neuen Welt. Baíil. Eis rni Par de uiid l ile Daniel. Guilieln. Molleri Diſſert. de "Tranfylvania. Marvillii Mifcellanea Gallica. Gallice Parif. 1699. : Altorff. 1700. 4to. Johann. Matbeſ Sarepta oder Berg. Poſtila. No- rimberg. 1587. fol. Us Nicol. Monardes Characteromantia. Altorfi 159 3. Betri. Andres Maibioli Commentarius in Dioftori- | - de LapideBezoar. prod. una cumClufii Exoti. dem, Venetiis 1554. fol. 930 corum Libris. Antwerpis 1605. fol. N 8 Mon- ME 3 ow. derer Autorum und ihrer Schrifften. E Monconys curieue SRelfeSBefibreibung. 1698. 410, Magni Daniel. Omeifii Differt, de Fabularum Poetl-. carum fenfu morali. Altorff, 1684. 4to. Arnoldi Montani, Geſandſchafft an unterſchledliche Kayſer von Japan. Amſtelod. 1670. fol. Oribafii Collectaneorum Artis Medien Liber. Parif, Johann. Monti de Monumento Diluviano.nuper i in 1556. 8 vo. | - agro Bononienfi detecto, Bononie 1719. tko. Wilbelrn. de Orville Catalogus van een Uytmundend i Danicl. Georgii Morbofii Polyhiftor. Literarius, Phi. Kabinet. Amftelod. 1622, 8 vo. loſophicus & Practicus. Lubecæ 1708. to. Ovintcioni Reiſe⸗Beſchreibung nach Suratta. An- Volumen Diſlertationum Academicarum. glice Londin. 1696. 8 vo. N Hamburg. 1699. 4üx 7 Ache M. Ozanan Recreations gni m & oda , ques. Nas 172. 8vo. de Cufadone Strumarum que à Regibus Au- | gliæ & Galliz Putent Prod. Roftoc | dic d néelato/ ^ niiqa P. * n Min. de cinia vade mecum Ata um f Job. Palfyus Chirargifie Obfereariongs Norimb. -. Clavis: Medicine pandens experimenta de 1717. Svo. humoribus partibus & N Tiguri Juli Palmarii de iorbiscontagiofi is, Hage Comit.: 1672. 12mO. - 15664. 8v0.:: $60 W. 6. r Mylii Memorabilia Saxoniz fabiersquas Pars. Dominici panarolli TucaleelGborditf entw iu prima. Lipſiæ 1709. to. Obſervationum P'éntecoftz V. Hanov. 1654. »Fars ſecunda. Lipfiz 1718.4t0. ꝗto. Mamm ee Bafil, 1592. fol, | cuid Pancirollus de rebus meiheibbilibus i inventis. T & deperditis, Francof. 1660. 4to. SUE eee e al mnl. Noi. Papinius de Pulvere Sympalienico. pus Pariſ. 1644. GV m. A gon, Wee Tabscologial e e. Tabaci f; Nico. ; tian Defcriptio: Lugdun, Batav. 1822, lo Theatrum Sympacketicum. Norimb- 1 662.4 4. Daniel. de, P | Breviarium & Supplement. Com p VVV mentariorum Lambecisnorum Bibliothec. ei ger la ee ' o Cefar. i j Ambroſii Parei Opera. Pariſ. 1582. fol. ubi in fine re." Wie Nertelblat Theſes de variis mortuos ſepe- perit. Tractatus de Renunciationibus & Ca. liendi modis apud Suiones & urnis ſepulchra. | daverum Enibammatis. f libus in Pomerania Svecica Ann. 1717. inven Georgii Pafcbii de Inventis Nov Antiquis, Lipſiæ tis. Roſtoch. 1729. At: 7 | edit ſecunda 1700. 4to. alum. Neubofi Sina ober Geſandſchaſſt an den Se EN Tartariſchen Cham , und nunmeheſgen Si⸗ dlesandsi ParritiiMars Gallicus, Pati 639, 12moj' neſiſchen Kayſer. Amſtelod. 1669. fol. Simon. Pauli Quadripartitum Botanicum, Erancof, €. b S Nor ad Moen. 1708. to. ap: aln Ene: iiem Lingue: nii P imb. *. - Commentarius. de ahuſu Tabsti ee Nicandri Theriaca Alexipharmaca. Parif. 1556. fol. rum veteri & Herbe Thee Aſiaticorum in Eu- Thom. Nicols Beſchreibung der Edelgeſteine, ſamt ropanov. Argent. 166 f. to. denen Kräfften, Eigenſchafften Preiß und Ghrifiani Franciſc. Paulini Zeltkuͤrtzende erbauliche Werth. Hamburg 167 0. 8 V%. Luſt. Norimberg. 1695. 8vo. Joban ann. Medepontanus de Sudore Anglico. Argen- | Cüriflian, Franciſc. Paulini Chronicon Huxatienfe, torat. 1529. to. Chronicon Montis Sti Petri. Burchard. Niederſiadii Deícriptio Veteris & Novæ . Chronicon Corbejenſe. t Nlaltee. Helmſtad. 1650. fol. Job. Nicol. Pecblini Obfervationes. Phyfic co Medi- Job. Eaſebu Nierembergii Hiſtor. Naturæ maxime ce. Cent. Ill. Hamburg. 169 . 410. peregrinæ. Antuerpiæ 163. fol. Henric. Nolli Theoria Philofophiz Hermeticz, ban. Georg, Peliboferi Ty rociriium Chymicam. Hanov. 1 619. 8 vo. — . Bafil. 1631. 4 to. Norimbergenſe Commercium Litératium - Medi. Jean Louis Petit Traité des Maladies des Os. Parif, cum. Norimb. ab an. 1231. Ato. 7 1723. Izmo. a odor. Herman. Nunningii Sepulchretum N'eftpha. Petri Petiti de Natura & moribus Anthrepophagoz liz. Francof. 17 14. 4to. ! rum. Trajecti ad Rhenum 1658. 8 Vo. . | COMI ON de Apoplexia, Witteb. 1670.4. | Peiripolitane Academia Hiftor. Petropol. 4to, 0. Gant | Gailiel. Pifonis Hiftoria Naturalis & Medica India Orientalis Amſtelod. 1658. fol. Nicol. Qern Beſchreibung Lapplandes. Jui ae Criminal. Bremæ Chrifiopbori i Plantini JconesStirpium feu Plantarum 1659. 4to i tam exoticarum quam indigenarum. Anfwere Henrit. Oldenburgii Acta Philofophica Societ, Reg. pi 1581. 4to. in Anglia. Lipſiæ 1675. 4to. Felicis Plateri Praxeos Medicæ Tom. III. Bafil, Adami Olearii Moſeowitiſche unb Perſianiſche Rei⸗ tas c ſe⸗Beſchrelbung. Hamburg. 1696. fol. | Jobann. Zacbar. Plameri Progr, de Magno Hundt. Gottorpiſche Kunſt⸗Kamer. Sleſwig. 1674 ·4· 1 — e 1734. i Ey Aa. Verzeichniß — — — — — — — — —— S. Auguſti Efeiſſeri Diſſ. de a Prophet, Tubes. àbec, | ann Abe Obfervation. Antiq. de Ta de Tomulis $e. Se- 1697. to. pulchralibus & UrnisHolfatitis, — Dbil. Pigafertaæ vex Deíctigtie Regal AfricmiFran- Mattb. Ricci de Chriſtiana Expeditione e cof. 1598. fol. Auguft, Vindel. 166. 40. Anton. Pinai Hillori Panatunr Epitome, Lugdun. Job. Baptifl. Riccioli aA ehnn een, - Borion. 1567. 8 ds í os lh. ji bi p i. Guilielm. Pifónis Hiftor, arua is & ica ie. i Rie-. Lines Medice.Anguft Vindel. 1458. Occidentalis, Amſtelod. 16;8. fol. | Dodonis Richeæ f, — ie aid C. Plinii Secundi Hiſtoria Neem. Lugdun. Baur. Salisburg. 167 f. .. 1669. 80. Daniel. Kinaſleiſchii Bucretii dicti Rober. Plot Hiſtor. Natural. Oxonienf. Oxouiiief. - Vratislav, 1 599. to. Plutarchi Cheronei Opera. Lugdun. 15 5. in 12mo. job. i , Feber t Ofeolpga Par Pari pome: Materialiſt und reae Handler. fol. Lipſiæ 17 17. fol, bunu Obfervationes Medio feder Ne- Samuel Purcbafii Itinerarium. Londin. YE14. fo. mauſ. 16633 n Matihæi Gottfried Purmanns rechter und — aal, Hiverii Obfervationes Medies dt Coran: haffter Feldſcherer. Francof. 1706. 8 vo. iyſignes Hagæ Com. 1668.8 V. Putonei Enunciata & Coníilia Juris. m e an. | Davacb de la Riviere e Ming 3 17 1. 8 Wo. Imo. 7 N. P. la Religion des beer 1227. am. | Auguft. Quirini Rinini Intre | Herbariam, Lipfiz 1€; po in fol. — RO ] B1'l, wy 3514 d P * 3 de Medi ar b vlan, Raji d Difolutione muito Mind Wr Sv M Dis ed. German. osi 4 * A deri sad np Z hu Sapientia Dei manifeílata in rien a creas. dei Roch] ort B dictu in tionis, Londin. Anglice 1703. 8 o. America. ed osi a" SUE * e Plantarum. Londini ab Ann. 1632. - 4 'Guerneri Rolſincii Chimia in artis 10 —À 688 fol. lenz 166r. 4to. n ay Anton, Recbus de Animalibus Nove Hiſpa- Balthaſat Roͤßlers Speculüm Meslt ie poli- . miz.Rome 1651. fol. tiſſimum, oder rter Cijfar. & Rg Campus Elyſius jucundarum Que- ' Dtesde 1700. fol. ſtionum. Francof 1670.4t0. ^^ A1 Bernh. v. Rohrs "— wende "Hiftoria Litteraria antedilu- thec. Lipf. 1716. MT » viana, Hale-Mapdeburg.1709.8v0..— .. | Guiliebz. (Ue Rr vd T. Reineſi Bericht von der letzigen Sterbens Lots faaguatilium H. M Lt tis. Lügdun. 164. fol. RIOT OW ous d Rofini Antiquitates Rom er de onceptu ian xy | rancof. Pe o. to. eg. -— Ruei Tra deen, quar. D. Johannes in fuà Apocalypfi meminit , quz repe Seuche. Altenburg. 1581. 4to. gab. - Reiskii Commentatio Phyfica atque 8 de . Luneburgenſibus. Lipſiæ ice Rs e Nabe, der neueſten Sachen in Eu. ropa. Hamburgi abann.1599 - 1707. 400. Nitblai. engl! Dzmonolitria: Francof. $96. 12mó. Pauli Renealmi specimen E QUE d Plantarut. Pil. pd Livini Lemnii Herb. Bibl. expl Ti- 1611. * nah bi " n ü à 6 quee 12mo. 0 dee. Gb» Fyie iſſertatio rnis Pul- — £0r, 4 Rubm d ronung. 1 Pruſſia. 1622. 4to. 439 158. e Hieronym. Reufneri Curationes Medicæ extant cum Georgii Ever hardi Rumpbii Amboir ie Rarität Georg. Hieronym. 7 elſchii Sylloge: Curationum Kammer, Amſtelod. 1705. fol. i Y & Obfervationum Medicinalium. Auguft. Frideric. Rayfcbii 'Thefaurus : anatomicus poſt curas Vindelic. 1668. 4to. — pofteriores novus, Amſtelod. ds Samuel. Reyberi | Defcriptio aureorum & argehteo- Tbeoilor. Ryclii Oratio de Gigantibus, * 0 rum quorundam nummorum ex metallisChy- ete * x micis factorum. Kilon. 1692. 4t0. | OK 5614. 2 3 Joh. Jacot. Nbiemn de Ebore foſſili. Altotf. (682. 4to. Pbilippi Jacobi Sachs u Lewenheim Gitrimatologia, Aullrer Albrecht Rbode Cimbriſch⸗Hollſteiniſche An- f. Gammarorum vulgo Cancrorum confide- Bero 4 ye Son oder accurate. und ratio. Francof. & Lipfiz 1565. Ar. anti Mo ^ 125 iR 1755 de cle dd Hel, prin irr uin , nicor. Parif. 1661. 12 mo. einer der Gegend Hamburg gefundenen ja Hamburg. 1725. 4to. | Hp Seek Obfervationes Medicæ. Brunfvig. "m: Cela Rlodigini Lection. Antiqua. Lipfiz & 648. 40. % Francof. 1666. fol. -Saulorii Ars de Statica Medicina. Lipüs 1670. Joh. Rbodii Analecta & Notæ in Septalli Animadver- | 12mo. fiones & Cautiones Medicas. Patav. 4. 8. | Bui à i Senden Diſlertat de Scripta & nus. ene. » * derer autorum und ibrer Schrifften. — feneſtrarum naturalibus. Region; 1717. Johann Schreyers Erörterung und Saeed e. der Frage: Ob es ein gewiſſes Zeichen, wenn - - deSuccino Electricorum Principe, ibid 1714. eines todten Kindes Lunge im Waſſer unterz 4 o. ſinckt, daß ſolches in Mutter, Lelbe geſtorben Prudentii Sandoval Hillaria. hie de Vita & factis ſey. to. Caroli V. Imperatoris. Romani, des, übel Freyherrn von Sa Fuͤrſtli⸗ Amber. 1681. fol. che Schatz⸗ und Rent⸗Cammer. Lipfiz 1721. Job. Anton. Saracenus de Peſte. Genev, 1871. iro. 3 vo. ipeo yn Caefaris Lale de Nubien Francof, 1612. ! J. & Scbulenburgii Diſſert de Tumulo & Urnis in ^ 8vo. 5 Ducatu Bremenfi inventis. Bremæ 1697. to. T Jubi Scballeri Paradoxon rpm in Chriftiana Albert. Schumacher. Diſſert de Amuleto quodam « Republica non exercenda. ' , : Guofticorum. Bremæ 1717. to. | Johann, Sthefferi Lapponis. Francof, 1673. 410. Martin. Scburigii Spermatolog:a Hiſtorico- Medi- Georgii Sebeideri Differt, de Fontium lapidefcen- | | ca, h.e. 5eminis humani conſideratio Phyſi- tium natura, Witteberg. 172 f. to. b co- Medica legalis, Francof, ad Moen. 1720. Georgii Scbelbornii Amoenitates Literariæ. Francof. 4t0,. &Lipí.1726.8v0. - Johann. Henric. Scbuttei Oryctographia Jenenſis. Johann. Schenchii Negarngic enn Obfervationum Lipfiz 1720. 8vo. Medicar. rarar. novar. admirabilium & mon- | Caſpar. Scbwerckfeli Stirpium & Foffilium Sileſiacor. ſtroſarum. Lugdun. 1643. fol. Catalogus. Lipfiz 1600. 4to, Johann. Georg. Schenchii Lithogeneſia de Micracot . 7 Beſchreibung des Hirſchberger Bades. Gar- | fmi membris petrefactis & de Calculis eidem litii 1607. 8v0.. Microcoſmo per varias matrices innatis.Fran- | Carol; Frideric. Sthwertueri Medicina vere univer. cof. 1608.4t0. | falis b. i. Krafft und Wuͤrckung des ſchlech⸗ f 3obann. Jacob. Sebeuchreri Hiftoria Naruralis Hel- ten Waſſers, fo wohl in Verhuͤtung als Hei⸗ vetiæ, Natur⸗Hiſtorle des Schweitzerlan-] lung der meiſten Klanckhelten. Lipſiæ 1736. des, Pars prima Tiguri 1716. 4to. Pars fecun- 8vo. da Eu 1717. to. fub Titul. yristiengm pies fob. Jacob. geh wiebe Diſſertat. de Pruritu Exanthe. ;. ;Helvetie, .. matum ab Acaris, Lipſiæ 1722. At -. - Meteorologia & Ory&ographia 8 se Henric. von Seelen Meditatiónes exegeticæ . Tigur.1718.4t0. — . Hypothefeos exegeticæ de/Diluvio Enig- X -.de Querelis & Vindiciis Piſcium. hie matico examen, Lubecz 1732. 8 Vo. 1708. Jo. I Nathanael, Sendelii Electorologia f; de Perfectione Homo Diluvii teſtis. Tiguri 1726. 40. - OTPEZIGOITHE Helveticus f. Itinera Alpina 924077 tria. Londin. 1708. 4to. Nee i i Muſeum Diluvianum, Tiguri 1716. 8s. Succinorum operibus Natüre & Artis pro- mota, teftimoniisquerationis & experientia. demonftrata, Elbing. 1625. to. Daniel. Hnnerti Paralipomena cum præmiſſa Metho- Herbarium Diluvianum. bu Batavor. do diſeendi Medicinam. Witteberg. 1642. 4. 17723. fol. . —— Iaſtitutiones Mediciuz. Witteb. 1667. to. * - Specimen Lirhogréphig: Helvetice curio. - - deChymicorum cum Ariſtotelicis & Galeni. 1 er 1702.8V9. 0 -. 2 cis conſenſu ac diſſenſu. Francof, 16 56. to. E noſſer⸗Bibelwerck. ji Marcus Aurelius Severinus de Viperæ natura vene- 1 Hemningii | Schbeudeimanni Hydromantia Paracelfica h. no, Medicina Demonſtrationes & Experi- . E Difirfüs Philofophicus de novo fonte in | menta. Patav. 1651, to. "Saxenia Electorali circa Oppidum Annæber. de Efficaci Medisina. Parif. 1669470. i gam reperto. Francof. 1613. 4t0. Jobann. Henric, Seyfridii Medulla Mirabilium Na- Joachim. Scbilléri dé Pefte Britannica: Bafil. 15 31. 8. | turc Norimb. 1694. $vo. : Johann. Scbenicderi Differt: de Superſtitioſa Verbo- | Robbert. Sibbaldi Scotia illuſtrata. f. e Hi- kum cura Chriſtiano atque Dediistieh Medi. ftoriz naturalis. Edimburg. 1684. fol. co indigns. Lipſiæ 1710. fü. CCLy. Brnefl Siculs eren ws et 1716. A Soboo 6i Diatriba de: Averfitione: Catel. feqq. Imo, e ^w. Groening. 1658. S Vo. Johann. Benediat. Sinihaldi Geneanthropi f. je ho- - '. deCerevifia. Groening. 1661. 12amo. i minis generatione. Francof, 1669. 4to. Stephani a Schonevelde Ichthyologia & Nomenelatu- Henric. Jacob. inert Curioforum Niendorpienfi ium " ra animalium marinorum, fluviatilium , lo. Specimina, Lubecæ 1782. $vo. —€— ..cuftarum, que in Ducatibus Slefvici, Holſa. Johann. Adrian. "Slevogz Program. de Lapicibus in tie & Hamburgi occurrunt: viales. Ham- equis repertis, Jene go. | burg. 1624. 4t0. - ] Hans Sloane Hiftoria. Naturalis Jamaica, Londín, Sabott Explication nouvelle de? Apotheofe d Ho- fol. mere reprefenté für un Marbre ancien. d] y Henrici Smetii Mifcellahiea Medica. Erancof, 161 n ſtelod. 1714. 4i•0. 8vo. Gaſpar. Schottii Phyſiea curioſa f. de Mirabilibus | Paalus de Sorbioir Confilium Medicus f. Dialo. Nature & Artis. Herbipoli 1667, to. gus Loimicus de peſte Vignnegés i Vienne LL : Magia Naturalis, ibid. in to. 1679. 12mo. ^ ka | 5 d i Sapsuel, verzeichniß — — — —- ů—ꝛ— — — — —— a — M Samuel Sorbiere Relation d un Voyage d Angleter- fcriptio Geometrica cum Raje anatome. Flo- re. Parif. 12mo. rent.1667. to. Extatetiam in Cleria & Man- Philinp. Jacob. Speneri Opus Heraldicum. Francof. | | getiBibliothecaanatomica, 1690. fol. Chrifliani Stieffis Epiftola de Urnis i in — 2 Johann. Jacobi Speneri Diſſertat. de uſibus Gemma- cenſibus & bilgramsdorffe rum ſuperſtitioſis. Lipſiæ 1687. 4x0. Ato. ; Diſlertatio de Crocodilo marino foffili, Gottlieb. Stolles Zuſaͤtze zur Derbeſtung - - Catalogus von Natur und Kunſt gebildeten ſtotie der niin Jenz 1727. 410. da M Seltenheiten in Regno Animali, Vegetabili Jobanv. Serachey Deſcription of the Strata in the & Minerali, Berol. 1718. go Coal Mines of Mendip in Sommerfetshire, David. Spleiſſi Oedipus Otteolithologicusf. Differ- Oxon. 172g. tatio de Cornibus & cffibus foſſilibus r. Laurentii Strauſſit Reſolutio ebend Muffi- ftadienfibus. S: haff huſæ 8 vo. pontanæ icœtus extra uterum in abdomine re- A. Spies Nachricht von dem Erſtaunenswöedigen tenti, tandemque lapideſcentis, cum An- Kehrbergiſchen Wunder 2 Kinde. Berolin. ton. Deufingii Confideratione eiusd, foztus 1734. 8vo. cum Replica, Darmſtadii 1661. 4to. Jobann. Caroli Spies Diſſertatio de Remediis ad fa. | Georg. Adam. Srruve Diſſertat. de Auro fluviatili ſ. nitatem & vitam tuendam proferendamque. dom Waſch⸗Golde. Jenz 4to. Helmſtadii 410. Jobaun. Guiliclim. Stuclius de Conviviis Antiquor. Adami Sp'gelii Opera f. de Formato — Amſte. Lugd. Bata v. 1695. fol. | lod. 1645. in fol. major. Jobann. Chriflaphori Srurmii Collegium experimen- Jobann. Sprembergeri Peſt , Ordnung. Vintishv. tale Norimb. 170 f. to. IF. to. C. Spetonlii Danquilh Vitz Xil. Imperatorum cum Jacobi Sponii Voyage du Grece & du Levante. Am. noris variorum, f. Grevii. Ultraject. 1672. 4. ſtelod. 1679. 11mo. | Thom. Sydenbamii Obfec vatiónis Medicz. Londin. Georgi Ernefli Stahlii Theoria Medica vera Phyſio- 1676. 8 vo. logiam & bathologiam ſiſtens. * Msgdeb.|- - Trad. de Podagra & Hydrope fine E & 1768. 4to. anno impreſſ. in g vo. mra de Hypochondriaco- Hyftetico malo. Jit Sylvii Opera. Colon, Alabéogn 1630. fol. Halæ 1703. 4to. Diſſ. de Febre per fe nunquam lethifera. Halæ T. 17144400. — Caſparit Luliacuti Chirurgia nova, de narium, 4 V Propemptic, de Cornu Cervi deciduo. Hale aurium, labiorumque defeduper inſitionem 1699. 40. Cutisex We s 1598. *. s. Diff. de Veneſectione in rr e Ha. , 4 vo. Mei für læ 1703. (0. obann. ne Segiment battere — Miche Sees Vaſotum -frsipitferói ſtilentz. 1521. 4. rum Halæ 1713. 4to. Jobann. Baptift. — diri id ie . « Diff, de Voie S nous Pathologia. Hal. 704: el vierzig⸗ jaͤheige Reiſe⸗ Beſchreibung. Atto. Norimberg. 168 f. fol. . «Diff. de Vena Porte, Porta malorum Hypo- Nicol, del Techo Hiftoria Provincie Paraquaris, chondriaco. fplénetico. ſuffocativo- hyſte. Leodii 1673. fol. rico c colico-Hæmorrhoidarior. Hal, 1705. 4. | Hideric. Teichmeieri Intituiones Medicine legies - . Metallurgiz Pyróteclinice & Docimaſiæ me.. & forenſes. Jenz 4to. tallicie fundamentis eum adiuncto Propem- - . Differt. de novo em repurgatori ptico de Ortu Venarum Menncshuai Ha- ventriculi, Jenz 1712. 4to. le 1701. Ato. f Hilbelm. Erneſti Tenizelii von Erfindung der Löbl. . o. Chymia rationis & experimentis Lipfie Bouchdrucker⸗Kunſt in Deurſchland, bey dem 1720. 8 vo. ^ sten Jubel⸗Jahr. Gothæ 1700. 12mo. „ Diſſertat. ee ee Potiologiam N eee culi Renum. Halæ 1707. t.. lieu 696. 8VoO “ de Phthifi. Hate 170g. 4to. I- Monatliche Unterredungen. Lipf d Aene - - Miagramma de vera eee Medica | 1689.8vo. — Practice vera dignitate & vero in scutis fun- Melcbier Ibevenors Oſt- Indiſche Reifen. Francof. damento. Hal. áto:^ . oi mνie ^. . ad Moen. 1693. 4to. Diſſert. de Febribus eee d d Frantifci Ignarii Ibier majeri Scholiorum & Coni. tisatque corruptis; Halæ 1713. to. liorum Medicorum Libr. II. ip folio, ſine Ty- Thom. Stanley Hift. Philofophic. beg Am- pographi, loci & anni expreſſione. ſtelod. 169 0. 8vo. Criſiani Tbomaſi Aubuͤbung der Vernunfft „Leh⸗ gobans Sebuſt. Stellleri tance (be Acta Eradita & re. Halz1705. $vo. Curioſa. - Diſſertat. de Tortura e foris Chriſtianorum 700 Srangelii 5 Bewehne Bier Kune Rarsbon. proſeribenda. Hl. 170. 4to. 1676. Kto. | a). 4upufl. Thbuani P Hiſtoriarum. Fráncof. i ied Stenonis Myologie fpeciaseRéd MaituliDe. " ; "in fol. Ludo Ludovic. Philipp. Tbümigs Merckwürdigſte Bege⸗ benheiten in der Natur. Hale Magd. 1723. 8 v0. j Johann, Timmi Collectanea Act anatomes fpe- &anda, Bremæ 1735. $vo. Framifü de Torreblanca alice Mogunt, 1622. 4to Jobann. G vit Tralles Exercitatio de infüfficien- tia Exſpuitionis falive pro obtinenda gloria P Prafervativi univerfalis. Olsnæ 1680. 8vo. m Gude Treueri Kurtze Beſchreibung der Heydni⸗ | ſchen Todten⸗Toͤpffe, infonberbeit von denen, fo in der Chur⸗ und Marck Brandenburg N ausgegraben worden. Norim- berg. 1680. 8 vo. Jobann. Philippi Treuneri Phœnomena Locuftarum pPreæc. nuperrimarum. Jenæ 1693. to. | jobann. Trirbemii Chronicon Hirſaugienſe. 8. Galli 1 1691. fol. Jobann. Bapriſt. Triumfeiti Obfervationes de Ortu & Vegetatione Plantarum cum novarum ftir- pium Hiftor. Romz 1685. 4to. giis Ferdinandi de Troilo Orientaliſche Reiſe⸗ Beſchreibung. Lipf. & Franc. 1717. 8vO. Niel. Tulpii Obfervationum Medicarum Libri III. ; Amftelod; 1641. 8 vo. Georg. à Turre Catalogus Plantarum Horti Bifvini Patavii 1662. i2mo. Adalberti Tyltowiky Philofophia curiofa, f. Ae | fa Ariftotelis Philofophia curiofa juxta com- munes fententias . er Olive Ten vo. | LI 8 4 os Mor] Aka! Bernbard. Valentini Muſeum Waaler. Pars prima. Francofurt. ad Moen. 1704. fol. [IA Pars fecunda & tertia ibidem 1714. fol. : Pani della Valle Reiſe⸗ Beſchreibung in unterſchie⸗ dene Theile der Welt. Genev. 1674. fol. de Vallenont Curiofitéz de la Nature, & de P Art - futla Vegetation Parif. g vo. 4 Nr Lu. dov. A Breslerin Germanicum Idioma transla. tum, ſub Titul. des Herrn Abts von Valle. mont Merckwuͤrdigkeit der Natur und Kunſt, in Zeugung, Foripflantzung und Vermeh⸗ rung der cFewaͤchſe. Vratislav. 1708. to. Antonii. Valliſnieri de Statu Diluvii & à DUUM prod. italice Venet. 1721. to. „Opera Fhyſico- Medica. Venet. 7733. in fol. Italice. Johann. Weicbbard Valvafpk Ehre des Herzogthum C Grains, Laubaci 1689. fol. Bernhardi Varenii Geographia generalis. Jene 1693. 8vO. Cbriſtiani Vateri Phyfi iologia experimental Vi- temberg. 1701. 4t0. dela Motbe de V ayer Anmerckungen über die T Teut⸗ ſche Beſchreibung Groͤnlands. Georg. Hieron. Velfibii Obſervationum Phyfico-Me- dicarum Hecatoſteæ II. Auguſt. 1 1675. 40. Sylloge Curationum & O ebm Me. dicinalium e Vindel. 1668. 40. bis d tain und ihrer Schriften. | EET — — XX S E A ——— u—— - de Vena Medinenfi ibid. 1674. 4to. de Ægagropilis. ibid. 1660. 4to. Philipp. Verheyen Corporis. humani Anatomia. Lipf. 170,.8VO. Franciſc. Baconis de nian Opera. Francof. ad Mloen. 1665. fol. Bernbard. Verzafiba Obfervationes. Medicg, Am- ftelod. 1675. 3vo. Frantiſc. Vefalii Epiftola de Radice Chinæ. Venet. 154 2. 8vo. 98 Johann. Veslingii Syntagma Anatomicum. Amfle- lod. 1566. 4to. Ferdinandi Ilgbelli Italia Sacra. Rome 1642. fol. Chriflophori Vielheuers Be ſchꝛeibung fremder Mate. rialien und Spezereyen. Lipfiz 1676. to. Vincentii Bellovacenfis Bibliotheca mundi, ſ. Specu- lum maj. Bafil. 1481. fol. Matehiæ Unaeri de Lue peſtifera Hale Saxon. 1615. 4. Goibofred. Vofgtii Phyſicaliſcher Zeitvertreiber. Lipf 1694. 12mo. Job. Chrifigpb. Volckbammeri Nüͤrnbergiſche kieſpe⸗ rides. Norimb. 1708. fol. - Contiauatio Nuͤrnbergiſcher Heſperidum. Norimb. 1714. fol. ; - Beſchreibung etlicher fremden Gewäͤchſe, re- per. in Continuatione Hefperidum. pag. 208. feqq. | Vratishabiofum Natura: curioſorum Hiftoria Mor- borum, Vratisl. 1701. 4t0. Vralislavienſium Nature Curioſor. Sammlungen von Natur: und Medicin. wie auch Kunſt⸗ und Literatur- Geſchichten. vid. Breß laui⸗ ſcher Med. und Nat. Cur. Sammlungen. &c. ena Anton. Volchmauui Sileſia fübterranea. Lipf. 1720. to. Jubann. Gerhard. Vouſſſus de Idololetria, Fraseof. ad MN 1675. 4 W. Got hofred. Wagnéri Hiftoria Nature Helvetie curiofa. Tiguri 1680. 12mo. Jobann. Wag ſtaſf gruͤndliche ausgeführte materie von der Hexerey oder die Meynung dererjeni⸗ gen, ſo da glauben, daß es Hexen gebe, deut⸗ lich widerleget. Hale Magd. 1211. 8 vo. iter Jacob, Waldfchmiedii Diſput. de Cura Lactis Poqagricorum ſolatio & certo Foe n re- medio. Marpurg. 1675. 4to. Johann. Wolfgang. W'edelii Differt. de Sudore An- glico. Jenz. 1697, to. - Experimentum -curiofum de Colchico ve- neno& alexipharmaco fimplici & compofito, Jenæ 1718. Ato. Differt. de plantagine. Jene 1712. to. Diſſertat. de Spiritu Vini. Jenæ 1697. 4to. Exercitatio de Unicornu & Ebore foſſili. Je- DE, 1697, Amcenitates Materiæ M edic. jenæ 1584. 4to. Diſſertat. de Excutia Ventriculi, Jenz 1712. 4, Chrifli. Weiſi Staats- Geographia von Europa. Lipſiæ 1705. 8 vo. Von Aſia, Africa und America. Lipfie 1706. 8vo. 2d * Jobann. Verzeichniß derer Autorum und ihrer Schriften. — Jobann. Vilbel. Meinmanni multilinguis Phyran- 1 thoza lconographiæ Weinmannianz Index, Ratisbon. 163 5. fol. Johann. Jacobi Wepferi Cicutæ aquatica: Hiftoria & nox. Bafil, 1679, 4to. Albrabam Werneri Oratio de Sende eius Po- tus qui Germaniæ uſitatus veteri vocabulo fecundum Plinium Cerevifia vocatur. Wit. teberg. 1567. Mattb. Veſenbeccii Juris Oeconomia, Hanov. 1615. I2mO. . Jobann, David. Werthers Nachricht von der ſo alt als beruͤhmten Buchdrucker⸗ Kunſt. Francof. & Lipf. 172 t. to. Milbelm I hiſton nova Telluris Theoria, oder neue Betrachtung der Erde. Francof. 1713. Ato. Cornel. Stalparti van der Viel Centuria Obfervatio. num Medico - Chirurgico - Anatomic. rar. Hagæ Com. 1686.8vo. Chriflian. Balihaſ. Wels Wohlgemeynte Nachricht von der Thorniſchen Peſtlleng. Thorn 1710. „go. Job. Vierus de Præſtigiis Dxióómaeo; Bafil, 1533. 4- 1hom. Villis de Fermentatione & de Febribus, Am- ſtel. 1663. 12mo. | . Pathologia Cerebri & nervoſi generis, Am- ſtel. 1668. 12mo. Sebaft. Wirdigiü Medicina — Hamburg. 1673. 12m0. b V Petri Wolfart Hiftoria. a Haſſia inferioris. Caſſel. 1719. fol. Na Nolſti Nuͤtzlicher Verſuch/ dadurch zu gt» nauer Erkenntniß der Natur und Kunſt der Weg gebahnet wird. Hale Msgdehinrg. 1712. pcs „oder Gedancken von denen Abſich⸗ ten natuͤrlicher Dinge. Hale 1724. 8 vo. . Elementa Aſtronomiæ. Halæ 8 vo. . Diff-r:. de Hieme. Halæ 1706. (to. Entdeckung der mien — „von der 1 . e wunderbaren Verm Vermehrung d. des 5 Gelteydes. Hal. Magd. 1725. 4to. Jacobi Moi. Scrutinium Amuletorum. Jen, Anton. V codi Athenæ Oxonienfes, Anglice Qus: 1593. fol. Johann Woodward Hiftoria setarsl, Telluris. Lon« din. 17 14.$vo. A. — Geographihyfce. Tiguri 1704. VO, Olai Form Mufeum , f. Hiftoria rerum rariorum. Lugdun. Bat. 1665. fol. | - - Hiſtor. Norweg. Monum. Danica ſ. Danica Literatura Hefniæ 165 1. fol. Chriſtian. Wren de Urnis & aliis reliquiis Romano. rum prope Londinum effoſſis. Oxon, 17 12. $vo. S. V. Naluͤrliches Sauber» ud) , oder Neuer Spiel⸗Platz der Kuͤaſte. —— 1701, Svo. Z, Pauli Zachiæ Quæſtiones Medico Legales. Lug - dun. 166 f. fol. Zacuti Luftani Opera in quo de Medicorum Prin- cipum Hiftoria Libr. VI. Lugdun. 1567. fol. Johann. Zangerus de Quæſtionibus & Torturis reo- rum, Witteb. 19 3. 4to. Martini Zeileri Epiſtolæ. Ulmæ gvo. Handbuch. Ulmz 1664. 8 vo. Juba Joachim. Zentgraff Diſputat. de Tadu Re- .gisFranciz, quoftrumis laborantes reſtituun- tur. Witteberg. 1670. 4to. Jab. Heinrich Zerneckes verpeſtetes Thorn. Thorun. 171 T. to. gehams. Frideric. — — Forenfi Fran cof. ad Moen. 1706. ato. Jobamn. Zwelfferi Pharmacopejs Regia D Difpen- fatorium novum locupletatum & abſolutum cum annexa Mantiſſa Spagirica, Norimesg. 169 3: to.