m ’L SP^ WtM telr fei v, 3Sss®i mLäM SiÖllJ x> pm RC;öi-l' k^^°s \-£U*" IÄ f$l§^ ä^€v;j! siUr-% & mMwh % ^ P #$# RtiSSä. i? m t sie lip7 x /fSiix x ä |öf pl ?$( -*? \¥ W$$ Jhd% ^gegj?^ tew ■?.-W. 4 fij-o.s. ( / Ä si|i cö-fö "<:&■" Jg, cX 4#ä^\ y et/ Tel tu [in c'er h aid eV-iTci;1 c ti J{cha7>ewne c'eL 6en Acßocjte WIEN Pcr^f... v * % AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI, 1869. IN COMMISSION BEI KARL GEROLD’S SOHN. Y\ © © SA UGETHIERE. BEARBEITET VON JOHANN ZELEBOR, CUSTOS AM K. K. ZOOLOGISCHEN HOFCABINETE, BESITZER DES GOLDENEN V E RDIENSTKRELZES MIT DER KRONE etc. MIT 3 TAFELN. Novara-iix; dition. Zoologischer Theil. Bd. I. Zelebor. Säugethiere. t ■;v , H VORWORT Die während der Expedition Seiner Majestät Fregatte Novara gesammelten Säugethiere sind in der vorliegenden Arbeit nach den Werken von Dr. J. A. Wagner: „Die Säugethiere in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen 1840 — 1855“ und Dr. C. G. Giebel: „Die Säugethiere in zoologischer und paläontologischer Beziehung umfassend dargestellt. Leipzig 1855“ mit einigen Abänderungen geordnet. In den Sitzungsberichten der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, Bd. 42, Jahrg. 1861, hatte zwar bereits Dr. L. Fitzinger ein Verzeichniss: „Die Aus- beute der österreichischen Naturforscher an Säugethieren und Reptilien während der Weltumsegelung Seiner Majestät Fregatte Novara“ veröffentlicht, allein ich konnte mich nach meinen persönlichen Erfahrungen und Ansichten nicht ent- schliessen dem genannten Zoologen zu folgen, und war daher öfters genöthigt die provisorischen Namen als Synonyme den längst bekannten Artennamen anzu- reihen; ich habe jedoch diesem Gelehrten das Prioritätsrecht, bezüglich der wenigen neuen Arten gewissenhaft zu wahren gesucht. Bei jenen Thieren, welche ich Gelegenheit hatte, während der Reise zu beob- achten und nach der Jagd zu präpariren, habe ich an Ort und Stelle, wenn es möglich war, gewissenhaft Notizen über Vorkommen, Lebensweise, Farbe der Iris, nackte Theile und Messungen aufgezeichnet und dieselben bei den betreffen- den Species mitgetheilt. Das in Weingeist aufbewahrte Material, auf dessen Zusammenbringung be- sonderer Werth gelegt wurde, ist ebenfalls kritisch bestimmt und dürfte den Anatomen noch ein weites Feld der Thätigkeit bieten. Obgleich Erdumsegelungen und grosse Schiffsexpeditionen , sofern sie nicht eigentliche Entdeckungsfahrten sind, dem begleitenden Naturforscher und Samm- ler nicht immer besonders günstige Gelegenheit zu Forschungen und Sammlungen 4 darbieten, so kann doch mit Befriedigung ausgesprochen werden, dass die Expe- dition Seiner Majestät Fregatte Novara, was das gesammelte zoologische Material betrifft, im Vergleich mit anderen solchen Unternehmungen sehr günstige Resul- tate geliefert hat. Wesentlich beigetragen hat zu diesem erfreulichen Ergebnisse und zur För- derung unserer Zwecke die wohlwollende Unterstützung des Befehlshabers derExpe- ditionBaron v. Wüllerstorf, des Commandanten derEregatte, Baron Pöck, mehre- rer der Herren Officiere, des Dr. v. Scherzer und des Prof. Dr. v. Hochstetten Auch die Herren General Schierbrand in Java und Dr. Segeth in Chile haben der Expedition namhafte Geschenke gemacht, welche im Anhänge speciell aufgezählt werden und wofür wir uns zu grösstem Danke verpflichtet fühlen. Schliesslich bin ich noch den Herren Professor Dr. W. Peters in Berlin • und Custos Aug. v. Pelzeln in Wien, welche mich theilweise bei der Bearbeitung über die Säugethiere bereitwilligst unterstützt haben, zu Dank verpflichtet. Wien, im Februar 186S. Der Verfassen SÄUGETHIEPtE, MAMMALIA. ORDNUNG QUADRUMANA. SIMIAE. FAM. SIMIAE CATARRHINAE. P I T H E C U S G EOFFROY. PITHECUS SATYRUS Linne. Simia satyrus Linne, Syst. nat. ed. XII. p. 34. — Simia Wurmbi Fisch. Fitz. Die Ausbeute der österr. Naturforscher in Sitzb. d. k. Akademie d. Wissenschaften. Bd. XLII. S. 338. Zwei Schädel a , c von Herrn General W. E. v. Schierbrand, dann ein Schädel b und eine Hand vom Museum zu Batavia, aus Borneo. a) (Simia Wurmbi Fisch.) Die Maasse dieses Schädels, der vermuthlich einem sehr alten Weibchen an- gehört haben dürfte, sind veröffentlicht bei Bischoff: „Über die Verschiedenheit in der Schädelbildung des Gorilla, Schimpanse und Orang-Outang“. München 1867. S. 28. b) (Simia Wurmbi Fisch.) Maasse eines alten männlichen Schädels : Von dem Alveolarrande zwischen den Schneidezähnen des Oberkiefers bis zum erhabensten Theile des Hinterhauptes Von der Glabella bis zum Hinterhaupt Querdurchmesser innerhalb der Jochbogen „ des Schädels von einer suturo squamosci zur andern Höhendurchmesser vom vordem Rande des Hinterhauptloches bis zum Scheitel . Querdurcbmesser von einem Orbitalrand zum andern . „ der Orbita Längsdurchmesser der Orbita Länge des Unterkiefers vom Alveolarrande zwischen den Schneidezähnen bis zum hinteren Ende des Astes 236 Millim. 132 „ 172 „ 100 „ 93 „ 123 „ 36 „ 43 „ 162 * 6 Joh. Zelehor. Höhe des Kronenfortsatzes gerade nach abwärts 105 Millim. Höhe der Symphyse 55 „ Vom äussern Rande eines Gelenkfortsatzes zum andern 145 „ Innenraum des Schädels 410 Cub. Ct. c) (Simia Wurmbi Fisch.) Maasse eines alten männlichen Schädels: Von dem Alveolarrande zwischen den Schneidezähnen des Oberkiefers bis zum erhabensten Theile des Hinterhauptes 260 Millim. Von der Glabella bis zum Hinterhaupt 141 „ Querdurchmesser des Schädels von einer sutura squamosa zur andern 95 „ Höhendurchmesser vom vorderen Rande des Hinterhauptloches bis zum Scheitel 114 „ Querdurchmesser von einem Oi'bitalrande zum andern 117 „ Querdurchmesser der Orbita . 38 „ Längsdurchmesser der Orbita 45 „ Länge des Unterkiefers vom Alveolarrande zwischen den Schneidezähnen bis zum hinteren Rande des Astes . 172 „ Höhe des Kronenfortsatzes gerade nach abwärts 110 „ Höhe der Symphyse 60 „ Vom äusseren Rande eines Gelenkfortsatzes zum andern 142 „ Innenraum des Schädels 390 Cub. Ct. HYLOBATES illiger. HYLOBATES SYNDACTYLUS (Raffl.) Simia syndactyla Rafft. Linne Transact. XIII, p. 241. — Syndaotylus Siamang Boitard, Fitz., Die Ausb. d. österr. Naturf. a. a. O. S. 388. Junges Weibchen : Iris licht kastanienbraun; die nackten Hauttheile des Ge- sichtes und die Fiisse dunkel braunschwarz; Nägel schwarzbraun, an der Spitze hornfarb. Körper lö1/^'1) lang, Umfang an der Brust 13". Fundort: Sumatra. Im Mai 1858 auf Java lebend erhalten. Lebte an Bord bis zur Ankunft in Manila. Von diesem Exemplar ist das Skelet und der Balg auf- gestellt. SEMNOPITHECUS cuvier. SEMNOPITHECUS MAURUS (Schreb.) Simia maura Schreber, Säugeth. 1. S. 107. 187. Taf. XXII. B. — Sernnopithecus maurus Horsf. Fitz., Die Ausb. d. österr. Naturf. a. a. 0. S. 388. Altes Weibchen: Iris dunkel umbrabraun; die nackten Theile des Gesichtes und der Hände sind glänzend schwarz. Lebt in Gesellschaften von 10 — 30 Indivi- duen. Wenn diese Thiere aufgejagt werden und auf den Bäumen schnell laufen oder springen, fallen sehr oft dürre Aste herab ; daher es wohl nicht immer der Fall sein mag, dass diese Affen nach dem Jäger werfen, wie es von einigen Arten auf ]) Wiener Maass. Säuge thier e. 7 Java berichtet wird. Im Bambusgebüsch schnellen sie sich durch schwingende Bewegungen von einem Rohr zum andern. Fundort: Java. Den 9. Mai 1858 im Walde Tjikaran geschossen. SEMNOPITHECUS LEUCOPRYMNUS (Otto). Cercopithecusf leucoprymnus Otto, Nov. Act. Bonn. XII. 2. p. 503. tab. 46 et 47. — Semnopithecus leucoprymnus Desm. Fitz., Die Ausb. d. österr. Naturf. a. a. 0. S. 388. Junges Männchen: Iris umbrabraun, die Pupille klein. Ohren, Gesicht und Innenflächen der Hände glänzend schwarz. Körper 15", Schweif 20" lang. Höhe an der Schulter 8" und am Hintertheile 10". Dieses junge Männchen habe ich in Point de Galle lebend erhalten. Es war während der Gefangenschaft sehr träge, be- wegte sich sehr wenig und verendete in der Sunda-Strasse. Ein Fötus, welchen ich einem alten Weibchen aus dem Leibe geschnitten habe, hatte dunkelbraune Iris. Ausser diesem erhielt ich noch ein junges Exemplar, welches in Weingeist auf bewahrt ist. Fundort: Ceylon. Jänner 1858. INUUS GEOFFROY. INUUS PILEATUS (Shaw.) Simia pileata Shaw., Gen. Zool. I. 1. p. 53. — Cercocebus pileatus Fitz., Die Ausb. d. österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Junges Weibchen. Dieser äusserst zähe Affe, welchen wir in Point de Galle lebend erhielten, lebte an Bord Seiner Majestät Fregatte Novara während der ganzen Reise und nach derselben bis 1861 in der kais. Menagerie zu Schönbrunn. Fundort: Ceylon. Jänner 1858. Ein Exemplar (B) x). INUUS CYNOMOLGUS (Des mar). Macacus cynomolgus Desmarest, Mammal. p. 65. — Cercocebus cynomolgus Geoffr. Fitz., Die Ausb. d. österr. Naturf. a. a. O. S. 389. Junges Männchen: Iris licht umbrabraun; nackte Theile des Gesichtes und der Hände graubräunlich ; über die Augen zieht sich ein weisser Streifen, Diese gemeine Art habe ich im Walde Tjikaran geschossen, wo ich sie in kleinen Gesell- schaften von 5 — 10 Individuen antraf. Fundort: Java. Den 9. Mai 1858. Ein Exemplar (B). Var. a. (Cercocebus carbonarius Less.) Fitz., Die Ausb. der österr. Nalurf. a. a. O. S. 389. Altes Männchen: Iris graubraun. Körper 16 1/2" lang. Im März 1858 auf der Insel Gross-Nikobar lebend erhalten. Lebte an Bord bis zur Ankunft in Schanghai. August 1858. Fundort: Nicobaren. Ein Exemplar (B). x) (B) bezeichnet ein ausgestopftes Exemplar. 8 J oh. Z eleb o r. Var. b. (Cercocebns aureus Less.) Fitz., Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. U. S. 389. Altes Männchen: Iris umbrabraun; Brustwarzen indigoblau; Innenflächen der Hände graubraun. Körperlänge 20"10"', Schweiflänge 18". F undort: ? Dieses Exemplar erhielten wir lebend im Juli 1858 in Schanghai. Es verendete am Bord den 29. August desselben Jahres. Ein zweites junges Männ- chen haben wir im April 1858 in Singapore erhalten. Ein Exemplar (B). Y ar. c. (Cereoeebus philippinensis.) Fitz. , Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Altes Männchen: Iris braun. Dieses Exemplar erlegte ich im Walde unweit Los Banos, wo ich es in Gesellschaft von 12 — 15 Individuen antraf. Fundort: Manila, Juni 1858. Ein Exemplar (B). INUUS NEMESTRINÜS (Linne). Simia nemestrina Linne, Syst. nat. XII. I. 35. — Macacus nemestrinus Desm. Fitz., Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Junges Männchen: Iris braun. Im Mai 1858, von Herrn Teijsmann, Director des botanischen Gartens in Buitenzorg auf Java lebend erhalten. (B). Ein Fötus dieser Art befindet sich in Weingeist. Fundort: Sumatra. INUUS ECAUDATUS Geoffr. Simia Inuus Linne, Syst. nat. XII. 35. — Fi tz., Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Ein junges Männchen und ein junges Weibchen erhielten wir lebend in Gibraltar während unseres Aufenthaltes im Mai 1859. Obgleich diese Art auf dem Fels von Gibraltar von uns gesehen wurde, so ist es dennoch zweifelhaft, ob die beiden Exemplare, welche wir, als von Gibraltar stammend, erhalten haben, wirk- lich dort oder an der gegenüber liegenden Küste von Afrika ihre Heimat hatten. CYNOCEPHALUS bpjsson, CYNOCEPHALUS URSINUS. (Penn.) Bahoon ursine Pennant, Quadrup. p. 181. — Cynocejphalus ursinus Schinz, Fitz., Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Jung: Iris braun. Im October 1857 in der Simons-Bai am Cap der guten Hoffnung lebend erhalten. Lebte an Bord bis zur Ankunft in Point de Galle. Fundort: Süd-Afrika. Schädel1). p Der Balg ist während der Reise bei ungünstiger Witterung verdorben. S ä ug et h i e r e. 9 FAM. SIMIAE PLATYRRHINAE. NYCTIPITHECUS spix. NTCTIPITHECÜS YOCIFERUS Spix. Spix, Sim. bras. p. 25, tab. 19. — Fitz., Die Ausb. d. österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Ein altes Exemplar in Weingeist durch Herrn Dr. C. v. Scherzer in Gibral- tar im Monat August 1859 acquirirt. Fundort: N eu- Granada. HA PA LE selige p». HAPALE OEDIPUS (Lin ne). Simia Oedipus Linne, Syst. nat. p. 41. - — Leontocebus Oedipus Wagn., Fitz., Die Ausb. d. österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Durch Herrn Dr. C. v. Scherzer in Gibraltar im Monat August 1859 lebend erhalten. Obgleich dieses nördliche Midas-Affchen viel zärtlicher ist, als die Sei- denaffen, so ertrug es die Gefangenschaft doch ganz gut und lebte nach der Reise noch bis Ende 1861 in der kaiserlichen Menagerie zu Schönbrunn. Fundort: Nicaragua. Ein Exemplar. (B.) PROSIMiAE. fam. LEMURES. S T E N 0 P S GEOFFROY. STENOPS GRACILIS (Geoffr.). Loris gracilis Geoffroy, Ann. du Mus. XIX. p. 163. — Stenops gracilis Illig. , Fitz., Die Ausb. d. österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Ein altes und ein junges Exemplar in Weingeist durch Herrn G. v. Frauen- feld. Fundort: Ceylon. Jänner 1858. STENOPS JAVANICUS (Geoffr oy). Nycticebus javanicus Geoffroy, Ann. du Mus. XIX. p. 164. — Fitz., Die Ausb. d. österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Fundort: Java. Mai 1858. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Band I. Zelebor. Säugethiere. 2 10 Joh. Z elebor. ORDNUNG fam. FRUGIVORA. PT ER OPUS GEOFFROY. PTEROPUS EDULIS Geoffr.1) Geoffroy, Ann. du Mus. XV. p. 90. — Fitzinger, Die Ausb. d. österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Altes Männchen: Wurde den 21. Juni 1858 im Walde nächst Los Banos von Herrn Baron v. Wüllerstorf geschossen. Diese Thiere sollen in genannter Gegend in Menge Vorkommen und grossen Schaden in den Obstpflanzungen anrichten. Fundort: Manila. Ein Exemplar. (W.)2) Var. a. (Pteropus funereus.) Temminck, Mongr. II. p. 63. tab. 35. fig. 4. — Fitz., Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. O. S. 389. Ein altes Exemplar, ein junges Männchen und ein Weibchen in Weingeist durch Herrn G. v. Frauenfeld, angeblich aus Sumatra. V a r. b. (Pachysoma giganteum.) Fitz., Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. 0. S. 390. 1) Während meiner Excursionen und Eeisen besondere Aufmerksamkeit dem Leben und Treiben der Thiere im Haushalte der Natur widmend, hatte ich oft Gelegenheit auch das geheimnissvolle Leben der Flederthiere zu beobachten. Namentlich bei den Insectivoren und Gymnorhinen machte ich die Erfahrung, dass die Individuen vieler Arten unter sich ein geselliges Leben führen, zwei Arten sich aber in nächster Nähe nicht dulden und um den einmal gewählten Standplatz, die heftigsten Kämpfe führen. Auf diese Erfahrungen und auf Unter- suchungen an Weingeistexemplaren gestützt, glaube ich annehmen zu dürfen, dass der düstere Flederhund (Pt. funereus T emm.) und der Kalong (Pt. javanicus Desm., Pt. edulis Temm., und Pachysoma giganteum Fitz.), welche sich grösstentheils nur durch allgemeine Farbendifferenzen unterscheiden, einer Art angehören. Auch Pt. melanotus Bly th (Catalogue of the Mammalia in the Museum Asiatic. Society 1863) gehört wahr- scheinlich zu dieser sehr veränderlichen Art und es dürften noch seiner Zeit mehrere andere angebliche Arten, wenn ein grösseres Material an Weingeistexemplaren zur Untersuchung vorliegt und ausgedehntere Beobach- tungen über Fortpflanzung und Lebensweise behannt sein werden, als Altersstufen oder Varietäten der oben genannten Formen gelten. 2) (W.) bezeichnet ein Weingeist-Exemplar. Säugethier e. 11 Gula, malis , maculaque inter frontem et oculos brunneo-nigris , genis , nucha et dorso superiore clare flavescente-castaneis, dorso reliquo , pectore et abdomine brunneo- nigris, pilis nonnullis albido vel pallide einer eo terminatis. Dieses Exemplar ist im Februar 1858 in Gesellschaft mit Pt. nieobaricus im dichten Urwalde auf der Insel Car-Nicobar von Herrn Baron F. Pöck geschossen worden. Fundort: Nicobaren. Ein Exemplar. (W.) PTEROPUS NICOBARICUS nov. sp. Fitz., Die Ausbeute der österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Caput pro proportione corporis longissimum. Aurieulae angustae longitudine tertiam capitis partem aequantes. Patagium anale in medio rudimenticirium , pagina infera cartilagine 1mm. longa , caudam simulante instructum. Sinciput, genae , collum anterius et abdominis latera obscure nigro-brunnea, occiput , nucha , colli latera et humer i laete rufescente ochracei , hoc colore limbo , ferrugineo circumdato , medium pectoris et abdomen superius nigrescente umbrina apicibus pilorum nitidis ferrugineis et ochra- ceis , dorsum nitide nigrobrunneum pilis nonnullis einer eis. Aurieulae , brachia et anti- brackia, tibiae et patagia umbrina. Habitatio: Insula Car-Nicobar. Pteropus nieobaricus unterscheidet sich von Pt. edulis, funereus und anderen verwandten Formen durch dichtere Behaarung, längeren Kopf, kleinere Ohren, schmälere Schenkelflughaut der Aftergegend und den 1 Millim. langen, schwanz- ähnlichen Knorpel an der Unterseite derselben; ferner durch bedeutend längeren schmäleren Schädel, breiteren und höheren Kronenfortsatz, hochaufragende Hinter- hauptsleiste, grössere Zahnlücken, bedeutend kleinere wellenförmig gerippte Back- zähne, die stark über die Oberkiefer hervorragenden Nasenbeine u. s. w. Die Iris ist dunkelbraun; die Ohren sind schmal, ein Drittel der Kopflänge lang und der Kopf ist im Verhältniss zum kleinen Körper länger als bei den nächst verwandten Arten. Die Schenkelflughaut ist in der Nähe des Afters rudimentär und an der Unterseite mit einem 1 Millim. langen schwanzähnlichen Knorpel besetzt. Die Ohren, der Ober- und Unterarm, die Unterschenkel, die Finger und Flughäute sind umbrabraun, der Vorderkopf, die Wangen, der Vorderhals, die Bauchseiten und die Aftergegend dunkelschwarzbraun, das Hinterhaupt, der Nacken, die Halsseiten und Schultern sind schön glänzend-röthlich fahl mit rost- brauner Umsäumung. Die einzelnen Haare dieses schönen Nackenfleckes sind an der Wurzel fahl, an der Spitze glänzend-röthlich mit Goldschimmer. Der mittlere Theil der Brust und der obere des Bauches ist schwärzlich umbrabraun mit fahlen und rostrothen glänzenden Haarspitzen. Der Bücken ist dunkel-schwarzbraun mit einzelnen grauen Häärchen. 2* 12 J oh. Zelebor. Maasse eines Männchens im Baltr: Länge von der Schnauzenspitze bis zur Schenkelflughaut ungefähr Länge des Kopfes ungefähr . . . . . „ „ Ohres Breite „ „ Von der Schnauzenspitze bis zum Auge Vom Auge bis zum Ohr Länge des Vorderarms b n n l. F. Mh. 15; 1. Gl. 40; 2. Gl. 20 V T) 2. T) n 85 ; „ 22- T) ) 7) n 13 n r> 3. 99 v HO; „ H GO r> 126 r> T) 4. T) „ 105; „ » 66; „ T) 70 r> 5. » H5; » » 50; „ n 51 „ „ Unterschenkels » n Sporns Schenkelflughaut in der Mitte Schwanzartiger Knorpel an der Unterseite der Schenkelflughaut Länge des Schädels „ „ „ bis zum Foramen magnum . Länge des knöchernen Gaumens . Breite des Schädels über den Ohrenöffnungen . . Abstand der Jochbögen . Länge des Unterkiefers am Processus coronoideus 275 Millim. 80 „ 25 „ 14 „ 30 „ 27 „ 155 „ 75 „ 120 „ 317 „ 241 „ 216 „ 70 „ 16 „ 2 „ 1 „ 75 „ 68 „ 42 „ 23 „ 35 „ 29 „ Ein junges Männchen ist im Februar 1858 im dichten Urwalde auf der Insel Car-Nicobar von Herrn Baron F. Pöck geschossen worden. Dieses Männchen ist im Balg und ein junges Männchen von demselben Fundort in Weingeist aufgestellt. PTEROPUS JUBATUS Esch. Eschscholz, zool. Atlas IV. p. 1. T. 16. — Fitz., Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Den 21. Juni 1858 wurden zwei alte Männchen und ein altes Weibchen im Walde nächst Los Banos von Herrn Baron v. Wiillerstorf und Herrn G. v. F r a u e n f e 1 d erlegt. Fundort: Manila. Die beiden Männchen sind im Balg und das Weibchen in Weingeist auf bewahrt. CYNONY CTERIS peters. CYNONYCTERIS (PTEROPUS) LESCHENAULT1 Desm.' Desmarest, Mammal. p. 110. — Xantharpyia Leschenaulti Gray. — Fitz., Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. 0. S. 389. Fundort: Ceylon. Durch Herrn G. v. Frauenfeld ein Exemplar (W.). 8 ä u$ e th i er e. 13 CYNOPTERUS fr. cuvier. CYNOPTERUS MARGINATUS (Geoffr.) Pteropus marginatus Geoffroy. Ann. du Mus. XV. p. 97. Tab. 8. — Pachysoma titihaecheilum Geoffr. — Fitz., Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. 0. S. 390. Fundort: Durch Herrn G. v. Frauenfeld zwei Weibchen von Ceylon und Java. Var. (Pachysoma Scherzen.) Fitz., Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. 0. S. 390. Capite superiore clorso et abdomine obscure brunneis, cjula, lateribus colli et pectore clare rufescente brunneis. Jung: Iris dunkelbraun, Flughäute, Ohren, Finger und Krallen schwarzbraun, Ohren weiss gerandet. Diese Thiere fanden wir auf Car-Nicobar häufig an den unteren Blattstielen der Kokospalme hängend. Fundort: Nicobaren. Mehrere alte und junge Exemplare in Weingeist. Zwei Exemplare in Bälgen und ein Skelet. Einige Exemplare erlegten die Herren Baron F. Pöck und G. v. Frauenfeld. MACHO GLO SS US fr. cuvier. MACROGLOSSUS MINIMUS (Geoffr.). Pteropus minimus Geoffroy, Ann. du Mus. XV. p. 97. — Fitz., Die Ausb. d. österr. Naturf. a. a. 0- S. 390. Fundort: Java. Ein altes Exemplar. (W.) fam. ISTIOPHORA. PHYLLORHINA bonaparte. PHYLLORHINA SPEORIS (Schneid.) Wagn. Vespertilio speoris Schneider, A. Wagner, Sehre b. Säugeth. I. S. 420. T. 59. B. — Phyllorhina Templetoni Fitz., Die Ausb. der österr. Naturf. a. a. 0. S. 391. Alt: Augen schwarz, Flughäute bräunlich -schwarz. Diese Art fliegt Abends nicht selten zwischen den Palmen nächst den Hütten der Singhalesen unweit von Point de Galle herum. Den 10. Jänner 1858 habe ich dort mehrere Exemplare geschossen. Fundort: Ceylon. Mehrere Exemplare, einige durch Herrn G. v, Frauen- feld. (W.) Var. (Phyllorhina taitiensis.) Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Corpore luteo , patagiis epilibus umbrinis , dorso fuliginoso. Fundort: Tahiti. Drei alte defecte Exemplare. (W.) 14 J oh. Zelebor. PHYLLORHINA NOBILIS (Horsf.) Iihtnolojihus nobilis Horsfield, Zool. research. VI. VII. c. Fig. 1 — 3. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Fundort: Java. Ein altes Exemplar. (B.) RHINOLOPHUS geoffroy. RHINOLOPHUS CAPENSIS Licht. Lichtenstein, Verz. d. Doubl. S. 4. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Ein altes Exemplar. (W.) MEGADERMA geoffroy. MEGADERMA LYRA Geoffr. Geoffroy, Ann. du Mus. XV. p. 190. tab. XII. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Fundort: Madras. Mehrere Exemplare, einige durch Herrn G. v. Frauen- feld. (W.) NYCTERIS GEOFFROY. NYCTERIS CAPENSIS Smith. Smith, Zool. joum. IV. p. 434. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Ein defectes Exemplar. (W.) RHINOPOMA GEOFFROY. RHINOPOMA HARDWICKI Blyth. Blytla, Ann. of nat. hist. XV. p. 474. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Fundort: Madras. Drei alte Exemplare durch Herrn G. v. Frauenfeld erhalten. (W.) fam. GYMNORHINA. TAPHOZOUS GEOFFROY. TAPHOZOUS SACCOLAIMUS Temm. Temminck, Monogr. Mammal. II. p. 285, tab. 60. f. 1 — 2. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Java. Ein altes Exemplar. (W.) TAPHOZOUS MELANOPOGON Temm. Temminck, Monogr. Mammal. II. p. 287. tab. 60. fig. 8 — 9. — Fitz., Ausb. a. a. Ö. S. 390. Fundort: Ceylon. Mehrere Exemplare, davon einige durch Herrn G. v. Frauenfeld erhalten. (W.) Var. (Taphozous philippinensis Waterh.) An... of nat. hist. XVI. p. 55. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Corpore et patagiis epilibus umbrinis , dar so fuliginoso. Fundort: Manila. Mehrere alte und junge Exemplare. (W.) Säug et hier e. 15 MYSTACINA gray. MYSTACINA TUBERCULATA (Forst). Vesper tilio tuberculatus G. Förster, Icon. ined. in Brit. Mus. t. I. — Mystacina tuberculata Gray, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 890. Fundort: Neu-Seeland. Durch Herrn Prof. F„ v. Hochstetter ein altes Exemplar. (W.) DYSOPES ILLIGER. DYSOPES TENUIS (Horsf.). Nyctinomus tenuis Horsfield, Zool. research. 1. c. fig. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Im Mai 1858 im Museum zu Weltevreden bei Batavia zwischen Balken gefan- gen. Junge, nackte Thiere sassen in ganzen Schwärmen in den Mauerwinkeln am Erdboden des Hofraumes. Fundort: Java. Viele alte und junge Exemplare, einige von Herrn G. v. Frauenfeld. (W.) Var. (Nyctionomus dilatatus.) Horsfield, Zool. researcli. n. 5. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Java. Neun Exemplare. (W.) DYSOPES GRACILIS Wagn. Wagner, Wiegm. Archiv 1843. S. 368. und Abhandl. d. Münchn. Akad. V. S. 206. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Chile. Ein altes Exemplar. (W.) DYSOPES NASO Wagn. Wagner, Schreb., Supplem. I. S. 475. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Chile. Fünf alte Exemplare. (W.) VESPERTILIO linne. (VESPERTILXO.) VFSPERTILIO PAPILLOSUS Temm. Temminck, Monogr. Mammal. II. p. 220. tab. 55. fig. 1 — 4. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Java. Ein Exemplar. (W.) VESPERTILIO TRALATITIUS Temm. Temminck, Monogr. Mammal. II p. 228. tab. 57. fig. 1 — 4. — Nyctophylax tralatitius Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Java. Ein altes Exemplar. (W.) 16 J oh. Z eleb o r. VESPERTILIO HORSFIELDI Temm. Temminck, Monogr. Mammal. II. p. 226. tab. 56. fig. 9 — 11. — Vesperus Horsfieldi Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Java. Zwei junge Exemplare. (W.) (VESPERUGO.) VESPERTILIO LEISLERI Kühl. Kühl, Weiter, Ann. IV. S. 38. — ■ Vesperugo Leisleri Kais. Blas., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Ein altes Exemplar bei unserer Rückkunft zwischen Gravosa und T riest auf offener See gefangen. VESPERTILIO IMBRICATUS Horsf. Horsfield, Zool. research. n. 8. — Vesperugo imbricat.us Kais. Blas. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Java. Drei alte Exemplare. (W.) VESPERTILIO TENUIS Temm. Temminck, Monogr. Mammal. II. p. 229. tab. 57. fig. 5—7. — Vesperugo nicobaricus Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Diese niedliche Fledermaus flatterte am hellen Tage unter Palmen in der Nähe einer Hütte herum und liess sich trotz der vielen Schüsse, die während der Jagd auf sie gethan wurden, von dem gewählten Standorte nicht vertreiben, bis sie geschossen wurde. Fundort: Nicobaren. Zwei Exemplare. (W.) VESPERTILIO PLATYCEPHALUS Smuts. Smuts, Mamm. cap. p.. 107. — Vesperugo platycephalus Wagn., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Ein Exemplar. (W.) VESPERTILIO PUMILOIDES (Tom es.) Scotophilus pumiloides Tomes, Proceed. zool. Soc. Lond. 1845. p. 7. — Nycticejus sinensis Fitz, Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Hongkong. Zwei Exemplare. (W.) und (B.) (VESPERUS.) VESPERTILIO PACHYPUS Temm. Temminck, Monogr. Mammal. II. p. 217. — Vesperugo pacliypus Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Java. Zwei Exemplare. (W.) VESPERTILIO MEYENI Waterh. Waterhouse, Ann. of nat. hist. XVI. p. 53. — Vesperugo philippinensis Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Manila. Drei Exemplare. (W.) Säuget liiere. 17 VESPERTILIO BRACHYPTERUS Temm. Temminck, Monogr. Mammal. II. p. 215. tab. 53. fig. 5 — 6. — Vesperugo brachypterus Pitz., Ausb- a. a. 0. S. 390. Fundort: Java. Ein Exemplar. (W.) NYCTICEJUS rafin. NYCTICEJUS TEMMINCKI (Horsf.). Vespertilio Temmincki Horsfield, Zool. research. n. 8. — Nycticejus Temmincki Fisch., Fitz., Ausb- a. a. 0. S. 390. — Nycticejus Belangen Temm., Monogr. Mammal. II. p. 51. — Fitz. , Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Fünf alte Exemplare aus Java und zwei alte von Madras und Schanghai. (W.) NYCTICEJUS NOVEBORACENSIS (Erxl.) Vespertilio noveboracensis Erxleben, Syst. Mamm. p. 155. Var. a. (Nycticejus Blosevillei Gervais et bonariensis Temm.) Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Fundort: Ecuador. Zwei junge Exemplare. (W.) Var. b. (Nycticejus varius Schinz.) Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 390. Fundort: Chile. Ein altes Exemplar. (W.) ORDNUNG F E R A E. INSECTIVORAE. fam. SORICINAE. CLAIM) GATES f. cuvier. CLADOBATES NICOBARICUS nov. sp. Taf. I., II. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. Claclobates a fronte ad tergum fuscus , interscapulio medio ferrugineo , tergo prymnaque fusconigris ; rostro , capitis lateribus , gastraeo artubusque anterioribus ochraceis; cauda corpore multo longiore, ferrugineo fusca\ unguibus aequalibus. Longitudo ab apice rostri ad caudae basim 230 millim. Longitudo caudae 280 millim. Habitatio: Insidae Nicobaricae. In der Gestalt und Grösse hat diese Art am meisten Ähnlichkeit mit Clado- bates ferrugineus , von dem sie sich aber sogleich durch die verschiedene Färbung Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Zelebor. Säugethiere. 3 18 J oh. Z el eh or. und den viel längeren , kurzhaarigen und mehr cylindrischen Schwanz u. s. w unterscheidet. Iris dunkelbraun. Die dunkelrostbraune Färbung des Oberkopfes beginnt mit einem spitzen keilförmigen Fleck auf dem Hinterrücken der Schnauze und theilt sich auf dem Hinterhaupt jederseits in eine längs dem Halse und Vorderrücken ver- laufende breite Binde, während eine ocherfarbene vom Hinterhaupt entspringende breite Binde über den Nacken und die Mitte des Vorderrückens verläuft. Der ganze Hinterrücken zeigt eine glänzend schwarze Färbung, welche sich auf die Basis des Schwanzes ausdehnt. Die Schnauze, die Seiten des Kopfes, die ganze Bauchseite des Thieres, sowie die Vorderextremitäten sind ocherfarbig, wobei die Mitte des Bauches und die innere Seite der Vorderextremitäten blasser erscheinen; die Hinter- extremitäten sind sowohl aussen, wie auf dem Fussrücken dunkelbraun. Der Schwanz ist dunkelrostbraun mit violettem Glanze, auf der Basis mehr schwärzlich. Die Krallen der Finger sind ein wenig kleiner als die der Zehen, was diese Art so- gleich von Cladohates tana unterscheidet. Auch in der Bildung des Gebisses und Schädels steht Cladohates ferrugineus der vorstehenden Art am nächsten. Jedoch unterscheidet sich Cladohates nicoharicus leicht 1. durch den einfacheren fast höcker- losen Bau des vorletzten oberen und des letzten unteren Backenzahnes; 2. durch die geringe Entwicklung der Grube an der Aussenseite des Jochfortsatzes des Ober- kiefers und 3. durch den viel stärker entwickelten Winkel und aufsteigenden Theil des Unterkiefers. Maasse eines ausgewachsenen Männchens in Weingeist: Länge von der Sclmauzenspitze bis zur Schwanzbasis „ des Schwanzes mit den Haaren „ „ „ ohne Haare » » Kopfes . . . . . Von der Schnauzenspitze bis zum Auge . , . . . . . . . • • n v ti r) r> Ohl’ Höhe des Ohres Länge der Hand mit den Krallen » des Fusses „ „ „ „ der Kralle der Mittelzehe „ des Schädels „ „ „ bis zum Foramen magnum „ der oberen Zahnreihe „ des knöchernen Gaumens Abstand der Jochbögen . . . Distanz der Augenhöhlen Länge des Unterkiefers Grösste Höhe des Unterkiefers am Processus coronoideus Länge des aufsteigenden Theils des Unterkiefers über der Zahnreihe . . . . 230 280 250 61 Millim. ft ft ft 27% * 46% „ 13% . 46 ft 5 56 49 29% 29% 29% ft ft 17 39 15 9% ft ft ft S äu g ethi er c. 19 Dieses Spitzhörnchen , welches auf allen grösseren Nikobarischeu Inseln, am häufigsten aber auf Gross-Nikobar vorkommt, schreit sehr oft und gedehnt „Dänh — Dänh“, wenn es gestört oder verfolgt wird. Ein Weingeist-Exemplar, ein Skelet und vier ausgestopfte Individuen. SOREX LINNE. SOREX COERÜLESCENS Shaw. Shaw, Zool. I. 2. p. 533. — Paclujura coerulescens Wagn., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. Fundort: Madras. Ein Exemplar. (W.) SOREX MUR1NUS Lin ne. Linne, Syst. nat. XII. p. 74. — Pachyura myosurus Wagn., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. Fundort: Madras. Ein Exemplar (W.) Var. (Crocidura soccata Wagn.) Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. Fundort: Hongkong. Ein junges Exemplar. (W.) SOREX NEWERA Kel. Corsira Neioera-Ellia Kelaart, Ann. of nat. hist. sec. ser. VIII. p. 340. — Crocidura Newera Wagn. Fitz., Ausb. a. a. O. S. 392. Fundort: Java? Bei diesem Weingeist-Exemplare scheint bei dem Aus- packen der Sendungen eine Verwechslung des Fundortes mit Ceylon vorgegangen zu sein. SOREX VARIUS Smuts. Smuts, Mamm. capens. p. 108. — Myosorex varius Gray, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Ein altes Exemplar. (W.) fam. TALPIN AE. C1IRYS0CH LORIS cuvier. CHRYSOCHLORIS INAURATA (Schreb.). Talpa inaurata Schreber, Säugeth. III. S. 562. Taf. 157. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. Diese prächtigen Thiere sind auf der Haide nächst Constantia nicht selten. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Vier Weingeist-Exemplare und drei aus- gestopfte Individuen. CA1NIV0HAE. fam. FELINAE. FELIS LINNE. FELIS PA JEROS Desm. Desmarest, Mamm. p. 231. — Catus Pajeros Wagn., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Fundort: Chile. Ein vollkommenes Skelet. 3* 20 J oh. Z eleh or. fam. CANINAE. CANIS LINKE. CANIS PRIMAE' VUS Ilodgs. Ho dg so n, Asiat, research. XVIII. p. 221. c. fig. — Canis duhhunensis Sykes, Fitz. Ausb. a. a. 0. S. 391. Jung: Iris braungrau, um die Pupille dunkelbraun melirt; Nase glänzend braunschwarz. Diesen wilden Hund haben wir im Februar 1858 lebend erhalten. Ein zweites Exemplar, welches an Bord erzogen wurde, war sehr brummig und bissig und fiel bei einer schnellen Fahrt zufällig über Bord. Fundort: Madras. CANIS MESOMELAS Schreb. Schreber, Säugeth. III. S. 370. tab. 95. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Jung: Iris graubraun. Im October 1857 aus dem Walde des Tafelberges lebend erhalten. Ein zweiter junger kapischer Schakal wurde an Bord lebend gehalten und vertrug sich ganz gut mit einigen Hunden, mit denen er spielte und Wettrennen in der Batterie hielt. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Gegenwärtig ist dieser kapische Schakal vollkommen entwickelt und befindet sich ganz wohl in der kaiserl. Menagerie zu Schönbrunn. CANIS AZARAE Wied. Prinz z. Wied. Beitr. z, Naturg. II. 338. — Vulpes Azarae Fisch., Fitz., Ausb. a. a. O. S. 391. Fundort: Chile. Zwei Skelete von einem alten und einem jungen Thiere. CANIS MAGELLANICUS Gray, Gray, Loudon magaz. nat. hist. 1837, I. p. 578. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Zwei junge Thiere dieser Art, welche wir im Mai 1859 in Valparaiso an Bord genommen haben, erhielten sich ganz gut während der Reise um das Cap Horn bis zur Ankunft in Europa. Beide lebten noch einige Jahre in der kaiserl. Menagerie zu Schönbrunn, erreichten aber nur zwei Drittel der gewöhnlichen Grösse nach den Maassen, wie sie Gray in der oben genannten Schrift angibt. Fundort: Patagonien. Ein Skelet und ein ausgestopftes Exemplar. fam. VIVERPJNAE. VI V ER RA linke. VIVERRA ZIBETHA Lin ne, Finne, Syst. nat. XII. p. 65. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Fundort: Ein junges Exemplar aus Java (W.) und ein zweites von Manila. (B.) 8 ä ug ethiere. 21 YIVERRA MALACCENSIS Gmel. Sonnerat, Voy. tab. 89 (Y. Rasse Ilorsf.) — Viverra indica Geoffr., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 391. Jung: Iris schön kastanienbraun. Nackte Th eile der Nase und Sohle rost- braun; Krallen röthlichweiss. Im Juli 1858 in Hongkong lebend erhalten. Fundort: China. Fin Exemplar. (W.) HERPEST ES illiger. HERPESTES GRISEUS Ogilby. Froceed. zool. soc. 1835 III. p. 101. — llerpestes pallidus Wagn., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. Fundort: Madras. Ein junges Exemplar. (W.) HERPESTES JAVANICUS (Geoffr.). Ichneumon javanicus Geoffr oy, Hist. nat. Egypte II. p. 137. — Herpestes javanicus Desm., Fitz. Ausb. a. a. 0. S. 392. Jung: Iris braun. Diese Manguste, welche ich im Mai 1858 lebend erhielt, benahm sich sehr boshaft und liess sich, obwohl ich sie sehr sorgfältig behandelte, durchaus nicht zähmen. Wenn man sich z. B. dem Käfige näherte, sträubte sie die Haare auf, wie ein Igel seine Borsten, und biss wüthend nach allen Gegenständem die sie umgaben. Fundort: Java. Zwei Exemplare. (W. und B.) HERPESTES PULVERULENTUS Wagn. Wagner, Sclireb., Säugeth. Suppl. II. 1841. S. 318. Taf. CXVI. E. E. — Ilerpestes apiculatus Gray, List, of Specimens of Mammal. Brit. Mus. 1843. p. 51. (ohne Beschreibung); Proceed. zool. soc. 1864. p. 551. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. Ein Exemplar der Staubmanguste wurde im October 1857 im Walde nächst Constantia geschossen. Nach Aussage der Einwohner soll dieselbe sehr selten und durch Vertilgung der Mäuse, Maulwürfe, Strand- und Blässmolle sehr nützlich sein. Sie ist in genannter Gegend bei den Holländern unter dem Namen „Mäuse- hund“ bekannt und wird von den Kaffem „Lipe“ genannt. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Ein altes Exemplar. (B.) kam. MUSTELINAE. R H A B D 0 G A L E wiegmann. RHABDOGALE STRIATA (Shaw.). Viverra striata Shaw, Gen. Zopi. Mamm. I. 2. p. 387. — Mustela zorilla Cuv. Regn. anim. I. 144. - Rhabdogale mustelina Wagn., Schreb., Säugeth. II. S. 219. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. — Mephitis africana Lichtenstein, Abh. d. Berl. Akad. d. Wissensch. 1836. S. 248. Taf. I. Fig. 3. — Mephitis lybica Ehrenb. Symbol, physie. II. K. l) J) Gray und Murray ziehen zu obiger Art auch Z. capensis Waterh. und Z. leucomelas F. Cuv., welche ich nicht Gelegenheit hatte zu untersuchen. 22 Jo h. Z el eb o r. Altes Männchen (B.): Iris schwarzbraun. Dieses Individuum wurde im Octo- ber 1857 nächst Constantia gefangen. Bei den Kaffern ist der Bandiltis unter dem Namen „Gaya“ bekannt. Fundort: Cap der guten Hoffnung. G ALI CT IS GEOFFROY. GALICTIS VITT ATA (Sclireb.). Viverra vittata Sclireb. III. S. 447. Taf. 124. — Galictis vittata Bell, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. Fundort: Chile. Ein Schädel und ein junges Exemplar. (W.) MEPHITIS cüvier. MEPHITIS PATAGONICA Licht. Lichtenstein, Abhandl. d. Berl. Akad. 1863. S. 275. — Tliiosmus patagonicüs Licht. , Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. Die in unserem Museum befindlichen Exemplare der Stinkthierarten: M. pata- gonico , chilensis und suffocans unterscheiden sich von einander nur durch so geringe Farbendifferenzen, dass ich vermuthe, die in Südamerika vorkommenden Stink- thiere dürften zu einer und derselben Art gehören. Leider ist nur ein Skelet der angeblichen Species M. chilensis im Museum, daher ich nicht in der Lage bin auch osteologische Untersuchungen vorzunehmen, um darüber sicher urtheilen zu können. Fundort: Chile. Ein altes Exemplar. (B.) OMNIVORAE. fam. URSINAE. URS US LINNE. URSUS MAL AYANUS Raffl. Kaffles, Transaet. Linn. soc. XIII. p. 254. — Relarctos malayanus Horsf., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. Fundort: Indien. Ein Schädel von einem jungen Exemplare. ORDNUNG MARSUPIALIA. fam. CREATOPHAGA. DASYURUS GEOFFROY. DASYURUS VIVERRINUS (Shaw.). Didelpliys viverrina Shaw, Gen. Zool. I. 2. p. 491. tab. 111. — Dasyurus viverrinus Geoffr., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. ■ — Dasyurus Maugei Geoffr., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 392. 8 äug e thi er e. 23 Im Walde nächst Appin den 17. November 1858 geschossen. Fundort: Neu-Holland. Ein altes und zwei junge Thiere in Weingeist durch Herrn G. v. Frauenfeld und Prof. Dr. Ferd. v. Hochstetter, dann ein ausge- stopftes Exemplar. PHASCOGALE temminck. PHASCOGALE PENICILLATA (Shaw.). Didelphys penicillata Shaw, Gen. Zool. I. p. 502. tab. 113. fig. 1. — Phascogale penicillata Teram.; Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 393. Fundort: Neu-Holland. Ein altes Exemplar. (B.) fam. CARPOPHAGA. P ETA UH US shaw. PETAURUS (BELIDEUS) BREYICEPS Water li. Waterhouse, Natur. Librar. XI. p. 283. tab. 27; Nat. Hist, of Mammal. I. p. 334. — Belideus irevi- ceps Waterb. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 393. Den 17. November 1858 im Walde nächst Apjoin geschossen. Nicht häufig wurde von uns nur einmal lebend gesehen. Fundort: Neu-PIolland. Ein altes Exemplar in Weingeist durch Herrn G. v. Frauen feld und ein altes ausgestopftes Individuum. PHALANGISTA cüvier. PIl AL AN GIST A YULPINA (Shaw.). Didelphys vulpina Shaw, Gener. Zool. I. 2. p. 503; Didelphys leviurina Shaw, 1. c. I. p. 487. — Phalangista vulpina Desm. Mammal. p. 267. — Fitz., Ausb. a- a. 0. S. 393. Den 17. November 1858 wurden im Walde nächst Appin mehrere Exemplare dieser Art geschossen. Diese Thiere machen in den Kartoffelfeldern bedeutenden Schaden. Fundort: Neu-Holland. Ein junges Exemplar (W.) und zwei alte und zwei junge Individuen (B.) P H A SCO LA R C T 0 S blainville. PHASCOLARCTOS CINEREUS (Goldf.) Lipurus cinereus Goldfuss, Isis 1819. S. 271. — Phascolarctos cinereus Fisch., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 393. Im November 1858 erhielten wir in Sydney ein junges Exemplar dieser Art lebend. Es verzehrte nebst Baumblättern (von Eucalyptus Globulus) auch Äpfel und Orangen sehr gerne und das Wasser leckte es nach Art der Hunde. Obgleich dieses 24 J oh. Z eleb or. Thier sehr gutmüthig aussieht und sich zahm benimmt, beisst es bisweilen sehr empfindlich, wenn es gereizt wird. Fundort: Neu-Holland. Ein junges Exemplar durch Herrn G. v. Frauen- feld; ein junges Exemplar (B.) und ein Schädel von einem alten Individuum. fam. POEPHAGA. MACH OPUS shaw. MACROPUS THETIDIS Fr. Cuv. Geoffroy, Mammif. p. 144. tab. 56. — Halmaturus Tlietidis Fr. Cuv., Geoffr., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 393. Den 19. November 1858 im Keiragebirge bei Wulongong zwei alte Exem- plare geschossen. Dieses Känguruh ist nicht selten und das Fleisch desselben wird in genannter Gegend von den Einwohnern mit Vorliebe verzehrt. Fundort: Neu-Holland. Zwei alte Exemplare. (B.) ORDNUNG G LIRE S. SCIURUS LINNE. SCIURUS PALMARUM Briss. Brisson, Hist, quadrup. p. 156. — Funambulus Palmarum Less., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 393. Im Jänner 1858 in der Nähe von Point de Galle mehrere Exemplare ge- schossen. Das Palmen-Eichhorn hält sich häufig auf Palmen und anderen Bäumen auf, ist sehr munter und ruft, besonders in der Nacht, sehr oft: „Giek-Giek-Gigick“; seine Stimme erinnert an die des europäischen kleinen Buntspechtes ( Ficus minor). Fundort: Ceylon. Zwei Skelete und sechs theils alte, theils junge Exem- plare. (W.) SCIURUS PLANT ANI Ljungh. Ljungh, K.Vetensk. Akad. Nya Handl. (1801.) XXII. p. 99. tab. 1. — Funambulus nigrovittatus Less., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 393. Im Mai 1858 in einem kleinen Wäldchen am See Dalacha nächst Tjiangoer mehrere Exemplare geschossen. Wenn man sich diesen niedlichen Thieren nähert, so drücken sie sich fest am Baumstamme an, geben kein Lebenszeichen von sich und verharren in dieser Stellung bis man auf 2 — 3 Schritte nahe kommt. Fundort: Java. Zwei alte und ein junges Exemplar (W.), ein altes und drei junge Individuen. (B.) 8 'du g et hi er e. 25 PTEROMYS cu vier. PTEROMYS NITIDUS Desm. Desmarest, Mammal. p. 392. — Pteromys nitidus Geoffr., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 393. Alt: Körperlänge 16", Schweif 20"; obere Breite von einer Hand zur anderen 16"; Körperbreite mit den Flughäuten 22". Dieses alte und schöne Exemplar ist am 15. Mai 1858 im Walde bei Tjipannas von Herrn Baron v. Wüllerstorf geschossen worden. Fundort: Java. Ein junges Exemplar (W.) und ein altes Individuum. (B.) FAM. Ml RIM. a) MURES. MUS FINNE. MUS DECUMANUS Pall. Pallas, Glires, p. 91. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: An Bord der Fregatte Novara, während der Fahrt vom Cap der guten Hoffnung über Java nach Chile gefangen. Zwei alte und ein junges Exem- plar. (W.) MUS ALEXANDRINUS Geoffr. Geoffroy, Descr. de i’Egypte. hist. nat. tab. 5, f. 1. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. — Mus hypo- leucus Fitz., in litt. Fundort: Drei Exemplare an Bord der Fregatte Novara während der Fahrt von Manila über Neu-Holland nach Chile gefangen. Zwei junge (B.) und ein altes Exemplar (W.) MUS RATTUS Linne. Linnd, Syst. Nat. XII. p. 83. n. 12. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Ein Exemplar mit dunkelbrauner Iris ist im Juni 1858 während der Fahrt an Bord und ein zweites mit schwarzen Augen auf der Insel St. Paul gefangen worden. Ein drittes altes, sehr dunkles Individuum wurde an Bord in der Nähe der Marianen erbeutet. MUS MUSCULUS Linne. Linne, Syst. Nat. XII. p. 83. n. 13. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: Bio Janeiro, Cap der guten Hoffnung, Valparaiso. Zwölf Exem- plare, ein altes Individuum durch Herrn G. v. Frauenfeld. (W.) a) (Mus Lundi.) Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: Brasilien. Durch Herrn G. v. Frauenfeld ein junges Exemplar. (W.) Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Zelebor. Säugethiere. 4 J oli. Zelcbo r. 26 b) (Mus taitiensis.) Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: Tahiti. Ein altes Individuum. (W.) MÜS FUSCrPES Waterh. Waterhouse, Voy. Beagle. Mamm. p. 66. tab. 25. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: Neu-Holland. Ein junges Exemplar. (B.) MUS PALMAR UM nov. sp. TAF. III. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. M. corpore et lateribus fulvo fuscis ferrugineo et subnigro adspersis , pedibus anterioribus extus , posterioribus extus et intus fulvo fuscis, gastraeo et pagina inferiore p e dum anterior um sordide albis , cauda cylindracea ferruginea , unicolore , dentibus incisoribus superioribus cestriformibus robustissimis aurantiacis , inferioribus flavis, unguibus inaequalibus flavido albis , apice candicante. Longitudo maris adulti ab apice rostri ad caudae basim 275 millim. Longitudo caudae 215 millim . Habitatio: Insulae Nicobaricae. Die Palmenratte hat am meisten Ähnlichkeit mit der Borstenratte (Mus setifer) ; unterscheidet sich aber von dieser durch die Färbung der Ober- und Unterseite, die Form und Structur der Haare, durch bedeutendere Grösse, robusteren Bau des Körpers, stumpfere Schnauze, mehr zurückstehende Unterlippe, längere und stär- kere Hinterfüsse und höhere Krallen; besonders aber durch die äusserst robusten oberen und unteren Backzähne, die bedeutend kleineren Paukenknochen u. s. w. Iris braun. Die Schnurren stehen in fünf Reihen; die längsten schwarzen, an der Spitze röthlichen oder weissen Haare reichen ungefähr 20 Millim. über das Ohr hinaus; von den vordersten kleinen sind einige lichtbraun, andere weiss. Die lichtgelblichbraune Färbung ist über den ganzen Oberkörper von der Schnauze über den Kopf, Nacken, Rücken, die Seiten, den Schweif sowohl oberhalb als unterhalb und über die Aussenseite der Vorderfüsse, und die Aussen- und Innen- seite der Hinterfüsse verbreitet; auf dem Rücken und den Seiten ist die Grundfarbe rostbräunlich und schwärzlich gesprenkelt. Die kürzeren, seidenartigen Wollhaare sind lichtgrau; die 12 — 16 Millim. langen, 1/3 Millim. breiten, ijb Millim. dicken, platten, breitgefurchten, stacheligen Haare des Kopfes, Rückens und der Seiten sind an der unteren Hälfte gelblich weiss , an der Spitze schwärzlichbraun, oder licht rostfarb; die runden sehr feinen 30 — 10 Millim. langen Grannenhaare sind schwarzbraun. Die schmutzig gelblich weisse Färbung der Unterseite erstreckt sich über die Unterlippe, Kehle, Brust, die Innenseite der Vorderfüsse und über den ganzen Bauch bis zum After. Der durchgehends rostbraune Schweif ist mit rauhen in der Mitte etwas concaven Schuppen bekleidet, von welchen ungefähr 25 auf einen Zoll der Länge nach vertheilt sind. Säuget hi er e. 27 Maasse eines ausgewachsenen Männchens in Weingeist: Länge von der Schnauzenspitze bis zur Schwanzbasis ungefähr 275 Millim. „ des Schwanzes 215 „ „ „ Kopfes 58 „ Von der Schnauzenspitze bis zum Auge 27 „ » n » » »Ohr 22 » Höhe des Ohres 22 „ Breite „ „ 17 „ Länge der vorderen Fusssolde mit der Kralle der Mittelzehe 25 „ „ des Vorderarmes 40 „ „ der hinteren Fusssohle mit der Kralle der Mittelzehe 50 „ „ des Unterschenkels 60 „ „ der Kralle der Mittelzehe des Hinterfusses 5 „ Breite » » » „ » » 2 /2 „ Länge des Schädels 54 „ Abstand der Jochbögen 25 „ Die Palmen-Ratte ist auf den Nikobarischen Inseln nicht selten, aber sehr schwer zu erlegen. Sie treibt sich grösstentheils in den Kronen der Palmen herum und ist nicht leicht zu sehen und zu schiessen, weil sie gedeckt von den Wedeln der Palmen auf den Blattstielen von einer Palme zur andern äusserst schnell läuft und wenn sie lange verfolgt wird, Sprünge von 4 — 5' bis zum nächsten Baume mit Leichtigkeit ausführt, ohne zu fallen. Da sie sich meistens von dem inneren fetten, nussartigen Theile der Kokosnüsse nährt, so richtet sie grosse Verwüstungen in den Palmenwäldern an. Unter 15 — 20 von den Bäumen herabgeschlagenen Früchten zählte man gewöhnlich 4 — 5, welche vollkommen ausgefressen waren, und viele angenagte Früchte lagen überall auf dem Boden der Palmenwälder umher. Ein altes Exemplar (W.) und ein altes und junges Individuum. (B.) a) (Mus Movarae.) Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: Nicobaren. Ein junges Exemplar von Mus Palmarum. (B.) MUS SETIFER Horsf. Horsfiel d, Zool. research. n. 8. c. Hg. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: Manila, Java. Zwei alte und drei junge Exemplare. Davon sind ein altes und ein junges Individuum im Hafen von Manila an Bord gefangen worden. (W.) MUS LINEATUS F. Cuv. F. Cu vier, Mamrnif. livr. 61. — Mus vittatus Wagn. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Augen schwarz. Dieses schöne und seltene Thierchen ist im October 1857 im Walde nächst Constantia geschossen worden. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Zwei alte Exemplare. (W. und B.) 4* 28 J oh. Zelebor. ACOMYS GEOFFROY. ACOMYS PERCHAL (Shaw.). Mus perchal Shaw, Gen. Zool. II. p. 55. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: Madras. Ein junges Exemplar. (W.) CALOMYS WATERHOUSE. CALOMYS LATICEPS (Lund.). Hesperomys laticeps Lund., Blik p. Bras. Dyr. III. Till. p. 279; Burmeister, Säugeth. Brasil. S. 171. — Hesperomys laticeps Wagn. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: Brasilien. Ein junges Exemplar. (W.) b) GERISILLX. OTOMYS CUVIER. OTOMYS BISÜLCATUS Fr. Cuv. Fr. Cuvier, Mammif. livr. 60. — Euryotis irr or ata Licht. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Augen schwarz. Körper 7" 4'". Ist im October 1857 in der Simons-Bai im Garten des Herrn Bathfelder gefangen worden. Nach Aussage der Einwohner soll die Elfenratte in Gärten und Pflanzungen oft arge Verwüstungen anstellen. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Zwei junge Exemplare (W. und B.) c) HYDROMYES. HYDROMYS geoffroy. HYDROMYS LEUCOGASTER Geoffr. Geoffroy, Ann. d. Mus. VI. p. 89. tab. 36, fig. B, C, D. — Gould, Mamm. of Austral. Vol. III. tab. 26. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. — Hydromys chrysogaster Geoffroy, Ann. d. Mus. VI. p. 88. tab. 36. fig. A. — Gould, Mamm. of Austral. Vol. III. tab. 24. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Unter den von mir während unseres Aufenthaltes in Neu-Holland gesammelten Bälden der in der Farbe sehr veränderlichen Schwimmratte befindet sieh das Fell eines bereits vollkommen entwickelten Individuums, welches in der Färbung, besonders jener der Unterseite, zwischen den beiden angeblichen Arten II. cliryso- gaster Geoffr. und H. leucogaster Geoffr. in der Mitte steht und dieselben als Altersstufen mit einander verbindet. Bei unserer Übergangsform ist die Oberseite schwarzgrau mit bräunlichem Anfluge, die Wollhaare sind aschgrau, die einzelnen etwas platten, rinnenförmigen über die Wollhaare hervortretenden Grannenhaare sind an der Wurzel theils grau, theils trübweiss, an der Spitze bräunlichschwarz, wodurch die Färbung der Oberseite des Balges gesprenkelt erscheint und sich mehr der Altersstufe von II. leucogaster nähert. Die Unterseite ist grauweiss mit licht- goldgelbem Anflug, die Wollhaare sind lichtgrau, die hervortretenden Grannen 8 'du g eth i er e. 29 weiss, an der Spitze goldgelb. Nach Vergleichung der von uns gesammelten und der im Museum befindlichen Bälge, betrachte ich das eben beschriebene Exemplar als die Übergangsstufe von 11. chrysogaster Geoffr. zu 11. leucogaster Geoffr. Da die Exem- plare der weissbauchigen Sch wimmratte (II. leucogaster Geoffr.) stets etwas grösser als jene der gelbbäuchigen ( H . chrysogaster Geoffr.) sind, so halte ich die erstge- nannte Form für die höchste Altersstufe, und habe daher bei der Aufzählung deren Namen, welchen Geoffroy gleichzeitig mit H. chrysogaster publicirte, beibehalten. Fundort: Neu-Holland. Zwei alte und zwei junge Exemplare. (B.) fam. SPALACINI. GEORYCHUS illiger. GEORYCHüS CAPENSIS (Pall.). Mus- capensis Pallas, Glir. p. 76. 8. p. 172. tab. 7. — Georychus capensis Wiegm., Archiv. I. S. 337. — Georychus capensis Illiger. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Augen schwarz. Von diesem den Feldern und Gärten sehr schädlichen Bläss- moll wurden im October 1857 mehrere Exemplare auf der Haide nächst der Simons-Bai gefangen. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Zwei alte und fünf junge Exemplare (W. und B.) ; davon zwei durch Herrn G. v. Frauenfeld. BATHYERGUS illiger; BATHYERGüS SUILLÜS (Sehreb.). Mus suillus Schreber, Säugeth. IV. S. 715 & 932. n. 244. Taf. 204. — Bathyergus suillus Schrebcr Wagner, Sehreb. Säugeth. III. S. 394. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Augen schwarz. Ganze Körperlänge ohne Schweif in krummer Linie gemessen 16''; Schulterbreite 4"; Bauchumfang 10". Von dieser grossen Art wurden im Octo- ber 1857 mehrere Exemplare auf der Haide nächst Constantia erbeutet. Bei den Kaffern ist der Sandgräber unter dem Namen „Umka“ bekannt. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Zwei alte und ein junges Exemplar (W.), dann zwei alte Männchen und ein altes Weibchen. (B.) fam. CINCHILLIDAE. LAGID1UM MEYEN. LAGIDIUM PALLIPES (Bonn.) Lagotis pallipes Bennet, Transact. zool. soc. I. p. 331. tab. 42. — Lagidiwm pallipes Bonn. Wagner Sehreb. Säugeth. III. 308. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: Chile. Zwei Skelete, ein Schädel und drei alte ausgestopfte Exemplare. 30 J oh. Z el eb o r. fam. MURIFORMES. S PA L AC 0 P U S WAGLER. SPALACOPUS POEPPIGI Wagl. Wag 1 er, Isis 1832. S. 1219. — Psammoryctes noctivagus Poeppig. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: Chile. Zwei alte und zwei junge Exemplare. (B.) 0 CTO DON RENNET. OCTODON BPJDGESI Waterh. Waterhouse, Mammal. II. p. 259. tab. 8. fig. 3. — Octodon gliroides Gerv. D’Orb. Fitz., Ausb- a. a. 0. S. 394. Fundort: Chile. Ein altes Exemplar. (B.) OCTODON DEGUS (Moli na). Sciurus degus Molina, Saggio suila Storia Nat. del Chile, 4 ed. p. 251. (1810.) — Waterhouse, Mammal. II. p. 253. tab. II. fig. 2. — Octodon Cumingi Bennet, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. — Octodon Bridgesi Waterhouse, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Der Degu ist an der Strasse von Valparaiso nach St. Jago stellenweise sehr gemein und kommt in sehr vielen Varietäten vor. Ein Individuum, welches wir von Dr. Segetli erhielten, und das sehr lange in der Gefangenschaft gelebt hatte, ist am ganzen Körper rein weiss mit lichtgelblichem Anfluge. Die abnorm entwickelten, stark nach innen gebogenen Schneidezähne sind tief orangegelb. Die starken Krallen sind grauweiss. Die Iris der Augen soll nach xYngabe des für Herrn Dr. Segeth arbeitenden Präparators braun gewesen sein. Fundort: Chile. Vier alte Exemplare. (W. und B.) MYOPOTAMUS GEOFFROY. MYOPOTAMUS COYPUS (Molina). Mus coypus Molina, Saggio suila Storia Nat. Chile 1782. 287. — Myopotamus coypus Geoffroy, Ann. d. Mus. 1805. VI. 81. - — - Myopotamus coypus Cuvier, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 394. Fundort: Chile. Zwei Skelete, ein getrockneter Schädel und zwei junge Exemplare in Weingeist aufgestellt. fam. CAVINL CAYIA KLEIN. CAVIA APEREA Erxl. Erxlebe n, Syst, mammal. p. 348. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 395. Die Brasilianer essen das Fleisch dieser Thiere sehr gerne und es wird sogar auf dem Markte von Rio de Janeiro verkauft. Fundort: Jurujaba-Bucht nächst Rio de Janeiro. Ein junges Individuum. (W.) Säuget h i e r e. 31 FAM. LEPORINA LEPUS LINNE. LEPUS CÜNICULÜS Liane. Linne, Syst. Nat. XII. p. 7 7. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 395. Das Kaninchen, das einzige "Wild, welches auf Madeira vorkommt, ist am und um den Pico Buivo sehr gemein, und soll nach Angabe der Einwohner durch die Engländer eingeführt worden sein. Ein junges Individuum mit brauner Iris, welches auf einer Höhe von circa 2000' des genannten Berges erbeutet wurde, er- hielten wir durch Herrn Schiffsfähnrich Ernst Jakoby. Fundort: Madeira. Ein junges Exemplar. (B.) Pearson, Bengal Sport. Magaz. 1843. 131. — Hodgson, Journ. Asiat. Soc. 1849 XYI. 572. tab. 14. — Lepus sinensis G-ray, Ulustr. of Ind. Zool. Vol. II. PI. 20. — Lepus macrotis Hodgson, Fitz., Ausb. a. a. O. S. 395. Diese Hasenart, von welcher wir ein junges Thier lebend erhielten, ist in den Baumwollfeldern und Gräberwäldchen nächst Shanghai nicht selten. F u n d o r t : China. Ein j unges Männchen. (B.) LEPUS C APENS IS Linne. Linn6, Syst. Nat. Xn, 78. — Lepus ochropus ¥ agn. Fitz. Ausb. a. a. 0. S. 395. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Ein junges Exemplar. (W.) Fr. Cuvier, Dict. sc. nat. XXYI. p. 307. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 395. Ein junges Exemplar mit brauner Iris erhielten wir lebend im Mai 1 8 U 8 in Batavia. Diese schöne Hasenart verzehrt nebst grünen Pflanzen auch mit beson- derer Vorliebe rohen Beis. Fundort: Java. Zwei junge Exemplare. (W. und B.) LEPUS HISPIDÜS Pears. LEPUS NIGRICOLLIS Fr. Cuv. ORDNUNG DASYPUS SEXCINCTUS Linnne. Linne, Syst. Nat. XII. p. 54. — Dasypus setosus Pr. v. Neuw., Beitrag zur Naturgesch. Brasil. II. S. 250. — Dasypus vellerosus Gray, Revis. of the Gen. and Spec. of Entomopb. Edent. in the Bnt. 32 J oh. Zelebor. Mus. in: Proceed. of the Zool. Soc. of Lond. 1865. p. 376. PI. XVIII. — Cr yptophr actus brevirosfris Fitz., Ausb, a. a. 0. S. 395. Gray’s kurze Beschreibung1) und die flüchtig ausgeführte Abbildung seines Dasypus vellerosus , aus Santa Cruz de la Sierra, sind im Allgemeinen übereinstim- mend mit dem uns vorliegenden jungen Exemplare, welches Er. L. Fitzinger mit dem Musealnamen Dasypus brevirostris bezeichnet hatte, und das nach Angabe des für Herrn Dr. Segeth arbeitenden Präparators aus den Cordilleren stammen soll. Obgleich an unserem getrockneten und sehr defecten Exemplare die borstige Bekleidung auffallend dicht ist und die einzelnen Haare derselben eine Länge von y2 — 21/2,/ zeigen, so sind dennoch alle übrigen charakteristischen Merkmale der Zähne, der Zehen, der keilförmig eingeschobenen Schilderreihen des Schulterpan- zers, des Beckenpanzers, der Unterseite und besonders die der sternförmig durch- löcherten mittleren drei Schilder des Beckenpanzers so übereinstimmend mit jenen des borstigen Tatu ( Dasypus sexcinctus L.), dass ich unser Individuum nur als eine dem Hochgebirge angehörende Form dieser sehr bekannten Art betrachten kann. Unter den von Joh. Natterer aus Brasilien mitgebrachten Exemplaren des borstigen Tatu befinden sich ein junges und ein altes Männchen, welche nicht wie die übrigen Individuen drei, sondern vier der dieser Art eigenthümlichen , höchst interessanten durchlöcherten Schilder haben, die jedenfalls als Drüsenlöcher zur Absonderung einer Flüssigkeit dienen. Die theils stern- theils hufeisenförmigen, theils runden Öffnungen dieser drei oder vier Schilder des Beckenpanzers sind an getrockneten Exemplaren 1 — 3 Millim. breit, 3 — 4 Millim. nach vorne geneigt tief und mit einer häutigen Masse umgeben. Leider besitzen wir kein Weingeist-Exem- plar, um die Drüsen untersuchen zu können. Fundort: Bolivia. DASYPUS VILLOSUS Desm. Desmarest, Mammal. p. 370. — Euphractus villosus Wagn. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 395. Fundort: Südamerika. Ein Skelet von einem alten Exemplare. fam. VERMIL1NGUA. MYRMECOPHAGA linne. MYRMECOPHAGA TETRADAOTYLA Lin ne. Linne, Syst. Nat. 1. 52. — Uroleptes bivittatus Wagl. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 395. Fundort: Brasilien. Ein junges Exemplar durch Herrn G. v. Frauenfeld. (B). i) The forehead convex, with many polygonal shields; the dorsal shield covered with abundant elongated bristly hairs; the underside of the body covered with close hairs. Toes 5/5, the outer and inner hinder ginall. Säuget h i e r e. fam. MONOTREMATA. ECH1DNA cuvier. ECHIDNA HYSTRIX Cuv. Cuvier, Regne an im. I. p. 235. — Tachyglossus hystrix Wagn. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 395. Ein lebendes Individuum dieser interessanten Art wurde mit in Milch erweich- tem Brot und klein gehacktem Fleisch gefüttert und erhielt sich einige Zeit hin- durch ganz gut, bis es durch einen Zufall verendete. Fundort: Neu-Holland. Drei alte Exemplare, ein Individuum durch Herrn G. v. Frauenfeld. (W. und B.) 0 R N I T H 0 R II V \ (’IIIS blumenb ach. ORNITHORHYNCHUS ANATINUS (Shaw.). Platypus anatinus Shaw, nat. miscell. n. 118. 1799. tab. 385; Gen. Zool. I. 1. p. 229. tab. 66. 67. - — Ornithorhynchus jparadoxus Blum., Voigts Magazin 1800. II. 305. Taf. 41. — Orniihorhynchu s brevirostris Ogilby, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 395. Fundort: Neu-Holland. Zwei alte Exemplare; davon eines durch Herrn Gr. v. Frauen fei d. (W. und B.) ORDNUNG C ERY US FINNE. CERYUS MUNTJAG Zimm. Zimmermann, Geogr. Gesch. II. 131. — Prox muntjac Sundev. Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 396. Fundort: Java. Zwei Schädel sehr alter männlicher Exemplare. TRAGE LUS gray. TRAGULUS MEMINNA (Erxl.). Moschus meminna Erxl eben, Syst. Regni Anim. 1777. p. 322. — Mil ne Edwards, Ann. d. Scienc. Nat. 1864. II. p. 120. PI. 3. hg. 2. — Meminna indica Gray, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 396. Ein altes Individuum mit brauner Iris erhielten wir während unseres Aufent- haltes lebend in Point de Galle. Die Singhalesen bringen diese schönen und zier- lichen Thiere nicht selten zu Markte und verkaufen sie gewöhnlich zu sehr hohen Preisen. Die Meminna ertragen aber die Gefangenschaft nicht lange, da sie sich während des Transportes bei der geringsten Bewegung' im Käfige meistens die Novara-Expedif ion. Zoologischer Theil. Bd. I. Zelebor. Säugethiere. 34 J n h. Zelebo r. dünnen Füsschen brechen und leider selten mit gutem Erfolge geheilt werden können. Fundort: Ceylon. Ein Skelet von einem alten Exemplare. TRAGULUS KANOHIL Raffl. Ilaffles, Transact. Linn. Soc. XIII. p. 262. — Milne Edwards, Ann. d. Scienc. Nat. 1864. II. p. 111. — Tragulus Kanchil Gray, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 396. Fundort: Java. Ein Schädel eines alten Individuums und ein Fötus. (W.) fam. CAVICORNIA. ANTI LOPE linne. (GAZELLA.) ANTILOPE PYGARGA Pall. Pallas, Spicil. zool. I. 10. XII. 15. — Damalis albifrons Gray, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 397. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Gehörn von einem alten Exemplare. Pas Fell ist nebst mehreren anderen bei ungünstiger Witterung an Bord verdorben. ANTILOPE EUCHORE Forst. Förster in Itin. — Lichtenstein, Berl. Magaz. VI. S. 169. — Antidorcas euehore Sunden, Fitz Ausb. a. a. 0. S. 396. Fundort: Süd-Afrika. Gehörn von einem alten Individuum. (REDUNCA.) ANTILOPE CAPREOLUS Licht. Lichtenstein, Berl. Magaz. VI. S. 173. — Redunca capreolus Wagn., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 396. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Ein altes Weibchen. (B.) ANTILOPE ARUNDINACEA Shaw. Shaw, Gen. Zool. II. p. 347. t. 193. — Antilope isabellina Afzelius, Nov. Act. Upsal. Tom. YII p. 244. 1815. — Redunca eleotragus Wagn., Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 396. Ganze Länge 5'; Höhe am Wiederriste ungefähr 2' 9", am Kreuze 3'. Obgleich ich mir alle erdenkliche Mühe gab von dem Rieth ocke, welcher bis- her in viele Arten getrennt wurde, möglichst viele Altersstufen zu erlangen, so erhielt ich dennoch von fünf angeschossenen Exemplaren nur ein einziges Indivi- duum. dessen Fell bei ungünstiger Witterung während der Fahrt nach St. Paul an Bord verdorben ist. Der Lieblingsaufenthalt der Riet-Antilope sind die mit Riedgras bedeckten sumpfigen Stellen nächst dem Tafelberge unweit Constantia. Nach Angabe der Holländer sollen diese Thiere während der Nacht auch in den Feldern mitunter bedeutenden Schaden machen. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Ein paar Hörner von einem alten Bocke. Säug et hier e. 35 (OREOTRAGUS.) ANTILOPE TRAGULUS Forst. Lichtenstein, Berl. Magaz. VI. S. 176. n. 27. — Pecliotragus tragu'lus Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 396. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Gehörn von einem jungen Individuum. Das Fell ist während der Fahrt nach St. Paul verdorben. ANTILOPE MEL ANOTIS Forst. Afzelius, Nov. Act. Upsal. VII. p. 275. — Calotragus melanotis Sundevall, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 396. Ein altes Männchen dieser zierlichen und ausgezeichneten Art hatte braune Iris. Ganze Körperlänge 2' 10". Höhe am Wiederriste 18 y2", am Kreuze IO1//. Der Greisbock ist auf der Haide von Constantia nicht selten und wird von den Hollän- dern mit gut dressirten Pferden fast täglich gejagt und erlegt. Viele werden auch in Fussschlingen auf den Wechseln gefangen. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Ein altes Männchen, ein altes Weibchen und ein junges Thier. (B.) (CEPHALOPHUS.) ANTILOPE MEEGENS Blainv. Blainville, Bull, de la Soc. Phil. 1817. — Sylvicapra mergens Sundevall, Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 396. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Ein Paar Hörner eines alten Exemplares. SUS LINNE. SUS VERRUCOSUS Boie. Boie, Manuscript. — S. Müll. Sclileg. Verhandl. Vol. I. S. 42, 175. Taf. 28. (Thier.) Taf. 32, Fig. 1 — 4. (Schädel.) — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 396. Fundort: Java. Ein Schädel von einem alten Exemplare. HYRAX HERMANN. HYRAX CAPENSIS (Pall.) Cavia capensis Pallas, Miscell. Zool. p. 34. tab. 3, 4. fig. 5, 6, 7. — Hyrax capensis Schreber, Säugeth. IV. S. 920. taf. 240. — Fitz., Ausb. a. a. 0. S. 396. 5* 36 J oh. Z eie b o r. Bei Untersuchung der Schädel und Bälge, der von mir aus dem Gebirge nächst Constantia mitgebraehten und der am Museum befindlichen Exemplare der Klippschliefer machte ich die Erfahrung, dass Hyrax habessinicus Ehrenb. bedeu- tend mehr als II. syriacus Schreb. von H. capensis verschieden ist und dass der- selbe. wenn man nicht alle willkürlich zusammenziehen will, eben so gut als H. syriacus als Art anerkannt zu werden verdient. II. habessinicus unterscheidet sich von II. capensis durch bedeutend längeren, schmäleren und niederen Kopf, längere Schnauze und den grösseren Abstand der Aimen und Ohren von derselben. Der Schädel insbesondere differirt durch die O spitzig keilförmigen , beinahe in die vorderen Augenwinkel reichenden Zwischen- kiefer, die längeren Nasenbeine, die längeren, schmäleren und convexen Stirn- beine (bei dem capischen sind sie beinahe concav) , die nach hinten winkelige quere Verbindungsnaht der Stirn- und Scheitelbeine und die schmälere Scheitel- leiste. Wenn man diese bedeutenden Differenzen nicht als Arten-Charaktere berück- sichtigen wollte, so müsste man jedenfalls alle bisher beschriebenen Arten als Localformen mit II. capensis vereinigen. Wie Kolbe und einige andere Reisende berichten, sollen die Kaffern den Klippschliefer mit den Händen fangen. Ein alter Kaffer, den ich während unseres Aufenthaltes im Halfwavhouse (dem Wirthschaftsgebäude des Herrn Rathfelder) nächst Constantia als Jäger verwendete, sagte über diesen Gegenstand: „Ja wir fangen den Embille mit den Händen; aber erst dann, wenn derselbe im Freien von seinem Baue entfernt, von den dazu abgerichteten Hunden gestellt wird, oder wenn das Geschieh (die Aufenthaltshöhle) geöffnet werden kann.“ Auf diese Weise wurden öfters an einem heiteren Tage und besonders in einer mondhellen Nacht 3 — 5 Stücke erbeutet. Über das Hyraceum , von den holländischen Ansiedlern „Dassenpiss“ oder Dachsharn genannt, berichtete mir mein Jäger, dass er dasselbe in grosser Menge, aus der Umgebung des Tafelberges und von anderen Orten, liefern könnte, weil in neuester Zeit seine Stammgenossen grösstentheils und theil- weise auch die Holländer den Glauben an eine besondere Heilkraft dieses Stoffes aufgegeben haben und jetzt dieses ehemals so geschätzte Heilmittel unbenützt in der Nähe der Klippschlieferbaue in grosser Masse herumliegt. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Zwei alte und drei junge Exemplare. (W. und B.) S ci ug et h i e r e. 37 ANHANG. Durch. Schenkung erhielt die Expedition: Von Herrn W. E. von Schierbrand, General des Genie-Corps in Batavia. Semnopithecus nasicus (Sehre b.) (B.) *) ................ Borneo. Gynocephalus niger Desm. (B.) .................... Celebes. Gladobates ferrugineus (Raffl.) (B.) Java. „ javanicus (Horsf.) (B.) — Felis minuta Temm. (B.) „ pardus Lin ne. var. (Sch.) — Mydaus meliceps Fr. Cuv. (B.) — Phalangista ursina Temm. (B.) Celebes. Sciurus Prevosti Desm. (B.) Sumatra. „ Leschenaulti Desm. (B.) „ epliippium Müll. (B.) Borneo. Gervus equinus Cuv. (G.) Sumatra. „ Marianus Desm. (G.) Marianen. „ liippelaphus Cuv. (G. B.) Java. „ Per oni Cuv. (G.) Timor. „ axis Erxl. (G.) . Indien. Antilope sumatrensis Shaw. (G.) Sumatra. Pos banteng Raffl. (Sch. G.) Java. „ bubalus Lin ne. var. — Pos arni Pall. (G.) Von dem Museum in Batavia, Cynocephalus niger Desm. (Sch.) Celebes. Felis tigris Lin ne. (Sch.) Java. Gervus Kuldi Müll. (Sch.) Lombok? Antilope depressicornis Ham. Smith. (Sch.) Celebes. Porcus babyrussa Klein. (Sch.) . Celebes. Ehinoceros javanicus Fr. Cuv. (Sch.) Java. Tapir us indieus Desm. (Sch.) Sumatra. i) (B.) = Balg. -- (G.) == Geweih oder Gehörn. — (Sch.) = Schädel. — (Sk-) = Skelet. 38 J oli. Z elebor. Von dem Museum in Sydney. Pteropus poliocephalus Temm. (ß.) Neu-Holland. Petaurus taguanoides Desm. (B.) _ „ australis Shaw. (B.) Plialangista Qoolci Desm. (B.) Macropus penicillatus Gray. (B.) Echidna hystrix C u v. (B.) Ornithorhynchus anatinus (Shaw.) (B.) ................. Delphinus pseudodelphis W iegm. (Sch.) . Von Herrn Dr. F. Müller, Director des botanischen Gartens in Melbourne. Macropus ruficollis L c s s. (B.) Neu-Holland. „ frenatus Gould. (B.) Von Herrn Dr. 0. Segeth in Chile. Felis concolor Linne. (Sic.) Chile. Mephitis patagonica Licht. (Sk. Sch.) Procyon cancrivorus I lüg er. (B. Sk.) Hesperomys Darwini (Waterli.) (ß.) „ longipilis (Waterli.) (B.) „ longicaudatus (Bonn.) (B ) Lagidium paUipes (Benn.) (B.) . Spalcicopus Poeppigi Wagl. (B.) Octodon degus (Moli na.) (B.) Auchenia huanaco H. Smith. (Sch.) Cervus canadensis Briss. (G.) N. Amerika. 8 äug e thi er e. 39 I N D E X. Acomys perchal . . . Antidorcas euchore . . Antilope arundinacea . „ eapreolus . . „ depressicornis „ euchore . . „ isabellina . , „ melanotis . . ruergens . . » pygarga . . „ sumatrensis . „ tragulus . . Auchenia huanaco . . JBaboon ursine .... Bathyergus suillus , . Belideus breviceps . . Bos arni „ Banteng . . . . „ bubalus Calomys laticeps . . . Caloiragus melanotis . Oanis Azarae . . . . Canis dukhunensis , . „ mag'ellanicus . . „ mesomelas . . . „ priniaevus . . . Catus Pajeros . . . . Cavia aperea . . . . „ capensis . . . . Cercocebus aureus . . „ carbonarius Seife Seite 28 34 34 34 37 34 34 35 35 34 37 35 38 8 29 23 37 37 37 28 35 20 20 20 20 20 19 30 35 8 Cercocebus cynomolgus . . „ philippinensis „ pileatus . . . . Oereopithecus leucoprymn us Cervus axis ....... „ oanadensis . . . . „ equinus „ hippelaphus . . . „ Kuhli ...... „ Marianus ,, muntjac „ Peroni ...... Chrysochloris inaurata . . Cladobates ferrugineus . . „ iavanicus . . . „ nicobaricus . . Corsira Neioera ..... Orocidura Newera . . . . „ soccata . . . . Gryptophractvs breviroslris . Cynocephalus niger . . . „ ursinus . . Oynonicteris Leschenaidii . Cynoptcrus marginatus . . Damalis albifrons . . . . Dasypus setosus „ sexcinctus . . . . „ vellerosus . . . . „ villosus . ... . Dasyurus Maugei . . . . „ viverrinus . . . 7 8 7 7 37 38 37 37 37 37 33 37 19 37 17 19 19 19 32 37 8 12 13 34 31 31 31 32 22 22 40 J oh. Zelebor. Delphinus pseudodelphis Didelphys lemurina . . . „ penicillata . . „ viverrina . . . „ vulpina . . . Dysopes graeilis .... „ naso „ tenuis .... Echidna hystrix .... Euphractus villosus . . Euryotis irrorata .... Felis concolor „ minuta .... „ Pajeros „ pardus ..... n tigris Funambulus nigrovittalus „ Palmarum . Galictis vittata .... Georychus capensis . . Ilalmaturus Thetidis . . Hapale Oedipus .... Ilelarctos malayanus . . Herpestes apiculatus . . „ griseus . . . „ javanicus . . , „ pallidus . . . „ pulverulentus . Hesperomys Darwini . . „ laticeps . . „ longicaudatus „ longipilis Hydromys chrysogaster . „ leucogaster Hylohates syndactylus . Hyrax capensis .... „ liabessinicus . . . „ syriacus .... Ichneumon javanicus . . Inuus cynomolgus . . . „ ecaudatus .... „ nemestrinus . . . „ pileatus Lagidium pallipes . . . Lagotis pallipes .... Leontocebus Oedipus . . Eepus capensis .... „ cuniculus .... „ hispidus .... „ macrotis .... „ nigricollis .... „ ochropus .... „ sinensis .... Seite Lipurus cinereus 23 Loris graeilis 9 Maeacus cynomolgus 7 „ nemestrinus 8 Macroglossus minimus 13 Macropus frenatus 38 „ penicillatus 38 „ ruficollis 38 „ Thetidis 24 Meminna indica 33 Megaderma lyra 14 Mephitis africana 21 „ chilensis 22 „ lybica 21 „ patagonica 22 „ suffocans 22 Moschus meminna . 33 Mus alexandrinus 25 „ capensis 29 „ coypus 30 „ decuraanus 25 „ fuscipes 26 „ hypoleucus 25 „ lineatus 27 „ Lun di .‘ 25 „ musculus 25 „ Novarae 27 „ Palmarum 26 „ perchal 2S „ rattu s 25 „ setifer 27 ,, suillus 29 „ taitiensis 26 „ v ittatus 27 Mustela zorilla 21 Mydaus meliceps 37 Myopotamus coypus 30 Myosorex varius 19 Myrmecop>haga tetradactyla 32 Mystacina tubereulata 15 Nycteris capensis 14 Nycticebus javanicus 9 Nycticejus Belangen 17 „ Blossevillei 17 „ bonariensis 17 „ noveboracensis 17 „ sinensis 16 „ Temmincki 17 „ varius 17 Nyctinomus äilatatus .... 15 „ tenuis 15 Nyctipithecus vociferus 9 Nyctophylax tralatitius 15 Seite 38 23 23 22 23 15 15 15 33, 38 32 28 38 37 19 37 37 24 24 22 29 24 9 22 21 21 21 21 21 38 28 38 38 28 28 6 35 36 36 21 7 8 8 7 38 29 9 3 t 31 31 31 31 31 31 Säug eth ier e. 41 Seite Lctodon Bridgesi ............. 30 „ Oumingi 30 „ degus 30, 38 gliroides 30 Ornitliorliynchus anatinus . 33, 38 „ brevirostris 33 „ paradoxus 33 Otomys lbisulcatus 28 Pacbysoma giganteum 10 „ Scherzeri 13 „ titthaecheilum 13 Pachyura coerulescens 19 myosurus .... 19 Pediotragus tragulus 35 Petaurus australis 38 „ brevicepis 23 ,, taguanoides . . 38 Pbalangista Cooki 38 „ ursina 37 „ vulpina 23 Phascogale penicillata 23 Pkascolaretos cinereus 23 Pliyllorhina nobilis 14 „ speoris 13 „ taitiensis .- 13 „ Templetoni 13 Pitkecus satyrus 5 Platypus anatinus 33 Porcus babyrussa 37 Procyon cancrivorus ............ 38 Prox munfjac 33 Psammoryctes noctivagus , 30 Pteromys nitidus 25 Pteropus edulis 10 „ funereus 10 „ javanicus 10 „ jubatus 12 „ Lescbenaulti 12 „ marginatus 13 „ melanotis 10 „ minimus 13 „ nicobaricus 11 „ poliocephalus 38 Redunca capreolus 34 ✓ „ eleotragus 34 Rhabdogale mustelina 21 „ striata 21 Rkinoceros javanicus -. 37 Rhinolopkus capensis 14 „ nobilis 14 Rhinopoma Hardwicki 14 Sciurus degus 30 „ ephippium 37 Seite Sciurus Lescbenaulti 37 „ Palmarum 24 „ Plantani 24 „ Prevosti 37 Scotophi/us pumiloides 16 Semnopitbecus leucoprymnus 7 „ maurus 6 „ nasicus 37 Simia Innus 8 „ maura 6 „ nemestrina 8 „ Oedipus 9 ., pileata 7 „ satyrus 5 „ syndactyla 6 Wurmbi _ 5 Sorex coerulescens 19 „ murinus 19 „ Newera 19 „ varius 19 Spalacopus Poeppigi 38 Stenops gracilis 9 „ javanicus ... 9 Sus verrucosus 35 Sylvicapra mergens 35 Syndactylus Siamang .... 6 Tachyglossus hystrix 33 Talpa inaurata 19 Tapirus indicus 37 Taphozous melanopogon 14 „ Philippinern is * 14 „ saccolaimus 14 T/nosmus patagonicus 22 Tragulus Kaneliil 34 „ meminna 33 TJroleptes bivittaius 32 Ursus malayanus 22 Vespertilio bracbypterus 17 „ Horsfieldi 16 „ imbricatus 16 ,, Leisleri 16 „ Meyeni 16 „ noi'eboracensis 17 „ pacbypus 16 „ papillosus 15 „ platycephalus 16 „ pumiloides 16 „ speoris 13 „ Temmincki 17 „ tenuis 16 „ tralatitius ... . 15 „ tuberculatus 15 Vesperugo brachypterus 17 Novara- Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Zelebor. Säugethiere. 6 42 J oh. Z eie Vespervgo imbricatvs . „ Leisleri . . „ nicgbaricus „ pachypus „ philippinen sis „ platycephalvs Vesperus Horsfieldi . . Yiverra indica .... „ malaccensis . Säug et hie r e. Seite Yiverra rasse 21 „ striata 21 „ vittata 22 „ zibetha . 20 Vulpes Azarae 20 Xantharpyia Leschenaulti t ........ . 12 Zorilla capensis 21 „ leucomelas 21 b o r. Seite 16 16 16 16 16 16 16 21 21 Erklärung der Tafel I. Fig. 1. Cladolates nicobaricus. Natürliche Grösse. •>. , „ Rechter Vorderfuss von der Unterseite in natürlicher Grösse. 3. Rechter Hinterfuss von der Unterseite in natürlicher Grösse. Novara-Exp. Zoolog. Thoil Bnrl.l Abib.J. Zelebor SihigetTnere. Erklärung der Tafel II. 1 . Claclobales nicobaricus. Natürliche Grösse. 2. „ „ Schädel von unten mit Ansicht der Zähne in natürlicher Grösse. 3. „ * Unterkiefer von oben mit Ansicht der Zähne in natürlicher Grösse. 4. „ ., Zähne des Oberkiefers, 4/x der natürlichen Grösse. Zähne des Unterkiefers, % der natürlichen Grösse. 5. Novara-Exp. Zoolog. Tlieil Biul. ], J. Zelebor Sätigetlüere. wi;. n Erklärung der Tafel III Fig. 1. Mus pahnarum. Natürliche Grösse. V *“• 5? Rechter Vorderfuss von der Unterseite in natürlicher Grösse. „ 3- „ „ Rechter Hinterfuss von der Unterseite in natürlicher Grösse. n n „ Backzähne des linken Oberkiefers, i/1 der natürlichen Grösse. r> n „ Backzähne des linken Unterkiefers Vi der natürlichen Grösse. A nmerkun g. Auf der Tafel I und III ist durch Versehen des Lithographen das Wort Abth. zu viel gesetzt worden Novara-Exp. Zoolog. Tlieil Bnd. ] AMli.J. Zelobor S äiufethier e. . Irl. lith.Jnst. r. . /. Ihirlinijtr cf- Sohn Ilorchnmolilh ß VÖGEL. VON AUGUST von PELZELN, CUSTOS-A DJ UN CT AM K. K. ZOOLOGISCHEN CABJNETH MIT 6 TAFELN. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Pelze n. Vögel. i YORW< )RT. Die vorliegende Bearbeitung des ornithologischen Theiles des Novara-Beise- werkes enthält die systematische Übersicht der von der Expedition eingesendeten und mitffebrachten Arten mit Angabe ihrer Fundorte. Een grössten Theil der selbst gesammelten ornithologischen Objecte ver- danken wir der unermüdeten Thätigkeit Herrn Zelebor’s, welcher die Wirbel- thiere zum besonderen Gegenstand seines Wirkens gewählt hatte, während der andere Zoologe der Expedition Herr v. Frauenfeld seine von so schönen Er- folgen begleiteten Bestrebungen vorwiegend den wirbellosen Thieren widmete. Alle jene in diesen Blättern erwähnten Exemplare, bei welchen nicht ausdrück- lich das Gegentheil bemerkt ist, sind daher als von Herrn Zelebor gesammelt zu betrachten. Aber auch Herr v. Frauenfeld, Dr. v. Höchst etter, Contre- admiral Freiherr v. Wüllerstorf, Corvettencapitän Freiherr v. Pöckh und mehrere Herren Officiere der Fregatte haben diese Abtheilung der Novarasamm- lung durch viele und werthvolle Beiträge bereichert, welche an den betreffenden Stellen genau ersichtlich gemacht worden sind. Mit Vorliebe wurde von Seite der Expedition die Erzielung einer möglichst reichen Sammlung von Eiern und Nestern angestrebt; auch an Skeleten ward eine beträchtliche Ausbeute erzielt und die zahlreichen in Weingeist aufbewahrten Vögel werden noch in Zukunft dem Anatomen ein reiches Material darbieten. Herr Zelebor hat über die theils von ihm selbst, theils von anderen Mit- gliedern der Expedition beobachteten und erlegten Arten viele Notizen über Lebensweise, Vorkommen, dann jene Momente, welche nur nach dem Leben oder nach den eben erlegten Exemplaren angegeben werden können, wde Farbe der Iris und der nackten Theile, Inhalt des Magens, Messungen von frischen Vögeln u. s. w. aufgezeichnet und mir auf das Freundlichste zur Benützung überlassen; ich habe dieselben bei den betreffenden Species unter seinen Namen mitgetheilt. Ausser den selbst angelegten Sammlungen erhielt die Expedition ein reiches Material durch die freundliche Theilnahme von Naturforschern und Freunden der Novara- Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Pelz ein. Vögel. a II Wissenschaft in verschiedenen von der Novara berührten Theilen der Erde. Unter den der Expedition gemachten Geschenken sind vorzüglich hervorzuheben : eine Anzahl von Eiern und Nestern Cap’scher Vögel von Herrn J. C. Hol- ding, welche allerdings Exemplare enthält, die auch von den Naturforschern der Fregatte erlangt wurden, aber dennoch einen werthvollen Beitrag für die Sammlung bilden ; einige Vögel, Eier und Nester von Herrn X)r. Bernstein in Java, welcher gegenwärtig mit so vieler Aufopferung und so schönem Erfolge die Papu-Inseln und Neu-Guinea durchforscht ; eine zahlreiche Sammlung von Vögeln aus dem Reiche Banjermassing an der Küste von Borneo von Herrn General W. C. v. Schierb rand in Java ; eine Partie chinesischer Vögel von Plerrn Consul Robert S winhoe in Amoy und eine zweite von Herrn Dr. W. A. Harland in Hongkong' ; einige Vögel aus Neu-Seeland von Herrn Dr. C. F. Fischer zu Auckland und einige aus Tahiti und Neu-Coledonien von Herrn Dr. Deplanche; eine bedeutende Sammlung chilenischer Vögel von Herrn Dr. C. Segeth und einige Arten desselben Landes von Plerrn Friedrich Leybold zu Santiago. Tauschweise wurde vom Museum zu Sydney eine Collection australischer Vögel überlassen. Angekauft wurden durch Herrn Zelebor eine Anzahl Vogelbälge aus Malacca von Plerrn Fernandez in Singapore, einige Arten von einem Malaien in Madras, endlich Vögel und Eier aus Chile und von Chiloe von Plerrn Germain zu Santiago. Was die Bearbeitung betrifft, so habe ich Beschreibungen nur von neuen oder ungenügend bekannten Arten oder von solchen Individuen gegeben, welche geeignet waren , unsere Kenntniss der betreffenden Species in irgend einer Weise zu erweitern. In der Synonymie habe ich mich nur auf das Wesentlichste beschränkt und ausführlichere Zusammenstellungen nur dort beigefügt, wo ein Beitrag zur Lösung streitiger Fragen geliefert werden konnte. Besondere Aufmerksamkeit habe ich auf zwei Momente gerichtet, welche für mannigfache Fragen der allgemeinen Zoologie von grosser Bedeutung sind, nämlich die geographische Verbreitung und die Abänderungen innerhalb der Arten. Hinsichtlich der geographischen Verbreitung bin ich der Ansicht, dass die von Dr. Sei ater vorgeschlagene Eintheilung der Erdoberfläche in ornitholo- gische Regionen als die natürlichste und den bekannten Thatsachen am meisten ent- sprechende zu betrachten sei. Es scheint mir, dass man den von diesem Forscher aufgestellten gewissermassen noch eine ornithologische Region beifügen könnte, J) Proceed. Linnean Society 1858; deutsch von Ferd. Heine im Journ. f. Ornith. 1860, 31. III welche als die antarctische za bezeichnen wäre. Dieselbe umfasst die hohe See südlich vom Wendekreise des Steinbockes bis in hohe südliche Breiten, dann eine Anzahl von Inseln , welche eine Art von unterbrochenem Gürtel um die südliche Hemisphäre bilden; die wichtigeren derselben sind: St. Paul , Amsterdam , Ker- guelensland, die Crozet - Inseln, Prinz Eduard’s - Insel, Gough’s - Insel, Tristan d’ Acunha, Sandwich - Land, Süd-Georgien, Süd-Shetland, die Falkland-Inseln, Feuerland. Vielleicht sind auch die noch so wenig bekannten Südpolarländer Victorialand u. s. w. hielier zu rechnen. Die erwähnten Inseln, wenigstens viele derselben, dürften als Beste eines grossen antarctischen Continentes zu betrachten sein, von welchem ausserdem nur die Südpolarländer gegenwärtig noch über dem Niveau des Meeres sich befinden. Auffallende Argumente für diese Ansicht bieten die hockst eigentümliche Gattung Ghionis , von deren zwei bekannten Arten eine auf den Falkland-Inseln, die andere aber auf Kerguelensland heimisch ist, dann die Verbreitung der gelb- gehäubten Eudyptes- Arten, welche an den Küsten von Neu-Seeland und Neu-Hol- land, auf St. Paul, den Crozet-Inseln , Tristan d’ Acunha und den Falkland-Inseln Vorkommen. Die Vögelbevölkerung der antarctischen Begion besteht ausser Ghionis haupt- sächlich aus Albatrossen, Sturmvögeln, Möven, Seeschwalben, Pinguinen, Tropik- und Fregattvögeln *). Manche Arten derselben besuchen auch die Küsten von benachbarten Tkeilen anderer Begionen, so die Küsten von Neu-Seeland , Neu- Holland, Van Diemensland, die Südspitzen von Afrika und Amerika. Nähere Daten hinsichtlich der Verbreitung der Vögel des hohen Meeres bietet die am Schlüsse beigefügte Übersicht der in See beobachteten Arten. Als Beiträge zur Kenntniss der Faunen einiger weniger gekannter Fundorte wurden Verzeichnisse der auf St. Paul, den Nicobaron, Manila, Puynipet, den Stewart-Inseln und Tahiti beobachteten Vogelspecies, der von Herrn General von Schierbrand erhaltenen Sammlung aus Borneo, endlich der von Herrn Germain gekauften Vögel von Chiloe beigegeben. Was die Abänderungen innerhalb der einzelnen Arten betrifft, so ist nach meiner Überzeugung die Species als eine Beihe von durch die Abstammung ver- bundenen Wesen, welche unter sich eine innere Einheit bilden und einen bestimmten Zweck im weisen Plan des Schöpfers zu erfüllen haben, zu betrachten. b Auf Tristan d' Acunha leben von Landvögeln Nesocichla eremita Gould (Proceed. Z. S. 1855, 105, Emberiza sp. ( brasiliensis ? secund. Carmichael) und Gallinula nesiotis Sclater (Proceed. Z. S. 1861, 209, 260—263, t. 30). IV Die Einheit der Art und die Wesensgleiehhe.it der dieselbe bildenden Indi- viduen ist aber nicht so zu verstehen, dass alle Einzelwesen sich in allen Einzel- heiten gleichen. Abgesehen von den Geschlechts- und Altersdifferenzen zeigen sich oft in einzelnen Charakteren beträchtliche Unterschiede, welche theils indi- viduell, theils erblich in sogenannten Racen auftreten. Alle diese Unterschiede sind aber an gewisse Grenzen gebunden, welche von dem inneren Wesen der Art, der inneren Einheit derselben bedingt werden und deren Umfang bei den einzelnen Species bald weiter, bald enger ist; jede Species hat ein ihr eigenthümliches Maass, innerhalb welchem sie sich den äussern Einflüssen accommodiren kann. Da uns der Einblick in die innere Wesenheit der Species versagt ist, so müssen wir wie Al tum (Naumannia 1856, 286) sagt, die jeder Art eigentümlichen Gesetze, innerhalb deren sie variirt, nur durch genaue Untersuchung und praktische Beobach- tung lernen. Ich halte es für eine der wichtigsten Aufgaben der speciellen Zoologie, die Grenzen des Variirens und die Gesetze, nach welchen dieses stattfindet, bei dep einzelnen Arten zu erforschen und habe, von dieser Ansicht ausgehend, auch in diesem Werke gestrebt nach Möglichkeit Beiträge zur Kenntniss dieses Gegen- standes zu liefern. Wien, im Mai 1865. 3 ORDO I. ACCIPITRES. SUBORDO I. ACCIPITRES DIURNI. VULTURIDAE. SARCORAMPHÜS GRYPHUS (L.). Chile (Dr. Segeth). CATHARTES FOETENS Illig. Chile, Santiago. CATIIARTES AURA (L.). Chile (I)r. Segeth). FALCONIDAE. MILVAGO CRASSIROSTRIS Pelz ein. Taf. I. In den Sitzungsberichten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften vom Jahre 1861 (XLIV. Band S. 9) habe ich nach einem von Herrn Frank in Amster- dam gekauften ausgefärbten Exemplare unter dem Namen Milvago crassirostris einen Schreitfalken aus Chile beschrieben, der sich von dem nahe verwandten M. mon- tanus (Orb. et Lafr.) in mehreren Punkten unterscheidet. Sein Schnabel ist stär- ker, seitlich weniger zusammengedrüekt und die Firste desselben viel mehr gebogen; die erste1) Schwungfeder ist beinahe um iy.2" kürzer als die sechste, während bei M. montanus beide fast die gleiche Länge zeigen ; der Schwanz ist 9 In der angeführten Beschreibung steht durch ein Versehen irrig die zweite statt der ersten Schwinge. 1 * 4 Pelzein. weniger gestuft; hinsichtlich der Färbung zeichnet sich M. crassirostris durch eine ziemlich breite, vom Flügelbug zur Achsel laufende weisse Binde aus. Unter der ornithologischen Ausbeute der Novara-Fxpedition befinden sich zwei junge , drei im Uebergang stehende und zwei ausgefärbte Schreitfalken aus Chile, welche alle offenbar zu M. crassirostris gehören, und von denen ein altes und ein im Farbenwechsel begriffenes Individuum von Herrn Zelebor gesammelt wurden, die übrigen ein Geschenk des Herrn Dr. Segetli sind. Von den oben angeführten Charakteren zeigt sich die Schnabelbildung in der ganzen Suite übereinstimmend, die weisse Flügelbinde ist, mit Ausnahme der beiden , noch ganz im braunen Jugendkleide befindlichen , an allen Individuen sehr deutlich, der Längenunterschied zwischen der ersten und sechsten Schwinge beträgt 1- — 1%", ist aber bei einigen der älteren Exemplare, an denen nicht alle Primarien ausgewachsen sind , nicht nachzuweisen ; die grössere oder geringere Abstufung des Schwanzes hat sich nicht als constantes Merkmal bewährt. Zur Vergleichung diente mir die Beschreibung und Abbildung des M. mon- tanus in Orbigny’s Eeisewerk, dann ein altes1) und ein junges Exemplar dieser Art in unserm Museum, als deren Heimat Peru angegeben ist. Nach den obigen Daten scheint mir eine, wenigstens vorläufige, specifische Trennung des M. crassirostris und M. montanus gerechtfertigt, und die Schnabel- form, so wie das Fehlen der Flügelbinde auf Orbigny’s Abbildung, dann die von ihm angegebenen Schwingenverhältnisse dürften als sicher annehmen lassen, dass unsere Exemplare des M. montanus mit den von Orbigny gesammelten vollkommen übereinstimmen. Allerdings hat 0. des Murs in der von Sclater (Ibis 1861. 21.) mitgetheilten Beschreibung des M. carunculatus die Schnabelform der Exemplare von M. montanus im Pariser Museum als stärker und mehr mit jener unserer Art übereinstimmend geschildert, es wäre aber leicht möglich, dass diese scheinbare Differenz von 0 r b i g n y’s Abbildung nur darin ihren Erklärungsgrund fände, dass hinsichtlich der Schnabelbildung M. carunculatus sich zu M. montanus eben so verhält, wie die letztgenannte Art zu M. crassirostris. Von den durch die Novara-Expedition erhaltenen Individuen sind zwei im braunen Jugendkleide, dessen Färbung ganz jener am jungen M. montanus gleicht; beide sind von bedeutender Grösse, ihre Flügellänge beträgt 15%"; sie scheinen daher Weibchen zu sein. Ein von Herrn Zelebor gesammeltes Exemplar, dessen Flügel 13%" misst, befindet sich im Uebergange vom Jugendkleide zur Färbung des reifen Vogels. Der Kopf ist ganz schwarz, nur am Hinterhaupte zeigen sich noch einige braune Federchen. Das Gefieder desLeibes ist im allgemeinen braun mit dun- b Bei diesem Individuum ist am linken Flügel eine weisse Binde unvollkommen und unter den grösseren schwarzen Federn versteckt, angedeutet; am rechten Flügel fehlt sie ganz. Vögel. 5 kelbraun lind schwarz gemischt; von den Federn sind einige glänzend schwarz, die meisten aber braun mit dunklem Schaftstrich; die letztere Farbe breitet sich oft über einen bedeutenden Theil derFeder, ja fast über ihre ganze Oberfläche aus, sieerscheint bald im Centrum, bald gegen die Ränder zu und tritt manchmal auch nur in dunkler Marmorirung der hellbraunen Grundfarbe auf. Die weisse Flügelbinde ist bereits ziemlich entwickelt. Der Bastardflügel und die obere Hälfte der Primarien, besonders an der Innenfahne, sind gelblich- weiss , braun gesprenkelt und marmorirt. Ober- schwanzdecken gelblich-weiss. Unterbauch schmutzig-weiss. Die Flankenfedern haben eine unregelmässige weisse Endbinde. Hosen braun und weiss, unregelmässig quer gebändert. Crissum weisslich mit wenigen , oft nur schwach angedeuteten braunen Binden. Mittlere Schwanzfedern gleichförmig braun, an den äusseren die Innenfahne bis etwa 1 — 2" vom Ende, hie und da auch der obere Theil der Aus- senfahne blassgelb, der Rest der. Federn braun, welche Farbe auch hie und da auf dem lichten Grunde als Marmorirung oder in unregelmässigen Binden auftritt. Alle Schwanzfedern haben weisse Enden. An dem sich zunächst anschliessenden Exemplare ist das Schwarz bereits die herrschende Farbe geworden, so dass das Braun in der Regel nur als Federrand erscheint. Manche Federn sind ganz schwarz, zuweilen mit Resten von Braun, andere braun mit schwarzem, mehr oder minder ausgedehntem Endfleck, ja hie und da nimmt jede der beiden Farben eine Fahne derselben Feder ein. Die dunkle Fär- bung bedeckt die ganze Unterseite des Vogels bis zu den Tibien, deren Federn so wie jene des Unterbauches wie am vorher beschriebenen Exemplare gefärbt sind. Der obere Theil der Primarien ist gelblich, dunkler gespritzt. Die Schwanzfedern sind denen des alten Vogels ähnlich, jedoch ist der weisse Rand schmäler und mit Bräunlich überlaufen, und an der Innenfahne der seitlichen Federn reicht eine licht- braune dunkler marmorirte Färbung ziemlich weit herab. Flügellänge etwas über 15". Ein anderes Exemplar ist noch weiter vorgeschritten. Das Braun ist mit Aus- nahme einiger Federränder und einiger brauner Federn an der Brust verschwun- den, die Basis der Primarien weiss mit schwärzlichen Flecken und Binden, nur gegen den Rand zu gespritzt, Bauch- und Tibienfedern sind weiss, die Federn der Flanken theils weiss, theils an einer Fahne weiss, an der andern braun, theils braun mit weissem Endflecke. Die Schwanzfedern sind ausgefärbt. Flügellänge 14". An den beiden ausgefärbten Exemplaren beträgt die Flügellänge nicht ganz 14" und 15%"; an einem derselben zeigen die weissen Flankenfedern, besonders an den Rändern, noch Spuren der früheren braunen Farbe. Die Betrachtung des geschilderten Kleiderwechsels lässt meiner Ansicht nach keinen Zweifel darüber, dass diese Veränderungen wenigstens theilweise durch Verfärbung der Federn bewirkt werden. 6 Pelzein. MIL VA GO CLIIMACHIMA (Vieill.). Brasilien. Ein junges Männchen wurde am 2G. August 1857 am Seeufer des Paratininga nicht weit von Bio Janeiro durch Baron Pöckh geschossen. Die ganze Körper- länge des erlegten Exemplares betrug 15" *), die Flugweite 32y2". Die Farbe der Iris war dunkelbraun, die der Fiisse bläulich -grau. Bei der Section fanden sich im Magen Beste von Insecten mit Haaren gemischt. Der Chimachima ist im Freien ein scheuer Vogel, im Walde aber leichter zu beschleichen. Zelebor. MILVAGO CHIMANGO (Vieill.). Chile (Dr. S eg eth, Zelebor). Nebst zwei Vögeln wurde auch ein Ei dieser Art eingesendet. Das letztere ist röthlich-weiss , fein rotlibraun gefleckt mit nur wenigen grösseren Flecken der letzgenannten Farbe gegen das stumpfe Ende zu. Die Färbung dieses Eies erinnert ausserordentlich an manche Eier von Tinnunculus alaudarius , eine Ähnlichkeit, die schon Orbigny (Voyage Amer. mer. 62) hervorgehoben hat. POLYBORUS BRASILIENSIS (Briss.). Chile (Dr. Segeth, Zelebor). Von zwei eingeschickten Eiern ist das eine Thiene man n’s Abbildung (Fortpflanzungsgesch. T.50, F. 4) ähnlich, während das andere eine mehr gelbliche Grundfarbe zeigt. URUBITINGA UNICINCTA (Temm.). Chile (Dr. Segeth , Zelebor). BUTEO BRACCATUS (Meyen). Chile (Dr. Segeth, Zelebor). BUTEO JACKAL (Daud.). Cap. Ein Weibchen wurde im October 1857 von H. Zelebor auf der Heide bei Constantia geschossen. Dieser Bussard horstet nicht selten auf den Felsen des Elsey-Peak und der Fish-Hook Bay; an jeder Felswand sieht man einen oder zwei bei dem Horste. Zelebor. l) Wiener Maass. Vögel. 7 CIRCAETUS BIDO Horsf. Java. PONTOAETUS ICHTHYAETUS (Horsf.). Borneo (v. Schierbrand). GERANOAETUS MELANOLEUCUS (Yieill.). Chile (Dr. S eget h, v. Frauenfeld, Zelebor). Unter den Individuen dieser Art kommen sehr bedeutende Grössenunter- schiede vor. So ist nach Azara die Gesammtlänge des alten Vogels aus Paraguay 25" (manchmal 23"), seine Breite 65", die Länge des Schwanzes 9", der Tarse 4 3/4"; Temminck gibt die Länge des brasilischen Vogels für das Männchen mit 22", für das Weibchen mit 25" an; Natter er notirte folgende Maasse: Altes Weib- chen aus Murungaba: Länge 2' l1//', Breite 5' 1" *), Schnabel 2y2"; junges Weibchen von Ytarard: Länge 2' 23/ 2", Breite 5' 2y2" 2), Schnabel 2y4"; altes Männchen von Murungaba: Länge 2'4'", Breite 4' 9 y2"3), Schnabel 2"; nach Tschudi und. Caba- nis in der FaunaPeruana beträgt dieLänge des Vogels 2' 6", des Schnabels 2" 3"', der Tarse4", des Flügels 1'2"7"', nach Orbigny dieLänge des alten Vogels 2' 3" 2'" (70 Centim.), des jungen Vogels 2' 10'" (64Centim.); Burmeister gibt als Länge eines Weibchens aus Chile bis zu den Flügelspitzen 29", des Schnabels zum Mundwinkel 2%", des Flügels 22", des Schwanzes vom After 8", der Tarse V/V an. Unter meh- reren theils alten , theils jungen Exemplaren , welche von der Novara-Expedition mitgebracht wurden, befindet sich auch ein von Herrn v. Frauenfeld erlegter Vogel im Jugendkleide, der sich durch ungewöhnliche Grösse auszeichnet. Seine Maasse sind : Länge 2' 6" 6'", Flügel 21", Schnabel zum Mundwinkel 2" 7'", Schwanz 13", während an einem andern ebenfalls jungen Individuum aus Chile die Flügel nur 183/4", der Schnabel zum Mundwinkel 2" 2'" und der Schwanz 10' messen. Dass es sich hier nur um individuelle Differenzen und nicht um Localvarie- täten handeln könne, geht aus der VergleichungderobigenHeimatsangaben hervor. HALIASTUR INDUS (Bodd.). Borneo (v. Schierbrand), Philippinen. Ein Weibchen wurde am 21. Juni 1858 von H. Commodore von Wüller- storf in der Laguna de Bay nächst Los Bauos auf Manila geschossen. Ganze Länge x) Die Flügellänge beträgt 20". 2) Flügellänge 19 ff ff 3) Flügellänge 18". i 8 Pelz ein. 18%", Flugweite 4' 1"; Iris liehtbraun , gelb melirt; Schnabel und Füsse licht schwefelgelb, horugrau gefleckt. Der Vogel ist dort nicht selten. Zelebor. Ein vom Museum zu Batavia erhaltenes, als von einem Haliaetus stammend bezeichntes Ei stimmt ziemlich gut mit Thienemann’s Abbildung (T. 50, F. 9) und mit B ernstein’ s Beschreibung (Journ. f. Ornith. 1860, 419) der Eier von JEL. Indus überein x). FALCO COMMUNIS Gm el. Chile, Santiago. HYPOTRIORCPIIS FEMORALIS (Temm.). Chile (Dr. Segeth, Zelebor). JERACIDEA BERIGORA (Vig. &Horsf.). Neu-Holland (Museum Sidney). TINNUNCULUS SPARVERIUS (L.). Chile (Dr. Segeth, Zelebor). Eines der mitgebrachten Exemplare, wohl ein junges Männchen, zeigt den rothen Fleck am Hinterhaupte, bei den drei anderen ist keine Spur davon vorhanden. JERAX MALAYENSIS Strickl. Borneo (v. Schierbrand). LEPIDOGENYS SUBCRISTATUS Gould. Neu-Holland. MILYUS AFFINIS Gould. Neu-Holland, Sidney. ELANUS AXILLARIS (Lath.). Neu-Holland. ELANUS LEUCURUS (Vieill.). Chile (Dr. Segeth). ASTUR NOVAE IIOLLANDIAE (Gmel.). Neu-Holland. MICRASTUR CONCENTRICUS (111 ig.). Brasilien. 0 Die Abkunft von zwei anderen vom Museum zu Batavia erhaltenen Eiern lässt sich nicht ermitteln; sie ähneln sehr denen des gemeinen Mäuse-Bussardes. Vö ge l. 9 M. pileo , capitis et colli lateribus , nucha , dorso et uropygio scliistaceis , alis supra concoloribus sed magis brunnescentibus , remigibus brunneis parte bccsali pogoniorum internorum albo transVersim striatis, (darum tectricibus inferioribus albis brunneo tran'sverse fasciolatis, gula griseo-alba , jugulo , pectore et abdomine albis dense brun- neo transverse fasciolatis (fasciis 5 — 7 in sin gula pluma), abdomine imo , corporis lateribus et tibiarum plumis ejusdem coloris fasciis rarioribus angustioribus , tectricibus caudae inferioribus albis haud fasciatis , caudae rectricibus nigrescentibus apicibus albis , fasciis transversis angustis albis duabus , una versus basin altera ultra medium collocata , vel ( solummodo in individuis nonnullis adultis) fascia unica post medium sit.a, rostro corneo interdum basi , interdum apice flavo, pedibus flavis. Longit. lS1/2 us- que 14' , alae 63/i — 7", caudae G1/ j , rostri a rictu 10 — 12'" , tcirs. 2" 3 — 4"' . Avis junior dijfert fascia transversa alba brevi utrinque infra genas versus nucham ducta , pectore et abdomine ochraceo-lavatis fasciis brunneis multo rarioribus et angustioribus , abdomine inferiore , corporis lateribus et tibiarum plumis fas- ciis nullis. Falco concentricüs Illiger in Mus. Berol. Nisus concentricus Less. Traite d’Ornith. 60. — Orbigny Voyage 88. — Schlegel Mus. Pays-Bas, Astures 5 1 . Falco senex Natterer in Mus. Yindob. Climacocercus concentricus Cabanis in Erichson’s Arch. 1844, I, 265. — Idem in Tschudi Fauna Peruana 18 und 98. — Idem in Schomburgk Reise Guiana III, 735. — Burmeister Thiere Brasil. II, 86. Qircaetus ( Herpetotheres ) concentricus Kaup: Isis 1847, 260. - — Idem in Troschel’s Arch. 1850, I, 37. Micrastur concentricus (Illig.). — Gray Gen. of Birds 28 (excl. syn. Vieill.). — Bonap. Consp. I, 30 (excl. syn. Vieill.). — Idem: Revue de Zoologie 1854, 537. — Strickl Ornith. Synon. I, 123 (partim.). Hab. Guiana (Mus. Berol.), Cayenne (Mus. Yinclob.), Bahia, Para (Mus. Berol.) Marabitanas, Barra do Bio negro, Para (Natterer) prope Bio de Janeiro (Zelebor), Bolivia (Orbign y), Mexiko (Bonap.). Ausser dem von Herrn Zelebor gesammelten ausgefärbten Individuum besitzt die kaiserliche Sammlung ein solches aus Cayenne, welches von Dupont gekauft wurde, ein altes Männchen von Marabitanas, ein junges Weibchen von Barra do Bio negro, zwei alte und ein jüngeres Männchen von Para, sämmtlich von Natterer’s Beisen. Die beiden alten Vögel \Tön Para zeigen nur eine Schwanz- binde, an dem jüngeren derselben Localität ist die obere Binde grösstentheils nur an den Innenfahnen sichtbar; alle übrigen Exemplare zeigen die obere und die untere; sowohl eine als zwei Binden kommen bei sonst vollständig ausgefärbtem Kleide vor. Eine mit M. concentricus nahe verwandte aber ohne Zweifel verschiedene Art ist: Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Pelzeln. Vögel. 10 Pelz ein. MICRASTUR GILYICOLLIS (VieilL). M. pileo , capitis et colli later ibus, nucha , dorso , uropygio alisque supra cine- raceis, remigibus brunneis , parte basali pogoniorum internorum albo transversim striatis , alarum tectricibus inferioribus albis, brunneo transverse fasciolatis , gula albescente grisea, yugulo, pectore et abdomine albis , dense brunneo transverse fascio- latis (fcisciis 6 — S in singula pluma ), abdomine imo , corporis later ibus , tibiarum plumis et caudae tectricibus inferioribus ejusdem coloris fasciis rarioribus , angustiori- bus , caudae rectricibus nigrescente-brunneis apicibus albis , fasciis transversis albis angustis tribus a equidistan tib us, rostro corneo basi flavo, pedibus flavis. Longit. IS1/., — 14", alae 6", 9 — 10 ", caudae 61/2 — 7 ", rostri a rictu 9 — 11", tars. 2" , 3 — 4". Avis j uv enis differt notaeo obscure brunneo , uropygii plumis punctis albis notatis, genis brunneo et ochraceo variegatis , fascia transversa alba utrinque infra genas versus nucham ducta cum nuchae plumis albo-maculatis collare interruptum formantibus , gula alba, gastraeo pallide ocliraceo fasciis brunneis multo rarioribus et angustioribus, caudae fasciis tribus interruptis et passim obsoletis. Sparvius gilvicollis VieilJ. N. Dict. X, 323. — Idem Encycl. 1264. Falco trifasciatus Natterer Catal. msc. N. 954 1). C limacocercus concentricus juv. Cabanis in Tschndi’s Fauna Peruana 99. Falco concentricus Illig. — - Pu che ran Rev. d. Zool. 1850, 91. Hab. Cayenne (Mus. Vindob.), Brasilien, Matogrosso, S. Gabriel, Borba (Natterer), Peru (Cabanis). Von dieser Art wurden zuerst ein im Übergangskleide befindlicher Vogel durch Vieillot als Sparvius gilvicollis, dann ein junges Individuum durch Caba- nis als junger Climacocercus concentricus beschrieben. Die kaiserliche Sammlung erhielt durch Natterer ein ausgefärbtes Männchen von Matogrosso, ein Weibchen im Übergangskleide von Borba und ein junges Weibchen von S. Gabriel. Bereits im Jahre 1815 wurde ein dem Exemplare aus Borba ähnliches Individuum aus Cayenne bei Becoeur in Paris angekauft ; es war als Ep er vier a ventre raye bezeichnet und wurde in der Sammlung als Sparvius gilvicollis Vieill. aufgestellt. Mirastur gilvicollis steht M. concentricus sehr nahe, aber seine Flügel sind kürzer, der Schwanz ist ziemlich bedeutend länger. Die Farbe des alten Vogels ist lichter, mehr aschgrau, die Binden der Unterseite sind schmäler und dichter gestellt und erstrecken sich auch über die Unterschwanzdecken ; der Schwanz zeigt an den Individuen jedes Alters und Geschlechtes ausser dem Endsaume drei weisse Binden, welche am jungen Vogel und an dem aus Cayenne schmal, ) Per Name trifasciatus ist nicht, von Job. Natterer’s Hand geschrieben. Vö gel. 11 unterbrochen und hie und da verloschen, an dem alten Männchen und dem Weib- chen von Borba breiter und sehr hervortretend sind. Die dunkeln Querstreifen ver- schwinden an den beiden Vögeln im Übergangskleide am Unterbauch, den Seiten, den Unterschwanz decken und Tibienfedern gänzlich oder sind nur schwach ange- deutet. Bei allen Exemplaren, ausser dem von Cayenne, zeigen die Innenfahnen der Schwungfedern, ausser den weissen Querbinden gegen die Basis zu, bis nahe gegen die Spitze hin ähnliche oberhalb lichtbraune, unterhalb weisse, wovon bei M. con- centricus nur an einem oder dem anderen Exemplare schwache Andeutungen zu sehen sind. Am alten Männchen von M. gilvicollis nähern sich die vorderen Schuppen der Tarsen sehr der Schilderform. Unser Museum besitzt eine andere, nach meiner Ansicht noch unbeschriebene Art von bedeutenderer Grösse, deren Diagnose hier folgt: MICRASTüit MACItORHYNCHUS Natterer1). M. pileo , capitis et colli lateribus , nuclia , clorso , uropygio alisque supra schista- ceis, remigibus fasciis brunneis clarioribus et obscurioribus alternantibus 5 — 6"' latis , versus basin pogonior um internorum albis , tectricibus alarum inferioribus albis , mcijori- bus brunneo-maculatis , genis schistaceo-alboque mixtis, gula , jugulo , pectore , abdomine , corporis lateribus , tibiarum plumis et tectricibus caudae inferioribus albis , plumarum nonnullarum scapis versus basin nigris , rectricibus nigrescentibus fasciis supra 3 — 4 , subtus 5, supra in medianis et in pogoniis externis reliquarum brunneis, in pogoniis internis et in pagina infera albis. Longit. l83/4 — 20" , alae 9", caudae circa 7" , rostri a rictu 13 — 15"', tars. 3". Falco macrorhynchus Natterer Catal. msc. N. 920. Hab. Brasilia, Barra do Bio negro, S. Maria do Bio branco, Para (Natterer). Nach Natterer’s handschriftlichen Notizen ist an dieser Art die Iris dunkel- braun, die Augenringe, die nackte Haut um die Augen, die Zügel und Schnabel- ecken sind blassgummiguttgelb , Wachshaut und Schnabelwurzel graulich-gelb ; der übrige Schnabel ist schwarz. Die Füsse sind blassgelb. Das Männchen hat an den mittleren Schwanzfedern, welche sehr abgestossen sind und von einem frühem Kleide herzurühren scheinen, viel breitere Binden als die Weibchen. Natterer’s Messungen waren folgende: Altes Weibchen von Barra do Bio negro, October: Länge 1' 8", Breite 2' D/A, der Schwanz ragt I" T" über die Flügel; Weibchen von S. Maria do Bio branco, l) Auch dieser Name war nicht von Johann Natterer’s Hand geschrieben. 12 Pelzein. September: Länge 1' 6" 10"', Breite 2' 5" 4"', der Schwanz ragte 41//' über die Flügel, Länge der Tarsen 3", die äussersten Schwanzfedern sind um 1" kürzer als die mittelsten. Männchen von Para, November: Länge IS3//', Breite 2' ü1//', der Schwanz ragt 4" 5"' über die Flügelspitzen. Alle drei Exemplare wurden im Walde angetroffen, im Kropfe und Magen des alten Weibchens fanden sich Stücke einer Maus, der Buf des Männchens war fast wie der des Maeauan F. cachinnäns J). M. macrorhynchus scheint viele Ähnlichkeit mit Astur Mirandollei Schlegel (Nederl. Tijdsch. v. d.Dierkunde I, 130 und Mus. Pays-bas Astures 27) aus Surinam zu haben, ist aber bedeutend grösser; auch sind die Schäfte nur an wenigen Federn der Unterseite gegen die Basis schwarz, so dass sie nur bei näherer Betrach- tung bemerkt werden. Übrigens hat Schlegel seinen Astur Mirandollei auch nicht zu den Micr astur- Arti&n, sondern neben Ilerpethotheres cachinnans gestellt. Bonaparte führte in der Revue de Zoologie 1854, 537 als Bliynchomegus dynastes V err. eine Art auf, die der systematischen Stellung nach der hier beschrie- benen nahe stehen dürfte; da aber von Bonaparte’s Vogel nur der Name bekannt ist, so muss jede weitere Vergleichung entfallen. Die gegenwärtig bekannten Arten der Gattung Micrastur wären folgende: Mi er astur brachypterus (Temm.), macrorhynchus (N a 1 1 e r e r) , „ xantliothorax (Temm.), guerilla Cassin, „ concentricus (IHig.), „ cjiloicollis ( V i e i 1 1.). Ausserdem wird von Cassin (Proceed. Aead. Philad. 1859, 32) der westafri- kanische Astur macrourus T emm. zu Micrastur gezogen. MICRONISUS SOLOENSIS (Horsf.).’ Kar Nicobar. Ein junges Weibchen wurde von Herrn Zelebor am 25. Februar im Walde der Südschlucht von Kar Nicobar geschossen. Iris olivengrüngelb , Schnabel dunkel schiefergrau, Wachshaut, Zügel undFüsse orangegelb. Ganze Länge IO1/«/', Flugweite 22". Der kleine Räuber wurde im dichtesten Walde sichtbar, wo er einem Oriolus macrourus ohne Erfolg1 nachstellte und sieh dann auf eine Palme setzte. Nicht häufig; nur zweimal beobachtet. (Zlbr.) In voller Ausdehnung beabsichtige ich Natterer’s Notizen in der Übersicht der Falken der k. Samm- lung zu veröffentlichen. Vögel. 13 ACCIPITER CIRRH0CEPHALU8 (Vieill.). Neu-Holland, Sidney. ACCIPITER COOPERI Bonap. Accipiter Chilensis Philipp! et Landbeck in Trosch. Arch. 186 4, 42. Chile. Herr Z el e b o r sammelte zwei junge Exemplare dieser in der Grösse so sehr variirenden Species. Die Fliigellänge des einen beträgt B", des anderen 91//'. Sie stimmen mit der von Philippi und Landbeck gegebenen Beschreibung des jun- gen H'. chilensis vollständig überein ; von den in gleichem Alter befindlichen Individuen aus Mexiko und Nord- Amerika unterscheiden sie sich blos durch fünf (nicht vier) dunkle Schwanzbinden und durch ausgeprägtere Querbänderung der Hosen. Eine specifische Abtrennung des chilenischen Sperbers dürfte aber kaum gerechtfertigt sein und zwar um so weniger, als die Zahl der Binden auch bei diesem nicht con- statirt ist. Von A. Cooperi, zu welchem Accipiter mexicanus Swainson ohne Zwei- fel als Synonym gehört, besitzt die kaiserliche Sammlung fünf Exemplare, welche folgende Flügellängen zeigen: Altes Männchen aus Mexiko 9" 9'". Altes Weibchen aus Mexiko 9" 11"'. Junges Männchen aus Mexiko 9" 8'" J), Junger Vogel aus Nord-Amerika 8" 9"'. Junger Vogel aus Nord-Amerika 10" 5'". CIR CUS CIN ER EU S Vieill. Chile (Dr. Segeth). Fünf Exemplare, welche den Übergang vom Jugendkleide in das ausge-’ färbte sehr anschaulich machen. Fliigellänge an drei Individuen ungefähr 12y2", an den beiden übrigen 1 o1//'. CIRCUS POLIO PTE RU S Ts oh u di. Chile (Dr. Segeth). Das von Dr. Segeth erhaltene Exemplar stimmt mit den Beschreibungen in der Fauna Peruana (S. 113) und von Schlegel (Mus. Pays-bas Circi 6) gut überein, die Schwanzbänderung ist aber an unserm Vogel viel stärker als am peruanischen. Die Fliigellänge beträgt 14V2". 1 ) Diese drei Individuen wurden von H. Schleiden in Berlin acquirirt und hatten die Bezeichnung Falco . Asturago Licht. 14 Pe Izeln. Die kaiserliche Sammlung besitzt auch ein Individuum von C. poliopterus im Jugendkleide, welches von Herrn Cumming acquirirt wurde und aus Barril in Chile stammt. An seiner Oberseite treten die rostgelben Federsäume mehr her- vor als am älteren Vogel; die Unterseite ist blassochergelb wie beim jungen Circus cinereus , am Hals und an der Brust mit grossen braunen Mitteldecken, die manchmal fast die ganze Feder einnehmen und nur einen mehr oder weniger breiten ochergelben Band freilassen, am Bauch, an den Seiten, Hosen und Unter- schwanzdecken mit schmalen, das Ende der Feder nicht erreichenden, röthlich-brau- neu Schaftstreifen. Die Unterflügeldecken sind ockergelb, röthlich-braun gefleckt. Fl ügellänge 1 3* 1 2 3/,". CIRCUS MEGASPILUS Gould. Chile (Dr. Segeth, Zelebor). Zwei Exemplare in dem von Gray (Genera of Birds t. XI) abgebildeten Kleide; ihre Flügellänge beträgt etwas über 17". Über Farbenabänderangen bei den Falconiden. In wenigen Familien der Vögel ist eine so grosse Neigung zu Farbenabände- rungen vorhanden als bei den Falken. Während aber sonst die Verminderung des Pigmentes oder der Albinismus in seinen verschiedenen Abstufungen die bei weitem häufigere Erscheinung ist, tritt bei den Falken die Vermehrung oder Con- densirung des Pigmentes, d. i. der Melanismus und ihm analoge Phänomene über- wiegend auf. Gleichförmig dunkles Gefieder ist eine bei vielen Arten beobachtete Aberration, aber die Färbung ist höchst selten schwarz, gewöhnlich chocoladebraun oder schwarzbraun, auch holzbraun, in einigen Fällen schiefergrau. Der Albinismus tritt sowohl vollständig oder beinahe vollständig, als auch th eilweise auf und der partielle entweder als weisse Färbung einzelner Federn oder Partien des Gefieders oder als Verbleichung des gesammten Federkleides. Ausser- dem kommen auch Fälle vor, in welchen die normale Färbung in grösserer oder geringerer Ausdehnung roth überlaufen ist 1). b Für die verschiedenen Farbenmodificationen sind in neuerer Zeit drei Eintheilungen vorge'schlagen wor- den. Herr v. Frauenfeld stellt in den Schriften des zool. bot. Vereins 1853, 39 und im Journal für Ornithologie 1860, 461 folgende Abtheilungen auf: 1. Wirkliche Albinos (Leuco ehr oismus) : Röthlieh schillernde Pupille, Kleid stets ganz weiss, nie mit anderen Farben gemengt. Thiere schwächlich. 2. Bleichsüchtiges Kleid. (Chlor ochori smusj : Zeichnung unverändert, Farben jedoch sämmtlich matt, getrübt, bleich. 3. Verfärbung im Alter (G er aio ehr oi s musj : Erscheinen einzelner weisser Stellen, die zuweilen mit jeder Mauser an Ausdehnung zunehmen. V'öge l. 15 Um das Vorkommen der erwähnten Abänderungen ersichtlich zu machen, habe ich das nachfolgende Verzeichniss zusammengestellt. Dasselbe kann aller- dings keinen Anspruch darauf machen, alle bekannten Fälle aufzuführen, denn zu einer solchen Vollständigkeit wäre es erforderlich, die gesammte ornithologische Literatur durchzugehen, wozu meine Zeit gegenwärtig nicht ausreichen würde; doch habe ich wenigstens die wichtigsten Quellen ausgezogen. Von ganz besonderm Werthe waren mir insbesondere Schlegel’s zahlreiche und höchst interessante Daten über Abänderungen im Musfie desPays-bas, einem Werke, das eine wahrhaft unerschöpfliche Fundgrube für die Ornithologen bildet. Ausserdem habe ich das reiche Material der kaiserlichen Sammlung benützt, über welches nähere Nach- weisungen in meiner Übersicht der Geier und Falken der k. k. ornithologischen Sammlung in den Verhandlungen der k. k. zoologisch -botanischen Gesellschaft 1. Abtheilung 1862, 2. Abtheilung 1863 tlieils publicirt sind, theils baldmöglichst werden veröffentlicht werden. Melanismus. Ä. Gleichförmig dunkles Gefieder, holzbraun, dunkelbraun bis schwarz. Die Schwanzfedern sind oft auch dunkler, manchmal normal gefärbt* 1 2 3 4). 4. F ar b e n v arietät (Allochroismus): mit muthmasslieher weiterer Eintheilung in Proto- oder Para-, Melano- und Augo- odervSynchr oismus. Baron König-Warthausen in Cabanis Journal 1854, 250 unterscheidet: 1. Kakerlaken, eigentlich mit rothen Augen. Leucojp athici. 2. Yögel mit rein weissen oder fast unveränderten Augen. Weisslinge, Alb % di. 3. Solche , bei welchen nur durch einzelne Stellen Andeutung der vorigen Abtheilung eintritt. Schecken, Macul atz. 4. Helle, graue, gelbliche Abänderungen, die bei öfters markirter Abzeichnung der im Normal- zustände vorkommenden Farbenvertheilüng diese bisweilen vollständig, aber so verschossen wiedergeben, als hätten sie unter äusseren Einflüssen , Verwitterung, Farbenzersetzung, Übertünchung u. dgl. gelit- ten. Bleich süchtler, P alle s cent e s. Coinde (Reeherches sur les phenomenes chromatiques dans toute l’echelle zoologique Compt. rend. LI, 1860, 172 et Rev. d. Zool. 1860, 410) sagt, dass die constanten Chromatismen der Albi- nismus und der Melanismus sind in allen ihren Übergängen. Unter diesen zeigt sich der Chlo- rismus cliarakterisirt durch eine mehr oder minder helle und stark prononcirte gelbe Farbe, und ein anderer, welchen er wegen seiner rothen Färbung Rubrinismus nennt. Er glaubt, dass der Chloris- mus ein Beweis der Ausartung oder Neigung zum Albinismus, der Rubrinismus dagegen ein Übergang zum Melanismus sei. Von Wichtigkeit ist auch die Abhandlung über Farbenvarietäten, Albinismus, Melanismus und Erythrismus in G o dr o n’s. vortrefflichem Werke: De l’espece. Paris 1859, 18- — 59. *) Eine ähnliche Färbung tritt bei mehreren Arten als das normale Kleid, und zwar bei einigen als das ausgefärbte, bei anderen als Jugendtracht auf. 1(5 P elzeln. Milvcigo Chimacliima (Vieill.). Braunschwarz, an den unteren Theilen lichter, die Federn mit graubraun gesäumt. Museum zu Brüssel, Schlegel Mus. Pays-bas Polybori 5. Buteo minutus Matterer. Junges Weibchen aus Brasilien, Matogrosso Juli. Dunkelbraun. Iris hellbraun, Augenringe schwarz, Schnabel bläulich-schwarz, gegen die Wurzel bläulich, Wachshaut, Schnabelecken und Fiisse blassgelb, Klauen schwarz. Matterer Mus. Yindob. Buteo pterocles Temin. Ein schwärzliches Exemplar aus Mexiko. Iris .chocoladebraun , Wachshaut gelblich-grün, Fiisse gelb, Mus. Pays-ba$ Buteones 14. Zwei Weibchen und ein Männchen von Matterer: ein Weibchen von Ytarare August, hat den Unterleib wie den Oberleib ganz grauschwarz, an den Schulterledern die Farbe des Oberleibes und nur, wenn man die Federn aufhebt, sind einige blassrost- farbene Querflecken zu sehen; Schwanz lichtgrau mit schwarzgrauen schmalen Quer- wellen und breitem schwarzen Endbande. Iris licht umberbraun, Schnabel und Wachshaut blaugrau, die Spitze des Schnabels bis gegen die Hälfte schwarz. Füsse blassgelb, Klauen schwarz. Weibchen (von Matterer’s 12. Transp.) braun, die Enden der Federn mit Stahlglanz, Unterseite dunkelbraun mit röthlich -grau. Schwanz weisslich-grau mit dunklen Querbinden und breitem subterminalen Band. Männchen Bio das Flechas 20. Juli 1825 wie das vorige, aber der Unterleib ohne röthliche Beimischung. Diese dunkeln Individuen wurden zwar von Cabanis als im Jugendkleide befindlich betrachtet, mir scheint aber die Annahme eines Melanismus viel wahrscheinlicher. Buteo braccatus (Meyen). Die dunklen Individuen wurden als B. unicolor Orb. et Lafr. beschrieben. Buteo albifrons (Pr. Neuw.). Ein schwärzliches Individuum aus Mexiko im Berliner Museum (Buteo abbreviatus Licht, partim ), eines aus Surinam imLeyd- ner Museum Mus. Pays-bas But. 11. Buteo Cabanisi (Schlegel) 1. c. 11 (Buteo abbreviatus Licht, partim) aus Mexiko und Guiana dürfte vielleicht ein melanistischer Voo-el sein, stimmt aber mit keiner Art überein. So zeigen z. B. ein gleichförmig dunkelbraunes Gefieder im ausgefärbten Zustand : Onychaetus malayensis (R.einw.), Sjoizaetus Tyrannus (Pr. Neuw.), S. occipitalis (L)aud.), Circus mciurus (Temm.); in der Jugend Polyboroides typicus (A. Smith). Dunkelbraun mit Ausnahme der lichten Farbe an Kopf und Nacken ist der alte Vogel von Aquila imjperialis (Beeilst.), der junge von Circus aeruginosus (L). Gleichförmig lichtbraun sind erwachsen Aquila naevia (S chwenckf.), A. naevioides (Cuv.), Circae- tus coronatus (Vieill.), C. cinereus (Vieill.), C. zonurus (Pr. Württemb.); im Jugendkleide zeigt diese Färbung Tlelotcirsus ecaudatus (Daud.). Vö g e l. 17 Buteo albonotatus(GiV&y ) (Kaup Isis 1ie Eier (Taf. VI. Fig. 1), besonders eines derselben, sind fast kugelförmig, Längendurchmesser des einen 1" 9"', Querdurchmesser 1" 6'"; Längendurchmesser des andern 1" 10'", Querdurchmesser 1" 6'". BUBO MAGELLANICUS (Gm eh). Chile (Dr. Segeth). KETUPA JAVANENSIS Less. Borneo (v. Schierbrand). SCOPS CIIOLIBA (Vieill.). Brasilien. Im dichten Walde nächst Catumby grande bei Ilio Janeiro ein Weibchen geschossen. Iris hell röthlichgelb , Schnabel horngrau mit hellerer Spitze, Füsse graubraun, Krallen etwas dunkler, Körperlänge 10". Zlbr. Vö f/ e l. 27 SCOPS LEMPIJI (Horsf.). Malacca (Zelebor, Fernandez). Eines der beiden Exemplare, das von H. E. F ernandez in Singapore gekauft wurde, ist noch im Dunenkleide, dessen kurze Schilderung Schlegel (Mus. Pays- bas Oti. 25) gegeben hat. SYRNIÜM SELOPUTO (Horsf.). Java. OTUS BRACHYOTUS (GmeL). Chile (Dr. Segeth). Die genaue Untersuchung der beiden von der Novara-Expedition mitgebrach- ten Exemplare aus Chile, einiger von Natterer in Brasilien gesammelter Indi- viduen , endlich eines durch Job. Natterer angekauften Stückes, als dessen Heimat Californien angegeben ist, hat mich vollkommen von der Richtigkeit der Ansicht jener Ornithologen überzeugt, welche die europäische uud die amerika- nische Sumpfohreule als zur selben Art gehörend betrachten. Unsere brasilischen und chilenischen Exemplare unterscheiden sich von den europäischen nur durch bedeutendere Grösse und mehr ochergelbe Unterseite, wogegen das californische dem europäischen an Grösse nachsteht und eine nur wenig mit Ocher gefärbte Unterseite zeigt. Über die Veränderlichkeit der Färbung der Bauchseite hat sich bereits Tsehudi (Fauna Per. 121) ausgesprochen. Die Flügellänge beträgt an den zwei Exemplaren aus Chile 12" 2 — 3"', an dem Individuum aus Californien 11", an den brasilischen und zwar an einem Männchen von Ypanema 12" 3'", Männchen von Murungaba 12" 5'", Männchen von Mattodentro 11" 11"', Weibchen von Ypanema 12" 6'". Die Sumpfohreule gehört zu den sehr weit verbreiteten Arten1). Wie Schlegel bemerkt, wurde ihr Vorkommen in Europa, Nord-Asien bis Nepal und China, in Algier, Ägypten bis nach Abyssinien, im grössten Theile von Amerika und auf den b Über die Verbreitung dieser Art finden sich die wichtigsten Aufschlüsse in folgenden Werken: Orbigny Voyage Amer. mer. 134, Tsehudi Fauna Peruana 121, Gould Zool. Beagle 33, Strickt Ornith. Synon. I, 211, und besonders Schlegel Mus. Pays-bas Oti 4. 4 * Pelz ein. 28 Sandwich-Inseln beobachtet x). In Europa reicht sie, wenn auch als Zugvogel, bis nach Schweden 2), bis zum Eismeer hinauf3), den Orkney-Inseln 4) , Archangel 5), in Asien kommt sie von Sibirien6) westlich bis Babylon7), Syrien8) und Ana- tolien 9) südlich bis durch Indien als Wintergast 10), östlich bis zum Quellen- lande des Amur n), nach Peking12) und Canton 13), in Afrika14), in Algier 15) und als Zugvogel in Ägypten, Nubien und Abyssinien 16) vor; in Amerika findet sie sich bis zum 67° n. Br. 17) als Sommergast, in Grönland bis zum 65° 30' 18), in Labrador19) an der Hudsonsbai und am Mackenzie-River 20), durch das ganze tem- perirte Nord-Amerika21), in Californien 22) , in Bolivien, Peru, Chile, Patagonien von der Ebene bis auf 14,000' Plöbe in den Anden23), auf Cuba24), in Brasilien 25), den Lä Plata-Staaten 26) und auf den Falkland-Inseln27) ; aus Polynesien ist das Vor- 1) Schlegel hält Otus galapagoensis Gould für ■vielleicht nicht specifisch verschieden von 0. brachyotus wogegen mir jedoch besonders die Zeichnung der Bauchfedern zu sprechen scheint. 2) Nilsson: Fauna Suecica 62 (Strix brachyura). — Wallengren Naumannia 1854, 81. Nach WaL lengren lebt diese Eule in der Heckzeit auf den Alpen im nördlichen Schweden, sowohl in der Wei- denregion als auf dem ewigen Schnee. 3) Wallengren 1. c. 4) Jardine bei Gould Zool. Beagle 33 (Otus palustris). 5) Leydner Museum. 6) Mid den d. Reise Sibir. 130. 7) Jones in Horsf. und Moore Catal. E. J. H. I, 80. 8) Berliner Museum. 9) Strickl Orn. Synon. 1. c. 10) Blytli Ibis 1863, 27. n) Schrenk Vögel des Amurl. 246 (v. Nertschinsk). 12) Swinhoe Ibis 1861, 327 et 1863, 89. 13) Swinhoe Ibis 1861, 26. — Leydner Museum. 14) Bur meist er erhielt ein Exemplar der Sumpfohreule auf dem Meere, westlich von den Inseln des grünen Vorgebirges (Thiere Bras. II, 125). 15) Malherbe Ornith . Algerie 9 . 16) Heuglin Journ. f. Ornith. 1863, 14. 17) Swainson and Richardson Fauna Boreali-Americ. 75. 18) Holböll Ornith. Beitr. Fauna Grönl., Deutsch von P a ul s en 21. 19) Leydner Museum, 20) Blakiston Ibis 1863, 50 ( Brächyotus Cassinii). 21) Baird Report. 1858, 54 ( Brachyotus Cassinii). 22) Wiener Museum. 2S) Orbigny Voy. 134. 24) Gundlaeh Cab. Journ. 1855, 465 et 1861, 404 (Brachyotus palustris) . 25) Aug. St. Ililaire bei Orbigny 1. c. — Natter er. — Berliner Museum. 26) Gould Zool. Beagle 1. c. — Bur meist er Journ. f. Ornith. 1860, 242. 27) Darwin bei Gould Zool. Beagle 1. c. — Abbott Ibis 1861, 152. Vögel. 29 kommen der Sumpfohreule auf den Marianen 3) und auf den Sandwich-Inseln 1 2) bekannt. STRIX PERSONATA Vig. Neu-Süd-Wales. STRIX FL AMME A L. Chile (Dr. Segeth, Zelebor). Die Abänderungen dieser beinahe über die ganze Erdoberfläche verbreiteten Art sind von Schlegel (Mus. Pays-bas, Strigesl — 6) trefflich aus einander gesetzt worden, und die Suite von Strix flammea in der kaiserlichen Sammlung* bestätigt die Resultate, zu denen der genannte Forscher gelangt ist. Abgesehen von den bei- den durch die Novara- Expedition aus Chile mitgebrachten und von den europäi- schen Exemplaren, besitzt unser Museum eines aus Ägypten von tlerrn Zelebor’s Reise, drei vom Cap der guten Hoffnung, die in London gekauft wurden, eines aus Nord-Amerika, ein Geschenk der kais. Akademie der Wissenschaften, fünf aus Brasilien von Natterer und eines aus Neu-Holland von Baron Hügel. An den europäischen, afrikanischen, brasilischen und chilenischen Individuen ist die Unterseite bald weiss, bald theilweise, an zwei europäischen ganz rost- gelb, am australischen weiss, am nordamerikanischen stark mit Rostgelb gefärbt. Die Flecken der unteren Theile sind bei den europäischen und brasilischen nach den Individuen bald grösser, bald kleiner, am ägyptischen sehr klein, am nord- amerikanischen und australischen ziemlich gross; an einem höchst wahrscheinlich europäischen und einem brasilischen zeigt die schneeweisse Unterseite fast gar keine Flecken. Während die Individuen aus Brasilien und Nord-Amerika die übrigen an Grösse so wie an Stärke der Beine übertreffen , stimmen die chilenischen mit den europäischen in jeder Beziehung völlig überein. Strix flammea bewohnt das gemässigte und südliche Europa, von Dänemark 3) bis zu den Balearen4) und Südspanien5), die Inseln des grünen Vorgebirges 6), die 1) Orbigny Voyage 1. c. 2) Über die Exemplare von den Sandwicli - Inseln finden sich* Nachrichten in nachstehenden Werken: Tschudi Fauna Peruana 121, Lichtenst. Nomenclator Avium 6, Peale Unit. Stat. Explor. Exped. 75. — Cassin ibid. 1868, 107 ( Brachyotus galapagoensisj. — Bloxham: Byron Voy. 250 f Strix sandvicensisj. — Gfray Catal. Birds Trop. Xsl. Pacif. Ocean 3. — Schlegel Mus. Pays-bas 1. c. 3) Fischer in Schiödte Naturh. Tidss. 1862, 342. 4) V. Homeyer Journ. f. Ornith. 1862, 252. 6) L. Brelim Naumannia 1858, 219 ( Strix KirchhoffiiJ. 6) Bolle Cab. Journ. 1S56, 19. 30 Pelzein. Canaren *), West-Afrika2), namentlich den Senegal3) und Angola4), ganz Nordost- Afrika und Arabien hindurch bis in die Nilquellenländer 5), Madagascar 6), Ostindien, Ceylon, den südostasiatischen Archipel 7), Java8), Burmah9), Siam10), Neu-Hol- land11), Neu-Caledonien 12), die Samoa- oder Schifferinseln (Hamoa), Fidschi-Inseln (Ovolau), Tonga-Inseln (Tongatabu)?13), das ganze gemässigte Nord- Amerika und Californien 14), Mexico (Oaxaca) 15), Tlescuco 16), Cuba 17), Jamaica 18), Cayenne 19), Britisch-Guiana 20) , Brasilien21), Paraguay22), Mendoza 23), Peru24), Chile 25) und Nordpatagonien26). Orbigny fand sie in Rio Janeiro , Montevideo, Maldonado, am La Plata, zu Buenos Ayres, am Rio negro, in Patagonien, am Parana, in St. Fe, Entre Rios , Corrientes, Paraguay, Bolivien auf den Abhängen der Anden so wie auf den heissen Ebenen im Inneren dieser Republik, in den Provinzen von St. Cruz, de la Sierra, Chiquitos und Moxos, kurz vom 13° s. B. bis zum 42° in der Längen- ') Bolle Cap. Journ. 1857, 274. 2) Hartl Syst. Orn. West- Afrika 21. 3) Pariser Museum, Hartl Journ. f. Ornith. 1861, 102. 4) Monteiro Ibis 1862, 33 7. s) Heuglin Journ. f. Ornith. 1863, 14. 6) Pariser Museum, Hartl Ornith. Beitr. Fauna Madag. 24. — Roch et E. Newton Ibis 1862, 269- 7) Blyth Ibis 1863, 31 (Strix javanicaj. — Layard Ann. nat. hist. 2 ser. XII, 1853, 107 (St. javanicaj . 8) Schlegel Mus. Pays-bas Striges 4. 9) Blyth Ibis 1862, 388 (St. javanicaj. 10) Gould Proceed. Z. S. 1859, 151. u) Gould Birds Austr. ( Strix delicatula). 12) Verreaux et 0. de Murs. Rev. de Zool. 1860, 387 et 1862, 132 ( Strix delicatula). 1S) Peale Unit. St. Expl. Exped. 74 ( Strix lulu). — Gray List Accip. 1848, 110 (Strix delicatula ?). — C assin. Unit. St. Expl. Exped. 1858, 105 (St. delicatula) . — Gray Catal. Birds Tropic. Isl. Pacif. Ocean 3 (St. delicatula) . w) Cassin. Illustr. Birds 176 (Strix pratincolaj. 15) Sclater Proceed. Z. S. 1859, 390 (St. pratincolaj. — Ygl. auch Mus. Pays-bas 1. c. 16) Berliner Museum. Schlegel Mus. Pays-bas 1. c. 5, nota. 17) Gun dl ach Cab. Journ. 1855, 46 7 (St. für cata). 18) March Proceed. Acad. Philad. 1863, 153. 19) Pariser Museum. — Bei Pr. Neuw. Beitr. III, 263 (St. perlata). 20) Schomb. Reise III, 732. 21) Pr. Neuw. Beitr. 1. c. (St. perlata). — Burmeister Th. Brasil. II, 137 (St. perlata). 22) Azara N. 46. 25) Burmeister Journ. f. Ornith. 1860, 243 (St. perlata). 2i) Tsehudi Fauna Per. 121 (St. perlata). 26) Hartl Naumannia 1853, 220 (St. perlata). 26) Darwin und Gould Zool. Beagle 34. Vög e l. 31 ausdehnung; von den Anden bis an das Meer in der Höhenausdehnung vom Niveau des Oceans bis zu 12000' auf den Anden x). Einige Bemerkungen über die geographische Verbreitung der Raubvögel. Die geographische Verbreitung der Raubvögel bietet manche interessante Momente. Die Vulturiden finden sich in allen Erdtheilen, mit Ausnahme der austra- lischen Region; die Falconiden und Strigiden erstrecken sich über die ganze Erd- oberfläche. Sämmtliche Geier der neuen Welt gehören der Unterfamilie der Sar- coramphinen an, welche in der alten Welt nur durch die Gattung Neopbron vertreten ist. Gypohierax angolensis , der allein eine Unterfamilie bildet, ist auf Afrika beschränkt. Unter den Falken und Eulen ist nur die Subfamilie der Polybo- rinen der neotropischen Region eigenthümlieh, während alle übrigen beiden Wel- ten gemeinsam sind. Was die Gattungen betrifft, so sind allerdings nicht wenige aus- schliesslich amerikanisch, viele aber gehören zugleich anderen Regionen an. Unter den Arten der Raubvögel befinden sich mehrere wahrhaft kosmopoli- tische, wie Pandion Haliaetus , Falco communis , Strix flammea, andere von wenig geringerer Verbreitung, z. B. Otus brachyotus. Der alten und neuen Welt sind nur sehr wenige Species gemeinsam und diese gehören, mit Ausnahme der eben erwähnten Weltbürger, den höheren Breiten an, wo der amerikanische Continent einerseits Europa, andererseits Asien genähert ist. So finden sich in Nord-Amerika Hcdiaetus Albicilla , Aquila Chrysaetus , die nor- dischen Edelfalken, Nyctea nivea , Otus vulgaris und auf der pacifischen Küste der ostasiatische Haliaetus pelagicus. Der übrige grösste Theil der nearktischen und die ganze neotropische Raubvogelfauna sind aber der neuen Welt eigenthümlieh und wenn auch viele Gattungen Vorkommen, die in der alten Welt ebenfalls Ver- treter besitzen, so ist doch specifische Verschiedenheit vorhanden. In der alten Welt erstrecken sich viele Arten über mehrere Welttheile und namentlich ist eine grosse Zahl derselben, worunter sehr viele unserer europäischen Raubvögel, dem grössten Theile der paläarktiscben Region gemeinsam. Bo bewohnt Gypaetus barbatus , der nur in beträchtlichen Höhen lebt, die Pyrenäen, Alpen, Karpathen, den Kaukasus, Palästina, den Himalaya und wahrscheinlich den west- lichen Theil Nord-Afrika’ s 1), Vultur cinereus und Gyps fulvus die ganze Mittelmeer- region in Europa und Afrika, Ost-Europa, West-Asien und selbst Indien. Buteo vul- garis, Aquila Chrysaetus , Haliaetus Albicilla , Hypotriorclus aesalon , H. subbuteo , Orbigny Voy. Amer. mer. 136 (St. perlata). 2) In Nordost- Afrika wird er durch G ■ nudipes ersetzt. 32 P el z ein. Tinnunculus alaudarius , Astur palumbarius , Accipiter Nisus , Bubo mciximus etc. reichen von hohen Breiten, Neophron percnopterus, Buteo ferox , Aquila imperial is, A. Boneil ii , .4. pennata , Circaetus gallicus , Otus vulgaris, 0. brachyotas von den wärmeren Ländern Europa’s an südlich bis nach Afrika, einige bis in die Wüsten- region und in Asien bis zum Himalaya, manche selbst nach Süd- Afrika und Ost- indien; nach Osten erstreckt sich die Verbreitung vieler dieser Arten durch die Amurländer und China bis an den stillen Ocean. Einige Arten sind Afrika und Indien gemeinsam, wie Gyps bengalensis , einige der indischen und australischen Region, wie: Pontoaetns leucogaster und Haliastur indus. Nicht wenige Species sind dagegen nur auf eine Region beschränkt; so auf die afrikanische: Vultur occipitalis , Gyps Bueppellii , Neophron pileatus , Aquila Brehmii, A. vultur ina, die afrikanischen Spitzaeten auf die indische: Onychaetus malayensis , Spizaetus cristatellus , Sp. niveus, Pontoaetus ichthyaetus , auf die austra- lische: Aquila audax, Haliastur sphenurus , Astur approximans , M. Novae Hollan- diae, Strix tenebricosa. Auch selbst innerhalb einer Region haben manche Raubvögel einen beschränk- ten Verbreitungsbezirk, z. B. Gyps Kolbii in Süd-Afrika, Gyps indicus in Ostindien, Buteo augur in Nordost-Afrika, B. Jackal in Süd- Afrika, Aquila Gurneyi auf den Molukken, Spizaetus leucostigma in Nordost- Afrika, Astur macroürus auf der Gold- küste, A. griseiceps auf Celebes, Accipiter madagascariensis und A. Francesii in Madagascar, A. hyogaster in Amboina und Macassar, Jeracidea Berigora und J . occidentalis in Neu-ILoIland, J. brunnea und J. Novae Zelandiae in Neu-Seeland. Eine höchst merkwürdige Thatsache ist es, dass manche Arten, welche mit weitverbreiteten , ja kosmopolitischen, in Form, Lebensweise, Bewegungsfähig- keit,’ Stärke ganz übereinstimmen, nur auf einen kleinen Verbreitungsbezirk ange- wiesen sind. So die nordischen Edelfalken, welche nur im Norden Europa’s, Asiens und Amerika’ s heimisch sind, und von denen höchstens einzelne Individuei in das mittlere Europa und Asien, hie und da auch nach Indien gelangen, wäh- rend der nahe verwandte, nur an Grösse und Kraft jenen etwas nachstehende Falco sacer Ost-Europa und Mittel-Asien, Indien und Nord-Afrika bewohnt; der dem letztem zum Verwechseln ähnliche Falco jugger kommt dagegen blos in Nepal und Hindostan vor. Falco schaheen , der dem über die ganze Erde verbreiteten Falco communis so nahe steht und diesem von den indischen Falknern seines Muthes und seiner Kraft wegen noch vorgezogen wird, lebt blos in Indien und Mittel-Asien. Aquila naevioides ist wahrscheinlich ausschliesslich afrikanisch, während A. Clanga und A. naevia Europa, Asien und Afrika bewohnen. Circaetus gallicus verbreitet sich über Europa, einen grossen Theil von Afrika, Mittel-Asien und ganz Indien und wurde nach Schlegel selbst auf Timor beobachtet, während C. thoracicus Vög el. Q O O 0 nur Afrika angehört. Tinnunculus alaudarius reicht von Nord-Europa bis nach Süd- Afrika, nach Indien, Ceylon und Celebes, Japan und China, T. moluccensis findet sich nur auf Java, Borneo, Celebes und den Molukken. Gyps Ko/bii ist auf Süd- Afrika beschränkt, G.fulvus gehört zu den weitverbreiteten Geiern. Strix capensis ist ausschliesslich südafrikanisch, während St. flamme a fast die ganze Erdoberfläche bewohnt. Aus diesen Facten ergibt sich, dass die geographische Verbreitung der Vögel nicht blos von den Momenten der Umgebung, von Klima, Nahrung, von grösserer Bewegungsfähigkeit , stärkeren Angriffs- und Vertkeidigungsmitteln , oder von geologischen Veränderungen der Erdoberfläche abhängt, sondern dass ausser den erwähnten, gewöhnlich angeführten, noch andere tiefere Gründe bestimmend einwdrken, welche unserer Erkenntniss verborgen geblieben sind. Gegen die Ansicht, dass nahe verwandte Vögel in verschiedenen Regionen, nur durch den Einfluss der umgebenden Verhältnisse modificirte Abkömmlinge desselben Stammes seien, spricht die Thatsache, dass sehr weit verbreitete Arten neben nahestehenden Species, welchen ein sehr enger Raum angewiesen ist, Vor- kommen, mithin denselben örtlichen Einflüssen ausgesetzt sind. So lebt Falco communis in Indien neben F. schaheen, Tinnunculus alaudarius in Süd-Europa und Indien neben T. Cenchris , in Afrika neben 7. Cenchris und T. rupicolus , Strix flammen am Cap neben Strix capensis A. Smith, in Neu-Holland neben Strix castanops G o u 1 d. Ich halte es allerdings für wahrscheinlich, dass viele Vögel, welche als eigene Arten beschrieben worden sind, insbesondere viele der sogenannten stellvertreten- den Species, bei näherer Kenntniss als blosse Localvarietäten zu betrachten sein werden, aber diese Berichtigungen bilden durchaus kein Beweismittel für eine Transmutationstheorie, sondern bereichern nur unsere Kenntniss von der Sphäre, innerhalb welcher jede einzelne Art zu variiren im Stande ist. Novara-Expedition. Zoologischer Tlieil. P»d. T. Pelz ein. Vögel. 5 34 Pelz ein. OK DO II. PASSER ES. TRI BUS I. FISSIROSTRES. SUBTRIBUS I. FISSIROSTRES NOCTURNE CAPRIMULGIDAE. POD ARGUS HU MER AL IS Vig. etHorsf. Neu-Holland (Zelebor, Museum Sydney). Eines der beiden Exemplare erhielt die Expedition vom Museum in Sydney in Tausch. BATRACHOSTOMUS CORNUTUS (Temm.). Borneo (v. Schi er b rand). CAPRIMULGUS INDICUS Lath. Malacca (Zelebor, Eernandez). CAPRIMULGUS ATROYARIÜS Sundeval 1. Cap. Ein Weibchen wurde im October in den Gehölzen von Constantia geschossen. Ganze Länge 91/2": Fliigelweite 17 '. Sehr selten; nur einmal beobachtet. Zlbr. Vö g e /. In der Familie der Caprim ul gi den kommen sein- mannigfaltige und zum Theil sehr merkwürdige Geschlechtsunterschiede vor, eine Erscheinung, die um so mehr auffallen muss, als bei den, in vieler Hinsicht und zwar besonders in der Lebens- weise und im Charakter der Färbung nahestehenden Eulen beide Geschlechter, die Grössendifferenz abgerechnet, sich gleichen. Die äusseren Sexualunterschiede der Caprimulgiden zeigen sieb theils in der Färbung, und zwar entweder des ganzen Gefieders oder bestimmter Körperstellen, Flecken oder einzelner Federn, theils im Bau und in den Verhältnissen der Schwingen, Steuer- und Schmuckfedern1). Was den ersten Fall betrifft, so ist bei den Batrachostomus- Arten , die wohl nur als eine Gruppe innerhalb der Gattung Podargus zu betrachten sein dürften, das Gefieder der Männchen grau, das der Weibchen rostfarben2); bei Caprimulgus albonotatus Tick eil und C. monticolus Franklin ist die allgemeine Färbung der Weibchen blässer, bei C. albonotatus und C. macrourus Horsf. mehr braun und weniger aschgrau als am Männchen. Dagegen übertrifft nach G o u 1 d 3) das Weib- chen von Eurostopodus albogularis das Männchen wie an Grösse so auch an Schön- heit des Gefieders. Bei manchen Arten sind Flecken oder Binden, die am Männchen weiss sind, am Weibchen gelblich oder röthlich, oder fehlen letzteren gänzlich. Solche Fälle sind: Der Wangenstreif am Männchen weiss, am Weibchen röthlich {Caprimulgus indicus Latin). Der Halsfleck am Männchen weiss, am Weibchen röthlich {Caprimulgus indi- cus, C. macrourus , Cliordeiles Popetue [Vieill.]). Der Schwingenfleck (Spiegel) am Männchen weiss, am Weibchen röthlich ( Caprimulgus europaeus L.,. C. indicus , C. guyanensis Gm eh). Der Schwingenfleck am Weibchen fehlend ( Caprimulgus albonotatus). Ein Fleck am Ende oder vor dem Ende der beiden äussersten Schwanzfedern jeder Seite am Männchen weiss, am Weibchen rostgelb ( Caprimulgus europaeus , G. albonotatus , C. macrourus). Die beiden äussersten Schwanzfedern des Männchens an der inneren und die beiden nächstfolgenden jeder Seite an beiden Fahnen mit einem etwa 15'" breiten *) Die Angaben über die Geschlechtsunterschiede der brasilischen Caprimulgen sind auf die mit genauer Geschlechtsbezeichnung versehenen Exemplare Natterer’s in der kaiserlichen Sammlung gegründet; jene über die indischen Arten wurden aus Jordon’s trefflichem Werke : The Birds of India, I, 192 — 200 geschöpft. 2) Schlegel: in Caban. Journ. 1856, 460; vergl. auch Bonap. Consp. I, 57. 3) Birds of Australia II. 3G Pelz ein. weissen Endfleck, welcher oberhalb durch eine 3 — 4'" breite dunkelbraune Binde begrenzt ist; die übrigen gelbgrau, dunkel marmorirt und mit dunkeln Querbinden. Am Weibchen alle Schwanzfedern wie die mittleren des Männchens ( Poddger ma- cunda Vieilh) x). Die Schwanzfedern des Männchens, mit Ausnahme der mittleren, mit subter- minalen weissen Flecken, die am Weibchen fehlen (Gaprimulgas Indiens). Die Schwanzfedern des Männchens, mit Ausnahme der zwei mittelsten, mit einer weissen Querbinde ungefähr y2" vor dem Ende, jene des Weibchens mit nur angedeuteter Binde ( Caprimidgus semitor quatus Gmeh, Cliordeiles Popetue). Die beiden auf die äussersten folgenden Schwanzfedern jeder Seite zeigen am Männchen die weisse Farbe bis zur Basis hinaufreichend, ja manchmal fast die ganze Feder bedeckend, während beim Weibchen nur ein 12 — 15"' langer Endfleck auf diesen Federn sich befindet (Gaprim ulgus guianensis). Die zwei äussersten Schwanzfedern jeder Seite sind am Männchen weiss mit braunen Spitzen, am Weibchen ohne Weiss (Caprimidgus monticolus). Nur die beiden mittelsten Schwanzfedern des Männchens graubraun mit dunkler Marmorirung und solchen Querbinden, die beiden äussersten ganz weiss, die übri- gen weiss, an der Aussenfahne und am Ende mehr oder minder dunkelbraun begrenzt. Alle weissen Schwanzfedern haben im ersten Drittheil ihrer Länge an der Innenfahne eine, oberhalb und unterhalb sichtbare, 3 — 5"' breite dunkelbraune Binde. Beim Weibchen findet sich nur ein mehr oder minder ausgedehnter weisser Fleck am Bande der Innenfahne im letzten Drittheil der seitlichen Schwanzfedern ( Caprimidgus cayennensis Gmeh). Im zweiten der oben angeführten Fälle liegt der Unterschied im Bau und in den Verhältnissen gewisser Federn. Das Männchen von Macrodipteryx longipennis (Shaw.) zeichnet sich vor dem Weibchen durch die seltsamen langen, am grössten Theile des Schaftes nackten und nur am Ende mit Fahnen versehenen Schmuck- federn zwischen den Primär- und Seeundarschwingen aus. Bei Scotornis ist der Schwanz der Männchen viel länger als der der Weibchen. Bei den Arten der Gattung Ilydropscdis haben die Männchen einen langen Gabelschwanz, während bei den Weibchen die Gabelung schwach ausgebildet, mehr nur angedeutet ist. Einer der merkwürdigsten Geschlechtsunterschiede findet sich bei Eleothreptus anomalus (Gould)* 2). Am ganz alten Männchen dieser Art sind die ersten sechs Schwungfedern von gleicher Länge, die siebente, achte und neunte noch ziemlich x) Bei Poclager Nattereri Temm. findet kein Farbenunterschied der Geschlechter Statt. 2) Amplypterus anomalus Gould Proceed. Zool. Soc. London 1837, 105. — Idem: Icones Avium Part. I, t. 1 . Vö g e 1 . 37 bedeutend länger, am Weibchen dagegen nur die vier ersten Schwingen ziemlich gleichlang, die fünfte um 2 — 4"', die sechste um 7 — 11'", die siebente um 9 — 14'", die achte um 13 — 20"', die neunte um 17 — 24'" kürzer als die vier ersten, so dass der beim Männchen so auffallende Abstand zwischen Primarien und Secundarien wegfällt und der Flügel ein ziemlich normales Aussehen zeigt. Die Primarien des Männchens sind, mit Ausnahme der rostgelben Basis, schwarz, die ersten bis zur fünften oder sechsten mit weissem Endfleck; am Weibchen sind alle Primarien dunkelbraun mit rostgelben Querbinden, die sich gegen die Spitze hin in unregel- mässige Marmorirung auflösen. Die Schwingen der jungen Männchen stimmen in den Verhältnissen und in der Farbe mit denen des Weibchens überein; den Über- gang zum Flügel des alten Männchens zeigt sehr instructiv ein jüngeres männliches Exemplar (Curytiba 20. November 1830), an welchem die äussersten 4 — 5 Prima- rien jeder Seite die Charaktere jener des Weibchens tragen, aber schon ziemlich ausgebleicht und abgenützt erscheinen, während die nächsten Primarien (an einer Eleothreptus anomalus (Gould) Gray List Genera of Birds 1840, 7. — Idem List Birds Brit. Mus. II, (1848) 10. — Idem Gen. Birds 49. — Bonap. Consp. I, 62. — Burmeister: Thiere Brasil. II, 383. — Cab. et F. Heine Mus. Hein. III, 93. Caprimulgus mercurius Natterer Catal. msc. N. 292. Caprimulgus mixtus Licht. Mus. Berol. (partim?). Meines Wissens sind bisher nur drei männliche Exemplare dieser Art bekannt geworden, von denen eines ausDemerara(?), das Original von Gould’s Abbildung, im britischen Museum, eines aus Brasilien in der Hein e’schen Sammlung, das dritte von Herrn Bescke ohne nähere Angabe des Fundortes einge- sendete im Berliner Museum sich befindet. Nach dem letzten hat Bur meiste r seine Beschreibung ent- worfen. Unser Museum ist durch Natterer in den Besitz einer sehr schönen Suite von Eleothreptus anomalus gelangt; der genannte Forscher hatte 12 Exemplare mitgebracht, worunter vier alte , drei junge Männchen und fünf Weibchen. An zwei alten Männchen (von Ytarare, 1, März 1821 und Iri- sanga, 25. Januar 1823) stimmt die Flügelbildung ganz mit der von Gould geschilderten überein, während an den beiden anderen (Goyao 9. Januar 1819 und Ypanema, 24. November 1 8 1 9), die 7., 8. und 9. Schwinge die vorhergehenden an Länge nicht oder wenig übertreffen; vielleicht dürften an den letzteren die bezeichneten Schwingen noch nicht ihre volle Länge erreicht haben. Was die Färbung betrifft, so scheinen sich unsere Exemplare dadurch zu unterscheiden, dass die Federn der Oberseite aut gelbbraunem Grunde mehrere dunkle Querbinden zeigen, während Gould sagt: „crown of the head, back and wings greyish brown; the centre of each feather irregularly dashed and spotted with black •' ; die Differenz scheint mir aber nicht wesentlich zu sein. Burmeister sagt von dieser Art: braungelb- grau, fein gewellt. Alle Handschwingen bis zi\r 7. gleichlang, aber die 7. und 8. etwas länger, schmäler , spitzer ; das von ihm beschriebene Individuum scheint demnach in der Färbung mit den unseren übereinzustimmen , und in der Flügelbildung die Mitte zwischen den beiden Stadien unserer alten Männchen zu bilden. Natterer sammelte Eleothreptus anomalus an folgenden Fundorten: Matto- dentro December; Goyao Januar; Ypanema August, September, November, December; Cimiterio Juli; Curytiba November ; Ytarare März ; Irisanga Januar. 38 Pelzein. Seite vier, an der andern zwei) bereits gewechselt sind, die Färbung wie am alten Männchen zeigen, aber ihre volle Länge bei weitem noch nicht erreicht haben. SUBTRIBÜS II. FISSIROSTRES DIURNI. CYPSELfDAE. CYPSELÜS PYGARGUS (Temm.). Cap. Ein Männchen wurde bei Constantia geschossen. Dieser Segler fliegt sehr hoch und reissend schnell; er brütet wahrscheinlich in den hohen Felswänden des Berges, wo diese Vögel öfter beobachtet wurden. Zlbr. CYPSELÜS AFFINIS J. E. Gray. China (H. Swinhoe). DENDROCHELIDON COMATA (Temm.). Manila. Ein Weibchen von Herrn Zelebor am 20. Juni im Walde nächst dem Dorfe los Bahos geschossen. Iris dunkelbraun , Schnabel und Füsse schwarz. Dieser Vogel sitzt den ganzen Tag über viel längere Zeit auf dürren Bäumen, wo Ameisen auf und nieder laufen, als er fliegt. Im Magen fanden sich Ameisen. Zlbr. DENDROCHELIDON KLECIIO (Horsf.). Java (Dr. Bernstein). Männchen und Weibchen (?) dann ein Nest mit dem Ei erhielt die Expedition von Dr. Bernstein, dem wir die interessante Schilderung der Fortpflanzungs- geschichte dieser Art (in Caban. Journ. 1859) verdanken. COLLOCALIA CINEREA (Gmel.). Cassin. Cat. Hirund. in Proceed. Acad. Philad. YI. Tahiti. Ein Männchen am 16. Februar im Walde am Flusse nächst Papava im Districte de Arua geschossen. Augen und Schnabel schwarz, Füsse dunkelfleischfärben; Vogel. 39 Krallen schwarz, an der Wurzel grau. Ganze Lange 4" 8"', die Flügel überragen den Schwanz um 1". Zlbr. COLLOCALIA NIDIFICA (Lath.). Java (v. Schierbrand, Zelebor), Nicobaren (Katschal) (Zelebor). Zwei vonHerrn Oberst v. Schierbrand erhaltene Nester dieser Art aus Java sind sehr geräumig, eines 2" lang, gegen die Basis, von Innenrand zu Innen- rand 2" 2"' breit und 1/2,/ tief, das andere 1 1/V lang, 3" breit und über 1" tief. Beide bestehen ans homogener lichtgelber Substanz ohne andere Beimischung als hie und da einige Federn. Zwei andere Nester, von der Vogelnesthöhle im Gunung Nungnang (Kalkfels) oberhalb dem Dorfe Gua, District Tjeha, Preanger Regentschaft im Mai 1858 gesammelt, sind weit mehr mit Federn vermischt und von viel dunklerer Substanz, so dass an einem derselben die allgemeine Färbung graubraun genannt werden kann. Auf der Nicobareninsel Katschal wurden von den Mitgliedern der Expedition mehrere Nester gesammelt, welche, blos aus lichter Speichelsubstanz bestehend, ganz mit den reinen lichten der C. nidifica übereinstimmen. Sie sind sehr breit, ver- hältnissmässig sehr kurz und seicht und dürften, wie auch Herr Zelebor vermuthet, ohne Zweifel noch unvollendet sein. Die vollständige Übereinstimmung mit denen der C. nidifica und der grosse Unterschied von den weiter unten beschriebenen der C. Linchi lassen mich vermuthen, dass diese Nester von Katschal der erstge- nannten Art angehören dürften. Vielleicht hat auch Barbe (Journal of the Asiat. Soc. Bengal. XV, 363) unter dem Namen G. fuciphaga nicht C. Linchi , sondern C. nidifica verstanden, da er anführt, dass das Nest aus einer weisslichen gelatinösen Substanz bestehe, welche in Lagern geschichtet ist und aus den Speicheldrüsen des Vogels abgesondert wird. COLLOCALIA FUCIPHAGA (Thunb.). Java. COLLOCALIA LINCHI Horsf. & Moore. Taf. II, Fig. 2, Taf. VI, Fig. 2. Nicobaren. Collocalia fuciphaga ? ex ins. Nicob. Blyth. Journ. As. Soc. Bengal. XV, 22 et 3 69. Collocalia fuciphaga Barbe ibid. 363 — 364 (nidi). Collocalia Linchi Horsf. et Moore Catal. East. India Mus. I, 100 — 406 (solummodo ex insulis Nicobaricis). — Bonap. Rev. d. Zool. 1855, 581. — Bernstein: Cab. Journ. 1859, 1 19. 40 Pelz ein. Ein Weibchen wurde von Herrn Zelebor am 8. Marz 1858 nächst der Uläla- Bucht bei einer kleinen Felshöhle auf der Insel Ivamorta geschossen. Iris dunkel- braun (?) ; Fiisse licht bräunlich, an den Krallen schwärzlich. Ganze Länge 3" 9"', Flugweite 8y2". In der oben erwähnten Höhle befanden sich fünf Nester, in deren jedem nur zwei Eier oder junge Vögel von dieser Species waren. Hie Nicobarer nennen diese Vögel Elekuja , auch Elengja. Zlbr. Von der Uläia-Bucht wurde eine Gruppe von drei Nestern mitgebracht, von welchen eines an das andere fest angebaut und mit demselben eng verbunden ist (Tafelll, Fig. 2). Diese Nester haben die Form einer Schale, ihre Länge beträgt 2" bis 21/2", die Breite 2 — 2a/4", die Tiefe ungefähr 1", ihre Farbe ist braun; sie sind aus Pflanzenstengeln und grasartigen Pflanzen gebaut, welche grösstentheils in einander verschlungen, gleichsam geflochten wurden, so dass die Nestwand nicht durchaus solid ist, sondern an vielen Stellen nur ein Netzwerk darstellt. Die Speichelsub- stanz, welche beim Nest von C. nidifica ausschliesslich den Baustoff bildet, tritt hier in grösserer Hasse nur an den Stellen auf, wo die Nester am Felsen befestigt sind; ausserdem dient sie an manchen Orten zur Verklebung der Baumaterialien unter sich. Die Verbindung eines Nestes mit dem andern scheint theilweise durch Zusammenkitten mittelst des Speichels stattzufinden, überdies wird sie aber auch durch Stengel hergestellt, von denen ein Ende in das eine, das andere in das zweite Nest künstlich verwoben ist1). Die Eier der nicobarischen Salangane (Tafel VI, Fig. 2) zeigen eine sehr' ver- längerte, fast walzenartige, an beiden Enden gleic-hmässig abgerundete Form und sind von reinweisser Farbe. Ihre Länge beträgt 7 — T1//", ihre Breite 4y2'". Die von J. Verreaux und 0. des Murs als Gollocalici Linclii angeführte Salangane aus Neu-Caledonien ist jedenfalls nicht die nicobarische Art, sondern entweder eine selbstständige Species, für welche Wallace (Proceed. Zool. Soc. Lon- don 1863, 384) den Namen C. leucojgygia vorschlägt, oder C. troglodytes Gray, von welcher unser Museum ein, von II. Cumming aquirirtes Individuum aus Manila besitzt. Abgesehen von der weissen Binde am Unterrücken messen die Flügel des erwähnten Exemplares nur 3y2" (bei C. Linclii beinahe 4"), die Unterseite ist dunkler braun und die grossen Unterschwanzdecken zeigen keinen weissen Band. Nach G r ay’s Abbildung (Genera of Birds t. XIX) scheint auch dasNest verschieden zu sein. Herr von Frauenfeld bemerkte unter dem Plafond der Stockwerke der Pagode zu Vellore zahlreiche Nester, von welchen er eines mitbrachte. Es hat die Form einer flachen Schale, und besteht aus Pflanzenstengeln, welche durch *) Ein einzelnes Nest von den Nicobaren ohne nähere Angabe des Fundortes stimmt mit den eben beschrie- benen ganz überein. Vögel. 41 Speichelsubstanz sehr fest verkittet sind, so dass eine starke dicke Masse entsteht. Der schwalbenähnliche Vogel, welcher diese Nester baut, war leider nicht zu erhalten. HIRUNDINIDAE. HIRUNDO CUCULLATA Bodd. Hirundo capensis Grael. Cap. Ein Männchen wurde in der Nähe von Constantia geschossen, ausserdem wur- den noch einige Exemplare erlegt. Nicht scheu; nistet in den Häusern am Cap überall. Zlbr. HIRUNDO JAVANICA Sparrm. Malacca (Zelebor, Fernande z), Schanghai. Ein Männchen wurde am 29. Juli bei Schanghai zwischen Feldern auf dem Wege nach der sechsstöckigen Pagode (Long-fah) geschossen. Augen schwarz, ganze Länge 6y2", Flugweite 11" 9"'. Nicht selten in und um Schanghai. Zlbr. HIRUNDO (HERSE) ARBOREA (Gould). Neu-Holland. HIRUNDO (HERSE) TAHITICA (Gm eh). Tahiti. Ein junges Exemplar wurde am 16. Februar im Gebirge, tief im Urwalde, im Distriete von Arua geschossen. Augen und Schnabel schwarz ; Fiisse schwarz- braun. Ganze Länge 5", Flugweite 10y2". Ein altes Individuum wurde in* Wein- geist mitgebracht. Zlbr. HIRUNDO (PETRO CHELIDON) MEYENI Cab. Mus. Ilein. I, 48. Chile. Ganze Länge eines Männchens 5", F ugweite 10', Schnabel und Augen schwarz, Füsse schwarzbraun. Zlbr. HIRUNDO CYANOLEUCA Vieiil. Brasilien. Ein Weibchen in der Umgebung von Catumby grande geschossen. Iris schwarz- braun, Füsse dunkel fleischfarb. Ganze Länge 4". Ein gemeiner Vogel; er nistet unter den Dachziegeln der Häuser. Zlbr. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Pelzeln. Vögel. 6 42 Pelzein. COTYLE FULIGULA (Licht.). Cap. Ein Männchen an der Simonsbai und ein Weibchen auf der Heide nächst Constantia geschossen. Nicht seiten, fliegt aber sehr hoch und ist daher schwer zu schiessen. Zlbr. Ein von Herrn Zelebor mitgebrachtes Ei dieser Schwalbe ist gleichförmig mattweiss. Längendurcbmesser 9y2'", Querdurchmesser 63/4"'. COTYLE PALUSTRIS (Steph.). Cap. In der Nähe von Herrn Rathfeld er’s Gehöft an einem kleinen Flusse sechs Individuen auf einen Schuss erlegt. Zlbr. CORACIADAE. EURYSTOMUS ORIENT ALIS (Lin ne). Manila (H. Schmidt). Ein Exemplar am 20. Juni im Walde nächst dem Dorfe Los Banos am süd- lichen Ufer der Laguna de Bay von H. Schmidt geschossen. Iris umberbraun, Schnabel und Füsse licht zinnoberroth. Ganze Länge 9" 9'", Flugweite 2'. Zlbr. Die Flügellänge dieses so wie eines andern, in der kaiserlichen Sammlung befindlichen Individuums beträgt 7" oder etwas darüber. EURYSTOMUS CYANICOLLIS (Vieill.)- B’orneo (v. Schierbrand). Ein altes und ein junges Exemplar. Die Flügellänge des erwachsenen Vogels beträgt 7" 1"', die des jüngeren 6" 10"'; an letzterem ist der Oberschnabel braun und alle jene Stellen an den Flügeln und dem Schwänze, welche im ausgefärbten Kleide die tiefblaue Farbe tragen, sind blaugrün. Am untern Theil der Kehle be- ginnt auf blaugrünem Grunde das intensive Blau offenbar durch Verfärbung auf- zutreten, denn die einzelnen Federn zeigen diese Farbe nur in der Mitte und zwar in sehr verschiedener Ausdehnung, bald nur eine Binde bildend, bald den grössten Theil der Feder einnehmend; die Basis der Federn ist braun, während das Ende manchmal auch mehr oder minder weit die Ränder blaugrün sind. EURYSTOMUS PACIFICUS (Lath.). Java, Neu-Holland (B. Wiillerstorf, Zelebor, Mus. Sydney). Vögel. 43 Ein Weibchen (?) wurde am 19. November im Keira- Gebirge im Districte Illawara nächst Wulongong in Neu- Holland von Freiherrn von Wüllerstorf geschossen. Iris dunkelbraun, Augenränder, Schnabel und Füsse roth. Zlbr. Ausserdem wurde noch ein Individuum in Neu-Holland gesammelt , und ein Männchen vom Museum zu Sydney erhalten. Auch von Java wurde ein Exemplar eingeschickt. Das kaiserliche Museum besitzt ein von Temminck in Tausch erhaltenes Stück aus Java, welches vollkommen mit dem australischen übereinstimmt. Fliigel- länge 7%. — 7%". Die genauere Unterscheidung der angeführten Eurystomus- Arten verdanken wir insbesondere Reichenbach (Meropinae S. 54, 55), jedoch stimmen unsere Exemplare, was die Grössenverhältnisse besonders die Flügellänge betrifft, nicht immer mit den Daten des genannten Naturforschers überein. EURYLAIMUS SUMATRANUS (Raffles). Borneo (v. Schierbrand). EURYLAIMUS OCI1ROMALUS Raffles. Borneo (v. Schierbrand). CYMBIRHYNCH US MACRORHYNCIIUS (G m e 1.). Malacca (Zelebor, Fernandez), Borneo (v. Schierbrand). TROGONIDAE. HARPACTES DUVAUCELII (Temm.). Malacca (Z e 1 eb or, Fernandez), Borneo (v. Schierbrand). HARPACTES TEMMINCKII (G ou 1 d). Malacca (Zelebor, Fernandez). HARPACTES DIARDII (Temm.). Malacca (Zelebor, Fernandez). BUCCONIDAE. BUCCO SWAINSONI Gray. Brasilien. 6* Pelzein. U Ein Weibchen wurde im August 1857 auf dem Corcovado- Berge bei Rio Janeiro im Urwalde von einer Cycadee herabgeschossen. Iris und Fiisse schwarz- braun. Nicht häufig. Zlbr. ALCEDINIDAE. DACELO GIG ANTE A (Lath.). Neu-Holland. Ein Männchen am 17. November im Walde bei Apin nächst Campbelltown (Sydney) von B. Wüllerstorf geschossen. Iris dunkelbraun. Zlbr. HALCYON. aj LA CE DO Reichenbach. HALCYQN PÜLCHELLA (Horsf.) Malacca (Zel ebor, Fernand e z). bj PARALCYON Bonap. HALCYON CONCRETA (Temm.) Borneo (v. Schierbrand). cj TODI RAMPHUS Less. HALCYON CHLORIS (ßodd.). Java. Als ich im Jahre 185 6 eine Notiz über PPalcyon abyssinica in den Sitzungs- berichten der kaiserlichen Akademie veröffentlichte, erschien es mir noch sehr fraglich, ob das von Buffon PI. enl. t. 783 abgebildete Exemplar, welches ganz schwarzen Schnabel und keinen weissen Augenbrauenstreifen hat, wirklich mit dem von neueren Autoren als PL. clüoris (Bodd.), PL. chlor acephala (Gmel.) und PP. collaris (Lath.) angeführten Vogel identisch sei. Auch Natterer bezweifelte in seiner handschriftlichen Synopsis, dass die Abweichungen der Abbildung von den Exemplaren blos Fehler des Malers seien, da Buffon den weissen Strich über die Augen und den fast ganz weissen Unterschnabel in der Beschreibung nicht übersehen haben würde. Natterer behielt daher, statt der auf B uffon’s Tafel basirten Bezeichnung chlor ocephala den Artennamen collaris bei. Nachdem jedoch Cassin in. seiner vortrefflichen Monographie von Todiram- phus (United States Explor. Exped. 1858, 205) die Verschiedenheiten im Auf- treten der Augenbrauenstreifen erwähnt und ein der kaiserlichen Sammlung in den O O Vögel. 45 letzten Jahren von D r. Doleschall aus Amboina eingeschicktes, offenbar sehr altes Exemplar nur einen kurzen gelblichen Streifen vom Nasenloche an besitzt, der das' Auge bei weitem nicht erreicht, da ferner die Annahme Reich enbach’s (Alcedinidae S. 31), dass ßuffon seine Beschreibung nach der Abbildung und nicht nach dem Originale gemacht habe, nicht unwahrscheinlich ist, so dürfte doch anzunehmen sein, dass Buffon wirklich den über einen grossen Theil Indiens ver- breiteten Vogel der neueren Schriftsteller gemeint habe Was nun Halcyon abyssinica (Licht.) betrifft, so haben sich Heuglin und Hartlaub (Ibis I, 340) für die Identität des an den Küsten von Abyssinien, Do- nakil und Somali vorkommenden Vogels mit dem indischen H. chlor ocejghala (G m e 1.) ausgesprochen und auch Cassin (Unit. St. Expl. Exped. 1. c.) erwähnt ein Exem- plar von Todir. chloris , welches aus Abyssinien stammen sollte, ohne eine Diffe- renz herauszuheben. Dagegen hatte Natterer in seiner handschriftlichen Synopsis die Unter- schiede zwischen dem afrikanischen und dem indischen Vogel (FI. collaris = Ff. chloris) folgendermassen dargestellt: Alceclo abyssinica Licli t. Ein Exemplar im k. Cabinet vom Berliner Museum gekauft und aus Abyssinien. Gleicht sehr der Alceclo collaris , unterscheidet sich aber im Schnabelbau; die Linie vom Mundwinkel am Schnabelrand bis an die Spitze ist gerade, nicht aufwärts steigend wie am collaris , die Linie des Firstes geht von der Hälfte des Schnabels an abwärts; kein Halcyonschnabel. Der weisse Streifen vom Nasenloch ist viel breiter und geht in die Stirne hinein, bildet mehr einen ovalen Fleck, der überm Auge in einen schmalen weissen Streif endet. Das Weisse des Hinterhalses ist breiter, es geht mehr in den Oberrücken hinein. Die Schwungfedern sind im Verhältnisse zu den Secundaren bedeutend länger, denn von der Flügelspitze bis an die drittvorletzte Secundarfeder sind 10 Linien. Die Farbe des Scheitels, des Ober- rückens und der Schulterfedern ist verschieden , nicht so bläulich, sondern mehr olivenblaugrau, eben so sind die oberen Flügeldeckfedern. Schwung- und Schwanz- federn, so wie der Unterrücken haben dieselbe grünlich-blaue Farbe wie am col- laris. Die inneren Fahnen aller Schwungfedern sind schwarz. Bios das Weiss des Ilinterhalses hat schwärzliche Säume, nicht die Seiten der Brust. Der ObersOma- bel, die Spitze des unteren (9'" lang) und der schmale Rand desselben sind schwarz, der übrige Unterschnabel ist weiss. Fasse dunkelbraun. Länge 8 — 10". Flügel 4", 1) Die ursprüngliche Angabe bei Buffon, dass das Exemplar vom Cap der guten Hoffnung stamme, lässt 'es übrigens auch möglich erscheinen, dass die afrikanische Art geschildert worden sei. 46 Pelz ein. mittelste Schwanzfedern 2" 3'", die äussersten um 5'" kürzer, Schnabel 2” 2'", an das Nasenloch 1" 7"', Tarse ß1//". Diese Unterschiede, von Avelchen insbesondere das sehr verschiedene Längen- verhältniss zwischen den Primarien und Secundarien als wichtig- hervorgehober werden muss, scheinen mir allerdings bedeutend genug, um die Aufrechthaltung der specifischen Selbstständigkeit des afrikanischen Vogels zu rechtfertigen. Die Synonymie dieser Art wäre, wie folgt: Halcyon abyssinica (Licht.). Alcedo abyssinica Licht. Mus. Berol. — Natterer Synops. msc. Ceryle abyssinica Licht.: Nomencl. Avium 67. Halcyon ( Ceryle J abyssinica Licht. — Pelzein: in Sitzungsb. d. kais. Akad. XX. (1856) 501. Halcyon chlorocejphala (Gmel.) Heuglin et Hartlaub: Ibis I, 340. Hab. Abyssinia (Mus. Berol.) ad oras Abyssiniae, Donakil et Somali (Heu- glin). Die Verbreitung der Untergattung Todiramyphus beginnt in Indien, indem H. chloris in Bengalen, Aracan, an der Tenasserimküste, auf den Sunda-Inseln und Philippinen, H. occipitalis auf den Nicobaren, H. sancta auf Borneo lebt, und erstreckt sich über die Molukken, Neu-Guinea, Polynesien, das australische Fest- land und Neu-Seeland; die Auffindung einer Art dieser Gruppe, welche zu den charakteristischen Formen der indischen und australischen Region zu zählen ist, in Afrika muss daher als eine für die geographische Verbreitung der Vögel sehr interessante Tliatsache erscheinen. HALCYON OCCIPITALIS (Blyth). Nicobaren. Ein Männchen im Februar auf der Insel Kar Nicobar geschossen, hatte eine ganze Länge von 10", die Flugweite war 1 ö1//'. Der Ruf ist dem unseres Mittel- spechtes ähnlich. Die Nicobarer nennen diesen Vogel Sakazr. Auf allen Insein nicht selten. Am 7. März wurde ein Weibchen von B. Wiillerstorf im Walde bei dem Dorfe Itöe im Nangkauri-Hafen geschossen. Ausserdem sind noch zwei Weibchen und ein von B. Wüllerstorf erlegtes Männchen im Balge conser- virt. Zlbr. HALCYON SANCTA (Vig. et Horsf.). Borneo (v. Schierbrand), Neu-Holland (Zelebor), Victoria (Dr. Müller). Das Exemplar von Herrn Zelebor ist offenbar jünger als die übrigen; der Streif zum Auge, das Halsband und die Unterseite von der Kehle abwärts sind Vogel. 47 ochergelb, an den Flanken sein- intensiv, gefärbt; am Halsband und an den Brust- seiten zeigen sieb schwache dunkle Federränder. HALCYON VENERATA (Gm eh). Neu-Caledonien (Dr. Deplanclie), Tahiti. Ein ausgefärbtes, fraglich als Männchen bezeichnetes Exemplar dieser Art erhielt die Novara-Expedition von Herrn Dr. E. Deplanclie in Papeete als Geschenk; es soll aus Neu-Caledonien stammen und stimmt mit der Abbildung in der United States Exploring Expedition t. 18, f. 2 ganz gut überein, nur zieht an unserem Individuum von der Basis des Unterschnabels längs den Kopf- und Flals- seiten ein unregelmässiger, theil weise verloschener, rostgelber Streif bis in die Gegend des Flügelbuges herab und auch die Oberbrust, wo am jungen Vogel die dunkle Binde sich befindet, ist etwas rostgelb angeflogen. Die vierte Schwinge ist die längste. Länge des Flügels 3" 9'", des Schwanzes 3", des Schnabels vom Nasen- loch an 1", vom Mundwinkel 1" 8'", Schnabelbreite am vorderen Ende der Nasen- löcher 5%'". Ferners wurden von der Expedition folgende Individuen auf Tahiti gesammelt. Ein Nestling, den die Expedition im Februar in Papeete lebend erhielt. Iris dunkelbraun, Schnabel schwarz, die Spitze grauweiss, an der Basis gegen die Wurzel dunkelroth. Ganze Länge 6". Ein junger Vogel am 13. Februar im Walde des Districtes Faäa von Herrn Zelebor geschossen. Ganze Länge 7" T", Flugweite 12''. Ein junger Vogel am 14. Februar tief im Walde geschossen. Iris tief-umbra- braun; Schnabel glänzend schwarz, an der Basis grauweiss. Fiisse schwarzbraun mit violettem Anflug. Ganze Länge 8" 2'", Flugweite 12y2". Ein Weibchen am 13. Februar im Walde am Fautäua-Flusse im Districte von Pare geschossen. Von den Eingebornen wird er der geheiligte Vogel Buru genannt. Wenn er von einem Baume u. s. w. ab oder zufliegt und mit seines Gleichen zu- sammenkommt, schreit er oft sehr laut: Zak-zak-sak-sak-arr-arr. Zlbr. Die Maasse sind am Länge des Flügels .3' „ „ Schwanzes Schnabel vom Nasenloch „ „ Mundwinkel Schnabelbreite am vordernEnde der Nasenlöcher Am Nestling sind die Oberseite und die I manche Federn mit kaum merkbaren Spure Brustbinde haben oft weisse Punkte, die hie und da zu unterbrochenen Binden sich JG 4. Exemplar 3' ' 4"/ . 3" 6' " 3n 3" üyr 1 9 2 7 3 3 9% 10 11% 1 V. 1 6 1 6 i sy2 1 9% 4V 5 5% 5%. 6- -9”' breite Brustbin de dunkelbraun. •en lichterer Länder; die Federn dei 48 Pe Izeln. zusammenstellen; von dieser Zeichnung ist aber von aussen nichts sichtbar, sondern die Binde erscheint blos braun. Vom Nasenloch zum Auge läuft ein weisslicher Strich, vom Auge gegen den Hinterkopf zu ein undeutlicher Streif mit grünlichem Metallglanz. Hie Schwanzfedern haben etwas grünen Schimmer. Das zweite Exem- plar zeigt bereits den Hinterkopf und die Wangen, die Aussenseite der Schwingen und einen grossen Theil der Schwanzfedern von grüner Farbe; die Brustbinde ist etwas schmäler als am vorigen. Am dritten Individuum hat sich der grüne Schimmer mehr oder weniger intensiv auf den Bücken und die Flügel erstreckt; die Brust- binde ist sehr entwickelt und gleichmässig 10- — -11'" breit. Bei den) letzten, offen- bar erwachsenen Weibchen von Tahiti hat die grüne Farbe, welche den vorderen Theil der Federn einnimmt, bereits auf der ganzen Oberseite das Übergewicht, wenngleich die braune Federbasis noch häufig sichtbar wird. Die Brustbinde, an deren Federn die weissen Punkte zu ziemlich breiten Binden und Säumen geworden sind, zeigt in Folge davon ein geschecktes Aussehen, in welchem aber theilweise das Weiss schon prävalirt und die Binde an manchen Stellen fast unterbrochen erscheinen lässt. Über die Zusammengehörigkeit der hier beschriebenen Vögel mit Todiram- phus divinus Lesson, von dem dieser Ornithologe ein junges Exemplar und Cas- sin (Unit. St. Expl. Exp. T. 18) die verschiedenen Altersstufen schilderte, kann wohl kein Zweifel obwalten. Aber auch die von mir in den Sitzungsberichten der k. Akademie XX, 1856, 501 hervorgehobene Identität mit Latham’s Venerated Kingsfisher ( Alcedo venerata Gmel) ist meiner Überzeugung' nach vollkommen evident, indem das im k. Museum befindliche Originalexemplar aus dem Museum Leverianum mit dem oben geschilderten erwachsenen Individuum sehr gut über- einstimmt. Die Maasse , die Schnabel-, Flügel-1) und Fussbildung und die Färbung sind ganz entsprechend ; letztere zeigt, ungeachtet sie sehr verblichen ist, einen beinahe ausgefärbten Vogel ohne Brustbinde (von der höchstens an einigen Federn schwache dunkle Punkte zurückgeblieben sind), an dessen Oberseite aber die braune Farbe nur theilweise von Grün verdrängt ist. Das in unserem Museum befindliche jüngere Exemplar, weiches von Parzudald gekauft wurde und von de11 Sandwich-Inseln stammen soll, entspricht vollkommen dem oben zuletzt beschrie- benen Weibchen von Tahiti, nur ist sein Schnabel unbedeutend weniger breit und die Brustbinde etwas schmäler. Bei diesem Sachverhalte dürfte als Bezeichnung dieser Art Hcdcyon venerata (Gmel.) beizubehalten sein und Todiramphus divinus L e s s. ein Synonym davon bilden. 1) Latham’s Bemerkung, dass manche Secundarien die Länge der grossen Schwungfedern besitzen, ist mit dem Exemplare nicht im Einklang. e I Tö g el. 49 Von dem durch C assin a. a. O. als Todirampihus tuta beschriebenen und auf Tafel 15 abgebildeten Vogel unterscheidet sich unsere Species, wie bereits Cassin hervorgehoben hat, durch die geringere Grösse und durch den Mangel des hellen Nackenstreifens, der bei II. tuta in allen Kleidern sehr auffallend ist, während bei II. venerata nur ein etwas intensiveres Grün eine schwache Andeutung eines Strei- fens bildet. Herr Zelebor beobachtete auf Tahiti zwei Exemplare von H. venerata , welche auf einem Wipfeldürren Baume mit einander spielten. Da die Vögel wiederholt in eine Baumspalte geschlüpft waren, so wurde diese untersucht und es fand sich am Grunde derselben ein aus verschlungenen Moosen, Bast und Wurzelfäden dicht und künstlich construirtes Kissen. Dasselbe ist von fast viereckiger Form und gelbbrauner Farbe und misst in der Länge 4y2", bei 3" Breite und l1//' Höhe. Dieses Kissen , ohne Zweifel zur Unterlage für die Eier bestimmt, scheint noch nicht benützt worden zu sein, da keine Beimischung von animalischen Stoffen vorhanden ist. d) ENTHOMOTHERA Horsf. HALCYON ATRICAPILLA (Gmel.). \ Hongkong (Dr. Harlan d). Herr Zelebor beobachtete am 10. Juli bei Shek-Pei-Wan ein Exemplar einige Male ausser Schussweite in einem kleinen Wäldchen, in welchem sich eine Quelle befand. Das Geschrei des Vogels war dem des europäischen Buntspechtes ähnlich. Zlbr. HALCYON FUSCA (Bodd.). Malacca (Zelebor, Fern and ez). HALCYON MELANOPTERA (Horsf.). Java. ej RAMPHALCYON Reichenbach. HALCYON JAVANA (Bodd.). Gross-Nicobar, Java (Zelebor), Borneo (v. S c hi er brau d). Ein weiblicher Vogel wurde am 26. März an einem kleinen Flusse im Urwalde der Südspitzevon Gross-Nicobar geschossen. Iris schwarz, Schnabel dunkel zinnober- roth, braun melirt, Füsse dunkel miniumroth. Ganze Länge 13y2", Flugweite 19y4". Nicht häufig; nur einmal beobachtet mit einem Männchen, welches nach dem Schüsse 7 Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Pelz ein. Vögel. 50 Pe Izeln. im dichten undurchdringlichen Unterholz des tropischen Urwaldes nicht aufgefun- den werden konnte. Die Nicobarer nennen den Vogel Catjapa. Zlbr. Von den beiden Exemplaren aus Java ist eines bedeutend jünger als das andere, es hat reinweisse Kehle und seine Federn am ochergelben Nackenbande und quer über die Brust haben am Ende aus dunkeln Punkten bestehende Säume. Der Schnabel misst vom vor deren Endedes Nasenloches 2" 1"'; beim alten Exem- plare 2" 6'". ALCEDO BENGÄLENSIS Gmel. Madras (Zelebor), Hongkong (Dr. Harland, Zelebor). Ein junger Vogel wurde nebst anderen Naturalien zu Madras von einem Malayen gekauft. Ein Individuum wurde am 10. Juni im Walde bei Shek-Pei-Wan an einem kleinen Flusse geschossen; es stimmte im Betragen mit der europäischen Alcedo ispida überein. Zlbr. ALCEDO MENIN TIN G Horsf. Mal acca (Zelebor, Fernandez). ALCYONE AZUREA (Lath.). Neu-Holland (Mus. S y d ney). Chile. CERYLE STELLATA (Meyen). MEROPIDAE. MEROPS BADIUS Gmel. Borneo (v. Schierbrand). MEROPS JAVANICUS Horsf. Java, Malacca (Zelebor, Fernandez). MEROPS ORNATUS Lath. Neu-Holland. Unter den mitgebrachten Exemplaren befindet sich ein junges Weibchen aus Sydney. An demselben sind die Stirne und der Nacken noch grün, das dunkle Querband unter der gelblichen Kehle fehlt, an den Mittelschwanzfedern zeigt sich keine Spur einer Verlängerung. Länge des Schnabels vom vorderen Ende des Nasenloches 1", des Flügels 3" 11"', des Schwanzes 3". Vögel. 51 NYCTIORNIS AMICTUS (Temm.). Borneo (v. Sch i erb ran d). TRIBÜS II. TENUIROSTRES. UPUPIDAE. EPIMACHUS PARADISEUS (S w a i n s.). Neu-Holland, Neu-Süd-Wales. PROMEROPIDAE. NECTARINIA CHALYBEA (Lin ne). Cap, Ein häufiger Vogel bei Constantia, Muysenberg, Devils Peak und Elsey Peak. An einem Strauche wurden oft fünf bis zehn Individuen beobachtet. Zlbr. NECTARINIA VIOLACEA (Linne). Cap. Im Gebüsch am Fusse des Tafelberges geschossen. Diese, nicht häufigen, Vögel fliegen, nach Insecten jagend, reissend schnell von einem blühenden Strauch zum andern. Zlbr. NECTARINIA FAMOS A (Liane). Cap. Ein Männchen wurde von B. Wüllerstorf auf der Heide nächst Constantia geschossen ; im Magen fanden sich Beste von Insecten. Mehrere andere Indivi- duen verschiedenen Geschlechtes und Alters wurden bei Elsey Peak, Devils Peak und Constantia erbeutet. Dieses prachtvolle Thierchen umschwärmt bei heiterem Wetter einen in jener Gegend gemeinen, schön gelb blühenden Strauch (Protect argentula) , in dessen Blüthen nach kleinen Insecten suchend, und kämpft mit seines Gleichen hartnäckig- um den eingenommenen Bezirk. Zlbr. o o NECTARINIA MYSTACALIS Temm. Borneo (v. Schierbrand). 52 Pelzein. NECTARINIA HASSELTII Temm. Borneo (v. Schierbrand). NECTARINIA PECTORALIS (Horsf.) Nicobaren (B. Wüllerstorf, Zelebor). Borneo (v. Schierbrand). Ein am 24. Februar auf Kar Nicobar geschossenes Männchen hatte eine Totallänge von 3" 8"' und eine Flugweite von 21/4". Ein anderes Männchen wurde am selben Tage im Walde der Südschlucht von Kar Nicobar von B. W iil- ler stör f erlegt. Ausserdem wurden ein junges Männchen auf Kar Nicobar, dann ein Männchen und ein Weibchen vom Dorfe Malacca im März erhalten. Ein auf allen Nicobaren nicht seltener Vogel, besonders auf den Bliithen der Cocos acu- leata. Zlbr. NECTARINIA ZEYLONICA (Linne). Ceylon. Ein Exemplar im Walde nächst Point de Galle geschossen; der Vogel hält sich grösstentheils auf Palmen auf. NECTARINIA MALACCENSIS (Scop.). Malacca (Zelebor, Fernand ez). Borneo (v. Schierbrand). Das von Herrn Oberst v. Schier brand erhaltene Individuum aus Borneo un- terscheidet sich von den Exemplaren der kaiserlichen Sammlung, worunter sich auch ein von Temminck in Tausch erhaltenes befindet, in einigen Punkten. Kopf, Nacken und Oberrücken zeigen fast nur grünen Glanz, während von Violet nur schwache Spuren vorhanden sind; das Violet der kleinen Oberflügel- decken ist enger begrenzt als an den übrigen Exemplaren , wogegen die rothe Farbe an den mittleren Flügeldecken eine viel grössere Ausdehnung erhalten hat. Brust und Bauch sind nicht gelb, sondern gleichförmig licht olivengrün. Vielleicht ein jüngeres Männchen. NECTARINIA CINGALENSIS (Lath.). Java. ARACI-INOTHERA LONGIROSTRIS Temm. Borneo (v. Schierbrand). ARACHNOTHERA CHRYSOGENYS Temm. Malacca (Zelebor, Fernand ez). Flügellänge 3" 3'" ; Schnabelhöhe am vorderen Ende des Nasenloches 2’"’ Breite 2"'. Vögel 53 ARACHNOTHERA FLAVIGASTRA (Eyton). Malacca (Zelebor, Fernande z). Flügellänge 3" 11'"; Schnabelhöhe am vorderen Ende des Nasenloches 3'", Breite 3"'. Moore (Proeeed. Zool. Soc. London 1859. 460) hat diese Art sehr gut von der vorhergehenden unterschieden. Eine merkbare Differenz zeigt auch die Form des Schnabels, der bei A. flavigastra nicht nur absolut, sondern auch verhält- nissmässig an der Basis breiter und höher ist. ARACIINOTEIERA AFFINIS (Horsf.). Malacca (Zelebor, Fernandez). PROMEROPS CAFER (Lin ne). Cap. In der Gegend von Constantia nicht selten auf blühenden Sträuchern, besonders Proteen. Z 1 b r. DICAEUM RUBRO CANUM Temm. Java. Im Mai 1858 wurde in der Umgebung von Weltevreden bei Batavia ein Männchen geschossen; der Vogel schlüpft wie ein Goldhähnchen durch die dichte- sten Zweige. Zlbr. Auch ein Weibchen wurde gesammelt. DICAEUM HIRUNDINACEUM (Shaw.). Neu-Holland. PRIONOCHILUS PERCUSSUS (Temm.). Malacca (Zelebor, Fernandez). DACNIS CYANOCEPIPALA (L.). Brasilien. Ein Weibchen wurde im August 1857 auf dem Corcovado nächst Bio Janeiro im Hochwalde geschossen. Iris braun, Füsse dunkel üeischroth. Ganze Länge 4y2". Die Vögel streichen in kleinen Schaaren wie die europäischen Meisen. Ein Nest dieser Art befand sich ungefähr 4 Fuss hoch an den äussersten Zweigen eines Baumes, an einer lichten Stelle neben einem Fusswege, am Fusse des Corcovado. Das lebhafte Weibchen, welches eben mit dem Bau des Nestes beschäftigt war, liess sich durch meine Gegenwart und durch das Schiessen nach anderen Vögeln 54 Pelz ein. durchaus nicht stören und schleppte fleissig Material herbei um den Bau zu vollenden. Zlbr. CERTIIIOLA FLAYEOLA (L.) Brasilien. In der Bergregion auf dem Wege von Catumby grande durch das Gehölz nach dem Corcovado wurde ein Weibchen geschossen. Iris braun, Füsse fleischröthlich- braun. Ganze Länge 41//'. Die Art ist in der Umgebung von Rio Janeiro gemein. Zlbr. TROCHILIDAE. OREOTROCHILUS LEÜCOPLEURUS (Gould). Chile (Dr. Segeth). PATAGONA GIG AS (Vieill.). Chile (H. Leybold, Zelebor). Der Riesencolibri liebt es um Cacteen zu schwärmen. Zlbr. Ausser zwei Exemplaren des Vogels wurde auch ein Nest und ein Ei aus Santiago de Chile mitgebracht; das letztere war nach Herrn Leybold’s Bemer- kung auf dürren Hügeln auf Stengeln einer Tupa gebaut. EUSTEPHANUS GALERITUS (Molina). Chile. Diese Art umschwebt die parasitischen Pflanzen, welche auf den in der Um- gegend von Santiago so häufig gepflanzten Pappeln Vorkommen. Zlbr. Die Expedition sammelte 3 Vögel, ein Nest und ein Ei. THAUMATIAS LINNAEI Gould? Brasilien. Ein Männchen auf dem alten Wege durch den Urwald nach dem Corcovado geschossen. Nicht häufig; nur einmal beobachtet. Zlbr. HYLO CHARIS CYANEA (Vieill.). Brasilien. Das mitgebrachte Exemplar wurde in einem Wohnzimmer des Hotel zu Catumby grande bei Rio Janeiro mit einem Schmetterlingsnetz gefangen. Das schöne Thierchen kam öfters bei regnerischem Wetter in das erwähnte Zimmer und fing kleine Spinnen und Fliegen von den Wänden herab, setzte sich auch auf den am offenen Fenster stehenden Blumenstock um auszuruhen. Diese Art ist nicht selten auf blühenden Bäumen in Hausgärten u. s. w. Zlbr. Vö g e l. OREOTROCHILUS PICHINCH A (Bourc. et Muls.) '). LAFRESNAYA GAYI (Bourc. et Muls.). PTEROPHANES TEMMINCKII (Bo iss.). AGLAEACTIS CUPRIPENNIS (Bourc. et Muls.). METALLURA THYRIANTHINUS Lodd. PETASOPIIORA ANAIS (Less.) FEELI ANTIIEA LUTETIAE (Delattre et Bourc.). EUSTEPHANUS FERNANDENSIS (King). ERIOCNEMIS LUCIANI (Bourc.). MELiPIIAGIDAE. MYZOMELA RUBRATRA Less. Insel Puynipet. Ein Männchen wurde am 18. September von Freiherrn v. Wüllerstorf erlegt. Iris braun, Schnabel und Füsse blauschwarz, die letzteren an der Sohle gelblich-weissgrau. Ganze Länge 5", Flugweite 9" Y" . Zlbr. MYZOMELA SAN GÜIN OLENT A Lath. Neu-Holland. MYZOMELA NIGRA Gould. Neu-Holland. ACANTHORHYNCHUS TENUIROSTRIS (Lath.). Neu-Holland, Sydney (Zelebor, Museum Sydney). GLYCIPIIILA MELANOPS (Lath.). Neu-Holland. GLYCIPIIILA OCULARIS Gould. Neu-Holland (Mus. Sydney). MELIPHAGA PIIRYGIA (Lath.). Neu-Holland. x) Diese und die folgenden Arten von Troehilideen erhielt Herr Zelebor während des Aufenthaltes in Chile als Privatandenken, reihte sie aber als Geschenk der ornithologischen Ausbeute der Expedition ein. Die Fundorte der Arten waren nicht angegeben. 56 P elzeln. MELIPIIAGA NOVAE HOLLANDIAE (Lath.). Neu-Holland (Mus. Sydney). MELIPHAGA LONGIROSTRIS (Gould). Neu-Holland, Sydney. MELIPHAGA AUSTRALASIANA (Shaw.). Neu-Holland. PTILOTIS CIIRYSOTIS (Lath.). Neu-Holland (Mus. Sydney, Zelebor). PTILOTIS LEUCOTIS (Lath.). Neu-Holland (Mus. Sydney, Zelebor). PTILOTIS AURICOMIS (Lath.). Neu-Holland (Mus. Sydney, Zelebor). PTILOTIS PENICILLATA Gould. Neu-Holland. PTILOTIS FUSCA Gould. Neu-Holland (Mus. Sydney, Zelebor). Das von Herrn Zelebor acquirirte als Weibchen bezeichnete Exemplar ist bedeutend kleiner als das aus dem Museum zu Sydney herriihrende, so dass Herr Zelebor eine specifische Verschiedenheit vermuthete und dem von ihm erhaltenen Individuum die Bezeichnung Ptilotis minuta gab. Nachdem jedoch die beiden Vögel, abgesehen von der Grösse, in allen übrigen Verhältnissen übereinstimmen, so dürfte das kleinere Exemplar wohl nur ein junges Weibchen der Ptilotis fusca sein. Die Maasse beider Vögel sind: Exemplar von H. Zelebor Flügellänge ........... 2" 11'" Schwanz 2 6 Schnabelvom Mundwinkel in gerader Linie — 7 1/2 Tarse — 8x/2 Exemplar vom Museum in Sydney 3" 4"' 3 — PTILOTIS CIIRYSOPS (Lath.). Neu-Holland (B. Wüllerstorf, Mus. Sydney). Ein Exemplar wurde von B. W üllerstorf am 16. November in Cambden- Park, der Besitzung von Sir William Mac Arthur nächst Campbelltown, geschossen. Iris hellgelb. Zlbr. Vö g el. 57 ANTI-IOCHAERA LUNULATA Gould.? Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). Die Exemplare zeigen den seitlichen weissen Mondfleck und die Kehlen- zeichnung wie A. lunulata , haben aber weisse Striche am Kopfe und Oberrücken, was von Gould A. mellivora zugeschrieben wird. Der Fundort scheint gegen die Identität dieser Individuen mit A. lunulata zu sprechen. ANTHORNIS MELANURA (Sparrm.). Kokomaka Indig. Neu-Seeland, Auckland. Iris licht kirschroth, Schnabel glänzend schwarz, an der Wurzel röthlichgrau. Eüsse licht bleigrau. Ganze Länge 7" 1"', Flugweite 9" 10'". Im December in Auckland erhalten. Der angenehme Gesang dieses Vogels ist mit dem der euro- päischen Grasmücke (Sylvia cinerea) zu vergleichen, manchmal ahmt er auch die Stimmen der ihn umgebenden Waldvögel nach. Zlbr. PROSTHEMADERA NOVAE ZELANDIAE (GmeL). Tuitui Indig. Neu-Seeland, Auckland. Ein Exemplar am 2. Jänner im Manultau-Walde bei Whau Road, 13 Meilen westlich von Auckland, durch B. Wiillerstorf geschossen. Iris braunroth, Schnabel glänzend schwarz, Fiisse dunkel bläulich bleifarb, die Schilder dersel- ben bräunlich. Ganze Länge 9 l/£ , Flugweite 15". Dieser Vogel ist nicht selten in den Urwäldern und lässt sehr häufig sein tief pfeifendes Tuitui hören, woher er von den Eingeborenen den Namen erhalten hat. Der Gesang ist dem unserer Staare ähnlich. Zlbr. POGONORNIS GINGT A (Dubus). Kotihetihe Indig. Neu-Seeland. Im December zu Auckland gekauft. Zlbr. TROPIDORIIYNCHUS CORNICULATUS (Lath.). Neu-IIolland, Sydney. PHYLLORNIS SONNERATII (Jard. etSelby.). Borneo (v. Schi erb ran d). PHYLLORNIS COCHINCHINENSIS (Gm eh). Java. PHYLLORNIS MALABARICA (GmeL). Malacca (Zelebor, Fern an de z). Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Pelzeln. Vögel. S 58 P el z ein. MANORIIINA GARRULA (Lath.). Neu-Holland (B. Wüllerstorf, Mus. Sydney). Ein Weibchen am 19. November im Walde des Keiragebirges nächst Wulongong von B. Wüllerstorf erlegt. Iris dunkel nussbraun, Fleck hinter dem Auge, Schnabel und Fiisse gelb. Zlbr. MANORHINA MELANOPHRYS (Lath.). Neu-Holland (B. Wüllerstorf, Mus. Sydney). B. Wüllerstorf schoss ein Exemplar dieser Art am 17. November zu Cambden Park nächst Campbelltown. Iris graubraun. Zlbr. PSOPHODES CREPITANS (Lath.). Neu-Holland (B. Wüllerstorf, Mus. Sydney). Ein Weibchen in demselben Park geschossen. Der Vogel ist in der Gegend nicht selten. Zlbr. MELITHREPTUS LUNATUS (Shaw.)? Neu-Holland (Zelebor, Mus, Sidney). CERTHIADAE. OPETIORHYNCHÜS VULGARIS (Orb. et La fr.). Chile. Iris braun. Füsse schwarzbraun. Länge 6" 8"', Flugweite 10". Zlbr. OPETIORHYNCHÜS PATAGONICUS (Gm eh). Chile. Iris braun. Schnabel schwarz. Füsse graubraun. Länge 7" 8"', Flugweite 10" 7"'. Zlbr. CINCLODES BIFASCIATUS Sclater. Cinclodes bifasciatus Sclater: Proceed. Zool. Soc. London 1858, 448. — Idem: Ibis 1861, 199. Chile. UPPUCERTHIA DUMETORIA J. Geoffr. et Orb. Chile. Ei nes der drei mitgebrachten Exemplare ist mehr röthlich als die übrigen. Alle unterscheiden sich von dem im k. Museum aufbewahrten Individuum durch viel kürzeren Schnabel und mehr rostrothe Färbung am Leibe und an den Schwanzfedern. Da übrigens schon Darwin (Voyage of Beagle 66) auf die Vög e l. 59 grosse Verschiedenheit in der Schnabellänge , allerdings bei Exemplaren aus verschiedenen Localitaten, hingewiesen hat, und unser altes Individuum verblichen sein dürfte, so glaube ich nicht, dass obige Differenzen irgend von Gewicht sein können. HENICORNIS GOULDI Cab. et Heine. Henicornis Gouldi Cab. et Heine Mus. Hein. II, 24. Chile (Dr. Segeth). GEOSITTA CUNICULARIA (Vieill.). Chile (Dr. Segeth). SYNALLAXIS SORDIDA Less. Chile (Dr. Segeth). SYNALLAXIS MELANOPS (Vieill.). Chile. SYNALLAXIS AEGIT H A LOLDES Kittl. Chile. OXYÜRÜS SPINICAUDUS (Gm eh). Chile (Dr. Segeth). SYLVIORTHORHYNCHUS DESMURSII Gay. Chiloe. Von Herrn Germain gekauft. Original - Bezeichnung : Chiloe , Dec. 1857. Iris fauve. CLIM ACTERIS ERYTHROPS Gon Ich Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). CLIMACTERIS LEUCOPHAEA (Lath,). Neu-Holland. CLIMACTERIS SCANDENS Temm. Neu-Holland. DENDROPHILA FRONT ALIS (Horsf.). Borneo (v. Schierbrand), Java. SITELLA CHRYSOPTERA (Lath.). Neu-Holland (Mus. Sydney). 60 Pelz ein. ORTHONYX SPINICAUDUS Temm. Neu-Holland (Mus. Sydney, Zelebor). MENURA SÜPERB A Davis. Neu-Holland (Mus. Sydney). Chile. HYLACTES MEGAPODIUS (Kittl.). PTEROPTOCHUS RUBECULA Kittl. Chile. Ein Pärchen von Herrn Germain gekauft. Original -Bezeichnung Dec. 1857. Iris fauve. Chiloe SCYTALOPUS FUSCUS Gould. Chile (Dr. Segeth). TROGLOD YTES AEQUINOCTIALIS (Swains.). Brasilien. Ein junger Vogel wurde in einem Hausgarten zu Catumby grande nächst Bio Janeiro erhalten. Iris braun, Füsse bräunlich fleischfarb. In jener Gegend nicht selten, besonders in bewohnten Districten. Zlbr. TATARE LONGIROSTRES (GmeL). Mamau Indig. Tahiti. Iris umbrabraun, Schnabel oben matt schwarzbraun, unten citronengelb in’s Röthliche übergehend , Mundwinkel orangegelb. Füsse dunkel bleigrau, Krallen braun. Ganze Länge P/P\ ein zweites ebenfalls männliches Individuum mass 8" 3'". Den 21. Februar im Urwalde bei Peruy im Districte de Pare geschossen. Dieser Vogel ist sehr schlau, hat im Betragen viele Ähnlichkeit mit der europäischen Rohrdrossel (Sylvia turcloides) und lässt auch einen, dem der letztgenannten Art ganz gleichen schwatzenden Lockton öfters, besonders bei Störung hören. Obgleich der Gesang der Tatare in der Entfernung mit dem von Turdiis musicus Ähnlichkeit hat, so ist er doch in der Nähe gehört, mehr mit dem der Rohrsänger (Calamoherpe) vergleichbar. Zlbr. Vögel. 61 TRIBUS [II. LUSCINIDAE. ORTHOTOMUS PHYLLORRHAPHEÜS Swinhoe. China (H. Swinboe, Zelebor). Ein Exemplar am 11. Juli in Uo’ng-Nei-Tschung (Hongkong) geschossen. Iris licht rothbraun, Schnabel graubraun, unten in’s Gelbbraune übergehend, Füsse licht fleischröthlich. Ganze Länge 3" 11"', Flugweite 5" V". Im Magen Insecten. Zlb r. 1 *). PRINIA FAMILIARIS Horsf. Java. Die Expedition erhielt von Herrn Dr. Bernstein zwei Nester, in deren einem sich drei Eier befanden, die mit Thienemann’s Beschreibung besser als mit seiner Abbildung (Fortpflanzungsgesch. t. 22, f. 16 a, b ) übereinstimmen. DRYMOICA C1STICOLA (Temm.). China, Schanghai (H. Swinhoe). Das von der Novara-Expedition mitgebrachte Exemplar wurde am 29. Juli auf einem mit Bohr und Gräsern überwachsenen Grabhügel zwischen Baumwoll- pflanzungen (von Gossypium religiosum) und Beissfeldern von Herrn Consul Bobert Swinhoe geschossen. Augen schwarz, Schnabel schwarzbraun, Füsse röthlich fleischfarb. Ganze Länge d1//', Flugweite 63/4". In der erwähnten Gegend nicht selten. Im Betragen der europäischen D. cisticola ähnlich. Zlbr. 8,4 Die von Herrn Swinhoe (Catal. of the Birds of China Proceed. Z. S. 1863 und Ornith. Formosa. Ibis 1863, 79 — 80) ausgesprochene Ansicht, dass die chinesische Cisticola tintinnabulans (Swinhoe antea) und die japanische Salicaria (Cisticola) brunniceps Temm. et Schlegel von der e uropäischen Drymoica, cisticola 1) Ein schönes Nest eines Schneidervogels erhielt die Expedition auf Java, aber es ist nicht bekannt, welcher Art von Orthotomus dasselbe angehört. 6 2 Pelz ein. nicht specifisch verschieden seien, halte ich für vollkommen richtig. Das oben erwähnte Exemplar stimmt übrigens in den Maassen mit den von Temminck und Schlegel gegebenen überein. DRYMOICA AFRICANA (Gmel.). Cap. Auf der Heide von Constantia geschossen. Ein seltener Yogel in dieser Gegend. Er kommt nur singend auf den oberen Spitzen der Sträucher hervor. Zlbr. DRYMOICA SUBRUFICAPXLLA A. Smith. Cap. Ein Exemplar nächst Herrn Rath fei der ’s Gehöfte zwischen der Tafel-Bay und Simons-Bay geschossen. Der Yogel lebt sehr versteckt in dichtem Gebüsche. Z i b r. Das Nest dieser Art, von welchem fünf Stücke gesammelt wurden, ist eiför- mig, mit seitlicher Öffnung gegen das obere Ende ; die Länge desselben beträgt 3 — 4", die Breite 2 — 21/2", die Tiefe etwa 2". Das Nest besteht aus Pflanzenstengeln oder Gräsern, ist innen mit Pflanzemvolle, auch mit Schafwolle gefüttert und wird zwischen einigen parallel stehenden Pflanzenstengeln so gebaut, dass die letzteren das Nest, an dessen Aussenseite sie mit vielen Grasstengeln u. s. w. gebunden sind, wie Säulen tragen. Das Ei (Taf. VI, Fig. 3) hat einen Längendurchmesser von 8'" und einen Querdurchmesser von 5'". Seine Grundfarbe ist ein sehr lichtes, zartes Grün das bei manchen Exemplaren selbst in weisslich übergeht. Aus diesem Grunde zeigen sich, unregelmässig gestellt, grössere und kleinere schwarzbraune, dann rothbraune Flecken, welche meist an einem Ende angehäuft sind, während das entgegen- gesetzte Ende ganz oder doch beinahe ungefleckt erscheint. DRYMOICA MACULOSA (Bodd.). Cap. Yon der Heide bei Herrn Rat hfelder’s Gehöfte erhalten. Der Yogel ist bei dem Neste geschossen worden; er ist in der dortigen Gegend gemein, doch seiner versteckten Lebensweise wegen schwer zu schiessen. Zlbr. Die drei gesammelten Nester sind denen der vorhergehenden Art ähnlich, aber es sind keine Pflanzenstengel als stützende Säulen in dieselben verflochten worden. Das Ei (Taf. VI, Fig. 4) ist schmutzig grünlich weiss, mit grösseren und kleineren rothbraunen Flecken, welche sich gegen das eine Ende zu verlieren. Länge 7'", Breite 5'". Vögel. 63 MALURUS CYANEUS (Lath.). Neu -Ho 11 and (Mus. Sydney). Auch ein Nest dieser Art wurde erhalten. MALURUS LAMBERTI Vig. etHorsf. Neu-Holland (Mus. Sydney). MALURUS LONGICAUDUS Gould.? Neu-Holland. MALURUS PUL CHERRIM U S Gould. Neu-Holland. STIPITURUS MALACHURÜS (Lath.). Neu-Holland. CINCLORHAMPHUS CRURALIS (Vig. etHorsf.). Neu-Holland. CALAMOHERPE AFFINIS (Ilodgson). Ceylon. Auf der Reise von St. Paul nach Ceylon wurde am 6. Jänner 1858 unter 5° 40' s. B. und 79° 59' ö. L. an Bord der Novara ein Männchen dieser Art gefangen. Iris licht umbrabraun, Schnabel oben schwarzbraun , unten dunkel fleischfärb, an der Spitze weisslich hornfarb, gegen die Wurzel gelblich, Fiisse dunkel fleischfärb, die Zehen bräunlichgrau, die Krallen licht bräunlich. Ganze Länge 5" V". Zlbr. ACROCEPHALUS MONTANUS Horsf.? Java. Am 15. Mai auf der höchsten Spitze des Pangerango, ungefähr 10.000' über dem Meere, geschossen. Iris braun. Einzeln; nur auf dieser Höhe beobachte't. ACROCEPHALUS ORIENTAL IS (Bönap.). ? Sylvia Syrinx Kittlitz in Mem. Acad. St. Petersb. II, 1835, 6, t. 8. Salicaria turdina orientalis Temm. et Schlegel, Fauna Japon. 50, t. 20 B. Calamoherpe orientalis Bonap. Cousp. I, 285. — Swinhoe Birds of China in Proceed. Zool. Soc. London 1803, 35. — Idem Omith. Formosa Ibis 1863, 81. Acrocephalus magnirostris Swinhoe Ibis 1860, 51. China, Shanghai, Amoy? (H. Swinhoe) Puynipet. Ein Männchen wurde am 29. Juli im Röhricht eines Bewässerungscanales in den Reissfeldern bei Schanghai von Herrn Swinhoe geschossen. Iris braun, 64 P elzeln. Schnabel oben tiefbraun, unten ochergelb, in’s Graue übergehend, Füsse graubraun. Ganze Länge 7", Flugweite 9" 10"'. Das zweite von H. S winhoe erhaltene Exemplar scheint von Amoy zu sein. Auf der Insel Puynipet wurde am 18. September von Herrn v. Frauenfeld ein Weibchen geschossen. Iris licht graubraun. Länge 7". Zlbr. Das Exemplar von Puynipet zeigt den längsten Schnabel. Diese Art kommt nach S winhoe in China von Canton bis Schanghai, in Formosa und Japan als Sommergast vor; im Leidner Museum befinden sich nach der Fauna Japonica ausser den japanischen, Individuen aus Sumatra, Borneo und Macassar. Zur selben Species gehört wohl ziemlich sicher Sylvia Syrinx Kittlitz von den Korallengruppen Lugunor und Ulcei, dann von Guaham. CYANOTIS ÄZARAE (Licht.). 1 Chile (Dr. Segeth). TH AMNOBIA CORYPHAEA (Licht.). Cap. Gemein in allen bewaldeten Districten. Zlbr. PRATINCOLA PASTOR (Voigt). Cap. Ein Männchen das zwischen niederem Gebüsche auf der Heide von Constan- tia geschossen wurde, hat eine Länge von 5" 1'", die Flugweite beträgt 5" 5'". Ein zweites Männchen wurde an einer sumpfigen Stelle auf der Heide nächst Herrn Rathfelder’s Gehöfte erlegt. Ein nicht seltener Vogel, der in Lebensweise und Betragen ganz mit der europäischen P. rubicola übereinstimmt. Zlbr. Ausserdem enthält die Sammlung der Expedition ein Weibchen dieser Art, dann ein Nest mit drei Eiern. Von den letzteren gleicht eines vollständig dem von Ed. Newton (Ibis 1863, t. 13, f. 2) abgebildeten Ei der Pratincola sybilla (L.), ein anderes unterscheidet sich aber dadurch, dass keine bräunlich-gelben Flecken Vorkommen, sondern nur das eine Ende einen gleichförmigen Anflug der genannten Farbe zeigt. Durchmesser in der Länge 81/2///, in der Quere ö1//". Das Nest ist rund und sehr wenig tief ; es besteht aus Llalmen und Pflanzenwolle. PETROICA MULTICOLOR (Gm eh). Neu-Holland (Mus. Sydney, Zelebor). PETROICA PHOENICEA Gould. Neu-LIolland (Mus. Sydney). Vö gel. 65 PETROICA TOITOI (Garnot). Neu-Seeland. Ein in Neu-Seeland beobachtetes und erlegtes Individuum hatte im Betragen viele Ähnlichkeit mit Muscicapa albicolla. Iris schwarz. Zlbr. PETROICA AUSTRALIS (Sparrm.) Mirotoitoi Indig. Neu Seeland. Am 2. Jänner im Manukau-Walde auf Herrn Smith’s Farm bei Wliau road westlich von Auckland ein Männchen geschossen. Zlbr. ACANTIIIZA EINE ATA Go u Ich Neu-Holland, Sydney. ACANTIIIZA CHRYSORRHOEA (Qu oy et Gaini.). Neu-Holland (Mus. Sydney). ACANTIIIZA DIEMENENSIS Gould. Neu-Holland (Mus. Sydney). ACANTHIZA NANA Yig. et Horsf. Neu Holland. Das Nest dieser Art bildet einen etwa I" langen und 2y2" breiten Sack, aus Halmen und Wolle gewoben, und innen mit ziemlich grossen weissen Vogelfedern gefüttert. Das Flugloch ist seitlich und oben; das Nest ist an Stengeln aufgehängt. Wohl ohne Zweifel zur selben Art gehört ein zweites ähnliches Nest mit rein weissen Eiern, deren Länge 7"', die Breite 5'" beträgt. GERYGONE IGATA (Quoy et Gaim.). Neu-Seeland. GERYGONE AUCKLANDICA. G. pileo, nucha , dorso , uropygio alisque supra cinereo brunneis , olivaceo parum. lavatis, marginibus tectricum alarum majorum remigumque pallide oliv ac eis , in revnige prima fere albis, pectore griseo later ibus olivaceo lavato , gula, tectricibus alarum inferioribus abdomine et tectricibus caudae inferioribus fere albis , rectricibus dorso concoloribus versus apicem vitta transversali lata nigra insignitis , duabus utrinque extimis maxima ex parte nigris pogonio utroque , reliquis ( exceptis duabus intermediis ) solummodo pogonio interno macula anteapicali alba , rostro nigrescente , mandibulae basi pallida, pedibus nigrescentibus. Longit. vix .4 ", alae 1" 10"', caudae 1" rostri a rictu 5"' tars. Sf.j" . Hab. Nova Zelandia. Wurde am 5. Jänner in einem Gebüsche nächst Auckland geschossen. Iris umbrabraun, Schnabel schwarzbraun, an der Wurzel grauröthlieh, Mundwinkel Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Pelz ein. Vögel. 9 66 Pe Izeln. schön citronengelb ; ober und unter den Augen ein grünlich-gelbes Streifchen. Füsse schwarzbraun. Ganze Länge 3" 8"' , Flugweite 5" 7'". Die Lebensweise ähnlich der des europäischen Regulus cristatus. Zlbr. Diese neueSpecies, von welcher nur ein Exemplar erlangt wurde, unter- scheidet sich von G. igata durch bedeutendere Grösse und einige Farben- differenzen; G. flaviventris Gray ist dagegen grösser als G. aucldandica , die auch durch das Fehlen der weissen Stirn, dunkler grauliche Brust und den Mangel der gelben Farbe auf dem Bauche abweicht. G. modestci von der Insel Norfolk steht der hier beschriebenen Art wohl sehr nahe, ist aber viel grösser und zeigt auch eine etwas andere Schwanzzeichnung. SERICORNIS FRONTALIS (Vig. etHorsf.). Neu-Holland. PARÜS MINOR Temm. et Schlegel. China, Schanghai. Ein Männchen am 29. Juli in einem Wäldchen zwischen chinesischen Gräbern nächst der siebenstöckigen Pagode bei Schanghai erlegt. Augen schwarz, Schnabel und Füsse hornschwarz. Ganze Länge 5", Flugweite 7y2". Ausserdem wurde noch ein junger Vogel erbeutet. Betragen und Lebensweise wie bei Parus major. Zlbr. MECISTURA SWINHOEI Zelebor n.sc. Taf. III. Fig. 1, 2. M. pileo nigro ccieruleo nitente , plumis centralibus nonnullis partim albis , nucha , dorso uropygioque rufescente griseis , plumis dorsi medii albo limbatis vel terminatis , tectricibus (darum superioribus nigrescentibus parum coeruleo nitentibus, remigibus brunneis , posterioribus albomarginatis , fronte , genis et mento rufescente albis , gula et juqulo pallide rufis , tectricibus alctrum inferioribus et toto abclomine albidis , rectricibus caudae valde gradatae , brunneis parum ckalybeo nitentibus , intermediis quatuor unico- loribus, reliquis pogonio externo , longissimis etiam versus apicem pogonii interni , plus minusve albis , rostro obscure corneo, pedibus brunneo-nigris. Longit . tot. 4" 7"', alae2" ', caudae 2" 4 — 7"' : rostri a fronte 23/4'", a rictu 4"', tars. 71/2’". Hab. China, Sch anghai. Von dieser neuen Art wurden zwei Exemplare am 29. Juli in einem Wäldchen zwischen chinesischen Gräbern nächst der siebenstöckigen Pagode bei Schanghai erlegt. Augen schwarz, Schnabel hornschwarz, Füsse schwarzbraun. Ganze Länge d’/f', Flugweite 6" 2"'. — Obgleich der niedliche Vogel auf den ersten Blick unserer europäischen Schwanzmeise (M. caudata) täuschend ähnlich sieht, so Vö g el. 67 ergehen doch die bedeutend abweichenden Maasse und die Farben eine andere Species, für welche ich den Namen Swinhoei Vorschlägen würde. Zelebor. Mecistura Swinhoei steht M. glaucogularis Gould (Moore in Proceed. Z. S. 1854, 139 — Gould Birds of Asia P. VII) nahe, unterscheidet sich jedoch durch röthliche Kehle und Brust ohne Silbergrau , und weissen Bauch. Obwohl unsere beiden Exemplare offenbar noch nicht ganz ausgefärbt sind (an einem ist ein Theil der Scheitelplatte röthlich) , so ist doch die Differenz , namentlich an der Unter- seite so bedeutend, dass die specifische Verschiedenheit jedenfalls anzunehmen sein dürfte. Ob die von Swinhoe (Catal. Birds China in Proceed. Z. S. 1863 12) unter dem Namen Mecistura caudata erwähnten Schwanzmeisen von Schanghai zu der hier beschriebenen Art gehören, muss dahin gestellt bleiben. CERTHIPARUS ALBICILLUS (Less.). Neu-Seeland. COMPSOTHLYPIS PITIAYUMI ( Vi ei 1 1.). Chile (Dr. Segeth). ZOSTEROPS CAPENSIS Sun dev. Bonap. Consp. I, 399. — Reichenbach Meropinae 91, N. 189, 460, f. 3292- — 93. Cap. Ein Weibchen in der Gegend von Constantia geschossen. Ein sehr gemeiner Vogel in den Gärten und Wäldern am Cap der guten Hoffnung. Zlbr. ZOSTEROPS SIMPLEX Swinhoe. China, Amoy (II. Swinhoe), Hongkong (H. Zelebor). Am 14. Juli in einem Obstgarten bei Wong-Nei-Tschung ein Männchen geschossen. Iris licht umbrabraun, Schnabel oben grauschwarz, unten bleigrau, Eüsse licht bleifarb. Im Magen fanden sich Reste von Insecten. Zlbr. ZOSTEROPS LATERALIS (Lath.). Z. dorsalis V i g. Neu-Holland. Das runde ziemlich tiefe Nest, in welchem sich ein Ei befand, ist an zwei gegenüberstehenden horizontalen Zweigen aufgehängt. Es ist aus Halmen und Stengeln geflochten und aussen mit Moos und Wolle bekleidet. JORA CEYLONICA (Gm eh). Madras. Das mitgebrachte Exemplar unterscheidet sich dadurch, dass nur die Spitzen der mittleren Flügeldecken durch ihre weissen Federn eine Binde bilden, während 9 a 68 P e lzeln. J. ceylonica gewöhnlich deren zwei zeigt. Der Rücken scheint im unverletzten Zustande fast ganz schwarz gewesen zu sein, was übrigens auch bei einem von Blyth (Catal. Calc. Mus. pag. 214) angeführten Exemplare der J. ceylonica ver- kommt. An Levaillant’s Abbildung t. 141 m. ist nur eine Binde zu sehen, im Texte spricht er aber von zweien. JORA SCAPULARIS Horst. Java. HYLOPHILUS RUFICEPS Pr. Neuwied. Brasilien. Im Walde auf dem Corcovado nächst Rio de Janeiro ein Weibchen geschossen. Zlbr. MUSCISAXICOLA RUFI VERTEX Orb. etLafr. Chile (Dr. Segeth). Ein Exemplar sehr klein, wohl ein junger Vogel. MOTACILLA INDICA Gmel. Malacca (Z e 1 e b o r, E ernaudez). MOTACILLA LUZONIENSIS Scopoli. China, Foochow? (H. Swinhoe). MOTACILLA OCULARIS Swinhoe. China, Amoy (H. Swinhoe), Hongkong (Dr. Harlan d). Diese Species soll, wie Dr. Harland bemerkte, gleich mehreren anderen Arten im Anfang des Winters in Hongkong ankommen und zu Ende desselben wieder wegziehen. Zlbr. GRALLINA CYANOLEUCA Lath. Neu-Holland. EPHTIIIANURA ALBIFRONS (Jard. et Selby). Neu-Holland. ANTHUS RICHARDI VieiU. China, Amoy (H. Swinhoe), Hongkong (Dr. Harland, H. Zelebor). Am 10. Juli am Fusse des M. Kelett nächst dem Orte Shek-Pei-Wan ein Exemplar geschossen. Zlbr. ANTHUS MALAYENSIS Eyton? Malacca (Zelebor, Fern and ez). Vög e l. 69 ANTHUS NOVAE ZELANDIAE (Gmel.) Kataitai Indig. Neu- Seeland. Freiherr von Wü llerst orf erlegte ein männliches Exemplar dieser Art im Deeember zu Auckland. Iris dunkelbraun , Schnabel schwarz, an der Wurzel horngrau, Fiisse röthlich-graubraun. Ganze Länge 7" 1"', Flugweite 9" 10"'. Zlbr. ANTHUS FURCATUS Orb. etLt.fr. Chile (Dr. Segeth, H. Zelebor). MACRONYX CAPENSIS (Lin ne). Cap. Ein Männchen wurde auf der Heide an einer sumpfigen Stelle nächst Herrn Rath fei de r’s Gehöfte, ein anderes Individuum auf der Heide bei Constantia geschossen. Selten und scheu. Zlbr. Mit dem zweiten Exemplare wurde auch das Nest sammt zwei Eiern gesam- melt. Letztere stimmen gut mit Thienemann’s Abbildung (Fortpflanzungsgesch. t. 26, f. 9) überein. FORMICARÜDAE. EUPETES MACROCERCUS Temm. Malacca (Z e 1 e b o r, F er n a n d e z). MACRONUS PTILOSUS Jard. et Selby. Borneo (v. Schier b ran d). MACRONUS GULARIS (Horsf.). Borneo (v. Schierbrand). MACRONUS C APISTRATU S (Temm.). Malacca (Zelebor, Fernandez), Java. FORMICARIUS MENTALIS (Temm.). Brasilien. Im Walde bei Catumby grande ein Weibchen geschossen. Zlbr. THAMNOPIIILUS COERULESCENS Vieill. Brasilien. In den Vorbergen des Corcovado ein Weibchen erlegt. Nicht selten in der unteren Waldregion. Zlbr. 70 Pelseln. Java. PITTA CYANURA Vieill. PITTA ATRICAPILLA Temm. Borneo (v. Schierbrand). PITTA STREPITANS Temm. Neu-Holland. MYIOPHONUS COERULEUS (Scop.). Le Merle bleu de la Chine Sonner. Voy. Ind. II, 188, t. 108. Violet Trush Lath. Gen. Syn. II, 57, N. 63. Gracula coerulea Scopoli Fauna Insubr. II, 88. Turdus violaceus Gmel. Syst. I, 829 — Lath. Ind. Orn. I, 347, N. 69. Calor nis coerulea (Scop.) Gray Gen. 327. Lamprotornis coerulea (Scop.) Bonap. Consp. I, 417. Myiophonus coeruleus (Scop.) Strickl. — - Blyth. Catal. Calc. Mus. 326. - — Hors-f. and Moore Catal. E. J. Mus. I, 199. — Sclater Ibis 1860, 55 nota. — Swinhoe ibid. 1861, 36. — Idem Cat. Birds China in Proceed. Z. S. 1863, 19. Myiophonus brevirostris Lafresnaye Rev. de Zool. 1852, 461. Myiophonus Horsfieldii Yig. ? Swinhoe Ibis 1860, 55. China, Hongkong (Dr. Harland, H. Zelebor). Ein Exemplar am 10. Juli an einer Quelle am Fusse des Mount Gougli geschossen. Zlbr. TURDIDAE. OREOCINCLA LUNULATA (Lath.). Neu-Holland (H. Zelebor). TURDUS VULCANUS Temm. J nvn. Herr Zelebor schoss am 15. Mai ein Exemplar dieser Art in einer Erd- beerenpflanzung auf der höchsten Spitze des Pangerango (10.000 Fuss). Im Magen fanden sich grösstentheils Erdbeeren und Reste von Insecten. Her Vogel war im Betragen dem europäischen Turdus torquatus ähnlich. Zlbr. Bereits im Jahre 1841 erhielt die kaiserliche Sammlung ein Exemplar dieser Species vom Leydner Museum in Tausch. Es trug die Bezeichnung „ Turdus (fuma- tus) Vulcanus Temm. Kandang Badak Sept. 831 Java bei GedeC Vielleicht ist der Vogel identisch mit Turdus fumidus Müll. Gray Gen. 219. — Bonap. Consp. 274. TURDUS DAULIAS Temm. China, Amoy (Id. Swinhoe). Vög e l. 71 TÜRDUS CABANISI Bonap.? Cap. Im Walde nächst dem Tafelberge ein Weibchen beobachtet. Nicht häufig; nur einige Mal angetroffen. Zlbr. TITRDUS MAGELLANICUS King. Chile (Dr. Segeth). TÜRDUS (MERULA) MANDARINUS Bonap. China, Amoy (H. Swinhoe), Schanghai (TI. Zelebor). Ein junger Vogel, offenbar zu dieser Art gehörig, wurde in einem Wäldchen zwischen chinesischen Gräbern nächst der siebenstöckigen Pagode geschossen1). Augen schwarz, Schnabel und Fiisse braunschwarz. Ganze Länge 1 0" 2'", Flug- weite 18". Betragen und Lebensweise wie bei der europäischen Schwarzamsel. Zlbr. Java. GEOCICHLA CITRINA (Lath.). PETRO CINCLA RUPESTRIS (Vieill.). Cap. Im October in einer Felsschlucht der Simonsbai ein Exemplar bei den Nest- lingen geschossen; selten, nur einmal beobachtet. Zlbr. PETROCINCLA PANDOO Sykes. Nicobaren (Zelebor), Hongkong (Fr. Har 1 and). Ein junges Männchen dieser Art wurde am 24. Februar an der felsigen Wand in der Südschlucht auf Kar Nicobar geschossen. Iris braun. Ganze Länge 8" 2'", Flugweite 13y2". Die Nicobarer nennen den Vogel Caudati. Nur einmal beob- achtet, wahrscheinlich im Zuge, da die Verhältnisse der Insel durchaus nicht für den längeren Aufenthalt von Steindrosseln geeignet sind. Zlbr. Ein zweites Exemplar erhielt die Expedition von Herrn Fr. Harland zu Hongkong; die Art soll nur im Winter daselbst Vorkommen. Zlbr. *) Diese Nadelholzwäldchen, in welchen auch Cedern sich befinden, umschliessen grösstentheils die chi- nesischen Gräber und sind das einzige Gehölz der sonst stark cultivirten Umgebung von Schanghai. Zlbr. Pelz ein. 7 2 PETRO CINCLA MANILLENSIS (Gmel.). China, Amoy (H. Swinhoe Februar). BESSONORNIS PHOENICURUS (Gmel.). Cap. Auf der Heide nächst Herrn Rathfelder’s Gehöfte geschossen. Länge P" 7"', Flugweite 7". In Gärten und Wäldern überall ein gemeiner Vogel. Zlbr. COPSYCHUS SAULARIS (Lin ne). Malacc-a (Zelebor, Fernand ez), Java. Ungeachtet mir eine reiche Suite von Exemplaren aus verschiedenen Ländern zur Verfügung steht1), war es mir doch nicht möglich, constante Unterschiede zwischen den Individuen vom indischen Festlande und China (G. saularis), Malacca (C. mindanensis Auct. recent.) und Java aufzufinden. Turdus mindanensis Gmel. (PI. enl. t. 627, f. 1) unterscheidet sich nach Buffon’s Beschreibung und Abbil- dung von den nahestehenden Arten durch schwarzen Schweif ohne weisse Seiten- federn; ich würde annehmen, dass der Schwanz an dem von Sonnerat mitge- brachten Individuum defect gewesen sei, wenn nicht Natterer in seiner hand- schriftlichen Synopsis ein Exemplar mit ganz schwarzem Schwanz aus der Samm- lung des Baron Feld egg beschrieben hätte, welches dann den veahren seither nicht mehr aufgefundenen C. mindanensis darstellt. Natterer sagt hier ü b er : „Sammlung des Baron Feldegg: Turdus affinis Natterer, dem T. minda- nensis sehr ähnlich, nur etwas kleiner, mit ganz schwarzem Schwanz und schwarzen unteren Flügeldeckfedern und längerem Schnabel, von dem jedoch die Spitze des oberen abgebrochen ist. Auch geht das Schwarz des Vorderhalses nicht so weit an der Oberbrust herab. Tarsen kürzer. Länge 73/4", Flügel 3" 5'", mittelste Schwanzfedern 3" 3'", die Seitenfedern um 12"' kürzer, Schnabel vom Mund- winkel 10"', vom Nasenloch 6"', von der Stirne 8"', Tarse 10"' 2). 1) Ausser den Exemplaren der Novara-Expedition : m. Bengalen. Aus dem Museum Leverianum. m. Ostindien? Vom Pariser Museum in Tausch. (Ohne Zweifel C. intermedius Swains.) m. Kaschmir? Von Baron Hügel, f. Ostindien. Von Herrn Becker gekauft, m., f., m. j. Java. Von Herrn T e mm i n c k. 2 m., 2 {., f. j., j. Amoy. Von Herrn Swinhoe. 2) In derselben Sammlung befand sich auch ein Exemplar eines Copsychus, worüber Natterer Folgendes bemerkte: „ Turdus assimilis Natterer, dem T. mindanensis sehr ähnlich, unterscheidet sich aber Vo g el. Wo sich dieses Exemplar gegenwärtig befindet, ist mir nicht bekannt. Die Novara-Expedition erhielt durch die Güte des Herrn Dr. Bernstein in Java ein Nest und Ei des Cojpsychus saularis unter der Bezeichnung Cops, mindanensis. Das Ei (Taf. VI, Fig. 5) unterscheidet sich von der Beschreibung Dr. Bernsteins (Caban. Journ. 1859, 198) durch röthlich-weisse, nicht meergrüne Grundfarbe. Hutton (Journ. As. Soc. Beng. XVII, 686; Horsf. and Moore Catal. E. J. M. I. 27 6) nennt die Farbe der Eier „carneous cream-colour- , somc- tcliat blistered at the larger end Das Nest besteht aus lose durch einander geschlungenen Stengeln. COPSYC1IUS CEYLONENSIS Sclater. Cojpsychus hrevirostris Blyth nec Swains. Copsychus ceylonensis Sclater: Proceed. Zool. Soc. London 1861, 186. Malacca (Zelebor, Fernandez), Madras? Ein Weibchen wurde von Herrn Fernandez, ein Männchen in Madras von einem Malayen gekauft *). COPSYCHUS MACROURUS (Gmel.). Malacca (Zelebor, Fernandez), Borneo (v. S ch i er b r a n d). MIMUS THENKA (Mol.). Chile (Dr. Segeth). GARRULAX PERSPICILLATUS (Gmel.). China, Hongkong. Am 14. Juli im Walde bei Wong-Nei-Tschung in der Nähe von Victoria (Hongkong) geschossnn; nur einmal am genannten Orte beobachtet. Zlbr. durch ganz schwarzen Unterleib und schwarze untere Flügeldeckfedern ; die unteren Schwanzdeck- federn sind jedoch weiss und der After und die Seiten des Bauches dunkelaschgrau. Länge 8" 7'", Flü- gel 4", mittelste Schwanzfedern 3’' 4"', die äussersten um 15"' kürzer, Schnabel . . . (die Spitze ist von Wachs), Tarse 14."'. Dieser Vogel dürfte wahrscheinlich Copsychus Pluto (Temm.) Bonap. Consp. I, 267 sein, der nach Wallace und Sclater (Proceed. Zool. Soc. London 1863, 216), als Syno- nym zu Copsychus amoenus (Horsf.) gezogen werden muss. 1) Die kaiserliche Sammlung besitzt noch folgende Exemplare dieser Art : m. Ceylon. Von Baron Hügel, m. Ostindien. Vom Pariser Museum in Tausch m., f., f. j. Mauritius? Vom Herrn Bojer. Hinsichtlich des Vorkommens auf Mauritius möchte ich glauben, dass eine Verwechslung stattgefunden habe, und zwar um so mehr, als die betreffenden Exemplare mit einer Sendung ankamen, welche Gegenstände von Mauritius und aus Ostindien enthielt. f . ? Bombay. Vom Baron Hügel. An diesem Individuum ist die vierte Schwanzfeder von aussen an der Spitze und zu beiden Seiten des Schaftes weiss und nur an den Seitenrändern braun. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. T. Pelzein. Vögel. 10 74 Pelz ein. Java. GA RR U LAX RÜFIFRONS Less. TIMALIA NIGRICOLLIS Temm. Malacca (Zelebor, Fernandez). TIMALIA PYRRHOPHAEA Hartl? Malacca (Zelebor, Fernandez). MALACOCERCUS GRISEUS (Latli.). Ceylon. In der Gegend von Ratnapura von Herrn v. Frauenfeld beim Nest geschossen. Zlbr. Die Eier (Taf. VI, Fig. 6) sind gleichförmig grünlich-blau, mit wenig Glanz. Ihr Längendurchmesser beträgt 10"', der Querdurchmesser 8'". Das aus biegsamen Pflanzenstengeln gebaute Nest erinnert sehr an das unserer europäischen Amsel. POMATORHINUS TEMPORALIS Vig. etHorsf. Neu-FIolland. Madras. ORIOLUS KUNDOO Sykes. Von einem Malayen gekauft. Zlbr. Java. ORIOLUS CHINENSIS Lin ne. ORIOLUS MACROURUS Blyth. Kar Nicobar. Ein Männchen am 23. Februar auf Kar Nicobar geschossen. Iris kirschroth, Schnabel etwas lichter, Fiisse licht bleigrau. Ganze Länge 10y2", Flugweite 17" 9"'. Einige andere Individuen wurden von B. Wüllerstorf und B. Pöckh erlegt. Nicht selten auf allen nicobarischen Inseln. Singt ähnlich wie der euro- päische Oriolus. Zlbr. Unter den gesammelten Exemplaren befindet sich auch ein Weibchen und ein junges Männchen. ORIOLUS MELANOCEPHALUS Linne. Ceylon. Herr Fregattenlieutenant GrafKielmannsegge erlegte ein Weibchen dieser Art am 11. Jänner unweit der Ölmühle des LIerrn Sonnenkalb im Walde Vö g e l. i o nächst Point de Galle. Iris kirschroth. Selten, und scheu wie unsere Goldamsel. Z 1 b r. ORIOLUS XANTHONOTUS Horsf. Borneo (v. Schierbrand). ORIOLUS VIRIDIS (Lath.). Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). SERICULUS MELLINUS (Lath.). Neu-Holland. Mehrere Exemplare von H. Zelebor und H. v. Frauenfeld gesammelt. MICROSCELIS OCI-IROCEPHALUS (Gm el.). Malacca (Zelebor, Fernand ez). MICROTARSUS MELANOLEUCUS Eyton. Malacca (Zelebor, Fernandez). PYCNONOTUS ANALIS (Horsf.). Java. Im Mai in der Umgebung von Weltevreden geschossen. Ein häufiger und zahmer Vogel; er läuft in Hofräumen und Strassen nächst Gärten herum, wie die europäischen Go] dämmern. Z 1 b r. PYCNONOTUS A URIG ASTER (Vieill.). Java. An den beiden, von Herrn Hr. Bernstein erhaltenen Nestern ist die innere Höhlung blos aus biegsamen Halmen gebaut. Zur äusseren Bedeckung sind auch breite Gräser, Moos und Wolle verwendet. Die drei Eier des einen Nestes ent- sprechen Thienemann’s Abbildung (Fortpfianzungsgesch. t. 27, f. 14c); die beiden Eier des andern zeigen mehr Koth und nähern sich dem von Thienemann t. 14 6 dargestellten. PYCNONOTUS SINENSIS (Gmel.). China, Sengsoo Febr. (IT. Swinhoe), Hongkong (Dr. Harland, H. Zele- bor), Schanghai (Zelebor). Ein Exemplar am 11. Juli im Walde unweit Wong-Nei-Tschung geschossen. Zwei Individuen wurden von Dr. Harland in Hongkong erhalten. Zu Schanghai erlegte Herr Zelebor am 3. August zwei Männchen. Iris braun, Schnabel und Fiisse hornschwarz. Ganze Länge 7" 9'", Flugweite 11" 1'". Am selben Tage wurden zwei Weibchen und in der Nähe des Huangpu bei Schanghai ein junger io * 76 P e Izel n. Vogel geschossen. Iris des letzten schwarz, Schnabel hornbraun, an der Spitze dunkler, Füsse grauschwarz, Krallen lichtbraun. Ganze Länge 1", Flugweite 10". Zlbr. Der junge Vogel hat den Kopf von der Farbe des Kückens, kaum merklich dunkler; die Stelle, wo das weisse Nackenband entstehen soll, ist etwas blasser als der Rücken. Ob Gmelin wirklich den hier besprochenen Vogel meinte, scheint mir nicht unzweifelhaft, da die Iris des letzteren dunkel, nicht roth ist, und auch die Kopf- zeichnung nicht ganz übereinstimmt. PYCNONOTUS CAPENSIS (Gm el.). Cap. PYCNONOTUS BIMACULATUS (Horst.). Java. PROSECUSA MELANOCEPIIALA (Gm eh). Malacca (Zelebor, Fernandez), HYPSIPETES NICOBARIENSIS Horst, et Moore. Taf. III, Fig. 2. Ixocincla virescens Blyth Journ. A. S. B. XIV, 575. Hypsipetes virescens Blyth ibid. XV, 51 et 370. — Idem Catal. Calc. Mus. 207 sp. 1251. — Bonap. Consp. I, 261. Hypsipetes nicobariensis Horsf. et Moore Catal. East India Mus. I, 257. Hab. Nicobaren. Ein Exemplar von Kar Nicobar. Ein zweites wurde am 24. Februar im Gebüsch auf der Insel Kamorta geschossen. Die Nicobarer nennen diesen Vogel Cacüon. Er singt sehr schön, tief, wie die europäische Sylvia atricapilla. Auf allen Inseln der Nicobaren-Gruppe nicht selten. Zlbr. MUSCICAPIDAE. TAENIOPTERA PYROPE (Kitth). Chile. CENTRITES NIGER (Bodch) Cab. et F. Heine Mus. Hein. II, 48. Chile. Chile. OCHTHOECA CIIILENSIS Harth Naumannia 1853, 2 12. V ö g el. 77 LICHENOPS PERSPICILLATA (Grael.). Chile (Dr. Segeth). TCHITREA PARADISI (Liane). Ceylon, Point de Galle. Am 12. Jänner wurden im Walde nächst Herrn Sonnenkalb’s Besitzung Indoranaville ein Weibchen von Herrn Schiffsfähnrich Jacobi und ein Männchen von Herrn Zelebor geschossen. Nicht häufig, nur zweimal beobachtet. Zlbr. Das ganz weisse Weibchen beweist, dass die von Gould (Birds of Asia P. IV, bei t. 2) ausgesprochene Meinung, dass die weissen Vögel stets Männchen seien, wenigstens nicht ausnahmslos richtig ist. TCHITREA AFFINIS Hay. Malacca (Zelebor, F e r n andez). PHILENTOMA PYRRIIOPTERA (Temm.). Malacca (Zelebor, Fernande z). RHIPIDÜRA JAVANICA (Sparrm.). Malacca (Zelebor, Fernande z). RHIPIDÜRA FLABELLIFERA (Gm ei.). Tevakavaka. Neu-Seeland. Augen schwarz, Schnabel schwarz, an der Wurzel licht fleischröthlich. Ganze Länge b1//, Flugweite 7" 10'". Der lebhafteste Vogel den ich je beobachtete. Mit den zierlichen Bewegungen, welche den Muscicapiden eigen sind, durchschlüpft er mit unglaublicher Schnelligkeit das dichteste Gebüsch, nach Art des Troglodytes parvulus , und lässt dabei seinen leisen Ruf tscherr-tscherr häufig hören. Manchmal läuft er wie Sitta europaea ringsum um einen Stamm oder Ast und schlägt dabei den wie einen Fächer ausgebreiteten Schwanz beständig über den Rücken gegen den Ivopf zu, mehr wie es mir schien, zum Zeitvertreib als nach Futter suchend. Ich habe diesen Vogel stundenlang mit wahrem Vergnügen beobachtet und nicht weniger Zeit würde es vielleicht bedürfen, um die Lebensweise dieses so lebens- frohen Thierchens zu beschreiben. Zlbr. Das von Herrn Zelebor mitgebrachte Exemplar unterscheidet sich durch rostfarbe Augenbrauen und eben solche Federränder am Rücken; das schwarze Band unter der Kehle ist kaum angedeutet. Wohl ein junger Vogel. 78 Pelzeln. RHIPIDURA MOTACILLOIDES V i g. et Horsf. Neu -Holland. Am 20. November im Keira-Gebirge nächst Wulongong von Baron Wüllers- torf erlegt. Augen, Schnabel und Füsse schwarz. Ein sehr lebhafter Vogel. Im Walde in der Nähe von Ansiedelungen nicht selten. Zlbr. MYIAGRA AZURE A (B o d d.). Nicobaren (B. WTüllerstorf), Borneo (v. Schierbrand). Freiherr v. W üllerstorf schoss am 25. Februar ein Exemplar dieser Art im Walde der Insel Kar Nicobar. Her Vogel hält sich im dicken Gebüsch auf und singt sehr schön. Die Nicobarer nennen ihn Calandresse. Zlbr. MYIAGRA LATIROSTRIS G o u 1 d ? Neu-Holland. MYIAGRA PLUMBEA Vig. et Horsf. Neu-Holland. MICROECA MACROPTERA (Vig. et Horsf.). Neu-Holland. PLATYSTEIRA CAPENSIS (Lin ne)- Cap. MÜSCICAPA NARCISSINA Temm. China, Hongkong (Dr. Harlan cl). CYORNIS BANYUMAS (Horsf.). Borneo (v. Schierbrand). TYHANNIDAE. AGRIORNIS MARITIMUS (Orb. etLafr.). Chile. AGRIORNIS LIVIDUS (Kittl.). Chile. SAUROPHAGUS SULPHÜRATUS (Lin ne)- Brasilien. Vög e l. 79 Im Walde nächst Catumby grande ein Männchen geschossen. Iris gelbbraun. Füsse bräunlich-fleischfarb. Ganze Länge 7". Nicht selten; mehrmals angetroffen. Z 1 b r. EUSCARTHMUS PARULUS (Kittl.). Chile. AMPELIDAE. PARDALOTUS PUNCTATUS (Lath.). Neu-Holland '(Zelebor, Mus. Sydney). PARDALOTUS STRIATUS (Lath.). Neu-Holland. PACHYCEPHALA PECTORALIS (Lath.). Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). Ein junges Männchen im Walde zu Cambden Park der Besitzung von Sir William Mac Arthur nächst Campbelltown geschossen. Iris röthlich-braun, Schnabel schwarz, Füsse schwärzlich-braun. Ist ein guter Sänger; der Gesang dem der europäischen Sylvia atricapüla sehr ähnlich. Zlbr. PACHYCEPHALA GUTTURALIS (Lath.). Neu-Holland (Mus. S y d n e y). EOPSALTRIA AUSTRALIS (Lath.). Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). Das runde, ziemlich tiefe Nest ist aus Pflanzenstengeln und Halmen zusam- mengesetzt, innen mit breiten Gräsern gefüttert, aussen mit Moos und grösseren und kleineren Stücken von Baumrinde bekleidet. PIPRA CAUDATA (Shaw.). Brasilien. In der höheren Bergregion im dichten Gesträuch auf dem Wege nach dem Corcovado ein Männchen geschossen. Iris dunkelbraun, Füsse dunkel fleischroth.. Ganze Länge 61//'. Nicht so selten wie der folgende. Zlbr. PIPRA MILITARIS Shaw. Brasilien. Im Urwald des Corcovado erlegt. Iris braun, Schnabel und Füsse blass horn- braun. Körper 5" lang. In dichtem Gesträuch, schwer zu schiessen. Nicht häufig, nur einmal beobachtet. Zlbr. 80 Pelzein. RUPICOLA SANGUINOLENTA Gould. Ecuador ? Ein Männchen von Herrn Zelebor in Chile erhalten. PERICROCOTUS ARDENS (Boie). Borneo (v. S ch i erbran d). Stimmt mit Pericrocotus flammeus überein, ist aber bedeutend kleiner. Bonap. Consp. I, 357 erwähnt blos Sumatra als Vaterland. PERICROCOTUS FLAMMEUS (Forst.). Madras. Von einem Malayen in Madras gekauft. Zlbr. PERICROCOTUS PEREGRINUS Gould. Madras, Java. Ein Exemplar in Madras von einem Malayen gekauft. PERICROCOTUS MINIATUS (Temm.). Java. GRAUCALUS MELANOPS (Lath.). Neu-Holland, Sydney (B. W ü 11 e r stör f, IT. Zelebor, Mus. Sydney). Ein Männchen wurde am 16. November Abends im Walde zu Cambden Park nächst Campbelltown von Baron Wiillerstorf geschossen. Iris dunkelbraun, Füsse schwarz. Zlbr. GRAUCALUS MENTALIS (Vig. etLIorsf.). Neu-Holland. GRAUCALUS JAVENSIS (Horsf.)? Java. Ein gleiches Exemplar im kaiserlichen Museum ist von Temmink’s Hand als Ceblepyris marginatus fern. sp. nov. bezeichnet. Neu-Guinea. VOLVOCIVORA S CHIERBR ANDI . Taf. II. Fig. 1. V. capite , collo , pectore et dorso super lore obscure schistaceis nitore coerulescente , dorso inferiore uropygio , caudae tectricibus super ioribus , abdomine et tibiis einer aceis , tectricibus caudae inferioribus ejusdem coloris plumis fasciis et macidis marginalibus albis , ob's nigris nitore metallice viridi , earum tectricibus super ioribus schistaceo Vö gel. 81 limbatis , cauda colore alarum , rectricibus extimis macula griseo-albci terminali 2" lata , reliquis lirnbo terminali albido vix conspicuo , rostro nigro , pedibus nigro-cinereis. Longit. 6" 4"', alae 3%", caudae 2" 10"', rostri a rictu tars. 9"'. Hab. Borneo (v. Schierbrand). Ist V. fimbriata (Temm.) sehr ähnlich, aber kleiner1); die schwärzlich-graue Farbe an Vorderhals und Brust ist scharf von dem Aschgrau des übrigen Unter- leibes geschieden, während bei V fimbriata die ganze Unterseite ziemlich gleich- förmig erscheint. Von der Gattung Volvocivora befinden sich in der kaiserlichen Sammlung folgende Exemplare : V. fimbriata (Temm.). Männchen, Weibchen und ein offenbar junger Vogel von Herrn Temminck erhalten aus Java; ein Weibchen ohne Angabe des Vater- landes, von Herrn Becker. V. Sykesii (Strickl.). Zwei Individuen von Herrn Bojer aus Ostindien, eines vom Baron Hügel aus Ceylon. V avensis Blyth?2). Zwei von Baron Hügel mitgebrachte Exemplare vom Himalaya, die in der Sammlung als Geblepyris apicalis Natter er bezeichnet waren, stimmen mit der von Blyth im Journ. A. S. B. XV, 307 unter dem seit- her abgeänderten Namen Gampephaga melanoptera gegebenen Beschreibung ganz überein, nur beträgt an unseren Vögeln die ganze Länge 9", die der Flügel 4" T". Die beiden im Museum zu Calcutta befindlichen Vögel stammen aus Arracan, und wurden von Phayre gesammelt; Horsfield. und Moore fuhren ein von Helfer erhaltenes Exemplar aus Tenasserim auf. ERUCIVORA ORIENTALLS (Gm eh). Nico baren, Java. Ein junges Männchen im Februar im Walde der Insel Kamorta geschossen ; nur einmal am Waldsaume auf einem freistehenden Baume beobachtet. Zlbr. Da Boie nach seiner Erklärung in Caban. Journal 1858, 359, als den Typus der Gattung Lalage eigentlich Turdus mindanensis , den er mit T. orientalis für identisch hielt, meinte, so wäre Swainson’s eigentlich für eine Untergattung bestimmte Bezeichnung Erucivora als die nächstälteste beizubehalten. 1) Die Flügellänge der erwachsenen Exemplare beiderlei Geschlechts von V. fimbriata ans Java beträgt 3” 11”', die eines jungen Vogels dieser Art 3" 9"'. 2) Campephaga melanoptera Blyth. Journ. A. S. B. XV, 307. — Idem Catal. Calc. Mus. p. 191 sp. 1152. — Bonap. Consp. I, 356. Campephaga avensis Blyth. Catal. Calc. Mus. p. 327 (App. 3). — Horst', et Moore Catal. E.J. Mus. I, 395 (expos. synon.). Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Pelzein. Vögel. 11 82 Pelz ein. ERÜCIVORA SYKESII (Strick ].)• Madras. In Madras von einem Malayen gekauft. Zlbr. ERÜCIVORA HUMERALIS (Gould). Neu-Holland. ART AMU S PERSONATUS Gould. Neu-Holland. ARTAMUS SUPERCILIOSUS Gould. Neu-Holland. DICRÜRUS PARADISEUS (Lin ne). Cuculus siamensis cristatus viridis Briss. Ornith. IV, 151, Taf. XV, A. 1. Cuculus paradiseus Linne Syst. nat. ed XII, 172 sp. 22. — Lath. Ind. Orn. I, 216, N. 29. ? Drongo de Ja cöte de Malabar Buff. Ois. V, 291. Muse ie ap a m alab aric a Scopol i Fauna Insubr. 9 6. Grande Gobe mouche de la cöte de Malabar Sonn er. Voy. II, 195, t. 111. Malabar Shri/ce Lat ha m Syn. Suppl. 56 (excl. descr. specim. e Mus. Lever, et excl. Hg.). Lanius malabaricus Lath am Ind. Orn. I, 6 6, N. 2 ("partim). Drongo a raquettes Levaill. Ois. d’Afr. t. 17 5. Edolius rangoonensis Gould Proceed. Zool. Soc. London 183 6, 5 1). Dicrurus rangoonensis Jard. et Selby III. Om. N. Ser. t. 38. Edolius paradiseus Var. C. Blyth Catal. Calc. Mus. 201, N. 1215. Dicrurus malabaricus (Scop.)Gray Gen. 286. Dicrurus paradiseus (Linne) Gray Gen. 286 (exclus. synon.). Edolius paradiseus (Linne) ' Bonap. Consp. I, 351. Dissemurus paradiseus Cab an. Mus. Hein. I, 112 (nota). Edolius setifer Bonap. Compt. rend. XXXVIII, 1S54, 539. Edolius malabaricus Scop. — Jerdon Birds of India I, 437. Nicobaren. Den 26. Marz an einem kleinen Fluss im Urwalde der Südschlucht auf Gross- Nicobar ein Männchen geschossen. Diese Vögel leben einzeln und sind sehr zänkisch , besonders die Männchen verfolgen einander häufig- und kämpfen hitzig wie Hähne, wobei sie Flügel und Schweif ausbreiten und in Pausen sich gegen- seitig ansingen. Lockend pfeift dieser Drongo laut und tief: Oih-Foih den ganzen Tag, so dass es weit durch den Wald erschallt. Der Gesang klingt schön und J) Blyth (Jerdon Birds of India I, 438) ist der- Ansicht, dass E. rangoonensis Gould eine eigene Spe^ cies, und nicht aus Burmah, sondern von den Philippinen sei. Vö ge l. 83 besteht aus einem Gemisch der Lock- und Singweisen anderer Vögel seiner Umge- bung. Die Nicobarer nennen ihn Dijurit. Zlbr. In Blyth’s Fauna der Nicobaren (Journ. As. Soc. Bengal XIV) ist diese Art nicht aufgeführt. Von allen den oben angeführten Synonymen glaube ich nach sorgfältiger Prüfung, dass sie zu D. 'paradiseus gehören, jedoch scheint an Sonn erat ’s Vogel der nackte Schaft der Fahnenfedern länger zu sein, auch gibt er an, dass die grossen Flügelfedern, Schwanz und Bauch schwarz ohne Metallglanz seien, was bei unseren Exemplaren nicht der Fall ist. DICRURUS BRACHYPHORUS (Temm.). Edolius brachyphorus Temm. Mus. Lugd. — Bonap. Consp. I, 351. Dissemurus brachyphorus Cab an. Mus. Hein. I, 112. Borneo (v. Sc hi erb ran d), Java (Zelebor). Von der Gruppe der Flaggendrongos (Dissemurus) besitzt das kaiserliche Museum noch : Dicrurus setifer (Temm.), (Dissemurus setifer Caban. Mus. Hein. 1, 111). • Ein Exemplar als Edolius retifer T. (Lanius malabaricus) m. Java und ein anderes als Edolius malabaricus m. Java, beide von Herrn Temminck erhalten. Dicrurus formosus (Caban.), (Dissemurus formosus Caban. Mus. Hein. 1, 111). Zwei Exemplare aus Ostindien (Nilgherries) von Baron Hügel. DICRURUS LONGUS Temm. Java. Das Nest, ein Geschenk von Dr. Bernstein, ist rund, ziemlich seicht, innen aus Halmen , aussen aus Baumästchen geflochten, die beiden Eier stimmen mit Thienemann’s Abbildung (Fortpflzgsgesch. t. 30, f. 12) überein, nur ist an den von der Novara mitgebrachten die Grundfarbe mehr weiss. DICRURUS CINERACEUS (Horst.). Java. IRENA PUELLA (Lath.). Borneo (v. Schierbrand), Malacca (Zelebor, Fernandez). LANI1DAE. TEPHRODORNIS OBSCURA (Horst.). Borneo (v. Schierbrand). i r 84 Pelz ein. LANIUS SCHACH Lin ne. China, Hongkong (Dr. Harlan d). Ein Exemplar von Dr. Harlan d als Geschenk. — In der Umgebung des Dorfes Wong-Nei Tsehung (nach Dr. Lobscheid „wie von Gott“) mehrere Indi- viduen beobachtet. Betragen, Gesang und Aufenthalt stimmen mit denen des euro- päischen Lanius collurio überein. Zlbr. LANIUS BENTET Horsf. Java. Ein Nest mit drei Eiern ist ein Geschenk von Herrn Dr. Bernstein. Von den Eiern gleichen zwei Thienemann’s Abbildung (Fortpflzgsgesch. Taf. 31), Fig. 7 b , das dritte aber der Fig. 7 ci. Das runde ziemlich tiefe Nest ist aus lan- gen biegsamen Halmen sehr lose gebaut; die Aussen wände zeigen auch eine ziem- liche Quantität von Pflanzenwolle. LANIUS PHOENICÜRUS Gm eh China, Amoy ( H. S w inlioe). LANIUS SCHWANERI (Bon a p.). Borneo (v. S c hier br and). Das von Oberst v. Schierbrand erhaltene Weibchen stimmt mit Bona- parte ’s Angaben überein, hat aber schmale weisse Augenbrauen, welche nach Bonaparte fehlen sollen. LANIUS SUPERCILIOSUS Lath. Malacca (Zelebor, Ferna ndez). An Bord nächst den Mariannen-Inseln. Ein Weibchen wurde unter Segel nächst den Mariannen-Inseln unter 17" 32' N. B. und 138° 8' O. L. gefangen und vom Cadeten Cal mar eingeliefert. Zlbr. LANIUS CRASSIROSTRIS Kühl. Malacca (Zelebor, Fernandez). CYCLORHIS OCHROCEPHALA Tschudi. Brasilien. FALCUNCULÜS FRONTATUS (Lath.). Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). COLLURICINCLA IIARMONICA (Lath.). Neu-Holland. LANIARIUS BOULBOUL (Lath.). Cap. Nächst dem Tafelberge im Walde bei dem Neste geschossen. Lebt einzeln in bewaldeten Gegenden. Zlbr. Die beiden von der Expedition gesammelten Nester dieser Art haben die Form einer runden Schale, deren ganzer Durchmesser 6", der des inneren Napfes aber 3" beträgt. Das Nest besteht aus Zweigen und ist innen mit Gräsern, eines auch theilweise mit Wolle ausgefüttert. Die Eier (Taf. VI, Fig. 3), deren sich in jedem Neste drei befanden, haben eine Länge von 10 — 11"' und einen Querdurchmesser von ungefähr 8"'. Ihre Grundfarbe ist ein mattes Weiss, das an den Eiern eines Nestes ins Grünliche zieht-, auf diesem Grunde befinden sich braune und grau- braune Flecken, die gegen das spitze Ende des Eies hin sparsam, gegen das stumpfe Ende aber sehr dicht auftreten und bei zwei Eiern in bedeutend grössere Flecken sich vereinigen. LANIARIUS BACBAKIRI (Shaw.). Cap. Die beiden mitgebrachten Eier gleichen Thienemann’s Abbildung (Fort- pflanzungsgesch. Taf. 31) Fig. 12 b in der Grösse und 12 a in der Zeichnung. CRACTICUS NIGROGULARIS Gould. Neu-Holland. CRACTICUS TORQUATUS (Lath.). Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). TRI BUS IV. CONffiOSTRES. COR VII) AE. STREPERA GRACULINA (Shaw.) Neu-Holland (Mus. Sydney). LOPHOCITTA GALERICULATA (Cur.). Malacca (Zelebor, Fernand ez). 86 P elz ein. CALOCITTA EEYTHRORHYNHA (Gmel). China, Hongkong (Dr. Harland). Von Herrn Dr. Harland in Hongkong ein Exemplar erhalten. — Nur einmal am 14. Juli in einem Eichen Wäldchen , welches von Quellen durchschnitten ist, ausser Schussweite beobachtet. Streicht in kleinen Gesellschaften durch die Wälder und erhebt ein ähnliches Geschrei wie Garrulus glandorius , sobald nur irgend etwas Verdächtiges sich ihm nähert. Zlbr. CISSA THALASSINA (Temm.). Java. CALLAEAS CINEREA Förster Kakako Indig. Neu-Seeland. Im December in Auckland erhalten. Zlbr. CRYPSIRHINA VARIANS (Lath.). Malacca (Zelebor, Fernandez). TEMNURUS LEÜCOPTERUS (Temm.). Malacca (Zelebor, Fernandez). CORVUS CORONOIDES Vig. etHorsf. Neu-Holland. Am 20. November im Keiragebirge nächst Wulongong ein Männchen von Baron Wüllerstorf geschossen. Iris weiss. Zlbr. CORVUS ENCA Horsf. Java. PICA SERICEA Gould. China, Schanghai. Ein junger Vogel am 29. Juli auf einem der Grabhügel geschossen, die sich häufig zerstreut zwischen den Baumwollpflanzungen und Reissfeldern in der Umge- bung von Schanghai befinden. Augen schwarz. Ganze Länge 9" 9"', Flugweite 18". Diese Vögel sind in der genannten Gegend nicht so scheu wie die Elstern in Europa, man kann sich fast jedem Individuum auf Schussweite nähern, besonders wenn die Vögel in Ansiedlungen auf den Dächern der Häuser sitzen. Zlbr. Vög e l. 87 CYANOPICA CYANEA (Pall.). China, Schanghai (Zelebor). Am 26. Juli wurde in einem Wäldchen zwischen chinesischen Gräbern nächst der siebenstöckigen Pagode ein jüngerer Vogel geschossen. Augen schwarz. Ganze Länge 121/2/', Flugweite 16". Im Betragen wie Lanius excubitor. Zlbr. CORCORAX MELANORHYNCHUS (Viel 11.). Neu-Holland. Im Park zu Cambden nächst Campbelltown am 16. November von B. Wii 1 1 ers- torf erlegt. Iris scharlachroth, Schnabel und Füsse schwarz. Zlbr. Ein mitgebrachtes Ei entspricht ganz der von Gould (Birds Austr.) gegebenen Beschreibung. STORNI D AE. PTILONORHYNCHUS HOLOSERICEUS Kühl. Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). NOT AUGES BICOLOR (Gm el.). Cap. Ein Weibchen in der Simonsbai geschossen. Das Nest wurde aus einer Eis- vogelhöhle in dem Lehmufer einer kleinen Bucht der Simonsbai genommen. Ein gemeiner Vogel, aber sehr scheu. Er brütet meistens in Felsspalten bei Elsey Peak, Fish Hook Bay, Meysenberg u. s. w. Zlbr. Die vier Eier unterscheiden sich von Thienemann’s Darstellung (a. a. O. Taf. 31, Fig. 9) durch gestrecktere Form und dadurch, dass die Flecken viel klei- ner sind, ja an zwei Stücken beinahe ganz fehlen. Ihre Länge beträgt 131/,"', die Breite 8y2'". CALORNIS AFFINIS A. Play. Blyth. Journ. A. S. 1). XV, 1846, 36 et 369. Nicobaren. Ein Weibchen wurde am 18. März im Hochwalde auf der Insel Pulo Milu von B. Pöckh erlegt. B. Wüllerstorf schoss ein Männchen im Februar auf Kar Nicobar. Iris braun. Ganze Länge ö1//', Flugwmite loV2". Streicht gesellig in kleinen Sc-haaren wie die europäischen Staare in den Hochwäldern herum, und ist sehr scheu aber auch sehr neugierig. Wenn man z. B. auf der Jagd einen von ihnen lebend erhält und denselben eine Zeitlang reizt, so lockt er durch sein' Geschrei eine solche Menge seiner Gefährten herbei, dass zwei Jäger stundenlang auf einem und denselben Fleck nach ihnen schiessen können. Die Nicobarer nennen diesen Vogel Toculin. Zlbr. 88 Pelzeln. CALORNIS COLUMBINA (Gmel.). Insel Puynipet. Ein jüngerer Vogel am 18. September von B. W iillerstorf erlegt. Iris schwarz- grau, Schnabel und Fiisse schwarz. Ganze Länge 8", Flugweite 11" 2"'. Zlbr. Das Exemplar stimmt im Ganzen mit einem Individuum überein, welches die k. Sammlung vom Museum zu St. Petersburg als Lamprotornis opcica f. von Ualan erhielt und das ohne Zweifel, wie schon Natter er auf der Etiquette bemerkt hatte, ein junger Vogel von C. columbina ist. Nur unterscheidet sich das Exemplar von Puynipet durch niedrigeren, weniger seitlich zusammengedrückten und viel flache- ren Schnabel. Vielleicht eine der von Kittlitz (Kupfertaf. Erklärung zu Taf. XV) erwähnten Varietäten. GRACÜLA JAVANA (Cuv.). Nicobaren, Java. Ein Weibchen ward im März dem Baron W iillerstorf von dem Dorfe Malacca lebend überbracht. Iris lichtbraun , Schnabel gelblich-zinnoberroth , an der Spitze ochergelb. Kopflappen schön licht ochergelb. Krallen schieferschwarz, an der Wurzel weisslich. Ganze Länge 1 2y2", Flugweite 2F/2". Ein Männchen ward am 17. März im Walde von Pulo Milu geschossen. Beim Offnen des Magens fanden sich Pflanzenreste und Samen vor. Auch aus dem Walde von Nangkauri wurde ein Männchen erhalten. Zlbr. PASTOR SINENSIS (Gmel.). China, Amoy (H. Swinhoe), Hongkong. Im Walde bei Wong-Nei-Tschung am 14. Juli erlegt. Iris weiss, Schnabel licht bleifarben, Füsse gelblich-bleigrau. Ganze Länge 7" 5'", Flugweite ll1//'. Der Magen war gefüllt mit Sämereien. Zlbr. PASTOR SERICEUS (Gmel.). China, Amoy (H. Swinhoe). ACRIDOTHERES CRISTATELLUS (Lin ne)- China, Schanghai. Nächst der siebenstöckigen Pagode zwischen Baumwollpflanzungen am 29. Juli ein Weibchen erlegt. Iris rötlilich-gelb. Ganze Länge 10". Obgleich ich diesen Vogel bereits in Manila häufig beobachtete, so konnte ich doch daselbst kein Exemplar davon erhalten, weil derselbe zur Vertilgung der Heuschrecken ein- geführt wurde, und dessen Tödtung mit einer schweren Strafe geahndet wird. Zlbr. Die vier mitgebrachten Eier dieser Art entsprechen Thienemann’s Abbil- dung (Fortpflanzungsgesch. t. 38, f. 6), nur zeigen drei Stücke eine frischere Färbung. Vö ge!. 89 Java Java. ACRIDOTHERES JAVANICÜS Cab. Mus. Hein. I, 205. I-IETAERORNIS MEL A N 0 PT ER A (Daud.). HETAERORNIS TEMPORALIS (Temm.). China, Amoy, 11. Nov. 1857 (H. Swinhoe). STURNUS C1NERACEUS Temm. China, Amoy (H. Swinhoe). STURNELLA LOYCA (Mol.). Chile (Dr. Segeth, H. Zelebor). STURNELLA BREYIROSTRIS (Cab.). ? Sturnella be.llicosa De Fi 1 i p p i. Trupialis loyca Mol. Bonap. Consp. I, 42 9. Pezites brevirostris Cab. Mus. Hein. I, 191 (Brasilien). Chile (Dr. Segeth, II. Zelebor). Chile. AGELASTICUS CIIRYSCPTERUS Cab.? AGELASTICUS THILIUS (Mol.). Chile (Dr. Segeth, H. Zelebor). LEISTES CURAEUS (Mol.). . Chile (Dr. Segeth). FRINGILLIDAE. HYPHANTORNIS AURIFRONS (Temm.). Cap. Nächst Constantia im October 1857 erlegt. Einzeln im Walde, sehr scheu. Diese Vögel brüten zu 50 — 100 auf einem Baume in der Nähe der Häuser, wo sie sich sehr zahm benehmen. Manchmal bauen sie ein neues Nest an die Seite eines alten verlassenen an. Zlbr. Das Nest, von welchem zwei einzelne Stücke und eines der oben erwähnten Doppelnester von der Expedition gesammelt wurden, ist ein Sphäroid von unge- fähr 6" Durchmesser, das runde etwa 2" weite Flugloch ist unten und seitlich an- gebracht. Das Nest ist aus Gräsern sehr künstlich geflochten und an den Spitzen eines gegabelten Zweiges hängend befestigt. Die Eier (Taf. VI, Fig. 8), von welchen sich in einem Neste fünf befanden, sind 11 — 12'", ein Stück nur 10'" lang, sämmtlich T" breit, und von gleichförmig lichtgrüner Farbe. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd I. Pclzeln. Vögel. 1- 90 Pelz ein. PLOCEUS CAPENSIS (Lin ne). Cap. Männchen und Weibchen auf der Heide bei Constantia geschossen. Länge des ersteren 6%" , Flugweite IO1//'. Nicht selten im Gebüsch, besonders auf Ericaceen, in die er auch grössten theils sein Nest baut. Her ausgezeichneten Färbung wegen ist dieser Vogel aus bedeutender Entfernung sichtbar und daher leicht zu schiessen. Zlbr. Das Nest ist von ovaler Form mit grossem seitlichem Flugloch, welches bei- nahe die halbe Höhe des Nestes einnimmt. Es besteht aus Zweigen , zwischen denen sich einzelne Wollflocken befinden. Aussen ist das Nest mit Halmen, die sehr locker durch einander geschlungen, eine Art Netz bilden, umgeben. Es ist im Gesträuch zwischen Stengeln angebracht. Höhe 6", Breite 3y2", Tiefe 2ya", Höhe des Flugloches 2 — 2ya", Breite l3/4". Die Eier (Taf. VI, Fig. 9), von welchen sich in einem Neste sechs, im andern sieben befanden, sind 9 — 10'" lang und etwa 6 yd" breit, grünlichweiss mit braunen, länglichen, selten runden, dicht gestellten Flecken. Die Vertheilung dieser Flecken ist ziemlich gleichförmig, bei einigen Eiern sind sie in der Mitte der Längsaxe, bei anderen in einiger Entfernung vom stumpfen Ende am dichtesten. Thienemann (Fortpflanzungsgesch. S. 431) beschreibt das Nest als ein hängendes, während die von der Novara-Expedition gesammelten in der Form an jenes des Ploceus madagciscariensis erinnern. Das von Thienemann erwähnte Nest dürfte -wohl einer anderen Art der Ploceinen angehören, was durch die abweichende Angabe hinsichtlich der Eier noch wahrscheinlicher wird. PLOCEUS ? J ava. Die Expedition erhielt vom Museum zu Batavia, von Dr. Bernstein und Oberst v. Schierbrand mehrere Nester von Weberfinken , von welchen aber unbestimmt ist, welcher Art sie angeboren. VIDUA PRINCIPALIS (Lin ne). Cap. In der Umgebung von Constantia geschossen. Ganze Länge 4" 5"', Flugweite 5" 6"'. Nicht häufig; die Holländer nennen diesen Vogel den König der Rodbek- jers (Roths chnäbl er) . COCCOTRAUSTES MELANURUS (Gm el.). China, Amoy (FI. Swinhoe), Schanghai (FI. Zelebor). Unweit der siebenstöckigen Pagode wurde am 29. Juli ein junger Vogel dieser Art erlegt. Iris lichtbraun, Schnabel schön citronengelb und violettgrau melirt, Füsse gelblich. Ganze Länge 7" 9"', Flugweite 12" 2"'. Zlbr. Vö g e l. 9 L TACHYPIPONUS CORYPHAEUS (Licht.). Brasilien. Ein Männchen im Hochwalde der mittleren Bergregion erlegt. Iris braun, Füsse fleischröthlichbraun. Ganze Länge 7". Nicht selten , besonders auf dem Wege nach dem Corcovado nächst Rio de Janeiro. Zlbr. CALLIST E TRICOLOR (Gmel.). Brasilien. Aus der mittleren Bergregion im Walde am Corcovado, ein Weibchen. Iris braun, Füsse schwarzbraun. Ganze Länge ö1//', Flügel vom Bug 23/4". Nicht selten, in kleinen Trupps im dichten Walde. Zlbr. CALLISTE FESTIYA (Shaw.). Brasilien. Mit der vorigen Art geschossen. Iris eines Männchens braun, Füsse schiefer- schwarz. Ganze Länge 5". Lässt von Zeit zu Zeit einen kurzen Lockton hören. Zlbr. EUPIIONIA PECTORALIS (Lath.). » Brasilien. In der mittleren Bergregion, nicht weit von Rio Janeiro erlegt; in der unteren Bergregion trifft man diese Art manchmal in kleinen Trupps. Zlbr. ESTRELDA ASTRILD (Lin ne). Cap. In der Umzäumung eines Holzhauer-Gartens auf dem Neste geschossen. Zlbr. Das Nest ist seitlich etwas zusammengedrückt, mit rundem, iya" im Durch- messer haltendem Flugloch von dem der Eingang schief abwärts führt. Das Nest ist sehr dicht aus feinen, oft fast haarartigen Halmen und Stengeln geflochten. Das zierliche Ei ist elfenbeinweiss, 6'" lang, P3//" breit. ESTRELDA TEMPORALIS (Lath.). Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). Zwei Eier dieser Art sind weiss; ihre Länge beträgt 6 VA die Breite 43/4"'. AMADINA ACUTICAUDA (Ho dg.). Java ? Aon Herrn v. Frauenfeld erhalten; der Vogel war lebend an Bord. AMADINA FERRUGINOSA (Sparrm.). Java. 12 * 92 Pelz ein. Im Mai von einem Javanesen lebend erhalten. Diese Vögel werden in grosser Anzahl in Gesellschaft der Eeiss-Sperlinge in Weltevreden auf den Markt gebracht. Z 1 b r. Von Herrn Dr. Bernstein erhielt die Expedition Ei und Nest dieser Art. AMADINA PIJNCTULA RIA (Lin ne). Java. Ein Männchen im Mai in der Umgebung von Weltevreden. geschossen. Zlbr. AMADINA MODESTA Gould. Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). AMADINA. ORYZIVORA (Lin ne). Java. FRINGILLA TINTILLON Webb. etBerth. Madeira. Im Kastanienwalde auf dem Wege nach dem Pic de Arebenta und im Kloster- walde nächst Funchal geschossen. Iris dunkelbraun, Farbe des Schnabels und der F tisse wie bei Fringilla coelebs. Im Magen Beste von Inseeten und Sämereien. Nur im Walde, in der mittleren Bergregion, nie in Gärten beobachtet. . Nicht häufig. Zlbr. FRINGILLA PETRONIA Lin ne. Madeira. Am 10. Juni an der Küste nächst den Bocks Praya formosa und Ilheo Gorgulho, westlich von Funchal geschossen. Im Magen Beste von Inseeten. Brütet in zahl- reichen Gesellschaften in kleinen Höhlen und Felsspalten der schroffen Küste. Sie waren zur Zeit der Anwesenheit der Expedition eben im Nestbau begriffen und sind nicht selten an Felswänden von der Küste bis zur mittleren Berg- region. Zlbr. CHRYSOMITRIS ATRATA (Orb. etLafr.). Chile (Dr. Segetli). CHRYSOMITRIS UROPYGIALIS Sclater. Chrysomitris uropygialis Sclater Catal. Collect. 1862, 125. Chile (Dr. Segetli). In der kaiserl. Sammlung befinden sich zwei Exemplare dieser Art aus Chile, von welchen das eine von Herrn T ucker in London, das andere von Herrn C u m m i n g acquirirt w urde. CHRYSOMITRIS CAMPESTRIS Gould (nec Spix.). Chile (Dr. Segetli, H. Zelebor). 93 Vö ge l. LIGURINUS SINENSIS (Br iss.). China, Amoy (II. Swinhoe). PASSER ARCUATUS (Gm el.). Cap. Ein ganz gemeiner Vogel am Cap der guten Hoffnung, in bewohnten Districten, besonders in Gärten, wo sich Obstbäume befinden. Ein Exemplar wurde in seinem Neste auf den Eiern gefangen. Die Nester sind, zwei bis vier an Zahl, grössten- theils auf Pflaumenbäumen, so niedrig, dass man am Boden stehend die Eier herausnehmen kann. Zlbr. Die mitgebrachten Eier gleichen Thienemann Abbildung (Fortpflanzungs- gesch. Taf. 34) , Fig. 16 6 und c; ein der Fig. 16 a ähnliches befindet sich nicht darunter. ZONOTRICHIA MATUTINA (Licht.) Ghingoh. Chile (Dr. Segeth, Id. Zelebor). EMBERIZA AUREOLA Pall. Eniberiza flavogularis Blytli Journ. A. S. B. XVIII, 811. Eraberiza aureola ex India Horsf. et Moore Catal. E. I. M. II, 188. China, Amoy October (Id. Swinhoe). EMBERIZA SPODOCEPHALA Pall China, Amoy (H. Swinhoe). PHRYGILüS FRUTICETI (Kittl.). Chile (Dr. Segeth). PHRYGILÜS ALAUDINUS (Kittl.). Chile (Dr. Segetlx, Id. Zelebor). PHRYGILÜS GAYI (Eyd. et Gerv.). Chile. HEDYGLOSSA DIUCA (Mol.). Chile (Dr. Segeth, PI. Zelebor). Die Eier sind blass grünlichgrau, mit grösseren oder kleineren rothbraunen Flecken, die bei den meisten Exemplaren ziemlich gleichförmig vertheilt sind, an einem aber um das stumpfeEnde sehr dicht stehen, so dass die Grundfarbe fast ganz bedeckt wird. Länge der Eier 10"', Breite 63/2"'. FR INGILL ARIA CAPENSIS (Lin ne). Cap. In der Simons-Bai geschossen. Sehr gemein in allen Hecken und Sträu ehern bei Meysenberg, Constantia und Devils Peak. Zlbr. 94 P elz ein. ALAUDA CRASSIROSTRIS Vi ei 11. Cap. ALAUDA COELIVOX Swinlioe. China, Amoy (H. Swinhoe). MEGALOPIIONUS CINEREUS (Lath.). Cap. Auf der Heide bei Constantia ein Männchen geschossen. Nicht selten in der Simons-Bah Z 1 b r. MEGALOPIIONUS APIATUS (Vieill.). Cap. Nächst Herrn Rathfelder’s Gehöfte auf der Heide. Nicht selten in den feuchten Ebenen. Zlbr. CRITHAGRA CANARIA (L i nn e). Madeira. In der Nähe vonllheo deForgia, in der Bergregion bei dem Kloster N. Sennora del Monte und nächst dem Pic Arebenta geschossen. Ist in den Gärten in und um Funchal ein gemeiner Vogel. Man sieht diese niedlichen Thierchen häufig auf den Dächern der Häuser, wo sie fleissig ihren fröhlichen und angenehmen Gesang hören lassen. Zlbr. CRITHAGRA FLAVIVENTRIS (Gmel.). Cap. Männchen und Weibchen auf der Heide nächst Herrn Rath fei de r’s Gehöfte dann nächst Constantia geschossen; ein Exemplar bei dem Neste. Lebt ausser der Brütezeit in kleinen Trupps beisammen, nach Gräsern nach Sämereien suchend. Zlbr. Die Körpertheile, welche am Männchen gelb sind, zeigen. am, Weibchen eine weissliche Farbe, die Unterseite des letzteren ist mit schwarzen Längsstreifen gezeichnet. Das Nest dieser Art ist rund, wenig tief, aus Zweigen künstlich gebaut, und innen mit Wolle sehr dicht ausgefüttert; es hält 3ya" im Durchmesser. Die darin enthaltenen Eier, sechs an Zahl, sindweiss, kaum merklich in das Grünliche ziehend, und zeigen gegen das stumpfe Ende zu einige unregelmässig gestellte, grössere und kleinere schwarzbraune Flecken, deren Zahl aber nach den Exemplaren sehr verschieden ist. Die Länge beträgt 8y2"', die Breite 6 — fi1//". Thienemann’s Abbildung (Fortpflg. Taf. 35, Fig. 8) stimmt mit unseren Exemplaren überein. Vö g el. 95 CRITHAGRA CANICOLLIS Swainson. Cap. Am Fasse des Tafelberges an lichten Waldstellen geschossen. Der Vogel ist selten, sehr scheu und schwer zu schiessen, weil er sich fast immer auf den höchsten Spitzen derBanksia speciosa aufhält, von wo er den Jäger anschleichen sieht. Auch zu Constantia erhalten. Zlbr. Das Nest ist rund, der Band nur sehr unbedeutend über den Boden des Nestes erhöht; es ist aus Halmen dicht geflochten. Der Durchmesser beträgt 4y2", die Dicke des Bodens etwa 15"'. Die Eier (Taf. VI, Fig. 10) sind blassgrün, röthlichbraun gefleckt; die Flecken an drei Stücken ziemlich mattfarbig' und verschwommen, geg-en das stumpfe Ende hin zusammenfliessend , am vierten Ei dagegen lebhafter gefärbt, scharf begrenzt und überall von einander geschieden. Länge 8 — 9"', Breite 6 — ß1//". CRITHAGRA LUTEIVENTRIS (Meyen). Chile. PIIYTOTOMA RARA Moli na. Chile. Das Ei (Taf. VII, Fig. 11) ist schön lichtgrün, wenig glänzend, mit grösseren und kleineren schwarzen Flecken in der zum stumpfen Ende gehörigen Hälfte, die andere Hälfte beinahe ganz ohne Flecken. Länge 11"', Breite MUSOPHAGIDAE. COLIUS ERYTHROPUS (Gmek). Cap. Im Gesträuch auf der Heide nächst Maysenberg ein Männchen , auf der Heide nächst Herrn Bathfelder’s Gehöfte in der Simons-Bai ein Weibchen geschossen. Ganze Länge des letzteren 12", Flugweite 10" 3'". Diese Vögel fliegen sehr schwerfällig von einem Beerenstrauche zum andern , nach Futter suchend. Zlbr. BUCERIDAE. BUCEROS RHINO CEROS Linne. Borneo (v. Schierbrand). BUCEROS CASSIDIX Temm. Sumatra. Zu Java erhalten. 96 Pe Izeln. BUCEROS CONVEXES Temm. Borneo (v. Sc hierbrand). Java? BUCEROS ANTIIRACINUS Temm. BUCEROS PICA Seopoli. Java (Zeiebor), Malacca (Zeiebor, F ernandez). PS1TTACIDAE. NYMPHICUS NOVAE HOLLANDIAE (Gmel.). Neu-Holland (Zeiebor, Dr. Fischer). Ein Exemplar wurde in Neu-Holland gesammelt, ein anderes im Jänner zu Auckland von Herrn Dr. Fischer lebend erhalten. Iris dunkel umbrabraun, Schnabel weissgrau, an der Spitze dunkler, Fiisse licht fleischröthlich. Zlbr. PLATYCERCUS PENN AN TU (Lath.). Neu-Holland (Zeiebor, Mus. Sydney). PLATYCERCUS SCAPULATUS (Beck st.). Neu-FIolland (Zeiebor, Mus. Sydney). PLATYCERCUS CALEDONICUS (Lath.). Neu-Holland (Mus. Sydney). PLATYCERCUS EXIMIUS (Shaw.). Neu-Holland. PLATYCERCUS VULNERATUS W agier var. Neu-Holland. PLATYCERCUS NOVAE ZELANDIAE (Sparrm.) Kakariki. Neu-Seeland. Im December von Herrn v. Erauenfeld erhalten. Iris orangegelb, Schna- bel weissgrau, an der Spitze hornschwarz, Füsse braunschwarz. Zlbr. Ein Individuum von Herrn v. FI och st etter erhalten. Vögel. 97 PLATYCERCUS AURICEPS (Kühl). Neu-Seeland. PLATYCERCUS BARNARDI (Lath.). Neu-Holland, aus dem Innern 1). PSEPHOTUS HAEMATOG ASTER Gould. Neu-Holland, aus West- Australien ? PSEPIIOTUS MULTICOLOR (Temm.). Neu-ITolland, West-Australien. PSEPHOTUS HAEMATONOTUS Gould. Neu-Holland, aus dem Innern. PEZOPORUS FORMOSUS (Lath.). Neu-Holland. PALAEORNIS PONDICERIANUS (Gm eh). J ava (Z e 1 e b o r) , Borneo (v: Scliierbrand). Ein Exemplar im Mai zu Weltevreden in Java als Nestling erhalten. Zlbr. PALAEORNIS MALACCENSIS Vig. Borneo (v. Sch ierb ra n d). PALAEORNIS NICOBARICUS Gould. Palaeornis erythrogenys Blytli. Palaeornis nicobaricus Gould Birds of Asia P. IX, 1857. Nicobaren. Erlegt wurden im Februar und März 1858 folgende Exemplare: Ein Weibchen am 8. März in der Ulala- Bucht auf Kamorta von Baron W ü llerstorf., Ein Männchen von Baron P ö c k h. Ein Weibchen auf Kar Nicobar von Herrn Fregattenlieutenant Grafen Kiel- man n segge. Ein Weibchen von Herrn Bordcommissär Basso. Ein junges Männchen und ein Weibchen von Herrn Schiffsfähnrich Jacobi. Ein Weibchen und ein Exemplar ohne Bezeichnung des Geschlechtes von Herrn Z e 1 e b o r. « 1) Zu Sydney wurden einige anderen Theilen Neu-Hollands angehörige Arten als Geschenk oder durch Kauf acquirirt. 13 Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd I. Pelz ein. Vögel. 98 Pe Izeln. Ein am 24. Februar im Kokoswalde in der Südschlucht von Kar Nieobar geschossenes männliches Individuum zeigte die Iris weiss, den Schnabel oben blut- roth, unten schwarz, die Füsse bleigrau, an den hornigen Schildern gelb. Ganze Länge 18", Flugweite 22". — Ist viel gemeiner als Pcdaeornis caniceps , und über alle Inseln der Nicobarengruppe verbreitet. Die Nicobarer halten diese Papageien bei ihren Hütten auf Sitzstangen und füttern sie mit einem Brei geriebener Kokos- körner u. dgl. Zlbr. PALAEORNIS CANICEPS Blyth. Gross-Nicobar, Kondul. Im März auf der Insel Kondul ein Individuum von Herrn Bordcommissär Basso geschossen. Iris gelbroth. Ein Weibchen von Gross-Nicobar wurde lebend an Bord gebracht. - — - Ein seltener und scheuer Vogel auf den zwei Inseln Kondul und Gross-Nicobar, wo er sieh auf den höchsten Baumspitzen aufhält. Die Nico- barer nennen diese, so wie die vorhergehende Art Taleka. Z 1 b r. Da das oben erwähnte Weibchen von Gross-Nicobar, dessen Geschlecht durch Untersuchung constatirt wurde, rothen Oberschnabel zeigt, so scheint diese Schna- belfärbung alten Individuen beider Geschlechter gemeinsam zu sein. POLYTELIS BARRABANDI (S w a i n s.). Neu-Holland, aus West-Australien. EUPHEMA PULCHELLA (Shaw.). Neu-Holland. EUPHEMA CHRYSOSTOMA (Kühl). Neu-Holland. MELOPSITTACUS UNDULATUS (Shaw.). Neu-Holland, aus Süd-West- Australien. CONURUS CYANOLYSEOS (Mol.). Chile. ENICOGNATHUS LEPTORHYNCHUS (King.). Chile (Dr. Segeth). LÖRIUS GARRULUS (L i n n e)- Malacca ? In Java erhalten. EOS RUBRA (Gm el.). Molukken? W urd'e in Singapore lebend eingeschifft und lebte bis Ende Mai 1858. Zlbr. Vögel. 99 CHALCOPSITTA RUBIGINOSA Bonap. Insel Puynipet. Ein Männchen wurde am 18. September von ß. Wiillerstorf geschossen. Iris weiss. Schnabel gummiguttgelb, die Wachshaut um denselben sammtschwarz. Fiisse dunkel schwarzgrau. Ganze Länge V 1"', Flugweite lö1//'. Ausserdem wurden zwei Weibchen, eines davon von H. v. Frauenfeld gesammelt. ZI br. Unsere Exemplare stimmen ganz mit einem aus Waigiu stammenden Indivi- duum, welches die kais. Sammlung von II. Verreaux erhielt, überein. LORICULUS INDICÜS (Briss.), Souancd Rev. de Zool. 1856, 219. Ceylon. Im Walde nächst Point de Galle ein Weibchen erlegt. Iris schwefelgelb. — Nicht häufig, hält sich auf den höchsten Spitzen der Palmen auf. Zlbr. TRICHOGLOSSUS CHLOROLEPIDOTUS (Kühl). Neu-Holland (Mus. Sydney). TRICHOGLOSSUS MULTICOLOR (Gm eh). Neu-Holland, Sydney (H. Zelebor, Mus. Sydney), Victoria (PI. Müller). TRICHOGLOSSUS AUSTRALIS (Lath.). Neu-Holland (ß. Wüllerstorf, II. Zelebor, Mus. Sydney, Dr. Fischer), ß. Wüllersto rf erlegte ein Männchen dieser Art am 18. November im Walde unweit von Broughtons Pass, zwischen Campbelltown und Wulongong. Iris braungelb mit schmalen lichtgelben Eingen umzogen. Wachshaut und Augen- kreis olivenbraun. — Nicht seiten an den genannten Orten. Zlbr. TRICHOGLOSSUS PUSILLUS (Shaw.). Neu-Holland (Zelebor. Mus. Sydney). PSITTACULA MALACCENSIS (Lath.). Malacca (Zelebor, Fernandez). PSITTACULA GALGULUS (Liane). Malacca (Zelebor, Fernandez). Ein Männchen von Herrn Fernandez gekauft, ein Weibchen von einem Malayen aus Malacca lebend erhalten. CACATUA LICMETORHYNCHA (Bonap.). Neu-Holland. 13 * 100 Pelz ein. CALYPTORHYNCHUS BANKSII (Lath.). Neu-Holland. CALYPTORHYNCHUS FUNEREUS (Shaw.). Neu-Holland (H, Hetzer, H. Zeleb or, Mus. Sydney). CALYPTORHYNCHUS LEACHII (Kühl). Neu-Holland. CALYPTORHYNCHUS GALEATUS (Lath.). Neu-Holland (Mus. Sydney). NESTOR AUSTRALIS (Shaw.). Neu-Seeland. CAPITONIDAE. MEGALAIMA CORYINA (Temm.).' Java. MEGALAIMA VERSICOLOR (Raffl.). Malaeca (Zelebor, Fernandez), Borneo (v. S chi er brand). MEGALAIMA TRIMACULATA (Gray). Borneo (v. Sch i erbr an d). MEGALAIMA MYSTACOPHANA (Temm.). Borneo (v. Schi er brand). MEGALAIMA ARMILLARIS (Temm.). Java. Java. Java. MEGALAIMA JAVENSIS (Horsf.). MEGALAIMA ROSEA (Cuv.). MEGALAIMA PHILIPPENSIS (Br iss.). Madras. Zu Madras von einem Malayen gekauft. MEGALORHYNCHUS FULIGINOSUS (Temm.). Borneo (v. Schierbrand). Vög el. 101 PICIDAE. SASIA ABNORMIS (Temm.). Borneo (v. Schierbrand). Java. PICUS MOLUCCENSIS Lath. PICUS LIGNARIUS Moli na. Chile (Dr. Segeth). HEMICERCÜS COCCOMETOPUS Reich enb. Picidae sp. 934. M icropicus Hartlaubii Malherbe. Borneo (v. Schierbrand). HEMILOPHUS VALID US (Reinw.). Malacca (Zelebor, Fernandez). TIGA TRIDACTYLA Kaup. Chloropicoides Tiga (Raffles) Malherbe Picidae 97, t. 71, f. 5 — 7. Java. CHLOROPICUS MINI AT US (Förster) Venilia miniata (Förster) Reichenbach. Java (Zelebor), Borneo (v. Schierbrand). CHLOROPICUS PUNICEUS (Horsf.). Borneo (v. Schierbrand). COLAPTES CHILENSXS (Less. et Garn.). Chile (Dr. Segeth). PHAIO PICUS BADIOSUS (Temm.)? Meiglyptes (. Micropternus ) badiosus Reichenbach Picidae 404, sp. 941. Pliaiopicus badiosus (Temm.) Malherbe Picidae 6? Borneo (v. Schierbrand). Reichenbach beschrieb ein von Temminck selbst bestimmtes Exemplar. Unser Vogel stimmt im Allgemeinen ganz gut mit dieser Beschreibung überein, aber nicht mit der von Mal herbe gegebenen. PIIAIOPICUS TRISTIS (Raffl.). Malacca (Zelebor, Fernandez). PIIAIOPICUS JERDONII Malherbe. Meiglyptes gularis (J e r d o n). Malacca (Zelebor, Fernandez), Java. 102 Pelz ein. PHAIOPICUS PECTORALIS (Lath.). Malacca (Zelebor, Fernand ez), Borneo (v. Schierbrand). CUCULIDAE. INDICATOR ALBIROSTRIS Temm. Cap. Im Walde nächst Constantia geschossen. — Sehr selten; nur einmal beob- achtet. Zlbr. Das von Herrn Zeleb or erlegte Individuum unterscheidet sich von den typi- schen Exemplaren des I. albirostris durch die gelbliche Färbung der Kopfplatte und Brust, gelbe Flecken in der schwarzen Kehle, durch das Fehlen der lichten Ränder an den Flügeldecken und durch dunkleren Schnabel. Da jedoch Cabanis und F. Heine (Mus. Flein. IV) an I. albirostris auch die gelbe Farbe der Brust erwähnen und unser Vogel mit Heuglin’s Beschreibung (I. albirostris ? Journ. f. Ornith. 1863, 272) bis auf die von Fleuglin nicht angeführte gelbliche Ivopfplatte über- einstimmt, so dürfte wohl kaum eine specifische Verschiedenheit obwalten. CENTROPUS RUFIPENN IS Illig., Horst, et Moore Catal. E. I. M. II, 681. Ceylon. CENTROPUS MOLKENBOERI Bonap. Co.nsp. I, 108? Manila. CENTROPUS PHASIANUS (Lath.). Neu-Holland. CROTOITIAGA MAJOR Gmel. Brasilien. Ein Weibchen wurde im dichten Walde, unweit des See’s Paratininga ge- schossen. Iris mitisgrün, die Pupille schwefelgelb eingefasst. Ganze Länge 18y2", Flugweite 221/2//. — Nicht so häufig wie die folgende Art. Zlbr. CROTOPff AGA ANI Gmel. Brasilien. Auf einer lichten Waldstelle in der Nähe von Catumby grande bei Rio Janeiro ein Weibchen erlegt. Iris grau. Füsse glänzend schwarz. Körperlänge 12", Flügel vom Bug bis zur Spitze ö1/^' Zlbr. PIIOENICOPIIAUS VIRIDIRUFUS Vieill. Java. Vögel. 103 RUIN ORTII A CHLOROPHAEA (Raffl.). Malacea (Zelebor, Fernandez). SCYTHROPS NOVAE HOLLANDIAE La-th. Neu-Holland EUDYNAMYS AUSTRALIS Swains. — Bonap. Consp. I, 101. Cuculus mindanensis Lin ne (9). Nicobaren, Java. Freiherr v. Wüllerstorf erlegte am 28. Februar ein Weibchen oder junges Männchen im Urwalde auf Kar Nicobar. Iris blutroth, Schnabel gelblich horn- farb, an der Wurzel schwarzgrau, Füsse bleigrau, an der Sohle gelblichgrau, Krallen lichtbraun. Ganze Länge 16", Flugweite 23" 6". — Sehr selten, nur einmal an dieser Localität beobachtet. Der Ruf dieser Art ist dem des europäischen Gaprimulgus ähnlich. Die Nicobarer nennen den Vogel Kawau. Zibr. EUDYNAMYS FLINDERSII Lath. Neu-Holland. Unter den von der Expedition mitgebrachten Exemplaren ist ein Männchen dadurch interessant, dass es den Übergang von der Färbung des Weibchens und jungen Vogels zum dunklen Kleide anschaulich macht. Das Gefieder dieses Indi- viduums ist stahlgrün, manche Federn an Unterhals und Brust haben aber einen breiten ocherfarben Endrand , einige an den Brustseiten ausserdem noch eine unregelmässige unterbrochene Binde derselben Farbe. Die Federn der Unter- flügeldecken , der Bauchseiten und Tibien sind theils gleichförmig braungrün, theils wie die oben beschriebenen Brustfedern, theils ochergelb mit braunen Bin- den, öfters auch mit der letzten Farbe gespritzt. Von den Secundarien tragen am rechten Flügel vier, am linken Flügel eine die Zeichnung des Jugendkleides, rostfarb mit braungrünen Binden und weissen Spitzen. Von den Schwanzfedern gehört rechts die zweite, links die dritte von Aussen dem Jugendkleide an. Diese Färbungsverhältnisse scheinen mir mit Bestimmtheit darzuthun , (lass das ein- farbig dunkle Kleid am Leibe (wenigstens an der Unterseite) durch Verfärbung, an den Schwingen und am Schwänze durch Federwechsel entsteht. EUDYNAMYS TAITENSIS (Sparrm.). KohiU. Neu Seeland, Auckland. Im December von Herrn v. Frauenfeld erhalten. Zlbr. OXYLOPHUS SERRATUS (Sparrm.). Cap. ✓ 104 Pelz ein. Im (Jetober im Walde nächst dem Tafelberge erlegt. Nach Aussage der Ansiedler soll der Vogel in jener Gegend sehr selten sein. Wir haben ihn wäh- rend unseres Aufenthaltes nur einmal beobachtet. Zlbr. CUCULUS CINERACEUS Vig. etHorsf. Neu-Holland. CUCULUS INORNATUS Vig. et Horsf. ? Neu-Holland, Sydney. CUCULUS LUGUBRIS Horsf. Java (Zelebor), Borneo (v. Schierbrand). CUCULUS TENUIROSTRIS Gray? China, Schanghai. Ein junger Vogel wurde am 29. Juli nächst der siebenstöckigen Pagode erlegt. Schnabel schwarzbraun, an der Spitze gelblich grau melirt, Füsse gelblich fleisch- farb, die Schilder derselben fleischroth. Ganze Länge 9" 9'". Flugweite 18". Zlbr. CHRYSOCOCCYX LUCIDÜS (Gm el.). Neu-Holland, Neu-Seeland. Ein junger Vogel wurde im December zu Auckland lebend erhalten. Iris schwarz, Schnabel horngrau, an der Spitze schwarz, Füsse licht schiefergrau. Länge 41/»". Zlbr. ORDO IV. COLUMBA E. COLUMBIDAE. PTILONOPUS Swainson. aj P T I L 0 P U S Sw. B p. PTILONOPUS SWAINSONII Gon Id. Neu-Holland, Nord- Australien. bj KURÜTEEBON B p. PTILONOPUS OOPA (Wag ler). Upa. Tahiti. Vögel. 105 Ein Männchen am 19. Februar imWalde nächst demFIusseFautaua geschossen. Iris grüngrau , Schnabel grünlich-braun , Füsse dunkel grünlich-grau. Ganze Länge 8", Flugweite 16". Der Ruf dieser Taube klingt wie wu-wuh-uh-ub. Zlbr. TRERON Vieill. aj TREEO N. TRERON AROMATICA (Gmel.). Bp. Consp-. II, 10. Java. b) BUTRERON ßp. TRERON CAPELLEI (Temm.). Borneo (v. Schierbrand). cj OSMO TRERON Bonap. TRERON VERNANS (Gmel. nec Temm.). Malacca (Zelebor, Fern an de z), Java. TRERON FULVICOLLIS (Wagler). Borneo (v. Schier br and). CARPOPHAG A Selby. aj CARPOP H AGA. CARPOPHAGA AENEA (L.). Java. CARPOPHAGA AENEA var. NICOBARICA. Carpophaga sylvatica Tickeil var. Blyth. Journ. As. Soc. Bengal XV (1846) 371. — Idem Catal. Calc. Mus. p. 231, sp. 1401. Carpophagae aeneae specimina ex insulis Nicobaricis Bonap. Consp. II, 32. Nicobaren. Ein Männchen wurde am 7. März bei dem Dorfe Itoe nächst dem Anker- platz im Nangkauri-Hafen von Baron v. W üllerstorf, ein zweites auf Nangkauri von Herrn Zelebor geschossen. Iris blutroth, Schnabel licht gelbgrau, an der Spitze dunkel bleigrau, Füsse violettroth, an der Sohle gelbgrau. Ganze Länge 16" 9"', Flugweite 2C 43/2". Diese Tauben sind nicht selten und über alle nikobari- schen Inseln verbreitet. Im Februar waren sie noch in grösseren Schaaren in den Wäldern beisammen, wo sich viele Fruchtbäume aus den Gattungen Prunus und Myristica befinden. Später im März waren sie mehr in Paaren vertheilt, und Res- sen häufig ihren Ruf u-uh-ruh-uh tief und gedehnt hören. Im Magen fanden sich ausschliesslich Baumfrüchte vor. Die Nicobarer nennen diese Taube Tarnuh ; einige sagen Mumu. Zlbr. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Pelz ein. Vögol. 14 106 Pelzeln. Ausser dem erwähnten Männchen wurde noch ein Weibchen durch B. Pöckh und ein Exemplar, dessen Geschlecht nicht angegeben werden konnte, durch Herrn Zelebor erlegt. CARPOPHAGA FRAUENFELDII. Ins. Stewart. Ein Exemplar wurde am 16. October von Herrn v. Frauenfeld geschossen. Iris blutroth, Schnabel braunschwarz, Füsse karminroth. Ganze Länge 15y2", Flugweite 2' 21/2" Zlbr. C. pileo nucliaque einer eis , dorso , uropygio , tectricibus alarum superioribus et remigibus ultimis metallice viridibus , nitore aureo , remigum reliquarum pogoniis extemis, caudae rectricibus mediis et reliquarum pogoniis externis ejusdem coloris sed paulum coerulescentibus , remigum et rectricum later alium pogoniis internis et caudae pagina infera nigro-brunneis , gula rufö-alba , genis et gastraeo toto cinerascente rosa- ceis , abclomine saturatiore , tectricibus alarum inferior ibus , kypochondriis et tibiarum plumis schistaceis , caudae tectricibus inferior ibus cinnamomeo rufis , rostro brunneo nigro, pedibus rubris. Longit. 15 %" etlae 9 ", caudae 6" 3'", rostri a fronte 101 / f (?) a naribus 7 digiti medii absque ungue IS'". Diese Art ist Carpophaga aenea ähnlich aber grösser, der Schnabel stärker und ganz dunkel, Oberkopf und Nacken sind rein aschgrau ohne röthliche Bei- mischung , die Seiten des Kopfes und die ganze Unterseite des Vogels wein- röthlich, die Primarien dunkelgrün ohne Grau an der Aussenfahne, die Unter- flügeldecken dunkelgrau (an C. aenea silbergrau), die Unterschwanzdecken zeigen eine andere, mehr in Ziegelroth gehende Ntiance, die Unterseite der Schwung- und Schwanzfedern ist dunkler, fast schwarz. Carpophaga (Globicera) Sundevalli Bonap., als deren Heimat in den Compt. rend. XXXIX (1854) die Carolinen, im ConspectusII, 32 Tongatabu und die Wallis- Inseln angegeben werden, ist ähnlich gefärbt, jedoch bietet Bonaparte’s Beschrei- bung manche Differenzpunkte dar. An unserem Vogel ist die ganze Unterseite von der Kehle an weinröthlich, nur an den Flanken und Tibienfedern in Grau über- gehend, während nach Bonaparte der untere Th eil der Kehle und die Brust blass- weinroth sind, der Rest aber schiefergrau zu sein scheint. Schwung- und Schwanz- federn sind an C. Frauenfeldii oberhalb grün; von C. Sundevalli sagt Bonaparte: remigibus rectricibusque aeneo-nigris unicoloribus subtus valde obscuris. An unserem Vogel ist von einer Auftreibung an der Schnabel wurzel nichts zu sehen; da diese Stelle aber verletzt ist, so kann die Abwesenheit der Anschwellung nicht mit Sicherheit behauptet werden. Von einem Pärchen der C. Sundevalli aus Gebeh, welches die kais. Sammlung vom Leydner Museum in Tausch erhielt, unterschei- det sich C. Frauenfeldii durch geringere Grösse (die Flügellänge von C. Sundevalli Vö g el. 107 beträgt 9" 10"' und 10"), Mangel des an beiden Gesehlechtern vorkommenden Stirnhöckers, dunkleres Grau an Oberkopf und Nacken, Fehlen des blauen Glan- zes auf Rücken, Flügel und Schwanz, endlich durch die ganz pfirsiehbliithenfarbe Unterseite (bei C. Sundevalli ist Hals und Brust zart grau). Sehr nahe steht G. Frauenfeldii offenbar auch Carpophagci Van Wickii Ca s sin (Proceed. Acad. Philad. 1862, 320) von Tombaro-Island oder Neu-Irland. Cassin’s Beschreibung des ein- zigen bekannten Exemplares passt in den meisten Punkten auf unseren Vogel von den Stewart-Inseln, jedoch fehlt letzterem ein weisser Augenring, so wie ein pur- purner Anflug auf Hals und Brust und die Schwanzfedern sind grün, nur wenig in Blau ziehend, nicht wie Cassin sagt, tief metallisch blau, an den Rändern und Enden in Grün übergehend; der Schnabel ist an G. Frauenfeldii dunkel, an C. Van Wickii licht gefärbt, wahrscheinlich gelb. Unter diesen Umständen dürfte es gerechtfertigt erscheinen , die Taube von den Stewart-Inseln als eigene Art zu betrachten, bis etwa genauere Mittheilungen das Gegentheil heraussteilen würden. b) MYRISTICIVORA Reichenb. CARPOPHAGA BICOLOR (Scop.). Nicobaren. An einem Männchen, das am 11. März auf der Insel Kamorta von Baron Pöckh geschossen wurde, waren die Augen schwarz, die Augenringe bleigrau, der Schnabel an der Spitze schwarz, gegen die Wurzel bleigrau. Ganze Länge 14%", Flugweite 2' 3%". Ein Weibchen wurde am 17. März von Baron Wül- lerstorf, auf der Insel Treis erlegt. — Eine im Allgemeinen seltene und sehr scheue Taube. Nur auf der Insel Treis in grösserer Anzahl. Die Nicobarer nen- nen sie Hagiol. Im Magen fanden sich Sämereien und weiche Früchte. Z 1 b r. Einige weitere Exemplare wurden von Baron Pöckh und Herrn Zelebor gesammelt. cj LEUCOMELAENA Bonap. CARPOPHAGA NORFOLCIENSIS (Latli.). Neu-PIolland (Zelebor, Mus. Sydney). dj MEGALOPREPIA Reichenb. CARPOPHAGA MAGNIFICA (Tenn».). Neu-Holland. ej HEMIPHAGA Bonap. CARPOPHAGA NOVAE ZELANDIAE (Gmel.). Neu-Seeland, Auekland. 14* 108 Pelz ein. Im December von Herrn v. Frauenfeld erhalten. Iris schön karminroth, Füsse licht blutroth, Krallen braun. Länge 18", Flugweite 29y2". LOPHOLAIMUS ANTARCTICUS (Shaw.). Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). COLUMBA TRIGONIGEBA Wagler. Stictoenas trigonigera Bonap. Consp. II, 20. Cap. Am 10. October am Fusse des Tafelberges im Walde geschossen. Selten, nur einmal beobachtet. Zlbr. Bonaparte unterscheidet den südafrikanischen Vogel unter dem obio-en Namen. Hie Iris ist nach Levaillant roth. COLUMBA ARAUCANA Less. Chloroenas denisea Bonap. Consp. II, 51. Chile, Santiago (Hr. Segeth). TURTUR SURATENSIS (Gm ei.). Tvrlur suratensis (Gmel.) Reichenbach Tauben 62 sp. 168, t. 546, f. 1363, t. 253 b, f. 3373 — 3374 ( Turtur ceylonensis Rchb. Expl. fig.). Ceylon. Ein Weibchen am 11. Jänner im Walde auf der Strasse nach Indoranaville geschossen. Iris licht kirschroth. Nicht selten an lichten Waldstellen. Zlbr. Das erwähnte von Herrn Jakobi erlegte Exemplar stimmt mit Reichen- bach’s Beschreibung überein, nur beträgt die Flügellänge nicht 4" 6"', sondern ungefähr 5". TURTUR CHINENSIS (Scop.). China, Foochow, Juni (H. Swinhoe). Ein Nest mit zwei Eiern erhielt die Expedition von Herrn Dr. Bernstein in Java. Das Nest besteht aus Ästchen und Halmen, welche sehr locker in Form einer flachen Schale verflochten sind. Durchmesser 41/2// und 3y2". Die beiden mattweissen Eier sind von ziemlich gleicher Form und nicht besonders feinem Korne. Längendurchmesser 1", Querdurchmesser 9 — 9y4'". TURTUR ALBIVENTRIS Gray. Cap. Im Walde bei Constantia ein Weibchen geschossen. — Nicht selten in den Wäldern der Simons-Bai. Zlbr. Vö g el. 109 Die beiden gesammelten Eier sind rein weiss, mit wenig Glanz, ziemlich fein- körnig; das eine viel gestrecktere misst in der Länge lö1//", in der Breite 91//2,,% das andere, welches sich viel mehr der Kugelform nähert, ist 12'" lang und 9y2"' breit. COLUMBINA STREPITANS Spix. Columbula strepitans Bonap. Consp. II, 80. Columbina strepitans Spix. Reichen b. Tauben 16 sp. 2 6. Chile (Dr. Segeth). Ein als von Columba Picui herstammend bezeiclmetes Ei aus Chile dürfte wohl zu dieser Art gehören. Es ist rein weiss, die Schale sehr feinkörnig, glatt und glänzend. Längendurchmesser 1", Querdurchmesser STREPTOPELIA BITORQUATA (Temm.). Java. MACROPYGIA RUFIPENNIS (Blyth). Columba ? rufipennis Blyth Journ. A. S. B. XV, 371. Nicobaren. Freiherr v. Wüllerstorf erlegte ein Männchen dieser Art am 8. März im Walde in der Nähe der Ulala-Bucht auf der Insel Kamorta. Iris weiss, kirsch- roth eingefasst, Schnabel dunkel kastanienbraun, Fiisse dunkel violettrot’n, Krallen dunkelbraun. Diese schöne Taube ist über alle nicobarischen Inseln verbreitet, aber nicht häufig ; sie ist sehr scheu und wird von den Nicobarern Actuary genannt. Z 1 b r. Andere Exemplare wurden von Baron Pöckh und Herrn Zelebor ge- schossen. MACROPYGIA AMBOINENSJS (L.). Java. Von Herrn L e h m a n n erhalten. GEOPELIA TRANQUILLA Gould. Neu-Holland, Moreton-Bai? ZENAIDA AURICULATA (0. des Murs). Chile. CHALCOPPIAPS INDICA (L.). Chalcophaps indica Blyth Journ. A. S. B. XV, 371. ? Chalcophaps augusta Bonap. Consp. II, 92. Nicobaren (Zelebor), Borneo (v. Schierbrand). 110 Pelz ein. Am 7. März bei dem Dorfe Itoe im Nangkauri-Hafen ein Männchen geschos- sen. Über alle nicobarischen Inseln verbreitet. Nicht selten in der Nähe von bewohnten Hütten , wo sie manchmal zwischen den Haushühnern beobachtet wurden. Die Nicobarer bezeichnen sie mit dem Namen Tamurk. Zlbr. Ausserdem wurde noch ein Weibchen auf den Nicobaren gesammelt. Das Exemplar aus Borneo ist ein junger Yogel (oder vielleicht auch ein aus- gefärbtes Weibchen) und zeigt dieselbe abweichende Färbung der Schwanzfedern, wie sie von Gould bei dem Weibchen der Ch. chrysochlora geschildert worden ist. OCYPHAPS LOPHOTES (Temm.). Neu-Holland (Mus. Sydney). PH APS CHALCOPTERA (Lath.). Neu-Holland. PH APS ELEGANS (Temm.). Neu-Holland. GEOPHAPS SCRIPTA (Temm.). Neu-Holland, Nord-Australien. CALOENAS NICOBARICA (L.). Nicobaren. Ein Weibchen wurde am 17. März von Baron Wüllerstorf auf der Insel Treis im Walde geschossen. Iris bläulich-grau. Schnabel blauschwarz, Fiisse dunkel kupferroth, an der Sohle schmutzig ochergelb. Ganze Länge 13y2", Flug- weite 2' 6". Nicht häufig. Die Nicobarer nennen diese Art Tamurk. Der Magen war mit Sämereien gefüllt. Zlbr. ORDO V. GALLINAE. MEGAPODIDAE. MEGAPODIUS NICOBARIENSIS Blyth. Taf. IV, Taf. VI, Fig. 12 Ei. Megapodius nie obariensis Blyth Journ. of the Asiat. Soc. Bengal XV (1846) 52 et 372. — O. des Mars, Traite d’Oologie ornith. 1860, 414. — R e i ch e n b a ch Tauben, 6. — Gray Proceed. Zool. Soc. 1861, 290. Nicobaren. Vög e l. 111 Ein Männchen (?) wurde am 10. März von B. Pöckh im Walde in der Nähe der Hütten des Dorfes Malacea auf der Insel Kamorta erlegt. Iris dunkelbraun, Schnabel gelblich-braun, nackte Haut am Kopfe hellroth, Fiisse bräunlich-gelb, am Fersengelenk mit Both überlaufen, Klauen braun. Ganze Länge II1//', Flug- weite 33". Ein zweites Männchen erlegte Herr Fregattenlieutenant Graf Ki elmanns- eo-o-e am 26. März an der dicht bewaldeten Küste der Südschlucht von Gross- ~ o Nicobar. Obgleich wir einige gemeinschaftliche Nisthaufen mit Eiern auffanden, konnten wir dennoch nicht mehrere von den Hühnern erhalten, da das Unterholz zu dicht war. Dieses Scharrhuhn wird von den Nicobarern mit verschiedenen Namen bezeichnet. Einige nennen es Omäah, andere Meka oder Dale. Zlbr. Die Eier, von welchen 14 Stücke gesammelt wurden, sind 2" — 3" lang und 20,,/ breit, das Gewicht eines derselben betrug 3 Unzen 2 Drachmen 6 Gran, die Farbe ist licht mi lchkaffeh braun , bei frisch gelegten Stücken in Röthlich ziehend. O. des Murs a. a. O. sagt, dass die Eier der Megapodüis-Arten weiss ohne alle Flecken seien und dass die gleichförmig falbe mehr oder minder in Rosa ziehende Färbung, welche man öfters an ihnen bemerkt, von der Berührung mit dem Sande herrühre, mit dem diese Eier meistens bedeckt sind, und von dem die Schale die Färbung entlehnt. Diese Beobachtung sei besonders an M. nicobari- cus , M. rubrijpes , M. ocellatus gemacht worden. Gegen diese Ansicht spricht aber, dass nach Flerrn Zelebor’s mündlicher Mittheilung die Mitglieder der Expedition frisch gelegte Eier von M. nicobariensis ausserhalb des Bruthügels sahen, welche bereits die gelbliche Färbung zeigten. Die gelbe Farbe ist übrigens sehr vergänglich , und einige von der No vara - Expedition gesammelte Eier , welche der Einwirkung des Lichtes längere Zeit ausgesetzt waren , wurden vollständig oder auf einer Seite ganz weiss. MEGACEPIIALON MALEO Temm. Celebes (v. Schierbrand). Zwei Exemplare aus Menado sind ein Geschenk des Herrn Oberst von S c h i e r b r a n d . PHASIANIDAE. PHASIANUS TORQUATUS Gm ei. China, Hongkong. 112 P elzeln. EÜPLOCOMUS DIARDI Temm. Diardigallus jorelaius Bonap. Compt. rend. XLIII (1856). — Gould Birds of Asia P. XII, t. 4. Hinter-Indien. Ein mit dem von Gould abgebildeten ganz übereinstimmendes Exemplar erhielt die Expedition im April zu Singapore lebend. Iris licht zinnoberroth, nackte Haut am Kopfe tief karminroth, an der Kehle blutroth. Füsse licht karminroth, an der Sohle gelblich-fleischfarb. Schnabel, Sporen uud Krallen gelblich-fleischfarb- Im Kali er liess der Vogel öfters einen Huf ähnlich wie Puh-Purh-Gurr hören. Z 1 b r. EÜPLOCOMUS VIEILLOTI Gray. Malacca (Zelebor, Fernandez). J ava. Java. GALLUS BANKIVA Temm. GALLUS VARIUS (Shaw.). TETRAONIDAE. ERANCOLINUS CAPENSIS (Gmel.). Cap. Ein Weibchen am 12. October von einem Farmer, Herrn Braun, erhalten. Lebt auf den bewaldeten Hügeln bei Constantia und Devils Peak, nächst dem Tafelberge. Z 1 b r. COTURNIX COROMANDELICA (Lath.). Madras. COTURNIX CAMBAYENSIS (Lath.). Madras. Diese und die vorhergehende Art wurden am Vogelmarkte in Madras gekauft. COTURNIX PECTORALIS Gould. Neu-Holland (Mus. Sydney). COTURNIX CHINENSIS (L.). Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). SYNOICUS AU STR AL IS (Lath.). Neu-Holland (Mus. Sydney). Vö ge l. 113 TURNIX PUGNAX (Temm.), J ava. Die Eier, von welchen die Expedition vier Stücke mitbrachte, sind auf röth- lich-weissem Grunde röthlich-braun gesprenkelt und zeigen ausserdem grössere, unregelmässig gestellte, schwärzliche Flecken. Länge IT", Breite 8y2"'. TURNIX YARIUS (Lath.). Neu-Holland (Zelebor, Mus. Sydney). TURNIX MELANOTUS Gould. Neu-Holland. PEDIONOMUS TORQUATUS Gould. Neu-Holland, Sydney. ORTYX ? Chile. Ein Exemplar in frühem Jugendkleide. CALLIPEPLA CALIFORNICA (Lath.). Nord- Amerika. Ein Exemplar erhielt die Expedition von Dr. Segeth in Chile als Geschenk. CHIONIDIDAE. TPIINOCORUS INGAE Tschudi. Chile (Dr. Segeth). THINOCORUS SWAINSONI Less. Chile. ATTAGIS LAT REILLEI Less. Chile (Dr. Segeth). TINAMIDAE. RHYNCHOTUS PERDIX (Hol.). Cryjpturus perdicarius K i t tl. Chile. Auch ein Individuum im frühen Jugendkleide wurde erhalten. Novara- Expedition Zoologischer Theil. Bd. I. Pelzein. Vögel. 15 (JUDO VI. STRUTMONES. STRUTHIONIDAE. RHEA AMERICANA Lath. Chile. Die Expedition erhielt in Chile zwei Eier des amerikanischen Strausses. APTERYGIDAE ‘). APTERYX AUSTRALIS (Shaw.) Neu-Seeland. (Dr. Fischer). Ein Exemplar des Vogels ist ein Geschenk des Herrn Dr. Fischer. Ein von Mr. Graham als Geschenk erhaltenes, ohne nähere Angabe derSpe- cies als vom Kiwi bezeichnetes Ei ist blaulich-weiss , hat starke runde Poren und misst in der Länge 43/4", in der Breite 2" 8'". ORDO VII. GRALLAE. CH Ali AD RIO AE. OEEOPHILUS TOTANIEOSTRIS Jard. etSelby. Chile (Dr. Segeth). 1) Herr Zelebor erhielt in Auckland als Geschenk zwei Fragmente von Eiern, die meiner Meinung nach offenbar von zwei verschiedenen Species von Dinornis oder Palapteryx herrühren ; die Original- bezeichnung war: Egg shell of Dinornis from Rangatapu 1847 W. B. D. — Das grössere derselben ist etwa 1%" lang und l" breit, gelblichweiss , die Structur der Schale ist der von Apteryx ähnlich, glatt, zeigt aber zahlreiche, unregelmässig gestellte lineare Poren. Die Dicke der Schale beträgt l1 */,'". Was die Krümmung betrifft, so entspricht diese ungefähr der des Eies von Aepiornis in der Mitte zwischen beiden Polen. Das zweite viel kleinere Fragment ist von reinerer weisser Farbe, die Poren sind eher Vögel. 115 VANELLUS CAYENNENSIS (Gmel.). Chile. Ein Exemplar befindet sich im frühen Jugendkleide. Das mitgebrachte Ei übertrifft das von Thiene mann (Fortpflanzungsgeseh. t. 58, Fig. 7) abgebildete bedeutend an Grösse. Seine Länge beträgt 2" 3'", die Breite 19'". SQUATAEOLA MODEST A (Eicht.). Chile (Dr. Segeth). LOBIVANELLÜS LOBATUS (Lath.). Neu-Holland. S A RCIOPHORU S PECTORALIS (Cuv.). Neu-Holland. CHABADRIUS LinnA aj P L U Y I AL I S Br. CHARADRIUS PLUY1ALIS Liane. Charadrius xanthocheilus Wag] er? Chai'adrius longipes Temm. Charadrius pluvialis orientalis Schlegel. Madras, Nicobaren (Zelebor), Stewart-Inseln (v. Frauenfeld), Tahiti (Dr. Deplanche). Ein Weibehen am 24. Februar am Strande von Kar Nicobar geschossen; nicht häufig. Ein Weibchen zu Madras im Februar am Markte gekauft. Ein Exemplar auf der Stewarts - Gruppe am 16. October von Herrn v. Frauenfeld erhalten. Augen schwarz, Schnabel braunschwarz, Füsse dunkel- bleigrau, die Zehen bräunlich-schwarz. Länge 9 1//2//, Flugweite 1' 73/4". Ein Individuum erhielt die Expedition zu Papeete im Februar von Dr. E. Deplanche. Zlbr. Flügellänge Länge der Tarse Exemplar aus Madras 5" 10"' 19"' „ Kar Nicobar 6 1 von den Stewart-Inseln 6 6 aus Tahiti 5 7 19 20 21 grösser als am vorigen, die Schale ist nur 3//" dick. Unsere Schalenstücke stimmen mit der Beschrei- bung, welche Owen (Proceed. Zool. Soc. 1852, 12) von Fragmenten der Eier von Dinornis oder Palapteryx gab, überein, jedoch passt Owen’s Angabe, dass die Schale absolut dünner und relativ viel dünner wäre als bei Struthio Camelus , nur auf unser kleineres Fragment, während das grössere beinahe um die Hälfte dicker ist als die Schale eines Strausseneies. 15 116 Pelz ein. Die Unterflügeldecken sind an allen Individuen grau, hie und da mit weiss- lichen Spitzenflecken. In der Färbung des Gefieders sind keine wesentlichen Differenzen vorhanden. hj CIRREPIDESMUS Bonap. CIIARADRIU8 GEOFFROYI W agier. China, Hongkong (Dr. Harlan d). CHARADRIUS COLUMBINUS Ehrenb. Borneo (v. Schierb ran d). c) LEUCOPOLIUS Bonap. CHARADRIUS NIVIFRONS Cuv. Charadrius nivifrons Cuv. — Less. Tratte d’Ornith. 544. — Pu eher an Rev. d. Zool. 1851, 280 (descriptio et expositio synonymiae). Charadrius marginatus V i e i 1 1. ? Charadrius leucopolius Wagler Syst. sp. 28. Cap. Am Strande in der Simons-Bai geschossen. Selten, nur einzeln beobachtet. Zlbr. CHARADRIUS PECUAIUUS Temm. Cap. Im October am Strande eines Brackwassersumpfes auf Herrn Hoet’s Besitzung nächst Constantia ein Weibchen (?) geschossen. Als der Vogel nach dem Schüsse vom Boden aufgehoben wurde, hatte er ein wolliges Junges unter dem Flügel. Zlbr. d) CHARADRIUS (apud B o n ap.). CHARADRIUS AZ AR AE Temm. Charadrius collaris V i e i 1 1. Chile (Dr. Segeth, Zelebor). CHARADRIUS TRIFASCIATUS Licht. Chile (Zelebor, Germain). Ein Männchen von Herrn Germain gekauft. Valparaiso, Nov. 1857. Iris schwarz. CHARADRIUS PHILIPPINUS Lath.? Borneo (v. Schierbrand). Vö g el. 117 Ch. cantianus sehr ähnlich, aber kleiner. Flügellänge 3" 8'" bis 3" IG'"; da- gegen die Tarsen eher höher als bei Ch. cantianus. Die Schäfte aller Primarien weiss. Das vorne unterbrochene , schwärzliche Halsband umgibt den ganzen Nacken. Die Beine scheinen licht gewesen zu sein. CHARADRIUS PUSILLUS Ilorsf. China, Hongkong (Dr. Harlan d). CHARADRIUS NIGRIFRONS Cuv. Neu-Holland, Sydney. LEPTOSCELIS MITCHELLI (Fraser.). Chile (Dr. Segeth, Zelebor, Germain). Ausser zwei von Herrn Dr. Segeth erhaltenen Exemplaren wurde auch ein Männchen von Herrn Germain gekauft. Cordillera de Santiago, Jänner 1859. Iris braun, Füsse fleischfarb. STREPSILAS INTERPRES (Linne). In See nächst den Mariannen-Inseln (B. Pöckh), Stewart-Inseln (v. Frauen- feld), Chile (Dr. Segeth). Ein Weibchen wurde am 11. September in See nächst den Mariannen-Inseln unter 9° 45' n. B. und 156° 11' ö.L. von B. Pöckh auf der Fregatte erlegt. Augen dunkelbraun, Schnabel schwarzbraun, an der Wurzel ins Röthliehe ziehend. Füsse licht miniumroth, an den Gelenken in eine schmutzige bräunliche Farbe übergehend. Ein junger Vogel wurde von Herrn v. Frauenfeld auf den Stewart-Inseln am 16. October erhalten. Augen schwarz, Schnabel schwarzbraun, gegen die Wurzel rothbraun, Füsse licht miniumroth mit bläulichem Anfluge an den Gelen- ken. Länge 9y2", Flugweite V 73/4". Zlbr. Ein junges Exemplar von Dr. Segeth aus Chile stimmt im Gefieder voll- kommen mit dem von den Stewart-Inseln überein. HAEMATOPUS NIGER Cuv. Chile (Dr. Segeth). HAEMATOPUS PALLIATUS Temm. Ein Ei, das die Expedition aus Chile mitbrachte und das als von dieser Art herrührend bezeichnet war, stimmt mit Thienemann’s Abbildung des Eies von H. niger (Fortpflanzungsgesch. t. 57 , Fig. 5 a) im Ganzen überein , ist jedoch kürzer und wreniger spitz zulaufend. Länge 2" l1//", Breite 17"'. 118 Pelzein. ARDEIDAE. ARDEA Lin ne. a ) ARDEA (apud Bonap.). ARDEA CINEREA Lin ne. Cap, Java. Am 12. October wurde in dem Brackwassersumpfe unweit Herrn Rathfel- der’s Gehöfte in der Simons-Bai ein Weibchen geschossen. Nicht selten, aber sehr scheu und schwer zu beschleichen. Zlbr. Die Eier, von welchen zwei Stücke im October am Cap gesammelt wurden, gleichen den in Europa gelegten vollkommen, gehören aber zu den grösseren Exemplaren. Länge 2" 3"', Breite 1 9'". ARDEA PÜRPÜREA Lin ne. Borneo (v. S c h i e rbran d). bj EGRETTA Bonap. ARDEA LEUCE Illig. Chile. cj GARZETTA Bonap. ARDEA C ANDIDIS SIM A Gmel. Chile (B. Wiillerstorf, Dr. Segeth). An einem von B. Wiillerstorf erlegten Weibchen war die Iris licht orange - gelb. Länge 22", Flugweite 29". ARDEA INTERMEDIA Hass eit. Java. d) HERODIAS Bonap. ARDEA NOVAE IlOLLADIAE Lath. Neu-Holländ. ARDEA JUGULARIS Förster. Nicobaren, Insel Puynipet, Tahiti. Weibchen (293) am 8. März auf der Insel Kamorta. Weibchen (774) am 18. September auf der Insel Puynipet. Iris eitronengelb. Ganze Länge 23", Flugweite 3' 3". Weibchen (7 73) am 18. September auf Puynipet. Iris eitronengelb. Schnabel und Zügelhaut orangegelb , braunschwarz mehrt. Füsse orangegelb , an den Gelenken in Grünlich-grau übergehend. Alle drei Exemplare von B. Wüllerstorf erlegt. V o g el. 1 19 Männchen (835) am 25. Februar an der Küste bei Papeete auf Tahiti. Iris licht ochergelb, an den Rändern in ein feuriges Orangegelb übergehend, Schnabel horngelb an der Firste schwarzbraun gefleckt, Zügel gelbgrün , Fiisse grüngelb, an der Sohle gummiguttgelb, Krallen braun. Ganze Länge 24" 4"'. Männchen (834) den 21. Februar an der Küste auf einer Korallenbank bei Papeete auf Tahiti. Iris licht ochergelb, Schnabelfirste schwarzbraun, Basis des Schnabels, Zügel und Füsse graugrün in Gelb übergehend. Krallen bräunlichgrau. Ganze Länge 23y2", Flugweite 3' 4". Zlbr. Dieser Reiher ist in der indischen und australischen Region sehr weit ver- breitet und kommt in Hindostan, auf d-en Sunda-Inseln, den Molukken, in Polyne- sien, Neu-Guinea, Neu-Holland und Neu-Seeland vor1). Nachdem diese Art zu so vielen Synonymen Anlass gegeben hat und über ihre verschiedenen Färbungen getheilte Ansichten ausgesprochen wurden, dürfte hier die nähere Besprechung der von der Novara-Expedition gesammelten, so wie der in der kaiserlichen Sammlung befindlichen Exemplare vielleicht nicht unwillkommen sein. Was die Messungen betrifft, so habe ich, da Förster die Art auf den Vogel von Tahiti oder wenigstens aus Polynesien gründete, die Maasse des alten Männ- chens aus Tahiti als die typischen angenommen und bei den übrigen Individuen nur die von jenen abweichenden Verhältnisse angegeben. Nur bei dem Exemplare von den Nicobaren wurden zur genauen Unterscheidung von A . concolor die Maasse ausführlicher verzeichnet. Exemplare von der Novara-Expedition. Tahiti. Febr. (835). Männchen, schwarz mit weisser Kehle; die verlängerten Federn stark entwickelt. Flügellänge 10" 9'", Schnabel von der Stirne 3" 3'", vom Mundwinkel 4" 1'", Tarse 2" 10'", Mittelzehe ohne Nagel 1" ll'"2). Tahiti. Febr. (834). Männchen, weiss im Beginn des Überganges zum dunklen Kleide. Grundfarbe weiss, am Scheitel einige Federn ganz schwärzlich, einige andere mit lanzettförmigem dunkeln Schaftfleck, der von der Mitte bis ans Ende der Feder reicht. Am ILalse nur einige vereinzelte Federn mit braunem Fleck in der Mitte oder gegen das Ende einer Fahne zu. Auf dem Rücken tragen die meisten Federn den braunen Schaftfleck, der hier aber oft den grössten Theil der Federfläche einnimmt. Die längeren breiten Federn des Unterrückens, so wie einige 1) Werthvolle Daten über die Verbreitung dieser Art, so wie über die Synonymie derselbem finden sich bei Schlegel Mus. Pays-bas Ardeae 25. Auch auf den Loochow-Inseln kommt nach Stimpson A. jugularis vor (Cassin Proceed. Acad. Pliilad. 1862, 321). 2) Die Maasse der Mittelzehen sind wegen der Verschiedenheit beim Eintrocknen von geringer Verläss- lichkeit. 120 Pelz ein. jederseits an der Brust sind fast ganz braun. An den Oberflügeldecken sind nur ein grosser Tkeil des Schaftes und ein schmaler Schaftstreif gegen das Ende hin dunkel. Die Primarien und Secundarien zeigen nur gegen die Spitze hin auf einer oder beiden Fahnen, eine oder die andere ausserdem weiter oben auf der äusseren oder inneren Fahne einen kleinen Fleck (einer der letzteren auf der Innenfahne einer Primarie erreicht den Schaft nicht). An den Tertiarien ist der Schaftstrich viel mehr entwickelt, so dass er die untere Hälfte der Feder als eine Längsbinde durchzieht; die letzten Tertiarien sind fast ganz braun mit weissen Seitenrändern. Oberschwanzdecken grösstentheils dunkel. Von den Schwanzfedern sind die vier mittelsten dunkel, höchstens am Rande hie und da etwas Weiss zeigend, die folgen- den mit breitem schwärzlichem Mittelstreif, einige dunkel, nur die untere Hälfte der Aussenfahne weiss ; die äusserste der rechten Seite ist ganz weiss. Da die verlän- gerten schmalen Federn ganz fehlen und überhaupt nach der Beschaffenheit des Gefieders ist dieser Vogel als jung zu betrachten. Puynipet. Sept. (774). Weibchen, schwarz mit weisser Kehle. Schmuckfedern entwickelt. Länge der Mittelzehe 2" 2'". Puynipet. Sept. (773). Weibchen, Übergangskleid. An diesem Exemplare ist die dunkle Farbe bereits sehr vorwiegend, die braunen Flecke haben sich wenig- stens an der Oberseite über den grössten Theil der Federn verbreitet. Der Scheitel ist einfarbig braun. Am Oberhals, Rücken und an den Flügeldecken wird die dunkle Farbe nur durch unregelmässige weisse Federränder unterbrochen. Die Kehle ist weiss. An der übrigen Unterseite halten sich beide Farben so ziemlich das Gleichgewicht. Die Färbung der Primarien ist beinahe wie am vorigen Exem- plare, jedoch zeigt die vierte Schwinge rechts an der Mitte der Aussenfahne einen breiten dunkeln Saum. Die Secundarien und Tertiarien sind dunkelbraun , in Schieferschwarz ziehend; nur hie und da zeigen sich an den Rändern Reste der weissen Farbe. Die Schwanzfedern sind gleichmässig braun. Verlängerte Federn sind nicht vorhanden. Es ist ein junger Vogel. Schnabel von der Stirne 3" 1'", vom Mundwinkel 3" 9'", Mittelzehe 2" 1"'. Kamorta (Nicobaren). März. (293). Weibchen, bräunlich-schieferschwarz mit weisser Kehle. Verlängerte Federn ausgebildet. Flügellänge 10" 9"', Schnabel von der Stirne 3" 3"', vom Mundwinkel 4", Tarse 2" 10 1/2'". Mittelzehe 1" 9"'. Exemplare des kaiserlichen Museums. Ualan (Carolinen -Ins.). Schwarz mit weisser Kehle. Schmuckfedern ent- wickelt. Schnabel von der Stirne 3" x/%". Ualan. Graubraun , hie und da besonders an Schwingen und Schwanz in Schiefergrau ziehend, mit weisser Kehle. Die verlängerten Federn noch sehr wenig entwickelt, an den Schultern ganz fehlend. Schnabel von der Stirne 3" 6'", Vögel. 121 Tarse 3", Mittelzehe 2" 1"'. Entspricht der Beschreibung des jungen Vogels bei Wagler Syst. Av. Ardea. sp. 18. Ualan. Schneeweiss. Die verlängerten Federn so sehr entwickelt, als am schwarzen Exemplare von Ualan. Länge der Mittelzehe 2" 1"'. Diese drei Exem- plare wurden vom Museum zu St. Petersburg mit der Originalbezeichnung A. jugularis Wagler Ualan et Lagunas erhalten. Ostindien. Durch Natterer in London bei Id. Stutchbury gekauft. Schwarz mit weisser Kehle. Schmuckfedern entwickelt. Tarse 3" 11"', Mittelzehe kaum 2". Java. Von T emmin k unter der Bezeichnung Ardea jugularis v. erhalten. Graubraun, an einigen Stellen braun, am Nacken und an den Flügeln in Schiefer- farbe ziehend. Am Kinn einige weisse Federn. Verlängerte Federn nur theilweise entwickelt. Flügellänge 10" 2"', Schnabel von der Stirne 2" 11'", vom Mund- winkel 3" 11'", Tarse 2" 9"', Mittelzehe 1" 9y2'". Aus den vorstehenden Daten geht hervor, dass bei beiden Geschlechtern der Ardea jugularis ein Übergang vom weissen Jugendkleide zu einförmig braunem und von diesem zu schieferschwarzem Gefieder , und zwar wenigstens zum grossen Theile durch Verfärbung stattfindet, dass aber, wie der weisse Vogel mit Schmuck- feclern von Ualan zeigt, das dunkle Kleid nicht immer eintritt, sondern manche Individuen stets weiss bleiben. Aus den von Gould (Bircls of Australia) mit- getheilten Beobachtungen Mac Gillivray’s über Herodias Greyi (die nach Schle- gel nur ein Synonym von A. jugularis ist), scheint überdies hervorzugehen, dass manche Exemplare schon in der Jugend dunkel sind und keinen Farbenübergang durchmachen. Den bei A. jugularis vorkommenden analoge Färbungsverhältnisse zeigen mehrere dieser Species nahestehende Beiherarten. Von Ardea concolor (Blytli) erhielt die Novara-Expedition ein schneeweisses und zwei dunkle Weibchen, alle mit entwickelten Schmuckfedern. Von Ardea scliistacea schildern Hem pr ich und Ehrenberg (Symbolae physicae) die Farbenverschiedenheiten folgendermassen : Das alte Weibchen ist bräunlich-schieferfarbig, selten dem Männchen ganz ähnlich, immer ohne Flinter- hauptfeclern. Die jungen Vögel sind weiss ungefleckt, bald durch graue Federn gescheckt. Weisse graugefleckte Exemplare waren immer Männchen , braun gefleckte schienen dem weiblichen Geschlechte anzugehören. Sehr merkwürdig ist jene Varietät, welche die jugendliche Färbung durch das ganze Leben beibe- hält und erwachsen ganz schneeweiss bleibt. Einige Male wurden nämlich ganz weisse erwachsene, mit Schmuckfedern versehene Beiher am rothen Meere beob- achtet und gejagt, welche in den Verhältnissen aller Theile mit den schieferfar- bigen Erwachsenen und mit Schmuckfedern gezierten übereinstimmten und in deren Novara- Expedition. Zoologischer Theil. Ed. I. Pelzein. Vögel. 16 122 Pelzeln. Gesellschaft häufig daselbst wohnten. Das alte Weibchen, junge und alte Männ- chen dieser constanten Varietät wurden nach Berlin gebracht. Das Weibchen unter- scheidet sich vom Männchen blos durch den Mangel des Federbusches. In vier Exemplaren fehlen sehr seltene und schwache Spuren der nicht ausgebildeten dunklen Farbe nicht gänzlich. Am deutlichsten sind sie bei einigen an den Schwingen. Einige Exemplare zeigen die Kehle nicht ganz weiss , sondern durch einige graue Federehen gescheckt. Einige (dunkle) Individuen tragen weissliche Spitzen an den Schwingen und Schwanzfedern. In dem kaiserlichen Museum befinden sich drei vom Berliner Museum erhal- tene Exemplare der Ardea sckistcicea aus Arabien, und zwar ein dunkles erwach- senes Männchen, ein jüngerer Vogel, graubraun mit wenig entwickelten Schmuck- federn, und ein weisses Exemplar im Anfang des Überganges. Ausserdem erhielt unsere Sammlung von Baron Hügel’s Beise zwei noch nicht erwachsene Vögel dieser Art aus Ceylon von graubrauner Farbe mit weisser Kehle, welche wie bereits N atterer (Syn. msc.) bemerkte, beide in der Mauser sich befinden und deren nachwachsende Federn ebenfalls graubraun sind. Es scheint daher auch bei A. schistacea der Fall vorzukommen, dass die graue Farbe schon in früher Jugend vorhanden ist. Von Ardea coerulea sind wir durch Katter er im Besitze einer schönen Suite, welche die Altersstufen anschaulich macht: Altes Männchen, Paranagua, 18. December 1820 ) beide Geschlechter gleich, Altes Weibchen, Sapitiva, 28. Februar 1818 j dunkel. Junges Männchen, Bio do Boraxudo, 24. December 1828, im Übergang; die Schmuckfedern am Bücken gegen die Basis graulich, gegen die Spitze weiss. Junges Männchen, Ypanema, 25. März 1819. Junges Weibchen, Sapitiva, 6. Februar 1818. An den beiden letzten Exemplaren ist das Gefieder schmutzig weiss, nur die Enden der Primarien zu beiden Seiten des weissen Schaftes dunkel und am Bande mit Braun gespritzt. Nur die Kehlfedern und einige am Hinterhaupte verlängert. Die Schmuckfedern des Bückens fehlen. Das Weibchen ist noch bei weitem nicht erwachsen. Ob bei Ardea coerulea auch alte weisse Individuen Vorkommen, ist mir nicht bekannt. ARDEA CONCOLOR (Blyth.). Demigretta concolor Blyth. Journ. As. Soc. Bengal XY, 72. Herodias concolor Bonap. Consp. II, 121. Nicobaren. Vö ff e l. 123 Exemplare dieser Art wurden von Baron W üllerstorf am 7. März zu Itoe, von B. Pöckh, endlich von Herrn Zelebor und Herrn Lehmann auf Kar Nicobar erlegt* 1). Über alle nicobarischen Inseln verbreitet. Zlbr. Da sieh sämmtliche drei untersuchte Exemplare von der ähnlichen Ardea jugularis durch geringere Grösse, kürzeren Schnabel und niedrigere Tarsen unter- scheiden, so möchte ich A. concolor für eine selbstständige Art halten, und zwar um so mehr als wie oben erwähnt, auch A. jugularis auf den Nicobaren erlegt wurde, mithin die Annahme einer klimatischen Varietät nicht zulässig erscheint. Von den untersuchten drei Individuen, sämmtlich weiblichen Geschlechtes, sind zwei dunkel mit weisser Kehle, eines schneeweiss. An allen sind die Hinterhaupt- federn etwas verlängert, die langen Brust- und Rückenfedern bedeutend entwickelt, so dass sie sämmtlich als erwachsene Vö^el betrachtet werden müssen. Ihre unter sich ganz übereinstimmenden Maasse sind : Flügellänge 10", Schnabel von der Stirne 3" V" (bei einem dunklen Exem- plare ist die Spitze abgebrochen), Schnabel vom Mundwinkel 3" 1'" — 3" 8"', Tarse 2" b1/^", Mittelzehe ohne Nagel 1" 9'", ARDEA EULOPHOTES Swinhoe. Herodias eulophotes Swinhoe Ibis 1860, 64, 1863, 418. — Idem in Proceed. Zool. Soe. 1863, 62. China, Hongkong (Dr. Ilarland). Soll im Winter nicht selten sein. Zlbr. ej EU PH US Boie. ARDEA MALACCENSIS Gm eh Ceylon, Java. Ein Weibchen wurde von B. Wüllerstorf auf der Reise von Point de Galle nach Colombo geschossen. Iris schwefelgelb. Zlbr. f) BUTORIDES Blyth. ARDEA SCAPULAEIS Illigv Brasilien, Rio Janeiro. Am 26. August ein Männchen erlegt. Iris orangegelb, Zügel und Augenrand düster blau, Fiisse röthlich-gelbbraun. Ganze Länge 17y2". Im Kropf und Magen kleine Fische. — In kleinen Trupps beisammen; er lässt sich so nahe kommen, dass man ihn mit einem Stock erschlagen könnte. Zlbr. 1) In der Novara-Sammlung befinden sich nur drei Exemplare; ein viertes stellt im Museum zu Triest. 1 ^ • Puffinus conspicillatus (Gould) m. Procellaria gigantea Grmel. f. „ capensis f. Diomedea fuliginosa G mel. m . Procellaria atlantica Goul d. Thalassidroma marina L ess. Prion turtur. Procellaria capensis f. Diomedea melanophrys Boie in. Puffinus Kuhlii (Boie) in. „ sp. „ brevicaudo similis. Diomedea chlor orhynchus Gmel. f. 75 75 75 1,1 Puffinus Kuhlii f.; m. Diomedea exulans L. m., f. III. Vom Cap der guten Hoffnung nach der Insel St. Paul. 37° 29' s. B., 18° 3' ö. L. Diomedea exulans m. 37° 42' s. B.; 19° 50' ö. L. „ „ m. 40° 44' s. B., 60° 9' ö. L. Procellaria mollis Gould f. a) Von Greenwich. Vö gel. 165 14. Noy. 1857. :) November, 6. April 1858. 26. April 1858. 27. April 1858. 8. Sept. 1858. 22. Sept. 1858. 19. Dec. 1858. 6. März 1859. 10. April 1859. 12. Mai 1859. 23. Mai 1859. 24. Mai 1859. 28. Mai 1859. 40 25' s. B., 64 25' (?) ö. L. Pufßnus aequinoctialis (L.) in der Nähe der Insel St. Paul Procellaria gigantea. IV. Von Ceylon nach Schanghai. 6 48' n. B., 97 19' ö. L. Anous pileatus (Scop.) f., m. j. 1° 16' s. B., 106° 15' ö. L. „ „ „ f. 1 30' s. B., 106 44' ö. L. Sterna serrata Förster f. V. Von Schanghai bis Auckland (Neu-Seeland 2). 10 47' n. B., 154 17' ö. L. Anous pileatus? 4° 2' n. B., 160° 41' ö. L. 35 0' s. B., 175 5' ö. L. Diomedea exulans. Pufßnus Parhinsoni Gray; 2 Männchen. Procellaria mollis Gould m. f. „ velox Solander f. VI. Von Auckland nach Valparaiso. 13 49' s. B., 145° 52' w. L. Anous pileatus. 33 3' s. B., 90 50' w. L. Diomedea exulans m. Procellaria leucocephala Forst. Pufßnus Kuhlii rn. VII. Von Valparaiso bis gegen das Cap Horn. 32° 27' s. Br., 74° 13' w. L. Procellaria capensis. 50° s. B., 82° 29' w. L. n glacialoides A. Smit 53° 6' s. B., 80° 43' w. L. V r> V capensis. w an tarctica Gmel. 59° 13' s. B., 68° 30' w. L. T) n 7> x) Auf der Reise -von St. Paul nach Ceylon wurde am 6. Jänner 1858 unter 5 40' n. B. und 79° 59' ö. L. ein Männchen von Calamoherpe affinis Hodgs. an Bord der Fregatte gefangen. 2) Am 24. August 1858 unter 17 32' n. B. und 138 8' ö. L. wurde ein Exemplar von Lantus super- ciliosus Lath. an Bord gefangen und vom Herrn Cadeten Calmar eingeliefert. Am 1 1. September 1858 unter 9 45' n. B. und 156 11' ö. L. wurde ein Weibchen von Strepsilas interpres (L.) von Herrn Baron Pöekh auf der Fregatte geschossen. 166 Pelz ein. Vogelskelete der Novara-Sammlung '). Nach Herrn Zelebor’s Verzeichniss. Sarcoramphus Gryphus (L.) Chile (Dr. Segeth). Milvag o crassirostris Pelzein? — Geranoaetus melanoleucus (y ieill.) .... — (Dr. Segeth, Zelebor.) Tinnunculus sparverius (L.) — Bubo mag ellanicus (Gmel.) — Strix flammea Linne — Bucco Swainsoni G r a y Brasilien. Bacelo gigantea (Lath.) Neu-Holland. Halcyon occipitalis (Blyth.) Nicobaren. „ venerata (Gin el.) Tahiti. Nectarinia cJialybea (Linne) Cap. Promerops cafer (Linne) Cap. Patagona Gigas (V ieill.) Chile. Acanthorhynchus tenuirostris (Lath.) . . .Neu-Holland. Anthochaera lunulata Gould Neu-Holland. Anthornis melanura (Sparrm.) Neu-Seeland. Prosthemadera Novae Zelandiae (Gmel.) . . — Tropidorhynchus corniculatus (Lath.) . . . Neu-Holland. Manorhina garrula (Lath.) — Drymoica africana (Gmel.) Cap. Petroica australis (Sparrm.) Neu-Seeland. Gerygone igata (Quoy et Ga im.) .... — Bessonornis phoenicurus (Gmel.) Cap. Qy-iolus macrourus Blyth Nicobaren. lihipidura flabellifera (Gmel.) Neu-Seeland. Platysteira capensis (Linne) Cap. Euscartkmus parulus (Kittl.) Chile. Muscicapid. sp Chile. Dicrurus paradiseus (L.) Nicobaren. „ Temm.? Java. Pipra gutturalis (Linne) Brasilien. Artamus albiventris Gould Neu-Holland. Colluncincla harmonica (Lath.) Neu-Holland. Callornis affinis Hay Nicobaren. Gt'acula javana (Cuv.) — *) Biese Sammlung wird durch Skeletirung von in Weingeist conservirteu Vögeln noch bedeutend vermehrt werden. Vö ge l. 16? Sturnopastor jalla Horsf. Java. Sturnella Loyca (Mol.) Chile. Ploceus capensis (L.) Cap. Saltator similis La fr .... Brasilien. Fstrelda temporalis (Lath.) Neu-flolland. Fringilla Tintillon W ebb. et Berthe!. . . Madeira. Fringillaria capensis (L.) Cap. Flatycercus eximius (Shaw.) Neu-flolland. Palaeornis nicobaricus Gould Nicobaren. Crotophaga Ani Gmel Brasilien. Ptilonopus Oopa (Wagl er) Tahiti. Treron sp. Nicobaren. Carpophaga bicolor (Scop.) — Macropygia rufipennis (Blyth.) — Callipepla californica( in Chile lebenderhalten) Nord-Amerika. Attagis Fatreillei Less Chile. Thinocorus Tngae T s c h u d i — Vanellus cayennensis (Gmel.) — • Ardea leuce 1 1 1 i g. . . . . — „ erythromelas Vieill. — ;; Cocoi Linne — Theristicus melanopis (Gmel.). ...... — Fimosa sp Neu-Holland. Himantopus nigricollis Vieill.? Chile. Bernicla sp — \ Cygnus nigricollis (Gmel.) — i Anas specularis (King.) — \ (Dr. Segeth). Anas sp — V Fuligida albipennis Licht.) — J Eudyptes chrysocome (Förster) Insel St. Paul. Prion vittatus f (F o r s t e r) — Procella, ria capensis L Atlantischer Ocean. Ftiomedea exulans L — „ chlororhynchus Gmel. . . . . . Insel St. Paul. Stercorarius antarcticus (Less.) ..... — Sterna vittata Gmel. . Anous pileatus (S c o p.) Insel Puynipet. 168 Pelz ein. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. TAFEL I. Milvago crassirostris. TAFEL II. Fig. 1. Yolvocivora Schierbrandi. „ 2. Collocalia Linchi. TAFEL III. Fig. 1. Mecistura Swinhoei. „ 2. Hypsipetes nicobariensis. TAFEL IV. Megapodius nicobariensis. TAFEL V. Endyptes chrysocome. TAFEL VI. Eier. Fig. 1. j Bubo maculosus. „ 2. Collocalia Linchi. „ 3. Drymoica subruficapilla. „ 4. „ maculosa. „ 5. Copsychus saularis. „ 6. Malacocercus griseus. „ 7. Laniarius boulboul 1). „ 8. Hyphantornis aurifrons. „ 9. Ploceus capensis. „ 10. Crithagra canicollis. „ 11. Phytotoma rara. „ 12. Megapodius nicobariensis. „ 13. Prion vittatus. v 14. Sterna vif tat a. „ 15. Qraculus Oaimardii. 16. „ carunculatus. x) Im Texte S.' 85 irrig Taf. VI, Fig. 3. Vö ge l. 169 I N I) E X. Seite Acanthiza ehrysorrhoea .......... 65 „ dimenensis ........... 65 „ lineata . . 65 „ nana 65 Acanthorhynchus tenuirostris 55 Accipüer chilensis 13 „ cirrhocephalus 13 „ Oooperi 13, 21 „ ftiscus 23 „ Gabar ............. 18 „ miltopus . 19 „ Nisus 21, 22, 23 „ Tachiro 23 Acridotheres cristatellus 88 „ javanicus 89 Acrocephalus montanus .......... 63 „ orientalis 63 Actitis hypoleucus ............ 131 Agelasticus chrysopterus 89 „ thilius 89 Aglaeactis cupripennis 55 Agriornis lividus 78 „ maritimus 78 Alauda coelivox 94 „ crassirostris 94 Alcedo bengalensis 50 „ meninting 50 Alcyone azurea . . . 50 Amadina acutioauda 91 „ ferruginosa 91 „ modesta ............ 92 „ oryzivora ............ 92 „ punctularia 92 Anas capensis . 138 Seite Anas chlor otis 138 „ cristata 138 „ erythorhyncha 138 „ melanocephala 138 „ specularis 138 „ xanthorhyncha r, . 138 Anous Inca i5ß „ pileatus 155 „ stolidus 155 Anthochaera lunulata 57 Anihornis melanura . 57 Anthus furcatus 69 „ malayensis 68 „ Novae Zelandiae ......... 69 „ Bichardi 68 Apteryx australis 114 Aquila Brehmii 17 „ Ohrysaetos 17, 20, 24 „ naevia 21 „ naevioides 22 „ pennata 18 Arachnothera affinis 53 „ chrysogenys 52 „ ßavigastra 53 longirostris ......... 52 Aramides bicolor . 133 „ sanguinolentus 134 „ Zelebori 133 Archibuteo niger 17 Ardea candidissima ........... 118 „ cinerea . . 118 „ cinnamomea 124 „ concolor 122 „ crythromelas ............ 124 Novara-Expeciition. Zoologischer Theil. Bd. I. Pelzeln. Vögel. 22 170 Pelz ein. Seite Ardea eulophotes 123 „ javanica 124 „ intermedia 118 „ jugularis 118 „ leuce 118 „ malaccensis 123 „ Novae Hollandiae 118 „ purpurea . . . . > 118 „ scapularis 123 „ sinensis 124 „ stagnalis 124 Artamus personatus 82 „ superciliosus 82 Astur leucorrhous . 18 „ Novae Hollandiae ......... 8, 24 „ palumiarius 21, 22 Athene borneensis 25 „ hirsuta 26 „ nana .............. 25 „ Novae Zelandiae ......... 25 Attagis Latreillei 113 Batrachostomus cornutus 34 Berniela antarctica .......... 136 „ dispar 137 „ magellanica 136 „ melanoptera ........... 137 „ polioeephala 136 Bessonornis phoenicurus 72 Biziura lobata . 139 Botaurus poecilopterus 124 Bubo maculosus 27 „ magellanicus 26 Bucco ßwainsonii . ■ 43 Buceros anthracinus ........... 96 „ Cassidix 95 „ convexus ............ 96 „ Pica 96 „ Bhinoceros 95 Buteo albifrons . 16 „ albonotatus ............ 17 „ Augur .............. 17 „ borealis ............. 17, 20 „ braccatus . 6, 16, 20 „ Cabanisi 16, „ calurus 17 „ ferox 17, 23 „ Harlani 17 „ Jachal .............. 6 „ insignatus 17 „ minutus 16 „ pterocles ............. 16, 19 „ vulgaris 17,20,21,22,24 Seite Gacatua licmetorhyncha 99 Gairina moschata 139 Calamoherpe affinis 63 Calidris arenaria 131 Oallaeas cinerea 86 Callipepla californica 113 Callist e festiva 91 „ tricolor 91 Calocitta erythrorhyncha . 86 Caloenas nicobarica 110 Oalornis affinis ............. 87 „ columbina 88 Calyptorhynchus Banksii 100 „ funereus 100 „ galeatus 100 „ Leachii . 100 Caprimulgiden , Geschlechtsunterschiede bei . 35 Caprimulgus atrovarius 34 „ indicus 34 Carpophaga aenea 105 ,, aenea var. nicobar 105 „ bicolor 107 „ Frauenfeldii ......... 106 „ magnifica 107 „ norfolciensis 107 „ Novae Zelandicae ....... 107 Cathartes Aura ............. 3 „ foetens ............ 3 Centrites niger 76 Gentropus Molhenboeri 102 „ Phasianus ....102 „ rufipennis 102 Gerthiola flaveola * 54 Gerthiparus albicillus 67 Oeryle stellata 50 Chalcophaps indica 109 Chalcopsitta rubiginosa 99 Charadrius Azarae 116 „ columbinus 116 „ Geoffroyi 116 „ nigrifrons 117 „ nivifrons 116 „ pecuarius 116 „ philippinus . 116 „ pluvialis 115 „ pusillus 117 „ trifasciatus . 116 Ghloropicus miniatus 101 n puniceus 101 Chrysococcyx lucidus ........... 104 Chrysomitris atrata ........... 92 „ campestris 92 Vögel. 171 Seite Seite Chrysomitris uropygialis Ciconia leucocephala . . „ Maguari .... Cinclodes bifasciatus . . Cinclorhamphus cruralis Cireaetus bido Circus cineraceus . . . „ cinereus .... „ megaspilos . . . „ poliopterus . . . Cissa thalassina .... Climacteris erythrops . . „ leucophaea „ scandens . . Coecothraustes melanurus Colapies chilensis . . . Colius erythropus . . . Collocalia cinerea . . . „ fuciphaga . . „ Linchi . . . „ nidißca . . . Colluricincla harmonica . Columba araucana . . . „ trigonigera . . Columbina strepitans . . Compsothlypis pitiayumi . Conurus cyanolyseus . . Copsychus ceylonensis . . „ macrourus . . „ mindanensis . „ saularis . . . Corcorax melanorhynchus Corvus coronoides . . . „ enca Coturnix cambayensis . . „ chinensis . . . „ coromanüelica . „ pectoralis . . . Cotyle fuligula .... „ palustris .... Cracticus nigrogularis „ iorquatus . . Crithagra canaria . . . „ canicollis . . „ flaviventris . . „ luteiventris . . Crotophaga Ani .... „ ' major . . . Crypsirhina varians . . Cuculus cineraceus . . . „ inornatus . . . „ lugubris .... 02 125 125 58 63 7 19, 20 13 14 13 86 59 59 59 90 101 95 38 39 39 39 84 108 108 109 67 98 72 73 72 72 87 86 86 112 112 112 112 42 42 85 85 94 95 94 95 102 102 86 104 104 104 Citculus tenuirostris . . . . Cyanopica cyanea Cyanotis Azarae Cygnus coscoroba „ nigricollis ..... Cymbirhynchus macrorhynchus Cymindis vitticaudus .... Cyornis banyumas Cypselus affinis ...... « pygargus Dacelo gigantea Dacnis cyanocephala .... Dafila bahamensis Dendrocygna arcuata . . . „ vagans .... Dendrochelidon comata . . . „ Klecho . . . Dendrophila frontalis .... Dicaeum hirundinaceum . . „ rubrocanum .... Dicrurus brachyphorus . . . „ cineraceus .... „ longus „ paradiseus .... Dinornis (Ei) ....... Diomedea cauta „ chlororhynchos . . „ exulans ..... „ fuliginosa . . . . „ melanophrys . . . „ nigripes » sp. . . . - Dromas Ardeola . ... . Tjrymoica africana . . . „ cisticola . . . „ maculosa . . . B subrußcapilla . , Eianus axillaris . ... ■ „ leucurus Eleotlireptus anomalus . , Emberiza aureola . . . . n spodocephala . . Enicognatlms leptorhynchus Eopsaltria australis . . . Eos rubra ....... Epthianura albifrons . , Epimachus paradiseus . . Eriocnemis Luciani . . . Erismatura ferruginea . . Erucivora humeralis . . . „ orientalis . . . „ Syhesii . . . . 104 87 64 137 137 43 20 78 38 38 44 53 138 137 137 38 38 59 53 53 83 83 83 82 114 148 148 147 149 148 148 150 124 62 61 62 62 8 8 36 93 93 98 79 98 68 51 55 139 82 81 82 22 172 Pe Izeln. Seite Estrelda Astrild 91 Estrelda temporalis . . 91 Eudynamys australis 103 „ Flindersii . . 103 „ taitensis 103 Eudyptes chrysocome 140 Eulabeornis celebensis 134 Eupetes macrocercus 69 Euphema chrysostoma 98 „ pulchella ............ 98 Euphonia pectoralis 91 Euplocomus Diardi 112 „ Vieilloti 112 Eurylaimus ochromalus . 43 „ sumatranus 43 Eurystomus cyanieollis 42 „ Orientalin 42 „ pacificus 42 Euscarthmus parulus 79 Eustephanus Fernandensis 55 „ galeritus . . 54 Falco candiaans 18 „ communis 8, 18 „ islandicus 22 „ macr orhy n chus 11 „ senex ....... . 9 „ subniger . 18 „ trifasciatusi 10 Falconiden, Farbenabänderungen bei .... 14 Falcunculus frontatus 84 Formicarius mentalis ........... 69 Francolinus capensis 112 Fringillaria capensis ........... 93 Fringüla petronia . 92 „ Tintillon 92 Fulica armillata . . 136 „ cristata 135 ,, leucopyga 135 Fuligula albipennis 139 Gallinago australis 132 „ frenata ............ 132 „ scolopacina 132 „ stenura 132 Gallinula chloropus ........... 135 „ crassirostris .......... 135 „ orientalis ........... 135 „ phoenicura ........... 135 Gallus Bankiva ............. 112 „ varius 112 Garrulax perspicillatus .......... 73 „ rufifrons 74 Geocichla citrina 71 Geopelia tranquilla . . . . „ scripta .... Geositta cunicularia . . Geranoaetus melanoleucus Geranopus hemidactylus Gerygone aucklandica „ igata .... Glyciphila melanops . . „ ocularis . . . Gracula javana Graculus brasiliensis . . . „ capensis . . . „ carunculatus . „ Gaimardii . . „ javanicus . . „ lucidus . . . „ magellanicus . „ melanoleucus . „ varius .... Grallina cyanoleuca . . Graucalus javensis . . . „ melanops . . „ mentalis . . . Gygis candida ..... Haematopus niger . . . „ palliatus . . Halcyon abyssinica . . . „ atricapilla . . „ chloris .... „ concreta . . . „ fusca ..... „ javana .... „ melanoptera . . „ occipitalis . . . „ pulchella . . . „ sancta .... „ venerata . . . Haliaetus albicilla . . . Haliastur Indus . ... . Harpactes Diardii . . . „ Duvaucelii . . . „ Temminckii Hedyglossa Diuca . . . Helianthen Lutetiae . . Helotarsus ecaudatus . . , Hemicercus coccometopus Hemilophus validus . . Henicornis Gouldi . . . . Hetaeornis melanoptera . . „ temporalis Himantopus leucocephalus , „ nigricollis . , Seite 109 110 59 7 20 65 65 55 55 88 157 157 159 158 159 157 159 159 158 68 80 80 80 155 117 117 45 49 44 44 49 49 49 46 49 46 47 21 7, 21 43 43 43 93 55 22, 23 101 101 59 89 89 131 131 Vög el. 173 Seite | Hirundo arborea 41 „ cueullata 41 „ cyanoleuca 41 „ javanica 41 „ Meyeni 41 „ tahiticCL 41 Hydrochelidon fluviatilis 155 „ plumbea 155 Hydrophasianus sinensis 132 Hylactes megapodius . 60 Hylocharis cyanea 54 Hylophilus ruficeps 68 Hyphantornis aurifrons 89 Hypotriorchis Eleonorae 20 „ femoralis 8, 23 „ lunulatus .......... 18 Hypsipetes nicobariensis . 76 Ibis falcinellus . . 125 Jeracidea Berigora 8; 18 Jerax malayensis 8 Indicator albirostris 102 Jora ceylonica 67 „ scapularis 68 Irena puella 83 Ketupa javanensis 26 Lafresnaya Gayi 55 Laniarius bacbakiri 85 „ boulboul ...» 85 Lanius bentet .............. 84 „ crassirostris 84 „ phoenicurus 84 „ Schach 84 „ Schwaneri 84 „ superciliosus 84 Larus Azarae .............. 151 „ cirrocephalus 151 „ Jamesoni 151 „ modestus 151 „ Scoresbii 151 Leistes curaeus ............. 89 Lepidogenys subcristatus 8 Leptoscelis Mitchelli 117 Leptotarsis Eytoni 137 Lichenops perspicillata .......... 77 Ligurinus sinensis 93 Limosa cinerea 129 „ hudsonica 128 Lobivanellus lobatus 115 Lophocitta galericulata 85 Lopholaimus antarcticus ......... 108 Loriculus indicus ............ 99 Lorius garrulus ............. 98 Seite Macronus capistratus ........... 69 „ gularis 69 „ ptilosus 69 Macronyx capensis ............ 69 Macropygia amboinensis . 109 „ rufipennis . 109 Malococercus griseus 74 Malurus cyaneus 63 „ Lamberti 63 „ longicaudus 63 „ pulcherrimus 63 Manorhina garrula ........... 58 „ melanophrys 58 Mareca chiloensis ............ 138 Mecistura Swinhoei ........... 66 Megacephalon Maleo 111 Megalaima armillaris . 100 „ corvina 100 „ javensis 100 „ mystacophana 100 „ philipp ensis 100 „ rosea 100 „ trimaculata 100 „ versicolor 100 Megalophonus apiatus 94 „ einer eus 94 Megalorhynchus fuliginosus 100 Megapodius nicobariensis . 110 Meliphaga australasiana ......... 56 „ longirostris 56 „ Novae Hollandiae . 56 „ phrygia 56 Melithreptus lunulatus 58 Melopsiitacus undulatus ......... 58 Menura superb a 60 Merganetta armata . 140 Metallura ihyrianthinus .......... 55 Merops badius 50 „ javanicus 50 „ ornatus ............. 50 Micrastur concentricus . 8 „ gilvicollis ........... 10 „ macrorhynchus 11 Microeca macroptera . . 78 Micronisus soloensis ........... 12 Micropterus cinereus 139 Microscelis ochrocephalus ......... 75 Microtarsus melanoleucus 75 Milvago chimango 6 „ chimachima ........... 6, 16 „ crassirostris ........... 3 Milvus af Jinis .............. 8 174 Pelzeln. Milvus niger „ regalis Mmtus Thenka . Motacilla indica ............. „ luzoniensis ........... „ ocularis Muscicapa narcissina Muscisaxicola rufivertex Myicigra azurea „ latirostris ..... ....... „ plumbea Myiophonus eoeruleus .......... Myzomela nigra ...... „ sanguinolenta . „ rubratra ........... Nectarinia chalybea „ eingalensis „ famosa „ Hasseltii . . . . „ malaccensis . „ mystacalis „ pectoralis ........... „ violacea „ zeylonica Nestor australis Nettapus coromandelicus Notauges bicolor ............. Numenius australis ........... „ huäsonius „ lineatus . . . . „ phaeopus Nycticorax caledonicus .......... „■ obscurus ........... Nyotiornis amictus ............ Nymphicus Novae Hollandiae Ochthoeca chilensis ............ Ocydromus australis ........... Ocyphaps lophotes ............ Opetiorhynchus patagonicus ........ „ vulgaris .......... Oreocincla lunulata ........... Oreophilus totanirostris Oreotrochilus leucopleurus ......... „ PicMncha . . Oriolus chinensis ............ „ Kundoo ............. „ macrourus . „ melanocephalus . „ viridis ......... ^ ... . „ xanthonotus ........... Orthonyx spinicaudus Orthotomus phyllorrhapheus ........ Seite Ortyx 113 07ws brachyotus 27 Oxylophus serratus 103 Oxyurus spinicaudus ........... 59 Pachycephala gutturalis .......... 79 „ pectoralis ......... 79 Palaeornis caniceps ..... 98 „ nicobaricus .......... 97 „ pondicerianus 97 Pardalotv,s punntatus .... 79 „ striatus . 79 Parra Jacana 132 „ indica 132 Par us minor 66 Passer arcuatus ............ 93 Pastor sericeus 88 „ sinensis . 88 Patagona Gigas 58 Pedionomus torquatus .... ...... 113 Pelecanus Molinae ............ 157 „ philippensis 156 Pericrocotus ardens . 80 „ flammeus 80 „ mini at us 80 „ peregrinus 80 Pernis apivorus 18, 21 Petasophora Anais 55 Petrocincla manillensis .......... 72 „ Pandoo . 71 „ rupestris . . 71 Petroica australis 65 „ multic.olor 64 „ phoenicea 64 „ toitoi . 65 Pezoporus formosus ... 97 Phaeton candidus . 156 Phaiopicus badiosus 101 „ Jerdonii ........... 101 „ pectoralis ........... 102 „ tristis ............ 101 Phalaropus frenatus 132 Phaps chalcoptera 110 „ elegans .............. 110 Phasianus torquatus ........... 111 Philentoma pyrrhoptera 77 Phoenicophaus viridirufus ......... 102 Phoenicopterus ignipalliatus ........ 136 Phrygilus alaudinus ........... 93 „ fruticeti 93 „ Gayi 93 Phyllornis cochinchinensis 57 _ malabarica 57 Seite 22 21 73 68 68 68 78 68 78 78 78 70 55 55 55 51 52 51 52 52 51 52 51 52 100 136 87 125 128 128 127 124 124 51 96 76 134 110 58 58 70 114 54 55 74 74 74 74 75 75 60 61 Vögel. 175 Seite Phyllornis Sonneratii . 57 Phytotoma rara 95 Pica sericea 86 Picus lignarius 101 „ malaccensis . 101 Pipra caudata 79 „ militaris 79 Pitta atricapilla 70 „ cyanura 70 „ strepitans ... 70 Platycercus auriceps ........... 97 „ Barnardi 97 „ caledonicus 96 „ eximius 96 „ Novae Zelandiae 96 „ Pennantii 96 „ scapulatus . 96 „ vulneratus 96 Platysteira capensis 78 Ploceus capensis 90 „ 90 Plotus Novae Hollandiae 156 Podargus immer alis . 34 Podiceps calipareus 140 „ cristatus 140 „ dominicus 140 „ gularis ............. 140 „ Bollandi . • 140 Podilymbus carolinensis . 140 Pogonornis einet a 57 Polyborus brasiliensis 6 Polytelis Barrabandi 98 Pomatorhinus t empor alis ......... 74 Pontoaetus ichthyaetus 7 Porphyrio indicus ............ 134 „ melanotus 134 Porzana fluminea 134 „ immaculata 134 „ palustris 134 Pratincola Pastor 64 Prinia familiaris . 61 Prion Turtur 147 „ vittatus 147 Prionochilus percussus . 53 Procellaria antarctica .......... 147 „ atlantica 146 „ capensis 145 „ gigantea . 144 „ glacialoides 146 „ leucocephala 145 „ mollis 146 „ velox 146 Seite Promerops cafer 53 Prosthemadera Novae Zelandiae 57 Prosecusa melanocephala ......... 76 Psephotus haematogaster 97 „ haematonotus 97 „ multicolor 97 Psittacula Galyulus 99 „ malaccensis 99 Psophodes crepitans 58 Pterocyanea coeruleata 139 „ rnaculirostris 139 Pterophanes Temminckii .......... 55 Pteroptochus rubecula . 60 Ptilonopus Oopa 104 „ Swainsonii 104 Ptilonorhynchus holosericeus 87 Ptilotis auricomis 56 „ chrysops 56 „ chrysotis 56 „ fusca 56 „ leucotis 56 „ minuta .............. 56 „ penicillata ............ 56 Puffinus aequinoctialis 143 „ conspicillatus 143 „ Kuhlii 142 „ Parkinsoni 144 n n 143 „ » 143 Pycnonotus analis 75 „ aurigaster 75 „ bimaculatus 76 „ capensis 76 „ sinensis 75 Pyrrhula vulgaris ............ 24 Querquedula oxyptera 138 Ballus Lewinii 134 „ pectoralis 134 Raubvögel, geographische Verbreitung ... 31 Becurvirostra rubricollis 131 Bhea americana 114 Bhinortha chlor ophaea .......... 103 Bhipidura flabellifera 77 „ javanica 77 „ motacilloides .......... 78 Bhynchops nigra ............. 151 Bhynchotus P erdix 113 Bupicola sanguinolenta 80 Sarciophorus pectoralis 115 Sarcoramphus Gryphus .......... 3 Sasia abnormis 101 Saurophagus sulphuratus 78 176 Pelze ln. Seite Schoeniclus australis ........... 131 Scops choliba 26 „ lempiji 27 Seytalopus fuscus 60 Scythrops Novae Hollandiae 103 Sericornis frontalis 66 Sericulus mellinus 75 Sitella chrysoptera 59 Spatula maculata 139 „ rhynchotis 139 Spheniseus Humboldtii .......... 142 „ minor . ... . 142 Spizaetus limnaetus ............ 18, 24 Squatarola modesta ........... 115 Stercorarius antarcticus 150 Sterna Bergii 154 „ Cassinii 153 „ melanauchen 154 „ melanorhyncha 154 „ serrata .............. 154 „ vittata 152 Stipiturus malachurus .......... 63 Strepera graculina 88 Strepsilas interpres 117 Streptopelia biiorquata . . 109 St rix flammea 29 „ personata 29 Sturnella brevirostris 89 „ Loyca 89 Sturnus einer aceus 89 Sula fusca 156 „ variegata . 156 Sylviorthorhynchus Desmursii ....... 59 Synallaxis aegithaloides .......... 59 „ melanops 59 „ sordida 59 Synoicus australis ............ 112 Syrnium seloputo . 27 Taehyphonus coryphaeus ......... 91 Taenioptera pyrope 76 Tatare longirostris . . 60 Tchitrea affinis 77 „ paradisi 77 Temnurus leucopterus . 86 Tephrodornis obseura 83 Thalassidroma marina . . . 144 „ oceanica 144 Thalassiornis leuconotus 139 Thamnobia coryphaea 64 Thamnophilus coerulescens . 69 Seite Thaumatias Linnaei ........... 54 Theristicus melanopis 127 Thinocorus Ingae 113 „ Swainsoni 113 Ti ga tridactyla 101 Timalia nigricollis 74 „ pyrrhophaea 74 Tinnunculus alaudarius 21 „ sparverius 8 „ vespertinus 22 Totanus brevipes 129 „ Calidris 129 „ flavipes 131 „ Glareola 131 „ glottis 129 „ melanoleucus 131 Treron aromatica 105 B fulvicollis 105 „ vernalis 105 Trichoglossus australis 99 „ chlor olepidotus 99 „ pusillus 99 Tringa minuta 131 Troglodytes aeguinoctialis ' 60 Tropidorhynchus corniculatus 57 Turäus affinis 72 „ assimilis 72 „ Cabanisi 71 „ Baulias 70 „ magellanicus 71 „ mandarinus 71 „ Vulcanus 70 Turnix melanotus . 113 „ pugnax 113 „ varius 113 Turtur albiventris 108 „ chinensis 108 „ suratensis 108 TJppucerthia dumetoria 58 TJrubitinga meridionalis 21 „ unicincta 6 Vanellus cayennensis 115 Vidua principalis 90 Volvocivara Schierbrandi 80 Zenaida auriculata 109 Zonotrichia matutina . . . 93 Zosterops capensis 67 „ lateralis 67 „ simplex 67 Novara Exp. Zoolog. Theil. Band I. A.v. Pelzein : Vogal. I .-/rt. tith. .-fnstnU w .-int HitrliJiger tySofm // 1t Novara Exp. Zoolog. Theil Band I. A.v. Pelzeln : Vögel ■3/4 uar. ii r. ■ V/ . / / /. C o/i’f'r/ / *-&£&■ ? Sr// /et /V I-h ’Zütuu emia/ui , / jut . v. sfrl Lüh. Jnstall Tf-Jtnt . Harting er tf Solui . 1! Leu ■. LilJt Harlmg Novara Exp. Zoolog. Thoi I Band l. A.v. Pelzein .• "Vögel. a|’. III T-'tf Z> riLiHertn asm , ,ni/t. r Jrt.lah . ./n. statt v.slnl Marti ny er 4 SoZ/i . // uh . !■ itJi . 7 Harting er. Novara Exp. Zoolog. T heil . Band 1. A.v IVIzi’ln : Vöp'i’I “5af. IV ,-frt- Wh. . -/astet U a./nt Hnrlintjer JfSohii . Wien, Novara Exp, Zoolog. Theil. Band I. A.v.Pelzeln : VojSjel 4rL UÜl . Anstalt v 4tü Harting er cf Sohn . Wien Novara Exp. Zoolog. Theil. Band I. A.v. Pelzein Vö$el <54 V I T- F Zmwtemiajmrp uim . .-fif.Udi.JnstaU u yJiU. ilariu iAj er Jf.'iohn llrun litli . J- Strohm ai/cr REPTILIEN. BEARBEITET VON DR- FRANZ STEINDACHNER , ASSISTENTEN AM K. K. ZOOLOGISCHEN MUSEUM, CORRESPONDIRENDEM AUSWÄRTIGEN MITGLIEDS DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU LISSABON etc. MIT III TAFELN. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Stein d a chn e r. Reptilien. i 3 CLASSE REPTILIA oder REPTILIEN. Bearbeitet von Dr. Franz Steindachner. ORDNUNG Landschildkröten. Gatt. TESTUDO (LINN.), OPPEL. BKONGN. 1. Art TESTUDO CARBON ARIA Spix, Dura., Bibr. Syn. Testudo carbonaria Sp ix , Spec. nov. Testud. Bras., p. 22, tab. 16. — Test, cagado Spix, l. c. p. 23, tab. 17. — Test, carbonaria Bell, Monogr. of Testud. tab. 7, 8. — Testudo tabulata, var., Gray, Catal. of Shield Rept. part. I. p. 5. — Ghelonoides Boiei Fitz., Ausb. d. österr. Naturf. etc., Sitzungsber. der Jcais. Äkad. d. Wissensch. Bd. 42, p. 411. J. Ed. Gray hält diese Art, vielleicht mit Recht, nur für eine Varietät von Testudo tabu- lata Walb., während Dumerii und Bibron sich der Ansicht S p ix’s und B el l’s anschliessen, und Test, carbonaria von letztgenannter Art trennen. — Ein trockenes Exemplar von Brasilien. 2. Art TESTUDO ELEGANS Schöpf. Syn. Testudo elegans Schöpf, Naturgesch. d. Schildkröten, p. 131, Tab. 25. — Test, actino- des Bell, Monogr. of Testud. tab. 11 et 12; Dum. Bibr., Erp et. gen. tom. II. p. 66; Günther, Rept. of Brit. Ind. p. 4. — Testudo stellata S chw ei g g. , Gray Catal. of Shield Rept. p. 7. — Geochelone stellata Fitz. Ausb. I. c. p. 111. Fünf kleine Exemplare von Madras. 3. Art TESTUDO GEOMETRICA Linn. Syn. Testudo geometrica Finne, Syst. Nat.; Schöpf Naturg. d. Schildk. p. 55, Tab. 10; Gray Cat. of Shield Rept. p. 8; Dum. Bibr. Erpet. gen. tom. II. p. 66; Bell Monogr. tab. 29. — Test, tentoria Bell, l. c. tab. 32. — Psammobates geometricus Fitz. Ausb., I. c. p. 411. Zwei Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. l * 4 Dr. Franz Steindachner. 4. Art TESTUDO RADIATA Shaw. Syn. Testudo radiata Shaw, Gen. Zoll. III. p. 22, tab. 2; Bell, Monogr. tab. 27; Dum. Bibr. Evpdt. gen. II, p. 83; Gray l. c. p. 9. — Test. Couz Daud. Hist. Rept. t. II, p. 271. — Psammobates radiatus Fitz. Ausb. I. c. p. 411. Ein trockenes Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. 5. Art TESTUDO PARDALIS Bell. Syn. Testudo pardalis Bell, Zool. Journ. III. p. 421, tab. 25; Monogr. of Testud. tab. 1 — 2; D um. Bibr. Frpdt.gen.il. 71, Gray Catal. of Skieid Rept. p. 9. — Geochelone par- dalis Fitz. Ausb. I. c. p. 411. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. 6. Art TESTUDO GRAECA Linn. Syn. Testudo terrestris PI in., Gessn. — Testudo graeca Linne, Gray, Schöpf, Dum. Bibr. Zwei Exemplare aus dem südlichen Spanien (vier aus Algier). 7. Art TESTUDO M ARGIN ATA Schöpf. Syn. Testudo marginata Sch öp f l.c. p. 58, tab. 11, 12,fig.l, D u m. Bibr. 11. 37, Gray Cat. S. R.p. 11. Ein Exemplar aus dem südlichen Spanien. Gatt. HOMO PU S DUM. BIBR. (Erpet. gen. tom, II. p. 145.) Art HOMOPUS AREOLATUS Dum. Bibr. Syn. Testudo areolata Thunb., Nov. Act. suec. t. 8, p. 180; Schöpf, l. c. p. 104, tab. 23; Bell l. c. tab. 13. — Homopus areolatus Dum. Bibr., Erpet. gen. II, p. 146 ; Gray, Catal. of Shield Rept. p. 11; Fitz. Ausb. I. c. p. 411. Fünf Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. CHERSINA GRAY. Art CHERSINA ANGULATA Gray. Syn. Testudo pusilla Finne, Syst. Nat. — Test, angulata Schweigg.; Bell, l. c. tab. 10; D um. Bibr., Erpdt. gen. t. II, p. 130. — Chersina angulata Gray, Cat. Sh. Rept. p. 12: Fitz. Ausb. I. c. p. 411. Vier Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. FAMILIE EMYDIDAE SIYE ELODITIDAE. Sumpfschildkröten. Gatt. EMYS BRONGN., DUM. BIBR. (Syn. Clemmys Wagl. Fitz; Batagur spec. Gray; Geoclemys Gray.) 1. Art EMYS CRASSICOLIS Bell. Syn. Emys crassicolis Bell, manusc. ; Gray, Synops. Rept. p. 21; Gray Catal. of Shield Rept. p. 20; Hardw. Illust. Ind. Zool., Vol. 1. Rept. tab. 76, ßg. 2; Dum. Bibr. Erpet. Reptilien. 5 gen. II. p. 325. — Clemmys crassicolis Fitz. Ausb. I. c. p. 411. — Emgs nigra, Blyth, Journ. As. Soc. Beug. t. 24, p. 713. Ein Exemplar von Java. 2. Art EMYS REEVESII Gray. Sys. Emys Reevesii Gray, Synops. Fiept, p. 73 ; Bum. Bibr. Erpe't. gen. II. p. 313; Br. Alb. Günther , Rept. of Brit. Ind. p. 29. — Geoclemys Reevesii Gray, Gat. of Shield liept, p. 19.pl. 5. — Clemmys Reevesii Fit z. Ausb. I. c. p. 412. Zwei Exemplare aus der Umgebung von Shanghai. 8. Art EMYS TRIJUGA Schweigg. Syn. Emys trijuga, Schweigger Prodr. p. 310, Bum. Bibr. Erpet. gen. II. p. 310; Gray, Gat. of Shield Rept. p. 20, tab. 4 et tob. 37, ßg. 2; Günther , Rept. of Brit. India p. 29, pl. 2, fig. 6. — Emys Sebae Gray, Synops. Rept. p. 75. — Emys Belangeri Less. in Belang. Voy. Ind. Orient., Rept. p. 291, pl. 1. — Geoclemys Seba Gray, Gat. of Shield Rept. p. 18 et 77. — Clemmys Hermann Fitz., Ausb. I. c. p. 412. Zwei kleine Exemplare von Ceylon. 4. Art EMYS HAMILTONII Gray. Syn. Emys Hamiltonii Gray, Synops. Rept. p. 21, 72; Bum. Bibr. Erpet. gen. 11. p. 316; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 32. - — Emys guttata, Hardw. III. Ind. Zool. Vol. I, pl. 76, fig. 1. — Geoclemys Hamiltonii Gray , Gat. Shield. Rept. p. 17. Ein Exemplar von Calcutta, durch Dr. Stolicka. 5. Art EMYS CASPICA spcc. Gmel. Syn. Testudo caspica Gmel. Reise durch Russl. t. 3, p. 59 , tab. 10 et 11. — Emys caspica Schweigg., Gray, Bum. Bibr. — Emys lutaria Bell, Monogr. pl. 23, 24. — Clemmys caspica Wagl. — Clemmys lutaria Fitz. Ausb. I. c. p. 411. — Emys sigriz B um. Bibr., Erpe't. gdn. t. II. p. 240. Ein Exemplar aus dem südlichen Spanien, ein zweites aus der Umgebung von Murcia, ein drittes aus einer Lache ausserhalb Mogador (Marocco). Gatt. PANGSHURA gray. (. Emys spec. D u m. Bibr.) Art PANGSHURA TECTA Gray. Syn. Emys tecta Gray, Synops. Rept. p. 23, Hardiv. Illust, of Ind. Zool. Vol. I, tab. 72r fig. 1, 2; Bell, Monogr. of Test. tab. 17; Bum. Bibr. Erpet. gen. II, 321. — Batagur tecta Gray, Cat. of Shield Rept. p. 36. — Fangshura tecta Günth. Rept. of Brit. Ind. p. 33. — Emys trigibbosa Lesson in Belang. Voy. Ind. Orient., Rept. p. 29. Ein Exemplar aus Calcutta, durch Dr. Stolicka. 6 Dr. Franz Stein dachner. FAMILIE CHELIDIDAE GRAY. (Chelydae Wiegm., Ilerp. Mex.; Pleuroderes (Subfam.) Dum. Bibr. Erpet. gen. t. II. p. 372.) Schlammschildkröten. Gatt. STERNOTHAERUS bell. (Pelusio s W a g 1 .) Art STERNOTHAERUS NIGRICANS Dum. Bibr. (Erpet. gen. II. 399.) Syn. Testudo subniger L acep., Latr., Fand. — Terrapene nigricans Merr. — Pelusios subniger Wagt. — Sternotheres subniger Gray, Synops. 38, Cat. Sh. Bept. p. 51. Zwei Exemplare von Madagascar, durch Frau Ida Pfeiffer. Gatt. PODOCNEMIS WA GL., DUM. BIBR. Art PODOCNEMIS DUMERILIANA Wagl. Syn'. Emys Dumeriliana Seine fig g. — Podocnemis Dumer iliana, Wagl. Syst. 155; Dum. Bibr., Erpet. gen. II. 387 ; Gray Cat. Sh. Bept. p. 62. — Hydraspis Dumeriliana Gray, Synops. p. 42, nec Podocnemis Tracaxa Fitz. Ausb. I. c. 412. Das kaiserliche Museum besitzt wohl von dieser Art ein grosses, trockenes Exemplar aus Brasilien, durch Herrn Joh. Natterer, doch das von Fitzinger im Cataloge der Ausbeute der österr. Naturf. etc. aus Versehen als Podocnemis tracaxa. angeführte (eigenhändig bezeich- nte) Exemplar ist nichts anderes als Pelomedusa subruf a Gray ( Pentonyx capensis Dum. Bibr.), und zeigt fünf Nägel an jeder der Extremitäten. Gatt. PELOMEDUSA wagl., gray. ( Pentonyx Dum. Bibr.) Art PELOMEDUSA SUBRUFA spec. Lacep. Syn. Testudo subruf a Lacep. Quad. Ovip. tom. 1, p. 173; Latr., Daud. — Testudo galeata Schöpf l. c. p. 12, tob. 3, fig. 1. fjuv.J, Shaw. — Emys galeata, olivacea et subrufa Schiveigg. Prodr. Arch. König sb., tom. 1, p. 307, 432, 508. — Pelomedusa galeata Wagl. Syst. Amph. p. 136. — Pentonyx capensis Dum. Bibr., Erp4t. gen. tom. IT. p. 390, Atl.pl. 19, fig. 2, 2. a. — Pelomedusa subrufa Gray, Cat. Shield Bept. p. 53. — Podocnemis tracaxa. Fitz. (nec. Wagl. nec. Synon.J Ausb. I. c. p. 412. — Pelomedusa galeata Wagl., Fitz. Ausb. p. 412. Zwei Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. CHELODINA (fitz.), dum. bibr. Art CHELODINA LONGICOLLIS spec. Shaw. Syn. Testudo longicollis Shaw, Gen. Zool. t. 3, p. 62, tab. 16. — Emys longicollis S chw eig g. Prod. — Ilydrapsis longicollis Bell, Zool. Journ. t. III. p. 512; Wagler ; Fitz. Ausb. I. c. p. 412. — Chelodina Novae Ilollandiae Dum. Bibr. Erpet. gen. t. II. p. 443, pl. 21, fig. 2. — Chelodina longicollis Gray, Catal. of Shield Bept. p. 58; Bell, Monogr. of Testted. pl. 39, 40. Ein Exemplar von Sydney. B cp tilie n. 7 Gatt. CHELYMYS gray. (Platemys spec. Dum. Bibr.) Art CHELYMYS MACQUARIA Gray. Syn. Emys Macquaria Guv. Heyn, anim.t. 2, p. 11. — Hydrapsis Macquaria Gray , Synops. Rept. p. 40. — Hydrapis Victoriae Gray Zool. Mise. p. 55. — Platemys Macquaria D um. Bibr. Erpet. gen., II, p. 438. — Chelymys Macquaria Gray, Gat. of Shield Rept. p. 57. Zwei Exemplare aus den süssen Gewässei’n um Rockhampton nördlich von Sydney. (Geschenk des Verfassers.) (Glatt. CHELYS DAUD. DUM. (. Matamata Mer r. ) Art CHELYS FIMBRIATA spec. Schneid. Syn. Testudo raxarara Ferm. Hist. Nat. Holl. Equin. p. 51. — Test, finfbriata Schnei d. Schild k. p. 349; Gmel. Syst. Nat.; Schöpf, Naturg. d. Schildk. p. 97, Tab. 21. — Test, matamata Brug. Journ. d'hist. nat. Paris 1792, Donnd. Zool. Beitr. Bd. 111, p. 24, Latr. Hist. Rept. t. I, p. 9, tab. 4, fig. 1. — Matamata fimbriata Merr. — Ghelys fimbriata (Matamata) Spix, Spec. nov. Test. Bras. p. 15, tab. 11. — Ghelys matamata, D um. Bibr., Erpet. gen. t. 11. p. 455, pl. 21, fig. 2 ; Gray, Cat. of Sh. Rept. p. 60. Ein Exemplar aus Brasilien. FAMILIE TRIONYCIDAE SIVE POTAMITIDAE. Flussschildkröten oder Lippenschildkröten. ( Labiata Fitz.) Gatt. EMYDA GRAY. ( Cryptopus Dum. Bibr.) Art EMYDA GRANOSA spec. Schöpf. Syn. Testudo granosa Schöpf , Naturg. d. Schildk. p. 127. Tab. 30 A., 30 B. — Test, scabra Latr. — Test, granulata Shaw, Baud. — Trionyx coromandelicus Geoffr. Ann. Mus., t. 14, p. 16, tab. 5, fig. 1. — Trionyx granosus Schweigg. — Emyda punctata Gray, Gat. of Sh. Rept. p. 63, Hardio. Illust, of Ind. Zoology, II. pl. 63, 64 (Trionyx punc- tatus et granosus) ; Bell, Monogr. of Test. pl. 25. — Trionyx granosus Fitz. Ausb. I. e. p. 412. — Cryptopus granosus Dum. Bibr. Erpet. gen. t. II, p. 501. — Emyda granosa Günther, Rept. Brit. Ind. p. 45. Vier Exemplare von Madras. Gatt. TRIONYX GEOFFR., GRAY. ( Gymnopus , spec., Dum. Bibr.) 1. Art TRIONYX SINENSIS Wiegm. Syn. Trionyx sinensis Wiegm. Nov. Act. Acad. Leop. Garol. t. XVII. 1835, p. 189; Günther , Rept. of Brit. Ind. p. 46. — Tr. per ocellatus Gant. Ann. & Mag. Nat. Hist. IX. (1842) p. 482. Gray Gat. of Sh. Rept. p. 65, pl. 31. — Tyrse perocellata Gran/, Cat. Tort. Brit. Mus. p. 48. — Pelodiscus sinensis Fitz. Ausb. I. c. p. 412. A7ier Exemplare von Hongkong und Shanghai. 8 Dr. Franz Steindachner. 2. Art TRIONYX JAVANICUS Schwei gg. o o Syn. Trionyx javanicus Schweigg., Prodr. 287; Geoffr. Ann. Mus. XIV. p. 15, tab.3; Gray, Cat. Tort. Brit. Mus. p. 47, Hardw. Illust. Ind. Zool. tom. II.pl. 65; Günther, liegt. Brit. Ind. p. 48. — Gymnopus javanicus Dum. Bibr. Erpet. gen. tom. II. p.493. — Potamochelys javanica Fitz. Ausb. p. 412. Ein Exemplar von Java. 3. Art TRIONYX GANGETICUS Cuv. Syn. Trionyx gangeticus Cuv. Regn. anim., tom. 2, p. 16; Günther Rept. Brit. Ind. p. 47; Gray, Cat. of Sh. Rept. p. 66. — Trionyx ocellatus Gray in Hardw. lllust. of Ind. Zool. Vol. I, pl. 78. — Tr. hurum Gray in Hardw. Illust. etc. Vol. II, pl. 66. — Gym- nopus Duvaucellii et ocellatus 1) u m. Bihr. Erpet. gen. tom. II. p. 487 — 491. Ein Exemplar aus dem Ganges. ORDNUNG SAURIA - ECHSEN. Sectio I. EMI DOSAURI G ü n t h e r. (Subordo I. Loricati Wie gm.) Panzerechsen. FAMILIE CROCODILIRAE . 154. — Gecko aculeatus Spix, Spec. nov. Lac.-Bras. p. 16, tab. 18. ßg. 3. — Gecko armatus Neuw. Abbild. — Tachybates armatus Fitz. Ausb. p. 400. — Hemidactylus armatus Wagl. Fitzing. Syst. Rept. p. 105. Zwei Exemplare von Brasilien, durch Ritter v. Frauenfeld. Gatt. COSYMBOTUS fitzing. (Syst. Rept. 1843, pag. 104.) Art COSYMBOTUS PLATYURUS spec. Schneid. Syn. Stellio platiurus Schneider , Denksch. Akad. Wiss. München , 1811, Tab. 1, Fig. 3. — Lacerta Schneider iana Shaw. Gen. Zool. t. III, p. 278. — Hemidactylus platyurus Wie gm. Act. Acad. Leop. Car. Nat. Cur. t. XVI 1, p. 288. — Hemidactylus marginatus Wiegm. Amphib. p. 145; Cuvier, liegn. anim. t. II, p. 54: Dum. Bibr. E rp dt. gen. t. III, p. 370, pl. 30, fig. 2. ■ — Platyurus Schneiderianus Gray, Catal. Liz. Brit. Mus. p. 157. — Nycteridium Schneiden' Giinth. Rept. Brit. Ind. p. 111. — Cosymbotus pla- tyurus Fitz. Syst. Rept. p. 104, Ausb. p. 400. — Crossurus platyurus Girard. Un. St. Expl. Exped. Rept. p. 281. Sechs Exemplare von Manila und Java, gesammelt von den Herren Zelebor und v. Frauenfeld, ein Exemplar (Geschenk des Verfassers) von Celebes. Gatt. PEROPUS WIEGM. (FITZ, part., Syst. Rept.) Art PEROPUS MUTILATUS Wiegm. Syn. Peropus mutilatus Wiegmann , Gray Cat. Liz. p. 159; Girard, U. St. Expl. Erp. Herp. p. 277; Fitzing er , Syst. Rept. p. 103, Ausb. p. 400. — Hemidactylus mutilatus Wieg- mann, Act. Acad. L. C. N. Cur., t. 27. p. 288; Dum. Bibr. Erpbt. gen. t. III. p. 354. D rei Exemplare von Manila, vier Exemplare (Geschenk des Verfassers) von Celebes. 14 Dr. Franz Steindachner. Gatt. PHYLLOD ACTYLUS dum. bibr. ( Oedura Gray; Diplodactylus Gray.) 1. Art PHYLLOD ACTYLUS MARMORATUS sp. Gray. Syn. Oedura marmor ata Gray, Zool. Miss.]). 52; Catal. Liz. Brit. Mus. p. 147. Ein Exemplar (von Neu-Holland), schon seit längerer Zeit im Wiener Museum , ohne Angabe des Einsenders und Fundortes. 2. Art PHYLLOD ACTYLUS LESUEÜRII Dum. Bibr. Syn. Phyllodaetylus Lesueurii Dum. Bibr., Eryye't. gen. t. III, p. 392. — Oedura rhombif er Gray, Gat. Liz. p. 147. — Diplodactylus Lesueurii Fitz. Syst. Rept. (1843) p. 94. Das Wiener Museum besitzt drei sehr gut erhaltene Exemplare, welche nach der Körper- zeichnung (verschiedenen Grösse der Rhomben) ebenso vielen Varietäten angehören. Fundort: Neu-Südwales. 3. Art PHYLLOD ACTYLUS VITTATUS spec. Gray. Syn. Diplodactylus vittatus Gray, Proc. Zool. Soc. 1832, p. 40; Girardin Unit. Stat. Expl. Exp., Herpet. p. 297, pl. 24, fig. 9 — 16; Fit zing er Syst. Rept. p. 94. Bei zwei Exemplaren (aus der älteren Sammlung des Wiener Museums) liegt an der Unterseite der Zehen nur eine Reihe von Plättchen vor den beiden grösseren Endplatten, bei einem dritten Individuum (Geschenk des Verfassers) aber zwei paarige Plättchen an den drei inneren Zehen. — Neu-Südwales. 4. Art PHYLLOD ACTYLUS PORPHYREUS spec. Daud. Syn. Gecko porphyreus D audin , Ilist. Rept. t. IV, p. 130; Mer r em Amph. p. 43, Cuvier Regn. anim. t. II, p. 57. — Phyllodaetylus porphyreus Dum. Bibr. Erp>et. gen. t. III; p. 393; Fitz. Syst. Rept. p. 95, Ausb. p. 399. Vier Exemplare vom Cap der guten Hoffnung, gesammelt von R. v. Frauenfeld. 5. Art PIIYLLODACTYLUS LINEATUS sp. Gray. Syn. Diplodactylus lineatus Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 150. — Phyllodaetylus lineatus Smith Illust. Zool. South- Afriea , Rept. App. p. 6. Ein kleines Exemplar (Geschenk des Verfassers) vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. PHYLLURUS cuv. ( Gymnodactylus sp. Dum. Bibr.) Art PHYLLURUS PLATURUS spec. White, Shaw. Syn. Lacerta platura Shaw in White' s Journ. I oy. N. S. Wales, App. p. 246, tab. 3, fig. 2. — Stellio pliyllurus Schneider, Amph. Phys. p. II, p. 31. — Stellio platurus Daud., Hist. Amph. p. 51. — Agama platyura Merrern, Amphib. p. 51. — Phyllurus Guvieri Bory, Dict. dass. d'Hist. nat. t. VII, p. 183. — Phyllurus platurus Cuv. Regn. anim. t. II, p. 58; Guerin Iconog. Regn. an. tab. 14, fig. 1; Griff ith, Anim. Kingd, t. IX. p. 151. — Cyrtodactylus platurus Gray, Synops. in Griff. A. K. t. IX, p. 52. — Gonyodactylus (Phyllurus) platurus Fitz. Syst. Rept. p. 92. — Phyllurus platurus Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 176; Fitz. Ausb. p. 399. — Gymnodactylus phyllurus Dum. Bibr. Erp4t. g4n. t. III, p. 428. — Phyllurus platurus G irard, U. St. Expl. Exp. Herpet. p. 303. Fünf Exemplare aus der Umgebung von Sydney. Reptilien. 15 Gatt. GYMNODACTYLUS SPIX (DUM. BIBH. part.), GÜNTHER. 1. Art GYMNODACTYLUS GIRARDI n. sp. Char. Kopf kurz, ziemlich breit, gleichförmig granulirt, ohne Tuberkeln', vorderstes Unterlippenschild, sehr gross, dreieckig", zwischen dem Seitenrande des letzteren und dem unteren Rande des darauffolgenden, ersten paarigen Unterlippenschildes jederseits ein Kinnschildchen', 6‘ + 1 4- 6 Ober- und ebenso viele Unterlippen- schilder. Rücken mit sechzehn ganz regelmässigen Längsreihen dicht an einander gedrängter, konischer , stark zugespitzter Tuberkeln, deren Spitzen etwas nach hinten geneigt sind , und ivelche sich nur bis zum Hinterhaupte fortsetzen', die beiden mittleren Tuberkelreihen weiter von einander entfernt, als die übrigen unter sich. Unterseite des Kopfes viel feiner granulirt als die Oberseite desselben; Bauchschlippen gross und gegen die After spalte bedeutend an Grösse zunehmend: Schwanz an dem uns vorliegenden grösseren Exemplare reproducirt , an der Oberseite gleichmässig mit kleinen rhombenförmigen Schuppen besetzt; eine Längenreihe grosser , breiter Schilder an der Unterseite des Schwanzes. Oberseite des Körpers braun, Kopf mit kleinen schwärzlichen Pünktchen gesprenkelt, eine schwarze Linie zieht im Halbbogen über das Hinterhaupt von dem hinteren Rande eines Auges zu dem des anderen; Rücken mit zahlreichen schwarzen Querlinien', iveisse Ringe mit breiter schwarzer Einfassung in der hinteren Län- genfläche des Schwanzes, in der vorderen einige schwarze Flecken , hie und da mit schwach ausgeprägten hellen Querlinien abwechselnd. Diese Art ist sehr nahe verwandt mit Gymn. Arnouxii A. Dumeril und unterscheidet sich von letzterer hauptsächlich nur durch die dichtere Aufeinanderfolge der zugespitzten Rückentuberkeln, welche bis zum Hinterhaupte reichen, während sie sich bei G. Arnouxii bis zur Stirne fortsetzen und abgerundet sind (s. Arch. du Mus. t. VIII, pl. 17, hg. 56.). Zwei Exemplare, Fundort unbekannt. 2. Art GYMNODACTYLUS STOLICKAI n. sp. Char. Rücken deutlich gekörnt, mit zahlreichen, nur ivenig grösseren, vollkommen runden Tuberkeln. Rostraischild gross, am oberen Rande schwach convex, und in dem auf die Oberseite der Schnauze über greif enden Theile in der Mitte gefurcht. Nasenöffnung nach vorne und unten von dem Rostralschilde ( ersten ) und zweiten Oberlippenschilde, nach oben und hinten von drei kleinen Schildchen begrenzt , von denen das vorderste am grössten ist. 19 — 21 Ober- und 13 Unter- lippenschilder ; vorderstes Unterlippenschild sehr gross, dreieckig : drei Paare von Kinnschildern, die des ersten Paares durch das vorderste Unterlippenschild fast vollständig getrennt, ähnlich wie bei Gymnodactylus Kandicmus. Ohröffnung klein, rund , doch viel grösser als die Rückentuberkeln; keine Femoral- oder Präanal- poren. Schwanz an dem von uns untersuchten Exemplare, wie es scheint, reprodu- 16 Dr. Fi 'am Steindachner. cirt, in dei' vorderen , etwas grösseren Längenhälfte an jeder Seite mit drei Heiken grosser , stackelähnlick weit vorragender Tuberkeln , von denen die der untersten Reihe bei weitem am grössten und konisch sind. Keine grossen , queren Platten an der Unterseite des (reproducirten ?) Schwanzes ; hintere kleinere Längenhälfte des Schwanzes gleichförmig beschuppt. Schnauze und Lippenschilder schwarzgrau punktirt und gestrichelt. Rücken hell blaugrau mit zahlreichen dunkleren , schwarz- punktirten Querbinden , deren Ränder ausgezackt sind , und welche gegen den hinteren Rand an Intensität der Färbung zunehmen. Von diesen Querbinden liegen drei am FLinterhaupte , sechs am Rücken und dreizehn am Schwänze ; letztere sind am schmälsten ; Extremitäten mit unregelmässigen , schwach vortre- tenden , schmalen Querbinden ; Zehen an der Oberseite bis zu den Klauen ab- wechselnd hell und dunkel gestrichelt. Ein Exemplar in der Nälie von Karoo, nördlich von Dras, unter einem Steine gefunden von Dr. Stolicka. 3. Art GYMNODACTYLUS ALBOGULARIS Dum. Bibr. Sy n. Gymnodactylus albogularis Dum. Bibr., Erp et. gdn. t. III, p. 115; Gatal. Method. Collect. Bept. p. 43; Cocteau, Bibron Bept. in Hist, de Vlle de Cuba de Dämon de la Sagra, p. 174, pl. 19. — Goniodactylus albogularis Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 172. Bei der Mehrzahl der Exemplare, die das Wiener Museum von dieser Art aus Cuba besitzt, beginnt an den Lippenschildern unmittelbar unter dem Auge eine himmelblaue Binde mit grauschwarz eingefassten Rändern und zieht in gerader, horizontaler Richtung bis zur Ohr- öffnung. Eine zweite, gleichfalls himmelblaue, aber quergestellte schmale Binde mit schwarzer Einfassung liegt an den Seiten des Halses, etwas vor der Einlenkung’ der vorderen Extremitäten an der Übergangsstelle der hellgrauen Färbung des Kopfes und Nackens in die viel dunklere des Rumpfes, erreicht jedoch nicht die Mittellinie des Rückens und fehlt unter sieben Exem- plaren, die ich untersuchen Gelegenheit hatte, nur bei einem einzigen, wird jedoch weder von Dumeril, Bibron noch Gray erwähnt. Vier bis fünf Kinnschilder hinter den drei vor- dersten Unterlippenschildern in einer Querreihe. — Sieben Exemplare, vier davon von Cuba und Geschenk des Verfassers. 4. Art GYMNODACTYLUS MACUL ATUS n. sp. Ghar. Kör per ge statt, Granulirung des Rückens, Grösse des Rostral- und vordersten Unterlippenschildes wie bei der früher erwähnten Art , doch sind die Kinnschil- der schmäler und liegen zu sieben in einer Querreihe; die ganze Oberseite des Körpers und der Extremitäten ist schmutzig bräunlichgrau und mit zahlreichen etwas helleren, rundlichen Flecken, sowie mit verschwommenen, zarten , schwärz- lichen Marmorirungen geziert ; einige längliche , schmale , tief schwarze Flecken oder Längsstriche liegen am vordersten und hintersten Theile des Rückens und am Beginn des Schwanzes , welcher leider an dem einzigen Exemplare des Wiener Museums zum grössten Theile fehlt. Ein Exemplar; Fundort unbekannt, höchst wahrscheinlich von Westindien, da es sich mit drei Exemplaren von Gymnodactylus albogularis in einem Glase vorfand. Rep tili e n. 17 5. Art GYMNODACTYLUS MARMORATUS Dum. Bibr., var.? Syn. Tachybates tuberculosus E itz. fexcl. Syn. Gecko tuberculus Daud. et Uemidactylus macu- latus Dum. Bibr.J Ansb.p. 400. Obwohl das uns vorliegende, leider stark beschädigte Exemplar keine eigentlichen Quer- binden am Rumpfe zeigt, vielmehr in der Anordnung und Lage der Rückenflecken auffallend an Gecko monarckus erinnert, so glaube ich es doch wegen der Gestalt und Zahl der Tuberkeln so wie insbesondere nach der Anordnung der Anal- und Femoralporen zu Gymnodactylus marmo- ratus beziehen zu sollen. Die Nasenöffnungen sind nach vorne und unten von dem Rostralschilde, nach oben von einem kleinen Schildchen begrenzt, welches die unmittelbare Fortsetzung der gablig getheilten Spitze des Rostrale bildet. Letzteres ist sehr gross, breit, am oberen Rande tief eingebuchtet, oder zweispitzig. In dem Einschnitte des Rostralschildes liegen drei Schildchen, von denen das vordere grösste dreieckig ist. Die Zahl der Oberlippenschilder beträgt mit Ein- schluss des Rostrale 23, die der Unterlippen 21; drei Paare von Kinnschildern, das erste Paar enthält noch einmal so grosse (fast rhombenförmige) Schilder als das zweite. Das mittlere Unter- lippenschild ist gross, dreieckig, breiter als jedes der ersten Kinnschilder, aber etwas länger als letztere. — Der Rücken ist fein granulirt, und mit zahlreichen Reihen massig grosser, etwas in der Breite ausgezogener, konischer Tuberkeln besetzt. Der Schwanz ist an dem von uns untersuchten Exemplare aus Java abgebrochen. Paarige Reihen dunkelbrauner, bald in die Länge, bald in die Quere ausgedehnter Flecken liegen zunächst der Mittellinie des Rückens und zarte minder dunkelbraun gefärbte Marmorirungen an den Seiten des Rumpfes. Die dunkle Rostralbinde setzt sich hinter dem Auge bis über die Ohröffnung fort, am Hinterhaupte bemerkt man zwei schmale, nach hinten convexe Binden, die Extremitäten sind mit hellbraunen, undeut- lich abgesetzten Ringen geziert. Die Bauchschuppen sind ziemlich gross, oval, am grössten zunächst der Aftergegend und unmittelbar an den Femoralporen, welche mit den Präanalporen eine __yw_Reihe bilden. — Fundort: Java. 6. Art GYMNODACTYLUS PHILIPPINICUS n. sp. Diese Art steht dem Gymnod. marmoratus sehr nahe, doch sind die Tuberkeln des Rückens grösser, in den vorderen Theilen des Rumpfes fast konisch, weiter nach hinten aber entschieden dreieckig und stärker entwickelt. Die Bauchschuppen sind bedeutend kleiner als bei der letzterwähnten Art und liegen in 46 — 48 Reihen. Oberlippenschilder 10— F 1 -f- 10, Unter- lippenschilder 1 1 — f- 1 — |- 1 1. Femoralschuppen von ganz gleicher, geringer Grösse. Bei Männchen dürfen sich wohl Präanalporen vorfinden, Femoralporen aber scheinen bei beiden Geschlechtern zu fehlen. Rücken mit paarigen, schwach halbmondförmig gebogenen Längenflecken, Schwanz mit breiten Querbinden; die schmale Rostralbinde setzt sich hinter den Augen über die Ohr- öffnung bis auf den Rücken fort, ohne an Breite zuzunehmen und trifft daselbst mit der der entgegengesetzten Seite unter einem spitzen, lang ausgezogenen Winkel zusammen; eine etwas breitere, winkelförmig gebrochene Binde am Hinterhaupte; Marmorirungen auf der Schnauze, Stirne sowie auf den Extremitäten. Ein Exemplar von den Philippinen. 7. Art GYMNODACTYLUS GECKOIDES spec. Spix. Syn. Gymnodactylus geckoides Spix, Lac. Bras. p. 17, t. 18, fig. 1 ; Gray, Cat. Liz. p. 175 .j — Gymnodactylus scaber Dum. Bibr. Erpet. gen. t. III, p. 421. — Stenodactylus scaber Rüppel, Atlas, Rept. p. 15. tab. 4, fig. 2. Mehrere Exemplare von Syra, Ägypten, Persien. Novara-Expedition. Zoologischer TheiL Bd. I. Steindachner. Reptilien. 3 18 Dr. Franz Steindachner. Gatt. HOPLODACTYLUS FITZ. (Syst. Rept. 1843, pag. 100). ( Pentadactylus Gray, Cat. Liz. pag. 169 (1845); Günther, Rept. Brit. Ind. pag. 117.) Indem Dr. Fitzin ger 1. c. Platydactylus Duvaucelii Dum. Bibr. als typische Art des Geschlechtes Hojplodactylus hinstellt, ist der von Gray und Günther vorgeschlagene Gat- tungsname Pentadactylus, da er jüngeren Ursprunges ist, zu beseitigen (vorausgesetzt, dass Pentadactylus Duvaucelii Günth. Rept. Brit. Ind. p. 118 mit Platyd. Duvaucelii Dum. Bibr. identisch ist) ; doch gebührt Dr. Günther das Verdienst, zuerst die charakteristischen Eigen- thümlichkeiten dieser Gattung, welche sich zunächst an Gynmodactylus Spix anschliesst, erkannt und hervorgehoben zu haben. Art HOPLODACTYLUS (PENTADACTYLUS) AUSTRALIS n. sp. Char. Bücken fein granulirt und mit zahlreichen Bedien kleiner dreieckiger , gekielter Tuberkeln besetzt ; vorderstes Unterlippenschild dreieckig , bedeutend grösser als die hinter demselben liegenden beiden Kinnschilder ; 13 Unter- und 15 — 17 Ober- lippenschilder ; Bostral- oder mittleres Oberlippenschild gross , am oberen Bande schwach convex , in der Mitte mit einem Einschnitte versehen ; Caudalplatten gross, die ganze Breite der Unterseite des Schwanzes , welche an unserem Exemplare zur Hälfte regenerirt ist , einnehmend ; Bauchschuppen allmälig nach hinten an Grösse zunehmend ; keine Femor alp oren (wenigstens nicht bei Weibchen): Hasenöffnung zwischen dem ersten (Bostralschilde) und zweiten Oberlippenschilde , unmittelbar am oberen Bande derselben gelegen: Kopf und Bücken mit mehreren Beihen schwarzbrauner , kleiner Flecken , die an der Oberseite des Schwanzes sich zu Querbinden vereinigen ; Lippenschilder braun gefleckt; ein kurzer schwarz- brauner Streifen am unteren Augenrande und vor dem Auge , ein längerer zwi- schen dem hinteren Augenrande und dem Tympanum; zweilappige Endschuppe unter der Klaue der einzelnen , massig langen Zehen ziemlich lang , schmal; sämmtliche Schuppen und Schilder an der Unterseite des Körpers , unter der Loupe gesehen , braun punktirt. Ein Exemplar von Neu-Südwales; durch den Verfasser. Gatt. SPHAERODACTYLUS gray (cuv.). Art SPHAERODACTYLUS COPEI n. spec. Char. Der Kopf ist fein granulirt , stark zugespitzt , der Biicke7i und der vorderste Theil der Oberfläche des Schwanzes smd mit grossen gekielten Schuppen , welche gegen den Kopf zu an Umfang abnehmeM, besetzt ist; nur auf der Mittellinie des Backens liegt eine Lämgsreihe kleiner Schuppen. Die grössere hintere Hälfte des Schwanzes zeigt cm der Oberseite ungekielte, aber gleichfalls grosse Schuppen. An der Unterseite des Schioa7izes liegt eine Lä7igsreihe grosser Schilder , welche m der vorderen Hälfte desselbe7i bedeutend länger und schmäler smd als in dem hinteren Theile des Schwanzes , ivoselbst sie nach allmaligem Überga7ige die ga7ize Breite der Unterseite einnehmen , aber an Länge abnehmen. Nur zunächst hinter R eptili en. 19 der Afterspalte liegen Schuppen , und zwar in circa 6 — 7 unregelmässigen Quer- und ebenso vielen Längsreihen. Das Rostraischild ist sehr gross , und schhesst mit dem dar auf folq enden Paare der Oberlippenschilder die kleinen Nasen- öffnungen nach vorne und unten ein , während letztere nach hinten und oben von drei kleinen Schildchen begrenzt sind. Von den Oberlippenschildern sind das erste und das unter dem Auge liegende Schild am längsten , letzteres ist übrigens von äusserst geringer Höhe. Das vorderste Unterlippenschild ist stark entwickelt und erstreckt sich ziemlich weit über die Unterseite des Kopfes ; das darauffolgende erste Paar der Unterlippenschilder übertrifft die übrigen bedeutend an Länge. Oberlippenschilder 4-\- 1 -f 4, Unterlippenschilder 4-\- 1-\- 4. Oberseite des Kopfes hinter den Augen bräunlich mit grauen Flecken , an der Stirne und, Schnauze einfärbig bräunlich ; Rücken gleichförmig braun und grau gefleckt ; Bauchseite hell braungrau mit bräunlicher Schuppeneinfassung . Ein Exemplar (Geschenk des Verfassers) von Südamerika, ohne nähere Angabe des Fundortes. — Nächst verwandte Art: Sphaerodactylus Richards onii Gray. Gatt. NAUT LINUS (GRAY) GIRARD. 1. Art NAüTLINUS ELEGANS Gray. Syn. Nautlinus elegans Gray, Zool. Mise. p. 72, D ieff enbach, N. Z. II, p. 203; Gatal. Liz. Brit. Museum p. 169. — Hoplodactylus elegans Fitz. Ausb. p. 400. — Hoplo- dactylus pacificus Fitz, (nee Nautl. pacificus Gray) ibid. — Hoplodactylus punctatus Fitz, (nee Nautl. punctatus Gray) ibid. — Hoplodactylus Grayi Fitz. part. ibid. — Gymnodactylus elegans Bum. Catal. mdtli. Collect. Fiept. Die erste, g'enaue wissenschaftliche Beschreibung dieser schönen Art ist im „Catal. Metho- dique de la Collection des Reptiles“ von den Herren C. und Aug. Dumeril gegeben, während die ältere Beschreibung Gray’s im Cataloge der Eidechsen in den Sammlungen des britischen Museums sehr unvollständig ist, und es zweifelhaft lässt, ob Nautl. Grayii Bell nur als eine Varietät von Nautlinus elegans oder aber als eigene Art betrachtet werden darf. Ich vermuthe, erstere Ansicht dürfte die richtigere sein; wenigstens gibt Gray in seiner kurzen, ganz unzu- länglichen Beschreibung kein einziges wesentliches Unterscheidungsmerkmal an. — Die Färbung des Rückens ist bei Nautlinus elegans purpurfarben, grün oder gelb. Unter sechs Exemplaren besitzen zwei eine gelbe, schwarzeingefasste schmale Binde an den Unterlippenschildern und an den Seiten der Oberfläche des Kopfes, ferner längliche Flecken von gleicher Färbung und Einfassung am Rücken und Schwänze, und zwar bei einem violettgefärbten Exemplare in vier, bei dem zweiten gelben aber nur in zwei Längsreihen; bei dem zuerst erwähnten Exemplare ziehen über die Bauchfläche vier Längsreihen gelber Binden, von denen nur die beiden äusseren schwarz eingefasst sind; bei dem zweiten Exemplare fehlen sie vollständig; bei dem dritten Exemplare von violetter Färbung fehlt die Längsbinde an der Oberseite des Kopfes, nicht aber die Unterlippenbinde; von den Rückenflecken ist nur ein Paar, und zwar über der Einlenkung der vorderen Extremitäten angedeutet, und auch am Schwänze liegen nicht mehr als zwei Flecken in geringer Entfernung von der Basis desselben. Diese drei Exemplare sind von Dr. Fitzinger als Hopl. elegans bestimmt. Von den übrigen Individuen, die sich durch ihre Grösse auszeichnen, ist ein Stück violett, das zweite orangegelb, das dritte endlich schmutzig 3° 20 Dr. Franz St eindachner. dunkelgrün und es fehlen bei denselben sowohl Flecken als Binden; die Unterlippenschilder sind stets etwas heller gefärbt, als die nächste Umgebung derselben. Bei allen sechs Individuen liegt vor der Afterspalte eine Gruppe von Poren, die sich an den Schenkeln auf zwei Schuppen- reihen fortsetzen; bei den Weibchen ist die Zahl der Präanalporen bedeutend geringer, als bei den Männchen. Die Nasenöffnungen sind stets nach unten von dem Rostral- und dem ersten seit- lichen Oberlippenschilde, nach oben von drei kleinen Schildern vollständig umschlossen. Oberlippenschilder 10 zu jeder Seite des Rostrale, Unterlippenschilder 9 — 10 hinter dem vor- dersten, unpaarigen Schilde, 3 — 4 grössere stachelähnliche Schuppen liegen an jeder Seite des Schwanzes fast unmittelbar neben der Afterspalte sowohl bei Männchen als Weibchen, doch sind sie bei letzteren, wie es scheint, gleich den Präanalporen etwas schwächer entwickelt. Die Lebhaftigkeit der Körperfärbung und Zeichnung steht in keinem wesentlichen Zusammenhänge mit dem Geschlechte. Sechs Exemplare, darunter zwei (eines grün, das zweite orangegelb gefärbt) Weibchen aus Neu-Seeland, gesammelt von Ritter v. Frauen fei d. 2. Art NAUTLINUS PUNCTATUS Gray. Syn. Nautlinus punctatus Gray, Catal. Liz. p. 190; Girard , U. St. Expel. Exp. Ilerpet. p. 309, pl. XVI, ßg. 17 — 26. — Hoplodactylus Grayi Fi t z. part. Ausb. p. 400. Von dieser Art erhielt das Wiener Museum ein grosses, ausgezeichnet gut erhaltenes Exemplar von 8 Zoll Länge, durch Dr. Hochstetter aus Neu-Seeland, welches in der Fär- bung und Körperzeichnung ziemlich genau mit Girard’s vortrefflicher Abbildung überein- stimmt; doch ist der Kopf desselben etwas länger und die Schnauze stärker zugespitzt, wohl in Folge des vorgerückten Alters. Die gelbe, paarige Binde an der Oberseite des Hinterkopfes ist durchgängig, die gleichfalls hellgelbe Unterlippenbinde nur am unteren und hinteren Rande schwarz gesprenkelt; auch mehrere Schuppen am Rumpfe, über welche die gelbe Seitenbinde hinzieht, sind schwärzlich umrandet. Kleine schwarze Pünktchen liegen in ziemlich bedeutender Zahl an den Seiten des Kopfes in der Ohrgegend, auf den Extremitäten und am Rumpfe oberhalb der gelben Rumpfbinde zerstreut. Die grösseren, meist sechseckigen Schuppen an der Schnauze sind an unserem alten Exemplare ganz flach, und die Präanal- und Femoralporen nur sehr schwach entwickelt. Die vier grösseren Schuppen an jeder Seite des Schwanzes zunächst der Afterspalte sind plattgedrückt, nicht zugespitzt, 5 — fleckig wie die übrigen Schwanzschuppen. Gatt. SPATALURA gray. (Proceed. Zool. Soc. of London 1863, pag. 236.) Art SPATALURA COLLARIS n. sp. Die uns in mehreren, leider verblichenen Exemplaren vorliegende Art ist nahe verwandt mit Spatalura Carteri Gray (1. c. p. 236, pl. XX, fig. 2), doch glaube ich sie vor der Hand von letzerer trennen zu müssen, da bei sämmtlichen Individuen des Wiener Museums eine tief schwarze Binde nach Art eines Halbringes oder einer Halsbinde quer über die Kehle und über die Seiten des Nackens zieht, wovon sich in der von Gray gegebenen Beschreibung und Abbil- dung nicht die geringste Andeutung vorfindet. Der Kopf ist bei Sp. collaris überdies kürzer, die Stirn und das Hinterhaupt sind stärker gewölbt und die schnabelförmig zugespitzte Schnauze fällt steiler gegen das vordere Kopfende ab als bei Sp. Carteri Gray. An den schwach concaven Seitenrändern des grossen Rostralschildes, welches mitten an der Oberfläche (nicht auch an dem vorderen Abfalle) eine Furche zeigt, liegt jederseits ein längliches Schildchen, das von den A mp h i b i e n. 21 Nasenöffnungen durchbohrt ist. Oberlippenschilder 7 -ff- 1 -j- 7 , Unterlippenschilder 6— |- 1 -j- 6 ; Mentalschilder und Femoral-Analporen fehlen. Der Schwanz ist bedeutend länger als bei Sp. Gar- ten' und gleicht zum mindesten genau der Länge des Rumpfes oder übertrifft sie ein wenig. Bei einem vollständig erhaltenen Exemplare von 2" 8'" in der Totallänge beträgt die Schwanz- länge etwas mehr als 1" 2"/. Der Schwanz ist ferner nicht deprimirt (wie bei Sp. Garten' — ?), sondern comprimirt, und bildet nach oben und unten eine mit zarten Fasern dicht besetzte Schneide, von denen die obere unmittelbar in die schwach erhöhte Längenleiste auf der Mittel- linie des gleichförmig granulirten Rückens übergeht. Ähnlich wie bei Sp. Garteri liegen am Rücken, Nacken sowie auf der Oberseite der Schwanzwurzel mehrere (im Ganzen acht) dunkle, ziemlich breite Querbinden; der Kopf ist an der Ober- und Unterseite dunkel gefleckt, zuweilen zeigen sich zwei Querbinden auf der Schnauze. — Fundort unbekannt. (Sectio II. Grassilingues Wiegm.) FAMILIE AGAMIDAE GRAY, GÜNTHER, ( Iguanidae Dum. Bibr. part.) Gatt. AGAMA DAUD1N. ( Trap eins Kaup.) 1. Art AGAMA ATRA Daud. Syn. Agama atra Daudin, Hist. Rept. t. III, p. 349; Dum. Bibr. Erp4tol. gdn. t. IV \ p. 493; Gray , Gatal. Liz. p. 256. — Phrynopsis atra Fitz., Syst. Rept. p. 80; Ausb. p. 399. — Trapelus subhispidus Kaup, Isis, 1827, p. 616. — Agama subspinosa Gray, Phil. Mag. 1826 p. 214; Griff. An. Kingd. IX, 57. Zwei Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. 2. Art AGAMA HISPIDA spec. Linnd. Syn. Lacerta hispida Linne Mus. Ad. Frid. p. 44, Syst. Nat. Ed. XII, p. 365 fexcl. Syn. Lac. orbicularis Hernand.J. — Gordylus orbicularis Laurenti Syn. Rept. p. 51. — Gordylus hispidus Laur.ibid • — Lacerta orbicularis Gmelin, Syst. nat. p. 1061 fexcl. Lac. orbic. Hernand.J. — Stellio orbicularis Latr. — Agama orbicularis Daud. — Agama gemmata D aud. — Agama aculeata Cuvier, Regn. anim. t. II, p. 36. — Trapelus hispidus Kaup , Fitz. Ausb. p. 399. — Agama spinosa Dum. Bibr. Erpet. gen. t. IV, p. 502; Aug. et C. D umeril , Gatal. Method.p. 103; Smith, Illust. Zool. S. Afr. Rept. Append. p. 14. Fünf Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. 3. Art AGAMA MUTABILIS Merrem. Syn. Agama ruderata Oliv. Voy. Emp. Ott. t. II, p. 428, tob. 29,fig. 3. — Agama mutabilis Merrem, Syst. Amph. p. 50; Dum. Bibr. Erpet. gen. t. IV, p. 505 ; G. et. Aug. Dum. Gatal. Method. p. 103. — Trapelus aegypticus Guv. Regn. anim. t. II, p. 103. — Trapelus ruderata Gray, Gat. Liz. p. 258. Ein Exemplar ohne Angabe des Fundortes. 4. Art AGAMA AGILIS Oliv. Syn. Agama agilis Olivier, Voy. Emp. Ottom. t. II, p. 438, tab. 29, fig. 2; Dum. Bibr. Erpjet. g&n. t. IV, p. 496; Gray, Gatal. Liz. Brit. Mus. p. 257. — Trapelus fiavimacu- latus Rüppel, N. Wirbelthier e von Äbyssinien, Amphib. p. 12, tab. 6, fig. 1. Zwei Exemplare aus Persien. 22 Dr. Franz St e in dachner. Gatt. STELLIO DAUDIN. 1. Art STELLIO TUBERCULATUS spec. Gray. Syn. Agama tuberculata Gray in Hardw. Illust. Ind. Zoolog. t.II, pl.73. — Laudalcia Tuber- culata Gray, Lat. Liz. p. 254. — Podorrhoa tuberculata Fitsing er, Syst, llept. p.SO. Agama tuberculata Dum. Bibr. Erp) et. g4n. t. IV, p. 4SS, C. et Aug. Dum., Cat. Method. p. 100. — Stelho Indiens Blyth, Journ. Asiat. Soc. Beng. t. XXII, p. 646. — Bary- cephalus Sykesii Günther, Proc. Zool. Soc. 1860, p. 150, pl. 25, ßg. A. — Stellio tuber- culatus Günther, liept. Brit. Ind. p. 157. Von zwei Exemplaren aus Simla entspricht das grössere Exemplar in der Zeichnung und Färbung des Körpers genau Bl yth’s Beschreibung, während das zweite hierin mit Dr. Gün- ther’s Beschreibung und Abbildung von Baryeephalus Sykesii übereinstimmt. Bei einem dritten Exemplare von sehr bedeutender Grösse ans Rangna zeigen sich grössere runde gelbe Flecken mit ziemlich breiter schwarzer Umrandung am Rücken, bei einem vierten und fünften ganz kleinen Individuum von Cashmir und Kargil ist der Rücken ziemlich gleichmässig bräunlich getüpfelt und an den Seiten des Rumpfes liegen kleine, gelbe und schwarze, rundliche Flecken, von denen die gelbgefärbten mit schwarzen Punkten umrandet sind. Die Grundfärbung der Oberseite des Körpers ist bei ganz jungen Individuen lichtblau mit einem Stiche in’s Graue; Exemplare von mittlerer Grösse sind am Rücken bräunlich oder dunkelgrau; alte, ausgewach- sene Exemplare von 9 — 12 Zoll Länge dunkelbraun oder schwarz und fast nur mit zahlreichen, kleinen gelben Flecken besetzt, der Bauch ist hellgelb und mit indigoblauen Marmorirungen geziert; die zunächst der Bauchseite liegenden Theile des Rumpfes sind blaugrün. Der Schwanz ist stets mit zahlreichen, mässig breiten Querbinden besetzt; die mittleren Schuppen des Rumpfes (circa in 6 — 7 Längenreihen zu jeder Seite der Medianlinie des Rückens , und nach hinten convergirend) sind stets viel grösser als die unmittelbar darauffolgenden, seitlich gelegenen äusserst kleinen Rumpfschuppen, und stark gekielt; gegen die Bauchseite nehmen aber die Rumpfschuppen wieder an Grösse zu. LTnter die kleinen Schuppen der Körperseiten mischen sich hie und da, ganz unregelmässig und vereinzelt, grössere, deutlich gekielte, stark vor- stehende Schuppen ein. Sieben Exemplare, zwei (grosse Exemplare) von Simla, zwei (ganz kleine Exemplare) von Cashmir, zwei von Rangna, eines von Kargil verdankt das Wiener Museum dem Sammeleifer des Herrn Dr. Stolicka in Caieutta; ein siebentes Exemplar aus dem Himalaya endlich erhielt das Wiener Museum schon vor längerer Zeit durch Herrn Parreyss. 2. Art STELLIO HIMALAYANUS n. spec. Char. Wie bei der früher erwähnten Art sind auch bei Stellio himalayanus die zu- nächst der Mittellinie des Rückens gelegenen Schuppen grösser als die übrigen Schuppen des Rückens , doch sind sie ganz flach, nicht gekielt , nach hinten abge- rundet und decken sich dachziegelförmig . Zioischen den übrigen seitlich gelegenen , sehr kleinen Schuppen des Rumpfes, welche gegen die Mitte der Rumpfseite an TJmfcing allmälig etiuas zu- und dann wieder abnehmen, liegen keine grösseren, gekielten Schuppen zerstreut. Die Schuppen am Sclmanze, welche in zahllosen Querringen angeordnet liegen, sowie an der Oberseite der Extremitäten sind stark gekielt , gross. Auf den beiden stark convexen, dicken Falten an den Seiten des R eptilien. 23 Halses , welche in der Regel eine sehr lebhafte, rostrothe Färbung zeigen, und am vorderen Rande der Ohröffnungen liegen stachelähnliche , nicht auffallend grosse Schuppen. Fine Querfalte an der Brust. Die Lippenschilder sind viereckig, länger als hoch', insbesondere ist letzteres bei den Oberlippenschildern der Fall. Das Rostraischild ist circa noch einmal so lang und zweimal so hoch wie das darauffolgende seitliche Oberlippenschild, aber wie dieses und alle übrigen vier- eckig. Das vorderste, unpaarige XJnterlippens child ist dreieckig , und von ziemlich bedeutender Höhe. Die Nasenöffnungen liegen unter der scharf ausgeprägten Schnauzenkante, welche sich unmittelbar in die Augenleiste fortsetzt, und zwar nahe dem hinteren Ende des dreieckigen Nasenschildes. Femoral- und Analporen fehlen. Die Bauchschuppen sind kleiner als die darauffolgenden Schuppen an den Seiten des Rumpfes, aber bedeutend grösser als die Schuppen an der Unterseite des Kopfes. Die Bauchseite ist hellgrün und bläulichgrün marmorirt oder ein- färbig , nur die Unterseite des Kopfes zeigt stets eine deutliche Marmorirung . Der Rücken ist hell grünlichgrau und stets bräunlichschwarz dicht marmorirt, so dass die Grundfarbe nur zunächst der Mittellinie des Rückens eine zusammenhängende Binde bildet, an den Seiten des Rumpfes aber nur in zahlreichen, runden Flecken hervortritt. Die stark convexen Falten an den Seiten des Halses sind , wie früher erwähnt, in der Regel rostroth. Der Schwanz ist abwechselnd grün- lichgrau und hellbraun quer gebändert. Zahlreiche Exemplare von Lei (Leli) und Kargil, durch Dr. Stolicka. Gatt. PH11YNOCEPHALUS kaup. Art PHRYNOCEPHALUS STOLICKAI n. sp.? Die uns in zahlreichen Exemplaren aus verschiedenen Punkten des Himalaya vorliegende Art ist zweifelsohne sehr nahe verwandt mit Phrynocephalus Olivieri Dum. Bibr. nnd Ph. Tickein Gray, doch glauben wir sie nicht zu ersterer beziehen zu dürfen, da Dumeril und Bibron in der Beschreibung von Ph. Olivieri ausdrücklich erwähnen, dass die Schuppen an der Oberseite der Extremitäten gekielt seien („Le dessus de membres est recouvert d’ecailles carenees“ Herpet. gen. t. IV, p. 518), während sie bei sämmtlichen dreissig von uns untersuch- ten Exemplaren vollständig glatt sind. Auch mit Phrynocephalus Tickelii scheint unsere Art nicht identisch zu sein, da bei ersterer nach Günther’s Beschreibung sich nur in der Sacral- gegend etwas grössere Schuppen mit anderen gemischt vorfinden, während bei Ph. Stolickai zunächst der Mittellinie des ganzen Rückens nur grössere Schuppen ohne Unterbrechung (durch kleinere Schuppen) neben einander liegen und die Lippenschilder fast durchgängig vier- oder fünfeckig sind. Die Art der Beschuppung der Extremitäten bei Phrynocephalus Tickelii lassen sowohl Gray als Günther in den betreffenden Beschreibungen (Catal. Lizards Brit. Mus. p. 260; Rept. Brit. India p. 160) leider unberücksichtigt. Ghar. Bei sämmtlichen Exemplaren von Phrynocephalus Stolickai sind die Schippen ungekielt, von geringer Grösse. Auf der Mitte des Rückens liegen nach Art einer Längsbinde stets mehrere zusammenhängende Längsreihen etwas grösserer Schup- 24 Dr. F r anz Steindachner. pen, welche bald, ein horniges Aussehen zeigen , wie alle übrigen etioas kleineren , fünf- bis sechseckigen Schuppen an den Seitentheilen des Rückens , zwischen welchen nie grössere Schuppen eingeschoben sind , bald aber , doch nur in seltenen Fällen , ganz flach sind , wie die rhombenförmigen Schuppen des Bauches und der Extremitäten , und sich dann wie diese schioach dachziegelförmig decken. — Der Kopf ist kurz, dick ; die Augendecke gewölbt, mit kleinen unregelmässigen Schuppen besetzt, nur die dachförmig vorspringende äussere , sowie insbesondere die innerste Reihe der Schuppen besteht aus regelmässig angeordneten , etwas grösseren Gliedern. Die Schnauze ist gewölbt, von sehr geringer Länge, ziemlich steil abfallend, die Zügelgegend eingedrückt, der Unterkiefer nach vorne schwach aufwärts gebogen. Die Zahl und Gestalt der Lippenschilder , sowie die Länge der Extremitäten ist sehr variabel. — Die Oberlippenschilder sind in der Regel vier- ocler fünfeckig, selten am unteren Rande convex , ihre Zahl schwankt zwischen 27 — 31. Das Rostraischild ist grösser als die unmittelbar darauffolgenden paa- rigen Oberlippenschilder , welche gegen die Mundwinkel etwas an Grösse zuneh- men', dagegen ist das vorderste Unterlippenschild bedeutend grösser als jedes der übrigen und rhombenförmig; an den unteren Seiienrand desselben schliesst sich je der seits eine Reihe von 4 — 5 länglichen Kinnschildern an, welche von den seitlich gebogenen Unterlippenschildern durch eine Reihe kleinerer Schildchen getrennt sind. Vor dem vorderen Ende der Augenleistebemerkt man das fast vertical gestellte, der Länge nach getheilte Nasenschild, in welchem die Nasenöffnungen liegen. Zwischen dem unteren Augenrande und den Oberlippenschildern liegen vier Längenreihen vier- bis sechseitiger Schuppen. — Die hinteren Extremitäten reichen nach vorne gelegt mit der Klauenspitze der längsten, vierten Zehe bald bis zum hinteren Augenwinkel, bald nur bis zur Wurzel der vorderen Extremitäten , in der Regel aber bis zum Mundwinkel oder bis zur Kehlfalte. Die Kieferzähne sind, dreieckig und nehmen nach vorne an Grösse ab; ihre Zahl beträgt sowohl oben wie unten 25, nur die vordersten vier Zähne des Ober- und Unterkiefers sind konisch und die beiden äusseren (Eckzähne) etwas grösser als der nach vorne und hinten folgende Zahn. Der Schwanz ist an der Basis deprimirt , im Übrigen aber in der Regel rundlich, selten schwach comprimirt. An den Seiten des Schwanzes, und zwar zunächst der Afterspalte liegen stets mehrere stachel- ähnliche Schuppen, welche bei den Männchen bedeutend stärker entwickelt sind als bei den Weibchen. Die Länge des Schwanzes übertrifft fast immer die des übrigen Körpers ; bei einem Exemplare von 3" 10" Länge misst er 1" 11" , bei einem zweiten von 3" ll1/)" Länge 2" , bei einem kleinen Individuum von nur 2" 6"' Länge 1" 31/)", bei einem Exemplare von 2" 31/)" endlich circa 1" l3/(". — Die Bauchseite ist gelb gefärbt und im mittleren Theile in der Regel mit einem mehr oder minder grossen, dunkelgrauen oder schwarzen Flecke geziert , Die Reptilien. 25 Rückenseite ist blaugrau , ,9. 220, tab. 68. ■ — Gonyocephalus tigrinus Kaup, Wagler. — Galeotes lophyrus Schlegel, Abbild, n. Amph. p. 79, tab. 23. — Lophyrus tigrinus Dum. Bibr. Erp dt. gen. t. IV, p. 421, pl. 41. — Gonyocephalus chameleontina Gray, Cat. Liz. p. 238. — Gonyocephalus tigrinus Fitz. Ausb. p. 397. Bei alten Exemplaren verschwinden die Kiele der Bauchschuppen mehr oder minder voll- ständig, während die Schuppen des Rumpfes stets ungekielt sind. Die Oberseite des Kopfes ist ferner bei alten Exemplaren bedeutend stärker concav und die Orbitalleiste viel höher als bei jungen. — Ein kleines Exemplar von Java. Gatt. C 0 R Y P H 0 P H Y L AX fitzinger. Dieses von Fitzinger (in lit.) aufgestellte Geschlecht ist sehr nahe verwandt mit Gonyo- cephalus und unterscheidet sich von letzterem hauptsächlich durch das Vorkommen von Kielen auf sämmtlichen Schuppen des Körpers. Die Schuppen des Rumpfes sind bedeutend kleiner als 30 Dr. Franz St eindachner. die des Bauches und hie und da mit bedeutend grösseren , gleichfalls gekielten Schuppen gemischt. Über die Mittellinie des Rückens und Schwanzes zieht sich ein Kamm hin, welcher seine grösste Höhe am Nacken erreicht und am Beginn des Rückens unterbrochen ist; bei Weib- chen und jungen Exemplaren ist er nur schwach angedeutet. Anal- und Femoralporen fehlen. Eine stark entwickelte V förmige Falte vor der Brust und an den Seiten des Halses; einKehlsack; Tympanum frei liegend. Art CORYPEIOPHYLAX MAXIMILIANI Fitz, (in lit.). Char. Eine Gruppe grösserer , schwach pyramidenförmig erhöhter Schuppen auf jeder Seite des Hinterhauptes, einzeln stehende, ebenso gestaltete Schuppen über dem Tym- panum, eine Längsreihe ähnlicher Schuppten auf der Mitte der Oberseite der Schnauze, längs der Schnauzenkante und dem äusseren und inneren Fände der Orbitaldecke. Zuweilen liegt auch zwischen dem hinteren Augenrande und dem Tympanum. eine Feihe grösserer Schuppen. Die Schuppen des Fumpfes sind rhombenförmig sehr klein, aber deutlich gekielt. Hie und da liegen bedeutend grössere Schuppen am Flicken zerstreut und bilden nur etwas über halber Höhe der Fückenseite eine regelmässige Längsreihe. Die Bauchschuppen übertreffen die Fumpf schuppten bedeutend an Grösse , doch sind sie kleiner als die Schuppen an den Extremitäten und am Schwänze. Von den Schuppen des Schwanzes sind gleichfalls jene der Unterseite bedeutend grösser und viel stärker gekielt als die der Oberseite. Der Schwanz ist auffallend lang, nur mässig comprimirt und dünn. Zehen compri- mirt : die dritte und vierte Zehe der vorderen Extremitäten gleichen sich nahezu an Länge, die zioeite ist etwas länger als die fünfte, diese nur mässig länger als die erste. Die vierte Zehe der hinteren Extremitäten zeichnet sich durch ihre auf- fallende Länge aus, so dass die Länge des Vorderfusses selbst die des Ober- schenkels noch ein wenig übertrifft', die zweite und fünfte Zehe sind nahezu gleich lang. An jeder Seite des Oberkiefers liegen zwanzig dreieckige , compri- mirte Zähnchen, auf diese folgt nach vorne ein Hundszahn , welcher von dem der entgegengesetzten Seite durch 6 — 7 kleine konische Zähne getrennt ist. Im Unterkiefer zählte ich jederseits 17 — 18 dreieckige Zähnchen, und vorne sechs konische Zähne, von denen die beiden äusseren kleiner sind als die entsprechenden Fangzälme des Oberkiefers. Das Nasenschild liegt am vorderen Ende des Seiten- abfalles der Schnauze und grenzt nach unten an das Fostrale und das erste paarige Oberlippenschild. Die Zunge ist gross, papillös , länglich und vorne nur sehr seicht eingebuchtet. Flicken- und Bauchseite sind olivenbraun. Am Flicken zeigen sich zahlreiche von unten und vorne nach hinten und oben laufende , schwarze Linien , welche vielfach unterbrochen sind. Die Unterseite des Kopfes ist in der Fegel schwarz gefleckt , die Oberseite stets einfärbig. Zahlreiche, leider zum grössten Theile stark beschädigte Exemplare von den Nikobaren. Die Länge der grössten dieser Individuen beträgt 12 — 13 Zoll, von denen 83/4 — 9y4 Zoll auf den Schwanztheil fallen. R ep tilie n. 31 Gatt. REDTENBACHERIA nov. gen. Ghar. Kopf dreieckig- v erlängert , im Durchschnitte viereckig , stachellos , mit gleich grossen , länglichen , gekielten Schuppen ; Schnauzen- und Augenrandkante schwach entwickelt , mcAtf erhöht ; sämmtliche Rumpf- und Schwanzschuppen gekielt, am hinteren Rande abgerundet; Nacken und Rucken mit einem schwach entwickelten Kamme , der durch die hohen , stark vor spring enden, steifen Kiele der First- schuppen gebildet wird; Schwanz sehr lang, zart, wie der Rumpf comprimirt , ohne Kamm; keine Femoral- und Analporen; zarte Falten an den Seiten des Halses; Schuppenreihen des Rumpfes von verschiedener Grösse (ohne Über- gänge); die obersten grösseren Schuppen laufen vollkommen horizontal , die mittleren kleineren Reihen nach hinten und oben , die unteren kleinsten endlich nach hinten und unten; Unterkiefer vorne mit zwei, Okerkiefer mit sechs gleich grossen , starken Fangzähnen; übrige Zähne der Kiefer kegelförmig, etwas com- primirt; Tympanum offen liegend, gross. Art REDTENBACHERIA FASCIATA nov. spec. Ghar. Die grossen Nasenlöcher liegen an dem vertical gestellten Seitenabfalle der Schnauze, genau in halber Länge der letzteren in einem einfachen, ovalen Schilde; die Lippenschilder sind viereckig, viel länger als hoch, nur das vorderste , unpaa- rige Unterlippenschild ist bedeutend höher als breit und, von dreieckiger Gestcdt ; doch sind die Seitenränder schwach gebogen. Die Oberseite der Schnauze ist flach, Stirne und Hinterhaupt schwach gewölbt. Die Schuppen an der Unterseite des Kop fcs sind an dem uns vorliegenden Exemplare fast durchgängig glatt und erst in der Nähe der Brust zeigen sich Kiele, während sämmtliche Schuppen an der Oberseite des Kopfes ausnahmslos deutlich gekielt sind und sich bezüglich ihrer Grösse kaum von einander unterschieden. Nur die Schuppen der Augendecke sind bedeutend kleiner als die übrigen und vom hinteren Augenrande zieht eine Reihe grösserer Schuppen zum oberen Rande des frei liegenden Tympanums. Die Schuppen des Rumpfes theilen sich nach der Richtung und Grösse in drei deutlich geschiedene Längsschichten; die oberste Schichte enthält mit Ausschluss der Kammschuppenreihe und clcr an die Basis derselben gelehnten Schuppen vier stark gekielte horizontal verlaufende Schuppenreihen, die zweite Schuppenbinde enthält kurze, schi'äg von vorne und unten nach hinten und oben ziehende Reihen fast nur halb so grosser und schwächer gekielter Schuppen , die dritte Schuppen- binde endlich , icelclie das unterste Höhendrittel des Rumpfes einnimmt , wird von äusserst kleinen Schuppen gebildet, deren Spitzen nach hinten und unten geneigt sind. Die Bauchschuppen sind ziemlich schwach gekielt und im Ganzen grösser als die beiden unteren Schuppenlagen des Rumpfes, doch kleiner als die oberste des Rückens; nur gegen die After spalte ver schmälern sie sich rasch. Die Schwanz- 32 Dr. Franz Steindach n er. schuppen nehmen gegen die Unterseite des Schwanzes etwas an Umfang ab , sind jedoch bedeutend grösser als die Rumpf- und Bauchs chuppen. Die Zehen der vorderen Extremitäten zeigen keine auffallende Grösse ; die vierte Zehe ist nur wenig länger als die dritte , diese etwas länger als die zioeite , die fünfte Zehe hält bezüglich ihrer Länge die Mitte zwischen der ersten und zweiten. Die vierte Zehe der hinteren Extremitäten ist von auffallender Länge , ivelche selbst die des Oberschenkels übertrifft , die dritte Zehe ist bedeutend kürzer als die vierte , doch fast noch einmal so lang wie die zweite , die erste erreicht kaum die halbe Länge der zweiten ; die Seitenränder der Hinter zehen sind stark gezähnt. Die Seiten des Kopfes bis zur Höhe des unteren Bandes des Auges und des Tympanums sind hellgelb , diese Binde verschmälert sich rasch in der Halsgegend und setzt sich sodann am Rumpfe , ebenso rasch an Höhe zunehmend , über die ganze früher erwähnte mittlere Schuppenlage der Körperseiten bis in die Nähe des Schwanzes fort ; über die untersten, kleinsten Schuppen des Rumpf es zieht sich eine breite, schwärzlich braune Binde hin’, etwas heller ist die ebenso breite Binde , welche über die obersten, grössten Schuppen des Rückens hinlauft und allmalig nach vorne in die dunkle Grundfärbung des Hinterhauptes , nach hinten ins Gold- braune übergeht. Letztere Färbung zeigt sich auch am Schwänze. Die Oberseite des Kopfes ist braun, etwas heller auf der Schnauze als am Hinterhaupte und am Nacken', die Bauchseite ist schmutzig graugelb. Ein Exemplar aus Neu-ETolland. Gatt. DRACO LINKE. 1. Art DRACO VOLANS Lin ne. Syn. Draco volans (et I). praeposj L i n n e, Syst. Nat. Ed. XII, p . 35S ; Gmelin, Syst. nat. p. 1056; Latr eitle , Hist. Bept. t. II, p. 3; Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 233; Günther, Bept. Brit. Ind. p. 124. — Draco major et minor L aur enti, Synops. Bept. p. 50, 51. — Draco viridis Daudin, Hist. Bept. t. III, p.301; Merrem, Syst. Amph. p. 47; Kühl Beitr. z. Zool. etc. p. 102; Schlegel, Abbild, n. Amph. p. 89, tob. 24, fig.l; Fit zing er, Ausb. p. 398. — Draco Daudini Dum. Bibr. Erpüt. gen. t. IV, p. 451, C. et Aug. Dumeril, Catal. Meth. Coli. Bept. p. 95. Ein Exemplar von Singapore, zehn von Java. 2. Art DRACO TIMORIENSIS Peron. Syn. Draco timoriensis Für o n, Manusc.; Kühl, Beitr. zur Zool. etc. p. 103; Gray Synops. Bept. in Griff. Anim. Kingd. t. IX, p. 59, Catal. Liz. Brit. Mus. p. 233; Dtim. Bibr. Erpet. gen. t. IV, p. 454. Ein Exemplar in Timor. 3. Art DRACO LINEATUS Daudin. Syn. Draco lineatus Daudin, Hist. Bept. t. III, p. 298, Merrem, Syst. Amph. p. 49 ; Kühl, Beit. z. Zool. etc., p. 102; Dum. Bibr. Erpüt. gen. t. IV, p. 459. — Dracunculus 33 B ep tilien. lineatus Wiegmann, Herp. mexic. p. 14; Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 459. Dracontoides lineatus Fitz. Syst. Jlept. p. 51. Ein Exemplar von Java (mehrere Exemplare von Ainboina durch Dr. Doleschall). 4. Art DRACO FIMBRIATUS Kühl. Syn. Draco ßmbriatus Kühl, Beitr. z. Zool. u. vergl. Anat. p. 101; W agier. Syst. Amph. p. 152 ; Gudrin , Iconogr. regn. anini. tab. 10, ßg. 1. — Draco abbreviatus Gray, Illust. Ind. Zool. (Har dwiclcj Vol. II, pl. 69; Synops. Rept. in Griff. Anim. Kingd. t. IX, p. 59. — Draco ßmbriatus Dum. Bibr. Erp 4t. gen. t. IV, p. 448; Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 234. Fundort: Java. FAMILIE IGUANIDAE GRAY. ( Iguanidae Dum. Bibr. part.) Gatt. OPHRYOESSOIDES äug. dumeril. {lleterotropis , subg. Ophryocentron Fitz. Syst. Rept. p. 71.) Art OPHRYOESSOIDES DUMERILII Steind. nov. spec. Char. Diese Art hat viele Ähnlichkeit mit Ophr. tricristatus Ang. Dum. (Arch. du Museum d’hist. nat. t. VIII, p. 531, pl. XXII, fig. 1) und unterscheidet sich von derselben hauptsächlich durch die bedeutend geringe Zahl der dreieckigen, durch einen weiten Zwischenraum von einander getrennten Bückenflecken , soioie durch das Vorkommen zweier grosser, pyramidenförmig erhöhter Schilder über dem Tympanum, welche schief nach oben und vorne durch zwei minder erhöhte Schilder mit dem hohen letzten, einer dreiseitigen Pyramide ähnlichen Schilde der Orbitalleiste verbunden sind. Die Schilder an der Oberseite des Kopfes sind von verschiedener , meist unregelmässiger Gestalt , in der Begel fünf- bis sechseckig, stets gekielt oder in der Mitte stachelähnlich erhöht. Die Schnauzenkante ist schneidig und setzt sich unmittelbar in die Orbitalleiste fort. Das ovale Nasenschild liegt am vorderen Ende der concaven Seitenfläche der Schnauze. Fast in der Mitte der Oberseite der Schnauze befindet sich ein ziemlich regelmässig gestaltetes achteckiges Schild. Das Occipitalschilclchen ist klein , rhombenförmig; nach hinten folgen auf dasselbe sechs grosse , in zwei nach hinten auseinander laufenden Bethen angeordnete fünf- bis achtseitige Schilder. Zwischen den vier vorderen soioie hinter den beiden mittleren liegt ein üusserst kleines Schildchen ; die beiden hintersten Schilder aber sind durch ein ziemlich grosses viereckiges Schild mit abgestutzten Ecken getrennt. Die Schuppen an den Seiten des Unterkiefers tragen dreieckige, stark erhöhte Leisten. — Sümmtliche Schuppen des Bumpfes und Schwanzes sind rhomben- förmig, stark gekielt. Die Schuppen am Bücken sind bedeutend grösser als die an den Seiten des Bumpfes gelegenen Schuppen, letztere ein wenig kleiner cds die Bauchschuppen. Unter den Schuppen auf der Oberseite des Bumpfes sind die Isovara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Steindachner. Reptilien. 34 Dr. Franz Steindachner. der mittleren und der Seitenreihe grösser und zugleich stärker gekielt als die übrigen ; die Kiele dieser drei Schuppenreihen laufen nach hinten und oben in spitzige Stacheln aus und bilden kammähnliche , regelmässige Längenleisten. Auch an den Seiten des Rumpfes zeichnen sich zwei Schuppenreihen durch die etwas bedeutendere Grösse der Schuppen und die stärkere Entwicklung der Kiele aus , doch gleichen sich diese Unterschiede allmälig gegen den Schwanz zu oder im vor- dersten Theile des letzteren aus. Der Schwanz ist nur loenig länger als der übrige Körper , im vorderen Drittel seiner Länge ziemlich breit , deprimirt , in den beiden übrigen Drittlieilen aber schwach comprimirt. Die Schuppen an der Unterseite des Schwanzes sind stärker gekielt als die der Oberseite. — Der Rücken ist hell gelblichbraun , der Schwanz goldbraun , die Bauchseite hellgelb. Am Rücken liegen zu jeder Seite der Medianlinie drei dreieckige intensiv dunkel-rothbraune Flecken , der eil Spitzen nach aussen gekehrt sind , am hinteren Ende des Rückens aber ein unpaariger , quer gestellter , rhombenförmiger Fleck' vielleicht flies sen auch die übrigen paarigen dreieckigen Flecken des Rückens bei jungen Individuen quer- über zusammen , oder lösen sich , richtiger gesagt , bei älteren Exemplaren auf. Zwischen den grossen , clreieckige7i , scharf abgesetzten Rückenflecken , die stets von einem hellen , breiten Ringe umgeben sind , bemerkt inan grosse , wolkige Flecken , welche nur unbedeutend dunkler sind als die Grundfarbe des Rückens. An den Seiten des Rumpfes liegen kleine gelbe Flecken in geringer Zahl und in einer Längenreihe , zwischen diesen sehr undeutlich ausgeprägte , verschwommene Quer- binclen von gleicher Färbung wie die Wolkenflecken des Rückens. Auf den breiten , schmutzig dunkelbraunen Querringen des Schwanzes liegen zuweilen , bei jungen Individuen vielleicht ausnahmslos , bindenförmige Querflecken , welche ebenso lebhaft dunkel rothbraun gefärbt sind, wie die Rückenflecken und die schmalen Querbinden auf den Extremitäten. Uber die Seiten des Kopfes ziehen mehrere dunkelbraune Binden , und zwar von der Schnauzen- und Orbitalleiste in schiefer Richtung nach hinten zu den Seiten des Unterkiefers ; eine dieser Binden läuft genau über die Mitte des Auges. Etwas hinter dem Tympanum beginnt eine gleichfalls dunkel rothbraune Binde, welche nach hinten an Breite zunimmt und zum Theile an den Seiten des Rumpfes hinter der Achsel, zum Theile an der Hinterseite des Ober- armes endigt. Ich vermuthe, dass das so eben beschriebene Exemplar, welches von Joh. Natterer in Brasilien bei Para gesammelt wurde und eine der schönsten Zierden der herpetologischen Abtheilung des Wiener Museums bildet, bereits von Dr. Fitzinger im Systema Reptilium als Heterotropis ( Ophryocentrum ) horrida namentlich angeführt wurde, wenigstens passt die Charak- teristik des Subgenus Oplinjocentrum Fitz, genau auf dasselbe. Leider liess es Dr. Fitzinger wie so viele andere, seltene Exemplare, die im Systema Reptilien erwähnt, aber nicht beschrieben sind, ohne alle Bezeichnung und Numerirung. 35 B ejp tilie n Gatt. CYCLURA HARLAN, DUM. BIRR. Art CYCLURA ACANTHURA spec. Shaw. Syn. Lacerta acanthura Shaw, gen. Zool. t. III, part. 1, p. 216. — Uromastix acanthurus Merrem, Syst. Amph. p. 56. — Cyclura acanthura Gray, Ann. Philos. t. II, p. 57 ; Blainville Nouv. Ann. du Mus. t. IV, p. 288, pl. 24, ßg. 1; Dumeril Bibron, Erp4t. gdn. t. IV, p. 222. — Cyclura denticulata, teres et articulata Wiegmann. Herpet. Mexic. p. 42, tob. 3. — Ctenosaura acanthura Gray, Cat. Liz. p. 191. Ein Exemplar aus Venezuela, durch den Verfasser. Galt. HYPSIBATUS WAGLER, DUM. RIBR. Art HYPSIBATUS PLICA spec. Gravenh. Syn. Lacerta plica Linnd (?). — Iguana umbra Latr. Hist. JRept. t. I, p. 263. — Agama umbra D audin , Hist. Bept. t. III, p. 375. ■ — Lophyrus agamoides Gray, Philos. Mag. t. II, p. 208. — Hypselopus plica Gravenhorst, Nov. Act. Acad. Caes. Leop. Carol. 1838, t. XVIII, p. 771, tob. 56, ßg. 1—5. — Hypsibatus agamoides Wie gm. Herpet. Mex. p. 15; Bum. Bibr. Erp4t. g4n. t. IV, p ■ 254. — Plica umbra, Gray, Catal. Liz. p. 223. — Ptychosaurus ( Ptychopleura ) plica Eitzing er , Syst. Iiept. p. 59. Drei ausgezeichnet gut erhaltene grosse Exemplare. — Fundort unbekannt, höchstwahr- scheinlich Brasilien. Gatt. PHYMATURUS gravenhorst. ( Centrura Bell, Dumeril.) Art PHYMATURUS PALLUMA Gravenh. (Beitr. z. Kenntniss einiger Eidechsengattungen, Nov. Act. Ae. Caes. Leop. Carol. 1838, p. 750, tab. 55, fig. 2.) Die von uns untersuchten Exemplare stimmen genau mit Gravenhorsfs ausführlicher Beschreibung und Abbildung von Phymaturus palluma sowohl in der Beschildungsweise, wie auch in der Körperfärbung überein und besitzen, wie Gravenhorst ausdrücklich erwähnt, keine Gaumenzähne, doch liegt bei Männchen eine Querreihe grösserer poröser Schuppen vor der After- spalte. Gray stellt in seinem Cataloge der Eidechsen des Britischen Museums unter die Synonyma von Phymaturus palluma Gravenh. die von Bell als Centrura ßagellif er beschriebene Art; Aug. Dumeril dagegen hält letztgenannte Art für identisch mit Opiums Bibronii Gay (Hist. Chile, Rept. p. 53, pl. III, hg- 2), glaubt jedoch Phymaturus palluma, Gravenh. von Centrura ßagelli- fer trennen zu müssen. — Da ich weder Bell’s Beschreibung von Centr. ßagellif er kenne, noch ein Orginalexemplar von Oplurus Bibronii zu untersuchen Gelegenheit hatte, so kann ich nur mit Sicherheit behaupten, dass Phymaturus Grav. mit Centrura Zusammenfalle, und dass die von Gray gegebene, leider etwas mangelhafte Beschreibung von Phymaturus Palluma „Greyish green, black spottet, beneatli greenish white“ ganz gut aui Phymatuims Palluma Qr av enh. anwendbar sei; doch will Gray Gaumenzähne gesehen haben, die nach Graven hörs t’s und meinen Untersuchungen, somit wenigstens bei vielen Individuen fehlen. Ein kleines Exemplar (Weibchen) aus Chile im Wiener Museum, ein zweites, grosses Exemplar (Männchen) im Privatbesitze. Beide Exemplare sind hellgrün mit einem Stiche in’s Bräunliche und am Rücken mit zahlreichen schwärzlichbraunen, kleinen Flecken, Linien und Punkten dicht besetzt. Bei dem grossen Exemplare sind die Schuppen der Schläfengegend 5 * 36 D>‘. Franz Steindachner. schwach konisch zugespitzt, die Schuppen des Hinterhauptes etwas tuberculös, der vordere Rand des Tympanums gezähnt, bei dem viel kleineren Exemplare sind die Schuppen am Hinterhaupte flach und die der Schläfengegend nur sehr schwach gewölbt; die Occipitalplatte ist klein, doch etwas grösser als die benachbarten Schuppen. Auf der Stirne (zwischen den Augendecken) liegen nur zwei Reihen etwas grösserer Schuppen und die Schnauze ist vorne abgerundet; höchst wahrscheinlich ist aber bei sehr alten Individuen der Raum zwischen den Augendecken unver- hältnissmässig breiter als bei jungen und mit mehreren Schuppenreihen besetzt, wie Aug. Dumeril’s Abbildung des Kopfes von Centrur a ßagellif er Bell (Archiv, du Museum, t. VIII, pl. 22, fig. 5) zeigt. Gatt. ECPHYMOTES cuv., dum. bibr. ( Tropidurus Neuwied, Wie gm., Wagl. part.) Art ECPHYMOTES TORQUATUS spec. Neuw. Sy n. Stellio torquatus Pr. Max. Neuwied, Heise nach Bras. t. I, p. 139, Beitr. zur Naturg. v. Bras. t. I, p. 39, Abbild. — Agama tuberculata, hispida, cyclurus et nigrocollaris Spix, Spec. nov. Lac. Brasil, p. 12 — 14, tab. 15, fig. 1, 2, tab. 16, fig. 2, tob. 17, fig. 1 (sec. D um. Bibr.). — Agama taraguira Lichten st. Berl. Doubl. Verzeichn, p. 101. — Ecphymotes torquatus Dum. Bibr., Erp4t. gen. t.lV,p. 344. — Taraguira torquata Gray, Catal. Liz.Brit. Mus. p. 220. — Tropidurus torquatus et microlepidotus Fitzing er, Ausb. p. 398. Sechs Exemplare aus Brasilien, gesammelt von Herrn Zelebor. Gatt. LIOLAEMUS WIEGMANN. ( Proctotretus Dum. Bibr.; Leiodera, Leiolaemus, Ptygoderus et Proctotretus Gray.) 1. Art LIOLAEMUS CHILENSIS spec. Less. Sy 7i. Calotes chileoisis Lesson et Gartiot, Voy. de la Coquille, Zool., Rept. pl. 1, fig. 2. — Tropidurus chile7isis Wiegmann in Meyen's Beitr. z. Zool. Amphib. (Nov. Act. Acad. Caes. Leop>. Carol. t. XVII, pars 1, 1835) p. 233, 268 b; Tropidurus olivaceus Wie gm. ib id. p. 268 c. — Liolaemus lineatus, nitidus ( marmoratus , unicolor?) Gravenhorst, Beitr. z. Kenntn. einig. Eidechsengatt. in Nov. Act. Acad. Caes. Leop. Carol. 1838, p. 723, 727. — Proctotretus chile7isis Dum. Bibr. Erp 4t. g4n. t. IV. p.269. — Leiodera chilensis, Grave7ihorstii (?) Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 210, 211. — Leiodera chilensis Girard, TJn. St. Expl. Exped. Ilerpet. p. 340. — Liolaemus olivaceus et Gravenhorstii Fitz. Ausb. p. 399. — Liolaemus nitidus Girard, U. St. Expl. Exp. Ilerp. p. 334, pl.28‘ fig. 17 — 24. — Proctotretus chilensis Gay, Hist. Chili, Rept. pl. 2, fig. 1, p. 24. Tschudi hält Liolaemus olivaceus Wie gm. (= Proctotr. chile?isis var. B. Dum. Bibr.) für specifisch verschieden von L. chilensis und vereinigt mit erstgenannter Art nur Tropidui^us lineatus Grav. und Trop. nitidus Grav. (s. Tschudi, Fauna Peruana, Herp. p. 33). Die von Fitzing er im Cataloge der Ausbeute etc. als L. Gravenhorstii (nec Gray) angeführten, kleinen Exemplare entsprechen dem Trop. 7iitidus Wiegm., die beiden grossen als L. olivaceus bezeich- neten Individuen aber der von Gray gegebenen Beschreibung von Leiodera chile7isis und Gravenhorst’s Liol. lineatus; das fünfte Exemplar endlich^ welches als L. chilensis bestimmt ist, gehört zu Dumeril, Bibron’s Var. A. des Proct. chilensis (Erpet. gen. t. IV, p. 271, Adult.) und trägt am Rücken eine einzige schwärzliche Längsbinde, welche sich auch über den Schwanz fortsetzt. — Fünf Exemplare von Chili. Reptilien. 37 2. Art LIOLAEMUS (PTYCHODEIRA) WIEGMANNI sp. Dum. Bibr. Syn. Proctotretus Wiegmanni D um. Bibr. Erpet. gen. t. IV. p. 284. — Leiolaemus Wiegmanni Gray , Catal. Liz. p. 216. Ein Exemplar von Chile. 3. Art LIOLAEMUS (PTYCHODEIRA) NIGROMACULATUS spec. Wieg mann. Syn. Tropidurus nigromaculatus Wiegmann in Meyen's Beitr. z. Zool., Nov. Act. Acad. Caes. Leop. Carol. t. XVII J. p. 229. — Proctotretus nigromaculatus Dum. Bibr. Erpet. gen. t. IV. p. 281. — Leiolaemus nigromaculatus Gray, Cat. Lizards. p. 213. — lihytidodeira nigromaculata Girard in Proc. Acad. Nat. Philad. 1857, p. 198; Un. St. Expl. Exp. Herpet. p. 353. Fundort: Chile. 4. Art LIOLAEMUS (PTYCHODEIRA) TENUIS spec. Dum. Bibr. Syn. Proctotretus tenuis Dum. Bibr. Erpet. gen. t. IV, p. 279 ; Girard, Contrib. to the Fauna of Chile, Rept. in U. St. Nav. Astron. Exped., p. 13, pl. 40. fig. 1 — 4; Hombr. Jacguin Voy. au pole Sud et de V Oceanie, pl. 2 bis, fig. 2 ; Quichenot, Rept. in llist. de Chile de CI. Gay, p. 32, pl. 1. — Leiolaemus tenuis Gray, Cat. Liz. p. 214. — Eulaemus tenuis Girard U. St. Expl. Exp. Ilerpet. p. 358, pl. 28, fig. 9 — 16. — Ptychodeira Eitzing eri, Eitzing. Ausb. p. 399 (nee Dum. Bibr.). Die von den Herren Zelebor und Frauenfeld in Chile gesammelten Exemplare ent- sprechen keineswegs dem Pr. Eitzing eri Dum. Bibr., wie Fitzinger annimmt, sondern dem Proct. tenuis Dum. Bibr.; am vorderen Rande des Tympanums liegen nämlich 2 — 3 kleine, vorspringende Tuberkel, an jeder Seite des Rumpfes winkelförmig gebogene schwarze Quer- streifen, die Obei’seitc des Rumpfes ist bei den beiden Weibchen weisslich und schwarz gefleckt, bei den drei Männchen aber mit blauen, grünlichen und röthlichen, rundlichen Flecken dicht besäet 5. Art LIOLAEMUS (PTYCHODEIRA) FEMORATUS spec. Gir. Syn. Proctotretus femoratus Girard, U. St. Astr. Exp., Rept. p. 15, pl. 40, fig s. 5 — 12. — Ptychodeira femorata Girard, U. St. Expl. Exped. p. 344. — Liolaemus mosaicus. Fitz. Ausb. p. 399. Ich begnüge mich, zu constatiren, dass die von Fitzinger als L. mosaicus bezeichneten Exemplare ganz genau Girard’s vortrefflicher Beschreibung und Abbildung von Procto- tretus (Ptychodeira) femorata Gir. (1. c.) entsprechen; ob aber diese Art mit Proctotr. mosaicus Hombr. Jacq., Dum. identisch sei oder nicht, lasse ich vor der Hand dahin gestellt sein, da weder Hombr. Jacquinot noch D umeril in die Beschreibungen letztgenannter Art die für Pr. femoratus so charakteristischen schwarzen Linien an den Seiten des Kopfes und Halses erwähnen. Höchst wahrscheinlich dürften beide Arten nicht specifisch von einander ver- schieden sein; dasselbe vermuthe ich auch von Pr. Stantoni Girard. — Bei einem der von Herrn Zelebor gesammelten Exemplare liegen hinter jeder der kurzen, schwarzen Querbin- den der Körperseiten himmelblaue Flecken; die schwärzlichen Linien an den Seiten des Kopfes und Halses sowie an der Unterseite des Kopfes sind bald mehr, bald minder deutlich ausgeprägt und fehlen nur bei einem ganz kleinen Exemplare an der Unterseite des Kopfes fast gänzlich. Drei Exemplare aus Chile, durch Herrn Zelebor und v. Frauenfeld; vier Exemplare von sehr geringer Grösse, ohne Bezeichnung des Fundortes und Sammlers. 38 Dr. Franz Steindachner. Sekies LEPTOGLOSSI wiegm. (Sectio I. Fissilingues Wiegm.) FAMILIE VARANIDAE DUM. BIBB., BONAP. ( Monitor idae Gray, Monitor es Wiegm.) Warneidechsen. Gatt. VARANUS MERR. p. , DOM. RIBR. p. ( Polydaedalus W agl.) 1. Art YARANUS DRACAENA spec. Linnd. Syn. Lacerta dracaena Linnd, Syst. Nat. p. 360; Gmelin, Syst. Nat. p. 1059. — Tupi- nambis bengalensis I) au din, Hist. Rept. t. III, p. 67. — Varanus guttatus Merrem, Amphib. p. 58. — Varanus punctatus Merr.l.c.p.59. — Varanus bengalensis Dum. Bibr. Erg) 4t. gen. t. III, p. 480. — Tupinambus Cepedianus, indicus, bengalensis D audin, Hist. Rept. t. III, p. 43, tob. 29, p. 46, tab. 30, p.67. — Monitor dracaena Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 11. — Varanus dracaena Günther, Rept. Brit. Ind. p. 65, pl. IX, fig. B, IV , B" . — Polydaedalus Cepedianus Fitz. Ausb. p. 401. — Varanus heraldicus Gray, Cat. Liz. p. 9. Zwei wohlerhaltene Exemplare von Madras, durch Herrn Zelebor. 2. Art VARANUS CHLOROSTIGMA spec. Cuv. Syn. Monitor chlorostigma Cuvier, Mus. Par.; Gray, Synop>s. in Griff. Anim. Kingd. t. IX, Catal. Lizards Brit. Mus. p. 12, Schlegel Abbild, neu. Amph. tab. 22, fig. 6. — Varanus chlorostigma Dum. Bibr. Erp dt. g&n. t. III, p. 489. Ein gut erhaltenes Exemplar von Amboina, durch Dr. D oleschall. 3. Art V ARANUS TTMORIENSIS Dum. Bibr. (spec. Gray.) Syn. Monitor timoriensis Gray, Synops. in Griff. An. Kingd. t. IX, p. 26. — Odatria timo- riensis Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 8. — Varanus timoriensis D um. Bibr. t. III, p. 473. Ein Exemplar von Timor, ohne Angabe des Einsenders. 4. Art VARANUS NILOTICUS spec. Linne. Sy 7i. Lacerta nilotica Linnd, Syst. Nat. p. 369, Forskal, Descr. Anim. Aegypt. p. 13; Gmelin, Syst. Nat. p. 1075. — Lacerta capensis Sp arm. — Tupina7nbus niloticus D au di 7i, Hist. Rept. t. III, p. 51. — Tupinambus elega?is D audin, part., I. c. p. 37 etc. etc. — Varanus niloticus Dum. Bibr. Erpe't. g&n. t. 111. p. 477. — Monitor niloticus Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 11. — Polydaedalus capensis W agier, Natürl. System, d. Amphil), p. 165 ; Fitziiig er, Aiisb. p. 401. Ein kleines Exemplar vom Cap der guten Hoffnung, durch Herrn Zelebor. 39 Reptilie n. Gatt. HYDRO SAURUS wagler. ( Varanus spec. Dum. Bibr.) 1. Art HYDROSAURUS SALVATOR spec. Laurenti. Syn. Stellio salvator Lau re nti, Synoj)s. Rept. p. 56. — Tupinambus bivittatus Kühl, Beitr. z. Zool. p. 125; Bote, Isis, t. 78, p. 205. — Hydrosaurus bivittatus Wagler, Nat. Syst. Amph. p. 164 ; Fitzing er, Ausb. der österr. Naturf. p. 401. — Varanus bivittatus Dum. Bibr. Erp 4t. gen. t. 111, p. 486. — Hydrosaurus salvator Gray, Gat. Liz. Brit. Mus. p. 13; Günther , Rept. Brit. Ind. p. 67. ■ — Monitor bivittatus Schlegel Abbild, neu. Amphib. p. 76, tob. 21, tab, 22, ßg. 1 — 2. Zwei Exemplare von Java und Ceylon, durch Herrn Lehmann und Zelebor; ein Exemplar aus Ostindien, von dem Museum GodefFroy als Varanus nebolusus eingesendet. 2. Art HYDROSAURUS VARIUS spec. Shaw. Syn. Lacerta varia Shaw, White, Journ. N. S. Wales p. 246, tab. III, fig. 2 ; Shaw, Gen. Zool. t. III, p. 215. — Tupinambis variegatus D audin , Hist. Rept. t. III. p.76. — Varanus varius Mer rem, Amph. p. 58 ; Dum. Bibr., Erp4t. gen. t. 111 p. 491, — Ilydro- saurus varius Gray , Ann. N. H. I, p. 394; Catal. Liz. Brit. Mus. p. 12. — Girard U. St. Expl. Exp. Herpet. p. 196. — Hydrosaurus variegatus Wagler, Nat. Syst. Amph. p. 164; Fitzing er, Ausb. p. 401. Ein grosses Exemplar, in Spiritus aufbewahrt, von Neu-Holland, durch Frauenfeld; ein zweites, trockenes Exemplar aus dem Museum von Sydney. FAMILIE TEIDAE GRAY. {Lacertiens pldodontes Dum. Bibr.; Farn. Ameivae Wiegm.) Gatt. APOROMERA daud. dum. Art APOROMERA ORNATA Dum. Bibr. Syn. Ameiva oculata d'Orbigny et Bibron, Voy. d. V Amerique merid. Rept. p. 9 , pl. V, fig. 6 — 10. — Aporomera ornata Dum. Bibr. Erp4t. gen. t. V,p. 76; Guichenot in Gay, Hist, de Chile, Zool. t. II, p. 58, pl. 3, fig. 1; Girard, U. St. N. Astr. Erped. Rept. p. 19, pl. 39, fig. 1 — 4. — Callopistes coelestis Gray, Cat. Lizards p. 17. Fundort: Chile. Gatt. ACRANTUS WAGLER. Art ACRANTUS VIRIDIS spec. Azara. Syn. Le Teyou vert, Azara Hist. nat. guad. Parag. t. II, p. 293. — Lacerta Tejit D audin, Hist. nat. Rept. t. III, p. 195. — Tejus viridis Merrem, Tent , Amph. p. 60. — Acrantus viridis Wagler, Syst. Amph. p. 154; Dum. Bibr. Erp4t. gen. t. V, p. 143. — Ameiva caelestis, d'Orbigny Voy. dH Amer. merid. Rept. p. 9, pl. 5, fig. 1 — 5. — Acrantus Teyou Gray, Cat. Liz. p. 23. Zwei Exemplare (Geschenk des Verfassers) aus Columbien; mehrere aus Brasilien (Ypanema), durch Joh. Natterer. 40 Fr. Franz Steindachner. Gatt. CENTROPYX spix. ( Centropyx et Acanthopyga Gray.) 1. Art CENTROPYX CALCARATÜS Spix. Syn. Centropyx calcaratus Spix Spec. nov. Lac. Bras. p. 21, tab.22, fig.2 ; Dum. Bibr. Erpet. g4n. t. V.p.,149; Gray, Catal. Liz. p. 24. Brasilien. 2. Art CENTROPYX STRIATUS Gray, spec. Daud. Syn. Lacerta striata Daudin. Hist. Bept. t. III, p. 247 ; Mer rem, Tentam. Syst. Amph. p. 65. — Trachygaster striatus Wagler, Syst. Amph. p. 154. — Centropyx striatus Gray, Sxynops. Bept. in Griff. Anim. Kingd. t. 9, p. 31 ; Wiegmann Herpet. Mexic. p. 9; Dum. Bibr. Eipdt. g&n. t. V, p. 151. — Acanthopyga striata Gray, Catal. Liz. p. 23. Die beiden, im Wiener Museum befindlichen Exemplare dieser Al t zeigen am Rücken nur 13 — 14 Längsreihen grosser, gekielter Schuppen. — Fundort: Brasilien. (Sectio II. Brevilingues Wiegm.) FAMILIE LACERTIDAE BONAP. ( Lacertiens Coelodontes Dum. Bibr.) Flureidechsen. Gatt. LACERTA linne. 1. Art LACERTA MADERENSIS Fitz. Syn. Lacerta maderensis Fitz. Neue Classif. d. Beptil. (1826), p.51 ; Girard, TJ. St. Expl. Exped. p. 200, pl. 24,fig. 1 — 8. — Älsodromus maderensis Fitz., Syst. Bept. 1843, p. 20; Ausb. p. 401. — Lacerta Dugesii M. Edic ar ds, Ann. scienc. nat. t. 16, p.84; Dum. Bibr. Erpet. gen. t. V, p. 236. — Teira punctata Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 33. Sieben Exemplare von Madeira. 2. Art LACERTA DELALANDII M. Edw. Syn. Lacerta Delalandii Milne Edwards, Ann. scienc. nat. t. 16, p. 70, 84, pl. XV n° 6. pl. VII n° 5; Dum. Bibr. Erpdt. gen. t. V, p. 241. — Lacerta intertexta Smith Contr. nat. Hist. South Afr. — Heliophilus tessellatus Fitz. Ausb. p. 401 (nec Lacerta tessellata Smith, Dum. Bibr). Zwei kleine Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. 3. Art LACERTA 0 CELL ATA Daudin. Syn. Lacerta ocellata Daudin, Hist. Bept. t. III, p. 125, tab. 33 ; T)ug'e s , Cuv., Bonap., D um. Bibr. Erpdt. g&n. t. V.p. 218. — Chrysolamprus ocellatus Eitzing. Ausb. p. 401. Ein Exemplar aus dem südlichen Spanien, durch Herrn Zelebor; zahlreiche Exemplare aus der Umgebung von Ronda, Malaga, Alicante, Taragona, Cadix etc. durch den Ver- fasser. 41 JR, eptilien. Gatt. TROPIDOSAURA boie. 1. Art TROPIDOSAURA ALGIRA spec. Linnd. Syn. Lacerta algira Linnd Syst. Nat.Edit. 12, p. 363; Gmelin, Syst. Nat. p. 1073, Merrem, Tent. Syst. Amph.p.67. — Scincus algira Latr. Daud. — Tropidosaura algira Fitz., Neue Class. Rept. ( 1826) p. 52 ; Dum. Bibr., Erp 4t. gen. t. V, p. 168. — ■ Algira bar- barica Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 35. — Psammuros algirus W agier, Syst. Amph. p. 166, Fitz. Ausb. p. 402. — Psammurus algira Wiegmann, Herp. Mexic. pars 1, p. 11. Ein Exemplar aus dem südlichen Spanien durch Zelebor; zahlreiche Exemplare in der Umgebung von Madrid, Escurial, Toledo, Alicante, Jerez de Ja Fontera, Granada, Lissabon, Tanger etc., gesammelt von dem Verfasser. 2. Art TROPIDOSAURA CAPENSIS sp. Smith. Syn. Algira capensis Smitli, Magaz. of Nat. PList. of Charlesw. (new seriesj, t. II, p. 94; Gray Cat. Liz. Brit. Mus. p. 36. — Tropidosaura capensis Dum. Bibr., Erp 4t. gen. t. V, p. 171. — Thermophilus capensis Fitz. Ausb. p. 402. Zwei Exemplare vom Cap der guten Hoffnung, durch Herrn Zelebor. Gatt. TACHYDROMUS daudin. Art TACHYDROMUS SEXLINEATUS Daudin. Syn. Tachydromus sexlineatus Daudin, Hist. Rept. t. III, p. 256, tab. 39 ; Dum. Bibr. Erpe't. gen.t. V, p. 158; Günther, Rept. Brit. lnd.p.69,pl. VIII, fig. C; Gray Cat. Liz. Brit. Mus. p. 52. — Tachydromus quadrilineatus Daud. Rept. t. III, p. 252; Wieg mann Herpet. mexic. p. 10; Fitz. Ausb. p. 401. Ein Exemplar aus Java, durch Ritter v. Frauenfeld. Gatt. PSA M M 0 D R 0 M U S fitz ingeil Art PSAMMODROMUS HISPANICUS Fitz. Syn. Psammodromus hispanicus Fitzing er, Neue Classißc. Rept. p. 52; Gray, Catal. Liz „ Brit. Mus. p. 38, Fitz. Ausb., p. 402. — Lacerta Edwardsiana Dröges, Ann. Seine, nat. t. XVI, p. 386. tab. 14, fig. 1 — 6. — Apistis Edwardsiana Wagler, Nat. Syst. Arnphib. p. 156. — Notopholis Edwardsiana Wie gm. Herp. Mex. p. 10. Ein Exemplar aus Spanien, ohne nähere Angabe des Fundortes, durch Herrn Zelebor; vier Exemplare, gesammelt von dem Verfasser in Gemeinschaft mit Tropidosaura algira und Acanthodactylus velox auf der sandigen, mit dichtem Gestrüpp und Nadelholz bewachsenen Landzunge, welche den Albufera-See von dem Meere trennt; ein Exemplar von Granada. Gatt. ACANTHODACTYLUS fitzingep, Art ACANTHODACTYLUS VELOX spec. Duges. Syn. Lacerta velox D u g e s. Ann. Sc. Nat. t. X VI, p. 383 (nec Syn.) ; Fitz. n. Class. Rept. p. 51. — Acanthodactylus vulgaris Dum. Bibr. Erpel, g4n. t. V, p. 268. — Acantho- dactylus velox Gray Cat. Liz. Brit. Mus. p. 36. — Ctenodactylus vulgaris Fitzing er Ausb. p. 401. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Stoindachner. Reptilien. 6 42 Dr. Fra?iz Steindachner. Ein Exemplar aus Spanien (ohne Angabe des Fundortes), durch Herrn Zelebor; viele Exemplare, gesammelt von dem Verfasser in der Umgebung des Albufera-Sees, bei Alicante, Madrid und am Monte Agudo bei Murcia. FAMILIE ZONURIDAE GRAY. ( Cordyloidea Fitz., Ptych opleuri Wie gm.) Gürteleidechsen. Gatt. ZONURUS MERREM, DUM. BIBR. Art ZONURUS CORDYLUS spec. Linne. Syn. Lacerta cordylus Linne, Syst. Nat. Edit. XII, p. 361, Gmelin, S. N, p. 1060. — Stellio cordylus Latr., Daud. — Zonurus cordylus Mer r em, Tent. Syst. Amph. p. 57 ; Gray, Catal. Liz. p. 47. — Cordylus niger, griseus , dorsalis Cuvier, Rept. anim. Ed. II, p. 33. — Zonurus griseus Dum. Bibr. Erp dt. gdn. t. V, p. 350. — Cordylus griseus Smith, Illustr. Zool. S. Africa, Rept., pl. 28, ßg. 2 — 3, pl. 30, fig. 8. — Zonurus niger et dorsalis Eitzing er, Ausb. p. 402. Sechs wolilerhaltene Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. FAMILIE CH AM AE S AURIDAE WIEGM. Gatt. CH A MAE S AURA fitz. Art CHAMAESAURA ANGUINA spec. Linne. Syn. Lacerta anguina Linne , Syst. Nat., Ed. XII, p. 371. — Chalcides pinnata L aur enti, Syn. Rept. p. 64. — Chamaesaura anguina Schneider, Hist. Amph. fase. II, p. 210 ; D um. Bibr. Erpdt. gdn. t. V, p.441; Gray, Catal. Liz. Brit. Mus. p. 61 ; Eitzing er Ausb. p. 402. Zwei Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. FAMILIE SCINCIDAE GRAY. (Farn. Scinci Wiegrn., Scincoidiens Dum. Bibr.) Gatt. EUPREPES WIEGM., PETERS. A. Rückenschuppen gekielt ( Euprepes Dum. Bibr.). 1. Art EUPREPES MERREMII Dum. Bibr. Syn. Euprepes Merremii Dum. Bibr., Erpet. gen. t. V, p. 671. — Euprepis carinatus Gray , Cat. Liz. Brit. Mus. p. 115. — Oxytropis trilineatus Eitzing er, Ausb. p. 403. Vier Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. 2. Art EUPREPES BIBRONII spec. Co et. Syn. Rachites Bibronii Cocteau, Tabl. synopt. Seine. — Tiliqua Bibronii Gray, Ann. Nat. Hist. t. II, p. 290. — Euprepes Bibronii Dum. Bibr. Erpdt. gen. t. V,p.675 ; Gray, Catal. Liz. Brit. Mus. p. 114. — Trachylepis Bibronii Fitz. Ausb. p. 403. Vier Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. B ep tili e n. 43 3. Art EUPREPES HOMALOCEPHALUS Wiegm. Syn. Euprepes homalocephalus Wiegmann, Isis 1828, p. 374; Peters, Monat sb. d. königl. Alcad. d. Wissensch. Perlin. Jahrg. 1864, p. 61. — Euprepes Smithii Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 112 ; Smith, Tllustr. Zool. S. Afr., Bept., pl. 31, ßg. 2 ; C. et Aug. Dumeril, Cat. Mdth. Coli. Bept. p. 160. — Trachylepis Smithii Eitzing er, Ausb. p. 403. Zwei Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. 4. Art EUPREPES CARIN ATUS Schneid. Syn. Scincus carinatus Schneider, Hist. Amphib. fase. II, p. 183. — Euprepes carinatus Peters, Monat sb. d. k. Akad. d. Wissensch. Berlin, Jahrg. 1864, p. 50. — Euprepes Sebae D um. Bibr. Erpdt. g&n. t. V, p. 692. — Lacerta rufescens Shaw, Gen. Zool. t. III, p. 285. — Scincus multifasciatus Kühl, Beitr. z. Zool. etc. p. 12. — Euprepes rufescens Cantor, Cat. Mal. Bept. p. 46 ; Günther, Bept. Brit. Ind. p. 79. — Eutropis multi- fasciatus Fitz. Ausb. p. 402. Mehrere Exemplare von Java und den Nikobaren. 5. Art EUPREPES PETERSII nov. spec. Ghar. Unteres Augenlid mit einer durchsichtigen Scheibe ; Körper schuppen in 36 Längs- reihen , die oberen stets nur mit zwei , und zwar scharf ausgeprägten , die seitlichen mit 2 — 3 schwach vortretenden Kielen versehen ; Kopf oben flach’, Schnauze verlängert mit abgerundeter Spitze ’, Zügelgegend schwach concav mit zwei Frenalia, welche höher als lang sind’ Internasale rhombenförmig , breiter als lang , nicht mit dem Bostrale in Verbindung, da die Supranasalia in der Mitte an einander stossen; Supralabialia sieben , die vier ersten derselben quadratisch , das unter dem Auge gelegene fünfte sehr lang, noch einmal so lang als jedes der übrigen, doch nicht höher als diese', Ohröffnung weit, am vorderen Bande mit 3 — 4 stark vorspring enden , zugespitzten Schüppchen. — Oberseite des Körpers braun’, Bücken mit einer mittleren unpaarigen und einer seitlichen paarigen gelben Binde, welche an den Seiten mit einer schwarzen Linie oder einer Längs- reihe schwarzer Fleckchen eingefasst ist. Zuweilen zeigen sich am Bücken unregel- mässige schmale Querbinden, welche von kleinen, schivarzen Flecken gebildet werden. Die Seiten des Bumpfes sind schwärzlichbraun und mit hellen runden Flecken , welche mehr oder minder vollständig von einem schivarzen Binge umgeben , oder an den Bändern schwarz gefleckt sind, in grösserer oder gerin- gerer Anzahl geziert. Eine schwarze und hellgelbe Linie unter dem unteren Augen- rande. Die gelbe Mittellinie des Bückens fehlt zuweilen. Diese Art ist nahe verwandt mit Euprepes monticola Günth., unterscheidet sich aber von letzterer in ganz charakteristischer Weise durch das Vorkommen einer durchsichtigen Scheibe am unteren Augenlide. Drei Exemplare von Chamba und Rangna, durch Dr. Stolicka. 6 44 Dr. Franz Steindachner. 6. Art EUPREPES OLIVACEÜS spec. Gray. Syn. Dasia olivacea Gray, Ann. & Magaz. Nat. Hist. t. II, p. 331; Catal. Liz. Brit. Mus. p. 108. — Euprepes ErnestiDum. Bibr. Erpet. g&n. t. V , p. 696. — Euprepes olivaceus Günther , Bept. Brit Ind. p. 80. — Liotropis Ernesti Fitzin g er, Ausb. p. 403. Zwei kleine Exemplare aus Java, ein grosses stark beschädigtes Individuum von den Nikobaren. 7. Art EUPREPES OLIYIERI Dum. Bibr. Sy n. Euprepes Olivieri Dum. Bibr. Erp dt. gen. t. V, p. 674; C. & Aug. Dumeril, Catal. Me'th. Coli. Bept. p. 160; Smith, Illust. Zool. South- Afr. Bept.pl. 31, fig. 3 — 5. — Euprepis vittatus Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 113. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. B. Eückenschuppen glatt, zwei Internasalia ( Eumeces Dum., Bibr.) 8. Art EUPREPES (EUMECES) BISTRIATUS spec. Spix. Syn. Seinem bistriatus Spix, Spec. nov. Lac. Brasil, p. 23, tab. 26. fig. 1. — Euprepes Spixii Fitzinger, Ausb. p. 402 . Zwei Exemplare aus Brasilien, durch Frauenfeld, ein grösseres Exemplar aus der Umgebung von Rio Janeiro durch Herrn Ingenieur Töth. 9. Art EUPREPES PUNCTATUS spec. Ltnne. Syn. Lacerta punctata Linne, Mus. Adolph. Frid. p. 46; Syst- Nat. Ed. XII, t. I, p.369. — Seps scincoides Cuvier, Begn. anim. Ed. 2, t. II, p. 64. — Eumeces punctatus Wiegm. H erpet. Mex. p. 36; Dum. Bibr. Erpet. gen. t. V, p. 634. — Eumeces Hardwickii et punctatus Günther, Bept. Brit. Ind. p. 92, 93. — Euprepis elegans Fitz. Ausb. p. 403. — Maboicya elegans, Biopa Hardioickii et Biopa punctata Gray, Cat. Liz. p. 95, 96. Zwei Exemplare von Madras; jedes derselben besitzt 26 Längsschuppenreihen rings um den Körper und 50 Reihen zwischen den vorderen und hinteren Extremitäten. Falls daher Eumeces Hardwickii (elegans) und E. punctatus Günther specifisch getrennt werden müssten, würden die von Madras stammenden Individuen der Wiener Sammlung dem Eumeces elega7is spec. Gray einzureihen sein. 10. Art EUPREPES OPELLII Dum. Bibr. Si/y. Eumeces Opellii Dum. Bibr., Erpet. gen. t. V, p. 656; C. et Aug. Dum. Catal. Meth. Coli. Bept.p. 1 58. — Eugo7igylus elongatus Fit z in ge r Ausb. p. 404. — Euprepis rufescens Wi egmann, Arch. für Naturg. 1817, p. 132. — Eumeces rufescens Wiegm. Herpet. mexic. p. 36. Zwei Exemplare von den Stuarts-Inseln. 11. Art EUPREPES SAMOENSIS spec. Hombr.Jacq. Sy 7i. Eumeces samoe7isis Ilombr. Jac gui7io t, Yoy. Dole Sud et d. T Ocdanie, Bept.Saur. pl. 5, fig. 2; C. et Aug. Dumeril, Catal. Meth. Coli. Bept.p. 157. — Pe7itheres Fra7ize7ifeldii Fitzi7iger, Ausb. p. 403. Drei Exemplare von den Stuarts-Inseln (ein Exemplar von Yiti-Levu). 12. Art EUPREPES CYANURUS spec. Less. Garn. Sy 7i. Eumeces Lesso7iii Dum. Bibr. Erp dt. gen. t. V, p. 654; C. et Aug. Dumeril, Cat. Meth. Colt. Bept. p. 157. — Tiligua Lesso7iii Coct., Tabl. Sy7iopt. Seine. — Semcus eyanurus R eptilien. 45 Lesson, Gar not, Voy. de la Coquille, Zool. Tiept. t. TT, part. 1, p. 49, pl. 4, fig. 2. — Mabouya cyanea Gray, Cat. Liz. Brit.Mus. p. 96. — Eusoma Lessonn Fitz. Aush. p. 403 • Drei Exemplare von Punipet (zwei von Amboina). C, Schuppen glatt ; ohne Supranasalia {Lygosoma Dum. Bibr.). a. Unteres Augenlid mit transparenter Scheibe (JSTocoa Gray). 13. Art EUPREPES IIIMAL AYANUS spec. Günth. Syn. Eumeces liimalayanus Günth er. 1 iept. Brit. Ind. p. S6. Bei mehreren der von uns untersuchten Exemplare sind die Ränder der Bauehschuppen kaum oder nicht dunkler gefärbt als die Schnauzenmitte. — Sechs Exemplare von Simla und Kulu, Thal des Beas-Flusses, vier von Cashmir; durch Dr. Stolicka. 14. Art EUPREPES STOLICKAI nov. spec. Cliar. Keine Supranasal- Schildchen , unteres Augenlid mit einer durchsichtigen Scheibe. Ohröff7iung länglich , mit 3 — 4 tuberkelähnlich vor springenden , abge- rundeten, sehr kleinen Schüppchen , von denen die mittleren bedeutend grösser als die seitlichen sind. Vier Supraciliar - Schilder ; Internasale rhombenförmig , breiter als lang , mit der hinteren Spitze an das Frontale medium (Verticalschild) stossend oder in seltenen Fällen von letzterem durch die vorderen Frontalschilder getrennt ; ein Paar vorderer Occipitalschilder • acht Oberlippenschilder , das sechste grenzt stets an den unteren Augenrand , verschmälert sich bedeutend gegen den Mundrand und ist bedeutend kleiner als das nachfolgende , doch viel grösser als jedes der vorangehenden Oberlippenschilder • von den fünf ersten Ober- lippenschildern , welche eine regelmässige , viereckige Gestalt zeigen , ist das dritte und vierte am grössten. Die Zügelgegend ist concav. Die Schuppen sind sehr klein und liegen in 34 Längsreihen rings um den Körper ; ein Paar sehr grosser Analschilder ; Schwanz rundlich, länger als der übrige Körper, an der Unterseite mit einer Längsreihe grösserer Schilder. Die Bauchschuppen der beiden Mittel- reihen sind nur ganz unbedeutend grösser als die zunächstliegenden. — Der Rüchen ist bräunlich-dunkelgrün, mit netzförmig verschlungenen schwarzen Linien oder sieben unterbrochenen Längsreihen schwarzer, sehr kleiner Flecken bei älteren Individuen. Bei jüngeren Exemplaren liegen am Rücken nur zahl- reiche runde, helle Flecken, welche entweder schwarz eingefasst oder mit kleinen runden , schwarzen Fleckchen umgeben sind. Die Seiten des Rumpfes sind in der oberen Hälfte etwas dunkler gefärbt als der Rücken und gehen gegen die Bauch- seite ins Bläulichgrüne über. Uber den dunkleren Theil der Rumpfseiten ziehen mehrere Längsreihen schwärzlicher Linien oder eine Reihe quer gestellter Flecken hin, welche sich zwischen der Wurzel der vor deren Extremitäten und dem hinteren Augenrande zu einer schwarzen Binde vereinigen, zuweilen aber läuft über die obere Hälfte der Körperseiten eine schwarze Binde mit hellen, kleinen Flecken. Die Bauchseite ist hell bräunlichgrau oder in seltenen Fällen gelblichweiss ; bei einigen 46 Dr. Franz Steindachner. wenigen Exemplaren sind die Ränder der Bauchschuppen wie hei Eup. hima- layanus etwas dunkler als die Schuppenmitte. Mehrere Exemplare in verschiedenen Altersstufen aus dem Thale des Spiti-Flusses in einer Seehöhe von circa 12. 000 — 14.000 Fuss, durch Dr. Stoliöka, welchem ich diese zierliche Art zu widmen mir erlaube. 15. Art EUPREPES KARGILENSIS n. sp. Char. Diese Art ist sehr nahe verwandt mit der früher beschriebenen und unter- scheidet sich von letzterer hauptsächlich dadurch , dass das fünfte Oberlippen- sckild an den unteren Augenrand grenzt. Bei zwei kleinen Exemplaren zähle ich 32, bei den zwei grösseren aber 34 Längs schuppenreihen. Am vorderen Rande der Ohröffnung liegen 1 — 3 tuberkelähnlich vorspringende Schüppchen, von denen das oberste bei weitem am grössten ist. Eine schwarze Binde an den Seiten des Körpers', mehrere Reihen hellblauer Flecken zwischen zwei schwarzen am Rücken', Bauch hellblau, häufig mit dunklerer Schuppeneinfassung. Stets nur sieben Oberlippenschilder. Vordere Frontalschilder durch die vordere Winkel- spitze des Frontale medium von einander getrennt. Vier Exemplare von Kargil, durch Dr. S toi ick a. 16. Art EUPREPES BLYTHI n. sp. Char. Schuppen in 30 Längsreihen, keine Supranasalia ; Internasale rhomben- förmig, breiter als lang, nach unten mit dem ersten oder vorderen Frenale, nach vorne mit dem Rostrale, nach hinten mit dem Frontale medium und den beiden vorderen Frontalschildern in Berührung . Am vorderen Rande der Ohröffnung liegen mehrere, ganz kleine, schwach vorspringende , abgerundete Schüppchen. Oberlippenschilder sieben , das fünfte bildet einen Theil des unteren Augenrandes und ist viereckig, länger als hoch und fast zweimal so lang als jedes der voran- gehenden Oberl ipp ens ch ild ch en‘, zwei grosse Analschilder. — Rücken braun, mit drei sehr schmalen, schwärzlichen Längsbinden, welche aber zuweilen fehlen , und zahlreichen viereckigen, kleinen , hellen Flecken, an deren Seiten sich stets ein ebenso grosser sclnoarzer Fleck unmittelbar anschliesst ’, eine schwärzliche , breite Binde an den Seiten des Rumpfes, welche oben und unten von einer kaum halb so breiten hellbläulichweissen Binde begrenzt ist', auf die untere dieser hellen schmalen Binden folgt wieder eine ebenso breite schwarze Binde oder eine schwärzliche Linie, seltener eine Reihe sehr kurzer, zahlreicher Querflecken. Die breite schwärzliche Seitenbinde des Rumpfes ist häufig weiss gesprenkelt oder gefleckt. Die Bauchseite zeigt eine gelblichweisse oder bläulichweisse Färbung ; die Ränder der Bauchschitppen sind bei einigen Exemplaren nur ganz unbe- deutend dunkler gefärbt als die Schuppenmitte. — Eine schwärzliche Linie am unteren Augenrande, unter dieser ein weisse etwas breitere Linie. Fünf ziemlich grosse Exemplare aus dem Wangu-Thale, durch Dr. Stoliöka. E ep t il i e n. 47 17. Art EUPREPES MOCO spec. Gray. S yn. Tiliqua moco Gray , M. 8. S. — Lygosonia moco Dum. Bibr. Erpet. gen. t. V, p. 718 ; C. et Aug. Dum., Cat. Meth. Coli, Rept. p. 168. — Mocao Zelandica Gray, Gat. Liz. Brit. Mus. p. 82; Voy. Ereb. Terr. Rept. p. 8. — Lampropholis moco Fitz., Ausb. p. 403. Vier Exemplare von Neu-Seeland; durch Dr. Stolicka. 18. Art EUPREPES SMITHII spec. Gray. Syn. Mocoä Smithii Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 82. — Lampropholis Smithii Fitz. Ausb. p. 403. Sehr nahe verwandt mit der früher angeführten Art, doch ist die Schnauze bedeutend schmäler und etwas länger, die helle Seitenbinde des Rückens breiter als bei E. moco. Zwei Exemplare von Neu-Seeland; durch Dr. Hochstetter. 19. Art EUPREPES DUPERREYI spec. Dum. Bibr. Syn. Tiliqua trilineata Gray, Ann. Nat. Hist., t. II, p. 291. — • Mocoa trilineata Gray, Zool. of the Voy. of Ereb. & Terr. Rept. p.8\ Catal. Liz. Brit. Mus. p. 81. — Lygosoma Duperreyi Dum. Bibr., Erpet. gen. t. V, p. 715 ; C. et Aug. D u rn. Catal. Method. Coli. Rept. p. 167. — Lampropholis Guiclienoti et Eulepis Duperreyi Fit zing er, Ausb. p. 403. Da bei sämmtlichen der von Fitzinger 1. c. zum Theile als Lamproph. Guiclienoti, zum Theile als Eulepis Duperryi bezeichneten Exemplare das Interparietale sehr klein ist, auf welche Eigenthümlichkeit die Herren Dumeril in der verbesserten Beschreibung von Lygosoma Duperreyi im Catal. Meth. de la Coli, des Reptiles (p. 168) das Hauptgewicht legen, und zwei Parietalschuppen mit ihren Spitzen sich über den vorderen Rand der Ohröffnung legen, glaube ich eben diese in der Umgebung von Sydney gesammelten Individuen nur zu Euprepes Duperreyi beziehen zu sollen. Unter zehn Exemplaren zeigt sich nur bei einem Exemplare auf der Mitte des Rückens ein schwarzer Längsstreif. Die breite schwarze Seitenbinde ist nach oben und unten von einem weissen, schwarz eingefassten Striche begrenzt, welcher bei zwei sehr alten Exemplaren sehr schwach angedeutet, bei den übrigen kleinen Individuen aber scharf aus- geprägt ist. Das Frontalschild ist bei sämmtlichen Exemplaren rhombenförmig, die Unterseite des Schwanzes bei jungen Individuen mit schwärzlichen Linien geziert. 20. Art EUPREPES BOUGAINVILLII spec. Dum. Bibr. Syn. Lygosoma Bougainvillii Dum. Bibr., Erpet. gen. t. V, p. 716; Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 85. — Leptosoma Bougainvilli Fitz. Ausb. p. 404. Ein Exemplar von Neu-Holland. 21. Art EUPREPES NOVARAE spec. Fitz, in lit. Syn. Lampropholis Novarae Fitz. Ausb. p. 408. Ghar. Diese zierliche Art , welche uns leider nur in ganz jungen Individuen vorliegt , hat in der Kö rp erze ich nung viele Ähnlichkeit mit Euprepes sanctus und unterscheidet sich von diesem hauptsächlich durch das Vorhandensein einer durchsichtigen Scheibe am unteren Augenlide und die Trennung der Eraefrontalia durch den vorderen Winkel des Frontale medium. Die Schnauze ist wie bei allen jungen Exemplaren der Euprep es- Arten ziemlich schmal , schlank , stark gewölbt, vorne abgerundet, das Internasale gross, am vorderen Winkel stärker abgestumpft als 48 Dr. Franz Steindachner. an dem hinteren und daselbst mit dem Frontale medium in Berührung ; Nasen- schild rhombenförmig mit der Nasenöffnung im Gentrum ; zwei Frenalia. Zwei halbmondförmig gebogene Frontoparietal- Schilder von keiner bedeutenden Grösse , hinter und zwischen diesen ein kleineres rhombenförmiges Interparietale. Ohr- öffnung länglichrund ohne vor springende Schüppchen am vor deren Bande, sieben gegen den Mundwinkel allmälig an Grösse zunehmende Oberlippenschilder , von denen das fünfte an das Auge grenzt ; zwei grosse Analschilder, breite Sub- caudalschilder ; 26 Längsschuppenreihen rings um den Körper. Der Schwanz ist dick , walzenförmig , nur mässig länger als der übrige Körper. Bücken bräun- lich, mit einer breiten weisslichen Längsbinde, welche am Hinterhaupte nach Art eines ovalen Fleckens beginnt, bis zum Schwänze reicht, und an den Seiten von einer schmäleren, schwarzbraunen Binde oder einer Beihe von Flecken eingefasst ist. Seiten des Bumpfes mit einer sehr breiten schwärzlichbraunen Längsbinde, über welche in schiefer Bichtung zahlreiche Beihen kleiner, weisser Fleckchen oder Punkte ziehen. Die Seiten des Kopfes sind abwechselnd in querer Bichtung hell und dunkel gestreift , die Streifen convergiren auf der Unterseite des Kopfes nach hinten. Fundort: Tai'ti; Samoa-Inseln (durch v. Frauenfeld und den Verfasser). 22. Art EUPREPES MACROTIS spec. Fitz, in lit. Syn. Lampropholis macrotis Eitzing er, Ausb. p. 403. Char. Ohröffnung sehr weit , kreisrund , ohne vorspringende Schüppchen’, unteres Augenlid mit durchsichtiger Scheibe, Nasalia über die Oberseite der Schnauze reichend, von einander getrennt ; Bostrale stark entwickelt , am hinteren .Bande stark convex, Internasale vorne concav , hinten convex und mit dem spitzen vorderen Winkel des Frontale medium in Berührung ; zwei Frontoparietal- Schilder, ein ziemlich grosses Inter parietale’, zioei grosse Analschilder, Schuppen- reihen des Körpers 31. Bücken braun, an den Seiten des Bumpfes eine tief- schwarze Längsbinde, Bauchseite gelblichweiss ; sechs Längs schuppenreihen am Bücken zwischen den schwarzen Seitenbinden. Ein kleines Exemplar von den Nikobaren. 23. Art EUPREPES PULCHELLUS spec. Gray. Syn. Lipinia pulchella Gray, Catal. Liz. Brit. Mus. p. 84. — Eulamprus vittatus Fitz. Mus. Vindob. Zwei Exemplare von Manila, durch Herrn Cuming. b. Unteres Augenlid ohne durchsichtige Scheibe (Hinulia Gray). 24. Art EUPREPES SANCTUS spec. Boie. Syn. Seimes sanctus Boie, Mus. Leyd. — Lygosoma sanctum Dum. Bibr. Erpöt. gön. t. V, p. 730; 0. et Aug. Dumeril, Gat. M4th. Coli. Rept. p.173. — Hinulia sancta Gray, Cat . Liz. Brit. Mus. p. 76. Fundort: Java. B ep t i lie n. 49 25. Art EUPREPES REEVESII spec. Gray. Syn. Tiliqua Beevesii Gray, Ann. Nat. Ilist. t. TI, p. 292. — Scingue ci flaues noirs Quoy et Qaim., Voy. de VUranieetlaPJiysic.pl. 42,ßg.l. — Lygosoma Qouijii Dum. Bibr. Erp et. gen. t. V, p. 728. — Hinulia Beevesii Gray, Cat. Liz. p. 76. Zwei Exemplare aus der Umgebung’ von Sydney, durch Ritter v. Frauenfeld; zwei Exemplare aus Neu-Südwales, Geschenk des Verfassers. 26. Art EUPREPES ORNATUS spec. Gray. Syn. Rin alt a ornata Gray, Gat. Liz. Brit. Mus. p. 77. — Tiliqua ornata Gray, Dieffenb. N. Z. t. II, p. 202. — Eulamprus ornatus Fitz. Ausb. p. 403. Zahlreiche Exemplare von Auckland. 27. EUPREPES TENUIS spec. Gray. Syn. Tiliqua tenuis Gray in Griff. An. Kingd. t. IX, p. 71, Ann. Nat. Hist. t. II, p. 291. — Lygosoma erucata Dum. Bibr. Eepet. gen. t. V, p. 726. — Lygosoma erucatum G. et Aug. D umeril, Gat. Mdth. Goll. Bept. p. 171 . — Eulamprus erucatus Fitz. Ausb. p. 403. — Himdia tenuis Gray, Gat. Liz. p. 76; Voy. Ereb. Terr. Bept. p. 6. Mehrere Exemplare von Sydney (durch Ritter v. Frauenfeld und den Verfasser); die- selben stimmen ganz genau mit der vortrefflichen Beschreibung in der Erpetologie generale 1. c. überein. 28. Art EUPREPES AUSTRALIS spec. Gray. Syn. Tiliqua australis Gray, Ann. Nat. Rist. t. II, p. 211. — Rinulia australis Gray, Gat. Liz. Brit. Mus. p. 77. — Lygosoma Lesueurii D um. Bibr. Erp dt. gdn. t. V, p. 77. Ein Exemplar (Geschenk des Verfassers) von Neu-Südwales. 29. Art EUPREPES TAENIOLATA spec. Shaw. Syn. Lacerta taeniolata Shaiv in Wh ite s Journ. of Voy. N. S. Wales p. 245. pl. 32, fig. 1 ; Shaw, Gen. Zool. t. III, part. 1, p.239. — Scincus undecimstriatus Kühl, Beitr. zur Zool. etc. p. 129. — Scincus octolineatus Daudin, Hist. Bept. t. IV, p. 285. — Scincus multilineatus Lesson, Voy. Coquille , Bept. p. 3, fig. 2. — Lygosoma taeniolata Dum. Bibr. Erp dt. gdn. t. V,fig. 734; Aug. et C. Dumeril, Catal. Me'th. Coli. Bept. p. 174. — Himdia taeniolata Gray, Gat. of Liz. Brit. Mus. p. 78 ; Voy. Ereb. Terr. Bept. p.7. — Liopholis taeniolata Fitz. Ausb. p. 403. Vier Exemplare aus der Umgebung von Sydney. 30. Art EUPREPES WHITEI spec. Lacep. Syn. Scincus Whitei Lac dp., Ann. Mus. t. IV, p. 192. — Lygosoma moniligera D um. Bibr. Erpdt. gdn. t. V, p. 736. — - Himdia Whitei Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 79 ; Voy. Ereb. Terr. p. 7. — Liopholis moniligera Fitz. Ausb. p. 403. Fundort: Neu-Südwales. 31: Art EUPREPES STRIATULUS n. sp. Ckar. Diese Art hat in der Körper Zeichnung einige Ähnlichkeit mit E. tenuis sp. Gray (— L. erucata Dum. Bibr.)’, quer über den Bücken, Schwanz und die Körper- seiten laufen zahlreiche , schwach wellenförmig gebogene schwarze Streifen auf hellbraunem Grunde , die Bauchseite ist einfarbig gelb ; die für E. tenuis so Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. T. Ste in dachner. Reptilien. 7 50 Dr. Franz Steindachtier. charakteristischen , an den Seiten des Körpers gelegenen schwarzen , unregel- mässigen Flecken , die stellenweise zu einer Binde Zusammenflüssen, fehlen gänz- lich. Die Schnauze ist schmal , stark gewölbt , das rhombenförmige Internasale am vorderen und hinteren Winkel bedeutend abgerundet. Das Frontale medium berührt nach vorne das Internasale und zieht sich nach hinten in eine lange Spitze aus. Die Frontoparietalia sind getrennt und nur mässig grösser als das Inter- parietalschild. Die Ohröffnung ist ziemlich gross , vollkommen kreisrund , ganz- randig. Schuppen in 32 Längsreihen. Ein Exemplar aus Neu-Südwales, von dem Verfasser dem Wiener Museum gesclienkweise übergeben. 32. Art EUPREPES CHALCTDES sp. Linne. Syn. Lacerta chalcides Linne, Syst. Nat. Ed. XII, t. I, p. 390. — Lacerta serpens Bloch, Beschäft. Berlin. Gesellsch. naturf. Freunde, t. II, p. 28, tab. 2. — Scincus brachypus Schneider, Hist. Amph. p. 192. — Lygosomci serpens Gray, Zool. Journ. t. III, p. 228. Lygosoma brachypoda Dum. Bibr. Erpet. gen. t. V, p. 721. — Podophis chalcides Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 88. — Eumeces chalcides Günther, llept. Brit. Ind. p. 90. — Lygosoma serpens Eitzing., Ausb. p. 404. Zwei Exemplare von Java. Gatt. HEM1ERGIS WAGL. ( Tetradactylus et Hemiergis Dum. Bibr.; Siaphos, Tetradactylus et Hemiergis Gray.) Art HEMIERGIS DECRESIENSIS Wagl. Syn. Tetradactyhis et Hemiergis decresiensis Dum. Bibr. Erpe't. g&n. t. V, p. 764, 766. — Tetradactylus, Hemiergis decresiensis Gray, Gat. Liz. Brit. Mus. p.86, 87. — Siap>hos egualis Gray, ibid. p. 89. — Cosmodactylus aequalis Eitzing. Ausb. p. 404. Da die Zahl der Zehen an den einzelnen Extremitäten bei einem und demselben Exem- plare häufig bald zwei, bald drei oder seltener vier beträgt, sind die Geschlechter Tetradactylus, Hemierges und Siaphos in eine einzige Gattung zu vereinigen, da andere charakteristische Unter- scheidungsmerkmale fehlen. — Fünf Exemplare von Sydney. Gatt. CYCLODUS DUM. BIBR. 1. Art CYCLODUS CASUARINAE Dum. Bibr. Syn. Cyclodus Casuarmae Dum. Bibr., Erp) et. gen. t. V, p. 749. — Omolepida Casuarinae Gray, Cat. Liz. p. 88. — Cyclodomorphus Casuarianae Eitzing er, Ausb. p. 404; Syst. Bept. p. 23. Zwei Exemplare von Neu-IIolland. 2. Art CYCLODUS GIG AS spec. Bodd. Syn. Scincus gigas B oddaert, Nov. Act. Acad. L. C. Nat. Cur. t. VII, p. 5. — Lacerta scin- coides White, Journ. of Voy. N. S. Wales p. 242, pl. 30. — Scincus gigas Schneider , Ilist. Amph. fase. 2, p. 202. — Cyclodus flavigularis Wagl er , Icon. desc. Amphib. tab. 6. — Cyclodus Boddaertii Dum. Bibr., Erpet. gen., t. V, p. 752 ; Aug. et C. Dumeril, Cat. Me'th. Coli. Rept. p. 178. — Cyclodus gigas Gray, Cat. Liz. p. 103. — Cyclodus scincoides W agier, Fitzing er, Ausb. p. 404. Zwei Exemplare von Neu-Holland. R ep t i lie n. 51 Gatt. TROPIDOLEPISMA dum. bibr. Art TROPIDOLEPISMA DUMERILTI spec. Coct. Syn. Psammite' de D umeril, Co eteau Tab. syn. Seine. — Tiliqua Kingii Gray, Ann. nat. hist. II, p. 280. — Trop ido lep isrna Dumerilii Dum. Bibr., Erp4t. gen. t. V, p. 745, C. et Aug. Dum4ril, Catal. Me'th. Coli. liept. p. 176. — Tropidolepisma Kingii Gray, Voy. Ereb. Terr. liept. pl. 13, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 106; Eitzing er, Ausb. p. 403; Syst. Eept. p. 22. Das von Herrn Zelebor aus Neu-Holland mitgebrachte trockene Exemplar entspricht der Var. B von Tropidolepisma Dumerilii Dum. Bibr. (1. c. p. 756). Gatt. TRACHYSAURUS gray (wiegm.) Art TRACHYSAURUS RUGOSUS Gray. Syn. Trachysaurus rugosus Gray, King' s Voy. Austr. t. II, p. 424, Ann. N. II. t. II, p. 288 ; Wiegmann, Herpet. Mex. p. 11; Dum. Bibr. Erp4t. g4n. t. V, p. 754; Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 102; Fitzin g er, Ausb. p. 404. Ein Exemplar aus Neu-Holland. Gatt. OP HI ÖDES WAGL., DUM. BIBR ( Pygodactylus Fitz.) Art OPHIODFS STRIATUS Wagl. Syn. Ophiodes striatus Wagler, Isis XXI, p. 740; Dum. Bibr. Erp et. g4n. t. V, p. 789; Gray, Catal. Liz. Brit. Mus. p. 99. — Pygopus striatus Spix, Spec. n. Lacert. Bras. p. 25, tab. 28, fig. 1. — Pygopus cariococca Spix. ibid. p. 26, tob. 28,fig. 2. — Pygodac- tylus Gronovii Wagler, Fit zing er Ausb. p. 404. Ein Exemplar aus Brasilien. Gatt. AN GUI S LIANE. Art ANGUIS FRAGILIS Linne. Syn. Anguis fragilis et eryx L in n 6, Syst. Nat. Ed. XII, t. I, p. 392, spec. 270, 262. — Anguis fragilis et lineata Laurenti, Synops. liept. — Otophis eryx Fitz, in Demi doffs Voy. dans la Russie merid. etc. Amphib. tab. 3. Mehrere Exemplare aus dem südlichen Spanien. Gatt. A CONTI AS cuv. Art ACONTIAS MELEAGRIS spec. Linne. Syn. Anguis meleagris L in n e, Syst. Nat. Ed. XII, t. I, p. 290. — Acontias meleagris Cuvier ; Regn. Anim. Ed. 2, t. II, p. 71; Guerin, Iconogr. Rept. pl. 17, fig. 3; Wagler, Syst. Amph. p. 196 ; Dum. B ib r. Erp 4t. g4n. t. V, p. 803 ; Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 127 ; Fitzinger, Ausb. p. 404. Zwei Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. 52 Fr. Franz Steindachner. FAMILIE GYMNOPHTHALMIDAE GRAY. ( Op hiop h l hahni Fitz., Gymnophthalmi W i e g m., Ophiophthalmes D u m. B i b r.) Gatt. ABLEPHARUS fitz. Art ABLEPHARUS PANNONICUS Licht. Syn. Scincus pannonicus Schreibers, Mus . Vind. — Scincus pannonicus et Äblepliarus pan- nonicus Lichten st., Verzeichn, d. Doubl, des Berl. Mus. (1823) , p. 103. — Äblepliarus pannonicus Fitzing er , Verh. naturf. Fr. Berlin 1824, p. 297, pl. 14, Neue Olassif. d. Rept. p. 26 et 54; Wagler, Syst. Amph. p. 156; Gray Cat. Liz. p. 63. — Äblepharus Kitaibelii D um. Bibr. Erpe't. gen. t. V. p. 809 ; Cocteau, Etud. Scienc. livr., p. 1. Mehrere Exemplare von Syra. Gatt. CRYPTOBLEPHARUS coct, wiegm. Art CRYPTOBLEPHARUS BOUTONII spec. Desj. Syn. Scincus Boutonii Jul. Dejard, Ann. Sc.nat. t. XXII (1831), p. 298. — Cryptoblephalis Peronii, Cocteau Etud. Seine, livr. 1, p. 1. — Äblepharus poecilopleurus Wiegm. N. Act. Ac. C. Leop. Car. t. XVII, p. 183, tob. 8,fig. 1. — Äblepharus Peronii Dum. Bibr. Erpdt. gdn. t. V, p. 813. — Cryptoblepharus Boutonii Gray, Cat. Liz. p.64. — Cryptoblepharus Peronii Fitzing er, Ausb. p. 404. Zwei Exemplare von Tai'ti, durch Herrn Zelebor. Gatt. PYGOPUS MERREM. Art PYGOPUS LEPIDOPUS spec. Lacep. Syn. Bipes lepidopodus Lacdp., Ann. Mus. Hist. nat. t. IV, p. 193, 209. pl. 55, fig. 1. — Pygopus lepidopus Merrem, Tent. syst. Amph. p. 77 ; Fitzing er, Neue Classif. Rept. p. 54, Ausb. p. 404. — Pygopus lepidopodus Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 67. — Hysteropus novaeUol- landiae Dum. Bibr. Erpdt. gdn. t. V, p. 828. Zwei Exemplare von Sydney. FAMILIE TYPHLINI DAE GRAY. Gatt. RHINO PHI DION FITZ, in lit. Char. Körper typhlopsähnlich ; Kopf gestalt konisch', Oberseite des Kopfes nur mit drei Schildern bedeckt, dem sehr grossen llostrale, welches fast dieselbe Aus- dehnung und Gestalt wie bei Acontias zeigt, jedoch mit seinen seitlichen Fort- sätzen bis zu den Mundwinkeln reicht , einem viel kleineren Frontal- und einem Parietalschilde, welches etwas grösser als letzteres ist. Augen nur als ein schwarzer Punkt in einem länglichen, schief gestellten Schildchen, welches unter den beiden hinteren Schildern der Kopfoberseite liegt, sichtbar-, Schwanz walzenförmig, ziemlich kurz, hinten abgerundet ; Analschilder länglich (7 ), nur mässig grösser als die unter sich ganz gleichförmig gestalteten, glatten Bücken- und Bauch- Beplilie n. 53 schuppen. Eine Längsrinne hinter den Nasenöffnungen ; Kiefer mit haken- förmig gekrümmten , ziemlich grossen und starken Zähnen. Zunge vorne sehr schic ach eingeschnitten ; keine Extremitäten und Ohröffnungen. Dieses Geschlecht ist sehr nahe verwandt mit Typhline Wie gm. , Dum. Bibr., und unterscheidet sich von letzterem durch die geringe Zahl der Kopfschilder und die viel bedeu- tendere der Analschilder. Art RHIN OPHIDION NICOBARICUM Fitz, in lit. (Ausb. d. öst. Naturf. p. 405.) Char. Körperschuppen in circa 23 Längsreihen (in der Mitte der Körperlänge ), hinten abgerundet , vollkommen glatt , ein einziges Schild längs dem ganzen TJnter- kieferrande. Körpe7'färbu7ig schwarzbrawi , Bauchseite nur wenig heller als der Bücken ; die zwei vorderen grossen, oberen Kopfschilder gelblich mit dunk- leren Fleckchen. Ein Exemplar von den Nikobaren, durch Herrn v. Frauenfeld. Sectio III. AMPHISBAENINI. (Subordo III. Annulati Wie gm.) FAMILIE AMPHISBAENIDAE WIEGMANN. Doppelschleichen. Gatt. BLANUS WAGLER. Art BLANUS CINEREUS spec. Vaud. Sy 7i. Amphisbaena cinerea Vandelli ', Mem. Acad. Sc. Lisb. t. I , p. 69 ; Gervais. Magaz. Zool. Gudrin Menev. 1836, Class. III, gl. 10; Atiti. Scienc. Nat. fl836J t. VI, p. 311 ; Dum. Bibr. Erp dt. gdn. t. V, p. 500. — BlaTius cinereus W agier, Nat. Syst. Amjph. p. 197 ; Wiegmann, Herpet. mex. p.21 ; Catal. of Tort. Crocod. Amphisb. p. 72; Berns . of the Gen. and Spec. of Amphisb ., Proc. Z. S. 1865, p. 446. Ein Exemplar aus dem südlichen Spanien , mehrere Exemplare aus Syrien , durch Dr. Kotschy. Gatt. LEPI D OSTERN ON wagl. 1. Art LEPIDOSTERNON MICROCEPHALUM Wag ler. Syn. Lepidosternon microcephalum W agier, Spec. nov. Serp. Bras. p.70 , tab. 26; F itzing er, N. Class. Bept. p. 53; Dum. Bibr. Erpet g&i. t. V, p. 505; Gray, Gat. Tort. etc. p. 73, Bev. of Amphisb. Proc. Z. S. 1865, p. 451. — Amphisbaena punctata N euw. Abbild. — Lepidosternon Maximiliani Wiegm. Herpet. Mex. p. 21. Ein Exemplar aus Brasilien. 2. Art LEPIDOSTERNON OCTOSTEGUM Aug. Dum.? (Cat. Meth. de la Collect, des Reptiles p. 150.) Ein im Wiener Museum befindliches Exemplar, welches aus der nächsten Umgebung von Rio Janeiro stammt, weicht zwar in einigen Punkten von Aug. Dumeril’s Beschreibung von 54 Dr. Franz Sieindachner. Lepid. octostogum ab, besitzt jedoch wie letztgenannte Art nur acht Schilder auf der Oberseite des Kopfes und zwölf vollständige Schwanzringe und dürfte vielleicht aus diesem Grunde zu jener bezogen werden; doch finde ich folgende, wie ich glaube, individuelle Abweichungen: Das Auge ist äusserlich nicht sichtbar, die Länge des Schwanzes, welcher fünf unvollständige (vordere) und zwölf vollständige Ringe enthält, gleicht nahezu J/16 der Totallänge; auf der Brust liegen nur 9 — 10 lange, sogenannte Schilder; die beiden Occipitalschilder sind viereckig und ziemlich gross, an den Winkeln abgestumpft. Die Gestalt der Frontalschilder gleicht einem Dreiecke mit überhöhter Basis und concaven Seiten, die nach vorne gekehrte Spitze schiebt sich in einen Ausschnitt des grossen Rostralschildes ein. Vier Analschilder; circa 257 Rumpf- ringe; Totallänge 12" 5"'; Länge des Schwanzes 9'". Gatt. CEPHALOPELTIS joh. mülleb. Art CEPHALOPELTIS SCUTIGERA spec. Hempr. Syn. Amphi sbaena scutigera. Hempr ich, Verhandl. Natürf. Freunde zu Berlin, 1820, p. 127 — Cephalopeltis Cuvieri (lepidosternon) Joh. Müller in Tie dem. Zeitschr. Physolog. Bd. IV (1831) , p. 257 u. 274. Taf. XXII, fig. 5. — Lepidosternon scutigerum Dum. Bihr. Erp et. gen. t. V, p. 509 ; Aug. et C. Dumdril, Catal. Mdth. Coli. Rept. p. 150. — Cephalopeltis scutigera Gray, Amphisb., Proc. Zool. Soc. 1865, p. 454. — Cephalopeltis Hemprichii Wiegmann, Herp. Mexic. p. 20; Fit zing er, Ausb. p. 402 et Syst. Rept. p. 22. Zwei Exemplare aus Brasilien. Gatt. AM PIS! SBAENA linne, 1. Art AMPHISB AENA FULIGINOSA Lin. Syn. Amphisbaena fuliginosa Linnü, Mus. Ad. Frid. p. 20; Syst. Nat. Ed. XII, p. 392; Shaw, Gen. Zool. t. III, p. 593, tab.135; Cuvier , Merrem, Wagler; Dum. Bibr. Erpdt. gen. t. V, p. 480. — Amphisbaena americana Scheuchzer, Phys. Sacr. t. IV, p.1179; Gray, Catal. Tort. etc. p. 70, Iiev. Amphisb. Proc. Z. Soc. 1865, p.447. — Amphisbaena vulgaris Laur enti, Syn. Rept. p. 56. Fundort: Bi’asilien (Rio branco, Parrä, Barra do Rio negro), durch Joh. Natterer. 2. Art AMPHISBAENA ALBA Lin. Syn. Amphisbaena alba Linnü, Mus. Ad. Frid. p. 20, t. 4, fig. 2; Syst. Nat. Ed. XII, p. 393 ; Laurenti Syst. Rept. p. 66 ; Dum. Bibr., Erpet. gen. t. V, p.484; Gray, Cat. Tort, etc. p. 70. Rev. Amphisb. I. c. p. 447. — Amphisbaena fiavescens Pr. Wied., Abbild., Beitr. z. Naturg. Bras. t. I, p. 507 ; Wagler Icon. Desc. Amph. tob. 16, fig. 1. Fundort: Brasilien (S. Vicente, Matogrosso), durch Joh. Natterer. 3. Art AMPHISBAENA VERMICULARIS Wagl. Syn. Amphisbaena vermicularis Wagler, Spec. nov. Serp. Bras. p. 73, tob. 25, fig. 2; Dum. Bibr. Erpdt. gdn. t. V, p.489; Aug. et C. Dumdril, Cat. Me'th. Coli. Rept. p. 148; Gray, Rev. Amphisb. Proc. Zool. Soc. 1865, p. 448. — Glyptoderma vermiculare Fitzin g e r. Fundort: Brasilien (Rio branco, Borbo, Cuyaba), durch Joh. Natterer. 55 Reptilien. Gatt. ANOPS BELL, Art ANOPUS KINGII Bell. Syn. Anops Ringii B eil, Proc. Zool. Soc. 1833, p.99; Gray, Cat. Tort etc. p. 72, Revis. Amphisb. Proc. Zool. Soc. 1865, p. 450. — Amphisbaena Kingii Dum. Bibr., Erp4t. g4n. t. V, p. 496. Fundort: Brasilien (Caigara, Matogrosso), durch Joh. Natt er er. Gatt. TROGONOPHIS KAUF. Art TBOGONOPHIS WIEGMANNI Kaup. Syn. Trogonopliis Wiegmanni Kaup, Isis 1850, p. 880, tob. 8, fig. 1; D um. Bibr. Erp 4t. gen. t. V, p. 469 ; Gray, Bev. Amphisb., Proc. Zool. Soc. 1865, p. 445. — Amphisbaena elegans Gervais, Bull. Sc. Nat. de France. 1885 , p. 135; Magas. Zool. G u 6 r in- Mdneville 1836, Class. III, pl. 11. Fundort: Marocco. ORDNUNG OPHIDIA - SCHLANGEN. subordnung i. OPHI D 1 A I N N 0 C U A. ( Ophidii colubriformes G ü n t h.) FAMILIE TYPHLOPIDAE DUM. BIBR. Blödaugen. Gatt.. TY PH LINA WAGL. ( Typhlops spec. Jan; Pilidion Dum. Bibr.) Art TYPHLINA LINE ATA spec. Boie, Wagl. Syn. Typhlops lineatus Boie, Isis, 1827, p. 563; Schlegel, Abbild, p. 39. — Pilidion lineatum, Dum. Bibr. t. VI, p. 259. — Typhlina lineata Günth., Bept. Brit. Eid. p. 171, pl. XVI, fig. B. — Typhlops lineatus Jan , Elen. sist. Ofidi p. 10; Iconog. gen. Livr. 1, pl. V,fig. 9, pl. VI, fig. 9 ; Text, I. Farn. p. 7. Drei Exemplare von Java. Gatt. TYPHLOPS (spec. SCHNEID.) DUM. BIBR. 1. Art TYPHLOPS AUSTRALIS Gray. Syn. Anilios australis Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. p. 135. — Typhlops australis Fitz. Ausb. p. 405; Peters, Nachtr. über Typhlopina, Berl. Monatsb. p. 263 (Jahr. 1865) fig. 4. — Typhlops Preisii Ja7i, Elenco syst. p. 12, Icon. gen. Liv. I. pl. 5, fig. 2; Text, p. 15. Zwei Exemplare von Sydney. 2. Art TYCHLPOS DIARDII Dum. Bibr. Syn. Typhlops Diardii Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VI, p. 300 ; Jan, Elenco syst. p. 12 ; Jcon. gen. Ophid. Livr. 3 , pl. IV, V, fig. 10 ; Fitz. Ausb. p. 405. — Typhlops Horsfieldii 56 Dr. Franz Steine! ach ne r. Günth. Rept. Brit. Ind. p. 173. — A rgyrophis Horsfieldii Gray , Cat. Liz. Brit. Mus. p. 137. — Typhlops striolatus Bet. et Typh. bothriorhynchus Günth. sec. Bet. Bert. Monatsb. 1865, p. 262. Ein Exemplar von Madras, eines von Kulu. 3. Art TYPHLOPS ATER Schl eg. Syn. Typhlops ater Schleg. Abbild, p. 39, pl. 32, ßg. 29 — 31; Blum. Bibr. Erp4t. g4n. t. VI, p. 312; Jan El. syst. p. 11, Icon. Ophid. p. 10, liv. 3, pl. IV, V, fig. 14. — Gerrhopilus ater Fitz. Ausb. v. 405. — Typhlops ( Gerrhopilus ) ater Schleq., Beters, B er l. Monatsb. 1865. fig. 4, p. 263. Zwei Exemplare von Java. Gatt. STENOSTOMA wage. Art STENOSTOMA NIGRICANS Schleg. Syn. Stenostoma nigricans Schleg el, Abbild, p. 38, pl. 32, fig. 21 — 24; Dum. Bibr., Erp4t. g&n. t. VI, p. 326 ; Jan Elenc. syst. p. 15, Icon. Ophid., pl. V, fig. 8, p. 38. — Lepto- typhlops nigricans Fitz. Ausb. p. 405. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. FAMILIE TORTRICIDAE SCHLEG. part., DUM. BIBR. Wickelschlangen. Gatt. CYLINDROPHIS WAGLER (Syst. Amph. p. 195). 1. Art CYLINDROPHIS RUFÜS spec. Laur. Sy n. Anguis rufa Laur enti, Synops. Fiept, p. 71. — Anguis scytale Russell, Ind. Serp. II, pl. 57. — Tortrix rufa Merrem, Schlegel Phys. Serp. p. 128, pl. I,fig. 1 — 3. — Cylin- drophis rufus Gray, Zool. Mise. p. 46, Dum. Bibr. Erp4t. g4n. t. VI, p. 595; Jan, Elenc. syst. Ofid. p. 18, Iconog. Oph. livr. 9, pl. IV, fig. 1, Text. II, livr. p. 56. — Cylin- drophis resplendens W agier, Fitz. Ausb. p. 405. Sechs Exemplare von Java. 2. Art CYLINDROPHIS MACUL ATUS s. Linn. Syn. Anguis maculatus Linn. Syst. nat. I, p. 391; Rüssel Ind. Serp. II. pl. 29. — Cylin- drophis maculatus Wagl. Syst. Amph. p. 195; Dum. Bibr. Erp4t. g4n. t. VI, p. 597; Jan, Icon. g4n. Oph. Text. Liv. II, p. 56, Icon. liv. 9, pl. IV, fig. 3; Günther Rept. Brit. Ind. p. 179. Ein Exemplar von Ceylon. FAMILIE XEN OPELTIDAE GÜNTH. Schindelschlangen. Gatt. XENOPELTIS REINW. Art XENOPELTIS UNICOLOR Reinw. Syn. Xenopeltis unicolor , concolor et leucocephalus Reinw. Isis p. 564. — Tortrix xeno- peltis Schleg. Bhys. Serp. t. II, p. 20. pl. l,fig.8 — 10; Abbild. Taf. 35. — Xenopeltis Hep tilien. 57 unicolor Dum. Bibr. Erpet. gen- t. VII, p. 28; Jan Iconogn. text. Uv. II. p. 57, Icon. Uv. 9, pl. V; Günther , liept. Brit. Ind. p. 180. Ein Exemplar von den Sunda-Inseln. FAMILIE B O I D A E. Riesenschlangen. Gatt. TROPIDOPHIS DUM. BIBR. Art TROPIDOPHIS MACUL ATUS Bibr. Syn. Leionotus maculatus Bibr., Hist. Cuba liept. p. 212, pl.24. — Tropidophis maculatus Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VI, p. 494; Jan Iconogr. gen. Oph. Uv. V, pl. II, Text. Uv. II, p. 75. — - Ungalia maculata Gray , Catal. 8pec. of Snakes, Brit. Mus. p. 104. Zwei Exemplare von St. Domingo, durch den Verfasser. Gatt. HOMAL 0 CHI LUS fischer. Art HOMALOCHILUS STRIATUS Fischer. Syn. Homal. striatus Fischer, Äbhandl. aus dem Geb. d. Naturw. Hamburg, Bd. III, p. 99, Jahrg. 1856 ; Jan, Icon. gen. Oph. livr. VI, pl. 4, text livr. 2, p. 86. — Epicrates versi- color Steind., DenJcsch. d. Wiener Alcad. Bd. XXII, p. 89. Ich bemerkte bereits in meiner Abhandlung über Epicrates versicolor, dass bei dem im Wiener Museum befindlichen Prachtexemplare ziemlich deutlich entwickelte Lippengruben (insbesondere an den Unterlippenschildern) vorhanden seien, und finde dieselben auch bei einem zweiten, jüngst eingesendeten Exemplare von geringer Grösse auf den mittleren Unter- lippenschildern angedeutet, während sie auf den Oberlippenschildern fehlen. Es ist mir nie- mals eingefallen zu behaupten, das llomalochilus striatus zwanzig Oberlippenschilder besitze, wie Jan in der zweiten Textlieferung zur Iconographie generale pag. 86 ganz grundlos behauptet, sondern erwähnte nur auf p. 89 (1), dass bei Epicrates versicolor m. im Oberkiefer vierzehn, bei Hom. striatus Fischer aber zwanzig Zähne stehen. Prof. Jan hat somit par megarde das Wort „Zähne“ mit „Oberlippenschilder“ eigenmächtig vertauscht. — Das grosse Exemplar, welches ich zu meiner Abhandlung abbilden liess, zeigt jederseits sechzehn, das zweite kleine Exemplar von Venezuela auf der linken Seite vierzehn, auf der rechten aber sechzehn Oberlippenschilder. — Ein Exemplar von Columbien, ein zweites von Venezuela. Gatt. MORELIA DUM. BIBR. Art MORELIA ARGUS spec. Klein, Linn. Syn. Vipera Argus Klein, Tent. Herp. p.21; Coluber argus Linn 4, Syst. nat. — Python Peronii Schleg. Phys. Serp. t. II, p. 421, pl. 15, fig. 11 — 12. — Morelia argus Dum. Bibr., Erpet. gen. t. VI, p. 385; Jan, Iconog. Oph. livr. 7, pl. V, Text. livr. 2, p. 94. — Morelia spilotes et variegata Gray, Cat. Snak. Brit. Mus. p. 85, 86. — Python variegatus Fitz. Ausb. v. 405. — Python Peronii Fitz. ibid. — - Coluber spilotes Lacep. Ann. Mus. t. IV, p. 194. Ein Exemplar von Neu-Holland, eines angeblich (nach Fitz. Catal. d. Ausb.) von Van Diemens-Land. Novara-Expedition. Zoologischer TheiL Bd. I. S te i n d a c h n e r. Reptilien. 8 58 Dr. Franz Steindacli7ier. Gatt. PYTHON cuv. 1. Art PYTHON MOLURUS spec. Linne. Syn. Coluber molurus Linn'd, B onnat., Lacdp., Latr. — Boa molurus S chneid. — Boa ordinata Schneid. Hist, amphib. fase. 2, p. 260. — Boa cinerea, castanea, albicans Schneid, ibid. 270, 272, 274. — Bython tigris Fitz., Boie. — Python bivittatus Schl eg. Phys. Serp. p. 403, t. 15, fig. 1 — 4. — Python molurus Gray, Zool. Misci 44, Cat. Snak. Brit. Mus. p. 88; Dum. Bibr. Erpdt. gen. t. VI, p. 417 ; Jan, Icon. Ophid. livr. 8, pl. 2, text. livr. 2, p. 96 ; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 331. — Aster ophis tigris Fitz. Ausb. p. 405. Ein Exemplar von Java. 2. Art PYTHON RETICULATUS spec. Schneid. Syn. Boa reticulata Schneider. Hist. Amph. fas. 2, p. 264: D audin, Hist. Rept. t. 5, p. 116. — Boa phrygia Shaw, Gen. Zool. Vol. 3, part. 2, p. 348, pl.97. — Coluber javanicus S h a w l. c. p. 441. — Python Schneiden Merr., Tent. Syst. Amph. p. 89. — Python javanicus Kulil, Isis 1825, p. 473. — Python Schneiden Schl eg. Ess. phys. serp. 415, pl. 15, fig. 7 , 8. — Python reticulatus Gray, Synops. Farn. Boidae (Zool. Mise.) p.44, Cat. of Snalc. Brit. Mus. p.87, Fitz. N. Class. d. Rept. p. 54; Dum. Bibr., Erpet. gen. t.6, p. 426; Jan , Iconog. Oph. livr. 8, p. VI, text.p. 97 ; Günth. Rept. Brit. Ind. p. 330. — Constrictor Schneiden Wagl., Fitz. Ausb. p. 405. Ein Exemplar van Java. FAMILIE ACROCHORI)II)AE dum. bibr.. Günther. Rauhschlangen. Gatt. CHERSYDRUS cuv. Art CHERSYDRUS GRANULATUS spec. Schneid. Syn. Hydrus granulatus Schneid. Amph. p. 243. — Acrochordus fasciatus Shaw, gdn. Zool. 111, p. 576, pl. 130. — Chersydrus fasciatus Cuv. Regn. anim. t. II, p. 98 ; Dum. Bibr. Erpel, gen. t. VII, p. 41; Jan, Elenc. syst. Ofidi p. 107 ; Fitz. Ausb. p. 406. — Chersydrus granulatus W agier, Syst. Amph. p. 158; Merrem, Syst. Amph. p. 139 ; Günther , Rept. Brit. Ind. p. 336. Zwei Exemplare von Manila. FAMILIE CAL AMARID AE DUM. BIBRON. Walzenschlangen. Gatt. CALAMARIA boie. 1. Art CALAMARIA LINNAEI Boie. Syn. Coluber calamarius L in n e, Mus. Ad. Frid. p. 23, tab. 6, fig. 3, Syst. nat. Ed. 10, t. I, p. 216. — Calamaria Linnaei Bo ie, Isis t. 20, p. 539. — Calamaria maculosa Boie ibid. p. 540. — Calamaria linnaei W agier, Syst. Amph. p. 192; Schlegel. Ess. Phys. Serp. Piept Hie n. 59 t. 1, p. 130, t. 11, p. 28, Abbild.pl. 4, fig. 3 (bar. multipunctata) , fig. 1 (var. tessellata) ; Dum. Bibr. Erpüt. g&n. t. VII, p.63 — 69; Jan, Enum. System. Calam. p. 6, Icon. gdn. livr. 10, pl. 1, fig. 1 — 6; Günther, Cat. Colub. Snak. Brit. Mus. p. 3. — Calamaria Linnaei, lineata Fitz. Ausb. p. 405. Vier Exemplare von Java. Die von Fitzinger als Cal. lineata bezeichneten drei Indi- viduen entsprechen der Varietät tesselata Jan (Icon. liv. 10, pl. I, fig. 1), und zeigen zahlreiche, zum Theile unterbrochene schwärzliche Längslinien am Rücken; die mittlere derselben ist bei einem Exemplare nicht unterbrochen. 2. Art CALAMARIA VERSICOLOR Ranz. Syn. Calamaria versicolor Ranzani, Mem. mdtem. fis. Soc. Ital. scienz. t. XXI, p. 101 ; Dum. Bibr., Erpdt. gdn. t. VI, p. 69; Jan, Enum. Syst, delle Calamar. p. 6, Iconog. gen. Qpkid. livr. 10, fig. 7, 8. — Calamaria hybrida Fitz., Ausb. p. 405. Ein Exemplar von Java; dasselbe stimmt in der Körpergestalt und Zeichnung ganz genau mit den früher erwähnten Exemplaren der Varietät tesselata (Cal. Linnaei) überein, besitzt jedoch ein kleines Schüppchen zwischen den vier Inframaxillarschildern. Dass das Vorkommen oder der Mangel dieser sguama congiuntiva (Jan) für sich allein zur Bildung der Arten hinreiche, glaube ich bezweifeln zu sollen, und sehe übrigens gerade bei der Abbildung der typischen Form der Art C. versicolor in Jan’s Iconographie (livr. 10, pl. 1, fig. 7 b) kein Sguama con- giuntiva angedeutet. — Die schwarze Linie auf der Mittelreihe der Rückenschuppen ist an unserem Exemplare, wie die übrigen seitlich gelegenen Längslinien stellenweise unterbrochen. 3. CALAMARIA LUMBRICOIDAE Boie. Syn. Calamaria lumbricoidea Boie, Erpet. Java, pl. 22, fig. 1; Calam. virgulata Boie ibid. — Calamaria lumbricoidea Wagler, Syst. Amph.p. 192 ; Schlegel, Phys. Serp. t. I, p.130, t. II, p. 27, pl. l,fig. 14 — 16; Dum. Bibr., Erpüt. gdn. t. VII, p. 89; Jan, Enum. Syst. Calamar. p. 8, Iconog. Oph. livr. 10, pl. II, fig. 2 ; Fitz., Ausb. p. 405. Zwei Exemplare von Java. Gatt. H OMA LOSOMA wagler. Art HOMALOSOMA LUTRIX spec. Linn. Syn. Coluber lutrix Linnd, Syst. Nat. I, p. 375 (Ed. 12). — Elaps duberria Schneid. Hist. Amph. Fase. II, p.297. — Coluber arctiventris Mer rem, Tent. Syst. Amph.p. 100. — Homalosoma arctiventris Wagler, Syst. Amph. p. 191. — Coluber lutrix Shaw, Latr.. D aud. — Calamaria arctiventris Sc hl eg. Ess. Phys. Serp. t. I, p. 131, t. II, p. 36; pl. I, fig. 24 — 26. — Homalosoma lutrix Dum. Bibr., Erpet. gün. t. VII, p. 110; Günther, Catal. Colubr. Snak. p. 20; Jan, Enum. Syst, delle Calam. p. 33. Icon. gen. Oph. Livr. 13, pl. III, fig. 3. — Homalosoma arctiventre Fitz., Ausb. p. 406. Sechs Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. ASPIDURA WAGLER. Art ASPIDURA TRACHYPROCTA Cope. Syn. Aspidura trachyprocta Cope, Proceed. Acad. Nat. Scienc. Philad. 1860, p. 75; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 203. — Heptagerrhon bivittatum Fitz., Ausb. p. 405. 8* 60 Dr. Franz Steindachner. Ein Prachtexemplar von Madras; nach der Zahl der Subcaudalschilder zu schliessen, welche nur sechzehn beträgt, dürfte es ein Weibchen sein. (Schuppen in fünfzehn Reihen, die Postfrontalia bilden den oberen Theil des vorderen Augenrandes; ein Präocularschild, zwei Postocularia.) FAMILIE OLIGODONTIDAE GÜNTHER. (Rept. Brit. Ind. p. 205.) Gatt. OLIGODON BOIE. 1. Art OLIGODON BITORQUATUS Boie. Syn. Oligodon bitorquatus (Reinw.) et torquatus B o i e, Isis 1827 , p. 519 ; Galamaria oligo- don Sckleg., Ess. Phys. Serp. t. 1, p. 132, t. II, p. 41, pl. 1, fig. 27 — 29; Abbildungen neu. Arnph. p. 69, pl. 25. — Oligodon subquadratum Dum. Bibr., Erp dt. gen. p. 55 ; Günth. Cat. Colubr. Snafc. p. 21; Jan. Eum. sist. Calamar. p. 37, Icon. gdn. Ophid. Livr. 13, pl. IV, fig. 5 — 6. — Oligodon bitorquatus Boie, Fitz. p. 406. Drei Exemplare von Java. 2. Art OLIGODON SUBLINEATUS Dum. Bibr. Syn. Oligodon sublineatus D um. Bibr., Erpet. gen. t. VII, p. 57 ; Jan, Enum. sist. d. Cala- mar. p. 38 ; Günther, Catal. Colubr. Snalc. p. 21 et Rept. Brit. Ind. p. 209. Ein Exemplar von Amoy, durch Herrn Consul Swinlioe. Gatt. SIMOTES DUM. BIBR. 1. Art SIMOTES ANCORALIS Jan. Syn. Simotes ancoralis Jan, Enum. sist. Coronell. p. 233; Iconog. gen. Ophid. Livr. 11, pl. IV, fig. 2 ; Elenc. sist. Ofidi, p. 45. Ein Exemplar von den Philippinen. Dasselbe besitzt 173 Abdominal-, 36 Caudalschilder, 17 Schuppenreihen, ein Präoculare und zwei Postocularia, ein ungetlieiltes Analschild und nur 14 Querbinden am Rücken, ohne dunklere Einfassung. — Simotes cochinchinensis Günther (Rept. Brit. Ind. p. 219, pl. 20, fig. C) ist sehr nahe verwandt mit S. ancoralis Jan und unter- scheidet sich von letztgenannter Art hauptsächlich nur durch die bedeutendere Zahl der Schup- penreihen (21). 2. Art SIMOTES TAENIATUS Günther. Syn. Simotes taeniatus Günther, Proceed. Zool. Soc. 1861, p. 189; Rept. Brit. Ind. p.216, tob. 20, fig. A. — Simotes quadrilineatus Jan, Icon. Ophid. Livr. 12, pl. IV, fig. 3. ZweiExemplai’e dieser Art, die wir von Cochinchina eingesendet erhielten, besitzen neunzehn Schuppenreihen, ein Präoculare und ein Postoculare; letzteres ist an einem Individuum in der Mitte schwach gefurcht. Die Zahl der Oberlippenschilder beträgt acht; das vierte und fünfte grenzen an das Auge. An beiden Exemplaren fehlen die zwei schwarzen Flecken am Schwänze, welche Dr. Günther erwähnt. Sämmtliche Flecken und Binden des Kopfes sind gelb gesäumt. Bauchschilder 147 — 149; Caudalschilder 42 — 46. 3. Art SIMOTES RUSSELII spec. Daud. Syn. Russell, Ind. Serp. 1. 1, tob. 35 et 38, p. 41 et 43. — Coluber arnensis Shaw , gen. Zool. t. 111, pari. 2, p. 526. — Coronella Russellii Schleg., Phys. Serp. t. I, p. 137, t. II, p. 97. Rep tilien. 61 — Simotes Russellii Dum. Bibr., Erpet. gen., t. VI J, p. 628 ; Jan, Elenc. sist. Ofid. p.45, Enum. sist. Coronell. p. 233. Icon. gen. Ophid. livr. XI, pl. VI, fig. 1. — Simotes tri- frenum Jan, in l. (Mus. Vind.J. — Simotes Russellii Günther, Rept. Brit. Ind. p. 213. Ein Exemplar aus Indien, ohne nähere Bezeichnung des Fundortes gehört der Varietät ß Günther (1. c. p. 213) an und wurde von Prof. Jan als Sim. trifrenum bestimmt. 4. SIMOTES BREVICAUDA n. sp. Ch et r. Sehr nahe verwandt mit S. Russellii. Schuppen in neunzehn Reihen ; Occipital- schilder hinten nach Art eines Dreieckes eingebuchtet ; Lorealschild viereckig , zwei Rräorbitalia und zwei Fostorbitalia; acht Oberlippenschilder , das vierte und fünfte grenzen an das Auge', neun Unterlippenschilder ’ die vorderen Kinn- schilder mehr als zweimal so gross als die hinteren. Ventralschilder 161, Caudal- schilder 31, Anale ungetheilt. Rücken gelblichbraun', Bauchseite gelb, ungefleckt. — Eine ziemlich breite Binde von schwärzlicher Färbung läuft quer über die Stirne und setzt sich unter dem Auge bis zur Höhenmitte des fünften Oberlippen- schildes fort', eine zweite , paarige Längsbinde zieht von der Mitte des Parietal- schildes schief nach hinten und unten, und endigt hinter und etwas unter dem Mundwinkel. Am Halse liegt eine lange Binde von verkehrt f\förmiger Gestalt, an deren nach vorne gekehrte Spitze sich am Stirnschilde ein rautenförmiger Fleck anschliesst. Der Rücken trägt vierzehn breite Querbinden, die sich zuweilen in drei oder vier Flecken theilioeise auf lösen. Zwischen je zwei dieser Binden liegen in gleichen Zwischenräumen stets drei Zickzackstreifen , welche durch die schwarze Randeinfassung der Schuppen zweier Querreihen gebildet werden. Totallänge des beschriebenen Exemplars 251/3"; Schwanzlänge 21/s". Fundort: Cochinchina. 5. Art SIMOTES BINOTATUS Dum. Bibr. Syn. Simotes binotatus Dum. Bibr., Erpel, gen. t. VII, p.630; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 214; Jan, En. sist. Coronell. p. 234, Icon. gen. Ophid. livr. 11, pl. VI, fig. 3. Ein Exemplar von Malabar. FAMILIE COLUBRIDAE GÜNTHER. (Rept. Brit. Ind. p. 220.) Nattern. i. gruppe. C0R0NELLIM. Gatt. ABLABES DUM. BIBR. 1. Art ABLABES BALIODEIRUS spec. Boie. Syn. Coronella baliodeira Boie, Erpet. de Java pl. 32 ; Sch le\g., Phys. Serp. t. II, p. 64, pl.2,fig. 9 — 10. — Ablabes baliodeira Dum. Bibr., Erpet. gen. t. VII, p. 313 ; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 224. — Diadophis baliodeirus Jan, El. sist. Ofidi. p. 49, Enum. sist. 62 Dr. Franz Steindachner. Coronell. p. 262, Icon. gdn. Ophid., livr. 15, pl. V, ßg. 4. — Gongylosoma baliodeira Fitz., Ausb. I. c. p. 406. Ein Exemplar von Java. 2. Art ABLABES RUFULUS spec. Lichtenst. Syn. Coronella rufula Lichtenstein , Verz. Doubl, d. Berl. Mus. p. 105. — Coluber rufulus Fitz., N. Glass. d. Reptil. 57. — Coronella rufula Schlegel, Phys. Serp. t. I, p. 137, t.2, p. 74, pl. 2, ßg. 18—19. — Lamprophis rufulus Smith, Illust. S. Afr. Rept.pl. 58. — Ablabes rufula Dum. Bibr., Erp dt. gdn. t. VII, p. 308. — Ablabes rufulus Günther, Cat. Colubr. Snak. Brit. Mus. p. 30. — Lamprophis rufulus Jan , En. sist. Coronell. p. 285, Elenco sistem. degli Ofidi p. 52. — Lycodonomorphus rufulus Fitz., Ausb.p. 408. Sechs Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. PSAMMOPHYLAX fitz. Art PSAMMOPHYLAX RHOMBEATÜS spec. Linn. Syn. Coluber rhombeatus Linne, Mus. Adolph. Freder.pl. 24, ßg. 2, Syst. nat. ed XII, p.380, n°. 227. — Cerastes rhombeatus Laurenti, Synops. Rept. p. 82. — Coronella tigrina Laur., Syn. Rept. p. 87. — Coluber tigrinus Gmelin, Syst. Nat. Linn. t. L, pars 3, p. 1113. — Coluber rhombeatus Shaw, Gen. Zool. vol. 3, part.2, p. 437 ; Latreille, Hist. Rept. t. 4, p. 150 ; Daudin, Hist. Rept. t. VII, p. 119; Mer rem, Teilt. Syst. Rept. p. Hl. — Caelopeltis rhombeata W agier. — Coronella rhombeata Schlg., Phys. Serp. t. I, p. 136, t. II, p. 70. pl. 2, ßg. 14 — 15. — Trimerorhinus rhombeatus Smith, Illust. Zool. S. Afr. Rept. pl. 56. — Psammophylax rhombeatus Fitz., Syst. Rept: p. 26; Ausb. I. c. p. 407. — Dipsas rhombeata Dum. Bibr., Erp dt. gen. t. VII, p. 1154. — Psammo- phylax rhombeatus Jan, Enum. sist. Coronell. p. 309. Zwei Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. TAG HYMEN IS wiegmann. Art TACHYMENI8 PERUVIANA Wie gm. Syn. Tachymenis peruviana Wiegmann, Act. Acad. Caes. Leop. Carol. t. XVII, pars 1, p. 252. — Coronella chinensis Schl eg., Phys. Serp. t. I, p. 136, t. II, p. 70. — Tachy- menes chilensis Girard, Unit. Stat. Nov. Astr. Exped. Rept. p. 9, plat. 37, ßg. 1 — 6; Proceed. Acad. Nat. Sc. Philad. VII, 1854, p. 226. — Ophis peruana Fitz., Tschudi, Faun. Peru., Herpet. p. 58. — Coronella chilensis Gay, Hist, de Chile, Zool. t. II, p. 79, Atl. Rept.lam. IV, ßg. 1. — Dipsas chilensis Dum. Bibr., Erpdt. gdn. t. VII, p. 1159. — Mesotes chilensis Jan, Elen. sist. Ofid. p. 54, Enum. sist. Coronell. p. 308. — Phenaco- phis Zelebori, Zacholomorphus chilensis et brevicaudatus Fitz., Ausb. p. 407. Obwohl diese längstbekannte Art in vortrefflicher und ausführlicher Weise von Dumeril und Bibron beschrieben und in mehrere Varietäten abgetheilt wurde, trennt sie Fitzinger in zwei Geschlechter und drei Arten ohne allen Grund ah. Phenacophis Zelebori steht der dritten Varietät von Dum. Bibron’s Dipsas chinensis am nächsten, doch finden sich nament- lich im vorderen Drittel der Rumpflänge bereits deutliche Spuren der schwärzlichen oder bräunlichen Längenstreifen vor, von denen die beiden mittleren eine helle Binde einschliessen. Der Kopf und die Bauchseite des einzigen als Ph. Zelebori bestimmten Exemplares zeigen Reptilien. 63 übrigens ganz dieselbe charakteristische Zeichnung wie die übrigen als Zacholomorplius chilensis und brevicaudatus bestimmten Individuen von Tachymenis peruviana. Acht Exemplare von Chile. Gatt. CORONELLA laur. 1. Art CORONELLA AUSTRIACA Laur. Syn. Coronella austriaca Laur. Synops. Iiept.pl. 5,ßg. 1. — Coluber austriacus. Shaw, Gen. Zool. t. III, p. 515. — Coluber laevis Lac dp, Daud. — Coronella laevis seu Austriaca D um. Bibr., Erpet. gdn. t. VII, p. 610. — Coronella austriaca Jan , Enum. sist. Coro- nett. p. 250, Icon. gen. Opkid. livr. 14, pl. VI, fig. 4 (Cor. laevis). Südliches Spanien. 2. Art CORONELLA CANA spec. Linn. Syn. Coluber canus Linnd, Mus. Adolph. Fred. 1. 1, p. 31, tab. 11, fig. 2. — Coluber ammo- bates Shaw, gdn. Zool. t. III, p. 481. — Coluber canus Schlegel, Phys. Serp. t. II, p. 155; Smith , Illust. Z. South- Afir. liept.pl. 14 — 17. ■ — Coronella cana Dum. Bibr., Erpet. gdn. t. VII, p. 613; Jan, Enum. sist. Coronell. p. 253. ■ — Pseudapsis cana Fitz., Atisb. p. 486. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. 3. Art CORONELLA MULTIMACULATA spec. Smith. Syn. Amplorhinus multimaculatus, Smith, Illust. Zool. S. Afir. Reptil, pl. 57. — Dipsas Smithii Dum. Bibr., Erpet. gdn. t. VII, p. 1162. — Coronella multimaculata Günther, Catal. Colubr. Snak. Brit. Mus. p. 38. — Psammophylax multimaculatus Jan, Enum. sist. Coronell. p. 310. — Eupeltis pulchra Fitz., Ausb. p. 406. Zwei Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. LIOPHIS WAGLER. 1. Art LIOPHIS POECILOGYRUS Neuw, Jan. Syn. Coluber poecilogyrus et doliatus Pr. v. Neuwied, Beitr. u. Abbild, zur Naturgesch. v. Brasilien, p. 371, pl. fig. 2 — 3; Jan, Enum. sist. Coronell. p. 291, Icon. gdn. Ophid. livr. 17, pl. 6. — Liophis Merremii Dum. Bibr. part., Erpdt. gdn. t. VII, p. 708. — Liophis Merremii part. Günther, Catal. Colubr. Snak. Brit. Mus. p. 44. — Oplieomor- phus poecilogyrus Fitz., Ausb. p. 407. Zwei Exemplare von Brasilien, zwei von Montevideo (Geschenk des Verfassers) ent- sprechen ganz genau der von Max. Prinzen zu Wied gegebenen Abbildung von Coluber poecilogyrus adult, welchen Prof. Jan als eine eigene Art von I. Merremii trennt, während Dumeril, Bibron und Günther Coluber poecilogyrus, und Merremii Wied, nur als Varie- täten einer und derselben Art betrachten. 2. Art LIOPHIS POECILOSTICTUS Jan. Syn. Liophis poecilostictus Jan, Enum. sist. Coronell. p. 287 ; Icon. gdn. Ophid. Livr. 13, pl. VI, fig. 2. Das Wiener Museum besitzt zwei Exemplare (Geschenk des Verfassers) von Montevideo, von denen das eine sieben, das zweite aber acht Oberlippenschilder zeigt, während die Zahl der Schuppenreihen bei jedem derselben neunzehn beträgt. Im Übrigen stimmen sie genau 64 Dr. Franz Steindachner. mit Merremii L. überein, weshalb ich L. poecilostictus nur für eine Varietät letzterer Art halten möchte. 3. Art LIOPHIS REGIN AE Wagl. (Lin ne). Sy n. Coluber Reginae L in n e, Mus. Adol. Frid., tab. 13, ßg. 3. — Matrix reginae Mer rem, Tent. Syst. Amph. p. 115. — Liophis Reginae W agier, Syst. Ampli. p. 188; Dum. Bibr., Erp et. gen. t. VII, p. 704 ; Günther, Catal. Colubr. Snak, p. 46; Jan, Enum. sist. Goron.p. 283 , Icon. gen. Ophid. livr. 18, pl. II; Fitz., Ausb. p. 407. Ein Exemplar von Brasilien. 4. Art LIOPHIS ALMADENSIS spec. Wagl er. Sy n. Matrix almadensis et semilineata Wagl er in Spix Spec. nov. Bras. p. 30, 33, tab. X , fig. 3, tab. XI, fig. 2. — Liophis conirostris Günther , Catal. Col. Snalc. Brit. Mus. p. 46. — Liophis Wagleri Jan, Enum. sist. Coronell. p. 297; Icon. gen. Ophid. livr. 18, pl. III, fig. 2, 3. Ein kleines Exemplar von Brasilien. 2. gruppe. COLUBRINA Günther. Gatt, fi EINE CH IS MICHAIL Art RHINECHIS SCALARIS spec. Schinz. Syn. Coluber scalaris Schinz in Cuv. Thierr.; Boie, Isis 1827, p. 536. — Rhinechis Agassizii Michahelles in Wagler's Icon, et Descr. Anphib, tab. 25. — Rhinechis scalaris Dum. Bibr., Erpet. gen., t. VII, p. 227 ; Ch. Bonaparte, Fauna Ital. Amph. Ein Exemplar aus dem südlichen Spanien, durch den Verfasser. Gatt. COMPSOSOMA sp. DUM. BIBR. 1. Art COMPSOSOMA RADIATUM spec. Reinw. Syn. Russell, Ind. Serp. t. II, tab. 42. — Coluber radiatus (Reinw.) Schlegel, Phys. Serp. t. II, p. 135, pl. 5, fig. 5, 6. — Compsosoma radiatum Dum. Bibr., Erpet. g4n. t. VII, p. 292. — Spilotes radiatus Günther , Catal. Colubr. Snak. Brit. Mus. p. 96. — Compsosoma radiatum Günther: Rept. Brit. Ind. p. 243. — Elaphis radiatus Jan, Elen. sist. Ofid. p. 61. — Goelognathus radiatus Fitz., Ausb. p. 407. Zwei Exemplare von Java. 2. Art COMPSOSOMA MELANURUM spec. Sch leg. Syn. Coluber melanurus Schlegel, Phys. Serp. t. II, p. 141, pl. 5, fig. 11, 12; Abbild. Amph . tab. 5. — Compsosoma melanurum Dum. Bibr., Erpet. gen. t. VII, p. 299. — Spilotes melanurus Günther, Cat. Colubr. Snak. Brit. Mus., p. 97. — Elaphis melanurus J an, Elen. sist. Ofid. p. 61. — Compsosoma melanurum Günth., Rept. Brit. Ind. p. 244; Fitz., Ausb. p. 407. Fundort: Java. Gatt. PTYAS FITZ. ( Coryphodon Dum. Bibr.) 1. Art PTYAS MUCOSUS spec. Linn, Syn. Coluber mucosus Linnd, Mus. Adol. Frid. tab. 13, fig. 2, tab. 23, fig • p. 37. — Coluber Blumenbachii Merrem, Tent. Syst. Amph. p. 119 ; Schlegel, Phys. Serp. t • II, p. 137, Beptilie n. 65 pl, 5,Jig. 7, 8. — Goryphodon Blumenbachü Dum. V ib r., Erpdt. gen. t. VII, p. 148. — Ptyas mucosus Günther , Rept. Brit. Ind. p. 249. — Ptyas Blumenbachü Fitz., Ausb. p. 407. Ein Exemplar von Hongkong-, ein zweites von Amoy durch Herrn Consul Swinkoe, ein drittes (schlecht erhalten) von Java; endlich zwei kleine Exemplare von Cashmir und Kulu (Thal des Beasflusses), durch Dr. Stolicka. 2. Art PTYAS KORROS spec. Reinw. Syn. Goluber Jcorros (Reinw.) 8c hie g el, Phys. Serp. t. II, p. 139; Abbild. Amphib. p.99 tob. 27 , fig. 1 — 6. — Goryphodon korros Dum. Bibr., Erp dt. gen.t. VII, p. 186 ; Jan, Elenc. sist. Oßd. p. 63. — Ptyas korros Fitz., Ausb. p. 407 ; Günthe r, Rept. Brit. Ind p. 50. Ein Exemplar von Amoy, durch Herrn Consul Swinlioe, ein zweites von Java. Gatt. Z AM EN IS WAGEEI!. Art ZAMENIS VENTRIMACULATUS Gray. Syn. Goluber ventrimaculatus Gray, Hardw. Illustr. Ind. Zool. Vol. II, pl. 80, fig. 1. — Golu- ber diadema Blyth, Jour. As. Soc. Beug. XXIII (1855), p. 291. — Zamenis ventrimacu- latus Günth., Rept. Brit. Ind. p. 253; Gat. Golubr. Snak. Brit. Mus. var. A. p. 106. Ein Exemplar aus dem Thale des Spiti-Flusses in einer Seehöhe von circa 10.000 Fuss, durch Dr. Stolißka. 3. GRUPPE DRIADINA GÜNTHER. Gatt. DROMICUS DUM. BIBR. Art DROMICUS CHAMISSONIS spec. Wieg-m. Syn. Goronella Ghamissonis Wiegmann, Nov. Act. Acad. Gaes. Leop. Garol. t. 17. pars. 1, p. 246, tab. 19. — Psammophis Temminckii Schlegel, Phys. Serp. t. I, p. 156, t. III, p. 218, pl. 8, fig. 14, 15. — Psammophis (Orophis) Ghamissoni Fitz, in Ts chudi’s Fauna peruan. Rept. p. 52. — Dromicus Temminckii Dum. Bibr., Erpet. gen. t. VII, p. 662; Günth er, Gatal. Golubr. Snak. Brit. Mus. p. 131; J an," El. sist. Of.p. 76. — Orophis Ghamissonis Fitz., Ausb. p. 407. Ein Exemplar von Chile. 4. GRUPPE XA TIiiOJXA GÜNTH. Gatt. TROPIDONOTUS kühl. 1. Art TROPIDONOTUS QUINCUNCIATUS Dum. Bibr. Syn. Russell, Ind. Serp. Vol. 1, pl. 20, 28, 33, Vol. 11, pl. 3, fig. 1, pl. 14, 15 a). — Hydrus piscator et palustris Schneid. Amph. p. 247 , 249. — Goluber anastomosatus, braminus, umbratus Daud.; Goluber rectangulus , Gray, Ilardw. Ind. Zool., Vol. 11, pl. 82, fig. 4 — 7. — Tropidonotus quincunciatus Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 592; Günther , Rept. Brit. Ind. p. 260; Jan, Prodr. Icon. gen. Ofid. VIII. Grupp. Pota- mophil. p. 24. — Natrix piscator ( Merr .), palustris ( Merr .), funebris ( Opp .), lacrimans (Opp), melanozostus ( Grav ) Fitz., Ausb. p. 408. Novara-Expedition. Zoologischer Theil . Bd. I. S t e i n d a c h n e r. Reptilien. 9 66 Dr. Franz Steindackner. Fünf Exemplare von Java und Madras, ein Exemplar aus der Umgebung von Calcutta (durch Dr. Stolicka). 2. Art TROPIDONOTUS TRIANGULIGERUS (REINW.) Boie. Syn. Tropidonotus trianguligerus ( Beinw .) Boie, Isis 1827, p. 535; Schlegel, Phys. Serp. t. I, p. 167, t. II, p. 311, pl. 12, fig. 1 — 3; Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 590; Günther , Rept. Brit. Ind. p. 361; Jan, Prodr. VIII Gr. Potamoph. p. 25. — Stero- phis trianguligerus Fitz., Ausb. p. 409. Ein Exemplar von Java. 3. Art TROPIDONOTUS YITTATUS spec. Linne. Syn. Goluber vittatus L in n e , Mus. Adol. Frid. p. 26, tab. IS, fig. 2. — Tropidonotus vittatus Schlegel, Phys. Serp. t. 1, p. 168, t. II, p. 318; Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 600; Jan, Prodr. VIII. Grupp. Potamoph. p. 17. — Tropidonotus vittatus Fitz., Ausb. p. 409. Drei Exemplare von Java. 4. Art TROPIDONOTUS (AMPHIESMA) SUBMINIATUS Sc hl eg. Syn. Tropidonotus subminiatus (Beinw.) Schlegel , Phys. Serp. t. I, p. 167, t. 11, p. 313; Günther, Bept. Brit. Ind. p. 264. — Amphiesma subminiatum Dum. Bibr., Erpet. gen. t. VII. p. 734; Jan, Prodr. VIII. Gr. Potamoph. p. 34. — Bhabdophis subminiatus Fitz., Ausb. p. 409. Sechs Exemplare von, Java. 5. Art TROPIDONOTUS (AMPHIESMA) CPIRYSARGUS Boie. Syn. Tropidonotus chrysargus Boie, Isis 1827, p. 534; Schlegel, Phys. Serp. t. II, p. 312, dg. 6, 7, — • Amphiesma chrysargum Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 739. — Steirophis chrysargus Fitzing er, Ausb. p. 409. Zwei Exemplare von Java. 6. Art TROPIDONOTUS TESSELLATUS spec. Laur. Syn. Coronella tessellata Laurenti, Synops. Bept. p.87. — Coluber hydrus Pallas. — Tropi- donotus hydrus Nordmann, Fauna pontica, Bept. pl. 10; Dum. Bibr. Erpet, gen. t. VII, p. 564. — Natrix gabina et tessellata Bonap., Fauna ital. t. II, Amfibi. D as Wiener Museum besitzt zahlreiche Exemplare dieser Art aus der Umgebung von Baden bei Wien, von Kärnthen (Galizien), Fiume, Dalmatien, Krim, Syrien und Persien, sowie aus Ägypten (durch Herrn Zelebor). 7. Art TROPIDONOTUS NATRIX spec. Linne. Syn. Natrix torquata Gessner, de Serp. Nat. p. 110. — Goluber natrix Linne, Mus. Ad. Frid. p. 27. — Tropidonotus natrix Dum. B ibr., Erpet. gen. t. VII, p. 555. Zahlreiche Exemplare aus Mitteleuropa, ferner von Portugal (Coimbra), Spanien (Ferrol, Bilbao, Sanabria), Cypern, Corfu, Sicilien ( Tropid . siculus Fitz., Mus. Vindob.), Algier. Zuweilen finden sich zwei Präocularschilder vor. 8. Art TROPIDONOTUS VIPERINUS spec. Latr. Syn. Goluber viperinus Latreille , Iiept. t. IV, p. 43, fig. 4. — Tropidonotus viperinus Schlegel, Phys. Serp. t. II, p. 325, pl. 12, fig . 14, 15; Dum. Bibr. Erpet. g&n. t. VII, B ept i lie n. 67 p. 560; Bonaparte , Fauna ital., Amfibi, pl.f fig. 3. — Natrix chersoides et ocellata Wagler, Spec. n. Serp. Bros. p. 29 — 32, tab. 10, fig. 1, tab. 11. fig. 1. — Tropidonotus chersoides vel ocellatus Bum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 563 part. Zahlreiche Exemplare aus Spanien (Umgebung von Cadix, Murcia, Sevilla, Albufera-See, La Granja, Toledo, Zamora) und Portugal (Cintra, Castello do Yide), durch den Verfasser, ein sehr stark beschädigtes Exemplar aus der Umgebung von Gibraltar, durch Herrn Zelebor. Gatt. L IMNOPHIS GÜNTHER. Art LIMNOPHIS BICOLOR Günther. (Ann. and Magaz. of Nat. Hist., Vol. XV, Chird. Ser. p. 97.) Ein von Dir. Bocage in Lissabon gütigst überlassenes Exemplar von Angola zeigt jeder- seits drei schwarze, schmale, undeutlich ausgeprägte Längsbinden, von denen die unterste zum Theile auf den aufsteigenden Randtheil der Bauchschilder, die oberste auf die dritte horizontale Schuppenreihe (vom Bauchrande gezählt) fällt, und am Rücken selbst zwei ähnliche Streifen, welche durch drei Schuppenreihen von einander getrennt sind. Die Grundfarbe des Rückens und der Körperseiten ist grünlichgrau, die Bauchseite einfärbig gelb. Gatt. ATRETIUM CORE. Art ATRETIUM SCHISTOSUM spec. Daud. Syn. Russell, Ind. Serp. Vol. II, p. 4. — Goluber schistosus Baud., Rept. t. VII, p. 132. — Tropidonotus schistosus Schleg., Phys. Serp. t. I, p. 168. t. II, p. 319; Bum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 596. — Helicops schistosus J an, El. sist. Ofidi, p. 76; Helicops schistosus et flaviventris Fitz., Ausb. p. 405. — Atretium schistosum, Günther, Rept. Brit. Ind. p. 273. Sechs Exemplare von Madras. FAMILIE HOMALOPSIDAE GÜNTHER. Sumpfschlangen. Gatt. CERBERUS euv. Art CERBERUS RHYNCHOPS s. BOAEFORMIS sp. Schneid. Syn. Russell, Ind. Serp. Vol. II, p. 43, pl. 40. — Ilydrus rhynchops et Elaps boaeformis Schneider , Hist. Amph. fase. 2, p. 246, 301, — Boa moluroidea Schneid, ibid. p.279. — Hurria Schneideriana Baud., Hist. Rept. t. V, p. 281. — Cerberus Russellii Cuv. Mus. Paris. — Cerberus obtusatus Cuv. Regn. anim ., 2d Edit. t. II, p. 81. — Homalopsis Schneider i Schlegel , Phys. Serp. t. 1, p. 171, t. II, p. 341, pl. 13, fig. 6 — 7. — Cerberus Russellii Fitz., Syst. Rept. p. 25 ; Ausb. p. 406. — Cerberus boaeformis Bum. Bibr .> t. VII, p. 978; Girard, U. St. Expl. Exp. Herp. p. 170. — Cerberus rhynchops Günther, Rept. Brit. Ind. p. 279. — Homalopsis boaeformis Jan, El. sist. Ofidi p. 77. Vier Exemplare von Madras, Java, Singapore. 68 Dr. Franz SteindacJiner. Gatt. HYPSIRHINA WAGLER. 1. Art HYPSIRHINA ENHYDRIS spec. Schneider. Sy n. Russell, Ind. Serp. Vol. I, p. 35, pl. 30. — Hydrus enhydris Schneider , Hist. Amph. p. 245. — Hydrus atro-coeruleus Shatv, Gen. Zool. Vol, III, part. I, p. 567, — Enhy- dris eoerulea Latr.; Coluber pythonissa D aud. — Homalopsis aer Boie, Isis 1827, t. XX, p. 550: Wagler. Syst. Amph. p. 169; Schlegel, Phys. Serp. t. I, p. 172, t. II, p.347, pl. 13, fig.10, 11; Fitz., Ausb. p. 406. — Hypsirhina enhydris Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 946. Günther, liept. Brit. Ind. p. 281; Jan, El. sist. Ofidi p. 78. Drei junge Individuen von Java, eines von Calcutta, durch Dr. Stolicka. 2. Art HYPSIRHINA PLUMBEA spec. Boie. Syn. Homalopsis plumbea. Boie, Isis 1827, t. XX, p. 550; Schlegel. Phys. Serp. t. 1, p. 171, t. II, p. 346, pl. 13, ßg. 12 — 13; Jan, El. sist. Ofidi p. 78. — Hypsirhina plumbea Wagler, Syst. Amph. p. 170; Günth er, Rept. Brit. Ind. p. 280. — Hypsirhina Hard- wickii Gray in Hard. Hl. Ind. Zool. Vol. II, pl. 87. ßg. 1. — Eurostus plumbeus Dum. Bibr. Erpdt. gen. t. VII, p. 955. — Hypsiscopus plumbeus Fitz. Ausb. p. 406. Zwei Exemplare von Java. 3. Art HYPSIRHINA CHINENSIS Gray. Syn. Hypsirhina chinensis Gray , Zool. Mise. p. 66 ; Catal. of Snak. Brit. Mus. (1849) p. 73; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 283. — Hypsirhina Dussumieri Fitz. ( hec Eurostus Dus- sumieri Dum. Bibr.), Ausb. p. 406. Das von Fitzinger als Eur. Dussumieri bestimmte Exemplar aus Hongkong ist sehr schlecht erhalten und besitzt nur 23 Schuppenreihen, kann daher unmöglich zu Eurost. Dus- sumieri Dum. Bibr. bezogen werden, da letztere Art 27 Schuppenreihen zeigt. Ein zweites kleines, aber wohl erhaltenes Exemplar von Singapore (Geschenk des Verfassers). 4. Art HYPSIRHINA BENNETTII Gray. Syn. Hypsirhina Bennettii Gray, Zool. Mise. p. 67; Cat. of Snak. Brit. Mus. (1849) p. 74. Günther, Rept. Brit. Ind. p. 283. - — Hypsirhina maculata Dum. Bibr. t. VII, p. 950. Ein Exemplar von Singapore. Gatt. HOMALOPSIS sp. KÜHL. Art HOMALOPSIS BUCCATÜS spec. Linne. Syn. Coluber buccatus L in n e, Syst. Nat. Ed. XIII, t. I, p. 377 ; Mus. Ad. Frid. p. 29, tab. 19, fig.3; Laurenti Synops. Rept. p. 95. — Coluber monilis Daud. — Matrix monilis Merr. — Homalopsis monilis Kühl, Isis t. XX, p. 521. — Homalopsis buccata Schlegel, Phys. Serp. t. I, p. 170 , t. II, p. 337, pl. 13, ßg. 1 — 3; Fitz., N. Classif. Rept. p. 55: D um.' Bibr. Erpet. gdn. t. Vll, p. 968; Günther, Rept. Brit. Ind.; Gray, Cat. Snak. Brit. Mus. p. 67 ; Jan, El. Sist. Ofidi, p. 77. — Homalopsis monilis Kühl, Fitz., Ausb. p. 406. Drei Exemplare aus Java. Reptilien. 69 FAMILIE PSAMMOPHIDAE JAN, GÜNTHER. Gatt. PSAMMOPHIS BOIE. 1. Art PSAMMOPHIS CRUCIFER spec. Daudin. Sy yi. Coluber lurus Klein, Tent. Herpet. p. 36. — Goluber crucifer Baud., Hist. Rept. t. VII, p. 189. — Kreutz-Natter, Mer rem, Beitr. zu7' Naturg. 1. Heft. p. 13, pl. 3. — Natrix ci'ucifer Merrem, Tent. Syst. Ampli. p. 106. — Psammophis crucifer Fitz., N. Classif. Rept. p. 59; Boie, Isis XX, p. 547; Bum. Bibr. Erpet g4n. t. VII, p. 892; Günther, Catal. Golubr. Snak. p. 135 ; Fitz., Ausb. p. 407. — Psammophis mo7iiliger var. cap. Schleg el, Phys. Serp. t. II, p. 209. Zwei Exemplare vom Cap der guten Hoffnung. 2. Art PSAMMOPHIS SIBILANS spec. Lin ne. Sy 7i. Goluber hipponensis Klein, Tent. Herp. p. 38. — Coluber sibilans Linn., Syst. Nat. Ed. XII, t. I, p. 383; Gmelin in Lin. Syst. Nat. t. I, p. 1106. — Goluber moniliger Baud. Hist. Rept. t. VII, p. 69. — Psammophis moniliger Schlegel, Phys. Serp. t. I, p. 207 ; Bum. Bibr., Erpdt. gdn. t. VII, p. 891. — Psammophis sibilans Günther, Catal. Golub. Snak. p. 136; Jan. El. sist. Oßd. p. 90. — Psammophidio7i Smithii Fitz., Ausb. p. 407. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. COELOPELTIS wage. Art COELOPELTIS LACERTINA Wag-1. Sy 7i. Natrix lacertina W agier in Spix, Spec. nov. Serp. Bras. p. 18, tab. 5. — Goluber rupe- sti'is Risso, Hist. nat. Eur. merid. t. 111, p. 91. — Goluber N eumayeri Fitz., N. Glass. Rept. p. 57. — Rhabdodon fuscus Fleischmann, Balm. nov. Serp. gen. p. 26. — Coelo- peltis monspessulana Ranzani. — Psammophis lacertina Schleg., Phys. Serp. t. II, p. 203, pl. 8,fig. 1 — 3. — Coelopeltis insignitus Bum. Bibr., Erpdt. gen. t. VII, p. 1130. — Coelopeltis lacei'tina Günth. Catal. Snak. Brit. Mus. p. 138. — Coelopeltis insignitus , Ja n, El. sist. Oßd. p. 89. Zwei- Exemplare aus Andalusien. FAMILIE DENDROPHIDAE GÜNTHER. (Rept. of Brit. Ind. p. 293; Briophilidae Jan.) Baumschlangen. Gatt. GON IO SOMA WAGLER. Art GONIOSOMA OXYCEPHALUM spec. Boie. Syn. Tyria oxycephala Fitz., N. Glass. Rept. p. 60. — Goluber oxycephalus Boie Isis, XX, p. 537. — Gonyosoma viride Wagler, Icon. tab. 9, Syst. Serp. p. 184; Fitz., Ausb. p. 407. — Herpetodryas oxycephalus Schleg., Phys. Serp. t. I, p. 152, t. II, p. 189, 70 Fr. Franz St ein dachn er. pl. 7,fig.8 — 9, Abbild. Amph. tab. 44, fig. 1 — 9. — G onyosoma oxycephaMfm Dum. Bibr. Eopdt. g4n. t. VII, p. 213; Günther , liegt. Brit. lnd. p. 294; Jan, El. sist. Oph. p. 83. Ein Exemplare von Java. Gatt. PHILODRYAS wagler. ( Dryophylax Dum. Bibr.) 1. Art PHILODRYAS OLFERSII spec. Lichten st. Syn. Goluber Olfersii Eichtenstein, Verz. Doubl. Berl. Mus. p. 104. — Goluber pileatus Neuwied, Abbild. Natur g. Bras., Beitr. Nat. Bras.p.344, t. I — Philodryas Olfersii Wagler, Syst. Ampli. p. 185; Günther, Gatal. Colubr. Snale. Brit. Mus. p. 124 ; Jan, El. sist. Oph. p.83; Fitz., Ausb. p. 407 . — Uerpetodryas Olfersii Sohle g. Phys. Serp. t. I, 151, t. II, p. 183, pl. 7, fig. 14, 15. — Dryophylax Olfersii D tim. Bibr., Erp 4t. g&n. t. VII, p. 409. Ein Exemplar von Brasilien. 2. Art PHILODRYAS SCIIOTTII spec. Fitz. Sy 7i. Goluber Schottii Fitz. , N. Class. liegt, p. 57. — Xenodooi Schottii B oie, Isis t. XX, p. 541 ; Schlegel, Phys. Serp. t. I, p. 139, t. II, p. 91, pl. 3, fig. 8, 9. — Dryophylax Schottii Dum. Bibr. Erpdt. gen. t. VII, p. 1118. — Philodryas Schottii Gü7ither, Cat. Colubr. Snale. Brit. Mus. p. 125; Jan, El. sist. Ofid. p. 83. — Pseudophis Schotti Fit z., Syst. Hegt. (1843) p. 26, Ausb. 407 . Ein grosses, unbeschädigtes Exemplar aus Brasilien. Gatt. BUCEPHALUS smitii. Art BUCEPHALUS TYPUS Smith. Syn. Bucephalus typus, Jardinii, gutturalis Bellii Smith, Zool. Journ. vol. IV, p. 441 — 442, pl. 10, 11. — Bucephalus capensis Smith, Illust. Zool. South- Afr., Rept. pl. 10 — 13; Buc. viridis ibid. pl. 3 — Buc. capensis Günther, Catal. Colub. Snale. Brit. Mus. p. 243. — Dendrophis colubr ina Schl eg el, Phys. Serp. t. I, p. 158, t.\II, p.\238, pl. 9, fig. 14 — 16. — Dryomedusa colubrioia Fitz., Syst. Rept. (1843 ) p. 26. — Bucephalus typus Dum. Bibr. Erp4t. gen. t. VII, p. 877 ; Jan, El. sist. Ofid. p. 86. — Dryomedusa Jardinii Fitz., Ausb. p. 407. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. DENDROPHIS boie. . 1. Art DENDROPHIS PICTA spec. Gmel. Syn. Coluber pictus Gonelin, Syst. Nat. p. 1116. — Dendrophis picta Schleg., Phys. Setp. t. 1, p. 157, t. II, p. 228, pl. 9, fig. 5 — 7 ; Dum. Bibr. -Erpet. gen. t. VII, p. 197 ; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 297, et Cat. Colubr. Snale. Brit. Mus. p. 148 ; Jaoi, El. sist. Ofid. p. 85 ; Fitz., Ausb. p. 408. — Ahaetidla Bellii Gray, Hardw. Illust. Ind. Zool. Vol. II, pl. 80, fig. 2. Zwei kleine und vier grosse Exemplare von Java. B eptilien. 71 2. Art DENDROPHIS CAUDOLINEATA spec. Gray. Sy n. Ahaetullci caudolineata Gray, Hardw. Hl. Ind. Zool. Vol. 11, pl. 81. — Dendrophis octolineata Hum. Bibr. Erpet. gen. t. VII. p. 201, Atl. pl. 1 9 ; J an, El. sist. Ofid. p. So. — Dendrophis caudolineata Günth., Catal. Colubr. Snak. p. 150, Rept. Brit. Ind. p. 297. — Chrysopelea octolineata Fitz., Ausb. p. 408. Ein grosses gut erhaltenes Exemplar von Java. 3. Art DENDROPHIS PUNCTULATA sp. Gray. Sy n. Dendrophis punctulatus Günther', Catal. Colubr. Snak. Brit. Mus. p. 149. — Leptophis punctulatus J. E. Gray in Hing s Austr. II, p. 432; Grays West-Aust. II, p. 431. — Dendrophis lineolata Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 200; Voyag. au Pole Sud, Ophid. Atl. pl. 2 ; J an, El. sist. Ofid. p. 85. Ein junges Exemplar aus der Umgebung von Sydney., durch den Verfasser. Gatt. LEPTOPHIS BELL Art LEPTOPHIS IRREGULARIS spec. Leach. Syn. Coluber irregularis Leach, in Bowd. Ashantee, App. p. 494. — Dendrophis Chenonii Reinhar dt , kongl. Danske Vid. Afhandl. t. X, tob. 1, fig. 13, 14, p. 246. — Leptophis Chenonii Dum. Bibr. Erpdt. gän. t. VII, p. 545 ; Jan, El. sist. Ofid. p. 85. — Ahaetulla irregularis Günther, Cat. Colubr. Snak. Brit. Mus. p. 152. — Dendrophilus natalensis Fitz. Ausb. p. 407. — Dendrophis natalensis Smith, Hl. Zool. S.-Afr. Rept.pl. 64. — Dendrophis ( Bhilothamnus) albo-variata Smith, ibid. pl. 65. Zwei Exemjalare vom Cap der guten Hoffnung entsprechen der variat. capensis ; Gestalt und Zahl der Temporalschilder ist so variabel, dass ich nach Günther’s Vorgänge Dend. nata- lensis und Dr. albo-variata für eine und dieselbe Art halte, während sich Aug. Dumeril (Rept. de l’Afriq. occid.) für die Trennung derselben ausspricht (1. c. p. 399, 'Not. 2). Gatt. CHIIYSOPELEA boie. 1. CHRYSOPELEA ORNATA spec. Shaw. Syn. Russell, Ind. Serp. vol. II, p. 4, pl. 2. — Coluber ornatus Shaiv, Gen. Zool. Vol. III, part. 2, p. 477. — Coluber ibiboca Latr. Daud. — Natrix ornatus Merrem, Tent. Syst. Amph. p. 109. — Tyria ornata Fitz., N. Class. Rept. p. 60. — Chrysopelea ornata Boie, Isis t. XX, p. 326 ; Wagler, Syst. Amph. p. 188; Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 1042; Günth er , Rept. Brit. Ind. p. 298; Jan, El. sist. Ofid. p. 86. Ein Exemplar von Manila. 2. Art CPIRYSOPELEA RUBESCENS spec. Gray. Syn. Dipsas rubescens Gray, Hard. Hl. Ind. Zool, Vol. II, pl. 84, fig. 2. Chrysopelea rubescens Günth., Catal. Colubr. Snak, Brit. Mus. p. 145; Rept. Brit. Lid. p. 299. — Dryophis rubescens Ja n, El, sist, Ofid. p. 88. Ein Exemplar von den Philippinen, durch den Verfasser. 72 Dr. Franz Steindachner. FAMILIE DRYOPHIDAE GÜNTHER. Peitschenschlangen. Gatt. TRAGOPS WÄGLER. 1. Art TRAGOPS PRASINUS spec. (Re iw.) Boie. Syn. Dryinus nasutus Bell, Zoolog. Journ. Vol.Il , p. 327. ■ — Dryiophis prasina (Reimv.J Boie, Isis 1827, p. 545; Schlegel, Phys. Serp. t. II, p. 250, pl. 10, ßg. 9 — 13, Abbild, •neu. Amphib. p. 22, tab. 8, ßg. 1 — 6; Jan, El. sist. Ofid. p. 88. — Tragops prasinus Wagler, Syst. Amph. p. 184; Dum. Bibr. Erp et. gdn. t. VII, p. 825; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 303. — Tragops xanthozonius Dum. Bibr. Erpdt. g&n. t. VII, p. 826; Wagler, Syst. Amph, p. 184. — Tragops prasinus et xanthozonius Fitz. Ausb. p. 408. Sechs Exemplare, von denen drei der Var. xanthozonia angehören, von Java. 2. Art TRAGOPS JAVANICUS (sp. Fitz.) n. sp. Syn. Tragophis javanicus Fitz-., Ausb p. 408. Char. Diese Art unter scheidet sich von Trag, prasina hauptsächlich durch das ein- fache Analschild und die abweichende Gestalt der Oberlippenschilder . Während bei letzterer Art das vierte, fünfte und sechste Oberlippenschild clas Auge nach unten einfassen, betheiligt sich bei Trag, javanicus nur das fünf te und sechste an der Bildung des unteren Augenrandes. Das fünfte Oberlippenschild ist fast so gross wie das sechste, breit, während es bei T. prasinus sehr schmal ist, dagegen sind das zweite, dritte und vierte Oberlippenschild bei T. javanicus bedeutend, kleiner als bei T. prasinus. Schuppen glatt, in fünfzehn Bedien; die der Mittelreihe ein wenig grösser als die seitlich gelegenen Schuppen; Analschild ungetheilt; 192 Ventral- und 152 Subcaudalschilder. Das Bostralschild schiebt sich mit seiner dreieckigen Spitze ein wenig zwischen die vorderen Enden der Frontal- schilder ein. Oberlippenschilder 9 , Lorealschilder 3 — -1; Präoculare sehr gross, seitlich rinnenförmig ausgehöhlt, mit dem oberen Theile an die hinteren Frontal- schilder, das V erticalschild und die Superocularia grenzend; zwei kleine Post- ocularia; Temporalschilder kleiner und in grösserer Zahl vorhanden als bei T. prasinus ( s. Abbild.) ; Ventralschilder nicht gekielt, Bücken grünlichblau , hie und da mit violettem Schimmer; vier weisse Längsstreifen am Bauche , die mitt- leren etwas schmäler als die seitlichen. Die unterste Beihe der Bückenschilder zeigt in dem mittleren Theile des Schwanzes stellenweise eine schwache Leiste. Ein Exemplar von Java. Gatt. OXYBELIS WAGE. 1. Art OXYBELIS ACÜMINATUS spec. Wied. Syn. Goluber acuminatus Max. Pr. Wied., Abbild. Lief. 14, t. 1 ; Beitr. zur Naturg. v. Bras ., t. I, p. 322. — Dryinus aeneus Wagler, Spec. nov. Serp. Bras., p. 12, tab. 3. — Oxybelis TI ep til i e n. 73 aeneus Wagler, Syst. Ampi/, p. 183; Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 319. — Dryiophis acuminatus Günther , Gat. Colubr. Snak. p. 156. — Dryiophis aurata Schle- gel, Phys. Serp. t. II, p. 255, pl. 10, fig. 16 — 18. Ein Exemplar von Costaricca durch Ritter v. Scherzer (ein Exemplar von Guiana, mehrere Individuen von Marabitanos, Rio branco, Borba und Guapore, durch Joh. Natt er er). • Zuweilen sind die obersten Schuppenreihen des Rückens schwach gekielt. 2. Art OXYBELIS FLAGELLIFORMIS spec. Laur. Syn. Natrix flagelliformis Laurenti, Synops. Rept. p. 79. — Dryophis fülgidus B oie, Isis t. XIX, p. 382. — Dryinus fulgidus Bote, Guvier ; Wagler, Icon. Ampli. tab. 10, Nat. Syst. Ampli. p. 184. — Oxybelis fulgida Dum. Bibr. Erp 4t. g4n. t. VII, p. 817. — Dryiophis fulgida Günther, Gatal. Colubr. Snak. p. 158. Mehrere Exemplare dieser Art sammelte Joh. Natterer in Brasilien am Rio negro, Madeira, ferner in Marabitanos, zu Forte do Principe und Para; gegenwärtig befinden sich drei Prachtexemplare im Besitze des Wiener Museums. 3. Art OXYBELIS ARGENTEUS spec. Daud. Syn. Coluber argenteus Daudin, Hist. Rept. t. VI, p. 336. — Dryiophis argentea Schlegel, Phys. Serp. t. II, p. 253, pl. 10, fig. 14 — 15. — Osdybelis argenteus Dum. Bibr. Erpüt. gen. t. VII, p.815. — Dryiophis argentea Günther, Gat. Colubr. Snak. p. 155. Exemplare von Para, Marabitanos, Rio branco und Borba (Brasilien), durch Joh. Nat- terer; ein stark beschädigtes Exemplar, durch Herr Zelebor. Gatt. PASSER ITA GRAY. Art PASSERITA MYCTERIZANS sp. Lin ne. Sy 7i. Coluber mycteriza7is Linne, Mus. Ad. Frid. p. 28, tab. 19, fig. 2 (nec. tab. 5, fig. 1 = Tragops prasina). — Dryinus nasutus AI er rem, Tent. Syst. Ampli. p. 136-, Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 809. — Dryophis nasutus Boie, Isis, t. XX, p. 520 et 543; Schlegel, Phys. Serp. t. I, p. 159, t. 11, p. 246, pl. 10, fig. 1 — 2; Jan, El. sist. Cf. p. 88. — Passerita mycterizans Gray, Synops. Gen. Rept., Ann. Philos. Vol. X, p. 208; Günther , Rept. Brit. Ind. p. 305. — Herpetotragus Russellii , pavoninus et Boiei Fitz. Ausb. p. 408. Fundorte: Madras, Java. FAMILIE RACHIODONTIDAE GÜNTHER (JAN). (Catal. Colubr. Snak. Brit. Mus. p. 141.) Rauhschlangen. Gatt. DASYPELTIS wagler. 1. Art DASYPELTIS SCABRA spec. Linne. Syn. Coluber scaber Linne, Mus. Ad. Frid. p. 36, tab. 10, fig. 1; Syst. Nat. Edit. XII, t. 1, p. 384; Gmehn, Syst. Nat., 1. 1, pars 3, p. 1109; Shaw, Gen. Zool. Vol. III, part. 2, p. 494; D au dm , Hist. Rept. t. VI, p. 263. — Die rauhe Natter, Mer rem. Beitr. pars 1, p. 34, tab. 9. — Dasypeltis scabra Wagler, Syst. Ampliib. p. 178; Gün ther, Cat. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. S t e i n dac h n er. Keptilien. 10 74 Fr. Franz Steindachner. Colubr. Snak. Brit. Mus. p. 142 ; Fitz., Ausl), p. 409. — Anodon typus Smith, Zool. Journ. Vol. IV, p. 443. — Bachiodon scaber fj ourdan) Dum. Bibr., Erp et. gen. t. VI I, p.491; Jan, Elenc. sist. Ofid. p. 106. — Tropidonotus scaber, Schlegel , Ess. Phys. Serp. t. II, p. 328, pl. 12, fig. 12 — 13; Reinhardt, K. Danske Vidensk. Afh. 1843, t. X, pl. l,fig. 24. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. FAMILIE LYCODONTIDAE DUM. BI Bll. (Günther, Cat. Col. Snak. B. Mus.) Gatt. L A M P B 0 P H 1 S FITZ. 1. Art L AMPROPHIS AURORA spec. Lin ne. Syn. Coluber Aurora L in n e, Mus. Ad. Frid. p. 25, tab. 19, fig. 1 ; Syst. Nat. Ed. XII, t. I, p. 379. — Gerastes aurora Laurenti, Syn. Rept. p. 82. — Coluber aurora Gmel., Latr., Shaw, Bechst ., D audin. — Natrix aurora Merrem, Syst. Amph. p. 97. — Dauberria aurora Fitz., N. Glassif. Rept. p. 56. — Lycodon aurora B o ie, Isis t. XX, p. 523. — Coronella aurora Schlegel, Ess. Phys. Serp., t. II, p. 75, pl. 2, fig. 20- — 21. — Lampro- phis aurora Fitz. Syst. Rept. ( 1843), p. 25 ; Ausbeute etc. p. 406; Dum. Bibr., Erpet. gen. t. VII, p. 431; Günther, Cat. Colubr. Snak. Brit. Mus. p. 195; Jan, El. Syst. Of. p. 51 et Enum. sist. Coronell. p. 284. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. 2. Art L AMPROPHIS INORNATUS Dum. Bibr. Syn. Lamprophis inornatus Dum. Bibr. Erpet., gen. t. VII, p. 435. — Iridophis inornatus Fitz., Ausb. I. c. p. 406. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. LYCODON BOIE. Art LYCODON AULICUS spec. Linne. Syn. Coluber aidicus L in n e, Mus. Ad. Frid. p. 29, tab. 12, fig. 2, Syst. Nat. Ed. XII, t. 1, p. 381; Gmelin, Syst. Nat. t. 1, p. 1103. — Natrix aulica Eaurenti Syn. Rept. p. 74; Merrem, Tent. Syst. Amph. p. 106. — Lycodon aulicus, Boie, Isis, t. XIX ( 1826) p. 281; W agier , Syst. Amph. p. 186. — Lycodon hebe Schlegel, Ess. Phys. Serp. t. II, p. 106, pl. 4, fig. 1—3, Fitz., Syst. Rept. p. 27. — Lycodon capucinus Boie, Erpet. Java, Fitz., Neue Classific. Rept. p. 57. — Lycodon aidicus Dum. Bibr., Erpet. gen. t. VII, p. 369 ; Günther, Catal. Colubr. Snak. Brit. Mus. p. 201 et Rept. Brit. Ind. p.316 ; Jan, El. sist. Of. p. 96. — Lycodon capucinus Fitz., Ausb. p. 406. Sechs Exemplare von Madras und Java; ein Exemplar von Atnoy , durch Herrn Consul Swinhoe. Gatt. OP HIT ES WAGL. Art OPHITES SUBCINCTUS spec. Boie. Syn. Russell , Ind. Serp. Vol. II, pl. 41. — Lycodon subcinctus Boie, Isis, t. XX, p. 55 ; Schlegel, Phys. Serp. t. II, p. 117. pl. IV, fig. 14, 15. — Natrix platyrhinus Merrem, 75 Rep tilie n. Tent. Syst. Amphib. p. 134. — Ophites subcinctus W agier, Syst. Amph. p. 186; Rum. Bibr., Erp) et. gen. t. VII, p. 398; Günther , Cat. Colubr. SnaJc. Brit. Mus. p. 206, Bept. Brit. Ind. p.322; Fitz., Ausb. p. 406 ; Jan, El. Sist. Ofid. p. 97. Zwei Exemplare von Java. Gatt. CYCLO COR US DUM. BIBR. Art CYCLOCORUS LINEATUS spec. Reinh. Syn. Lycodon lineatus Reinhardt, Kon. Ranshe Vidensh, Afhandl. t. X, 1843, p. 241, tob. 1, fig. 7 — 8. — Gyclocorus lineatus Rum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 386 ; Jan, El. sist Ofid. p. 98. Ein Exemplar von den Philippinen, durch den Verfasser. FAMILIE DIPSA DIDAE GÜNTHER (Cat. Col. Snak.), JAN. ( Ripsadidae et Amblycephalidae Günth., Rept. Brit. Ind.) Gatt. T H A M N 0 D Y N A S T E S wagler. ( Rryophylax Wagt.) Art TII AMN OD YNASTES NATTERERI spec. Mikan. Syn. Coluber Nattereri Mihan, Relect. laun. Brasil.; Pr. v. Wied, Beitr. u. Abbild, z. Naturg. Bras.t. I, p. 277. — Tropidonotus Nattereri Boie, Isis, t. XX, p. 535. — Rryophylax Nattereri Wagler, Nat. Syst. Amph. p. 181. — Ripsas Nattereri S c hl eg el, Ess. Phys. Serp. t. 1, p. 164, t. 11, p. 290; Rum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 1149. — Thamnodynastes Nattereri Günther, Catal. Colubr. Snah. Brit. Mus. p.164; Jan, El. sist. Ofid. p. 106. — Rryophylax Nattereri Fitz., Ausb. p. 408. Ein stark beschädigtes Exemplar aus der Umgehung von Rio Janeiro. Gatt. DIPSAS spec. BOIE (GÜNTHER). 1. Art DIPSAS MULTIMACUL ATA Reinw. Syn. Ripsas multimaculatus (Reinw.) Fitz., Neue Class. Rept. p. 59; Boie, Isis, t. XX, p. 549 ; Schlegel, Phys. Serp. t. I, p. 160, t. II, p. 265, pl. 11, fig. 4 — 5; Abbild, n. Amph. p. 134, pl. 45, fig. 13 — 15; Rum. Bibr. Erpdt. gen. t. VII, p. 1139; Günther, Catal. Colubr. Snah. Brit. Plus. p. 169; Jan, El. sist. Ofid. p. 103. — Cephalophis mul- timaculatus Fitz., Ausb. p. 408. Ein Exemplar von Java. 2. Art DIPSAS (EÜDIPSAS) GUIRAONIS n. sp. Char. Der Körper ist ausser st stark verlängert , comprimirt , der Kopf länglich und bedeutend gestreckter als bei D. Drapiezii B oie , der Ualstheil sehr lang, auf- fallend dünn, die Rückenlinie kielförmig erhöht, das Präoculare gross, ziceimat so hoch wie breit, das Frontalschild deutlich entwickelt , viereckig, ebenso lang wie hoch und kaum halb so gross wie das Präoculare Die beiden Postocular - Schilder sind von gleicher Grösse, fünfeckig, höher als breit ; die Nasenöffnung io* 76 Dr. Franz Steindachner. ist rund , weit ; das Auge gross. Die vorderen Gaumen- und. Unterkieferzähne sind grösser als die übrigen. Die grossen Parietalschilder sind zunächst dem Vor- derrande ebenso breit wie lanq. Die Temporalschilder liegen in drei Reihen zu 2 + 2(3) + 3, das oberste der dritten Reihe ist weitaus das grösste von allen und, ebenso lang wie das mittlere Temporalschild der dritten und das obere der zweiten Reihe zusammen genommen , doch ist es bei einem Exemplare an der rechten Körperseite in zwei Schilder aufgelöst. Von den acht Oberlippenschildern ist das siebente am grössten. Das erste Oberlippenschild liegt unter den beiden Nasal- schildern , das zweite unter dem Frenale , die drei folgenden bilden den unteren Augenrand , doch grenzt das dritte noch zum Theile an das Präoculare und. das fünfte an das untere Po st ocular schild, das sechste an das untere Postoculare und, an den unteren Rand des unteren Temporalschildes der ersten Reihe. Von den Infr amaxillar schildern oder Kinnschildern sind die beiden vorderen rhomben- förmig und fast dreimal so gross als die beiden hinteren Schilder , welche eine schuppenförmige Gestalt zeigen. Der Durchmesser des Auges gleicht der Hälfte der Stirnbreite. Die Länge des Schwanzes beträgt 1/4 der Totallänge. Die Rücken- schuppen liegen in neunzehn Reihen in fast horizontaler Richtung , die mittlere Reihe enthält grössere ( und zwar sechseckige ) Schuppen als die übrigen. Bauch- schilder 258 , an den Seiten gekielt • Analschild ungetheilt. Gaudalschilder paarig , 135. — Kopf und Rücken hell gelbbraun , Bauchseite dunkelgelb ; Ober- seite des Kopfes mit äusserst feinen braunen Pünktchen und. Linien gesprenkelt oder netzförmig überzogen. Zahlreiche dunkelbraune , sehr kleine Fleckchen oder Punkte liegen am Rücken und am Bauche zerstreut ; eine bedeutende Anzahl sehr grosser dreieckiger brauner Flecken , die sich gegen die Rückenlinie sehr rasch zuspitzen , zieren die Seiten des Rumpfes und Schwanzes und umfassen bindenförmig auch die ganze Breite der Bauchseite. Zuweilen fliessen diese dreieckigen Flecken an den untersten Schuppenreihen mit den lang ausgezogenen Spitzen ihrer Seitenwinkel zusammen. Zwischen je zivei dieser Binden liegt am aufsteigenden Seitentheile der Bauchschilder und zum Theile auf der untersten Schippenreihe ein grosser hellgelber länglichrunder Fleck , welcher zuweilen von dem seitlichen Basaltheile der brauen dreieckigen Flecken ganz umschlossen ist.. Nächst verwandte Art Dipsas Drapiezii Boie, Sch leg. Zwei Exemplare von den Philippinen verdanke ich der Güte des Herrn Professors Guirao in Murcia. 3. Art DIPSAS FUSCA Gray. Syn. Dendrophis fusca Gray, Zool. Mise. 1842, p. 54. — Triglyphodon flavescens D um. Bibr. t. VII, p. 1080. — Dipsas flavescens Jan, El. sist. Ofid. p. 104. — Eudipsas fas cio lata Fitz., Ausb.p.408. Ein grosses Exemplar von Neu-Holland, durch Frauenfeld. Ein zweites Exemplar von Brisbane (Colonie Quensland) durch den Verfasser. 77 Reptilien. Gatt. Dl PS ADO MORUS dum. bibr. Art DIPSADOMORUS BUCEPIIALUS spec. Shaw. Syn. Dipsas surinamensis S cheuchzer, Phys. sacr. t. IV, p. 1296, tab. DGL1V, fig. 5 ( sec Dum. Bibr.). — Dipsas indica Laur, Synops. Rept. p. 90. — Goluber bucephalus Shato, Gen. Zool. V. III, part. 3, p. 422, pl. 109 (Desc. et fig. Gop. Sebae t. I, tab. 53, fig. 4). - — Bungarus bucephalus Oppel, Ord. Fam. Gatt. Rept. p. 70. — Dipsas buce- phala Boie, Isis t. XX, p. 549; Schlegel, Phys. Serp. t. I, p. 162, t. II, p. 281, pl. 11, fig. 16, 18. — Dipsadomorus indicus Dum. Bibr. Frpe't. gen. t. VII, p.471. — Dipsa- domorus bucephalus Jan, El. sist. Ofid. p. 99. — Leptognathus indicus Günther. Gatal. Gol. Snak. Brit. Mus. p. 180. — Pholidolaemus gracilis Fitz. Ausb. p. 408. Ein Prachtexemplar von Brasilien. Gatt. CROTAPHOPELT1S fitz. Art CROTAPHOPELTIS RÜFESCENS spec. Gmel. Syn. Goronella hotomboeia Laurenti, Synops. Rept. p. 85; Gmelin, Syst. Nat. t. I, p. 1113. — Goluber rufescens Gmelin, ibid. p. 1094; Dauclin, Hist. Rept. t. VII, p. 110. — Natrix rufescens Mer rem, Tent. Syst. Amph. p. 95. — 5 Lycodon rufescens B oie, Isis, t. XX, p. 522. — Goronella rufescens Sch leg., Phys. Serp. t. I, p. 137, t. II, p. 72. — Grotapkopeltis rufescens Smith, Illust. Zool. S.-Afr. Rept. App. p. 18; Fitz., Ausb. p. 408 ; Ja n, El. sist. Ofid. p. 105. — Heterurus rufescens Dum. Bib r., Erpet. gen.t. VII , p. 1170. — Leptodeira rufescens Günth., Golubr. Snak. Brit. Mus. p. 165. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. SUBORDNUNG II. OPHIDIA VENENOSA. Giftschlangen. FAMILIE ELAPIDAE GÜNTHER, JAN. Gatt. EL APS GÜNTHER (Proceed. Zool. Soc. p, 81. 1850). (. Elaps Dum. Bibr., Jan, part.) 1. Art ELAPS CORALLINUS spec. Finne. Syn. Goluber corallinus Finne, Mus. Ad. Frid.p.33. — Elaps cor allinus Pr. Wied, Nov. Act. Phys. Med. 1820, t. X, p. 108, pl. 4; Schlegel, Phys. Serp. t. II, p. 440, pl. 16, fig. 1 — 5; W agier, Nat. Syst. Amph. p. 193; Dum. Bibr. Erpet. g&n. t. VII, p. 1207 : Günth.. Gatal. Golubr. Snak. p. 223, Proceed. Zool. Soc. 1859, p. 48 ; Jan, Prod. Icon, desc. Oph. et desc. som. nouv. esp. Serp. venim. ( Paris 1859) p. 5, Elenc. sist. Ofid. p. 112; Fitz., Ausb. p. 409. Ein kleines Exemplar von Brasilien. 2. Art ELAPS DECORATUS Jan. Syn. Elaps decoratus Jan, Prod)-. etc. nouv. espec. Serp. venim. p. 14, pl. B., fig. 5; Günther, Proceed. Zool. Soc. 1859, p. 85, pl. 18, fig. A ( vortreffl . Abbild); Jan, El. sist. Ofid. p. 114; Fitz., Ausb. p. 409. Fundort: Brasilien. 78 Dr. Franz Stezndachner. Gatt. VERMICELLA gray. Art VERMICELLA OCCIPITALIS spec. Dum. Bibr. Syn. Elaps occipitalis Dum. Bibr. Erpdt. gen. t. VII, p. 1221 ; Jan, Prod. etc. nouv. esp. Serp. Venim. p. 7, El. sist. Ofid. p. 115. — V ermicella annulata Günther, Cat. Col. Snak. p. 236. — Vermicetta occipitalis Günther, Proceed. Zool. Soc. 1859, p. 87 , pl. XVII, fig. B. — Homaloselaps occipitalis Jan, Fitz., Ausb. p. 410. — White, Journ. N. S. Wales 259, Note 2. Zwei Exemplare von Neu-Holland. Gatt. ASPIDELAPS FITZ. (Syst. Rept. fase. I (1843), p. 28). ( Poecilophis Günther, Proc. Zool. Soc. 1859, p. 88.) 1. Art ASPIDELAPS LACTEUS spec. Linne. Syn. Goluber lacteus L in n d, Mus. Ad. Frid. p. 28, tab. 18, fig. 1. — Seba, Thesaur. t. II, pl. 24. fig. 2, pl. 34, fig. 5, pl. 35, fig. 2, pl. 54, fig. 1. — Gerastes lacteus Laurenti, Synops. Rept. p. 83. — Goluber lacteus et Hygiae Shaw, gen. Zool. III, p. 427, 487. — Hygiaens Natter, Mer rem, Beitr. z. Natur g., Heft I, p. 24, Taf. IV. — Elaps lacteus Schneider , Merrem. — Elaps Hygiae Merrem, Wagler, Schlegel, Phys. Serp. II, p. 446, pl. 16, fig. 14-15; D um. Bibr., Erpdt. gdn. t. VII, p. 1213; Günther, Gatal. Golubr. Snak. p. 232; Jan, Prod. etc. nouv. espec. Serp. Venim. p. 7, Elen. syst. Ofid. p. 115. — Poeoi- lophis Hygiae Günther, Proceed. Zool. Soc. 1859, p. 88. — Ilomoroselaps Hygieae Jan, Fitz., Ausb. p>- 409. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. 2. Art ASPIDELAPS LUBRICUS (SEBA) Laurenti spec. Syn. Anguis lubricus Seba, Thes. t. II, pl. 34, fig. 4, pl. 43, fig. 3. — Natrix lubrica Lau- renti, Syn. p. 80. — Goluber latonia Daud ., Rept. t. VII, p. 156. — Elaps lubricus Merrem, Beitr. Naturg. Heft I, p. 9, pl. 2 ; Wagl., Syst. Amph. p. 193. — Naja lubrica Sc hl eg el, Phys. Serp. t. II, p. 484. — Naja Sommer setta Smith, N. Edinb. Phil. Journ. t. I, p. 2. — Aspidelaps lubricus Fitz. Syst. Rept. (1843) p. 28; Smith, Illust. Zool. South- Afr. Rept., Append. p. 21. — Cryptophis scutatu ; Sundew. in S m it h 's Hl. Z. S.-Afr. R. App. p. 22; Günther Gatal. Golubr. Snak. p. 227 . — Poecilophis dorsalis Günth er, Proc. Zool. Soc. 159, p. 88. — Naja fula-fula Bianconi tab. 12, fig. 2, 2 b. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung, durch Frau Ida Pfeiffer. Elaps dorsalis n. sp. im Appendix zu Smith. Illust, of the Zool. of S.-Africa, Rept. p. 21 glaube ich, nach der Beschreibung zu schliessen, für eine Varietät von Aspidelaps lacteus (Hygiae) halten zu sollen. Gatt. C AL L 0 P H I S GRAY, GÜNTHER. ( Pseudelaps Fitz, part.) i. Art C ALLOPHIS INTESTINALIS spec. Laurenti. Syn. Aspis intestinalis Laurenti, Synops. Amph m p. 106. — Goluber intestinalis Linne, Gmel., Syst. nat. p. 1085. — Elaps furcatus Schneider. Hist. Amph. p. 303 ; Schieg., Phys. Serp. t. II, p. 450, pl. 16, fig. 12, 13, Abbild, n. Amph. tab. 46, fig. 1 — 8; Dum . Bibr. Erp dt. gdn. t. VII, p. 1228; J an, El. sist. Of. p. 114. — Maticora lineata Gray, R eptilie n. 79 lllust. Ind. Zool. V. II, pl. 86, fig. 4, 5. — Elaps intestinalis Cantor, Mal. Rept. p. 107 ; Günther, Gat. Colubr. Snak. p. 230. — Callophis intestinalis Gü nther, Proceed. Zool. Soc. 1859, p. 82, pl. 16 A, B, G. — Pseudoelaps furcatus Fitz. Syst. Rept. fase. I, 1843, p. 28 ; Ausb. p. 409. Ein Exemplar von Java. 2. Art CALLOPIIIS BIVIRGATUS spec. (Boie) Schlegel. Syn. Elaps bivirgatus (Boie) Schlegel, Phys. Serp. t. II; p. 451, pl. 16,fig. 10 — 11; Abbild, n. Amph. tob. 47; Dum. Bibr. Erp et. gen. t. VII, p. 1230; Jan, Prod... nouv. esp. Serp. venim. (1859) p. 7; Elenc. sist. Oßd. p. 114. — Callophis bivirgatus Günther, Proceed. Zool. Soc. 1859, p. 81, Rept. Brit. Ind. p. 348. — Elaps flaviceps Cantor, Mal. Rept. p. 109. — Doliopliis flaviceps Girard, Unit. Stat. Explor. Exp., Herpet. pl. 10, fig. 1-5. p. 176. Ein Exenvplar von Borneo. Gatt. BRACHYSOMA fitz. {Glyphodon Günth., Cat. Colubr. Snak. p. 209, 210 [nee Günth., Brachysoma ibicl. p. 210, 228 J. Purina spec. D u m. B i b r.) Art BRACHYSOMA DIADEMA spec. Schlegel. Syn. Calamaria diadema Schlegel, Phys. Serp. p. 32, t. II. — Brachysoma diadema Fitz., Syst. Rept. p. 25 ; Günther, Ann. Mag. Hist. Vol. XI, third Ser. p. 23, nec Günther, Cat. Colubr. Snak. p. 229. — Glyphodon ornatus Günther, Catal. Colubr. Snak. p. 210 et Elaps ornata Gray, Zool. Mise. p. 55. — Purina diadema D tim. Bibr., Erpet. gen. t. VII, p. 1239; Jan, Prodr nouv. esp. Serp. venim. p. 17, 18, tob. 6, fig. 1. — Pseudoelaps diadema Jan, Elenc. sist. Oßd. p. 116. Das uns vorliegende Exemplar stimmt in der Gestalt und Lage der Postfrontalia und Oberlippenschilder genau mit dem von Professor Jan in der früher citirten Abhandlung abge- bildeten Individuum überein, bei welchem das Postfrontale jeder Seite nur mit dem zweiten Oberlippenschilde zusammentrifft, während bei dem von Dr. Günth er untersuchten Exem- plare das Postfrontale nicht nur das zweite, sondern auch das Oberlippenschild berühren soll (Cat. Colubr. Snak. p. 210); es ist daher jener Passus der Günth er’schen Genus-Charak- teristik „posterior frontal in contact with two labial shields“ abzuändern, da er nicht allgemein gültig ist. — Fundort: Neu-Holland. Gatt. FURINA spec. DUM. BIBR. [Brachysoma Günther, Cat. Colubr. Snak. p. 210, 228.) Char. Körper gestalt schlank, cylindrisch ; Kopf undeutlich vom Rumpfe geschieden, von massiger Breite’, hinter dem Giftzahne eine Reihe kleiner Zähnchen’ Nasale einfach • Postfrontalia mit den Oberlippenschildern nicht zusammentreffend , Sub- caudalschilder doppelt’, Schwanz kurz , mit abgestumpfter konischer Spitze. Art FURINA TEXTILIS Dum. Bibr. Syn. Purina textilis Dum. Bibr., Erpet. gen. t. VII. p. 1242; Jan, Prodr. ... nouv. esp. Serp. Venim. p. 19, pl. 6, fig. 4. — Pseudoelaps textilis J a n, El. sist. Ofid. p. 116. — Eupre- piosoma textilis Fitz., Ausb.p. 410. 80 Dr. Fi'cinz SteindacJiner. Die beiden im Wiener Museum befindlichen Exemplare besitzen nur zwei Postocular- schilder und das sogenannte Verticalschild ist bedeutend schmäler als es auf Prof. J.an’s Abbil- dung angedeutet ist; doch kann ich diese Individuen nicht zu Diemennia annulata = Diem. super ciliosa — Pseudoelaps superciliosus Fischer beziehen, da bei ersteren das Nasale einfach, bei letztgenannter Art aber getheilt ist. — Die Zahl der Querbinden variirt und beträgt bei unseren Exemplaren 60 — 73. Ein Exemplar von Neu-Holland (Umgebung von Sydney), durch Herrn Zelebor, ein zweites von Neu-Siidwales, durch den Verfasser. 2. EURINA BIMACüLATA Dum. Bibr. Sy n. Purina bimaculata Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 1240. — Brachysoma bimaculatuim Günther, Cat. Colubr. Sn. p. 229. — Brachysoma diadema Günther ibid. ( exc . Syn.J. — Purina bimaculata Günther, Ann. et Mag dz. Nat. Hist., Vol. XI, third Ser. (1863) p. 24; Jan, Ilev. et Magaz. de Zool. (1859) pl. 6,fig. 2. — Pseudoelaps bimaculata Jan, El. sist. Ofidi (1863) p. 116. Ein Exemplar aus Neu-Holland (Victoria), durch den Verfasser. Gatt. DIEMENNIA (DEMANSIA) gp.ay. günthep«. 1. Art DIEMENNIA PSAMMOPHIS spec. Schlegel. Syn. Elaps psammophis Sch legel, Phys. Serp. II, p. 455; Abbild, n. Amphib. p. 137 , t. 46, fig. 14. — Pseudoelaps psammophidius Dum. Bibr., Erpdt. gen. t. VII, p. 1234; Girard, U. St. Expl. Exp. Ilerp. p. 178. — Aspidomorphus psammophis Fitz. Ausb. p. 410. — Demansia olivacea Gray , Günther, Catal. Colubr. Sn. p. 212. — Demansia psammo- phis Günther, ibid. Das Wiener Museum besitzt eine bedeutende Anzahl von Exemplaren dieser Art; bei fünf derselben zieht ein keilförmiger, schwärzlicher Strich vom unteren Augenrande in schiefer Richtung zum fünften Oberlippenschilde herab (s. Schlegel’s Abbild. 1. c.) und ist an den beiden Seitenrändern von der gelben Linie eingefasst, welche zugleich in ihrer oberen, unmit- telbaren Fortsetzung das Auge nach vorne und hinten begrenzt; bei eben diesen Exemplaren zieht in horizontaler Richtung über die Vorderseite der Schnauze (bis zu den Narinen) eine schwarze Linie, unter welcher eine hellgelbe liegt. Bei zwei anderen Exemplaren der Wiener Sammlung fehlt der schwarze keilförmige Strich, und das Auge ist am unteren, vorderen und hinteren Rande gelb gesäumt; auch ist bei denselben nicht die geringste Spur einer schwarzen und gelben Rostralbinde vorhanden. Sie entsprechen somit Günther’s Dem. psammophis. Da jedoch sich keine anderen (wesentlichen) Unterschiede in der Zahl und Gestalt der Schilder und Schuppen vorfinden, und die früher erwähnten Rostrallinien sowie der Strich unter dem Auge bald sehr deutlich, bald nur schwach ausgeprägt sind, so glaube ich Dem. olivacea Gray, Giinth., welche der Beschreibung und Abbildung von SchlegePs Elaps psammophis ent- spricht, mit D. psammophis vereinigen zu sollen. — Die Zeichnung und Färbung des Rumpfes variirt ziemlich bedeutend bei den einzelnen Exemplaren. Zuweilen läuft eine ziemlich breite, schwärzliche Längsbinde über die Mitte der Bauchschilder; der Rücken ist häufig einfarbig, bräunlich oder grünlich, seltener rostbraun, oder es zeigt sich an der hinteren Spitze jeder Schuppe, insbesondere an den Seiten des Halses ein dunklerer Fleck. Zuweilen kommt auch eine weisse Linie am unteren oder auch an beiden Seitenrändern der Schuppen vor. Die Unter- seite des Schwanzes und die Schwanzspitze ist bei jungen Exemplaren rothgelb; die Haut B ep tilie n. 81 zwischen (len Schuppen stets schwarz. — Schuppenreihen 15; Bauchschilder 160 — 179 (nach Schlegel bis 188): Subcaudalschilder in 71 — 79 Paaren i). Zwei Exemplare aus Neu-PIolland, durch Herrn Zelebor. Gatt. HOPLOCEPHALUS cuv. ( Alecto Dum. Bibr., Jan.) 1. Art HOPLOCEPHALUS CURTUS spec. Schlegel. Syn. Naja curta Sch leg el, Phys. Serp. t. II, p. 4S6 ; Abbild, n. Amph. p. 140, tah. 48, fig. 19 — 20. — Alecto curta Dum. Bibr., Erpet. gen. t. VII. p. 1252 ; Jan, El.sist. Ofidi p. 116. — Hoplocephalus curtus Günther, Gat. Colubr. Snak.p.216. — Hoplocephalus Cuvieri Fitz., Syst, llept. (nec Ausb.jp. 28. Ein Exemplar mit siebzehn Schuppenreihen und zahlreichen, schwärzlichen Querbinden am Rumpfe; ein zweites altes Individuum mit neunzehn Schuppenreihen und einfarbigem Rücken (in der älteren Sammlung des Wiener Museums). — Von Neu-IIolland. 2. Art HOPLOCEPHALUS SIGNATUS spec. Jan. Sy n. Alecto signata Jan, Prod. Icon. desc. Ophid. et desc. des nouv. espec. Serp. venirn. (1859) p. 21, pl. G,ßg. 4; El. sist. Oßd. p. 117. — Ilemiaspis signata Fitz. Ausb. p. 410. Ein Exemplar von Neu-PIolland. 3. Art HOPLOCEPHALUS CORONOIDES Günther. (Catal. of Colubr. Snakes B. Mus. p. 215.) Syn. Hoplocephalus coronatus Fitz. (excl. Syn), Ausb. p. 410. Ein Exemplar von Neu-Holland. 4. Art HOPLOCEPHALUS LABIALIS spec. Jan. Syn. Alecto labialis Jan, Prod. Icon. desc. Ophid. etc. (1859) p. 21, pl. C,fig. 3; El. sist. Oßd. p. 117 ; Hoplocephalus labialis Fitz. Ausb. p. 410. Ein sehr grosses Exemplar von Neu-Holland, durch v. Frauenfeld. 5. Art HOPLOCEPHALUS MACULATUS n. spec. Ghar. Kopf stark deprimirt , Verticalschild l1/amal so lang wie breit , sechs Ober- lippenschilder, von denen das dritte und vierte den unteren Augenrand bildet , ein Präoculare, zwei Po stocular scliilder - Temporalschilder 2 A 2 ; 17 Längs- i) Dr. Günther führt im 12. Bande der „Ännals and Magaz. of Nat. Hist., third Series 1853, auf Seite 240 die Synonyma von Diemennia superciliosa an und bezieht auch Pseudoelaps Sordelli und Kubingii Jan zu D. superciliosa; ich erlaube mir gegen diese Annahme zu bemerken, dass Professor Jan in der Beschreibung von P. Kubingii das Vorkommen eines einfachen Nasale ausdrücklich hervor- hebt, während doch Dr. Günther den Arten des Geschlechtes Diemansia Gray (später von ersterem Herpetologen in Diemennia abgeändert) zwei Nasalschilder zuweist (s. Günther’s Catal. Colubr. Snak. p. 212, zweite Zeile). Pseudoelaps Kubingii Jan kann daher consequenter Weise nur in das Geschlecht Cacophis (Günther), dessen Charakteristik im 12. Bande der Ann. et Magaz. N. H. p. 361 lautet: „This genus differs from Diemennia in having a single nasal sliild“, oder aber zur Purina gestellt wer- den ; letzteres dürfte am richtigsten sein. Novara- Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Steindachner. Reptilien. 11 82 Dr. Franz Steindachner. s chupp enr eilten am Bumpfe-, Bauchschilder 127 — 124 , Analschild ungetheilt ; Subcaudalschilder 22 — 29. Grundfarbe des Körpers grau , Bauchseite gelb’ undeutliche , schmale , etwas dunklere Längs streifen am Bücken ; Oberseite des Kopfes schwarz , mit sehr kleinen hellen (gelblichen) Pünktchen wie gesprenkelt , ein grösserer heller Fleck mit dunkleren Strichelchen hinter den Occipitalschildern , ein zweiter kleinerer , zwischen den hinteren Enden derselben. Tief schwarze Flecken auf dem gelblichen Grunde der Ober- und Unterlippenschilder , auf der Unter- seite des Kopfes , an den Seitenrändern der Bauchschilder so wie auf den zwei untersten Schuppenreihen des Bückens. Schwanzlänge — 7/7 — 1/9 (letzteres bei einem kleinen Exemplare von 91 / 2 Zoll in der Totallänge) der Totallänge. Zwei Exemplare von Neu-Südwales, durch den Verfasser; das grössere derselben ist 12 Va» das kleinere 9‘/a Zoll lang. 6. Art HOPLOCEPHALU8 BUNGAROIDES spec. Sch leg. Sy 7i. Naja bungaroides Bote, Schlegel , Phys. Serp. t. II, p. 477 . — Alecto variegata et bungaroides Dum. Bibr. Erpe't. gen. t. VII, p. 1254, 1257. — Alecto bungaroides Jan, El. sist. Oph. p. 116. — Hoploceplialus bungaroides Günther, Catal. Col. Sn., p. 213. Ein stark beschädigtes Exemplar aus Neu-PIolland, durch den Verfasser. 7. Art HOPLOCEPHALUS FUSCUS n. spec. (?) Sy n. Hoplocephalus Cuvieri Fitz, fexcl. Syn. et Hopl. Cuvieri Fitz. Syst. Rept. p.28), Ausb. p. 410. Das von Fitzinger im „Systema Reptilium (1843 p. 28)“ As Hoplocephalus Cuvieri angeführte Exemplar aus der älteren Sammlung des Wiener Museums gehört zu Hopl. curtus spec. Sclileg. und besitzt neunzehn Schuppenreihen, während die von Fitzinger im Cataloge der österr. Naturf. (p. 410) mit demselben Namen belegten drei Exemplare nur fünfzehn Längs- schuppenreihen tragen und wie ich glaube, einer vielleicht noch unbeschriebenen Art angehören, welche mit Hopl. pallidiceps Güntb. sehr nahe verwandt, wenn nicht identisch ist. Ghar. Der Kopf ist länglich und verschmälert sich nach vorne , im Durchschnitte zeigt er eine viereckige Gestalt, die Oberseite desselben ist ganz flach, und der mittlere Kopftheil nicht bauchig erweitert', der Bumpf ist rundlich, ziemlich gedrungen, der Schwanz von geringer Länge und stark zugespitzt. Das Vertical- schild ist nur unbedeutend länger als breit. Von den sechs Oberlippenschildern begrenzt das dritte und vierte das Auge nach unten’, das zweite und dritte ist bald wie bei II. pallidiceps oben abgestutzt, zuweilen aber betheiligen sie sich (nämlich unter drei Exemplaren bei zweien an einer Kopfseite) am Ersätze des stets fehlenden Lorealschildes ', im letzteren Falle ist das einfache Nasalschild am hinteren Ende stark abgestumpft , im ersteren aber in eine längere Spitze aus- gezogen. Temporalschilcler 2-\-2. Das obere Temporalschild der ersten Beihe ist länglich viereckig , und grenzt nach vorne an die beiden Postocularschilder ; das untere, grössere Temporalschild derselben Beihe ist dreieckig mit nach oben Reptilien . 83 gekehrter breiter Basis und berührt mit der dünnen Spitze des vorderen Winkels das untere Postocidare. Das obere Temporalschild der zweiten Reihe verschmilzt zuweilen mit den hinter ihm liegenden Schuppten zu einem einzigen , sehr grossen Schilde. Die Rumpf schuppen nehmen gegen den Bauchrand rasch an Länge ab. Die Oberseite des Kopfes und der Rücken sind dunkelbraun , gegen den Bauch- rand geht die Färbung der Körperseiten ins Olivengrüne über. In der Hals- gegend zieht über die unterste Schuppenreihe des Rumpfes bei dem kleinsten Exemplare von 26 Zoll Länge eine gelbbraune Längsbinde hin ; auf sie folgt nach unten eine breitere schwärzliche Binde , welche den Seitenrand der vorder- sten Bauchschilder einnimmt. Bei eben diesem Exemplare bemerkt man am Rücken deutliche Spuren von schmalen , hellgelbbraunen Querbinden , welche gegen die Bauchseite rasch an Breite zunehmen. Die grösseren Exemplare von 36 — 38 Zoll Länge aber sind am Rücken ganz einfärbig. Der vordere und hintere Rand der Bauchschilder , oder nur der vordere allein , ist schwärzlich gesäumt. — Subcaudalschilder ( ungetheilt ) 48 — 51; Bauchschilder circa 177. Fundort: Neu-Holland. Gatt. PSEUDECH1S WAGLER. Art PSEUDECHIS PORPHYRIACUS spec. Schaw. Syn. Coluber porphyriacus Shaw, Zool. of N. Holl. p. 27, pl. 10; Gener. Zool. t. 111, p. 423, pl. 110. — Hurria porphyr eus Merrem, Tent. Syst. Amph.p. 92. — • Duberria porphyrica Fitz., Neue Glass. Rept. p. 56. — Pseudechis porphyricus W agier, Syst. Arnpli. p. 171; Fit zing er Syst. Rept. (1843) p. 28; Ausb. p. 419. — Pseudechis porphyriacus Günth., Cat. Col. Snak. p. 218. — Trimeresurus porphyr eus Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 1247. Ein Exemplar von Neu-Holland, durch Herrn Zelebor. Gatt. BUNGARUS DAUD. 1. Art BÜNGARUS FASCIATUS spec. Schneid. Syn. Pseudoboa fasciata S chneider, Hist. Amph. p. 283. — Bungarus annularis Daudin, Rept. t. V, p. 265 ; Sch legel, Phys. serp. t. II, p. 457, pl. 15, fg. 21, Abbild, n. Amphib. Taf. 48, ßg. 1 — 5; Jan, El. sist. Ofidi, p. 117 ; Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 1269. — Bungarus fasciatus Gantor, Mal. Rept. p. 113 ; Günther Rept. Brit. Ind. p. 343. — Aspidoclonion annulare Wagler, Nat. Syst. Amph. p. 192. — Aspidoclonion Schneiden' Fitzing er, Ausb. p. 400. Zwei kleine Exemplare von Java. 2. Art BUNGARUS SEMIFASCIATUS Kohl. Syn. Bungarus semifasciatus Kühl, Isis 1827, p.552; Schlegel, Phys. Serp. II, p. 16, ßg. 18 — 20, Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 1271; Jan, El. sist. Of. p. 117 , Günther, Rept. Brit. Ind. p. 344. — Aspidoclonion semifasciatum Wagler, Icon. Amph. Fitz., Ausb. p. 419. Zwei grosse Exemplar von Java (zwei von Amboina, durch Dr. Doleschall). 11 84 Dr. Franz St eindachner. 3. Art BUNGARUS COERULEUS spec. Schneid. Syn. Pseudoboa coerulea Schneider , Hist. Amphib. p. 284. — Boa lineata Shaw, Gen. Zool. t. III, p. 356. — Bungarus coeruleus Daudin, Hist. Rept. V, p. 270 ; Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 343; Günther , Rept. Brit. Ind. p. 343. — Bungarus lineatus Günther, Cat. Colubr. Snak. p. 219. Ein Exemplar von grauschwarzer Färbung ohne weisse Flecken und Binden, von China, durch den Verfasser. Gatt. NAJA LAER. Art NAJA LUTESCENS spec. Laur. Sy n. Coluber naja L in n e, Syst. Nat. — Naja lutes eens Laurenti, Syn. Rept. p. 91; Cantor, Mal. Rept. p. 107. — Naja tripudians Merrem, Teilt. Syst. Amph. p. 147 ; Dum. Bibr., Erpdt. g&n. t. VII, p. 1293 ; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 338. — Naja larvata Cantor, Proc. Zool. Soc. 1839, p. 32. — Aspis larvata Fitz., Ausb. p. — Aspis Naja Wagler, Fitz., Ausb. ibid. Ein kleines Exemplar, welches der Variato larvata angehört, von Hongkong, ein grosses Exemplar aus der Umgebung von Madras. Gatt. SEPEDON MERR. Art SEPEDON PIAEMACHATES spec. Lacep. Syn. Serpens haemachates dicta Seba, Thes. t. II, pl. 58, n°. 1 et 3. — Viper a haemacliates Facdp., Quadr. ovip. Serp. t. II, p. 115, pl. 3, fig. 2. — Sepedon haemachates Merrem, Syst. Amph. Teilt, p. 146; Wagler, Syst. Amph. p. 173; Dum. Bibr. Erpüt. gen. t. VII, 1259; Fitz., Ausb. p. 410. — Aspidelaps haemachates. Jan, Fl. sist. Ofid. p. 118. Fundort: Cap der guten Hoffnung. Gatt. C AUS US WAGL. Art CAUSUS RHOMBEATUS spec. Lichten st. Syn. Sepedon rhombeatus Lichtenst ein , Berl. Doubl. Verz. 1823, p. 106. — Naja Vnigrum Boie, Isis 1827, p. 356. — Causus rhombeatus Wagler, Syst. Amph. p. 172; Dum. Bibr., Erpet. g4n. t. VII, p. 1263 ; Fitzing er, Ausb. p. 410. — Aspidelaps rhombeatus Jan, El. sist. Ofid. p. 119. Fundort: Cap der guten Hoffnung. FAMILIE HYDROPHJDAE BOIE (Fes Platycerques Dum. Bibr.). Seeschlangen. Gatt. PLATURUS LATR. 1. Art PLATURUS LATICAUDATUS spec. Lin ne. Syn. Coluber laticaudatus L in n e, Mus. Ad. Frid. p>. 31, tab. 16, fig. 1. — Laticauda scutata F aur enti, Syn. Rept. p. 109. — Hydrus fasciatus et colubrinus Schneider, Hist. Amph. p. 240, 238. — Platurus fasciatus D audin, Rept. t. VII, p. 226; Fatreille, Rept. t. IV, p. 185; Dum. Bibr., Erpet. gen. t. VII, p. 1321. — Hydrophis colubrinus Reptilien. 85 Schlegel , Fauna jap. pl. 10; Essai, Fhys. Serp. p. 514, pl. 18, fig. 18 — 22. — Platurus laticaudatus et colubrinus Wagler, Syst. Amph. p. 166 ; Girard, Un. St. Expl. Exp. Herp. p. 180 — 184. — Platurus scutatus Günther, Rept. Brit. I?id. p. 356. — Platurus fasciatus Fit zinger part., Ausb. p. 409. Drei Exemplare von den Nikobaren, von Malacca und Neu-Holland; die zwei kleinsten derselben besitzen 25 Längsschuppenreihen im vorderen Theile des Rumpfes, und die schwarzen Ringe sind 1 */3 — 2mal in der Breite der sie trennenden Zwischenräume enthalten. 2. Art PLATURUS FISCPIERI Jan. Syn. Platurus Fischeri Jan, Icon, descript. in llev. et Magaz. Zool. 1859, Günther , Rept. Brit. Ind. p. 356, pl. XXV, fig. A. — Platurus fasciatus Fitzing er part, Ausb. p. 409. Ein grosses Exemplar von den Nikobaren mit 54 schwarzen Ringen und 19 Längs- schuppenreihen im vorderen Theile des Rumpfes; ein zweites Exemplar (ältere Sammlung) aus dem indischen Archipel. Gatt. HY DHO PHIS spec. DAUDIN. 1. Art IIYDROPHIS HARDWICKII spec. Gray. Syn. Lapemis Hardwickii Gray, Zool. Mise, p.60; Hardw. Illust. Ind. Zool. Vol. II, pl. 87, fig. 2. — Hydrophis pelamidoides Schlegel, Fauna Japon. Rept. pl. 9. — Hydrophis pelamidoides [part.) Fischer, Abhandl. naturw. Ver. Hamb. 1856, t. VII, p. 64. — Hydro- phis Hardwickii Günther, Rept. Brit. Ind. p. 380, pl. 25, fig. W. — Pelamydoidis major Fitzing er (nec Syn.), Ausb. p. 409. Zwei Exemplare von Madras und Singapore (mit neben einander gelagerten 4 — öeckigen Schuppen). 2. Art HYDROPHIS ANNULATA Fischer. Syn. Hydrophis pelamidoides var. annulata F i s eher, Famil. d. Seeschlangen p. 67, tob. 3, fig. 1 — 3. — Pelamydoidis annulata Fitzing er , Ausb. p. 409. Zwei junge Exemplare von Manila, ein altes von Neu-Holland; bei letzterem zähle ich circa 210 Bauchschilder, bei ersteren 170 — 190 in einer Längsreihe. Das Wiener Museum besitzt überdies noch in der älteren Sammlung drei Exemplare von Manila, bei einem der letzteren reichen die schwarzen Querringe des Rumpfes, mit Ausnahme der vordersten, nicht vollständig bis zur Bauchseite herab , über welche der ganzen Länge nach eine schwarze, stellenweise rhombenförmig erweiterte Binde läuft. Bei sämmtlichen Individuen zieht eine schmale gelbe Binde über die Stirne zwischen den vorderen Augenwinkeln; eine zweite setzt sich nach hinten in die Längsbinde der Schläfengegend fort und ist zuweilen am Verticalschild unterbrochen. Bei alten Exemplaren ein, bei jungen zwei Postocularschilder. Mittlere Bauchschuppen nur stel- lenweise etwas grösser als die daranstossenden Rumpfschuppen. Untere Hälfte des Schwanzes schwarz, obere Hälfte mit schwarzen Querringen. Am Rumpfe liegen 31 — 37 schwarze Ringe. Dr. Günther vermutliet, das H. annulata Fisch, mit II. loreata identisch sein dürfte, während sie Fischer selbst nur als eine Varietät von II. pelamidoides Sc hl eg. = H. ( Lapemis ) Hard- wickii Gray betrachtet. Gatt. PELAMYS DAUDIN. Art PELAMYS PLATURUS spec. Lin ne. Syn. Anguis platuros Lin ne , Gmelin, Syst. Nat. p. 1122. — Ilydrus bicolor Schneider, Hist. Amph. p. 242. — Hydrophis platura Latreille, Rept. t. IV, p. 197. — Pelamis 86 Dr. Franz St eindachner. bicolor D audin , liept. t, VIT, p. 366, pl. 89 ; Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 1335; Günther, Rept. Bn't. Ind. p. 382; Girard, U. 8t. Expl. Exp. Herp.p. 185. — Hydro- phis variegata Sohle g el, Fauna Japon. Rept. pl. 8. — Belamis ornata Gray, Viper. Snak. (Catal. 8nak.Jp. 43. — Pelamys bicolor Fit zing er, Ausb.,p. 409. Zwei Exemplare von Tai'ti und Neu-Holland. SUB ORDNUNG III. OPHIDII VIPERIFORMES GÜNTH. FAMILIE CROTALIDAE DUM. BIBR Gruhenottern. Gatt. TRIMERESURUS lacep., günth. 1. Art TRIMERESURUS ERYTHRURUS spec. Cant. Syn. Trigonocephalus erythrurus Gantor, Proc. Zool. Soc. 1839, p. 31. — Trimeresurus albo- labris Gray, Zool. Mise. p. 88. — Trigonocephalus viridis Schlegel, Phys. Serp, t. II, p. 544, pl. 19, figs. 12, 13. — Trimeresurus erythrurus Günther, Rept. Brit. Ind. p. 386. — Bothröphis viridis Fitz., Ausb. p. 411 part. Ein kleines wohlerhaltenes Exemplar von Hongkong, ein grosses stark beschädigtes Indi- viduum von Java, durch Herrn Zelebor und v. Frauenfeld; ein drittes Exemplar von Cockinchina besitzt nur neunzehn Schuppenreihen ; ein viertes Exemplar von Koksingas-Port durch Herrn Consul Swinhoe. 2. Art TRIMERESURUS CARIN ATUS Gray. Syn. Trimeresurus carinatus Gray, Zool. Mise. p. 48; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 286. — Trimeresurus bicolor Gray, Ann. et. Mag. N. Hist. 1842, t. XII, p. 392. — Gryptelytrops cay-inatus Cope, Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia , 1859, p.340. — Bothrophis viridis Fitz., Ausb. p. 411 part. Drei Exemplare von Madras, durch v. F rauenfeld. 3. Art TRIMERESURUS PURPUREUS Gray. Sy 7i. Trimeresu7’us purpureus Gray, Zool. Mise, p.48; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 387 . — Trigo7iocephalus purpureo-maculatus Gray, in Hardiv. III. Ind. Zool. Vol. I,pl,81. — Trigonocephalus puniceus Gantor, Mul. Rept. p. 122 (nee Syn.). — Bothrophis viridis Fi tz., Ausb. p. 411 part. Drei ziemlich stark beschädigte Exemplare von den Nikobaren, durch Herrn Zelebor. 4. Art TRIMERESURUS LABIALIS spec. Fitz, (in lit.) nov. spec. Syn. Bothrophis labialis Fit zing er, Ausb. p. 411. Char. Das zweite Oberlippenschild bildet den vorderen Hand, der sogenannten Thränengrube ; die Supranasalschilder stehen in unmittelbarer Berührung mit einander hinter dem Rostralschilde ( wie bei Trim. erythrurus ); das äusserst schmale untere Augenrandschildchen begrenzt auch das Auge nach hinten in der unteren Flöhenhälfte • zwei Superocularschilrler , oder nur ein einziges ; Rumpf- Reptilien. 87 schuppen schwach gekielt , in 23 Längsreihen ; Schuppen in der Mitte des Hinter- hauptes klein , schwach auf getrieben, an den Seiten des letzteren undeutlich gekielt , Bauchschilder 173 — 168; Analschild sehr gross , ungetheilt; Subcaudalschilder 54 — 56, von denen die 6 — 7 letzten ungetheilt, die übrigen paarig sind; Rücken braungrau mit zahlreichen dunkelbraunen Flecken und Querreihen ; Bauchseite gelblich oder grau , zuweilen dunkelgrau gesprenkelt, Unterseite des Schwanzes an den Rändern bräunlich; Oberseite des Kopfes einfärbig dunkel graubraun , Oberlippenschilder gelb oder hellgrau; zuweilen eine gelbe Längslinie hinter den Augen , welche die Grenze zwischen der dunkeln Färbung der Oberseite und der hellen Grundfarbe der Seitentheile des Kopfes bildet. Drei kleine Exemplare von den Nikobaren. 5. Art TRIMERESURUS TRIGONOCEPHALUS spec. Mer rem, Latr. Syn. Cophias tr ig o n o c eph a lu s Merrem, Tent. p. 156. — Cophias n igro-margin atus Kühl Beitr. p. 20. — Trigonocephalus nigro-marginatus Schlegel, Bhys. Serp. t. II, p. 541, pl. 19, figs. 14, 15. - — Bothrops nigro-marginatus Dum. Bibr.. Erp et. gen . t. VII, p. 1515, — Trimeresurus trigonocephalus Günther, Rept. Brit. Ind. p. 390. Ein Exemplar (Geschenk des Verfassers) von Ceylon. Gatt. HALYS GRAY. Art. HALYS HIMAL AYANUS Günther. (Rept. Brit. Ind. p. 383, pl. XXIV, figs. A, Ab) Syn. Trigonocephalus affinis Günther, Proceed. Zool. Soc. 1860, p. 467 ( nec Gray). Die Zahl der Schuppenreihen des Rumpfes schwankt zwischen 21 — 23. Junge Exemplare zeigen eine viel lebhaftere und schönere Körperfärbung als alte Individuen. Bei ersteren läuft über das vordere Längenfünftel des Rückens eine helle, bräunlichgelbe Binde, welche sich in regelmässigen Zwischenräumen ocellenähnlich erweitert und an den Rändern tiefbraun einge- fasst ist. Weiter nach hinten löst sich die Binde allmälig in einzelne grössere ovale Querflecken auf, welche anfänglich ringsum, später nur nach hinten dunkelbraun gerandet sind. Beiläufig in halber Totallänge des Körpers nehmen die gelblichen Flecken die Form von Querbinden an, welche immer schmäler werden, während zugleich die am hinteren Rande derselben liegende braune Einfassung rasch an Breite zunimmt. An den Seiten des Rumpfes liegen zwei Reihen tief- brauner Flecken mit gelber Umsäumung, nach vorne vereinigen sie sich zu schwarzen Längs- streifen, von denen der obere bis zum Auge, der untere bis zum hinteren Ende des Kopfes zieht. Die von uns untersuchten alten Exemplare stimmen in der Körperzeichnung genau mit Dr. Günther’s vortrefflicher Beschreibung und Abbildung 1. c. überein. Zwei Exemplare von Sirinagur (Cashmir), ein kleines Exemplar von Simla, ein viertes aus dem Thale des Beas-Flusses (N.W. von Simla) in einer Seehöhe von circa 6000 — 8000 Fuss, durch Dr. Stolicka. 88 Dr. Franz Steindachner. FAMILIE VIPERIDAE DUM. BIBR. Vipern. Gatt. ECH1DNA MERREM, DUM. RIBR. A. Subgenus RABOIA Gray, Günther. 1. Art ECHIDNA RUSSELLII spec. Shaw. Sy?i. Coluber Russell?' Shaw, Gen. Zool. t. III, p. 418, pl. 108. — Vipera elegans Dauclin, Rept. t. IV, p. 124; Schlegel, Phys. Serp. t. II, p. 588, pl. 21,figs. 4, 5; Jan, El. sist. Ofid. p. 122. — Vipera Dabo za Daudin, Rept. t. VI, p. 119. — - Daboia elegans Gray , Zool. Mise. p. 69 r. — Daboia Russellii Gray, Catal. of (Viper) Snakes Brit. Mus. p. 24. Daboia pulchella Gray, Zool. Mise. p. 69. — Echidna elegans Mer rem, Syst. Amph. p. 153 ; Dum. Bibr. Erpdt. gdn. t. VII, p. 1435. — Daboia Russelli Günther, Rept. Brit. Ind. p. 396. — Chersophis elegans Fitz., Ausb. p. 411. Ein riesiges Exemplar von Madras, durch Ritter v. Frauenfeld, ein zweites aus dem Thale des Beas-Flusses (Kulu), durch Dr. Stolicka. ß. Subgenus CLOTHO Gray. 2. Art ECHIDNA CLOTHO spec. Lin ne. Sy 7i. Coluber Glotho L in ?i 4, Gmelin, Syst. Nat. — Coluber intumescezis Don7id., Zool. Beitr. III, p. 209. — Coluber Bitis Bonoiat, Encyclop. p. 22. — Coluber Lachesis Shaw, Gen. Zool. t. III, p. 403. • — Echidna arietans Mer rem, Tent. Syst Amph. p. 152; S?n ith, Illust. Zool. S.-Afr. App. p.21; Dum. Bibr. Erpdt. gdn. t. VII, p. 1426. — Clotho arietans Gray, Zool. Mise. p. 69, Cat. of Ser p. Snak. Brit. Mus. (1849) p. 25. — Echidzia arietans Fitz. Ausb., p. 410. Zwei kleine Exemplare vom Cap der guten Hoffnung, durch Herrn Zelebor. 3. Art ECHIDNA ATROPOS spec. Linnd. Syn. Coluber atropos L in n e, Mus. Ad. Frid. p. 22, tob. 13, ßg. 4; Syst. Nat. — Echidna atropos Merrem, Tent. Syst. Amph. p. 152, Wagler, Nat. Syst. Amph. p. 177 ; Dum. Bibr. Erp4t. gdn. t. VII. p. 1432. — Clotho atropos Gray, Zool. Mise. p. 67, Cat. of S7iak. p. 26. — Echidna atropos Fitzing er, Ausb. p. 410. Ein ausgezeichnet gut erhaltenes, riesiges Exemplar vom Cap der guten Hoffnung, durch Ritter v. Frauenfeld. Gatt. ECHIS MERREM. Art ECHIS CARIN ATA Merr. Syn. Pseudoboa carinata S chneider, Hist. Amph. fase. 2, p. 285. — Echis carinata Merrem , Tent. S. Amph. p. 149; Gray, Cat. Snak. p. 29; Dum. Bibr. Erpdt. g&n. t. VII, p. 1448; Günther, Rept. Brit. Ind. p. 397. Ein Exemplar von Raneguny, durch Dr. Stolicka. Reptilien. 89 Gatt. ACANTHOPHIS daud. Art ACANTHOPHIS ANTARCTICA spec. Shaw. Sy 7i. Boa a7ita7'ctica Shaw , Mise. tab. 35. — Boa palpebrosa Shaw, Gen. Zool. t. III, p. 362. Acanthophis cerastinus Lacep. Ann. Mus. IV, p. 200, Daudin, Hist. liept. t. V, p. 289, pl. 67 ; Dum. Bibr., Erpet. gen. t. VII, p. 1389 ; Jan, El. sist. Ofidi p. 120. — Vipera acanthophis Schlegel, Fhys. Serp. p. 605, pl. 21,fig. 21 — 23. — - Acanthopliis antarctica Waglei •, Nat. Syst. Amph. p. 172; Gray, Zool. Mise. p. 96, Cat. Snak. p. 34. — Acanthopliis cerastinus Eitzing er, Ausb.p. 410. Ein Exemplar aus der Umgebung von Sydney, durch Ritter v. Frauenfeld. Gatt. P ELIAS MERR. Art PELIAS BERUS sp. Lin ne. Syn. Coluber Berus Linne, Laur. — Vipera berus Daudin, Hist, liept. t. VI, p. 89 ; Jan , El. sist. Ofid. p. 121. — Vipera eher sea Schl eg., Wagl., Cuv. — Pelias berus D tim. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 1395 ; Gray, Cat. Snak. p. 31. Mehrere Exemplare aus Spanien und Portugal (Ferrol, Bilbao, Sierra morena, Porto), durch den Verfasser. Gatt. VIPERA LAURENTI. Subg. RHINASPIS Bonap. Art VIPERA AMMODYTES sp. Linne. Syn. Coluber Ammodytes Linne, Amoen. Acad. t. 1, p. 506, t. 17, fig. 2. — Vipera illyrica Laur enti, Synops. Rept. — Vipera ammodytes Dum. B ibr. Erpet. gdn. t. VII, p. 1414; Jan, El. syst. p. 121. Mehrere Exemplare aus Spanien und Portugal (Sanabria, Pyrenäen, Cintra), durch den Verfasser. NACHTRAG. Gatt. XENODON BOIE. 1. Art XENODON RHABDOCEPPIALUS spec. Wied. Syn. Coluber rhabdocephalus Wied, Beitr. zur Natur g. Bras., Bd. 1. p. 351 und Abbild. — Xenodon rhabdocephalus Dum. Bibr. Erpet. gen. t. VII, p. 758. — Ophis decorus et Maximiliani Eitzing er, Ausb. p. 409. Zwei Exemplare aus Brasilien (Umgebung von Rio Janeiro), durch Ritter v. Frauen- feld. 2. Art XENODON IRREGULARIS Günther. (Ann. & Mag. Nat. Hist. XII, third Ser. 1863, p. 354, pl. V, fig. D.) Drei grosse, ausgezeichnet gut erhaltene Exemplare von Cuyaba und Cai§ara, durch Joh. Natt er er (im Wiener Museum früher als Ophis rhodogaster bezeichnet). Höchst wahrschein- lich gehört zu dieser Art ein während der Reise leider fast ganz verfaultes Exemplar, welches durch Ritter v. Frauenfeld übergeben wurde. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. S t e in da ch n e r. Reptilien. 12 90 Dr. Franz Steindacliner. Gatt. HETERODON PALIS de BEAUV. Art HETERODON NATTERERI Steind. n. spec. Syn. Heterodon histricus var. Steind., Verhandl. zool. bot. Gesellsch. 1864, p. 233. Taf. VI, ( nee Jan). Das von mir 1. c. als eine Varietät von Heterodon histricus angeführte Exemplar aus Brasilien gehört einer eigenen Art an, deren Charakteristik aus der früher gegebenen, ausführ- lichen Beschreibung und Abbildung leicht zu entnehmen ist. Gatt. ANOMALODON jan. Art ANOMALODON MADAGASCARIENSIS spec. Dum. Bibr. Syn. Heterodon madagascariensis Dum. Bibr., Erpit. g&n. t. VII, p. 776, Atlas, pl. 69 ; Günther, Catal. Colubr. Snak. p. 84. — Anomalodon madagascariensis Jan, El. sist. Ofidip.44; Enum. sist. Coronell. (Arcli. p. I. Zool. Vol. II, fase. 2) p. 227 . Ein von Herrn Prof. Dumeril eingesendetes Exemplar ist einfarbig hellbraun, entspricht somit der von Dum. Bibron erwähnten Varietät (I. c. p. 777) und besitzt nur 21 Längs- scliuppenreihen; das Rostrale ist an der Oberseite mit einem deutlich entwickelten Kiele versehen; von unten gesehen, ist eben dieses Schild weniger zugespitzt und etwas kürzer als bei dem im Atlas der Erpetologie generale abgebildeten Exemplare, dagegen auffallend länger als es Jan’s Abbildung von Anom. madagascariensis (Iconogr. gen., Livr. 10, pl. 5, hg. 16) andeutet. Einfache Subcaudalscliilder 4, getheilte 55; Bauchschilder 159. Vielleicht ist diese angebliche Varietät als Repräsentant einer selbstständigen Art zu betrachten. Gatt. TROPIDONOTUS luhl, Art TROPIDONOTUS PICTURATUS Schleg., Dum. Bibr. Zwei Exemplare von Brisbane (Colonie Quensland, Neu-Holland), von dem Verfasser dem Novara-Museum geschenkweise übergeben. Bauchschuppen 154 — 151; Subcaudalscliilder 74—71. Gatt. LYCODON BIBR. Art LYCODON BAIRDII nov. spec. Char. Kopf ziemlich schmal, nach vorne verschmälert und abgestumpft, ziemlich hoch-, Schnauze etwas länger als breit ; Länge des Augendiameters gleich der der Schnauze ; Bostrcdschild fast vertical gestellt, kaum auf die Oberseite des Klopf es übergreifend. Nasale getheilt ; zwei kleine Fr enalschildchen; das untere derselben grenzt nach vorne an das obere Ende des ersten grossen Oberlippenschildes , nach unten an das zweite viel kleinere Oberlippenschild. Das obere Frenalschild steht nicht mit dem vorderen Frontalschilde (Internasale) in Berührung. Ein Prä- ocular Schild , welches sich auf die Oberseite des Kopfes erstreckt, aber nicht das Verticalschild (Frontale medium) berührt’, zioei Fostocularici. Temporalschilder schuppenähnlich in drei Heiken (zu lf-2-\-3, oder 2 f- 2 3 oder 2 -\- 3 f 3) . Verticalschild schmal, lang, nach vorne rasch an Breite zunehmend und in einen stumpfen Winkel endigend ; acht Oberlippenschilder , von denen das dritte bis Reptilien. 9 L fünfte an das Auge grenzt. Die vordersten Zähne im Ober- una ! Unterkiefer sind durch ihre bedeutende Länge ausgezeichnet. Analschilcl ungetheilt ; Schuppen des Rumpfes in 17 Längsreihen ; Bauchschilder 157 — 153 , Anale einfach , Sub- caudalschilder paarig 49 — 58. Oberseite des Körpers braun mit dunkleren Schuppenrändern und zahllosen gelblichen Pünktchen ; grosse gelbliche Flecken zunächst der Mittellinie des Rückens , abwechselnd nach rechts und links gestellt , selten gegenständig oder querüber mit einander vereinigt , stellenweise nicht beson- ders scharf ausgeprägt, stets durch nahezu gleichweite Zwischenräume von einander entfernt. Ihre Zahl beträgt bis zum kurzen , fein zugespitzten Schwänze circa 20 jeder seits. Zahlreiche ( circa 36), viel kleinere gelbe Fleckchen mit breiterer, brauner Einfassung liegen an den Seiten des Rumpfes auf der untersten Schup- penreihe des Körpers in gleicher Entfernung von einander. Bauchseite weisslich- gelb, sehr dicht rothbraun gesprenkelt ; zahlreiche rundliche , gleichfalls roth- braune Fleckchen an den Seitentheilen der Bauchschilder. Kleine hellgelbe Fleckchen auf den Unterlippenschildern sowie auf den Kinnschildern, Oberseite des Kopfes mit drei bräunlichen Längsstreifen , nämlich einer auf dem Vertical- schilde und zwei auf den Supraciliar schildern', die auf letzteren liegenden Streifen convergiren nach hinten. Nächst verwandte Art: Lycodon anamallensis Günther (Rept. Brit. Inch p. 318). Zwei Exemplare von den Philippinen, durch Herrn Prof. Guirao in Murcia. Gatt. CACOPHIS GÜNTHER. (Ann. and Magaz. of Nat. Hist. Yol. XII, tliird Ser. p. 363.) Art CACOPHIS GÜNTIIERII nov. spec. Char. Schuppen glatt, verlängert rhombenförmig in 17 Reihen. Kopf gestalt ähnlich wie bei Pseudonaja nuclialis , viereckig, nach vorne verschmälert , von geringer Breite’, Frenalgegend stark concav ; Rostralschilcl breiter als hoch , am oberen Ende, welches sich zwischen die vorderen Frontalschilder ein wenig einschiebt, stark abgerundet. Nasale einfach, lang; das fehlende Loreaischild ersetzt durch die Verlängerung des Nasale, den absteigenden Theil der hinteren Frontalschilder , das zweite Oberlippenschild und das Präoculare. Präocular schild gross, auf die Oberseite des Kopfes übergreifend, doch nicht das Frontale medium oder Ver- ticalschild erreichend. Letzteres lang, sehr schmal, dreieckig, vorne gerade ab ge- stutzt. Z'Wei kleine Postocularschilcler ; ein länglich viereckiges Temporalschild zwischen dem sechsten letzten Oberlippenschilde und dem Occipitale,; zwei kleinere Temporalschilder in der zioeiten Reihe. Sechs Oberlippenschilder, von denen das dritte und vierte den unteren Augenrand bildet; zwei Paare nahezu gleichgrosser Kinnschilder ; Auge von mittlerer Grösse mit runder Pupille; Rumpf rundlich, lang; Schwanz kurz, in eine konische Spitze endigend. Bauchschilder 215; 12* 92 Dr. Franz Steindachner. Analscliild getheilt; Subcaudalschilder in 32 Paaren. Die Schuppen des ziemlich langen und verschmälerten JPalstheiles sind auffallend Meiner als die des übrigen Körpers. Die Oberseite des Körpers ist braun ; jede Schuppe zeigt am oberen und unteren Seitenrande eine viel dunklere Linie , welche am schärfsten auf den mittleren Schuppenreihen des Rückens ausgeprägt ist. Bauchseite schmutzigweiss- lichgelb mit einem Stiche ins Graue. Grauschwarze , loolkige Flecken am Bauche in dem vorderen Viertel der Körperlänge und auf der Unterseite des Kopfes ; hinte- rer Rand der Bauch- und Subcaudalschilder überdies bräunlich eingefasst , vor diesem Saume ein breiterer grauschwarzer Querstrich, welcher nicht scharf nach vorne abgesetzt ist. Ein grosses Exemplar von 48 ‘/, Zoll Länge (Schwanzlänge 4»/4 Zoll) von Neu-Holland, durch v. F r a u e n f e 1 d. Cacojihis Güntheri Steind. Gatt. BERGENIA nov. gen, Ghar. Kopf deprimirt, nicht vom Rumpfe geschieden', Rostrote breit, auf die Ober- seite der Schnauze reichend wie bei S knote s ; Nasalia getheilt, die oberen derselben sehr stark entwickelt , und auf der Mittellinie der Schnauze zusammenstossend ; keine Präfrontalia , Postfrontalia viel breiter als lang; Lorealsehild fehlend, durch den absteigenden Seitentheil der Postfrontalia, das hintere Nasale und das Präfontalschild ersetzt, Augen klein; Schuppen glatt; Analscliild getheilt; Sub- caudalia paarig ; Schwanz kurz; Kiefer zähne klein, von gleicher Grösse , ziemlich stark; der letzte Zahn im Oberkiefer von den übrigen durch einen kleinen Zwischenraum getrennt und nur unbedeutend stärker und länger als diese. Art BERGENIA MEXICANA n. sp. Ghar. Rostrale von geringer Flöhe, bedeutend breiter als lang, an der Oberseite der Schnauze in einen rechten Winkel , dessen Spitze sich zwischen die vorderen, oberen Nasalia einschiebt, endigend; die oberen Nasalia circa dreimal so gross wie die hinteren; das zwischen denselben gelegene Nasenloch mässig gross; Post- frontalia etioas grösser als die oberen Nasalia; Verticalschild ziemlich breit, hinten Rep tilien. 93 abgerundet , ein Prä- und zwei Postocularia. Acht Oberlippenschilder, das erste derselben grenzt mit dem oberen vorderen Rande an das vordere Nasale und mit dem hinteren oberen Rande an das hintere Nasale, das zweite Oberlippenschild be7'ührt mit dem oberen vorderen Rande den hinteren unteren Rand des hinteren Nasale und mit dem oberen hinteren, sehr kurzen Rande das Präoculare ; das dritte Oberlippenschild grenzt an das Präocularschild und an das Auge, das vierte an das Auge und an das untere, sehr kleine Postocular schild; ein Temporal- schild in der ersten Reihe, zwei in der zweiten Reihe. Rumpf schuppen glatt, gegen die Bauchseite an Grösse zunehmend ; die Rückenschuppen der mittleren Reihen rhombenförmig, in die Länge gezogen , die übrigen am hinteren Winkel sehr stark abgerundet. Rumpf stark verlängert , rundlich. — Rückenschuppen in 17 Längsreihen’, Bauchschilder 158; Analschild getheilt; Subcaudalschil- der 35; Schwanz in eine konische Spitze endigend. Rücken röthlichbraun mit einem Stiche ins Violette und metallisch glänzend; Schuppen an der Basis stets etwas dunkler als in den übrigen Theilen; Lippenschilder schmutzig -gelblich , mit einem dunklen Striche an dem Seitenrande derselben; ein dunkelbrauner Strich zieht vom hinteren Augenrande über den oberen Theil der zwei letzten Ober- lippenschilder zum Mundwinkel. — Bauchschilder schmutziggelb mit bräunlichen Nebelflecken an den Seitenrändern und in der Mitte, welche in dem letzten Drittel der Bciuchlä7ige die gelbe Grundfarbe allmälig bis auf einen sch7nale7i gelben Saimi am hinteren Rande der Bauchschilder verdrängen. Subcaudalschilder nur am hinteren Rande gelblich. Ein Exemplar, angeblich von Mexico, 24 Zoll lang (Schwanzlänge 3 Zoll, 4 Linien). Bergenia mexicana St e i n d. Gatt. CKOCODILUS cuv. Art CßOCODILUS FRONTATUS Murr. Sy Ti. Crocodilus frontatus, Murray, Ä7in. and Magaz. of Nat. Hist. Vol. XI, third Ser. p. 222. Ein Exemplar, in Weingeist conservirt, von Westafrika; durch den Verfasser. 94: Dr. Franz Steindachner. Gatt. TYPHLOSCINCUS peters. (Berliner Monathsb. Jahrg. 1864, p. 271.) S y n. Rinn op Jiidion Fitz., Ausb. Art TYPHLOSCINCUS NICOBARI CUS Stein d.) Sy n. Iik inophidion nicobaricum Fitz., Sie in d. Nachträglich ersehe ich, dass das von Pitzinger aufgestellte und von mir in dieser Abhandlung auf Seite 52 adoptirte Geschlecht Rhinophidion bereits im Jahre 1864 von Professor Peters 1. c. unter dem Namen Typhloscincus bekannt gemacht wurde, doch scheint Rhinöph. nicobaricum von Typhlosc. Martensii (auf Ternate von Dr. Martens gefunden) specifisch ver- schieden zu sein. Das von Frauenfeld auf den Nikobaren gesammelte Exemplar zeigt nämlich einen bedeutend breiteren Hinterkopf, der obere Theil des Rostralschildes ist minder lang, das darauffolgende Schildchen dagegen bedeutend länger als bei T. Martensii; ferner schimmert das Auge als ein schwarzer Punkt ganz deutlich an dem, über dem hinteren Theile des mit dem Rostrale fast vollständig verschmolzenen Supralabiale gelegenen Schildchen, und zwar an dem hinteren Rande desselben durch. Auf letztere Eigen thümlichkeit glaube ich kein so bedeutendes Gewicht legen zu dürfen, um die auf den Nikobaren vorkommende Art von jener Ternate’s etwa generisch zu trennen. Die Zahl der Querschuppenreihen am Sehwanze beträgt wie bei T. Martensii 36 ; ein undeutlich abgesetztes Mentale liegt zwischen den beiden grossen Infralabialschildern, ähnlich wie bei letztgenannter Art. Da die von mir auf Tab. III, Fig. 8 gegebene Zeichnung der Kopfoberseite von Typhilosc. nico- baricus leider in den Umrissen nicht genau ist, gebe ich beifolgend eine zweite verbesserte Abbildung, welche gleich den Abbildungen auf Tab. I und II von der Hand des tüchtigen Künstlers, Herrn Ed. Konopicky mit grösster Genauigkeit ausgeführt ist. Reptilien. 95 Alphabetisch-geordnetes V erzeichniss der angeführten Gattungen und Arten. Ablabes, Seite 61. baliodeirus, 61. rufulus, 62. Ablepharus, 52. pannonicus, 52. Acanthodactylus, 41. velox, 41. Acauthophis, 89. antarctica, 89. Acontias, 51. meleagris, 51. Acrantus, 39. viridis, 39, Agama, 21. agilis, 21. atra, 21. hispida, 21. mutabilis, 21. Amphisbaena, 54. alba, 54. fnliginosa, 54. vermicularis, 54. Anguis, 51. fragilis, 51. Anomalodon, 90. inadagascariensis, 90. Anops, 55. Ivingii, 55. Aporomera, 39. ornata, 39. Aspidelaps, 78. lacteus, 78. lubricus, 78. Aspidura, Seite 59. ü-acliypi’octa, 59. Bergenia, 92. mexicana, 92. Blanus, 53. cinereus, 53. Brachysoma, 79. diadema, 79. Bronchocela, 27. cristatella, 27. jubata, 27. tympanistriga, 27. Bungarns, 83. coeruleus, 84. fasciatus, 83. semifasciatus, 83. Cacophis, 91 . Güntheri, 91. Calamaria, 58. Linnaei, 58. lumbricoides, 59. versicolor, 59. Callophis, 78. bivirgatus, 79. intestinalis, 78. Calotella, 28. australis, 29. Calotes, 27. mystaceus, 28. opbiomoclius, 28. versicolor, 27. Causus, 84. rhombeatns, 84. Centropix, Seite 40. calcaratus, 40. striatus, 40. Cephalopeltis, 54. scutigera, 54. Chamaeleo, 9. dilcpis, 9. pumilus, 9. vulgaris, 9. Chamaesaura, 42. anguinea, 42. Chelodina, 6. longicollis, 6. Chelymys, 7. macquaria, 7. Chelys, 7. fimbriata, 7. Chersina, 4. angulata, 4. Chersydrus, 58. granulatus, 58. Chlamydosaurus, 26. Kingii, 26. Chrysopelea, 71. ornata, 71. rnbescens, 71. Compsosoma, 64. melanurum, 64. radiatum, 64. Coronella, 63. austriaca, 63. cana, 63. multimaculata, 53 Fr. Franz Steindachner. 96 Coryphophylax, Seite 29. Maximiliani, 30. Cosymbotus, 13. platyurus, 13. Crocodilus, 8. acutus, 8. frontatus, 93. porosus, 8. Crotaphopeltis, 77. rufeseens, 77. Cryptoblepharus, 52. Boutonii, 52. Cyclocorus, 75. lineatus, 75. Cyclodus, 50. casuarinae, 50. gigas, 50. Cyclura, 35. acanthura, 35. Cylindrophis, 56. maculatus, 56. rufus, 56. Bactylocnemis, 11. pacificus, 11. Dasypeltis, 73. scabra, 73. Bendrophis, 71. caudolineata, 71. punctulata, 71. Biemennia, 80. psammophis, 80. Bipsadomorus, 77. bucephalus, 77. Bipsas, 75. fusca, 76. Guiraonis, 75. multimaculata, 75. Braco, 32. lineatus, 32. timoriensis, 32. volans, 32. Bromicus, 65. Chamissonis, 65. Echidna, 88. atropos, 88. Echidna, Seite 88. clotho, 88. Russellii, 88. Echis, 88. carinata, 88. Ecphymotes, 36. torquatus, 36. Emyda, 7. granosa, 7. Emys, 4. caspica, 5. crassicollis, 4. Hamiltonii, 5. Reevesii, 5. trijuga, 5. Euprepes, 42. australis, 49. Bibronii, 42. bistriatus, 44. Blytbii, 46. Bougainvillii, 47. carinatus, 43. ehalcides, 50. cyanurus, 44. Dupperreyi, 47. bimalayanus, 45. bomalocepbalus, 43. kargilensis, 46. macrotis, 48. Merremii, 42. moco, 47. Novarae, 47. violaceus, 44. Olivieri, 44. Opellii, 44. ornatus, 49. Petersii, 43. pulcliellus, 48. punctatus, 44. Reevesii, 49. samoensis, 44. sanctus, 48. Smitbii, 47. Stolickai, 45. striatulus, 31. Euprep es, Seite 42. taeniolatus, 49. tenuis, 49. Wbitei, 49. Furina, 79. bimaculata, 79. texilis, 79. Gecko, 10. Grayi, 11. guttatus, 10. lugubris, 11. ruonarcbus, 11. oceanicus, 11. Gonioceplialus, 29. cbameleontina, 29. Grammatophora, 25. barbata, 25. muricata, 25. Gymnodactylus, 15. albogularis, 16. geckoides, 17. Girardii, 15. maculatus, 16. marmoratus, 17. pliilippinicus, 17. Stolickae, 15. Halys, 87. bimalayanus, 87. Hemidactylus, 12. Coctei, 13. frenatus, 12. Lescbenaultii, 12. mabuia, 13. maculatus, 12. triedrus, 12. Hemiergis, 50. decresiensis, 50. Heterodon, 90. Nattereri, 90. Homalochilus, 57. striatus, 57. Homalosoma, 59. lutrix, 59. Homopus, 4. areolatus, 4. R ep t ilien. 97 Hoplocephalus, Seite 81. bungaroides, 82. coronoides, 81. curtus, 81. fuscus, 82. labialis, 81. maculatus, 81. signatus, 81. Hoplodactylus, 18. australis, 18. Hydrophis, 85. annulata, 85. Hardwickii, 85. Hydrosaurus, 39. salvator, 39. varius, 39. Hypsibatus, 35. plica, 35. Istiurus, 26. amboinensis, 26. Lacerta, 40. Delalandii, 40. maderensis, 40. ocellata, 40. Lamprophis, 74. aurora, 74. inornatus, 74. Lepidosternon, 53. microcephalum, 53. octostegum, 53. Liolaemus, 36. cbilensis, 36. lemoratus, 37. nigromaculatus, 37. tenuis, 37. Wiegmanni, 37. Liophis, 63. almadensis, 64. poecilogyrus, 63. poecilostrictus, 63. reginae, 64. Lycodon, 74. aulicus, 74. Bairdii, 90. Molochus, 26. Molochus, Seite 26. borridus, 26. Morelia, 57. argus, 57. Naja, 84. lutescens, 84. Nautlinus, 19. elegans, 19. punctatus, 20. Oligodon, 60. bitorquatus, 60. sublineatus, 60. Ophiodes, 51. striatus, 51. Ophites, 74. subcinctus, 74. Ophryoessoides, 33. Dumerilii, 33. Oxybelis, 72. acuminatus, 72. argenteus, 73. dagelliformis, 73. Pachydactylus, 10. ocellatus, 10. Pangshura, 5. teeta, 5. Passerita, 73. raycterizans, 73. Pelamys, 85. platurus, 85. Pelias, 89. berus, 89. Pelomedusa, 6. subrufa, 6. Peropus, 13. mutilatus, 13. Phrynocephalus, 23. Stolickae, 23. Phyllodactylus, 14. Lesueurii, 14. lineatus, 14. marmoratus, 14. porphyreus, 14. vittatus, 14. Phyllurus, 14. Phyllurus, Seite 14. platurus, 14. Phymaturus, 35. palluma, 35. Platurus, 84. Fischeri, 84. laticaudatus, 84. Podocnemis, 6. dumeriliana, 6. Psammodromus, 41. bispanicus, 41. Psammophylax, 62. rliombeatus, 62. Pseudechis, 83. porphyriacus, 83. Ptyas, 64. korros, 65. mucosus, 64. Ptychozoon, 11. homalocephalum, 11. Pygopus, 52. lepidopus, 52. Python, 58. molurus, 58. reticulatus, 58. Redtenbacheria, 31. fasciata, 31. Rhinechis, 64. scalaris, 64. Rhinophidion (s. Typbloscincus, p. 93), 52. nicobaricum, 53, 93. Rhynchosuchus, 8. Sclilegelii, 8. Sepedon, 84. haemaehates, 84. Simotes, 60. ancoralis, 60. binotatus, 61. brevicaudatus, 61. Russcllii, 60. taeniatus, 60. Sitana, 26. minor, 26. Spatalura, 20. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Stein d a chn e r. Reptilien. 13 98 Dr. Franz Steindachner. Reptilien. Spalatura, Seite 20. collaris, 20. Sphaerodactylus, 18. Cop ei, 18. Stellio, 22. himalayanus, 22. tuberculatus, 22. Stenostoma, 36. nigricans, 56. Sternothaerus, 6. nigricans, 6. Tachymenis, 62. peruviana, 62. Tachydromus, 41. sexlineatus, 41. Testudo, 3. carbonaria, 3. elegans, 3. geometrica, 3. graeca, 4. m argin ata, 4. pardalis, 4. radiata, 4. Thamnodynastes, 75. Nattereri, 75. Trachysaurus, 51. rugosus, 51. Tragops, 72. Tragops, Seite 72. javanieus, 72. prasinus, 72. Trimeresurus, 86. carinatus, 86. erythrurus, 86. labialis, 86. purpureus, 86. trigonocephalus, 87. Trionyx, 7. gangeticus, 8. javanieus, 8. sinensis, 7. Trogonocephalis, 55. Wiegmanni, 55. Tropidolepisma, 51. Kingii, 51. Tropidonotus, 65. chrysargus, 66. natrix, 66. picturatus, 90. quincunciatus, 65. subminiatus, 66. tessellatus, 66. trianguligerus, 66. viperinus, 66. vittatus, 66. Tropidophis, 57. Tropidophis, Seite 57. maculatus, 57. Typhlina, 55. lineata, 55. Typhlops, 55. ater, 56. australis, 55. Diardii, 55. Typhloscincus, 93. nicobaricus, 93. Varanus, 38. chlorostigma, 38. dracaena, 38. niloticus, 38. timoriensis, 38. Vermicella, 78. occipitalis, 78. Vipera, 89. ammodytes, 89. Xenodon, 89. irregularis, 89. rhabdocephalus, 89. Xenopeltis, 56. unicolor, 56. Zamenis, 65. ventrimaculatus, 65. Zonurus, 42. cordylus, 42. Erklärung der Tafel I. Fig. n 1. 2. üactylocnemis pacificus, spec. Gray. Hoplodactylus australis, Steine]. 2 a. „ „ „ ; Unterseite des Kopfes. 2 b. „ „ „ ; die letzten Glieder einer Zehe von unten gesehen, o : Seitenansicht derselben. 3. Gecko Grayi Steind.; Unterseite des Kopfes. 4. Gymnodactylus maculatus, Steind. 4 0> n n „ ; Unterseite des Kopfes. 5. Sphaerodactylus Copei, Steind. 5 a. „ „ „ ; Unterseite des Kopfes. 6. Phrynocephalus Stoliakae, Steind.; obere Ansicht. 7 „ ; Seitenansicht. 8. Stellio himalayanus, Steind. 9. Calotella australis, Steind. 0 Cs ■ ■ \ ' Erklärung der Tafel II. Gymnodactylus philippinicus, Steind. r> r, n ; Unterseite des Kopfes. n n n Gymnodactylus StolicJcae, Steind. ; Analgegend. T) r> »5 Gymnodactylus Girardii , Steind. Unterseite des Kopfes. v r> n 5 Euprepes Novarae , Fitz, in lit. Unterseite des Kopfes. Ophryoessoides Dumerilii, Stein d. Coryphophylax Maximilian^ Fitz, in lit. UM,,,„/f,cty j,riir/i OA /•'/,; Hl,/' „_Xt„„Uih ’U ehern : Erklärung der Tafel III. n Fig. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Trimeresurus labialis, spec. Fitz, in lit. n n n n n n i Oberseite des Kopfes. Hoplocephalus maculatus, S t e i n d. „ „ „ ; Oberseite des Kopfes. n „ „ ; Unterseite des Kopfes. Typhloscincus nicobaricus spec. Fitz, in lit. „ „ „ „ „ „ ; Seitenansicht des Kopfes. n r> r. n n n i Oberseite desselben (s. die Abbildung auf pag. 94). Dipsas Guiraonis, Stein d. ; Oberseite dss Kopfes. „ „ „ ; ein Stück der Körperseiten. Tloplocephalus f uscus, Steind. ; Oberseite des Kopfes. „ „ „ ; Seitenansicht desselben. Simotes brevicauda, Steind. n „ „ ; Unterseite des Kopfes. Tragops javanicus, Fitz.; Seitenansicht des Kopfes. Th'. PlaUMngtr gez. % Utk, V. L ' AMPHIBIEN. BEARBEITET VON DR FRANZ STEINDACHNER, ASSISTENTEN AM K. K. ZOOLOGISCHEN MUSEUM, CORRESPONDIRENDEM AUSWÄRTIGEN MITGLIEDE DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU LISSABON etc. MIT V TAFELN. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Steindachner. Amphibien. 1 =) vl 3 CLASSE AMPHIBIEN oder LURCHE. Bearbeitet von Dr, Franz Steindachner. D ie ■während der Weltumseglung Seiner Majestät Fregatte Novara von den Herren Ritter v. Frauenfeld und Zelebor gemeinschaftlich in den Tropengegenden Amerika’s, Asiens, im südlichen Theile von Afrika, so wie endlich in der Umgehung von Sydney gesammelten Amphibien gehören ausschliesslich der Abtheilung der Froschlurche (Anura sive Batrachia salientia) an, und ich ordnete dieselben nach dem, von Dr. Albert Günther in seinem vortrefflichen Werke: „Catalogue of the Batrachia salientia of the British Museum“ entwickelten Systeme mit einigen wenigen Abänderungen. Dr. Leopold Fitzinger veröffentlichte bereits vor seinem Abgänge vonWien in den Sitzungsberichten der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Band 42, Jahrgang 1861, ein Namensverzeichniss eben dieser Froschlurche nach seinem, im Geiste Oken’s entwickelten, und im Jahre 1848 publicirten Systeme; doch konnte ich mich nicht entschliessen , letzterem zu folgen, und sah mich nicht selten genöthigt, Dr. Fitzin ger’s wohl nur provisorische Bestimmungen zu ändern, will jedoch sämmtlic-he von diesem Herpetologen gewählte Artnamen an betreffender Stelle citiren und demselben das Prioritätsrecht bezüglich der wenigen, als neu erkannten Arten und Geschlechter gewissenhaft wahren, wenngleich letztere nur dem Namen nach bekannt gemacht wurden. l * 4 Dr Franz Steindachner. ORDNUNG ANURA sive BATRACHIA SALIENTIA. SUBORDNUNG I. A GLOSSA. Zungenlose Froschlurche. I. Serie. AGLOSSA HAPLOSIPHONA. Zungenlose Froschlurche mit nur einer Pharyngeal-Mündung der Gehörtuben. FAMILIE DACTYLKTHRIDAE. Ckar. Zähne im Oberkiefer , Gehörtuben mit einer gemeinsamen Pharyngeal-Mündung ; Querfortsätze des Sacralwirbels breit , plattgedrückt. Dumeril und Bibron vereinigen sämmtliche, sogenannte zungenlose Anura in eine einzige Familie, in die der Pipaeformia; da aber bei der einzigen bis jetzt bekannten Art der Gattung Pipa, welche dem südlichen Amerika angehört, der Mund völlig zahnlos ist, so halte ich es in Übereinstimmung mit Dr. Günther für angemessen, die mit Oberkieferzähnen ver- sehenen X enopus- oder Dactylethra- Arten Afrika’s von jener als dem Repräsentanten einer eigenen Familie zu trennen. Gatt. XENOPUS WAGLER. ( Bufo spec. Daud. ; Leptopus speo. Mayer; Dactylethra Cuv.J Char. Kopf flach, am vorderen Ende abgerundet ; Gaumen zahnlos ; Tympanum unter der Kopfhaut verborgen ; keine Parotiden ; Finger zugespitzt , frei: Zehen zuge- spitzt, mit einer weiten Schwimmhaut versehen ; die drei ersten Zehen mit horni- gen, zugespitzten Nägeln bewaffnet. Art XENOPUS LAEVIS spec. Daud. S y n . Bufo laevis Daud. — Pipa bufonia Meer. — Leptopus oxydactylus Mayer. — Xenopus Boiei Wa gl., Fitz. — Dactylethra Boiei Ts eh. — Dactylethra capensis Cu?., Dum., Bibr. Cliar. Kopf stark deprimirt , oval; vorderer Schnauzenrand bei jungen Individuen etwas zugespitzt, bei älteren mehr gerundet; in der Pegel ein röhrchenähnlicher Anhang am unteren Augenrand ; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens mässig entwickelt, ohne nagelähnlichen schwarzen Hornüberzug ; Auge grösser als bei X. Müller i. Man nahm bisher an, dass X. laevis keinen häutigen tubusähnlichen Anhang am unteren Augenrande und keinen tuberkelförmigen Vorsprung am Metatarsus besitze und unterschied hie- durch zum Theile diese Art von X”. Mülleri P e t. (s. G ü n t h. Catal. p. 2). An den von mir untersuchten fünf Exemplaren des Wiener Museums aber finde ich mit Ausnahme des kleinsten von 1" 10 " Amphibien. 5 Körperlänge sowohl ein rühriges Augententakel als auch (bei sämmtlichen Exemplaren) einen deutlich entwickelten Vorsprung unter der Basis der ersten Zehe, welcher übrigens bei den Weibchen, die mit Anusklappen versehen sind, fast durchgängig etwas stärker ausgebildet ist als bei den Männchen, und nicht die geringste Spur eines hornigen, stachelförmigen Überzuges zeigrt. Einer der Unterschiede zwischen Är. laevis und X. Müllen' wäre somit in dem Mangel oder in dem Vorhandensein eines hornigen Überzuges am Eiakenvorsprunge zu suchen; eben so viel Gewicht dürfte vielleicht auch auf die Abweichungen in der Körpergestalt und Grösse der Augen zu legen sein. Herr Prof. Aug. Dumeril hatte die Güte, mir ein Exemplar von X. Miilleri Pet. zur Ansicht einzusenden, und ich hndc bei diesem, verglichen mit gleich grossen Exemplaren von X. laevis, die Oberseite des Kopfes mehr gewölbt, die Schnauze bedeutend stärker und zwar in einem weiten Bogen abgerundet, die Augen auffallend kleiner und vielleicht auch die Horn- stacheln an den drei ersten Zehen schmäler und mehr zugespitzt als bei X. laevis. Aus diesen Gründen halte ich im Gegensätze zu Dr. Gray’s Ansicht und in Übereinstimmung mit Prof. Peters erstere Art für specifisch verschieden von letzterer. Die Kopfform ist bei X. laevis nach dem Alter verschieden, bei jungen Individuen in der Regel stark in die Länge gezogen, bei älteren mehr abgerundet. Während bei ersteren die Schnauze ziemlich zugespitzt endigt und an Länge häufig 2— U/2 Augendiametern gleicht, finde ich sie bei Exemplaren von 3" 5"'— 3" Körperlänge nur von der Länge eines Auges, und mässig abgerundet. Nach der Körperzeichnung gehören unsere vier Individuen drei Varietäten an. Bei der ersten Varietät läuft über die Mittellinie des Rückens ein heller Längsstreif, welcher von zwei paarigen braunen Binden umgeben ist; die innere dei’selben ist breit, scharf ausgeprägt, am Rande dunkler gefärbt als in der Mitte und zart schwärzlich punktirt. Von dieser Binde löste sich übrigens an einem Exemplare in der Steissgegend ein grosser rundlicher Fleck ab. Die äussere Binde liegt zum Theil an den Seiten des Rumpfes und ist nur schwach entwickelt. — Bei der zweiten Varietät ist der Rücken mit dunkelbraunen, zarten. Marino ri rangen nach Art eines weitmaschigen Netzes überzogen; bei der dritten Varietät endlich verdrängen die Marmo- rirungen die hellere bräunlichgraue Grundfarbe bis auf einige wenige runde Flecken. Das grösste unserer Exemplare misst 3" zwischen der Schnauzenspitze und der Aftermün- dung; die Länge der hinteren Extremitäten beträgt an demselben 3" 7"', die der vorderen 1" SVU'. Die beiden Naturforscher der Novara-Expedition sammelten auch eine beträchtliche Anzahl von Larvenformen, welche genau mit Silurana in tertrop icalis Gray übereinstimmen, höchst wahrscheinlich aber zu X. laevis gehören, in deren Gesellschaft sie gefangen wurden. — Vom Cap der guten Hoffnung; in vier Exemplaren. FAMILIE PIPIDAE GÜNTH. Char. Oberkiefer zahnlos , Eustachische Tuben mit einer gemeinsamen Gaumenmün- dung, Querfortsätze des Sacralwirbels breit , platt. Gatt. PI PA LAUR. Syn. Leptodactylus sp. Mayer. — Aster odactylus W agl. Cli a r. Kopf dreieckig, kurz, breit, plattgedrückt’, Tympanum verborgen, keine Ohrdrüsen: Finger frei, an der Spitze mit sternförmigen Anhängen’, Zehen mit Schwimmhäuten. 6 j Dr. Franz titeindachner. Art PIPA AMERICANA Laur. Syn. JBufo s. Pipa americana Seba. — Rana pipa Lin. — Rana dorsigera Schn. — Pipa curucuru Asterodactylus pipa Wagl., Tsch. Bei den drei völlig erwachsenen Männchen, die dasWiener Museum nebst einem Weibchen schon seit länger als 35 Jahren besitzt, finden sich am Rücken zwei paarige Reihen grösserer, mit Stacheln besetzter Warzen vor, die bald sehr stark, bald nur schwach entwickelt sind. Die mittlere Reihe beginnt bei drei Exemplaren unmittelbar am oberen Augenrand, bei einem vierten etwas hinter dem Auge und zieht, am Hinterhaupte und Vorderrücken einen nach aussen stark gekrümmten Bogen bildend, sodann aber convergirend, bis in dieSteissgegend. Die äussere Stachel- reihe beginnt in der Schultergegend oder in der Nähe des Mundwinkels und erstreckt sich bis zur Lendengegend. An der Bauchseite lauft quer über die Kehle ein schwarzer Strich, von dessen Mitte ein Längenast bis zum After sich fortsetzt. Rücken- und Bauchseite sind bräunlich oder grau und mit helleren, zuweilen auch noch mit einigen dunkelbraunen, fast schwärzlichen Flecken besetzt. — Fundorte: Surinam und Brasilien. Die grossen Exemplare aus Brasilien wurden bei Mattogrosso im Moraste Pirizal von Job. Natter er gesammelt. Ein ganz junges Exemplar durch Herrn Zelebor. subordnug II, PHANEROGLOSSA. (Opistoglossa et Proteroglossa Giinth.) Frosclilurche mit deutlich entwickelter Zunge. Sectio A. RANIFORMIA Dum. ßibr. Gkar. Finger und Zehen zugespitzt , cylindrisch oder am Ende knopfförmig auf getrie- ben., stets ohne Hoftscheiben • Zähne im Oberkiefer , häufig auch am Gaumen , Dumeril und Bibron vereinigen sämmtliche Zungenfroschlurche mit Zähnen im Ober- kiefer und ohne Haftscheiben an den Enden der Finger und Zehen in eine einzige Familie „ Phaneroglosses raniformes u, während Dr. Günther mit Rücksicht auf die vollständige oder unvollständige Entwicklung des Gehörorganes, welche bereits Joh. Müller zur Classification benützte, dieselben in zwei Sectionen, in die der llanina und Bombinatorina theilt. Die Kanin a zerfallen nach dem Mangel oder Vorhandensein von Ohrdrüsen und nach der Gestalt der Quer- fortsätze des Sacralwirbels in drei Gruppen, jede der letzteren endlich, je nachdem die Zehen durch Schwimmhäute verbunden oder aber frei sind, in zwei Familien. Auf diese Weise ist die Sectio Kanina in sechs, auf rein künstlicher Basis ruhende Familien gesondert; die Bombinato- rina endlich bilden eine einzige Familie. In ganz ähnlicher Weise werden auch die Bufoni- formia und TTylaeformia Dum. Bibr. in zahlreiche Familien getrennt. Meines Erachtens können höchstens die von Dr. Günther zur Bildung der Sectionen sowie einiger Gruppen gewählten Eigenthümlichkeiten zum Theile Familiencharaktere abgeben, während das Vorhandensein oder der Mangel von Schwimmhäuten zwischen den Zehen im Systeme Günther’s zuweilen nicht einmal zur Aufstellung von Gattungen verwendbar ist, wo- für wenigstens die von demselben Flei’petologen gegebenen Diagnosen der Geschlechter Cysti- gnathus (Catal. of Batr. sal. p. 26), Limnodynastes (1. c. p. 32), Pleurodema (1. c. p. 31) etc. und selbst das Geschlecht Kana , wohin zwei Arten ohne Schwimmhäute (Kana Grayi und K.fas- ciataj bezogen sind, sprechende Beweise liefern. Überhaupt werden häufig einzelnen Arten und Geschlechtern sogenannte Spuren von Schwimmhäuten zugewiesen, obgleich sie denselben voll- ständig fehlen. Da die Gestalt der Querfortsätze des Sacralwirbels im Systeme Günther’s eine Hauptrolle spielt, so dürfte es nicht unangemessen sein, dieselbe hier kurz zu besprechen- Amphib ien. V Die Querfortsätze genannten Wirbels treten in drei Formen auf, sie sind nä mlich cylin- drisch, konisch oder dreieckig, platt. — Konisch sind die Querfortsätze des Sacra lwirbels bei den Geschlechtern Pleurodema, Hemisus, Lisapsus, EupempMx , Uperoleia, Calyptocephalus, Heliorcina, cylindrisch bei Rana, Cystignathus etc.; doch finden sich zahlreiche Übergänge zwi- schen der konischen und cylindrischen Gestalt vor, wesshalb diese beiden Formen gemeinsam der plattgedrückten entgegen zu setzen sind. Dr. Günther dagegen unterscheidet in seinem Systeme der Batrachier salientia nur „cylindrical und dilated processes of sacral vertebra und vereinigt daher die konische Form der Querfortsätze des Kreuzbeinwirbels mit der vollständig platten, dreieckigen Form, welche insbesondere bei Xenopus, Pelobates, Bufo, Phyllomedusa etc. sehr auffallend hervortritt, jedoch nicht immer in ganz consequenter Weise (s. Calyptocephalus z. B.). Das Gehörorgan ist leider derzeit nur bei wenigen Arten genau untersucht worden und zeigt überdies so zahlreiche Übergänge zwischen der vollständig ausgebildeten Form und jener, bei der Trommelfell, Trommelhöhle und Eustachische Tuben zugleich fehlen, dass dasselbe für die Systematik nur von untergeordneter Bedeutung sein und vielleicht richtiger zur Bildung von Gruppen innerhalb einzelner Familien benützt werden dürfte. Dasselbe gilt auch von der Ge- stalt der Querfortsätze des Sacralwirbels, falls sie nicht mit anderen Charakteren zusammenfällt. In den nachfolgenden Zeilen beschränke ich mich vor der Hand darauf, jene Familien des Günther’schen Systemes zu vereinigen, welche sich nur durch den Mangel oder das Vorhan- densein von Schwimmhäuten zwischen den Zehen von einander unterscheiden. FAMILIE RANIDAE GÜNTII. (Ranidae et Cystignathidae Güntli.J Char. Querf ortsätze des Sacralwirbels cylindrisch , oder nur massig gegen das äussere Ende an Breite zunehmend , nicht plattgedrückt] ohne Parotiden. Gatt. PYXICEPHUS TSCH., DUM. Bi BR. p. ( Tomopterna et Sphaerotheca Günth.) Char. Körper gestalt gedrungen, krötenähnlich ] Kopf gewölbt] Zunge gross, rund oder oval, am hinteren Ende mehr oder minder tief eingeschnitten und gelappt] Finger frei] Zehen mit Schwimmhäuten versehen] Gaumenzähne in zwei schiefen Reihen zwischen den inneren Nasenöffnungen ; Tympanum mehr oder minder deutlich sichtbar] Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens stark entwickelt, von der Gestalt eines seitlich zusammengedrückten Spörens mit schneidigem Rande] Männchen mit einem inneren Kehlsack . 1. Art. PYXICEPHALUS ADSPERSUS Tsch. Char. Rückenhaut mit Längsrunzeln und in die Länge gezogenen Warzen, die sich öfters zu grösseren, zusammenhängenden Reihen vereinigen] kein Knötchen am Aussenrande des Metatarsus] Zunge mit ziemlich langen Lappen am hinteren Rande-, Schnauze kurz, konisch, vorne abgerundet] Rücken olivenfarben mit einer weisslichen Vertebrallinie. Vom Cap der guten Hoffnung. * 8 Dr. Franz Steindachner. 2. Art. PYXICFPHALUS DELALANDII Tsch. Syn. Pyxicephalus adspersus et P. Delalandii Fitz., Ausb. d. österr. Naturf., Sitzb. d. kais. Akad. Bd. 42, pag. 415. Char. Ein Knötchen am äussern Metatarsus- F ande ; Kopf breit , gewölbt ; Schnauze kurz, stark abgerundet ; Zunge mit ziemlich langen , dicken Lappen am hinteren Fände ; Flicken mit rundlichen Warzen , 1 — 3 hellen Lcingslinien und schwärz- lichbraunen Marmorirungen. Diese Art unterscheidet sich leicht von der früher erwähnten durch das Vorhandensein eines Knötchens am äussern Metatarsus-Rande und durch die Marmorirung des Rückens, der mit kleinen, rundlichen Warzen besetzt ist. Der sichelförmige Vorsprung am Innenrande des Metatarsus ist ebenso stark entwickelt wie bei P. adspersus ; die drei zahnähnlichen Vorsprünge in der Mitte des Unterkiefers aber sind etwas schwächer ausgebildet als bei letztgenannter Art. Die Länge der hinteren Extremitäten bis zum sichelförmigen Vorsprung ist nach dem Alter etwas verschieden und gleicht bald der Körperlänge, bald nur der Länge des Körpers von der Afterspalte bis zur Mitte des Auges. Die Kopflänge erreicht nahezu i/3 der Körperlänge. Die Grundfarbe des Körpers ist bald hell-, bald dunkelgrau. 1 — 3 weisse Streifen laufen über den Rücken, der schwärzlich marmorirt ist. Die Rückenwarzen sind in der Regel an der Spitze weisslich und an der Basis mit einem schwarzen Ringe umgeben. Das Tympanum ist nur in seltenen Fällen undeutlich sichtbar, rundlich. — Länge der eingesendeten Exemplare 10'" — 1"8'"; vom Cap der guten Hoffnung. 3. Art. PYXICEPHALUS CORDOFANUS n. sp. Char. Kopf bedeutend schmäler, Schnauze länger und stärker zugespitzt als bei den beiden früher emoähnten Arten • Zunge rundlich, am hinteren Fände nur sehr seicht eingebuchtet , Zungenlappen sehr kurz ; Flicken mit, bräunlichen Marmori- rungen und kleinen Flecken', Tympanum undeutlich sichtbar-, ein kleines Knöt- chen am äusseren Metatarsus-Fande. In der Körperfärbung und Zeichnung des Rückens stimmt diese Art mit P. Delalandii überein, unterscheidet sich aber von dieser wie von P. adspersus durch die geringere Breite des gleichfalls gewölbten Kopfes und durch die Länge der konischen, nach vorne steil abfallenden, hohen Schnauze. Die Zunge ist nahezu kreisrund, am hinteren Rande nur schwach eingebuchtet und zart gelappt. Das Auge ist ziemlich gross und stark vorspringend, das Trommelfell undeut- lich sichtbar, der Unterkiefer in der Mitte mit drei zahnähnlichen Vorsprüngen versehen. — Der sichelförmige Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens ist sehr gross, schneidig, das Knötchen am äusseren Metatarsus-Rande klein. — Die Zehen sind nur unvollständig durch eine Schwimmhaut verbunden ; die dritte Zehe ist etwas länger als die fünfte, die vierte fast noch einmal so lang als die dritte. Die Länge des Fusses bis zum Vorsprung am Haken steht etwas der des Körpers nach. Der Rücken ist hellgrau; die Marmorirungen und Flecken mit ausge- zackten Rändern an den Seiten des Körpers und am Rücken sind röthlichbraun, die runden Warzen an der Spitze weisslich, am Rande nicht selten dunkelbraun gesäumt wie bei P. Dela- landii. An den Extremitäten liegen grössere braune rundliche Flecken oder Querbinden; eine braune Binde zieht quer über die Stirne. — Die Körperlänge des grösseren unserer beiden Exemplare beträgt kaum 11 Linien. — Von Cordofan. 9 A mp h ibie n. Gatt. OPISTHODON n. gen. Ghar. Körpergestalt und sichelähnlicher Vorsprung am Metatarsus wie bei Pyxice- phalus ; Gaumenzähne in einer geraden , quer gestellten , in der Mitte schwach unterbrochenen , langen Reihe hinter den inneren Nasenöffnungen ; Finger frei ; Zehen mit Schwimmhäuten versehen ; Tympanum verborgen , Zunge rundlich , hinten seicht eingeschnitten , ungelappt • keine Parotiden. Art. OPISTHODON FRAUENFELDI n. spec. Ghar. Kopf mässig breit , sich allmälig nach vorne v er schmälernd, vorderer Schnau- zenabfall ziemlich hoch , schwach convex • Finger und Zehen an den Enden etwas verdickt, erstere frei , letztere mit einer mehr oder minder tief ausgeschnittenen , unvollständigen Schwimmhaut versehen , welche cds schmaler Saum bis zum Beginne der letzten Zehenglieder sich fortsetzt ; Metacarpus mit zwei langen Ballen • Finger und Zehen mit zugespitzten Gelenkballen ; Rücken mit erhabenen Längslinien und zahlreichen kleinen Warzen , mit grösseren dunkleren und klei- neren helleren Längsflecken ; Schnauze und Extremitäten mit Querbinden, zuweilen ein grosser heller Fleck mit etioas dunkleren Marmorirungen am FLin- terhaupte. Die Kopflänge ist circa Sp^ma], die grösste Kopfbreite nicht ganz 3mai in der Körper- länge enthalten. Die ziemlich hohe Schnauze fällt nach vorne steil zum Mundrande ab, die Zügelgegend ist sehr schwach eingedrückt. Die äusseren, sehr kleinen Nasenöffnungen liegen unmittelbar unter dem vorderen Schnauzenabfalle; eine kurze drüsige Falte zieht von den Mundwinkeln zur Achselgegend. — Die Länge der Augenöffnungen gleicht nahezu der der Schnauze. Die Zunge ist rundlich, ziemlich gross, am hinteren Rande sehr seicht einge- buchtet. Die Seltenränder der Zunge zeigen einen deutlichen Einschnitt, so dass die Zunge aus zwrei aufeinander gelegten Blättchen gebildet zu sein scheint. Die Gaumenzähne liegen hinter den inneren Nasenöffnungen auf einer langen, quergestellten Leiste, die nur in der Mitte schwach unterbrochen ist, und fast die ganze Breite des Gaumens einnimmt. Das Tympanum ist rundlich, klein, nur im Umrisse schwach erkennbar. — Die vorderen Extremitäten sind kurz, gleichen an Länge 3/s, die hinteren (bis zur Spitze der vierten längsten Zehe gerechnet) 7/ä der Körperlänge. An der Basis des Daumens liegt ein grosser länglicher Ballen, ein zweiter, kleinerer an den Metacarpusknochen der übrigen Finger. Die Gelenkballen sind an den Fin- gern stärker entwickelt als an den Zehen und zugespitzt. — Unmittelbar hinter den Gelenk- ballen der ersten Fingerglieder sitzt ein kleinerer Ballen am Ende jedes Metacarpusknochens. Der Mittelfinger ist länger als jeder der übrigen, der Daumen und der darauffolgende Finger sind gleich lang, und länger als der vierte Finger. — Die Schwimmhaut verbindet die Zehen bei den grösseren unserer beiden Exemplare, einem Weibchen von 1" 4'" Länge zur Hälfte, bei dem zweiten kleineren Exemplare aber circa zum dritten Tlieile, und zieht sich als schmaler Saum stets bis zur Spitze der Zehen fort. Eine Hautfalte läuft am äussern Rande der letzten Zehe von deren Spitze bis zur Basis des entsprechenden Metatarsus herab. — Der scharfkantige Vor- sprung am Metatarsus der ersten Zehen (oder des ersten kahnförmigen Knochens) ist sehr stark entwickelt, und ebenso gestaltet wie bei den Pyxicephalus- Arten. Novara- Expedition. Zoologischer Thcil. Bel. I. Steindach n er. Amphibien. 10 Dr. Frans St e indachner. Bezüglich der Zeichnung und Färbung des Körpers gehört diese Art zu den schönsten in der Ordnung der Batraclner. — Die Grundfarbe des Körpers ist hellbraun oder grau; der Rücken und die Seiten des Rumpfes sind mit unregelmässigen grösseren und kleineren, vielfach gewundenen und ausgezackten bläulichschwarzen Längsflecken mit dunklerer Umrandung- geziert, zwischen welchen noch schmälere Flecken und Streifen von rothvioletter Färbung liegen. Am Rücken bemerkt man einige erhabene Linien und insbesondere an den Seiten des Rumpfes zahlreiche Wärzchen von carminrotlier Färbung. Die Schnauze und die Extremitäten sind mit quergestellten schwärzlichbraunen Binden und Streifen versehen und überdies noch gleich den Rändern des Unterkiefers in den Zwischenräumen bräunlich gesprenkelt. Eine etwas hellere Stelle von runder Gestalt und bedeutendem Umfange liegt bei dem grösseren Exemplare hinter der Stirne, über welche stets eine in der Mitte unterbrochene Querbinde zieht, fehlt aber bei dem kleineren Exemplare, dessen Rückenflecken in der Steiss- gegend sich mehr in die Quere ausdehnen als bei dem grösseren Individuum. — Die zahlreichen Wärzchen an der Oberseite der Schenkel und Waden sind weisslich. Die Bauchseite ist gelblich, ungefleckt und wie die Unterseite der Extremitäten glatt. — Zwei Exemplare von Neu-Süd- wales (Geschenk des Verfassers). Gatt. MIXOPHYES GÜNTH. ( Proc . zool. Soc. of Lond. 1864.) Char. Kopf breit , querüber schmal gewölbt ; Extremitäten von massiger Länge , Finger frei , Zehen durch eine Schwimmhaut verbunden , ein grosses sichelförmig gekrümmtes , comprimirtes Tuberkel am Metatarsus ; Zunge sehr gross , breit, rundlich , am hinteren Fände sehr schwach oder nicht eingebuchtet ; Tympanum sichtbar ; Gaumensähne zwischen den inneren Nasenöffnungen ; Männchen mit einem Stimmsacke an der Kehle. Art. MIXOPHYES FASCIOLATUS Günth. Char. Kopf etwas breiter als lang ; Schnauze nach vorne bogenförmig zum Mund- rande abfallend , ohne Kante ; Tympanum etwas kleiner als das ziemlich grosse , stark vortretende Auge ; Finger cylindrisch , an der Spitze knöpf förmig verdickt ; erster , zweiter und vierter Finger unter sich nahezu gleich lang , dritter Finger länger ; ein dicker Fallen am Metacarpus des Daumens, ein etwas kleinerer an der Handfläche unter und zwischen den zwei äusseren Fingern', runde Gelenk- ballen an den Fingergliedern', Zehen durch eine Schwimmhaut mehr als zur Hälfte verbunden , fünfte und dritte Zehe gleich lang', erste Zehe sehr kurz , zweite fast noch einmal so lang wie die erste; vierte Zehe nahezu noch einmal so lang wie die fünfte; Metatarsusvorsprung ähnlich gestaltet wie bei den Pyxice- phalus- Arten, aber stumpf randig ; Bücken- und Bauchseite glatt; Wärzchen an der Hinterseite der Schenkel; eine schwärzliche Binde von ungleicher Breite längs dem Schnauzenrande bis über den hinteren Band des Trommelfelles hinaus, vom Auge und den äusseren Karinen unterbrochen; eine bogenförmige , schmale, dunklere Binde zwischen den Augen; unregelmässige , vielfach geschlängelte, Amp h ib i en. 11 bindenähnliche Flecken mit zarter schwärzlicher Umsäumung am Rücken : zahl- reiche bräunliche oder schwärzliche Querstreifen und Querbinden , mit einem tief- schwarzen Streifen eingefasst , an der Oberseite der Extremitäten ; die schwarzen Strei- fen gegen die Unterseite der Extremitäten nach Art eines Dreieckes sich ausbreitend. Ein Prachtexemplar, schöner und schärfer gezeichnet als das von Dr. Günther zur Abbildung benützte Individuum, aus Neu-Südwales. Gatt. GOMPHOBATES rhdt., ltk. Syn. Physalaemus Fitz. Neue Classif. d. Eept. p. 89, nee Fitz. Syst. Rept. — Gomphobates Rhdt. et Ltk., Bidr. til Kundsk. om Bras. Padder etc., Vidensk. Meddel. Jahrg. 1861, p. 172. — Leiuperus spec. Steind., Batrach. Mitth. Char. Kopf mehr oder minder zugespitzt , kurz ; Zunge oval , ganzrandig , schmal ; Tympanum undeutlich sichtbar ; Zehen frei ; Vorsprung des ersten kahnförmi- gen Knochens gross, spitzig ; ein zweites etioas kleineres Tuberkel am Metatarsus der fünften Zehe; ein kleines konisches Knötchen am Tarsus; Oberkiefer zähne sehr klein, zahlreich ; keine Gaumenzähne ; Männchen mit einem äusserst weiten , doppelten Stimmsack an der Kehle; zuweilen eine grosse Lendendrüse, haupt- sächlich bei Weibchen. 1. Art. GOMPHOBATES NOTAT US Rhdt., Ltk. Syn. Gomph. notatus R. L., 1. c. p. 178, Tab. IV, Fig. 3. — Physalaemus alhonotatus et Cuvieri Fitz., N. Class. d. Rept., in lit. ; Cenni sul Mus. civ. di Mil. p. 52 in lit. — Leiuperus alhonotatus Steind. Batr. Mitth. p. 37 (2 7 5). Char. Körperform schlank, Schnauze zugespitzt; Körperhaut mit kleinen Warzen ohne drüsige Längsfalten ; Rücken mit unregelmässigen Flecken von dunkler Färbung und heller Umsäumung ; Flecken zuweilen zu Binden oder Kreisen zusammenfliessend , welche dann kleinere und grössere Flecken von der hellen Grundfarbe des Körpers umschliessen; eine braune Längsbinde an jeder Seite des Körpers; häufig ein tief schwarzer Fleck an jeder Seite des Steisses. Obwohl diese Art von Fitzinger schon im Jahre 1826 in seinem Werke: „Neue Classi- fication der Reptilen“ namentlich angeführt ist und an mehrere Museen einzelne Exemplare der- selben überlassen wurden, blieb sie doch bis 1862 unbeschrieben. Reinhardt und Lütken trennen diese Art so wie die beiden nachfolgend zu erwähnenden Arten generisch von Leiu- perus, ob mit Recht oder Unrecht, kann ich nicht genau eruiren, da das Wiener Museum kein Exemplar von Leiuperus mcirmoratus Dum., Bibr. besitzt. Jedenfalls ist das Geschlecht Gomphobates sehr nahe verwandt mit Leiuperus. — Fundort: Caigara, Matogrosso, Para (Mus, Vindob.), Lagoa santa (Mus. Havn.). 2. Art. GOMPHOBATES IvRÖYERI R, L. Syn. Physalaemus ephippifer Fitz., 11. Class. d. Rept., Cenni s. Mus. civ. di Milano p. 52 (in lit.). — Leiuperus ephippifer Steind., Batr. Mitth. p. 39 (277). Char. Kopf kurz , schmal; Schnauze nach vorne sich rasch v er schmälernd, abge- stumpft; Rücken mit drüsigen, zuweilen im Zickzack gebogenen oder nach hinten 12 Dr. Franz Steindachner. convergir enden Längsfalten ; paarige Längsbinden von bräunlicher Färbung lau- fen zum Theil von der Schnauze , zum Theil vom hinteren Augenrande bis in die Nähe der Steissg egend-, Seiten des Körpers zuweilen marmorirt oder gesprenkelt. Auch diese Art wurde wie die früher erwähnte bereits in den batrachologischen Mittheilun- gen (1. c. p. 39 — 41) nach zahlreichen, von Job. Natter er gesammelten Exemplaren, die ver- schiedenen Varietäten angehören, von mir ausführlich beschrieben und schon von Fitz ing er in der neuen Classification der Reptilien namentlich erwähnt, doch von den Herren Reinhardt und Lütken zum ersten Male in die Wissenschaft eingeführt. — Fundorte: Para, Caipara (Mus. Vindob.), Umgebung von Cacheiro beim Flusse Paraguay (Mus. Havn.). 3. Art GOMPHOBATES MARMORATUS R. L. Syn. Eupemphix Nattereri Stein d. part. Batr. Mitth. (nee Neue Batr. d. Wiener Museums, Sitzungsberichte der kais. Akademie d. Wiss. Bd. 48). Cliar. Körpergestalt gedrungen ; Schnauze dreieckig mit breiter Basis, nach vorne sich rasch v er schmälernd und an der Spitze abgestumpft ; Zunge oval, ganzran- dig ; zwei Tuberkel am Metatarsus, ein Knötchen am Tarsus-, Seiten des Rumpfes zuweilen mit einer Lendendruse ; Bücken mit ziemlich grossen flachen Warzen : grosse unregelmässige dunkle Flecken an der Oberseite des Körpers und Querbin- den auf den Extremitäten - Flecken und Binden mit schwärzlicher Einfassung. Das im Wiener Museum aufbewahrte Exemplar besitzt eine Lendendi’üse und zeigt in der Körperzeichnung und Körpergestalt viele Ähnlichkeit mit Eupemphix Nattereri. Ich führte das- selbe gleich zu Anfang der von mir in den batrachologischen Mittheilungen gegebenen Beschrei- bung letztgenannter Art als eine abweichende Form an, und glaubte desshalb die früher in den Sitzungsberichten der kais. Akademie der Wissenschaften Band 48 aufgestellte Diagnose von Eup. Nattereri berichtigen zu müssen. Bei wiederholter Untersuchung dieses Individuums ergab es sich jedoch, dass es zu Gomphobates marmoratus Reinh. Ltk. gehöre und wie Gomph. ( Eupemphix ol.J fuscomaculatus von Eup. Nattereri generisch verschieden sei. Es besitzt Ober- kiefer- aber keine Gaumenzähne, ein Knötchen am Tarsus, zwei Vorsprünge am Metatarsus, zahlreiche, ziemlich grosse, doch nur schwach erhöhte Warzen am Rücken, während Eupemphix Nattereri weder Gaumen- noch Kieferzähne, eine ganz glatte Körperhaut und kein Wärzchen am Tarsus zeigt. Die von mir in den Sitzungsberichten der kais. Akademie Band 48, Taf. I, Fig. 6 — 9 gegebene Beschreibung und Abbildung von E. Nattereri und die Charakteristik des Geschlech- tes Eupemphix , welches trotz aller Ähnlichkeit mit Gomphobates und Pleurodema in die Serie der Bufoniformia gehört, ist somit im Wesentlichen richtig und nur die später in den batracho- logischen Mittheilungen vorgenommenen Änderungen sind zu beseitigen. — Fundorte von Gomph. marmoratus: Cai^ara (Mus. Vind.), Lagoa santa (Museum Havn.). 4. Art GOMPHOBATES FUSCOMACULATUS Steind. Syn. Iliobates fuscomaculatus Fitz. Tsch., Mus. Vind. — Eupemphix fuscomaculatus Steind. olim. Cliar. Körpergestalt minder schlank als bei Gomph. notatus und kröyeri ; Kopf drei- eckig, kurz - Schnauze vorne stark abgestumpft : Bücken mit warzenähnlichen, meist langgestreckten Erhöhungen und zwei schlangenähnlich gebogenen , stellenweise Amphibien. 13 unterbrochenen Längsbinden mit einzelnen Querverzweigungen ; zuweilen eine Lendendrüse (bei Weibchen) ; Tympanum undeutlich sichtbar , kleiner als das Auge. Das einzige Exemplar von G. fuscomaculatus , welches ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, ist ein Weibchen und besitzt keine Gaumenzähne, wohl aber Zähne im Oberkiefer, eine schmale ganzrandige ovale Zunge, eine stark entwickelte Lendendrüse, ein Knötchen am Tarsus und zwei comprimirte Vorsprünge am Metatarsus. Dass diese Art nicht identisch sei mit Pleuro- dema Bihronii, "wie Günther im ersten Bande des „Becord of zoological Literature“ p. 128 undoubtely annimmt, liegt ausser aller Frage. Schon aus einer ganz oberflächlichen Verglei- chung der Körperform und Rückenzeichnung so wie der Gestalt der Zunge (abgesehen von dem Vorhandensein eines Tarsusknötchens bei G. fuscomaculatus , welches ich in meiner Be- schreibung ausdrücklich erwähnte) ergibt sich die specifisclie und generische Verschiedenheit von G . fuscomaculatus und dem wohlbekannten Pleurodema Bihronii jedem unbefangenen Beob- achter. — Fundort: Cai§ara (Brasilien). Gatt. PLEURODEMA tsch. Syn. Pleurodema spec. Günth. — Cystignathus spec. Dum. Bibr. Char. Körpergestalt gedrungen ; Kopf kurz, breit , vorne bogenförmig abgerundet mit weiter Mundöffnung • Zunge gross , rund , ganzrandig oder seicht eingebuchtet ; Gaumenzähne in zivei conv er gir enden Heiken zwischen den inneren Nasenöffnun- gen; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens ziemlich stark entwickelt , seitlich zusammengedrückt , sichelförmig • ein zweites Tuberkel am Metatarsus der fünften Zehe ; Finger und Zehen ohne Schwimmhaut; eine grosse rundliche Len- dendrüse bei beiden Geschlechtern ; Tympanum mehr oder minder deutlich sicht- bar; Querfortsätze des Sacralwirbels konisch , schmal. 1. Art PLEURODEMA BIBRONII spec. Dum. Bibr., Tsch. Char. Lendendrüse stark entwickelt , halbkugelig nach aussen vor springend', Bücken mit mehr oder minder zahlreichen , rundlichen , kleinen Warzen besetzt und dun- kelbraun gefleckt ; eine dreieckige Querbinde zwischen den Augen ; eine bogen- förmig gekrümmte Binde von der Schnauzenspitze bis zur Achselgegend reichend und vom Auge unterbrochen ; zuweilen ein ziemlich breiter Vertebralstreifen zwi- schen der Schnauzenspitze und dem After ; Extremitäten quer gebändert ; Bauch- seite gelblich, zuweilen braun getüpfelt oder gesprenkelt', ein oder mehrere tief- schwarze Flechen an der Lendendrüse ; Gelenkballen an Zehen und Fingern stark entwickelt- ein grosser länglicher Ballen an der Basis des Daumens, neben diesem zioei kleinere Ballen an den Metacar pusknochen der zwei letzten Finger' Zehen mit sehr schmalen Hautsäumen an den Bändern', Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens sichelförmig, comprimirt ; Tuberkel am Metatar- sus der fünf ten Zehe viel kleiner , konisch oder länglich. 14 Dr. Franz Steindachner. Bei einem Exemplare aus der älteren Sammlung- des Wiener Museums fehlen die Gaumen- zähne. — Fundort: Chile. Viele kleine Exemplare gesammelt von Herrn v. Frauenfeld und Z e 1 e b o r. 2. Art PLEURODEMA ELEGANS Steind. Sitzungsberichte der Wiener Akademie Bd. 48, Taf. I, Fig. 1 — 5. Char. Totalgestalt gedrungen ; Kopf kurz, breit’ Schnauze stumpf abgerundet', Stirn- breite gleich dem Durchmesser der stark vortretenden Augen ; Zunge gross , rund , schwach oder nicht eingebuchtet ; Mundspalte weit. Tympanum deutlich sichtbar • Oberleib blassgrau , selten grünlich , mit schwärzlichen , unregelmässigen Flecken oder Marmor ir ungen; Lendendrüse schwarz mit graublauen Punkten oder Flecken, sehr gross, an der Aussenseite schwach gewölbt , Hinterseite der Schenkel und Waden, Oberseite der Tarsuswurzel und Vorderseite der Schenkel mennigroth • Warzen am Bücken; die beiden Tuberkel am Metatarsus gleich stark entwickelt , comprimirt , mit einem dicken hornartigen tdberzuge bei Männchen; Männchen mit einem grossen, stark dehnbaren Sacke an der Kehle von grünlich grauer Farbe ; schmale Hautsäume an den Bändern der Zehen. Die Querfortsätze des Sacralwirbels sind bei dieser Art so wie insbesondere bei P. Bibroni nicht cylindrisch, sondern konisch zu nennen, da sie sich gegen das äussere Ende nicht unbe- deutend ausbreiten; sie sind ziemlich kurz und an der Oberseite stark gewölbt. Da sich viel mehr Übergangsstufen zwischen der streng cylindrisehen und der konischen Gestalt der Quer- fortsätze des Sacralwirbels vorfinden, als zwischen der konischen und plattgedrückten, so dürften vielleicht richtiger die beiden erstgenannten Formen der plattgedrückten, dreieckigen Gestalt gemeinsam entgegengestellt als die konische mit der plattgedrückten als „processes dilated“ ver- einigt werden, falls man überhaupt den Querfortsätzen des Sacralwirbels eine Hauptrolle in der Systematik der Batrachia salientia zuweisen darf. Pteurodoma elegans erreicht eine viel bedeuten- dere Grösse als P.Bibronn und gehört Brasilien, wie es scheint, ausschliesslich an. Das Wiener, Museum besitzt nur Männchen dieser prachtvoll gezeichneten und gefärbten Art, welche Joh. Natter er bei Forte do Rio branco fand. Das von Herrn Zelebor gesammelte Exemplar ist leider während der Reise fast ganz verfault. Gatt. CALYPTOCEPHALUS bibr. (Petto c egt ui tu s T s c h .) Char. Körper gestalt krötenähnlich, Extremitäten kurz, gedrungen’, Oberseite des Kopfes rauh mit zahllosen zarten Erhabenheiten’ Gaumenzähne in zwei schwach con- vergirenden Beidien zwischen den inneren Nasenöffnungen’, Zunge oval, ganzran- dig • Tympanum mehr oder minder deutlich sichtbar • Finger frei, Zehen durch eine Schwimmhaut verbunden-, Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens länglich rund’, Querfortsätze des Sacralwirbels konisch, gegen das äussere Ende an Bi - eite bedeutend zunehmend. Nach der Gestalt der Querfortsätze gehört dieses Geschlecht in die Familie der Disco- glossidae G ü n t h. 15 A mp h i bi e n. Art CALYPTOCEPHALUS GAYI Dum. Bibr. Syn. Peltocejphalus Quoyi Tsch. Char. ICopf breit , schwach gewölbt- Zunge dick , breiter als lang ; Gaumenzähne in geringer Zahl vorhanden , jeder seits 3 — 4, sehr gross ; Finger- und Zehenenden in der Hegel knopfförmig angeschwollen • Schwimmhaut zwischen den Zehen tief eingebuchtet , aber als schmaler Saum bis zu deren Spitzen reichend ; ein Hautsaum am Aussenrande der ersten und fünften Zehe ; Bückenhaut dick , mit ziemlich grossen länglichen Warzen ; Oberseite des Körpers grau oder bräunlich , mit zahl- reichen kleinen , dunkleren Flecken gesprenkelt oder marmorirt ; Tympanum klein , ' zuweilen nur ganz undeutlich sichtbar. Die grössten Exemplare der Wiener Sammlung sind 51/2',lang; das scEönste derselben finde ich von Fitzinger’s Hand als Pseudobufo subasper Tsch. bezeichnet, und wurde angeblich (viel- leicht unter dieser Bezeichnung?) von demLeydner Museum als eine asiatische Art eingesendet. Zwei Exemplare gesammelt von Herrn Zelebor, eines von R. v.Frau enfeld. — Fundort: Chile. Gatt. POHLIA n. gen. Char. Körpergestalt Fl ana-ähnlich ) der Daumen den übrigen Fingern deutlich ent- gegengestellt; Gaumenzähne zwischen den inneren Nasenöffnungen in zwei kurzen schief gestellten, rundlichen Gruppen , durch einen weiten Zwischenraum von ein- ander getrennt ; Tympanum deutlich sichtbar ; Finger frei , Zehen vollständig durch eine weite Schwimmhaut verbunden ; Zunge herzförmig gelappt ; Stirnbeine nicht vollständig verknöchert. Die Querfortsätze des Sacralwirbels sind im Umrisse jenen des Geschlechtes Rana gleich, doch stärker deprimirt. Art POHLIA PALMIPES Stein d. Char. Tympanum gross , Finger- und Zehenenden schwach knopfförmig verdickt; Schwimmhaut zwischen den Zehen vollständig , weit; Gaumenzähne in zwei klei- nen,, schief gestellten rundlichen Gruppen , die ebenso weit von einander als von den inneren Nasenöffnungen entfernt sind; eine drüsige Falte zwischen dem hin- teren Augenrande und der Sacralg egend ; Zügelgegend eingedrückt; Oberseite des Körpers im Leben grün , mit kleinen rundlichen Flecken und sehr zarten , fast punktförmigen Wärzchen , die in der Steissgegend dicht gedrängt neben ein- ander liegen; Oberseite der Extremitäten quer gebändert; Bauchseite glatt , zu- weilen mit zahlreichen , verschwommenen , unregelmässigen Flecken; Stirnbeine im vorderen Theile knorpelig. Die Körpergestalt ist gestreckt wie bei den europäischen Arten des Geschlechtes Rana, der Kopf etwas breiter als bei Rana esculenta , dreieckig, die Schnauze vorne schwach abgerun- det, die Zügelgegend eingedrückt. Die äusseren Nasenlöcher münden unter der stumpfen Schnauzenkante, ebenso weit vom Auge als von der Schnauzenspitze entfernt. Der Durchmesser der kugeligen, stark vortretenden Augen gleicht circa einem Drittel der Kopflänge ; der Durch- messer des Trommelfelles steht der Länge des Auges nach und ist genau zweimal in der 16 Dr. Franz Steindachner. Schnauzenlänge enthalten, oder der Stirnbreite zwischen den Augen gleich. Die Zunge ist gross herzförmig, am hinteren Rande mit ziemlich langen Lappen versehen. Die Gaumenzähne sind nur in geringer Zahl vorhanden. Der Unterkiefer trägt in seiner Mitte eine knopfähnliche Erhö- hung und jederseits noch eine massige Anschwellung. Die Kopflänge ist nicht ganz dreimal in der Körperlänge enthalten; die Kopfbreite gleicht der Kopflänge. Die vorderen Extremitäten sind kurz, die hinteren sehr lang. Der Daumen ist ebenso lang als der darauffolgende Finger, ziemlieh dick und den übrigen Fingern deutlich entgegengestellt; der vierte Finger ist länger als der Daumen und kürzer als der dritte. Die Seitenränder der Finger tragen einen schmalen Hautsaum; die Gelenkballen sind rundlich, insbesondere am Daumen stark entwickelt, doch am Daumen und zweiten Finger nur am ersten Gliede vorhanden. Jeder der beiden übrigen Finger besitzt zwei Gelenkballen und eine Schwiele am entsprechenden Metacarpus. Die Zehen sind durch eine weite, sehr dehnbare Schwimmhaut bis zur Spitze verbunden, lang; die beiden äus- seren Zehen zeigen am Aussenrande einen häutigen Saum. Der Vorsprung des ersten kahnför- migen Knochens ist länglich und bald etwas stärker, bald schwächer entwickelt, doch nie von bedeutender Grösse. DieSpitzen der Zehen sind bei älteren Individuen knopfförmig angeschwol- len, die Gelenkballen konisch. Die Schwimmhaut ist wie die Unterseite der Extremitäten und des Rumpfes bräunlich, verschwommen gefleckt. Ein schwärzlich brauner Saum liegt am Rande des Unter- und Oberkiefers, am unteren Rande der Schnauzenkante und ringsum das Trommel- fell. — Die hier beschriebene Art steht der Rana palmipes Spix, welche von Dumeril und ßibron als Rana esculenta gedeutet wird, sehr nahe; doch zeigt meines Erachtens der essbare Frosch eine viel schwächer ausgebildete Schwimmhaut zwischen den Zehen als Rana palmipes Spix, und es dürfte daher wohl noch etwas fraglich sein, dass Rana palmvpes nur aus Versehen als eine brasilianische Art beschrieben wäre und aus Spanien stamme; vielleicht ist sie identisch mit der von mir beschriebenen Art. D as Wiener Museum besitzt drei weibliche Exemplare von Pohh'a palmipes, welche noch Natter er’s Originalzettel tragen, und im Jahre 1829 (am 5. Febr.) in Matogrosso aus Lachen zwischen den Häusern gefangen wurden. — Die auf Taf. I, Fig. 2 gegebene Abbildung ist eine Copie der nach dem Leben in Farben ausgeführten Originalzeichnung Natterer’s. Gatt. KANA LIN. TSC fl. Char. Kör per gestalt gestreckt , Zehen mit Schwimmhäuten versehen , Finger frei ; Daumen den übrigen Fingern nicht entgegengestellt ; Gaumenzähne in zwei kur- zen, mehr oder minder schief gestellten Reihen oder Gruppen zwischen den inneren Nasenöffnungen; Tympanum mehr oder minder deutlich sichtbar; Männchen in der Regel mit zwei seitlichen äusseren Stimmsäcken; Vorsprung des ersten kahn- förmigen Knochens nicht besonders stark entwickelt. 1. Art RANA ESCULENTA Lin. Syn. Pelojphylax hispcmicus Fitz., Ausb. d. österr. Naturf. 1. c. — Rana viridis Roes., Dum. Bibr. Char. Kopf zugespitzt , dreieckig; Metatarsus mit zwei Tuberkeln , Finger- und Zehen- enden etwas angeschwollen ; Tympanum fast , oder ebenso gross wie das Auge ; Seiten des Rumpfes zioischen dem Auge und den Lenden mit einer drüsigen Falte, zuweilen noch eine dritte Falte auf der Mittellinie des Rückens ; Schwimmhaut 17 Amphibien. zwischen den Zehen massig eingebuchtet , nicht ganz bis zur Spitze der vierten Zehe reichend ; ein Hautsaum am Aussenrande der ersten und fünften Zehe , der häufig bis zu den Metatarsus- Tuberhein sich fortsetzt’ Oberseite des Körpers und der Extremitäten warzig , mit mehr oder minder zahlreichen Flechen , sehr selten einfarbig ; hein dunkler Querfleck zwischen den Augen. Diese Art wurde von Herrn v. Frauenfeld und Zelebor in sehr grosser Individuen- zahl (30) in der sumpfigen nächsten Umgebung von Gibraltar und auf Madeira gesammelt, und kommt ziemlich häufig im nördlichen und westlichen Marocco, in Klein- Asien, Persien, China und Japan u. s. wr. vor. In den südlichen Theilen des europäischen Russlands, sowie in Ungarn und Croatien erreicht sie eine auffallende Grösse. Das Wiener Museum besitzt aus jenen Gegen- den Exemplare von 6" Körperlänge und darüber. 2. Art RANA FUSCIGULA Dum. Bibr. Ghar. Kopf querüber gewölbt ; Schnauze ziemlich hurz , vorne mehr oder minder stark abgerundet ; Tympanum deutlich sichtbar , viel kleiner als das Auge , Büchenhaut mit zahlreichen , unregelmässigen , drüsigen Längsfalten ; Schwimmhaut zwischen den Zehen vollständig entwickelt , aber eingebuchtet; vierte Zehe sehr lang; Meta- tarsus mit einem ziemlich langen , schmalen Vorsprung ; Zunge gross , herzförmig mit länglich runden Lappen; Oberseite des Körpers mit länglichen und rund- lichen, bräunlichschwarzen Flecken; Bauchseite mit dunkeln Marmorirungen, die insbesondere an der Kehle scharf ausgeprägt sind; eine dunkle Querbinde zwi- schen den Augen; eine ebenso gefärbte Längsbinde an der stumpfen Schnauzen- kante, unter dieser eine breitere helle Binde , die bis zur Achselgegend zieht. Diese Art nimmt im südlichen Afrika die Stelle der Rana esculenta, mit welcher sie nahe verwandt ist, ein, und kommt in Unzahl in der Umgebung der Capstadt vor. — Zahlreiche Exemplare bis zu 4" Körperlänge vom Cap der guten Hoffnung. 3. Art RANA TIGRINA Daud. Syn. Rana cancrivora Bote, Gfravenh., Fitz. — Rana macrodon Fitz. Ansb. d. öst. Naturf. 1. c. p. 414 nec Kühl, Dum., Bibr. — - Hydrostentor pantherinus Fitz. 1. c. p. 414. — Rana vitti- gera et rugulosa Wie gm. Ghar. Kopf mehr oder minder zugespitzt , dreieckig; Schnauze schwach nasenförmig über den vorderen Mundrand vorstehend; Unterkiefer in der Mitte mit drei massigen Erhöhungen ; Tympanum deutlich sichtbar , bei älteren Individuen häufig ebenso gross , bei jüngeren kleiner als das Auge; Zehen durch eine weite Schwimmhaut verbunden , loelche mit Ausnahme der vierten Zehe bis zu den Zellenenden reicht; fünfte Zehe und deren Metatarsus mit einem Hautsaume am Aussenrande; nur ein Tuberkel am Metatarsus ; Finger- und Zehenspitzen etwas angeschwollen; Bückenhaut mit zahlreichen , längeren oder kürzeren Längsf al- ten; Bauchseite glatt , häufig mit bräunlichen Marmorirungen; schwärzliche Flecken in grösserer oder geringerer Zahl am Bücken , auf den Extremitäten Novara-Expedition. Zoologischer Thei). Ed. I. Steindachner. Amphibien. 3 18 Dr. F rci nz Steindachner. und fast immer auch an den Kieferrändern ; zuweilen eine w eis s liehe , bald breite , bald sehr schmale Vertebrallinie , seltener eine zweite paarige, helle Binde an den Seiten des Körpers ; zuweilen eine Hautfalte zwischen den hinteren Augen- winkeln (bei älteren Individuen). Kommt sehr häufig in Ostindien, auf Ceylon, den Inseln des indischen Archipels, auf den Philippinen und in China vor, nimmt daselbst die Stelle der Bana esculenta ein und erreicht eine sehr bedeutende Grösse. Die von Fi t z inge r als Hydrostentor pantherinus bezeichneten Exemplare aus Honkong entsprechen der von Wieg mann unter dem Namen Bana rugulosa beschriebenen Varietät von Bana tigrina , und sind durch die ausserordentlich grosse Zahl von unregelmässigen Flecken und Längsfalten ausgezeichnet, während die als Bana viacrodon Fitz, nec Dum., Bibr. etiquettirten Exemplare nichts anderes als ganz kleine, dunkel gefärbte Individuen von Bana tigrina vorstellen, bei welchen die Rückenflecken nur schwach hervortreten. (Von Bana macro- don Kühl, Dum., Bibr. besitzt das Wiener Museum derzeit kein Exemplar.) — Zahlreiche, meist kleine Exemplare von Madras, Ceylon, Java, Manila, Honkong, Celebes. 4. Art RANA GRACILIS Wiegm. Syn. Bana vittigera Grünth. Catal. p. 9. — Bana gracilis G-ünth. Rept. of Brit. Ind. — Bana rugulosa Fitz, (nec Wiegm.) Ausb. d. öst. Naturf. — Bana brama Fitz, (nec Less.) i.bid. p. 414. Char. Kopf massig zugespitzt, ohne deutlich vortretende Schnauzenkante, Tympanum kleiner als das Auge ; Extremitäten kleiner, Körpergestalt schlanker und Schwimmhaut zwischen den Zehen schwächer entwickelt als bei Bana trigina ; zwei Tubei'keln am Metatarsus ; Bückenhaut mit Längsfalten und Wärzchen; Bücken, Kieferränder und Oberseite der Extremitäten mit dunkelbraunen Flecken und Querbinden; zuweilen eine loeissliche Vertebrallinie, häufig ein drei- eckiger Querfleck zwischen den Augen. Der Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens ist stark zugespitzt und grösser als das zweite rundliche Metatarsus-Tuberkel. — Diese Art erreicht keine bedeutende Grösse und kommt wie Bana trigina häufig in der Umgebung von Shanghai, Hongkong und Madras vor. 5. Art RANA POROSISSIMA Steind., n. sp. Char. Kopf stark zugespitzt, Schnauze konisch, nasenförmig über den vorderen Munclrand vorgezogen , Tympanum kleiner als das Auge, Gaumenzähne in zwei sehr kleinen Gruppen, dicht am Innenrande der inneren Narinen gelegen, durch einen sehr weiten Zwischenraum von einander getrennt; Schwimmhaut zwischen den Zehen wenig eingebuchtet, an der ersten bis dritten und an der fünf ten Zehe bis zum vorletzten Gliede, an der vierten Zehe 'nur bis zum zweiten Gliede reichend; ein längliches Tuberkel am Metatarsus; Männchen mit einer langen Schlitzöffnung an der Kehle zum Austritte der weiten , dünnhäutigen Schall- blasen ; Zugang zu letzteren zunächst den Mundwinkeln ziemlich gross ; zahllose Poren am Bauche und an der Unterseite des Kopfes; Bücken mit vielen drüsi- gen Längsfalten; kleine längliche , schwarzbraune Flecken am Bücken, ziemlich Amphib ien. 19 breite Querbinden an den Extremitäten , eine gelbe Längslinie an den Waden ; eine schwärzliche Längslinie an der stumpfen Schnauzenkante , unter dieser eine helle Binde , welche bis in die Achselgegend reicht. Der Kopf ist stark zugespitzt, von geringer Breite,- die Schnauze vorne abgestumpft, nasenförmig über den vorderen Mundrand Linausreicliend. Die Augen sind ziemlich gross, die Schnauze übertrifft aber das Auge an Länge; die Nasenöffnungen liegen unter dem schwach ausgeprägten seitlichen Schnauzenrande, etwas näher zur Schnauzenspitze als zum Auge; die Stirnbreite gleicht der Hälfte der Augenlänge oder genau dem Diameter des kreisrunden, deut- lich sichtbaren Trommelfelles. Die Gaumenzähne liegen in zwei rundlichen Gruppen, welche fast kleiner als die inneren Nasenöffnungen sind, unmittelbar am Innenrande der inneren Nari- nen. Die Zunge ist leierförmig gestaltet, porös; die Zungenlappen sind wenigstens an unserem Exemplare deutlich nach aussen gewendet; die Mündungen der Eustachischen Tuben sind weiter als die inneren Nasenöffnungen. — Der Unterkiefer zeigt vorne an der Symphyse ein kleines Knötchen und an jeder Seite desselben ist der Rand des Unterkiefers ein wenig erhöht. — Die paarige, ziemlich grosse Spaltöffnung, welche bei den Männchen zunächst den Mund- winkeln an den Seiten der Zunge liegt, führt zu den sehr weiten, schwarzgefärbten Schallblasen, welche durch einen langen Schlitz, der an der Unterseite der Unterkieferränder weit vor den Mundwinkeln beginnt und fast bis zur Basis der vorderen Extremitäten reicht, nach Aussen drin- gen. — Die vorderen Extremitäten sind kurz, die hinteren lang. Der dritte Finger ist länger als jeder der drei übrigen, welche unter sich nahezu gleich lang sind. Die Gelenkballen an den Fingern sind rundlich und stärker entwickelt als an den Zehen, welche circa zur Hälfte durch eine Schwimmhaut verbunden sind. — An der Handfläche liegen drei ziemlich grosse, ballen- ähnliche Schwielen, eine davon an der Wurzel des Daumens. Die Zehen sind etwas zugespitzt, zai't; die vierte Zehe ist circa l3/4mal so lang wie die dritte, diese etwas länger als die fünfte Zehe, welche am Aussenrande keine Hautfalte zeigt. Der Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens ist länglich, nicht scharfrandig. — Die Oberseite des Körpers ist wässerig braungrau, die kleinen länglichen, dunkleren Rückenflecken sind durch zahlreiche drüsige Falten getrennt, welche über die ganze Länge des Rückens hinlaufen. Kleine Wärzchen liegen in der Steiss- gegend, an der Hinterseite der Schenkel, etwas grössere und zugleich plattgedrückte Warzen in der Lendengeg’end und im hintersten Theile der Bauchseite. — Eine schwarzbraune Binde zieht längs dem Schnauzenrande, vom Auge und Tympanum unterbrochen, zur Achsel; unter dieser Binde liegt eine silberhelle, welche gleichfalls bis zur Achsel reicht und vom Oberkiefer- rande durch eine zw-eite schwärzliche Binde getrennt ist. Der Rand des Unterkiefers ist schwarz. Eine sehr schmale, an unserem Exemplare nur undeutlich ausgeprägte helle Linie läuft von der Schnauzenspitze zur Aftermündung. Die Oberseite der Extremitäten ist mit schief laufenden und vollkommen quer liegenden, breiten, schwärzlichen Binden geziert. An den Waden sind diese Querbinden durch eine weissliche Längslinie halbirt. Zahlreiche Poren liegen an der Unterseite des Körpers, eine bogenförmig gekrümmte Furchenlinie trennt Kehle und Brust. — Ein männliches Exemplar von Angola, im Tausche erhalten vom Herrn Dir. Bocage in Lissabon. 6. Art RANA HEXADACTYLA Less. Syn. Rana cutipora Dum. Bibr. — Phrynoderma cutiporum Fitz., Ausb. 1. c. p. 414. Char. Linger und Zehen zugespitzt , letztere bis zur Spitze mit einer weiten Schwimm- haut], welche schwär zlicli gesprenkelt ist, versehen j Ruckenhaut dick, gerunzelt , 3 * 20 Dr. Franz Steindachner. ohne oder mit wenigen stark 'plattgedrückten Warzen , insbesondere in der Steiss- g egend. ; Bauchseite , Seiten des Körpers und Hinter seite der Schenkel mit zahl- reichen platten Warzen , welche stellenweise regelmässige lange Bedien bilden ; Schnauze dreieckig , mehr oder minder stark deprimirt, ohne deutliche Schnau- zenkante- Tympanum. zuweilen nicht deutlich sichtbar , etwas kleiner als das Auge ; eine dicke Hautfalte zwischen den hinteren Augenwinkeln und drei zahn- ähnliche Vorsprünge am Unterkiefer ; Extremitäten kurz , dick ; ein schmales Tuberkel am Metatarsus ; ein häutiger Saum am Aussenrande der ersten und letzten Zehe; Männchen mit einem kleinen Stimmsacke unter den Mundwinkeln; Bücken bräunlich oder schwärzlich einfarbig , zuweilen mit einem hellen Verte- bralstreif und einer paarigen etwas breiteren Seitenbinde; Warzen am Bauche und an den Schenkeln silberweiss ; Hinterseite der Schenkel häufig mit einem braunen Längsbande zwischen zwei schmäleren silberweissen Binden; Bauch- seite einfärbig , weisslich oder mit zahllosen flammenähnlichen braunen Flecken. Das Secret der Warzen, welehes den zahlreichen Poren entfliesst, scheint in der Regel, wenigstens bei älteren Individuen, tief schwarz zu sein; drei grosse Exemplare, welche beim Einfangen an der Haut beschädigt wurden, sind vollständig an der Aussenseite sowie in der Mundhöhle mit einer schwarzen, dünnen Schichte überzogen, welche sich bei der leisesten Berührung auflöst; auch die inneren Bauchwandungen und die Eingeweide sind bei diesen Exemplaren schwarz gefärbt, bei den übrigen etwas kleineren, unbeschädigten Exemplaren weisslich. Bei einem am Rücken graubraun gefärbten Individuum sind die hinteren Extremitäten an der Oberseite querüber dunkelbraun gebändert und den ganzen mittleren Theil des Rückens nimmt ein sehr grosser, viereckiger, in die Länge gezogener Fleck mit etwas verschwommenen Rändern ein. Diese Art erreicht übrigens eine sehr bedeutende Grösse, scheint auf Ceylon und Madras häufig vorzukommen, und wurde daselbst von den Novara-Reisenden in mehreren grossen Exemplaren gesammelt. — Körperlänge des grössten Individuums unserer Sammlungen 3" 3"'; Länge der vorderen Extremitäten 1" S1//", der hinteren Extremitäten (von der Aftermündung bis zur Spitze der vierten Zehe) 4" 5'". — Die Querfortsätze des Sacralwirbels sind im Durch- schnitte dreieckig, schmal und zunächst dem äusseren Ende ein wenig breiter als in dem mitt- leren Theile. 7. Art RANA CYANOPHLYCTIS Schneid. Syn. Iiana bengalensis Gray. — Ilana Leschenaultii Dum. Bibr. — Euphlyctis Leschenaultii Fitz. Ausb. 1. c. p. 414. Char. Schnauze mässig lang , etwas zugespitzt, ohne deutliche Kante, ziemlich hoch ; Tympanum in der Begel ganz deutlich sichtbar, ebenso gross oder etwas kleiner als das Auge; zwischen den hinteren Augenwinkeln zuweilen eine quere Ver- bindungsfalte; Körperhaut dünn, mit kleinen zahlreichen Warzen und rundlichen braunen Flecken am Bücken oder nahezu glatt; Finger und Zehen zugespitzt oder selten an den Enden etwas angeschwollen; Zehen bis zur Spitze durch eine Schwimmhaut verbunden, erste und. letzte Zehe mit einem FLautsaume am äusse- 21 A mp h ib ie n. ren Hände ; Metatarsus nur mit einem zugespitzten Tuberkel ; Bauchseite völlig glatt mit einzelnen Poren; Männchen mit einem weiten Stimmsacke, zu dem ein ziemlich langer Schlitz fährt; eine weissliche Längsbinde an der Hinter seite der Schenkel, unter dieser ein brauner Streif mit weisslichen Warzen gesprenkelt; zuweilen eine loeissliche Binde an den Seiten des Körpers; Bauchseite bei manchen Exemplaren , insbesondere zunächst den Bändern, schwarzbraun getüpfelt. Diese Art hat in vieler Beziehung grosse Ähnlichkeit mit Iiana hexadactyla, so z. B. in der Zeichnung der Ilinterseite der Schenkel, erreicht jedoch keine bedeutende Grösse und zeigt niemals Warzenreihen am Bauche. — Zwölf kleine Exemplare, von denen das grösste kaum l2/s" in der Körperlänge misst, von Madras. Gatt. STRONGYLOPUS tsch. Syn. Rana spec. Dum. Bibr. Char. Körpergestalt gestreckt; Kopf schmal; hintere Extremitäten und Zehen ins- besondere auffallend lang ; letztere ohne Schwimmhaut; Gaumenzähne in gleicher Linie mit dem vorderen Bande der inneren Nasenöffnungen beginnend, in zwei nach hinten schwach conv er gir enden Beihen; Tympanum mehr oder minder deutlich sichtbar; Zunge länglichrund, gelappt. 1. Art STKONGYLOPUS GPtAYI Steind. Syn. Rana Grayi Smith, Illust, of S. Afr. Kept. pl. 78, Fig. 2. — Strongylopus fasciatus Fitz, (nec Tschucli ) Ausb. p. 414. — Strongylopus Delalandii Fitz, (nec R. Delalandii I). B.) ibid. Char. Kopf fast ebenso lang icie breit; Schnauze von mässiger Länge, gewölbt; Bücken mit rundlichen oder länglichen, bräunlichen Flecken in 4 — G Längsreihen, mit schwach entwickelten, drüsigen Längsfalten und Warzen, bei jungen Indivi- duen zuweilen glatt; eine Querbinde zwischen den Augen von gleicher Färbung mit den Bückenflecken; zuweilen eine gelbliche Vertebrallinie; Gaumenzähne auf wenig erhöhten, schwach nach hinten conv er gir enden Leisten; Zunge ziemlich dick, gross, rundlich mit kleinen Lappen; vierte Zehe circa P/pnal so lang wie der Kopf und circa zweimal so lang wie die dritte Zehe. Sämmtliche von Fitzinger als Strong. Delandii und St. fasciatus bestimmte Ai’ten gehören zu Strong. ( Rana) Grayi Smith, und entbehren jeder Spur einer Schwimmhaut zwischen den Zehen. — - Vom Cap der guten Hoffnung in vierzehn Exemplaren, von denen eilf Exemplare nur je einen Zoll in der Körperlänge messen. 2. Art STRONGYLOPUS FASCIATUS Tsch u di. Syn. Strongylopus oxyrhynchus Fitz., Ausb. p. 414. — Rana ■ fasciata Dum. Bibr., Smitli Illust, of S. Afr. Rept. pl. 78. Fig. 1. Char. Kopf imd. Schnauze insbesondere schmal , lang; letztere nasenförmig über den vorderen Mundrand vorgezogen; Tympanum klein, häufig nicht deutlich sichtbar; Bücken mit 6 — 8 zarten, schwach erhöhten Längsfalten , selten glatt; mit 99 Dr. Franz 8 teindachner. schwärzlichen Längsbinden , die sich zuweilen in einzelne Flecken auf lösen] sehr häufig eine gelbliche Vertebrallinie zwischen der Schnauzenspitze und dem After; sämmtliche Zehen sehr lang , ohne Schwimmhäute; vierte Zehe fast Ffgnial so lang wie der Kopf und 2mal so lang wie die dritte Zehe; Zunge länglich; Vorsprung am Metatarsus zugespitzt , etwas kleiner als bei Strong. Grayi; Gaumenleisten sehr schwach nach hinten convergirend , stärker entwickelt und. etwas länger als bei St. Grayi. Weder St. Grayi noch St. Fasciatus besitzen die geringste Spur einer Schwimmhaut zwischen den Zehen. Was man bisher als solche annahm, ist nichts anderes als die dünne Haut, welche nur die langen Metatarsen verbindet, aber nicht über das Phalango-Metatarsalgelenk reicht. — Von beiden Arten besitzt das Wiener Museum zahlreiche Exemplare in verschiedenen Altersstufen von 3/4 — 1 ~/s" Körperlänge, zum Theile von Frau Ida Pfeiffer am Cap der guten Hoffnung gesammelt. Die hinteren Extremitäten von Strongylopus fasciatus sind bei grösseren Individuen 21/amal, bei St. Grayi dagegen nur unbedeutend mehr als 2mal so lang wie der Körper. Gatt. CYSTIGNÄTHUS tsch. , wage. Char. Finger und Zehen frei, letztere in der Regel mit einem zarten Hautsaume an den Rändern , Gaumenzähne in zwei tpier liegenden , gebogenen oder convergiren- den , geradlinigen Reihen zwischen oder etioas hinter den inneren Nasenöffnungen; Tympanum deutlich oder undeutlich sichtbar; Zunge oval , ganzrandig oder schwach eingebuchtet; Männchen mit einem einfachen Subgular- oder einem doppelten seitlichen Stimmsack. Dr. Pitzin g er trennt das Geschlecht Cystignathus in zwei Gattungen, und reiht in das Geschlecht Cystignathus s. str. nur jene Arten ein, bei welchen das Tympanum deutlich sichtbar ist, und die Gaumenzähne in zwei gebogenen, quer gestellten Reihen liegen, während alle Arten mit undeutlich sichtbarem, kleinem Tympanum und geradlinigen, convergirenden Gaumenleisten in das Geschlecht Eupsophus vereinigt werden. «. Cystignathus s. str . Fitz. 1. Art CYSTIGNATHUS OCELLATUS sp. Lin. Wagl. Syn. Rana pachypus Spix. — Cystignathus pachypus Wagl., Fitz. Ausb. 1. c. p. 414. Char. Kopf dreieckig, vorne abgestumpft , Rücken mit zahlreichen Längsfalten (bei jüngeren Individuen) oder nur mit einer paarigen Randfalte; Zunge herzförmig , gross, hinten etwas eingebuchtet; Gaumenzähne in zwei gebogenen Reihen : Tym- panum undeutlich sichtbar; Metatarsus in der Regel mit zwei Tuberkeln; das am Metatarsus der fünften Zehe gelegene Knötchen rund , klein , zuweilen fehlend; ein länglicher Rallen am Metacarpus des Daumens, bei Männchen gross und mit einem kleinen stacheligen seitlichen Auswüchse ; ein zweiter grosser, breiter Stachel am vorderen Ende des Daumen- Metacarpus , gleichfalls nur bei Männchen; Rücken mit rundlichen oder viereckigen Flecken in grösserer oder geringerer Zahl; ein dreieckiger Fleck zwischen den Augen, bei jüngeren Individuen viel A mp h i bie n. 23 länger als bei älteren ; eine bogenförmige Binde von der Schnauzenspitze bis zur Achselgegend ; Kieferränder einfarbig oder gefleckt : Bauchseite weisslich, zuwei- len dicht bräunlich gesprenkelt oder bräunlich mit weissen Flecken ; ein paariger Kehlsack mit langer Schlitzöffnung bei Männchen. Schon bei ganz jungen Männchen von kaum lJ/3" Körperlänge entwickelt sich zur Fort- pflanzungszeit am vorderen Ende des Daumenmetacarpus, sowie an der Aussenseite des läng- lichen Ballens an der Basis des Metacarpus des Daumens ein spitziger Stachel mit einem schwarzen hornigen Überzüge und erreicht bei alten Männchen, die durch die auffallende Dicke der vorderen Extremitäten ausgezeichnet sind, eine bedeutende Grösse und Stärke ; bei den Weibchen fehlen diese Stacheln. An der Symphyse des Unterkiefers bemerkt man stets eine zahnähnliche Erhöhung. — Das Knötchen am Metatarsus der ersten Zehe erreicht keine beson- dere Grösse und ist länglich, zugespitzt; ein zweites kleineres, rundliches Tuberkel kommt in der Regel am Metatarsus der fünften Zehe vor, und fehlt unter 40 Exemplaren, die ich untersuchte, nur an dreien ; bei einem Individuum fehlt es nur an einer Seite. — Brasilien in vier Exempla- ren, in der Umgebung von Rio Janeiro gesammelt von Herrn Zelebor. 2. Art CYSTIGNATHUS L ABYRINTHICUS sp. Spix. Syn. liana labyrinthica Spix. — Cystignathus Idbyrinthicus Dum. Bibr. — Pleurodema labyrintliicum Günth. — liana marginata Mus. Vindob. Ghar. Kopf breit , vorne in einem weiten Bogen , insbesondere bei alten Individuen, stark abgerundet ; Bückenhaut mit zahlreichen Längsfalten bei jungen Individuen ; nur mit einer paarigen , dicken Bandfcdte des Bückens und einer zweiten Falte an den Seiten des Körpers bei alten Individuen ; Tympanum deutlich sichtbar; Gaumenzffhne in fast dreieckig gebogenen Beihen quer zwischen oder etwas hinter den inneren Nasenöffnungen: Zunge oval, gross, hinten seicht eingebuchtet ; Meta- tarsus mit einem oder zwei Tuberkeln , jenes am Metatarsus der ersten Zehe stets vorhanden ; Hautsäume an den Bändern der Zehen fehlend, oder nur cds ein zar- tes Leistchen, insbesondere am Aussenrande der ersten Zehe schwach angedeutet : Zehen und Finger cylindrisch, bei alten Individuen an der Spitze stark ange- schwollen ; ein grosser Bedien an der Basis des Daumens , eine zweite mehr flachgedrückte Schwiele an der Handfläche unter den zwei letzten Fingern-, Männchen mit zwei Spaltöffnungen zum grossen , einfachen Kehlsack, der nicht seitlich nach Aussen vor dringt: vordere Extremitäten bei alten Männchen äusserst stark verdickt ; ein Stachel am vorderen, ein zweiter minder deutlich vortretender Stachel am hinteren Ende des Daumen- Metatarsus , jederseits 2 — 3 grosse Stacheln auf gemeinschaftlicher Basis an der Brust, zahllose kleine gleichfalls schwarze Stachelchen an der Kehle nur bei männlichen Individuen zur Laichzeit ; eine schmale, schwarzbraune Binde zwischen der Schnauzenspitze und der Achselgegend ; zahlreiche flaumenförmige Querflecken mit dunklen Bändern von der Schnauzenkante und dem unteren Augenrande zum Unterkieferrande 24 Dr. Frans St ein dach n e r. herablaufend ; Extremitäten quer gehändert , eine Binde zwischen den Augen ; zahlreiche Flechen in regelmässigen Beihen am Büchen , bei älteren Exemplaren zu grossen Querbinden sich vereinigend , oder gänzlich fehlend; grosse Drüsen an den Seiten des Körpers bei alten Individuen. Von dieser Art besitzt das Wiener Museum zwei kleine Weibchen von 2 — 2 '/2" Länge, welche genau der von Spix gegebenen Abbildung (Spec. nov. Ran. Bras. tab. VII. fig. 1 — 2) entsprechen und zwei riesige Männchen mit grossen, schwarzen Stachelgruppen an der Brust. Die vordere Extremität ist bei letzteren Exemplaren auffallend stark angeschwollen ; ein grosser breiter Stachel mit schwarzem Überzüge ragt am vorderen Ende des Daumenmetacarpus nach Aussen weit vor, ein zweiter liegt am unteren Ende desselben Knochens zum grössten Theile in dem grossen Daumenballen verborgen. Ganz junge Weibchen zeigen zahlreiche, zum Theile in längliche Warzen aufgelöste Längsfalten, bei den beiden alten Männchen in der Sammlung des Wiener Museums ist nur eine paarige Randfalte am Rücken und eine zweite an den Seiten des Körpers entwickelt. Letztere beginnt gemeinschaftlich mit der Randfalte des Rückens am hinteren Augenwinkel, zieht aber hierauf unter einem spitzen Winkel über den oberen Rand des Tympanums, sendet einen kurzen Ast dem hinteren Rande des Tympanums entlang zur Achselgegend und verliert sich mit dem Hauptaste in der Lendengegend. In dieser liegt bei alten Exemplaren (nicht aber bei jungen) eine riesige, aber nur wenig gewölbte, niedrige Drüse; eine zweite, gleichfalls sehr umfang- reiche Drüse bemerkt man hinter der Achsel; zwischen beiden findet sich öfters noch eine Reihe kleinerer Drüsen vor. Bei jungen Individuen ist nicht die geringste Spur derselben vor- handen. — Die Bauchseite ist bräunlich marmorirt oder einfarbig schmutziggelblich. — Brasilien. 3. Art CYSTIGNATHUS TYPIIONIUS Dum., Bibr. Syn. Rana typhonia Daud. • — • Rana sibilalrix Wied. — Cystignathus fuscus (Schn.) Günth. Char. Kopf starh zugespitzt , Schnauze nasenförmig über den Mundrand vorragend ; Zunge etwas breiter als bei C. ocellatus und labyrinthicus , hinten seicht einge- buchtet; Gaumenzähne in zwei schwach gebogenen Beihen hinter den inneren Nasenöffnungen; Zehen ohne Hautsäume an den Bändern; Männchen mit einem paarigen , nach aussen vor stülpbaren Kehlsach; Metatarsus mit einem länglichen Vorsprung des ersten hahnförmigen Knochens , zuweilen ein zweites Meines , rundes Tuber hei am Metatarsus der fünf ten Zehe; Büchenhaut mit Längsfalten; Wärzchen an den Seiten des Körpers; zahlreiche Fleche7i mit dunhlerer Um- randung am Büchen , sehr selten fehlend; Querbinden an den Extremitäten. Obwohl Prinz Max. von Wied die gelungenste Abbildung dieser kleinen Art (im Ver- hältniss zu den beiden früher beschriebenen Arten) unter dem Namen Rana sibilatrix gibt, wurde doch letztere von Dumeril, Bibron und Günther unter die Synonyma von Cyst. ocellatus gebracht, von den Herren Reinhardt und Lütken aber, wde ich glaube, ganz richtig gedeutet. Cyst. typhonius unterscheidet sich von C. ocellatus durch die stets geringere Grösse, den Mangel von Hautsäumen an den Zehen und zeigt an männlichen Individuen, nach den Exemplaren des Wiener Museums zu schliessen, keine Stacheln am Daumen. Die beiden, dunkelbraun gefärbten Kehlsäcke der Männchen dringen seitlich nach aussen weit vor, während A mp h i bien. 25 sie bei C. ocellatus nicht seitlich ausstülpbar sind; Cyst. labyrinthicus besitzt endlich nur einen einfachen Kchlsack. — In der Regel trägt der Rücken mehrere Längsfalten, bei älteren Indivi- duen aber ist häufig wie bei den früher erwähnten Cystignathus- Arten nur eine Randfalte und unter dieser eine zweite Falte an jeder Seite des Körpers entwickelt. Die Querbinde zwischen den Augen löst sich zuweilen in mehrere kleine Flecken auf, während die Flecken am Rücken öfters zusammenfliessen oder ganz verschwinden. — Brasilien. b. Eupsophus Fitz. 4. Art. CYSTIGNATHUS (EUPS.) FULIGINOSUS sp. Fitz. Chcir. Kopf oval : ein länglicher , ziemlich grosser Ballen am Metacarpus des Dau- mens; ein zweiter Knoten an den Metacarpusknochen der übrigen Finger rund- lich- Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens klein, länglich: Schnauze vorne abgestumpft, ohne Kante: Unterkiefer in der Mitte mit einer zahnähnlichen Erhöhung ; Zügelgegend kaum eingedrückt: Gaumenleisten schwach entwickelt, nach hinten convergirend ; Augen gross, Tympanum sehr klein, kaum sichtbar; Öffnungen der Eustachischen Tuben sehr klein; Bücken und Bauch braun, ersterer mit schwach entwickelten Falten; kleine, zahlreiche Warzen an den Seiten des Körpers; Bauchseite glatt und wie die Unterseite der Extremitäten dicht iveiss punktirt oder gesprenkelt; eine helle Binde zwischen den Augen; Ober- kieferrand und Oberseite der Extremitäten bis zur Spitze der Zehen und Finger , welche keine Hautsäume an den Bändern besitzen, abwechselnd schwarz und gelbbraun gebändert, Binden am Bande zuweilen hellgelb gesäumt oder punktirt; undeutliche, kleine , schwärzliche Flecken an den Seiten des Körpers ; eine winkelig gebrochene erhabene Linie mit nach vorne gekehrter Spitze am vorderen Theil des Bückens, hinter dieser Linie zwei kleine schwarze Flecken. Der an der Basis ziemlich breite Kopf verschmälert sich mässig nach vorne und ist an der Oberseite nur schwach gewölbt. Die grosse Mundspalte ist etwas breiter wie lang. Die grossen, kugeligen Augen treten stark nach aussen vor; ziemlich weit hinter denselben liegt das kleine länglichrunde Trommelfell, welches nur im Umrisse sichtbar ist. — Die Gaumenleisten sind schwach entwickelt, convergiren nach hinten, und beginnen am hintern Theile des Innenrandes der inneren Nasenöffnungen. Die Spitzen der Zehen und Finger sind knopfförmig aufgetrieben; der Daumen ist etwas kürzer als der darauffolgende Finger, dieser gleichfalls kürzer als der letzte, der mittlere circa um */s länger als der vierte. Die Zehen nehmen von der ersten bis zur vierten sehr rasch an Länge zu, die dritte Zehe ist nur unbedeutend länger als die fünfte. Ein kleines Weibchen von kaum 11"' in der Körperlänge aus der Umgebung von Rio Janeiro durch Herrn Zelebor. Gatt. LIMNODYNASTES fitz. Syn. Cystignathus spec. Dum., Bibr. Char. Körper gestalt mässig gedrungen; hintere Extremitäten und Zehen in der Begel lang; Finger und Zehen frei; Zunge herzförmig, gross, ziemlich breit, hinten schwach eingebuchtet oder ganzrandig ; Gaumenzähne in einer langen, in Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Stein dachner. Amphibien. 4 26 Dr. Fr anz Ste in dachner. der Mitte kaum unterbrochenen Querreihe hinter den inneren Nasenöffnungen ; Männchen mit einem Kehlsack ; Tympanum mehr oder minder undeutlich sichtbar ; Vorsprung am Metatarsus länglich , nicht scharfrandig, nur mässig entwickelt. 1. Art. LIMNODYNASTES TA SMANIEN SIS Günth. Sy n. Limnodynastes Peronii Fitz. Ausb. etc. p. 414, part. Char. Metatarsus mit zwei kleinen Tuberkeln ; 3 — 2 längliche Ballen an den Meta- carpusknochen, der am Metacarpus des Daumens befindliche etwas grösser als jeder der übrigen : Zunge hinten schwach eingebuchtet ; Tympanum ziemlich deutlich sichtbar ; Zehen zuweilen mit einem mehr oder minder deutlich entwickel- ten Hautsaume an den Rändern ; breite Hautsäume an den zwei inneren Zehen bei Weibchen ; Rückseite glatt mit länglichen und rundlichen , dunkelbraunen Flecken in etwas grösserer oder geringerer Anzahl , die zunächst der Mittellinie des Rückens gelegenen Flecken stets grösser als die seitlichen ] eine bogenförmige Binde zwischen der Schnauzenspitze und der Achselgegend] Oberseite der Extre- mitäten querüber gebändert oder gefieckt. Die vier kleinsten von Fitzinger als L. Peronii bezeichneten Exemplare aus der Novara- Sammlung stimmen ganz genau mit Dr. Günth er’s vortrefflicher Beschreibung von L. tasma- niensis überein; zwei derselben besitzen einen deutlich entwickelten Vertebralstreif, bei dem dritten Exemplare ist letzterer nur stellenweise angedeutet und fehlt endlich bei dem vierten Individuum. Die Bückenflecken variiren an Zahl und Grösse sehr bedeutend und liegen in 3—10 Längsreihen. Bei zwei Exemplaren ist eine lange dreieckige Querbinde mit nach hinten gekehrter Spitze vorhanden, bei den übrigen in kleinere Flecke aufgelöst. — Zwischen der Schnauzenspitze und der Achselgegend zieht sich eine schmale braune Binde hin und ist am unteren Rande, und zwar vom hinteren Ende des Auges angefangen, von einer drüsigen, mässig erhöhten, stumpfen Leiste von weisslicher Färbung begrenzt. — An den Metacarpus- (nach Dr. Günther Carpus-) Knochen liegen fast immer drei längliche Ballen, von denen der dem Daumen angehörige grösser ist als jeder der beiden übrigen. Letztere liegen dicht neben ein- ander, und fliessen zuweilen in einen Ballen zusammen; bei einem Exemplare der älteren Samm- lung ist auf einer Seite der Ballen am Metacarpus des vierten Fingers nicht entwickelt. Aus diesem Grunde möchte ich Lim. affinis Günth. (An. & Mag. of Nat. Hist., Vol. XI.; III. Ser. pag. 27) kaum für specifisch verschieden von L. tasmaniensis halten, zumal sich auch bei den von mir untersuchten Exemplaren von L. Kreftii Günth. häutig auf einer Seite drei, auf der anderen nur zw-ei, oder aber jederseits drei ovale Ballen auf den Metacarpusknochen vorfinden, während Dr. Günther an den Exemplaren des britischen Museums, deren nur zwei auf jeder Seite bemerkt. 2. Art. LIMNODYNASTES KREFTII Günth. Syn. Limnodynastes Peronii Fitz, part., Ausb. 1. c. p. 414. Char. Metatarsus mit nur einem Tuberkel versehen , 2 — 3 Ballen am Metacarpus ; Rücken mit schwärzlichen Hecken , die in der Regel zu vier Längsbinden zusam- menfiiessen] schwach entwickelte Hautsäume an den Zehen bei beiden Geschlech- tern] breite Hautfalten an den Seiten der zwei inneren Finger bei Weibchen; A mp h i b ien. 27 keine Drüsen an den hinteren Extremitäten ; Bückenhaut ganz glatt oder sehr selten mit schwach entwickelten Längsfalten an den Seiten der Bückenbinden. Von dieser Art besitzt das Wiener Museum eine beträchtliche Zahl in verschiedenen Altersstufen. In der Ivegel kommt ein ziemlich breiter, gelblicher, selten rosenrother Vertebral- streif vor; zuweilen aber ist er nur hie und da angedeutet, oder fehlt gänzlich. In den beiden letzteren Fällen Hiessen die mittleren, schwarzen Längsbinden stellenweise zusammen, breiten sich auf der Stirne nach Art eines Dreieckes aus, und deuten hiemit das Vorkommen eines, bei jungen Exemplaren fast immer isolirten Stirnfleckes an. Zwischen den vier Binden, seltener auf den Mittelbinden selbst, liegen häufig zahlreiche Pünktchen, an den Seiten des Rumpfes kleine Flecken zerstreut. Die schwarze Rostralbinde setzt sich bis zur Achselgegend fort und ist hinter dem Auge nach unten von einer drüsigen, weissen, seltener rosenroth gefärbten erhabenen Leiste begränzt. Bei Männchen von circa 21/s" Körperlänge finde ich die vorderen Extremitäten stark verdickt und die Daumenschwiele bedeutend entwickelt. Aus letzterer ragt ein kleiner Stachel hervor, ein zweiter grösserer Stachel liegt am vorderen Ende des Daumenmetacarpus. Nur bei einem Männchen von 21//' Körperlänge sind die hinteren Extremitäten an der Oberseite und die Steissgegend des Rückens mit zahllosen, punktförmigen Wärzchen übersäet. Bei Weibchen tragen die beiden inneren Finger am Innenrande ziemlich breite, dicke Ilautleisten , während letztere bei den Männchen stets fehlen. Die Gelenkballen sind an den Fingern stärker entwickelt als an der Zehen. — Umgebung von Sydney. 3. Art. LIMNODYNASTES SALMINI n. sp. Cliar. Körper gestalt gedrungen ; Cys tignathus- ähnlich ; Kopf elliptisch , deprimirt, ; Gaumenzähne in zwei , in der Mitte kaum unterbrochenen , scharf gebogenen, sehr langen Querreihen hinter den inneren Nasenöffnungen : Unterkiefer in der Mitte knopffcrmig erhöht- Bückenhaut fein und dicht granulirt, insbesondere ander Oberseite der hinteren Extremitäten , oder aber glatt ; eine sehr stark entwickelte drüsige Falte zwischen dem hinteren Augenwinkel und der Wurzel des Ober- armes- Tympanum von der dicken Körperhaut überdeckt ; Metacarpus mit drei länglichen Lallen - Metatarsus mit nur einem Tuberkel ; Zehen ohne Ilautsäume ; die beiden inneren Finger mit seitlichen , verdickten Hautfalten bei Weibchen ; Bücken und Extremitäten mit unregelmässigen , grossen , stellenweise in Längs- binden zusammenfliessenden Flecken von schwarzer Färbung ; zuweilen eine rosenrothe Vertebrallinie - zicei ziemlich breite , rosenrothe Binden von halbmond- förmiger Krümmung an den Seiten des Bückens ; Lendengegend schwarz , mit zahlreichen , kleinen gelben Flecken • Hinterseite der Schenkel schwarz und gelb marmorirt oder auf schwarzem Grunde gelb gefleckt-, keine Drüsen an den hin- teren Extremitäten- Bauchseite ganz glatt , gelb ; Kehle undeutlich dunkel marmorirt ; ein dreieckiger schwarzer Fleck zwischen den Augen- eine ebenso gefärbte Binde an der undeutlich entwickelten Schnauzenkante und hinter dem Auge, das Tympanum überdeckend, bis zur Achsel fortgesetzt-, hintere Extremi- täten bedeutend, kürzer als bei den übrigen Arten desselben Geschlechtes ; Zehen cylindrisch. 4« 28 Dr. Franz Stein da ohne r. Zwei sehr gut erhaltene Weibchen, jedes von 2" 4'" Körperlänge, (Geschenk des Verfas- sers) aus Australien. Gatt. CERATOPHRYS böig, d um., bibr. Syn. Stombus Gravenh. Fitz. Char. Körper gestalt gedrungen , Extremitäten kurz , Mundspalte iQeit ; oberes Augen- lid in eine Spitze nach Art eines Hornes verlängert’ Finger frei- Zehen durch eine Schwimmhaut unvollständig verbunden; Zunge herzförmig , Tympanum undeutlich sichtbar; Gaumenzähne in zwei Gruppen zwischen den inneren Nasenöffnungen. Art. CERATOPHRYS BOIEI Wied, Dum., Bibr. Syn. Stombus granosus Fitz. - — Geratophrys granosa Cuv. Char. Rückenhaut ohne Knochenschilder ; hornähnlicher Fortsatz des oberen Augen- lides lang, zugespitzt; Tympanum kaum oder nicht sichtbar ; Stirn grubenför- mig stai’k vertieft, Schnauzenkante leistenförmig erhöht; Rucken mit einer warzigen, ein weites Dreieck bildenden Leiste , deren bogenförmig gekrümmte Basis an der Stirne liegt und deren Spitze bis zum After reicht; drei grosse längliche Ballen am Metacarpus , ein Tuberkel am Metatarsus ; Zehen durch ein Schwimmhautrudiment zunächst der Basis verbunden; Bauchseite auf gelblichem Grunde schwarz gefleckt ; ein schwarzer dreieckiger Fleck auf der Stirne ; Extremitäten mul Seitenabfall des Kopfes mehr oder minder deutlich quer gebän- dert; zahnlose , kleine, rundliche Warzen über den ganzen Körper zerstreut. Ein schönes Exemplar aus der Umgebung von Rio Janeiro durch R. v. Frauenfeld. FAMILIE DISCOGLOSSIDAE. (Biscoglossidae et A sterophrydidae Günth.) Char. Querfortsätze des Sacralwirbels plattgedrückt, dreieckig; Zehen mit oder ohne Schwimmhäute ; keine Parotiden. Gatt. DISCOGLOSSUS otth. Char. Körpergestalt R ana-ähnlich; Finger frei , Zehen nur sehr unvollkommen durch eine Schwimmhaut verbunden; Gaumenzähne in einer Querreihe hinter den inneren Nasenöffnungen; Tympanum undeutlich sichtbar; Männchen ohne Stimmsack , Zunge rund, ganzrandig oder am hintern Rande sehr schwach ein- gebuchtet. Art. DISCOGLOSSUS PICTUS Otth. Char. Kopf dreieckig, Schnauze ohne deutlich vor springende Kante, vorne abge- stumpft; Metacarpus mit drei, bei Männchen sehr stark entwickelten, rundlichen Ballen; Metatarsus mit einem stark ausgebildeten Vorsprung; Rücken oliven- A mp hibie n. 29 färben mit grösseren oder kleineren Warzen und dunkel gefleckt ; Flecken zuweilen zusammen fliessend- eine Querbinde auf der Stirne , eine bogenförmige Binde zwischen der Schnauzenspitze und der Achsel- Extremitäten quer gebändert. Obwohl die von uns untersuchten Exemplare Männchen sind, bildet die Schwimmhaut nur eine schmale Querbrücke zunächst der Basis der Zehen, setzt sich aber ein zarter, schmaler Saum an den Seiten' der Zehen fast bis zu deren Enden fort: die Hinterseite der Schenkel ist bei eben diesen Individuen mit zahlreichen, kleinen Wärzchen besetzt. Grössere Warzen liegen an der Oberseite der Waden und Schenkel. Die Rücken warzen sind am grössten in der Steiss- gegend. — Südliches Spanien. Gatl. CY CLOR ANA n'ov. gen. Char. Körper gestalt sehr gedrungen , Kopf breit ; Tympanum deutlich sichtbar - Extremitäten kurz, Mundspalte weit ; Gaumenzähne auf zwei Querleisten, welche die vorderen Ränder der inneren Karinen verbinden ; eine stark vorspringende Querleiste hinter den inneren Karinen ; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens stark entwickelt ; Finger frei, Zehen mit unvollständigen Schwimm- häuten; Daumen den übrigen Fingern entgegenstellbar ; Querfortsätze des Sacral- ivirbels sehr gross , dreieckig , platt • Männchen mit einem einfachen Stimmsacke an der Kehle; Rückenhaut mit zahlreichen, kleinen rundlichen Wärzchen; Zunge rund. Art. CYCLORANA NOVAE HOLLANDIAE n. spec. Char. Eine tiefe Furche an der Mittellinie der Stirne, Knochen an den Seiten des Kopfes an der Aussenseite rauh ; Zügelgegend stark eingedrückt ; äussere Kari- nen etwas weiter von der Schnauzenspitze als vom vorderen Augenwinkel entfernt, Tympanum ganz deutlich sichtbar, viel kleiner als das Auge; Zunge rund, hinten sehr seicht eingebuchtet; Unterkiefer in der Mitte zahnähnlich erhöht; Finger kurz; Metacarpus mit zwei sehr grossen, flachen Ballen; Daumen bedeu- tend länger als der darauffolgende sehr kurze Finger, grosse Gelenkballen an den Fingern; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens stark entwickelt, zuweilen ein kleines Tuberkel am Metatarsus der fünf ten Zelle ( bei Männchen); erste Zehenglieder durch eine Schwimmhaut, welche sich aber als äu-sserst zarter Saum an den Rändern der Zehen weiter fortsetzt, verbunden; dritte Zehe etioas länger als die fünfte, vierte Zehe circa F/prnal so lang wie die dritte ; eine Haut- falte am inneren Tarsusrande ; Rücken und Bauch mit dicht an einander gedrängten Warzen übersäet; Kehle nur bei Weibchen glatt; eine Haidfalte quer über die Brust laufend; eine ziemlich stark entwickelte roarzige Leiste an den Seiten des Rückens; eine Hautfalte zwischen dem hinteren Augenwinkel und der Wurzel des Oberarmes ; Rücken und Oberseite der Extremitäten hell röthlichbraun oder hellgrau, dicht dunkel blaugrau marmorirt; Bauch gelblich; Kehle bei Männchen blaugrau, bei Weibchen gelblich und schwach grau marmorirt; eine breite blau- 30 Dr. Frans St e i n cl a c h n e r. graue Binde längs der Schnauzenkante , hinter dem Auge an Breite zunehmend und das Trommelfeld einschliessend. Ein Männchen und ein Weibchen, deren jedes 2" 7"' in der Körperlänge misst; von Rockhampton, nördlich von Sydney im Binnenlande. (Geschenk des Verfassers.) Gatt. CRYPTOTIS GÜNTH. Char. Körper gestalt ziemlich gedrungen, Cy stignathus-ähnlicli ; Finger und Zehen frei ; Zunge gross, länglichrund , am hinteren Bande seicht eingebuchtet ; Gaumen- zähne in zwei kurzen, nach hinten conv er gir enden Bedien hinter und zwischen den inneren Nasenöffnungen-, Tympanum verborgen, an jeder Seite des Symphysen- knöpf chens des Unterkiefers eine spitze, zahnähnliche Erhöhung. Art. CRYPTOTIS BREVIS Günth. (An. & Mag. of Nat. Hist. Vol. XI. ; Ser. III., pag. 28.) Char. Zahnähnliche Vorsprünge am Unterkiefer bei Männchen sehr stark , bei Weib- chen mässig oder nur schwach entwickelt-, Kopf deprimirt, oval; Schnauze länger als das mittelgrosse Auge mit abgestumpfter Kante ; äussere Narinen sehr klein, ein loenig näher zum Auge eds zur Schnauzenspitze gelegen; Tympanum kleiner als das Auge, unter der Körperhaut verborgen , über und zum Theile hinter den Mundwinkeln gelegen : Finger und Zehen mit schwach verdickten Enden, Zehen mit schwach entwickelten FLautsäumen, die beiden inneren Finger bei Weibchen mit breiten, etwas verdickten Flautfalten an den Seitenrändern; Metacarpus mit zwei grossen, rundlichen Ballen ; Metatarsus nur mit einem ovalen Vorsprunge; Bücken und, Oberseite der Extremitäten, Unterseite der Tarsen und Fusssohle mit rundlichen, zerstreut liegenden Wärzchen besetzt; Bauchseiten , wenigstens bei Weibchen ganz glatt; Männchen mit einem Stimm- sack; ein grosser schwärzlicher, dreieckiger Fleck auf der Stirne, unmittelbar vor demselben eine helle Querbinde; Bückenseite, grau oder schmutzig-oliv en- farben mit zarten, dunkleren Marmor irungen, und einigen grösseren schwärzlichen Flecken am Vorderrücken und etwas hinter dem Sacralwirbel , welche sich häufig querüber bogenförmig vereinigen; Extremitäten und Seitenabfälle des Kopfes mit schwarzen Querbinden; Bauchfläche gelb oder weiss, mit tief schwarzen Flecken netzförmig überzogen ; Kehle schwarzbraun mit feinen gelben Pünkt- chen und Flecken gesprenkelt. Vier Weibchen aus der Umgebung von Sydney. (Geschenk des Verfassers.) Gatt. PTEROPHRYNUS ltk. S y n. Camariolius P e t. Char. Körpergestalt schlank ; Zähne im Oberkiefer, keine am Gaumen ; Zunge länglich, schmal, ganzrandig; Finger und Ziehen frei, letztere mit oder (nach Günther) auch ohne Hautsäume; Fortsätze des Sacralwirbels schmal, schwach A m phibien. 31 dreieckig , ziemlich plattgedrückt ; keine Parotiden ; Trommelfell nur im Umrisse undeutlich sichtbar , Gehörtuben sehr eng ; Männchen mit einem Kehlsack. Da nach Dr. Günther bei Pterophrynus verrucosus Ltk. keine Parotiden vorhanden sind, so ist, wie derselbe Autor bemerkt, das Geschlecht Camariolius Pet. mit Pterophrynus Ltk. zu vereinigen. 1. Art. PTEROPHRYNUS VARIUS spec. Pet. Syn. Camariolius varius Pet., Berl. Monatsb. Jahrg. 1863, pag. 236. — Pseudophryne australis Fitz, part., Ausb. 1. c. p. 415. Ch ar. Oberseite des Körpers glatt oder mit zahlreichen Wärzchen und unregelmässigen kurzen Falten besetzt ; Metatarsus mit zwei Knötchen , Zehen mit schmalen II aut säumen ; Bücken olivengrün oder röthlichbraun mit grossen, dunkeln, heller gesäumten Flecken , die zuweilen querüber oder auch der Länge nach mehr oder minder vollständig Zusammenflüssen’, eine dreieckige Binde zwischen den Augen , zuweilen mit dem, ersten Paare der Bückenflecken vereinigt , vor der Augenbinde ein hellgelber Querstrich, Extremitäten und Seiten des Kopfes mit Querflecken oder Querbinden’, Bauchseite bräunlich, glatt (bei Weibchen) oder mit dicht gedräng- ten Warzen, insbesondere an der Kehle (bei Männchen), stets wie die Unterseite der Extremitäten mit grösseren und, kleineren weisslichen oder gelblichen Flecken und Linien in grösserer oder geringerer Zahl besetzt; Kehle bei Männchen schwarz. Ein halb vertrocknetes Exemplar aus der Umgebung von Sydney (durch H. Zelebor), drei vorzüglich gut erhaltene Exemplare durch H. Salm in aus Neu-Südwales (Geschenk des erfassers). 2. Art. PTEROPHRYNUS FASCIATUS n. sp. Ch a r. Bücken dunkelbraun mit schwach röthlichem Stiche , mit stark entwickelten drüsigen Längsfalten und zwei schwarzen Längsbinden; eine paarige Binde von gleicher Farbe an den Seiten des Körpers zwischen der Achselgegend und den Lenden; eine bogenförmige Bostralbinde von der Schnauzenspitze bis zur Wurzel des Oberarmes; Extremitäten und Seiten des Kopfes quer gebändert; Metatarsus mit zwei zarten Knötchen ; Zehen mit schmalen Hautsäumen; Bauchseite mit dicht gedrängten Warzen besetzt, gelblich mit schwärzlichen Flecken oder Marmor i- rungen; Männchen mit einem einfachen Kehlsack, zu dem zivei lange Spalt- öffnungen führen; Kehle bei Männchen schwärzlich; Afterrand hellgelb, ein schwach entwickelter Hautsaum am inneren Tarsenrande. Körpergestalt wie bei Pt. varius. In der Körperzeichnung stimmen sämmtliche vier Exemplare, die ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, und zwar ein Männchen und drei Weibchen, bis aufs kleinste Detail mit einander überein. Die Rückenseite zeigt stets mehrere, ganz deutlich vortretende Längsfalten und zwei schwarze Längsbinden; an den Seiten des Körpers beginnt senkrecht über der Wurzel des Oberarmes ein zweites Paar ebenso deutlich ausgeprägter Binden. Die Rostralbinde setzt sich hinter dem Auge unmittelbar bis zum Beginn der vorderen Extremitäten fort und wird von der früher erwähnten Seitenbinde des Rumpfes 32 Dr. Franz Stein d achn er. stets, und zwar ganz scharf durch einen ziemlich weiten Zwischenraum getrennt, der durch einen schwarzen Strich halbirt ist. Die Bauchfläche ist stets warzig, die Kehle bald ganz glatt oder gleichfalls mit Warzen besetzt, und zwar bei Männchen viel stärker als bei Weibchen. Von Pt. tasmaniensis und affinis Günther unterscheidet sich diese Art durch das Vor- kommen zahlreicher Längsfalten am Rücken (bei beiden Geschlechtern), so wie durch das Vor- handensein scharf ausgeprägter, zahlreicher Querbinden von verschiedener Breitenausdehnung an den Extremitäten. — Vier Exemplare aus Neu-Siidwales, dem Wiener Museum von dem Verfasser geschenksweise überlassen. FAMILIE ALYTIDAE GÜNTH. ( Alytidcie et TJperoliidae Glinth.) Char. Zehen frei oder durch Schwimmhäute verbunden ; Querfortsätze des Sacral- wirbels dreieckig platt , oder konisch (an der Oberseite- stark gewölbt ), mit Parotiden. Gatt. HELIORANA no v. gen. Char. Körper gestalt gedrungen ; Kopf breit, kurz’ Augen gross ; Tympanum undeutlich sichtbar ; Gaumenzähne in einer , in der Mitte schwach unterbrochenen Querreihe hinter den inneren Nasenöffnungen’, Parotide äusserlich kaum bemerk- bar, wohl aber bei einem Einschnitte in die Flaut ; Tympanum undeutlich sicht- bar; Zunge gross , rundlich , sehr breit , hinten kaum eingebuchtet ; Querfortsätze des Sacralwirbels dreieckig , an der Oberseite sehr stark gewölbt ; Extremitäten kurz ; Zehen und Finger frei’, Vorsprung am Metatarsus lang, stark entwickelt, ähnlich gestaltet wie bei Pyxicephalus. Art. HELIORANA GRAYI n. spec. Char. Pückenseite dunkelgrau mit glatten, plattgedr lickten Warzen ; Kopf schwärzlich punktirt’ eine undeutlich ausgeprägte , dreieckige Binde zwischen den Augen mit nach hinten gekehrter, lang ausgezogener Spitze', eine schwach ausgeprägte Binde längs der Schnauzenkante’, Bauch und Seiten des Körpers gelb’, letztere sowie die Kehle dunkelbraun marmorirt’, Unterseite der hinteren Extremitäten und, des Vorderarmes chocoladebraun, unregelmässig gelb gefleckt’, Tympanum sehr klein, oval, kaum sichtbar ; stark entwickelte Gelenkballen an den kurzen Fingern ; Metatarsus mit drei grossen, länglichen Schwielen, dde beiden äusseren zuweilen vereinigt', Zehen mit schmalen Hautsäumen’, zweite Zehe bei Weibchen mit einer breiten Hautfalte am Innenrande ; eine breite, gelbe drüsige Falte vom unteren Augenrande bis zur Achsel, gegen das hintere Ende sich stärker ausbreitend. Am Metacarpus des Daumens liegt an unserem Exemplare, einem Weibchen, eine grosse längliche Schwiele; etwas kleiner sind die beiden übrigen Metacarpusballen der Handfläche welche an einer Körperseite zusammenfliessen und nur im oberen Theile einen kurzen Einschnitt zeigen. Die zwei ersten Finger sind unter sich gleichlang, der vierte ist etwas kürzer, der dritte nur massig länger als der zweite. Der Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens ist sehr Amphibien. 33 stark entwickelt, sichelförmig gekrümmt, scharfrandig. Die Querfortsätze des Sacrahvirbels sind sehr kräftig, dreieckig, an der Oberseite stark gewölbt, daher konisch zu nennen. — Ein Exem- plar von Neu-Südwales, Geschenk des Verfassers. Gatt. UPEROLEIA GKAY. Char. Tympanum undeutlich sichtbar ; Zunge lang , schmal , gegen das hintere Ende etwas breiter , nicht oder sehr seicht eingebuchtet’, Parotide länglich , sehr gross’, keine Zähne am Gaumen ; Querfortsätze des Sacrahvirbels nicht stark ausge- breitet, aber dreieckig , ander Oberseite schwach gewölbt ; Finger und Zehen frei’, Männchen mit einem inneren Kehlsack. Art UPEROLEIA MARMOKATA Gray. Char. Zwei Vorsprünge am Metatarsus, zwei am Metacar pus ; Zehen mit schwach entwickeltem Bandsaume’ ein dreieckiger, heller Fleck am Vorderkopf; eine dunkle Querbinde zwischen den Augen; Bücken mit kleinen, unregelmässigen, schwarzen Flecken ; Extremitäten querüber schwärzlich gestreift ; Vorderseite des Oberarmes gelblich; Bücken- und Bauchseite bleifarben, mit einem Stiche ins Grünliche ; Bauchseite schwarz gefleckt oder gesprenkelt; ein gelblicher Fleck an der Vorder- und Hinterfläche der Schenkel. Fundort: Neu-Südwales. FAMILIE BOMBIN ATORIDAE GÜNTH. Char. Gehörorgan unvollständig entwickelt; Querfortsätze des Sacralwirbels drei- eckig, platt; keine Parotiden. Gatt. LEIOPELMA FITZ. Char. Trommelfell , Paukenhöhlen und Gehörtuben fehlend; Zähne im Oberkiefer ; Gaumenleisten schwach entivickelt in zwei schwach gebogenen Querreihen hinter und zwischen den inneren Karinen ; Zunge rundlich, nahezu oder vollkommen ganzrandig ; Finger frei , Zehen mit halber Schwimmhaut; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens schwach vortretend. Art LEIOPELMA HOCIISTETTERI Fitz. Verhandl. d. zool.-bot. Gesellschaft zu Wien, Jahrg. 1861, XI. Bd., pag. 218, Taf. VI. Char. Körpergestalt mässig gedrungen; Augen ziemlich gross, Schnauze etwas länger als das Auge, äussere Karinen etwas näher zu letzteren als zur Schnauzenspitze gelegen; eine drüsige Falte zwischen dem hinteren Augenwmkel und der Achsel; eine zweite von den Augen bis zur Lendengegend längs den Seiten des Leibes; mehrere Warzen in der Mundwinkelgegend; kleinere Warzen in geringer Zahl am Bücken und an den Seiten des Bumpfes; zwei glatte, gelbe Schwielen an der Handfläche , eine am Metacarpus des Daumens, eine an dem des vierten Fingers; Novnra- Expedition. Zoologischer Tlieil. lid. I. Steindachner. Amphibien. 34 Dr. Franz Steindachner. Finger und Zehen deprimirt ; Zehen circa zur Hälfte durch eine Schwimmhaut , welche aber als Saum bis zu den Zehenenden reicht , verbunden ; Vorsprung des ersten hahnförmigen Knochens schwach erhöht,- eine dunkelgraue , dreieckige Binde zwischen den Augen , vor derselben ein heller , ziemlich breiter Querstrich ; hintere Extremitäten auf gelblichbraunem Grunde breit quer gebändert ; Bauch und Seiten des Rumpfes schmutzig grauviolett und gelblichbraun marmorirt; ein heller Querstrich vom vorderen , ein zweiter vom hinteren Augenwinkel diver- girend zum Oberkieferrande herablaufend ; Männchen ohne Stimmsack. Zwei Männchen von Auckland; durch Dr. Hochstetter. Sectio B. BUFONIFORMIA Dum, Bibr. part. Char. Keine Zähne am Oberkiefer ; Zehen und Finger ohne Haftscheiben. FAMILIE PHRYNISCIDAE GÜNTH. ( Phryniscidae et BracJiycephalidae GünthJ Gha r. Keine Parotiden , Gehörorgan unvollständig entwickelt , Zehen mit oder ohne Schwimmhäute ; Querfortsätze des Sacralwirbels schmal , dreieckig , in der Regel gdattqedrückt. Gatt. PSEUDO PHRYNE fitz. Char. Extremitäten kurz , Zehen ohne Schwimmhaut • Kopf oval mit deutlich ent- wickeltem Schnauzentheile ; Männchen mit einem Subgular sacke. Art PSEUDOPHRYNE BIBRONII Günth.? Syn. Pseudophryne australis Fitz. part. Ausb. 1. c. p. 415. Char. Kopf oval ; Rücken grau oder braun , mit einzelnen deutlich entwickelten, konischen Wärzchen in ziemlich regelmässigen Längsreihen- eine grosse Drüse an der Hinter Seite der Schenkel ■; schmale Hautsäume an den Zehen • zwei Knötchen am Metatarsus ; Bauchseite weisslich mit unregelmässigen schwärzlichen Flecken oder Marmor Lungen ; Kehle bei Männchen schwärzlich, mit Wärzchen besetzt - Bauch- seite glatt, doch bei Männchen zunächst dem hinteren Rande mit Warzen besetzt ; ein gelber Fleck am Oberarm ; eine gelbe Linie an der Hinter seite der Schenkel. Bei sämnrtlichen sechs Exemplaren, die das Wiener Museum von dieser zierlichen Art besitzt, liegt an der Hinterseite der Schenkel zunächst der Kniebeuge eine grosse, ovale, gelbe Drüse, neben welcher nach innen, gegen den After zu, noch zahlreiche kleine Wärzchen sich befinden. An der Ober- und Hinterseite des Oberarmes bemerkt man stets einen länglichen, hellgelben Fleck. Eine gelbe Linie läuft unmittelbar unter der Afterspalte über die Hinterseite der Schenkel, bei einigen Exemplaren ist auch eine gelbe Vertebrallinie vollständig oder theil- weise vorhanden. Die Rückenwarzen liegen immer in regelmässigen , kürzeren oder längeren Längsreihen und sind zuweilen von einer schmalen schwärzlichen Binde eingefasst. Zwei Knötchen am Metatarsus; ein ziemlich grosser Ballen am Metacarpus der äusseren Finger, ein zweiter, kleinerer am Daumen-Metacarpus. Die Zunge ist sehr schmal, lang, ganzrandig. Amphibien. 35 Da Dumeril und Bibron in der Beschreibung von Phryniseus austrah's = Pseudophr. Bibronii Güntli. weder von dem Vorkommen einer grossen Schenkeldrüse, noch von dem eines bellen Fleckes am Oberarm sprechen, so wäre es nicht unmöglich, dass die hier bespro- chene Art von ersterer specifisch zu trennen sei, und ich schlage in diesem Falle den Namen Ps. glandulosus vor. - — Zwei Exemplare von Sydney, gesammelt von R. v. Frauenfeld; vier grössere von Neu-Südwales (Geschenk des Verfassers). Gatt. BRACHY CEPHALUS fitz. Ghar. Finger und Zehen zum T heile rudimentär , ohne Schwimmhaut ; ein breites Schild , gebildet durch die Verschmelzung einer grösseren oder geringeren Zahl von Querfortsätzen der Dorsalwirbel am Rächen ; Gehörtuben rudimentär , keine Zähne am Gaumen oder Oberkiefer • Zunge länglich , elliptisch , ganzrandig . Art BRACHY CEPH AL U S EPHIPPIUM spec. Spix. Syn. Ephippifer aurantiacus Coct. - — Ephippifer- Spixii Coct. — Bufo ephippium Spix. Ghar. Vierter Finger, erste und letzte Zehe nur sehr unvollkommen entwickelt ; Rücken- schild mehr oder minder lang , die ganze Breite des Rückens einnehmend : Schnauze vorne quer abgestumpft ; Rücken gelb , zuweilen mit einem schwarzen Dorsal- und Occipitalfleck. Drei kleine, leider zum Theile vertrocknete Exemplare aus Chile. FAMILIE ENGYSTOMIDAE. ( Rhinodermatidae et Engystomidae Günth.^ Ghar. Gehörorgan vollständig entwickelt , Oberkiefer zahnlos, Fortsätze des Sacral- wirbels dreieckig, platt oder konisch; keine Ohrdrüsen. Gatt. RHINO DERMA dum., bibr. Ghar. Kopf dreieckig, Schnauze am vorderen Ende in einen häutigen, hornähnlichen Lappen ausgezogen ; Finger frei , Zehen durch eine Schwimmhaut verbunden’, Zunge rundlich, ganzrandig oder sehr schwach eingebuchtet ; Tympanum ver- borgen ; Männchen mit einem inneren Stimmsack an der Kehle. Art RHINODERMA DARWINII Dum., Bibr. Ghar. Zehen nicht vollständig durch eine Schwimmhaut, verbunden’, Finger frei; Metatarsus mit einem sehr kleinen Knötchen’, Rücken grau ; Bauchseite im mitt- leren Theile weiss ; Handfläche, Unterseite der Tarsen, Hinter seite der Schenkel und. Endtheil des Bauches schwarzbraun’ bei Männchen schwach entwickelte Wärzchen am Bauche , an den Seiten des Körpers und an der Handfläche, etwas grössere an der Wurzelhäflte der Schenkel (an der Unterseite). Ein Prachtexemplar (Männchen), aus Chile, durch R. v. Frauenfeld. 36 Dr. Franz Steindachner. Gatt. SYS TOM A TSCH. (nec WAGL.). Syn. Uperodon Dum., Bibr. — Hyperodon Fitz. — Cacopus Günth. Char. Körper gestalt sehr gedrungen ; Extremitäten kurz , Kopf vom Rumpfe undeutlich abgesetzt ; Schnauze sehr kurz ; Zunge gross , rundlich , ganzrandig oder sehr seicht eingebuchtet ; Tympanum undeutlich oder nicht sichtbar ; ein Hautläppchen an den Gaumenhöckern zwischen den inneren Karinen , sowie am hinteren Rande der letzteren ; Gehörtuben sehr klein , Zehen durch eine Schwimm- haut verbunden ; Finger frei; zwei grosse comprimirte Tuberkel am Metatarsus , Querfortsätze des Sacralwirbels dreieckig , platt ; Männchen mit einem inneren Stimmsacke an der Kehle. Art. SYSTOMA MARMORATÜM sp. Cuv. Syn. liana Sy stoma Schneid. — Engystoma marmoratum Cuv. Char. Mundspalte klein, Schnauze kurz , stark abgestumpft ; Metatarsusvorsprünge sehr stark entwickelt , mit nahezu schneidigem Rande ; Schwimmhaut zwischen den Zehen tief eingebuchtet , doch als schmaler Randsaum bis zum letzten Gliede der Zehen fortgesetzt ; Metacar pus mit drei länglichen Ballen ; Oberseite des Körpers braun marmorirt; Bauchseite einfärbig gelblich ; Kehle bei Männchen schwärzlichbraun. Bei einem grossen Männchen aus Indien ist die ganze Bauchseite mit zahlreichen, sehr kleinen, der Rücken mit grösseren Warzen in geringer Zahl besetzt, während bei einem kleinen Weibchen aus Ceylon (von R. v. Frauenfeld eingesendet) die Haut vollkommen glatt ist. Gatt. DIPLOPELMA GÜNTH. Syn. Engystoma spec. Dum., Bibr. — - Syphneus Fitz. Syst. Rept. — Scaptophryne Fitz. Ausb. d. öst. Naturf. Char. Kopf schmal , undeutlich vom Rumpf e abgesetzt; Schnauze dreieckig; vordere Extremitäten kurz , hintere von mässiger Länge ; Zunge länglichrund , ganzrandig ; Tympanum verborgen; Gehörtuben mit sehr kleinen Öffnungen; Finger frei , Zehen durch eine Schwimmhaut verbunden; Männchen mit einem einfachen Kehl- sack; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens nicht auffallend stark entwickelt. Art DIPLOPELMA PULCHRUM spec. Hai low. Syn. Engystoma pulchrum Hallon. — Scaptophryne lahyrinthica Fitz. 1. c. p. 416. Char. Schnauze vorne abgerundet ; Metacarpus mit zwei grossen länglichrunden , wenig erhöhten Ballen; Metatar.sus mit zwei kleinen , comprimirten Vorsprüngen; eine dunkle Binde auf der Stirne; f\förmig gebogene , zahlreiche Binden von abwech- selnd hellerer und dunklerer Färbung mit schwärzlichem und hellem Saume an der ganzen Oberseite des Körpers; ähnliche Querbinden an den Extremitäten; jederseits zwei dunkelbraune , rundliche Flecken an den Seiten der Steissgegend , 37 Amphib ien eine dunkle Binde längs der Schnauzenkante und an den Seiten des Rumpfes ; Schwimmhaut zwischen den Zehen tief eingebuchtet , bis zur Spitze der Zehen- glieder als schmaler Randsaum fortgesetzt. Ein wohl erhaltenes Exemplar von Hongkong, durch R. v. Frauenfeld. Gatt. ADENOMERA fitz. Gh a r. Kopf ziemlich klein , undeutlich vom Rumpfe abgesetzt , Schnauze deutlich ent- wickelt, zugespitzt ; Finger und Zehen frei ; Zunge schmal , länglich , ganzrandig ; Tympanum sichtbar ; eine grosse , flache Drüse an den Lenden ; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens länglich , spitz, klein ; keine Gaumen- und Ober- kieferzähne; Querfortsätze des Sacralwirbels zart, dreieckig. Art ADENOMERA MARMORATA Fitz. Char. Metatarsus mit zwei Vorsprüngen ; Metacarpus mit zwei länglichen Ballen , Finger- und Zehenenden knopförmig angeschwollen ; eine Hautleiste am inneren Tarsusrande ; Rücken hellbraun , mit einzelnen kleinen Wärzchen ; eine Falte an den Seiten des Rückens zwischen dem hinteren Augenwinkel und der Lenden- gegend; Schnauzenkante deutlich entwickelt : Rücken mit undeutlichen , spär- lichen\, dunkelbraunen Marmorierungen ; Lendendrüse gross , platt , mit einem tief- schwarzen Flecken am oberen Rande ; Oberseite der Extremitäten in schiefer Richtung schmal gebändert ; Unterseite der Schenkel mit zahlreichen Warzen. Fundort: Brasilien; ein kleines Exemplar durch Herrn Zelebor. Gatt. EUPEMPHIX ST FIND. Sitzb. d. kais. Akad. d. Wiss. , Bd. 48. Char. Körper gestalt gedrungen, Kopf undeutlich vom Rumpfe abgesetzt, Schnauze kurz , dreieckig, vorne abgestumpft', keine Zähne am Oberkiefer und Gaumen', Tympanum mehr oder minder undeutlich sichtbar-, Zunge sehr klein , schmal; Metacarpus mit stark entwickeltem, schneidigem Rande; Finger und Zehen frei; eine sehr grosse Lendendrüse bei beiden Geschlechtern; Männchen mit einem weiten, sehr dehnbaren Kehlsacke ; Querfortsätze des Sacralwinkels schmal, dreieckig, an der Oberseite schwach gewölbt. Art EUPEMPHIX NATTERERI Stein d. Steind. Über einige neue Batr. aus d. Samml. des Wiener Mus., Sitzb. der Wiener Akad. Bd. 48, Sepa- ratab. pag. 3, Taf. I, Fig. 6 — 9; Batraehol. Mittheil, in der Verh. der k. zool.-bot. Gesellsch. zu Wien, Jahrg. 1864, p. 271 (Separatab. p. 33) part. Char. Ein grosser, länglichrunder, gewölbter Ballen am Metacarpus der drei äusse- ren Finger , ein kleinerer am Metacarpus des Daumens; Vorsprünge am Meta- tarsus sehr stark entwickelt , sichelförmig mit schneidigem Rande wie bei Pyxi- cephalus; Finger und Zehen cylindrisch, an den Enden knopfförmig angeschwollen , mit grossen, konisch zugespitzten Gelenkballen ; Rücken ganz oder nahezu glatt, 38 Dr. Franz Steindachner. im Leben violett , schwärzlich lackroth bis ins Rosenfarbige , bei Spiritusexem- plaren hell gelbbraun mit vielen (\förmig gebogenen , hellgerandeten , schwarzen Querbinden , die sich zuweilen in zahlreiche runde und, längliche Flecken auf lösen, oder aber netzförmig schwarzbraun marmorirt ; Querbinden auf der Stirne, an der Oberseite der Extremitäten und an den Seiten des Kopfes ; Bauchseite weiss, dicht bräunlich gedeckt oder gesprenkelt ; Kehle bei Männchen schwärzlich; Unterseite der Schenkel mit zahllosen, kleinen Wärzchen- eine drüsige Falte zwischen dem hinteren Augenwinkel und der Wurzel des Oberarmes ; Lenden- drüse sehr gross , flach an der Aussenseite und mit einem grossen und. mehreren kleinen, sammtartigen, tief schwarzen Flecken geziert. Die Querfortsätze des Sacralwinkels nehmen nach Aussen an Breite zu, sind an der Ober- seite nur massig gewölbt und mit einer Leiste versehen. — Fundort: Brasilien. Gatt. BREVICEPS MERR. Ghar. Kopf kurz , breit, undeutlich vom Rumpfe geschieden- Rumpf fast kugelig oder tc alzenförmig auf getrieben-, Extremitäten kurz, dick - Schnauze undeutlich , sehr kurz-, Mundspalte klein: Zunge gross, oval , vorne breit, nach hinten ver- schmälert, ganzrandig, wenig frei-, Öffnungen der Eustachischen Tuben klein; Tympanum unsichtbar; keine Ohr drüsen; zwei grosse Tuberkel am Metatarsus; Finger und Zehen frei; Querfortsätze des Sacralwirbels platt. Art BREVICEPS VERRUCOSUS Rapp. Syn. Chaunus globosus Fitz. Ausb. 1. c. p. 415 (nec Wagl.). Ghar. Körper ringsum mit konischen und rundlichen Warzen dicht besetzt; Vor- sprung des ersten kahnförmigen .Knochens auffallend stark entioickelt, länglich, stumpf; Schwiele am Metatarsustheile der übrigen Zehe7i rundlich, plattgedrückt; Metacarpus mit drei, länglichen , grossen Ballen; Rücken dunkel röthlichbraun, Bauchseiten des Rumpfes hellgelblichbraun, erster er mit einigen gelblichen, letztere mit zahlreichen schwärzlichen Flecken besetzt; äussere und innere Nasenöffnungen sehr klein. Dr. Fitzin g er hielt, nach seiner Bestimmung und Angabe der Synonyme zu sc.hliessen, das von Herrn Zclebor gesammelte Exemplar dieser Art ohne Grund für identisch mit Bufo globulosus Spix (nach Prof. Peters = Bufo granulosus = Chaunus marmoratus Wagl er) und wurde wohl nur durch die irrige Angabe des Fundortes (Brasilien statt Cap der guten Hoffnung) am eingesendeten Exemplare zu diesem Irrthume veranlasst. Die Schnauze springt äusserst schwach über die Augen vor, ist am vorderen Ende fast plattgedrückt und fällt steil zum vorderen Mundrande ab ; die Mundspalte ist sehr klein, fast cjuergestellt und nur schwach gebogen. Die Zunge ist von bimförmiger Gestalt, nur an den Seitenwänden frei, nach hinten verschmälert, und liegt wenigstens an unserem Exemplare mit dem vorderen Rande in einiger Entfernung vom Mundrande. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. 1 mphibien. 39 FAMILIE BUFONIDAE GÜNTH. Ghar. Querfortsätze des Sacralwirbels platt , dreieckig ; Gehörorgan vollständig , Parotiden stark entwickelt ; Zehen mit mehr oder minder vollständig ausgebilde- ten Schwimmhäuten. Gatt. BUFO Al CT. C h a r. Extremitäten ziemlich kurz , Schnauze deutlich entwickelt, vorne abgerundet oder abgestutzt; Zunge länglichrund , ganzrandig ; Tympanum mehr oder minder deutlich sichtbar; Haut warzig; Eustachische Tuben mässig entwickelt; Zehen selten vollständig verbunden; Männchen in der Pegel mit einem einfachen inne- ren Kehlsack. 1. Art BUFO VULGARIS Laur. Syn. Bufo maculiventris Fitz. Ausb. p. 415. — Bufo sinicus Fitz, ibicl. Ghar. Oberseite des Kopf es flach oder schwach concav , ohne erhöhte Schnauzen- und Augenrandleisten; Parotiden länglich , von mässiger Grösse , nicht länger als der Kopf; Tympanum undeutlich sichtbar , kleiner als das Auge; Rucken mit mehr oder minder zahlreichen Warzen , letztere zuweilen mit einem hornigen , stachel- ähnlichen Überzüge ; Metacarpus mit zwei rundlichen Ballen , von denen der äussere bedeutend, grösser ist als der innere; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens mehr oder minder bedeutend comprimirt mit abgerundetem , freien Rande , halbmondförmig gestaltet; Tuberkel am Metatarsus der beiden äusseren Zehen rundlich; Schwimmhaut zwischen den Zehen unvollständig , eingebuchtet , als schmaler Saum bis zum Beginne des letzten Gliedes der Zehen fortgesetzt; Tarsus ohne Hautfalte; stets eine schwarze Binde am unteren Rande der Paro- tiden; Rücken bräunlich , einfärbig oder dunkelbraun marmorirt und gefleckt; Bauchseite gelblich mit oder ohne schwärzliche Flecken. Die von Shanghai eingesendeten Exemplare gehören der sogenannten Var. Asiatica an ; die mehr oder minder zahlreichen und grossen Warzen sind nämlich mit einem hornigen, stachel- ähnlichen Überzüge versehen, die Seiten des Körpers sehr lebhaft schwarz marmorirt, die Bauchseite schwarz gefleckt; auch der Rücken ist an clen uns vorliegenden Exemplaren dunkel- braun, netzförmig marmorirt und die schwarze Parotidenbinde setzt sich bei einigen Individuen bis zur Lendengegend fort. Zuweilen zeigen sich auf dem mittleren Theile des Rückens zwei regelmässige, ziemlich breite helle Längsbinden. Die Var. asiatica findet sich übrigens auch im südlichen Spanien vor. Bei Murcia sammelte ich im Monate April 1865 viele grosse Exem- plare dieser Art mit Stacheln auf den Warzen. — An dem Seitenrande des Rückens zeigt sich bei dieser Art so wie bei vielen anderen, z. B. Bufo ornatus zuweilen oder sehr häufig eine mehr oder minder lange und vollständig entwickelte, mit grösseren Warzen besetzte Hautfalte, wesshalb ich Otilophus margaritifer in Übereinstimmung mit Dumeril und Bibron nicht generisch von den Bufo- Arten trennen möchte. Auch die Kopfleisten geben bezüglich ihrer Höhe, Lage und Gestalt für letztgenannte Art kein generisches Unterscheidungsmerkmal ab, 40 Dr. Franz Steindachner. sind bei jungen Individuen nur schwach entwickelt und selbst bei alten nicht wesentlich ver- schieden von jenen des Bufo ornatus, welchen daher auch Dr. Fitzinger in das Geschlecht Otilophus in ganz consequenter Weise einreiht, während ihn Dr. Günther in die Gattung Bufo stellt. — Bufo vulgaris kommt in der Umgebung von Shanghai sehr häufig vor und wurde in vielen Exemplaren aus jenen Gegenden von den Herren Zelebor und Frauenfeld einge- sendet. 2. Art BUFO VIRIDIS Laur. Syn. Bufo longipes, Hemprichn, persicus Fitz., Mus. Vind. C h a r. Stirne flach , ohne vorspringende , knöcherne Orbital- and Schnauzenleisten ; Farotiden länglich , massig entwickelt: Tympanum mehr oder minder undeutlich sichtbar , kleiner als das Auge ; Zehen mit unvollständiger Schwimmhaut , welche sich aber als schmaler Randsaum bis zum letzten Gliede der Zehen fortsetzt ; eine deutlich entwickelte HaUtleiste am inneren Tarsenrande ; keine parotiden- ähnliche Drüse an der Oberseite der Waden ; Rücken olioenfarben , ohne gelbe Vertebrallinie , mit grösseren und kleineren , mehr oder minder zahlreichen , zuwei- len zusammenfliessenden , braunrothen oder dunkelgrünen Flecken mit dunklerer Umrandung ; zahlreiche , zuweilen rosenrotli gefleckte Warzen am Rücken und auf den Seiten d,es Körpers • Bauchseite einfarbig, hell weis slichgr au, zuweilen olivengrün gefleckt, mit dichtgedrängten, zahllosen kleinen Wärzchen. Unter den vielen Exemplaren, welche das Wiener Museum von dieser Art aus Deutschland, Frankreich, Italien, Klein-Asien, Persien, dem Thale des Spiti-Flusses (in einer Seehöhe von 10.000 — 12.000 Fuss) und Ägypten besitzt, finde ich nicht ein Stürk, bei welchem eine gelbliche Rückenlinie oder eine paro tidenähnliche Drüse an der Oberseite der Waden vor kommt, und halte aus diesem Grunde in Übereinstimmung mit Dr. Günther Bufo viridis L. für specifisch verschieden von Bufo calamita. 3. Art BUFO CALAMITA Laur. C h a r. Der vorigen Art in der Gestalt und Zeichnung des Körpers ganz ähnlich ; stets eine mehr oder minder vollständig und deutlich entwickelte gelbliche Längs- linie am Rücken’, an der Oberseite der Waden eine parotidenähnliche , ovale Drüse’, Rücken mit ziemlich flachen ovalen Warzen', Bauchseite häufig mit kleinen, schwärzlichen Flecken und stets mit zahllosen, äusserst kleinen Wärzchen besetzt ; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens konisch, an der Spitze abgestumpft’, eine grosse, rundliche Schwiele am Metatarsus der zwei äusseren Zehen’, zwei ähnliche Schwielen am Metacarpus ; selten eine schwach entwickelte Hautleiste am inneren Tarsusrande. Zuweilen ist hei dieser Art eine Seitenfalte, auf welcher etwas grössere Warzen sitzen, entwickelt. Die Rückenwarzen sind rostroth oder rosafarben, häufig schwarz gesäumt; die zahl- losen Porenmündungen am Rücken bilden schwarze Pünktchen. Bufo calamita kommt in der Umgebung von Wien ungleich seltener als Bufo viridis vor, ist übrigens sehr gemein im nörd- lichen Deutschland, in Holland etc. sowie endlich in Spanien (in der Umgebung von Zamora, Ferrol, Vigo, Sanabria in den Monaten August bis October 1864 von dem Verfasser häufig Amphibien. 41 vorgefunden). Nicht selten, insbesondere bei ganz jungen Exemplaren, fehlen die Rückenflecken und scheinen, wenn vorhanden, stets viel verschwommener und minder lebhaft gefärbt zu sein, als bei Bufo viridis. Ein Exemplar aus der Umgebung von Gibraltar, durch Herrn Zelebor. 4. Art BUFO PANTHERINUS Boie. Syn. Bufo garipiensis Smith. — Bufo angusticeps Smith. G h a r. Stirne schmal concav oder flach, ohne erhöhte knöcherne Leisten ; Parotiden länglich , massig entwickelt ; Tympanum mehr oder minder deutlich sichtbar , stets kleiner als das Auge ; Waden ohne parotidenähnliche Drüse ; Zügelgegend vor den Augen massig eingedrückt ; eine schmale Querbinde zwischen den Augen ; in der Begel grosse , ovale oder rundliche , hell oder dunkel rothbraune Flecken mit oder ohne schwarze Umsäumung in zwei Längsreihen am Rücken ; Seiten des Rumpfes marmorirt oder gefleckt ; zuweilen eine gelbe Vertebrallinie ; Extremi- täten quer gebändert^ Warzen am Bauche dicht gedrängt , sehr klein ; Rücken- wärzen grösser , minder zahlreich ; Schwimmhaut zwischen den Zehen sehr tief eingebuchtet , doch als Hautsaum bis zum letzten Gliede der Zehen fortgesetzt ; eine stark entwickelte , lange Hautleiste am inneren Tarsenrande ; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens länglich , in der Regel wie bei Bufo vulgaris stark comprimirt , grösser als die Schwiele am entgegengesetzten Ende der Fluss- sohle, zwei grosse Ballern am Metacarpus. Diese Art kommt in mehreren Farbenvarietäten vor, ist nahe verwandt mit Bufo viridis und unterscheidet sich von derselben hauptsächlich durch die Grösse und viel lebhaftere Färbung der Rückenflecken, welche fast immer ganz regelmässig angeordnet hinter einander liegen und nur sehr selten sich in zahlreiche kleine Flecken auflösen oder zu halbmondförmigen Längs- binden vereinigen. Zudem ist die Hautfalte viel stärker entwickelt als bei letztgenannter Art. Bufo pantherinus ist unendlich häufig im nördlichen und südlichen Afrika zu finden und erreicht eine bedeutende Grösse. Das Wiener Museum besitzt viele Exemplare aus Ägypten, Algier, Abyssinien, Cordofan, Sudan, Madagascar sowie vom Cap der guten Hoffnung. — Zwei grosse Prachtexemplare (durch Herrn Zelebor) und vier kleine Individuen (durch Ritter v. Frauenfeld) mit grossen, isolirten rundlichen oder ovalen Rückenflecken von hell roth- brauner Färbung aus der Umgebung der Capstadt. Bufo angusticeps Smith glaube ich nur für eine, wenngleich ziemlich constante Farben- varietät von Bufo pantherinus halten zu müssen , von welcher Dr. Andrew Smith in den bekannten Illustrations of the Zoology of South Africa, Reptilia auf Taf. 69, Fig. 1 eine aus- gezeichnete Abbildung lieferte, die ganz genau unseren zahlreichen, wohl erhaltenen Exemplaren entspricht. Die dunkel röthlichbraunen Rückenflecken jeder Körperseite fliessen bei dieser Varietät paarweise, und zwar der Länge nach zu halbmondförmigen Flecken, deren convexe Seite nach innen gekehrt ist, mehr oder minder zusammen. Andere, wesentliche, constante Unter- schiede finden sich zwischen B. pantherinus und B. angusticeps nicht vor. — Zehn Exemplare, von denen zwei in der Körperzeichnung den Übergang zu B. pantherinus bereits andeuten; vom Cap. 6 Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Steindachner. Amphibien. 42 Dr. Franz Steindachner . 5. Art BUFO RUBROPUNCTATA Gay. Syn. Phryne rubropunctata Fitz. Ausb. Char. Stirne flach ohne knöcherne Leisten ; Schnauzenkante stumpf; Tympanurn klein , nicht deutlich sichtbar; Farotiden kurz , rundlich oder oval, stark gewölbt; eine ILaut falte am inneren Tarsusrand und an den Seiten des Bumpfes; Schwimmhaut schwach ausgebildet , als Hautsaum bis zur Spitze der Zehen fort- gesetzt; zwei längliche Vorsprünge am Metatarsus, zwei am Metacar pus; grosse, rundliche Warzen von rother Färbung und schwarzer Einfassung an der Basis am Bücken, sowie an der Oberseite der Extremitäten in ziemlich regelmässigen Längsreihen , dazwischen liegen kleinere Wärzchen ; Bauch und Seiten des Sumpfes marmorirt und mit sehr kleinen Wärzchen besetzt. Drei ganz kleine Exemplare aus Chile, gesammelt von Herrn Zelebor. Diese angebliche Art ist höchst wahrscheinlich nur als Jugendform von Bufo spinulosus zu betrachten. 6. Art BUFO SPINULOSUS Wiegm. Syn. Bufo chilensis Tsch. — Phryne chilensis Fitz. Ausb. — Bufo thaul Less., Girard. Chctr. Stirne flach oder schwach concav , ohne erhöhte knöcherne Leisten; Farotiden kurz , dick, nahezu dreieckig; Schnauzenkante stark vortretend, doch abgestumpft; Tympanurn deutlich sichtbar , klein; Bückenwarzen rundlich , gross und zahl- reich; Schwimmhaut zwischen den Zehen tief eingebuchtet , eine FLautfalte am inneren Tarsenrande; Bücken olivengriin oder braun mit scharf ausgeprägten, dunkeln, zuweilen zum Tlieile zusammenfliessenden Flecken. Ein schönes Exemplar aus Chile, durch R. v. Frauenfeld. 7. Art BUFO MELANOSTICTUS Schneid. Syn. Docidophryne melanosticta Fitz., Ausb. — Docidophryne zsos Fitz. ibid. — Bufo scaber D. B. Char. Stirne concav; Bostro- Orbitalleisten massig erhöht; Tympanurn deutlich sichtbar, kleiner als das Auge; Schwimmhaut zwischen den Zehen mehr oder minder stark entwickelt, selten vollständig ; Farotiden oval, mässig lang, stark gewölbt; keine FLautfalte am Tarsus; Kopfhaut fest mit den Kopf knochen ver- bunden; in der Begel zwei Längsreihen grosser Warzen auf der Mitte des Bückens ; Körpergestolt sehr gedrungen. Nur bei einem der drei von Dr. Fitzinger als Docidophryne isos bestimmten Exemplare ist die Schwimmhaut zwischen den Zehen bedeutend stärker entwickelt als bei den übrigen, reicht jedoch, abgesehen von ihrer Fortsetzung als Hautsaum, an der vierten Zehe nur bis zum Ende des ersten Gliedes, und ist auch bei übrigens vollständig verbundenen Zehen eingebuchtet; der erste Finger oder Daumen ist kürzer als der zweite. Bei dem zweiten Exemplare ist die Schwimmhaut wie bei typischen Exemplaren von Bufo melanostictus nur sehr unvollständig- entwickelt, der erste Finger entschieden länger als der zweite, und die Orbitalleiste ziemlich schwach ausgebildet; bei dem dritten Exemplare endlich sind die beiden ersten Finger gleich lang, Orbitalleisten und Schwimmhaut zwischen den Zehen schwach entwickelt; in allen übrigen Merkmalen, -wie z. B. in der Körpergestalt, Entwicklung der Parotiden, Rückenwrarzen, Amphibien. 43 sowie in der Form und Richtung der Orbitalleisten stimmen sie genau mit den übrigen als Bufo melanostictus bestimmten Exemplaren überein, von denen gleichfalls ein Exemplar eine stärker entwickelte Schwimmhaut zeigt. Die von Dumeril und Bibron angegebenen Unterschiede zwischen B. melanostictus Schn. (= Bufo scaber D. B.) und Bufo isos scheinen daher nicht constant vorzukommen und es dürften sich beide Arten wegen zahlreicher, allmäligcr Übergänge kaum als eigene Varietäten unterscheiden lassen. Überhaupt sind bei jungen Individuen die Orbitalleisten minder hoch und scharf ausgeprägt als bei alten. — Fundorte: Madras, Ceylon, Java, Calcutta, Simla (in einer Höhe von 6 — 8000 Fuss), Amoy (von letzterem Fundorte durch Henrn Consul Swinhoe). 8. Art BUFO SPINIPE3 spec. Fitz. Sy n. Docidophryne spinipes Fitz. Ausb. p. 415. Ghar. Oberseite des Kopfes concav ; Stirnleisten wie bei Bufo melanostictus , Parotiden sehr schmal , lang, doch etwas kürzer cds der Kopf , schic ach nierenförmig gebo- gen’, Tympanum oval, deutlich sichtbar, viel kleiner als das Auge’ Aussenrand der Augendecke stark verdickt; zwei Beihen grösserer Warzen am Bücken; innerer Tarsenrand mit einer schwach entwickelten häutigen Falte oder einer Beihe grösserer Warzen; Schwimmhaut zwischen den Zehen vollständig, doch an der vierten Zehe nur bis zum Ende des ersten Gliedes reichend; Körper aschgrau oder braungrau; Warzen des Bückens und der Extremitäten wie bei Bufo me- lanostictus mit einem stachligen, hornigen Überzüge; Körpergestalt bedeutend schlanker und weniger gewölbt als bei Bufo melanostictus ; zwei Ballen am Meta- car pus; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens etwas comprimirt; Vor- sprung am Metatarsus der fünften Zehe konisch; Männchen mit langen Spalt- öffnungen zum einfachen Stimmsacke. Das Vorkommen einer Hautfalte am inneren Tarsenrande, die auffallende Länge der schmalen Parotiden und die bedeutend gestrecktere Körpergestalt unterscheidet diese Art von dem nahe verwandten Bufo melanostictus. Die Orbitalleisten senden einen Seitenast nach hinten und innen zur Occipitalgegend, der mit dem der entgegengesetzten Seite convergirt, ohne ihn zu erreichen, und theilen sich am hinteren Augenwinkel gablig. Die Kopfhaut ist dünn, und liegt fest den glatten Kopfknochen an. Die Augendecke endigt nach aussen in einen wulstig aufgetriebenen Rand und ist mit ziemlich grossen Warzen besetzt. Das Tympanum ist stets deut- lich sichtbar, oval, viel kleiner als das Auge, und am vorderen und oberen Rande wie bei Bufo melanostictus von dem gablig getheilten Ende der Occipitalleiste umschlossen. Die Rücken- warzen sind ziemlich gross, bilden zunächst der Mittellinie des Rückens eine paarige Längsreihe, welche in der Regel nach vorne nur bis zum hinteren Ende der Parotiden reicht. Die Warzen an den Seiten des Körpers sind nicht so stark entwickelt als die am Rücken, noch viel kleiner endlich sind die dicht an einander gedrängten Warzen an der Bauchseite. Sämmtliche Warzen des Rückens tragen häufig einen hornigen Stachelüberzug, der insbesondere an den Warzen der Extremitäten sehr fein zugespitzt ist. Die Zunge ist sehr lang, vorne schmal, nach hinten allmälig an Breite zunehmend, ganzrandig. Bei drei Männchen ist abnormer Weise nur eine Spaltöffnung zum Stimmsacke an der Kehle vorhanden. Vier Männchen von den Nikobaren. 6 * 44 Dr. Franz Steindachner. 9. Art BUFO BIPORCATUS Sc hl eg. Syn. Docidophryne biporcata Fitz. Ausb. Char. Oberseite des Kopfes concav; Schnauze zugespitzt , schmal mit stark erhöhten , stumpfen Randleisten ; Stirnleisten parallel zu einander laufend , schmal , ziem- lich hoch ; eine gleichfalls knöcherne , stumpfe Leiste am hinteren Augenrande mit einem zum oberen Tympanumrande ziehenden Seitenastei Tympanum deut- lich sichtbar i an den Seiten des Rumpfes eine , insbesondere bei jungen Individuen stark entwickelte Hautleiste , die mit Warzen besetzt ist ; keine Hautfalte am inneren Tarsenrandei Parotiden kurz, stark gewölbt, rundlich oder oval. Ein grosses, entfärbtes Exemplar aus Java, durch R. v. Frauenfeld; ein zweites klei- neres Exemplar mit schwarzen Marmorirungen und Flecken am gelbgefärbten Bauche, an den Seiten des Rumpfes und mit schwärzlichen Querbinden an den hinteren Extremitäten von Celebes (Geschenk des Verfassers). 10. Art BUFO ASPER Schl eg. Syn. Plwynodis asper Fitz. Ausb. — Cyclogaster borneensis Fitz. Mus. Vind. Char. Kopf breit, an der Oberseite concav, ohne deutlich vorspringende , scharfkan- tige Orbitalleisten ', eine grosse, dicke Knochenanschwellung zwischen den Augen und Parotiden •, letztere oval, kurz, stark gewölbt', Tympanum sehr klein, mehr oder minder deutlich sichtbar ; der ganze Körper mit grösseren und kleineren spitzigen Warzen dicht besetzt',’ eine Hautfalte am inneren Tarsenrande ; eine mehr oder minder tiefe Furche an der Mittellinie des Rückens’, Schwimmhaut zwischen den Zehen vollständig ; schmale Hautsäume an den Rändern der Finger : Rücken rothbraun ; Bauchseite gelb , insbesondere bei Männchen verschwommen braun marmorirt , Kieferränder gelb und dunkelbraun gefleckt oder gestreift. Drei grosse, wohlerhaltene Exemplare von Java. Ein Prachtexemplar aus Borneo. 11. Art BUFO CELEBENSIS Schleg. Syn. Leptophryne leiogctster Fitz. Mus. Vind. — Bufo galeatus Günth. Char. Schnauzenrand mit einer scharfkantigen Hautleiste, die sich unmittelbar in den gleichfalls schneidigen Aussenrand der oberen Augendecke fortsetzt’, eine seh- schwach entwickelte knöcherne Augenleiste, mit der Hautleiste der Schnauze nicht zusammenhängend; eine grosse Knochenanschwellung zwischen dem hinteren Augenwinkel und den länglichen, schmalen Parotiden , von letzteren häufig durch eine Einschnürung getrennt oder mit diesen äusserlich ein Ganzes bildend; Trom- melfell länglich, klein , undeutlich sichtbar; Schwimmhaut zwischen den Zehen unvollständig , keine Falte am inneren Tarsenrande ; Extremitäten schla7ik ; zahlreiche kleinere und grössere spitze Warzen am Rücken und auf den Extremi- täten; Bauchwarzen rundlich, dicht aneinander gedrängt, sehr klein; eine , insbesondere bei jungen Individuen ganz deutlich entwickelte Hautfalte an den Seiten des Rumpfes; kleine schwarze Flecken oder undeutliche, winkelförmig 45 Amphibi en. gebogene Querbinden am Bücken, ein dreieckiger Fleck auf der Stirne und Quer- binden auf den Extremitäten bei jungen Exemplaren ; alte Individuen häufig ganz einfärbig am Bücken, braun ; Bauchseite gelbbraun , dunkler marmorirt', Kieferränder abwechselnd hell und dunkel gefleckt. Ein grosses Exemplar (aus dem Leydner Museum) und drei kleinere (Geschenk des Ver- fassers) von Celebes, ein Exemplar von Java. Bei zwei Exemplaren sind die Parotiden von der erwähnten Knochenanschwellung hinter dem Auge nicht gesondert, bei einem Exemplar nur an der rechten Körperseite. 12. Art BUFO MARINUS sp. Finne. Syn. Bufo agua Latr., Dum., Bibr. Char. Körpergestalt sehr gedrungen’, Stirne concav: ; eine stark vorspringende Knochenleiste am Schnauzenrande, sowie am oberen und hinteren Augenrande ; Parotiden sehr stark entwickelt , oval, rhomdenförmig oder elliptisch ; eine mässig entwickelte Falte am inneren Tarsenrande’, Zehen zur Hälfte durch eine Schwimmhaut verbunden ; Tympanum klein, deutlich sichtbar ; zwei grosse, runde, plattgedrückte Ballen am Metacarpus, zwei etwas kleinere am Metatarsus ; Bückenwarzen im Verhältnisse zur Grösse des Körpers nur mässig entwickelt ; zuweilen mit zahlreichen kleinen Stacheln besetzt’, Bücken einfärbig braun oder mit zwei grossen, breiten, schwarzen, weissgefleckten Längsbinden, getrennt durch eine breite helle Vertebrallinie. Zwei der eingesendeten grossen Exemplare entsprechen der einfarbigen Variatio lazarus, zwei Weibchen der Variatio icterica; erstere sind von Dr. Fitzinger im Cataloge der Aus- beute der österr. Naturforcher als Docidophryne lazarus , letztere als Doc. icterica angeführt. — Brasilien. 13. Art BUFO NASUTULUS Wiegm. Syn. Bufo nasutulus Wiegm. Isis 1833. — Bufo strumosus Daud. , Wiegm. — Bufo granulosus Spix. Spec. nov. Ran. Bras., Tab. XXI, Fig. 2. — Bufo globulosus Spix (sec. Pet.). Char. Körper gestalt gedrungen-, Stirne concav mit scharf randiger, knöcherner Orbi- talleiste’, Oberseite der Schnauze schmal mit erhöhten Bandleisten, welche vorne an der Schnauzenspitze im Bogen die seitlich gestellten Karinen einschliessen ; Parotiden oval oder dreieckig, mässig entwickelt’, Bücken mit zahllosen, grossen konischen Warzen’, Bauchseite mit äusserst kleinen dichtgedrängten Warzen; Munclspalte weit, bogenförmig gerundet-, Tympanum rund, deutlich sichtbar, viel kleiner als das Auge; Stirnleiste mit einem schief nach innen und hinten zur Hinterhauptgegend laufenden Seitenaste , und einem zweiten kurzen horizontal- laufenden Aste, welcher das Tympanum am oberen Bande umgibt; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens konisch zugespitzt; Bücken hellbraun, dunkler marmorirt , Bauch und Kehle weisslich. Die uns vorliegenden Exemplare entsprechen ganz genau Spix’s vortrefflicher Abbildung von Bufo granulosus. — Cai^ara. 46 Dr. Franz Steindachner. 14. Art BUFO ORNATUS Spix. Syn. Otolophus cinctus Fitz. — Bufo cinctus Ne uw. — Bufo melanotis Dum., Bibr. Char. Stirne concav , mehr oder minder breit ; eine knöcherne , massig erhöhte Leiste am oberen und hinteren Augenrande sowie am oberen Ty mp anumrande ; Schnauze abgestumpft mit fast vertical gestelltem vorderen Abfalle , selten nasenförmig schwach vorragend, Zügelgegend eingedrückt ; Tympanum deutlich sichtbar , oval oder rund , ziemlich gross , doch kleiner als das Auge; eine drüsige Haut- falte am hinteren Bande des Trommelfelles; Parotiden massig oder schwach ent- wickelt, länglichrund; grössere Warzen in einer Längsreihe an den Seiten des Körpers , nicht selten auf einer deutlich entwickelten Hautfalte sitzend; zahl- reiche, rundliche , ziemlich grosse Warzen am Bücken und auf den Extremitäten , häufig mit vielen , sehr zarten , hornigen Stachelchen besetzt; eine sehr schwach entwickelte , mit kleinen Warzen besetzte Hautfalte am inneren Tarsenrande; Finger- und Zehenenden knopfförmig verdickt , Finger mit schmalen Hautleisten an den Seitenrändern; Zehen zur Hälfte durch eine Schwimmhaut verbunden , die sich als ein schmaler Hautsaum bis zu den Enden der einzelnen Zehen fort- setzt; ein deutlicher Hautsaum am äusseren Seitenrande der ersten und letzten Zehe; ein grosser rundlicher B allen am Metacarpus der drei äusseren Zehen , ein ebenso langer , aber viel schmälerer Ballen am Metacarpus des Daumens; zioei konische Tuberkel am Metatarsus; Tympanumg egend stets mehr oder minder intensiv schwarzbraun ; eine helle Querbinde mit intensiv dunkelbraunem Seiten- rande von der Mitte des unteren Augenrandes zum Oberkieferrande ziehend; sehr häufig eine dunkelbraune Querbinde auf der Stirne; Bücken grau oder braun , mit oder ohne helle Vertebralbinde , welche , wenn vorhanden , an den Seitenrändern breit rothbraun eingefasst ist; zuweilen grosse , rothbraune Flecken mit heller Umrandung in zioei Längsreihen zunächst der Mittellinie des Bückens; Extremi- täten an der Oberseite querüber mehr oder minder deutlich dunkelbraun gebän- dert; Bauchseite mit kleinen , dichtgedrängten Warzen besetzt , einfarbig gelblich oder verschwommen dunkel gefleckt. Die Gestalt des Kopfes variirt nach dem Alter; bei jüngeren Individuen ist die Stirne bedeutend schmäler und die Stirnleisten convergiren stärker nach vorne als bei älteren. Die Schnauzenkante ist stets deutlich ausgeprägt, und trägt eine verdickte häutige Randleiste, welche sich unmittelbar in den gleichfalls verdickten Aussenrand der oberen Augendecke fortsetzt. Ungefähr in der Mitte des oberen Augenrandes zieht von der Stirnleiste ein bald mehr, bald minder deutlich entwickelter Kamm nach innen und hinten zur Hinterhauptsgegend und ist in der von Max. Prinzen zu Wied gegebenen vortrefflichen Abbildung von Bufo cinctus (untere Figur) deutlich zu sehen. Bei eben dieser Zeichnung bemerkt man auch die geringe Entwick- lung der Parotiden bei einzelnen Individuen. Der grosse Tympanumfleck ist zuweilen nicht besonders scharf ausgeprägt, doch stets angedeutet, reicht nach vorne bis zur hellen Querbinde, welche vom unteren Augenrande zum Oberkieferrande zieht, und setzt sich nach der Angabe des Amphibien. 47 Prinzen Wied nur bei Weibchen häufig bis zur Lendengegend fort. — Diese Art ist sehr ge- mein in den Sümpfen Brasiliens und soll eine Länge von 5" und darüber erreichen. Das grösste Exemplar in den Sammlungen des Wiener Museums misst nur 3'/a" in der Körperlänge. — Zehn Exemplare von 2 — 21/a" Länge, aus der Umgebung von Rio Janeiro durch Herrn Zelebor und Ritter v. Frauenfeld. 15. Art BUFO MARGARITIFER spec. Laur., Dum., Bibr. Syn. Otilophus perlatus Cuv. — Bufo naricus, nasutus, acutirostris Spix., etc. Char. Schnauze sehr schmal , zugespitzt , mehr oder minder bedeutend nasenförmig vor gezogen, an der Spitze häufig quer abgestutzt ; Augen- und Trommelfiellleisten bei älteren Individuen , vorzüglich bei Weibchen , stark erhöht ; Tympanumleiste dachförmig über den oberen Rand des Trommelfelles hervorragend ; Extremitäten schlank ; Zehen mit Ausnahme der vierten (wenigstens bei jungen Individuen) fast vollständig durch eine Schwimmhaut verbunden ; Hautsäume am Aussen- rande der ersten und letzten Zehe und an den Rändern sämmtlicher Finger ; zwei konische Vorsprünge am Metatarsus , zwei ovale Schwielen am Metacarpus ; Tympanum klein , mehr oder minder deutlich sichtbar ; Parotiden klein , länglich : eine deutlich ausgeprägte Hautfalte an den Seiten des Rumpfes , unmittelbar am hinteren oder zuweilen selbst am vorderen Ende des Tympanums beginnend , mit kleinen , spitzen Wärzchen besetzt ; Rücken- und Bauchwarzen sehr klein: Rücken olivengrün oder bräunlich mit oder ohne helle Vertebrallinie ; häufig einige dunkelbraune Flecken , die bei manchen Exemplaren mit der dunkeln Rand- einfassung des Rückenstreifens zusammenflies sen zu jeder Seite der Mittellinie des Rückens , oft nur in der Steissgegend vorhanden ; in der Regel eine dunkel rothbraune Querbinde oder ein dreieckiger Fleck an der Stirne', Extremitäten quer gebändert; Bauchseite und Seiten des Rumpfes marmorirt , erstere nicht selten ganz einfärbig. Sechs kleine Exemplare (zwei Weibchen und vier Männchen) vom Rio branco (S. Maria), Rio marmore, von Matogrosso und Cai^ara in Brasilien, gesammelt von Johann Natt er er; ein leider ganz vertrocknetes Exemplar in der Sammlung des Novara-Museums. Sectio HYLAEFORMIA Dum., Bibr. part. (Sectio Hylina Günth.) Char. Zähne in den Kiefern , Haftscheiben an den Fingern und: Zehen. FAMILIE POLYPEI) ATII) AE. (Farn. Polypedatidae et Ilylodidae G ü n th.J Char. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht plattgedrückt ; keine Parotiden; Zehen mit oder ohne Schwimmhäute. Gatt. HYLARANA tscii,, günth. Char. Kör per gestalt R ana-ähnlich; Zähne am Gaumen , Haftscheiben mässig ent- wickelt, oval; eine drüsige Hautfalte an jeder Seite des Rückens; Finger frei; 48 JDr. Franz Steindachner. Zehen mit Schwimmhäuten versehen ; Zunge länglich , gelappt ; Männchen mit einem inneren Kehlsacke. 1. Art HYLARANA MALABARICA sp. Dum., Bibr. *). Syn. Rana malabarica Dum., Bibr. - — Hydrophylax maldbaricus Fitz. Ausb. Char. Schnauze ziemlich lang , zugespitzt • Zehen zur Hälfte durch Schwimmhäute verkünden- Haftscheiben an Fingern insbesondere undeutlich entwickelt- Tym- panum gross , rund - Hautfalte an dem Seitenrande des Rückens mässig aus- gebildet, zuweilen am unteren Rande schwärzlich eingefasst ; Oberkiefer mit einer undeutlich ausgeprägten silberweissen Längsbinde : eine schmale , zuweilen undeut- liche, schwärzliche Binde unmittelbar unter der Schnauzenkante- eine Hautfalte zwischen dem Mundwinkel und der Achselgegend ; eine zweite am hinteren Rande des Tympanums ; eine bogenförmig gekrümmte Längsreihe schwarzer Flecken an den Seiten des Körpers zwischen dem hinteren Rande des Tympanums und den Lenden- eine schwarze Binde an der Vorderseite des Oberarmes ; schwärzliche und helle Marmorirungen an der Hinterseite der Schenkel- TJnterkieferrand weiss und schwarz gefleckt - drei Ballen am Metacarpus , zwei Vorsprünge am Metatarsus ; Seiten des Rumpfes (mindestens bei alten Exemplaren) mit grossen , schioach vortretenden Warzen. An einem der von uns untersuchten Exemplare ist unter der Rückenfalte noch die Spur einer zweiten an den Seiten des Rumpfes zu sehen, fehlt aber an den übrigen Exemplaren. — Hongkong. 2. Art HYLARANA ERYTIIRAEA spec. Sc hl eg. Syn. Limnodynastes erythraeus D um., Bibr., Fitz. Char. Körper gestalt schlank- Schnauze ziemlich lang , zugespitzt ; an jeder Seite des Rückens eine breite , weisse , d7'üsige Falte - unter dieser eine breite Binde von der Grundfarbe des Rückens ; Tympanum ebenso gross wie das Auge , deut- lich sichtbar- Zehen fast vollständig durch Schwimmhäute verbunden ; eine schmale , weisse Binde am Oberkieferrande. Zwei Exemplare von Java, durch Herrn Zelebor. *) In dasselbe Geschlecht gehört auch Rana coeruleopunctata Steind., Batr. Mittheilungen p. 26 (26 4), Taf. XV, Fig. 1 — 15 und unterscheidet sich von der nahe verwandten Hylarana malabarica durch die minder gestreckte Gestalt des Körpers, die geringere Länge und etwas grössere Breite des Kopfes, durch die dichte, feine Granulirung der Rückenhaut, durch den Mangel einer Tympanumfalte und der Flecken an den Seiten des Körpers, sowie endlich durch den viel geringeren Umfang des Tympanums. Die drüsige Falte an den Seiten des Rumpfes und die Haftballen an den Fingern sind zugleich wie bei Hylarana malabarica D. B. schwach entwickelt, die äusseren Nasenöffnungen sehr klein, punktförmig; die weisse schmale Längsbinde über dem Rande des Oberkiefers dagegen ist scharf ausgeprägt und läuft von der Mitte des unteren Augenrandes angefangen bis zur Achselgegend über eine deutlich vorspringende drüsige Falte hin. Der Rücken ist mit zahlreichen, kleinen und unregelmässigen blaugrünen Flecken geziert, während die Oberseite der hinteren Extremitäten zahlreiche schmale, dunkle Querbinden trägt. 49 Amphibien. Gatt. POLYPEDATES dum., birr. .Gkar. Haftscheiben an Fingern und Zehen sehr stark entwickelt , rundlich ; Finger frei oder mit schwach entwickelter , Zehen mit weiter Schwimmhaut versehen ; Zähne am Gaumen ; Tympanurn mehr oder minder deutlich sichtbar ; Zunge gelappt ; keine drüsige Fcdte an den Seiten des Rumpfes. Art POLYPEDATES QUADRILINEATUS spec. Wiegm. Syn. Limnodytes celebensis Fitz. — Limnodytes chalconatus Fitz. (nec. Dum., Bibr.). Char. Vier schwärzliche Längsbinden , seltener fünf an der Oberseite des Körpers ; Kopfhaut in der Regel am Hinterhaupte und an der Stirne innig mit der rauhen Oberseite der entsprechenden Kopf knochen verbunden ; eine drüsige Hautfalte vom hinteren Augenrande über das Tympanurn hinweg zur Achselgegend ziehend ; Finger frei', Gaumenzähne in zwei conv er gir enden Reihen zwischen den inneren Nasenöffnungen ; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens und Metacarpus- ballen länglich , schwach entwickelt. Zwei Exemplare von bedeutender Grösse, auf Java gesammelt von Herrn Zelebor. Gatt. PiACOPHOUUS KÜHL. Char. Gaumenzähne in zwei schwach conv er gir enden Reihen , welche am vorderen Ende der inneren Nasenöffnungen beginnen ; Haut glatt-, Haftscheiben stark entwickelt; Finger und Zehen mit vollständigen Schwimmhäuten ; Tympanurn deutlich sicht- bar; Zunge länglich , gelappt ; Männchen mit einem inneren , einfachen Kehlsack. Art RACOPHORUS REINWARDTII Boie. Char. Kopf ziemlich breit , abgerundet ; Schwimmhaut mit grossen , blauschwarzen Flecken ; ähnlich gefärbte Flecken an den Seiten des Körpers zunächst der Achselgegend ; Bauchseite warzig, zuweilen mit kleinen, blauschwarzen Fleckchen geziert; Gaumenzähne durch einen weiten Zwischenraum von einander getrennt. Drei wohlerhaltene Exemplare von Java. Gatt. USA PSI S COPE. Char. Körpergestalt schlank, hintere Extremitäten sehr lang; Haftscheiben sehr schwach entwickelt , insbesondere an den Fingern; letztere frei, Zehen durch eine Schwimmhaut vollständig verbunden , Daumen den übrigen Fingern entgegen- gestellt; Tympanurn deutlich sichtbar ; Gaumenzßhne in zwei kleinen kurzen Grup- pen, welche schic ach nach hinten convergiren oder aber fast parallel zu einander liegen , zwischen und etwas hinter den inneren Karinen ; Zunge rundlich; Quer- fortsätze des Sacralwirbels schwach kegelförmig ; Männchen mit einem weiten, sehr dehnbaren, einfachen Kehlsack. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Steindachner. Amphibien. 7 50 Dr. Franz Steindachner. Art LISAPSUS LIMELLÜM Cope. Syn. Hyla quadrihneata Natt, in 1. — Podonectes palmatus Fitz., Mus. Vind. — Pseudis minuta Steind. (nec Günther) Batrach. Mitth. p. 24 (262), Taf. XI, Fig. 2 — 4 (exclus. Synon. Pseudis minuta Günther, Hyla bipunctata Spix. et Pseudis brasiliensis Wie gm.). Char. Rilckenhaat dicht and fein granulirt, ähnlich wie bei Pseudis paradoxa; Bauch- seite mit kleinen Wärzchen besetzt ; zwei sehr kleine längliche Schwielen am Meta- carpus; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens sehr schwach entwickelt ; Schnauze dreieckig , vorne abgestumpft , kaum länger als das verhältnissmässig grosse Auge ; eine silberhelle Linie zwischen dem hinteren Rande des Tympanums und den Lenden, häufig eine zweite gleichfalls paarige Linie an den Seiten des Rückens, am hinteren Augenwinkel beginnend: Rücken mit bräunlichen kleinen unregelmässigen Flecken oder netzf örmiger Marmor irung , zuweilen jeder seits mit zwei schmalen, unregelmässigen Längsbinden-, Oberseite der Extremitäten schief und quer gebändert. Brasilien. Gatt. HYPEROLIUS RAPP. Syn. Eucnemis Dum., Bibr., Fitz. Char. Keine Gaumenzähne; Zunge gross, rhomben- oder herzförmig gelappt; Tym- panum mehr oder minder deutlich sichtbar; Finger frei oder zum Theile, Zehen vollständig durch eine iceite Schwimmhaut verbunden; Oberarm und Ober- schenkel in der Regel ungefärbt; Männchen mit einem inneren Stimmsack an der Kehle. 1. Art HYPEROLIUS HORSTOCKII spec. Sch lg. Syn. Eucnemis Horstockii D. B. Fitz. Char. Tympanum kaum sichtbar; Zunge herzförmig mit rundlichen Lappen ; Körper- gestalt sehr gestreckt; eine bräunliche, schwarzgesäumte oder einfärbig schwarze Längsbinde zwischen der Schnauzenspitze und der Lendengegend oder nur längs der Zügelgegend ; über dieser Binde eine iceissliche Linie; Schnauze dreieckig, vorne abgerundet; Kopf vom Rumpfe nicht deutlich geschieden; Finger mit schwach entwickelter Schwimmhaut. Ein Exemplar vom Cap der guten Hoffnung. 2. Art HYPERILIUS MARMOR ATUS Rapp, var. angolensis. Char. Zunge herzförmig ; Finger unvollständig , Zehen vollständig durch eine weite Schwimmhaut verbunden ; hintere Extremitäten lang und dünn; Rücken- und Oberseite der Extremitäten braun, erstere mit unregelmässigen gelben Flecken oder netzförmigen Linien, oder aber mit einem paarigen seitlichen, gelben Längs- striche und unregelmässigen gelben Flecken und Strichen auf der Mitte des Rückens; Extremitäten mit gelben Pimkten und Strichelchen; Rücken glatt, Bauchseite mit kleinen Wärzchen ; Kopf kurz, Schnauze vorne stark abgerundet ; Tympanum unsichtbar ; kleine Wärzchen zunächst den Mundwinkeln. Amphib ien. 51 Die einzelnen Arten des Geschlechtes Tfyyerolius variiren so auffallend in der Zeichnung des Körpers, dass es ohne Untersuchung einer grösseren Reihe von Exemplaren sehr schwierig ist, die Grenzen einer Art zu fixiren. Die beiden uns vorliegenden Exemplare stimmen weder mit H. marmoralus noch mit H. parallelus genau überein und scheinen in der Körperzeichnung fast den Übergang zwischen diesen beiden Arten zu vermitteln, doch entspricht die Körper- gestalt so ziemlich der von M. marmoratus. An den Seiten des Rückens liegt ein heller Längs- strich, welcher sich bereits vor der Lendengegend in zahlreiche, kurze, unregelmässig gestellte Linien auflöst; eines der beiden Individuen zeigt auch eine Vertebrallinie, welche jedoch stellenweise unterbrochen ist, und nicht in vollständig gerader Richtung nach hinten läuft. Das zweite Exemplar dagegen ist am Rücken mit einigen Querstrichen und gebogenen Linien geziert. Die Oberseite der Extremitäten, mit Ausnahme der Oberschenkel, ist bei beiden Individuen braun, und mit mehreren Punkten und unregelmässigen Querstrichen von weisslicher Färbung versehen. Das Auge ist ziemlich gross und gleicht an Länge genau der Breite der flachen Stirne; Zunge herzförmig mit stark entwickelten, abgerundeten Lappen. Kehlsack der Männchen sehr weit, mit sehr stark ausdehnbaren, dünnen Wandungen, schwärzlichbraun. — Ein Männchen und ein Weibchen aus Angola, im Tausche erhalten von Herrn Director Bocage in Lissabon. 3. Art IIYPEROLIUS BOCAGEI n. sp. Char. Körper gestalt verlängert, stark gestreckt- Kopf breit, vorne abgerundet, stark deprimirt ; Stirne fach - einzelne, sehr flache, wenig vorspringende Warzen am Bücken , in etwas grösserer Zahl an der Oberseite des Kopfes- Tympanum klein, kaum sichtbar ; Zunge herzförmig , gross , mit breiten Lappen ; nur die beiden äusseren Finger zur Hälfte , sämmtliche Zehen aber vollständig durch eine Schwimmhaut verbunden ; Inter-Metacarpushaut sehr dünn, dehnbar ; Kehle und Bauch mit zahlreichen , fluchen Wärzchen, Brust glatt ; Bücken hellbraun , wie die Oberseite und Seitenabfädle des Kopfes und der Extremitäten (mit Ausnahme der Oberschenkel) und der Enterkieferrand mit äusserst zarten , zu kleinen Gruppen vereinigten schwärzlichen Punkten besetzt . Ein Weibchen von Angola. 4. Art HYPEROLIUS MADAGASCARIENSIS Dum., Bibr. Char. Körpergestalt gedrungen ; Kopf breit, kurz, etwas gewölbt-, Schnauze drei- eckig, vorne abgestumpft ; kleine Wärzchen an den Mundwinkeln ; Auge gross-, Tympanum unsichtbar - zuweilen mit kleinen, runden , dunkelbraunen Flecken gemischt ; zahlreiche , äusserst ferne dunkle Pünktchen am Bücken und an der Oberseite der Extremitäten (mit Ausnahme der Oberschenkel)- eine dunkle Längsbinde zwischen der Schnauzenspitze und der Achselgegend , oder nur längs der Schnauzenspitze-, Bückenhaut glatt ; Bauchseite zuweilen mit dichtgedrängten, platten Wärzchen besetzt; Finger mit schioach entwickelter Schwimmhaut. Das Wiener Museum erhielt drei Exemplare dieser Art aus Madagascar durch Frau Ida Pfeiffer; bei zwei Individuen ist der Rücken milchfarben und mit zahllosen, äusserst zarten braunen Pünktchen dicht übersäet; das dritte Exemplar zeigt aber eine grauviolette Färbung und enthält nebst den Pünktchen noch viele kleine, rundliche Flecken am Rücken und auf der 7 * Dr. Franz Steindachner. Oberseite der Extremitäten. Die Zunge ist sehr gross, rhombenförmig, schwach gelappt; die Zügelbinde stets sehr scharf ausgeprägt, und zwar bräunlich mit schwarzem Saume oder tief- schwarz ohne Randeinfassung. 5. Art HYPEROLIUS IDAE n. sp. Ghar. Körpergestalt ähnlich wie hei H. Horstockii ; Kopf undeutlich vom Kumpfe abgesetzt , an der Basis etwas breiter als letzterer ; Stirne schwach gewölbt ; Schnauze vorne abgestumpft ; Tympanum sichtbar , klein , rund- Kücken grünlich- grau; grosse , loeisse Flecken an den Seiten des Kumpfes und an der Vorder- seite der Schenkel, sowie des Oberarmes, durch dunkelbraune Zwischenräume von einander getrennt ; Zunge länglich mit Verhältnis smässig langen , ovalen Lappen. Ausnahmsweise sind bei dieser Art Schenkel und Oberarm dunkelgefärbt und wie die Seiten des Körpers mit grossen weisslichen Flecken geziert. Nur zwischen dem dritten und vierten Finger zeigt sich deutlich ein Schwimmhautrudiment, die übrigen Finger sind frei, die Zehen dagegen vollständig verbunden. Oberseite des Körpers grünlichgrau und vollkommen glatt wie Brust und Kehle; Bauch mit dichtgedrängten , platten Wärzchen. Ein silberweisser Strich unter dem Auge. — Ein kleines Weibchen von Madagascar, durch Frau Ida Pfeiffer. Gatt. CROSSODACTYLUS dum., bibr. Ghar. Keine Gaumenzähne ; Finger frei-, Zehen mit mehr oder minder stark ent- wickelten Hautsäumen an den Seitenrändern-, Haftscheiben, insbesondere an den Fingern, nicht ganz deutlich entwickelt ; innerer Tarsenrand mit einer breiten Membrane oder massig ausgebildeten Hautfalte', Zunge ziemlich dick, rundlich, nur zunächst den Kändern frei- ganzrandig ; Männchen ohne Stimmsack- Tympanum deutlich sichtbar - Metatarsus und Metacarpus mit zwei Vorsprüngen (bei der bis jetzt bekannten, einzigen Art). Art CROSSODACTYLUS GAUDICHAUDÜ Dum., Bibr. Syn. Crossodactylus Gaudichaudii et Phyllobates fuscigula Fitz. Ghar. Kücken olivenfarben, dunkelgrau oder braun, mit Ausnahme der Steissgegend glatt- Seiten des Körpers und, Hinterseite der Schenkel warzig ; Oberseite der hinteren Extremitäten schief gebändert ; Schnauzenspitze schwach nasenförmig über den Mundrand, vor gezogen-, Tympanum kleiner als das Auge. Die von uns untersuchten Exemplare sind durchgängig Männchen und tragen, mit Aus- nahme des grössten Exemplares, an dem Innenrande der Tarsen eine breite, dünne, freie Mem- brane; bei dem grössten Exemplare von 13'" in der Körperlänge findet sich statt letzterer nur eine schwach entwickelte Falte vor. Am Metacarpus des Daumens liegen bei den Männchen 2 — 5 kleine, spitzige Stacheln. Die Zunge ist nur zunächst den Rändern frei, doch variirt die Breite des freien Randtheiles ein wenig. Bei zwei Exemplaren ist die Zunge am hinteren Theile nicht viel weniger frei, als es bei anderen Gattungen mit runder Zunge der Fall ist. Warum Dr. Fitzinger einige Exemplare als Phyllobates fuscigula bestimmte, da doch dieselben den breiten Hautlappen am Tarsus zeigen und die Ränder der Finger mit Hautsäumen besetzt sind, ist mir nicht erklärlich. — Sieben Exemplare, von denen zwei leider verdorben sind, aus Bra- silien (Umgebung von Rio Janeiro) durch Herrn Zelebor. A mphib i en. 53 Gatt. PHYLLOBATES bibr. Char. Keine Zähne am Gaumen ; Finger und Zehen frei , ohne Hautsäume an den Bändern ; Tarsen ohne Membrane ; Zunge länglich oder rund,, ganzrandig oder seicht eingebuchtet ; Tympanum sichtbar. 1. Art PHYLLOBATES GLANDULOSUS Fitz. Char. Kopf dreieckig ; Tympanum klein , deutlich sichtbar ; Stirne und Schnauze schwach gewölbt , ohne Schnauzenkante ; Zunge länglichrund , ganzrandig ; Unter- kiefer in der Mitte knopfförmig erhöht ; Schnauzenspitze nasenförmig über den Mundrand vorgezogen ; einige , grössere , längliche Warzen an den Seiten des Körpers zunächst und in der Lendengegend ; eine parotidenähnliche Drüse an der Hinter seite der Schenkel zunächst der Aftermündung ; zahlreiche kleine Warzen an der Hinterseite der Schenkel , an der Unterseite der Tarsen und an der Fusssohle; zwei ziemlich grosse Ballen am Metacarpus , zwei kleinere am Metatarsus; Gelenkballen an den Fingern stark entwickelt ; eine Furche an der Mittellinie des Bückens ; Körperfarbe hellbraun , undeutliche kleine braune Flecken an den Seiten des Körpers ; Extremitäten an der Oberseite quer gebändert. Ein kleines Exemplar aus Brasilien, durch R. v. Frauenfeld. 2. Art PHYLLOBATES PERUENSIS n. spec. Char. Körper gestalt ähnlich wie bei Hyla arborea ; Zunge nahezu rund , hinten seicht eingebuchtet ; Tympanum sehr klein , deutlich sichtbar ; Schnauze dreieckig , vorne stark abgestumpft , mit mässig entwickelter Seitenkante ; Länge des Auges der Stirnbreite nachstehend : Zügelgegend eingedrückt ■ Bücken glatt , braun mit kleinen , rundlichen , helleren Flecken : Bauch , Seiten des Körpers und Lnter seite der Schenkel mit zahlreichen , platten Wärzchen ; hintere Extremitäten nur mässig lang ; zwei Ballen am Metacarpus ; ein Vorsprung am Metatarsus : Unterkiefer vorne mit drei schwachen Erhöhungen. Ein Weibchen aus Peru (Geschenk des Verfassers). Gatt. HYLODES FITZ. Char. Zähne am Gaumen in länglichen , conv er gir enden oder gebogenen, nahezu quer- gestellten Bethen hinter und zwischen den inneren Nasen Öff nungen ; Tympanum sichtbar ; Zunge gross , nahezu herzförmig mit schwach entwickelten Lappen am hinteren , eingebuchteten Bande , oder aber ganzrandig : Finger und Zehen frei ; Männchen mit einem inneren Stimmsacke an der Kehle. Art HYLODES GÜNTHERI Steind. Batr. Mitth. Syn. Euhyas Gravenhorstii Fitz. Char. Kopf zugespitzt , mässig breit ; Schnauze lang ; Tympanum klein , circa halb so gross wie das Auge; Zunge sehr gross, breit, hinten eingebuchtet; Bostralbinde 54 Dr. Franz Steindachner. mindestens stellenweise sehr deutlich ausgeprägt , schwärzlichbraun , bis zur Achselgegend , oder noch weiter nach hinten im Bogen bis zur Lendengegend fort- gesetzt] Schnauzenkante deutlich entwickelt ; eine FLautfalte am oberen und hin- teren Bande des Tympanums ; häufig einige zugespitzte , comprimirte Wärzchen am Mundwinkel ; Zähne am Gaumen auf zwei kurzen , stark comprimirten Bedien hinter und zwischen den inneren Nasenöffnungen ; häufig weissliche , ziem- lich grosse Flecken zwischen den Augen und auf der Oberseite der Schnauze ; dunkelbraune , hell gerundete Flecken an der Sinter Seite der Waden und auf der Oberseite der Tarsen ; mehr oder minder deutlich ausgeprägte Querbinden auf der Oberseite der Schenkel , Waden und an den Seiten des Kopfes ; ein intensiv brauner Fleck, der sich zuweilen zu einer Binde verlängert, über der Wurzel der Schenkel an den Lenden, ein zweiter hinter dem Tympanum ; zuweilen unregelmässige braune Marmorirungen am Bücken, der bald glatt ist, bald einzelne Warzen mit dunkler Umrandung an der Basis zeigt ; häufig zwei convergirende oder halb- mondförmig gekrümmte , zarte Ilautf alten im Vordertheile des Bückens ; stets kleine Wärzchen in grösserer oder geringerer Zahl auf der Stirne und Schnauze, sowie eine zarte, schioach vorspringende Vertebrallinie. Diese Art beschrieb ich bereits nach einem einzigen verblassten Individuum in meinen batrachologischen Mittheilungen; sie variirt so bedeutend in der Zeichnung und Färbung des Körpers, dass ich mich entschloss, auf Tafel IV eine Reihe von Varietäten möglichst genau darstel- len zu lassen. Ich war anfangs der Meinung, Euhyas Gravenhorstii F it z. m i t Ihjlodes laticegs Dum., Bi br. vereinigen zu dürfen (s. Batr. Mitth. p. 7, letzteZeile), nach genauer Untersuchung der ein- zelnen Exemplare und nach Vergleichung derselben mit dem Orginalexemplare von H. laticeys stellte sich jedoch die Identität ersterer Art mit Hyl. Güntherii m. zweifellos heraus. — Das Auge ist gross, die Schnauze circa li/amal so lang wie das Auge, dreieckig; sie verschmälert sich rasch nach vorne und ist an der Spitze abgestumpft. Die äusseren Nasenöffnungen liegen genau um eine Augenlänge vor dem Auge und noch einmal so weit von diesem als von der Schnauzen- spitze entfernt. — Die hinteren Extremitäten sind sehr lang, schlank; am Kniegelenke befindet sich häufig ein Wärzchen. Die Zügelgegend ist eingedrückt. — Bei einem ganz kleinen Exemplare liegt eine weissliche Querbinde zwischen den Augen und setzt sich seitlich in verticaler Rich- tung bis zum Oberkieferrande fort. Bei den grösseren Exemplaren löst sich diese Binde in einen oder zwei weisse Flecken auf. Der grosse weisse Schnauzenfleck, der bei zwei Exemplaren deutlich ausgeprägt ist, fehlt bei dem früher erwähnten kleinen Exemplare vollständig und ist bei einem vierten Individuum nur unmittelbar am vorderen Schnauzenabfalle angedeutet, bei einem fünften Exemplare endlich in zwei Flecken aufgelöst, von denen der eine ganz auf der Oberseite der Schnauze, der zweite zunächst und am vorderen Schnauzenabfalle liegt. Der Unterkieferrand ist stets abwechselnd hell und dunkel gefleckt; die dunkeln Flecken bilden die Fortsetzung der Querbinden der Kopfseiten. Die Grundfarbe des Rückens variirt und ist grau oder hellbraun; in der Regel liegen mehr oder minder deutlich ausgeprägte bräunliche Marmo- rirungen auf der Rückenfläche, nur bei einem Exemplare ist letztere nahezu einfärbig. Die Seiten des Körpers sind sehr undeutlich marmorirt. Die schwärzlichbraune Rostralbinde setzt sich in der Regel hinter dem Auge im Bogen bis zum Bauchrande ununterbrochen fort, löst sich Amphib ie n. 55 jedoch bei mehreren Exemplaren hinter dem Auge in einzelne Flecken auf. — Sechs Exemplare aus Brasilien, fünf derselben in der Umgebung von Rio Janeiro gesammelt (durch Herrn Zelebor und von Frauenfel d). 2. Art FIYLODES M ARTINICEN SIS Tsch. Char. Körpergestalt schlank ; Schnauze massig lang ; Gaumenzähne in zwei , nach Innen sehr schwach conv er gir enden , etwas gebogenen Reihen quer hinter den inneren Nasenöffnungen ; ein dreieckiger , grosser , brauner Fleck auf der Stirne zwischen den Augen ; eine kleine , halbmondförmig gebogene Querbinde auf der Mitte der Schnauzenfläche ; Rücken hellbraun , dunkel marmorirt , zuweilen mit einzelnen Wärzchen besetzt ; Tympanum deutlich sichtbar , viel kleiner als das Auge ; Zunge ganzrandig , hinten breit , halbkreisförmig abgerundet , vorne bedeutend schmäler. Acht Exemplare von Cuba (Geschenk des Verfassers). FAMILIE HYLIDAE günth. Char. Querfortsätze des Sacralwirbels platt, dreieckig ; keime Parotiden : Zehen mit Schwimmhäuten versehen. Gatt. LITORIA TSCH. Char. Körpergestalt gestreckt', Kopf lang, dreieckig, nach vorne allmälig an Breite abnehmend, zugespitzt', Zähne am Gaumen in zwei kleinen Gruppen zwischen den inneren Nasenöffnungen', Ilaftscheiben klein oder mässig entwickelt', hintere Extremitäten lang, schlank', Finger frei, Zehen zur Hälfte mit Schwimmhäuten versehen', Tympanum deutlich sichtbar', Zunge breit, ganzrandig oder schwach eingebuchtet ; erster Finger den übrigen entgegengestellt', Männchen mit einem inneren Kehlsack. 1. Art LITORTA FREYCINETI Dum., Bibr. Char. Schnauze lang, mit der Spitze über den Mundrand nasenförmig hervorragend • Oberseite der Schnauze und Vorderstirn stets mit einigen kleinen Warzen besetzt-, Zunge breit, hinten seicht eingebuchtet ; Metatarsus mit einem comprimir- ten, länglichen Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens : Zehen zur Hälfte durch eine Schwimmhaut verbunden ; innerer Tarsenrand mit einer deutlich ent- loickelten Hautleiste ; Metacarpus mit zwei länglichen Rallen', kleine Warzen an der Fusssohle; Rücken bei kleinen Exemplaren glatt, bei grösseren häufig mit kleinen Warzen und kurzen drüsigen Längsfalten besetzt, grau mit länglichen , dunkleren Flecken, welche zuioeilen stellenweise in einander fliessen; äussere Narinen in der Mitte der Schnauzenlänge gelegen ; Kieferränder und Hinterseite der Schenkel mit weissen Flecken. 56 Dr. Franz Steindachner. Fünf wohl erhaltene Exemplare aus der Umgebung von Sydney, gesammelt von Ritter v. Frauenfeld; ein kleines Exemplar von Neu-Südwales (Geschenk des Verfassers). 2. Art LITORIA NASUTA Gray. Char. Schnauze zugespitzt , nach vorne über den Mundrand konisch vor springend; äussere Marinen viel näher zur Schnauzenspitze als zum Auge gelegen; Bücken mit längeren und kürzeren Längsfalten und kleinen Warzen besetzt; eine schioach entwickelte Hautleiste am inneren Tarsenrande; Zehen zur Hälfte durch eine Schwimmhaut verbunden. Das von uns untersuchte Exemplar trägt am Rücken sechs Längsreihen kürzerer und längerer drüsiger Hautfalten sowie einzelne Warzen, ferner zwei helle Längshinden, welche durch eine, nach hinten an Breite zunehmende, dunkelgraue Mittelbinde zum grössten Theile von einander getrennt sind. An der Aussenseite der hellen Binden folgt eine viel breitere, dunkle Binde, welche aber nach unten allmälig in die Grundfarbe der Körperseiten übergeht. Vom vorderen Augenwinkel zieht wie bei Litovia Freycineti eine helle, schmale Binde zur . Wurzel des Vorderarmes. Die dunkle, fast schwarze Zügelbinde setzt sich bis zur Längenmitte der Körperseiten fort und ist vom Auge , dem Trommelfell und in kurzer Entfernung hinter diesem von einem hellen, schmalen Querstrich unterbrochen. Die drüsigen Rückenfalten und Warzen sind schwärzlich eingefasst. Kehle und Brust sind glatt, der Bauch ist mit dicht aneinander gedrängten, rundlichen Warzen besetzt. — Der einzige wesentliche Unterschied zwischen Lit. nasuta und Freycineti liegt nur in der verschiedenen Entfernung der äusseren Narinen von der Schnauzenspitze; bei erstgenannter Art sind sie viel näher zur Schnauzen- spitze als zum vorderen Augenrande gelegen, bei letzterer Art aber ebenso weit von der Spitze der Schnauze als vom vorderen Augenwinkel entfernt; andere constante Unterschiede finden sich nicht vor. — Ein wohl erhaltenes Exemplar von Neu-Südwales (Geschenk des Verfassers). Dr. Günther bezieht in neuester Zeit auch Hyla aurea in das Geschlecht Litoria ; da jedoch bei manchen Exemplaren dieser so häufig in der Umgebung von Sydney vorkommenden Art der Daumen den übrigen Fingern nicht entgegengestellt, andererseits aber auch bei der Mehrzahl der Exemplare von Hyla Adelaidensis, phyllochroa, albomarginata und selbst bei einigen Exemplaren von Hyla arborea der Daumen den übrigen Fingern, wie zuweilen bei Hyla aurea, deutlich entgegengestellt ist, so glaube ich Hyla aurea wie bisher in dem Geschlechte Hyla belassen zu sollen, zumal letztere Art auch in der Körpergestalt, insbesondere in der Form des Kopfes, sowie in der starken Entwicklung der Haftscheiben wesentlich von den Litoria abweicht. 3. Art LITORIA COPEI n. sp. Ch a r. Körpergestalt im Ganzen gedrungener , Kopf an der Basis breiter und nach vorne rascher sich verschmälernd als bei L. nasuta ; Schnauze konisch über den vorderen Mundrand verlängert , ohne deutliche Bandkante; Zunge gross , läng- lichrund,, am hinteren Bande seicht eingebuchtet mit schioach entwickelten Lap- pen; Gaumenzähne in zwei Querreihen zwischen den vorderen Bändern der inne- ren Narinen (bei L. nasuta schwach convergirend) ; Tympanum deutlich sichtbar , nur wenig kleiner als das Auge; Narinen näher zur Schnauzenspitze , als zum vorderen Augenwinkel gelegen; Bücken und Stirne mit einzelnen , ziemlich grossen, 57 0 Amphibien. länglichen , aber nur schwach erhöhten Warzen besetzt ; Bauch- und Unterseite der Schenkel mit dicht an einander gedrängten Wärzchen, Kehle und Brust (zum mindesten bei Weibchen) glatt ; Warzen an der Unterseite der Tarsen kleiner und minder zahlreich als am Bauche: Zehen zur Hälfte durch eine Schwimmhaut ver- bunden, welche sich aber als Hautsaum bis zu den länglichrunden Hciftscheiben f ortsetzt: Hautfalte am inneren Tarsenrande stark entwickelt', Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens klein, konisch; zweites Knötchen am Metatarsus der äusseren Zehen sehr klein, rund; Metacarpus mit drei oder nur zwei Schwielen, von denen die am Metacarpus des Daumens gelegene länglich und sehr schmal ist; eine dunkle, undeutlich abgegrenzte Binde am unteren Bande der Schnauzen- kante, hinter dem Auge über und hinter dem Tympanum bis zur Wurzel des Oberarmes fortgesetzt, und am hinteren, vertical gestellten Bande von einer gelben Querbinde begrenzt; eine schmale, helle Binde an den Seitenrändern der oberen Schnauzenfläche, hinter dem Auge über eine drüsige Falte, welche sich ungefähr in halber Länge der Körperseite verliert, hinlaufend; eine helle schmale Binde längs dem vorderen Augenrande schräge nach hinten bis zur Wurzel des Vorder- armes ziehend, und nach oben von der hinteren Fortsetzung der dunkeln Schnauzen- binde begrenzt; ein grosser dunkler, dreieckiger Fleck auf der Oberseite der Schnauze , mit einem hellen, kleinen, fast dreieckigen Fleckchen in der Mitte des hinteren, quer gestellten Bandes ( vielleicht der Best einer hellen Augenbinde): Bänder der Kiefer grau mit gelben Flecken; Bücken und Oberseite der Extremi- täten hellgrau mit sehr stark verschwommenen, netzförmigen dunkelgrauen Marmori- r ungen und zahlreichen schwarzen Pünktchen; Bückenwarzen rostroth ; Hinterseite der Schenkel rothviolett mit runden, gelben Flecken; eine gelbe Binde am Oberarm. Ein schönes Exemplar (Weibchen) von Neu-Südwales (Geschenk des Verfassers). Gatt. HYLA LAUR. Ghar. Kopf ziemlich breit, in der Begel oval; Extremitäten schlank; Zunge rundlich, ganzrandig oder seicht eingebuchtet; Gaumenzähne zwischen oder hinter den inneren Nasenöffnungen auf conv er gir enden, gebogenen oder geradlinigen Leisten; Tympanum deutlich sichtbar; Finger mit oder ohne Schwimmhäute ; Zehen stets mehr oder minder vollständig verbunden ; Haftscheiben in der Begel stark ent- wickelt; Gehörtuben deutlich sichtbar; Männchen fast immer mit einem paarigen seitlichen oder einem einfachen Vocalsacke. 1. Art HYLA ALBOMARGINATA Spix. Syn. Phyllobius albomarginatus Fitz. Ausb. d. öst. Naturf. 1. c. p. 412, Phyllobim exanthematliicus Fitz., ibid. p. 413. — ■ Hypsiboas albomarginatus Tschudi. — Hyla infulata Wied. Ghar. Gaumenzähne in zwei, im vordersten Theile gebogenen Bedien, welche mit den Längenachsen nach hinten etwas divergiren; Zunge rundlich, am hinteren Bande Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. T. Steindachner. Amphibien. 8 58 Dr. Franz Steindacliner. • seicht eingebuchtet : Überseite des Körpers und der Extremitäten glatt , mit zahl- reichen, mehr oder minder deutlich ausgeprägten , braunen Punkten Uber säet ; eine FLautfalte an den Seiten des Rückens ; die drei äusseren Finger mehr als zur Hälfte durch eine Schwimmhaut verbunden : Zehen mit vollständigen Schwimm- häuten: Auge gross , kugelförmig her vor tretend, Tympcmum bedeutend kleiner als das Auge; Zügelgegend schwach concav; eine FLautfalte am Aussenrande des Vorderarmes und am inneren und äusseren 'Tarsenrande ; ein Hautläppchen am Kniegelenk; eine quer gelegene Hautfalte vor der Aftermündung; zuweilen eine rostrothe Binde zwischen den Augen (Hyla infulata W. ) ; Bauchseite mit zahlreichen , dicht an einander gedrängten Warzen besetzt; Kehle stets glatt; Bru st in seltenen Fällen warzig; Stimmsack der Männchen nur mässig entwickelt , an der Kehle gelegen , paarig , nicht nach aussen vordringend. Bei den meisten Exemplaren dieser zierlichen, in ganz Brasilien sehr häutig vorkommenden Art linde ich den Daumen den übrigen Fingern deutlich entgegengestellt. — Sieben Exemplare wurden von den Herren Zelebor und von Frauenfeld gesammelt, und zwar in der Umgebung von Rio Janeiro. Dr. Fitzinger bestimmte jene mit nur schwach ausgeprägten Rückenpunkten versehenen Individuen als Phyttobius albomarginatus, die übrigen drei aber als Ph. exanthematicus. 2. Art HYLA VENULOSA sp. Laur., Dum., Bibr. Ghar. Gaumenzähne in zwei quer gestellten Reihen zwischen den inneren Nasen- öffnungen; Kopf kurz, breit, ziemlich dick; Mundspalte bogenförmig gerundet: Zunge rundlich, hinten seicht eingebuchtet; Tympanum klein, rundlich ; Rücken mit feinen, zahllosen Drüsen besetzt: Unterseite des Körpers grobwarzig, gelblich oder schmutzig weiss ; eine dicke drüsige Falte zwischen dem hinteren Augen- winkel und der Wurzel des Oberarmes, bei alten Individuen parotidenähnlich sehr stark ausgebreitet und angeschwollen ; Extremitäten quer gebändert; Rücken bräunlichgrau oder dunkel grünlichgrau im Leben (bei Spiritusexemplaren in der Regel hellgelbbraun ) mit einigen dunkleren Zeichnungen , oder runden dunkelbraunen Flecken; junge Individuen mit einer ziemlich breiten Stirnbinde und einem grossen eckigen Flecke am Rücken; Daumen bei Männchen an der Basis stark verdickt und an der Oberseite mit einer schwarzen, sehr fein granu- lirten Haut überzogen; Schallblasen (bei Männchen) sehr zartwandig, beutel- t'örmig hinter den Ohren vortretend, sehr stark ausdehnbar, schwarzgrün. Der Rücken gewinnt bei alten Exemplaren, insbesondere bei Weibchen, ob der zahllosen zarten Drüsen, welche in der Rückenhaut wie eingebettet liegen, ein schwammiges Ansehen. Die stets deutlich entwickelte, nach hinten sich ausbreitende Tympanumfalte bildet sich bei grossen Individuen zu einer Parotide aus, welche ebenso stark, ja noch stärker entwickelt ist, als bei Calamites cyaneus; man könnte daher Ilyla venulosa mit ebenso viel Recht generisch von Hyla trennen, wie Calamites cyaneus, da letztere Art in der Jugend gleichfalls nur eine drüsige Tympanumfalte zeigt. Die Haftscheiben sind sehr stark entwickelt, rundlich, im Leben blassgrün Amphibien. 59 und der Daumen ist den übrigen Fingern nicht selten deutlich entgegengestellt. Das Auge ist sehr gross, stark hervorragend, das Sehloch oval und horizontal, die Iris blassgelb oder grün- golden mit vielen schwarzen Punkten und Linien. Der seitlich vortretende Stimmsack der Männchen hat eine beutelförmige Gestalt, ist unendlich zartwandig und lässt sich bei Exem- plaren von kaum 3" in der Körperlänge bis zur Grösse einer Kirsche aufblasen. Der Ruf der Männchen ist sehr laut und tieftönend und gleicht einem langgezogenen t mehrere Male wieder- holten woang. Nimmt man ein Exemplar in die Hand, so überzieht sich der Körper mit einem milchweissen, sehr klebrigen Schleime, der sich an die Finger wie Vogelleim anlegt. — Diese brasilianische Art hält sich auf Bäumen und auch in Häusern unter den Dächern auf. 3. Art IIYLA EUPHORBIACEA Günther. (an H. arborea var.?) Char. Gestalt und Zeichnung des Körpers wie bei Hyla arborea L. ; Finger frei, Zehen nur bis zum vorderen Ende des ersten Gliedes durch eine Schwimmhaut verbunden. Von dieser Art besitzt das Wiener Museum ein wohlerhaltenes Exemplar mit einer schwärzlichen Seitenbinde aus den Cordilleras; es stimmt genau mit Dr. Günther’s Beschrei- bung und Abbildung von II. euphorbiacea überein. Ob aber die etwas geringere Entwicklung der Schwimmhaut zwischen den Zehen hinreicht, letztgenannte Art von H. arborea , mit der sie in allen übrigen Charakteren übereinstimmt, specifisch zu trennen, lasse ich dahingestellt sein. Sollteein zweites, auffallend grosses Exemplar, welches wenigstens nach Fitzinger’s Etiquet- tirung (ohne Artbestimmung) aus Costaricca von Herrn Dr. v. Sc herz er eingesendet wurde, in der That aus jenen Gegenden stammen, so wäre an dem Vorkommen von Ilyla arborea in Central-Amerika und dem benachbarten Mexiko nicht zu zweifeln, und Hyla eupliorbiacea könnte höchstens als eine Varietät von II. arborea betrachtet werden. — Leider aber finde ich so häufig' in der früher von Dr. Fi tzinger verwalteten batrachologischen und lierpetologischen Abtheilung des Wiener Museums die Etiquetten der Präparatengläser mit dem Inhalte der letz- teren im vollsten Widerspruche, dass ich bei Mangel eines Orginalzettels von Seite des Herrn Dr. Scherz er das erwähnte Prachtexemplar von Hyla arborea (aus Costaricca ?j ganz unbe- rücksichtigt lassen muss. 3. («) Art HYLA CHINENSIS Günther. Syn. Hyla arborea var. chinensis Günther, Batrach. salient. pag. 108, pl. 9, fig. 6. — Hyla chinensis Günther, Rept. Brit. Ind. pag. 436. Char. Körpergestalt wie bei Hyla arborea L. ; die dunkle Rostralbinde hinter dem Auge bis zur Wurzel des Oberarmes sich erstreckend ; einige dunkelbraune Flecken auf hellem Grunde an den Seiten des Rumpfes und an der Hinterseite der Ober- schenkel; Rücken grün oder bläulich ; Tympanum = 1/3 des Umfanges eines Auges’, Schwimmhaut zwischen den Zehen tief eingebuchtet , doch als schmaler Saum bis zu den Haftscheiben reichend ; schwach entwickelte Hautleistchen an den Seitenrändern der Finger’, ein Schwimmhautrudiment zwischen den zwei äusseren Fingern. Ein Exemplar aus Amoy, durch Herrn Consul Swinhoe. An diesem kleinen, von uns untersuchten Individuum zeigen sich auch kleine, bräunliche Flecken an der Aussenseite der Unterschenkel und an der Oberseite der Tarsen; eine dunkle Linie trennt nach aussen die 8 if 60 I)r. Franz Steindachner. bläuliche oder grünliche Färbung an der Oberseite der Waden von der gelblichweissen Unter- seite. Bauch und Unterseite der Oberschenkel sind mit kleinen Wärzchen dicht besetzt; eine schwärzliche Querlinie am oberen Rande der Afterspaltc. Nach meiner unmassgeblichen Ansicht wäre Hijla chinensis nur als Farbenvarietät von Ilj/la arborea Lin. zu betrachten. 4. Art HYLA RUBRA Daud. Syn. Dendrohyas rubra Fitz. Ausb. 1. c. p. 418. Char. Gaumenzähne in zwei kleinen Gruppen zwischen den inneren Nasenöffnungen ; Finger frei; Tgmpanum klein, rund; Zunge am hinteren Rande seicht einge- buchtet; Rückenseite braun oder grau mit einem dreieckigen Stirnflecke; Rücken mit gebogenen , halbmondförmigen , paarigen Längsbinden , welche sich zuweilen an der Mittellinie des Rückens berühren. Drei kleine, wohlerhaltene Exemplare aus Brasilien, durch Herrn Zelebor. 5. Art HYLA PERONII Dum., Bibr. Syn. Dendrohyas Peromi Fitz., L c. p. 413. Char. Kopf kurz, dick , an der Basis ziemlich breit; Schnauzenkante stark abge- rundet ; Mundspalte bogenförmig ; Gaumenzähne in zwei kurzen , quer gestellten Gruppen zwischen den inneren Karinen; Finger mit sehr schwach entwickelter Schwimmhaut ; eine , bei alten Exemplaren stark ausgebildete Falte zwischen dem hinteren Augenwinkel und der Wurzel des Oberarmes; Metacarpus mit drei Ballen; Vorsprung des erstenkahnförmigen Knochens länglich; ein zweites kleines Knötchen an dem entgegengesetzten Rande der Fusssohle; innerer Tarsenrand mit einer stark entwickelten Hautfalte : eine Querfalte an der Brust; Rücken bräun- lich olivenfarben mit kleinen schwärzlichbraunen , verschwommenen Flecken oder Marmorirungen : intensiv braune , viel grössere . unregelmässige Flecken oder Marmorirungen an den Seiten des Körpers , insbesondere in der Lendengegend und an der Hinterseite der Schenkel; zahllose kleine, plattgedrückte Warzen am Bauche , an den Seiten des Rumpfes, an Kehle und Brust, sowie an der Unter- seite der Schenkel: einzelne ovale Wärzchen am Rücken; insbesondere an der oberen Augendecke und auf der Schnauze. Ein kleines Exemplar von Sydney, durch Herrn Zelebor; ein zweites grosses Individuum von Neu-Südwales (Geschenk des Verfassers). 6. Art HYLA LESUEURII Dum., Bibr. Syn. Euscelis Lessonii Fitz. Ausb. J. c. p. 413. Char. Gaumenzähne in zivei quer gestellten Gruppen zwischen den inneren Nasen- öffnungen; Tgmpanum rund, klein; Finger frei; eine drüsige Falte zwischen dem hinteren Augenwinkel und der Wurzel des Oberarmes , nach hinten an Breite zunehmend; eine Gruppe von W arzen hinter den Mundwinkeln; eine Quer- falte an der Brust; Zunge rundlich, hinten schwach eingebuchtet; Seiten des Körpers und zuweilen auch die Steissgegend des Rückens mit sehr kleinen A mp hibie n. 61 Wärzchen besetzt ; Kehle glatt ; Bauch mit dichtgedrängten Warzen ; Männchen ohne Stimmsack ; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens oval’, ein kleines Knötchen an dem entgegengesetzten Bernde der Fusssohle; Daumen bei Männchen verdickt , mit einem schwarzen Striche am Aussenrande , eien übrigen Fingern öfters deutlich entgegengestellt und mit einem grosseil Ballen am Metacarpus versehen; zwei, zuweilen zusammenßiessende Ballen am Metacarpus der übrigen Finger ; eine Hautfalte am inneren Tarsenrande; Bücken an Spiritusexemplaren blaugrau, eine schwärzliche Binde an der Drüsenfalte des Trommelfelles , zuweilen auch am Schnauzenrande ; kleine schwärzliche Flecken in der Lendengegend; dunkle Flecken oder Marmor irungen, ivelche kleinere helle Flecken umschliessen , an der Hinter seite der Schenkel. Drei grosse, wohlcrhaltene Exemplare aus der Umgebung von Sydney, gesammelt von Ritter v. F r au e n f e 1 d. 7. Art HYLA AUREA Less. Syn. Hyla jacksoniensis Dum., Bibr. — Auletris- jacksoniensis Fitz., 1. c. p. 413. — Ranoidea resplen- dens Girard, Un. St. Expl. Exp. Herpet. pag. 48, pl. III, figs. 1- — 12 (Variat.). Char. Kopf mässig breit, oval; Gaumenzähne in zwei, sehr schwach nach hinten conv er gir enden Beihen oder Gruppen zwischen den inneren Nasenöffnungen; Zunge gross, länglichrund , hinten zuweilen ziemlich tief eingebuchtet; Finger frei; eine zarte Hautfalte am inneren Tarsenrande ; Vorsprung am Metatarsus der ersten Zehe länglich, klein ; Daumen bei Männchen stark verdickt, den übrigen Fingern sehr häufig entgegengestellt; Männchen mit einem paarigen Kehlsack; eine weisse, schmale Binde an jeder Seite des Bückens, eine schwärzliche Binde am Schnauzenrande; ein iveisser Streif vom vorderen Augenwinkel unter dem Auge und Tympanum bis zur Achsel ziehend; Bücken einfürbig olivengrün oder himmel- blau, zuweilen mit goldbraunen oder hellgelben Flecken und Längsbinden geziert. Drei grosse Exemplare von Sydney, durch Ritter v. Frauenfeld. 8. Art HYLA PHYLLOOHROA Günth. Syn. Calamites cyaneus Fitz., part., Ausb. etc. p. 413. Char. Kopf breit, Schnauze kurz; Tympanum kleiner als das Auge, nicht voll- kommen deutlich sichtbar; Gaumenzähne in zwei kleinen, rundlichen Gruppen zivischen den hinteren Bändern der inneren Nasenöffnungen ; Zunge länglich oder kreisrund, hinten sehr seicht eingebuchtet; ein Schwimmhautrudiment zwischen den zwei äusseren Fingern; zwei Schwielen am Metacarpus; ein Vorsprung am Metatarsus; Männchen mit einem Kehlsack ; Daumen bei Männchen an der Basis verdickt , mit einem dunkeln Streifen am Aussenrande; Bücken vollkommen glatt, grün oder blau; eine weisse Linie vom Schnauzenrande bis zur Achsel reichend, nach unten von einer schwärzlichen Linie begleitet; eine drüsige Falte zwischen dem hinteren Augenwinkel und der Achselgegend; Bauch und Kehle mit dicht- 62 Dr. Franz Steiyidachner. gedrängten , kleinen Wärzchen ; zuweilen undeutlich ausgeprägte , helle Flecken an der Oberseite der hinteren Extremitäten. Zwei kleine Exemplare, ein Männchen und ein Weibchen aus der Umgebung von Sydney, durch Ritter v. Frauenfeld; ein zweites Paar von Neu-Siidwales (Geschenk des Verfassers). 9. Art HYLA EWINGII Dum., Bibr. Char. Körper gestalt schlank ; Schnauze breit konisch über den vorderen Mundrand hervorragend ; Gaumenzähne in zwei quer ge stellten kleinen Gruppen etwas hinter den inneren Nasenöffnungen ; Tympanum nur halb so gross wie das Auge ; Zunge gross, rundlich , am hinteren Bande seicht eingebuchtet', eine drüsige Falte über dem Trommelfell; eine stark entwickelte bogenförmig gekrümmte Querfalte an der Brust; eine Häuf alte am inneren Tarsenrande; Finger frei; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens länglichrund; Bauch und Unterseite der Schenkel mit dichtgedrängten, platten. Wärzchen ; eine ziemlich breite Längsbinde zwischen der Schnauzenspitze und der Achsel; Bücken und Oberseite der Extremitäten graubraun mit zahllosen dunkleren, äusserst zarten Pünktchen und Strichelchen netzförmig überzogen. Ein Weibchen (Geschenk des Verfassers) von Neu-Südwales. Die Zehen sind an unserem Exemplare fast nur zur Hälfte durch eine Schwimmhaut verbunden, doch setzt sich letztere als schmaler Saum bis zu den Haftscheiben an den Rändern der Zehen fort. 10. Art HYLA CASTANEA n. sp. Char. Körpergestalt schlank; Kopf zugespitzt; Schnauze lang, ohne deutlich vor- springende Kante; Tympanum kleiner als das Auge; Haftscheiben klein , rundlich; Finger frei, Zehen vollständig durch eine weite Schwimmhaut verkünden; Daumen bei Männchen sehr stark an der Basis verdickt, den übrigen Fingern entgegen- gestellt; Gelenkballen schwach entioickelt; Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens länglich, klein; eine paarige Hautfalte am inneren Tarsenrande; eine sehr schwach angedeutete dünne Falte über dem Trommelfelle; Gaumenzähne auf zwei kurzen, hohen, conv er gir enden Leisten zwischen den inneren Nasenöffnungen; Mündungen der Eustachischen Tuben weit; Zunge gross , länglichrund l, am hinteren Bande seicht eingebuchtet; Bücken glatt, kastanienbraun, sammtähnlich , mit undeutlichen , dunkleren, runden Flecken ; Seiten des Bumpfes und der Extremitäten wässerigschwärzlich mit unregelmässigen, grossen, iveissen Flecken •und. Marmorirungen mit schwarzer Umrandung ; Bauchfläche , Unter- und zum Theile auch die Hinterseite der Schenkel loarzig, weiss; Männchen mit einem einfachen Kehlsacke , Kehle bei Männchen schwarz marmorirt , warzig. Ein grosses Exemplar (Männchen); Fundort unbekannt *). *) Das von mir in den Batrach. Mittheilungen als Hyla spinosa St ein d. beschriebene Exemplar ist ein Weibchen, und zeigt keine Spur einer Rückentasche ; hat überhaupt nicht die geringste Ähnlichkeit und Beziehung zu Notodelphis ovifera, wie Dr. Günther vermuthet. A mp hibien. 63 Gatt. TRACHYCEPHALUS dum., bibk. Char. Oberseite der Kopf knocken in der Regel mehr oder minder rcmh , granulirt , mit oder ohne knöcherne Leisten ; Gaumenzähne auf zwei quer gestellten , oder gebogenen, nach hinten conv er gir enden Leisten zwischen den inneren Nasen- öffnungen; Haftscheiben stark entwickelt; Finger mit mehr oder minder schwach entwickelten Schwimmhäuten ; Zehen nahezu oder ganz vollständig durch eine toeite Schwimmhaut verbunden; Zunge gross, länglich oder rund , ganzrandig oder sehr seicht am hinteren Rande eingebuchtet; Tympanum deutlich sichtbar; Männchen mit seitlichen Stimmsäcken ; Weibchen ohne Rückentasche. A. Gaumenzähne auf zwei quergestellten Leisten, Oberseite des Kopfes ohne knöcherne Kämme ( Trachycephalus s. strict.J. 1. Art TRACHYCEPHALUS MARMORATUS Bibr. Char. Kopf dreieckig , vorne abgestumpft ; Oberseite des Klopf es zart und gleich- förmig granulirt; Gaumenzähne auf zwei, nur durch einen schmalen Zwischen- raum von einander getrennten Leisten in geringer Zahl; Schnauzenkante deutlich entioickelt; Zügelgegend concav; Männchen mit kleinen Eingängen zu den seitlich gelegenen Stimmsäcken; Daumen an der Wurzel (Metacarpus) bei Männchen sehr stark verdickt , mit einem schwarten, fein granulirten Überzüge an der Aussenf äche; ein Schwimmhautrudiment zwischen den zwei äusseren Fingern: Rücken grau , mit dunkleren Marmorirungen ; Extremitäten quer gebändert; Bauch mit dicht an einander gedrängten Warzen übersäet, Rücken nur mit einzeln stehenden Warzen besetzt. Das Wiener Museum besitzt fünf Männchen dieser Art aus Cuba, und bei jedem derselben ist der Daumen den übrigen Fingern deutlich entgegengcstellt. 2. Art TRACHYCEPHALUS GEOGRAPHICUS Dum., Bibr. Syu. Trachycephalus nigromaculatus Tsch. — Tr. marmoratus Steind., Batr. Mittheil. p. 5, Tat'. IX, Fig. 3. Chcir. Klopf gestalt im Längendurchschnitte halbkreisförmig; Tympanum kleiner als das Auge ; Oberfläche des Kopfes mit gröberer Granulirung oder radienförmig auslaufenden zarten Streifen; Stirne bei alten Exemplaren stark concav: Schnauzenkante bei jungen Individuen stumpf , bei, alten scharf ausgeprägt; Männchen mit grossen Schallblasen, die weit nach aussen Vordringen; Rücken mit scharlachrothen (bei Spiritusexemplaren rothbraunen) Flecken und Marmo- rirungen; Bauch, Seiten des Rumpfes und Unterseite der Schenkel grobwarzig : die drei äusseren Finger zunächst der Basis durch eine Schwimmhaut verbunden : Haftscheiben stark entwickelt. Brasilien. B. Gaumenzähne in zwei gebogenen, nach hinten divergirendcn Reihen, Oberfläche des Kopfes mit scharfen knöchernen, langen Kämmen ( Osteocephalus Fitz., Steind.). 64 Dr. Franz Steindachn er. 3. Art TRACHYCEPHALUS (OSTEOCEPHALUS) TAURINUS spec. Fitz. Steind. Über zwei noch unbesch. Batrach., Arch. p. 1. Zoologia, Tom. II., Fase. I., pag. 17, Tab. 1\ , Fig. 1 — 3. Ghar. Kopf bogenförmig granulirt , breit ; Oberseite der Kopfknochen rauh , nicht mit der Kopfhaut innig verbunden ; Knochenkamm an der Oberseite des Kopfes , am vorderen Augenwinkel entspringend , paarig , schwach verkehrt J -förmig gekrümmt , nach hinten etwas convergirend ; Schnauzenkante scharf hervor tretend] Zügel- gegend stark concav ; die drei äusseren Finger zur Hälfte , Zehen vollständig durch eine weite Schwimmhaut verbunden ; Oberfläche des Körpers , Kehle und Brust glatt , Bücken hell gelbbraun mit wenigen dunkelbraunen , kleinen Flecken ; Seiten des Bauches dicht braun gefleckt ; Augen gross , kugelförmig hervorragend ; Trom- melfell kreisrund , eticas kleiner als das Auge. Diese seltene, merkwürdige Art erreicht eine sehr bedeutende Grösse und wurde bereits von mir in dem 2. Bande, Fase. 1 des Archivio per la Zoologia 1862 ausführlich beschrieben und abgebildet. — Brasilien (Barra do Rio negro). 4. Art TR ACHICEPH ALU S (OSTEOC.) FLAVOLINEATUS Steind. (Arch. p. 1. Zoologia Tom. II, Fase. I, pag. 80.) Ghar. Kopf gestalt im Umrisse halbkreisförmig , Oberseite der Kopfknochen unregel- mässig fein granulirt , mit der darüber liegenden Haut nicht verschmolzen ; Stirnleisten fast in gerader Bichtung und parallel zu einander nach hinten lauf end ; Schnauzenkante stark entwickelt , Zügelgegend concav ; eine dicke Falte zwischen dem hinteren Augenwinkel und der Achsel ; sämmtliche Finger mit seitlichen Haut- leisten , die drei ersteren Finger überdies zunächst ihrer Basis durch eine Schwimm- haut verbunden: Zehen mit vollständiger Schwimmhaut , Haftscheiben stark ent- wickelt; Bauchseite grob-, Bückenseite feinwarzig ; eine gelbe Vertebrallinie zwischen der abgestumpften Schnauzenspitze und der Aftermündung ; Bücken grünlich-olivenfarben mit schwärzlichen Flecken , Extremitäten an der Oberseite mit abwechselnd schmäleren und breiteren Querbinden. Ein grosses Exemplar (Weibchen) von Cocuy in Brasilien. An dem von uns untersuchten Exemplare zeigt die Kopfhaut im Abdrucke die zahlreichen feinen Granulirungen der Knochen, ohne jedoch mit der Oberseite derselben innig verbunden zu sein; vielleicht mag dieses aber bei jungen Individuen Vorkommen. Gatt. OLOLYGON FITZ. Ghar. Finger und Zehen vollkommen frei , Zunge gross, herzförmig , am hinteren Bande sehr schwach eingebuchtet : Gaumenzähne in zwei schwach conv er gir enden oder quergestellten Gruppen zwischen und eticas hinter den inneren Nasen- öffnungen; Tympanum deutlich sichtbar : Querfortsätze des Sacralwirbels breit , platt; Männchen ohne Kehlsack; Finger- und Zehenenden in die Quere aus- gedehnt, angeschwollen, mit undeutlich entwickelten Haftscheiben. 65 A mp hib i e n. Art OLOLYGON ABBREYIaTUS Fitz. (Ausb. d. öst. Naturf. 1. c. p. 413.) Syn. Hyla abbreviatci Spix sec. Fitz. Char. Kopf breit, flach; Schnauze vorne stark abgestumpft; Tympanum kleiner als das Auge; eine schwach entwickelte Hautfalte am inneren Tarsenrande; Meta- carpus mit zwei grossen Ballen ; Metatarsus mit zwei massig ausgebildeten Vor- sprüngen; Bücken mit grossen, unregelmässigen , breiten, Extremitäten mit regel- mässigen, schmäleren Querbinden von schwärzlichgrauer Färbung; Seiten des Körpers marmorirt; zahlreiche Stachelchen am grossen Ballen des Metacarpus des Daumens und am vorderen Ende der Oberseite desselben Knochens, zim eilen auch an der Aussenseite des ersten Daumengliedes , ferner am Innenrande des zweiten Fingers bei Männchen; Bücken bei Weibchen glatt, bei Männchen mit einigen ganz kleinen Warzen besetzt; Unter- und Hinterseite der Schenkel mit kleinen , dicht an einander gedrängten , abgeplatteten Wärzchen ; Kehle, Brust und Bauch, mit Ausnahme des hintersten Theiles des letzteren, ganz glatt ; sehr schioach entwickelte Hautleisten an den Seitenrändern der Zehen, eine drüsige Falte zwischen dem hinteren Augenwinkel und der Wurzel des Oberarmes. Die Körpergestalt ist AA/Za-ähnlich, bei alten Individuen bedeutend gedrungener als bei jungen Exemplaren. Die Ende der Zehen und Finger sind in die Breite ausgezogen, vorne quer abgestumpft, die Haftscheiben sind nur schwach entwickelt; überhaupt stimmt diese Art in der Gestalt der Finger- und Zehenenden ganz genau mit Kaloula pulchra Gray, Günth. überein und aus diesem Grunde glaubeich das Geschlecht Ololygon mit demselben Rechte zu den Hyliclae stellen zu sollen, als Kaloida pulchra von Dr. Günther den Hylaedactylidcie eingereiht wird. — Schwimmhäute fehlen zwischen den Fingern und Zehen und selbst die Verbindungshaut der Metatarsusknochen ist sehr tief eingebuchtet. Die Länge der vorderen Extremitäten gleicht circa 2/s der Körperlänge, die der Hinterfüsse dagegen beträgt 1 s/4 Körperlängen. Die Zehen sind sehr lang; die dritte Zehe ist ein wenig länger als die fünfte; die vierte fast l3/3mal so lang wie die dritte. Der erste Finger ist ebenso lang oder nur unbedeutend länger als der zweite und etwas kürzer als der vierte. Bei den Weibchen entwickelt sich an den Rändern der Zehen ein schmaler Hautsaum, der bei den Männchen nur äusserst schwach angedeutet ist. Die beiden Schwielen an der Flachhand, sowie die Gelenkballen sind stark ausgebildet; der Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens ist länglich, nicht scharfrandig, von keiner auffallenden Grösse, das Tuberkel am inneren Metatarsusrande kleiner als erstgenannter Vorsprung. — Der Kopf zeigt eine dreieckige, ziemlich stark deprimirte Gestalt, die Stirne ist breit und flach, die Schnauze vorne abgestumpft, die Zügelgegend concav. Die Gaumenzähne sitzen auf zwei länglichen oder dreieckigen Höckern, welche nur sehr sehwach nach hinten convergiren, oder vollkommen quer gestellt sind. Die kleinen Oberkieferzähne stehen dicht neben einander. Auf der Mitte des ETnterkiefers bemerkt man eine kleine, zahnähnliche Erhöhung. Die Zunge ist gross, breit, herz- förmig und am hinteren Rande schwach eingebuchtet. Die kleinen, äusseren Nasenöffnungen liegen noch einmal so weit vom vorderen Augenwinkel als von der Schnauzenspitze entfernt; die Stirnbreite übertrifft ein wenig die Länge eines Auges. Die bogenförmige Mundspalte ist etwas breiter als lang; das Tympanum liegt über und etwas hinter dem Mundwinkel und ist Novara-Expcdition. Zoologischer Theil. Bd. I. Stein dachner. Amphibien. 9 66 Dr. Franz Steinclachner. circa l‘/8 — iysmal in der Augenlänge enthalten. — Die weit nach hinten mündenden Gehör- tuben sind enger als die inneren Nasenöffnungen. — Die Rückenhaut ist dünn, bei den Weibchen glatt, bei den Männchen gleich den Seiten des Kopfes mit schwach entwickelten Wärzchen besetzt. An den Seiten des Rumpfes liegen stets zahlreiche, plattgedrückte Wärzchen dicht neben einander, ebenso an der Unterseite der Schenkel und im hintersten Theile des Bauches. Eine drüsige Falte läuft von dem Mundwinkel, eine zweite vom hinteren Augenwinkel über das Tympanum zur Achsel. Die Rückenseite des Körpers ist bei Spiritusexemplaren fleischfarben. Quer über den mittleren Theil des Rückens und über die Stirne ziehen breite schwarzgraue oder braune, mehr oder minder regelmässige, viereckige Binden hin; die Seiten des Körpers sind marmorirt oder gefleckt; die Oberseite der Extremitäten quer gebändert. Eine schwärzliche schmale Binde erstreckt sich längs der Schnauzenkante und der drüsigen Tympanumfalte bis zur Achsel. Die Bauchseite ist zuweilen ganz verschwommen blassbraun marmorirt. — Vier wohlerhaltene Exemplare aus Brasilien. FAMILIE PHYLLOMEDUSIDAE GÜNTH. (Farn. Phyllomedusidae et Pelodryadidae Günth.) Char. Querfortsätze des Sacralwirbels dreieckig, platt, Parotiden mehr oder minder deutlich entwickelt', grosse Haftscheiben an den Enden der Finger und Zehen, Zähne am Gaumen und Oberkiefer. Gatt. CALAMITES wagl. Syn. Hyla spec. Dura., Bibr., Cuv. — Calamites Wagl. — Calamita Tscli., Fitz. — Pelodryas Günth. Char. Zähne am Gaumen in zwei schwach c o nv er gir enden Gruppen zwischen den inneren Nasenöffnungen : Tympanum deutlich sichtbar ; Zunge gross, rund, am hinteren Rande schwach eingebuchtet: Flaumen den übrigen Fingern entgegen- gestellt, Finger und Zehen mehr oder minder vollständig durch Schwimmhäute verbunden : Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens länglich, nicht stark entwickelt ; Männchen mit einem inneren Kehlsack : eine parotidenähnliche , stark entwickelte Drüsenanschwellung über dem Tympanum. Art CALAMITES CYANEUS spec. White. Syn. Rana coerulea White. — Hyla cyanea Daud., Cuv., Schleg., Dum., Bibr. — Calamita cyanea Tsch. • — Calamites cyaneus Fitz. Ausb. 1. c. p. 413. Char. Kopf gewölbt. Stirne breit: Mundspalte weit , breiter als lang-, hinter dem Auge über dem Tympanum eine mehr oder minder stark entwickelte, parotiden- ähnliche Drüse: Schnauze vorne stark abgestumpft, fast vertical oder bogen- f örmig zum vorderen Mundrande abfallend ; äussere N asenöffnungen ganz nahe an den Seiten des vorderen Schnauzenabfalles unter der stumpf en Schnauzenkante gelegen, um eine Augenlänge vom vorderen Augenwinkel entfernt: Tympanum rundlich , mehr oder minder gross, doch stets kleiner als das Auge', Rückenhaut fein G7 Amphibien. granulirt ; Bauch und Seiten des Bumpfes mit kleinen , dichtgedrängten Warzen : Haftscheiben stark entwickelt , grösser an den Fingern als an den Zehen ; Finger stets mit schmalen Hautsäumen an den Seitenrändern ; dritter und vierter Finger bei alten Exemplaren zur Hälfte , bei kleinen zum dritten Theile durch eine Schioimmhaut verbunden , Schwimmhaut zwischen dem zweiten und dritten Finger rudimentär , oder wie zwischen dem ersten und zweiten Finger fehlend: Zehen zur Hälfte oder (bei alten Exemplaren) bis zu den Haftscheiben mit Schwimmhäuten versehen ; eine häutige Falte am inneren Tarsenrande , und am Vorderarme bis zum Ellbogengelenk ; Oberseite grün oder blau ; Bauch weisslich , zuweilen ein- zelne weisse Flecken an den Seiten des Bumpfes und an der Aussenseite des Oberarmes , sowie eine weisse schmale Längsbinde am TJnterkieferrande oder am hinteren Theile des Oberkieferrandes. Bei zwei Exemplaren ist äusserlich nicht die geringste Spur einer parotidenähnlichen Drüse über dem Tympanum sichtbar, nur eine massig entwickelte Falte zieht von dem hinteren Augenrandc zu der Achselgegend, während bei zwei grossen Exemplaren über dem Tympanum eine starke, drüsige Anschwellung nach Art einer Parotide entwickelt ist. — Zwei Exemplare aus der Umgebung von Sydney, durch Ritter v. Frauenfeld, vier aus Neu-Südwales (Geschenk des Verfassers); ein auffallend grosses Prachtexemplar und ein ganz junges Indi- viduum, angeblich von Amboina (von Fitzinger als Racopkorus Reinwar dtii bestimmt). Gatt. PHYLLOMEDUSA wagl. Char. Finger und Zehen frei, erster Finger und die beiden ersten Zehen den übrigen entgegengestellt ; Gaumenzähne in zwei , mehr oder minder stark conv er gir enden Gruppen zwischen den inneren Nasenöffnungen ; Tympanum klein , nicht ganz deutlich sichtbar • Zunge gross , länglich , nach hinten an Breite zunehmend , bald ganzrandig , bald seicht eingebuchtet ; Männchen mit einem inneren Kehlsack ; Ohrdrüse mehr oder minder stark entwickelt. Art PHYLLOMEDUSA BICOLOR Wagl. Syn. Rana bicolor. Bodd. — Calamita bicolor Schneid. — Hyla bicolor Latr., Cuv. — - Phyllomedusa bicolor Wagl., Dum., Bibr. — Phyllom. Boiei Pitz. Ausb. 1. c. p. 412. Char. Kopf breit', Stirne flach, bei jungen Individuen stark gewölbt, Schnauze vorne abgestumpft: Oberseite des ganzen Körpers im Lehen blassgrün oder dunkel grünlichgrau , bei Spiritusexemplaren blau : Seiten des Bumpfes und der Extremi- täten, zuweilen auch die Kehle mit grossen iveissen oder orangerothen Flecken geziert', eine reinweisse Linie an den Kiefer rändern , mit schwarzen Punkten nach unten gesäumt: Bauchseite schmutzig-weiss, warzig', eine weisse Linie an der Aussenseite des Unterarmes und der Tarsen ; eine weisse , erhabene Linie quer vor der Aftermündung. Bei zwei kleinen Weibchen von 1" 5"' in der Körperlänge linde ich nicht die geringste Spur einer Parotide und selbst die Falte zwischen dem hinteren Augenwinkel und der Achsel 9* 68 Dr. Fr anz Steindachner . ist kaum angedeutet, während bei drei grossen Weibchen von 2" 3"' — 3" Länge die Parotiden auffallend stark entwickelt sind und bei einem derselben bis zur Gegend des Sacralwirbels zurückreichen. — Drei Weibchen aus Brasilien. Johann Natterer sammelte mehrere Exem- plare in Cuyaba und Cai9ara. Sectio D. HYLAPIJESIFORMIA. (Sect. Hylaplesina Günth.) Char. Finger und Zehen in Haftscheiben endigend, keine Zähne im Oberkiefer. FAMILIE HYLAEDACTYLIDAE GÜNTHER. (Hylciedactylidae et Brcichymeridae Günther.^ Char. Körpergestalt krötenähnlich, gedrungen ; Querfortsätze des Sacralwirbels breit, platt; keine Parotiden. Gatt. KALOULA GRAY. Syn. Hylaedactylus Tsch., Dum., Bibr. — Plectropus Dum., Bibr. sec. Günther. Cha r. Körper gestalt gedrungen , Extremitäten kurz ; Kopf klein mit kurzer Schnauze • eine scharfrandige Querleiste hinter den inneren Nasenöffnungen und zwei quere , häutige Falten im hinteren Theile des Gaumens, die erste hinter der Augengegend , die zioeite vordem Ösophagus ; Tympanum undeutlich : Zunge gross, oval, ganz- randig , an den Seitenrändern frei; Metatarsus mit zwei stark entwickelten Tuberkeln ; Bückenhaut glatt ; Enden der Finger bedeutend erweitert, in die Quere ausgedehnt, abgestumpft; Zehenenden cylindrisch angeschwollen, oder mit schwach entwickelten Haftscheiben versehen ; Männchen mit einem inneren Kehlsack ; Finger frei; Zehen mit schwach entwickelten Schwimmhäuten. 1. Art KALOULA BALEATA sp. Müll. Syn. Hyladactylus baleatus Tscli., Dum., Bibr. Char. Kopf klein , kurz, im Umrisse gerundet; Schnauze stark abgestumpft; Rucken gewölbt, braun, zuweilen hell gefleckt und mit Warzen besetzt; weissliche, ziemlich grosse Flecken an der Hinterseite des Oberarmes und zunächst der Wurzel der Oberschenkel ; eine Falte an den Seiten des Körpers, zuweilen auch eine zweite Falte , quer über die Bimst und eine dritte über die Stirne laufend; Bauchseite hell- und dunkelbraun marmorirt , und mit kleinen , sehr flachen , zahlreichen Wärzchen versehen. Fundorte: Java, Ceylon. 2. Art KALOULA PULCHRA Gray. Char. Schnauze sehr stumpf und kurz; Bücken mässig gewölbt, braun oder grau mit einem grossen, fast dreieckigen dunkleren Flecke, welcher nahezu die ganze Bückenfläche einnimmt und dessen vorderes quer abgestutztes schmäleres Ende über der Stirne liegt; eine dunkle Binde an den Seiten des Rückens zwischen Amphibien. 69 dem hinteren Augenwinkel und den Lenden ; Seiten des Rumpfes und Oberseite der Extremitäten marmorirt oder gebändert ; Bauchseite mit zahllosen , sehr kleinen Wärzchen besetzt ; Rücken ganz glatt oder mit einzelnen , etwas grösseren Wärzchen versehen. Ein Prachtexemplar aus Ceylon; zwei kleine Exemplare (Geschenk des Verfassers) Celebes *). ORDNUNG BATRACHIA APODA. von Schleichenlurche. Gatt. R H I N A T R E M A dum., bibr. Art RHINATREMA UNICOLOR, Au g. Dum. (Catal. Meth. Coli. Batrac. (Mem. Societe imp. Scienc. nat. Cherbourg, t. IX, 1863) pag. 27, pl. I, Fig. 6 et 7.) Ein Exemplar aus der Umgebung von Rio Janeiro durch Herrn Ingenieur Totli. Gatt. EPICRIUM WAGLER. Art EPICRIUM GLUTINOSUM. Sy n. Caecilia glutinosa Liane, Mus. Adolph. Frid. pag. 19, Tab. 4, Fig. 1; Syst. Nat. Ed. XII, pag. 393; Laurent i, Synops. Rept. pag. 65; Daudin, Shaw etc. — Epicrium Hasseltii Wagt er, Isis. 1828, pag. 743. — Epicrium glutinosum Dum., Bibr. Erpot. gen. t. VIII, pag. 286; Günther, Rept. Brit. Ind. pag. 441. Zwei Prachtexemplare von bedeutender Grösse aus Cochinchina. Alphabetisch-geordnetes V erzeichniss der beschriebenen Gattungen und Arten. Adenomera, Seite 37. marmorata, 37. Brachycephalus, 35. ephippium, 35. Breviceps, 38. verrucosus, 38. Bufo, 39 asper, 44. biporcatus, 43. calamita, 40. celebensis, 44. Bufo margaritifer, Seite 47. marin us, 45. melanostictus 42. nasutulus, 45. ornatus, 46. pantherinus, 41. spinipes, 43. spinulosus = rubro- punctatus, 42. viridis, 40. vulgaris, Seite 39. Calamites, 66. cyaneus, 66. Calyptocephalus, 14. Gayi, 15. Ceratophrys, 26. Boiei, 26. Crossodactylus, 52. Gaudichaudii, 52. Cryptotis, 30. brevis, 30. *) In Fitzinger’s Cataloge der Ausbeute der österreichischen Naturforscher an Reptilien wird auch Bufo vertebralis Smith und Plectropus pictus Dum., Bibr. namentlich angeführt; unter den von mir übernommenen Batrachiern der Novara-Sammlung befand sich jedoch kein Exemplar dieser beiden seltenen Arten. Dr. Franz St ein da ohne r, 70 Cyclorana, Seite 29. novae Hollandiae, 29. Cystignathus, 22. fuliginosus, 25. labyrinthicus, 23. ocellatus, 22. typhonius, 24. Diplopelma, 36. pulchrum, 36. Discoglossus, 28. pictus, 28. Epicrium, 69. gdutinosum, Eupemphix, 37. Nattereri, 37. Gomphobates, 11. fuscomaculatus, 12. Kröyeri, 11. marmoratus, 12. notatus, 11. Heliorana, >2. Grayi, 32. Hyla, 57. albomarginata, 57. aurea, 61. castanea, 62. chinensis, 59. euphorbiacea, 59. Ewingii, 62. Lesueurii, 60. Peronii, 60. phyllochroa, 61. rubra, 60. venulosa, 58. Hylarana, 47. erythraea, 48. malabarica, 48. Hylodes, 53. Güntheri, 53. martinicensis, 55. Hyperolius, Seite 50. Bocagei, 51. Horstockii, 50. Idae, 52. madagascariensis, 51. marmoratus, 50. Kaloula, 86. baleata, 86. pulchra, 86. Leiopelma, 33. Hochstetteri, 33. Limnodynastes, 25. Kreftii. 26. Salmini, 27. tasmaniensis, 26. Lisapsus, 49. limellum, 50. Litoria, 55. Copei, 56. Freycineti, 55. nasuta, 56. Mixophyes, 10. fasciolatus, 10. Ololygon, 64. abbreviatus, 65. Opisthodon, 9. Frauenfeldii, 9. Phyllobates, 53. glandulosus, 53. peruensis, 53. Phyllomedusa, 67. bicolor, 67. Pipa, 5. americana, 6. Pleurodema, 13. Bibronii, 13. elegans, 14. Pohlia, 15. palmipes, 15. Polypedates, 49. quadrilineatus, Seite 49, Pseudopbryne, 34. Bibronii?, 34. Pteropbrynus, 30. fasciatus, 31. varius, 31. Pyxicephalus, 7- adspersus, 7. cordofanus, 7. Delalandii, 7. Racophorus, 49. Reinwardtii, 49. Rana. 16. cyanophlyctis, 20. esculenta, 16. fuscigula, 17, gracilis, 18. hexadactyia, 19. porosissima, 18. tigrina, 17. Rbinatrema, 69. unicolor, 69. Rhinoderma, 35. Darwinii, 35. Strongylopus, 21. fasciatus. 21. Grayi, 21. Systoma, 36. marmoratum, 36. Trachycephalus, 63. tiavolineatus, 64. geographicus, 63. marmoratus. 63. taurinus, 64. Uperolia, 33. marmorata, 33. Xenopus, 4. laevis, 4. Erklärung der Tafel I. Fig. i. Opistodon Frauenfeldii, Steind. V) 2. n ., Mund. JS 8. „ „ Vorderfuss. D 4. „ „ Hinterfuss. 1) 5. Pohlia palmipes, Steind. r) 6. „ „ Mund. n 7. „ „ Vorderfuss. n 8. „ Hinterfuss. » 9. Rana porosissima, Steind. Unterseite des Kopfes und der Brust; a ) Schlitzöffnung zum Austritte der Stimm- säcke. Mund. Vorderfuss. Hinterfuss. T) 14. Rana tigrina, Daud., var. pantherina Fitz. n 15. n ' » Mund. w 16. n n Vorderfuss. 17. n n Hinterfuss. n 18. Cystigrafhus ( Eupsophus ) fuliginosus, Fitz. 19. V n v> Unterseite. 20. w V) V Mund. 21. w % T) Vorderfuss 22. ,, Hinterfuss. » 11- ,. 12. Novara Exp. Loolog. Tlierl Bd.IjWpliibim von SlciiulacliniT. TZiuZ, ScZw'/m // . (/. . VaZ. r/e~-.u. Z ZtZz . Z^n/cZ: a.d: 7c 7c. Zfo/tr . Staats drttc7ce, rev. Erklärung der Tafel II. Fig. 1. Pterophrynus varius, Pet. » 2. n n Unterseite. r> 3. V 7 ) var. n 4. r> n Mund. n 5. t> 71 Vorderfuss. n 6. 7) Hinterfuss. T) 7. Cyclorana Novae Hollandiae, Steind. r. ) 8. r> n „ Mund. n 9. 7) n „ Vorderfuss. n 10. Ti n „ Hinterfuss. Ti 1 1. Heliorana Grayi, Steind. n 12. • Ti „ Mund. n 13. Ti „ Vorderfuss. n 14. 7) „ Hinterfuss. 7) 15. Diplopelma pulchrum, Hall. V) 16. 7) r Mund. n 17. •ft 7) Vorderfuss. n 18. 7) n Hinterfuss. i'i 19. Hyperolius marmoratus, Rapp, var. Y) 20. 7) n var. 7) 21. V Mund. >5 22. Ti Vorderfuss. 23. » V Hinterfuss. ff Novara Exp. Zi oolog'. Tlieil , Pul.!. Aiupliiliieii von Sleindarluirr. s. 12. - I Paul. Sch önn u.d.XnU/ri.u Ulli. Druck fi. (/. h\ h\ Hofjc Staat? drucke rer . . Erklärung der Tafel III. Fig. 1. Phyllöbates glandulosus, Fitz. Y) 2. r> „ Mund. n 3. n „ Vorderfuss. 11 4. n „ Hinterfuss. il 5. Adenomera marmorata, Fitz. n 6. V) „ Mund. r, ) 7. T) „ Vorderfuss. ii 8. J1 „ Hinterfuss. » 9. Hyla? castanea, Steind. n 10. 11 „ Unterseite. ii li. 11 „ Mund. i) 12. H „ Vorderfuss. r> 13. 71 „ Hinterfuss. T) 14. Litoria Copei, Steind. n 15. 11 „ Mund. 71 16. 11 „ Vorderfuss. n 17. n „ Hinterfuss. 91 18. Hyla venulosa, Daud., adult. Jlud. Schon n n. (t. Nat.gtZ. u. liüTv. Druck o. d, Ti. 7c Hof tu. St&atsdruclcere t. Amiiliibien yoti Stemdaeluur. Aal». III "Novaia-Exp. Auolog. The /. C. Erklärung der Tafel IV, Fig. 1. Hylodes Güntheri, Stcind. n 2. r, 71 var. n 3. 71 n var. » 4. n 7? var. 77 5. n n Mund. r> 6. n ii Yorderfuss. ii 7. n Hinterfuss. V 8. Pliyllobates peruensis, S t e i n d. 71 9. 71 ii Mund. 77 10. 11 71 Vorderfuss. 71 11. 11 71 Hinterfuss. r> 12. Limnodynastes Salmini, St ein d. n 13. 11 „ Mund. V 14. ü „ Vorderfuss. 77 15. r „ Hinterfuss. n 16. Ololygon abbreviatus, Fitz. n 17. 11 11 Mund. n 18. 1) 11 Yorderfuss. 71 19. ü 1) Hinterfuss. Amphibien von NlemihiehiKT. .Tttiv lv. Novara Exp. Zioolop'. T [i v (l, . Sch o 71 n ri . d. Dla-t.yc z . u. litJv. '7)rur,k n. d. Z'.A'J/of n. .Staatstlruckerci . ✓ Erklärung der Tafel Y. Fig. 1. Pseudopbryne Bibronii, G-üntli. „2. „ „ Unterseite. „ 3. Pterophrynus fasciatus, Steind. „4. „ „ Unterseite. „ 5. Cystignathus labyrinthicus, Spix, Yorderfuss eines Männchens von der Unterseite. „ 6. Bufo spinipes, Fitz. „7. „ „ Hinterfuss. „ 8. Breviceps verrucosus, Kapp. „ 9. „ „ Vorder- Ansicht des Kopfes. „ 10. Hyper olius Idae, Steind. „11. „ Bocagei, Steind. „ 12. Kaloula pulchra, G- r a y. „13. „ „ Hinterfuss. „ 14. Sacralwirbel von Calyptoceplialus Gayi. „ 15. „ „ Pleurodema elegans. „16. „ „ Eupemphis Naltereri. „17. „ „ Pleurodema Bibronii. „18. „ „ Hemisus guttatam. „19. „ „ Lisapsus limellum. t Tttfiv: Ecf. /<>my t c/t'/r •(( .. n fit//. /)/ //('/, (/. tf . / . fr. Hof // S’f(tnf.\uf- fff <‘/u BEARBEITET VON RUDOLF II ER, K. K. PROFESSOR DER ZOOLOGIE ZU WIEN, WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN etc. E R S T E A B T H E I L U N G. MIT 5 TAFELN. Novarä-Expedition. Zoologischer Theil . Bd. I. Kn er. Fische. I CLASSE Bearbeitet von Prof. Rudolf Kner. Die systematische Ordnung, die ich einhalten werde, ist im Wesentlichen jene, welche A. Günther in seinem hochverdienstlichen Werke: „Catalogue of the fishes of the British Museum“, von dem bis nun vier Bände vorlieg-en, befolgt. Obschon ich mit den daselbst vorgenommenen Gruppirungen mich häufig noch nicht befreunden konnte, so gebührt doch diesem mühevollen Werke unstreitig das grosse Verdienst, seit Erscheinen der leider nicht zum Abschlüsse gediehenen grossen „Histoire des poissons“, das erste zu sein, welches sich so weite Grenzen wie diese steckte. Zufolge dieser grossartigen Anlage und der namhaften Bereiche- rung mit den Fortschritten der Neuzeit hat es daher vollen Anspruch, ähnlichen Arbeiten, wie die hier folgende, dermalen eben so zum Anhalte zu dienen, wie dies jahrelang mit dem riesigen Werke der beiden grossen Ichthyologen Frankreichs der Fall war und theilweise noch ist. Alle übrigen Versuche , welche eine Abän- derung oder Verbesserung ihres Systemes bezweckten, sind theils nicht so um- fassend, theils noch nicht im selben Grade verwendbar, da die meisten einer durch- greifenden Charakteristik aller Einheiten des Systemes noch ermangeln. ORDNUNG ( Holocentrini Bona p. FAMILIE ..ir vL LOWE. GÜNTI1. Holocentroidei Bl eek. — Benjcini Canestr. p. parte.) Char. Totalgestalt compress, hoch oder länglich, Augen gross, seitlich, Mundspalte mehr oder minder schief, Sammtzähne in den Kiefern an Vomer und Gaumenbeinen, Deckelstücke bewaffnet, Schuppen 1 * 4 Prof. P. Kn er. derb, einreihig ctenoid (monostich '), Dorsale und Anale heteracanth, Bauchflossen brustständig mit mehr als 5 Gliederstrahlen, 7—8 Kiemenstrahlen, massige Anzahl von Blinddärmen. Die Abtrennung dieser Familie von den Percoiden Cuvier’s, die schon lange mehr als eine Gruppe von mehreren Familien, wie als Einzelfamilie angesehen wurden, erscheint mir gleichfalls nicht nur gerechtfertigt, sondern auch als natürlich , wenn ihr Charakter etwas schärfer abgegrenzt wird , als dies von Günther geschieht, der zufolge des grossem Umfanges, den er ihr einräumt, auch Merkmale in den Familiencharakter aufnehmen muss, welche nur ausnahms- weise für die eine oder andere der hineinbezogenen Gattungen giltig sind * 2). Hier handelt es sich jedoch nur um nachstehende zwei Gattungen, die zweifellos dieser Familie einzu reihen sind. Gatt. MYRIPRITiS cuv. C li a r. Schnauze kurz, Kinn vorstehend, alle Deckelstücke am Rande gezähnelt, Operculum mit 1 Dorne, die beiden Dorsalen vereinigt, Anale mit 4 Stacheln, V. mit 1/7, Schwimmblase abgetheilt, vorne mit 2 Hörnern sich bis zum Gehörorgane fortsetzend; Blinddärme in massiger Zahl, Pseudobrauchien gross. Die Abschnürung der Schwimmblase in eine hintere grössere, einfache und^eine vordere in zwei Hörner auslaufende Abtheilung ist für diese Gattung sehr bezeich- nend. Da die Hörner sich bis an das innere Gehörorgan fortsetzen, so reichen sie demnach bis vor den Schultergürtel und werden sogleich sichtbar, wenn man die an die Scapula befestigte Haut, welche die Kiemenhöhle nach hinten abschliesst, durchschneidet. I. Art MYft. MUßDJ AN C. V. Rüpp. Atlas Taf. 23, Fig. 2. 3 Br. 7, D. 11/14, A. 4/12 . . . Squ. ~29~. ö — 6 Ein aus Java stammendes Exemplar von nahezu Gy2 Zoll Länge stimmt zwar völlig zu Küppel’s Abbildung und Beschreibung, doch dürften einige Bemer- D Um die sehr verschiedenen Schuppenformen, die man unter der Collectivbezeichnung „ ctenoid u zusam- menwirft, doch einigermassen schärfer aus einander zu halten, könnte man fortan solche Schuppen, deren Rand allein einfach gezähnelt ist, randständige oder einreihige Kammschuppen (squ. ctenoideae mono- stichae ) nennen , solche dagegen , bei denen Zähnchen in mehreren Reihen hinter einander nicht blos den Rand, sondern auch zum Theil die Schuppenfläche besetzen, mehrreihige (squ. cten. pleio- stichae ). 2) So fällt die von Günther in den Charakter aufgenommene Clausel: „bei einer Gattung weniger als fünf weiche Yen traktrahlen“ hinweg, wenn Monocentris nicht in die Familie einbezogen wird, die auch in anderer Hinsicht sich fremd in ihr ausnimmt. Eben so steht als Ausnahme unter den übrigen Gattungen Fische. o kungen nicht unnöthig sein, die auf die verschiedenen Arten dieser Gattung über- haupt Bezug haben, denn über manche derselben liegen nur ungenügende Anga- ben bisher vor und daher muss auch die Synonymik zum Theile schwankend und unsicher erscheinen. So hält z. B. im vorliegenden Falle Büppel Bussel’s Botche pl. 105 für murdjan und Günther citirt diese Figur gleichfalls unter den Synonymen seines M. murdjan. Bl e eck er hingegen führt in seiner Enumeratio unter den Synonymen von murdjan auch noch Myr. melanoplirys Swains. und 1 eychellensis C. V. an, die jedoch Günther für gleichartig mit Myr. pralinius C. Y. hält, der zufolge der abweichenden Strahlen und Schuppenzahl (A. 4/14 — 15 . . . Squ. long. 33) wenigstens von murdjan sicher verschieden ist. Da ich bei den von mir untersuchten Arten dieser Gattung die Bezahnung der Kiefer und des Zungenbeines verschieden finde, so glaube ich diese angeben zu sollen, da sie vielleicht zur schärferen Charakteristik der Arten, deren Eevision ohne Zweifel noch nöthig ist, beitragen kann. Bei unserm M. murdjan trägt der Zwischenkiefer in äusserer Beihe mehrere grössere, dicke und stumpfe Zähne und eben so am Unterkiefer neben der Symphyse , deren je ein Packet von 3 — 5 vor den Sammtzähnen, und zwar stehen sie nicht mehr auf dem Kieferrande allein, sondern an dessen Vorderfläche, zum Theile fast wagrecht nach vorne gerichtet (ähnlich wie bei Exodus und Epicyrtus). Das Zungenbein selbst (os linguale) ist glatt, alle Copulae aber sind vor dem Ansätze der Kiemenbogen bis zum letzten Stücke oder dem untern Schlundknochen mit Sammtzähnen besetzt, denen gegenüber an den obern Schlundknochen ähnliche Packete entsprechen. Der Oberkiefer ist vor- und rückwärts seines unteren Winkels gleichfalls deutlich gezähnelt, doch hierauf wohl nicht viel zu halten, da sich mit dem Alter ohne Zweifel sowohl hier, wie am Suborbitalringe und den Deckelstücken die Zähnelung abnützt. Das Operculum trägt wie bei Büppel’s Figur einen zwar nicht langen, aber deutlichen Dorn. 2. Art MYR. BOTCHE Bleek. Taf. I. Fig. 1. Ich gebe die Abbildung dieser Art, welche ich zwar richtig zu deuten glaube, um wenigstens auch anderen Ichthyologen ein sicheres Urtheilzu ermöglichen, denn Hoplostethus durch den Mangel von Zähnen am Gaumen da, der aber auch ohnedies zugleich mit der Gattung Trachichthys zufolge des gesägten Bauches gleichfalls eine Sonderstellung in der Familie ein- nimmt, wie dies in anderer Beziehung auch mit dem unbeschuppten Anoplogaster und mit Polymixia , die nur vier Kiemenstrahlen besitzt, der Fall ist. Da ich der Ansicht bin, dass nur solche Einheiten na- türliche sein können, deren Begriff oder Charakter keine Merkmale enthält, die blos tlieilweise Geltung haben, so glaubte ich auch den Charakter dieser Familie in obiger Weise abändern zu sollen, wodurch dann ihr Umfang sich derart einengt , wie dies bereits durch Canestrini (s. zur Systematik der Per- coiden, in d. Schrift, d. zool. bot. Gesellschaft, Wien 1860, Aprilheft, S. 293) geschah. 6 Prof. B. K n e r.. sie ist jedenfalls eine jener fragdichen Arten, welche die Revision der ganzen Gattung so wünschenswerth machen. Unser Exemplar stimmt ganz mit v. Bleeker’s citirter Beschreibung überein, aber weder zu Russe 1 ’s Botche pl. 105, noch zu Myr. botclie C. V. (Tom. III. p. 181). Riippel halt zwar Rus sel’s Figur für seinen Murdjan, und auch Günther citirt sie als synonym mit diesem, während er Bleeker’s M. botche nur als fraglich anführt (p. 19). Ich kann mich aber weder dieser Ansicht anschliessen , noch auch jener von Bleek er, welcher in seiner Enumer. den M. botclie für = mit M. hexagonus C. V. hält. Denn die Angaben über M. hexagonus C. V. : „Schuppenzahl 3/33/7, der vordere Rand der D. A. und Y. weiss, mit schwarz gesäumtem Deckel und Achselflecken“ passen auf unser Exemplar keineswegs, während es vielmehr mit M. botche Bleek, in folgenden Punkten übereinstimmt. 3 Br. 7 0, Ü. 11/44, A. 1/12, Y. 4/7 . . . Squ. 28-29. 5 — 6 Ein schwarzer Achselfleck fehlt, die Deckelhaut ist nur schwach braun gesäumt, die Randstrahlen der oben genannten Flossen sind nicht w7eiss und wie alle übrigen gleichfarbig hell, der Durchmesser des Auges ist nur 21/imal in der Kopflänge enthalten, die Stirnbreite zwischen den Augen 4mal (bei hexagonus hin- gegen nach Günther 5mal, bei M. jparvidens Bleek, nur 3y2mal). Alle Rauhig- keiten, Leisten und Zähnelungen der Schuppen und sämmtlicher Knochenstücke sind stärker als bei murdjan und auch die Bezahnung weicht in bemerkenswerther Weise ab. Der Hintergaumen, der bei letzteren glatthäutig ist, zeigt hier rauhe Knochenleisten und der Unterkiefer trägt jedenfalls neben der Symphyse nicht blos unmittelbar vor den Sammtzähnen ein Packet von 6 — 7 grossem, stumpf- konischen Zähnen, sondern auch am untern Rande vor den grossen rauh längs- gekielten Kehlplatten ein zweites, ganz ähnliches. Ob etwa diese Zahnpackete einen Geschlechtsunterschied oder einen specifischen darstellen, oder auf die Nähe der Laichzeit deuten, muss fraglich bleiben; das untersuchte Exemplar war aber ein Weibchen, dessen sehr kleine gelbliche Eier, die das nicht ausgedehnte Ova- rium enthielt, wohl nicht auf nahe Laichzeit schliessen lassen. Schliesslich erwähne ich noch, dass bei beiden hier angeführten Arten die Kopfcanäle so weit wie bei vielen desshalb ausgezeichneten Percoiden und Sciaenoiden (im Sinne Cu vier ’s) sind, namentlich der Suborbital- und Inframaxillarzweig , demzufolge auch der Rand des Vordeckels doppelt erscheint. Totallänge 6"; von Java durch v. Frauenfeld. *) Bleeker gibt zwar acht an, doch zähle ich wie bei M. murdjan auch hier beiderseits nur sieben Kie- menstrahlen. Fische. 7 Gatt. HOLOCENTRUM art. C h a r. Mundspalte massig , wenig geneigt, Zunge glatt , Deckel und Unterdeckel gezähnt , ersterer mit 2 Dornen, letzterer mit einem langem am Winkel bewaffnet, die beiden Dorsalen fast vereinigt, von den 4 Stacheln der Anale der dritte am längsten und stärksten, V. mit 1/7, C. gablig, Schwimmblase einfach, Blinddärme in wachsender Zahl ; Pseudobranchien gross. 1. Art HOL. RUßRUM Rüpp. Atl. Taf. 22, Fig. 1. Syn. Hol. orientale C. V. et marginatum C. V. Von dieser leiclit kenntlichen, weit verbreiteten Art liegen Exemplare bis 72/3" Länge aus Java und Manilla durch v. Frauenfeld gesammelt vor. 2. Art HOL. SPINIFERUM Günth. Rüpp. N. W. Taf. 25, Fig. 1 = IIol. leo C. V. Über diese Art scheinen einige nähere Angaben nöthig, theils um zu zeigen, dass RüppePs Hol. spinifer und Hol. leo C. V. wirklich gleichartig sein dürften, theils um sie von der folgenden Art sicherer zu unterscheiden. 4 D. 11/15, A. 4/10 . . . Squ. 44. 8 Der Durchmesser des Auges ist 33/4 — 4mal in der Kopflänge begriffen, sein Abstand vom Mundrande beträgt kaum 1, vom andern Auge 1/2 Diameter. Die hin- teren Suborbitalknochen sind schmal und mit nur kurzen Zähnen, aber dicht besetzt; der hintere Rand des Vordeckels ist oben ziemlich fein bezahnt, über dem lan- gen Dorne desselben mit nur wenigen, aber grösseren Zähnen besetzt, sein unterer Rand glatt, oder nur schwach bezahnt, das Suboperculum glattrandig, der Zwi- schendeckel grob bezahnt. Die Dorsalstacheln , von denen der dritte der höchste und 2y2mäl in der grössten Rumpfhöhe enthalten ist, sind mässig stark. Was die Stellung des hinteren Vordeckelrandes betrifft, so hebt Günther siebei dieser Art eio-ens als sehr schief hervor und C u vier- Va 1 en cienn es O begründen sogar hierauf den Unterschied zwischen H. leo (mit schiefem) und spiniferum (mit s en kre ch tem Rande). Bl e ek er sp rieht sich in seiner Enumer. über H. spiniferum Rüpp. und C uv. -Val. nicht aus und führt nur II. leo C. V. als ostindische Art an. Ich glaube aber auf die Schiefe des hintern Vordeckel- randes aus folgendem Grunde kein besonderes Gewicht legen zu sollen; denn unter vier von Tahiti stammenden Exemplaren, die ich durch nichts sonst unter- scheiden kann, ist er allerdings bei drei schief gestellt, beim vierten jedoch senk- recht, wie ihn auch RüppeUs Figur zeigt. Es spricht dies um so mehr dafür, dass Hol. leo und spinifer Rüpp. nicht specifisch verschieden sein dürften, als 8 Prof. P. Kn er. unser Exemplar, das zufolge des verticalen Randes als spiniferum gelten müsste, mit den drei anderen gleich hohe und dicke Dorsalstacheln besitzt, wenn gleich ihre Höhe allerdings geringer als bei Rüppel’s Figur ist. Die Färbung dieser Art scheint im Leben weniger intensiv als bei II. rubrum und mehr mennigroth zu sein, doch ist sie noch jetzt nach Jahren so wie der weissschimmernde Streifen längs der Schuppen an der Basis der Dorsalstacheln, den auch Rüppel’s Figur zeigt, wohl erhalten. Günther' gibt die Zahl der Blinddärme nur auf 16 an, ich fand deren 20, wenn ich richtig zählte, wofür ich aber nicht bürgen kann, theils der völligen Leere der Blinddärme wegen, theils des sie dicht umhüllenden Fettes, dessen reicher Ablagerung in der ganzen Bauchhöhle schon Forskäl bei seiner Sciaena spinfera gedenkt und das auch ich bei allen untersuchten Arten von Holocenirum vorfand. Dieses Fett fällt überdies durch die tief mennigrothe Färbung auf, die jener der äussern Haut gleichkommt und auch im Weingeist eben so haltbar ist. Erwähnung verdient noch die äusserst dickwandige grosse Schwimmblase, da ich bei ihr zuerst die Beobachtung machte, dass der embryonale Yerbindungsgang, durch den die Schwimmblase als eine Ausstülpung des Darmrohres mit diesem zusammenhängt und der bei Physostomen als wegsamer Luftgang sich erhält, auch bei Stachelflossern nicht immer schwindet, sondern als zwar feiner, aber dennoch offen bleibender Canal fortbestehen kann. (S. hierüber meinen Aufsatz in den Sitzb. d. kais. Akad. d. Wissenschaften, 1864, Aprilheft, „Eber die Thymus und die Schwimmblase der Stachelflosser“.) 3. Art HOL. CAUDIMACULATUM Günth. Syn. Hol. spiniferum C. Y. tom. 3 & 7. — Hol. ruber Beim. Fish, of Ceylon pl. 4. — Hol. spinifer ßiipp. Atl. Taf. 31, Füg. 1. — Hol. leonoides Bleek. Percoid, p. 54. — Steindachner, Verli. d. zool. hot. Ges. Jänner 1861. Zur Ergänzung von Bleeker’s Angaben über sein IIol. leonoides , welches Günther zweifelhaft lässt, und zum Nachweise der Richtigkeit der angegebenen Synonyme dürften folgende Zusätze geeignet sein. 3 D. 11/14, A. 4/9 . . . Squ. 40—41. 6 Die Kopflänge ist etwas geringer als die Körperhöhe, das Auge 32/3 — 33/4mal in jener enthalten, die Stirnbreite zwischen den Augen ist grösser als bei II. leo und beträgt nahezu 3/4, ihr Abstand vom Mundrande fast 1 Diameter. Der Sub- orbitalring ist breiter und mit viel zahlreicheren und längeren Zähnen bewaffnet, eben so der mässig schief stehende hintere und auch der untere Rand des Vor- deckels, dessgleichen alle übrigen Deckelstücke. Die Flächen sowohl dieser Knochen, wie auch der Scapula, Suprascapula und Occipitalschilder sind rauher Fische. 9 längsgefurcht als bei Ii. leo , von dem sich diese Art überdies durch stärkere Wöl- bung unterscheidet, mit welcher das Profil von der Schnauze bis zur Dorsale ansteigt. Dass übrigens nach dem Alter die Messungsverhältnisse variabel sind und die Zähnelung der Knochenränder durch Abnützung schwächer werden kann, wird schon von Stein dachner ganz richtig hervorgehoben und auch durch unsere ungleich grossen Individuen bestätigt. Die Caudale ist tief gablig einge- schnitten, die Y. reichen weiter als die P., aber lange nicht bis zum Anus zurück; der dritte Analstachel ist entschieden noch länger und stärker als bei leo. Auch in Färbung unterscheidet sich diese Art wesentlich von letzterer, sie ist gleichmässig silberglänzend, mit einem Stich in’s Messinggelbe; der grosse obere Dorn des Deckels trägt einen weissen, noch jetzt an unseren Spiritus-Exemplaren sehr auf- fallenden Hautsaum, dessen Bleeker aber eben so wenig gedenkt wie des silberig schimmernden Fleckes quer über die Dorsalseite des Schwanzstieles, den auch P ii p p el’s Figur zeigt, der aber freilich leicht zu übersehen ist, da er nur bei einer bestimmten Drehung gegen das Licht, dann aber stark glänzend erscheint. Die Blinddärme sind kürzer und ihre Zahl dürfte etwas kleiner als bei leo sein, doch sind sie auch hier sehr schwer zu zählen, da sie gleichfalls alle leer und dicht von Fett umhüllt sind. Grösste Länge etwas über 9", von Java und Madras, durch v. Frauen fei d und Z e 1 e b o r. 4. Art HOL. SAMMARA Rüpp. Von dieser Art liegen nur junge, völlig zu Rüppel’s Beschreibung und Abbildung, Atl. Taf. 22, Fig. 3, passende Exemplare von kaum mehr als 2" Länge aus Punipet und zwei grössere bis 4" lange aus Tahiti vor. 5. Art HOL. TAHITICÜM n. sp.? Fig. 2. Zwei gleichfalls von Tahiti stammende Exemplare lassen mich zweifelhaft, ob sie eine noch unbeschriebene Art darstellen oder einer bereits bekannten, deren leider auch so manche nur ungenügend charakterisirt sind, angehören. Um diesen Zweifel durch Vergleichung mit Exemplaren anderer Museen zur mög- lichen Lösung zu bringen, hebe ich zunächst die bezeichnenden Merkmale hervor und füge der getreuen Abbildung derselben noch einige erläuternde Angaben bei. 3 Br. 7, D. 13/12—13, A. 4/9 . . . Squ. 48-50. 7 Spina praeoperculi valida, operculum et scapula margine asperrime serrato , pinnae analis aculeus tertius capitis longitudinem fere adaequans • supra lin. lateralem intra fascias duas ohscuras stria longitudinalis albicans. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 10 Prof. P. Klier. Die Messungsverhältnisse der Totalgestalt, des Kopfes und der Augen sind nahezu die gleichen wie bei II. sammara, die Deck elstii cke aber durchaus stärker bewaffnet, der Dorn am Winkel des Vordeckels ist länger, dieZähnelung am Deckelrande unterhalb der zwei Dornen gröber und auch der Humerus deutlich gezähnelt, während dieser sowohl bei unseren Exemplaren von Sammara , wie auch in ßüppel’s Figur glattrandig ist. Die D orsalstacheln sind stärker und der dritte und vierte die höch- sten (bei Sammara erhebt sich schon der zweite zur Höhe des dritten); eben so ist der dritte Analstachel noch länger und dicker, fast gleich der Kopflänge und reicht bis auf den schuppenfreien Theil der Caudalstrahlen zurück, was bei Sammara keineswegs der Fall ist. Die bedeutende Mehrzahl der Schuppen längs der Seitenlinie, die 8 — 10 beträgt, rührt von dem Umstande her, weil sie gegen den Schwanz merklich an Grösse abnehmen. Während endlich Spiritus-Exemplare von Sammara am Kumpfe keine Spur von röthlicher Färbung zeigen, nur hellen Silberedanz, der von den dunklen Läno-sbinden unterbrochen wird, deckt hier den ganzen Rumpf ein sanftes Blassroth und nur Wangen und Bauch glänzen silberig. Über der Seitenlinie und unterhalb der fünf letzten Dorsalstacheln gewahrt man zwischen zwei kürzeren dunklen Binden einen nicht scharf abgegrenzten hellen Längsstreif von ähnlichem Schimmer, wie bei II. spinifer Rüpp., längs der ganzen Basis der Dorsale. Der grosse schwarze Augenfleck an den vorderen Dorsalstacheln ist viel kleiner und erstreckt sich blos auf die Haut zwischen dem ersten und dritten Stachel ; auch übrigens sind alle Flossen heller gefärbt und sowohl an der gliederstrahligen Dorsale vorne, wie an der Anale längs des vierten Stachels und ersten Glieder- strahles und auch an den beiden Caudallappen fehlen die schwärzlichen Streifen, welche Sammara zeigt, gänzlich. Länge 3 — 4", durch v. Frauenfeld. FAMILIE PERL 10 AE GÜNTH. ( Percoidei Cv. p. p. et Canestr., Bleek., Percinae Gill.) 0 h a r. Mund endständig, Augen seitlich, Sammt- oder Heciielzähne, selten körnige, in den Kiefern und am Gaumen, Deekelstücke bewaffnet, Suborbitalring normal (Wangen nicht gepanzert), 5 — 7 Kiemen- strahlen, V. mit 1/5, brustständig, der stachelige Theil der Dorsale vom gliederstrahligen gesondert oder durch Haut mit ihm verbunden (1 oder 2 D.), Schuppen ctenoid (pleiostich) , Seitenlinie nicht unterbrochen; Blinddärme in kleiner oder mittlerer Zahl. Mau pflegt derzeit diese, selbst nach vorgenommener Ausscheidung vieler Gruppen meines Erachtens noch immer zu umfangreiche Familie in mehrere Fisch e. 11 Untereinheiten (Subfamilien u. s. w.) zu bringen, bezüglich deren aber bei den verschiedenen Autoren (Günther, v. Bleeker, Canestrini, Gill) noch keine Übereinstimmung herrscht. Ich behalte hier aus dem im Eingänge bemerkten Grunde Günther’s Gruppirung bei, so viele Bedenken sich mir auch gegen ihre Natürlichkeit aufdrängen. GRUPPE PER CI NA GÜNTH. (Subfam. Percaeformes Bleek., Percini Canestr. p. p. Percinae Gill.) Totalgestalt länglich, Mundspalte wagrecht oder wenig schief, Ctenoid- schuppen klein oder massig gross, zwei sich berührende oder völlig getrennte Rückenflossen; selten mehr als 10 Blinddärme. Gatt. PE REICH TH YS gir. Cli ar. (nach Günth.) Mit zwei getrennten Dorsalen, Kiefer, Voraer und Gaumenbeine blos mit Sammb zähnen besetzt, Deckel bedornt, Vordeckel und Präorbitalknochen gesägt, D. mit 9—10, A. mit 3 Stacheln, Kopf beschuppt, 6—7 Kiemenstrahlen. Art PERU LAEYIS Günth. Syn. Perca laevis Jenn. Zool. of the Be agle, pl. 1. — Percosoma Gill. 1. D. 9, 2. D. 1/12, A. 3/9 — 10 . . . Ap. pyl. 6. Jennyns’ vortreffliche Beschreibung und Abbildung lassen die richtige Be- stimmung unserer Exemplare durchaus nicht zweifelhaft, aber unklar bleibt, ob Cuvier’s Angaben über Perca trucha auch auf diese, oder eine wirklich verschie- dene Art passen. Girard’s Beschreibung (in der Fauna of Chile p. 26) dürfte, wie auch Günther vermuthet, wirklich der Hist, des poissons (tom. 9, pag. 429 bis 430) entnommen sein und wenn man Girard’s Fig. 1 auf pl. 30 mit obiger von Jennyns und unseren Exemplaren vergleicht, so erscheint sicher, dass Perca chilensis jedenfalls eine andere Art ist, wie der Umriss des Kopfes, die Höhe der Dorsale und mehr noch der Anale, ferner der Mangel von Zähnelung am Sub- operculum und Humerus zeigen. Theod. Gill trennt in seiner Synopsis der Subfam. Percinae (Proceed. of the Acad. of natur. scienc. of Philadelphia, Febr. 1861, p. 44) die Gatt. Percichthys Gir. in folgende zwei: Percichthys mit der Art P. chilensis Gir. als Typus und Percosoma Gill, für die er Percichth. melcmops Gir. als typische Form aufstellt und die sich von jener durch blos 6 Kiemenstrahlen, cavernöse Suborbital- und 12 Prof. P. Kn er. Intramaxillarknochen und einen kurzen Schwanzstiel unterscheidet (während Percichtliys 7 Kiemenstrahlen, einen langen Schwanzstiel, kein gezähneites Sub- und Interoperculnm und nicht so weite Kopfcanäle besitzt). Behält man diese Trennung in zwei Gattungen bei, so gehört dann Perca laevis Jenn., obwohl Gill deren nicht eigens gedenkt, zu Percosoma , wie sich aus nachstehenden ergänzenden Angaben ergibt. Die Zahl der Kiemenstrahlen beträgt 6, die der Strahlen in der zweiten D. bei allen drei Exemplaren, die mir vorliegen, 1/12 (Jennyns gibt 1/11 an), dagegen in der Anale beim ersten Individuo 10, beim zweiten 9 und beim dritten nur 8 Gliederstrahlen. Nicht nur das Os supraorbitale ist rauh gefurcht, sondern auch die hinteren Stirn- und Scheitelbeine, auch ragt die Crista occ-ipitalis als ziemlich lange Spitze nach hinten zwischen den Schuppen vor, was aus J ennyns’ Ansicht des Kopfes von oben nicht gut sichtbar ist. Os suprascapulare, Sub- und Interopercului% sind am ganzen Rande bezahnt. Das Sciänen-ähnliche Ansehen wird weniger durch die stumpfe Schnauzenform und die Grösse des Präorbital- knochens bedingt, als vielmehr durch die Weite der Kopfcanäle, deren Submaxil- larast sich durch vier eben so grosse und tiefe Gruben jederseits kundgibt, wie dies bei Acerina , Aspro, Sillago und manchen Sciänoiden der Fall ist. In der Tiefe dieser von Knochenlamellen theilweise oder ganz überbrückten und äusser- lich von einander geschiedenen Hohlräume fällt der starke, mehrere Knoten bildende Nervenzweig leicht in die Augen und lässt sich gegen die Spitze des Unterkiefers verfolgen. DieSeliuppen sind von ctenoidem Baue und zwar pleiostich,. doch die Zähnchen so fein und schwach, dass sie dem freien Auge nur wie Cilien erscheinen. In senkrechter Reihe zählt man vom Beginn der Dorsale bis zur Seitenlinie 9—10 und vom After zu dieser hinauf gerechnet 16 — 17. Die Seiten- linie senkt sich zu Anfang der zweiten D. rasch zur halben Schwanzhöhe, mündet durchwegs mit zarten, einfachen, aufgesetzten Röhrchen und endet an der Basis der Caudale. Die beiden D., A. und Y. sind völlig unbeschuppt, P. und C. blos an der Basis mit kleinen Schüppchen bedeckt, die Stacheln der D. und A. aus- gezeichnet heteracanth. Pseudobranchien klein , Blinddärme kurz aber weit, Magensack klein, dickwandig, kaum bis zur Einlenkung der V. zurückreichend; Hoden und Eiersäcke klein symmetrisch. Totallänge 8 — 9"; vou Erauenfelcl aus Valparaiso. Gatt. PSAMMOPERCA rich. Cliar. Binden von körnigen Zähnen in den Kiefern, an Vomer und Gaumenbeinen, 2 fast vereinigte Dorsalen, Deckel ohne steifen Dorn, Vorderdeckel hinten gezähuelt, am Winkel mit 1 geraden starken Dorne, am untern Rande glatt und gleich den übrigen Deckelstücken mit einem beschuppten Kautsaume versehen ; Schuppen ziemlich gross, weichrandig, aber von ctenoidem Baue, 7 Kiemen- strahlen , wenige Blinddärme. Art PS. WAIGIENSIS Bleek. Syn. Labrax waigiensis C. Y. Bleek. — Psammoperca datnioides Rieh. Vov. of Ereb. & Terror pl. 57, Fig. 1—2. 5 1. D. 7, 2. D. 1/13, A. 3/9 . . . Squ. 53 , An. pyl. 4. 11 — 12 Den vorzüglichen Beschreibungen dieser Art in der Hist, des poissons und von Richards on habe ich nur wenig beizufügen. Die nackte Haut des etwas vom Zwischenkiefer überragten Unterkiefers ist auffallend dicht mit Poren besäet und auch die übrigen Kopfcanäle münden mit äusserst zahlreichen Löchern. Der Humerus läuft über den Brustflossen in einen gablig getheilten Dorn aus, das Suprascapulare ist bis an seinen gezähnelten Rand überschuppt, eben so alle glie- derstrahligen Flossen bis an ihren Saum; die Seitenlinie setzt sich bis über die halbe Länge der Caudale fort. Die Ventralen reichen viel weiter als die Brust- flossen zurück, jedoch lange nicht bis zur Analgrube; Rücken- und Afterflosse sind ausgezeichnet heteracanth. Fransige Pseudobranchien fehlen, die Blinddärme sind lang und weit, der Magensack ist klein, die sehr grosse Schwimmblase reicht mit einfachem langen Zipofel bis hinter den Anus zurück. Den untern Rand des Präorbitalknochens ziert ein weisslicher Strich, unter welchem ein schwarz- brauner sich bis zum Dorne des Vordeckels fortsetzt; an allen Schuppenreihen gewahrt man mehr oder minder deutlich schwärzliche Längsstreifen. Totallänge von 7 und 10'' (letzteres ein Männchen) von Hongkong (durch Zelebor) und Manilla (v. Frauenfeld). Gatt. P E R C A L A ß R A X temm. , schlg. ( Lateolabrax Bleek, u. Gill.) Char. Leib gestreckt, Rückenflossen gesondert, Bürstenzähne in den Kiefern, an Vomer und Gaumen- beinen, Zunge zahnlos, Deckel mit 2 Dornen, Vordeckel hinten gesägt, am Winkel mit 3, am untern Rande mit 2 — 3 Dornen, Präorbitalknochen ganzrandig; Deckelstücke beschuppt, 7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchien, ziemlich zahlreiche Blinddärme. Art P. JAPONICUS T. Schl. Faun japon. pl. 2, Fig. 1. 1. D. 12, 2. D. 1/13 V A. 3/8, V. 1/5, P. 17, C. 17. Ap. pylor. 12 — 13. fl Von sechs Exemplaren zeigt keines 1. D. 11, eines dagegen in der 2. D. 2/13. 14 Prof. R. Kn er. Trotz der constanten Zahl von 12 Stacheln in der ersten Dorsale zweifle ich zwar nicht an der Gleichartigkeit unserer Exemplare mit dem Labrax japonicus C. V., halte aber einige ergänzende Angaben nicht für unnöthig. Die Rumpfhöhe ist etwas grösser als die Kopflänge, das Auge gleich 1/5 der letzteren, sein Abstand vom Mundrande beträgt 1, vom andern Auge etwas über % Diameter; der Unterkiefer ragt stark vor, alle Zahnbinden bestehen aus gleich feinen und kurzen Zähnen. Der Deckel ist mit einem obern kurzen und stumpfen und einem untern längern spitzen Dorne bewaffnet, welche beide in der citirten Fig. 1 , so wie auch die Zähnelung des Suprascapular-Randes nicht angegeben sind. Unsere Individuen besitzen ferner sämmtlich am untern Rande des Vor- deckels nur 2 oder 3 stärkere und etwas nach vorne gekrümmte Dornen, selbst wenn der direct vom Winkel abstehende, weil er nach abwärts sieht, auch dem untern Rande zugezählt wird. Da über diesem Winkeldorne noch 1 — 2 fast gleich starke, deren Spitze aber nach hinten gerichtet ist, vorragen, so kann man aller- dings 5 längere Dornen zählen, doch gehören sie keineswegs alle dem untern Rande an, wie sich aus der Abbildung in der Faun, japon. schliessen Hesse. Die Kiefer sind völlig unbeschuppt, die verticalen Flossen blos an der Basis von einem niedern Schuppenfalze eingefasst; auf die Flossenhaut der ersten Dorsale erstrecken sich gar keine, auf die der zweiten und der Afterflosse nur wenige Schüppchen, am meisten auf die Caudale und die Unterseite der Bauchflossen. Die Pseudobranchien sind mässig entwickelt. Den Rumpf zieren mehr oder minder grosse rundliche schwarze Flecken, die meist 3 — 4 irreguläre Längsreihen bilden, deren oberste längs der Basis der Rückenflossen, die unterste theils unterhalb, theils längs der Seitenlinie verlauft. Ähnliche stehen auch auf den Dorsalen öfters in zwei Reihen, öfters verschwim- men sie in grössere Flecken oder unvollkommene Binden, oder verschwinden mitunter gänzlich. Die übrigen Flossen, der Kopf und die Bauchseite zeigen nirgends Punkte oder Flecken, wie dies bei Schlegels Figur überhaupt der Fall ist, die ohne Zweifel ein altes und wohl desshalb mehr entfärbtes Individuum darstellt. Länge unserer Exemplare von 4 — 8y2"; von Shanghai, durch Frauenfeld. Gatt. S INI PER CA GILL. Cliar. Leib länglich, compress, Vorderrücken gekielt, beide Dorsalen zusammenhängend, Unterkiefer vorragend, Mundspalte weit, Binden spitzer Zähne in den Kiefern, an Vomer und Gaumenbeinen, Vor- deckel stark bewaffnet , Deckel mit 2 Dornen , Unter- und Zwischendeckel nebst Präorbitalbein glatt - randig; der ganze Kopf mit Ausnahme des Deckels und alle Flossen unbeschuppt, D. mit 12, A. mit Fis che. 15 3 Stacheln, C. abgerundet, Schuppen sehr klein, 7 Kiemenstrahlen, 12 (13?) Blinddärme, Pseudo- branchien entwickelt. Art SIN. CIIUA-TSI Gill. Fig. 3. Syn. Perca chuä-tsi Basilewski, Ichthyol. Chinae boreal. in den Mcmoir. de la Soc. natnr. de Moscoul855, Tom. 10, Tab. I, Fig. 1. Wenngleich schon im Jahre 1860 Canestrini und ich nach einem von Shanghai stammenden Exemplare diese Art als den Vertreter einer eigenen, erst zu begründenden Gattung anerkannten1), so kam uns doch Theod. Gill, dessen rastlosem Fleisse und Scharfblicke nichts zu entgehen scheint, thatsächlich zuvor, indem er in den Proceed. of the Acad. of natur. Scienc. of Philadelphia, 1862, Jännerheft, p. 16 wirklich eine Charakteristik der Gattung gibt und zwar ebenfalls nach dem Typus dieser Art, für die ich nur an Gill’s Stelle die Benennung Sin. Basilewskii zu Ehren des Entdeckers statt der chinesischen Bezeichnung vorge- zogen hätte. O D. 12/14, A. 3/9, Y. 1/5, P. 14, C. 17. Die grösste Höhe über den Ventralen ist gleich y4, die Kopflänge fast J/3 der Totallänge, das Auge gleich J/4 Kopflänge, sein Abstand vom Mundrande 1, die Stirnbreite zwischen den Augen kaum 1/2 Diameter; der Oberkiefer reicht bis hinter die Mitte des Auges. Die Bezahnung ist jener von Serranus ähnlich; Zwi- schen-, Unterkiefer, Vomer und Gaumenbein tragen Binden von Sammtzähnen, unter denen die mittleren des Zwischenkiefers und die seitlichen des Unterkiefers zu längeren spitzen Hechelzähnen werden. Die Zunge ist glatt, der Kopf stark compress und mit Ausnahme des Deckels völlig unbeschuppt, Stirn und Scheitel sind durch drei scharf vortretende Leisten uneben. Der Rücken bildet vom Hin- terhaupte bis zur Dorsale eine unbeschuppt bleibende Kante. Der hintere Rand des Vordeckels ist zwar seiner ganzen Länge nach bezahnt, doch zählt man daselbst im Ganzen nur 9 Zähne: von den zwei starken Dornen am Winkel biegt sich der untere nach vorne, wohin auch die zwei nicht minder starken des untern Randes gerichtet sind. Von den beiden Deckeldornen ist der untere länger und spitzer, der Rand der Suprascapula gezähnelt, jener des Humerus aber glatt. Rücken- und Afterflosse sind ausgesprochen heteracanth. Die Stacheln der D. erheben sich rasch bis zum vierten, der mit den beiden folgenden gleich lang und fast von 1/2 Körperhöhe ist. Vom siebenten angefangen nimmt die Länge der Stacheln allmählich bis zum letzten O O o *) Siehe Canestrini: Zur Systematik der Percoiden , Schriften der zool. hot. Gesellsch. in Wien, Sitzungsber. 1860, April, S. 308 und meine Übersicht der ichthyol. Ausbeute der kais. Fregatte Novara in den Sitzungsb. der k. Akademie d. Wissensch. April 1860. 16 Prof. B. K ner. ab, der vom ersten Gliederstrahle schon doppelt an Höhe übertroffen wird. Es findet daher wohl eine Senkung zu Ende des stacheligen Dorsaltheiles Statt, aber keine so tiefe, wie sie etwa Basilewski’s Figur 1 vermuthen liesse und nach der es scheint, als beginne die zweite Dorsale abermals mit einem langem Stachel, wras keineswegs der Fall, sondern nur Zeichnungsfehler ist. Der 6. — 9. Glieder- strahl iibertreffen an Höhe noch etwas die längsten Dorsalstacheln ; der zweite und stärkste Analstachel bleibt nicht viel hinter den längsten Gliederstrahlen dieser Flosse zurück (was aus Basilewski’s Figur auch nicht ersichtlich wird). Die Ventralflossen reichen etwas weiter als die Brustflossen, aber nicht bis zum Anus zurück. Die Seitenlinie läuft parallel dem Rücken und diesem 2/3 näher als dem Bauchrande. Die äusserst kleinen, kaum zählbaren Schuppen des Rumpfes sind ganzrandig, zeigen aber starke concentrische Leisten und Furchen; die zu- nächst dem Schultergürtel und am Deckel liegenden sind grösser als alle übrigen. Färbung. Der Leib ist wie bei Basilewski’s Fig. 1 mit schwärzlichen Wolkenflecken besetzt, durch das Auge zieht schief zum obern Winkel der Kie- menspalte ein ziemlich breites schwarzes Band; D., A. und C. sind ebenfalls unregelmässig mit ungleich grossen schwärzlichen Flecken bedeckt, P. und V. einfärbig, heller. Länge fast 6"; von Shanghai durch Zelebor1). GRUPPE SERRANINI gth. (Subfam. Serraniformes Bleek, p. p. Serranini Can. et Gill. p. p.) Leib meist gestreckt, Deckelstücke bewaffnet, Mund schief, meist nur 1 Rückenflosse, Schuppen ctenoid, klein oder mässig gross; öfters mehr als 10 Blinddärme2). Gatt. SER RAN US cuv. C li a r. In den Kiefern Sammt- oder Hechelzähne nebst Hundszähnen, an Vomer und Gaumenbeinen blos Sammt- oder Hechelzähne, ungetheilte Dorsale mit 8—12, Anale mit 3 Stacheln, Deckel mit 0 Basilewski gibt an: „In Omnibus Chinae aquis, profunde natans, hieme in locis lutosis, aestivo tem- pore sub lapidibus occulta, in medicina qua remedium calefaciens, anth.elminth.icum, emena- gogum, digestiv um et antiphthisicum“. Die Chinesen wären wahrlich um einen solchen Fisch schon zu beneiden, wie erst, wenn sie mehrere ähnliche besitzen, wie aus Basilewskrs Angaben über Labrax ly-iuy, Sciaena chuan-chua , Silurus asotus, Hippocampus u. a. hervorgehen würde, die wenigstens von culturhistorischem Interesse sind. 2) Vergleicht man die liier angegebenen Merkmale mit jenen der Gruppe Percina, so sieht man sich ver- geblich nach einer scharfen Grenze zwischen beiden um, und kann einer solchen Gruppirung wohl nur eine geringe Brauchbarkeit zuerkennen. Fische. 17 2—3 Dornen, Vordeckel gesägt (ohne langem Dorn), Kopf und senkrechte Flossen überschuppt; 7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchien ziemlich gross. 1. Art SER. NOVEMCINCTUS n. sp. Fig. 4. Caiidalis p. furcata, loho superiori elongato , aculeus 3. ad 6. usque longissimi p. dor- salis1 os suprascapulare margine glabro, amhae maxillae ad latera pluribus den- tibus caninis armatae , operculum 3 spinosum ; corpus 9 fasciis transversis fus- cis cinctum, capitis latera striis obliquis et maculis obscuris orncita. D. 10/14, A. 3/7—8 . . . Ap. pyl. 5. Obwohl zahlreiche Exemplare dieser Art von der Capstadt und der Insel S. Paul vorliegen und sie daher keineswegs selten scheint, so kann ich sie doch keiner bereits beschriebenen Art einreihen. Am nächsten steht sie dem Ser. cabrilla , von dem sie aber auch durch gestrecktere Gestalt, noch tiefer gablig getheilte Caudale, Mangel eines bezähmten Os suprascapulare, grössere Schuppenzahl unter- halb der Seitenlinie und selbst an Färbung sich unterscheidet. Die Kopflänge beträgt 1/5 der Körperlänge, die grösste Flöhe über den Ven- tralen und die Länge des oberen Caudallappens sind gleich 2/s, der Durchmesser des Auges fast 1/i der Kopflänge; der Abstand des letztem vom Mundrande etwas über, vom andern Auge unter 1 Diameter; der Unterkiefer ragt kaum über den Zwischenkiefer vor. In letzterm stehen in erster Leihe nur je 1 — 2 kurze Fangzähne, dagegen in letzter hinter den kurzen Sammtzähnen jederseits ein viel längerer und stärker gekrümmter Fangzahn. Auch der Unterkiefer trägt in äusserer Leihe vorne nur kleine spitze und hinter diesen eine schmale Binde von Sammtzähnen, beiderseits aber in äusserer Leihe 2 — 4 längere Fangzähne, unter denen sich einer besonders auszeichnet und auf welche nach einwärts blos eine einfache Leihe kurzer Spitzzähne folgt. Die Zahnbinden der Vomerplatte und Gaumenbeine sind klein und etwas von einander getrennt. Die Zähnelung des Vordeckels wird gegen die schwache Einbuchtung vor dem Winkel stärker und grössere Zähne halten, wie auch bei S. cabrilla , ebenfalls den ganzen untern Land besetzt. Von den drei durchaus nicht starken Dornen des Deckels ragt nur der mittlere deutlich über die Schuppen vor und die beiden unteren sind einander genähert. Von den Dorsalstacheln sind der dritte bis sechste die längsten und nahezu den höchsten Gliederstrahlen dieser Flosse gleich; alle Stacheln sind ent- schieden heteracanth. Die Zahl der verticalen Schuppen beträgt von Beginn der D. bis zur Seitenlinie 7 — 8, von dieser bis zur Analgrube aber 20 — 22; die Überschuppung der D., A. und C. ist schwächer als bei den meisten Serranen. Brust- und Bauchflossen reichen gleichweit, beide bis zum Anus zurück. Die Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 3 IS Prof. P. Kn er. Schuppen sind mehrreihig ctenoid und werden an Scheitel und Wangen nicht von kleineren Deckschuppen überlagert. Die meisten Exemplare zeigen neun senkrechte (quere) braune Binden die bis 0- effen den Bauchrand herabreichen und am Schwanzstiele öfters halb verschwim- o o men, nur ausnahmsweise sind alle mehr oder minder verwaschen. Die Seiten des Kopfes sind mit wenig regelmässigen schiefen braunen Binden und Flecken geziert, unter denen eine von der Mitte des untern Augenrandes über den Winkel des Vor- und Zwischendeckels herablaufende am beständigsten ist. Häufig zieht auch vor dem Auge dem Oberkiefer parallel ein brauner Streif und 1 — -2 ähnliche, fast quer über den Deckel; den stacheligen Theil der Dors. be- decken dunkle Wolkenflecken, den weichen durchzieht in halber Flöhe eine breite schwärzliche, nach oben hell gesäumte Längsbinde. C. und A. sind einfärbig dunkel, P. und V. hellgrau, mit gelblichem Schimmer. Der Bauch ist auf lichtem Grunde meist dunkel marmorirt, die Kehlseite des Kopfes zeigt noch orangegelbe Färbung, die im Leben wohl mennigroth war, wovon selbst am Rumpfe und der Caudalbasis noch schwache Spuren zu sehen sind. Die Blinddärme sind lang und weit, der Magensack nimmt in ausgedehntem Zustande, wo ich ihn von halbverdauten Fischen und Anilocren strotzend voll fand, fast die ganze Länge der Bauchhöhle ein. Diese Art ist entschieden getrenn- ten Geschlechtes, Hoden und Eierstöcke stellen geschlossene Säcke dar, sind aber beide unsymmetrisch (rechts bedeutend mehr als links entwickelt); äusserlich unterscheidet sich das Männchen durch eine ziemlich lange, an der Spitze durch- bohrte Genitalpapille, während sie beim Weibchen kurz und breit abgestuzt erscheint. Die Eier sind von Senfkorngrösse und dunkelgelber Färbung. 2. Art SER. BRUNNEUS Günth. Syn. Ejpinejphelus brunneus Bloch, t. 328, fig. 2. 1). 1 1/12, A. 3/8. Mit sechs dunklen Querbinden, abgerundeter Caudale und ungefleckten Flossen; diese Art liegt nur in einem Exemplar von etwas über 3" Länge aus Madras vor, stimmt aber völlig mit allen Angaben überein, aus- genommen die grösseren Augen, deren Diameter wohl nur in Folge der Jugend fast- ys (nicht wie Günther angibt blos 1/e) der Kopflänge ausmacht. 3. Art SER. TRI M AC UL ATU S Günth. C. V ? Syn. Epinephelus japonicus Krusenst. Reise, pl. 64, Fig. 2. Da diese Art zu den nicht wenigen unsicheren und schwankend bestimmten gehört, denen zufolge eine kritische Revision der ganzen Gattung sehr wün- F i s c h e. 19 schenswerth wäre, so dürften einige nähere Angaben nicht überflüssig sein. Was zunächst die von Günther angeführten Gitate betrifft, so erregen sie beide einiges Bedenken. Kr u senstern’s Figur ist im Ganzen so ungenau, dass nach ihr eine verlässliche Artbestimmung kaum möglich scheint,- die Zahl der Strahlen würde z. B. nach ihr für die D. 13/11, für die A. 3/9 betragen, ferner erscheinen Kopf, Rumpf und die ganze Dorsale auf dunklem Grunde hell gefleckt, die übri- gen Flossen aber einfärbig, die Zähnelung des Vordeckels zu grob, Beschuppung und Seitenlinie sind gar nicht angedeutet u. s. w. Nicht minder dürfte aber auch das Citat aus der Flist. des poissons fraglich sein, indem daselbst (t. II, p. 331) für trimaculatus D. 9/15 und A. 3 — 10 angegeben wird. Günther selbst hebt für seinen trimaculatus hingegen folgende Merkmale hervor: D. 11/15—16, A. 3/7 — 8. Caudale abgerundet, Zwischen- und Unterdeckel ganz, Vordeckel hinten gezähnelt,- die Zähne am Winkel stärker; braunroth mit 2 grossen schwarzbraunen Flecken längs der hintern Hälfte der Dorsalbasis, ein dritter quer über den Schwanz- stiel ; Kopf, Rumpf und Hintertheil der D. A. und C. braun gefleckt. Die meisten dieser Merkmale passen nun auch auf die Exemplare, welche ich als trimaculatus richtig zu deuten glaube, ganz genau und ich füge nur nachste- hende Ergänzungen bei, die zur schärfern Sonderung dieser Art von anderen ihr sehr nahe stehenden dienen können. D. 11/17, A. 3/7 — 8. Kopflänge etwas geringer als 1/3 der Totallänge und die grösste Körperhöhe übertreffend; Auge 41/., — 5mal in der Kopflänge, Unterkiefer mässig vorstehend, Oberkiefer bis unter den hintern Augenrand reichend ; Hundszähne schwach und kurz, die Zahnbinden des Zwischen- und Unterkiefers ziemlich breit. In der Mitte des Zwischenkiefers besteht die innerste Reihe, an den Seiten die äussere aus längeren Zähnen, im Unterkiefer hingegen enthält ringsum die innerste Reihe längere und etwas nach einwärts gekrümmte Zähne, die aber im Vergleich mit vielen anderen Arten nur von mässiger Länge sind. Vomerplatte und Gaumenbeine tragen schmale Binden kurzer Sammtzähne, die an letzteren blos in einer Doppel- reihe stehen. Der Deckel ist mit drei schwachen Dornen bewaffnet, deren mittlerer noch am stärksten ist, der Vor de ekel zeigt vor dem abgerundeten Winkel eine leichte Einbuchtung und daselbst etwas stärkere Zähne. Unterkiefer beschuppt, Oberkiefer nicht oder nur rückwärts mit einem schmalen Streifen. Die Stacheln der D. sind nicht dick und vom dritten angefangen nahezu gleich hoch, sie werden von den folgenden Gliederstrahlen an Höhe übertroffen; die Anale ist ausgezeichnet heteracanth, ihr zweiter und dickster Stachel etwas kürzer als der dritte, die Brustflossen reichen kaum weiter 3si 20 Prof. R. Kner. als die ventralen und nicht bis zum Anus zurück. Die Besckuppung des Kopfes ist, wie bei vielen Arten, eine doppelte, d. h. die grösseren Schuppen werden von viel kleineren zarteren mehr oder minder dicht überlagert, den Kumpf deckt eine einfache Lage theils glattrandiger, theils schwach gezähnelter Schuppen von ctenoider Structur. Die braunröthliche Grundfarbe wird von zahlreichen rundlichen dunkel- braunen Flecken überdeckt, die auch den Kopf und Unterkiefer zieren. Die stachelige Dorsale ist schwarz gesäumt, aber ungefleckt und bei allen Exemplaren an der Basis der vier letzten Stacheln mit einem grossen länglichen, tief schwar- zen Flecke geziert, der sowohl über die Basis der Stacheln an der Flossenhaut hinauf, wie auch am Kücken herabreicht. Zwei ähnliche, nur kleinere Flecken halten in gleichen Abständen die Basis der gliederstrahligen Dorsale besetzt, breiten sich aber vorzüglich unter dieser) am Kücken aus; ein vierter meist noch schwächerer Fleck deckt die obere Seite des Schwanzstieles. Die weiche D., A. und C. sind mit einem schmalen weisslichen Saume versehen, durch die Mitte der P. zieht eine breite helle Binde von gelblicher (im Leben vielleicht röthlicher) Färbung. Länge bis gegen 8"; von Hongkong und Java. 4. Art SER. DIACANTHUS C. Ah 1). 11/15 — 16, A. 3/8. . . Lin. lat. circ. 90, Ap. pyl. 9. Die Kopflänge beträgt wie bei der vorigen Art, der sie sehr nahe steht, fast % der Totallänge, das Auge ist F/Qnal in der Kopflänge enthalten, eben so ist die Bezahnung sehr ähnlich, der nicht beschuppte Oberkiefer reicht bis unter den hintern Augenrand und der untere Kand des Vordec.kels ist gleichfalls glatt, der hintere dagegen gröber bezahnt und am Winkel stehen 2 — 3 längere Dornen, der Deckel trägt deren blos zwei; unter den Dorsalstacheln sind der 3. bis 5. dielängsten und den höchsten Glieder s tr ahl en dieser Flosse gleich; die P. sind länger als die V. und reichen bis zum After zurück. Der Deckel wird von grösseren Schuppen überlagert als der übrige Kopf- und Vorderrumpf. Von den fünf breiten schwarzbraunen Querbinden lauft die erste zur Basis der Brustflossen herab, die zweite zur Spitze derselben, die dritte bis zum Beginne der Anale, die vierte und fünfte am Schwanzstiele. Letztere verschwim- men öfters, die beiden ersteren sind aber stets die breitesten und dunkelsten und erstrecken sich bisweilen auch über die Flossenhaut der Dorsalstacheln bis gegen den Saum; selbst die dritte und vierte Binde setzen sich mitunter auf die Haut der gliederstrahligen Dorsale fort. Ausserdem ist der Rumpf mit kleinen rund- Fis che. 21 liehen braunen Flecken besäet und öfters auch die After- und Caudalflosse ; P. und V. sind einförmig dunkelbraun. Wenngleich nirgends der über die Flossenhaut der Dorsale sich fortsetzenden dunklen Binden Erwähnung geschieht, so dürfte hierin wohl kein Art-, höchstens nur ein Altersunterschied zu suchen sein, da gerade junge Individuen von 4 — 5" diese Binden am stärksten zeigen. Die langen und weiten Blinddärme sind in zwei Bündeln zu vier und links zu fünf vereinigt. Zahlreiche Exemplare von 4 — 7" von Hongkong durch Zelebor. 5. Art SER. BÖNACK C. Y. Gth. D. 9/15, A. 3 / 8 . . . Squ. lat. circ. 70, Ap. pyl. G (7?). Vordeck el ringsum gleich fein gez ähnelt, auch Unter- und Z wisch endeckel mit einigen Zähnehen besetzt, Oper culum mit drei Do r- n e n, sieben dunkelbraune (öfters verschwommene) Q u e r b i n d e n umgeben den Rumpf, Flossen ungefleckt, die abgerundete Caudale mit schwärzlichem und gelblich-weissem Saume , Dorsale bisweilen schwarz gesäumt. Die Körperhöhe ist der Kopflänge gleich und nur wenig geringer als '/3 der Totallänge, das 5x/2 — 6mal in der Kopflänge begriffen. Die Hundszähne sind stark gekrümmt, ziemlich kräftig aber kurz und werden von den geraden Spitz- oder Hechelzähnen der Zwischenkieferbinde an Länge übertroffen, insbesondere von denen der hintersten Reihen, welche überhaupt die längsten von allen Zäh- nen sind und hinter denen auch die längeren Zähne der letzten Reihe in der Zahn- binde des Unterkiefers Zurückbleiben. Vomer und Gaumenbeine tragen so schmale Binden von Sammtzähnen (letztere blos in zwei Reihen), dass es leicht erklärlich ist, wenn Cuvier-Valenciennes bei ihrem Serr. bölang, den Günther für synonym mit boenack hält (was mir aber nach der Beschreibung des bölang zweifelhaft scheint), sagen: er zeichne sich durch blos einfache Reihe feiner Zähne an den Gaumenbeinen aus. Die Beschuppung verhält sich wie bei den vorigen Arten, doch sind hier auch Ober- und Zwischenkiefer zum Theile mit Schüppchen bedeckt und längs der Seitenlinie wird nur jede zweite oder dritte Schuppe von Nebenröhrchen durchbohrt. Der Magensack ist weit, die Ovarien eines zur Laichzeit gefangenen Weibchens nehmen den grössten Theil der Bauch- höhle ein. Länge von 4- — 7", von Singapore und Java. 2 o Prof. li. Kn er. 6. Art SER. GUTTATUS Pet., Günth. Syn. Serr. myriaster C. V. = Bodianus guttatus Bl. D. 9/ 1 6, A. 3/9 . . . Ap. pyl. 8. Vordeck elzahnlos, n u r sehr schwach gekerbt, Caudale abgerundet ; weder Längs- noch Querbinden am Rumpfe, aber sowohl dieser wie auch der Kopf und alle Flossen mit rundlichen blauen, schwarz umsäumten Flecken; die gliederstrahlige 1)., C: und A. mit weissem Saume. Die Kopflänge ist gleich % Totallänge und übertrifft etwas die Körperhöhe, das Auge ist 5y2mal in der Kopflänge enthalten. Der Oberkiefer reicht weiter als der hintere Augen- rand zurück; die drei Dornen des Deckels stehen gleich weit von einander ab und sind auch fast gleich stark. Die Zahnbinden in beiden Kiefern sind noch breiter und die Zähne der hinteren Reihen noch länger als bei S. boenack , dagegen jene der Vomerplatte und Gaumenbeine sehr schwach. Die Stacheln der Dorsale sind niedrig, die drei letzten zwar die längsten, aber noch bedeutend kürzer als die folgenden Gliederstrahlen; in der Anale ist der zweite Stachel der längste und stärkste. Kopf und Vorderrumpf sind doppelt beschuppt, am Schwänze aber nur einzelne kleine Schuppen über den ctenoiden grösseren sichtbar; Ober- und Unter- kiefer sind dicht und fein beschuppt gleich der Flaut aller Flossen fast bis an den Saum. Totallänge über 10", von Tahiti durch v. Frauenfeld. 7. Art SER. FÜSCOGUTTATUS Rüpp. Rüpp. Atl. t. 2 7, fig. 2. D. 1 1 / 1 4, A. 3 / 8 . . . Ap. pyl. circ. 2 4. V o r d e c k e 1 über dem Winkel etwas eingebuchtet und daselbst gröber bezahnt als weiter oben, Mu n ds palte s ehr s chi ef, Caudale abge- rundet, Färbung lichtbraun, dunkel marmorirt und mit rundlichen schwarzbraunen Flecken besetzt, ein breiter schwarzer Augenfleck über dem Caudalstiele. Kopflänge der grössten Körperhöhe nahezu und einem f3 der Totallänge völlig gleich, das Auge 5y2mal in der Kopflänge enthalten. Trotz der sehr schief gestellten Mundspalte reicht der Oberkiefer fast hinter das Auge zurück. Die Hundszähne sind schwach , die schmalen Zahnbinden bestehen in beiden Kiefern nur aus 3 — 4 Reihen jedoch ziemlich langer Hechelzähne, Vomer und Gaumenzähne sind kurz und stehen an letzterem blos in 1 — 2 Reihen. Von den drei schwachen Dornen des Deckels stehen, wie auch Rüppel angibt, die beiden unteren einander viel näher als dem obern und schwächsten. Die Dorsalstacheln sind ziemlich stark und der 3. bis 6. die längsten ; der 11. ist wieder etwas länger Fische. 23 als der 9. und 10., alle werden aber von den folgenden Gliederstrahlen an Höhe bedeutend übertroffen ; von den drei Analstacheln ist der zweite am stärksten, jedoch nicht länger als der dritte. Die gleich langen P. und V. reichen nicht bis zum After. Ober- und Unterkiefer sind fein beschuppt und auch am Dumpfe die meisten Schuppen ganzrandig. — Die schwarzbraunen Flecken verschmelzen am stacheligen Theile der Dorsale in schiefe grössere, die sich bis auf den Rücken herabziehen. An den weichstrahligen Flossen stellen sich die braunen Flecken fast in regelmässige Reihen, zwischen denen helle Binden ab wechseln. Der Un- terkiefer zeigt an der Kehlseite vier schwärzliche Binden, die bräunliche Bauch- seite irreguläre weissliche Flecken. — Die Blinddärme bilden einekurze dicke Quaste und da sie dicht von Fett umhüllt sind und nur ein Exemplar dieser Art vorliegt, so lässt sich ihre Zahl nicht ganz. genau angeben, beträgt aber mindestens 24. Länge 8", von Neuholland durch v. Frauenfeld. 8. Art SER. ALTI VELIOIDES Bleek. 1). 11/16, A. 3/8. . . Ap. pyl. 9. V o r d e c k e 1 am abgerundeten Winkel mit etwas stärkeren Zäh- nen, Deckel mit drei kurzen breiten Dornen, D. und A. stark heteracanth, der dritte Analstachel länger als der zweite, die P. länger als die V., fast bis zum After reichend, 0. abgerundet; Beschuppung des Kopfes doppelt. Ziemlich kleine und nie sehr zahlreiche schwarzbraune runde Flecken bedecken Kopf, Rumpf und alle Flossen, die Haut hinter dem Oberkiefer ist tief schwarz gefärbt. Die langen und dicken Blinddärme sind in zwei Bündeln zu vier und fünf vereinigt. Mehrere bis 10" lange Exemplare aus Singapore und Madras wurden von v. Bleeker selbst während seiner Anwesenheit in Wien als dieser Art angehörig erklärt, was ich desshalb- erwähne, weil sie zu einer Gruppe von Arten gehört die zufolge spärlicher Angaben und zweifelhafter Merkmale zum Theile schwierig und unsicher zu bestimmen sind. 9. Art SER. MOARA T. Schl. Faun. jap. pl. 4, untere Figur. D. 1 1/16, A. 3/8 . . . Ap. pyl. 6. Vordeckel am hintern Rande fein gesägt, am abgerundeten Winkel werden die Zähnchen schwächer und selbst unsichtbar, da sie von einem Hautsaume bedeckt und überragt werden; Deckel mit drei Dornen, deren mittlerer allein zwischen der Schuppendecke deutlich vortritt, Caudale abge- rundet. Grundfarbe hellbraun mit grossen dunkleren, aber verseil wom- 24 Prof. P. Kn er. menen Flecken an Rumpf, Schwanz und Flossen, nur die Gliederstrahlen der D., A. und C. weisslich gesäumt. Die grösste Körperhöhe über den Bauchflossen beträgt nahezu 1/i, die Kopf- länge genau 1/3 der Totallänge; der Durchmesser des Auges 1/6 der Kopflänge (Schegel’s Figur gibt dasselbe etwas kleiner an). Die Länge der Zähne in beiden Kiefern nimmt bis zur innersten Reihe ansehnlich zu, die Gaumenbeine tragen eine aus mehreren Reihen bestehende Binde kurzer Sammtzähne, die unmittelbar an jene des Vomer sich anschliessen. Der Oberkiefer ist sehr fein, aber nur theil- weise beschuppt, übrigens bleibt hier die doppelte Beschuppung nicht blos am Kopfe, sondern über den ganzen Rumpf und selbst am Caudalstiele sichtbar. Im Umriss der Flossen, der mir für diese Art bezeichnend scheint, stimmt unser Exemplar mit Sclilegel’s Figur völlig überein und ich zweifle nach dieser überhaupt nicht an der richtigen Deutung desselben , obwohl es von Java stammt und v. Bleeker diese Art nicht anführt. Länge etwas über 1', durch v. Frauenfeld. 10. Art SER. MARGINALIS C. V. Brevoort Japan. Fish. p). 3, Fig. 2 (gute Abbildung). D. 11/15 — 16, A. 3/8 . . . Squ. iat. circ. 85 — 90. Yordeckel am Winkel nicht stärker als am hintern Rande bezahnt, Deckel mit 3 gleich weit von einander entfernten Dornen, Caudale abgestumpft, Färbung gelblich-braun mit dunkleren Wolkenflecken und schwarzem Saum an den Dorsalstacheln. Kopf- fast ys der Totallänge, Auge x/3 der Kopflänge; in Bezahnung der Kiefer dem S. boenach sehr nahe, jedoch die Hundszähne etwas stärker und die Gaumenbeine mit breiteren Binden längerer Spitzzähne besetzt; der bis unter den hintern Augenrand reichende Oberkiefer unbeschuppt, übrigens der ganze Kopf, Vorderrücken und grossentheils auch das Schwanzende doppelt beschuppt, die Flossenhäute jedoch nicht bis gegen den Rand, D. und A., namentlich letztere, ausgezeichnet heteraeanth. Länge 9", von Java. 11. Art SER. UNDULOSUS C. V. D. 11/16, A. 3/12. Unterkiefer wenig vorstehend, die hinteren Zahnreihen in der Mitte beider Kiefer mässig lang, Yordeckel am Winkel gröber als am hintern Rande gesägt, Unter- und Zwischendeckel ganz, Deckel mit 3 Dornen, von denen die beiden Fi s c h e. unteren sich näher stehen, der unbesclmppte Oberkiefer bis unter den hintern Augenrand reichend, Caudale abgestutzt; Färbung graubraun, an den Seiten des Kopfes schiefe dunklere Binden, an denen des Kumpfes längliche schwarzbraune Flecken. Nur in einem Exemplare von I1//' Länge aus Rio Janeiro. 12. Art SER. I-IEXAGONATÜS C. Y. Rieh. Voy. of Sulph. pl. 38, Fig. 1 (beste Abbildung). D. 11/15 — 17, A. 3/8 . . . Ap. pyl. 24. Vordeckel am Winkel stärker bezahnt, der vierte Dorsalstachel am höchsten, Hundszähne klein, sämmtliche Zahnbinden nicht breit und mit kürzeren Zähnen auch in den inneren Reihen als bei den vorhergehenden Arten; Caudale abge- rundet. Die Blinddärme sind in zwei grosse Bündel zu 12 und 12 (oder 13) ver- einigt, die Ovarien gross und nach unten verwachsen. Günther bezeichnet meines Erachtens den Serr. merra C. V. allerdings mit Recht nur als eine Farbenvarietät dieser Art, und fügt ein ansehnliches Verzeich- niss von Synonymen bei , das mir aber noch einer Vermehrung zu bedürfen scheint. Ich glaube nämlich, dass auch Serr. Gilberti Rieh, specifhsch nicht ver- schieden sein dürfte, und zwar aus folgenden Gründen. Die von Günther für die beiden Arten angegebenen Unterschiede betreffen nur die Färbung, Länge der Brustflossen und Strahlenzahl der Dorsale, die für 8. hexagonatus 11/15 — 17, für Gilberti 11/IG — 17 betragen soll. Bezüglich der Brustflossen bemerkt Günther bei 8. Gilberti selbst, dass sie bald länger, bald kürzer seien und nur einige dem 8. megachir Rieh, entsprechen. In Hinsicht der Färbung aber gibt Günther für die Varietät 8. merra als Unterschied an, dass die braunen Flecken nur mehr rundlich und nicht durch weisse Linien (wie bei hexagonatus ) getrennt seien, was völlig auch auf 8. Gilberti passt, so dass ich wenigstens nach den vorliegenden Angaben nicht herauszufinden vermag, worin der specifische Unterschied zwi- schen 8. hexagonatus und Gilberti liegen möge, da sie in allen übrigen Merkmalen, den Messungsverhältnissen, der Bezahnung, Stachelbildung, Beschuppung u. s. w. keine wesentlichen Abweichungen zeigen. Vergleicht man die von Günther angeführten Synonyme, so fällt es auf, dass Klein Hist. pisc. tab. 8, fig. 3 sowohl für 8. hexagonatus var. merra , wie auch für 8. Gilberti Rieh. (= 8. pardalis Blk.) citirt wird; dies scheint jedenfalls zu Gunsten meiner Ansicht zu sprechen, obwohl ich nicht leugne, dass Klein’s Abbildung zu wenig genau ist, um sicher zu sein, welche Art sie vorstelle. Unter den mir vorliegenden Exemplaren stimmen je eins von Hongkong, Sidney und den Nikobaren ganz genau zu 8. hexagonatus , zwei dagegen von Hongkong besser zu Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 4 26 Prof. li. Kn er. S. Gilberti (oder pardalis) und es dürfte aus allem Gesagten mindestens hervor- gehen, dass eine nochmalige gründliche Revision der zahlreichen und nicht selten unsicheren Arten dieser Gattung sehr wünschenswerth ist. 13. Art SER. A WO ARA T. Sch lg. Fauna jap. pl. 3, Fig. 2. D. 11/16, A. 3/8 . . . Ap. pyl. 24 (25). Unterkiefer stark vortretend, Vordeckel hinten fein bezahnt, vor seinem Winkel sanft eingebuchtet und dieser mit 4 — 5 grösseren Zähnen besetzt, der dritte bis sechste Dorsalstachel die längsten, der zweite nicht viel niederer. Die Kopflänge is,t 3y2mal in der totalen enthalten und übertrifft die grösste Körperhöhe, welche unter den dritten Dorsalstachel fällt, nur wenig. In diesen Messungen stimmt folglich unser Exemplar mit Schlegel’s Figur überein, doch ist das Auge, dessen Durch- messer % der Kopflänge beträgt, bedeutend grösser. Von den drei Deckeldornen tritt nur der mittlere deutlich vor; die Hundszähne sind mässig, die Zahnbinden beider Kiefer weder breit noch dicht und die Zähne des Zwischenkiefers auch in der hinteren Reihe nur von mittlerer Länge. Der zweite und dritte Analstachel sind gleich lang und werden so wie die Dorsalstacheln von den folgenden Glieder- strahlen an Höhe übertroffen, Brust- und Bauchflossen stehen gleich weit vom Anus entfernt. Die Caudale ist weniger abgerundet als bei der citirten Figur. Kopf und Vorderrumpf sind grösstentheils doppelt beschuppt, die grösseren Schuppen deutlich ctenoid, der Oberkiefer nur am Winkel fein beschuppt. Die Färbung ist im Ganzen wie sie Fig. 2 zeigt, doch erscheinen die als gelb angegebenen Flecken am Rumpfe bei unserem Spiritus-Exemplare olivenbraun. Die Zahl der Blinddärme, die in zwei Bündel sich vereinigen, ist nicht ganz genau anzugeben, da sie dicht von Fett umhüllt sind und nur ein Unicum vorliegt. Länge 10"; von Singapore. 14. Art SER. FORMOSUS C. V. D. 9/17, A. 3 / 8. Vordeckel sehr schwach gezähnt, Unterdeckel gekerbt, Deckel mit drei starken Dornen, die Dorsalstacheln bis zum letzten an Länge zunehmend, Brust- und Bauchflossen bis hinter den Anus reichend, Caudale abgerundet; mit zahl- reichen braunen (im Leben bläulichen) Längsstreifen, die gegen den Schwanz zu verschwinden. Die grösste Körperhöhe bei Beginn der Dorsale ist der Kopflänge nahezu «deich und beträgt fast % der Totallänge, das Auge ist 5% (nach Günther 6%) mal in der Kopflänge begriffen. Unterkiefer weit vorstehend, Hundszähne stark Fische. Zahnbinden breit, die innersten Zahnreihen ziemlich lang, Vomer und Gaumen- beine mit schmalen Binden kurzer Sammtzähne; Oberkiefer unbeschuppt, Von den drei starken Deckeldornen stehen sich die beiden unteren näher. Die Stacheln der Dorsale ziemlich schwach und selbst der letzte und längste noch niederer als die folgenden Gliederstrahlen; Anale entschieden heteracanth, der zweite Stachel der dickste und längste; Kopf doppelt, Rumpf einfach beschuppt, die Schuppen stark ctenoid. Die Längsstreifen sind am Kopfe scharf markirt, verschwimmen aber schon zum Tlieile am Vorderrumpfe; alle Flossen erscheinen dunkel gesäumt und in der Mitte heller, die Kiefer sind mit schwärzlichen Flecken geziert. Länge 8%", von Singapore durch v. Frauenfeld. 15. Art SER. LONGISPINIS n. sp.? Fig. 5. D. 1 1/14, A. 3/8 . . . Ap. pyl. 24 (25). Aculeus 3. et 4. p. dorsalis omnium longissimi et capitis 1/2 longitudini aequales , praeoperculum supra angulum insinuatum et infra dentibus majoribus armatum , oper- culum bispinosum , p. caudalis truncata • caput , corpus nec non p. pectorales et ven- trales maculis fusconigris riumerosis picta, anterior p. dorsalis pars nigro limbata. Die Kopflänge, bis zur Spitze des unteren Deckeldornes gerechnet, ist 3y2mal in der Gesammtlänge enthalten und nur wenig grösser als die Körperhöhe bei Beginn der Dorsale, der Durchmesser des ansehnlich grossen Auges 4y2mal in der Kopflänge. Der Oberkiefer reicht fast bis unter den hinteren Augenrand; im Zwischenkiefer enthält die äussere, im wenig vorstehenden Unterkiefer die innere Reihe längere Zähne, doch sind selbst die innersten in der Mitte des Zwischen- kiefers, obwohl die längsten von allen, kürzer als bei den meisten Arten. Der Oberkiefer ist beschuppt; von den beiden Dornen des Deckels der untere breit und stumpf, der obere ziemlich lang und spitz. Die starken Stacheln der entschieden heteracanthen Dorsale steigen rasch an; schon der zweite ist doppelt so hoch wie der erste und mit dem fünften und sechsten gleich, hinter diesen nehmen sie aber an Länge ab und werden von den ziemlich gleich langen Gliederstrahlen, deren Höhe jedoch die des dritten und vierten Stachels nicht erreicht, übertroffen. Von den drei Analstacheln ist der zweite der dickste, aber mit dem dritten gleich lang. Die P. erreichen den After, die V. nicht völlig. Der Kopf ist grösstentheils , der Rumpf theilweise doppelt beschuppt, die Schuppen sind stark ctenoid. Grundfarbe bräunlich, der Kopf mit kleineren, der Rumpf mit grösseren und zahlreichen dunklen ovalen oder rundlichen Flecken besetzt, dessgleichen die P. und V. und der weiche Dorsaltheil ; grosse schwarzbraune Flecken bedecken auch die ganze Kehlseite und 4° 28 Prof. E. Kn er. selbst die Haut der Kiemenstralilen 5 dem Bande des Oberkiefers parallel verlauft ein schiefer schwarzer Längsstreif; die Caudale ist hell gesäumt. Die Blinddärme sind ziemlich dünn, ungleich lang und in zwei Bündel vereint: mitunter münden mehrere kleine in einen grösseren. Länge 7", von Madras durch v. Frauenfeld. Obwohl demnach diese Art dem von Bleeker so erfolgreich durchforschten Gebiete angehört, so wüsste ich sie doch keiner der bisher beschriebenen zuzu- weisen, halte es aber für wahrscheinlich, dass sie irgend einer derselben ange- hören möge, da ich überzeugt bin, dass in unseren Büchern bereits mehr Serranus- Arten Vorkommen als in der Natur. Gatt. POLYPRION cuv. Ein 4% Fuss langes, trocken conservirtes Exemplar, angeblich von der Insel St. Paul, gibt sich zwar durch alle daran erkennbaren Merkmale als dieser Gattung angehörig kund: die Bezahnung, der mit einem scharfen Längskiele versehene Deckel, die Flossenbildung, Strahlenzahlen und namentlich die so eigenthümlieh läng-so-efurchten Stacheln lassen über die Gattung- nicht zweifelhaft, deren Vor- OO O 7 kommen und zwar mit der Art P. cernium schon Cu vier bis zum Cap der guten Hoffnung angibt. Doch gestattet der sehr schlechte Erhaltungszustand weder eine sichere Artbestimmung noch ausführlichere Beschreibung ; die nur schwache Zälmelung des Vordeckels, wie auch des Supra- und Präorbitalbeines deuten jedoch auf eine wahrscheinlich von cernium verschiedene Art hin. Gatt. DIP LO PR ION K. et v. H. Char. (nach Günth.) Nur mit Sammtzähnen in den Kiefern und am Gaumen, Zunge glatt, 2 Dorsalen, j die erste mit 8, die Anale mit 2 Stacheln, Deckel bedornt, Vordeckel mit doppeltem , gezälmelten Rande, 7 Kiemenstrahlen, Schuppen klein. Der Mund ist stark vorstreckbar, der mit Sammtzähnen besetzte Vomer reicht tief in die Mundhöhle herab und die dünne lange Zungenspitze krümmt sich an seiner Vorderseite hinauf. Das Präorbitale ist glattrandig. Unter- und Zwischen- deckel sind bezahnt, Humerus und Suprascapula bedornt, die Kiefer nackt, Wangen und Deckelstücke aber beschuppt, die Stacheln breit, nicht compress und (wie auch bei Grainmistes und Rhyjpticus) längsgefurcht und zum Theile verbogen, die Pseudobranchien gross, dickfransig, die Schuppen eigenthümlieh ctenoid. Das rundliche Centrum bildet nämlich eine vertiefte Grube, die von Fische. 29 groben concentrischen Streifen umgeben wird; am schmäleren freien Schuppen- rande stehen 3 — 7 lange Dornspitzen, die oft divergirend nach auf- und abwärts gebogen sind, weiter nach innen einige Ersatzreihen kurzer Spitzen. Die Rauhig- keiten der Schuppen, die Cu vier kaum sichtbar nennt (tom. II, p. 140) sind dem- nach nicht nur sehr stark, sondern auch mit freiem Auge leicht sichtbar, besonders am Schwanzstiele. Die Basis aller senkrechten Flossen, mit Ausnahme der Caudale, ist unbesehuppt, die ununterbrochene Seitenlinie verlauft in aufgesetzten, einfachen Röhrchen; das grubige Ansehen des Suborbitalringes und der nackten Kopfknochen hängt so wie der doppelte Rand des Vordeckels mit der Weite der stark verzweig- ten Ivopfcanäle zusammen. Aus diesen ergänzenden Angaben dürfte erhellen, dass die Verwandtschaft dieser Gattung mit Grammistes und Rhypticus allerdings eine engere ist als mit Servatius , Mesoprion u. s. w., und dass die Grenzen von Günther’s Gruppe Serra- nini zu weit und unsicher gezogen sind. Art DIPL. BIFASCIATUM C. V. I). 8/15, A. 2/12 . . . Ap. pyl. 9. Vier Exemplare von 51/, bis 7" Länge aus Java und Hongkong stimmen der- art mit allen vorliegenden Angaben überein, dass die Gleichartigkeit nicht im min- desten zweifelhaft sein kann; nur ist es auffallend, dass in der Hist, des poiss. (t. IX, p. 140) die Zahl der Blinddärme nur auf drei angegeben wird, während deren hier neun ziemlich dicke und nahezu oJeich lärme, in einen Halbkranz gestellt, sich vorfinden. Männchen und Weibchen sind äusserlich nicht verschieden, die sehr grossen doppelten Ovarien der letzteren reichen bis zur Brustflossenbasis und strotzen von sent korngrossen Eiern. Gatt. MESOPRION BLEEK. ( Mesoprion Cv. inelus. Diacoye Cv. = Genyoroge Cant, et Glinth.) Cli ar. In beiden Kiefern Sammt- und Hundszähne, Gaumen stets, Zunge häufig mit Sammtzähnen besetzt, Lippen dickzottig, die ungeteilte Dorsale mit 9 — 12 (meist mit 10 — 11), die Anale mit 3 Stacheln, Vordecke] gezähnt, mit mehr oder minder deutlichem Einschnitte, Deckel bedornt, 7 Kiemenstrahlen, Schuppen massig gross, mehrreihig ctenoid, Pseudobranchien gross, Blinddärme in geringer Zahl (4—7). Bekanntlich gründete Cu vier die Gatt. Diacope auf den tieferen Einschnitt am Vordeckel, in welchen ein Knopf des Zwischendeckels eingreift und fasste dies als Gattungsunterschied von Mesoprion auf. Schon Rfippel überzeugte sich, aber von der Unsicherheit dieser Abgrenzung und trug auf Einziehung der Gatt. 30 Prof, P. Kn er. Diacope an. Die Verfasser der Fauna japonica und später v. Bleek er und Cane- strini traten ebenfalls dieser Ansicht bei. Günther hingegen hält neuerdings an jener Trennung wieder fest und benennt nur die Gatt. Diacope nach Cantor’s Vorgang Genyoroge. Auch Steindachner sprach sich (in den Verb. d. k. k. zool. botan. Gesellsch. 1861, Jänner) abermals für die Trennung in zwei Gattungen aus, jedoch auf Grund der bezahnten oder glatten Zunge, und schlug für jene Arten, deren Zunge eine oder mehrere Binden von Sammtzähnen trägt Meso- prion, für jene mit glatter Zunge Diacope als Gattungsnamen vor. Bei der Untersuchung der nachstehenden 14 Arten fand sich nun auch allerdings, dass sie in zwei Gruppen zerfallen, in solche mit bezahnter und mit glatter Zunge, und mir kam keine unter ihnen vor, bei der es Individuen mit nackter und andere mit bezahnter Zunge gäbe, jedoch erwiesen sich die Grade der Bezahnung so verschieden und nicht minder eine Reihe bildend, als dies bezüglich des Ein- schnittes am Vordeckel und des Kopfes am Interoperculum der Fall ist. Ich lege daher meinerseits auch hierauf kein besonderes Gewicht und ziehe vor, die Gatt. Mesoprion allein beizubehalten, die verschiedenen Arten aber nach Beschaffenheit der Zunge in zwei Reihen zusammenzustellen, an denen ich jedoch nicht differente Gattungen zu erkennen vermag. a. Arten mit glatter Zunge. 1. Art MES. SEBAE Bleek. Syn. Diacope Sebae C. V. — Genyoroge Sebae Gixntli. I). 11/16, A. 3/10 . . . Squ. lat. 45. Diese Art ist durch ihre drei breiten schwärzlichen Querbinden eben so aus- gezeichnet wie durch die grosse Körperhöhe, welche zu Folge der steil ansteigenden Stirn bei Beginn der Dorsale mitunter sogar x/s der Gesammtlänge und somit auch die Kopflänge übertrifft. Das nahe dem Stirnprofile stehende Auge misst y5 der Kopflänge, der Oberkiefer reicht bei jüngeren Individuen kaum, bei älteren nicht bis unter den vorderen Augenrand, die Lippenzotten sind sehr dick und reichen in beiden Kiefern bis zu den Sammtzähnen. Die Zunge ist völlig glatt, der Einschnitt am Vordeckel ziemlich stark und der sich hinein- legende Knopf des Zwischendeckels deutlich. Quer über den Nacken zieht wie bei allen Arten eine Reihe grösserer, von Endröhrchen der Kopfcanäle zahlreich durchsetzter Schuppen (Nackenband). Rücken- und Afterflosse sind ausgezeichnet heteracanth, der dritte Dorsalstachel ist der längste und in der Anale der dritte länger als der zweite. Von den Gliederstrahlen der D. und A. sind die mittleren am längsten, daher die Form dieser Flossen fast wie bei Fis ch e. 31 Cliromiden zugespitzt erscheint; auch die paarigen Flossen sind spitz und lang, die V. reichen bis hinter den After, die P. bis über die Analstacheln zurück; die Caudale ist leicht eingebuchtet, die verticalen Flossen sind weiter hinauf als bei den anderen Arten und selbst längs des stacheligen Theiles beschuppt. Länge des grössten Exemplares fast 1'; aus Java und Singapore. 2. Art MES. BENGALENSJS. Syn. Holocentrus bengalensis lilocli t. 246, f. 2. — Hol. (juinquelinearis Bl. t. 239. - — Diacope ocfo- et decemXineata C. V. — Mesopr. octolineatus Blk. — Genyoroge bengalensis Gth 7 I). 10/15, A. 3/8 . . . Squ. 50. 15 Zufolge des sehr tiefen Einschnittes am Vordeckel, in welchen ein spitzer Knopf des Zwischen deckeis eingreift, könnte diese Art als typisch für die Gatt. Diacope oder Genyoroge gelten. Sie schliesst sich der vorigen Art durch Stachelbildung und Länge der Brustflossen an, die bis über den Anfang der Anale reichen. Der Rand des V ordeckels unterhalb des Einschnittes trägt sehr starke Zähne; die Caudale ist tief eingebuchtet, fast zweilappig. Die Seiten des Rumpfes sind in charakteristischer Weise mit 4 — 5 bläulichen Längsbinden ge- ziert. Aus Java und Hongkong. 3. Art MES. M ARGIN AT US Bleek. Svn. Diacope marginata C. Y. — Genyoroge marginata G t h. 7 — 8 D. 10/14 — 15, A. 3/8 . . . Squ. 48 — 50. Ap. pyl, 7. 13-14 Die Höhe des Kopfes beträgt etwas weniger als 1/3 der Totallänge und ist nahezu gleich seiner Länge oder nur wenig grösser, das Auge gleich 1/i Kopflänge, der Einschnitt am Vordeckel nach dem Alter ungleich, bei jüngeren Individuen nur schwach und der Knopf des Zwischendeckels kaum vortretend, bei älteren dagegen beide stärker. Die Stacheln der D. und A. sind dick und aus- gesprochen unsymmetrisch , in ersterer der dritte bis siebente die längsten noch, der letzte bleibt aber nur 'wenig hinter der Länge der folgenden Glieder- strahlen zurück; der zweite und dritte Analstachel sind fast gleich lang und stark, die ausgespannte Caudale ist kaum eingebuchtet. Bezüglich der Färbung ist diese Art durch den schwarzen Saum längs der ganzen Dorsale leicht kenntlich. Totallänge von 5 — 61//' , von Tahiti durch Zelebor und Sidney durch v. Frauenfeld. 32 Prof. B. Kn er. 4. Art MES. BOTTONENSIS Bleek. Fig. 6. Syn. Holocentrus boutonensis Lac. — Diacope bottonensis C. V. — Mesoprion janthinurus Bleek. — Genyoroge bottonensis Gth. Ich glaube zwar zwei Exemplare aus Madras mit Hecht als dieser Art ange- hörig zu deuten, gebe aber die Abbildung derselben um so mehr, da bisher noch eine solche fehlt und hiedurch am sichersten die Zweifel über manche ihr nahe stehende Arten zu heben sind. 7 D. 10/14 — 15, A. 3 / 8 . . . Squ. circ. 50. Ap. pyl. 5. 15 — IG Sowohl diese Strahlen- und Schuppenzahlen; wie auch alle Messungsver- hältnisse stimmen fast ganz genau mit v. Bleek er’s Angaben und auch jenen von Günther, mit Ausnahme der kleineren Schuppenzahl längs der Seitenlinie, die nach diesen Autoren 55 — 65 betragen soll1). Eigentliche Hundszähne fehlen, dagegen tragen beide Kiefer stärkere Fangzähne in grösserer Anzahl; der Ober- kiefer reicht nur bis unter den vordem Augenrand. Der Einschnitt am Vor- deckel ist so tief und der eingreifende spitze Knopf des Zwis ch en deckeis so stark wie bei Mes. bengalensis ; nur liegt die Incisur beträchtlich höher, fast in einer Ebene mit dem untern Ausjenrand e, der verticale fein bezahnte Band des Vordeckels ist daher auffallend kurz und unterhalb des Ein- schnittes biegt der daselbst grob gezähnte Band mit bogenförmiger Krümmung statt unter einem Winkel um. Die Dorsalstacheln sind durchwegs höher und schwächer als bei M. margincäus , der zweite in der Anale übertrifft den dritten an Stärke; die Ventralen erreichen nicht völlig den After, die Brustflossen aber die Analflosse, die Caudale ist leicht eingebuchtet. Zahlreiche parallele dunkle Streifen laufen über und auch unterhalb der Seitenlinie schief nach rück- und aufwärts, die D. ist schwarz gesäumt, in der Achsel der Brustflossen ein schwärz- licher Fleck sichtbar. Länge bis 71//'. Da v. Bleek er bei den Synonymen dieser Art auch die Frage einschaltet: „an et Dictcope melanura Büpp.?“ so verglich ich dessen Fig. 1 auf Taf. 23 der neuen Wirbelthiere mit unseren Exemplaren und finde, abgesehen von dem a) Sie beläuft sich auch liier so hoch, wenn alle daselbst in einer Längsreihe liegenden Schuppen, d. h. auch jene mitgezählt werden, die nicht vom Seitencanale durchsetzt werden und zwischen den grösseren durchbohrten sich einschieben; da ich aber diese kleineren Zwischenschuppen nicht mit einzurechnen pflege, so bleiben meine Angaben der lateralen Schuppenzahlen in solchen Fällen stets bedeutend hin- ter jenen zurück, die auch die nicht durchbohrten Zwischenschuppen in sich begreifen. F isch e. 33 grossen schwarzen Flecke an der Caudalbasis (der übrigens nach Günther oft unscheinbar wird) gleichfalls grosse Ähnlichkeit, namentlich in Betreff des starken, eben so hoch gelegenen Einschnittes am Vordeckel, der Höhe des Kopfes, Rumpfes, der Stacheln und der langen Brustflossen; wahrscheinlich dürfte auch Diacope axillaris C. V. von dieser Art kaum wesentlich verschie- den sein. 5. Art MES. ANNITLARIS C. V. Syn. Diacope annul. Rüpp. N. W. Taf. 24, Fig. 2 (sehr gut). — Mesopr. sanguineus Bleek, s. Enumer. 10—11 D. 11/13— 14, A. 3/8 . . . Squ. 52-55 , Ap. pyl. 5. 19—22 Mit deutlichem, aber schwachen Einschnitte am Vordeckel und kaum bemerkbarem Knopfe, die Zähnelung am Winkel und unteren Rande des Vordeckels zwar derber als am verticalen , aber dennoch feiner als bei den meisten Arten. Ausgezeichnet steht diese Art da nebst der charakteristischen Fär- bung am Caudalstiele durch ihre beträchtliche Höhe, die sich, nachdem Alter schwankend, zur Totallänge wie 1 : 21/) bis 23/4 verhält und zufolge deren die Zahl der Schuppenreihen über und unterhalb der Seitenlinie umso grösser erscheint, da die Schuppen auch kleiner als gewöhnlich sind. E). und A. sind entschieden heteracanth, beide Flossenjiaare reichen mit ihren Spitzen bis zum After, die Caudale ist abgestutzt. Von den fünf Blinddärmen hängen zwei links, drei rechts. Länge von 2ys — 9", von Java, Singapore und Puynipet. 6. Art MES. ENNEACANTEIUS Bleek. I). 9/ 1 2, A. 3/8 . . . Squ. long. 50 — 52. Ap. pyl. 5 (?). V o r d e c k e 1 kaum eingebuchtet, am verticalen Rande fein , am h ori- zontalen gröber gesägt, kein Knopf am Z wisch e n decke 1, nur eine flache, fast häutige Spitze am Winkel des Deckels, starke Hundszähne im Zwischen-, kleinere im Unterkiefer; ausserdem besteht in beiden Kiefern die äussere Reihe aus entfernt von einander stehenden längeren Spitzzähnen, hinter denen schmale Binden von Sammtzähnen folgen. Die dichten und mehrfach verzweigten Lippen- zotten überdecken die längeren Zähne fast bis zu deren Spitzen, die Zunge ist völlig glatt. Von den Dorsalstacheln sind der. erste und sechste gleich lang, der zweite und dritte die längsten, und zwar übertreffen sie die vorderen und höch- sten Gliederstrahlen dieser Flosse; der dritte Analstachel ist noch etwas länger als der zweite, aber niederer als die folgenden Gliederstrahlen; die Spitze der P. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. . 5 34 Prof. P. Kn er. reichen weiter als die V., nämlich bis zum After zurück, die Caudale ist halb- mondförmig eingebuchtet; die Färbung so verbleicht, dass die schwärz- liche Längsbinde vom Auge bis zur Caudale nur stellenweise noch bemerkbar ist. — Läno-e über 9". Von Java. O 7. Art MES. DECUSSATUS C. V. D. 10/13, A. 3/8 . . . Squ. 52 — 55. Schnauze v o r g e s t r e c k t , im Zwischenkiefer 2 — 4 lange Hundszähne, der Einschnitt am Vor- und der Knopf des Zwischen deckeis sehr schwach, Caudale kaum eingebuchtet. Sehr wohl erhaltene Exemplare bis 7%" Länge zeigen nicht nur die charakteristischen dunklen Längs- und Quer- binden und den schwärzlichen Fleck an der Caudalbasis, sondern an der Bauch- seite auch noch röthliche Färbung. Von Java. b. Arten mit bezahlter Zunge, 1. (8.) Art. MES. CHRYSOTAENIA Bleek. 9 — 10 D. 10/15, A. 3/9 .. . Squ. 52-55. 18-19 Vordeckel mit deutlichem Einschnitte, aber kein vortretender Knopf am Zwischendeckel, die Zunge nicht nur in der Mitte, sondern auch ringsum inselförmig mit kurzen Sammt zähnen besetzt, im Zwischen- kiefer zwei lange und starke Hundszähne. Die Stacheln sind nicht hoch, aber dick und kräftig, hinsichtlich der bedeutenden Körperhöhe und der kleinen Schuppen über- und unterhalb der Seitenlinie steht diese Art dem M. annularis nahe. Von den sieben dieser Art eigenen goldgelben Längsbinden sind an unseren Exemplaren alle mit Ausnahme der untersten noch sehr deutlich, dessgl eichen der schwarze Fleck in der Achsel der Brustflossen. Länge 6 — 62 3/4". Von Singapore und Madras. 2. (9.) Art MES. RANGUS C. V. Ru ss. pl. 94. 7 D. 10/13, A. 3/8 . . . Squ. circ.50. 16 Zunge inselförmig bezahnt. Lippenzotten sehr dick, der Einschnitt am Vordeckel ziemlich lang, aber seicht und erst tief unterh alb des Auges beginnend, am Zwischendeckel ein nur wenig vortretender Knopf; die Höhe des Präorbitalknochens kommt dem Durchmesser des Auges gleich. Die Stacheln Fisclie. 35 der D. und A. sind, massig hoch, aber dick und kräftig, der gliederstrahlige Theil der ersteren erreicht nicht die Höhe der längsten Stacheln (des dritten bis sech- sten); die Anale ist geradlinig schief abgestutzt, die weichen Stacheln bedeutend länger als die Stacheln, die ausgespannte Caudale fast senkrecht abgestutzt. Ein- färbig, ohne Flecken und Streifen. Länge 11". Von Ceylon und Hongkong. 3. (10.) Art MES. JOHNII C. Y. Syn. Antliias Johnii Bl. Taf. 318. — Doondiawah Russ. Fig. 97. — Mes. unimaculatus C. V. — Coius catus Buch. pl. 38, Fig. 30. 7 D. 10/14, A. 3/8 . . . Squ. 48-50. Ap. pyl. 4. 12—13 Nur das Zungenbein inselförmig bezahnt, nicht aber die Copulae. Vordeckel fein gezähnelt mit schwachem Einschnitte, aber deutlichem Knopfe des Zwischen- deckels, Lippenzotten stark; die Stacheln der D. und A. besonders dick und ausgezeichnet Unsymmetrisch, Caudale sanft eingebuchtet. Jederseits unter den letzten Stacheln und ersten weichen Strahlen der Dorsale ein grosser, bis über die Seitenlinie hinabreichender, schwarzer Augenfleck, die Schuppen aller Lei- hen bis gegen den Unterbauch mit einem schwarzbraunen Flecke, wodurch eben so viele unterbrochene Längsbinden als Schuppenreihen gebildet werden; alle Flossen hell. Länge von 6l/2 — 10"; aus Manilla und Singapore. 4. (11.) Art MES. FULVIFLAMMA Bleek. Syn. Diacope fulviflamma C. Y. — Rüpp. Atl. Taf. 19, Fig. 2. Mesopr. unimaculatus Q. & Gaim. Astrol. pl. 5, Fig. 3 (nach v. Bleeker’s Enumer p. 20). — Mes. monostigma C. V. 7—8 D. 10/14, A. 3/8 . . . Squ. 50 . Ap. pyl. 5. 14—15 Sowohl sämmtliche Messungsverhältnisse wie Bezahnung und Färbung sind die gleichen wie bei Hüppe l’s Diac. fulviflamma ; die Körperhöhe zur Totallänge wie l:3y2 und gleich der Kopflänge, von' der das Auge y4 beträgt. Der Ein- schnitt am Vordeckel und der Interopercularknopf sind bald mehr, bald weniger deutlich, die Zunge ist stets, aber in grösserer oder geringerer Ausdehnung mit Sammtzähnen besetzt, die Caudale im ausgespannten Zustande fast senkrecht abgestutzt. Der grosse schwarze Seitenfleck ist länglich, in charakteri- stischer Weise schief gestellt und öfters von einem hellen Ringe umgeben ; stets findet sich ausserdem ein schwärzlicher Fleck in der Achsel der Brustflossen 36 Prof. E. Kner. und längs des Rückens über der Seitenlinie oft eine dunkle, schief nach rück- und aufwärts gerichtete Streifung. Gegen den Bäuch sind die Schuppenreihen mit hellgelben Läugsstreifen versehen (wie -auch Rüppel’s Figur sie zeigt). Bei sehr wohl erhaltenen Exemplaren erscheinen noch nach Jahren die Seiten des Rum- pfes und Schwanzes blass mennigroth, der untere Oaudallappen orangegelb, die Anale und paarigen Flossen lichter gelb. Diese Art steht zwar der vorigen sehr nahe, doch unterscheidet sich Mes. Jolinii durch gedrungnere Gestalt, grössere Rumpfhöhe, stärkere Stacheln, mehr kreisrunde Form des grossen Seitenfleckes und die unterbrochenen dunklen Streifen längs der Schuppenreihen. In wiefern sie jedoch von Diacope notata C. Y. (= Genyoroge not. Cant, et Günth.) wirklich und wesentlich verschieden ist, vermag ich vorerst nicht mir klar zu machen. Dass beide einander nahe verwandt sind, wurde bereits in der Hist, des poissons t. II, p. 423 anerkannt, uud ich kann aus meiner Erfahrung nur beifügen, dass von zahlreichen Indivi- duen, die ich untersuchen konnte, sich alle durch bezahnte Zunge als Meso- prion erwiesen, mit Ausnahme eines kaum 3" langen Exemplares aus Upolu, das ich übrigens von M. fulviflamma auf keine Weise unterscheiden konnte. Es ist allerdings möglich, dass ich vielleicht, noch nie mit einer echten Diacope notata zu thun hatte, doch kann ich die Yermuthung, dass auch Diac. notata C. Y. oder Genyoroge not. Günth. mit Mes. fulviflamma gleichartig sein dürfte, um so weniger unterdrücken, als ich der Ansicht bin, Mesoprion und Diacope seien ohnehin generisch nicht zu trennen. Totallänge von 7 — 10", aus Ceylon, Java und Hongkong, durch v. Frauen- fel d und Zelebor. 5. (12.) Art MES. LINEOLATUS Günth. Syn. Diacope lineolata Rüpp. Atl. Taf. 19, Fig. 3. 5 D. 11/12, A. 3/8 . . . Squ. 52 Ap. pyl. 4. 11 — 12 Mit deutlichem Einschnitte am Yordeckel und vortretendem Knopfe' am Zwischendeckel, mehreren Zalmbinden auf der Zunge und abgestutzter Caudale. Der. Durchmesser des sehr grossen Auges beträgt fast 1/s der Kopflänge, welche 3y2mal in der Gesammtlänge enthalten und der Körperhöhe fast gleich ist; die Zähne am Winkel des Yordeckels sind ziemlich gross. Unser 52/3 langes Exem- plar von Java stimmt mit Rüppel’s Figur vollständig überein. Fisch e. 37 6. (13.) Art MES. VITTA Günth. Syn. Diacope vitta Temm., Sch lg. Faun, japon. pl. 6, Fig. 1 (sehr gut). — Mesopr. phaiotaeniatus Bleek. 6 D. 10/13, A. 3/8 . . Squ. 54- 60. 14—15 Vor- und Zwischendeckel ganz einem Fiacope entsprechend, das Zungen- bein aber sammt den folgenden Copulis dicht mit Sammtzähnen besetzt, die Stacheln von massiger Stärke, Caudale abgestutzt oder leicht eingebuchtet, eine breite schwärzliche Längsbinde lauft vom Auge bis zur Schwanzflosse. Länge von 3 — T\ Aus Java. 7. (14.) Art MES. LUT JANUS C. V. Syn. ? Mesopr. madras C. Y. und Bleek. 5 D. 10/13, A. 3/8 .• . . Squ. 50 . 12-13 Die Körperhöhe etwas grösser als die Kopflänge, welche 3y2mal in der totalen enthalten ist; Auge 33/4mal in der Kopflänge, der Vordeokel kaum einge- sclmitten, kein hinter ihm vortretender Knopf, Zungenbein bezahnt, Stacheln dünn, der dritte bis sechste in der Dorsale bilden die höchsten Strahlen der ganzen Flosse; der dritte Anale kürzer als der zweite. Die Brustflossen reichen über die Ventralen und bis zum Anus zurück, die Caudale ist leicht eingeschnit- ten ; der ganze Rücken über der Seitenlinie mit schief nach rück- und aufwärts laufenden theils hochgelben, theils bräunlichen parallelen Linien, unterhalb der Seitenlinie mit ähnlichen aber blässeren Längsstreifen geziert; alle Flossen hell. Länge 6". Aus Java. Überblickt man nur die hier angeführten Arten allein, so ergibt sich schon, dass die Gruppirung derselben sich wesentlich anders herausstellt, wenn man auf die Bezahnung der Zunge Bedacht nimmt, als wenn man dem Einschnitte des Vor- und dem Knopfe des Zwischendeckels grösseres Gewicht beilegt. Würde ich meinerseits eine Sonderung in zwei Gattungen für nöthig oder räthlich halten, so schiene mir dann jedenfalls selbe auf Grund der Zungenbezahnung wenigstens noch consequenter durchführbar; doch bin ich überzeugt, dass sich auch dann noch Collisionen ergeben würden (s. oben bei Mes. fulviflamma). Indem ich daher der Ansicht von Riippel und Bleeker folge, kann ich aber nicht umhin, auch hier wieder auf die Noth wendigkeit einer Revision der Arten hinzuweisen, die nicht minder dringend als bei den Serranen erscheint. 38 Prof. B. Kn er. Gatt. MYRIODON BRISSOT. C h a r. Nur kleine Sammtzäline in den Kiefern und am Gaumen, Zunge glatt, Dorsale einfach mit 12—14, Anale mit 3 Stacheln, Deckel bedornt, Vordeckel am hintern Rande gezähnelt, am untern mit 3—4 nach vorne gerichteten Dornen bewaffnet; Schuppen ctenoid, Kiemenstrahlen 7, Pseudobranchien gross, keine Blinddärme (?}. Diese Gattung gründet sich bisher nur auf die folgende Art, welche zuerst unter dem Namen Scorpaena waigiensis Qu. und Gairn bekannt und dann in der Hist, des poissons tom. 3, p. 48 als Gentropristes scorpaenoides ausführlich und vortrefflich beschrieben wurde. Beide Benennungen deuten auf die grosse Ähn- lichkeit mit der Gatt. Scorpaena hin, die in der That so gross ist, dass man anfänglich eine Art derselben vor sich zu haben glaubt, doch lehrt eine nähere Untersuchung alsbald, dass sie Eigenthümlichkeiten besitzt, durch welche die Gründung einer eigenen Gattung gerechtfertigt erscheinen kann. Es handelt sich nur um die Frage, wo diese dann am natürlichsten einzureihen wäre. Günther schiebt sie zwischen Diploprion und Genyoroge ein, hier aber scheint mir ihr Platz um so weniger gut gewählt, als gerade dieser Autor in seiner systema- tischen Anordnung die Scorpaenen von den Perciden durch eine meines Erachtens in Wirklichkeit nicht bestehende Kluft so weit von einander trennt, und worauf ich später noch zu sprechen kommen werde. Art MYR. WAIGIENSIS Günth. Syn. Myr. Scorpaenoides Bris. 7 — 4 D. 14/9—10, A. 3/5 , . . Squ. 3S— 40. 11 — 12 Da diese P’ormel von Günth er’ s Angaben einigermassen abweicht, so erlaube ich mir folgende Erläuterungen beizufügen. Zählt man die Schuppen über der Seitenlinie bei Beginn der Dorsale, so liegen auch bei den vor mir befind- lichen Exemplaren deren sieben bis acht über einander, aber schon unterhalb des dritten und vierten Stachels nimmt die Grösse der daselbst liegenden Schuppen derart zu, dass ihre Zahl plötzlich auf die Hälfte sinkt. Unterhalb der Seiten- linie beträgt die Zahl der verticalen Schuppenreihen bis zur Basis der Bauchflos- sen nur 11 — 12, während dagegen Günther 16 angibt. Übrigens stimmen unsere Exemplare sowohl mit den vorliegenden Beschreibungen, wie auch mit der schönen Abbildung in Freycinet’s Atlas pl. 58, Fig. 1 gut überein. Die Kör- perhöhe ist gleich % der Totällänge und gleich der Kopflänge, von der das Auge Vs beträgt ; der vom hintern Bande der vordem Narine aufstehende Hautlappen Fi sc h e. 39 erreicht nahezu 1/2 Augendurchmesser. Der tief in seiner Höhlung liegende Aug- apfel wird von einem vorragenden, aber nicht knöchernen, sondern häutigen und überschuppten obern Augenrande überdeckt; der Mund ist weit vorstreckbar D. und A. sind ausgezeichnet heteracanth, die Stacheln aber von pigmentirter Haut bis gegen die Spitzen überhüllt; der starke zweite Analstachel reicht zurück- gelegt fast bis zur halben Länge der Caudalstrahlen, die Y. bis zum Anus, die P., deren sämmtliche Strahlen getheilt sind, nur wenig über die Spitze des Ven- tralstachels hinaus. Während der ganze Körper wolkig grau und braun marmorirt ist, grenzen die Farben an den Flossen sich schärfer ab; die Dorsale überziehen schief nach rück- und abwärts laufende Leihen schwarzbrauner Flecke von läng- licher Form, die zum Theile in kurze Binden übergehen, die übrigen Flossen zieren regelmässiger abwechselnde Binden von weisslicher und dunkelbrauner Fär- bung. Beide vorliegende Exemplare sind Weibchen, deren von kleinen Eiern strotzenden Ovarien fast die ganze Länge der Bauchhöhle einnehmen und deren ausgedehnter Magensack Krabbenreste enthielt. Länge 4 und 4%". Von Singapore, durch v. Frauenfeld. GRUPPE PRIACANTHINA GÜNTH. Char. Nur Sammtzähne in den Kiefern, am Gaumen und Vomer, Zunge glatt, Unterkiefer vorstehend, Mundspalte fast senkrecht, Auge gross, hintere Narine sehr weit, Dorsale mit 10, Anale mit 3 Sta- cheln, Deckel mit undeutlichem Dorne, Vordeckel gezähnelt mit eingekerbtem Winkel, die Brust- über den Bauchflossen stehend letztere mit 15 Strahlen, Schuppen klein, mit einfacher Reihe verschieden langer Zähne und Spitzen am Rande , Pseudobrancliie gross , Kiemen-Drüse stark entwickelt. Da nach Günther den Inhalt dieser Gruppe die Gatt. Priacantlius allein bildet, so sind die angegebenen Merkmale auch zugleich die der Gattung1). Art PLI AG. M ACROPIITH ALMU S C. Y. Br. 6, D. 10/14, A 3/15 . . . Squ. lat. circ. 70. Ap. pyl. 11 (12?). Obwohl ich unser von Lio Janeiro stammendes Exemplar richtig als diese Art zu deuten glaube, zufolge der Grösse des Auges, das fast nur 21/2mal in der Kopflänge begriffen ist, so halte ich doch einige Zusätze für nöthig. Zunächst b Canestrini reilit in seiner Abhandlung zur Systematik der Percoiden (1. c.) diese Gattung der Gruppe Centropristini ein; von Bleek er dagegen seiner Fam. Holocentroidei , mit denen sie zwar manche Übereinstimmung zeigt, von ihnen aber schon durch die Zahl der Ventral- und Kiemenstrahlen auch wieder wesentlich abweicht. 40 Prof. E. K n e r. könnte die oben angegebene geringe Zahl der Schuppen längs der Seitenlinie auf- fallen, doch sind auch hier nur solche Schuppen inbegriffen, welche von Neben- röhrchen des Seitencanals wirklich durchbohrt sind, nicht aber die inzwischen liegenden undurchbohrten. Die alternirende Asymmetrie der Stacheln ist bei dieser Art sehr auffallend (vielleicht blos bei Männchen?) und erstreckt sich sogar auf die Gliederstrahlen der Rücken- und Afterflosse; was z. B. bei Priac. Blochii nicht der Fall ist. Sie hängt wohl mit den Furchen und Rauhigkeiten zusammen, welche die Oberfläche der Stacheln und Gliederstrahlen bald rechts, bald links überziehen, so dass dann die andere Seite des Strahles theils völlig glatt, theils nur wenig gefurcht und rauh erscheint. Die Bauchflossen sind mit ihrem innersten Strahle fast bis zu dessen Spitze durch Haut an den daselbst glatten Bauch ange- näht, wodurch eine Art von Trichter gebildet wird, der nahezu bis an den After reicht. Die der Thymus vergleichbare Drüse hinter der Pseudobranchie ist von seltener Grösse und zeigt eine lange, von wulstigen Rändern umgebene Spaalt- öffnung. Diese Art besitzt ganz sicher 11 (vielleicht sogar 12) Blinddärme, die im Umkreise des dünnen Pförtners hängen (und auch bei Priac. Blochii zähle ich deren 10 oder 11). Unsere beiden 61//.' langen Exemplare sind Männchen und als solche schon äusserlich durch den längern gezälin eiten Dorn am Winkel des Vordeckels kenntlich. GRUPPE APOGONINA (Avril. (Canestr. p. p.) Ch ar. (nach Güntb.) Totalgestalt mehr oder minder hoch, Deckelstücke meist gezähnelt oder stärker bewaffnet, Mund schief, bisweilen fast senkrecht gestellt, 2 Rückenflossen, meist grosse leicht abfal- lende Schuppen. So wenig scharf abgrenzend dieser Charakter auch erscheinen mag, so ist doch jener von Canestrini (1. c.) noch ungleich schwankender und macht aller- dings noch weitere Grenzen für die Gruppe möglich. Bleek er anerkennt diese Gruppe nicht, scheidet die ihr angehörigen Gattungen ganz aus dem „Tribus“ aus, in dem die Farn. Percoidei ihren Platz findet und weist sie jenem seiner Pseudo- percichthyni zu. Die hier folgenden Gattungen Ambassis und Apogon fallen bei dieser Gruppirung sodann verschiedenen Familien zu. Ball. AMBASSIS CO UM. 0. V. C h a r. Nur Sammtzähue in den Kiefern, am Vomer und den Gaumenbeinen, Mundspalte sehr schief, Deckel ohne Dorn, der untere Rand des Vordeckels doppelt und gezahnt, '2 Dorsalen, die erste mit 7, die Fis c li e. 41 Anale mit 3 stark compressen , im Innern quer gestreiften (wie gegliedert ausselienden) Stacheln ein liegender, nach vorwärts gerichteter Dorn vor der Rückenflosse, Kiemenstrahlen 6 , Pseudokieme gross, Schuppen leicht abfallend, gross, ganzrandig. 1. Art AMB. COMMERSONII C. V. Syn. Amb. nalua Bleek”). 1. D, 7, 2. D. 1/10, A. 3/9. Körperhöhe 3mal, Kopflänge 3y2mal in der Totallänge enthalten, Auge gleich % der Kopflänge; Mund stark vorstreckbar, das Präorbitale und der untere tiefer gelegene Rand des Vordeckels fein gezähnelt, am Winkel des letzte- ren zwei längere Dornen, an der Grenze des oberen und hinteren Augenrandes einige kurze schwache Dornspitzen. Das Profil über den Augen erscheint concav, die Seitenlinie verlauft ununterbrochen bis zur Caudale; in der Dorsale ist der zweite Stachel am höchsten, in der Anale der zweite mit dem dritten gleich lang und stark. Länge 31/ 4". Aus Java. 2. Art AMB. DUSSUMIERI C. V. 2 1. D. 7, 2. D. 1/10, A. 3/9 . . . Squ. 25—26. 6 Genau mit Bleeker’s Angaben auch bezüglich der Färbung stimmend; die Seitenlinie endet allerdings schon unter der ersten Dorsale und tritt nicht mehr auf. Beide Ränder des Vordeckels, zwischen denen der weite Inframaxillarzweig der Kopfcanäle eingesenkt liegt, und das Präorbitale sind grob gesägt, der obere Augenrand trägt drei Dornen, die ganzrandigen Schuppen zeigen nur äusserst feine und dichte concentrische Streifung. Den grössten Raum in der Bauchhöhle nimmt die durchschimmernde Schwimmblase ein, wenigstens bei unserem kleinen, nur 1" 4"' langen, aus Madras stammenden Exemplare. Gatt. A PO GON LAC. Char. Kiefer, Vomer und Gaumenbeine blos mit Sammtzälmen , Zunge glatt, 2 deutlich getrennte Dor- salen, die erste mit 6 — 7, die Anale mit 2 Stacheln von gegliedertem Ansehen (wie bei Ambassis) J) Schon Cuvier-Valeneiennes äussern sich über sie (tom. II, p. 181): „les epines montrent des stries transversales, indices des ar ti cu 1 at i o n s , dont la soudure les compose“. S.. hierüber auch meinen „Flossenbau“ S. 67, Fig. 65. 2) Nicht aber Amb. nalua C. V., denn diese entspricht, wie auch Günther anerkennt, dem Chanäa nalua Ham., Buch., pl. 6, f. 36, dessen Körperhöhe bedeutend grösser als bei A. Cornmer- sonii ist. Xovara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Iv n e r. Fische. 6 42 Prof. R. Kn er. Deckel mit schwachem Dorne, beide Ränder des Vordeckels oder nur einer gezähnelt, Suborbitalring ganzrandig, Schuppen gross, abfallend, 7 Kiemenstrahlen. Die Stacheln dieser Gattung zeigen zwar im Wesentlichen denselben Bau wie bei Ambassis , sie sind gleichfalls compress und nehmen zufolge zahlreicher, nach innen vortretenden Querleistchen das Ansehen von Gliederung an, doch verhalten sich die verschiedenen Arten sowohl hierin, wie auch bezüglich der alternirenden Asymmetrie der Stacheln ungleich und namentlich letztere wird häufig sehr undeutlich. 1. Art AP. HYALOSOMA Bleek. Syn. Ajiog. thermalis Bleek. Percoid. (nicht aber Cuv. Yal.) 1 1. D. 6, 2. D. 1/9, A. 2/8 . . . Squ. 24-25. 5 — 6 Mit einem schwarzen Flecke an der Caudalbasis und einem grossem am Saume der Dorsale zwischen dem zweiten und vierten Stachel; die Pseudokieme ist bei dieser Art klein, kaum bemerkbar. Länge bis 21//', von der Insel Puynipet, durch v. Frauen fei d. 2. Art AP. BIFASCIATU8 Rüpp. N. W. Taf. 22, Fig. 2. iy2 1. D. 7, 2. D. 1/9, A. 2/8 . . . Squ. 27—28. Ap. pyl. 4. 5Va Wenn auch Iliippel für die Afterflosse die Strahlenzahl 2/9 angibt, so zeigen doch alle unsere Exemplare, die übrigens mit Büppel’s Beschreibung und Figur vollständig übereinstimmen, wie jene des britischen Museums eben- falls nur 2/8. Die Bauch- sind kürzer als die Brustflossen und reichen nur über die Analgrube, letztere aber über den Beginn der Afterflosse zurück; die verti- calen Schuppenreihen sind bei obiger Formel vom ersten Dorsalstachel zur Basis der Ventralen herabgezählt. Auf den Schuppen der Seitenlinie bildet jedes Nebenröhrchen des Hauptcanales eine schmetterlingsflügel-ähnliche Verästelung; die letzte Schuppe an der Basis der Caudale verlängert sich in eine beiderseits gezähnelte pfeilförmige Spitze. Die fransige Pseudokieme ist bei dieser Art gut entwickelt; an gut erhaltenen Exemplaren zähle ich ganz sicher vier Blinddärme. Ein Geschlechtsunterschied, den ich nirgends erwähnt finde, fiel mir zu- erst bei dieser Art auf, indem die Weibchen sich durch eine Quaste kurzer Papillen oder Carunkeln auszeichnen, welche die Uro ge n i talöffn u ng um- gibt und zur Laichzeit ansehnlich anschwillt. Sie fehlt den Männchen ausser und während der Laichzeit gänzlich und ich bemerke auch bei diesen keine penis-ähnliche Fische. 43 Genitalpapille. Die Ovarien sind doppelte, von silberglänzender Haut umschlos- sene Säcke mit einem gemeinsamen weiten Eiergange und nehmen bei reifen Weibchen, wenn sie mit senfkorngrossen Eiern strotzend erfüllt sind, fast die ganze Bauchhöhle ein, indem sie bis vor die Einlenkung der Ventralen reichen. Die Hoden der Männchen sind dagegen verhältnissmässig kleine zungenför- mige Lappen. Länge bis über 5"; in fünf Exemplaren von Java durch Fr au e n f e 1 d und fünf von Hongkong durch Zelebor. 3. Art AP. QUADRIFASCIATUS C. V. 2 1. D. 6 — 7, 2. D. 1 / 9, A. 2/8 . . . Squ. ]W 5 Vä Die Körperhöhe dieser durch ihre Farbenzeichnung leicht kenntlichen Art ist geringer als bei der vorigen , die sich dagegen durch lange und starke Sta- cheln auszeichnet, während sie bei dieser kürzer, schwächer und undeutlich symmetrisch sind; namentlich ist der erste Dorsalstachel nicht blos leicht zu übersehen, sondern tritt bisweilen wirklich nicht über die Schuppen vor. Auch hier ragt bei Weibchen ein Büschel kurzer Carunkeln aus der Analgrube vor, nur ein viel kleinerer, jedoch misst unser grösstes Exemplar auch blos 3" 8"'; Fundorte: Java und Sidney. 4. Art AP. FA SCI ATU S Q. & Gaim. Syn. Apog. novemfasciatus C. V. — A. balinensis et endelcataenia Bleek. — A. aroubiensis Hombr. et Jaquin. Yoy. au Pole Sud. pl. I, fig. 1. 1. D. 7, 2. D. 1 / 9, A. 2/8 . . . Squ. 26-27. Totalgestalt noch etwas gestreckter als bei der frühem Art, bezüglich der Länge und Stärke der Stacheln aber die Mitte zwischen Ap. bi- und quadrifas- ciatus haltend. Variirt insofern, als öfters die schwarzbraunen Längsbinden viel breiter und intensiver sind, öfters aber namentlich am Bauche schmal und undeutlich werden, und auch die schwarzeBinde unter dem Auge verschwindet. Jene längs der zweiten Dorsale und der Anale, wie auch der grosse schwarze Augen- fleck an der Basis der Schwanzflosse bleiben aber immer deutlich. Auch hier ist die Genitalmündung des Weibchens von kurzen Carunkeln umgeben. Grösste Länge T1//' ; von Puynipet, Tahiti, Hongkong und Java in 12 Exemplaren. 6 * 44 Prof. Ii. Kn er. FAMILIE PR IST I POMAT ID AE GÜNTH. Char. (nach G ü n i h.) Leib corapress, länglich mit äusserst fein oder gar nicht gezähnelten Schuppen bedeckt, Seitenlinie nicht unterbrochen (bei Polycentrus fehlend), Mund endständig, seitlich gespal- ten, Auge seitlich, massig gross, 5—7 Kiemenstrahlen (bei Chaetopterus 4) Sammtzähne öfters mit Hundszähnen, weder Mahl- noch Schneidezähne, Gaumen meist zahnlos (bei 2 Gattungen auch die Kiefer), keine Barteln, Wangen nicht gepanzert; nur 1 Dorsale mit nahezu gleicher Anzahl von Sta- cheln und Gliederstrahlen, Anale ähnlich entwickelt, die unteren Strahlen der Brustflossen gespalten, die Ventralen brustständig mit 1/5, Blinddärme in kleiner oder massiger Zahl (ausgenommen Hyperoglyphe) , Schwimmblase mehr oder minder einfach, Pseudokieme gut entwickelt (mit Aus- nahme von Polycentrus). Trotz dieses Charakters, der so viele Merkmale enthält, die entweder nur Negatives aussagen oder nur theilweise Geltung haben und die Angabe von Aus- nahmen nöthig machen, hält G ünthe r gleichwohl diese Familie für eine sehr natürliche Gruppe, während sie mir gerade den entgegengesetzten Eindruck macht. Auch Blee k e r’s System enthält keine Familie von ähnlicher Zusammensetzung; am nächsten entspricht ihr noch dessen Subfam. Datniaeformes in der Farn. Pcrcoi- deir doch ist deren Umfang viel geringer, da die meisten Sparoiden und Mäniden C uvi er’s, 'welche Günther noch zu den Pristipomatiden zählt, ausgeschlossen bleiben. Meinem Vorsätze getreu, behalte ich aber auch hier zunächst Günth er’s Eintheilung im Wesentlichen bei. Gatt. TH EU AP ON uv. (inclus. Pelates C. V.) Char. Sammtzähne in den Kiefern , am Vomer und den Gaumenbeinen, in beiden letzteren leicht abfal- lend, Mundspalte nur bis zum Auge reichend , Präorbitale breit, Deckel bedornt, Vordeckel gesägt, nur 1 Dorsale mit 12—13, Anale mit 3 Stacheln, beide Flossen längs der Basis in einen Schuppen- falz eingebettet, Wangen und Deckelstücke beschuppt, Oberkopf nackt, Schuppen ctenoid (pleio- stich); 6 Kiemenstrahlen , Pseudokieme gross , Schwimmblase abgetheilt, Blinddärme in massiger Zahl. 1. Art TU ER. TIIERA PS C. V. 8-9 I). 12/10, A. 3/8 . . . Squ. 50—54. Ap. pyl. 7. 15—16 Am Winkel des Vordeckels kaum merklich stärkere Zähne als am hinteren Bande, der untere Deckeldorn viel länger als der obere, der Rand des Präorbital- Fis c h e. 45 knochens schwach bezahnt, Yomer und Gaumenbeine zahnlos; der Yorderrücken bis zur Dorsale eine unbesch uppte Schneide bildend, der dritte Analstachel länger als der zweite ; die Y. länger als die P. aber doch lange nicht bis zum After rei- chend; Färbung bekannt. — Länge über 6", von Singapore. 2. Art THER, SERVUS C. Y. 13 — 15 D. 12/10, A. 3/8 . . . Squ. 8» . 20 — 21 Körperhöhe gleich der Kopflänge, beide beiläufig 3y2mal in der Gesammt- länge, das Profil bis zur Dorsale steiler ansteigend als bei der vorigen Art (und die Rumpfhöhe daher grösser), Yordeckel am Winkel mit einigen längeren Zähnen, der untere Deckeldorn noch länger als bei Theraps , die äussere Zahnreihe in den Kiefern grösser; am Yomer meist einige hinfällige Zähne, das Präorbitale am Rande stark gesägt, dessgleichen Suprascapula und Scapula; der zweite Analsta- chel etwas länger und stärker als der dritte. — Bei jungen, kaum 2" langen Indi- viduen ist die thymus -ähnliche Drüse sehr entwickelt und mit langer Spaltmün- dung versehen. — Länge bis über 7", von Madras und Ceylon. 8. Art TIIER. TRIVITTATUS Cant. Syn. Keel put a Russ. pl. 126. — Coius trivittatus Ham. Buch. — Ther. puta C. V. D. 12/10, A. 3/9 . . . Ap. pyl. 7. Totalgestalt noch gestreckter, die Körperhöhe gleich der Kopflänge und beide 4y2mal in der Gesammtlänge, Schnauze mehr zugespitzt, das Auge über 1 Durchmesser von ihrem Ende entfernt, Kieferzähne fast so gross wie bei servus , Yomer zahnlos, das Präorbitale stärker als bei theraps, aber schwächer als bei servus gesägt. Der hintere Rand des Yordeckels viel kürzer als der untere und bis zu diesem im Ganzen nur mit 5—6 langen Dornen (besonders am Winkel) besetzt, die viel länger als bei den vorigen Arten sind, wogegen der untere Deckeldorn viel kürzer ist. Scapula und Suprascapula wie bei servus bezahnt; die Stacheln der Dorsale länger und schlanker und die höchsten (der fünfte und sechste) bedeutend höher als die Gliederstrahlen, dagegen die Analstacheln relativ kürzer, der zweite und dritte fast gleich lang und stark. — Die Zahl der vom Seiten- canale durchbohrten Schuppen ist viel kleiner als im Ganzen innerhalb dieser Längsreihe liegen , da gegen den Schwanz zu fast regelmässig zwischen zwei durchbohrten eine undurchbohrte Schuppe liegt. Yon den sieben Blinddärmen hängen drei links, vier rechts; die doppelten Ovarien des Weibchens nehmen fast die ganze Länge der Bauchhöhle ein. — Totallänge bis 41//', aus Java. 46 Prof. B. Kn er. 4. Art THER. QUADRILINEATUS C. V. Syn. The r. xant.hurus C. V. — Bleek. Enumer. p. 17. 11 — 12 D. 12/10, A. 3/9 . . . Squ. 64—68. 20—22 Kopflänge und Körperhöhe gleich, beide 1/i der Totallänge, Schnauze stumpfer als bei jputa und der hintere Rand des Vordeckels länger; die Bezahnung des letzteren wie bei tlierajps , der untere Deckeldorn aber schwächer; Präorbitale und Scapula am Bande gezähnelt, Suprascapula nicht. Die stachelige Dorsale bedeu- tend höher als die gliederstrahlige, der zweite und dritte Analstachel gleich lang und stark, Caudale abgestutzt, einfärbig. Längs des Rumpfes die gewöhnlichen vier schwärzlichen Binden; zwischen dem dritten bis siebenten Dorsalstachel ein grosser schwarzer Augenfleck. — Länge 3 — 6", von Java, Singapore, Madras und Manilla. Gatt. HE LOTES cuv. Cliar. In beiden Kiefern die Zähne der äussern Reihe grösser als die der hintern, alle aber dreispitzig, Vomer und Gaumenbeine zahnlos, Deckel mit schwachen Dornen, Vordeckel, Suborbitale und Sca- pula am Rande gezähnelt, Suboperculum fein gekerbt, Suprascapula glattrandig, Dorsale mit 12, Anale mit 3 Stacheln, 6 Kiemenstrahlen ; Schuppen klein, mehrreihig ctenoid ; Schwimmblase (wie bei Therapon ) abgetheilt, Blinddärme in massiger Zahl, Pseudokieme gross ’)• Art HEL. SEXLINEAUS C. V. Fl. 56 und Reg. anim. illustr. pl. 12, Fig. 3. Taf. III. Fig. 1. 13—14 D. 12/10, A. 3/10 . . . Squ. 100 (et ultra), Ap. pyl. 7. 20—21 Exemplare von Java bis zu 41//' Länge stimmen völlig mit den vorliegenden Beschreibungen und Abbildungen überein, mit Ausnahme der Blinddärme, welche in der Hist, des poissons auf 15 angegeben wird, während ich bei zwei wohlerhal- x) Die Gattung Pelates C. V., welche v. Bleeker und Günther nicht anerkennen und zu Therapon einbeziehen, ist auch meines Erachtens nicht zu halten, da sie nur auf die schwachen flachen Deckel- dornen, von denen bei Therapon wenigstens der untere lang und stark ist, sich gründet. Manche Arten Therapon, wie z. B. Th. quadrüineatus , vermitteln aber bezüglich der Zahnform auch den Übergang zu Helotes, indem schon im obere, noch mehr aber im untern Kiefer die Zähne Neigung zur Bildung seit- licher Nebenspitzen zeigen und eben so lebhaft braungelb gefärbt sind, wie dies gewöhnlich bei dent. lohatis der Fall ist. Fis che. 47 tenen Exemplaren, deren ganz sicher nur sieben (und zwar drei links, vier rechts) zähle. Zwei Individuen aus Manilla von mehr als 5" Länge weichen dagegen in fol genden Punkten mehr oder minder bedeutend ab, und ich lege daher zur Sicher- stellung die naturgetreue Abbildung vor. Die Gestalt ist gestreckter, die Höhe beträgt nur J/5 der Totallänge, oberhalb der Scapula wird die zweite vom vorderen Augenrande sich fortsetzende Längs- binde von einem grossen länglichen, schwarzen Flecke überdeckt, der fast bis an die obere oder erste Längsbinde reicht. Die Flossenhaut der ersten llorsale ist deutlich und breit bis zum achten Stachel schwarz gesäumt und längs ihrer gan- zen Basis noch eine neblige dunkle Binde sichtbar. Auch die höchsten Strahlen der zweiten Dorsale sind schwarz gesäumt und nahe der Basis zieht eine Reihe versehwimmender schwärzlicher Flecken hin. Obwohl C u vie r - Yal en eien n e s eigens bemerken, dass die Flossen ungefleckt und scheinbar graulich seien, scheint mir doch hierin kein specifischer Unterschied zu liegen. — Auch hier finden sich blos sieben Blinddärme vor; die hintere Abtheilung der Schwimmblase endet mit einem bis zum Abschluss der Bauchhöhle reichenden, dünnen Zipfel. Gatt. DULES C. V. C h a r. Kiefer, Vomer und Gaumenbeine mit Sammtzähnen, das Präorbitale und der Vordeckel am Winkel und unterm Rande bezalmt, Deckel mit 2—3 schwachen Dornen, Dorsale mit 10, Anale mit 3 Sta- cheln ; 6 Kiemenstrahlen , Schuppen mittelgross '). Art DUL. TAENIURUS C. V. Syn. Perca argentea Bennet. Fish, o'f Ceylon Fig. 22 (sehr gut). 5—6 D. 10/9, A. 3/11. . . Squ.circ. 50- Ap. pyl. 9. 11 — 12 Bei einem jungen kaum über 2" langen Exemplare sind Körperhöhe und Kopflänge einander gleich und betragen 1/i der Totallänge. Der Rand der Scapula und der hintere des Vordeckels sind glatt, jener der Suprascapula trägt aber ein Paar Zähne; die stachelige Dorsale ist nicht höher als die gliederstrahlige, die Caudale tief eingeschnitten. — Ein schwarzes Band verläuft längs des Schuppen- falzes der Dorsale, unter diesem ein breiteres, vom Hinterhaupte bis zur Basis des oberen Caudallappens , ein drittes undeutliches um eine Schuppenreihe tiefer fl Günther zählt diese Gattung seiner Familie Percidae bei, worüber ich meine Ansicht später (bei Datnia ) auszusprechen mir erlauben werde. 48 Prof. B. Kn er. erlischt schon unter den letzten Dorsalstacheln, deren Haut schwarz gesäumt ist. Über die 5 — 6 ersteren und längeren Gliederstrahlen der Dorsale zieht eine schwarze Längsbinde, welche aber die Strahlenspitzen selbst frei lässt. Die Caudale ist durch zwei breite schwarzbraune Binden, zwischen denen eine hellweisse liest und die nach hinten convergiren, schräg gebändert. Aus Tahiti. Gatt. D A TN S A (T V. Char. Sammtzähne im Zwischen- und Unterkiefer, Vomer und Gaumenbeine meist zahnlos, Zunge glatt, Deckelbedornt, Vordeckel, Präorbitale und Scapula gezähnelt, die nicht abgetheilte Dorsale mit 12, Anale mit 3 Stacheln; Deckelstücke und Wangen beschuppt, Kiefer, Schnauze und Oberkopf nackt; 6 Kiemenstrahlen, Pseudokieme gross, Schwimmblase abgetheilt. Bevor ich die Gründe darlege, welche mich bestimmen, diese Gattung bei- zubehalten und sie nicht gleich Günther in der Gatt. Therapon aufgehen zu lassen, schicke ich die Beschreibung einer Art voraus, die ich für neu ansehe, da ich sie keiner der bisher beschriebenen zuzuweisen vermag. Art DATN. PLUMBEA n. sp. Taf. III. Fig. 1. Longitudo totalis ad corporis altitudinem = 3z/3 — 3/ö : 1, ad, capitis longitudinem = 4:1 , frons concava , os praeorbitale latum margine dentato , praeoperculum serra- tum , suprascapula integra , vomer et palatum edentula ; longissimi p. dorsalis acidei (4. ad 6. nsque) 21/3 in corporis altitudine , p. caudalis biloba , dorsalis nigro limbata. 8—9 D. 12/9, A. 3/8. . . Squ.53 — 54. Ap. pyl. 9. 14—15 Das Auge misst mehr als 1/i der Kopflänge, es steht 1 Diameter vom Schnau- zenrande und eben so weit vom anderen Auge entfernt; der Oberkiefer reicht bis unter den vorderen Augenrand; das Präorbitale ist gross, breit, fein gezähnelt, der Vordeckel rings g e s ä g t , zwei sch wache Dornen ragen am Deckel vor, der Humerus ist bezahnt, die Supras capula verdeckt aber glatt. Rücken- und Afterflosse sind entschieden heteracanth , die län gsten D or s al- stacheln (der vierte bis sechste) 2'/2 mal in der Körperhöhe, der zweite und dritte Anale fast gleich lang und dick, stärker aber kürzer als jene, die Brustflossen kaum länger als der Stachel der Ventralen, deren Glieder- strahlen selbst nicht bis an den After reichen,- die Caudale ist eingebuchtet, gleichlap pig, die Schuppen sind mehrreihig ctenoid. — Einfärbig bleigrau, am Rücken dunkler; den Schuppenreihen entsprechen dunkle Längslinien, ohne dass Fis che. 49 diese wahre Binden zu nennen wären. Alle Flossen einfarbig , nur der stache- lige Theil der Dorsale schwärzlich gesäumt. — Die ziemlich kurzen Blinddärme stehen in zwei Bündel zu vier und fünf; die Ovarien eines reifen W eibchens reichen bis an die vordere Abtheilung der Schwimmblase und sind von kleinen Eiern strotzend voll. — Länge des grössten der fünf Exemplare ö1//', Fund- ort unsicher, angeblich von Java. Die hier beschriebene Art unterscheidet sich zunächst von Datn. argentea C. V. pl. 54: durch kürzere, stumpfere Schnauze, daher weniger breites und grosses Präorbitale und schwächere Zähnchen an dessem Rande, durch ringsum gesägten Vordeckel, nicht bezahnte Suprascapula, niedere und schwächere Stacheln in der D. und A., endlich durch die bei allen Exemplaren vorkommende Zahl von nur neun weichen Dorsalstrahlen und von neun Blinddärmen. Wenn Cuvier’s Figur und Angaben genau sind , so muss daher die fragliche Art von argentea verschie- den sein. — Mit D. cancellata C. V. stimmt sie zwar bezüglich der kürzeren Schnauze besser, dagegen in Färbung und anderen Punkten keineswegs und noch weniger mit D.virgata C. V., deren Strahlenzahl in der D. 12/12 beträgt und deren Caudale, wie bei anderen Therapon-Arten schief dunkel gebändert ist. — Ferner weicht D. elliptica Rieh. Voy. Ereb. et Terr. pl. 52, f. 4 ab: durch gestreckte Gestalt, kleinere Augen , stärkere Zähnelung des Präorbitale und Vor- deckels, gezähnte Suprascapula, noch schwächere Stacheln, den dritten Analstachel, der viel kürzer als der zweite ist, D. 12/12 — 13, viel kleinere Schuppen und end- lich durch nicht concaves Stirnprofil. — Aus vielen Gründen entspricht aber schliesslich auch D. ambigna Rieh. (1. c. p. 25, pl. 19), welchen Günther als Dules ambiguus erklärt, da er Gaumenzähne haben soll, unserer Art nicht, trotz des coneaven Stirnprofiles und der stärkeren Stacheln. Doch gerade diese Art zeigt wieder, dass es natürlicher ist, Dules , Datnia , Therapon u. s. w. in einer Familie beisammen zu lassen, als sie zu trennen und etwa mit Günther z. B. Dules den Perciden beizuzählen, Therapon und Helotes aber in die nicht glücklich construirte Familie Pristipomatidae einzubeziehen, und zwar nur auf Grund der Vomer- und Gaumenzähne, die doch bei Therapon selbst unsicher und abfallend sind. Meiner Ansicht nach stehen manche Dales- Arten sogar näher an Datnia als diese an Therapon. Dules auriga C. V. sieht völlig einer Datnia (und zwar der D. argentea C. V.) ähnlich, während Dules marginatus C. V. mehr an Therapon mahnt. Datnia ambigna Rieh, wird von Günther selbst zu Dules gezogen, wess- halb aber nicht auch Datnia o/rgentea. die sowohl ihr als auch dem Dules auriga doch sicher ähnlicher sieht, als einem Therapon? — Bl eeker behält die Gattungen Dules und Datnia bei und reiht zwischen beide seinen Datnioides als nächsten Verwandten in die Familie Datniaeformes ein. Diese Anordnung erscheint auch mir natürlicher und ich kann in Günther’s einfacher Einstellung der Gattung Datnia o o Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Ed. I. Euer. Fische. 50 Prof. P. Kn er. unter die Synonymie von Therapon und in der Lostrennung von Dules keinen Fort- schritt in der Richtung einer natürlichen Gruppirung erblicken. Wenn schon eine Gattung eingezogen werden soll, so dürfte dies meines Ermessens am ersten noch die Gattung Dules sein, denn sie enthält Arten, die durch gewölbte Sciänen-ähnliche Schnauze an Therapon , und solche, die durch vorgezogene Sparoiden - ähnliche Schnauze an Datnia (und zwar D. argentea als typischer Art) mahnen. Von den mir bekannten Arten wären dann in diesem Falle: Dules auriga C. V., Datnia ambigua Rieh, und Dat. argentea C.V. zur Gattung Datnia, dagegen Dules marginatus C. V., Dul. taeniurus C. Y. und Datnia elliptica Rieh, zur Gattung Therapon zu ziehen. Gatt. DATNIOIDES bleek. Char. Körper hoch, Zwischenkiefer weit vorschiebbar und wie der Unterkiefer in äusserer Reihe mit stärkeren, einwärts gekrümmten Zähnen besetzt, hinter diesen Binden von Sammtzähnen, Deckel bedornt, Vordeckel gesägt, beide Schulterknochen bezahnt, Dorsale mit 12, Anale mit 3 dicken und alternirenden Stacheln, Kopf grösstentheils beschuppt, Schuppen mehrreihig ctenoid, 6 Kiemenstrahlen ; Pseudokiemen und einfache Schwimmblase. Art D. POLOTA Bleek. Syn. Coius polota Ham. Buch. pl. 38, Fig. 31. — Coius binotatus Gray Ind. zool. pl. 2, fig. 2. 11 — 12 D. 12/ 1 3, A. 3/8 . . . Squ. circ. 55. 18 — 19 Die grösste Höhe nahezu 1/3 der Totallänge, in welcher die des Kopfes 3y2mal enthalten ist; das Auge gleich 1/i der Kopflänge, 1 Diameter vom Schnauzenrande, 2/3 vom anderen Auge entfernt. Der Gaumen ist so faltig wie bei Hapalogenys Rieh., an welchen diese Gattung überhaupt vielfach erinnert (s. Voy. of Sulph. pl. 43, fig. 3); das stark vortretende quere Vomerstück er- scheint bei unserem Exemplare zwar rauh aber unbezahnt1). Sowohl die Rauhig- keiten des Yomer wie die Binden feiner Sammtzähne hinter den stärkeren der äusseren Reihe entsprechen in ihrer Lage genau den Falten des Gaumens und laufen in der Zahl von vier jederseits ihnen parallel. Der vierte und fünfte Dor- salstachel sind die höchsten, doch bedeutend niederer und schwächer als der zweite Anale, dessen Länge gleich der 3/2 Körperhöhe ist. An der stärker ent- wickelten Seite der »einzelnen Stacheln setzt (wie dies auch bei Hapalogenys 1) Canestrini (in seinem System der Percoiden) gibt den Yomer bezahnt an; auf welche Beobachtung sich seine Angabe stützt, ist mir unbekannt, vielleicht kommen leicht abfallende Zähne wie bei The - rapon vor. Fis c h e. 51 analis der Fall ist) sich an ihren Vorderrand bis zur halben Höhe die iiber- schuppte Körperhaut fort, während die andere schwächere stets unbeschuppt bleibt. An den weichen Flossen reichen überhaupt die Schuppen weit über die Basis der Strahlen hinauf; der erste Gliederstrahl der Ventralen ist in einen Faden verlängert. In Hinsicht der Färbung mahnt diese Art an Dules auriga. Sieben breitere braune Querbinden ziehen über den Rücken bis gegen den Bauchrand herab, die erste am Hinterhaupte, die dritte unter dem Anfang der Dorsale, die letzte am Caudalstiele; zwischen ihnen liegt je eine schmälere, die auch meist in halber Rumpfhöhe endet. Die Flossen sind einfärbig, nur die vom Ende der Dorsale zur Anale herablaufende Querbinde bildet an der Basis der letzten Dorsalstrahlen einen dunklen Augenfleck und eben so die letzte an der Caudalwurzel deren zwei kleinere. Totallänge 5"; von Java. Gatt. PR1STIPOMA cuv. Chan Leib länglich compress, Mundspalte horizontal , Kiefer gleichlang, blos mit Sammtzähiien , Poren am Unterkiefer und eine Grube am Kinne, Gaumen zahnlos, Vordeckel gesägt, Deckel schwach bedornt, Dorsale mit 11 — 14, Anale mit 3 alternirenden Stacheln; Kopf beschuppt, die verticalen Flossen nicht, Schuppen pleiostich ; 7 Kiemenstrahlen, Pseudokieme klein, Schwimmblase einfach, Blinddärme in geringer Zahl, untere Schlundknochen in ein Dreieck zusammenstossend (aber nicht ver- wachsen). 1. Art FRIST. NAGEB Rüpp. N. W. Taf. 30, Fig. 2. 6—7 D. 12/14—15, A. 3/7—8 . . . Squ. 47—49. 9 —10 Unsere Exemplare stimmen völlig mit Rüppel’s Beschreibung und Abbil- dung der genannten Art überein, von der ich aber vermuthe, dass sie nur eine Varietät seines Frist, kakaan (N. W. Taf. 30, Fig. 1) sein dürfte, in welchem Falle sie dann auch synonym mit Frist, hasta C. V. und chrysobalion K. et v. H. wäre1). Ob der dritte oder vierte dorsale, der zweite oder dritte anale Stachel etwas länger und stärker erscheint; ist meiner Ansicht nach nicht als Artunter- 0 Günther nimmt zwar unter die Synonyme ron Pr. hcts/a auch Pr. Commersonii C. V. auf, doch unterscheidet sich dieser durch die angegebenen Strahlenzahlen: I). 10/16, A. 3/9 ziemlich bedeutend. 52 Prof , P. Kn er. sqiiied zu benützen, da dies, so wie bei allen b ete r a canth en Fischen, je nach den Individuen verschieden ist. Öfters hält nämlich die alternirende Asym- metrie sowohl in der Dorsal- wie Analflosse links die ungeraden Zahlen (erster, dritter, fünfter Stachel) ein, d. h. die linke Seite dieser Stacheln ist stärker entwickelt, öfters dagegen die rechte. Bisweilen wird in beiden Flos- sen jederseits die gleiche Reihe eingehalten, bisweilen aber verhalten sie sich ungleich. Bei Individuen, deren erster, dritter, fünfter Stachel z. B. links stär- ker ausgebildet sind, ist dann auch der dritte zugleich etwas länger als der vierte Stachel, während dagegen dieser als der stärkste uud längste erscheint, wenn an derselben Seite die gerade Zahlenreihe (zwei, vier, sechs) stärker entwickelte Stacheln zeigt. Jeder heteracanthe Fisch soll daher stets von beiden Seiten ange- sehen werden, da man sonst in Versuchung kommt, den Dimensionen nachbar- licher Stacheln ein ungebührliches Gewicht beizulegen. Länge des grössten Exemplares 7 1f?'' ; von Honkong, durch Zelebor. 2. Art PRIST. MACULATUM Günth. Syn. Anthias maculatus Bl. Taf. 32 6. — Caripe Russ. pl. 124. — Pristip. caripa C. Y. G— 7 D. 12/15, A. 3/7 . . . Squ. 49—52. U—12 Durch die charakteristische Färbung und viel schwächeren zweiten Anal- stachel von der vorigen Art leicht zu unterscheiden; einem nur 4%" langen Exem- plare aus Java fehlen übrigens die zwei Reihen brauner Flecken an der glieder-, strahligen Dorsale, so wie bei Russel’s Figur, mit der unsere Individuen über-'' haupt genau übereinstimmen, namentlich auch in Betreff der in der Mitte zuge- spitzten Caudale. Die Pseudokieme ist klein, die Absonderung der (thymus- ähnlichen) Kiemendrüse sehr stark. 3. Art PRIST. LINEATUM C. V. Syn. Prist. rubrum C. Y. 8-9 D. 1 2 / 1 5, A. 3/ 10 . . . Squ. 51 . Ap. pyl. 5. 16 — 17 Nach Untersuchung unseres 3y2" langen Emplares von Rio Janeiro glaube ich sicher behaupten zu dürfen, dass Pr. lineatum und rubrum C. V. gleichartig sind und ersterer nur der Jugendzustand des letzteren ist. Es stimmt nämlich voll- ständig und selbst in dem grossen schwarzen Augenflecke hinter der Kiemenspalte, den Cuvier-Valenciennes bei ihrem Pr. rubrum bemerkten, bei ihrem jungen als lineatum bezeichneten Exemplare aber vermissten. Günther erwähnt gleich- Fische. 53 falls bei letzterem nur des schwärzlichen Längsbandes, welches vom hinteren Augenrande über den Deckel (gerade unter dem Augenflecke) sich längs der Seiten des Rumpfes fortsetzt, aber in dessen halber Länge verschwindet. Noch undeutlicher sind mehrere andere parallele dunkle Längsstreifen unterhalb der Seitenlinie, sehr deutlich hingegen die schief nach rück- und aufwärts laufenden dunklen Linien über derselben und die weisse Binde längs der Basis der ganzen Dorsale, die nach oben und unten dunkel gesäumt ist. An unserem Exemplare ergänzt sich somit alles, was bezüglich der Färbung von den für verschiedene Arten angesehenen Individuen, nämlich rubrum und lineatum in der Histoire des poissons angeführt wird. In allen übrigen Angaben trifft man aber ohnehin auf keine anderen Differenzen, als die durch das Alter bedingt werden; so ist z. B. der Durchmesser des Auges bei Jungen viel grösser als bei Alten und beträgt demnach auch bei unserem Exemplare beinahe 1/3 der Kopflänge. 4. Art PRIST. GUORACA C. V. Syn. Guoraka Russ. pl. 132. — Bleek. Sciaenoid. p. 23. 6 I). 1 2 / 1 3, A. 3/ 7 . . . Squ. ciro. 45. Ap. pyl. 5. ÜT~ Unser 62/3" langes Exemplar aus Madras stimmt derart zu Rüssels Figur und Bleeker’s Angaben (in den Verh. v. Batav. Genoot. 23. Band), dass der Bestand dieser Art, die Günther zweifelhaft lässt, gesichert erscheint. Russel’s Figur ist auch ganz gut mit Ausnahme, dass der zweite Dorsalstachel zu kurz und der zweite Anale zu dünn und gekrümmt ist, und ich halte sogar eine aus- führliche Beschreibung, um den Bestand dieser Art zu constatiren, für unnötbig. W ie Bleeker angibt, besteht nur im Zwischenkiefer die äussere Zahnreihe aus längeren und särkeren Spitzzähnen und die Poren am Unterkiefer sind in der That sehr klein. Die unteren Schlundknochen bilden, ohne jedoch verwachsen zu sein , mitsammen ein fast eben so breites Dreieck wie bei Poviacentrinen und FLol- conoten , wie sich daraus entnehmen lässt, dass an jedem Schlundknochen in hinterster Reihe allein 11 spitzige Zähne (mithin im Ganzen 22) stehen; die oberen Schlundknochen bilden ebenfalls wie bei den genannten Familien ziemlich grosse ovale Platten, die nur Spitzzähne tragen, während in der Mitte der unteren Pharyngeal knochen dickere, durch Abnützung zum Theile kugelig abge- rundete Zähne stehen. 54 Prof. B. Kn er. Gatt. DIAGRAMMA cuv. '). Char. Leib länglich compress, Schnauze stumpf gewölbt, Mund klein, fast horizontal, Augen massig gross, keine Hundszähne, 4 — 6 Poren jederseits am Unterkiefer ohne mediane Grube ; Vordeckel gesägt. Dorsale mit 9—14, Anale mit 3 Stacheln; 6 — 7 Kiemenstrahlen, Kopf bis zu den Mundwinkeln klein beschuppt ; Schuppen mehrreihig ctenoid ; Schwimmblase einfach , Blinddärme in massiger Zahl. Lippen und Gaumen sind (wie bei Mesoprion und Pristipoma ) zottig, Nase, Kiefer und Kehle allein nackt, die Kopfcanäle weit, die unteren Schlundknochen Pomacentrinen-ähnlich, Klicken- und Afterflosse entschieden heteracanth, die Sta- cheln in einen Schuppenfalz eingebettet, die gliederstrahligen Flossen weit hinein überschuppt. Der Humerus ist ganzrandig, die Suprascapula öfters gezähnelt, die Pseudokieme massig gross, die Kiemendrüse aber mitunter ausnehmend gross und reichlich absondernd (am grössten bei D. plectorhynchus). 1. Art DIAGR. PUNCTATUM Ehrb. C. Y. Riipp. Atl. t. 32, fig. 2. 17 — 18 Br. 7, I). 10/22, A. 3/7 . . . Squ. iUtra70. Ap. pyl. 9. •24—26 Genau mit allen Angaben übereinstimmend ; da auch bei dieser Gattung längs der Seitenlinie Schuppen inzwischen liegen, in welche* der Seitencanal nicht eintritt und ich diese nicht mitzuzählen pflege, so bleibt meine Gesammt- zahi hinter jener Günthers gleichfalls wieder zurück. Länge 8 x/3" ; aus Java. 2. Art DIAGR. SEBAE Bleek. 11—12 Br. 6 (?), D. 13/18, A. 3/7 . . . Squ. circ. 56-60. Ap. pyl. 9. 23 — 24 Die Totalgestalt gestreckter als bei der vorigen Art, das Kopfprofil aber sehr gewölbt, Vordeckel gröber gesägt, die Schuppen durchaus grösser, die sechs Poren am Unterkiefer weiter und auch die zwei durch kurze Röhrchen münden- den Poren hinter der Oberlippe, die fast wie doppelte Karinen aussehen, viel grösser als bei D. punctatum . Die Schwimmblase ist bei beiden Arten fest an die Bauchwandungen und Rippen angewachsen und drängt sich zwischen deren Mus- keln hinein; eigentliche Anhängsel (liorns), wie Günther angibt, kann ich aber nicht finden; ihr hinteres, gabelig getheiltes Ende reicht noch über den grossen ersten Flossenträger der Anale zurück. 1) Bleeker zählt in seinem Tentam. syst, diese Gattung zur Subfam. Datniaeformes , in der Enumeratio pisc. aber zur Fam. Mesojoriontoidei , wesshalb sowohl dieser scharfsichtige Forscher, wie auch Gün- ther die Gattung im Systeme so weit von den Seiaenoiden entfernt stellen, ist mir weniger erklärlich, als dass Cu vier sie den letzteren einreihte. Fi s c h e. oo Unser fast 12" langes Exemplar aus Java zeigt nebst den gewöhnlichen sieben schwarzbraunen Längsbinden nahe dem Bauchrande noch eine achte schwächere und theil weise unterbrochene. (iatt. GERRES cuv. C li a r. Leib länglich compress oder hoch, Mund nach abwärts stark vorschiebbar, Auge gross, Kiefer mit schmalen Binden von Sammt-, ohne Hundszähne, Dorsale tief eingeschnitten mit 9/10, Anale mit 3/7—9 Strahlen, Caudale gabelig, Schuppen nicht ctenoid (ganzrandig oder fein bewimpert); 6 Kie- menstrahlen, Schwimmblase nicht abgetheilt, wenige Blinddärme. Diese Gattung bietet in systematischer Hinsicht ein besonderes Interesse, indem die einzelnen Arten in mehreren Eigenschaften, auf welche man das Ge- wicht bezeichnender Merkmale zu legen gewohnt ist, wesentlich von einander ab weichen, so dass bei consequenter Benützung derselben für die Charakteristik und Systematik die Arten nicht blos in mehrere Gattungen getrennt, sondern in verschiedene Familien und selbst Ordnungen untergebracht werden müssten. Ich ö o begnüge mich, nur die bemerkenswertheren dieser Unterschiede hier anzudeuten. Manche Arten würden z. B. der Ordnung Pharyngognathi Müll, einzureihen sein (wie ich schon in meiner Arbeit über den Flossenbau der Fische nach wies), wenn deren Fortbestand überhaupt noch zulässig wäre, andere dagegen, wie G. rhom- beus und Plumieri wären davon auszuschliessen. Während ferner manche Arten einen ganzrandigen Vordeckel besitzen, ist er bei anderen, z. B. G. rhombeus gesägt. Einigen fehlen fransige Nebenkiemen (z. B. G. poeti ), anderen aber nicht, und eben so ungleich ist nach den Arten die Länge und Dicke der Stacheln. Leider sind in allen diesen Beziehungen die bekannten Arten bisher noch nicht genügend verglichen und untersucht. 1. Art GER. POETI C. V. Taf. III. Fig. 3 a. untere Sclilundknoclien ; 3 b. Schwimmblase. D. 10/10, A. 3/7. Die Körperhöhe ist 3y3mal in der Totallänge und in dieser die des Kopfes 4y3mal enthalten, das Stirnprofil ist etwas concav, der zweite mit dem dritten Dorsalstachel nahezu gleich lang und fast von y2 Körperhöhe, der zweite Anal- stachel dicker, aber kürzer als der dritte ; nur die Anale ist deutlich heteracanth, in beiden Flossen sind aber die Stacheln stark compress und bilden nach vorne eine Kante; die Brustflossen reichen kaum bis zum After zurück. Der Vordeckel ist ganzrandig, der Suborbitalring schmal, fransige Pseudobranchien fehlen; nicht nur die unteren dicken, durch Nath verwachsenen Schlund- 56 Prof. E. Kner. knochen sind mit fast gleich grossen kugeligen Pflasterzähnen besetzt (Fig. 3 a in nat. Grösse), sondern auch die oberen. Die grosse Schwimmblase (Fig. ob) lauft nach vornein zwei kurze dünne, nach rückwärts in zwei lange und dickere, Hör n er aus, die sich längs des Schwanzes fortsetzen, und wird von dem tintenschwarzen Peritoneum überlagert. Die Färbung ist einfach silberig, nur der stachelige Dorsaltheil schwarz gesäumt. Länge gegen 7"; von Java. 2. Art GER. ABBREVIATUS Bleek. 5 D. 9/10, A. 3/7 . . . Squ. 36—38. Ap. pyl. 3. 9 Körperhöhe 22/3mal, Kopflänge 4x/3 — y2mal in der Gesammtlänge, der Durch- messer (bei einem grossen Exemplare) etwas weniger als x/3 der Kopflänge; Stirn- profil schwach concav, Suborbitalring schmal, Vordecke] und Scapula glatt- randig, der zweite bis zur Spitze unbiegsame Dorsalstachel von halber Körper- höhe; die mittleren verlängerten Strahlen der Brustflossen reichen bis über die Hälfte der Anale und messen genau 1/3 der Totallänge. Die charakteristischen Deckschuppen längs der Basis der Bücken- und Afterflosse hüllen an letzterer die Strahlen bis an die Spitzen ein; die Schuppen sind weich und ganzran- dig, nicht einmal gewimpert, der über den Ventralen befindliche lange Sporn- anhang ist völlig überschuppt, die Brust vor ihnen abgeflacht. Die Schlund- knochen verhalten sich wie bei der vorigen Art und eben so fehlen Pseudokiemen. Längs der Seiten des Bumpfes schimmern (wie bei G. oyena G. V.) den Schuppenreihen entsprechend, parallele dunkle Streifen durch, deren Pigment in die Haut der Schuppentaschen eingesenkt ist, sie sind unterhalb der Seitenlinie deutlicher und man zählt deren an wohlerhaltenen Exemplaren 7 — 8, die aber theils vor, theils am Caudalstiele verschwinden; die Dorsale ist schwärzlich gesäumt. Grösste Länge 11"; von Java. 3. Art GER. F1LAMENTOSUS C. V. Syn. Wodawahdh Russ. pl. 68 (gut). 6 D. 9/10, A. 3/ 7 . . . Squ. 13. Ap. pyl. 3. n Diese Art ist durch den in einen biegsamen Faden verlängerten zweiten Dor- salstachel ausgezeichnet, der bis zur Caudale reicht; auch alle übrigen Stacheln sind compress und dünn; die verlängerten Spitzen der Brustflossen reichen über den Beginn der Anale, die Bauchflossen bis zum After. Die unteren Schlund- Fische. 57 knochen sind klein, nur durch Band vereinigt und an den Rändern mit spitzen, in der Mitte mit cylindriscken, kugelig abgerundeten Zähnen besetzt. Die Schwimmblase ist hier so fest mit den Bauch Wandungen und Rippen verwachsen, dass ich, ausser Stand sie loszutrennen, nicht anzugeben vermag, ob sie gleichfalls vor- und rückwärts in Hörner auslaufe. Die Ovarien bilden zwei grosse getrennte Säcke, die Hoden zwei lange zungenförmige schmale Lappen; äussere Sexualunterschiede sind nicht zu bemerken, und keinen- falls bietet der Dorsalfaden einen solchen dar. Grösste Länge 6"; unsere Exemplare wurden 50 Seemeilen von Ceylon entfernt gefangen. 4. Art GER. PÜNCTATUS C. V. D. 9/10, A. 3/7 . . . Ap. pyl. 3. Von dieser Art besitzen wir nur junge, bis 2y2" lange Individuen aus Java, denen' überdies Schuppen gänzlich mangeln. Die Körperhöhe ist grösser als die Kopflänge und 3y2mal in der Totallänge begriffen ; der zweite Dorsalstachel bei gut erhaltenen Exemplaren in eine nur wenig kürzere biegsame Spitze als bei G. filamentosus verlängert, die bis zum fünften oder sechsten gegliederten Strahl zurückreicht und somit mehr als die Körperhöhe beträgt; zugleich sind dann auch der dritte und vierte Stachel etwas verlängert. Die braunen Flecken längs der Basis der ganzen Dorsale setzen sich als schmale verticale Binden bis zur halben Körperhöhe hinab fort, aber meist derart alternirencl, dass zwischen zwei längeren eine kürzere liegt und diese öfters ganz ausbleibt. Da diese Querbinden schon am Hinterhaupte beginnen und bis zur Caudale sich fortsetzen , so differirt ihre Zahl zwischen 9 und 12; bei unseren Exemplaren treten sie wohl desshalb stärker hervor, da ihnen die Schuppen fehlen. Wahrscheinlich sind sie aber wohl nur Attribut des Jugendzustandes, wie bei so vielen Fischen, daher auch schon C uvier- Yalenciennes angeben, dass 4 — 5" lange Individuen fast keine Spur mehr von Querbinden zeigen; wie viele junge Fische mögen überhaupt noch immer im Systeme für eigene Species gelten! Die Schwimmblase ist auch bei dieser Art wie bei der vorigen fest mit den Bauch Wandungen verwachsen. 5. Art GER. APRION C. Y. 5—6 L). 9/10, A. 3/7 . . . Squ. 43—45. Ap. pyl. 3. 9—10 Diese durch den schwarzen Fleck an der Dorsale leicht kenntliche Art be- sitzt wie G. rhomheus und filamentosus k leine, durch Band vereinigte untere Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Ivner. Fische. 8 58 Prof. B. Kn er. S c hl u n dkno c he n , die blos Spitzzähne tragen, da auch die mittleren, gegen ihr Ende zwar dicker werdend, doch in Spitzen auslaufen. Cuvier’s An- gabe, dass die Schwimmblase vorne abgerundet sei und nur hinten in zwei Hörnchen ende, kann ich nicht bestätigen, da auch vorne zwei und sogar längere Hörnchen als bei G. poeti vorhanden sind, wie man sich leicht überzeugen kann,, indem die Schwimmblase hier ebenfalls nicht angewachsen und ohne Mühe herauszuheben ist. In mehreren (7) Exemplaren bis zu 5" Länge. Von Rio Janeiro. Gatt. SCOLOPSIS C. V. C h a r. Leib länglich, Schnauze kurz, Mund horizontal, Kiefer gleich lang, mit Sammtzähnen, in der Mitte längere Hechelzähne in äusserer Reihe, Suborbitalknochen mit einem nach rückwärts gerichteten Sta- chel, Deckelstücke mehr oder minder bewaffnet, Dorsale mit 10/9—8, Anale mit 3/7—6 Strahlen, Caudale gabelig ; 5 Kiemenstrahlen, Schuppen ctenoid , Pseudokieme gross , Schwimmblase -einfach, wenige Blinddärme. Die unteren Schlundknochen bilden bei dieser Gattung (welche v. Blee- ker seiner Subfam. Mesopriontiformes beizählt) schmale, an einander liegende Dreiecke mit nach vorne gekrümmten Hechelzähnen; die stacheligen Flos- sen sind entschieden heteracanth, die gliederstrahligen nicht überschuppt; der Seitencanal verlauft nicht durch aufgesetzte Röhrchen ; eine wulstige Kiemen- drüse ist nicht sichtbar. 1. Art SCOL. MARGARITIFER C. V. 4 D. 10/9, A. 3/7 . . . Squ. 38—40, 10—11 Ein 1" langes Exemplar aus Singapore entspricht in allen Messungen und Verhältnissen völlig den vorliegenden Beschreibungen, mit Ausnahme der gerin- geren Schuppenzahl unterhalb der Seitenlinie, welche Günther zu 15 angibt, während ich von der Einlenkung der Bauchflossen selbst mit Hinzurechnung der Spornschuppe nur 11 zählen kann. Nebst dem stark bewaffneten Vordecke! ist bei dieser Art auch die Suprascapula gezähnelt und der Verlauf der Kopfca- näle durch strahlig auslaufende Röhrchen sehr deutlich. Der zweite Analstachel ist keineswegs, wie Günther bemerkt, dicker als der dritte und kürzer; wahrschein- lich sah er sein Exemplar nur von einer Seite an und zwar jener, welche zufällig die stärker entwickelte am zweiten Stachel war, hätte er es auch von der anderen Seite betrachtet, so würde er wohl den dritten dann als dicker bezeichnet haben. Fische. 59 2. Art SCOL. TORQUATUS C. V. 4 D. 10/9, A. 3/7 . . . Sgu. 43. Ap. pyl. 3. TT Körperhöhe 23/4 — 4/5mal, Kopflänge etwas über 4mal in der Totallänge, Auge 23/4mal in der Kopflänge; Vordeckel vor dem Winkel leicht eingebuchtet, ringsum dicht und fein bezähmt, der Suborbitalrand unterhalb des rückwärts gerichteten Domes mit 4 — 5 kleinen Zähnchen besetzt, der lange Humerus und die Suprascapula fein gesägt ; der zweite Analstachel merklich länger als der dritte ; die gabelige Caudale gleichlappig. — Hinter dem breiten, gelblich-weissen, verti- calen Nackenbande, das bis zum Unterdeckel herablauft, erscheint der Raum des Deckels, die Scapula und Achsel der Brustflossen schwärzlich gefärbt, die Haut der Kiemenhöhle aber noch lebhaft menningroth bis zum Rande der hier sehr deut- lichen Kiemendrüse. Die gleiche rothe Färbung zeigt hier auch das Peritoneum, jedoch auf silberglänzender Grundlage. Der Magen ist klein , die Schwimmblase einfach; die nach unten verwachsenen Ovarien des Weibchens sind von dem daselbst fast goldig glänzendem Bauchfelle dick überkleidet. Länge von 44/3 bis 5ys". Aus Hongkong. Gatt. PENTAPUS cuv. (Inclus. Heterognathodon Bleek.) Vergleicht man den für die Gatt. Heterognathodon Bleek, aufgestellten Cha- rakter mit dem von Pentapus , so kann man sich des Zweifels nicht erwehren, ob erstere wirklich eine wohl begründete zu nennen sei. Jedenfalls wird man zuge- ben, dass Bleek er, der sie in seiner Subfam. Mes opriont ifo rm es zwischen Penta- pus und Scoloposis einreihte, ihr wenigstens einen natürlicheren Platz an wies als Günther, der inzwischen noch Dentex, Synagris und Pristipomoides einschob. Mir scheint hingegen Heterognathodon derart mit Pentapus übereinzustimmen, dass ich keine sichere Grenze zwischen beiden zu ziehen weiss. Der Hauptunterschied würde nämlich darauf beruhen, dass der Vordeckel bei Heterognathodon gesägt, bei Pentapus aber ganzrandig sein soll. Dies ist jedoch nur in sofern richtig, als die Zähnchen des Vordeckels je nach den Arten mehr oder minder stark und zahl- reich sind; denn sie sind z. B. auch bei Pent. setosus vorhanden, aber am vertica- len Rande nur als schwache Einkerbungen sichtbar, die gegen den Winkel erst zu Zähnchen werden. Man muss aber überhaupt die den Vordeckel fast stets bis an den Rand überkleidende und beschuppte Plaut erst zur Seite schieben, um die Zähnchen oder Kerben des Vordeckels wahrzunehmen, die ich dann bei keiner 8 * 00 Prof. P. Kn er. mir bekannten Pentapus-kxt vermisse. Ausserdem wüsste ich aber keinen Unter- schied anzugeben, der zu einer Trennung in zwei Gattungen nöthigen würde, denn auch eine etwas abweichende Zahl der Schuppenreihen am Deckel möchte ich nicht als solche gelten lassen, da sie ohne Zweifel minder gewichtig ist, als z. B. die früher bei Gerres hervorgehobenen Differenzen zwischen den einzelnen Arten sind. Diese würden jedenfalls mehr zu einer Trennung derselben in zwei Gattungen be- rechtigen, wenn anders bei sorgfältiger Untersuchung aller Arten sich consequent eine solche durchführen lässt. Indem ich demnach die Gatt. Hetero gnathodon zu Pentapus einbeziehen zu dürfen glaube, liesse sich der Gattungscharakter dann in folgende Merkmale zusammenfassen : Char. Totalgestalt länglich, Mund horizontal, Kiefer gleichlang, etwas vorstreckbar, in beiden Kiefern Hunds- und Sammtzähne, Vordeckel mehr oder minder deutlich bezahnt, Deckel mit 1 schwachem Dorne, Suborbitalring ganzrandig; eine ungetheilte Dorsale mit 10/8 — 10, Anale mit 3/7 — 10 Strah- len, an den Bauchflossen lange Spornschuppen, Caudale gabelig; Deckelstücke beschuppt, Schuppen mehrreihig ctenoid ; 5 — 6 Kiemenstrahlen ; Pseudokieme gross , Kiemendrüse mit Längsspalte, wenige Blinddärme, Schwimmblase gross, einfach. Bezüglich der zottigen Lippen und der zahlreichen Verzweigungen der Kopfcanäle, die namentlich am Unferkiefer mit mehreren Poren münden, schliesst sich die Gattung sowohl an Mesoprion , wie an Pristipoma und andere Sciänoiden Cuvier’s an. Durch Totalgestalt , etwas vorstreckbaren Mund und noch andere Verhältnisse mahnt sie dagegen so sehr an Mäniden, dass sie Günther wohl mit liecht auf einander folgen lässt, während Bleek er sie dagegen ziemlich entfernt stellt. Beide Autoren nahmen hiebei auf die Bildung ihrer Stacheln keine Rück- sicht und bringen sie Gattungen zunächst, die ausgezeichnet heteracanth sind ( Dentex , Scolopsis , Gerres )1 während sie den homöacanthen Fischen sich anreihen, nur in der Anale undeutliche Asymmetrie zeigen und in dieser Hinsicht sich ganz wie Smaris und Gaesio verhalten. Wenn auch ich den verschiedenen Stachelfor- men keine grössere Bedeutung beilege als irgend einer anderen Eigenschaft für sich allein, so scheinen sie mir doch als Anhaltspunkte für kleinere Gruppen brauchbar und im vorliegenden Falle würden z. B. durch sie die Mäniden sich von den echten Sparoiden und Sciänoiden Cuvier’s gut abgrenzen lassen. 1. Art PENT. SETOSUS C. V. 3V2 D. 10/9, A. 3/7 . . . Squ. 49-50. Ap. pyl. 5. 13-14 Die Körperhöhe = der Kopiflänge ist 4y2mal in der Totallänge, das Auge 3% mal in der Kopflänge enthalten 5 der Abstand desselben vom Schnauzenrande Fische. 61 beträgt 1 Diameter, die Stirnbreite zwischen beiden etwas mehr; das Präorbitale ist unbescliuppt , der Vordeckel (wie schon oben bemerkt) am hinteren Rande gekerbt, am Winkel aber bezahnt. Vom hinteren Augenrande bis zur Kiemen, spalte verlauft ein heller Silberstreif, der sieh dann als allmählich verschwimmen- des Längsband bis zur Caudalbasis fortsetzt und daselbst mit einem dreieckigen, bläulich-silberglänzenden Fleck mit schwärzlichem Centrum endet. Totallänge sammt Caudalfaden bei einem Männchen ausser der Laichzeit 6%"; von Madras und Singapore. 2. Art PENT. XANTIIOPLEURA (Heterognathodon xanthopl. Bleek.). sy3 D. 10/9, A. 3/7 . . . Squ. 42—43. Ap. py], 6. 11—12 Mit Bleeker’s Beschreibung (in den Verband, v. Batav. Genoot. 23. Bd. Sciänoiden, p. 31) völlig übereinstimmend, ausgenommen der etwas zu gering angegebenen Schuppenzahl längs der Seitenlinie, die bereits Günther auf 40 erhöht. Ferner zeigen unsere drei Exemplare ausser den zwei angegebenen hell- gelben Längsbinden noch eine schwächere dritte, die parallel der zweiten nahe dem Rückenprofile verlaufend unter den letzten Dorsalstrahlen endet; sie scheint aber unbeständig und fehlt bei einem Individuo. Das Präorbitale ist wie bei Pent. setosus nackt, der verticale Rand des Vordeckels zwar auch fein, aber doch stärker bezahnt; der auffallend grosse Humerus ist an seinem Rande gleichfalls fein gesägt. — Die Schwimmblase ist dünnwandig, die Eiersäcke sind gross, die Blind- därme (jederseits drei) ziemlich lang. Grösste Länge 51//'. Von Madras. Gatt. DENTEX cüv. Char. Leib länglich, ziemlich hoch , Mund nahezu horizontal mit dickzottigen Lippen, Kiefer gleichlang, mit Sammtzähnen nebst Hundszähnen in äusserer Reihe, Präorbitale breit, daher der Abstand des Auges von der Schnauze gross, Vordeckel ganzrandig oder nur theil weise schwach bezahnt, Deckel unbedornt; Dorsale mit 10—13/10—12, A. mit 3/8—9 Strahlen; 6 Kiemenstrahlen, Schuppen ctenoid, mässig gross ; Pseudobranchie und Kiemendrüse gross , wenige Blinddärme. 1. Art DENT. RUPESTRIS C. V.? Smith, Zooh of S. Afrik. Fislies, pl. 14. 9 D. 11/10— 11, A. 3/8— 9 . . . Squ. 58-6Ö. Ap. pyl. 3. 16 — 17 Nachdem sowohl Smith’s Figur als Beschreibung dieser Art ungenügend ist und auch Cuvier’s und Günther’s Angaben unsicher lassen, so glaube ich, die 62 Prof. II. Kn er. genaue Beschreibung der Exemplare , welche ich für ru/pestris halte , hier geben zu sollen. — Die Köperhöhe beträgt stets mehr als eine Kopflänge und über- trifft beinahe y3 der Gesammtlänge , während jene in dieser meist 32/3mal ent- halten ist. Das Auge ist = % der Kopflänge, die Stirnbreite zwischen beiden 1% Diameter, der Abstand vom Schnauzenrande l2/3, die Höhe des Präorbitale 1 Augendurchmesser. Der Oberkiefer reicht bis unter den vorderen Augen- rand; die Lippen sind äusserst dick und tief hinein mit langen Zotten so dicht besetzt, dass die kürzeren Sammtzähne nur zu fühlen sind und selbst die dicken konischen, welche seitlich in beiden Kiefern die äussere Reihe bilden, kaum mit den Spitzen vorragen. Der verticale Rand des Vordeck eis ist zwar sehr fein, aber meist deutlich bezahnt (wenigstens tlieilweise) , die Supra- scapula noch deutlicher , die Spaltöffnung der Kiemendrüse rings von einem Wulste reichlicher Absonderung umgeben. Die Pseudokiemen sind gross, die schmalen, nur vorne an einander stossenden Schlundknochen mit Hechelzähnen besetzt. Rücken- und Afterflosse sind, und zwar letztere ausgezeichnet heteracanth, der vierte und fünfte Dorsalstachel die längsten, der zweite mit dem dritten analen gleichlang und stark. Die mittleren, verlängerten Strahlen der ansehnlichen Brust- flossen reichen über die Analstacheln zurück, die längsten Strahlen der Bauch- flossen aber nur bis zum After und sind mit den Endstrahlen der Caudale nahezu gleichlang. Wangen und Deckelstücke sind mit zahlreichen Reihen kleiner Ctenoid- schuppen bedeckt, dessgleiclien sämmtliche Gliederstrahlen aller Flossen an ihrer Basis und die lange Spornschuppe über den Ventralen; der stachelige Theil der Rücken- und Afterflosse ist aber in einen Schuppenfalz zurücklegbar. — Der Magen zeigt die gleiche Structur wie bei D. vulgaris und ist bei allen Individuen von Krabbenresten ausgedehnt. Smith’ s colorirte Figur gibt zwar zahlreiche verschwimmende Tinten an, nirgends aber eine bestimmte Farbenzeichnung und auch Günther nennt die Färbung gleichmässig; unsere Exemplare zeigen aber sämmtlich einen grossen schwärzlichen Fleck in und über der Achsel der Brustflossen und eine schiefer- graue Binde, die nach vorne convex hinter den Karinen von einem Auge zum andern verlauft; der gliederstrahlige Theil der Anale und die Ventralen sind dunkler als die übrigen Flossen gefärbt. Vergleicht man nun die vorstehenden Angaben mit Smith’s Figur, so ergibt sich, dass bei letzterer die Gestalt im Vergleich mit unseren Exemplaren viel nie- derer und gestreckter ist, ferner steht das Auge zu hoch und ist bedeutend kleiner, wodurch sein Abstand vom Schnauzenende um so grösser erscheint. Da übri- gens Günther selbst, der Smith’s Original-Exemplare mit dessen Figur ver- gleichen konnte, diese als nicht gut bezeichnet, so wäre immerhin möglich, dass Fische. 63 unsere Exemplare gleichwohl dem wahren D. rujpestris entsprechen ; sollte dies nicht der Fall sein und etwa eine neue Art hier vorli egen, so dürfte die Bezeich- nung F. brevis vielleicht dann passend erscheinen. In 8 Exemplaren von 8 — 11" Länge. Vom Cap der guten Hoffnung. 2. Art DENT. ARGYROZONA C. V. Smith S. Afric. fish. pl. 19. 7 — 8 D. 12/9 — 10, A. 3/8 . . . Squ. 57-59. Ap. pyl. 4. 16-17 Hie Körperhöhe ist = der Kopflänge, beide sind nahezu 3y2mal in der Totallänge, das Auge 33/4 — 4mal in der Kopflänge enthalten; die Entfernung des Auges vom Schnauzenende beträgt 1, die Stirnbreite zwischen beiden etwas weni- ger als 1 Hiameter. Hie Zahl der Schuppenreihen an den Wangen und Deckel- stücken ist geringer als bei der vorigen Art, da die Schuppen grösser sind. Hie Hundszähne sind stärker, die Stacheln viel dünner, aber noch deutlich heteracanth, Brust- und Bauchflossen weniger entwickelt; letztere reichen lange nicht bis zum Anus, erstere kaum über ihn, dagegen ist die Caudale länger und ihre Lappen- spitzen kommen den längsten Strahlen der Brustflossen gleich. Der dritte Anal- stachel ist länger als der zweite; die Farbe stark silberglänzend, ohne dunkle Flecken oder Binden. Hie Pseudobranchie und Kiemendrüse sind sehr gross , die Blinddärme (jederseits zwei) weit und lang. Hie Schwimmblase lauft nach hinten in zwei lange dünne Zipfel aus (wie bei Ger res) , welche sich längs des Schwanzes bis gegen das Ende der Analbasis erstrecken; das Verhalten des fest angewachsenen und von der Leber überdeckten Vorderendes der Schwimmblase blieb mir unklar. In fünf Exemplaren bis 14" Länge. Vom Cap. Gatt. CAESIO cuv. Günther lässt nicht nur die noch von Bleeker beibehaltene Familie Maenoidei gänzlich eingehen, sondern reisst überdies die Gattung Caesio derart aus einander, dass er die Art: G. erythrogaster Iv. v. Id. als eigene Gattung: Odon- tonectes abtrennt und sie zunächst an Fides unter die Pereiden in der Gruppe Grystina einreiht, weil sie, abweichend von anderen Arten, Zähne am Vomer und den Gau m en b ein en besitz t. Dieses Merkmal allein scheint mir jedoch die Abtrennung kaum zu rechtfertigen, da in allen übrigen wesentlichen Eigen- schaften eine grosse Übereinstimmung der Arten herrscht und andere Gattungen, wie z. B. Therajpon , bezüglich der .Gaumenbezahnung ebenso den Beweis der 64 Prof. II. Iy ner. Unverlässlichkeit liefern , wie dies auch mit fast jeder anderen Eigenschaft für sich allein der Fall ist. Hält man aber gleichwohl an der Lostrennung der Art erythrogaster als eigener Gattung fest, so ergibt sich dann noch die üble Folge, dass consequenter Weise die so nahe verwandten Arten überdies in zwei diffe- rente Familien zu stehen kommen, gegen deren Natürlichkeit selbst mehrfache Bedenken zu erheben sind. Das Gewicht dieser Gründe hindert mich vorerst, Günther’s Vorgänge zu folgen und ich ziehe vor, den Charakter der Gatt. Gctesio lieber in nachstehender Weise zu modificiren. Char. Leib länglich, compress, Augen massig, Mundspalte schief, Sammtzähne in beiden Kiefern , in äusserer Reihe etwas länger, Vomer und Gaumenbeine meist zahnlos, selten bezahnt, Vordeckel mehr oder minder deutlich gesägt, Dorsale ungetheilt, homöacanth mit 9—13, Anale mit 3 Stacheln, und erstere mit 14—15, letztere mit 10—13 Gliederstrahlen, Wangen, Deckelstücke und die Flossen an der Basis überschuppt, Caudale tief gabelig, Schuppen dünn, ctenoid; lange Spornschuppen über und zwischen den Ventralen; 6—7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchien und Kiemendrüse gross, wenige Blinddärme. 1. Art CAES. ERYTHRO G ASTER K. v. H. C. V. pl. 166. Syn. Odontonectes erythrogaster Günth. Catal. I, Yol. p. 265. 6-7 D. 10/ 1 5, A. 3/ 1 1 . . . Squ. circ. 50. Ap. pyl. 5. 13—14 Die Körperhöhe o1/^ — 2/3mal in der Totallänge und in dieser die Kopflänge meist mehr als viermal enthalten, der Augendurchmesser beträgt bei älteren Indi- viduen %, bei jungen fast y3 der Kopflänge; bei letzteren ist auch die Zähnelung des Vordeckels bedeutend stärker. Die schon von Cuvier hervorgehobene Nackenbinde überhäuteter und von den Endigungen des occipitalen Astes der Kopfcanäle durchsetzter Schuppen ist so auffallend wie bei Mesoprion. — Einige unserer Exemplare haben ihre Färbung noch so gut erhalten , dass von dem tiefen Bosenroth der Bauchseite das helle Menningroth der Afterflosse grell absticht und dieses sich auch am oberen Theile des Deckels und den Brustflossen wiederholt, deren Achsel stets mit einem grossen schwarzen Flecke geziert ist. — Die Blind- därme sind dick und ziemlich lang; der V erbind ungs gang der Schwimm- blase mit dem Darmrohre ist hier sehr deutlich und die Schleimhaut des letzteren bis zu ihrem Eintritte in die Höhlung derselben leicht zu verfolgen. Länge bis 9y3". Von Java und Singapore. Fisch e. 65 2. Art CAES. COERUL AUREUS Lac. C. V. Syn. Caes. azuraureus et striatus Rüpp. Atl. tat». 34, fig. 1. 7—8 D. 10/15, A. 3/12 . . . Squ. eirc. 60. 13—14 Die Körperhöhe ist nahezu gleich der Kopflänge und 4y2 — 2/3mal in der Gesammtlänge, das Auge 3y2 — 2/3mal in der Kopflänge enthalten, der Vordeckel stumpf aber deutlich gezähnelt, der Vomer zeigt Spuren abgefallener Zähne, deren aber an den Gaumenbeinen noch einige mit der Loirpe sichtbar sind •, die Bezahnung der Kiefer ist schwächer als bei erythrogaster , der Zwischenkiefer aber stärker protractil. Übrigens stimmen unsere Exemplare völlig zu Cuvier’s und Küppers Beschreibungen von coerulaureus , aber auch zu des letzteren Figur von G. striatus , welchen jedoch Günther als eigene Art ansieht. Sie zeigen noch das goldgelbe Band längs der Seitenlinie, an der Bauchseite blassrothe Färbung, den schwarzen Achselfleck und eine dunkle Binde längs jedem Caudallappen ; die Benennung striatus verdienten sie nicht blos der 4 — 5 schwärzlichen Längsbinden wegen, sondern auch, weil die Schuppen aller Reihen des Rumpfes mit einem dunklen Striche bezeichnet sind, wodurch eben so viele Längsstreifen an den Seiten des Rumpfes und Schwanzes gebildet werden. Länge bis 6y2", von Java. 3. Art CAES. CEIRYSOZONA K. v. H. C. V. 6-7 D. 10/12, A. 3/12 . . . Squ. 65 13—14 Die Körperhöhe ist mitunter nur 42/3mal in der Totallänge, das Auge nur 3y3mal in der Kopflänge enthalten, die Färbung aber sehr bezeichnend durch die schwarzen Spitzen der Caudallappen, die Wangen und Seiten des Bauches sind rosenroth, den Rumpf ziert ein hellgelbes Längsband. Länge 5 — ö1//', von Java. FAMILIE MULLIDAE gray. C h a r. Leib gestreckt, Schnauze vorgezogen, Suborbitalring hoch und breit, Mund endständig klein, in ver- schiedener Weise bezahnt, unter dem Zungenbeine 2 lange Barteln, Augen massig gross dem Stirn- profile genähert, Deckelstücke glattrandig, 2 getrennte Dorsalen, die zweite und die Anale blos gliederstrahlig, Ventralen brustständig; Schuppen gross leicht abfallend, Seitenlinie sich verzweigend, nicht unterbrochen, 4 Kiemenstrahlen, Blinddärme in wachsender Zahl, Pseudobranchien mässig. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. q 66 Prof. 11. Kner. Seit Cuvier wurde den Mulliden von allen Systematikern der Rang einer eigenen Familie zuerkannt und selbe nur in verschiedener Weise zwischen die übrigen Familien der Stachelflosser eingereiht. Für die Stellung, welche Günther ihnen in der Nähe von Maena , Gaesio u. s. w. einräumt, fehlt es allerdings nicht an Anhaltspunkten, wie deren als solche die Flossenbildung, die meist schwache und wechselnde Bezahnung, die abfallenden Schuppen und selbst die vorherr- schend rothe Färbung gelten können. Legt man aber auf den Flossenbau und die Unterschiede in der Stachelbildung ein grösseres Gewicht, als dies bisher zu ge- schehen pflegte, so gewahrt man, dass sowohl die Maeniden wie Mulliden von den entschieden heteracanthen Gattungen und Familien, zwischen denen sie einge- schoben sind (wie Scolopsis , Dentex und die auf sie folgenden Sparoiden) hierin abweichen und dass namentlich die Mulliden sich durch eine blos gliederstrahlige Afterflosse auffallend unterscheiden. Es wäre meines Erachtens für die Systematik sicher von Vortheil , wenn derartigen Unterschieden im Baue der Bewegungs- organe grössere Beachtung geschenkt würde, und insbesondere könnte hiedurch in das grosse Heer der sogenannten Stachelflosser mehr Ordnung und Übersicht- lichkeit gebracht werden. Gatt. UPENEOIDES BLEEK. C h a r. Zähne in beiden Kiefern, am Vomer und den Gaumenbeinen. 1. Art UP. TRAGULA Günth. Syn. Upeneus tragula Rieh. — Upeneoides variegatus Bleek. 2 1. D. 8, 2. D. 0/9, A. 7 . . . Squ. 28—30. 5 Die zweite Dorsale und die Anale besitzen nur Gliederstrahlen, doch ist in beiden Flossen der erste Strahl ungetheilt (so auch bei allen andern Arten); die Schuppen dieser Art sind mehrreihig ctenoid, selbst jene an den Seiten des Kopfes. Die Kiemendrüse ist verdeckt, die Blinddärme sind in eine Quaste dicht verwach- sen und daher unsicher zu zählen, 12 — 13 hängen deren in äusserer Reihe. Von der Dorsalwand des Oesophagus geht auch hier der ehemalige Verbin- dungsgang des Darmrohres mit der Schwimmblase als dünner Strang zu letzterer ab und dringt in sie ein. — In Färbung ganz mit Bleeke r’s Angaben (Vische van Amboina in den Act. soc. Neederl. II.) übereinstimmend. — Länge bis ö1//'; von Singapore. Fisch e. 67 2. Art UP. SULFUREUS Bleek. (= Upeneus sulphureus C. V.)1). 2 1. D. 8, 2. D. 0/9, A. 7 . . . Squ. 36-38. 5 Durch lebhaft schwefelgelbe Färbung des Bauches, besonders an der langen ventralen Spornschuppe und jederseits längs des Bauchrandes , ferner durch den schwarzen nach unten weiss eingesäumten Augenfleck an der Spitze der ersten Dorsale, die braunen Längsbinden an beiden Rückenflossen und endlich den schwarz-weissen Saum am unteren Caudallappen leicht kenntlich. — Länge von 3% bis 6%", aus Java. 3. Art UP. DUBIUS m. Syn. Mullus dubius Sch lg. Faun, japon. pl. 11, Fig. 3. — Upeneus dubius Gth. I, p. 411. 1. D. 8, 2. D. 0/9, A. 7 . . . Squ.? Diese Art ist ein echter Ujpeneoides mit schmalen Zahnbinden in beiden Kie- fern, am Vomer und den Gaumenbeinen; die Körperhöhe geringer als die Kopf- länge, welche 41// — 1/.i mal in der Totallänge enthalten ist. Die Schnauze is kurz, steil abfallend, das Auge 3y2 mal in der Kopflänge begriffen, liegt iy5 — x/3 Diame- ter vom Schnauzenrande und 1 vom anderen Auge entfernt. Die Barteln reichen nicht bis unter den Winkel des Yordeckels; die Brust- sind länger als die Bauch- flossen und greifen über sie hinaus. Trotz der grösstentheils abgefallenen Schup- pen hat sich die schwefelgelbe, vom Auge bis zum oberen Caudallappen reichende Längsbinde sehr deutlich erhalten, eben so die dunklen, mit hellen weisslichen abwechselnden an den beiden Dorsalen und die schiefen am oberen Schwanzlap- pen. Die Blinddärme, deren man in äusserer Reihe 12 — 13 zählen kann, sind in zwei Bündel innig verwachsen. — Schlegel’s Figur, der unsere Exemplare auch in Grösse entsprechen, scheint nicht ganz genau zu sein; die Strahlen der zweiten Dorsale und der Anale sind im Vergleich zur ersten zu hoch, in dieser sind ferner fälschlich die drei letzten Stacheln als getheilte , dagegen in der zweiten Dorsale und der Anale ebenfalls unrichtig vier als ungetheilte Strahlen und in den Brust- P Bezüglich der Synonymie von Upeneoides vittatus und sulphureus scheint mir noch keine Sicherheit zu herrschen. Günther führt nämlich als Synonyme seines und Bleeke r’s Up. vittatus auch den Upe- neus vittatus und bivittatus C. V. und Bleek, an. Letzterer dagegen zählt in seiner Enumeratio p. 38 den Upeneus bivittatus C. V. und Blk. als synonym mit seinem Upenoid. sulphurens auf, während er früher in seinem Beitrage zu den Percoiden den vittatus unter die Arten mit brauner Längsbinde und gleich dem Up. vittatus C. Y. setzt, den bivittatus aber zu jenen ohne solche. Hinwieder citirt Günther zu üpeneoid. sundaicus Bleek, als synonym Up. vittatus Blk. (Percoid. p. 63), während Bleeker selbst in der Enumer. seinen sundaicus für gleich seinem sulphureus erklärt, Günther aber letzten gleichwohl als von sundaicus verschiedene Art vorführt, was wahrscheinlich nicht richtig ist. 9 * 68 Prof. E. Kn er. flössen deren zwei angegeben. Auch dürften die Schuppen zu klein sein, denn nach jenen zu schliessen, die sich an unsern Exemplaren noch vorfinden, können 6) deren in verticaler Reihe wohl nur gelegen haben. — Länge bis etwas über 3"; von Hongkong. 4. Art UP. TAENIOPTERUS m. (= Upeneus tcieniopt. C. V.) 2yg 1. D. 8 — 9, 2. D. 0/9, A. 7 . . . Squ. 38—39. 5—6 Günther führt diese Art unter den zweifelhaften an, sie ist aber völlio- berechtigt und macht nicht einmal eine Abbildung nöthig. — Hie grösste Höhe hinter der ersten Dorsale bleibt etwas hinter der Kopflänge zurück, welche nahezu oder genau f5 der Totallänge ausmacht; das Auge misst fast 1/i der Kopflänge und ist 1% Diameter von der Mitte des Zwischenkiefers und V/i vom andern Auge entfernt, die Stirn daher inzwischen breit und ziemlich flach, die Schnauze gewölbt. Der Vomer trägt jederseits eine kleine Querbinde von Sammtzähnen und an den Gaumenbeinen deren zwei hinter einander, von denen die vordere viel länger und breiter als die hintere ist. Die mehr oder minder langen Barteln reichen bald nur nahe an, bald bis unter den Winkel des Vordeckels, der Oberkiefer bis unter den vorderen Augenrand, der eine vorstehende Leiste bildet. — Der zweite und höchste Dorsalstachel kommt der Länge vom Schnauzenrande bis zum Bande des Vor- deckels oder beinahe 3/4 der grössten Höhe gleich. Die Brust- sind mit den Bauch- flossen gleichlang, kaum etwas länger als die Spitzen der zweiten Dorsale und der Anale; der obere Caudallappen ist länger und spitzer als der untere. Die Schup- pen sind sehr fein ctenoid; die sträusschenförmigen Verzweigungen des Seiten- canales erstrecken sich auch über die Kopfcanäle deutlicher als bei anderen Mulliden, besonders an jenen Schuppen, die der quere Occipital- und Supraorbital- Ast durchsetzt. — Die Pseudobranc-hien sind gross , die Blinddärme in zwei Bün- del verwachsen und deren 11—12 zählbar. Die Grundfarbe des Rumpfes ist menning- oder zinnoberroth, von ihr sticht ein coehenille-rother Fleck an der Caudalbasis lebhaft ab ; über die beiden Dorsalen ziehen schiefe dunkle, meist derart verwaschene Binden, dass sie nur noch auf den Strahlen selbst erkennbar sind. Die Caudale hingegen ist stets schief gebändert und zwar der obere Lappen mit 6 — 7 schwarzbraunen und inzwischen mit 5 — 6 schmäleren weisslichen Binden geziert, der untere stets viel intensiver gefärbte aber meist nur mit vier breiteren tief schwarzen oder schwarzrothen, die mit eben so vielen schmäleren weissen abwechseln ; Brust-, Bauch- und Afterflosse sind ein- färbig hell. In sieben Exemplaren von 8 — 10" Länge, aus Neuholland. Fische. 69 Gatt. MULL 01 DES BLEEK. C h a r. Mit Binden kurzer Spitzzähne in beiden Kiefern, Vomer und Gaumenbeine zahnlos. Art. MULL. FLAVOLINEATÜS Bleek. Syn. Upeneus flavolineatus C. V. und Rüpp. N. W. Taf. 2 6, Fig. 1 ? 2— 2V2 1. D. 7, 2. D. 0/9, A. 7/8 . . . Squ. 36-40. Ap. pyl. 18. 5—6 Die Körperhöhe ist 5mal, die Kopflänge F/B — y2mal in der Gesammtlänge, das Auge 3x/2 in der Kopflänge begriffen, die Schnauze fällt von der Gegend über den Narinen rasch ab; die Zahnbinden in beiden Kiefern sind schmal und beste- hen im oberen vorne und seitlich nur aus zwei, ganz rückwärts blos aus einer Reihe. Die Barteln reichen bis unter den Winkel des Vordeckels, öfters aber auch bis zur Kiemenspalte zurück, der abgerundete Präorbital- Knochen bis auf die Oberlippe herab; der Dorn des Deckels ist kurz und ein noch kleinerer auch an der Scapula bemerkbar. — Der erste und längste Dorsalstachel bleibt kaum etwas hinter der Körperhöhe zurück, die Brust- sind mit den Bauchflossen gleichlang und erreichen bei weitem den Anus nicht. Die zweite Dorsale ist mit der Anale von gleicher Hohe und bei beiden der letzte Strahl etwas verlängert, die Caudale tiefgablig, gleichlappig. Im Ganzen passen ftnsere Exemplare zu Rüppel’s Figur so gut, dass ich keinen Zweifel in ihre Gleichartigkeit setzen würde, wenn sie nicht in Färbung auffallend abwichen. Alle sind noch jetzt nach mehreren Jahren fast ganz hell- roth und zwar länffs des Rückens zinnoberroth, an Seiten und Bauch menninoroth und eben so alle Flossen gleich gefärbt, die Strahlen hellroth , die Flossenhaut aber Chromgelb; Deckelstücke und Wangen mit karmin- oder rosenrothen Flecken geziert. Das Zinnoberroth des Rückens wird vom Menningroth des Bauches durch eine goldgelb schimmernde Längsbinde geschieden , die vom obern Winkel der Kiemenspalte bis zur Caudale reicht. — C u v i er- V a 1 e ncien n e s geben den Rücken blaulich-braun, die Bauchseiten silberglänzend und nur inzwischen die goldgelbe Längsbinde an, und Riippel nennt nach dem Leben den Rücken schmutzig hellgrün, die Bauchseiten blass rosenroth, die Mitte des Bauches silberig, Rücken- und Schwanzflosse grünlich, die übrigen Flossen weisslich. Dennoch wäre möglich, dass unsere Individuen entweder blos eine Farben-Varietät darstel- len, oder dass sie vielleicht zur Laichzeit gefangen wurden; leider fehlen ihnen aber die Eingeweide mit Ausnahme des Magens und eines Theiles der Schwimm- blase (von der auch hier der ehemalige Verbindungsgang mit dem Darmrohre noch sichtbar ist). — Das Vorhandensein eines kleinen Domes an der Scapula 70 Prof. P. Kn er. (der übrigens bei einem Exemplare fehlt) gäbe auch der Vermuthung Kaum, ob unsere Individuen nicht etwa dem TJpeneus jajponicus C. Y. entsprechen, der eben- falls einen Scapulardorn besitzen soll , doch gestatten die lückenhaften Angaben über diese Art um so weniger mir ein sicheres Urtheil, als mir auch Vlaming’s Abbildung (in dessen Recueil Nr. 122) nicht zu Gebote steht. Unsere 3 bis 10" langen Exemplare stammen von Neuholland. Gatt. UPENEU S BLEEK. C h a r. Eine einfache Reihe von Spitzzähnen in beiden Kiefern, Vomer und Gaumenbeine zahnlos. 1. Art UP. BARBERINUS C. V. 2 1. D. 8, 2. D. 0/9, A. 7 . . . Squ. 30. 5 Die Schnauze ist bedeutend länger als bei den vorhergehenden Arten, die Barteln reichen nur bis unter den Winkel des Vordeckels, der Bauch ist deutlich gekielt, die Färbung charakteristisch. Eine braune Längsbinde beginnt schon am Schnauzenrande, wird durch das Auge unterbrochen und setzt sich anfangs längs und weiter rückwärts über der Seitenlinie bis gegen das Ende der zweiten Dorsale fort; ein schwarzer Augenfleck deckt jederseits den Schwanzstiel. Bei grösseren, mit Ausnahme der Eingeweide wohlerhaltenen Exemplaren tritt die schön rothe Grundfärbung noch sehr deutlich vor. Länge 8x/2" bis über 1"; aus Java und Neuholland. 2. Art UP. BARBERINOIDES? Bleek. Taf. III. Fig. 4. gy8 1. D. 8, 2. D. 0/9, A. 7 . . . Squ. 28—29. 6 Die Körperhöhe ist gleich der Kopflänge, beide messen x/4 der Totallänge, das Auge ist 4x/3 — y2mal in der Kopflänge enthalten, sein Abstand vom Schnauzen- rande 2, vom andern Auge lx/2 Diameter. Das Stirnprofil fällt nicht steil, sondern von der ersten Dorsale an mit gleichmässiger Krümmung bis zur Oberlippe ab ; die Barteln reichen bis unter oder etwas hinter den Winkel des Yordeckels. Die längsten Dorsalstacheln (der dritte und vierte) sind l2/3mal in der Körperhöhe enthalten, ihre Spitzen aber gleichfalls biegsam; die fast gleichlangen Brust- und Bauchflossen erreichen zurückgelegt fast den Anus. Seiten- und Kopfcanäle ver- ästeln sich vielfach ; die Kiemendrüse gibt sich durch starke Absonderung kund ; Blinddärme sind 13 — 14 zählbar. — Der Rücken ist olivenfarbig, vom hinteren Fische. 71 Augenrande läuft anfangs längs der Seitenlinie eine braune Binde, die nach oben und unten von einer etwas schmäleren, schwach silberglänzenden eingesäumt wird, und über die Seitenlinie sich erhebend, unter der zweiten Dorsale endet. Hinter dieser Flosse zieht quer über den Bücken ein hellschimmender grosser Silberfleck mit verschwimmenden Rändern. An das untere helle Band des Rumpfes schliesst sich abermals eine breite dunkle Längsbinde an, die vom Winkel des Deckels bis zur Basis der Caudale reicht und zum Theile den Saum des Deckels mit tieferem Schwarz färbt; alle Flossen sind hell und einfärbig. Grösste Länge ö1//' ; von Flongkong. Die vorstehenden Angaben treffen zwar weder mit der Beschreibung von U. barberinoides noch mit der irgend einer andern Art genau überein, doch sind lei- der manche derselben so ungenügend , dass ich nicht zu entscheiden vermag, ob etwa eine noch unbeschriebene Art vorliege. Die beigefügte naturgetreue Abbil- dung macht vielleicht anderen Ichthyologen ein sicheres Urtheil möglich; sollte sie als neue Art erkannt werden , so würde ich mir erlauben für sie die Benennung Up. taeniatus vorzuschlagen. 3. Art UP. TRIF ASCIATU S C. V. Syn. Upen, bifasciatus C. Y. und multifasciatus Q. Gaim. ^2 1. D. 8, 2. D. 0/9, A. 7 . . . Squ. _30_. 6 Die gewölbte nicht steil abfallende Stirn und Schnauze, die längeren bis zur Basis der Bauchflossen reichenden Barteln, die derbem Zähne in beiden Kiefern, von denen der letzte jederseits im Zwischenkiefer der stärkste ist, die dickeren Dorsalstacheln , der in eine fadige Spitze verlängerte letzte Strahl sowohl der zweiten Dorsale als der Anale und endlich die Farbenzeichnung machen diese Art leicht kenntlich. Länge fast 8" ; von Tahiti. 4. Art UP. PUNCTATUS C. V. 2 1. D. 8 x), 2. D. 0/9, A. 7 . . . Squ. lg. P/2 Die Kopflänge misst 1/i der Gesammtlänge und ist etwas grösser als die Kör- perhöhe, der Abstand des Auges vom Schnauzenrande beträgt 2, die Stirnbreite zwischen beiden D/g Durchmesser. Beide Kiefern enthalten nur kleine Spitz- zähne in einfacher Reihe; die Barteln reichen bis gegen den hinteren Rand des q Cuvier- Valenciennes scheinen den letzten fast wagrecht liegenden Stachel übersehen zu haben, da sie und ihnen folgend auch Günther nur 7 angeben. 72 Prof. B. Kn er. Deckels; die Suprascapula ist schwach gezähnelt. — Die Bauchflossen besitzen die längsten Strahlen, die zweite Dorsale und Anale die kürzesten; der Bauch ist bis gegen den After sowohl jederseits wie in der Mittellinie schwach gekielt. Seiten- und Kopfcanäle bilden zahlreichere Verzweigungen als bei den meisten Arten. Die Blinddärme, in äusserer Beihe 13 — 14 zählbar, sind in eine dicke Quaste ver- wachsen und von schön menningrothem Fette umhüllt; die gelblichen Eier des Weibchens von Senfkorngrösse. — Die Seiten des Körpers zieren fünf ungleich grosse dunkle Augenflecke, drei bläulich silberglänzende Streifen laufen schief über die Wangen nach vorne. Die erste Rückenflosse zeigt dunkle Wolkenflecke, über die zweite zieht in halber Höhe eine unterbrochene bräunliche Längsbinde. Länge 71/3'/; von Rio Janeiro. FAMILIE SPARIDAE GINTH. Char. (nach Günth.) Leib länglich compress, Augen seitlich massig gross, Mund endständig, ent- weder Schneidezähne in der Mitte der Kiefer, oder Mahlzähne an den Seiten, Gaumen meistens zahnlos, Wangen meist beschuppt, Dorsale ungetheilt mit nahezu so vielen Stacheln als Glieder- strahlen, Anale mit 3 Stacheln, die unteren Strahlen der Brustflossen meist getheilt, Bauchflossen brustständig, mit 1/5 Strahlen, Seitenlinie fortlaufend, nicht über die Caudale sich erstreckend, Kopf- canäle schwach entwickelt, Schwanz unbewaffnet, Schuppen meist fein ctenoid, Schwimmblase hinten oft zweispitzig, Pseudobranchien ansehnlich. Fasst man diesen Charakter etwas näher ins Auge, so zeigt sich, dass er gleichfalls den Anforderungen nicht entspricht, welche Finne mit Recht an einen solchen stellte, denn er enthält nicht wenige Merkmale, wie schon das öfter wieder- kehrende Wörtchen „meist“ verräth, welche nur theilweise aber nicht allgemeine Geltung haben und auf die daher die Bezeichnung Merkmale nicht anwendbar ist. Auf solche Weise construirte Einheiten tragen nicht den Stempel der Natürlichkeit an sich und mit derlei umfassenden Familien, wie z. B. Giinther’s Pristijpomati- den und Sjp ariden sind, ist der wissenschaftlichen Systematik noch weniger gedient, als mit der Aufstellung so zahlreicher kleinerer Familien, wie deren neuerlich von Bleeker und Gill geschaffen wurden. Letztere machen wenigstens schärfere Diagnosen und festere Grenzen möglich und schliesslich sieht sich doch auch Gün- ther selbst genöthigt, seine künstlichen grossen Familien in mehrere Gruppen aufzulösen, wie dies auch mit dieser der Fall ist. Fis ch e. 73 GRUPPE C h ar. Mit mein- oder minder breiten Sciineidezähnen in der Mitte beider Kiefer, ohne Mahl- und Gaumen- zähne, die unteren Strahlen der Brustflossen getheilt. Gatt. CANT HAR US euv. Cliar. Die äussere Reihe der Sammt- oder Hechelzähne leicht compress, lanzettförmig, Wangen und Deckelstücke beschuppt, Dorsale mit 10—11 Stacheln in einen Schuppenfalz zurücklegbar, Anale mit 3 Stacheln, Schuppen massig gross, 6 Kiemenstrahlen, wenige Blinddärme , Schwimmblase nach hinten in 2 Hörner auslaufend. Entschieden heteracanth, die Schuppen von ctenoider Structur aber mit kaum sichtbarer Zähn elung, Pseudobranchie und Kiemendrüse gross, die unteren Schlund- knochen an einander gelehnt und mit Hechelzähnen besetzt, von denen die der innersten Reihe länger und stärker als die übrigen sind. Art CANTII. EM ARGIN ATUS C. Y. 11-12 D. 11/12, A. 3/10 . . . Squ. 78-82. Ap. py]. 3. 18—20 Die Körperhöhe beträgt stets mehr als 1/3 der Totallänge und bei älteren Individuen ist sie nur 22/3mal in letzterer begriffen , während die Länge des Kopfes allerdings nie ganz J/4 der totalen ausmacht. Das Auge ist bei jüngeren fast 4, bei alten nur 22/3mal in der Kopflänge enthalten und bei diesen steigt lann die Stirnbreite bis auf V/2 Diameter. Die Wangen halten bis an den Rand des Vordeckels 8 — 9 Schuppenreihen besetzt; zwischen dem Prä- und dem fol- genden Suborbitalstücke liegt ein tiefer Einschnitt, in welchen das Ende des Oberkiefers hineinpasst. — Die Dorsalstacheln erreichen bei Männchen eine bedeutendere Höhe als bei Weibchen , namentlich der vierte bis einschliesslich des sechsten, die übrigens stets die höchsten sind (bei Männchen ist ihre Höhe 3%, bei Weibchen 33/4mal in der Körperhöhe enthalten). In der Afterflosse ist der dritte Stachel der längste, aber noch viel kürzer als der erste Gliederstrahl; die Spitzen der Brustflossen reichen bis über den Anus und weiter als die Ventralen zurück. Die Caudale ist stark entwickelt, tief gabelig und der obere Lappen etwas spitzer und länger. Die zwei Reihen grösserer Schuppen, in welche die Verzweigun- gen der queren Kopfcanäle eintreten, deren auch Cuvier-Valenciennes erwäh- nen, sind in der That so auffallend wie bei irgend einem Mesoprion. — Die Seiten des Rumpfes unterhalb der, wie bei Sparoiden gewöhnlich, stark ausgesprochenen Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kne r. Fische 10 74 Prof. B. K n er. Seitenlinie erscheinen durch dunkle Längsstreifen geziert , die der Zahl der Schuppenreihen entsprechen (da jede Schuppe in der Mitte dunkler ist); oberhalb der Seitenlinie hingegen laufen schief nach rück- und aufwärts unregelmässige dunkle wellige Streifen. Stets findet sich in der Achsel der Brustflossen ein gros- ser schwarzer Fleck. Durchwegs ist die Färbung des Männchens dunkler, inten- siver, und namentlich die Flossen sind beinahe gleichmässig schwarz, während sie bei Weibchen nur dunkle Wolken zeigen. ■ — Die Blinddärme sind ziemlich lang und dick, die Harnblase ansehnlich gross, Hoden und Eiersäcke doppelt, leztere mit senfkorngrossen Eiern erfüllt , nehmen fast die ganze Bauchhöhle ein. Länge von V/2 bis 11"; vom Cap der guten Hoffnung. 2. Art CANTH. BLOCHII C. V. 9—11 D. 10/12, A. 3/10 . . . Squ. 61-66. Ap. pyl. 4. 17 — 18 Die mittleren 12 — 14 Zähne äusserer Beihe in beiden Kiefern zeichnen sich durch Grösse aus und sind sowohl breit als dick und spitz; die Wangen bedecken 10—11 Schuppenreihen, die Caudale ist weniger ausgebildet als bei der vorigen Art. Von den vier Blinddärmen liegen die zwei kürzeren und weiteren links; die Hoden sind in eine Masse verwachsen , die Schwimmblase ist einfach und dünn- wandig. — Alle Exemplare zeigen in der Achsel der Brustflossen einen grossen tief schwarzen Fleck. Grösste Länge fast F; vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. CRENIDENS c. v. C h a r. Mit zwei Reihen mehrlappiger Schneidezähne in beiden Kiefern, hinter ihnen noch Reihen gekerbter oder dicker, körniger Zähne, Wangen und Deckelstücke beschuppt , Rücken- und Afterflosse ausge- zeichnet heteracanth, Schuppen massig gross, ganzrandig, abfallend, 5 Kiemenstrahlen, Pseudokieme gross , wenige Blinddärme, Schwimmblase einfach. Art CREN. FORSKALI1 C. Y. pl. 162. 6 D. 1 1 / 1 1, A. 3 / 1 0 . . . Squ. 62 . Ap. pyl. 6. 11 — 12 Die Zähne der zwei äusseren Leihen in beiden Kiefern sind fünflappig, die der dritten zwar dicker aber noch in breite gekerbte Schneiden endend, erst in der vierten Beihe werden ihre Kronen kugelig abgerundet. — Liegt nur in einem etwas über 5" langen Exemplare von den Nikobaren vor. Fische. 75 Gatt. Gl R EL LA GRAY. (. Melanichthys Sch lg. = Cremdens sp. Rieh.) C li a r. In beiden Kiefern nach aussen eine oder mehrere Reihen grösserer Schneidezähne mit ebener oder mehrspitziger Schneide, hinter diesen mehrere Reihen ähnlicher kleinerer , Kopf, Wangen und das obere Ende des Deckels beschuppt, Rücken- und Afterflosse heteracanth, erstere mit 14—15, letz- tere mit 3 Stacheln, Schuppen mässig gross oder klein; 6 Kiemenstrahlen, sehr zahlreiche Blind- därme. B 1 eeker zählt diese Gattung- zu seiner Subfam. Crenidentiformes in der Fam. Pimeleptero idei und Lichardson wollte sie geradezu mit Grenidens , dem sie aller- dings sehr nahe steht, vereinigt lassen. Letzteres scheint mir aber ebenfalls nicht räthlich, denn bei Grenidens stehen hinter den Leihen gekerbter Zähne wirklich kleine kugelige , ferner sind nebst den Wangen auch die ganzen Deckelstücke beschuppt und nur fünf Kiemenstrahlen und sechs Blinddärme vorhanden, von denen die beiden mittleren äusserst kurz und dünn sind. Auf welchen Unterschied, wenn nicht etwa auf kleinere Schuppen, sich aber Günther’s Gatt. Tejphraeops , zu der Grenidens tephr ae ojp s Lieh, erhoben wurde, gründen soll, vermag ich nicht herauszubringen, weder wenn ich Lichardson’s pl. 41, fig. 1 in dessen Yoy. of Erebus and Terror ansehe, noch auch, wenn ich die Merkmale der Gattung Tephraeops mit jener von Girella vergleiche. Syn. Crenidens Simplex Art GIR. SIMPLEX Rieh. Ereb. & Terror, p. 120. G ü n 1 1). 11 — 12 I). 15/13, A. 3/12 . . . Squ. 52—55. 20 22 Der durchaus vortrefflichen Beschreibung Lichardson’s ist nur wenig beizufügen. Das Auge ist bei unserem Exemplare kleiner und 42/3mal in der Kopflänge enthalten, welche aber gleichfalls, wie Lichardson angibt, V5 der Totallänge ausmacht. Die grossen äusseren Schneidezähne sind in ihren Schleim- hauttaschen an ziemlich langen dünnen Stielen fast so beweglich, wie bei Gonio- donten , und ihre breiten Schneiden scharf nach einwärts gebogen. (Die Abbil- dung der Zahnform von Melanichthys auf Tab. 39 in der Faun, japon. ist in dieser Hinsicht Lichardson’s Figuren vorzuziehen.) Obwohl alle diese grösseren Zähne eine glatte Schneide zeigen, so dürften sie doch anfänglich auch mehrspitzig sein und erst durch den Gebrauch sich abschleifen, da man an ihren Flächen mehrere Längsfurchen gewahrt. Sie fallen auch offenbar leicht aus, daher ihre Zahl sehr schwankt und selbst die der Leihen verschieden ist; Lichardson gibt deren sogar vier an, während sie bei unserem Exemplare stellenweise nur in drei oder io * 76 Prof \ B. Kn er. zwei, meistens aber in einfacher Reihe stehen. Die kleineren Zähne der hinteren Binde in beiden Kiefern sitzen fest und sind fast durchwegs dreispitzig. Das Vorderende jedes Gaumenbeines trägt ein kleines Packet spitzer Zähnchen, deren aber am Vomer keine zu bemerken sind; da Richardson sie jedoch auch hier angibt, so dürften sie wohl daselbst nur leicht ausfallen. — Der hintere, schief gestellte Rand des Vordeckels ist sehr fein gezälinelt, der untere gekerbt und dies auch mit dem Zwischendeckel der Fall. Der sechste bis neunte Dorsalstachel sind die längsten und werden von den höchsten der folgenden Gliederstrahlen nicht übertroffen; alle Stacheln sind bis gegen ihre Spitzen überhäutet und von jedem hängt daselbst ein spitzer Hautlappen ab, wie dies Richardson’s Abbildung von Crenidens tejphraeops auf pl. 25, hg. 2 auch zeigt. Der Falz von kleinen Schuppen längs der Basis der Rücken- und Afterflosse erhebt sich gegen die Gliederstrahlen allmählich aber nicht bis gegen den Saum der Flossen. Die unter dem dritten Dorsalstachel entspringenden Brustflossen sind mit ihrem inneren Strahle durch Haut an die Bauchfläche befestigt und mit den Ventralen gleich lang. I>ie Grösse der Schuppen ist sehr ungleich und in der verticalen Reihe sind z. B. die unteren ei 1 f bis zwölf am Bauche liegenden viel kleiner als die über ihnen befindlichen. Die Färbung erscheint gleichmässig braunschwarz, nur stellenweise zeigt das Centrum der Schuppen einen hellen Fleck und Längsstreif oder die Rücken- seite hie und da dunklere Wolkenflecken, an denen jedoch keine regelmässige Zeichnung sich erkennen lässt. Da nur ein Exemplar vorliegt (ein Männchen), so kann ich über den innern Bau nur spärliche Angaben liefern. Die Schlundknochen sind mit Hechelzähnen besetzt, die unteren schmal und getrennt: das Peritoneum ist tintenschwarz und überzieht auch die Hoden. Von der fest an den Bauch- wandungen angewachsenen Schwimmblase vermag ich aus dem erwähnten Grunde eben so wenig anzugeben, ob sie in Hörner auslaufe, wie die Zahl der Blinddärme, die jedenfalls sehr bedeutend ist, doch sind sie durch Zellgewebe und Fett in dicke Quasten verwachsen, grösstentheils leer und daher kaum von einander zu isoliren. Länge 11". Von Neuholland durch v. Frauenfeld. ' GRUPPE SARGINA (Avril. Mit Schneidezähnen in der Mitte lind Mahlzähnen an den Seiten beider Kiefer. Gatt. SAR GUS KLEIN, CUV. Char. Mundspalte klein, Schneidezähne in einfacher, stumpfe oder kugelige Mahlzähne von ungleicher Grösse in mehreren Reihen, Suborbitalring hoch und breit, Deckelstücke unbewaffnet, Wangen Fische. 77 beschuppt, Rücken- und Afterflosse ausgezeichnet heteracanth , erstere mit 10—13, letztere mit 3 Stacheln, Schuppen fein ctenoid; 5—6 Kiemenstrahlen, Pseudobranchien und Kiemendrüse gross, wenige Blinddärme, Schwimmblase öfters vorne und hinten eingeschnürt. 1. Art S. ARGENTEUS C. V. 8 — 9 D. 12/13, A. 3/13. . . Squ. 63 — 04. Ap. pyl. 5. 15 Bei einem jungen 5" langen Exemplare misst das Auge nur ys der Kopflänge und sein Abstand vom Schnauzenrande beträgt blos einen Augendurchmesser, während Günthers Angaben wahrscheinlich einem älteren Individuum entnommen sind. Die Zahl der Schneidezähne beträgt hier vielleicht nur zufällig acht oben, sechs unten, und die der seitlichen Mahlzähne drei Reihen oben, zwei unten. Das verticale schwarze Band am Oaudalstiele reicht über acht bis neun Schuppen. Von Rio Ja n ei r o. 2. Art S. UNIMACUL A TU S C. V. 9 D. 13/10 — 11, A. 3/10 . . . Squ. 48 — 50. Ap. pyl. 7. 15—10 Die Körperhöhe ist 22/s bis 3 mal, die Kopflänge stets über viermal in der Totallänge enthalten, das Auge 3y2 bis 4mal in der Kopflänge, die Stirnbreite beträgt bei jungen einen, bei älteren Individuen iys Augendiameter. Schneidezähne stehen oben sechs, unten acht, die Mahlzähne bilden mehrere Reihen, darunter zwei grössere, die Wangen decken fünf Schuppenreihen. Der fünfte und sechste Dorsalstachel, zugleich die längsten, erreichen bei Jungen fast 2/3 der Körperhöhe, die Brustflossen reichen mit ihrem verlängerten vierten und fünften Strahle bis über den Beginn der Anale zurück, die Ventralen aber nicht bis zu dieser. Der obere Caudallappen ist länger und spitzer als der untere. Grundfärbung stark silber- glänzend mit matten dunklen Längsbinden, die der Zahl der Schuppenreihen entsprechen; an und unterhalb der Seitenlinie, dem Raume zwischen dem dritten und sechsten Dorsalstachel entsprechend, tritt ein grosser schwarzer Augenfleck hervor. Ausserdem laufen bei jüngeren Individuen mehr oder minder breite und deutliche dunkle Binden vom Rücken gegen den Bauch herab, die mit dem Alter verschwinden. Die Schwimmblase endet nach vorne in zwei kurze dicke Hörner und zeigt deutlich den einstigen obliterirten Verbindungsgang mit dem Darmrohre. Die von Eiern strotzenden doppelten Ovarien reichen bis gegen die Basis der Brustflossen. Länge von 3 bis 82/3", von Brasilien durch Zelebor. 78 Prof. B. Kn er. 3. Art S. HOTTENTOTTU S Smith. Zool. S. Afrika, pl. 23, Fig. 1. Syn. Sarg, fasciatus Vak Hist. II. Canar. pl. 9, Fig. 2. — Sarg, cervinus ? Yal. 1. c. et Güntli. 6—7 D. 11/1 2 — 1 3, A. 3 / 1 1 . . . Squ. 60 et ultra. Ap. pyl. 3. 13 — 12 Da sowohl die Messungsverhältnisse nach dem Alter, wie aucli die Bezahnung nicht unbedeutend verschieden sind, so dürften folgende Erörterungen um so weniger unnöthig sein, als mir die Unsicherheit der Synonyme auch durch Günther noch nicht völlig behoben scheint. Ich zweifle zwar nicht an der Gleichartigkeit unserer Exemplare mit Smith ’s 8. hottentottus , muss aber zunächst bemerken, dass nur die Jungen seiner Figur ähnlich sehen, da nur bei ihnen das Kopfprofil zwischen den Augen so concav und die Schnauze mehr vorgestreckt erscheint, während bei Alten die Concavität sehr gering wird und. die Schnauze fast senkrecht abfällt. Überhaupt finden nach dem Alter folgende Verhältnisse statt: Körperhöhe bei Alten == 1f der Totallänge, bei Jungen stets weniger; Kopflänge „ „ — 1/2 „ „ „ „ fast eben so viel ; Augendiameter „ „ = 3ya mal in der Kopflänge, bei Jungen dreimal. Noch variabler ist aber die Bezahnung, wie auch Günther’s Zusammen- stellung p. 449 schon zeigt. Bei sechs Exemplaren, die mir vorliegen, ergibt sich folgendes Resultat. Die grössten Individuen besitzen in der Mitte eines jeden Kiefers nur vier grosse breite S chnei de zähn e, etwas kleinere sechs und bei den kleinsten kann man deren acht bis zwölf herausbringen, wenn man auch die seitliche und äussere Reihe hinzuzählt, welche mehr oder minder spitz und weder echte Schneide- noch Mahlzähne sind und auch weiter zurück als die medianen Schneidezähne stehen. Mahlzähne sind bei alten und mittelgrossen Individuen oben in vier, unten in drei Reihen gestellt und die letzten der mittleren Reihe am grössten und breitesten; bei Jungen hingegen ist öfters die vierte Reihe oben oder die dritte unten noch nicht oder nur unvollkommen entwickelt und ein Exemplar besitzt sogar im Unterkiefer einerseits drei, andererseits blos zwei Reihen von Mahlzähnen. Diese Unverlässlichkeit der Bezahnung steigert sich überdies noch durch die stattfindende Abnützung und den öfteren Zahnwechsel. Hiedurch wird es auch äusserst schwierig zu entscheiden, ob S. cervinus Val. mit hottentottus Smith gleichartig sei. Für jenen werden nämlich nur zwei Reihen von Mahl- zähnen, und zwar in geringer Zahl angegeben, doch zeigt dies auch Smith’s Figur an ; unsere Exemplare stimmen hingegen in dieser Hinsicht viel besser zu 8. Fisch e. 79 capensis Smith, pl. 23, Fig, 2, von dem jedoch Günther wieder angibt, dass er oben drei, unten nur zwei Reihen von Mahlzähnen besitze1). Die Lippen sind in der That auffallend dick, fleischig und nach einwärts zottig; die Wangen halten fünf Schuppenreihen besetzt. Die längsten Stacheln der Dorsale sind der vierte und fünfte, in der Anale der zweite und dritte von nahezu gleicher Länge und Stärke. Die Brustflossen, deren zwei obere Strahlen unge- teilt bleiben, reichen bis zur Anale, die Bauchflossen aber nicht; die Caudale ist gabelig eingeschnitten. I)ie sieben verticalen schwarzbraunen Binden finden sich bei Alt und Jung vor und reichen stets bis gegen den Bauch herab; sie sind häufig durch abwechselnd dunklere und hellere Längsstreifen unterbrochen, die den Schuppenreihen entsprechen; der Rand des Deckels und der Dorsale sind mehr oder minder breit schwärzlich gesäumt. Die Kiemendrüse ist stets gross und ihre Mündung von wulstigen Rändern umgeben. Die unteren Schlundknochen liegen fest an einander und bilden ein mit Hechelzähnen besetztes, breites, gleichschenke- liges Dreieck. Länge von F/2 bis 11"; vom Cap der guten Hoffnung. GRUPPE PAGRINA GÜNTH. In beiden Kiefern vorne konische, seitwärts Mahlzähne. Bleek er lässt sowohl diese wie die vorige Gruppe in seiner Subfam. Spari- formes beisammen und es ist allerdings nicht zu läugnen, dass die Schneidezähne allein kein sicheres Unterscheidungsmerkmal abgeben, denn junge Individuen haben stets mehr zugespitzte Zähne und erst mit dem Alter gehen durch Abnützung ihre Spitzen mehr in Schneiden über, und Gleiches ist auch mit den dickeren konischen Zähnen der Fall, die allmählich zu kugelig abgerundeten werden. Gatt. LETIIRINUS cuv. C h a r. In der Mitte beider Kiefer Hechel- nebst Hundszähnen, seitwärts konische, sich oft kugelig abrun- dende in einfacher Reihe;, Wangen unbesckuppt, Rücken- und Afterflosse ausgezeichnet heteracanth, erstere constant mit 10/9, letztere mit 3/8 — 7 Strahlen; Schuppen massig gross; 6 Kiemenstrah- len, Pseudobranchie und Kiemendrüse gross , 2— 3 Blinddärme, Schwimmblase meist eingeschnürt. 1 1 Aus dem Gesagten ergibt sich, dass in diesen Fällen die Mahlzähne allein als Merkmale zur Artbestim- mung nur von sehr bedingter Brauchbarkeit sind. Da bei den fossilen Pycnodonten wahrscheinlich ganz ähnliche Verhältnisse stattfanden, so dürfte wohl die Verlässlichkeit mancher Arten derselben, die sich nur auf die Bezahnung gründen, etwas zweifelhaft erscheinen. 80 Prof. P. Kn er. 1. Art LETHR. AMBOINENSIS Bleek.? 5 — 6 D. 10/9, A. 3/7 . . . Squ. 48 . Ap. pyl. 3. 15 — 16 Mehrere junge Individuen von Pf bis V'/f Länge entsprechen unter den von Günther angenommenen Arten am meisten der oben genannten, doch ist bei ihrer Jugend und den nicht ausreichenden Angaben über so viele aufgestellte Arten eine sichere Bestimmung kaum möglich. Die Kiefer tragen seitlich blos Spitzzähne, der Durchmesser des Auges ist nahezu xf der Kopflänge oder dem Abstande vom Schnauzenrande gleich; der Oberkiefer reicht nicht bis unter den vorderen Augenrand. Der Kumpf ist dunkel marmorirt und an den Seiten ein grosser schwarzer Fleck sichtbar. Die Schwimmblase läuft vor- und rückwärts in zwei Hörner aus. Möglicherweise könnten sie die Jugendform von Lethr. harak Küp. sein. Von den Nikobaren. 2. Art LETHR. HAEMATOPTERÜS Rieh. Rieh. Voy. of Sulph. pl. 64, Fig. 1 — 3. Syn. Lethr. haematopterus Sclile-g. Fauna japon. tab. 38, p. 7 4 und wahrscheinlich auch Lethr. Liohard- sonii Günth. 5 D. 10/9, A. 3/8 . . . Squ. 50 . 15—16 Ein 11" langes Exemplar von Manilla stimmt mit v. Bleek er’s Beschreibung des Leth. haematojpterus (Xchth. v. Japon. Verb. Batav. Genoot, 26. Bd., p. 91 bis 92) so genau überein, dass nur bezüglich der Synonyme einiges zu bemerken ist. Günther zählt den Leth. haematojpterus S c h 1 g. als eigene Art unter den Lethrinen mit deutlichen Mahlzähnen auf, doch vielleicht mit Unrecht, denn die hinteren Seitenzähne sind eigentlich konische, die aber mit dem Alter stumpfer spitz werden und das Ansehen von Mahlzähnen annehmen1). In allen übrigen Angaben weichen aber Günth er’s L. Picliarclsonii und haematojpterus so unwesentlich ab, wie unser Exemplar von S ch legel’s und Ri c h a rd so n’s Abbildungen. Schlegels Figur stellt offenbar ein altes Individuum dar, mit mehr verwaschenen Seitenflecken, zeigt aber ganz richtig über der Seitenlinie nur fünf Schuppenreihen , während Günther deren sechs angibt. Andererseits bemerkt letzterer eben so richtig, dass ') Günther sagt zwar in der Note zu L. chrysöstomus (p. 457): „Die Seitenzähne haben mehr das An- sehen von Molarzähnen und werden erst mit dem Alter spitzer, doch findet hievon wohl nur das Gegentheil statt. Fische. 81 die Stacheln bei seinem L. Richardsonii bedeutend stärker und etwas kürzer seien, als bei Schlegel’s und Hie h ar d son’s Figuren. Da aber endlich auch der Durchmesser des Auges und sein Abstand vom Schnauzenrande nach dem Alter bekanntlich variabel ist, so bleibt dann kein Merkmal mehr übrig, durch welches ich L. haematopterus Schl g. von jenem B leeker’s und Richardson’s zu unter- scheiden wüsste. Ist meine Ansicht richtig, so bleibt dann dem Systeme abermals eine Art erspart. 3. Art LETHR. HAR AK? Rüpp. N. W. Taf. 2 9, Fig. 3, S. 116. 5—6 D. 10/9, A. 3/8 . . . Squ. 4-8—19. 12 Ich bezeichne diese Art als fraglich, weil die Totalgestalt des mir vorliegen- den nur 5" langen Exemplares etwas gestreckter als bei R iip p el’s Figur , das Auge grösser ist und die Zahl der Schuppenreihen unterhalb der Seitenlinie geringer (letztere beträgt nach Rüppel 12, nach Günther 14); auch erscheint die Färbung etwas abweichend. Diese Unterschiede können aber allerdings auch Folge des Jugendzustandes sein. Körperhöhe und Kopflänge sind einander nahezu gleich und messen etwas mehr als 1/i der Totallänge. Der Durchmesser des Auges beträgt 1/3 der Kopflänge, sein Abstand vom Schnauzenrande nur wenig über einen, vom anderen Auge nicht ganz 2/3 Diameter. Der Oberkiefer reicht fast bis unter den vordem Augenrand, der durch eine Vorragung bezeichnet ist. Die Hundszähne sind mässig gross, die äussere Reihe der seitlichen Zähne in beiden Kiefern so dick konisch, obwohl sie noch in Spitzen enden, dass sie ohne Zweifel im Alter zu Mahlzähnen sich umgeändert hätten. Alle Stacheln sind verhältniss- mässig schwach, in der Dorsale der vierte bis sechste die längsten, aber kürzer als die folgenden Gliederstrahlen , in der Anale der zweite und dritte gleichlang und stark. Die Brustflossen reichen bis zum Beginne der Anale, die Ventralen aber nicht bis zum After; die ausgespannte Caudale ist nur schwach eingebuchtet. Ausser dem grossen schwärzlichen Flecke unterhalb der Seitenlinie und gegenüber den letzten Dorsalstacheln, der die Höhe von mindestens drei und die Länge von sieben bis acht Schuppen einnimmt, ist der Rumpf mit sieben bis acht schmalen, theilweise unterbrochenen Querbinden, die mitunter bis an den Bauch herab- reichen, geziert (Jugendfärbung ?) ; am oberen Winkel des Vordeckels und in der Achsel der Brustflossen sitzt gleichfalls ein schwärzlicher Augenfleck ; alle Flossen sind hell. Die Schwimmblase läuft nach hinten in zwei kurze Spitzen mit je einem seitlichen Anhänge aus, nach vorne aber in zwei längere, dünne Hörner; die übrigen Eingeweide sind zerstört. Aus Sidney. No vara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Iv n e r. Fische \ £ 82 Prof. R. Kn er. 4. Art LETHR. FASCIATUS C. V. Syn. Wahrscheinlich Lethr. cocosensis Bleek. Nat. Tids. tom. 7, p. 40 und Günth. p. 459. 6 D. 10/9, A. 3/8 . . . Squ. 48-49. Ap. pyl. 2(3?). 13 — 14 So viel sich aus den Angaben in der Hist, des poissons über den von Günther als zweifelhaft bezeichneten L. fasciatus und aus v. Bleeker’s Beschreibung seines cocosensis entnehmen lässt, dürften beide gleichartig sein. Körperhöhe und Kopflänge sind beide nahezu 3% mal in der Gesammtlänge begriffen, das Auge öf2 bis 2/3mal in der Länge des Kopfes; der Abstand beider Augen von einander beträgt etwas über einen, vom Schnauzenrande Pf Diameter. Hie Lippen sind dick, zottig, die Hundszähne ziemlich gross, die hinteren der seit- lichen in beiden Kiefern gehen entschieden in Mahlzähne über. Der fünfte und längste Dorsalstachel bleibt nur um fs hinter der Körperhöhe zurück, der letzte ist fast länger als der vorletzte. Die Brustflossen reichen über die Ventralen bis an den Anus. Unterhalb der Seitenlinie verlaufen vier bis fünf deutliche orange- gelbe Längsbinden, deren auch die dunklere Kückenseite einen oder zwei schwach kenntliche zu tragen scheint; überdies sind die Seiten des Bauches üben den Ventralen bis zum After in der Richtung der Schuppenreihen mit dunklen Linien geziert, in der Achsel ein schwärzlicher Fleck sichtbar. Brust-, Bauch- und Schwanzflosse zeigen Spuren röthlich-gelber Färbung, Mund- und Kiemenhöhle aber sind noch lebhaft röthlich gefärbt. Die Schwimmblase endet wie von L. fasciatus angegeben wird, rückwärts in zwei kurze Hörner und ist ringsum fest mit den Rippen verwachsen. Grösste Länge 7"; von Neuholland? 5. Art LETHR. LEUTJANUS C. V. u. Bleek. 5 D. 10/9, A. 3/8 . . . Squ. 48. Ap. pyl. 3. 14 Kopflänge etwas grösser als die Körperhöhe, erstere verhält sich zur Total- länge = 1 : 3%, letztere wie 1 : 32/3; das Auge ist 3y2mal in der Kopflänge ent- halten, der Abstand vom Schnauzenrande fast zwei, die Stirnbreite zwischen den Augen ein Diameter. Der Oberkiefer reicht nur bis unter die vordere Narine; die meisten Zähne in beiden Kiefern sind spitz, mit Ausnahme der letzten, die dicker sind und Neigung zu kugeliger Abrundung zeigen. In der Dorsale ist der dritte Stachel der höchste, in der Anale derselbe ebenfalls etwas länger als der zweite, aber kürzer als die folgenden Gliederstrahlen; Brust- und Bauchflossen reichen bis zur Anale. Grundfarbe olivengrün, die Mitte der Schuppen, besonders nahe Fis c li e. 33 dem Rücken deutlich perlfarbig, gegen den Bauch gelblich, Stirn tief violet; alle Flossen ungefleckt, nur am Gelenkende aller Strahlen der Rücken- und Afterflosse ein schwärzlicher Fleck. Länge über 9'; von Madras. Gatt. SPHAERODON rüpp. Char. In der litte beider Kiefer 4 — 6 Hundszähne in äusserer Reihe, hinter diesen eine Binde von Hechelzähnen, an den Seiten eine einfache Reihe querer breiter Mahlzähne; Wangen beschuppt, Rücken- und Afterflosse heteracanth, erstere mit 10 ziemlich schwachen, letztere mit 3 stärkeren Stacheln, Schuppen massig gross, äusserst fein ctenoid; Pseudobranchie und Kiemendrüse gross, 6 Kiemenstrahlen, Schlundknochen getrennt mit Hechelzähnen; wenige Blinddärme. Art SPHAER. LATIDENS m. Taf. IV. Fig. 1. Syn. Lethrinus laticlens C. V. — Pagrus heterodon Bleek.? == Sphaerod. heterodon Gth. 5 D. 10/10, A. 3/9 . . . Squ. 48 . 14-15 Um andere Ichthyologen in den Stand zu setzen, sieh über meine hier ausge- sprochene Artbestimmung selbst ein begründetes Urtheil zu bilden, ist es vorerst nöthig, die ausführlichere Beschreibung der fraglichen Art zu geben und die Gründe hervorzuheben, auf die sich meine Ansicht stützt. Die Körperhöhe ist 3y2, die Kopflänge fast viermal in der Totallänge begriffen, das Auge dreimal in der Kopflänge (bei Pagrus heterodon Bleek, wird die Körperhöhe etwas geringer als die Kopflänge angegeben). Die Breite der flachen Stirn zwischen den Augen, deren oberer Rand etwas aufsteht, beträgt einen Augendiameter. Die dicken Lippen, die gegen den Mundwinkel sich in eine breite Falte Umschlägen , sind nach ein- wärts dicht mit Zotten besetzt, welche bis hinter die Zahnbinden reichen und auch den Gaumen, die nicht in feine freie Spitze endende Zunge wie auch den ganzen Schlauch dicht besetzt halten und namentlich zwischen den oberen Schlundknochen noch hellrothe Färbung zeigen. Das Gebiss ist in folgender Weise zusammen- gesetzt. Der Rand des Zwischen kiefers, Fig. a, trägt sechs grössere Hundszähne, hinter denen beiderseits im Oberkiefer noch zwei kleinere stehen, zwischen denen die Sammtzähne eine breite Binde bilden. Hierauf folgen an jeder Seite des Oberkiefers fünf Mahlzähne, von denen der erste zweispitzig, der letzte und kleinste rundlich ist; der zweite bis einschliesslich vierte sind hingegen ungleich grössere und breite Mahlzähne mit flachen Kronen. In der Mitte des Unterkiefers, Fig. 6, stehen vier starke Hundszähne, den Raum hinter diesen bis zum ersten molarähnlichen n * 34 Prof. P. Kn er. Zahne jederseits nimmt wieder eine breite Binde von Sammtzähnen ein. Die Seiten tragen auch hier eine Beihe von fünf Mahlzähnen, von denen der erste und kleinste sich in eine stumpfe Spitze erhebt und linkerseits auch noch der zweite; die folgenden drei zeichnen sich durch Grösse und breite, flache Kronen aus, sind jedoch nach den Seiten gleichfalls derart verschieden, dass rechts der fünfte, links aber der vierte der grösste von allen ist. Diese auffallende Asymmetrie berechtigt wohl zu dem Schlüsse, dass die Bezahnung überhaupt variabel sei, und auf sie nach einzelnen Individuen nicht füglich ein Artunterschied zu gründen sein dürfte. Die Wange ist mit fünf, der Deckel jederseits mit drei Schuppenreihen besetzt, der Band des Oberkiefers grob gezähnt, jener der Supra- und Scapula fein gekerbt. Die Stacheln der Dorsale sind dünn, aber doch deutlich asymmetrisch1), der vierte bis sechste die längsten; hinter jedem Stachel bildet die Flosse nhaut, wie dies von Lethrin . latidens C. V. angegeben wird, ein schwarzes Läppchen. Die Anale ist entschieden heteracanth, die Ventralen reichen bis über den After, die Brustflossen über die Stacheln der Anale hinaus. Die Schuppen sind von ctenoider Structur, ihre Zähnelung aber mit freiem Auge kaum sichtbar. In Färbung stimmt unser Fisch ebenfalls zunächst mit Lethr. latidens, über- ein. Längs der Basis der Anale, und zwar zwischen dem ersten bis fünften Glieder- strahle stehen drei schwarze Augenflecke und weniger scharf begrenzte auch längs jener der Dorsale, die Achsel der Brustflossen ist tief schwarz, die Wangen sind silberglänzend, wie auch alle freien Schuppenränder, die Flossenhaut der Dorsal- stacheln ist roth gesäumt und die übrigen Flossen zeigen Spuren röthlicher Färbung. Die unteren von einander getrennten und schmalen Schlundknochen sind mit Sammtzähnen und in innerer Beihe mit langen krummen Hechelzähnen besetzt, die oberen tragen zwischen dem Pelze hochrother Papillen vier Beihen von Hechelzähnen, zu je vier bis fünf in gleichweiten Abständen. Die Schwimmblase ist innig mit den Bippen verwachsen, die Eingeweide fehlen. Länge 11", von Neuholland. Gatt. PAGttUS «IV, C li a r. Mehrere Paare dick konischer Hundszähne in beiden Kiefern nebst Mahlzähnen, Wangen beschuppt, Rücken- und Afterflosse ausgezeichnet heteracanth, erstere mit 11 — 12, letztere mit 3 Stacheln, ) Günther nimmt aus Rüppel’s Beschreibung des Sphaer. grandoculis dessen Bemerkung: „spinae pin. dorsalis in utroque latere aequales“ als besonderes Merkmal auf, etwa als speclfisches? Rüppel hob die allerdings nur scheinbare Symmetrie wohl nur hervor im Hinblick auf Chrysophrys , die im Fi sehe. 85 Schuppen massig gross, ctenoid, 6 Kiemenstrahlen, Pseudokieme und Kiemendriise gross, Schwimm- blase einfach, wenige Blinddärme. 1. Art PAGR. UNICOLOR C. V. 8 1>. 12/10, A. 3/8. . Squ.53 — 55. Ap. pyl. 5. 16 — 17 Mel irere Exemplare dieser Art, die übrigens völlig übereinstimmen, liefern den Nachweis, dass auch hier die Bezahnung variabel ist, indem in beiden Kiefern seitlich bald die zwei äusseren Zahnreihen aus meist kleinen molarähnlichen Zäh- nen bestehen, bald nur die innere, während die äussere, namentlich im Unterkiefer eines alten Weibchens grösstentheils spitz endende Zähne enthält. — Diese Art dürfte vielleicht lebendig gebärend sein, denn im Ovario des erwähnten Weib- chens fanden sich nicht Eier, sondern längliche Körper mit zwei deutlichen schwarzen Augenflecken vor, deren Erhaltungszustand aber leider zu schlecht war, um sie sicher als Embryone zu erkennen. Länge von 5 bis 15"; von Hongkong und Auckland. 2. Art PAGR. LANIARIUS C. V. 8 D. 12-/10, A. 3/8 . . . Squ. ■'>! . 15—16 Steht der vorigen Art zwar sehr nahe und die molarähnlichen Zähne in beiden Reihen sind ebenfalls klein und erheben sich zum Theile in Spitzen, doch sind die Hundszähne schwächer als bei P. unicolor , das Auge kleiner, nur von */4 Kopf- länge, die Stirnbreite zwischen beiden beträgt etwas über 1 Diameter, die Kopf- länge ist 33/5mal in der Gesammtlänge enthalten, die Körperhöhe aber wie bei unicolor 22/3mal (Günther’s Angabe von 32/5mal ist wahrscheinlich ein Druck- fehler). Die Caudale ist kürzer und weniger tief gablig eingeschnitten, die Sta- cheln der Dorsale und Anale sind dicker und schief längs gefurcht (bei unicolor glatt). — Färbung gleichmässig röthlich , kein schwarzer Fleck in der Achsel- gegend. Länge über 10"; vom Cap der guten Hoffnung. Gatt. CIIRYSOPHRYS cuv. 0 h a r. ln beiden Kiefern vorne 4—6 Hundszähne und 3 oder mehr Reihen seitlicher Mahlzähne, Wangen beschuppt, Rücken- und Afterflosse heteraeanth, erstere mit 11 — 12, letztere mit 3 Stacheln; Schuppen Vergleich zu Sphaerodon in der That ausgezeichnet heteraeanth ist, wie Rüppel hiedurch ganz richtig andeutet. 86 Prof. R. Kn er. massig gross, sehr fein ctenoid; 6 Kiemenstrahlen, Pseudobranchie und Kiemendrüse gross, wenige Blinddärme, Schwimmblase angewachsen, öfters mit kurzen seitlichen Ausstülpungen. 1. Art CHRYS. GIßBICEPS C. V. Pl. 147? 8—9 D. 12/9 f), A. 3/8 . . . Squ. 53 . 17—18 Ich setze in die Richtigkeit der Bestimmung dieser Art desshalb einigen Zweifel, weil überhaupt einige der vom Cap angeführten Arten dieser Gattung nach den vorliegenden Beschreibungen kaum sicher zu erkennen sind und mir namentlich fraglich erscheint, ob Chrys. gibbiceps und cristiceps C. V. wirklich verschiedene Arten seien. Beide wurden in der Hist, des poissons nur nach ein- zelnen, und zwar alten Individuen, beschrieben, die überdies wahrscheinlich getrocknete Exemplare waren. Aus Günther’s Angaben über diese Arten ergibt sich aber, dass unser Exemplar allerdings am besten zu seiner Beschreibung von gibbiceps passt, dagegen aber von der Abbildung in der Hist, des poissons auf pl. 147 bedeutend abweicht, indem die Stirn sich nicht derart in einen Buckel erhebt, dass dadurch die grösste Höhe unter das Hinterhaupt fällt. Doch erlaube ich mir die Vermuthung auszusprechen, dass die Höhe dieser Crista vielleicht, was auch anderwärts der Fall ist, mit dem Alter zunehmen, oder eine knotige Anftreibung und Anschwellung eintreten dürfte, wie dies für mehrere Sparoiden und Scom- beroiden (selbst fossile) bei gewissen Knochen sogar bezeichnend ist. In der Tliat waren auch alle bisher als gibbieeps bestimmten Exemplare alte Individuen von 17 bis 24" Länge und auch ein 22" langes trockenes Exemplar im kaiserlichen Museum zeigt die gleiche Auftreibung des Hinterhauptes 1 2). Die grösste Körperhöhe unseres Novara-Exemplares fällt auf den Beginn der Rückenflosse und ist 22/3mal in der Totallänge enthalten (wie bei Chr. cristiceps), die Kopflänge ist in letzterer fast viermal und in jener das Auge 4y3mal begriffen. Die Stirn zwischen den Augen bildet eine deutliche Querwulst, die in eine Pro- tuberanz des vorderen Augenrandes endet und ihre Breite daselbst beträgt 1% Augendiameter ; der Präorbitalknochen lässt den grössten Theil des Oberkie- fers frei. Die Bezahnung trifft weder genau mit Günther’s Angaben, noch mit 1) Der letzte Strahl ist bis zur Basis gespalten und jeder Ast selbst wieder getheilt , daher man auch 10 Strahlen zählen kann, Strahlenträger sind aber nur 9 vorhanden. 2) Das auf pl. 147 abgebildete Exemplar unterscheidet sich aber von unserem alten durch den dünnen Schwanz, der für eine Chrysojthrys überhaupt zu gestreckt und schmächtig erscheint, was wohl nur auf Rechnung einer mangelhaften Conservation des muthmasslich trockenen Individuums zu setzen ist. Fische. 87 jenen in der Hist, des poissons überein *); denn im Oberkiefer stehen jedenfalls drei, im unteren nur zwei grössere Mahlzähne, von denen oben der mittlere, unten der hintere am grössten ist. Dass übrigens auch hier die Bezahnung variiren kann, ergibt sich aus dem Umstande, weil sowohl die spitzen als höckerigen und wahren Mahlzähne rechter- und linkerseits in Zahl und Grösse verschieden sind. Die Scapula ist äusserst fein, die Suprascapula am Rande grob gezälmelt. Der dritte und vierte Dorsalstachel sind die längsten Strahlen der ganzen Flosse, der zweite und dritte Anale unter einander und mit den folgenden Gliederstrahlen gleich lang. Die Ventralen reichen bis zum Anus, die Brustflossen über die ersten Gliederstrahlen der Anale zurück. — Die Flossenhaut zwischen den 5 — 6 ersten Gliederstrahlen der Rücken- und Afterflosse ist schwärzlich gefärbt. Länge nicht ganz 13"; vom Cap der guten Hoffnung. 2. Art CHRYS. PENNA. m. Syn. Pagellus penna C. V. und wahrscheinlich auch = Pagel. calamus C. V. = Ghrysophrys calamus G iinth. 7 D. 12/12, A. 3/10 . . . Squ. 48—50. Ap. pyl. 3. 16 — 18 Zwei junge, nur 3" lange Individuen aus Rio Janeiro stimmen in allen Punk- ten völlig mit den Angaben über Pcigell. penna in der Hist, des poissons (tom. 6, p. 209) überein und insbesondere auch in der Färbung. Die sieben verticalen dunklen Binden, von denen die erste von der Stirn schief durch die Mitte des Auges hinter dem Mundwinkel bis zur Kehle herablauft, ferner die zahlreichen schwärzlichen Wolkenflecken und Punkte am Rumpfe, die an der Rücken- und Afterflosse undeutliche Längs-, an der Caudale 3 — 4 verwaschene senkrechte (Quer-) Binden bilden, sind für Pcigell. penna ganz charakteristisch. Pcigell. cala- mus zeigt dagegen nicht nur keine solche Färbung, sondern auch eine beträcht- lichere Höhe an Hinterhaupt- und Vorderrücken und daher ein höheres und mehr geradlinig abfallendes Stirnprofil. Wahrscheinlich liegen aber diesen Differenzen nur Altersunterschiede zu Grunde, wofür folgende Thatsachen sprechen: 1. Quer- binden sind sehr häufig nur Attribut der Jugend; 2. die Rumpfhöhe nimmt oft mit dem Alter zu; 3. das Verhältniss des Auges zur Kopf- und dieser zur Totallänge hingegen ab; 4. eben so variirt auch die Bezahnung nach dem Alter, namentlich bei Sparoiden. Günther selbst bemerkt daher bei Chrys. calamus anhangsweise, dass die Hechelzähne der äusseren Reihe (und solche sind sie bei unseren jungen Exemplaren unzweifelhaft zu nennen) erst mit dem Alter, mithin fl Besser hingegen stimmt die Abbildung auf pl. 147, denn sie zeigt keineswegs blos sehr grosse Mahl- zähne, und zwar oben drei und unten vier, doch ist in beiden Kiefern der letzte wieder klein dargestellt. 88 Prof. Ii. Kn er. bei der sogenannten Art: Pagellus oder Chrysophr. calamus zu wahren Hundszähnen werden. Hieraus würde eben dann zu folgern sein, dass der generische Unter- schied zwischen Pagellus und Ckrysophrys überhaupt nur ein schwankender ist, indem er wesentlich nur darauf beruht, ob vorne blos Hechelzähne (Pagellus) oder Hundszähne (Ckrysophrys) vorhanden sind, und dass demnach häufige Collisionen ein treten müssen. Da ich im vorliegenden Falle nur mit Bestimmtheit sagen kann, dass unsere Exemplare dem Pag eil. penna C. V. entsprechen und blos mit Grund vermuthe, dass diese sogenannte Art die Jugendform von Pagell. calamus sei, so glaubte ich am besten zu tlmn, unsere Exemplare hier als Chrys. penna zu bezeichnen. 3. Art CHRYS. SARBA C. V. Syn. Chitchillee Kuss. pl. 91. — Rüpp. N. W. pl. 28, Fig. 1. 7 D. 1 1 / 1 3, A. 3/ 1 1 . . . Squ. 57—60. Ap. pyl. 3. 12 Durch die beiläufig 12—13 braunen Längsbinden am Rumpfe, die nach Rüppel erst nach dem Tode erscheinen, wie durch die sehr gewölbte und stumpfe Schnauze und den grossen Mahlzahn kenntlich, der oben in dritter, unter in zwei- ter Reihe steht und vor welchen in beiden Kiefern ein etwas kleinerer sich befin- det, während alle übrigen rundlich und viel kleiner sind. Die Mittelzähne sind zwar breit, aber wenigstens bei so Jungen enden sie noch spitz, nicht in eine Schneide. Länge 4" ; von Ostindien. 4. Art CHRYS. HASTA Günth. Syn. Sparus hasta Bl., Schn. — Coius datnia Ham., Buch. pl. 9, Fig. 29. — Chrysophr. berda C. V. Chrys. lonyispinis C. V. in der Faun, japon. pl. 32 1). 5 D. 1 1/ 1 1 2 *), A. 3/8 . . . Squ. 41-46. 10—1 1 Die Körperhöhe beträgt bei älteren Individuen fast ys oder noch weniger, die Kopflänge stets nahezu x/4 der Totallänge, das Auge bei Jungen fast 4/3, bei Erwachsenen 1/i der Kopflänge und darnach die Stirnbreite inzwischen bald 2/3, 1) Chrys. berda Rüpp. N. W. Tab. 2 7, Fig. 4 ist ganz sicher eine andere Art, da die Körperhöhe zu bedeutend und die Gestalt zu kurz und gedrungen erscheint, und auch Russel’s Calarnara pl. 92, da sie durch geringe Schuppenzahl zu bedeutend abweicht. 2) Selten (unter fünf Exemplaren nur bei einem) 12/10, die Anale hat aber stets 8 Gliederstrahlen, von denen der letzte doppelt zweigetheilt ist. Fische. 89 bald etwas über 1 Augendurchmesser. Die Bezahnung wechselt ebenfalls nach dem Alter (wie dies auch Günther bei dieser Gelegenheit auf S. 493, 5. her- vorhebt); bei älteren verhält sie sich ganz wie sie in der Faun, japon. dargestellt ist und ein hinterer Mahlzahn (wenn auch nicht immer der letzte) oben in der dritten und unten in der zweiten Reihe zeichnet sich stets durch Grösse vor den übrigen aus. Junge besitzen überhaupt oben nur drei, unten zwei Reihen von Mahlzähnen; ältere Individuen hingegen oben vier und unten drei Reihen. — Rücken- und Afterflosse sind zwar schon bei Jungen heteraeanth , werden es aber immer ausgezeichneter, da ihre stärker entwickelte Seite stets an Breite zunimmt; der 2. Analstachel ist der längste und stärkste. — Dunkle, den Schuppenreihen entsprechende Längsbinden , ein schwarzer Saum an der Rücken-, After- und Caudalflosse, wie auch ein mehr oder weniger grosser schwärzlicher Augenfleck unterhalb der Suprascapula finden sich sowohl bei jungen als erwachsenen Indi- viduen vor. Länge von 3 bis Sy2"; von Java und Manilla. FAMILIE CIRRHITIDAE GÜNTH. Char. Leib länglich compress, glattrandig beschuppt, Mund endständig, mehr oder minder vorstreckbar, mit Spitzzähnen bewaffnet, Rücken- und Afterflosse heteraeanth, die Bauch- hinter den Brustflossen stehend , die unteren Strahlen der letzteren einfach (ungetheilt) ; meist 6 (selten weniger) Kiemen- strahlen , wenige Blinddärme, G ii n tli er stellt diese von Gray begründete Familie zwischen die Squami- pennes und Triglidce ohne sie weiter in Gruppen unterz utheilen und mit Ausschluss der Gatt. FLaplodactylus C. V. — An besserer Stelle reiht sie meines Erachtens v. Bleek er ein, nämlich zwischen den Spariformes und Maenoidei , und zählt auch ILaplodactylus ihr bei, ohne aber der Gatt. Latris zu gedenken. Auch Cane- strini (s. dessen Syst, der Percoiden 1. c. S. 298) anerkennt diese Familie und zwar mit Einschluss der Gattungen ILaplodactylus und Latris Rieh, und seinem Vorschläge trat, vielleicht unbewusst, neuerlich auch Th. Gill bei (Proceed. of nat. sc. of Philadelphia, March 1862, p. 102 & sequ.), der aber seiner Neigung, die systematischen Einheiten zu vermehren, folgend, die Familie in 4 Subfamilien trennt. Da ich aber meinerseits diese Neigung nicht theile und mir auch zu wenige Vertreter dieser Familie vorliegen, um über den Werth und die Berechti- gung der von Bleeke r und Gill aufgestellten Subfamilien mir ein begründetes Urtheil zu bilden und nur überzeugt bin, dass gar manche Gattungen und Arten noch einer genaueren Untersuchung bedürftig sind, so enthalte ich mich vorerst, Novara-Expeclition. Zoologischer TheiL Bd. I. Kner. Fische. 12 90 Prof. R. Kn er. mit Günther jeder weiteren Unterabtheilung der Familie, welcher jedoch auch ich die Gatt. Ilajplo d actylus beizählen möchte. Gatt. CHILODACTYLUS lacp). Cliar. Sammtzälme (ohne Hundszähne), Gaumenbeine und Vomer zahnlos, Wangen beschuppt, Präorbi- tale und Vordeckel ganzrandig, Dorsale mit 16—19, Anale mit 3 Stacheln, Caudale gabelig; 6 Kie- menstrahlen, 2— 3 Blinddärme; Pseudobranchie und Kiemendrüse gross , Schwimmblase öfters mit seitlichen Anhängen. Art CHIL. CARMICHAELIS C. Y. Taf. V. Fig. 1. Syn. Chaetodon monodactylus Carm. Trans. Linn. Soc. XII, p. 300, Fig. 24. — Cheilodact. aspersus Ri cli. ? 6 D. 17/24 — 26, A. 3/12, P. -- 9 , , V. 1/5, C. 15 . . . Squ. 55—58. Ap. pyl. 3. / i 6 simpl. ' < 1 x A J 15 Da sich in der Synonymie dieser Art eine Confusion eingeschlichen hat, so schicke ich die genauere Beschreibung unserer Exemplare voraus, ehe ich der Erörterung derselben mich zuwende. — Die grösste Höhe fällt über den Beginn der Bauchflossen und ist 22/3 — 3mal, die Kopflänge nahezu 3y2mal in der Körper- länge (ohne Caudale) enthalten, das Auge 3ys- — 1/2 mal in Kopflänge; die Stirn- breite zwischen den Augen beträgt einen Durchmesser (bei Jüngeren etwas weniger). Der Mund ist ziemlich vorstreckbar, die Lippen sind dick, beide Kiefer gleichlang und in der Mitte mit Binden von Sammtzähnen besetzt, deren an den Seiten vorne eine doppelte , hinten eine einfache Reihe steht. Der Oberkiefer reicht kaum bis unter die vordere Narine; Deckelstücke und Wangen sind bis zum breiten Präor- bitale, die Stirn bis zu den hintern Karinen klein beschuppt; der Vorderrücken bildet bis zur Dorsale eine Schneide. Die in einen aus kleinen Schuppen bestehen- den Falz eingebettete Bückenflosse ist ausgezeichnet heteracanth ; die Länge der Stacheln nimmt vom 1. sehr kurzen rasch zu bis zum 6., welcher nebst dem 7. der höchste ist und 1/3 der Körperhöhe oder etwas mehr misst. In der Anale zeichnet sich der mittlere Stachel durch Dicke und Länge aus, doch bleibt letztere meist hinter jener der ersten Gliederstrahlen zurück, die aber dann rasch an Länge ab- nehmen. Die Ventralen erreichen den After, der verlängerte Pectoralstrahl nicht ganz die Analflosse. Von den 15 Strahlen der Brustflossen sind die zwei obersten fl Naeli v. Bleeker zur Subfam. Cheilodactyliformes, nach Gill zu seiner keineswegs scharf abgegrenz- ten Subfarn. Lalridinae. Fi sehe. 91 einfach, die folgenden sieben getli eilt, die unteren sechs wieder einfach und zwar der erste verlängerte rings von Haut umsäumt, die sich noch über die Spitze hinaus in einen kurzen Lappen fortsetzt. Die Caudale ist tief gablig, der obere Lappen etwas länger. — Die Mittellinie des Bauches vor und hinter den Ven- tralen bildet eine schneidende Kante, die mit kleineren Schuppen als die nachbar- lichen sind, besetzt ist. Die Seitenlinie senkt sich nicht einmal am Schwanzstiele bis zur halben Höhe herab und mündet ebenfalls an viel kleineren und schmäleren Schuppen mit einfachen aufgesetzten Böhrehen. Die Schuppen sind von echt cykloidem Baue, zeigen blos fein concentrische Streifen und nicht zahlreiche Radien ; ihr ganzer freier Band ist häutig biegsam. — Die unteren Schlundknochen bilden an einander liegende, durch papillöse Haut verbundene, mit Sammtzähnen besetzte Dreiecke, die oberen grössere ovale Platten mit ähnlichen Zähnen. Das Peritoneum ist tintenschwarz, von den drei Blinddärmen der mittlere viel kürzer und dünner als die anderen; der Darmcanal macht nur zwei Windungen. Die dünnwandige silberglänzende Schwimmblase reicht weit zurück und ist so fest an die Bauchwandungen verwachsen, dass ich über die Form ihrer beiden Ende nicht klar werden konnte. Färbung. Bückenseite dunkelbraun, gegen den Bauch silberglänzend; ein breites schwarzes Band zieht meistens deutlich vom Nacken über den Schultergürtel bis zur Einlenkung der Brustflossen herab ; ausserdem ist der Kopf und Rumpf oft (aber nicht immer) mit mehr oder minder zahlreichen schwarzen Flecken von ungleicher Grösse bedeckt, die mitunter den Schuppenreihen entsprechende Längsbinden bilden. Die verticalen Flossen sind dunkel gesäumt, die Brustflossen hell, zum Theil gelblich, die Lippen zeigen noch jetzt eine öfters intensiv gelbe Färbung. Länge der in Spiritus aufbewahrten neun Exemplare von G— 8" ; ein trocke- nes schadhaftes misst 23"; alle stammen von der Insel St. Paul. Vergleicht man die hier beschriebene Art mit den von Günther aufgenom- menen, so kann es sich wohl nur um die Arten Ghil. monodactylus und aspersus Bich, handeln. Günther erkennt allerdings den Cliaetodon monodactylus Carm. als gleichartig mit Gheilod. Garmichaelis C. V., gibt aber als Fundort die Küste von Chili an. Eine sorgfältige Vergleichung der Abbildung auf pl. 31, Fig. 2 (Illustr. Reg. anim.) von Cheil. Carmichaelis und der Beschreibung der gl eich benannten Art bei Gay (Hist, de Chile tom. 2, p. 197) überzeugten mich von der Unrichtig- keit der Günth er’schen Synonyme. Die in der Hist, des poissons als Cheil. Car- michaelis C. V. beschriebene Art ist die echte und stammt von der Insel Tristan da Cunha, westlich von Afrika. Unsere Fische nun von St. Paul, fast eben so weit östlich von Afrika gelegen, stimmen völlig mit jener überein, keineswegs aber mit einer der von der chilenischen Küste und der Insel Juan Fernandez auf- 12* 92 Prof. B. Kn er. geführten Arten J). Die eingetretene Verwirrung hat demnach darin ihren Grund, dass Chatod. monodactylus Carm., der ganz sicher = Gheilodact. Carmichaelis C. V. ist, mit einer an den Küsten Chili’s lebenden Art zusammengeworfen wurde, aus welcher Gill seine Gatt. Acantholatris bildete, die folglich zwar dem Chilod. mono- dactylus Günth., nicht -aber dem Chaetod. monodactyl. Carm. entsprechen dürfte. Da ohne Zweitel hier zwei verschiedene Arten vorliegen, so scheint es am besten, für die Carmichaersehe Art und unsere Exemplare von S. Paul den Namen Cliüod. Carmichaelis C. V. fortan beizubehalten, für die chilenische aber, die mit ihr verwechselt wurde, eine andere Benennung, etwa Chilod. Cay i zu wählen. Gatt. M ENDO SOMA ga y. Char. Leib langgestreckt, compress, Mund vorschiebbar, Schnauze in der Ruhe spitz konisch, feine Hechelzähne blos im Zwischenkiefer, Unterkiefer und Gaumen zahnlos, die tief eingebuchtete Dor- sale mit mehr als 20 Stacheln und eben so vielen Gliederstrahlen, Anale mit 3 schwachen Stacheln, Caudale tief gabelig; keiner der ungetheilten unteren Pectoralstrahlen verlängert; Kopf bis zu den Kiefern beschuppt; die Schuppen cycloid mit weichem, biegsamen Rande, Seitenlinie nicht unter- brochen; 6 Kiemenstrahlen, Pseudobranchie sehr gross. Art MEND. ELONGATUM n. sp. Taf. V. Fig. 2. Summa corporis altitudo supra ventrales ad longitudinem totalem = 1:5 et capitis longitudinem fere adaequans, ventre ad anum usque carinato. p. caudalis Im- maculata, albo limbata. 2 6 D. 23—24/24—25, A. 3/18 — 19, P. KV . . . Squ. 75—78. Ap. pyl. 3. 6 13—14 Die grösste Körp erhöhe über dem Ursprung der Bauch flössen kommt nahezu der Kopflänge gleich u nd beträgt fb der Totallänge sowohl bei Männchen als Weibchen. Das Auge ist bei nicht vorgeschobenem Munde P/., — 2/3mal in der Kopflänge begriffen und etwas über 1 Diameter vom x) Wenn Fig. 2 auf pl. 31 nur einigermassen naturgetreu ist, so sprechen auch mehrere .abweichende Verhältnisse dafür, dass Carmichael’s von Glay’s Art wirklich verschieden ist; der 4. und 5. Dor- sal- und der 2. Analstachel sind viel zu niedrig, der Pectoralfaden aber, indem er bis zu Ende der Afterflosse reicht, ist viel zu lang, die Körperhöhe zu gross, die Bezahnung zu stark. Da die Seiten- linie daselbst nur flüchtig angegeben ist, so lässt sich die Schuppenzahl längs derselben, die Günther für seinen Ch. monodactylus auf nur 45 ansetzt, nicht entnehmen. Gay sagt leider in seiner Beschrei- bung hierüber nichts und auch Gill nennt keinq Zahl und tauft Günther’s Ch.il. mondactylus nur in seinen Acantholatris monod. um. Fische. 93 Schnauzenrande entfernt, die Stirnbreite zwischen den Augen aber noch etwas grösser. Die Länge des vorschiebbaren Intermaxillarknochens misst 1/B der Kopf- länge, indem er in der Ruhe bis zum hintern Augenrande reicht; die Stirn ist flach, seicht concav, die Zahnbinden des Zwischenkiefers enthalten sehr kleine Zähne, die aber auch die Seitenränder besetzt halten und nicht wie bei Gay ’s Fig. 2 auf Lam. 5 von Mend. lineatum blos auf die Mitte beschränkt sind. Das breite und lange Präorbitale bedeckt fast den ganzen Oberkiefer ; der obere Augenrand wird von einer knöchernen Längsleiste begrenzt, vor welcher die beiden Narinen nahe hinter einander liegen. Der Vordeckel biegt bogenförmig (nicht unter einem Winkel) nach unten und vorne um. — Die Dorsale beginnt über der Basis der Brustflossen mit einem sehr kurzen Stachel, die folgenden fünf nehmen fast gleichmässig zu, so dass vom siebenten bis zwölften Stachel die Flosse ihre grösste Höhe erreicht und dann diese wieder rasch bis zum letzten Stachel abnimmt; die vordem und längsten Gliederstrahlen erheben sich nicht bis zur Höhe der längsten Stacheln, diese aber auch kaum zu % der Körperhöhe. In der Anale ist der zweite Stachel der stärkste, aber mit dem dritten gleichlang und beide viel kürzer als die folgenden Glieder- strahlen. Alle Stacheln sind zwar ziemlich dünn, aber auch deutlich heteracanth. Die Brustflossen sind derart hoch eingelenkt , dass ihre obersten Strahlen dem Deckelwinkel gegenüber stehen; kein Strahl derselben ist fadig ver- längert, sie reichen jedoch fast so weit wie die Ventralen zurück, obwohl diese erst unter dem 7. — 8. Dorsalstachel entspringen. Die tief gablige Caudale erreicht nicht die Länge der Brustflossen, ihre Lappen sind fast gleichlang, öfters der obere etwas länger und mehr zugespitzt. Bei wohlerhaltenen Exemplaren ist der ganze Kopf bis zum vorderen Präor- bitalrande, nebst allen Deckelstücken und selbst der Unterkiefer mit Ausnahme der Lippen klein beschuppt, die ganze Basis der Dorsale und Anale von einem Sclmppenfalze umgeben; auch Schwanz- und Brustflossen sind bis gegen die Strahlenspitzen fein beschuppt. Die Schuppen zeigen den gleichen Bau wie bei Chilodactylns. — Der V o r d e r r ü c k e n i s t bis zur Dorsale, der Bauch zwi- schen den Ventralen und dem After gekielt; letzterer liegt nahe vor der Anale. Die Seitenlinie verlauft wie bei Chilodactylus längs kleinerer Schuppen und senkt sich auch am Caudalstiele nicht bis zur halben Höhe herab. Färbung: Rückenseite dunkelbraun, gegen den Bauch silberglänzend; längs der Schuppenreihen häufig eben so viele dunklere Streifen, alle Flossen einfärbig, die Dorsale bräunlich, After- und Bauchflossen hell gelblich, Caudale u n g e f 1 e c k t, w e i s s 1 i c h gesäumt. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äusserlich nicht, die Sexualor- gane beider sind paarig, nach hinten verwachsen und reichen fast durch die ganze Bauchhöhle; die silberglänzende dünnwandige Schwimmblase nimmt die volle 94 Prof. B. K n e r. Länge der letzteren ein, ist vom schwarzen Peritoneum überzogen und erscheint einfach. Von den drei Blinddärmen ist der mittlere wie bei Chilod. Garmichaelis der kürzeste; die Schlundknochen sind ebenfalls wie bei dieser Gattung beschaffen. Da wahrscheinlich G ay’s oben citirte Abbildung (in dessen Faun, chilens. Paris 1848) eben so getreu wie schön ist, so lässt sich dann sicher behaupten, dass sein Mend. lineatum von unserer Art verschieden ist. Die Körperhöhe, die auch im Texte p. 213, tom. II auf 1/i der Totallänge angegeben wird, ist zu gross und fallt senkrecht auf die Brustflossen herab; ferner sind die Schuppen zu gross (über der Seitenlinie zeigt die Figur Gay ’s nur 4 und längs derselben bei 70), und die schwarz punktirte Caudale scheint gleichfalls für lineatum bezeichnend zu sein. Von den beiden anderen Arten Gay’s, die übrigens nur flüchtig beschrieben sind, ward für M. fernandesianum die Körperhöhe noch bedeutender angegeben, wäh- rend M. coerulescens sich durch längere Brustflossen und kleinere Anale unter- scheidet. Unsere Art stammt von der Insel S. Paul und liegt in 21 Exemplaren von 5 bis 8" Länge vor. Gatt. NEMADACTYLUS rich. ( Nematodactylus Gill.) Gill macht aus dieser Gattung eine eigene Gruppe seiner Subfam. Latridinae und sucht sie durch die Merkmale zu charakterisiren : „drei Kiemenstrahlen und Kopf meist nackt“, die jedoch beide nicht vorhanden sind, denn der Oberkopf ist beschuppt und Kiemenstrahlen zähle ich jedenfalls ganz deutlich sechs; wahr- scheinlich versah sich Bichardson und Günther und Gill schrieben in wohl- berechtigtem Vertrauen auf die Autorität dieses Forschers die irrige Zahl drei nach. Der Gattungscharakter ist daher etwa in folgender Weise abzuändern. C h a r. Leib länglich, stark compress, Bauch gekielt, Mund klein, im Zwischen- und Unterkiefer eine ein- fache Reihe spitzer Zähne, Deckelstücke dünn, ganzrandig und unbeschuppt, Dorsale lang mit zahl- reichen Stacheln und Gliederstrahlen, die unteren Strahlen der Brustflossen ungetheilt, 1 verlängert, Caudale gabelig, Schuppen festsitzend, ganzrandig, seidenglänzend; 6 Kiemenstrahlen, wenige Blinddärme, Schwimmblase einfach, Pseudokieme und Kiemendrüse gross ; (Schlundknochen wie bei den vorigen Gattungen). Art NEM. COX CIN NUS Rich. Trans. Zool. Soc. III, pl. 4, Fig 2. 2 6—7 I). 1 7 /27 — 28, A. 3/13 — 14, P.LT . . . Squ. 54-5~6. Ap. pyl. 4. 6 — 7 15 — 16 Fische. 95 Grösste Höhe über den Bauchflossen = 1/3 Totallänge, Auge = 1/3 der Kopf- länge und diese F/3 bis y2mal in der Gesammtlänge enthalten; die Stirnbreite zwischen den Augen kleiner als ein Augendurchmesser. Die feinen Spitzzähne in beiden Kiefern fallen namentlich im unteren leicht aus; der Oberkopf ist bis zum vorderen Augenrande klein beschuppt. In der Dorsale sind der sechste bis zehnte Stachel die längsten, doch kaum über 1/i Körperhöhe, in der Anale der zweite länger und stärker als der dritte; die Ventralen sind wie verkümmert klein und unter dem siebenten Dorsalstachel eingelenkt, die Spitzen der Brustflossen reichen fast bis zum After, der unmittelbar vor der Anale liegt. Bald sind (und wie es scheint auch häufiger) die sieben unteren Strahlen ungetheilt, bald nur sechs (wie Richard- son angibt) und im ersteren Falle ist der zweite ungetheilte Strahl fadig ver- längert, im letzteren rückt er zum ersten vor, da der oberste dann zum letzten oder sechsten getheilt wird. Die äusserst fest sitzenden Schuppen verdanken ihren Seidenglanz einer eigenthümlichen Structur, indem sie in der Richtung ihres Höhendurchmessers (der zugleich der grössere ist) an der ganzen Oberfläche äusserst feine parallele Furchen und Leisten zeigen und nicht die gewöhnlichen concentrischen Streifen wahrnehmen lassen. Die Seitenlinie verlauft auch hier wie bei den vorigen Gattungen noch am Schwmnzstiele nahe dem Rückenprofile und mündet auf kleineren Schuppen mit einfachen Röhrchen. Färbung: Rücken bräunlich, Seiten heller, Bauch silberglänzend, öfters längs aller Schuppenreihen dunkle Streifen und mitunter fünf verticale verwaschene schwärzliche Binden zwischen Hinterhaupt und Caudalstiel, die gegen den Bauch herab verschwinden und wohl nur Attribut der Jugend sind; der stachelige Theil der Dorsale ist dunkler, öfters fast schwarz gesäumt, die übrigen Flossen hell einfärbig. In neun Exemplaren bis zu 3" Länge, von der Insel S. Paul. Gatt. LA TH SS RICH. C h a r. Leib gestreckt, Mund vorstreckbar mit Sammtzähnen in beiden Kiefern, Vomer bezahnt oder nicht 1), Präorbitale ganzrandig, Vordeckel bewimpert, Wangen beschuppt, Rücken und Afterflosse lang, gleichweit nach rückwärts reichend, erstere mit 17 Stacheln und mehr als 30 Gliederstrahlen, keiner der ungetheilten Pectoralstrahlen verlängert, 6 Kiemenstrahlen, wenige Blinddärme, Pseudo- kieme gross. Art LATR. IIECATEIA Rieh. D. 18/38 — 39, A. 3/28—30, P. 12—13 . . . Squ. 100 — 105. 24—20 p Zähne abfallend? 2 6 7 — 9 96 Prof. P. Kn er. Der ausgezeichneten Beschreibung und Abbildung dieser Art von Ri chard- son (Descr. of Austral, fish, in den Trans, of zool. Soc. of London 1849, Yol. 3, p. 108 und PI. 6, Fig. 1) ist bezüglich unserer Exemplare nur wenig hinzuzufügen. Die Totalgestalt ist Maeniden-ähnlich, die grösste Körperhöhe über den Bauch- flossen 3% bis y4 mal, die Kopflänge viermal in der totalen enthalten, das Auge 5y2mal in der Kopflänge, die Stirnbreite = iy2 Augendurchmesser. Die Vomer- zähne scheinen bei dieser Art nicht abzufallen , da deren auch das grösste Exem- plar und zwar in Form starker Hechelzälme besitzt, wie deren auch die stark entwickelten Schlundknochen tragen. Die Zahl der ungetheilten unteren Strahlen der Brustflossen scheint nach dem Alter veränderlich zu sein und mit dem Alter abzunehmen, indem das kleinere Exemplar deren neun, das grössere aber sieben rechter- und acht linkerseits besitzt; es dürfte sich somit wie bei der Gatt. Gottus mit diesen einfachen Strahlen verhalten, bei der ebenfalls die Theilung derselben vom Alter abhängig- ist. Färbung: Rücken und Seiten braun, unterhalb der Seitenlinie (die auch hier wie bei den vorigen Gattungen noch am Ende des Schwanzstieles sich nicht zur halben Höhe senkt) eine breite schwarzbraune Längsbinde vom obern Winkel der Kiemenspalte bis zur Caudale, unterhalb derselben eine fast eben so breite weisse und zwischen beiden eine schmälere und schwächere; nahe dem Rücken gleichfalls eine schwach abgegrenzte ähnliche halbe Binde, so dass im Ganzen die braune Grundfarbe von drei ungleich starken weisslichen Längsbinden durch- schnitten wird. Vom oberen Winkel des Deckels zieht unter dem Auge eine dunkelbraune Binde schief bis zum Mundwinkel herab ; alle Flossen sind einfarbig. Länge von 20 bis über 30"; von der Insel S. Paul. FAMILIE Cli ar. Leib hoch, compress, Mund endständig klein, nicht bis zu den Augen reichend, mit Sammt- oder Bürstenzähnen, Rücken- und Afterflosse lang, heteracanth und wenigstens an dem gliederstrahligen Theile bis gegen den Flossensaum dicht überschuppt, Bauchflossen brustständig mit 1/5, Kiemen- strahlen 6, Pseudokieme gross, Darm mehrfach gewunden, Blinddärme in massiger Zahl. Günther scheidet seine Familie Squamipennes in die drei Gruppen: Chaeto- dontina , Scorpidina und Toxotina , eine Gruppirung, die mir eben so wenig wie auch anderen neueren Systematikern natürlich erscheint, da ich mit v. Bl ee k er und Kaup übereinstimmend weder Scorpis noch Toxotes unter ein Familiendach mit Fis c h e. 97 den echten Chaetodonten bringen möchte, worüber ausführlicher zu sprechen ich später Gelegenheit finden werde. Die im obigen Charakter angegebenen Merkmale haben daher auch nur für die Gruppe Chaetodontina im Sinne Günther ’s ihre Geltung. Gatt. CHAETODON art., cuv. Char. Schnauze kurz oder massig lang, Rückenflosse nicht eingebuchtet, kein Stachel verlängert, gleich weit mit der Anale zurückreichend; Vordeckel unbedornt, die Bürstenzähne einfach spitz, Schuppen massig, ctenoid. Schwimmblase öfters abgetheilt oder in Hörner auslaufend. Eine genaue Feststellung der allerdings zahlreichen Arten und eine natürliche Gruppirung derselben erscheint desshalb bisher nicht thunlich, weil unsere Ivennt- niss der hiebei einflussreichen Alters- und Geschlechtsunterschiede und der Farben- varietäten noch zu gering ist, wie sich auch bei Besprechung der nachfolgenden Arten ergeben wird. 1. Art CHAET. SETTFER Bl., C. V. Syn. Chaet. sebanus C. V. — Chaet.. auriga Forsk., Riipp., Bleek. — Linophora auriga Ivaup. Arch. d. Naturg. 1860, 2. Heft, S. 137 und 156.' D 13/24, A. 3/20—21 . . . Ap. pyl. 8. Die grösseren unserer Exemplare stimmen allerdings mit setifer noch mehr als mit auriga überein, denn sie zeigen den grossen schwarzen Augenfleck unter und hinter dem verlängerten fünften Gliederstrahle der Dorsale weiss umsäumt, doch zugleich auch das dunkle, schiefe, keilförmige Band, welches mit breiter Basis von der weichen Dorsale gegen das Ende der Anale herabläuft und daselbst wie dies bei auriga der Fall ist, spitz endet. Diese Combination der Farbenmerk- male macht wohl sehr wahrscheinlich, dass Schneider, Cuvier und Riippel mit Recht' in Cliaet. setifer und auriga nur Farbenvarietäten vermutheten. Wenngleich neuerlich wieder Günther ihre Sonderung in zwei Arten für gerechtfertigt hält, so bleibt er doch hiefür den Beweis schuldig, der übrigens bei der völligen Über- einstimmung in allen anderen Punkten wohl sehr schwer zu führen sein dürfte. Was den Cliaet. sebanus C. Y. anbelangt, so bezeichnet diesen Rüppel selbst blos als Sexualdifferenz und gibt nur noch an, dass er etwas kleiner als auriga bleibe. Ein kleines kaum über 1" langes Exemplar, das von der Insel Puynipet stammt, unterscheidet sich auch in der That von setifer nur dadurch, dass es keinen verlän- gerten Dorsalstrahl besitzt, von dem auch übrigens in der Beschreibung von sebanus bei Cuvi er-Valenciennes nichts erwähnt wird. Der Mangel eines verlängerten Strahles kann aber eben so gut auf Rechnung des Jugendzustandes, wie eines Geschlechtsunterschiedes zu setzen sein , da ähnliches auch bei anderen Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. 13 98 Prof. R. Kner. Fischen nicht selten vorkommt, ßiippel selbst äussert sich darüber weiter nicht, ob etwa auriga mit verlängertem Dorsalstrahle das Männchen und sebanus ohne solchen das Weibchen sei, und somit fehlt allerdings noch der strenge Beweis, dass Chaet. setifer Bl. C. V. = sebanus C. V. = auriga Var. Büpp. und auch = auriga Forsk. C. V. ist, doch halte ich dies für höchst wahrscheinlich. Übrigens gehört diese Art zu jenen, welche durch concaves Stirnprofil und vorgestreckte spitze Schnauze den Übergang zu Chelmo bilden. Der hintere Band des Vordeckels ist fein gezähnelt; der Höhendurchmesser der grössten Schuppen übertrifft jenen des Auges, die Seitenlinie verschwindet schon am Ende der Bückenflosse. Der vierte Gliederstrahl dieser Flosse ist mässig verlängert, der fünfte aber in einen langen Faden, der jedoch nur aus dem vorderen Aste des gabelig getheilten Strahles besteht und bis zur Spitze sich gegliedert erweist. Die fest an die Bippen anliegende Schwimmblase lauft nach hinten in zwei Hörner aus. Grösste Länge über 6V2"; von Sidney und der Insel Puynipet. 2. Art CHAET. ORNATISSIMUS Sol. C. V. (= Gäharoedus ornatis. Kaup 1. c.) li D. 12/26—27, A. 3/22 . . . Squ. 52—55. Ap. pyl. 8 (9?). 24—25 Diese schöne Art ist nicht nur durch die Färbung ausgezeichnet, sondern auch durch kurze stumpfe Schnauze, Binden von äusserst feinen, wirklich sammtähnlichen Zähnen in beiden Kiefern, fein gezähnelten Vordeckel mit der- beren und zahlreicheren Zähnen am abgerundeten Winkel und dem unteren Bande, stärkere Ctenoidsc-huppen und kurze, aber dicke Stacheln, von denen in der Dorsale der erste bis fünfte die höchsten und nahezu gleich lang sind. Der Seiten- canal erstreckt sich zwar über einige 50 Schuppen, verschwindet jedoch als Seitenlinie vor dem Ende der Anale, um auch am Caudalstiele nicht mehr auf- zutreten. Die Färbung des gliederstrahligen Tlieiles ist bei unserem Exemplare in der Bücken- und Afterflosse gleich, bei beiden der äusserste Saum schwarz, hier- auf folgt ein breiteres hellgelbes Band, das wieder von einer schmäleren Binde eingesäumt wird; diese schwarzen Binden reichen bis in den abgerundeten Win- kel, welchen beide Flossen nach hinten bilden. Länge 5%"; von Tahiti. 3. Art. CHAET. OCTOFASCIATÜS BL, Gmel. — Var. D. 11 /2 0, A. 3/17 . . . Ap. pyl. 8. Bei völliger Übereinstimmung unseres Exemplares mit allen Beschreibungen ist die Färbung nur in so ferne etwas abweichend, als die siebente Querbinde, wäh- rend sie über den Schwanzstiel geht, sich daselbst in einen ovalen Augenfleck aus- Fische. 99 breitet, den ein weisser Bing umgibt. Bleeker bemerkt (Verb. Batav. Genoot. Bd. 23, Chaetodont. p. 16), dass diese Art oft zwischen der vierten und fünften Binde einen grossen, schwarzen Augenfleck besitze, und von diesem zeigt auch unser Exemplar eine Spur. Da solche Augenflecke auch bei anderen Arten, z. B. setifer . ckrysozonus u. a. häufig verwaschen erscheinen oder ganz verschwinden, so ist auch erklärlich, dass manche Autoren, wie im vorliegenden Falle S e b a, Bloch, Kle in u. s. w. derselben nicht erwähnen, aber es folgt daraus zugleich, dass bei Gruppirung der Arten derlei Flecken nicht jener Bang gebührt, welchen G (int her und zum Tbeile auch Bleeker ihnen beilegen. Der Vordeckel, den Günther als ganzrandig bezeichnet, ist ringsum deutlich und am abgerundeten Winkel und dem unteren Bande sogar ziemlich stark gezähnt. Der vierte und fünfte Dorsalstachel sind die längsten und zugleich die höchsten Punkte der ganzen Flosse; die Seiten- linie verschwindet unter dem Ende der Dorsale, ohne wieder aufzutauchen. Länge 3y2"; von Java. 4. Art CHAET. COLLARIS Bl. Syn. Citkaroedus collaris Kaup. und Chaet. reticulatus C. V. D. 12 — 13/24 — 26, A. 3/20 — 21 . . . Squ. 35 - 38, Ap. pyl. 9. Die Körperhöhe hinter den Bauchflossen l2/3 — 3/4mal, die Kopflänge bei jüngeren 32/s, bei älteren Individuen bis 4 mal in der Totallänge begriffen, das Auge bei ersteren 3, bei letzteren 3y3mal in der Kopflänge und einen Diameter vom Schnauzenrande entfernt. Die Schnauze ist ziemlich kurz, das Profil bis zur Stirn aber stark concav, der Vordeckel rings fein bezahnt; von den dicken Dorsal- stacheln sind der vierte bis sechste die längsten. Bücken- und Afterflosse bilden einen stumpf abgerundeten Winkel und ihr hinterer Band steht nicht senkrecht, sondern neigt sich stark nach vorne. Die neun Blinddärme sind von ansehnlicher Länge und die beiden am weitesten nach links liegenden die längsten; der sehr grosse Magensack eines untersuchten Männchens war grösstentheils mit Crustaceen gefüllt. Bezüglich der Färbung gehört diese Art jener Gruppe an, deren Seiten in der Bichtung nach rück- und aufwärts dunkel gestreift sind, und zwar meist deutlich mit acht bis zehn breiten Streifen von braungelber Farbe auf grünlich-gelbem Grunde. Die übrige Farbenvertheilung und Zeichnung ist aber derart variabel, dass sie leicht zur Aufstellung mehrerer Arten verführen kann. Auch unsere Exem- plare weichen hierin theils von einander, theils von Bloch’s Fig. 1 auf Taf. 216 und den Angaben Bleeker’s und Günther’s ab. Gewöhnlich bedeckt die Ober- lippe eine schmale schwarze Binde; die eben so gefärbte zweite oder Augenbinde ist über dem Auge breiter als dieses, ihr vorderer Band concav, der hintere noch 13* 100 Prof. P. Kner. stärker convex; indem sie durch, das Auge zieht, setzt sie sich vorne bis zur Narine fort, unterhalb des Auges biegt sich ihr hinterer Band concav ein und am Unter- deckel erreicht sie ihr Ende, ohne an der Kehle sich fortzusetzen oder mit jener der anderen Seite sich zu vereinigen. Diese Augenbinde wird nach vorne durch einen schmalen weissen Saum begrenzt, nach hinten aber von einer breiten weissen Binde, die quer über das Hinterhaupt zieht, und vorne concav, hinten aber stark gewölbt ist und sich überdies noch in zwei bis drei rundliche Lappen auszieht, sodann schief nach vor- und abwärts über die beiden Hauptdeckelstücke herab- lauft und gleichfalls am Bande des Unterdeckels endet. Hinter dieser weissen Binde folgt noch quer über den Vorderrücken eine breite schwarze, die bis zur Dorsale reicht und über den Brustflossen erlischt. Bücken- und Afterflosse sind bis zu ihrem Winkel schwarz gesäumt und weiter hinein mit einer weisslichen Längslinie geziert. Durch die Mitte der Caudale zieht ein breites schwarzes Quer- band, ihr Saum erscheint weisslich. Manche Exemplare zeigen am Bücken noch jetzt eine hell röthliche Färbung, die gegen das Grün der Seiten des Bumpfes absticht; bisweilen gewahrt man am Schultergürtel die deutliche Spur eines rothen Augenfleckes. Länge 42/3 bis 62/3"; von Java und Hongkong. 5. Art CHAET. VITTATUS Bl., Sehn. Syn. Ch. austriacus Eüpp. N. W. Taf. 9, Fig. 2. Mit Ausnahme einer etwas abweichenden Farbenzeichnung stimmen unsere zwischen 4 und 5" langen Exemplare dieser Art von Java mit den vorliegenden Beschreibungen und Abbildungen völlig überein. Die Schnauze ist wie bei Ch. ornatissimus stumpf, ziemlich kurz und der Vordeckel eben so gezähnelt, die Stacheln sind nicht minder kräftig und die mittleren der Dorsale die längsten. Die Schuppen aber bedeutend grösser als bei jenen und ihre Gesammtzahl daher viel geringer. Die Seitenlinie bricht unter der weichen Dorsale völlig ab, tritt jedoch in halber Höhe des Schwanzstieles längs fünf bis sechs Schuppen wieder zu Tage. Bei den zahlreichen Windungen des knäuelförmigen Darmcanales, die sich fest an den Magen legen, lässt sich nicht ganz sicher angeben, ob die Zahl der Blinddärme sieben oder acht betrage; das Ovarium des untersuchten Weibchens war überdies strotzend mit sehr kleinen Eiern erfüllt. Von Büppel’s citirter Abbildung seines Ch. austriacus , den Kaup kaum mit Becht für verschiedenartig von vittatus hält, weichen unsere Exemplare in der Färbung insofern ab, als die das Auge durchsetzende schwarze Binde beiderseits, die hinter demselben verlaufende aber nur nach vorne weiss gesäumt ist ; ferner dass die Afterflosse nicht blos einen gelben Saum zeigt und übrigens ganz Fisch e. 101 schwarz ist, sondern dass, wie Blee leer angibt, das tiefe Schwarz längs ihrer Basis, so wie bei der Dorsale oben und unten hellgelb umsäumt ist und hierauf eine breite schwarzbraune Binde folgt, die fast bis an den schmalen hellgelben Flossensaum reicht, dessen Blee her nicht erwähnt. Die Caudale wird nur in der Mitte von einem schwarzen verticalen Bande durchzogen, während Basis und Saum der Flosse hellgelblich erscheinen. 6. Art CHAET. DECUSSATUS C. V. Wenngleich Ivaup und Günther diese Art für gleich mit Chaet. pictus Forsk. und Ch. vagabundus Bennet (Fish, of Ceylon, pl. 7) erklären, so kann ich meinerseits ihnen hierin nicht beistimmen. Zweifellos erscheint mir nur, dass Klein ’s Fig. 2 auf Tab. 9 und Kussel’s Fig. 83 dem Ch. decussatus C. Y. ent- sprechen und dass Chaet. pictus Forsk. gleich Chaet. vagabundus Bennet ist. Cuvier-Valenciennes scheinen mir mit Hecht die fünf bis sechs gelben Quer- linien an derStirne zwischen den Augen, die auch B enn et’sFigur so deutlich zeigt, als Unterschied des Ch. pictus Fo r s k. von ihrem decussatus hervorzuheben. Den mir von den Nikobaren vorliegenden Exemplaren fehlt jede Spur dieser Quer- linien, die auch bei Bussel’s Figur nicht angedeutet sind, gleichfalls; und auch Bl eeker hält in seiner Enumeratio den Ch. decussatus nicht für synonym mit pictus Forsk. Ivaup meint zwar, diese leicht im Spiritus verschwindenden Querstreifen könnten keinen Artunterschied zwischen pictus und decussatus begründen, citirt aber noch ßenard’s Fig. 126 als synonym hinzu, welche dagegen von Günther für gleich Chaet. vagabundus Lin. erklärt wird. Aus all’ diesem ergibt sich nur, dass nicht blos die Synonymie, sondern selbst die Berechtigung der Arten bisher noch unsicher ist und wohl so lange bleiben wird, als unsere Kenntniss der Varie- täten noch so ungenügend ist. Länge bei 6". 7. Art CHAET. CHRYSOZONUS K. v. H. C. V. Reg. anim. illustr. pl. 38, fig. 2. Syu. Chaet. guttatus Gron., Gray. - — Ch. labiatus et melannpus K. v. H. C. V. — Coradion chrysozonus K au p. Auch von dieser Art gilt das bei der vorigen Gesagte: die Vergleichung mehrerer Exemplare liefert den Nachweis, dass nicht nur Färbung und Zeichnung, sondern auch anderweitige Verhältnisse variabel sein können. Zunächst zeigen sie die Unverlässigkeit der Ocellen zum Behufe der Artenunterscheidung; so z. B. besitzen zwei Exemplare den weiss umringten Augenfleck an den Gliederstrahlen der Dorsale, bei einem dritten fehlt aber jede Spur eines solchen. Nicht minder 102 Prof. P. K n e r. differiren die dunklen Verticalbinden ; bei einem reicht die unpaarige mediane nur von der Oberlippe bis zu den Karinen, bei zwei anderen fast bis zur Augen- binde. Die vom Beginn der Dorsale über den Deckel zu den Ventralen ver- laufende, breiteste, schwarze Binde ist unterhalb der Brustflossen stets einfach, über ihnen aber öfters gablig in zwei schmälere getheilt. Die dritte von der weichen Dorsale zur Anale herabziehende dunkle Binde ist bald so schwarz wie die vorige, bald graulich oder gar nicht sichtbar; die ihren vorderen Saum bildende weisse Linie zwar bei allen unseren Individuen deutlich , in der oben citirten Fierur dagegen nicht angegeben. Auch der hell umringte schwarze Augenfleck an der Caudalbasis ist von ungleicher Grösse und geht öfters in eine senkrechte Binde über. Endlich reicht die Ocularbinde bald nicht bis an die Kehle, bald setzt sie sich sogar längs der Medianlinie des Bauches fast bis zu den Ventralen fort. Stets sind aber die Centra der seitlichen Schuppenreihen, welche unterbrochene Längs- linien bilden und von denen wohl Gronov’s Benennung guttatus herrührt, von intensiv weisser Farbe, die gerade innerhalb der schwarzen Pectoralbinde am grellsten erscheint. (Fig. 2 auf pl. 38 gibt sie theils zu schwach, theils als bräun- liche Striche an.) Nicht unerwähnt will ich lassen, dass sich bei Untersuchung des innern Baues die beiden Individuen mit einem Augenflecke an der Dorsale als Männchen, das ocellenlose als Weibchen herausstellte. Sollte etwa hierin ein Geschlechtsunterschied liegen, so dürften dann vielleicht als solche auch folgende anzusehen sein. Bei beiden Männchen verschmelzen die linke und rechte Ocular- binde an der Kehle und setzen sich vereinigt am Bauche fort, bei dem Weibchen aber nicht. Ferner ist bei beiden Männchen der hintere Band der Bücken- und Afterflosse mehr abgerundet, beim Weibchen fast senkrecht abgestutzt und endlich reichen die Spitzen der Ventralen bei ersteren bis zum dritten, bei letzterem blos bis zum ersten Analstachel zurück. Länge bis 52/3"; von Java. 8. Art CHAET. OLIGACANTIIUS Bleek. 12—13 D. 6/30 — 31, A. 3/20 . . . Squ. circ. 44, Ap. pyl. 7 (?). 20-21 Die Platax-ähnliche Form dieser Art wird dadurch bedingt, dass die Dorsal- stacheln bis zum letzten rasch an Höhe zunehmen, von den folgenden Glieder- strahlen aber noch übertroffen werden und erst nach hinten die Flosse allmählich niederer wird. Der Vordecke! ist stumpf aber deutlich fein gezähnelt. Länge 4"; von Madras. Fische. 103 Gatt. CII ELM 0 CUV. C h a r. Schnauze in Folge des verlängerten Zwischenkieferstieles rüsselförmig und grösstentheils eine geschlossene Röhre bildend, Mundspalte klein, nicht von halber Rüssellänge, beide Kiefer bis zu den Mundwinkeln mit Bürsten- oder Sammtzähnen besetzt, der obere Augenrandknochen bedornt, Vor- deckel und Schulterknochen gezähnelt; übrigens mit den Merkmalen von Chaetodon. Art CHEL. ROSTRATUS C. V. Exemplare bis zu 5%" Länge von Madras, in allen Punkten völlig überein- stimmend; sehr wahrscheinlich synonym mit dieser Art ist, wie auch Günther vermuthet, Chebno marginatus Rieh. 1) Gatt. HENI OCH US c. v. C h a r. Schnauze kurz oder massig lang , mit steil ansteigendem Stirnprofil und einer Warzen- oder horn- ähnlichen Spitze über jedem Auge, Vordeckel und Schulterknochen gezähnt, der vierte Dorsalstachel verlängert, Schuppen massig gross, Seitenlinie nicht unterbrochen, 5 Kiemenstrahlen, Blinddärme in geringer Zahl, Pseudobranchie sehr gross. Kaup und Günther vereinigen meines Erachtens mit Recht die Gatt. Taurichthys C. V. mit Henichus ; v. Bleeker dagegen behält nicht nur beide Gattungen in seinem Tentamen syst, noch bei, sondern schaltet sogar zwischen sie die Gatt. Ghelmo und Zanclus ein, was sicher nicht zu billigen ist, da nament- lich Zanclus zu wesentlich von den anderen Gattungen abweicht. Art FIEN. VARIUS (= Taurichthys varius C. V. pl. 181). 12—13 D. 11/25, A. 3/17 — 18 . . . Squ. 51-56. Ap. pyl. 7. 24 — 25 Da diese Art in Färbung bedeutend zu variiren scheint und die mir vorlie- genden Exemplare weder mit der citirten Abbildung noch mit Fig. 2 auf pl. 41 des illustrirten Reg. anim. übereinstimmen , so dürfte die nachfolgende Beschrei- bung derselben gerechtfertigt erscheinen , indem sie einen Beitrag zur Kenntniss der Varietäten liefert. 1) Die von mir als Chaetod. truncatus beschriebene Art (Sitzungsber. d. kais. Akad. Bd. XXXIV, Jahrg. 1859) erklärt Günther (II, p. 516) mit Recht für einen Cheimo ; sie trägt in der That alle oben angegebenen Merkmale der Gattung, nur ist in der beigefügten Abbildung die Zähnelung des Vor- deckels und Schultergürtels nicht ersichtlich gemacht, allerdings aber vorhanden. Die nachträglich untersuchte Zahl der Blinddärme dieser Art beträgt 4. 104 Prof. E. Kn er. Die Schnauze beider Exemplare wird von einer schwarzen Binde umgeben, die bis hinter den Mundwinkel reicht und sich nach rückwärts bis zum oberen Augenrand fortsetzt, nach unten aber in eine einfache verschmelzt, welche die Medianlinie bis zum Isthmus einnimmt. Die braune Augenbinde erstreckt sich mit verschwimmendem Hinterrande vom Rücken herab bis etwas unter das Auge; die dritte und vierte beginnen zwischen dem dritten und sechsten Dorsal- stachel als einfache breite Binden, theilen sich aber in der Höhe der Seitenlinie dann gabelig. Ihr vorderer Ast lauft senkrecht gegen den Bauch herab und umgürtet diesen, indem er zugleich die Bauchflossen bis an die Spitzen überzieht. Der hintere Gabelast lauft schief zur Anale herab, allmählich breiter werdend, so dass er die ganze Flosse schwarzbraun färbt. Zwischen beide Gabeläste schiebt sich eine helle Binde ein, die ein Dreieck bildet, dessen Basis den Raum zwischen dem After und der Basis der Analstacheln einnimmt. An die vierte schwarzbraune Binde grenzt nach hinten und oben ebenfalls eine helle, die längs der Basis der weichen Dorsale zum Caudalstiele herabzieht und immer schmäler werdend, am . unteren Rande desselben endet. Aus diesen Angaben ersieht man, dass die Färbung ■ dieser Exemplare insoferne mehr an Henioch. monoceros C. V. pl. 176 mahnt, als 'hier gleichfalls drei schwarzbraune Querbinden vorhanden sind. Dass die über Iden Augen und am Hinterhaupte stehenden Hörner nicht minder an Länge und • Dicke variiren, davon geben auch unsere beiden Exemplare schon Zeugniss. Auffallend ist bei Beiden die reiche Fettablagerung in der Bauchhöhle, die so bedeutend ist, dass sie ohne zu grosse Beschädigung keine weitere Untersuchung des inneren Baues gestattet, nur die Zahl der Blinddärme, die bedeutend lang und dünn sind, konnte ermittelt werden. Länge 6"; ohne Angabe des Fundortes. Gatt. HOLACANTHUS lag. Char. Leib massig compress und hoch, am Winkel des Vordeckels ein langer, kräftiger Dorn, mehr- (meist 3-) spitzige Borstenzähne in den Kiefern, Gaumen zahnlos, Rücken- und Afterflosse hetera- canth, bis gegen den Saum überschuppt, Schuppen dick, einreihig ctenoid (monostich); 4—6 Kie- menstrahlen, Pseudokieme gross, Blinddärme nach den Arten in kleiner oder mittlerer Zahl. 1. Art HOL. SEXSTRIATU S K. v. H., C. V. D. 13/19, A. 3/19 . . . Ap. pyl. 17—18? Bei einem schön erhaltenen Männchen von mehr als 13" Länge und fast 7" Höhe beträgt der Durchmesser des Auges nur 1/5 der Kopflänge, während der Dorn des Vordeck eis deren Hälfte misst. Ausserdem ist der senkrechte Rand des Fische. 105 Vordeckels der Länge nach fein gezähnt und der untere mit fünf längeren Dornen bewaffnet. Die Zähne beider Kiefer sind fast sämmtlich dreispitzig, die beiden Nebenspitzen aber allerdings kurz und daher leicht zu übersehen. Der Iiand des Schultergürtels ist äusserst fein (dem freien Auge kaum sichtbar) und dicht gezähnelt. Die fadig verlängerten Bauchflossen reichen bis zu den ersten Glieder - strahlen der Anale zurück. Die Struetur der Schuppen mahnt an jene der Beryci- den, namentlich Myripristis. Die Seitenlinie lauft ohne Unterbrechung bis zur Caudalbasis fort. Die Haut unter der Mitte aller Rumpfschuppen ist dunkel bläu- lich pigmentirt, da aber die Schuppen selbst gelb sind, so schimmert als Misch- farbe grün durch. Der gliederstrahlige Theil der Dorsale und die Caudale sind dicht mit blauen Punkten geziert , die Afterflosse aber theils mit braunen wellig gebogenen Querlinien , theils mit blauen, dunkel gesäumten , ihr äusserster Saum aber erscheint hell. Der grosse dickwandige Magen und theilweise der Darm sind mit Spongienresten angefüllt, und die Fettanhäufung in der Bauchhöhle ist so reichlich, dass die Zahl der Blinddärme nicht ganz genau sich angeben lässt; die Schwimmblase endet nach hinten in zwei Hörner. Von Java. 2. Art HOL. MESOLEUCOS Lac. C. V. Bl. Taf. 216, Fig. 2. Dass Bloch’s Figur die äusserst zierliche Farbenzeichnung dieser Art nicht anschaulich macht, heben mit Recht schon Cu vier-Valenei ennes liervor, doch auch Bleeker’n gelang dies nur theilweise, indem er die Seiten mit 30 — 40 welligen Längsbinden von bläulicher oder Perlenfarbe geschmückt nennt, während eigentlich nur feine, theils parallele, theils unregelmässige und oft unterbrochene Zickzacklinien die einzelnen Schuppen meist am obern und untern Rande einfassen. Nebst der Augenbinde zieht von der Mitte der Vorderstirn eine breiter werdende schwarzbraune Binde über die Lippen und nimmt an beiden oder blos an der unteren deren ganze Breite ein. Die Zähne dieser Art sind noch deutlicher drei- spitzig als bei Fl. sexstriatus , die Schuppen derber und ihre zu Randzähnen sich vorstreckenden Längsleisten denen von Myripristis noch ähnlicher. Auch der Rand des Schulterblattes ist stärker bezahnt und die Überschuppung der Rficken- und Afterflosse erreicht das Maximum, da selbst die nicht überhäuteten Stacheln an ihrer vorderen Fläche und den freien Spitzen noch beschuppt sind. Der Vor- deckel ist ringsum gesägt und neben dem mehr oder minder langem Winkeldorne ragen beiderseits noch ein bis zwei längere Zähne vor. Die Seitenlinie tritt schwach vor, verläuft aber auch ohne Unterbrechung bis zur Caudale. Den Inhalt des Magens und Darmes bildeten auch hier Spongienreste, deren Kieselnadeln Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. 14 106 Prof. P. Kn er. zum Theile noch unverletzt waren; diese Art besitzt ganz sicher nur fünf Blind- därme. Länge bis 5" 7" , von Java und Singapore. Gatt. SCATOPHAGUS c. v. Char. Leib stark compress, hoch, Schnauze stumpf, Gaumen zahnlos, Vordeckel gezähnelt ohne einen Dorn, vor der ersten Dorsale ein liegender Dorn , nur der gliederstrahlige Theil der Rücken- und Afterflosse überschuppt, Brustflossen kurz , Schuppen klein , mehrreihig ctenoid, 6 Kiemenstrahlen, Pseudobranchie gross, 16—20 Blinddärme. Art SCAT. ARGUS C. Y. 1. D. 10, 2. D. 1/16, A. 4/14. Die in der Ilistoire des poissons bezüglich der Bezahnung enthaltene Angabe: „dents tres fines ä pointe simple,“ kann ich wenigstens für diese Art nicht bestä- tigen, da die Zähne entschieden dreispitzig sind. Erwähnung verdienen noch die grossen Poren an beiden Seiten des Unterkiefers, die ich bei anderen Chaetodonten vermisse, mit Ausnahme der folgenden Gattung, die deren ebenfalls auffallend grosse besitzt. Die Seitenlinie steigt nicht sehr hoch gegen das Bückenprofil an und setzt sich mit leichter Krümmung bis zur Caudale fort. Die Zahl der Blind- därme dürfte innerhalb der angegebenen Grenzen schwanken ; nur beim grössten Exemplare ist eine ansehnliche Kiemendrüse sichtbar. Länge von 21/2 bis über 8"; von Singapoor, Java und Tahiti. Gatt. E PHI PP US cuv. Char. Leib stark compress und hoch, Schnauze stumpf convex, Mund klein mit Spitzzähnen in mehre- ren Reihen, Vordeckel schwach gezähnelt aber unbedornt, vor der Dorsale ein liegender Dorn, der dritte (oder zweite) Dorsalstachel in eine biegsame Spitze verlängert, nur die weiche Dorsale und Anale fast bis zu den Strahlenspitzen überschuppt , Brustflossen kurz , Schuppen mehrreihig ctenoid, 6 Kiemenstrahlen, Pseudokieme klein, wenige Blinddärme ')• Art EPH. FABER C. V. Die Mundspalte reicht bei dieser Art nur bis unter die Karinen, am Unter- kiefer münden jederseits vier grosse Poren; die äussere Zahnreihe in beiden Kiefern x) Wenn v. Bleeker diese Gattung mit Scatophagus und Drepane in eine kleine Gruppe (Subfam. Epliippiformes ) vereinigt und diese der Farn. Pimelepteroidei einverleibt, so hat dies unläugbar Man- ches für sich, wesshalb aber diese Familie dann in seinem Systeme so weit von Chaetodonten entfernt wird, vermag ich nicht recht einzusehen. Finch e. 107 enthält breitere und grössere Zähne und diese zeigen eine Neigung dreispitzig zu enden, doch sind die seitlichen Spitzen oft kaum bemerkbar und werden von der mittleren stets weit überragt. Die Seitenlinie verlauft ohne Unterbrechung; der Darm ist wie bei Ghaetodon vielfach gewunden, die Kiemendrüse gross, Blind- därme konnte ich nur drei finden. Das untersuchte Exemplar war 4" lang und 22/3" hoch. — Von Bio Janeiro. Gatt. DREPANE cuv. Ch ar. Leib hoch und compress, Schnauze kurz, gewölbt, Bürstenzähne mit einfachen Spitzen, Vordeckel am Winkel und unteren Rande deutlich gezähnelt, Suborbitalring hoch, Suprascapula gezähnelt, der dritte Dorsalstachel verlängert aber nicht biegsam, Brustflossen sichelförmig verlängert, Schuppen ganzrandig (von cycloidem Baue) ; 5 Kiemenstrahlen , Pseudokieme fein , Kiemendrüse gross, nur 2 (oder 3?) Blinddärme; Stachelbildung (heteracanth) und Beschuppung der Flossen wie bei der vori- gen Gattung. Art DEEP. PUNCTATA C. V. Dass Drep. longimana C. V. mit punctata gleichartig ist, dafür geben auch unsere Exemplare ganz entschiedenes Zeugniss und es kann höchstens die Frage sein , ob die Farbenzeichnung überhaupt variabel oder vorzüglich vom Alter abhängig sei. Wir besitzen junge Individuen von 2 bis 4" Länge, die sehr stark ausgesprochene dunkle Verticalbinden zeigen, und mittelgrosse, etwas über 5" lange, bei denen diese schon blasser werden, auf ihnen aber senkrechte Beihen schwarzbrauner Flecken und Striche um so schärfer vortreten , und endlich noch ältere Exemplare, bei denen dieBinden ganz verschwunden sind und blos die Punkt- reihen an ihrer Stelle übrig blieben. Hieraus Hesse sich allerdings schliessen, dass die verschiedene Färbung vom Alter abhängig sei, doch führt Günther unter den Exemplaren des brittischen Museums nur junge und halb erwachsene Individuen als solche an, denen Bänder und Flecken fehlen, und blos ältere, die er als gefleckt oder gebändert bezeichnet und es scheint demnach, dass die Färbung nicht nach dem Alter, sondern überhaupt variabel sei. Hiefür sprechen auch Bussel’s 3 Figuren, von denen Nr. 79, Latte genannt, der vcir. punctata entspricht, Nr. 80 und 81 oder Terla A und B aber der longimana oder nicht punctirten Varietät. Dass bei Latte an den Wangen die Schuppen fehlen und die Dorsale mit drei, bei Terla nur mit zwei kurzen Stacheln beginnt, dass die Beschuppung und Färbung der Flossen verschieden angegeben ist und e. A. fällt bei Bussei, dessen Zeichnungen durchwegs nicht auf Genauigkeit Anspruch haben, wohl nicht in’s Gewicht. Unsere Exemplare stammen von Ceylon und Java. u 108 Prof. B. Kn er. GRUPPE SCORPIDINA günth. % Gatt. SCORPIS C. V. Char. Leib compress, ziemlich hoch oder elliptisch, Schnauze kurz, Kiefer, Vomer und Gaumen mit Binden von Sammt- oder Hechelzähnen, in äusserer Reihe beider Kiefer stärkere konische, die ein- zige Dorsale mit 9—10, die Anale mit 3 Stacheln und beide mit 25—27 überschuppten Glieder- strahlen, Kopf beschuppt, Schuppen fein ctenoid, Seitenlinie einfach, nicht unterbrochen, 7 Kiemen- strahlen, zahlreiche Blinddärme, Pseudobranchie massig 1). Art, SCORP. LINEOLATUS n. sp. Taf. V, Fig. 3. Br. 7, D. 9 — 10/25, A. 3/26—27. Corporis altitudo supra p. analis initium 22/3 in longitudine totcdi, oculi diameter 3 in capitis longitudine , praeoperculum circum - serratum , o. praeorbitalis margo inferior insuper 2 spinis armatus , p. caudalis lobus superior elangatus • squamarum centra nigricantia , hinc trunci latera obscure lineolata. Diese Art steht zwar dem Sc. aequipinnis Dich. (Yoy. of Erebus and Terror p. 121) sehr nahe, doch werden für diesen etwas andere Messungen angegeben, der Bewaffnung des Präorbitale geschieht keine Erwähnung und der Vordeckel wird nur am Winkel und unteren Band als fein bezahnt bezeichnet, auch von den verlängerten Caudallapjien und der dunklen Längslinien wird nichts gesagt. Die Körperhöhe bei aequipinnis beträgt fast ys, die Kopflänge 1/i der Totallänge und das Auge ist 3y2mal in der Kopflänge begriffen; bei Sc. lineolatus hingegen beträgt letzteres ys der Kopflänge und diese blos 1/5 der Totallänge. Die Stirn- 0 C uvi er-Valenci enne s fanden diese Gattung einem Platax so ähnlich, dass sie sich versucht fühl- ten, sie für einen solchen zu halten, -wenn sie nicht die ausgedehnte Bezahnung des Gaumens davon abgehalten hätte. Mir läge jedoch, selbst hievon abgesehen, dieser Gedanke schon allein wegen der Stacheln und des Baues der Rückenflosse überhaupt ferne. Bleeker zählt sie hingegen zu seiner Farn. Pimelepteroidei und scheint mir hierdurch die Verwandtschaft viel näher zu treffen, als Günther, der sie abermals mit den Squamipennen vereinigt und als zweite Gruppe derselben mit Beiziehung der neuen Gatt. Atypus ansieht, und auf diese beiden als dritte Gruppe noch die Gattung Toxotes folgen lässt, deren Mundbildung und weit zurückstehende Rückenflosse sie in dieser Verwandtschaft geradezu als Fremdling erscheinen lässt. Fasst man blos die Totalgestalt in’s Auge, so ist diese bei dem zuerst beschriebenen Sc. georgianus C. V., wie pl. 245 zeigt, allerdings ansehnlich hoch, aber noch immer nicht sehr Platax-ahnYuAi , während dagegen Sc. aequipinnis Rieh, und die hier folgende Art auffal- lend an Girella erinnern, die gleichfalls zu Bleeker’s Fam. Pimelepteroidei gehört. Fisch e. 109 breite zwischen den Augen ist etwas geringer als 1, der Abstand derselben vom Schnauzenende 2/3 Augendurchmesser ; die Mundspalte sehr schief, der Oberkiefer reicht bis unter den vorderen Augenrand. Der Gaumen trägt, wie bei anderen Arten fünf Packete von Sammtzähnen und auch das Zungenbein ist mit solchen besetzt. Der V ordeckel ist ringsum deutlich gezähnelt, eben so die Suprascapula und der untere Rand des Präorbitale, der nach hinten zwei längere Dornen zeigt. Der Vorderrücken bildet eine Schneide ; Rücken- und Afterflosse sind ausge- zeichnet heteracanth. Die Stacheln der Dorsale nehmen vom ersten bis zum letzten allmählich an Länge zu, die folgenden Gliederstrahlen aber in entgegengesetzter Richtung ab; doch sind selbst die beiden ersten und längsten nur wenig höher als der letzte Stachel. Das Gleiche findet in der Anale statt, deren dritter Stachel der längste, aber fast um die Hälfte kürzer ist, als der erste und zugleich höchste gegliederte. Die Brustflossen reichen bis zum After, die kleinen, obwohl weiter zurück eingelenkten Ventralen aber nicht so weit; der obere Lappen der tief gabligen Caudale ist etwas verlängert. Die kleinen Schuppen sind fein pleiostich, der ganze Kopf und selbst die Oberkiefer beschuppt. Da die Schuppen leicht abfallen und nur längs der Seitenlinie, so wie bei Sparoiden und Mäniden fester sitzen, so vermag ich ihre Zahl nicht genau anzugeben; doch liegen bei Beginn der Dorsale über der Seitenlinie beiläufig 17 — 18 und unter ihr (von der Ventralbasis aufwärts) bei 30, längs derselben mögen 60 — 70 solche zu zählen sein, auf denen der Seitencanal mit einfachen Röhrchen mündet (doch tritt er keineswegs in alle Schuppen dieser Reihe ein). Die Schlundknochen sind mit Hechelzähnen besetzt, die oberen bilden jeder- seits zwei getrennte ansehnliche längliche Platten, die unteren sind schmal, gleich- falls getrennt und nur mit einigen Zahnreihen versehen. Die Zahl der Blinddärme dürfte ■wohl kaum über 40 betragen, lässt sich aber zufolge des nicht genügenden Erhaltungszustandes nicht genau angeben. Sie sind in zwei kleine, nicht entwirr- bare Quasten verwachsen und mehrere kürzere, feinere münden häufig gemeinsam in einen dickeren ein; dass ihre Zahl, wie dies von Sc. georgianus angegeben wird, „infini“ sei, trifft bei dieser Art keinenfalls ein, allerdings ist sie aber vor- erst „indefini“. Eärbung: Rückenseite dunkelgrau, gegen den Bauch heller, alle Schuppen in der Mitte schwärzlich, daher zahlreiche dunkle Längslinien in der Richtung der Schuppenreihen ; alle Flossen einfärbig; nur die Achsel der Brustflossen tief schwarz. Länge von 6 bis 73/i"; in drei Exemplaren aus Sidney. F I S C II E. BEARBEITET VON DR° RUDOLF I1EIS K. K. PROFESSOR DER ZOOLOGIE ZU WIEN, WIRKLICHEM MITGLIEDS DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN etc. ZWEITE ABTHEILUNG. MIT 6 TAFELN. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. J 5 FAMILIE TRIGLIDAE GÜNTH. Char. (Nach Günth.) Gestalt länglich, compress oder subcylindrisch , Augen meist seitlich, öfters nach aufwärts gerichtet und die Mundspalte dann fast senkrecht; Bezahnung schwach, Sannntzähne meist ohne Hundszähne, einige Kopfknochen bewaffnet, der Suborbitalring mit dem Vordeckel in Gelenkverbindung, Hautgebilde sehr verschieden, 2 meist getrennte Rückenflossen, Bauchflossen brustständig mit weniger als 5 Gliederstrahlen ; 5 — 7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchien, Schwimm- blase oft fehlend. Dieser Charakter ist keineswegs präcis zu nennen und mehrere der ange- gebenen Merkmale sind nicht allgemein gütig, welcher Übelstand mir darin begründet scheint, dass der Umfang dieser Familie meines Erachtens zu gross ist, wodurch sie mir nicht mehr den Eindruck einer natürlichen Einheit macht. Günther sieht sich daher auch veranlasst, die zahlreichen Gattungen abermals in Gruppen zu vereinigen und zwar in vier nach dem Yorbilde Bonaparte’s (Conspect. Syst, ichthyol. Car. Luc. Bonaperte, edit. reform. 1850) und auch in der Benennung derselben nur dadurch von ihm abweichend, dass er für die eine dieser Gruppen nicht den schon von Swainson gewählten Namen Chiridae (den Bonaparte nur in Ghirini umänderte) beibehielt, sondern den erst von Girard später gegebenen Ileterolepidae vorzog. GRUPPE SCORPAENINA. Leib beschuppt oder nackt, der stachelige Theil der Bückenflosse gleich oder stärker ausgebildet als der gegliederte und als die Afterflosse; mit nur wenigen Blinddärmen. 15 114 Prof. R. Kn er. Gatt. SE BASTES c. v. Char. Gestalt compress, Kopf bis zu den Augen beschuppt (oft noch schwach bedornt), Vordeckel bewaffnet, Sammtzähne in den Kiefern und am Gaumen (stets wenigstens am Vomer), Dorsale mit 12—13, Anale mit 3 echten Stacheln, die unteren Strahlen der Brustflossen ungetheilt, Schuppen klein, ctenoid; 7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchie gross ; Schwimmblase meist vorhanden. Art. SEB. MARMORATUS C. V. D. 12/12, A. 3/5, P. 1/8/9 — 10 (simplic.) . . . Ap. pyl. 8 (7). Die Kopflänge ist 3y2 — 2/3mal in der Gesammtlänge enthalten, die Beschup- pung nur tlieilweise am Kopfe und längs der Seitenlinie doppelt. Der Seitencanal mündet durch aufgesetzte knöcherne Röhrchen, jedoch keineswegs an allen in der Längsreihe gelegenen, sondern nur an beiläufig 50 Schuppen; die Pseudobranchie ist von seltener Grösse und junge bis 4" lange Individuen zeigen ansehnliche Folliculi bronchiales. Bei ihnen ist auch der aus dem unteren Ende des Oesophagus in die Schwimmblase führende Verbindungsgang sehr deutlich nachzuweisen. — - Bezüglich der Färbung erscheinen bei unseren Exemplaren ziemlich constant drei grosse rundliche helle Flecken unterhalb der Basis der weichen Dorsale , die Mitte der Brustflossen ist bis zu halber Länge dunkler als die übrige Flosse ge- färbt, die übrigens gleich den anderen Flossen und dem ganzen Rumpfe dunkel gefleckt und marmorirt ist. Brust und Kehle sind bald einfärbig hell, bald mit braunen Wolken besetzt. Länge 3y2 — 7"; von Hongkong, Manilla und Java. Gatt. SCO fi PA EN A ART. C li ar. Kopf breit, schwach compress, mit Dornen bewaffnet, am Hinterhaupte eine nackte Grube, diese wie auch die ctenoiden Schuppen tlieilweise mit Hauptlappen behängt, Sammtzähne in den Kiefern und am Vomer (meist auch den Gaumenbeinen), die eingeschnittene Dorsale mit 12—13, die Anale mit 3 Stacheln, Brustflossen gross, abgerundet, die unteren Strahlen ungetheilt; keine Schwimm- blase. 1. Art. SCORP. BRASIL1ENSIS C. V. I). 12/10, A. 3/5, P. 1/8/10 simpl. . . . Squ. longit. 27 — 30 (perfor.) ’) . . . Ap. pyl. 6. Die Oberseite ist dunkelbraun mit grossen schwärzlichen Wolken gefleckt, die Bauchseite heller, röthlich-weiss , schwarz gefleckt , wie auch die Seiten des fl Auch hier erklärt sich, so wie bei den noch folgenden Arten die kleinere Schuppenzahl, da nur jene gezählt wurden, welche mit den knöchernen Röhrchen des Seitencanales besetzt sind. Fi sc he. 115 Kopfes und der Brustflossen; an den übrigen Flossen wechseln schwarzbraune Flecken verschiedener Grösse regellos mit hellen, oft ganz weissen ab und an der Kehle dunkle mit weissen Querstreifen. Die Schuppen sind zwar ganzrandig, aber von ctenoider Structur, die Stacheln rundlich, jedoch deutlich abwechselnd asym- metrisch. Flautlappen hängen nur längs der Seitenlinie und am Kopfe, von denen die supraorbitalen von ansehnlicher Grösse sind. Die Eierstöcke des Weibchens liegen wie bei Scorjy. scrofa weit vorne und sind klein, die Harnblase dagegen sehr gross. Länge bis 6"; von Bio Janeiro. 2. Art. SCORP. PLUMIERI Bl. Schn. Syn. Rascacio Parra lam. 18. Fig. 1. — Scorp. bufo C. Y. D. 12/10, A. 3/5, P. 1/8/11 . . . Squ. long. perf. 2G — 28, Ap. pyl. 7 — 8. Die Kopflänge misst fast i/3 der Gesammtlänge, in welcher die Körperhöhe 3% (bei Jungen 3%) mal enthalten ist. Schläfengegend , Wangen und Deckel- stücke sind grösstentheils beschuppt, die Leisten und Dornen am Kopfe stär- ker und grösser als bei der vorigen Art, besonders die Nasaldornen, die Flautlap- pen zahlreicher und mehrfach getheilt, namentlich sehen die hinteren supraorbi- talen fast geweihähnlich aus. Kehle und Kiefer ringsum sind ebenfalls mit zahl- reichen Lappen verschiedener Grösse behängt und ähnliche stehen nicht blos längs der Seitenlinie, sondern auch über ihr längs der Dorsalbasis, nur einzelne aber unterhalb jener. Junge Individuen besitzen blos wenige oder selbst keine Hautlappen, und einem jungen Weibchen fehlen auch die Tentakeln über dem Auge. — Bezüglich der Färbung ist diese Art leicht kenntlich, indem die Innen- seite der Brustflossen von der Basis bis fast zur halben Länge tief schwarz und mit grell weissen Punkten und Streifen geziert ist; über die Caudale ziehen abwechselnd breite schwarzbraune und helle Querbinden, die Bauchseite ist ungefleckt. Länom von 4 bis über 7"; von Bio Janeiro. O 7 3. Art. SCORP. CRUENTA Sol and. = Scorp. militaris Rieh. Voy. Ereb. et Terr. pl. 14, fig. 1—2. D. 12/9, A. 3/5, P. 1/5/11 . . . S'qu. long. 25 — 27, Ap. pyl. 8. Ein grosses, aber etwas schadhaftes und fast schuppenloses Exemplar zeigt folgende Verhältnisse: Körperhöhe 3V2mal in der Totallänge und bedeutend geringer als die Kopflänge, die mehr als der letzteren beträgt. Die Leisten und Dornen am Kopfe sind stark, die Hautlappen aber nur in geringer Zahl und 116 Prof. E. Kn er. Entwicklung vorhanden, die supraorbitalen fehlen sogar lind die nasalen sind nicht geweihähnlich verästelt, die Stacheln schwächer als bei der vorigen Art, der zweite anale viel kürzer und mit dem dritten von gleicher Länge und Stärke. Alle Zahnbinden enthalten längere und mehr gekrümmte Zähne, die fast Hechel- zähne zu nennen sind. — Die Färbung stimmt wesentlich mit Richards on’s An- gaben und Figur überein, nur erstreckt sich der schwarze Saum des hinteren Theiles der ersten Dorsale über eine grössere Zahl von Stacheln, er beginnt näm- lich zwischen dem sechsten und siebenten und endet vor dem eilften Stachel. Auch ist die Grundfarbe im Ganzen heller, die Zahl der dunkelbraunen Flecken geringer, der Bauch ganz ungefleckt, die Innenseite der Brustflossen aber mit grossen schwarzen Flecken geziert, während an der Aussenfläche nur kleine Punkte zerstreut stehen und über die Strahlen graue mit weissen Streifen abwech- seln. — Der sehr ausgedehnte Magen reichte fast bis zu Ende der Bauchhöhle und war von Fischresten , unter denen der noch unverdaute KojDf eines ansehn- lichen Clupeiden sich erkennen liess, strotzend erfüllt. Länge über 11" (Richardson’s Exemplar mass nur 6"); von Neuholland. 4. Art. SCORP. BANDANENSIS Blk. D. 12/8, A. 3/8 .. . Squ. long. perf. 2 4. Obwohl Günther diese Art für synonym mit Scorp. haplodactylus Blk. erklärt, so glaube ich sie doch mit obiger Benennung belassen zu sollen, da das vorliegende Exemplar von Bleeker selbst damit bezeichnet wurde und es auch von Günthers Angaben in sofern abweicht, als die ganzen Wangen und Deckel- stücke (nicht blos das obere Ende des Deckels) beschuppt sind. Ferner scheinen sämmtliche Brustflossenstrahlen noch ungetheilt, indem die gablige Theilung der mittleren Strahlen erst angedeutet ist und die fest an einander liegenden Gabel- zweige noch eine scheinbar einfache Spitze bilden. Dies dürfte aber wohl nur Folge der Jugend sein und die gablige Theilung der Strahlen auch bei dieser Gattung (sowie bei Cottus ) erst mit dem Alter weiter schreiten. — Die Gaumen- beine sind wie bei den vorigen Arten zahnlos,- der Vomer aber bezahnt; der zweite Analstachel zeichnet sich durch Länge aus. Länge 2"; aus Java. 5. Art. SCORP. OXYCEPHALÜS Blk'. Syn. Scorp. cirrhosa C. V. ? und Schleg. Faun, jap on. pl. 17, fig. 2 — 3. Indem ich Bleeker’s Benennung dieser Art oben ansetze, will ich nur da- durch andeuten, dass unsere Exemplare ganz sicher derselben entsprechen, wäh- rend ich nicht mit gleicher Bestimmtheit für deren Gleichartigkeit mit Scorp». Fische. 117 cirrliosa C. V. mich, aussprechen kann. Dagegen glaube ich aber bezweifeln zu dür- fen, dass die oben genannte Art synonym mit Scorp. barbata Rüpp. (Neue Wirbelth. Taf. 27 f. 1) ist, und schliesse mich der Ansicht von Bleeker’s an, der ganz be- stimmt sich ausspricht: vScorp. cirrliosa C. Y. et harbata Rüpp. affines sunt , sed satis distinctae u, und auch noch in seiner Enumeratio di Perca cirrhosa Thunb. = Scor- paena cirrliosa C. Y. und seinem Scorpaenopsis cirrliosus setzt, als davon verschie- dene Art aber Scorp. oxyceplialus anführt. D. 12/9 — 10, A. 3/5, P. 1/5X)/12 . . Squ. long. 45 (perfor. 25); Ap. pyl. 4 (2 — 2). Die Kopflänge beträgt etwas weniger als x/3, die Körperhöhe nicht 1/i der Totallänge und verhält sich daher vielmehr wie bei Schlegel’s Figur als jener von Rüppel’s Sc. barbata , ein Umstand, der bei der fast durchgängigen grossen Genauigkeit dieses verlässlichen Forschers nur zur Unterstützung der oben geäusserten Ansicht beitragen kann. Bei völliger Übereinstimmung unserer Exem- plare mit Bleeker’s Angaben halte ich eine weitere Beschreibung für unnöthig und bemerke blos bezüglich der Färbung, dass alle Individuen an der stacheligen Dorsale zwei schiefe schwärzliche breite Binden zeigen , von denen die hintere, dem Saume genäherte als verlängerter Augenfleck gedeutet werden kann. Eine ähnliche Binde zieht auch schief über die Flöhe der folgenden Gliederstrahlen; die Innenseite der Brustflossen ist an der Basis braun gefleckt, übrigens nicht dunkler als die Aussenfläche. Liegt in neun Exemplaren von 4 — G1//' Länge vor; aus Hongkong und Java. 6. Art. SCORP. DIABOLUS ? C. V. Taf. VI. Fig. 1. Ich gebe die Abbildung dieser Art, da ich über die richtige Bestimmung der- selben zweifelhaft bin und sie manches so Eigenthümliche zeigt, dass sie vielleicht auch auf den Rang einer neuen Species Anspruch hat. D. 12/10, A. 3/5, P. 1/6 — 5/10 — 11 . . . Squ. long. perf. 25, Ap. pyl. 5 (3—2). Kopflänge mehr als 1/3 der Gesammtlänge , Körperhöhe 32/s — s/4mal in ihr begriffen, Augendurchmesser nahezu % der Kopflänge, Stirnbreite zwischen den Augen = dem Abstande vom Schnauzenrande = U/2 Augendiameter. Bezüglich der Gruben, Leisten, Spitzen und Dornen des Kopfes stehen unsere Exemplare dem diabolus sehr nahe, wie ihn C u v i er- V al en cienn e s beschrieben, nament- lich in Betreff der beiden Deckeldornen und der Leisten und Spitzen des Augen- x) Bleeker gibt zwar für Scorp. oxyceplialus 7 getheilte Pectoralstrahlen an, doch zeigen die meisten unserer kleinen Exemplare 5 und blos einzelne 6 oder 7, dann aber nur 11 oder 10 getheilte. 118 Prof, li. Kn er. randes. Dagegen fehlen Hautlappen am Oberkopfe gänzlich, am Munde und Un- terkiefer sind deren nur kurze vorhanden, zahlreiche und grössere aber längs des ganzen Rumpfes über und unterhalb der Seitenlinie bis zum Caudalstiele , an den Deckelstücken und der Aussenseite der Brustflossen. — Der Gaumen ist, wie schon bei der vorigen Art, völlig zahnlos. Die Wangen sind theil weise beschuppt, die Schuppen des Rumpfes derb ctenoid. Die Heteracanthie der Flossen gibt sich sehr deutlich durch die rauhen Längsleisten und Furchen kund, die an der stärker ausgebildeten Seite der Stacheln viel mehr vortreten als an der entgegengesetzten ; besonders auffallend ist dies an der Anale, deren zweiter Stachel zugleich länger als der dritte ist. — Bezüglich der Färbung ist für diese Art bezeichnend, dass die Bauchflossen an beiden Flächen schwarzbraun sind, die Brustflossen aber eine grellweisse Innenfläche zeigen , nur mit einem breiten schwärzlichen Saume und einzelnen solchen Flecken nahe der Basis. Ähnlich wird zwar auch die Färbung der Brustflossen von diabolus angegeben, doch scheint sie bei diesem minder ent- schieden und scharf begrenzt zu sein und weicht auch von Richardson’s Figur auf pl. 40 (Voy. Sulph.) ab; ziemlich constant erscheint ein grosser schwarzer Augenfleck zwischen dem siebenten und neunten Dorsalstachel. Ganz eigenthümlich ist jedoch bei allen Individuen dieser Art die Gegend, wo sonst die sogenannte Kiemen drüse liegt; indem daselbst ein ansehnliches aus krausenähnlich gefalteten Hautplättchen bestehendes Anhangsorgan (eine accessorische Kieme?) sich vorfindet, zwischen dessen Blättern man einen grossen länglichen Schlitz gewahrt (Fig. 1 d). Alle übrigen untersuchten Arten be- sitzen an dieser Stelle entweder eine gewöhnliche sogenannte Kiemendrüse mit Schlitzöffnung oder bei manchen ist auch diese kaum angedeutet. Grösste Länge 5ya"; ohne Angabe des Fundortes, wahrscheinlich aber aus der Siidsee (mindestens stammen von daher Exemplare dieser Art, die ich neuer- lichst aus Hamburg erhielt). Gatt. PTEROIS cuv. C li a r. Kopf compress mit Dornen oben und seitlich bewehrt und mit Hautlappen behängt (keine Grube am Hinterhaupt e), Sammtzähne in den Kiefern und am Yomer, mehrere Flossen mit sehr verlänger- ten Stacheln und Gliederstrahlen, Anale kurz mit 3, Dorsale mit 12 — 13 Stacheln, alle Brustflossen- strahlen mit einfachen Spitzen endend (nur die unteren aber wirklich ungetheilt) ; Schuppen cycloid, 7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchie und Schwimmblase gross. Art. PTER. MURICATA C. V. Syn. Pter. miles Cant, et Günth. Nur in einem fast 10" langen Exemplare aus Java vorliegend, dessen Erhal- tungszustand zwar schlecht ist, diese Art aber noch sicher erkennen lässt. Fische. 119 Gatt. SYNANCIDIUM j. Müll. ( Synanceia Bl. Schn, et Cuv. Y. p. p.) C h a r. Kopf sammt allen Höckern und Dornen, Rumpf und alle Flossen mit schlumpiger Haut dick über- hüllt, Sammtzähne in Kiefern und Vomcr, Dorsale mit 13, Anale mit 3 Stacheln, 7 Kiemenstrahlen, Pseudokieme kurzfransig, Schwimmblase klein. Art. SYN. HORRIDUM Gtb. Syn. Scorpaena horrida Bl. Taf. 183 = Synanceia horrido, Bl. Schn, et C. V. D. 13/6, A. 3/5, P. 15, V. 1/5 . . . Ap. pyl. 3. Diese Art ist kenntlich durch die grosse tiefe Grube unterhalb der sehr kleinen Augen (die bei Bloch’s Figur fälschlich in sie hineingezeichnet sind) durch den hohen und breiten Kamm, in welchen die Stirn zwischen den Augen sich erhebt, um dann in den tiefen Sattel am Hinterhaupte abzufallen und endlich durch die grossen warzenähnlichen Tuberkeln , die über die ganze Haut und selbst an den Flossen vertheilt sind und meist an ihrer Spitze eine ziemlich weite Porenmiindung zeigen. Da deren auch längs des in einer knöchernen Röhre verlaufenden Seitencanales besonders lange und weite regelmässig stehen, so dürften sie wohl als Nebenröhr- chen mit diesem Canalsysteme in Zusammenhang- und über die ganze Flaut bis auf die Flossen ausgedehnt sein; wenn sie nicht vielleicht doch blos Mündungen von Schleimsäcken sind. — Von den drei Blinddärmen hängen zwei links, einer rechts; die ziemlich grossen Eiersäcke des untersuchten Weibchens waren nur mit sehr kleinen Eiern erfüllt. Totallänge über 10"; von Java. Gatt. PELOR C. V. C h a r. Kopf und Deckelstücke mit zahlreichen Höckern und Dornen , Rumpf und Flossen mit nackter schlumpiger Haut bekleidet, Mund weit, Sammtzähne in den Kiefern und am Vomer (oft auch den Gaumenbeinen), die 3 ersten Dorsalstacheln durch tiefen Hauteinschnitt von den folgenden 12—14 getrennt, Anale ohne Stacheln, 2 freie steife Gliederstrahlen unter den Brustflossen, ~ (brustständige Ventr.); 7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchien klein. Art. PEL. OBSCURUM C. V. Syn. Scorpaena didactyla Pall. Splcil. Zool. Tab. 4 — Pelor didactylum Gtb. D. 3 -P 14/9, A. 12. Schon Cu vier-Valenciennes bemerken mit Recht, dass alle Pelor-Arten didaetyli sind, daher diese Artbenennung kaum beizubehalten sein dürfte. — Bei No vara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. 16 120 Prof. E. K ner. dieser Art finde ich blos den Yomer querüber bezahnt, die Gaumenbeine nicht. Färbung und Zeichnung scheinen zwar variabel, so z. B. zeigt ein Exemplar an der Innenseite der Brustflossen weisse Flecken und ein lichtes Band, ein zweites dagegen eine fast gleichmässig schwarze Farbe; bei beiden sind aber die Wan- gen mit zwei weissen Flecken besetzt und die hellweisse Zunge ist braun linirt und gefleckt. Länge bis 6"; von Singapore. GRUPPE C 0 T T I N A. Die stachelige Dorsale weniger ausgebildet als die gliederstrahlige und die Anale, Leib nackt oder beschuppt oder mit einzelnen Reihen plattenähnlicher Schuppen bedeckt. *) Gatt. POLYCAULUS GTH. Cliar. Kopf breit, etwas depress mit zahlreichen Leisten, Spitzen und Gruben, Augen klein, nach auf- wärts gerichtet, Deckelstücke bewaffnet, schmale Binden von Sammtzähnen nur in den Kiefern, Dorsale vom Hinterhaupte bis zur Caudale reichend, die 3 ersten stachelähnlichen biegsamen p Strahlen von den folgenden entfernt stehend; Haut nackt, 7 Kiemenstrahlen, keine Pseudo- branchie. Art. POL. ELONGATUS Gth. Syn. Uranoscojpus indicus K. v. Hass. = Synanceia elongata C. V. D. 3 -f- 21, A. 15, P. 14, V. 1/5. C. 11 . . . Ap. pyl. 2 (3 ?). Der ganz guten Beschreibung in der „Hist, des poissons“ füge ich nur bei, dass der Seitencanal in seinem Verlaufe längs des Rückens nur mit wenigen weit von einander abstehenden Poren mündet und sich allerdings durch die Mitte der Caudale bis gegen den Saum fortsetzt. Die „verrues“ sind ebenfalls grosse Poren, die entweder mit dem Seitencanale Zusammenhängen oder wie bei Synanceia Mündungen von Schleimsäcken sind; besonders fallen deren einige grössere hin- b Ohne über den schwankenden Charakter dieser Gruppe mich weiter auszusprechen , erlaube ich mir nur die Bemerkung, dass alle hieher gezählten Gattungen in der Afterflosse nur gegliederte Strahlen besitzen, wodurch sie allein schon so auffallend von den Scorpaeninen abweichen, dass hierin einer der Gründe liegt, wesshalb mir Günth er’s Fam. Triglidae nicht natürlich und zu umfassend erscheint und mir Bleeker’s systematische Anordnung ungleich mehr zusagt. Fische. 121 ter dem Schultergürtel auf, von denen eine in der Achsel der Brustflossen gelegene sich wie ein Porus ymctorabis ausnimmt. — Die Strahlen aller Flossen, mit Aus- nahme der Caudale, sind ungetheilt, die Ventralen wie bei Syncmceici längs des inneren Bandes mit der Bauchhaut verwachsen. Liegt in zwei Exemplaren von 3" Länge vor; aus Hongkong und Java. Gatt. PLATYCEPHALUS bl. C h a. r. Gestalt gestreckt, Kopf und Vorderrumpf breit, niedergedrückt, ersterer mit scharfen Leisten und Dornen bewaffnet, Mund endständig, weit, mit Sammtzähnen in den Kiefern, Vomer und Gaumen- beinen, Augen nach oben gerichtet, 2 Dorsalen, die vordere dünnstachelig mit abgesondertem ersten Stachel, Anale nur mit Gliederstrahlen1), Brustflossen vor den Ventralen eingelenkt, Schuppen ctenoid, Seitenlinie schwach, Kiemenspalte weit, 7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchie gross, keine Schwimmblase. 1. Art. PLAT. INSIDIATOR Bl. Schn. 1. D. 1 -f 7, 2. D. 13, A. 13. Diese Art ist leicht erkennbar durch den äusserst flachen Kopf mit nur schwachen Leisten und Bauhigkeiten, die zwei gleich starken und langen Dornen am Vordeckel, den breiten Baum zwischen den Augen, die schiefen schwarzen Binden über die Caudale und durch die Bezahnung. Der Zwischen- und mehr noch der Unterkiefer trägt eine schmale Zahnbincle, unter denen aber einige Zähne länger als gewöhnlich sind, der Vomer ist nur mit einer sehr schmalen Querbinde besetzt, an den Gaumenbeinen stehen die Zähne gröss- tentheils in zwei Beilien, von denen aber nur eine durch grössere Länge auffällt. Die ausschwitzende (Kiemen-) Drüse gibt sich hier durch Anschwellung mehr als bei anderen Arten kund. Länge von P/2 — 7"; aus Java. 2. Art. PLAT. MALABARICUS C. V. 1. D. 1 -f 8, 2. D. 12, A. 12. Auch diese Art besitzt nur zwei Dornen am Vordeckel, von denen aber der obere länger ist, die Zähne am Vomer stehen hier in zwei getrennten *) Es scheint beachtenswerth, dass alle Acantliopteri mit compressen Stacheln (d. h. heteracanthe) stets auch c o mp r e ss en Kopf nnd Vorderrumpf haben, und dass die depresse Form des Kopfes und Vorderrumpfes nur bei solchen Fischen sich vorfindet, die runde dünne oder geradezu biegsam weiche Stacheln besitzen oder nur gliederstrahlige Flossen, d. h. solche, die ich als Pseudacanthi und Arthropteri bezeichne. 16 * Prof. Pi. Kne r. 1 22 länglichen Packeten. Die Zahl der Schuppen, die wirklich von Röhrchen des Seitencanales besetzt sind, beträgt nur einige 50, zwischen ihnen schieben sich aber, besonders vorne, häufig undurchbohrte ein, die auch von abweichender Form sind; die vordersten 5 — 6 röhrchentragenden Schuppen sind mit einem in eine Spitze auslaufenden Kiele versehen, der den folgenden fehlt. Jedes Böhrchen der Seitenlinie theilt sich gegen den ctenoiden freien Fand in 2 — 3 Äste; die Glieder- strahlen der zweiten Dorsale sind nur doppelt gabelig, jene der Anale polytom getheilt. Grösste Länge 7"; von Hongkong, kleinere Exemplare von Java. 3. Art. PLAT. TENTACULATUS Rüpp. Neue Wirbelth. Taf. 26. Fia. 2. Ein über 10" langes Exemplar von Java stimmt mit Eiippel’s Angaben und Figur so sehr überein, dass ich an der Gleichartigkeit beider nicht zweifeln kann. Ein zweites 11" langes von Singapore steht aber noch näher dem Pl. nematojph- thalmus Gth., beide weichen aber so wenig von einander ab, dass ich vermuthe, sie dürften wohl nur einer Art angehören. Sie stimmen in folgenden Punkten überein. 1. D. 1 -f 8, 2. D. 11, A. 11 . . . Ap. pyl. 7. Der Längendurchmesser des Auges beträgt y5 der Kopflänge , der Abstand von der Mitte des Unterkiefers l2/3 Diameter. Beide besitzen ein langes Ten- takel über dem Auge, ein kurzes an den vorderen Narinen und den Hautlappen unter dem Winkel des Vordeckels; ferner zwei lange und schmale parallele Zahnbinden am Vomer, dieselben Leisten und Dornen am Kopfe, gleich kleine Schuppen, deren Zahl in der Längslinie beiläufig um 30 mehr als bei malabaricus beträgt, und endlich die gleiche Flossenbildung und Fär- bung. Die einzigen wahrnehmbaren Unterschiede sind, dass bei jenem Individuum, welches zumeist dem tentaculatus entspricht, der erste der längeren Dorsal- stacheln wirklich, wie bei Küppehs Figur, der längste von allen ist, während ihn bei dem andern der folgende an Länge übertrifft; doch beträgt die Differenz nicht viel und hat wohl um so weniger zu bedeuten, als bei der Dünne und Bieg- samkeit dieser Stacheln die Spitze derselben leicht abbrechen kann. Dass Büppel für tentaculatus blos 8 Dorsalstacheln angibt, mag vielleicht auf einem Über- sehen des letzten oder 9. beruhen, indem dieser, wie auch bei anderen Arten von den vorhergehenden wieder mehr entfernt steht, sehr niedrig ist und mitunter flach auf der Haut anliegt. Was endlich den Unterschied in der Kopflänge zwischen beiden Arten anbelangt, so hält dieser wohl die Grenzen ein, innerhalb deren auch die Individuen anderer Arten nach Alter und Grösse variiren. — Will man Fische. 123 jedoch die Unterscheidung' dieser zwei Arten festhalten , so würden dann durch die vorliegenden Exemplare auch beide vertreten sein. 4. Art. PLAT. NEGLECTUS Tr o sch. 1. D. 1 -f 7, 2. D. 12, A. 12 . . . AP. pyl. 7 (?). Ein 8" langes Exemplar von Java weicht von Troschel’s Angaben nur durch etwas geringere Kopfbreite ab. Diese Art unterscheidet sich von den frü- heren leicht durch die in Spitzen auslaufenden gekielten Schuppen längs der gan- zen Seitenlinie, deren Zahl hier 54 — 55 beträgt; ferner durch die Bezahnung, in- dem in beiden Kiefern die Zahnbinden breiter, die Zähne selbst aber, wie auch am Vomer und den Gaumenbeinen viel kürzer und feiner sind; am Vomer bilden sie übrigens, wie bei malaharicus zwei gesonderte ovale Packete. (Unter den fünf hier erwähnten Arten ist bei drei die Bezahnung des Vomers so auffallend ver- schieden, dass sie vielleicht zur Unterscheidung und Gruppirung der Arten benützt werden könnte.) 5. Art. PLAT. SC ABER Bl. Schn. D. 9/10, A. 12 . . . Squ. long. 50 — 52. Der Kopf 3y2mal in der Totallänge, der Längsdurchmesser des Auges 4J/3 — y2mal in der Kopflänge, Stirn zwischen den Augen tief concav, nur halb so breit als der Hohendiameter des Auges; der obere Dorn des Vordeckels reicht bis hin- ter die Kiemenspalte, der Vomer ist mit zwei parallelen kurzen Eängsreiken von Zähnen besetzt, die gleich denen der Gaumenbeine, etwas länger als die Sammt- zähne der Kiefer sind, und folglich in der Weise wie bei tentaculatus bezahut. Nur die vorderen Lateralschuppen sind spitz gekielt. Länge Ü1//'; von Ceylon. Gatt. PRIONOTUS LAC. C. V. C li ar. Kopf vierseitig, oben und seitlich gepanzert mit mehreren in Spitzen auslaufenden Leisten, Kiefer, Vomer und Gaumenbeine mit Sammtzähnen, die stachelige Dorsale voii der zweiten und langem gesondert, Anale blos mit Gliederstrahlen, unter den massig verlängerten Brustflossen 3 freie Gliederstrahlen , Schuppen einreihig ctenoid ; Pseudobranchie und Kiemendrüse gross. Art. PRION. PUNCTATUS C. V. 1. D. 9 — 10, 2. D. 12, A. 10 — 11. Liegt nur in 2 kleinen über 3" langen Exemplaren von Rio Janeiro vor. 124 Prof. E. K ner. Gatt. TRIGLA ART. CUV. Char. Gaumenbeine unbezahnt, Schuppen klein, theils ganzrandig, theils ctenoid, übrigens mit den Merkmalen von Prionotus. 1. Art. TR. CAPENSIS C. V. 1. D. 8 — 9, 2. D. 16, A. 15 . . . Ap. pyl. 8. Die Stirn zwischen den Augen leicht concav und einen Augendiameter breit, das Präorbitale nach oben mit einigen Dornen bewaffnet, das grosse Suborbitale mit zahlreichen, feinen fast wagrecht verlaufenden granulirten Linien, weder Kopf** noch Deckelschilder gekielt; am Unterkiefer zahlreiche Poren, die Schuppen sehr klein, ganzrandig, Seitenlinie unbewaffnet; der obere Oaudallappen etwas länger als der untere. — Entfernt man von der stark absondernden sogenannten Kiemen- drüse den Schleimbeleg, so erscheint die Haut daselbst wieder ähnlich blätterig gefaltet wie bei Scorp. diabolus , nur in viel kleinerem Massstabe. Die grosse dick- wandige Schwimmblase wird in der vorderen Hälfte immer durch eine Scheide- wand in zwei seitliche Hälften abgetheilt und jederseits geht ein ziemlich langer Appendix ab, der sich allmählich zuspitzt und der Quere nach einige Einschnü- rungen zeigt. Die hintere Hälfte der Schwimmblase bedeckt ein starker Muskel- beleg jederseits ; vom vorderen breiten und herzförmig eingebuchteten Ende der- selben geht rechts und links ein kurzes, nach vorne gerichtetes Hörnchen ab. — Alle Blinddärme, mit Ausnahme des ersten links gelegenen, sind von ansehnlicher Länge. Was Castelnau (s. Memoir. sur les poiss. de l’Afrique, Paris 1861, p. 5) über die Geschlechtsunterschiede sagt, kann ich nach unseren Exemplaren nicht bestätigen, unter welchen drei Weibchen und zwei Männchen sich vorfinden, die allerdings ausser der Laichzeit gefangen wurden; sie weichen weder in Färbung noch anderen äusseren Verhältnissen ab , bei allen sind die Brustflossen an der hinteren Fläche schwarz mit weissen und bläulichen Mecken regellos geziert, die Strahlen selbst an der Vorderseite hellweiss. Länge von 13 — 16"; von der Capstadt. 2. Art. TR. KUMU Less. Garn. Taf. VI. Fm. 2. Schwimmblase. 1. D. 9, 2. D. 15, A. 15 . . . Ap. pyl. 6 (4 sinistr., 2 dextr.) Weicht von der Fig. 3 auf Tab. 14 in der Faun, japon. und den vorliegen- den Beschreibungen nur ab: durch mehr concave Stirn zwischen den Augen, deren Breite keinen Augendiameter erreicht, stärker granulirte Kopfschilder, etwas grössere, allerdings cycloide Schupipen, einen tief schwarzen grossen Fleck Fische. 125 an der hinteren und unteren Hälfte der Brustflossen, der von weissen Flecken um- geben ist. Die Schwimmblase zeigt eine von der vorigen Art so abweichende Form, dass ihre Abbildung gerechtfertigt erscheinen mag. Das untersuchte Exem- plar war ein Männchen. Länge 11"; von Sidney. GRUPPE CATAPHRACTI güntii. Durch Knochenschilder und gekielte Schuppen völlig gepanzert und mit geringer oder mässiger Zahl von Blinddärmen. Gatt. DACTYLÖPTERUS läc. Cliar. Helm glatt, oben concav, Schnauze kurz, steil abfallend, Suborbitalring durch einen Fortsatz in Gelenkverbindung mit dem Vordeckel, an dessen Winkel und an der Scapula ein langer Dorn, Kiefer mit kuglig abgerundeten Zahnbinden (Gaumen zahnlos); die erste Dorsale mit wenigen stachelähnlichen biegsamen Strahlen , Brustflossen theilweise flügelähnlich vergrössert ; die Schuppen des Rumpfes ctenoid und gekielt, j ederseits der Caudalbasis 2 verlängerte; Kiemenspalte eng; Pseudokieme gross, Schwimmblase kurz, innen in 2 seitliche Hälften abgetheilt ’)• 1. Act. DACT. ORIENT ALIS C. V. Liegt nur in einem nicht 4" langen Exemplare von Tahiti vor. 2. Art. DACT. VOLITANS C. Y. 1. I). 2 + 4,2. D. 8, A. 6, P. 6 -f 14, V. 1/4. Die erste Dorsale beginnt mit zwei isolirten, fast gleich langen stachelähn- lichen Strahlen, die ihrer ganzen Höhe entlang eine eigene Strahlenhaut tragen und scheinbar neben, in der That aber hinter einander stehen, und in der Ruhe sich alternirend nach rechts und links niederlegen. Die sechs gesonderten, aber durch Haut mitsammen verbundenen Strahlen der Brustflossen sind äusserst dicht gegliedert, jedoch ungetheilt und erreichen nicht die halbe Länge der folgenden fliigelbildenden Strahlen, die sogleich von der Basis an in 2 ungleich dicke D Schon Cu v ie r-V al e n c ie nn e s sprachen sich dahin aus, dass diese Gattung (und Cephalacanthus) sich wesentlich von den echten Triglen unterscheide, und ihre Abtrennung als eigene Gruppe, oder nach Gill als Subfamilie erscheint daher weniger befremdend, als dass t. Bleek er sie gleichwohl noch mit den Trigloiden vereinigt lässt. Wenn Gill übrigens die Trigloiden mit den Uranoscopiden und Cottoiden in die Nähe der Gobiiden und Blenniiden stellt, so kann ich ihm auch hierin nur beistimmen, da meines Erachtens alle diese Fische im Systeme von den wahren Stachelflossern entfernt werden sollten. 126 Prof. B. Kner. Äste getheilt, bis über den Saum der Flosse sich fortsetzen, wodurch die Zahl der Brustflossenstrahlen fast doppelt so gross erscheint als sie wirklich ist (nämlich 25). — Die Blinddärme sind in zwei Bündel vereinigt, und da sie in Doppelreihen hängen und an dem untersuchten Exemplare sämmtlich leer waren, so vermag ich ihre Zahl nicht genau anzugeben; ich konnte im Ganzen nur 24 zählen. Eine genauere anatomische Untersuchung dieser Gattung dürfte über- haupt, namentlich bezüglich der Sexual-Verhältnisse noch wünschenswerth sein. Grösste Länge 8"; von Bio Janeiro. FAMILIE TRACHINIDAE günth. Cliar. (nach Günth.) Leib länglich , niedrig, beschuppt oder nackt, Zähne sammtartig, öfters mit spitzen oder konischen vermischt, weder Schneide- noch Mahlzähne, Suborbitalring nicht an den Vordeckel eingelenkt; 1 oder 2 Dorsalen, die erste oder stachelige stets kürzer und weniger als die weiche entwickelt, die Anale der letztem ähnlich gebildet, Bauchflossen meist mit 1/5; Kiemen- spalte mehr oder minder weit , 5—7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchie, keine vorragende Analpapille, meist keine Schwimmblase, keine Blinddärme oder in massiger Zahl. Es dürfte bei näherer Betrachtung dieses Charaktres wohl leicht auffallen, dass weitaus die meisten der angeführten Merkmale theils nicht exclusive, theils nur negative sind, und dass blos hiedurch möglich wurde, dieser Familie jenen Umfang zu geben, welchen Günther ihr zuerkennt. Es findet sich demnach auch weder bei v. Bleek er noch anderen Systematikern eine Familie gleichen Inhal- tes vor, was ebenfalls nicht zu Gunsten ihrer Natürlichkeit spricht. *) GRUPPE TRACHININA GÜNTH. Char. Augen mehr oder minder seitlich, Kopf nicht gepanzert, Seitenlinie fortlaufend, Zwischenkiefer ohne grössere Zähne rückwärts. Gatt. SILLAGO cuv. Cliar. Leib gestreckt, Kopf konisch zugespitzt mit endständigem kleinem Munde, Sammtzälme in den Kiefern und am Vomer, Vordeckel gezähnelt, Deckel bedornt, Kopfcanäle sehr stark entwickelt, 2 getrennte Dorsalen, die erste und kürzere mit 9—12 Stacheln; Schuppen klein, ctenoid, Ventralen brustständig ; 6 Kiemenstrahlen , wenige Blinddärme. J) In der dem III. Vol. des Cataloges als Anhang beigegebenen systematischen Synopsis der Familien der Stachelflosser behält Günther diese Familie bei und bringt sie nur zu seiner achten Divisio : Acanth. cotto-scombtif armes . Fische. 127 Schon Bloch, wie auch sodann Cuvier-Valenciennes anerkannten, dass diese Gattung zufolge der weiten Hohlräume für die Kopfcanäle an Sciänoiden mahne; noch grösser ist jedoch die Mahnung an Aspro , mit welcher sie v. Blee- ker auch in der That als Subfamilie zur Farn. Sciaenoidei bringt, geringer aber meiner Ansicht nach jene an Acerina , mit der sie hingegen Gill ähnlicher findet (Proceed. Philad. Acad. 1861. Dec. p. 502). 1. Art. SILL. MACUL ATA Q. Gaim. Voy. Uran. pl. 53, f. 2. Syn. Sill, bassensis C. V. 1. D. 1 1, 2. D. 19 — 20, A. 1/20 — 21. Bei unseren Exemplaren ist die Körperhöhe stets nahezu 6mal in der Ge- sammtlänge enthalten, von der die Kopflänge etwas über !/4 beträgt. Der Durch- messer des Auges ist bei jüngeren Individuen nur 3y2, bei älteren 4mal in der Kopflänge begriffen. Die meisten zeigen zwei Längsreihen rundlicher schwarzer Flecken an den Seiten des Kumpfes, von denen die untere an das Silberband grenzt und tlieilweise es deckt, die obere aber theilsmit der Seitenlinie zusammen- fällt, theils über ihr liegt; eine dritte Reihe solcher Flecken verlauft oft längs der Dorsalbasis und ein grosser intensiv schwarzer bedeckt gewöhnlich die Basis der Brustflossen, bisweilen auch ein zweiter die Spitzen der vorderen Dorsalstacheln, nur selten reichen solche kleinere Flecken über beide Rückenflossen; mitunter werden aber selbst die Seitenflecken undeutlich; je stärker sie vortreten, desto mehr erinnert die Färbung an Acerina, während andererseits die Mahnung an Aspro durch die dünnen biegsamen Stacheln und durch den Umstand grösser ist, als beide schon zufolge ihrer Anale sich von echten Stachelflossern unterscheiden (bei Sillago ist nur der erste Strahl, öfters noch der zweite, stachelähnlich , un- gegliedert, bei Aspro aber selbst dieser schon gegliedert). — Blinddärme kann ich mit Sicherheit nur zwei zählen , vielleicht hängt aber zwischen ihnen noch ein dritter sehr kurzer. Die Schwimmblase nimmt die volle Länge der Bauchhöhle ein und theilt sich nach hinten in zwei spitze Hörner. Länge von 52/s — 9"; von Java und Manilla. 2. Art. SILL. CILIATA C. V. Reg. anim. ill. pl. 13, f. 2 (gut). 5 — 6 1. D. 11, 2. D. 1/17, A. 2/16 . . . Squ. 63 12 — 11 Die Stirnbreite zwischen den Augen 2y2mal in der Schnauzenlänge , Vor- deckel sehr deutlich gezähnelt, die Höhe der ersten Dorsale fast gleich der Kör- perhöhe; die Hohlräume für die Suborbital- und Inframaxillaräste der Ivopfcanäle besonders weit. Die Färbung erscheint variabel; zwei Exemplare zeigen an bei- Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. 1 <• 128 Prof. B. Kn er. # den Dorsalen mehrere Reiben ansehnlicher brauner Flecke, Kopf, Rumpf und die übrigen Flossen sind ungefleckt, ein drittes dagegen trägt ein ziemlich breites dunkles Längsband von der Basis der Brustflossen bis zum unteren Caudallappen, die erste Dorsale nur dunklere Wolken, die zweite aber 5 — 7 Längsreihen schwärzlicher Flecken. — Ohne Eingeweide. Länge von 7 — 121/a"; von Sidney. 3. Art. SILL. ACUTA C. V. Syn. S. sihama Rüpp. Atl. Taf. III, Fig. 1. 5 1. D. 11, 2. D. 21, A. 1/23 . . . Squ. 68—70. 11 Gestreckter als die vorigen (Höbe nur 1/6 der Totallänge), Schnauze spitzer, Stirn breiter, erste Dorsale höher; keine dunklen Flecken längs der Seiten. Länge von 5 — 11"; von Ceylon und Madras. Gatt. BOVICHTHYS c. v. Char. Kopf hoch und breit, Stirn abschüssig, Mund endständig, horizontal, Sammtzähne in Kiefern, Vomer und Gaumenbeinen , Augen dem Scheitel genähert, Deckelbedornt; 2 gesonderte Dorsalen, die erste mit stachelähnlichen biegsamen Strahlen, in der Anale ein Paar der letzteren Strahlen gesondert, dicker und länger, Ventralen kehlständig; Haut nackt; 7 Kiemenstrahlen, keine Schwimmblase. Diese Gattung macht nicht nur im Ganzen den Eindruck eines Cottoiden, sondern stimmt überhaupt sovielfach mit diesen überein, dass v. Bleeker sie meines Erachtens mit Recht der Familie Gottoidei beizählt, und zwar zunächst der Gattung Cottus stellt, zu der sie ohne Zweifel in näherer Verwandtschaft steht, als zu SiUago. Art. BOV. PSYCHROLUTES? Günth. Catal. Vol. II, p. 250. Taf. VI. Fig. 3 und 3 a. Magen sammt Blinddärmen. 4—5 1. D. 8, 2. D. 19 — 20, A. 14 — 15, P. 2 /8/5, V. 1 /5, C. 13 . Ap. pyl. 9. 4—5 Die Körperhöhe bei Beginn der ersten Dorsale beträgt fast ]/5, die Kopf- länge bis zur Spitze des Deckeldornes 3/s der Körperlänge (ohne Caudale) , die Breite des Kopfes zwischen den Deckeln nahezu 3/4 seiner Länge und eben so der Durchmesser des Auges, dessen Abstand von der Schnauzenspitze mehr als einen, vom andern Auge etwas über 1/2 Diameter misst. Die Stirn zwischen den Augen ist nur leicht vertieft; die obere Hälfte des Auges wird grösstentheils von der sich unmittelbar fortsetzenden gefärbten Kopfhaut wie von einem Augenliede Fi sehe. 129 bedeckt, dass dann durchsichtig werdend, den übrigen Augapfel überzieht. Der dicke und spitze Dorn des Deckels reicht bis unter den dritten oder vierten Dor- salstachel zurück und stellt sich wie bei Cottus bei Hebung des Deckels schief nach rück- und aufwärts. Die Gaumenbeine tragen wie der Vomer und die Kiefer eine Binde von Sammtzähnen. Die erste Dorsale enthält nur stachelähnliche biegsame Strahlen und bleibt nie- derer als die zweite, deren längste Strahlen derCaudale gleichkommen und sämrat- licli mit Ausnahme des ersten gegliedert und getheilt sind. In der Afterflosse sind dagegen alle Strahlen gegliedert aber einfach und nur die zwei letzten getheilt; wahrhaft bezeichnend für diese Gattung ist aber, dass der eilfte und zwölfte Strahl nicht blos verlängert und dicker, sondern auch nicht durch Flossenhaut mit den übrigen verbunden sind. Denn diese lauft schon am zehnten Strahle steil bis nahe gegen die Basis des eilften herab, und am eilften und zwölften bildet sie an diesen nur einen sehr schmalen Saum rückwärts, so dass sie hiedurch zu völlig isolirten Strahlen werden. Der dreizehnte, gleichfalls noch verdickte und zugleich längste von allen, hängt aber wieder mit dem vier- zehnten durch eine complete Strahlenhaut zusammen. Von den fünfzehn Strahlen der Brustflossen sind die untersten fünf verdickt und enden in einfache gekrümmte Spitzen (öfters erscheint auch der unterste Ast des sechsten bereits gablig geteil- ten Strahles noch verdickt) ; dessgdeichen bleiben die zwei oberen oder ersten einfach und sind zugleich die kleinsten und schwächsten; die mittleren, sämmtlich geteilten und längsten, reichen bis über den Anus zurück, die Ventralen aber nicht einmal bis unter die Spitze des tiefsten Pectoralstrahles ; die Caudale ist ab- gerundet (nicht abgestutzt). Von den Poren des Seitencanales gehen alternirend schief nach auf- und abwärts kurze gerade Nebenröhrchen ab, wodurch der Ver- lauf desselben als Zickzacklinie erscheint. Die Kopfcanäle senden an allen Zweigen zahlreiche, unter rechten Winkeln abgehende kurze gerade Nebenröhrchen aus, die vor den kleinen und einfachen Narinen zu förmlichen Bäumchen sich ver- ästeln. — Sowohl die Pseudobranchie , wie die sogenannte Kiemendrüse sind gross, der letzte der vier Kiemenbogen ist völlig mit der abschliessenden Haut der Kiemenhöhle verwachsen. Die meisten unserer zahlreichen Exemplare erscheinen (in Spiritus) gleich- massig braun, am Kücken dunkler, am Bauche heller; einige besonders wohl erhaltene zeigen aber fast wie Kichardson’s Bov. variegatus (Ereb. & Terr. pl. 34, Fig. 1) vom Kücken herabziehende breite, dunkle, aber verschwimmende Querbinden, 5 — 6 an der Zahl, wie auch am Kopfe dunkelbraune Flecken und Streifen; doch nie ist eine Flosse gefleckt oder gebändert, alle sind eintönig grau- braun, höchstens dunkler gesäumt, die Mitte der Pectoralbasis erscheint mitunter schwärzlich; Kehle und Bauch sind hell, öfters gelblich-weiss ,. niemals gefleckt. 17 0 130 Prof. E. K n e r. Der Magen (Taf. VT, Fig. 3 a in nat. Gr.) bildet einen kurzen, aber weiten Sack und war bei den untersuchten Exemplaren mit Amphipoden und anderen kleinen Crustaceen nebst Fucoidenresten erfüllt; den Pylorus umgeben halbkranz- förmig die dicken und langen Blinddärme, deren rechts 4, links 5 hängen. Der Darm macht mehrere Windungen und erweitert sich als Afterdarm bedeutend; die Leber ist gross und reicht als breiter und langer Lappen links zurück. Die Ovarien bilden geschlossene Säcke und gehen in einen weiten gemeinsamen Eigang über; die Hoden stellen ungleich schmälere, mässig lange Schläuche vor (die Exemplare wurden ausser der Laichzeit gefangen, während der Monate November und December). Die Harnleiter münden in eine länglich - bimförmige, hinter den Sexualorganen liegende Harnblase; eine Schwimmblase fehlt. Grösste Länge 9" ; von der Insel S. Paul. Möglicher Weise entsprechen unsere Exemplare der oben genannten Art Günther’s, obwohl manche Angaben nicht zutreffen, namentlich die Länge der Ventralen, die bei jpsy ehr olutes bis zum Anus reichen sollen; für sicher halte ich aber, dass sie weder mit Bov. diacanthus noch variegatus gleichartig sind. GRUPPE PINGUIPEDINA günth. Char. Kopf und Rumpf mässig compress, beschuppt, Augen seitlich, im Zwischenkiefer meist nach hinten ein stärkerer Zahn , Seitenlinie fortlaufend , Schwimmblase vorhanden. Gatt. L ATI LUS c. v. Char. Gestalt gestreckt, mässig compress, Schnauze kurz steil abfallend (Mullus-ähnlich), Mund end- ständig quer, Kiefer mit Sammtzähnen und stärkeren in äusserer Reihe oder nur einigen hundszahn- ähnlichen (Gaumen zahnlos), Augen gross, nahe dem Scheitel, Deckel bedornt, nur 1 Dorsale mit wenigen dünnen Stacheln und zahlreichen Gliederstrahlen , Anale lang ohne Stacheln , Deckelstücke und Rumpf klein und ctenoid beschuppt; Seitenlinie fortlaufend, Ventralen brustständig, 6 Kiemen- strahlen, Pseudobranchie, wenige Blinddärme. Art. LAT. JUGULARIS C. V. pl. 279 (gut). D. 4/28 — 29, A. 1/22 — 23 . . . Squ. lat. ultra 70. Ap. pyl. 4. Körperhöhe 5x/3 , Kopflänge 4mal in der Gesammtlänge enthalten, Auge 3y2mal in der Länge des Kopfes, Abstand beider Augen 2/3, von der Schnauzen- spitze 1% — % Diameter, Kiefer gleichlang, die ganze äussere Zahnreihe stärker als die inneren, kein grösserer rückwärts; Deckel mit 2 flachen Dornen, von denen Fisch p. 131 der untere länger, Vordeckel gekerbt; Caudale gerade abgestutzt, in der Anale ist nur der erste Strahl stachelähnlich, der zweite bereits gegliedert, obwohl noch ungetheilt. An den Seiten des Rumpfes 5 — 6 verschwimmende breite braune Quer- binden mit Wolkenflecken inzwischen und bis nahe zum Bauch hinab; die ersten Dorsalstacheln schwärzlich, die übrige Flosse regellos gefleckt, öfters auch die Caudale. — Die Schuppen sind einreihig ctenoid, die Kiemendrüse ziemlich gross ; von den 4 kurzen, weiten Blinddärmen hängen 2 rechts, 2 links. Länge von 5 — ö1//'; von Chili durch v. Frauenfeld. FAMILIE GÜNTH. C h a r. Gestalt länglich-compress, Mund endständig mit Sammtzähnen und öfters nebstbei längeren Fang- zähnen (Gaiunen zahnlos), Deckelstücke bewaffnet, 2 mehr oder minder gesonderte Dorsalen , die erste dünnstachelige viel kürzer als die zweite; Anale mit 1—3 Stacheln, Ventralen brustständig; Kopf und Rumpf ctenoid beschuppt, Seitenlinie sich bis zur oder über die Caudale erstreckend, Kopfcanäle weite Hohlräume bildend; Pseudobranchie klein oder verdeckt, Schwimmblase, wenn da , meist mit seitlichen Anhängen , Blinddärme in kleiner oder massiger Zahl. Gatt. UM BR INA civ. Char. Schnauze gewölbt, den Zwischenkiefer überragend, Unterkiefer noch kürzer, mit einem kleinen Bartel am Kinn und jederseits 2 grossen Poren, keine Fangzähne, erste Dorsale mit biegsamen (meist 10) Stacheln, Anale mit 1 — 2 dickeren, die senkrechten Gliederflossen klein beschuppt, Seitenlinie bis zum Saum der Caudale sich erstreckend. © 1. Art. UMBR. RUSSELLII C. V. = Umb. Kuhlii C. V. 1. D. 10, 2. D. 1/27, A. 2/7 . . . Squ. lat. 48 — 50, Ap. pyl. 8 (4 — |— 4). Körperhöhe 4-, Kopflänge 4y5mal in der Totallänge, Auge x/4 der Kopflänge, 1 Diameter vom Schnauzenrande und eben so weit vom andern Auge entfernt; alle Zähne gleichlang, Vordeckel schwach gezähnelt, Deckel mit 2 kurzen flachen Dornen. In der Dorsale ist nur der erste sehr kurze Stachel steif, in der Anale der zweite lang und dick, aber gleich dem ersten kurzen völlig symmetrisch. Grundfarbe graulich mit Silberglanz, das schwarze Stirnband undeutlich, die vorderen Dorsal- stacheln aber tief schwarz. — Die Schwimmblase ist mit zahlreichen seitlichen, büschelförmigen Appendices versehen, welche tracheenähnlich in die grosse Blutdrüse sich einsenken, die jederseits entlang der Schwimmblase liegt. Länge von 4 — 672"; Ceylon. 132 Prof. B. Kn er. 2. Art. UMBR. ARENATA C. Y. 7 1. D. 10, 2. D. 1/25, A. 1/7 . . . Squ. lat. circ. 60. Ap. pyl. 8. 7 Kopflänge 4-, Körperhöhe 5mal in der Totallänge, Auge 1/7 der Kopflänge; am Zwischenkiefer längere Spitzzähne in äusserer Reihe, jederseits beiläufig 7 — 8; Vordeckel fein und stumpf gezähnelt. Die Zahl der Lateralschuppen erscheint in obiger Angabe desshalb wieder kleiner als bei Günther, da auch hier wieder zwischen den Röhrchen - tragenden sich häufig intermediäre Schuppen einschieben; übrigens setzt sich die Seitenlinie durch die Mitte der Caudale bis an den Saum auf kleinen Schuppen fort, die hier allerdings nicht mitgezählt sind. Von den 8 Blinddärmen hängen die 4 längeren rechts. Die Ovarien des vorlie- genden Weibchens reichen bis gegen die Basis der Brustflossen vorwärts und ver- künden durch ihren Umfang die Nähe der Laichzeit (wurde im August gefangen). Länge bei 11"; von Rio Janeiro. Gatt. MICRO PO GON c. v. C h a r. Schnauze gewölbt, den Zwischenkiefer überragend, zwischen den 5 Poren des noch kiirzern Unter- kiefers einige sehr kleine Barteln, Vordeckel hinten gesägt, am Winkel bedornt, Deckel mit 2 flachen Dornen, Dorsale mit 10 dünnen, zum Theile biegsamen, Anale mit 2 stärkeren Stacheln, die auf allen Schuppen sich gablig theilende Seitenlinie bis an den Saum der Caudale verlaufend. Art. MICROP. UNDULATUS C. V. Syn. Microjp. lineatus C. V. pl. 119. 7 1. D. 10, 2. D. 1/27, A. 2/7 — 8 . . . Squ. Ap. pyl. 8. 15 Die äussere Reihe im Zwischenkiefer besteht aus merklich grösseren Spitz- zähnen; die längsten Dorsalstacheln, der dritte bis sechste sind zugleich die dünnsten und an den Spitzen biegsam , die Basis der zweiten Dorsale wird von einem Falze kleiner Schuppen überdeckt, die der Anale von einem viel schwä- cheren. Die Kiemendrüse tritt als länglicher Wulst stark vor; übrigens machen die Beschreibung und Abbildung dieser Art in der Hist, des poissons keine weite- ren Angaben nöthig. Länge bis 6"; von Rio Janeiro. Gatt. JOHNIUS BL. SCHN. Char. Schnauze gewölbt, die äussere Zahnreihe in beiden Kiefern stärker und länger, Poren am Kinn ohne Bartel, der zweite Analstachel länger und stärker als der erste, oft sehr dick, die senkrechten Gliederflossen klein beschuppt. Fis che. 133 Da mir ausser dem sehr relativen Merkmale der ungleichen Stärke und Lange der Analstacheln kein wesentlicher Unterschied zwischen Sciaena und Corvina Auct. bekannt ist, so scheint mir auch kein ernstliches Bedenken der Einbeziehung beider in eine Gattung entgegen zu stehen, für welche der ältere Name Bloch- Schneider’s beizubehalten sein dürfte 1). 1. Art. JOHN. DIACANTHUS Cant. Syn. Katchelee Russ. 115 alt, 116 jung. — John, cataleus Cuv., Corvina chaptis C. V. — Sciaena diacanthus Günth. 1. D. 10, 2. D. 1/23 — 24, A. 2 / 7 . . . Squ. lat. ultra 50, Ap. pyl. 9 (5 dext. 4 ein.) Gerade diese Art gibt Zeugniss der schwankenden Abgrenzung von Sciaena und Corvina. Cuvier- Valenciennes selbst zählten sie zu Corvina und hielten folglich die Analstacheln für mässig oder stark und ich gestehe, dass auch ich sie darnach zu Corvina ziehen würde, während sie Günther als Sciaena ansieht. — Unsere Exemplare stimmen zu Rüssel’ s Figuren sehr gut, besitzen aber in äusserer Reihe des Zwischenkiefers einige längere Zähne, die man fast Fangzähne nennen könnte, im Unterkiefer sind sie durchwegs schwächer. — Die mittleren Caudalstrahlen sind bei dieser Art ansehnlich verlängert und die Seitenlinie setzt sich bis an ihren Saum fort. Alle Exemplare, auch das grösste noch, zeigen den Lücken und die verticalen Flossen mit schwarzen Flecken besetzt, Brust- und Bauchflossen dunkelgrau; nur das kleinste 7" lange Individuum lässt noch am Rumpfe 5 breite dunkle Querbinden mit verschwimmenden Rändern erkennen, die bis gegen den Bauch sich erstrecken und von denen die erste quer über den Rücken vor der ersten Dorsale zieht, die zweite unter den letzten Stacheln beginnt, die dritte und vierte unterhalb der zweiten Dorsale und die fünfte am Caudalstiele herablauft. — Die Schwimmblase ist sehr ähnlich wie bei Umbr. Russelii und in der Flist. des poissons pl. 139 gut abgebildet. Grösste Länge F; von Madras und aus offener See, 50 Meilen von Ceylon. 2. Art. JOHN. BELANGERI Cant. Syn. Corvina lobata C. V. — John, et Corvina Kuhlii C. Y. — Corvina Belangeri C. V. ? 7—8 1. D. 9 — 10, 2. D. 1—2/28 — 30 . . . Squ. 48—50. Ap. pyl. 8. 11 — 12 Körperhöhe = der Kopflänge und bei Jüngeren 4y2, bei Alteren nur 4mal in der Totallänge enthalten; das Auge misst bei jenen 1/3, bei diesen % der Kopf- *) Für Ichthyologen, welche an dem Bestände der Ordnung Pharyngognathi festhalten , wäre hingegen von ungleich grösserer Bedeutung, dass sich mitunter Arten vorfinden, die ausgezeichnet pharyngognath sind, wie z. B. Amblodon grunniens Gir. = Corvina osculi C. V. Übrigens kommen auch unter anderen Seiänoiden-Gattungen noch mir bekannte Arten vor, die nicht minder exquisite Pliaryngogna- then sind; z. B. Larimus fasciatus Ho Ihr. 134 Prof. R. Kner. länge und steht 1 Diameter vom Schnauzenrande und eben so weit vom anderen Auge ab (bei Jüngern aber weniger). In beiden Kiefern besteht die äussere Reihe aus stärkeren, jedoch gleichlangen Zähnen; die 5 Poren am Unterkiefer sind gross, die Deckelstücke noch schwächer als bei der vorigen Art bewaffnet. Der zweite Analstachel ist kräftig, aber bei älteren Individuen kürzer als bei jüngeren; der erste Gliederstrahl der Ventralen ist stets fadig verlängert. Die stachelige Dorsale ist vorne schwärzlich, die meisten Exemplare zeigen keine Spur von Querbinden am Rumpfe, nur ein kleines hl/f langes ausgenommen, bei welchem unterhalb der Dorsale noch 5 solche Querbinden sichtbar sind, wie sie von Corv . lobata angegeben werden. Eben so verhält sich die Schwimmblase genau wie bei dieser Art, von der sie auf pl. 139 in der Hist, des poissons abgebildet ist. Ihre vordersten Appendices palmatae reichen bis vor den Schultergürtel an das Gehör- organ und stehen mit einem starken Ganglion in Verbindung, welches auch Ner- venfäden in die sogenannte Kiemendrüse absendet. — Bei einem grösseren ge- schlechtsreifen Weibchen reichten die Eierstöcke bis zur Gegend der Brustflossen- basis und waren mit hirsekorn-grossen Eiern erfüllt. Länge 5x/2 — 7" 8"'; von Java und Manilla. Die Gründe, die mich zur Aufstellung der oben angegebenen Synonyme bewegen, sind folgende: John. Belangen Cant., John. ( Corvina ) Kuhlii C. V. und Bleek, und Corv. lobata C. V. stimmen in allen wesentlichen Punkten und namentlich auch in Form der Schwimmblase völlig überein und weichen nur in solchen ab, die gewöhnlich als Altersunterschiede auftreten, wie deren das sch wan- kende Verhältniss der Kopf- zur Totallänge, der Grösse des Auges, des in der Jugend häufig verschiedenen und oft durch Binden charakteristischen Farbenklei- des sind (der Beschreibung von Corvina lobata C. V. lagen nämlich nur 4 — 5" lange Exemplare zu Grunde). Auch ist es sicher auffallend, dass v. Bleeker der Corv. lobata C. V. gar nicht erwähnt und fraglich lässt, ob John. Belangen C. V. und John. Kuhlii Cant. Blk. synonym seien und dass auch Günther letzteres als zweifelhaft hinstellt. Wesshalb ich hingegen Corv. Belangen C. V. schwerlich für synonym mit Corv. Kuhlii C. V. und lobata C. V. halte, ist darin begründet, weil Cuvier- Valenciennes für Corv. Belangen eine abweichende Form der Schwimmblase angeben. 3. Art. JOHN. SEMILUCTUOSA C. V. pl. 106 (gut). 8 D. 10/30, A. 2/7 . . . Squ. 52 . Ap. pyl. 8? 15—16 Die beiden Dorsalen gehen hier unmittelbar in einander über, indem der neunte Stachel nicht kürzer als der zehnte ist und keine Einsenkung zwischen Fische. 135 beiden Flossen besteht. Der zweite Analstaehel ist stark und lang (fast von :/2 Kopflänge), die Caudale mehr abgerundet, indem der mittlere Stachel nicht ver- längert ist und die Seitenlinie, welche weiter vorne schöne Verästelungen bildet, sich nur über den unteren Caudallappen fortsetzt. Der erste Gliederstrahl der Ventralen ist ebenfalls in einen kurzen Faden verlängert. — Die zahlreichen schief nach auf- und rückwärts laufenden schwärzlichen Streifen und die gleiehfärbiof dunklen Flossen machen diese Art leicht kenntlich. — Die Schwimmblase endet in ein kurzes einfaches Horn (Zipfel) und ist beiderseits der Länge nach mit fin- gerförmig getheilten Anhängen besetzt, die sich tief in die drüsige Masse einsen- ken, welche hier das Ansehen eines Fettkörpers hat und auch von gelber Farbe ist; die vordersten Büschelanhänge reichen ebenfalls bis an das Hinterhaupt. Pseudobranchie und Kiemendrüse sind ansehnlich gross. Länge fast 11"; von Java. Auch diese Art wird auffallender Weise von Bleeker nicht erwähnt. Gatt. OTOLITHUS cuv. C h a r. Gestalt gestreckt, Schnauze schwach gewölbt, stärkere Fangzähne nur oben oder in beiden Kiefern nebst kurzen Spitzzähnen, keine oder blos 2 kleine Poren am Kinn, 1—2 schwache Analstacheln, Schuppen dünn, meist klein. Art. OT. ARGENTE US Iv. v. H. Taf. VI. Fig, 4. Schwimmblase. 7—8 1. D. 10, 2. D. 1/27, A. 2/7 . . . Squ. lat. perf. 53—55. Ap. pyl. G (5?). 11 Körperhöhe 5ys, Kopflänge etwas über 4 mal in der Totallänge, Auge 1/b der Kopflänge; 2 starke lange Hundszähne in jedem Kiefer, Vordeckel schwach bezahnt, Deckel mit 2 spitzen aber flachen Dornen, Oberkiefer bis unter die Mitte des Auges reichend. Die erste Dorsale mit biegsamen Stacheln, der erste anale äusserst kurz, der zweite sehr dünn, nicht halb so lang als der erste Gliederstrahl, an der Basis der zweiten Dorsale ein niederer Schuppenfalz, die zugespitzten Brustflossen über die Ventralen zurückreichend, Caudale mit verlängertem Mittel- strahle, bis zu dessen Spiitze sich die Seitenlinie fortsetzt. Das strahlige Ansehen der Lateralschuppen wird durch die derart auslaufenden Endigungen des Seiten- canales veranlasst; die sehr kleine Pseudokieme liegt verdeckt. Die Form und ausgezeichnete Verzweigung der Schwimmblase und ihrer Anhänge ist aus beifol- gender Abbildung ersichtlich. — Rücken bräunlich, Kopf, Seiten und Bauch sil- berig, nirgends Flecken oder Streifen. Länge 8"; von Java. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. J8 136 Prof. B. Kn er. FAMILIE POLYNEMIDAE GÜNTH. Char. Gestalt länglich, compress, Kopf, Rumpf und alle Gliederflossen mit Schuppen ctenoider Structur bedeckt, Schnauze gewölbt, den Mund überragend, mit weiten Kopfcanälen, Sammtzähne in den Kiefern und am Gaumen, 2 gesonderte Dorsalen, unter und vor den Bauchflossen freie fadig ver- längerte Gliederstrahlen, Seitenlinie über die Caudale sich erstreckend, Kiemenspalte sehr weit, 7 Kiemenstrahlen. Diesen Fischen wurde zwar erst in neuerer Zeit der Rang einer eigenen Familie zuerkannt, jedoch hoben schon Cuvier-Valenciennes hervor, dass sie Merkmale von Sciaenoiden, Percoiden und Trigloiden in sich vereinigen und man könnte noch hinzufügen, dass sie selbst an Familien von Weichflossern mahnen, so z. B. durch Bildung des Mundes und Fettaugenliedes sowohl an Clupeoiden wie Characinen und an letztere noch insbesondere durch die seitlichen Plautlappen an den Dorsalstacheln, doch zeigen sie allerdings, wie auch Gill mit Recht bemerkt, die meiste Verwandtschaft mit den Sciaenoiden und dürften daher in deren Nähe am besten einzureihen sein. Gatt. IM) LYN EMUS pinn. ( Trichidion Klein und Polistonemus Gill.) Char. Kiefer, Vomer, Gaumen- und Flügelbeine mit Sammtzähnen, Vordeckel bewaffnet, die erste Dorsale mit 7—8 schwachen Stacheln, die zweite der Anale gegenüberstehend und mit ihr gleich lang, Caudale gablig; lange weiche Spornschuppen über den Brust- und Bauchflossen, in den erstem sämmtliche Strahlen ungetheilt , keine fransige Pseudobranchie. 1. Art. POL. HEXANEMUS C. V. 5 1. D. 8, 2. D. 1/12, A. 3/13 — 14 . . . Squ. ~*8 . 10 Mit 6 Pectoralfäden, von denen die längsten bis nahe oder zur Caudale rei- chen; der erste dorsale Gliederstrahl misst beinahe Körperhöhe, der längste cau- dale % der Totallänge, von welcher die des Kopfes , selbst bis zum Saume des Deckellappens gerechnet, kaum über ys beträgt. Das Auge, im Durchmesser von % Kopflänge, steht vom anderen Auge 1 PGameter, von der Schnauzenspitze etwas weniger ab. Die Zähnelung des hinteren Vordeckelrandes endet noch oberhalb des Winkels mit einem längeren Dorne. Die Seitenlinie ver- lauft einfach durch die Mitte der Caudale bis zum Saume, ohne sich, wie bei manchen Arten, auf ihr gablig zu theilen. — Ein Axillarfleck fehlt, blos die Fische. 137 Spitzen der ersten Dorsale und der Brustflossen sind schwarz pigmentirt. — Diese Art besitzt keine Schwimmblase und nur wenige Blinddärme, deren Zahl ich aber nicht genau anzugeben vermag; die Ovarien eines untersuchten Weibchens nah- men fast die ganze Bauchhöhle ein. Grösste Länge 52/3" ; von Java. 2. Art. POL. INDICUS Shaw. Taf. YII. Fig. 1. Schwimmblase. Syn. Russell, pl. 184 (nicht gut). — Polyn. uronemus C. V. 7 1. D. 8, 2. D. 1/13— 14, A. 2/12 . . . Squ. 68-70. 12 Mit 5 Pectoralfäden, von denen die längsten zu den Ventralspitzen reichen; Kopflänge grösser als die Körperhöhe und 4y2mal in der Totallänge enthalten (ohne Caudalfaden) , Auge fast ye Kopflänge, Vordeckel mit schief nach hinten gerichtetem, grob gezähnten Bande und einem dickem, aber kaum längeren Enddorne; die zweite Dorsale und Anale sichelförmig aus- geschnitten, Caudale ohne Faden nur wenig länger als die Brustflossen. Färbung gleichmässig dunkelgrau am Kücken, Kehle weiss, Bauchseite silberglänzend, Brustflossen schwarz. Die übrigen Flossen grau mit dunklen Pigmentpunkten. — Die Blinddärme stehen in 2 Bündeln und zwar links 7 längere und weitere, rechts in grösserer Zahl, die ich aber nicht genau angeben kann, da sie alle dünn , leer, in eine Quaste dicht verwachsen sind und mir auch nur 1 Exemplar vorliegt. Die Schwimmblase halte ich einer Abbildung werth, obwohl sie in der Flist. des poissons gut beschrieben ist. Die Zahl der seitlichen Appendices beträgt hier 31 ; das hintere zipfelförmige Ende reicht nur bis unter die Analstacheln, das vordere lauft in einen medianen und mehrere dünnere seitliche Anhänge aus. Linkerseits dringen alle seitlichen Appendices tief in die Muskeln ein, während sie rechts meist sich gablig oder mehrfach verzweigend , auf deren Oberfläche enden ; durch diese Eigenthümlichkeit erinnert die Schwimmblase unwillkürlich an das Tracheen- system bei Gliederthieren ; bis zum Gehörorgan reicht das vordere Ende dersel- ben hier aber nicht. Länge bei 11"; von Madras. 3. Art. POL. LINEATUS Gth. 8 D. 9/13, A. 2/11 . . . Squ. 65 . 13 Diese Art nimmt eine vermittelnde Stellung zwischen plebejus und indicus ein. Der Abstand vom Ursprung der Ventralen bis zur Anale ist bedeutend kleiner als IS * 1 33 Prof, B. Kn er. die Kopflänge; am Winkel des Vordeckels steht, kein grösserer Dorn, kurz in allen wesentlichen Punkten treffen Günther’s Angaben zu, auch reicht der längste der 5 Pectoralfäden nur bis zur Spitze der Bauchflossen. Dagegen verhält sich die Schwimmblase wie bei plebejus, sie ist klein, einfach und ohne seitliche Appen- dices. — Die den Schuppenreihen entsprechenden dunklen Längslinien an den Seiten des Kumpfes sind, besonders an schuppenlosen Stellen sehr deutlich, eben so die weisslichen Ränder der After- und Bauchflossen. Länge 8"; aus offener See 50 Meilen von Ceylon. 4. Art. POL. TETRADACTYLUS Shaw. Russell, pl. 183, — Cuv. Reg. anim. ill. pl. 19, Fig. 1 (beide Figuren nicht gut). 8-9 1. D. 8, 2. D. 1/14—15, A. 2/15 — 16 . . . Squ. 77—80. 12—13 Mit 4 Pectoralfäden, der längste bis zu den Ventralspitzen reichend, Kör- perhöhe etwas geringer als die Kopflänge, die mit Einfluss der Caudale V5 der Gesammtlänge ausmacht ; Auge y5 der Kopflänge. Stirnbreite zwischen beiden 1, Abstand von der Schnauzenspitze weniger als 1 Diameter; Mundspalte etwas über halbe Kopflänge, am Gaumen breite Binden von Sammtzähnen , hinterer V o r- deckelrand mässig convex und fein bezahnt. Die Beschuppung der Flos- sen ist hier eine vollständige und erstreckt sich sogar auf die erste Dorsale und zwar deren Basis und längste Stacheln; auch die Spornschuppen über den Brust- und Bauchflossen sind sehr stark entwickelt, obwohl diese Flossen nicht lang und beide nicht zum After zurückreichen; die Caudale misst hingegen mit ihren ver- längerten Lappen 1/i der Totallänge und bei jungen noch darüber- — Eine Schwimmblase fehlt, die übrigen Eingeweide waren zerstört. Länge von 3 — 10"; von Java. FAMILIE SPHYRAENIDAE ag. Char. Gestalt gestreckt, subcylindriscli , mit Schuppen ctenoider Structur, Schnauze und Mundspalte lang, cömpresse Fangzähne in beiden Kiefern und den Gaumenbeinen (Vomer zahnlos), Yordeckel ganzrandig, Deckel bedornt, 2 gesonderte Dorsalen, die erste den Ventralen, die zweite der Anale gegenüber; 7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchie und Schwimmblase gross, Blindärme zahlreich. Günther zählt dieser Familie nur die Gattung Sphyraena zu, daher mag der aufgestellte Charakter zugleich für sie Geltung haben. Fische. 130 / 1. Art. SPHYR. JELLO C. V. 1. D. 5, 2. D. 10, A. 10 . . . Squ. long. ultra 100. Die geringe Zahl der Dorsalstacheln, ihre Form und Schwäche, der Mangel von Stacheln in der Anale und der Umstand, dass in der zweiten Dorsale oft schon der erste Strahl (wie eben bei dieser Art) an der Spitze gegliedert ist, unterschei- den diese Fische nicht unwesentlich von den echten (heteracanthen) Stach elflossern und bringen sie den Mugiloiden und Scombriden näher, in deren Nähe sie daher neuere Systematiker auch gewöhnlich stellen. Länge 14" ; von Madras. O i 2. Art. SPHYR. BRACHYGNATHUS Blk. Verh. Batav. Genoot. T. 26, Spliyraen. p. 21. 5 1. D. 5, 2. D. 10, A. 2/9 . . . Squ. 80-83. Ap. pyl. 35. 7 Die Kopflänge 32/3mal in der totalen, das Auge 4)4 mal in der Kopflänge, sein Abstand von der Nasenspitze etwas über 2, vom anderen Auge weniger als 1 Diameter, Vor- und Deckel mit rundlichem gekerbten Hautsaume, der winkelig gebogene Oberkiefer nur bis unter die Narine reichend , Unterkiefer verlängert, ohne Anhang. Brust- und Bauchflossen kurz, jene nicht bis unter den Anfang der ersten Dorsale, diese nicht bis an ihr Ende reichend. Im Vergleich zur vorigen Art fällt diese durch die grossen Schuppen auf, namentlich an Brust und Bauch mit einem aus sehr zahlreichen Radien bestehenden Fächer; eben so erinnern die vertic-alen Gliederflossen hier noch mehr durch die stufenförmige und gezackte Gliederung der ungetheilten Hauptstrahlen an Scombriden und Clupeiden, wie auch durch Verlängerung und eigenthümliche Theilung des letzten Strahles in der Dorsale und Anale. — Die Schwimmblase, deren vordere Hörner bis an das Hin- terhaupt reichen , ist durch Sehnen seitlich fest an die Rippen geheftet, so dass diese wohl einen Druck auf sie ausüben können. Hier fällt auch noch mehr als bei der vorigen Art ein fibröser Strang auf, der von ihrer Ventralfläche hinter der gabligen Theilung zur Hinterwand des Ösophagus verlauft und wohl als der obliterirte ehemalige Verbindungsgang anzusehen ist. — Am Pylorus hängen zwei Längsreihen von Blinddärmen, die durch Zellgewebe und Fett verbunden 2 sich zum Tlieile deckende Lappen bilden; in oberer Reihe liegen 20 von links nach rechts an Länge zunehmende, in unterer und theilweise von jenen überdeckt 15 längere Appendices. Die Ovarien nehmen mehr als die halbe Länge der Bauch- höhle ein und sind mit Eiern von Senfkorngrösse erfüllt. — Bei allen jüngeren Exemplaren ist die Caudale deutlich schwarz gesäumt. In 12 Exempdaren von 5 — 13" Länge; von Ceylon und Java. 140 Prof. TL Kner. 3. Art. SPHYR. OBTÜSATA C. V. 1. D. 5, 2. D. 9, A. 1/9 ... Squ. lat. 85. Die Körperhöhe fast 8mal, die Kopflänge 32/3mal in der Totallänge, Auge kaum mehr als 1/5 der Kopflänge, nur zwei Diameter von der Nasenspitze ent- fernt; die Bauchflossen vor der ersten Dorsale eingelenkt, diese über den Spitzen der Brustflossen beginnend; die Schwimmblase endet vorne, wie bei jello in dün- nere Hörner als bei brachygnathus. Länge 5 — 11"; von Java und Hongkong. FAMILIE TRICHIUR1DAE günth. Chat. Gestalt verlängert, sehr compress oft bandförmig, nackt oder klein beschuppt, Mundspalte weit, starke Fangzähne in den Kiefern oder am Gaumen, Rücken- und Afterflosse lang, vielstrahlig, Bauchflossen, wenn da, brustständig; Kiemenspalte weit, 7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchie, Schwimmblase und Blinddärme v). Gatt. TRICHIURUS LINN. Char. Gestalt bandförmig, Schwanz spitz auslaufend, ohne Flosse, die sehr lange Dorsale nur mit einfachen biegsamen (ungegliederten und ungeteilten) Strahlen, statt der Anale kurze stachelähnliche Dornen, Fangzähne in den Kiefern, Gaumenbeine bezahnt (Vomer zahnlos), Haut nackt, silber- glänzend. 1. Art. TRICH. HA UM ELA Bl. Schn. D. 133—140. RusseFs Figur 41 unter dem Namen Savala bezieht sich auf diese Art, welche sich durch bedeutend grösseres Auge leicht von Tr. savala unterscheidet, indem es fast genau die halbe Kopfhöhe einnimmt und x/5 — x/6 seiner Länge misst. Bauchflossen fehlen hier gänzlich und von einem stacheligen und weichen Porsaltheile kann keine Rede sein , da alle Strahlen einfach gliederlos und bieg- sam sind; die vorderen der zahlreichen die Anale vertretenden Dornen sind flach mit nach hinten gekehrter Spitze, alle folgenden bilden aber ähnliche Schneiden 1) Wenn ich auch nach Günther’s u. A. Vorgänge diese Familie hier einreihe und ihre verwandtschaft- lichen Beziehungen zu den folgenden Scombriden gleichfalls nicht verkenne, erlaube ich mir doch aber- mals hinzuweisen, dass diese Fische nicht minder in Relation zu den Taenioiden und Blenniiden stehen, und auch nicht füglich meiner Ansicht nach für wahre Stachelflosser gelten können. (S. meine Abhandl. Uber den Flossenbau in den Sitzb. d. kais. Akad. d. Wissensch. Bd. XLII, S. 255.) Fische. 141 wie bei Stromateus und erstrecken sich weiter am Schwänze zurück als die Dor- salstrahlen. — Die ganze Rückenflosse ist breit dunkel , fast schwarz gesäumt. Die Zald der Blinddärme beträgt beiläufig 24 , doch vermag ich sie nicht genau anzugeben, da auch unsere Exemplare, wie gewöhnlich, innen schlecht conservirt sind. Die Schwimmblase lauft nach vor- und rückwärts spitz aus und reicht bis über den Anus zurück. Länge von 10 — 27"; von Java und 50 Meilen von Ceylon aus offener See. 2. Art. TRICH. LAJOR Bleek. Scheint in der That eine von der vorigen verschiedene Art, da die Länge des Kopfes weniger als 1/8 der Gesammtlänge beträgt und auch die Schnauze kürzer als bei haumela ist, nämlich nicht die Länge von zwei Augendurchmessern erreicht; übrigens stehen sich beide Arten jedenfalls sehr nahe. Länge 10 bis über 11"; von Manilla. 3. Art. TRICH. LEPTURUS Linn. Körperhöhe in der Gegend der Brustflossen 1/17, Kopflänge bis zum Saume des häutigen Deckels nahezu 1/8 der Totallänge, Augendurchmesser = y, Kopf- höhe, Stirnbreite zwischen den Augen 1 , Abstand von der Schnauzenspitze 2y.2 Diameter; die Dorsale mit hellgrauem Saume. Länge 14 und 15"; von Rio Janeiro. FAMILIE SCOMBRIDAE günth. Cliar. Mit glatter silberglänzender Haut oder mit dünnen ganzrandigen Schuppen bedeckt, die stachelige Rücken- und Afterflosse viel weniger als die gliederstrahlige entwickelt, oft verkümmert oder die Stacheln gleich den letzten stets polytomen Gliederstrahlen (Flüsschen) freistehend, Schwanzstiel häufig mit seitlichen Kielen und tief gabliger Caudale, Deckelstücke glatt, die weite Kiemenspalte knapp schliessend; mehr als 24 Wirbel und meist zahlreiche Blinddärme 1). ') Meinem Vorsätze getreu nehme ich zwar diese Familie im Sinne und Umfange Günther’s, bekenne aber, dass sie mir einerseits noch immer zu weit, anderseits aber zu eng begrenzt erscheint, daher auch allgemein gütige positive Merkmale für den Charakter derselben äusserst schwierig aufzufinden sind. Werden die Stachelflosser in der Weise aufgefasst, wie von Cu vier und auch von Günther und zugleich als höhere systematische Einheit (etwa als Ordnung) anerkannt, dann sind die Scombroiden im Sinne Cuvier’s (als Familie), von allen anderen ähnlichen grösseren Gruppen oder Familien Cuvier’s (den Percoiden, Sparoiden, Sciaeniden , Chaetondonten , Labroiden u. s. w.) wenigstens negativ gut abzugrenzen. Indem hingegen Günther Cuvier’s Scombroiden in 4 Familien auflöst, fühlt man einerseits doch, dass zwischen ihnen ein verwandtschaftlicher Verband besteht, durch den 142 Prof. E. Kn er. GRUPPE SCOMDRINA. (Nach Günther.) Günther gibt als Merkmale dieser Gruppe nur an: die stachelige Dorsale gesondert und schwächer als die weiche entwickelt; Gestalt länglich, ohne oder mit kleinen Schuppen. Schärfer begrenzt erschiene der Charakter durch folgende Merkmale: Zwei gesonderte Dorsalen und Flüsschen, Leib spindel- förmig mit dünnem seitlich gekielten Schwanzstiele und tief gabe- liger Caudale, unbewaffneter Seitenlinie und kleinen, die Flossen nicht überziehenden weichen Schuppen oder un beschuppt. — Bei Aufstellung dieses Charakters fielen dann nur die Gattungen Kaucrates , Elacate, Echeneis (und wahrscheinlich auch ETypsiptera ) weg, die auch weder Cuvier- Yalenciennes ihrem ersten Tribus, noch Bleeker seiner Familie Scomberoidei , beizählen und zwar meines Erachtens mit gutem Grunde. (Satt. SC OMB ER ART. Char. Mundspalte weit, Kiefer (oft auch der Gaumen) fein bezahnt; Dorsalstacheln schwach, 5—6 Flüss- chen hinter der zweiten Dorsale und der Anale, Caudalstiel jederseits mit 2 Leisten, Leib klein beschuppt; 7 Kiemenstrahlen, meist zahlreiche Blinddärme , Schwimmblase, wenn da, einfach. 1. Art. SC. LOO C. V. 1. D. 10, 2. D. 12 — 13 -f 5, A. 1 / 1 1 + 5. Kopf länger als hoch, 4y2 — 2/3mal in der Gesammtlänge und nur etwas gerin- ger als die Körperhöhe ; Länge der Caudale 1/6 der totalen. — Unsere nur kleinen Exemplare zeigen zwar sehr deutliche Spitzzähne in den Kiefern, aber keine am Gaumen, und Cuvier-Valenciennes vermissten sie daselbst auch bei grösseren Individuen; eine Schwimmblase ist vorhanden. Länge 4 — 6"; von Java und Manilla. 2. Art. SC. KANAGURTA Cuv. I. D. 10, 2. D. 1/11 -f 5, A. 1/ 11 -f 5. Körperhöhe grösser als die Kopflänge und 32/3 — 3/4, letztere 4 — 4y4mal in der Totallänge enthalten, somit fast genau mit Bleeker’s Angaben stimmend sie sich von allen übrigen Stachelflossern unterscheiden lassen, anderseits aber, dass trotzdem auch innerhalb dieser 4 Familien wieder manches Heterogene sich vorfindet, das den einheitlichen Charakter derselben beeinträchtigt. Fis c he. 143 (Verb. Batav. Genoot. 24 T. Makreel. p. 34). Zähne am Vomer und den Gaumen- beinen sind auch hier nicht zu erkennen. Unterhalb der Dorsalbasis ist eine Reihe dunkler Flecken sichtbar, die Dorsale bisweilen dunkel gesäumt. Länge bis 51/,"; von Java. 3. Art. SC. MICROLEPIDOTüS Rüpp. N. W. Taf. 11, Fig. 2 (sein- gut). 1. D. 10, 2. D. 12 + 5, A. 1/11 + 5. Kopflänge gleich der Körperhöhe und beide fast % der Totallänge er- reichend; Caudale auffallend klein; Zähne am Gaumen sind auch hier noch nicht wahrzunehmen. Die grösseren Schuppen an der Brust sitzen noch fest, die Klein- beit der übrigen, meist abgefallenen ist aus den rückgelassenen Spuren erkennbar; die dunklen Fleckenreihen längs des Kückens sind noch deutlich; die Schwimm- blase reicht bis zu Ende der Bauchhöhle. Länge 4 bis über 5"; von Hongkong und den Nikobaren. Gatt. CYBiUM cuv. Cli ar. Mundspalte weit, Kiefer mit einer Reihe compresser starker Fangzähne, Gaumen durch feine Zalin- binden rauh, beide Dorsalen nahezu gleich lang und fast sich berührend, 7—10 (selten weniger) Flüsschen hinter der Rücken- und Afterflosse, Caudalstiel mit einem Längskiele zwischen 2 schiefen Leisten, Caudale tief gabelig, Haut nackt oder mit kleinen abfallenden Schuppen besetzt. 1. Art. CYB. GÜTTATUM C. V. 1. D. 17, 2. D. 17 — 18 + 9, A. 17 + 10 oder 18 + 9. Unsere Exemplare stimmen bezüglich der Messungen mehr mit Bleeker’s als Gtinth er’s Angaben überein, aber auch gut zu Schlegel’s Fig. 2 auf Tab. 53 Faun, jap) cm. Die Körperhöhe ist nämlich fast nur 3/6 der Totallänge und gerin- ger als die Kopflänge, die beinahe 1/5 derselben ausmacht und von der das Auge % — % beträgt; der Oberkiefer reicht bis unter den hinteren Augenrand. Rücken und Seiten des Rumpfes sind mit dunklen Flecken verschiedener Grösse besetzt, die theils verschwimmen, theils in quere Halbbinden verschmelzen, theils auch Zeichnungen Avie bei C. nipjhonicum bilden. Die Zahl der Flüsschen Amriirt nach der Strahlenzahl, indem die letzten, bereits polytomen Strahlen bald durch Haut noch mitsammen verbunden bleiben, bald schon abgetrennt sind. — Die Schwimm- blase ist rudimentär; der spitz endende Magensack nimmt fast die ganze Länge der Bauchhöhle ein und bei einem kaum 10" langen Exemplare fand ich nicht nur denselben ganz mit Caridinen erfüllt, sondern noch im Schlunde und Öso- phagus einen Gerres punctatus. 1!) No vara-Expedition . Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. 144 Prof. R. Kn e r. Ich halte gleichfalls wie Günther für nicht unwahrscheinlich synonym mit dieser Art Cyb. niplionicurn C. Y. Faun, japon. pl. 53, f. 2. 2. Art. CYB. KONAM Bleek. Syn. Konam Euss. pl. 135; — Cyb. Commersonii? C. V. 1. D. 17, 2. D. 16 -f- 10, A. 16 -f 10. Körperhöhe — der Caudal- oder x/6 der Totallänge, in welcher der Kopf 42/3mal begriffen ist; der Unterkiefer ist entschieden kürzer als der obere. Indem ich nun voraussetze, dass Büppels Fig. 1 auf Taf. 25 (Atlas) so genau ist, wie die Mehrzahl seiner Abbildungen, bezweifle ich desshalb, dass Cyb. Commersonii C. Y. == C. konam Bleek, ist, da dessen Unterkiefer sogar etwas länger als der obere erscheint; Bleeker führt auch bei seinem konam nur C. Commersonii als zum Theil synonym an. Sollte etwa die Länge der Nasenspitze und des Unter- kiefers überhaupt variabel sein (bei einem Individuo unseres C. guttatum sind sie in der That gleich lang), so wäre sogar möglich, dass C. Commersonii , konam und guttatum nebst niphonicum in eine Art zusammenfielen. Länge 7" ; von Manilla. 3. Art. CYB. REGALE C. V. = Scomber regalist Bl. Taf. 33 3. 1. D. 17, 2. D. 17 -f 9 — 10, A. 16 — 17 + 10 — 9. Die Länge des Kopfes etwas grösser als die Körperhöhe und mindestens 5V2- mal in der totalen enthalten, Auge P/2 — 5mal in der Kopflänge, fast 2 Diameter von der Schnauzenspitze entfernt. Oberkiefer bis unter den hinteren Augenrand reichend; die spitzen und stark compressen Zähne sind weder an Zahl noch Grösse verlässlich, da sie häufigem Wechsel unterliegen. Die Seitenlinie senkt sich zwar stets unter der zweiten Dorsale, doch sind sowohl der Senkungswinkel , wie die welligen Schwankungen längs des Schwanzes variabel. Die Basis der Brustflossen trägt meist einige Reihen kleiner Schuppen, die aber auch leicht abfallen; jene der Wangen und die grösseren hinter dem Auge sitzen fester. — Die erste Dor- sale ist an ihrer vorderen Hälfte tief schwarz, an der hinteren hellweiss; längs des Rumpfes stehen meist zwei deutliche Reihen dunkler Flecken, von denen die untere, hinter den Brustflossen biswmilen in eine Längsbinde verschmelzen. Länge bis 1'; von Rio Janeiro. Gatt. NAUCIUTES uv. Char. Mundspalte nicht weit, Sammtzähne in Kiefern, Vomer und Gaumenbeinen, gesonderte kurze Stacheln statt der ersten Dorsale, die zweite Dorsale lang und noch länger als die Anale, keine Fisch e. 145 Flüsschen, Leib ganz, Kopf theilweise klein beschuppt, Schwanzstiel gekielt (ohne Neben- leisten) *). Art. NAUCR. 1NDICUS C. V. Reg. anim. ilJ. pl. 54, fig. 1 (gut). D. 5/29, A. 2/17 . . . Ap. pyl. 14—15. Körperhöhe nahezu = der Kopflänge und 1/i der totalen, Auge 4/4 der Kopf- länge nur 1 Diameter vom Schnauzenrande und V/2 vom anderen Auge ent- fernt; der hintere Rand des Vordeckels fast senkrecht, in halber Länge leicht ein- gebuchtet (bei Flauer, ductor C. V. pl. 232 ist er schief nach hinten geneigt, die Schnauze weniger stumpf, daher der Abstand des Auges vom Schnauzenrande grösser). Die Schwimmblase ist grösser als bei Cybium. Länge 6 — 7"; von Ceylon. Günther zieht zwar alle früher unterschiedenen Arten in die eine, N. ductor zusammen, ohne jedoch dies zu begründen, was gerade bei einer so weit herum- schweifenden Art bezüglich der geographischen Verbreitung wichtig wäre. Gatt. ECHENEIS ART. C li ar. Leib spindelförmig mit gestreckten ganzrandigen sehr kleinen Schuppen bedeckt, am flachen Ober- kopfe eine grosse ovale Haftscheibe (Discus), die gliederstrahlige Dorsale der Anale gegenüber- stehend, beide lang, Unterkiefer vorstehend, Sammt- oder Hechelzähne in Kiefern, Vomer und Gaumenbeinen, Brustflossen hoch eingelenkt und über den Ventralen; Kiemenspalte weit, 7 Kiemen- strahlen. Ausserdem sind für diese Gattung noch als bezeichnend zu erwähnen: die feinen flachen umgebogenen Rand- oder Lippenzähne, die in dichter Reihe stehen, der Mangel fransiger Pseudobranchien, die einander sehr genäherten Bauchflossen, die überdies mit ihrem innern Strahle der ganzen Länge nach durch Haut an den Bauch befestigt sind , die vielfache Theilung der vorderen Gliederstrahlen der Dorsale und Anale , während die hinteren nur gabelig getheilt sind und sogar ein- fach spitz scheinen, und endlich die eigenthümliche Kopfscheibe, bei deren Deu- tung als umgebildete stachelige Dorsale noch immer fraglich bleibt, ob sie nicht vielmehr als Combination einer solchen mit Hartgebilden der Haut aufzufassen sein dürfte. In Anbetracht so vieler Abweichungen scheint daher wohl gerecht- D Cu vi er- Yal e n cienne s zählten diese Gattung ihrem zweiten Tribus zu: Scomberoiden mit geson- derten Stacheln und bauchständigen Ventralen, Bleeker bringt sie in seine Familie Lichioidei und Gill in die Subfamilie Centronotinae Bonap. , ich bemerkte schon oben, dass ich auch sie nicht in der Gruppe (Subfamilie) Scombridae belassen möchte. 19* 146 Prof. R. Kn er. fertigt, wenn die Mehrzahl der Ichthyologen diese Gattung von den Scom- broiden ausscheidet und sie als Vertreter einer eigenen Familie oder Subfamilie ansieht. 1. Art. ECH. REMORA Lin. Disc. 17 — 18, D. 22 — 23, A. 23 —25 . . . Ap. pyl. 6. Die Kopfscheibe misst etwas weniger als % der Totallänge, die Breite zwi- schen den Brustflossen nahezu % der Totallänge, das Auge 1/6 der Kopflänge, der Unterkieferrand bildet ein Kreissegment, die Mundspalte ist gleich breit wie lang. Diese Art besitzt absolut stärkere (Hechel-) Zähne sowohl in den Kiefern und am Vomer, wie auch am oberen Mundrande als die folgende Art, auch sind die Querleisten der Kopfscheibe grober gezähnelt; die Bezahnung der Zunge aber bei beiden Arten gleich. Länge von 31/, — 6"; von Ceylon, Tahiti, Sidney und dem atlantischen Ocean. 2. Art. ECH. NAUCRATES Lin. Disc. 22 — 25, D. 38, A. 38 — 36. Kopf breite = der halben Länge der Kopfscheibe, die 4mal in der Körper- und 42/3mal in der Totallänge enthalten ist. Der Rand des Unterkiefers bildet einen Spitzbogen, die Zahnbinde im selben ist breiter, die Zähne am Rande des Zwischen- und Oberkiefers sind feiner, die Schuppen des Leibes grösser als bei der früheren Art und meist lanzettförmig zugespitzt, die Caudale ist abgerundet, die Färbung nicht gleichmässig. Eine breite schwarzbraune Längsbinde lauft vom Mundwinkel bis an das Ende der Caudale, welche beinahe ganz schwarz, nur oben und unten gelblich gesäumt ist; Rücken- und Afterflosse sind vorne heller, an ihrem Ende aber völlig schwarz. Länge 9 — 1 11//' ; von Java und Hongkong. GRUPPE STROMATEINA günth. Mit nur einer langen weichen Dorsale ohne deutliche stachelige, bezahnte Fortsätze im Anfänge des Ösophagus. 1 ) Auf diese Weise erscheint die Gruppe keinen Falls gut abgegrenzt, da beide angeführten Merkmale wenigstens für die Gattung Platax ebenfalls gelten; siehe hierüber später bei Platax und Psettus. Fi sg h e. 147 Gatt. STROM ATE US art, cuv. Char. Leib hoch compress mit kleinen abfallenden Rundschuppen bedeckt , statt der stacheligen Dorsale einige kurze Dornen oder schneidende, öfters überhäutete Platten, eben so vor der Anale, zweite Dorsale und Anale vielstrahlig, überschuppt, Bauchflossen meist nur in der Jugend, in den Kiefern eine einfache Reihe kurzer Spitzzähne (Gaumen zahnlos), Schlundknochen klein und schwach, die kuglig erweiterte Speiseröhre innen stark bezahnt; zahlreiche Blinddärme, keine Schwimmblase. 1. Art. STROM. LONGIPINNIS Mitch. Syn. Rhombus longipinnis et argentipinnis C. V. = Peprilus longipinnis Cuv. Reg. an. ill. pl. 63, fig. 2. = Stromateus Gardenii Günth. 1. D. 4, 2. D. 43 , A. 3/38. Körperhöhe l2/3 — 3/4mal, Kopflänge 5mal in der totalen, Auge ys der Kopf- länge, weniger als einen Diameter vom Rande der fast senkrecht abgestutzten Schnauze entfernt; die zweite Rücken- und Afterflosse vorne in Spitzen ver- längert, die bis auf die tief gabelige und gleichlappige Caudale zurückreichen, so wie die gleichfalls langen Brustflossen fast bis zur halben Länge der Anal- basis reichen. Die nicht unterbrochene Seitenlinie senkt sich erst am Beginn der Caudale zur halben Höhe herab; über ihr am Vorderrücken liegen die kleinsten Schuppen; die schwarzen Pigmentpunkte in der Schleimhaut des Mundes und an der Flossenhaut der Dorsale und Anale sind sehr zahlreich; die Caudale zeigt noch jetzt röthlich-gelbe Färbung. Von Rio Janeiro. 2. Art. STROM. ATOUS C. V. Syn. Atoo Jcoia Russ. pl. 44 = Stromat. albus C. V. = Stromateoides atolcoia Blk. Verh. Batav. Gen. 24 Vol. Makreel. p. 7 6. D. 46, A. 40. Die Körperhöhe l2/3mal, die Kopflänge T'/mial in der Gesammtlänge be- griffen, das Auge nahezu 4mal in der Kopflänge; die kleinen gleich hohen, etwas nach hinten gebogenen Zähne bilden in beiden Kiefern eine dicht geschlossene Reihe, die Schleimhaut des Mundes ist ebenfalls schwarz punktirt. Die Kiemen- spalte reicht von der Höhe des oberen Augenrandes bis zu jener des unteren Endes der Pectoralbasis; Rechenzähne und Pseudokieme fehlen gänzlich, der Schlundkopf ist aber gross und dickwandig und mit sehr langen keulenförmigen, rings beborsteten Zähnen bewaffnet, die Zahl der Blinddärme gross. Die an der vordem Leibeshälfte sehr kleinen Schuppen nehmen gegen den Schwanzstiel be- deutend an Grösse zu. Da die verticalen Flossen wie bei Chaetodonten mit » 148 Prof. P. Kn er. scliuppter Haut überzogen sind, so treten auch die rudimentären Stacheln oder Dornplatten vor der Dorsale und Anale nicht frei zu Tage. Bauchflossen fehlen, die gleich langen Lappen der massig eingeschnittenen Caudale sind breit, aber nicht spitz verlängert; Färbung gleichmässig grau mit verschwimmenden dunk- leren Flecken, Spitzen und Saum der Bücken- und Afterflosse dunkelgrau. Länge P/f) aus weiter See 50 Meilen von Ceylon. 3. Art. STROM. CINEREUS BL Taf. 420. Syn. Iiuss. Sudi sandawah pl. 45. — Stromateoides einer eus Blk. 1. D. 7, 2. D. 1 / 3 9 , A. 6/39. Die Körperhöhe misst die halbe, die Kopflänge nur ye der Totallänge, das Auge steht 1 Diameter vom schief nach rückwärts abgestutzten Schnauzenrande ab und ist 3y2mal in der Kopflänge enthalten. Die erste Dorsale und Anale wird hier durch sehr kurze isolirte, aber spitze Stacheln, nicht durch schneidende Plat- ten vertreten; die Anale ist in einen fast doppelt so hohen Spitzlappen ausgezogen als die Dorsale und kommt dem unteren längeren Caudallappen nahezu gleich; Bauchflossen fehlen auch hier spurlos; die Seitenlinie senkt sich selbst am Caudal- stiele nicht bis zu dessen halber Höhe; die Pigmentirung der Schleimhaut des Mundes und die Beschuppung verhalten sich wie bei den vorigen Arten. Länge 9"; von Madras. Die Aufstellung der Gattungen Bhombeus , Peprilus und Stromateoides halte ich gleichfalls für nicht nöthig, da die Verkümmerung der stacheligen Dorsale und Anale nur graduell verschieden ist; da ferner die Bauchflossen oft erst (wie bei Taenioiden und Aulostomen) im Alter verschwinden und sehr häufig noch Spuren zurücklassen. Eben so bieten die Weite der Kiemenspalte und die Grösse der Zähne nur relative UnterscLiede dar, die zum Theile specifisclie, nicht aber füglich generische Merkmale abgeben können x). FAMILIE CARANG GÜNTH. Günther hält zwar seine Familie für eine sehr natürliche Abtheilung, über- blickt man jedoch die für selbe angegebenen Merkmale, so erweist sich kein ein- 1) Von der Gattung Cori/j/haena finden sich in der Sammlung nur zwei Köpfe vor, deren grösserer 7" hoch und eben so lang ist, und auf die Art scomberoides scliliessen lässt, indem der Oberkiefer fast bis unter den hinteren Augenrand reicht. Die bei dem kleineren Kopfe noch mit vorhandenen Bauchflossen sind mit ihren inneren Strahlen nicht nur der Länge nach an den Bauch, sondern auch mitsammen vor- wachsen. — Von Madras. Fische. 149 ziges als allgemein gültig und wahrhaft bezeichnend; denn selbst bezüglich der Zahl der Wirbel stehen die Gattungen Chorinemus und Temnoäon als Ausnahmen da, indem sie um 1 — 2 Wirbel mehr als 24 besitzen und es müssen daher andere Merkmale den bestimmenden Grund enthalten, wesshalb z. B. Chorinemus mit der Wirbelzahl 10/16 den Carangiden, Centrolophus dagegen mit 11/15 den Scom- briden zufallt. Alle übrigen Merkmale aber, die Günther für seine Farn. Scom- bridae anführt, sind fast wörtlich dieselben, die er auch in der Charakteristik der Carangiden wieder angibt. — Doch selbst wenn die Zahl der Wirbel ohne Aus- nahme die gleiche wäre, so erschiene mir doch die Abgrenzung der Carangiden von den Scombriden blos auf Grund dieses einzigen Merkmales mehr willkürlich als natürlich. • Auch dürfte an sich etwas verdächtig sein, wenn sich zur Unter- scheidung so umfangreicher Einheiten, wie die beiden genannten Familien wären, nicht auch ein oder mehrere äusserlich wahrnehmbare Merkmale sollten auffinden lassen, durch welche sich der Familiencharakter kund gibt. Für den praktischen Gebrauch, den die bestimmende Naturgeschichte von Charakteren zu machen hat, ist es jedenfalls misslich, wenn ihr, wie im vorliegenden Falle nur durch Blosslegen der Wirbelsäule und Abzählung der Wirbel möglich wird, zu bestim- men, welcher Familie eine Gattung zugehört. Oligo- und Polyspondylie sind auch meines Erachtens für die Systematik der Fische von Bedeutung, aber wenn es sich um so geringe Differenzen wie hier handelt, und diese allein massgebend sein sollen, da können sie wohl nicht als trennende Kluft zwischen natürlichen Fami- lien gelten. — Ich halte desshalb für praktisch brauchbarer, wenn Cu vier-Valen- ciennes ihre dritte Scombroiden - Gruppe durch das Merkmal charakterisiren : „ligne laterale cuirassee“ und auch Bleeker’s Farn. Ccirangoidei möchte ich jener von Günther vorziehen, weil sie nicht so viele heterogene Bestandtheile enthält und namentlich auch Kurtus und Fempheris aus dem Familienverbande der Caran- giden wegfallen. Allerdings lassen sich auch nach meiner Ansicht, die Carangiden als eigene Untergruppe (Subfamilie) in der grossen Gruppe oder Familie der Scom- broiden ansehen, deren Umfang aber würde ich etwa durch folgende Merkmale abgrenzen und beschränken: Scombriden mit 2 Rückenflossen, einem liegenden Dorne vor der ersten und 2 freien Stacheln vor der Anale, Schwanzstiel stets und oft auch die Seiten des Rumpfes mit gekiel- ten Schildern b e w a f f n e t , C a u d a 1 e tief g a b e 1 i g. Gatt. CAUANX. Cliar. Leib compress, länglich, klein beschuppt, Mundspalte schief , massig weit , Bezahnung schwach ; erste Dorsale mit 6 — 9 schwachen Stacheln; 7 Kiemenstrahlen , Pseudobranchie, Blinddärme. 1 50 Prof. B. Kn er. 1. Art. CAR, ROTTLKRI Rüpp. C. V. Syn. Megalaspis Rottleri Blk. 1. D. 8, 2. D. 1/10 — 11 9—8, A. 2/-^- -f 8 — 6. Körperhöhe etwas grösser als die Kopflänge und über 4mal in der Total- lange begriffen, Auge = x/4 Kopifiänge, Oberkiefer bis unter die Mitte des Auges reichend; Kiefer, Yorner, Gaumenbeine und Zunge mit Sammtzälmen. Die Basis der Dorsale liegt in einem beschuppten Hautfalze, von dessen mehr oder minder weiter Erstreckung nach rückwärts abhängt, ob die Zahl der durch eine Flossen- haut verbundenen Gliederstrahlen (so auch in der Anale) um einige grösser oder kleiner und umgekehrt die der Flösschen kleiner oder grösser ist; denn in beiden Flossen nehmen die letzten Gliederstrahlen schon den Bau von Flösschen an. Da deren Anzahl ohnehin schwankend ist und das zahlreichere Vorkommen derselben bei dieser Art nur einen graduellen, aber keinen wesentlichen Unterschied bedingt, so dürfte die Abtrennung derselben als eigene Gattung auch meines Erachtens nicht nöthig sein. Länge von 6 — 10"; von Java, Singapore und Hongkong. 2. Art. CAR. TRACHURUS Lac. C. V. pl. 246. Syn. Caranx trachurus japonicus Sclilg. Faun, japon. pl. 59. — Cuv. Reg. amin. ill. pl. 57. — • Caranx declivis Jen. Beagl. pl. 14. - — Selar japonicus Blk. Verli. Batav. Gen. T. 26, pl. 8, fig, 1. — Trachurus trachurus Gth. Cat. Vol. II. p. 419. 1. D. 8, 2. D. 1/30, A. 2/28 . . . Scut. lat. 70 et ultra. Körperhöhe 5mal, Kopflänge 4% mal in der totalen Länge, Auge 3V2 — 3/4mal in der Kopflänge, Oberkiefer bis unter den vorderen Augenrand reichend; die Bezahnung schwächer als bei C. Bottleri und insofern verschieden, als in beiden Kiefern nur eine einfache Reihe sehr kurzer Spitzzähne steht und auch Yorner, Gaumenbeine und Zunge nur schmale Zahnbinden tragen. Hier zeigt nur der letzte Strahl in der Rücken- und Afterflosse den Bau eines Flüsschens, das aber nie frei zu werden scheint. Die Stacheln der ersten Dorsale sind schwächer und die Brustflossen kürzer als bei C. Bottleri. Die Krümmung der Seitenlinie, unter der sie zu halber Höhe sich senkt, fällt unter die vorderen Strahlen der zweiten Dorsale; als Zahl der Blinddärme fand ich bei einem Exemplare 12, bei einem zweiten 18 (jederseits 9, von denen die rechterseits länger 'waren). Länge von 5 — 7"; von Hongkong und Sidney. Diese Art scheint in der Tliat eine nahezu universelle geographische Verbrei- tung zu haben und steht dem C. Bottleri jedenfalls so nahe, dass ich ihr gleich- falls nicht den Rang einer eigenen Gattung zuerkennen möchte. Allerdings blei- ben hier die Lateralschilder bis zum Schultergürtel hoch, während sie bei G. Bott- Fische. 151 leri erst nach der Senkung der Seitenlinie es werden, welche freilich schon unter der ersten Dorsale erfolgt. Hierin vermag ich aber nur einen Art-, keinen Gat- tungsunterschied zu sehen, um so mehr, als auch bei C. Rottleri alle längs des Seitencanales liegenden Hartgebilde, somit auch die kleinen vorderen schuppen- ähnlichen, doch ihrer Structur und Substanz nach Schilder gleich den folgenden höheren und grösseren sind, und sich wesentlich von den Schuppen unterscheiden. Ferner stehen beide Arten einander nahe durch den viel breiteren als hohen Cau- dalstiel, der an Loricarien erinnert, und zwar bei Rottleri nur in einem höheren Grade als bei trachurus. Es bliebe somit nur das Vorkommen zahlreicher Flöss- chen bei ersterem als Grund zur Trennung in zwei Gattungen übrig; doch hierüber erlaubte ich mir schon früher mich auszusprechen. 3. Art. CAR. MUROADSI Schlg. Faun, japon. pl. 58 fig. 1 (gut). Syn. Decajoterus rrmroadsi Blk. Körperhöhe fast 7 mal, Kopf über F/2 mal in der Totallänge, die Dicke des Kumpfes — der y2, das Auge 1/1 der Kopflänge, von der vorstehenden stumpfen Spitze des Unterkiefers iy3 Diameter entfernt. Der hinten hohe und eingebuchtete Oberkiefer reicht bis unter den vorderen Augenrand und wird vorne von dem breiten, am Kande gekerbten Präorbitale überdeckt. Sowohl die Mundbildung wie die gestreckte subcylindrische Gestalt erinnern nicht minder an manche Clu- peiden, wie die äusserst schwache Bezahnung der Kiefer, deren nur der Unter- kiefer eine einfache Reihe mit freiem Auge sichtbarer Zähnchen trägt. Stärker sind Vomer und Gaumenbeine bezahnt, und zwar jener sowohl querüber wie auch nach rückwärts mit einer Längsbinde ; auch die Zunge ist mit einem Längsstreifen von Zähnchen besetzt. Der weit zurückreichende Vordeckel ist am abgerundeten, etwas vorgezogenen Winkel zwar häutig biegsam, aber fein gekerbt; der Rand des Deckels verlauft unterhalb der weichen Spitze fast geradlinig, aber schief nach vorne geneigt. Die Lateralschildchen werden erst gegen Ende der zweiten Dorsale zu gekielten und in Spitzen auslaufenden Schildern und erreichen unter dom Flösschen hinter der Dorsale (und über jenem der Anale) ihre grösste Höhe,, worauf sie dann rascher wieder abnehmen. Die zwei kurzen Stacheln vor der Anale sind nahezu gleichlang, die paarigen Flossen und Caudale klein; der Ilaut- lappen über der Deckelspntze ist tief schwarz gefärbt. Liegt nur in einem 52/3" langen Exemplare vor; von den Nikobaren. 4. Art. C. AFFINIS Rüpp. N. W. Taf. 14, Fig. 1. Syn. Selar Hasselti Blk. 1. c. Makreel. p. 53. — Caranx Ilasseltii Gth. Cat. II. p. 430. 1. D. 8, 2. D. 1/25, A. 2/22 . . . Seut. lat. circ. 40. Körperhöhe 1/i der Totallänge und etwas grösser als die Kopflänge, von der das Auge nahezu 1/i beträgt; Stirnbreite zwischen den Augen fast U/2 Diameter 20 Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 152 Prof. B. Kner. und dem Abstande vom Schnauzenrande gleich, Unterkiefer vorstehend, Ober- kiefer bis unter den vordem Augenrand reichend; im Zwischenkiefer eine schmale Binde von Spitzzähnen, von denen die der äusseren Reihe stärker sind, im Unter- kiefer eine einfache Reihe, Yomer, Gaumenbeine und Zunge mit Sammtzähnen 1). — Die Bauchflossen sind länger als der Kopf; clie zweite Dorsale und Anale liegen mit dem grössten Theile ihrer Basis in einen überschuppten Hautfalz ein- gesenkt und der letzte Strahl in beiden Flossen zeigt den Bau eines Flösschens und auch Neigung zur Isolirung. Die Krümmung der Seitenlinie erreicht ihr Ende unter dem 6. — 7. Gliederstrahle der Dorsale, aber erst weiter zurück werden die Lateralschuppen zu gekielten Schildern, durch die dann der Caudalstiel, wie bei G. trachurus breiter als hoch erscheint. — Am Deckel und den angrenzenden Schulterknochen fällt ein grosser schwarzer Fleck auf, alle Flossen sind hellgelb- lich, nur die Anale weisslich. Länge bis 8"; von Java. 5. Art. C. TORVUS Jen. Voy. Beagl. fish. pl. 15 (?). Syn. Selar torvus Blk. 1. D. 8, 2. D. 26, A. 2/23 . . . Scut. lat. ultra 30. Körperhöhe 41/2mal, Kopflänge fast 4mal in der Totallänge, Auge beinahe % der Kopflänge, 1 Diameter vom Schnauzenrande, nur 2/3 vom anderen Auge entfernt; Unterkiefer mit einer Spitze an der Sympliysis vorstehend, Oberkiefer bis etwas hinter den vordem Augenrand reichend. Auch Günther gibt für diese Art blos eine einfache Zahnreihe in beiden Kiefern an, doch stehen bei unseren Exemplaren vorne im Zwischenkiefer deutlich 2, wenn nicht 3 Reihen, so dass die Bezahnung überhaupt (wie bei vielen Clupeiden u. a.) etwas variabel scheint; Yomer, Gaumenbeine und Zunge sind gleichfalls bezahnt. — Diese Art zeichnet sich von der vorigen noch aus: durch schlankere Totalgestalt, grössere Länge des ersten Dorsalstachels und sehr wenig gekrümmte Seitenlinie. Die schuppenförmi- gen vorderen Schildchen nehmen erst unter dem letzten Drittel der zweiten Dor- sale Schilderform an und bleiben auch dann noch kleiner und schwächer gekielt, daher auch das Ende des Caudalstieles höher als breit ist. Die schwach sichel- förmigen Brustflossen reichen kaum bis unter den Anfang der zweiten Dorsale; in beiden vertiealen Flossen zeigt auch nur der letzte Strahl den Bau eines Flöss- *) Nach dieser Art scheint demnach die Gattung Selar allerdings kaum fortbestehen zu können , denn nach Bleeker’s Methode müsste sie selbst wieder von Selar getrennt und als eigene Gattung angesehen werden, da gerade in der Einreihigkeit der Zähne der Charakter von Selar bestehen soll, was hier jedoch nur im Unterkiefer der Fall ist. Fische. 153 chens. — Der Hautsaum am Deckel dunkel, aber ohne eigentlichen schwarzen Fleck, die zweite Dorsale gelblich, die übrigen Flossen hell. Länge bis 6"; von den Nikobaren. 6. Art. C. PARA C. V. Syn. Car. catnhon C. V. — Selar para Blk. 1. c. Makr. p. 56. 1. D. 8, 2. D. 1/23, A. 2/20—21 . . . Scut. carin. circ. 35. Günther lässt zwar diese Art fraglich, doch halte ich sie für berechtigt, falls sie nicht etwa Jugendform einer anderen ist, indem es auffällt, dass alle unsere Exemplare, 22 an der Zahl, nur 2x/2 — 3" lang sind, so wie auch die in der Hist, des poissons beschriebenen nur 3 — f1//' massen. Bei den meisten ist in der That das Bauchprofil viel mehr gewölbt als das des Rückens, nur bei einigen der kleinsten ist es nahezu gleich. Die Körperhöhe ist 3 — 3y3mal, die Kopflänge 4% bis gegen 5mal in der totalen enthalten, das Auge 3 — 3y2mal in der Kopf- länge, der Abstand vom Schnauzenrande etwas weniger als 1 Diameter; die Mundspalte sehr schief, der Unterkiefer vorstehend, der obere reicht bis unter den vorderen Augenrand. Beide Kiefer tragen nur eine einfache Reihe kleiner Spitzzähne. Voruer, Gaumenbeine und Zunge sind bezahnt; der dritte und vierte Dorsalstachel die längsten, aber bedeutend niederer als die längsten Gliederstrah- len der zweiten Dorsale, deren aber keiner, so auch in der Anale fadig verlängert ist; der zweite Analstachel übertrifft den ersten an Länge und Stärke; die Spitzen der nicht sichelförmigen Brustflossen reichen nur bis unter das Ende der Krüm- mung der Seitenlinie, die schon unterhalb des ersten Drittels der zweiten Dorsale fällt. Die Schilder sind schmal und hoch aber schwach gekielt, gegen Ende des Caudalstieles werden sie aber rasch so klein, dass die letzten mit freiem Auge kaum sichtbar sind, daher ihre oben angegebene Gesammtzahl geringer erscheint, als sie sonst sein würde, zufolge der langen Strecke, welche die Seitenlinie gerad- linig verlauft. Der obere Caudallappen ist etwas länger als der untere, wie dies auch Bleeker angibt. Alle zeigen am Deckel einen grossen schwarzen Fleck. Von Java. 7. Art. C. GYMNOSTETHOIDES Gth. Syn. Carangoides gymnostethoides Blk. 1. c. Makr. p. 61. 1. D. 8, 2. D. 1/31, A. 2/24 . . . Scut. carin. c. 23 — 24. Kopflänge 4mal, Körperhöhe 33/4mal in der Totallänge, Auge 4y2mal in der Kopflänge, iy2 Diameter vom Schnauzenrande entfernt, Stirnprofil gewölbt, die Stirn selbst breit, kaum gekielt, die Kiefer gleich lang, Oberkiefer bis unter den vordem Augenrand reichend, Binden -gleich grosser Spitzzähne in beiden Kiefern. Vomer, Gaumenbeine und Zunge mit Sammtzähnen. Der Rücken mehr als der 20 * 154 Prof. B. Kn er. Bauch gewölbt, der dritte Dorsalstachel am höchsten, aber viel niederer als die gliederstrahlige Dorsale, die aber gleich der Anale keinen fadig verlängerten Strahl besitzt. Die massige Krümmung der Seitenlinie endet unter dem zweiten Drittel der weichen Dorsale, die Sjntzen der sichelförmigen Brustflossen reichen noch weiter zurück. Nur 10 — 12 Caudalschilder sind stark entwickelt und derart hocli gekielt, dass der Schwanzstiel dadurch fast doppelt so breit als hoch ist; der letzte flössclien- ähnliche Strahl ist in der Bücken- und Afterflosse verlängert; die Brust nackt; die zweite Dorsale dunkel gesäumt, am Deckel kaum ein dunk- lerer Fleck bemerkbar. Länge 1'; von Java. 8. Art. C. XANTIIURUS K. v. H. Syn. Selar KuTilii Blk. 1. c. Makr. p. 54. 1. D. 8, 2. D. 1/24, A. 2/20 — 21 . . . Scut. lat. 35 — 40. Gehört zu den länglichen Arten mit beschuppter Brust, gut entwickelten Caudalschildern, ohne fadig verlängerten Dorsal- und Analstrahl und mit bezahn- tem Gaumen. — Körperhöhe 3y2- — 2/3mal, Kopflänge 43/4 — 5mal in der totalen, Auge 3y2mal in der Kopflänge, 1 Diameter vom Schnauzenrande entfernt, Unter- kiefer etwas vorstehend, Oberkiefer bis unter den vorderen Augenrand reichend. Die meisten besitzen allerdings in beiden Kiefern blos eine Beihe kleiner Spitz- zähne, nur ein übrigens völlig übereinstimmendes Exemplar trägt aber im Zwi- schenkiefer eine schmale Binde aus 2 — 3 Beihen bestehend; auch die Zunge ist öfters blos in einem schmalen Streifen bezähmt. Die Spitzen der Brustflossen reichen blos zum Beginn der Analgliederstrahlen, der obere Caudallappen ist etwas ver- längert, die Krümmung der Seitenlinie endet unter dem Anfänge der zweiten Dorsale. Diese und die Caudale sind noch deutlich gelb, der schwarze Fleck am Deckel und Schultergürtel stets sehr ausgeprägt. Länge bis über ö1//' ; von Java. 9. Art. C. MAL AM Gth. Syn. Selar malam Blk. 1. c. p. 55. 1. D. 8, 2. D. 1/23, A. 2/22 . . . Scut. carin. circ. 50. Höhe 3y3mal, Kopflänge 4y2mal in der Gesammtlänge, Auge nahezu 4mal in der Kojifiange, 1 Diameter vom Schnauzenrande und etwas mehr vom anderen Auge entfernt, Schnauze stumpf abgerundet, gleichhohe Spitzzähne in einfacher dichter Beihe oben und unten, Zahnbinden an Vomer und Zunge (ob an den Gaumenbeinen?). Der erste Dorsalstachel nur 1/s kürzer als der zweite, am höch- sten der vierte, in der Anale der zweite bedeutend länger als der erste. Die Brust- flossen reichen bis über den Anfang der Anale, die Ventralen bis zum Anus, die Fi sehe. 155 Krümmung der Seitenlinie endet unter dem Beginne der zweiten Dorsale. Ober- theil des Deckels und erste Dorsale schwarz, die zweite längs halber Höhe dunkel, an den Spitzen weisslich. Länge 8"; von Java. 10. Art. C. MALABARICUS C. V. Syn. Tallam parah Russ. pl. 150. — Caranx coeruleo-pinnatus Riipp. Atl. Taf. 13, Fig. 2 (gut). — Carangoides talam-parah Blk. 1. c. p. 64. 1. D. 8, 2. D. 1 / 2 1 , A. 2/19 . . . Scut. carin. 25 — 27. Gestalt auffallend compress, mit starker Schneide an Hinterhaupt und Vor- derrücken; Körperhöhe nur 2% mal, Kopflänge 4mal in der totalen begriffen, Auge fast 1/3 der Kopflänge, Unterkiefer vorstehend, Binden gleichgrosser Zähne in beiden Kiefern, feinere an Vomer, Gaumenbeinen und Zunge, Oberkiefer unter der vorderen Augenhälfte endend : der zweite und dritte Dorsalstachel die längsten, der erste nicht halb so lang. Die Krümmung der Seitenlinie endet erst unter dem letzten Drittel der zweiten Dorsale und alle Schilder bleiben klein und niedrig, so dass der dünne Caudalstiel kaum etwas höher als breit ist; die Brust ist nackt, der übrige Kumpf klein beschuppt. — Am Bande des Deckels stets ein brauner oder schwarzer Fleck, ausserdem zeigen sämmtliehe Exemplare zwischen den Strahlen der Afterflosse nahe der Basis je einen scharf begrenzten gelblich- weissen Fleck, wovon ich bei keiner Art Erwähnung finde, ausser bei Carangoides praeustus Blk,, Var. ocellata , bei der jedoch überdies die Anale und zweite Dorsale als schwarz angegeben werden. Länge von 4 — 51/ 2"; aus offener See 50 Meilen von Ceylon und von Java. 11. Art. C. CHRYSOPIIRYS C. V. pl. 247. (Auge nicht gut.) Syn. Carangoides chrysophryoides Blk. 1. c. p. 63. l.D. 8, 2. D. 1/19, A. 2/17 . . . Scut. carin. c. 24. Durch den breiten und hohen Suborbitalring an Sparoiden erinnernd; Kör- perhöhe 3, Kopf 4mal in der Totallänge, Kopfhöhe = seiner Länge, von der das Auge % beträgt. Die Flöhe des Präorbitale übertrifft den Augendurchmesser um ein Drittel; der Oberkiefer reicht bis unter den Beginn des Auges, Binden länge- rer Sammtzähne in beiden Kiefern, kürzere an Vomer, Gaumenbeinen und Zunge, Hinterhaupt stumpf gekielt, Dorsalprofil mehr als das ventrale gewölbt; der zweite und dritte Dorsalstachel die längsten, die vordem Gliederstrahlen der Dorsale und mehr noch der Anale fast zu Fäden verlängert; die sichelförmigen Brustflossen reichen bis zu Ende der Krümmung der Seitenlinie; die gekielten Caudalschilder 156 Prof. R. Kn er. sind klein und niedrig, so dass selbst in der Gegend ihrer stärksten Entwickelung der Schwanz nicht höher wie breit ist; am Deckel ein dunkelbrauner Fleck. Länge 11"; von Java. 12. Art. C. CITULA C. V. Syn. Tchawil jparah Russ. pl. 151. — Citula ciliaris Rilpp. Atl. Taf. 25, fig. 8 (gut). — Caranx armatus C. V. et G-ünth. — Car. ciliaris et cirrhosus C. V. pl. 250. — Olistus malabaricus C. V. pl. 251 und Reg. anim. ill. pl. 58, fig. 1. — Olist. Rüppellii C. V. — Carangoides citula Blk. 1. c. p. 65. 1. D. 7 — 8, 2. D. 1/21, A. 2/18 — 19 . . . Scut. carin. c. 20. App. pyl. c. 11 — 12. In Totalgestalt der früheren Art ähnlich, nur noch etwas höher, Bauch- und Kückenprofil gleich oder letzteres stärker gewölbt, Höhe 21/, — y2mal, Kopf 4mal in der Gesammtlänge, Auge x/3 der Kopflänge, vom Schnauzenrande 1 Diameter abstehend, Unterkiefer etwas länger, Binden gleich grosser Zähne in beiden Kie- fern, feinere an Gaumen und Zunge. Der dritte und vierte Dorsalstachel sind die längsten, aber viel niederer als die folgenden Gliederstrahlen; bei unseren durch- wegs kleinen Individuen ist zwar der erste Strahl der Dorsale und Anale schon fadig- verlängert, aber nur mässig und ausserdem keiner der folgenden, wie dies bei den O/w^s-Formen, die nach v. Bleeker Männchen sein sollen, der Fall ist. Die gekielten Caudalschilder sind sehr niedrig und noch weniger an Zahl als bei der vorigen Art; die Brust wie bei dieser nackt; am Bande des Deckels kein schwärzlicher Fleck, kaum bräunliche Färbung bemerkbar. Länge bis 4y2"; von Java. 13. Art. C. LIOGLOSSUS Gth. Syn. Leioglossus carangoides Blk. 1. c. p. 70, wahrscheinlich auch Carangoides dinema Blk. = Caranx dinema Gth. l.D. 8, 2. D. 1/21, A. 2/18 . . . Scut. lat. c. 2 5. Körperhöhe 2x/2 — 2/3mal, Kopf nahezu 4mal in der Total-, Auge 3 bis über 3y2mal in der Kopflänge, Unterkiefer vorstehend, der obere bis unter die Mitte des Auges reichend; Bezahnung veränderlich, nur scheint die Mitte des oberen Mundrandes stets zahnlos, übrigens zeigt ein grösseres Exemplar in beiden Kiefern blos eine einfache Reihe kurzer Spitzzähne, ein kleineres aber vorne schmale Binden und selbst an den Seiten noch eine doppelte Reihe etwas stärkerer Zähne. Ferner zeichnet sich nur das grössere Individuum durch den hellen Silberglanz der die Mundhöhle auskleidenden Flaut aus, demzufolge namentlich die Zunge sich wie ein Silberklumpen ausnimmt; auch treten hier am Yomer die Zähnchen nicht frei vor, sind jedoch wie an den Gaumenbeinen und der Zunge vorhanden, verrathen sich leicht durch das Gefühl und werden nach Entfernung des dünnen silberglänzenden Überzuges auch sichtbar. Bei dem kleinen Exemplare mit mehr- reihigen Kieferzähnen fehlt die Silberauskleidung der Mundhöhle und die Bezah- nung des Gaumens und der Zunge liegt offen da. Endlich ist bei dem grösseren Fi sehe. 157 der Unterkiefer bedeutend höher und dicker als bei dem kleinen Exemplare, in allen übrigen Punkten herrscht aber völlige Übereinstimmung. Die Rückenseite bildet von der Gegend über den Narinen bis zur Dorsale eine Schneide, Brust und Bauch bis hinter die Ventralen bleiben nackt, die Basis der zweiten Dorsale und Anale wird grösstentheils von einem überschuppten Hautfalze umgeben; der erste am meisten verlängerte dorsale Gliederstrahl reicht bei dem Jüngern bis auf die Caudale, der anale bis an den Schwanzstiel zurück, bei dem Altern sind beide Fäden kürzer; die letzten Strahlen beider Flossen zei- gen Neigung zum Baue von Flösschen , trennen sich aber nicht ab. Die Brust- flossen reichen bis über die Hälfte der Analbasis zurück und messen nahezu oder völlig y3 der Totallänge. Der Caudalstiel, an dem die gekielten Schilder plötzlich klein werden, ist über und unterhalb derselben mit schiefen überschuppten Lei- sten versehen. — Die Caudale ist dunkel gesäumt, dessgleichen das obere Ende des Deckels, die Achselgegend schwarz. Ein von Bleeker selbst als Carangoides dinema bestimmtes Exemplar von 5" Länge bestärkt mich völlig in der Yermuthung, dass C. lioglossus mit dinema gleichartig sei und die Beschreibungen beider Arten weichen auch in der That fast nur bezüglich der Bezahnung ab x), die jedoch bei diesen Fischen variabel und eben so wenig entscheidend ist, als der Umstand, dass bei jüngeren Individuen von lioglossus das Stirn- und Rückenprofil noch weniger gewölbt ansteigt, wie bei älteren, da das Gleiche bei sehr vielen anderen Fischen auch stattfindet. Erwägt man überdies, dass über die Alters- und Geschlechtsunterschiede der Carangiden bisher noch wenig bekannt ist, so wird man um so mehr zur Vorsicht gemahnt, und der Wunsch um so lebhafter, diese allmählich kennen zu lernen, wodurch dann der Systematik sicher noch manche Art erspart werden könnte. Das längste unserer Exemplare, ein echter lioglossus , misst 11", stammt von Ceylon und wurde im Januar gefangen, kleinere bis 5" von Java im Mai (die Ein- geweide sind leider, wie bei Scombriden so häufig zerstört). 14. Art. C. CARANGUS C. V. Syn. Ekalah para Car. Russ. pl. 146. — Car. ekala C. V. und Bleek. * 2) — Reg- anim. ill. pl. 57. f. 2 1 . D. 8 , 2. D. 1/20, A. 2/18 . . . Scut. carin. 26 et ultra 30. In Bezahnung ein echter Caranx im Sinne Bleekers: Zwischenkiefer mit mehreren Reihen von Spitzzähnen und zwar in äusserer Reihe stärkere gekrümmte, J) Günther sagt nur durch ein Versehen bei C. dinema , p. 453: „tlie upper jaw somewhat longer, than the lower“, während es bei Bleeker heisst: „maxilla superiori paulo breviore“. 2) Ob Car. chrysos C. V., xanthopygus C. V. Blk. und C. Lessonii Blk. auch synonym seien , lasse ich dahingestellt; Bleeker führt in der Enum. p. 65 letztere noch als verschiedene Art an und stellt keine derselben dem carangus gleich. 158 Prof. Ti. Kn er. Unterkiefer mit einfacher, unter denen jederseits 1 — 2 hundszahn -ähnliche, auch Gaumen und Zunge bezahnt. — Körperhöhe 3mal, Länge und Höhe des Kopfes 4 — 4y3mal in der Totallänge, Auge 3x/2 bis über 4mal in der Kopflänge, Unter- kiefer vorstehend; der obere bis hinter die Mitte des Auges reichend, Rücken- profil gewölbt, die sichelförmigen Brustflossen reichen bis zu den ersten Lateral- schildern, der Caudalstiel ist zufolge der stark gekielten Schilder breiter als hoch; der zweite Analstachel länger als der erste. In Färbung weichen unsere Exem- plare von C. ekala Blk. nur darin ab, dass sie sowohl am Deckel wie in der Achsel einen sch warzen (nicht blos braunen) Fleck zeigen und bei zwei Individuen sich die schwärzliche Färbung sogar über die Pectoralstrahlen fortsetzt; trotz der geringen Grösse von 5 — 6" ist doch keine Spur mehr von dunklen Querstreifen sichtbar. 15. Art. C. FORSTERI C. V. Blk. 1. c. p. 57. Syn. Eu ss. pl. 148? (jedenfalls nicht gut). — Gar. sem. C. Y. — C. sexfasciatus C. Y. 1. D. 8, 2. D. 20 — 21 , A. 2/18 . . . Scut. later. 30 — 32. Unsere Exemplare stimmen genau zu Bleeker’s Beschreibung und nament- lich bezüglich der ersten Dorsale, deren Stachel sehr kurz und der dritte am längsten ist, und dessgleichen der schiefen Hautleisten ober- und unterhalb der Caudalschilder. Bei Car. flavocoeruleus Sch lg. Faun. jap. pl. 59 fehlt der schwarze Fleck am Deckel, die dunkle Spitze der zweiten Dorsale und der erste Dorsal- stachel erscheint zu lang; letzteres ist auch bei C. paraspistes Bich. Voy. Ereb. & Terr. pl. 58, f. 6 der Fall, dessen Dorsalprofil überdies zu wenig gewölbt ist; daher mir fraglich erscheint, ob diese mit C. Forsteri synonym seien; bis 4" lange Individuen zeigen dagegen ganz die Färbung von C. sexfasciatus bei übrigens völliger Übereinstimmung. Länge von 21/, — 8"; von Java und Madras. 16. Art. C. CYNODON Blk. 1. c. p. 57. 1. D. 8, 2. D. 1/20 — 21, A. 2/18 . . . Scut. carin. 34 — 37. Körperhöhe fast gleich der Kopflänge , die etwas dessen Höhe übertrifft und x/4 der Totallänge ausmacht, Auge 4y2 in der Kopflänge, mehr als 1 Diatne- ter vom Schnauzenrande abstehend und eben so weit vom anderen Auge, Schnauze stumpf, vor den Narinen abschüssig, Oberkiefer bis unter den hintern Augen- rand reichend, Zwischenkiefer mit mehreren Zahnreihen , in äusserer gekrümmte hundszahn-ähnliche, Unterkiefer etwas vorstehend, mit einfacher Bnihe, an Gau- men und Zunge Sammtzähne, Brust beschuppt, der dritte Dorsalstachel nur wenig niederer als der längste Gliederstrahl der zweiten Dorsale, die sichel- Fi s che. 159 förmigen Brustflossen bis zum siebenten oder achten Analstrahle zurückreichend, die Ventralen kaum bis zur Analgrube; Caudale gross, tief gablig getheilt. Die K rümmuno- der Seitenlinie endet unter dem sechsten bis siebenten Gliederstrahle o der Dorsale; der Schwanzstiel ist zufolge der daselbst am grössten und stärksten gekielten Schilder breiter als hoch und trägt über und unter diesen eine schiefe beschuppte Leiste. Oberhalb der Kiemenspalte ein verwaschener schwärzlicher Fleck und ein schärfer begrenzter in der Achselgegend. Länge 11 — 12"; von Java. 17. Art. C. NIGRIPES C. V. Syn. Olistus atropus C. V — Carangoides atropus Blk. — Kuss. Mais parah. pl. 152. Die langen und tief schwarzen Bauchflossen machen diese Art leicht kennt- lich ; gleich den Kiefern tragen auch die Gaumenbeine eine lange aber schmale Zahnbinde, der Yomer aber eine breitere von Form eines Dreieckes, dessen etwas gewölbte Basis nach hinten gekehrt ist; Vor- und Unterdeckel sind am häutig biegsamen Rande fein gekerbt. Länge 4"; von Java. Gatt. A 1 \ G Y I \ E I 0 S l :S LAC. (incl. VOMER C. V. ) Ch a r. Gestalt hoch, sehr compress, Kopfprolil steil ansteigend, zu Folge des äusserst hohen oder langen Präorbitale , Kiefer, Gaumen und Zunge fein bezahnt, die Ventralen vor den langen Brustflossen stehend; Haut nackt oder rudimentär beschuppt, keine gekielten Lateralschilder, zahlreiche Blind- därme. Die eigenth iimliche Kopfform, das eine scharfe Kante bildende Rü- cken- und Bauchprofil und die geringe, zum Theil geradezu rudimentäre Ausbildung der stacheligen Dorsale würden vielleicht doch gestatten diese Gattung von den echten Carangiden mit gut entwickelter ersten Dorsale und distincten Lateralschildern zu trennen und sie mit Blepharis , Scyris , Vomer kurz mit jenen Arten in eine kleine Gruppe zu vereinigen, die Günther noch zufolge der Caudalsc-hilder der Gattung Caranx zuzählt, sie aber auf Grund der wenig entwickelten oder mit dem Alter verschwindenden stacheligen Dorsale in eine Gruppe zusammenstellt. ’) *) Erinnert man sich der Gatt. Gasterosleus mit der Var. leiura , so scheint es, dass die Entwicklung der Lateralschilder allein, die übrigens bei Scyris und Blepliaris ohnehin sehr schwach ausgebildet sind, kaum, mehr Bedeutung für die Systematik haben dürfte, als die Verkümmerung der stacheligen Dorsale und die auffallende Kopfform zusammen genommen. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. -1 160 Prof. R. K n er. Art. AEG. VOMER Lac. C. V. Tap. VII. Pig. 2. Blinddärme. 1. D. 8, 2. D. 1/21 — 22, A. 19 . . . Ap. pyl. .40—50. Die Höhe beiläufig l4/5mal in der Totallänge, Stirnprofil mit leichter Conca- vität steil bis zum Hinterhaupte ansteigend, Auge in halber Höhe zwischen dem Unterkieferrande und Hinterhaupte stehend, Breite des Präorbitale vom vorderen Augenrande bis zum Oberkiefer fast 21/z Augendiameter , Mund vorstreckbar. Der zweite Strahl der stachlig sein sollenden Dorsale ist fadig verlängert, ungegliedert biegsam, die übrigen bilden sehr kurze steife Spitzen1); in der zweiten Dorsale reicht der verlängerte Gliederstrahl bis gegen die Spitze der Caudale, in der Anale blos bis zu deren Basis, die Brustflossen bis auf den Schwanzstiel. — Wie bei Cciranx geht vom Seitencanale ein Zweig des Occipitalastes ab, der nahe dem Bückenprofile nach hinten verlaufend bis unter die erste Dorsale sich fortsetzt. — Die Blinddärme umhängen den Pylorus kranzförmig und münden bündelweise, d. h. mehrere mit einem gemeinsamen Ductus in den Darm. Länge zwischen 6 und 7"; von Bio Janeiro. Gatt. SEUIOLA c. v. Char. Gestalt länglich , massig compress, Rücken und Bauch abgerundet, 2 Dorsalen, weder Flösschen noch Lateralschilder ; übrigens wie Caranx. Diese Gattung wird häufig als die typische der Gruppe oder Subfamilie Serioliden angesehen; C u vier- V al en ciennes äusserten sich zwar dahin, man könne die Seriolen Carangen ohne Lateralschilder nennen , oder auch Lichien, deren Dorsalstacheln in eine Flosse vereinigt seien, doch wollten sie dadurch wohl nur auf die nahe Verwandtschaft hinweisen, welche zwischen allen diesen echten Scombriden besteht und legten durch Aufstellung ihrer Tribus selbst Zeugniss ab, dass es zwischen den zahlreichen Gliedern der grossen Familie auch hier wie- in anderen ähnlichen, noch engere Verwandtschaftsgrade gebe, durch welche sie unter einander in nächster Beziehung stehen. Meiner Anschauung nach zerreisst Gün- ther einerseits das natürliche Band, indem er Cuvier’s Familie in die zwei: Scom- briclae und Cctrangidae trennt und sucht anderseits wieder durch künstlichen Ver- band in nächste Berührung zu bringen, was nicht völlig an einander passen will. 1) Man braucht die Unterschiede im Baue der Flossenstrahlen ihrer Bedeutung nach keineswegs zu über- schätzen, so ist doch nicht zu läugnen, dass man in zahlreichen Fällen auf ein sehr brauchbares Unter- scheidungsmerkmal verzichtet, indem man sich begnügt, alle Formen nicht gegliederter Strahlen mit dem Sammelworte Stacheln zu bezeichnen, als wäre in der That der harte Flossenstrahl eines Squaloi- den dem eines Chaetodonten, oder letzterer dem biegsamen eines Trichiurus u. s. w. gleich zu achten. F i 6 c h e. 161 Art. SER. DUMERILII C. V. pl. 258. Syn. Ser. purpur ascena Schlg. Faun. jap. pl. 61. D. 7/32, A. 2/21 . . . Ap. pyl. ultra 50. Körperhöhe 33/4mal in der Totallänge und etwas grösser als die Kopflänge, Auge 4y2mal in letzterer, iy2 Diameter vom Schnauzenrande abstehend, Ober- kiefer unter den vorderen Augenrand reichend, Kiefer, Gaumen und Zunge mit breiten Binden von Sammtzähnen und zwar der Vomer der Quere und Länge nach bezahnt. Der dritte Dorsalstachel der längste , aber viel niederer als die zweite Dorsale, diese wie auch die Anale längs der Basis beschuppt und in beiden der letzte Strahl von Flösschenbau ; beide Analstacheln sehr kurz, Brustflossen klein, kürzer als die Ventralen; Wangen und Rumpf klein beschuppt, die Seitenlinie bil- det am Vorderrücken keinen rücklaufenden Zweig; die mässig zugespitzten Lap- pen der Caudale sind gleichlang. — - Die Blinddärme hängen in 2 — 3 Reihen zu fünf Gruppen durch Fett- und Zellgewebe vereinigt; die dünnwandige, aber sehr grosse Schwimmblase nimmt die ganze Länge der Bauchhöhle ein. — Rücken bräunlich, Seiten silberig, vom hinteren Augenrand erstreckt sich ein dunkelbrau- ner verlängerter Fleck bis zur Suprascapula. Länge 9 x/2" ; von Manilla. Gatt. MICROPTERYX ag. C h ar. Gestalt sehr compress, mit kantigem Rücken und Bauche, Rumpf klein beschuppt, keine Lateral- schilder, die erste Dorsale mit schwachen Stacheln, vor ihr ein liegender Dorn, statt der ersten Anale 2 Stacheln, weder verlängerte Gliederstrahlen noch Flüsschen; Kiefer, Gaumen und Zunge fein bezahnt. Art. MICR. CHRYSURUS Gth. Syn. Scornber chloris Bl. Taf. 339. — Seriola cosmopolita C. V. pl. 259. — Micropteryx cosmopohtica in Spix. Pisc. brasil. Taf. 59. 1. D. 8, 2. D. 1 / 26 , A. 2/26. Flöhe 23/4 — 3mal , Kopf gegen 5mal in der Totallänge, Auge 1/3 der Kopf- länge, Oberkiefer kaum bis unter den vorderen Augenrand reichend, da die Mundspalte sehr schief nach aufwärts gerichtet ist; der erste Dorsalstachel ist äusserst kurz und leicht zu übersehen, der vierte der längste, jedoch viel kürzer als die zweite Dorsale, deren Basis, wie auch der Anale in einen Schuppenfalz eingesenkt ist, der fast an die Spitzen der kürzeren Strahlen hinanreicht; der letzte Strahl in beiden Flossen zeigt den Bau einer Pinnula, die Ventralen reichen nur bis zum After, die sichelförmigen Brustflossen bis zum siebenten oder achten 21 * 162 Prof. B. Kn er. Gliederstrahle der Anale zurück; die Krümmung der Seitenlinie endet unter dem vorderen Drittel der Dorsale; an der Kückenseite der Caudalbasis ein tief- schwarzer Flerk. Liegt nur in kleinen Exemplaren von 4 — 5” vor; von Kio Janeiro. Gatt. CHORINEMUS c. v. Char. Gestalt gestreckt, compress, Rücken schneidig, Bauch abgerundet, Schnauze zugespitzt, Mund- spalte schief, Kiefer, Zunge, Gaumen und Flügelbeine mit feinen Zahnbinden, die Dorsalstrahlen breit gedrückt, nur mit kurzer Flossenhaut an der Basis, die erste Anale aus 2 mit Haut verbundenen ziemlich langen Stacheln bestehend, die zweite Dorsale und Anale mit Flösschenstrahlen endend, Seitenlinie schwach, unbewaffnet, in die Haut längliche oder nadelförmige Schuppen eingesenkt; Pseudokieme klein. Diese Gattung steht den echten Scombris näher als den Carangen und von Blee ker entfernt sie daher auch von diesen, sie seiner Farn. Lichioidei einreihend. 1. Art. CHOR. TOL. Blk. 1. c. p. 43. 1. D. 7, 2. D. 1/19-20, A. 2/^—. Es ist nach den ungenauen Beschreibungen und Abbildungen der meisten Arten, die von den Autoren unterschieden werden, eine sichere Artbestimmung äusserst schwierig, indem theils variable Eigenschaften Erwähnung fanden , wie z. B. die dunklen Flecken, die Grösse der Augen u. dgl. , theils aber andere mit Stillschweigen übergangen wurden, wie die verschiedenen Schuppenformen, die alternirende Neigung der Dorsalstacheln, wenn sie sich aufrichten, die Länge der beiden Analstacheln u. m. a. , ich glaube daher zur Sicherstellung der vorliegen- den Art, die Günther für verschieden von Chor. toi. C. Y. hält (worin ich ihm nur beistimmen kann), folgende Angaben machen zu sollen. Die Länge des Kopfes grösser als dessen Höhe und ö/bmal , die Körp erhöhte 43/i bis 5mal in der Totallänge, das Auge nahezu 4 mal in der Kopflänge, etwas über einen Diameter vom Schnauzenrande entfernt, der Oberkiefer bis unter die hintere Augenhälfte reichend, in beiden Kiefern eine Doppelreihe feiner Spitzzähne, von denen einige mittlere merklich länger sind, übrigens Sammtzähne; Stirnprofil leicht eingebuchtet, Yorderdeckel abgerundet, die breiten Dorsalstacheln neio-en sich aufg-erichtet abwechselnd stark nach rechts und links, was bei Cli. St. Petri C. V., dem unsere Art nach pl. 236 äusserst ähnlich sieht, nicht der Fall ist; die kurzen Brustflossen reichen kaum so weit wie die Ventralen zurück. Die beiden ansehnlichen und gleichlangen Analstacheln, die aufgerichtet durch ein Ge- lenk sperrbar sind, verhalten sich wie bei Tala-parah Russ.pl. 140, welchen Fis che. 163 Bleeker auffallender Weise gar nicht citirt, auf den aber auch die Angaben über Cli. tala in der Hist, des poissons ganz gut passen. Von Ch. toloo Kuss. pl. 137 bemerkt Bleeker eigens, dass die Schuppen daselbst zu gross und die Verbin- dungshaut zwischen den Flösschen zu hoch seien und Cu vier-Valenciennes vermuthen blos, dass ihr Ch. toloo dem Bussel’s entspreche. — Die schwach aus- gedrückte Seitenlinie bildet nur über den Brustflossen eine kleine Convexität; in die Haut sind nicht sowohl lanzettförmige Schuppen als \ielmehr wahre nadel- förmige Spitzen eingesenkt. An den Seiten steht eine L'ängsreihe mehr oder min- der deutlicher senkrechter grauer Flecke, die mit ihren unteren, fast spitzen Ende bis zur Seitenlinie reichen; vom oberen Augenrande zieht eine verschwimmende aber breite dunkle Binde bis zur Schulter, die Spitze der zweiten Dorsale ist schwarz, die Caudale graulich. Länge über 7 — -10"; von Java, Madras und Ceylon. Obwohl die Synonyme sehr schwierig sicher zu stellen sind und in der Folge wohl noch einige bisher aufo’estellten Arten werden einzuziehen sein, so glaube ich doch folgende als richtig ansehen zu dürfen: Chor, toi Blk. = Scomber acu- leatus Bl. Taf'. 336, fig. 1, wahrscheinlich = Chorin orientalis Schlg. Faun. jap. pl. 57, f. 1 und vielleicht auch = Tcda parah Buss. pl. 140 = Chor, tala C. V. ; diese Art wäre daher nach üblichem Gebrauch Chor, aculeatus zu nennen, da Bio cli zuerst sie als Scomb. aculeatus beschrieb. 2. Art. CHOR. LYSAN C. V. 1. D. 7, 2. D. 1/19, A. 2/—. ' '17 Di ese Art ist als Chor. Gommer sonianus C. V. vorzüglich beschrieben und na- mentlich auch angegeben, dass der Rumpf mit wirklichen sehr kleinen länglichen Schuppen bedeckt ist und dass die Seitenlinie (was bei Ch. lyzan C. V. angeführt wird) unterhalb der Dorsalstacheln zwei Wellenbiegungen macht. Ich habe nur bezüglich der Bezahnung einiges zu bemerken, von dem ich nirgends Erwähnung finde. Tier Zwischenkiefer trägt in äusserer Reihe grössere Spitzzähne in ziemlich weiten Abständen, auf sie folgt nach einwärts eine Binde kurzer Sammtzähne, denen ähnlich, mit welchen Vomer, Gaumen-, Flügelbeine und Zunge besetzt sind. Im Unterkiefer hingegen steht zunächst eine dicht gedrängte Reihe etwas com- presser Zähne, die fast wagrecht vom Kieferrande abstehen und dann erst unter einem Winkel sich nach aufwärts biegen; hinter ihnen folgen dann gerade konische Spitzzähne, die etwas länger und stärker als jene des Zwischenkiefers sind, nur gegen die Mitte in mehreren Reihen, seitwärts aber blos in einfacher stehen. Ganz vorne zunächst der Symphyse ragt endlich jederseits wagrecht ein dicker konischer Zahn vor, der ganz an die äusseren 164 Prof. R. Kn er. Ivieferzäline mancher Characinen ( Exoclon , Epicyrtus) und des Männchens von Pempheris mahnt. Länge 52/3"; von Ceylon. Gatt. TRACHYNOTUS lac. c. v. Char. Gestalt hoch, compress, Schnauze gewölbt, steil abfallend, Mund schief, schmale Binden sehr feiner Zähne in den Kiefern und am Gaumen, erste Dorsale mit kurzen asymmetrischen theils freien, theils durch niedere Haut verbundenen Stacheln , die zweite Dorsale und Anale mit lappig verlänger- ten vorderen Strahlen; Schuppen äusserst klein, Seitenlinie unbewehrt; keine Pseudokieme, Blind- därme in massiger Zahl. Art. TKACH. OVATUS Gth. Syn. Trachin. falcatus Lac. C. V. — Mookalee-parah Kuss. pl. 154. — Tr ach. mookalee C. V. 1. D. 6, 2. D. 1/19, A. 3 / Körperhöhe bei Beginn der weichen Anale 2x/4mal, Kopflänge fast 5mal, Caudallappen 4mal in der Totallänge, Auge 3y2mal in der Kopflänge, bedeutend weniger als einen Biameter vom Schnauzenrande abstehend, iy2vom anderen Auge, Oberkiefer unter die Mitte des Auges reichend; der Porsallappen fast von Kopfes- länge, der Anale kaum länger als die Brustflossen; nur die Porsalspitze schwärz- lich gefärbt; 13 — 14 Blinddärme. Länge 5"; von Java. Gatt. P SEIT US COM. C. V. C h a r. Gestalt hoch, compress, Kopf, Rumpf, Rücken- und Afterflosse völlig überschuppt und mit zahl- reichen Gliederstrahlen, Ventralen aus einem kurzen dicken Stachel und einigen rudimentären Strahlen bestehend, Sammtzähne in beiden Kiefern (oft auch am Gaumen), Schuppen von ctenoider Structur und massiger Grösse, Pseudokieme sehr gross, zahlreiche Blinddärme. Art. PS. ARGEN TEUS Rieh. Voy. Ereb. Torr. pl. 35. Syn. Chaetodon argent.eus Lin. — Kauki sandawa Russ. pl. 59. — Psettus rhombeus C. V. — 111. reg. anim. pl. 42. fig. 2. D. 8/29, A. 3/29. Höhe 1%, Kopf 4y2mal in der Totallänge, Auge 23/2mal in der Kopflänge, Oberkiefer trotz der sehr schiefen Mundspalte bis unter den vorderen Augenrand reichend, der Gaumen ist mit sieben Binden sehr feiner Sammtzähne genau so besetzt, wie ich dies schon in meinen Untersuchungen über den Fi sc h e. 165 Flossenbau (Sitzungsb. der k. Akad. d. Wissenseh. 43. Bd., S. 134) angegeben habe; es fällt mir daher um so mehr auf, dass auch G’ünther abermals bei dieser Gattung sagt: „keine Zähne am Gaumen“. — Die Stacheln der Dorsale und Anale nehmen bis zum letzten rasch an Höhe zu, bleiben aber noch um die Hälfte hinter den Spitzen der nachfolgenden längsten Gliederstrahlen zurück; die breite und grosse Caudale ist wenig eingeschnitten, die kleinen Brustflossen reichen kaum über den ersten Analstachel zurück; die Rechenzähne der vorderen Kiemenbögen sind lang, von seltener Grösse aber die Pseudobranchien, indem deren Fransen an Länge die der eigentlichen Kiemen üb ertreffen; die Eingeweide fehlen. — Die Rückenseite erscheint grau, Seiten und Bauch silberig, Rücken- und After- flosse am vorderen Ende dunkelgrau. Länge 6" ; von Madras. Gatt. PL A TAX c. v. Chat. Gestalt sehr com press und hoch, Rücken- und Afterflosse grossentheils überschuppt, in erstem- 3 — 7 bis an die Spitzen von fein beschuppter Haut überdeckte Stacheln , in letzterer 3 , die vorderen Gliederstrahlen beider Flossen mehr oder minder verlängert, Ventralen stets gut entwickelt oft gleich- falls verlängert, Mund klein mit Bürstenzähnen oder dreispitzigen in beiden Kiefern, Gaumen mit oder ohne Sammtzähne, Schuppen klein, ctenoid, Seitenlinie einfach, Schlundkopf (wie bei Stroma- teus) innen bezahnt; Pseudokieme klein, nur wenige Blinddärme. Durch die grössere Anzahl von Merkmalen, welche ich hier in den Charak- ter aufnahm, glaube ich meine Ansicht zu rechtfertigen, indem ich gleichfalls die Stellung dieser Gattung in der Familie der Carangen für keine wohlbegründete halten kann. Ich möchte am liebsten Bleeker’s Vorgänge folgen, der mir durch die Aufstellung und Einreihung seiner Familie Psettoidei einen jener glücklichen Griffe getlian zu haben scheint, von denen sein Tentcimen systematis so viele aufzu- weisen hat; nur würde ich glauben, dass auch die Familie Pimelejpteroidei näher an die Psettoiden und Chaetodonten zu stellen wäre. 1. Art. PLAT. BATAVIANUS C. V. Blk. D. 7/30, A. 3/22 . . . Ap. pyl. 4. Körperhöhe geringer als seine Länge (mit Einschluss der Flossen jedoch die erstere viel grösser als die letztere), Kopflänge (bei Jungen) fast 1/s der Körper- länge, Auge gross, beinahe von halber Kopflänge, Stirn in der Breite von 2/3 Augen- durchmesser, Präorbitale noch niederer, Bürstenzähne lang, nur in äusserer Reihe dreispitzig, Vomer und vorderes Ende der Gaumenbeine mit Sammtzähnen , die verlängerten Dorsalstrahlen reichen zurückgelegt noch über die Spitzen der Cau- dale hinaus, und selbst jene der Anale noch etwas, die der Brustflossen bis über 166 Prof. B. Kner. die Basis der Caudale; Schuppen ctenoid, Seitenlinie nicht unterbrochen. Der erste Kiemenbogen trägt einen obern mit einer Reihe gewölbter blattförmiger Fortsätze behängten Schlundknochen, wie in meinem „Flossenbaue“ (1. c. S. 136, Fig. 39) abgebildet ist; eben daselbst wurden auch die bezähmten langen Zotten im Cardialtheile des Magens und die vier langen Blinddärme erwähnt, die sich hier gleichfalls vorfanden; die Schwimmblase ist einfach, dickwandig und hängt durch ein Ligament (obliterirten Luftgang?) am unteren Theile des Oesophagus fest. - — Färbung graulich, die breite schwarze Augenbinde sehr deutlich, die Ven- tralen ganz schwarz, Rücken- und Afterflosse nur an den Spitzen. Länge P/f \ von Singapore. 2. Art. PL. TEIRA Cuv. LJiese Art liegt nur in sehr jungen, 1" langen Exemplaren vor, die ich aber durch die der Höhe des Körpers gleiche Länge, die drei dunklen Verticalbinden und ganz schwarzen langen Bauchflossen richtig zu deuten glaube und ebenfalls mit Chaetod. teiva F orsk. Bl. Taf. 199, Plat. Leschenaulti CV. und vespertilio Sch lg. Faun. jap. pl. 43 für synonym halte. — Die Unsicherheit in Bestimmung der Arten und Sichtung der Synonyme, über welche auch Günther mit Recht klagt, würde meines Erachtens wohl bedeutend geringer werden, wenn über einige der von mir oben (bei batavianus ) hervorgehobenen Verhältnisse genauere Angaben vorlägen. Gatt. EQUULA cuv. C h a r. Gestalt hoch , compress mit kleinen abfallenden oder in der Haut verborgenen Schuppen bedeckt, Mund weit vorstreckbar, Kiefer fein bezahnt (Gaumen zahnlos), der stachelige Theil der Dorsale mit 8, der Anale mit 3 stark compressen alternirend asymmetrischen und sperrbaren Stacheln; Vordeckel am untern Rande gesägt, Stirn und Scheitel nackt, alle Strahlenträger der Rücken- und Afterflosse nach hinten gerichtete Spitzen bildend, Bauchflossen mit starkem Stachel und langer Spornschuppe; Schwimmblase in 2 Hörner endend, wenige Blinddärme. Diese Gattung scheint auch mir so wie Blee kern nahe verwandt mit Zeus und sollte ebenfalls, wie ich glaube, von Gerres nicht weit im Systeme entfernt werden. 1. Art. EQU. ENSIFERA C. V. Syn. Scovxber edentulus BJ. 428. — Komah-karah Buss. pl. 63 (?). — Equula edentula Gth. D. 8/16, A. 3/14. Die Höhe 2% — y3, der Kopf bei 4mal in der Totallänge, das Auge fast '/3 der Kopflänge und nahezu gleich der Stirnbreite inzwischen, der Oberkiefer bei geschlossenem Munde unter den vorderen Augenrand reichend. Zwischen- und Fisch e. 167 Unterkiefer mit Binden kurzer Bürstenzähne , beide stark nach abwärts vor- sehiebbar und von einem am Mundwinkel breit zurückgeschlagenen Lippensaume umgeben, zwei kurze Dornen am oberen vorderen Augenrande, am nackten Scheitel wie bei allen Arten zwei in eine Crista occipitalis sich vereinigende Knochenleisten; der am unteren Bande fein gezähnte Vordeckel sehr schief geneigt. — Der zweite und längste Stachel in der Kücken- und Afterflosse bleibt nur wenig hinter der Kopflänge zurück und bis zur Spitze steif; der dritte in beiden Flossen ist an dem vorderen Bande der stärker entwickelten Seite über der Basis eine Strecke lang fein gekerbt, die Caudale wie überall gablig getheilt. Der Schulter- gürtel bildet wie bei allen Arten vor der Pectoralbasis zwei gegen die Kiemen- höhle vorragende Spitzen, zwischen denen der Band des Schulterknochens halb- mondförmig eingebuchtet ist; die Schlundknochen sind, wie gleichfalls stets, getrennt und stark bezalmt, die Pseudokieme unansehnlich. — Am Bücken unter- halb der Dorsale meist ein fast schwarzer Längsstrich, öfters nur eine Keihe dunk- lerer Punkte, Schnauzenrand und Achselgegend braun, alle Flossen hell. Länge 4 — 5"; von Java. 2. Art. EQU. FASCIATA C. V. Syn. Kar ah Euss. pl. 66. — Equ. filigera C. V. pl. 284. Trotz der Jugend in allen M essungen und Verhältnissen genau stimmend ; der zweite und längste Stachel in der Bücken- und Afterflosse endet in eine nicht lange fadige Spitze, der untere Band des Vordeckels ist sehr deutlich gezälmelt, von den beiden Präocular-Dornen ist der dem Atme nähere etwas länger als der innere; die dunklen Querstreifen am Bücken und die braune Färbung der Schnauze und Achsel sind deutlich erkennbar. Länge 3'/3"; von Java. 3. Art. EQU. DUSSUMIERI C. V. pl. 283 (gut). Flöhe 2% — %, Kopf 4mal in der Totallänge, Auge */3 der Kopflänge, die grösste Stirnbreite = 1 Augendurchmesser, beide Augendornen ziemlich gross und spitz, eben so der vom hinteren Bande des Zwischenkiefers abstehende, beide Kiefer mit Sammt zähnen, der untere sanft eingebuchtete Band des Vordeckels sehr deutlich bezalmt. Kücken- und Bauchprofil sind nahezu gleich gewölbt; in der Dorsale ist der zweite Stachel der längste und bis zur Spitze steif, der dritte und vierte am Vorderrand der breiteren Seite stark gezähnt, so wie in der Anale der dritte, in beiden Flossen übrigens der erste Stachel länger als bei den frühe- ren Arten. Die Seitenlinie erstreckt sich bis zur Caudale *), deren Lappen abge- 1) Abnormer Weise bricht sie bei einem Exemplare bei Beginn des Schwanzes ab, setzt sich aber etwas tiefer dann bis zur Caudale wieder fort und zwar blos auf einer Seite , während sie auf der andern normal verlauft. Novara- Expedition. Zoologischer Tiieil. Ed. I. Kn er. Fische. 168 Pro f. B. Kn er. rundet und etwas kürzer als der Kopf sind. Die Schuppen des Hinterrumpfes sind grösser wie gewöhnlich bei Equula ; die Pseudokieme klein, die zwei vorragenden Spitzen am Schulterknochen stark und einander genähert. — An der Rückenseite zahlreiche, schmale verticale Streifen von dunklerer Färbung, die oft wellig hin- und hergebogen sind und bis zur halben Höhe herabreichen; Schnauze und Saum der ersten Dorsale öfters dunkelbraun tinadrt. O Länge bis 4 ", von Singapore und Tahiti. Bleeker erwähnt dieser wie es scheint nicht seltenen Art nirgends und ich vermuthe, dass seine E. gerreoicles vielleicht mit ihr gleichartig ist. 4. Art. EQU. BINDOIDES Blk. 1. c. p. 83. D. 8/1(3 — 17, A. 3/14. Höhe 2%, Kopf 41/3mal in der Totallänge, der Durchmesser des Auges mehr als y3 der Kopflänge und grösser als die Stirnbreite zwischen den Augen; in bei- den Kiefern nur eine einfache Reihe feiner Spitzzähne, die beiden Augen - dornen lang und spitz, der untere wagrecht gestellte Rand des Vordeckels sehr fein gezähnelt; das Bauchprofil gewölbter als das dorsale. Die an Ambassis durch gegliedertes Ansehen erinnernde Structur der Stacheln und ihre alternirende Asymmetrie kommt dieser Art ganz ausgezeichnet zu, die Analstacheln sind aber kräftiger als die dorsalen. Die Seitenlinie hört unter dem Anfänge der zwei- ten Dorsale auf, ohne wieder aufzutreten. Die Pseudokieme ist hier grösser als gewöhnlich. Die beiden vom Schultergürtel vorragenden Spitzen sind schwä- cher und weiter von einander entfernt als bei den vorigen Arten. — An der bräun- lichen Rückenseite dunklere wolkige Flecken und Streifen. Länge von 4"; aus weiter See, 50 Meilen von Ceylon entfernt. 5. Art. EQU. SPLENDENS Cur. Syn. Gomorah lcarah Russ. Fig. 61. — Equ. gomorah C. V. D. 8/15, A. 3/14. Flöhe 23/2, Kopf 4m al in der Total-, Auge 2y2mal in der Kopflänge, grösste Stirnbreite zwischen den Augen nahe 1 Diameter; in beiden Kiefern feine Borsten- zähne in dicht gedrängter aber einfacher Reihe, beide Oculardornen dick und ziemlich lang, hinter ihnen der ganze obere Augenrand fein gezähnelt, Vordeckel über dem Winkel eingebuchtet, am unteren fast horizontalen Rande grob gesägt; die Stacheln der Rücken- und Afterflosse durchwegs kräftig und schon der erste noch länger als bei E. Dussumieri, der zweite der längste und stärkste, in der Anale aber der dritte nur wenig kürzer, in beiden Flossen jedoch der zweite und dritte (in der Dorsale auch noch der vierte) am vorderen Rande über der Basis Fis che. 1 69 eine Strecke weit hinauf derb gezähnelt. Die Seitenlinie verlauft ohne Unter- brechung bis zur Caudale; alle Schuppen des Rumpfes sind ziemlich gross. Die Pseudobranchie klein, die zwei Spitzen am Schulterknochen von einander mehr entfernt.- — Die Flossenhaut zwischen dem zweiten bis sechsten Dorsalstachel zur Hälfte tief schwarz; ein junges, 2" langes Exemplar zeigt an der Rückenseite ähnliche dunkle Wolken und regellose schmale Querbinden, wie E. Dussumieri • solche dürften überhaupt mehr Attribut der Jugend sein und nur bei manchen Arten sich länger oder auch bleibend erhalten. Länge von 2 bis gegen 5"; von Java und Madras. 6. Art. EQU. INSIDIATRIX C. V. = Zeus insidiator Bl. Tat. 192, Fig. 2. D. 8/16. A. 3/14. Höhe 2% — 3, Kopflänge 41/, — s/4mal in der Totallänge, Auge 21/3mal in der Kopflänge, Stirnbreite weniger als 1 Augendurchmesser, Schnauze sehr kurz, Unterkiefer mit seichter Coneavität fast senkrecht aufsteigend, Stirnprofil stark c-oncav, die beiden Augendornen kurz, der hintere Augenrand fein gezähnelt, der untere Rand des Vordeckels aber ziemlich stark, Mundrohr fast wagrecht vor- streckbar, in beiden Kiefern eine einfache Reihe sehr feiner Zähne; das Bauch- profil gewölbter als das dorsale, der zweite und längste Stachel der Rücken- und Afterflosse bis zur Spitze steif, die Bezahnung des vorderen Randes sehr fein. Die Seitenlinie endet bald unter der vorderen Hälfte der zweiten Dorsale, bald erst gegen ihr Ende und lässt sich öfters selbst bis zum Caudalstiele verfolgen. Längs des Rückens stehen meist drei Reihen rundlicher dunkler Flecken über einander, die mitunter in Querbinden verschmelzen; die Spitze der stacheligen Dorsale und die Achsel ist meist schwarz gefärbt. In zahlreichen Individuen von U/2 bis über 3"; von Manilla, Hongkong und Tahiti. 7. Art. EQU. INTERRUPT A. C. V. Steht der vorigen Art sehr nahe; die Höhe beträgt genau die Hälfte der Totallänge, der Kopf ist in ihr 4y>mal enthalten, das Auge 2y2mal in der Kopf- länge, das Profil der Stirn concav, das des Bauches stärker gewölbt als das dor- sale, Mund wagrecht vorstreckbar, Unterkiefer fast senkrecht aufsteigend; vor jedem Auge nur ein kleiner Dorn, der hintere Augenrand aber relativ stark gezähnelt. Die Seitenlinie endet bei unserem Exemplare einerseits schon unter der stacheligen Dorsale, andererseits erst unter der halben Länge der zweiten Dorsale. Länge nicht ganz 2"; von Java. 22 * 170 Prof. P. K n e r. 8. Art. EQU. DENTEX C. V. Syn. Scomber minutus Bl. Taf. 42 9 (schlecht). — Equ. minuta C. V. — Gazza minuta Blk. und wahr- scheinlich auch = Gaz. equulaeformis Ru pp. N. W. Taf. 1, Fig. 3. Da die Gattung Gazza nur auf dem Vorkommen verhältnissmässig stärkerer Spitzzähne beruht, von denen einige mittlere (oben zwei, unten 2 — 4) zu Hunds- zähnen werden und hierin selbst nach den Arten wieder graduelle Abstufungen stattfinden, so dürfte sie für das System entbehrlich sein. Mit nicht minderem Rechte Hessen sich dann die Equula- Arten auch wieder in zwei Gattungen trennen, je nachdem die Kiefer mit Binden oder blos einfacher Reihe von Zähnen besetzt sind; vielleicht aber könnte man besser noch die Arten mit Zahnbinden der Gattung Equula , jene mit einfacher Zahnreihe der Gattung Gazza zuweisen, die Trennung würde dann doch nicht nur auf einer graduellen Abstufung allein beruhen. I). 8/16, A. 3/14. Höhe fast genau der halben Körperlänge (ohne Caudale) gleich, Kopf 33/4 bis 4mal in der Total-, das Auge 22/3mal in der Kopflänge, Mund nach abwärts ver- schiebbar; in der Mitte des Zwischenkiefers zwei Hundszähne nebst einigen län- geren Spitzzähnen beiderseits; im Unterkiefer werden meist mehr als zwei Hunds- zahn-ähnlich; bald aber die mittleren, bald die seitlich angrenzenden (was ohne Zweifel in Folge des Ausfallens und Zahnwechsels ganz variabel ist). Die zwei kleinen Oculardornen , die Zähnelung des unteren Vordeckelrandes, die Bildung- aller Flossen und Stacheln, die beiden Humeralspitzen, die kleinen Pseudokiemen und selbst die Färbung verhalten sich ganz wde hei Equitla, und letztere namentlich ähnelt zumeist jener von E. Dussumieri. Länge 2 — d1//'; von Java und Tahiti. Gatt. P EM PME IUS c. v. Cliar. Gestalt länglich compress , Rücken sehr schwach, Bauch stark gewölbt, Mundspaltesehrschief, Unterkiefer vorstehend, Kiefer und Gaumen mit feinen Spitzzähnen, Auge gross, Vordeckel bedornt, die kurze vor halber Totallänge stehende Dorsale unbeschuppt, die lange (vielstrahlige) Anale beschuppt, die massig grossen Schuppen des Kopfes und Rumpfes cycloid; Pseudokieme gross, Schwimmblase in eine vordere und hintere Hälfte abgeschnürt. Dass die Einreihung dieser Gattung im Systeme sehr schwierig ist, zeigt sich aus der sehr verschiedenen Stellung, welche ihr bisher die namhaftesten Autoren zuerkannten und gegen die sämmtlich nicht unbegründete Bedenken sich erheben lassen 1). J) In meinen Studien über den „ Flossenbau “ machte ich auf die mehrfachen Mahnungen dieser Gattung an gewisse Characinen aufmerksam, wie überhaupt auf den Parallelismus, der sich zwischen Mecr- r% Fi s c h e. 17 1 1. Art. PEMPII. 0TA1TENSIS C. V. pl. 191. D. 6 / 9 , A. 3/42 . . . Squ. later, c. 60. Unsere Exemplare stimmen auch in allen Messungen mit der genannten Art und der citirten Abbildung überein, nur ist nicht blos die Spitze der Dorsale schwarz, sondern auch der Saum der ganzen Anale und Caudale , der Achsel- flecken aber wenig ausgesprochen. Von drei Individuen sind zwei Weibchen, das dritte und grösste ein Männchen, das sich, obwohl ausser der Laichzeit gefangen, durch stärkere Bezahnung- aller Mundknochen schon äusserlich kenntlich macht; bei beiderlei Geschlechte stehen an der Aussenseite des Unterkiefers jederseits vorne konische Zähne (wie bei Exodon und Epicyrtus ), die jedoch beim Männchen ebenfalls viel stärker sind. Länge 6 — 62/3" ; von Java. Bezüglich der Synonyme scheint eine Verwirrung zu bestehen, auf die ich bei der folgenden Art zu sprechen komme. 2. Art. PEMPH. MANGULA C. V. Squ. lat. 50- — -60; Ap. pyl. 7 (8). Ich glaube in dieser Art Bussels Mangula kutti pl. 114 zu erkennen, trotz der abweichend angegebenen Schuppenzahl; das Auge ist noch grösser als bei der vorigen Art, misst genau die halbe Höhe des Kopfes und auch fast dessen halbe Länge; die Stirnbreite zwischen den Augen beträgt nur 2/3 des Augen- durchmessers. Bücken und Seiten sind den Schuppenreihen entsprechend durch dunkelbraune Verticallinien bezeichnet, die Spitze der Dorsale ist schwarz und dessgleiehen querüber die Basis der Brustflossen, ein Achselfleck jedoch fehlt. — Das Exemplar ist ein mit kleinen Eiern strotzend erfülltes Weibchen, an dem jede Spur äusserer Zähne am Unterkiefer mangelt; auch fehlen die seitlichen Haut- lappen an den Dorsalstrahlen. Länge 6"; von Ceylon. Die Unsicherheit in der Synonymie der vorstehenden beiden Arten scheint zumeist durch die abweichenden Angaben über die Schuppenzahl begründet. Bleek er gibt im 23. Bde. der Verb, batav. Gfenoot. p. 30 für seine P. mangula längs der Seitenlinie clieZahl 45 an und C u vi e r-Vale n eien n es bei ihrem P. oualemis 48 — 50; alle übrigen Angaben lauten auf 60 und darüber. Ich halte daher für wahrscheinlich, dass Mangula kutti Buss. = ist Pemph. mangula C. V. und Süsswasserfischen, auch zwischen Stachel- und Weichflossern häufig kundgibt (so namentlich zwischen Scombriden , Clupeiden und Characinen) und der meines Erachtens für die Systematik aller- dings Beachtung verdienen würde. 172 Prof. B. Kn er. — vanicolensis = nesogallica C. V., dass aber Pemph. oualensis C. V. = P. mangula Blk. sein dürfte, worüber ich jedoch auch keineswegs sicher bin. Gatt. CYRTUS CANT. (Kurtus Bl.) C h a r. Der länglich compresse Leib mit äusserst kleinen , abfallenden Schuppen bedeckt , Mund weit, schief gestellt, Kiefer und Gaumen mit Sammtzähnen, Vordeckel bezahnt, die stachelige Dorsale verkümmert, die strahlige kurz, Anale mit zwei Stacheln und zahlreichen Gliederstrahlen, zwischen den Ventralen ein rückwärts gerichteter Dorn, keine Pseudobranchie , Schwimmblase in den zu runden Kapseln umgebildeten Rippen eingeschlossen. Diese merkwürdige Gattung steht allerdings den Scombriden nahe, ob sie aber mit Pempheris in eine Gruppe vereinigt und den Carangiden beigezählt werden soll, dürfte doch etwas fraglich erscheinen. Art. C. INDICUS Bl. Syn. Kurtus Blochii et cornutus C. V. pl. 2 7 7. D. 6/13, A. 2 / 3 1 . Unsere Exemplare entsprechen dem eigentlichen K. indicus und tragen quer über den Nacken einen tief schwarzen grossen Fleck; ganz eigenthümlich ist der opalisirende Schimmer der schuppenlos erscheinenden Haut, einen ähnlichen kenne ich unter den Fischen nur bei manchen Charaeinen. Die Zartheit und rasch eintretende Fäulniss dieser Fische gestattet auch hier keinen Aufschluss über die Sexualorgane und Verhältnisse. Länge 4 — Pf ; von Madras. FAMILIE GOB1IDAE. günth. C h a r. Wenige einfache ungegliederte biegsame Strahlen an Stelle der stacheligen Dorsale , die glieder- strahlige und die Anale ausgedehnt, Bauchflossen, wenn zugegen, brust- oder kehlständig mit 1/5 — 4, Urogenitalpapille, Wirbelsäule bis zu Ende knöchern und geradlinig. Galt. GOB1US ART. C h ar. Leib mehr oder minder gestreckt, beschuppt, festsitzende Spitzzähne in beiden Kiefern, am obern in mehreren Reihen, zwei getrennte Dorsalen, die zweite mit der Anale nahezu gleich lang, Bauch- flossen in einen Trichter vereinigt; Kiemenspalte massig weit, fünf Kiemenstrahlen, weder Schwimm- blase noch Blinddärme. F i .9 c h e. 173 1. Art. GOB. ORNATUS Rüp. C. V. Syn. Gob. interstinctus Rieh. Ereb. et Terr. pl. 5, fig. 3. 1 . 1). 6 , 2. D. 11, A. 10 . . . Squam. lat. 26 —28. Iv opflange 5ys — %, Körperhöhe 6mal in der Totallänge, Kopf breiter als hoch, aber 1/3 länger als breit, Auge d'/2 — 4mal in der Kopflänge enthalten, bei Jungen 1 Diameter, bei Alteren mehr vom Schnauzenrande abstehend, Stirnbreite zwischen beiden sehr gering; Schnauze stumpf gewölbt, Unterkiefer etwas kürzer als der obere, beide mit breiten Zahnbinden ohne Hundszähne, Oberkiefer bis hinter den vorderen Augenrand reichend, Vordeckel abgerundet, Kiemenspalte bis zur Höhe der Brustflossenbasis offen. Die Spitzen der Dorsale erreichen die Körperhöhe, noch mehr erheben sich die zweite Dorsale und Anale, deren Strah- len nach hinten an Länge zunehmen, so dass die letzten (bei Männchen) die Kopflänge etwas übertreffen. Eben so lang sind Schwanz- und Brustflossen und nur wenig kürzer die Ventralen, deren Spitzen fast zum Anus reichen und deren Trichter gut entwickelt ist. Die Schuppen beginnen unmittelbar hinter den Augen, sind mässig gross, obwohl kleiner als weiter rückwärts und abgerundet, ganz- randig; gegen den Caudalstiel, dessen Höhe der halben Kopflänge gleichkommt, werden sie pentagonal und einreihig ctenoid. Die Grundfarbe erscheint hellbraun mit dunkelbraunen Flecken und Strichen an allen Schuppen des Rückens und der Seiten, die sich in unterbrochene Längsbinden an einander reihen und zwischen denen zahlreiche perlenartig glänzende Punkte sich ziemlich regelmässig reihen- weise vertheilen. Die Flossenhaut der ersten Dorsale ist dicht mit schwarzen rundlichen Flecken besetzt, die meist fein weiss umsäumt sind, die zweite Dorsale zieren kleinere ähnliche Flecke, die 3 — 4 Längsreihen bilden und zwischen denen weissglänzende feine Linien und Punkte nicht sehr zahlreich und regelmässig zerstreut sind. Die Strahlen der Caudale sind mit 4 — 5 Reihen schwarzbrauner Punkte besetzt, die Flossenhaut selbst aber mit Längsreihen hellweisser Linien oder Punkte, eben so sind die Brustflossen gefärbt; die Anale wird von mehreren dunkelbraunen, hell eingesäumten Längsbinden durchzogen, die Bauchflossen sammt Trichterhaut sind schwärzlich-wolkig gefleckt. Länge bis S/G ; von Puynipet. 2. Art. Gob. G IURIS Ham. Buch. Ganges-fLh«. pl. 33. Syn. Gob. fcotcius C. V. — Korah motta Russ. pl. 50. — Gob. fasciato-punctatus Rieh. Sulph. pl. 62, tig. 13 — 14 u. a. 1. D. 6, 2. D. 10—11, A. 9 . . . Squ. lat. c. 30. Kopf breiter als hoch, Schnauze gestreckt, Unterkiefer stark vorstehend, in beiden Kiefern die äussere Zahnreihe grösser und stärker, Oberkiefer bis unter 174: Prof. P. Kn er. den vorderen Augenrand reichend, die Augen am Scheitel einander genähert, Vordeckel am hinteren Bande mit einem deutlich vortretenden stumpfen Dorne. Die Schuppen des Vorderrumpfes kleiner und rundlich, gegen den Schwanz grösser und von pentagonaler Form mit einreihig gezähneltem Eande. Die Färbung erscheint zwar variabel, doch fällt meistens unter den dunkelbraunen Flecken, die auf hellerem Grunde regellos vertheilt sind, längs der Seiten eine Eeihe von 4 — 5 grossen schwarzen Augenflecken in fast gleichen Abständen besonders auf. Erwähnung verdienen die Unterschiede, die sich aus den Messungen eines über 5" langen Männchens und eines Weibchens von 3 Vs" Länge, beide aus Hong- kong, ergeben. Bei gleicher Kopflänge, nämlich = 1/i der Totallänge, misst beim Männchen das Auge nur 1/7: beim Weibchen 1/s der Kopflänge; die Stirnbreite zwischen den Augen ist daher bei jenem bedeutend grösser, fast = 1 Augen- diameter (dieselben Verhältnisse zeigt auch ein fast 10" langes Männchen aus Java); dessgleichen die erste Dorsale höher und ihre Strahlen fadig verlängert und die Genitalpapille, wie gewöhnlich länger und spitzer als beim Weibchen. Bei beiden erscheint die Mehrzahl der Schuppen ganzrandig, nur wenige sind am freien Eande ringsum, und einige nur theilweise noch gezähnelt. Die Bezahnung des Schuppen- randes scheint überhaupt bei Gobien, wie bei vielen Characinen u. A. von der Jahres- und Laichzeit abhängig, und dass letztere im vorliegenden Falle bereits vorüber sein mochte, dafür spricht der Umstand, dass die Hoden des Männchens schmal und klein waren, die Eiersäcke des Weibchens waren aber allerdings mit länglichen, meist bimförmigen Eiern strotzend erfüllt. — Nach diesen Exemplaren dürfte die Vermuthung gerechtfertigt sein, dass die von Cuvi er- Valenciennes und Bleeker zwischen Q. giuris und kokius bemerkten Unterschiede blos sexuelle seien, und zwar giuris das Weibchen von kokius darstelle. In Färbung fand ich keine wesentliche Abweichung, nur ist sie beim Männchen im Ganzen intensiver und alle schwarzen Flecken und Streifen treten schärfer hervor. Zahlreiche Exemplare von 2 — 10" Länge; von Ceylon, Madras, Hongkong und Tahiti. 3. Art. GOß. ALBOPUNCTATÜS C. V. 1. D. 6, 2. I). 10, A. 9 . . . Squ. lat. 34 — 35. Liegt nur in kleinen Exemplaren bis 21/2" Länge vor; von den Nikobaren und Tahiti. 4. Art. Gob. FRENATUS Gth. Vol. III. p. 39. 1. D. 6, 2. I). 11 , A. 11 . . . Squ. lat. ultra 30. Lnser Exemplar stimmt in allen Punkten mit Günthers Angaben und ich Hige daher zum Belege nur Folgendes bei. Ifle Augen im Durchmesser von y4 Fische. 175 Kopflänge stehen einander sehr genähert und genau im zweiten Viertel jener Länge; zufolge der schiefen Stellung des Mundes reicht der Oberkiefer nur bis unter den vorderen Augenrand. In beiden, gleich langen Kiefern besteht die äussere Reihe aus nicht zahlreichen stärkeren Zähnen, von denen im Unterkiefer der letzte jederseits ein nach rückwärts gekrümmter Hundszahn ist. Her ganze Kopf und Vorderrumpf bis hinter die Basis der Brustflossen ist nackt, die ersten 10 bis 12 Reihen bestehen aus kleinen runden Schuppen, alle folgenden aus grösseren fünfeckigen und monostiehen; die letzten Strahlen der zweiten Dorsale und Anale sind die längsten. — Die obere schwärzliche Binde erstreckt sich vom Auge bis zu den Brustflossen, die ihr parallele unterhalb noch über sie hinaus; die Ven- tralen sind fast ganz schwarz, die Anale längs der Basis hell, die zweite Dorsale und Caudale so wie der Oberkopf und die Schnauze bis an die Lippen schwarz punktirt. Länge 21/2” ; von Sidney. 5. Art. GOB. PFLAUM II Blk. Verh. Batav. Gen. T. 2 5. Japan, p. 42. fig. 3. Drei kleine Individuen (das grösste kaum 2" lang) von den Nikobaren treffen so genau mit Bleeker’s Beschreibung der genannten Arten überein und auch mit deren Abbildung, dass ich an der Richtigkeit meiner Bestimmung nicht zweifeln würde, wenn mir nicht folgende Punkte Bedenken erregten. Erstlich erwähnt Bleek er selbst später nirgends mehr dieser Art und sie findet sich auch in seiner Enumer. spec. unter den Synonymen nicht vor; ferner lauft ein dunkelbraunes Band schief vom Auge herab zum Unterkiefer, wie bei G. phaiospilosoma Blk., von dem sich aber unsere Exemplare durch die bedeutendere Höhe, die fast 1/6 der Totallänge beträgt und grössere Schuppenzahl, nämlich 28 längs der Seiten abweicht und endlich kennt man die Farben -Varietäten und Geschlechtsunter- schiede der Gobien noch zu wenig, um nicht über manche Arten und deren Berech- tigung sich Zweifeln hinzugeben. 6. Art. GOB. GYMNOCEPHALUS Blk. Nat. Tijds. Nederl. Ind. IV. p. 4 7 3. 1. D. 6, 2. D. 20, A. 20. Kopf nahezu 1/6 der Totallänge messend, etwas höher als breit, Auge J/5 der Kopflänge, weniger als 1 Diameter vom Schnauzenrande und blos 1/2 vom anderen Auge abstehend; Zwischenkiefer vorne mit längeren Fangzähnen in äusserer Reihe, als der Unterkiefer, in diesem aber jederseits weiter zurück 1 — 3 wahre H undszähne und zwar sowohl in äusserer Reihe als in innerster, zwi- schen denen eine mittlere Binde kurzer Sammtzähne liegt. Der ganze Kopf und 23 Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 176 Prof. R. Kner. Rücken bis zur Dorsale ist nackt; die am Vorderrumpfe äusserst kleinen Schuppen nehmen gegen den Caudalstiel wie gewöhnlich an Grösse zu und werden pentagonal und langzälmig monostich. Sowohl die einfachen Strahlen der ersten (pseudacanthen) Dorsale, wie auch fast alle gegliederten der zweiten ver- längern sich fadig weit über Körperhöhe; Brust- und Bauchflossen sind stark ent- wickelt, letztere erreichen fast die Kopflänge, welche von der sehr zugespitzten Caudale noch bedeutend übertroffen wird. — Färbung: eintönig hellbraun, eben so beide Dorsalen, Caudale und Brustflossen, der Ventral tri c-hter dunkelgrau, die Anale längs der Basis fast bis zur halben Höhe weiss, hierauf folgen zwei schmale dunkel gesäumte, farbige Längsbinden (die eine noch deutlich blau), der Flossen- saum und die Strahlenspitzen erscheinen grau; am Kopfe zieht eine schwärzliche Längsbinde vom hintern Augenrande zum oberen Winkel der Kiemenspalte und breitet sich über der Pectoralbasis in einen grossen dunkelbraunen Fleck aus. Länge 5%" ; von Hongkong. 7. Art. GOB. OMMATURUS Rieh. Voy. Sulph. pl. 55, fig. 1—4. 1. D. 9 1), 2. D. 19 — 20, A. 16—17 . . . Squ. lat. c. 70. Körperhöhe fast gleich der halben Kopflänge, die 4f5 — y3mal in der Total- länge begriffen ist, Auge (bei jüngeren) x/6 Kopflänge, Stirnbreite zwischen bei- den weniger als 1 Diameter (bei älteren — 1 Diameter, da er kaum J/7 der Kopf- länge misst). Beide Kiefer nahezu gleichlang mit mehreren Reihen schwach gebo- gener Spitzzähne besetzt, von denen die der äusseren Reihe stärker und fast Hundszähne sind; Oberkopf nackt, Deckel und Wangen theilweise klein beschuppt. Die zweite Dorsale (bei Weibchen bedeutend) höher als die erste, die mittleren Caudalstrahlen in eine Spitze von beiläufig 2/3 Kopflänge vorgezogen, die Brust- flossen kaum weiter als der Ventraltrichter zurückreichend ; die Grösse der Schuppen nimmt gegen den Schwanz ansehnlicher zu, als dies Richardson’s Figur ersichtlich macht, sie sind daselbst wie gewöhnlich fünfeckig und einreihig ctenoid. — Färbung: gleichmässig hellbraun, nur an den Strahlen der beiden Dorsalen je 3 — 4, Längsreihen bildende dunkelbraune Flecken, Caudalbasis ohne sichtbaren Augenfleck; das kleinere Männchen macht sich durch eine lange Geni- talpapille kenntlich. Länge von 3 bis 52/s", letztere Weibchen; von Schanghai und Java (obwohl Bleeker diese Art in seiner Enumer. nicht erwähnt). *) Bei einem Exemplare ausnahmsweise nur 7 Strahlen. Fische. 177 8. Art. GOB. NUDICEPS Bleek.? 1. I). 6, 2. D. 14, A. 12 . . . Squ. lat. c. 60. Das vorliegende Exemplar unterscheidet sich sowohl von G. nudiceps C. V., wie auch von der von Bleek er also bezeichneten Art, stimmt aber mit letzterem überein: in Schuppenzahl, der geringen Stirnbreite zwischen den Augen und der überschuppten Pectoralbasis. Ob er etwa einer der vom Grafen Castelnau als neu erkannten Arten entspricht, lässt sich bei den leider nur dürftigen Angaben über dieselben (Memoir. sur les poiss. d’Afrique austr. Paris 1861, p. 55) nicht entscheiden; von G. olivaceus Cast, weicht er jedenfalls durch die Strahlenzahl der zweiten Dorsale, kleinere Stirnbreite und Färbung ab; ich beschränke mich daher bezüglich unseres überdies nur 2y2" langen Unicum’s blos auf nachfolgende Angaben. Kopfhöhe = der y2 Länge, die V4 der Totallänge beträgt, Breite zwischen den Deckeln 3/4 seiner Länge, Auge 4y3mal in der Kopflänge, etwas über 1 Dia- meter vom Mundrande und blos 1/2 vom anderen Auge abstehend, in äusserer Reihe beide Kiefer mit längeren, stärkeren Spitzzähnen, Kopf völlig nackt, mit sehr weiten Poren, Vorderrücken bis zur Dorsale nur mit einzelnen, sich nicht deckenden Schuppen besetzt, diese sodann an den Seiten, der Brust und dem Bauche bis zum Anus sehr klein, erst gegen den Schwanz grösser werdend und dann relativ stark ctenoid, die Basis der Brustflossen querüber mit mehreren Schuppenreihen bedeckt; die erste Dorsale niederer als die zweite, aber gleich- wohl in freie, fadige Spitzen endend, Caudale abgerundet, kürzer als die Pectora- len, deren mittlere Strahlen bis unter das Ende der ersten Dorsale und über die Spitze des Ventraltrichters zurückreichen. — Von der verwaschenen Färbung ist nur noch erkennbar, dass die Seiten des Kopfes dunkelbraun gefleckt waren, und den Rumpf eine Längsreihe grosser dunkler Wolken- und kleinerer Flecken zierte; sehr deutlich zeigt die erste Dorsale über halber Höhe eine weissliche, sodann eine breitere schwarze Längsbinde, während der Saum und die Strahlenspitzen selbst wieder weisslich erscheinen. Die zweite Dorsale wird von zwei braunen unre- gelmässigen Längsbinden auf hellerem Grunde durchzogen; Caudale und Anale sind einfärbig, quer durch die Brustflossen lauft eine nicht scharf begrenzte lichte Binde. Vom Cap der guten Hoffnung. 9. Art. GOB. BIFRENATÜS n. sp. Taf. VII. Fig. 3. 1. D. 6, 2. D. 11, A. 10 — 11 . . . Squ. lat. 42 — 45. Maxilla inferior utrinque deute ultimo canino , caput et pronoturn alepidotum , p. pectorales et caudalis elongatae ; trunci latera caudam versus striis et lineis nigris 23 * 178 Prof. P. Kn er. transversis , cintice fascia nigra /o ng vtudinali orncitci : swnh fas eia ab oculi margine inferiori ad oris angulum et altera ad p. pectoralis basin decurrente. Körperhöhe je nach der Länge der Caudalfäden 6% bis 7y2mal, Kopf 5 bis 5% mal in der Gesammtlänge, letzterer etwas höher als breit und fast 1/i länger als hoch, Auge 4% — y2mal in der Kopflänge, hoch am Scheitel stehend, daher beide einander sehr genähert; Kiefer nahezu gleichlang, oder der obere kaum merklich länger, Mundspalte schief, Oberkiefer bis hinter den vorderen Augenrand reichend, beide Kiefer mit Binden feiner Hechelzähne, von denen einige der äusseren Reihe durch Grösse vorragen. Im Unterkiefer erstreckt sich die äussere Zahnreihe weni- ger weit zurück, als die inneren und jene des Zwischenkiefers, dagegen wird sie stets durch einen deutlichen wahren Hundszahn geschlossen. Die gewölbte Schnauze fällt steil ab, der Vordeckel ist abgerundet, die Kiemenspalte bis unter- halb der Pectoralbasis often, die Pseudobranchie besteht aus wenigen, aber dicken Fransen. Die Strahlen der ersten Dorsale enden in Fadenspitzen, die letzten der zweiten sind bei beiden Geschlechtern die längsten und berühren zurückgelegt die Basis der Caudale; bei Männchen (mit langer spitzer Genitalpapille) sind beide Flossen höher als bei Weibchen und das Gleiche gilt auch von der Anale. Die Caudale ist hingegen bei Männchen viel mehr zugespitzt, so dass ihre Länge nur 3ysmal in der totalen begriffen ist. Dasselbe findet mit den Brustflossen statt; deren fadige Spitze bei Weibchen nur zum After, bei Männchen aber über den Anfang der Anale zurückreicht; nur die Ventralen bleiben sich an Länge gleich. — Die Schuppen des Rumpfes nehmen wie gewöhnlich gegen den Schwanz an Grösse zu, bleiben aber auch dann am freien Rande abgerundet. Färbung: Gruudfarbe lichtbraun, bei Weibchen am Vorderbauche hellgelb, gegen den After silberweiss, Rücken unterhalb der zweiten Dorsale mit zahlreichen, fast senkrechten schwarzen Strichen und Linien ungleicher Länge und Dicke, die bis zur halben Höhe herabreichen. LIinter der Pectoralbasis beginnt eine breite, schwarze Längsbinde, die als solche nur bis unter die erste oder zweite Dorsale sich fortsetzt, dann aber in eine Reihe von schwarzen Flecken sich auflöst, von denen die über der Analbasis gelegenen zu kurzen, dicken verticalen Strichen sich ausziehen. Vom unteren Augenrande zieht eine dunkelbraune Binde gegen den Mundwinkel und bis zur Kehle herab, eine zweite entspringt von derselben Stelle, läuft aber schief nach ab- und rückwärts über die Kiemenspalte zur Pectoralbasis, an deren Strahlen sie entweder ihr Ende erreicht, oder noch über sie hinaus bis nahe zu den Bauchflossen sich fortsetzt. Eine dritte Binde geht endlich vom hinteren Augen- rande fast wagrecht über die Kiemenspalte hinweg und breitet sich an der Schul- ter in einen grossen schwarzen Fleck aus, oder setzt sich in halber Rumpfhöhe noch eine Strecke weit als Binde fort. Beide Dorsalen werden unter halber Höhe von einer schwärzlichen Längsbinde durchsetzt, die Anale trägt nur einen dunkleren Fische. 179 Saum; Brust- und Bauchflossen sind bei Weibchen hell, bei Männchen fast schwarz; die Caudale trägt querüber 3- — 4 nach rückwärts convexe dunkle schmale Bänder. — Nach der stark angeschwollenen Papille der Männchen und der Grösse der Ovarien und Eier der Weibchen zu urtheilen, war die Laichzeit in der Nähe. In vier Exemplaren von 3yz — 42/3" Länge; von Sidney. 10. Art. GOB. NICOBARICUS nov. sp.? 1. I). 6, 2. D. 11, A. 9 . . . Squ. lat. ultra 50. Körperhöhe mit Einschluss der Caudale kaum yg , Kopflänge J/5 der Total- länge, der Kopf doppelt so lang wie hoch und breiter als hoch, Auge 1/i der Kopf- länge, 1 Diameter vom Mundrande, aber sehr nahe dem anderen Auge stehend, Unterkiefer länger, ohne Hundszähne, Oberkiefer nicht unter den vorderen Augen- rand reichend. Alle Strahlen der ersten Dorsale fadig verlängert, die zweite aber höher als sie und die Anale, die zugespitzte Caudale beinahe von 1/3 Totallänge, die Ventralen bis zum After, die Brustflossen an den Beginn der Anale reichend. Die Schuppen beginnen am Scheitel sogleich hinter den Augen, nehmen wie stets an Grösse nach rückwärts zu, bleiben aber rundlich und sind stark ctenoid. Grund- farbe: isabellengelb, Kopf und Seiten des Rumpfes mit Reihen dunkelbrauner Punktflecken, die vorderen Strahlen der ersten Dorsale weisslich, die hinteren bis zur Basis dunkelbraun mit heller Längsbinde, die nur in der Mitte durch einen noch dunkleren grossen Fleck unterbrochen wird; die Strahlen der zweiten Dor- sale alternirend hell und dunkel gebändert, ebenfalls mit einem mittleren Augen- flecke, die Anale ähnlich gezeichnet, nur nimmt der Augenfleck die letzten Strah- len ein, die obere Hälfte der Brustflossen schwärzlich, die untere mit Reihen brauner Punkte, eben so die Caudale abwechselnd von hellen und dunklen schma- len Bändern schief durchzogen, die Ventralen licht, ungefleckt. Obwohl ich diese Art unter den beschriebenen nicht erkennen kann , so begnüge ich mich doch nur mit vorstehenden Angaben und betrachte sie blos als fraglich neu, da mir nur ein kleines Exemplar vorliegt und ich die Zahl der Arten lieber vermindert als vermehrt sehen möchte. Gatt. APOCRYPTES c. v. Cliar. Leib gestreckt, Kopf und Rumpf klein beschuppt, Schnauze kurz gewölbt, Zwischenkiefer mit einer Reihe festsitzender Spitzzähne, Unterkiefer mit einer wagrecht liegenden und hinter dieser in der Mitte zwei auf einem Höcker stehende konische Zähne, Vomer eine vorspringende schneidende Querleiste bildend, Ventralen in einen Trichter verwachsen, Caudale spitz verlängert. 180 Prof , B. Kn er. Art. AP. LANCEOLATUS Gth. Syn. Eleotris lanceolatus Bl. Schn. Tab. 15. — Gobius changua H. Buch. pl. 5, fig. 10. — Apocryptes changua C. V. 1. D. 5, 2. D. 30 — 31. Körperhöhe nahezu y9, Kopf 1/e — 1/1 der Totallänge und länger als breit oder hoch, Augen fast scheitelständig, einander sehr genähert und beiläufig von ye Kopflänge; die Zähne in beiden Kiefern ähneln schmalen Schneidezähnen mit glattem Rande, die beiden mittleren in zweiter Reihe des Unterkiefers kleinen Hundszähnen, der Oberkiefer reicht bis unter das Ende des Auges; die Caudale misst V5 der Totallänge. Die Genitalpapille des Männchens ist klein; die fast kreis- runden Schuppen weichen auch in Structur von jenen bei Gobius durch zahlreiche rings vom Centro auslaufende Radien ab; die kleine, über den Dickdarm liegende Schwimmblase zeigt schönen Silberglanz. — Grundfarbe gleichmässig graubraun, die Caudale mit mehreren durch dunkle Punktreihen gebildeten Querbinden, Rücken- und Afterflosse gewöhnlich durch Längsreihen derart gebändert wie in Bl och - Schneiders citirter Figur; sehr häufig ziehen an den Seiten des Schwanzes 5 — 7 dunkle Streifen schief nach vorne herab und oft sind Schnauze und Seiten des Kopfes mit schwarzen Punktflecken besetzt. In zahlreichen Exemplaren von 4 — 6" Länge; von Madras und Tahiti. Gatt. GOBIODON K. V. II. et OLK. Char. Gestalt kurz gedrungen, compress, unbeschuppt, Schnauze kurz, gewölbt und steil abfallend, beide Kiefer mit einfacher Reihe sehr kleiner Zähne, in der Mitte des Unterkiefers hinter ihnen zwei stärkere konische, die beiden Dorsalen an der Basis vereinigt, Ventraltrichter kurz, keine Flosse verlängert. 1. Art. GOB. QUINQUESTRIGATUS Blk. Syn. Gobius quinquestrig. C. V. D. 6/10— 11 , A. 9 — 10. Körperhöhe über den Brustflossen 3y3 — 2/3mal, Kopf 4mal in der Totallänge, eben so hoch als lang, Auge 1/i Kopflänge, Mundspalte schief, Oberkiefer unter den vorderen Augenrand reichend, keine Tuberkeln an der Stirn, Kiemenspalte in der Höhe der Pectoralbasis offen, Caudale abgerundet, kürzer als die Brust- flossen, die beiden Dorsalen fast gleich hoch, die sogenannten Stacheln fadig bieg- sam, Ventraltrichter kurz, die Seitenlinie nahe dem Rücken bis zur Caudale ver- laufend. — Alle zeigen an den Seiten des Kopfes fünf nach vorne convexe, vom Scheitel gegen die Kehle herablaufende, feine weissliche Linien, die öfters beider- seits dunkel gesäumt und im Leben wohl röthlich sind; nach den beiden vorderen chiebt sich hinter dem Auge öfters noch eine kürzere ein, die letzten drei laufen Fische. 181 über die Deckelstücke herab, ausserdem ziehen noch quer über den Kopf feine braune wellige Binden; bisweilen zeigen sich auch 8 — 9 ähnliche schiefe, aber parallele Querbinden, die sich erst nahe dem Bauchprofile verlieren; die erste derselben trifft den oberen Winkel der Kiemenspalte, die letztere fallt unter das Ende der ersten Dorsale; röthliche Fleckenreihen an den Seiten des Rumpfes sind nicht wahrzunehmen; die Caudale ist weiss gesäumt. In acht Exemplaren von 10 — 12"' Länge, von Tahiti. 2. Art. GOB. HISTRIO Gth. = Gobius histrio C. V. pl. 347. D. 6/10—1 1 , A. 10. Kopf und Körper höher als bei der vorigen Art, ersterer ist höher als lang, die Körperhöhe misst y3, die Kopflänge ein 1/i der Totallänge, die Schnauze fällt fast senkrecht ab, der Oberkiefer reicht bis unter die Mitte des Auges, sowohl die äussere Zahnreihe in beiden Kiefern, wie auch die beiden Hundszähne, welche in der Mitte des unteren hinter jenen stehen, sind stärker. Die Stirn ist in der Augen- gegend theils mit wirklichen Tentakeln besetzt, theils mit scheinbaren, d. h. mit kurzen offenen Röhrchen, den Endigungen der Kopfcanäle, wie deren auch am Rande des Vordeckels auftreten und die besonders am unteren, wo sie in doppelter Reihe stehen , wie Zähnchen sich ausnehmen. Die Seitenlinie selbst ist kaum er- kennbar, die Genitalpapille stets gross, und bei Männchen wie gewöhnlich noch längerund spitzer. — Färbung durchaus hell, die Seiten rosenroth, Bauch und Flossen noch dermalen schön gelb, von blauen Flecken und Streifen (die in der citirten Abbildung als grau angegeben sind) hat sich keine Spur erhalten. Länge 15 — 16 Linien; von den Nikobaren. Gatt. SICYDIUM c. v. Cli ar. Leib subcylindrisch, ctenoid beschuppt, Schnauze gewölbt, Zwischenkiefer den untern überragend, Mund fast wagrecht, in der Mitte der dicken Oberlippe eine Furche und seitlich senkrecht stehende Borstenzähne tragend, in der Unterlippe wagrecht nach vorne gerichtete, im Unterkiefer selbst vorne mehrere konische Zähne in einfacher Reihe ; zwei gesonderte Dorsalen, Caudale zugespitzt, Ventraltrichter kurz ; Pseudobranchien , keine Schwimmblase. Art. SIC. LAGOCEPHALUM G. V. (nicht Bleek). 1. D. 6, 2. D. 12, A. 12. Kopf gleich breit wie hoch, 5% mal in der Totallänge enthalten, das Auge 4 mal in der Kopflänge, sein Abstand vom Schnauzenrande etwas über einen, vom anderen Auge iya Diameter. Im Unterkiefer vorne zwei nach rückwärts gebogene Fangzähne, der letzte der seitlichen Spitzzähne jederseits ein nach einwärts 182 Prof. E. Kn er. gekrümmter Hundszahn; die Strahlen der ersten Dorsale fadig verlängert, so dass der zweite und längste 3/4 der Totallänge misst; die Brustflossen reichen unter das Ende der ersten Dorsale, der Yentraltrichter nicht bis unter die 1/2 Pectorallänge, die Höhe des Caudalstieles beträgt noch 2/3 Kopflänge. Die Grösse der Schuppen nimmt gegen den Schwanz nur mässig zu. Eine Seitenlinie fehlt; die Pseudo- branchie ist von mässiger, die kuglig vortretende Kiemendrüse von ansehnlicher Grösse; der Darmcanal vielfach eingerollt. — Färbung eintönig hellbraun, die zweite Dorsale mit mehreren Reihen brauner Punkte geziert, After- und Schwanz- flosse sind entfärbt. Nur in einem 2" langen Exemplare; von den Nikobaren. Gatt. FE RI OPHTHAL MUS bl. schn. C li ar. Leib gestreckt, subcylindrisch , beschuppt, Schnauze abschüssig, Mund fast wagrecht, Unterkiefer etwas kürzer, Lippen gross, beide Kiefer mit einfacher Reihe aufrechter Spitzzähne, Augen vor- quellend , sich am Scheitel fast berührend , die beiden Dorsalen getrennt , Caudale schief abgestutzt, Brustflossen gestielt (zum Kriechen brauchbar), die Ventralen ganz oder halb vereinigt; ohne sicht- bare Seitenlinie, Pseudokieme klein, Kiemendrüse ansehnlich, Genitalpapille gross. Art. PER. KOELREUTERI Bl. Schn. Diese zahlreiche Varietäten bildende Art liegt in vielen, meist jungen Indi- viduen vor, und zwar von Ceylon, den Nikobaren, Singapore und Madras, theils als Varietas Koelreuteri , theils als P. dipus Blk. und argentilineatus C. V., letztere über 3" lang, von den Nikobaren. Gatt. BOLEOPHTHALMUS c. v. Char. Die mittleren Zähne der Zwischenkiefer-Reihe stärker als die übrigen Spitzzähne, im Unterkiefer eine äussere dichte Reihe wagrecht liegender feiner Zähne, hinter ihnen in der Mitte zwei höher und aufrecht stehende Fangzähne, Ventralen vereinigt; übrigens wie Periophthalmus. Art. BOL. BODDAERTII C. V. 1. D. 5, 2. D. 25, A. 26. Von dieser Art liegen mehrere Männchen vor mit hoher erster Dorsale, deren dritter und längster Strahl einen Faden von 1/3 Totallänge bildet. Rumpf mit 7 dunklen Querbinden, von denen die vorderen verschwommen und die letzte am Caudalstiele die ausgeprägteste ist; an den Seiten des Kopfes eine schwarze wellige Längsbinde, nebst dunklen Wolkenflecken ; die erste Dorsale mit zahlrei- chen blauweissen Punkten, die zweite mit 4 — 5 Reihen eben solcher Längsflecke oder Striche, von denen die tiefste aus grösseren rundlichen Flecken besteht; Caudale und Anale gleichfarbig grau, Brustflossen am schuppenfreien Theile Fi s c h e. 183 weisslichblau mit dunklem Saume, Trichter vorne weisslich, beiderseits schwärz- lich, die Schleimhaut der ganzen Mundhöhle ist noch tiefer schwarz als das Bauchfell, die Pseudokieme rudimentär, im kuglig aufgetriebenen Schlundkopfe stecken jederseits in einer Höhlung die kleinen, fein bezahnten Schlundknochen; ich finde wie bei Apocryptes eine kleine silberglänzende, weit zurückliegende Schwimmblase. Bis über 6" lang; von Schanghai und aus weiter See (?) 50 Meilen von Ceylon. Gatt. EL Eö TR IS cuv. Ch ar. Leib subcylindrisch, beschuppt, Stirn mehr oder minder breit, Augen seitlich, Bauchflossen getrennt, zwei gesonderte Dorsalen ; eine Genitalpapille ; Pseudobranchie vorhanden, Schwimmblase gross *)• 1. Art. EL. APOROS Blk. 1. D. 6, 2. D. 1/9, A. 1/9 — 8 . . . Squ. lat. 32 — 34. Die Messungen differiren je nach dem Alter; bei den Jüngsten beträgt die Kopflänge % der totalen, das Auge ist 3y2mal in der Kopflänge begriffen, der Abstand vom Schnauzenrande 1, vom andern Auge D/2 Diameter und die Stirn inzwischen völlig flach. Bei einem 11" langen Exemplare misst der Kopf' weniger als 1/i der Total-, das Auge nur 1/1 der Kopflänge und der Abstand vom Mundrande fast 2, die Breite der zwischen den Augen gewölbten Stirn über 3 y2 Diameter. Übrigens stimmen alle Individuen mit Bleeker’s Beschreibung überein und zeigen namentlich die drei schiefen schwärzlichen Streifen oder Bin- den, die vom hintern Augenrande gegen den Rand des Deckels ausstrahlen, und von denen der obere sich besonders intensiv über die beschuppte Basis der Brust- flossen fortsetzt und an ihr oft nach oben und unten weiss eingesäumt ist. Die Seiten des Rumpfes sind bald mit einer einfachen Längsreihe schwarzer, öfters in eine Binde verschmelzender grosser Flecken besetzt, bald mit mehreren Reihen von geringer Regelmässigkeit. Eben so sind die Flossen bald ganz dunkel, bald 1) Günther anerkennt sowohl die ältere Gattung Philypnus Yal. nicht, wie auch keine der neuerlich von mehreren Autoren aufgestellten ( Culius , Bostrichthys u. a.) und hält hier Merkmale für geringfügig, die in anderen Fällen ihn bestimmen neue Gattungen darauf zu gründen. Der Vorwurf der Inconse- quenz scheint hier nahe zu liegen, doch hat die Classe der Fische bisher noch keinem Systematiker diesen gänzlich erspart und er ist um so schwerer zu vermeiden, je höher man die Bedeutung und den Werth der natürlichen Verwandtschaften anschlägt. Wenn ich im vorliegenden Falle bekenne, dass ich vorziehen möchte, nach dem Vorgänge von Bonaparte u. A. die Eleotrinen als eigene Gruppe von den echten Gobien abzutrennen, und mehrere der neuerlich von Eleotris unterschiedenen Gattungen bei- zubehalten, so dürfte auch mir, dessen Streben so häufig dahin zielt, die Zahl der Gattungen und Arten zu vermindern, der Vorwurf der Inconsequenz nicht entgehen. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. 24 184 Prof. P. K n e r. hellgrau und mit 1 — 2 Reihen brauner Flecken besetzt; meistens ist aber die zweite Dorsale und Anale in halber Höhe und am Saume heller gefärbt. Die Pseudobrancbie ist klein und besteht aus einer einfachen Reihe kurzer dicker Läppchen; der Rand des Schultergürtels ragt mit seiner Mitte convex in die Kiemenhöhle vor, so dass unterhalb eine seichtere, oben aber eine tiefe Ein- buchtung sich bildet, die von einem scharfkantigen Knochenvorsprunge überragt wird. Die Schuppen sind stets monostich, öfters mit Ausnahme jener des Scheitels, die durch grob concentrische Furchung ausserdem an die gleichen von Ophi- ceplialus mahnen. — Die meisten der vorliegenden Exemplare sind Männchen, die schon durch die viel grössere Genitalpapille kenntlich sind; die Hoden sind seitlich in mehrere Lappen eingeschnitten. — Am Winkel des Vordeckels gewahrt man nur einen ziemlich grossen Porus. Eigenthümlich ist die Theilung der glieder- strahligen Flossen, die in der Caudale, den Brust- und Bauchflossen nicht blos eine vielfache ist, sondern noch in den letzteren dadurch sich auszeichnet, dass sie an den drei äusseren Strahlen nach aussen gefiedert erscheint. Die Theilung und Fiederung nimmt übrigens mit dem Alter zu und erstreckt sich zuletzt auch auf die inneren Ventralstrahlen; in ähnlicher Weise findet sie sich zwar auch bei anderen Arten, bei keiner mir bekannten aber in so hohem Grade vor. Liegt in sieben Exemplaren von P/% — 11" Länge vor; von Neuholland. 2. Art. EL. GOBIOIDES C. V. Rieh. Voy. Ereb. u. Torr. pl. 2. Fig. 5 — 6. 1. D. 6, 2. D. 11, A. 10 — 11 . . . Sqii. lat. 35 — 37. Die Körperhöhe schwankt auch hier nach Alter und anderen Umständen bedeutend; bei einem schlanken jüngeren Individuum ist sie, wie Günther angibt, 5y2mal, bei einem älteren und fetten Männchen zufolge des dickeren Bau- ches nur 4y3mal in der Totallänge enthalten, eben so die Kopflänge bald 4y2-, bald kaum über 4mal, und dessgleichen das Auge bei Jungen 4-, bei Älteren 5V2mal in der Kopflänge; im ersteren Falle macht sein Abstand vom Mundrande nur 1, im letzteren fast 2 und die Stirnbreite blos 1/2 oder fast iy2 Diameter aus. Die Flossen sind dagegen bei Jungen verhältnissmässig länger als bei Alten , indem die Brustflossen bei jenen fast genau die Kopflänge erreichen. Der Oberkiefer erstreckt sich stets bis unter den vorderen Augenrand; die Bezahnung besteht aus kurzen Binden von Sammtzähnen. Die Schuppen, deren zwischen der zweiten Rücken- und Afterflosse 10 — 11 in der Höhe liegen, sind einreihig fein gezähnelt; von einer Seitenlinie keine Spur, dagegen die Porenreihen der Kopfcanäle dicht und sehr ausgesprochen; die Pseudokieme besteht nur aus einer Reihe kurzer gekrümmter Fransen. Alle Exemplare zeigen quer über die Basis der Brustflossen Fi, sehe. 185 ein weissliches Band, das nach vorne dunkel gesäumt ist, die Mitte der Flosse erscheint fast schwarz gefärbt. Länge von 3" 6'" bis 5" ; von Auckland. 3. Art. EL. OBSCURA Sch lg. Faun, japon. pl. 7 7, Fig. 1 — 3. 1. D. 8, 2. D. 10, A. 9 . , . Squ. lat. c. 38 — 40. Obwohl Bleeker diese Art in seiner Euumer. nicht anführt, glaube ich doch ein von Java stammendes Exemplar richtig als solche zu deuten, da es in allen Messungen, und namentlich auf dem fast geradlinigen Rückenprofile genau mit Scklegel’s Art stimmt und nur einige Abweichungen zeigt, die ich nicht für genügend erachte, um einen Artunterschied zu begründen. Dies ist zunächst der Fall mit der Strahlenzahl der ersten Dorsale, die bei E. obscura nur zu 7 angege- ben wird, während dagegen die zweite Dorsale und die Anale um 1 Strahl mehr besitzen sollen. Doch liegt mir eben auch eine junge Brut vor, die in allen Punk- ten sich wie das erwachsene Exemplar verhält und in der ersten Dorsale bald 7, bald 8, in der zweiten Dorsale 9 oder 10 und in der Anale 8 oder 9 Strahlen besitzt. Auch in Färbung weichen unsere Exemplare nur unwesentlich ab, indem bisweilen Kopf und Rumpf auf hellerem Grunde regellos dunkel gefleckt erschei- nen und selbst an Kehle, Brust und Bauch. Der Oberkiefer reicht bis unter die Mitte des Auges; die Zahnbinden in beiden Iviefern bestehen mehr aus Hechel- als feinen Sammtzälmen. Die Schuppen reichen am Oberkopfe bis zur Spitze des höckerig vortretenden Zwischenkieferstieles und sind daselbst am kleinsten. Länge non 6'" — 62/3" ; von Java und Auckland. 4. Art. EL. OXYCEPIIALA Schlg. Faun. jap. pl. 7 7, Fig. 4 — 5. 1. D. 6, 2. D. 9, A. 9 . . . Squ. lat. 48 — 50. Diese Art besitzt einen zwar überhäuteten aber scharf spitzen, nach ab- und rückwärts gekrümmten Dorn am Vordeckel (der in der übrigens guten Abbildung Schlegel’s nicht ersichtlich ist), und gehört daher zur Gattung Culiiis Bleek. Die Körperhöhe ist ebenfalls nach der Grösse und Geschlechtsreife so verschieden, dass sie bei Jüngeren nur 1/e der Totallänge beträgt, bei einem Männchen, dessen Bauch durch die zu Folge der Laichzeit mächtig entwickelten Lloden stark ausge- dehnt ist, aber kaum mehr als 1/5 derselben. Der Kopf misst stets nahezu % der Totallänge. Die Iviefer sind mit Binden kurzer Sammtzäkne besetzt, der Ober- kiefer reicht nicht ganz unter die Mitte des Auges; am Oberkopfe erstrecken sich die kleinen Schuppen bis gegen den Mund; am ganzen Kojife und Vorderrumpfe 24* 186 Prof. P. Kn er. sind die Schuppen stets ganzrandig und werden erst weiter zurück sämmtlich monostich, zwischen der zweiten Dorsale und Anale liegen deren 13 — 14. Männ- chen und Weibchen unterscheiden sich leicht durch die Genitalpapille. Bei lai- chenden Männchen erscheint die Färbung auch viel intensiver und der ganze Rumpf in der Richtung der Schuppenreihen abwechselnd hell und dunkel längs- gestreift, nur bei ihnen zeigt auch die dunkle Ivehlseite zahlreiche weisse Punkte, bei Jüngeren und Weibchen bleibt aber die Kehle hell und einfarbig. Bleeker führt zwar auch diese Art nicht an, obwohl sie uns aus Java vor- liegt, doch dürfte sie vielleicht seinem Culius melanosoma entsprechen. Länge von 4 bis 6V2"; von Java, Schanghai und Sidney. 5. Art. KL. FUSCA Gth. Syn. Eleotris nigra Q. Gaim. C. V. — Culius niger Blk. 1. D. 6, 2. D. 9, A. 9 . . . Squ. lat. 60 — 65. Entspricht zufolge des Domes am Vorcleckel gleich der vorigen Art der Gat- tung Culius Blk.; der Kopf ist breiter und misst 1/3 seiner Länge und diese bei- läufig % der Totallänge, der Oberkiefer reicht bis unter die Mitte des Auges, die äussere Reihe der feinen Zahn binden enthält meist stärkere Zähne, die Schuppen reichen am Oberkopfe bis vor die Augen, die grösseren des Rumpfes sind, wie gewöhnlich monostich, und man zählt zwischen der zweiten Dorsale und Anale deren 16 — 17; die Pseudokieme ist sehr klein; die Färbung ziemlich gleichmässig dunkelbraun oder schwärzlich, die Flossen sind oft mit Längsreihen dunkler und heller Flecken besetzt. Länge von 3 — Cf" ; von Ceylon, den Nikobaren und Tahiti. Gatt. BOSTR1CHTHYS gill. Char. Am Vomer eine breite dreieckige Binde von Sammtzälmen , die vordem dem Oberkiefer sehr genäherten Farmen rührig verlängert, Kopf und Rumpf klein beschuppt, alle Schuppen ganzrandig, concentrisch derb gefurcht, übrigens mit den Merkmalen von Eleotris. Wollte man auch mit Günther die Bezahnung des Vomer allein in diesem Falle für nicht genügend erachten, um einen Gattungsunterschied zu begründen, so dürften doch die übrigen noch vorkommenden Eigenheiten einen solchen recht- fertigen, und zu diesen gehört bei der folgenden Art auch noch die grosse Anzahl Stütz- oder Pseudostrahlen der Candale, welche sowohl oben wie unten 11 — 12 beträgt, mithin die gewöhnliche Zahl bei Gobiiden bedeutend übertrifft, und an jene von Plotosus , Tricliomycterus und Andere erinnert. Ob sich hingegen Gill’s beide Gattungen Philyjpnus und Bostrichthys nicht füglich doch in eine zusammenziehen Hessen, ist eine andere Frage, die ich nicht verneinen möchte. Fis c h e. 187 Art. BOST. SINENSIS Gill. Syn. Gobius sinensis C. Y. — Philyjpnus ocellicauda Rieh. Voy. Sulph. pl. 56, Fig. 15. - — • Phil, ojphi- cephalus Blk. — Eleotris sinensis Gth. — Gill. Proc. nat. scienc. of Philad. 1860, Apr. p. 124. 1. D. 6, 2. D. 11 — 12, A. 10, C. 16. Der Augenfleck an der Caudalbasis ist stets sehr ausgeprägt, die Pseudo- branchie besteht aus einer Reihe von 10 — 12 schmalen Plättchen, die Schwimm- blase ist gross und dünnwandig. Männchen und Weibchen unterscheiden sich leicht durch die Genitalpapille; die beiden Ovarien erstrecken sich durch die ganze Bauchhöhle und sind mit ziemlich grossen Eiern erfüllt. Länge 5y2 bis über 6"; von Java und Manilla. Gatt. THY FAUCHEN c. v. Char. Langgestreckt, klein beschuppt, Schnauze stumpf gewölbt, Augen klein, überhäutet, über dem Deckel eine tiefe blinde Grube, beide Kiefer mit Binden kurzer, in äusserer Reihe etwas längerer Zähne, die beiden Dorsalen vereinigt und wie die Anale mit der Caudale verschmelzend, Brustflossen klein, die Ventralen vereinigt. Art. TR. VAGINA C. V. pl. 351. D. 6/48, A. 43, Y. 1 / 5. Die Kopflänge beträgt 1/1 der totalen ; die völlig überhäuteten Augen sind bei ihrer Kleinheit kaum bemerkbar, die nackte Plaut der Wangen und Kehle erscheint durch zahlreiche Grübchen uneben, der Längendurchmesser der Gruben über dem Deckel übertrifft den des Auges um das Zweifache. In der Dorsale sind die ersten 6 Strahlen ungegliedert und zugleich die niedersten, in der Anale nur der erste, alle übrigen gegliedert und getheilt. Die leicht abfallenden und zum Theile sich nicht deckenden Schuppen zeigen die gleiche Structur wie bei Gobien, sind aber sämmtlich ganzrandig. — Ifle Ovarien eines Weibchens reichten nicht weit in die Bauchhöhle vor, obwohl sie bereits mit nicht sehr kleinen Eiern stro- tzend erfüllt waren; im Hintergründe der Bauchhöhle fand ich eine kleine kuglige sehr dickwandige Blase, die innen durch eine unvollständige Scheidewand abge- theilt war. (Schwimmblase?) Länge ohne Caudale über P"; von Java. Gatt. CALLIONYMUS linn. Char. Kopf und Vorderrumpf breit depress , Augen fast scheitelständig, Mundspalte eng, Zwischenkiefer nach abwärts vorschiebbar, beide Kiefer fein bezahnt, Vordeckel mit einem starken, oft gezähnten Dorne bewaffnet, zwei gesonderte Dorsalen, die Ventralen gross, weit von einander entfernt, etwas vor 188 Prof. R. Kn er. den Brustflossen stehend und wagrecht gestellt, statt der Kiemenspalte ein Loch über dem Deckel, Haut nackt. Diese Gattung weicht von den Gobiiden so wesentlich ab, dass ihre Einbezie- hung in diese Familie sicher kein glücklicher Griff ist; meines Erachtens fassten Prinz Bonaparte und v. Bleeker die Stellung derselben im Systeme viel rich- tiger auf, und namentlich erscheint sie auch mir näher mit Platycephalus als mit Gobius verwandt zu sein. Art. CALL. CURVICORNIS C. V. Syn. Call, japonicus C. Y. — Call. Valenciennesii Sclilg. Faun. jap. pl. 78, Fig. 3, schwerlich aber Call. Reevesii Ricli. Suiph. pl. 36, Fig. 4. D. 4/9, A. 8. Kopf 3% mal in der Körper- und P /,, mal in der Totallänge enthalten und 2/3 so breit wie lang, Auge 1/i der Kopflänge, 1 Diameter von der Schnauzenspitze entfernt. Der dicke stark nach aufwärts gekrümmte Dorn des Vordeckels, von der Länge eines Augendurchmessers ist mit 4 grösseren, theils nach auf-, theils rück- wärts gerichteten Zähnen und einem fünften sehr kleinen bewaffnet , nahe seiner Basis steht unterhalb ein nach vorne sehender Nebendorn. Stimmt in Färbung mit Schlegel’s Figur, nur ist die ganze Anale weiss, wie dies auch in der Hist, des poissons von einem Exemplare angegeben wird. — Unser 3" langes Individuum ist ein Weibchen, daher ohne verlängerten Dorsalfaden. Von Hongkong. FAMILIE BATRACHIDAE GÜNTIL Cliar. Kopf breit depress, Haut nackt, den ganzen Kopf und Rumpf nebst allen Flossen überziehend, mit zahlreichen Poren, die erste Dorsale sehr kurz, die zweite und Anale lang, Ventralen kehlstän- dig mit 1/2 Strahlen, blos drei Kiemenbögen ; keine Pseudobranchie. Schwimmblase dickwandig mit Muskelbeleg. So sehr die Ähnlichkeit im Totalhabitus mit Cottoiden in die Augen springt, sind anderseits doch auch die Mahnungen an Siluroiden nicht zu läugnen und als solche hervorzuheben: der breite depresse Kopf, die Bezahnung der Kiefer und des Gaumens, die geringe Entwicklung der ersten Dorsale, das Vorkommen eines Poms pectoralis , die Beschaffenheit der Schwimmblase und die Eiersäcke der Weibchen, die sich mit fast eben so grossen Eiern füllen wie bei manchen Siluroiden. Fische. 189 Gatt. BA TB ACH US c. v. Char. Kiefer lind Gaumen mit fast gleichlangen Spitzzähnen, Deckelstücke bewaffnet, die Dornen aber unter der Haut verborgen, erste Dorsale mit drei kurzen stachelähnlichen Strahlen; Kiemenspalte nur in der Höhe der Pectoralbasis offen; Schwimmblase in zwei seitliche, nur rückwärts communi- cirende Hälften getheilt, keine Blinddärme. Art. BATR. TRISPINOSUS Gth. Syn. Batr. grunniens C. Y. D. 3/20 , A. 16 , V. 1 /2. Der vorzüglichen Beschreibung dieser Art in der Hist, des pioissons habe ich nur bezüglich nachstehender Verhältnisse einiges beizufügen. Der oben in der Achsel der Brustflossen sich öffnende ziemlich grosse Porus führt in eine ge- räumige längliche Höhle, die sich gegen den obern Winkel der Kiemenspalte fort- setzt und an der, die Hinterwand derselben bildenden Haut blind endet. Sowohl die ganze Höhlung ist mit körnig geronnenem Secrete erfüllt, wie auch noch vorne die abschliessende Hautwand der Kiemenhöhle (an der Stelle, wo sonst die soge- nannte Kiemendrüse liegt) und sie verhält sich demnach wie bei Siluroiden und zumeist wie bei Astrojphysus. Mit dem Systeme der Kopf- und Seitencanäle steht sie in keiner Verbindung und diese münden wie gewöhnlich für sich theils durch einfache kleine, theils mit kurzen Tentakeln besetzte Poren. Die dickwandige Schwimmblase ist den grössten Theil ihrer Länge nach in zwei seitliche Hälften getheilt, deren jede einen dicken Muskelbeleg trägt, welcher bis zur Dorsalseite zurückreicht und beinahe die ganze Länge der Blase einnimmt. — Die beiden Eiersäcke erstrecken sich bis vor die Basis der Brustflossen und nehmen den grössten Theil der Bauchhöhle ein, da sie bereits zahlreiche reife Eier, mitunter im Durchmesser von mehr als 2'" enthalten; die beiden Eileiter vereinigen sich erst kurz vor der Genitalmündung in einen gemeinsamen Eigang. Länge ß1//' ; von Sidney. Gatt. POBICHTHYS Gir.1) Cliar. Zwischen- und Unterkiefer mit einer schmalen Binde kurzer Spitzzähne in der Mitte und eine einfachen Reihe längerer beiderseits, Vomer und Gaumenbeine mit wenigen aber stark gebogenen Fangzähnen; erste Dorsale mit nur zwei sehr kurzen stachelähnlichen Strahlen, Deckel mit einem 1) Gattung- und Artname sollte geändert werden, da sie auf einer unrichtigen Deutung der charakteri- stischen Punktreihen beruhen. 190 Prof. 11. Kn er. langen Dorne, Kiemenspalte bis zum Isthmus offen, Haut nackt und mit Reihen zahlreicher glänzen- der Punkte (fälschlich Poren benannt) bedeckt. Art. P. POROSISSIMUS Gth. Taf. VIII. Fig. 1. und I a. Schwimmblase. Syn. Batrachus porosissimus C. V., nicht aber Batr. margaritatus Rieh. Voy. Sulph. p.67, pl.38, fig. 2 — 4. 1). 2/37 — 38, A. 34—35, V. 1 /2. Die Messungsverhältnisse sind nach dem Alter ziemlich verschieden ; bei Jüngern die Länge des Kopfes nahezu 4-, bei einem alten Männchen 4% mal in der Totallänge, die Breite zwischen den Deckeln 3/5 seiner Länge (bei ersteren kommt sie der Körperhöhe fast gleich, bei letzteren ist sie bedeutend grösser). Der Durchmesser des Auges schwankt eben so zwischen 1/1 und 1/s der Kopflänge und die Stirnbreite zwischen den Augen von V/2 bis 2x/3 Diameter. Der Unterkiefer ragt stets vor, der obere reicht bis unter das Ende des Auges oder noch etwas weiter zurück; der Zwischenkiefer ist in der Mitte mit einer schmalen Binde kurzer Spitzzähne besetzt, seitlich mit etwas grösseren in einfacher Reihe, nur beim alten Männchen mit viel grösseren und nach vorne gekrümmten. Bei letzteren stehen auch im Unterkiefer vorne längere Zähne aufrecht, hinter denen kleinere wahrscheinlich Ersatzzähne, noch wagrecht liegen ; seitlich ist aber derselbe bei Jung und Alt nur mit wenigen, aber grossen Fangzähnen in einfacher Reihe besetzt. Der Vomer trägt jederseits 1 — 2 starke ähnliche Zähne, die Gaumenbeine eine Längsreihe ungleich grosser, deren beim Männchen nur wenige kräftige und nach vorne geneigte, vorhanden sind. — An der Spitze der kurzen Zunge erhebt sich eine Hautkante, die beiderseits divergirend sich bis über den Anfang des ersten Kiemenbogens fortsetzt und am Rande mit einer regelmässigen Reihe kurzer Papillen besetzt ist. Der völlig überhäutete Deckeldorn reicht nicht bis zur Kie- menspalte zurück (bei Richardson’s Figur aber noch über sie hinaus). Ein Porus pectoralis fehlt, stets aber findet unter der Hautfalte, die sich im Winkel vor der Kiemenspalte zur Pectoralbasis fortzieht, eine starke Ausschwitzung statt. Hinter der Mitte des Zwischenkiefers ragen 2 mit dem Alter an Ausdehnung zunehmende Tentakel auf und zahlreiche kürzere hängen an der Kehlseite des Unterkiefers zwischen den wahren Poren (wie auch bei Batrachus ), mit denen die falschen Poren oder glän- zenden Punktreihen weder hier noch am Kopfe oder Rumpfe Zusammenhängen. Was eben diese Punktreihen betrifft, so verweise ich bezüglich ihrer Zahl und des Verlaufes auf die beifolgende Abbildung und mache nur aufmerksam, dass sich selbst bei den Jüngeren zwei Reihen derselben auch über die Länge der Cau- dale fortsetzen. Ihre Bedeutung (ob ein peripherisches Sinnesorgan?) ist mir aller- dings nicht klar, so viel aber sicher, dass sie keine Poren sind und ganz an die Leuchtpunkte der Scopelinen mahnen, die als Punktaugen gedeutet wurden. Richard- Fische. 191 son, dessen Genauigkeit überhaupt nicht genug anerkannt werden kann, scheint sie allein näherer Aufmerksamkeit gewürdigt zu haben und ich kann seinen Worten nur beistimmen: „I could not deteet any perforation of tlie skin, but a layer of nacre with a minute glandular body on one side“; den äussern Rand bildet ein dunkler Saum, hierauf folgt ein silberglänzender Ring, in dessen Mitte ein gelb- licher durchscheinender Körper (ob Ganglion oder drüsiger Beschaffenheit?) liegt. — Die Hoden des Männchens stellen einfache dicke Lappen dar, die trotz der nahe gewesenen Laichzeit nicht weit nach vorne reichen ; die Eiersäcke des Weibchens verhalten sich wie bei Batrachus , nur enthalten sie absolut und relativ noch grössere Eier. Die Schwimmblase ist ungleich weniger tief getheilt wie bei Batraclius und lauft vielmehr nach vorne nur in schmale, stumpf spitze Hörner aus; auch ist der Muskelbeleg viel schwächer und nahe hinter der tiefsten Einbuchtung glaube ich den Überrest des früher bestandenen Luftganges wahrzunehmen. Die dunkle Läng»binde unter dem Auge ist stets sehr deutlich, die Dorsale auf hellem Grunde nahe dem Rande mit zwei braunen Längsbinden geziert, die Anale nur also gesäumt. Länge des grössten Männchens 9y2" ; von Rio Janeiro. FAMILIE PEDICULATI cuv. C h a r. Die der Handwurzel (Carpus) entsprechenden Knochen an der Basis der Brustflossen rührig ver- längert, armähnlich, statt der Kiemenspalte ein Loch in der Achselgegend, Haut stets unbeschuppt, bald nackt , bald mit Knochenhöckern oder Dornspitzen besetzt, keine stachelige Dorsale oder nur einige ungegliederte stachelähnliche Strahlen1), Ventralen kehlständig oder fehlend. Mund mit Sannnt- oder Hechelzähnen; nur 2%— 3% Kiemen. Gatt. AN TEN NA RI US Comm. Char. Kopf höher als breit, Mundspalte fast senkrecht, Kiefer und Gaumen mit Hechelzähnen, Haut nackt, drei isolirte stachelähnliche überhäutete Strahlen statt der ersten Dorsale, der vordere in ein Schnauzententakel umgebildet, die zweite Dorsale länger als die Anale; Schwimmblase, keine Blinddärme. 1) Die Unhaltbarkeit der Ordnung Stachelflosser in dem Umfange, welchen ihr Günther noch jetzt ein- räumt, tritt kaum irgendwo klarer zu Tage, wie bei dieser Familie, namentlich wenn man auch noch die zahlreichen Unvollkommenheiten in der Entwickelung des Skeletes, die hier Vorkommen, in Erwägung bringt. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. kner. Fische. 25 192 Prof. R. Kn er. 1. Art. ANT. MARMORATUS Gth. Syn. Chironectes pictus, laevigcitus, marmoratus, nesogallicus C.Y. 1. D. 3, 2. D. 12, A. 7, P. 10. Von dieser in zahlreichen Varietäten auftretenden Art liegt nur ein kaum V/.!' langes Exemplar von den Nikobaren als Var. nesogallica vor, und mit bereits gut ausgebildeten Tentakeln an Kopf, Vorderrumpf und Bauch. Die Ventralen hängen mit dem inneren Strahle durch Haut an dem Bauche fest, und diese setzt sich als niedere Leiste fast bis zur Anale fort, auch vom letzten Dorsalstrahle erstreckt sich eine solche bis zur Caudale. Die Seitenlinie ist in halber Höhe des Hinterrum- pfes fast bis zur Schwanzflosse sichtbar, woselbst sie gablig getheilt endet. Vom dritten Dorsalstachel, der sammt der umgebogenen verdickten und lappigen Spitze 2y2mal in der Körperhöhe begriffen ist, setzt sich die Flossenhaut als nie- derer Kamm bis zur zweiten Dorsale fort. • 2. Art. ANT. HISTRIO Gth. Syn. Lojpliius histrio Lin. Bl. Taf. 111. — Chironectes scaber C. V. Reg. an. ill. pl. 85, f. 1. — Cliir . histrio Poey. 1. D. 3, 2. D. 11, A. 7, P. 11, V. 5, C. 9. Die Rauhigkeiten der Haut stammen von sehr kleinen rundlichen Plättchen, an deren Oberfläche sich meist zwei divergirende Dornspitzen erheben, so dass allerdings die Hautbewaffnung in kleinem Massstabe an die von Sclerodermen mahnt. Diese stachelige Haut überkleidet den ganzen Fisch von den Lippenrän- dern bis an den Saum aller Flossen, ist aber nur an den Strahlen, nicht auch zwischen denselben mit Stacheln besetzt; am Kopfe bleibt nur die tiefe runde Scheitelgrube nackthäutig; das Kiemenloch erhebt sich in eine kurze weite Rohre. Länge über 5"; von Rio Janeiro. FAMILIE BLENNIIDAE ow. gth. Cliar. Leib gestreckt, mehr oder minder compress, nackt oder klein beschuppt, Rücken- und Afterflosse sehr ausgedehnt, tlieils mit gliederlosen, stachelähnlichen, theils gegliederten Strahlen, Ventralen mit weniger als fünf Strahlen, meist kehlständig, öfters fehlend ; keine Blinddärme. Der hier aufgestellte Charakter erscheint allerdings ziemlich schwankend, doch dürfte ein schärfer begrenzter bei dem grossen Umfange, der dieser Familie gewöhnlich gegeben wird, kaum aufzufinden sein. Meine Ansicht, die ich in den Studien über den Flossenbau (Sitzungsb. d. kais. Akad. 42. Bel. S. 769 — 72) be- züglich dieser Familie ausprach, hat sich auch seither nicht geändert. Fische. 193 Gatt. BLENNIUS art. Char. Haut nackt, Schnauze kurz, steil abfallend, Mund endständig, nicht weit, beide Kiefer mit ein- facher Reihe feststehender Zähne, der letzte häufig ein Hundszahn, nur eine zusammenhängende Dorsale, mit biegsamen einfachen und gegliederten Strahlen, Ventralen kehlständig mit 1/2, Kiemen- spalte weit , sechs Kiemenstrahlen, Pseudobranchie, keine Schwimmblase. 1. Art. BL. GALERITA Lin. = Bl Hontagui C. V. pl. 322. D. 12/15, A. 17, P. 12, C. 11. Im Unterkiefer jederseits ein Hakenzahn, kein Tentakel ober dem Auge, aber ein queres medianes gefiedertes am Scheitel, hinter welchem eine Längsreihe von sechs einfachen kurzen anstatt einer Crista folgt. Ifiese Art variirt ziemlich stark in Färbung und Bildung der Crista. Bei einem Männchen ist Kopf und Kumpf nur mit dunklen Flecken und Punkten besetzt und die Anale blos braun gesäumt, folglich die Färbung nahezu wie bei Fig. 322. Andere Exemplare zeigen dagegen eine viel dunklere Grundfarbe, längs des Kückens eine Keihe grosser, schwärzlicher Flecken, und an den Seiten dunkle Wolken, überdies sind daselbst und mitunter auch an der Kehle hellweisse Punkte oder grössere regellose Flecken eingesäet, und zwar bald in einfacher, dem Bauchprofile genäherter Reihe, bald in zwei oder mehreren über einander. Eben so variirt die Grösse und Form der queren Scheitelcrista und die Zahl und Länge der einfachen Tentakel hinter ihr; bei dem kleineren Männchen ist sie viel mehr entwickelt als bei zwei bedeutend grösseren Weibchen, deren ausgedehnte Ovarien die nahe gewesene Laichzeit andeuten. — Bei dieser Art bleiben sämmtliche Strahlen aller Flossen ungetheilt, mit Ausnahme der mittleren caudalen; die Seitenlinie biegt bereits unter dem sechsten bis siebenten Strahl der ersten Dorsale zu halber Körperhöhe herab, die Kopfcanäle münden durch sehr weite Poren; die Genitalpapille des Männchens ist kurz aber spitz. Länge von 1 bis über 3"; von Madeira. Bezüglich der drei nun folgenden Arten bin ich sehr unsicher, ob sie bereits bekannten Arten entsprechen oder nicht; es ist bei den ungenügenden Angaben über viele Arten eine sichere Bestimmung um so schwieriger, als auch über die Farben- Varietäten und Geschlechtsunterschiede bisher noch zu wenig bekannt ist. Ich glaube daher am besten zu tliun, die Beschreibung und naturgetreue Abbil- dung derselben vorzulegen und ihre Sicherstellung als Arten dadurch anderen Ichthyologen zu ermöglichen. 2. Art. BL. FISSICORNIS? C.V. Taf. VIII, Fig. 2. D. 12/15, A. 18—19. Kopf etwas länger als hoch und 4y2mal in der Gesammtlänge, Auge 4 — 41/3- mal in der Kopiflänge, bei Weibchen ein kurzes fadenförmiges Tentakel ober dem 25 * 194 Prof. B. Kn er. Auge von nur (4, bei Männchen ein breites lappiges, fast von % Kopflänge und überdies ein kleines nasales; bei letzterem auch der Kopf breiter und die Kehle wie aufgeblasen. Der obere Augenrand bildet eine erhabene Leiste, daher die Stirn zwischen beide eine rinnenförmige Vertiefung, vor welchen das Schnauzen- profil steil abfällt. Bei Männchen und Weibchen steht in jedem Kiefer hinten ein starker Hakenzahn und ausserdem im Zwischenkiefer eine Reihe von 32 — 34, im Unterkiefer von 28 schmalen flachen Zähnen. Die Dorsale beginnt über den Deckel, ist vorne bei Männchen höher und stets am letzten einfachen Strahle (Stachel) tief eingebuchtet; der letzte Gliederstrahl reicht mit seiner Flossenhaut an die Caudalbasis, jener der Anale nicht so weit zurück; die mittleren Caudal- strahlen erreichen die Länge der inneren Ventralstrahlen, die Brustflossen die des Kopfes; der erste und zweite Analstrahl ist bei Männchen an der Spitze mit einer Art Quaste versehen. Färbung: Längs des Rückens 5 — 6 grosse dunkle, fast Querbinden bildende Flecken, ähnliche kleinere an Kopf und Rumpf und selbst an der Kehle, über welche bei Männchen zwei unterbrochene, aber deutliche braune Querbinden zie- hen; bei diesem ist auch die Anale breit schwarz gesäumt und der Bauch zwar auch ungefleckt aber dunkler als bei Weibchen. Länge von 23/4 — 3(4"; von Rio Janeiro. Möglich, dass diese Art dem Bien, fucorum C. V. pl. 324 entsjDricht, doch geschieht bei diesem keine Erwähnung von einer Rinne zwischen den Augen; von Bl. jpantherinus C. V. weicht sie hingegen durch die Zahl der Dorsalstrahlen zu bedeutend ab. 3. Art. BL. PAUCIDENS. n. sp.? Taf. VII, Fio. 5. D. 26 , A. 17. Cliar. Tentaculo simplici supraoculari , dentes 18 in utraque maxilla, ultimo canino valido; ad p. dorsalis basin 5 maculae fusco-nebulosae, p. analis punctis albidis seriatim positis ornata, p. ventrales nigricantes. Körperhöhe ys, Kopflänge (4 der Gesammtlänge, das Augententakel an der Basis breit, seine Höhe kaum gleich einem Augen durchmesser oder dem 1/i der Kopflänge; Schnauzenprofil abgerundet. In beiden Kiefern bilden 18 schmale Zähne mit weingelb gefärbter Schneide eine gedrängte Reihe , der letzte oder Hakenzahn im Unterkiefer ist kräftig, jener des Zwischenkiefers schwächer und fast wagrecht nach hinten gerichtet. — Die Dorsale beginnt über dem Rande des Vordeckels und erstreckt sich, wie die Anale bis zur Caudalbasis; die Kiemen- spalte ist bis an den Isthmus offen. — Die Grundfarbe des Rumpfes erscheint hellbraun, nahe dem Rücken mit fünf grossen Wolkenflecken, die über die Basis der Dorsale hinauf an die Strahlenhaut reichen. Diese Flosse ist vorne dunkler Fi sehe. 195 als rückwärts, die Caudale wolkig gefleckt, die Anale wird von 1 — 2 Reihen weisser Punkte durchzogen, und auch an den Seiten des Rumpfes treten aus der bräunlichen Grundfarbe hellere runde Flecken hervor; die Ventralen sind fast schwarz; der Kopf zeigt bläuliche, die Kehle aber intensive blaurothe Färbung. Liegt nur in einem Exemplare von 1" 9'" Länge vor; von Rio Janeiro. 4. Art. BL. MAORICÜS n. sp.? Taf. VIII, Fig. 3. D. 12/15, A. 19, V. 3, P. 14, C. 13. Char. Tentaculo supraorbitali filiformi, capitis longitudinem et altitudinem fere adaequante, utraque maxilla dente ultimo canino, caeterum supra 26, infra 28 dentes minuti uniseriales; capite, trunco pinnisque obscure maculatis. Länge und Flöhe des Kopfes 4y2mal in der Totallänge enthalten , die Breite zwischen den Deckeln = 2/3 seiner Höhe, Auge gross, 32/3mal in der Kopflänge, der schmale Raum zwischen den Augen rinnenförmig vertieft. Die Tentakel bil- den an der Basis einen breiten Lappen, der sich bald verschmälernd in kurze Fä- den ausfranst, von denen aber nur einer bis zur Kopfhöhe sich erhebt; der starke Hakenzahn des Unterkiefers kommt bei geschlossenem Munde hinter die obere Zahnreihe zu stehen, während der obere hauerähnlich über die Aussenseite des Unterkiefers herabreicht. (Einerseits trägt letzterer zwei Hundszähne, von denen der eine wohl nur als Ersatzzahn anzusehen ist, indem Zahnwechsel ohne Zweifel auch hier stattfindet.) Der Oberkiefer reicht bis unter den vorderen Augenrand, die Kiemenspalte ist sehr weit. — Die erste Dorsale beginnt über den Vordeckel und senkt sich vor Anfang der zweiten tief ein ; letztere enthält nur ungetheilte Gliederstrahlen und reicht bis zur Caudalbasis, während hinter der Anale eine kurze Strecke des Schwanzes frei bleibt; die zwei ersten und kürzesten Strahlen der Anale sind völlig mit Flaut überzogen, die an den Spitzen wulstig anschwillt; nur die letzten sind einfach gablig getheilt. Die Caudale ist mit den Ventralen gleich lang, die Brustflossen reichen bis an den Beginn der Anale, die Seitenlinie senkt sich am Ende der ersten Dorsale zur halben Flöhe und mündet mit einfachen Röhrchen. — Die Färbung ist sehr ähnlich wie bei Bl. fucorum C. V. pl. 324, doch halten dunkle Punktreihen auch die Brustflossen besetzt, Bauch- und After- flosse sind gegen den Saum schwärzlich-braun, die Haut an der Kehle und den Kiemenstrahlen dunkel gefleckt und auch die Tentakeln ihrer Höhe nach abwech- selnd hell und braun gefärbt. Richardson’s Bl. tasmanianus scheint dieser Art wohl sehr nahe zu stehen, aber in mehreren Punkten doch ziemlich auffallend abzuweichen. Länge des leider einzigen Exemplares 2 3/4'' ; von Auckland. 196 Prof. B. Kn er. ciatt. PETRO SC IKTES rüpp. C h a r. Mundspalte eng , ein Hakenzahn in beiden Kiefern am Ende der einfachen Reihe feststehender Zähne, Kiemenöffnnng bis auf eine kleine Spalte über den Brustflossen geschlossen ; übrigens mit den Merkmalen von Blennius. Art. PETR. SOLORENSIS Blk. D. 30, A. 20. Die Körperhöhe nahezu :/6, der Ivojif 1/b der Totallänge , keine Tentakeln, Äuge % der Kopflänge, vom Schnauzenrande 1/2 Diameter entfernt und eben so weit vom anderen Auge, die Zahnreihe besteht in beiden Kiefern aus je 28 bis 30 Zähnen, hinter denen ein starker ITakenzalm folgt, der auf einer Seite oben und unten gleich gross ist, auf der andern aber (links) allerdings oben viel kleiner, abermals ein Beweis, dass diese Zähne variabel sind und einem Wechsel unterliegen. Die gewölbte Stirn fällt fast senkrecht zur Mundspalte ab. Die Dorsale beginnt über dem Deckel und stösst nicht blos an die Caudale an, sondern geht, wie auch die Anale unmittelbar in sie über, so dass alle drei eine zusammenhängende peri- pherische Flosse bilden. Ihre vorderen Strablen sind in kurze Fäden verlängert und auch jene des letzten Drittels ihrer Länge nach so hoch , dass sie die Höhe des Kumpfes unter ihr erreichen. Brust- und Schwanzflosse sind gleich lang, die Ventralen aber, obwohl vor den Pectoralen stehend, reichen mit ihren verlängerten Strahlen fast bis an den After zurück; von einer Seitenlinie ist keine Spur. — In Färbung stimmen allerdings unsere Exemplare nicht gut zur genannten Art, doch glaube ich hierauf wenig Gewicht legen zu dürfen, da auch bei dieser Gattung über Farben und Geschlechtsunterschiede zu wenig bekannt ist. Die Grundfarbe erscheint eintönig braun, am Bauche heller, bei einem Exemplare gewahrt man läno-s der Seiten dunklere Wolkenflecken, Kücken- und Afterflosse sind fast schwärzlich, die Brustflossen von violetter Färbung. Länge von 11 — 15'" ; von Sidney. Gatt. S AL AH! AS cuv. Oh ar. Mundspalte quer und breit, dichtstehende , beweglich im Zahnfleische eingesenkte Borstenzähne in einfacher Reihe oben und unten; sonst mit den Merkmalen von Blennius. 1. Art. SAL. ALTICUS C.V. Syn. Blennius tridactylos Bl. Schn. — Salar. tridactylus Gtli. D. 13/20, A. 26, V. 1/3- Kopflänge grösser als die Körperhöhe, die 8y2mal in der Totallänge begriffen ist. Das vorliegende Exemplar ist ein junges, ausser der Laichzeit gefangenes Männ- Fische. 197 chen, daher der Kamm nur schwach und die Dorsale niederer als die Kumpfhöhe ist. Hundszähne fehlen, nebst dem Augententakel kommt auch ein kleines an der Narine vor. Die Färbung des Kumpfes und der Flossen stimmt mit der Beschrei- bung in der Hist, des poissons überein, doch ist auch der ganze Kopf, mit Aus- nahme der Kehle, dicht mit braunen Punkten besäet. Länge 2y2"; von den Nikobaren. 2. Art. SAL. QUADRICORNIS C.Y. pl. 329. D. 13/21 , A. 2 / 2 3. Ein Männchen mit Crista und hinter dieser jederseits ein kurzes Tentakel, nebst längeren über den Augen und kürzeren an denNarinen, welche letztere gablig oder mehrfach getheilt sind. Die Zahl der sehr feinen Borstenzähne beträgt in jedem Kiefer über 100, Hakenzähne fehlen. Der Rumpf zeigt nur dunkle Wolkenflecken und köine braunen Querbinden, dagegen sind die hellen bläulichen Linien längs der ersten Dorsale und Anale nebst dem schwärzlichen Saume an letzterer sehr deutlich; die zweite Dorsale zeigt blos theilweise die schiefen hellen Linien, nach rückwärts werden sie durch dunkle regellose Flecken unterbrochen; eine vorragende Genitalpapille fehlt. Länge 3"; von den Nikobaren. 3. Art. SAL. BISERIATUS? C.Y. Taf. VIII, Fm. 4. D. 12/20, A. 2/20 — 21. In zahlreichen zur Laichzeit gefangenen Exemplaren beiderlei Geschlechtes und verschiednen Alters glaube ich diese von Günther für fraglich gehaltene Art vorzufinden und gebe zur Sicherstellung derselben die nähere Beschreibung und Abbildung in natürlicher Grösse. Die Länge des Kopfes übertrifft dessen Flöhe und beträgt nicht ganz 1/5 der Totallänge, das Auge ist 4 — dermal in der Kopflänge enthalten und 1 Diameter vom Schnauzenrande entfernt, die Stirnbreite zwischen beiden sehr gering, das Profil stark gewölbt, fast senkrecht abfallend. Männchen und Weibchen be- sitzen eine Crista und gefranste Tentakeln über dem Auge und an den Karinen, Junge aber nur einfache Augententakeln, meist keine nasalen und nie eine Crista. Stets fehlen Hakenzähne, die übrigen Zähne sind sehr fein und zahlreich; der Oberkiefer reicht bis unter den hintern Augenrand oder noch etwas weiter zu- rück. — Die vordem Strahlen der ersten Dorsale sind mit den höchsten der zweiten nahezu gleichlang; sowohl diese wie die Analflosse grenzt nicht bis an die Basis der Cauclale, die Brustflossen reichen bis gegen den Anus, die Ven- tralen nur wenig über die Basis jener zurück. — Die Genitalpapille des Männ- 198 Prof. B. Kn er. chens (zur Laichzeit) ist weit vorstreckbar, so dass sie an Länge dem Genital- rohre des weiblichen Pliodeus cimarus zu vergleichen ist. Die Färbung erscheint sehr variabel. Viele jüngere Individuen zeigen die 8 — 9 scliwarzbrannen Querbinden am Dumpfe, welche in der Hist, des poissons angegeben werden, sehr deutlich, wie auch öfters deren gablige Theilung gegen die Bauchseite zu, bei andern aber verschwimmen sie oder werden wellig irre- gulär oder zu Wolkenflecken. Bei laichenden Männchen nimmt der ganze Rumpf eine fast gleichmässig tiefbraune Färbung an. Meistens sind die dunklen Quer- binden mit weissen oder silberigen Punkten besetzt, die in 2, seltener in 3 Reihen über einander stehen, der Vorderrumpf ist oft mit schwarzen Punkten ziemlich dicht besäet, die erste Dorsale bald tief schwarz, bald nur dunkel gefleckt, die zweite aber fast immer mit abwechselnden , schief nach rück- und aufwärts lau- fenden hellen und schwarzbraunen Linien geziert, die Anale ohne Flecken und Streifen, an der Basis hell, gegen den Saum dunkel; Schwanz-, Bauch- und Brustflossen bald einfarbig, bald gefleckt oder gebändert. Der Kopf ist sammt Crista und Tentakeln bis zur Kehle bei reifen Männchen oft völlig schwarz, meist aber nur also gefleckt oder punktirt. Bei alle jüngeren und heller gefärbten In- dividuen, die zugleich die weissen Punktreihen besitzen, erscheint die Färbung der Schnauze und Kehle bezeichnend. Quer über die erstere ziehen in der Breite des Mundes parallele schwarze Linien, 6 — 8 an Zahl, die sich scharf vom hellem Grunde abheben; ähnliche laufen an der Kehlseite schief nach vor- und abwärts und stossen in der Mittellinie unter einem spitzen Winkel an einander. Obwohl dieser auffallenden Zeichnung in der Histoire keine Erwähnung geschieht, lege ich doch weiter kein Gewicht darauf; alle unsere Exemplare gehörten ein und demselben gleichzeitig gefangenen Schwarme an; wie nahe läge sonst die Ver- suchung, nach dem Tode systematisch zu zerreissen, was im Leben zu einander gehörte! Unsere Exemplare, im Ganzen 19, von 14'" — 2%" Länge, stammen von Tahiti; der Fundort von Peron’s Original-Exemplare ist nicht angegeben. 4. Art. SAL. RUBROPUNCTATUS Var.? — C.V. Reg. illustr. pl. 77. Taf. VIII. Fig. 5. D. 12 /22 , A. 22 , V. 1/2, P. 14. Obwohl das mir vorliegende über 3" lange Weibchen in allen Messungen und auch in vielen andern Punkten mit der genannten Art völlig stimmt, weicht es doch in Strahlenzahl und Färbung so bedeutend ab, dass ich zweifle, blos eine Varietät derselben vor mir zu haben. Eben so wenig kann ich es aber auch einer andern von Chili bekannten Art zuweisen, dennoch beschränke ich mich nur auf die Abbildung desselben und nachfolgende Angaben , um nicht die Zahl der F i sehe. 199 unsichern Arten, zu denen ohne Zweifel manche Varietäten erhoben wurden, noch zu vermehren. — Das Schnauzenprofil würde senkrecht abfallen, wenn es nicht über der Oberlippe sanft eingebuchtet und diese etwas vorgezogen wäre; die Mundspalte reicht bis unter den hintern Augenrand, ein Hundszahn fehlt, das Tentakel über dem Auge ist massig lang und getheilt, ausserdem ein kurzes na- sales und ein einfacher niederer Nackenkamm vorhanden. Die tief eingebuchtete Dorsale stösst an die Caudale , die Anale endet früher. Die Brustflossen reichen bis gegen den After, die kaum kürzeren Ventralen aber ihrer Einlenkung zufolge nicht so weit. Kopf und Kumpf sind einfärbig braun, Kücken- und Afterflosse mit zahl- reichen dunkelbraunen, etwas schief verlaufenden Längslinien geziert, die beson- ders gegen den Saum der hintern Dorsalhälfte feiner und regelmässiger werden. Von Valparaiso. Gatt. CRISTICEPS c. v. Char. Leib nackt oder kaum beschuppt, die erste aus drei einfachen Strahlen (sog. Stacheln) bestehende Dorsale scheitelständig und von der zweiten getrennt, in dieser gleichfalls nur die letzten Strahlen gegliedert, eine Binde von feinen Spitzzähnen in beiden Kiefern lind am Vomer; Kiemenspalte weit, mit Pseudobranchie und Kiemendrüse. Art. CR. ARGYROPLEURA n. sp. Tab. Vir. Fig. 4. D. 3 + 34, A. 27, V. 3, P. 10, C. 11. C h a r. Pinna dorsalis prima supra anteriorem oculi dimidiam partem inchoans et secundae membrana basali adnexa, corpore et capite altior, p. caudalis elongata; striis argenteis sub oculo et ad p. pec- toralis basin, macularum serie autem trunci latera ornata. Diese Art steht in Strahlenzahl und bezüglich der Tentakeln dem Cr ist. australis C.V.pl. 366 zwar am nächsten, weicht aber dadurch wesentlich ab, indem bei letztem die beiden Dorsalen durch einen weiten Zwischenraum getrennt sind. — Die Rumpifhöhe ist nahezu = der Kopflänge, die 5y2mal in der totalen begriffen ist, das Auge misst 1/i der Kopiflänge und steht weniger als 1 Diameter vom Schnau- zenrande ab ; der Oberkiefer reicht bis unter die hintere Hälfte des Auges, am obern Rande des Auges steht ein kurzes einfaches Tentakel, etwas längere, brei- tere und getheilte an den Narinen. — In der Dorsale und Anale sind blos die letzten Strahlen spärlich gegliedert, eben so die 11 Hauptstrahlen der Caudale und die 10 der Brustflossen, keiner aber getheilt; die Ventralen reichen bis zur Genitalmündung, die Brustflossen bis gegen den dritten oder vierten Analstrahl; die Caudale ist viel länger als der Kopf und nur 4y2mal in der Gesammtlänge enthalten. Die Haut erscheint auch unter der Loupe völlig nackt, die Seitenlinie verlauft anfänglich nahe dem Kücken, biegt aber über den Brustflossen zur halben Höhe herab und bleibt bis zur Caudalbasis sichtbar. Novara-Expedition. Zoologischer Tlieil. Bd. I. Kn er. Fische. 200 Pro/. P. K n e r. Ein Silberstrich zieht von der Mitte des untern Augenrandes schief hinter dem Oberkiefer nach abwärts und ein schwächerer ihr parallel über den Deckel; ein Silberfleck hält auch den hintern obern Augenrand besetzt und ein heller Längsstreif erstreckt sich über die Basis der Brustflossen. Die Seiten des Rumpfes ziert eine Längsreihe von vier Silberflecken in gleichen Abständen, von denen der erste und grösste über dem Anus zu stehen kommt. — After-, Geschlechts- und Harnmündung sind von einander gesondert, die beiden letzteren bilden eine Quer- spalte und vor der Genitalmündung breitet sich quer eine krausige Hautfalte aus, woraus zu schliessen, dass ein Männchen vorliegen dürfte. Länge sammt der Caudale kaum über 2"; von Sidney. Gatt. CLIN US cuv. Char. Leib länglich compress, klein beschuppt, feststehende Spitzzähne in beiden Kiefern und am Gau- men, nur eine langausgedehnte Dorsale mit überwiegender Anzahl ungegliederter stachelähnlicher Strahlen ; übrigens wie Blennius. ‘) 1. Art. CL. SUPERCILIOSUS C.Y. pl. 331. (Var.) Syn. Blennius superciliosus L. Bl. Taf. 168. — ? Clinus dubius Cast. Mem. sur les poiss. d’Afrique austr. p. 51. Br. 6, D. 34 — 39 / 6 — 9, A. 2 /26— 28, V. 2 — 3, P. 15, C. 11. Körperhöhe 4yz — 5 mal, Kopflänge (bis zur Spitze des Hautlappens am Deckelrande gerechnet) 4 mal in der Totallänge, Auge 1/5 (bei einem alten Männ- chen kaum %) der Kopflänge, Abstand vom Mundrande iy2, vom andern Auge 1 Diameter, das breite gefingerte Augententakel stets kürzer als der Augendurch- messer , ein kurzes schmales auch an der vordem Narine , keine Crista. Die äussere Reihe der Zahnbinde in beiden Kiefern besteht aus stärkeren Spitzzähnen, der Vomer trägt querüber eine in der Mitte stumpfwinkelige Binde gleich kurzer Zähne; der Oberkiefer reicht bei Weibchen nur bis unter die Mitte, bei Männchen weiter und sogar öfters hinter das Auge zurück. Die Dorsale beginnt über dem Vor- deckelund ihre drei vorderen Strahlen sind bei jüngeren Individuen nicht blos höher als bei alten, sondern auch vom vierten durch einen grossem, von der Flossen- haut eingenommenen Zwischenraum getrennt; das gliederstrahlige Ende der Flosse erreicht die Höhe der drei vorderen Strahlen und in der Anale sind die Glieder- strahlen (mit Ausnahme der beiden letzten wieder kürzeren) die längsten der Flosse. Die Brustflossen reichen stets bis zum After, die mit der Caudale gleich x) Gill trennte diese Gattung in seinem Monograph of the Genus Labrosomus (Proc.. of Acad. nat. scienc. of Philad. 1860, April p. 102 & sequ.) in mehrere, welche Günther meines Erachtens mit Recht nicht anerkennt, da die zu generischen Unterschieden benutzten Merkmale wohl nur als specifisclie gut brauchbar sind, wie z. B. die Tentakeln, Bezahnung, Strahlenzahl der Dorsale u. dgl. Fische. 201 langen Ventralen zeigen bald nur zwei, bald drei äusserlich deutlich gesonderte Strahlen (bei einem Exemplare sogar rechts zwei, links drei). — Die am Vorder- rumpfe nahezu kreisrunden kleinen Schuppen werden gegen den Schwanz mehr elliptisch, am freien Hände abgestutzt, alle aber sind ringsum mit sehr feinen zahl- reichen Radien versehen, die denRand häufiff gekerbt erscheinen machen und decken sich entweder gegenseitig nicht oder nur theilweise. Da die verticalen Flossen bis an die Strahlenspitzen von der Körperhaut überkleidet sind, so reicht auch die Beschuppung zum Tlieil an sie hinauf, jedoch nur in der Rücken- und Schwanz- flosse. Die Seitenlinie krümmt sich über den Brustflossen nach abwärts, erreicht aber die halbe Höhe erst über der Analgrube. An ihrem vordem Theile durch- setzt sie kleinen Schildern ähnliche Schuppen , die viel grösser als die übrigen sind, weiter zurück verlauft sie nur durch einfache dünne, nicht zusammenhängende Röhrchen; die Kopfcanäle münden mit grossen, oft wulstig gerandeten zahlreichen Poren. — Erwähnung verdient der breite, spitz endende Hautlappen , der vom obern Winkel der Kiemenspalte bis über die Basis der Brustflossen zurückreicht und unter welchem die verlängerten oberen Kiemenstrahlen sich bergen. Vom Hu- merus zieht sich gleichfalls ein breiter Hautlappen gegen die Brustflossen herab, der einem Ohrlappen um so ähnlicher wird, als vom Schultergürtel nach vorne ein Tragus- ähnlich er Fortsatz, mit der Spitze nach aufwärts gerichtet, vorragt. Diese Vorrichtung dürfte wohl zum festem Verschluss der sehr weiten und hoch hinaufreichenden Kiemenspalte beitragen; die fransige Pseudobranchie ist klein, eine Kiemendrüse nicht bemerkbar. Da unsere Exemplare zur Laichzeit gefangen wurden, so befanden sich ihre Sexualorgane im höchsten Stadium der Entwickelung: das Penis -ähnliche Uro- genitalrohreines 9%" langen Männchens misst, trotz der starken Krümmung nach vorne, 9'" in der Länge und an der Basis 6'" im Querdurchmesser. Die verdickte Glans-ähnliche Spitze legt sich in die von wulstigem Rande umkränzte, stark vor- getriebene Analgrube und ist in mehrere Lappen getheilt, von denen die zwei seitlichen am grössten sind und zwischen denen eine kurze, an der Spitze durch- bohrte Papille (der eigentliche Ausführungsgang) vortritt. Dem Weibchen fehlt ein Genitalrohr gänzlich und es findet sich nur eine tiefe und rings angeschwollene Grube vor. Leider waren die Eingeweide herauso-enommen , doch enthielt die Bauchhöhle noch zwei Junge, deren längstes nur 6"' mass; trotzdem besassen sie keinen Dottersack mehr und zeigten ausser den schon erkennbaren paarigen Flossen nur die Caudale gut entwickelt. Rücken- und Afterflosse sind noch nicht frei und wie gewöhnlich unter der embryonalen peripherischen Hautfalte verborgen und gegen den Rücken und Schwanz umgelegt. Auffallend ist dagegen die bereits ansehnliche Entwickelung der Zähne, und das Auge nimmt beinahe die halbe Kopflänge ein. Bei der Durchsichtigkeit des Schwanzes lässt sich erkennen, dass 26 * 202 Prof. R. Kn er. die Sonderung in Wirbel daselbst noch nicht erfolgt ist und das Ende der Wirbel- säule scharf gegen den obern Rand der Caudale aufbiegt, so dass alle bereits vor- handenen Strahlen der letzteren an die Unterseite des Wirbelrohrendes zu stehen kommen; von Schuppen zeigt sich noch keine Spur. Unsere Exemplare sind noch jetzt sämmtlich gleichmäßig rosenroth gefärbt (Castein au führt eigens unter den Farbenvarietäten solche von Scharlachfarbe an), nur ein Weibchen zeigt an Flossen und Kopf, besonders an der Kehle und Kiemenhaut unregelmässige weissliche Flecken und Punkte; eine ähnliche dunkle Färbung, wie sie die Abbildung auf pl. 331 gibt odereine solche, wie beiBloch’s Fig. 168, zeigt keines unserer Individuen. — Sie stammen vom Cap der guten Hoffnung, an welchem die Fregatte Novara bis Ende Öctobers verweilte. (Das Lebendgebären dürfte demnach im November stattfinden, wie nach den von Bloch im Momente der Geburt abgebildeten Jungen sich schliessen lässt, die zwar nur wenig grösser waren, aber bereits völlig ausgebildete Rücken-, After- und Bauchflossen besassen, und daher schon mehr entwickelt waren.) 2. Art. CL. ACUMINATUS C.Y. D. 33 / 6, A. 2/22, V. 3, P. 12, C. 13. Körperhöhe etwas kleiner als die Kopflänge, die nahezu 1/b der totalen be- trägt, Auge = % Kopflänge, vom Schnauzenrande etwas über 1, vom andern Auge 2/3 Diameter entfernt; die drei vorderen Dorsalstacheln weder höher, noch von den folgenden durch einen grösseren Abstand getrennt; auch in den übrigen Punkten gut stimmend, mit Ausnahme der Tentakeln über dem Auge, die hier breit, lang und am Rande gefranst sind; vielleicht Folge des Umstandes, dass unser Exemplar ein Männchen ist. Länge 4%" ; von der Capstadt. 3. Art. CL. COTTOIDES C.Y. Tab. VIII. Fig. 6. D. 33 — 34/5, A. 2/22 — 23, Y. 2, C. 11. Kopfbreite 2/3 seiner Länge, die der Körperhöhe gleich beinahe 1/b der Total - länge ausmacht. Das Profil fällt so steil wie bei Blennius ab, der Mund mahnt aber an Gottus ; die grossen Augen, die y3 der Kopflänge messen, quellen fast wie bei Perio'plithalmus vor und sind kaum Diameter vom Schnauzenrande und eben so weit von einander entfernt. Über ihnen stehen breite, 2/3 des Auges in der Höhe betragende Tentakel, die in 7 — 8 Fäden auslaufen ; an den vorderen Narinen ragen ebenfalls gabelig getheilte kürzere auf. Der Oberkiefer reicht bis unter den hintern Augenrand; die fleischigen Lippen sind gleichsam doppelt, indem vor der Zahnreihe in beiden Kiefern das gekerbte Zahnfleisch wie eine Fi s c h e. 203 zweite Lippe sich ausnimmt. Beide Kiefer tragen nur eine einfache Leihe etwas grösserer krummer Spitzzähne, hinter denen blos in der Mitte eine Binde kleinerer Zähne steht, wie deren querüber auch der Vomer trägt; die Bezahnung verhält sich somit wde bei Cl. heterodon C. V., welcher sich aber durch Mangel von Ten- takeln, Strahlenzahl und vielleicht auch durch Färbung unterscheidet. — Die drei vorderen Dorsalstacheln sind kürzer als die folgenden, die sich unmittelbar an sie anreihen, und die letzten gegliederten nicht länger als die vorhergehenden; die Dorsale reicht bis zur Caudale, ohne aber in sie überzugehen; die mittleren Strahlen der letzteren sind die einzigen getheilten von allen Gliederstrahlen. Die Seitenlinie biegt noch vor dem Ende der Brustflossen zur halben Höhe herab und verlauft auch hier vorne unter gewölbten schilder-ähnlichen Schuppen. Kopf und alle Flossen sind nackt, Rumpf und Bauch aber mit äusserst kleinen Schup- pen dich besetzt. — Die Urogenitalpapille des Männchens verhält sich wie bei Cl. sujperciliosus und ist verhältnissmässig eben so lang. Die Färbung variirt zwar ebenfalls, doch erscheint die Grundfarbe stets licht- braun mit dunklen Flecken und Punkten an Kopf, Rumpf und allen Flossen, mit Ausnahme der Ventralen; gewöhnlich sind auch helle weisse Flecken und Punkte inzwischen eingestreut, besonders an den Seiten des Kopfes und Vorderrumpfes. Bisweilen verschmelzen unterhalb der Dorsale die schwärzlichen Flecken in 5 — G kurze Querbinden, zwischen denen dann Gruppen kleiner weisser Punkte oder grössere solche Flecken eingeschoben sind, und eine ähnliche Reihe von 5 — 7 weissen Flecken oder Punktgruppen verlauft längs halber Rumpfhöhe. Beim Männchen erstreckt sich vom hintern Augenrande bis über den Deckel ein tief schwarzer, nach hinten und unten weiss eingesäumter Fleck, und vom untern Augenrande ziehen gegen den Mundwinkel ebenfalls 3 — 4 schiefe schwarzbraune Binden, von hellweissen Flecken durchsetzt, die zum Theile über die Kehle, Kiemenstrahlen und Pectoralbasis sich erstrecken und mit braunen abwechseln. — % Ich gebe die Abbildung der beschriebenen Art, tlieils um sie sicher zu stellen, theils weil für einige Exemplare (zu denen das abgebildete gehört) als Fundort Java angegeben wird, während andere ganz sicher vom Cap der guten Hoffnung stammen. Unter fünf Exemplaren sind 2 Männchen, 3 Weibchen, die kleinsten 2" lang; auch diese Art ist vivipar und ein Weibchen beherbergt im Eiersacke bereits Junge neben noch unentwickelten Eiern. Gatt. ACANTHOC LINUS jen. Cliar. Leib gestreckt, compress, beschuppt, sowohl die lange Dorsale, wie die kürzere Anale grössten- theils steife stachelähnliche Strahlen und nur wenige gegliederte enthaltend, Kiefer, Vomer, Gaumen- beine und Zunge mit Binden kurzer Spitzzähne; eine 4 fache Seitenlinie; übrigens mit den Merk- malen von Clinus. 204 Prof. B. Kn er. Jenny ns hebt zwar alle wesentlichen Merkmale hervor, durch welche diese Gattung von Clinus sich unterscheidet, sagt aber zugleich ganz richtig: ft is most nearly allied to Clinus“ , und auch meines Erachtens berechtigen diese Unterschiede allerdings zur Aufstellung einer eigenen Gattung, aber kaum dazu, sie gleichzeitig zum Typus einer Familie zu erheben, wie diesvonGünthe r geschieht. Die Verwandt- schaft mit Clinus, Stichaeus, Gunellus u. a. erscheint mir so nahe, dass sie zusammen in eine Gruppe (Subfamilie) sich vereinigen liessen, von der aber die den Gadoiden näher verwandten Gattungen Zoarces , Genypterus u. dgl. zu trennen wären. Art. AC. FUSCUS Jen. Voy. Be;igle p. 91 — 93, pl. 18, Fig. 2. Br. 6, D. 20/4, A. 9/4, V. 1/3, P. 17, C. 14. Dass unsere Exemplare dieser Art entsprechen, bezweifle ich zwar durchaus nicht, doch stimmen sie mehr zu Jenny ns’ Beschreibung als dessen Abbildung, die vielleicht nicht ganz genau sein mag. Der Kopf misst nahezu 1/i der Total- länge, die Schnauze erscheint spitzer und die Kopfhöhe (in senkrechter Linie durch das Auge gerechnet) geringer, indem sie 2y2mal in seiner Länge enthalten, mithin bedeutend kleiner ist als bei Fig. 2 ; dagegen ist das Auge grösser (viel- leicht Folge des Jugendzustandes) und sein Durchmesser mehr als 1/5 der Kopf- länge (bei Fig. 2 fast ye), daher der Abstand vom Schnauzenrande geringer. Das Nackenprofil bildet nicht wie bei Fig. 2 eine Concavität, sondern steigt gleich- mässig bis zur Dorsale an. Durch alle diese Verhältnisse erscheint eben der Kopf bei unseren Individuen mehr zugespitzt; auch ist die Caudale bei Fig. 2 etwas zu lang, denn bei jenen kommen die mittleren Strahlen an Länge nur den Bauchflossen gleich. — Die Schuppen sind blos am Vorderrücken sehr klein, übrigens von mässiger Grösse, ganzrandig und grob concentrisch gefurcht und gestreift; die von den Seitencanälen durchsetzten, namentlich jene der beiden oberen Seitenlinien sind etwas grösser, mehr gewölbt und am freien Rande abge- stutzt. Bezüglich des Verlaufes der vier Seitenlinien, der Färbung u. s. w. habe ich den vorliegenden Angaben nichts beizufügen, ausser dass ich nebst den Pseudo- branchien auch eine ansehnliche sog. Kiemendrüse vorfinde. Wir besitzen nur zwei Exemplare, ein Männchen von beinahe 3" Länge, das sich durch keine lange Ge- nitalpapille auszeichnet, und ein 2y3" langes trächtiges Weibchen mit sehr kleinen Jungen, deren Augen bereits sehr gross und gut ausgebildet sind; beide zeigen die zwei dunklen Streifen hinter dem Auge, den grossen schwarzbraunen Fleck am Deckel und die Rücken- und Afterflosse weisslich gesäumt. Ob Blennius littoreus Forst, mit dieser Art synonym ist, kann ich nicht be- urtheilen, die Beschreibung von Clinus littoreus C. V. stimmt aber mit jener von Jennyns und unseren Exemplaren so wenig genau, dass ich nicht für sicher halte, Clin, littoreus sei = Acanthoclin. fuscus Jenn. Fische. 205 FAMILIE TEUTHIDIDAE gth. Char. Rücken- und Afterflosse heteracanth, erstere mit mehr Stacheln als Gliederstrahlen, letztere mit sieben Stacheln, der äussere und innere Ventralstrahl stachelig. Gatt. AMPHACANTHUS bl. schn.1) Char. Leib compress, mehr oder minder oval, klein beschuppt, Mundspalte eng, in beiden Kiefern eine einfache Reihe flacher gekerbter Zähne, Analgrube zwischen den Ventralen liegend; fünf Kiemen- strahlen, Pseudobranchie gross, Schlundknochen schwach, Schwimmblase in Hörner auslaufend; Blinddärme. 1. Art. AMPH. JAVUS C.Y. Die Körperhöhe nahezu 2y2mal in der Total-, das Auge dessgleichen in der Kopflänge enthalten ; die fein gezähnelten Ränder der schwach erhabenen Leisten am vordem Augenrande genau 1 Augendiameter von einander entfernt; in beiden Kiefern eine Reihe ungleich zweispitziger Zähne. Im Zwischenkiefer zeigt sich jedoch bei diesem Exemplar ganz deutlich, auf welche Weise der Zahn- wechsel und die Neubildung der Zähne hier vor sich geht, und meine schon früher gemachte Beobachtung (s. Über den Flossenbau in den Sitz. Ber. d. k. Akad. 43. Bd. S. 126) kann ich nun völlig bestätigen. Während nämlich noch die alte Zahnreihe ganz oder theilweise besteht, aber nur abgenützte Zähne mit flacher Schneide zeigt, legen sich hinter ihr zwei häutig dünne biegsame Platten hart aneinander an, deren Ränder in einfache Zahnspitzen auslaufen. Indem allmählich diese neuen Zahnplatten verhärten, verschmelzen sie auch mitsammen und die neu- gebildete Zahnreihe erscheint dann desshalb aus zweispitzigen Zähnen gebildet, weil die einfachen Randzähne der beiden Keimlamellen derart alterniren, dass die eine Spitze des neuen Zahnes der vordem, die andere der hintern Keimlamelle angehörte. Diese Art ist durch Färbung leicht kenntlich, indem schon von der Höhe der Kiemenspalte bis gegen den Bauchrand die weissen Punktreihen des Rückens sich regelmässig zu Längsbinden vereinigen, die schmäler sind als die Streifen der dunklen Grundfarbe zwischen ihnen; der Kopf ist nur weiss punktirt oder klein gefleckt, die Flossen eintönig grau. Länge bis 5"; aus weiter See, 50 Meilen von Ceylon. 0 Der Name Teuthis dürfte kaum berechtigt sein, obigen Gattungsnamen wieder zu verdrängen, da Linne ihn wohl für einige Arten dieser, aber auch der Gatt. Acanthurus benützte. 206 Prof. R. K ner. 2. Art. A. ALBOPUNCTATUS Sch lg. S)rn. Amph. dorsalis Blk. Yerh. Batav. Gen. t. 23, Teuth. p. 9. D. 13/10, A. 7/9, Y. 1 / 3 / 1 . In Färbung und allen Messungen genau stimmend; alle Exemplare zeigen auch den grossen braunen Schulterfleck. Der kantig vortretende Präorbitalrand ist schwach gezähnelt, das Schnauzenprofil mässig gewölbt, Oberkopf und Deckel- stücke sind ziemlich schwach gefurcht. Ausgezeichnet heteracanth sind auch hier Rücken- und Afterflosse, doch sind (bei allen Arten) die Stacheln nicht seitlich compress wie bei Chaetodon u. a., sondern von vorne nach hinten, d. h. quer breit und zugleich ist die stärker entwickelte Seite stets auch längsgefurcht, während die andere dann glatt erscheint. Die Schuppen dieser Art sind äusserst klein, länglich ganzrandig aber grob concentrisch gefurcht und gestreift. Die Seiten- linie mündet durch einfache Röhrchen, das System der Kopfcanäle ist wenig entwickelt. — Alle Individuen zeichnen sich durch derartige Fettanhäufung in der Bauchhöhle aus, dass ich nicht einmal die Zahl der Blinddärme genau anzu- geben vermag. Länge von 5 bis gegen 7"; von Java und Manilla. 3. Art. A. MARGARITIFERUS C. V. Körperhöhe nahezu 3-, Kopf 5 mal in der Totallänge ; das Schnauzenprofil weniger gewölbt als bei der vorigen Art, die Zähne in beiden Kiefern grösser und oft mit einer kürzern dritten Spitze versehen, in welchem Falle sodann die Mittelspitze die längste und breiteste ist; die Stacheln durchaus etwas schwächer, die Caudale weniger eingeschnitten und die Lappen abgerundet. Die weissen Punkte an den Seiten des Rumpfes sind bald ziemlich zahlreich , bald nur in ein- facher Reihe längs des Rückens angeordnet; bei allen Exemplaren sind Rücken- und Afterflosse auf hellem Grunde mit dunklen Wolkenflecken besetzt , die gegen den Saum beinahe in eine Längsbinde verschwimmen. Länge von 6 — 8"; von Madras und Hongkong. 4. Art. A. MERTENSII? C. V. D. 14/10, A. 7/10. Körperhöhe mehr als y3, Kopf //«der Totallänge, Auge 4 mal in der Kopf- länge, 2 Diameter vom Schnauzenrande, kaum D/2 vom andern Auge entfernt, Präorbitalrand schwach vortretend, fein gezähnelt, Stirn zwischen den Augen flach, Zähne in beiden Kiefern gross, dreispitzig, die kürzeren seitlichen Spitzen gleichlang, die mittlere braun gefärbt, die Knochen des Scheitels und Augen- randes, wie auch Deckelstücke und Schultergürtel grob gefurcht, dessgleichen die F i s c h e. 207 Stacheln der Rücken- und Afterflosse. Die Caudale tief gablig, fast auf 2/3 ihrer Länge eingeschnitten, der obere Lappen über Kopfeslänge , Brust- und Bauch- flossen kürzer und fast gleich lang. Der ganze Kopf und Rumpf ist mit weissen Punktflecken dicht besäet, deren Durchmesser meist grösser ist als die dunkleren Zwischenräume. Die Haut zwischen den Dorsalstacheln bedecken verschwim- mende schwarzbraune Wolken, die Anale trägt einen dunklen Saum, Caudale und Brustflossen sind heil einfarbig und letztere zeigen noch gelblichen Schimmer; an der Schulter gewahrt man deutlich einen grossen schwärzlichen Fleck. Länge 12"; von Java. Ich betrachte diese Art als fraglich, indem die Angaben in der Hist, des poissons über sie nur kurz sind und Bleeker derselben nirgends erwähnt, halte aber für sehr möglich, dass Amph. sutör C. Y. = A. Mertensü sei, wie Cuvier- Valenciennes selbst vermuthen. Da Bleeker aber auch den A. sutor C. V. nicht anführt, so dürfte er wahrscheinlich unter einer andern seiner Arten stecken und mit ihr synonym sein. Die Schwankungen in der Körperhöhe zwischen etwas weniger oder mehr als 1/3 der Totallänge und eben so der Kopflänge zwischen 1/5 und y6 sind zur Unterscheidung von Arten um so unverlässlicher, als man über Alters- und Geschlechtsverschiedenheiten wie auch über Farbenvarietäten zu wenig weiss, und so lange dies der Fall, ist auch eine gründliche Sichtung der Synonyme nicht möglich. Dass aber diese noch ziemlich verworren sind, dazu geben gerade die vorstehenden Arten Belege. Denn während z. B. Günther unter den Synonymen von Teuthis albopunctata auch Amphac. dorsalis B 1k. anführt, stellt Bleeker selbst in seiner Enumer. spec. p. 17 denselben gleich dem Amph. maculatus Iv. v. H. und auch gleich dem A. dorsalis C. V. et Cant. , hält aber hingegen den Amph. albopunctatus Sch lg. freilich nur fraglich für synonym mit A. margaritiferus C. V. Demnach erschiene sogar nicht unmöglich, dass nicht blos Amph. margaritiferus C. Y. = sutor C. Ab und = Mertensü, sondern auch = A. albopunctatus Sch lg. sein könnte, doch lässt sich dies vorerst nicht beweisen und es erhellt nur daraus, dass auch hier eine Revision der Glättung wieder eine verdienstliche Arbeit wäre, welche das System um manche unnöthige Art erleich- tern würde. 5. Art. A. HEXAGONATUS Blk. Die Körperhöhe fast 1/s der Totallänge, die Stirn zwischen den Augen stark gewölbt, die Schnauze vor ihr aber concav und etwas vorgestreckt, indem ihre Länge D/2 Augendiameter misst, und dieser nicht ganz y3 der Kopflänge beträgt und der Stirnbreite zwischen den Augen gleich kommt. Die Zähne in den beiden Kiefern sind lang und enden in zwei ungleiche Spitzen; der ganze Oberkopf erscheint glatt, Deckelstücke und Schultergürtel sind mässig tief gefurcht, Novara-Expodition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 27 208 Prof. Ii. Kn er. ungleich stärker aber die kräftigen Stacheln beider Flossen, die an Länge von den mittleren Gliederstrahlen bedeutend übertroffen werden, indem die längsten Dor- salstacheln nur '/, Kopflänge messen; die Caudale ist tief eingeschnitten und fast von Länge des Kopfes. — Die Färbung ähnelt einem weitmaschigen Netze. Die Seiten des Kopfes und Rumpfes sind dicht mit grossen eckigen oder auch rund- lichen hellen Flecken besetzt, die nur schmale Zwischenräume für die dunklere Grundfarbe übrig lassen. Oberkopf und Vorderrücken sind tiefbraun, die Strahlen der zweiten Dorsale und die ganze Caudale mit kleinen dunkelbraunen Punkten besäet; einerseits fällt ein grosser schwarzer Schulterfleck auf, anderseits fehlt aber jede Spur desselben. — Länge 5" 8'"; von Sidney. 6. Art. A. GÜTTATUS C.V. Syn. Chaetodon guttatus Bl. Taf. 196. — Teutliis guttata Gth. D. 13/10, -A. 7/9—10. Kopflänge mehr als y5, Körperhöhe über ys der Totallänge, die Stirn zwischen und vor den Augen stark gewölbt, etwas breiter als ein Augendurch- messer, Zähne in zwei ungleiche Hauptspitzen auslaufend , die seitlich oft wieder gekerbt sind ; die Stacheln sehr kräftig, der letzte dorsale länger als der vorletzte, die Caudale tief eingeschnitten. Der ganze Rumpf und Schwanz mit rundlichen, in Weingeist braunen und im Centro helleren Flecken besäet, die Caudale mit kleineren dunkelbraunen, Rücken- und Afterflosse wolkig gefleckt, bisweilen ein schwärzlicher Schulterfleck. Länge von 21/, — 11"; von Java und Pujnipet. 7. Art. A. LURIDUS Ehrb. Mehrere junge bis über 3" lange Individuen von den Nikobaren stimmen am meisten mit dieser Art überein. Die Caudale ist fast senkrecht abgestutzt, Stirn und Schnauze gewölbt, Scheitelknochen und Deckelstücke sind sehr schwach gefurcht, die Seiten des Rumpfes regellos mit grossen helleren und dunkleren Flecken besetzt, die Brustflosse noch erkennbar gelblich. 8. Art. A. MARMORATUS Q. Ga im. Voy. Uran. pl. 62, fig. 1. D. 13/10, A. 7/9. Körperhöhe y3, Kopf etwas weniger als 1/A der Totallänge, das Auge 2y2mal in der Kopflänge, die Zähne breit, mit fast flacher, schwach gekerbter Schneide, zwischen den Augen drei stark vortretende Leisten; die Stacheln ziemlich kräftig, der letzte in der Rücken- und Afterflosse kürzer als der vorletzte und nebst dem ersten der kürzeste; die Seitenlinie sehr ausgeprägt mit schief nach aufwärts ab- gehenden Nebenröhrchen, Caudale schwach eingebuchtet. Die bräunlich erschei- Fische. 209 nenden Binden verlaufen längs der Seiten des Rumpfes theils geradlinig, theils wellig, am Rücken regellos und mehrfach gebogen; Rücken- und Afterflosse wolkig gefleckt, die übrigen Flossen und der Bauch hell. — Nur in einem 2" langen Exemplare von Tahiti. 9. Art. A. DOLIATUS C. V. Syn. Siganus doliatus Cut. Reg. anim. Guer. Icon. pl. 35, fig. 1. — Reg- anim. ill. pl. 71, fig. 1. Körperhöhe 2% — 3 mal, Kopf bei 4 mal in der Totallänge. Von dieser Art liegen nur Junge in verschiedenen Farben Varietäten vor, so dass einige Gue- rin’s, andere der Abbildung im Regn. anim. ill. mehr ähnlich sehen, und noch andere wieder abweichend gefärbt sind, indem sie nur braune Querstreifen längs des Rückens und am Oberkopfe in der Zahl von mehr als 20 zeigen oder eben so viele hellblaue, braun eingesäumte, dagegen aber weder schief noch wagrecht am Schwänze verlaufende oder wellige an Vorderrumpf und Kopf. Länge 2 — 2y3" ; von der Insel Pujnipet. 10. Art. A. VIRGATUS C.V. D. 13/10, A. 7/9. Körperhöhe 21//3 , Kopf 4y2mal in der Totallänge , Stirn zwischen den fast glatten Augenrandleisten stark gewölbt, die Zähne in beiden Kiefern dreispitzig, öfters mit Seitenkerben , die Knochen des Augenringes und Deckelstücke tief gefurcht; die Stacheln der Rücken- und Afterflosse dicker und kräftiger als bei vielen Arten, der letzte dorsale gleichlang mit dem vorhergehenden; die Schup- pen mehr rundlich und etwas grösser wie gewöhnlich. — Die Färbung variirt nicht unbedeutend. Gewöhnlich ziehen von der Oberlippe bis zum Beginne des Rückens 14 — 15 schwärzliche schmale Binden in gleichen Abständen quer über den Kopf, sodann folgen am Vorderrücken mehrere gebogene hellblaue Linien, die beiderseits braun gesäumt sind, hierauf eine breite schwärzliche Binde, die zwischen dem vierten und achten Dorsalstachel beginnt und allmählich blässer werdend und sich verschmälernd schief zur Basis der Brustflossen herabläuft. Ihr parallel geht vom untern Augenrande eine ähnliche braune Binde zur Sym- physe des Unterkiefers und vereinigt sich mit jener der andern Seite in einen schmalen Querstreifen; 2 — 3 hellblaue wellige und theilweise unterbrochene Linien durchsetzen diese braune Wangenbinde. An den Seiten des Rumpfes sind nur an der vordem und obern Hälfte wenig zahlreiche und verschwim- mende dunkle Flecken bemerkbar; alle Flossen sind durchscheinend ungefleckt. Bei einem durchaus dunkler gefärbten Männchen fehlen die hellblauen Linien gänzlich. Länge bis 7y2"; von Java und Singapore. 27 * 210 Prof. P. Kn er. FAMILIE ACRONURIDAE gth. ( Teuthidini B o n. Acantliuroidei Blee k.) C li a r. Gestalt compress, mehr oder minder hoch, Haut ctenoid beschuppt oder chagrinartig, Mund klein mit flachen gekerbten Zähnen in einfacher Reihe, Rücken- und Afterflosse mit runden symmetrischen Stacheln (homöaeanth) in viel kleinerer Zahl als Gliederstrahlen, die Seiten des Schwanzes bewaff- net (im erwachsenen Zustande). Gatt. ACANTIIURUS bl. schn. C h a r. Jederseits am Schwänze ein beweglicher schneidend spitziger Dorn, Haut mit ctenoiden Schuppen p verschiedener Structur bedeckt; y- , fünf Kiemenstrahlen, Pseudokieme gross, Schlundknochen klein mit Wimperzähnen , Schwimmblase und Blinddärme. 1. Art. AC. MATOIDES. C.Y. Syn. Chaetodon nigricans Bl. Taf. 203. — Acanth. rasi C. V. — Acanth. Blochii C. V. = ? 4 canth, xanthojoterus C. V. Reg. an. ill. pl. 71. D. 9 / 25, A. 3/24. Die Körperhöhe mehr als 1/3 der Länge (ohne Caudale), das Auge 2/3 der Kopflänge vom Schnauzenrande entfernt, die Zähne, in Zahl -j, mit breiten ab- gerundeten vielkerbigen Kronen, Dorsal- und Analstacheln mässig stark, der letzte in beiden Flossen am längsten , Brustflossen zugespitzt mit der Caudale gleich- lang, Schuppen monostich, Seitenlinie ausgeprägt und über dem kleinen Caudal- stachel sich bis zur Flosse fortsetzend. Färbung gleichmässig braun ohne weissen Schwanzring, nur die Dorsale auf hellerem Grunde durch zahlreiche dunkle Linien längsgestreift. Länge von kaum 2" bis über 9"; von Pujnipet und Madras. 2. Art. AC. LINEATUS Bl. Schn. Tab. 49. Syn. Acanth. vittatus Beim. Ceylon pl. 2. D. 9/29, A, 3/27 — 29. Bei dieser Art fand ich zwischen Männchen und Weibchen von nahezu der gleichen Grösse und demselben Fundorte nachstehende Unterschiede. Die Höhe des Körpers bei letzterem beträgt allerdings die x/2 Länge (ohne Caudale), beim Männchen aber nur ys (mit Einschluss der Caudale). Das Schnauzenprofil ist beim Weibchen mehr gewölbt und senkt sich auch an Kehle und Brust tiefer als beim Männchen; das Auge misst bei beiden 1/4 der Kopflänge, doch ist die Stirnbreite bei letzterem etwas geringer als bei ersterem , woselbst sie zwei Diametern gleich- kommt. Die Zähne, in der Zahl -°1412, sind breit und die mittleren grössten 7fach Fische. 211 gekerbt. In der Rücken- und Afterflosse ist der erste Stachel sehr kurz, der letzte der längste; die tief eingeschnittene Caudale lauft in spitze Lappen aus, die fadig verlängerten Ventralen reichen über den Beginn der Anale und mithin weiter als die Brustflossen zurück. Die Länge des schuppenfreien Schlitzes für den Caudal- stachel beträgt fast V2 Kopflänge. — In Färbung stehen unsere Exemplare der Abbildung von Bennet näher als jener auf Tab. 49, weichen aber selbst von einander etwas ab und zeigen, dass auch diese Art vielfach variiren kann. Nebst den 9 — 10 gewöhnlichen zweifarbigen Längsbinden und Streifen, deren letzter unter der Basis der Brustflossen vorbeizieht, verlaufen an den Seiten des Kopfes 6 — 7 schiefe schwarze Binden mit blauer Linie in ihrer Mitte, zum Rande des Deckels herab und eine siebente oder achte gerade zum Mundwinkel. Rücken- und Afterflosse tragen einen schmalen bläulich- weissen Saum, erstere ist ausserdem ihrer Länge nach durch abwechselnde helle und dunkelbraune schmale Streifen linirt, die auch bei Bennet’s Figur fehlen. — Die Ovarien des Weibchens sind ziemlich gross, enthalten aber nur kleine Eier, kaum von Grösse eines Hirsekornes. Länge des Männchens 9, des Weibchens über 10"; von Tahiti. 3. Art. AC. CELEBICUS Blk. D. 8/27, A. 3/24. Die Höhe des Körpers = der y2 Länge (ohne Caudale), Auge fast 3 Diameter vom Schnauzenrande, das steil abfallende Schnauzenprofi] über dem Munde leicht concav; die Zahl der Zähne sie sind lang gestielt und vielfach gekerbt, mit Ausnahme der letzten in beiden Kiefern, die sehr schief gegen die Mittellinie und nach vorne geneigt, blos auf einer Seite gekerbt und bereits beweglich wie bei der nachfolgenden Art sind. Die Seitenlinie ist stark ausgeprägt, setzt sich bis zur % Länge der Caudale fort und sendet nach auf- und abwärts lange steife Nebenröhrchen unterhalb der Schuppen ab, die sich wie feine Nadeln ausnehmen und deren Steindachner auch bei seinem Ac . fuscus (Verb, zool.-bot. Ges. 1861, S. 176, Taf, 5) erwähnt, und der jedenfalls dem c-elebicus sehr nahe steht. — Färbung dunkelbraun, weder Rumpf noch Flossen gefleckt oder gestreift, die Achselgegend, der Saum des Deckels und die Lippen tief schwarz, hinter der Unterlippe ein breiter weisser Halbring. Länge S1//' ; von Madras. 4. Art. AC. STRIGOSUS Benn. C. V. Syn. Wahrscheinlich — Acanth. ctenodon C. V. pl. 289. D. 8/29 — 30, A. 3/25 — 27. Die Körperhöhe beiläufig der halben Länge (ohne Caudale) gleich, Auge drei Durchmesser vom Mundrande entfernt. Die Zahl der Zähne schwankt hier um so 212 Prof. P. Kn er. mehr als sie beweglich sind und leicht ausfallen, meist beträgt sie in jedem Kiefer 46 — 52; sie sind langgestielt, schmal und legen sich mit den löffelförmigen umge- bogenen Kronen so enge an einander, dass sie schwierig zu zählen sind ; auch die Zahl ihrer Einkerbungen am äussern Rande schwankt derart, dass sie bald nur vier beträgt, wie von A. ctenodon in der Hist, des poiss. X, p. 242 angegeben wird, bald grösser ist, wie Fig. 289 ersichtlich macht. Da ferner die Körperhöhe, die Zahl der Gliederstrahlen in der Rücken- und Afterflosse auch innerhalb gewisser Grenzen variabel sind, so bin ich um so mehr geneigt Ao. ctenodon und strigosus für gleichartig zu halten, als unsere Exemplare überdies zeigen, dass die Färbung kaum einen Unterschied abgeben kann. Ein Exemplar erscheint gleichmässig dunkelbraun, wie nach Günther ctenodon gefärbt sein soll, ein zweites lässt da- gegen blos hinter dem Schultergürtel parallele, aber bald verschwindende dunkle Längsstreifen wahrnehmen, wie bei der Abbildung auf pl. 289, noch zwei andere zeigen aber längs des ganzen Rumpfes zahlreiche bläuliche mit dunkelbraunen abwechselnde Streifen, wie strigosus beschrieben wird. Endlich bieten auch die Spitzen der Caudale keinen Unterschied dar, denn sie sind bald gleich lang, bald der obere, wie bei pl. 289 mehr verlängert. Die Seitenlinie ist bei dieser Art wenig ausgeprägt, aber gleichwohl bis zur Caudale zu verfolgen. Die kleinen ctenoiden Schuppen zeigen Anlage zu meh- reren Reihen von Zähnchen; sie erstrecken sich auf der die senkrechten Flossen überkleidenden Körperhaut und selbst am stacheligen Theile fast so weit gegen den Saum, wie bei Squamipennen und reichen am Kopfe bis an die Lippen. Länge von 7 bis über 8"; von Tahiti 1). Gatt. NASEUS COMM. Cliar. Mit einfacher Reihe glattrandiger oder gekerbter Schneidezähne in beiden Kiefern, Rücken- und Afterflosse heteracanth, jene mit 4—6, diese mit nur zwei Stacheln, beide mit zahlreichen Glieder- strahlen; V. 1/3, Schwanzstiel jederseits mit 1—3 gekielten Knochenplatten bewaffnet (im erwach- *) Es befremdet mich, dass Günther die Gatt. Acronurus von Acanthurus abtrennt, die doch nur auf der abweichenden Hautbedeckung beruht, während er dagegen die Äeopas-ähnlichen Formen, die auch keine wahren in Taschen steckenden Schuppen, sondern eine Hautbekleidung zeigen , von der schon in der Hist, des poissons bemerkt wird, dass sie an jene bei Batistes u. dgl. erinnere, und die überdies nur 3 — 5 Dorsalstacheln besitzen, mit Acanthurus vereinigt lässt. Bei der jetzt gebräuch- lichen Methode, Gattungen zu construiren, dürfte kaum ernstliche Einsprache zu befürchten sein, wenn auch die /Seopas-Formen von Acanthurus ausgeschieden würden. Die drei Gattungen liessen sich dann, etwa wie folgt, cliarakterisiren. Acanthurus : Haut beschuppt, Dorsale mit 8 — 9 Stacheln, am Schwanzstiele jederseits ein beweglicher Stachel, die Kiefer mit einfacher Reihe gekerbter Zähne. Scopas : Haut chagrinartig, Dorsale mit 3 — 5 Stacheln, übrigens wie Acanthurus. Acronurus : Haut chagrinartig, Dorsale mit 9 Stacheln, Schwanzstachel und Bezahnung wie bei den Vorigen. Fische. 213 senen Zustande), Hautbedeckung chagrinähnlich. Oft mit einem hornähnlichen Stirnfortsatze; Pseudo- branchie gross, 4—5 Kiemenstrahlen, Kiemenspalte massig weit; Blinddärme. Art. NAS. LITURATUS C. V. Syn. Aspisurus elegans Rüpp. Atl. Taf. 16, fig. 2. — Asp. lituratus Rüpp. D. 6/29, A. 2/28 — 30. Ohne Horn oder Stirnvorragung, Schnauze vorgestreckt , Zähne jederseits —p)1 -, Stirn zwischen den Augen gewölbt, mehr als 1 Augendiameter breit, der Abstand des Auges vom Schnauzenrande drei Durchmesser, unter den beiden nahe vor dem Auge befindlichen Karinen eine tiefe Furche; die Kiemenspalte nach oben bis zur Höhe des untern Augenrandes, nach unten bis gegen den Winkel des Vordeckels offen. Die Stacheln sind ausgezeichnet heteracanth, jedoch vor- züglich (wie bei Ampliacantlius) der Quere nach und es wechselt auch hier nach den Individuen die Reihenfolge, so dass bald links, bald rechts der erste, dritte und fünfte Stachel viel stärker entwickelt ist (und der zweite, vierte, sechste dem- nachschwächer). Die Gliederstrahlen sind in beiden Flossen nur einfach gablig, blos die drei letzten doppelt, die Strahlen aller übrigen Flossen polytom. Die Iiautbe- deckung an den Seiten des Rumpfes und Schwanzes besteht aus kleinen ctenoiden Schuppen ähnlichen Plättchen, die aber fest in der Haut sitzen und nicht in Taschen eingefalzt sind. An Bauch, Kehle und Kopf erscheint die Haut durch körnig- rauhe Plättchen, die sich gegenseitig nicht decken, äusserst dicht gepflastert, ganz ähnlich wie bei Balistiden. Die gleiche rauhe Haut überzieht auch die Caudale fast bis zum Saume und durch sie erscheint auch die Oberfläche sänimt- licher Stacheln rauh, aber stets nur an der stärker entwickelten Seite, an der andern glatt. Männchen und Weibchen dürften sich durch die relative Stärke der Schwanzbewaffnung unterscheiden , wenigstens ist bei unserem Männchen so- wohl die Knochenplatte, wie der Kiel und Stachel fast doppelt so breit und lang als beim Weibchen. Die Färbung unserer Exemplare verhält sich fast genau wie bei Rüppel’s Abbildung, nur verläuft auch längs des Vordeckelrandes vom grüngelben Ilin- terhaupte herab ein schmaler Saum von gleicher Farbe, welcher hinter dem Mundwinkel mit dem vom Augenrande herabziehenden sich vereinigt. Ferner ist die Flossenhaut der Dorsale an den drei vorderen Strahlen bis an den Saum schwarz und auch weiter zurück reicht die schwarze Färbung längs der ganzen Basis fast oder ganz bis auf 2/3 der Höhe hinauf, so dass der angrenzenden gelben Längsbinde und dem blauen Saume über ihr ein viel schmälerer Raum bleibt; auch die Anale ist zwar nie völlig schwarz, doch durchwegs viel dunkler als bei Rüpp el’s Figur und der helle Saum noch schmäler. Länge 9 — 10"; von Neuholland. 214 Prof. B. Kn er. FAMILIE (. Nandoidei Blk., Canestr.) Ch a r. Leib länglich compress, beschuppt, Seitenlinie unterbrochen, Dorsale mit mehr Stacheln als (Die- p derstrahlen, Anale mit 3, , ' — - Bezahnung mehr oder minder vollständig; 5 — 6 Kiemenstrah- 1 V . 1 / 4 — 5 70 ^ ' len , Schwimmblase. Gatt. PLESIOPS cuv. C h a r. Mund yorstreckbar, Kiefer, Vomer und Gaumenbeine mit Binden von Sammtzähnen , Deckelstücke und Wangen unbewaffnet, Dorsale mit 11—12 dünnen runden Stacheln und Hautlappen oder Fähn- chen hinter deren Spitzen, der erste ventrale Gliederstrahl in zwei verlängerte Gabelspitzen getheilt; — sechs Kiemenstrahlen, vier Kiemen, Pseudobranchie , getrennte Schlundknochen mit Sammt- oder Hechelzähnen, Kiemenspalte bis zum Isthmus offen; keine Blinddärme. Art. PLES. COPtALLICOLA. K. v. II. et Blk. D. 1 1 — 12/7, A. 3/8, . . . lin. lat. sup. 19 — 20, infer. 14 — 15. Körperhöhe bei Jungen 4, bei Alteren 4y2mal in der Totallänge und nahezu der Kopflänge gleich (ohne den Hautlappen am Deckel einzurechnen), die Höhe des Kopfes = 2/3 seiner Länge, die Stirnbreite zwischen den Augen kaum y2, die Entfernung des Auges vom Schnauzenrande nicht ganz 1 Augendiameter. Der Oberkiefer bis hinter das Auge reichend, die mittleren Zähne der äussern Reihe im Unter- und Zwischenkiefer länger und stärker als die übrigen; Scheitel, Schnauze und Suborbitalring nackt mit sehr zahlreichen Poren; deren aufstellende Ränder sich (bei einem laichenden Weibchen) wie kurze Röhrchen ausnelimen. Vom Saume des Deckels setzt sich ein Hautlappen bis über die Basis der Brust- flossen zurück fort. Die dünnen Dorsalstacheln sind bis zur Spitze überhäutet, und von dieser steht die Haut als rundlicher Lappen oder als zugespitztes von einem Faserstrahle durchsetztes Fähnchen weg; die übrige Flossenhaut zwischen den Stacheln ist meist eingerissen und so niedrig, dass die Stacheln fast isolirt stehen. Die Gliederstrahlen der Dorsale bilden wie bei Chromiden verlängerte Spitzen; die Ventralen reichen bei dem alten Weibchen bis zur Analgrube , bei Jungen über den Beginn der Afterflosse hinaus, die mittleren Strahlen der abge- rundeten Caudale sind von Kopfeslänge, die kürzesten von allen Flossen die Pectoralen. Rücken- und Afterflosse sind an der Basis von grossen Schuppen überdeckt, die, am gliederstrahligen Theile sich zwischen den Strahlen aufrich- tend und verlängernd, weit hinauf reichen. Die Seitenlinie mündet durch einfache Röhrchen, ihr oberer Theil bricht unter dem Ende der Dorsale ab, der untere beginnt aber in halber Rumpfhöhe bereits viel früher und erstreckt sich bis zum Fische. 215 Beginn der Caudale, daher die Zahl der Schuppen in der Längsreihe nur 26 — 27 beträgt. Die Schuppen sind länger als breit und am freien Bande theils glatt, theils einreihig gewimpert; ihr structurloses Centrum wird von einem länglichen Bingcanale umgeben, von welchem ringsum zahlreiche Badien zur Peripherie auslaufen. — Die Eiersäcke nehmen beim Weibchen den grössten Theil der Bauch- höhle ein; die Pseudokieme ist mässig gross, von einer Kiemendrüse keine Spur. Färbung. Ausser den noch deutlich erhaltenen blauen Flecken an der Mehr- zahl der Schuppen sind deren auch einige Beihen in der Flossenhaut der Caudale sichtbar und zwischen den Gliederstrahlen der Bücken- und Afterflosse überdies jenen fast parallele blaue Linien; die Ventralen sind eintönig schwarz, so wie auch ein junges nicht 2" langes Individuum beinahe ganz schwarz erscheint und keine Spur von blauen Flecken noch zeigt. Grösste Länge 53/4"; von Madras. Gatt. TRACHINOPS GTH. C h a r. Gestalt gestreckt, Mund nicht vorstreckbar, Kiefer, Vomer und Gaumenbeine bezahnt, Deckelstücke unbewaffnet, Dorsale mit 14 dünnen rundlichen Stacheln, Anale mit 3, Ventralen 1/4, kein Strahl verlängert, hingegen die mittleren der Caudale; 5 Kiemenstrahlen, Pseudokieme mässig gross, Blind- därme in geringer Zahl. Art. TR. TAENIATUS Gth. Taf. VIII. Fig. 7. D. 14/16, A. 3/20 . . . Squ. long. circ. 60, Ap. pyl. 4 — 5? Die Körperhöhe etwas geringer als die Kopflänge, welche 43/4mal in der Körper- oder 62/3mal in der Totallänge (sammt Caudalfaden) enthalten ist; die Höhe am Schwanzstiele beträgt noch 2/3 der grössten am Vorderrumpfe. Auge nahezu y3 der Kopflänge, nur 1/2 Diameter vom Schnauzenrande und eben so weit vom andern Auge entfernt; der untere kaum länger als der Zwischenkiefer, beide mit Binden krummer Spitzzähne, unter denen einige grössere, dessgleichen am Vomer, an den Gaumenbeinen nur kürzere Zähne, Zunge glatt; der Ober- kiefer bis hinter die Mitte des Auges reichend ; die Deckelstücke unbewaffnet und wie der ganze Kopf nackt. Die Kopfcanäle münden mit weiten Poren an allen Zweigen, namentlich dem supraorbitalen und dem längs des Vorderdeckels zum Unterkiefer herablaufenden Aste. Der erste der durchwegs ziemlich schwachen Dorsalstacheln ist der kürzeste , doch auch die folgenden nahezu gleichlangen bleiben bedeutend kürzer als die gablig getheilten Gliederstrahlen, von denen die letzten am längsten sind; den gleichen Bau zeigt auch die Anale. Die abgerun- deten Brustflossen sind fast gleich lang mit den zugespitzten Ventralen und erreichen kaum die Körperhöhe, die Länge der Caudale sammt Mittelfaden ist Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 28 216 Prof. R. Kn er. dagegen 22/3malin der Körperlänge begriffen. — Die Schuppen sind von massiger Grösse, weich, und am ganzen Vorderrumpfe glattrandig , gegen den Schwanz aber zeigen sie den Bau ctenoider Schuppen, am festsitzenden Ende einen Fächer von 10 — 12 Badien und gegen das freie Ende concentrische Furchen und ein feines Netz mit sich bildenden kurzen Spitzen in mehreren Reihen, die am freien Bande zu längern wimpern-ähnlichen Zähnchen werden. Die Basis aller Flossen bleibt schuppenfrei, nur durch die Mitte der Caudale ziehen sich eine Strecke lang kleinere Schuppen fort. — Die Seitenlinie steigt sogleich vom Winkel der Kiemenspalte gegen das Dorsalprofil an, erreicht dieses schon unter dem dritten Stachel und verlauft dann an der ersten Schuppenreihe unterhalb der Bücken- flosse bis zu deren Ende, bricht sodann ab und tritt am Caudalstiele in halber Höhe desselben wieder auf, um erst am schuppenfreien Theile der Schwanzflosse ihr Ende zu finden; sie durchzieht ziemlich weite, den Schuppen aufgesetzte Röhrchen und mündet mit einfachen Poren. Die Kiemenspalte ist bis zum Isth- mus offen, die Pseudobranchie mässig gross. Eine breite weissliche Längsbinde beginnt jederseits an den Narinen und zieht längs des Rückens, nach oben von der Seitenlinie begrenzt, sich allmählich verschmälernd bis an das Ende der Dor- sale; eine noch breitere dunkelbraune begrenzt sie nach unten, sie beginnt vom hintern Augenrande und erstreckt sich geradlinig fortlaufend durch die Mitte der Caudale bis zu den äussersten Fadenspitzen. Die Mitte der Schnauze, des Schei- tels und Vorderrückens ist, wie auch die ganze Dorsale braun gefärbt, die Anale nur dunkel gesäumt, Brust- und Bauchflossen sind ganz hell, wie auch die Seiten des Kopfes und Rumpfes und der Bauch. Da leider nur 1 Exemplar, ein Männchen, vorliegt, so bin ich über die Zahl der Blinddärme nicht ganz sicher. Eine ansehnliche silberglänzende Schwimm- blase nimmt die hintere Hälfte der Bauchhöhle ein, die paarigen Hoden, die nicht bis an das vordere Ende der Schwimmblase reichen, sind schmale Lappen und deuten nicht auf die Nähe der Laichzeit. Länge 2" ohne, 2" 10"' mit Caudalfaden ; von Sidney. FAMILIE LABYRINTHICI om. ) ( Os'j) hrorn enoidei B 1 k. , Anabatini Bonap.) C h a r. Kopf und Rumpf beschuppt, über den Kiemenbögen ein mit ihnen in knöcherner Verbindung stellen- des und durch dünne Knochenlamellen gestütztes Wasserbehältniss (echtes Labyrinth), Dorsale nicht 0 Siehe hierüber und über die Reihenfolge der nächst verwandten Familien J. C an e s tr i n i’s : Zur Systematik und Charakteristik der Anabatinen, in den Verh. d. kais. zool.-bot. Ges. 1860, Nov. Fi sehe. 217 abgetheilt, Baucliflossen bmstständig , die unteren Schlundknochen in ein Dreieck vereinigt (aber nicht verwachsen), 4—6 Kiemenstrahlen, keine fransigen Pseudobranchien , Schwimmblase in den Schwanz sich fortsetzend, 1 — 3 Blinddärme. Gatt. SPiROBRAN CH US c. v. C h a r. Gestalt länglich compress, Kopf und Rumpf mit ganzrandigen rauhen Schuppen bedeckt, kein Kopf- knochen bewaffnet, Kiefer, Vomer und Gaumenbeine mit Binden von Sammtzähnen, Dorsale mit mehr Stacheln als Gliederstrahlen, Bauchflossen nicht verlängert, Caudale abgerundet, Seitenlinie unter- brochen; zwei Blinddärme. Art. SPIR. CAPENSIS C.Y. pl. 200. 3 D. 12—13/8 — 9, A. 6 — 7/8 — 9 . . . Squ. 27—28. 7 Der vortrefflichen Beschreibung dieser Art in der Hist, des poissons, und der Darstellung des Labyrinthes auf pl. 205 ist nichts Wesentliches beizufügen. — Die Schuppen erscheinen zwar meist ganzrandig, doch zeigt die Betrachtung ihrer rauhen Oberfläche, dass sie von ctenoider Structur und zwar pleiostich sind, und nicht selten treten auch feine Zähnchen am freien Rande vor, aber nur an Schuppen des Rumpfes, nie des Kopfes. Die Seitenlinie verlauft in aufge- setzten einfachen Röhrchen, die vor- und rückwärts mit einem Porus münden; unter dem Ende der stacheligen Dorsale bricht sie ab und setzt sich 2 — 3 Schup- pen weiter zurück, dann unterhalb der halben Schwanzhöhe bis zur Caudale fort. Der gliederstrahlige Theil der Rücken- und Afterflosse, wie auch die Caudale werden grossentkeils von sehr kleinen Schuppien überdeckt. In zahlreichen Exemplaren von 2 bis über 5" Länge; vom Cap der guten Hoffnung und den Nikobaren. Gatt. AN AB AS cuv. Cliar. Leib länglich, compress und sammt dem Kopfe ctenoid beschuppt, Präorbitale und Deckelstücke scharf gezähnt, am schwächsten der Vordeckel, Sammtzähne in den Kiefern und am Vomer, Rücken- und Afterflosse heteracanth, erstere mit mehr Stacheln als Gliederstrahlen, letztere mit mindestens gleicher Anzahl, Caudale abgerundet, Seitenlinie unterbrochen, Labyrinthhöhle weit, daher der Kopf breit und die Deckelstücke gewölbt. Art. AN. SCANDENS C. V. pl. 193 und 205 (Labyrinth). Von dieser Art, die ziemlich zu variiren scheint und deren Labyrinth eben- falls bald mehr bald minder complicirt erscheint (vergl. Günther’s Catal. III. p. 374 — 375) liegen Exemplare von 4 bis 6V2" Länge vor; von Manilla und Tahiti. 28 218 Prof. B. Kn er. Gatt. H ELOSTO M A k. v. h. C Ii a r. Gestalt hoch compress, Mund klein, etwas vorstreckbar, nur die Lippen mit kurzen beweglichen Zähnen besetzt (Kiefer und Gaumen zahnlos), Präorbitale stark, Vordeckel blos am Winkel, Unter- und Zwischendeckel am ganzen Rande fein gezähnelt (Deckel unbewaffnet), Rücken und Afterflosse ausgezeichnet heteracanth, beide mit zahlreichen Stacheln, Caudale abgestutzt; Schuppen rauh, cte- noid, Seitenlinie unterbrochen, statt der Rechenzähne eine kiemenähnlich gefaltete Haut, die Schleim- haut der Rachenhöhle von tiefen Längsfalten und Furchen durchzogen, Labyrinth complicirt. Art. HEL. TEMMINCKII C. V pl. 194. 8 — 7 D. 16—17/14—15, A. 14—15/17 — 18 . . . Squ. 40 -44, 14 — 15 Diese gleichfalls vorzüglich und ausführlich beschriebene Gattung und Art zeigt wieder besonders klar den relativen Werth, den einzelne naturhistorische Eigenschaften für sich allein besitzen und die Nothwendigkeit des Zusammen- fassens mehrerer, die, wenn jede einzelne auch für minder wichtig gelten kann, doch zusammen als Ausdruck der natürlichen Verwandtschaft erscheinen. Wäh- rend die in andern Fällen so massgebende Mundbildung und Bezahnung Neben- sache ist, erweist sich diese Gattung, abgesehen von dem Labyrinthe, schon durch Beschuppung, Flossenbildung und die in den Schwanz sich fortsetzende Schwimm- blase als echter Labyrinthfisch. In vier Exemplaren von 5 bis gegen 1" Länge; von Java. Gatt. POLYACANTHUS k.v.ii. C h ar. Gestalt länglich compress, Schnauze abgerundet, Mund klein; schmale Binden kurzer Sammtzähne blos in den Kiefern, Präorbitale und Vordeckel am Winkel und unteren Rande fein gezähnelt, Rücken- und Afterflosse mit überwiegender Zahl von rundlichen Stacheln, der erste Gliederstrahl der Ventra- len massig verlängert, Caudale abgerundet, Seitenlinie unterbrochen oder fehlend, an den Kiemen- bögen kurze Rechenzähne, Labyrinth massig complicirt. Art. POL. CUPANUS C.V. D. 14— 15/5— 6, A. 17—19/9 — 11. . . Squ. long. 28— 29, transv. 1 1 — 12. Körperhöhe 3ys — y2mal, Ivopf 4 mal in der Totallänge, Auge beiläufig 1/i der Kopflänge, 1 Diameter vom Schnauzenrande und etwas mehr vom andern Auge entfernt, die Zähnelung des Präorbitale und Vordeckels sehr deutlich. Die rundlichen undeutlich asymmetrischen Stacheln erscheinen bei durchfallendem Lichte innen in ähnlicher Weise wie bei Ambcissis gleichsam gegliedert. Der fadig verlängerte Ventralstrahl reicht bald kaum bis zum ersten, bald bis zum sechsten bis siebenten Analstachel zurück, die Caudale misst nicht völlig die Fi sehe. 219 Länge des Kopfes. Die Schuppen sind selbst an den Wangen schon stark ctenoid und nur am Oberkopfe bis zur Schnauze ganzrandig; von einer Seitenlinie ist keine Spur. — Färbung: gleichmässig hellbraun, nur in der Mitte der Caudal- basis ein schwärzlicher Fleck, der höher als breit ist, die weiche Dorsale und öfters auch die Anale und Caudale sind durch mehrere Reihen dunkler Flecken oder Striche unregelmässig gebändert und zwar die Caudale der Quere nach, die Dorsale schief. — Die unteren Schlundknochen bilden zusammen ein mit äusserst kurzen Spitzzähnen dicht besetztes Dreieck, nur in äusserer Reihe ringsum stehen etwas längere Zähne; das Labyrinth ist noch nicht völlig entwickelt, da von sämmtlichen Exemplaren, 13 in der Zahl, das grösste blos l1/,," lang ist. Von Ceylon und angeblich auch von Sidney. Gatt. 0 SP HP» OM EN US CO MM. (Inch Trichopus Lac.)1) Char. Gestalt hoch, compress, Schnauze etwas zugespitzt, Stirnprofil concav, der kleine Mund horizontal vorstreckbar, Binden kurzer Sammtzähne nur in den Kiefern, Präorbitale und Vordeckel am Winkel und untern Rand stark, öfters auch Zwischen- und Unterdeckel fein gezähnelt; Anale stets länger als die Uorsale und meist mit mehr Stacheln als letztere, die Zahl der Gliederstrahlen aber nie überstei- gend, der erste Ventralstrahl fadig verlängert. Seitenlinie, wenn da, nicht unterbrochen, Schuppen rauh, ctenoid, die senkrechten Flossen überdeckend; Labyrinth complicirt. 1. Art. OSPUR, OLFAX Comm. Syn. Osphromenus gourami Lac. C. V. pl. 198 et 206 (Labyrinth). Liegt nur in einem 8" langen, schlecht conservirtem Exemplare aus Java vor. 2. Art. 0. TRICHOPTERUS Gth. Syn. Labrus trichopterus Pall. — Bl. Taf. 295, fig. 2. — Trichopus trichopterus Lac. — C. V. pl. 199. D. 5/8, A. 11/37 . . . Squ. lat. ultra 40. Unsere Exemplare von Java zeigen bezüglich der Färbung nur die 2 dunklen Flecken, von denen der vordere unterhalb der Seitenlinie und des Beginnes der Dorsale, der zweite an der Caudalbasis liegt, sonst sind aber weder an Rumpf noch Flossen Querbinden oder Streifen und Flecken sichtbar. Die Spitzen der Brustflossen reichen über die ersten Gliederstrahlen der Anale, die Ventralfäden fast an das Ende der Caudale zurück. Länge von 1 — 2". fl Ob die Einbeziehung der Gatt. Trichopus zu Osphromenus allgemeinen Anklang finden w.erde, muss sich erst zeigen, mir scheinen mehr Gründe dafür als dagegen zu sprechen, denn Osphromenus we;cht nur durch die bedeutend grössere Zahl der Dorsalstacheln auffallend von den Trichopus- Arten ab, bei denen daher zufolge der kürzeren Dorsalbasis die Rückenflosse auch erst weiter zurück beginnt, hierin allein dürfte aber kaum ein generischer Unterschied begründet sein. 220 Prof. R. Kn er. Gatt. BET TA BLK. C li a r. Gestalt länglich, compress, Mund klein, schief ansteigend, etwas vorstreckbar, Sammtzähne nur in den Kiefern, Deckelstücke und Präorbitale unbewaffnet, Dorsale wenig strahlig hinter halber Körperlänge beginnend, mit blos einem schwachen Stachel, Anale lang, mit 1—2 Stacheln, der erste Ventralstrahl fadig verlängert, Schuppen ctenoid, keine oder bald abgebrochene Seitenlinie, Schlundknochen ein schmales Dreieck bildend, Labyrinth ziemlich einfach. Art. B. TRIFASCIATA Blk. D. 8, A. 22 . . . Squ. long. 27—29. Die Schnauze ist kurz, stumpf, die Stirnbreite zwischen den Augen verhält- nissmässig grösser und die Deckelstücke sind mehr gewölbt als bei Osphr. trichopterus , die Caudale abgerundet. Bei einem kleinen Weibchen ist keine Flosse fadig verlängert, ein als Männchen bereits nachweisbares Exemplar von nicht 2" Länge erscheint als echter Macropod. — Die Schwimmblase setzt sich wie bei den andern Gattungen unter dem Schwänze fort. Von Java. FAMILIE ATHERINIDAE gth. Char. Gestalt gestreckt , subcylindrisch, beschuppt, Mundspalte schief, Bezahnung schwach, zwei getrennte Dorsalen, die erste mit schwachen rundlichen Stacheln, die zweite und die Anale von mittlerer Länge, Ventralen bauchständig, Brustflossen hoch eingelenkt, die Schuppen mit glattem oder gekerb- tem Rande, Kiemenspalte weit, 5 — 6 Kiemenstrahlen, Pseudobranchien, mit Spitz- oder Hechelzähnen besetzte Schlundknochen J). J) Wenn Günther sagt (Catal. III. p. 391), mit dieser Familie beginne die Reihe der Stachelflosser, -welche sich mehr den Weichflossern nähern, so ist bei seiner Auffassung des Begriffes von Stacheln und Stachelflossern nichts Erhebliches dagegen einzuwenden. Viel schwerer jedoch wird es mir, in der demselben Bande als Anhang beigegebenen systematischen Synopsis eine natürlichere Gruppirung und Reihenfolge der einzelnen Familien von Stachelflossern zu erkennen. Völlig ungenügend erscheint mir aber die Begründung, auf welche (p. 408) die Einverleibung der Gatt. Tetragonurus in die Familie Atherinidae , wenn auch als eigene Gruppe sich stützt. Wird auch zugestanden, dass Tetragonurus mehr mit Atherina als mit Mugil übereinstimme, so bleibt dann erst fraglich, ob denn beide überhaupt in so naher natürlicher Verwandtschaft stehen, dass sie füglich in eine Familie zu vereinigen sind. Ich kann mindestens nicht umhin, auch jetzt noch wie bereits früher (s. Flossenbau, in den Sitzb. d. kais. Akad. d. Wiss. Bd. 43, S. 149 und 151) mich für die Ausscheidung der Gattung Tetra s- gonurus sowohl von den Atherinen wie von den Mugiloiden auszusprechen. Mundbildung, Bezahnung, Flossenbau, Beschuppung u. s. w., vollends aber die ganz eigenthümliche Bewaffnung des Oesophagus mit fein bezahnten knöchernen Walzen bieten Unterschiede dar, die sicher von grösserer Bedeutung sind als Günther ihnen zuerkennen will. Gatt. ÄTHERS NA ART. C h a r. Schnauze mehr oder minder stumpf, lundspalte bis gegen oder unter den vordem Augenrand reichend, Kiefer und Vomer schwach bezahnt, Zwischenkiefer vorstreckbar; Analgrube den Bauch- flossen genähert oder zwischen ihnen; die Schuppen ohne Radien, der Seitencanal unter ihnen ver- laufend; Pseudobranchie gross, der erste Kiemenbogen mit langen schmalen Rechenzähnen, die fol- genden mit rauhen spitzen Höckern, Schwimmblase gross, weit zurückreichend, keine Blinddärme. Art. ATH. JAPONICA Blk. Verh. Batav. Gen. 25 Vol. Japan, fish. fig. 2 = Ath. Bleekeri Gth. 1. D. 5, 2. D. 1/9 — 10, A. 1/12 — 13 . . . Squ. long. 44 — 46 transv. 6 — 7. Unsere Exemplare stimmen in allen Punkten zu Bleeker’s und Giinther’s Angaben, doch tragen beide Kiefer eine deutliche Binde von Sammtzähnen , die im Zwischenkiefer sogar an die Aussenseite übergreifen; am Winkel des Vor- deckels steht eine dornähnliche Spitze nach rückwärts ab. Der freie Band aller Schuppen ist regelmässig gekerbt und ihre Form und Structur überhaupt so charakteristisch, dass eine Schuppe allein zur Erkennung der Gattung hinreicht. Jene Schuppenreihe, unterhalb welcher der Seitencanal verlauft und zwar bei dieser Art die dritte von oben herab, zeichnet sich vor den unter ihr gelegenen nicht nur durch Grösse aus, sondern auch durch zwei Spitzen in der Mitte des vor- dem Bandes, mit denen sie sich in der Haut befestigt; während die übrigen nur eine solche Spitze besitzen. — Die Bauchhöhle schliesst bald hinter der Analgrube ab und der weite, oft wie aufgeschwollene Baum von der Anale bis zur Wirbel- säule hinauf wird vom hintern Ende der grossen , sehr dünnwandigen Schwimm- blase ausgefüllt, an welche sich, so wie auch bei Ath. Boijeri u. a. die bogen- förmigen unteren Apophysen der Schwanzwirbel, welche bis gegen die Mittellinie des Bauches hinabreichen, beiderseits anlegen und wahrscheinlich einen Druck auf sie ausüben können. Zwei der untersuchten Exemplare waren Weibchen, deren zahlreiche Eier ihrer Grösse nach auf die Nähe der Laichzeit schliessen lassen. Länge bis 4" ; von Java. Gatt. ATHERINICHTHYS blk. (= Atherinopsis Gir. — Basilichthys Gill.) C h a r. Schnauze mehr oder minder vorgezogen, die Oberkiefer nach abwärts gebogen, Mund stark oder kaum vorstreckbar, Kiefer schwach bezahnt, Gaumen meist zahnlos, die Analgrube nahe vor der Afterflosse, der Seitencanal häufig durch den Schuppen aufsitzende Röhrchen mündend, Pseudo- branchie klein, Rachenzähne wie bei Atherina. 222 Prof. Ii. Kn er. 1. Art. ATH. MICROLEPIDOTA Gth. Syn. Atherina microlepidota Jen. Voy. Beagl. pl. 16, fig. 1. — Basilichthys microlep. Gir. 1. D. 5, 2. D. 11, A. 1 / 1 6 . . . Squ. long. 88 — 90, transv. 19 — 20. Die Breite des Kopfes kommt dessen halber Länge gleich, die 1/5 der Ge- sammtlänge ausmacht , das Auge misst nicht ganz 1/i der Kopflänge , die Stirn- breite zwischen den Augen ist = der Sclmauzenlänge vor ihnen und beträgt 1 % Diameter; der Mund ist etwas vorstreckbar und reicht kaum weiter als unter die Karin e , der Oberkiefer nicht bis unter das Auge zurück. Die Zähne in den Kiefern sind zwar sehr klein , doch in äusserer Reihe grösser als in den übrigen ; die Dorsale beginnt genau in halber Totallänge. Die Schuppen weichen in Dorm und Structur völlig von andern Atherinen ab : sie zeigen am fest- sitzenden Ende einen Fächer von 4 — 5 Radien und concentrisch wellige Streifung, die sich auch über die Fläche des freien Randfeldes erstreckt, wie die Abbildung bei Jenny ns ganz gut zeigt, dessen Beschreibung überhaupt völlig mit unserem Exemplare stimmt. (Sollten vielleicht die übrigen kleinschuppigen Arten: laticlavia , nigricans und alburnus ebenfalls derartige Schuppen besitzen?) Eine zusammenhängende Seitenlinie fehlt, doch ist der Verlauf der Seitencanäle erkennbar, indem einzelne Schuppen mit Röhrchen be- setzt sind, jedoch derart unregelmässig, dass einige einer höheren, andere einer tieferen Reihe angehören; mitunter bilden sie auch eine Strecke weit eine Doppel- reihe und erst gegen den Caudalstiel erscheinen sie regelmässiger und zwar in halber Höhe auf jeder dritten bis vierten Schuppe der Längsreihe daselbst, aber noch hier einzelne auf einer tiefer gelegenen Schuppe. Das Silberband längs der Seiten tritt nur schwach vor. Länge von Chili. 2. Art. ATH. BRASILIENSIS Gth. Syn. Atherina brasil. Q. Gaim. — Ath. macr ophthalma 'Ag. in Spix Fische v. Brasil. Taf. 47, Fig. 1. 1. D. 4, 2. D. 1/8, A. 1/19 — 20 . . . Squ. long. 36 — 38, long. transv. 7 — 8. Der Mund ist ziemlich vorstreckbar, in beiden Kiefern besteht die äussere Reihe aus längeren und stärkeren Zähnen, der Gaumen ist völlig zahnlos, die Pseudobranchie sehr klein , die erste Dorsale fast rudimentär, der Schuppenbau wie bei Atherina , die Kerbung des freien Randes aber schwach und regellos. Der Seitencanal mündet auf zweierlei Schuppenreihen mit langen dünnen Röhr- chen derart, dass die Seitenlinie unterbrochen erscheint. Vorne verlauft sie an der dritten Schuppenreihe (von oben gezählt) und zwar über 7 — 8 Schuppen, dann bricht sie ab, setzt in der Gegend der Pectoralspitzen an der vierten Schup- penreihe wieder fort und mündet regelmässig an allen folgenden Schuppen bis Fi s c h e. 223 zur Caudalbasis; alle Schuppen sind selbst längs des seitlichen Silberbandes dunkel fein pigmentirt (nach Valencien nes im Leben grün). Männchen und Weibchen unterscheiden sich äusserlich nicht, der Eiersack der letztem war mit Eiern ungleicher Grösse erfüllt, unter denen mehrere verhältnissmässig gross zu nennen sind. Länge bis gegen 5"; von Rio Janeiro. 3. Art. ATH INCISA? Gth. Taf. IX. Fig. 1. Atherina incisa Jen. Yoy. Beagl. p. 79 — 80, pl. 16, fig. 2. 1. D. 5 — 6, 2. D. 1/9 — 10, A. 1/13 — 14 . . . Squ. longit. 55 — 58. transv. 12 — 13. Körperhöhe b1/^ — 6% mal, Kopf 5 mal in der Totallänge, Auge 4 — 4y3mal in der Kopflänge, fast l3/2 Diameter von der Schnauzenspitze und eben so weit vom andern Auge entfernt, Bezahnung sehr schwach , Zwischenkiefer weit vor- streclcbar. Die erste Dorsale beginnt vor halber Totallänge und näher den Ven- tralen als der Afterflosse. Die Schuppen halten in Form und Structur die Mitte zwischen den beiden vorigen Arten; sie zeigen am festsitzenden Ende keine Radien, eine mediane Spitze zur Befestigung in die Schuppentasche und con cen- trische Streifen, die beiderseits bis gegen den freien Rand laufen, diesen aber und die Mitte desselben frei lassen; die Einkerbungen des Randes selbst sind ziemlich regelmässig und viel tiefer als bei den vorigen Arten; der Verlauf der Seitenlinie ist wie bei A. microlejpidota. — Männchen und Weibchen gleichen sieh auch hier völlig; Hoden und Ovarien bilden ziemlich lange schmale Säcke, die erst ganz zuletzt sich vereinigen. Auffallend ist die grosse Menge von Fett in der Bauchhöhle , das beim Offnen derselben als flüssiges Ol reichlich hervor- quillt. Obwohl die Angaben über diese Art bei J ennyns bezüglich der Messungs- verhältnisse von obigen bedeutend ab weichen, indem er die Körperhöhe kaum auf y9 und die Kopflänge nur auf 1/6 der Totallänge schätzt, so scheinen mir doch unsere Exemplare am besten zur genannten Art zu stimmen. Jenny ns selbst vermuthet, dass seine nur 21/2" langen Individuen nicht ausgewachsen waren; da überdies die Angaben im Texte über die Schuppenzahl weder der Fig. 2, noch 2 b entsprechen, so dürfte wahrscheinlich sein, dass entweder ein schadhaftes oder verkümmertes Exemplar benützt werden musste, oder dass die Zeichnung nicht, so genau ist, wie dies sonst bei seinen Abbildungen der Fall ist. Zur Sicherstellung der Art mag daher die beifolgende naturgetreue Abbildung wohl gerechtfertigt erscheinen. In zahlreichen Exemplaren von 4 — 53/2"; von Chili. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische- 29 224 Prof. B. Kn er. FAMILIE BON AP. C h ar. Leib gestreckt, beschuppt, Kopf und Vorderrücken breit, Deckelstücke gewölbt, unbewaffnet, Prä- orbitale den Oberkiefer bedeckend, am Rande gezähnelt, Mund schwach oder nicht bezahnt, zwei gesonderte Dorsalen, die erste mit vier Stacheln, die zweite der Anale gegenständig, Brustflossen hoch eingelenkt, Ventrale bauchständig, keine Seitenlinie, Spornschuppen an der ersten Dorsale, den Brust- und Bauchflossen; Kiemenspalte weit, 5—6 Kiemenstrahlen, Pseudobranchie. Gatt. MUGIL ART. C h a r. Mundspalte quer , Kiefer unbezahnt , der untere in der Mitte vorspringende in eine Vertiefung des Zwischenkiefers eingreifend und mit schneidendem, oft bewimpertem Rande, die oberen Schlund- knochen zu weichen Polstern umgebildet, die Kiemenbogen dicht mit kiemenähnlich aussehenden Rechenzähnen besetzt, ein kugeliger musculöser Vormagen; kurze aber weite Blinddärme, Schwimm- blase dünnwandig. 1. Art. MUG. CEPHALOTUS C. V. 1. D. 4, 2. D. 1/8, A. 3/8 . . . Squ. long. 39 — 40 Körperhöhe 5 — 5ysmal in der Totallänge und nahezu gleich der Kopflänge, in welcher die Stirnbreite zwischen den Augen 2% mal enthalten ist ;das Fettlied am vordem und hintern Augenrande stark entwickelt, die Oberlippe dünn, der Hand des Zwischen- und Unterkiefers dicht mit feinen Wimperzähnen besetzt, die in letzterm , dessen beide Hälften in der Mitte unter einem rechten Winkel zu- sammenstossen , etwas länger sind; der Gaumen fühlt sich jederseits durch zwei längliche Packete sehr kurzer Sammtzähne so wie auch die Zunge rauh an. Das Präorbitale ist lang und am ganzen untern und hintern Hände dicht bezahnt; der Winkel des Vordeckels springt nach hinten mit abgerundeter Spitze vor. Die erste Dorsale beginnt genau in halber Körperlänge und die Ventralen sind in der Mitte zwischen ihr und der ßrustflossenbasis eingelenkt. — Die grossen Schuppen des Oberkopfes sind stark concentrisck wellig gestreift, die seitlichen des Rumpfes mehrreihig ctenoid. Die Spornschuppe an der Dorsale reicht wmit hinter das Ende der Flosse zurück, die der Ventralen bis zur Spitze des Stachels, jene der Brustflossen messen bei 2/5 der Flossenlänge. — Alle Exemplare zeigen einen grossen blauschwarzen Fleck an der Pectoralbasis, mehrere auch längs der Schup- penreihen abwechselnde helle und dunkle Streifen. Länge von 3 — 11"; von Java, Manilla und Neuholland. 2. Art. M. DOBULA Gth. 1. D. 4, 2. D. 1 / 8, A. 3 /8 . . . Squ. long. 41 — 42, transv. 13 — 14, Drei von Hongkong stammende Exemplare zeigen in allen Messungen und Verhältnissen völlige Übereinstimmung mit Günthers Angaben und dem im Fis c k e. 225 Vol. III auf p. 421 dargestellten Umrisse des Kopfes, und ich füge nur bei, dass die Spornschuppen an allen Flossen nur massig lang und spitz sind, dass die grossen Schuppen am Oberkopfe erst gegen den Rand des Zwischenkiefers kleiner werden und dass ich nur zwei Blinddärme vorfinde. Länge von F/2 bis über 5". 3. Art. M. PLANICEPS C. V. Bleeker Verli. Batav. Gen. t. 26, Pisc. bengal. tab. 1, fig. 5. 1. D. 4, 2. D. 1/8, A. 3/ 9 . . . Squ. long. 34. Körperhöhe kleiner als die Kopflänge, die fast 1/5 der Totallänge misst, Auge etwas über % der Kopflänge, Stirnbreite zwischen beiden beinahe 2 Dia- meter und die Stirn daselbst flach, Fettaugenlied wenig ausgebildet, Präorbitale nach rück- und abwärts gebogen und am concaven untern und dem hintern Rande stark gezähnt, aber das Ende des Oberkiefers frei lassend; Zwischenkiefer etwas länger als der untere, beide am Rande mit Wimperzähnen , die an letzterm be- sonders fein sind, der Gaumen wie bei M. cejFicilotus durch zwei Platten mit Sammt- zähnen rauh. Am Winkel des Vordeckels treten zwei Dornspitzen vor, die aber fest auf den Zwischen- und Unterdeckel anliegen und von Fetthaut überzogen sind. Die Aste des Unterkiefers stossen unter einem sehr stumpfen Winkel an einander. Die Dorsale beginnt etwas vor halber Körperlänge und ihre drei ersten stark asym- metrischen Stacheln sind zwar nicht hoch aber kräftig. The zweite Dorsale ist etwas weiter zurück als die Anale eingelenkt und mit ihr gleich hoch, die Ven- tralen reichen bis unter die Mitte der ersten Dorsale. Die leicht abfallenden Schuppen sind gross und jene an den Seiten übertreffen einen Augendurchmesser, sie sind biegsam, weich und am Rande mehr bewimpert als gezähnelt, die Sporn- schuppen im Vergleich zu anderen Arten kurz und nicht zugespitzt. Länge bei 11", von Java; kleinere bis h1/^' von Ceylon. 4. Art. M. C ANTORIS Blk.? 1. D. 4, 2. D. 1/8, A. 3/9 . . . Squ. long. 35 — 36. Ein 2%" langes Exemplar aus Madras glaube ich dieser Art beizählen zu dürfen, obwohl sie mehrfach von der Beschreibung ab weicht und Bleeker selbst in der Enumer. sie nirgends mehr erwähnt. Die Breite des Kopfes übertrifft dessen halbe Länge, welche der Körper- höhe gleich und 4ysmal in der Totallänge begriffen ist, das Auge ist 3y2mal in der Kopflänge enthalten und vom Schnauzenrande weniger, vom andern Auge mehr als 1 Diameter entfernt, das Fettlied ringsum mässig breit, die Stirn stark gewölbt und auch das Schnauzenprofil convex. Das lange Präorbitale ist nicht eingebuchtet und blos am untern Rande gezähnt, indem der hintere für sich die 29 * 226 Prof. R. K n e r. letzte und grösste nach abwärts gerichtete Zahnspitze bildet; der Oberkiefer wird völlig von ihm überdeckt. Zwischen- und Unterkiefer sind am Rande bewimpert und zwar ersterer stärker. Die erste Dorsale beginnt nach halber Körperlänge, ihr erster und stärkster Stachel erreicht y2 Kopflänge, die hoch eingelenkten Brustflossen, die mit den Ventralen fast gleich lang sind, 3/5 derselben ; die Cau- dale ist mässig eingeschnitten. Die Spornschuppe an der ersten Dorsale ist lang, kürzer sind die der Ventralen und kaum angedeutet an den Brustflossen; die zweite Dorsale und Anale sind blos an den vorderen Strahlen theil weise beschuppt, die Caudale aber weit zurück. — Die ganze Basis der Brustflossen erscheint blau- schwarz, die Färbung übrigens wie gewöhnlich. 5. Art. M. OPHUYSENII? Blk. Taf. IX. Fig. 2. 1. D,. 4, 2. D. 1/8, A. 3 / 9 . . . Squ. long. 38 — 39, transv. 12. Ap. pyl. 6. Schnauze kurz gewölbt, das Präorbitale am untern eingebuchteten und hin- tern Rande deutlich gezähnelt, die Schneide des obern und untern Mundrandes mit äusserst kurzen, erst unter der Loupe wahrnehmbaren Wimpern besetzt. Die Brustflosse erreicht nicht ganz die Länge des Kopfes; zwischen der Schnauze und ersten Dorsale zählt man 19 Schuppen der Länge nach; an der Basis der Brust- flossen gewahrt man einen schwärzlichen kleinen Fleck. Bei der anerkannten Schwierigkeit, die zahlreichen Arten dieser Gattung sicher von einander zu unterscheiden, dürfte die Abbildung dieser Art einer aus- führlicheren Beschreibung vorzuziehen sein. Länge bis über 8"; von Java. 6. Art. M. WAIGIENSIS Q. Ga im. Voy. de l’Urame pl. 59 fig. 2 (nicht gut). — Mugil macrolepidotus Rüpp. Atl. Taf. 35, fig. 2 (gut). 1. U. 4, 2. D. 1 / 7, A. 3/9 . . . Squ. long. 26 — 27, transv. 8 — 9, Ap. pyl. 9 — 10. Diese Art ist so ausgezeichnet und leicht kenntlich, das ein Gleiches für viele andere zu wünschen wäre, doch zeigen unsere Exemplare deutlich, dass nach dem Alter die Messungen bedeutende Abweichungen ergeben. Die Kopf- breite nimmt mit dem Alter ansehnlich zu und beträgt dann der Abstand der Augen von einander fast 3 Diameter, bei jüngeren dagegen nur 2 und die Länge der Schnauze vor dem Auge bei diesen 1, bei älteren fast U/2 Durchmesser, der gleichfalls nach dem Alter bald nur 4, bald fl/bmal in der Kopflänge enthalten ist. Die Oberlippe trägt am äussern und innern Rande Wimperzähne, die schneidige untere keine. Das Präorbitale ist bei jüngeren bis an den Rand überhäutet und die Zähnelung kaum sichtbar, bei älteren buchtet er sich stark ein, biegt nach riick- und abwärts und ist am hintern und untern Rande dicht gezähnt. Die zweite Dorsale Fische. 997 u u I und Anale sind fast bis an den Saum klein beschuppt, die Caudale bei Jungen ein- gebuchtet, bei Alten fast gerade abgestutzt. Die Brustflossen beinahe ganz schwarz. Länge bis über 9" ; von Madras. 7. Art. M. RICHARDSONII Smith. South-Afrik.pl. 29,%. 1. r. D. 4, 2. D. 1/8, A. 3/9 . . . Squ. long. 45. Körperhöhe F/3 — y2mal in der Totallänge und der Kopflänge nahezu gleich, Stirn zwischen den Augen schwach gewölbt und ihre Breite fast 1/3 der Kopf- länge, in der das Auge 5mal enthalten ist; das Fettaugenlied klein, die beiden Narinen einander genähert und vom Auge noch weiter als vom Bande des Oberkiefers entfernt; die Lippen dünn, die obere mit gewimpertem, die untere mit schneidendem Bande; die Symphyse bildet einen stumpfen, fast abgerundeten Winkel. Das den Oberkiefer nicht ganz deckende Präorbitale ist am untern leicht concaven Bande sehr fein, am hintern ziemlich hohen, sehr schief abgestutzten stärker bezahnt. — Die erste Dorsale beginnt in halber Körperlänge , ihr erster Stachel misst y2 Kopflänge, die zweite Dorsale steht der Anale gegenüber. Die grössten Schuppen erreichen keinen Augendurchmesser, die zwischen den Karinen und an den Wangen gelegenen sind die kleinsten, mit Ausnahme der die zweite Dorsale und Anale überdeckenden. Von den Spornschuppen sind die der Dor- sale und Ventralen lang und spitz, die an den Brustflossen kurz und stumpf. — Blinddärme zähle ich 5 — 6, unter denen der am meisten nach rechts gelegene der längste ist. Das untersuchte Exemplar war ein Männchen, dessen rechter Hoden viel länger und entwickelter als der linke sich zeigt. Länge über 10"; vom Cap der guten Hoffnung. 8. Art. M. AXILLARIS? Gth. Taf. IX. Fig. 3. Kopf von der Seite und von unten. 1. D. 4, 2. D. 1/8, A. 3/9 . . . Squ. long. 42 — 44, transv. 14, Ap. pyl. 6. Die hier abgebildete Art steht zwar der genannten oder dem Mag. borbonicus Blk. in den Messungsverhältnissen , Zahl der Strahlen und Schuppen, wie auch durch Mangel eines Fettaugenliedes nahe, weicht aber von ihr und allen übrigen von Günther aufgenommenen Arten nicht unbedeutend ab. — Die Körperhöhe bei Beginn der Dorsale ist 5ysmal, der Kopf 42/3 mal in der Gesammtlänge be- griffen, die Breite des Kopfes zwischen den Deckeln grösser als dessen halbe Länge, von der das Auge ys beträgt; dieses steht vom Schnauzenrande etwas über 1 , vom andern Auge fast 2 Diameter ab. Die Stirn ist mässig gewölbt, gross beschuppt, die Oberlippe etwas verdickt und am schneidenden Bande gleich dem Unterkiefer fein bewimpert. Der Oberkiefer wird nicht völlig vom Präor- bitale überlagert, dessen unterer und hinterer Band derb gezähnt ist. Die erste 228 Prof. R. Kn er. Dorsale beginnt in halber Körperlänge und besitzt kräftige Stacheln, von denen die beiden ersten die 1/2 Kopflänge erreichen und der Höhe der zweiten Dorsale gleich kommen. Die spitzen Lappen der gabligen Caudale messen 2/3 der Kopf- länge, die Brustflos sen sind kaum länger als die Ventralen und daher viel kürzer als der Kopf, was bei keiner jener augenliedlosen Arten, die ihr in Strahlen- und Schuppenzahl zunächst stehen, der Fall ist. Die Spornschuppen der ersten Dorsale und der Ventralen sind ziemlich lang, die zweite Dorsale un- beschuppt, die Anale nur an den vorderen Strahlen beschuppt. Länge 4" ; von Schanghai. 9. Art. M. BORNEENSIS Blk. 2. D. 1 /8, A. 3/ 9 . . Squ. long. 33, transv. 10. Körperhöhe etwas grösser als die Kopflänge und diese 4ya mal in der Total - länge enthalten , Abstand des Auges vom Schnauzenrande 1 , vom andern Auge 1% Diameter, kein Fettlied, die Stirn gewölbt, der untere Rand des Präorbitale eingebuchtet und wie auch der hintere bezahnt; die Mundspalte breit, die Aste des Unterkiefers unter einem stumpfen Winkel zusammenstossend , beide Kiefer- ränder schneidend, der obere fein aber deutlich bewimpert, der untere nur mit der Loupe erkennbar. Die erste Dorsale steht der Caudale näher als dem Ende der Schnauze, ihr erster starker Stachel erreicht die Länge vom Rande des Deckels bis zur Mitte des Auges; die Anale steht fast ganz vor der zweiten Dor- sale und übertrifft sie an Höhe, die Brustflossen reichen nicht bis unter den ersten Dorsalstachel zurück. Die Spornschuppen der Rücken- und Bauchflosse sind lang und letztere auch zugespitzt. — Die zweite Dorsale, Anale und Caudale sind schwärzlich gesäumt. Länge nur 3"; von Tahiti. 10. Art. M. CRENILABRIS Forsk. C. V. 2. D. 1 / 8, A. 3/9 . . . Squ. long. circ. 40, transv. 12 — 13. Die Körperhöhe 4x/3 — y2mal, der Kopf kaum über 4 mal in der Totallänge, Auge fast y3 der Kopflänge, vom Schnauzenrande weniger als 1, vom andern Auge 1% Diameter entfernt (es liegen nur Junge von 1 — 21/3" Länge vor). Die Mundspalte ist fast doppelt so breit als tief, die Mitte des Unterkiefers springt stark vor (wie bei Mag. cirrhostomus C. V. pl. 312). Ober- und Unterlippe sind mit Zotten besetzt, und zwar erstere mit schmalen in mehreren Reihen, während sie an letzterer ein breites gefaltetes und am Rande fein gekerbtes Segel bilden. Der Oberkiefer wird in der Ruhe ganz vom Präorbitale bedeckt, dessen unterer gebogener Rand mit freiem Auge kaum sichtbar, der hintere aber stark ge- zähnt ist. Die beiden Narinen sind einander nicht sehr genähert und die hintere Fische. 229 grössere liegt eben so weit vom Auge , wie clie vordere vom Rande des Zwischen- kiefers entfernt. Die Stirn zwischen den Augen ist sehr flach gewölbt, die Schnauze bis zu den Narinen unbesehuppt. Am Rande des Yordeckels gehen von dem daselbst verlaufenden Aste der Kopfcanäle 5 — 6 ziemlich lange Neben- röhrchen ab, die denselben fast wie bedornt aussehen machen und wohl den „aus- gezeichneten Auskerbungen“ in Rüppel’s Beschreibung entsprechen; hinter der Symphyse öffnet sich jederseits ein grosser Porus. — Die erste Dorsale beginnt hinter der Körpermitte, ihr erster und höchster Stachel misst ya Kopflänge, die Anale fängt nur wenig früher als die zweite Dorsale an; die Brustflossen kommen der Kopflänge fast gleich und reichen bis unter den ersten Dorsalstachel, eben so lang sind die Lappen der tief gabligen Cauclale. Die Schuppen sind wohl in Folge der Jugend noch ganzrandig und jene unterhalb der Pectoralen zeigen den schief abwärts laufenden Strich, dessen Rüppel bei seinem M. crenilabris gedenkt; die Spornschuppen der Rücken- und Bauchflosse sind mässig lang und spitz. In der Achsel der Brustflossen ein deutlicher schwarzer Fleck. — Dass die Zahl und Ausbildung der Lippenzotten und des Segels allmählich erfolgt, dafür geben unsere kleinsten, 1" langen Exemplare einen Beweis, indem sie an der Oberlippe erst ein paar Reihen von Zotten besitzen und an der Unterlippe nur ein kurzes, weder gefaltetes noch eingekerbtes Segel. In sechs Exemplaren von den Nikobaren. 11. Art. MUG. CRENIDENS n. sp. Taf. IX. Fig. 4. 1. D. 4, 2. D. 1/8, A. 3 / 9 . . . Squ. long. 43— 44, transv. 12 — 13, Ap. pyl. 2. C har. Dentes crenäti uniseriales intermaxillares, ciliati pluriseriales in ambitn maxillae inferioris, vomer os. palatina , pterygoidea et linguale dentibus velutinis obsita. Die Körperhöhe kaum geringer als die Kopflänge, die etwas über 1/5 der gesammten ausmacht; die Breite des Kopfes zwischen den Deckeln ist gleich seiner halben Länge oder übertrifft sie noch, die Stirnbreite zwischen den Augen grösser als die Schnauzenlänge vor diesen; das Auge 4 — 4y3mal in der Kopf- länge, ohne Fettlied und über 1 Diameter vom Mundrande entfernt. Der untere Rand des Präorbitale ist fast geradlinig und feiner als der hintere gezähnt, der Oberkiefer reicht bis unter den Winkel des Präorbitale und wird von diesem völlig bedeckt. Die Äste des Unterkiefers stossen unter einem flachen stumpfwinkeligen Spitzbogen an einander , dessen Höhe der halben Breite an der Basis gleich- kommt. Der Zwischenkiefer trägt eine Reihe wahrer Zähne mit ziemlich breiter Krone, die fast sämmtlich schwach, mitunter aber sehr deutlich am Rande in 3 Kerben eingeschnitten sind. Der Unterkiefer bildet nicht nur keine Schneide, sondern ist mit mehreren Reihen von Wimperzähnen besetzt, von denen die vorderen 230 Prof. TI. Kn er. nach aussen übergreifend allmählich sich vorwärts neigen, so dass die äussersten theils wagrecht liegen , theils nach abwärts gerichtet sind. Yomer und Gaumen- beine tragen Binden etwas längerer, die Fliigelbeine und Zunge feinerer Sammt- zähne. Die Pseudobranchie ist gross, der Scheitel gross beschuppt, die Schnauze aber bis hinter die Narinen nackt. Die erste Dorsale beginnt etwas nach halber Körperlänge und ist mit der zweiten gleich hoch, die Anale höher, indem ihre längsten Strahlen fast denen der Ventralen gleich kommen; die hoch eingelenkten Brustflossen reichen bis gegen die neunte Schuppe in der Längsreihe zurück; die gablige Caudale misst beinahe die Länge des Kopfes. Alle Schuppen sind ganzrandig, die Sporn- schuppen an der Dorsalbasis und die über und zwischen den Ventralen sind gross. Mit Ausnahme der ersten Dorsale sind alle übrigen Flossen weit hinein über- schuppt. In zwei Exemplaren (Weibchen mit sehr kleinen Eiern) von 62/3 und 8" Länge; von Neuholland. Gatt. MYXUS GTH. C h a r. Gestalt ziemlich gestreckt , Kopf etwas compress , Mimdspalte länger als breit, im Zwischenkiefer stets eine einfache Reihe einwärts gebogener Spitzzähne (öfters auch im Unterkiefer), Oberlippe dünn, der Rand des Unterkiefers schneidend. Diese von Günther aufgestellte Gattung (Catal. III. p. 466) unterscheidet sich in den beiden mir bekannten Arten allerdings durch die Mundbildung und das Vorhandensein von Zähnen von Mugil , und bei beiden ist auch der Kopf viel schmäler und die Gestalt gestreckter als bei irgend einer Mugil- Art. Ob da- gegen die beiden Arten: Mug. curvidens und ciliilabris C. V., von denen es in der Hist, des poissons (t. XI, p. 151) heisst: „ On/pourrait presque sepcirer des untres Muges ces deux petites especes“ , auch zur Gatt. Myxus zu zählen seien, wie Gün- ther für wahrscheinlich hält, vermag ich nicht zu entscheiden, da mir von ihnen nur die Abbildung von M. curvidens C. V. pl. 313 bekannt ist; doch möchte ich es bezweifeln, indem ihre Gestalt zu gedrungen ist und die Kopfform ganz an Mugil mahnt. Dass wirkliche Zähne im Zwischenkiefer auch bei Mugil Vor- kommen können, dafür gibt die früher vorgeführte neue Art: crenidens einen Beleg, die ich gleichwohl nicht der Gattung Myxus einreihen möchte, da die Breite der Mundspalte und des Kopfes überhaupt sie mir davon auszuschliessen scheint. 1. Art. MYX. ELONGATUS? Gtb. 1. D. 4, 2. D. 1 /9, A. 3 / 9 . . . Squ. long. ultra 40. Körperhöhe über 5% mal, Kopf 4% mal in der Totallänge, Auge 3y2mal in der Kopflänge, sein Abstand vom Schnauzenrande weniger als 1 , die Stirnbreite Fi s c h e. 231 zwischen den Angen genau 1 Diameter. Der Oberkiefer reicht bis unter den vor- dem Augenrand und wird nicht völlig vom Präorbitale überdeckt, das am hintern nicht eingebuchteten Rande derb gezähnelt ist. Der Zwischenkiefer ist vorstreck- bar und mit einer Reihe von bedeutend stärkeren Spitzzähnen besetzt als der Unterkiefer; an letzterm münden jederseits 6 — 7 Poren. — Die erste Dorsale be- ginnt nach halber Körperlänge, ihr erster Stachel erreicht die halbe Höhe des Rumpfes unter ihr, die Anale fängt etwas vor der zweiten Dorsale an, Brust- und Bauchflossen sind gleich lang und messen 3/5 der Kopflänge, die gablig getheilte Caudale 4/5 derselben. Die theilweise abgefallenen Schuppen erscheinen ganz- randig, weder die zweite Dorsale noch die Anale ist beschuppt. — Rücken blei- grau, Seiten und Bauch silberig, alle Flossen hell, nur die Caudale mit schwärz- lichem Saume , in der Achsel der Brustflossen ein dunkler Fleck. Länge des einzigen Exemplares 21/3'/; von Sidney. 2. Art. MYX. AN ALIS n. sp. Taf. X. Fig. 1. Br. 6, 1. D. 4, 2. D. 1/9, A. 3/12 — 1 1 x) . . . Squ. long. 50 et ultra transv. 11 — 12, Ap. pyl. 2. Corporis altitudo fere 6, capitis longitudo 4l/s — 2/3 in longitudine totali , os intra- et inframaxillare Serie simplici, vomer et palatina fascia dentium brevium acutorum armata; macula nigra axillaris nulla. Das Auge ohne Fettlied, 4ys — y2mal in der Kopflänge enthalten, etwas über 1 Diameter vom Mundrande, V/l vom andern Auge entfernt, Stirn fast flach, Karinen einander genähert und gleich weit vom Auge wie vom Schnauzenrande abstehend. Der Oberkiefer reicht bis unter den Beginn des Auges; der ziemlich vorstreckbare Zwischenkiefer trägt wie auch der untere am Rande eine Reihe feiner Spitzzähne, die in ersterem etwas länger und einwärts gebogen sind, in letzterem aufrecht stehen. Ausserdem ist der Rand der Unterlippe noch mit einer Reihe feiner, wagrecht liegender Wimperzähne besetzt, die öfters theilweise oder gänzlich fehlen und leicht abzufallen scheinen. Vomer und Gaumenbeine sind durch schmale Binden von Sammtzähnen rauh. Der untere, nicht eingebuchtete Rand des Präorbitale ist feiner als der hintere gezähnelt. — Die erste Dorsale be- ginnt in halber Körperlänge, die beiden vorderen und längsten Stacheln er- reichen halbe Kopflänge oder bleiben etwas kürzer und sind ziemlich dünn; die zweite Dorsale ist niederer und die Anale höher als diese. Die zugespitzten Brust- flossen reichen bis unter den Anfang der ersten Dorsale; etwas weiter zurück die Ventralen, die durch Haut, welche an ihren innern Strahlen bis gegen die Spitzen reicht, mitsammen verbunden sind; die tief gablige Caudale misst nicht ganz die Länge des Kopfes. Die Schuppen sind von ctenoider Structur, 1) Nur ein Exemplar mit zehn Strahlen. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 30 232 Prof. Ii. Kner. aber mehr bewimpert wie bezahnt, die des Oberkopfes, woselbst sie sich bis gegen den vordem Augenrand erstrecken , zeichnen sich nicht durch Grösse aus ; die Wangen sind stets, die Deckelstücke nie beschuppt, die Spornschuppen von massiger Länge und wenig zugespitzt ; mit Ausnahme der Caudalbasis ist keine Flosse überschuppt. — Die Pseudobranchie ist ansehnlich, die Reckenzähne und Schlundknochen mit ihren Polstern verhalten sich wie bei Mugil , minder gross ist aber der allerdings auch kugelige Muskelmagen 5 das Peritoneum tinten- schwarz, die Schwimmblase sehr gross, aber dünnwandig. Alle untersuchten Exemplare erwiesen sich als Männchen. Rückenseite graubraun mit schwärzlichen Streifen längs der Schuppenreihen; Seiten und Bauch silberglänzend, alle Flossen hell durchscheinend, in der Achsel kein dunkler Fleck. In 12 Exemplaren von 6 — l1/^' ; von Schanghai. FAMILIE OPHIOCEPHALIDAE. Char. Gestalt gestreckt, vorne subcylindrisch, Kopf und Rumpf beschuppt, Kiefer und Gaumen spitz bezahnt, alle Flossen nur gliederstrahlig, die Dorsale mit langer, die Anale mit kürzerer Basis, grosse Poren am Vordeckel und Unterkiefer, keine Pseudobranchie, über den Kiemen ein labyrinth- ähnlich, durch vorspringende Leisten unvollständig in Hohlräume abgetheiltes Wasserbehältniss, Schwimmblase unter dem Schwänze sich fortsetzend; Wirbelsäule gerade auslaufend, vielwirbelig. * Ich lasse diese Familie nur nach Günther’s Vorgang hier folgen, der sie auch noch in seiner neuern systematischen Synopsis bei den Stachelflossern be- lässt, obwohl er im Charakter der Familie selbst sagt: vwithout spines“ und auch zugibt, dass nicht einmal der erste Ventralstrahl stachelig, sondern am Ende ge- gliedert sei. Gleichwohl hält Günther ihre Einreihung unter die Stachelflosser noch für gerechtfertigt, auf den etwas schwankenden Grund der Einlenkung und des Baues (?) der Ventralen gestützt, während die Verfasser der Hist, des pois- sons doch als Anhaltspunkt das accessorische Wasserbehältniss nahmen, welches sie als Labyrinth deuteten. Systematiker wie Bleeker, die weder eine Ordnung Stachel- noch Weichflosser anerkennen, finden in solchen Fällen allerdings keine Schwierigkeiten, doch scheinen mir auch für jene, die auf den Flossenbau Ge- wicht legen , diese vorzüglich nur in der Hartnäckigkeit begründet , mit welcher man den Begriff Stachelflosser festhält, als wäre er unantastbar und diese Ord- nung ein für immer untheilbares Ganze ; — der Zahn der Zeit wird auch dieses zerbröckeln ! Fi sc h e. 233 Gatt. OPHIOCEPHALUS bl. 0 h ar. Mundspalte weit, die vorderen Narinen röhrig; Bauchflossen brustständig mit sechs Gliederstrahlen, Schuppen ganzrandig mit concentrischen Furchen und Leisten ; zwei Blinddärme. 1. Art. OPH. PUNCTATUS Bl. Taf. 358. 4 D. 29—31, A. 20—21 . . . Squ. 38-40. 8 Die Höhe des Körpers 5% — 6, die Länge desselben 3, die des Kopfes 3y3 mal in der Totallänge, die Stirnbreite zwischen den Angen grösser als der Abstand dieser vom Schnauzenrande, Stirnschilder und Kopfschuppen gross, vom hintern Augenrande bis zum Vordecke! liegen 5, bis zum Rande des Deckels 8 — 9 Schuppen. Mundspalte nicht bis unter das Ende des Auges reichend, Narinenröhrchen kurz, an den Seiten des Unterkiefers stets Fangzähne, doch enthalten auch die übrigen mässig breiten Zahnbinden sowohl in der Mitte des Unter- als Zwischenkiefers und am Vomer und den Gaumenbeinen einige längere Hechelzähne ; die letzteren tragen aber weiter zurück Zähne nur in einfacher Reihe; die Kopfporen sind besonders in der Stirn- und Nasengegend gross. — Die ersten Dorsalstrahlen sind ziemlich hoch, die Seitenlinie ist nicht unter- brochen und senkt sich nur auf der fünfzehnten bis sechzehnten Schuppe der Längsreihe um eine Schuppe tiefer. Die Brustflossen reichen bis zum Beginne der Anale, die Ventralen sind beiläufig 1/i kürzer, die Caudale aber etwas länger als jene. Die Färbung variirt, öfters ist Kopf und Rumpf ungefleckt, öfters mit zwei Längsreihen dunkler Flecken oder undeutlicher Querbinden geschmückt, die Dorsale stets mit zwei oder mehr Reihen schwarzer Flecken besetzt, bisweilen auch die Caudale und Anale, nirgends aber die Brust- und Bauchflossen. Grösste Länge über 5"; von Ceylon, Java, Madras und Tahiti. 2. Art. OPH. GACHUA. H. Buch. Syn. Ophiceph. marginatus C. V. et limbatus C. V. pl. 201. 3 D. 32 — 33, A. 21—22 . . . Squ.42— 43. 6 — 7 Körperhöhe fast %, Kopf % der Totallänge, Stirnbreite zwischen den Augen nahezu 2 , Abstand dieser vom Mundrande kaum über 1 Augendurchmesser ; Scheitel- und Kopfschilder überhaupt sehr gross, zwischen dem Auge und hintern Rande des Deckels liegen blos 7 — 8 Schuppen. Die Röhrchen der vordem Na- rinen sind ziemlich lang, die Kopfporen gross; die Mundspalte reicht kaum bis unter das Ende des Auges; Kiefer- und Gaumenbeine sind mit schmalen Binden kurzer Sammtzähne besetzt, nur der Vomer mit einigen längeren. — Die Zen- tralen sind über die Hälfte kürzer als die fast gleichlangen Schwanz- und Brust- 30 * 234 Prof. B. Kne r. flössen, von denen letztere bis an den After reichen. Die nicht unterbrochene Seitenlinie senkt sich in der Gegend der Pectoralspitzen nur um eine Schuppen- reihe. — Die Färbung ist wohl auch verschieden; unser Exemplar zeigt wie O. limbatus an den Seiten des Rumpfes undeutliche dunkle Querbinden; ausserdem aber nicht zahlreiche schwarze Punkte (und diese auch an den Deekelstücken), die gegen den Schwanz in schmale schiefe Streifen verschmelzen. Der Saum der Anale ist hell, auf ihn folgt eine breite dunkle Längsbinde und die Basis ist wieder hell; die Caudale dunkel quer gebändert, dessgleieken die Brustflossen, die ganze Kehle auf weisslichem Grunde wolkig gefleckt, Brust und Bauch aber einfarbig weiss. Alle Schuppencentra am Rumpfe sind tief braun, so dass hierdurch eben so viele Längsstreifen als Schuppenreihen gebildet werden. In zwei jungen, kaum 3" langen Exemplaren von Java und Madras. 3. Art. OPH. STRIATUS Bl. Taf. 359. D. 42, A. 24 . . . Squ. long. 57. Körperhöhe x/7, Kopf nicht ganz % der Total länge, Stirnbreite zwischen den Augen 2 Diameter und grösser als der Abstand des Auges vom Mundrande, Scheitelschilder gross, zwischen dem Auge und dem Winkel des Vordeckels 8 — 10 Schuppen, die Narinenröhrchen fast 1/3 Augendiameter lang, Oberkiefer weit hinter das Auge reichend; breite Binden von Sammtzähnen, die in der Mitte beider Kiefer und des breiten Vomers zu Hechelzähnen werden, einige längere oder Fangzähne stehen nur an den Seiten des Unterkiefers. Die Seitenlinie ist nicht unterbrochen, senkt sich aber unterhalb des vierzehnten bis siebzehnten Dorsalstrahles ; die Schuppen sind derb und die Leisten derselben rauhkörnig ; die Färbung stimmt am meisten mit Rüssels Mutah pl. 162 überein. Länge 1'; von Schanghai, kleinere Exemplare von Madras und Sidney. 4. Art. OPH. MACULATUS C. V. 5 D. 40 — 42, A. 29 . . . Squ. 57—58. 13 Körperhöhe 6 — 61/ 2, Kopf 32/3mal in der Totallänge, Stirnprofil etwas con- cav, Scheitelschuppen mässig gross; zwischen dem Auge und dem Winkel des Vordeckels liegen 11 — 12 Schuppen. Die Mundspalte reicht hinter das Auge, starke Fangzähne stehen jederseits am Unterkiefer, einzelne auch an Vomer1) und *) Die Bezahnung bietet bei dieser Gattung ziemlich brauchbare Artunterschiede sowohl in Hinsicht der Breite der Zahnbinden, namentlich am Vomer, wie auch der Länge der Zähne. Die Zahl der letzteren ist aber in soferne nicht verlässlich, als sie gleichfalls wechseln, wie ein Exemplar der vorliegenden Art zeigt, bei dem das Zahnfleisch, besonders im Unterkiefer, zu einen hohen Wall angeschwollen ist, in welchem die meisten jungen Fangzähne noch mit ihren Keimsäcken lose eingeschlossen liegen. — ■ Der Vomer ist bei dieser Art im Vergleich zur vorigen schmal, d. h. der Quere nach und auch feiner bezahnt. Fi s che. 235 Gaumenbeinen , die Stirnbreite beträgt V/2 Augendurchmesser und gleichviel der Abstand des Auges vom Schnauzenrande , die Narinenröhrchen sind kurz, die Poren der Kopfcanäle ziemlich gross. Die Labyrinthhöhle ist hier besonders geräumig und die in selbe hineinragenden Fortsätze, theils den Kiemenbögen angehörig, hauptsächlich aber dem Os temporale Cuv. oder Ep itymp anic um sind mit langen und dicken Karunkeln behängt, wodurch die Rachenhöhle ein ähnliches Ansehen gewinnt, wie der Gaumen bei Gymnotus electricus. — Die Brustflossen sind kürzer als die Caudale, welche selbst kaum halbe Kopflänge erreicht, noch kürzer sind die Ventralen. Die Seitenlinie bricht beiläufig unter dem sechzehnten Dorsalstrahle ab, um sogleich an der zweiten Schuppenreihe tiefer sich bis zur Caudale wieder fortzusetzen. Die Färbung scheint ziemlich variabel. Von zwei unserer grösseren Exemplare zeigt eines auf hellem Grunde unregelmässige braune Querbinden und Streifen, Kehle und Bauch ungefleckt weisslich, dessgleichen die Ventralen, After- und Brustflossen einfärbig aber dunkel und nur die Dorsale gefleckt. Das zweite da- gegen ist durchaus fast schwärzlich, auch an Kehle, Brust und Bauch blos weiss gefleckt, Bauch- und Brustflossen sind dunkelgrau, die Anale schwärzlich mit einer Reihe grell weisser runder Flecken längs der Basis und die gleichfalls bei- nahe schwarze Dorsale ihrer Länge nach mit 1 — 4 Reihen von kleineren und grösseren weissen Punkten besetzt. Bei beiden laufen aber am Kopfe zwei schwarze, zum Theile fein weiss gesäumte Querbinden vom hintern Augenrande aus und die obere zum Winkel der Kiemenspalte, die untere zur Basis der Brustflossen. Erstere setzt sich über den Brustflossen eine Strecke weit längs des Rumpfes fort; endlich ziehen über die Basis der Caudalstrahlen drei durch schmale dunkle Binden getrennte Reihen weisser Punkte, die mitunter in Querbinden sich vereinigen. Länge von 10 — 12"; von Manilla und Hongkong. 5. Art. OPIL ARGUS Cant. Syn. Ophicephalus pek inensis Basilewski. 7—8 D. 48 — 51, A. 32 — 33 . . . Squ. 62—65, 16—17 Körperhöhe 7, Kopf 3y2mal in der Gesammtlänge , Stirnbreite zwischen den Augen = dem Abstande dieser vom Mundrande und nahezu 1/e der Kopflänge, Mundspalte weit hinter das Auge reichend, Unterkiefer stark vorstehend; ent- fernt von einander stehende Fangzähne in innerer Reihe an den Seiten des Unter- kiefers, in äusserer an den Gaumenbeinen, einzelne auch im Vomer, die übrigen Zahnbinden mit Hechelzähnen. Der Scheitel und die Seiten des Kopfes mit ziemlich kleinen, grob gefurchten und gestreiften Schuppen bedeckt; zwischen dem Auge und Winkel des Vordeckels 14 Schuppen, die Kopfporen sehr gross. Die in die Labyrinthhöhle hineinragenden Fortsätze sind so lang wie bei 0. maculatus und 236 Prof. P. Kn er. mit nicht weniger zahlreichen und grossen Lappen und Karunkeln besetzt. Mit maculcitus theilt diese Art auch die sehr kleinen Narinenröhrchen, die kurzen Brust- und noch kürzeren Bauchflossen, weicht aber von ihr doch ab durch grös- sere Anzahl der Strahlen, kleinere Schuppen und durch die Seitenlinie, die nicht unterbrochen ist, sondern in der Gegend der neunzehnten bis zwanzigsten Schuppe nur eine leichte Biegung nach abwärts macht. — In Färbung stehen sich beide Arten sehr nahe , doch ist diese überhaupt, wie auch anderwärts variabel. Na- mentlich sind die grossen schwärzlichen Flecken längs des Kumpfes bald rundlich, bald eckig, in einfacher oder doppelter Beihe vorhanden, von verschiedener Grösse und bald weiss umsäumt, bald nur theilweise von weissen Punkten umgeben. Das Gleiche gilt von den beiden Längsbinden an den Seiten des Kopfes, wie von den Flecken am Scheitel und der Kehle, die bei einem grossen Exemplare, dessen Farbenzeichnung am Rumpfe völlig an manche Python-Arten erinnert, auf hellem Grunde ebenfalls schwärzliche Flecken zeigt, die sich auch am Bauche wieder- holen. Die Dorsale ist mit 3 — 4 Reihen in Längsbinden verschmelzender brauner Flecken geziert, an den übrigen Flossen sind nur dunkle Wolken sichtbar. (Das also gefärbte Exemplar ist ein Männchen ausser der Laichzeit mit sehr langen Blinddärmen.) Bei kleineren Individuen fehlen theils die weissen Säume oder Punkte um die schwärzlichen Flecken und Binden, theils auch letztere, nament- lich an den Augen, die Flecken an den Flossen sind weniger zahlreich, Kehle und Bauch ganz ungefleckt. Länge von 3% — 1 11//' ; von Schanghai, durch Zelebor. FAMILIE GOBIESOCIDAE gth. (Discoholi p. Cuv., J. Müll. — Golnesoeülei Blk.) C li a r. Kopf lind Vorderrumpf breit, depress, Haut nackt, Kiefer bezahnt, nur eine gliederstralilige und wie die Anale weit zurückstellende Dorsale, die Ventralen mit einer grossen Haftsclieibe am Bauch in Verbindung; 3— 3% Kiemenbögen, weder Schwimmblase noch Blinddärme1). Gatt. C H 0 R I S 0 C H I S M U S bris. de b arn. C har. Mund endständig, beide Kiefer mit breiten Binden kurzer und in äusserer Reihe grosser konischer Zähne, Rücken- und Afterflosse kurz, Bauchscheibe sehr gross, einfach, mit den weit von einander entfernten Ventralen verwachsen; Kiemenspalte weit, 3V2 Kiemen, Pseudobranchie. *) Dass ich auch diese Familie nicht den Stachelflossern zuzählen würde, bedarf wohl nach dem bei Opliio- cephalus Gesagten kaum erwähnt zu werden, meiner Anschauung nach sind auch die übrigen Dts- coboli so wenig Stachelfiosser wie die Gobiiden, Batrachier, Pediculaten u. a. Fis che. 237 Art. CHOR. DENTEX Gth. Syn. Gobiesox dentex Cuv. — Gobiesox gyrinus Cuv. Reg. an. ill. pl. 108 fig. 1 (nicht gut). D. 8, D. 7, C. 10. Der genauen und vorzüglichen BeschreibungGii 11t her’s (Catal. III. p. 491 bis 493) habe ich nach dem mir vorliegenden Exemplare nur Folgendes beizufügen. Die Zahl sowohl der konischen Zähne in äusserer Reihe, wie auch der grossem in der Zahnbinde hinter ihr ist ohne Zweifel variabel und belauft sich für letztere hier oben und unten auf 5 — 6. Die Dorsale besitzt in der That nur acht Strahlen, und bezüglich der Caudale und Brustflossen dürfte die ganz flach gedrückte Form ihrer Strahlen hervorzuheben sein, die an jene bei Lophobranchiern erinnert, die aber bis zur Spitze dicht gegliedert sind ; von einer Seitenlinie ist keine Spur. — Die äusserst dauerhafte, noch jetzt intensiv rothe Färbung erscheint nicht gleich- mässig, Rücken und Seiten sind mit grossen noch tiefer rothen Flecken besetzt, die mitunter Querbinden bilden, eben solche überziehen die Caudale und Pecto- ralen, zum Theile auch die Rücken- und Afterflosse. Die ganze Auskleidung der Kiemen- und Bauchhöhle ist nicht minder lebhaft roth gefärbt, wie die äussere Haut. — Die Eingeweide fehlten, nur ein Theil des Darmrohres war noch vor- handen, welcher mit noch unverdauten Platten und Stacheln eines Cidariten voll- gepfropft war. Länge 8"; vom Cap der guten Hoffnung. FAMILIE FISTULARIDAE gth. Char. Gestalt sehr gestreckt, der kleine Mund am Ende eines langen geschlossenen Mundrohres, Kiefer und Vomer fein bezahnt, blos eine gliederstrahlige Dorsale oder isolirte schwache Dornen vor ihr, Bauchflossen klein, bauchständig, Haut nackt oder klein beschuppt, fünf Kiemenstrahlen, zahlreiche Wirbel1). Gatt. FISTULARIA lin. Char. Haut unbeschuppt, nur eine weiche Dorsale mit ungetheilten Strahlen, Caudale gabelig mit fadig verlängerten Mittelstrahlen. 1) Günther sieht zwischen Fistularia (serrata) und Gasterosteus (spinachia) eine so nahe Verwandt- schaft, dass er in seiner neueren systematischen Synopsis sogar beide Familien in eine (die zwölfte) Abtheilnng der Stachelflosser vereinigt; vergleiche dagegen J. Canestrini: Über die Stellung der Aulostomen im Syst, in den Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. zu Wien 1859, S. 75 — 78. 238 Prof. Tt. K ner. Art. FIST. SERRATA Cuv. Syn. Fistula tabaccaria Bl. Taf. 387 fig. 2 — 3. 6 D. 13 — 14, A. 14 — 15, V. 6, P. 15, C. ~2~. 6 Der Kopf 2% mal in der Körperlänge und % kürzer als der Abstand der Kiemenspalte von der Dorsale, der Längsdurclimesser des Auges 10% (bei einem kleineren Exemplare 9%) mal in der Kopflänge, der Caudalfaden 2/3 der letztem. Die sägeförmige Bezahnung der Seiten des Mundrohres, des obern und hintern Augenrandes, wie auch der beiderseits sich bis zum Hinterhaupte fortziehenden Leisten, ist in der Jugend schärfer, obwohl auch bei älteren noch sehr deutlich. Beide Kiefer- und Gaumenbeine tragen eine einfache Reihe feiner Spitzzähne und auch am Vomer stehen sie nur vorne in doppelter. Da von dieser Art ohnehin ausführliche Beschreibungen vorliegen, so beschränke ich mich blos auf einige Bemerkungen. — Von Interesse erscheint zunächst das Vorkommen eines an- sehnlich grossen Ponis jpectoralis , der wie bei Siluroiden in eine blinde Höhle führt und abermals einladet, der physiologischen Bedeutung eines solchen näher nachzuforschen. Ferner sind die Mahnungen an Lophobranchii allerdings nicht zu läugnen und nebst der Totalgestalt und Mundbildung als solche namentlich der Verlauf des Seitencanales und der Flossenbau hervorzuheben. Ersterer verlauft schon bald hinter der Dorsale in knöchernen, aber einfachen Röhrchen, weiter nach hinten werden diese jedoch zu scharf gekielten Schildern , durch welche der ohnehin depresse Schwanz beiderseits noch breiter und scharfkantig erscheint; die Poren des Seitencanales lassen sich über den Caudalfaden weithin verfolgen, der wohl nur desshalb also verlängert ist. — Völlige Übereinstimmung herrscht aber mit den Lophobranchiern im Baue der Flossenstrahlen. Rücken-, After- und Brustflossen enthalten nicht blos einfache ungetheilte, sondern auch so flach ge- drückte Strahlen, wie z. B. Syngnathus , auch in der Caudale und den Ventralen sind sie flach, aber in ersterer zum Theile gablig getheilt, in letzterer meist doppelt dichotom und überdies spärlich gegliedert. — Bezüglich des innern Baues erwähne ich, dass jene drüsige Masse, die Günther als Nieren bezeichnet, allerdings den grössten Theil des Hinterendes der engen Bauchhöhle ausfüllt und obwohl ich auch diese Deutung für die richtige halte, so steht sie doch im Wider- spruch. mit der Angabe von Stannius in seinem Handbuch der Zootomie II. Auf!., S. 264: „Bei Fistularici erstrecken sich die Nieren vom Kopf aus nur über einen kurzen Raum der Rumpfgegend“. — In Betreff der Sexualorgane konnte ich mir nicht völlig klar werden, da sie bei den untersuchten Exemplaren nur wenig entwickelt waren. Sie zeigten die Form von langen dünnen Schläuchen, die in einem Falle nach vorne bis gegen die Bauchflossen reichten und von ein- ander getrennt waren (Hoden?), im andern aber hart an einander liegende dickere Fisch c. 239 Säcke vorstellten, die sich noch weiter nach vorne erstreckten und innen mit zahl- reichen parallelen Querfalten (ähnlich dem Blättermagen eines Wiederkäuers) besetzt zeigten, wie deren überhaupt den Ovarien häufig eigen sind J). Länge von 8y2" — 2y2' ; von Java und Schanghai (letztere als Var. Immaculata). 2. Art. FIST. TABACARIA Lin. - Bl. Taf. 387. Syn. Aulostoma Marcgravii Cast. Exped. dans l’Amer. d. Sud, Poiss. pl. 9 fig. 3. 6 D. 15, A. 15, Y. 6, P. 16, C. jT. 6 Der Kopf nahezu * 1/3 der Körperlänge, das Auge 9% mal in der Kopflänge, die Zahnreihe am Vomer kürzer und schwächer, alle Leisten und Kanten des Mundrohres und Kopfes fein und dichtkörnig, aber nicht scharf gezähnelt, der Porus jpectoralis sehr klein. Die Seitenlinie tritt der ganzen Länge nach stark vor und verlauft in knöchernen Röhrchen, die sich aber am Caudalstiele nicht in so breite und scharf gekielte Schilder wie bei serrata erheben. Die Flossenstrahlen verhalten sich wie bei letzterer und ich nehme selbst an den Bauchflossen keine Gliederung wahr, nur einfache gablige Theilung. — Die hellblauen, derzeit zum Tlieile weisslich erscheinenden grossen Flecken , die in Längsreihen die Seiten des Kopfes und Rumpfes bis zum Schwanzende zieren und an der Rückenseite Längsbinden bilden, treten zwischen noch grösseren dunkelbraunen Wolken scharf hervor; die Basis der Brustflossen deckt ein tief schwarzer Fleck. Der innere Bau ist wie bei der vorigen Art. Beide besitzen nur eine Appendix pylorica. Länge sammt Caudalfaden bei 2'; von Rio Janeiro. ORDNUNG GTJL C li a r. Die unteren Schlundknochen verwachsen oder durch Natli verbunden, Rücken und Afterflosse vorne mit Stacheln oder ungegliederten Strahlen (stachelähnlich), Schwimmblase ohne Luftgang. Indem ich diese Ordnung hier beibehalte und den Charakter derselben in der Weise gebe, wie Günther (Catal. IV. p. 1) ihn aufstellt, geschieht dies gleich- falls nur, um meinem anfänglich gefassten Vorsatze bei Durchführung dieser Arbeit treu zu bleiben. Denn meine Ansicht, dass die Ordnung Pharyngognathi , mag man sie im Sinne von J. Müller oder von Günther auffassen, keine natür- liche, nur eine künstliche Einheit bilde, halte ich wie früher fest und finde sie 1) Hyrtl gibt in den Beitr. zur MorphoL der Urogenit.-Org. d. Fische (Denkschr. d. kais. Akad. d. Wiss. I. Bd. 1849) S. 1 6 an: dass Hoden und Eierstock bei F. serrata scheinbar einfach, in Wirklichkeit aber der Länge nach durch ein Septum bis nahe zu ihrer gemeinsamen Mündung abgetheilt sind. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Ivn er. Fische. 31 240 Prof. II. K ner. durch neuere Erfahrungen nur mehr noch bestätigt. Ich erlaube mir in dieser Hinsicht blos nochmals auf die beiden Sciäniden-Gattungen Amblodon und La - rimus hinzuweisen. Wenn Günther aus Consequenz für nöthig hält, zufolge des Nachweises, dass es pharyngognathe Gerres- Arten gibt, die ganze Familie Qerridae im vierten Bande des Kataloges nochmals unter den Pharyngognathen abzuhandeln, so wäre nicht minder consequent, die beiden genannten Sciäniden- Gattungen ebenfalls dieser Ordnung beizuzählen und sie aus dem natürlichen Ver- bände mit Micropogon u. dgl. lierauszureissen, und eben so müssten Pomotis , Cheilodaetylus u. a. derselben eingereiht werden, deren Schlundknochen sich ähn- lich jenen der Embiotociden verhalten. FAMILIE POMACENTRIDAE gtii. ( Pomacentrini Bonap. — Ctenolabridae J. Müll. 0 w.) Cliar. Leib compress, hoch, ctenoid beschuppt, nur die Kiefer bezahnt, Seitenlinie unterbrochen, die Dorsale mit wenigstens eben so vielen runden (symmetrischen) Stacheln als Gliederstrahlen, Anale mit 2—3, 5—7 Kiemenstrahlen, Pseudobranchie, Schwimmblase, wenige Blinddärme, die un- teren Schlundknochen ohne Kalb verwachsen. Gatt. AMPHI PRION c. v. Cha r. Alle Deckelstücke und der Suborbitalring lang, Vordeckel allein kürzer gezähnelt, beide Kiefer mit einfacher Reihe stumpf-konischer Zähne, Dorsale mit 9 — 11, Anale mit zwei Stacheln, Seitenlinie unter der Dorsale abbrechend, fünf Kiemenstrahlen, 2—3 Blinddärme. 1. Art. AMPII. CLARKII C. V. Syn. Antliias polymnus Bl. 316, fig. 1. — Anthias Clarlcii Benn. fish. Ceylon fig. 2 9. — Amph. cliry- sargurus Bich. — Aniph. xanthurus Blk. — Amph. polymnus Steind. D. 10/15 — 16, A. 2/12 — 14, lin. lat. super. 39 — 43, Ap. pyl. 2. Färbung und Zeichnung erscheinen ziemlich variabel; bisweilen sind Rücken- und Afterflosse gleichmässig schwarz, öfters nur schwarz gesäumt und zwar bald breit, bald schmal, eben so sind die weissen Querbinden in Richtung und Aus- dehnung verschieden, und reichen bald auf die JDorsale hinan, bald nicht. Das hintere oder Caudalende der Seitenlinie mündet an 10 — 12 Schuppen blos durch einfache Poren, die mitunter kaum sichtbar sind. — Männchen und Weibchen unterscheiden sich äusserlich nicht; die weit nach vorne reichenden Ovarien der letzteren strotzten von reifen Eiern, die sich durch relative Grösse und längliche Tonnenform auszeichnen. Länge von P/2 — P/L ; von Java und Hongkong. Fi sc h e. 241 2. Art. A. PERCULA C. Y. Syn. Anthias polymnus var. Bl. Taf. 3 1 6, Fig. 3. — Amphiprion polymnus Bl. Schn. — Amph. tunicatus C. V. pl. 132 fig. 2. Dass auch hier Farbenvarietäten häufig sind, zeigen zwei von den Nikobaren stammende Individuen gleichfalls, von denen das eine genau mit Bloch’s Figur stimmt, das andere aber mehr an pl. 132, fig. 2 sich anreiht. — Die Seitenlinie bricht bereits unter der Mitte der Dorsale ab und setzt sich am Schwänze auch nicht mehr durch Poren fort. Länge 2%". Gatt. DASCYLLUS cuv. Char. Vordeckel stets gezähnt, oft auch das Präorbitale, Schnauze stark gewölbt, schmale Binden von Sammtzähnen in den Kiefern, etwas stärkere in äusserer Reihe, Dorsale mit wenigstens 12, Anale mit 2 Stacheln, Kopf bis an die Lippen, Rumpf grösser ctenoid beschuppt; übrigens wie Amphiprion. Art. DASC. ARUANUS C. V. Syn. Chaetodon aruanus L. Bl. Taf. 198, Fig. 2. Diese sehr gemein scheinende Art liegt in zahlreichen Exemplaren vor, die aber sämmtlich trotz der verschiedenen Fundorte kaum in Färbung von einander abweichen. — Die unteren Schlundknochen sind in ein schmales Dreieck völlig verwachsen ohne Naht. Länge von S'" — 12/3" ; von den Nikobaren, Madras und Tahiti. Gatt. POMACENTRUS lac. c.v. Char. Vordeckel stets gezähnt, oft auch der Suborbitalring, Deckel mit 1—2 schwachen Dornen, die Kiefer mit einfacher Reihe schmaler, öfters eingekerbter Schneidezähne oder mit zwei hart an ein- ander liegenden Reihen spitzer Zähne, Dorsale mit 12—13, Anale mit zwei Stacheln; Schuppen massig gross, Deckelstücke beschuppt. 1. Art. POM. PERS PICILL ATUS C. Y. = Pomac. prosopotaenia Blk. 9j_ ~ 2 D. 13/14, A. 2/14 . . . Squ. 28. 9 Suborbitalring und Vordeck el stark gesägt, letzterer mit geneigtem hintern Rande ; die Zähne stehen in beiden Kiefern hier entschieden in einer alternirenden Doppelreihe, sind in beiden einfach spitz, machen aber den Eindruck einer ein- fachen Reihe mehrspitziger Zähne, wie ich dies schon früher hervorhob (s. Flos- senbau, im 43. Bd. der Sitz. Ber. d. kais. Akad. S. 145). Erwähnung verdient auch, dass sowohl der seitlich den Unterkiefer überdeckende Zwischenkiefer bis zum Mundwinkel bezahnt ist (und zwar an diesem wieder mit etwas grossem Zähnen 31* 242 Prof. B. K n e r. als die vorausgehenden sind), wie auch der hinter ihm unter einem Winkel sich erhebende Unterkiefer. — Der Verlauf des Seitencanals ist wie bei den vorigen Gattungen am Schwänze nur durch kleine Poren kenntlich; der obere und vor- dere durch aufgesetzte einfache Röhrchen. Der Färbung nach könnte das vorliegende Exemplar füglich nach Günthers Synopsis specierum der Gruppe A beigezählt werden, indem eine breite dunkle Querbinde von der Basis des vierten bis einschliesslich achten Dorsalstachels bis zu halber Körperhöhe herabzieht und eine zweite kürzere unterhalb des glieder- strahligen Theiles der Flosse sich ausdehnt; diese Binden entsprechen ohne Zweifel den „ taches brunes u, deren bei P. perspicittatus G. V. Erwähnung geschieht. Ausserdem lauft aber quer über die Stirn von einem Auge zum andern eine hell- blaue Linie, eine zweite vom vordem Augenrande zur Oberlippe und verschmilzt, diese umgebend, mit jener der andern Seite, eine dritte endlich erstreckt sich vom untern Augenrande gegen den Mundwinkel. Wangen, Deckelstücke und Kehle sind überdies mit blauen Punkten und gebogenen Linien regellos geziert. Ähnliche Punkte halten in mehreren Reihen auch die überschuppte Basis der Rücken- und Afterflosse besetzt und letztere ist gegen den Rand noch mit einer blauen Längslinie bezeichnet, auf welche ein breiter schwarzer Saum folgt. Die Achsel der Brustflossen ist tief schwarz, nach oben ebenfalls blaulichweiss gesäumt. Länge 52/3" ; von Singapore. 2. Art. POM. PUNCTATUS Q. Gaim. C. V. Syn. Poraac. cyanospilus Blk. et Gth. — Pomac. pi'osojpotaenioides Blk. 2 _L D. 12/13 — 14, A. 2/13 — 14 . . . Squ. WT. 8—9 Ziemlich zahlreiche Exemplare dieser Art zeigen, dass nicht blos die Fär- bung, sondern auch andere Verhältnisse veränderlich sind. Die Körperhöhe beträgt zwar stets mehr als 1/3 der Gesammtlänge, doch sieht das Profil von der Stirn zum Munde herab öfters dem von P. coeruleus Q. Gaim. in Voy. Uran, auf pl. 64, fig. 2 ähnlicher als jenem von punctatus in fig. 1 eben daselbst. Bei jüngeren ist der Vordeckel noch schwach gezahnt und auch der Suborbitalring blos mit einigen feinen Zähnen besetzt, während bei älteren sowohl der ganze hintere Rand des breiten und hohen Suborbitalringes bereits derb, wie auch der Vordeckel stärker bezahnt ist. Stets tragen aber die Kiefer nur eine einfache Reihe echter Schneidezähne, die allmählich nach hinten kleiner werden und nicht bis zum Mundwinkel reichen. Der Zwischenkiefer überlagert auch den untern nicht, wie dies bei perspicillatus der Fall ist, und es scheint, dass die Bezahnung, ob mit Schneidezähnen in einfacher oder mit schmalen subacuten in doppelter Fische. 243 Reihe, und die Form des Zwischenkiefers gute Artunterschiede abgeben und zur Gruppirung der Arten geeigneter sein dürften als die gar variable Farbenzeich- nung. — Die Seitenlinie bricht unter dem Ende der stacheligen Dorsale ab und setzt sich am Schwänze nur durch Poren mündend, wieder fort. Die echt cte- noiden Schuppen reichen an der ganzen Rücken- und Afterflosse weit hinan, und indem sie allmählich länger werden und sich aufrichten, legen sie sich zwischen die Stacheln hinein, die Flossenhaut fast bis an den Saum überdeckend; doch fallen diese Deckschuppen der Flossen leicht ab und sind nur selten wohl erhalten. Bezüglich der Färbung finden sich unter unseren Exemplaren sowohl deren vor, welche den grossen schwarzen, weiss umringten Augenfleck unter dem Ende der Dorsale besitzen, wie auch solche, denen er spurlos fehlt und die folglich in dieser Hinsicht dem P. cyanospilas entsprechen würden. Dass aber Bleek er di ese Art mit Recht einzog, dafür spricht auch die übrige variable Färbung. Denn manche zeigen an allen Schuppen des Rumpfes und über die Rücken- und Afterflosse die blauen Punkte, die Günther für cyanospilus blos an den Seiten des Kopfes und über der Anale angibt; bei anderen mit ausgezeichnetem schwarzen Flecke unter dem Ende der Dorsale fehlen hingegen die blauen Linien und Punkte an Kopf und Rumpf, und bei einem Jüngern Exemplare sind letztere nur auf der Anale vorhanden, nicht aber an den oberen Schuppenreihen des Rumpfes und der Dorsale. Länge von 6'" — 4"; von den Nikobaren und Tahiti. Gatt. GLYPHIDODON cuv. Ch ar. Vordeckel nicht oder kaum gezähnelt, Kiefer mit mehr oder minder deutlich gekerbten Schneide- zälmen in einfacher oder mit subacuten in alternirender doppelter Reihe, Dorsale mit 12 — 13 Sta- cheln; übrigens wie Pomacentrus. 1. Art. GLYPH. SAXAT1LIS C. V. 4 D. 13/12, A. 2/12 . . . Squ. JÜT. ] 0 Ein über 7" langes Exemplar von Rio Janeiro zeigt zwischen den Augen die Stirnbreite grösser als der Durchmesser des Auges ist, und den hintern Rand des Vordeckels zwar nicht bezahnt aber merklich gekerbt; stimmt jedoch in allen übrigen Verhältnissen genau. Die Zähne stehen bei dieser Art entschieden nur in einfacher Reihe, die mittleren bilden eine geradlinige Schneide, die seit- lichen sind eingebuchtet oder zweilappig. Seiten- und Kopfcanäle senden zahl- reiche kurze Seitenäste aus, besonders quer über das Hinterhaupt; der Caudal- theil der Seitenlinie ist durch Poren kenntlich. — Die fünf schwarzen Querbinden des Rumpfes sind nahezu gleich breit mit den helleren Zwischenräumen, die Flossen einfarbig grau, in der Achsel der Brustflossen ein schwarzer Fleck vor- handen. 244 Prof. B. Kn er. 2. GL. COELESTINUS C. V. Syn. Glyphisodon rahti C. V. — Chaetodon saxcitilis Forst. Bl. 206, fig-, 2. — Chaet. tyrwhitti Benn. Ceylon pl. 25. _3£ D. 13/13, A. 2/12, . . . Squ. ff- 10 Entspricht in Färbung zufolge der schwärzlichen Längsbinde an jedem Caudallappen dem echten coelestinus ; die Bezahnung verhält sich wie bei der vorigen Art. Länge 6"; von Java. 3. Art. GL. BENGALENSIS C. V. Syn. Chaetodon bengalensis Bl. Taf. 213, Fig. 2 = ? Glyphid. affinis Gth. 4 D. 13/13 — 141), A. 2/13 . . . Squ. 29-30. 11 Die Körperhöhe ist zwar etwas schwankend, beträgt aber stets mehr als die halbe Körperlänge (ohne Caudale), meist l2/3, und auch die Stirnbreite zwischen den Augen ist bald gleich, bald grösser als der Durchmesser des Auges. Da ferner auch die erste und letzte dunkle Querbinde oft sehr undeutlich sind, so bleibt mir kein wesentliches Merkmal, durch welches ich Gl. bengalensis und affinis Gth. zu unterscheiden vermöchte. — Die Zähne stehen wie bei den vori- gen Arten in einfacher Leihe und die mittleren, breitesten zeigen eine braune eingekerbte Schneide. Die ctenoiden Schuppen reichen an den Flossen und auch der stacheligen Dorsale so nahe gegen den Saum, dass allerdings verzeihlich erscheint, wenn Bloch einen Chaetodon vor sich zu haben glaubte. — Die Seitenlinie mündet bis zu Ende der Dorsale durch Böhrchen, am Caudaltheile durch Poren, die aber meist schon früher beginnen als die röhrige Seitenlinie aufhört. Die in ein breites, aber nicht hohes Dreieck verwachsenen Schlund- knochen sind mit wahren Spitzzähnen besetzt. — In einer hübschen Farben- varietät erscheint unter andern Individuen gewöhnlicher Färbung ein Exemplar aus Llongkong, indem fast alle Schuppen des Ilumpfes zwischen den dunklen Querbinden entweder ganz oder nur am freien Bande schwarz pigmentirt sind, während von ihrem weisslichen Centrum oft eben solche Zweige auslaufen, so dass durch schwarze Längsstreifen, die mit weisslichen abwechseln und von diesen dendritisch durchsetzt werden, die Farbenzeichnung ziemlich complicirt wird, aber sehr niedlich sich ausnimmt. Länge von 4 — Ö1// ; von Java, Singapore und Llongkong. Kein Exemplar besitzt nur 12 Strahlen, wie Günther bei Gl. bengalensis angibt. Fische. 245 4. Art. GL. SORDIDUS Rüpp. Syn. Ccclamoia-pota Russ. Nr. 85? — Glyphis. sordidus Rüpp. Atl. Taf. 8, Fig. 1. 4 D. 13/15—16, A. 2/12— 13 . . . Squ. 28-29- 10—11 Diese Art liegt nur in junger, aber schon sicher erkennbarer Brut vor; das Verh'ältniss der Körperhöhe zur Länge ist bereits das richtige, erstere übertrifft nämlich etwas die halbe Länge des Körpers, nur die Stirnbreite ist noch geringer als 1 Augendurchmesser. Die Flossen erscheinen verhältnissmässig länger lind namentlich reichen die fadenförmigen Yentraispitzen bis zu den Gliederstrahlen der Anale. Lffe fünf breiten braunen Querbinden, zwischen denen die helle Grund- farbe in schmälern Streifen auftritt, sind schon scharf ausgeprägt, eben so der grosse tief schwarze Fleck hinter dem Ende der Dorsale und ein kleinerer in der Achsel der Brustflossen. Die stachelige Dorsale ist bis zum fünften oder sechsten Stachel bei allen Individuen schwarzbraun, indem hier die darunter befindliche Querbinde über die Flossenhaut sich ausbreitet. — Die Pseudobranchie ist grösser als bei älteren Exemplaren und auch eine grosse wulstige Kiemendrüse vorhanden. Länge 10 — 12'"; von den Nikobaren1). 5. Art. GL. ANTJERIUS C. Y. Var. punctulatus C. V. und Rosii Blk. o 2— D. 12/12, A. 2/12 . . . Squ. 20 " - 8 DieHöhe desKörpers ist 21//3mal in dessen Länge (ohne Caudale) begriffen, die Schnauze kürzer als der Augendiameter und der Stirnbreite gleich, die Höhe des Präorbitale beträgt hievon die Hälfte. — Die Zähne stehen hier in alternirender Doppelreihe und gewähren den Anschein einer mehrspitzigen einfachen. Der Färbung nach unterscheiden sich unsere Exemplare in die zwei genannten Varietäten. Länge gegen 2ya"; von Schanghai und Sambelong. 6. Art. GL. BROWNRIGG II C. V. Syn. Chaetodon Brownriggii Benn. Ceylon pi. 8. 2—3 D. 13/12, A. 2/11 — 12 . . . Squ. 20—26. 7—8 Mehrere Exemplare stimmen in Färbung genau zu Bennet’s Abbildung und entsprechen ganz sicher der genannten Art, von der ich aber bezweifle, dass sie J) Eine zweite 8 — 12'" lange Brut, gleichfalls von den Nikobaren, sieht der obigen zwar sehr ähnlich, dürfte aber vielleicht von Glyph. septemfasciatus C. V. stammen, indem das Profil bis zur Dorsale mehr gewölbt, die braunen Querbinden noch breiter sind und keine Spur eines schwarzen Augenfleckes hin- ter dem Ende der Dorsale wahrzunehmen ist, wohl aber ein kleiner schwarzer Fleck in der Achsel der Brustflossen. 246 Prof. E. Kn e r. mit Ol. unimaculatus C. V. synonym sei, dessen Grundfarbe in der Hist, des pois- sons „ dun roux vineux uniforme u genannt wird, und die Günther als grün an- gibt mit einem blauen Querstriche an jeder Schuppe. — Die Körperhöhe beträgt % (oder etwas mehr) der Gesammtlänge , die Kopflänge 1/i derselben. Vor- deckel und Suborbitalring sind völlig glattrandig, wie auch die etwas abgerun- deten Zähne, die in beiden Kiefern nur in einfacher Reihe stehen; die Seiten- linie bricht schon unter den vordem Gliederstrahlen der Dorsale ab und setzt sich unterhalb als Porenreihe nur theilweise und undeutlich fort; die Caudale ist schwach eingebuchtet. — Vom obern Augenrande zieht längs des Rückens bis zur Caudale eine azurblaue Rinde, die bis über die Dorsalbasis hinauf und zur Seitenlinie hinab sich ausdehnt und am Ende der Rückenflosse von zwei schiefen in einander fliessenden schwarzen Augenflecken durchsetzt wird. Vom vordem Augenrand lauft sie, nach vorne gewölbt, über die Stirn zum andern Auge ; eine zweite ähnliche erstreckt sich von der untern Augenhälfte nicht ganz bis zum Vordeckel. Überdies sind die Wangen noch mit blauen Punkten und Strichen geziert, wie auch der Rumpf unterhalb der Seitenlinie; bei einem Individuum halten blaue Punkte auch die Basis der Anale besetzt. Die übrige Grundfarbe ist noch jetzt intensiv gelb, selbst am Scheitel und Vorderrücken bis zur Dorsale. Länge nahe an 2"; von den Kikobaren. 7. Art. GL. MODESTUS Sch lg. 2-L D. 13/12, A. 2/12 . . . Squ. 25=26. 8 Gehört zu den mehr gestreckten Arten, indem die Höhe 2y2 und die Kopf- länge 3% mal in der Länge des Körpers (ohne Caudale) enthalten ist. Die Zähne stehen in einer alternirenden Doppelreihe und sind in jeder ziemlich lange und schmale, fast subacute Schneidezähne. Hinter allen Dorsalstacheln, mit Ausnahme des letzten, stehen, wie bei vielen Labroiden und Chromiden, Fähn- chen ähnliche aber spitze Hautlappen ab, die auch von Laserstrahlen durchsetzt werden. — Färbung: fast gleichmässig grünlich, am Bauche heller, Flossen ein- färb isr o-raulich, in der Achsel der Brustflossen ein schwacher brauner Fleck. Länge etwas über 3"; von den Nikobaren. FAMILIE LABR1DAE gtii. (JLahroidei cycloidei J. Müll. — Gijclolabridae Ow.) Char. Leib länglich oder gestreckt, cycloid beschuppt, Kiefer bezahnt, Lippen fleischig, die obere doppelt (lab. inaxillare et rostrale), Schlundknochen bezahnt, der untere untheilbar, die Dorsale mit symme- Fische. 247 trischen (runden) steifen oder biegsamen dünnen Stacheln in gleicher oder grösserer Zahl als Glie- derstrahlen, Ventralen brustständig; Pseudobranchie und Schwimmblase, keine Blinddärme. Diese wahrhaft natürliche Einheit fand neuerlich in systematischer Beziehung an von Blee her und G ü nth er zwei gründliche Bearbeiter, die jedoch zu sehr differenten Resultaten gelangt zu sein scheinen. Bleek er hält nämlich auch in seinem grossen Prachtwerke: Atlas ichthyologique des Indes orientales Nderlan- daises 1862, Tom. 1. Labres, noch die Trennung in 2 Familien (Scaroidei und Labroidei) wie in seinem frühem Tentamen systematis fest und unterscheidet in letzterer 10 Gruppen (Stirpes). Günther dagegen trennt die Scariden nicht als eigene Familie ab und stellt sämmtliehe Labriden-Gattungen nur in 6 Gruppen zusammen. Ohne hier auf die Vorzüge der einen oder andern dieser systemati- schen Anordnungen einzugehen, hebe ich nun hervor, dass der Unterschied zwi- schen der Anordnung beider Autoren minder bedeutend ist, als es den Anschein hat, denn es handelt sich vorzüglich nur um Günther’s Gruppe Julidina , deren In- halt bei Bleek er sich unter 7 verschiedenen Gruppen vertheilt vorfindet, die aber selbst wieder grösstentheils den Abtheilungen entsprechen, welche Günther in seiner Synopsis der Gruppen (Vol. IV. p. 66 — 68) zur Unterscheidung dieser benützt. — Meinem Vorsätze getreu will ich Günther’s Anordnung und Reihen- folge auch hier beibehalten *). GRUPPE C H 0 E 11 0 P I N A gth. Die Rückenflosse mit 13/7, die Zähne an den Seiten der Kiefer in eine Zahnplatte mehr oder minder verschmolzen, die vorderen konischen frei bleibend. 0 Nur in Betreff der Schlundknochen erlaube ich mir einige Bemerkungen zu meiner Rechtfertigung hier vorzubringen. Mein hochverehrter Freund Bleek er gedenkt in der Einleitung des oben citirten Werkes meines Beitrages zur „Charakteristik der Labroiden“ (Sitzb. d. kais. Akad. d. Wissensch. März 1860), gibt aber meinen Worten (auf S. 45): „Es lassen sich nach den Schlundknochen die verschie- denen Gattungen in vier, freilich nicht scharf von einander getrennte Gruppen bringen“, die Deu- tung, als hätte ich wirklich beabsichtigt, bl os darnach die Labroideir einzutheilen. Dass aber dies nicht der Fall war, dafür würden die Worte der folgenden Seite 46 : „Ich glaube die Abbildungen der Schlundknochen um so mehr beifügen zu dürfen, als es unter gleichzeitiger Berücksichti- gung anderweitiger Merkmale dadurch möglich wird, die Gattungen schärfer zu cliarakterisiren“, allein schon genügendes Zeugniss geben, wenn sie auch die einzigen wären, in denen ich mich gegen das Vorgehen aussprach, ein einzelnes Merkmal allein als entscheidend für die Charakteristik und Systematik anzusehen und zu benützen. Doch äusserte ich mich vielfach in diesem Sinne und bin wahrlich nicht minder als Günther der Ansicht, dass auch die Schlundknochen für sich allein nur so weit systematisch verwerthbar sind: „so long as it is constantly joined with a second character.“ Doch bin ich auch nicht weniger fest überzeugt, dass nicht alle Merkmale unter einander gleichwerthig sind, und läugne nicht, dass ich in vorliegendem Falle den Schlundknochen der Labroiden auch jetzt noch grösseres Gewicht beilege, als dies von Günther geschieht. Xovara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. T. Kn er. Fische. 32 248 Prof. R. K ner. Bleek er zählt die einzige hielier gehörige Gattung seiner Gruppe : CossypM- formes zu, die er folgender Massen charakterisirt: Kopf ungekielt, beschuppt, Deckel mit grossen Schuppen bedeckt, vier krumme Hundszähne in beiden Kiefern, fortlau- fende Seitenlinie, die unteren Schlundknochen in ein mit kugeligen Zähnen ge- pflastertes Dreieck verwachsen: Vordeckel in der Jugend gezälmelt. Bleeker legt somit der Verschmelzung der seitlichen Kieferzähne in eine Platte und der Zahl der Dorsalstrahlen minderes Gewicht als Günther bei, und es ist auch in der That nicht zu läugnen, dass in dieser Familie bezüglich der Kieferbezahnung unmittel- bare Übergänge von völlig freien Zähnen bis zu gänzlich verwachsenen Platten sich vorfinden. Da demnach für die Gattung Choerops nur die abweichende Anzahl der Dorsalstrahlen als Unterscheidungsmerkmal von obigem Charakter überbleibt, so dürfte dieses kaum hinreichen, um diese Gattung aus dem nahen Verbände, in welchem sie allerdings mit Cossyphus u. dgl. steht, loszutrennen. Gatt. CHOEROPS RÜPP. Char. Rumpf mit grossen, Wangen und Deckelstücke theilweise mit kleinen Schuppen bedeckt, vier gekrümmte Hundszähne in beiden Kiefern vor den aus mehr oder minder verschmolzenen Zähnen bestehenden Platten, die oberen und unteren Schlundknochen mit kugeligen Zähnen gepflastert; Sei- tenlinie fortlaufend. Art. CHOER. MACRODON Blk. Atl. Labr. Tab. 47, Fig. 1. Syn. Choerops meleagris Eüp p. — Cossyphocles macrodon Blk. D. 13/7, A. 3/9, P. 2/13 . . . Squ. lat. 29. Kopf nahezu gleich lang wie hoch und 32/3mal in der Totallänge enthalten, das Auge 4 mal in der Kopflänge, vom andern Auge weniger als 1 Diameter, von der Basis der Hundszähne des Zwischenkiefers iya entfernt; der Vordeckel noch rings- um sehr fein, am hinteren Bande aber ganz deutlich gezähnelt. Die Hundszähne sind bald in beiden Kiefern gleich stark, bald im Zwischenkiefer die inneren und im Unterkiefer die äusseren stärker, stets aber heben sie sich von der hinter ihnen befindlichen Platte schief ab, welche aus den verschmolzenen Einzelzähnen, die somit hier eigentlich in zweiter Beihe stehen, gebildet wird. Dass die Zahnplatte wirklich aus der Verschmelzung einer zweiten hinteren Zahnreihe hervorgeht, er- hellt nicht nur aus dem Umstande, weil eben sie beiderseits an den Kiefern sich als solche fortsetzt, sondern weil auch von ihrem Bande sowohl hinter den Hundszäh- nen, wie auch zu beiden Seiten der Kiefer einzelne Zahnspitzen sich frei abheben. Diese Bezahnung, welche schon Bichardson sehr deutlich beschreibt und über die Günther gänzlich schweigt, bildet um so mehr einen Übergang zu jener von Callyodon und Scarus , als im Zwischenkiefer jederseits hinten ein nach vor- und abwärts gekrümmter, mässig grosser Hundszahn noch den Schluss macht. — Fi s c h e. 249 Erwähnung verdienen noch die langen , am Rande sieh zerfasernden Hautlappen am Deckel und Unterdeckel, die noch jetzt blaugrüne Färbung der kräftigen Stacheln und die Verästelung der Röhrchen auf allen Schuppen der Seitenlinie bis zur Cau- dale. — Die mit sehr kleinen Eiern erfüllten Ovarien eines Weibchens nehmen fast die ganze Länge der Bauchhöhle ein; die Schwimmblase ist gross und dickwandig; die Schlundknochen sind bei Bleeker vortrefflich abgebildet. Länge von 5yg — 71/! 2"; von Madras und Singapore. GRUPPE JULI Di NA bin. Die Vorderzähne frei, konisch (mit Ausnahme von Anampses ), die Dorsale mit weniger als 13 Stacheln (Gossyphus rufus und treäecim spinosus ausgenommen), die Zähne des unteren Schlundknochens nicht verchmelzend oder pflasterförmig. Bei Betrachtung dieses Charakters fällt sogleich auf, dass nur das letzte Merkmal allgemeine Giltigkeit besitzt, was kaum zu Gunsten der Natürlichkeit dieser Gruppe sprechen dürfte. Gatt. DUYMAER1A blk. Cliar. Rumpf und Seiten des Kopfes gross beschuppt, Seitenlinie nicht unterbrochen, Vordeckel hinten gesägt, in der Mitte beider Kiefer vier Hundszähne, seitlich eine Reihe kurzer Spitzzähne, der letzte häutig ein nach aussen gebogener Hundszahn, Dorsale mit neun, Anale mit drei Stacheln, erstere an der Basis überschuppt; der untere Schlundknochen schmal mit zwei vollständigen Querreihen und einer incompleten von theils spitzen, theils länglich-runden Zähnen. Bleeker zählt diese Gattung zur Gruppe (Jheilin ifo r m e s , deren Charak- ter also lautet: Gagrat et truncus squamis magnis vestitum , genae squamis biseriatis , caudalibus posticis 3 caeteris majoribus , dentes maxdlares conici , antice 2 — 8 canini, angulares nulli: os pharyngeale inferius corpore triquetro , dentibus conicis vel graniformibus , 1 — 4 seriatis , D. et A. bas i vagina squamata , illa spinis 9 — 11, haec tribus. — Alle diese Merkmale treffen auch auf die vorstehende Gattung zu, mit Ausnahme der Hundszähne im Mundwinkel, deren Vorkommen aber ich wenig'- stens für die folgende Art ebenfalls bestätigen muss. Art. DUYM. A URIG A RIA Blk. Syn. Ctenolabrus aurigarius et rubellio Rieh. Voy. Sulph. p], 45, fig. 1 — 8. — Duym. amboinensis Blk. Atl. Lahr. Tab. 23, Fig. 7. 2 D. 9/10 — 11, A. 3/9 . . . Squ. 23—25 6 Die K örperhöhe stets weniger als J/3 der Totallänge und meist etwas grösser als die Kopflänge. Das Profil bis zur Dorsale schwankt bedeutend und scheint 32 * 250 Prof. P. Kn er. mit dem Alter steiler anzusteigen, indem es bei unserem kleinsten Exemplare einen sehr flachen Bogen bildet, bei dem grossem aber sieh dem bei Bleeker’s Figur und selbst jenem vor Ctenol. rubellio Rieh, nähert. Nicht minder zeigen unsere Exemplare, dass diese Art auch in Färbung und Bezahnung, wie auch in Länge der Flossenstrahlen und Fähnchen stark variirt , so dass allerdings möglicher Weise auch Crenilahrus flagellifer Schl g. Faun. jap. Tab. 86, Fig. 2 von dieser Art nicht verschieden, dann aber jedenfalls eine auffallende Farben varietät ist. In Färbung stimmen die meisten unserer Exemplare mit rubellio in Betreff des schwarzen Deckelfleckes und der gebänderten Bücken-, After- und Schwanzflosse, doch sind diese dunklen Bänder wenig zahlreich , nicht sehr regelmässig und theilweise so breit, dass sie beinahe in längliche Augenflecken übergehen ; die blauen Wellenlinien an den Wangen fehlen gänzlich. Einige zeigen die braunen Binden unter dem Auge, welche Bleeker’s Figur angibt, und lassen selbst die röthliche Grundfarbe noch erkennen, dennoch fehlen auch die schiefen Binden und grossen Flecken an der Bücken- und Afterflosse und die Querbänder an der Oaudale nicht. Bei manchen sind auch längs des Bauches die hellen Längsbinden noch erkennbar, welche bei D. amboinensis angegeben werden. Da alle aber in den übrigen Verhältnissen einander völlig gleichen, so ist wohl kaum zu zweifeln, dass I). amboinensis Blk. = Ctenol. rubellio Bich. ist. — Dass auch die Hunds- zähne stark variiren, ergibt sich schon aus den Angaben von Bichardson und Bleeker und kann auch hier wieder bestätigt werden. Stets aber findet sich in der Mitte beider Kiefer hinter den Hundszähnen, wie bei Choerojps, eine zweite oder selbst noch dritte Reihe kurzer Spitzzähne vor, die sich als seitliche Reihe dann fortsetzen und von denen im Zwischenkiefer der letzte oder mehrere zu auswärts gekrümmten Hundszähnen werden (bei dem kleinsten Exemplare ist dies nur mit dem letzten, bei den grösseren mit den 2 — 5 letztem der Fall); nicht minder wechselt auch die Grösse und Krümmung der vorderen Hunds- zähne. — Der Vordeckel verhält sich in Form und Bezahnung ganz wie bei Bichardson’ s Figuren (nicht aber wie bei Bleek er), -indem die Zähnchen nur bis zum Einschnitt reichen, in welchen der Gelenkkopf des Deckels sich hinein- legt. — Mit Ausnahme des jüngsten Individuums stehen bei allen übrigen hinter den Stacheln der Bücken- und Afterflosse fadige Hautlappen ab von verschiedener Länge. Nicht minder schwankt auch die Länge der G liederstrahlen in der Bücken-, After- und Schwanzflosse, worin auch zum Theile Bichardson einen Unterschied zwischen A. aurigarius und rubellio zu erkennen glaubte. Die Seitenlinie sendet an den meisten Schuppen nur 1 — 2 Nebenröhrchen nach aufwärts ab. Die Stacheln beider Flossen sind kräftig, der zweite in der Anale der stärkste, aber etwas kürzer als der dritte. Länge von 4 — 52/3" ; von Hongkong. Fi s c h e. 251 Gatt. CHEILINUS LAC. GUV. (Nach v. Bleeker zur Gruppe: Gheüiniformes. ) Char. Schuppen gross, an den Wangen in einer Doppelreihe, Vordeckel ganzrandig, vorne — gerade oder schwach gebogene Hundszähne, keine am Mundwinkel, der dritte Analstachel der stärkste und längste, Seitenlinie unterbrochen; der untere Schlundknochen tlieils mit kugeligen, theils stumpf spitzen Zähnen in 1—4 Querreihen ' ). 1. Art. C1IEIL. CIILORUItUS Blk. Atl. Labr. Tab. 27, Fi g. 3. H D. 10/10, A. 3/9... Squ. 22 • "5 In allen Punkten mit Bleeker ’s Beschreibung und Abbildung übereinstim- mend, nur mit etwas durch den Weingeist veränderter Färbung. Die grüne Farbe der Zähne, Stacheln und Flossen erhielt sich viel besser als die übrigen, wie sie aus Bleeker’s Figur ersichtlich sind; die rothen Linien und Punkte am Kopfe erscheinen aber hellgelb, die gelben am Kumpfe verschwanden, dagegen sind die Längsbinden am Saume der Kücken- und Afterflosse wieder deutlich, wie auch die zahlreichen Punkte an denselben und an der Caudale und den Ven- tralen; doch erscheinen diese sämmtlich weiss an den letzteren und der Anale, theils weiss, theils dunkel an der Dorsale, und an der Caudale ist fast bei allen nur das Centrum weisslich und dunkel umringt; die hellen Brustflossen allein sind ungefleckt. — Die Seitenlinie verästelt sich kaum, die Haupt- oder Rand- strahlen der Caudale laufen in ziemlich lange Fäden aus. Länge über 8"; von Singapore. 2. Art. CHEIL. FASCIATUS C. V. Bleek. Atl. Labr. Tab. 26, Fig. 2. D. 9/10, 1— U A. 3 /8 . . . Squ. 23 5 Diese Art ist durch die sechs schwarzbraunen Querbinden am Kumpfe, die breiter als die hellgelben Zwischenräume sind, leicht kenntlich. Von Bleeker’s Abbildung weicht die Färbung nur in so fern ab, als die vom Auge strahlig aus- laufenden rothen Linien und Striche an den Seiten des Kopfes blos theilweise ausgesprochen sind und am obern Ende des Deckels ein schwarzer Augenfleck deutlich vortritt; auch ist die Caudale weniger tief eingeschnitten. — Die Flossen- haut hinter den Stacheln bildet ziemlich breite, von queren Faserstrahlen durch- D Auch bei dieser Gattung stehen wie bei den zwei früheren hinter den vordem Hundszähnen im Zwi- schenkiefer noch kurze spitze in zweiter Reihe. 252 Prof. B. Kn er. setzte Fähnchen; die Röhrchen der Seitenlinie bleiben meist einfach, nur selten theilen sie sich gablig; der untere Schlundknochen ist dick, der Mittelzahn in letzter Querreihe der grösste von allen. Länge P/f ; von Java. Gatt. EPIBULUS cuv. (Gruppe : Oheilintformes Bleek.) Char. Mund in eine horizontale Röhre weit vorstreckbar, Unterkiefer bis hinter die Kiemenspalte ver- längert, zwei kleine gerade Hundszähne in der Mitte beider Kiefer, seitwärts eine Reihe kurzer Spitzzähne, an den Wangen zwei Reihen grosser Schuppen, die unteren und die des Zwischenkiefers verlängert; der untere Schlundknochen breit, die Zähne in letzter Querreihe am grössten. Art. EP. INSIDIATOR C.V. pl. 398—99. Bleek. Atl. Labr. Tab. 22, Fig. 3. D. 9/10, A. 3/8 . . . Squ. lat. 23. Die ziemlich schwachen Hundszähne stehen auf dem Kieferrande selbst und hinter ihnen befindet sich keine zweite Reihe kleinerer mehr im Zwischenkiefer, wie bei den vorigen Gattungen. An der Bildung des Mundrohres nehmen aller- dings die stielförmig verlängerten Aste des Zwischen- und Unterkiefers den meisten Antheil, doch ist demzufolge auch der Oberkiefer selbst ungewöhnlich verlängert. — Die Färbung variirt auch hier, bei unseren Exemplaren haben sich nur die zwei gelben Flecken an der Basis zwischen den ersten Dorsalstacheln er- halten, übrigens ist die Färbung gleichmässig braun. Länge über 10"; von Singapore. Gatt. HEMIGYMNUS gth. C h ar. Lippen sehr fleischig, -§- schief nach vorne gerichtete gerade Hundszähne vorne, die unteren zwi- schen die oberen eingreifend, seitwärts kurze stumpfspitzige Zähne in einfacher Reihe, Vordeckel ganzrandig, Wangen hoch klein beschuppt, die Schuppen des Rumpfes «lässig gross, Seitenlinie win- kelig gebogen, der untere Schlundknochen dick, mit vier Querreihen subkonischer Zähne, die der letzten am grössten. Bieeker bringt diese Gattung in seine Gruppe: Pseudolabrif ormes, deren wesentliche Merkmale folgende sind: Squamae magnae v. parvae , caudales posticae caeteris non majores , dentes maxillares cristales (quum adsunt) conici , jpraeoperculum edentulum ; os pharyng. inferius corpore triquetro dentibus conicis v. graniformibus 1 — vel pluriseriatis ; Br. 6. Fische. 253 Art. HEM. MELANOPTERÜS Gth. Labrus melapterus Bl. Taf. 2S5 (nicht gut). — Bleck. Atl. Labr. p. 142. Tab. 45, Fig. 2, o. 5 D. 9/1 1 , A. 3/ 11 . . . Squ. 28 . 13 Die Unterlippe wird durch einen mittleren tiefen Einschnitt in zwei grosse seit- liche Lappen getheilt , der am Mundwinkel vorhandene Hundszahn ist zwischen den dicken Lippenfalten fast gänzlich verborgen. Das hoch stehende Auge misst nur % der Kopflänge, sein Abstand vom Mundwinkel beträgt nahezu 3 Diameter. Die Seitenlinie verzweigt sich nicht, die Ränder der meisten Schuppen an den Seiten des Rumpfes erscheinen durch zahlreiche Radien vielfach gekerbt. Die Färbung ist so genau die gleiche wie bei Bleeker’s Fig. 2, als hätte unser Exemplar als Original gedient. Länge fast 11"; von Singapore. Gatt. STET HO JULIS gth. (Zur Gruppe: Pseuclolabrif ormes Blk.) C h a r. Kopf imbeschuppt, die Schuppen an der Brust so gross oder grösser als an den Seiten des Rumpfes, Seitenlinie nicht unterbrochen, ein Hundszahn jederseits nur im Mundwinkel, Dorsalbasis nicht über- schuppt, die Stacheln steif; der untere Schlundknochen mit zwei Querreihen von stumpf konischen Zähnen und concavem hinteren Rande. Art. ST. STRIGIVENTER Gth. — Blk. Atl. Labr. Tab. 43, Fig. 1. Syn. Julis strigiventer Benn. — Halichoeres strigiventer Kr.1) 2 D. 9/11, A. 2/11 . . . Squ. 27 . 8 Der Mund ist ziemlich vorstreckbar, die Zähne stehen in einfacher Reihe, die mittleren und grösseren, oben jederseits 5, unten 6, sind schmale Schneide- zähne, der angulare Hundszahn ist klein. — Die unter dem Auge und der Basis der Brustflossen verlaufende Längsbinde hat sich in weisslicher Färbung am stärksten erhalten, schwächer, aber noch sehr deutlich 2 ähnliche über- und 4 unterhalb der vorigen, eben so eine breite bläuliche am Vordeckel bis zu den Pectoralen und 1 — 2 dunkle Flecken an der Caudalbasis, die Querbinden an dieser fehlen aber spurlos. Länge 22/3"; von Puinipet. 1) Alle in meinem Beitrag zur Charakteristik und Systematik der Labroiden als Halichoeres unterschiedenen und namhaft gemachten Arten entsprechen der Cfatt. Stethojulis Gth. 254 Prof. P. Kner. Gatt. PLATYGLOSSUS klein p. gth. C Ii ar. (nach Günth.) Leih länglich mit massig grossen Schuppen bedeckt (höchstens 30 längs den Sei- ten), Kopf meist nackt, Seitenlinie nicht unterbrochen, die Schuppen an der Brust kleiner, ein hinterer Hundszahn, keiner der vorderen nach aus- und rückwärts gekrümmt, neun Dorsalstacheln. Zufolge dieses Charakters findet Günther allerdings keine Schwierigkeit eine Anzahl von Gattungen, welche v. Bleek er unterscheidet, zusammen zu ziehen, um so mehr, als er auf die Schlundknochen überhaupt nur wenig Bedacht nimmt. Meines Erachtens liesse sich die Gattung etwas schärfer in folgender Weise abgrenzen: Kopf ganz oder gr össtentheils nackt, die Schuppen an Brust und Vorderrücken kleiner als an den Seiten, 2 — 4 zu ein- ander parallele Hundszähne vorne und 1 oben im Mundwinkel, seitlich eine Reihe von Spitzzähnen, Seitenlinie fortlaufend, Dor- salstacheln dünn; der untere Schl undknochen meist mit drei Quer- reihen stumpf spitzer Zähne und convexem hintern Rande. Bei Festhaltung dieses Charakters würde dann von den Gattungen, welche Günther zu Platyglossus einbezieht, so weit ich nach eigner Specialkenntniss derselben beurtheilen kann, nur die Gattung Macropharyngodon Blk. hinweg- fallen, die meiner Ansicht nach beizubehalten sein dürfte. 1. Art. PLAT. DUSSUMIERI Gth. Syn. Labrus Dussumieri C. V. — Julis notophthalmus Blk. — Halichoeres nigrescens Blk. Atl. Labr. Tab. 37, Fig. 4. 4 D. 9/12, A. 3/12 . . . Squ. 28-29 . 9 — 10 Durch den gelb umringten schwarzblauen Augenfleck zwischen dem fünften und siebenten Dorsalstachel und den gelblichen Saum am obern und untern Rande der Caudale auch in Spiritus leicht kenntlich ; die rothe und blaue Färbung der Seiten des Rumpfes und der Flossen verwandelte sich in blaugrau. An allen unsern Exemplaren erscheint die Dorsale längs der Basis auch nur hellgelb statt roth, und nicht selten stehen zwei Längsreihen also gefärbter Augenflecke über ein- ander; die Streifen und Flecken an den Seiten des Kopfes sind variabel, sehr constant aber ist der schwarzblaue Fleck in der Achsel der Brustflossen. — Der angulare Hundszahn im Zwischenkiefer ist meist gross und stark nach auswärts gekrümmt. Hinter jedem Stachel steht nahe dem Flossensaume ein einzelner Faserstrahl fast wagrecht ab, der sich öfters als kurzer Faden über die Flossen- haut erhebt und dessen trotz der ziemlichen Länge nirgends Erwähnung geschieht. Die Stacheln sind zwar dünn, aber bis zur Spitze steif; die Basis der Rücken- und Afterflosse nicht überschuppt. Länge von 4 bis über b1//'; von Java und Hongkong. Fische. 255 2. Art. PL. JAVANICUS Gth. Ilalichoeres javanicus Blk. Atl. Labr. Tab. 40, Fig- 3. Liegt nur in einem etwas entfärbten Exemplare vor, die rothen und gelben Streifen und Flecken sind verseil wunden, die dunklen verschwommenen Quer- binden am Rumpfe, namentlich aber der blaue Fleck hinter dem Auge und der schwarze in der Achselgegend sehr deutlich. Länge über 4"; von Java. 3. Art. PL. TRIMACULATUS Gth. Syn. Julis trimaculata Q. Gaim. Voy. Astrol. pl. 20. — Güntheria trimaculata Blk. Atl. Labr. pl. 32, Fig. 1 . 24 D. 9/1 1 , A. 3/11 . . . Squ. 28 . 9 Mit Ausnahme der verbleichten rothen Farbe übrigens genau mit Bleeker’s Figur stimmend. Am obern Ende des Deckels liegen allerdings einige Schuppen, auch ist die Basis der Dorsale schwach beschuppt, doch scheinen mir ebenfalls diese Merkmale eine eigene Gattung unnöthig zu machen , da übrigens die Be- zahnung, Beschupp ung, Flossen und Strahlenzahl, wie auch die Form und Be- zahnung des untern Schlundknochens eine Lostrennung von Platyglossus nicht erheischen. (Da Ilemitautoga Blk. sich von Güntheria Blk. nur dadurch unter- scheidet, dass bei ihr auch hinter dem Auge einige Schuppen liegen und der Mittelzahn in der letzten Querreihe des untern Schlundknochens grösser ist als bei andern Platyglossus- Arten, so würde nach meiner Ansicht auch gegen die Einbeziehung dieser Gattung zu Platyglossus kein wesentliches Bedenken zu er- heben sein) 1). Länge 41/2// ; angeblich von Sidney. 4. Art. PL. SOLORENSIS Gth. Syn. Julis solorensis Blk. — Ilalichoeres solorensis Blk. Atl. Labr. Tab. 40, Fig. 2. D. 9/11, A. 3/12 . . . Squ. lat. 27 — 28. Die Körperhöhe 43/4 bis 5 mal in der Gesammtlänge und stets grösser als die Kopflänge; in der Mitte beider Kiefer bald 2, bald 4 Flundszähne von geringer Grösse, die von jener des angularen im Zwischenkiefer übertroffen wird. Die Seitenlinie tritt zufolge der Verzweigung der weiten Nebenröhrchen stark vor; die Basis der Rücken- und Afterflosse ist nicht von Schuppen bedeckt. Die Stacheln der Dorsale enden nicht nur in keine stechende Spitze (wie sie nach *) Ich wäre auch geneigt noch Pseudojulis Blk. mit Platyglossus zu vereinigen, da sie nur durch Mangel eines angularen Hundszahnes von letzterem sich unterscheidet. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 33 256 Prof. P. Kn er. Bleeker bei Halichoeres zum Unterschied von Platyglossus sein sollten), sondern laufen vielmehr, besonders die vorderen in ziemlich lange Fäden aus. — Der schwarze Augenfleck zwischen den vordem Dorsalstacheln ist stets vorhanden, dessgleichen der kleinere in der Achsel, jener an der Caudalbasis fehlt aber öfters, und der an dem gliederstrahligen Dorsaltheile bei allen vorliegenden Exemplaren. Dagegen sind die im Leben rothen Längsbinden hinter dem Auge und noch deut- licher die unterhalb vom Mundwinkel zum Lande des Deckels verlaufenden er- kennbar, wie auch die hellrothen runden Flecken längs der Dorsale und über der Analbasis, die bald in 1 — 2 Leihen über einander stehen, bald in Längsbinden verschmelzen. Länge bis Pjf ; ohne Angabe des Fundortes. Gatt. JULIS (im Sinne GÜNTHER’S). (Zur Gruppe: Fseudolabriformes Blk.) Char. Schnauze stumpf, Kopf nackt, die Schuppen an der Brust kleiner als am Rumpfe, — vorstehende Hundszähne vorne (keine angulare), Seitenlinie nicht unterbrochen, Dorsale mit acht Stacheln; der untere Schlundknochen mit drei Querreihen von Zähnen, die mittleren in letzter Reihe grösser, kugelig abgerundet. 1. Art. JUL. LUNARIS C.V. Syn. Labrus viridis ? Bl. Taf. 282. — Julis Duperrei Q. Ga im. Voy. Uran. pl. 56, Fig. 2 (gut). — Jul. lunaris Blk. Atl. Labr. Tab. 3 3, Fig. 5. D. 8/13, A, 2/11 . . . Squ. lat. 27 — 28. Die grössten unserer Exemplare zeigen eine bedeutend stumpfere Schnauze als die kleineren und das Profil erhebt sich bis zum Hinterhaupte mit stärkerer Wölbung. Die Stachehi sind zwar steif und stechend, aber kurz und fast bis zur Spitze von der Körperhaut überzogen, die an der Basis auch mit kleinen länglichen und aufgerichteten Schuppen bedeckt ist; der Seitencanal sendet auf allen Schuppen Nebenzweige aus , die Kopfcanäle münden aber mit sehr zahlreichen feinen Poren. — In Färbung stimmen einige Exemplare mehr mit Girelle Duperrey , andere besser zu Bleeker’s Abbildung; die im Leben ohne Zweifel roth ge- wesenen Binden und Streifen am Kopfe nehmen sich derzeit grau aus und die übrige, nach Bleeker’s Figur dunkelgrüne Färbung des Kopfes erscheint dunkel blaugrau. Schwanz-, After- und Brustflossen verhalten sich wie bei letztge- nannter Abbildung; von einer blauen Binde längs der Dorsalbasis ist nirgends eine Spur, allerdings aber unterhalb des gelben Saumes dieser Flosse. Die alter- nirenden verticalen Striche an den Seiten des Lumpfes sind stets sehr deutlich, ihre im Leben rothe Farbe erscheint aber derzeit braun. Fi sehe. 257 Länge von 5yz — 9"; von Java u. Hongkong (bei allen Exemplaren von ersterem Fundorte ist der Rücken wie bei J. Duperrei hellbraun, bei jenen von Hongkong bis zum Caudalstiele dunkelbraun gefärbt). 2. Art. JUL. UMBROSTIGMA Rüpp. Neue Wirbelth. Taf. 3, Fig. 2. — Bleek. Atl. Labr. Tab. 34, Fig. 2. Unser 5" langes Exemplar steht in Färbung der Figur Rüppel’s viel näher als jener in Bleek er’s Atlas, indem die (vielleicht nur in jüngerem Alter vor- handenen) dunklen Quer- und Längsbinden, die sich mit den senkrechten rothen Linien kreuzen sollen, theils fehlen, theils in mattes Weiss entfärbt sind; die Dorsale trägt den vordem schwarzen Fleck, die Anale aber blos eine verbleichte Längsbinde; sehr wohlerhalten sind die schwarzen Flecken am Kopfe und den Seiten des Rumpfes. Fundort nicht angegeben. Gatt. OPHTHALMOLEPIS blk. (Zur Gruppe: Pseudolabrif ormes Blk.) Ch a r. Schnauze kurz, gewölbt, in der Mitte beider Kiefer zwei gebogene parallele Hundszähne, seitwärts in äusserer Reihe kürzere konische, hinter diesen mehrere Reihen körniger Zähne, im Zwischenkiefer jederseits ein auswärts gekrümmter angularer Hundszahn, hinter den Augen einige kleine Schuppen, übrigens der Kopf nackt, die Stacheln fast biegsam dünn , Seitenlinie nicht unterbrochen ; der untere Schlundknochen mit drei Querreihen von Zähnen, die zwei mittleren in letzter Reihe grösser, kugelig abgerundet. Günther anerkennt zwar diese Gattung nicht und zählt die einzige bisher bekannte Art seiner Gattung Coris bei, doch scheint mir nicht blos die Trennung von dieser, sondern auch die Anerkennung als eigene Gattung gerechtfertigt. Auf das Vorhandensein der wenigen kleinen Schuppen hinter dem Auge lege ich wohl auch kein Gewicht, mehr schon auf die stumpfe gewölbte Schnauze , die bei den mir bekannten Com- Arten länger und mehr zugespitzt erscheint; am meisten aber auf die abweichende Bezahnung der Kiefer und des untern Schlundknochens. Die aus 2 — 4 Reihen körniger Zähnchen bestehenden Binden hinter der äussern Reihe der konischen, die an Breite nach rückwärts sogar zunehmen, unterscheiden diese Gattung von allen übrigen Juliden, mit Ausnahme von Novacula ( Xirichthys ), bei der die mir näher bekannten Arten auch ähnliche Binden besitzen. Eben so weicht der untere Schlundknochen von allen bei Bleeke r abgebildeten Formen und namentlich sowohl von Coris als Hemicoris ab, indem bei diesen in letzter Quer- reihe nur der unpaarige Mittelzahn grösser und zugleich viel grösser ist als die beiden bei Ophthalmolepis. 33 * 258 Prof. B. Kn er. Art. OPHTH. LINEOLATA Blk. Taf. XI. Fig. 1. Syn. Julis lineolata C.Y. — Coris lineoilata Gth. D. 9/-13, A. 3/13 i) . . . Squ. lat. 53. Die Körperhöhe etwas grösser als die Kopflänge, die ohne die Hautlappen am Rande des Deckels 42/3mal in der Totallänge begriffen ist. Die Kopfhöhe ist nur wenig geringer als seine Länge, von der das Auge kaum 1/5 beträgt; die Stirnbreite zwischen den Augen macht beinahe iy2, die Entfernung des Auges von der Mitte des Zwischenkiefers 2 Diameter aus. Der Mund ist ziemlich vorstreckbar, der Oberkiefer reicht in der Ruhe nur bis unter die hintere Narine, die Lippen sind dick und fleischig. Die Bezahnung der Kiefer ist aus der Abbildung Fig. a so wie die des untern Schlundknochens (6) zu ersehen. Hinter jedem Auge steht bis zum Rande des Vordeckels eine Gruppe von 10 — 12 kleinen Schuppen; der Deckel setzt sich in einen weichen abgerundeten Lappen fort, der über die Basis der Brustflossen hinausreicht. Genau über seinem Ende beginnt die Dorsale, deren sehr dünne nicht mehr stechende Stacheln allmählich an Länge bis zum letzten zunehmen; doch wird noch dieser von den folgenden Gliederstrahlen bedeutend übertroffen, indem einige der vorderen sich über halbe Kopflänge fadig verlängern, und den Brustflossen an Länge fast, den Ventralen aber ganz gleichkommen. Etwas niederer bleibt die Anale, die kürzesten Strahlen aber enthält die abgerundete Caudale. Die Schuppen sind mässig gross, die letzte Reihe vor der Caudale nicht grösser; die Basis der Rücken- und Afterflosse bleibt schuppenfrei. Die Seitenlinie verzweigt sich auf allen Schuppen Armleuchter-ähnlich in 4 — 5 Ästchen. Noch erkennbare Färbung: Die Wangen sind mit senkrechten feinen hell- blauen und dunkel eingesäumten kürzeren und längeren Linien geziert, die Kehl- seite mit einer eben so gefärbten nach rückwärts gebogenen Binde; die Oberseite des Kopfes bis zum Deckel herab ist schwarzbraun, der Rücken bräunlich. Et- was unter halber Körperhöhe beginnt am Winkel des Deckels eine 2 — 3 Schuppen breite schwärzliche Längsbinde, die bis zur Caudale sich erstreckt, aber weder nach auf- noch abwärts scharf begrenzt ist. Die Flossenhaut zwischen dem ersten und dritten Dorsalstachel trägt einen grossen schwarzen Fleck, der sich als breiter dunkler Saum über den folgenden stacheligen Theil der Flosse fortsetzt, am gliederstrahligen aber schwächer wird und an den letzten Strahlen sich in zwei schwärzliche Längsstreifen theilt. Die Anale ist auf hellem Grunde von l) Eigentlich nur zwölf, da zwischen dem siebenten und neunten Strahle der achte abnormer Weise fehlt. Fisch e. 259 vier wellig und unregelmässig verlaufenden dunklen Längsstreifen durchzogen; Schwanz-, Bauch- und Brustflossen erscheinen einfarbig, ungefleckt. Länge 11" 10'"; von Sidney durcli von Frauenfeld. GRUPPE S C \ \\ IN A GTH. (Fam. Scciroidei Bl k.) C li a r. Die Zähne in beiden Kiefern in eine gewölbte schneidende Platte mehr oder weniger innig ver- schmolzen, der untere viereckige Schlundknochen und die oberen mit flachen Mahlzähnen gepflastert, Rumpf und Wangen gross beschuppt, Seitenlinie halb oder ganz unterbrochen , Dorsale mit 8 — 10 dünnen biegsamen Stacheln. Das wesentliche Merkmal dieser Gruppe scheint mir in der Form und Be- zahnung der Schlundknochen zu liegen, denn die Verschmelzung der Kieferzähne zu Platten erreicht zwar hier den Gipfelpunkt und springt dann zunächst als Merkmal in die Augen, doch finden sich hierin zahlreiche Übergänge vor, die bezüglich der Schlundknochen nicht Vorkommen. Von den freizahnigen Labroiden führt eine verbindende Brücke von Ghaerojps , Ophthalmolejpis , Pseuclo- clax und Callyodontichthys bis zu Scarus und Pseudoscarus , während ich keine solche kenne, die den Übergang von der Form und Bezahnung der Schlund- knochen der Labroiden zu den Scaroiden in ähnlicher Weise vermitteln würde. Pseudodax ist daher meiner Ansicht nach näher mit letzteren als ersteren ver- wandt und sollte, falls man beide als verschiedene Familien ansieht, den Scaroi- den zugezählt werden, während dagegen die Gattung Odax , welche ich aus An- schauung nicht kenne, deren Schlundknochen aber Cossyjphus-'ä, hnlich sein sollen, dann der Familie Labroidie zufallen würde. — Wenn man erwägt, dass die Verwachsung der unteren Schlundknochen, ja selbst ihre Vereinigung durch Naht für so wichtig erachtet wird, dass man auf dieses Merkmal allein gestützt (denn die übrigen sind nur levioris ponderis ) die Ordnung Pharyngognathi gründen und sie festhalten zu müssen glaubt, so befremdet es zu sehen, wie dann innerhalb dieser Ordnung den constanten Verschiedenheiten in Form und Bezahnung dieser Knochen plötzlich weniger Werth beigelegt wird als anderen Eigen- schaften, die, wie z. B. die Bezahnung der Kiefer, die Beschuppung und der- gleichen, nicht so verlässlich sind, und dass man sie nicht auch zur Unterscheidung von Gattungen in allen jenen Fällen benützt, in welchen sie ein brauchbares Merkmal abzugeben wirklich geeignet sind1). *) Aus diesem Grunde kann icli daher auch nicht beistimmen, wenn Günther die Gattungen Pseudolabrus und Labrichtliys Bleek, unter dem Namen der letzteren zusammen vereinigt. Die Gruppe Labrichthy - 260 Prof. B. Kn er. Gatt PSEUDOSCA1UJS blil Cliar. Der Zwischenkiefer den untern überragend, die einzelnen Zähne in beiden Kiefern in gewölbte Platten völlig verschmolzen, zwei oder mehrere Schuppenreihen an den Wangen, Dorsale mit neun biegsamen stachelähnlichen und zehn Gliederstrahlen ; die Kauplatte des untern Schlundknochens län- ger als breit, dessgleichen die obere, aus den beiden an einander liegenden (aber nicht verwachsenen) oberen Schlundknochen gebildete. 1. Art. PSEUDOSC. PYRRHOSTETHUS Blk. Atl. Labr. Tab. 9, Fig. 1? Syn. Scarus psittacus Rüpp. Atl. Taf. 20, Fig. 1. — Pseudoscarus Cantori Blk. Atl. Labr. Tab. 9, Fig. 2. — ? Scarus pepo Benn. Ceyl. pl. 28. Zwei von dieser Art vorliegende Exemplare stellen trotz ihrer theil weisen Entfärbung durch Weingeist die Richtigkeit der beiden zuerst angeführten Syno- nyme ausser Zweifel, indem das eine genau die Mitte zwischen psittacus Rüp. und pyrrhostomus hält, das andere aber sich mehr dem Ps. Cantori nähert. — Die Kiefer zeigen noch jetzt Spuren röthlicher Färbung, angulare Hundszähne fehlen, das Auge misst beinahe 1/5 der Kopflänge (mit Einschluss der Kiefer) ; die Seiten- linie ist unterbrochen und an der oberen Hälfte stärker als am Caudaltheile ver- zweigt. Bezüglich der Zahl der Schuppen an den Wangen ist allerdings nicht gleichgültig, ob sie in 2 oder 3 Reihen liegen, aber die Zahl derselben innerhalb einer Reihe ergibt sich als veränderlich, da sie leicht abfallen. Bleeker’s Fi- guren dieser Art zeigen z. B. 6 — 7 Schuppen in der zweiten Reihe und 3 in der dritten, Günther gibt für dieselbe Reihe nur 5 und für die dritte blos 2 Schuppen an; unsere Exemplare zeigen hingegen in der Mittelreihe 6, in der untern nur 1 Schuppe. — In Färbung weicht das eine Exemplar von Ps. Cantori blos darin ab, dass es am Kopfe weniger zahlreiche bläuliche Linien und Punkte, und an der Caudale deren keine zeigt; der blau gewesene Saum der Dorsale und Anale, wie auch die runden Flecken zwischen den Strahlen der ersteren und die Längsbinde an der Basis der letzteren sind nebst dem feinen schwärzlichen Saume formes, zu welcher v. Bleeker die Gattungen Labrichthys, Labroides und Diproctacanthus zählt, besitzt an dem sehr schmalen unteren Schlundknochen nur eine einfache Querreihe von Spitzzähnen , wie ich dies wenigstens von Labroides (dem auch noch andere Eigenthümlichkeiten zukommen) ebenfalls bestä- tigen kann, Pseudolabrus hingegen soll vier Querreilien besitzen, und wenn auch vielleicht diese Zahl blos für Pseudol. rubiginosus giltig ist, und bei anderen Arten nur zwei oder drei Querreihen Vorkom- men, so ersehe ich doch aus den Schlundknochen von allen Arten, die Bichardson in Voy. of Ereb. & Terr. abbildet, und die Günther als Labrichthys citirt, dass sie gänzlich von jenen bei Labroides abweichen. So weit sollte meines Erachtens die Nichtbeachtung eines Merkmales nicht gehen , das an einem Organe wahrzunehmen ist, dessen Beschaffenheit als massgebend zur Begründung einer eigenen Ordnung angesehen wird. Fisch e. 261 an cler Üaudale sehr wohl erhalten. In der Grösse der Dorsalflecken gleicht es mehr Bennet’s Figuren, wie auch darin, dass sie weniger regelmässig stehen und unter ihnen eine zweite Reihe auftritt. Das zweite Exemplar steht in Fär- bung dem Fs. psittacus näher, indem an der Dorsale fast die ganze Reihe runder Flecken fehlt und an der vorderen Hälfte nur wolkige Flecken zu sehen sind. Länge von 9 — 11"; von Java. 2. Art. PS. AERUGINOSUS Blk. Atl. Labr. Tab. 17, Fig. 2. Wohlerhaltene Exemplare dieser Art machen sich durch die drei weissen Längs- binden zwischen den Brust- und Bauchflossen leicht kenntlich, übrigens scheint aber die Färbung ziemlich variabel. Die Caudale ist zwar stets einfärbig und die Anale blos dunkel gesäumt, die Dorsale aber bald ganz dunkel und an der vordem Hälfte überdies schwärzlich gesäumt, bald mit wolkigen Flecken in zwei Reihen besetzt, von denen die obere an den Strahlen selbst zu regulären runden Flecken sich concentrirt. Das Auge steht genau in y2 Kopflänge und misst kaum % derselben, Körperhöhe und Kopflänge sind einander gleich. Bei sämmtlichen Exemplaren liegen an den Wangen drei Schuppenreihen und zwar in der mittleren 6 — 7, in der unteren 2 oder 3; das Stirnprofil vor den Augen ist concav, die Oberlippe bis zur Mitte doppelt, die Farbe der Kieferplatten röthlich, ein An- gularzahn fehlt, die unterbrochene Seitenlinie bildet zahlreiche Verästelungen. Ein Exemplar (von Auckland) weicht aber in Färbung so bedeutend ab, dass es nicht unnöthig scheint, diese näher anzugeben. Die Dorsale zeigt längs des stacheligen Theiles einen schmalen schwarzen Saum, gleich den andern Individuen und längs des Bauches sind zwei weisse Binden bemerkbar. Der Ober- kopf ist aber bis gegen den untern Augenrand und von diesem bis zum Winkel des Deckels sehr dunkelfarbig und die gleiche Färbung setzt sich an den Seiten des Rumpfes bis zum achten Stachel auf die halbe Rumpfhöhe herab fort. Sie ist ziemlich scharf von der hellen abgegrenzt, welche die Wangen, Unterlippe, Kehle und Brust nebst Vorderbauch zeigen. Am Rücken wird sie (hinter dem achten Dorsalstachel) ebenfalls von einer breiten hellen Querbinde unterbrochen, die in die lichte Farbe der Bauchseite übergeht, nach rückwärts folgt aber eine zweite noch breitere dunkle Querbinde, die unter den drei vorderen Oliederstrahlen der Dorsale beginnt und schief herab fast bis zur Analgrube, nach hinten bis unter die Mitte der weichen Dorsale reicht. An diese grenzt abermals eine kürzere und schmälere helle Querbinde an, auf welche wieder eine dunkle bis zur halben Schwanzhöhe herabreichende folgt; die letzte und fast schwärzliche Binde geht endlich quer über den Caudalstiel. Obwohl durch diese Querbinden die Färbung des Rumpfes an jene von Ps. rhoduropterus Blk. (Atl. Labr. Tab. 4, Fig. 1) oder auch an pentazona (Tab. 11, Fig. 1) erinnert, so lege ich doch wenig Gewicht dar- 262 Prof. P. Kn er. auf, da übrigens dieses Exemplar von den andern in keinem wesentlichen Punkte abweicht. Länge von 5 — 11"; von Manilla, Singapore, Tahiti und Auckland. 3. Art. PS. OCTODON Blk. Atl. Labr. Tab. 13, Fig. 2. An den Wangen zwei Schuppenreihen, die untere aus sechs Schuppen bestehend, die äussere oder Eostral-Lippe gross und mit der innern in halber Länge ver- wachsen, in beiden Kiefern zwei starke nach aussen gebogene Angularzähne, das Auge beiläufig y6 der Kopflänge; der erste Dorsalstachel kürzer als die folgenden, fast gleich langen; Brustflossen mit 14 Strahlen, Caudale tief eingeschnitten, Seitenlinie unterbrochen, wenig verästelt. — Von der Färbung haben sich nur erhalten: die derzeit weisslich erscheinende Kreisbinde um die Lippenränder, die sich vom Mundwinkel bis zum vordem Augenrande fortsetzt und hinter welcher am Unterkiefer eine zweite ihr parallel lauft; eine ähnliche unterbrochene zieht quer über die Kehle und hinter ihr folgt ein länglicher Fleck von dergleichen Farbe; die Grenzen der blau gewesenen Flossensäume sind nach einwärts nur durch dunklere Längslinien angedeutet. Länge 9 1/2" ; von Sidney. 4. Art. PS. FL A VOM ARGIN A TUS n? sp. Taf. X. Fig. 2. Die Körperhöhe etwas grösser als die Kopflänge und 3y2mal in der Total- länge begriffen, das Auge 5 mal in der des Kopfes, der Abstand desselben vom Bande des Zwischenkiefers 2, die Stirnbreite zwischen beiden 2y3 Diameter. Die grosse Oberlippe überdeckt mindestens die halbe Höhe des Kiefers und auch die gut ausgebildete innere oder angulare Lippe bis gegen den Mundwinkel; die Kiefer sind grün, ein Angularzahn fehlt, der hintere Band des Zwischenkiefers tritt aber unter einem Winkel knorrig vor. An den Wangen liegen drei Schuppenreihen, von denen die mittlere sechs, die untere nur eine Schuppe enthält. Der dritte bis sechste Dorsalstachel übertreffen etwas an Länge die übrigen, die Caudale ist abgerundet, dessgleichen die Ventralen, die nicht bis unter die Spitzen der Brustflossen reichen ; letztere enthalten 14 Strahlen. Die Seitenlinie sendet nur wenige kurze Seitenäste aus; die Schuppen sind derb und selbst an den Wangen in der Bichtung der concentrischen Streifung stärker als gewöhnlich granulirt. — - Grundfarbe gleich- mässig bräunlich, die Oberlippe bis zu den Karinen, so wie auch die Kehle violett, die Unterlippe mit hellem Saume, nirgends am Kopfe Streifen oder Flecken von anderer Farbe. Bücken- und Afterflosse sind bis gegen den Band eintönig dunkel blaulich-braun, mit hellgelbem Saume, der gegen die dunkle Flossenhaut durch eine schwärzliche Längslinie scharf abgegrenzt ist; auch die Bauchflossen sind Fi sehe. 263 nach aussen bis zur Spitze gelblich gesäumt; Caudale einfarbig, quer über die Basis der Brustflossen zieht eine schwärzliche Binde. Ich vermag zwar diesen Pseudoscarus mit keiner der abgebildeten und näher beschriebenen Arten in Übereinstimmung zu bringen, doch betrachte ich ihn nur als fraglich neue Art, denn gar viele Arten sind zu ungenügend beschrieben, um sie namentlich an entfärbten Exemplaren sicher wieder zu erkennen, und wie ungenügend ist auch bisher die Ivenntniss der Grenzen, innerhalb welcher die Arten dieser Gattung variiren können. Länge von 5 — 9"; angeblich von Java. FAMILIE CHROMIDES .(. Müll. C h ar. Gestalt hoch oder länglich, Dorsale mit zahlreichen (9—24), Anale mit wenigstens drei Stacheln ; nur die Kiefer bezahnt, die untern vielreihig bezähmten Schlundknochen durch Naht in ein Dreieck verbunden, Schuppen von ctenoider Structur, ganzrandig oder fein gezähnelt, Seitenlinie mehr oder minder unterbrochen , vier Kiemen , keine Pseudobranchie , eine Schwimmblase. So lange man die Ordnung Pharyngognathi für nothwendig und für eine natürliche Einheit hält, erscheint auch diese Familie in dem ihr von Günther gegebenen Umfange berechtigt, indem die ihr beigezählten Gattungen sich durch den Mangel fransiger Pseudokiemen von allen übrigen Familien unter- scheiden. Die Mehrzahl steht übrigens, wie schon Canestrini (in den Verh. der k. zool. botan. Gesellsch. Wien 1860, November-Heft) hervorhob, den Poma- centrinen viel näher -wie den Labroiden, so dass sie wenigstens in der Reihe unmittelbar einander folgen und den Labroiden vorausgehen sollten, zu welcher dann jene Gattungen einen Übergang bilden würden, die durch gestreckte Gestalt, runde (komöaeanthe) Stacheln mit abstehenden Fähnchen und löffelartiger Ver- tiefung der Spitzen an der Hinterseite ohnehin an viele Labroiden erinnern. Gatt. E TR OP LUS c.v. Cliar. Gestalt hoch, compress, Rücken- und Afterflosse heteracanth mit zahlreichen Stacheln, lappige oder mehrspitzige Zähne in 1—2 Reihen , Dorsale unbeschuppt. 1. Art. ETR. MACULATUS C.V. Syn. Etropl. ( Glyphisodon ) coruchi C.V. pl. 136 (gut). — Chaetodon maculatus Bl. Taf. 427, Pig. 2 und ? Bl. Selm. p. 22 8; sehr wahrscheinlich = Pseudetroplus maculatus Blk. D. 17 — 18/7— 8, A. 13 (12— 1 1)/9 (8 — 7) . . . Squ. lat. 38. Die Zähne stehen in beiden Kiefern in zweifacher Reihe und sind sämmtlich dreispitzig, die der äussern Reihe länger und namentlich überragt oft deren Mittel- Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. 34 264 Prof. R. K ner. spitze die beiden seitlichen bedeutend; doch trifft man auch nicht selten Zähne mit drei g'leich hohen Spitzen und bei jenen in zweiter Reihe ist dies durchwegs der Fall. Die unteren Schlundknochen bilden zusammen ein fast gleichseitiges mit Spitzzähnen besetztes Dreieck, von denen nur die zwei mittleren in letzter Reihe grosse oblonge Pflasterzähne darstellen, die oberen getrennten zeigen die Form ovaler mit Spitzzähnen besetzter Platten. Die Rechenzähne der Kiemenbögen sind zwar kurz und schwach, aber nicht auffallender als bei sehr vielen Gattungen. Die Stacheln der Rücken- und Afterflosse sind in der Weise wie bei Chaetodon und eben so ausgezeichnet asymmetrisch, die Basis beider Flossen liegt aber frei in einem aufstehenden Schuppenfalze , die Flossenhaut selbst bleibt daher völlig un- beseliuppt. Die Seitenlinie ist theils gar nicht zu sehen, theils verschwindet sie schon unter oder vor der Hälfte der stacheligen Dorsale, um nicht mehr auf- zutreten; so lange sie aber sichtbar ist, mündet sie durch aufgesetzte Röhrchen, Der innere oder fünfte Ventralstrahl ist durch Haut fast der ganzen Länge nach an den Bauch geheftet. Färbung. Alle zeigen einen grossen schwarzen Augenfleck beiderseits und die gleichen Reihen von Punkten längs des Rückens und der Dorsale, die Ven- tralen dunkel, die Anale mit schwarzem Saume, die meisten aber auch 4 — 5 dunkle Querbinden, die vom Rücken gegen den Bauch herabziehen und deren zweite oder dritte den grossen Augenfleck durchsetzt; sie verschwimmen aber an ihren Gren- zen und sind vielleicht nur Jugendattribut; unsere grössten Exemplare messen nämlich nur 2y2". — Von Ceylon und Tahiti. 2. Art. ETR. SURATENSIS Gth. Syn. Chaetodon suratensis Bl. Taf. 217 (sehr gut). — Etroplus meleagris C.V. I). 19/14, A. 13/12 . . . Squ. long. 39 — 40, transv. 23 — 24. Bei einem schönen grossen Exemplare dieser Art erscheinen in beiden Kiefern die mittleren und grössten Zähne der äussern Reihe als glattrandige Schneidezähne, nehmen aber ohne Zweifel diese Form erst durch Abnützung an und waren anfänglich wohl auch dreispitzig, wie dies die seitlichen der äussern Reihe noch sind und auch alle neugebildeten in den hinteren Reihen, deren in jedem Kiefer hier drei vorhanden sind. Im Ganzen finden sich somit bei dieser Art vier Zahnreihen in jedem Kiefer vor, in denen aber die Grösse und Entwicklung der Zähne stufenweise bis zur letzten oder innersten abnimmt. Die Seitenlinie verschwindet bereits an der 17. bis 18. Schuppe der Längsreihe gänzlich; der innere Ventralstrahl hängt nur wenig noch durch Haut am Bauche fest. An den Stacheln der Rücken- und Afterflosse trennt sich der Saum der Flossenhaut in Form echter von Faserstrahlen durchzogener Fähnchen ab. — Trotz der ansehn- licheren Grösse dieses Exemplares ist die Verbindung des untern Schlund- Fi s c h e. 265 knocliens durch Naht weniger innig als bei dem jüngeren maculatus , sie lässt sich sogar leicht trennen. — Die sechs schwarzen Querbinden am Rumpfe, die hellen Perlenflecken an den Schuppenreihen und der tief schwarze, weisslich ge- säumte Augenfleck an der Basis und Achsel der Brustflossen sind nebst einer bei Bloch’ s Figur nicht angegebenen schmalen dunklen Querbinde an der Kehle sämmtlich scharf ausgeprägt. Länge 72/3"; Ostindien, ohne nähere Angabe des Fundortes. Gatt. HEROS IICK. p., GTH. C li a r. Gestalt länglich compress, Kopf und Rumpf ctenoid beschuppt, Rücken- und Afterflosse heteracanth, letztere mit mehr als vier Stacheln, Sammtzähne in beiden Kiefern, Ventralen unter dem Beginne der Dorsale eingelenkt, Rechenzähne an allen Kiemenbögen kurz; eine Kiemendrüse. Art. H. AUTOCHTHON Gtli. D. 16/ 10, A. 7/9 . . . Squ. 1. lat. super. 17, infer. 8, longit. '26, transv. 12 — 13. Der Kopf nahezu gleich hoch wie lang und 3y2mal, die Körperhöhe 23/4mal in der Totallänge, das Auge Sy2mal in der Kopflänge enthalten, 1 Diameter vom Schnauzenrande und etwas mehr vom andern Auge entfernt; die Oberlippe in der Mitte eingebuchtet, die Stirn zwischen und vor den Augen etwas concav, an den Wan- gen drei Schuppenreihen (einerseits noch eine vierte aus 1 — 2 Schuppen bestehend). Die mittleren Zähne der äussern Reihe in beiden Kiefern sind länger und stärker als die hinteren und an den Spitzen braun. Übrigens stimmt Günther’s Be- schreibung (Catal. IV. pag. 299) völlig zu unsern Exemplaren, nur bemerke ich bezüglich der Färbung, dass von den sieben dunklen Querbinden, deren erste quer über den Vorderrücken zieht, die vierte (bis zu der die Spitzen der Brustflossen zurückreichen) nicht blos intensiver gefärbt ist, sondern unterhalb der Seitenlinie ihrer ganzen Breite nach von einem tiefschwarzen Augenflecke besetzt wird, der grösser und schärfer ausgeprägt ist, als jener an der Wurzel der Caudale hinter der siebenten Querbinde. Läne:e 2" T" ; von Rio Janeiro. Gatt. GEOPHAGUS HECK. C li a r. Gestalt länglich compress, ctenoid beschuppt, Präorbitale hoch, Schnauze etwas vorgestreckt, Auge hinter halber Kopflänge, Kiefer mit schmalen Binden kurzer konischer Zähne, an den Wangen fünf oder mehr Schuppenreihen, Dorsale mit 13— 19, Anale mit drei Stacheln, bei de heteracanth, der erste Kiemenbogen oben mit lappigem papillosen Anhänge und hornigen Fortsätzen; statt der Kiemendrüse eine tiefe von einer Hautfalte überdeckte Grube am obern Winkel der Kiemen- höhle. 34 * 266 Prof. JR. Kner. Art. GEOPH. BRASILIENS I S Hck. iu Manuscr. Taf. X. Fig. 3. D. 15/ 1 1 , A. 3/ 8 . . . Squ. lat. super. 19, infer. 13, transv. — — . 8 Die Körperhöhe 3, der Kopf 31/2‘mal in der Totallänge, das Auge DA mal in der Kopflänge, sein Abstand vom obern Mundrande 2V3, vom Rande des Deckels iy2 Diameter, die Höhe oder Breite des Präorbitale bis gegen den Mund- winkel l2/3 Augendurchmesser. Das Profil fällt vom Vorderrücken bis zur Ge- gend des vordem Augenrandes, so weit nämlich die Beschuppung reicht, mit starker Wölbung ab, wird aber dann bis nahe zum Zwischenkiefer concav. Die Lippen sind fleischig, die obere weder eingeschnitten noch unterbrochen; beide Kiefer tragen Binden kurzer, nicht sehr gedrängt stehender Spitzzähne, von denen die der äussern Reihe zu stärkeren stumpf-konischen werden. Schnauze und Prä- orbitale sind nackt, die Wangen mit fünf Reihen kleiner, Deckel und Unterdeckel theilweise mit grösseren Schuppen bedeckt. Die Stacheln der Dorsale nehmen an Länge bis zum letzten zu und dessgleichen ist in der Anale der dritte am längsten; sie sind ausgezeichnet heteracanth und von allen steht hinter der Spitze ein faserstrahliges Fähnchen ab. In beiden Flossen ist der vierte und fünfte Gliederstrahl in lange Spitzen ausgezogen , die bis über die Caudalbasis zurück- reichen und der Länge vom Schnauzenrande bis hinter den Vordeckel gleich kommen. Die noch etwas längeren Brustflossen erreichen den After und über- treffen an Länge auch die abgerundete Caudale. Die Ventralen verlängern sich nicht fadig und ihre Spitzen erstrecken sich nicht bis zum Anus. Die Schuppen sind ctenoid, die Basis der Rücken- und Afterflosse bleibt von ihnen frei und auch an der Caudale reichen sie nicht weit hinein. — Die Anhänge am ersten Kiemen- bogen verhalten sich genau so, wie sie bereits von Heckei bezüglich einer andern Art beschrieben und dargestellt wurden (Brasil. Flussfische in den Annal. des Wiener Museums, II. Bd. 1840, S. 384, Taf. 29, Fig. 23 u. 25). Da unter den während der Novara-Fahrt gesammelten Fischen nur ein theil- weise entfärbtes Exemplar von dieser Art vorliegt , so ergänze ich die Beschrei- bung der Färbung nach den sechs Exemplaren, welche Heckei im Jahre 1843 für das kais. Museum acquirirte, als neu erkannte und mit obigem Namen bezeichnete, ohne sie aber weiter zu beschreiben. Zunächst fällt ein grosser schwarzer Fleck an den Seiten des Rumpfes auf, der unterhalb der Seitenlinie und vor den Spitzen der zurückgelegten Brustflossen liegt, und 3 — 4 Schuppenreihen der Höhe und Breite nach einnimmt. Bisweilen setzt er sich in eine verschwimmende dunkle, aber nie schwarze Längsbinde nach hinten bis gegen die Caudale fort, woselbst öfters abermals ein kleinerer schwärzlicher Fleck vortritt. Die dunkle Färbung des Oberkopfes erstreckt sich hinter dem Auge schief gegen den Rücken bis zu Fis c li e. 267 Ende der Dorsalstacheln und ist oberhalb der Seitenlinie ziemlich scharf gegen die hellere Farbe der Seiten und des übrigen Rumpfes abgegrenzt. Bei den besterhaltenen Exemplaren umgeben 2 — 3 grosse dunkle Wolken, wie undeut- liche Querbinden den Vorderrücken bis zur Seitenlinie herab, eine vierte erstreckt sich von der Dorsalbasis bis an den grossen schwarzen Fleck und eine fünfte ist noch theilweise unter dem Ende der Dorsale bemerkbar. Der stachelige Theil der Dorsale ist dunkel gesäumt, unterhalb des Saumes beginnen 1 — 2 helle Längslinien öfters schon am ersten , öfters erst am fünften bis sechsten Stachel, die sich über die vordem Gliederstrahlen fortsetzen, aber zufolge der grösser Höhe derselben steigt die Zahl dieser Längslinien auf 5 — 6 an. Sie enden sämmt- lich zwischen dem fünften und sechsten Gliederstrahle und an ihrer Stelle treten dann etwas breitere helle Binden auf, die fast senkrecht vom Flossensaume gegen die Basis herabziehen und mit intensiv schwarzen abwechseln. Sehr ähnlich ist auch die Färbung der Anale , die Caudale aber sehr regelmässig blos mit senk- rechten gleichbreiten hellen und schwärzlichen Binden alternirend geziert, so dass 9 helle und 10 schwarze auf die Länge der Flosse kommen und die letzte schwarze zugleich den Saum derselben bildet; die Brustflossen sind hell, die Ventralen dunkelgrau. — Bei dem kleinsten 3y2" langen Exemplare ist die Färbung viel einfacher und nur erst der grosse Seitenfleck sehr deutlich. Ich halte für wahrscheinlich, dass diese Art nicht verschieden ist von Chro- mys unipunctata Castein. (Exped. d. Amer. du Sud, Poiss. pag. 13, pl. 8, Fig. 2), welche Günther als Acara punctata anführt; doch sind des Grafen Castein au Angaben zu kurz und auch seine Abbildung zu wenig genau, um auch nur ent- scheiden zu können , ob es sich um eine Acara oder einen Geophagus handle. Die hier beschriebene Art würde übrigens nach Günther’s Anschauung der Gattung Satanoperca zuzuweisen sein, indem die Basis der Rückenflosse schup- penfrei bleibt, doch erscheint mir dieses Merkmal allein nicht genügend, um einen Gattungsunterschied zu begründen. Grösste Länge 7"; von Rio Janeiro. 268 Prof. R. Kn er. Nachtrag). Zur FAMILIE PRISTIPOMATIDAE. Gatt. HAEMULON cuv. Cliar. Mundspalte horizontal , weit, beide Kiefer gleich lang, mit Sammtzälinen , nur in äusserer Reihe grössere, Gaumen unbezahnt, in der Mitte des Kinnes eine Grube, vor ihr zwei Poren, Vordeckel gesägt, die Dorsale mit 12—13, die Anale mit drei Stacheln, Kopf und Rumpf ctenoid beschuppt; Pseudobranchie klein , sieben Kiemenstrahlen , Schwimmblase einfach , Blinddärme in massiger Zahl. Art. HAEM. FORMOSUM C.Y. D. 11 / 1 6, A. 3/9 . . . Squ. lat. circ. 50, transv. — , Ap. pyl. 7. Körperhöhe gleich der Kopflänge, 3y3mal in der Total-, das Auge 4y3mal in der Kopflänge enthalten, von der Mitte des Zwischenkiefers 2, vom andern Auge 1V2 Durchmesser entfernt: der Oberkiefer bis unter die Pupille reichend; Rücken- und Afterflosse heteracanth. Die Seitenlinie setzt sich durch die Mitte der Caudale bis gegen den Saum fort; von den sieben ungleich langen Blinddärmen hängen die zwei längsten rechts. — Die zwölf blauen Querstreifen an den Seiten des Kopfes sind dunkelbraun gesäumt und ungleich breit und lang; die unteren meist wellig gebogen. Alle Schuppen des Rumpfes zeigen oft ein glänzend weisses Centrum und einen dunklen freien Rand. — Länge 7y2"; von Rio Janeiro. Zur Gatt. SCOLOPSIS. 3. Art. SCOL. GH AN AM. C.Y. Syn. Scolops. lineatus Rüpp. Atl. Taf. 2, Fig. 1. D. 10 — 9, A. 3/7 . . . Squ. lat. 43, transv. R — Körperhöhe 32/3, Kopf 4 mal in der Totallänge, Auge ys der Kopflänge; der schief laufende Rand des Präorbitale ist unterhalb des mässig grossen aufge- krümmten Domes gezähnelt, der Vordeckel am abgerundeten, nach hinten vor- ) Zufolge der beschränkten Räumlichkeiten, in welchen die Novara-Sammlungen mussten aufbewahrt werden, fanden sich die hier folgenden Stachelflosser erst vor, nachdem die Drucklegung der ersten Abtheilung bereits vollendet war. Fi sehe. 269 springenden Winkel stärker als am hintern Rande bezahnt, am Deckel ein kurzer flacher Dorn sichtbar. Die Stacheln in der Anale sind stärker als in der Dorsale und in dieser die vorderen dünner als die letzten. In dem stumpfen, steil abfal- lenden Profile der Schnauze und allen andern Punkten verhält sich unser Exem- plar wie RüppePs Figur, nicht ganz aber in der Färbung. Die obere weiss schimmernde Längsbinde verlauft näher der Dorsalbasis und beginnt erst zu An- fang der Flosse; statt der tieferen, längs der Deckelstücke hinziehenden weissen Längsstreifen schimmern nur einzelne Schuppen silberig, wogegen die schwärz- lichen Schupp encentra um so stärker vortreten. Erst weiter zurück unter dem Beginne der weichen Dorsale und unterhalb der Seitenlinie tritt eine breite, hell schimmernde Längsbinde auf, die vor dem Ende der Flosse wieder erlischt, eben so verlauft unter dem Auge längs des Präorbitale ein Silberstrich , der nicht hinter das Auge reicht. — Bei übrigens völliger Übereinstimmung mit Sc. lineatus ist hierin wohl nur eine Farbenvarietät zu sehen. — Länge 71/," ; von Madras. Gatt. SYNAGRIS GTH. C h a r. Längere Spitzzähne vorne im Zwischen-, seltener auch im Unterkiefer, Vordeckel fein gezähnelt, mit blos drei Schuppenreihen, Deckel ohne freien Dorn, Dorsale mit zehn dünnen, Anale mit drei stärkeren Stacheln; Pseudobranchie und Kiemendrüse gross. Der Unterschied dieser Gattung von Dentex beruht auf den verhältnissmässig schwächeren Hundszähnen, blos drei Schuppenreihen am Deckel und der geringeren Anzahl von Stacheln und Gliederstrahlen und ist demnach nur ein gradueller. Art. SYN. T AENIOPTERU S Gth. Syn. Dentex taeniopterus C. V. D. 10/9, A. 3/8 . . . Squ. lat. 45 — 46, transv. ~ . Kopflänge der Körperhöhe gleich, beide 4 mal in der Gesammtlänge (ohne Caudalfaden) enthalten; das Auge 3y2 — 2/3mal in der Kopflänge, die Länge der Schnauze vor dem Auge grösser als 1 Diameter, dem aber die Flöhe des Präorbi- tale gleich kommt. Im Zwischenkiefer stehen jederseits in äusserer Reihe vier längere Zähne, im Unterkiefer keine, der hintere Rand des Vordeckels ist bald scharf, bald fein und stumpf gezähnelt. Die Dorsalstacheln sind zwar dünn aber nicht biegsam; der letzte kaum kürzer als der erste Glied erstrahl, der dritte in der Anale hält an Länge die Mitte zwischen dem zweiten Stachel und ersten Glieder- strahle. Die Brustflossen reichen bis zur Anale, die Ventralen mit dem fadig verlängerten ersten Strahle nur zum After zurück. Bei beiden Exemplaren lauft der obere Caudallappen in einen Faden aus, dessen Länge sich nicht genau an- geben lässt, da die äusserste Spitze fehlt. — Längs der Dorsale erstreckt sich eine breite schwefelgelbe Binde, die nahe an der Basis des ersten Stachels beginnt, 270 Prof. B. Kn er. dann aber zu halber Flossenhöhe ansteigt und an der Spitze des letzten verlänger- ten Strahles endet. Die Anale erscheint weisslich, der Bauch und die Innenseite der Ventralen nebst der langen Spornschuppe daselbst wieder hellgelb ; die aus- kleidende Haut der Kiemenhöhle ist noch lebhaft menningroth. Günther gibt zwar bei dieser Art keinen Caudalfaden an, jedoch stimmen alle übrigen Verhältnisse, während die andern Arten mit Caudalfäden theils in den Messungen , theils in Färbung abweichen. Länge (ohne Caudalfaden) 61/, und 8"; von Madras. Zur FAMILIE SPARIDAE. Gatt. LETHRINUS. 6. Art. LETHR. MASHENA C.V. Syn. Rüpp. Neue Wirb. Taf. 29, Fig. 4. = Lethrinua ~bungus C.V. D. 10/9, A. 3/8 . . . Squ. lat. 47, transv. Ä Körperhöhe nahezu 3 mal, der Kopf 3y3 (bei jüngeren 3y2)mal in der Total- länge, das Auge 2ysmal in der Kopflänge, die Stirn zwischen den Augen stark gewölbt und 1 — F/g Augendiameter breit, das Profil vor den Narinen seicht con- cav. Der Oberkiefer reicht (nur bei älteren) bis unter den Anfang des Auges; in der Mitte beider Kiefer stehen vier starke konische Zähne, beiderseits 3 — 4 kleinere stumpfspitzige, auf welche nach hinten drei grössere querbreite Mahlzähne folgen, die durch eine Längsfurche abgetheilt sind und von denen gewöhnlich der erste am grössten ist. Den Schluss der Zahnreihe bilden 2 — 3 kleine Höckerzähne, deren letzter meist der kleinste ist. Hinter den grossen Fangzähnen der Mitte steht in beiden Kiefern eine breite Binde von Sammtzähnen. Rücken- und After- flosse sind ausgezeichnet heteracanth und die Stacheln viel kräftiger als sie Rüppel’s Figur zeigt; die Spitzen der Brustflossen reichen über die Analstacheln hinaus. — Querbinden am Rücken sind nicht sichtbar, die hellen Mittelpunkte der Schuppen aber sehr deutlich; die Schleimhaut der Mund- und Rachenhöhle erscheint tintenschwarz. — Als Überreste der Nahrung fanden sich Arme einer Comatula und Fragmente von Muschelschalen vor; die Eingeweide selbst waren entfernt. — Länge von 8 — 11"; von Ceylon. Zur FAMILIE SQUAA1IPENNES. Gatt. CHAETODON. 9. Art. CHAET. STRIATÜS Lin. Die Länge der Schnauze bis zum Auge beträgt nur 1 Augendiameter; der Vordeckel ist bei dieser Art am ganzen hintern und untern Rande fein aber dicht Fische. 271 gezähnelt, die weiche Dorsale hinten abgerundet, dessgleichen die Anale, die Caudale senkrecht abgestutzt; die Schuppen sind ctenoid, die Seitenlinie erstreckt sich über 33 — 35 derselben und verliert sich gegen Ende der Dorsale, ohne am Schwänze auch nur mit Poren zu münden. — Stimmt auch in Färbung, nur fehlt der weisse Ring um den schwarzen Augenfleck an der Dorsalbasis. Länge 33/4", von Rio Janeiro. 10. Art. CH. VAGABUNDUS Lin. Der untere Rand des Vordeckels ist mehr gekerbt wie gezähnelt; die Färbung verhält sich wie bei Fig. 2 aufBloch’s Taf. 204, nur ist die Ocularbinde nach vorne bis zur Kehle herab weiss eingesäumt. Länge 4y2"; von Java. 11. Art. CH. RETICÜLATÜS C.V. pl. 171. Gehört zu den Arten mit kurzer Schnauze und zeichnet sich durch eine Be- zahnung aus, der die Bezeichnung Bürstenzähne vor allen gebührt. Die Zähne ähneln feinen langen Borsten, deren Spitze nach einwärts gebogen und theils ein- fach, theils gablig getheilt ist; sie bilden in der Mitte beider Kiefer eine drei- eckige Binde, die der Quere nach einen halben Augendurchmesser misst, die Seiten der Kiefer sind zahnlos und werden von den Lippen überdeckt. Der Vordeckel ist ringsum fein gezähnelt und biegt unter einem stumpfen Winkel zum convexen untern Rande um ; die Stacheln sind äusserst kräftig ; die Seitenlinie steigt gerad- linig und steil bis zum achten Dorsalstachel an, biegt dann nach ab- und rück- wärts, nahe der weichen Dorsale entlang und bricht vor deren Ende ab, ohne wieder zu erscheinen; sie mündet an 44 — 46 Schuppen, die etwas kleiner als die übrigen sind, mit einfachen Röhrchen. — Diese Art gehört zu den schönst gezeichneten und unsere vortrefflich erhaltenen Exemplare zeigen noch jetzt die lebhaft chromgelbe und tief schwarze Farbe in scharfer Abgrenzung gegen ein- ander so prächtig, dass die citirte Abbildung dagegen ganz matt sich ausnimmt, auch sind bei unseren Exemplaren die Ventralen ganz schwarz. Dass die Bürsten- zähne dem Bereiche der Hautgebilde angehören, zeigt sich hier ganz deutlich, indem die schwarze Färbung des Lippenrandes auch über die Spitzen der Zähne sich fortsetzt, während die langen Stiele derselben hellgelb sind. Länge 5V2" ; von Tahiti. Zur Gatt. HO LAC AN TH US. 3. Art. HOL. DIACANTHUS Gth. Syn. Chaetodon fasciatus Bl. Taf. 195 (gut). — • Holacanthus dux Lac. C.V. Novara- Expedition. Zoologischer Tlieil. Bd. I. Kn er. Fische. 272 Prof. B. Kn er. D. 14/18, A. 3/18. Die Zähne der äussern Reihe in beiden Kiefern sind mehr messer- als borsten- förmig zu nennen und laufen schief in eine comp resse Spitze aus, die inneren Reihen noch sehr kurzer Zähne besitzen eine mittlere längere und jederseits eine kurze Nebenspitze. Das breite Präorbitale ist deutlich gezähnelt, noch stärker aber der Yordeckel über- und unterhalb des Domes am Winkel, der mässig stark und kaum länger als 1 Augendurchmesser ist. Die gegen Ende der Dorsale verschwindende und auch früher schwach vortretende Seitenlinie taucht am Caudalstiele wieder auf; die derben, längsgefurchten Schuppen sind denen von Myripristis ähnlich und monostich. — Die dunklen Querbinden am Vorderrumpfe gehen nicht wie bei Bloch’s Figur bis zur Bauchkante, sondern neigen sich rasch zugespitzt rück- wärts , ohne den Bauchrand zu erreichen. Länge 7" ; von Java. Zur Gatt. SCATOPHAGUS. 2. Art. SCAT. ORNATUS C.V. pl. 180. D. 11/17, A. 4/14. Die Körperhöhe etwas über a/2, der Kopf l/3 der Totallänge, die Stirnbreite zwischen den Augen 2% mal in der Kopflänge; die Zähne in beiden Kiefern dreispitzig, das Präorbitale gezähnelt. Rücken- und Afterflosse ausgezeichnet hete- racanth; der dritte und vierte Dorsalstachel am höchsten und nahezu der halben Kopflänge gleich. — Günther’ s Zweifel (Catal. II, pag. 518), ob diese Art von Sc. argus verschieden sei, ist kaum begründet, denn nicht sowohl die Länge des vierten Dorsalstachels bedingt den Unterschied, sondern die charakteristische Färbung. — Eine helle Binde erstreckt sich von der Mitte der Stirn gegen die Oberlippe, eine ähnliche geht von ihr ab zur Mitte des obern Augenrandes und eine dritte zum hintern Augenrande. Die stachelige Dorsale ist fast ganz schwarz, ihr gliederstrahliger Theil, wie auch jener der Anale, die Caudale und Brustflossen sind hellgelb, die Ventralen völlig schwarz, mit Ausnahme der inneren Strahlen- haut. Die dunklen Querbinden am Rücken sind an unserm jungen Exemplare viel stärker als in der citirten Abbildung ausgedrückt und deren 6 — 7 ansehnlich breite vorhanden; schwarze Flecke hingegen nur in geringer Zahl erst sichtbar. Länge 1 2/3" ; von Java. FISCHE. BEARBEITET VON D* RUDOLF KNER, K. K. PROFESSOR DER ZOOLOGIE ZU WIEN, WIRKLICHEM MITGLIEDS DER KAISERLICHEN AKADEMIE DRITTE ABT HEILUNG. MIT V TAFELN. / (y f <^yO -,R WISSENSCHAFTEN etc. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kaer. Fische. 36 p ip . . . ■ ■ ’ ' \ ‘ \f : Nachtrag. ZUR FAMILIE MUGILIDAE. Gatt. PSEUDOMUGIL nov. gen. Char. Corpus sublongum, compressum ventre convexo, frons lata plana, rostrum breve ore obliquo, fascia dentium acutorum in ambis maxillis, oculi magni, os praeorbitale edentulura, pinnae duae dorsales sejunctae, prima radiis 4 — 5 inarticulatis flexilibus (pseudacanthina) , squamae magnae cycloideae, lin. lateralis vix conspicua; vesica natatoria Simplex. — Maris pinnae dorsales et ven- trales radiis in lila elongatis. Diese interessante Gattung stellt zwar sowohl den Mugiliden wie Atheriniden nahe, unterscheidet sich aber von beiden und erinnert in mancher Beziehung sogar an Cyprinodonten. Sie liesse sich vielleicht sogar als Vertreter einer eigenen kleinen Familie (Pseudomugilidcte) ansehen, der dann auch eine zweite nahe verwandte Gat- tung aus Neuholland, die ich demnächst unter dem Namen Strabo zu veröffentlichen gedenke, beizuzählen sein dürfte. Art. PS. SIGNIFER n. sp. — Taf. XIII, Fig. 5 a mas, l fern, in nat. Grösse. 5 F U- ^ 5, 2. D. 8, A. 12, V. 6, P. 10, C. 15^ gqU, long. 29 — 29, transv. 6V2. ~5~ Die Totalgestalt, die Breite des Kopfes und die Strahlenzahl der ersten Rücken- flosse bringt diese Gattung näher an Mugil, als Atherina, während sie dagegen durch die Dünne und Biegsamkeit der sogenannten Dorsalstacheln sich wieder mehr der letzteren anreiht. Die Höhe unter der ersten Dorsale iibertrifft die Kopflänge und beträgt bei beiden Geschlechtern 1/i der Gesammtlänge, in welcher der Kopf beiläufig 472mal begriffen ist. Die Breite des Kopfes zwischen den Deckeln ist etwas grösser als y2 Kopflänge, der Durchmesser des Auges 272mal in der Kopflänge enthalten, die Stirnbreite zwischen den Augen grösser, der Abstand vom Schnauzen- rande viel kleiner als ein Augendiameter. Die Kiefer sind gleich lang, doch bildet zufolge der schiefen Mundspalte die Symphyse des Unterkiefers bei geschlossenem Munde mit ihrer Wölbung den vorragendsten Theil der Schnauze; der nach abwärts gerichtete Oberkiefer reicht nur bis unter die Narine. Beide Kiefer tragen zwar 36 * 276 Prof. P. Kn er. kleine, aber echte nach einwärts gekrümmte Spitzzähne in schmalen Binden, von denen die des Zwischenkiefers und die mittleren des unteren in äusserer Reihe etwas länger und einige fast Hundszähne sind; eben so trägt der obere Kieferrand jeder- seits 6 — 7 stärkerer krummer Zähne, wird aber von dem glatten Präorbitale bei- nahe ganz überdeckt. Bei beiden Männchen stehen so wie bei Myripristis und einigen Characinen an der Aussen fläche der Symphyse ebenfalls noch einige Spitzzähne. Der Gaumen scheint unbezahnt, wenigstens vermag ich weder mit der Loupe noch Nadel Zähnchen zu entdecken. — Die Kiemenspalte ist weit, die Pseudobranchie gut entwickelt. Die erste Rückenflosse beginnt etwas hinter den Ventralen in halber Körper- länge und enthält ungegliederte Strahlen, deren zweiter und dritter bei Männchen sich fadig verlängern, so dass ihre Spitzen bis hinter die Basis der zweiten Dorsale zurückreichen, bei Weibchen aber nicht einmal bis zum Beginne derselben. Die etwas weniger verlängerten Spitzen der zweiten Dorsale (zumeist die des zweiten und dritten Strahles) reichen bei Männchen bis über die Basis der Schwanzflosse, während bei Weibchen kein Strahl verlängert ist. Ähnlich verhalten sich nach dem Geschlechte auch die After- und Bauchflossen, nur ist kein Strahl derart wie bei den Dorsalen verlängert, doch reicht der längste der Ventralen bei Männchen über den Anfang der vor der zweiten Dorsale beginnenden Analflosse zurück, bei Weibchen nur bis über den After. Schwanz- und Brustflossen allein zeigen keinen Geschlechtsunterschied und letztere, die wie bei allen Mugiliden hoch eingelenkt sind, reichen stets über die Basis der Ventralen zurück. Die Schuppen sind höher wie lang, am freien Rande zwar völlig glatt, aber meist fast senkrecht abgestutzt und zeigen nur feine concentrische Streifen, ohne Radien. Die Seitenlinie gibt sich blos theilweise durch Poren kund, die längs der dritten Schuppenreihe (von oben herab) hie und da sichtbar sind. Oberkopf, Wangen, Deckelstücke sind ebenfalls gross beschuppt; die kleinsten Schuppen liegen an der Brust und längs der Basis der beiden Dorsalen und der Anale. Färbung. Rücken dunkel pigmentirt, Seiten und Bauch silberglänzend, längs der Seiten, dem Verlaufe des Seitencanals entsprechend eine feine schwarz^ blaue Linie, die vorne über den Spitzen der Brustflossen beginnt, bis zur Caudale reicht und von keinem sichtbaren Silberstreif begleitet wird. Ausserdem sind bei Weibchen alle Flossen einfärbig, bei Männchen aber ist schon die erste Dorsale bis zu den Fadenspitzen schwärzlich, die zweite von der Basis der vorderen Strahlen bis zu ihrem Saume tief schwarz und nur die hinteren Strahlen erscheinen noch jetzt über der Basis nebst ihrer Flossenhaut lebhaft gelb. Die Afterflosse ist wie die zweite Dorsale gefärbt, in den Brustflossen der obere oder Hauptstrahl und in der Caudale jeder der beiden Lappen schwärzlich gesäumt; blos die Spitzen der Bauchflossen bleiben auch bei Männchen hell und ungefärbt. Fische. 277 Die Schwimmblase nimmt das hintere Ende der Bauchhöhle ein, vor ihr liegt bei Weibchen der von den Darmwindungen umgebene Eierstock, der bei beiden unter- suchten Exemplaren einige zum Theile sehr grosse Eier nebst zahlreicheren kleinen enthält. Es wäre wohl möglich, dass hier die Befruchtung durch Paarung erfolgt, da die Genitalraündung zwischen den Bauchflossen liegt und bei einem Männchen ein freilich undeutliches kurzes Genitalrohr mir vorhanden zu sein scheint. Trotz ihrer Kleinheit waren ohne Zweifel die Individuen geschlechtsreif und dürften über- haupt schwerlich bedeutend grösser werden; die Länge des grössten, eines Männ- chens, beträgt nur 1V2 W. Z., alle Weibchen sind um 1 — 2'" kleiner. Im Ganzen liegen sieben Stücke vor, von denen zwei Männchen, fünf Weibchen sind. VonSidney. ZUR FAMILIE GOBIESOCIDAE. Gatt. CREPID OG ASTER gth. Char. Kopf und Vorderrumpf depress, Schnauze in eine stumpfe Spitze vorgezogen, Dorsale der Analflosse gegenüber am Schwanzstiele und bis zur Caudale reichend, der Vorderrand der hintern Bauchscheibe frei, feine Spitzzähne in beiden Kiefern ; drei Kiemenbögen, keine Pseudobranchie, Kiemenhaut an der Brust vereinigt. Art. CREP. TASMANIEN SIS Gth. Br. 5, D. 10, A. 9, V. 4. In allen Messungen zu Günther’s Angaben stimmend; nur bezüglich der Bezahnung ist zu bemerken, dass seitlich in beiden Kiefern die Zähne erst weiter zurück in blos einfacher Reihe stehen und diese viel stärker und länger sind; auch glaube ich Zähnehen längs der Mitte der Zunge und Packete noch feinerer im Hintergründe des Gaumens zu fühlen. Die überhüllten Augen sind gross, ihr Dia- meier 4V2mal in der Kopflänge enthalten, die Stirnbreite weniger, der Abstand vom Mundrande mehr als ein Diameter. Die Flossenhaut der Dorsale reicht bis zu den kurzen Stützstrahlen der Caudale, die Anale nicht ganz so weit; Färbung gleich- mässig röthlich. Liegt nur in einem Exemplare von 2F" Länge vor, das aber ein Männchen scheint, wie eine verhältnissmässig lange Genitalpapille vermuthen lässt. — Von Sidney. ORDNUNG ANACANTHINI j. MÜLL. Meinem Vorsatze getreu behalte ich zwar auch diese Ordnung hier bei, obwohl sie mir weder natürlich noch nothwendig scheint, da sie einerseits (durch die Lyco- diden, Ophidinen und Gadopsis) enge an die Pseudacanthinen (namentlich Blennien und Gobien) sich anschliesst; anderseits aber an die Malacopteri oder Physostomi. 27 8 Prof. R. Kn er. Der von Dr. Günther angegebene Ordnungs-Charakter enthält auch in der That kein einziges allgemein gütiges Merkmal, indem er lautet: „Die senkrechten und Bauchflossen ohne Stacheln (mit Ausnahme von Gadopsis), die Bauchflossen, wenn da kehl- oder brustständig, die Schwimmblase, wenn da, ohne Luftgang“. FAMILIE GADIDAE. Char. Gestalt mehr oder minder lang gestreckt, Leib klein beschuppt, 1—3 Dorsalen fast die ganze Länge des Rückens einnehmend, 1—2 Afterflossen, Ventralen kehlständig, Kiemenspalte weit, keine fran- sige Pseudobranchie. Gatt. GADUS Art. p. Char. Mit 3 Rücken- und 2 Afterflossen, Caudale frei, Ventralen mit 6 oder mehr Strahlen, Oberkiefer mit einer schmalen Binde von Zähnen, Vomer bezalmt; 7 Kiemenstrahlen. Art. GAD. PRODUCTUS Gth. Syn. Merlangus productus Ayr. — Homalojoomus Trowbridgii Gir. United. Stat. Rail route Exped. pl. 40, f. 1 — 4. 9 D. 11/22/18, A. 21/18, V. 8, P. 14, C. 22. U Die Höhe über den Bauchflossen ist mehr als 7mal, die Kopflänge 4mal in der Totallänge enthalten, das Auge misst fast V4 der Kopflänge und ist l1/, Dia- meter von der Symphyse des Unterkiefers, aber nur einen vom andern Auge ent- fernt: der obere übertrifft an Länge den Unterkiefer, doch reicht jener bis hinter die Mitte des Auges zurück. Beide Kiefer tragen eine Doppelreihe von Spitzzähnen, von denen die innere längere enthält, die aber alle nach einwärts niederlegbar sind, während die der äusssern Reihe fest auf den Kieferrändern sitzen. Auch der Vomer trägt eine in Hufeisenform gestellte Doppelreihe kürzerer Spitzzähne. Die erste über der Basis der Brustflossen beginnende Dorsale ist entschieden von der zweiten getrennt. Diese aber geht direct in die dritte über, ihren Anfang nur durch höhere Strahlen verrathend; die höchste Spitze der ganzen Dorsale bildet aber die erste. Die Brustflossen reichen bis zum fünften — sechsten Analstrahle zurück, die etwas vor ihnen eingelenkten Ventralen aber nicht bis zur Analmündung, sind jedoch mit den Lappen der Caudale fast gleichlang. Die Seitenlinie verlauft in halber Höhe geradlinig bis zum Ende der Besehuppung des Caudalstieles, die bis auf die Basis der mittleren Caudalstrahlen sich erstreckt; wie diess bei allen Gadoiden der Fall ist, da diese zu den ausgezeichnet orthorachen Fischen gehören^ deren Wirbelsäule nämlich völlig geradlinig ausläuft. Die Kopfcanäle sind fast so weit wie bei den typischen Sciaenoiden, ferner bei Asjpro , Acerina u. m. a. und der am A'ordeckel herablaufende Zweig wird von vier Ivnochenbrücken überwölbt. Die Schuppen sind zart, länglich, cykloid und fein concentrisch gestreift; die Seiten des Schwanzes dunkel, ebenso die Säume aller Flossen und die Achseln der Brustflossen schwärzlich. Fische. 279 Der Magensack ist relativ klein, am Pylorus erkenne ick nur einen kurzen aber weiten Blindsack, die grosse Leber und das Bauchfell der bis hinter den Anus reichenden weiten Bauchhöhle zeigte sich mit zahlreichen Spiropteren besetzt. Vom vordem und schmälsten Ende der grossen Schwimmblase geht ganz sicher zum untern Theile des Oesophagus ein ziemlich weiter Luftgang ab, von dem ich aber nicht angeben kann, ob er noch wegsam ist, indem nur ein Exemplar dieser Art vorliegt, ein Männchen mit viellappigen Hoden, von über 15" Länge aus Valparaiso ; somit abermals ein Fall, wo die gleiche marine Species von Californien bis Valpa- raiso sich voriindet. — Von einer Kiemendrüse finde ich keine Spur. Gatt. M 0 TEL L A cuv. gth. Char. Kopf breiter als hoch, die erste Dorsale aus haarförmigen biegsamen Fäden bestehend, die zweite Dorsale und Anale sehr lang mit getheilten filiederstrahlen und von beschuppter Körperhaut bis an den Saum überzogen, Caudale gesondert, Ventrale mit 5—7 Strahlen, Binden kurzer Spitzzähne am Vomer und in den Kiefern. Art. MOT. CAPENSIS Kaup., Wiegm. Arck. 1858, S. 90. Taf. XIII, Fig. 3 ? Zwei Exemplare von St. Paul durch Zelebor, von 5 und 5% Zoll Länge. Br. 7, 1. D. 35—40, 2. D. 68—70, A. c. 60, V. 7, P. 16—17, C. 20. Scheint mir von Mot. maculata Gth. ganz sicher (auch in Färbung) verschieden. Die Breite des Kopfes beträgt fast 2/3 seiner Länge und nahezu das Doppelte der Höhe. Das Auge ist 6y2mal in der Kopflänge enthalten, sein Abstand von der Schnauzenmitte nicht ganz zwei, vom Nasententakel drei Durchmesser und eben so gross ist die Stirnbreite. Die drei Tentakeln, die zwei nasalen und das dritte an der Symphyse sind fast gleichlang und messen zwei Augendiameter. Der Oberkiefer reicht bis unter den hintern Augenrand und trägt in äusserer Reihe längere und stärkere Zähne, der untere aber in innerster. Auch am Vomer ist die letzte Zahn- reihe etwas grösser, aber doch kleiner als die grösseren der Kiefer sind. Ein os lin- guale fehlt gänzlich, so wie eine Kiemendrüse. Die über der Kiemenöffnung mit einem längern einfachen Strahle beginnende erste Dorsale stellt weiter zurück gleichsam nur die Bildungshaut der übrigen Flossenstrahlen vor, die nur sehr zarte primäre biegsame und ungegliederte Fäden bleiben, so dass man diese Flosse allerdings einer blos gefransten (fringed) Haut vergleichen kann, obwohl sie eine wirkliche aber rudimentär bleibende Flosse vorstellt. Die feinen Knötchen und Körnchen, mit denen sowohl die Faserstrahlen, wie die Flossenhaut selbst besetzt sind, sind auch wohl nur unausgebildete Schuppen, was um so wahrscheinlicher ist, als auch alle übrigen Flossen, selbst die Ventralen von der fein beschuppten Körperhaut völlig überzogen sind, nur aber ausgebildete, getheilte und gegliederte Strahlen besitzen. Die äusserst zarten cykloiden Schuppen bedecken sogar auch die Kiemenhaut und die Kehle bis zum Unterkiefer. Die Seitenlinie verläuft vorne nahe dem Rücken 280 Prof. E. Kn er . und tritt erst am Schwänze in dessen halber Höhe auf; sie mündet am Kopfe mit zahlreichen Poren, längs des übrigen Verlaufes aber durch entfernt von einander stehende Röhrchen. Die Färbung ist gleichmässig hellbraun, ohne dunklere oder hellere Flecken ; blos die zweite Dorsale und Anale trägt einen schmalen weisslichen Saum. Liegt in zwei Exemplaren von 5 und 52/3" Länge von der Insel St. Paul vor. Bei den klei- neren zähle ich sieben mässig lange aber dicke Blinddärme und zwar drei links, vier rechts, bei den grossem aber jederseits nur drei; die Sexualorgane sind wenig entwickelt. FAMILIE OPHIDIIDAE gth. (Ophidini J. Mül 1.) 1). Cliar. Leib + langgestreckt, nackt oder beschuppt, die senkrechten Flossen meist verschmolzen , weder eine gesonderte vordere Rücken- noch Afterflosse, erstere aber die grössere Länge des Rückens ein- nehmend; Rauchflossen rudimentär oder fehlend, Kiemenspalte weit, keine Blinddärme oder nur wenige. Zerfällt nach Günther in fünf Gruppen oder Subfamilien, von denen unter den Novara-Fischen nur die folgende (5.) vertreten ist. Subfüm. CONGROGADINA Gth. Ohne Bauchflossen, der After weit vom Kopfe entfernt, Kiemenspalte mässig weit, die Kiemenhaut an der Brust vereinigt, nicht aber an den Isthmus angewachsen. Gatt. CONGROGADUS gth. = Machaermm Rieh. Cliar. Aalähnlich, klein beschuppt, Rücken-, After- und Schwanzflosse verschmolzen, vielstrahlig, Mund- spalte mässig weit, Unterkiefer länger, in beiden Kiefern eine einfache dichtstehende Reihe stumpfer Zähne, Gaumen zahnlos, 6 Kiemenstrahlen, hinter dem vierten Kiemenbogen ein Schlitz, Pseudo- branchie entwickelt; weder Schwimmblase noch Blinddärme. Art. C. SUBDUCENS Gth. = Mach, suhducens Rieh. Voy. Ereb. & Terr. pl. 44, fig. 1—6. D. 72 — 73 + C. 13 -f A. 58—60, P. 10. Der Kopf Pf — Vsmal in derGesammtlänge, die Rumpfhöhe =% der Kopflänge und das Auge 6 — CVsinal in letzterer enthalten. Die Mundspalte reicht bis unter die Mitte des Auges, ihre Länge bis zur Symphyse gerechnet beträgt zwei Augen- diameter. Der Unterkiefer steht etwas vor, die Lippen bilden breite segelförmige Lappen jederseits, deren Breite und Grösse gegen die Mitte und die Winkel des Mundes abnimmt. Die stumpf spitzen und geraden Zähne sind in beiden Kiefern fast gleich gross und werden nur nach hinten etwas kleiner. Die Narinen sind dop- *) Über die Stellung der Ophidinen vergleiche J. Canestrini: „ Stellung der Helmichthyiden in den Ver- handl. d.jk.k. zool.-bot. Gesellsch. in Wien. Jahrg. 1859, Abliandl. S.27 — 30. Sitz. v. 9. Febr. Fische. 281 pelt, die hintere grosse und dreieckige liegt unmittelbar vor dem Augenrande, die schmale Stirn zwischen den Augen ist gewölbt, der Kopf unbeschuppt mit Aus- nahme der Wangen und des oberen Endes des Deckels 5 die Kiemenspalte massig weit, die Kiemenhaut von beiden Seiten an der Kehle vereinigt. Nebst der ziemlich grossen Pseudobranchie gewahrt man noch eine kleine Kiemendrüse, sehr kurze Recbenzähne und an der Innenseite der Deckelstücke dem ersten Kiemen bogen gegenüber noch eine Art von kleiner Nebenkieme. Der mit abgerundetem Rande vorspringende Deckel ist von dem vorhergehenden eben so vortretenden Unter- deckel durch eine scharfe Einbuchtung geschieden. Die Dorsale beginnt über der Spitze der kurzen Brustflossen mit etwas kürze- ren Strahlen, als die folgenden sind, welche V2 Körperhöhe übertreffen- Sie geht unmerklich in die Caudale und diese in die Anale über, vor welcher der Anus fast genau im Ende des ersten Drittels der Totallänge liegt. Die Schuppen sind klein, äusserst zart und dünn und mehr jenen von Ophidium als Anguilla ähnlich, übrigens an Grösse, Form und Structur verschieden. Viele sind mehr rundlich, andere ellip- tisch langgestreckt, viele zeigen blos dichte Längsstreifen, andere aber auch zahl- reiche Radien rings um das festsitzende Ende, ihr freier Rand ist meist häutig und aufgebogen. Die Seitenlinie ist nur am vordem Drittel der Rumpflänge deutlich, verlauft dem Rücken genähert und mündet durch einfache Röhrchen. An der Basis der verticalen Flossen setzen sich in die Flossenhaut sehr kleine Schuppen eine Strecke weit fort. Die Färbung eines Männchens ist fast gleichmässig schwarzbraun, am dunkel- sten an den Flossen, Deckelstücke und Kehle sind mit rundlichen weissen Flecken auch bei Weibchen besetzt, deren Färbuug übrigens heller und nur braun gewölkt erscheint. Die Ovarien des Weibchens sind mit ungleich grossen Eiern strotzend erfüllt, die Floden des Männchens bilden zwei einfache schmale mässig lange Schläuche, die nur wenig Raum im Ende der Bauchhöhle einnehmen, bis zu dem dagegen der lange durch einen halb verdauten Fisch ausgedehnte Magensack zurück- reicht. — Länge des Männchens 13", des grössten Weibchens 12" eines kleineren mit noch reifen Eiern 10"; von den Nikobaren. FAMILIE PLEURONECTIDAE h em , (Ordo : Psettae Ch. B011., Heterosomata Dum., Ord. Plenronectides Blk.) Char. (nach Günther): Gestalt hoch, flach gedrückt, Kopf zufolge eigenthümlicher wahrscheinlich bei allen, aber in verschiedener Weise erfolgenden Entwicklung, asymmetrisch derart werdend, dass beide Augen auf die beim Schwimmen nach aufwärts gerichtete und auch gefärbte Seite zu stehen kom- men, während die augenlose und nach abwärts gerichtete meist farblos bleibt. Dorsale und Anale glieders baldig und zu wahrhaft peripherischen Flossen entwickelt und nicht abgetheilt; 4 Kiemen- bögen. Pseudobranchien, keine Schwimmblase. 37 Novara- Expedition. Zoologischer Theii. Bd. I. Kner. Fische. ^ 8 2 Prof. II. Kn er. Diese unter allen Wirbelthieren durch ihre Asymmetrie ganz ausgezeichnete Gruppe umfast zahlreiche Gattungen, unter denen zwar keine einzige wirkliche Süsswasserform sich vorfindet, von denen aber die meisten nahe den Küsten in allen Meeren sich aufhalten und mitunter freiwillig und ziemlich weit in Süsswasser auf- steigen. Bei Gruppirung der zahlreichen Gattungen und Arten nimmt Günther in seiner Synopsis der Familie zunächst darauf Rücksicht: I. ob die Kiefer und Be- zahnung beiderseits gleichmässig entwickelt sind und ob II. die Bezahnung der stets kleinen Mundöffhung auf der augenlosen Seite mehr als auf der obern ausgebildet ist. Die erste Gruppe scheidet sich dann weiter darnach, ob die Dorsale erst am Nacken oder über oder schon vor dem Auge beginnt. In der zweiten Gruppe wird auf die Lage der Augen zu einander und auf die Seite, an der sie normal lie- gen, Bedacht genommen. Da sich diese Gruppirung mir praktisch bewährt hat, so behalte ich sie hier bei. Gatt. P SETTOD ES BENN. Char. Mund sehr weit, der Oberkiefer über halbe Kopflänge, beide Kiefer mit zwei Reihen langer, schwach- gebogener, nicht gedrängt stehender spiessfönniger Zähne mit ein oder zwei Widerhaken, Vomer und Gaumenbeine fein, Zunge meist stärker bezahnt, Dorsale erst am Genick beginnend und so wie die Anale den Schwanzstiel frei lassend, beide mit grösstentheils getheilten Gliederstrahlen, Schuppen beiderseits gleich und bewimpert , Kiemenspalte bis zur Kehle offen, Seitenlinie einfach in halber Höhe verlaufend. Art. PS. EPtUMEI Gth. Syn. Fleuronectes Erumei Bl. Schn. Cv. — Adalah Russ. pl. 69. — Nooree nalakah Russ. pl. 7 7 (jung). — Psettodes Belcheri Benn. Proc. 1831. P. 14, V. 7, D. 51 — 54, A. 38—39 .... Squ. lat. c. 75. Bei dieser Art wechselt die Augenseite nach Individuen, und ist auch bei den vorliegenden bei einem rechts, beim andern links; eben so differiren sie auch in mehreren andern Punkten. Im Ganzen steht diese Art den symmetrischen Fischen näher als die meisten Pleuronectiden und fällt auch durch die Stellung des obern Auges auf, das nicht blos cyklopenähnlich die Mitte der Stirn einnimmt, sondern selbst noch auf die andere Seite mehr oder weniger weit hinüberreicht, wie dies auch sowohl aus Russell’s Fig. 77 ersichtlich ist, wie ebenfalls bei der nahe ver- wandten Gatt. Hippoglossus der Fall ist1. Es scheint demnach, dass bei dieser Art die Metamorphose erst sehr spät ihr Ende erreicht, und ihr sehr lange ein derarti- ges Cyklopen-Auge eigen ist. Auch sind die langen und starken Zähne in beiden Kiefern nicht sämmtlich mit einfacher Widerhakenspitze versehen, wie sie Bleek er im Atl. Pleuron. Tab. 232, Fig. 2 abbildet, sondern viele derselben spiessförmig, cl. h. jederseits mit einer Hakenspitze versehen: /p ft (l fl \ erst weiter zurück *) Siehe Jap. Steenstrup: Om Skjievheden hos Flynderne, Kopenliag. 1864. Fische. 283 werden in beiden Kiefern die Zähne kürzer und einfach spitz. Je nach den Indi- viduen variirt übrigens die Zahl und Grösse dieser Zähne, wie auch besonders der Zungenzähne, die bald kaum fühlbar sind, bald beiderseits auf allen Copulis des Zungenbeines in mehreren Reihen aufragen und sowohl die Rechenzähne als jene am Yomer und den Gaumenbeinen an Länge und Stärke übertreffen. Rücken- und Afterflosse sind im Vergleich mit anderen Pleuronectiden weni ger ausgebildet, denn sie beginnen sowohl erst weiter zurück, als sie auch den ganzen Schwanzstiel frei lassen; stärker ist dagegen die senkrecht abgestuzte Caudale entwickelt, deren langgliederige Strahlen überdies ausnahmsweise dreifach gabelig getheilt und nicht von der Körperhaut überhüllt sind. Eine schwache Asymmetrie gibt sich nur bezüglich der Flossen dadurch kund, dass die Dorsale und Anale längs der Basis blos an der Augenseite fein beschuppt, an der augenlosen aber über den Gelenkenden an allen Flossenstrahlen mit schmalen seitlichen Hauptlappen besetzt sind (wie bei manchen Characinen). Unsere bis 8" langen Exemplare sind einfärbig braun, Rücken und Afterflosse weisslieh gesäumt; von Java und Madras. Gatt. PSEUDORHOMBUS bleek. Char. Mundspalte weit, Oberkiefer von mehr als Vs Kopflänge, beide Kiefer mit einfacher Reihe kleiner, aber ungleich grosser Zähne, Gaumen zahnlos, Dorsale vor dem Auge beginnend, die Augen stets links, nahe übereinander nur durch eine schmale erhabene Brücke getrennt, Schuppen klein, Seiten- linie einfach, vorne stark gewölbt, nur das hinterste Ende des Schwanzstieles flossenfrei, Dorsale und Anale mit einfachen ungetheilten Strahlen und beiderseits fein überschuppter Flossenhaut. 1. Art. PSEUD. RUSSELLII Gth. Syn. Rhombus lentigino.sus Ricli. — Rhom. oligodon Blk. Act. Soc. Indo-Neerl. V. Japan, p. 8, t. 3, f. 2. — Pseudorh. Russellii Blk. Atl. t. 233, £ 2. D. 72, A. 56, P. 12, V. 6, G. 15 . . . . Squ. lat. 76 — 77. Ein 7V3" langes Exemplar, angeblich von Java, stimmt in allen Messungen völlig überein und weicht nur in Färbung ab von Bleeker’s Figur, indem ausser drei grossen schwarzen Flecken längs der Seitenlinie noch zwei über und drei unter ihr in Längsreihen geordneter, kleiner brauner, mit hellem Oentro (oder wenn man will, weissliche braun umringte) Punktflecken die Augenseite des Rumpfes zieren, zwischen denen überdies noch ziemlich zahlreiche dunkelbraune Punkte eingesäet sind. In ähnlicher Weise sind auch Dorsale, Anale, Caudale und Kopf gezeichnet und desgleichen die linke Brust- und Bauchflosse. — Die Beschuppung erscheint bei dieser Art insofern asymmetrisch, als die Schuppen links stark ctenoid selbst an den Wangen sind, während sie rechts weich und ganzrandig sind, auch sind die verticalen Flossen links viel stärker als rechts überschuppt und die linke Brustflosse ist etwas länger. — Ein anderes 5" langes Exemplar angeblich von Sidney stimmt mit dem Vorigen in Färbung ganz überein wie auch in allen andern 37 * 284 Prof. P. Kn er. Punkten, nur beginnt die Dorsale nicht vor, sondern über dem obern Auge und enthält blos 68 Strahlen. Ein drittes grösseres Exemplar entspricht aber auch in Färbung ganz der Abbildung Bleeker’s von Ps. oligodon , indem es an der Augen- seite längs der Seitenlinie blos zwei verwaschene grosse schwärzliche Flecken und ausserdem an den Flossen nur undeutliche kleine bräunliche zeigt. Da über die Altersunterschiede und Farben- Varietäten der Pleuronectiden noch wenig bekannt ist, so lässt sich nicht sicher ermitteln, ob diese verschiedenen Exemplare sämmt- licli als Pseud. Bussellii mit Recht zu deuten sind, oder ob sie nicht zum Theile auch als Pseud. multimaculatus Gth. gelten könnten; auch wäre möglich, dass das zuerst erwähnte Exemplar von Java eine Farben- Varietät von Pseudorh. maldydnus Blk. Atl. ichth. Tab. 234, Fig. 2 darstellt. 2. Art. PSEUDORH. TRIOCELLATUS Gth. Bleek. Atl. Tab. 239, Fig. 1 = Nooree nalaka Buss. Fig. 76 — Rhombus triocellatus Cv. D. 68, A. 50, P. 12, V. 6, C. 15 ... . Squ. lat. 68. Die Körperhöhe beträgt wie bei Russell’s Figur die Hälfte der Totallänge (Günther gibt sie zu klein an), der Kopf 1/i derselben, der Durchmesser des Auges fast V3 der Kopflänge. Der Oberkiefer reicht kaum unter die Mitte des Auges, beide Kiefer tragen eine einfache Reihe sehr feiner Zähne ; die Interocular- leiste ist schmal und nur rückwärts beschuppt. Bezeichnend für diese Art sind die vordem Dorsalstrahlen, die die längsten der Flosse sind, und die drei seitlichen weiss umringten Augenflecke, die ein gleichschenkeliges Dreieck bilden, dessen hintere Spitze der Seitenlinie aufsitzt; ausserdem sind alle Flossen braun punktirt oder gefleckt. — Vor der Anale ragt ein nach vorne gerichteter Dorn vor. An der Augenseite sind alle Schuppen stark ctenoid, an der blinden rechten die mitt- leren Reihen vom geraden Theile der Seitenlinie angefangen bis zur Caudale aber ganzrandig, jene des Vorderbauches und längs der Basis der Rücken- und After- flosse und an deren Strahlen wieder ctenoid. Die rechte Brustflosse ist viel kürzer als die linke und reicht blos bis zu Ende der Krümmung der Seitenlinie zurück. — Länge nicht ganz 4" ; von Tahiti. 3. Art. PS. VORAX Gth. — Rhombus aramaca Cast. pl. 40, fig. 3. D. 70, A. 53 — 54, C. 15, P. 10, V. 6. In allen Messungen fast genau zu Günther’s Angaben stimmend; die Höhe 21/imal in der Körperlänge (ohne Caudale), der Kopf 372mal enthalten, die Mund- spalte fast von x/2 Kopflänge , da der Oberkiefer bis unter den hintern Augenrand reicht, das Auge 6y.2mal in der Kopflänge begriffen, über einen Längsdurchmesser vom Schnauzenrande und weniger als einen senkrechten vom obern, etwas weiter vorne stehenden Auge entfernt; der Intraocularraum flach, nackt und erst vom Fis c h e. 285 Infraocularaste der Kopfcanäle angefangen beschuppt. Die Caudale 572mal in der Totallänge enthalten. Die Bezahnung ist variabel, stets aber stehen in beiden Kiefern vorne in ziemlichen Abständen etwas stärkere Spitzzähne als an den Seiten, an denen sie gedrängt stehen. Die lanzettförmigen Rechenzähne sind selbst wieder sehr fein bezahnt. Die Strahlen des vordem Drittels der Dorsale ragen mit fadiger Spitze weit über den Flossensaum vor; alle aber sind in ihr und auf der Anale ungetheilt mit Ausnahme der zwei bis drei letzten Strahlen; die linke Brustflosse ist etwas länger als die rechte. Die Schuppen sind klein, länglich und an beiden Seiten ganzrandig; sehr oft werden sie von äusserst zarten kleinen Schuppen noch überlagert oder solche drängen sich zwischen ihnen vor; überdies wird die Flossen- haut der Dorsale und Anale vor den meisten Strahlen bis gegen den Saum, und zwar an beiden Seiten gleich, von einer Doppelreihe feiner Schuppen bedeckt. Die Seitenlinie macht über den Brustflossen eine starke fast winkelige Krümmung, senkt sich dann zur halben Höhe und setzt sich durch die Mitte der Caudale bis zum Saume fort. Die einzige Asymmetrie findet bezüglich des Verlaufes der Kopf- canäle statt, indem der Orbitalzweig an der Augenseite auch hinter dem obern Auge bis zu dessen obern Rand sich verlängert. Der Rumpf ist mit grösseren dunkelbraunen Wolken und Flecken besetzt, Dorsale und Anale mit kleinen, die Caudale mit irregulären Reihen weisslicher Flecken geziert, die Pectorale durch Querreihen dunkler Flecken wie gebändert. An die Blindseite ziehen sich vom Caudalstiele und der Caudale dunkle Flecken auch nach rechts und eben so sind daselbst Dorsale und Anale dunkler gesäumt. — Länge bis 8"; von Rio Janeiro. Gatt. RHOMßOIDICHTHYS blk. (Platophrys Blk. p. p. Atl. Ichtli.) Char. Mundspalte klein, nicht bis unter die Mitte des Auges reichend, Zähne fein in 1—2 Reihen, Augen- seite links, die Angen durch einen concaven Zwischenraum ± weit von einander getrennt; Dorsale von der Schnauzenspitze bis zur Caudale reichend, Schuppen ctenoid, leicht abfallend, Seitenlinie vorne stark gebogen. Art. RH. GRANDISQUAMA Gth. Syn. Rhombus fjrandisquama Sclilg. Faun. jap. pl. 92 iig. 3 mas, 4 fern. D. 82—88, A. 62—64, V. 6, P. 10 — 11 . . . . Squ. lat. 50. Die Körperhöhe gleich dessen V2 Länge (ohne Caudale), der Kopl 1/i derselben, Mundspalte nur bis unter den Anfang des Auges reichend; Oberkiefer mit knopf- artiger Verdickung, die feinen Zähne in einfacher Reihe stehend, Gaumen zahnlos; das untere Auge etwas vor dem obern und sein Längsdiameter etwas kürzer, der concave Zwischenraum zwischen beiden beschuppt und nahezu einen Höh endiameter des Auges breit. Hinter den Bauchflossen ragen zwei flache Dornen vor. Alle Strahlen der Dorsale und Anale bleiben ungetheilt. An der Augenseite sitzen die 286 Prof. Ti. Kn er. meisten Schuppen noch fest und sind am freien, nach hinten in eine Spitze vor- tretenden Rande lang bewimpert; an der Blindseite sind die meisten abgefallen, die vorhandenen aber ganzrandig und mehr abgerundet. Ferner sind an der Augenseite die Strahlen der Rücken- und Afterflosse bis gegen die Spitzen beschuppt, rechts keine Spur davon, auch reicht an jener die Seitenlinie bis an den Saum der Caudale, an der Blindseite dagegen scheint sie zu fehlen, wenigstens mündet sie nicht mit aufgesetzten Röhrchen, höchstens an einigen durch blosse Poren. — Färbung hellbraun mit dunkleren Flecken, besonders an den Gliedern der Dorsal- und Analstrahlen, quer über der Caudale nahe der Basis und dem Saume ebenfalls dunklere Flecken, die fast zu Querbinden verschmelzen. Die Rechenzähne sind sehr kurz und dreieckig, der Magen beider Exemplare war mit Crustaceenbrut erfüllt. Beide scheinen nach Schiege l’s Angaben zufolge des Abstandes der Augen von einander Weibchen zu sein, doch konnte ich kein Ovarium erkennen; die Totallänge beträgt auch nur 3" 2 — 3"'; ohne Angabe des Fundortes. Gatt. AM MO THETIS gth. Char. Augenseite rechts, Mund unsymmetrisch, rechts mehr verkümmert und zahnlos , links mit binden feiner Zähne , Gaumen zahnlos , Mund von dem lappig verlängerten Anfänge der Dorsale überhängt, die nicht bis zur Caudale reicht; die rechte Ventrale mit sieben durch Haut verbundenen Strahlen hinter- einander und in einer Linie mit der Anale, die linke gesondert, mit blos vier kürzeren Strahlen; Schuppen klein, ctenoid, Seitenlinie nur vorne mit leichter Krümmung, Brustflossen symmetrisch. Kiemenspalte nur bis zur Höhe ihrer Basis offen , Rechenzähne kurz konisch. Art. AMM. ROSTRATUS? Gth. vel ADSPERSUS n. sp. Faf- XIII, Fig. 4. D. 75, A. 51, Y. rechts 7, links 4, P. 11, C. 15 ... . Squ. lat. 93. Die Körperhöhe der V2 Totallänge fast gleich, der Kopf Pf — 4y3mal in letz- terer; die Augen fast kreisrund gleich gross und senkrecht übereinander, das untere einenDiameter vom Mundrande, und V2 vom oberen Auge entfernt; derlntraocular- raum etwas convex aber ohne vorstehende Leiste. Der sehr verzogene Mund schaut geöffnet fast ganz nach links , die Lippen sind beiderseits mit kurzen Papillen besetzt; die doppelten Narinen stehen jederseits hintereinander und rechts gerade vor und zwischen den Augen. Der übergreifende Dorsallappen hängt über die Mundspalte herab und eben so ist der erste Dorsalstrahl wie ein Faden nach ab- wärts gerichtet. Er und die folgenden Strahlen, so viele deren verlängerte über die Flossenhaut vorragen, sind an der Vorderseite durch kurze Papillen gekerbt. In der Rücken- und Afterflosse sind zu Beginn des letzten Drittels derselben die Strahlen am längsten. Die Brustflossen erreichen V2 Kopflänge und sind an Länge der abgerundeten Caudale gleich, so wie der fünfte und sechste Strahl der rechten Bauchflosse den längsten der Anale. Mit Ausnahme der vordem Strahlen der Dorsale und Anale und aller ventralen sind die übrigen gegliedert und getheilt. — Fi s c h e. 287 Die Schuppen sind rechts derber und stärker ctenoid als links, wo sie sich oft nicht einmal gegenseitig decken; auch die Überschuppung der Flossen ist links viel schwächer. Desgleichen ist der Verlauf der Kopfcanäle asymmetrisch, indem der rechts vom Hinterhaupt über das obere Auge aufsteigende Ast sich bis zur Dorsal- basis erstreckt, links dagegen nicht so weit reicht. Färbung. Grundfarbe der Augenseite grünlichgrau mit dunkleren Wolken und zahlreichen schwarzbraunen Punkten, die sich auch über die Flossen erstrecken, dicht besät. Diese abweichende Färbung und die Zahl von sieben Strahlen in der rechten Ventrale bestimmen mich, diese Art für wahrscheinlich von A. rostratus verschieden zu halten. — Länge 3 und 4", von Sidney; durch v. Frauenfeld. Gatt. RHO M BO SOLE A gth. Cliar. Augen rechts, das untere weiter vorne, Mund unsymmetrisch, rechts kleiner und zahnlos, links mit Sammtzähnen, Gaumen zahnlos, Dorsale bis zum Mundrande reichend, die meisten Strahlen in ihr und der Anale getheilt, Schwanzstiel flossenfrei, nur die rechte Ventrale gut ausgebildet und mit der Anale in einer Linie durch Haut verbunden, Schuppen klein, ganzrandig, Seitenlinie geradlinig, Kie- menspalte eng, nur bis zur Höhe der Pectorale offen, Rechenzähne kurz, spitz. Art. RH. LEPORINA Gth. Br. rechts 7, links 6, D. 65—66, A. 43 — 44, V. 6j P. 11, C. 14. Körperhöhe 274 — 273inal in der Länge (ohne Caudale), Kopf 32/3rual, beide Augen gleich gross, der Zwischenraum derselben schmal, von einer scharfen Längs- leiste durchsetzt, der Mund rechts wie verkümmert und nach einwärts gezogen, der Oberkiefer links bis unter das Auge reichend und mit bräunlichen Sammt- zähnen besetzt. Die sechs Strahlen der rechten Ventrale sind mit den folgenden der Anale gleich lang und durch Haut mit ihr verbunden. LIinter dem sechsten Strahle ragt links ein kurzer Dorn vor, hinter dem der Anus liegt. — Die kleinen länglichen Cycloidschuppen decken sich meist nur wenig: Dorsale und Anale sind selbst an der Augenseite nicht überschipppt; die völlig gerade Seitenlinie mündet beiderseits mit gedrängten aufsitzenden Röhrchen und sendet vorne einen bis zur Dorsale schief ansteigenden Occipitalast ab. Eine Asymmetrie findet weder im Verlauf der Seitencanäle, noch in der Beschuppung oder Länge der Brustflossen statt; die Caudale ist fast abgestutzt. Die Färbung gleichmässig braun mit dunk- leren Wolken und öfters braun punktirten Dorsal- und Anal- Strahlen. — In mehreren Exemplaren von 6 — 8" Länge, von denen das grösste sich als Weib- chen ergab; von Sidney. Gatt. SO LEA GTH. Char. Augenseite rechts, das obere Auge weiter vorne, Mund klein, links nach abwärts gebogen und nur daselbst mit feinen Sammtzähnen besetzt, Gaumen zahnlos, die Dorsale vor den Augen beginnend und vor der Caudale wie auch die Anale endend, Schuppen klein, ctenoid, Seitenlinie gerade verlaufend. 288 Prof. Ti. Kn er. Günther trennt diese Gattung insbesondere nach den Brustflossen, den Narinen und der Körperhöhe in mehrere Untergattungen. UNTERGATT. SOLEA. Körperhöhe 2/ö der Länge (ohne Caudale), Brustflossen beiderseits entwickelt, die Narinen an der Blindseite nicht erweitert. Art. S. MICROCEPHALA Gth. D. 7 6, A. 64, V. 5, P. (rechts 9), C. 17 ... . Squ. lat. 87 — 88. Höhe fast 1/3 , Kopf V6 der Körperlänge ; Caudale frei und fast von 2/3 Kopf- länge, der Durchmesser des obern und grossem Auges 1/i Kopflänge, sein Abstand vom Schnauzenrande ein Diameter, der Intraocularraum schmal und iiberschuppt ; die rechte Brustflosse breiter und länger als die linke, fast 34 Kopflänge messend; die Bauchflossen von einander und von der Anale getrennt, die Dorsale beginnt etwas vor dem obern Auge und endet gleich der Anale vor der Caudale. Der Zottenbesatz an der Blindseite des Kopfes ist mässig, die Schuppen sind beiderseits ctenoid, rechts aber stärker und das mittlere von den 11 oder 13 Zähn- clien das längste, die Seitenlinie verlauft bis zum Hinterhaupte geradlinig. — Die Grundfarbe rechts ist dunkelbraun und wird von 11 nicht breiten helleren Quer- binden durchsetzt, von denen die zweite durch die Augen zieht, die letzte über die Basis der Caudale, die sechste und siebente verschmelzen am Rücken in Eine. Alle Flossen mit Ausnahme der Pectorale sind auch links gefärbt, aber eintönig schwärzlich , Dorsale und iAnale links fast schuppenfrei, rechts aber bis gegen den Saum dicht beschuppt. Unser Exemplar zeigt an der Seitenlinie noch zwei weiss- liche runde Flecken, von denen der vordere kleinere in die fünfte helle Querbinde (genau hinter der Spitze der Pectorale), der zw'eite grössere in die achte Binde zu liegen kommt. — Länge 5V3": von Sidney. UNTERGATT. MICROBUGLOSSUS GTH. Höhe mehr als 2/3 der Körperlänge, Brustflossen entwickelt. Art. S. HUMILIS Cant. — 3. maculata Cuv. Blk. Verb. Batav. Gen. 24 T. Pleuron. p. 17. Zwei kleine nur 3" lange Exemplare, angeblich von Sidney, stimmen voll- ständig mit v. Bleek er’ s Beschreibung (1. c.) überein und ich bemerke nur, dass die grösseren schwarzen Flecke an der Basis der Dorsale, Anale und den Brust- flossen, die Günther zwar hervorhebt, deren aber Bleeker nicht eigens gedenkt, auch unseren Exemplaren fehlen. Die Blindseite ist völlig ungefärbt, die Seiten des Kopfes daselbst bis zur Kiemenspalte sind aber stark zottig, Dorsale und Anale nur von wenigen Schuppen bedeckt, während sie an der Augenseite bis gegen den Saum von dicht beschuppter Körperhaut überkleidet sind. Fis che. 289 UNTERGATT. ACHIRUS cv. Körperhöhe mehr als 2/s seiner Länge, ohne oder mit rudimentären Brustflossen. Art. S. MACULIPINNIS Ag. Spix. Brasil, tab. 49 — Monochir Imeatus Q. Gaim. Voy. Uran. D. 49—54, A. 39, V. 5—5, P. 5, C. 16. Die Körperhöhe kommt fast der 1/2 Totallänge gleich , die Kopflänge V5 der- selben, die kleinen Augen messen nur Ve der Kopflänge und stehen einen Diameter von einander ab. Die Schnauze wölbt sich noch etwas über den Mund vor. Die rechte Unterlippe ist schön gekerbt, die Narine daselbst in eine kurze weite Röhre verlängert. Die Zotten sind zwar links viel zahlreicher, jedoch auch rechts vor- handen, halten besonders da den Rand der Kiemenspalte besetzt und setzen sich auch beiderseits längs des Rumpfes fort, indem sie namentlich hinter den Schuppen der Dorsalseite frei abstehen. Die Schuppen am Nacken sind doppelt gross als die übrigen, deren Grösse überdies noch gegen das Rücken- und Bauchprofil und die Caudale abnimmt. Die linke Brustflosse fehlt spurlos, die rechte ist sehr kurz, die abgerundete Caudale aber übertrifft etwas die Kopflänge. Die Schuppen sind beiderseits ctenoid und bedecken auch die Strahlen der Dorsale und Anale. Die Seitenlinie bildet nur vorne einen flachen Bogen. Die Augenseite ist bis zu den Flossensäumen mit schwarzen Flecken dicht besät und nebstdem mit vertikalen feinen schwarzen Linien in variabler Zahl und Stärke besetzt. Bei einem Exem- plare sind deren 10 zu zählen, von denen die fünf vorderen den Raum über der Brustflosse bis vor die Augen einnehmen und /förmig gebogen sind, während die hinteren fünf mehr senkrecht stehen; ein kleines Exemplar zeigt überdies noch einzelne ± grosse weissli che Flecken. — Länge von 2V3 bis überd"; von Rio Janeiro. UNTERGATT. PEGUSA GTH. Körperhöhe 2/5 seiner Länge, beide Brustflossen entwickelt, an der Blindseite eine erweiterte und am Rande gefranste Narine. Art. S. VARIOLOSA n. sp.? Taf. XIV. Fig. 1. D. 83—84, A. 65, P. 7, V. 4 — 5, C. 15 . . . . Squ. lat. 90—95. Körperhöhe fast nur 1/B der Totallänge, der Kopf 5V3mal in ihr, das Auge Vs der Kopflänge, das obere blos 1 Diameter, das untere iy2 vom Schnauzenrande, beide von einander kaum über V2 Diameter entfernt; die Mundspalte bis unter die Mitte des Auges reichend, rechts stark nach abwärts gezogen, links am Oberkiefer eingebuchtet, am Mundwinkel aber nicht nach abwärts gebogen, die Bezahnung links sehr fein. Beiderseits ein ziemlich langes Nasalröhrchen, das aber links viel weiter und am Rande dicht gefranst ist. Die Lippen selbst sind nicht fimbriat, aber die Blindseite des Kopfes bis zu den Deckelstücken durch dichte und lange 38 Novara-Expedition. Zoologischer Theil. I. Bei. Kn er. Fische. 290 Prof. P. Kn er. Zotten pelzig. Die Dorsale beginnt an der Schnauze, zeigt in V2 Länge die höchsten Strahlen und reicht wie die Anale bis knapp an die Caudale, ohne aber in diese wirklich überzugehen. Die Bauchflossen sind von der Anale getrennt, die Pectorale beiderseits gut ausgebildet, nur die rechte etwas länger, fast von Vs Kopflänge, die Caudale von x/2 Kopflänge. Der After mündet an der Blindseite, die Genitalpapille liegt rechts hinter der Bauchflosse. Die Augenseite ist auf hellbraunem Grunde dicht mit noch blässeren rundlichen Flecken verschiedener Form und Grösse bedeckt, die alle dunkelbraun umringt sind ; ausserdem mit grösseren dunkelbraunen, schwärzlich umringten, theils rund- lichen, theils eckigen Flecken. Hiedurch nimmt sich die Augenseite aus, als wäre die Haut mit aufschiessenden kleinen und bereits abtrocknenden und in einander fliessenden grösseren Pusteln bedeckt. Die gleiche Färbung erstreckt sich auch über die verticalen Flossen und die Augen, nur die rechte Brustflosse ist an der hinteren Hälfte fast schwarz und weiss gesäumt. — Die Schuppen rechts sind ctenoid, links ganzrandig, die Seitenlinie verlauft beiderseits geradlinig. Unter den von Günther aufgeführten Arten steht diese jedenfalls der Solea margaritifera Gth. zunächst und ist vielleicht mit ihr wirklich gleichartig, da Gün- ther vermuthet, dass diese Art wahrscheinlich von der Küste West- Afrika’ s und nicht von Borneo stamme. Unser 10" 8'" langes Exemplar stammt aber von Bio Janeiro und bekanntlich gibt es nicht wenige Arten, deren Verbreitung durch die ganze Breite des atlantischen Oceans von West- Afrika bis zur Ostküste Central- und Südamerikas sich erstreckt. Gatt. PARDACHIRUS gth. Char. Augen rechts, das obere weiter vorne, Mund unsymmetrisch, klein, feine Zähne nur links, Dorsal- und Analstrahlen beschuppt und an der Basis aller Strahlen ein länglicher Porus, Dorsale von dem Ende der Schnauze bis zur Caudale reichend, wie auch die Anale, die Strahlen beider Flossen getheilt, zwei gesonderte Ventralen, keine Pectoralen. Schuppen klein ganzrandig, nur einzelne gewimpert, Seiten- linie gerade, links eine zweite am Nacken und dem Vorderrücken, Kiemenspalte enge. Art. P. MARMORATUS Gth.? Syn. Achims marmoratus Lac. — Ach. barbatus Ge off. Rüpp. Atl. Taf. 31, Fig. 2. — Ach. pavoninus? Blk. D. 67, A. 52, V. 5, C. 17 ... . Squ. lat. 102. Körperhöhe nahezu V3 der Totallänge, der Kopf 5V2mal in dieser, und das Auge fast ebenso vielmal in der Kopflänge, beide Augen weniger als 1 Diameter von einander entfernt; die Zähne der Blindseite sind kaum zu fühlen, die Lippen nicht gefranst, rechts ein kurzes Nasalröhrchen, Kopfseite links bis zur Kiemen- spalte zottig, an den Spitzen der vorderen Dorsalstrahlen längere, oft gablig getheilte Fimbrien; die Strahlen der Dorsale und Anale selbst vielgliedrig und tief getheilt. Die abgerundete Caudale kürzer als der Kopf, die rechte Ventrale länger als die linke und von der Anale gesondert. Die Seitenlinie verlauft geradlinig bis zum Fische. 291 oberen Auge, sendet aber über der Kiemenspalte einen Ast nach oben ab , der bei- derseits dann nahe der Dorsalbasis nach rückwärts läuft, vor halben Körperlänge abbricht oder sich doch senkt und noch eine Strecke weit über der eigentlichen Seitenlinie fortsetzt, und durch feine Nebenröhrchen auf den Schuppen mündet, was an der Blindseite nicht der Fall ist, obwohl er übrigens denselben Verlauf nimmt. Bücken- und Afterflosse sind beiderseits nur an der Basis überschuppt, übrigens grösstentheils nackt. — Die Grundfarbe ist hellgrau, an der ganzen Augenseite mit einer Unzahl runder weisser Punkte bis an die Flossensäume besäet; kleinere und spärlichere schwarze Punkte sind überdies über die ganze Seite zer- streut. Die Färbung weicht daher etwas sowohl von marmorotus , wie von P. pavo- ninus ab, die übrigens, wie zu vermuthen, auch schwerlich specifisch von einander verschieden sein dürften. — Länge 32/3" ; von den Nikobaren. Gatt. SYNAPTURA CANT. Cliar. Augen rechts, das obere weiter vorne, Mund klein, links herabgezogen und nur daselbst äusserst fein bezahnt, Dorsale, Anale und Caudale in einander übergehend, Schuppen klein, ctenoid, Seitenlinie geradlinig bis zum Kopfe. Die völlige Verschmelzung der drei vertikalen Flossen ist für diese Gattung bezeichnend, die man wieder in mehrere Untergattungen zu trennen pflegt. Welche und wie viele derselben zu rechtfertigen sind, muss ich unentschieden lassen , doch scheint mir, dass allerdings die kurzen hohen Formen, die v. Bleeker als Brachirus bezeichnet, von seinen Synajptura- Formen füglich zu unterscheiden sein dürften. 1. Art. SYN. C1NERASCENS Gth. D. 68, A. 53, P. 9, V. 6, C. 16. Die Körperhöhe 2y3mal, der Kopf 573mal in der Totallänge, der Durchmesser des Auges circa x/6 der Kopflänge, Intraocularraum concav, beschuppt, geringer als ein Augendiameter, Nasalröhrchen einfach kurz, der Mund von einem kurzen Rostrallappen wenig überragt, die Bezahnung auch an der Blindseite blos mit der Loupe erkennbar. Dorsale und Anale sind an der Augenseite bis zum Saume dicht beschuppt, an der Blindseite nur schwach ; auch sind die Schuppen überhaupt rechts derber und stärker ctenoid als links. Die Zotten an der Blindseite des Kopfes sind ziemlich lang. Der Seitencanal steigt am Hinterhaupt steil gegen die Dorsal- basis auf und lauft beiderseits bis nahe der Schnauze nach vorwärts. Von den Brustflossen ist die rechte, von den Ventralen die linke stärker entwickelt und letz- tere durch Haut mit dem Saume der Analgrube verwachsen. Die Kiemenspalte ist an der Kehle geschlossen und reicht auch nach oben nur bis zur Höhe der Pec- torale, die Bechenzähne sind sehr kurz und schwach. — Färbung gleichmässig graubraun, dunkle die Seitenlinie kreuzende Linien sind nur schwach erkennbar, die rechte Pectorale ist aber fast ganz tief schwarz. Länge 5" T" ; von Ceylon. 38 * 292 Dr. R- Kn er. 2. Art. SYN. ZEBRA Canth. Gth. Syn. Pleuronectes zebra Bl. Taf. 187. — Solea zebrina Schlg. Faun, japon. pl. 95, f. 1. — Jerree botoo Kuss. f. 72. — Brachirus zebra Blk. Atl. Teb. 240 f. 3. D. 84, A. 70, C. 17 — 18, P. 9 — 10, V. 5 ... . Squ. lat. c. 110. Die Körperhöhe ys, der Kopf V6 der Totallänge. Diese durchaus nicht seltene Art variirt ohne Zweifel in Färbung, Schuppen-Strahlenzahl und noch anderen Punkten, so dass vielleicht die vier von Günther als verschiedene anerkannten Arten: zebra , multifasciata , japonica und guagga nur Varietäten einer Art sind. Man trifft wenigstens kaum zwei Individuen, die in Färbung oder Schuppen und Strahlenzahl einander völlig gleich sind. Die Breite der dunklen Querbinden ist eben so veränderlich, wie der Umstand, ob sie durch schmale, helle inzwischen in Doppelbinden getheilt sind und in wie viele deren; ferner ob die hellen Binden gelblich oder rein weiss sind, ob die Caudale mit Augenflecken, oder weissen oder gelblichen Längsstreifen geziert ist. Nach Günther’s Angaben entsprechen unsere Exemplare aus Java in Färbung mehr der Syn. guagga , doch kann man bei einem derselben eigentlich 22 — 23 dunkle, von einander durch schmale Zwischenräume völlig getrennte Querbinden zählen, bei einem andern nur 14, von denen die hin- teren breit und in der Mitte nicht unterbrochen sind. Die Brustflossen verhalten sich auch ungleich; bei einem der S. multifasciata am ähnlichsten Exemplare ist die rechte Pectorale um mehr als x/2 Kopflänge länger als die linke, bei einem anderen sind beide gleich kurz und die Kiemenhaut bildet nach oben einen in die Pectorale übergehenden Hautlappen. Die Bauchflossen sind in einen Trichter ver- wachsen, die Schuppen beiderseits gleich stark ctenoid und gleich überschuppt. Alle sind auch an der Blindseite mehr oder minder gefärbt, und zwar bald ein- tönig schwärzlich, bald wie rechts gebändert. — Länge von 3V2 — 5V3" ; von Java. Gatt. APHORISTIA kp. Char. Augen links, keine Pectorale, nur die rechte Ventrale vorhanden, die verticalen Flossen vereinigt, Mund klein, schwach asymmetrisch, kleine Zähnchen nur rechts, Dorsale über dem Auge beginnend ohne hakenförmig verlängerten Lappen, Schuppen beiderseits ctenoid, weder Seitenlinie noch Kopf- canäle, Kiemenspalte eng. Art. APH. ORNATA Kp. Syn. Plagusia ornata Cuv. — Plagusia brasiliensis Ag. Spix. Brasil, tab. 50. — Cast, poiss. ? pl. 41. f. 2 (vielleicht). D. c. 90, A. 75, V. 4. Körperhöhe 3y2mal, Kopf nahezu 6mal in der Total-, das Auge 8mal in der Kopflänge, das untere etwas hinter dem oberen stehende, iy2Diameter vom Schnau- zenrande entfernt; die Mundspalte an der Blindseite nur wenig mehr als links bogenförmig gekrümmt und nach abwärts gezogen, die Kiefer gleich lang, nur eine Narine über der Oberlippe; die Bauchflosse ist von der Anale gesondert (nicht wie Günther angibt, mit ihr contigua ), die Caudale nahezu von x/2 Kopflänge; Fische. 293 eine Seitenlinie fehlt. Die durchwegs kleinen Schuppen sind stark ctenoid, pleiostich mit oft mehr als 20 Zähnchen am freien Rande besetzt, von denen die mittleren die längsten sind. Die Strahlen der Dorsale und Anale sind an der Blindseite mit seitlichen Hautlappen besetzt, diese Flossen aber schuppenfrei. — Grundfarbe bräunlich dunkel gefleckt mit solchen undeutlichen und irregulären Querbinden, die nur an der vordem Hälfte der Dorsale und Anale dadurch zu erkennen sind, dass nach 5 — 6 helleren Strahlen einige schwärzliche folgen, so dass daselbst brei- tere helle mit dunklen schmäleren Verticalbinden ab wechseln. Castelnau’s Figur zeigt solche in geringer Zahl zwar am Rumpfe, aber nicht auf den Flossen selbst und die Figur weicht auch darin ab,, dass bei unserem Exemplare die dunklen Bin- den gegen die Caudale sogar breiter werden als die hellen sind. — Länge 5"; von Rio Janeiro. Gatt. PLAGUSIA KP. GTH. Char. Augen links, ein weit zurückreichender langer, den Mund überdeckender Rostrallappen, der Mund selbst klein, unsymmetrisch mit feinen Zähnen nur rechts und gefranster Lippe links, links nur eine Narine nahe der Oberlippe ; keine Pectoralen, die verticalen Flossen vereinigt, Schuppen klein, ctenoid, links 2—3 Seitenlinien, Kiemenspalte eng. Art. PL. MARMORATA Blk. Die Körperhöhe nahezu 1/i der Totallänge, in welcher der Kopf 472mal ent- halten ist; der hakenförmige* Rostrallappen reicht bis unter oder hinter das untere Auge zurück; das obere Auge steht weiter vorne und vom anderen einen Diameter entfernt, der nur 1/n der Kopflänge beträgt. Die nur links vorhandene Ventrale (mit vier Strahlen) ist durch Haut mit der Anale verbunden. Die Strahlen aller drei senkrechten Flossen sind ziemlich kurz, aber vielgliedrig und ungetheilt; die Schuppen klein (längs der Seitenlinie liegen circa 100) links ctenoid, rechts ganz- randig; zwischen der oberen und unteren Seitenlinie zählt man 17 Schuppen; rechts ist keine Spur von Seiten- und Kopfcanälen zu sehen ; die Grundfarbe braun, dunkel marmorirt. Liegt in zwei Exemplaren von 33/4 und fast 6" Länge aus Java vor. Das grössere unterscheidet sich nur durch viel längere Lippententakel und theilweise Ctenoidschuppen auch an der Blindseite, die aber dann viel feiner gezähnelt als links sind. Auch trägt die Blindseite ein viel längeres Nasenröhrchen an derselben Stelle, wo das linke suborbitale liegt, und hinter ihm liegt scheinbar ein zweites Nasenloch, das aber bei näherer Ansicht sich nur als blinde Grube ergibt, die nach oben und unten von einer Hautfalte begrenzt wird und ohne Zweifel die frühere Augenlidspalte vorstellt, bevor das rechte Auge nach links wanderte. Die Ent- fernung dieser verlassenen Augenspalte gleicht auch genau jener des linken oberen Auges vom Sehnauzenrande, während das untere weiter von diesem absteht. Auch bei dem kleinen Exemplare ist diese Augenlidspalte noch vorhanden und daher 294 Prof. Pr . K ner. wohl ausser Zweifel, dass hier eine erst spät vollendete Wanderung des Auges erfolgt, wie dies auch bei folgender Gattung der Fall zu sein scheint. Gatt. CYNOGLOSSUS n. buch. Cli ar. Ohne Lippententakel oder Fransen; übrigens mit allen Merkmalen der Gatt. Plagusia. Die Trennung dieser Gattung von Plagusia dürfte meines Erachtens unnöthig sein, da sie nur durch den Mangel von Lippenfransen von ihr sich unterscheidet und durch blos eine Marine vor dem Auge. Letzteres Merkmal kommt aber auch der Gattung Trulla Ivaup. zu, die Günther gleichwohl zu Cynoglossus einbezieht, so dass dann nur die Lippenfransen als generisches Merkmal für Cynoglossus über- bleiben. Dieses eine Merkmal scheint mir aber nicht zu genügen selbst zur Be- gründung einer blossen Untergattung oder wenigstens erschienen dann auch die übrigen blos auf ein Merkmal basirten, wie: Arelia , Kantor ia , Trulla und Icania Kp. nicht minder berechtigt wie Cynoglossus. 1. Art. CYN. XIPHOIDEUS Gth. (= Arelia KP.) In allen Punkten mit Günther’s Angaben übereinstimmend und von anderen Arten mit drei Seitenlinien links durch folgende Merkmale unterschieden : Schuppen klein, längs der mittleren Seitenlinie deren circa 140, zwischen der oberen und mittleren liegen 21, zwischen letzterer und der unteren 24 — 25 Schuppen; alle drei münden links mit einfachen Röhrchen, an der Blindseite schimmert blos die mittlere Seitenlinie durch , mündet aber nicht durch Röhrchen zu Tage. Der Mundwinkel reicht bis unter den hinteren und die Spitze desRostralhakens bis unter den vorderen Augenrand. Die kleinen Augen sind mehr als einen Diameter von einander entfernt; von den beiden Narinen steht die hintere zwischen den Augen, die vordere vor dem unteren weiter zurückstehenden. Die Schuppen sind beiderseits ctenoid und auch an der Blindseite kaum schwächer. Die nur links vorhandene Ventrale enthält vier Strahlen und geht direct in die Anale über. Alle Strahlen der miteinander verschmolzenen verticalen Flossen sind ungetheilt, die Flossenhaut beiderseits unbescliuppt. Einfarbig hellbraun mit sehr schwachen dunkleren Nebelflecken. — - Länge von 6% — 9"; von Ostindien, ohne nähere Angabe des Fundortes. 2. Art. CYN. MACROLEPIDOTUS Gth. Syn. Plagusia macrolep. Blk. — Arelia macrol. Blk. Enum. D. c. 110, A. c. 80, V. (links) 4, Squ. lat. 50. Kopflänge fast gleich der Körperhöhe und 4y3mal in der Totallänge, der Mundwinkel genau in V2 Kopflänge liegend; die Augen klein, ihr Diameter nur V18 der Kopflänge, einen Diameter von einander, das obere weiter vorne stehende aber fast fünf Diameter vom Schnauzenrande entfernt. Der hakige Rostrallappen greift derart über den Unterkiefer, dass seine Spitze fast wagrecht zu liegen kommt. Die nur links vorhandene Ventrale hängt durch Haut mit der Anale zu- Fische. 295 sammen. An der Blindseite ist über der Basis aller Dorsal- und Analstrahlen ein rundlicher Porus erkennbar, aber leicht zu übersehen, auf der Augenseite aber nicht, da hier die Körperhaut die Flossen bis zum Saum überkleidet, während sie an der blinden nur als schmale Falte sich an die Strahlenbasis anlegt. Dorsale und Anale sind beiderseits unbeschuppt und ihre Strahlen ungetheilt, vielgliedrig , die Schuppen sind längs der Seiten des Rumpfes und Schwanzes am grössten und nur links ctenoid, rechts ganzrandig. An der Blindseite ist die Seitenlinie nur am Kopfe ganz deutlich ; links verlauft sie geradlinig auch über die Kiemenspalte und das obere Auge bis zur Schnauze fort, sendet aber am Hinterhaupte einen steil auf- steigenden Ast ab, der sich gablig theilend vorne bis zum Schnauzenrande und nach rückwärts unterhalb der Dorsale bis zur Caudale verlauft. An der Stelle, wo der aufsteigende Ast abgeht, zweigt auch einer nach abwärts zum Vordeckel ab, der sich nahe der Kehle vorne bis zum Unterkiefer und hinten bis zur Kiemen- spalte fortsetzt. Am Kopfe verlaufen daher drei Quercanäle, die nach auf- und abwärts anastomosiren. Färbung bräunlich mit dunkleren Wolken, Flossen hell- gelblich. — Zahlreiche Exemplare von 5 — 9" Länge; von Java, Ceylon, Manilla und Hongkong. 3. Art. CYN. QUADRILINEATUS Gth. = Plagusia quadrilineata Blk. — Arelia quadrilin. Kaup. Diese Art stellt mit Ausnahme der kleineren Schuppen dem C. macrolepiclotus nahe und unsere Exemplare stimmen in Messungsverhältnissen, Strahlen, Schuppen- zahl und Färbung völlig zu den vorliegenden Beschreibungen. Der Kopf ist nahezu gleich hoch wie lang, die Abrundung der Schnauze nähert sich einem Kreissegment, die Augen sind grösser als bei macrolepidotus , der Schwanz dicker, die Caudale kürzer, der Rand des Deckels steht fast senkrecht und ist am abgerundeten Winkel nur leicht eingebuchtet; beide Ventralen sind ausgebildet, die Schuppen sind nur links ctenoid, rechts ganzrandig, aber daselbst münden auch beide Seitenlinien mit Röhrchen, doch zieht der Intraorbitalzweig der Kopfcanäle nur an der Augenseite in gerader Richtung gegen die Augen. Der grosse schwarze Fleck am Deckel ist stets sehr deutlich. Grösste Länge eines Weibchens 8"; von Java. 4. Art. CYN. MACRORHYNCHUS. = Plagusia macrorhynchus Blk. Verh. Bat. Gen. t. 24. Pleuron. p. 22. — Arelia macrorh. Blk. Enum. Günther führt zwar diese Art nur fraglich an, doch scheint sie mir wohl berechtigt; wenigstens stimmen zwei grosse Exemplare von Java mit Bleek er’s kurzer Beschreibung besser überein als mit irgend einer der von Günther ange- führten Arten. D. 120—127. A. 90—94, V. (links) 4, lin. lat. inf. c. 100. 296 Prof. E. Kn er. Kopflänge 4% — y3mal, seine Höhe 5mal in der Totallänge, der Mundwinkel näher der Kiemenspalte als dem Schnauzenrande liegend; die Augen klein, wenig- stens 1 Diameter von einander entfernt, das obere etwas grössere weiter vorne, aber auch das untere noch über und vor dem Mundwinkel stehend; die obere Narine weiter und zwischen den Augen, die untere etwas vor % Länge der Mund- spalte auf der Oberlippe angebracht; rechterseits liegen die beiden Narinen über der Mitte der Mundspalte 1 Augendiameter hinter einander entfernt. Der haken- ähnliche Rostrallappen greift über den Unterkiefer bis fast zur Höhe des oberen Auges; die Lippen sind beiderseits ungefranst, die Zahnbinde an der Blindseite sehr deutlich und im Oberkiefer länger als im unteren. Die Dorsale beginnt ganz am Ende der Schnauze mit niederen Strahlen, die mässig an Höhe zunehmen bis gegen Ende, so dass die letzten mit der Caudale verschmolzenen Strahlen in ihr und der Anale die längsten sind. Die mittleren und längsten Strahlen der Caudale kommen der Schnauzenlänge bis zu den Augen gleich. Alle Strahlen der Dorsale und Anale sind vielgliedrig aber ungetheilt, die vier Strahlen der linken Ventrale sind kürzer als die folgenden der Anale, mit der sie complet durch Haut verbunden ist. Rechts hinter dem Anus ragt eine konische Genitalpapille vor. — Die Schuppen erscheinen zwar beiderseits ganzrandig, jedoch mit einem häufig gekerbten Haut- saume besetzt, in dem sich wahrscheinlich zeitweilig Ctenoidenzähnchen entwickeln mögen. Die Schuppen am Kopfe, dem Rücken bis zur oberen Seitenlinie herab und nahe dem Bauche sind viel kleiner als die seitlichen des Rumpfes; zwischen der unteren und oberen Seitenlinie liegen 13 — 14 Schuppen. Der Verlauf der Seiten- und Kopfcanäle ist fast wie bei macrolepidotus. Der über dem oberen Auge hin- ziehende Ast, die Fortsetzung der unteren Seitenlinie selbst, biegt an der Schnauze nach ab- und rückwärts um und steigt dann aufwärts, um in der Gegend von der Narine zwischen beiden Augen zu enden. Der Praeopercularast biegt rasch nach rück- und abwärts bis gegen den Hinterrand der Deckelstücke und dann weiter nach vorne, sich bis zur Symphyse erstreckend. An der Blindseite fehlt selbst der laterale Hauptcanal, oder er schimmert vielmehr nur unter den Schuppen durch; von der oberen Seitenlinie und den Kopfcanälen ist daselbst keine Spur, mit Aus- nahme des Astes, der an der Augenseite als supraorbitaler verlauft und der auch hier so wie linkerseits bis gegen den Schnauzenrand, obwohl mit Unterbrechung sich fortsetzt und selbst durch Röhrchen mündet. Dorsale und Anale sind beider- seits völlig unbeschuppt. Die Färbung erscheint gleichmässig hellbraun, die verti- calen Flossen werden gegen die Caudale zu dunkler. Das Weibchen ist durch den Mangel einer Genitalpapille vom Männchen leicht kenntlich; die Eier sind kleiner als Senfkörner. Länge des Weibchens 12, des Männ- chens 1 3" ; beide von Java. Fische. 297 5. Art. CYN. PUNCTICEPS Gth. Syn. Plagusia punctic. Rieh. — Plag, javanica Blk. — Are], in javanica Blk. D. 92 — 95, A. 73, V. (links) 4 . . . . Squ. lat. infer. 90. Der Kopf höher als lang und 5mal, die Körperhöhe 4 — 372mal in der Total- länge enthalten, die Augen klein, ihr Diameter 1/1 — V9 der Kopflänge, sehr einander genähert, das obere zwar weiter vorne, aber doch noch 2 Diameter vom Schnauzen- rande entfernt, das untere ü ber dem Mundwinkel liegend. Der Rostrallappen reicht kaum zur Symphyse des Unterkiefers herab, der Mundwinkel liegt dem Schnauzen- rande etwas näher als der Kiemenspalte, die Zahnbinde der Blindseite ist sehr deutlich. Dorsale und Anale sind nahezu gleich und ihre längsten Strahlen nicht von 7o Kopflänge, sie verschmelzen niederer werdend mit der zugespitzten Caudale. Die nur links vorhandene Ventrale ist durch Haut mit der Anale verbunden. Die Schuppen sind beiderseits ctenoid, links etwas stärker; Dorsale und Anale schuppen- frei. Die beiden Seitenlinien der Augenseite münden mit einfachen Röhrchen, die obere durch circa 18 Schuppen von der unteren getrennt, geht aus der Auf- und Umbiegung der letzteren oberhalb des Auges hervor; rechts gibt sich die untere Seitenlinie nur als Strich und durch feine Poren kund. — Die Augenseite ist auf hellbraunem Grunde mit dunkleren Flecken ungleicher Grösse ziemlich dicht be- setzt; an der Blindseite erscheinen nur Dorsale und Anale dunkler gefärbt. Dass jeder vierte bis fünfte Strahl der Dorsale und Anale dunkler ist, trifft wohl öfters, aber nicht stets zu, da mitunter viel mehr Strahlen dunkelfarbig sind. Länge von 372 bis 5"; von Java. ORDNUNG PHYSOSTOMI. Cliar. Alle Flossenstrahlen gegliedert, nur der erste der Dorsale und Pectorale öfters verknöchert, die Bauchflossen wenn da, bauchständig, ohne Stachel, Schwimmblase wenn da, mit Luftgang. Indem ich meinem Vorsatze getreu auch diese Ordnung beibehalte, erlaube ich mir nur darauf hinzuweisen, dass obiger Charakter gleichfalls kein einziges allgemein gütiges und exclusives Merkmal enthält, denn selbst das Merkmal der Gliederung der Flossenstrahlen kommt nicht allen hieher gezählten Fischen zu, da z. B. manche aalähnliche Fische eine völlig strahlenlose Dorsale und Anale besitzen. FAMILIE SILURIDAE gth. Cliar. (nach Günth.) Haut nackt oder mit Knochenschildern, Oberkiefer verkümmert und zu Bartelstützen umgebildet, der obere Mundrand vom Zwischenkiefer allein gebildet, kein Unterdeckel, Schwimmblase mit dem Gehörorgan in Verbindung, häufig eine Fettflosse. Bleek er erhebt die Siluren zu einer Ordnung, die er in sechs Familien scheidet, Günther sieht sie nur als eine Familie an, die er aber insbesondere auf Novara- Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 39 298 Prof. R. Kn er. Grund der Dorsale und Anale, deren Vorhandensein, Ausdehnung und Stellung in acht Subfamilien trennt. Meiner Anschauung nach steilen die Siluriden namentlich mit Einbeziehung der Loricaten, wie dies auch die genannten Autoren thun, eine zu umfassende systematische Einheit dar, um sie alle blos in eine Familie vereinigt zu lassen; sie erscheinen mir vielmehr als eine Gruppe mehrerer Familien, die ähnlich den Cyprinoiden, Salmoniden, Characinen, Muraeniden und Clupeiden, entweder als Familiengruppen schlecht weg oder etwa als Unterordnungen, jeden- falls als höhere über den Familien stehende Einheiten des Systems anzusehen wären. Wenn ich daher auch der Ansicht Bleek er’s mich viel mehr zuneige als jener Günther’s, so folge ich doch aus Consequenz hier zunächst der Eintheilung des letzteren und beginne mit dessen Subfam. HOMALOPTERAE. Mit langer ziemlich gleich ausgedehnter Rücken- und Afterflosse. Die drei Gruppen, in welche Günther die verschiedenen Gattungen dieser Subfamilie vereinigt, die Glariina , Plotosina. und Ckacina bilden bei Bleeker die beiden Familien: Chacoiclei (mit den zwei Subfamilien: Ghacaeformes und Plotosi- formes) und Heterobranchoidei (ebenfalls mit zwei Subfamilien: Heterobranchiformes und Saccobranchiformes). Beide Autoren stimmen daher so ziemlich überein mit Ausnahme, dass Saccobranehus von Günther seiner zweiten Subfamilie Heteroptera , die nur die Gruppe Silurina umfasst, zugetheilt wird. Da mir Saccobranehus gleich- falls näher verwandt mit Heterobranchus zu sein scheint als mit Silurus , so folge ich in diesem Falle der Eintheilung Bleeker’s um so lieber, als sowohl der von ihm für die Familie Heterobranchoidei aufgestellte Charakter, wie auch jener der Subfamilie Heterobranchiformes und der Gattung Glarias , die ihr angehört, mir gelungener als die von Günther für seine Gruppe Glariina und die Gattung Glarias angegebenen scheinen. Bleeker charakterisirt folgender Massen die FAMILIE HETEROBRANCHOIDEI. Mit accessorischem, bäum- oder röhrenförmigen Respirationsapparat; Haut nackt, Heckeistücke beweglich, Dorsale stachellos mit oder ohne Fettflosse, Kopf depress, beschildert, Kiefer mit mehrreihigen Zäh- nen, Gaumen bezahlt, Anale lang (vielstrahlig), Vomer mit Vs, Caudale nicht gablig. Subfam. HETEROBRANCHIFORMES Blk. C-har. Der accessorische Kiemenapparat dendritisch, am Vomer eine ungeteilte Zahnbinde, acht fleischige Barteln (zwei nasale, zwei am Ober- und vier am Unterkiefer), nur an den Pectoralen ein Knochen- strahl. Der Gattungscharakter für Glarias lautet bei Bleeker ganz einfach: Fische. 299 Gatt. CLARIAS GRON. Nur eine lange strahlige Dorsale ohne Fettflosse ; und ist demnach schon zufolge seiner Kürze nach Linne’s Gesetzgebung unbedingt dem von Günther aufgestellten vorzuziehen. Art. CLAR. BATRACHUS C. V. — Bleek. Atl. ickth. Silur. Tab. 98, Fig. Syn. Silurus batrachus Bl. Taf. 370, Fig. 1. — Marpoo Russ. 108 (sehr wahrscheinlich). — Clarias marpus 0. V. (sicher). — Clarias punctatus C. V. — dar. magur C. V. u. Gth. D. 62, A. 50, P. 1/9, V. 6, C. 13 (absque fuler). Der Kopf bis zu Ende des Helmes beiläufig % der Totallänge, auch in allen übrigen Verhältnissen und Punkten mit Bleeker’s Figur stimmend. Variabel sind hingegen ohne Zweifel: die Länge der Barteln, der bald mehr breit convex, bald mehr spitz vortretende hintere Rand des Helmes, die Form der Fontanellen, ob- wohl deren Verhältniss zu einander sich ziemlich gleich bleibt, und die stärkere oder schwächere Zähnelung des Pectoralstachels. Das grösste gegen 11" lange Exemplar ist ein Männchen, dessen am Ende mitsammen verschmolzene Hoden in ähnlicher Weise wie bei mehreren von mir beschriebenen Siluriden durch zahlreiche und lange Lappen halbgefiedert erscheinen. Die kurze Schwimmblase wird jeder- seits, wie Val en ciennes angibt, von dem grossen Wirbel gestützt; ein Porus pectoralis fehlt; die Leber setzt sich wie bei Plotosus durch ein Diverticulum in ein Cavum succent., und zwar beiderseits fort. Ein kleines Exemplar von Hongkong , dessen Kopf ebenfalls 1/i der Total- länge misst und das auch in Strahlenzahl und Bezahnung übereinstimmt, weicht in folgenden Punkten ab: Der Helm bildet nach hinten einen dreieckigen Vor- sprung mit stumpfer Spitze, wrie bei Clav. Teysmanni Blk., Atl. Sil., Tab. 99, Fig. 1, die hintere elliptische Fontanelle ist nur wenig kürzer als die vordere, der äussere Rand des Pectoralstachels ist fein, der innere überhautete grob gesägt, die Zahn- binde im Vomer so breit wie im Zwischenkiefer; in diesem und dem Unterkiefer sind aber die Zähne länger, spitziger, fast hechelförmig, im Vomer sammtartig. Die Maxillarbarteln reichen bis zur V2 Länge der Pectorale, die nasalen und sub- maxillaren fast bis zur Kiemenöffnung; ein sehr kleiner Porus pectoralis ist hier vorhanden, die Färbung gleichmässig dunkelbraun. Das Exemplar ist ein Weib- chen mit kürzerer, abgestutzter Genitalpapille und noch unreifen Eiern. Es wäre leicht möglich, dass hier Männchen und Weibchen derselben Art vorliegen; doch sind Sexualunterschiede bisher noch überhaupt zu wenig beachtet; ist dies aber nicht der Fall, dann dürfte das Weibchen wohl der Art Clar. macrocephalus Gth. entsprechen. Aus Java und Ceylon liegen noch sieben Junge von 3 — 4" Länge vor, die sicher der Art Batrachus angehören. Der Helm ist noch glatt und springt nach hinten 39 * 300 Prof. E. Kn er. in ein ± spitziges Dreieck vor, der Pectoralstachel ist bei den jüngsten am äusseren Bande noch glatt, die Fontanellen, namentlich die hinteren sind noch grösser, läng- licher; zwei derselben zeigen noch einen kleinen Porus pectoralis und bereits die verticalen oder queren gelben Punktreihen, wie sie Bleeker’s Figur ersichtlich macht, bei übrigens hellerer Grundfärbung. Gatt. PLOTOSUS LAC. Cliar. Mit zwei strahligen Dorsalen, die vordere kurz mit einem Knochenstrahle, die hintere lang und mit der Caudale und Anale verschmolzen, Kopf depress, überhautet, Zähne oben konisch, am Vomer kugelig, am Unterkiefer gemischt, acht Barteln, ein baumförmiger Appendix hinter dem After, Ventrale mehr als achtstrahlig, Haut nackt. Günther zählt diese Gattung zu seiner Gruppe Plotosina , Bleeker zur Familie Chacoiclae , und zwar zur Subfam. Plotosiformes, deren Inhalt sie allein ausmacht und deren Charakter fast wie der obige lautet. Art. PL. CAMUS H. Buch. pl. 15, Fig. 44. Syn. Fiat, unicolor K. v. H. — Pl. multiradiatus Blk. — Pl. canius Blk. Atl. Silur. Taf. 96, Fig. 2. Bezüglich dieser häufig und gut beschriebenen Art erlaube ich mir nur fol- gende Bemerkungen: Das Auge ist allerdings völlig frei, der Knochenstrahl der Dorsale und Pectorale beiderseits gezähnelt, aber bei letzteren nur der äussere, bei ersterer der hintere Eand grob gesägt, der andere fein gezähnelt; ein Porus pectoralis fehlt oder ist sehr klein. Die Nebenhöhle für die Leber ist grösser als bei Glorias , da eine ansehnlichere Lebermasse in sie eintritt; der dendritische Appendix ist gross. Die Urogenitalpapille (eines Männchens) lang und spitz, ob- wohl die kleinen leeren Hoden auf ferne Laichzeit deuten. — Länge 1' ; von Singapore. Gatt. CHOEROPLOTOSUS g. Char. Oculi velati, cirrhi 10 crassi, dent. intermaxillares conici pauci, inframaxillares anteriores conici; posteriores globosi, vomer lata et permagna thurina dent. globosorum triguetra munitus, labia crassis- sima papillosa, porus pectoralis amplus. Art. CHOER. DECEMFILIS n. sp. Taf. 13, Fig. 1— la. Syn.? an Plotosus limbatus C. V. Capitis longitudo 5 y3 — Vs in longitudine totali, appendix postanalis multifissa. 1. D. 1/5, 2. D. 112-J-C. 9+A. 103 — 105 = 224—226. Ich vermuthe zwar, dass die hier vorliegende Art dem Plotos. limbatus C. V. von Malabar und Pondichery entsprechen dürfte, glaube aber in ihr, namentlich auf Grund der zehn Barteln und der ausnehmend breiten und grossen Vomerplatte mit Eecht den Vertreter einer eigenen Gattung zu sehen. Die Augen sind ohne die geringste Einfalzung überhüllt, ihr grösserer oder Längsdiameter zweimal in der Stirnbreite zwischen beiden enthalten, ihr Abstand Fische. 301 vom Nasenbartel fast drei Diameter. Die vordere Narine liegt an der Oberlippe weit vor dem Bartel. Wahrscheinlich in Folge der nahen Laichzeit sind die Lippen, Barteln und Gaumenhaut des Mundes ausnehmend verdickt, angeschwollen und dicht mit Papillen besetzt. Insbesondere bilden die Lippen an den Mundwinkeln und dem Unterkiefer ein breites Segel, wie bei Loricarien und Hypostomen, das sich zum Theil zu Barteln verlängert, deren im Ganzen zehn vorhanden sind. Die beiden dicken Postnasalen reichen bis zum hinteren Augenrande, unter und vor ihnen hebt sich vom Bande der Oberlippe vor dem Mundwinkel ein kurzes papil- loses Bartel ab, auf welches am Mundwinkel selbst ein stumpfer bartelähnlicher Lappen folgt, unterhalb dessen erst die eigentlichen Maxillarbarteln abgehen, die bis an den Deckelrand zurückreichen. Die beiden Submaxillarbarteln haben von allen die breiteste Basis, reichen aber zurückgelegt nur bis unter den hinteren Augenrand. Zwischen ihnen hängt die Unterlippe als besonders breites, papilloses und am Bande gelapptes und gekerbtes Segel herab. Die Zwischenkiefer tragen je nur ein schmales rundliches Packet von Zähnen, und zwar stumpf konische in vorderer, rundliche in den hinteren Beihen. Die Vomerplatte ist durch ein herab- hängendes ebenfalls papilloses Gaumensegel vom Zwischenkiefer getrennt, beinahe herzförmig und der Länge nach mit 8- — 9 Beihen kugeliger Zähne gepflastert, von denen die mittleren in den hinteren Beihen die grössten sind. Diese Vomerplatte nimmt fast die ganze Breite und Länge des Gaumens ein und bildet eben einen Hauptunterschied von allen mir bekannten Plotosus- Arten. Aueh der Unterkiefer ist mit einer breiteren Zahnbinde besetzt, und zwar in äusserer Beihe mit stumpf konischen, worauf dann 5 — 6 Beihen kugeliger Zähne folgen, von denen die hin- teren und seitlichen am grössten sind. Die erste Dorsale beginnt fast über dem Winkel der Kiemenspalte und er- reicht 2/3 der Körperhöhe unter ihr, d. h. sie würde herabgebogen genau bis zum Porus pectoralis reichen, welcher sehr weit ist und wie gewöhnlich in eine blinde Höhle von der Grösse einer Waldkirsche führt, an deren Wandung eine drüsige Masse liegt; von einer sogenannten Kiemendrüse an dem Hinterrand der Kiemen- höhle selbst ist, wie in allen mir bekannten Fällen, wo ein Porus pectoralis vor- handen ist, keine Spur. Der Knochenstrahl der ersten Dorsale ist kurz und völlig überhautet; die zweite Dorsale beginnt ziemlich niedrig und erhebt sich erst im zweiten Fünftel bis zur Höhe der ersten. Die Brustflossen reichen bis über den Antang der zweiten Dorsale zurück, auch ihr Knochenstrahl ist überhautet und beiläufig ein halb so lang wie die Gliederstrahlen; die kurzen Ventralen erreichen kaum die Analgrube. Beide Knochenstrahlen sind blos am vorderen Bande gesägt, hinten glatt. Der baumförmige Anhang ist sehr gross und vielfach getheilt. Gegenüber dem ersten Kiemenbogen hängt vom Gaumen eine längliche papil- lose und am Bande gekerbte Hautfalte herab und auch an der Hinterseite des ersten 302 Prof. IL Kn er. Kiemenbogens findet sich eine gefranste (fringed) Haut, wie dies Günther von seiner hierauf basirten Gattung Copidoglanis , zu der er Plotos. albilabris zählt, der Fall ist. Jedoch sitzen überdies am zweiten und dritten Kiemenbogen lange knor- pelige Fortsätze auf, die zwar Rechenzähnen ähnlich sehen, aber nur von gefalteter weicher Haut überkleidet sind und nicht wie gewöhnliche Rechenzähne vom inneren concaven Rande gegen die Rachenhöhle hineinragen, sondern sich über die Kiemen- fransen selbst zurücklegen, kurz sich so verhalten, wie dies Günther von seiner Gattung Cmdoglanis angibt. Die hier beschriebene Gattung vereinigt daher die Merkmale beider genannten neuen Gattungen Günther’s, unterscheidet sich aber von beiden durch die Zahl der Barteln. Färbung: Rückenseite dunkel eisengrau mit schwärzlichen Wolken und kleinen Punkten mehr weniger dicht besetzt, Dorsale, Pectorale und Ventrale schwärzlich, Bauchseite weiss, wie auch die Basis der Anale, die nur dunkelgrau gesäumt ist. In zwei Exemplaren von 1V2' Länge, beide trächtige Weibchen mit enorm ausgedehntem Bauche, da die mit erbsengrossen Eiern strotzend erfüllten Eiersäcke fast durch die ganze Länge der Bauchhöhle reichen und ohne Zerstörung keine weitere Untersuchung des inneren Baues gestatten. — Von Sidney. Subfam. HETEROPTERAE Gth. Die erste Dorsale fehlend oder sehr klein und dann dem Bauchtheile der Wirbelsäule angehörig, Fettflosse sehr klein oder fehlend, die Anale fast längs des ganzen Schwanzes sich erstreckend, die Kiemenhaut den Isthmus übergreifend (Kinnfalte). Umfasst nur die Gruppe: Silurina die Günther durch die unter oder hinter der Dorsale stehenden Ventralen charakterisirt, und ihr demnach auch die Gattung Saccobranchus C. V. zuzählt, die mir aber, wie ich schon früher bemerkte, näher mit Heterobranchus und Glarias verwandt zu sein scheint. Gatt. SACCOBRANCHUS c. v. Char. Ein langer accessorischer Kiemensack unterhalb der Wirbelsäue jederseits zwischen den Rumpf- muskeln, die erste Dorsale kurz ohne Knochenstrahl, die Fettflosse eine rudimentäre Hautleiste, Kiefer und Vomer mit Sammtzähnen, acht Barteln, Oberkopf knöchern oder überhautet, Haut nackt, Ventrale mit sechs Strahlen. Art SACC. SINGIO C. V. pl. 448. Syn. Silurus singio H. Buch pl. 37, fig. 46. — Silurus fossüis Bloch. Taf. 370, Fig. 2. Zwei kleine Exemplare von 2% — 2/3" Länge aus Ceylon stimmen ganz mit Valenciennes’ Beschreibung und mit Günther’s Angaben überein, aber auch zu Bloch's Figur, so weit dies bei der namentlich in den Dimensionen meist geringen Genauigkeit seiner Abbildungen sich behaupten lässt. In Körperhöhe, Kopflänge, Grösse und Abstand der Augen vom Schnauzenrande, Länge der Maxil- larbarteln und der Bauchflossen stimmen sie völlig gut zu S. singio Gth., die Zahl der Analstrahlen beläuft sich aber wie C. V. von singio angeben bis 76 und 77. Fi s che. oÖo Das Verhältnis der Kopf- zur Totallänge, die Zahl der Analstrahlen und die Länge der Barteln sind übrigens ohne Zweifel so variabel, dass die von Günther noch unterschiedenen Arten: fossilis, microps und microcephalus kaum alle ver- lässlich sein dürften. Gatt. SIL UHUS ART. p. GTH. (= Silurus et Parasilurus Bleek.) Char. (nach Günth.) Dorsale sehr kurz, ohne Knochenstrahl, keine Fettflosse, die Anale lang, bis zur Caudale reichend oder in sie übergehend; 4—6 Barteln, 2 maxillare und 2—4 inframaxillare, Gau- menbeine zahnlos, am Vomer querüber eine oder zwei Binden, Augen über dem Mundwinkel, Haut nackt, Ventrale mit mehr als 8 Strahlen, Caudale abgerundet. Bleek er bringt diese Gattung in seine Subfamilie Siluriformes , und zwar zur Stirps 2da: Silurini und scheidet von der Gattung Silurus , zu der nach ihm blos die europäische Art Sil. glanis gehört, die Gattung Parasilurus durch fol- gende Merkmale aus: Nur vier Barteln, Augen höher stehend, Unter- kiefer vortretend, die Vomerzähne eine ungetheilte Querbinde bildend, Pectorale mit einem nach aus- und einwärts gesägten Knochenstrahle. Günther trennt seine Gattung Silurus ebenfalls in zwei Untergattungen : Silurus auct. mit sechs Barteln (und der einzigen Art S. glanis ) und Parasilurus mit vier Barteln, und ich halte gleichfalls diese Trennung für gerechtfertigt, weil mich die folgende Art wenigstens überzeugte, dass sie auch im inneren Baue, namentlich der Hoden von unserem S. glanis auffallend abweicht. UNTERGATTUNG PARASILURUS cm Art S(P)ASOTUS Lin. Silurus xauthosteus Rieh. Voy.Sulph. pl. 56, fig. 12 — 14. — Sil. japonicus Schlg. Faun. jap. pl. 104, f. 1, — Parasilurus japonicus Blk. Atl. Silur, p. 17. Br. 18, D. 5, A. c. 80, P. 1/11 — 12, V. 1/12, C. 16; Kopf % der Körperlänge ohne Caudale, die fast V3 kürzer als jener ist. Die Breite des Kopfes nimmt von der Augengegend kaum mehr zu, so dass die Seiten desselben fast parallel laufen und die Breite seiner Länge gleich kommt. Die Stirnbreite zwischen den Augen erreicht vier Augendiameter, ihr Abstand vom Maxillarbartel einen von der Kiemenspalte etwas über fünf Diameter. Der Unter- kiefer steht stark vor; die Zahnbinden in beiden Kiefern sind gleich breit und stark, ungetheilt, die quere am Vomer nur 2/s so breit und auch nicht sichtlich abgetheilt. Die Maxillarbarteln reichen bis zur Spitze des Sägestrahles der Pecto- rale, die Submaxillaren bis an den Saum der Kiemenstrahlenhaut. Die Glieder- strahlen der Dorsale liegen so nahe an einander, dass die Flosse nur aus einem polytomen Strahle zu bestehen scheint; sie steht noch im ersten Drittel der Kör- 304 Prof. P. Kn er. perlänge über der hinteren Hälfte der Pectorale. Der Sägestrahl der Pectorale misst beiläufig die halbe Länge der gegliederten Pectoralstrahlen, die bis zur Basis der Ventrale reichen und ist an beiden Rändern grobgesägt. Die Ventralen reichen bis zum dritten Analstrahle, die fast alle gleich hoch sind. Die Caudale ist schief- abgestutzt, der Seitencanal bildet mit seinen schief abgehenden Verästlungen ein durch die ganze Haut verzweigtes dichtes Netz. Ein kleiner Porus pectoralis ist vorhanden, von einer Kiemendrüse aber auch hier keine Spur. Färbung: Rücken- seite dunkelbraun, Seiten heller, Kehle und Bauch weisslich, die Flossen ungefärbt, nur vor der Caudale ein fast dreieckiger grosser schwarzer Fleck. Der Magensack und das Pancreas ist gross, letzteres in zwei Lappen getheilt, auch die Leber rechts in zwei unregelmässig grosse Lappen getheilt, doch ist der linke ein- fache Lappen länger und grösser als der rechte; Schwimmblase weit und dickwandig, ohne Appendices, die Hufeisenniere, Harnleiter und Harnblase verhalten sich wie bei Sil. glanis , die Hoden hingegen am ähnlichsten, wie bei meiner brasilianischen Gattung Astrophysus , indem sie jederseits in weite und lange Lappen eingeschnitten oder getheilt sind. — Länge dieses Männchens 11"; von Schanghai. Gatt. WAL LAGO BLK. Char. Mit vier Barteln (zwei langen inaxillaren und zwei kürzeren inframaxillaren), Anale lang aber nicht mit der Caudale verschmolzen, Schnauze vorgezogen, Kiefer mit breiten Binden von Hechelzähnen, kürzere Spitzähne in zwei schiefen länglichen Packeten am Vomer, Augen frei, der Knochenstrahl der Pectorale am äusseren Rande glatt, Caudale gabelig. Art W. ATTU Blk. Atl. Silur. Tab. 86, Fig. 1. Syn. Silurus wallagoo Euss. Fig. 165. C. V. — Wallagoo Müllen et Russellii Blk. Br. (rechts 18, links 19), D. 5, A. 84, P. 1/12, V. 9 — 10, C. 17. Ein kaum 9" langes Exemplar zeigt folgende Verhältnisse: der Kopf V5 der Körperlänge (ohne die Caudale, die kaum 2/3 der Kopflänge misst), die Kopfbreite kleiner als die halbe Länge und auch als die Kopfhöhe; Auge in halber Kopflänge, von welcher sein Diameter x/7 beträgt, Breite der Stirne zwischen den Augen drei Diameter. Die Mundspalte reicht kaum erst hinter das Auge, wahrscheinlich wird sie mit dem Alter weiter, wie nach Bleeker’s Figur sich schliessen lässt, wo sie weit hinter selbes zurückreicht. Die Länge der Zähne nimmt in beiden Kiefern nach einwärts zu, so dass sie in innerster Reihe am längsten sind. Der Unterkiefer ragt bei geschlossenem Munde kaum etwas vor; die Maxillarbarteln reichen bis über den Anfang der Anale, sind daher 2mal so lang als der Kopf, die Submaxil- laren enden unter dem Mundwinkel. Der Knochenstrahl der Pectorale ist noch weich, zeigt aber schön, wie in Folge der Gliederung der innere Rand allmälig gesägt wird. Ein kleiner, aber sehr deutlicher Porus jpectoralis ist vorhanden, obwohl Bleek er ihn negirt; Schwimmblase gross, einfach mit weitem Luftgange. Das Fische. 305 Exemplar ist nach der Genitalpapille ein Männchen mit noch wenig entwickelten Hoden; angeblich von Ceylon. Gatt. SI LURODON n. g. Char. Oculi velati, cirrhi 6, 2 maxillares, 4 submaxillares , dentes longi acuti 3— 4 seriales in ambis maxillis, fascia dent. breviorum continua semilunaris in vomere, p. analis cum Caudali, oblique trun- cata unita. Art. S. HEXANEMA n. sp. — Taf. XII. Fig. 2. Capitis longitudo ad illam corporis (absque C.) uti 1:4, oris anguli infra oculos siti, cirrhi maxillares longi, radius osseus pectoralis solum margine externo leviter dentato. Br. 15—16, D. 5, A. 90, P. 1/14—15, V. 12, C. 17. Die hier vorliegende Art sieht zwar einerseits einem jungen Wallago, nament- lich der Art JE. Leerii Blk. ähnlich, steht aber andererseits durch die Zahl der Barteln und die Form der mit der Anale verschmolzenen Oaudale der Gattung Silurus noch näher, unterscheidet sich jedoch auch von letzterer besonders durch die iiberhauteten Augen, die noch längeren Maxillarbarteln und grössere Strahlen- zahl der Ventrale derart, dass ich glaube mit Recht in ihr den Vertreter einer eige- nen Gattung anerkennen zu dürfen. Der Kopf beträgt nahezu :/4 der Körperlänge, die Körperhöhe die halbe Kopf- länge, die Kopfbreite ist etwas geringer als seine Länge, der Durchmesser der überhüllten Augen kein 1/1 der Kopflänge, ihr gegenseitiger Abstand 4 Diameter. Die Mundspalte reicht bis unter die Mitte des Auges und misst nicht y2 Kopflänge; der Umriss der Schnauze verhält sich wie bei Wallag o-Leerii , die Bezahnung weicht aber bedeutend ab. Die Kiefer enthalten absolut längere oder stärkere Hechel- zähne, die aber nicht gedrängt und blos in 3 — 4 Reihen stehen. Am Vomer besteht die Binde aus zwar kleineren, aber noch immer scharfspitzen Zähnen und erstreckt sich pjarallel mit jener des Zwischenkiefers, ohne jedoch so weit nach hinten wie dort zu reichen. Der Unterkiefer ragt noch stärker als bei Wallago vor; die Maxil- larbarteln reichen bis zur Analgrube; die vorderen der vier an der Kehle nahe der Kehlfalte stehenden Barteln sind dünn, aber reichen bis zum Saume der Kie- menhaut, die hinteren und längeren entspringen nahe dem Innerrande des Unter- kiefers vor seinem Gelenkende und reichen so weit wie die vorderen zurück. Die Dorsale steht dem Ende der Pectorale gegenüber, ihr Knochenstrahl ist % kürzer als die folgenden weichen und blos am äusseren Rande schwach gezäh- nelt; die Höhe der Dorsale ist gleich der Länge der Pectorale. Die Ventralen sind so weit zurück wie bei Wallago eingelenkt und erreichen trotz ihrer Kürze die ersten Analstrahlen. Anale und Caudale verhalten sich wie dies Cu vier- Val en- ciennes von ihrem Silurus asotus Lin., den Günther als Synonym von Wal- lagoo anführt, angeben. Jederseits ist ein nicht sehr kleiner Porus 'pectoralis sichtbar Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 40 306 Prof. P. Kn er. und am Unterkiefer eine Beilie ansehnlicher Poren. Seitenlinie und Eingeweide ver- halten sich wesentlich wie bei Wallago. Der durch kleine Fische ausgedehnte Magen- sack nimmt fast die ganze Länge der Bauchhöhle ein, die Schwimmblase ist einfach, die Sexualorgane sind schwach entwickelt, doch deutet die Genitalpapille auf ein junges Männchen. Färbung wie bei Wallago attu. — Länge 6%" ; wahrscheinlich von Schanghai, war mindestens zugleich mit Pseudobagrus fulvidraco in einem Glase aufbewahrt. Gatt. PANGASIUS c.v. Char. Eine kleine Fettflosse nebst der kurzen mit einem Knochenstrahle versehenen Dorsale; Anale lang, Caudale gablig, vier dünne Barteln ; Oberkiefer etwas länger, Sammtzähne in beiden Kiefern und am Gaumen, und zwar an diesem in drei oder vier Gruppen, je nachdem sie blos an den Gaumenbeinen getrennt oder auch am Vomer, Augen frei, Kopf überhautet. Günther zählt diese Gattung zur selben Gruppe (Silurina) wie die vorher- gehenden, Bleek er zwar auch zur Familie Siluroidei , aber als eigene Stirps zur Sub- familie Bagrif ormes , die sich durch Gegenwart einer Fettflosse von jenen unter- scheidet. Da ich aus schon mehrfach andern Ortes erwähnten Gründen dem Vor- kommen einer Fettflosse grösseres Gewicht als Günther beilege, so sagt mir auch die Ausscheidung dieser Gattung von den eigentlichen Silurinen besser zu und erscheint mir auch die Gruppirung in der Plistoire des poissons diesfalls natürlicher, wo auch Pangasins in die Nähe von Bagrus zu stehen kommt. Art. PANG. POLYURANODON Blk. Syn. Pangas. juaro Blk. Gth. — Pseudopangasins polyuranodon Blk. Atl. Silur. Tab. 78. Br. 7—8, D. 1/6, A. 37, P. l/l 1, V. 6, C. 19. Kopf mehr als % der Körperlänge und fast gleich hoch wie breit. Auge gross, Vd der Kopflänge, mit seinem untern Bande etwas tiefer als der Mundwinkel stehend. Die Kiefer mit schmalen Binden kurzer Sammtzähe, ebenso die Gaumen- beine, die viel breiteren am Vomer mit dickeren und stumpfen Zähnen , die sich mit dem Alter zu Pflasterzähnen abrunden, wie ich an einem älteren Pang. djambal in meinem Universitäts-Museo sehe. — Der Knochenstrahl der Dorsale und Pec- torale ist am vordem und äussern Bande nur gegen die Spitze, am hintern oder innern aber der ganzen Länge nach gesägt. Port pectorales unterhalb des über- hauteten Scapularfortsatzes sind, wie auch Bleeker’s Figur sie zeigt, vorhanden. Die Zahl der kurzen Stütz- oder Pseudostrahlen vor beiden Caudallappen ist ansehn- lich und bildet einen Unterschied von den vorigen Gattungen. Der Seitencanal sendet, ohne sich weiter netzartig in der Haut zu verbreiten, nach auf- und abwärts schiefe Nebenröhrchen ab und theilt sich auf der Caudale in lange Gabelzweige. — — Von Eilige weiden sind nur noch die Leber, Schwimmblase und Nieren vor- handen. Erstere senden am vordem Ende der Schwimmblase einen kleinen Fortsatz Fische. 307 in ein ähnliches Diverticulum wie bei Plotosus. C uv. Valenciennes geben zwar die Schwimmblase von Pang , Buchanani als hinten abgerundet an, doch ist sie sowohl bei dieser Art wie bei djambal abgetheilt und endet nach hinten in ein ziemlich langes, in der Mitte erweitertes Zipfel von zelligem Baue. Seitliche Appendices fehlen zwar, doch sind die Seiten der hintern Hälfte der vorderen grösseren Abthei- lung vielfach eingekerbt, da auch hier der innere Bau zellig ist. — Läge 5V2"; von Java. Subfam. PR0TER9PTERAE Gth. Stets eine kurze strahlige Dorsale vor den Ventralen und eine Fettflosse, Anale kurz oder massig lang, ein Nasalbartel an der hintern Narine oder keines. Günther unterscheidet je nach der Beschaffenheit der Narinen vier Gruppen, und zwar zunächst: Bagrina mit von einander entfernt stehenden Nari- nen, deren hintere ein Bartel trägt. — Auch Bleek er anerkennt diese Gruppe, reiht sie aber seiner Subfamilie Bctgrif ormes in der Familie Siluridae ein und untertheilt sie ebenfalls nach den Narinen in mehrere Untergruppen. Cu vier Valenciennes rechneten zur Gattung Bagrus alle Siluriden mit Zahnbinden in den Kiefern und am Vomer nebst einer strahligen Dorsale und einer Fettflosse, und theilen sie nach der Zahl der Barteln, der Länge der Fettflosse und der Kopfform weiter ab. Ich zweifle nicht, dass die berühmten Verfasser der Historie die Gat- tungsbegriffe, namentlich von Bagrus , Arius und Pimelodus in zu weitem Sinne auffassten, bin aber eben so der Ansicht, dass einerseits Bleek er zu viele Gattun- gen aufstellte, deren anderseits Günther wohl zu viele weiter einzuziehen sucht, da meines Erachtens die Bezahnung und Helmbildung doch mehr Beachtung ver- dienen dürfte, als dieser Autor ihnen angedeihen lässt. Gatt. MACRONES DUM. Char. Die erste Dorsale mit W, Fettflosse lang, Anale mit weniger als 15 Strahlen, 8 Barteln, Unterkiefer etwas kürzer, am Vomer querüber eine einfache Zahnbinde; Auge frei, Caudäle gabelig, Ventrale mit 6 Strahlen. Günther vereinigt mit dieser Gattung, die auch Bleeker anerkennt, auch die von diesem Forscher aufgestellten Gattungen Hypselobagrus , Pfemibagrus und Asjpidobagrus , worin ich ihm meinerseits nur beistimmen kann, Art. M. GULIO Blk. Syn. Pimelodus gulio H. Buch. pl. 23, Fig. 66. — Bagrus gulio et albolabris C. Y. — Aspidobagrus gulio Blk. Atl. Silur. Tab. 74, Fig. 2, p. 60 (sarnmt Syn.). Zwei kleine 4 — 5" lange Exemplare von Java stimmen zu Bleeker’s Figur und den vorliegenden Beschreibungen so genau, dass über diese ohnehin nicht seltene Art nichts Wesentliches zu bemerken ist; der Porus pectoralis jederseits ist 40 * 308 Prof. R. K n e r. klein, die Schwimmblase weit, dickwandig, einfach und ihr weiter Luftgang mün- det in den Cardialtheil des Magrensackes. © Gatt. PSEUDOBAGRUS blk. Char. Fettflosse kurz oder massig lang, Dorsale mit V5 — 7, Anale mit 20 oder mehr Strahlen; übrigens wie die Gattung Macrones. Bleeker stellte zwar zuerst diese Gattung auf, gibt aber andere Merkmale an und berücksichtigt die Zahl der Analstrahlen nicht, auf welche gerade G ün- ther zum Unterschiede von Macrones Gewicht, legt, dem ich hier folge, ohne gerade dafür einzustehen, dass die Trennung in zwei Gattungen nothwendig erscheint. Art. PS. FULVIDRACO Gth. — Taf. 13, Fig. 1 = Pimelodus fulvidraco Rieh. Ichth. Chin. D. 1/7, A. 20 — 24, V. 6, P. 1/7, C. 17. Oberkopf knöchern, fein granulirt, der Hinterhauptfortsatz nahezu doppelt so lang als breit und fast gleichlang mit dem Prädorsalschilde; die Stirnfontanelle reicht fast bis zum Occiput, der ebenfalls fein granulirte Scapularfortsatz ist nahezu 4mal länger als breit und reicht spitz endend über den halben Sägestrahl der Pec- torale zurück. Jederseits sind zwei ziemlich grosse Port pect.orales hinter einander sichtbar. Die Zahnbinde am Vomer ist fast doppelt so breit als die des Zwischen- kiefers, beide bestehen aus spitzen Sammtzähnen. Die Körperhöhe ist nahezu der Kopfbreite gleich und 4 — 473mal in seiner Länge enthalten, der Durchmesser des Auges 5 — ömal in der Kopflänge, die Stirnbreite zwischen beiden 274 — V2 Dia- meter. Der Zwischenkiefer etwas länger als der untere, die Nasalbarteln reichen stets hinter das Auge, die maxillaren über den Beginn der Pectorale zurück, die äusseren sub maxillaren bis zum oder selbst hinter das Clavicularschild. Der Knochenstrahl der Dorsale ist hinten stets schwach gesägt, vorne aber nur öfters nahe der Spitze. Der im Ganzen längere und dickere Knochenstrahl der Pectorale ist am innern Bande lang und grob, am äussern fein gesägt; die Fettflosse nahezu so lang wie die Dorsalbasis und niederer als lang, die Caudale tief gablig gleich- lappig, die Anale ansehnlich hoch, die Ventralen reichen bis zur Genitalmündung. — Die Schwimmblase verhält sich wie bei Macrones gulio , die Form der Ploden nahezu wie bei Clarias batrachus; die Genitalpapille ist lang. — Männchen und Weibchen von 6 — 8" Länge; von Schanghai. GRUPPE A R 1 1 N A gth. Günther zählt diese Gruppe gleichfalls seiner Subfamilie Proteropterae bei und charakterisirt sie durch einander genäherte Narinen ohne Barteln, deren hintere mit einer Klappe versehen ist. Bei Bleeker bilden Fische. 309 die Arii eine Unterabtheilung der Gruppe Bagrini in der Subfamilie Bagrif ormes und auch er legt ein Hauptgewicht auf die Narinen, ausserdem aber auch auf die Bezahnung und Bildung des Helmes. Dem zu Folge stellt Bleek er auch eine grössere Anzahl von Gattungen auf, als Günther anerkennt, die dieser Systema- tiker nur theilweise zur Gruppirung der grösseren Gattungen , namentlich von Arius als Subgenera benützt, und deren einige auch mir entbehrlich scheinen. Gatt. ARIUS GÜNTH. Char. (nach Gth.): Fettflosse kurz oder massig lang, Dorsale mit einem Knochenstrahle und 6—7 Glie- derstrahlen, Anale ziemlich kurz, Oberkopf mit granulirtem Helme, 6 Barteln, 2 maxillare, 4 infra- maxillare, Oberkiefer etwas länger, Gaumenzähne festsitzend, Augen frei, Caudale gabelig, Ventrale mit 6 Strahlen hinter der Dorsale beginnend. Valeneiennes gab als Merkmal für diese Gattung, um sie namentlich von Bagrus zu unterscheiden, zwei von einander entfernte Zahnplatten am Gaumen an, die meist nur den Gaumenbeinen angehören sollen, während er für Bagrus, nament- lich als Unterschied von Pimelodus überhaupt nur des Vorkommens einer zweiten Zahnbinde hinter der des Zwischenkiefers als bezeichnend gedenkt. Bleeker nennt die Gaumenzähne sowohl bei Arius. Pseudarius , wie Netuma , Ariodes und den andern von ihm aufgestellten Gattungen seiner Stirps Arii stets nur Vomero -palatine überhaupt. Günther gibt dagegen in seinem oben für die Gattung Arius aufge- stellten Charakter nur an, dass die Zähne am Gaumen festsitzen und gruppirt dann in seiner Synopsis die zahlreichen Arten darnach, ob die Zahnbinden des Vomer mit denen der Gaumenbeine verschmelzen, oder mindestens an den letzteren zwei von einander getrennte Packete bilden und öfters auch noch zwei kleine geson- derte am Vomer. In beiden Gruppen werden dann Arten mit Sammtzähnen und solche mit kugelig abgerundeten unterschieden. — Meinen Erfahrungen zufolge dürften sich aber weder aus dieser verschiedenen Form der Gaumenzähne (ob spitz oder abgerundet) noch aus der Grösse und Ausdehnung der Packete oder ihrer Stellung (mehr oder weniger vor- oder rückwärts) verlässliche Unterschiede ent- nehmen lassen, ein festerer Anhaltspunkt hingegen wäre, wie mir scheint, zu gewinnen, wenn man darauf Bedacht nähme: ob die Gaumenzähne blos an den Gaumenbeinen, oder an diesen und dem Vomer oder endlich nur an letzterem (wenn es solche Arten gibt) stehen und ob Vomer- und Palatinalzähne beiderseits von einander getrennt bleiben oder nur erstere in der Mittellinie verschmelzen oder endlich diese getrennt bleiben, aber sich mit den Palatinalzähnen vereinigen. Man könnte dann vielleicht alle Arten mit getrenntem Zahnpaekete blos an den Gaumenbeinen Arius nennen', alle mit solchen am Vomer und den Gaumenbeinen etwa Sciades oder Hemiarius Blk., jene, wo die Vomer- mit den Palatinalzahn- packeten jederseits verschmelzen, Sciadarius , solche, bei denen auch noch die 310 Prof. P. Kn er. Vomerzähne in der Mittellinie an einander stossen, Ariopsis und endlich, wenn es Arten gibt, bei denen die Gaumenzähne nur dem Vomer angehören, diese vielleicht als Bagropsis bezeichnen. Es würde dieses Verfahren freilich eine sorgsame Unter- suchung aller Arten noch nöthig machen, da, wie schon erwähnt, häufig nicht genügende Angaben über die Gaumenbezahnung vorliegen 0. 1. Art. A. THALASSINUS Gth. Syn. Deddi jellah Russ. Fig. 169. — Bagrus thalassinus Rüpp. N. W. Taf. 20, Fig. 2. — Bagrus rhodo- notus Blk. — Bagrus netuma C. V. pl. 417. — Arius nasutus C. V. ■ — Netuma nasuta et thalas- sina Blk. Atl. Silur. Tab. 61. D. 1/7, A. 16, V. 6, P. 1/12, C. 15 (ohne Stützen). In Betreff der Bezahnung würde diese Art nach obigem Schema zu Ariopsis gehören, unser Exemplar hält aber genau die Mitte zwischen dem von Günther auf pag. 149 dargestellten Umrisse und Bleeker’s Fig. 61, indem die Zähne querüber am Vomer in vier noch erkennbaren Gruppen stehen, aber nur in der Medianlinie noch deutlich gesondert sind, daher von Bleeker’s Figur noch mehr als von Günther’s Umrissen abweichen und die Zahnbinde am Vomer überhaupt bedeutend breiter ist. Übrigens stimmt das Exemplar in allen Punkten mit den Beschreibungen überein, und ich füge nur bei, dass der dreieckige Scapular- fortsatz derb gefurcht und mit Grübchen besetzt ist, was aus Bleeker’s Figur nicht ersichtlich wird, und dass jederseits nur ein Porus pectoralis vorhanden ist. 2. Art. A. SAGOR Gth. Syn. Pimelodus sagor H. Buch. — Bagrus sondaicus javensis und sagor Y. C. — Hexanematichthys son- daicus Blk. Atl. Silur. Tab. 62. D. 1/7, A. 18, Y. 6, P. l/l 1, C. 15 (ohne Stützen). Kopf V4 der Körperlänge (ohne Caudale, die etwas kürzer als der Kopf ist), Höhe vor der Dorsale 1/6 der Totallänge, Kopf breiter als hoch und vorne stark depress. Die Kiefer mit mässig breiten Zahnbinden, am Gaumen vier an einander stossende, aber noch nicht verschmolzene Gruppen, von denen die zwei palatinen länger und breiter als die queren des Vomer sind (wäre daher ebenfalls eine Ariopsis) . 1 Es ergäbe sich nach der Gaumenbezahnung für die etwaigen Untergattungen folgendes Schema: I. P 0 0 y Arius, Ariopsis Sciades, VJfß' p o o z Sciadarius, / und \]p. v Bagropsis, falls auch Arten blos mit Vomerzähnen Vorkommen. Es wären sodann z. B. die Arten thalassinus, gagorides, sagor, Herzbergii, guaternalensis, assimilis, platypogon , Seemani, coerulescens. latiscutatus und luniscut,a,tus Ariopsis . truncatus, Pariei, maculatus u. a. echte Arius, Milberti, tongol Sciades, venosus und Kirltii Sciadarius und vielleicht dasycephalus und caelatus Ba- gropsis, falls die Zahnpackete dieser Arten wirklich blos dem Vomer angehören sollten. Fi sehe. 31 1 Die Maxillarbarteln reichen bis unter das Ende der Dorsale, die äusseren des Unterkiefers über den Anfang der Pectorale, die inneren sind kaum halb so lang. Der Helm ist grob granulirt; eine hintere Fontanelle fehlt, die vordere ist eine lange schmale Furche, das Occipitalschild gleich breit wie lang und hinten abge- rundet, das Basalschild vor der Dorsale nahezu halbmondförmig; der ebenfalls grob- körnige Scapularfortsatz gleich breit wie lang. Unter ihm sind je zwei Pari pecto- rales unter einander sichtbar; der Sägestrahl der Dorsale ist vorne, jener der Pec- torale nach aussen gekörnt und längs gefurcht, gegen die Spitze aber an beiden Rändern gesägt; er wird in beiden Flossen vom ersten Gliederstrahle an Länge übertroffen. Die Basis der Fettflosse ist viel kürzer als die der Dorsale und steht dem Ende der Anale gegenüber, bis zu der die Ventralen nicht reichen. Die Caudale ist tief gabelig, der After liegt den Ventralen viel näher als der Anale. Der Anfang des Seitencanales ist bei einem Exemplare durch Knochenkörner rauh, wie Gün- ther angibt und auch Bleek er’ s Figur zeigt, bei einem zweiten aber völlig nackt- häutig. — Der Magensack des untersuchten Individuums war durch Bivalven enorm ausgedehnt, die Leber tritt wie bei Plotosus mit Lappenfortsätzen in seitliche Diver- tikel der Bauchhöhe ein, der Darm ist mehrfach gewunden, die Schwimmblase gleich breit wie lang, einfach, ohne Spur von Appen dices oder zelligem Bau, ihr weiter Ductus mündet in den Magen; die Sexualorgane sind unentwickelt und stellen einfache, dünne, spitzendende Schläuche dar. — Von den bei Bleeker’s Figur angegebenen weissen Querbinden findet sich keine Andeutung. — Länge 7 — 8"; von Java. 3. Art. A. MACULATUS Gth. Syn. Arius arius C. V. und Bik. — Pseudarius arius Blk. Atl. Silur. Taf. 49. D. 1/7, A. 20, V. 6, P. 10, C. 15. Der eben so breite wie hohe Kopf übertrifft x/4 der Körperlänge, der Längs- durchmesser des Auges ist 4V2mal in der Kopflänge enthalten, die Stirnbreite zwischen den Augen gleich 22/3 Diameter, ihr Abstand vom Schnauzenrande U/2 Diameter. Das Schwankende der Bartellänge zeigt sich wieder bei unserem Exemplare, indem sie hier die Kopflänge bedeutend übertreffen und fast bis zur Spitze der Pectorale reichen. Der Sägestrahl der Brustflossen ist an der Basis sehr dick und beiderseits grubig, wie auch der Scapularfortsatz, unter welchem ein ein- facher Porus pectoralis liegt. Am Gaumen stehen nur zwei getrennte breite Grup- pen von Zähnen, die bei jungen Individuen, wie z. B. bei unserem 6%" langen, noch spitz sind, später aber zu kugeligen sich abstumpfen; diese Art wäre somit ein echter Arius. Charakteristisch für sie ist die Färbung der Fettflosse, die mit Ausnahme des hellgelben Vorder- und Hinterrandes tief schwarz ist. — Von J ava. 312 Prof. R. Kn er. 4. Art. A. MICROCEPHALUS Blk. & Gth. Syn. Pseudarius microceph. Blk. Alt. Silur. Tab. 51, Fig. 1. D. 1/7, A. 18, Y. 6, P. 10, C. 15. Höhe 43/4mal, Kopf 4mal in der Körperlänge, Kopfbreite fast gleich seiner Höhe, Augen vor halber Kopflänge stehend, im Durchmesser von 1 */6 Länge, Stirnbreite zwischen dem Auge 23/4 Diameter. Die Maxillarbarteln reichen nicht bis zur Kiemenspalte, die beiden Paare des Unterkiefers sind gleich lang und erreichen den Saum der Kiemenhaut. Die zwei weit von einander getrennten Packete von Zähnen an den Gaumenbeinen (wie hei echten Anus) sind länger als breit und mit kugeligen Zähnen besetzt, die Zahnbinde am Zwischenkiefer ist in der Quere noch doppelt so breit als tief. Die Pectoraleo reichen bis unter das Ende der Dorsale, die Ventrale bis gegen den Beginn der Anale. Unter dem überhauteten Scapularfort- satze, der breiter als lang ist, liegt jedenfalls nur ein kleiner Porus pecloralis. Das Stiitzschild vor der Dorsale ist schmäler und kleiner als bei Bleeker’s Figur, das occipitale vor ihm länger als breit, die mediane Fontanelle eine schmale lange Furche, der obere Caudallappen ist länger wie der untere. Die Verzweigungen des Seitencanales erstrecken sich nicht weit, bilden aber an der Seite des Kopfes und den Deckelstticken ein stark verzweigtes Netz. An der kurzen Fettflosse fehlt meistens der schwarze Fleck. Ein älteres Weibchen mit entwickelten Eiersäcken und zahlreichen Eiern weicht in folgenden Verhältnissen von dem beschriebenen jüngeren ab: die Zahn- platten am Gaumen sind breiter, grösser und die Zähne nicht kugelig; das occi- pitale Schild ist breiter aber kürzer und das prädorsale erscheint dadurch grösser. Die Lappen der Caudale sind kürzer, mehr abgerundet und die mittleren Strahlen so vielfach getheilt, wie ich dies bereits früher als Merkmal vorgeschrittenen Alters bei Siluroiden und Characinen hervorhob, wo sie mitunter zu breiten Platten ver- knöchern. Der schwarze Fleck an der Fettflosse ist hier sehr deutlich. Es ergibt sich ausserdem, dass auch hier die Messungsverhältnisse nach dem Alter differiren und ihnen bei Bestimmung der Arten nicht so grosses Gewicht beizulegen ist, als dies von Günther geschieht, der diese veränderlichen Masse meist genau angibt. Gatt. GE NID ENS CASTELN. Char. Mit zwei grossen länglichen, vom Gaumen herabhängenden überhauteten und beweglichen mit Sammt- zähnen besetzten Platten, die Zahnbinden der Kiefer schmal ; übrigens mit den Merkmalen von Arius. Art. GEN. CUVIERI Cast. Exped. dans l’Amer. du Sud. Poiss. pl. 16, Fig. 1. Taf. XII. Fig. 1. Syn. Bagrus genidens C.Y. pl. 419 1). — Genidens granidosus Cast. D. 1/7, A. 18, V. 6, P. 1/10, C. 17. 1 Beide citirte Abbildungen sind nicht gut, die Bezahnung ist namentlich bei beiden unrichtig dargestellt, und ausserdem bei Castelnau’s Figur nicht angezeigt, dass der obere Caudallappen länger ist; auf pl. 419 ist dagegen das Auge und der Helm schlechter. Fische. 313 Körperhöhe % der Länge (ohne Caudale), Kopf fast % der Totallänge (jedoch ohne die Spitze des oberen Caudallappens), die Körperhöhe gleich der Kopfbreite der Längsdurchmesser des Auges 6y2mal in der Kopflänge; es steht ganz in der vordem Kopfhälfte; die Breite der schwach convexen, glatthäutigen Stirn zwischen den Augen beträgt 3 Diameter. Die beiden Narinen sind gross, einander genähert und die hintere mit einer lappigaufstehenden breiten Klappe versehen. In Betreff der Bezahnung ist Fig. 419 schlecht, indem es aussieht, als wäre in den Kiefern eine einfache Reihe von Spitzzähnen vorhanden; Cast ein au’s Figur zeigt zwar im Zwischenkiefer eine Sammtbinde, doch ist sie zu lang und breit, denn sie hört gerade vor dem Zahnpolster des Gaumens auf. Im Unterkiefer dagegen zeigt sie gar keine Zähne und Cu vier’s Figur fehlerhaft, indem sie schmale Binden bilden, die sich seitlich noch weniger weit als die oberen erstrecken und überhaupt nur kurz sind. Bezüglich der Gaumen- oder Wangenzähne konnte ich, da nur ein Exemplar vorliegt, mir nicht ganz klar werden, in welcher Verbindung eigentlich die verticalen, nach hinten stark convergirenden Fortsätze mit den Wangenzähnen selbst stehen. Nur scheint sicher, dass sie nicht mit dem knöchernen Gaumen Zusammenhängen; sie heften sich zwar mit ihrer den Wangen zugekehr- ten Aussenfläche völlig an die Wangenhaut an und diese setzt sich gleich an den Mundwinkeln als dicke Falte an sie fest, doch bleiben sie mit ihrer ganzen untern Hälfte frei, hängen frei über der Zunge herab und sind nur weiter oben mit der Gaumenhaut, aber beweglich, verbunden. Sie scheinen mir innen nur eine knor- pelige Grundlage zu besitzen und ich halte sie überhaupt blos für eine höhere Entwicklungsstufe der vorspringenden Gaumenleisten, deren sich weiter zurück kleine bei allen von mir untersuchten Arius- Arten finden, und deren drei schiefe auch hier hintereinander liegen, nebst einer kurzen medianen gleich vorne hinter dem kurzen Segel, das hinter der Zahnbinde des Zwischenkiefers ausgespannt ist. Eigentlich wären dann Vomer- und Gaumenbeine hier wie bei Pimelodus unbe- zahnt und diese höher potenzirten Gaumenleisten würden die Stelle der Gaumen- bezahnung vertreten, die auf jedem Polster aus sehr kurzen Sammtzäknen besteht, welche auf 18 — 20 kleine und rundliche Packete inselförmig vertheilt, von einan- der durch schmale nackte Zwischenräume geschieden und in zwei Längsreihen angeordnet sind. — Die Maxillarbarteln reichen bis zum Deckelrande, die äussern des Unterkiefers nicht ganz bis zum Saume der Kiemenhaut, die innern sind um die Hälfte kürzer. Helm theilweise überhautet, grobkörnig, die Medianfontanelle lang, das Occipitalschild viel länger als breit, das anstossende Prädorsal- schild klein. Der Sägestrahl der Dorsale nur vorne schwach gesägt, der pectorale beider- seits, nach innen aber stärker; Höhe der Dorsale gleich der Rumpfhöhe unterhalb; Noyara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. 41 314 Prof. P. Kn er. die Basis der Fettflosse etwas kürzer als die Dorsale und der Mitte der Anale gegenüber; der obere Caudallappen spitzer und länger als der untere, der Sca- pularfortsatz kurz, gleich breit wie lang, überbautet und unterhalb jederseits ein sehr kleiner Porus pectoralis. — - Bückenseite schwärzlich, die Seiten bleigrau mit irregulären schwärzlichen Flecken und Punkten und einem grossen schwarzen Flecke hinter und über dem Scapularfortsatze ; der Bauch weiss ; die Ivopfcanäle bilden an der nackten Haut ein starkes Netz, der Verlauf der Seitenlinie gibt sich aber nur gegen den Schwanz durch feine Poren kund. Die Schwimmblase einfach, ohne Appendices , die Eisäcke (des Unicurn) enthalten unentwickelte Eier. — Länge etwas über 10" ; von Bio Janeiro. Gatt. OSTEOGENIOSUS blk. Cliar. Fettflosse kurz, die Maxillarbarteln bis zur Spitze knöchern, sonst keine Barteln, Unterkiefer kürzer als der obere, an den Gaumenbeinen je eine gesonderte lange und breite Platte mit stumpfen oder abgerundeten Zähnen, Dorsale mit Vr, Ventrale mit sechs, Caudale gabelig, Augen frei, tiefstehend. Art. 0. MILITARIS Gth. Syn. Silurus militaris Lin. — Arius militaris C. V. pl. 430. — Osteog. Cantoris Blk. — Ost. Vcdencien- nesii ? Blk. Atl. Silur. Tab. 63. D. 1/7, A. 20, Y. 6, P. 1/10, C. 15. Die Höbe 6mal, der Kopf 4y2mal in der Totallänge, die Kopfbreite 2/3 seiner Länge, der Oberkopf zwar überbautet, doch treten die Körner und Gru- ben des vordem, gleich breiten wie langen Stirnbeines deutlich vor. Der mit körnigen Leisten besetzte Occipitalfortsatz ist 3mal so lang wie breit und reicht bis an das kleine Prädorsalschild. Die einander sehr genäherten Karinen liegen nahe dem Schnauzenrande, die Stirnbreite zwischen den Augen beträgt genau vier Augendiameter. Die Sammtzahnbinden beider Kiefer sind nicht breit, aber die an den Gaumenplatten sehr lang und breit und mit abgerundeten Zähnen besetzt. Der Bartelknochen reicht bis gegen die halbe Länge des Sägestrahles der Pectorale, der viel kräftiger als der dorsale und an beiden Bändern gesägt ist. Die Dorsale beginnt erst über den Spitzen der Pectorale und reicht über den Anfang der Ven- trale zurück. Die Caudale ist zwar noch tief eingesehnitten, da jedoch offenbar das Exemplar ziemlich vorgeschrittenen Alters ist, so sind die Lappen sehr abge- rundet und die Theilung und Verknöcherung ihrer Strahlen ist schon weit vorge- schritten. Unter dem überhauteten, kurzen Scapmlarfortsatz öffnet sich jederseits ein sehr deutlicher Porus jpectoralis ; die Seitenlinie tli eilt sich an der Caudale in zwei stark divergirende Gabeläste, je einen für jeden Lappen, an den Seiten des Kopfes bilden die Kopfcanäle ein starkes Netz. — Die Spitze der Fettflosse ist tief schwarz. — Schwimmblase sehr gross und dickwandig, zwar einfach, aber am hintern breiten fast halb kreisförmigen Bande ringsum regelmässig eingekerbt, Fische . 315 gleichsam mit Knospen von Appendices besetzt. — Ich zweifle, dass Ost. Valen- ciennesii und militaris wirklich verschiedene Arten sind, da der Hauptunterschied nur in der grossem Stirnbreite des letztem zu liegen scheint, diese aber wohl ebenso, wie die Länge und Breite des Kopfes und der Augendurchmesser variable und besonders nach dem Alter schwankende Grössen sind, wie auch aus den abweichenden Angaben von Cuvier-Valenciennes, Bleeker und Günther hervorgeht. — Länge 12 V2"; ohne Angabe des Fundortes. FAMILIE SCOPELIDAE gth. Char. (nach Gth.): Der obere lundrand nur vom Zwischenkiefer gebildet, keine Barteln, Kiemenspalte weit, Pseudobranchien gut entwickelt, eine Fettflosse, keine Schwimmblase, geschlossene Eisäcke mit Eileitern ; flaut beschuppt oder nackt. Die Bildung des oberen Mundrandes blos vom Zwischenkiefer, die Gegen- wart einer Fettflosse und die geschlossenen Eiersäcke bringen diese Familie aller- dings den Silurioden nahe, doch ist nicht zu läugnen, dass sie auch mit der grossen Gruppe der Clupeiden, welcher sie Cuvier- Valenciennes beizählten, manche Über- einstimmung zeigt, wozu namentlich das weite Yorragen der Kiemenbögen in die Mundhöhle und die stark ausgebildeten Spornschuppen an den Brust- und Bauchflossen gehören. Günther unterscheidet nach der Stellung und Ausdehnung der glieclerstrahligen Bückenflosse drei Gruppen, von denen nur die folgende unter den Novara-Fischen vertreten ist. GRUPPE SAURINA. Die strahlige Dorsale kurz oder mässig lang, in oder nahezu in 1/,2 Körper- länge stehend. Gatt. SAURIDA VAL. Char. Gestalt gestreckt, mit mässig grossen, am Rande weichhäutigen gekerbten Schuppen, breitem flachen Oberkopfe und Vorderrücken, weiter langer lundspalte mit vielreihigen nach rück- und einwärts beweglichen Hechel- oder Spitzzähnen ungleicher Grösse in beiden Kiefern, am Vomer, den Gaumen- Flügelbeinen und auf der Zunge, die kleine Fettflosse über der kurzen Anale weit hinten stehend, die Ventrale mit neun Strahlen vor der Dorsale eingelenkt, zahlreiche (13— 16) Kiemenstrahlen, lange Pseudobranchie und ohne Blinddärme. 1. Art. S. TUMBIL Gth. Syn. Badi mottah Russ. 172. — Salmo twtnbil Bl. tab. 430. — Saurida tombil C. Y. Br. 16, D. 11, A. 11, P. 14, V. 9, C. 18 (ohne Stützen). Kopf fast V5 der Totallänge, halb so breit als hoch, Auge V5 der Kopflänge, Stirnbreite 1, Abstand vom Schnauzenrande mehr als 1 Diameter; die auch an die Aussenseite der Kiefer übergreifenden Zahnbinden enthalten in den innersten 41* 316 Prof. B. Kn er. Reihen längere Zähne, und ebenso die der Gaumenbeine. Zahl, Länge und Stärke der Zähne nimmt aber ohne Zweifel mit dem Alter zu, und nicht nur das ganze Zungenbein nebst den Copulis, sondern auch alle Kiemenbögen sind statt anderer Rechenzähne wie desgleichen die Schlundknochen mit Binden feiner Hechelzähne besetzt. — Die Ventralen übertreffen an Länge die Pectorale und Anale, und zwar sind wie bei Saurus die inneren Strahlen die längsten; die Caudale ist gablig. Ähnliche, nur kürzere Spornschuppen wie an den Pectoralen und Ventralen liegen auch vorne an der Basis der Dorsale und Anale, und über der Mitte der Caudale ziehen sich die Schuppen bis gegen den Saum fort. Die Seitenlinie mündet durch aufsitzende, einfache knöcherne Röhrchen, welche die Seiten des Schwanzes gekielt erscheinen machen. — Kopf und Rumpf sind ungefleckt, die Innenseite des Deckels in der Umgebung der Pseudokieme ist, wie auch die Schlusshaut der Kiemenhöhle tief schwarz. — Der Magensack läuft in eine lange Spitze aus; keine Blinddärme; die Eisäcke eines 12" langen Weibchens strotzen von sehr kleinen Eiern. In 5 — 7" langen Exemplaren von Java und 10 — 12" langen von Madras. 2. Art. S. NEBULOSA C. V. pl. 648. 4 D. 1 1, A. 9 . . . Squ. 49 — 50. 4 Von der vorigen Art wesentlich noch durch folgende Punkte verschieden: Kopf V5 der Totallänge, Auge weniger als V5 Kopflänge, der Supraorbitalknochen mit scharfem Rande auf- und vorstehend; die Bezahnung durchwegs noch stärker, die Zahnbinde reicht an der Aussenseite des Unterkiefers noch tiefer herab und die innerste Reihe besteht aus bedeutend längeren Zähnen von schöner Lanzenform ^ die auf pl. 648 nicht gut dargestellt ist. Ebenso sind auch die vordem Zähne beiderseits an der äussern Aromerplatte länger und stehen wie an der innern kurzen Vomerplatte nicht in Binden, sondern nur in zwei Reihen, deren innere aus längern Hechelzähnen besteht; auch das Zungenbein ist in längerer Ausdehnung und etwas stärker bezahnt. Die Spornsckuppe über den Pectoralen ist schwach und nicht spitz, die ventrale aber gut, obwohl auch schwächer ausgebildet als bei tumbil, die Cau- dale auch gablig aber kürzer. Die Bauchflossen zeigen Fächerform, da der sechste und siebente Strahl am längsten und der neunte viel kürzer ist; am kleinsten von allen Flossen sind die Pectoralen. — Seitenlinie und Schwanzkiel verhalten sich wie bei tumbil. Der Kopf sammt Kehlseite, der Rumpf und alle Flossen sind mit viel zahlreicheren und grösseren schwarzen Flecken besetzt als Fig. 648 zeigt, blos die Anale ist ungefleckt; an der Caudale läuft nebst den schwarzen Flecken nahe der Basis eine breite über die halbe Länge beider Lappen sich erstreckende schwarze Binde; dagegen ist weder die Umgebung der Pseudobranchien, die noch grösser als bei tumbil sind, noch die Wandung der Kiemenhöhle schwarz gefärbt. F i s c li e. 317 Die Eisäcke eines nicht reifen Weibchens nehmen bereits mehr als die halbe Länge der Bauchhöhle ein, der Magensack ist sehr lang und Blinddärme fehlen O 7 o o ebenfalls. — Länge 5" 10"'; von den Nikobaren. FAMILIE Char. Gestalt + gestreckt, Leib cycloid beschuppt, Dorsale und Anale nie lang, ohne Knochenstrahl, eine Fettflosse, der obere Mundrand vom Zwischen- und Oberkiefer gebildet, keine Barteln , die Kiefer nebst Vomer, Gaumenbeinen und Zunge meist bezahnt, Kiemenspalte weit, ein Magensack mit Blind- därmen, keine geschlossenen Eiersäcke und Eileiter, Schwimmblase einfach. Die angeführten Merkmale passen nur auf die Salmoniden Cuvier’s im en- gem Sinne, und es bleiben demnach aus dieser Familie nicht blos alle jene Weich- flosser mit bauchständigen Ventralen ausgeschlossen, die namentlich von J. Müller in die Familien Characmi und Scopelini vereinigt und von ihnen ausgeschieden wurden, sondern auch jene, die einer Fettflosse ermangeln wie Frythrinus und Macrodon , obwohl diese auch wieder von Günther nach dem Vorgänge Müller’s den Characinen beigezählt werden; denn ich lege noch immer dem Vorhanden- sein einer Fettflosse ein zu grosses Gewicht bei, um Fische, die deren ermangeln, in Einer Familie mit solchen belassen zu wollen, denen constant eine Fettflosse zukommt. Bleeker trennt daher meines Erachtens mit Hecht die Erythrinen als eigene Familie von der Characinen-Gruppe ab. Von Salmoniden in obigem Sinne findet sich unter den Novara-Fischen nur folgende Gattung vor. Gatt. RI CH A HD SONJA steind. Diese Gattung gründet sich auf die zuerst von Rieh ard son als Argentina retropinna in Voy. of Ereb. and Terr. p. 121 beschriebene und auf pl. 52, Fig. 1 — 3 abgebildete Art, welche mein Freund Dr. Steindachner mit richtigem Blicke als verschieden von einer Argentina und als Vertreter einer eigenen Gattung erkannte (zur Fischfauna von Port Jackson, Sitzb. d. Wiener Akad. Bd. 53, März- heft), deren Charakter sich etwa in folgenden Merkmalen zusammenfassen lässt: Char. Der obere Mundrand halb vom Zwischen-, halb vom Oberkiefer gebildet, dieser bis unter die Mitte des Auges reichend, Unterkiefer entwas vorstehend, beide mit einfacher Reihe gleich grosser Spitzzähne besetzt, am Vomer querüber eine Reihe von sechs etwas stärkeren Zähnen, eine Längsreihe schwä- cherer jederseits am Gaumenbeine, hinter diesen und weiter nach einwärts eine Gruppe von mehreren (3) Reihen stumpfer Zähne und jederseits längs der Zunge eine einfache Reihe grösserer Spitzzähne; Dorsale in der zweiten Körperhälfte stehend, Fettflosse weit hinten, Caudale gabelig; Schuppen dünn, ziemlich gross ; eine kleine Pseudobranchie und wenige Blinddärme. 318 Prof. B. Kn er. Art. EICH. RETROPINNA Steind. Fisclif. v. P. Jackson 1. c. pag. 46. = Argentina retropinna Rick. 1. c. Br. 6, D. 11, A. 17, V. 6, P. 11 — 12, C. 20 (ohne Stützen). — Squ. ]at. c. 60, transv. 9 — 10. Die Höhe über den Ventralen fast V6 der Totallänge und etwas grösser als die Kopflänge, die mindestens um V3 seine Höhe übertrifft; das Auge gross, SVainal in der Kopflänge enthalten, weniger als 1 Diameter vom Schnauzenrande entfernt, mit schwacher vorderer Fettliedfalte. Der den Unterkiefer überdeckende obere trägt gleich jenem eine einfache Reihe gleich grosser Spitzzähne, doch ragen auch an der Aussenfläche des Oberkiefers und von der nackten Haut über der Kiemen- spalte einige sehr kleine Spitzzähne auf. Die übrige Bezahnung wird von Richards on ganz genau und richtig beschrieben. Der Vomer trägt nur quer- über sechs ziemlich starke Zähne, sein Stiel und die Mittellinie des Gaumens ist nicht nur zahnlos, sondern eine tiefe Furche. An den Gaumenbeinen steht je eine Längsreihe feinerer Zähne und hinter diesen an den hinter den Augen gelegenen Flügelbeinen eine dreireihige Gruppe von Stumpfzähnen; den Rand der Zunge endlich hält jederseits eine einfache Reihe abermals stärkerer Spitzzähne besetzt. Überdies ist die Schleimhaut der Mundhöhle dicht mit Papillen bekleidet, die wie auch Richardson bemerkt, selbst leicht für Zähne anzusehen sind. Die Dorsale beginnt erst in der hintern Plälfte der Totallänge, steht folglich weit hinten und ist schief nach rückwärts abgestumpft. Die Anale beginnt fast dem Ende der Dorsale gegenüber, unmittelbar hinter der Analgrube, und die Fettflosse steht erst hinter dem Ende der Anale. Die Pectoralen reichen lange nicht bis zu den Ventralen, die ihrerseits nicht ganz unter den Anfang der Dorsale reichen; die Caudale ist ziemlich gablig, gleichlappig, die Anale nur wenig niederer als vorne die Dorsale. — Die dünnen Schuppen sind besonders am Vorderrumpfe ansehnlich gross und sitzen ziemlich fest; sie sind fast halbkreisförmig, bilden mit dem freien Rande das Kreissegment, sind daher bedeutend höher als lang, decken sich gegenseitig nur wenig und liegen in schiefen Reihen, von oben nach unten und vorne sich neigend. Sie zeigen keine Radien, blos ein Centrum nahe dem fest sitzenden abgestutzten Rande , von dem aus starke concentrische, etwas wellige Streifen über die ganze freie Fläche sich ausbreiten. Gegen den Schwanz werden die Schuppen kleiner und ihre Lagerung regelmässiger. Der fast gerad- linige Verlauf des Seitencanals etwas über halber Körperhöhe gibt sich zwar sehr deutlich durch eine dunkle Linie kund, nur hie und da mündet er aber an einer Schuppe durch einen sehr feinen Porus, so dass eigentlich eine Seitenlinie fehlt. Längs der Medianlinie des Bauches bleibt eine ziemlich tiefe Furche oder Rinne von den Pectoralen bis zum Anus theils schuppenfrei, ein Bauchwirtel wie bei Abramis ein Rückenwirtel, theils wird er nur von kleinen einge- Fische. 319 lagerten Schuppen bedeckt; hierdurch weicht die Beschuppung von allen Sal- moniden ab. Färbung gleichmässig hellbraun mit schwarzen Pigmentpunkten am Ober- kiefer und Kücken; längs des Seitencanals ein breites Silberband, das am Schwanzstiele scharf abgegrenzt und intensiv ist, nach vorne aber allmälich ver- schwimmt. Die Innenseite der den Deckel überziehenden Haut ist dicht schwarz punktirt. — Der Magen ist durch eine Einmündung deutlich in einen Osophagus- und Pylorustheil abgetheilt; an letzterem hängt ein kurzer, aber weiter Blindsack, auf welchem in Abständen noch einige Blinddärmchen folgen, deren Zahl ich zwar nicht genau angeben kann, die sich aber zwischen drei und sieben zu belaufen scheint. Richardson führt weder Blinddärme noch eine Schwimmblase an, doch scheint mir auch eine solche, obwohl sehr dünne, vorhanden zu sein. Übrigens gedenkt Richardson auch des Vorkommens einer Pseudobranchie nicht, die gleichwohl vorhanden ist. Die Kleinheit der Individuen macht die genaue Erkenntniss des innern Baues schwierig. Unser grösseres Exemplar misst nur 4" 2"', ein kleineres 21/ 2" ; letzteres erscheint schlanker und sieht der Figur bei Richardson weit mehr ähnlich als das grössere; die Höhe ist 6V2mal, der Kopf 5mal in der Total- länge enthalten, das Auge noch grösser (von 1/s Kopflänge), die Schnauze spitzer und daher das Profil der Stirn weniger stumpf abfallend; ohne Zweifel blosse Altersdifferenzen. — Von Auckland. FAMILIE GALAXIAE .t. mll. Char. Gestalt länglich, Leib völlig unbescliuppt, Kopf etwas depress, Mundspalte massig, Zwischen-, Ober- und Unterkiefer mit einfacher Reihe ungleich grosser krummer Spitzzähne, dessgleichen die Gaumen- beine und Zunge, Dorsale weit hinten und der Anale gegenüber stehend, beide massig lang, keine Fett- flosse, Pseudobranchie klein, Schwimmblase gross, geschlossene Eiersäcke. Obwohl den Inhalt dieser von J. Müller begründeten Familie blos die Gat- tung Galaxias Cuv. bildet, so scheint sie mir gleichfalls durch obige Merkmale wohl berechtigt und ihr richtiger Platz in der Nähe der Salmoniden und Esocinen zu sein, den letzteren aber zufolge des Mangels einer Fettflosse und des Baues und der Stellung der übrigen Flossen noch näher als den ersteren zu stehen. Gatt, GALAXI AS cuv. 1. Art. G. FASCIATÜS C. Ab Br. 7 — 8, D. 11, A. 14, V. 7, P. 13, C. 15 (ohne die zahlreichen Pseudostrahlen). Die Rumpfhöhe ist gleich der Kopflänge, gleich 1/i der Körper- und“ gleich 1/b der Totallänge , die Kopfbreite 2/3 seiner Länge , das Auge 4V3 — V2mal in der Kopflänge steht über 1 Diameter vom Schnauzenrande und 2 — 2x/3 vom andern 320 Prof. B. Kn er. Auge entfernt. Bezüglich der grossen Poren der Kopfcanäle mahnt diese Gattung an viele Gobien. Pectorale und Ventrale sind so lang als die Dorsale hoch ist, die aber von der Anale an Höhe tibertroffen wird, die Caudale ist abgestutzt; die gerade verlaufende Seitenlinie mündet mit einfachen Poren. — Breitere dunkel- braune Querbinden mit helleren schmäleren abwechselnd und ein grosser blau- schwarzer, vorne weissgesäumter Fleck über den Pectoralen zeichnen diese Art aus. — Männchen und Weibchen unterscheiden sich äusserlich nicht. — - In fünf Exemplaren von 37* — 5" Länge; von Auckland. 2. Art. GAL. FORSTERI Val. Syn. Wahrscheinlich — Gal. attenuatus V. — Mesites atten. Jen. = Gal. t.ruttaceus und = Gal. scriba V. Br. 6—7, D. 11, A. 17, C. 16. Die Rumpfhöhe ist 8 1/2ma'l, die Kopflänge nur 6mal in der Totallänge ent- halten, das Auge 1/i der Kopflänge steht 1 Diameter vom Schnauzenrande und blos 1% vom andern xiuge entfernt, die Breite des Kopfes ist seiner halben Länge gleich, die Bezahnung sehr fein, nur auf der Zunge stehen stärkere Zähne; die Caudale ist halbmondförmig eingeschnitten. — Auf hellbraunem Grunde vereini- gen sich zahlreiche feine Punkte von dunklem Pigmente theils zu rundlichen Flecken, theils zu kurzen, nicht scharf begrenzten verticalen Binden ; alle Flossen sind einfärbig hell. — In zwei Exemplaren von Pf Länge, von Auckland, beide Weibchen, deren symmetrische Eisäcke mit ziemlich grossen Eiern erfüllt, die halbe Länge der Bauchhöhle einnehmen. Ausserdem noch zahlreiche kleinere Exem- plare vom gleichen Fundorte und wahrscheinlich auch der gleichen Brut ange- hörig. Unter diesen stimmen einige in den Messungen ganz zu G. truttaceus , manche zu G. scriba und andere zu keiner von beiden Arten; ebenso verhält es sich auch mit den Flecken und Streifen. Ohne Zweifel sind diese Verhältnisse der Länge zur Höhe, die des Kopfes und der Augen, wie auch die Färbung ebenso variabel, wie etwa bei unseren Forellen; genügende Angaben hierüber, namentlich für CL Forsteri fehlen aber bei Valenciennes, doch halte ich die oben angege- benen Synonyme um so wahrscheinlicher für richtig, als ich nicht zweifle, dass die Angabe in der Hist, des poissons p. 348: vGal. attenuatus besitze nur A. 6“ blos auf einem Druckfehler beruhe, indem diese Zahl zu auffallend von der Strah- lenzahl aller andern Arten abweichen würde. FAMILIE SCOMBERESOCES j. müll. Char. Gestalt ± gestreckt, Leib rundlich mit abfallenden Schuppen bedeckt, die untern dicht bezahnten Schlundknochen in ein Dreieck vereinigt; die Dorsale weit hinten und der Anale gegenüber stehend, die Pectorale + hoch eingelenkt, die meist tief verlaufende Seitenlinie ± stark gekielt; ohne Pseudobranchien und Blinddärme, geschlossene Eiersäcke, eine Schwimmblase. Fische. 321 Obwohl Dr. Günther J. Müller’ s Ordnung Pharyngognathi noch anerkennt, so scheidet er doch diese Familie zufolge des gänzlichen Mangels stachelähnlicher Strahlen davon aus, und zwar meines Erachtens mit Recht, denn die hieher zu zählenden Fische sind nicht nur echte TVeichflosser, sondern vermitteln einerseits den Übergang zu den Scomberiden durch häufiges Auftreten ähnlich getheilter Gliederstrahlen wie die Flüsschen bei diesen sind, andererseits aber durch stufen- förmige Gliederung derselben jenen zu den Clupeiden und nähern sich mitunter durch spärliche Gliederung und compresse Form der Strahlen nicht minder wie durch Totalgestalt selbst den Lophobranchiern. Jedenfalls bieten sie so viele Eigen- thümlichkeiten, dass ihnen der Rang einer eigenen Familie zu gebühren scheint. Gatt. BEL ONE. Char. Beide Kiefer schnabelförmig und nahezu gleich verlängert oder der untere etwas länger, mit einer Reihe längerer Spitzzähne zwischen Binden sehr kurzer Sammtzähne; keine gesonderten Flösschen; Schuppen mehr weniger klein, weder Pseudobranchien noch eine Kiemendrüse, die unteren Schlund- knochen nur vereinigt, nicht verwachsen. 1. Art B. LEIURUS Blk. Syn.? Bel. ciconia Rieh. Ichthy. of China Brit. Assoc. 1846, p. 264. D. 18 — 19, A. 23—25, V. 1/5, P. 12, C. 15? Kopf höher als breit, fast von V3 Körperlänge, Stirnbreite zwischen den Augen mehr als 1 Diameter, Abstand desselben von der Kiemenspalte 3 Diameter; beide Kieferränder mit spitzen Höckern, die allmälig in die Sammtzahnbinden über- gehen, zwischen denen eine einfache dünnstehende Reihe gerader, schwach nach hinten geneigter Spitzzähne aufragt; Gaumen zahnlos. Die Dorsale beginnt hinter der Anale, reicht aber so weit wie diese zurück, die Caudale ist abgestutzt. Die Seitenlinie verschwindet bald hinter der Anale, über deren Basis sie nahe verlauft j ohne das Schwanzende zu erreichen, das völlig ungekielt ist. Von Ein- geweiden ist nur ein Tlieil der lappig eingeschnittenen Hoden erhalten. — ln Exemplaren von 18" Länge von Ceylon und den Nikobaren, bis 23" von Madras. 2. Art B. CYLINDRICA Blk. = B. MELANURUS Blk. D. 22 — 23, A. 20 — 21, P. 14, C. 15. Kopf ebenfalls fast von V3 Körperlänge, aber kaum höher als breit und das Auge nur 2V2 Diameter von der Kiemenspalte entfernt. Die Spitzzähne beider Kiefer sind länger und stärker als bei leiurus und meist schwach nach vorne gekrümmt. Die Dorsale beginnt der Anale gegenüber, ihre hinteren faclig ver- 1 änderten Strahlen übertreffen an Länge die höchsten vorderen und die Höhe des Kopfes, die Caudale ist gablig getheilt, die Schuppen sind viel kleiner als bei leiurus und die Seitenlinie reicht, einen seitlichen Kiel am Schwanzstiele bildend, bis zur Caudale. — Die Flossenhaut des hinteren Theiles der Dorsale ist tief schwarz, wie auch der Schwanzkiel, die Basis der Caudale und ihr oberer Lappen Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. 42 322 Prof. P. Kn er. dunkelbraun. — Die untersuchten Exemplare erwiesen sich als Männchen ausser der Laichzeit. — Länge von 12 — 16"; von Hongkong und Madras. 3. Art B. SCHISMATORHYNCHUS Blk. D. 23, A. 25, Y. 1/5, P. 13, C. 15. Kopf nur 1/i der Körperlänge und viel höher als breit, der Durchmesser des Auges fast gleich der Stirnbreite zwischen beiden, der Abstand von der Kiemen- spalte kaum über zwei Diameter; die Zähne gerade mit sehr schwacher Neigung nach hinten, in der Mitte der Kiefer am längsten. Die Anale beginnt vor der Dor- sale, in welcher die dem letzten flösschenähnlich zusammengesetzten Strahle vor- angehenden viel höher als die gleichen in der Anale sind; die Caudale tiefhalbmond- förmig eingeschnitten; die Seitenlinie erstreckt sich bis an den Saum der Caudal- mitte; die Schuppen sind klein und meist abgefallen. — Länge 22"; von Java. 4. Art B. TIMUCU C. V. D. 14—16, A. 17, P. 11, C. 15. Kopf V3 der Körperlänge und bedeutend höher als breit, der Durchmesser des Auges gleich der Stirnbreite zwischen beiden, der Abstand von der Kiemenspalte 2 V3 — 21/., Diameter; die Stirn zwischen den Augen tief und breit gefurcht; die langen Spitzzähne in beiden Kiefern fast gerade stehend, kaum etwas nach hinten geneigt; der Unterkiefer länger und mit einem dicken breiten Lappen an der Symphyse behängt. Die Anale beginnt vor der Dorsale und erhebt sich in eine höhere Spitze als diese, die schief abgestutzte Caudale ist nur schwach eingebuchtet und ihr unterer Lappen länger. Die ziemlich festsitzenden Schuppen sind mässig gross; die Seitenlinie endet am Schwanzstiele einen schwachen Kiel bildend, ohne sich über die Flosse fortzusetzen. Längs der Seiten der hinteren Körperhälfte ein helles, aber dunkel pigmentirtes Silberband bis zur Caudale, am Vordeckel ein schwarzer Fleck. — Länge 12 — 15"; von Rio Janeiro. Gatt. HEMIRAMPHUS. Char. Nur der Unterkiefer schnabelartig verlängert, der obere kurz breit dreieckig und beweglich, Binden von kurzen spitzen oder stumpfen Zähnen nur querüber in beiden Kiefern, die Schnabelverlängerung selbst unbezahnt, die Schuppen mehr weniger gross, übrigens wie Belone. 1. Art HEM. DUSSUMIERI C. Y. pl. 554. D. 16, A. 15. Rumpf fast walzenförmig, ziemlich dick, Oberschnabel viel breiter als lang, Unterschnabel relativ kurz, Auge gross, U/3 Diameter von der Kiemenspalte, 1 vom anderen Auge entfernt; die Dorsale vor der Anale beginnend, beide nahezu gleich hoch, kein Strahl als Sexualstrabl ausgezeichnet; die silberige Längsbinde beider- seits und die Reihe schwarzer Flecken längs des Rückens machen diese Art auch nach abgefallenen Schuppen noch kenntlich. — Länge 52/C; von den Nikobaren. Fische. 323 2. Art H. GEORGII C. V. pl. 555. D. 14—15, A. 14. Stimmt mit Bleeker’s Beschreibung ungleich besser als mit der citirten Figur überein , sowohl in Strahlenzahl, wie in Grösse und Abstand des Auges von der Kiemenspalte, der geringen Höhe der vertikalen Flossen und dem Oberschnabel der länger als breit ist; auch ist der untere Caudallappen viel länger als der obere, was pl. 555 nicht ersichtlich macht. — Länge 7 — 72/3v ; von Madras. 3. Art H. QUOYI C. V. D. 16, A. 15. Die Länge des Unterschnabels beträgt sammt dem Endlappen nur die halbe Länge des Kopfes oder weniger als y7 der Totallänge, dagegen ist der Schnabel kräftiger, seine obere Fläche mehr gewölbt und der Oberschnabel bedeutend breiter als lang und fast abgerundet; die Stirn zwischen den Augen nicht gefurcht und einen Augendiameter breit, der Abstand des Auges von der Kiemen- spalte misst 1V2 Diameter. Die ganze Gestalt ist gedrungener, der Bumpf dicker und das seitliche Silberband sehr glänzend. — Länge 10"; von Singapore. 4. Art H. GAIMARDI C. Y. D. 15, A. 15. Der Schnabel zwar bedeutend länger als der halbe Kopf, doch nur von V6 Totallänge, Oberschnabel breiter als lang, das Auge wie bei Quoyi , aber die Dorsale die bei diesem vor der Anale beginnt, fällt hier mit ihrem Anfänge genau mit ihr in eine senkrechte Linie. Von der hinteren Hälfte des Unterkiefers hängt eine lange und breite Kehlfalte herab, die bei den früheren Arten fehlt. — Färbung wie bei Quoyi. — Länge 7 — 8V3"; von Java, Madras und Sidney. Bei drei Exemplaren , die angeblich von Sidney stammen , zeigt sich die Zahl der Strahlen in der Dorsale und Anale um 1 — 2 schwankend; bei einem beträgt sie in der Dorsale 15, Anale 16, bei dem anderen Dorsale 15, Anale 17 und dem dritten wieder Dorsale 15, Anale 15. Männchen und Weibchen unterscheiden sich auch zur Laichzeit äusserlich nicht, wie eben diese Exemplare zeigen, deren Weibchen bereits grosse Eier in den langen turgescirenden Eisäcken enthalten. 5. Art H. RUSSELLII C. V. D. 13, A. 11. Bumpf viel höher als breit und auch der Kopf compress, so dass die Stirn- breite zwischen den Augen nur 1 Diameter beträgt, obwohl diese kleiner sind und fast 2 Diameter von der Kiemenspalte abstehen. Der lange Unterschnabel misst nahezu V4 der Körperlänge, ist an der Basis ziemlich dick und mit einer langen schwärzlichen Kehlfalte behängt, der Oberschnabel breiter als lang. Die Dorsale beginnt eine Strecke vor der Anale und ist viel höher als letztere. Die Zahl der Dorsal- und Analstrahlen verhält sich fast wie sie Bleeker angibt, während 42 * 324 Prof. B. Kn er. Cuvier-Valenciennes auffallender Weise D. 17, A. 12 angeben. Die Dorsale trägt einen breiten schwärzlichen Saum, das seitliche Silberband ist sehr breit, der obere Caudallappen schwärzlich gesäumt. — Länge 10"; von Madras. 6. Art H. ERYTHRORHYNCHUS Less.? C. V. D. 15—16, A. 17—18. Bezeichnend für diese Art scheint zu sein, dass die Zahl der Analstrahlen jene der Dorsale überwiegt. Unterschnabel mässig lang, beiläufig von x/5 Körperlänge, mit langer und breiter schwarz gesäumter Kehlfalte, Oberschnabel zugespitzt, fast gleich breit wie lang; die Stirn zwischen den Augen gewölbt, kaum 1 Augendurch- messer breit, der Abstand des Auges von der Kiemenspalte kaum V/2 Diameter. Der Bumpf subcylindrisch, nur wenig höher als breit; Dorsale etwas vor der Anale beginnend; der untere Caudallappen verlängert. Länge 61/2 bis an 8"; von Ceylon. 7. Art H. MELANURUS C. V. Ein kleines nur 4" langes und beschädigtes Exemplar von Madras, macht sich durch den breiten schwarzen Saum an jedem Caudallappen und einen schmäleren an der Dorsalspitze als dieser Art angehörig kenntlich. 8. Art H. BROWNII C. Y. Syn. Esox brasiliensis Lin. • — Brown Jamaica tab. 45. D. 14—15, A. 15—16. Trotz der von jener Val enciennes’ abweichenden Strahlenzahl halte ich doch die Bestimmung dieser Art für richtig, da für II. Boberti und Picardi C. V., die in dieser Beziehung stimmen, eigens angegeben wird, dass der Oberschnabel spitzer und länger und bei letzterem die Stirn auch gewölbt sein soll. Unsere Exemplare zeigen folgende Verhältnisse. Kopf und Rumpf sind bedeutend höher als breit, der Kopf sammt Schnabel misst fast y3 Totallänge, der Unterschnabel allein x/5 Körper- länge, der Oberschnabel ist bedeutend breiter als lang und stumpfspitzig; das Auge steht 1% Diameter von der Kiemenspalte und etwas über einen vom unteren Auge ab, die Stirn inzwischen ist flach, eine kleine Kehlfalte vorhanden. Die Dorsale beginnt etwas vor der Anale, ist mit dieser gleich hoch und beide tragen an der Spitze einen breiten schwärzlichen Saum. — - Länge von 7 — 9"; von Rio Janeiro1). 1) Von Ceylon liegen noch vier Individuen von 10 — 12'" Länge vor, die ich für Brut eines Hemiramphus halte, deren Artbestimmung ich zwar nicht wage, deren Erwähnung mir aber folgender Verhältnisse wegen von Interesse scheint. Der noch weiche Unterschnabel misst bereits i/4 der Körperlänge, statt des dreieckigen Oberschnabels ist aber der obere Mundrand wie bei anderen Fischen schmal , nicht im Min- desten in eine Spitze vorgezogen, aber bereits ebenso bezahnt wie der Unterkiefer. Beistehende Zeichnung zeigt die Seitenansicht des Kopfes. Das Auge ist relativ klein , indem es zwei O I Diameter von der Kiemenspalte abstelit. Dorsale und Anale sind bereits gut entwickelt, die Caudale besonders lang; von Schuppen zeigt sich keine Spur. Der ganze Oberkopf und Rücken ist ziemlich dicht mit rundlichen schwarzen Flecken besetzt, von Fis c h e. 325 Gatt. EXOCOETUS LIN. Char. Gestalt gestreckt, Leib mit grossen, abfallenden Schuppen bedeckt; die hoch eingelenkten Brustflos- sen zu Flügeln verlängert, Dorsale und Anale weit hintenstehend und nahezu von gleicher Strahlen- zahl, der untere Gaudaliappen verlängert, Bauch beiderseits gekielt; die unteren Schlundknochen ohne Spur von Naht verwachsen. Die Arten dieser an sich ausgezeichneten Gattung sind in der „Histoire des poissons“ leider so oberflächlich beschrieben, dass es kaum möglich ist, sich unter ihnen zurecht zu finden. Da die zwei von der Novara-Expedition allein gesammel- ten Arten noch überdies schlecht erhalten sind, und der Fundort der einen gar nicht angegeben ist, so sehe ich die folgenden Bestimmungen nur als fraglich an, und begnüge mich, sie nur etwas ausführlicher zu charakterisiren. 1. Art EX. UNICOLOß? C. V. P. 17, D. 11, A. 11, V. 6. Steht jedenfalls dem Exoc. Bondeletii Cuv. nahe; die grösste Höhe am Vorder- rumpfe ist kleiner als die Kopflänge, welche 1/i der Körperlänge (ohne Caudale) beträgt. Die sehr kurze Schnauze fällt vor den Augen steil ab ; das Auge ist gross, sein Durchmesser 3y4mal in der Kopflänge enthalten, sein Abstand vom Schnau- zenrande kaum einen, vom unteren Auge mehr als einen Diameter, die Stirn in- zwischen flach mit niederen Längsleisten und seichten Furchen versehen, der Un- terkiefer kaum etwas länger als der obere. Die Zähne sind äusserst fein, das breite und gewölbte Präorbitale überdeckt seitlich den Oberkiefer fast bis an den Itand. Die sehr weiten Kopfcanäle münden zwischen den Augen mit grossen Poren, am Vordeckel und Unterkiefer mit zahlreichen kleinen. Dorsale und Anale sind gegen- ständig, gleichlang, erstere aber etwas höher, die Pectoralen reichen bis zur Anale, die Ventralen bis hinter die Anale, der untere Caudallappen ist viel breiter und länger als der obere. — Der Seitencanal verlauft an den die seitlichen Bauchkiele bildenden Schuppen in weiten aufgesetzten Röhrchen, die siebartig von zahlreichen Löchern durchbohrt sind, verschwindet aber vor Beginn der Caudale. Die übrigen Schuppen sind gross, ganzrandig und fein concentrisch wellig gestreift; obwohl die meisten abfielen, ist doch aus den Schuppentaschen zu entnehmen, dass deren in der Längsreihe hinter der Pectorale mindestens 40 lagen, deren Grösse gegen den Schwanz rasch abnahm; in der Höhenreihe über der Ventralbasis lagen deren nur sechs. Von der Färbung ist nur erkennbar, dass die Pectoralen einfärbig und wahrscheinlich wie die Ventralen schwärzlich waren. Da mir derart wie hier sieb- einem seitlichen Silberbande nichts zu sehen. Ich glaube, dass hier allerdings junge Hemiramphus vor- iiegen, doch scheinen sie auf eine bei dieser Gattung stattfindende Metamorphose zu deuten, und dürften insoferne eine Larvenform darstellen, als die Umbildung und Streckung des Oberschnabels erst später und allmälig erfolgen würde. 326 Prof. B. Kn er. artig durchlöcherte Lateralschuppen bei anderen Arten nicht bekannt sind, so könnte möglicher Weise diese Art eine noch imbeschriebene sein, für die dann die Benennung cribrosa nicht unpassend schiene. — Länge 8"; angeblich von Sidney. 2. Art EX. EVOLANS? Lin. C. V. P. 16, D. 15, A. 13, V. 6. Diese Art gehört ohne Zweifel zur Gruppe der genannten Art, da sie eine gegenständige nahezu gleichlange Dorsale und Anale, sehr lange Pectoralen und dagegen kurze weit vorne stehende Ventralen besitzt. Die Höhe am Vorderrumpfe ist beträchtlich kleiner als die Kopflänge, welche fast 1/i der Körperlänge (ohne Cau- dale) misst; Oberkopf breit, an der Kehlseite stark compress, der Durchmesser des Auges V3 Kopflänge; es steht vom Schnauzenrande viel weniger als 1, vom anderen Auge mehr als 1 Diameter entfernt; Stirn über den Augen gewölbt; Unterkiefer schmal, kaum etwas vorstehend, in der Mitte mit einigen längeren Zähnchen, übrigens beide Kiefer ohne erkennbare Zähne; die Stirn weniger steil als bei der vorigen Art abfallend. Unter den Kopfcanälen zeichnet sich der Vordeckelast aus, der an seinem untern breiten, den Zwischendeckel fast ganz bedeckenden Theile mit langen straklig auslaufenden Röhrchen mündet, die den Rand desselben, wie gezähnt oder bedornt aussehen machen. — Die Pectoralen reichen bis zu Ende des Schwanzstieles, die Ventralen stehen entschieden vor 1/2 Körperlänge und reichen nur bis zur halben Entfernung von der Analgrube zurück. Die Schuppen verhalten sich wie bei der vorigen Art; jene der Seitenlinie, die zufolge der höher einge- lenkten Ventralen auch höher verlauft, sind nur mit einfachen, nicht siebartig durch- löcherten Röhrchen besetzt. Alle Flossen sind hell einfärbig, nur die Pectorale schwärzlich. — Länge über 7"; ohne Angabe des Fundortes. FAMILIE CLUPEIDAE. Char. Gestalt mehr weniger länglich, an der Bauchseite oft bis zu einer Schneide compress, Leib mit grossen abfallenden Schuppen bedeckt, der obere Mundrand vom Zwischen- und Oberkiefer gebildet, letzterer aus mehreren (3) Stücken bestehend, Bezahnung meist schwach, sehr variabel, die glieder- strahlige Dorsale nie lang, meist kürzer als die Anale und über oder hinter den Ventralen stehend; an der Wirbelsäule zwei Reihen von Rippen untereinander, meist geschlossene Eisäcke, Blinddärme, Schwimmblase gross mit Luftgang. Ausser den hier in den Charakter aufgenommenen Merkmalen kommen den Clupeiden noch einige andere zu, die zwar nicht für alle Gattungen die gleiche Geltung haben, aber für jene, wo sie eintreffen, dann höchst bezeichnend und wahrhaft charakteristisch sind. Plieher gehören: Die zackige oder stufenförmige Gliederung der Hauptstrahlen an den verticalen Flossen, auf die schon Heckei gebührendes Gewicht legte, ferner das mehr oder minder entwickelte Fettaugenlid, Fisch e. 327 die überschuppten Sporn- und Caudalanhänge, die Verzweigung der Kopf- und der Seitencanäle am Vorderrumpfe bei gewöhnlich gleichzeitigem Mangel einer distincten Seitenlinie, die langen oft weit in den Mund vorragenden Rechenzähne und endlich die meistens ansehnlich grossen Pseudobranchien. Die Clupeiden in dem engern Sinne, in welchem sie hier genommen werden, bilden übrigens unter den gliederstrahligen Knochenfischen oder Physostomen einerseits eine Parallele zu den Scomberiden unter den Stachelflossern, anderseits mahnen sie aber mehrfach an die Characinen, bilden selbst (durch die Gyprinesoces ) einen Übergang zu den Cypriniden und spielen überdies in der geologischen Ent- wicklungsgeschichte der Classe eine besonders wichtige Rolle, da sie bereits in sehr früher Zeit noch zugleich mit den sogenannten Ganoiden auftraten. Es finden sich daher bei den verschiedenen Gattungen Eigentümlichkeiten vor, durch welche sie ihre Verwandtschaft bald mit dieser, bald jener der genannten Familiengruppen beurkunden und die sich durch sehr mannigfache Verhältnisse kund geben. Ich erlaube mir nur einige derselben hier kurz anzudeuten. Bei vielen Clupeiden kommen wie bei Scomberiden ungewöhnlich verlängerte oder flösschenähnlich geteilte Strahlen vor und eben so übertrifft sehr häufig die Anale an Ausdehnung die Dorsale. Nicht selten bildet bei Clupeiden wie bei jenen und auch wie bei Characinen der Bauch eine Schneide, die öfters sägeförmig gezähnt ist und nirgends finden sich gewisse accessorische Kiemenanhänge häufiger als bei Characinen und Clupeiden. So wie ferner die Scombriden zu den am ersten aufgetretenen und häu- figsten fossilen Stachelflossern gehören, so ist dies unter den Knochenfischen über- haupt mit den Clupeiden der Fall, namentlich wenn ihnen Cuvier’s sogenannte intermediäre Familien (mit den Gattungen: Ghanas, Chirocentrus , Arräa u. dgl.) bei- gezählt werden. Da mir zahlreiche Rapporte dieser intermediären Familien mit den echten Clupeiden ebenfalls zu bestehen scheinen und sie mir namentlich im Hinblicke auf die fossilen Fische durch verwandtschaftliche Bande zusammenge- hörig erscheinen, so wäre es meines Erachtens zweckmässig, sie mitsammen in eine ähnliche umfassendere Einheit, eine Familiengruppe oder Unterordnung zu ver- einigen, wie dies etwa mit den Siluriden, Cypriniden, Muraeniden u. a. der Fall ist. Dieser Gruppe würden dann nebst der Familie der Clupeiden im engeren Sinne noch insbesondere die Familien Ghirocentridoe , Elopidae und Lutodeirae oder Cypri- nesoces Blk. angehören. Gatt, SARDINE L LA val Char. (nach Val.). Kiefer undVomer unbezahnt, Gaumen-, Flügelbeine und Zunge bezahnt; die Ventralen der Dorsale gegenständig. Art S. LEIOGASTER C. V. Der Bauch vor den Ventralen gekielt, aber nicht gesägt, die Kopflänge grösser als die Rumpfhöhe, die hinteren Stirnbeine längsgestreift; auch in allen übrigen 328 Prof. B. Kner. Punkten ganz mit den Angaben von Yalenciennes und Bleeker stimmend. — Länge durchschnittlich 5"; von Hongkong. Gatt. PELLONA VAL. Char. Kiefer, Zunge, Gaumen- und Flügelbeine bezahnt; die Ventralen vor der Dorsale eingelenkt, Anale lang ; Bauchkiel gesägt. Art P. GRAYANA C. Y. D. 18, A. 51, v. 7. Körperhöhe grösser als die Kopflänge, die % der Körper- oder x/b der Total- länge beträgt; das Auge 3'V2mal in der Kopflänge enthalten, die sehr verdickte Mitte des Unterkiefers stark vorstehend, der Oberkiefer nur vorne und hinten be- zahnt, in seiner Mitte zahnlos; die kleinen Ventralen weit vor der Dorsale einge- lenkt. Die Anale beginnt dem Ende der Dorsale gegenüber, die Säge des Bauch- kieles wird von circa 32 Schuppen gebildet. Über den Pectoralen liegen sehr lange, über den Ventralen kurze Spornanhänge. Die Schuppen des Kumpfes zeigen den echten Clupeidenbau, wie ihn Fleckei behufs der fossilen Fische genau angab und abbildete; sie zeigen nämlich die queren auf die Längsaxe senkrechten Linien, in deren Eichtling die Schuppen auch leicht brechen, während von einem Centrum ausgehende Radien fehlen. Die Pseudokieme ist gross, die die Kiemenhöhle aus- kleidende Haut schwarz wie bei Saurida turnbil. — Länge von 5 — 11"; von Java und Hongkong. Gatt. ROGENIA VAL. Cliar. (nach Val.) Bios Zunge, Vomer und Flügelbeine bezahnt, Dorsale den Ventralen gegenständig, Bauchkiel gesägt. Art EOG ARGYROTAENIA Blk. D. 15 — 16, A. 18 ... . Squ. long. 38 — 40, transv. 8. Körperhöhe fast 1/i der Total- oder V3 der Körperlänge, der Kopf gleich hoch wie lang und über 5mal in der Totallänge enthalten, Auge V3 der Kopflänge weniger als 1 Diameter vom Schnauzenrande entfernt, Profil von der Kehle bis zu den Ven- tralen stark gewölbt; den gesägten Bauchkiel bilden 26 — 28 spitze Schuppen, deren Stärke und Länge gegen den Anus zunimmt. Die Spornanhäuge sind sehr schwach, die Schuppen stark glänzend, ohne Längsstreifen und Wimpern am Rande. Die helle Silberlängsbinde erstreckt sich vom Humerus bis zur Caudale und nimmt durch- schnittlich die Höhe einer Schuppe ein. In vielen Exemplaren von 3 — -4" Länge; von Java, Ceylon und Tahiti. Gatt. SPRATELLA val. Char. (nach Val.) Bios Zunge und Gaumenbeine bezahnt; Dorsale den Ventralen gegenständig, Anale lang und niedrig, Bauchkiel gesägt. Fische. 329 1. Art SPRAT. TEMBANG Blk. D. 17, A. 19. Körperhöhe 1/i der Totallänge, Kopflänge kaum Vs? doch länger als hoch, Auge fast V?, Kopflänge, das Rückenprofil bildet einen stärkeren Bogen als das des Bauches. Die Ventralen sind etwas nach Beginn der Dorsale eingelenkt; den Bauchkiel bilden 33 Schuppen, deren Spitzen aber kaum vorragen, so dass sie fast eine continuirliche Schneide darstellen. Die Schuppen zeigen die charakteristischen Quer- oder Verticalfurchen stärker und zahlreicher als die meisten Clupeiden, so dass jede von 3 — -7 solchen durchsetzt wird; auch die Spornanhänge sind gross. An der Basis der vorderen Dorsalstrahlen ein schwarzer Fleck, die Lippen sind schwarz, Dorsale und Caudale gegen den Saum schwärzlich pigmentirt. — Länge 4" 3'"; von Java. Zwei andere Exemplare, die von Bleeker selbst während seiner Anwesen- heit in Wien als Sardinella hrochysoma bestimmte, vermag ich von obiger Spr. tembang. die gleichfalls von ihm als solche bezeichnet wurde, durch Nichts wesent- liches zu unterscheiden. Grösse, Beschuppung, Flossenstellung, Strahlenzahl, das Verhältniss der Flöhe zur Länge und die Färbung sind völlig die gleichen und selbst der Umstand, dessen Bleeker zwar bei Sardinella , nicht aber bei Sjpratella gedenkt, dass nämlich die hintern Stirnbeine längs gestreift und gefurcht sind, trifft bei Beiden zusammen. Auch ist das Bauchprofil keineswegs mehr gewölbt als bei Sardinella und die Bezahnung endlich ist überhaupt so schwach und fein, dass sie kaum einen Art- viel weniger einen Gattungsunterschied begründen dürfte. Ich bin überhaupt der Ansicht , dass es bei den Clupeiden weniger auf die Bezahnung ankommt, auf welche Valenciennes ein Hauptgewicht bei Unterscheidung der Gattungen legt, als auf andere Merkmale, wie Körperhöhe zur Länge, die Grösse und Richtung der Mundspalte und Kiefer, die Bauchkante, die Stellung der Dorsale zu den Ventralen, die Länge der Anale und die Beschuppung sie darbieten. Wenig- stens im vorliegenden Falle darf ich behaupten, dass zwischen Sjpratella tembang und Sardinella brachysoma Blk. kein wesentlicher Unterschied besteht, vorausgesetzt, dass nicht etwa v. Bleeker selbst bei Bestimmung unserer Exemplare irrte. 2. Art SPRAT. FIMBRIATA C. V. pl. 601. D. 18, A. 18 . . . . Squ. lat. c. 40. Rumpfhöhe nahezu gleich der Kopflänge, die grösser als die Höhe ist, Auge 73 der Kopflänge, das Präorbitale und die hintern Stirnbeine längsgefurcht, rauh, der Bauchkiel von 30 Schuppen gebildet, grosse Spornanhänge und Caudallamellen, die Ventralen der Mitte der Dorsale gegenüber, Zähnchen am Gaumen kaum spürbar, stärkere auf der Zunge. Dorsale mit dunkelgrauer Spitze und Saum , Caudale mit deutlichem breitem schwarzem Saume. — Länge von 3 — 51/./' ; von Madras zahl- reiche Individuen. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 43 330 Prof. P. Kn er. Gatt. DUSSUMIERIA val. Char. Beide Kiefer mit einfacher Reihe deutlicher krummer Spitzzähne, längs der Zunge und Gaumenbeine feinere Zähnchen und in längliche Packete gestellte an den Flügelbeinen, Bauch rundlich, ohne Sägeschneide, Kopf lang, zugespitzt, zahlreiche (15) Kiemenstrahlen. Würde nach der Bezahnung allein von Harengula Val. kaum zu trennen sein. Art D. ACUTA C. V. pl. 606. Br. 15, D. 18, A. 14. Die Körperhöhe zwischen 5 und 6mal in der Totallänge und von der Kopf- länge meist übertroffen, selten ihr nahezu gleich ; das Auge 3 — 3V2mal in der Kopf- länge, Schnauze zugespitzt, Unterkiefer länger; die Zahnpaekete an den Flügel- beinen fühlen sich nur rauhkörnig an, die übrigen Zähne sind spitz, der Vomer allein zahnlos. Die Dorsale steht in der Mitte des Körpers, die Ventralen ihrer Mitte gegenüber, die Anale ist sehr niedrig. Sind die Schuppen abgefallen, so zeigt sich eine goldglänzende Längsbinde vom Schulterwinkel bis zum obern Caudal- lappen, durch welche die dunkle Färbung des Kückens von der silberigen der Seiten und des Bauches getrennt wird; die Caudale ist fast ganz schwarz. — Länge 4d/2 und 5V2" ; von Java und Manilla. Gatt. MELETTA val. Char. Bios die Zunge bezahnt; Dorsale den Ventralen gegenüber, ihr letzter Strahl flösschenartig getheilt und verlängert ; Bauchkiel gesägt. Art MEL. THRISSA C. V. Syn. Clupea thrissa L. Brown, Osb. — Megalops thrissoides Ag. — Glupanodon thrissoides Spix. — Chatoessus oglina Stör. — Chatoessus notatus Lac. — - Chat, signifer Dek. — Megalops oglina Less. D. 18 — 19, A. 23 — 24, V. 8, P. 15. Die Höhe beim Beginn der Dorsale 3y2mal, der Kopf 51/i — y3mal in der Totallänge, 4mal in der Körperlänge und gleich hoch wie lang, das Auge etwas mehr als x/3 Kopflänge, 1 Diameter vom Schnauzenrande entfernt; Unterkiefer etwas vorstehend: die Ventralen der Mitte der Dorsale gegenüber, die Pectorale nicht bis zu ihnen reichend. Der hintere Ast des letzten Dorsal-Strahles ist flösschen- ähnlich getheilt und bis gegen Ende des Caudalstieles verlängert ; die Bauch- schneide bilden circa 33 zugespitzte Kielschuppen. Die übrigen Schuppen sind gross, derb rundlich, meist nur durch eine quere Hauptfurche abgetheilt und am Kande oft gewimpert. Sie decken sich grossentheils gegenseitig in einer Weise, dass sie fast rhombisch gelagert erscheinen und um so mehr an die Schuppen man- cher Clupeen ähnlicher Ganoiden (z. B. Pholidojghorus) erinnern, als sie an solche auch durch ihre Derbheit und ihren Glanz mahnen. — Unmittelbar hinter dem obern Winkel der Kiemenspalte wird ein mehr weniger grosser schwarzblauer Fleck durch dicht gedrängte Pigmentpunkte veranlasst, die in die an dieser Stelle sich Fixche. 331 ausbreitende Fetthaut eingesenkt sind, wie dies auch bei andern Arten nicht selten der Fall ist. — Der von dieser Art bereits bekannte Kiemenanhang ist weniger ausgedehnt, als bei der folgenden Gattung Chatoessus und treibt die hintere Wan- dung der Kiemenhöhle wenigstens nicht als wie geschwollen hervor; die Pseudo- hrcmchie ist hingegen sehr gross. — Länge 572 — 53/4"; von Rio Janeiro. Gatt. AL AU SA VAL. ( ' Cluypanodon Lac.) Char. Gänzlich zahnlos, Dorsale über den Ventralen stehend, Anale weit hinter der Dorsale beginnend, Bauchkiel von c. 30 Schuppen gebildet, aber kaum gesägt. 1. Art A. AUREA Spix. = Clupanodon aureus Spix. Ag. = Clupea fimbriata Jen. Beagle pl. 25. D. 17, A. 19, V. 7, P. 15, C. 21 (ohne Stützen), Squam. long. 50 — 60. Die Körperhöhe beiläufig 3mal, der Kopf 472mal in der Totallänge, das Auge R/a — D/mial in der Kopflänge, l1/., Diameter vom Schnauzenrande entfernt. Der nicht vorstehende Unterkiefer greift in einen Ausschnitt des Zwischenkiefers ein, der Oberkiefer ist längs gestreift; die Kopfcanäle sind weit und stark verzweigt. Die Dorsale beginnt über den Ventralen; die Kielschuppen des Bauches bilden eine kaum etwras vortretende Spitze, die übrigen zeigen die echten Clupeiden-Quer- furchen und am häutig weichen Rande lange Wimpernzähne. An der Basis der Dorsale und Anale ein Falz von Schuppen, und die Caudale grösstentheils fein überschuppt, Pectorale und Ventrale mit langen Spornanhängen; die Hauptstrahlen der Caudale schief zackig oder stufenförmig gegliedert. Eine Seitenlinie fehlt. Die äusserst dicht stehenden und langen Rechenzähne der Kiemenbögen reichen weit in die Mundhöhle vorwärts. Am obern Ende des ersten Kiemenbogens werden sie von noch längeren und dickeren, die sich über und vor die untern legen, selbst wieder überdeckt. Hinter dem vierten kurzen Kiemenbogen führt ein Schlitz in eine mit dem Rachen communicirende Appen dicular-Höhlung. — Caudale schwärz- lich gesäumt, hinter der Kiemenspalte ein grosser schwarzer Schulterfleck. — Länge 8"; von Rio Janeiro. 2. Art A. ILISUA Blk. D. 18, A. 21 . . . . Squ. long. 40 — 42, transv. 12 — 13. Körperhöhe 3V2mal, Kopf über 4mal in der Totallänge, Auge 1/i der Kopf- länge, 1 Diameter vom Schnauzenrande entfernt, die Ventralen der Mitte der Dor- sale gegenüber, der Bauchkiel durch 29 Zähne gesägt, der untere Caudallappen spitz verlängert, die Spornanhänge an den Pectoralen und Ventralen und die La- mellen an der Caudale gut entwickelt; ein mässig grosser schwärzlicher Fleck an der Schulter. — Länge 7"; von Ceylon. 43 * 332 Prof. Dr . Kn er. Gatt. ENGRAULIS c. v. Char. Mundspalte schief, weit, Schnauze gewölbt vorspringend, Zwischenkiefer klein, Oberkiefer lang und schmal, Vorner, Gaumen- und Flügelbeine fein bezahnt, Kiemenspalte sehr weit, Leib rundlich, Dor- sale klein; Anale stets länger, oft sehr lang, Caudale tief gablig. 1. Art ENGR. DENTEX C. V. D. 14, A. 23 — 24. Körperhöhe fast V5 der Totallänge und der Länge des Kopfes von der Nasen- spitze bis zum untern Rande des Deckels gleich; Leib ziemlich compress, das Auge von 1/4 Kopflänge weniger als 1 Diameter von der Nasenspitze abstehend; der Oberkiefer bis zum Unterdeckel reichend und bis zu diesem spitz bezahnt; aus- gezeichnet aber ist die äussere Reihe der seitlichen Zähne des Unterkiefers durch Länge und Stärke, auch der Vomer jederseits vorne und die Gaumenbeine sind noch deutlich in einer Längsreihe bezahnt, am schwächsten die Flügelbeine und Zunge ; die Pseudobranchie ist klein und am Rande mehr gekerbt als kammförmig. Die Ventralen stehen fast eben so weit vor der Dorsale, wie hinter den Pectoralen; die Anale beginnt unter der Mitte der Dorsale. Der Spornanhang der Pectorale ist sehr lang, jener der Ventrale kurz, die Schuppen an der Basis der Dorsale und Anale und die Lamellen auf der Caudale sind stark entwickelt. Die grossen und abfallenden Schuppen zeigen ausser den bekannten Querfurchen , besonders am Schwänze, ein Netz rhombischer Maschen auf der freien Fläche. Der Bauch ist abgerundet, ohne Säge; der Rücken schwärzlich grün. — - Länge V/f ; von Rio Janeiro. 2. Art E. ATHERINOIDES Val. Syn. Engr. piquitinga Mar cg., Ag. — Atherina menidia Brown, Lin. In Bezahnung dem E. dentex sehr nahe stehend, nur mit etwas kürzeren Zähnen in äusserer Reihe des Unterkiefers; der Kopf ist aber länger, übertrifft die Körper- höhe und beträgt V4 der Körperlänge, das Auge fast 1/3 der Kopflänge. Die Pseudo- branckie ist zwar auch klein aber deutlich kammförmig; die Ventralen stehen der Dorsale etwas näher, die Anale ist länger als bei dentex. Ausgezeichnet ist auch noch nach abgefallenen Schuppen die bis zur Caudale reichende Silberbinde jeder- seits, die in scharfer Abgrenzung die Höhe von U/2 Schuppen einnimmt. — Länge 472" ; von Rio Janeiro. 3. Art E. BROWNII C. V. D. 14, A. 20 . . . . Squ. long. c. 35, transv. 8 — 8V2. Kopflänge der Körperhöhe nahezu gleich und beiläufig Vs der Totallänge, die Spitze des verlängerten Oberkiefers reicht bis zur Kiemenspalte, er ist der Länge nach mit feinen gleichgrossen Zähnen dicht besetzt, so auch der Unterkiefer. Vomer, Gaumen- und Flügelbeine tragen längliche Packete äüsserst kurzer Zähn- chen. Die Spitzen der Ventralen reichen bis “Unter den Anfang der Dorsale, unter Fis che. 333 deren Ende die Anale beginnt. Die Seiten ziert ein schmäleres Silberband als bei der vorigen Art. — Länge 4% — 5"; von Java. 4. Art E. ENCHRASICOLOIDES Blk. D. 13—14, A. 27—28. Die Rumpfhöhe etwas kleiner als die Kopflänge, die circa x/5 der Totallänge misst; das Auge fast % Kopflänge; die Nase stumpf, stark gewölbt. Der Oberkiefer reicht nicht ganz bis zur Kiemenspalte; beide Kiefer sind fein aber dicht und gleichmässig bis ans Ende bezahnt, ebenso die Gaumenbeine, amVomer nur wenige aber stärkere Zähne. Die Dorsale steht dem Raume zwischen Ventrale und Anale gegenüber; die Peetoralen reichen bis zu den Ventralen. Spornanhänge und Falz- schuppen sindmässig entwickelt, die Pseudokiemen kurzfransig, aber ziemlich lang; eine seitliche Silberbinde fehlt. — Länge 3 1/.2 — 4"; von Java. 5. Art E. DUSSUMIERI C. V. D. 13, A. 36 — 38. Die grösste Höhe über den Peetoralen etwas grösser als die Kopflänge, die 4V2 — 5 mal in der Totallänge enthalten ist, das Bauchprofil stärker als das dorsale gewölbt, die Stirn mit flacher Wölbung gegen die stumpfe Nase abfallend; das Auge, im Durchmesser von circa 1/i Kopflänge, steht nur etwas über i/2 Diameter von der Nasenspitze entfernt. Der Oberkiefer ist in eine fast bis zu Ende der Pectorale reichende Spitze verlängert, die fast bis ans Ende fein bezahnt ist. Die Dorsale steht dem Raume zwischen Ventrale und Anale gegenüber; der Bauch ist durch 22 — 25 Sägeschuppen gekielt, deren Länge nach hinten zunimmt, • kein seit- liches Silberband. Die Zahl der Blinddärme beträgt mindestens 20, doch kann ich ihre Zahl nicht genau angeben, da sie leer und zumTheil in eine Quaste vereinigt sind. Sie sind relativ weit, ungleich lang und fallen durch ihre fast schwarze Fär- bung auf. Das untersuchte Individuum war ein Weibchen mit ziemlich reifen Eiern, das sich von einem zweiten, wahrscheinlich einem Männchen, durch grössere Höhe des Vorderrumpfes unterscheidet. — Länge bei beiden fast 4"; von Java. 6. Art E. GRAYI Blk. D. 13 — 14, A. 38. Die grösste Höhe über den Ventralen übertrifft bedeutend die Kopflänge und ist nur 4 — 4y3mal, letztere aber 5 — 5y,mal in der Totallänge enthalten, das Auge nahezu 4mal in der Kopflänge. Kehle und Bauch sind viel stärker gewölbt als der Rücken, das Profil vom Hinterhaupte fällt bis zur stumpfen Nase fast geradlinig schief ab, die Spitze des verlängerten Oberkiefers reicht über die Kiemenspalte, aber nicht bis zu den Peetoralen zurück. Bezahnung wie bei den vorhergehenden Arten. Die Dorsale steht näher der Anale als den Ventralen, die sehr klein, kaum bis unter den Anfang der Dorsale reichen, deren Ende gegenüber die Anale beginnt; 334 Prof. B. Kn er. die Pectoralen reichen bis zur halben Länge der Ventrale. Der Bauch ist durch circa 28 Sägeschuppen gekielt ; die Spornschuppen der Pectorale sind ziemlich kurz, jene der Ventralen mit den Flossen selbst gleich lang. Ein ansehnlicher schwarz pigmentirter Flumeralfleck an der daselbst ausgebreiteten Fetthaut; die Caudale dunkel gesäumt. — Länge 5 — 6y2"; von Java. 7. Art E. HAMILTONI Val. Syn. Clup ea pur ava H. Buch. — Roux pl. 151) == Engr. mystacoides ? Blk. D. 14, A. 38 — 40. Die Eumpfhöhe ist der Kopflänge fast gleich und beträgt f5 Totallänge, das Auge weniger als 1/i Kopflänge , die seitliche Bezahnung der Kiefer ist ziemlich kräftig, das Kopfprofil fällt bis zur stumpfen Nase mit mässiger Wölbung ab, die Spitze des Oberkiefers reicht bis zum oder über den Anfang der Pectorale , deren Spitzen die kleinen Ventralen erreichen, die kaum bis unter den Beginn der Dor- sale sich erstrecken; die Anale beginnt dem Ende der Dorsale gegenüber; der Bauch ist durch 26 — 28 Sägeschuppen gekielt, der Spornanhang der Pectorale von mehr als % Flossenlänge, der ventrale von gleicher Länge mit den Flossen. Von der vorigen Art unterscheidet sich diese Art leicht durch gestrecktere Gestalt und längere Oberkiefer. Dass Engr.mystax und Tlamiltom verschiedene Arten sind, scheint mir sicher, ob aber Engr. mystacoides Blk. auch von ELamiltoni specifisch abweiche, ist wenigstens nach der flüchtigen Beschreibung des letztem kaum sicher zu stellen, ausser durch v. Bleeker selbst, der als Unterschied für mystacoides eine gestrecktere Gestalt und grössere Kopflänge angibt. Unsere Exemplare stimmen zwar sehr nahe mit mystacoides überein, doch variiren sie selbst unter- einander in den Verhältnissen der Höhe und Länge, der Verlängerung des Ober- kiefers und der Strahlenzahl, die offenbar zum Theil auch Geschlechtsunterschiede darstellen. Ein schlank eres Exemplar erwies sich auch hier als Männchen, ein mehr gedrungenes und kleineres als Weibchen. Bei ersterem ist die Kopflänge der Eumpfhöhe gleich und f5 der Totallänge, bei letzterem der Eumpf höher als der Kopf lang, nur 4y2mal in der Totallänge begriffen. — Länge des Männchens 6V2", des Weibchens 4"; von Java. 8. Art E. RHIN ORH YN CHUS Blk. D. 13, A. 33. Die Kopflänge übertrifft bei Jungen etwas die Eumpfhöhe und ist 4y2mal in der Totallänge enthalten; die Nasenspitze springt derart vor, dass sie um einen !) Ich erlaube mir hier die Anfrage: in wessen Besitze sich dermalen die schönen colorirten Handzeich- nungen des leider zu früh verstorbenen Roux befinden? ich sah deren in grosser Anzahl bei Heeke 1 in den Dreissigerjahren, der sie durch Baron Hügel erhielt, welcher sie in Indien nach Roux’s Tode an sich brachte. Derzeit finden sich aber im kais. zoologischen Museo nur noch wenige Blätter derselben Fis die. 335 vollen Augendiameter den Unterkiefer überragt und 1/l der Kopflänge ausmacht, der Oberkiefer reicht nur bis zur Kiemenspalte, die Bezahnung ist wie gewöhnlich. Die Dorsale beginnt etwas nach der Einlenkung der Ventralen, die fast bis unter das Ende der Dorsale zurückreichen, so wie die Pectorale bis zu den Ventralen, die Anale steht ganz hinter dem Ende der Dorsale, der Bauch ist durch 26 — 28 starke Sägeschuppen gekielt , die Pseudobranchie klein , kein Humeralfleck vor- handen. — Länge 41/ 2"; von Java. Gatt. COILIA VAL. Char. Das untere Stück des Oberkiefers bis an den Deckel oder die Pectorale reichend, Dorsale weit vorne, den Ventralen gegenüber stehend, Schwanz verlängert, Anale sehr lang und in die Caudale über- gehend, über den Pectoralen lange freie Fadenstrahlen; Bauch sägeförmig gekielt. Art C. GRAYI Rieh. Voy. Sulph. pl. 54. fig. 1. Syn. Clupeci mystus Orb. — Coilia nasus Schlg., Faun. jap. tab. 109, fig. 4. Br. 9 — 10, D. 1/12, A. c. 100 et ultra, P. 6 — |— 1 0 — 11, V. 7. Grösste Höhe bei Beginn der Dorsale zwischen 7 — 8mal in der Totallänge und fast der Kopflänge gleich; Auge 5V2 — 6mal in der Kopflänge, U/2 Diameter von der Nasenspitze entfernt. Das zahntragende Stück des Oberkiefers unterhalb des breiten abgerundeten obern bis über die Basis der Pectorale verlängert und stark bezahnt *), die übrige Bezahnung fein, die Pseudokieme lang aber fein und kurzfransig. Die Dorsale beginnt zu Anfang des zweiten Viertels der Totallänge, den gut entwickelten Ventralen gegenüber; die zugespitzten Pectoralen reichen bis unter das Ende der Dorsale. Über den durch Haut verbundenen Strahlen stehen bei un- seren sämmtlichen Exemplaren sechs fadig verlängerte freie Gliederstrahlen , die dicht aber schief mit fein zackiger Nath gegliedert sind, während die übrigen Strah- len einfach querknotig gegliedert und getheilt sind. Sie sind von verschiedener Länge, reichen stets bis zur Anale meist aber weit über ihren Anfang zurück. Durch sie mahnt diese Gattung eben -so an die Polynemiden, nur dass bei diesen die freien Strahlen unterhalb der Pectorale abstehen, wie durch die stumpfe, Engraulis-ähn- liche Schnauze. Der erste ungetheilte Strahl der Dorsale zeigt die gleiche stufen- weise Gliederung wie die freien der Pectorale. Den Bauchkiel bilden 48 — 52 scharf gezähnte Sägeschupjoen, deren die grössten und stärksten zwischen Pectorale und Ventrale liegen, während sie gegen den After schmäler und kürzer werden. — Die dickwandige Schwimmblase reicht nicht blos durch die Länge der Bauchhöhle, sondern mit zwei dünnen Hörnern weit nach vorne in den Schädel. Den Pylorus vor, die übrigen scheinen nachträglich nach Paris gekommen zu sein. Diese an sich schönen Zeichnungen sind um so werthvoller, als sie die Originale von nicht wenigen, damals neuen Arten, darstellen. x) Mitunter (bei zwei unter 7 Individuen) reicht dieses Stück nur bis zur Kiemenspalte, und so mögen auch andere Verhältnisse schwanken und vielleicht manche bisherige Art unhaltbar sein. 336 Prof. B. Kn er. umgibt ein Kranz weiter, ungleich langer Blinddärme, deren zwei oder mehr in einen gemeinsamen Ductus münden und deren Zahl, die ihrer Leerheit wegen nicht genau anzugeben ist, beiläufig 15 betragen mag, sie zeichnen sich durch rothe Fär- bung aus. In sieben Exemplaren von V/., — 11" Länge; wahrscheinlich aus Hongkong. Gatt. CHATOESSUS c. v. Char. Gestalt ziemlich hoch, Mundspalte nicht weit, zahnlos (karpfenähnlich), Bauch gesägt, Dorsale zwi- schen Ventralen und Anale stehend, ihr letzter Strahl dicker und oft verlängert, Anale lang; Dünndarm mit einer langen Reihe kurzer verzweigter Blinddärme, die in eine Masse verwachsen sind ; keine geschlossenen Eiersäcke. 1. Art CHAT. PUNCTATUS Schlg. Faun. jap. Tab. 109, Fig. 1. Br. 5 — 6, D. 151), A. 23, P. 15, Y. 7, C. 19 . . . . Squ. long. 48 — 50, transv. 17 — 18. Die Höhe bei Beginn der Dorsale etwas kleiner als V3 Totallänge. Der Kopf gleich Loch wie lang oder etwas länger, von nahezu % Körper- oder ys Totallänge; das dicht von Fetthaut überhüllte Auge gross, 373 — 7a mal in der Kopflänge und nur % Diameter von der stumpfspitzen, schief abgestutzten Schnauze entfernt. Die kleine Mundspalte reicht kaum unter den vorderen Augenrand, ist völlig zahnlos und von schneidenden Lippenrändern umgeben; die hinteren Stirnbeine sind längs gefurcht. Die Dorsale beginnt der Einlenkung der Ventralen gegenüber und ist vorne in eine Spitze erhöht, der hintere Ast des letzten getheilten Gliederstrahles in eine oft bis an die Caudalbasis reichende Spitze verlängert und gleich über der Basis in die Breite gezogen, indem die seitlichen Hälften, aus denen ein Gliederstrahl besteht, sich mit allen zahlreichen Gliedern der Quere nach verdicken. Die Peeto- ralen reichen bis zu den Ventralen, diese unter das Ende der Dorsale; die Anale bleibt niedrig, den Bauchkiel bilden 28 — 32 Sägeschuppen. Die übrigen Schuppen sind fein längs gestreift und am freien häutigen Bande gewimpert oder gekerbt, die Spornschuppen der Pectoralen und Ventralen massig lang, die Falzschuppen längs der Basis der Dorsale und Anale stark entwickelt, die Caudale ist grössten- theils überschuppt. Ein grosser rundlicher blauschwarzer Fleck hinter der Schulter, 3 — 4 Schuppen von ihr entfernt, über ihm längs des Kückens alle Schuppenreihen mit dunklen Flecken, die somit 7 — 8 fast continuirliche Längsstreifen bilden, welche unter dem hellen blaugrünlichen Silberglanze der Schuppen durchschimmern. — Länge von 4 bis über 8" ; von Madras und Tahiti. Nirgends treten die vielen Mahnungen der Clupeiden an Characinen klarer auf, als bei dieser Gattung. Die Mundbildung ist wie bei Curimates , die Totalge- stalt wie bei vielen Tetragonopterus , die gesägteBauchkante wie bei Serrasalmo u.a., !) An den ersten Strahl lehnen sich vorne 1 — 2 einfache kurze Stützen an, vor denen noch ein freier stachelähnlicher Stützstrahl steht, so dass man allerdings 17 — 18 Dorsalstrahlen zählen kann, doch sind in der That nur 15 Flossenträger vorhanden. Fische. 337 das Fettaugenlid, die bewimperten Schuppen und der eigenthümlich opalisirende Glanz der Schuppen zunächst wie bei Chalcinus ; hiezu kommt aber insbesondere noch als anatomische Eigentümlichkeit , die Gegenwart grosser Pseudobranchien und eines Kiemenanhanges, der namentlich bei der beschriebenen Art sich am ähn- lichsten mit jenem von Curimates verhält, den ich in den Schriften der kais. zooh- botan. Gesellschaft beschrieben und abgebildet habe und bei dem nur der vordere Gaumenbesatz mit Rechenzähnen und Kiemenfransen, den Chatoessus jpunctatus besitzt, fehlt; der appendiculäre Sack in Form einer phrygischen Mütze hinter dem letzten Kiemenbogen ist aber ganz genau wie bei den von mir beschriebenen Cha- racinen. Valenciennes beschreibt wohl teilweise die Bildung des Kiemen- und Gaumengerüstes bei Chatoessus , erwähnt aber dieses Anhangsackes nicht, dessen auch Hyrtl nicht näher gedenkt. 2. Art CHAT. CHACUNDA C. V. Syn. Clupanodon chacunda H. Buch. — Gonostoma javanicum K. v. Hass. D. 18, A. 20, V. 8, P. 14 . . . . Squ. lin lat. 38, transv. 14 — 15. Die Körperhöhe die Hälfte seiner und mehr als y3 der Totallänge, der Kopf gleich hoch wie lang. Die Ventrale unter der Mitte der Dorsale eingelenkt, diese daher bedeutend weiter vorne als bei pimctatus stehend und ohne verlängerten und auffallend querbreiten letzten Strahl. Die Pectoralen reichen nicht bis zu den Ven- tralen, den Bauchkiel bilden 27 — 28 Sägeschuppen. Am Schultergürtel ein schwar- zer Fleck, über ihm längs des Rückens aber kaum merkliche nebelige Längsstrei- fen; in Betreff des Kiemenapparates wie die vorige Art. — Länge 5"; von Java. 3. Art CHAT. SELANGKAT Blk. D. 17, A. 22, V. 8, P. 16. Niederer und gestreckter als chacunda , da die Höhe nur iy3 der Körperlänge beträgt und 372 nml in der Totallänge begriffen ist; der Kopf misst 3/4 Körperlänge; das Auge ist 272mal in der Kopflänge enthalten. Bleeker gibt zwar (Verh. Batav. Gen. Clupeid. p. 47) an, dass der letzte Dorsalstrahl nicht fadig verlängert sei, doch ist dies bei unserem Exemplare allerdings der Fall, indem er sich bis zur Hälfte des Abstandes von der Caudale erstreckt. Diese variable Länge dürfte wohl keinen Artunterschied bedingen und vielleicht nur vom Geschlecht und Alter abhängen, und Exemplare mit Dorsalfäden Männchen, die anderen Weibchen sein. Am Bauch- kiele liegen 30 Sägeschuppen. Die Dorsale steht der Mitte der Ventralen gegenüber, die Pectoralen reichen wie bei chacunda nicht bis zu den V entralen. Beide Arten stimmen auch in Färbung überein. Der appendiculäre Kiemensack ist aber viel- leicht noch grösser und in der Gegend der sogenannten Kiemendrüse eine starke Ausschwitzung über demselben vorhanden, die bei chacunda fehlt. — Länge etwas über 4" ; von Java. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Ed. I. Kner. Fische. 44 338 Prof. B. K ner. FAMILIE ELOPIDAE val. Char. Gestalt mehr weniger gestreckt, compress, beschuppt. Augen mit Fettlidern, Binden von Sammt- zähnen in den Kiefern, am Vomer, den Gaumen-, Flügelbeinen und der Zunge, die glieders trahlige Dorsale den Ventralen gegenüber, die Anale weit zurück, überschuppte Spornanhänge an den Pecto- ralen und Ventralen, Caudale tief gablig; zahlreiche Kiemenstrahlen und Blinddärme, eine grosse Schwimmblase mit Luftgang. Gatt. ELOPS LINN. Char. Leib mit weichen, dünnen, am Rande gekerbten Rundschuppen bedeckt, Mundspalte weit, eine un- paarige Kehlplatte, an der Basis der Dorsale und Anale ein Schuppenlälz, vor jedem Caudallappen ein dornähnliches Stützschild; die Schwimmblase vorne in zwei Hörner auslaufend, Pseudobranchie sehr lang. Art E. SAÜRUS Lin. Br. 30—32, D. 23, A. 15, Y. 14, P. 18, C. 21 (ohne Stützen). Die Kopflänge grösser als die Rumpfhöhe bei Beginn der Dorsale und gleich V4 der Körperlänge, Auge V5 der Kopflänge, 1 Diameter vom Schnauzenrande und etwas mehr vom anderen Auge entfernt. Beide Kiefer gleichlang, Zwischen-, Ober- und Unterkiefer mit feinen Sammtzähnen ; der Oberkiefer überdeckt den unteren grösstentheils und greift so tief wie dieser an die Kehlseite herab ; die mediane Kehlplatte reicht bis zum letzten Drittel der Länge des Unterkiefers. — Die Schup- pen sind dünn und von Längsstreifen durchzogen, durch welche der Band meist fein gekerbt erscheint. An der Basis der verticalen Flossen reicht der Schuppenfalz ziemlich weit hinan; die langen Spornschuppen der Pectoralen und Ventralen sind gleichfalls überschuppt. Die Seitenlinie verlauft fast geradlinig in halber Höhe und und mündet mit einfachen weichen Röhrchen. Der Hauptstrahl eines jeden Caudal- lappens ist wie bei manchen Clupeiden und wie bei den folgenden Gattungen mittelst einer schiefen zackigen Naht gegliedert. — Die Deckelstücke sind wie die Schuppen längsgestreift. Die vor den Caudallappen liegenden dornähnlichen Spitzschilder sind knöchern, fest und den Stützschildern ähnlich, welche beiGanoiden den sogenannten Fulcris vorausgehen, daher von allgemeinerem Interesse, weil sie von Bedeutung sind bei Beantwortung der Frage um die Natürlichkeit der Ordnung Ganoidei , bezüglich deren ich den Worten Valenciennes’ beistimme, mit denen er sich in der Einleitung zum neunzehnten Bande seines grossen Werkes auf p. 8 äussert: „er habe zwar J. Müller’s grandes vues über die Ganoiden sorgfältig studirt, könne sich aber seiner Anschauungsweise nicht anschliessen. “ — Länge fast 13"; von Madras. Gatt. MEGALOPS com. Char. Leib länglich, compress, mit grossen Cycloidschuppen bedeckt, Seitenlinie dendritisch verästelt, Dorsale mit fadig verlängertem letzten Strahle, Anale lang, vielstrahlig, keine Stützschilder vor den Caudallappen, keine fransige Pseudobranchie ; übrigens wie Elops. Fische. 339 Art MEGALOPS INDICUS C. V. Br. 25-26, D. 18, A. 26, Y. 1 1, P. 1 5, C. 1 9 . . . . Squ. 38^39. C Die Kumpfhöhe gleich der Kopflänge oder V4 der Totallänge, Auge 2 72mal in der Kopflänge, 1 Diameter vom Schnauzenrande und bedeutend weniger vom anderen Auge abstehend, die Stirn inzwischen daher viel schmäler als bei Flops. Der Oberkiefer wird von zwei accessorischen Stücken überlagert und überdeckt in stark nach abwärts gekrümmtem Bogen den Unterkiefer, an welchem der Kopf- canalast mit zahlreichen feinen Poren mündet. Die Bezahnung ist feiner, das Fett- augenlid dünner und schwächer, die mediane Kehlplatte eben so lang aber schmäler wie bei Flops. Die hohe Dorsale, deren Basis kein breiter Schuppenfalz umhüllt, erinnert mit ihrem langen letzten Fadenstrahle an Chatoessus , doch ist auch der letzte Analstrahl in einen nur viel kürzeren Faden verlängert: die Hauptstrahlen der Caudale sind wie bei Flops stufenförmig oder zackig gegliedert. — Nur ein Exemplar von 8" Länge, aus Java, mit zerstörten Eingeweiden. Gatt. ALBULA GKON. Char. Leib gestreckt, mit gekerbten oder gewimperten Rundschuppen bedeckt, in der Mittellinie des Rückens vor und hinter der Dorsale eine Reihe schmälerer und längerer seicht concaver Schuppen; Kopf gross, mit stumpfspitziger, den Unterkiefer rüsselartig überragender konischer Schnauze, ein kreis- rundes Fettaugenlid, Rinden kurzer Hechelzähne in den Kiefern und am Vomer, körnige oder kugelige Pflasterzähne an den Flügelbeinen und der Zunge, 12—15 Kiemenstrahlen, grosse Pseudobranchie und Schwimmblase, zahlreiche Blinddärme. Art A. BAN ANUS C. V. 7 D. 17, A. 7, V. 10, P. 1 7 . . . . Squ. 70 — 75. 7—8 Der Kopf V4 der Totallänge und doppelt so lang wie hoch, das Auge 473 bis 72nial in der Kopflänge, l2/3 Diameter von der Schnauzenspitze, 1 vom anderen Auge entfernt. Die Ventralen unter dem Ende der Dorsale eingelenkt, die Anale nahe der Caudale, Pectorale und Ventrale fast gleichlang aber kürzer als die Dorsale hoch, am kleinsten und niedersten die Anale; die Caudale tief gablig, die Sporn- schuppe über den Pectoralen schwach, die ventrale sehr lang. — Nur ein Exemplar von 4 " Länge; angeblich von Java. FAMILIE CHIROCENTRIDAE. Char. Gestalt sehr gestreckt, compress, fast bandförmig mit Kehle- und Bauchschneide, weiter schief gestellter Mundspalte, starken compressen Spitzzähnen im Unterkiefer und 2 ähnlichen horizontalen im Zwischenkiefer (?), über dem Oberkiefer jederseits zwei accessorische Knochen und er selbst mit 44* 340 Prof. R. Kn er. kurzen Spitzzähnen besetzt und mit dem Zwischenkiefer unbeweglich verwachsen ') ; Gaumen-, Flü- gel- und Zungenbein fein bezahnt, Dorsale kurz, weit hinten über der langen Anale stehend, Ventralen bauchständig, sehr klein ; Schuppen klein, leicht abfallend, Schwimmblase lang, innen zeitig, Br. 8, keine Blinddärme und Pseudobranchien. Dieser Familie kann zwar derzeit nur eine Gattung mit einer bekannten Art zugezählt werden, dennoch verdient sie ihrer combinirten Merkmale wegen und im Hinblicke auf die fossilen Fische allerdings den Rang einer eigenen Gruppe (Sub- familie oder Familie) und zw-ar wohl am richtigsten in der grossen Familiengruppe (Subordo) der Clupeen, wohin sie nach dem Vorgänge der grossen französischen Ichthyologen auch fast alle neueren Systematiker J. M ü 1 1 e r, H e c k el, v. B 1 e e k e r u. A. stellen. Art CHIR. DORAB C. V. Liegt in Exemplaren von 10 — 16" Länge aus Madras vor. FAMILIE LUTODEIPiAE. Schon Yalen denn es vereinigte in tom. 19 auf pag. 179 die Gattung Chanos Lac. mit Beiziehung der Gatt. Gonorhynchus in eine eigene Gruppe oder Familie, während sie später J. Müller bei seiner Familie Clupeiden beliess, die überhaupt die schwäshste Seite in seiner Ordnung Pliysostomi darstellt, v. Bleeker erhebt dagegen in seinem Tentamen beide genannten Gattungen zum Range eigener Fami- lien, die er zwischen seine Ordnungen Gyprini und Esoces einreiht, auf welche letztere erst die Ordnung Clupeae folgt. In dem Exemplare, welches ich der gütigen Zusendung v. Bleeke r’s selbst verdanke, findet sich von seiner Handschrift die Andeutung vor, dass er nachträglich gesonnen sei, diese zwei kleinen Familien zugleich mit Amblyopsis in eine eigene Ordnung zu bringen, die er mit dem Namen Cyprinesoces bezeichnete. Ohne mir über diese blos projectirte und nicht charakte- risirte Ordnung ein Urtheil zu erlauben , beschränke ich mich blos, meine Ansicht dahin auszusprechen, dass mir die beiden Gattungen Chanos und Gonorhynchus zu different scheinen, um sie wie Valenciennes in eine Gruppe zu vereinigen, und dass ich sie gleichfalls als Vertreter eigener kleiner Familien anerkenne, die ich aber auf Grund mehrerer Eigenthiimlichkeiten, die sie mit der grossen Gruppe (Subordo) der Clupeiden in verwandtschaftlichen Verband bringen, von dieser nicht ausschliessen möchte. 0 Valenciennes sagt hierüber p. 152 etwas dunkel: les deux os dentes, qui bordent la mächoire, sont unis si intimement, qu’ils se meuvent comme une seule piece.“ Ob nicht etwa der ganze obere Mundrand vom Zwischenkiefer gebildet wird, und die hinter ihm liegenden Stücke als Oberkiefer zu deuten sind, dürfte vielleicht doch noch einer gründlichen Untersuchung des Skeletes bedürfen. Fis che. 341 Gatt. CHAN OS LAC. Char. Gestalt länglich compress, Bauch rundlich, Leib mit dünnen längsgestreiften festsitzenden Schuppen bedeckt, dessgleichen die Basis aller Flossen, lange überschuppte Spornanhänge über den Pectoralen. Ventralen und beiderseits der Caudale, Kopf nackt, Auge gross mit Fettlid, Mund zahnlos, Dorsale gegenüber den Ventralen, mit verlängertem letzten Strahle, Anale weit hinten, kurz, Caudale in lange spitze Lappen bis zur Basis eingeschnitten; vier Kiemenstrahlen, Schwimmblase abgetheilt, Ösopha- gus mit Spiralklappe, zahlreiche Blinddärme, Kiemenspalte weit, Pseudobranchie gross. 1. Art CH. ORIENT ALIS Kühl. Syn. Wahrscheinlich = CA. araliicus Lac.1). ,d D. 13, A. 10, V. 10 und 11, P. 15 ... . Squ. lat. 86—88, 11 Hölie vor der Dorsale nahezu gleich der Kopflänge, die V4 der Körperlänge (bis zu den Stützstrahlen der Caudale gerechnet) ausmacht und 5!/3mal in der Totallänge enthalten ist; das Auge fast gleich 1/3 Ivopflänge und gleich der Stirn- breite zwischen beiden; die Stirn der Länge und Breite nach etwas eoncav und nackthäutig. Die Schuppen über der Seitenlinie sind vom Beginne der Dorsale gezählt, die unterhalb von der Spornschuppe der Ventralen bis hinan zu ihr. Ausgezeichnet lang sind die Spornanhänge, indem die pectoralen 2/3 der Flossen- länge betragen und ebenso auch die ventralen. Sie bestehen aus fetthautähnlicher Substanz, die von einer weichen Längsleiste wie von einem in Bildung begriffenen Strahle durchsetzt und bis zur Spitze überschuppt sind. Ähnliche, gleichfalls über- schuppte Anhänge liegen auch an der Basis der anderen Flossen und zwischen den Ventralen und sowohl die spitze Verlängerung des letzten Dorsalstrahles wird durch solche gebildet, wie die beiderseitlichen Lamellen an der Caudale, welche die Ver- wandtschaft mit gewissen Clupeen, z. B. Alausa , andeuten. — Das Bauchfell ist tintenschwarz, die Schwimmblase sehr dünn, die Blinddärme sind lang und zahl- reich; die Spiralklappe im Ösophagus schimmert mit dicht aneinander liegenden Umgängen durch die Wandung der Speiseröhre durch. — Länge 14"; von Java. 2. Art CHANOS CHLOROPTERUS C. V. D. 15 — 17, A. 9 — 10, V. 11, P. 15, C. ~ (ohne Stützen). Gestalt mehr compress, daher Bücken, Ivopf und Schnauze schmäler, Mund kleiner, die Stirn zwischen den Augen kaum 1 Augendiameter breit und dieser weniger als y3 Kopflänge. Die Schuppen sind kleiner, am Vorderrücken und Bauche viereckig und in schiefen Leihen gelagert, so dass die Beschuppung mit jener von manchen Ganoiden, z. B. PholidojFiorus-Arten Ähnlichkeit hat, erst weiter zurück nehmen sie mehr abgerundete Form an und decken sich dachziegelartig, daselbst werden sie auch noch kleiner. Diese Art scheint kleiner als die vorige zu bleiben; unsere Exemplare messen wenigstens nur 5 — 7"; von Java und Tahiti. 1) Ich vermag wenigstens kein verlässliches Merkmal zur Unterscheidung als Arten anzugeben. 342 Dr. K. Kn er. FAMILIE RYNCHAENAE. Gatt. GONORHYNCHUS gron. Char. Gestalt langgestreckt, fast cylindrisch, Schnauze rüsselartig zugespitzt, mit unterständigem, zahn- losen Munde und dicken papillosen Lippen, einem gefransten Unterlippensegel und einem unpaarigen Bartel unter der Rüsselspitze, Dorsale weit hinten und über den Ventralen stehend, Anale der Caudale genähert, Rumpf und Kopf bis zur Rüsselspitze mit kleinen Ctenoidschuppen dicht bedeckt, lange beschuppte Spornanhänge an Pectoralen und Ventralen, und eben solche Falze längs der Basis der Dorsale und Anale, Auge überhüllt, Kiemenspalte weit, vier Kiemenstrahlen, fransige Pseudobranchien Blinddärme in massiger Zahl. Art GON. BREVIS n.? sp. Taf. XVI, Fig. 1. D. 2/11, A. 2/8, V. 9, P. 11, C. 19. Ich bezeichne diese Art als fraglich, neu, da sie weder mit Gon. Gronovii C. Y. noch G. Grayi Eich, genügend übereinstimmt, vorausgesetzt, dass die Messungs- verhältnisse dieser Arten richtig angegeben sind. Die Körperhöhe ist gleich der Breite und nur 10 — 1072mal in der Totallänge enthalten, bei Gronovii aber 14 und bei Grayi 13 mal ; übrigens beträgt die Länge des Kopfes so wie bei Gronovii 1/i der Körperlänge (ohne Caudale), der Längendiameter des Auges V5 der Kopflänge, der Höhendurchmesser ist dagegen bedeutend kleiner; der Abstand des Auges von der Eiisselspitze etwas über zwei, vom anderen Auge nur über einen Längsdiameter. Die kleinen doppelten Karinen liegen weniger als einen solchen Durchmesser von der Schnauzenspitze entfernt, der Band der Oberlippe genau einen. Das unter der Eiisselspitze herabhängende Bartel reicht bis zur Mundspalte zurück. Hinter ihm bildet die noch klein beschuppte Kopfhaut eine herabreichende Hautfalte jeder- seits, die mit 5 — 6 breiten Karunkeln, die wie Schneidezähne ausseken, behängt ist. Zehn ähnliche stumpfspitze Papillen stehen vom Bande der Vorder- oder Ober- lippe ab. Überdies ist der Mund Loricarien-ähnlich von einem sehr papillosen Segel umgeben, das hinter der Unterlippe jederseits eine spitz auslaufende Falte bildet und in der Mitte sich in zwei papillose spitze Lappen auszieht, deren jeder selbst wieder sich gablig in zwei Spitzen theilt. Die Kiefer sind zahnlos, die Mundhöhle wird hinter der Oberlippe von einem breiten ungetheiiten Gaumensegel durch- setzt; am Vomer steht ein langes, fingerartig getheiltes Tentakel, an den Gaumen- beinen ragen papillose Schleimhautfalten senkrecht nach abwärts vor. Nur die Flügelbeine sind mit dreieckigen Packeten stumpfspitziger Zähne besetzt, denen gegenüber das Zungenbein ein ähnliches trägt. Sie vertreten ohne Zweifel die Stelle der Schlundknochenzähne, und Valenciennes scheint sie auch als solche, ange- sehen zu haben, obwohl sie solche nicht sein können, da eigentliche Schlundknochen nicht vorhanden sind. — Von Interesse ist der Kiemenapparat, indem er zugleich Fische. 343 Zeugniss gibt von der Verwandtschaft dieser Gattung mit Chanos und den echten Clupeiden. Die Pseudobranc-hie ist gross und fransig; Kiemenbögen sind vier vor- handen, doch trägt der letzte und kürzeste nur eine einfache Reihe von Kiemen- blättern und ist an seiner Umbeugung mit der Vorderfläche des fünften, dem obe- ren Schlundknochen entsprechenden verwachsen. Er wird von der schwärzlichen, fein zottigen Haut überzogen, die den ganzen Schlund auskleidet. Nach hinten legt sich an den vierten Kiemenbogen ein eoncav-convexes Plättchen aq, das am freien äusseren Rande Rechenzähne trägt, welche in etwas längere, ihnen gegenüber stehende eingreifen, die von einer Meniscus-förmigen Fetthautfalte abstehen, welche an der Hinterwand der Kiemenhöhle unmittelbar dem Schultergürtel aufliegt. Zwischen den beiden Reihen von Rechenzähnen wird eine gegen den Schlund sich fortsetzende appendiculäre Höhlung gebildet, die von der ebenfalls schwärzlichen Schleimhaut des Schlundes ausgekleidet wird. Durch diese An- hangshöhlung mahnt diese Gattung zwar an Chanos , Cliatoessus und gewisse Charaeinen, unterscheidet sich aber wesentlich, indem sie nicht, wie bei diesen eine geschlossene, einer phrygischen Mütze ähnliche Röhre hinter der Wandung der Kiemenhöhle darstellt, sondern eine vor dieser befindliche und nach aussen offene, deren Ränder wie die Spalte zwischen zwei Kiemenbögen mit Rechenzähnen besetzt ist. Beistehende Zeichnung veranschaulicht diese Vorrichtung1). Besondere Erwähnung verdient noch, dass die Kiemenbögen mit Ausnahme der oberen Endstücke nicht knöchern, sondern knorpelig weich und biegsam sind, und dass ebenso knöcherne Schlundknochen und Copulae linguales fehlen und blos das erste Zahntragende Stück knöchern ist. Wahrscheinlich würden sich diesen sceletlichen Unvollkommenheiten noch andere anreihen, doch ist hierüber noch nichts meines Wissens bekannt. Die Gliederung der Flossenstrahlen ist einfach, nicht sehr dicht, die Theilung derselben doppelt gablig. Sehr ansehnlich sind die Spornanhänge an den Pecto- ralen und Ventralen, welche die halbe Länge der Flossen selbst erreichen und dicht überschuppt sind. Längs der Basis der Dorsale und Anale legt sich ein ähnlicher Sporn an, der nicht frei wird und unter und hinter sich eine schuppen- lose Hautstelle frei lässt. Alle vorderen Strahlen der Dorsale und Anale sind wie bei vielen Charaeinen mit gleichfalls überschuppten Hautlappen, die seitlich vor- springen, besetzt, und die Strahlen der Caudale bis gegen den Saum klein über- schuppt. Die schmalen, langgestreckten Schuppen zeigen am freien hintern Rande 1) aj Der vierte mit blos einer Reihe von Kiemenblättern besetzte Kiemenbogen; bj Rechenzähne der an ihr anliegenden Platte; c) solche des gegeniiberstehenden fünften (?) Bogens; d) Schleimhauthohle zwi- schen beiden; m) die an den Schultergürtel anliegende meniscusförmige Hautfalte. 344 Prof. R. Kn e r. meist 14 — 15 Zähn chen und selbst die kleinsten am Oberkopfe und dem Sehnauzen- rande stets mehr als neun, welche Zahl die Abbildung auf pl. 568 der Histoire des poissons zeigt. Der Verlauf der Seitenlinie ist durch parallele Furchen kenntlich, doch tritt der Canal nicht in die Schuppen ein und durchbohrt sie nirgends; sie setzt sich durch die Mitte der Caudale bis an den Saum fort. Der After liegt nahe vor der Anale zu Anfang des letzten Viertels der Totallänge. — Die Bauchhöhle ist sehr lang aber enge, da auch die Bauchmuskeln sehr dick sind. Der ziemlich kleine, aber muskulöse bimförmige Magensack wird am nach vorne umbiegenden Pylorusende von sieben Blinddärmen halbmond- förmig umkränzt, von denen der äussere rechts und links fast so lang wie der Magen, die übrigen um Vieles kürzer sind (s. Figur nebenan). Der ganze gerade verlaufende Darm ist sammt Magen und Appendices tintenschwarz, so dass die zwischen weissem Fette ein- gebetteten Appendices sich scharf abgrenzen; das Peritoneum ist silberglänzend. — Die Hoden des Männchens sind von lappigem Bau und reichen bis nahe hinter den Magen. Da die Zahl der Blinddärme für G. Gronovii, von Valenciennes auf neun und für G. Greyi von Iiichardson auf fünf angegeben wird, die Totallänge aber zur Höhe im Vergleich mit diesen beiden Arten hier entschieden zu kurz ist und auch die Zähnelung der Schuppen abweicht, so dürfte die vorliegende doch eine von jenen verschiedenen Art sein, obwohl sie der Angabe nach vom Cap der guten Hoffnung stammen soll, vermuthlich aber bei St. Paul gefangen wurde, in zwei Exemplaren von 11V-2 und 12V2" Länge. FAMILIE CYPRINODONTES ag. Char. Mundspalte quer, massig gross, Zwischen- und Unterkiefer bezahnt, Kopf und Rumpf beschuppt; nur eine gliederstrahlige Dorsale und Anale, Ventralen, wenn da, weit hinten, mit einfacher Schwimm- blase, hechelförmigen Schlundzähnen, ohne Blinddärme; häufig lebend gebärend. J. Müller reihte diese Familie in seinem Systeme zwischen die Cyprinoiden und Characinen ein, v. Bleeker lässt sie als eigene Familie zwischen den Ord- nungen Cyprini und Esoces folgen, scheidet aber davon Pyrrhulina aus, die er nebst Hyodon , Erythrinus , Macrodon und Microstoma mit der den Clupeen voraus- gehenden Ordnung Salmories vereinigt. Valenciennes stellte im 19. Bande der Histoire den echten Cyprinodonten auch noch die Gattungen Vastris , Umbra und Heterotis als verwandt einander nahe, und war meines Erachtens bei Aneinander- reihung aller dieser Gattungen glücklicher als J. Müller. Fis che. 345 Gatt. POECILIA BLK. Char. Kiefer vorstreckbar, mit krummen Spitzzähnen in äusserer Reihe und Sammtzähnen hinter ihnen, Mundspalte quer, Schlundknochen mit Hakenzähnen in mehreren Reihen, 5 Kiemenstrahlen, Darm lang und einfach, Schwimmblase ungetheilt, keine Pseudobranchie, Schuppen cycloid. Art P. UNIMAC UL ATA Val. D. 7, A. 7, P. 13 — 14, V. 6 . . . . Squ. lat. 26 — 27, transv. 8 — 9. Kopf nahezu 3/5 der Totallänge, das Auge 1/i der Kopflänge, Länge der Schnauze vor ihm einen, die Stirnbreite zwischen den Augen fast zwei Diameter; Stirn flach und bis zum Oberkiefer gross beschuppt. Der Schwanzstiel ist hoch und die Caudale nicht gablig eingeschnitten; die Seitenlinie zwar leicht zu übersehen, doch gibt sie sich durch feine Poren an einzelnen Schuppen, besonders am Schwänze kund. Sämmtliche Exemplare sind trächtige Weibchen mit sehr dickem Bauche und zahlreichen mehr oder minder entwickelten Foetus mit Dottersäcken. Alle besitzen den schwarzen Fleck an der siebenten bis neunten Schuppe- der Längsreihe und der dritten von oben herab gerechnet, nur zwei auch einen ähnlichen vor der Basis des oberen Caudallappens und dunkel gefleckte Dorsale. — Länge von l1/., — 23/2": aus einem Bache am Corcovado in Brasilien. UNTERORDNUNG CYPRINOIDEI. (Fam. Cyprinoidei Cuv. J. Müll.) Char. Weichflosser oder gliederstrahlige Knochenfische mit nur einer Dorsale und Anale, bauchständigen Ventralen, zahnlosem Munde, aber gezähnten unteren Schlundknochen, abgetheilter Schwimmblase mit Luftgang, meist (cycloid) beschupptem Rumpfe und stets nacktem Kopfe, ohne Blinddärme. Die durch die angegebenen Merkmale ausgezeichneten karpfenähnlichen Fische bilden eine so umfassende Einheit, dass diese gleich den Siluroiden, Salmo- niden, Clupeiden u. v. a. vielmehr der Inhalt mehrerer nahe verwandter Familien als einer einzigen bildet und daher als aus mehreren Familien bestehende Unter- ordnung angesehen werden kann, die von Bleeker sogar zum Bange einer eigenen Ordnung erhoben wird. Ohne gerade der letzteren Ansicht beizutreten, folge ich doch übrigens gerne der systematischen Anordnung des von mir nicht minder hoch- als allgemein verehrten und vielerfahrenen Forschers. FAMILIE CYPR1NOIDAE ulk. Char. (nach Bl k.) Gestalt länglich compress, Leib meist und dann stets cycloid beschuppt, Kopf stets nackt der Mund zahnlos, vier, zwei oder keine Barteln, die unteren nicht vereinigten Schlundknochen mit 1—3 Reihen von Zähnen, Kiemenspalte weit, 3 Br., kämm- oder drüsenförmige Pseudobranchie, Schwimmblase in 2—3 Abschnitte getheilt. Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kner. Fische. 45 346 Prof. P. Kn er. Gatt. CARASSJUS NILS. Von Bleek er zählt sie nebst der Gattung Carpio Heck, zu seiner Gruppe: Carpionini , deren Charakter für beide lautet: Lippen fleischig, Mund endständig, ohne Barteln, Dorsale lang, Anale kurz, beide mit einem Sägestrahle, Schuppen gross, vier in Schlundzähne jederseits in einer Reihe, drei derselben compresse Messer-, der innere ein dicker Höckerzahn mit Spitze. Art C. LANGSDORFII C.V. — Scli lg. Faun, japon. Tab. 98, Fig. 1. 6 D. 3/17 — 19. A. 3/5 .... Squ. 28—29. 5 Höhe bei Anfang der Dorsale oV3 — 72nial in der Totallänge, Kopf beiläufig 472nial in ihr, länger als hoch und 7s so breit wie lang; Auge 4 — 47a mal in der Kopflänge, der Abstand vom Mundrande etwas über einen, vom anderen Auge iya — 73 Diameter. Suborbitalring und Deckel körnig rauh, radial gestreift, Ober- kiefer bis unter die Narine reichend, Bückenprofil bis zur Dorsale stark gewölbt, Bauch schwach; der Sägestrahl der Dorsale und Anale dick, aber kürzer als der folgende Gliederstrahl, der am höchsten ist. Die Schuppen derb, am Vorderrumpfe grobkörnig rauh, an der Brust am kleinsten und mehr gestreckt; die Seitenlinie mündet in halber Höhe verlaufend mit einfachen Röhrchen. — In zahlreichen Exemplaren von 2 bis über 8" Länge, zur Laichzeit gefangen ; von Schanghai. Gatt. PUNTIUS H. BUCH. Char. Mundspalte mässig weit, Lippen rundlich, hinter dem Oberkiefer eine dem Rande desselben parallele Furche, Unterkiefer etwas kürzer, Augen frei, Schuppen gross, Dorsale mit Knochenstrahl und über- schuppter Basis, Schlundzähne löffelförmig zu 2,3,5 oder 2,3,4 oder höckerige Drückzähne (d. con- tusorii tuberculati) zu 1, 3, 4 oder 2, 3, 4 jederseits. Diese Gattung gehört nach v. Bleeker zur Gruppe Borbini: mit ausgebil- deten einfachen Lippen, Schlundzähnen in drei Reihen und Anale ohne S ägestr ahl, und wird selbst wieder in die drei Untergattungen geschieden: Barbodes Blk. mit vier Barteln, CcipoetaY al. blos mit zwei amOberkiefer und Puntius II. Buch, ohne Barteln. 1. Art PUNTIUS (BARBODES) MACULATUS Blk. Atl. ichth. Taf. 135, Fig. 1. 6 — 5 D. 4/8, A. 2/6, V. 1/8 ... . Squ. 29-27- 3 Die Höhe unter dem Beginne der Dorsale ist f3 der Körperlänge, der Kopf nicht ganz 1/1 oder 7s der Totallänge und länger wie hoch, das Auge nahezu von % Kopflänge; der Oberkiefer reicht kaum unter den vorderen Augenrand, die Länge seines Bartels übertrifft 1 Augendiameter, das andere ist etwas kürzer. Das Auge Fische. 347 ist 1 Diameter vom Mundrande und wenigstens 1% vom anderen Auge entfernt, die Stirn inzwischen gewölbt. Die Dorsale beginnt genau der Einlenkung der Ven- trale gegenüber, ihr in eine gegliederte weiche Spitze auslaufender Sägestrahl ist der längste der Flosse und kommt der Kopflänge gleich; die Anale ist bedeutend niederer, die Pectoralen reichen nicht bis zu den Ventralen und diese nicht bis zum Anus. Die Schlundzähne stehen zu 5, 3, 2/2, 3,5. — InFärbung ganz mitBleeker’s Angaben stimmend; die den seitlichen Schuppenreihen über der Seitenlinie ent- sprechenden dunklen Längsstreifen sind sehr deutlich und oft auch der schwärz- liche Fleck vor der Mitte der Caudale. — Schwankungen in der Stirnbreite (die hier z. B. grösser als bei Bleeker ist), in der Grösse des Auges, in der Zahl von 1 — 2 Schuppen mehr oder weniger und in der Färbung, geben wohl keine brauch- baren specifischen Unterschiede ab, wie kleinere Individuen, als das beschriebene 5" lange zeigen, die gleichwohl Bleeker selbst als maculatus bestimmte. Bei diesen ist nebst dem caudalen auch der schwarze Fleck unter dem Anfang der Dorsale sehr stark ausgeprägt, und überdies bei einem noch ein seitlicher in halber Höhe über den Pectoralen und einer an der Basis der Anale. Die Schuppenzahl längs der Seitenlinie sinkt bis auf 23, über ihr auf 4 und unter ihr auf 2 ‘/2 herab, die Grösse des Auges steigt bis fast V3 Kopflänge und die Stirnbreite sinkt auf 1 Diameter; die Barteln sind dagegen bei diesem nur l‘/2" langen Exemplare relativ länger als bei den grösseren. — Von Java. 2. Art P. (PUNTIUS) SOPHORE Val. Syn. Cyprinus sopliore H. Bach. pl. 19, fig. 86 = Systomus sophore M’Cll. p. 285 lind wahrscheinlich Puntius vittatus Day, Fish of Malobar 1865, pl. 13, fig. 1. D. 10, A. 7 . . . . Squ. lat. 21^22, transv. 8— 8y2. Höhe stets nahezu ys der Körperlänge (ohne Caudale) und etwas grösser als die Kopflänge; das Auge (bei Jungen) fast l/3 Kopflänge, weniger als 1 Diameter vom Mundrande und mehr als einen vom anderen Auge entfernt, die Stirn inzwi- schen fast flach, das Profil vom Hinterhaujite zur Dorsale in raschem Bogen anstei- gend. Die Dorsale beginnt in halber Körperlänge, etwas vor den Ventralen, welche näher an den Anus reichen, als die Pectorale an die Ventrale. Barteln fehlen ent- schieden, und wenn H. Buchanan bei seiner übrigens guten Figur solche angibt, so sind sie wohl nur als die zu sehr verlängerte häutige Scheidewand der Narinen zu deuten. Der schwarze Fleck an der Caudalbasis ist stets sehr entschieden; durch die Dorsale zieht meist eine breite schiefe schwarze Binde, die sich öfters nur über einige Strahlen erstreckt und dann eine Halbbinde, wie sie Fig. 86 zeigt, oder einem grossen schiefen Flecken ähnlich wird. — Die Schlundzähne stehen in drei B.eihen und sind dent. contusorii mit schmalen Kauflächen, doch kann ich ihre Zahlen nicht genau erkennen, da nur junge Brut von 1 — 1 Länge vorliegt; von Ceylon und Madras. 45 * 348 Prof. R. Kn e r. 3. Art P. (PUNTIUS) MODESTUS n.? sp. Taf. XV. Fig. 3 i). 4_l D. 10 — 11, A. 7, V. 9 ... . Squ. 22-23- 2_L Obwohl kein wirklicher Knochenstrahl in der Dorsale oder Anale vorhanden ist, sondern der längste ungetheilte wie auch schon der vorangehende, um die Hälfte kürzere ein deutlicher Gliederstrahl ist, so kann ich doch diese Art nur der Gatt. 8 ystomus M. Ch, Heck, oder Puntius H. Buch zuerkennen. Die Ähnlichkeit in der Totalgestalt mit vielen bei Cleland abgebildeten Systomus- Arten und mancher Puntius bei Bleeker, die Übereinstimmung in der Beschuppung, Flossen- stellung und Länge, wie auch in den Schlundzähnen scheint mir dies zu recht- fertigen. Die Schlundzähne sind theils löffel-, theils höckerförmig und stehen in drei Reihen, jedoch nach den Individuen und dem stattfindenden Zahnwechsel ver- schieden in der Zahl, zu 5, 3, 2, zu 4, 3, 2, oder auch zu 4, 3, 1 und zwar bald beiderseits gleich, bald ungleich. Da überdies manche Cleland’sche Arten keinen Knochenstrahl in der Dorsale zeigen, He ekel beim Charakter seines dritten Tribus, zu dem er Systomus zählt, auch eigens angibt: „p. dorsalis brevis, analis brevior, radius osseus in illa, rarissime et in altera, nonnunquam in neutra und selbst Bleeker’s Ausdruck im Charakter seiner Gruppe: Systomi : „spina dorsalis ossea vel cartilaginea die Deutung zulässt, dass ein Knochenstrahl für Puntius kein noth wendiges Merkmal sei, so dürfte der Zuweisung dieser Art zur Gatt. Puntius nichts entgegen stehen. — In den Messungsverhältnissen und auch in Färbung steht sie der vorhergehenden Art und daher auch dem P. vittatus Day. sehr nahe und ist vielleicht specifisch nicht verschieden. Die Höhe bei Beginn der Dorsale ist grösser als die Kopflänge und beträgt meist % der Körper- und nahezu V4 der Totallänge. Das Auge ist gross, sein Dia- meter fast 1/3 der Kopflänge. Die Stirnbreite zwischen beiden grösser, der Abstand vom Schnauzenrande viel kleiner als einDiameter. Das Präorbitale bildet einFünfeck, die Mundspalte ist klein, der Unterkiefer etwas kürzer, doch reicht auch der obere nur bis unter die Narinen, die Kiemenspalte bis unter das Auge; der Vordeekel steht unter dem Hinterhaupte , eine fransige Pseudobranchie fehlt. Das Rücken- profil steigt rasch bis zur Dorsale an, das des Bauches ist fast flach. Die Dorsale beginnt genau in halber Körperlänge, denVentralen gegenüber; ihre Basis ist über- schuppt, ihre Höhe geringer als die des Rumpfes unter ihr, aber grösser als die der Anale. Die Pectoralen reichen bis an die Ventralen und diese bis an den After; Caudale spitz und gleichlappig. Der Humerus bildet über den Pectoralen ein stumpf- spitziges Dreieck, über den Ventralen liegen Spornschuppen; die wenig gebogene *) Die Figur zeigt in der Dorsale und Anale um einen Strahl zu wenig, und lässt weder das fünfeckige Präorbitale noch den dreieckigen Humerus erkennen, auch fehlt die schiefe Binde an der Dorsale und der dunkle Saum, und die Basis der Dorsale sollte überschuppt sein. Fische. 349 Seitenlinie mündet mit einfachen Röhrchen ; die echt Cyprinoiden-Schuppen zeigen auf dem freien Felde nur Avenige Radien. Die Schwimmblase ist wie gewöhnlich in zwei Säcke abgeschnürt, von denen der hintere längere stumpf endet. — Rücken dunkel-olivengrün , längs der Seiten eine nicht scharf begrenzte silberglänzende Binde; nirgends Flecken; nur durch die Dorsale zieht eine schief nach rück- und abwärts laufende dunkelbraune. Binde, wie bei P. vittatus Day. und manchen P. sophore ; ausserdem ist sie aber dunkel gesäumt. — In zahlreichen Exemplaren von l®/4 bis 21/2" Länge ; von Madras. Gatt. AMBLYPHARYNGODON ulk. Char. Leib stark compress, Schnauze depress, Mund klein, kaum protractil, Unterkiefer länger mit einem Höcker an der Symphyse, keine Barteln, das Suborbitale dreieckig mit der Spitze nach abwärts; Dorsale und Anale wenig strahlig, erstere über oder ettvas nach den Ventralen beginnend, Deckel- stücke glatt, Kiemenspalte bis unter das Auge offen, Seitenlinie unterbrochen, Schlundzähne, rundliche Mahlzähne mit quergefurchter Kaufläche in drei Reihen zu 1,2, 3/3, 2,1. Art A. MICROLEPIS Blk. Yerh. Batav. Gen. Vol. 25, p. 141. = Leuciscus microlepis B 1 k. D. 2/7, A. 3/5 .... Squ. lat. ultra 50, transv. c. 18. Wenn Leuciscus mola M’Cl. und Blk. oder Cyprinus mola FI. Buch. pl. 38, fig. 92, nach Valenciennes (tom. 16, p. 440) ein Gabdio von Leuciscus microlepis Blk. wirklich verschieden ist, Avas nach der weiter vorne stehenden Dorsale und den kleineren Schuppen auch der Fall sein dürfte, so entspricht unsere Art ohne Zweifel dem microlepis und sie stimmt auch mit den Angaben Bleeker’s so genau überein, wie dies überhaupt bei den Schwankungen innerhalb einer Art nur sein kann. Bios die Körperhöhe stimmt besser zu L. mola , da sie nur y4 der Totallänge beträgt und die Kopflänge etwas übertrifft, welche nur 4y3mal in ihr enthalten ist. Die Ventralen sind genau in 1/2 Körperlänge eingelenkt; die zwischen ihnen und der Anale stehende Dorsale ist höher als die Anale, die Caudale tief gablig, gleich- lappig. Die Seitenlinie erstreckt sich nur über 14 — 15 Schuppen und endet über den Spitzen der Pectoralen. Valenciennes gibt bei mola jederseits zwei Seiten- linien an, was aber nach Bleeker weder bei seinem mola noch bei microlepis der Fall ist. — Die breite, die Höhe von zwei Schuppenreihen einnehmende Silber- binde längs der Seiten, erlischt erst an der Caudalbasis und ist in der Mitte am stärksten; die Schwimmblase wie bei bei Puntius abgetheilt. — In vielen Exem- plaren von l1/, — 3" Länge; von Madras. Gatt. H Y P 0 P H T H ALMICHTHYS blk. Char. Rumpf compress, klein beschuppt, Kopf dick, gross mit breiter depresser Schnauze, das Auge hinter dem Mundwinkel und tiefer als dieser stehend, die Dorsale zwischen Ventrale und Anale kürzer als letztere, Deckel radiär grob gestreift, Schlundzähne löffelförmig, jederseits vier in einer Reihe. Gehört zu Bleeker’s Gruppe Catlae in seiner Subfamilie Barbini. 350 Prof. B. Kn er. Art H. MANDSCHURICUS. Syn. Leuciscus hypophthalmus G r ay , Rieh. Yoy. Sulph. p. 139, pl. 53, fig. 1; — Cephalus mant schur icus Basil. Tab. 7, Fig. 3. — Cephalus hypophthalmus Steind. Verh. zool.-bot. Geseilscb. in Wien, Bd. 16, 1866, Märzh. S. 1 — 2, auf Taf. III1) sammt Schlundknochen. G 22 Br. 3, D. 3/7, A. 3/1 3, V. 9, P. 16 — 17, C. 19 . . . . Squ. c. 90— 100. T 16 Die grösste Höhe vor der Dorsale ist geringer als die Kopflänge, die V3 der Körperlänge misst, die Kopfhölie nahezu 2/3 seiner Länge, die Breite etwas weniger als die halbe Länge. Das Auge von J/e — x/7 Kopflänge steht fast so tief wei bei der Siluriden-Gattung Hypophthalmus , etwa y2 Diameter vom hintern Ende des Ober- kiefers entfernt, und zur Hälfte noch tiefer als dieser. Die Breite der Schnauze beträgt fast 2/5 der Kopflänge, die Mundspalte ist daher sehr weit, die beiden gleich- langen Kiefer sind am Rande schneidig, der untere ragt an der Symphyse liaekig nach aufwärts. Das Suborbitale anterius ist lang und breit, der übrige Ring schmal. Die doppelten Karinen stehen hoch über dem Auge, die hintere halbmondförmige und weitere lässt die mächtige Ausbreitung des Riechnerven schön wahrnehmen. Alle Deckelstücke sind abgerundet und glatt, nur der Deckel selbst strahlig grob gefurcht und gestreift , der Unterdeckel schmal und lang , die Kiemenspalte aus- nehmend weit. Die Rechenzähne der vier Kiemenbögen sind lang, borstenförmig und stehen sehr dicht ; ihr oberer Ast setzt unterhalb der Schädelbasis hinter einer polsterähnlichen Verdickung des Gaumens, deren äussere fein papillose Fläche mit 3 — 4 aufstehenden Hautkielen versehen ist, sich weit nach vorwärts sammt Kiemen- blättern und Rechenzähnen fort. Hinter diesem dicken gekielten und papillosen Polster wird für die oberen Äste der Kiemenbögen jederseits eine Nebenhöhle gebildet, und hiedurch erscheint die Gaumenbildung dieser Gattung sehr charak- teristisch. Die unteren Schlundknochen sind auffallend klein und schwach und die vier Zähne an ihrer äussern Fläche gewölbt, oben abgerundet und nach einwärts in eine Kaufläche fast senkrecht abgestuzt. Zu erwähnen ist noch eine starke Crista, die vom Keilbeine senkrecht in den Gaumen herabreicht und an der sich der Gaumenpolster und die Muskeln desselben anheften; endlich noch breite Knochen- platten , die vom Schultergürtel convergirend sich gegen den Schlund fortsetzen und auf deren innerm Rande die Rechenzähne des letzten (fünften) Kiemenbogens sich befestigen, der keine Kieme mehr (nur Rechenzähne) trägt. — Die Dorsale steht hinter halber Körperlänge, dem Raume zwischen Ventrale und Anale gegen- über, wie bei Steindachner’s Figur, auf dessen und Richardson’s Beschrei- bung im Übrigen zu verweisen ist. — Die dickwandige Schwimmblase ist in einen vorderen viel grösseren doppelt so langen und weiten Sack und einen 1) Meiner Ansicht nach sollte als Artbezeichnung entweder jene von Basilewski beibehalten oder Hyp. Basüewslcn gewählt werden, das Recht der Priorität würde hiedurch wohl kaum verletzt werden. Fis c h e. 351 hinteren, spitz auslaufenden abgetheilt. — In drei Exemplaren von 6" bis 10' 11"'; von Schanghai. Gatt. LA BEO cuv. {Bangana H. Buch. — Isocephalus Heck.) Cliar. Jederseits am Munde ein Lappen und hinter den Lippen eine Rinne, das Präorbitale weit vor dem Auge liegend, zwei Barteln am Oberkiefer. Bleeker zählt diese Gattung zur Subfam. Labeonini , deren Charakter lautet: Unterlippe verschieden gestaltet, chlundzähne in drei Reihen, Dorsale vor den Ventralen beginnend und ohne Knochenstrahl. Da bei der folgenden Art, die nur in Unico vorliegt, die Schlundzähne leider abhanden gekommen sind, so ist die Bestimmung zwar etwas unsicher, doch gehört sie jedenfalls zu Heckel’s VI Tribus, folglich in die Nähe von Gobio und stimmt zu Cuvier’s Labeo. Ich glaube in ihr eine noch unbeschriebene Art vor mir zu haben, für die ich die Bezeichnung wähle: Art L. CETOPSIS n. Taf. XV. Fig. 2. 7 D. 3/7, A. 3/6 0, V. 8, P. 16, C. 19 . . . . Squ. 55 • 6 — 6-J- Höhe bei Beginn der Dorsale nahezu der Kopflänge gleich, die % der Körper- oder y6 der Totallänge ausmacht, die Höhe am Hinterhaupte etwas grösser als die Breite zwischen den Deckeln; das Auge grössten theils überhüllt, blos in der Mitte eine kleine Augenlidspalte, der Durchmesser der Augenhöhle aber fast 1/5 der Kopflänge, sein Abstand vom Schnauzenrande 1V2 Diameter und noch grösser vom andern Auge. Die Karinen vor den Augen erscheinen grösser und weiter als die freie Augenspalte ; die breite und ge- wölbte Schnauze überragt den Unterkiefer bedeutend und bedeckt ihn seitlich um so mehr, als die Oberlippe sich gegen den Mundwinkel lappig aus- breitet, bevor sie in das dünne lange, bis zum Rande des Yordeckels zurück- reichende Bartel übergeht, die Mundspalte selbst reicht aber kaum bis unter die vordere Narine. Die Unterlippe schlägt sich in ein nicht breites herabhängendes Segel lappig um; hinter dem Mundwinkel eine tiefe Furche, in die sich theilweise die breite Basis des Bartels hineinlegen kann. Das lange aber schmale Präorbitale liegt weit von dem untern Augenrande. Der verticale Rand des Yordeckels steht weit von dem Hinterhaupte; die Kiemenspalte ist nur bis unter den Winkel des Vordeckels offen, eine fransige Pseudobranchie fehlt. — Die Dorsale beginnt vor den Ventralen zu Anfang des zweiten Drittels der Totallänge, übertrifft die Höhe des Rumpfes unterhalb und ist nach hinten schief bis zur halben Höhe abgestutzt. Die ihrer Mitte gegenüber stehenden Ventralen sind die kürzesten Flossen und reichen nicht bis an den Anus, die Pectorale aber fast bis zu den Ventralen und *) Die Figur zeigt in der Anale um einen Gliederstrahl zu viel. Prof. R. Kn er. kommen der Höhe der Dorsale gleich; die Anale ist niederer aber von gleicher Form wie die Dorsale, die Caudale tief gablig, spitz und gleichlappig. Der Anus liegt in der Mitte zwischen Ventrale und Anale. Das Bauchprofil senkt sich bis zu den Ventralen etwas mehr, als das Dorsale bis zur Ventrale ansteigt. Der Vorder- rücken bildet fast eine Schneide, der Bauch aber ist abgerundet. Die Schuppen sind dünn, weich, elliptisch und mit zahlreichen feinen Längsstreifen besetzt, durch die der freie Rand oft gekerbt erscheint; die Beschuppung mahnt im Ganzen an Barbus oder an Ghanas. Die Basis der Dorsale und Anale ist schuppenfrei, die Spornanhänge über den Ventralen sind aber beschuppt. Die Seitenlinie verlauft fast geradlinig und mündet mit einfachen Röhrchen. Färbung: Silberglänzend, mit alternirenden helleren und dunkleren Längs- streifen in der Richtung der Schuppenreihen, die Basis der Dorsale und Anale noch jetzt orangegelb, ebenso, aber schwächer die der Caudale und Ventrale, Dorsale vorne dunkel, Caudale schwärzlich gesäumt; aiePectorale in der Mitte am dunkel- sten. — Die Schwimmblase ist in eine vordere grössere und hintere kürzere und schmälere Hälfte abgetheilt und endet in eine Spitze, die nur bis etwa zur halben Länge der Bauchhöhle zurückreicht. — Länge 6" 7"'; von Schanghai. Gatt. PACHYSTOMUS heck- Von Bleeker weist diese Gattung als Subgenus von Barilius seiner Gruppe Catlae zu: mit kurzer gewölbter Schnauze, ohne Knochenstrahl und unbeschupp ter Dorsalbasis. Ich vermag die folgende Art keiner andern als dieser Gattung beizuzählen. Sie stammt angeblich von Java, doch kannte sie Bleeker selbst nicht und bezeiehnete sie während seines hiesigen Aufenthaltes als fraglichen Barbus n. sp. Der Gattung Barbus aber kann sie wohl nicht ange- hören, da weder in der Dorsale noch x\nale ein Knochenstrahl vorhanden ist. Sie sieht im Totalhabitus einem Gobio ähnlich und mahnt durch die gewölbte Schnauze, vier Barteln, die etwas hinter den Ventralen beginnende Dorsale und den nach hinten in eine Spitze verlängerten Humerus an Leuciscus brachiatus M’. Clel. p. 409 pl. 42 fig. 5, von dem sie aber ohne Zweifel doch verschieden ist. Die Schlundzähne stehen in drei Reihen , wahrscheinlich zu 5, 3, 2 (worüber ich wegen eben stattfindenden Zahnwechsels nicht ganz sicher bin) und sind dent. voratorii. Heckei gab nachträglich für Pachystomus mit eigener Handschrift die Zahl der Schlundzähne zu 5, 3 an (anfänglich war sie ihm unbekannt), doch stimmt die Zahl mit der von mir bei Opsarius (Barilius) bambusa gefundenen überein ]). Ich lasse J) Es wird noch sorgfältiger Revisionen und Untersuchungen bedürfen, um die Systematik der Cyprinoiden von manchen irrigen Angaben und unnöthigem Baiaste zu befreien; Mangel an guten Beschreibungen und Abbildungen und insbesondere fehlende oder unsichere Angaben über die Schlundzähne lassen noch häufig unklar über Gattungen und Arten. Namentlich genügen bezüglich der Schlundzähne weder Fische. 353 daher die Beschreibung und Abbildung der Art folgen, ohne für die richtige Be- stimmung der Gattung einstehen zu wollen. Art PACH.? GOBIOFORMIS n. Taf. XIV. Fig. 4. 6 D. 10, A. 8, V. 8, P. 13, C. 19 . . . . Squ. 36 — 38- 4 Höhe bei Beginn der Dorsale nahezu der Kopflänge gleich, die 4V3 — 472mal in der Totallänge begriffen ist, die Breite des Kopfes grösser als die halbe Länge und geringer als die Höhe; Auge 4?/ä — 4 /final in der Kopflänge, mehr als 1 Diameter vom Schnauzenrande und iy2 vom anderen Auge entfernt, völlig frei. Die Schnauze gewölbt, die mässig schiefe Mundspalte reicht nicht bis unter die Karinen; Unter- kiefer kürzer als der obere, beide mit schneidig dünnem Bande; das obere oder innere Bartel reicht bis zum Auge, das angulare fast bis zum Vordeckel zurück, die Unterlippe bildet eine einfache zurückgeschlagene Falte, die Symphyse ragt höckerartig auf; die Schleimhaut hinter den Kiefern ist oben und unten faltig und papillös, als wäre sie mit feinen Zähnchen besetzt, die Kiemenspalte bis unter das Auge offen, eine kleine Pseudobranchie vorhanden. Der Humerus bildet über den Pectoralen ein mit der Spitze nach hinten gerichtetes Dreieck, der Vordeckel steht nur etwas vor dem Occiput. — Die Dorsale beginnt nach halber Körperlänge und etwas hinter der Einlenkung der Ventrale, erreicht vorne die Körperhöhe und fällt abgerundet nach hinten stark ab. Die Anale ist von gleicher Flöhe und Form mit ihr; die Ventralen reichen bis zum Anus, die Pectorale obwohl länger, nicht bis zu ihnen, die Caudale ist halbmondförmig eingeschnitten. Die zarten Schuppen zeigen nur am festsitzenden Ende Badien, am freien starke concentrische Streifen und in der Mitte netzförmige Structur. Am Bücken und Vorderbauche sind sie am klein- sten, Spornschuppen über den Ventralen fehlen. Die Seitenlinie verlauft, mit ein- Heckel’s Dispositio systematica , die er den Beschreibungen der syrischen Fische beigab, noch v. Bleeker’s Angaben in seinem grossen Atl. Ichthyol, um allen Schwierigkeiten und Unsicherheiten abzuhelfen. Heckei, der doch auf die Schlundzähne ein Hauptgewicht legte, musste selbst sich häufig in seinen Angaben über die Zahl derselben corrigiren, wovon das mir vorliegende Handexemplar seiner syrischen Fische Zeugniss gibt , das von seiner Handschrift zahlreiche derartige Correcturen enthält. So z. B. veränderte er nachträglich bei Tylognathus die anfangs gegebene Zahl 3, 3, 5 in 2, 4, bei Labeo die anfängliche Angabe 3,3, 5 in 2, 4, so dass Tylognathus, Labeo und Gyrene Heck. ( Dangila Val.) für die er anfangs auch 3, 3, 5 angab, in Zahl der Schlundzähne übereinstimmen würden. Bleeker legt allerdings den Schlundzähnen bei Bestimmung der Gattungen minderes Gewicht als He ekel bei, doch gibt er z. B. für seine Gruppe Barbini dieselben als dreireihig an, während dies z. B. bei der Gattung Barilius nicht immer der Fall ist, wie in Betreff von Bar. bambusa schon oben erwähnt wurde. Die durchschnittliche Kleinheit der hier zu beschreibenden Exemplare und der meist eben statthabende Zahnwechsel gestattet bei der Mehrzahl der folgenden Arten auch keine ganz sichere Angabe der Schlundzähne. Novara-Expedition. Zoologischer Th eil. Bd. I. Kner. Fische. 46 354 Prof. B„ Kn er. fachen Röhrchen mündend, fast geradlinig. — Rücken und Seiten braun, der Bauch silberigweiss, längs der Seitenlinie vorne eine verschwommene dunkle Binde, die sich am Schwänze in 3 — 4 grosse schwarze hinter einander liegende Flecken auf- löst; dunkelbraune Wolken überdies am Rücken und der Basis der Dorsale und Gaudale, und erstere wird unter halber Höhe noch von einer schiefen braunen Binde durchsetzt und die Mitte der Caudale von einer solchen der Länge nach. Die Schwimmblase nimmt die ganze Länge der Bauchhöhle ein und ist in zwei Hälften abgeschnürt, deren hintere so weit wie die vordere aber länger ist und nicht spitz endet. Der Darm macht fünf Windungen Das untersuchte Exemplar, ein Weibchen, war mit reifen grossen Eiern erfüllt. — Länge 3- — -3yä"; von Java? Gatt. TYLOGNATHUS heck. Cliar. Mund fast unterständig, horizontal, klein, von der gewölbten dicken Schnauze überdeckt, hinter der querüber an der Stirne eine tiefe Einsattlung, Unterlippe nach abwärts umgeschlagen, ein kurzes Eckbartel, Dorsale ohne Knochenstrahl und mit schuppenfreier Basis, vor den Ventralen beginnend, Pectorale subhorizontal, Seitenlinie geradlinig in halber Höhe; die Schlundzähne (der folgenden Art) in einer Reihe zu je fünf, hakenförmig, d. uncinati. Art TYL. SINENSIS n. Taf. XV. Fig. 5. O D. 9, A. 7, V. 8, P. 12, C. 19 . . . . Squ. 36— 37. 5 Diese Art sieht dem Cyprinus lamta H. Buch ähnlich, wie ihn M’Cleland auf pl. 43, Fig. 2 darstellt, doch zeigt dieser vier Barteln. Heckei citirt aber diese Figur gar nicht und Bleeker erklärt (Atl. Cypr. p. 24) den Cypr. lamta Buch, als die typische Art der Gattung GarraH. Buch. Blk., für die er aber die Schlundzähne als dreireihig zu 2, 4, 5 angibt, während sie bei dieser Art entschieden nur in ein- facher Reihe zu 5,5 stehen, daher sie bezüglich der Gattung etwas zweifelhaft erscheinen dürfte. Grösste Höhe bei Beginn der Dorsale 5y2 bis 6mal in der Totallänge und stets bedeutend geringer als die Kopflänge, die mehr als 1/5 der letzteren beträgt, oder über V4 der Körperlänge; die Kopfbreite zwischen den Deckeln gleich der Höhe am Hinterhaupt und 2/3 seiner Länge. Das hochstehende Auge frei, fast 1/i der Kopflänge, 1V2 Diameter vom Schnauzenrande und nur einen vom anderen Auge entfernt. Vor der ziemlich tiefen queren Einsattlung vor den Karinen ragt die dicke gewölbte Schnauze fast kuglig vor, wodurch die Schnauze mopsähnlich wird; die Mundspalte reicht nur bis unter sie. Das Eckbartel ist kurz, das Segel an der Unterlippe in der Mitte schmäler als seitwärts, die Kiemenspalte nur bis unter den senkrechten Rand des vor dem Occiput stehenden Vordeckels offen. — Die Dorsale beginnt etwas vor halber Körperlänge und die Ventralen sind erst unter ihrer hinteren Hälfte eingelenkt (einem Exemplare fehlen abnormer Weise die Ventralen Fische. 355 gänzlich). Die Höhe der Dorsale übertrifft die des Körpers, die Anale ist viel niederer, die zugespitzten fast horizontalen Pectoralen reichen bis zu den Ventralen und diese weit über den Anus zurück, da ihnen dieser viel näher liegt als der Anale; die Caudale ist von Kopfeslänge und mässig eingebuchtet. — Die dünnen Schuppen sind fein längsgestreift und mit zahlreichen Radien und concentrischen Linien versehen ; die Brust vor und zwischen den Pectoralen ist nackt, auch Dor- sale und Anale an der Basis, über den Ventralen eine kurze Spornschuppe vor- handen1), Bauch und Rücken sind breit und abgerundet; die Kopfcanäle weit, die gerade Seitenlinie mündet mit einfachen Röhrchen. Der Rücken hellbraun, Seiten und Bauch silberig, vor der Mitte der Caudalbasis ein kleiner schwarzer Fleck, zwei Reihen brauner Flecken über die Strahlen der Dorsale und drei solche schiefe Binden über jeden Lappen der Caudale, die in der Mitte unter einem Winkel zu- sammenstossen. Die Schwimmblase wie gewöhnlich abgetheilt; die hintere Hälfte mit dem Luftgang so weit wie die vordere, aber länger und rundlich endend. — In drei Exemplaren von 22/3 — D/A Länge; von Schanghai. Gatt. PSEUDO RASBORA blk. Char. (nach Blk.) Kopf depress, Mund nach oben gerichtet, keine Barteln, Schuppen gross, Seitenlinie ganzrandig, die Schlundzähne (dent. uncinato-compressi) in einfacher Reihe. Bleeker bringt diese Gattung zu seiner Gruppe: Leuciscini Untergruppe: Bramae , deren Merkmale lauten: Dorsale kurz, ohne Knochenstrahl, über oder nach der Anale beginnend, Schlundzähne in ein oder zwei Reihen. Art PSEUD. PARVA. Taf. XVI. Fig. 2. — Leuciscus parvus Schlg. Faun. jap. Tab. 102, Fig. 3. D. 9 (2/7), A. 8 (2/6), V. 8 ... . Squ. äU=36. 3—4 Ich finde zwar diese Art Schlegel’s nirgends citirt und über die Schlund- zähne keine Angaben, doch stimmen zwei kleine Exemplare von Schanghai im Umriss, Flossenstellung, Zahl der Strahlen und Schuppen, Verlauf der Seitenlinie und Mundform so nahe zu ihr, dass ich glaube, sie für gleichartig halten zu dürfen. Doch sehen sie auch dem Gyprin . Fashora H. Buch, auf pl. 2, fig. 90 ähnlich, den He ekel zu seiner Gatt. Opsarius citirt, für den aber die Schlundzähne als d. vora- torii und dreireihig zu 2, 3, 5 angegeben werden, während ich, wie bei Bleeker’s Pseudorasbora sie bei einem Exemplare einreihig und zwar 5 | 4 finde, bei dem zweiten dagegen allerdings in zwei, doch findet auch hier gerade Zahnwechsel und Neubildung statt. Von Opsarius weicht übrigens diese Art jedenfalls durch die Mund- spalte ab, die keineswegs bis unter das Auge reicht, sondern wie bei Bashora sehr schief steht und kaum bis unter die vordere Narine sich erstreckt. Mit Bashora hat p Diese fehlt in der Figur, dagegen zeigt sie fälschlich die Brust beschuppt. 46" 356 Prof. E. K ner. sie überdies auch die dunkle Längsbinde gemein , die viele Arten dieser Gattung besitzen, doch weicht sie wesentlich durch den Verlauf der Seitenlinie von ihr ab, indem diese bei Rasbora stark gegen den Bauch gekrümmt ist; auch sollen bei Rasbora die Schlundzähne in drei Reihen stehen. Aus diesen Gründen glaube ich daher an der Bestimmung der Art als Pseudorasbora festhalten zu sollen. Die Höhe bei Beginn der Dorsale ist der Kopflänge gleich oder etwas grösser und beträgt daher nicht ganz % der Totallänge; die Breite zwischen den Deckeln gleicht der Höhe über den Augen, deren Diameter 31/, — in der Kopflänge enthalten ist, die Stirn- breite zwischen beiden beträgt einen Diameter und eben so gross ist der Abstand vom Schnauzenrande. Die Mundspalte sehr schief, der Unterkiefer mit seiner gewölbten Symphyse vorstehend wie bei Leuc. jparvus, der senkrechte Rand des Vordeckels unter dem Ücciput stehend; die Kiemenspalte nicht bis unter das Auge offen; der Humerus springt über der Peetorale als stumpfspitziges Dreieck vor. — Die Dorsale beginnt in halber Körperlänge, etwas hinter den Ventralen, die Pectoralen reichen nicht bis zu diesen und die Ventralen nicht zum Anus zurück; die Anale ist niederer als die Dorsale, die Caudale mässig eingeschnitten, gleichlappig, das Rückenprofil mehr gewölbt als das des Bauches. Die Schuppen sitzen ziemlich fest und zeigen zahlreiche Radien nebst einigen starken concentrischen Streifen; Spornschuppen fehlen, die Seitenlinie verläuft geradlinig und mündet mit einfachen Röhr- chen. Die Pseudobranchie ist klein, die Schwimmblase in zwei Säcke abgeschnürt, der hintere , stumpf endende , länger. — Einfärbig silberglänzend , längs des Schwanzstieles in halber Höhe ein dunkler Strich, der vor der Caudale sich in einen schwärzlichen Fleck ausbreitet. — Länge l2/3 — P/G • Gatt. SARCOCHE1LICHTHYS blk. Char. Ohne Barteln, Dorsale vor oder über den Ventralen beginnend. Wird von Bleeker zur Subfam. Leuciscini gezählt, deren Charakter lautet: Lippen fleischig, Bauch abgerundet, Schuppen gross, Anale ohne Kochenstrahl, Schlundzähne in einer bis zwei Reihen und zwar zur Untergruppe : Grobiones ; lang- gestreckt, Dorsale und Anale ohne Knochenstrahl, Schlundzähne in zwei Reihen. Art S. TERETIUSCULUS m. = Leuciscu.s teretiusculus Basil. p. 232, tab. 4, fig. 1. c — 7 Br. 3, D. 9 (2/7), A. 2/9, V. 9, P. 15, C. 19 . . . Squ. 46 ■ •2_l Die Höhe vor der Dorsale ist der Kopflänge gleich oder fast V5 der Körper- länge, der Kopf nahezu so breit wie hoch, das von einem kreisrunden Lide um- gebene Auge 52/smal in der Kopflänge enthalten; die Stirn zwischen den Augen P/2 Diameter breit, der Abstand von der Schnauzenmitte l2/3 Diameter. Die Mund- spalte ist mässig schief, der Unterkiefer kürzer ohne Haken und von fleischiger Lippe umgeben, der Oberkiefer reicht bis unter die hintere Narine, die Kiemen- Fisch e. 357 spalte bis unter das Auge. Der Zwisclienkiefer ist ziemlich vorstreckbar, die Schnauze stumpf, die Stirn massig gewölbt, die Pseudobranchie wenig fransig. — Die Dorsale beginnt genau in halber Körperlänge, der erste allein ungegliederte Strahl ist kaum y> so hoch wie der folgende ungetheilte, der mit dem nächsten getheilten der Körperhöhe unterhalb' gleichkommt. Die Ventralen sind unter dem dritten Dorsalstrahle eingelenkt, etwas länger als die Anale hoch ist, aber kürzer als die Pectoralen, die bis zur zehnten Schuppe der Längsreihe zurückreichen; die Caudale mässig tief gespalten, kürzer als der Kopf. Die Schuppen sind am freien Felde durch zahlreiche Kadien gestreift; über den Ventralen Spornschuppen vorhanden. Rücken und Vorderbauch breit abgerundet, Bauch hinter den Ventralen compress, die Haut ist gegen das festsitzende Schuppenende an allen Reihen schwarz pigmentirt. Das Bauchfell tintenschwarz, die hinter ihm liegende Schwimmblase silberglänzend, derb, in zwei Säcke abgeschnürt, von denen der hintere längere und grössere vor dem Anus in ein Zipfel endet. Das einzige fast IO1/," lange Exemplar ist ein Männchen; die Schlundzähne sind leider nicht mehr vorhanden. Von Shanghai, Gatt. OPSARIUS M OL. (— Barilius H. Buch. u. Blk.) Char. Gestalt gestreckt, Kopf lang, Schnauze spitz, Mundspalte weit, bis unter die Augen reichend, an der Symphyse ein aufstehender Haken, Augen frei, Ventralen unter oder vor der Dorsale eingelenkt, stets aber die Dorsale ihnen näher als der Anale, Dorsale und Anale kurz, ohne Knochenstrahl, Schuppen mässig, Seitenlinie nach abwärts gebogen, Schlundknochen mit Raubzähnen in zwei Reihen zu 5—6 und 2—3 (vielleicht auch in drei Reihen) ; Pseudobranchie fransig. Bleek er zählt diese Gattung zu seiner Subfam. Barbini. für welche er, wie schon erwähnt, die Schlundzähne in drei Reihen stehend, angibt, was bei der folgenden Art nicht der Fall ist. 1. Art BAR. (OPS.) BAMBUSA1)- = Leuciscus bambusa Rieh. Voy. Sulpli. p. 141, pl. 53, fig. 2. D. 3/10, A. 3/11, V. 10, P. 14, C. 19 . . . . Squ. lat. c. 110. Die Höhe sechsmal in der Körper- und über siebenmal in der Totallänge, der Kopf 4VS bis über 4Y,,mal und seine Höhe fast der halben Länge gleich, von welcher das Auge V7 beträgt. Das Auge steht über zwei Diameter von der Schnauzenspitze und 17, vom anderen Auge ab; der Oberkiefer reicht bis unter das Auge, sein Winkel ist stark herabgebogen , der Haken an der Symphyse dick und hoch, die Oberlippe dünn, seitlich der Rand schneidend, Barteln fehlen, die D Basilewski’s Nasus dahuricus p. 234, tab. 7, fig. 1 sieht dieser Art ziemlich ähnlich, und zwar in Kopfform und Augenstellung sogar mehr als der Figur von Richardson, doch sind die Caudallappen zu wenig spitz und die Anale zu kurz 5 die Angaben Basilewskis im hexte gestatten aber keine sichere Schlussfolgerung. Prof. B. Kner. 358 Kiemenspalte ist bis unter das Auge offen. — Die Sehlundzähne enden in eine schwach gebogene scharfe Spitze. Die Dorsale beginnt nach halber Körperlänge und hinter den Ventralen, endet aber noch weit vor dem Anus. Ihre Spitze ist bedeutend höher als die Anale und übertrifft die Körperhöhe, während die Anale mit den Pectoralen und Ventralen nahezu gleichlange Strahlen hat; am längsten ist die Caudale, deren spitze Lappen 3/4 — i/b der Kopflänge erreichen. Die Schuppen sind zart und dünn; die Seitenlinie liegt um % den Ventralen näher als dem Rücken. Färbung stark silberglänzend und hiedurch, wie auch durch Glätte an den Seiten des Kopfes an Scombri mahnend. Die Schwimmblase ist in einen vorderen weiteren und kürzeren Sack und einen hintern längeren abgetheilt, dessen Spitze bis zur Anale reicht und von dem vorne ein langer, in den Oesophagus mündender Luft- gang abgeht. — ln neun Exemplaren von 5x/3 — 7 VF Länge; von Shanghai. 2. Art OPS. DANICONIUS Hck. == Cyprinus daniconius H. Buch. pl. 15, fig. 89 — Val. T. 16, p. 435. 5 D. 9, A. 7 — 8, V, 9 . . . Squ. 33—35. 1 — 2 Liegt nur in einem kleinen Exemplare von 1" 7"! Länge vor, das aber in Umriss, Flossenstellung und Färbung ganz mit H. Buchanan’s Figur stimmt. — Die Höhe, vor der Dorsale ist der Kopflänge gleich, die hier nicht ganz x/3 der Körper- und fast y4 der Totallänge ausmacht; das Auge von V3 Kopflänge steht 1 Diameter vom Mundrande, etwas mehr vom anderen Auge ab. Die Kiefer sind gleichlang, der untere zufolge der schiefen Mundspalte steht etwas vor, der Oberkiefer reicht bis unter den Beginn des Auges ; Barteln fehlen. Der Rücken ist bis zur Dorsale con- vex, das Bauchprofil fast geradlinig. Lfie Dorsale steht direct hinter den Ventralen, hinter deren Ende beginnt erst die Anale. Die Schuppen des Rumpfes sind viel grösser als die des Schwanzes; die Seitenlinie verläuft nahe dem Bauchrande bis zur Caudale (nicht in halber Flöhe, wie Valenciennes angibt). Die dunkelbraune Längsbinde, die durch die Mitte des Auges bis zur Caudale sich erstreckt, wird nach oben von einer nicht scharf begrenzten hellgelben eingesäumt, wie bei Buchanan’s Figur. — Von Ceylon. 3. Art OPS.? ELONGrATUS n. Taf. XV. Fig. 1. 9 D. 2/10, A. 2/10, V. 10, P. 15, C. 19 . . . . 68-70. 4 Die Höhe bei Beginn der Dorsale 61/2mal in der Körper- oder 772nial in der Totallänge, der Kopf 1/b der Körper- oder 7C der Totallänge, die Kopfbreite zwischen den Deckeln der Länge vom Schnauzenrande bis hinter das Auge gleich; die Höhe am LIinterhaupte fast gleich 7_> Kopflänge. Das Auge l/b der Kopflänge, Stirnbreite und Schnauzenlänge gleich l3/2 Diameter. Die Stirn schwach gewölbt. Das Präorbi- Fische. 359 tale fast einen Augendurchmesser hoch und eben so lang. Beide Kiefer gleich lang, der obere reicht nur bis unter die hintere Narine, die Mundspalte umgeben massig dicke Lippen, deren untere am Mundwinkel sich in eine segelartige Falte umschlägt, die in eine dreieckige Grube am Mundwinkel sich hineinlegt. Jfie Symphyse ragt mit schwachem Höcker auf, Barteln fehlen; die Kiemenspalte ist bis unter die Mitte des Auges offen, die Pseudobranchie fransig. Das Profil steigt in sehr flachem Bogen bis zur Dorsale an und senkt sich am Bauche in fast gleichem bis zu den Ventralen, der Kücken ist breit abgerundet, der Bauch gleichfalls obwohl schmäler. Die Dorsale beginnt genau in halber Körperlänge, etwas vor den Ventralen, sie erreicht fast Körperhöhe, ist am Rande concav und ohne Knochenstrahl. Die Ventralen sind viel kürzer als die Pectoralen ; am niedersten die Anale, die weit hinten steht und wie die Dorsale eingebuchtet ist; die Caudale tief gablig, gleich- lappig. — - Die Schlundzähne sind dent. voratorii und stehen in drei Reihen zu 2, 3, 5. Die dünnen Schuppen erscheinen durch zahlreiche fast parallele Radien fein gestreift und hiedurch am Rande oft gekerbt, mit Ausnahme des Vorderrückens, wo sie am kleinsten sind, sind sie nahezu alle gleich gross; die Basis der Dorsale und Anale ist unbeschuppt, über den Ventralen ein langer, spitzer beschuppter Spornanhang vorhanden; die Seitenlinie verlauft, nachdem sie anfangs sich etwas senkte, unter halber Höhe fast geradlinig fort, erreicht diese erst am Ende des Schwanzes und mündet mit langen einfachen Röhrchen. Die Kopfcanäle sind stark entwickelt, am weitesten der am Vordeckel herablaufende Ast; vom Präorbitale senden sie strahlige Nebenzweige aus. — Rücken olivengrün, Seiten und Bauch silberglänzend; die Mitte jeder Schuppe ist dunkler gefärbt, wodurch eben so idele Längsbinden als Schuppenreihen bemerkbar werden; übrigens keine Farbenzeich- nunsf. — Die Schwimmblase ist in zwei sehr unodeich lange Säcke abgesehnürt der vordere reicht kaum so weit wie die Pectorale zurück, der hintere, mit weitem Ductus versehene erstreckt sich durch die ganze Länge der an sich langen Bauch- höhle und endet in ein langes dünnes Zipfel, das bis über die Anale reicht. — Länge 1 2" ; von Schanghai. Diese Art weicht namentlich von 0. Lambusa durch die Mundbildung ab, indem die Mundspalte nicht bis unter das Auge reicht und der Haken an der Symphyse kaum merklich ist; auch sind die Schuppen viel grösser und endlich stehen die Schlundzähne in drei Reihen; es wäre daher wohl möglich, dass ich diese Art mit Unrecht der Gattung Opsarius zuweise. Gatt C UL TER BASIL. Char. Stark compress, Bauch vor den Ventralen gekielt, Dorsale mit glattem Knochenstrahle, Rückenprofil niedrig, fast flach, Mund nach aufwärts gerichtet, Schuppen massig oder klein, Dorsale zwischen Ventrale und Anale stehend, Schlundzähne in drei Reihen, Schwimmblase dreifach abgetheilt, Pseudo- branchie fransig. 360 Prof. B. Kn er. Diese an unseren Pelecus cultratus oder Sichling mahnende Gattung bringt Bleek er zu seiner Subfam. Smiliogastrini , deren Charakter lautet: Stark compress, Bauch vor den Ventralen schneidend, Mund mit Lippen, ohne Barteln, Dorsale kurz, Anale lang, Seitenlinie nach abwärts gebogen, spitze Schlundzähne in drei oder zwei Reihen. 1. Art C. ERYTHROPTERUS Basil. Taf. XIV. Fig. 3. Ichthyogr. China, Mem. de la Shc. imp. des Natural, de Moscou 1855, p. 236, Tab. 8, Fig. 1. 12 — 13 Br. 3, D. 2/7, A. 2/27—28, V. 9, P. 14, C. 19 . . . . Squ. 64~-~66. 5 — 6 2) Die Elöhe bei Beginn der Dorsale fast stets der Kopflänge gleich und 1Ji der Körperlänge oder etwas weniger; das Auge bei jüngeren fast 1/i Kopflänge (bei älteren kleiner) , bei geschlossenem Munde von der Symphyse 1 Diameter und ebenso weit (bei Jüngeren weniger) vom anderen Auge entfernt. Die Mundspalte steigt fast wie Häringen so schief auf, dass der Winkel des Oberkiefers nur bis unter die Narine reicht. Das Stirnprofil bis zuVn Zwischenkiefer ist seicht concav, der Vorderrücken hebt sich in einem sehr flachen Bogen bis zur Dorsale, das Prä- orbitale ist sehr gross, der übrige Suborbitalring schmal, die fransige Pseudobranchie klein. Die Schlundzähne stehen in drei Reihen zu 5, 4, 2/4, 4, 2. Die Dorsale beginnt in halber Körperlänge mit einem dünnen Knochenstrahle, an den sich fest der zweite eigentliche Knochenstrahl anlegt, dessen Länge von dem ersten Glieder- strahle übertroffen wird, der :i/t der Körperhöhe erreicht. Die Pectoralen reichen bis zu den Ventralen, diese aber nicht ganz zum After zurück. Die Anale schon vorne viel niederer als die Dorsale, nimmt allmählich noch an Länge bis zum letzten Strahle ab. DieCaudaleist tief gablig, ihr unterer spitziger Lappen von Kopfeslänge. Die Basis derDorsale ist schuppenfrei, die der Anale von einem Schuppenfalze um- geben. Die Grösse der Schuppen, die an den Seiten des Bauches am grössten sind, nimmt gegen den Rücken und die Bauchschneide stark ab; die Seitenlinie mündet mit hörnchenähnlichen einfachen, nach abwärts gebogenen Röhrchen. Die dritte Abthei- lung der Schwimmblase stellt nur ein kurzes dünnes Zipfel vor, das aber durch eine Einschnürung von der zweiten und längsten bezeichnet ist. Färbung am Rücken, Seiten und Bauch silberig mit dunkleren Längsstreifen, die den Schuppenreihen entsprechen. — Männchen und Weibchen in der Länge von 5V3 — fl"; von Schanghai. 2. Art C. PEKINENSIS m. Taf. XIV. Fig. 4. Syn. Abramis pekinensis Basil. l.c. p. 239, Tab. 6, Fig. 2 = Pseuäoculter pekinetisis Blk. Atl. Cypr. p. 31. D. 2/7, A. 2/35, V. 9, P. 14—15, C. 19 . . . . Squ. i . fl Das vorliegende Exemplar stimmt zweifellos zu Basil ewski’s Abbildung dieser Art; wenn aber ßasile wski im kärglichen Texte sagt: „dorso arcuato cari- *) Über der Basis der Ventralen und unterhalb des Anfangs der Dorsale bis zur Seitenlinie gezählt. Fische. 361 nato , abdomine convexo“, so bezieht sieh das „gekielt sein“ sicher nur auf den Bauch, "wie schon die Figur errathen lässt, und es auch in der That der Fall ist. Der Bücken ist zwar ebenfalls fast schneidig schmal, doch bilden die Schuppen daselbst keinen Wirtel wie bei Ahromis , sondern decken sich wie gewöhnlich. Bleeker gründete wohl auf Basilewski’s irrige Angabe und auf die kleine, von der vorigen Art stark abweichende Mundspalte gestützt, seine Gattung Pseudoculter , die er seiner Gruppe Acanihobramae zu weist, für die er die Schlundzähne in ein- facher Beihe und keine Bauchschneide angibt. Da aber bei dieser, wie bei den übrigen Arten die Schlundzähne in drei Beihen stehen und eine Baucli- sch neide vorhanden ist, so muss die Gattung bei den Smiliogastrini verbleiben, wenn man auch wirklich auf Grund der kleinen Mundspalte diese Art als Pseudo- culter von Gulter abtrennen wollte, und wäre jedenfalls bei den Smiliogastrinen zu belassen und zunächst an Gulter zu stellen. Meines Ermessens möchte ich sie aber nicht von Gidter abtrennen und sehe sie nur als eine sogenannte gute Art der- selben an. Die Höhe beträgt bei Beginn der Dorsale Vä der Körperlänge, der Kopf ist 1/i länger als hoch und 43/4mal in der Körperlänge enthalten, das Auge 3V2mal in der Kopflänge, es steht vom Mundrande weniger und vom anderen Auge mehr als 1 Diameter entfernt. Die Mundspalte ist klein, schief stehend, die Kiefer gleich lang, der Oberkiefer reicht blos unter die vordere Narine. Das Kopfprofil fällt vom Hinterhaupte nach vorne geradlinig schief ab, bildet bei Beginn des Bückens einen starken und dann gegen die Dorsale einen flachen Bogen. Die Schlundzähne sind compresse Hakenzähne und stehen zu 4, 3, 2/2, 3, 4. — Die Dorsale beginnt dem Baume zwischen Ventrale und Anale gegenüber in halber Körperlänge; ihr erster einfacher dünnerStrahl reicht bis zu 2/3 der Höhe des zweiten oder Knochen- strahles hinan und liegt fest an ihm an. Dieser dicke, aber glatte Knochenstrahl ist nur wenig niederer als der erste gegliederte, der mit dem Endstrahle des unteren, längeren Caudallappens gleich lang, circa 3/i der Körper- höhe misst. Die Pectoralen reichen bis zu den Ventralen und diese fast an den Anus; der Bauch bildet bis zu diesem eine schneidende Kante. Die dünnen Schuppen sind durch zahlreiche Badien fein gestreift, eine Spornsohuppe liegt über den Ventralen, die Pseudobranchie ist sehr gross. Färbung am Bücken grau, gegen den Bauch silberglänzend. Die Schwimmblase ist in drei Abschnitte getheilt, von denen der hintere und zugespitzte doppelt so lang und weit wie bei der vorigen Art ist; beistehende Figur zeigt den Umriss der ganzen Schwimmblase. — Ein Männchen von V IG Länge; von Schanghai. Novara-Expedition. Zoologischer Thei). Bd. I. Kn er. Fische. 47 362 Prof. Ii. Kn er. 3. Art CULTER LEUCISCULUS Basil. 1. c. p. 238. = Hemiculter leucisculus Blk. 1. c. p. 31. 8 - 81 D. 2/7, A. 2/13 .... Squ. öo ' o 21 Die Körperhöhe vor der Dorsale ist der Kopflänge gleich, die 1/i der Körper- und V5 der Totallänge ausroacht. Das Auge 1/i der Kopflänge messend, steht über 1 Diameter vom Mundrande und eben so weit vom anderen Auge ab. Die Mund- spalte hält die Mitte zwischen den beiden vorigen Arten , ist aber, wie die ganze Totalgestalt ähnlicher dem erythropterus. Das Profil lauft jedoch vom Schnauzen- rande, ohne bei Beginn des Rückens sich in eine Curve zu heben , fast geradlinig bis zur Dorsale, während das des Bauches einen ziemlich starken Bogen bildet. Die schiefe Mundspalte ist grösser als bei pekinensis , aber kleiner als bei crytlrrop- terus und mehr Aspius- als Glupea-a hnlich, der Unterkiefer etwas kürzer, der Zwi- schenkiefer vorstreckbar, der obere reicht bis unter die hintere Narine. Die Schlund - zähne verhalten sich wie bei der vorigen Art. — Die Dorsale beginnt dem Raum zwischen Ventrale und Anale gegenüber nach halber Körperlänge, ihr erster dünner, sieh an den starken Knochenstrahl anlegender Strahl erreicht nur V3 der Höhe des letzteren. Die längsten Strahlen besitzen die Pectoralen, indem sie die Kopflänge etwas übertreffen und fast bis zu den Ventralen reichen , während diese nur unter das Ende der Dorsale reichen; die Caudale, deren Spitzen abgebrochen sind, ist gablig getheilt; der Rücken ziemlich breit abgerundet, der Bauch bis zum After gekielt. Die Seitenlinie senkt sich über den Pectoralen tief herab und bleibt in dieser Tiefe bis sie zu Ende des Schwanzes sich rasch zu dessen halber Höhe hebt. Schuppenstructur und Färbung wie bei den früheren Arten. Die Schwimm- blase ist eigentlich nur in zwei Säcke abgetheilt, von denen der hintere blos in eine Spitze auslauft, ohne abermals eine Einschnürung oder Erweiterung zu bilden. Die Pseudobranchie ist mässig gross, das Individuum ein Weibchen mit fast reifen Eiern. Länge etwas über 4"; von Schanghai. Diese Art ist offenbar mit C. erythropterus sehr nahe verwandt und Bleeke r’s Gattung Hemiculter scheint sich nicht auf Autopsie, sondern nur auf Basile wski’s mangelhafte Angaben zu gründen. 4. Art C. ALBURNUS Basil. 1. c. p. 236, Taf. 8, Fig. 3. = Bleeker Ati. Cypr. p. 33. D. 2/7, A. 25, V. 9, P. 13—14 .... Squ. lat. c. 70. Obwohl Basile wski’s Figur diese Art recht gut erkennen lässt, gebe ich doch folgende ergänzende Beschreibung. Die Höhe bei Beginn der Dorsale ist etwas klei- ner als die Kopflänge, die circa 5y2mal in der Totallänge enthalten ist (bei Fig. 3 ist die Caudale zu kurz und zu wenig spitzlappig); das Auge 32/3mal in der Kopf- länge enthalten (ist bei Fig. 3 zu klein), sein Abstand von der Symphyse 1, vom F is che. 363 anderen Auge nur x/2 Diameter, der Winkel des Oberkiefers reicht zufolge der fast senkrechten Mundspalte kaum bis unter die Narinen, der gewölbte Unterkiefer ragt vor den oberen vor, das grosse Präorbitale stösst an den Rand der Oberlippe und wird von dem weiten Suborbitalcanale , der Nebenröhrchen aussendet, durchsetzt. Von dem etwas concaven Stirnprofile zieht der Rücken fast geradlinig fort und steigt kaum vor der Dorsale etwas an, die nach halber Körperlänge und hinter den V entralen beginnt. Der erste dünne Dorsalstrahl erreicht fast die Hälfte der Länge des zweiten dicken Knochenstrahles, der gleich dem ersten Gliederstrahle die Kör- perhöhe unterhalb etwas übertrifft. Viel niederer bleibt die Anale, die Pectoralen reichen bis zu den Ventralen, diese aber nicht ganz bis zum Anus; die tief gablige Caudale übertrifft etwas die Kopflänge. Die zarten Schuppen fallen leicht ab und sind nicht so stark wie bei Fig. 3 gestreift; die Basis aller Flossen ist schuppen- frei und auch Spornschuppen fehlen. Die Seitenlinie ist dem Bauchrande mässig genähert, der zwischen den Ventralen und After eine scharfe Hautkante bildet. — Die Schlundzähne stehen in drei Reihen, doch ist nicht sicher, zufolge des stattfin- denden Zahnwechsels und da nur ein Exemplar vorliegt, ob sie zu 4, 3, 2 oder zu 5, 3, 2 jederseits stehen. Die fransige Pseudokieme ist gut ausgebildet, die Kiemen- spalte bis unter die Mitte des Auges offen; die Schwimmblase wie bei C. pekinensis in drei Säcke abgeschnürt, von denen die Spitze des hinteren über den Anfang der Anale zurückreicht. — Länge ö1/.,"; wahrscheinlich von Schanghai. Gatt. ESOMÜS SWAINS. (. Nuri'a Val.) Char. Kopf flach, Rücken last geradlinig, Bauchprofil oben gewölbt, Mund endständig, klein, sehr schief gestellt, mit vorstehendem gewölbtem Unterkiefer, schneidendem Rande ohne Lippe und jederseits zwei Barteln, einem oberen, kürzeren fleischigen und einem langen borstenförmigen Eckbartel, Dorsale und Anale kurz, erstere weit hinten, theilweise oder ganz der Anale gegenüberstehend, Schuppen gross, Seitenlinie dem Bauchrande genähert ; Schlundzähne spitz, fast gerade, in einer Reihe. Nach Bleeker’s System gehört die Gattung nebst der folgenden und Peri- lampus und Rhoäeus zur Gruppe Acheilognathi : mit schneidendemünterkieferrande. Art ES. THERMOICOS. Syn. Leuciscus margarodes M’Cl. p. 411, pl. 46, fig. 2 (gut) und wahrscheinlich = Nuria thermoicos Val. t. 16, p. 238, pl. 472 (nicht gut) = Nuria thermophylos Val. = Perilampus thermophylos M’Cl. pl. 54, fig. 19. öx D. 8, A. 8, P. 10, V. 8, C. 19 . . . . Squ. 31 — 32 1 — ix M’Cleland’s Angaben über seinen Leuc. margarodes, so spärlich sie sind, passen allerdings auf unsere Exemplare nicht, namentlich in Betreff der Schuppen- zahl, deren er circa 54 in der Länge und 18 in der Höhe angibt, doch stimmen diese Zahlen auch nicht zu seiner Figur, während diese dagegen gut und viel besser 47 * 364 Prof. B. Kn er. passt, als jene von Nurici thermqmos Val., dessen Beschreibung hinwieder besser als seine Figur stimmt, indem bei dieser die Profile gerade verkehrt sind, nämlich der Rücken convex und der Bauch geradlinig, auch ist die Vorderansicht des Mundes nicht gut dargestellt. Ich fürchte daher kaum zu irren, wenn ich M’Cle land’s Figur von Leuc. margarodes als Esomus deute und zwar als die genannte Art, doch gebe ich gerne zu, dass sie vielleicht eine von unseren Exemplaren verschiedene, aber nahe stehende Art darstellt, da in seiner Figur die Eckbartel, welche wie bei Nuria Val. stets über die Einlenkung der Ventralen zurückreichen, viel zu kurz angege- ben sind. Die Hohe über den Ventralen ist etwas grösser als die Kopflänge und beträgt % der Körper- oder x/5 der Totallänge, die Breite zwischen den Deckeln gleicht der Höhe des Kopfes zu Ende der Augen, die 3 x/2 bis gegen 4mal in der Kopflänge begriffen sind und einen Diameter vom Schnauzenrande, aber fast zwei von einander abstehen. Die Stirn inzwischen ist völlig flach, die Breite der Mundspalte übertrifft einen Augen diameter, reicht aber seitlich nicht unter die vordere Narine. Beide Mundränder sind scharf, den oberen bildet der Zwischenkiefer, der in der Median- linie in eine kleine Spitze vortritt, welche in eine entsprechende Einbuchtung des Unterkiefers passt. Dieser besteht aus zwei stark gewölbten seitlichen Platten, die den vorragendsten Theil der Schnauze ausmachen. Beistehende Figuren zeigen von vorne und der Seite die eigenthümliche Mundbildung, da jene von Valenciennes nicht gut ist und keine Maxillarbarteln angegeben werden. Ob das steife lange Eckbartel mit seinem knöchernen Gelenkknopfe, etwa wie bei Siluriden dem umgebildeten Oberkiefer auch hier entspreche, muss ich zweifelhaft lassen. — Die Dorsale steht zwischen den Ventralen und der Anale, letzterer aber näher und ihrem Ende gegenüber, die Ventralen reichen nicht ganz zum After und sind gerade in halber Körperlänge eingelenkt ; die Pectoralen sind mit der Caudale gleich lang und reichen bis zu den Ventralen. Der Deckel ist nach hinten in eine Spitze vorgezogen, die sich in eine dreieckige Grube des Schultergürtels hineinlegt, indem die breite Scapula daselbst tief eingebuchtet ist. Der Bauch bildet fast eine Schneide ; die Schuppen sind von gewöhnlicher Cyprinenstructur, die Seitenlinie verlauft nahe dem Bauchrande, bricht aber über der Anale ab und setzt sich sogleich um eine Schuppenreihe höher sowohl, wie auch längs der tiefsten Schuppenreihe am Schwanz- stiele wieder fort; weder M’Cleland noch Valenciennes deuten die Seitenlinie an. Die Schlundzähne stehen zu 5 | 4. — Längs der Seiten schimmert eine breite, aber verschwommene Silberbinde, unter welcher am Schwänze ein dunkler Längs- strich vorschillert. Die Schwimmblase ist wie gewöhnlich in zwei Säcke abge- schnürt, der hintere längere und woitere mit Luftgang endet in eine dünne Spitze. In vier Exemplaren von 2" 6 bis 10"'; von Madras. Fis c h e. 365 Gatt. PSEUDOPERILAMPUS blk. ( Devario Heck.) Char. Kopf klein, Mund endständig, klein, mit schneidendem Unterkiefer ohne Barteln, Dorsale ohne Kno- chenstrahl, grösstentheils vor der Anale stehend, Schuppen gross, Seitenlinie abgebrochen, Schlund - zähne hakenförmig mit concaver, am Rande gekerbter Kaufläche in einer Reihe. Art PSEUDOP.? OCELLATÜSi) n. Taf. XV. Fig. 6. D. 13, A. 13, V. 7, P. 10 ... . Squ. long. 33- — 34, transv. 10 — 11. Höhe bei Beginn der Dorsale nahezu 1/2 Körperlänge, der kleine Kopf zufolge des vom Vorderrücken sehr gewölbt ansteigenden Profiles, nur wie ein kurzes, stumpfspitzes Dreieck vortretend; seine Höhe am Hinterhaupte kleiner als seine Länge, obwohl auch diese nicht die halbe Körperhöhe beträgt und 472 mal in seiner Länge enthalten ist und der Caudallänge fast gleichkommt. Das Auge misst a/3 Kopf- länge und steht vom Schnauzenrande weniger als 1 Diameter, vom anderen Auge aber iys entfernt. Die gewölbte Schnauze ist bis zum Supra- und Suborbitalringe porös, die beiden Karinen sind gross. Die Dorsale beginnt in halber Körperlänge, ihr zweiter einfacher Strahl, der um 1/& länger als der erste ist, ist der längste der Flosse, fast so stark wie ein Knochenstrakl, aber an der Spitze deutlich gegliedert; er erreicht die Kopfhöhe und übertrifft die der Anale, welche erst unter ihrer Mitte beginnt. (In der Figur beginnt sie zu weit vorne.) Die Ventralen sind weit vor halber Körperlänge eingelenkt und gleichweit vom Mundrande wie vom Ende der Anale entfernt. Die Pectoralen reichen bis zu ihnen und sie bis zum After zurück. Die dünnen Schuppen sind ungleich gross, in halber Höhe der Seiten viel grösser als gegen den Rücken und Bauch; am Schwänze werden sie zugleich viel höher als lang und in Structur mehr denen von Clupeen als Cyprinen ähn- lich, indem die Radien auf der freien Fläche nicht sowohl strahlig auslaufen, sondern vielmehr nach auf- und abwärts. Der Seitencanal mündet nur an den ersten fünf Schuppen hinter dem Schultergürtel mit Röhrchen, bricht dann ab und tritt nie mehr vor, obwohl man seinen Verlauf am Schwänze unter den Schup- pen durchschimmern sieht. — Wie in Grösse und Gestalt erinnert diese Gattung auch an Färbung an unseren Rhodeus , indem jederseits am Schwänze ein stahl- blauer Längsstrich auffällt, der von einer nach vorne stärkeren und breiteren Silber- binde begleitet wird und bald erlischt; hinter dem Schultergürtel glänzt ein 7 Zufolge der gewölbten porösen Schnauze wäre diese Art eigentlich zur Gattung Paracheilognathus Blk. zu bringen, doch besitzt diese angeblich zwei Barteln und eine nicht unterbrochene Seitenlinie, da nun beides hier nicht eintrifft, so Hesse sich nach Bleeker’s Methode aus ihr eine eigene Gattung machen, doch bin ich der Ansicht, dass deren bereits zu viele aufgestellt wurden und dass manchen generischen Merkmalen Bleeker’s nur specielle Bedeutung zuzuerkennen sein dürfte. Am liebsten möchte ich obige Art als Perilampus belassen, da sie mir dem Cyprinus devario H. Buch pl. 6, fig. 94 und der Figur M’Cleland’s aufpl. 45, fig. 2 (8) zu nahe zu stehen scheint, um sie als generisch verschieden anzusehen. 366 Prof. B. Kner. goldiger Augenfleck, der vorne und rückwärts stahlblau eingesäumt ist; die Dorsale zeigt längs halber Höhe eine Reihe dunkler Flecken, die Anale einen schmalen dunklen Saum1). — Die Schwimmblase des kleinen Unicum von 2" 5"' Länge wurde nicht untersucht. — Von Schanghai. FAMILIE COBITIOIDES blk. (Acanthopsides m.) Char. Gestalt gestreckt, Rumpf klein cycloid beschuppt, Mundspalte eng, von Sauglippen und Barteln umgeben, am Suborbitalringe einen oder mehrere Dornen, Kiemenöffnung eine senkrechte Spalte, Dorsale und Anale nicht lang, nur Gliederstrahlen, Schlundzähne in einfacher Reihe, keine fransige Pseudobranchie, die Schwimmblase jederseits hinter dem Occiput in eine Knochenkapsel eingeschlos- sen (ob immer?). Gatt. NEMACHEILOS (NEMATOCHE1LOS) v. hass., blk. Char. Mit sechs Barteln, überhautetem Suborbitaldorne und freier Augenspalte, Dorsale den Ventralen gegenständig, kein Fetthautkiel am Rücken, Kopf nackt, Schwimmblase in einer Knochenkapsel. Art N. FASCIATUS K. v. H. — Blk. Atl. Cypr. Tab. 103, Fig. 7. S y n . Cobitis fasciata C. V. = Cobitis suborbitalis Val. und wahrscheinlich — Nemacheilos Jaklesi Blk. Atl. Cypr. Tab. 103, Fig. 5. D. 12, A. 7 — 8. Die Messungsverhältnisse differiren nach dem Geschlechte derart, dass die angegebenen Synonyme wahrscheinlich richtig sind. Ein mit Eiern strotzend volles Weibchen zeigt die Kopflänge 5V2mal in der Totallänge enthalten und entspricht mithin dem Cob. suborbitalis Val. oder Nem. Jaklesii Blk., während bei zwei über- haupt schlankeren und niedrigeren Männchen der Kopf 1/6 der Totallänge misst. Da nun Bleek er keinen andern wesentlichen Unterschied angibt und die Zahl der Querbinden, wie auch die Stärke des Fleckes an der Caudalbasis und die Punkt- reihen an der Dorsale und Caudale ebenfalls variabel sind, so dürfte wohl meine Vermuthung gerechtfertigt sein. — Länge etwas über 2"; von Java. Gatt. LEPIDOCEPHALICHTHYS blk. Char. Kopf beschuppt, Augen überhüllt, ein freier Suborbitaldorn, 6—8 Barteln, Ventrale etwas vor der Dorsale stehend, Caudale abgestutzt. Art LEP. HASSELTII Blk. Atl. Tab. 103, Fig. 2. Syn. Cobitis Hasseltii Val. t. 18, p. 74 = Cobitis bulgara H. Buch, und C. thermalis Val. (nach Blk.) D. 8, A. 7. Mit acht Barteln , ziemlich grossen Augen , deren Diameter ’/6 Kopflänge beträgt und stark gewölbter Schnauze; der Kopf misst 1/e der Totallänge. Wange und Deckel sind dicht und klein beschuppt. Die Färbung erinnert an unsere Cobitis taenia durch dunkle Flecken am Rumpfe und eine braune Binde, die vom untern D Sowohl dieser, wie der goldige Augenfleck fehlt in der Abbildung. Fische. 367 Augenrande schief zum Oberkiefer herabzieht. — Länge V/.2 — 2/3"; von Buiten- zorg auf Java1). SUBORDO: M U ß A E N A E. (Fam. Apodes s. Anguüloides C.V. Fam. Muraenoidei J. Mil. Ordo: Muraenae Blk.) J. Müller trennte bereits Cuvier’s aalähnliche Fische oder Apodes in die drei Familien: Muraenoidei , Symhranchii und Gymnotini. Bleeker behält im IV. Vol. seines Atlas ichth. 1864 nicht blos diese Trennung bei, sondern erhebt sie zum Range eigener Ordnungen und trennt als solche noch die Leptocephali , die J. Milli er mit den Muränoiden vereinigte und die Carapini , die J. Müller den Gymnotinen zuzählte, ebenfalls von diesen als eigene Ordnung ab. In der Ordnung Muraenae selbst unterscheidet er sechs Familien und beginnt mit der FAMILIE ANGUILLOIDEI blk. Cliar. Leib walzenförmig, mit zickzack gelagerten dünnen Schuppen bedeckt, Unterkiefer, Gaumenbeine, Vomer und Schlundkuochen mit mehreren Reihen kleiner Spitzzähne, Oberkiefer verkümmert, jederseits vor den Pectoralen eine Kiemenspalte, der Schnabel den Unterkiefer nicht überragend, die Flossen gut ausgebildet, Dorsale, Caudale und Anale in einander übergehend, mit gegliederten Strahlen, 10—13 dünne biegsame Kiemenstrahlen ; keine Blinddärme und weder Samen- noch Eileiter. Diese gut abgegrenzte Familie umfasst die einzige Gatt. ANGUILLA auct. oder M Uli AE NA BLK. deren Charakter daher mit dem der Familie zusammenfällt. 1. Art A. (MUR.) MALGUMORA Blk. Atl. Mus. pl. 146, fig. 1. = Anguilla malgumora Sch lg. et Kaup. Die Dorsale beginnt über dem Anus, mithin noch in der vorderen Hälfte der Totallänge, in welcher die Körperhöhe 17 — l872mal enthalten ist und die Kopf- länge 7 — 7y2mal. Das Auge ist 673 — 8mal in der Kopflänge begriffen; die Länge *) Von Auckland liegt noch ein Exemplar einer Cobitis- Art vor: mit freien Augen, tiefer Ouerfurche vor diesen, einem kleinen Suborbitaldorne, sechs Barteln, langgestrecktem Leibe und stark compressem, sehr hohem Schwanzstiele. Der Kopf misst V? der Totallänge, die Rumpfhöhe fast % der Kopflänge, von welcher das Auge V5 beträgt. Die Dorsale beginnt nach halber Totallänge, steht aber vor den Ventralen, die erst unter ihrem Ende eingelenkt sind. Die Anale steht nahe der Caudale im letzten Viertel der Totallänge; der Schwanzstiel über ihr ist kaum niederer als der Rumpf vor ihr. Die Flossen sind leider abgetossen, doch in der D. mindestens 8 — -9, in der A. 7 Strahlen zu zählen. Der Kopf ist völlig nackt, der Rumpf aber mit relativ grossen Schuppen bedeckt, deren längs des Rumpfes 130 — -140 und in der Höhe circa 20 liegen. Färbung gleichmässig grau. Länge ohne die schadhafte C. 3". — Zufolge des schlechten Erhaltungs- zustandes des einzigen Exemplares, beschränke ich mich auf vorstehende Angaben und verzichte auf die Bestimmung der Art, die in Anbetracht der Stellung der Dorsale von Nematocheilos und durch nackten Kopf und freies Auge von Lopidocejplialichthys sich unterscheidet ;Taf. XIV, Fig. 2 zeigt diese Forminnat. Grösse. 368 Prof. Dr. Kn er. der Mundspalte beträgt kein oder kaum :/3 der Kopflänge und reicht bis unter oder etwas hinter die Mitte des Auges, die Breite der zwischen den Augen flachen Stirn misst iy2 — 2/3 Diameter. Das Auge reicht fast bis zum Mundrande herab; eine freie Augenspalte fehlt. Die Kiefer sind gleich lang oder der untere etwas vorstehend, Gaumenbeine, Yomer und Unterkiefer enthalten Binden feiner Spitzzähne. Die Kiemenspalte reicht unter die Basis der Peetorale fast eben so weit hinab, als sie oben tiefer als sie beginnt. Die Pectoralen sind kurz, beiläufig nur von V3 Kopf- länge. Die peripherischen Flossen sind bis an den Saum der Körperhaut überkleidet und an der Basis überschuppt; die Länge der Strahlen in der Dorsale und Anale nimmt nach hinten zu; die vorderen sind in beiden Flossen zwar gegliedert aber ungetheilt, erst weiter hinten einfach, die der Pectoralen meist mehrmals gablig getheilt. Der Kopf ist bis an die Lippen beschuppt und die Schuppen daselbst am kleinsten; grössere von länglich - elliptischer Form und im Zickzack gelagert, bedecken den Rumpf, sie sind aber derber, liegen weniger tief eingesenkt als bei unserem Aale und erscheinen durch zahlreiche Radien und concentrische Streifen ringsum an der Oberfläche körnig rauh. Die Röhrchen der Seitenlinie treten an der hintern Hälfte stärker als an der vorderen vor. Die Schwimmblase ist von y2 Kopflänge, beginnt erst gegen Ende des Magensackes und verlängert sich vorne asymmetrisch in ein stumpfes Horn , die Blutdrüsen , zwischen denen der Luftgang vortritt sind gross und dick, nach hinten lauft sie zugespitzt aus. Das Sexualorgan besteht aus zahlreichen sich theilweise deckenden Lappen, deren jeder an der Basis mit einem kleinen Anhangsläppchen in Verbindung steht. — Färbung hellbräunlich, nur die Caudale und Mitte der Peetorale dunkelbraun. — Länge von ll1/," — D/V; letzteres Exemplar von Neuholland. 2. Art A. (M.) SIDAT Blk. Atl. Mur. Tab. 147, Fig. 3. = Anguilla Bleekeri Kaup. Catal. Apod. Tab. 9, fig. 45. Die Körperhöhe und Kopflänge verhalten sich zur Totallänge sehr nahe wie bei voriger Art, der Durchmesser des Auges beträgt aber nur 1/10 der Kopflänge, der Abstand vom Schnauzenrande und die Stirnbreite circa zwei Diameter, die Mund- spalte reicht bis hinter das Auge und zwischen der dicken umgeschlagenen Ober- lippe und dem Auge bleibt ein freier Wangenraum. Die vorderen Karinen bilden kurze Röhrchen; die Schnauze ist im Vergleich zu malgumora breiter (der Durch- messer zwischen den Augen nur wenig kürzer als die Mundspalte lang), beide Lippen sind umgeschlagen und dicker, die Zahnbinden vorne am Vomer und den Gaumen- beinen breiter. Bezüglich der Kiemenspalte, des Beginnes der Dorsale und Anale, der Lage des Afters und der peripherischen Flossen wie auch der Beschuppung, findet kein wesentlicher Unterschied statt. — Im inneren Baue weichen aber beide Arten mehr von einander ab. — Der Magen bildet einen längeren Sack, der bis Fische. 369 zum letzten Drittel der Bauchhöhle reicht, der linke, längere und spitze Lappen der schwarz pigmentirten Leber legt sich über den Cardialtheil des Magens in die Bucht zwischen diesem und dem rechts gelegenen Pylorus, der mit starker Einschnürung in den Dünndarm übergeht, der bis zur Magenspitze geradlinig ver- lauft, hierauf nur zwei kurze Krümmungen macht und dann in den geradlinigen Afterdarm übergeht. Die Schwimmblase beginnt zwar auch erst gegen Ende des Magens, reicht aber dann fast durch die ganze Bauchhöhle und hat zwei schwächere Blutdrüsen, die in ihrer halben Länge liegen,- die Geschlechtskrause ist hier sehl- wenig entwickelt. — Länge 9 und 13"; von Tahiti. 3. Art A. (M.) MARMORATA Q. Gaim. Uran. pl. 51, fig. 2. Syn. Kaup. Catal. Apod. fig. 32. — Anguilla Elphinstonei Syk. — Angu. variegata M’Clel. — Muraena maculata H. Buch. u. Blk. AtL Mur. Taf. 145, Fig. 2. Diese Art ist durch folgende Merkmale leicht kenntlich : Die Dorsale beginnt zu Ende der zweiten Kopflänge, mithin der Kiemenspalte näher als dem After. Der Kopf ist 63/3 — 7 mal in der Totallänge enthalten, die Breite in der Wangen- gegend etwas grösser als seine Höhe, die Mundspalte bis hinter das Auge offen und wie bei sidat von breit umgeschlagenen Lippen begrenzt; das kleine Auge misst nur yj3 der Kopflänge und steht gleichweit (fast drei Diameter) vom Schnauzen- rande wie vom andern Auge entfernt. Die vorderen Karinen sind röhrig, die Zahn- binden vorne wie bei sidat , an den Seiten aber bilden sie nur zwei, durch Zwischen- räume getrennte, einfache Leihen; die Länge der Pectorale beträgt kaum V3 der Kopflänge; Flossenbau , Beschuppung und Seitenlinie verhalten sich wiebei sidat. — Der Oberkopf schwarz gefleckt, der Bumpf durch dunkle Wolkenflecken marmorirt, an der Dorsale schärfer begrenzte dunkle Flecken und wie auch an der Caudale und dem hintern Drittel der Anale ein schwarzer Saum. — Der Magen ist noch länger als bei sidat und auch die Schwimmblase noch grösser, die Blutdrüsen sind aber viel kleiner und liegen erst in ihrer halben Länge; die Sexualkrausen sind trotz der Grösse des einen Exemplares ganz rudimentär und es scheint, dass diese überhaupt sich erst vor jeder Laichzeit rasch entwickeln. — Länge über 13" von Tahiti, ein 23" langes von Hongkong. 4. Art A. (M.) MOA Blk. Atl. Mur. Tab. 148, Fig. 1. = Auguilla mova Blk. u. Kaup. Catal. Apod. fig. 44. Unterscheidet sich namentlich von malgumora durch entschieden kleinere Augen, deren Diameter kaum 7n der Kopflänge beträgt und unterhalb welcher bis zur wenig umgeschlagenen Oberlippe ein Baum frei bleibt; die Stirn breite zwischen den Augen übertrifft zwei Diameter; die bis unter das Ende des Auges reichende Mundspalte etwas 1/i der Kopflänge, die Pectorale l/.A der letzteren , die Bumpfhöhe erreicht fast 1/.i Kopflänge. Im Übrigen äusserlich wie malgumora. Die Leber ist grösser und länger, der linke Lappen aber weniger an Länge den rechten Novara-Expedition. Zoologischer Tlieil. Bd. I. K u e r. Fische. 48 370 Prof. E. Kn er. überwiegend, der Magen etwas kleiner und kürzer, da er kaum zur halben Länge der Bauchhöhle zurückreicht; der Darm macht vier Windungen. Die Schwimmblase hält die Mitte zwischen malgumora und sidat , sie reicht von der halben Länge des Magens bis zur Mitte der Darmwindungen, ihre ansehnlich grosse Blutdrüse liegt im Ende des ersten Drittels ihrer Länge. Sehr entwickelt, dick und turgescirend sind die Geschlechtskrausen, die sich wie bei Angu. fluviatilis verhalten und durch die ganze Länge der Bauchhöhle erstrecken. Bei einem nur 1 1 langen Individuum sind sie dagegen nur als kleine und spärliche Läppchen angedeutet. — Fundort? 5. Art ANGU. JAPONICA Scli lg. Faun, japon. Tab. 113 (nicht Fig. 1, die ein Conger ist, sondern die untere oder 2.) — Bleek. Verh. Batav. Gen. 25. Vol. Japan., vielleicht = Ang. cclebesensis Kaup. Von malgumora unterscheidet sich diese Art nebst anderen Punkten vorzüglich durch die kleineren Augen, von manillensis durch die weiter zurückbeginnende Dorsale und den viel niedereren Schwanz und von den übrigen Arten Bleek er’s durch die weit vor dem After beginnende Dorsale, indem sie genau im zweiten Drittel der Totallänge anfängt, dem After aber noch bedeutend näher als der Kiemen- spalte. Der Kopf ist 8V2mal in der Totallänge enthalten, die Körperhöhe nur der halben Kopflänge gleich, der Unterkiefer länger, die bis unter das Ende des Auges reichende Mundspalte nicht ganz 372mal in der Kopflänge begriffen, von der das Auge nur %0 beträgt und dessen Abstand vom Schnauzenrande l2/3 Diameter; die vorderen Karinen sind kurzröhrig, die Pectoralen bedeutend länger als die Mund- spalte, da sie 2% mal in der Kopflänge begriffen sind. Die Schuppen sind relativ gross und sehr lang gestreckt; die Färbung gleichmässig olivenbraun, Bauch und Anale grösstentheils hell, nur die ganze peripherische Flosse am hintern Ende schwärzlich gesäumt. Ein zweites Exemplar ist ähnlich gefleckt wie marmorata nur kleiner und weniger regulär. — Der Magen reicht noch etwas weiter zurück als die Schwimmblase, obwrohl diese bedeutend grösser als bei malgumora ist und nahezu eine Kopflänge misst. Die grossen Blutdrüsen liegen weit vorne, der weite Luftgang zwischen ihnen; die Geschlechtskrausen sind im Beginn der Entwicklung. — Länge bis 14%"; von Schanghai. 6. Art ANGU. TENUIROSTRIS Dek. Fig. 173. = Kaup. Catal. Apod. fig. 34, Kopf. Von allen früheren Arten durch die schmälste, am meisten zugespitzte Schnauze, überhaupt kleinen Kopf und verhältnissmässig starke, obwohl nicht lange Zähne unterschieden; überdies sind die Schuppen kleiner und tiefer in die Haut einge- bettet als bei den meisten indischen Arten. Die Dorsale beginnt noch im ersten Drittel, fast eine Kopflänge vor der Analgrube, der Kopf misst kaum % der Total- länge, seine Breite zwischen den Augen kommt nur der Länge der Mundspalte gleich, die 32/3nial in der Kopflänge enthalten, bis unter die Mitte des Auges reicht, Fi sehe. 371 welches im Durchmesser von 1/s Kopflänge, l1/, Diameter vom Schnauzenrande und etwas über 1 vom andern Auge absteht. Die vordere Narine ist kurzröhrig, der Unterkiefer etwas länger, die ziemlich breiten Zahnbinden enthalten starke stumpf- spitzige Zähne, die Kopfhöhe über den Augen beträgt 1/i seiner Länge oder die halbe Rumpfhöhe. Die Pectoralen sind länger als die Mundspalte. — Färbung gleichmässig olivenbräunlich, Bauchseite und Anale hell. Der Magen reicht nur wenig hinter die halbe Länge der Bauchhöhle und das Ende der Schwimmblase zu- rück, die klein, kaum '/2 Kopflänge iibertrifft und nicht grosse weit vorne liegende Blutdrüsen besitzt; die Geschlechtskrause ist noch unentwickelt. — Länge über 12"; von Brasilien. FAMILIE CONGROIDEI blk. (Gruppe Congeridae Kp.) Char. Haut unbeschuppt, Dorsale nahe hinter dem Kopfe beginnend, die hintere Narine über der Oberlippe liegend, Schnauze lang und zugespitzt, Dorsale, Caudale und Anale vereinigt; jederseits eine halb- mondförmige Kiemenspalte. Bleeker nimmt diese Familie in umfassenderem Sinne als Ivaup und unter- scheidet vier Subfamilien, die er abermals in Untergruppen ( Phalanges ) theilt. Subfam. CONGRIFORMES. Aal- oder wurmförmig, die hintere Narine vor der Mitte des Auges oder höher liegend, mit Brustflossen, der After weit hinter der Kiemenspalte. Phalanx: Jfluraenesoces, Char. Kiefer verlängert, Nasenspitze den Unterkiefer überragend, theilweise Hundszähne, die verticalen Flossen gut ausgebildet, Dorsale über oder vor der Kiemenspalte beginnend; Kiemenstrahlen von 11 bis über 20. Gatt. MURAENESOX mclel. Char. Schwanz nicht zweimal so lang wie der Rumpf, die vordere Narine hinter den Nasenbeinen, Rüssel schmal, verlängert, kolbig verdickt, hinter der Nase eingeschnürt (krokodilähnlich), drei oder mehr Reihen längerer Zähne in den Nasenbeinen und dem Unterkiefer, 3—5 Reihen am Vomer, die mittlere mit compressen längeren Spitzzähnen, die Mundspalte weit hinter das Auge reichend, Flossen hoch, 17—21 Kiemenstrahlen. 1. Art MUR. SINGAPURENSIS Blk. Atl. Mur. Tab. 151, Fig. 2. Wahrscheinlich = Congrus curvidens Rieh. Der Kopf 6 — 7mal in der Totallänge, die Länge von der Schnabelspitze bis zum Mundwinkel 2/5 der Kopflänge, das Auge V9 derselben; sein hinterer Rand — 1 Diameter vor dem Mundwinkel liegend und fast 2 von der Schnauzenspitze entfernt. Die knopfähnliche Verdickung der Nasenspitze ist bei älteren und jün- geren nur schwach, die Bezahnung nach Zahl, Grösse und Stellung der grösseren Zähne variabel. Sowohl die Nasalzähne, wie die vorderen des Unterkiefers und die Medianreihe der dreispitzigen compressen ($errascffmo-ähnlichen) Zähne am 48 * 372 Prof. B. Kn er. Vorner sind nicht constant an Zahl und Grösse, nur durch ihren Sitz und die Form; in so vollständiger Zahl, wie sie Tab. 151, Fig. 2, zeigt, finden sie sich wohl nur selten vor. Die Seiten des Unterkiefers und der Gaumenbeine enthalten blos stumpf- cylindrische oder abgerundete Zähne, von denen die innere Reihe im Unterkiefer sich nicht nur durch Grösse vor den äusseren auszeichnet, sondern auch durch compresse Form den grossen Vomerzähnen nähert, ohne aber dreispitzig zu sein. An den Gaumenbeinen bleibt gegen den Mundwinkel zwischen den Zähnen des äussern und innern Randes eine zahnlose Vertiefung, in die beim Schliessen des Mundes die innere Reihe grosser Zähne des Unterkiefers sich hineinlegt. — Die Pectoralen sind 274mal in der Kopflänge enthalten; der After liegt der Nasenspitze fast um die Hälfte seines Abstandes von ihr näher als der Caudalspitze. Die Bauch- höhle reicht weit hinter den After zurück; selbst die Spitze des sehr langen Magens reicht hinter ihn und wird durch Falten des Bauchfelles, die noch viel weiter zurückreichen, fixirt, so dass die Bauchhöhle sich hinter der Analgrube noch ein volles % der Schwanzlänge fortsetzt. Fast eben so weit reicht auch das lange, spitze Ende der Schwimmblase, obwohl diese auch vorne bis unter die Pectorale sich erstreckt und daselbst mit einem dünnen umgebogenen Hörnchen endet. Die wie bei Anguilla beschaffenen Geschlechtskrausen beginnen hinter dem Magen- anfange, reichen aber noch weiter als die Schwimmblase zurück. Den Hintergrund der Bauchhöhle nehmen die Nieren ein, von denen ein dicker Harnleiter abgeht, der sich vor der Urethra in eine längliche weite Harnblase ausdehnt. — Länge von 10 bis 20"; von Madras, Java und Hongkong. 2. Art MUR. TALABON Blk. Atl. Mur. Tab. 152, Fig. 2. = M. pristis Kaup. — Tala bon Russ. Fig. 38. Der Kopf 6 — 673 mal in der Totallänge, die Mundspalte nahezu von 7? Kopf- länge, in der das Auge 9mal begriffen ist; letzteres steht P/.2 Diameter von der Nasenspitze und kaum über 1/2 vom andern Auge, vom Mundwinkel aber U/2 Dia- meter ab. Die Einschnürung hinter der breiteren fleischigen Nase ist hier beträcht- lich, die Bezahnung in soferne abweichend, als die Medianreihe am Vomer nur aus langen einfach spitzigen Fangzähnen besteht und die innere Reihe an den Seiten des Unterkiefers kleinere Zähne enthält. Die vorderen Narinen liegen etwas über 1 Augendiameter hinter der Nasenspitze. Die Pectoralen erreichen die Länge von der Nasenspitze bis zum hintern Augenrande, die Analgrube liegt circa 1/3 der Nasenspitze näher als dem Schwanzende. — Im innern Baue weicht diese Art bedeutend von der vorigen ab. Die Spitze des Magensackes reicht nicht völlig bis zur Analgrube , die Geschlechtskrausen und Nieren aber so weit wie bei Singa- pur ensis , die Harnblase ist grösser und biegt sich nach vorne in eine kurze weite Urethra nach abwärts um. Bleek er gibt zwar an, dass eine Schwimmblase fehle, doch ist eine aber so auffallend kleine vorhanden, dass sie kaum 1" Durchmesser Fi. sehe. 373 besitzt und nur % — V6 der Kopflänge misst; sie liegt hinter der vordem Hälfte des Magens und lässt keine Blutdrüse erkennen. — Länge bis über 20" bei einer Rumpfhöhe von kaum 1. — Fundort? 3. Art MUR. BAGIO Pet. Syn. M. bagio H. Buch. — Ophisurus rostratus? Qu. Gaim. Uran. pl. 51, fig. 1 (nicht gut). — Conger tricuspidatus Rieh. Sulph. pl. 51, fig. 2. — Conger hamo Schlg. Faun. jap. Tab. 114. fig. 2 (gut). — Kaup, Catal. Apod. Tab. 14, Fig. 73 (schlecht). — Bleek. Atl. Mur. pl. 170, fig. 2. Der Kopf bis gegen Tmal in der Totallänge, das Auge 11 — liy2mal in der Kopflänge, fast 3 Diameter von der Nasenspitze entfernt, Mundspalte (bis zur Nasenspitze) 2V3mal in der Kopflänge; die Bezahnung, wie gewöhnlich variabel in Zahl und Grösse, besonders die Fangzähne am Vomer und die längeren im Unterkiefer. Der After liegt fast 1/.i näher der Nasen- als der Caudalspitze, die Pectoralen sind 3y>mal in der Kopflänge enthalten. Die Färbung wie bei singa- jpurensis , von der diese Art durch kleineres Auge und kürzere Zähne vor den lan- gen in der Mitte des Unterkiefers äusserlich sich unterscheidet. Die Bauchhöhle erstreckt sich noch weiter zurück, auf fast l/i der Schwanzlänge hinter den After und eben so weit reicht die Schwimmblase, die in ihrer Mitte sehr weit, vor- und rückwärts in dünne Spitzen auslauft. Die noch rudimentären Sexualorgane stellen nur schmale Streifen dar. — Länge über 20"; von Java. G.tt UROCONGER kaup. (Qongerodon Ivp. = Gnathophis Ivp. nach Blk.) Char. Die vorderen Narinen nicht rührig, die hinteren vor den Augen einen Schlitz bildend, der Oberkiefer am unteren Rande in drei Spitzen vorspringend und über diesen mit länglichen Poren, Augen massig gross, Gaumenbeine und Unterkiefer seitlich mit zwei Reihen kurzer Spitzzähne, am Vomer eine Reihe längerer, in der Mitte des Unterkiefers und an den Nasenbeinen zwei oder mehr Reihen von solchen ; die Analgrube am Ende des ersten Drittels der Totallänge. Art U. LEPTURUS Ivp. = Conger lepturus Rieh. Voy. Sulph. pl. 56, fig. 1 — 6. Der Kopf y9 der Totallänge , etwas höher als breit und 3mal länger als breit, die Schnauze %, das Auge fast x/7 der Kopflänge, 2 Diameter von der Nasenspitze und weniger als 1 vom andern Auge entfernt, die Mundspalte bis unter das Ende des Auges reichend, der Unterkiefer nur wenig kürzer als die Nase. Die Haut des Oberkiefers wird durch drei längliche, mit einer Spitze am Rande vortretende Knochenplättchen gestützt und von 2 — 3 schlitzförmigen Poren durchbohrt. Die ganze Kiemenspalte liegt tiefer als die kleinen Pectoralen, deren Länge nur 2 Augen- diameter beträgt und über denen die anfangs niedere Dorsale beginnt; der Schwanz lauft sehr dünn aus , die Seitenlinie ist schwach ausgedrückt. — Die Spitze des durch halbverdaute Fische ausgedehnten Magensackes reicht eine ganze Kopflänge hinter den After zurück, die wie bei Anguilla sich verhaltenden Sexualkrausen 374 Prof. R. Kn er. zwei Kopflängen und eben so weit auch die Schwimmblase, die auch nach vorne bis ans Diaphragma stösst und von den bisher betrachteten Aalen überdies dadurch abweicht, als sie vorne und hinten sackartig erweitert und in der Mitte durch einen langen dünnen Hals abgeschnürt ist. Die Blutdrüsen liegen in der vordem Abthei- lung, an der auch der Luftgang abgehen mag, den ich aber nicht finden konnte. Die Länge der Schwimmblase beträgt bei einer Totallänge von 11V2 bis 12", im Ganzen 6" ; angeblich von Java. Gatt, 0 PHISOMA swains. (= Congermuraena Kaup.) Char. Schnauze breit, Nase spitz verlängert, die vorderen Karinen röhrig, die hinteren wie bei Uroconger, ebenso die Dorsale über der Pectorale beginnend, Pectorale gut ausgebildet, mehrere Reihen stumpf- spitzer (oder kugelig abgerundeter) Zähne am Vomer, den Nasen-, Gaumenbeinen und im Unterkiefer, die Mundspalte unter den grossen Augen endend, die Analgrube noch vor halber Totallänge liegend. 1. An OPH. HABENATUS? Rieh. Voy. Ereb. u. Terr. pl. 50, fig. 1—5. Taf. XIII. Fig. 2. Ich gebe die Abbildung dieser Art, da unsere Exemplare vielleicht doch von Richardson’s habenatus specifisch verschieden sind, obwohl sie ihm jedenfalls äusserst nahe stehen. Der Kopf 53/4 — 6 mal in der Totallänge und höher als breit, das Auge Vs der Kopflänge, die Schnauze vor ihm 3’/2 — 82/3mal in ihr. Die Breite der Schnauze zwischen den hinteren Narinen kommt der Entfernung dieser von der Nasenspitze gleich; die Mundspalte reicht bis unter die Mitte des Auges. Die Nasenspitze zwischen den kurzen Nasalröhrchen ist an der Unterseite durch tiefe Furchen in einer Weise gelappt, wie dies nach den vorliegenden Beschreibungen und Abbildungen bei habenatus kaum der Fall sein kann. Kaup sagt zwar p. 109 (Catal. Apod.) : „It is (die Oberlippe) separated inferiorly by a deep furrow from an inner lip or s welling gum, which runs along the base of the palatine teeth“ ; da aber seine Fig. 72, die wohl nur Copie von Richardson’s Fig. 3 und •1 ist, so wenig wie Richardson’s Fig. 2 diese Furche anzeigt, so kann sie im Vergleich zu der hier vorkommenden, nebenbei dargestellten, wTohl nur einfach und unbedeutend sein. Kaup sagt ferner, dass hinter den Nasalzähnen sogleich ohne Zwischenraum die Vomerzähne in vier Reihen folgen, während Richardson angibt, dass sowohl zwischen den Nasal- und Vomer- zähnen, sowie auch zwischen jenen und den Gaumenzähnen ein freier Zwischen- raum bleibt, und die Vomerzähne blos in drei Längsreihen geordnet stehen. Unsere Exemplare stimmen hierin völlig mit Richardson’s Angaben überein, obwohl es scheint, als fehlten Zwischenräume zwischen den dreierlei Zahnbinden ; doch sind deren in der That vorhanden, nur ist die Gaumenhaut mit zahnähnlichen Papillen so dicht und zahlreich besetzt, dass es den Anschein gewinnt, als wären keine Zwi- schenräume vorhanden und die Zahl der Zahnreihen auch viel grösser. Gleichwohl Fis che. 375 weichen sie durch Kleinheit sämmtlicher Nasen-, Gaumen- und Unterkieferzähne und dagegen grössere Vomerzähne, die alle kuglig abgerundet sind, ab, doch dürften diese Unterschiede kaum wirklich specifisch sein. Die Rudimente des Ober- kiefers treten wie bei TJroconger als scharfe Spitzen am Iiande der Oberlippe vor. Die Pectorale ist 22/gmal in der Kopflänge enthalten, der After liegt eine Kopf- länge vor halber Totallänge, die Seitenlinie verlauft durch stark vortretende knöcherne Röhrchen, von denen nach auf- und abwärts lange häutige Seitenäste abgehen, welche die Haut wie gerippt erscheinen machen. — Der Magen reicht bis etwas hinter den Anus, die Schwimmblase eine Strecke weiter zurück, am wei- testen aber die Ovarien, die hier mit hanfkorngrossen Eiern strotzend erfüllt sind, und vorne nicht bis ans Diaphragma reichen. Alle Individuen erweisen sich hiedurch entschieden als Weibchen und es fälltauf, dass Richardson und Kaup auch nur von Weibchen sprechen, so dass es sich frägt, ob das Männchen noch unbe- kannt oder etwa unter einer andern Art oder Gattung versteckt ist? Der Nähe der Laichzeit dürften vielleicht auch die Differenzen in der Nasenbildung zuzuschreiben sein. — Länge 10 — 12"; von der Insel St. Paul in 10 Exemplaren. 2. Art OPH. ANAGOIDES Blk. Atl. Mur. Tab. 149, Fi g. 3 (sub Dom. Congermuraena anagoides). Zwei Exemplare von ß1/," Länge aus Java stimmen genau mit Bleek er’ s Angaben und Figur überein, nur erstreckt sich der im Leben hochroth sein sollende Saum der Dorsale als schmale schwärzliche Linie auch über dieCaudale und Anale. Bei Vergleichung mit Sch lege l’s Figur in der Faun, japon. Tab. 113, Fig. 2 (fälschlich 1) von Gonger anago , halte ich für möglich, dass beide specifisch nicht verschieden sind, dagegen ist kabenatus sicher davon verschieden, da die Schnauze zu lang, der Abstand des an sich kleineren Auges vom Rande derselben zu gross und auch die Bezahnung etwas abweichend ist. — Die dünne Spitze des sehr lan- gen Magensackes reicht hinter den Anus, die Schwimmblase nimmt die ganze Länge und fast auch Breite der Bauchhöhle ein und endet mit einer dünnen Spitze noch ein gutes Stück hinter dem Magen. Von Sexualorganen ist blos rec-hterseits ein langer schmaler, etwas gefalteter bandförmiger Streifen sichtbar, den ich für einen unreifen Hoden halte, beide Individuen wären demnach Männchen, während alle von kabenatus Weibchen sind. FAMILIE OPHISUPiOIDEI ulk. ( Ophisurinae Kp.) Chat. Haut nackt, die hintere Narine an der unteren oder inneren Seite der Oberlippe, das Schwanzende flossenfrei, jederseits eine Kiemen spalte. K aup und Bleek er theilen diese zahlreiche Familie in vier Gruppen oder Subfamilien ab. 376 Prof. R. Kn er. GRUPPE OPHISURI BLK. ( Ojphisun'nae Kp.) Kopf gewölbt, Schnauze kurz, die vordere Narine röhrig, alle Zähne klein, Dorsale und Anale deutlich, mit oder ohne Pectorale. Gatt. CIRRHIMURAENA kp. Char. Schnauze etwas zugespitzt, die Oberlippe seitlich mit kurzen zahlreichen Barteln oder Fäden behängt, die hintere Narine am unteren Rande der Oberlippe, einige Nasenzähne vor den übrigen mehrreihigen Zahnbinden und von ihnen getrennt, Dorsale und Anale niedrig, erstere über den Pectoralen begin- nend, zahlreiche (25—30) Kiemenstrahlen. Art CIRRH. TAPEINOPTERA Blk. Atl. Mur. Tab. 152, Fi g. 3. Sy n.? Cirrhim. chinensis Kaup. Catal. Apod. Der Kopf mindestens 10 mal in der Totallänge, zwischen den Kiemenstrahlen gleich breit wie hoch und bis zur Nasenspitze gewölbt; die Breite zwischen den Augen gleich der Schnauzenlänge vor ihnen, das Auge beiläufig VJ3 der Kopflänge, zwei Diameter oder mehr von der Nasenspitze und einen vom andern Auge entfernt, die Mundspalte 22/3mal in der Kopflänge, der dünne Unterkiefer nur bis unter die vordere Narine reichend. Alle Zähne nahezu gleich kurz und spitz, an den Gaumen- beinen mehrreihig und nach hinten die Reihen breiter, am Vomer in 2- — 3 Längs- reihen. Die Dorsale beginnt sehr niedrig über oder etwras hinter den Pectoralen, die halbe Kopflänge messen und deren Basis höher als die Kiemenspalte liegt. — Der Magen reicht nicht sehr weit zurück, seine Spitze bleibt eine Kopflänge vom Anus entfernt; eben da beginnt die kleine Schwimmblase, die kaum die Länge der Mundspalte erreicht. Alle Eingeweide waren übrigens stark comprimirt durch äusserst stark entwickelte Ovarien bei beiden Exemplaren, die von der Leber bis Ende der Bauchhöhle reichen, die sich circa J/2 Kopflänge noch hinter den After erstreckt. — Der Rumpf ist schwärzlich pigmentirt wde bei Bleeker’s Figur. — Länge 10 — 10V2"; von Java. Gatt. OPHICHTHYS AHL., BLK. Char. Kopf convex, Mundspalte gross; weder Barteln noch Fimbrien, Zähne spitz, an den Gaumenbeinen und im Unterkiefer in 1—3, am Vomer in 1—4 Reihen, Dorsale über den Pectoralen beginnend. Bezüglich der in diese Gattung einbezogenen Gattungen Kaup’s scheint mir v. Bleeker Recht zu haben. 1. Art OPH. MAGNIOCULIS. Syn. Ophisui-us brasiliensis Par. Mus. — Scytalophis magnioculis Kaup. Catal. Apod. p. 13, fig. 7 (im Texte fälschlich 8). Die Körperhöhe 21/, — 2/3mal in der Kopflänge, diese c. O’/Anal in der Total- länge, die Mundspalte 23/4mal in der Kopflänge und das Auge über 8mal, sein Abstand von der Nasenspitze l1/, Diameter; die Kopfbreite zwischen den Kiemen- Fische. 377 strahlen der Länge der Mundspalte gleich; die hinteren grösseren Narinen an der Unterseite der Oberlippe vor den Augen, die vorderen röhrig, der Rand der Ober- lippe in ein paar Spitzen vorgezogen. Die Zähne an allen bezahnten Knochen zwei- reihig; die Mitte des viel kürzeren Unterkiefers zahnlos, beiderseits stehen aber die Reihen weiter von einander als an den Gaumenbeinen, am Nasenbeine nur fünf Zähne, der vordere unpaarig. Die Kopfporen sind sehr deutlich und schwarz pig- mentirt. Die Dorsale beginnt der Spitze der Pectorale näher als ihrer Basis und ist anfangs sehr niedrig, erst am Schwänze erhebt sie sich, wie die Anale, etwas, beide bleiben aber auch dann noch niedrig. Die zugespitzten Pectoralen übertreffen die Länge der Mundspalte. Die Analgrube liegt c. um 1/i der Totallänge näher der Nasen- als Schwanzspitze. Dorsale und Anale sind schwärzlich gesäumt, Rücken, Seiten und Kopf bis zur Kehle schwarz pigmentirt oder punktirt. Die Bauchhöhle reicht fast so weit hinter den Anus, als die Spitze des Magens von diesem entfernt bleibt, die symmetrischen Geschlechtskrausen erstrecken sich aber fast bis an ihr Ende; sie sind bei zwei der untersuchten Exemplare als lange, dicke Krausen ausgebildet, bei einem dritten aber äusserst dünn und kurzlappig, ich halte sie in letzterem Falle für Hoden, da die drei Exemplare beinahe gleich lang sind und zur selben Zeit am selben Orte gefangen wurden. Die kleine Schwimmblase liegt dem Ende des Magens gegenüber und reicht nur bis zur Spitze desselben zurück. — Länge von 13 — 22"; von Rio Janeiro. 2. Art OPH. CEPHALOZONA Blk. Atl. Mur. Tab. 156, Fig. 2. Syn. Centrurojplus spadiceus Kaup, Catal. ApocL p. 2. — Muraenopsis marginata Blk. Der Kopf 102/3mal in der Totallänge, seine Höhe 3y3mal in der Länge und der Mundspalte hierin gleich, das Auge c.yi0 der Kopflänge, fast zwei Diameter von der Nasenspitze entfernt; die vorderen röhrigen Narinen noch vor der Spitze des kürzeren Unterkiefers stehend, die hinteren lang geschlitzten an der Oberlippe gerade vor den Augen liegend. Alle zahntragenden Knochen mit einfacher Zahn- reihe, die Nasalen in Hufeisenform gestellt, die vorderen des Unterkiefers länger als die übrigen , die V omerreihe so weit wie die der Gaumenbeine zurückreichend. Die Pectoralen etwas kürzer als die Mundspalte, die Dorsale näher der Spitze als Basis der Pectorale beginnend, der After fast in halber Totallänge liegend. Dorsale und Anale niedrig, nur vor der nackten Schwanzspitze höher. — Der Kopf bis zu Ende der Mundspalte dunkelbraun, dann eine breite helle Querbinde, hierauf wieder vor der Kiemenspalte eine bis auf halbe Höhe herabreichende dunkelbraune, hinter den Pectoralen abermals eine hellgelbe. Bleeker’s Figur zeigt weiter am Rumpfe keine hellen und dunklen Flecken und Binden, an unseren Exemplaren wechseln aber deren längs des Rückens bis gegen die Schwanzspitze und ver- schmelzen nicht selten, aber regellos zu bis an den Bauch reichenden Querbinden Novara-Expedition. Zoologischer ThciK Bd. T. Kner. Fische. 49 378 Prof. P. Kn er. von denen bald die dunkleren, bald helleren breiter sind und die auch zum Theil die Dorsale überziehen; man konnte diese Varietät als zonata bezeichnen. — Der Magensack reicht mit seiner Spitze bis etwa 1" vor den Anus zurück, die Schwimm- blase bis zu diesen und die wenig entwickelten Sexualkrausen über ihn hinaus. Die Schwimmblase nimmt genau die halbe Länge der Bauchhöhle ein, ist wie bei Uro- conger l&pturus in der Mitte durch einen dünnen, aber nur kurzen Hals abgeschnürt und ihre hintere Abtheilung weiter; bemerkens werth er Weise sind beide Abthei- lungen mit starken Blutdrüsen versehen. — Länge bei 17"; von Hongkong. Gatt. LEIUUANUS BLK. Char. Mundspalte nicht weit, die zugespitzte Schnauze den kurzen Unterkiefer weit überragend, die Nasal- zähne in zwei, die des Unterkiefers und der Gaumenbeine in einer Reihe, Vomer zahnlos, Pectorale sehr klein. Art L. COLUBRINÜS Kp. — Blk. Atl. Mur. Tab. 163, Fig. 1. = Ophisurus vimineus Rieh. Yoy. Sulpli. pl. 52, hg. 16. Der Kopf fast 16 mal in der Totallänge, der After 71/« Kopflängen von der Nasenspitze entfernt , die Rumpfhöhe (ohne aufgerichtete Flossen) bei einer Total- länge von fast 18" kaum 4"'; die Mundspalte bis zur Nasenspitze 4 mal, in der Kopf-, das Auge in der Schnauzenlänge 2 mal enthalten. Die Dorsale beginnt sehr niedrig bald hinter den äusserst kleinen Pectoralen und wird wie auch die Anale gegen die Schwanzspitze so undeutlich, dass sie nur wie eine Hautkante sich ausnimmt und Richards on sie daher bei kleineren Individuen leicht ganz vermissen konnte. — Diese durch ihre Färbung leicht kenntliche aber auch stark variirende Art, zeigt hier die dunkelbraune Farbe überwiegend, indem der hellgelben Grundfarbe nur schmälere Zwischenräume bleiben; blos am Kopfe und Schwänze laufen ringsum braune Querbinden, die Bauchseite bleibt in der Mitte des Rumpfes frei von solchen. — Die Spitze des Magens reicht nur bis zur halben Länge der Bauchöhle, die auch hier nur wenig über den After hinaus sich fortsetzt. Die Schwimmblase ist ziemlich weit, nimmt y3 der Bauchhöhlenlänge ein und beginnt nach halber Länge des Magens, reicht aber viel weiter als dieser zurück. Ihre Blutdrüsen liegen ziemlich weit vorne, der Luftgang ist lang und weit, die Geschlechtskrausen bestehen aus schmalen , noch unentwickelten , zahlreichen , sich schuppenähnlich deckenden Läppchen und reichen bis zu Ende der Bauchhöhle. — Fundort? Gatt. OPHISURUS LAC., BLK. Char. Schnauze kurz, gewölbt, stumpfe oder körnige Zähne an den Nasen-, Gaumenbeinen, Vomer und am Unterkiefer in zwei oder mehreren Reihen, Dorsale weit vor der Kiemenspalte beginnend und wie die Anale gut ausgebildet, Pectorale klein und rudimentär, der Schwanz länger als der Rumpf. Fische. 379 Art OPIIIS. FASCIATUS Rieh. — Blk. Atl. Mur. Tab. 165. Fig. 1. Syn. Ophisurus alternans Q. Ga im. Voy. Uran. pl. 45, fig. 2. — Pisoodonophis fasciatus Kp., Catal. Apocl. p. 23. Liegt meist als Var. oculata in verschiedenen Modificationen vor und nur in einem Exemplare ohne Augenflecken zwischen den dunklen Querbinden, die stets den ganzen Rumpf umgürten. Die Pectoralen sind äusserst rudimentär, die Anale endet am Schwänze viel früher als die Dorsale; übrigens ist höchstens noch zu erwähnen, dass die grösseren Individuen, deren Laichzeit nahe war, Lippen und Zahnfleisch so verdickt zeigen, dass die kuglig abgerundeten Zähne kaum sichtbar sind. — Von drei untersuchten, fast gleich grossen Exemplaren, erwiesen sich zwei als Weibchen, deren Ovarien mit senfkorngrossen Eiern strotzend erfüllt waren, das dritte, dessen Sexualorgan zwar eben so lange, aber nur schmale bandförmige Streifen darstellen, dürfte ein Männchen sein. Die Spitze des langen Magensackes reicht stets durch 2/s der Bauchhöhlenlänge; die Schwimmblase beginnt an halber Magenlänge und reicht bis gegen den Anus, hinter dem die Bauchhöhle sich alsbald abschliesst. Die Blutdrüsen liegen nahezu in der Mitte der Blase. — Länge von 10 — 20"; von Tahiti und Auckland. Gatt. PISOODONOPHIS kp. Char. Dorsale erst hinter der Kiemenspalte beginnend, Pectorale gut entwickelt, übrigens von Ophisurus. Art PIS. CANCRIVORUS Kaup. Catal. Apod. Fig. 9. = Ophisurus cancrivorus Rieh., Voy. Ereb. Terr. pl. 50. fig. 6 — 9. Diese Art unterscheidet sich von Pis. Schaapi Blk., dem sie übrigens sehr nahe steht, insbesondere durch die grössere Mundspalte, die wie bei Ri chardson’s Fig. 6 fast % der Kopflänge misst, wie auch durch die Bezahnung, indem an den Nasen-, Gaumenbeinen und demVomer meist nur die Zähne an den breiteren Stellen in drei Reihen stehen. Der Kopf ist nahezu neunmal in der Totallänge, das Auge zehnmal in der Kopflänge enthalten und dessen Abstand von der Nasenspitze zwei, vom Mundwinkel ein Diameter. Die vorderen Narinen bilden ziemlich lange Röhr- chen, hinter denen vom Lippenrande eine kurze spitze Papille vorsteht, worauf dann die hintere Narine und auf diese wieder eine ähnliche Papille folgt. Diese beiden Papillen sind zwar bei den Figuren von Richardson und Kaup nicht angedeutet, werden aber im Texte erwähnt. Die Nasal- und Unterkieferzähne sind merklich grösser als die übrigen. Die Dorsale beginnt ganz niedrig über der Mitte der Pectoralen, die kaum % der Kopflänge übertreffen. Der After liegt vor halber Totallänge; Dorsale und Anale reichen fast bis zur Caudalspitze und sind vor ihrem Ende am Rande nicht eingebuchtet. — Die Spitze des sehr langen Magens reicht bis nahe zum Anus; die Schwimmblase beginnt in seiner halben Länge und reicht mit dem dünnen spitzen Ende bis zu letzteren; sie ist in der Mitte, in der Nähe 49 * 380 Prof. li. Kn er. der Blutdrüse am weitesten. Die Geschlechtskrausen erstrecken sich noch etwas hinter den After und bestehen aus zahlreichen aber dünnen, wenig ausgebildeten Läppchen (Hoden?). — Länge über 1'; von Java oder Madras. GRUPPE SPHAGEBRANCHt ulk. (Subfara. Sphagebranchinae Kp.) Zwei kehlständige Kiemenspalten nahe aneinander, keine oder rudimentäre Pectoralen, Schnauze zugespitzt, Zähne klein, in 1—2 Reihen stehend. Gatt. SPHAGEBRANCHUS bl. (incl. Dalop/ns Rafin., Anguisurus und Lamnostoma Kp.) Char. Gestalt sehr verlängert, Kopf convex, die Dorsale über oder bald hinter der Kiemenspalte beginnend. Art SPHAG. ORIENT ALIS. Syn. Manti bukaro paumu Russ. pl. 37. — Dalopliis orientalis M’Clel. — Lamnostoma pictum Kp. Catal. Apod. p. 23, fig. 11. Der Kopf 81/,- — 9 mal in der Totallänge, höher als breit und zwar der Länge der Mundspalte, die c. V3 der Kopflänge beträgt, gleich; die sehr kleinen, über- hüllten Augen 17 — 19 mal in der Kopflänge enthalten, vier Diameter von der Nasenspitze und zwei von einander entfernt. Die in eine kurze scharfe Spitze * endende Nase überragt den Unterkiefer derart, dass noch die kurzen Röhrchen der vorderen Narinen vor ihm zu stehen kommen. Die bei Rüssel und Kaup angedeutete Crenulirung der Oberlippe wird theils durch die vortretenden Ränder der hinteren Narinen, theils durch die wulstig begrenzten Poren, die sehr ent- wickelt sind, veranlasst. Alle Zähne sind spitz und kurz, die nasalen stehen in zwei divergirenden Reihen, von den einreihigen Gaumen- und Vomerzähnen durch einen Zwischenraum getrennt. Die zwei Kiemenspalten werden von einer Haut- dupplicatur derart überdeckt, dass zwischen der inneren, die Kiemenhöhle ver- hüllenden und der äussern Lamelle eine blinde Hauttasche gebildet wird. Die Dor- sale beginnt bald hinter der Kiemenspalte und ist wie die Anale vorne niederer als hinten. Der Anus liegt dem Caudalende etwas näher als der Nasenspitze; längs der Seitenlinie liegen ebenfalls zahlreiche grosse Poren. — Die stumpfe Spitze des Magensackes reicht nicht bis zur halben Länge der Bauchhöhle, die hier nicht weit hinter die Analgrube sich fortsetzt ; eine kaum 3"' lange Schwimmblase liegt hinter dem Ende des Magens. Die Sexualorgane erweisen sich bei einem Individuo als paarige Ovarien mit schon deutlich ausgebildeten Eiern , bei einem zweiten fast gleich grossen stellen sie wieder nur schmale lappige Streifen vor (Hoden?); bei Beiden erstrecken sie sich aber bis hinter die Analgrube. - — Länge 11 und 14"; von Ceylon. Fi $ c h e. 381 FAMILIE GYMNOTHORACOIDEI blk. (Fam. Muraenidae Kp.) Char. Leib corapress, imbeschuppt, die hinteren Narinen über dem vorderen Augenrande, keine Pectorale, eine Caudale, die Kiefer fast gleichlang, Vomer stets bezahnt, jederseits ein kleines hochliegendes Kiemenloch. GRUPPE MURAENOPHIDES blk. Die verticalen Flossen gut ausgebildet, Dorsale vor, über oder kaum hinter dem Kiemenloche beginnend. Gatt. ECHIDNA FORST., BLK. (Poecilophis Kaup.1) Char. Schnauze stumpf, Mundspalte massig gross, Zähne stumpfkonisch oder kugelig abgerundet, im Unterkiefer und den Gaumenbeinen in 1—3, am Vomer in zwei oder mehr Reihen, keine Seitenlinie oder nur wenige sehr kleine Poren 2). 1. Art POEC. VARIEGATA Kp. Syn. Gymnothorax echidna et nebulosa Bl. Schn. — Muraena variegata Rieh. Ereb. Terr. pl. 47, Fig. 1 und 11. — Echidna variegata F'orst. Blk. Atl. Mur. Tab. 168, fig. 2. Liegt in allen Varietäten vor, die hier angeführt sind und in besonders schönen von Auckland und Tahiti, bei denen statt der schwarzen Querbinden meist nur zwei reguläre Reihen heller runder Flecken Vorkommen, die schwarz umringt sind, und von denen rings schwarze Strahlen sternförmig auslaufen. Stets sind die Zähne mehr oder minder stumpf, an Zahl aber variabel; der sehr stumpfe Kopf misst beiläufig % der Totallänge, die Mundspalte 1/3 der Kopflänge, in der das zwei Diameter von der Nasenspitze entfernte Auge 9 mal enthalten ist. Die Dorsale beginnt als niedere Hautfalte über dem Kiemenloche, erhebt sich erst weiter rück- wärts zu grösserer Höhe als die Anale erreicht, und bleibt bis zur Caudalspitze derart von Körperhaut überzogen, dass ihre Strahlen nicht zählbar sind. Der After liegt etwas hinter halber Totallänge. — Der Magensack reicht nur auf 2/3 der Bauchhöhlenlänge zurück; eine Schwimmblase fehlt. Die Sexualorgane erstrecken sich durch die ganze Bauchhöhle, ohne sich hinter dem Anus fortzusetzen. Sie sind zwar nur wenig entwickelt, reichen aber stets rechts bedeutend weiter vorwärts als links, wo sie kaum bis zur Mitte der Länge reichen. Trotz der geringen Ausbildung- erweisen sie sich aber bei einem Exemplare bereits deutlich als Ovarien durch zahl- reiche erkennbare Eier verschiedener Grösse. Ein anderes gleich grosses Individuum *) Meines Erachtens sollte Kaup’s Gattungsname beibehalten werden; da Echidna wenn auch derzeit nicht mehr für den Ameisenigel, doch für die Schlangengattung Echidna mir ein berechtigter Name zu sein scheint. 2) Dagegen öfters mächtig entwickelte subcutane Hautschilder längs des Seitencanales bis gegen das Schwanzende, die mitunter mehr als die halbe Höhe des Rumpfes einnehmen. Prof. P. Kn er. lässt dagegen deren keine erkennen und zeigt nur zahlreiche quere Läppchen, die überdies oft noch durch Furchen abgeschnürt sind. Ob hier ein Männchen vorliegt, muss unentschieden bleiben; die Exemplare, wenn auch gleich gross, stammen von verschiedenen Fundorten und wurden daher zu ungleicher Jahreszeit gefangen. Es dürfte nur der Schluss gerechtfertigt sein, dass bei dieser Art die Geschlechter getrennt sind und die Sexualorgane sich asymmetrisch ausbilden. — Länge von 11 bis gegen 12"; von den Nikobaren, Tahiti und Auckland. 2. Art POEC. POLYZONA Kp. Muraena pölyzona Rieh. Sulph. pl. 55, fig. 11. — Echidna polyzona Blk. Atl. Mur. Tab. 168, Fig. 3. Stimmt auch in Färbung genau mit den citirten Abbildungen und scheint über- haupt weniger variabel als die vorige Art zu sein ; der After liegt in halber Total- länge. Steht auch im innern Baue der vorigen Art sehr nahe, nur ist der Magen noch kürzer und das Sexualorgan noch weniger entwickelt, doch ebenfalls rechter- seits länger als links. — Länge 7"; von Tahiti. Gatt. PRIODONOPHIS KAUF. Cliar. Gestalt gestreckt, Schwanz länger als der Rumpf, Schnauze länglich, Mundspalte massig, compress, an der vorderen und hinteren Schneide fein gesägte, lange Zähne in einfachen Reihen. 1. Art PRIOD. MINOR Blk. Nieuw. Nalez. up de Faun, von Japan, in Verh. Batav. Gen. Vol. 26, p. 123. — Muraena minor Schgl. Faun, japon. pl. 115, fig. 2. In Färbung dem Poecilop/iis variegata Kp. so ähnlich, dass Kaup bezüglich der Einbeziehung von Schlegels Muraena minor unter die Synonyme von variegata um so leichter zu entschuldigen ist, als aus Schlegel’s Figur die eigenthtimliche Zahnform nicht ersichtlich wird. BleekeFs scharfem Blicke entgingen aber die Unterschiede nicht, die nicht blos hierin liegen, sondern auch in der gestreckteren Gestalt und dem längeren Schwanz, da der After eine Strecke weit vor halber Total- länge liegt und endlich in der Färbung des Kopfes. — Der Kopf misst V7 der Total- länge, seine Höhe V3 der Länge, die Mundspalte ist 3y2 — V3mal in letzterer begriffen. Die Zähne zeigen zwar stets die gleiche Form, variiren aber an Grösse, Zahl und Stellung mehr oder minder. Die vorderen oben und unten sind oft länger und spitzer als die seitlichen, die Leihe am Vomer beginnt bald weiter vorn, bald mehr zurück und enthält öfters ebenfalls gekerbte oder gesägte, aber stumpfere und kürzere Zähne als an den Nasen- und Gaumenbeinen und im Unterkiefer stehen. — Die Dorsale beginnt vor dem Iviemenloche und bleibt wie die Anale bis zur Caudal- spitze von Körperhaut ganz überhüllt. Die Färbung verhält sich genau wie bei Schlegel’s Figur. Erst hinter dem Kiemenloche beginnen die breiten schwarzen Querbinden, zwischen denen fast eben so breite helle Zwischenräume bleiben und die sich bis zur Schwanzspitze derart fortsetzen, dass sie den Bauch völlig umgürten, Fische. 383 unterhalb der Dorsale aber oft abbrechen. Der Kopf bis zum Kiemenloche ist mit schwarzen Punkten und Flecken dicht besetzt, wie auch die ganze Kückenseite und Dorsale: die Anale ist blos gebändert oder spärlich gefleckt, die Bauchseite meist hell und fleckenfrei. — Der Magensack reicht bis gegen den After, eine Schwimm- blase vermisse ich; das Sexualorgan ist asymmetrisch ausgebildet, rechts stellt es einen schmalen bandförmigen Streifen vor, der vorne bis zur Leber, hinten bis zum After reicht und keine Spur von lappiger Theilung zeigt; links dagegen bildet es einen nur von der Genitalmündung bis zum Ende des Magens reichenden kurzen Schlauch, dessen Inhalt zahlreiche gleichgrosse Körnchen bilden, die sich unter der Loupe wie Eierchen ausnehmen. Unter dem Mikroskope erweist sich der Inhalt dieser unentwickelten Sexualorgane aus denselben zweierlei Formen-Elementen bestehend, wie sie bereits Hohn bäum in seiner Dissertatio de Anguillar. sexu beschrieb und abbildete. Die Körnchen stellen bald kugelige Zellen vor ohne Kern mit blos gleich grossen Körnchen erfüllt, bald aber etwas grössere elliptische mit einem grossen länglichen Kerne und übrigens äusserst feinkörnigem Inhalte. Auch scheinen mir beiderlei Formen-Elemente in einem und demselben Individuo wie beim gemeinen Aale vorzukommen und diese Gattung durch Asymmetrie des Sexualorganes allein wesentlich von jenem verschieden. 2. Art PRIOD. OCELLATUS Kp., Neue Aale des Hamburg. Mus. S. 22. Syn. Gymnothorax ocellatus Ag. Spix. Brasil. Tat'. 50. b. Fig. 6 — 9. — Muraena ocellata Rieh. Ereb, Terr. pl. 47, fig. 6 — 10. — Kaup Fig. 50. — Muraena pintacle Q. Gaim. Uran. pl. 52, fig. 2. — Muraenoplüs eariegata Cast. Tab. 42, Fig. 2. Ist ein echter Priodonophis und unser Exemplar stimmt am besten mit Richards on’s Figur überein; die Sägezähne sind noch entschiedener solche als bei Pr. minor , selbst die seitlichen viel kleineren an den Gaumenbeinen und im Unterkiefer. Der Schwanz ist noch länger und der After liegt daher noch weiter vor halber Totallänge als bei minor , im innern Baue steht sie aber diesem sehr nahe; das linke kurze Sexualorgan ist jedoch in Läppchen getheilt, übrigens aber noch weniger entwickelt bezüglich des Inhaltes. — Länge 1 1 1/2" ; von Rio Janeiro. Gatt. GYMNOTHORAX bl., blk. ( Muraenophis Lac. — Muraena Cv. — Sidera, Enchelynassa, Eurymyctera, Enchelycore , Limamuraena , Thrysoidea p. Polyuranodon et Triaenophis Kaup. — Thaerodontis , Strophülon & Lycodontis M’Clel.) Char. {.nach Bleck.) Konische oder compresse glatte Spitzzähne in 1—4 Reihen, Mnndspalte weit, Länge weniger als 30mal in der Höhe, keine Seitenlinie oder nur sehr kleine Poren. Bleeker anerkennt zwar die vielen Gattungen, welche für die zahlreichen Arten aufgestellt wurden, nicht, theilt diese jedoch auch in Gruppen ein: nach dem Vorkommen oder Mangel der hintern Nasenröhrchen, der Förm und Stellung der 384 Prof. p. Kn er. Zähne, besonders der nasalen, ferner nach der Färbung-, dem Anfang der Dorsale, der relativen Länge des Kopfes und der Mundspalte. Mehrere dieser Anhaltspunkte, wie namentlich auch die Bezahnung, sind jedoch keineswegs verlässlich und erst die Kenntniss des innern Baues wird manche Unterschiede ergeben, die zur Grup- pirung der zahlreichen Arten brauchbar sein dürften. 1. Art GYMN. PICTUS Blk. Atl. Mur. Tab. 170, Fig. 3—4, Tab. 171, Fig. 3, 173, Fig. 1 und 189, Fig. 3. Syn. Muraenophis pantherina Lac. — Murctena pratbernon Q. Gaim. Uran. pl. 52, fig. 1. — Muraena siderea et lita Rieh. Ereb. Terr. pl. 48. — Sidera pantherina Kp. Catal. Apod. p. 70. Unsere Exemplare stimmen am besten zu Richards on’s Figur, bei der jedoch, wie Bleeker mit Recht bemerkt, fehlerhaft die Dorsale schon über der Mundspalte zu beginnen scheint. Der Kopf ist G1/« — 7 mal in der Totallänge enthalten, die Mundspalte 3 mal in der Kopflänge, das Auge 12 — 13 mal und weniger als zwei Diameter von der Nasenspitze entfernt. Die Bezahnung differirt nach den Exem- plaren; bei einem stehen nur in der Mitte des Unterkiefers die konischen Zähne in einer Doppelreihe und zwar in innerer längere, bei einem anderen auch an den Nasenbeinen; ebenso sind die compressen und seitlichen Zähne oben und unten an Zahl und Grösse verschieden und hie und da einer fein, aber deutlich wie bei Prio- donojphis gesägt; bei beiden sind aber die zwei, unter einem spitzen Winkel sich nach hinten vereinigenden Reihen der Vomerzähne nur klein niedrig und stumpf. Die Dorsale beginnt als niedere Hautfalte über dem Kiemenloche und ist gänzlich von dicker Körperhaut überkleidet, so dass ihre Strahlen nicht sicht- und zählbar sind ; der After liegt in halber Totallänge. Kopf, Rumpf und alle Flossen sind mit schwarzen Punkten dicht besät, Brust und Bauch theils einfärbig hell, theils nur mit zerstreuten dunklen Punkten besetzt. — Der Magensack reicht bis gegen den After, eine Schwimmblase fehlt. Die Sexualorgane sind schwach entwickelt, lappig, aber symmetrisch gleich stark und lang, nach vorne kaum bis zu halber Länge der Bauchhöhle reichend. — Die grossen dunklen Flecken, wie sie Richards on’s Figur zeigt, oder die polygonalen und ringförmigen bei Bleeker’s Figuren fehlen unseren Exemplaren gänzlich. — Länge 15 und 22"; von Australien. 2. Art GYMN. CANCELLATUS Blk. Atl. Mur. Tab. 176, Fig. 3, 177, Fig. 2, 183, Fig. 1. Syn. Thyrsoidea cancellata Kp. Catal. Apod. pl. 12, fig. 59 (Kopf). — Muraena cancellata Rieh. Ereb. Terr. pl. 46, fig. 1 (gut). Der Kopf 7 — 11/2 mal in der Totallänge, seine Höhe am Hinterhaupte fast gleich der halben Länge, und die Mundspalte 21/2Rial in letzterer, das Auge 9 mal und nur wenig über einen Diameter von der Nasenspitze entfernt. Die Nasal-, vorderen Gaumen- und die Unterkieferzähne länger als die seitlichen und echte Fangzähne aber auch variabel in Zahl; die Zähne am Vomer in einfacher Reihe und sehr kurz, Fis c li e. 385 zwischen der wulstigen Gaumenhaut verborgen. Die Dorsale beginnt am Hinter- haupte, ist gleich anfangs so hoch wie weiter zurück und wie die ganze peripherische Flosse gut ausgebildet, aber völlig überhautet; die Strahlen sind daher nur am Schwanzende erkennbar; der After liegt in oder etwas vor halber Totallänge. In Färbung hält unser Exemplar die Mitte zwischen Bleeker’s Fig. 2 auf Tab. 177 und Richardson’s Fig. 1. pl. 46. — Der Magensack reicht bis an 2" vor den After zurück; die Sexualorgane sind wie bei pictus symmetrisch, aber etwas mehr entwickelt und reichen durch die ganze Länge der Bauchhöhle; Richardson gibt zwar eine 1" lange Schwimmblase an, doch fand ich keine. — Länge 14 — 20"; von Java und Manilla. 3. Art GYMN. RICHARDSONII Blk. Atl. Mur. Tab. 186. = Muraena Richardsonn Blk. u. Kaup. Catal. Apod. p. 62. Der Kopf (in der Jugend) fast 1/1 der Totallänge, das Auge 8 — 9 mal in der Kopflänge, weniger als zwei Diameter von der Nasenspitze und eben so weit vom Mundwinkel entfernt, die Mundspalte 272mal in der Kopflänge. Gaumenbeine und Unterkiefer mit einfacher Reihe compresser Spitzzähne von gleicher Länge mit den nasalen, die Vomerzälme stumpfspitzig, theilweise in Doppelreihe. Die Dorsale beginnt über dem Kiemenloche, der After liegt etwas hinter halber Totallänge. Die Färbung fast wie bei Bleeker’s Figur, doch sind die schwarzen, nicht scharf begrenzten Querbinden blos an der Dorsale deutlich, am Rumpfe nur am Schwänze hie und da erkennbar. — Der Magen reicht bis zu Ende des zweiten Drittels der Bauchhöhle, die symmetrischen Sexualorgane zeigen lappigen Bau; keine Schwimm- blase. — Länge 8"; von Tahiti. Ein kleines Exemplar von 6", obwohl mit dem vorigen gleichartig, weicht in Bezahnung in so ferne ab, als in der Mitte des Unterkiefers die Zähne in einer Doppelreihe stehen, und zwar in innerer längere und ebenso an den Gaumenbeinen jederseits 3 — 4 längere als innere Reihe; auch bilden sie fast längs des ganzen Vomer eine ziemlich reguläre Doppelreihe. Es stimmt somit in Bezahnung am meisten mit Gymn. ceramensis Blk. p. 101, Atl. Mur. Pl. 177, Fig. 3 überein, welchen Bleeker für synonym hält mit Thyrsoidea ceramensis und multifasciata Kp. und dessen Beschreibung bei Kaup, p. 88, auch ganz auf unser Individuum passt. Ich halte für sehr möglich, dass Gymn. Bichardsonii und ceramensis gleichartig sind und der Unterschied in der Bezahnung vielleicht nur Folge der Jugend ist. 4. Art GYMN. TILE Blk. Atl. Mur. Tab. 178, Fig. 1. = Thyrsoidea tile Kp. Catal. Apod. p. 93, pl. 13, fig. 66 (Kopf). Das Auge besonders klein, 14mal, die Mundspalte 3 mal in der Kopflänge begriffen und diese 8 mal in der Totallänge; der Unterkiefer etwas kürzer als der obere. Das Kopfprofil über den Augen etwas coneav, die vordere Narine kurz- Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kncr. Fische. 50 386 Prof. 11 Kn er. röhrig; die dicken konischen Nasalzähne stehen in einer Doppelreihe, die grösseren in innerer, einer und zugleich der grösste in der Mittellinie. Die Zähne äusserer Reihe in den Gaumenbeinen und dem Unterkiefer sind viel kleiner als die der inneren, die aber unter dem Auge ihr Ende erreichen, so dass dann bis zum Mund- winkel nur die äussere Reihe der kleineren Zähne übrig bleibt. Am Vomer bilden die Zähne eine Doppelreihe, in deren jeder mindestens acht stehen und die erst ganz hinten in eine einfache Reihe übergehen. Die Dorsale beginnt sehr niedrig vor dem in halber Höhe liegenden Kiemenloche, dessen Durchmesser dem des Auges gleicht; die Analgrube liegt etwas vor halber Totallänge. Die Färbung ist gleichmässig braun, mit verschwimmenden dunklen Punkten und Flecken dicht besetzt. — Das Exemplar ist ein Weibchen mit völlig reifen Eiern. Das rechte Ovarium füllt die ganze Länge der Bauchhöhle derart aus, dass alle übrigen Eingeweide durch die Tausende von Eiern verdrängt und comprimirt wurden und reicht auch ganz auf die linke Seite hinüber. Dennoch trägt auch das linke Ovarium zur Unzahl von Eiern nicht weniger bei, ja reicht sogar weiter hinter die Analgrube zurück als das rechte und ist von diesem im Hintergründe der Bauchhöhle durch eine Peritoneal- falte geschieden. Die Eier scheinen daher jederseits durch einen eigenen Genital- porus entleert zu werden, der zwischen dem After und der Harnmündung liegt, wie ich dies bei Angu. fluviatilis schon vor langer Zeit nachwies. Doch sind bei diesem Spiritusexemplare diese ohnehin auch beim gemeinen Aale schwer aufzu- findenden Pori zusammengezogen und wohl ebenfalls durch eine Hautklappe ver- schliessbar. Die übrigen Eingeweide sind ohne Zerstörung der Ovarien nicht zu ermitteln. Gatt. THYRSOIDEA kp., blk. Char. Gestalt ausnehmend gestreckt (mindestens 40 mal länger als hoch), Schwanz viel länger als der Rumpf, Mundspalte weit hinter das Auge reichend, Nasenbeine und Vomer mit einfacher, Gaumen- beine und Unterkiefer mit doppelter Reihe langer Spitzzähne, Dorsale weit vor dem Kiemenloche beginnend. Art TH. MACRURUS Blk. Atl. Mur. Tab. 166, Fig. 2. — Thyrsoidea longissima Kaup, Catal. Apod. — Muraena macrurus Blk. Höhe über 40mal in der Totallänge, der Kopf nur 10y3mal und das Auge Vao der Kopflänge, die Mundspalte bis zur Nasenspitze V3 derselben; das Auge über zwei Diameter von der Nasenspitze, vier vom Mundwinkel entfernt ; die Zahl der Zähne in den Gaumenbeinen und dem Unterkiefer in äusserer Reihe etwas grösser als Bleek er angibt, nämlich oben 25 — 26 (da sich zwischen den längeren junge kürzere einschieben) und über 30 jederseits im Unterkiefer. In zweiter oder innerer Reihe stehen in den Gaumenbeinen auf einer Seite zehn, auf der andern dreizehn durchwegs längere Zähne, im Unterkiefer 5 — 6 ebenfalls längere, im Umkreise des Nasenbeines zehn und hinter diesen in der Mitte nur zwei, die am Fi s c h e. 38 7 längsten von allen sind. Die Dorsale beginnt fast um x/4 der Kopflänge vor dem Kiemenloche, der After liegt vier Kopflängen vom Schnauzenende entfernt. — Die Spitze des Magens reicht bis gegen den After, eine Schwimmblase fehlt, die dicke Niere am Ende der Bauchhöhle geht in eine kurze Harnblase über. Die Sexual- organe sind unsymmetrische, schmale, bandförmige Streifen, von denen der rechte nach vorne bis hinter die Leber reicht, der linke nur halb so lang ist. — Länge 17"; von Java. GRUPPE ICHTHYOPHIDES blk. Mit sehr rudimentären, nur am Schwanzende erkennbaren Flossen. Gatt. GYMNOMURAENA lac., blk. (Ichthyophis Less. — Uropterygius Rüp p.) Char. Mundspalte massig (nicht dreimal so lang wie die Schnauze vor dem Auge), Pfriemenzähne in den Kiefern in 2—3 Reihen, in 1—2 am Vomer; keine Seitenlinie. 1. Art GYMNOM. TIGPJNA Blk. Atl. Mur. Tab. 165, Fig. 3. = Ichthyo'pMs tigrinus Less. Voy. Coquille pl. 12. Der Kopf ID/2 — 12V2mal in derTotallänge, das Auge 1 1 — 12 mal in der Kopf- länge; die Mundspalte 3 mal in letzterer; der After genau in halber Totallänge. Die Bezahnung weicht zwar etwas von Bleeker’s Angaben ab, noch mehr aber von Gymnom. paniherina , denn die Zähne stehen an den Gaumenbeinen ent- schieden nur in zwei Reihen, in äusserer kurze und jederseits 23 — 25 ziemlich gedrängt, in innerer viel längere und bewegliche, in der Zahl 8 — 10 jederseits Die äussere Reihe feststehender Zähne reicht allerdings weiter zurück als die innere, doch auch diese bedeutend weiter als bei Bleeker, daher auch ihre Zahl grösser ist. Dies Schwanken in der Zahl der Zähne mag theils Folge ihrer Beweg- lichkeit und des leichten Ausfallens, theils aber auch des Alters sein; und in der That ist sie bei unserem grösseren Exemplare geringer als bei dem kleineren, übri- gens besser erhaltenen. Eben so zeigt jenes nur zwei Reihen von Nasalzähnen, das jüngere zwischen der äusseren Reihe kurzer und der inneren langer Spitzzähne noch eine Medianreihe weniger mittelgrosser Zähne. Am Vomer stehen die Zähne nur in einfacher Längsreihe aber in verschiedener Zahl, bei unseren kleineren sechs hintereinander, beim grösseren allerdings nur zwei. Der Unterkiefer enthält bei ersterem in äusserer Reihe über 30 kurze, in innerer 12- — -14 längere Zähne, bei letzterer in beiden Reihen weniger. — Die Färbung verhält sich wie bei Bleeker’s Figur; sämmtliche schwarze Flecken, grosse wie kleine sind scharf begrenzt, nicht wie bei pantherina verschwommen, Schnauze, Lippenränder und Unterkiefer dicht und klein gefleckt. — Der Magensack reicht kaum bis zum Ende des zweiten Drittels der Bauchhöhle, eine Schwimmblase fehlt; das Sexualorgan erstreckt sich 50 388 Prof. 11. Kn er. rechts durch die ganze Länge der Bauchhöhle, das linke nimmt nur das Ende der- selben ein und ist um V3 — % kürzer als jenes; beide zeigen lappige Structur und keine Spur von Eiern. — Länge 13 und 28"; von Tahiti. 2. Art GYMNOM. MICROPTERA Blk. Atl. Mur. Tab. 164, Fig. 2. Der Kopf beiläufig V9 der Totallänge und über zweimal länger als hoch, die Mundspalte dreimal, das Auge zehnmal in der Kopflänge, weniger als zwei Dia- meter von der Nasenspitze entfernt. Sowohl die kurzen Spitzzähne äusserer Reihe oben und unten, wie die der längeren pfriemenförmigen der inneren Reihe und am Nasenbeine sind in etwas grösserer Zahl vorhanden als Bleeker angibt, und am Vomer stehen sie theil weise in doppelter Reihe, doch variiren diese Verhältnisse auch bei anderen Arten in ähnlicher Weise. Der Anus liegt zu Ende der vorderen Hälfte der Totallänge. Die Färbung ist äusserst niedlich, die netzförmige Zeich- nung durch schwarze dendritische oder sternförmige Pigmentlinien noch viel regu- lärer und schöner als bei Fig. 2 und erstreckt sich auch über die rudimentären Flossen am Schwanzende. — Der Magensack endet mit dem zweiten Drittel der Bauchhöhlenlänge , eine Schwimmblase fehlt ; diese Art ist entschieden getrennten Geschlechtes; zwei der untersuchten Exemplare erwiesen sich durch sehr grosse zum Tlieile bereits abgelöste Eier (in der Zahl von ein Paar Plündert) theils durch kleinere noch an der Geschlechtskrause hängende als Weibchen; ein drittes ist ein Männchen, dessen rechter Ploden als ziemlich breiter bandförmiger, stellenweise wie angeschwollener, nicht in Lappen abgetheilter Streifen ausgebildet ist, der fast durch die ganze Länge der Bauchhöhle reicht, während der linke mindestens 2/s kürzer und schmäler ist. — Länge bis 9" in fünf Exemplaren ; von Madras. 3. Art GYMNOM. XANTHOPTERA Blk. Atl. Mur. pl. 164, fig. 4. Der vorigen Art äusserst nahe und vielleicht von ihr nicht specifisch verschie- den, doch ist die Mundspalte entschieden grösser, denn sie ist blos 273nial in der Kopflänge enthalten und erstreckt sich nahezu drei Augendiameter weit hinter das Auge, das kaum mehr als iy2 von der Nasenspitze absteht. — Länge 1" 10"'; ohne Angabe des Fundortes. FAMILIE PTY OBRANCHOIDEI blk. Char. Wurmförmig, unbeschuppt, die hintere Narine vor dem Auge, die meist rudimentäre Dorsale hinter dem After beginnend, und wie die Anale nur vor der Caudale mehr entwickelt und mit dieser ver- schmolzen, jederseits eine tiefliegende Kiemenspalte, Schwanz kurz, Zähne in einfachen Reihen, Herz weit hinter den Kiemen liegend. Gatt. MORINGUA GR. Char. Mit kleinen Pectoralen, Unterkiefer etwas länger, eine Reihe Spitzzähne am Nasen-, den Gaumenbei- nen, Vomer und Unterkiefer; Augen gut ausgebildet. F i s c h e. 389 Art MOR. MACROCHIR Blk. Atl. Mur. Tab. 147, Fig. 4. Der Kopf % der Totallänge, die Mundspalte von der Nase an x/4, das Auge V„ der Kopflänge, 1V2 Diameter von der Nasenspitze entfernt; die vordere Narine röhrig, die Pectorale abgerundet mit eilf Strahlen, deren mittlere die Schnauzen- länge vor dem Auge etwas übertreffen, die relativ grosse Kiemenspalte vor ihnen schief gestellt und höher als die Basis der Pectorale, die Analgrube am Ende des zweiten Drittels der Totallänge liegend. Die Anale beginnt vor der Dorsale und ist besser ausgebildet vorne, d. h. mit längeren Strahlen versehen als letztere; die Seitenlinie ist einfach, sehr deutlich, die Färbung wie bei Bleeker’s Figur; der Magensack kurz, der Darmcanal dünn, eine Schwimmblase fehlt; die Sexual- organe sind rudimentär, aber von fransigem Baue. — Länge 6" 11"'; ohne Angabe des Fundortes. FAMILIE SYMBRANCHOIDEI blk. Cliar. Mit einfacher Kiemenspalte querüber der Kehle und blos innerer Scheidewand der beiden Kiemen- höhlen. Zwischen- und Oberkiefer gut ausgebildet und bis zum Mundwinkel reichend, Magen ohne Blindsack, Geschlechter getrennt, die Sexualorgane mit Ausführungsgang. Gatt. MONOPTERUS com. Cliar. Mit drei Kiemenbögen, Zwischen-, Ober- und Unterkiefer nebst den Gaumenbeinen mit mehreren Reihen spitzer Zähne; Schwanz sehr kurz. Art MON. JAVANICUS Lac. Blk. Atl. Mur. Tab. 191, Fig. 1. = Monopt. cinereus Rieh. Voy. Sulph. Unsere Exemplare dieser wohlbekannten, und wie es scheint, häufigen Art, stimmen besser zu Richard so n’s als zu Bleeker’s Figur und machen weitere Angaben unnöthig. Der Zustand ihrer Eingeweide erlaubt nicht über ihre Sexual- organe ins Klare zu kommen. Das Universitäts-Museum besitzt aber AVeibchen mit reifen Eiern und Männchen; die Sexualorgane beider sind asymmetrisch und rechts mehr als links entwickelt. — Länge von 10 — 18"; von Java und Schanghai. ORDNUNG LOPHOBRANCHII cuv. Char. Mit unvollständig ausgebildetem, obwohl knöchernem inneren Skelete und meist stark entwickelten Hautknochen, Kopf und Rumpf durch diese mehr oder minder stark gepanzert und mit Kanten und Spitzen versehen, die Flossen gliederstrahlig, die Schnauze ein mehr weniger langes Mundrohr bil- dend, mit endständiger kleiner Mundspalte, büschelförmige Kiemen, jederseits nur ein kleines Kie- menloch. J. Müller zählte diese Fische noch zu seiner Unterclasse der echten Kno- chenfische ( Teleostei ), während sie Cu vier meines Erachtens mit Recht nebst 390 Prof. R. Kn er. den Plectognathen als vermittelnde Gruppen zwischen den Knochen- und Knor- pelfischen einreihte, wie dies auch von Blee leer geschieht. — • Kaup unterschei- det in dieser Ordnung die Fam . Solenostomidae, Pegasidae und Syngnathidae , welche letztere er wieder in vier Subfamilien theilt. FAMILIE SYNGNATHIDAE KAUP. Gatt. HIPPOCAMPUS cuv. Char. Mit einem flossenlosen Greifschwanze, mehr oder minder erhöhtem Hinterkopfe und compressem eckigem Hautpanzer. Kaup zählt diese Gatttung zu seiner Fam .Syngnathidae und zur Subfam. Ptippocamjpinae Bonap., so auch Bleeker im Tentam. Systematis. 1. Art HIPPOC. COMES Cant. Malay. fish. pl. 11, fig. 2, Kaup1). Catal. of Lophobranch. of the brit. Mus. London 1856. Syn. Hip. kuda Blk. = //. moluccensis. Liegt in einem männlichen und weiblichen Exemplare aus Java vor. 2. Art HIP. PUNCTULATUS Guich. Ilist. de Cuba par Ramon de Sagra Pisc. Tab. 5, Fig. 2. — Ob auch Kaup’s p. 14, Taf. 2, Fig. 1? D. 16, P. 15. Der Schnabel bis zum vorderen Augenrande ist etwas kürzer als die Länge vom hinteren Augenrande bis zum Humerus, das Auge 42/3mal in der Kopflänge enthalten und beiläufig zwei Diameter vom Schnabelende entfernt. Der Basis der Dorsale entsprechen vier Hinge, von denen die beiden letzten bereits hinter dem Anus liegen. Unser Exemplar stimmt viel besser mit Guichenot.’s als Kaup’s Figur iiberein , obwohl es ein Männchen ist, dessen Eiertasche mit Eiern erfüllt ist und sich über sieben Caudalringe erstreckt. In Färbung weicht es etwas ab, indem die gelblichen Querbinden über den Rücken, deren Figur 2 nur zwei angibt, zahlreicher und regelmässiger sind. Die erste verläuft über den Pectoralen und zieht sich nach vorne gegen den Hinterhaupthöcker in eine Spitze vor, die zweite erstreckt sich über den drittfolgenden Ring, eine dritte, breitere noch vor der Dorsale, eine vierte verläuft hinter dieser und 4 — 5 allmälig verschwimmende ziehen über die Rückenseite des Schwanzes. Diese hellen Binden wechseln sämmtlich mit dun- kelbraunen ab, die der gleichen Grundfärbung des Körpers entsprechen. Überdies ist der ganze Kopf und Rumpf mit schwarzen Punkten besetzt, die am Deckel zu strahlig auslaufenden kurzen Linien verschmelzen , und ausserdem sind noch Ob Kaup’s sämmtliche Figuren wirklich der gleichen Art angehören, möchte ich stark bezweifeln, namentlich wegen der Stellung der Dorsale und Ventrale, welche diese bei Fig. 3 auf Taf. 2 und Taf. 4, Fig. 3 zeigen. Fis c h e. 391 zahlreiche weisse Punkte inzwischen eingelagert, die eigentlich erhabene Knötchen bilden, die fein schwarz umringt sind und an minutiöse Leuchtflecke von Scope- linen erinnern. Die Dorsale ziert eine schmale, nahe dem weissen Saume verlaufende schwarze Längsbinde, unterhalb deren sich eine zweite schwächere blos längs der hinteren Hälfte der Flosse erstreckt; die Basis ist abermals schwärzlich gefärbt und mit besonders dicht gedrängten weissen Knötchen besetzt. Die Grösse ent- spricht dem von Guichenot abgebildeten Weibchen. Von Bio Janeiro. Subfam. SYNGNATHINAE. Gatt. CORITHOICHTHYS kp. Char. Gestalt massig lang, nur die Dorsale gut ausgebildet, Kopf gewölbt (über und zwischen den Augen und Deckeln bauchig), Dorsale über dem After beginnend, ohne erhabene Basis, Schnabel von halber Kopflänge, Hinterhaupt mit einem Kamme, Schwanz von doppelter Körperlänge (ohne Kopf). Art COR. FASCIATUS Kp. 1. c. p. 25. S y n. Syngnathus fasciatus Gray Ind. Zool. Pisc. Taf. 6, Fig. 2. — Syngn. haematopterus Blk. Verh. Bat. Gen. 25 Vol. Bijdrag tot Troskieuwige Vissch. p. 20. Diese Gattung ist durch die eigenthümliche Kopfform leicht kenntlich und unsere der genannten Art entsprechenden Exemplare sind zwar klein, stimmen aber derart zu Gray’s Figur und Bleeker’s Beschreibung, dass nur folgende Angaben nicht unnöthig scheinen. D. 29—31, P. 15, C. 10, A. 3—4. Die Basis der Dorsale nimmt bei zwei unter drei Exemplaren die Länge von sieben und nur bei einem von sechs Ringen ein ; hinter ihr folgen bis zur Caudale noch 31 Ringe, und bei allen beginnt sie am zweiten Ringe hinter dem After. Die Grundfarbe ist hell und die braunen Querbinden sind nur schwach, dagegen zei- gen alle jederseits am Schwänze und auf der Caudale noch jetzt schön rosenrothe Längsstriche aber von geringer Regelmässigkeit und quer durch das Auge eben- falls einen solchen, der Längskiel, der den Deckel abtlieilt, ist dagegen silberglän- zend. Alle drei Exemplare sind Weibchen von 2 3/4 — 1" Länge; von Tahiti, eines angeblich von Chile. Gatt. IC HTHYO CAMPUS kp. Char. Die Seitenkanten des Rückens mit denen des Schwanzes geradlinig fortlaufend, der Kopf höher als breit und seitlich nicht bauchig, Schnabel kurz, Dorsale hinter dem After beginnend. Art J. PONDICERIANUS Kp. 1. c.-p. 31. — Syngnath. (Hippichtliys) lieptagonus Blk. 1. c. p. 23. D. 25, P. 15, V. 2. Der Schnabel misst bis zum Auge genau dieselbe Kopflänge, das Auge 7e der- selben; der mediane scharfe Bauchkiel der diese Art auszeichnet, erstreckt sich über 15 Rumpfschilder, die Dorsale beginnt am dritten Ringe hinter dem After 392 Prof. P. Kn er. und ihre Basis nimmt in der Länge sechs Hinge ein; hinter ihr folgen noch 31 Schwanzringe, die Anale ist rudimentär klein. Die Bauchseite erscheint jederseits des Kieles dunkler braun als der übrige Körper, da aber diese Grundfarbe von schmalen gelblich weissen Querbinden (13 in der Zahl) durchsetzt wird, so ist die Bauchseite abwechselnd mit breiteren, dunklen und schmalen hellen Binden geziert. Ein Männchen von 4" Länge ; von den Nikobaren. ORDNUNG PLECTOGNATffl cuv. Cliar. Mit knöchernem, aber unvollständigem inneren Skelete, wenig wirbeliger Wirbelsäule (Oligospondyl), aber mehr weniger stark entwickelten Hautknochen von sehr mannigfacher Form, verwachsenem Zwischen- und Oberkiefer, jederseits kleiner Kiemenspalte, meist ohne Bauchflossen, die übrigen Flossen gliederstrahlig. Meines Erachtens bildet diese Ordnung, in dem ihr von Ouvier gegebenen Umfange, der ihr auch vonJ. Müller belassen wurde, eine ferner beizubehaltende Einheit des Systems, die nicht blos gleich den Büschelkiemern eine vermittelnde Stellung zwischen den Knochen- und Knorpelfischen Cuvier’s einnimmt, sondern auch zwischen den Fischen der Gegenwart und jenen der Altzeit, namentlich den sogenannten Ganoiden , denen die Mehrzahl durch ihre Hautbedeckung so nahe steht, dass Owen das Hautskelet der Plectognathen geradezu ein ganoides nennt und Agassiz sogar zweifelhaft ist, ob er desshalb nicht selbst die Loricaten und Siluriden den Ganoiden beizählen soll. — Wenn von Bleeker in neuerer Zeit diese Ordnung in mehrere trennen will , so möchte ich ihm meinerseits nur in so weit beistimmen, dass ich den Balistiden, Gymnodonten und Ostracionten höchstens den Rang von Unterordnungen zuerkennen würde. UNTERORDNUNG BALISTIDAE. (Ordn. Balistidae Bon. Blk. — Fam. Balistides Cuv. Holl.) Cliar. (nach Bleeker). Knochenfische mit stacheliger erster Dorsale, länglichem compressen Leibe, ver- wachsenem Zwischen- und Oberkiefer, kleiner Mundspalte mit schneidenden Zähnen in 1—2 Reihen, enger senkrechter Kiemenspalte, 3—6 Kiemenstrahlen, rauher, nicht beschuppter Haut, wenigen (nie über 30) Wirbeln, einfacher Schwimmblase, mehr als 20 Gliederstrahlen in der zweiten Dorsale und gut ausgebildeter Pectorale und Caudale. Holla rd gibt in seiner Monogr. de la Fam. des Balistides 1851 (Aug.) Acacl. des Sciences, als Charakter an: Leib comp ress, zwei Dorsalen, die erste mit rauhem knöchernem H a u p t s t r a h 1 e , die FI a u t durch Höcker, Dor- nen oder Knochenplättchen rauh, die Kiefer mit 1 — 2 Reihen kräf- tiger Zähne. Fügt man diesen Merkmalen etwa noch hinzu: die Zähne schnei- Fische. 393 elend, emailirt, Pectorale und Anale gliederstrahlig gut ausgebildet, so dürfte mit Hinblick auf die bereits angeführten Ordnungsmerkmale Hollard’s Charakter eomplet und jenem von Bleeke r vielleicht vorzuziehen sein. Da Bleekerdie Balistiden als eigene Ordnung ansieht, so trennt er sie auch in mehrere Familien und Subfamilien, während Ilollard nur die drei Cuvier’schen Gattungen Batistes, Monacanthus und Triacanthus unterscheidet , dessen Aluteres aber mit Monacanthus vereinigt lassen will. Bleeker unterscheidet zunächst die FAMILIE TRIACANTHOIDE1 blk. Char. Die erste Dorsale mit einem dicken Knochenstrahle und einigen kleinen ungegliederten, ebenso jederseits ein ventraler am vorspringenden Becken, der in eine Furche am Bauche zurücklegbar ist, die innere Zahnreihe körnig, die Haut durch feine Dornspitzen rauh. Je nach dem Umstande, ob die Ventralen blos aus einem Knochenstrahl oder auch aus weichen bestehen und ob die Caudale abgestutzt oder gablig getheilt ist, trennt Bleeker diese Familie in zwei Subfamilien: Triacanthiformes und Faratria - canthiformes (mit mehreren Ventralstrahlen und abgestutzter Caudale), worin ich ihm aber nicht folgen möchte, da mir die angeführten Unterschiede höchstens generische zu sein scheinen. Gatt. TRIACANTHUS cuv. Char. Augen hoch und weit zurückstehend, die äussere Zahnreihe in beiden Kiefern aus 10 keilförmigen Schneidezähnen bestehend, Oberkiefer etwas vorstreckbar, die beiden Dorsalen nicht zusammenhän- gend, die erste mit 1—2 längeren und 4 oder 3 kurzen ungetheilten Strahlen, die Ventrale blos aus einem Knochenstrahle bestehend, die Seitenlinie sichtbar, die Caudale gablig getheilt. 1. Art TR. BREVIROSTRIS Val. Syn. Browree ßuss. Fig. 21. — ■ Beim. fish, of Ceylon pl. 15. — Triac, biaculeatus Holl. pl. 2, fig. 1. — Bleek. Atl. Tab. 231, Fig. 3. — Triac. Russelii Blk. 1. D. 5, 2. D. 23, A. 18, P. 13, C. 1/10/1 Von Triac. Nieuhoffii unterscheidet sich diese Art durch das von der Stirn bis zur Dorsale minder steil ansteigende Profil und die grössere Stirnbreite zwischen den Augen, die einen Augendiameter beträgt. In äusserer Beihe stehen oben und unten 10 Schneidezähne, in innerer oben vier, unten zwei rundliche, von denen die beiden äusseren oben kleiner sind. Die schuppenähnlichen Rauhigkeiten der Haut sind mit dem freien gezähnelten Rande fast alle nach aufwärts gerichtet, meist von rhombischer Form und mit einem diagonalen zum unteren festsitzenden Rande laufenden Kiele versehen; ihre Lagerung weicht von den gewöhnlichen Schuppen ab und nähert sich besonders am Rücken mehr jener von Ganoiden. Länge über 5"; von Java. Xovara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische, 51 394 Prof. B. Kn er. 2. Art TRIAC. BLOCHII Blk. Atl. Tab. 227, fig. 1. Syn. Triac, biaculeatus Bl. Taf. 148, Fig. 2 1). — Bleek. Ennm. spec. p. 196. Die Länge von der Schnauze bis zur Kiemenspalte ist gleich 1/i der Total- länge und der Höhe über den Ventralen nahezu gleich ; der Längsdiameter des Auges 3y3mal in der Kopflänge begriffen, sein Abstand von der Schnauzenspitze 22/3, die Stirnbreite zwischen den Augen ein Dianreter. Die Bedenken, welche Bleeker bezüglich der Übereinstimmung dieser Art mit Bioch’s biaculeatus äussert, theile ich nicht und halte trotz des schwarzen Fleckes am Bauch vor den Ventralen, der dunklen Flossenhaut der ersten Dorsale und der kürzeren Knochen- strahlen beide doch für gleichartig, da diese variablen Verhältnisse im Vergleich zu dem ganz übereinstimmenden Profile und allen übrigen Punkten geringfügig erscheinen , und auch Flossenstrahlen und Zahl der Zähne sich ganz gleich ver- halten. Hätte hingegen Bleeker die Hautbedeckung näher ins Auge gefasst, so wäre ihm sicher die Brauchbarkeit derselben, um wenigstens diese Arten zu unter- scheiden, nicht entgangen. Die Schuppen sind zwar wie bei brevirostris gelagert, nur stehen die gezähnelten Bänder noch regelmässiger nach aufwärts, d. h. quer nach der Längsaxe, und sind viel derber, gegen den freien Rand noch mehr ver- dickt und die gröberen Zähne setzen sich als eben so viele Leisten oder Kiele über die freie Schuppenfläche fort, während bei brevirostris nur ein diagonaler Kiel diese überzieht. Am Bücken ragen die freien Schuppenflächen mit ihren Bändern derart senkrecht nach aufwärts, dass sie in der Richtung der Längsaxe sich alle wie kleine Sägeschneiden ausnehmen. Am Bande der grösseren Lateralschuppen sitzen oft über 12 Zähnchen, die in eben so viele Leisten übergehen, bei den kleineren sinken sie auf 5 — 6 herab. An der Bauchseite geht die Hautbedeckung in die poly- gonalen und rauhen Schildchen vieler Balistiden über, und in den Furchen, in welche sich die Knochenstrahlen der Ventralen hineinlegen, werden die Hautschil- der fast völlig glatt und Ostracion-’^ hnlich. — Länge 7"; von Ceylon. FAMILIE BAL1STE01DE1 ULK. Char. Die erste Dorsale mit drei, zwei oder einem Knochenstrahle, die Zähne im Oberkiefer zwei-, im unteren einreihig, das knöcherne Becken am Bauche meist vortretend und mit rudimentärem ventralen Knochenstrahle, selten ohne beides, Hautknochen durch Körnchen, Dornen oder Borsten rauh, 3—6 Kiemenstrahlen. Bleeker trennt diese Familie abermals in zwei Subfamilien, deren mehr oder minder zahlreiche Gattungen er überdies noch in verschiedene Subgenera unterscheidet. 1) Dass Hollard’s Triac, angustifrons pl. 2, fig. 2 nicht, wie er meint, mit biaculeatus BJ. gleichartig ist, bin ich ebenfalls überzeugt, wenn anders Fig. 2 richtig gezeichnet ist, und Bleeker bringt dann jenen wohl mit Recht zu seinem Triac, oxycephalus . Fische. 395 Subfam. M0NACANTHIFORMES Blk. Char. Die erste Dorsale aus einem dicken Knochenstrahle und einem zweiten rudimentären stachelähn- lichen bestellend, die zweite Dorsale und Anale mit einfachen Strahlen, Becken vorspringend, ohne freie Ventralstrahlen, Caudale abgerundet, sechs Schneidezähne in äusserer und vier in innerer Reihe, Hautbedeckung aus schuppenähnlichen sechs, mit aufragenden Stacheln besetzten Plättchen beste- hend, nicht regelmässig in Regionen, wie bei Batistes geschieden. Die angegebenen Merkmale passen zunächst auf die Gatt. MONACANTHUS cuv., holl. von welcher Cu vier nur zufolge der abweichenden Hautbedeckung und des Man- gels eines vertretenden Beckens Aluteres als eigene Gattung abtrennte. Während später Hollar d auch letzteren nur als Subgenus gelten lassen und mit Monacanthus in ein Genus zusammenziehen wollte, glaubt neuerlichst Bleeker mindestens Id Gattungen unterscheiden zu müssen, über deren Werth und Noth wendigkeit sich aber noch nicht urtheilen lässt, da bisher eine Charakteristik derselben nicht vorliegt. 1. Art MONAC. CHINENSIS Cuv. — Blk. Atl. Tab. 222, Fig. 2 (mas). Syn. Balistes sinensis L. Bl. Taf. 142 (ziemlich gut). — Monacanthus hißlamentosus Less. Coquill. pl. 8. — Monac. geographicus Cuv. Reg. an ill. Tab. 9, Fig. 2. — Bleek. 1. c. p. 17. — Monac. chinensis Holl. p. 336. — Monac. Gantoris Blk. 1. c. Tab. 1, Fig. 2 (fern.) Von dieser, wie es scheint, häufigen Art liegen 10 Exemplare vor, von denen fünf Männchen und fünf Weibchen sind, die schöne Geschlechtsunterschiede zei- gen, wie deren überhaupt bei Balistiden nicht selten sind. — Das Männchen fällt zuerst auf durch die Bewaffnung des Schwanzstieles mit zwei Reihen, mit der Spitze nach vorne gerichteter Stacheln , deren die eine nahe dem Rücken- , die andere dem Bauchrande liegt und je aus 3 — 4 Stacheln besteht; sie fehlen bei Weibchen gänzlich. Ferner ist bei wohlerhaltenen älteren Männchen der obere Hauptstrahl der Caudale fadig verlängert, bei Jüngeren aber diese Verlängerung nur angedeutet. In Färbung, Messungsverhältnissen und Bezahnung des ersten Dorsalstachels finde ich keinen merklichen Unterschied, nur kommen mir die Stacheln der übrigen Rum pfsch uppen bei Weibchen durchaus länger und stärker vor als bei Männchen, denen namentlich am Kopfe, der Schnauze und den Wangen die lang aufstehenden Spitzen der Schuppen des Weibchens ganz fehlen. Die Dorn- spitzen aller Schuppen bei Weibchen sind nach hinten gerichtet und bei vielen tliei- len sie sich in 2 — 4 Spitzen, und zwar sind längs der Seitenlinie, die bis unterhalb der zweiten Dorsale stets sehr deutlich ist, bei Weibchen alle Schuppen 3 — 5 spitzig, bei Männchen aber nur mit einem stumpfen Höcker versehen. Bei Weib- chen sind zwar die zwei Schuppenreihen, welche bei Männchen, die nach vorne gerichteten Stachel tragen, gleichfalls als grössere Platten vorhanden, tragen aber nur einen stärkeren und ebenfalls nach hinten gerichteten Dornkiel. Die Ova- rien des Weibchens sind in einer grossen, den ganzen hinteren und oberen Raum 51 * 396 Prof. B. Kn er. der Bauchhöhle ausfüllenden Sack verwachsen, der mit zahllosen kleinen Eiern erfüllt ist. — Die Ventralen sind noch inniger als bei Balistes verwachsen, doch ragen aus der ihre Strahlen überdeckenden rauh beschuppten Körperhaut vom Saume die Spitzen der ungegliederten, aber oft gablig getheilten Strahlen vor. — In Färbung ganz mit Bleeker’s Figur übereinstimmend. Länge von 4V2 bis gegen 10"; von Java, Singapore, Hongkong und Sidney. 2. Art MON. PIRA-ACA C. V. = Pira aca Marcg. — Willough. Iclitli. pl. 4, fig. 1. Hollard führt zwar diese Art unter den Synonymen von Monac. chinensis auf (p. 337), fügt aber bei: ob nicht eine Verwechslung von zwei Arten etwa statt- finde? Diese Vermuthung ist nun allerdings gerechtfertigt , das kais. Hof-Museum besitzt schon seit N atterer’s Reise diese Art. die namentlich von der vorigen indi- schen leicht zu unterscheiden ist. 2. D. 33, A. 32, P. 14, C. 12. Der Kopf misst 7S der Körper- oder % der Totallänge, das Auge % der Kopflänge, die Rumpfhöhe unter dem ersten Dorsalstachel fast halbe Körperlänge, über der Spitze des ventralen Knochenstrahles aber mehr als diese. Das Schnau- zenprofil vor den Augen ist seicht eoncav, eben so zwischen den beiden Dorsalen, der Schwanzstiel ist unbewaffnet, die äusserst kleinen Schuppen, deren schmale, freie Fläche aufsteht, sind am freien Rande mit zahlreichen, fast gleich langen Spitzen, ähnlich ctenoiden Schuppen besetzt. An der Basis aller Dorsal- und Anal- strahlen ist immer eine grössere solche Schuppe aufgerichtet, auf welche dann ein kurzes nacktes Strahlenstück folgt, worauf dann jeder Strahl wieder von der spitzig- rauhen Körperhaut überzogen ist; das Gleiche findet an der Caudalbasis statt, deren Strahlen eine sehr auffallende (schon bei cliinensis merkliche) alternirende Asymmetrie zeigen, indem rechts der 1., 3., 5., 7.. 9. und 11. Strahl breiter und stärker sind, links die geradzahlige Reihe. — Der ventrale Knochenstrahl ist hier nur kurz und die Zahl der vereinigten Flossenstrahlen (im sogenannten Fanon) viel geringer, da die Distanz bis zum After kürzer ist; sie sind aber nicht zählbar, da ihre Spitzen nicht vor der Körperhaut vorstehen. Der Verlauf der Seitenlinie ist am Schwänze in halber Höhe deutlich erkennbar, aber nicht durch eigene Schuppen markirt. — I)ie Grundfarbe hellbraun mit dunkleren Flecken verschie- dener Form und Grösse geziert, zwischen denen schmale ring- oder streifenförmige Räume bleiben; längs der Basis der zweiten Dorsale vier grosse dunkelbraune Flecken am Rücken, der erste vor dem ersten Strahle, der letzte quer über den Schwanz hinter ihr; die Flossen einfarbig hell, die Lippen noch jetzt lebhaft gelb. Länge 7y2"; von Rio Janeiro. Fi s c h e. 397 3. Art MONAC. FRAUENFELDII n.? sp. Diese Art dürfte nach Bleeker’s Abbildung von Pciramonacantlius choiro- cephalus auf Tab. 227, Fig. 2 (die jedoch schlecht zu dessen Fig. 4, Tab. 2 1. c. von Monacanthus choirocephalus passt), wahrscheinlich zu seiner Gattung Paramonct- canthus gehören, deren Charakter etwa in folgende Merkmale sich zusammen- fassen Hesse: Gestalt langgestreckt, Aluteres-ähnlich, das Becken sammt dem ventralen Knochenstrahle kaum vorstehend, die erste Dorsale über dem Auge stehend, ihr dicker Strahl beiderseits gesägt, zweite D orsale und Anale vorne in einen spitzen Lappen erhöht. Caudale fast abgestumpft, Hautbedeckung gleichmässig körnig, chagrinartig, ohne Spitzen und Stacheln; Zähne ; 2. D. 33 — 34, A. 31, P. 13, C. 12. Der Ivopf misst bis zu den Pectoralen V3 der Körperlänge, und ist 32/3maI in der totalen enthalten , die Höhe unter der ersten Dorsale gleich der Kopflänge, die über dem Becken nur wenig grösser, das Auge misst 1/i der Kopflänge; zwei getrennte Narinen liegen vor dem oberen Augenrande, eine präoculare Furche fehlt. Der Unterkiefer ist etwas vorstehend; die zwei mittleren Zähne in selbem erheben sich schief ansteigend in lange Spitzen , die an sie seitlich angrenzenden laufen in eine vordere Spitze und hintere breite Schneide aus, der dritte und hintere Zahn ist sehr klein und wird sammt dem zweiten von der breiten abgerundeten Schneidefläche des dritten Oberkieferzahnes überdeckt, so dass diese knapp übereinander greifende Zähne, wie eine gut kneipende Scheere wirken. Zwischen der Spitze des mittleren und des zweiten Zahnes im Oberkiefer ragt die Spitze des inneren Zahnes der zweiten Reihe vor. — Die Kiemenspalte reicht fast so weit herab, wfle die Basis der Pectorale. Der Knochenstrahl der ersten Dorsale ist breit, flach und jederseits mit nach abwärts gerichteten Sägezähnen bewaffnet; die Spitzen der zweiten Dorsale und Anale sind gleich hoch und werden durch 5 — 9 Strahlen gebildet, welche die halbe Rumpfhöhe unterhalb erreichen und rasch an Höhe ab- nehmen. Alle Strahlen bleiben ungetheilt und sind auch nur gegen das compresse, wie bei Lophobpanchii flache Ende gegliedert, blos die wie bei pira-aca asymmetri- schen Caudalstrahlen sind langgliedrig und einfach getheilt. Die gleichmässig feinkörnige Plautbedeckung ähnelt dem schönsten Chagrin von Rochen ; von einer Seitenlinie keine Spur. — Die Grundfarbe hellbraun am Rücken, der Bauch gelb- lich weiss ; drei breite dunkelbraune Längsbinden erstrecken sich vom Munde bis zur Caudale, die obere zieht sich durch das Auge und endet an der Dorsalseite des Schwanzes, über ihr liegt ein schmaler, heller Längsstreif, worauf der Rücken wieder dunkel gefärbt ist; die zweite Längsbinde geht vom Mundwinkel unterhalb des Auges zur Mitte des Schwanzes, die dritte von der Kehle unter den Pectoralen vorbei bis zur Analbasis, woselbst sie verschwindet; man kann daher auch sagen, 398 Prof. P. Kn er. die helle Grundfarbe wird von vier breiten dunklen Längsbinden durchzogen; die Flossen sind alle einfarbig, hell. — Länge ?>1/2 und 8%"; von Sidney. Subfam. BAUSTEIFORMES Blk. Char. Die erste Dorsale gut ausgebildet mit drei starken Knochenstrahlen, Becken vortretend, Schneide- zähne in äusserer Reihe — , in innerer — , konische schlundzähne in zwei Reihen, Haut mit rhom- bischen schuppenähnlichen Ilautknochen1), sechs Kiemenstrahlen. Gatt. LEIUUUS BLK. ^har. Schwanz depress, breiter wie hoch, Kopf stumpf abgerundet, Lippen schmal und abgerundet, die erste Dorsale mit der zweiten durch Haut verbunden, letztere mit weniger als 30 Strahlen, gekielte Schuppen an den Seiten des Schwanzes. Art LEIÜR. STELL AT US Blk. Atl. Tab. 215. Balistes stellatus Lac. poiss. I. tab. 6, fig. 1. — Bleelc. Verli. Batav. Gen. Vol. 24. Baiist. en Ostrac. p. 13. 1. D. 3, 2. D. 26, A. 24, V. 7—8, C. 12. Bezüglich dieser Art hebe ich nur folgende Punkte hervor, die ich nicht erwähnt linde. Die sechs Schneidezähne der inneren Reihe im Oberkiefer liegen so fest an den äusseren an, als wäre nur eine einfache Zahnreihe vorhanden. Die sogenannten Stacheln der Dorsale sind Knochenstrahlen, die ich eben so für Umbil- dungen von ITautknochen halte, wie den scheinbar einfachen Ventralstach el. Von diesem sagt zwar Hollar d, dass einige Ichthyologen mal ä propos diese Bildung (disposition cutanee) einer medianen Ventrale vergleichen, doch gehöre ich nicht nur zu diesen, sondern halte an meiner schon früher geäusserten Meinung fest, dass dieser Ventralstachel aus der Verschmelzung beider Ventralen hervorgehe, deren Strahlenenden als Fransen oder Zotten der sogenannten Wamme (fanon) vorragen. Legt man diese Strahlen bloss, so gewahrt man, dass sie mit der innern Seite in Hauttaschen sich festsetzen, während sie an der äussern schon die gleiche granu- lirte Oberfläche zeigen, wie alle übrigen Hautschuppen. Die Seitenlinie ist aller- dings oben nur schwach sichtbar, und zwar unterhalb der ersten Dorsale an der vierten Schuppenreihe, senkt sich aber dann sehr rasch , so dass sie unter dem ersten Drittel der zweiten Dorsale in halber Körperhöhe anlangt und am Schwänze dann vielleicht ganz verschwindet , oder zwischen den beiden stärkeren gekielten i) Hollard beschreibt die Hautbedeckung der Balistiden auf p. 51 et seq. gut und ausführlich und unter- scheidet als verschiedene Regionen am Körper: das System der Wangen, des Bauches, der Scapula, der Seiten und des Schwanzes, fügt aber ganz richtig bei, dass sie durch unregelmässige oder unordentlich sich lagernde Schuppen z. Th. in einander übergehen und nicht scharf begrenzt sind. Am auffallendsten sind stets jene der Scapular- und Ventralregion, welche letztere meist bis zum After reicht. Hollard bemerkt auch mit Recht, dass die Schwanzstacheln gewisser Arten nur eine partielle ausserordentliche Entwickelung von Schuppenhöckern seien, die schon an den vorhergehenden Schuppen überwiegend ausgebildet, gleichsam das Centrum der Ossifieation abgeben. Darauf, dass die Hautbedeckung der Bali- stiden sehr an jene vieler alter Ganoiden erinnert, wurde schon früher hingewiesen. Fische. 399 Schuppenreihen fortläuft. Die Schuppen längs des Seitencanales sind durch eine Furche ausgezeichnet, in der er verlauft und deren Rand einerseits fein und dicht gezähnelt ist, wie dies bei anderen Schuppen nicht der Fall ist. Als eigene Regionen Hessen sich hier noch unterscheiden: die Stirnschuppen von 4 — 6 eckiger Form mit einem punktförmigen Centrum , von dem aus strahlig Granulationen laufen : ferner die den Falz an der Basis der zweiten Dorsale und Anale bildenden Schup- pen, die langgestreckte Rechtecke oder Rhomben darstellen und in 2 — 3 Reihen übereinander liegen. Die mittlere Längsleiste der wirklich gekielten Caudalsehup- pen setzt sich als kurze Dornspitze über den freien Rand zurück fort. — Bezüg- lich der Färbung scheinen die Längsbinden an der zweiten Dorsale und Anale, die bläulichen Flecken verschiedener Grösse und die dunkelbraunen Wolken an der ersten Dorsale, wie auch die schwärzliche Färbung der Scapularschilder und der Pectoralbasis ziemlich constant, die bläulichen horizontalen Binden an den Wangen und die senkrechte auf der Caudale aber entweder schwankend oder leichter zu erbleichen. — Länge über 10"; Fundort? Gatt. BALISTAPUS BLK. €har. Längs der Seiten 40—60 Schuppen, der Schwanz mit mehreren Reihen von Dornen bewaffnet, die zweite Dorsale und Anale mit getheilten Gliederstrahlen. 1. Art BAL. VERRUCOSUS Blk. Atl. Tab. 216, Fig. 2. Wahrscheinlich = Balist.es praslinus Lac. u. Bleek. Am Schwanzstiele zwei gleich lange Längsreihen von 10 — 12 bedornten Schuppen und eine dritte über ihnen nur aus 3 — 5 bestehend; alle Dornen mit nach rückwärts, d. h. gegen den Kopf gewendeter Spitze. Die verschmolzenen Ven- tralen sind durch nebeneinanderstehende ungegliederte 6 — 7 Doppelstrahlen sehr deutlich, wie auch die Entstehung des einfachen Knochenstrahles aus ursprünglich zweien neben einander. Der Verlauf der Seitenlinie ist kaum erkennbar, da die Granulationen der Schuppen relativ viel stärker sind und besonders gegen den Rücken sich in dicke Spitzen erheben, die aber im Gegensätze zu den Caudaldornen entweder senkrecht aufragen oder nur schwach nach hinten geneigt sind. — Die bei dieser Art vorkommenden Binden in der Gegend der Augen und am Mund- winkel sind zwar verbleicht, doch erhielt sich die charakteristische schwarze Fär- bung , welche die untere Hälfte des Rumpfes von den Ventralen bis zur halben Länge der Analen ein nimmt. — Länge 47V 5 von Java. 2. Art BAL. ACÜLEATUS Bl. Taf. 149 (gut) Lac., Bleek. Atl. Tab. 216, Fig. 3. 1. D. 3, 2. D. 25, A. 22, P. 14, Y. 6—7, C. 11 — 12. Die Schwanzbewaffnung besteht hier aus zwei gleich langen Dornreihen und einer dritten unter ihnen, von nur y3 oder y2 Länge. Die Schuppen sind so stark höckerig und rauh wie bei verrucosus und die Verwachsung der beiden 400 Prof. R. Klier. Ventralen sammt Knochen strahlen eben so deutlich. In Färbung weicht unser Exem- plar von Bleek er’s Figur nur darin ab, dass die blaue zügelähnliche Binde vom Mundwinkel bis zu den Pectoralen fast gänzlich verlöscht ist. Länge 3"; von Java. 3. Art BAL. LINE AT US Bl. Schn. Tab. 87 — Bleek. Atl. Tab. 229, Fig. 2. = Balistes aculeafus viridis Benn. Ceylon pl. 10. 1. D. 3, 2. D. 25, A. 23, P. 13, V. 8 (doppelt), C. 12. Unterscheidet sich von den vorigen Arten leicht durch die Mittelzähne in beiden Kiefern , die viel länger als die seitlichen sind und als wahre Spitzzähne enden, während letztere immer kleiner werdende Schneidezähne darstellen, deren kurze vordere Spitze in eine eingebuchtete Schneidefläche übergebt. Die Lippen sind hier sehr fleischig; der dritte Dorsalstachel ist durch einen noch grösseren x4.bstand vom zweiten getrennt, als dies selbst bei Bl. Schneider’s Figur ausge- drückt ist und viel länger und stärker als bei den vorigen Arten. Die Schwanz- bewaffnung besteht nur aus zwei D ornreihen, von denen aber besonders die vor- deren gross und dick sind und deren Zahl nur je vier beträgt; der erste und grösste der unteren Leihe steht weiter vorne als jener der oberen. Die Zahl der ver- wachsenen Ventralstrahlen ist etwas grösser, da das Becken weiter vom After ent- fernt liegt. Die Schuppen sind meist mit drei kurzen Längsleisten besetzt, die am freien Lande als Zahnspitzen vortreten und erscheinen hiedurch zwar sehr regel- mässig rauh, sind aber nicht mit aufstehenden Höckern und Spitzen bedeckt; von einer Seitenlinie sehe ich aber gleichwohl keine Spur. Die Färbung variirt nur bezüglich der Zahl, Lichtung und Deutlichkeit der hellen die schwärzliche Grund- farbe durchziehenden schmalen Binden. — Länge S"; von Java. 4. Art BAL. CONSPICILLUM Rüpp. — Bleek. Atl. Tab. 221, Fig. 2. Bei dieser Art besteht die Schwanzbewaffnung in zwei Leihen von je 10 kurzen, dicken, kaum gekrümmten konischen Stacheln, über deren Anfang eine dritte nur aus 3 — -4 bestehende Leihe und eine vierte unterhalb in halber Länge, ebenfalls nur 3 — 4 enthaltende verlauft. Die Schuppen sind in Form und Lagerung nach den gewöhnlichen Legionen sehr ungleich, die der Lateral- und Dorsalregion am rauhesten körnig, an den Wangen und Bauche fein granulirt; der Verlauf der Seitenlinie ist bis gegen Ende ihrer Biegung zur halben Schwanzhöhe herab, erkennbar. In Färbung nur insoferne von Bleeker’s Figur abweichend und jener von Liippell ähnlicher, als im Spiritus alle röthlichen und grünen Farben weiss erscheinen. — Länge 10"; von den Nikobaren. 5. Art BAL. FRENATUS Blk. Atl. Tab. 223, Fig. 2. 2. D. 30, A. 26, V. 7 — 8, P. 14, C. 12. Stellt dem B. armatus nahe, unterscheidet sich aber durch abweichende Form und Lagerung der Schuppen an den Wangen, durch eine dreieckige Grube vor Fische. 401 den Augen , derbere, breitere Zähne in beiden Kiefern und bedeutend dickere Basis des ersten stark compressen Knochenstrahles der Dorsale. Der Kopf misst V, der Ivörperlänge, die Höhe unter dem Beginn der ersten Dorsale nicht ganz halbe Körperlänge ; fast alle Schuppe n r e ih en des Schwanzes (7 — 8) sind mit kleinen, niederen, mehr warzen- als stachelähnlichen Dornen bewaffnet, die bei Männchen stärker als bei Weibchen erscheinen. Die Lippen sind dick, fleischig, die Schuppen gleichmässig körnig rauh, über den Pectoralen liegen einige grössere rundliche Schilder; die Caudale ist fast senkrechtabgestutzt. Färbung gleichmässig hellbräunlich, Caudale dunkel gesäumt oder fast ganz schwärzlich ; der den Mund umgebende bis gegen die Kiemenspalte sich fortsetzende gelbe Zügel fehlt unseren Exemplaren, deren Fundort nicht angegeben ist. 6. Art BAL. (CANTHIDERMIS Blk.) MACUL ATUS? Blk. Atl. Tab. 218, Fig. 4. Syn. Batistes maculatus Bl. Taf. 151. — Bai. azureus Less. Voy. Coquille. — B. maculatus Holl. 1. c. p. 58 — 60, fig. 2 auf pl. 3. 1. D. 3, 2. D. 24, A. 21, V. 7, P. 14, C. 12. Der völlige Mangel grösserer Scapularschuppen oder Schilder weist diese Art der Gatt. Ganihidermis im Sinne von Bleeker’s zu, doch stimmt das vorliegende Exemplar weder ganz gut zu Bleeker’s noch zu Bloch’s Figur und weicht namentlich von ersterer durch gedrungenere Gestalt und die Kürze des flossen- freien Schwanzstückes , wie auch in andern Messungen ab. Ganz gut passt auf selbes Hollar d’s Beschreibung, aber dessen Figur weniger, indem es namentlich bezüglich der Dorsalform viel mehr mit jener von Bloch übereinstimmt. — Der Kopf misst genau V3 der Körperlänge (die Caudale nur die Länge von der Schnauzenspitze bis unter die Mitte des Auges), bei Bloch %, während sie bei Bleeker1/^ der Totallänge beträgt; die Körperhöhe unter dem ersten Dorsal- stachel ist fast1/,,, über dem Becken fast die Hälfte der Körperlänge, das Auge V4 der Kopflänge, dessen Abstand von der Oberlippe zwei, vom oberen Winkel der Kiemenspalte ein, die Stirnbreite zwischen beiden l2/„ Diameter. (Bei Bleeker misst das Auge kaum 1/5 der Kopflänge, sein Abstand von der Oberlippe 3, von der Kiemenspalte l2/3 Diameter.) Wichtigere Abweichungen als in diesen wohl über- haupt variablen Verhältnissen dürften aber folgende sein: Das Rückenprofil bildet bis zur zweiten Dorsale eine flache Curve und senkt sich wie bei Bleeker und das flossenfreie Schwanzstück hinter der Dorsale ist viel kürzer und steht jenem von B 1 o ch ’s Figur viel näher; eben so ist dies mit der fast senkrecht abgestuzten Dorsale und Anale der Fall, während Bleeker und Hollard ihren Rand stark eingeschnitten angeben; dadurch erscheint bei unserem so wie bei Bloch die Höhe zwischen der Dorsal- und Analspitze grösser. Die Entfernung des dritten, weit vom zweiten abstehenden Dorsalstachels ist so gross, wie die der zweiten Dorsale vom ersten Stachel, und auch hierin unser Exemplar mehr der Figur Bloch’s ent- Novcara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. T. Kn er. Fische. 52 402 Prof. B. Kn er. sprechend. — Sämmtliche Zähne 8 | 8 + 6 sind Schneidezähne, die mit schief gegen die Mittellinie gerichteter Spitze vortreten und von denen die zwei mittleren nur wenig länger sind. Die Nasengruben vor den Augen sind gross; die Höhe des ersten vorne spitzig rauhen dicken Knochenstrahles der Dorsale beträgt kein V3 der Rumpfhöhe unterhalb , höher aber und gleich hoch sind die zweite Dorsale und Anale, der Saum der ersten ist zwar weniger eingebuchtet als bei Hollard’s Figur, dieser aber und auch Bloch ’s Figur doch viel ähnlicher als jener von Bleek er. Die Schuppen des Kumpfes sind mit derben Höckern bis an den Band dicht besetzt, ohne aber Zähnchen an diesem zu bilden; dagegen erhebt sich fast auf allen längs der Mitte ein Kiel, der nach hinten in eine Dornspitze endet, der aber dem festsitzenden Kande näher als dem freien liegt. Man kann demnach sagen, dass nicht blos der Schwanz, sondern die ganzen Seitendes Kumpfes mit Keihen von Stacheln besetzt sind, die aber von den gewöhnlichen Caudalstacheln sowohl durch Kürze und grössere Zahl, wie auch durch ihre Kichtung sich unterscheiden, indem ihre Spitzen sämmtlich nach rück- wärts sehen. Längs der Basis der zweiten Dorsale und Anale bilden fünf schmale Reihen länglicher rauher Schuppen, durch nackte Zwischenräume getrennt, eine falzähnliche Umhüllung. — Die schwärzliche Grundfarbe reicht einerseits gleich- mässig bis zur halben Höhe herab , anderseits sieht man unterhalb der zweiten Dorsale helle weissliche Flecken verschiedener Grösse und Form, die an der Kehle und Bauchseite bis zur Caudale noch zahlreicher und deutlicher werden, aber über keine Flosse sich erstrecken. — Länge 6" 3'"; von Sidney. Trotz der angeführten Abweichungen unseres Exemplares und namentlich auch trotz des LTmstandes, dass in Bleeker’s Figur die Dornspitzen an den Schuppenreihen nicht angedeutet sind, halte ich es doch für gleichartig mit macu- latus und möchte vielmehr nur glauben , dass ausnahmsweise Fig. 4 nicht so natur- getreu ist, wie sie fast durchgängig sind, oder dass überhaupt innerhalb der Art starke Schwankungen statthaben. UNTERORDNUNG 0 S T II A C I 0 N T E S- (Fam . 0 stracionidei B 1 k.) Char. Das innere Skelet knöchern aber unvollständig und nur mit wenigen Wirbeln (Oligospondyl), das Hautskelet aber einen aus polygonalen Knochenplatten unbeweglich zusammengesetzten 3— 5 kantigen Panzer darstellend, die enge Mundspalte mit kurzen emaillirten Zähnen in einfacher Reihe besetzt, Zwischen- und Oberkiefer verwachsen, nur eine weiche gliederstrahlige Dorsale oder keine, stets ohne Ventrale, Kiemenspalte klein. Bleek er sagt zwar: die Ostracien verdienen eigentlich den Rang einer Ordnung, die von den Balistiden und Gymnodonten zu trennen sei, lässt sie aber Fi sehe. 403 bisher doch nur als Familie gelten und äussert sogar, dass die Gatt. Ostracion nur schwer in mehrere Genera sich unterscheiden lasse, da sowohl die drei- oder vier- eckige Form des Panzers, wie auch die Länge und Richtung der Dornen, in die er auslauft, sehr schwankende Verhältnisse, namentlich nach dem Alter zeigen1). Wesentlicher sei der Umstand, ob der Panzer hinten geschlossen sei und nur ein Loch zum Durchtritt der Dorsale und Anale freilasse, oder ob er letztere nicht mehr rings umgebe und daher rückwärts unvollständig sei. Darnach Hesse sich Aracana Gray von Ostracion trennen. Eine dritte Gattung, für die Bleeker den Namen Centaurus wählt, glaubt er in Richardson’s Ostr. boops zu sehen (Voy. Ereb. und Terr.) 2). — Als Untergattungen unterscheidet hingegen Bleeker: Ostracion Art. mit 3 — 5 kantigem aber unbedornten Panzer; Laetophris Swains.; mit 3 — 5 eckigem und jederseits nach hinten und unten in einen Dorn auslaufenden Panzer; Tetrosomus Swains. mit 3 — 5 kantigem Panzer, medianem Rücken- und seitlichen, in Dornen auslaufenden Kielen nebst nach aufwärts gerichteten Augen- dornen und Acanthostracion Blk. mit nach vorne gerichteten Dornen, übrigens wie Tetrosomus. Gatt. OSTRACION ART. Char. Der Panzer die Dorsale und Anale vollständig umscbliessend, an der Unterseite nicht gekielt, eine Dorsale, Caudale mit 1/8/1. 1. Art OSTR. (OSTR.) TETRAGONUS Lin. — Blk. Atl. Tab. 201, Fig. 2. = Ostr. cubicus L. Bl. Taf. 137 (nicht gut). Diese wohl häufige und oft beschriebene Art liegt als Varietät mit einfärbi- gen Flossen, schwarz punktirtem Kopfe und weisslichblauen , schwarz umringten Flecken meist in der Mitte der sechseckigen Schilder vor, in 7" langen Exemplaren von Tahiti. 2. Art OSTR. (O.) PUNCTATUS Lac. = Ostr. meleagris Shaw. — Blk. Atl. Tab. 202, Fig. 4. Dem Vorigen sehr nahestehend, mit Ausnahme der Färbung. Ein junges Exemplar von Java zeigt meist reguläre sechseckige Schilder und stark concave Seiten, den Rücken dicht mit feinen weisslichen Punkten besäet, die Seiten mit grösseren und den Bauch theils mit ähnlichen, theils aber mit wellig gebogenen oder in sich abschliessenden solchen Bändern geziert, die Flossen, mit Ausnahme der weisspunktirten Caudale einfärbig. Von Ostr. Sebae unterscheidet sich diese *) So könne man z. B. bei Ostrac. guineensis und nasus kaum angeben, ob der Panzer 3- oder 4 kantig sei, und Ostr. concatenatus trete bezüglich der Hörner bald als 0. stellifer Bl. Schn., bald als bicuspis auf und das Gleiche gelte auch von 0. cornutus L. 2) Mir erregt diese Figur den Verdacht, dass sie eine Larvenform darstelle und dass möglicher Weise bei Ostracion eine Entwickelung mittelst Metamorphose stattfinde. 52* 404 Pro/. R. Kn er. Art allerdings durch die Kürze des Abstandes vom Auge bis zum Schauzenrande des Panzers, der nur wenig einen Augendurchmesser übertrifft. — Länge 32//'. 3. Art OSTR. (0.) NASUS Bl. Taf. 138 (zu lang) = Blk. Atl. Tab. 202, Fig. 5. Von dem vorigen durch die medianen Dorsalschilder leicht kenntlich, die sich in einen wellig gebogenen Kiel, gleich den lateralen, erheben; ferner die stark gewölbten oberen Augenränder und das als stumpfe Nasenspitze vorspringende vordere Ende des Panzers. Die Höhe des Panzers ist bei unserem jungen Exem- plare grösser als die Breite zwischen den Bauchkielen, die Länge desselben drei- mal in der Kopflänge enthalten, welcher die Caudale an Länge gleichkommt und von der das Auge fast die Hälfte beträgt. An dem Rückenkiele nehmen nur vier Schilder Theil, doch dürfte mit dem Alter ihre Zahl zunehmen. Die Schilder sind theils fünf- theils sechseckig, die meisten in der Mitte dunkel gefleckt, wie auch die Caudale, die übrigen Flossen sind einfärbig. — Länge 31// ; von Madras. 4. Art OSTR. (ACANTHOSTR.) ARCUS Blk. Atl. Tab. 204, Fig. 4. = Ostr. arcus Bl. Schn. — Ostr. cornutus Bl. Taf. 133 (Seestier). — Schlg. Faun. jap. Tab. 131, Fig. 4. Die Angaben Bleeker’s über Richtung und Länge der Hörner, über die mit dem Alter an Länge zunehmende Caudale und über die Färbung finde ich nebst allen übrigen Punkten bestätigt. Nur wird bei allen unseren Exemplaren die Rückenleiste blos von einem in eine stumpfe Sjfitze erhöhten Dorsalschilde gebil- det, während an den Seitenkielen je zwei Schilder stärker, aber nicht spitz vor- treten. — Länge 3 — 1" ; von Java und Tahiti. UNTERORDNUNG G Y M N 0 D 0 N T E S blk. Cliar. Gestalt gedrungen, Skelet knöchern, unvollständig mit wenigen Wirbeln (höchstens 30, von denen nur 11 abdominale) Zwischen- und Unterkiefer durch Naht verbunden mit in Platten verwachsenen Emailzähnen, kleinem Kiemenloch, glied er strahliger Pectorale, Dorsale und Anale, ohne Ventralen und glatter oder bestachelter flaut; 4—6 Kiemenstrahlen. Enthält nach Bleeker die drei Familien; O rthcigoris coidei ( Ellipsosomata Holl.), Tetr aod ontoidei (Sphaerosomata Holl.) und Trio dort toidei (Loga- niosomata PI oll.). FAMILIE Cliar. Gestalt länglich, Schwanz normal mit gut ausgebildeter Caudale, weder Rippen, noch ein Becken, die Haut glatt oder mit Dornen bewaffnet, durch einen accessorischen Magensack mit Luft aufblähbar, 3—4 Kiemenbögen, keine Nebenkiemen, C. 1/7/1 oder 1/8/2. Bleeker unterscheidet in dieser Familie 11 Gattungen, die er nicht blos abermals in zwei Subfamilien vereinigt; Dio dontif ormes und Tetraodonti- formes , sondern deren jede er wieder in zwei Gruppen trennt. F i s c li e. 405 Subfam. DI0D0NTIF0RMES. Char. Die Kiefer in der Mittellinie nicht getrennt, jeder mit einer breiten Zahnplatte, Kopf breit stumpf, Haut rings mit mehr weniger langen Stacheln bewaffnet, die bei einer Gruppe mit drei, bei der andern nur mit zwei Wurzeln in der Haut festsitzen (Tri- und Dirhizacanthini), C. 1/7/1, Br. 6. , Gatt. DIODON L1NN. Char. Die Nasenlöcher auf einer mehr weniger aufstehenden hohlen Papille angebracht, die inneren Zahn- platten aus mehreren Zahnreihen zusammengesetzt, die langen und compressen Hautstacheln mit drei Wurzeln festsitzend. Art D. RI V UL A TUS Cur. D. 11, A. 10, P. 1/21, C. 9. Der Kopf % der Körperlänge (ohne Caudale), das Auge 1/i Kopflänge, einen Diameter hinter und etwas über dem Mundwinkel stehend ; die Caudale misst nicht y2 Kopflänge, die Höhe des Pectoralfäehers ist aber grösser als diese. Die Verschmelzung der äusseren Zähne in Platten gibt sich durch die gekerbten Ränder der letzteren deutlich kund und hinter ihnen steht in jedem Kiefer beiderseits eine breite Emailplatte, die im Oberkiefer links ungetheilt, rechts in zwei durch eine Querfurche getheilt ist, im Unterkiefer aber jederseits in eine vordere kleinere und hintere grössere Platte getrennt ist. Man kann daher sagen, die inneren Zahn- platten stehen in zwei Reihen, ersieht aber zugleich wie die Verschmelzung der Einzelzähne sehr verschieden sein kann J). Die dicken Lippen sind ebenfalls gekerbt und hinter ihnen hängt jederseits ein bartelähnlicher Faden (fimbria) herab, wie deren noch zahlreiche an den Seiten des Rumpfes und an der Kehle meist hinter der Basis der Stacheln weghängen. Hinter den Nasenröhrchen stehen zwischen den Augen in erster Reihe nur drei dreiwurzelige Stacheln, der mittlere genau in der Mitte der Stirn; weiter zurück stehen die Stacheln weit auseinander, da ihre Wurzeln länger sind als sie selbst hoch, so dass man vom Auge bis zum Schwänze, wo sie enden, nur 9—10 in einer Längsreihe zählt, am Bauche stehen sie etwas dichter, sind aber schwächer und kürzer. — Die Rückenseite ist grau mit einem Stich ins Röthlichbraune, der Bauch weiss, an der Unterlippe eine schwarze Querbinde, beiderseits hinter den Pectoralen ein sehr grosser rundlicher schwarzer Fleck und ein kleinerer näher dem Rücken über den Pectoralen, deren jeder die Basis eines Stachels umgibt; an der Basis der Dorsale jederseits ein länglicher viereckiger schwarzer Fleck, ausserdem nur dunkle Wolken hie und da, die'Flossen durchscheinend ungefleckt. — Länge fast 6"; von Rio Janeiro. Gatt. PARADIODON blk. Char. Die runden Stacheln dünn und zweiwurzelig, die inneren Zahnplatten in zwei Reihen gestellt. fl Es dürfte überhaupt fraglich sein, ob Diodon und Paradiodon verlässlich von einander zu trennen sind da auch die Länge und Stärke der Stacheln und ihre Bewurzelung mannigfache Übergänge zeigt. 406 Prof. P. Kn er. 1. Art PÄRAD. QUADRIMACULATUS Blk. Atl. Tab. 212, Fig. 2. Durch die Lage der Augen hinter dem Mundwinkel, eine dunkelbraune Binde jederseits vor und unter dem Auge und grössere schwarze Flecken am Rücken als an den Seiten von den anderen Arten noch erkennbar, übrigens aber nur in einem verstümmelten Exemplar; von Java. 2. Art PARAD. HYSTRIX Blk. Atl. Tab. 207, Fig. 2. = Diodon hystrix L. Bl. — Diod. atinga Bl. Taf. 125 — 26. Ein kleines kaum über 2" langes Exemplar von den Nikobaren. Subfam. TETRA0D0NTIF0RMES. Char. Die äusseren Zahnplatten in der Mittellinie getrennt, keine oder nur rudimentäre innere, keine langen Hautstacheln, C. 1/8/2, Br. 5. Gatt. TETR AO DON lin., blk. ( = G astrop h ys us, Physog aster et Clieilichtliys J. Müll. = Lagocejphalus Swains. = Anchisomus Kp. p. = Brachycejphalus et Aspicephalus Holl, p.) Char. Schnauze stumpf, doppelte Nasenlöcher an einer durchbohrten aufstehenden Papille, Seitenlinie sicht- bar, Bauchseite mit kleinen Stacheln besetzt, Dorsale und Anale kurz, Cnudale abgerundet oder spitz- winkelig, die Schlundknochen mit konischen, z. Th. verschmolzenen Zähnen in einer Reihe, Kiemen- strahlen 5. 1. Art TETR. HONCKENII Bl. Taf. 143. — Blk. Atl. Tab. 206, Fig. 2. D. 2/8, A. 2/6, C. 8 (die beiden Randstralilen einfach). Diese häufige Art ist leicht kenntlich durch den hohen und vorstehenden Unterkiefer, die zahlreichen, feinen, queren Falten an den Seiten des Kopfes und Rumpfes, den compressen Schwanz, die nicht eingebuchteten Flossen und die Fär- bung. Die Lippen sind dick , papillos , die Augen nur am unteren Rande frei und blos von % Kopflänge. Die Rückenseite von der Stirn hinter den Nasenröhren bis zur Dorsale , die Bauchseite von der Kehle bis gegen den After mit kurzen dünnen Stacheln besetzt, der übrige Körper nackthäutig, die Seitenlinien schwach ausgedrückt. Der Rücken bis an die Seiten schwärzlichbraun mit mehr weniger dichten rundlichen, hellen (bläulichen) Flecken, der Bauch weiss, Pectorale, Dorsale und Caudale dunkel gefleckt, Anale hell. • — In acht Exemplaren bis 7" Länge; vom Cap der guten Hoffnung. 2. Art TETR. OBLONGUS Bl. Taf. 146, Fig. 1. — Blk. Atl. Tab. 208, Fig. 4. D. 2/10, A. 2/8, P. 16, C. 1/8/2. Die Spitzen des Oberkiefers überragen etwas die des unteren, das Kinn ist nicht erhöht, die beiden Seitenlinien jederseits sind stärker sichtbar, besonders die untere längs des nackten Schwanzes. Dorsale und Anale mit stark, Pectorale und Caudale mit schwach abgerundetem Rande; am Oberkiefer grosse, ziemlich zahl- reiche rundliche helle Flecken auf dunklerem Grunde, quer iiberden Rücken brei- Fische. 407 tere, öfters verschmelzende und daher in Zahl und Form variable dunkle Binden bis zur Caudale; Bauchseite weiss, alle Flossen ungefärbt. — Der Magen eines untersuchten Exemplares erwies sich als ein weit zurückreichender, mit Fragmen- ten von Schnecken, Muscheln und Crustaceen erfüllter Sack, die sehr grosse Schwimmblase ist breiter als lang, nach vorne tief herzförmig eingeschnitten, hin- ten seicht eingebuchtet; die Leber ebenfalls sehr gross. In zahlreichen Exemplaren von 4 — 7"; von Java, Ceylon und Madras. 3. Art TETR. ALBOPLUMBEUS Rieh. Voy. Sulph. pl. 58, Fig. 6—7. = Kappa Nr. 24 II, Russ. — Bleek. Atl. Tab. 205, Fig. 1. In kleinen, 1 — 3" langen, zum Theile entfärbten Exemplaren; von Java und Ceylon. 4. Art TETR. LUNARIS Bl. Schn. — B 1k. Atl. Tab. 205, Fig. 2. D. 12, A. 11, P. 16, C. 1/8/2. Zeichnet sich durch die halbmondförmig eingeschnittene Caudale, die stark ausgeprägten Seitenlinien und den Mangel von dunklen Flecken oder Bändern aus. Die feinen Stacheln halten an der Dorsalseite vom hinteren Augenrande bis gegen die Dorsale fast genau die Höhe der oberen Seitenlinie ein und reichen auch an der Bauchseite nur hinter den Pectoralen etwas über die untere Seitenlinie hinauf; die übrigens nackte Flaut ist hell silberglänzend; alle Flossen ungefärbt. Der erste obere Strahl der Pectorale ist bald mehr verlängert und die Flosse überhaupt breiter und grösser als bei Bleeker’s Figur, bald auch hierin ganz mit ihr übereinstimmend. Die Schwimmblase verhält sich wie bei der vorigen Art, die Hoden der Männchen (zwei) sind kurz, die Eiersäcke der (drei) Weibchen paarig, gross und mit zahllosen kleinen Eiern erfüllt, der rechte Eisack ist bei den unter- suchten Individuen viel grösser als der linke. — Länge von 4 bis über 7"; von Ceylon, Java, Singapore und Madras. 5. Art TETR. RICHEI Frem. — Blk. Atl. Tab. 213, Fig. 3. D. 8, A. 8, P. 15, C. 1/9/1. Der Kopf V3 der Körper-, die Caudale 2/3 der Kopflänge, das Auge 3% mal in letzterer, die Breite der sanft gewölbten Stirn zwischen den Augen \x/% Diame- ter, das Auge ringsum frei; übrigens in allen Angaben und auch in Färbung wie bei Bleeker; am beständigsten scheinen die grossen schwarzbraunen Flecken jederseits hinter der Oberlippe zu sein, die in eine Querbinde verschmelzen. — Über 4" lang; von Sidney. Gatt. CRAYRACION klein. (= Cirrhosormis Swains. — Arothron J. Müll. — Frachy- et Aspicephalus Holl, p.) Char. Ein solides, oft gabelig getheiltes, aber nicht durchbohrtes Nasententakel, Dorsale und Anale kurz, Caudale abgerundet, übrigens wie Tetrodon. 408 Prof. B. K ner. 1. Art CRAY. FLUVIATILIS Blk. Atl. Tab. 210, Fig. 4. D. 3/10, A. 2/10, P. 21, C. 1/9/1. Die Nasententakeln ziemlich lang, gablig getheilt. Der Längsdurchmesser des Auges 32/3mal in der Kopflänge, die Stirnbreite zwischen den Augen über zwei Diameter, die Stirn convex. Schwache zweiwurzelige Stacheln stehen nur am Oberkopfe, Yorderrücken, den Wangen und am Bauche bis gegen den After. An der Bückenseite bis zur halben Höhe herab und bis zur Caudale grosse, schwarze, öfters verschmelzende Flecken ; Caudale mit fünf braunen Querbinden, Anale mit einer schwachen, Dorsale und Pectorale einfärbig hell, keine Seitenlinie. Ein Exemplar von Java zeigt an der Caudale sieben Querbinden, an den Seiten tiefer herabreichende schwarze Flecken und D. 3/11, A. 3/9, P. 21, C. 1/8/2. die übrigen ohne Angabe des Fundortes. P/f lang. 2. Art CRAY. ERYTHROTAENIA Blk. Atl. Tab. 214, Fig. 4. D. 2/7, A. 2/7, P. 15—16, C. 1/8/1. Der Kopf von ys Körperlänge, ohne Caudale, diese 4/5 der Kopflänge, das Auge % der letzteren, fast zwei Diameter vom Schnauzenrande, nur wenig über einen vom anderen Auge entfernt, die Dorsale vorne zugespitzt, nach rückwärts stark abgestuzt, ihre Höhe der des Rumpfes unterhalb gleich, Anale niederer und abgerundet, Pectorale schwach abgerundet. Die obere Seitenlinie ist von der Cau- dale bis zu den letzten Stacheln als einfache Furche sehr deutlich, die untere reicht eben so weit, ist aber nach oben von sich schuppenartig deckenden Hauttäschchen eingesäumt, aus, denen sehr feine, spitze Stacheln vorragen. Die übrigen Stacheln der Haut sind zweiwurzelig und noch zwischen den mit blinden Löchern versehenen Nasententakeln stehenderen drei in der Querreihe. Die schwarze Längsbinde erlischt hinter dem Auge, dagegen ist ein intensiv schwarzer Fleck über der Pectoralbasis und ein breites, schiefes, schwarzes Querband in halber Höhe der Dorsale sichtbar, der Rücken aber auf olivenfarbigem Grunde mit kleinen, rundlichen, blauen Flecken besetzt und nebstbei dunkel gewölkt. — Das Exemplar ist ein Weibchen mit aus- nehmend grossen Eiersäcken, welche die Bauchhöhle bis zu den Pectoralen fast ganz erfüllen. Obgleich es von Bleeker’s Figur und Beschreibung etwas abweicht, halte ich es doch nur für eine Varietät der genannten Art, welche schon von Baron Hügel gesammelt und dem kais. Hofkabinete übergeben wurde, woselbst sie sich mit H eck el’s Etiquette als Tetraod. taenia vorfindet. — Länge über 4"; vonSidney. 3. Art CRAY. IM MACUL ATUS Blk. Atl. Tab. 211, Fig. 1. 7 o = Kappa Ru ss. 26. — Arothron scaber Blk. D. 9, A. 9, P. 17, C. 1/8/1. Ist durch Färbung und den dichten Pelz aus kurzen feinen Stacheln bestehend, leicht kenntlich. Die kleinen, ringsum freien Augen messen nur l/G Kopflänge, die Breite der etwas concaven Stirn ist grösser als der Abstand der Augen vom Mund- Fi sehe. 409 rande und beträgt über drei Diameter. Dorsale und Anale sind gleich hoch und um die Hälfte niederer als der Schwanz zwischen ihnen, beide abgerundet, die Caudale fast von Kopfeslänge. Die Hautscheide, von der alle dicht stehenden und feinen Stacheln bis gegen die Spitze umgeben sind, ist an den Seiten des Kopfes, Rumpfes und am Bauche grell weiss, so dass die dunklere Grundfarbe der Haut wie mit kleinen weissen Punkten besät erscheint; Oberlippe, Umgebung der Kie- menöffnung, die Basis der Pectorale und Dorsale und ein breiter Saum der Caudale sind tief schwarz; übrigens geht die gleichmässig dunkle Färbung des Rückens gegen den Bauch durch Grau in mattes Weiss über. — Das grössere 42/3" lange Exemplar ist ein wohlerhaltenes Männchen. Von den Nikobaren. 4. Art CRAY. LINEATUS Blk. Atl. Tab. 206, Fig. 1 u. 212, Fig. 1. = Tetroä. lineatus Bl. Taf. 141. — Schlg. Faun. jap. Tab. 125, Fig. 2. Variirt in Färbung, bezüglich der Zahl und Grösse der schwarzen Flecken und noch mehr der ventralen Querbinden, und auch unsere beiden Exemplare weichen sowohl von den citirten Abbildungen, wie auch von einander selbst ab und sind rechts und links nicht symmetrisch gezeichnet. Bei dem einen ziehen über Kehle und Vorderbauch (bis zu den Pectoralen) 5 — 6 nicht unterbrochene Querbinden, und weiter zurück bis zum Schwanzstiele noch 6 — -7 unregelmässige, theils sich vereinigende , theils nach hinten umbiegende. Bei dem andern fehlen schwarze Binden an Kehle und Bauch, und nur 8 — 9 kurze oder Plalbbinden laufen fast senkrecht von unterhalb der Kiemenspalte bis zur Anale, die aber anderseits theil- weise ganz fehlen, wo ein grosser Raum weder Binden noch Flecken zeigt. Übrigens ist diese Art wohl kaum mit einer andern zu verwechseln. — Länge 4"; von Tahiti. 5. Art CRAY. HAMILTONI Blk. = Tetrod. Hamiltoni Rieh. Voy. Ereb. Terr. pl. 39, fig. 10 — 11. D. 9, A. 7 (1/6), P. 1/15, C. 1/8/2. Ist zufolge der Nasententakeln ein Crayrcicion und durch senkrechte schwarze Binden, die an der weissen Bauchseite ziemlich scharf abgegrenzt sind, nebst dich- ten schwarzen Flecken auf der ohnehin sehr dunklen Rückenseite ausgezeichnet. Wie bei Fig. 10 kommen fünf senkrechte schwarze Streifen vor die Pectorale und 7 — 8 hinter diese bis zur Caudale zu stehen; die schwärzliche Querbinde an der Dorsale fehlt, dagegen zeigt sich ein tiefschwarzer Fleck an der Pectorale; oder die sehr kurzen und feinen Stacheln reichen bis zur Caudale; dennoch ist die untere Seitenlinie gut sichtbar. — Länge nahezu 4"; von Sidney. 6. Art CRAY. PANTHERINUS Blk. = Tetrod. pantherinus Eyd. et Soul. Voy. Bonit4, poiss. pl. 10, fig. 3. D. 8, A. 7, P. 1/14, C. 1/8/2. Der Kopf fast V3 der Körper- und V4 der Totallänge, das Auge 1/i der Kopf- länge, die schmale, seicht concave Stirn kaum 1 Augendiameter breit, die Nasen- Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. T. Kner. Fische. 53 410 Prof. R. Kn er. tentakeln einfach und kurz. Sehr zarte feine Stacheln stehen an der Stirn zwischen den Augen über dem Vorderrücken und an der Bauchseite von der Kehle bis gegen den After, übrigens die Haut nackt. Über der unteren schwach sichtbaren Seiten- linie hängen in weiten Abständen von den Pectoralen bis gegen das Schwanzende fünf zugespitzte Hautlappen weg; eine obere Seitenlinie ist nicht zu erkennen. Dicht gesäete rundliche Flecken von ungleicher Grösse reichen von der Schnauze bis zur Caudale und an den Seiten bis zur unteren Seitenlinie; die Caudale wird von drei breiten dunklen Querbinden durchsetzt, von denen die citirte Figur keine Spur zeigt. — Länge fast 4" ; von Rio Janeiro. 7. Art CRAY. SPENGLERI. = Tetrod. Spengler i Bl. Taf. 144 (gut) D. 1/7—8, A. 1/6, P. 15, C. 1/8/2. Mit einfachen, ziemlich kurzen Nasententakeln, gestreckter Schnauze und schmaler Stirn. Der Kopf 1/3 der Körperlänge oder etwas mehr, die Caudale kaum über halbe Kopflänge, das oben überhautete Auge 41/., — 2/3mal in der Kopflänge stets mehr als zwei Längsdiameter vom Schnauzenrande und 1 — iy2 vom anderen Auge entfernt, die Stirn inzwischen concav. Kurze, dünne Stacheln mit zwei rela- tiv langen Wurzeln stehen am Hinterhaupte, Vorderrücken und an der Bauchseite wie bei pantherinus von der Kehle bis zum After. Beide Seitenlinien sind vom Schwanzende bis zwischen die Stacheln sichtbar, eben so die Kopfcanäle an den nackten Seiten des Kopfes. Die bei Bloch’s Figur ziemlich zahlreichen und grossen Hautlappen, denen zufolge er diese Art Zottenfisch nennt, sind bei unseren noch jungen Individuen nur kurz und spärlich vertheilt. Durch die Färbung unter- scheidet sich diese Art leicht von jpantherinus. Eine Längsreihe schwarzer grosser Flecken beginnt hinter dem Unterkiefer und verlauft längs der Grenze des weissen Bauches bis zur Caudale. Sie besteht stets vor den Pectoralen aus fünf Flecken, hinten denselben aber bald aus sieben, bald sechs oder fünf, da die letzten am Schwänze zum Theile schwächer werden oder verschwinden. Die dunkle Rücken- seite ist theils noch dunkler gefleckt, theils (was Bl och’s Figur nicht andeutet, aber bei allen unseren Exemplaren der Fall ist) mit kleineren blauen, runden oder länglichen Punktflecken von der Stirn bis zur Caudale geziert. Auch die Färbung der Caudale weicht inseferne ab, als meist eine schwärzliche Querbinde die Basis durchzieht, worauf eine breite hellgelbe folgt, während die noch übrige Hälfte der Flosse bis an den Saum dunkelgrau oder schwärzlich gefärbt ist. — In acht Exemplaren von 1% — d1//' ; von Rio Janeiro. Fische. 411 Ordnung oder Unterclasse: SELACHII J. MLL. (Subcl. Elasmobranchn Bon. Gill.) , Ohar. Mit ungetheilter knorpeliger Schädelkapsel und nicht gesonderten oder nur unvollständig ausgebil- deten Wirbeln, auf Kiemenbögen festsitzenden und mit der äusseren Haut verwachsenen Kiemen, daher jederseits mit mehreren Kiemenspalten und ohne Kiemendeckel, das Herz mit musculösem Bulbus und mehreren Klappenreihen; die Männchen mit äusseren Parungs Organen, die Eierstöcke der Weibchen mit Eileitern und eigenen Drüsen. Durch die vorstehenden Merkmale erscheint diese grosse Abtheilung, welche den Hauptinhalt der Knorpelfische Cuvier’s bildete, als eine von allen übi’igen Fischen gut abgegrenzte sytematische Einheit, welche nach der Totalgestalt und der Lage der Kiemenspalten sich in zwei Unterordnungen scheidet: Squali s. Pleuro- tremata und Pajae s. FLypotr emata, wie dies meines Erachtens mit vollem Rechte auch von dem neuesten Systematiker derselben, Prof. Aug. D umeril in dessen Hist, des poiss., Tom I. Paris 1865 geschieht. J. Müller trennte seine Unterclasse Selachü in zwei Ordnungen Plagiostomi und Holocepliali , doch scheinen mir letztere (die Chimaerae) füglich von den Haien und Rochen auszuscheiden, da sie sich durch die bleibende Chorda dorsalis nur eine kleine Kiemenspalte jeder- seits und Mangel von Spritzlöchern wohl genügend von jenen unterscheiden. UNTERORDNUNG SOI AU s. PLEUROTREMATA dum. Char. Gestalt mehr weniger laug gestreckt, Wirbelsäule mit gesonderten Wirbeln, die Kiemenlöcher seitlich die Pectoralen frei, Haut durch zahnähnliche Hautgebilde rauh, die Kiefer mit mehreren Reihen spitzer Zähne. Dumeril theilt diese Unterordnung in vier Tribus mit 17 Familien, während bekanntlich J. Müller nur 10 Familien unterschied. Th. Gill theilt in seiner Analys. Synops. of the Order of Squali (Annal. of the Lyceum of nat. hist, in New-York, Yol. 8, Dec. 1861, die Ordn. Squali in zwei Subordines, Squali mit 16 Familien und Bhinae mit einer Familie; die zweite Ordnung der Unterclasse Elasmobranchii bilden bei ihm die Holocephali s. Chimaerae 1. Tribus. Mit zwei Dorsalen, deren erste über oder bald hinter den Ventralen steht und einer Anale. Umfasst die einzige 53 * 412 Prof. R. Kn er. FAMILIE SCYLLIA. Char. Die erste Dorsale meist hinter, nie vor den Ventralen, die Anale vor, unter oder gerade hinter der zweiten Dorsale, die Caudale verlängert, der obere Lappen stumpf oder abgerundet, nach unten eingeschnitten, diePectorale unter oder etwas hinter der fünften Kiemenspalte eingelenkt; keine Nick- haut, aber Spritzlöcher, die Zähne mit einer mittleren Haupt- und einer oder mehreren Nebenspitzen, "eine Lippenknorpel und eine Falte am Mundwinkel, die Narinen dem Munde genähert, mit Klappen, die Zahngebilde der Haut dreispitzig ; sind eierlegend. Gatt. SCYLLIUM MLL. H. Char. Die erste Dorsale zwischen Ventrale undAnale stehend, die zweite zwischen letzterer und der Caudale; die Spritzlöcher nahe hinter den Augen, Schnauze kurz, stumpf, die Narinen völlig von Klappen überdeckt. 1. Art SC. MACULATUM Gray Illustr. Ind. Zool. Vol. I, Tab. Fig. 1. Variirt bezüglich der Zahl und Grösse der Flecken ziemlich stark, bei unseren Exemplaren sind sie viel dichter als bei Gray’s Figur und die schwarzbraunen gehen zum Theil, an den Seiten des Kopfes völlig in Längsbinden über. — Länge des grössten Weibchens 22"; von Java und Singapore. 2. Art SC. BÜRGERI Mil. H. Plagiost. p. 8, Taf. 2. = Halaelurus Bürgeri Gill. 1. c. p. 41. Die braunen , runden Flecken und Binden sind bei unseren Exemplaren grösser und zahlreicher als bei der citirten Abbildung und zufolge des breiteren^ fast einen Kreisbogen bildenden Schnauzenumrisses sehen sie sogar dem Scyll. Edwardsii auf Taf. 1, Fig. 1 sehr ähnlich, doch steht die erste Dorsale allerdings theilweise noch über den Ventralen, wie bei Bürgeri und auch die Färbung stimmt besser zu dieser Art. — In vier Exemplaren, darunter drei Männchen, bis 11" Länge; von Madras. Gatt. CHILO SCYLLIUM mll. h- Char. Die Hautfalte der Mundwinkel am Unterkiefer rings eine freie Lippe bildend, Schnauze stumpf, die iuneren Nasenklappen nicht vereinigt, jede ein Bartel tragend, die äussere kleinere bis zur Falte der Oberlippe reichend, die Narinen bis an den Mund, die Zähne mit 1 — 2 Nebenspitzen jederseits, Spritzlöcher klein, hinter und unter den Augen sitzend, Anale fast in die Caudale übergehend, das vierte und fünfte Kiemenloeh einander sehr genähert. 1. Art CHIL. TUBERCULATUM Mll. H. Blk. = Synchismus tuberculatus Gill. Annal. Lyc. nat. hist. New York 1861, t. 7, p. 408 und 413. Ist durch den mit stärkeren ITautzähnen besetzten medianen Kiel vor und hinter der ersten Dorsale leicht kenntlich, die Färbung in Spiritus eintönig grau, nur ein breiter dunkler Saum an allen Flossen. — Länge bei 17"; von Madras. Fisch e. 413 2. Art CHIL. PÜNCTATUM Mil. H. Tab. 3, Blk. Scyllium punctatum K. v. H. = Chil. griseum Mil. H. Tab. 4 Var. Liegt als var. punctata vor, wie sie auch A. Dumeril beschreibt, mit neun breiten blassen braunen Querbinden, von denen die erste über den Kopf zwischen den Spritzlöchern unter dem ersten Kiemenloche herablauft, die dritte vor der ersten Dorsale zu den Ventralen, die sechste unter der Basis der zweiten Dorsale und die achte und neunte zum unteren Caudallappen. Ausserdem bedecken die Haut tief schwarzbraune Punktflecken, einander gruppenweise genähert, aber in nicht grosser Anzahl. — Längs 16"; von Java. 3. Art CHIL. PHYMATODES Blk. Ich halte diese Art, welche A. Dumeril per autopsiam nicht kannte, in der That für verschieden von tuberculatum , obwohl mir nur ein junges Exemplar vor- liegt, da es bei völliger Übereinstimmung in dem Rückenkiele und der Flossen- stellung folgende Unterschiede zeigt. — Der Kopf ist nur 4y2mal in der Totallänge enthalten, bei tuberculatum fast 5mal. Bei diesem fällt das Ende der zweiten Kopf- länge vor den Beginn der ersten Dorsale, bei phymatodes aber unter die Mitte ihrer Basis. Die Schnauze ist bei letzterem breit, fast einen Kreisbogen bildend, bei tuberculatum zugespitzt und die erste Dorsale bei diesem fast senkrecht abge- stutzt, bei jenem abgerundet. Endlich bilden die dunklen Flecken bei phymatodes deutliche 12 breite Querbinden, von denen tuberculatum keine Spur zeigt; übrigens bemerke ich, dass unser tuberculatum ein Männchen und phymatodes ein Weibchen ist. — Länge 10V2"; von Ceylon. II. Tribus Mil. H. u. Dum. Mit 2 Dorsalen und 1 Anale, die erste Dorsale zwischen den Pectoralen und Ventralen stehend. Subtrilms. Mit Nickhaut, aber ohne Spritzlöcher. FAMILIE CARCHARIAE. Char. Schnauze depress, bald zugespitzt, bald stumpf und seitlich ausgedehnt, die Narinen dem Seiten- rande der Schnauze zunächst, nach oben mit einer kleinen dreieckigen Klappe, die Mundspalte ellip- tisch mit sehr kleinen Mundwinkelfalten, meist flachen dreieckigen Zähnen verschiedener Form mit schneidenden oder gezähnelten Rändern; die Anale der zweiten Dorsale gegenständig oder ihr doch sehr nahe, vor der Caudale meist oben und unten eine Vertiefung; die Hautzähne sehr klein, daher die Haut sich fast glatt anfühlend. Gatt. CAR C MARI AS mll. h. Schnauze rundlich, massig lang, die Narinen dem Munde näher als der Nasenspitze; sind lebend gebärend. 414 Prof. JR. Kn er. UNTERGATTUNG SCOLIODON MLL. H. Char. Die Zähne in beiden Kiefern gleich mit glatter Schneide lind schief nach auswärts gerichteter Spitze, die Narinen dem Mundwinkel kaum näher als der Nasenspitze; die Dorsale über dem Ende der Anale, Caudale breitlappig, die obere Grube vor ihr sehr deutlich. 1. Art SCOL. LATICAUDUS Mil. H. S. 28, Taf. 8. Zwei Männchen bis 14" Länge mit sehr langen Klammerorganen, welche die Länge der Flosse um mehr als das Doppelte übertreffen1). Von Madras. 2. Art SCOL. ACUTUS Mil. H. = Carcharias acutus Rüpp. N. W. Taf. 18, Fig. 4. Weicht von der vorigen Art durch die weiter vorne, d. h. näher über den Pecto- ralen stehende erste Dorsale und kürzere Analbasis ab, indem diese nur das Zwei- fache der Dorsalen beträgt. Die zahlreichen Poren hinter den und um die Augen, deren Mülle r-Henle bei acutus gedenken, sind übrigens bei laticaudus nicht weniger stark entwickelt. — Zwei Weibchen von 11 — 12" Länge; von Ceylon. UNTERGATTUNG PRIONODÖN MLL. H. Char. Die Zähne blos im Ober- oder auch im Unterkiefer seitlich fein gezähnelt, dreiseitig mit schiefer oder geradestehender Spitze, oft ein unpaariger Zahn in der Mitte des Unterkiefers. 1. Art PRION. DUSSUMIERI Val. - Müll. H. Tab. 19, Fig. 8 (Zähne). Die erste Dorsale steht in der Mitte zwischen Pectorale und Ventrale, die Zähne sind in beiden Kiefern seitlich fein gesägt, doch stehen die Hauptspitzen im Oberkiefer stark schief nach auswärts geneigt, im Unterkiefer mehr gerade. Die Basis der zweiten Dorsale und Anale ist kaum halb so lang, wie die der ersten Dorsale. Beide Dorsalen und Analen sind am Saume stark eingebuchtet und nach hinten in eine Spitze verlängert, die Ventrale fast rechtwinkelig abgestutzt. — Länge über 19"; zwei Weibchen von Java. 2. Art PRION. SORRAH Val. — Mil. H. Taf. 16 = Isoplagiodon sorrah Gill. 1. c. p. 85. Die erste Dorsale ist höher, am Bande stärker eingebuchtet und hinten in eine längere Spitze ausgezogen als bei der vorigen Art, auch sind die Pectoralen ent- schieden länger und breiter, die obere Schwanzgrube ist sehr tief. Die Zähne sind durchwegs kleiner, die Zähnelung unter der Hauptspitze kaum erkennbar, die Nebenzähne an der Basis aber relativ stärker. Die zweite Dorsale ist am Bande kaum eingebuchtet und endet nach hinten nur in eine kurze, die Anale in eine längere Spitze. Die Entfernung der zweiten Dorsale von der ersten beträgt über i) Die Klammerorgane dürften einer nähein vergleichenden Untersuchung überhaupt werth sein, da sie nach Gattungen und Arten an der Innenseite des Halbtanales durch vorspringende Knorpel und Falten gegen die Spitze sehr verschiedene Bildungen zeigen. Fi s c h e. 415 6 mal die Länge ihrer Basis (bei Dussumieri sogar 7 mal). — Länge über 22"; ein Weibchen von Java. 8. Art PRION. MELANOPTERUS Q. Gaim. Voy. Uran, pl.43, Fig. 1 — 2. — Mil. H. Taf. 19 (Zähne). — Squalus ustus C. Dum. — Prinodon rnelan Blk. Schlecht erhalten, aber durch die kurze abgerundete Schnauze und insbeson- dere durch die tief schwarzen Spitzen und Säume aller Flossen, namentlich des unteren Caudallappens leicht kenntlich. — Über 1%' lang; ein Männchen von Java. Subtribus. Mit Nickhaut und Spritzlöchern hinter den Augen. FAMILIE MUSTEL1. Char. Augenspalte länglich, hinter ihr ein grosses Spritzloch, die Nickhaut wulstig, Zähne pflasterförmig ein Knorpel und eine dicke Lippenfalte am Mundwinkel, am vorderen Rande der Narinen breite stumpfe Hautlappen (Klappen), Rücken gekielt, Caudale ziemlich kurz. Art M. LAEYIS Mil. PI. Taf. 27, lüg. 2. Liegt als einfärbig graue Varietät in sechs Exemplaren vor, die obwohl 8 — 9" lang, noch sämmtlich den Nabelstrang, meist aber auch noch den Dottersack tragen. Die Zähne der Kiefer sind daher noch nicht ausgebildet, während die der Haut es bereits sehr wohl sind und die Form eines breiten niederen Dreieckes mit abge- rundeten Seitenecken zeigen; vier Männchen, zwei Weibchen, von Auckland, ob- wohl A. Dumeril das Vorkommen dieser Art in der Südsee nicht erwähnt. FAMILIE G A L E 1 Char. Kopf platt, Schnauze, Augen, Mundspalte und Lippenfalten wie bei Carcharias, aber mit kleinen Lippenknorpeln, Zähne platt mit schneidenden oder gezähnelten Rändern und schief nach auswärts geneigter Spitze, die Anale unter der zweiten Dorsale; am oberen Lappenrande der Caudale 1—2 kleine Einschnitte. Gatt. HEMIGALEUS blk. Char. Die runden Spritzlöcher sehr klein, weit hinter den Augen, im Oberkiefer spitze Nebenzähne an der Aussenseite der Basis, die Zähne des Unterkiefers länger, schmäler und einfach spitz, die Kiemen- spalten sehr gross, vor der Caudale oben und unten eine Grube. Art HEM. MACROSTOMA Blk. Verb. Batav. Gen. Vol. 24, Plagiost. p. 24, pl. 2, fig. 10 (Schnauze von unten.) Chaenogaleus macrostoma Gill. 1. c. p. 36. Die Mundspalte weit, scharf elliptisch gebogen, die Narinen in der Mitte zwischen dem vorderen Mundrande und der Schnauzenspitze , sehr gross und durch die zugespitzte lappig verlängerte Klappe am vorderen Bande kaum zur Hälfte 416 Prof. 11. K^ier. bedeckt. Die sehr grossen Kiemenspalten nehmen fast die halbe Höhe des Kopfes ein und zeigen sehr entwickelte Kiemen und Nebenkiemen, mit Ausnahme der fünften, die blos eine Nebenkieme an der inneren Haut trägt. Die erste Dorsale steht ziemlich in der Mitte zwischen Pectorale und Ventrale und ist viel höher und länger als die zweite Dorsale, die genau der Anale gegenüber steht und diese an Höhe und Länge übertrifft. Die Länge der Caudale erreicht von der oberen Schwanzgrube bis zur Spitze nicht ganz die Länge des Kopfes bis zur fünften Kiemenspalte. Die Färbung ist eintönig grau, die Bauchseite gelblich weiss. — Länge 20"; ein Weib- chen von Java. UNTERORDNUNG RAJAE S. HYPOTREMATA dum. (Ord. liajidae Mil. H.). Char. Plattgedrückt breit bis zur Scheibenform, an der Unterseite die (5) Kiemenspalten nebst der lund- spalte und den Narinen, an der Oberseite die Augen und hinter diesen Spritzlöcher, die mehr weniger grossen horizontalen Pectoralen meist durch Knorpel mit der Schnauze verbunden, keine Anale, die Dorsalen, wenn da, hinten am Schwänze stehend , das vordere Ende der Wirbelsäule nicht in Wirbel gesondert. FAMILIE SQUATINORAJAE mll. h. ( Galeobatides Dum.) Char. Kopf verlängert und gekielt, Schwanz stark fleischig mit seitlichen Hautleisten, zwei Dorsalen und eine faserstrahlige Caudale, Zähne pflasterförmig. Subfam. RHINOBATIDES Mll. H. Die Pectoralen in die spitze Schnauze übergehend, die viereckigen Ventralen gerade hinter ihnen beginnend, die beiden Dorsalen am Schwänze gleich gross, die seitlichen Hautkiele desselben am unteren Cau- dallappen endend, Mundspalte quer, kaum gebogen, Zähne flach, die Spritzlöcher sehr nahe hinter den Augen. Gatt. RHINOßATUS. Char. Schnauze zugespitzt, längs der Mitte gekielt, die Narinen am vorderen und hinteren Rande mit einem Lappen theihveise überdeckt, von denen der vordere breite mit einer Spitze nach rückwärts sieht, der hintere eine Strecke weit nach einwärts gerichtet ist ; hinter dem Oberkiefer ein in zwei gekerbte Lappen getheiltes Gaumensegel, gpritzloch und Auge von einem gemeinsamen Hautwalle umgeben. 1. Art RHIN. ANNÜLATUS Smith. Zool. S. Afr. fish. pl. 16. = Syrrhina annulata Mll. H. S. 116. — Rliin. (Syrrh.) polyophlh almus Blk. Die vorderen Nasenklappen, deren quere ausgezogene Hautfalten in der Mittel- linie fast an einander reichen, unterscheiden allerdings diese Art von anderen und auf sie gründet sich die Untergattung Syrrhina Mll. H., die mir jedoch leicht ent- behrlich scheint. Die beiden Kiele an der Oberseite der Schnauze sind durch eine nach vorne spitz zulaufende Furche getrennt; am vorderen und inneren Augen- Fische. 417 rande steht eine Reihe kleiner Dornen, eine Reihe grösserer längs der Mitte des Rückens bis zur ersten Dorsale und beiderseits derselben ragen über dem Schulter- gürtel ebenfalls einige auf. Die Augenflecken der Rückenseite sind viel dichter gedrängt als bei Smith’s Figur, nur die grösseren haben aber ein dunkles weiss umringtes Centrum, die zahlreichen kleinen sind einfach weisslich. Die Hautzähn- chen sind sehr klein, meist dreispitzig mit gekielter Mittelrippe. — Länge bis gegen 1'; zwei Weibchen, wahrscheinlich vom Cap der guten Hoffnung. 2. Art RUIN. UNDULATUS Olf. — Mil. H. Taf. 40. Rhin. electricus Bl. Schn. — Torpedo americana Ray, Rhin, glaucostictos Olf., Rhin. Marcgravii He nie. Die vorderen Nasenklappen schmal und spitz, der Abstand beider Narinen fast gleich ihrer Einzellänge; der Schnauzenkiel gegen die Spitze löffelförmig ver- breitert. Das obere festgewachsene Augenlid bildet einen die Pupille theilweise über- deckenden spitzen Lappen; die Reihe der prä- und suborbitalen Dornen und die der dorsalen verhält sich wie bei annulatus , nur setzen sich letztere auch noch hinter der ersten Dorsale fort. Die Kieferzähne sind deutlich quer gekielt, die Haut fühlt sich viel glatter an, da die sehr feinen Zähne flach sind und nicht in Spitzen aus- laufen. Die Rückenseite zeigt mehr weniger grosse dunkle Wolken und Flecken, die in unregelmässige Querbinden verschmelzen , die Schnauze vor den Augen ist hell, gelblich weiss, nur die mittleren Längsleisten und das löffelförmige Ende der- selben sind an der Ober- und Unterseite dunkel. — Ein Weibchen von 1' Länge; von Rio Janeiro. FAMILIE TORPEDINES mll. h. Char. Gestalt scheibenförmig mit nackter Haut, vorne breiter abgerundeter Scheibe, kurzem fleischigem Schwänze mit endständiger faserstrahliger Caudale und seitlichen Hautkielen, die Ventralen hinter den Pectoralen, die vorderen Nasenklappen in der Mitte vereinigt, die Narinen nur am äusseren Rande frei lassend; ein elektrischer Apparat jederseits einwärts der Pectorale. Gatt. N AR CI NE IIENLE. Char. Mund klein, quer, vorstreckbar, die Zahnplatten nur die Mitte beider Kiefer einnehmend, die Seiten und Mundwinkel von wulstigen Lippen begrenzt, die Spritzlöcher direct hinter den Augen, weit, ohne Zackenkranz, Schwanz länger als die Scheibe, zwei Dorsalen. 1. Art N. TIMLEI Henle über Narcine Taf. 2, Eig. 1. Die fast kreisrunde Körperscheibe reicht nicht bis zu den Ventralen, die am hinteren Rande völlig mitsammen verwachsen sind und hinter denen erst die zwei gleich grossen Dorsalen am Schwänze nahe auf einander folgen. Die Augen sind viel kleiner als die glattrandigen weiten Spritzlöcher, welche unmittelbar hinter Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 54 418 Prof. P. Kn er. ihnen liegen. Der elektrische Apparat ist von massigem Umfange und besteht jeder- seits nur aus beiläufig hundert Säulchen. Auffallend sind die feinen zahlreichen Poren, die an der Bauchseite die ganze Fläche von dem Munde einnehmen und fast gleichweit von einander abstehen. Grössere liegen längs des äusseren Randes des elektrischen Organes jederseits in einfacher Reihe, einige auch zwischen den Kiemen- löchern und 2 — 3 noch grössere hinter dem äusseren Winkel jenes Apparates, nahe dem Scheibenrande. Auch an der Oberseite verläuft parallel mit letzterer eine Reihe grosser Poren, eine ähnliche längs des Schwanzes und zwei besonders grosse liegen nahe aneinander zwischen und hinter den Spritzlöchern. Der Rücken ist bräunlich mit dunkleren Wolken gefleckt. — Zwei Weibchen von 6 — 7" Länge und zwei Junge von l1//, aber bereits völlig ausgebildet; von Ceylon und Madras. 2. Art N. BRASILIENSIS Heule. Taf. 1, Fig. 1-2. Torpedo brasiliensis Olf. — Torp. Bankroftii Griff. Die Scheibe fast gleich breit wie lang, aber nicht kreisrund, sondern vorne in der Mitte stärker gewölbt; ihr hinterer Rand überdeckt den Anfang der Ventrale, deren Umriss diese Art leicht von der vorigen unterscheidet; indem ihr Saum wirklich auch den äusseren Rand der Flossen bildet und nur schief nach rück- und einwärts geneigt ist, ohne sich mit dem der zweiten Ventrale zu vereinigen, wäh- rend er bei Timlei zum hintern Rande wird, und zugleich mit dem der andern Seite durch Haut verschmolzen eine nach rückwärts convexe Linie bildet. Der Durch- messer des Auges ist grösser als des Spritzloches, das überdies von einem wulstigen und gekerbten Rande begrenzt ist. Mund, Narinen, die beiden Dorsalen und auch die Poren vertheilung verhalten sich wesentlich wie bei Timlei\ das elektrische Organ enthält aber eine grössere Anzahl von Säulchen. Die Färbung variirt ohne Zweifel bedeutend. Bei erwachsenen Männchen und Weibchen ist die Oberseite der Schnauze vor den Augen schwärzlich, der Rücken graubraun und bei ersteren noch mit grossen dunklen Wolken besetzt, bei letzteren blos mit zerstreuten kleinen schwarzen Punkt- flecken; bei einem Jungen aber die Schnauze licht; grosse braune Augenflecken bedecken die übrigen Theile der Oberseite ziemlich dicht; die Bauchseite ist stets ungefleckt. Das Männchen unterscheidet sich von dem Weibchen nicht blos durch lange dicke Klammerorgane, sondern auch durch längere und stärkere Spitzen, in welche die Zähne beider Kieferplatten enden. — Männchen 1' lang, Weibchen 10", Junge 2V2"; von Rio Janeiro. Gatt. AST RA PR MLL. II. Char. Scheibe rundlich, ohne Schnauzenkiel, der kleine Mund nahe dem Scheibenrande von dicken gefalte- ten Lippen und lappig eingeschnittenen Nasenklappen begrenzt, die nicht frei sichtbaren Kieferplatten mit spitzigen Zähnen, Spritzlöcher weit, glattrandig, nur eine Dorsale. Fis c h e. 4lD Art ASTR. CAPENSIS Mil. H. Raja capensis Gm. — Narcine capensis Henle, Taf. 3, Fig. 1. Die Scheibe etwas breiter als lang, den Anfang der Ventrale überdeckend, der Durchmesser der Augen viel kleiner als der des Spritzloches, die abgerundete Cau- dale bedeutend grösser als bei Narcine , die Dorsale dagegen relativ kleiner; das elektrische Organ scheint zellenreicher als selbst bei Narc. brasiliensis. Durch zu starken Weingeist sind übrigens die complicirten Lippenfalten und Nasenklappen nicht mehr genau zu erkennen. Das Exemplar ist ein 8" langes Männchen, dessen kurze Klammerorgane bis an den Saum der Ventrale zurückreichen; Färbung der Oberseite hellbraun mit weisslichen Flecken. Vom Cap der guten Hoffnung. FAMILIE R A J A E. Char. Scheibe breit, rhomboidal mit mehr weniger spitz vorspringender Schnauze, dünnem Schwänze mit zwei Dorsalen, ohne ausgebildete Caudale, die Spritzlöcher nahe hinter dem Auge, gross, ganzrandig, die Nasenklappen bis über den Mundwinkel reichend, die Haut theilweise mit spitzen Knochenplat- ten und grossem nach hinten gekrümmten Dornen besetzt, die grösstentheils längs der Mitte des Rückens und Schwanzes eine Reihe bilden. Gatt. RAJA cuv. Char. Die spitz vortretende Schnauze gekielt, die Ventralen durch einen tiefen Einschnitt in einen äusseren schmäleren und inneren breiteren Lappen getheilt, die Schwanzspitze flossenfrei. Art R. CAPENSIS Mil. H. Ein grosses, zur Laichzeit gefangenes Männchen zeigt, dass zu dieser Zeit auch bei ihm die Zähne in beiden Kieferplatten pflasterförmig und abgerundet sind; übrigens trägt es alle Merkmale der Laichzeit und des Geschlechtes. Die Klammer- organe ragen bedeutend hinter die Ventrale vor, eine Reihe starker Dornen steht nahe dem Vorderrande der Pectorale, eine ähnliche Längsreihe zahlreicherer und mit den Spitzen gegen die Mittellinie gerichteter innerhalb der Seitenwinkel oder Spitzen der Pectoralen, ein grösserer Dorn über dem vorderen Augenrande und ein kleiner am inneren Rande des Spritzloches ; längs des Rückens und Schwanzes steht eine einfache Reihe von Knochenplatten, die in scharfe Kiele mit nach hinten gekrümmter Spitze auslaufen. Die zahlreichen dunkelbraunen Flecken der Ober- seite zeigen nur Neigung zu verschmelzen, ohne aber wellige Binden zu bilden. Jederseits hinter dem Schultergürtel liegt ein grosser, aber matter gelblicliweisser Augenfleck, von einem breiten dunkelbraunen Ringe umgeben, der selbst wieder von noch tiefer braunen Flecken überdeckt wird. — Totallänge 26', Breite der Scheibe über 20"; vom Cap der guten Hoffnung. 54 * 420 Prof. B. K n e r. FAMILIE TRYGONES mll. h. Char. Der Schädel gewölbt sich über die Scheibe erhebend, die Spritzlöcher hinter den Augen gross, die Ventrale einfach, der Schwanz dünn, oft fadig verlängert, ohne Flosse aber mit einem oder mehreren langen mit Widerhaken besetzten Stacheln bewalfnet, Haut nackt oder nur theilweise mit Knochen- kernen und Dornspitzen besetzt. Gatt, TRYGON. Char. Scheibe oval oder rhombisch, Schwanz mindestens so lang als der Körper, Mundspalte wenig gebo- gen, Oberkiefer mit tief gefranstem Segel und einer zweiten eingebuchteten Falte hinter diesem, auch hinter den Zähnen des Unterkiefers meist zahlreiche Papillen. 1. Art TR. KUHLII Mll. H. Taf. 51. Ein Weibchen mit zwei langen, an den Rändern scharf gesägten Schwanz- stacheln, bläulichen, dunkel umringten Augenflecken auf denPectoralen, abwechselnd hell und dunkel quergebändertem dünnen Schwanzende. Längs des Rückens eine Reihe ziemlich starker aber stumpfer Stacheln. Die obere lange und hohe Schwanz- falte ist eine strahlenlose Flosse, in die untere sind aber circa 10 deutliche Strahlen- elemente eingelagert. Die Länge bis zum hinteren Rande der Ventrale beträgt 10", die Breite der Scheibe 12y2", die Länge des Schwanzes 1', die des hinteren längeren Schwanzstachels fast 21/2"; von Auckland. 2. Art TR. WALGA Mll. H. —Himantura icalga M. IT. Dum. Ein junnges Männchen mit noch glatter Haut, kurzen Klammerorgänen aber bereits gut ausgebildetem Schwanzstachel. Der Schwanz ist nur wenig länger als die Scheibe und diese nur etwas länger als breit, das Gaumensegel schön gekerbt. Bei der Glätte der Llaut treten die zweierlei Systeme von Hautcanälen an beiden Flächen, besonders an der Bauchseite stark vor, die vor einiger Zeit von McDonnell1) beschrieben wurden, und von denen die von den gewöhnlichen Seitencanälen verschiedenen, beiderseits des Schultergürtels und Beckens bündel- weise nach rückwärts ausstrahlen. — Länge sarnrnt Caudalfaden 10"; von Singapore. FAMILIE MYLIOBATIDES mll. h. Char. Die Pectoralen an den Seiten des Kopfes endend, und als Kopfllosse wieder mit Strahlen an der Schnauze beginnend, der gewölbte Kopf daher frei vor der Scheibe vortretend, die Zahnplatten weit in den Mund hineinreichend, mit Pflasterzähnen mosaikähnlich besetzt, die Augen und Spritzlöcher seitlich am Kopfe. *) On the System of the Lateral Line in Fishes, Trans, of roy. Irish. Acad. 1862. Fi sclie. 421 Gatt. MYLIOBATIS cuv. Char. Die Zahnplatten gewölbt, die mittleren Zähne sechseckige breite Platten bildend, die nicht die ganze Breite der Kiefer einnehmen, die Schnauze in der Mitte eingebuchtet. Art M. NIEUHOFH Mil. H. Ein junges Exemplar noch ohne Schwanzstachel, der Schwanz fast 33/2mal so lang wie die Scheibe, der Kopf aber so schlecht erhalten, dass sich nicht einmal sicher entscheiden lässt, ob diese Art, oder etwa Bhinoptera javanica vorliegt. Von Java. ORDNUNG CYCLOSTOMI dum. = EXOTREMATA dum. Subcl. Fermopteri, Ord. Cyclöstomi R. Owen, Anat. of Vertebr. Vol. I. 1866. p. 9 u. 7. (Unterclasse nach J. Müll. — Marsipobranchü Bon. Blk.) Char. Mit knorpeliger Schädelkapsel und Kiemengerüst für die festgewachsenen, beutelförmigen Kiemen, keine Kiemenbögen und Kiefer, ein kreis- oder halbkreisförmiger Saugmund; rudimentäre oder faser- strahlige Flossen, Haut nackt, Herz ohne musculösen Bulbus mit nur zwei Aortenklappen, weder Samen- noch Eileiter; Gestalt cy lindrisch, langgestreckt, aal- oder wurmförmig. FAMILIE PET! IOMYZOM OIDEI blk. (Lampredini R a f. — Hyper oar tu J. Mil.) Char. Mund kreis- oder hufeisenförmig ohne Kiefer und Barteln, mit spitzen hornigen Zähnen gleich der stempelartigen Zunge besetzt, Augen klein, überbautet, Nasengrube den Gaumen nicht durchbohrend, jederseits sieben Kiemenlöcher. Prof. Dr. Höchste tt er brachte von Aucldand unter der Bezeichnung Taupiri Waikato einen Ammocoetes von 21/2" Länge, dessen Beschreibung ich hier folgen lasse, da diese Form von unserer europäischen abweicht. Die grösste Höhe über den Kiemenlöchern beträgt yi5 der Totallänge, die Dicke fast die halbe Höhe, der Kopf etwas weniger als x/5 der Totallänge. Die Schnauze bis zum ersten Kiemen- loche ist 2y2mal in der Kopflänge enthalten, die sieben Kiemenlöcher stehen gleich weit von einander ab ; die Länge der Schnauze bis zum seitlichen Rande des oberen Sauglappens ist der Entfernung dieses vom ersten Kiemenloche gleich. Der Lippen- saum des oberen Sauglappens überdeckt den quer abgestutzten unteren Mund- rand und setzt sich lappen- oder flügelartig nach hinten fort. Die Höhlung des Saugmundes ist dicht mit Papillen besetzt, doch nirgends ein Zahn spürbar, auch sind an den Lippenrändern weder Barteln noch Fimbrien wahrzunehmen. Der After liegt am Ende des dritten Viertels der Totallänge; die peripherische Flosse beginnt als niedere Falte über dem Anus, fängt aber als Anale erst eine Strecke hinter diesem an. Die Haut erscheint durch zahl- 422 Prof. R. Kn er. reiche Querrunzeln Anneliden-ähnlich geringelt. Das längliche Auge schimmert nahe dem Stirnrande über der Mitte des Raumes vom Lippensegel und der begin- nenden Rinne der Kiemenlöcher durch die Haut; das grosse dreieckige Nasenloch liegt genau über dem Rande des oberen Sauglappens in der Mitte der Stirn. — Da diese Form einen eigenen Namen zu führen scheint, so dürfte ihr Vorkommen häufig sein und gibt der Hoffnung Raum, wohl auch bald, den ihr angehörigen Petro- myzon kennen zu lernen. Fische. 423 Systematisches Verzeichntes aller gesammelten und beschriebenen Arten. Ord. Acanthopteri. Fam. BERYCIDAE. Myripristis Cv. Seite 1. „ murdjan C.-V. Taf. I, Fig. 1 . . 4 2. „ botclie Blk 5 Holocentrum Art. 1. „ rubrum Rp 7 2. „ spiniferum Gth — 3. „ caudimaculatum Gth 8 4. „ sammara Riip 9 5. „ tahiticumn. sp.Taf. XVI. Fig. 31) . — Fam. PERCIDAE. Percichthys Gir. „ laevis Gth 11 Psammoperca Rieh. „ waigiensis Blk 12 Percalabrax T. Scklg. „ japonicus T. Schl 13 Siniperca Gill. „ chua-tsi Gill. Taf. I, Fig. 3 . . 15 Serranus Cv. 1. „ novemcinctus n. sp.Taf. II, Fig. 1 . 17 2. „ brunneu s Gth 18 3. „ trimaculatus Gth — 4. „ diacanthus C.-V 20 5. „ bönack C.-V 21 6. „ guttatusPet 22 7. „ tuscoguttatus Riip. — 8. „ altivelioides Blk. . 23 9. „ moara T. Schl — 10. „ marginalis C.-V 24 11. „ uindulosus C.-V — 12. „ hexagonatus C.-V 25 Serranus Cv. Seite 13. * awoara T. Schl. . . . . . . . 26 14. „ formosus C.-V. . . — 15. * longispinis n. sp. Taf. II, Fig. 2 . 27 Polyprion C. Diploprion K. v. II. „ bifasciatum C.-V 29 Mesoprion B 1 k. 1. 7) Sebae Blk 30 2. T) bengalensis ......... 31 3. » marginatus Blk. . — 4. 7 bottonensis Blk. Taf. II, Fig. 3 . 32 5. r> annularis C.-V. ....... 33 6. n enneacanthus Blk — 7. T) decussatus C.-V 34 8. 7) chrysotaenia Blk. ...... — 9. 7) rangus C.-V. ........ — 10. V Johnii C.-V. . . . . . . . . 35 11. r) fulviflamma Blk. . . • — 12. 71 lineolatus Gth. ....... 36 13. 7) vitta Gth . . 37 14. 7) lutjanus C.-V. ........ — Myriodon B ris s. „ waigiensis G th 38 Priacanthus. „ macrophthalmus C.-V. ... 39 Ambassis Comm, 1. „ Commersonii C.-V 41 2. „ Dussumieri C.-V — Apogon L a c. 1. „ hyalosoma Blk 42 2. „ bifasciatus Rüp — 3. „ quadrifasciatus C.-V 43 4. „ fasciatus Q. Gaim . — *) Taf. I, Fig. 2 stellt ein Holoc. sammara dar, welches sich zufällig in Einem Glase mit Hol. tahiticum befand und vom Zeichner mit letzterem verwechselt wurde; leider wurde der Irrthum zu spät entdeckt. 424 Prof. Ta. Kn er. Fam. PRISTIPOMATIDAE Gth. Therapon C v. Seite 1. „ theraps C.-V 44 2. „ servus C.-V 45 3. „ trivittatus C ant — 4. „ quadrilineatus C.-V 46 Helotes Cv. sexlineatus C.-V. Taf. III, Fig. 1 . — Dules C.-V. „ taeniurus C.-V. . 47 Datnia C v. „ plumbea n.sp. Taf. III, Fig. 2 . . 48 Datnioides Blk. „ polota Blk 50 Pristipoma Cv. 1. „ nageb Rüp 51 2. „ maculatum Gtb 52 3. „ lineatum C.-V — 4. „ guoraca C.-V . 53 Haemulon C v. „ formosum C.-V 268 Diagramma Cv. 1. „ punctatum Ehrb. 54 2. „ Sebae Blk — Gerres Cuv. 1. „ poeti C.-V 55 2. „ abbreviatus Blk 56 3. „ filamentosus C.-V. ...... — 4. „ punctatus C.-V 57 5. „ aprion C.-V — Scolopsis Cv. 1. „ margaritifer C.-V 58 2. „ torquatus C.-V 59 3. „ ghanam C.-V 268 Pentapus Cv. 1. „ setosus C.-V 60 2. „ xanthopleura 61 Dentex C v. 1. „ rupestris C.-V — 2. „ argyrozona C.-V. ...... 63 Synagris Gth. „ taeniopterus C.-V 269 Caesio Co mm. 1. „ erythrogaster K. v. H. .... 64 2. „ coerulaureus L ac. . . .... 65 Caesio Co mm. Seite 3. „ chrysozona K. v. H 65 Fam. IULLIDAE Gray. Upeneoides Blk. 1. „ tragula Gth 66 2. „ sulfureus Blk 67 3. „ dubius m. . . . — 4. „ taeniopterus C.-V. . - 68 Mulloides Blk. „ flavolineatus Blk 69 Upeneus B 1 k. 1. „ barberinus C.-V 70 2. „ barberinoides Blk. Taf. III, Fig. 4 — 3. „ trifasciatus C.-V 71 4. „ punctatus C.-V Fam. SPARIDAE Gth. Cantharus Cv. 1. „ emarginatus C.-V 73 2. „ Bloclni C.-V 74 Crenidens C.-V. „ Forskalii C.-V — Girella Gray. „ simplex Gth. . 75 Sargus Klein. 1. „ argenteus C.-V 77 2. „ unimaculatus C.-V — 3. „ hottentottus Smith 78 Lethrinus C v. 1. „ amboinensis B lk. . . ... 80 2. „ haematopterus Ri c h. — 3. „ harak Rüp 81 4. „ fasciatus C.-V 82 5. „ leutjanus C.-V — 6. „ mashena C.-V. 270 Sphaerodon Rüp. „ latidens m. Taf. IV. ..... 83 Pagrus Cuv. 1. „ unicolor C.-V 85 2. „ laniarius C.-V — Chrysophrys Cuv. 1. „ gibbiceps C.-V 86 2. „ penna m. . . . 87 3. „ sarba C.-V 88 4. „ hasta Gth — Fische. 425 Farn. CIRRHITIDAE G th. Chilodactylus Lac. Seite „ Carmichaelis C.-V. Taf. V, Fig. 1 90 Mendosoma Gray. „ elongatum n. sp. Taf. V, Fig. 2 . 92 Nemadactylus Rieh. „ concinnus Rieh 94 Latris Rieh. „ hecateia Rieh 95 Fam. SQUAMIPEMES Cv. p. Chaetodon Art. 1. „ setifer Bl 97 2. „ ornatissimus Sol 98 3. „ octofasciatus Bl — 4. „ collaris Bl 99 5. „ vittatus Bl. Schn 100 6. „ decussatus C.-V 101 7. „ chrysozonus Iv. v. H — 8. „ oligacanthus Blk 102 9. „ striatus Lin 270 10. „ vagabundus Lin 271 11. „ reticulatus C.-V — Chelmo Cuv. „ rostratus C.-V 103 Heniochus C.-V. „ varius C.-V — Holacanthus Lac. 1. „ sexstriatus K. v. H 104 2. „ mesoleucos Lac 105 3. „ diacanthns G th 271 Scatophagus C.-V. 1. „ argus C.-V 106 2. „ ornatus C.-V . 272 Ephippus Cuv. „ faber C.-V 106 Drepane Cuv. „ punctata C.-V 107 Scorpis C.-V. „ lineolatus n.? sp. Taf. V, Fig. 3 . 108 Fam. TRIGLIDAE Gth. Sehastes C.-V. „ marmoratus C.-V. ...... 114 Scorpaena Art. 1. „ brasiliensis C.-V 114 Scorpenna Art. Seite 2. „ Plumieri Bl. -Sch 115 3. „ cruenta Sol — 4. „ bandanensis Blk 116 5. „ oxycephalus B 1 k — 6. „ diabolus? C.-V. Taf. VI, Fig. 1 . 117 Pterois Cuv. „ muricata C.-V 118 Synancidium J. Mil. „ horridum Gth 119 Pelor C.-V. „ obscurum C.-V 119 Polycaulus Gth. „ elongatus Gth 120 Platycephalus Bl. 1. „ insidiator Bl.-Sch 121 2. „ malabaricus C--V — 3. „ tentaculatus Rüp 122 4. „ neglectus Tro sch 123 5. „ scaber B l.-S ch — Prionotus L a c. „ punctatus C.-V 123 Trigla Art. 1. „ capensis C.-V 124 2. „ kumuLess — Dactylopterus Lac. 1. „ orientalis C.-V 125 2. „ volitans C.-V — Fam. TRACHINIDAE Gth. Sillago Cuv. 1. „ maculata Q. Ga im 127 2. „ ciliata C.-V — 3. „ acuta C.-V 128 Bovichthys C.-V. „ psychrolutes? Gth. Taf. VI, Fig. 3 — Latilus C.-V. „ jugularis C.-V. . . j 130 Fam. SCIAENIDAE Gth. Umbrina C v. 1. „ Russellii C.-V . 131 2. „ arenata C.-V 132 Micropogon C.-V. „ undulatus C.-V — Novara-Flxpedition. Zoologischer Theil. Bd. I. Kn er. Fische. 55 426 Prof. TI. Kner. Johnius B l.-S ch n. Seite 1. „ diacanthus Cant 133 2. „ Belangeri Cant — 3. „ semiluctuosus C.-V 134 Otolithus Cv. „ argenteus K. v. H 135 Fam. POLYNEMIDAE Gth. Polynemus L i n. 1. „ hexanemus C.-V 136 2. „ indicus Shaw 137 3. „ lineatus Gth — 4. „ tetradactylus Shaw. . . . . 138 Fam. SPHYRAENIDAE Ag. Sphyraena C.-V. 1. „ jello C.-V 139 2. „ brachygnathus B 1 k — 3. „ obtusata C.-V 140 Fam. TRICHIURIDAE Gth. Trichiurus Lin. 1. „ haumela B l.-S c h 140 2. „ lajor Blk 141 3. „ lepturusLin. . — Fam. SCOMBRIDAE Gth. Scomber Art. 1. „ loo C.-V 142 2. „ kanagurta Cv — 3. „ microlepidotus Rüp 143 Cybium Cv. 1. „ guttatum C.-V 143 2. „ konam Blk. . . 144 3. „ regale C.-V — Maucrates Cv. „ indicus C.-V 145 Echeneis Art. 1. „ remora Lin. 146 2. „ naucrates Lin. ....... . — Stromateus Art. 1. „ longipinnis Mitch. 147 2. „ atous C.-V — 3. „ cinereus Bl . 148 Fam. CARANGIDAE Gth. Caranx Cv. p. 1. „ Rottleri Rüp 150 2. „ trachurus Lac. ....... — 3. „ muroadsi Schlg 151 Caranx Cv. p. Seite 4. „ affinis Rüp 151 5. „ torvus Jenn . 152 6. „ para C.-V 153 7. „ gymnostethoides Gth — 8. „ xanthurus K. v. H 154 9. „ malam Gth 10. „ malabaricus C.-V 155 11. „ chrysophrys C.-V — 12. „ citula C.-V 156 13. „ lioglossus Gth — 14. „ carangus C.-V 157 15. „ Forsteri C.-V 158 16. „ cynodon Blk . — 17. „ nigripes C.-V 159 Argyreiosus Lac. „ vomer Lac 160 Seriola C.-V. „ Dumerilii C.-V 161 Micropteryx Ag. „ chrysurus Gth — Chorinemus C.-V. 1. toi Blk 162 2. „ lysan C.-V 163 Trachynotus Lac. „ ovatus Gth 164 Psettus Comm. „ argenteus Rieh, Platax C.-V. 1. „ batavianus C.-V 165 2. „ teira Cv 166 Equula Cv. 1. „ ensifera C.-V — 2. „ fasciata C.-V 167 3. „ Dussumieri C.-V — 4. „ bindoides Blk 168 5. „ splendens Cv — 6. „ insidiatrix C.-V. . 169 7. „ interrupta C.-V. ...... — 8. „ dentex C.-V 170 Pempheris C.-V. 1. „ otaitensis C.-V 171 2. „ mangula C.-V — Cyrtus Cant. _ indicus Bl 172 Fam. GOBIDAE Gth. Gobius Art. 1. „ ornatus Rüp 2. „ giuris PI. Buch 3. „ albopunctatus C.-Y. ...... 4. „ frenatus Gtli 5. „ Pflaumii Blk. ........ 6. „ gymnocephalus Blk 7. „ ommaturus Rieh. 8. „ nudiceps Blk 9. „ bifrenatus n. Taf. VII, Fig. 3 . . 10. „ nicobaricus n. sp.? . . . . . . Apocryptes C.-V. „ lanceolatus G th Gobiodon K. v. H. 1. „ quinquestrigatus B 1 k 2. „ histrio Gth Sicydium C.-V. „ lagocephalum C.-V Periophthalmus Bl. -Sch. „ Kölreuteri Bl.-S ch. Boleophthalmus C.-V. „ Boddaertii C.-V . Eleotris Cv. 1. „ aporos Blk. ........ . 2. „ gobioides C.-V . . 3. „ obscura Sch lg. 4. „ oxycepliala Schlg 5. „ fusca Gth. . Bostrichthys Gill. „ sinensis Gill. . . . . . . . Tripauchen C.-V. „ vagina C.-V Callionymus Lin. „ curvicornis C.-V Fam. BATRACHIBAE Gth. Batrachus C.-V. „ trispinosus G th Porichthys Gir. „ porosissimus G t h. Tf. VIII, Fig. 1 Fam. PEDICULATI Cv. Antennarius Com. 1. „ marmoratus G t h 2. _ histrio Gth che. 427 Fam. BLENNIIDAE Gth. Blennius Art. Seit0 1. „ galeritaLin 193 2. „ fissicornis? C.-V. Taf. VIII, Fig. 2 — 3. „ paucidens n.? sp. Taf. VII, Fig. 5 194 4. „ maoricus n. sp. Taf. VIII, Fig. 3 . 195 Petroscirtes Rüp. „ solorensis Blk 196 Salarias Cv. 1. „ alticus C.-V — 2. „ quadricornis C.-V 197 3. „ biseriatus? C.-V. Taf. VIII, Fig. 5 — 4. „ rubropunctatus var. ? T. VIII, F. 6 198 Cristiceps C.-V. „ argyropleura n. sp. T. VII, Fg.4 199 Clinus Cv. 1. „ superciliosus C.-V. 200 2. „ acuminatus C.-V 202 3. „ cottoides C.-V. Taf. VIII, Fig. 4 . — Acantho clinus Jen n. „ fuscus Jenn . 204 Fam. TEUTHIDIDAE Gth. Amphacanthus B l.-S c h n. 1. „ javus C.-V 205 2. „ albopunctatus Schlg-. . . . . . 206 3. „ margaritiferus C.-V. ..... — 4. „ Mertensii? C.-V. ... . . — 5. „ hexagonatus Blk. ....... 207 6. „ guttatus C.-V 208 7. „ luridus Ehr b. — 8. „ marmoratus Q. Ga im. . . . . — 9. „ doliatus C.-V. ........ 209 10. „ virgatus C.-V — Fam. ACRONURIDAE Gth. Acanthurus Bl.-S chn. 1. „ matoides C.-V 210 2. „ lineatus Bl.-S chn — 3. „ celebicus Blk. . . 211 4. „ strigosus Benn — Naseus Co mm. „ lituratus C -V. 213 Fam. NANDID AE Gth. Plesiops Cv. cerallicola K. v. H 214 Fis Seite 173 174 175 176 177 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 192 55 428 Prof. li. Kn er. Trachinops Gth. „ taeniatus Gth. Taf. VIII, Fig. 7 . Fam. LABYRINTHICI Gth. Spirobranchus C.-V. „ capensis C.-V Anabas Cv. „ scandens C.-V Helostoma K. v. H. „ Temminckii C.-V Polyacanthus Iv. v. II. „ cupanus C.-V Osphromenus Com. 1. „ olfaxCom 2. „ trichopterus Gth Betta B lk. „ trifasciata Blk Fam. ATHERINIDAE Gth. Atherina Art. „ japonicaBlk Atherinicbthys Blk. 1. „ microlepidota Gth 2. „ brasiliensis Gth 3. „ incisa? Gth. Taf. IX, Fig. 1 . . Fam. MUGILIDAE Bonap. Mugil Art. 1. „ cephalotus C.-V 2. „ dobula G th 3. „ planiceps C.-V 4 „ Cantoris B lk. ? 5. „ Ophuysenii? Blk. Taf. IX, Fig. 2 6. „ waigiensis Q. Gaim 7. „ Richardsonii Smith 8. „ axillaris? Gth. Taf. IX, Fig. 3 9. „ borneensis Blk 10. „ crenilabris Forsk. . . . , * . 11. „ crenidens n. sp. Taf. IX, Fig. 4 . Myxus Gth. 1. „ elongatus? Gth 2. „ analis n. sp. Taf. X, Fig. 1 . . . Pseudomugil n. g. „ signifer n. sp. Taf. XIII, Fig. 5 . Fam. OPHIOCEPHALIDAE Blk. Ophiocephalus Bl. 1. „ punctatus Bl Ophiocephalus Bl. Selte 2. „ gachua H. Buch 233 3. „ striatus Bl 234 4. „ macul atus C.-V — 5. „ argus Cant 235 Fam. GOBIESOCIDAE Gth. Chorisochismus Bris. de Barn. „ dentex Gth 237 Crepidogaster Gth 275 „ tasmaniensis Gth. ...... — Fum. FISTULARIDAE Gth. Fistularia Lin. 1. „ serrata Cv . 238 2. „ tabacariaLin 239 Ordn. Pharyngognathi Gth. Fam. POMACENTRIDAE Gth. Amphiprion Cv. 1. „ Clarkii C.-V 240 2. „ percula C.-V 241 Dascyllus Cv. „ aruanus C.-V. . . Pomacentrus Lac. 1. „ perspicillatus C.-V. 2. „ punctatus Q. Gaim 242 Glyphidodon C.-V. 1. „ saxatilis C.-V 243 2. „ coelestinus C.-V. ... ... 244 3. „ bengalensis C.-V. — 4. „ sordidus Rlip 245 5. „ antjerius C.-V — 6. „ Brownriggii C.-V — 7. „ modestus Schlg 246 Fam. LABRIDAE Gth. Choerops Riip. ^ macrodon Blk 248 Duymaeria Blk. „ aurigaria Blk.. 249 Cheilinus Lac. 1. „ chlorurus Blk 251 2. „ fasciatus C.-V — Epibulus Cv. „ insidiator C.-V 252 Hemigymnus Gth. „ melanopterus Gth 253 Seite 215 217 218 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 273 233 Fische. 429 Stethojulis Gth. Selte „ strigiventer Gth — Platyglossus Klein. 1. „ Dussumieri Gth. . . . . . . . 254 2. „ javanicus Gth 255 3. „ trimaculatus Gth — 4. „ solorensis Gth — Julis C v. p. 1. „ lunaris C.-V 256 2. „ umbrostigma Riip 257 Ophthalmolepis Blk. „ lineolata Blk. Taf. XI 258 Pseudoscarus Blk. 1. n pyrrhostethus Blk 260 2. „ aeruginosus Blk 261 3. „ octodonBlk 262 4. „ flavomarginatus n. sp.Taf. X,Fig. 2 — Fam. CHROMIDES J. Mil. Etroplus C.-V. 1. „ maculatus C.-V. 263 2. „ suratensis Gth 264 Heros Heck. „ autochthon Gth 265 Geophagus Heck. „ brasiliensis II ck. Mscrp. T.X,F. 3 266 Ordn. Anacanthini Gth. Fam. GAD1DAE Gth. Gadus Art. „ productus Gth 278 Motella Cv. „ capensis Kp. Taf. XIII, Fig. 3 . 279 Fam. OPHIDIIDAE Gth. Congrogadus Gth. „ subducens Rieh 280 Fam. PLEURONECTIDAE Gth. Psettodes Benn. „ Erumei Gth. ........ 282 Pseudorhombus Blk. 1. „ vorax Gth 284 2. „ Russellii 283 3. „ triocellatus . 284 Rbomboidiehthys Blk. „ grandisquama Gth 285 Rhombosolea G th. Seite „ leporina Gth. . . 287 Ammotretis Gth. „ rostratus? Gth. Taf. XIII, Fig. 4 286 Synaptura Cant. 1. „ zebra 292 2. „ cinerascens Gth 293 Solea Gth. 1. „ humilis Cant. 288 2. „ microcephala Gth — 3. „ maculipinnis Gth 289 4. „ variolosa? n. sp. Taf. XIV, Fig. 1 — Pseudachirus Gth. „ marmoratus ........ 290 Cynoglossus 4L Buch. 1. „ puncticeps Gth. . 297 2. „ macrolepidotus Gth 294 3. „ macrorhynchus 295 4. „ quadrilineatus Gth — 5. „ xiphoideus Gth 294 Plagusia Kp. „ marmorata Blk 293 Aphoristia Kp. „ ornata Kp 292 Ordn. Physostomi. (Subordo : Siluridae.J Fam. HOMALOPTERAE Gth. Clarias Gron. „ batrachus 299 Plotosus Lac. „ canius H. Buch 300 Choeroplotosus m. limbatus? C.-V. Taf. XII, Fig. 1 — Fam. HETEROPTERAE Gth. Saccobranchus C.-V. „ singio 302 Parasilurus Blk. „ asotus 303 Wallago Blk. „ attu Blk 304 S^urodon n. g. „ hexanema, Taf. XI I, Fig . 2 . . . 305 Pangasius C.-V. „ polyuranodon Blk 306 430 Prof. B. Kn er. Macrones Dum. Seite „ gulio Gtli 307 Pseudobagrus Gth. „ fulvidraco Gth. Taf. XIII, Fig. 1 308 Arius Gth. 1. „ sundaicus . . 310 2. „ thalassinus Gth. . — 3. „ maculatus ....311 4. „ microcephalus Blk. . . . . . . 312 Genidens Cast. Cuvieri Cast. Taf. XII, Fig. 3 . . — Osteogeneiosus Blk. „ militaris 314 Fam. SCOPELIDAE. Saurida Val. 1. „ tombil 315 2. „ nebulosa 316 Fam. SALMONIDAE. Richardsonia S t e i n d . „ retropinna ......... 318 Eam. GALAXIAE J. Mil. Galaxias Cv. 1. „ fasciatus .......... 319 2, „ Forsten 320 Fam. SCOMBERESOCES. Betone. 1. „ leiurus Blk. ... 321 2. „ cylindrica Blk. — 3. „ schismatorhynchus B lk 322 4. „ timucu C.-V . — Hemiramphus. 1. „ Dussumieii C.-V — 2. „ Georgii C.-V. ........ 323 3. „ Quoyi C.-V — 4. „ Gaimardi C.-V. .... . . — 5. „ Russelli C.-V. — 6. „ crythrorhynchus 324 7. „ melanurus C.-V. ....... — 8. „ Brownii — Exocoetus Lin. 1. „ unicolor C.-V 325 2 „ evolans 326 Fam. CLUPEIDAE. Seite Sardinella V. „ leiogaster C.-V 327 Rogenia V. „ argyrotaenia Blk. 328 Pellona V. „ Grayana C.-V. . 328 Spratella V. 1. „ tembang Blk 329 2. „ hmbriata C.-V. . . — Dussumieria V. „ acuta 330 Meletta V. „ thrissa Alausa V. 1. „ aurea Spix .331 2. „ ilisha Blk — Engraulis C.-V. 1. „ dentex C.-V 332 2. „ atherinoides V — 3. „ Brownii C.-V. — 4. „ enchrasicoloides Blk 333 5. „ Dussumieri C.-V — 6. „ Grayi Blk — 7. „ Hamiltonii V 334 8. „ rhinochynchus Blk — Coilia Val. „ Grayi Rieh ■ ... 335 Chatoessus C.-V. 1. „ punctatus Sch lg. ...... 336 2. n chacunda C.-V 337 3. „ selangkatBlk — Fam. ELOPIDAE. Elops Lin. „ saurus L 338 Megalops C o m m. „ indicus C.-V. . 339 Albula Gron. _ bananus ..... — Fam. CHIROCENTRIDAE. Chirocentrus C. ^ „ dorab 340 Fische. 431 Fam. LUTODEIRAE. Chanos Lac. Seite 1. „ orientalis Kühl 341 2. „ chloropterus C.-V — Fam. RYNCHAENAE. Gonorhynchus Gron. „ Grayi v. brevis n. Taf. XVI, Fig. 1 a,b,c 342 Fam. CYPRINODONTES. Poecilia Bl. „ unimaculata V 345 Fam. CYPRfflOIDEI. Carassius Nils. „ Langsdoi'fii C.-V 346 Puntius. 1. „ maculatus Blk — 2. „ sophore Y. 347 3. „ modestus n. Taf. XV, Fig. 3 . . 348 Amblypharyngodon Blk. „ mierolepis .......... 349 Hypophthalmichthys Blk. „ mandschuricus 350 Labeo Cv. „ cetopsis n. Taf. XV, Fig. 3 . . . 348 Pachystomus Hck. „ gobioformis n. Taf. XV, Fig. 4 . 353 Tylognathus Hck. „ sinensis n. Taf. XY, Fig. 5 . . . 355 Pseudorasbora Blk. (Opsarius?) „ parva Taf. XVI, Fig. 3 .... 355 Sarcocheilichthys Blk. „ teretiuseulus 356 Opsarius M’Cl. 1. „ bambusa .......... 357 2. „ daniconius 358 3. „ elongatus n. Taf. XY, Fig. 1 . . — Culter B a s i 1. 1. „ ery thropterus Taf. XIV, Fig. 3 .360 2. „ pekinensis Taf. XIV, Fig. 4 . . . — 3. „ leucisculus 362 4. „ alburnus . — Esomus Swains. „ thermoicos . . 363 Perilampus. ocellatus n. Taf. XY", Fig. 6 . . . 365 Fam. COBITIFORMES. Nemacheilos Blk. Seite „ fasciatus K. v. H 366 Lepidocephalichthys Blk. „ Hasselti — Unbestimmte Form Taf. XIV, Fig. 2 . . — Fam. ANGUILLOIDEI Blk. Muraena Blk. 1. „ malgumora 367 2. „ sidat 368 3. „ marmorata ......... 369 4. „ moa — 5. „ japonica 370 6. „ tenuirostris Fam. CONGROIDEI Blk. Muraenesos. M’Cl. 1. „ singapurensis Blk. 371 2. „ talabon 372 3. „ bagio 373 Uroconger Kp. „ lepturus Kp — Ophisoma Swains. 1. „ liabenatum Taf. XIII, Fig. 2 . . 374 2. „ anagoides Blk 375 Fam. OPHISURIDAE Blk. Cirrhimuraena Kp. „ tapein optera Blk 376 Ophichthys Alil. 1. „ magnioculis ......... — 2. „ cepkalozona Blk 377 Leiuranus Blk. „ colubrinus . ......... 378 Ophisurus Lac. „ fasciatus Rick .379 Pisoodonophis Kp. „ cancrivorus . — Sphagebranchus Bl. „ orientalis 380 Fam. GYMNOTHORACIDAE Blk. Poecilophis Kp. 1. „ variegata Kp 381 2. „ polyzona Kp 382 432 Prof. P. Kn er. Priodonophis Kp. Seite 1. „ minor 382 2. „ ocellatus Kp 383 Gymnothorax Bl. 1. „ pictus Blk 384 2. „ cancellatus — 3. „ Richardsonii Blk 385 4. „ tile Blk - — Thyrsoidea Kp. „ macrurus Blk. ....... 386 Gvmnomuraena Lac. 1. „ tigrinaBlk 387 2. „ microptera 388 3. „ xanthoptera . — Kam. PTYOBRANCHOIDEI Blk. Moringua Gr. „ macrochir Blk 389 Fam. SYMBRANCHOIDEI. Monopterus Co mm. „ javanicus Lac — Ord. Lophobranchii C v. Hippocampus Cv. 1. „ comes Cant. . 390 2. punctulatus Cu ich. . . . . — Corythoichthys Kp. „ fasciatus 391 Iclithyocampus Iyp. „ pondicerianus Kp — Ord. Plectognatfai c v. Fam. TRIACANTHOIDEI Blk. Triacanthus Cv. 1. „ brevirostris Val . . 393 2. „ biaculeatus (Blochii) ..... 394 Monacantlnis Cv. 1. „ chinensis Cv. . ..... 395 2. „ pira-aca Cv. . 396 3. „ Frauenfeldi n-? . 397 Eam . BALISTEOIDEI Blk. teiurus Blk. „ stellatus 398 Balistapus Blk. Seite 1.. „ verrucosus Blk 399 2. „ aculeatus — 3. „ lineatus Bl. Schn 400 4. „ conspicillum Rüp — 5. „ frenatus Blk — 6. „ maculatus? Blk 401 Subordo : Ostraciontes. Ostracion Art. 1 . „ tetragonus L. ..... . 403 2. „ punctatus Lac — 3. „ nasus Bl 404 4. „ arcus Blk — Subordo : Gymnodontes. Fam. TETRAODONTES. Diodon L. „ rivulatus Cv 405 Paradiodon Blk. 1. „ quadrimaculatus Blk 406 2. „ hystrix Blk — Tetraodon L. 1. „ HonckeniiBlk — 2. „ oblongus Bl — 3. n alboplumbeus Rieh. . ... 407 4. „ lunaris Bl. Schn — 5. „ Richei Frem — Crayracion Klein. 1. „ fluviatilis Blk 408 2. „ erythrotaenia Blk. . . • . . . — 3. „ immaculatus Blk. ...... — 4. „ lineatus Blk 409 5. „ Hamiltoni Blk — 6. „ pantherinus Blk — 7. „ Spengleri 410 Ordnung (Unterclasse) SELACHII J. Mil. Unterord. S quält. Fam. SCYLLIA. Scyllium Mil. H. 1. „ maculatum Gray 412 2. „ Bürgeri M 1 1. H — Chiloscyllium Mil. H. 1. „ tuberculatum Mil. H — 2. „ punctatum Ml 1. H 413 3. „ phymatodes Bl k — Fische. 433 Fam. CARCIIARIAE. Carcharias Mil. H. Sei,e 1. „ (Scoliodon) laticaudus Mil. II. . 414 2. „ „ acutus Ml 1. H — 1. „ (Prionodon) Dussumieri Val. . . — 2. „ „ sorrali Val — 3. „ „ melanopterus Q. G aim. 415 Fam. MUSTELI. Mustelus. „ laevis Mil. H — Fam. GALEI. Hemigaleus Blk. „ macrostoma B 1 k . 415 Unterordn. Rajae. Fam. SQUATINORAJAE Mil. II. Rhinobatus. 1. „ annulatus Smith 416 2. ,, undulatus Olf. . 417 Fam. TORPEDINES Mil. II. Narcine. Seite 1. „ Timlei Henl. . 417 2. „ brasiliensis Henl 418 Astrape M 1 1. II. „ capensis Mil. II 419 Fam. RA-JAE. Raja Cuv. „ capensis 419 Fam. TRYGONES. Trygon. 1. „ Kuhlii Mil. H 420 2. „ walga Mil. II — Fam. MYLIORATIDES. Myliobatis Cuv. „ Nieuhofii — Ordn. Cyclo Storni I) u m. Fam. PETROIYZONTOIPEI. Ammocoetes-Fonn 421 Novara-Expedition. Zoologischer Theil. Bei. I. Kn er. Fische. 56 .Tdh.StroTimayer g'cz. .u.HtL. Lidijr. <;t'■ .)/ ’aipevca. c/ru/istt , G'tff. » t Ta f. II. 1. .Seniums iiiwein einet 'ns //. s/i . Serrtm (mit/is/iui /'s n. s/j . J. A/esoprion hof/em ejtsis C. / . Novara . Expedition , Frn'hip v. Kner. Tat . III . /. Helot es sexltnealns P C.l . Z Datnr'n phtmbea //. .«//. 3n. Hntere AchlundUmocften, b. Schwimmblase von ö'e/'/‘es poeti C. /. /. J peitett^' bctvbevtjzoiclesP J>leclt. '•MWHrr^ ■ t r " ‘ ■ >.'• • iipSt Joli.Strokm.ayer °eft .irliöi ■ff Tn (’. IV. Joli.Strolimnycr iToz. u .lilli Lilli .ujfpd iJ.k.k.Hof li. Stiuiisdrurkerri. T.ii'.V /. C'/ulodactylu.v CarmüZru-lif C. V. 2. M-i/dosonta cJonc/alum n. .<■/>. •3. Scorpis h Tirol atus- n.sp. Tai'A'T Novara.Exp. Zoolog. Theil.Bnd I. Fische von Kuor. LitLu.gel.i l.’k.’k.Ttof Staats ibncckerei . Jdi.Stt'okmayer gezi.u.Mi, /. Kcemmkravse von Scorpaena, diaMus ■ 3. BovMlhgs psgchrolutes Gth, * %. Schwimmblase von, Trigla/ Kama . 3. a. Magern/ . b. Schwimmblase r. OKU Aus argenteus . Novara.Exp. Zoolog. Th.cil.Bnd I. Fische von Kner . Tai. VII Strohmaycr Jr/j.u.lilJi . • lith.u.. ged.i. d_k.l. ll.of-u.. Staalsdrurkerei /. Schtviaim blase r. JLjlyacmas indiras S'/iktitr. J. Crobins (rifrenatus' ti. sp Z. fifi tu/ da na e v. Arg yrcfosux vorn er Lac. L.Crrs/rceps arg//rop*euraj a. sp. S. JB/eanius paaadrns n sp. Z / Forir/rt/n/s //orosissü/ms M . Z. Dfeimiu* jHrntftermtM •* 3. Bfr/mfu-t muoncus n.sp. i. C/im/s cfitoülM C I. •>. Sa/arias bistritt tu* C. V. 6- 3a/. rnhro/tunefnfus * ( i: /- Trac/rinops in r rria/us Gib Novara.Exp. Zoolog. Th.eil.Bnd I. Fische von Kner. Taf. IX. Joh. Strohmaycr ^ea.u. lilli - / Aikerma in-risa Gth . litli.u.geilr i. d.k" Hof h. SUatsdruekerei. 4. Mugif rrenidens t> •> p ■ X Mugit Op/ivysrnü Ulk. J. Miujil aui Ua.ru ? Gilt Tat’. X . J. Strohmayer u.litk. Tiy.'l. /. Jh/jcl/.t rr/talis //. '/A .'P.tfitdosctirng /'larowrirt/ina/uv nsp. :> Genp/mpn-t brn.ri'/irnxt.>- /fch\ LitR.u.geil.L (1 ,k, k-.-Kof _u . Staatsdvuckerei - I i. I Novara.Exj). Zoolog. Th.eil.Bnd I. Fische von Ivner. ■Wi.SlioIi rnayer ge'i.K.lith. OpM7/ alm olepi.r hneolatus' BlJi. Taf.XI. Lith.u.gel.i tl.k.k Hof _u. Staatsdruckerei. / ttf. /. ( hocroplotoyu - / imbatns • Fiq. la . J/rtjul tton f/ornc. Pu/. L\ H’aUaqo t/ft n / ftf /t, Ff//. ? n. .!(//// ft r/on /fff/ //r. Ff//. ,J. Orz/ff/e/rx fff/z/crr Y f/st. > / '///. . V - ■'/. Luln-o re/o/’/W Fü/J. Ftm/äh- wmhw+ux l'y. /. ,/olitoibrnux. f '// /or/ / / ci i /t n x smrilxix. /’). /Vfit ' fttu/tttx occJ/tt lux Novani l'lxp l ’uj. I Taf. XVI. JoL Str olmayer n. LH a,t .ge& . u. li 6h. . LitjL.u.sfei.i.I.k.k.Hof.u.StSLatsdTiic'kfi-rei.. I'it/.l.cüb.c.Gonorhi/nclubi Grat/i. Fu/ZHolocc-nlrutn taihcum np.n. Fu/.3. Opmrus pa.rpu.t. Novar a Exp. Zoolog. Ttieil. Bd.l. fische von Kner. Ff c,. 3. i Cb. Fit/ ; c. ib. REISE DER UM DIE ERDE I N D E N J A Tf R K N 1 8 5 7, 18 5 8, 18 5 9 B. VON WÜLLERSTORF-URBAIR. ZOOLOGISCHER THEIL. ERSTER BAND. (WIRBELTMIERE.) 1. SÄU GETHIERE. Von Johann Zelebok. Mit 3 Tafeln. — 2. VÖGEL. Von August v. Pelzeln. Mit 6 Tafeln. — 3. REPTILIEN. Von Bk. Franz Steindachner. Mit 3 Tafeln. — - 4. AMPHI- BIEN. Von Br. Franz Steindachner. Mit 5 Tafeln. — 5. FISCHE. Von Br. Rudolf Kner. Mit 16 Tafeln. •)Siiva,iiA,jc.g6&6iv nt«/ jÜolTevfiöclLteiv ’tan |’l t «,<] e it u f er Seio J l’eitimg Set- h a-Met-ticßeu o/tkaSci' c(?a |te WIEN AUS DER KAISER EICH - KÖNIG LICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI. 1869. IN COMMISSION BEI KARL GEROLD’S SOHN. l“S^£5^S fe-'rrtvl i?l\ A.sl'J 'Äf sstRe .&y. J> lltSfc _.l » X /M f-i _ ■> ■ » fcj&uj''? 'i Xj\tr * Lf-,r \3* t -'S HK * %fl h§§if ^ s$«Ääw x^£wi-3V^:"- m# ^.v-^7~r'-‘ fi?H ff&w -( ®£i /« \V JJ1.II 1Ü.V .->• -k V Wk&M ':^iS§f 0%&. :md-’y--' ^ pf^l ^ v° /sM0j’\ Wwr w isp^l #Ä4 ** ’/i i |jl|i S X fef / X CS> o,V /.^XS<'f"- ßfggti ^ a, f: * : ä*>f >As. ^rKsfl «*>!>* .v- ..W7 „£— -^r. yfcjÄ^ ci>a /^gj-.ljf «sg# ^ V wä" - 'im ^m%W o> ano/ '*■; ä-s.tSK ^1*5 A/AA 1 ctov^a i> <- tl# 'p*i^i>v,Äv\ CX .C Ür 'fyfts« _x /i. X .O * * ftßÄ 3 HuKj cS~ %t llll# Äi-^i k //■»# SÄSO^fe III# As ? ßrar '*■?’ ta V1 W raw b r\l| P'X W l||^P äM®4 X^r'vrf’Jf'. AJ«äi«'V ;»iiS>;< C'" -i £'UM mw\ P^ti §XM U& .,> .•&!£ Ä/ iMxv. ,.«?« »4l * mSm %' <° . 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