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Schauenburgs

allgemeines

- Deutsches Vommersbuch.

Unter mufitalifcher Redaktion

von

Ir. Silcher ww fr. Eck,

Einunddreifigfte Auflage, —eie ——

tahr. Drud und Berlag von Morit Shauenbdurg. 1888.

10 JUL 1943 & „OF OKFOR 5

*

An Ernſt Moris Arndt.

Die Herausgeber wiſſen dies Buch, von dem fie wünfchen, daß es ein Volksbuch werde, feinem würdigeren Manne widmend darzu⸗ bringen als Ihnen, dem zumeift auf den Namen eines Volksmannes, eines Bormannes im beuffchen Volke der Anfpruch zufält. „guoleich 5 Sie zu unſeren Alteſten und haben die Jahre richtender und aufrichtender Drangſale, die nie vergeſſen werden ſollen, nicht bloß miterlebt, mitempfunden, miterlitten, Sie haben treu und kräftig zum Siege mitgeholfen. Der Ihnen den unverfälſcht deutſchen Sinn in das Herz pflanzte, legte Ihnen auch das deutſche Wort auf die tippe, das nie ſcheu wird, und gab Ihnen die Gewalt des Liedes, das die Tapfern zum Kampfe und die Kämpfer zum Siege führte. So war 3 t Leben ein ſchönes Los und ift ein —— Stück in der Geſchichte unſeres Volkes geworden, dem Sie die Gnade von Gott hatten, in ſchwerſter Zeit den ewig unvergänglichen Geſang vorzuſagen:

Das ganze Deutſchland ſoll es fein!

O Gott vom Himmel, ſieh' darein, Und gieb und echten deutjchen Mut, Daß wir es lieben treu und gut!

Da3 fol es fein,

Das ganze Deutfchland foll es fein!

Dies Bud, fol ein Volksbuch und ein deutſches Buch er in Jedem Haufe willlommen. Die vaterländifchen Schlachtlieder, bei deren Klange Deutichland wieder deutſch wurde ımd die bis zu unferen Ipätelten Enteln hin nicht verftummen mögen, bilden den Anfang, wie alles Thuns und Dichtens Anfang das Gebet ift. Die Mitte enthält den luſtig freien _Burjchenfang, das Sauchgen der Tugend, dem der ernfte Fleiß zur Seite gehen und dem männliche Werftüchtigfeit folgen muß, ſoll es nicht eitel fein. Den rn de8 Volkes eigene und feine Lieblingslieder, ein Griff aus feinem dichterifchen Schape, in dem fen inniges und reiches Gemüt fich wiederfpiegelt.

Die Ausnch bat die gejamte dentiche Studentenschaft felbft getroffen. Mundfchreiben waren zahlreich nach allen Hochichulen hin ergangen und allerieitö ber kam in dankenswerter Fülle die erbetene Beihülfe, durch die e8 allein möglich wurde, dem Buche den Grab von Vollendung zu geben, den es als allgemeined deutſches Buch haben muß, um den Wünſchen aller, foviel da3 überhaupt zuläffig war,

zu werben.

‚ud für die Singweifen, die in früheren Liederbüchern unver- zeihlich und fait ngig arg vernachläfligt waren, ift jede Sorge etragen, & rein und ſanggerecht herzuftellen. Zwei deutiche Männer, riedr. Erk und Friedr. Silcher haben fich des Reinigungswerkes der Weifen angenommen, und wie fie e8 gethan haben, mag männiglich felbft num ertennen. Die Weile des Fiedes_ift feine Seele, und darum war die Pflicht groß, die Weifen von dem Schmuß zu fäubern, der fich an fie gehängt hatte Und fo übergeben wir dem lieben „alten Arndt“ dies Buch, ver- meinend, ihm felbit dadurch eine Freude zu machen und durch folche Widmung das Buch jung und alt im Volke am beften zu empfehlen.

Ihr prächtiges, kräftiges „Eifenlied“, das fie und nach beifälliger Anhörung diefer Widmungsworte zur Aufnahme übergaben, und das riedr. Silcher in Muſik geſetzt hat, möge als das erfte Lied unfer uch zieren. (Wurde in der vorliegenden Ausgabe in die Abteilung „Daterlandslieder” eingereiht.) Wir beneiden das deutfche Männer- quartett, welches zuerſt Ihnen dasfelbe in gelungener Weile vorzutragen das Glüd hat, und hegen den Wunsch, daß fein Sinn und feine Weife

in allen deutfchen Herzen lebendigen Anklang finden möge!

Sur Jubiläums-Ausgabe,

Mit vorftehenden Worten haben die Herausgeber das, un Deutfche Commersbuch” bei ſeinem erſten Gange gr die Stätten —— yo begleitet. Seitdem find 25 Fahre verfloflen, innerhalb welcher der Umfang des Buches fich durch einen den wachſenden Bedürfniſſen und der veränderten Zeitlage Rechnung tragenden an faft verdoppelt hat. Heute erfcheint da8 Commersbuch in neuer Ge⸗ ſtalt. Was aus dem Anhang ſich als bewährt erwieſen, wurde in die betreffenden Abteilungen eingereiht, aus dem reichen humoriſtiſchen Material aber eine nene Abteilung gefchaffen. Nur wenige wurde als veraltet wengelafien, viel —— eues und Altes aber aufge⸗ nommen. Namhaften Dichtern und Komponiften dankt auch Diele Auflage eine Reihe wertvoller Driginalbeiträge. Was fonft in Bezug auf Einrichtung und Ausftattung an dem Buche geändert und verbefiert worden, Tann dem aufmerffamen Auge nicht entgehen. Möge das ‚Allgemeine Deutfche Commersbuch“ ſich auch in feiner jeigen Geſtalt die alten Freunde erhalten, neue gewinnen ‚und immer me heimiſch werden überall, wo edle Begeiſterung, heiterer Sinn und geſunder

Humor walten. Die Herausgeber.

Daterlandsglieder.

I. Daterlands-Sänger.

Lebhaftes Marfh:Tempo. Joſ. Hartmann Stung.

N na: 4 = = dt an Sn m u u en

V 1. Auf, ihr Brüder! laßt uns wal⸗len in den großen, heil'gen

len

Keh⸗len hal -

Commersẽ buch.

Wenn die Tö-nefichver- pN.N g

m’mr:jE EIER EZ KR —AAA It mn ur 23 _ —--T25 7 WE] —öIAICMCAIAXMAACCCOACMW NTZTAVC —— —— ara = = . e . ſangs le⸗bend'gen Strom! Wenn die Tösnefich ver⸗ſchlin⸗gen, Para p ® S . =

ſangs Iebend’:gen Strom! Wenn bie Töne ſich —*

fhlin = gen, knüpfen wir das Bruderband,

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re für das deutfcheBa-tersland,aufzum Sim = Ä nıel N N |

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auf zum Himmel

Wünsfche ıc. Rs .

4 Wün⸗ſche drin-gen, drin= gen für das deutiche Ba-ter-land.

cresc.

2. In der mächt'gen Eichen Raufchen mifche Sich der deutfche Sang, daß der alten Geifter Lauſchen fich erfreu' am alten Klang. Deutſches Lied, tön' ihnen Kunde fort und fort dom deutfchen Geift, der im taufendftimm’gen Bunde feine alten Helden preißt.

8. Ueberall in deutfchen Landen blühet kräftig der Öefang, ber aus

eutſches

tiefſter Bruſt entſtanden, kündet laut des Herzens San: E x hemm' die

Lied aus deutichem Herzen, töne fort von Mund zu Mun Klagen, heil! die Schmerzen, a freier Männer Bund. 4. Sei gegrüßt, dur Feſt der Lieder, ftröme Freud’ und Segen aus, dag die Scharen trauter Brüder kehren froh ins Vaterhaus. Nun, wohlan denn, Deutſchlands Söhne! laßt ung feiern Hand in Hand, und die frobe Kunde töne durch das weite Vaterland. Dr. 4. 5. Weißmanı.

2. Die fünf Eichen vor Dellwitz.

Etwas langſam. Friedr. Silcher. mf

1. Abend wird’3,de3 Ta⸗-ges Stimmen fehwei-gen, vo = ter

ı 65 er? 4 ER v ftrahlt der Sonne leb-ted Glühn; und hier fiß’ ich unter eu » ven

N ! 4 2 N EEE u: ß 7 mr —i nr Bez eg I 8: ®@ |

5 n ñ are BevsbiE ET FE I FG Zeiten al =te treue Zeugen, ſchmückt euch doch degXlebensfri = ſches

Cresc.

DI vv. 5

P noch in eu = rer Pracht er = hal⸗ten.

| 2. Biel des Edlen hat die Zeit zertrümmert, viel des Schönen ſtarb den frühen Tod; durch die reichen Blätterkränze fchimmert feinen | Abfchied dort dag Abendrot. Doch um das Berhängnid unbefümmert, at vergebens euch die Zeit bedroht, und e3 ruft mir aus der Zweige

eben: Alles Große muß im Tod belieben

3. Und a habt beftanden! Unter allen grünt ihr friich und Fühn mit ftarfem Mut. Wohl kein Pilger wird vorüber wallen, der in eurem Schatten nicht gerubt. Und wenn herbftlich eure Blätter fallen, tot auch find fie eich eim Föftlich Gut; denn verweſend werden ihre Kinder

eurer nächiten Frühlingspracht Begründer.

| ‚4. Schönes Bild von alter, deutfcher Treue, wie fie beſſ're Zeiten angefchaut, wo in freudig fühner Todesweihe Bürger ihre

5 Staaten feitgebaut. Ach, was hilft's, daß ich den Schmerz erneue? Sind doch alle diefem Schmerz vertraut! Deutſches Volk, du herr⸗ fichfte vor allen, deine Eichen ftehn, du bift gefallen!

Ch. Körner. 1811.

5. Bundeslied vor der Schlacht. Kräftig. J. B. €. Bornhardt.

ne u rau=end, to = ded = mu = tig bricht der on=ne, alt und blu = tig, euch = tet

g5 Se m der nächften Stunde Schoße liegt das

Schickſal ei-ner Welt,und e3 zitstern fehen die Lo = fe, und der Schneller.

3 8 RT di ehr’-ne Wür-fel fällt. * 2 se ar ni en

' | —A and treu fo zum Tod, wie zum Le= ben ge-

en:

felt, treu fo zum Tod, wie zum Le = ben ge = feltt! 2. Hinter ung, im Grau'n der Nächte, liegt die Schande,

liegt die Schmach, liegt der Frevel fremder Knechte, der die Deutfche Eiche brad). ünfte Sprache ward geſchändet, unſxe Tempel ei ag on: unfre Ehre tft ——— Brüder, löſ't fie ein! die Rache flammt! Reicht euch die Hände, daf fich N Fluch der Himm- Iffchen wende! |: Löſ't daS verlorne Palladium ein! :| 3. Vor ung liegt ein glücklich Hoffen, liegt der —X oldne zeit, ſteht ein ganzer Himmel offen, blüht der Freiheit Srligkeit. Kunſt und deutſche Lieder, Frauenhuld und . esgl ai alles Große kommt ung wieder, alles Schöne fehrt zurüd ber noch ilt e8 ein gräßliches Magen, Peben und Blut in die Schanze zu chl agen nur in dem Opfertod reift und das Glück. Rum, mit Gott, wir wollen'S wagen, feit vereint dem ee ieh * unſer Herz zum Altar tragen, und dem Tod entgegen aterland, dir woll'n wir ſterben, wie dein großes Wort eg af Lieben mögen’s erben, was wir mit dem Blut Wachſed u Frei⸗ der deutſchen Eichen, wachſe empor über unſere Leichen! Bater- and, höre den heiligen Ei 5. Und nun wendet eure Vlide noch einmal der Liebe nach; ſcheidet von dem Dlütenglüde, das der giftge Süden brach. Wird euch auch dag Auge trüber feine Thräne bring t euch Spot: werft den leßten Kuß hinüber, dann befehlt euch eurem —2 Alle die Lippen, die ir ung beten, alle die Herzen, die wir zertreten, tröfte und ſchütze ewiger Gott! (Berd 6 wird fchneller gefungen.) 6. Und num zur Schlacht gewendet, Aug' und Herz zum Li thinnde ſche iſt vollendet, und das Himmliſche —* aßt a ‚an, ihr on en Brüder! jebe Nerve ſei ein Held! erzen ſeh'n ſich wieder. Lebewohl für dieſe Welt! Hört ihr's, ſchon er ed donnernd entgegen: —— hinein in den blitzenden Regen! > erfehn in der beffern Welt! | Ch. Körner.

Gebichtet am Morgen des Gefechte Sei —— 12. Mat 1813.

?

4, Reichschoral. Kräftig. Eins oder

| | | | 1. AUmadht, bie furchtbar, bie gna⸗den⸗voll Ü = ber uns Ur ⸗licht, vor welschem die fterb=li= che Weisheit ver-

| Spott, wo dei = ne Herr-lich-keit wall = tet. 2. Bater der Menfchen, du ſahſt unfre Arbeit und Streben, pet

unfer Sehnen geroitrbigt, das Reich uns gegeben, ein Vaterland, ha und die Rettung gelandt, haft ung erweckt zum Leben.

„3 Schüß’ und, Allgüt’ger, behüt' uns die leuchtende Krone, fegne dein and, daß Friede umd Freude drin wohne; Freiheit und Recht blüh’ von Gefchlecht zu Gefchlecht, Eintracht und Treue befohne.

Bater, o Vater, gieb, daß wir nicht Schuld auf uns laden! Schrede die Feinde, ringsum, fo da finmen zu, En Führe das Reich, Kaifer und Völker zugleich, ſchenk' ihm die Fülle der Gnaden!

5. Schideft du Stürme, wir wollen fie mutig erwarten: Eichen eritarten im Sturmwind, dem winterlich harten; Prüfung, o Gott, beuget uns beinem Gebot, feit ung verwehret dein Garten. ‚6. Bater im Himmel, du heiliger, hör’ unfer Flehen, fende dein Reiche das Heil aus den kam ifchen Höhen; wahr” es im Geift, ber fich dir kräftig erweilt, laß dir's zum Ruhme beftehen!

8

5, Sreiheit. Mel.: Freiheit, die ich meine zc. 1. Auf Arkona's Bergen ift ein Adlerhorit, wo vom Schlag der a. u Spibe borft. ite deutſchen Landes, willſt fein Bild du fein? Riff und Svalten 83 littern deinen feſten Stein. 3. Adler, ſetz oben auf den Felſenthron, deutſchen Landes Hüter, freier Woltenjohn 4. Schau hinaus nach Morgen, ſchau nach Mitternacht, ſchaue gegen Abend von der hohen Wa 5. Ließ der deutſche Kaiſer iegen dich zugleich, al8 er brach in Stüden, ach! das deutiche Reich 6. Hüte, deuticher Adler, deutſches Volk und zu deutiche Sitt und Zunge, dentfche Stirn und Hand! Wilhelm Müller.

6. Des Deutfchen Schwur.

Mel.: Ro Mut und Kraft ꝛc.

1. Auf, Brüder, auf, beginnt das Lied der Weihe, ſtimmt kräfti an den feſt ichen Geſ ſang dem deutſchen L nn dem Land der Kraf und Treue, tön' unſer Lied mit hellem Jubel Hang! Dieb Haben wir erforen, dir haben wir ar o Vaterland, im Kampfe feſt zu ſteh'n, für dich, wenn's gilt, auch in den Tod zu geh'n!

2. Dir weih'n wir und, du heilge Muttererde, für dich find wir zu kämpfen ftet3 bereit, fei’g mit dem Wort, fei’8 mit dem, feharfen Schwerte, wir wanken nicht, wir baten unſern Eid. Dir bleiben wir ergeben im Tode wie im Reb en; für deinen nur glühet unſer Herz, dir ſind wir treu in Bud wie im Schmer

3. So blühe denn,, o eutſchland und —5 in Frieden groß, ſiegreich in jedem Streit, und bleib’, wie einſt, das Land der eiten Treue, die Heimat bleib’ von Recht. und a Noch lange dir ertöne das Veitlied deiner Söhne, und wo der deutjchen Sänger Fahne wallt, dort auch dein Preis, o Baterland, erichallt.

7. Körners Geifterftimme. Mel.: Erhebt euch von ber Erbe zc., oder: Wenn alle untreu werben ꝛc.

1. Bebedt mit Moos und Schorfe ein Eichbaum, body und ftart, fteht bei Wöbblin, dem Dorfe in medlenburger Mark; darunter ift von Steine ein neues Grab gemacht, draus fteigt im Mondenfcheine ein Geift um Mitternacht.

9 . 2 Er richtet auf die Ninden des Baums den Blid und lieſt den Namen, der_zu finden dort eingegraben tft; dann fucht er mit den änden ein Schwert, da3 liegt am Ort, und gürtet un die Yenden ich dieſes Schwert fofort.

3. Langt dann nad) einer Leier, nimmt fie vom Aft herab, und ſetzt in ftiller En fich fingend auf fein Grab: 0 war im Sagen braufe ein vafcher Reiterömann, bis bier im dunflen Haufe ich Ruh' und Raft gewann.“

4. „Ich war ein freier Jäger in wilder Schar, und

auch ein Zitherſchläger, mein Schwertlied Hang fo klar. Nun reiten die Genoſſen allein auf ihrer Fahrt, da ich vom Roß gefchoflen und bier begraben ward.“ | 5. „Ihr mögt nun weiter traben, bis daß ihr kommt an's Biel: ihr habet mich begraben, wie es mir wohlgefiel; es find die beiden Lieben, die mir im Leben wert, im Tode mir geblieben, die Leier und da3 Schwert.“ 66. „Ich ſeh' auch meinen Namen, daß er unfterblich fei, gejchnitten in den Rahmen ber Eiche ſchön und frei. Es find die fchönften Reine ar meiner Gruft, die ſich in jedem Lenze erneu’n mit riichem Duft.“

‚T. „Die Eich’ ob meinem Scheitel, wie ift der Kranz fo groß! Mein Ringen war nicht eitel, ich ruh' in ihrem Schoß; man hat in Fürftengrüften beftatten mich gewollt; hier in den frifchen Düften ihr ruh'n mich laſſen follt!“ Rüdert. 1817.

8. Abendlied vom Jahre 1815.

Mel.; Mit dem Pfeil x. Sanft und nadhdrüdlid. Anfelm Weber. 1804.

ta la la la la la la lala la la la la la la.

10

2. Helle —— funteln ſchon in Herrlichkeit; über Erdendunkeln Rrabit die Ewigkei Abendlü fe wehen durch den grünen Wald, und wie Rieſen ftehen Gihen ſchon fo alt. 4. O, —F arg Eichen aus der Riefenzeit, ihr, die folgen Zeugen

der Bergen Sim nur i „entoegen, ihr, der beffern Zeit, follt die Häupter regen noch in freier . Baterland, du Sonne, FEN drückt jeßt die Nacht; bald kommt dir der Sonne junge frifche 7. Dann et ein, orgen, Untig, güldenrot: Tod dann ſchweren

Sorgen, und ein Sieg in Gott! | Earl Jung.

9, Bundeslied. Mel: Hell dir im Siegerkranz x.

1. Braufe, du Breiheitsfang, braufe wie Wogendrang aus Felſen⸗ bruſt der Knechte S warm, und fchlägt das Herz fo warm, ung zudt der Jünglingsarm voll Thatenluft.

2. Gott Vater, dr zum Ruhm Hammt Deutichlands Rittertum in uns auf’3 neu’; neu wird das alte Land, wachſend wie Feuers⸗ brand, Gott, Freiheit, Vaterland, altdeutſche Tre’!

3. Stolz, keuſch und dar jei, gläubig und deutjch und frei Her- rl Geſchlecht! Zwingherrichaft, Fhoing —* tilgt Gottes Rache⸗

a euch jei der Herrſcherſitz —5 und Recht!

4. Freiheit, in ung erwacht iſt deine Geiſtermacht; Heil dieſer Stund' Gluͤhend für Wiſſenſchaft, blühend in Yugendfraft, fei Deutfch- a Jüngerſchaft ein Bruderbund.

5. Schale, du Liederflang, ſchalle, du Hochgeiang, aus deutſcher Bruft! Ein Herz, ein Leben ganz, Iteh’n wir wie Wal und Schanz, Bürger des Vaterland, voll Thatenluft.

K. Sollen,

10. Männer und Buben. Schrittmäßig, mit Kraft.

—— —— ——

1. Das Volk ſteht auf, der Sturm bricht 108. Werlegt noch die Hände jet

unsterden Schranzen ımd un-ter den Bo = fen! Bift doch ein ehr⸗los er-

bãrmoli⸗cher Wicht, ein er-barmli her Wicht! Ci en Sm

Lied er-

ee

Fe er { und deutfcher Wein erquickt dich nicht! Stoßt mit

W an, Mann für Mann, wer den Flamberg ſchwingen kann!

2. Wenn wir die Schauer der Regennacht unter Sturmespfeifen wachend vollbracht, kannſt du rail auf üppigen Pfühlen wollüftig träumend Die Slieder füh a Biſt doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht, ein deutfches Mädchen u.

3. Wenn und ber Eohnnpeten rauber —— wie Donner Gottes

zum Herzen drang, magit du im Theater bie er weten, und dich an Trillern und ‚Kufern ergötzen. Biſt doch u.

Glut des Tages verfen ar An und ung kaum 2 ein Tropfen ale erquickt, kannſt du ampagner | pringen laſſen, fannft du, bei brechenden Tafeln praffen.

5. Wenn wir vor'm Drange der wilrgenden Shladt zum it ſchied an's ferne Treulieb a men: magft du zu deinen Maitreilen laufen und dir mit & lde erfaufen. 8 ji: doch u. |. w.

6. Wenn. die Kugel 5 eift wenn 2 ae faufft, wenn der > uns in Geſtalten umbrauf't, di am —— Septleva brech der Spadille die A ftechen. ü. ſ. w.

12

7. Und ſchlägt unſer Stündlein im Schlachtenrot, willkommen dann, ſeliger Wehrmannstod! Du mußt dann unter ſeidenen Decken, unter Merkur und Latwergen verreden, ftirbit als ein ehrlos erbärmlicher er Ein deutſches Mädchen beweint dich nicht, ein deutjches Lied beſin ngt dich nicht, und deutiche Becher Klingen dir nicht! GStoßt mit au, Maun für Mann, wer den Flamberg jchwingen kann!

Ch. Körner. 1815.

Il. Barbaroſſa. Mit Pathos, nicht zu langſam. Fr. Silcher.

geriet ec en Zoo ———— er |

1. Der Bar Bas ke der Kai-ſer Frie-de-rich, im

ANREISE

) um = ter = ivd’fchen Schlofie I Dal er Ya = et le 2. Er

ſt niemals ge— ſlor⸗ben, „‚bebt da=rin noch jebt, ex

2

15 Are ee ne 2 Bessere: —— | hat im Schloß ber-bor-gen zum Schlaf ſich hin-ge⸗ſetzt,

. 10, : rit. 5 en

b =

Schlaf ſich Hin=-ge = ſetzt. Wacht.

. 3. Er hat hinahgenommen des Reiches Herrlichkeit und wird einſt wiederfommen mit ihr zu feiner get 4. Der Stuhl ift elfenbeinern, en bt; der Tiſch iſt marmelfteinern, |: worauf fein

aupt er F

5. Sein Bart iſt nicht von Flachſe, er iſt von Feuersglut, iſt durch den Tiſch gewachſen, worauf fein Kinn ausruht. 6. Er nickt als wie im Traume, fein Aug’ halb offen zwinkt, und je nach langem Raume er einem Knaben winkt.

7, Er Spricht im Schlaf zum Knaben: „Geh' hin vor's Schloß, 0 Zwerg, und fieh’, ob noch die Raben herfliegen um den Berg! 8. Und wenn die alten Raben noch fliegen immerdar, jo muß ich auch noch ihlafen verzaubert hundert Jahr'.“

sr. Rüdert. 1817.

9. So hat er lang geihlafen, 680 Jahr, da flogen fort die Raben, und um den Berg ward’3 flar. 10. Der Alte ging zu Rafte vor auhelms Kaiferpracht, ftatt Raben auf dem Afte der Adler hält jebt acht. .

m

12. Daterlandslied, Rräftig und feurig. A. Meihfeflel.

1. Der Gott, der Ei⸗ſen wachſen ließ, der woll⸗te kei⸗ne uechie drum

F——

gab er Säbel Schwertu. Spießdem Mannin feisne Rechte, drum

cresc. f

een

gab er ihm den küh⸗nen Deut, den Zorn der freien NRe-de, daß

a N rg er be⸗ſtän-de bis auf's Blut, bis in den Tod die eh - dei

2. So wollen wir, was Gott gewollt, mit rechten Treuen und nimmer im Iyrannenfold die Menſchenſchädel fpalten; doch, wer für Tand und Schande ficht, den hauen wir in Scherben, |: der fol im el Lande nicht mit deutfchen Männern erben. :]

3. O Deutichland, heil'ges Vaterland! o deutiche Lieb' und Treue! Du hohes Land! du ſchönes Land! wir ſchwören dir auf's neue: Dem Buben und dem Knecht die Acht! der fpeife Kräh’n und a So zieh’'n wir aus zur Hermannzichlacht und wollen Rache

en. . Laßt braufen, was nur braufen kann, in u lichten Blammen! ihr Deutfchen alle, Mann für Dann, zum je ’gen Krieg zuſammen! und hebt die derzen himmelan und himmelan die Hände, und rufet alle Dann für Mann: „Die Knechtſchaft hat ein Ende!“

5. Laßt klingen, was nur Klingen kann, die Trommeln und die Flöten! wir wollen heute Dann für Dann mit Blut das Eifen röten, mit Henfer= und mit Senechteblut o füßer Tag der Rache! das klinget allen Deutfchen gut, das ift die große Sache!

——

6. Laßt wehen, was nur wehen kann, Standarten weh'n und ! wir wollen heut’ und Mann für Mann zum Heldentode Auf! fliege, Hohes Siegspanier, dem fühnen Reihen! * fiegen oder fterben bier den Fhcen Tod d er Freien.

E. M. Arndt. 1813.

15. Der Landfturm. Schnell, feurig. | Anton Gersbach.

ern di 1. Der Landfturm! der Landiturm! Wer bat dies ſchö⸗ne Wort er:

dacht? Das Wort, das donr donnert, 5 und kracht, daß einem 8’Herz im

Lei = be lacht, wenn ganz ein Land im Sturm er = wacht. Wer Schluß.

„> GERHENEFERNERTEISGELAEN EEE EU ——— ———

Zee

* bat den Landſturm auf⸗-gebracht? Der Landſturm! derLandſturm!

2. Der Landſturm! der Landſturm! Der Bau'r iſt nur ein ſchlechter der nach en. ruft; der Bauer, der fich jelbit, macht = Shit den Schuft ſelbſt pufft und inuffi der Bauer iſt kein

Der amt der Landfturm! Der König Kar) mir feinen

* und ich bin ihm nicht minder ö0 . Eur ſprach er, iſt

a Sol, a weım ihr den bewahren wollt, fo Schlagt den Feind,

eur ©

4. Der Landſturm! der Landſturm! Der Feind ift, blind und taub,

der a er Tennt ja Weg und Stege nicht; ex find’t ja feinen, übrer

un; de Land iſt mein, wie kennt' ich’8 nicht ? Drum fürcht’ ich auch om —* mich nicht!

16

5. Der Landfturm! der Landſturm! Der Feind, der MWicht, ift taub und blind, und feine Schlachten find ein Wind: er weiß ja nicht, wofür fie find; ich hab’ im Rüden Weib und Kind, ich weiß, mofür die Schlachten find.

‚. 6. Der Landfturm! der Landfturn! Die Glode, die zur Tauf' mich trug, die Glod’, die mir zur Hochzeit jchlug, die Glode ruft mit ug; der Glocke Ruf iſt niemals Trug; die Glocke ruft, das ift genug.

7. Ber Landfturm! der Landfturm! Hörſt du's vom Kirchturm ftürmen, Frau? Siehſt du die Nachbarn wimmeln? Schau’! und drüben ftürmt e8 auch im Gau. Sch muß hinaus. Auf Gott vertraw’! Des Terndes Blut ift Morgentau. Der Landfturm! der Landitırm!

Rückert.

14. Heimkehr. Gemäßigte Bewegung. Mel. von H. Schäffer.

x2 * nei en. I Wu I vI I db e Pu W 1. Deutſche Wor-te hör’ ich wieder; fei gesgrüßt mit Herz und

ritard.

N.

* | )b 75

575F Hand, Land der Freu⸗-de, Land der Lie-der, ſchö⸗nes, heit’-reg Va = ter-

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u. ANNE) N) Par EEE en:

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| W fand! Fröhlich kehr' ich nun zurück, Deutfchland, Deutjchland, du mein

* 55 m ee *

| I Wu Troſt, mein Glüd! Deutfchland, Deutfchland, du mein Troft, mein Glück!

2. D, wie jehnt’ ich mich fo Lange doch nach dir, du meine Braut! Und wie ward mir freudebange, al3 ıch wieder dich gefchaut! Weg mit wälfchen Lug und Tand |: Deutfchland ift mein Vaterland! :

3. Alles Guten, alles Schönen reiche, fel’ge Heimat du! Ward

den Fremden, die en öhnen, Fluch den Feinden deiner Ruh’! Ser

gegrüßt mit Herz und Hand, Deutichland, du mein Paterland! Boffmann von Fallersleben. 1839.

15. Deutjcher Troft. Mäßig. $ W. Berner.

u u “=D | I Pb db . PB 1. Deutfches Herz, ver=za = ge nicht, thu', was bein.&e = wif=jen

a

> | | ſpricht, die-fer Strahldes Himmelslichts: thue recht und fürchte nicht!

2. Baue nicht auf bunten Schein, Lug und Trug iſt dir zu fein, Ihlecht gerät dir Liſt und Kunft, Feinheit wird dir eitel Dunſt.

3. Doch die Treue ehrenfeft, und die Liebe, die nicht läßt, Einfalt, Demut, Redlichkeit, ftehn dir wohl, du Sohn von Teut!

4. Wohl fteht_dir das grade Wort, wohl der Speer, der grade zehn el das Schwert, das offen fiht und von vorn die Bruft urchſticht.

5. Laß den Welſchen Meuchelei, du ſei redlich, fromm und frei! haß den Welſchen Stlavenzier, ſchlichte Treue ſei mit dir!

Commersbuch. 2

18

6. Deutſche Freiheit, deuticher Gott, deuticher Glaube ohne Spott, deutſches Herz umd deuticher Stahl find vier Helden allzunal. . Diefe ſtehn wie Felſenburg, diefe fechten alles durch, diefe Halter tapfer aus in Gefahr und Todesbraus. ‚8. Drum, 0 Herz, verzage nicht, thu’, was dein Gewiſſen ſpricht: dies, dein Licht, dein Weg, dein Hort, hält den Tapfern ewig Wort. E. M. Arndt. 1813.

16. Das deutſche Volk. Feſt und kräftig, nicht ſchnell. Mel. von A, Methfeffel.

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| Mänsner = vat, wehr = haft ftehn im Män-ner-

rat, in . Män-nerr = rat!

2 Hoc auf Bergen flammt das Teuer; Licht und Wahrheit ftrömen au! ge Vreiheit fer ung teuer, Eintracht wohn’ im VBaterhaus! Alen Bölfern, nah’ und ferne, reichen wir die Bruderhand; uns vereinen ew'ge Sterne, all’ ein Glaub’, ein Heimatland! _

3. Scht die heil'ge Fahne wallen! Freudig fteigt der Kaiſer-Aar; dorthin zu den grauen Hallen giebe, fromme Heldenſchar! Deutſche Liebe, deutſche Treue, deutſches Wort auf Felſengrund! Später Enkel Schaar erneue deutfhen Mut und deutichen Bund. Römer.

17. Das Lied der Deutfchen.

Mel.: Gott erhalte Franz, den Kaifer ıc. Ein wenig langjanı. | Sof. Haydn. 1797.

2 —— 1 Deutſchland, Deutſchlandü- ber al⸗-les, ü-ber al-les in der wenn es ſtets zu Schutz und Tru⸗tze brüder-lich zufamsmen

Gi EEE —— - ——

7 a] MEERE >" ZU a von der Maas bis an die Me-mel, von der Etihbisan den BEE | Bom Chor wieberhoft.

2. Deutſche rauen, deutiche Treue, deuticher Wein und deutfcher Sang follen in der Welt behalten Gen alten fchönen Klang, und zu edler That begeiftern unfer ganzes Leben lang |: Seuche Frauen, deutfche Freue, deutſcher Wein und deutjcher Sang! :]

3. Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutfche Vaterland! danach laßt ung alle ftreben brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und echt und Treiheit find des Glückes Unterpfand plüh' im Ganze dieſes Glückes, blühe, deutiches Vaterland!

Boffmann von Fallersieben. 1841.

18. Kaiferhymne, Mel.: Gett erhalte Franz ben Kalfer x.

1, Deutfchland rief in dunklen Tagen: „Wann, o wann erſcheint der Mann, der den alten Hader der das Reich errichten kann? Du im Sturme wilder Chlachten bift gelommen, greifer Held! Kaiſer nr Deutichlands Söhne einteit du im blut'gen Feld! Kater Wilhelm, Deutichlands Söhne einteft du im blut’gen Feld. _

2. Nord und Sid verbrüdert ftürmten deinem Schwerte jauchzend nach; von Germaniag wunder Stirne ſank der nn der Schmad).

vet und ftolz im Nat der Völker fchlägt fie nun das Aug empor; Kaiſer Wilhelm, Deutichlands in ——— ein Stern, wie nie zuvor! Kaifer Wilhelm, Deutichlands Ehre ſtrahlt', ein Stern, wie nie zuvor!

3. Deutſchlands Schirmherr, Deutſchlands Führer, vote du ftanbeft im Orkan, leichte dur der dentichen Arbeit auch im Frieden heil voran! Schirm’, was deutſcher Geift gefchaffen, was des Bürgers neiß’gt Hand! Kaifer Wilhelm, fegnend walte lang noch über deutiches Land! Kaifer Wilhelm, fegnend walte lang noch über deutſches Land.

£udwig Auerbach.

a”, 7 ‚V : 1. Die Fah-nen wehen, friſch auf zur Schlacht! Schlagt mutig drein, fchlagt

EEE u EEE SE EEE BE EEE © AEHSASETGIERE

mutig drein! Es Hingt Muſik, die ung fröhlich macht, ind Herz hin- Be Pfeisfenund Tronmelnmit fk - em Mm

Pr Yu 7 | | | | Fu. w. 2. Stinume.) e (3. Stimme.)

ein, ind Herz hinein, bie

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| Pfei-fen md Trommelnmit = Bem Klang

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. % : u os lang, . Zu die Schlacht, in die Schlacht, indie Schlacht Hinein,in bie

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Schlacht, in die Schlacht hin - ein!

2. Wer möchte bleiben, wenn’3 Iuftig gebt, im ftillen Haus? Wol- an! wenn Jugend in Blüte fteht: hinaus, hinaus, wo friſch und munter * Peben rollt! Mer das gewollt: in die Schlacht, in die Schlacht hinaus!

3. O Wehrmannsleben, o köſtlich Gut! und ward's beſchert; der Mann iſt ſelig, dev trägt den Mut blank, wie ler Schwert. Wer tapfer a ——— Streite fiel, im Heldenſpiel, ſchläft im Arme der grünen Erd'.

4. Dem klingt Muſik, die er leiden mag, mit Klang darein; nicht ſchöner klingt es am jüngſten Tag in's Grab hinein. ſeliger Tod, o_ di Wehrmannstod! Noch bin ich rot; in die Schlacht, in die Schlacht, in die Schlacht hinein! E. M. Arndt. 1807.

20. Abſchiedslied. Ernſt. I. £yra.

1. Die Scheideftunzde fliegt vor = bei, und nun nach al=Ien Enden

23

2. Mit Wunſch und Klag' ift nichts gethan, es will die Zeit die That de3 Manns. Schon öffnet fich die Ehrenbahn wohlan, wer tingen will, der kann's: Mit Herz und Sand u. f. w.

3. Drum noch einmal die Gläfer voll, und ruft's hinaus in alle Belt: Wir zieh'n dahin, lebt wohl, lebt wohl! zum Frieden nicht, es geht ins Feld, mit Herz und Hand u. f. w.

Schauenburg.

21. An das Vaterland. Mäßig. Conradin Kreutzer.

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1. Dir möcht’ ich diesfe Tiesder wei=hen, ge⸗lieb-tes deutſches pe

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—— ri puE un Jemen Selle 4 N | ff NN Ic -h-- N NN. N_ N_ | ers zu I Di GER Pau Pal 7ER * | Baterland ! denn dir, dem neuer-ſtand'nen, freisen, iſt al’ mein z Bu NE ee D6:0 _a- —— Se = Ass en IL

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PER | Sinnen zu,= ge = wandt, iſtall' mein Sinnen zu = ge- Sinnen, iftall’ mein Sinnenzu = ge = wandt meinÖinnen zuge-

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7 = fhön = Ste Bier, chön = fte Bier, ſchön⸗ſte ſank der = gend Kan I ier, ꝛc.

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Zier! Nach folhen Opfern, hei-lig gro-Ben, was gäl-ten die-

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gäl⸗ten diesfe Tiesder dir? was gälzten die=fe Lieder

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dir? was gäl⸗ten die = fe Lie-der dir? nach ſolchen Opfern

poco rallent.

die=je Lieder, nach folchen Opfern die-fe Lie = der! es ——— Uhland. 1815.

27

22, Altes Kriegslied. Schrittmäßig und feſt. Volksweiſe. Gig ar

1 tee ges bet tap=jer an, ihr mei=ne Kriegsge⸗ lſchlagt rit= tev- lih da -rein: eur Lesben un ver

nofsjen! faur's Barter-Iand aufefebt, von dem ihr fol-ches

drof-jen )

—— auch zu⸗ vor em⸗pfan⸗gen Habt, das iſt der Eh⸗re

Brauch. Bal - le » ri, val=- Te ra, valle ral

2. Eu’r Herz und Augen laßt mit Eiferflanmen brennen, feiner vom andern ſich menſchlich Gewalt laß trennen, keiner den andern nicht durch Kleinmut & erichred’, noch durch fein Flucht im Heer ein’ Unordnung erweck'. Balleri, zc.

8. Kann er nicht fechten mehr, er doch mit ſeiner Stimme, kann er nicht rufen mehr, mit ſeiner Augen Grimme den Feinden Abbruch thu', in feinem Heldenmut nur wünſchend, daß er teu'r verkaufen mög' ein .4.Ein jeder ſei bedacht, wie er das Lob exwerbe, daß er in mann⸗ licher Poftur und Stellung fterbe, an feinem Ort befteh’ feit mit den

n fein, und beiß’ die Zähn’ zufamm und beide Lefzen ein;

5. Daß feine Winden fich lobwürdig aM’ befinden davornen uff der Bruft und Feine nicht dahinten, daß fich der Tote felbit noch in dem Tode zier’, und man auf ſein'm Geficht fein’ Ernſt und Reben ſpür'.

6. So muß, wer Tyrannei gelibriget will leben, er feines Lebens

freiwillig vor begeben; wer nur des Tods begehrt, wer nur frifch geht dahin, der bat den Sieg und dann das Leben zu Gewinn.

ur Philander v. Sittemald. 1624.

28 - 23. Scywertlied.

Kräftig. . M. v. Weber. IN N N | EB | i 5 , N ge ER U Rn wi. i Y = zu Dress O0 16 —t$ +2 F st. EEE —— £ ENERRENT ER ——

9 1. Du Schwert an m Meisner Chr was foll’bein heit'⸗res J——

Freu⸗de dran. Hur⸗ral hur⸗ra! hur⸗ra!

„Mich trägt ein wackrer Reiter, drum blink' ich auch ſo heiter; bin ei Mannes Wehr; das freut dem Schwerte —* Hurra! 3. Fa, gute Schwert, frei bin ich, und Liebe dich Herzinnig, als wärit du m getraut, al3 eine liebe Braut. Hurra! b’ ich's ja ergeben, mein lichtes Eiſenleben. Ach, wären wir gef! ann holit du deine Braut?” Hurra ——— Sa nn ruft feftlich F Trompete; wenn die Bananen chrei'n, hol’ ich das Liebchen ein. Hurra! iges 5 Umfangen! ih harre mit Derlangen. Du Bröut | gam, le Ei) mein Kränzchen bleibt für di klirrſt du in der Scheide, du helle : Ehenfeenbe, fo wild, fo —— Mein Schwert, was klirrſt ſo? Suma! Wohl klirr ich in der Scheide: ich ſehne mich zum Streite, recht wild ——— Drum, klirr a jo.“ Hurra! - doch im engen Stübchen; was willft du hier, mein Lieb- hen? Bleib’ ftill im Kämmerlein; (ih, bald hof ich dich ein! Hurral

29

10. „Laß mich nicht lange warten! O fehöner Liebesgarten, voll Röslein blutigrot und aufgeblühten Tod!" Hurra! 11. So fomm denn aus der Scheide, du Neiterd Augenweide! Heraus, mein Schwert, heraus! Führ' dich in's Vaterhaus. Hurra! 12. „Ach, herrlich iſt's im Freien, im Fangen ochzeitreihen! Wie glänzt im Sonnenftrahl jo bräutlich heil der Stahl!” Hurra! ‚18. Wohlauf, ihr kecken Streiter! Wohlauf, ihr deutichen Reiter. Wird euch daS Herz nicht warm ? Nehmt's Liebchen in den Arm! Hurra! 14. Erft that es an ber Linken nur ganz verſtohlen blinten; doc an die Rechte traut Gott fichtbarlich die Braut. Hurra! 15. Drum drüdt den liebeheigen bräntlichen Mund von Eiſen an eure Tippen feft! Fluch! wer die Braut verläßt. Hurra! 16. Nun laßt das Liebchen fingen, daß helle Fuünken jpringen! Der Hochzeitmorgen graut Hurra, du Eifenbraut! Hurra! Ch. Körner’s letztes Lied, gedichtet den 26, Auguft 1813, wenige Stunden vor feinem Xobe.

24. Jum 18. Juni. Mel.: Feinde ringsum.

1. Ehre fei dir, herrliches Volk der Germanen, Ehre des Vater⸗ fand Fahnen und Lorbeerzier!

2. Adler fo kühn, ald du zum Naube gezogen, vaufchte der Pfeil von dem Bogen, warf dich dahın!

‚3. Schlachtfeld des Herrn, wo zum Gericht er gekommen, hoch über

Leichen entglommen fand Deutichlands Stern.

4. Wahret es treu! Vaterland, dir nur ergeben wollen wir fterben und leben. Dentichland fer frei!

Bardili. 1822.

25. Deus noster refugium et virtus. Pſalm 46. Ausdrud hoher Slaubensfreubigfeit. Martin £uther. 1527.

Ein fe- fte Burg ift un = fer Gott, ein gu = te Wehr ımd La Ai uns frei aus al = ler Not, die uns jekt hat be:

2 » Waf „Tai Der alt’ bö⸗ſe Feind, mit Rift er's jcht

roß’ t und viel Lift fein’ grau = fam Küfhın = Besba = oth,

iſt; auf Erd' iſt nicht ſein's Glei-chen.

2. Mit unſrer Macht iſt nichts gethan, wir find gar bald verloren; e3 ftreit’t für und der = chte Mann, den Gott felbit hat erforen. rag du: wer der ıft? Er Jeſus ur der Herr Zebaoth, und fein —— Gott, das ih muß er behalten.

4 Und em Hr elt Sn Eur r a un nt gar verſchlingen, ſo nicht ſo ſehr, es ſoll uns doch gelinge Der Fürſt dieſer Welt, wie ſau'r er ſich ſtellt, thut er uns nichts, das Pe t, ex tft gericht't, ein Wörtlein fann in fällen.

a3 Wort fie ollen lafien ftahn, und kein'n Dant ——— Er if bei ung wohl auf dem Plan mit feinem Geiſt und Gaben. Nehmen fie den Leib, Gut, Ehr‘, Kind und Weib: iop —— dahin, ſie haben's kein'n Gewinn, da3 Reich muß uns doch bleiben.

M. £utber. 1. Nov. 1527. 26. Der Freiheit Reich.

Mel.: Stimmt an mit hellem, hohem Klang.

1. Erhebt der Stimme vollen Klang und preist in vollen Chören der Jugend ungeſtümen Drang, die Freiheit, die wir chren!

2. Wir ftürmen in die Welt hinein, hinweg der Thorbeit Schranken! Wir alle beugen ung allein dem fiegenden Gedanken.

3. Sehn wir nicht ul und en auf diefer Erde Iprießen ? Die Stimme der Natur ßg e Menſchheit genießen.“

Liebe —3 auber Ka ung i die Bruft gegeben, und

arf Zecher hart das edle Blut der Reben.

5. Der dunkle Aberglaube fällt, die Nebel, ſie zerreißen; wir finden ſchon auf dieſer Welt, was jenſeits uns verheißen

6. Doch wo wir Trug und Falſchheit jehn und fehn der Knecht⸗ —— Schlinge, da laſſen wir die Becher ſtehn und greifen nach der

inge. 7. Die Menſchen ſind uns alle gleich, die Gleiches mit uns ſtreben.

Bohlanı e3 fol der Zukunft Reich, das Reich der Freiheit leben!

Breslau. Brutus.

27. Kriegers Morgenlied.

Mel: Wenn alle untreu werden x.

1. Erhebt Pferd von der Erde, ihr Schläfer, aus der Ruh'; fchon wiehern uns die Pferde den guten Morgen zu. Die lieben Waffen glänzen fo hell im Meorgenrot; man träumt von Siegeöfrängen, man enft auch an den Tod.

2. Du reicher Gott, in Gnaden ſchau' her vom Himmelszelt; du seit haft uns geladen m dieſes Waffenfeld. Laß uus vor dir beſlehen gieh uns heute Sieg; die Chriſtenbauner wehen, dein ift, o Herr,

er Krieg.

3. Ein Morgen fol noch kommen, ein ee mild und Far; fein —— alle Frommen, ihn ſchaut der Engel Schar. Bald ſcheint er ſonder Hülle auf jeden, deutfchen Mann; o brich, du Tag der Fülle, du u eitätag, brich an!

ann Klang von allen Türmen und Klang aus jeder Bruft, und Hube nach den Stürmen und Lieb” und Lebensluſt. Es fchallt auf allen Wegen dann Ey Siegsgeſchrei; und wir, ihr tapfern Degen, wir waren auch dabei. Mar von Schenfendorf. 1813.

28. Die Wacht am Rhein.

Allegro marcato. Carl Wilhelm. CTesc.

a 0]

Es braust ein Auf wie Donner-⸗hall, wie Schwertgeklirr und

Ba =ter-land, magft ru=big fein; ven fteht un treu die Wacht, ‚die

—— er —— 11— A. ES EEE" "ED N ET ZEN BE Fra en nen mu Ci u A EN EBEN ———

Wacht am Rhein! Felt ſteht und treu die Wacht, die am Rhein!

2. Durch Hunderttauſend zuckt es ſchnell, und aller Augen blitzen U: F e Singing, ar un ftart, beſchirmt die heil'ge andesmark. Lieb' Vaterland

3. Er blickt hinauf in Simmelsau n, wo Heldengeiiter niederichau’n, und ſchwört mit Stolger Kampfesluft: „Du, Rhein, bleibft deutfch wie meine Bruft.” Lieb’ Vaterland :c.

4. So lang ein Tropfen Blut noch glüht, noch eine Fauft den D en giebt. und noch ein Arm die Büchſe Bat. betritt fein Feind bier einen Lieb' ee x bie Saknen ff

5. Der Schwur erſcha ie Woge rinnt, die Fahnen attern ho im Wind: Am Rhein, am Rhein, am deutfchen Rhein, wir er wollen Hüter fein! Lieb’ Vaterland :c.

May Schnedenburger. 1840.

29. Das Lied vom Xhein.

Etwas munter. Hans Georg Nägel.

1. Es klingt ein heller Klang, ein fchönes deutſches Wort in

deut = fe Herz ge = jchwo = ven ;— wie oftfein Na = me

iwie-derfehrt,man hat ihn nie ge= mug ge = hört.

2. Das ift der heil'ge Ahein, ein Herricher xeich begabt, dei Name ihon, wie Wein, die treue Seele labt. Es vegen ſich in allen Herzen viel vaterländ’sche Kuft und Schmerzen, wenn man daS deutiche Yied beginnt von Rhein, dem hohen Felſenkind.

3. Sie hatten ihm geraubt der alten Würden Glanz, von feinem Königshaupt den grünen Rebenkranz. N Feſſeln lag der Held ge lagen; fein Zürnen und fein ftolzes Klagen, wir haben’ manche Nacht belaufcht, von Geifterfchanern hehr umrauſcht.

4. Was fang der alte Held? Ein furchtbar dräuend Lied: „O weh’ dir, fchnöde Welt, wo feine Freiheit blüht, von Treuen lo8 und bar von Ehren! Ind willft du nimmer wiederkehren, mein, ach! ver- ſtorbenes Geſchlecht, und mein gebroch’nes deutjches Recht?

5. „O meine hohe Beit! mein goldner Lenzestag! al3 noch in Herrlichkeit mein Deutfchland vor mir lag, und auf und ab am in wallten die ftolzen adligen Geftalten, die Deiden, weit und breit geehrt durch ihre Tugend und ihr Schwert!“

6. „ES war ein frommes Blut?) in ferner Riefenzeit, vol kühnem Leuenmut und mild al3 eine Maid. Man fingt es noch in jpäten Tagen, wie den erfchlug der arge Hagen. Was ihn zu folcher That gelenkt, in meinem Bette liegt's verjentt.“

7. „Du Günter, wüte fort! bald ift dein Becher voll; der Nibe- lungen Hort erfteht wohl, wann er fol. Es wird dir in die Seele

*) Siegfried, Helb der N.telungen. ü Commersbuch. 3

I

grauſen, wann meine Schrecken dich umbrauſen. Ich habe wohl und treu bewahrt den Schatz der alten a und Art!“

8. Erfüllt ift jened Wort: der K önig tft nun Frei, der Nibelungen Hort eriteht und plänget, neu! Es find die alten deutichen Ehren, Die wieder ihren Schein bewähren: der Väter Zucht und Mut und Ruhm, das heile ee he Katjertum!

ir hu nen unſerm Herrn, wir trinfen feinen Wein; die

Freiheit fei der Stern, die Loſung ſei der Rhein! Wir wollen ihm auf’8 neue ſchwören; wir müſſen ihm, ev uns gehören. Vom Felſen kommt er frei und hehr: er fließe frei in Gottes Meer!

Max v. Schenkendorf. 1814.

30. Schwur freier Männer. Nah dem Bachus-Chor aus „Antigone“

Kräftig und bewegt. von F. Mendelsjohn-Bartholdy. = A Na DR n N i HH 3 ———— rn

=> an

ber = an bei ee = ter und N

1 2. Es heult der Sturm, e8 braust dag Meer; wir ſchwören Hoch und Veit das Vaterland treu zu retten; obgleich dev Wüt’rich dräut und ——— ob allen er auch das Herz geraubt, wir, wir ſprengen etten. Es gilt, es gilt ꝛc. 3 heult der Sturm, es brauſt das Meer; mag rings der Feigen Heer fich fcheun’n vor Sram und vor Sorgen, und freut, Ge⸗ ahr und Sturmesdrang, Sturneödrang, wir woll'n beim fröhlichen echerklang treu ausharren bi8 zum Morgen. Es gilt, es gilt zc. 4. Es beult der Sturm, e8 braust das Meer; es zittert um uns ber, drum friich ihr Männer getrunfen! Dann Morgen auf, da8 Schwert ur Hand, Schwert zur Hand, big wir befreit unfer Vaterland, nnd er Feind zur Höll' geſunken. Es gilt, e8 gilt xc. $. Lange.

31. Belübde. (Weihelied ber ſchwarzen Freiſchar 1813.) Langſam und innig.

Best

1.) Es ſei mein Herz und Blut geweiht, dich, Ba-ter-land, zu twohl-an, es gilt, du feift be=freit, wirfprengen dei = ne

feine

—— Nicht fürder ſoll die ar⸗ge That des Fremdlings Ü-ber- |

mut, Ver-rat in dei⸗nem Schoß ſich bet = ten!

2. Wer hält, wen frei das den noch Schlägt, N an deinem Bilde? Wie kraftvoll die Natur_fic) regt durch deine Waldgefilde, fo blüht der Fleiß, dem Neid zur Dual, in deinen Städten fonder Zahl, und jeder Kunſt Gebilde.

3. Der Stamm iſt alt und ſtark, voll Hochgefühl und Glauben. Die Treue iſt der Ehre Mark, wankt nicht, wenn Stürme ſchnauben. Es ſchafft ein ernſter, tiefer Sinn dem Herzen ſolchen Hochgewinn, den uns kein Feind mag rauben.

4. So ſpotte jeder der Gefahr! die Freiheit ruft und allen. So will’3 das Hecht, und es bleibt wahr, wie auch die Loſe fallen, ja, finfen_ wir der Übermacht, jo woll'n wir doch zur ew'gen Nacht ruhm= veich hinüber wallen! Friedrich v. Schlegel. 1809.

32. Sriejen.

„sriejen war ein aufhlühender Mann in Iugenbfülle und Jugendſchöne, an Leib und Seele ohne l. voll Unſchuld und Weisheit, bereit wie ein Seher; cine Siegfriedsgeſtalt von großen Gaben und Gnaden, den Jung und Alt glei Lieb hatte; ein Meiſter des Schwertes auf Hieb and Stoß, kurz, rafch, feit, fein, gewaltig und nicht zu ermüben, wenn feine Band erit das Eiſen faßte; ein kühner Schwimmer, dem kein deutſcher Strom zu breit und gu reißend; ein reifiger Reiter in allen Sätteln gerecht; ein Sinner in der Turnkunſt, Me ihm viel verdankt. Ihm warb nicht beſchieden, in's freie Vaterland beimzufehren, an bem feine Seele hielt. Bon weljcher Tücke feel er bei büfterer Winternacht dur) Meuchelſchuß in den Artennen. Ihn hätte auch im Kampfe keines Sterbliben Klinge gefälft, Keinem Bu Liebe und keinem zu Leite —: aber wie Scharns berft unter den Alten, iſt Frieſen von ter Jugend ber größeite aller Gebliebenen.“

(Zahn in der Vorrede zur teutfchen Turnkunſt, ©. VII.)

Mel.: Wenn alle untreu werden x.

1. Es thront am Elbeftrande die ftolze Magdeburg; ihr Ruhm drang durch die Lande, ihr Unglüd auch hindurch. Als Tilly einft dem Feuer zu tilgen fie gebot, trug fie den Witwenſchleier, war ihre Schöne tot!

2. Sie mag ihn wieder nehmen, ihr ftarb ihr befter Sohn; er ging, ein großer Schemen, hinauf vor Gottes Thron. Da hießen gleich den

Frommen, der kam aus Streit, die Englein alle willkommen zur ew' ann PIE

hl viele find gepriefen im hohen deutichen Land; doch dich, mein one riefen, hat Gott allein gefannt. Was blühend in reichen Herzen die Jugend hold umfchloß, iſt jedem Laut der Schmerzen, it jedem Lob zu groß.

4. War je ein itter edel, du warſt e3 taufendmal, vom Fuße bi3 zum Schädel ein lichter Schönheitsit rahl! Du Haft mit kühnem Sinne Fe en wohl gefchaut; das Baterland war Minne, war a) n und Braut!

Du haft die Braut Demonien. im ritterlichen Streit; dein Herz- blut ih geronnen für die viel edle Maid; von welſchen grimmen Bauern empfingſt du Todesſtreich, drob wohl Jungfrauen trauern; der Schön— heit : um’ tft blei

Schlaf ft und fromm in Treue bis an ar jüngiten Tag, wo Ki ein Morgen neue dir wieder röten mag! Es blüht um deinen . Gedächtnis golden ſchön; im Sieg war dir ——— für's

aterland heim zu gehn. . M. Arndt,

35. Die Dölferfchlacht bei Leipzig.

Mel.: Es hatten drei Gefellen ein zc., ober: Es war ein König in Thule ꝛc.

1. Es wollten viel treue Gejellen fich kaufen ein Baterland zu

einzig mit eifernen Ellen, ein freied Baterland.

2. Bei Leipzig ruhet begraben wohl mancher Mutter Kind; das Srablied fangen ihm Naben, die dort geflogen find.

. Was fragt ihr, Todesgenofen, die I da unten ruht: Was half es, daß . gefloffen, jo viel vom roten t?

4. Wer kaın euch Antwort jagen, wer jagen folches Leid? Wohl euch, “op ihr erichlagen, daß ihr erichlagen ſeid! I. Mofen.

34. Der fühne Schill.

Mel.: Es ritten drei Reiter x. , Kräftig und bewegt. Volksweiſe.

zog aus Ber⸗lin ein tap⸗fe⸗-rer Held, ju | Er führste jechshnn = dert Rei = ter ing ed, ; ae ſechs⸗

[er] blut. Juchhe! juch-he! juch-he! o Schill, dein Säsbelthutweh!*)

2. Auch zogen mit Reitern und Roſſen im Schritt,juchhe! wohl taufend der tapferiten Schügen mit; juchhe ! Ihr Schüten, Gott ſegn euch jeafichen Schuß, durch welchen ein Franzınann erblaflen muß!

3 & ziehet der ta tape der, mutige Schill, der mit den Franzoſen fich (lagen will; ihn fendet fein Kaiſer, fein König aus, ihn fendet die Sreideit, da3 Baterland aus,

ei Dodendorf färbten die Männer gut das fette Land mit franzöfifchem Blut; zweitaufend zerhieben ‚die Säbel blanf, die übrigen malen die Beine lang.

Drauf ſtürmten ſie Dömitz, das feſte Haus, und jagten die pre hinaus; dann zogen fie Iuftig ing Bommerland ein, da I fein Franzoſe fein Kimi mehr Es

Auf S Straltund ſtürmte der veilige D Franzoſen verftändet ihr Bogelfiug! O wüchſen a Federn ud $ lügel geihwind! Es nahet

r Schill, und er reitet wie

7. Er reitet wie Wetter im die Stadt, wo der Wallenſtein lan verlegen fich hat, wo der zwölfte Tarolus im Thore fchlief; jest liegen ihre Türme und- Mauern tief.

8. D weh euch, Franzoſen! wie mäht der Tod! wie färben die Reiter die Säbel rot! Die ſie fühlen das deutſche Blut, Franzoſen zu töten, das däucht ihnen g

9.9 Schill, o Schill, u tapferer Held! o weh! was fprengelt du nicht mit den Reitern in? Feld? o x Was ich Hehe in Mauern die Zapferteit ein? bei Stralſund, da follit du begraben fein. O weh, o weh, o weh! o Schill, dein Säbel that weh!

10. O Ay du traurige8 Stralefund, o weh! in dir gebt da8 tapferite Dez u Grund: eine Kugel durchbohee ge ———— Herz, und Buben, ſie treiben mit Helden Scherz. O weh! 2

) „thut weh!” wid bis zum 8. Verfe wiederholt, von dem 9. an heißt es: „that weh!”

40

11. Da ſchreiet ein ſchnöder Fran „rar ſoll ihn be— graben wie einen Hund, wie einen Schelm, der an Galgen und Rad ſchon fütterte Krähen und Raben ſatt!“ O weh! ꝛc.

12. So trugen fie ihn ohne Sang und Klang, ohne Pfeifengetön, ohne Trommelklang, ohn' Kanonenmuſik und Slintengruß, wonit man Soldaten begraben muß.

13. Sie fehnitten den Kopf von dem Rumpfe ihm ab und legten den Leib in eim ſchlechtes Grab; da fchläft er nun bis an den jüngiten

Tag, wo Gott ihn zu Freuden erweden mag. . 14. Da ſchläft nun der Fromme, der tapf're Held, o weh! Ihm ward fein Stein zum Gedächtnis geftellt; o weh! Doch hat er gleich feinen Ehrenftein, fein Nanıe wird nimmer vergefjen fein.

15. Denn zäumet ein Reiter ſein ſchnelles Pferd, juchhe! und Gwinget ein Reiter ſein blankes Schwert, juchhe! ſo rufet er zornig:

Herr Schill, Herr Schill! ich an den Franzoſen euch rächen will! Juchhe ꝛc. E. M. Arndt, 35. Hriegslied. Marihmäßig. Dolfsweife von - 8. C. Gläſer. zeig, Bene Nee —— EEE SEE EEE Bee zu -

77 1. Fein-de rings⸗um! Fein⸗ de ringsum! Um die = je

W zi⸗ chende Schlange, Va⸗-ter⸗-land ıft die fo ban=ge?

ban = ge, wa = rum? ban = ge, wa = rum?

A

2. |: Bittre du nicht! :| hörſt im unfinnigen Rafen du die Trom⸗ peten fie blaſen. |]: Fittre du nicht! 3. Zittern, wofür? daß ſie mit Schauder und Schrecken deine Gebirge Den Stud wir doch bier! 4. Bater und Son, flammende Schwerter gezogen, kommen wie Raben ———— ſprechen ihm Hohn. lücher voran! Seht auf ai ——— ihn ſitzen; ſchaut, wie die Augen ihm blitien! Er macht den Plan. 6. Stern in der Naht! Du mit deu lbemnen Haaren, Feldherr, wo find _die Gefahren? warn, wo die Schlacht? 7. Feind, mur herab! Nicht mit dem ſchnaubenden Gaule, nicht mit dem prahlenden Manle du uns ab! 8. Mut in der Bruſt! Scharf wie der Blitz unfre Säbel, dunkel die Blicke wie Nebel! Kampf unſre Luſt! 9. Vaterland weint! Hörſt du's? Und Vaterlands Thränen machen aus en En ‚Hyänen: Fluch für den Feind! öpf' in die Höh'! Stolzer, wir kommen, wir fommen! haben ſchom genommen, that uns fo weh! 11. Dort nee fengend’ und brennende Feinde, weinende Mädchen und Freunde hinter uns her! 12. Run, gute Nacht! Pallafche zwiſchen die Zähne! Fällt auch darauf eine Thrane, fort in die Schlacht!

C. G. Cramer. 1791.

36. Beim Feuer am 18. Oktober. Mel.: Feinde ringsum x.

1.: Flamme u :| Steige mit loderndem Scheine von den Gebirgen am Rheine |: glühend empor! :| 2. Siehe, wir ftehn treu im gemweiheten Preife, dich, zu des Vaters lands Da brennen zu fehn! 3. Heilige Glut! Sy 2% Jugend zuſammen, daß bei den lodern⸗ den ———— wachſe der Auf allen Höh'n (de, du flammendes Zeichen, daß alle Feinde erbleichen, wenn fte dich fehn! 5. Finfiere Nacht Ing auf Germaniens Gauen; da ließ der Herr: gott 19 ichauen, der und bewacht. „Licht, brich herein!“ er er; da glühten die Flammen, ſchlu—⸗ gen ie Siuten zufammen über dem Rhein. - 7. Under iſt frei! Flammen ımbraufen die Höhen, die un den Herrlichen ftehen; jauchzt! er ift frei!

42

8. Stehet vereint, Brüder, und laßt und mit Blißen unfre Gebirge beichügen gegen den Feind!

9. Leuchtender Schein! fiehe, wir fingenden Paare fchwören am Slammenaltare, Deutiche zu fein! i

‚10. Höre da8 Wort! Vater, auf Leben und Sterben, hilf uns die Treiheit erwerben! Seiunfer Hort. Joh. 8. Chr. Nonne. 1814.

37. Sreiheit, die ich meine ıc: Gehalten und innig. Carl Groos. 1818.

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re Freicheit, die ich mei⸗ne, die mein Herz er füllt,

* komm’ mit deinem Scheine, ſü-ßes En= gel3 - br

füh-reſt dei⸗ nen Rei-gen nur am Ster = nen = zelt?

ee em = SE Ar = ® er ae Se —— ——

2. Auch bei Bänmen in dem, luſt'gen Wald, unter Blüten⸗ träumen iſt dein Aufenthalt! Ach! dag iſt ein Leben, wenn ed weht und Ting I: wenn dein ſtilles Weben wonnig uns durchdringt; :

3. Wenn die Blätter ranfchen „üben Freundesgruß, wenn wir Blide taufchen, Liebeswort und Kuß. Aber immer weiter nimmt das Herz den Lauf, auf der BER eier fteigt die Sehnſucht auf.

4. Aug den Stillen Kreifen fommt mein Hirtenkind, will der Welt beweifen, was e3 denft und minnt. Blüht ihm doch ein Garten, reift ihm doch ein Feld auch in jener harten, fteinerbauten Welt.

5. Wo ſich Gottes Flamme ın ein Herz gefenft, das am alten Etamme treu und liebend hängt; wo fih Männer finden, die für Chr’ und Recht mutig fich verbinden, weilt ein frei Geſchlecht.

6. Hinter dunfeln Wällen, hinter chr'nem Thor kann das Herz noch ſchwellen zu dem Licht empor. Für die Kirchenhallen, für der Väter Gruft, Bi die Liebſten fallen, wenn die Freiheit vuft:

7. Daß iſt rechtes Glühen, friich und roſenrot; Heldemvangen blühen fchöner auf im Zod. Wolleft auf uns lenken Gottes Lieb’ und Luft, wolleft gern ‚dich ſenken in die deutjche Bruft!

8. Freiheit, die ich meine, die mein De erfüllt, fomm’ mit deinen Scheine, ſüßes Engel3bild! Freiheit, Holdes Weſen, gläubig, kühn und zart; haft ja lang erleſen dir die deutiche Art.

M. v. Schenfendorf. 1813.

38. Bundeszeichen,

Lebhaft und feft. Friedrich Erf. BI ar ra N ee en N I Na

I b bb 77

v| 1. Frei und un =er = fchütster = lich wach-fen un = jre

cres- mf N_ Ber exe 2. a yon Seren Zee an tu 0022 De * 7 EEE Zu

Ei-chen, mit dem Schmuckder grü-nen Blätc—-ter ſtehn' fie 1.wan ken nicht, noch

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feſt in Sturm und Wet-ter wan⸗ken nicht, noch

in .' r. ri es | ei nicht, noch weisckent.

2. Wie die Eichen himmelan trotz den Stürmen ſtreben, wollen Eis gleichen, frei und feſt wie deutjche Eichen |: unfer Haupt erheben

3. Darumt fei der Eichenfranz unſer Bundeszeichen, daß in Thaten

und Gedanken wir nicht ſchwanken, oder wanfen, niemals mutlo3 weichen. -

Hoffmann von Sallersleben.

39. Altes Soldatenlied. In etwas freier Taftbewegung. Nah G. W. Fink,

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1. un⸗ſer = nig und

45

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n en 8 m a a a un BB an rn I Herr, der rieffei ne Sol da = ten ull-fanıt ins Ge⸗ JJ —x- |— = SSPesSSces- —2 es, ana” Sue ———

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my = =$- SF dDrosnen, und je = der Gre-na- dier krieg⸗-te

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ſech = zig Pu tionen.

2. Ihr tollen Jungens, ſprach Seine Majeftät, daß jeder in der Bataille feinen Mann mir fteht; fie gönnen mir nicht Schlefien und die Grafſchaft Glatz Millionen in meinem Schatz.

‚3. Die Katf'rin hat ſich mit den Franzoſen alliiert und das römiſche Reich gegen mic) revoltiert; die Ruſſen ſind gefallen in Preußen ein; auf, laßt uns zeigen, daß wir brave Landeskinder fein.

4. Meine Generale, Schwerin und der Feldmarſchall Keith und der Generalmajor von Ziethen find allemal bereit. Potz Mohren, Blis und Kreiz-Element, wer den Frib und feine Eoldaten noch nicht kennt.

‚5. Run adieu, Luiſe, wiſch ab dein Geficht, eine jede Kugel, die trifft ja nicht; wenn träf’ jede Kugel apart ihren Mann, wo kriegten die Könige ihre Soldaten dann ?

6. Die Musketenkugel macht ein kleines Loch, die Kanonenkugel macht ein weit größeres noch; die Kugeln find alle von Eifen und Blei, und manche Kugel geht Manchen vorbei.

__46 40. Reiterlied,

Mel.: Es ift nichts Luſt'gers auf der Welt ꝛc. Lebhafte Bewegung. Dolfsweife.

nur eier r - ee Se ——— 1. Friſch auf, friſch auf mit ee vor dir Tiegt die

INT

Welt; wie auch des Feindes Liſt und dich ringsumgat tert

—— ——— —M OT, PP I An hält! Eteig’,ed = les Roß, und bän⸗me dich, dortwinftder Ei-chen—

* Fern Sszomzzressn

franz; Er aus, eo aus undtra=ge ic zum an

Zee zum - gen

2. Hoch in den Lüften, unbeſiegt, geht friſcher Reitersmut; was unter ihm im Staube liegt, engt nicht das freie Blut; weit hinter ihn liegt Sorg’ und Not und Weib im Kind ımd Had; vor ihm nur Treiheit oder Tod, und neben ihm fein Schwert.

3. & geht’. zum luſt'gen Hochzeitsfeit, der Brautkranz ift der —— und wer das Liebchen warten läßt, den bannt der freie Kreis.

ie Ehre iſt der Hochzeitsgaſt, das Vaterland die Braut; wer fie recht ale umfaßt, den bat der Tod getraut.

4. Gar jüß mag jolch ein Echlummer fein in folcher Liebesnacht; in Liebchens Armen ſchläfſt du ein, getreu von ihr bewacht. Ind wen der Eiche rüne3 Holz bie neuen Blätter fchwellt, fo ruft fie dich m freud’gem Stolz zur ew’gen Freiheitswelt.

5. Drum, wie fie fällt umd wie fie fteigt, des raſch Bahn, wohin. das Glück der Schlachten neigt: wir ſchauen's ruht:

47

an. Für deutfche Freiheit woll'n wir ſteh'n! Sei's mm in Grabe Schoß, ſei's oben auf den n, wir preiſen unſer Los!

6. Und wenn uns Gott den Sieg u ährt, was hilft euch euer Spott? Ya! Gottes Arm führt unfer wert, um une iſt Gott! Schon ſtürmt es mächti in rings drum, edler Hengſt,

iſch auf! Und wenn die Welt voll Teufel wär', dein Peg sen mitten rauf. Eh. Körner. 1813. Gebichtet kurz vor dem überfalle (17. uni) ber Lügow’fchen Reiter bei Kiten unweit Lügen.

41. Friſch auf, ihr Jäger frei ıc. Mel.: Auf, auf, ihr Brüder und feib ſtark ꝛc. Kräftig, nicht zu fchnell. Chr. $r. Dan. Schubart.

er

1. Friſch auf, ihr Jä-⸗ger frei und flink, die Büch-ſe von der

ne 1 in das Feld fürs deutiche Vater = land ! fürs deutfche Ba- (md!

2. Aus Weſten, Norden, Süd und Oft treibt und der Rache Strobl; vom Oderfluffe, Wefer, Main, vom Elbftrom und von Vater Rhein : und aus dem

3. Doch Brüder find wir allzuſamt, und das ſchwellt unſern Mut. Uns knüpft der Sprache heili Band, ung fnüpft ein Gott, ein EL ein treues, deutſches vlut.

Nicht zum Erobern zogen wir vom Due Herd; die 9 änd⸗

ie Dramen befämpfen wir in freud’ger Schlacht: das it des tes we

r aber, die uns treu geliebt, der Herr ſei euer Schild; bezahlen

unſerm Blut! denn Freiheit it das höchſte Gut, ob's taufend eben gilt

6. Drum, muntre Zäger, frei und flink, ‚wie auch das Piebchen Gott hilft uns im gerechten Krieg! Seit) in den Kampf! = Tod oder Sieg! Frifch, Brüder, auf den Feind! Ch. Körner.

48

42. Sur Gedächtnisfeier des Aufrufs der Sretwilligen. (Am 3. Februar 1813.)

Mel.: Wenn alle untreu werden x.

1. Friſch auf. zum fröhlichen Sagen! fo rief 2 Hörner sun fo vief in frohen Tagen der muntre Jagd gelang. | : Berklungen fi die Lieder, die blanfen Waffen ruh'n; wir aber fragen wieder: Wo * die Jäger nun

2. Ein Kirchhof liegt gebreitet, keine Mauer faßt ihn ein, feine Hügel un bereitet mit bobent Reichenftein. Der Pflüger pflügt darüber und fragt nicht Be dem Grab; der Wandrer zieht vorüber, fchaut nicht ‚aut euch hinab.

3. Sie freuen fich der Ähren, Die En u eat fie fihmüden ih mit Ehren, die euch d ie brechen von den Kränzen, die euch der Sry a eide legen zu den Tänzen mit euver „ungen Braut.

4. Die Welt will untreu werden, fo bleiben wir getreu, damit die Rich’ auf Erden nicht ganz verichwunden fei. Das Veit, das wir Lehen, get euch dem Tod geweiht; mag e3 fortan beftehen, ein Zeichen

eſſ'rer Beit!

5. Friſch auf, aum fröhlichen ‚sagen! fo ſangt ihr in der Schlacht ;*) euch fei in diefen Tagen dies Lied zum Gruß gebracht! Und dürien wir nicht jagen und Tchlagen auf den Feind: was kömmt, wir wollen's tragen, fo treu wie ihr vereint! Sr. Förſter.

43. Oſterreichiſches Volks- oder Kaiferlied. Driginaltert zur Melodie des Liedes Nr. 17: „Deutfchland, Deutfchland über alles”.

1. Gott erhalte Franz den Kaifer, unfern guten Kaifer Franz!

3— als Herricher, Hoch als Weiſer ſteht er in des Ruhmes Glanz!

iebe windet Lorbeerreiſer ihm zum ewig grünen Kranz! Gott erhalte

Franz den Kaiſer, unſern guten Kaiſer Franz!

2. über blühende Gefilde reicht ſein Szepter weit und breit. Säulen

feines Throns find Milde, Biederfinn, und Redlichkeit! Und von feinem appenichilde et die en ae Gott erhalte ꝛc.

ich mit Iugenden zu Ichmüden, achtet er der Sorgen wert.

Nicht um Völker gu u erdrüden, flammt in feiner Hand das Schwert; fie

zu ſegnen, zu beglüden, ift der Preis, den er begehrt. Gott erhalte zc.

*) Anſpielung auf das ebenfo anfangende Kriegslied von Fouquo

49

4. Er zerbrach der Knechtichaft Bande, hob air Freiheit uns empor! Früh erleb’ er deutſcher Lande, deutfcher Völker böchften Flor und vernehme noch am Rande fpäter: Gruft der Enkel Chor: Gott

erhalte ꝛc. 44. Deutjche Siege.

Mel.: „Erhebt euch ven ber Erde, ober: Wenn alle untreu werben x.”

1. Habt ihr in hohen Lüften ‚den Donnerton gehört von Forbach aus den Klüften, von Weißenburg und Wörth? Wie Gottes Engel jagen die Boten ber vom Krieg: |: drei Schlachten find geichlagen und jede war ein Sieg. : '

2. Preis euch ihr treuen Baiern, ftahlhart und wetterbraun, die ihr den Wüſtengeiern zuerft zerfchellt die Klau'n! Mit Preußens Aar uſammen, wie trußtet ihr dem Zod, hoch über euch in Flammen des

eiches Morgenrot! ,

3. Und ihr vom Gau der Katten, und ihr vom Nedarftrand, und

die aus Waldesichatten Thüringens Höh'n gelandt, ihr bracht, zum Keil gegliedert, der Prachtgefchwader Stoß! Traun, was fid ſo ver⸗ brüdert, das läßt ſich nimmer los. 4. Und: die ihr todverwegen, von Leichen rings umtürmt, dreintal im Eiſenregin den voten Feld erjtürnit, wo blich vor euch das Pochen auf Fraukreichs Waffenruhm? Sein Bauber iſt gebrochen, nachbricht das Kaiſertum.

5. So ſitzt denn auf, ihr Reiter, den Roſſen gebt den Sporn und tragt die Loſung weiter: „Hie Gott und deutſcher Zorn!“ Schon ließ der Wolf im Garne das befte Stüd vom Vlies, die Maas hindurch, die Marrie, auf, best ihn bis Paris!

6. Und ob die wunden Glieder mit der Verzweiflung Kraft_er jäh noch einmal wieder empor zum Sprunge rafft: Dich fchredt fein Dräu'n und Raſen nicht mehr, o Heldenfürft! Laßt die Poſaunen blafen, und Babels Feſte birſt. RR

7. Der feigen Welt zum Neide dann fei dein Werk vollführt, und du, nur du entjcheide den Preis, der und gebührt! Es ftritt mit uns im &liede fein Freund, als Gott allein; bo I denn auch der Friede ein deutſcher Friede fein! Emanuel Geibel. Mitte Auguft 1870,

45. Hymne, i Mel.: Heil bir im Siegerkranz x.

1. Heil dir, Germania! . Herrlicher ftehft. du da, als je zuvor! Sieg⸗ reich in Kampf und Schlacht. groß durch des Geiſtes act! Einge dir Ruhm und Preis ein Zubelchor!

Commersbuch. 4

50 ‚2. Schlinge der Krone Bier jeßt um die Stirne dir, ein einig Reich! Schirmiend dag neue Recht, walte ein neu Gejchlecht, an Ruhm und Opferluſt den Vätern gleich. 3. Edelſter Freiheit Hort, ſchlage ihr fort und fort, Europas Herz! Machtvoll, des Friedens Wehr, werde dein Volk ein Heer, führe den Krieg mit Groll, führ’ ihn mit Schmerz.

4. Glänzend durch große That, ftreu der Gedanten Saat von Land zu Land! Segnender Weisheit Stern, leuchte du nah und fern, fchlinge von Volk zu Volk ein Piebesband.

5. Heil dir, Germania! Jauchze, der Tag tft da, ſchon Längft erharıt. Fort mit der Träume Trug! KRrächzender Raben Ylug weiche vein Adlerihwung der Gegenwart! /

Rudolf Gottfhall. 1871.

46. Kaiſerlied.

Mel.: God save the king. Feierlich langſam. BD. Carey. 1740.

Heil, Raisfer, dir! Fühl in des Thrones Glanz die bo = be

I ee a > RB: Br ; = Won⸗ne ganz: Liebling des Volks zu ſein! Heil, Kaiſer dir!

2. Nicht Roſſ, und Reiſige ſichern die ſteile Höh', wo Fürſten ftehn: Liebe des Vaterlands, Liebe des freien Manns gründet den Herrſcherthron wie Fels im Meer.

‚3. Heilige Flamme, glüh', glüh' und erlöfche nie für's Vaterland! Wir alle ſtehen dann mutig für einen Mann, kämpfen und bluten gern für Thron und Reich!

4. Handlung und ll hebe mit Mut und Kraft ihr Haupt empor! Krieger und Heldenthat finde ihr Rorbeerblatt treu aufgehoben dort an deinem Thron!

4

.

ol 5. Set, Kaiſer Wilhelm, hier lang’ deines Volkes Bier, der heit Stolz! Fühl' in des Thrones Glanz die hohe Wonne ganz: Lieb— ling des Volks zu fein! Heil, Kaifer, dir! | Nach Beinr. Harries.

47. Morgenlied der ſchwarzen Freiſchar. 1813. Shrittmäßig.

Pi We 3 au

1. Heraus, heraus die Klingen, laßt Roß u. Klepper ipringen, der

Morgen graut ber-an, das Tagewerk heb’ an! Heraus, heraus die

Klingen, laßt Roß und Klepper ſpringen, der Morgen graut her⸗

—— la la la.

2. |: Wir_ fahren durch die Felder, durch Heide, Moor und Wälder, duch Wieſe, Trift und Au’, jo weit der Himmel blau. :|

3. Wir —— ab die Sorgen. was kümmert und das Morgen? In Rüden laßt den Tod, das and're walte Gott!

4. Wir riegeln feine Pforte, wir ruh'n an feinem Drte, wir fam- men feinen Lohn, wie's koͤmmt, fo fliegt'3 davon. 5. Wir feilichen nicht uin's Reben, wer's nimmt, dem iſt's gegeben, bir ſcharren feinen ein, daS Grab ift allgemein.

6. Wir fparen nicht für Erben, was bleibt, e8 mag verderben, und kömmt's ar feinen Herrn, wer's find't, behalt' es gern.

32

7. Für Baterland und Ehre erheben wir die Wehre, für Hermann's Erb' und Gut verſpritzen wir das Blut. 8. Und keine Wehre raſtet, bevor das Land entlaſtet vom Staub der Thname bis Erd’ und Himmel frei. er Teuf el ſoll verſinken, die Monnli fett. fol blinken, das deut de Fi bei n, bis Erd’ uud Al vergeh’n uf. ad. Salchow

48. Siegesfeier des 18. Juni;

. Rıäftig gehalten. | Mozart. Page ——— was = —— (nd u—

1. Her = bei, hev= bei, du trau⸗ter Sänger - freis! her⸗bei im

ww. NY 7 Fan te ı a DU (an RR c ı 19/TEN HEHE ERBE: I . 1 mus, e ——

deutſcher Tha⸗ten Preis; es lauſcht das un der . neuen Helden⸗

faſt m ee ge = fun - ten, 38 Schwertfo

blank, der Arm fo ftarf, d08 Herz fo trun-ken, ofchwebt als

53.

Sei - fer auf der Saiten Ton!

2. Zurüd, zurüd! Wo weilt der trübe Blick? Schwer lag's und dunfel auf der deutichen Erde, des Volkes Kraft dahin und Ehr', und Glück? Wer rief der Freiheit, daß fie wiederkehrte? Auf, Brüder, preiöt die nv Männerfchlacht; preist unfern Gott, den Sflaven- bandes Brecher und. Deutſchlands Streiter, Deutichland Schirmer, Deutſchlands Rächer; reiſt, die zerſtört des Feindes trotz'ge Macht! 3. Friſch auf! Friſch auf! Es ſchänmet der Pokal! Rings ſchaut die Sonn’ auf dieſe grünen Matten; hoch wölbt der blaue Ather_ füch zum Saal; auf, lagert Bier in duft’ger Linden Schatten! So follft du wie am Himmel ftolz und kühn die Wolken dort, die rafchen Wand'rer, ftreben, du deutfches Volk, du Ruhm und deutſches Leben aus ſchöner Zeit dem Geiſt vorüberzieh'n!

4. Es ſei, es ſei! Du teures Vaterland, dir ſchwören wir den hohen Schwur der Treue. Gilt's deiner Ehre, greift ehr die Hand; Ki deiner Freiheit, kämpfen wir auf's neue! Schwingt, Brüder, chwingt Germaniens Panier, laßt's Ichallen durch das Thal umd ſchallen wieder das Siegeslied, der Freiheit Lied, das Lied der Lieder. Hoch lebe Deutſchland, lebe für und für!

49.: Sum 2. September.

Feurig und majeſtätiſch. Franz Abt. N

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| 1. Herr, bleib bei ung mit deisnem Reich, fei mit dem un=fern

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7 4 ⸗zu⸗gleich! Sir Gott der Wahrheit - die = nen wir, halt

N : = j ar len, a der Ruf erzfchallen: Ri Goitfir'g “ER

Ba: we mit Gott für's Va⸗-ter = land!

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55

2. Scharf fei die Wehr und blank der Pflug, da3 find der Schäße und genug, ein freier Mut und Gottvertrau'n ſoll rings vor'm Feind die Mauer bau'n. Wir ftehen oder fallen, ne fol der Ruf erihallen: |: Mit Gott für's dentiche Vaterland! :|,

3. Fürſt, Ritter, Bürger all herbei, in Fried und Krieg ein Wahrfpruch fei: An Mut und Lieb’ und Ehre gleich, die gleiche Treu' dem neuen Reich! Wir ftehen oder fallen, ftet3 ſoll der Ruf erichallen: Mit Gott für's deutſche Vaterland! unse

ruſt Det.

50. Berrlich auferftanden.

Mäpig bewegt, majeftätiid). Stanz Abe. =

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| 1. Herrlich auf-er-Itan=den bift du, deutſches Reich, keins von al = Ten

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Pu aan —— rs

Mut, aus den Au⸗gen eg

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| E ww Lie = be&lırt, aus den Augen bli-get dir der tie-be Shut.

2. Steht in Mach! erhoben wie ein Feld in Erz, läßt die Feinde toben, ruhig ſchlägt dein Herz. Deine Söhne fcharen. rings |: ih um dein Bild, :| treu Ran bewahren, unf’re Bruft dein Schild, treu dich zu bewahren, unf’re Bruft dein. Schild.

3. Laſſ' dein Banner fliegen, halte hoch dein Schwert,” biſt mit deinen Siegen allee Ehren wert. Bon den Bergen blinket hell des Morgens Strahl, Geift der Freiheit winfet hoch herab ins Thal.

Julius Wolff.

57

51. Daterlandsruf.

Mel.: Herbet, herbei, bu trauter Sangerkreis ꝛc.

1. Hinaus, hinaus! es ruft das Baterland: Eilt, en ai fümpfen und er legen; im Glauben, ftarf, bemaffnet eure H ih dürft micht wanfen, dürft ja au erliegen; ihr ftreitet nicht m geh Ruhm und Gold, da3 deutfche Recht erfämpfet ihr euch wieder; |: und ee U ne Treue, deutjche Lieder erwarten euch alö euer önfter ©

2. Zu ne ſchon ertragen wir die Schmach, die durch Verblendun wir erduldet; werft ab das Koch, und werdet endlich wach, auf da nicht eure Schande ihr verjchuldet! Es gilt für Glauben, Vaterland und Weib; erfämpft den Sieg, bringt deutichen Sinn ung wieder, und ee ee deutjche Frene, deutjche Lieder, erwarten euch als euer böchiter ©

3. Gott war mit euch, er die Prüfungszeit, er gab euch Mut, den großen Kampf zu enden; er hat durch euch vom Feinde und befreit, und Sieg empfangen wir aus feinen Händen. hr kämpfet treu Us Gott und Vaterland, das deutſche Recht erfämpftet ihr euch wieder: die edle Freiheit, Fefte Treue, deutiche Lieder find nun des Baterlandes Unterpfand. (Aus dem Jahr 1815.)

52. Gefang ausziehender Krieger. Schrittmäßig und heiter. A. Methfeffel. N

Halbchor.

1. Hinaus in die Ferne mit lautem Hörnerklang, die Stimmen er—

—— Her

—— * u ri be = bet zum männficyen Gefang! Der Hauch weht

Vom Ehor wieberholt.

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mächtig durch die Welt, ein freies, frohes Le-ben und wohlge: fällt.

2. Wir halten zufammen, wie treue Brüder thun, wenn Tod ung ungrauet und wenn die Waffen ruh'n; |: und alle treibt ein veiner, froher Sinn, nad) einem Ziele ftreben wir alle bin. :|

3. Der Hauptmann, er lebe! er geht ung kühn voran; wir folgen ihm mutig auf blut’ger Siegesbahn. Er führt ung jet zum Ranıpf und zig hinaus, er führt ung einft, ihr Brüder, in's Vaterhaus.

4. Wer wollte wohl zittern vor Tod und vor Gefahr? Bor Feig⸗ beit und Schande erbleichet unfre Schar; und wer den Tod im heil'gen Kampfe fand, ruht auch in fremder Erde im Vaterland!

A. Methfeffel. 1813.

53. Gebet. Siciltanifhe Volksweiſe. Langſam. (O sanctissima etc.) ı i 2 e 7

„| % 1. Hör’uns, Al-mäd) = ti = ger! hör' und, AU = gü=ti=-ger!:

cresc.

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| | | | 1 * ig r Himmli= cher Füh-rer der Schlady = ten! Ba = ter, dich

preifen wir, Ba-ter, wir dansfen dir, daß wir zur

| Srei = heit e-wah = ten.

2. Wie auch die Hölle braust, Gott, deine ſtarke Fauſt ſtürzt das Gebäude der Lüge. |: Führ' uns, Herr Zebaoth, führ' uns, dreiein'ger Sen führ' uns zur Schlacht und zum Siege! :

3. Führ' und! Tall unser Los auch tief in Grabes Schoß: Lob doch und Preis deinem Namen! Reich, Kraft und Herrlichkeit find dein in Ewigkeit! Führ uns, Allmächtiger! Amen! Th. Körmer. 1815.

54. Hurra Germania!

(3n H-dur zu fingen.) Friſch und Fräftig. Theodor Mohr.

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= r da! Im vol-len Brandder Fu = Ii= glut, wiezichft du friſch dein

a a l.u Herd! a Hur⸗ra! ee

Hur-ra! Hur = ra! | f a Hehe: | rit. ff a tempo. Hur- Er rat A J N!

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ra! Hur⸗ ra, Germa⸗ N ‚m

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Hurra, Ger-ma . ni a Hurra, Ger:masni-

a! Hurra! Hurra! Hurra! Hurra!

‚2 Schwaben und Preußen. Hand in Hand, der Nord, der Süd ein Heer! „Was tft des deutichen Vaterland?“ wir fragen's heut nicht mehr! Ein Geift, ein Arm, ein einz’ger Leib’, ein Wille find wir heut! Hurra, Germania, ftolzes Weib: Hurra, du große Zeit! Hurra, Germania! c., _ TORE 3. Heil, Siegerin, und Gott mit dir, die ftark nun, frei und groß! Schnürt's uns die Bruft auch, denken wir des heil’gen Blut's, das floß., Dein Augenlid fchlag kühn enıpor, als Sieger ftehit du da: groß, herrlich, frei, wie nie zuvor. Hurra, Germania! Hurra, Biktoria! zc. Ferd. Steiligrath.

5. Preufenlied, Mit Würde. z | Nah A. Neithardt. \ 852. NN —— a SEN? Fe ==

1. Ich bin ein Breuße, kennt ihr meisne Farben? Die Fahne

7 ' EL’ u?

ſchwebt mir weiß und ſchwarz vor⸗ an, daß fr die Freicheit

an. Nie werd’ ich bang ver = za = gen; wie je=-ne

will ih’3 wa = gen. Sei's trüber Tag, ſei's heitrer Sonnen- Chor.

ſchein: ich bin ein Preuße, will ein Preu-He ſein! Sei's trüber

Tag, ſei's heit-rer Son-nen-ſchein: ich bin ein Preu-ße, will os... 0. [2.0 [0000,05 bh —t—k “= at Bes euere

ein Preu⸗-ße fein!

‚2. Mit Lieb’ und Treue nah’ ich mich dem Throne, von, welchen mild zu mir ein Vater ſpricht; und wie der Vater treu mit feinen Sohne, fo fteh’ ich treu mit ihm und wanfe nicht. Rt find der Liebe Bande. , Heil meinem Baterlande! ı: Des Königs Auf dringt in das Herz mir ein: ich bin ein Preuße, will ein Preuße fein! :|

3. Nicht jeder Tag kann glüh'n im Sonnenlichte; ein Wölkchen und ein Schauer komnit zur Zeit. Drum lefe feiner mir e8 im Ge— fichte, daß nicht der use jeder mir gt Wohl taufchten nah und ferne, mit mir gar viele gerne; ihr Glück ift Trug und ihre Frei— heit Schein: ich bin ein Preuße, will ein Preuße fein!

4. Und wenn der böfe Sturm mich wild umfaufet, die Nacht ent: brennet in des Blitzes Glut; hat's doch fchon ärger in der Welt gebraufet, und was nicht bebte, war des Preußen t. Mag Fels und Eiche fplittern, ich werde nicht erzittern; es ſtürm' und krach', e@ blite wild darein: ich bin ein Preuße, will ein Preuße fein!

5. Wo Lieb’ und Freu’ ſich fo den König weihen, wo Fürft und Bolt fich reichen jo die Hand: da muß des Volles wahres Glitd

65

gedeihen; da blüht und wächst das fchöne Vaterland. So ſchroören wir auf'3 neue dem König Lieb’ und Treue! Feſt ſei der Bund! ja, Ichlaget mutig ein: wir find ja Preußen, laßt und Preußen fein!

8. Thierfh. 1801.

56. Blüchers Bedächtnis. Mäßig gefhmwind. Bernhard Klein.

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1 N Ich hab’ ei - nen mu =ti-gen Rei-ter ge = kannt, der ® er fehwang fei- ne Klin-ge mit kräf- ti= ger Hand und

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wuß⸗te fein Roß zu re⸗ gie⸗ren; RE wuß⸗te die Scharen zu füh-ren. Er vitt inden Schlachten wohl

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insmer voranf, „Hur-ra!“ fo viefer, „friſch auf, frifch auf! wir

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hab’ ich ge=fannt, den mu—⸗ti⸗gen Reiter, den hab’ich gekannt!

2. Ich hab’ einen mächtigen Feldherrn gekannt, der wußte den Tod

% verachten; der Sieg war an feine Be gebannt, er war der Löwe

er Schlachten. Er leuchtete vor wie ein Itrahlender Stern, dem folgten

wir treu, dem folgten wir gern, thm war unfer Herz von Liebe ent- brannt. |: Den mächtigen Feldherrn, den hab’ ich gekannt. :)

64 8. Wir haben den Helden der Freiheit gekannt, er hat fich auf Lorbeern gebettet; wir haben ihn Vater Alicer genannt, uns alle bat er gerettet. Die fränkischen Ketten, er riß fie entzwei, ev machte dag Vaterland glüdlich und frei; nun iſt er geftorben und ruht unterm Sand, wir haben den Helden der Freiheit gekannt. Ludwig Rellftab. 1820.

57. Gelübde.

Mel.: Wir hatten gebauet x.

1. Ich hab’ mich ergeben mit Herz und mit Hand |: die, Land voll Lieb’ und, Reben, mein deutjches Vaterland! :|

2. Mein Herz iſt entglommen, dir treu zugewandt, du Rand der Treien und Frommen, du herrlich Hermaninzland!

3. Will halten und glauben an Gott fromm und frei; will, Bater- land, dir bleiben auf ewig feſt und treu! -

4. Ach ‚Gott, thu' erheben mein jung Herzensblut zu friſchem, freud’gem Leben, zu freiem, frommen Mut!

5. Laß Kraft. mich erwerben in Herz und in Hand, zu leben und zu fterben für's heil'ge Vaterland!

h. F. Maßmann. 1820.

58. Auf Scharnhorfts Tod.

Mel.: Prinz Eugen, der edle Ritter ꝛc.

1. In dem wilden Kriegestanze brach die fchönfte Heldenlanze, Preußen, euer General. Puftig auf dem Feld bei Tüten ſah er Frei— heitswaffen bliten, doch ihn traf des Todes Strahl.

2. „Kugel, raffſt mich doch nicht nieder? Dien’ euch bfutend, werte Brüder, führt in Eile mich gen Prag! will mit Blut um Oſtreich werben; ift’3 befchloffen, will ich fterben, wo Schwerin im Blute lag.“

‚.. 3. Arge Stadt, wo Helden kranken, Heil’ge von den Brüden fanten, reißeſt alle Blüten ab; nennen dich mit leifen Schauern, heil’ge Stadt, nach deinen Mauern zieht und manches teure Grab.

4. Aus dem irdiſchen Getümmel haben Engel in den Himmel feine Seele ſanft geführt; zu dem alten deutfhen Rate, den im ritterlichen Staate ewig Kater Karl regiert.

5. „Srüß’ euch Gott! ihr teuern Helden! kann euch frohe petung melden, unfer Bolt ift aufgewacht! Deutfchland hat fein Recht gefunden; haut, ich trage Sühnungswunden aus der heil'gen Opferſchlacht.“

6. Solches hat er dort verkündet, und wir alle ſteh'n verbündet, daß dies Wort nicht Lüge Heer, aus ſeinem Geiſt geboren, Kämpfer, die fein Mut erkoren, wählet ihr zum Feldgeſchrei!

7. Zu den höchften Bergesforiten,. wo die freien Adler_horiten, bat ſich ſein Blick gewandt; nur dem Höchſten galt ſein Streben, nur in Freiheit konnt' er leben: Scharnhorſt iſt er drum genannt.

8. Keiner war oh treuer, reiner; näher fland dem König feiner, doch dem Volke fchlug ſein Herz. Ewig Auf den u ſchweben wird er, wird im Bolfe leben beiler, al3 in Stein und Erz! .

.. re. M. v. Schenfendorf.

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59. Schlachtlied. Gehalten und feſt. Fr. Silcher.

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1. Kein ſchön'rer Tod, iſt im der Welt, als wer vor m Feind er- auf grüner Heid', im frei⸗en Feld darf nicht hör'n groß Weh⸗

2. Manch frommer Held mit Freudigkeit hat zugeſetzt Leib und Blute, ſtarb ſellgen Tod auf grüner Heid’, dem zu gute. Kein ſchön'rer Tod ꝛc.

3. Mit Trommelklang und Pfeif'ngetön manch frommer Held ward begraben, auf grüner Heid’ gefallen ſchön, unfterblich’n Ruhm thut er haben. Kein Ichön'rer Tod ıc.

Commersbuch. 5

66 60. Deutfches Lied,

Im N Tempo und: Fräftig. - Wilh. Tichird. Vor ep OR |

1. Kennt ihr das Land z & = hen = wäl=der, da3 N == c —⸗

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| fel=der und ſei-ner Re=ben Feu-er- faft, die Au'n vom

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fhaut? Das fchö-ne Land, ich nenn' es mein,

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mein, -- und e =-wig foll e8 hoch=ge = prie= fen fein.

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2. Kennt ihr das Volk in diefem Lande, das Volk der Sitte und der Treu’, das in befcheidenem Gewande ein Herz bewahrt, fo frifch und frei, wie's einſtens hinter Schild und Pflug den wadern deutſchen Bätern jchlug? |: Das treue Boll, ich nenn’ e8 mein, und ewig ſoll e3 heiß geliebet fein. :|

83. Kennt ihr das führte, oft.belobte, das mutentflammte deutfche

erz, wie e3 der Arm, der viel erprobte, bewährte mit der Wucht ‚des

chwerts? Noch führt der Arm den frifchen Zug, mit dem er einft die Feinde fehlug:' Das deutfche Herz, ich nenn’ es mein, und ewig fol e3 treu bewahret fein. Em. Geibel.

68. Unfer Daterland. E Hans Georg Nägeli. 1817.

I p | Zrau-be reift im Son = nen-glanz? Das fchö » ne Land ıft

a | - 1 „im. ur “Le = —— E (sn LACH - En a 3-2 SE 2 0 2 re e I | Pe

) una be - tannt, es iſt das dentſche Ba - ter- land. -

2. Kennt ihr das Land, dom Truge frei, wo noch da3 Wort des Mannes gilt? das gute and, wo Lich’ und Treu’ den des Erdenlebens ſtillt? Das gute Land iſt uns bekannt, es iſt das deutſche Vaterland.

3. Kennt ihr das Land, wo Sittlichkeit im Kreiſe froher Menſchen wohnt? das heil' ne Land, wo unentweiht der Glaube an Vergeltung re 2 eil' Land iſt us —— es iſt ge unfer

ir, and, fo hehr un voß vor allen auf dem Exden-

amd! chön gebeibt in deinem sh der edlern Freiheit ſchöner Bund! en wollen wir dir ‚Liebe weih'n und deines Ruhmes würdig fein! -

+ Leonhard Wächter, genannt Deit Weber d. J. 1814.

62. Seftgefang. Schrittmäßig und mit Kraft. Meel. der Marfeillaife.

1. Kenntihr die fro⸗-he Sie-get=- wet = fe im vol=Ien

Krei-fe in freisen Klängen voll em: = por, in frei⸗en

Klängen voll em - por. Die an Maf- lie 8 fernem Strande einft

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j | 7 ju=bel-ten ın Freisheit3 - Iuft, fie tra=gen heut aus deutjcher

Bruſt ein Lied dem deutichen Ba-ter-lande. Drum ſchallt das Thal ent⸗

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5 EWR ER 5 —I-H. EB Mr San um EFF * lang zum fro— ur Hörener Hang, ichalltlaxt, Khalltlont und = | CD ee

hoch und hehr der Bri - der Teit:ge = fang.

2. Dort hub das rasche Volk der Franken der Freiheitswelle flücht'ger Schaum; doch e3 zerbrach die gen Schranken, |: da ſchwand der Freiheit goldner Zraum. :) Nicht blenden eitle Truggeftalten,, mein Vaterland, dein treu Geh echt, Germania Kraft, Öermanias Recht fet frei durch heil’ger Sitte Walten. Drum fchallt das Thal entlang zum froben : ſchallt laut, ſchallt laut und hoch und hehr der u eſtgeſang

War's fremde Dust, die dich bezwungen, die Stärke deinem Sol. eraubt? Die Te " De dır ſelbſt gefchlungen, |; dir ſelbſt den de Kranz entlaubt. :| Du felbft erbauteft dir Altäre, nährteft rg mmen Opfer eg Iut; bach rei aus deinem Seldenblut entiproßte ir der Ehre, ſchallt u. ſ. w.

Was deine Jugend an "lot, was deiner Männer Kampf für was dan Volk auf's neu' geſchworen, |: was und wie Geifterruf_erflang, :| nicht frecher Raub, nicht Herrichergabe, nicht iſt's ein irres Traumgebild; der Ew'ge fpendet klar mild vom Himmels⸗ yon, der Eben abe. Drum ſchallt u.

So ſchwing dich auf, du in freien Klängen voll begrüße über'm Sternenkreife |: froh der gefall'nen Helden Chor! :| Im Nachhall aber tönt es wieder, dort ftrahlt der Freiheit ew'ges Licht; aus jenen an bannt man nicht den Jubelſchall der Freiheitsfieder. Drum fchallt u. |. w.

Murm, weil. Burſch in Tübingen.

71

63. Anfang und Ende.

Raſch und mit Nachdruck. Friedr. Silcher. 1857. 4b r N, N = N y y —— 1. Könnt ich Löwenmähnen ſchütteln mit den Zorn und Mut der SE SE N NN N .__9__I-H sr 11 zeay HAUT Zr N Ps —— —* = 2 ASP, V a Sun gend, wie ge-walstig wollt’ ich rüt-teln un des m SR ABA N N NN essen eu: Fe

Ta⸗ 93 nie Tu-gend, an dem Trug der eigen,

Mat-ten wer will ih = ve Na-⸗-men nen nen? | re a.‘

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NB. Das piano und crescendo ber letzten Notenzeile muß ſich bei den einzelnen Strophen nad dem Sinn bed Textes richten.

2. Eiſen galt in meinen Sogn Horch' ich diefen Stundenweijern, hör’ ich fagen, fragen, Hagen: „Eifern fei ich, übereifern, fern ſei mir da3 Los gefallen von den edlen Glanzntetallen, fern, o fern von jenen allen, |: woraus feine Klänge fchallen.“ : oe.

3. Weg vom Silber denn, vom Golde! Hin, wohin die Weifen weiſen! Trage, wie dein Schmied e8 wollte, trage mutig durch-dein Eifen! Preis ihm, der e8 hat gefchmiedet! Jimmer magft du würdig preifen, nimmer, was die Welt befriedet, was die Welt erhält, das Eifen,

4. D du Segens lang des Pfluges, Gold der Ahren, Gold der Reben! D du Blitz des egenguged, dem die Völferzwinger beben! Lebenhalter, Ehrenhalter, beftes Ding von beiten Dingen, o ich könnte taufend Pfalter voll mit deinen Ehren Elingen!

‚5. Darum Preis dem Rauhen, Harten, Preis dem Menfchen- ſchirmer Eifen! Mag von Blanfen, Seinen, Zarten ſich ein andrer feiner preifen; kann ich nur ein Fünkchen zählen in mir echter Männer- gluten, gönn' ich gern den weichen Seelen volle Weiberjehnfuchtäfluten.

Eijenlied von E. M. Arndt.

73

64. Schill. (Eine Geifterftimme.) Zur Volksweiſe von Enzeling.

(Aftimmig je 2. Erik)

4

Ernſt und feierlich.

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A | 1. Slaget nicht, daß ich ge = fallen; laſ-ſet mich hin= ü⸗ ber 1 | i a

zieh'n zu der Vä⸗ter Wolken-hal⸗len, mo die ew'gen

wag' es aus = zu⸗ruh'n.

74

2. Süße Lehnspflicht, Mannestreue, alter Zeiten ſich'res Licht taufcht’ ich nimmer um daS Neue, um die welfche Lehre nicht. Aber jenen Damm zerbrochen hat der Feind, der und bedreut, und ein kühnes Wort geſprochen bat die riefenhafte Zeit. _

3. Und im Herzen hat's geflungen, in den Herzen wohnt das Recht. Stahl, von Männerfauft geſchwungen, rettet einzig die Ge⸗ fchlecht! Halte darum feit am Haſſe, kämpfe redlich, deutjches Blut! „Für die Freiheit eine Gaſſe!“ dacht’ ein Held in Todesmut.

4. Freudig bin auch ich gefallen, felig fchauend ein Geſicht; von den Türmen hört’ ich's fchallen, auf den Bergen fchien ein Licht. Tag des Volkes! du wirft tagen, den ich oben feiern will, und mein König felbft wird fagen: „Ruh' in Frieden, treuer Schill!"

Mar v. Schentendorf. 1809.

65. Sempacherlied.

1. Laßt hören aus alter Beit von fühner Ahnen Heldenftreit, von Speerwucht und wilden Schwertfampf, von Schladhtitaub und Zen ende Wir fingen heut’ ein heilig Lied, es gilt dem Helden

infelried.

Ban Kriegsichar; doch kühlt der Tod bald ihren Mut; in unfern

Boßhurd.

25

66. Einft und Jetzt.

Andante. Mit Wärme.

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Grün, und gleich Heldenau-gen funsfeln Sterne, diedasrü = ber

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Hohenſtaufens ſchlanken Gipfelfrönt’ein Gei = fterfürft,derDtenn Ir NN Der zn, AN LLN

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2. en jel’ge Sternel Beide Seiebrie, Conrabin! Schaut ihr aus verhüllter Ferne Ieht nach eurer iege bin? Schweb' heraus aus ihrer Wolfe, Liederfrühling! Waffenklang! Über dem ver- waiſten Volke tönt erwedender Geſang.

3. Kühner Rotbart, nicht geftorben biſt ja du, du ſchlummerſt nur, wo um Heil das Schwert geworbert ſuchend des Erlöſers Spur; aber in der Bauberhöhle hält dich harter Schlaf gebannt; warn erwachſi du, Heldenſeele, fliegſt, ein Sturm, verjüngt duch’3 Land? —" ,

4. Kaifer Karl, von dem fie jagen, daß noch oft dein Banner raufcht, wenn du first im Woltenwagen und_dein Bolt dein Siegs⸗ ruf laufcht, wo bift du? Den Auf zum Siege freilich hört Fein ae mehr; und der. Glaube ‚ward zur Rüge, barrt umjonft..der

iederkehr.

5. Und du heiligſter der Schatten, Hermann, der als Opfer fick, ſterbendes Ermatten treibt's dich nicht vom blut'gen Pfühl? Sagt man He Erſchlagne Tehren wieder, bis ihr Geilt ver- \ kannſt du ruhen, kannſt du wehren, wo man deinen Schatten öhn a; ö = \ P

6. Doc die Helden find gefchieden, die Vergangenheit ift -tot! Seele, von de Grabes Frieden wende dich zum Morgenrot, gleich dem Aar, der einit Eden Staufen? Nachbar, und im Flug Zollerng Ruhm bi an die Wogen des entlegnen Oſtmeers tng! _ .

. 5. Wler Friederihs des Großen! e der Sonne dede du die Berlaßnen, Heimatlofen, mit der goldnen Echwinge zu! Und mit mächt'gem Blügelichlage triff die Eulen, Rab’ und Werd’! Stets empor

zum neuen Tage, Sonnenauge kühn und frei! Paul Pfizer.

77 67. Jägerlied.

; > Mi lande thut, —* in’3 Feld der Echlacht, hinus ins Feld der Sladıt.

2. Gewöhnt find wir on Jugend auf an Feld- und Waldbeſchwer; wir Himmen den Berg und Fels empor und waten frifch durch S Sumpf und u |: Bi hilf und Dorn einher. :

Nicht Sturm und Wegen achten wir, nicht Hagel, Reif und

in gie und Broft, bei Tag und ſind wir bereit zur acht, als gee es Hirſch' und

4 Bi brauchen nicht Rn DR et Pfanne, Topf und

; im Hungersfall ein ifien Brot, ein Labeſchluck in Durſtesnot

Koft. wackre el d, d 8 l Ut; d e Kugel —1 ben Mut, RAR u 5 mi ie fh

fällt. „6. Und farbet glei auch under Blut das Selb, des Krieges rot: b Furcht uns doch nicht an; denn nimmer ſcheut ein braver für's Vaterland den Tod. 7. Erliegt doch rechts erliegt doch links fo mancher tapfre Held; die Guten wandeln mo, in ein res Land, wo un Aa Sa

rd ieder Küger preift ben Eng, da eu- in’ te —* all und B —* iſt, * hoch!“ ö Nach Al 17 ge

78 68. Noch ift die Sreiheit nicht verloren.

Mel.: Sind wir vereint zur guten Stunte,

1. Noch ift die Freiheit nicht verloren, noch find wir nicht jo ganz befiegt, in jedem Lied wird fie geboren, das aus der Bruft der Lerche fliegt. Sie raufcht und zu im jungen Laube, im Strom, der durch die Felſen drängt, fie glüht im Purpurjaft der Traube, |: der braufend feine Bande fprengt. : j

2. Der ſei fein rechter Mann geachtet, dem Lohne nie der Jungfrau Kuß, der nicht aus tiefiter Seele trachtet, wie er der Freiheit dienen muß. Das Eifen wählt im Echoß der Erden, es ruht das Teuer in dem und wir allein ſoll'n Knechte werden, ja Knechte bleiben wir allein!

3. Laßt euch die Kette nicht bekümmern, die noch an euerm Arme irrt; Zwing-Uri liegt in Echutt und Trümmern, ſobald ein Tell Bebocen wird! Die blante Kette ift für Thoren, für freie Männer ift

a3 Schwert: Noch ift die Freiheit nicht verloren, fo lang ein Herz fie heiß begehrt. Robert Prutz.

69. Nachruf an die Dolfsvertreter.

Mel.: Sind wir vereint x.

1. Noch ift fein Fürst fo hoch gefürftet, jo guserwählt kein ird'ſcher Mann, daß, wenn die Welt nach Freiheit dürftet, er fie mit Freiheit tränfen Tann, daß er allein in feinen Händen den Reichtum alles Rechtes bält, um an die Völker auszuſpenden fo viel, fo wenig ihm gefällt.

2. Die Gnade fließet aus dem Throne, das Recht ift ein gemeines Gut, es Liegt in jedem Erdenfohne, es quillt in uns wie Herzensblut; und wenn fi) Männer frei erheben, und treulich fchlagen Hand in Hand, Fe m das inn're Necht ind Leben und der Vertrag giebt ihm

eitand.

3. Bertrag es ging auch hier zu Lande von ihm der Rechte Satzung aus; es fnüpfen feine heil’gen Bande den Volksſtamm an dag Fürſtenhaüs. Ob einer im Palaft geboren, in Fürſtenwiege fei gewiegt, als Herricher wird ihm exit geichworen, wenn der Bertrag beitegelt Liegt.

4. Sol’ teure Wahrheit ward verfochten, und überwunden ift lie nicht. Euch, Kämpfer, ift ein Kranz geflochten, wie der beglüdte Sieg ihn flieht. Nein, wie ein Fähndrich, wund und, blutig, fein Banner vettet im Gefecht, jo blidt ihr, tief gefränktt, doch mutig und ftolz auf das gewahrte Kecht.

79 5. Kein Herold wird's den Völkern künden mit Bauten» und Trom- petenjchall, und dennoch wird es Wurzel gründen in deutfchen Gauen überall; daß Weisheit nicht das Necht begraben, noch Wohlfahrt es erjegen mag; daß bei dem biedern Volk in Schwaben das Recht beiteht und der Vertrag. Cudwig Uhland. 70. un, fo ift die Blut entbronnen, ıc. Schnell. $. Mergner.

BE * are: Wi

1. Nun, fo ift die Glut entbronnen, und der Freiheit O-pfer flammt;

ER = eu wi See auf den Bergen wird besgonnen ü = ber:all das Yeu=er-amt.

Refrain.

En: SE Se bleib’ der Srei- heit Schub und Hort.

2. Was erlöft aus Schmach und Schande unfer Liebes Vaterland ? Wer zerbrach des Drängerd Bande, al3 nur deine ſtarke Hand? Herr ıc.

3. Eintracht bat die Welt gerettet, Eintracht gab den Völkern Kraft, hat die Männer ſchön verfettet zu der heil'gen Nitterfchaft.

4. Drum fo laßt und ftet3 bedenken, daß wir alle ein Geblüt; wollft den Geift der Lieb' ung ſchenken und ein wahrhaft deutich Gemüt.

80

5. Und wenn wieder Feinde dräuen, gürte und mit deiner Macht! Laß die Tage ſich erneuen jener wunderbaren Schlact! 6. gend dann felbit, du Starker Retter, zeuch in Flammen ung voran! Wie bei Leipzig brich wie Wetter deinen Volk die Siegesbahn! - 7. Ewig wollen wir did) ——— Vater, deine Wundermacht; und das Feuer ſoll's beweiſen alle Jahr in dieſer Nacht! Wetzel.

71. Zum Ausmarſche 1815. or er j = 2.” ,Silcer.

Langſam.

= | Be = Es Seen)

ſchwin⸗gen, mei⸗ne Ku⸗gel, die ſoll klin-gen, gel⸗ten

ſoll's des Fein = de8. Blut,

2. Nun ade, fahr wohl, Feinsliebchen! weine nicht die Augen rot, trage diefes Leid geduldig, Leib und Leben bin ich fehuldig, |: es gehört zum Erften Gott. :| nr

3. Nun ade, berzlieber Vater! Mutter, nimm den Abfchiedsfuß ! Tür das Vaterland zu ftreiten, mahnt es mich nächſt Gott zum Zweiten, daß ich von euch fcheiden muß. u

4. Auch iſt noch ein Klang erklungen mächtig mir durch Herz und Sinn: Recht und Freiheit heißt das Dritte, und es treibt aus eurer Mitte mich in Tod und Schlachten hin.

81

5. DO wie lieblich die Trommeln ſchallen, und Trompeten blaſen er Fahnen wehen frifh im Winde, Hop’ und Männer find ge⸗ ſchwinde, und n hr geichieden ns

6. Hu land, i au KR o du Deutichland, du machſt mir M einen chwingen, meine Kugel die ſoll Flingen, Rat!“ ſoll's des eier ln!

E. M. Arndt. 1814.

72. Weisfagung. Mel.: Es Hatten drei Geſellen z2c., oder: Ich weiß nicht, was en ed bebeuten ꝛc.

1. O könnt' ich mich nieberfegen weit in den en Wald, zu Häupten an „geten Degen, der noch von den Vätern alt. 2. Und dürft’ von le nichts Iplizen in Bieter: dummen Zeit, was 1 da unten hantieren, von Gott verlaffen, zeritreut. Bon fürftlichen Thaten ımd Werken, von aller Ehr’ und Pradıt, und ng die Seele mag ftärken, verträumend die lange Nacht. 4. Denn eine Zeit wird kommen, da macht De Ser ein End’, da wird den Faljchen genommen ihr unecht's Regime 5. Denn wie tie Erze vom Hammer, jo wird das ode Geſchlecht gehau'n ſein von Not und Jammer, zu —— Eiſen recht. 6. Da wird Aurora tagen hoch über den Wald herauf, da giebt's was zu fingen und ſchlagen, da wacht ihr Getreuen auf!

Eichendorff.

73. Hermann. Mel.: Prinz Eugenius, ber edle Ritter a.

1. Preis dir, Hermann, Vollserretter, wie Gottes Donner⸗ wetter in die Feinde Deutjchlands ichlug; der die Knechtſchaft und ne ae {lg famt der Zwingheren frecher Bande aus dent deutichen

ande we dir, Starker Gotteskrie Preis y2 edler unfreö Bollkes reinſter Held! et (andg Et Deutichlands eu Sitte Kraft und Reinheit riefen dich A blut’ge Geld. Was dir teurer ald das Leben, haft du van. bingegeben Al; dein Soft und Baterland: Weib und Kindlein Ketten, doch dad Baterland zu retten, gabft du auf das liebe P land

4. Reiner tet wie du ge itten, at: wie du gelitten, Her⸗ mann, unſeres Volles Bier! Immer ſoll dein Geiſt uns leiten, wie im Leiden, ſo im Sterben: ſchweb' uns > folgen dir!

Kommersbuch. 6

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5

Mäpig gef wind. Doltsweife. j \

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vie-le deut-ſche Für = ften einft zu Worms im $ai-fer-

. | .. = einſt zu Worms im Kai-fer » faal.

ach der von Sachſen, I: ift Land und aan. —— A hen {wohl in tiefen

3. Seht mein Land in üpp’ger Fülle, fpraı der Kurfürſt von a Rhein, gold’ne Saaten in den Thälern, auf den Bergen edlen - ein!

4. Große Städte, reiche Klöſter, Ludwig, den zu Baiern, fprach,

fchaffen, daß mein Land den euern wohl ni bt an Schäsen nach.

ug 85

5; Eberhard, der mit dem Barte, Württembergs geliebter Herr, ſprach: Mein Land hat kleine sa trägt nicht Berge ſilberſchwer: 6. Doch ein Kleinod an verborgen: daß in Wäldern noch

fo anB, a mein Haupt kann kühnlich legen jedem Unterthan in Schoß. d es rief der Herr von Sachſen, der von Baiern, der: von

Rei: Sn im Bart! f eid der reichte, Euer land trägt Edelfein!

ne ——— 826,

c5. Eugen vor Belgrad. 1717. Geb. zu Paris 1803, nad ber Schlacht bei Mohacs 1687 öoſterr. Feldmarſchalllieutenant, bald Generalfeldmarſchall, ftärmt Belgrad 1717, F 1736 zu Bien.

Nachdrücklich und mäßig bewegt. j Vrelksweiſe.

1. Eu = ge ne us, der eu = je Nit=ter, wollt’ dent

IH —AAC [N I REIHE AN | Y EEEREP

Kai-fer wied⸗rum kriegen Stadt und Feſ⸗tung Bel -ge-

ü = ber⸗ ruk⸗ ten mit D’r’Ar-mee wohl für die Stadt.

Als der Brucken nun war gefchlagen, dag man kunnt' nit Sud und ni paffier'n den Donaufluß; |: bei Semlin ſchlug —ãꝛ ager, alle Türken gu verjagen, -ihen: zim Spott und zunt

einumdztvangi often Anguft foeben fam ein Spion bei.

a Regen, ſchwur s dem Prinzen: und zeigt's ihm an, daß die Türken futra agieren, fo ſo viel als man una ‚beripäven, an die drei:

malhnunderttauſ

4. Als Prinz Eugeniuß die vernommen, ließ er gleich zufammen- tommen feine General und Feldmarſchall. Ex thät fie recht inftrugieren, - wie man follt’ die Truppen führen und den Feind recht greifen an.

5. Bei der Parole thät er befehlen, daß man follt’ die Zwölfe zählen bei der Uhr um Mitternacht. Da ſollt' all's zu Pferd auffigen, mit dem Feinde zu ſcharmützen, was zum Streit nur hätte Kraft.

6. Alles jaß auch gleich zu Pferde, jeder griff nach feinem Schwerte, gans ftill rüdt' man aus der Schanz. Die Musketier wie auch die eiter thäten alle tapfer ftreiten: 8 war fürwahr ein ſchöner Tanz!

7. Ihr Konftabler auf der Schanze, ſpielet auf zu diefem Tanze nit Kartaunen aroß und klein, mit den großen, mit den Heinen auf die Türken, auf die Heiden, daß fie laufen all’ davon.

8, Prinz Eugenius wohl auf der Rechten thät als wie ein Löwe fechten, al3 General und Feldmarſchall. Prinz Ludewig ritt auf und nieder: Halt't euch brav, ihr deutichen Brüder, greift den Feind nur berabaft an!

9. Prinz Ludewig, der mußt’ aufgeben feinen Geift und junges Leben, ward getroffen von dem Blei. Being Eugen war jehr betrübet, weil er ihn fo ſehr geliebet; Tieß ihn bring'n nach Peterwardein.

san: von preußiſchen Krieger, der unter dem F

eſſau in Eugen's Heere diente. Vergl. Freili h 34 au e. Vergl. Fre rath's Gedicht: „Zelte, Poſten, Werdarufer“ =

76. Schleswig-Holftein.

Etwas bewegt. Heinrich Werner.

ſchön'rer Morgentagt! Schleswig-Holftein, ſtammverwandt, wanke

289,

Allgemeiner Chor. ff

wandt, wan=te nicht, mein Da = ter = land! 2. Ob auch wild die Se tofe, Flut auf Flut von Bai zu e

Bai; o laß _blüh’n in deinem Schoße deutfche Tugend, deutſche Treu! Scleswig-Holftein, ſtammverwandt, bleibe treu, mein Vaterland!

3. Doc, wenn inn’re Stürme wüten, drohend fich der Wind erhebt, ſchütze Gott die holden Blüten, die ein mild’rer Süd belebt! Schles- wig-Holftein, ftanımverwandt, ftebe gef mein Baterland! u

4. Gott ift ſtark auch in den hwaden, wenn fie gläubig a vertrau'n; zage nimmer, und dein Nachen wird troß Sturm den 2 en J— Schleswig-Holſtein, ſtammverwandt, harre aus, mein Vater⸗ an

5. Bon der Woge, die ſich bäumet, längs dem Belt am Oſtſee— ſtrand, bis zur Flut, die ruhlos ſchäumet an der Düne flücht'gem Sand Schleswig-Holſtein, ſtammverwandt, ſtehe feſt, mein Vaterland!

6. Und wo an des Landes Marken ſinnend blickt die Königsau', und wo rauſchend ſtolze Barken elbwärts zieh'n zum Holſtengau Schleswig⸗Holſtein, ſtammperwandt, bleibe treu, mein Vaterland!

7. Teures Land, du Doppeleiche, unter einer Krone Dach, ſtehe feſt und nimmer weiche, wie der Feind auch dräuen mag! Schleswig⸗ Holftein, ftammverwandt, wanke nicht, mein Baterland!

Matthäus Sriedrih Chemnitz. 1844.

77. Kriegslied.

Kräftig, nicht zu gefhwind. Ch. G. Eidenben;. * —— | i 7 ACCCEAAICCCCC ———

Pr. Schön iſt's, un = term frei = en Him mel 3 r ftür = zen in das Schlachtge - tim - mel, wo Die

Kriegsdromme-te ſchallt; wo die Nof-fe wiehernd jagen, wo die

f = —— —— XA EAN | —e It dA N] CEMAIXJSC.AVOC N | d— | 0 dl ® BE BEE A ® Trommeln wirbelnd fchlagen, wo das Blut der Helden wallt, wo das R Trompetenfag. HS —— zz at —— —— —— SP For 2%

Blut der Hel- den wallt. Bul:lesvasla = la, va⸗le-⸗-ra-la⸗

Kessssssz wen

| la, val-lesra=la-la, va⸗le⸗ra⸗la⸗ la⸗la⸗la⸗la⸗ la!

2. Schön iſt's, wenn der alte Streiter in der Feldſchlacht ſtolz und heiter |: unſre Bruſt mit Mut erfüllt; :| wenn aus donnerndent Geſchütze Ber. wie des Himmel Blibe, |: uns der Yeind ent⸗ gegenbrülit, :| Balleralala zc.

3. Schön, wenn, wie bei Ungewittern, ſechsfach Berg und Thal erzittern von dem graufen Wiederhall. Fällt dann einer unver Brüder, ſtuͤrzen hundert Feinde wieder, taufend ftürzt ded einen Fall.

4. Aber was gleicht dem Entzüden, wenn der Feind mit ſcheuen Bliden weicht und flieht, bald hie, bald da! Heil, ihr Brüder! Heil der Stunde! dann erfchallt aus jedem Munde: Gott mit ung! Bictoria!

$. K. Biemer. 1795.

78. Die Trompete von Öravelotte. Raſch und feurig. Schmitt-Blanf., nn N

1. Eie ha⸗-ben Tod und Ber der= ben ge⸗ſpie'n: Wir

® u ha-ben es nicht ge = lit = ten, zwei Ko-lon=nen Fuß—-vollk,

zwei Battesrie'n,wir ha⸗ben ſie niesder:ge=rit-ten. 2.

2. Die a geſchwungen, die Bäume verhängt, tief die Lanzen und Go die ahnen, fo haben wir fie zufammengeiprengt, Küraſ⸗ fiere wir und Ulanen.

3. Doc ein Blutritt war es, ein Todesritt; wohl wichen fie unfern Hieben, doch von zwei Regimentern, was ritt und was ftritt, unfer zweiter Mann eblieben.

4. Die Bruſt durchſchoſſen, die Stirn zerklafft, ſo lagen ſie bleich auf dem Raſen, in der Kraft, in der Jugend dahingerafft nun, Trompeter, zum Sammeln geblaf en!

5. Und er nahm die Trompet', und er hauchte hinein: Da, die ke mit f metterndem Grimme ung geführt i in den herrlichen Kampf hinein, pet Knete verſa hi die Stimme!

Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz entquoll dem metallenen Munde; eine Kugel bat ducchlöchert ihr Erz, um die Toten Hagte die wunde!

7. Um die Treuen, dic Tapfern, die Wacht am Rhein, um die Brüder, die heut' efallen, um fie alle, es ging uns durch Mark und Bein, erhub’ fie gebrochenes Lallen.

8. Und nun fam die Nacht, und wir ritten hindann; rundum die Wachtfeuer Iohten; die Rofie Schnoben, der Regen rann und wir dachten der Toten, der Toten! Ferdinand. Freiligrath.

79. Bundeslied.

(A. Methfeſſels Commers⸗ und Liederbuch. 1818.) langſam und kräftig. G. Hanitſch.

I Sin wir = eint zur

de, ein Ze fo dringt aus je = dem fo:

ben Munde die Seele

deut = fcher Männer = chor, zum Ge⸗bet ber = vor;

denn wir find bier in ern=ften

vol= le Bruft er = Hin-gen ein vol-les, hel-les Saiten⸗ſpiel.

2. Wem fol der erfte Dank erfchallen? Dem Gott, der groß und wunderbar aus langer Schande Nacht ung allen in Ylammenglanz erfchienen war; der unfrer Feinde Trotz zerblibet, der unſre ma und u gen! J: und auf den Sternen waltend fißet von Ewigkeit zu Swigfett. : .

3. Wem foll der zweite Wunfch ertönen? Des Baterlandes Herr- lichkeit! Berderben allen, die es höhnen! Glüd dem, der mit ihm fällt und fteht! Es ach’, durch Tugenden bewundert, geliebt durch Redlichkeit und net, Kol von Jahrhundert zu Jahrhundert, an Kraft und Ehren ungeſchwächt.

4. Das Dritte, deutſcher Männer Weide, am hellſten ſoll's ge- flungen jein! Die Freiheit heißet deutſche Freude, die Freiheit führt den deutichen Reih'n; Für fie zu leben und zu fterben, da3 flammt durch jede deutſche Bruſt; für fie um Hohen Zod zu werben, iſt deutfche Ehre, deutiche Luſt. .

5. Das Vierte hebt zur hehren Weihe die Hände und die Herzen hoch! Es Iebe alte deutiche Treue, es Lebe deuticher Glaube hoch! Mit dieſen wollen wir beitehen, fie find des Bundes Schild ınd Hort; fürwahr, e8 muß die elt vergeben, vergeht das feite Männerwort!

6. Rüdt dichter in der heil'gen Runde, und Hingt den letzten Jubelklang! Von Herz zu pers, von Mund zu Munde erbraufe freudig der Gelang! Das Wort, das unfern Bund gefchürzet, das Heil, das und fein Zeufel raubt, und kein Tyrannentrug uns kürzet, das fei ge- halten und geglaubt! E. M. Arndt. 1814.

89

80. Das deutfche Volk.

(Zur Feier des Einzugs in Straßburg 1870.) Wel.: Sind wir vereint zur guten Stunde x.

1. Singt mir das Lied vom deutjchen Volle, vom Strom, der majeitätifch rollt, den Hymmus von der Wetterwolfe, vom Sturme, der in Bergen grollt; fingt mir das Lied der höchiten Ehren, der Seele feurigften Aftord, das Heldenlied, daS wir begehren, in Glodenton und Donnerwort!

‚2. In Schlachten follten wir gelunden, dem Zwieſpalt unſ'res Seins entgehn, mein Volt, du heit dich felbft gefunden, haft wieder deinen Stern gejehn; des Feindes blendendfte Gewalten, der Welt zu- meift beftaunte Macht Haft du zerfchmettert und zeripalten, du haft es, deutſches Bolt, vollbracht!

3. Noch ift bewahrt die alte Tugend, noch ift fie da, die Riejen- fraft_de alten Volks in Geiftesjugend, die nie dverliegt und Wunder 'hartt ; in feinem Hafjen, feinem Xieben, in feiner Unerſchöpflichkeit find wir das Volk des Teut geblieben, zur That und auch zum Tod bereit.

4. Was wir geträumt in beften Träumen, was wir in, heißem Wunſch erfehnt, e8 fchwebt nicht mehr in an Räumen, es lebt und wirkt, e3 ſtrahlt und tönt; der Widerfacher Spott zu Schanden, erftritten Sie heilig ut, da8 Vaterland, nun iſt's eritanden, durch feiner Söhne

pfermut.

5. Und wie die Kleingedanken fallen, die Herzen fchlagen ftolz und Fühn, fo glüht ein Hochgefühl in allen und wird Jahrhunderte duchglühn; der Einheit Bau ift aufgezimmert, ein Säulentempel, teichgeftalt 1 ve in der Freiheit Sonne fchinnmert, d'rauf die erforne Flagge wa

6. Mein Bolf, mein Bolt, dur haſt's errungen, du ftehft in Helden:

öße da, das ftarke Volt der Nibelungen, wie es der alte Erdkreis Ei ein Menfchenborn, der jede Zone mit Lebensdrang und Geiſt erfüllt laß leuchten deine Völkerkrone von nun auf ewig unverhüllt!

Ludwig Eichrodt.

81. Juruf ans Daterland. Poco Allegro. Xägeli.

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2

—ECCCCAIICICCVCCCC.CCMGGV —— BE BEER [a AH 20 E29 BEE

1. Stehe feit, ſte-he fell’, o Ba = ter-land! fte-he feſt, fte-h

fell, o Da - ter-lanb! Deutfches Herz und deutjche Hand, a te

Hort ud Schild, Freiheit, Frei⸗heit, Frei⸗heit zu ver

=> > > sfz s[z

= fed)-

ten! Ste⸗he et ſte-he feit, * be Pre ſte⸗ he feſt, o

Var- ter-land! o Da = ter = land!

2. Bleibe treu, o Vaterland! fern vom weljchen Flittertand, tren den alten Sitten! Vleibe einfach, ernft und gut; nimmer tritt in Wantel- mut Srangen nach und Dritten!

3. Bleibe wach, 0 Baterland! Wenn der Getit = Geiſt fich

fand, bring’ ihn zum Gedeihen! Wo aus ernfter tiefer Bruſt Wersheit itrömt und Sangesluft, führe du den Reiben! .

4. Werde Stark, o Vaterland! Eigner Sa afung freies Band halte dich zufammen; daß, droht dir der Teinde Schwert, jeder, wie um eignen Herd, brennt in Zornedflammen!

K. Söttling. 1812.

82. Aheinlied. Moderato.

Bee HESS

1. Sir ſol⸗len ihn nicht ba = ben, den freien deutfchen Rhein, ob

fie wie gier-ge Ra = ben fih hei-Ber dar-nach ſchrein; To

lang’ er ru⸗ hig wal⸗lend ſein grü-nes leid noch trägt, To 7

—— lang’ ein Ru=der ſchal-lend an ſei⸗ne Wo⸗gen Schlägt, fo ff A

lang’ ein Ru⸗der ſchal- Iend an ſei-ne Wo⸗gen ſchlägt. 3. Sie ſollen ihn nicht haben, den freien deutſchen Rhein, ſo lang' ſich Herzen laben an feinem Feuerwein; 4. fo lang’ in feinem Strome noch feft die Felſen ftehn, |:fo lang' fich bobe Dome in ſeinem Spiegel jehn.:]

5. Sie jollen ihn nicht haben, den freien deutfchen Rhein, jo lang’ dort kühne Knaben um ſchlanke Dirnen frei'n; 6. jo lang’ die Floſſe hebet ein Fiſch auf feinem Grund, fo lang’ ein Lied noch lebet in feiner Sänger Mund.

Sangfamer, jehr breit.

2, un. + fei= ne Flut be⸗graben des fetten Manns Gebein, bis ſei⸗ne Flut be= ———e⸗e

ta = ben des de en Manns &e - bein! 2 i Yicolaus Becker.

92

83. Deutjches Weihelied. Friſch und kräftig. A. Methfeſſel.

1. Stimmt an mit bel - lem 0 = ben Klang, ſtimmt

ID 2: —5— —— SERIE BR Ei ——— ——— | | an das Ried der Kie der, de8 Ba =ter = lan = des u cy TCCG * be —— EEE EEE" TEEN. | —— 1 | ar. mem Si GN Damm” a zu BmazEeggen ı r | —— Ze ui | Hoch⸗ge-ſang; das Waldthal hallt es wie - der!

2. Der alten Barden Baterland, dem Baterland der Treue, dir freies, unbezwungnes Land, div weih'n wir ung auf's neue! 3. Zur Ahnentugend wir und weih'n, zum uße deiner Hütten; wir lieben deutſches Fröhlichſein umd alte deutiche Sitten. R 4. Die Barden ſollen Lieb’ und Wein, doch öfter Tugend preiien, und follen biedre Männer fein in Thaten und in Weiſen. 5. Ihr Keaftarlang fol himmelan mit Ungeftüm fich reißen, und jeder echte deutfche Mann fol Freund und Bruder heißen! | Matthias Klaudius. 1775.

84. Mein Daterland. Mäpig. Bernhard Klein.

1. Treuse Pie=be bis zum&ra=be ſchwör ich dir mit Herz und

wi= dern dir in Not, in Kampf und Streit.

3. der Freude wie im Leide ruf’ ich's Freund’ und Feinden zu: ewi Kb vereint wir beide und mein Troft, mein Glüd bift du. 4. Treue Liebe bis zum Grabe ſchwör' ich dir, mit Herz und Hand: was ich bin und was tch habe, dank’ ich dir, mein Paterland.

Boffmann von Sallersieben. 1859.

85. Aus Amerika.

eint ift nun das deutsche Land zum Sieg und Ruhmer- wacht. Die

neu = er Glanzder Thatenftrahltauf Deutſchlands Hel⸗den⸗heer.

2. Heil, edles Volk! dem neu das Herz ſo unerſchüttert 28 (cf u das

I verband und allerwärt8 Dee den Seren chen Trug, das eilig, Glied an Glied, ftand endlich erein; mit Troſt —* Gebet und Lied, als ſiarie Wacht am Rhein!

3. Kanonen, donnert noch einmal! Den Frieden nun ihr bringt; ihr Gloden über Berg und ur von taufend —— klingt! Fromm neige e dich, o deutiches Land! Laß ne ruh'n und. Spott! Dein Gott,

{f und überwand: Nun danket alle Gott!

wen Bayard Tarlor.

86. DR | Marſchmäßig. Deuter, Rn) Mit Feuer. ECudwig Kiebe, Sr 104.

- Land, wo a Basgaus Ber: oe (eh bis hin zum Dieeres-

* ge mern ———— ——— >> ee

ſtrand!“ Und ftimmt die ste Wei⸗ſe an, der kei⸗ ne

an = dre gleich: Wir alle ſte⸗hen wie ein Mann flir

SS hd ES ER en —— Rai⸗ſer und für Reich! Wir al⸗le ſte⸗hen wie ein Mannfür

ya : = Sehr breit.

Kai-ſer und für Reich, für Kai = fer, für. Kai = fer, für

Kai = fer und für Reich!

2. Gewaltig ſchallet unſer Sang durch Feld und Wald und Au, und jeder Kirchenglocke Klang ſchwingt weiter ihn im Gau, und rings ertönt aus S {ucht und Tann und aus dem Schilf am Feih: Wir alle ftehen wie ein Maun für Kaiſer umd für Reich! Wir alle ſtehen wie ein Mann für Kaifer und für Reich, für Kaifer, für Kaifer, für Kaiſer und für Reich! x

3. Des großen PVolfes Söhne all. fie reichen ſich die Hand und weihn bei: unf ü 1 neu dem aterland; fo dom wir,

ners Liedes Scha ein gewalt'ger Bann, an Mut und Treue gleich: Wir alle ftehen zc.

4. Und naht. der Feind, von Oft und Weit, von Süden und von Nord, dann -paden wir die Waffe feft, "zur Grenze ftürmt es fort. Hurra! Hurra! der Feind rückt an, er fällt von unferm Streih: Wir alle ſtehen «. ., ——

5. O Vaterland; wie ftart und mild, wie herrlich ſtehſt du da, du hohes ſchönes Goͤtterbild. Heil dir, Gexmania! Und unſer Schwur brauſt · himmelan, dem Wogendonner gleich: ir. alle fteben

.Kleefeld.

Be

96

87. Daterlandslied. Sehr mäßig und kräftig. U. E. Marfchner.

. p“ Was brauchen wir

ter zu fra = gen?

er N N f A N: F Dani um am EEE EEE DEE Seen = pn era Den, reger

fa = gen: es iſt dus Lied von deutſchen Da - ter: NA NN

e3 iſt dag Lied vom

lerese. N). :

Buzz TE ——— | fand, es iſt das Lied von deut A

crese.

N Leu? ande r cresc. sfz z r

Basterland, es iſt dag Lieb vom deutſchen Vater⸗ Ranınersbuc. 7

| land, vom deutihen Da: ter = land.

2. Db Meer auch uud alpige Halden vielmarkig zerteilen die Flur, ihre Banner viel Fürſten entfalten: ein Deutſchland an Herzen iſt's nur! Wohin fich der Sinn und auch wende, Millionen fie ſchliugen die Hände |: zum großen Bund dem_ein’gen Baterland. :]

3. Bon Santen die Thäler fich regen, von Neben die Bergwand er a Ein Gut iſt's, dad alle wir pflegen, das ewig dem Geiſte erblüht: die Freiheit in ſonniger Kein Deutfchltand, es ſei denn das freie! Hoch, das freie deutſche Vaterland!

4. Nur vorwärts, nur vorwärts, ihr Brüder! den: Kampf wird die Balme doch ji di die Werkftatt de3 Geiftes bernieder entſenkt ſich vom Himmel der Schein. Ha, wie fich der Lichtſtrom verbreitet, und die Glocke der Zukunft fie läutet zum Frühlingsfeſt des deutfchen

Baterlanos ! C. Rinne. 883. Gebet während der Schlacht. Langfanı. $. 5. Himmel 1813. f cresc. ee —e-_ e—s— es wre

—— —— ——— «_5; ER u onen ! Dampf der Se ⸗ſchüt-ze, fprüchend um = zuf- fen mich

ra] = feln=-de Blitze! Len= fer der Schlachten, ich

| ED ie a ru= fe dich! Va-ter, du fühb - re mich! 2. Rn du übe: mi! ar mich zum Siege, führ' mich zum

Tode: Herr, ich erfenne Fr ebote; Herr, wie du willft, fo führe mich! Gott, ich erfenne d

3. Gott, ich erfenne Kor To im berbitlichen Rauſchen der Blätter, al3 im Schlachtendonnerwetter, Urquell der Gnade, erkenn' ich dich. Bater, du fegne mich!

4. Bater, du fegne mich! In deine Hände befehl’ ich mein Neben: . du es nehmen, du haſt es gegeben; zum Leben, zum Sterben ſegne mich! Vater, ich preiſe dich! -

5. Vater, ich preite dich! 's ift ja fein Kampf um die Güter der Erde; da3 a igfte jcügen wir mit dem Schwerte! drum, fallend und kegenD, id dich ott, dir ergeb’ ich mich!

n dir ergeb’ ich mich! enn mich die Donner des Todes begrüßen. wenn meine Adern geöffnet fliegen: dir, mein Gott, dir

ergeb’ ic) mich! Bater, ich rufe dich! Ch. Körner. 18153.

89. Daterlands Söhne.

Sanafam und innig.

2 SER = N et: * > —*

777 5* ech

1. Baterlands Söhne, trau=te Ge⸗noſ⸗ſen! 0, wie mein ſehnendes

| . . 5 . 9 O, fei ge-grit-Bet, mein Ei - chenhain! HH

Ho-ferund Tell u.da3

Senf 0 en.

ö Dry u FL —— ——

liebſt du den Netter ? liebſt du die Schützen von Schweiz u. Ti⸗rol,

feu = risge Wetter? Luthern, den Pfaf-fen -E

Langſam. |

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_ 9 f * li = a8, du wohl? Und ihn, der noch im Kranz der Dör-ner

3 Schnell. £ m ft X AA SEE

ET J Icheidend Holdin die Har=fe fang? | u Iso den n

101

Langſam, immer ftärker.

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Si = 1 Su: Nordlands braufen-der Dr = gelflang,

immer langjanıer. verhallend. m ff

5 3 = me 823 I ı od >

Sturni = ge-fang, ſtolz Iof = fen = der Klang.

2. Kennt du die einſam glühende Roſe? Ach, vor der Freiheit gebe Sgekoje brach dich der Voltsſchmach Herbitlicher Wind, treue Luife, Thüsneldas Kind! Doch, eh’ des Grabgefangs Töne verhallen, iprengen die Geilter der Ahnen daS Grab. Ha, wie die Hermanns- drommeten erjchallen, ſchwinget daS Volk den gebietenden Stab!

bolde, goldne Wonnetage funkenſprüh'nder VBegeifterung! wild in dem ‚Pulpe mp! le die Wage: Jubel ericholl, da veritummte die K ae; fternan loderte Freiheitäbrand! Ach, er ſchwand, o Vaterland!

3. Baterlandg Söhne! Todesgenoſſen! wicder im Grab find die Ahnen verfchloffen; Klagen ertönen, Jubel verftummt; Sonn iſt in ſchwarze Trauer gemumnit. Aber in und noch brauſet die Ju end, brauſt, wie der Rhein, durch den grünen Plan; ſeht auf dem Maſt ihr die Palme der Tugend? Rüſtige Brüder, hinan, hinan! Ja, bis der Höllendamm zerborſten, reißen wir all’ in vereinigter Macht! Feſt, wie die Eichen in Teutoburg3 Forſten, drein die —— Adler horſten, drängt euch zuſammen: Sturm erwacht! Steig’ aus der Nacht, o Hermannsſchlacht! A. £. Follen. 1819.

90. Deutſches Lied. Feſt, doch innig. A. Methfeſſel.

1. Bon al⸗len Län⸗dern in der Welt das deut-ſche mir am

== Ba. 5 WR

hat nicht Gold, nicht E = del - ftein, doch Männer bat es,

u Korn und Wein und? Mädchen al= Ierr-we = gen.

2. Bon allen Sprachen in der Welt die deutfche mir am beften ge- fällt, iſt freilich nicht von Seiden; doch wo dad Herz zum Herzen ſpricht, ihr nimmermehr das Wort gebricht in Freuden und in Leiden.

3. Bon allen Mädchen in der Welt das deutjche mir am beiten ge- fällt, ift gar ein herzig Veilchen; es duftet, was das Haus bedarf, ıft nicht, wie Roſe, dornenſcharf, und blüht ein artig Weilchen.

4. Bon allen Frauen in der Welt die deutfche mir am beiten ge- fällt, von innen und von außen; fte ſchafft zu Haufe, was fte ſoll, ftet3 froben Mut3 und anmutsvoll, und ſucht das Glück nicht draußen.

5. Bon allen Freunden in der Welt der deutjche mir am beften ge- fällt, von Schale wie von Kerne; die Stirne kalt, der Bufen warn, wie Blitz zur Hilfe Hand und Arm, und Troft im Augenfterne.

‚_ 6. Bon allen Sitten in der Welt die deutiche mir am beiten gefällt, iſt eine feine Sitte; gefund an Leib und Geift und Herz, zur rechten Stunde Ernft und Scherz, und Becher in der Mitte,

7. Es Iebe die gefamte Welt! Dem Deutichen deutjch am, beiten gefällt, er hält ſich Selbit in Ehren und läßt den Nachbar links und rechts, wes Pandes, Glaubens und Gefchlechts, nach Herzensluſt gewähren.

6. pP. Schmidt von Kübel. 1810.

105

91. Der Sreiheit eine Gaſſe. Mel.: Der Gott ber Eifen wachſen ließ ac., oder auch: Wir find Lie Könige ber Belt x,

1. Borm, Feinde ftand in Reih' und Glied dad Bolt um feine Fahnen, da rief Herr Struthahn Winkelried: „Sch, will den Weg euch bahnen! Dir, Gott befehl’ ich Weib und Kind, die ich auf Erden lafle” und alſo ſprengt er pfeilgejchwind der Freiheit eine Gafle.

2. Das war ein Ritter noch mit ug, der wie ein heiß Gewitter die Knechte vor fich niederſchlug o wär’ ich fol ein Ritter, auf ftolzem Roß von jchnellem Huf, im fhimmerndem Küraffe, zu fterhen

mit dem Donnerruf: Der Freiheit eine Gaſſe!

3. Doch zittert nicht, ich bin allein, allein mit meinem Grimme; wie könnt‘ ich ech gefährlich fein mit meiner fchwachen Stimme? Dem Herrſcher bildet fein Spalter, wie fonft, des Volkes Mafle, un niemand, niemand ruft mit mir: Der Freiheit eine Gaffe! J

4. Ihr Deutſchen ebnet Berg und Thal für eure Feuerwagen, man ſieht auf Straßen ohne Zahl euch durch die Länder jagen; auch dieſer Dampf ift Opferdampf glaubt nicht, daß ich ihn haſſe doch bahnet erft in Streit und Kampf der Freiheit eine Gafle!

5. Wenn alle Welt den Mut verlor, die Fehde zu beginnen, tritt du, mein Bolf, den Völkern vor, laß du dein Herzblut rinnen! Gieb uns den Dann, der das Panier der neuen Zeit erfafle, und durch Europa brechen wir der Treiheit eme Gaſſe!

Herwegh. 92. Gebhard Lebrecht von Blücher. Marſchmaͤßig | Dolfsweife. 1813.

Halbcher.

essen

1. Was bla-fen die Trompesten? Hu =fa = ren heraus! &3

rei = tet dergeldmarigan im fliesgenden Saus; er rei-tet fo

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104

ee ee Henne ——— freu-dig ſein mu⸗-ti-ges Pferd er ſchwinget fo fchnei-dig fein

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blitzen⸗des Schwert. Juchhei⸗raſ⸗ſa⸗ſa! u. die Deutſchen ſind da, die

J Deutſchen find Iu = ftig, fie ru-Ffen Hur-ra!

2. D fchauet, wie ihm leuchten die Augen fo ar! o fchauet, wie ihn: wallet fein fchneewerßes Haar! So friſch blüht fein Alter, wie greifender Wein, drum fan er auch Verwalter de3 Schlachtfeldes fein, IE

‚3. Der Mann ift er geweſen, als alles verfanf, der mutig auf zunt Himmel den a noch ſchwang; da ſchwur er beim Eifen gar zornig und hart, den Welfchen zu De die deutjche Art. En

4. Den Schwur hat er gehalten. Als Kriegsruf erflang, hei! wie der weise Jüugling in'n Sattel ſich ſchwang! Da iſt er's geweien, der Kehraus gemacht, mit eifernem Beſen das Land vein gemacht. _

5. Ber Lützen auf der Aue, da hielt er jolchen Strauß, daß vielen taufend Weljchen der Atem ging aus; viel Tauſende liefen dort haftigen Lauf; —6 entſchliefen, die nimmer wachen auf.

6. Am Waſſer der Katzbach er's auch hat Haie da hat er den Branzolen da3 Schwimmen gelehrt. Fahrt oe ihr Branzofen, zur ſtſee hinab, und nehmt, Ohnehoſen, den Malfiih zum Grab!

‚7. Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er da hindurch! da ſchirmte die Franzoſen nicht Schanze, nicht Burg; da mußten fie hprtugen wie Yalen ‚über? Feld, und hinterbrein ließ nn fein Buffa! der Held.

8. Bei Leipzig auf dein Plane o herrliche want da brad er den Branzojen da3 Glüd und die Macht; da Tagen fie ficher nad) biutigem Tall, da ward der Herr Blücher ein Feldmarſchall.

„9% Drum blafet, ihr Trompeten! Hufaren heraus! du reite, Herr —— wie Sturmwind im Saus! Dem Siege entgegen, zum Ahern, übern Rhein! du tapferer Degen, in Frankreich hinein!

E. M. Arndt. 1813.

105

95. Lützows wilde Jagd. -

| Naſch und feurig. Carl Maria v. Weber. 1814. | ——

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er» vr a a 1. Was glänzt dort vom Walde im Eonnenfchern ? Hörs näher und 2. Was zieht dort raſch durch den finsftern Wald und -ftresft von

Cresc.

u —R AA d pr) DU UL U OUT . n& = ber brau-fen. Es acht herunster in düſteren Reih’n, und Bergen zu Qerzgen? Es legtſich in nächtlichen Sin = terhalt; das

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gel-Ien-de Hör = ner fchallen darein under = fül-Ien Die Seele mit Hur = rajauchzt,unddie Büch-ſe knallt, es al⸗len die fränkischen

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taufen. ihr di chergen. Und wenn ihr dieſ war = zen Jäger agt: j

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3. Wo die Neben dort glühen, dort brauft der Ahein, der Wütrich eborgen fich meinte; da naht es fchnell wie Gewitterſchein und wirft ch mit rüſt'gen Armen hinein und fpringt ans Ufer der Feinde. And

wenn ihr die Schwarzen Schwimmer frant: Das tft ac.

4 Was brauft dort im Thale die laute Schlaht? Was fchlagen die Schwerter zuſammen? MWildherzige Reiter Ihlagen die Schlacht, und der Funke der Freiheit iſt gliihend erwacht und lodert in bfutigen dlanimen. Und wenn ihr die ſchwarzen Reiter fragt: Das iſt ꝛtc.

5. Mer ſcheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht, unter winſelnde

a gebettet? Es zudt der Tod auf dem Angeficht; doch die wadern erzen erzittern nicht, das Vaterland ift ja gerettet! Und wenn % die ſchwarzen Gefall’nen fragt: Das war Luͤtzows wilde verwegene Jagd!

6. Die wilde Jagd und die deutfche Jagd, auf Henkersblut und

Tyrannen! Drum, die ni ung liebt, ‚nicht geweint und geflagt ; das Land ift ja frei, und der Morgen tagt, wenn wir’3 aud) nur fterbend aewannen! Und von Enteln au Enteln ſei's nachgefagt: Das war Lützows wilde verwegene Jagd!

Ch. Körner. 1813.

107

94. Letzter Troft.

Mel.: Es Heult der Sturm, es brauft bas Meer x.

1 Was Yr ihr die Stirne finfter und kraus? Was ftarrt ihr wild in die Nacht hinaus, ihr freien, ihr männlichen Seelen? Jetzt heult der Sturm, jedt brauft das Meer, jebt das Erdreich um uns her; wir woll'n uns die Not nicht verhehlen.

2. Die Hölle brauft auf in neuer Glut; umſonſt ift geflofien viel led Blut, doch triumphieren die Böfen. Doch nicht an der Rache des

—— t, es hat nicht vergebens blutig getagt, rot muß ja der orgen ſich löſen! 3. Und galt es früherhin Deut und Kraft, jetzt alle Kräfte zuſam⸗ Fonft fcheitert das Schiff noch im Hafen. Erhebe dich, gend! der Tiger dräut; bewaffne dich, Landſturm, jebt kommt deine eat; erwache, du Volk, dag geichlafen! , 4. Und wie wir nun rüftig zufammenftehn und fed dem Tod in die Augen fehn, wir wollen vom Rechte nicht laſſen: die Freiheit retten, da3 Vaterland, oder freudig fterben, das Schwert in der Hand, und Fuechtichatt und Wütriche haflen. |

‚5. Das Leben gilt nichts, wo Die Bee fällt; was giebt uns die weite, unendliche Welt für des Vaterlandes heiligen Boden? Frei woll'n wir das Vaterland wiederfehn, oder frei zu den glüclichen Vätern gehn; ja, glüdlich und frei find die Toten!

6. Drum beule, du Sturm, drum braufe,. du Meer, drum tr dur Erdreich, um uns ber; ihr ſollt uns die Seele nicht zügeln! Die Erde lann neben uns untergehn: wir wollen als freie Männer beftehn, und den Bund mit dem Blute befiegeln!

Ch. Körne. 1815.

(Beim Rüdzuge der vereinigten Heere über die Elbe.)

95. Erneuter Schwur.

Bon wegen des heil. beutfhen Reiche. An Jahn.

Mel.: Erhebt eu von ber Erde x. Mäßig bewegt. Volksweiſe.

1. Wenn al-Te un- treu wer-den, jo blei⸗ben daß im⸗mer noch auf Er⸗den für euch ein

wir doch freu. Fähn⸗lein ſei, Ge

en, ihr Bil-der bei’ = rer Beit, die

————

A -0- J- ee et He und zu Männerstugend und Xie:beö-tod ge = weibt.

2. Wollt nimmer von uns weichen, und immer nahe fein, treır, wie die beutfchen, Eichen, wie Mond und Sonnenjchein! _Einft wird es ‘wieder belle in aller Brüder Sinn, fie kehren zu der Duelle in Pieb’ und Neue hin. --

3. Es haben wohl gerungen die zn diefer Friſt, und nun der Sieg gelungen, übt Satan neue Lift. Doch wie ſich auch geftalten im . mag ie Beit, dur ſollſt mir nicht veralten, o Traum der Herr⸗ ichkeit!

4. Ihr Sterne ſeid uns Zeugen, die ruhig niederſchau'n, wenn alle Brüder ſchweigen und falſchen Götzen trau'n: wir woll'n das Wort nicht brechen, nicht Buben werden gleich, woll'n predigen und Ipredhen

vom beil'gen deutfchen Reich! . Mar v. Schenfendorf. Gedichtet im Juni 181%.

96. Des Deutfchen Daterland,

Mit Feuer. G. Neichardt. Tutti. | DON |

ů— ⸗—⸗7

zu 7

1. Was iſt des Deutſchen Va-ter-land? Eupen iſt's . 2iſt = erland ? iſt's

er ꝰ2Weſt⸗ Er So nen=ne mir das = So nn ne De a

er = u

Lebhafter. Tutti. 4

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dolce.

6. Was ift des Deutichen Baterland? So nen-ne endlich mir das Land! Co

BB BEN URL

weit die deut=jche rs = Aa und en ei an nıel

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FW das fol es fein!

dein! cresc. | NN NL N I mh Tr II IT nn Ccresc. ein! das, wal-frer Deutfcher, nenne dein, das, wak⸗krer |

in! 7. Das ganze Deutfchland ſoll es fen! DO

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Ice. Gott vom Himmel, fieh’ dar-ein, und gieb und echten deutfchen N

IN NN Soli. J «dm P5_L#: 6 ne I 12 ——— ————

fTutti.

m | Mut, daß wir es Tie = ben tren en gut! Das fon es | |

SEIEN N N N A Fe e Del... * cresc Ka das joll es fein! a das gan⸗ ze Tutti. AR TOR ums ul =gZ TER das foll es fein! das jolles fein! fein! da3 cresc. |

) | —— ——

Deutſchland fol es ſein! das gan-ze Deutſch-land ſoll es

cresc.

TE hei ein! das gan=ze Deutichland fol es fein! we Ernft Moritz dent. 1813. = | DI N | N ._R => En ce. 0

96a. Des Deutſchen Vaterland. Nicht zu ſchnell. T Johannes Cotta. 1815.

1. Was iſt des Deutſchen Va⸗ter-land? iſt's Preußen-land? iſt's

F—

Schwabenland? iſt's, wo am Rhein die Re⸗be glüht? iſt's, wo am Beltdie

===

Mösve zieht? D nein, o nein, o nein, o nein! fein Baster-

fand muß grö Ber fein! (Strophe 2—6 fiche in voriger Nummer.)

—— ar 7. Was ıft des Deutſchen Va⸗ ter⸗land? So nen⸗ne end⸗ Pro Ms 8

11%

es En

mir das Land! So weit die deut⸗ſche Zunge klingt und Gott im Him⸗mel

17 5 v Lieder fingt: das foll es fein!vas fon es fein! das foll es

a as pe -T

fein! das fol es fein! das, wack⸗rer Deutfcher, nen = ne dein!

8. Das ift des Deutichen Vaterland, wo Eide ſchwört der Drud der Hand, wo Treue hell vom Auge bligt und Liebe warn im Herzen ſitzt. Das ſoll e3 fein, das, wadrer Deuticher, nenne dein!

9. Das tft des Deutichen Vaterland, wo Zorn vertilgt den welſchen Zand, wo jeder Frevler heißet Weind, wo jeder Edle heißet Freund. Das fol es fein! das ſoll es fein! das ganze Deutfchland joll es fein!

10. Dag ganze Deutichland foll es fein, o Gott im Himmel, fieh darein! und gb ung echten deutjchen Mut, daß wir es lieben treu und gat! Das foll e3 fein, das ſoll es fein! das ganze Deutſchland folles fein!

Ernft Mori Arndt. 813

97. Zum 18. Oktober 1816.

Mel.: Sinb wir vereint x.

1. Wenn heut’ ein Geift herniederitiege, zugleich ein Sänger und ein Held, ein folcher, der im Kriege gefallen auf dem Sieges⸗ feld: der fänge wohl auf deutjcher Erde ein —* Lied wie Schwer⸗ nicht fo, wie ich es künden werde, nein! bimmelsträftig,

onnergleich.

2 an Sprach einmal von Feitgeläute, man fprach von einem Feuermeer; doch was das große Feſt bedeute, weiß es denn ietzt noch irgend wer? Wohl müſſen Geifter niederfteigen, von, heil gem Eifer aufgeregt, und ihre Wundenmale zeigen, daß ihr darein die Singer legt.“

115

3. „Ihr Fürſten! feid zuerft befraget: Vergaßt ihr jenen Tag der Schlacht, an dem ihr auf den Knieen laget und Huldigtet der höhern Macht? Wenn eure Schmach die Völker Löften, wenn ihre Treue Fi a fo iſt's an euch, nicht zu vertröften, zu leilten jebt, was ihr gelobt.”

4. „hr Völker, die ihr viel gelitten, vergaßt auch ihe den fchwülen Tag? Das Herrfichfte, was ihr erftritten, wie kommt's, daß es nicht frommen mag? Bermalmt habt, ihr, die fremden Horden, doc innen bat fich nicht gehellt, umd Freie feid ihr nicht geworden, wenn ihr dad Hecht nicht Feitgeitellt.* a

5. „Ihr Werjen! muß man euch berichten, die ihr doch alles willen wollt, vote die Einfältigen und Schlichten für klares Recht ig Blut ezolt? Meint ihr, daß in den heißen Gluten die Zeit, ein Phönix, \ A nur um die Eier audzubruten, die ihr geichäftig unter«

eut ?”

6. „Hr Fürſtenrät' und Hofmarfchälle, mit trübem Stern auf falter Bruft, die ihr vom Kampf um Leipzigs Wälle wohl gar bis heute nichts gewußt, vernehmt! an dieſem heut'gen Tage hielt Gott der Herr ein groß Gericht; ihr aber hört nicht, was ich ſage, ihr glaubt an Geilterftimmen nicht.“

7. „Was ich gefollt, hab’ ich gefungen, und wieder ſchwing ich mich empor; was meinem Blick ſich aufgedrungen, verkünd' ich dort dem ſel' gen Chor: Nicht rühmen kann ich, nicht verdammen, untröſtlich iſt's allerwärts; doch ſah ich manches Auge flammen, und klopfen hört ig manches Herz.”

£udwig Uhland.

98. Wer ift ein deuticher Mann?

Mit Bewegung. £. Schneider, Einzeln. PS Afe. En

‚Su = te, mit fel-jen=fesftem Mu-te be = harrlich kämpfen

fann, da3 ift ein dentfcher Mann, das iſtein deutſcher Mann!

2. Wer ji ein deuticher Mann? Der ohne Furcht und Tadel ber Seele wahren Adel niemald entweihen Tann; das ift ein deutfcher ann | 3. Wer ift ein deuticher Mann? Der kühn vor allen Ohren den ten und den Thoren die Wahrheit fagen kann; das tft ein deutſcher ann! 4. Wer ift ein deutjcher Dann? Der Kante: ftet8 geblieben, der beutiche rauen lieben und Treue halten kann; das ift ein deutſcher

ann! Hobadı. 99, Der feſte Mann. un mit Nachdruck. A. Methfeflel. ! “= P

1. Wer ift ein Mann? Wer be- ten Tann und Gottden Herrn ver⸗ Lebhafter.

traut; warn al= les bricht,er za =get nicht: dem Brommen

nim= mer graut, dem Frommen nimmer grau. 2. Wer ift ein Dann? Wer glauben kann inbrünftig Baar

und frei; m diefe Wehr trügt nimmermehr, |: die bricht fein Menſch entziwel. :

Wer iſt ein Mann? Wer lieben kann von Herzen fromm und warm; die heil'ge Glut giebt hohen Mut und ſtärkt mit Stahl den Arm.

4. Dies ift der Dann, der ftreiten kann für Weib und Tiebes ab;

der kalten Bruft fehlt Kraft und Luft, und ihre That wird

11?

5. Dies iſt der Mann, der fterben kann für Freiheit, Pflicht und Recht; dein frommen Mut däucht alles gut, es geht ihm nimmer Schlecht.

6. Dies ift der Dann, der fterben kann fiir Gott und Baterland; er läßt nicht ab bis an das Grab mit Herz und Mund und Hand.

7. So, deuticher Mann, jo, freier Dann, mit Gott dem Herr zum Krieg! denn Gott allein mag Helfer fein, von Gott kommt Glück und Sieg! E. M. Arndt. 1813.

100. Scharnhorft. Mit Ausdrud. | U. Methfeffel.

rit = ter = lich für's deutſche Land ih= re Bruft dem Ei: fen

ten Bo=ten aus dem

W

| bo=ten? Wener- kennen fie als rech

al = ten Ba=ter - land, aus dem alten Pa-ter= land? 2. Wer tft würdig, folhe Mär zu bringen? „Aufgeitanden find die Söhne Teuts, Millionen Stimmen flingen: unſre Schande, fetten follen fpringen! |: auch der Donner Hingt’3 des Streits.“ :|

A118

Wer mog Be feine -Rechte_ reichen und der Väter Ange- Ein keine von den bleichen Seelen, die vor jedem Rn N ſchier das Grau'n. *. mag Helden Botichaft tragen; darum muß der Den ——— ann, Scharnhorſt muß die Botſchaft tragen: „Unfer Joh, = more wir F erichlagen, und der Rache Tag bricht an.“

Heil dir, edler Bote! hohe Weihe giebt dein Gang dem deutſchen jeder wird ein Held in Treue, jeder wird fürs Vater⸗

land Ar Leue, wann ein folcher blutig fiel.

6. Heil dir, edler Bote! Männerfpiegel, Biedermann aus alter beutfcher Beit! ewig gunt dein Sebi el. und der Ruhm fchlägt feine on Flügel um ihn bis in Ewi eit,

Und er fteht ung wie ein heil'ges Zeichen, wie ein hohes, feſtes Hinmelspfand, daß die Schande wir en von dem Baterland der grimen Eichen, von dem heil'gen deutfchen Land.

8. Werm einft fromme Herzen ſich Finden, ohne Eide, mit dem Gändedrud werden bier fich Treue He, Bräuten, welche Hoch⸗ Brut un. blühet hier ein Ehrenſchmuck.

enn ſich Maͤnner nächtlich ſtill verſchwören egen Lug und Vaterlandsverrat, gegen Gaukler, die nen gegen Memmen, welche —— t lehren ieher lenken ſie den Pfad.

I der Vater feinen Sohn bemehrm, hierher Führt er ihn im Abendichein, ehren ihn knieen, heißt ihn ſchwören, treu des Vater- 2 I gen treu bis in den Tod zu fein.

So blüht Tugend aus der Tugend Samen berrlich durch die Zeiten ohne Ziel; Buben zittern bei dem Namen, Edle rufen Scharnhorſt wie ein Amen für das gläubigfte Gefühl.

E. M. Arndt.

101. Mein Lieben. . Mel.: Rh, wenn da wärft mein eigen x. Langfam. ' Nah Küden.- = 1. | Wie könnt’ ich dein ber- gr fen! ich weiß, was du mir wenn auch die Welt ihr. tebftes und Be = fteß bald ver»

gel fen! ih weiß, was du mir biſt.

2. Wie könnt’ ich dein ‚vergehen! dein den?’ ich allezeit! ich bin mit dir verbunden, mit dir in Freud und Leid. NER will für dich im

Kampfe ftehn, und ſollt es fein, mit dir vergehn vergeſſen! dein den?’ ich allezeit.

3. Wie könnt’ ich dein Den. ich pein was du mir biſt, je lang’ ein Hauch von Liebe und Leben in mir it. Ich fuche nichts, als dich allein, als deiner Liebe wert zu fein. Wie könnt’ ich dein ver- geilen! ich weiß, wa3 dis mir bift.

Hoffmann von Sallersieben. 1841.

ie könnt’ ich dein

102. Srühlingsgruß an das Daterland, 1814. | Mäßig bewegt. Bernhard Klein.

1. Wie mir dei ne Freuden win-ten nah br

J ho-hen Ei-chen ſau⸗ſen, him⸗mel- an das Haupt ge⸗ cres cen - do. ff

> 12 wondt, wo die ftar=ten Streö-me brau⸗ſen, al = les

| Fe | | F das iſt deut⸗ſches Land.

2. Von dem Rheinfall hergegangen komm' ich, von der Donau Quell, und in mir ſind aufgegangen Liebesſterne mild und hell. Nieder⸗ ſteigen will ich, ſtrahlen von mir der Freudenſchein in des Neckars frohen Thalen und am ſilberblauen Main. |

3. Weiter, weiter mußt du dringen, du, mein deutjcher mb gruß, follft vor meiner Hütte Hingen an dem fernen Memelfluß. Wo

[21

noch deutjche Worte gelten, wo die Herzen, ſtark und weich, zu dem Sreiheitätampf fich ftellten, ift auch heil ges dentſches Neich.

4. Alles ift in Grin gekleidet, alles Arab im iungen Licht, Anger, wo die e weidet, Hügel, wo man Trauben bricht. Vaterland! in taufend “Jahren kam dir jo ein Frühling faum; was die hoben Väter waren, heißet nimmermehr ein Traum. j {

5. Aber cinmal müßt ihr ringen noch im erniter Geifterichlacht, und den Mb Feind bezwingen, der im Innern drohend wacht. Haß md Argwohn müßt ihr dämpfen, Geiz und Neid und böje Luſt; dann, nach fchweren, langen Rämpten, fannft du ruhen, deutiche Bruft!,

6. Segen Gotte8 auf den Feldern, in des Weinſtocks heil’ger Frucht; Mannesluſt in grünen Wäldern, in den Hütten frohe Zucht; in der Bruft ein frommes Sehnen, eru’ger Freiheit Umnterpfand: Liebe Ipricht in zarten Tönen nirgends wie im deutichen Land.

71. Ihr in Schlöffern, ihr in Städten, welche ſchmücken unfer Land, Adersmann, der auf den Beeten deutfche Frucht in Garhen band; traute deutiche Brüder, höret meine Worte alt und neu: nimmer wird das Neich zerftöret, wenn ihr einig feid und treu!

Mar v. Schenkendorf.

105. Das Daterland. Poco Nägeli.

I 38 _ 2, ——— 109°“

CCMCCCEECCCCICCCGECCCEICCCCCCCOCGCCGOOCCEMVc. AAEæEICICCOMCMICCCCEACCECICCCCCBL.AOOCCC.O

—DDAXA ee NT Ti I —A ee]

. met und le⸗gen liebend, le⸗gen liebend Hand in Hand.

Brüder, in Lesben und Lie = be ver-wandt,in Lesben und

——

ee met ——

ee Gr ee en Pd Aa 00... RESTE

bau = et das Ba-ter - laud.

2. Allweit, vom Thal zum Eifesgurt der Höhen, allüberall, all- überall iſt Bienenfleiß; wenn hoch die Banner E weben, iſt kühner Mut, iſt kühner Mut zum Schlachtenſchweiß. Brüder, in Leben und Liebe verwandt, in Leben und Liebe verwandt, pfleget und ſchirmet, ai ar ichirmet das Baterland, bauet und ichirmet, ichirmet das

aterlan

3. Im Land, wo Recht und alte Eitte walten, ſtrahlt auch des Glaubens, u deB Glaubens alter Glanz; da muß des Gan Heil 19 moblgeftalten, z au Ben zum Guten lommt des Schönen

Kranz rüder, und Gemüte verwandt, in Geift und Ge⸗ müte verwandt, —* er zieret, ſchirmet und zievet daS Vaterland, ſchirmet und ziexet, zieret das Vaterland.

4. Da fproßt ein frei Gefchlecht, dem vertrauend, wenn Ahnen orn, Bi CAR AR Ketten I a il m nen Thun beichauen F 'n hen ie, geh'n dig ſie in Ka

d Tod. Brüder, in Leben und verwandt, in Leben und © terben verwandt, zieret und fegnet, zieret und ſegnet das zieret und ſegnet, ſegnet das Vaterland.

123 104. Die Schlacht bei Leipzig. Schr ſchnell.

$. Mergner.

müfzfen die Mütster und Bräute Ha: gen;

2. Sag’ an, Gefell, und verfünde mir, wie heißt das Land, wo ihr Ichlugt die Schlacht? „Bei Leipzig trauert das Mordrevier, das nge

manches voll Zhränen macht. Da flogen die Kugeln wie Winter: floden, und taufenden mußte der Atem ftoden bei Leipzig der Stadt.“

3. Wie hießen, die zogen ind Todesfeld und Liegen fliegende Banner aus? „Die Völker kamen der weiten Welt und zogen gegen Franzofen aus: die Ruſſen, die Schweden, die tapfern Preußen, und die nach dem glorreichen Oftreich heißen, ‚die zogen all’ aus.“

‚4. Wem ward der Sieg in dem Streit? Wer ‚griff den Preis mit der Eiſenhand? „Die Welichen hat Gott wie die Spreu erſtreut, die Welſchen Dr Gott verweht wie den Sand, viel taufende a den gränen Nafen; die übrig geblieben, entflob'n wie Hafen, .capoleon mit.“

5. Nimm Gottes Lohn, habe Dank, Gefel! das war ein Klang, der das der erfreut! Das Hang wie himmlische Symbeln hell; hab’ Dank der Mär von dem blut’'gen Streit! Laß Wittwen und Bräute bie Eden Maen, wir fingen noch fröhlich in fpäten Tagen die Leip- ziger acht.

6. O Seipaie freundliche ae dir ward ein leuchtendes Ehrenmal! So fange rollet der Jahre Rad, fo lange fcheinet ber en ent fo —F Ströme ei ne reifen, wird noch der

e Enkel preifen die Leipziger acht. i , * €. mM. Arndt. 1813.

105. Bundeslied. Kräftig und bewegt. Sranzöfifhe Dolksweife.

EEE EEE EI EDEL ER ja PT rn ER BEN —ä / BE _ vi EI 9

1. Wo Mut und Kraft in deutſcher See: Te Hamsmen, fehlt nie

blan⸗ke Schwert beim Becher » Hang; .. wir fte = ben

Ba’ ——— ed [DEE N, 0 Te

N di VVIVCCCC.- ;;ICLIXCCCCõͥœI, / EEE

feſt und Hal = ten treu zu = fam=men, und ru⸗fen's

ET u - fplittern, wir wersden nicht er = zit-tern! Den —2

rlißt es fort mit Stursmes = wehn, für8 Da = ters (Vom % Ff ZAttmmig wiederholt.)

7 fand in Kampf und Tod zu gehn. 2. Rot, wie die Liebe, fei der Brüder Beichen, wie er

old, der Geift, der ung durchglüht, und daß wir nie, im ‘Tode felb —— weichen, fet ſchwarz das Band, da3 unfre Bruft umzieht! Fa

3. Wir wiffen noch un Ba zu —— die Stirn iſt frei ER ftark der Arm im S auern aus und wollen vingen, aan es der Auf des ne ebeut! Ob Fels ꝛc.

So ſchwört es laut bei unferm deutichen Schwerte, dem Bunde treu im, Leben und im Tod! Auf, Brüder, auf! und Ihübt die Vaters erde und ruft hinaus ing Fi ie gr Ob Fels

5. Und du, mein Liebehen, das in füßen Stunden Frenud an manchem Blick jr ) Wort, dir Schlägt mein H 8 über rab und Wunden, denn ewig bauert treue Blehe fort! Ob Fe

(26 6. Trennt das | des großen Bundes lieder, fo reichet die heine Bruderhand! NR mal ſchwört's, Ihr Al ne v Brüder: Dem Bunde treu : treu dem Vaterland! Ob Kelg :c.

E. Binkel. 1815 Burſch in Leipzig, jebt +. un im Leipz. Commersbuche 1816.

106. Aeiterlied, Marſchmäßig. Volksweiſe, von Chriſtian Jac. Zahn. 1798.

Fer Eee —n 77 557

Wohl⸗ Ka⸗-me-ra-den, aufs Pferd, aufs Pferd! ins 1. | Sm | -de, da J der Mann noch was wert, da

—a

2— I = —H? Zee zer Feld, in die Frei-heit ge = 30 = gen. da wird da8 Herz noch ge-wo⸗gen, | Chor.

tritt fein an⸗-drer

F a ——

| | für 2; ein, auf fich fel=ber fteht ev da ganz dl - lein; da

|

VW | trittfein an-drer für ihn ein,auffich fel-berftehter da ganz al = lein.

2. Aus der Welt die N verfchwunden it, man fieht wur

and Knechte; die le herrichet, die Hinterliit bei dem

gen Menfchen eietehten |: der Tod ind Angeficht ſchauen Kann Soldat a ber freie M ann. :|

|

127

Lampen * Fe

er den Minneſold.

6. Warum weint die Dirn, und zergrämet ſich ſchier? Laß fahren dahn laß fahren! Er hat auf Exden fein bleibend Duartier, Tann treue Lieb nicht hewahren.- Das Schickſal, es treibt ihn fort; —— läßt er an keinem Ort

au, des Degens ae die Welt jet Liegt, drum wohl, wer den Deg ebt a are und bleibt ihr nur wacker zufammengefügt, ihr haltet Dee Ne t und regieret! Es en keine Krone fo feit und fo hoch, der au & BA er erreicht fie doch. um friih, Kameraden, den Rappen gezäumt, die Bruft im Gef St gelte Die ‚Jugend braufet, dag Reben ſchäumt; friich auf, noch verdüftet! Und jebet ihr nicht das Reben ein, nie Hr Leben gewonnen ſein! Friedr. v. Schiller. 1798.

107. Andreas Hofer. Sehr langſam. Volksweiſe.

Man⸗tu⸗a zum To=de führt’ ihn der Fein⸗de Schar. Es

128

f —— blu⸗te⸗te der Brüder Herz, ganz Deutſchland, ach, in Schmach u. P Einzelne.

Schmerz, mit ihm das Land Ti-rol, mit ihm das Land Ti⸗

Chor. mf

en)

rol, mit ihm das Land Ti = rol, mit ihm dad Land Tierol.

2. Die Hände auf dem Nüden Andreas Hofer ging, mit ur feften Schritten, ihm Fit der Tod gering der Tod, den er ſo manches mal vom Iſelberg geihict ins Thal |: im beil’gen Land Tirol. ;|

3. Doch als aus Kerkergittern im feſten Mantua die treten Waffenbrüder die Händ’ er ftreden rief er laut: Gott ſei mit euch, mit dem verrat'nen deutſchen Reich und mit dem Rand Tirol!“

4. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlegel vor, als nun Andreas Hofer durch das Kerkerthor, Andreas, noch an

in Banden frei, dort ſt er feſt auf der Baſtei, de Mann vom Land Tirol.

5. Dort foll er niederfnieen, er ſprach; „Das thu' ich nit! will fterben, wie ich ftehe, will fterben, wie ich ftritt, fo wie ich fieh’ auf le un: Es eb’ mein guter Kaifer Branz, mit ihn fein Land

vol!“

6. Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Korporal; Andreas Hofer betet allhier zum letztenmal; dann ruft er: „Nun, fo trefft mich recht! Gebt Bewer! Ach, wie ſchießt ihr fchlecht! Abe, mein Land Tiroll“*) 3. Mofen.

*) Die Wiederholung am Ende wirb bei der letzten Strophe auch nur von einzelnen ges fungen und zwar pp. F

1-9 _

108. Nur in Deutfchland. Maßig geſchwind.

f

Dt—

da will ih e = wig le⸗ben; nur in Deutſchland, nur in

Ser Sen m

Deutſchland, da will id e - wig le⸗-ben.

‚.2. Gern in fremden Landen war ich auch, bald bin ic) heimgegangen. Heiße Luft und Durſt dabei, Dual und Sorgen mancherlei |: nur nach Deutichland thät mein Herz verlangen. :|

„3.18 ein Land, es heißt Italia, blühn Orangen und Eitronen. Einge! Iprach die Nönterin, und ich fang zum Norden bin: Nur in Deutichland, da muß men Schäßlein wohnen.

4. Als ich fah die Alpen wieder glühn hell in der Morgenfonne: rüß' mein Liebchen, goldner Schein, grüt mir meinen grünen Rhein! dur in Deutſchland, da wohnet Freud' und Wonne.

Hoffmann v. Fallersleben. 1524. Kommerskuc, 9

150

Sreiheit! Ehre! Daterland! Bundeslied der deutfchen Burfchenichaft.

Mel.: Herbei, herbei, du trauter Sängerkreis zc.

(Befungen beim Entgüllungsfefte des Burfchenfchaftsdentmals zu Jena, im Sommer 1883.)

1. Empor, empor mit frifchem hellem Klang; auf, Brüder, auf! erhebt in trauter Stunde aus voller Bruft den se Jubelſang, den MWiederhall der weihevollen Stunde; von der Begeiftrung Flammen⸗ un url, laßt jugendfrifch die Herzen höher jchlagen; e3 fteige

hn, vom Sturmwind braufend hochgetragen, zum Sternenzelte unjer Bundeslied!

2. Dir, Göttin Freiheit, gilt der erfte Gruß, von freien Männern nimm ihn froh entgegen, hinraufcht vom Meer bis zu der Alpen Buß dein Adlerfittich ftolz in fühnen Schlägen. Der Geift ſei frei und frei der Arm zum Streit, der deutfche Mann trägt nie der Knechtſchaft Ketten; und zwingt ihr ihn, fein höchftes Heiligtum zu retten, giebt er fein Herzblut gern zu jeder Zeit.

3. Blank wie der Stahl, von feinem Hauch getrübt, der freien Männer fpiegelblanfe Wehre; die ihr der Väter alte Tugend übt, fo haltet vein die alte deutjche Ehre; de eignen Wertes nur jeid euch be— wußt, nicht eitles Prahlen ziemt den deutfchen Zungen; die Na nur bu nor und Männlichkeit errungen, die ftet3 zu wahren ſei euch

obe Luft.

4. Zum dritten dir ſei unfer Gruß gebracht, o Vaterland, o heil’ge Muttererde; o daß dein Ruhm dur Einigkeit und Macht der ganzen Welt ein leuchtend Vorbild werde! So reicht zum Schwur die Bruder- bände euch, und ſchwört es I: in beiligem Verbande: Auf ewig treu nee deutichen VBaterlande, wir ſtehen feit zu Kaiſer und zu

ei

5. Vergeſſet nicht, was dieſes Reich erichuf, der Väter Ringen und ber Bölfer Wunden, auf daB auch ihr bei jenem Heroldsruf als wackre Streiter werdet all befunden. Dann, Brüder, auf, das blanke Schwert um Hand, das Banner_weht, es flammt auf allen plaein; mit eurem

fute follt idr euren Schwur befiegeln im Kampf für Freiheit, Ehre,

fo Baterland! G. 8. Schneide, weiland Burſch zu Jena.

Stubentenlieder.

Wie ift bie deutſche akademiſche Jugend ſo glücklich! Verdorren ſoll die erſte Hand, die dieſes jchöne Leben beſchmutzt!

Boͤrne.

109. Weihelied. Feierlich langſam. , Volksweiſe.

1. Al-les ſchwei-ge! Je-der neisge ernſten Tö-nen nun ſein —— ö

ee Lg oem jan Zee —— Ohr! Hört, ich fing’ das Lied der Lie-der! hört es, mei=ne

EL... See deutſchen Brüder! Hall’ es, hal’ es wie-der, fro-her Chor!

2. Deutichlandg Söhne, laut ertüne euer Baterlandsgefang! Vaterland! dur Land de3 Ruhmes, weih' zu deines Heiligtumes |: Hü— tern :| un und unfer Schwert! ,

3. Hab’ und Xeben dir zu geben, find wir allefamt bereit, fterben gern zu jeder Stunde, achten nicht der Todeswunde, wenn das Vaterland gebeut.

4. Wer's nicht fühlet, ſelbſt nicht zielet ftetS nach deutfcher Männer Wert, foll nicht unfern Bund entehren, nicht bei diefem Schläger ſchwören, nicht entweihn dag deutiche Schwert.

5. Lied der Lieder, ball es wieder: groß und deutſch ſei unfer Mut! Seht hier den gemweihten Degen, thut, wie brave Burſchen pflegen, und durchbohrt den freien Hut!

6. a. Seht ihn blinfen, in der Linken, diefen —— nie entweiht! ch durchbohr' den Hut und ſchwöre, halten will ich ſtets auf Ehre, ftet3 ein braver Burfche fein. (Aue: Du durchbohrft u. ſ. w.)

Jeder Fräfitent fingt zum Nächftfolgenten, indem er ihm ben Becher reicht:

134

7. a. Nimm den Becher, wadrer Zecher, vaterländ’ichen Tranfes voll! (Die Praſides geben ihren Nachbarn bie SäHläger und fingn:) Nimm den Schläger m die Linke, bohr’ ihn durch den Hut und trinfe auf des (der- Beier wird geleert) Vaterlandes Wohl!

8, b. (Die Einzelnen fingen:) Geht ihn blinfen in der Linken, diefen Schläger nie entweiht! (Me: Seht ihn zc.) (Die Einzelnen.) Ich durchbohr’ den Hut und fchwöre, halten will ich ftet3 auf Ehre, ftet3 ein braver Burſche fein. (Aue: Du durchbohrft ꝛc.)

Die Präfites nehmen bei den letzten Worten bie Schläger zuräd und fingen, indem fie den Nachfolgenden ben Becher reichen:

9. b. Nimm den Becher, wadrer Zecher, vaterländ’ichen Trantes voll! (Die Bräfides geben ben Nächſtfolgenden bie Schläger.) Nimm den Schläger in die Linke, bohr’ ihn durch den Hut und trinfe auf des Bater- larideg Wohl!

(Bert 6 b. und 7 b. werden bi8 zum völligen Umgange ter Schläger gejungen.)

Nah bem Umgange bes Sqlagers:

a) Vers 8. - Die Präfiber:

Brest

a) Komm, du blan⸗ker Wei-be - de⸗gen, frei-er b) Laßt*)uns feitzlih ihn ent = las ften; je der

Mänsner frei-e Mehr! Bringt ihn feſt-lich mir ent- Schei⸗tel ſei be= dedi! Und dan laßt ihn mit = be=

ke = gen von durch = bohr = tem Sit = ten ſchwer. eckt bis zur näh = ſten Sei er ra⸗ſten.

*) Hier wechfeln bie Präſides ihre Schläger.

155

b) Vers 8. Andere Weile. Die Präfides:

PER BER: BREI" ——F ERSTE TEE = = Komm, du blan- fer Meishesde = gen, frei=er Bringt ihn feit = lib mir ent-ge = gen von durch⸗

Alle.

Männer frei ze Mehr! frei⸗er Män⸗ner freise bohr=ten Hü-ten ſchwer, vondurd bohr= ten Hüsten

Die Präfides:

Scheitel ſei be = dedt! bis zur

näch ſten Fei⸗er bis zur nächſten Fei⸗er ra—⸗ſten!

9. Auf, ihr Feſtgenoſſen, achtet unſre Sitte, deitig Rn ar mit und Seele trachtet, ſtets als Männer zu beitehn.

zum Weit, ihr trauten Brüder; jeder fei der Väter wert! feiner tafte je and Schwert, der nicht edel ift und bieder!

Pıanides:

Ders 10. ee —— ee =

& nimm ihn hin, dein Haupt will ih be= def =- fen und

136

Ess = = MM I Bogen s -“ drauf den Schlä⸗ger ftref- fen: es leb' auch die-fer Brusder Le. .. IE

* ren

Sur uıeen eg hoch! ein Hundsfott, wer ihn ſchimpfen ſoll! So lan⸗ge wir ihn

| fennen, woll'n wirihn Bruder nennen; es leb' auch diefer Bruder hoch! Beſchluß. Mel. wie Bert 8. i J 11. Ruhe von der Burſchenfeier, blanker Weihedegen, nun! Jeder krachte, wackrer Freier um das Vaterland zu ſein! Jedem Heil, der

ſich bemühte, ganz der Väter wert zu ſein! Keiner taſte je ans Schwert, der nicht edel iſt und bieder!

110. Lebensluſt.

Munter.

SS

1. - les, was wir lie = ben, le = bei al: Te,

Blüte, fro:he Laune, Her-zend = = te, Freundſchaft

4 —— URBENEOETENS

7. und Ge= fel - Lig = keit, Freundichaft und Bezfel = Lig = keit!

137

2. Alles, was wir lieben, lebe! Jede Blume fei gepflüdt! Jede Freude ſei wigtomnin die uns düſt'rer Sorg' entnommen, |: die Gemüt und Herz entzüdt! :

3. Alles, was wir —— lebe! bis das Leben uns entweicht. Ber, w wenn (08 die Luſt fich kettet, fich fein veines Herz gerettet, den deckt auch die Erde leicht. Ritter,

Alla. Alt Heidelberg.

(Aus dem Trompeter von Sädingen.) (Mit Zuftimmung ber Driginafverleger B. Schott's Göäne in Mainz.) Mäßig Dinz, „Scherz in Ernſt“ Op.

———

4. At Hei⸗delberg, du Fei⸗ ne, du Stadt an Eh-ren Bere 2. Stadt fröh-lischer Ge -fel-Ien, an Weisheit ſchwer und 3. Und kommt aus lin-dem Sü-den der Früh⸗ling ü- bers

ve, am Neckar und am Rheine fein’ and're kommt dir gleich, fein Wein, klar ziehn des Stromes Wellen, Blauäugleinblit-zen drein, Blau Pand, fo webt er dir aus Alüthen ein fhimmernd Brantges wand, ein

and're kommt dir gieich. äug⸗lein blit-zendrein. ſimmernd Brautgewand.

* 4. Auch mir ſtehſt du ge⸗ſchrie⸗ben ins Herz gieichä einer Braut, es

138

——— m er er messer ne

Hingt wie jun=ge3 Lie-ben dein Na⸗me mir fo traut, dein

a“ - u —— At * —— = —— BEER ——— —— —— —2

Na-me mir fo traut. Und ſte-chen mich die Dornen und

wird mir's drauß zu kahl, geb’ ich dem Roß die Spornen und reiting

—- —————— 2

Neckar⸗thal, geb’ ich dem Roß die Spornen und rei’ ins Neckar⸗

thal

Alb. Lied des Crompeters von Säckingen.

Himmermann. (Aus: „Lieber aus dem Engern in Heidelberg.“ Moderato. Lahr, M. Schauenkurg.) »

re] 1. Alt Hei-del-berg, du Sei = ne, du Stadt an Eh-ren 2. kommt aus lin - dem » den der Frühling ü = bers-

am Nek-kar und am KRhei-ne Land, f webt m dr au Dlü = ten ein

fein and’refommtdir gleich. Stadt fröh:li = cher ber Ge- ſchimmernd Brautge = wand. Aud) mir ſtehſt du ge:

jel, Ien, an Weis-heit ſchwer und? Wein, klar Ichrie = ben ins Herz gleich ei - ne Braut, es

rilard. ——— * I Sarg, ft 7 ı) je ner Er

des Stromes Bel = le tingt wie jun gg Lie = ben

n, Blau -äu äug:lein bfit = zen dein Na=-me mir fo

drein, Blau=äug-lein blit - zen drein. 2. Und traut, bein Ka =me mir jo traut. 3. Und

3. ftes denmich de Dor = nen und wird mir's draus zu

*) Die kleinen Nöten für Stropbe 2.

ER

2

» . Da —— ——— Fett kahl, geb ih dem Roß die Cpor = nen und $- =, * 2 Bew. ze —— reit' ins Neckar-thal, und reit' ins Nek-kar-thal. J. v. Scheffel.

112. Doppeltes Vaterland. Heiter, doch mäßig bewegt. F. G. Fesca.

1-3 - —HZ— * ——— ————

5 ‚, E75 (An der El: be Strand! .;,g 1. liegt mein Var ter fand, | ME von gan-zer

SP NEN Sr Ze J Ei ] I ra * —— ee

= Eu E|

Ere = Le; asber meine Kehle iſt zu Haus am Rhein,

dür-ſtet nur nah Wein.

‚2. Wem e3 Freude Schafft, trinke Brüderichaft mit den falten Fröſchen; meinen Durft zu Löfchen, Hol’ ich mir vom Rhein Ichbenswarmen Wein.

141

3. Sprit ein fluger Mund, Wein fei nicht gefund, ei! fo trint’ er feinen. Doch mir will es fcheinen, der den Geiſt erfreut, thut dem eib fein Leid.

‚4. Mander Medicus trank fih aus dem Flug Flüffe in die Glicder; Wein und frohe Lieder heißt mein Recipe wider jedes Web.

‚5. Und muß einit e3 fein, fterb’ ich doch am Wein lieber als an

Pillen. Bor dem lebten Willen leer’ ich erſt mein Faß bis aufs lebte Glas.

Wilhelm Müller,

113. Auf, und trinkt! Lebhaft.

a, —— =

1. Auf, Brüsder, laßt uns lu » ftiig Tle=ben, vi⸗

valleralleralle = va! auf daß das gan-ze Haus mag

F

be-ben! vi = valleralleralle = ra! Ber Bier, Ta bat und

nicht bei Wein, da wol = len wir jeßt lu = ftig fein. Bis

vallerallerale = ra! vi = vallerallerale - ra! vie

[42

——— | Kasse ————

valele-ral-le=ral-le = ral⸗le⸗·ra⸗le⸗· ra⸗le = ra!

2. Man kann nicht immerfort ftudieren, man muß zuweilen commer- ſieren, man muß zuweilen luftig fein; drum ſchenkt die leeren Gläfer ein! 3. Weg Corpus juris, weg Pandelten! a a den theolog'ſchen Sekten! eg mit der Medicinerei! Vor ſolchen Muſen hab’ ich Scheu! 4. Es leb’, Herr Bruder, deine Schöne! es leben alle Muſenſöhne, es lebe hoch das Baterland, und fremde Thorbeit fer verbannt!

114. Dor Jena.

Langſam und mit Ausdruck. W. Stade,

ie —— -6- Mädchen im Städtchen, einſt al= le8 wie heut'. Ihr werten Ge⸗

decresc. ritard.

fährten, wo ſeid ihr zur Zeit mir, ihr Lie-ben, ge⸗

nn a lemp. np (er J @ 5 I 0. 8- Zn - NN U Zn 722)

blieben ? U, al «fe zer = ftreut, ah, al⸗le zer ftreut!

2. Die einen, fie weinen; die andern, fie wandern; die dritten noch mitten im Wechſel der Zeit; auch viele am Ziele, zu den Toten entboten, verdorben, geitorben |: in Luſt und in Leid. :

3. Sch alleine, der eine, Schau’ wieder hernicder zur Saale im Thale, doch traurig und ſtumm. Eine Linde im Winde, die wiegt fich umd biegt jich, rauscht fchaurig und traurig; ich weiß wohl mean !

reves.

| 115. kob des Weins. Mäßig bewegt.

E— =

1. Auf grünen Bersgm wird ge = bo = ren der Gott, der

et

uns den Him⸗mel bringt; die Son⸗ne hat ihn ſich a”

nen s BE SE = Be » = Zn

to= ren, daß fiemit Flam⸗men ihn durch-dringt; die Son⸗ne

) dringt, daß fie mit Flammen ihn durch = dringt! 2. Er wird im Lenz mit Luft empfangen; der zarte Schoß quillt fill empor, am ; wenn Herbftes Fruͤchte prangen, ſpringt auch)

das golne ervor. Sie legen ihn in. * e Wiegen, ins unterirdiſche Geſchoß; er von Feften und von 86 iegen und baut ſich manches Iuft’ge dio. 4. Es nahe keiner feiner Kammer, wenn er fi eduldig drängt, und jede Band und jede Klammer mit jugendli äften jerengl

„len

5. Denn unfichtbare Wächter ftellen, jo lang er träumt, I um ihn ber, und wer betritt die heil'gen Schwellen, den trifft ihr luftum— wundner Speer. 6. So wie die Schwingen fich entfalten, läßt er die lichten Augen Kan läßt ruhig ferne PBriefter walten, und kommt herauf, wenn fie ihn chn

7. Aus feiner Wiege dunklem Schoße erſcheint er im Kryftallge- wand; ——— Eintracht volle Roſe trägt er bedeutend in der Hand. 8. Und überall um ihn verſammeln ſich feine Jünger hocherfreut. und taufend frohe Zungen ſtammeln ihm ihre Lieb’ und Dankbarkeit. 9. Er fprigt, in ungezählten Strahlen fein inn'res Leben in die Welt; die Liebe nippt aus jeinen Schalen und bleibt ihm ewig zugeſellt. 10. Er nahm als Geift der golden Beiten von jeher fich des Dich- terd an, der immer feine Xieblichkeiten in trunfnen Liedern aufgethan. 11. Er gab ihm, feine Treu’ zu ehren, ein Recht auf jeden hübfchen Mund, und daß es feine darf ihm wehren, macht Gott duch ihn e3

allen fund. Friedr. dv. Bardenberg, gen. Novalis. Um 1800.

116. Naturftudien. Munter. Jul. Hopfe.

re ee

1. Auf, ihr Brüsder, frisch und froh! nehmt die Zie gen-

hai = ner, laßt Salluft und Ci-ce⸗ro, laſ⸗ſet die La—

Eee

teisner! Laßt die Griechen all:zusmal, wol-len auch durch

——

Wald und Thal lu⸗ſtig prome-nie-ren, dort, ja dort ſtu- die-ren!

Be

2. Seht den goldnen Eoder hier in der goldnen Sonne; Quellen ftudium treiben wir hier am fühlen Bronne; was editio princeps fei, ich ſag's der Wahrheit treu: ift der Wellen Klingen, ift der Vöglein Zingen. 3. Wie vergelbt und mwurmzernagt find die oliobände! D, wie wohl dem Blick behagt hier ein frifch Gelände! Wer daheim am Bulte wird blaß und dumpf und ganz verwirrt; heiter an Gebärden, friſch ſoll hier _er werden!

4. In die fchönen Lande weit, Freuz und in die Quere! Wer die fharfen Steine fcheut, nehm’ die Echnetderfchere! Stimmt ein Gaude- amus an, daß der frohe Wandersmann und der Fink daneben Comitat

ung geben! ee Aug. Woyde,

117. Steiheit, Recht und Biederkeit. Nuhig · Schneider. r i

zer on —— —— Auf, ihr Brü-der, ſin-get Lie = der auf dr gold’-nen Je-dem tön’s im Her-zen wie= der, was der Mund jebt:

1.

* *

Eiwas lebraft.r. a

Auf und fingt: wer Brei-heit sch ret,

Frei⸗heit Wohl!

ſin-gen ſoll.

drei⸗ mal hochh Te be, le = be dreismalhod!-: KRommersbud. 10

146

2. Fern vom beinatie Herde, an der Fühlen Strand, wo man Bruderfinn uns kehrte, wo und Freundichaft feit verband: hier 'entflamm’ uns der Gedanke, daß der deutſche Mut nie wanke, |: unfer oft Mut! :|

3. %a, jo lange wahrer Adel unire Herzen noch entzückt, und > {ange no fein Tadel der gefränften Ehr’ uns drüdt, —* ich für euch, ihr Freunde, ſchlage mutig eure Feinde, wie ſie einſtens wa mann ſchlug.

4. Flieht, ihr Brüder, wo die Schande der Verbindung Siegel if, wo man treue Sreundfchaftsbande und ein Bruderherz vermißt! Möchte doch, von Deutſchlands Söhnen keiner je ——— fröhnen, keiner je ein Feiger ſein! €. $. Hana. (+ 1829.)

118. Auf, ihr meine deutfchen Brüder. Kräftig. a

Bart ihr mei- ne deut=fchen Brü-der, fei - ern mol-Ien Schal⸗len fol -Ien un = fre Lie der, bis der Morgen⸗

—— —— wir die Nacht;

fteen er- wacht. "Sa die Stunden und be-flii =geln, bier ii

! und ge-preßt am al= ten Rhein.

92, Wer im fremden Tranfe prafiet, meide dieſes freie Land! Wer des ipeines Gaben haffet, trin®® ala Sflav’ am heißen Strand! Singt

157 in lanten Wechſelchören! Dichter, die das Herz en (Wieland, Hagedorn und Gleim) jollen und Gefänge lehren; Liederflang würzt uns den Wein. (Denn fie tranfen deutichen Wein.)

3. Feder Fürſt im Lande lebe, der es treu und redlich meint! ‚jeden, braven Burichen gebe Gott den wärmſten Bufenfreund, und ein Weib in feine Hütte, daS ihm fei ein Himmelreih, und ihm Kinder geb’, an Sitte ihrem braven Vater gleich. (Unfern braven Vätern gleich.)

4. Leben follen alle Schönen, die, von fremder Thorheit rein, nur de3 Baterlandes Söhnen ihren, keuſchen Buſen weihn! Deutiche Red- lichfeit und Treue mach’ uns ihrer Liebe wert. Drum, wohlan, der Tugend weihe jeder fich, der fie begehrt. 2

5. Zroß geboten allen denen, die mit Galliend Gezier unſre Mutter« Iprache höhnen, ihrer fpotten wollen wir! Ihrer ——— Aber, Brüder, rein und gut, wie dieſer Wein, ſollen alle unſre Lieder bei Gelag und Mahlen fein. J. mM. Miller.

119. Sreundfchafts-Klänge. Mel.: Im Wald und auf ber Haite,

1. Auf, laßt, die Gläſer klingen, n e3 beim munter'n Singen I; recht Hell dazwiichen fchallt! :| Laßt leben, was da lebet, und gute aune bebet, |: day laut das E A :| Halli, Hallo, Halli, Hallo der Frohſinn gedeihe in unferer Reihe. Halli, Hallo, Halli, Hallo der Frohſinn lebe hoch! .

2. Wir wiffen, daß auf Erden e3 nie fann fchöner werden, als jetzt zur Jugendzeit. Drum nüßet es recht weile, das Stüdchen Erden- rerfe, die „Sugendherrlichkeit. Halli, Hallo zc. '

3. In Liebchens Augenfterne da ſchau'n wir, ach, fo gerne; ihr weihen wir die Glas. Wenn auf der Welt nichts bliebe, als ihre Treu’ und Liebe, der Himmel wäre daS. |

4. Die Freundſchaft bleibt die Kette, hier und an jeder Stätte, die una zujammen bält. Reicht euch die Bruderhände, bleibt Freunde bi! and (Ende auf dieſer fchönen Welt. Ad. v. Reiche.

120. Daterländifches Trinklied. Mel.: Im Kreife froher, kluger Zecher x.

1. Auf, ſchwärmt und trinkt, sr Brüder! wir find uns alle herzlich freund; find eines großen Bundes Glieder, im Leben wie im

ie.

Tod vereint; und troß der Zeiten Sturm und Graug, wir halten treu und redlich aus!

2. Ich bring’ dem fchwarzsrot-goldnen Bande, das unfre Herzen fanft umzog, dem teuren deutichen Vaterlande aus voller Bruft ein donnernd Hoch! Wir ſchwuren ja, ihm treu zu fein und Kraft und zu weihn.

So laßt uns unſern Schwur erneuen, den kein Verhängnis je hmächt, mb derz und Hand dem Freunde weihen für Freiheit, Liebe, Kraft und und Ja, Deutſchland ſoll gedeihn und blühn und hoch raft iche fühn!

4. Hört, wackre Brüder, hört, ich weihe Perräterei bi fchwer nerächt! dem großen Bunde em’ ge Treue für Freiheit, Liebe, Kraft ei echt! In Kraft und Liebe will ich glühn und für das Recht den

läger zie n! der Bund aufs neu’ beichworen, das Glüd ſoll frendig ihn —* So haltet feſt, was wir erkoren, der Brüder Freiheit ſoll beſtehn! Es lebe Lieb' und Vaterland und das —— goldne Band! Th. Köõrner. 1810.

| 121. Auf, finget und trinket. Gemüillich. Alte Weiſe.

1. Auf, fin- get und trin-ket den köſt⸗-li⸗chen Trank! Auf,

ſin-get und brin-get der Freud' eu ren Dank! Trinkt,

vor⸗neh-me Sün-der, aus Gold eu-ren Bein, wir

+ y .

frew'n und nicht min=der beim Bier-frug von Etein. Ju : vi

—k— Ar —— > Ay

pal:Tle=ral:lesral-le = ra! beim Bierkrug von Stein.

2. Aus zothuen Polalen trank Rom feinen Wein, bei feftlicyen Mahlen des Siegs ſich zu freum, der Deutiche der Gerfte weit ebleren Saft, war dafür der erite an Mut und an Kraft.

3. Noch ſchnarchten Roms Krieger, befieget vom Wein, noch wähnten fte, Sieger der Deutjchen zu fein; da ftürmten wie Wetter, wie Wirbel im Meer, des Vaterlands Netter, Teut3 Söhne, daher. 5

4. Im Oſten erblinkte der Morgenstern ſchön, Flammen, e8 winkte ind Schlachtfeld zu gehn: da ſchwangen die Mannen im fürft: Ichen Rat ihr Trinkhorn zufammen der trefflichen That.

5. Dom Schlachtfeld erichallte da8 Fammergefchrei, und Römer: blut wallte in Strömen herbei; da Hatten Roms Krieger den blutigen Lohn, und Hermann, der Sieger, 30g_jubelud davon. 6. Da fonnte Roms Kaiter des Siegs fich nicht freun, er weinte ſich Heifer und Flagte beim Wein; doch höher mu ſchwangen die Mannen m Fried' ihr Trinkhorn und fangen der Freiheit ein Lied.

Tert im Noftoder Liederbuch. 1808.

122. Seuerlied, Keiter und mit Ausdrud, €. mM. Arndt.

1 Zn ward der Geiit de «allen, drum ſchenkt mir - Die Luft der Lieder und der Waffen, die Luft der

F ————

FB as ae Die (eb ee nn ni der Trauben fü= Bed Son - nen»

Br eng

Hut, das Wunder alaubt und Wun⸗-der tbut!

150

2. Was fol ich mit dem Zeuge machen, dem Wailer ohne Saft und Kraft, nemacht für Kröten, Sröfche, Drachen und für die ganze MWürmerfhaft? |: Für Menfchen mug e3 frifcher fein; drum bringet Wein und fchenfet ein! :| J

3. O Wonneſaft der edeln Reben! o Segengitt für jede Bein! wie matt und wäſſ'rig iſt da8 Leben, wie ohne Stern und Sonnenſchein, wenn dır, der einzig leuchten kann, nicht zündeſt deine Lichter an!

Es wäre Glauben, Lieben, Hoffen und alle im naſſen Jammer längſt erſoffen, und alles Leben hieße Leid, wärſt du nicht in der Waſſernot des Mutes Sporn, der Sorge Tod.

5. Drum dreimal Auf und Klang gegeben! ihr open Brüder, ftoßet an: „dem friichen, kühnen Wind im Leben, der Schiit und Segel treiben kann!" Ruft Wein, Hingt Wein und aber Wein! und trinfet aus und jchenfet ein!

6. Aus Feuer ward der, Geift gefchaffen, drum ſchenkt mir ſüßes Feier ein! Die Luft der Lieder und der Waffen, die Ruft der Liebe fchentt mir ein, der Trauben ſüßes Sonnenblut, das Wunder glaubt und Wunder thut! E. M. Arndt. 1817.

125. Studentenleben. Maͤßig.

1. Bei dem an-ge-nehmſten Wetter ſin-gen al-le Xeö=ge-

Samson lein; Hatfcht der Re-gen auf die Blät-ter, fing’ ich

l ee

fo für mich al = Tim

2. Denn mein Aug’ kann nichts entdecken, wenn der a auch graufam glüht, was im Wandeln könnt' erichreden ein zufriedened Gemüt. 3. Frei von Mammon will ich jchreiten Feld der Wiſſen⸗ ſchaft; ſinne ernſt und nehm’ zu Zeiten einen Mund voll Rebenſa . 4. Bin ich müde vom Studieren: wenn der Mond tritt ſanft ber= für, pfleg’ ich dann zu mufizieren vor der Allerichönften Thür. | Eichendorff.

151

124. Rheinweinlied. Mäpig. Mel. von Johann Andre. 1776.

1. Besfränzt mit Laub den Tie- ben vol-Ien Becher und

trinkt fröh⸗lich leer, und trinkt ihn fröhlichler! In ganz Eu-

SS

ro -pi = a, ihr Her⸗-ren Ze-cher, iſt ſolch ein Wein nicht

SEE

mehr, ift ſolch ein Wein nicht mehr, tft folch ein Mein nicht

V V mehr, iſt ſolch ein Wein nicht mehr!

2. Er kommt nicht ber aus Ungarn noch aus Polen, |: no man franzmäun is Da :| da Sanct Veit, der Hliten * ih holen, |: en ihn da nicht. »3. Ihn bringt vr Baterland aus einer Bälle wie wär’ er ſonſt io 10 wu * wär’ er ſonſt fo edel, wäre ftille, und doch voll Kraft

4. Er wächſt nicht itberall im deutichen Reiche; und viele Berge, hört! find, wie die weiland Kreter, faule Bäuche, uud nicht der Stelle wert.

152

5. Thüringens Berge zum Erempel bringen Gewächs, ficht aus ae iſt's aber nicht, man kann daber nicht fingen, dabei nicht r ein. F 6. Im Erzgebirge dürft ihr auch nicht ſuchen, wenn Wein ihr finden wollt; daS bringt nur Silbererz und Kobaltfuchen und. etwas Lauſegold. :. 7. Der Blod3berg ift der lange Herr Philifter, er macht nur Wind, wie der; drum tanzen auch der Kudud und fein Küfter auf ihm die Kreuz und Quer. j 8. Am Rhein, am Nhein, da wachſen unjve Neben: geiegnet fei der Ahein! Da wachſen fie am Ufer hin und geben uns diefen Labewein. . . 8. So trinkt ihn denn,und laßt uns allewege ung freun und fröhlich fein! Und wüßten wir, wo jemand traurig läge, wir gäben ihm den Wein, Matthias Claudius. 1775.

1248. Lied eines abziehenden Burfchen.

Auch nah Mel.: Es ritten drei Reiter x. mit angehängtem Abe, abe, ate! ach, Scheiben und Meisen thut weh:

Nicht ſchleppend. U. Methfeffel.

ZEN: £, 1. Be = moofter Bur⸗ſche zich’ ich aus, be - Hirt’ dich Gott, Phi⸗

N Nm * un Em IN Se | ——— I A ci

V | li = fterhaus! Zur al - ten Heimat geh’ ich ein, muß

He | 2

_’7’ ı 7 l RN ı bb I db fel- bee nun Bhi- li = fter fein; z

ES u | > N -. o = © =; u 4

\ I | geh' ih ein,muß fel- ber nun Phi = Lisfter fein!

2. Fahrt wohl, ihr Straßen grad und krumm! Ich zieh’ nicht mehr in euch herum, |: durchtön’ euch nicht mehr mit Gefang, mit Larm nicht mehr und —— :

3. Was wollt ihr Kneipen al’ von mir? Mein Bleiben ift nicht mehr allhier; winkt nicht mit euerm langen Arm, macht mir mein durftig Fe ch Gott, Collegia! ſteht ihr in Parade da! Ihr

euch Go ollegia! wie r in Parade da amp, el groß und Hein, jest kriegt ihr mich nicht mehr Auch du, von deinem Giebelda ad, fen mir umjonft, o Garcer, * Sir (echte erberg FE! und Nacht ſei dir ein Pereat "gebracht! % aber blü halle noch, leb’, alter Schlägerboben, hoch! In Ni, dur treues Ehren, verfechte ſich noch mancher Strauß! |

Da komm’ ich, ach! an Liebehend Haus; o Kind, ſchau' noch sumal heraus, heraus mit deinen Auglem far, mit deinem dunfeln

enbaar!

8. Und weiter, weiter geht mein Lauf: thut euch, ihr alten eg * a ift mein Sinn, und froh mein Pfad; gehab’ dich wohl, du

enftadt!

br Brüder, drängt euch um mich ber, nacht mir mein leichtes nicht ſchwer! Auf 5 Roß, mit frohem Sang geleitet mich den Weg entlan

10. Im näcften Dorfe lehret ein, trinkt noch mit mir von einem a 4 un denn, nr Brüder! es weil’3 muß, das lebte Glas, der etzte

G. Schwab.

126. Der Freiheit. Heiter. | E. M. Arndt.

on

1. Bringt mir Blut der ed⸗len Re⸗-ben, bringt mir

154

——

Kein! Wie ein Früh—⸗lings-vo⸗gel ſchweben in den Lüf-ten

ſoll mein Le = ben durch den Wein, durch den Wein!

2. Bringt mir Me bringt mir Roſen zu dem Wein! Mag Fortuna fich erbofen, ſelbſt will ich mein Glück mir lojen |: in dem Wein! :|

3. Bringt mir Mägdlein, hold und mundlich, zu dem Wein! Rollt glatt und rundlich, greif' ich mir die Luſt ſekundlich in dem

in. 4. Bringt mir auch das darf nicht bei dem Wein echte

trene, deutſche Seelen und Geſang aus hellen Kehlen zu dem Wein! 5. Klang dir, Bacchus, Gott der Liebe, in dem Wein! Sorgen fliehen fort wie ‘Diebe, und wie Helden glühn die Triebe durch den Wein!. . 6. Klang dir, Bacchus, Gott der Wonne, in dem Wein! Ha, fchon ſchau' ih Mond und Sonne, alle Sterne in der Tonne, in dem Wein! 7. Höchſter Klang, wen jollft du Klingen in dem Wein? Süßeftes:

von allen Dingen, dir, o Freiheit, will ich's bringen in dem Mein!

Ä €. M. Arndt. 1817.

127. Deutfcher Wein. | Raſch. Friedr. Silcher.

ee

1. Brü-der, das ift deut⸗ſcher Kein! Da-rım ift er

| | far und ftil=-le, da-rum bat er Kraft und Fül-⸗le,

—— *

| | | darum fchenkt ihn Fröhlich ein! Brüder, das ift deut-ſcher Wein!

2. Alte Sitte ehren wir; laßt die frommen Klausner leben, die zu⸗

Ar ge ‚fremden Reben pflanzten "auf den Bergen hier! Alte Sitie en wir. 5

, 3. Füllt die bis zum Rand! Denen, die die Berge bauten,

die von me Sitzen ſchauten, Freie, in ein freied Land: voll die Becher

bi3 zum Rand!

4. Ute Zeiten wurden neu! Schwerter haben wir getragen, Ketten haben wir zerichlagen, Deutſche bleiben deuiſch und frei: alte Beiten wurden neu!

5. Deutich der Strom und deutfch der Wein, deutiche Sprach’ und deutfche Sitte, von dem Throne bis zur Hütte! Brüder, fchenkt noch einmal cin! Deutſch der Strom und deutich der Wein!

A, Schreiber.

128. Auf und trinkt! Mäßig. Alte Weiſe.

1. Brüder, hier ſteht Bier ſtatt Wein; trauste Brü⸗der,

ſchen-ket ein! Hoch leb' je-der bra-ve Mann,

der für Frei - heit Fechten kann!

2. Freiheit iſt cin edles Gut, giebt dem Burfchen Kraft und Mut; I: hoch leb' jeder freie Deiann, der den Schläger Schwingen Tann! :|

156

3. Glüdlich, wer auf feinem Pfad einen Freund gefunden hat; und nicht minder glüdlich ift, wen fein holdes Liebchen küßt.

4. Kommſt du meiner Aiche nah, Bruder, jo verweile da; ſchreib' an meines Grabe3 Rand: Diefen hab’ ich Freund genannt.

5. Auf, ihe Brüder, auf und trinkt, ſtoßt die Gläjer an und fingt: God) leb' jeder deutiche Mann, der fein Gläschen Iceren kann!

129. Erinflied im Freien. Ruhig, nicht zu langſam. Volksweiſe.

Einzelne.

= ==

1. Brü⸗-der, Ta = get euch im Krei-ſe, trinkt nach al ta Bi - tr Be = je, —— se

|, ren fert die Stlä = fer, ſchwenkt die Hu = te Vom Chor wieterholt.

SEE ERERTEIe PERS pn Eger" ai Beer auf der ocld = nen Fre = heit Wohl!

... > Flur, wo wir als Snaben fpielten, Ahnung künft'ger Thaten el: füßer Traum der Kinderjahre, fehr’ noch einmal ung zurück!: 3. Mädchen, die mit, feufchen Trieben nur den braven Süngling lieben, nie der Tugend Reiz entitellen, jei ein ſchäumend Glas gebracht! 4. Deutichlands Jünglingen zu Ehren, will auch ich den Becher leeren, die für Ehr’ und Freiheit fechten; jelbft ihr Tall ſei heilig mir! , 5. Männern, die da3 Herz uns rühren, uns den Pfad der Weisheit führen, deren Beiſpiel wir verehren, fei ein dreifach Hoch gebracht! . ‚6. Brüdern, die vor vielen Fahren unſres Bundes Glieder waren, die der Bund ſtets ehrt und Liebet, fei ein fchäumend Glas geweiht! 7. Brüdern, die 1 von Kummer, ruhn den langen Grabes- ſchlummer, weihn wir, der Erinn’vung heilig, diefe frohe Libation! . 8. Unterm Schatten heil’ger Linden werden wir ung wiederfinden, wo Sid Brüder froh umarmen in den Hain Elyſiums.

157 _ 9 Wenn ich deinen Kahn beſteige, trauter Charon! o, fo reihe mir Aa den Labebecher für den letzten Obolus! | 30. Weil uns noch die Gläfer blinken, laßt fie nicht vergebens win- ten, leert fie, Freunde! Schwenkt die Hüte anf der goldnen Freiheit Wohl.

..150. Einladung zur Lebensluſt. Nel.: Gaudeamus igitur.

1. Brüder, laßt uns [uftig fein, weil der Frühling währet; bricht der Fahre Winter ein, tit die Kraft verzehret. Tag und Stunde weilen nicht; dem, der Feine Roſen bricht, tit fein Kranz befcheret.

2. Unfer junges Leben eilt mit verhängtem Zügel; Krankheit, Schmerz und Gram verweilt, nur die Luſt hat Flügel. Ob wir bier a und wie heut' ein Feſt begehn, wer giebt Brief und

veget:

3. Wo ſind jene, ſagt es mir, die vor weni Jahren jung und

fröhlich, ſo wie wir, und voll Hoffnung waren? abe Leiber dedt der Sand, fie find weit von Hier verbanıt, aus der Welt gefahren. 4. Wer nach unfern Bätern forscht, irchhof wagen: ihr Gebein, das längft vermorfcht, wird ihm Antwort fagen: „Nützt das Leben, braucht e8 bald; eh’ die Morgenglod: Ichallt, kann die Etunde (Klagen !”

151. Bundeslied.

Feierlich langſam. W. A. Mozart. —— S—-I—— SEE ——

—— za nam

1. Brü⸗der, reicht die Hand zum Bun-de! Die-ſe ſchö-ne v erer - cen-do.f r_

Ze

R_0—H - = Freundſchaftsſtun-de führ' uns hin zu Tich = ten Höhn! „P N\

Pr

Laßt, was ir = diſch iſt, ent = flie-hen; un-ſrer Freundſchaft

"Har-mo ni⸗en dau:an e⸗wig feit ſen

cres - cen - do. == f

-®s—. —— Er

Tl nn

dau-ern e⸗wig feſt und ſchön.

2. Preis und Dank dem Weltenmeiſter, der die Herzen, der die Geiſter für ein ewig Wirken ſchuf! Licht, und und Tugend ſchaffen durch der Wahrheit heil'ge Waffen, |: fei uns heiliger u

3. Ihr, auf _diefem Stern die Beten, Menfchen al’ im Oft md Meften, wie im Süden und im Nord; Wahrheit —* Tugend üben, Gott und Menſchen herzlich Lieben, dag jet unſer Loſungswoͤrt!

Manrerlivd.

152. Abfchiedslicd.

Munter. Altes Lied. ee en —— u = 1. 1 Dam «der fanı=melt such in Rei-hen um den fchäu = mıen-

den wir bier der Frei-heit wei= ben bei der rer = de

A Be- a Al-le Brüder fol=Ien le= ben,

die der Freundichafts-brnnd ver-eint; je=den fol ein ——— *

en | —t au U]

Hoch er-he-ben, der es red⸗lich mit uns meint!

159

2. Feiern wollen wir die Stunden unfrer froben Durfhengeit; denn das Herz wird mur gefunden, wo es fich der Freundſchaft weiht! Offen liegen alle Herzen, wo der Becher traulich blinkt, und verhüllt entfliehn die wo uns Lieb' und Treue winkt.

Wenn die —— uns umringen, reichen wir die mut'ge Hand, und * Kerkers Riegel ſpringen dem treuen Bruderband. Wo ſich Brüder froh umarmen, Fichte r Haß, der_blafje Neid; nur die Treundfchaft mag erwarmen in dem Shop der Fröhlichkeit.

4. Zwar der Trennung bange Stunde winkt und oft nur allzu: früh, reißt und aus dem jchönen Bunde, der ung: manchen Freund verlieh; doch verfcheuchet den Gedanken, jet, da ihr noch Burſchen ſeid; nie wird unſre Freundſchaft wanken, dauert unſre Biederkeit.

5. Finden wir uns einſtens En i der Heimat gm Land, Ben unjre Jubellieder noch Band; feiern je das Angedenken au

ge Nee Burfchenzeit, bis fich unſre lie fenfen in daS Meer der Swigfei

155. Crinflied. £eter. . Alte Teile.

Hersese tg

1:

Brü⸗der! u den feſte⸗-li⸗-chen Ge - la = gen al = Ien or⸗gen laßt ung jet ent = ja = ge,

hat ein gu=ster Gott und bier ver = eint; trin=fen mit dent Freund, der's red=lich meint.

——

Da, wo Nelstar glüht, valslersral-la! Hol-de Luft er

Bee

blüht, valleralla! wie den Blusmen, wenn der Frühling fcheint.

160

_ 2. Laßt und froh die goldne Zeit durchſchwärmen, hangen an des Freundes treuer Bruft: an dem Freunde wollen wir und mwärmen, in dem Weine fühlen unſre Luft! In der Traube Blut trinkt man Deu gen Mut, wird der Mann ſich hoher Kraft bewußt. (Me) In der Traube zc.

3. Nippet nicht, wen Bacchus' Duelle fließet, ängſtlich an des vollen Becher Rand; wer das Leben tropfenweis genießet, hat des Lebens Deutung nicht erfannt. Nehmt ihn frifch zum Mund, leert ihır bis zum Grund, den ein Gott von Himmel und gfandt!

‚4. Auf des Geiſtes Licht N ſtürzt der Sngling mutig in die Zelt; wackre Freunde will er fich erringen, die er fei und immer feiter hält. Bleibt die Meinen al’, bis zum Welteinfall treu dem Dun auf ewig angeiellt!

5. Lafjet nicht die Jugendkraft verrauchen, in dem Becher winkt der goldne Stern! Honig laßt uns von den Lippen faugen, Lieben ift des Lebens füßer Kern! Iſt die Kraft verfauft, ift der-Wein ver« brauſt, folgen, alter Charon, wir dir gern! et

154. Seftcommerslied. Mel.: Brüder, zu den feftfihen Gelagen ꝛc.

1. Bundesjubel woget durch die Hallen, jcharf ertönt ein reiner Schlägerklang, Sprudelgeifter durch die Räume wallen, Hoch aufitrönm. geichwungener Geſang. Stoßt den Hahn ins Far, valleralla, zapft das gold’ne Naß, valleralla, trinkt der Wonne vollen Ueberſchwang.

2. Gold’ne Freiheit wallt' in unj’rer Runde, Thatenfinn und ftarker Jugendmut, Männer Be aus dem Jünglingsbunde, deutſchem Recht die ſtarke Wehr und Hut. Kommt ein Sturm und Schlag, valleralla, in den ſchwülen Tag, valleralla, ift geſchliffen Schwert zum Streite-gut. 3. Allgeftaltig will der Drang fich heben, hunderthalmig zweigt e3 grün hervor; friſchem Stamm _entfeimt ein marfig Leben, Staaten ftre- ben baumig hoch empor. Faßt die Bruderhand, valleralla, wurzelt ineinand’, valleralla, feſtverwachſen trotzt auch ſchwankes Rohr!

4. Mag ein Flockenmeer herniederquellen und ein Sturm, der wild den Forſt zerrafft, unterm Eis die Knospenaugen ſchwellen, Lenz erglüht in rotem Blütenſaft. Außen Schnee und Eis, valleralla, innen grünes Reis, valleralla, innen treibt die junge Frühlingstraft.

5. Nimmer wird Begeifterung verglüben, und erjtritten Biel tit nur ein Sporn, neue Blumen müfjen wieder blühen, neue Wog' ent: quillt dem goldnen Born. Wonne fchweilt die Bruft, valleralla, friſch in Jugendluſt, valleralla! Schwingt das ſchaumumſprühte a ie !

N0N 155. Burfchen heraus!

——— ——

1. Burſchen her-aus! Laßt es ſchal⸗len von Haus zu

Haus! Wenn der Ler = che Sil-ber = fchlag grüßt des.

s BEREFTEEBBEFREFETDE ————— —— ae m En ne TEN] B SE EEE EN EEE

Mai sen er = ften Tag, dann ber = aus und fragt nicht

und Lauten = fpiel, Burſchen her - aus!

2. Burſchen heraus! Laßt e8 fchallen von Haus zu Haus! Ruft am gin die Poeſei gegen Zopf und Philifterei, dann heraus bei Tag und Nacht, bis fie wieder frei gemacht! Burfchen heraus!

3. Burſchen heraus! Laßt es fchallen von Haus zu Haus! Wenn es gilt fürs Baterland, treu die Klingen dann zur Hand, und heraus mit mut’gem Sang, wär e8 auch zum letzten Gang! Burſchen heraus!

156. Kneipgelage.

Kräftig und frob. a froh

Wer nicht mit Hau = ſet, der bleib’ da = heim.

Rommersbud, 11

E-di-te, bi-bi-te, col-le-gi -a-les! post mul-iz

Sae-cu-la po-cu-la nul-la!

‘2. Der Herr Profefior fieft heut’ kein Collegium; Dee it es befjer, man trinft eins 'rum. Edite etc. 3. Trinkt nach Gefallen, bis ihr die Singer darnach (edt; dann hat's ar n recht qut geich medt. Edite etc. 4. Auf, auf, ihr rüber! erhebt den Bacchus auf den Thron, und febt euch nieder, wir trinfen fchon. Edite etc. 5. So lebt man immer, fo lang’ der junge Lenz ung: blinkt und Jugendſchimmer die Wangen ſchminkt. Edite etc. 6. Knaſter, den gelben, hat ung Apolda prüparirt und ung din» an recommanbiert. Edite etc. 7. Hat dann ein jeder ſein Pfeifchen Knaſter angebrannt, ſo nehm’ er wieber fein Glas zur Hand! Edite etc. 8. So lebt man Iuftig, weil e3 noch flotter Burſche heißt, bis daß man rüftig ad patres veift. Elite etc. 13 daß mein Hieber, vom Corpus juris wird befiegt, fo fang’, ihr Brüder, leb ich verandg t! Edite etc. Ä 0. Denkt oft, ihr rüder, an unfre SugenbreobLöTEt, ſie kehrt nicht die gold’ ne Zeit! Edite etc. -

137. Cerevisiam bibunt homines.

ma-lia ce-te-ra fon-tes. Ab-sit ab hu - ma-no

bi-bi-tur in au-lisprin-ci- pum pum pum!

158. Crambambuli.

1 \ Srambam=bu = fi, das ift der Ti tel des Tranks, der - 1 das ift ein ganz pro⸗ ba⸗es Mit- tel, wenn und was p cres=-

fih bei uns be = währt; Bo = ſes wi = der = fährt. Des Abends fpät, des

bim=-bam=-bam=bu = li, Cram⸗bam⸗bu⸗ li!

2. Bin ich im Wirtshaus abgeftiegen, gleich einem großen Cava⸗

lier, a ih Brot und Braten Liegen und gie nach dem

efropfengieh‘ r; dann bläſt der Schwager tantranti zu einen Glas rambambult.

3. Reißt mich's im Kopf, veigt michſs im Magen, hab’ ich zum Eſſen feine Luſt; wenn mich die böfen Schnupfen plagen, hab’ ich Katarrh auf meiner Bruft: was kümmern mich die Medici? Ich trink' mein Glas Crambambuli.

4. Wär’ ich zum großen Herrn geboren, wie Kaiſer Marimilian, wär' mir ein Orden außerforen, ich hängte die Devije dran: „Toujours fidele et sans souci, c’est Pordre du Crambambuli.“

5. Iſt mir mein a auggeblieben,. hat mich dag Spiel labet gemacht, hat mir mein Mädchen nicht geichrieben, ein’n Trauerbrief die Poſt gebracht: dann trink' ic) aus Melancholie ein volle® Glas Crambambuli.

6. Ach, wenn die lieben Eltern wüßten der, Herren Söhne, große Not, wie fie fo flott, verfeilen müßten, fie weinten fich die Auglein roth! Indeſſen thun die Filii ſich bene beim Crambambuli. FRE

7. Und bat der Burſch Fein Geld im Beutel, jo Sue er die Phi⸗ (ifter an und denft: es it, doch alles eitel, vom Burſchen his zum Bettelmann; denn das ift die Philofophie im Geifte ded Crambambuli.

. 8. Soll id) für Ehr und Freiheit fechten, für Burſchenwohl den Schläger ziehn, gleich blinkt der Stahl in meiner Rechten. Ein Freund wird mir zur Seite jtehn; zu dem ſprech' ich: mon cher ami, zuvor ein Glas Crambambuli! | ——

9. Ihr dauert mich, ihr armen Thoren, ihr liebet nicht, ihr trinkt nicht Wein: zu Eſeln ſeid ihr auserkoren, und dorten wollt ihr Engel ſein, ſauft Waſſer, wie das liebe Vieh, und meint es ſei Crambambuli.

10. Crambambuli ſoll mir noch munden, wenn jede andre Freude ſtarb, wenn mich Freund Hain beim, Glas gefunden und mir die Seligfeit verdarb; ich trink' mit ihm in Kompagnie das letzte Glas Crambambuli.

‚11. Wer wider und Crambambuliften fein hämiſch Manl zur Mißgunſt rümpft, en wir für feinen Chriften, weil er auf Gottes Gabe Ichimpft; ich gäb' ihm, ob er Zeter fehrie, nicht einen Schluck Srambambuli.

139. Sum Jahreswechlel.

Mel.: Mein Lebenslauf tft Lieb’ und Luft, ꝛc.

1. Das alte Fahr vergangen ift, da8 neue Jahr beginnt. Wir danken Gott zu dtefer uf: wohl ung, je wir noch find! Wir fehn aufs alte ab zurüd umd haben neuen Mut: ein neues Jahr, ein neues Glüd, die Zeit it immer gut.

165

2. 3a, feine Zeit war jemals fchlecht: in jeder Tebet fort Gefühl für en und Recht und für ein freied Wort. Hinweg mit allem Weh und Ach! Hinweg mit allem Lead! Wir felbft find Glüd:

und Ungemach, wir jelber find die Beil. 3. Und machen wir uns froh und gut, iſt froh und gut die get und giebt und Kraft und frijchen Mut bei jedem neuen Leid. Und was einmal die Zeit gebracht, das nimmt fie wieder hin drum haben wir bei Tag und Nacht auch immer frohen Sinn. 4. Und weil die der nur vorwärts will, jo jchreiten vorwärts wir; die Zeit gebeut, nie ſtehn wir ftill, wir fchreiten fort mit ihr. Ein neues Jahr, ein neues Glück! wir zichen froh hinein; denn vorwärts! vorwärts! nie zurück! Soll unſre Solung fein. Boffmann von Sallersieben. 1841.

140. Das £ied vom Dein. Einfach. Volksweiſe.

lern' es heut in un-ſerm Preis! Das Lied vom Wein iſt

leicht und klein, und flößt euch Luſt zum Trin⸗ken ei,

2. 1: Ihr ſchwatzt nicht lang beim Becherklang, der Wein begeiſtert u Sefang. :| Wer fingen fann, der preif’ ihn hoch, umd wer's nicht lann, der fumme doch! Ihr fchwatzt nicht lang u. ſ. ın.

166

3. Wein friicht, das Blut, giebt neuen Mut und fchafft die Herzen mild und gut. Wein ift der Sorgen jäher Tod, zu fthöner That ein Aufgebot. u

4. Der Trinkgenoß iſt ohne Schloß und ohne Schäße veich und groB; ja, Götter find beim Weine wir, und der Olymp iſt fünftig bier.

5. Nennt Brüder euch! In Bacchus' Reich ift alles frei und. alles oleih. O Zaubertrank! der edle Wein lehrt ung die goldne Zeit erneun.

sr. Rochlitz.

141. Denkſt du daran?

Mel.: Denkſt bu daran, mein tapferer Lagienka ze.

mäßig. VvVolksweiſe.

EEE TEEN 1 Denkſt du dar-an, Ge-noſ⸗ſe froh-er Stun-den, wvir, die als Kna⸗ben in = nig ſchon ver = bi = dei, -

wo wir ver = eint die Mu = fenftadt be⸗grüßt; uns auch als Burſchen noch ſo treu —2 Denkſt du dar:

4 4 Bu⸗ſen? o fprih,Stu=dent, Stu-dent,dentft du dar : an?

dent, Stu:dent, dent du dar » an?

2. Denkſt dır daran, welch’ luſtdurchglühtes Leben beim lan der Gläſer und fo oft gelacht; wie wir, dem Gott der Freude o ergeben, dem Antiburſchen Pereat gebracht? Denkſt du daran, wie wir und Götter dünkten beim Bollgenuß der UL DIE N: |: wenn beim Sommers die vollen Becher winkten o ſprich, Student, denfft du der Schönen Zeit? :|

3. Denkt du daran, wie, treu dem Burſchenſchwerte, für Burſchen⸗

ehre einft du mächtig ſugtt, und ob dein Gegner ſich auch tapfer wehrte, den ſchweren Sieg davon doch endlich trugſt? Da ſtandeſt du, als Held, fo kuͤhn, fo offen, wie es ſich ziemt für einen deutfchen Mann: daß damald mich dein Freundesblick getroffen, o wad’rer Schläger, denfft dur noch daran? 4 Denkſt du daran, mein vielgeliebter Bruder, wie wir fo froh die Burjchenzeit verlebt? Dft ging's uns gut, oft unter allen Luder. vor Manichäern hab'n wir nie gebebt. Wenn uns der nervus rerum dann enteilte, der Jude kam, der Dee Mann, dem man als- un ze Klaffiker verfeilte o Freund und Bruder, denfft du noch aran

142. Burfchenlied.

Mäßig bewegt. Einer.

EEE 9 ERREGER AH ZU DEEP"

fro = hen Mut, Balslesri! bat im: mer fro : ben Mut, Ba:le

Hut! Val-le⸗ri, val⸗le⸗ra! die Fe-der ſchwankt vom Hut.

2. Am, großen Hut prangt feierlich die Laudesvaterei. Valleri! 3 ‚jan ihn mehr bei Hieb"und Stih, als wär er gut und neu! Ball a - Als Burſche vet er * bei ſich die Nie ihm gnügt, den Sagen, be der N 1 ürchterlich an feiner Seite wi Burſche klirrend Stadt in far Maojeftät, blitzt um den Sporn die Funkenſaat, und Feuer kreuzweis w 5. Was kümmert's ihn, ob anch ein Loch den Ellenbogen zeigt ? Der Motte Burſche bleibt er doch, vor dem ſich alles neigt. 6. Weh dir, wenn du dich zu ihm drängt, int par üntirten Rod, er (him fet dich urn ft, & droht fein Knotenftod! Sr Freunde ſchlägt fein Herz fo warnt, er Fühlet ihre Mot, für de braucht er den ftarten Arın und feheut ſelbſt nicht den Tod. 8. Wer ſah es, daß er jemals wich, wer ſah ihn jemals feig? Die 2 ande nähn er nicht auf. fich, nicht um ein Königreich! aut donnernd fah man ihn im Kampf den blanfen Schläger —— man ſah vor feinem Hieb, wie Dampf, die feigen Schurken fliehn 10. Den Mut in ünglüd und Gefahr trifft mer A nirgends an, ja setbft auch bei der Höllenfhar beweiſt er ſich als Mann. 11. Wenn er von Hermanns Edelmut und feinen Zhaten hört, jo mahnet ihn fein deutiches Blut: fei du auch Hermanns wert! 12. Er trinkt den deutichen Rebenſaft und fühlt fich und groß, in feinem Arm wohnt ———— und Freiheit iſt fein L 3. Es lebe DE ann, der, wie er denkt, auch foricht! Wer! auf Trug und Bosheit ſann, verlöfche wie ein eich! 14. Drüdt ſchwere Sorge fein Gemüt, ninmt er fein, Pfeifchen Ben und wie der Knaſter dampft und glüht, plagt ihn fein Unmut

| 5. Er ift ein Burſch, Iebt sans facon, iſt eines jeden Freund, fein Herz ift bieder, ob e3 ſchon zumeilen anders fcheint.

16. Er wünjchet edlen Menſchen Fried’ und Freud’ auf ihrer Bahn, und Iobet fie in feinem Lied, fo viel ex loben kann.

169

7. Die fer find mın alle leer, die Krüge aber voll; fo gebt

den erifchen ae da ber, un zu der Burichen Wohl! 18. Schon fließt aus vollem Krug der Saft in leere Glas Hinein, und umfrer werten Brüder ſhatt ſoll Dies ee fein. 19. ta beißt mein Vaterland lt’ es hoch und wert, trag drum dad ne Band und mit yo und Schwert!

145. Bundesfang,

Mel.: Mein Lebenslauf iſt Lieb und Luft x.

1. Det’ Freude leicht umfchlingend Band hat fröhlich und vereint! den Trübfirn haben wir verbannt, weil er nur ſchwarz erjcheint! Denn wo Die de Zafel hält, fieht man au bunte Sukt, und bunt bes fpiegelt ſich die Welt in unſrer frohen zur

2. Wem mutig frei der Bufen jchlägt, der jubelt froh empor, wos raſch das freie Herz bewegt, ertönt ım fauten C Chor; drum würzen wir uns unfer Mahl suıe) deutscher Pieder lang, und ſchwellend in dem hoben Saal erichallt der Chorgeſang.

3. Der Haren Tranben Benecjant erg känzt in dem Pokal, durch⸗ dringt das Herz mit ftolger Kraft, ugchat ht's mit Sötterftrahf! Auf, füllt die leeren Gläſer an, ſcheult bis zum Rande voll, den erften Trunk, ftoßt Hingend an, auf unſers Bundes Mohl. Kaas

euſtab.

144. Gerſtenſaft.

Mel.: Bekranzi mit Raub x.

1. Der Gerftenfaft, ihr meine Iieben Brüder, |: iſt ſchon ein ale Eranfl | Drum füllt die größten Stiefelgläfer N I: habt de Erfinder Dant! :

2. Thuistond Söhne jchon, ihr Brüder, tranten euch diefes Säft« fein fein, durch deren Schwert die ftolzen Römer ſanken, und denkt, die m chtig ſchließ *

3. Aus dieſem nun konnt ihr ganz richtig ſchließen, es ſei ein Saft, wenn auch ſogar Erob'rer fallen müſſen durch ſeiner Trin⸗ er

4. Weftehrs nur ſelbſt, in Baiern und in Franken giebt's Männer voller Kraft; was mag die Usfach’ anders fein? fie tranken den edlen

enfaft. 5. Und als die Enkel Hermanns Bier noch tranken, da fahn fie Nolz als fie es aber eitel ſchmähten, ſanken ſie ruhmlos in ihr Grab.

{70

6. Der Wein, der Punch gewähren nichts als Pothen und eine rote Naf’; drum, wünfcht ihr friſche Farb' und ſtarke Knochen, fo bleibt beim Gerftenglas! _ x

7. Drum fhämt euch nicht der Väter, meine Brüder, mit Freuden jehm I“ da8; fie fingen in Walhalla Bardenlieder, und greifen nach

em Glas. eo

145. Muskateller-Cied. (Aus dem 16. Jahrhundert.)

Heiter.

1 Pe lieb= fte Buh-le, den ich han, der liegt beim Wirtim "ter hat ein höl= zing Röck-lin an und heigt der Mus-ka⸗

Pers

Redeler; Er Hat mic näd-ten trunken g'macht und fröß-lich ..

ee Tee diesfen Tugvollbracht; drumgeb’ich ihm ein” gu⸗te Nacht.

2. Bon biefem Buhlen, den ich mein’, will ich dir bald eins bringen ; es ift der allerbefte Wein, macht luſtig mich au fingen; frifcht mir das

Blut, giebt freien Mut, al3 durch fein Kraft und Eigenſchaft. Run grüß' ich dich, mein Rebenſaft! | Sifchart.

146. Das kied vom grünen Kranze, Auch nah ber Mel: Der liebfte Buhle, den ih han, ꝛc. Felt und munter. | $. 8. Truhe.

1. Der ſchön⸗ſte Ort, da von ich weiß. das iſt em küh⸗ler

128

Kel-ler; das ſchnelſte Geld, da = von ich weiß, das

ad lib. tt der Ieh=te Hel . ler; der rollt fo Bur= tig

= FE

Rheinwein und Mus:tfa = tel ler.

2. Der ſchönſte Wein, davon ich weiß, läßt ſich den roten heißen, und einen ſchönſten weiß ich noch, den nennt man nur den weißen; der eine hilft, der andre frommt, wer nur zur rechten Muße konimu, ſich beider zu befleißen.

3. Ein friſcher Trunk vom Faſſe Her, darnach ſteht mein Verlangen; die —* Haͤuſer find es doch, dran grüne Kränze prangen; wo ſolch ein Tiche3 Zeichen lacht, da iſt mir recht in finſtrer Nacht ein Sternlein aufgegangen.

4. Und wer das Liedlein bat gemacht? Und wer es bat geſungen? Ein 2. Sales hat's erbacht, als i er der. Wein bezwungen; einem Fu Br pa Ei fein Platz, ein volles las, da3 tft er Schatz, es

iſt ihm oh gelungen. DW. Waderungel.

172

147. Wein, Weib, Geſang. Kräſtig. Zelter.

Wein. Auf, lot bei Re: ben = ſaft und Scherz ung

Dass sesn——e

un = ferd Da⸗ſcins freun! Wer ſich er-⸗-freut, thut

z Mar-tin Ru: ther fpricht, was Martin Pu - ber ſpricht Mer

na

9

nicht liebt Wein, Weib und Gefang, der bleibt ein Narrfein Rebelang und

—“ 2 Nar⸗ren find wir nicht, nein, Nar-ren find wir nicht.

2. Die Lieb’ erhebt des Menſchen Herz zu f Pa en f ei Linderung für on ES chmerz, ftreut icht au

dent, dem Lieb’ und Wein gebriht! Drum küßt ker es ing a

und fingt, was Martin Luther Spricht: Wer nicht liebt u. \w

mn Ay

_ 123 3. Ein Lied voll reiner Harmonie, in treuer Freunde Kreis, Mi Labung nach des nr Müh’ und nach der Arbeit Schweiß. Drum

tuhet nach erfüllter Pflicht und Hinget an und finget dann, was Martin Luther ſpricht: Wer nicht liebt u. |. w. K. Müdler.

148. Zum Jahresfchluß.

Ernſt. | J. A. P. Sdulz.

Be Be

1. Des Jah—⸗res Ieh-te Stun:de er = tönt mit

cresc.

nutzung erg

ern⸗ſtem Schlag: trinkt, Brü⸗der, in die Run-de, und

wünſcht ihn Se⸗gen nah! Zu je-nen grau⸗en

—⸗

So

Jah⸗-ren ent=floh es, wel-che wa⸗ren; & brach-te Freud' und

Alle. SS NIE:

Kummer viel, und führt’ ung nä⸗her an daß Ziel! Ja, Freud’ und

Bere

Kunı = mer bracht’ e8 viel, und führt’ung : ber an das Ziel:

174

2. In ftetem Wechſel kreiſet bie flügelſchnelle Sa fie blühet, after "greifet und wird Vergefienheit; faum ftannneln dunkle Schriften auf Ihren morjchen Grüften. Und "Schönkeit, ‚Reichtum, Ehr’ und Macht finkt mit der Zeit in öde Nacht. (Gyer:) Ad, Schönbeit, 2

3. Sind wir noch alle lebend, wer heute vor dem Jahr, in Lebens⸗ fülle mit Freunden fröhlich war? Ach, mancher ift geſchieden und liegt und fehläft in Frieden! Klingt an und wünjchet Ruh' hinab in unfrer Freunde ftilles (Chor:) Klingt an ꝛc.

4. Wer weiß, wie mancher modert ums Jahr, verſenkt ins Grab! Unangemeldet forbert der Tod die Menſchen trotz lauem Frühlings⸗ ‚wetter weh'n oft verwelkte Blätter. von und nachbleibt, wünſcht dem Freund im ftillen Grabe Ruh’, und weint. (Eher:) Wer nachbleibt,

5. Der gute Mann nur Schließet die Augen rubig zu; mit frohem em verfüßet ihm Gott des Grabes Ruh'. Er fchlummert leichten

Schlummer nad) diefes Lebens Kummer; dann wedt ihn Gott, von Glanz erhellt, zur Wonne feiner beſſern Welt. (Shor:) Dann wedt und Gott zc.

&. Auf, Brüder, frohen Mutes, auch wenn ung Trennung droht! Mer. gut ift, findet Gutes im Leben und im Tod! Dort. Tammeln wir uns wieder und ungen Wonnelieder! Klingt an, und „gut fein immer: dar“ fei unfer Wunsch zum neuen Jahr! (&er:) Gut fein, ja gut jein immerdar! zum lieben, frohen neuen Jahr!

J. 8. Def. 1784.

149. Bundesweihe.

Mel.: Stimmt an mit hellem, hohem Klang.

1. Dir öffnet fich jetzt unfre Bruſt zu treuem Bruderleben, du eifef mit ung an und Luſt in ernſtem Geiftesftreben.

2. Sei fromm in Denken, Wort und That, und Kara reine Sitten; das eo 6, „am und wo e3 nabt, Kr an fübhn beftritten.

be Akte voller yugen draft in deinen Frühlingstagen;

nur Unenfne itterichaft darf Siegerkronen tragen.

4. Sei frei im Geiſte immerdar, das ift der deutſche Adel. Der freie Dann, der iſt auch wahr und ſtart An fonder Tadel.

6. Sei fröhlich, dag du ieber Beit ein könneſt fingen; für⸗ wahr ein trefflich gut Geleit bei 2 ernſten Dingen!

6. So reich' uns deine deutſ and gu m onen Herzensbunde! Um uns fchließt ſich cin era urch diefe Weibeftunde.

Bonn. 18429. A, Scäöler.

„Neo, 159. Auf der Rudelsburg.

rich und kräftig. Hermann Allmers.

3 = 1. Dort Saal-eck, hier die Ru⸗delsburg, und un = ten tief im poco cresc. | ——— —*2 Eee Tha-le da rausjchet zwifchen Fel-ſen durch die alte Lie = be

cr8asc. .

Trin-ken, die Au -dels-burg, das iſt 4 Stt zum

ö— —— U O2 0 0 002

pn 3 EEE RER.

v Schwärmen und zum Trin-⸗ken.

2. Das wiſſen die Studenten auch in Jena und in Halle und trinfen dort nach altem Brauch im Hof und auf dem Walle. Umringt von mofigem Geftein, wie klingen da bie Fieber! |: Die Saale rauſcht 0 freudig drein, die Berge hallen wieder. :|

8 Baterland, wie bift du Ichön mit deinen Saatenfeldern, mit den ftolzen Wäldern! O Bater-

deinen Thälern, deinen Höhn und a

fand, drum wollen wir dir unfre Lieder fingen, zu deinem Preiſe ſollen bier laut Herz und Becher Flingen.

4. Wie tönet das ins Thal hinein vom Felſen hoch hernieder, die Saale rauſcht ſo freudig drein, die Berge hallen wieder; und Berge ka wicder; und Berge bier und Berge dort zur Rechten und zur Linken die Rudelsburg, das tft ein Ort zum Schwärmen und zum Trinken. Allmers.

151. Sehnſucht nach dem Rhein.

Aoderato. ee Pe ur IE Ir HER EX ZUBE

PR SEEN. FE BEER E20

v 1. Dort, wo der Rhein mit fei : nen grü⸗nen Wel⸗len fe mancher

ee

5 were mar were ben faft’-ger fchmwellen und füh-ler Moft des Winzers Müh' ver- füßt, dort möcht’ ich fein, dortmöcht’ich fein, bei dir, du Va-ter

Rhein, an dei-nen U-⸗fern möcht' ich fein.

2. Ad, könnt ich dort im leichten Nachen fchaufeln und hörte dann ein frobes MWinzerlied, viel fchön’re Träume würden mich umgaufeln, als ferne fie der Sehnſucht Auge fieht. |: Dort möcht’ ich fein :| wo beine Welle raufcht, wo’3 Echo hinterm Felfen Taufcht.

3. Dort wo der grauen Borzeit ſchöne Lügen fich Freundlich Drängen um die Phantafie und Wirklichkeit zum Deärchenzauber fügen, dort tit

len

das Land der fchönen Poeſie. Dort, möcht! ich fein bei dir, du Vater Rhein, wo Sagen fih an Sagen reihn.

4. Wo Burg und Klöſter fich aus Nebel heben, und jedes bringi die alten Wunder mit; den kräft'gen Ritter ſeh' ich wieder leben, er (net das Schwert, mit dem er oftmal3 tritt. Dort möcht’ ich fein, wo

urgen auf den Höhn wie alte Leichenfteine ftehn.

5. Ja dorthin will ich meinen Schritt beflügeln, wohin mich jekt nur meine Sehnſucht träumt, will freudig eilen zu den Rebenhügeln, wo die Begeiftrung aus Pokalen ſchäumt. Bald bin ich dort und du, o Bater Rhein, ftimmft froh in meine Lieder ein.

152. Trifolium. GSemäßigte Bewegung. S$lemming.

ırFrr

! ı - O-scu-la-ri vir-gi-nes, dul-ci-us est do - num; 1

7 vb | do-num est dul-eis - si-mum Ly-ra ceuMa-ro - num;

Kommersbud. 12

—————— —r I = - 7 nz . | 72 | | |

Si his tri-bus gau - de-am, sper-no re-gis thro- num.

2. In me Bacchus excitat Veneris amorem: Venus mox poßti- cum Phoebi dat furorem; immortalem Phoebus dux comparat honorem; vae mihi, si tribus his infidelis forem!

3. Sed tyrannus jubeat. „Vinum dato!“ Darem. „Non amatö virgines!“ Aegre non amarem. „Frange lyram, abjice!“ Pertinax negarem! „Lyram da, seu morere!“ Cantans exspirarem!

155. Am Grabe.

Langſam und getragen. Eyra. @ es PP = * = 8: —;AMAAOoSAMA ' (nV AM. er . * I. Be —X Be a ITAI

pp f q | Ye essen 7. XCC ' —— je] 2 I 7 Eos ee cresc n | p | N fp . . X EBEEATAICAECECCCCCCDCI To ——- z SV -D zw > 5

Tod be—⸗zwungen; der ernſt und froh mit uns ge⸗run⸗gen, p

fhläftnun in e = wig ftil: ler Ruh‘. 2 ob dein el

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ı 99T | Doc ob dein Ye = ben

Veben jung ver⸗dorrt, du lebſt in unſrer Lie⸗be

du lebſtin un-ſrer Lie-be fort: doch

jung verdorrt, du lebſt in unsfrer Lie-be fort; doch) | —F —— AL UT IT -I—TF-5 —— as —— —— [Et —— fort; doch ob dein Le= ben jung ver ob dein Le =: ben = > | | eresc. | Be 47 u = nu —— FI en | I, ] rn a |

ob dein Le ben jung ver - dorrt, du

en.

du lebſt in unver Pie be

dorrt, du lebſt in unſrer Liebe fort. dorrt, du lebft n un = ſrer fie = be fort. I; decresc. 1 , === Fe | v *

9 lebſt m un ⸗ſrer Pie = be fort.

*) ZuRer82 und 4:

* 4 Q

bie «der, ein eb - ren = gi = fter deutz=jcher ꝛc. drei=-e für Frei: beit, Recht x.

2. Rein Tadel tritt zum Grab heran und finget jeine Wehelieder, du warſt gerecht u. treu u. bieder, ein chrenfeiter, deutfcher Mann; und was vollbringen du gewollt, war edel wie das lautre Gold.‘

3. Drum meint das Baterland um dich, du bift ihm Thaten ſchuldig biteben; doch ſchwören!s, Toter, die dich lieben, fie en gern: dein auf ſich und Löfen deinen Freiheitsſchein vom Vaterlande käm⸗ pfend ein.

‚4. Das ſei der Liebe letztes Pfand,“) es kreuzen ſich in heil'ger Weihe ob deiner Gruft der Schläger dreie für Freiheit, Recht und Vaterland: wir leben ihnen ungeſchreckt, bis uns der Raſen überdeckt.

BD. Schauenburg. 184 1.

*) Anmerk. Bel den folgenden Worten kreuzen drei Präſldes ihre Echläger über tem cöneu Grabe,

181

154. Zur afademijchen Erinnerungsfeier. Me.: Som hoh'n Olymp herab x.

1. Ein Gaudeamus foll uns heut’ vereinen: ihr Juvenes der alten Zeit, herbei! Doch bei des Feſtes Freude, fol’ ic) meinen, ftünd’ au den Dichter eine Frage frei! Eher) Auf alles iſt heute die Antwort bereit! Drum frag’, drum frag’ er getroft, wir geben Befcheid!

2. Bringt ihr zur Luft, die aus dem Becher wintet, wie fonft noch emen froben freien Geiſt? Begreift ihr jebt, warum man Smollis trinfet, und was das tiefe Wort: Fiducit Heißt? (Cory Fa, Smollis dem aanzen Menjchengeichlecht, und nur Fiducit auf Gott und Recht!

3. Der Arm, der ſonſt den Sieber raſch gefehwungen, daß er zum Kampf des Lebens fich geftählt, hat er auch nun den rechten Kampf gerungen und ermit a was er treu gewählt? (hor: Wohl bat re en mit Feder und Schwert und fegnend und ftrafend die Kraft ewährt!

4. Das Burfchenherz, im Lieben und im Hoffen, bei Mangel ji fo überfelig doch, blieb, arm und reich, es immer treu und offen? Glaubt es an Liebe und an aft noch? Ehor: Wir fanden die Liebe, wir fanden den Freund, wir haben nicht ie gelacht und geweint!

5. Wohlan, fo lebe denn im Saft der Neben, wer die Dogmatik fih im Herzen fand! Wer Eregefe aus Natur und Reben, und Homis letik lernt? im Eheftand! (Eyor) Ka, wer die Menfchen zu Menſchen erzog, wer Iehret und tröftet, der lebe hoch!

6. Es lebe, wer begriffen Kant und Fichte, und weſſen Herz Jakob! warm gehaucht! Wer bei dem Aufblid zu der Wahrheit Lichte nicht Augengläſer braucht! Ehor;“ Es lebe, wer ahnet im ſtillen Gemüt, was kein Verſtand der Verſtändigen ſieht!

7. Es lebe, wer da richtet ohne Binde, wer Stadt und Land nur nach dent Randrecht mißt, wer allerwegen, wo man auch ihn finde, ganz durch und durch ein Corpus juris tft! Ehor Es Lebe, wer mutig. aufs Jus geftüßt, das Lafter beitrafet, die Unschuld befhütt!

‚8. Es Iebe, wer des Seins geheimed Walten und ſeiner Pulfe ſtilles Wort vernimmt, wer kühn mit Zaubertränken weiß ;.ı fchalten, damit das Lebensfünkchen weiter gliumt! (Eyor: Es Lebe, wer Leben erquickt und erhält und raftlos dem Tode entgegen fich Stellt!

9. Es lebe, wer noch, eingeben? der Mufen, fürs Vaterland den Degen mutig ſchwingt! Es Iche, wer, Natur, an deinem Bufen fein friedliches Beatus ille fingt! «Esor:) Es lebe, wer nützt (das ſei uns genug) mit Wort und mit Feder, mit Schwert und mit Pflug!

10. Es lebe alles, was wir einſt beſeſſen, was ung erfüllt, begei⸗

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ftert und gewedt! Es lebe, was das Herz nie wird vergefien, obgleich e3 längit ein dunkler Schleier det! (Eyor:) Dir, holde Erinn’rung der feligen Zeit, dir fei ein fröhlicher er geweiht!

11. Und daß wir jene Beit, in Ehren halten, fo bleibe ftet3 der Burfchenfinn in Kraft! Ein reines Herz, ein frohes, Fräftiges Walten, das ſei der Geiſt der alten Burſchenſchaft! (Esory Und Swollis, ihr Brüder, dem Menfchengefchlecht, und nur Fiducit auf Gott und Hecht!

€. v. Houwald

155. Aheinweinlied,

Mel.: Dein Lebenslauf ift Lied’ und Luft ze,

1. Ein Leben wie im Paradied gewährt und Vater Rhein; ich geb’ es zu, ein Kuß ift füß, doch füher in der Wein! Ich bin fo Fröhlich wie ein Reh, das um die Quelle tanzt, wenn ich den lieben Schenktiſch feh’ und Gläfer drauf gepflanzt. i

2. Was Lümmert mid) die ange Welt, wenn's liebe Gläschen winkt, und Zraubenfaft, der mir gefällt, an meiner Lippe blinft? Dann trink’ ich, wie ein Götterkind, die vollen Flaſchen leer, daß Glut mir durch die Adern rinnt, und fordre taumelnd mehr.

3. Die Erde wär' ein Sei voll Grillenfang und Gicht, wüchſ' und zur Lind'rung unſrer Dual der edle Rheinwein nicht. Der hebt den Bettler auf den Thron, ſchafft Erd’ und Himmel um und zaubert jeden Erdenjohn gerad ins Elyſium.

4 Er ift die wahre Banacee, verjungt des Alten Blut, verfcheuchet rg und —— und was er weiter thut! Drum lebe das gelobte and, das uns den Wein erzog! Der Winzer, der ihn pflanzt' und band, der Winzer lebe Do Dass . 5. Und jeder fchönen Winzerin, die ung die Trauben las, weih' ich, als meiner Königin, dies volle Dedelglas. Es lebe jeder beutfche ann, der feinen Rheinwein trinkt, fo lang’ er's Kelchglas Halten kann und dann zu Boden int! Hölty.

156. Suchfenfeligfeit. Mel.: Einft fpielt ih ꝛc.

1. Einft lebt’ ich fo harmlos in Freiheit und Glück; gefüllt war der Beutel, ſtets heiter mein Blick; ich klirrte mit Sporen, ich ſchwan das Rappier; zu frohen Gefängen, wie fchmedte das Bier! Frohlocken be air ich durch Tluren und Han. O felig, o felig, ein Fuchs

u fein

185

2. Jetzt Hab’ ich Semefter und heiß’ altes Haus; das war ja mein Sehnen, da ftrebt’ ich hinaus! Kein Moos nun in Bänken, der Bären we die brummen entjeßlich, nie werden fie ftill! Die Schäße der

aa find auch noch nicht mein. O Selig, o felig, ein Fuchs voch zu fein! |

3. Und endet der Burjche und ar, er nah Haus, umarmen ihn Freunde noch einmal beim Schmaus. Von manchem vergefien, der nabe ihm ftand, verläßt er der Freiheit geheiligtes Land; er wird ein Philifter und fteht fo allein; o felig, o felig, ein Fuchs noch zu fein!

157. Abſchiedslied.

ESS

Mäßig und kräftig.

Er-fchal le fro-her Rund-⸗ge-ſang in un = frer 1. —8— und der Freun⸗de Be cher⸗klang zum

n

de Rei & ag Br ; en Daß wir nicht bang die Zu = kunft

wol = ln Män = ner fein!

2. Seid deutiche Männer allzumal, ſeid redlich, Fromm und bieder! Ver's nicht iſt, leer’ nicht den Pokal, ftimm’ nicht in unſre Lieder! Den wadern Jüngling Iohn’ allein mit Kraft fein vaterländ’scher Wein; F Wir wollen, wir wollen vedlich jein! :|

3. Oft fangen wir beim Gerſtenſaft gern deutſche Bardenfänge, md fröhlich war und tugendhaft der tranten Brüder Menge. Heut cheult ums unſer Vater Rhein von feinem edlen Tranke ein: Heut laßt ung, —- Becher fein!

at

4. Hier ift für und des Bleiben nicht! Möcht' mancher Hütten hauen: doch ruft ung eine höh’re Pflicht in heimatliche Auen. Nie ſtör' ung eitler Freuden Schein, dem Vaterland und ganz zu weihn;

ihm laßt uns, ihm laßt uns dankbar fein! |

5. Entblößt da8 Haupt nun Mann für Mann ımd legt ans Glas die Rechte! Was Gott thut, das it wohlgethan, wenn man's aleich anders dächte. Er ſchenkt den Scheidekelch uns ein! Er wird uns Mut und Troſt verleihn: wir wollen, wir wollen Männer ſein!

W. Neumann.

158. Lied, Kieb und Wein.

Auh nah ber Mel.: Es kann ja nicht immer jo ꝛc. C. M. v. Weber aus „Preziofa.”

feBferFeee &

—— ——

Le-bens hin-ein, die Ster-ne, fie fun-keln fo trau—lich, fie

% z —— Es lebt in der Stimme des hei⸗ßen: Lied, Lie-be und Wein. 2.‘ im Lie-de versjüngtfich die

Lie = de8 ein treu⸗es, mit=füh = len=de Herz, 3, Der Freu⸗de, im Lie =de ver = we = hetder Schmerz. | °

Se... ——— en; ES Wein iſt der Stimme des Lie-des zum freu⸗di⸗-gen Wun⸗der ges es—

——— ———

ſellt, und malt ſich mit J— ⸗hen⸗-den Strah⸗len zum un

La ERS

Bon u —— ar zu v %

[RD æ⸗

= wiegen Frühling die Welt, mit glüt » hen-den Strahlen zum Trinsten und Sin-gen er = dacht, das Lie: ben und Trin-ten und

v⸗ ubling die Welt, mit glühenden Strahlen zum Frühling die Welt. Sin-gen er⸗-dacht, das Lieben und Sin-gen und Trinken er⸗-dacht!

4. Doch ſchimmert mit freudigem Winken der dritte Stern erſt herein, dann —— in der Seele wie Lieder, dann glüht es im Herzen wie Bein. 5. Drum blidet, ihr berzigen Sterne, in unfere Bruft aud)

vein; es begleite durch Leben und Sterben und Lied und Liebe und

ein. 6. Und Wein und Lieder und Liebe, fie ſchmücken die feftliche Naht; drum eb’, wer das Küfſen und Lieben und Trinken und Singen erdacht! Ch. Körner.

159. Siducit. Feierlich langſam. Brieſewitz.

1. Es hat⸗ten drei Ge = ſel-len ein fein Eolsle = gi

um; es kreiſ⸗te fo fröh-lich dr Becher in dem

Heisnen Krei⸗ſe her⸗ um, es kreiſ⸗te ſo fröh⸗lich der

*) *) Variante.

Be⸗-cher in dem klei⸗nen Krei⸗ſe her-um. De = cher

2. Sie lachten dazu und tranken und waren froh und frei, |: des Meltlaufs Elend und Sorgen, fie gingen an ihnen vorbei. :|

3. Da ftarb von den Dreien der eine, der andre folgte ihm nach, und e8 blieb der Dritte alleine in dem öden Subelgemad).

4. Und wenn die Stunde gefommen des Bechens und der Luft, dann thät er die Becher füllen und fang aus voller Bruft.

5. So faß er einft auch beim Mahle und fang zum Saitenfpiel, und zu dem Yen im Pokale eine helle Thräne fiel,

6. „Ich trin?’ ge ein Smollis, ihr Brüder! Wie fit ihr fo ſtumm und fo fill? Was fol aus der Welt denn werden, wenn keiner _ mehr trinten will?”

7. Da klangen der Gläfer dreie, fie wurden mählich Teer; „Fiducit, fröhlicher Bruder!” Der trant feinen Tropfen mehr.

Salomon. 1854.

160. Die Iuftigen Brüder. Kräftig und nicht zu ſchnell.

8

1. Es ſa⸗ßen beim ſchäu⸗men⸗den, fun⸗keln⸗den Wein drei

fröh⸗li⸗che Bur⸗ſche und fan = gen; es fchallste und

Han = gen, und Iufstig die Becher er : flan = gen.

2. Der Erft’, ein Jüngling mit duntelem Haar, bob hoch in ber Nechten den Becher; „Dem Bater Rhein, der den Wein und erzog, |: ein donnerndes Bivat, ihr Becher!” :]|

3. „„Es lebe der Rhein! e8 lebe der Rhein!““ fo fchallt e8 heraus in das Weite; da griff in der Laute Saiten und ſprach mit blitzendem Auge der Zweite:

4. „Hoch lebe die Liebe Frau Muſika! die haltet in Ehren, ihr une es lebe Muſik! es lebe Geſang!“ Laut Klingen die Gläſer wieder.

5. Und wie der feftliche Ruf ertönt norh zu des Gefanges Preife, sun t ſchon der Dritte den Becher empor und fpricht zu der

reunde Kreiſe: |

6. „Was foll ung der Wein, was foll der Odang, wenn bie Liebe nicht innig im Bunde? Ihr Brüder, der Liebe ein donnerndes Hoch), ein Hoch aus de Herzens Grunde!“

T. „n&8 lebe die Liebe, die Freundfchaft hoch!““ fo fchallt’ es von Munde zu Munde; fie reichen die Hand fich uud herzlichen Kuß, und leeren das Glas bis zum Grunde.

Robert Keil.

161. Es lebe das Daterland!

Mel.: Es Hatten drei Gefellen x.

1. Es faßen viel muntre Gefellen im Schenkhaus voller Luft, |: fie tranfen gar fröhlich zufammen und fangen aus voller Bruft. : 2. Sie fangen ſo frohe Lieder von Liebesluſt und Wein, die Hangen hinaus durch die Fenſter weit in die Nacht hinein.

3. Nur einer fibet im Kreife, ftumm mit beflommener Bruft, der

ſtimmt nicht eim in die Picder von Wein und Liebesluft.

188

4. Da huben vom Baterlande fie an ein kühnes Lied, das fcholl, wie werm duch Eichen ein wildes Wetter zieht.

5. Laut Hangen die Gläſer zufammen, es Hlirrte in jeder Hand, und jauchzend ward e3 helungen: Hoch Iebe das Vaterland!

6. Das gab ein helles Klingen, ein Jauchzen tm ganzen Chor; da fuhr der ftumme Träumer, gar raſch vom Stk empor.

7. Er hat das Glas erariffen, gefüllt mit goldnen: Wein, und fill vom blauen Auge fiel eine Thrän' hinein.

8. Und kräftig angeftogen bat er_ auf Vaterland da brach in lauter Scherben das Glas in feiner Hand.

Earl Paruder.

162. Arthurs Tafelrunde.

Mel.: Auf, finget und trinket 2c.

. 3. Es ichlingt fidy die Runde, es reift der Pokal; fo ſaß, fagt die Kunde, Fürft Arthur im Saal und um ihn die Helden, gewaltig an Kraft, und Sänger zu melden, was kühn fie gefchafft.

‚2. Wollt ihr ihnen gleichen, des Rittertums Bier, fei Tugend das Zeichen und Mut das Panier; bewahret der Ehre geheiligtes Pfand, lein Schlechter entehre daß heilige, Band. i

‚3. Dei Abendrot3 Glühen, bei Sternenlicht? Pracht, da ſchwinden die Mühen des Tages in Nacht. Dann figen die Brüder in trau: lichen Reihn, da Klingen die Lieder, da mundet der Wein.

4. Und giebt dann am Morgen die Sonne heran, erwachen die Sorgen auf dorniger Bahn; dann wieder gerungen mit männlicher Kraft; ftet3 ift e8 gelungen, was Kühne geichafft.

5. Der Hölle Gewalten entgegen mit Macht, fo wollen wir’s halten in Wetter und Schlacht; jo wollen wir ſitzen in traulichem

und’, und Hermann wird fchühen des Vaterlands Bund!

Zuccarini,

165. An die Freude,

Mäßig bemeat. Dolfsweife. Pf Einzeln.

—⸗ Freu⸗de, ſchö- ner Göt-ter⸗ fun-ken, Tochter wir be = tre = ten fen = er = trun⸗-ken, Himmli⸗

P\ ! ä j ehe. en X li 3 En Deisne Bausber bin=den

eresc. f

wie = der, was der Mo=deSchwertge » teilt; Bett⸗ler

N D —AAAMCCOEECSCCV ": [W717 777 PIE RD AEAICCCCCCCCCGEIFEEAATAACCCCCCCCCACCCCůXCV

wer = den Fürften = brü = der, wo dein ſanf⸗-ter Blü - gel

Kuß der ganzen Welt! Brüder ü-berm Sternen = zelt muß ein

pf poco ritard.

lie = ber Baeter wohnen, muß ein liesber Baster wohnen!

2. Wen der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu fein, wer ein holdes Weib errungen, mijche feinen Jubel ein! Sa, wer auch nur eine Seele fein nennt auf dein Erdenrund’ und wer’d nie gefonnt, der ftehle weinend fich aus unferm Bund! une) Was den roßen Ring bewohnet, huldige der Sympathie! zu den Sternen leitet Ir I: wo der Unbelannte thronet. :|

3. Freude trinken alle Weſen an den Brüften ber Natur; alle Guten, alle Böjen folgen ihrer Rofenfpur. Küſſe gab fie uns und

ESEL. 1

Reben, einen Freund, geprüft im Tod; Wolluft ward dem Wurm ge geben, und der Cherub fteht vor Gott. (me) Ihr ftürzt nieder, Millio⸗ nen? Ahneſt du den Schöpfer, Welt? Such ihn überm Sternenzelt, über Sternen muß er ie

4. Freude heißt die ſtarke Weder in_der ewigen Natur; Freude, Freude treibt die Räder in der großen Weltenuhr. Blumen lodt fie aus den Keimen, Sonnen aus dem Firmament, Sphären rollt fie in den Räumen, die des Seherd Rohr nicht Tennt. (Mine) el wie feine Sonnen fliegen durch des Himmels prächt'gen Plan, laufet, Brüder, eure Bahn, freudig wie ein Held zum Siegen!

5. Aus der Wahrheit Feuerfpiegel lächelt fie den Forſcher an; zu der Zugend_fteilem Hügel leitet fie de8 Dulder® Bahn. Auf des Glaubens Sonnenberge fieht man ihre Fahnen wehn, durch den Riß gejprengter Särge fie im Chor der Engel ftehn. (une) Duldet mutig,

Rillionen! duldet für die befj’re Welt! Droben überm Sternenzeli, wird ein großer Gott belohnen!

6. Göttern kann man nicht vergelten; fchön ift’3, ihnen gleich zu fein. Sram und Armut fol fich melden, mit dem "rohen fich erfreun! Groll und Rache fei vergefien, unferm Todfeind ſei verziehn; Teine Thräne fol ihn preffen, feine Keue nage ihn! Me) Unſer Schuldbuch jet vernichtet, auögejühnt die ganze Welt! Brüder, überm Sternenzelt richtet Gott wie wir gerichtet.

7. Freude ſprudelt in Pokalen; in der Traube goldnem Blut trinfen Sanftmut Kannibalen, die Verzweiflung Heldenmut. Brüder, fliegt von euren Sihen, wenn der volle Römer kreift; laßt den Schaum zumı sn fprigen: dieſes Glas dem guten Geiſt! (Me) Den der Sterne

irbel loben, den ded Seraphg Hymne preift, dieſes Glas dem guten Geift überm Sternenzelt dort oben! EEE ——

‚8. Velten Mut in fchweren Leiden, Hilfe, wo die Unfchuld weint, Ewigkeit geihwornen Eiden, W hat gegen Freund und Teind, Männerftolz vor Königsthronen, Brüder, gält’ es Gut und Blut, dem Verdienite feine Kronen, Untergang der Rügenbrut, ae) Schliegt den beil’gen Cirkel dichter! ſchwoͤrt bei dieſem goldnen Wein, dem Ge⸗ lübde treu zu ſein; ſchwört es bei dem Sternenrichter!

9. Rettung von Tyrannenketten, Großmut auch dem Böſewicht Hoffnung auf den Sterbebetten, Gnade auf dem Hochgericht! Auch die Toten follen leben! Brüder, trinkt und ua ein: allen Sündern fol vergeben, und die on nicht mehr fein! «une, Eine, heitre Ab⸗ ſchiedsſtunde! Süßen Schlaf im Leichentuch! Brüder, einen fanften Spruch aus des Totenrichters Munde!

Friedrich Schiller. 1785. .

191

164. Friſch auf!

Auch nach der Mel: Auf, auf! ihr Brüder und ſeid ſtark ꝛc. oder: Mit Hoͤrnerſchall ꝛc.

Friſch und kräftig. A. Meihfeſſel.

Lebensluſt, und hebt das Herz empor, und u das Herzempor!

2. Wie mutig, frei und froh kei a en

3. Ein freier, froher Felfenfinn, ein echtes beutfches Blut, ein ehrenfeites, deutiches Schwert, ein Herz, das keinen Tand begehrt, ift deutſcher Burſchen Gut!

AM “lau mein ——— Baterland, ſei ſtolz und ungebeugt! dir weiht der Burſch ſein Blut und Schwert; wir ſind des heil'gen Landes wert, das Erz und Eiſen zeugt. €. Krummader,

192

165. Sängerleben.

Auch na der Weife: Mein Lebenslauf ijt Lieb’ und Luft x, Heiter und leicht. Iper.

Tag; mit Sang und Lie-dern reich be—ſtellt, ſagt,

poco “‘.— [3 ba ' was mir feh - len mag? Biel Menfchen fchleischen a poco ritard. alempo. ——H

Sängers Weg durch lau - ter Früh⸗-lings⸗ſchein.

2. Natur, wie ift e8 doch jo ſchön an deiner treuen Bruft! Lieg' ich auf deinen a in ftiller Liebesluft, da wogt es tief und wunderbar, weiß nicht, wo ein, wo aus; doch endlich wird dad Treiben Har und itrömt in Liedern aus. £

3. Mit Liebestönen wach’ ich auf, fie quellen fanft heran, bie Sonue hoch am Himmel 'vauf trifft mich beim Singen an; nicht raſt' ich, wenn der Tag verglüht, greif' in die Saiten ein und grüße noch mit ftillem Lied des Abends Dämmerſchein. 2

4. Und langſam fteigt die Nacht herauf aus tiefer Bergesfluft, ba wacht mein Lied zum Himmel auf in Harer Sternenluft, bis ſich in bunter Träume Reihn vergnügt des Sängers Blick; doch den ich träumend auch allein an Sang und Dichter Glüd,

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5. Und wo ich wandre, hier m dort, da duldet man F ern; wohl mancher ſagt ein freundlich Wort, doch immer muß am denn weiter treibt’3 Eu in die Welt, mich drüdt das enge and, und te der Ss * Buſen ſchwellt, muß ich ind Freieraus

Tag, auf oh ig

ch hinauf, und frifch Due, durch Lebens Nacht und reiheit, 8 Lieb’ und Wein gar treu begleiten mag;

ein freier Sinn in Luft und Weh fchwelgt gern in Sang und Reim, und fag’ ich einft der Welt Ade, zieh’ ib in Liedern heim.

Ch. Körner.

166. De brevitate vitae.

Mäßig Tangfam.

Carmen amoebaeum.

1. Gau-de-a-mus i - gi-tur, ju- ve-nesdumsumus;

post ju-cun-dam ju - ven-tu-tem, post mo-le - stam se - nec-tu-tem

nos ha-be - bitetc.

2. |: Ubi sunt, qui ante nos in mundo fuere? :| Vadite ad superos, transite ad inferos, |: ubi jam fuere. :|

3. Vita nostra brevis est, brevi finietur, venit mors velociter, rapit nos atrociter, nemini parcetur.

Kommersbuch.

13

194 _

4. Vivat academia, vivant professores, vivat membrum quodlibet, vivant meinbra quaelibet, semper sint in flore!

5. Vivant omnes virgines faciles, formosae, vivant et mulie- res, tenerae, amabiles bonae laboriosae!

6. Vivat et respublica et qui illam regit, vivat nostra civitas, Maecenatum caritas, que nos hic protegit!

7. Pereat tristitia, pereant osores, pereat diabolus, quivis antiburschius, atque irrisores!

167. Kebensluft.

Mäpig bewegt.

mal; es blink' und nicht ver F bens der ſchäumende Po:

Da mn fl; es Hlint ung nichtver-ge-bensber [häumenbe Bo : fall

2. Die Burjchenfreiheit IEue: der brave Burſch' mit ihr! |: fie zu abalten ftrebe n jeder für und für. Dem bolden Sreundfehaftsbande, as mich fo fanft umzog, dem lieben "Baterlande erſchall' ein donnernd ! . Bom Freundesarm umfchlungen, er Schläger in der Hand, fet dir ein ed gefun en, du teures Vaterland. 5. Dem ſchön ten Mädchen weihe ich mein volles Glas, ihr ſchwör ich enge e Treue, der Falſchheit ew'gen DaB. 6. ale a8 Geſchick euch wieder ins Baterland zurüd, fo dentt, fibele Brüder, noch Ai an und zurüd! 71. Ein Wiederfehen blühet ung au a Baterland, wo fanft ung am iehet das holde Freundſchaftsband d führ ich einft fideliter mein Weibchen an der Hand, ſo bentt, fidele Brüder, mein im Philifterland!

195

168. Secherbündnis.

Mäßig und mit Laune.

1. Geftern, Brit-der, könnt’ ihr’S glauben ? geftern bei dem

Saftder Trauben, ftellteiich mein Entfeßen für, geſtern fam der ; Alle.

f [7 ® —— —— Tod zu mir! Hop, hop, hop! Vi- val⸗le⸗ral ⸗le⸗ra! vi⸗

val⸗-le⸗ral-le-ral-le-ral-len- ral=le= ra.

‚2. Drohend ſchwang er feine Hippe, drohend ſprach da Furcht⸗ perippe: Fort von hier, du Bacchusfnecht! fort, du Haft genug gezecht! “Ate) Hop, hop, hop! zc.

3. Lieber Tod, ſprach ich mit Thränen, folteft du nach mir dich ihnen? Siehe, da fteht Wein für dich! Fieber Tod, verichone mich!

4, Lächelnd ariff er nach dem Glaſe, SH trank er’3 auf der dafe, auf der Peit Geſundheit, leer; Lächelnd ftellt er's wieder her.

6. Fröhlich glaubt’ ich mich befreiet, als er fchnell fein Drohn tmeuet: Narr, für einen Tropfen Wein denkſt du meiner los zu fein?

6. Tod, bat ich, ich möcht’ auf Erden gern ein Mediciner werden: laß mich; ich veripreche dir meine Kranken halb dafür!

7. Gut, wenn das iſt, magſt du leben, ſprach er; nur bleib’ mir trgeben; lebe, bis du fatt geküßt und des Trinkens müde bift!

8. D wie fchön Hingt daS den Ohren; Tod, du haft mich nen geboren! Dieſes Glas voll Nebenfaft, Tod, auf gute Brüderfchaft!

‚9. Ewig_alfo fol ich leben! ewig denn, beim Gott der Reben! ewig ſoll mich Pieb’ und Wein. ewig Wein und Lieb’ erfreun!

6. €. £effing. 1747.

196 169. Greift zum Becher!

Mel.: Alles fchmeige, jeber neige x.

1. Greift zum Becher, wadre Zecher, füllet ihn mit deutſchem Wein! Nicht —— zur guten Stunde, nicht geſäumt in trauter Runde treuer Brüder froh zu ſein!

2. Dir vor allen ſoll erſchallen, Vaterland, der Hochgeſang! Unſer Herzblut, unſer Leben, freudig für dich hinzugeben, ſchwören wir beim Becherklang!

3. Euch, ihr Süßen, zu begrüßen, töne nun das zweite Glas! Deutſche Mädchen, deutſche Frauen, ſchönſter Schmuck der deutſcheu Auen, ſchwört der fremden Sitte Haß.

4. Deutfcher Sitte bringt das dritte, deutfcher Zucht und deuticher Treu’! Fort mit fremder Thoren Sitte, fort mit ihr aus unfrer Mitte, alte Zeit fer wieder nen!

5. Treu vereinten, wadern Freunden bringen wir das vierte dar! Zragt fie treu in eurem Herzen, wie in Freuden jo in Schmerzen, und wie heut’, fo immerdar.

6. Endlich Hinget al’ und finget: Hoch, wer Freiheit ehrt und Recht! Ss die wadern Deutichen alle! Doch zur tiefften Hölle walle feiger

ietlinge Gefchlecht!

7. Was wir lieben, iſt's jchon drüben, wandelt’3 auf der Erde noch! Drüben einen füßen Schlummer! Hier ein Leben ohne Kummer! Freunde, ftimmt zum lebten Hoch!

K. Pfaff. 170. Tägerlied. Froh, Bewigt. C. M. J. Kiefer, e. HIN Nr IA 1-9

1. Heil dem Manne, der den grünen Hain des Buter-landesfich zur

Heimat aus-crwählet, den die Freiheit und der goldne Wein mit

197

Fine. _ Einzeln. ;AACCC —L

AI EEE ET N BE U ER N 7 Ag: —— 7 HI Liebe, Mutund Fröhlichteit be=fec-let! Lobt man doch dag Glüd der

hr

al=tenBeit, da die Vä-ter ftil-le in den Wäldern [eb-ten

IT 5 0 N. 00.75 —CAI]CAICI.CCCICCCCCC..V ei _g__ |

hal-la ftrebten. Drum fol und der Ahnen Beispiel ftet3 ermahnen, D. C. sin al Fine.

in den deutſchen Forſten wie der Aar zu hor-ſten.

2. Niemand kann fo ritterlid) und frei wie der Weidmann noch fein Leben bier genießen, denn ein jeder Freund der yügerei wird gern lieben, trinten, fechten, fchießen; und da diefe Freuden auch zu allen wackre Männer freuten, kann man uns beneiden. (Mit) Heil dem

anne ꝛc.

3. Zwar oft fieht man auch in unfrer Hand nur —— Spiel die blanken Waffen blitzen; doch wenn's gilt für Freiheit, Vaterland, zeigt fich ftet3 ber Ernft des freien Schügen. Wenn die Hörner fchallen, und die Büchſen fnallen, blüht auf Yeindesleichen Freiheit deutjcher Eichen. (Atte) Heil dem Manne zc.

4. Wenn da8 Morgenrot den ee und ber Vögel freie volle Chöre fchallen, ftreifen Iuftig wir mit ra Ei Schritt durch die fchattig grünen Wälderhallen; finfet dann die Sonne, ftärkt und neue Wonne, denn daheim im Stübchen wartet unfer Liebchen. (Atte) Heil dem Manne xc.

193

5. Darum laßt beim frohen Becherflang und des jungen, 55 Jägerlebens freuen; feinem wird es vor dem Alter bang, darf -er feine Jugend nicht bereuen. Laßt die Gläſer klingen und ein Vivat bringen wie dem Baterlande, fo den Augendftande! EGile) Heil dem Manne zc.

Heinrich Kiefer.

171. Bundeslicd. Feierlich. Friedrich Silcher.

Hehr und He- lie it die Stun-de, Brüder,

1. zu dem gro= en, fhö-nen Bunt =de, dem der

J u. nun

die ung heut’ ver = eint Zei «ten

Stern der Lie - be ſcheint. lom⸗men, Bei = ten

* | ge = ben, un= fer Bund, er wird be = fte = ben!

2. Den Bergänglichen ergeben ift der Menſchen niedrer Sinn; unfer Wollen, unjer Streben geht auf bleibenden Geivinn. Vieles wird dem zug zum Raube, aber nimmer unſer Glaube.

3. An das Irdiſche gefettet ift der Sterblichen Gefchlecht; Liebe nur und Hoffnung vettet dag verlorne Götterrecht; in den Sternen iſt's geichrieben: Hoffen follen wir und Lieben.

199

4. Nicht der Eid iſt's, der uns bindet, Herzen Inüpft ein höh'res Band- was die Stunde bringt, verichwindet : in des Lebens Unbeſtand. Alles "weicht aus ar Schranten, unfer Wille kann nicht wanken.

5, Alles Wahre, Schöne, Gute kommt ung von der Erde nicht; mit Dis Adlers kühnem Mute bliden wir ind Sonnenlicht. Die nicht um Gemeines ringen, fann auch das Geſchick nicht ing ingen.

6. Grauenvolle Nacht umhüllet öfter Ber Ichen Lebenspfad, und des Donnerd Stimme brüllet, und die lacht der Hölle nabt; doch die ex ma —— „wir, wir werden zubig, Ite ſtehen

rüder, bietet euch die ie ihr dem Bund geweiht, ohne Song ohne Ende, wie der Ring, der Ewigkeit: die den Preis ded Lebens Tennen, mag das Irdiſche nicht trennen.

8. Bon der Erde reicht die Kette zu des Schöpfer Flammen⸗ thron, aber aus dem Kreife trete, wer nur buhlt um fchnöden Lohn, unfer Tagewerk vergelten muß der Meiſter aller Welten. |

A. Schreiber,

172. Ergo bibamus! Kräftig. M. Eberwein.

ier find wir versfam melt zu löb-li-chem Thun, drum 1. | ge Glä⸗ſer, fie Hin = gen, be - ee rubn; be

nn m m er ac ma er

—CCC. CVI CAACCVCC. CC.CCCCC. —————

bi - ba alles Arten er DITBRTE] Dasein ena, cin

ſchal⸗let, ein Echo, vom feft-Tischen Ort, ein herrliches: er-go bi-

an ——

ba - nen ein berr-liche8 ergo bi-ba - mus!

2. Mich ruft das Gefchid von den Freunden hinweg: ihr Red» lichet ergo bibamus! ich ſcheide von ihnen mit leichtem Gepäck, drum ergo bibamus! Und was auch der Filz vom Leibe ch (6 t, ſo bleibt für den Heitern doch immer geſorgt, weil immer

Dem Sröhlichen borgt; nun, Brüderchen: ergo bibamus! Bas follen wir jagen vom heutigen Tag? ich dächte nur: . ergo ea er tft nun mal von a onderem Schlag, drum immer aufs neue: bibamus! Er führet die Freunde durchs offene Thor, e3 glänzen die Wolfen, es teilt fich der Flor, da leuchtet ein Bildchen, ein Banane vor, wir Eingen und fingen: bibamus! F oe

- Neuer Vorſatz. Fröhlich. Veolksweiſe. Vor 1801.

* p 1. Hier fiß’ ih auf Ra-fen mit Veilchen befränzt, mit

Son bekraͤnzt hier will ich auch trinken, hier will ich auch

7 trin= Ten, bis lächelnd am Himmel mir Hes⸗pe-rus olänzt!

um Schenttifch erwähl’ ich |: dag duftende Grün :]: und Amor

zum * ten; :|: ein Poften, vote diefer, der fchiet fich für ihn! : | a8 men en Leben eilt fchneller dahin, al3 Räder am m Bogen; wer weiß: ob ich morgen am Leben noch bin?

201

4. Wir alle, vom Weibe geboren, find Staub, der früher, der jpäter: wir werden eiuſt alle de Senfenmanng Raub. 5. Ich abe mich lieber am Wein und anı Kuß, bevor ich hinunter ind traurige ai der Philifterwelt muß. ‚6. Drum will ich aud) trinken, fo lang es vage geht: Bekränzt mich mit Nofen, und gebt mir ein Mädchen, die's Kiffen verfteht! ÜUrfprünglih von Klamer Shmidt, 1781; {hon fünfzehn Jahre fpäter im Munte dos Volks zu unferer Lesart umgeftaltet.

174. Der Sürft von Chorn. Fröhlich.

1. Eine. iR bin der Fürſt von Tho⸗ ren, zum Sau-fen aus = er⸗ 2. ae. Eu'r Gnaden auf= zu = war= ten mit Wein von al = Ten

s = = =

4-0 40 0 I-6-g-g

>

fo = ven, ihr andernfeid er:fchienen, mich fürftlich zu be = dienen! Arz ten, euch fürſklich zu be⸗die⸗ nen, find wir all-hier er⸗ ſchienen!

——— ——

3. Einer. NE Jä⸗ger, ſpannt's Ge = fie = der, fchießtmir die Yüch = fe 4. ante. Ins Horn,ind Born, ins Jägerhorn, ing Horn, ins Horn, ius

nie = der; ihr ansderna = ber al - Te ſtoßt Jä⸗ gerhorn! Sauf' zu, ſauf' zu, du Fürſt von Thorn, ſauf'

in das Horn, daß's Schal = Te! - zu, fanf zu, du Fürft von Thorn

e 202 5. (Beife mie 2.1) Was hilft denn mir mein hoher Thron, mein

Scepter, meine Burſchenkron, was hilft mir nun mein Regiment ? leg’ es nun in N. N. Händ'. Ich

175. Bummellied. Lebhaft.

4] Ich hab’ den gan-zen Bor-mit-tag auf meisner Kneip' ſtu⸗ 1. jr nun au der Nachmitstag dem Bierftoff die

ch eh' nicht eh'r vom J big hi MWäch-ter

a (- Di =. val- lesral-lalsTe=val = lal⸗ le⸗ral⸗ la! Bis

vol⸗le⸗ ral=lal=Te= ral⸗ fat

2. Was ift bes Lebens höchſte Luft? Die Liebe und der Wein. Wenn's Liebehen ruht an meiner Bruft, dünf ich mir Fürſt zu fem; uud = dem edeln Gerftenfaft träum’ ich von Kron und Kaiferichaft.

ivall. ꝛc.

3. Schon oft hab’ ich, bei meiner Seel’, darüber nachgedacht, wie ut’8 der Schöpfer dem Kameel und wie bequem gemacht: es trägt ein im Leib daher, wenn's nur voll Dierfeburger wär!

4. Wer nie der Schönheit Reiz empfand, wer fich nicht, freut’ beim Wein, dem reich’ ich nicht als Freund die Hand, mag nicht fein

203

ea fein; Hi Leben gleicht, wie nıir es dünkt, dem Felde, das nur ornen 5. ehr Geben Brüder, fagt mir doch, wo der Berftand mir weilt, es kommt mir vor in meinem Sinn, als wär’ ich faft bekeilt; das Auge an Jr Naſ' iſt ſchwer, und meine a fieht nicht mehr.

6. Wirt, nehn er das Glas zur Hand und ſchenk' er wieder ein! © veib er's nur dort an je Wand, gepumpet us es jein! Sei er fidel! ich laß ihm ja mein Gereviß zum Pfande da!

176. Leichter Sinn. Munter. .. £, Spohr.

ift fo wohl mir aufderWeltzjuch-he! und wer willmein Kam⸗

va = de fein, der ſto-ße mit an, der ſtim-me mit ein bei

Zu Vers 2, 3, 4, 5; ftatt: juchhe!

die = fer Nei = ge Wein. o weh!

Er ſtellt' a Sad’ auf Geld und Gut; juchhe! darüber ver- for i ich reud’ und Mut, o weh! Die Münze rollte hier und dort, und ih ich fie an einem Ott, am andern war fie fort!

3. Auf Weiber ftellt’ ih nım mein’ Sad; juchhe! daher kam mir viel Ungemach, o ve ſucht' ſich ein ander Teil, die Treue macht mir Langeweil' die eſte war nicht feil.

4. Ich Stellt’ mein’ Sach’ auf Reif’ und Fahrt; juchhe! und ließ mein’ Vaterlandesart, o weh! und mir behagt es nirgends recht, die Koft war fremd, das Bett war fchlecht: niemand mi tech.

204

5. Sch ftellt’ mein’ Sach’ auf Ruhm und Ehr'; juchhe! und ſieh, gleich hatt’ ein andrer mehr, o weh! Wie ich mich hatt’ hervorgethan, da die Leute ſcheel mich an, hatt' keinem recht gethan.

Ich ſetzt' mein’ Sach’ auf Kampf und Krieg; che! und un? gelan jo mancher Sieg, juchhe! Wir zogen in Feindes Land hinein, ſolſt's nicht piel beſſer ſein, und ich verlor ein Bein.

ich mein’ Sach' auf nichts geſtellt; juchhe! und mem —* Don Welt, juchhe! Zu Ende geht nun Saus und Schmaus. ur trinkt mir alle Neeigen aus; die Ichte muß heraus! ih oethe.

177. Altes Studentenlied.

Mel.: Hufaren find gar wack're Truppen xc. Feſt, doch heiter bewegt. €. M. v. Weber,

ee ————

8

lo⸗ be mir dad Bur=fchen = le=ben, ein je = der lobt ber Sreisheit Hab’ ich mich ev: = ge= ben, fie bleibt mein le»

nen Stand; er pfand. Stu⸗ ten find miles =de =

Brü-der, fein Un- son ganz dar-nie = der.

%\ Variante.

al

jei = tes Un = t

nie = der, dar = nie- der.

2. Die Hirſchen, Haſen und Studenten erleiden gliches Ungemach.

denn jenen jagen Figer, Hunde, und dieſen die Philiſter nach. Edor.) Studenten ſind ꝛc.

205

‚3. Drav Gelder A; der Bater fchiden, wein der Herr Cohn fludieren fol, den Beutel mit Dukaten fpiden; nur dann gerät das Söhnlen wohl. Edbor) Studenten find x.

‚..4 Die Mühlen können nichts erwerben, ſobald da8 Wafler fie nicht treibt; fo muß denn auch der Burſch verderben, wenn ihn: der Wechſel außen bleibt. Ebor) Studenten find zc. len 5. Und bat der Burſch fein Geld im Beutel, fo pumpt er die Phi⸗ liter an und fpriht: Es iſt doch alles eitel, vom Burfchen bis zum Dettelmann. Ehor. Studenten find zc.

6. Ach, wenn die lieben Eltern wüßten der Herren Söhne große Not, wie fie fo flott verfeilen müßten, fie weinten fich die Auglein rot. ur) smöellen thun die Herren Söhne fid) dann und wann gar treff-

ne

li ;

7. Und bat der Burſch num außitudieret, fo reifet er in Patriam, mit feinem Hefte ausftaffieret, und heißt ein grundgelehrter Mann. Chor) Etudenten find ıc.

8. Und fällt der Burfche durchs Eramen, fo ſchert er ſich den

fel drum; er veifet doch in Gottes Namen Ted in der ganzen Welt

(Spor.) Studenten find ıc.

9. Soll ich für Ehr’ und Freiheit fechten, fürs Burfchenwohl dem Schläger zieh, gleich blinkt dev Stahl in meiner Rechten, ein Freund wird mir zur Seite itehn. (Chor) Studenten find zc.

10. Sing, bet’ und geh’ auf rechten Wegen, und thu’ das Deine nur getreu; kommt dir ein jchöned Kind entgegen, laß es nicht unge füßt vorbei! Eher) Studenten find zc.

128. Jch und mein Släfchchen.

Raſch und leicht. A. Methfeffel.

1 FR und mein Fläſchchen ſind im ⸗mer bei⸗ fam= men, Iite = be der Erd-ball in feind = li-chen Flam-men,

niemand ver-fteht fih jo herr-Lich, al wir; ſprichts dochdie zärt-lic-fte Spra-che mit mir. Old, olud, glud,

en ar gluck, glud, gluck, gluck, gluck! Tiebzli = che, Schöne, zaubri⸗ſche Tö⸗ne!

und fie ver⸗-ſte-het der Mohr und Kal-muck.

2. Mancher vertändelt mit Weibern fein Reben, höfelt und härmet und fchmachtet fich frank; denn auch den Karol Lippen entichweben

oft genug Grillen und Launen und Zank! Glud, glud, glud zc. ſpricht u die Schöne, welcher ich fröhne, und fie begehret nicht Kleider noch

mud.

3. Wenn ſich das Schidfal, mit Wettern gerüftet, wider mich frohen Gefellen erboft, und mir den Garten der Freude verwititet, dann iſt dad Tläfchchen mein Fräftiger Troft. Glud, glud, plud 2c. flüftert die Treue, und wie ein Leue troß’ ich dem Schidjal und fage nicht Mud!

4. Ich und mein Fläſchchen, wir fcheiden und nimmer, bis mir Der Luftbach de3 Lebens verrinnt, und in des Schreinerd verhaßten Ge⸗ joa ſchreckbar ein ewiges Durften beginnt. Glud, glud, glud zc. en 9 miffen, dorthin geriffen unter de3 Grabfteins umnachten⸗

en Drud.

5. Sie nur, fie dürften nicht, die ihn erleben, den einft die Toten erwedenden Auf; köftlichen Wein muß e3 oben doch geben, wo er regiert, der die Neben erichuf. lud, glud, glud x. umge es dort wieder, himmliſche Brüder reichen mir einen verjüngenden 2

anabein,

179. Vive la Compaaqneia. Mel. zu: Friſch auf, gut G'jell, laß rümmer gahn x. Auch nah Mel. Die Leineweber haben ꝛc.

Munter. Einer, Alle.

= 1 139 nehm’ mein Gläschen in die Dane, vive la compag- Nund fahr da- mit in's Un=ter-land, vive la compag-

s - nei-al Vive la, vive la, vive la va!

vive la, vive la, hop-sa - sa! vivela com-pag - nei -a!

2. Ich hol’ das Gläschen wieder hervor, vive la etc., und halt's ang seht und linfe Ohr; vive la etc. feß’ mein Gläschen an den Mund und leer’ es aus bis auf * rund. 4 Dem Släschen ift fein Recht geichehn; mas oben ift, muß unten

5. Das Gläschen, da8 muß wandern von cinem freund zum

180. Brandfuchs. Langſam. Nah Mehul („Ih war Jüngling noch ꝛc.“)

Ser og

1. 130 war Branb-fuch3 noch ah = ren, da Se

ib dach⸗te nicht nz pa =ren, folg = te

un

me⸗ ſterzahlt ich nur, N. N. gab uns fet » te

mei= ner Brü-der Spur.

208 auf dem Hund

auf die Krei⸗de und war im-mer auf dem Hund, . al⸗les

—7 a —⸗ ⸗ttjt*

ste ag SER

nahm ih auf die Krei-de und war im-mer auf dem

p —— Bee Hund, und war im=-mer auf dem Hund.

2. Wo drei Tiſche ein ſam ſtehen, trank ich manchen Rauſch mir an; —— konnt' ich kaum mehr "geben, taumelnd fchritt ich meine Bahn. War Commer, ertönten Rieder aus des Branders voller Bruft, 1: Pam Gt trank ich alles nieber in bacchantifch wilder Luft. :

Auf den weinumlaubten Höhen hab’ ich oftmal auch "na

Mans AB mußt’ mir N mancher Behner ward entlodt. Zwar die en find mir lieber, doch ich PER die Gefahr; denn ſchon klagte drüber, daß er a u glüdlich war.

Rich e al3 des Hofrats Lehren war mir ftet3 der Schläger Mann; wer wird leere Worte hören, wert der Burſchengeiſt durchdrang ? Wer wird im Collegium ſchwitzen, wen empört's nicht die Natur, wenn die blanfen Hieber bligen, wen begrenzt iit die Menſur?

5. Ob ich auch Eollegia ſchwenzte, Fehl ich im Commershaus nie, ob ich manches Glas manchen Schoppen wieder ſpie: Brüder, - ehrt das a ae Brüder, 8 iſt fo eng begrenzt, darum die

> euch geben: paufet wader, a und fchwenzt! ,

18. Gelöbnis. Feſt und gehalten. J. A. P. Schulz.

1. Ich will einſt bi Ja und Nein vor dem BZap-fen fter-ben

209

Al⸗ les mei⸗nen Bein mn nur laß RR ben Er = ben!

Nach der Ieh=ten GDelung foll He = fen noch mich fär - ben;

. v dann zertrümmre, mein Po-kal, in zehn-tau-ſend Scherben!

2. Kedermann ge von Natur zen Weiſe! Mir gelinget jedes Werk nur nach Trank und Speiſ' und Trank erhalten mich in dem rechten Gleiſe. Wer gut ſchmiert, der fährt auch gut auf der on

3. Ich bin gar ein armer a bin die fei „rrigfte ar halten Durft nr Bungeregual mid) Angſt und Klemme. chon ein Knäbchen ſchuͤttelt mich, was 9% mich auch ftemme; einem —* halt’ ih Stand, wenn ich zech’ und ſchlemme.

4, Ächter Wein ift Sl it Berftandeslampe, giebt der Seele Kraft und Schwung bi3 ternenfampe. Wib und Weisheit dunften auf aus gefüllter anne, baß glückt Harfenfpiel und Sang,

ich brav ſchlampampe. 5. Nüchtern bin ich immerdar nur ein Harfenſtümper; nr erlahmen an und Griff, welken Haut und Wimper. Wenn der Wein in immelsklang wandelt mein Geklimper, find Homer und Oſſian gegen mich nur Stümper.

6. immer bat durch meinen Mund hoher Geift gejungen, bis ich meinen lieben Bauch weidlich vollgeichlungen; wenn mein Kapitolium Bacchus' Kraft erfihwungen, fing’ und red’ ich wunderjam gar in

fremden

ill ich bei Ja und Nein vor dem Sapfen fterben. Nach der (hen in fol Hefen noch mich färben; Engelchöre weihen dann mich Eu, Nektarerben: „Diefem Trinker gnade Gott, laß ihn nicht verder Bürger.

Kommersbuch. 14

210

182. Abendlied, wenn man aus dem Wirtshaufe geht.

Luſtig. Fr. Schneider. 1. Jetzt ſchwin-gen wir den Hut; der us a —— wi —AA —— ——— 27* —— y ! 1. Jetzt Schwingen wir den nt der Wein war gut! “er =; > Hut; der Wein, der Wein war gut! Der KRai-fertrinftBur- mau # a N N Fu, Bo gun=der-wein, fein fchön = fter Jun-ker ſchenkt ihm ein, und | Su Ban en em ee IE EET r ſchmeckt ihm doch nicht bei = fer, nicht bei ö = fer.

2. Der Wirt, der ift bezahlt, und Feine Kreide malt den Namen an die Kammerthür und hinten dran die Schuldgebühr; der Gaſt darf wiederfommen, ja kommen. en

3. Und wer fein Gläschen trinkt, ein luſtig Lieblein fingt in Frieden und mit Sittfamfeit, und geht nad) Haus zu rechter Zeit, der Gaft darf wiederkehren in Ehren.

4. Jetzt, Brüder, gute Der Mond am Himmel wacht; und wacht er nicht, To fchläft er noch, wir finden Weg und Hausthür doch, und fchlafen aus in Frieden, ja Frieden!

3. P. Hebel. 1806.

211 183. Die Veranda. —* Fer . mem zimer: 1. Ihr Brüz-der, fingt Lieder zum Preise des Weines, im = a Fer

—ú— Krei-ſe ſinkt nie-der am U-fer des Rheines! o ihr blit-zen-den

Wo⸗gen, ihr Burzgen, ihr DBer-ge, du ſchö-ne Ve—

—— EEE van=da du bit unſ-re Welt! 2. Am ꝛc.

, 2. Am Morgen die Sorgen verfliegen im Winde, zu liegen geborgen im Schatten der Linde: o du Balſam der Seelen, du dolce far niente, heilig Nirwana du läuterſt die Welt!

3 or Brüder, ſinkt nieder im Scheine de3 Mondes: im Weine winkt wieder ein Köpfchen, ein blondes, mit den funfelnden Augen, den feurigen Lippen, o bolde Roswitha dir huldigt die Welt!

‚4 Wir glühen, wir fprühen, e3 folgen die Wetter, die Wolfen fie gehen wie ee Götter; und es donnert, e3 ftürmet, es rauſchet er Regen, o ſchöne Veranda halt’ aus in der Welt! dt.

184. Des Crinfers Teftament. Gemütlich.

1. Ihr Brü = der, wenn ich nicht mehr trin = fe, und,

matt von Gicht und Poda⸗gra, Hin anf das Kranken-la⸗ger

Fressen fin = fe, jo glaubt, es fei mein En-de nah. 2. Sterb’ = = 7 ich nunbeuste o⸗-der mor-gen, fo iſt mein Te⸗ſtament ge⸗ macht; für dag Begräbnis müßt ihr for - gen, doch ob = ne

02

ö— ——

1 —7 Glanz und ob = ne Pracht. ob = ne Pradt.

‚3. Beim Sarge laßt es nur bewenden, legt mich nur in ein a Faß; ftatt der Citrone in den Händen reicht mir ein volles Dedelglas!

4. Im Seller follt ihr mid) begraben, wo ich jo manches Faß eleert; |: den Kopf muß ich beim Zapfen haben, die Füße nach der and gefehrt. :]

5. Und wollt ihr mich zum Grab geleiten, fo folget alle, Mann für Mann: um Gotteswillen laßt das Läuten, ftoßt wader mit den Släfern an!

6. Auf meinen Grabftein feßt die Worte: Er ward geboren, wuchs u nen 7 I: jeßt ruht er bier an dieſem Orte, wo er gezecht fein ebelang. :!

213

185. Bruß an die Freunde.

Mel.: Der Gott, ber Eifen wachſen lieh.

1. Ihr, die beim hehren Aufgebot de3 Vaterlands euch fandet und felfenfeit in Not und Tod mit treuer Liebe ftandet; ihr Brüder, feib mir lieb gegräßt in Fernen und in Nähen! Was unfern Bund zuſam⸗ menfchließt, Toll nimmermehr vergeben.

2. Ihr habt gehofft auf hohes Gut, um Gut geduldet, ihr habt gelöft mit Mut und Blut, was Sünde ſchwer verſchuldet; es kam die Zeit, es Hang der Klang, da zog mit Schwert und Feder, als Gott der Herr die Fahne fchwang, ein “Jeder frifch vom Leder.

. . 3. Und Wort und Eifen haben friich geflungen und gerungen, und

in dem blutigen Gemiſch ift Satans Macht be mungen; der Sieg iſt rün, das Glüd iſt neu o unfre Luft und Wonne! Der deutjche dler flieget frei im Xicht der eignen Sonne. _

4. Auf! bleibet treu und haltet feit, jo wird euch mehr gelingen. Wer fich von Gott nicht fcheiden Läßt, der kann die Hölle zwingen; der alte Gott, der deutfche Gott, läßt ſich noch immer fchauen, und macht des Teufels Liſt. zu Spott und ſeinen Stolz zu Grauen.

5. Auf! bleibet treu und haltet aus, wie Lug und Trug auch ſchnauben! Der Alte droben hält noch Haus und in den rechten Glauben, den Glauben, daß die Welt vergeht, wenn Männertreue wanket, den Glauben, daß wie Sand verweht, was um die Lüge ranket.

6. Denn Treue ſteht zuerſt, zuletzt im Himmel und auf Erden; wer ganz die Seele drein geſetzt, dem wird die Krone werden. Drum mutig drein und nimmer bleich! Denn Gott iſt allenthalben: die Frei⸗ heit und das Himmelreich gewinnen keine Halben.

186. Die rechte Zeit! Lebhaft. 5. Marſchner.

= p>

trinten! das ift die rechte Zeit; da reift ja uns der

21%

Traube Blut,und da = beifchmedtder Wein fo gut, im Ser

a

da muß man trinken, trinken, ja, im Herbſt, da muß man trinken!

2.1: Im Winter muß man trinken!: Im Winter iſt es kalt.

Da wärmet uns der Traube Blut, und dabei der Wein ſo gut;

im a muß man trinken, trinken, ne im Winter muß man trin en!

3. Sommer m u man trinten! Im Sommer ift e8 heiß. Da

kühlet der Traube Blut, und dabei ſchmeckt der Wein ſo gut; im

us man trinten, trinten, ja, im Sommer muß man trinten!

hling muß man trinken! Da iſt's nicht BZ nicht

kalt. en labt ung erft der Traube Blut, da ſchmeckt Wein erſt

doppelt gut; im Frühling muß man trinten, trinken, ja, in Frühling muß man trinfen!

Wohlbrüd (aus dem „Vampyr“).

187. Im Kreiſe froher, Eluger Secher ıc. Auch nah Mel.: Aus Feuer warb ter Geiſt geichaffen x. Mäpig bewegt. Dolfsmweife.

1. $m Kreieſe fro= ber, Hu=ger Ze-cher wird je = der

@ Wein zum Göt=ter - trant; denn oh = ne Lie-der, ob -

Perser

Be-cher bleibt man ein Narr fein Re=ben lang, und al=Te

215

Vom Chor wiecberholt.

Keh-len ſtimmen ein: e8 le = be hoch Geſang und Wein! 2. Wir Menichen find ja alle Brüder, und jeder ift mit uns ver- wandt, die Schweiter mit dem Leinwandmieder, der Bruder mit dem \ denn jeder Stand hat aufgehört, wenn wir das lebte a8 geleert. : |

3. Der gute Fürft im Neiche lebe mit allem, was ihm angehört und unfer Baterland umſchwebe der Dee ungeltört; der enich jet Menſch, der Sklave frei, dann eilt die goldne Beit herbei!

4. Wem für der Menſchheit edle Sache ein gutes Herz im Bufen ichlägt; wer gegen Feinde feine Rache, und gegen Freunde Freundſchaft hegt; wer über feine Pflichten wacht, dem fer dies volle Glas gebracht!

5. Wer aus Fortunas Rottorädchen den Treffer feines Wertes zog; wer einem edlen deutjchen Mädchen, daS treu ihn liebt, nie Liebe log; wer Weiher Tugend ehrt, ſei ewig unſrer Freundſchaft wert!

6. Beim Silberflange voller Humpen gedenken wir des Armen gern; ein Menfchenherz jchlägt unter Lumpen, ein Menſchenherz ſchlägt unterm Stern. Drum, Brüder, ftoßt die Gläfer an: es gelte jedem braven Mann!

7. Dem Dulder ftrahle lang Berjöhnung lächle unjerm Feind, dein Kranken der Genefung Wonne, dem Irrenden ein janfter Fremd! Mir wollen gut durchs Leben gehn und einft und befler

wiederjehn! 8. Zſchokke. 188. Ich trinke! Nicht zu fchnell. £udw. Fiſcher. 1802. er ö———

1. Im küh-len Rel= Ier ſitz' ich hier auf ei-nem Faß voll

Reben, bin fro -ben Muts und Laf - femirvomal = ler = bef=ten

ge= ben. Der - per zieht den He = ber voll, ge-hor-fam meinem

———— *

2. Mich plagt ein Dämon, Durſt genannt; doch um ihn zu ver— Icheuchen, nehm’ ich mein Dedelglas zur Hand und laß mir Aheinwein reichen. Die ganze Welt erſcheint mir nun in roſenroter Schminfe; ich könnte niemand Leides thun, ich trinke, trinke, trinke.

3. Allein mein Durſt vermehrt fich nur bei jedem vollen Becher; dag iſt die leidige Natur der echten Aheinweinzecher! Doch tröſt' ich mich, wenn ich zulegt vom Faß zu Boden finfe: Sch babe feine Pflicht verlebt, denn trinfe, trinfe, trinke. K. Müdler. 1802.

189. Bundeslied. Auch nad der Mei.: Wenn alle untreu werten ꝛc. Ober: Der Menſch bat nichts fo eigen x. Andante. _ Auf den ſüddeutſchen Univerfitäten befannt,

on

1. In al:Ien guten Stunsden, er = höht von Lieb’ und

—— =

Wein, fol die-ſes Lied ver-bun-den von und ge - jun=gen

fein! Uns hält der Gottzu : fam - men, der uns bie= ber ge-

bracht, er = neut=ert unsfreglammen,er hat fie an=ge - facht.

217

2. So glühet fröhlich heute, ſeid recht von Herzen eins! Auf, trinkt erneuter Freude dies Glas des echten Weins! |: Auf, in der. holden Stunde ftoßt an, und küſſet treu bei jedem neuen Bunde die alten wieder neu! : J

3. Wer lebt in unferm Kreife und lebt nicht fröhlich drin? Genießt die freie Weile ımd treuen Bruderfinn! So bleibt alle Zeiten Herz Herzen zugekehrt, von keinen Kleinigkeiten wird unſer Bund geſtört.

4 Uns hat ein Gott geſegnet mit freiem Lebensblick, und alles, was begegnet, erneuert unſer Glück. Durch Grillen nicht gedränget, 8 keine Luſt; durch Zieren nicht geenget, ſchlaͤgt freier unfre Bruſt.

5. jedem Schritt wird weiter die raſche Lehensbahn, und heiter,

immer beiter fteigt unjer Blick hinan. Uns wird es nimmer bange,

wenn alles fteigt und fällt, wir bleiben lange, lange, auf ewig fo gefellt. Goethe. 1775.

190. Integer vitae. Sehr mäßig und getragen. Friedr. Ferd. Flemming,

[} 2 N > | L | o \ wur: > TE Tg 23 A 4 IB (a WR ı U ı "ET P —e—e- Ta ua T 2a —— Van mann —AMAAVIAICCXVAMVICC ER EEE DE

Mau -ris ja-cu-lisnecar-cu, nec ve-ne - na - tis

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TE eo —. I * z III ie w —— IT BSERERE ER CE BEE ER

- tis, Fus-ce, pha -re

m gra-vi-da sa- gi

2. Sive per Syrtes iter aestuosas, sive facturus per inhospi- talem Caucasum, vel quae loca fabulosus lambit Hydaspes.

3. (Soli) Namque me silva lupus in Sabina, dum meam canto Lalagen, et ultra terminum curis vagor expeditis, fugit inermem.

4. Quale portentum neque militaris Daunias latis alit aescu- letis; nec Jubae tellus generat, leonum arida nutrix.

5. (Soli) Pone me, pigris ubi nulla campis arbor aestiva re- creatur aura, quod latus mundi nebulae malusque Jupiter urget.

6. Pone sub curru nimium propinqui solis, in terra domibus negata, dulce ridentem Lalagen amabo, dulce loquentem.

Q. Horatii Flacei Lib. I. Carm. XXI.

191. Burfchenlied, Luſtig. Friedrich Silcher.

Se

Sit KA a auf der ea bag al: en mir ge= rallt,

Nora HER

„vo J* iſt esd das Stu-den-ten-le- en, weil s von lau=ter Luſt um⸗ge⸗ben,

ee

. Gau-de- a-mus i-gi-tur! ho-di-e non le -gi- .Ja, der Freude Sonnen=fchein laſ-ſen wir. ins Herz hin- . Schlagtdie Gril-len in den Wind! Laßt uns blei-ben, mas wir Wenn aud ihr nicht ſeid, laßtuns unſ-re Fröh—⸗lich⸗

1. tur. Lu-ſtig iſt das Com-⸗mer-cie-ren, Mu=ft - cie = ven 2. ein. Uns geziemt vor al=Ien Din-gen mit der um 3. find! Laßt und nie Phi = Lif =ter mer-den, denn zu Sor⸗ gen 4. keit! Ju-gend hat auch ih =re Rech-iſe; a = berflud iR N N

v

und Spa=zie= ren, Iu = ftig ift auch das Studie -ren. . leih ten Schwingen zwang-⸗los durch die Welt zu ſprin-gen. und Besfchwer:den find wir im-mer reif auf Er -den.

1. 2 3. 4. dem Ge⸗ſchlech⸗te, das nichtehrtder Ju⸗gend Rech=te!

——— Sy BE ie = HH = —— 1,2 Pu u?) 7 4 v —4. Heu-te lu-ſtig, mor⸗gen froh, ü = bermorgen wie⸗der ſo, J N NN zS > EDER —2 was LT ® I__ Ur? 1 IT 2 e EEE z nn nn m Den Ze

FEN: 5. De De Dee DD ax. D Ns 1 SV U I Ve U NIT g —— ⸗— A DIL PEERRFTER u BEE

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lebt der Bru-der Stu = di >= 0 Hoffmanıt von Fallersleben.

192. Lied eines fahrenden Schülers.

Mel: Kein beifer Leben ift zc.

1. Kein Tröpflein mehr im Becher, fein Geld im Sädel mehr, da wird mir armem Becher das Herze gar fo fchwer. Das Wandern macht mir Pein, weiß nicht, wo aus, noch ein; ins Kloſter möcht’ ich gehen, da Liegt ein kühler Wein, |: valleri, vallera, vallerallala. :|

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‚..2. Ich zieh’ auf dürrem Wege, mein Rod ift arg, beftaubt, J

nicht, wohin ich lege in dieſer Nacht mein Haupt. Mein’ Herberg’ 1 die Welt, mein Dach das Himmelszelt: das Bett, darauf ich * das iſt das breite Feld. 3. Ich geb’ auf flinken Sohlen, doch ſchneller reit't das Glück; ich nicht einholen, es läßt mich arg zurück. Komm' ich an einen Ort, ſo war es eben dort, da kommt der Wind geflogen, der pfeift mich aus fofort.

4. Ich wollt’, ich läg’ zue Stunde am Heidelberger Faß, den offnen Mund am Epunde, und träumt’, ich weiß nicht was. Und wollt’ ein Dirnlein fein mir gar die Schenkin ſein: mir wär's, als ſchwämmen Roſen wohl auf den klaren Wein.

5. Ach, wer den Weg doch wüßte in das Schlaraffenland! Mich dünfet wohl, ich müßte dort finden Ehr’ und Stand. Mein Mut tft ar fo fchlecht, daß ich ihn tauichen möcht‘; und ſo's Dukaten fchneite, a3 wär” mir eben recht!

,‚

E. Geibel. 193. Stoßt an! trinkt aus! Raſch und lebendig. A. Binzer. [ty 70-702 Seren DEREN WERE FE

a DU —— —— u m —A —— —— As A 7 = Be AS ——

ſchäumen! Ber vol⸗len Glä⸗ſern wol⸗len wir ein Stündchen hier ver⸗

2 RER: raufcht daB Lied, ſchon winftder Göt-ter-wein; Schenkt ein! Schenft

ein! Schon wintt der Göt-ter - wein! Schenttein!

3. Doch was euch tief im Herzen wacht, das will ich jett begrüßen, dem Liebchen fei dies Glas gebracht, der Einzigen, der Süßen. Das höchſte Glüd für Menfchenbruft, das ift der Liebe Götterluft, fie trägt euch himmelan! Stoßt an! '

3. Ein Herz, im Kampf und Streit bewährt bei ftrengem as ein Herz iſt Goldes wert, das müßt, ihr feſt erhalten.

ergänglich ift des Lebens Glüd, drum pflüdt in jedem Augenblid euch einen frifchen Strauß! Trinkt aus! :

4. Jetzt find die Gläfer alle leer; füllt fie noch einmal wieder! Es wogt im Herzen hoch und hehr wir find ja alle Brüder, von einer Flamme angefacht dem deutichen Volke ſei's gebracht, auf daß ed glücklich ſei und frei!

Ch. Körner.

194. Bundeslied.

Me,.: Gaudeamus igitur eto.

1. I: Laßt bei Luft und Heiterkeit und nicht müßig ſäumen!: Auf, die Welt ift ja fo weit nur der Schlechte kann die Zeit |: im Genuß verträumen! :|

2. Ob auf Erden auch um Geld mancher fich verknechte, Treue mahnt 2 an ber Welt. Laßt und, auch von Lift umftellt, fämpfen

ür da e!

3. Wenn der Geift, der Welt entrafft, ſchwebt ing Weich der Toöne, wenn die Kunft uns Wunder Schafft, wollen wir mit Jugendkraff glühen für das Schöne. ,

4. Bruder jei, wer frei und_wahr, wie er, fpricht, auch handelt, nen ne der Feſſeln bar, weilen Treu auch in Gefahr nimmermehr ich wanbelt.

5. So wird unfer Bund ein Stern für Erinnerungen, hält die Freunde nah und fern, jeden Erlen dit et traulich mit umfchlungen.

6. Deutſcher Sang umd deutiche® Wort follen und entflammen; ruft uns einſt das Schickſal fort unfre Herzen hier und dort bleiben ftet3 zufammen!

R. Löwenftein,

223

195. Crinkſpruch. Luftig.

2 BE Fee Laſ-ſet die feu = rigen Bomben er-ſchal⸗len, piff, paff,

dee

puff, vi valelesral=Ie> ra! a jer ne

Feen

der ſoll fe= ben, e8 eb’ daS gan-ze R.= ſche Han auch dar = ne=ben, drumtrinf’er jest fein Sins Me

Aus! aus! aus! Lee-⸗ret⸗die Glä-ſer, ſchenkt fie wie = der

——

ein! Laßt uns al-le fi = de ⸗»le Brü⸗der fein!

196. Generalbeichte.

Mel.: Gaudeamus igitur eto.

1. Einer Laſſet heut' im edlen Kreis meine Warnung gelten, ou die ernite Stimmung wahr, denn fie kommt fo felten! anches habt Ss manches iſt euch ſchlecht bekommen, |: und ich muß eu elten!

2. Reue foll man doch einmal in der Welt empfinden; fo bekennt, vertraut und fromm, eure größten Sünden! Aus des Irrtums fal ſchen Weiten ſammelt euch und g cht bei Zeiten euch zurechtzufinden!

224

3. une. Ja, wir fei’3 befannt, wachend oft geträuntet, nicht eleert das friſche Glas, wenn der Wein geichäumet; manche rafche häferftunde, flücht’gen Kuß vom lieben Munde haben wir verfäumet.

4. Still und maulfaul faßen wir, wenn Philifter Ichwägten, über göttlichen Geſang ihr Geklatſche Schäßten, wegen glüdlicher Momente, deren man fich rühmen fönnte, uns zur Rede febten.

‚5. Willſt du Abjolution deinen Treuen geben, wollen wir nach deinem Wink unabläffig ftreben, und vom Halben zu entwöhnen, und in Ganzen, Guten, Schönen rejolut zu leben.

6. Den Philiſtern allzumal wolgemut zu fchnippen, jenen Perlen- ihaum de3 Weins nicht nur flach zu nippen, nicht nur liebeln lei’ mit Augen, fondern feit uns anzufaugen an geliebte Lippen.

Goethe. 1804.

197. Lauriger Horatius! Auch nah Mel.: Ich will einft bei Ja und Rein ꝛc.

. Mäßig ur u. RE A —_ tl | um \2 V »I ss u] 4 jLau - ri- ger Ho - ra -ti- us, quam di - xi - sti “4 Fu -git Eu-ro - ci -ti-us tem-pus e -dax

ve-rum:

Ferm! U- bi sunt, o po-cu-la dul-ci-o-ra

mel-le! rixae,paxet os-cu-la ru-bentispu - el-lae?

2. CErescit uva molliter et puella crescit, sed poeta turpiter sitiens canescit. Quid juvat aeternitas nominis, amare nisi terrae filias licet, et potare?

225

198. Sum Abfchied. Maͤßig. Jul. Otto. („Burſchenfahrten.)

1. Leb' du treu⸗ es Bru⸗der⸗herz, leb' wohl, wir 2. Leb' wo (‚du flot = te3, treu⸗es Blut, dein wer « denftet3 wir:

treu in Freud’ und Lei= den. Zum A on nimm den in der Wei = te fchen=ein! D den= fe du au

leß-ten Schlud,den letz⸗ten, Ieß-ten Hän-de-drud, leb | oft und gern an dei= ne Brüder in der Fern'! Dein | Kommerstucd. 15

wohl, wir miüf - jen ja ſchei den! ve den er wir den = fen, deinden = fen!

Kress 4 u. ſ. w. Zr erg ejnern

3. Wohl = auf, noch ge = trun-ken dem ꝛc. (Siehe Nr. 244)

199. YBundeslied.

Mel.: Hinaus, hinaus, es ruft :c,

1. Re het Rufe folgten wir, und freudig fteht, die träft’ge Männerreihe geicharet um ihr heiliges Panier, aus heit'rer Bruft entquillt daS Lied der Weihe; wir Vingen nit von Reichtum, eitler Pracht, dem Baterlande tönen unfve Lieder, |: der Väter Tugend Huld'- en flets wir, traute Brüder, ſie gründet unſers Bundes Ruhm und

acht.

2. Die deutfche Treu’ erforen wir als Hort, der a n Sitte woll’n wir leben, als Freunde ve und treu dem Manneswort, fo wol’n das Glüd Henn wir eritreben! Und wenn des Schi {als

Stürme tojend wehn, wir werden in der Brandung nicht zerjchellen, zum ſchwerſten Kingen wird uns ftet3 die Trene ftählen, und ftegreich wir trag Erg und Lift beitehn!

ie Ehre —— wir als höchſtes Gut, iſt mühſam gleich ihr enger Pfad zu wandeln, das Recht gedeihet nur in ihrer Hut, drum ee fie allein der Brüder Handeln! Wir bieten fie um Perlen nicht

B, Soll, und drüdet und auch bittres en nieder, dem Recht, der ehr und Trene fchallen unfre Lieder: des Laſters Hohn jei unfers Streben Cold!

4. Gegrüßt feid, teure Farben —, erkornes Banner echter deut- fcher Sitten o möchtet ihr auf ewig nun % blübn, zum Sternenzelt entfenden wir die Bitte. Laßt kreiſen nun den ſt sieben Pokal in trauter Runde, meine teuren Brüder, und ruft der Luft und Freude holde Göttin wieder: fie herrſche bei dem ns Bundesmahl.

Will, aus der Hubertia in Aſchaffenburg.

227

200. Das heiligfte Rund.

EZ BEER Erin —— „Rund“ Heißt die Lo-fung; auf, fin=get fie rund!

2. Rund, o du hohes und heiliges Wort! |: Rund ift o felige dung! die Tonne, run it mein Mädchen und rund meine Sonne, rund ift der Zapfen, der Tonnen durchbohrt. :|

3. Denfen wir großes, wir denken es rumd: Rund ift die Erde mit rollenden Polen, rund ift die Schönheit der Flafchen und Bowlen, Rangen und Lippen der Liebe find rund.

4. Schauet nad) oben, ich finge nicht Spott! rund gebt auf Sternen das Reben der Frommen, kugelrund heißet, was himmliſch voll- fommen, kugelrund ift der platonifche Gott.

‚5. Heil mir! ich grüße dich, fließendes Gold! Nektar der Reben, dich Riebling der Sonne! grüße dich, Bowle! und grüße dich, Tonne! grüße dich, Trinker, der neben ihr rollt!

6. Laufen die Tage und Sterne denn rund brauchet,ihr Brüder, die Freude der Trichter, rollet euch ſelig, wie himmliſche Tichter, fchlaft und erwachet am fröhlichen Spund!

228

7. chon fteht das olympiſche Haus, offen die Sphären, wo Götter, fich, er irdiſches Dichten und Wollen fliegen ſchon über die Himmel hinaus.

8. Eins noch! es gilt unſer heiligſtes Rund! Rund ſei die That und rund ſei die Rede! rund ſei die Freundſchaft und rund ſei die Fehde! klinget zuſammen und haltet den Bund! ae

. . rudt.

201 Heiterer Lebenslauf.

Gemütlid.

1. Mein Le⸗bens-lauf iſt Lieb und Luft und lau=ter Lie-der—

| Hang; ein fro-heö Lied aus heit-rer Bruftmacht froh den Lebens⸗

mich darzum! Hei⸗da! juchhe! drumkümmr'ich mich nichts

| | | drum! drum! drum! ıc.

2. Das Leben wird, der Traube gleich, gefeltert und gebrebt; jo giebt es Moſt, wird freudenreich und feiert mandes Seit. Drum zag ich nicht, engt mir die Bruft des Schickſals Unmut ein: bald brau ih auf in Lieb’ und Luft und werde reiner Wein! (Epor.) Heida, ıc.

3. Die Zeit ift fchlecht, mit Sorgen trägt fi fchon das junge Blut; doch wo ein Herz voll Freude lät. da ift die Zeit noch gut. Herein, herein, du lieber Gaft, du, Freude, komm' zum Mahl, würz’ uns, was du befcheret haſt, Fredenze den Pokal! Heida, ꝛc.

4. Weg, Grillen, wie's in Zukunft geht, und wer den Scepter führt! Das Glüd auf einer Kugel fteht und wunderbar regiert. Die Krone nehme Bachus bin, nur der fol König fein! Und Freude fei die Königin, die Reſidenz am Rhein! Heida, ꝛc.

5. Beim großen Yaß zu Heidelberg, da fie der Senat, und auf dem Schloß J— der Rat! Der Herrn Miniſter Regiment ſoll beim Burgunderwein, der Kriegsrat und das Parlament ſoll beim Champagner ſein! Heida, ꝛc.

6. So ſind die Rollen ausgeteilt und alles wohl beſtellt; ſo wird die kranke Zeit geheilt und jung die alte Welt. Der Traube Saft fühlt heiße Glut, drum leb' daS neue Reich, ein Bechermut, ein wahrer Mut: der Wein macht alles gleich. Heida, x.

Auguft Mahlmann. 1808.

230 202. Meine Muſe.

aus; will Kell-⸗ne-rin werden, will ſchen⸗-ken den

Wein da fteht fie am Tho—⸗re und winttmir ber = ein.

2. Und über ihrem Haupte, da fpielet_die Luft mit grünenden Zweigen und würzigem Duft. Seht, wie fie fich drebet fo flink, fo gewandt, die Kann’ unterm Arme, das Glas in der Hand!

3.. „Herein, Lieber Zecher! ich fchenfe dir Wein, ich ſchenke dir Lieder noch oben darein. Nur mußt du Kite bleiben im bei mir ich geb' freie Zeche und freies Quartier!“

4. „Drum locke mich nimmer hinaus in den Hain zu einſamen Klagen ob fehnlicher Pein! Hier unter den Zweigen vor inletem Haug, da fchlafen die Peiden gar Luftig ſich aus.“

5. „Auf, laßt ung nicht fchweifen umber in der Welt, einen Helden u juchen, der allen gefällt! Gar lang find die Wege, gar Kurz tit die Bet und auf den Karpathen find die Wege befchneit.”

6. So Tief fie fich hören wer hielte das aus? Flugs bin ich gesprungen ihr = in das De Nun ſchenke mir Lieder und fchenfe mir Wein, und rufe mir frohe Gefellen herein!

wilh. Müller.

231 203. Tafellied.

Mel.: Ich will einft bei Ja und Rein ꝛc.

‚4. Mich ergreift, ich weiß nicht wie, himmliſches Behagen. Will mich's etwa gar hinauf zu den Sternen tragen? Doch ich bleibe lieber Bier. kann ich redlich fagen, beim Gefang und Glaſe Bier auf den

iſch zu Ichlagen!

... 2. Wundert euch, ihr Freunde, nicht, wie ich mich gebärde; iſt es allerliebft auf der lieben Erde. Darum ſchwör' ich feierlich un ohn' alle Fährde, daß ich mich nicht freventlich wegbegeben werde.

3. Da wir aber allzumal fo beifanmten weilen, dächt' ich, Hänge der Pokal zu des Dichter Zeilen. Gute Freunde ziehen fort wohl ein hundert Meilen, darum fol man bier am Drt anzuftoßen eilen.

4. Lebe hoch, wer Reben fchafft! das ift meine Lehre. Unſer König denn voran, ihm gebührt die Ehre. Gegen inn- und äußern Feind feßt Mi fih zur Wehre; ans Erhalten denft er zwar, mehr noch, wie ex mehre.

5. Nun begrüß’ ich fie fogleich, fie, die einzig Eine. Jeder denke ritterlich ich dabei die Seine. Merket auch ein ſchönes Kind, wen ich eben meine, num, fo nide fie mir zu: Leb' auch fo der Meine!

6. Freunden gilt da3 dritte Glas, zweien oder dreien, die mit ung am guten Ta fi im Stillen freuen, und der Nebel trübe Nacht leif’ und a zerſtreuen; dieſen fei ein Hoch gebracht, alten oder neuen! ‚7. Breiter wallet nun der Strom mit vermehrten Wellen; leben jest im hohen Ton redliche Gefellen, die fich mit gedrängter Kraft Kar zuſammen ſtellen in des Glückes Sonnenſchein und in ſchlimmen

en!

8. Wie wir nun beiſammen find, find zuſammeu viele. Wohl ge⸗ lingen denn, wie und, andern ihre Spiele! Bon der Duelle bil ang Meer mahlet manche Mühle, und das Wohl der ganzen Welt iſt's, worauf ich ziele. Goethe. 1802.

204. Mihi est.

Mel.: Ich will einft bei Sa und Rein x.

4. Mihi est propositum in taberna mori; vinum sit apposi- tum moeorientis ori, ut dicant quum venerint angelorum chori: Beus sit propitius huic potatori.

2. Poculis accenditur animi lucerna; cor imbutum nectare, volat ad superna; mihi sabit dulcius vinum in taberna, quam quod aqua miscuit praesulis pincerna.

252

3. Suum cuique proprium dat natura munus. Ego nunquam potui scribere jejunus; me jejunum vincere posset puer unus, sitim et jejunium odi tanquam funus.

4. Tales versus facio, quale vinum bibo; neque possum scri- bere nisi sumto cibo; nihil valet penitus, quod jejunus scribo, Nasonem post calices carmine praeibo.

5. Mihi nunquam spiritus prophetiae datur, non nisi quum fuerit venter plene satur. Cum in arce cerebri Bacchus domi- natur, in me Phoebus irruit, ac miranda fatur.

Walter Mapes. 205. Rundgeſang.

Mel: Alles ſchweige, jeber neige x. 21.1: Mufenföhne, es ertöne ein Rundgeſang!:!; Füllt bei dieſem frohen Mahle voll die blinkenden Pokale, ſllei ſie mit Evans Trank!:

2. Singet alle, daß es ſchalle bis zum blauen Himmelszelt; und

Reben er Leben, da3 ein guter Gott gegeben. Herrlich iſt's auf einer Welt!

- 83. Bon der Jugend leite un big a Alter unfre Bahn. Laßt bei diefem Glas und ſchwören: Ewig woll'n wir fie verehren, nimmer ung dem Lafter nahı!

4. Singt und jcherzet, küßt und herzet! Für den Menfchen fchuf Gott Wein; Weiber hat er und gegeben, zu beglüden unſer Leben, und durch Liebe zu erfreum.

5. Ehrt der Liebe heil'ge Zriebe! bleibt dem Mädchen treu_ und a nn a ac Genuſſe euch im nektarfüßen Kufle giebt der Treue

nften Sold!

6. Lied, erhebe dich, e8 Lebe hoch mein Mädchen, das mich Tiebt, ar jeden Sram verjcheuchet, jede Kummerfalte gleichet, feuervolle

e giebt.

206. Der Prager Studenten Wanderjchaft. Lebhaft. |

ög-lein au = zu: '

1 Nah Süden nun fih len⸗-ken die | ; t im Morgen= '

V viel Wandrer lu = ftig ſchwenken die

geht; auf ih = ren In⸗ſtrumenten fe bla⸗ſen zun Ba:

Mäpig und —— |

| | let, zum Ba=let: „A = de in die Läng' und Brei = te 0 . qui

| | Prag, wir ziehn in die Wei - te! Et ha-be-at bonam sedetin su - 4 2%. ve-nitex su-a

l- : decresc.

R |

pa - cemqui se - detpost frr-na - - cem:

2 „Nachts wir durchs Städtlein fehweifen, die Fenſter ſchimmern weit, ‘am fter drehn und fchleifen viel fchön geputzte Leut'. Wir blafen vor den Thüren und haben Durft genung, das kommt vom Mu- ficieren, Herr Wirt, einen frifhen Trunk! einen Trunk!“ Und fiche, üb’r ein Meines mit einer Kanne Weines venit ex sua domo bea- tus ille homo.

25%

8. „Nun weht ſchon durch die Wälder der kalte Boreas; wir:

Arien durch die Felder, von Schnee und Regen naß; der Mantel iegt im Winde, zerriffen find die Schuh’, da blafen wir gefchwinde und fingen noch dazu, noch dazu: Beatus ille homo qui sedet in sua domo, et sedet post fornacem et habet bonam pacem! Jofeph von Eichendorff.

207. Rückblick.

Auch nad der Mel.: O Tannenbaunı x.

Kräftig. —— u —— M_ 51 CCOI EIN Si Pi, | I 0 ae 5 .IICCCC.. 7078 CCC. EP IL. UO gl AnACDCC BEN

bunden! Ber-ge-bensfpä-he ih umher, ich fin=de dei⸗ne

Spur nicht mehr. . O je-rum,je-rum, je-rum, 0

—2 quae mu-ta - tio re-rum!

2. Den Burjchenhut bededt der Staub, es ſank der Flaus in Trümmer, der Schläger ward des Roſtes Raub, erblichen ift_fein Schimmer, verklungen der Gommergefang, verhallt Rapier- und Spo= Alan O jerum, jerum, jerum! qualis mutatio rerum!

„3. Wo find fie, die vom_breiten Stein nicht wankten und nicht wichen,, die ohne Moos bei Scherz und Wein den Herrn der Erde

235

glichen? Sie zogen mit geſenktem Blid in das Bhilifterland zurüd. jerum, jerum, etc. .

4. Da fehreibt mit finfterm Amtögeficht der eine Relationen, der andre jeufzt beim ana und der macht Necenfionen, der ſchilt die ſünd'ge Seele aus und der flickt ihr verfall'nes Haus. O jerum, jerum etc.

5. Allein das rechte Burſchenherz kann nimmermehr erkalten; im Ernſte wird, wie hier im Scherz, der rechte Sinn ſtets walten; die a ae fern, geblieben iſt und doch der Kern, und den laßt

und halten!

6. Drum, Freunde! die Hand, damit es ſich erneue, der alten Freundſchaft heil ges Band, das alte Band der Treue. welt an und hebt die Släfer hoch, die alten Burſchen leben noch, noch lebt die alte Treue!

Dr. Eugen Höfling in Eſchwege.

| 208. Weihe. Feierlich. W. A. Mozart.

| | D J =: ſis und D = fi » ris! MWel- che

J a ae (ee

| | Won-ne! Die düſt- re. Nacht versfcheucht der Glanz der | ,

| d —3 1 1 ET | | 3:5 TER IRRE IH * Be = —* a 1a _ —Ih2: v a an RE ER

| p\ | J —C vu AT jan RE ET .. = N U

Son:ne: bald fühltder ed - le Süngling neu=-e8 Le = ben,

—— | p| EEE Der | N | EZ ESSS ESS sse

Geiſt iſt Kühn, fein Herz iſt vein, fein Geiſt iſt

fein Geift iſt

237

je 5 4 mf p | + <>] kühn, ſein Herz iſt rein, bald, bald, bald wird er = —]_ | mf | I 1 pP ur ie IE = FEHFFFRE = —r-f 1-07 25 ——

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mf | fühn, fen Geiſt iſt rein.

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9 I, ”. £ . by . .. un rer würdig fein, unfsrer wür = dig fein, unj'rer

—7t u m > Ph: I Pr SEGEN EEE MAN U 8,01 _ I #% BEFREIT ENSEEIEEEN Zn rn CE u zen wür = dig fein. n Schikaneder. ——— —— Fe 5-15 ee RM Be 1} 1 EN RAITEEEH IST. I "

209. Weihe des Befanges. Nach voriger Melodie.

1. O Schutgeift alles Schönen, ſteig' hernieber, in ſanftem Weh’n, zu weiben unſ're Xieder, daß fie fich freudig auf zum Himmel jchwingen, in Bu Kraft von 2% u Herzen dringen. Bon deinem Bauch die Bruſt durchbebt, hoch, oh, hoch über Welt und Beit ung bebt.

2. Bereine alle Menſchen und verfühne, was fich getrennt int Wohl- laut deiner Töne! Dem Edlen iſt das Schönfte nur beichieden, in der Gefühle rein erflung'nem Frieden. Von wilder Luſt der Erde rein, rein, rein, rein muß das Herz des Eüngers fein. Denzel.

210. Ade Tübingen! Friſch, doch nicht zu ſchnell. Friedr. Silcher.

in der wei=ten, freien Welt lebt ftetS der Bur=jche * juchhei, durchs

juchhei, durchs Thalhin- un = ter!

2. Der Neckar rauſcht, die Sonne geht, der Wind von Wolk' zu Wolfe weht, und Stöcch’ und Krähen fliegen, juchhei in langen Zügen! D Erde, wie bift neu du mir! o Herz, wie regt es fich in dir, mit Jauchzen und mit range, dag möcht die Bruſt zerfpringen!

3. Bahr’ aus, du Staub, der in mich kam, Schulweisheit und du Bucherkram, in alle Winde fliehe, daß die Natur einziehe! Herz, öffue dich nur wert, nur weit, denn all’ die grüne —— muß Raum in dir jetzt finden! Ade, du Stadt dahinten!

Juſt. Kerner.

240 211. Das Leben am Rhein.

Be I (ih 18 Le= ben am Rhein!

Fröhliche Lieder und beiteren Scherz, Freundſchaft To bieder und En das Herz; Eintracht und Feoßfinm a trautem Verein: Glückli ul: it das Leben am Rhein! ja pl lich ꝛc.

3. Treunde des en o fehrt bei uns ein! Hier jollt ihr lernen recht Fröhlich zu fein; fommet, o —— geſteht es nur ein: G ücklich c. uf denn! der freie, der m fig e Rhein giebt und die Weihe

Sehens im Wein. —A i Gier fein täufchender Schein.

i

5. auch jo ferne gewandert mag fein, faget es gerne: Es giebt

nur ein Ei a! remdlinge räumen es gerne uns ein: Glücklich zc.

ndchen der Wonne, an Freuden fo reich, unter der Sonne

iſt kenes hi gleich! Du bift die Heimat des Frohſinns allein! Glüclich zc.

7. Land, du geliebtes, wie bift du fo fchön! Gleiches nur giebt

e3 in Höhn; ſchöner doch kann es dort oben nicht ſein.

Glücklich ꝛc 8. Pänbehen. ‚Reben, dem Si, vo jo treu, un Sue: = 2%.

212. Studentengruß. Lebhaft. | T$.W. Berner.

1. Raſch von fei = ner La = gersftatt, die ihn fanft ges

wiesget hat, rafft der Burfche fich em-por, auß demienfler

» Morgen, gürten Morgen, gu⸗ten Morgen, gu=ten

Morgen, gusten Morgen, guten Morgen, . guten

Morgen, gu »ten Morgen, gusten Morgen,

Kemmersbud. 16

—AM—— pr 7 Ser EN oe ĩ —ACAEAA 5 N 70 77 7 ENT rei IT] —— ĩ —— —— ui

gen, gu » ten Mor = gen, guten Morgen!

2. An da8 teure Vaterhaus, in die weite Welt hinaus, die ihm > von Blumen fteht, fendet er fein Frühgebet: Guten Morgen, guten orgen! 3. Wie er felbft, vergnügt_und frei, fpringt fein Bello laut herbei; feine blanke Waffe winkt, wie fie in der Sonne blinkt: Guten Morgen, guten Morgen! 4. Alſo wenn and Vaterland einft mich Pflicht und Würde band, ie 2 ſchwere Amt mich drüdt, wenn's Verweiſ' von oben zückt: orgen!

Zangfamer.

5. An der lie - ben Gfl-tern Grab, die mir Gott zu

“ae une BERATER X ——5 BEE EEE m

kurz nur gab, an der Freunde frit = ber Gruft,

a 7 = = m TI Mi

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ur ARE EN —— de PP il

gusten Morgen, guten Morgen, gu:ten Mor = gen!

‚u „6. Brüder auß der fhönften Beit, wenn das Alter und befchneit, Brüder, wenn wir fchlafen gehn, wenn wir felig anferftehn: Guten Morgen, guten Morgen!

2485 213. Beim Scheiden des Jahres.

Mel.: Treue Liebe bis zum Grabe.

1. Reichet in der frohen Runde, traute Brüder, euch die Hand; jetzt, in dieſer ernſten Stunde löſet ſich des Jahres Band, und es ſenkt, nach alter Weiſe, wiederum ein Jahr die Zeit, daß in dem gewohnten Kreiſe Tod und Leben ſich erneut.

„2. Drum, ihr treuen, trauten Brüder, ſchlingt die Runde Hand im Hand, daß im Klang des Liedes wieder lebe, was dahin uns ſchwand! Feiert alle, alle Stunden, die und bot da8 alte Fahr, wo e8 fröhlich ans gefunden, wo e8 Schmerzen und gebar.

3. Denn die Freuden find die Schwingen, daß das Herz * Simmel ſteig', daß den Geiſt die Blicke bringen in des Vaters Ster⸗ nenreich; doch kein Aar wird irr' getrieben von des Sturmes Draug und Macht; alſo muß die Seel' eh üben in der Schmerzen Stur- mesnacht.

4. Seht, auf des Gebirges Höhen ſteht der alte Gott der Zeit: Stromesrauſchen, Waldeswehen iſt ſein ernſtes Nachtgeleit, und die

roße Zeitenwage hebt er über Meer und Land, wägt die froh' und ——— Tage ſchweigend mit der hehren Hand.

5. Wenn der Klang der zwölften Stunde, nun verſenkt das alte Jahr, ſenkt auch er zum Meeresgrunde feiner Schalen gleiches Paar, ımd er ſegnet Tod und Leben mit dem erniten ftillen Blid; was in feine Schal’ gegeben, ruft fein Opfer mehr zurüd!

6. Drum, ihr treuen, trauten Brüder, fingt dem au Segen ni fehrt auch feine Stunde wieder, wird auch kein Entſchlaf'ner wach, darf doch Freude den nicht fliehen, der noch Wein und Leben trinkt, dem die Augen noch erglühen, wenn der Strahl der Sonne blinkt.

Stefenius.

214. Rundgefang.

Rundgeſang und lieben wir ja al⸗le; eben- dar-ımmtrinft mit Jugend?kraft Schäumen-de Po - fa - le!

244 °

——

= = Bruder, dei- ne Schöne heißt? N. N., fie fol Ie = ben, fol

—— =>

rn

le= ben, fol Te = ben, N. N. Te = be Hoch! Aus dem Liederbuche für Hochſchulen. 1825.

215. Sarbenlied.

Mel.: Steh id in finft'rer Mitternacht x.

1. Sebt her, wie ftolz ih um mich fchaw, die Bruit geſchmückt mit Rot und Blau; |: die Treu' iſt blau, Ye Riebe rot; 9 Farben lieb' ich bis zum Tod.:

2. Das Herrlichſte auf Gottes Welt, das Schönſte, was den Buſen ſchwellt, das malet ſich in Blau und Rot; die Farben lieb’ ich bis zum Tod.

3. Tret’ ich hinaus in die Natur, blühn Roſ' und Veilchen auf der Flur, das Veilchen blau, die Roſe rot; die Narben lieb’ ich big zum Tod,

4. Beim Bitherfiang ſeh' ich fo gern die Abendgluten in der Fern’; e3 flammt der Himmel blau und rot; die Farben lieb’ ich bis zum Tod.

5. Doch wenn ich bei füß Liebchen bin, wie labt fich da mein trunfner Sinn: das Auge blau, die Wange rot; die Farben lieb’ ich bi3 zun Tod.

‚6. Ruft mich die Ehr’, den Stahl im Arm, veripriß’ ih gern mein Herzblut warm; mein Stahl jo blau, mein Blut jo rot; die Farben lieb’ ich bi8 zum Tod.

7. Und tragt ihr mich ins Grab hinein, fo fchmüdt den Sarg ihr Brüder mein, mit einem Bande blau und Ar die Farben lieb’ ich bi3 zum Tod.

‚Wollheim.

245 216. Schenft ein!

Me.: Es hatt! ein Bauer ein junges Weib x.

Frei und leicht (deklamiert) Volksweiſe. Einer.

Trinkens Geiſt hat niemand noch de = du = ciert.

2. Die Dichter fangen zwar weit umd breit: „Sch Klinge, du klingeſt, er Hingt!” und ahnten etwas von Göttlichkeit im: „Trinkt, ihr Brü- derchen, trinkt!” Sie gaben dem Denker den Wink, |: doch Teiner be: nutzt' ihn, ums eine, was Not ift, zu finden drin, den großen Sinn un: „Trink', mein Brüderchen, trinf'!" :|

‚3.3 hab’ ihn errungen, den hohen Geilt, gefaßt den göttlichen Sinn; ich weiß, ihr Trinker, was Trinken beißt, und alles, wa3 Not itt darin. Merkt auf und trinket hernach, damit nach Prinzipien ordent- lid) heut in dem Trinken ſei Philofophei, hört meine Lehre gemach!

4. Ich ſetze mich hier an_den Zil u Mein, ihr andern fekt euch herum; gejeßt muß jeder Selbfttrinfer fein, font purzelt am End’ er noch um. So find wir denn alle geießt! Nun fe’ ich mir richtig al tem ent a da3 volle Glas; thut ihr auch das! Jetzt kommt

e zule

246

5. Das bloße Sehen iſt ‘Theorie; man dürſtet immer dabei: die Praris iſt chen die wahre Sophie in unferer Philoſophei. Und num, wie machen wir das? Ich ſchlürf' aus dem Glafe den drin mir eut- gegengeletten Wein in mich hinein; ein jeder leere fein Glas.

6. Ihr merkt, ihr Freunde, beim erſten Trunk, die Lehre führe zu was; ich philoſophiere nicht bloß zum, Prumf, dociere nicht bloß zum

pag! Zwar trunfen find wir noch nicht; doch führt und allmä das Willen und Xeeren zum böchiten Zwed, wenn jeder keck erfüllet die zechende Pflicht.

7. Drum mad’ ein jeder, fo oft, als ich, den Wein im Glaſe fapot. Am Ende findet er fich, wie mich, den wahren fophifchen Sal Denn ift verfchlungen der Wein und gleichlam ein Ich, das das kg Ich verichlang, ſitzi man trunfen da, Balleluya! Drum heifa! Juchheiſa!

ſchenkt ein! I. E. Baggefen,

217. Freundſchaftsbund. Feierlich.

1. Setzt euch, Brüder, in die Run⸗de, Arm in Arm und

| un —CCCIIICCIAIC ICOEVCCCCCC..IXVC.!-V

Fei-ern wol len wir die Stun⸗-de Hand in Hand! I yi. zum treu = en SFreundfchaftsbun = de,

tö- nme Hoch:ge = fühl in unſ⸗- re Bruft; denn wir

find ja ia's Söhne, unf-rer Würsde und be = wußt!

, 2. Treue, heil’ge Brubertreue Fülle unfre Seelen ganz; fein Par teigeift je entweihe, feine e entzweie Söhne eines Vater⸗ lands! Nein, dem Dienſt der Treue Fröhne jeder gern mit Gut und Blut! Erbten denn nicht freie Söhne freier Bäter Geilt und Mut?

3. Nur der Ehr’, der Freiheit, weihe ich mein blankes Burfchen- ſchwert! Meinen Brüdern ſchwur ich Treue, und kein falfcher Sinn entweibe diejed Herz, daS euch gehört! Auf zum Sternenhimmel töne feierlich mein Xied empor! Hört!d, ia's brave Söhne, was ich eurem Bunde ſchwor!

Straderjan. 1801.

218. Studentenleben. Heiter. C. M. v. Weber.

1 | 's giebtkein Le-ben, als Stu=den-ten=Ie=ben, wie es in die Kneipen lau-fen und ſein Geld ver⸗ſaufen, iſt ein

Bachus und Gambri⸗nus ſchuf; ho herr = li= her Be: ruf. Iſt das Moos ent⸗ſchwunden.,

7 ER wird ein Bär ge=bunsden, im-mer geht's in dul-ci ju - bi-

lo; ift kein Geld in Bäuken, iſt doch Bump in Schenten für den

es fi= des Ien Stu-di = 2

23. Auch von a umgeben iſt's Stubentenfeben, uns beſchützet Venus Cypria. Mädchen, die da lieben und das Kiffen üben, waren ftet3 in fchwerer Menge da. Aber die ba ſchmachten und platouifch trachten! ach, die liebe Unſchuld thut nur fo;_denn fo recht inwerdig En; anz unbändig für den Trenzfidelen Stubio.

zum Contrahieren einer mich touchieren, a ver

* enblicks: „Biſt ein dummer Junge!“ mit raſchem Sprunge auf Menſur geht's im Paukantenwichs. ——— muß die Waffen auf den Baufplag fchaffen, Quarten pfeifen, Zerzen ſchwi⸗ ren froh. Hat ein Schmiß geſeſſen, ift der Zufch vergeflen von dem freuzfidelen Studio.

4. Bater ſpricht: „Das Raufen und das Kneivenlaufen nutt dir zum Eramen feinen Deut;“ at hei dabei vergißt er, daß er em J fer ei a Ding ‘hat, feine Zeit. Traun! daß hiefe

chon nach ſechs Semett ern ein Examen! nein! das geht nicht

6 R Möchte nie Mi ——* etwas anders werden, als ein kreuzfideler udio. ———

219. Bierkönigreich. Mel.: Brüder zu ben feſtlichen Gelagen ꝛe.

1. Sind wir nicht zur geboren? Sind wir nicht gar fhnell sunorebich m? au und Hopfen find an euch verloren!“ haben ie ken oft gefchrie'n. |: Säh'n fie und doch hier, vallera! ‚bei

Be a vallera! das Me Amt und Würde hat verlieh'n. Ganz Europa wundert fich nicht wenig, welch ein Reich —— iſt. Wer am meiſten trinfen fan, ift König, Biſchof, wer die meisten Mädchen küßt. Wer da kneipt recht brav, beißt bei uns Har Graf; = da randalirt, wird Poliziſt.

3. "Unser A t ftudtert den Kabenjammer, Trinkgefänge fchreibt der ofpoet; der Hofmundſchenk infpiziert die Kammer, wo am ſchwarzen vett die R Rechnung fteht; und der en Finanz liquidtert mit Glanz,

wenn man contra usum a Deren.

4. Um den Dertenjan ihr (en Seelen, dreht ſic unſer genaer

Staat herum; Brüder, zieht, verdoppelt eure Kehlen, Lis bie freifen um und um! Bringet, Saß auf Faß! Ang dem Faß ins Glas! ‚Aus dem Glas ind Refektorium!

249

5. Im Olymp bei feftlichen Gelagen, Brüder, nun uns ein⸗ ander nah; wenn dann Hebe kommt, um uns zu {chen

Cie vielleicht Ambrofia?” Ha! wie lommſt mir Fe mir bairiſch Bier! Ewig bairiſch Bier, ballelujah! HM, 220. Blauer Montag. Schrittmäßig. J. Otto.

fippt, doch das macht uns erſt Cou⸗ra⸗ge, denn die

TH —— ———————— a

——

Mä⸗del, ſeht RAR an! la = hen, wenn fie und er

evt

ſchau⸗en, ha⸗-ben ih⸗-re Luſt darzan; du bu lie bel dumm, du dur dumm, ⁊c.

== = | co Y% dumm dumm dumm, lie = del dumm, du du dumm, du du dumm!

2. Ah, du allerfchönftes Mädel mit ben blauen Augen dort! Blaner ntag N ja heute! Warum läufſt du und denn fort? a

Blauer Montag, blauer Himmel, blaue Augen, liebſter Chat; was nur blau umd Iuftig, bat ja heut’ in unferm Herzen Platz! Du du dumm, liedel dumm! zc.

3. Zwar wir wadeln all’ zufammen, unfer Liedel fo wie wir; doch da können fchlechte Schufter und Poeten nur dafür; denn wir geben ganz gerade, nur die Stiefel, En krumm, und wir fingen, wie ie Lerchen doch wie ift das Fiedel dumm! Du bu dumm, liedel

dumm! ıc. Robert Reinid.

221. Toafte. Gemäßigt.

1. Stoßt an! ſoll le-ben! hur⸗ra hoch! DiePhi—

NN ————— ——N {if = ter ſind uns ge = wo = genmeift,fie ah-nen im Burſchen, was

- ——

en

Frei⸗heit heißt. Frei iſt der Burſch, frei iſt der Burſch!

251

2.|: an! Iebet Qurra hoch! :! m mat: —— der iſt's, der unſre Fahne bält. Frei ift der 3. Stoßt an! Baterland lebe! Hurra hoch! Seid der Päter ya a treu, doch denkt der Nachwelt auch dabei! Frei ift der u 4. Stoßt ar! Landesfürſt lebe! Hurra hoch! Er verſprach au iäüen daß * Recht, drum wollen wir ihn auch lieben recht. Frei

5. Stoßt an! Frauenlieb' lebe! Hurra Hoch! Wer des Weibes weiblichen Sinn nicht ehrt, der hält auch Freiheit und Freund nicht wert. Frei ift der Burſch!

6. Stoßt an! Männerkraft Iebe! Hurra hoch! Wer nicht fingen, nicht trinken und Lieben Tann, den ficht der Burſch voll Mitleid an, Frei it der Burſch!

7. Stoßt an! Freies Wort lebe! Hurra hoch! Wer die Wahr⸗ heit kennet und faget Ye nicht, der bleibt fürwahr ein erbärmlicher Wicht. Frei ift der Burſch!

8. Stoßt an! Kühne That lebe! Hurra hoch! Wer die Folgen nat erwägt, der beugt ſich, wo die Gewalt ſich regt. Frei iſt der

9. Stoßt an! Burſchenwohl lebe! Hurra hoch! Bis die Welt ver⸗ geht am jüngiten Zaa, jeid treu, ihr Burfchen, und finget uns nad: „Brei ift der Burſch!“ A. Binzer weil. Burfch in Kiel und Leipzig.

222. Tres faciunt. Munter. Mel, v. Chr. Schulz.

mf 1. Tres fa - ci-unt col - le - gi-um!Wir zwei und ein Po⸗

den

fal! wei fit= zen, ei= ner geht her-un in unſ'⸗rer vol⸗len

252

f 4 mf —— —— un in u —— Zahl, in unſ'⸗-rer vol⸗len Zahl; und ei = nig find wir EN a Eee

Re=ben = jaft fein Waf-fer ſei.

2. Tres faciunt collegium! Liſett' umd ich find zwei; die Nachtigall ift auch nicht ſtumm und alfo werden drei; und einig find wir ohne Zwiſt, daß es anı Abend finfter tft.

3. Tres faciunt collegium! Ein Doktor, ein Barbier und ich dazu macht um und um eins weniger als vier; und einig find wir ohne Not: es wächſt kein Kraut ung für den Tod.

‚4. Tres faciunt collegium! Drei Sprüche gab ih aus, ein räftige3 Trifolium, Apollini sit laus! Die Drei.auch ftimmen überein, fie fonnten ihrer vier wohl fein. Wilh. Müller.

223. Die Ritter von der Gemütlichkeit. Mel.: Wohlauf, Kameraden, aufs Pferd x.

1. Und wenn fi) der Schwarm verlaufen hat um, mitternächtige Stunde, dann findet unter den Edleren ftatt eine würdige Tafelrunde, I: e8 find erhaben ob Raum und Zeit die Ritter von der Gemütlichkeit. :]

2. Und wie der Zapfen, von Faſſe Ipringt, jo ſpringt der Deckel bon Herzen, und was fich drinnen bewegt, das Klingt in Inftigen Liedern und Scherzen. Es find dem freien Wort geweiht die Ritter von dev Gemütlichkeit. _

3. Wenn einem troden die Kehle ward umd er durftig lechzt nach dem Naſſen, fo ift e3 dieſer Ritter Art, daß fie am nicht Sterben laſſen. rn em Wohle der Menjchen geweiht die Ritter von der Gemüt⸗ ichkeit.

4. Und wenn fich.etliche Thoren gar in traurigem Irrtum bekannten

255

u jener bellagenswerten Schar der Selte der Tlagellanten demen

* zurecht den Kopf bei Zeit die Ritter von der Gemütlichkeit.

5. Drum lebe hoch dad freie Wort, das friſch von dem Tippen

tinne! Drum lebe, wen nicht die Kehle verdortt, und wer nicht ver:

achtet die Minne; drum leben, erhaben ob Raum und Zeit, die Nitter

von der Gemütlichkeit. nn & U. Hrummagker,

224. Divat Bacchus.

öhlich. > Alle. Finer. wa ze NT zu —— Le Net a

Vi-vat Bacchus, Bacchus le = be! Bacchus Te - be! Bacchus der zu=erft der goldenen Re⸗ be, goldenen Re= be, fü-Ben

R nd por ein brasvr Mann; Nek-tar ab- ge = 2

wann. Es le = ben die

Schwarzen, die Blon⸗den, die Brau⸗nen! fie le-ben al = Ile

Alle. EEE —— ——

boh! ES Te = ben die Schwarzen, die Blon:den, die

A Einer,

1 EEE ERST a: BE Zus: N Seesen

Drammen!fie le-ben al» le hoch! Ob ich's wag’und

Bund der! hi = nunster den Plun-der! Hi - nun=ter mit

ihm. iſt ge⸗ſchehn, wir ha⸗ben's al’ ge-ſehn!

225. Vom hoh'n Olymp.

Gemäßigt. 8. €. Schnorr. Vor 1801. Sulo.

® Nei⸗de, der unſ-re Aus gendfreu » den ſtört! Solo (oder Chor).

EEE

I WW | Fei-er⸗lich fchal-le der Ju⸗bel⸗gen⸗ fang

v‚Iiı ſchwärmender Brü-der beim Be = dherflang! Fa, fei - er ⸗lich

dem

| | | fhal Ice der Aus bei = ge = fang ſchwärmen⸗der

TE DE Brü-der beim Be - cher » Yang! 2. Verſenkt ins Meer der jugendlichen Wonne, lacht uns der Freuden

hohe Zahl, bis einft am fpäten Abend uns die Some nicht mehr eut⸗ zädt 3 ihrem Strahl. %eierlich zc.

3. So en Gott gefällt, ihr lieben Brüder! wol’n wir ung

diefeß Lebens freun, und fällt der Vorhang einftend ung bernicder, vergnügt ung zu den Vätern reihn. feierlich zc.

4. Herr Bruder, trin® aufs Wohlſein deiner Schönen, die deiner fugenb Traum belebt! Laß ihr zu Ehr'n ein flotte Hoch ertönen, daß

3 durch jede Nerve bebt! Feierlich ꝛc.

5. Iſt einer unf’rer Brüder dann geichieben, vom blafien Tod ge⸗ fordert ab, fo weinen wir und wünſchen Kuh’ und Frieden in unfers Bruders Stille Grab. Wir weinen und wünfchen Ruhe hinab in unſers Bruders ftilles Grab.

1795. (Nicht von C. ©. Neumann. Vergl. „Tafchenb. für Freunde des Geſauge.“ 1. Bdchn. Stuttg. 1796. ©. 92.)

256 226. Släferflang. .

2 Mel: Ben allen Ländern in der We x. .

1. Bon: allen Tönen in der Welt iſt ‚Der baß gefällt, als voller out Klingen, wenn einen © Herz ihn meint, entgegenbringt der Freund dem Freund, da * —5*— en ſpringen.

2. Auch hör' ich gern des Hammers Schlag, der den allgemach den Spund weiß auszutreiben. Und wenn der liebe ee plätſchernd in die Flaſchen ein der Klang ae m

en

. Hoc fpringt mir gleich das erz empor, hör’ Ich ber Winzer Jubelhorem einen Berge ſchallen, ve end gute —— verheißend eil und Seligkeit uns treuen Zechern allen.

4. Wer's alſo meint, der ſtoße an, und wer nicht mit mir fingen kann, fein Glas, das wird doch MHingen! Und wer den one ang nicht liebt, und wer fidh ohne © merz etrübt, dem follen Käuze fingen

zum Mäller.

227. Unaucöffiche Durſt. Lebhaft. €, Kreutzer.

Keh ⸗le * mir -im= N di: - ber dorrt mir

mn

bin

ein Fiſch auf

—— —— ey Lan

ein, o ſchaft mir Wen! ſchaffi mir ſchafft mir Wein, o ſchafft mir Bin, <

e——

——

bin ein —9— auf ⸗nem Sand,ich

2

- 02

FH

o fe offtmir, (Safftmir ein, v7 N) ich mir

Kommersbuch.

trock⸗ nem Sand, ich

bin ein dür= res N N

Nm N 22

chafft mir, f mir,

o Schafft mir, ſchafft mir Bein! o ſchafft mir, ſchafft mir Wein!

eo Ben, off y

2. Was weht doch jebt für trodne Luft! Kein Regen hilft, kein fein Duft, fein Trunt will mir gedeihn. Ich trink' im allerticf- ften Zug, und dennoch wird mir’3 nie genug, Fällt wie auf heißen Stein. 3. Was herrſcht doch für ein hitz'ger Stern! Er zehrt mir recht am innern Kern und macht mir Man daͤchte wohl, ich ſei verliebt; ja, ja! die, mir zu trinken giebt, ſoll meine Liebſte ſein. 4. Und wenn es euch wie mir ergebt, fo betet, daß der Wein gerät, ihr Trinker insgemein! O beil’ger Urban, es af uns Troſt! gieb heuer uns viel guten Moſt, daß wir dich benedein! ua x ano,

228. Beim Suchsritt zu fingen. °

Lebhaft.

259 —— N = —— ———— yo +

[ce = dernen Höh’, was kommt dort von der Höh'?

2. |: Es ift ein Postillon, :| e8 iſt ein lederner Poftillon, ca ch Poftillon, es iſt ein Poſtillon. 3. Was bringt der Poſtillon, was bringt der lederne Poſtillon? ꝛc. 4. Ex bringt nen Fuchſen mit, er bringt 'nen ledernen Fuchſen mit ꝛc. 5 5. „Ihr Diener, meine Herrn, Ihr Diener, meine hochzuverehrenden ern!“ x. 6 Was macht der Herr Papa? Was macht der lederne xc. 7. „&x lieft im Kikero,“ zc. 8. Was macht die Frau Mama? ꝛc. 9. „Sie fängt dem Papa Flöh“!!“ zc. 10. Was macht die Mamſell soeur? xc, 11. „Sie fist zu Haus und näht!“ ꝛc. (Alias: „Sie firidt dem Papa Strümpf'!“ x.) 12. Was macht der Herr Rektor? ꝛc. 13. „Er prügelt feine Bub'n!“ ꝛc. 14. Raucht auch) der, Fuchs Tabak? x. 5 15, „Ein wenig, meine Herrn! ein wenig, meine bochzuverehrenden ern!" ꝛc. | 16. So fted’ Er fi eins an! :c. 17. „Ach, ach, e8 wird mir weh!“ ꝛc. .18. So brech' Er ſich 'mal aus! x. 19. ae ‚Mt mir wieder wohl!” ꝛc. 20. So wird der Fuchs ein Burſch, ꝛc.

229. Eine Burfjchenfeier. Mel.: Alles ſchweige ıc., und Gaudeamus igitur.

1. Wad’re Burfchen, Chorus fingend, ziehn die Mufenftadt ent» lang, |: glutgewalt'ge Fackeln fchwingend, :| aljo tönt ihr Jubelſang:

„Run, jo laßt uns luftig fein, eh’ wir Greife werden. Nach der

nd güld’nem Schein, nach des Alters Not und Bein dedt ung

ubr der Erden

2. Hans um Haus zu beiden Seiten glänzt im Fackelſchimmer grell, ſeltſaui Bildwerk and’rer Zeiten tritt ans Gicht lebendig hell.

260

Sagt, wo find fie an ie uvor bier N. Steigt empor zum Hötterjaal, nieder in d al, wo fie Jängft ſchon * 3. Von den Erkern, er ae Chor lauern Mägdlein mit Begier, bauptbemoofte Profefioren, ernften Blicks, verdrieglich ſchier. „Kurz it unſ're Lebensbahn, pfeilgefchwind ducchmefien, eilends rückt Ber. heran, graufam ung h Be ulahn, feiner wird in? Pedelie pähn wie Lüchſ ic der Rektor Al vi nal: Hütet —7 hi jungen Füchſe, en ihr um den Meinbe 21a „Heil fer unserm Muſenort, Heil den Profefforen! Allen le ern fort und fort, hoh'n umd niebern da und dort, dort und da geboren!“ 5. Heute doch iſt's kein Profeflor, dem bi, Badener gilt, fein geitrenger Autecefjor, eine Fran, liebhold und m "Bei dem teuren Baterland, dem, der's a und ſchützet, unfrer Stabl, Neckarſtrand, Heil den Göttern, deren Hand mild ung un 6. Bor Herrn Gründlers fchli re Danıı ift die Schar nun ange tehrt, u 1“ wohnt in ftiller au a die die Wetfen Weisheit lehrt. n Mägdlein groß und Klein, hübſch und fed von Mienen, Beil den Frauen zart und fein, minnewert und tugendrein, fleißig wie ie Bienen.“ 7. Aber ‚Heil vor allen S önen, hocherhab'ne Meiſt'rin, bir, traute Freundin der —— Welſchlands Ruhm, Germaniens „Heil und Preis, Olympia, Fulvia Morata, hold, wie —* Aſpaſia un wie Cornelia werfe, wie Renata!“ 8. Eine gold’ne Lorbeerkrone reicht ihr dann der Senior, und ſie dankt in ſanftem Tone, lauter tönt der Jubelchor: Untergang dem ——— Untergang den Haffern, Satanas und feiner Sun, even, der ung Leides thut, allen häm'ſchen gas e Burfchen- Brauch e3 Ford ert, türmt der Sadelane ab: Die belle Freude Lodert riefenflammig bimmelauf. Ed. Brauer.

230. Bier, Bier und Wein. Maäßig. mf

1. Warum folt’ im Le-ben ich nach Bier nicht ftreben, warum

font’ ic) denn nicht manchmal froͤhlich ſein Mei⸗nes Lebens Kürze = mn Vom Chor wiederholt.

alzter=bef-te Würze find ja Gersften-fäf-te und der Weind

2. Wenn die Auen grünen und die Büchlein rinnen. wenn die Felder ftroßen alle gerftenvoll, |: wenn auf Hopfenftangen duft’ge Blüten prangen, ei, wie wird's mir da ums Herz fo wohl! :]

3. Kann bei herben Beiten 1 wohl den Wein auch meiden, wenn e3 nicht gebricht am edlen Gerftenbier; kann ja alles dulden, fchene keine Schulden, leide gerne manchen CS pott dafür!

4. Möcht' im Keller liegen, mic, ans Bierfaß f möcht die Kehle netzen, vivat Bacchus ſchrein! Möchte mi ea chen, nich icht mit Fürſten tauſchen, und im Wahne ſelbſt nicht Ki

5. Jenen guten König, dem der re zu wenig, nn aus Serfte hat das edle Bier gebraut, ihn nur will ich loben dort im Himmel 2 des Nektar Fülle ihn umtaut.

erm mich Kummer drüdet und das Schickſal tüdet, wenn mich ne r Hiehet und fein Mädchen liebt: im ber Trinterhalle, bei dem Bierpokale bleibt mein Herz doch ewig ungetrübt! 71. Darum, traute Brüder, finget frohe Lieder, nehmt die vollen Side er in die Hand und fingt! Yebt Ben ubelfreuben, ch’ von bier wir fcheiden, eh’ des Lebens gold’ne Sonne finft

Anmerfung. Das Lieb kam meines Wiflens im ‚Jahre 1849 auf ber k. k. fterr. t Berne akademie zu Schemnit zum erften Dale zum Borfcheln Der Einfenber

251. Lebensluft. Mäßig bewegi. Beczwarzomwsfy.

1. Weg mit den Gril⸗len und —— Brü-der, es lacht ja der

262

——

—i—e— Mor⸗gen und in br Au = gend fo ſchöoͤn! Rafcher. \

Br —2 =

| Laßt und die Becher be krän⸗zen, laßt bei Ge

geb, bi3 una Ey = pref-fen um = wehn!

2. Flüchtig verrinnen die Jahre; dan Don der Wiege zur Bahre trägt und der Fittig der pt Noch find die Tage. der Roſen; fchmei- deine Kärtchen umkoſen Bufen und Wangen uns heut: Brüder, genteßet ie Beit!

3. Fröhlich zu wallen durchs Leben, trinken vom Safte der Reben, peibt uns der Wille des Herrn. Auf denn, ihr fröhlichen Zecher, fingt Icine Güte bein Becher! Fröhliche fieht er fo gern. Preiſet den gütigen

errn!

4. Sehet in Oſten und Welten keltert man Zranben zu Selten: Gott gab zur Freude den Wein! Gott ſchuf die Mädchen zur Liebe, pflanzte die jeligiten Triebe tief in den Bufen und ein. Liebet, und trintet den Wein!

5. Dräut euch ein Wölfchen von Sorgen, ſcheucht es durch Hoffnung bi3 morgen! Hoffnung macht alles uns leicht. Hoffnung, du follit und im Xeben Iiebend und tröftend umfchweben, und wenn Frenud Hein uns befchleicht, mache den Abſchied ung Leicht!

5. 4. Mahlmann. 1826.

263 _

232. Beim Dein.

Me: Erbebt euch ven ber Erte x.

1. Wenn laute Becher und golden grüßt der Wein, ſo wollen wir auch ſingen und guter Dinge ſein, ſo wollen wir, ſo ſollen wir bis der Tag erwacht, durchjubeln und durchtollen die ganze ſchöne Nacht.

2. Wenn ſich aus allen Winden, nach langer leerer Zeit, die Freunde wieder finden mit alter Herzlichkeit, fo ſei, was unterdeſſen Bekümmernis gemacht, vertrunken und vergeſſen die ganze ſchöne Nacht.

3. Es ſoll kein Achſelzucken und Grund zum Ärger ſein, und mühten wir ihn ſchlucken, wir ſchluckten ihn mit, Wein; die Heuchler Pr I“ real fie feien ausgeladht, zum Ärgerniſſe beider, die ganze

öne Kat! .

4. Und weſſen wir gedenken, worauf wir Häufer baun, worauf wir hoch einfchenfen noch immer ſind's die Frau'n! Nicht joll der, Geist verfchäumen, der Liebſten ſei's gebracht! Ste möge füß verträumen die ganze Ichöne Nacht.

5. Wenn laute Becher Hingen und golden grüßt der Wein, fo foll ein Fröhlich Singen und tüchtig Trinken fein! Mit Schwächen und Gebrechen find wir nur ſchlecht bedacht, die alten Deutichen zechen die ganze fchöne Nacht !

255. Sröhlich Wandern.

Mäßig.

Wenn wir durch die Sſra⸗ßen zie = hen, recht wie Yihau=en Air gen, blau und grau = e, ſchwärz und

1. Piss ——

Burſch' in Saus und Braus, h braunausmanschem Haus; und ih laß bie Blit = te

Een erste

ichweifen nach den Jenſtern Hin und ber, faſt als wollt' ich

2. Und doch weiß ich, daß die eine wohnt viel Meilen weit von mir, und doch kann ich's Schaum nicht laſſen nach den ſchmucken Mädchen er. Liebchen, wol’ dich nicht betrüben, wenn dir eins die Kunde ringt, und daß dich's nicht überrafche, diejes Lied ein Wandrer finat. 3. Liebchen, nicht um Goldeslohne Hör’ ich auf, dir treu zu fein; nicht um eine Königskrone; eroig, ig bleib’ ich dein! Doch das Schaun nach hübfchen Mädchen, die fo freundlich nach mir fehn, nach

den Braunen, nach den Blonden, wirft du mir doch zugeſtehn.

W. Müller.

254. Abfchied. Mel.: Ich hatt’ einen Kameraten,

1. Wie lebten wir fo traulich in unferm Bruderbund! Ach, immer Heiner, enger, und immer ftiller, bänger wird unfre Tafelrund’, wird unsre Zafelrund’!

2. Nun ziehft auch du von Hinnen! du gehit und bleibt uns nah; nicht Raum und gain trennen die Geilter, die ein Brennen I: nach Licht vereinigt fah. :]|

3. So geh und mag das Leben dich wiegen freudenvoll! Doc) wenn's auch ftürmt und wettert, dir manches Glück zerſchmettert: ſei Mann! Freund, lebe wohl! n

255. £uft der Jugendblüte. Me: „Rom hob’n Olymp herab.“

1. Wie fchön, ihr Brüder, find die Blütenjahre, wie glüdlich int die gold’ne Zeit, wenn an der Freude loderndem Altare das Herz noch jebe Stunde weiht! Prefiet fie froh an die fchlagende Bruft, Brüder,

ie fliehenden Jahre der Luft. Chor: Preſſet zc.

2. Bald ftehn wir an des Lebens Pforte, der Kummer und bie. Sorgen nahn, die Freude fpricht uns nicht mehr Honigworte, umd immer dunkler wird die Bahn! Preſſet fie froh an die fchlagende Bruft, Brüder, die fliehenden Jahre der Luft. Epor: Preſſet zc.

265

3. Noch wölbt ſich Beiter über und der Himmel, noch fließt und rein des Lebens Luft. Einſt iſt es anders, wenn im Tlutgetümmel der Welt das ernfte Schickſal ruft. Preſſet fie froh an die fchlagende Bruft, Brüder, die fliehenden Jahre der Luft. CEhor: Preffet ꝛc.

4. Jetzt ai der Freund noch im des Freundes Arme, und teilt mit ihm des Lebens Luft; einft ſehnt er fich, gebeugt von ſchwerem Sarme, vergebens nach des Freundes Bruft. Jubelt, ihr Brüder, noch An a vereint, exit, wenn das Schidfal ung trennet, weint! Ser:

ubelt ꝛc.

5. D viele, vieles wird das Schidjal rauben, nur eine nicht, fo hart es fei: ihr Brüder! alles, nur nicht unfern Glauben an, nie ent- weihte Brudertreu’! Leiden und Freuden des Lebens find Hein, bleibt nur das de ‚meiner Brüder mein! Chor: Leiden und Freuden bed Lebens find Klein, unfere Serzen bleiben ſtets dein!

256. Gruß an die Gäfte.

Mel,: Sind wir v:reint zur guten Stunde x

1. Willkommen hier, vielliebe Brüder, ſeid uns mit Herz und Hand negrüßt! Und tie der Klang geteilter Lieder in einen Klang, zuſammen⸗ fließt, fol auch die Freundfchaft uns umfchlingen mit ihrem jugendlichen Kranz. Auf, laßt die Becher Iuftig Hingen: Dem Wohl des deutſchen Vaterland!

2. a, Breunde, ihm gilt unfer Streben, wir weihn uns ihm in Not und Tod. Nie kann es fchön’re Kronen geben, al3 die es feinen Söhnen bot; um diefe Kronen laßt uns ringen, bis fie um unfre Stirnen glühn, und ruft bei lautem Becherflingen: Stets ſoll die deutjcht Freiheit blühn!

3. Wenn ung aucd Land und Ströme fcheiden, wen wir, ung, ‚rende, nicht mehr In jo kennen wir doch, heil ge Freuden, die mit der Stunde nicht verwehn ; denn Lieblich, wie die Flöten Klingen, fo klingt der Freundfchaft ſüßes Wort; auf, rufet laut bein Gläferflingen: Wie jetzt befteh’ fie fort und fort!

4. Und jenem weiten, heit’ren Bande, da3 auch fo freundlich uns umfchlingt, daß früh ung weiht dem Baterlande, zu ernſt'rem Kampf bedeutfam winkt, laßt ihm zu Ehren feftlich fpringen der deutichen Traube goldnen Saft, und bet der Gläſer letztem Klingen trinkt's Wohl der’ deutfchen Brüderfchaft!

266

237. Bundeslied,

Me.: Hinaus, hinaus! Es ruft das Baterland x.

1. Willkommen, hier im treuen Bruderbund! Zur ſchönen Stunde grüßen wir und wicder, was drinnen lebt, ertönt von Freundesmund, es dringen laut zur Höhe unfre Xieder. Kein zwingend Band, das außenber fich zieht, feın Schwur der Zunge iſt's, was und getrieben; hoch treues Glauben, treues Ringen, trened Lieben heißt unfer Bund, beißt unfer fchönes Lieb. DEREN:

2. Mit Mut gefämpft, aus voller Bruft gelicht! Es qutlit die Kraft aus reichem Born von oben; e3 ift ein Gott, der Sieg dem Wollen giebt, der treufich Hilft dem ernftlichen Geloben; e3 ift ein Freund', des Nam’ auch unfer ift, er hält den Arm ung allen liebend offen; es ift ein Troſt, es ift ein Glaube, ift ein Hoffen, das bier uns hält und drüben nicht vergißt.

‚3. In Gottes Hut geitrebt nach heil'gem Licht, die Bahn der Wahr: heit feit im Aug’ behalten! Der Sklavengeift, der hebt den Schleier nicht, nur freier Sinn darf ſchaun in Gotied Walten. Doch ficherlich, wenn dich die Feſſel drüdt, ift der Tyrann in eigner Bruft zu finden, und heil’ge Schen, beicheid’ne Demut läßt ergründen, was ftolzer Mit, was Erdenfinn entrüdt.

4. Gewahrt, geübt der Tugend _heil’ge Kraft! D, wenn das Benz uns fälter je gejchlagen, zu Gott gefleht, der neues euer ſchafft! Das Werl gelingt, das warme Herzen wagen. Wenn lahmer Sinn vor ſchwerem Werk erbebt, fo ftehen wir mit Jugendmut zuſammen, und in der Liebe, in der hellen Flammen der Mut ſich ſtählt, das dena ih neu belebt.

5. Wohlan, wohlan, ihr Freunde warm und treu! Ein heil'ger Gott gab und den heil'gen Glauben, gab uns die Jugend heilig, ſchön und frei, umd was er gab, foll keiner je uns rauben. Auch diefe Stumde, die fich froh ernent, fol unſerm Geift ein heilig Feuer geben, mit treuem Sinn dem treuen Bruderbund zu leben dafür ertünt des Liedes Auf auch heut.

Eijenlohr. 238. Nach Unterdrückung der Burfchenfchaft. Innig. Volksweiſe

St

| drin auf Gott ver= trau =et troß Wetster, Sturm und Graus.

2. Wir lebten ſo traulich, ſo ie fo frei; |: den Schlechten ward es arauiig wir hielten gar treu. 3. Sie lugten, ſie ſuchten io Trug und Verrat, verleumdeten, Dead die junge grüne Saa 4. Was Gott in - at, die Welt hat's veracht’t, die Einigkeit erregte bei Guten felbit Verdacht. | 5. Dan fchalt es Verbrechen, man täufchte fich fehr; die Form kann Jede, die Liebe nimmermehr. | Die Form tft von außen herein, doch, was man drin gereen iſt eitel Dunſt und Schein. daB Band ift serfehnitten, war Schwarz, Rot und Gold, und Bott But er elitten, wer reihe was er gewollt! a8 Haus mag zerfa m maß hat’3 denn für Rot? Der Seift Di in uns allen, und unfre Burg ift Gott! . 2. Binzer. 1819.

259. An den Gefang.

Dolfsweife: Im Kreife frober ꝛc.

Etwas bewegt. (In diefer Form in Süddeutſchland zu Haufe.) er j N N 7 Bram 41 BEP” ' /sanV 20/20 WE EEE BD ——— Bee m Sen

1. Wir foınmen, und in dir zu ba = den, SRUnR vor \

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an Te dein kry⸗ſtall'nes Haus; dein Raufchen hat uns ein = ge«

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denn deine reihe Bül-le was Männerfeelen i

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.. 2 Die Liebe wogt auf deinen Wellen und ftrömt in dir durch jede Herz; du lehreſt ihre Seufzer fchwellen und löſeſt heilend ihren Schmerz. |: As deinem Spiegel wallt ihr Glüd in taufendfachen Strahl Aue |

. 3. Der felte Ölaube, will er wanfen, in deinem Duelle ftärft er ih; da wachſen Flügel dem Gedanken, dem Auge tagt e8 wonniglid;; e3 Schaut in_deiner blauen Blut den Himmel und daS ew'ge Gut.

4. Die Freiheit kommt auf dir geſchwommen, hat deiner aude ſich vertraut; wird ihr das Wort —— ſo tauchet ſie ſich in den Laut. Sie ſchifft aus Griechenland und Rom, ein ſel'ger Schwan, auf deinem Strom.

5. Wenn deine Wogen ung umſchlingen, fo wiſſen wir, was Freund⸗ ſchaft heißt; fo ſtark und einig, wie wir fingen, fo farf und einig ift ihr Geift. Biel Kehlen und eın einz’ger Sang, viel Seelen in ver- bund’nem Drang.

‚.6. Auch dieſes Blut der Reben wird erſt in deiner Miſchung mild; du machſt, daß mit ihm rein'res Leben in allen unſern Adern quillt; du ftimmeft unfern Gläſerklang: Gedeibe, feitlicher Geſang!

270

7. 3a, deinen Segen zu verbreiten, haft dit uns Brüder ausge⸗ fandt; wir wollen deine Ströme leiten hinaus ins liche Vaterland; und wo fie fließen, wo fie glühn, foll Glaube, Freiheit, Liebe blühn!

6. Schwab. 1824,

240. Crintlied.

Froh. Volksweiſe.

EEE 0 Te dp 03 HD * Pe hi; EEE MEETS (EEG ER

per. : let Wein, und al = les fol jest un-ſer fein!

2. Bir find die Könige der Welt, wir geben ihr Geſetze; und Gnade den, der treu fie hält! Kein Bied’rer fie verlege! |: In unfern Gläfern perlt der Wein, drum höre, Welt, es Toll ſo ſein!:!

3. Bon Herzen gut und feinem fend, und fern von Trug und Neide, der Achtung wert, ein echter Freund, umd wadrer Menſchen ‚joll fiinftig jeder, groß und Hein, und reich und arm auf

ıden fein!

271

Ein warmes, immer reges dera bei hellem Licht im Kopfe, unbe Glieher m Schmerz, gefunde Koft, im Fopfe, und guter ut und Bu Wein fol fünftig nirgends ala fein!

5. Die Müdchen follen fo geichwind, als möglich Gatten haben, und 5 Glück durch Weib und, Kind fol ale Männer Iaben! So däucht’3 und aut beim Glafe Wein, fo wollen wir’, fo foll es fein.

6. Die Männer, welche Zeit und Kraft, dem ‚Wohl der Brüder weihen, die jollen fich beim Nebenfaft_ recht oft, wie wir jeßt, freuen. So wollen wir’3, fo ſoll es fein, fo fügen wir's beim goldnen Wein.

7. Der Reiche ſoll mit milder San den ſchwachen Armen geben! Wir Menjchen find und nah verwandt; ein jeder Menſch ſoll leben! fröhlich an und trinkt den Wein: Die ganze Welt Bu glücklich

Starke.

241. Trinklied. Nicht zu raſch. C.. Kreuger. f

1. Wir find nicht miehranı er = ften Glas; drum den-ken wir

gern an dies und das, was raufcjet und was brau = jet. Lebbafter.

ſau-ſen; wir b5ö = ren, wie das Jagdhorn ſchallt, die

DD N W

Rolf und Hun-de braun = fen, und wie der Hirſchdurchs

Waſ ⸗ſer febt, die Fluten rauschen und wal len, und

Zu BER ACCCICCAACCCCCCECACCCCCCCOCACC. 4 IR

fal = len, die Schüfje ſchmet-ternd fal- len. Wir ıc.

D. sın al F.

2. So denfen wir an da8 wilde Meer und hören die Wogen braufen; die Donner rollen drüber her, die Wirbelwinde faufen. Ha! wie dad Schifflein ſchwankt und dröhnt, wie Maft und Stange fplittern. und wie der Notſchuß dumpf ertönt, die Schiffer fluchen und zittern!

Mir find nicht. mehr ꝛc. _

8. &o denken wir an die wilde Schladht, da fechten die deutichen Männer; das Schwert erflirrt, die Lanze Fracht, es ſchnauben die nnı- tigen Renner. Mit Trommelwirbel, Trompetenichall, fo zieht das Heer zum Sturm, hinftürzet vom Kanonenknall die Mauer famt dem Turme.

Wir find nicht mehr ıc.

4. So denken wir, au den jüngften Tag und hören Pojaunen ſchallen; die Gräber fpringen vom Donnerfchlag, die Sterne vom Him⸗ nel fallen. Es brauft die offne Höllenfluft mit wilden Slammenmeere, und oben in der goldnen Luft, da jauchzen die feligen Chöre.

Wir find nicht mehr ꝛc.

5. Und nach dem Wald und der wilden Jagd, nah Sturm und Wellenſchlage, und nach der deutichen Männer Shladt und nach dem jüngſten Tage: fo denken wir an uns felber noch, an unfer ſtürmiſch Eingen, an unjer Jubeln und Lebehoch, an unſer a

Wir find nicht mehr ıc. £. Uhland,

: 273 2%. 242. Bundesked - .

der deutſchen Studierenden in Zürich. ME: Wo Mut und Kraft In deutſchen Serien Hammen x.

1. Wo blau der See uns lacht im Atpentcungt wo Gaſtfreund Kate ein freies die beut, da ſoll auch wachfen eine deutſche flanze: ein Bund der T —* deutſchen er Es de bei uns fein Aromen, ne an die f Ipenmauern ne nfer Lied fich ſchwin⸗ gen Frei und weht im deutfcher Treu und Urgemütlichkeit. N nl Burg ift boch am Berg gebauet, der freien Forſ ben wir die junge Kraft dertrauet, ba a N Bud Sa t und Wort, bob wir, was Not —* ichter n, die Geiſier zu befrei'n aus jeder Haft * Ku und deutiche Wiſſenſchaft. ſtehn wir, eine deutſche Landsgemeine ne. in frohem Thun el Peer Shmeizerflur a tauſend Grüße fenden wir zum der Heimat unſern und Liebeſchwur: Nie ſoll aus unſ'rer Mitte, fliehn deutfche Kraft und rk wir bleiben treu dir biß zum Grabes⸗ rand, o Heimat, teures Vaterland! | Adolf Calmberg. 1808.

| 243. Beim Burſchenmahl.

Mel. zu: Hört zu, ich will zc.

orm zer = ſpal = tet, Ronmersbuch. | 18

ar

fpriht; wo, wenn der Sturm die

die Gottheit in den Trümmern wal = tet, kennt

men der Lie = be Trennung nicht.

2. Heran, ihre Brüder, Nord und Süden! ob euch des Herrichers Wink ı ſchieden, laßt uns ein Boll von Brüdern fein! Schließt ja in Schönbund’s Auen, von allen Strömen, allen Gauen, ein

3. Wohl 3 der Sie eſaug verklungen, ganz wird jebt se ganz Sun eiſen pielt man vor; doch tönt, von Weh mut fortgetragen, ein Ton noch aus den beſſern Lagen u lad an mand empfänglih O

4. Hört ihr auf | Brüßlinge leichten Schwingen den alten ‘Ion her überklingen von unftrer Brüder Schlahtgefid ? Der Eiuklang ns von taufend der mächtig in Germaniens Söhnen zu der

geiftrung Te gen ſchwillt.

o —* in der Brüder Arme, daß Bruſt an Bruderbru erwarme, daß alte Treue neu Wzage Und ſchwinget hoch die Ban ofale, und ruft 8 beim frohen Burichenmahle: Des Volles Einheit

ei’ 8 cht! Wilhelm Hauff. 244. Wanderlied.

Gemütlich bewegt.

N AAACCCIIAœ AICCICCCIIICCCCCCCGCECOCCCC.. TTACCCCC.ltCCCCC.

AT a ——

1. J au - auf, noch ge - trun=fen den n = feln = den ı - de nun, ihr Lieben, ge = ſchie⸗den muß

dolce.

Haus! es treibt in die Fer⸗ne mich mäch⸗tig hin—

val-le-ra, ju⸗vi ⸗val⸗le⸗ ra, ju⸗ vi⸗ val⸗le⸗ ral⸗le⸗ral⸗le⸗ ra!

2. Die Sonne, ſie bleibet am Himmel nicht ſtehn, es treibt ſie,

durch Länder und Meere zu gehn; die Woge nicht haftet am einſameu

San die Stürme, fie braufen mit Wacht durch |: das Land. :|

ivallera ꝛc.

| 3. Mit eilenden Wollen der Vogel dort zieht und fingt in der

Terme ein beimatlich Lied. So treibt e3 den Burfchen durch Wälder

N zu gleichen der Mutter, der wandernden Welt. Juvivallera zc.

Da grirgen ihn Vögel, befannt über'm Meer, ſie flogen von

! der Heimat hieher; da duften die Blumen vertraulich um ihn; ſie trieben vom Lande die Lüfte dahin. Juvivallera ꝛc.

076

b. Die el, die kennen fein väterlih Hays; die Blumen emit plant ex der. Tiebe Strauß; und Liebe, die folgt au die odht hm zur Hand: "To wird Ihm zur Heumat das e Land. Is vallera ıc. - Juft. Keruer. 1816.

‚245. Seftlied sur Zuſammenkunft alter Jugendfreunde. Nel.: Sind wir vereint x.

1. Wohl iſt fchon manches Lied erflungen in unferm trauen Bruderbund, wir haben's froh und frei gelungen, friich aus des Herzens tefltem Grund; al’ unfer Hoffen, unfer Streben, das drängend unfre ruft burhgläht, al’ unfer Lieben, unſer Leben, das alles Hang in unjerm Lied.

. 2. Die Freundſchaft eint ung wieder heute, ein neuer Tag if uns erblüht; dem neuen Tag der Luft und Freude, ihm ziemet auch ein neues Lied! Füllt denn zum Rande all’ die Becher und ſtimmt mir ar 5 ein; laßt uns, ihr alten, Lieben Zecher, das erfte Hoch dem

e weihn !

3. Wohl mancher ift uns ausgeblieben, der unfer war, in Lieb und Treu’, zur Ehr’ der alten fernen Lieben füllt denn, die Gläfer jeßt aufs neu’! Ob fie auch dort am Meeresftrande, ob bei den alten Bater Rhein, laßt ihnen all’ im fernen Lande das zweite Hoch ung liebend weihn!

4. Es rinnt die Zeit, die Stunde fließet, und fchnell verraufcht es Tages Echerz; der Freund, der kaum den Freund begrüßet, drückt

m die Hand im Abfchiedsichmerz; fo fei in füßer Hoffnung heute des Wiederfehens froh gedacht, dem neuen Tag der Ruft und rende das lebte donnernd So gebracht! Robert Keil, Weimar.

\

246. Wo»?

j 6. 4. Methfefld. angjaut, bedeutend. PR: -t Feurig und fort. un 7 = ro -#—-9 = * =

mern

1. Wo möcht’ ich fein? wo möcht’ ichjein ? Wo der per» len⸗ de

dolce. f>

da möcht' ich fein! da möcht! ih fein!

. 2 1:%o möcht ich fein?,.:| Wo die Braven gedeihn, wo das eilende Schiff vorüberfteueri am Felſenriff, wo die Braven, die Kühnen mit Luft gedeihn: |: da möcht’ ich fein! :| u 3. Wo fih Sflaven befrein, wo die Kugel fauft, wo der Treiheit3- * die Lüfte brauſt, wo ſich Sklaven mit göͤttlicher Kraft ein: da x. ‚4 Wo zwei Freunde fich weihn auf Lebenszeit, einander zu lieben in a Leid, wo zwei wack're Männer der ſich weihn: da ꝛc. 5. Wo das Fiebchen mein, hold Bruſt an Bruſt, ins Auge mir ſchaut mit unendlicher Luſt, wo mich hold umfaßt die Geliebte mein: da ꝛc. ©. 2. 3. Wolff.

247. Beharnifchtes Aheinlied. Kräftig. Alte ıDeife.

[1 Flammen fpeit, da laſ⸗ſen wir in E⸗wig-keit ung nimmer-

mehr ver » trei: = ben. Stoßt an, ftoßt an! der Rhein und

P.-=

. + wär's nur un den Wein; der Rhein Soll deutich ver = blei = ben!

2. Herab die Büchſen von der Wand, die alten Schläger in die Dr jobald der Feind dem welichen Land den Rhein will einverleiben. aut, Brüder, mutig drein! der alte Vater Nhein, der Rhein fol deutfch verbleiben! | . 3. Das Necht und Pink, da Pink und Recht, wie klingt es falſch, wie klingt es fchlecht! kein Tropfen fol, ein feiger Knecht, des Franz⸗ manns Mühlen treiben. Stoßt an, ftoßt an, der Rhein, und wär's nur um den Wein, dev Rhein jo deutſch verbleiben!

4. Der ift fein Nebenblut nicht wert, daz deutſche Weib, den deutfchen Herd, der nicht auch freudig fchwingt fein Schwert, die Feinde aufzureiben. Friſch auf! friich in die Echlacht hinein, hinein für unſern Rhein, der Rhein foll deutic verbleiben! |

5. D edler Saft, o lauter Gold, du bift Fein ekler Sklavenſold, und wenn ihr trinfen fommen wollt, fe laßt euch vorher fchreiben. Hurra! der Rhein, und wär’! nur um den Wein, der Rhein foll deutſch verbleiben! Georg Herwegh.

248. Seierjtunde. Heiter, doch gehalten. |

as >, 1 N Wo zur fro-hen Feier - ftun-de läschelnd ung Die "two in lau⸗ter Sa sfel= runsde filabern ung der

I der Hlngt: ba ift der Himmel, da. tönt un = fer

279 *)

Sang, Götztin der Freu⸗de, dir fröhzli-chen Dan!

2) Barianie 1.

2) Bariante 2.

Göt-tin der Freu⸗de, dir fröh-li-chen Dank!

2. Wo fich Brüder, feſt ummwunden von der Freundfchaft Rofen- band aa dur Bruderfinn verbunden, traulich reichen Hand in Hand: da ift der Dimmel, da tönt Sang, Göttin der Feeundfchatt, t, die —— Dank! mie) Da i

üllt nicht, Freude * die Becher, überſtrömt das Herz nicht euft? chwellt nicht jedem wadern Becher Breundfchaft hier die volle Bruft? Hier ift der Himmel; ein berzlicher Kuß, Brüder, von euch —— mir ui

eil den Edeln, die vor Jahren diefen Freundſchaftsbund ge⸗ "die des Bundes Schöpfer waren, deren Geiſt uns Heut’ um- ME Babe es ſchalle, den Guten zum Dank, laut unſer feſt— icher Jubelgeſang

Laßt uns inte, laßt una fchwärmen und des Ichönen det ung un! Wonne lacht des Freundes Armen, füßer mundet bier Wein; füßer, wo ———— mit liebender Hand feſter noch knüpfet das lo: Ban

6. Heil dem der aufs neue uns zur en, ruft, ie

echte Brudertreue ihr zum Wonnetage fchuft ange no ar unjer trauter Derein, ftet3 noch gefeiert von et eibn!

7. Ale Brüder follen leben, die da8 —e Band umso Drauf will ich den Becher heben, drauf erichate ein donnernd Mr ſchalle mein Jubel empor, Brüder, für euch, die der Bund ich erkor!

Der Text aus „Melodien ber beiten Commerslieder, für Klavier bearbeitet von J. G. W. Schneider, Halle 1801. 2, Aufl. 1815.“

249. Abſchiedsfeier.

Mel,: Higaus; hinaus, es ruft das Vaterland ꝛc.

1. Zum letzten Mal willkommen in dem Bund! Wir ui rüßen euch nach alter Burſchenſitte. Willlommen ruft euch jeder und; nn fchließen euch in unſre traute Mitte. Noch die —— e

tumde flieht, laßt ung, ihr —— hoch Beche ge ruſt ſoll laut erklingen * Hochgefühl, A jede urchg

9. Mit en mit HP ziehn in die ferne hin die derzen alle, die dem und geichlagen ; 0, möchte mit eu je die iR ebe Alan die i : für und in treuem Sinn getragen! De euch_von uns, manches Rand, vergeflet nimmer eurer Brüder Scharen! D, möget i m vruſt die Flamme wahren, die in uns lodert an der Sonle

an

3. Noch einmal ſchwebt auf unfern Kreis berab, entflob’ne Geifter mancher frohen Stunde; Bergan entſteig dem dunfeln Grab, gieb uns noch einmal deine ie e Kunde; ‚zeig uns bie Bilder der bergangnen Luſt! Sind alle Zöne ſchon mit ihr verflungen? Die Es blieben uns Erinnerungen, die nie verklingen in der

euen

4. Es ift fein Traum, was ung fo ent umfchwebt; drum laßt den feiten Glauben nicht ermatten! Zur Wahrheit wird's, was Fräftig in und lebt, wirft auch das Leben feine dunklen Sch atten. ie 3 Hein, was draußen euch bedroht; ihr ftandet A für ——— und für Ehre, ſo wollet ſtehn dem Vaterland zu Schutz und Wehre: dies euer im Leben und im Tod!

5. Dem Bunde Heil! Heraus, nn blanker Stahl, daß fich auf dir der alte Schwur ernene! Reicht Han in Hand, es töne der Vokal, = ſchwören eu ine ſchwört uns a ge Treue! So ſchwören wir im

Angel t der Welt: unfel auch die Zeiten fich geftalten, da8 Hoch- Ba hi en am fol nie erfalten; wir halten treu, wie auch ber

T ae hohl, lebt wohl! & r Folgt des Sa Auf; Lebt wobr lebt wohl, F wodern, treuen Seelen! Was der Begeift'rung in euch ich 0, mög. es euch zum guten Kampfe ttählen! hr In ———— mit der Geiſter Kraft: drum _tretet mutig in des Kampfes chranken, und gilt e8 hart, ihr Iueroe: ein und nimmer wanlfen, thr echten Söhne deuticher fchaft!

6. März 1828,

281 249a. Studentenleben.

Allegro. Franzoſiſche Melodie.

f PEN —— er Er für-wahr, * ift doch ſon-der⸗ bar, für- wahr, für - wahr, das iſt doch fon=der: ‚bar. $ Jup ju iup jup re *

5 E 23

A 7 UT, | ® ® 5 zu 8] -4- —AXCCV = x e 2 —AXX IIITCOCCOCCCGCGVITI ——7 4 6

lal Für⸗wahr, für⸗wahr, das iſt doch fon-der= bar.

2. Wir jubeln, fingen, trinfen wohl durch die ganze Nacht, fo lang die Sterne blinken, wird an fein’ Raft gedacht. Fürwahr ꝛc Doch find geleert die Zafchen, dann ziehen wir Lad) Haus, man lebt bi leeren Flaſchen nit gut in Saus und Braus. ürwahr x. m aber jagt, ihr Leute, wie mag e8 wohl geichehn, daß er morgen, heute wir ftet3 zum Zrinten gehn? Bürwahr x. 5. Das kommt, ich will's ed fagen, nur von Studieren her; wer will ſich damit plagen! Das Bier behagt ung mehr. ꝛc. 6. Drum leben wir Studenten ſtets in den Tag hinein. Wär'n wir De Welt Negenten, follt’ immer Feſttag fein. Zucwahr

282 249b. Studentenlied.

Mel.: Bon allen den Mäbchen ꝛc.

‚... Ich bin ein Student und ein ne Geſell, hab’ Freud an ber Lieb’ und am Wandern. ch ſchaue in Augelein dunkel und hell und flattre von einer zur andern. Hab’ ich auch mit vielen geſcherzt und gelacht, am beiten 59 ‚mir die eine; fie iſt mein Gedanke bei Tag und bei Nacht: nur ag’ ich nicht, welche ich meine.

2. Und kehr' ich zur Ferienzeit froh mich, von bier, wie eilt’3 mid, wie treibt’3 mich zur Holden, wie war ich im Geifte fo ſchnell dann bei ihr, wie träg’ hab’ die Bein’ ich gefcholten! Mich drüdte nicht Ränzel, es zog mich mit Macht, wie flogen fo pfeilfchnell die Beine, fie tft mein Gedanke ꝛc.

3. Und winkt' mir im Leben ein freundlicher Stern, ſprach man wohl zum Studio „Willtommen!" Dann hab’ ich zumeilen, auch öfter und gern, ein nafchendes Küßchen genommen. Doch immer wohl hab’ ich beim Küffen gedacht: Am herzigſten küßt nur die eine, fie ift zc.

4. Hab’ ich im Examen beftanden mit Ehr’, darf frei mir dann wählen und küren, dann nenne fie feiner Studentenbraut mehr, Tonft möcht’ er die Klinge veripüren. Dann halt’ ich mein Liebchen in trau— licher Macht, bis dag der Altar ung vereine, fie ift mein Gedanke bei Zag und bei Nacht, dann fag’ ich auch, welche ich meine.

/ 7

1 Der Sang iſt ver=fchollen, der Wein ift verraucht, ſtumm

irr' ih und träumendum - ber. E3 taumeln die

= —— u

Häu⸗ fer vom Sturme m haucht, es tau=meln die . oT.

Wel⸗len ins Meer, e3 taumeln die Häusfer, vom

r a N on) YUV ,v Rmnd4 De Fe] -T— Eee Bra u ‚GER Ge ABER A Er TEE SET BE BR TREE Bra 2 a’ SUR U mL a A LEEINV IF I] w_| —— BNIV ’RT ER EB ia y

Sturme um⸗haucht, es taumeln die AãA I er. 2. Die rn fie tanzen, manch mel &llt, bat tief in den u gie ein Fels, wie die Angel der Welt, wie ein gu er in —ã— J

die burn ih, die Bläge, jo fchnell, ich klopfe von Saufe zu Haus; bin ein fahrender Schüler, ein wüſter Gefell, wer ſchůtzt mic vor Wetter und Graus?

4. Ein Mögdlein winkt mir vom hohen Altan, hell fladert im Winde ihr Haar. 3% Iclen, in die Satten und fchwing’ mich hinan, wie er ift ihr Aug’ und wie klar!

5 ee und Kir mich he fo be ri en au in ein fahrender ein wüſte was lacht fie und küßt mich fo traut?! 249d, Sit’ ich in froher Zecher Kreife. 1. Sig’ ich in frober Becher Kreife und nehm’ mein volles Glas Im Hand, trink' ich nach alter deuticher Weile und nippe nicht nur von m u, die a ben ung nr ehrt, wie man die vollen Humpen Die alten D en tranfen ja auch, fie wohnten am Ufer deö Wöeins: fie Tagen, auf Bärenhaut und tranten immer noch eins, noch eins noch eins, fie wohnten am Ufer des Rheins, noch eins noch zus fie tranfen immer noch eins. Bacchus und Gambrinus ehret, der lebt gar herrlich in der Ze, diemeil ung die Gefchichte lehret, daß beide waren hochgeftellt. Der eine wohl ein König war, der andere ein Gott fogar. Die alten 8. Drum laſſet uns die Becher leeren und ſtimmet froͤhlich mit en un Ten ea rn

. Voch a er ei gedacht, au nen fei dies de

bracht. Die alten Deutfchen zc.

249e, Kied der Mlaultiere, Mel.: O alte Burfchenherrlichfeit.

1. So Ieb denn wohl, en ch fcheide o oe ich trieb mich Img, genug herum in deinen Dumpfen Mauern. folft mir ſtets in Ehren fein, doch kriegt kein Pferd mich mehr ine Trallarum, lirum, larum, hic finis est curarum!

2. Wie fälng dem Buben einſt das Herz, als er bier aufge nommen und auf der Leiter himmelwärts die er Sproſſ' erflonımen! —X nicht, der arme Tropf, die Leiden für den kleinen Kopf.

larum, lirum, larum, hic finis est curarum!

284

es Wiſſens Urbeginn, Ratein, erg noch begierig; Fratz⸗ sn 23 rich al on ſchwierig. Da bracht’ erft volles Mißgeſchick die Teu Kst Rat ematit. Trallarum, lirum, larum, a finis est curarum!

4. O Livius und Cicero und al ihr zöm’fchen Heuler, ihr macht ber Jugend Herz nicht froh, doch gar Euflid und Euler, Sinus, QTangent und Eolinus, Eheu gev, peu! nichts —— Trallarunı, lirum, larum, haec causa lacrymarum!

5. Doch heute iſt das Biel erreicht, der Schul’ und uns au Nuhme, der Schmetterling der Hal’ entkreucht und wiegt fich auf der Blume. Heut ächzet kein Pennäler mehr, ein muntres Maultier trabt daher. Trallarum, lirum, larum, hic finis est curarum!

6. Ade denn, guter eimatsort, ade, ihr trenen Alten! Ihr Lehrer, fahret tapfer fort, des Bakelamts zu walten! hr fehließt zulett die Pforten auf, dann geht's hinaus im vollen Lauf. Trallarum, lirum, larum, hic finis est curarum!

7. So wonnevoll ftrahlt mir die ze fo ——— entgegen;

n darf ich, wo es mir gefällt, der Alte giebt den Segen. “Den

kambennlan mach’ felbft ich mir, beftimme jelbft mein Quantum Su Trallaruın, lirum. larum, hic finis est curarum!

ae Freumde, die ihr auf der Bahn fo Kap als Leiden teiltet, ihr chen, die ihr nebenan zur Töchterſchule eiltet, wahrhaftig, euch vergefl’ ich nie: mein Fritz, leb wo L leb wohl, Mariel Trallarum, lirum, larum, hic finis est curarum!

249. Studentenherz. 1. macht dich trüb? Was ſoll dein banges Bagen? Sragft, wo die luſt'ge Freiheit blieb, von der un Lieber fagen? ergieb dich —— ſie iſt herſchwunde n und dahin. ch nein, nicht darum diefer Schmerz, nicht darum Gram und a Mein Herz ift eben auch ein Herz und menfchlich will e8 fchlagen: 808 ich fo fern bin meinem Lieb, fo gar zu fern, da8 macht mich trüb.

8. Du armes Herz, du dau’rft ih ® ehr, das nen ein ns Leiden, \o weit weg ohne Wie erleht von ſeiner Liebſten ſcheiden. Doch, friſche Jugend, friſcher Mut: Studentenblut iſt luſtig Blut.

4. Ach, Luft und Jubel mag ich un woran follt’ ich mich weiden? ‚hr weicher Mund, ihr, hold Geficht, das waren meine ‚grauen, und mag ich noch „0 ferne fein, fchlägt Yun wein ‚Herz nur. ihr allein.

5. Nun denn, wohlan, jo wag es drauf, bu le auf ——— —— an Stab und ängel, mach dich auf, kehr hei en

ihrem Arm, an ihrer Vruft, a 0 me Luft ru

Dolkglieder.

250. Treue Kiebe. Mäfig beivent. Ueuere Dolfsmeife. RE '

crest. M dim. dolce.

See⸗le mein fo ganz ge= nom=menein, daß ich kein

dim. ten.

and’ = re Tieb’, als dich al = lein.

9. Blau iſt ein Blümelein, das Ep bt Boten und 60 dies an lein leg’ ans Herz und denfe mein! Stirht B vH polen wir u A &; z —— die ſtirbt niemals bet mir, das glaube mir!

ch ein —1 ald wollt’ ® bei dir Pay eut' Falk’

nnd Sabicht nicht, flög’ fchnell zu dir. Schöß’ mich ein Jäger tot,

fiel ich in deinen Schoß; ſäh'ſt du mich an, gern ftürb’ ich dann. Dolfslied.

288

251. Ade! Langfam. Doltsweife.

ih muß ſchei den. Im Somsmer wächſt ber’ Klee, im

Win⸗ ter ſchneit's den Schnee, da komm’ & ° wie = der. 2. Es trauern Berg und Thal, wo ich viel taufendmal bin drüber- gangen. |: Das bat beine Schönheit gemacht, hat mich zum. Lieben gebracht mit großem erlangen ı' ‚3. Die Mädel in der Welt find falfcher als das Geld mit ihrem en zur guten Nacht, jett ift der Schluß gemadıt, daß ich muß fcheiden.

252. Ännchen von Charau, Mipy. Friedr. Silcher. iR

ne en von rau if, die mir Re en i

nn⸗chen von Tha⸗rau hat wie = der

= —— RR:

fie_ iſt mein Le = ben, mein ut und mein Geld. auf mi ge = rich⸗ tet in Lieb’ und im Schmerz.

Ann=chen von Thasrau,mein Reichtum, mein Gut,

| du mei=ne See = le, mein Fleiſch und mein Blut!

2. Käm' alles Wetter Pa zu ad WA wir find gefinnt

bei einander zu ſtahn. Krankheit, Berfolgung, Betrübnis und Ben fol unfrer Liebe Verknotigung fein. Sunden von Tharaı ac.

3. Recht als ein Palmenbaum über fich fteigt, hat ihn erſt Regen und Stmammind b gebeugt: fo wird die Lieb’ in ung mächtig und groß nach Leiden und traurigen Los. Annchen von Tharau ꝛc.

4. Würdeſt du gleich einmal von mir —— lebteſt da, wo man die Sonne kaum kennt: ich will dir folgen durch Wälder, durch Meer, galen und Kerker und feindliches Heer. Annchen von Tharau, mein

Licht, meine Sonn’! mein Leben fchließt fich um deines herum. Simon Dad. 1644.

Kommersbuch. 19

290

253. als die. Preußen marfchierten vor Prag. (6. Mei 1%7.) Narihmäbig. " Dolfsweife von Sriedr. Sicher.

mesrssesmoren

v 1. Als die Preu-fen near = ſchier⸗ten vor Prag, vor

amk. NA ' ru 7 —— ——— —— at tun an ee] 79 TEE PEN

Prag,die fhd = ne Stadt, fie Ha - bemein Lager ge-

Pe a ne rn BEN —— -

ſchla-gen, mit Pul-⸗ver und mit Blei ward's be - tragen, Ka⸗ = = hg —— = N Ex rt P—7 HH —— > WE 6 ® P__ 1 CCCOCTAC Ü

nonen wurden drauf geführt, Schwerin hat ſie da kommandiert.

2. Ein'n Trompeter ſchickten ſie hinein: ob ſie das Prag wollt'n eben ein? oder ob ſie es wollten laſſ'n heſchießen? r Bürger, aßt's euch nicht verdrießen! wir wollen's gewinn’n woh mit dem Schwert; es iſt ja viel Millionen wert!"

3. Der Trompeter, hat Drder gebracht, und hat's dem König —* gelagt: „O König, gro er König auf Erden, dein Ruhm, wir ir east werden! Si wol 'n das Prag nicht ander geben ein, e8 fol und muß geichoffen fein!”

4. Darauf rüdte Prinz Heinrich heran, rückt' an mit vierzigtaufend Mann. Und als Schwerin das nun hatte vernommen, daß der Succurs war angelommen, da fchoffen fie wohl tapfer drein: Bataille muß gewonnen fein!

5. Die Bürger arten: „a „Daß Gott erbarm! wie macht und doch der Fritz ſo warm! ir wollten ihm das Prag gern eingeben; ver- jacs er und doch nur das Leben!“ Der Kommandant, der ging's

ran nicht ein; es u und muß geichoffen fein! 6 Hierauf ward ein Ausfall gemacht; Schwerin der führt, ja führt die Schlacht. Pot Donner, Hagel, Feu'r und Flammen! fo ſchoſſen

al.

Ste die Feitung zuſammen. Und bei fo großer Angft und Not Schwerim, der ward geſchoſſen tot. » hs REN

7. Da fing der König wohl an: „Ach, ach, was hab’n die Feinde getban! Fa, meine halbe Armee wollt’ ich drum geben, wenn mein Schwerin noch wär’ am Leben; er war allzeit ein tapfrer Kriegsheld, fund allezeit bereit in dem Feld.” j i

8. Ei, wer hat denn das Liedlein erdacht? Wohl drei Huſaren, die

haben's gemacht; bei Lowoſitz find fie geweſen, in Zeitungen hab'n ſies

gelefen. |: Triumph, Triumph, Viktoria! es lebe der große Friedrich allda! : (Rah mündlicher Mitteilung und flieg. Blättern bes vorigen Jahrh.

254. So find fie.

Mel.: „Steh’ ih in finſtrer Mitternacht“? mit eingefdhalteten „mh“ und „aha“ ober: Ich bin ber Doktor Eifenbart!

1. Als . an einem Sommertag (mb) im grünen Wald im Schatten lag, (aba) ſah ich von fern ein Mägdlein ſtehn, (mb) 1: dad war ganz umvergleichlich fchön. (aha): |

‚.. 2. Und als das Mädchen mich. erblidt, nahm fie Die giuht und RN ich aber eilte auf fie zu und ſprach: „Mein Kind, was teheit du?“

3. Sie ſprach: „Mein Herr, ich kenn' euch nicht, ich fürcht' ein Mannsbildangeficht; denn meine Mutter ſagt' e8 mir, ein Mannsbild fei ein wildes Tier.

4. „Mein Rind, glaub’ du der Mutter nicht; Lieb’ nur ein Ichönes Angelicht! Die Dlutter ift ein altes Weib, drum haſſet fie und junge Yeut!*

5. „Mein Herr, wenn das die Wahrheit iſt, fo glaub’ ich meiner Mutter nicht. So ſetz' er ſich, mein fchöner Herr, zu mir ind Gras ein wenig ber!” ERROR

6. fette nich an ihre Geit’, da war fie voller Zärtlichkeit; ick drüdte fie an Mund und Bruft, da war fie voller Herzengluft.

„7. Da fann man fehn, wie Mädchen fein: fie geben fich gebulbig drein! Und ftellt man fich ein wenig dumm, fo falten fie von felber um!

255. Donauftrudel.

Erzählend. Bairiſche Volksweiſe.

um vom LESE &

AX.AIECCCC.

1. Als wir jüngft in Re⸗gensburg wa⸗ren, find wir

| v v Sol = den, die mit fah = ren wol = tem.

Schwücbi - fehe, bai=ri- Ihe Dir-nen, juch = be! muß der

ß

Schiffsmann fab = van,

2. Und ein Mädel von zwölf Jahren ift mit, über den Strudel aefahren; weil fte noch nicht Lieben Funnt’, fuhr fie ficher iiber Strudels Grund. Schwäbifche, bairifche Divnen, juchhe! ꝛc.

3. Und von hohen: Bergesſchloſſe fam auf ftolzen ſchwarzem Roſſe adlig Fräulein Kunigund, wollt mitfahr'n übers Strudeld Grund: „Schiffsman, lieber Schiffsmann mein, ſollt's denn fo ——— ſein? Schiffsmann, fag' mir's ehrlich, iſt's denn fo gefährlich?“

5. „Wem der Myrtenkranz geblieben, landet froh und ſicher drüben; wer ihn hat verloren, ift dem Tod erkoren.““

6. ALS fie auf die Mitt’ gekommen, kam ein großer Nix geſchwomnien, nahm das Fränlein Kunigund, fuhr mit ihr in des Strudeld Grund.

256. Der £indenbaum. Nach Franz Scyubert.”)

1. Am Brummen vor dem Thor, da fteht ein Lin-den—

-—_- -..—-

*) Zu einer Volkemeledie umgebildet von Friedrich Silcher.

Traum; ich ſchnitt in fei-ne Rin-de fo manches Tie = be

Free —⸗e, Sr ee Ayo

Wort, es zog in Freud' und Lei-de zu ihm mich im-mer—⸗

Ps fort, zu ihm mich im = mer = fort.

2. Ich mußt’ auch heute wandern vorbei, in tiefer Nacht, da hab’ ich noch im Dunkeln die Augen zugemacht; und feine prrcige raufchten, u 5 vie Er jie ns zu: Komm’ ber zu mir, Gefelle, |: bier find'ſt du

ine as

. 3. Die kalten Winde bliefen mir, grad’ ins Angeficht, der Hut flog mir vom Kopfe, ich wendete mich nicht. Nun bin ic) Mae Stunde entfernt von jenem Ort, und immer hör’ ich's vanfchen: Du fändeſt Ruhe dort. milh. Müller.

257. Warnung vor dem Rhein. Lebhaft. Pöthko.

1. An den Rhein, an den Rhein, zieh' nicht au den Rhein, wein —— ui 7 = nn ſ‚̃—

Sohn, ih ra⸗te dir gut; da gebt dir daS Lesben zu

29%

sec (een lieb⸗lich ein, da blüht Dir zu freudig der Mint!

2. Sieht die Mädchen fo franf und die Männer fo je als wär’ e3 ein adlig Geſchlecht; gleich bift du mit glühender Seele dabei. So dünkt es dich billig und recht. ,

3. Und zu Schiffe, wie grüßen die Burgen fo und die Stadt mit dem ew'gen Dom! In den Bergen, wie klimmſt du zu ſchwindeln⸗ ven son und blideft hinab in den Etrom!

4. Und im Strome, da tauchet die Nix’ aus dem Grund, und haft du ihr Lächeln geiehn, und fang dir die Lurlei mit bleichem Mund, mein Sohn, fo ift es geichehn.

‚. 5. Dich bezaubert der Laut, dich bethört der Schein, Entzüden faßt dich und Graus. Nun fingft du nur inımer: Am Rhein, am Rhein! und kehrſt nicht wieder nach Haus. Karl Simrod.

258. Rudelsburg.

Mel.: Heute ſcheid' ih, heute wandr' ich ꝛc.

1. An der Saale hellem Strande ftehen Burgen ftolz und kühn. Ihre Dächer find gefallen, und der Wind ftreicht durch die. Hallen, Wolken ziehen drüber hin. Be

- 2. Zwar die Ritter find verſchwunden, nimmer Klingen Speer und Schild; doch dem Wanderdmann erfcheinen auf den altbemooften Steinen oft Geitalten zart und mild,

3. Droben winken holde Augen, freundlich lacht mand) roter Mund. Wandrer haut wohl in die Ferne, ſchaut in holder Augen Sterne, Herz iſt heiter und geſund.

. Und der Wandrer zieht von _dannen, denn die Trennungsſtunde ruft; und er finget Abſchiedslieder, „Lebewohl“ tönt ihm heunieder, Tücher wehen in der Luft.“) Franz Kugler. 1826.

259. Matrofenlied.

Moderato.

1. Aufdem Meer bin ich ge = bo = ren,auf den Mee- ve

*) Stubentenlesart beim Scheiden iſt: Und der Wandrer muß von dannen, von ben Brüderu

arg er finget Wofchtebslieber, zieht zur Heimat, Tchrt nicht wieder an des Rheinch en Strnb, -- j

ward ih groß, zu dem Meer hab’ ich ge =. fchworen, es zur

p

Meer ftirbt der Ma-tros, auf dem Meer ftirbt der. ‘Da = tro8.

2. Schwingt der Mai die Sonnenflügel, lacht ein heitrer Som— mertag, ziehen rebengrüne Hügel längs des Waſſers Silberfpiegel, fing’ ich bet dem |: feinen hellen Furchen nad). :|

3. Stürmt, den Winter zu verkünden, durch die Nächte wild der Nord, raufcht die Flut aus tiefen Gründen, werm die Sternlein bleich verjchwinden, fpring ich Ted von Bord zu Bord, fühn zur That, wie treu im Wort.

4. Kracht der Kiel dann auch zufammen, ich, halt’ aus’ in lebter Stund’; unter Maften Schutt und Flammen bet’ ich ftill zum. Schid: ſal: Amen! blid’ hinunter in den Schlund und fahr’ mit dem Schiff

u Grund, 5. Unten fchlaf’ ich doch nicht immer, denn der Himmel tft fein Spott; einft erwedt im Morgenichimmer auch der Herr die leden Trüim- mer, und vom Stapel frank und flott läuft dahin ein neues Boot, 6. Aus dem Meere ew'ger Roſen winkt des Leuchtturm goldner Strahl, und e3 landen die Matroſen als willkommne Feſtgenoſſen, wo im heil’gen Heldenfaal thront der große Admiral. |

260. Das Bildchen. Mel: Steh ih in finftrer Mitternacht ꝛc.

1. Auf diefer Welt, hab’ ich fein’ Freud’, ich hab’ einen Schatz und Der u ser Mt fo weit, er kömmt nicht her, ach, wenn ich bei mein'm Schätzchen wär’!

2. Ich kann nicht ſitzen und kann nicht ſtehn, ich muß zu meinem Schätzchen gehn; zu meinem Schatz, da muß ich gehn, und ſollt' ich vor dem Fenſter ſtehn.

296

3. „Mer iſt denn draußen, wer Mopfet an? Der mich fo leif’ auf- weder kann?" Es ift der Herzallerliebfte dein, fteh’ auf, ſteh' auf und faß mich "rein.

4. „sch ſteh' nicht auf, laß dich nicht 'rein, bis meine Eltern zu Ne fein; wenn meine Eltern Bette fein, fo fteh’ ich auf und 5

rein.”

5. Was foll ich Hier nun länger ftehn, ich feh’ die Morgenröt’ a, die Morgenröt’, zwei belle Stern’, bei meinem Schaß da

gern.

wär’ t

6. Da ftand fie auf und ließ ihn ein, fie beißt ihm auch will- fommen jein; fie reicht ihm die ſchneeweiße Hand, da fängt fie auch zu weinen an.

, 7. Wein’ nicht, wein’ nicht, mein Engelein! Rh ſollſt du an eu fein; mein eigen foltft dur werden gewiß, ſonſt feine es auf Erden iſt.

. 8. Ein Bildchen laß ich malen mir, auf meinem Herzen trag’ ich's bier, darauf ſollſt du gemalet fein, daß ich niemals vergeſſe dein.

261. Kuckuck. Mäpig- Aus dem Bergifchen.

I] Dt BB I: ı 7

——— 7 EEE DEE ſa-la du - fa-ladim,—auf ei-nem Baum ein Kuckuck ſaß.

2. Da kam ein junger Jägers-— fin ſala dim bam bafala duſala dim, da kam ein junger Jägersmann;

3. Der ſchoß den armen Kuckuck fin ſala dim bam bafala dufala dim, der fchoß den armen Kuckuck tot!

4. Undalsein Fahr vergangen Sim fala dim bam bafala duſala dim, und als ein Jahr vergangen var,

5. Da ward der arme Kuckuck fim ſala dim bam bafala dufala dim, da ward der arme Kudud (gefprochen) läbendig.

5. Erk's „Liederhort“.

297

262. Abſchied. a bewegt. 4A. Pohlenz.

Eee, morgen da gebt’3 in die wo = gen-be See.

2. Dort draußen auf tobenden Wellen ſchwankende Schiff' an Klip⸗ pen zerichellen, in Sturm und Schnee wird mir fo web, |: daß ich af immer vom Liebchen geh’. :

3. Einen Kuß von tofigen Lippen, und id) Karate nicht, Sturm und nicht Klippen. —— du See! Siurmwind weh'! wenn ich mein

nur

4. Doch eh die Heimat nicht wieder, reißen die Fluten mic)

tief i in “a See: Liebchen, ade! wenn ich Dich droben nur wiederſeh'! MWilh. Gerhard. 1818.

265. Turners Wanderluft. Me.: Bas gleicht wohl auf Erten x.

Auf, Ihmüdet die Hüte mit grünenden Maien, hinaus mit den Scwwälben zur fröhlichen Fahrt! Singt, Brüder, der eiheit ein Lied⸗ im —— ſo iſt es der Turner herfönmliche Art! Frei ftreifet

Reh durch Gebirge und Heiden, doch geht es entgegen - dem tod⸗ en Dlei; doch uns fon fein Häfcher die verleiden: Vor allen

der wandernde Turner iſt frei! Joho tralla ꝛc.

298

2. Wir ziehn mit Gerang durch die Städte und Auen, doch fragt man uns nirgends „woher und wohin“? Bald werben befannt in des Baterland3 Gauen die Turner mit leichtem und fröhlichem Sinn. Brei wohnen die Sun. in blühenden Zweigen, dach it mit dem Lenz auch BE Singen vorbei; uns aber vermag auch die Not nicht Zu beugen: or allen der wandernde Zurner ift hei! :

3. E3 wintet vom, Felſen verfallned Gemäuer, wir nehmen darin unfer Ruhequartier; die Zeiten der tapferen Kriegsabenteuer und bie: derey Sitten ericheimen und bies. Hat mancher die früftige Vorzeit bejchrieben und macht ein gegögener Degen ihn jcheu, Mr uns ift die Kraft noch lebendig geblieben: Bor alleı der wandernde Turner ift frei!

4. Wie tft e3 fo herrlich, daS Land zu durchwandern, das Land von der Weichjel bis hin au_den Ahein! Wer von uns vertaufchte wohl mit einem andern das Laud, wo -die Träftigen Eichen gedeihn? Wohl weiß von Paris mancher Breiherr zu jagen, erhebet davon ein gewaltig Geſchrei; wir willen, wo Hermann die Römer geichlagen: Bor allen der wandernde Turner ift frei.

5, Drum, fchwinget, ihr friſchen Gefellen, die Hüte; es Iebe das deutfche, gepriefene Land! Das Rand, wo die Flamme der Freiheit erglühte,, beichirmen wir freudig, das Schwert in der Hand. Frei braujen im Liede die. hallenden Töne, frei Freifet in Lüften der Aar und der Weib! Und frei find Germania’3 mutige Söhne: Bor allen dev wandernde Turner ift frei. Heifterbeghf.

264. Tyroler Ständchen. Ländlermäßig. Zr Veolksweiſe.

——————— Pi Tu _ AVC.

Mäd-le, dei Ju⸗-gend, ei ſchö—ne Ma = nier, dei

& IND ID

freuz=bra=ve ZTusgend hat mi her-g'führt zu dir, wei De j 5 8 RAR e - .

freuz-bra -ve Tu⸗gend hat mi her-g führt zu dir.

2. Blondkopfet, blauauget, a Nögte i im Gicht, i kann der net Feind jein, weil gar fo nett biſt. Je höher der Kirchturm, deito topoNet das G'läut, |: je weiter zum Diendel, defto größer ift d’Freud.

3. Und wenn du mit dein’'m werke) jo neidig Bi fein, fo nimm a Papierle, und widel’3 drein nei, und thu’3 in a Schachtel, und bind es feſt zu, ſo kommt dei Lebtag kei Menſch net dazu.

265: Das Goldringlein.

Gigene Melodie; auch nach: ar aus und einnauga” „Schauts außt, wies regnet”. „Shimmt a WVogerl* 2

1. Bald graf’ ih am "oder. bald gras’ er am Rhein, bald hab“ ih ein Schätel, bald bin ich allein. . k

2. Was hilft mir das Grafen, wann die Sichel mi ſchneid't, was hilft mir ein Schatzel, wenn's "bei mir nicht bleibt?

3. Und ſoll ich denn grajen am Nedar, am Rhein, fo wert ich mein goldige3 Ringlein hinein.

4. Es fließet im Nedar und fließet im Rhein, fol ſchwimmen ins tiefe Meer 'nein. 5. Und ſchwimmt es, das Ringlein, Ab frißt es ein Fiſch, das Fiſchlein ſoll kommen aufs Königs ſein Tiſch. - 6. Der König thät fragen, wem's Ringlein ſoll ſein? Da thät n mein Schay fagen: Das Ringlein g’hört mein. 7. Mein Schätlein thät ſpringen bergaus und bergein, thät mir wied rum bringen das Goldringlein fein. 8. Kannſt graſen am Neckar, kannſt graſen am Rhein, wirf du * immer dein Ainglein hinein. Wunderhorn.

500

266. Botſchaft.

Leicht bewegt. Nach Wenzel Müller.

Fuß, hat a Zet-terl im Goſcherl und vom Diarndl an Gruß.

2. Und a Büchſerl zum Schießen, und a Straußring zum Schlag'n, und a Diarndl' zum Lieb'n muß a luſt'ger Bue han.

3. Haſt mi allweil vertröſtet die Summeri⸗Zeit, und der Sum⸗ mer is chimma und main Schagerl is weit. BIER

4. Daheim is main Schaberl, in der gen bin i bier, und es

fragt halt chain Chatzerl, chain Hunderl nach er mir., 5. Lieb3 Vogerl, flieg weiter, nimm a Gruß mit, a Kuß! Und chan die nit b’glatta, wail i bierblatbi muß.

267. Müllers Abfchied. Mäßig Langfam.

: > nm 1 | Da dro=ben auf & :s nem Br - ge, da "da Schauen al’ orgen und A = bend drei n —— EN mr 1-4 Ei LEFISV We N d 21 OD a —— ſteht ein gol - de- nes Haus, Be SE See

Ichö-ne Jungfrau⸗- en ber=aus;

A 5 a bei-BetSun-fan = me, die an-de:re Anne Ma=rei,

sn.

En [1 U. En + —— die drit⸗te, die DH ich u nen = nen, die fol! men ei = gen fein.

2. Da runten in Bam Thale, da treibet das Waſſer ein Rad; mich reibet nur die Liebe bei Nacht wohl wie bei Tag. Das Müpt- rad ii zerbrochen, die Liebe U, noch fein End’; und wenn zwei Liebende fcheiden, AR a en’8 einander die Händ’.

3. Scheiden ach Scheiden! wer hat doch Scheiben U t? (68 hat ia das leidige Scheiden mein Herze traurig gemacht. Dies Liedlein hat hier ein Ende, es hat's Be ein Müller erdacht, den Hat a itters Töchterlein = Lieben zuni

Scheiden ge bracht. eutfche Lieder für Jung und Alt.“ (Siehe Sr. PET rn Volkelieder für + Männerft. sft. II Rr. 2.)

268. Hobellied. Bekannte Melodie.

1. Da ftreiten fich die Leut' herum wohl um 7— Wert des Glücks der eine nennt den andern dumm, am End’ weiß keiner nix. Da iſt der allerärmfte Dann dem andern viel zu reich. Das Echidfal fekt den Dee an und bobelt alles gleich.

Die Jugend will ftet3 mit Gewalt in allem glüdlich fein. Doch wid. man nur ein ‚wenig alt, 0g iebt man fich jchon drein. Oft zantt mein Weib mit mir, o Craus, dies bringt mi Wut; ich Note meinen Fehe aus umd dent: Du brum mir g

igt fich der Tod einft, mit ll mn zupft, ih: Brüderl mi 0 ich mich ein wenig taub und feh’ mich gar nicht um Doch fpricht er: „Lieber Dalentin, mad)’ rs huftänd‘, geh!“ fo feg’

ih meinen Hobel Hin, und fag’ der Welt „ade!“ Verſchwender.“ ia Lieben bringt Freud. Sehr mäßig, Schwäbifches Dolfslied. dolce. = —- ? ee

1. Das Lie- benbringtgroß Trend, es wiſ⸗ſens al = le

502

Leut. Weiß mir ein Shö-nes Schäz-ze-le mit

dim. ; p poco cresk. Sn m N een ee 4 2 0. zwei ſchwarzbrau⸗ne AÄnu-ge-le, die mir, die

Ber mir, die mir mein Herz er = freut.

2. Ein Briefle fchrieb fie mir, i fol treu bleiben ihr. Drauf ſchick ihr ein Sträußele, ſchön Rosmarin, brauns Nägele, fte fol, fie foll, fie ſoll mein eige fein!

3. Mein eige foll fie fein, Tein’m andre mehr als mein. So lebet wir in Freud und Leid, bis uns Gott der Herr auseinander fcheidt. Ade, ade, ade, mein Schab, o weh!

270. Des Mädchens Klage.

Langſam.

1. Den lieben langen Tag hab' i nur Schmerz u. Plag'; den lieben

lan⸗gen Tag hab’ i nur Schmerz u. Plag', und ſollt am A—

bend doch nit wei⸗ne? Wann i am Fenſter ſteh', fo in die

Fen⸗ſter fteh’, fo in die Nacht 'nei feh’, fo ganz al - u

u —— —— —— - —— ———— —— —— « p :

da muß i wei = ne.

2. |: Denn ach! mein Lieb iS tot, dort oh'n beim lieben Gott! :| Der war mit vor u. nn meine! |: J.ſeh' ihn nimmer mebr, das a mi gar zu fehr, und i muß iwerne, bin i alleine. :

Ah Gott! er N mer’3 Pla wann i ihn oft ſo plagt': „Du

e mol um mi noch weine! Wann i fortzogen bin ‚ganz weit ing Ausland Hin, dann, Liebe Kleine, dann wirft u weine“ 4. Ach du mein guter Gott! 's wär beffer doch als tot, i wollt’ gewiß dann gar nit weine! Wann er nur wieder käm', in feinen rm und fagt’: „Biſt meine, du liebe Kleine!” 5. Jetzt kommt er nimmer mehr, mir wird mei Herz fo ſchwer Und abenb8 muß i immer weine! Wann d’Stern’ fpazieren ge glaub’ i fein Aug zu fehn, und bin alleine, da muß i weine!

271. Ständchen. Lebhaft und innig. Andreas Zöllner.

Halbchor. an Halbcor.

1. Dein Wohl, mein Liebchen, dein Wohl! Dein Wohl, mein Chor. SHalbchor, vom Chor wieberbolt.

A

Rieb= chen, dein Wohl! Dein Wohl, mein Fiebehen, trink ich im

den-ke mein! Le-be hoch, le= be hoch, ge-den-ke mein! 2. Dein Wohl, mein Liebchen, trink' ich von dir fo weit; und dein gedenk' ih voll Treu und Zärtlichkeit. Lebe wohl, du füße Maid! 3. Dein, Wohl, mein Liebehen, trin!’ ich voll Zuverſicht; nur dich im Herzen bis mtr das Auge bricht. Lebe wohl, vergiß mein nicht! CLudwig Bechitein.

272. Wanderjchaft.

Munter. Volksweiſe.

—A— er Mai tft ge = kommen, die Bäume ſchlagen 1. | da bfei = be, wer Luft hat, mit Sor = gen zu

[} 8 Br SIE Zone” BE

*

| | ! as! Wie die Wolsfen dort wandern amı himm = Ii = ſchen

7 Fr Belt, fo ſtehtauch mir der Sinn in die weiste, wei:te Welt.

‚2. Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt'! Wer weiß, wo in der Terne mein Glück mir noch ni Es giebt fo manche

Etraße, da nimmer ich marfchiert, es giebt jo manchen Wein, den ich nimmer noch probiert.

3. Friſch auf drum, friſch auf rum im hellen Sonnenftrahl wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Thal! Die Quellen erklingen, die au all'; mein Herz iſt wie 'ne Lerche und ſtimmet ein mit all.

.4. Und abends im Städtlein, da Fehr’ ich durſtig ein: „Herr Wirt, mein Herr Wirt, eine Kanne blanken Wein! Ergreiſe die Spielmann, du! von meinem Schadh das Liedel, das ing' ich dazu.“

6. Und find’ ich keine Herberg', fo lieg' ich zur Nacht wohl unter blauem Himmel; die Sterne halten Wacht; im Winde die Linde, die rauscht gemach, es küſſet in der Frühe das Morgenrot mich wach. 6. D Wandern, o Wandern, du der Burfchenluft! da wehet Gottes Odem ſo frifch in der Bruft; da finget und jauchzet das Herz zum Himmelszelt: Wie bift du doch fo ſchoͤn, o du weite, weite Belt! E. Seibel. 1834.

273. Heimkehr. Mäßig. Volksweiſe.

a Pur | Oſt die Se- gel fchwel-Ien, Fi⸗do⸗ lin! Berfchwunden Remmerstud. 20

F |

land. Ro=fa = bel-la, Fi- do - Im!

. 2% SH dunkelblauen Wogen, wo fommt ihr hergezogen? Kommt ihr vom fernen Strand? Laßt fie rollen, denn fie follen noch zurüd zum Heimatland.

3. Und bei der Welle Raufchen wird fie am Ufer laufchen. O dann eilet bin zu ihr, fie zu grüßen, fie zu küflen, fagt ihr viel, recht viel von mir. j

‚4. Mag ich auf Wellen ſchwanken, find immer die Gedanken bei dir Ve was ich finge, das erflinge bis hinüber an den rand!

5. Wenn hoch die Wogen braujen und wild die Stürme faufen, er rel ich a an dich, daß mir bliebe deine Liebe, und fein Sturm er ert mich.

‚6. Was in jest fern muß fingen, bald fol dir’ näher Hingen. Meine Fahrt iſt bald vorbei; meine Lieder bring’ ich wieder und mit ihnen meine Treu'! Braſſier. 1820?

274. Srühlingswanderung. = Auch nad der Mel.: Da broben auf jenem Berge x. Munter. Pöthke.

———— —— my mar! Zn a EASY UV Oo Pin 3 der ii pP nd I FD ECCICAIICCC.CCOCCCCCCCCCCC0.ã.C CTCCC..I

507

2. Da hab’ ich den Stab genommen, da hab’ i Ei das Bündel ge ſchnütt, I weiter und immer weiter, wohin die Straße mich führt. über mir ziehen die Vögel, fie ziehen in Iuftigen Reihn, fie 9— en und trillern und flöten, als ing's in den Himmel hinein. 4. Der Wandrer geht alleine, geht feige Gang; das Bündel * ihn drücken, der Weg wird ihm zu eh

a, wenn wir allzuſammen fo zögen ins Yand hinein! Und

wenn auch das nicht wäre, könnt' eine nur mit mir ſein!

Wilhelm Müller.

275. Gefunden.

Munter.

Auf- ent = halt. “Er ging im Wald wohl hin und bet, ob

nichts, ob auch nichts, ob auch nicht3 anzu = tref = fen wär”,

2. |; Mein Hündelein ift ftet3 bei mir in diefem grünen Raubrevier. :] |: Diein Hündelein wacht, mein der, das lacht, :] mein’ Augen, meine Augen, meine Augen leuchten bin und ber,

3. E8_ ruft mir eine Stimme, zu, ich_weiß nicht, wo es ift, ja iſt. Wie —8 du in den Wald hinein? du ſtrahlenaug'ges Mädchen, wie fommit bi in den Wald hinein?

4. „Um dich mir en ging ich in diefen Wald, ja Wal. Ich aing im Wald wohl hin und her, mein’ Augen leuchten ‚weit um⸗ her, ob auch nicht ein Fäger wär’. mir nicht mehr wandeln in dieſem grünen Laub- ** "Bleib’ du bei mir als Jägerin, fo lang’ als ich auf Erden in. Du Er Til 1 e3 Mädchen, ſei meine ae Er küßte fie fo % a a rübeie ) ön fie in fein Haus. Gem bin ich deine Jägerin, fo als, ich auf Erden bin. Du herzoeliebier Jäger, gern bin ich hen ne Gran

508

276. Papft und Sultan.

1. Der Papft lebt herrlich in der Welt, er lebt von

feinem Ab = laß - geld, er trinkt den al= ler= bef=ten

Vom Ehor wiederholt.

Wein; ich möch:te doch der Papſt auch fein.

2. Doch nein, er ift ein armer Wicht, ein holdes Mädchen küftt ihn nit, er Schläft in feinem Bett allein; ich möchte doch der Papft ni

3. Der Sultan Iebt in Saus und Braus, er wohnt in einem reden Haus vol wunderfchöner Mägdelein; ich möchte doch auch Sul- tan fein.

4. Doch nein, er_ift ein armer Mann, er lebt nad) fei 3 nem Alkoran, er trinkt nicht einen Tropfen Wein; 1“ doch t Sultan jein.

5. Getrennt wünſcht ich mir beider Glück nicht einen einz’gen Augenblid, doch das ging’ ich mit Freuden ein: Bald Bas, bald Sul- tan möcht’ ich fein.

6. Drum, Mädchen, nieb mir einen Fuß, denn jekt bin ich der Sultanus; drum, traute Brüder, fchenft mir ein, damit ich auch der Bapft fann fein.

277, Treuer Cod.

Mit Ausdruck. Doltsweife. Solo. Mel. einer fran;öfifhen Remanze: La Sentinelle. :

1. Der Ritster muß zum blut’gen Kampf hin-ang, für Frei-heit

Recht und Vaterland zu ftreiten; * zieht er no

® . 5 vor ſei⸗ nes Liebchens

re,

zeEp BE et Be Haug, nicht. oh = ne Abfchied will er von ihr fchei - den. O weine

nicht dieXug - ei

an

rot, als ob nicht Troft und Hoffnung

a blie = be! Bleib’ ich dochtren big in den Gab, bieiß ih doch

Vom Chor wieterkolt.

—— BP 7) |

Ne = be und meisne fie = De!

2. Und als er ihr J Lebewohl gebracht, ſprengt er am Getreuen; er > zu feines wa ers Nach cht, und

er auf der

Feinde Reihen. „Mich fchredt e3 nicht, was freudig

uns IS bebrobt, und wenn 1d) auf der Wahlfiatt bliebe! |: Denn geh? ich in den Tod :| fürs Vaterland und meine Liebe! Ehor) Denn

eudig“ ꝛc. 3 Und furchtbar für fallen unter feinen Strei

ö

t er in de3 Kampfes Gut, und Tauſend en; den Sieg verdanft man feinem Helden

310

mut; 5 auch den Sieger zählt man zu den Leichen. „Ström hin, mein Blut, ſo purpurrot, dich rächten meines Schwertes Hiche: ich hielt den Schwut: Treu bis zum Tod dem Vaterland und meiner Liebe!

(Chor) Ich hielt“ ꝛc. Ch. Körner. 1813. 278. Die Sahnenwact. Begeiftert. Ritter Peter von Lindpaintner.

1. Der Sän - er hält im Feld die wacht, in ——

fo = ren. Ich fee gern * er für Licht, ge=

treu der Fah-ne, der ich zu = ge = ſchwo⸗- ren, ge-

treu der Sahne, der ih zu = ge fHwo = ren. 2. Die Nacht verrinnt, Kampf bringt der junge Tag, der Sänger i

will nicht von der Fahne weichen. Es blitzt m hwert; doch iſt's ein Blib und Schlag, und fiegend ſchagt er Lebende zu At ie Dame, die ich liebe, nenn’ ich nicht, Tommi’ nur heran, die Bruſt mir zu durchbohren, ich ftreite gern ꝛc. i 3. Der Zod ift fatt, gewonnen ift die Schlacht, aus tiefen Wunden ftrömt des Sängers Leben, auf feiner Fahne, die er treu bewacht, Hört man. ihn fterbend noch das Lied erheben: Die Dame, die ich liebte, nenn’ ich nicht, mein Leben ift, die Ehre nicht verloren. ch ftritt umd fiel für Freiheit und für Licht, |: getreu der Fahne, der ich zuges fchworen. :| Seodor Löwe,

279. Reiterlied. 2 Bewegt. 3. W. Cyra.

en ſtumm und rei = ten ins Ber = der⸗ben. Wie

weht - fo fcharf der Mor - genwind; Frau Wir-tin, noch ein

dim.

Glas gesfhwindvorm Sterben, vorm Ster-ben!

312

2. Du junges Grad, was mat jo grün? mußt bald wie lauter Nöslein blühn; mein Blut ja ſoll dich färben. Den erften Schlud, die Hand, den trink' ich, für das Vaterland zu ſterben, zu ſterben.

3. Und ſchnell den zweiten hinterdrein, und der ſoll für die Frei— je fein, der ut Schlud vom Herben! Dies N nun, wem ring’ ich’8 gleich? Dies Neftchen dir, o römiſch Reich, zum Sterben, zum Sterben!

4. Dem Liebchen doch daS Glas ift Teer, die Kugel fauft, es bligt der Speer; bringt meinem Kind die Scherben! Auf! in den. Feind wie Wetterichlag! o Neiterluft, am frühen Tag zu fterben, zu fterben!

6. Herwegh. 841.

280. Beftrafte Untreue. Mäßig bewegt. Dolfsweife.

1. Die Ro-ſen blü-ben im Thale, Sol-da=ten zie-hen ins

Feld: „A = de nun, mein Lieb-chen fo fei= me, F Peer ja, ja, fo fei= ne! Don Her » zen ge=fal= left du —— SERVER —— F mir, ja mir, von Her⸗zen ge-fal⸗leſt du mir!“

2. |: Und als er wieder nach Haufe kam, Feinsliebchen ftand vor der Thür. :| „Gott grüß' dich, ade Liebchen fo feine von Herzen

gefalleit du mir! 3. Ih brauch' dir nicht zu gefallen; ich habe ſchon längſt a bi

einen Deann! der ift j fchöner, viel feiner; von Herzen gefallet er mir!““

515

. 4. Was zog er aus feiner Taſche? Ein Meffer, war fcharf und ſpitz; er ſtieß ihr das Meſſer ins Herze das Blut ihın entgegeniprikt. 5. Und als er's wieder, heraußer zog das Mefjer von Blute fo rot:

ach Gott in dem fiebenten Himmel! das Mägdlern war maufelein tod! 6. So geht 3, wenn ein Mädel zwei Buben lieb bat, 's thut wun⸗ derjelten gut! Da haben wir’3 wieder geſehen, was falfche Liebe thut.

281. Die Binfchgauer Wallfahrt.

Schrittmäßig. Gemüilich.

# I. Erſter Ehor.) II. (Zweiter Chor.) a

—— 1. Die Binſchgau⸗er woll » ten wall-fahr-ten gehn. Die I.

ru * —— Binfchgau:er woll - ten wall-fahr-ten gehn;

fie N BL BES FERN ee

tbä = ten gern fin-gen und kunnten's nit gar fchön, ſie

| Ir UT IT To thä = ten gern fin= gen und kunntens nit gar ſchön, zſcha⸗

9

= u, I.dim.| N | er —— BI ==

bi, zſcha⸗ho! aicha-bi asia - 0! die Binfehger find ſchen

——

314 | 1] ı I. Einzelne on N NIL_

LEERE : ? | ‚fi Rän-ze-le hä!

2. Die Binfchgauer gängen um den Thum herum; die Fähneſtang is broche, jebt gängen?d mit dem Trumm. Zſchahi! ꝛc. |

3. Die Binfchgauer gängen in den Thum binein; die Heil’gen thaten fchläfe, fie Funntens nit däfchrein. Bichahi! zſchaho! sie 0! Die Binſchger find fchon dä! Jetzt ſchau' fein (chaffe), daB ein \: jeder :| ſei Ränzele hä! Bairiſches Dolfslied.

282. Wanderlied.

Mäßig. (Aus „Prectofa”.) €. M. v. Weber. Fi A BEE Bere rr >

1. Die Sonn’er = wacht, mit ih⸗- rer Pracht er⸗

__815 _

Zee =_E F Y g ing fullt ſie die Ber⸗ge, = o Morsgen-luft, o 7 P Neun] decresc ESS 2 2777 "5 |

Waldes-buft, o gol=de-ner Son nen=ftrahl!

2. Mit Sing und Sang die Welt entlang! Wir fragen woher nich, dm S 3 treibt ung fort von Ort zu Ort mit freiem, mit hlichem Simn. 3. In Nah und Fern führt uns ein Stern; auf i ri nur gerichtet den Blic! Precioſa, dir, dir folgen wir, und keiner bleibt, feiner zuruͤck! p. A. Wolff. 1820.

283. Die drei Lilien. Mäßig.

ae

1. Li = li en, drei Ri = li= en, die pflanzt' ich auf mein utti.

Grab. Da kam ein fiolszer Rei⸗ter und ab. Ju⸗vi

hei⸗raſ⸗ſa⸗ſa fa-fa-fa-fa = fa, a ur [2 24H e⸗

ra. Da kam ein ftol=:zer Neister und brach fie ab.

2. Ad Reitersmann, ach Reitersmann, laß doch die Filten ftehn, fie fol ja mein feind Liebchen noch einmal Ich, Juvi heiraſſaſa ꝛc. Sie ſoll ja mein feins Liebchen noch einmal ſehn.

3. Und ſterbe ich noch heute, fo bin ich morgen tot; dann begraben mich die Leute um3 Morgenrot. Juvi heiraftafa zc. Dann begraben mich die Leute ums Morgenrot.

284. Unterländers Heimweh. Gemäßigt. Schwäbiſch.

ze Ze 1. Drun⸗ten im Unstersland, da iſt's Halt fein, ——— wer XD re Zi I

Schlehen im D = bersland, Trausben im Un-⸗-ter-land;

—h ñs’ —“ Bere ur * =

drun=ten im Un⸗ter⸗land möcht i wohl fein!

2. |: Drunten im Nedarthal, da ift’8 halt gut. :|: Iſt mer's da oben "rum manchmal au no fo dumm, han ti doch alleweil drumten gut3 Blut. :|

3. Kalt iſt's im Oberland, drunten ift’8 warm; oben find d’ Leut' fo reich, d’ Herzen find gar net weich, b’fehnt mi net freundlich an, werdet net warm.

4. Aber da unten 'rum, da find d’ Leut’ arm, aber fo froh und frei und in der Fiebe treu; drum find im Unterland d’ Herzen fo warm. Neueres Volkslied von Gottfr. Weigle. (Um 1836.)

317 285. Im Mat.

Friſch und heiter. Nach Silcher von Jürgens. ° = poco ritard. X e Mas 2

1. Drauß iſt al-les fo präch-tig, und es iſt mir fo

Mein

bo’.

ee ee F—F——

p au da = rin! Im Mai,im fohö-nen Mai-e han i rit.

= aber Ta me mr ey DaB | EEE er en viel no im Sinn, ban i viel no im Sinn!

2. Wenn die Vöglein thun finge, früh am Morgen Kid i auß: fann 13 halt no verzwinge, hol 18 Schäbele ins Haus. Und es wird fih fcho made, denn ı mein es ja jo gut! Unſer Herrgott wird ſcho wache, |: daß mer 3’ famme uns thut! :|

. 3. Wenn am Abend erflinge rings die Glödle zur ’, will meinm Schätzle i ginge: Mach’ die Auglein jebt zu! Alle Blümle verblübe umd der Mai iſt bald vorbei; doch dafiir wird er einziebe in zwei Herzen fo treu!

518

286. Du, du liegſt mir im _.

Langſam und gern verweilend. C. ee

1. Du, du liegſt mir im —— du eu. mir im

==:

Sinn; du, du machſt mir viel Schmerzen, weißt nicht, wie

zögernd, A ER —— = a

gut ich dir bin;

a tempo.

ee:

weißt nicht, wie gut ih dir bin!

2. ©o, fo, wie ich dich liebe, fo, fo Liebe auch mic)! die, die zärt- Gicften Triebe fühle ich einzig für dich; |: ja, ja, : | fühle id einaig für dich. 3. Doch, doch darf ich dir trauen, dir, dir mit leichtem Sinn? du kannſt auf mich bauen, weißt ja, wie gut ich dir bin; ja, ja, . Und, und wenn in der Ferne mir, mir dein Bild ericheint, dann wůnſcht ich ſo gerne, daß uns die Liebe vereint'; ja, ja, ꝛc. Neueres Volkslied. Um 1820.

287. Wanderlied. Auch nah Mel.: Der Mai iſt auf dem Wege ꝛec. Mäßig bewegt. J. W. £pra.

1. Durch Feld und Bu-chen-hal-len, bald naeh: bald fröhlich

ſtill, [u = ftig ſei vor al = lem, wer's

Rei = fen wählen will, Far fu = ftig fei vor

al = lem, wer’3 Reifen wäh-len will.

2. Wenn’3 kaum im Oſten glühte, die Welt 2 il und weit, : weht recht durchs Gemüte die ſchöne Blütenzei 3. Die Lerch’ als Morgenbote ſich in die Lüfte eine friſche ae Rat Wald und Herz erklingt. Luſt, vom Berg ‚zu fchauen, weit über Berg und Strom, Hoch über fich den Bone tiefflaren —— . Bom Berge ann flie a . Wolken fo geſchwind; Gedanten überfligen die el und den 6. Die Wolten ziehn bernieber, das Vöglein ſenkt fig leih; Ges danfen ach und Lieder fort bis in's Himmelreich.

288. Ein Grobſchmied. Semũtlich. 1.

di-ci-da-ci- dum Ci - di- ci-da-ci- dum.

aus? Was macht die Frau Ma- ma zu Haus?

2. (1) 1: Was Hopft dort vorn an meiner Thür? :| Wer will ſchon Pr zu mir |: Cidicidacidum. 8. nn ein Brief von der oft, der jech3 und dreißig Rene or idicidacidum. 4. (.) Der Kerl hat fich berumgefchlag'n und einen Schmiß da- . Cidicidacidum. ) Ich muß nur felbft nach gehn, und fehen, wie die Soden ieh Cidicidacidum. (gofgt Str. 6 nad Mel. IL) 7. 11.) Bon deinen Wechfeln ſchweig' mir fill! Du Taugenichtz, du Eum Cidicidacidum. hab' die ganze ig ein Mal nur a! wei meiner Freunde chlugen fi, ein nie war gan elegentlih; da kamen fie zu mir ind Haus und ich gab den di nnd: (Repet. der 2. Hälfte ber Melobie.) Das Schmaufen follft du bleiben (affen! du Taugenichts, du Cunpatert Cidicidacidum. 0. (1.) Du mußt mit mir nach Haufe gehn und mit mir vor den Ambos Ben Cidicidacidum. 11. (1. Und eh’ ich wieder Grobfchmied werd’, fo werd’ ich ch’r Soldat zu en! Cidieidacidum. 12. (II.) lieber Fritz, du dauerſt mich, geh' lieber heim und en für will dir geben Haus und Gut, 4 mir nur wieder ohen M 13. hi Wenn Sie mir geben Haus und Gut, hab’ ich nur wie- der froher Mut! Cidicidacidum.

321 14. (II) Mein Sohn muß Superintenduß werd'n, ich will ihm felbft das Haar abſcher'n; was wird das fürn Spektafel abgeb’n, wenn er wird auf der Kanzel u BR 15. (1.) Gott fegne deine Studia, aus dir wird nichts! Tralirumla. Cidicidacidum. |

| 289. Kied der Treue. Mäpig. Jofeph Gersbach.

2. Läuft das Glücke gleich zu Zeiten anders, als man will und ‚meint: ein getreues Herz hilft ſtreiten wider alles, was uns feind. Mir iſt wohl beim höchſten Schmerz, denn ich weiß ein treues Herz.

3. Sein Vergnügen ſteht alleine in des andern Redlichkeit, hält des andern Not für ſeine, weicht nicht auch bei böſer Zeit. Mir if mob ꝛc.

4. Gunſt, die kehrt ſich nach dem Glücke, Geld und Reichtum, das zerftäubt; Schönheit läßt uns bald zuriüde ein getreues Herze bleibt, Mir ift wohl ꝛc. . 5. Eins ift dafein und gejchieden; ein getreues Herze hält, giebt ſich alle Zeit zufrieden, fteht auf, wenn es niederfält. Mir iſt wohl'ꝛe.

Paul Flemming.

290. Ins Hen. j Mel.: Seit Vater Noah in Becher goß ꝛe. uf 1. Ein niedliches Mädchen, ein junges Blut, erkor ſich ein Land⸗ mann zur Frau; doch fte war einem Soldaten gut und bat thren Alten einft Ichlau, er ſollte doch fahren ing Heu, er ſollte doc) I ren ins ba, ba, ba, ba, ba, Heu! juchher! er follte doch fahren ing Heu! Kommuerstud. 21

322

"9, Ei, dachte der Bauer, was fällt ihr denn ein? fie hat mir etwas auf dem Rohr. Wart’! wart’! ich fehirre die Rappen zum Schein und ftelle mich hinter das Thor; 7 thu', als führ' ich ins Heu, ich thu' als führ' ich ins ba, ba, ha, ba, ba, Heu juchhei! ich thu’, al3 führ' ich ins Heu!

3. Bald fam ein Neiter das Dörfchen herab, fo nett, wie ein Hof- favalier. Das Weibchen am Fenſter ein Zeichen ihm gab und öffnete leife die Thür’, „Mein Mann ift gefahren ind Heu, mein Mann i

efahren ins ba, ba, ba, ba, ha, Heu! juchhei! mein Mann ift ge- a ins Heu!“ |

‚4. Sie drüdte den blühenden Buben and Herz nnd gab ihm manch' feurigen Kuf, Dem Bauer am Gudloch’ ward ſchwül bei dem Scherz; er ſprengte die Thür’ mit dem Fuß. „Asch bin we gefahren ins Heu! ich bin nicht gefahren ind ha, ba, ba, Ha, ha, Hei! juchhei! ich bin

nicht gefahren ins Heu!“ -

5. Der Reiter, der-machte ih, wie ein Dieb, durchs Fenſter ge= ſchwind auf die Flucht; doch fie fprach bittend: „Lieb Männchen, ver- gieb! er hat mich in Ehren beſucht. Ich dachte, du führeft ind Heu! th dachte, du führeft ins ha, ha, ha, ba, ha, Heu! juchhei, ich Dachte, du führeſt ins Heu!“

6. „„ Bot Hagel! und wär’ ich auch meilenweit gel ren ind Heu oder Gras, verbitt' ich, zum Henker! doch während der Zeit mir jolchen verwetterten Spaß. Da fahre der Teufel ind Heu! da_fahre der Teufel ins ha, ha, ha, ba, ba, Heu! juchhei! da fahre der Teufel ins Heu!““ Sungbein,

1. Ein Fä-ger aus Kur- pfalz, der rei = tet durch den

grünen Wald; erfchießt das Wild da=ber, gleich wie e3 ihm ge⸗

| füllt. Sa, ju, ja! Garlu=-ftig ift die Jä-ge-rei all

bier auf grüner Heid’, all=hier auf grü = ner Heid’.

2. Auf, jattelt * mein Pferd und legt darauf mein'n Mantel⸗

ſack, * zeit" ich Hin umd her als Jäger aus Kurpfalz. Ja, ju, ja! ꝛc.

3. Des Füger? feine Luſt den ‚groben Den Herren ift bewußt, ja wohl, ja wohl Bub wie man das Wildpret {ch Er ju, ja! ꝛc.

4. Wohl zwiſchen die Bein’, da muß d An ‚geihoften fein; geſchoſſen muß er a auf eins, zwei, drei! Sa, ju, j

5. Se er reit' ich nicht mehr vn, bis daß Aut Kudud ſchreit; er Tchreit die ganze Nacht allhier auf grüner Heid’. Ja, ju, ja! 2c.

292. Der Jäger.

num’ zu —— A— GERT WE 5 I 8°. | —MMATT

AN ————— RE BER a3 HER ARE „DER E

* FESTEN EB IIIICCCCc.... ER GERD Ü

fieht den Hirſch nicht - fen, was tft wohl Schulddar-an?

2. Er legt fih ind Gebüfche, dort balzt ein Gafetbu n, num anf, beglüdter Jäger, und fchieße, ftatt zu ruhn! trüb’ ift Jägers Auge zc.

3. Ein ſchönes Kind, ein Mädchen, da3 macht ihn taub und blind, er träumt unb denkt ımd dichtet von nichts als diefem Kind. D Jäger, lieber Jäger, laß doch_die Yiebelei'n, denn wer fein Herz verloren, der fan fein Weidmann fein!

295. Einfam bin ich nicht alleine.

Langſam. Volksweiſe. (Aus „Precioſa“ von €. M. v. Weber.)

1. er“ -jfam bin ih nicht al=lei-ne, denn es ſchwebt j i 2. Was ich den= fe, was ich trei=be ziwisfchen freu =

m —— = BEER Dr 8 we SS. Ban S ing * ee | üß und mild um mich her im Mon-den-fchei-ne

uft und Schmerz, wo ich wand-le, wo ich blei=be,

dein ge = lieb⸗tes, teu⸗res Bild, dein ge=Fieb - te8 e = wig nur bei Dir, mein derz e = wignur bei

ten = re8 Bild. dir, mein Herz!

© ei

N = erzreichebar, wie die Sterne,

won=ne=blin=feud wie ihr Glanz, bift du nah’, doch

fül = left mir die See⸗ id ganz. P. A. Wolff. 294. Schwäbiſches Liebesliedchen. In mäßiger Bewegung. Silcher.

Tren und e biſ-ſe-le Frarlſchheit iſt all = weil der⸗ ritard. a tempo.

bei, iſt all=weil der bei, und e bil = fe = Te

Saffchheit ift all-weil der = bei. 2. Die Kirfche find zeitig, die put. find gut, |: und wenn's

Mödle vorbei geht, fo lupft mer's den 8. Dort unten im le geht's B

u le ſo trüb, und i kann der's net —* i han de ſo lieb.

326

4. Wenn i wißperl, wenn i fchrei und du hörſt me net glei, fo muß i verftehn, daß i weiter toll p‘ n. EN j

5. Und wenn i der’3 zehnmal fag, daß i de lieb, und du geift mir for Antwort, fo wird mer's ganz trüb.

295. Soldaten,

Mäßig gefhwind. Doltsweife. - ö— m 7 men 1. Ein Schiff- lein ſah id fab- ren, Ra=pi- IN ——

tän und Pieu=te » nant, da rin⸗nen wa⸗-ren ges

la = den drei bra- ve Kom - pagsnien Sol⸗ = Zee

da=- ten. SKa=pi = tän, Pienste-nant, Fähn:de - rich, Ser-

see

Hand! Sol - da = ten, Ra=me = ra = den!

2. Was follen die Soldaten efien? Kapitän und Lieutenant. Ge⸗ | braten Bil‘ mit Krefien, das follen die Soldaten efien. Kapitän. ieutenant zc. Ä

327

3. Was ſollen die Soldaten trinken? Kapitän und Pieutenant Den, beften Wein, der zu finden, den follen die Soldaten trinlen. Kapitän, Lieutenant zc. | rn

‚4. Wo follen die Soldaten fchlafen? Kapitän und Lieutenant. Dei ihrem Gewehr und Waffen, da müſſen die Soldaten fchlafen. Kapitän, Lieutenant ꝛc.

5. Wo follen die Soldaten tanzen? Kapitän und Lieutenant. |

Bor Haarburg auf der Schanzen, da müflen die Soldaten tanzen, Kapitän, Lieutenant zc. 6. Wie fommen die Soldaten in den Himmel? Kapitän und Lieu- tenant. Auf einem weißen Schimmel, da reiten die Soldaten in den Himmel. Kapitän, Lieutenant x. Schr 7. Wie fomm’n die Offiziere in die Han Kapitän und Lieu⸗ tenant. Auf einem fchwarzen Sohlen, da wird fie der Teufel ſchon alle Holen. Kapitän, Lieutenant ꝛc. £. Erks Volkslieder.

N

296. Leibarzt und Trinker.

Munter.

feintnet. net net net, ru=di = ra⸗-ret net net net, vu =di

CNTSC.

ra =ret, net net net, ru= di = va = vet, net net met tet,

If

2. I beb "8 Fi j it. erfprocen, net net net, auf etfich £ ab’ es ihm beilig verjprochen, net net net, auf etliche zwar nur, net 2c.; Doch nach zwei To ſchrecklichen Wochen vergaß

den albernen Schwur, net net ꝛc.

. Wie trefflich befam mir die Speiſe, wie ſchlief ich ſo ruhig die —— Wie war ich fo munter, fo weiſe, fo fröhlich zum Sterben gemacht!

‚4. Zod, höre! man hat mir befohlen: Stirb’, oder entjage dem Ben! Sieh’, wann du willft, kannſt du mich holen; bier fi’ ich und ſchenle mir ein! Cangbein.

297. Der Wanderer. „Mit „riſchem Vortrage. Volksweiſe.

f 1. Ein Sträußchen am Hu⸗te, den Stab in der Hand, zich

=

r 33 —MMAAMCCCAAIIITTTĩTAICI —VV P BEER

vaft = [08 der Wand'⸗rer von Lan⸗de

zu Land. Er

fort muß ee wie=der, muß wei ter fort.

2. Wohl fieht er ein am Wege daſtehn, umkränzet von Blumen un en ſo ſchön; möcht's ihm gefallen, hier ſetzt er ſich hin; aber fort muß er wieder, muß weiter zieh'n.

3. Da grüßt' ihn ein Mädchen, ſo lieblich und Kin die Qünr wie eier die Ride wie rein! „Ach wärft bu eigen, bei dir blieb ich gern!“ Aber fort muß er wieder, hinaus in die Fern.

4. Bald hat er vollendet die irdifche Bahn, dann tritt er die Himm- liſche Wanderichaft an; da ftcht er am Grabe und fchauet Aue: Was bat er genoffen vom irdiſchen Glück?

298. Jägerhorn. | In mäßiger Bewegung. Aug. Pohlenz.

ra! und wandelte il duch Didichtund Dorn, tra⸗

ach! im Herzen war ihm jo weh! trasra, trara, Irasta, tra⸗ra, tracra, trara, tra⸗

Mäg-de-lein ſah.

2. Des Jägers lockender Hörnerklang, trara, trara, trara! ihr tief hinein in die Seele drang, trara, trara, trara! Sie hüpft hinaus, wo da3 Hüfthorn fchallt, Hinaus, hinaus in den dunfeln Wald |: trara, trara, trara! :|: DO Fäger, dein Liebehen ift da! :|

3. Er drüdt das Händchen, fo weich und zart, trara, rara, trara! er küßt ihr die Wangen nach Jägerart, trara, trara, trara! Und wollteft du wohl die Jägerin mein, du rofenrotes Herzliebehen fen? Qirara, trara, trara! Das Mägdelein Lispelte: Fa! |

4. Die Locke pranget im grünen Kranz, trara, trara, trara! die Hörner laden zum Hochzeittang, trara, trara, trara! Es ruhete wohi fo liebewarm die Jigerin in des Jägers Arm, trara, trara, trara! weit, nicht, wie ihr geſchah

299. Die ſchwarzbraune Hexe. Mäßig geſchwind. Volksweiſe. p nf zer =

1. Es bließ ein Jäger wohl in fein Horn, wohl in fein Horn, und En f

al=Ie8 was er blies, das war ver-lorn Hop⸗ſa⸗- ja, tra⸗

sa ra ra! und al⸗les, was er blies, das war ver-lorn. _

Sal

Sol denn mein Blafen |: fein, :] viel lieber wollt' ich tein FJũger mehr eu Hopſaſa,“ ı 3. Er warf fein Net wohl "über den Strauch, da fprang ein Mädel heraus. Hopſaſa, ꝛc. .„Ach ſchwarzbraun's Maͤdel, entfpeinge mir nicht! Ich babe große Hunde, die holen dich. Hopfaſa⸗ 5. „„Deine großen Hunde, die thun nichts, ſie wiſſen meine yo weiten Eprünge noch nicht. Hopſaſa,““ zc: „Deine hoben weiter Eprünge, die, mine fie wohl, fie willen, daß heute noch Malen ſollſt. Hopſaſa,“ 7. „„Und fterb’ ich denn, fo bin id bt, "hegräbt man mich unter die Röslein rot. Hopſaſa,““ 8. „„Wohl unter die Rofen, wohl unter den Klee, darunter ver⸗ geh' ich ja nimmermeh! Hopſaſa,““ ꝛc. 9. Es wuchſen drei —2 auf ihrem Grab, da fam ein Weiter, wo gie oe ab. Hopfafa, „„Ach, Reiter, ach laß di Lilien ſtahn es ſoll ſie ein junger, keifeher Jüher han! Hopſaſa,““ £. Erfs „Liederhort“.

500. Abjchiedslied eines Handwerksburfchen,

Dolfslied aus der Umgegenb von Franffurt a M. Schr mösle; beftimmt, abgemeffen.

1. Es, es, es und es, es iſt ein harter Schluß, weil, weil pP

weil und weil, weil ich nz an So ſchlag' ih Frankfurt

and Sinn mich, weiß! wo⸗ vo-bin. Su

352

2. Er, er, er und er, Herr Meifter, leb’ er wohl! Er, er, er und er, Herr Meifter, leb' er wohl! Ich ſag's ihm grad’ frei ind Geficht: feine Arbeit, die gefällt mir nicht. Ich will mein Glüd probieren, marichieren.

3. Eie, fie, fie und fie, Frau Meift'rin, eb’ fie wohl! Sie, fic, fie und fie, Frau Meift’rin, leb’ fie wohl! Ich ſag's ihr grad’ frei ins Geſicht: Ihr Sped und Kraut, das ſchmeckt mir nicht. & will mein Glüd probieren, marjchieren.

4. Sie, fie, fie und fie, Jungfer Köchin, leb' fie wohl! Sie, fie, fie und fie, Jungfer Köchin, leb' fie wohl! Hätt’ fie dad Eſſen beijer an- gericht, o wär’ ich auch gewandert nicht. Ich will mein Glück pro=

She Ihe, Abe und, übe, ihr Sungfern, lebet wohl! Iht, ihr, ib

5. Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Jungfern, lebet wohl! Ahr, ihr, ihr und ihr, ihr Singen, lebet wohl! ch wünſche euch zu guter Lekt ein'n andern, der meine Stell’ erjeßt. Ich will mein Glüd probieren, on br, ihr und ih Brüder, leb 11% h

6. Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Brüder, lebet wohl! Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Brüder, lebet Dehl Hab' ich euch was zu Leid gethan, fo bitt' ih um Berzeihung an. Ich will men Glüd probieren, marfchieren.

301. Hans und Derene.

1. Es g’fallt mer nummen ei = ni, und fel= Ti g'fallt mer g'wiß!

BESSER

D wenn i doch da3 Meid-Ti hätt’, e8 iſch fo flinf, fo

dun = derd=nett, fo dum = ders⸗nett, fo dum = dergenett, i

—— ——

wär im Ba - ra = dies!

555

2. |: ’3 ifch wohr, dag Meidli g'fallt mer, und »s Meidli hätt’ i

em! :| 's bet allimil e frohe Muet, e G'ſichtle het’, wie Milch und

ine, wie Milch und Bluet, wie Milch und Bluet, und Auge, wie 'ne Stern.

3. Und wenn 1’8 > vo witen, fo ftigt mer’3 Bluet ins G'ſicht; e3 wird mer übers Herz fo Gnayp und ’3 Waffer lauft mer d’ Baden ab, 5— d' Backen ab, wohl d' Backen ab, i weiß nit, wie mer

t.

Am Siftig früeih bim Brunne, fe redt's mi frei no a: „Chumm, lüpf mer, Hans! was fehlt der echt? es iſch der näume gar nit recht, nei gar Y recht! nei ger nit recht!" J. den? mi Lebtig dra.

a 's em folle fage, u Hals numme A Und wenn i wär’, und wär mer nit mi Herz fo j6 wer, mi Herz fo ſchwer, mi er fo ſchwer, 's gäb wieder G'legenheit.

6. Und uf und furt, jez gangi, 's wird jäten im Salat, und ſag em’3, wenn i näume ha, und Iuegt e8 mi nit fründli a, nit fründfi a, nit Meindl a, jo bin i morn Soldat.

7. En arme Kerli bin i, arm bin i, ſell iſch wohr; doch Han i no nüt Unrechts tho, und fufer wachſe wär i jo, des wär i jo, des wär i jo, mit —— hätt’s fe oh

8. Was wilplet im de yAh = was ritehrt fi echterft dört? Es viſ⸗ perlet, es ruufcht im Laub. O b'hüetis Gott der Her, i a i glaub, i glaub, i i gigub, i glaub, es het mi näumer g'hört.

9. „Do bin i jo, do heich mi, und wenn de mi denn witt! J ha's ſchon fiederm Spötlig a’merft, am Ziftig heſch mi —A hide jo völlt on jo völli b’ftärkt, und worum ſeiſch's denn nit?

0. Und biſch nit riich an Gülte, und biſch nit riich an Gold, en ehrli "niet ijch über Geld, und ſchaffe chaſch in Huus und ‚Selb, in u a eld, in Huus und Veld, und Iueg, i bi der hold!

1243 Vreneli, was ſeiſch mer, o Vreneli, iſch's ſo De beih mi ujem Fegfhür o’Holt, und län Han hätt’ v8 nümme tolt, nei nümme tolt, nei nümme tolt; jo friili wi jo!““ Hebel.

302. Knaben und Mädchen.

Mel.: Im Krug zum grünen Kranze ꝛc.

1. Es war einmal ein Mädel, das hatten zwei Knaben Sieb; der eine war ein ripper⸗-ipper⸗ ipper⸗ipper, der and're des So

2. „Ach Mutter, liebſte Mutter, geb’ fie mir guten Rat!” „„Laß du den Echiffer ſahren, und nimm des Amtmanns Sohn!““

334

8. „„ Der Böfe wird dich holen an deinem Hochzeittag!““ Und als fie ſaßen zu Tiſche, da kam ein großer Herr. ‚4. Was wird man dem Herrn auftragen? ein gut Glas roten Wein. ch will ja nicht3 begehrten, al3 tanzen mit der Braut. 5. Und al3 er dreimal um und um mit Sammer und mit Graus, fuhr er als Ungeheuer mit ihr zum Fenſter 'naus. . Da_drumten in Amtmanns Garten, da ftand ein Yeigenbaum, da bat er fie zerrifien mit feinen Feuerklau'n.

303. Srohfinn. | Fröhlich. Friedr. Heine. Himmel. 1803.

cresc.

Senne —— —— un =ter dem wech⸗ſeln⸗den Mond; es blüht ei = ne Zeit und ver—⸗ are ER wel = tet, wa8 mit und die Er=de be = wohnt, was

mit und die Er-de be - mohnt.

2. E3 haben viel Fröhliche Menſchen lang’ vor uns bei und en in Ruhenden unter dem Rafen |: fei fröhlich der Becher ge- rat! : ;

3. Es werden viel fröhliche Menſchen Iang’ nach ung des Lebens Ich kr und Ruhenden unter dem Raſen den Becher der Fröohlich⸗ eit weihn.

4. Wir fiben fo traulich beifammen und haben und alle io lieb, erheitern einander daS Leben ; ach, wenn es doch immer fo blieb’!

535

5. Doch weil e8 nicht immer fo bleibet, fo haltet die Freundſchaft feft; wer weiß denn, wie bald uns zerftreuet das Schickſal nad Oſt und nach Wet!

6. Und find wir auch fern von einander, fo bleiben die Herzen bo m und alle, ja alle wird’3 freuen, wenn einem was Gutes geſcha

7. Und kommen wir wieder zuſammen auf wechſelnder Lebensbahn, ſo knüpfen ans fröhliche Ende den fröhlichen Anfang wir an!

A. v. Kotzebne. 1803.

304. Jägers Luſt.

Feurig. Chor. Nah Conradin Kreutzer.

—— D.C. sin al Fine. is blitzt und danıpftund knallt!

336

2. (Chor) Es Iebe, was auf Erden zc. (Soli) Im Walde bin ich König; der Wald. ift Gottes Haus, da weht fein ſtarker Odem lebendig ein und aus. (Ghor) Es lebe, was auf Erden ıc. 8 ‚...3. (per) Es lebe, was auf Erden ıc., (Sol) Ein —A will ich bleiben, ſo lang' die Tannen grün; mein Mädchen will ich küſſen, jo lang’ die Lippen glüh'n Ehor) Es lebe, was auf Erden ꝛc.

4, &por) Es lebe, was auf Erden ꝛc. Goli) Komm, Kind, mit mir zu wohnen im freien Waldrevier, von immergrünen Biveigen bau’ ich ein Hüttchen dir! Ehor) E3 lebe, was auf Erden ꝛc.

5. (Cor) Es lebe, was auf Erden 2c. (Soli) Dann fteig’ ich nimmer wieder ind graue Dorf hinab; im Walde will ich leben, im Wald grabr mir mein Grab! «Chor) E8 Iche, was auf Exden ıc.

Wilhelm Müller,

305. Scheiden. Ein wenig angehalten. Nah Mendelsfohn-Bartholdy.

N ıp | cresc.

Bi Su ———

was man bat, muß ſchei⸗-den, muß ſchei⸗den, wiewohl doch nichts im cresc.

F | ıf p

esse zes

| Lauf der Welt dem Her-zen, ach! fo fau = er ‚fällt. al?

de

11 > I

C hei - den, als Schei - dein ja Schi = dem.

2. So dir geichentt ein Snöfplein was, fo thu' es in ein Waſſer⸗ olas; |: doch wife: :| blüht morgen. dir ein Röslein auf, e8 welkt wohl ichon die Nacht aranf, I: da8 wiffe! :|

3. Und bat dir Gott ein Pieb beichert, umd hältft du fie recht inni wert, die deine: es wird nur wenig Zeit wohl ſein, da läßt ſie di ſo gar allem; dann weine!

Chor.

ro

4. Nun mußt du mid) auch recht verftehn, auch ſtehn, ja

mf | | | N N fi

—— as an FEED Out

|

= recht ver-ftehn: Wenn Menſchen auß-ein = an = der gehn, fo

Einzelne.

Sr

| = . | fa-gen fie „aut Wie- = a a der⸗ ze auf

Kommersbud. 2

| Wie⸗der⸗ſehn! ja Wie = der = ſehn!“ Ernft Schr. von Seuchtersieben. 1826.

306. Die drei Aeiter. &ehend. Bang ausgehalten.

——— —— —— ——— eg -

1. Es rit-tendrei Rei-ter zum Tho⸗re hinaus, a = dei Feins-

tieb=chen, die fchau-te zum Fenſter her⸗aus, - de! Und

RETTEN DT En A re ee RETTEN ATTERSEE FE ν 2

wenn es denn ſoll ge = fchiesden fein, fo reich mir dein

? & a

are —— —— a BEE Be

ww. 5 12 Bun —— ——— ECEOACSC.

gol⸗de⸗ nes Rin-ge⸗-lein! a =: de! a-de! a = del ja, etwas ziebend. a tempo.

Scheiden und Meiden thut meh!

2. Und der ung fcheibet, nn iſt = Tod, Er ſcheidet ſo gu Sungfräulein rot, ak! de cheidet jo manden Mann vom

die konnten ſich mach viel Zeitvertreib. Ade, ade, ade! Ja,

cheiden und Meiden thut weh

339

3. Er ſcheidet das Kindlein in der Wiegen, ade! Wann werd’ ich

mein ſchwarzbraunes Mädel noch friegen? Ade! Und ift e8 nicht mor⸗

en, ach wär? e8 doch heut; e3 allbeiden gar große Freud'. de, ade, ade! Ja, Scheiden und Meiden thut weh! J

307. Sehnſucht.

Mãßig langſam. J. W. £yra. tt Er EEE —— a EEE EEE EEE TER TREE RE 5 5* 1 ——

1. Es ſchienen ſo golden die Ster⸗ne, am Fenſter ich einſam

JJ —— Fer —— ſtand und hör⸗te aus wei = tr Ber = me ein * PX ———

Poſthorn im ſtil⸗len Land. Das Herz mir im Leib ent⸗brennte, da

hab' ich mir heimlich ge-dacht: Ach, wer da mit⸗ rei ſen

—— mu. DEE Biss

—_

fönn=te in der präch-ti - gen Sommer = nadıt.

‚2. Zwei junge Gefellen gingen vorüber am Bergeshang; ich hörte im Wandern fie fingen die jtille Gegend entlang: von ſchwindelnden Felſenſchlüften, wo die Wälder raufchen fo facht, von Duellen, die von den Klüften fich ſtürzen in Waldesnacht.

3. Sie-fangen von Marmorbildern, von Gärten, die überm Ge⸗ ftein in dämmernden Lauben verwildern, Paläſten im Mondenichein, wo die Mädchen am enfter laufchen, wenn der Lauten lang erwacht, und die Brunnen verichlafen rauſchen in der prächtigen Sommernadt.

Eichendorff.

340

308. Die Lind im Chale. Mäßig. Volksweiſe.

Su, ——— Bea Gen 1. Es ftandeisne Lin-de im tie-fen Thal, war o-ben breit und

——

un⸗ten ſchmal, war o⸗ ben breit und ım = ten ſchmal.

2. Worunter zwei Berliebte faß'n, |: die vor Freud’ ihr Leib a, Liebchen, wir müfjen von einander; ich muß noch fieben np Mußt du noch fieben Jahr wandern, heirat ich mir kein'n 5 Au als die ſieb'n Jahr umme war’n, fie meint’, ihr Liebchen

6. Sie ging wohl in den Garten, ihr Feinslicb zu erwarten.

7. Sie ging wohl in das grüne Holz, da fam ein Reiter ge

= 8. „( oott grüß' dich, due Hübiche, dur Feine! Was machſt du hier alleine?

9. „Sit Sn dein Vater oder Mutter gram, oder Haft du heimlich ann

0. ein Bater und Mutter ift mir nicht gram, ich bab’ auch Geimlich feinen Dann.” 11. „Deut find’3 drei ‚Wochen über fieben Jahr, daß mein Feins- ausgewandert war.“ A bin ich geritten durch eine Stadt, da dein Feinsliebchen

bat Socjet 08 thuft du ihm denn wünfchen an, daß er feine Treu’ nicht gehalten hat?” BR 14, „sch wünsche ihm all’ das Beſte, fo viel der Baum hat Kite. Pr B: SW ünſch' ihm foviel gute Zeit, fo viel als Stern am immel fein 16. „. wünſch ihm fo viel Glück und Segen als Tröpflein, die vom Himmel regnen.”

541 17. Was zog er von dem Finger fein? Ein'n Ring von rotem at: warf den Ring in ihren Schoß; fie weinte, daß das Ring» 19. Was 309 er aus feiner Taſchen? Ein Tuch, ſchneeweiß ges

m D 20. „Zrodn ab, trodn’ ab dein’ Augelein! Du ſollſt Hinfort mein eigen fein!“ g „Ich thät dich ja nur verſuchen, ob du würd'ſt ſchwören oder u Hãtt'ſt du ein'n Fluch oder Schwur gethan, ſo wär ich gleich

—— C. Erks „Lieberhort.“

309. Der Baum im Odenwald.

lein

Mägßig. Volksweiſe nach Joh. Friedr. Reichardt. 1781. 9 0 Ber 1. &3 fteht ein Baum im O = ben-wald, der - —⸗ m

bat viel grü⸗ne At; da bin ich wohl viel

tau=fend=mal.bei meinem Schabge = weft.

2. Da fitt ein fchöner Vogel drauf, er pfeift gar on;

ih und mein Schätzel horchen auf, wenn wir mitnander

3. Der Bogel ſitzt in feiner wohl auf dem ſten Zweig; und "hauen wir dent Vogel zu, fo pfeift er allſog

4. Der Vogel ſitzt in feinem Ne nen auf dem grünen Baum: Ad Eansıı! bin ich bei dir g’weft, oder iſt es nur em Traum?

5. Und als ich wieder fam zu ihr, verdorret war der Baum; ein Liebſter ſtand bei ihr; Ja wohl, es war ein Traum!

6. Der Baum, der ſteht im Odenwald, und ich bin in der Schweiz, da Kent der Schnee fo kalt, fo kalt! Mein Herz e3 mir zerreißt!

342

310. Der eiferfüchtige Knabe.

. Mel: Es kann mid nichts Schön'res erfreuen xc. . Sehr mäßig. Dolfsweife aus bem Elſaß. 1776,

2. Nimm du e8, dein Rößlein, beim Zügel, beim Baum, bind’8 an den Feigenbaum! Seh’ dich eine Kleine Weil nieder, ja, ja Weil nieder, laß fröhlich, Lieb’ Knabe, uns fein!

‚3.3 kann, und mag nicht fißen, mag auch nicht fröhlich fein; mein Herz tft mir betrübet, Feinslieb, von wegen dein.

4. Was 38 er aus feiner Tafchen? ein Meſſer, war ſcharf und

ſpitz; er ſtach's feiner Lieben durchs Herze, das rote Blut gegen hi d geg

b. Und da er es wieder heraußer zog, von Blute war es fo rot: Ach, reicher Gott vom Himmel, wie bitter wird mir der Tod!

6. Was z0g er ihr ab vom Finger? ein rotes Goldringelein; er wars in fließend Wafler, e8 gab einen hellen Schein. |

Schwimm hin, ſchwimm her, Goldringelein, bis an den n Mein Feinslieb iſt mir geſtorben, jetzt hab' ich kein Feins⸗ lieb meh. | „8. So geht's, wenn ein Mädel zwei Knaben Tieb hat; thut wun- berfelten gut; daS haben die beide erfahren, was faljche Liebe thut. Herder's Volkslieder.

543

3t1. Der Nibelungen Hort. Nicht zu fchnel.

u: 1. Es war ein alter König, ein König an dem Rhein, der

7 io | 7 #3 grollten feine Degen um Henn Saah im Land, und

2. Da ſprach er zu den Eden: „Was frommt euch alles Gold, wenn ihr mit euern Schädeln den Hort bezahlen jollt?_ Ein ee der Plage! Verſenkt es in den Rhein! Bis zu dem jüngften Tage ſoll's da verborgen fein.”

3. Da ſenkten e8 die Stolzen hinunter in die Blut. ES ift wohl gar geichmolzen, ſeitdem e8 da geruht. Vermählet mit den Wellen des

troms, der drüber rollt, läßt e3 die Trauben fchwellen und glänzen gleich dem Gold. _ a 4. Daß doch ein jeder dächte wie biefer König an, ‚auf daß fein Leid ihn brächte um feinen hohen Mut: fo fen wir bier unter hen Kummer in den Rhein und tränfen froh und munter von feinem euerwein.

ot.

312. Der König in Chule. Sanft und frei. Karl Friedr. Zelter. FH Kr *

——— = nn 2* II ar ee] a

rer Grab, dem ſter-bend ſei-⸗ne Bub = le ei⸗nen

gold⸗nen Be-cher gab.

2. Es ging ihm nichts darüber, er leert' jeden Schmaus; die Augen ar ange ihm über, fo oft er trank daran nd ald er kam zu „terben, zählt’ er feine Städt’ im Reich, gönnt alles feinen Erben, den Becher nicht auglei 4. Gr faß beim Kon Smahle, die um ihn ber, auf hohem Bäterſaale, dort auf dem Schloß am M 5. Dort ftand der alte Br Fra Teste Lebensglut und) warf den beil’gen hinunter in die Flut. 6. Er ſah ihn ſtürzen, trinken und ſinken tief ins Meer. Die Augen thäten ihm finten tranf nie einen Tropfen mehr. Goethe. 1774.

313. Der Zimmergejell. mäßig bewegt. Doltsweife.

W Herz, der baut’ dem al⸗ 4 Markgrafen ein Haus, das

bradyt’ ihm Harm und Schmerz; der baut’ dem asien Markt:

ora=fen ein Haus, das bracht ihm Harm und Samen,

2. Sowie da8 Haus zu Stande war, viel hundert Klafter tief, |: x nn er müd’ und iegte fih Hin, der Bimmergefell, und Schlief. :]| rau Markgräfin fam und Schaut’ den Bimmerg’ fellen zur Stud, fe ückt' fih über ihn Hin und ſprach: Hier küßt mich auf en Mund! 4. Ach nein, ach nem, Frau Markgräfin, das brächt' ung beiden Shenb! Er wehrte fich, er fträubte ſich und küßt ihr g’cheidt ie Han 5. Doch, wie fie nun zuſammen war'n, ſie meinten, ſie wären Ag Tell faßt' Es ein Herz ‚um fügt ihr d’ Tippen fein. mein 2 ee arfgraf! jchreit der Bub’, der En das ihn, J Donnerwetter ſo an Raſch einen Galgen g’baut!” . Der Galgen ftund. Der Markgraf rief zu feinen Mannen all'n. Und Sat er nicht den Tod verdient? ſprach er Ai n Vaſall'n.

8. Doch wie fie nun die rau Gräfin fm 1 o fchneeweiß, jung

und ein. da ſprachen ſie, da riefen ſie: Herr ſpraß haltet ein! 9. Der Zimmerg'ſell, der büßt den Tod, weil ex ihr küßt' den au, Herr Markgraf, haut die Lippen rot: wir thäten's al’ zur

0. Da ſtutzt' der Markgraf fehr und ſprach: Wir woll’n ihn

10. leben lan, weil keiner unter uns allen hier, der das nit auch gethan! Volkslied. Nach G. Kühne. 1856.

| 514. Die Königstinder, Mäßig langfam. _

1. Es waren zwei Königs -kin = der, die hat⸗ten einan«der fo

MWaf:fer war viel zu = tief. 2. „Ad Schätchen, könnteſt du fchwimmen, fo Kon doch her⸗ i

Bag ‚zu mir! Drei Kerzchen will ich anzünden, und die fol’n Leuchten zu dir.” 3. Das bört ein falfches Nönnchen, die that, als wenn fie fchlief'; fie thät die Kerzlein auslöfchen; der Jüngling ertrant fo tief. 4. Es war, an ein'm Sonntagmorgen, die Leut warn alle fo frob; wi jo die Königstochter, ihr’ Augen fagen ihr zu. _ 5. „Ach Mutter, herzliebfte Meutter, mein Kopf thut mir fo weht Ich möcht’ fo gern jpazieren wohl an die grüne See.” 6. „„Ach Tochter, erzliebfte Tochter, allein follft du nicht gehn; wed’ auf chweſter, und die ſoll mit dir gehn!““ J. „A utter, herzliebſte Mutter, meine Schweſter iſt noch ein Kind, ſie I) ückt ja all die Blümlein, die auf Grünheide find.“ 8. „„Ach Tochter, herzliebite Tochter, allein follft du nicht gehn; wed auf deinen jüngften Bruder, und der fol mit dir gehn!““ . ‚9 „Ad Mutter, berzliebfte Mutter, mein Bruder, ift noch eim Kind, der ſhight ja all die Vöglein, die auf Grünheide find.” 10. Die Mutter ging nach der Kirche, die in hielt ihren Gang, Sie A jo lang fpazieren, bis fie den Filcher fand. 11. „Ad Sicher, Liebiter Fiſcher, willft du verdienen groß Lohn, fo wirf dein au ind Waſſer und fiich’ mir den —— 12. Er warf das Netz ins Waſſer, es ging bis auf den Grund; der erſte 89, den, er fijchet, daS war ſich des Königs Sohn. 13. Sie faßt' ihn in ihre Arme und fügt’ feinen toten Mund: „Ach Mündlein, könnteft dur jprechen, fo wär’ mein jung Herze_gefund!” 14. Was nahm fie von ihrem Haupte? Eine goldene Königskron': „Sieh da, wohledler Fiſcher, haft dein verdientes Kohn!“ 15. Was zog fie von ihrem Finger? Ein Ringlein von Golde fo rot: „Sieh da, wohledler Fiſcher, kauf’ deinen Kindern Brot!“ 16. Sie ſchwang fich um een Mantel und ſprang wohl in die See: „Gut' Nacht, mein Bater und Mutter, ihr feht mich nimmermeh!“ 17. Da hört’ man Glödlein läuten, da hört’ man Sammer und Not; hier Liegen zwei Koͤnigskinder, die find alle beide tot!

347

315. Treue, Mäßig. Volksweiſe.

| F 1. Es wa- ren ein- mal drei Rei⸗ter gefang’n, ge » fangen

füh = vet, feisne Trom⸗mel ward da = bei ge

| rüh = vet im gan=zen röm'⸗ſchen Reich. | 2. Und als fie auf die Brüde kam'n, was begegnet —— allda? ei

I: Ein Mädchen, jung an Jahren, hatte nicht viel erfahren: „Geh' bin und bitte für uns!” :

3. „„Und wenn ich für euch bitten thu', was hülfe mir denn das? Ihr zieht in fremde Rande, laßt mich wack'res Mägdelein in Schanden, in Schanden laſſet ihr mich!“

. 4 Das Mägdlein ſah ſich um und um, groß Trauern kam ihr an; fie ging wohl fort mit Weinen, bei Straßburg über die Steinen, wohl dor des Hauptmanns Haus.

5. „„ Guten Tag, guten Tag, lieb’r Herr Hauptmann mein, ich

e eine Bitte am euch: Wollet meiner Bitte gedenken und mir die Ge- angenen losſchenken, dazu mein’n eig'nen Schatz!““

348

6. „Ach nein, ach nein, liebes Mägdelein, da8 Tann und darf nicht fein! Die Gefangenen, die müſſen fterben, Gottes Reich follen fie ererben, dazır die Seligkeit.“

7. Das Mägdlein fah fih um und um, groß Trauern kam ihr an; fie ging wohl fort mit Weinen, bei Straßburg über die Steinen, wohl vors Gefangnenhaus.

. 8. „Guten Tag, du Herzgefangner mein, gefangen bleibt ihr all- bier; ihr Gefangnen, ihr müflet fterben, Gottes Reich jollt ihr everben, dazır die Seligkeit.““

9. Was z0g fie aus ihrem Schürzelein? Ein dem, fo weiß wie Schnee. „„Sieh’ da, du Hübfcher und du Feiner, du Herzallerliebiter und du meiner, das fol dein Sterbefleid ſein!““

‚10. Was 309 er von feinem Fingerlein? Ein güld'nes Ningelein. „Sieh’ da, du 96 und du Feine, du Herzallerliebſte und du meine, das ſoll mein Denkmal ſein!“

11.,„„Was ſoll ic mit dem Ringelein? was ſoll ich damit thun ?“ ‚eg, dr e8 in deinen Kaften, laß e3 Liegen, laß es ruh’n, laß es raften bis an den jüngiten Tag!“ Bolfslieb.

(Aus: „Deutfhe Lieber für Yung und Alt. 1818," Die Melodie ift dur Karl v. Holtei’sMantellied: „Schier dreißig Jahre bift bu alt” wieder allgemein verbreitet worden.)

316. Der Wirtin CTöchterlein. Sehr mäßig.

eh

Vu | 1. Es 30=gen drei Bur-fche wohl ü = ber den Rhein, bei

Zar

ei= ner Fran Wirtin da kehr⸗ten fie ein, bei ei=ner Frau

Wir-tin, da fehr-ten fie ein. „Frau

in? Bir ud Wein? Wo Hat fie ihr Schöne Xöcheter:-

F 757 | VW lein, wo Hat fie ihr ſchö— nes Töchter lein?”

‚2 „Mein Bier und Wein ift friſch und Har, |: mein Töchterlein fiegt auf der Totenbahr.“: Und als fie traten zur Kammer hinein, |: da lag fie in einem ſchwarzen Schrein. :|

3. Der erfte, der ſchlug den Schleier zurück und ſchaute fie an mit traurigem Blid: „Ach, Tebteft dur noch, du fchöne Maid! Sch würde dich Tieben von diefer Zeit!“

4. Der zweite dedte den Schleier zu und fehrte fich ab und weinte 5— AR daß du liegſt auf der Totenbahr! Ich hab’ dich geliebet fo manche r!“

5. Der dritte hub ihn wieder fogleich und küßte fie auf den Mund fo bleich: „Dich Tiebt’ ic) immer, dich Lieb’ ich noch heut” und werde dich lieben in Ewigkeit.“ £. Uhland. 1813.

317. Heimweh. Eigene Melodie.

1. Fern im Süd dag ſchöne Spanien, Spanien ift mein Heimat- land, wo die fchattigen Kaftanien rauſchen an des Ebro Strand; mo die Mandeln rötlich blühen, wo die beige Traube winft und die Roſen chöner glühen und das Mondlicht goldner blinkt.

_ 350

2. Und nım wandr' ich mit der Laute traurig bier von Haus zu aus, doch fein helles Auge freundlich noch nach mir heraus. pärlich reicht man mir die Gaben, mürriſch heißet man mich gehn;

ach, den armen, braunen Knaben will kein einziger verſtehn.

3. Diefer Nebel drückt mich nieder, der die Sonne mir entfernt, und die alten luſt'gen Lieder hab’ ich alle fast verlernt. Immer in die Me⸗ lodieen, fehleicht der eine Klang fich ein: In die Heimat möcht’ ich ziehen, in da3 Land voll Sonnenjchein!

.4. Als beim legten Exntefefte man den großen Reigen bielt, hab’ ich jüngft das allerbefte meiner Lieder aufgeſpielt. Doch wie ſich die aare ſchwangen in der Abendſonne Gold, find auf meine dunkeln angen beige Ihränen hingerollt.

5. Ach, ich dachte bei dem Tanze an des Baterlandes Luſt, wo im duft'gen Mondenglanze freier atmet jede Bruft, wo fich bei der Zither Zönen jeder Fuß beflügelt fehwingt, und der Knabe mit der Schönen olühend den Fandango fchlingt. FREE

6. Nein! des San jehnend Schlagen, länger halt’ ich's nicht Arie, will ja jeder Luft entfagen, laßt mir nur der Heimat Glüd,

ort zum Süden, fort nach Spanien! in das Land voll Sonnenschein! Unterm Schatten der Kaftanien muß ich einft begraben fein!

E. Geibel, 318. Flevit lepus. Mel.: Geſtern Abend ging ih aus x. Kläglic. Volksweiſe. —— —⏑ —— N —— 17 Br —— Be 2

4. Fle-vit le -pus par-vu-lus clamans al-tis vo-ci-bus:

—— ů——

7 Quid fe-ci ho - mi - ni-bus, quod me se - quun-tur

Be

72 | quod me se-quun-tur ca-ni-bus?

. Neque in horto fui, neque olus comedi. Quid feci etc.

Longas aures habeo, brevem caudam teneo.

. Leves pedes habeo, magnum saltum facio.

Caro mea dulcis est, pellis mea mollis est.

Quando servi vident me, hase! hase! vocant me.

Domus mea silva est, lectus meus durus est.

. Dum montes ascendero, canes nihil timeo.

. Dum in aulam venio, gaudet rex et non ego.

. Quando reges comedunt me, vinum bibunt super me.

. Quando comederunt me, ad latrinam portant me.

Aus einer Handſchrift von 1575. 5. Erks „Liederhort“.

PD

ie ie

519. Sreut euch des Lebens. | 8. 6. Nägeli.

1. Freut euch des Le = ben?, meil noch das Lämpchen glübt;

; F Fine. BE" EEE —— Pr ———— wo: —— —— —— —— —A —— TER BE LI Er

pflük-ket die No = Se, ech” fie ver= blüht!

Einer.

392

Ds eating

und am We-ge blüht. Da Capo.

2. Wenn fchen die Schöpfung ſich verhüllt und laut der Donner ob und brüllt, fo lacht am Abend nach dem Sturm die Sonn’ und döppelt fchön! Freut euch des Lebens ꝛc. i

3. Wer Neid und Mißgunft forgfam flieht und Gnügiamteit im Gärtchen zieht, dem ſchießt fie gern zum Bäumchen auf, das goldne Früchte trägt. rent euch des Lebens zc.

4. Wer a und Treue liebt und gern dem ärmern Bruder ag na ae fih Zufriedenheit fo gerne bei ihm ein. Freut euch es Lebens ꝛc.

5. Und wenn der Pfad ſich furchtbar engt und Mißgeſchid ſich plagt und drängt, jo reicht die Freundſchaft Fehwefterlich dem Redlichen die Hand. Freut euch des Leben ꝛc.

6. (Shor.) Sie trodnet ihm die Thränen ab umd ftrent ihm Blu: men bi3 and Grab; fie wandelt Nacht in Dämmerung und Dämme— rung in Licht. Freut euch des Lebens ıc.

7. Sie ift des Lebens fchönftes Band. Schlingt, Brüder, traulich Sn in Hand! So wallt man froh, fo wallt man leicht ins befire Baterland! Freut euch des Lebens ꝛc.

520. Genügſamkeit. Sehr mäßig. Doltslied.

Un-ter meisnem Da⸗-che leb' ich froh und ftill,

poco cresc.

Mancher Thor hat al⸗les, was fein Herz be = gehrt:

doch ich bin zu = friesden, das iſt Gol-des wert.

2. Leuchten feine Eee um mein Aberdmahl, funkeln fremde t im Goldpokal: findet ſich doch immer, was man braucht us Ich t im Schweiße mir mein Stüdchen Brot. allet auch mein Name nicht im fernen Land, fchmüden mic nice itel, Stern und Drdendband: nur des Herzens del jei höchſte Luſt, und en Wohl der Brüder atme meine Bruft! ge au iſte mir mein al nicht: auch in meine cheint der N icht. Wo die Freude wohnet, wohnt um» sit Dan froh, ob auf Eiderdaumen, oder auf dem m Stroh. Keine Pyramide as einft nein Grab, und auf meinem * a fein Marichallitab: Friede aber wehet um mein Leichentuch paar Freunde weinen, und * iſt genug.

321. Zitherbubens Morgenlied. Mäßig geſchwind. Karl Vornhard. Um 1810

se Fröh⸗ (ch uni und wohlzge-mut, u, MM.

Dee

wan⸗ dert das jun-ge Blut, la la, p wieterbeit,

it = ber den Rhein und Belt, auf und ab dur bie Welt.

2. Huſch, huſch mit leichtem Sinn, la la, über Die glüse * la la. Sdaffe ſich Uwerſtand Sorgen um goldnen Tand!: Ommersbuch. 93

354

3. Grieggram ficht. alle8 grau, la la, Freude malt grim und blau, fa la; ring, wo der Himmel taut, Frohſinn fein Neftchen baut. _ .- 4. Überall Sonnenfchein, Ia la, Quellen: und Blümelein, la Im, Lauben und Baumesdach, Vogelfang, Riefelbach.

5. Überall Meer und Land, Ia Ia, friiche Luft, Freundeshand, Ia fa, ehrlich und leichtes Blut, Mägpdlein, ich bin dir gut!

- 6. Leben, bift doch fo Schön, Ta la, morgens auf goldnen Höhn, la fa Schattenfpiel an der Wand! Schaut doch dei bunten en: eh Schmidt von Lübed. 1802. .

322. Die Amſel.

-

Möderato. Dolfstied.

1. Seftern Abend in derftillen Ruh bört’ ich einer jungen Amſel

Zyp 2 tr

kommt der S&meißter, fhmeigett ſich u. mich, küßt umd drücket mich.

2. Jetzt geht es dem grünen Walde zu, allwo mein Herz ſein ga ——— ht. Und der_grüne Wald h ; mein Aufenthalt, alkos 2 geitern abends in meinem Sinn geweſen bin.

Sch 3 a au Ir ih mein ab g er fonft ift ni ehn, das mu eingeftehn.

Die Amel I dem grimen Wald allen fol Zeuge fein.

Kid i am a Delle 2 ; ben ich kungen el nad. e mir, ad), fo ‚fie pfiff mir, ad, fo fein!

o bübfches, feines du biſt halt mein!

|

555

ee "323. Bergmannslid.

——

1. Glück auf, Glück auf! der Stei⸗ger kömmt, und

Licht bei der Nacht ſchon a ſchon a 2. Hat's angezünd’t; es giebt ein'n Schein, |: und damit fahren wir (bei der Nacht) :| ins Bergwerk ’nein.

3. Die Bergleut’ fein fo hübſch und fein; fie graben das feinfte Gold. aus ——

4. Der eine gräbt Silber, der andre Gold; und dem ſchwarz⸗ braunen Mägdelein, dem fein fie hold. £. Erfs „Lieberhort”.

324 Schweizers Heimweh. Mäßig langſam. Volksweiſe von st. Glück.

1. Herz, mein Herz, war⸗ um ſo trau⸗rig, und was

Im 2 —— —— ———— —7— —— USER BEER?” 99 DEREN GB —————

Ran = de, Herz, mein Herz, was fehlt dir meh, Herz, mein

Herz, was fehlt dir mich?

2. „Was mir fehlt? Es fehlt mir alles, bin jo gar verloren hier! Iſts auch ſchön im fremden Lande, |: wirds doc nie zur Heimat mir!” :

3. „In die Heimat möcht’ ich wieder, aber bald, du Pieber, bald! 5 zum Vater, möcht' zur Mutter, möcht' zu Berg und Fels und a 40

4. „Möcht die Firſten wieder ſchauen und die Karen Gletſcher dran, wo die flinken Gemslein laufen und fein Jäger vorwärts kann!“ 5. „Möcht' die Glocken wieder hören, wenn der Senn’ zu Berge treibt, wenn die Kühe freudig fpringen und fein Lamm zu Thale bleibt!” 6. „Möcht auf Flüh' und Hörner fteigen, möcht’ am heiter-blauen See, wo der Bad) vom Felſen ſchäumet, unier Dörflein wiederjehn!“ 7. „Wiederſehn die braunen Häufer und vor allen Thüren frei Nachbarslent', die freundlich grüßen, und ins Iuft’ge Dörflein, heim.“ 8. „Keiner hat und lieb bier außen, feiner freundlich giebt die Hand, und kein Kindlein will mir lachen, wie daheim im Schweizerland!“ 9. „Auf und fort! und führ’ mich wieder, wo ich jung und glüdlich hab nicht Luſt und hab' nicht Frieden, bis in meinem Dorf 4 in u

10. Far mein Herz! in Gottes Namen, 's ift ein Leiden, gieb dich drein! Wi

N e3 Öott, fo kann er helfen, daß wir bald zu Haufe fein! Urfprünglid im Berner Dialekt gebichtet von Johann Rudolf Wyß dem Süngern, geb. 1781, F 1830,

525. Soldaten-Abjchied.

Dolfsweife nah Fesca.

4 \ | 1. Heu = te fcheid’ ich, heu = te wan⸗der' ich, kei = ne

ZA EZ;

Gee:le weint um mid. Sind's nicht die = fe, ſind's doch

| an = dere, die da trau=ern, wenn ich wan-de > re:

Hol = des Lieb’, ih dent’ an dich!

2. Auf dem Bachſtrom hängen Weiden, in den Thälern Liegt der Schnee; trauted Kind, daß ich muß fcheiden, muß nun unſre Heimat meiden, tief im Herzen thut mir's weh.

3. Sunderttaufend Kugeln pfeifen über meinem Haupte hin. Wo

ich fall’, ſcharrt man nich nicder ohne Klang und ohne Lieder; nie⸗ mand fraget, wer ich bin.

4. Du allein wirft um mich weinen, fiehft du meinen Totenfchein. Trautes Kind, ſollt' er erfcheinen, thu' im Etillen um mich weinen und gedent’ aud) immer mein!

‚5. Hörſt? die Trommel ruft zum Scheiben: drüd’ ich dir die weiße Hand. Still’ die Thränen, laß mich fcheiden! muß num für die Ehre ftreiten, ftreiten für das Baterland.

6. Sollt’ ih unterm freien Himmel fchlafen in der Weldichlacht ein, fol auf meinem Grabe blühen, fol auf meinem Grabe glühen Blümchen ſüß „Vergißnichtmein.“

Maler Müller. 1776.

358 526. Des Hafen Jammer.

. Mäsig. Dolksweife. I —— *

1. Ich ar-mer Haſ' im wei - ten Feld, wie wird mir doch fo

Le = ben mein, ach, bin ich nicht ein ar- mes = fu : lein!

2. 9 hab’ ja noch niemand was zu Leide gethan und, frefie ja nur die Blätterchen an, ich frefje nur, die Blätterchen, un mic daran u fättigen; ich halte mich auf in mei'm Revier und trinfe das Waſſer ra mein Pläfier.

3. Erwiſcht mich der Jäger bet meinem Schopf, jo hängt er mic) auf an dem Gabulfnopf. ch armer Hal’ muß bangen, mit mir da thut er Bann: da pimple ich fo hin, da pample ich fo her, als ob ich ein Dieb vom Galgen wär.

4. Die großen Herrn und ihre Gäſt', die heben mic) au bis zu allerlegt. Bei allen Traktamenten, da thun fie mich verwenden; zu mir trinken fie den rheinischen Wein; wie bin ich ein fo delikates Häfulein.

5. (Der Koch, der ift ein Schinderöfnab’, er zieht mir fo graufam den Balg herab, er brät mid) an dem Feuerchen und dreht mich wie ein Leierchen; er fteeft mir den Spieß in den Hintern hinein. Ich möchte fein fo garitiger Schweinpelz fein.)

| 8. Erks „Liederhort“.

359 327. Des Knaben Berglied.

Ruhig und heiter. Carl Groos.

Schlöſ-ſer al ber- ab. Die Eon = ne ftrahlt am

mir. Ich bin der Knab' vom Ber = ge.

2. Hier ift des Stromes Mutterhaus! N trin® ihn friſch vom Stein heraus; er brauſt vom Fels in wildem auf, ich fang’ ihn mit den Armen auf. Sch bin der Knab' vom Berge!

3. Der Berg, der ift mein Eigentum, da ziehn die Stürme rings herum; und heulen ſie von Nord und Süd, fo überfchallt fie doc) mein Lied: Sch bin der Knab' vom Berge!

4. Sind Blik und Donner unter mir, fo fteh’ ich hoch im Blauen bier; ich kenne fie und vufe au: Laßt meined Vaters Haus in Ruf! bin der Knab' vom Berge!

5. Und wenn die Sturmglod’ einst erſchallt. ana, euer auf bim Bergen wall, dann fteig’ ich nieder, tret’ ind Glied und hwino mein Schwert und fing’ mein Lied: Ich bin der Knab' vom Berge!

$. Uhland. -1802..

360

528. Schlechte Beflerung.

Bewegt. Volkslied vom Niederrhein. Einer Alle. Einer . Ir man : RX N BE

ea "6-06 0 ar, —— * A

„Ich ging in ei⸗ner, gebt wohl acht! ich ging in ei=ner,

a Sr pP u m —⸗ (mr mn nn een hiübichfeinfacht! ich ging in ei- ner Macht! die Nacht, fie war ſo Ale. Einer.

- finfter, ent man bedacht, DaB die Lie⸗be macht? yon man fein Steruletn

ri dag man fein Sternlein fab. 2. Ging vor Herzliebchend, gebt wohl gi —F Herzliebchen?,

pübfeh ein Jacht! ging vor Herzliebcheng Thür, ich meint’, die Thür Dir Sf 2 T man bedacht, wa3 die Liebe macht? | : ein Ringlein

chweſtern waren, gebl wohl acht! der Schweftern waren, und Es ae der Schweitern waren drei, die allerjüngſte Schweiter, t man bedacht, was die Liebe macht? die ließ mich da herein.

4. Sie ftellt’ mich hinter die, gebt wohl acht! fie ftellt mich hinter die, übte fein ſie ſtell t mich hinter die Thür: „Bis Vater und Mutter ) la en,“ hat man bedacht, was die Liebe macht? „dann tommft du wied’r berfür.“

5. Sie führt mich oben ins, gebt wohl acht! fie führt mich oben ing, Gübfeh fein ſacht! fie Führt nich ob’n ind Baus, ich memt’ bei ihr zu Schlafen, bat man bedacht, was die Liebe macht? zum Fenſter ee auf bt wohl acht! ich fiel_ auf einen, bübfeh

auf einen, gebt wohl acht! ich fiel auf einen, fein Kahn ich fiel auf einen Stein, zerbrach 'ne Ripp' im Leibe, hat man bedacht, was die Liebe macht? Sa das rechte Bein.

Sol

7. Ich kufat nochmals, gebt wohl acht! ich feufzte nochmals, hübſch fein facht! ich feufzte nochmals fehr: Und wenn geheilt die man bedacht, was die Liebe macht? dann Tomm’ ich wied’r zu dir.

329, Der gute Kamerad. Nah einer Volksweiſe von Friedr. Silcher.

| 1. Ich batt’eisnen Ra-mesra=den, eisnen bei-fern findſt du

| nit. Die Trommel ſchlug zum Stiei = te, er

| ging an. neisterr Se = te in gleichem Schritt und

Tritt, m gleichem Schrittund? Tritt.

2. Eine Kugel fam geflogen: Gilt e8 mir oder gilt es div? |: hr hat e3 er liegt mir vor den Füßen, |: als wär's ein Stüd von nr. :

‘3. Will .mir die Hand noch reichen, derweil ich eben lad’. „Kam dir die Hand nicht geben; bleib’ du im emw’gen Leben mein guter

Kamerad.“ Cudwig Uhland. Um 1810.

562

350. Das Wiederjehen. Gemütlih und innig, mäßig bewegt. Dolfsweife.

hab’ Schon drei Sommer men Dirn= del nit g’jehn. Auf

in = hen, wenn's no fo weit wär’, heut’ mußich'Sherm.

fuschen, wenn’8 no fo weit wär’, heut’ muß ich’3 heim»

| | fu = chen, wenn’ no fo weit wär’!

2. Sm Zannenwald Hinten, da werd’ ich’8 fchon finden, im Tan⸗ nenwald Hinten, da ijt fie daheim; kohlfinſter iſt's freilich, im Wald int'n abſcheulich, kohlfinſter iſt's Freilich, da8 machen die Bäum'. J teh ſchon von weiten den Mondfchein aufgehn, :|: die Sternlein am Simmel, die leuchten fo fchön. :|

3. Jetzt bin i glei g’loffen, denn’ Senfter war offen; jebt bin i ale gichen und fagt' da zu ihr: „Gott grüß’ bi, a Engel, komm außi a wengel; Gott grüß' di, mein Engel, komm' außi zu mir!" „„J trau’ mi nit außi fo ſpat bei der Nacht;. geh’ ſag', mei lieb Bi erl, was Haft mir denn bracht ?““ ... 4. „Was werd’ i dir bringen? a sungen am finger; wa3 werd’ i dir bringen? a rofenfarb8 Band. % will di erlöfen, weil treu bift mir g'weſen; j will di erlöfen vom ledigen Stand.” Jetzt drudt’3 mt and Herzel, fie verwußt fich nit mehr: Du himmlifcher Vater, geh’ ſchau' a mal her! |

551. tiebe, Mit Ausdrud. €. $. 3. Girſchner. 9 =

| 1. Ich möch⸗te dir fo ger-ne fa = gen, wie

364

4 Mu Po u /’an YA. EALER EN HEBEN EN ans x ——

fieb du mir im Herzen biſt; nun a⸗ber weiß ich nichts zu

u f fa = gen, al3 daß es ganz un«mög-Tich ift, als daß es

ganz un-mög-lich iſt.

2. Ich möchte alle Tage fingen, wie lieb du mir im Herzen biſt, doch wird es niemal3 mir gelingen, weil e8 fo ganz unmöglich ıft. ‚3. Und weil e3 nicht it auszujagen, weils Lieben ganz unendlich ift, fo magft du meine Augen fragen, wie lieb du mir im Herzen bift. ‚_ 4. Darinnen wird gejchrieben ftehen, wie lieb du mir im Herzen ae ‚ab drinnen wirft du deutlich ſehen, was jedem Wort unmög—⸗

352. Siebenbürgifches Jägerlied. Mäßig geihwind.

DES 1. Ich ſchieß' den Hirsch in wilden Forft, im tie: fen Wald das

—— Reh, den Ad-ler auf der Klip-pe Horſt, die

* See; kein Ort, der Schutzge-währen kann, wo mei⸗ne =:

n⸗te auf dem

den-noch hab' ich har⸗-ter Mann die

zielt, umd

8% 5 EEE TETBER ss ww ‚au * ER EEE —— LEN? | IE. NEE RAP, BEE

Pie = be auch ge fühlt, und den-⸗-noch hab' ich

bar-ter Mann die Pie: be aud ge - fühlt.

2. Kampiere oft zur Winterzeit in Sturm und Wetternacht, hab’ überreift und überfchneit den Stein zum Bett gemacht; auf Dornen ichlief, ich wie auf Ylaun, vom Nordwind unberührt |: und dennoch bat die harte Bruft, die Liebe auch gefpürt. :

3. Der wilde Falk iſt mein Gefell, der Wolf mein Kampfgeipen; der Tag geht mir mit die Nacht mit Huſſa an. Ein Tannreis ſchmückt ſtatt Blumenzier den ſchweißbefleckten Hut, und den⸗ noch ſchlug die Liebe hier ins wilde Jägerblut.

533. Die Corelei. Diäpig langfam. Friedr. Silcher. nn

bin; ein Mährchen aus al = ten BZei=ten, das.

—3 kommt mir nicht aus dem Sin i iſt kühl und es

1 fın = Melt im As bend-fon = nen = fchein. 2. Die Jungfrau ſitzet dort oben wunderbar, ihr goldnes

Geſchmeide blitzet, fie kämmt ihr, —— paar; fie, kämmt es mit goldenem Kamme und fingt ein Lied dabei, daS bat eine wu:iderfame, rmaitge Melodei.

3. Den Schiffer im Heinen Schiffe ergreift es mit wildem Web; er fieht nicht die Felſenriffe, er jchaut nur hinauf in die Höh'. Ich laube, die Wellen verjchlingen am Ende Schiffer und Kahn; und

hat mit ihrem Singen die Lorelei gethan.

H. Beine. 1823.

354. Wanderfchaft.

Mel: „Erhebt euch von ber Erde,“ ober: „Wenn alle untreu werben.”

1:3 wollt’ zu Land ausreifen, und zog durch einen Wald; ich hört’ auf allen Seiten die Vöglein jung und alt, ihr'n Schöpfer Tieblich loben, ich freuet’ nich ganz fehr und ward’ von ihn’n beivogen, meinen Gott zu loben mehr. RAN:

: 2. Groß' Freud' in meinem Herzen durch dieſes ich empfand; gar bold verging, mein Schmerzen und alles Leid verfchwand; ich ging hindurch pazieren mit frifcheın, freiem Deut, mit Sang und Jubilieren zu Ehr'n dem treuen Gott. *

367

355. Die drei Nöfelein, oder das fhwäbifche Brünnele. Andante, Wehmütig. *)

1. Ich gang i ans Brünmes ke, trink a = ber net, j

gang’ ı and Brün-nezle, trink' a= ber ne;

do Such i mein herztau = fi » ge Schab, find’n a = ber net.

2. |: Do laß i mein Augelein um und um oehn, :|: da fieh-n-i mein berztaufige, Schatz bei ’me-n-andre ftehn. 8. bei "me-n-andre Hehe jehn, ach, das thut weh! Jetz b'hüt di en herataufiger Schatz, bi bfieh-n-i nimme meh! 4. eb kauf ı mer Dinte-n-und Fed'r und Papier, und ſchreib Wenn ut Schatz einen Abſchiedsbrief. 5. Jetz leg i mi nieder aufs Heu und aufs Stroh; do falle drei Röfelein mir- in den Scho ß. 6. Und dieſe drei Röſelein find roſerot: Jetz i net, lebt mein Chat: oder iſt er tot.

s, Eır. I mf, 2 etwa® piano, 3 etwas ftärker, 4 noch ftärker unb bewegter, 5 ptuno und wieder langſamer, 6 pianissimo und noch etwas langſamer als 8.

368

336. Brüderfchaft. Mäßig langſam. Volksweiſe.

er LEE 1. Im Srug zum grünen Sransze, da ehrt’ ich durf-tig

ru5 Et AXVIICEIITCACCCCCOCAAM ae —— as» : || = >

5 XAAMM

ein; da ſaß ein Wand'rer drin-nen, drin⸗nen am

Tiſch bei küh-lem Wein. Ein Has warb eingegoſſen, das wurde nimmer leer; fein Haupt ruht an dem |: Bündel, \ als wär's ihm viel zu jchwer. 3. Ich thät mich zu ihm ſetzen, ich ſah ihm ins Geficht, dag fchien mir gar befreundet, und bennod) fannt’ ich's nicht. 4. Da fah auch mir ins Auge der fremde Wandersmann und Füße meinen Becher und fah mich wieder an. 5. Hei! was Die Becher Fangen, wie brannte ‚Hand in Sand: „E3 lebe die Piebfte deine, Herzbruder, im Vaterland!“ W. Müller.

357. _Jägerlied.

1. Im Wald und auf der Hei-de, da fuch’ ich mei-ne p

Ar

Treu: de, ich bin ein Jü-gerd-mann, ih bin ein Jägers:

an. Hal li, Hal:lo, Hal = Li. Hal= lo! mein’

Variante. Schluß.

Luft hab’ ih dar - nm Hal=ki, Hal-ko, hal

fi, bal To! mein’ Luft hab’ ih dar » an.

2. Trag' ich in meiner Tafche ein Schlücklein in der ein Stückchen ſchwarzes Brot;::: brennt luſtig meine Pfeife, wenn ich den Forſt durchitreife, :|: da bat es feine Not. :| Halli, hallo zc. ,

3. Im Walde hingeitredet, den Tiſch ‚mit, Moos mir bdedet die freumdliche Natur; den tremen Hund zur Seite, ich nıir da8 Mahl be» reite auf Gotte3 freier Flur. Halli, lo x. , ,

4. Das Huhn im jchnellen Zuge, die Schnepf im Bidzadfluge treff ich mit Sicherheit; die Sauen, Reh’ und Hirfche erleg’ ich auf der Birſche, der Fuchs läßt mir fein Klejd. Halli, Hallo zc.

| 24

370

5..©g ftreich’ ich, durch die Wälder, fo zieh’ ich durch die Felder einfam den vollen Tag; · doch ſchwinden u er Stunden gleich flüch⸗ tigen Sekunden, tracht ich dem Wilde mach np o *

6. Wenn 9 Die Sonne neiget, der ende, Nebel fteiget, mein Tagwerk ift gethan, dann zieh’ ich von der Heibe zur häusfichftillen Freude, ein froher "eigens Smaun. - elm Börnemann. 18 6.

mim (Dis auf weniges nach dem Criginal wieder bergeftellt.)

338. Das zerbrochene Ringlein. Mäßig langfam. Fr. Glück.

Pe

. . dort ge= mob: net bat, nıein Lieb = chen iſt ver:

fchwun = das dort ge = woh⸗ ie bat.

371

2. Sie hat mir Treu’ verfprochen, gab mir ein'n Ring dabei; !: fie hat die Treu’ gebrochen, das Ringlein Iprang entzwei. :| : 3. Ich möcht’ als Spielmann reifen weit in die Welt hinaus und fingen meine Weifen und gehn von Haus zu: Haus. | 4. Ich möcht’ als Reiter fliegen wohl in die blut’ge Schlacht, um ftille Feuer liegen im Feld bei dunkler 5. Hör’ ich das Mühlrad gehen, -ich weiß nicht, was ich will ich möcht” am Liebiten fterben, Y wär auf La ſtill. | Joſeph v. Eichendorff. 1812.

:.. 339. Rinaldini. Mel.; Preifend mit viel ſchoͤnen Reben x. RN 1. In de8 Waldes finftern Gründen, in den Höhlen tief verftedt, ruht der Räuber allerfühnfter, bis ihn feine Roſa wedt. 2. „Rinaldini!” ruft fie fchmeichelnd, „Rinaldini, wache auf! Deine Leute find ſchon munter, längft ſchon ging die Sonne auf.” 3. Und er öffnet feine Augen, lächelt ihr den Morgengruß; fie ſinkt fanft in feine Arme und erwidert jenen Kuß. . 4. Draußen bellen laut die Hunde, alles ftrömet hin und ber, jeber rüftet fich zum Streite, ladet doppelt fein Gewehr. | 5. Und der Hauptmann, u gerüftet, tritt num mitten unter fie: „Guten Morgen, Kameraden, jagt, was giebt denn fchon fo früh?“ 6. „„Unſre Feinde find gerüftet, ziehen gegen uns heran.““ „Nua. woblan! lie ſollen ſehen, dar der Wctdiohn fehten anna 7. „Laßt uns fallen oder fiegen!” Alle rufen: „„Wohl, es ſei!““ Und es tönen Berg’ und Wälder ringsherum von Feldgefchrei. 8. Seht fie fechten, feht fie ftreiten, jebt verdoppelt fish ihr. Mut; aber ach, fie müſſen weichen, nur vergebens ſtrömt ihr Blut. 9. Rinaldini, eingeſchloſſen, haut ſich, mutig kämpfend, durch und erreicht im finſtern Walde eine alte Felſenbürg. - 2%. Zwiſchen :hohen, düftern Mauern lächelt ihm der Liebe Gluͤck; e8 erheitert feine Seele Dinnowend Zauberbfid. | 11. Rinaldini, lieber Räuber, rvaubft den Weibern ge und Ruh’; ach, wie ſchreclich in dem Kampfe, wie verliebt im Schloß biſt du!

372 340. Beimliche Siebe,

Mägßig Tangfam. | | Volksweiſe.

1. Rein Feu-er, kei⸗ ne Koh⸗le kann bren = nen fo

heiß, als heim - li = de Lie= be, von der niemand nicht?

weiß, von der niemandnichts weiß.

2. Keine Roſe, keine Nelke kann blühen ſo ſchön, als wenn zwei verlidtẽ Seelen |: bei einander thun ſtehn. e du mir einen Spiegel ins herze hinein, damit du kannſt

ſehen, wie treu ich es mein'. x. Erks „Dentſcher Liederhort“.

341. Abſchied. Feſt und warm. | Meihfeſſel.

ü⸗ ber⸗ müt’-ge Fran⸗ken! Auch un = fer Herz —— und

* warm, und Hel-den « kraft ftähftun-fern Arm.

2. OD Liebchen, weine nicht! Mich rufet heil'ge Pflicht! Wie br ich hier alleine zagen, wenn draußen fie die Feinde ngem J: weit ort fort übern —8 Rhein! Dabei muß dein Geliehter ſein:

3. Du alter, deutſcher Rhein, wie wohl wird uns dann fein, wem wir erft deine Fluten jehen, wenn unſre Siegesfahnen wehen an beinen Ufern Schön und grün die Feinde zagend heimwärts fliehn!

4. Und kehr' ich einft zurüd, o Liebchen, wel’ ein Glück! Die Arme, die dich dann umfchlingen, die Freheit halfen fie erringen; dann fannft du fagen ftolz und laut: „Auch ich bin eines Helden Braut!“

‚, 5. Und graben fie mich ein dort an dem fchönen Rhein, fo jamm're nicht in bitteren Klagen, des Kriegerd Braut muß es ertragen; und wer für Freiheit gab fein Blunt, mitt dem ift allemege gut!

Aus „Sechs deutfche Kriegslieder, in Muſik geſetzt von Methfeffel. Rudolftadt 1813.

342. Des Sommers letzte Rofe. (Iriſches Volkslied.)

Andante sosterluto.

längit da = bin. Kei⸗ne Dlü - te baucht Bal-fam

Be

= cheln- sa. ft, fei = ne ter mehr

flat-tern in“ ftür - mi- fcher Luft.

2. Warum blühſt du fo traurig im Garten allein? Sollſt im Tod mit den Schweitern, den Schweiteru vereinigt fein! Darum pflüd’ ich, o Rofe, vom Stamme dich ab; du ums ruhen am Herzen und mit mir im Grab.

| 345. Gruß. Andante. | $elir Mendelsfohm-Bartholdy. —— 1. Lei = fe zieht durch mein Ge-müt Tieb-lich-e8 Ge-läu⸗te;

' Terre,

fin=ge, Heisnes Frühlingslied, kling hinaus ins Wei = te!

2. Zieh’ hinaus bi3 an da8 Haus, wo die Beilhen jprießen: wenn du eine Roſe ſchauſt, ſag', ich laß ſie grüßen. Heinrich Heine.

344. Die Auserwählte. In leichter Bewegung.

% j % = - x r SR * 1. Me -le ruck, ruck, ruck an meine vech-te Sei⸗te, i hab de

375 > HERRERSESHEE ‚EH =

> gar fo gern, i kann de lei bei Wihe-le rud,rud, ruck an

cresc. R . Su zur“ u = —— 7 ⸗⸗

vu : mei⸗ne rech⸗te Sei⸗te, i hab de gar fo gern, i Fann be —E dolce. *

lei⸗de! biſt fo lieb und gut, ſchön wie Milch und Blut, du mußt mf. ö bei mir blei:be, mußt mir d'Zeit ver=trei= be. Mirde- le cresc. ==: —— ⸗* ruck, rud, vud an mei⸗ne rech⸗te Sei⸗te, i hab de 8 BY 2 el)

gar ſo gern, i kann de lei = de!

‚..2. Mädele, gud, and, gud in meine ſchwarze Auge, du kannſt bei lieblich's Bildle drinne ſchaue; gud no recht drei nei, du mußt drinne fei; bift du drinne zu Haus, kommt auch nimme raus. Mädele, gud, gud, gud in meine ſchwarze Auge, du kannſt dei lieblich's Bildle drinne ae ‚3. Mädele, du, du, du mußt miv ein’u Trauring gebe, denn ſonſt hegt mer ja nix mehr am Lebe. Wenn i di nit krieg, gene: i fort in Krieg, wenn i di nit hab’; ift mir d’ Welt a Grab. Mädele, du, da, du ur nıir den Trauring gebe, denn fonft liegt mir ja nix mehr am Le :

376 345. Mein Herz ift im Hochland.

Auch nad Mel.: Der Mai tft gekommen x. Dolfsweife.

Munter.

vier! Da jag ıh daS Notewild, da folg’ ich dem

——

Reh, mein Herz ift im Hochland, wo im-mer ich geh’!

2. Mein Norden, mein Hochland, leb' wohl, ih muß ziehn! Di Wiege von allem, was ſtark und was kühn! Doch wo ich auch wandre und wo ich auch bin, nach den Hügeln des Hochland jteht allzeit mein

inn!

3. Lebt wohl, ihr Gebirge mit Häuptern voll Schnee, ihr Schluch- ten, ihr Thäler, du ſchäumender See, ihr Wälder, ihr Klippen, jo grau und bemooft, ihr Ströme, die zornig durch Felder ihr to

4. Mein Herz iſt im Hochland, ꝛc. (mie Strophe 1).

Nach dem Engliſchen des Rob. Burns von Ferd. Steiligraih.

346. Mein £ieb. Nicht zu ſchnell. * Dolfsweife.

es ift ‚ei nme Alpener-in, ges bür-tig aus Ti⸗ 1ſie trägt, wenn ich nicht ir = vig bin, ein ſchwarzes Ka - mir

er als ihr Ka-mi = fol iſt ih⸗rer Au⸗gen

Nacht. Mir wird fo weh, mir wird ſo wohl ſchau' ich der Brodit.

2. Sie fingt auf hohen zer oil dort und fingt ein ſchönes ied; ich lauſche emſig jedem Wort un de gar nicht müd'. Sie ingt und fingt nun immerfort bis Sonnenuntergang; ich labe mich an jedem Bort, an ihrem Banberfang’! 3. möcht‘ mein ganzes in ran ade was fie fingt; denn i orte find Gefang, der merz bezwin t! Die Berge ören a von fern und ſtimmen o te ein; drum möcht’ ich für mein teben lang der Berge Echo fein!

347. Herzeleid. Langſam. Volksweiſe.

Re

1. Mein’ Mutter mag mi nit, und fein Schatz han i nit,

mf ee a ne a BES ei, wa= rum ftirb i nit, was thu' i do? ei warum.

l. rit. edim. ___=PPr

ſtirb i nit, was thu' i do?

2. Geſtern iſt Kirchweih g'wä, mi hat me g’wiß nit g'ſeh, |: denn mir iſt gar fo web, i tanz ja mit. :]

378

8. yo die drei Nögle ftch'n, die bei dem Kreuzle blüh’u! Hänt NE Beht und Tnieet bin, weintebet den Mäeleih! Ihr {cent . D geht und Tnieet bin, weint bet den elei r

Gott ew'ge Ruh' und —— euch.

Süddeutſches Volkslied von J. Preſſel.

348. Mein Schaterl.

Lebenbig. €. M. v. Weber. | f m PP: DR _ 4 = ee =- ——— 1. Mein Schatzerl is hübſch, a-ber reich is es

sn 2 = EEE nit. Was nützt mir der Reichtum? das Geld küß' i dol. —- —12 ———

Beu = te = le voll; gehn mir nur drei Da = ben ab,

esta

sr hübſch, a ber reich is es nit!

379

(2. Mein Schatzerl ® treu . fo herzig, ie gut, und giebt 8 mir a

* erl, jo wachſt der Drum gilt's mir mehr, als alles ‚8 mir men © Sat 44 Halb: und wenn i ſtets bei ihm lieh N mir’3 noch 'mal jo lieb! Mein Schaberl is treu, wie keins auf der Welt!) (Siehe Silcher's Volketieder für 4 Männerftimmen.)

349. Schüßenlied, Mel: Blaue Nebel fteigen x. 1. Mit dem Pfeil, dem Bogen, durch Gebirg ‚und Thal kommt der Sitüs gezo n tb in Morgenſtrahl. La

2. Wie im der Lüfte ig iſt der Weih', so im Reich der ur erricht Schütze frei. a la ꝛc.

m gehört das Weite, 5 Ir a. erreicht; das ift feine Beute, was da fleucht und kreucht. La la la x.

Schill 805. HR

350, Kebewohl.

Mäßig langjam. Friedrich Silcher. min = - 4X h nn en 2 —— —7—

A 7 Tr

V 1. Mor⸗gen muß ich fort von hier und muß Ab = fchied cresc. —D * Win Ir 2a 2 - 7 | Zu; 14 =

) nehmen. D du al=ler-{hön-fte Bier, Scheiden, da8 bringt

.

dich fo tr ge⸗liebt,

ſoll ich dich ver-

| di.h ver = laf=fen!

2. Wenn zwei gute Freunde find, die einander kennen Sonn’ und Hond bewegen fich, ehe fie fich_trennen. Wie viel größer iſt der Schmerz, wenn ein treu verliebtes Herz |: in die Fremde ziehet!:

3. Dort auf jener griinen Au’ fteht mein jung friſch Leben; ſoll ich denn mein Lebenlang in der Fremde ſchweben? Hab' ich dir was Leids gethan, bitt' dich, woll's vergeſſen, denn es geht zu Ende.

4. Küſſet dir ein Lüftelein oder Häp de;. denke, daß es Seufzer ſern, Die ich zu dir ſende uſend Ka ich täglich aus, die da wehen um dein Haus, weil ich dein gedenke. Wunderhorn,

351. Abfchied.

Sehr: ntäßig. | en Friedr. Silcher. ——— SEES ILSYZ = E20 4

—A— 1. Mord Yaf- 1 ni er ⸗rei⸗ ofen, - RE

U fein. Traurig ziehn wirun-fre Straße: Le⸗be wohl, Herzliebchen

—— er Be —— ———— = i J = = ”„ W

mein! Le=be wohl, Herz⸗lieb⸗chen mein!

2. Kommen wir zu jenem Berge, fchauen wir zurüd i al, ſchaun ung. um nach allen Seiten, +: 1) n Be Stadt zum I ten Art | - 3. Wenn der Winter ift vorüber, und der Frühling zieht ins Feld, will ich werden wie ein Böglein, fliegen durch die ganze elt.

4. Dahin fliegen will ich wieder, wo's mir lieb heimifch war. Schäplein, muß ich jeßt auch wandern, kehr' ich heim doch übers Fahr.

5. Übers ‘fahr zur Zeit der Pfingſten pflanz’ ich Maien dir and Haus, bringe dir aus weiter Ferne einen friichen Blumenftrauß.

Hoffmann von Sallersieben. 1826.

352. Abfchied, Schwäbifche Volksweiſe.

y 7 | ı denn,muß i denn zum GStäd-te - le 'naus,

B 1 tüd = tt Wenn i komm, wenn i fomm, wenn i wiedrum komm,

fe a

ua.

Stäbte-le naus, und dur, mein Sat bletbft hier

wie⸗drum komm, fehr’i ein, mein Schaß, bei dir! poco

Kann i

9 8- ——— gleich net all⸗weil bei dir ſein, han i doch mein Freud an

382

v 3 dir; wenn i komm, wenn i komm, wenn i wie⸗drum komm,

y 7 v M wie-drumflomm, kehr i ein, mein Schak, bei dir!

2. Wie du weinft, wie du weinft, daß _i |: wandere muß, :| wie wenn d’ Lieb jeßt wär vorbei; find au draus, find au draus der |: Mädele viel, :| lieber Schaß, i bleib dir treu. Denk du net, wenn i ein’ andere feb, no ſei mein Lieb vorbei; find au draus ꝛc.

3. Übers Jahr, übers Jahr, wenn me ZTräubele fchneidt, ftell i bier mi wiedrum ein, bin i dann, bin i dann, dein Schäßele noch, fo ſoll die. Hochzeit fein. ‚Übers Jahr, da ift mein Zeit vorbei, da g’hör i mein und dein; bin i dann zc.

Str. 2 und 3 von Wagner. Um 1830.

353. Aeiters Morgengeſang. Gehalten und feft. Schwãbiſch.

Tod? Bald wird die Tromspe = te bla = fen,

tab! rad! 2. |: Raum gedacht, :| war der Luſt ein End’ pemaiht! I: Geftern

noch auf ftolzen Roffen, heute durch die Bruft ge das fühle Grab! :

3. Ach, wie bald ſchwindet Schönheit und Geftalt! + du I mit deinen Wangen, die wie Milch und Purpur prangen: Ach, die Roten welten al’!

4. Darum ſtill, füg' ich mich, wie Gott es will. Nun, fo will ich wader ftreiten, und follt’ ich den. Tod erleiden, ftirbt ein braver Rei- tersmann. Wilhelm Hauff. 1824.

(Nah einem Bolksitede.)

hoffen, morgen in

554. Srau Nachtigall. Sehr mäßig. s

+ 1. Nach = ti= gall, ich Hör’ dich fin- gen, 's Herz thut mir im

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3 m np

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Lei = be ſpringen; komm' nur bald, und ſag' mir's wohl, wie ich

—— Tg m

mich ver-bal- ten fol, wie ich mich, wie ich mich ver-

hal = ten foll.

2. Nachtigall, ich ſeh' dich Laufen, aus dem Bächlein thuft du faufen, du tunfft dein Hein Schnäblein ein, |: meinft das wär :|: vom beiten Wein. : 1

3. Nachtigall, wo iſt gut wohnen? Bei den Linden, an den Donen, bei der ichönen Frau Nachtigall hört man treu den Liebesſchal.

. „Thu' dein Herze mit mir teilen, fomm zu, mir, ich will dir's

heilen; Ichlag die Grillen aus dem Sinn, laß die Lieb’ nur fahre'n

n.

5. „Laß die Lieb’ nur immer fahren, weg mit folchen Hochmuts⸗ Narren, die fich_foviel bilden ein, glauben, daß fie beſſer fein.“ _

6. Deine Schönheit hat mich gebunden, ich, hab’ deine Lich’ empfunden; deine Lieb’ und Süßigfeit hat mir oft mein Herz erfreut,

7. Es freut mich mein junges Leben, dag mit reiner Lieb' umgeben; daß ich fo viel leiden muß, ift gewiß ein’ fchwere Buß’. .

., 8 „Laß nur nah mit dem Stolzieren, du darfit mich nicht lang’

berieren, haft nicht Urfach’ ftolz zu fein; ſchäm' dich in dein Herz

hinein! 9. „Haft gemeint, du wollft mich fangen, dieſes war ftet3 dein Ver⸗ langen; wer du bift, der bin auch ich, drum (af nach zu lieben mich.“ 10. „sch hab’ Lange ftillgefchwiegen, weil du bift fo hoch gefttegen; aber nun iſt alles aus, ich juch” mir ein' andre aus.“

355. Nun leb’ wohl, du Pleine Gafle.

Aach nad der Mel: „So viel Stern x.”

Innig. Fr. Silcher.

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1. Nun leb' wohl, du klei⸗ ne Gaſ⸗ſe, nun a = de, du ſtil-les

p = = pP X 58] i Y N —— * Air anne am PNTT = [| 772 9 EL

Dach! Ba-ter, Mutter ſah'n mir traurig und die Liebſt⸗e ſah' mir

nach, und die Lieb⸗ſte ſah' mir nach.

2. Hier in weiter, weiter Ferne, wie's mich nach Denn zieht! Ruftig fingen die Gefellen; |: doch es ift ein a 3 Lied. :| 3. Andre Städtchen kommen freilich, andre —8 zu Geſicht; ach, l es andre Mädchen, doch die eine iſt es nicht. 4. Andre Städtchen, andre Mädchen, ich da mitten drinn ſo ſtumm! Andre Mädchen, andre Städtchen, o wie gerne kehrt' ih um.

356. Volkslied.

1. O du on Engele, Rosmarinftengele, alleweil, alleweil, dent iandi. La la x.

2. Gelt du nur für di taugete, nur für di wär i recht, wenn i di möcht! La la ꝛc.

597. Werbung. Mäßig bewegt. Friedr. Silcker.

ee 2.) ſcheinſt du mir renden zum Ser » = 3, bit lieb, wie's die

{her 3e. Ra A la la la la, Tlala Iala la Kommersbud, 2D

386

een

a, Ta la la la, la la la la, la la la la.

= Maidle, du bift, mei Frühlingsſonn, dei Blick, der gleicht ihre Stable; bei dir ift un wohl, do fühl’ i ’a Luft, die könnt ner fei König bezahle. La la la ıc.

3. O du mei Gedanke bei Tag, und bei Nacht, du Blum’ von alle Juwele, was bot dir jeßt des a Vergnüge gemacht, mei Ruh' und mein Friede zu ftehle? La la la x.

4. D gieb mer fe wieder, i bitt’ di fehön, du hoſt fe im Händle verborgen, o gieb mer Händle, i geb' dir en Ring und will de dei Lebtag verſorge. La la la ꝛc. Volkslied.

358. Sremeenlaton. Mäpig. a e.

1. aan du wun- ne Sudt,

Miss Spt ee

rinnen liegt u ben fo man - A = cher Sol - dat, da⸗

merci zge I

rin= nen liegt be = gra - m. fo man- cher Eol-dat.

*) Variante.

da = rin⸗nen liegt besgra=ben fo mannicher Soldat, it

__987_ _

2. So mancher und fchöner, auch tapferer Soldat, |: der Vater und lieb-Mutter bößlich verlafien bat. :f ‚3. Verlaſſen, verlaffen, e3 kann nicht anders fein! Zn Straßburg, ja zu Etraßburg Soldaten müffen fein. 4. Der Bater, die Mutter, die ging'n vor’3 Hauptmanns Haug: Ach, Hauptmann, lieber Hauptmann, gebt ung den Sohn heraus! 5. Euern Sohn kann ich nicht gebei für noch fo vieles Geld; euer Sohn, und der, muß fterben im weit und breiten Feld. ‚6. m weiten, im breiten wohl draußen vor dem Feind, wenn gleich fern ſchwarzbrauns Mädchen fo bitter um ihn weint. ‚..„T. Sie weinet, fie _greinet, fie Flaget alſo ſehr: Ade, mein -aller- Tiebft Schätschen, wir fehn uns nimmermehr! , | | x. Erks „Riederhort”.

359. Heimat. Mel.: Mein Herz in im Hochland.

1. O Heimat am Rhein, alemannisches Land, Strombraut, o geliebte, dich Faßt meine Hand! Hier hoch auf den Blauen, auf Echwarz- waldhöh', hier grüß ich die ſo weit ich nur ſeh'.

9. Bogefen, darüber der Goldduft wall, ihr Berge von herrlicher Hochgeſtalt, ihr feflelt den Bid, dann fchweifet er Hin, nach Süd, wo die Alpen, die ewigen, glühn.

3. Und waffn ich en Blidk und ſchau' ich hinaus, ich ſchaue die die weite nicht aus, die ſonnigen Gauen, voll Reiz und voll Wein, die lachenden Lande, durchſtrömet vom Rhein.

4. Ihr Fluren, ihr Thäler, ihr MWaldungen grün, ihr Burgen, ihr Städte mit Münftern Rn ihr Völklein, lid und Gefahren ver: traut, behüt’ euch der Himmel, dev über euch blaut! A

5. Wohl trennen mag Schidfal ein Volk und ein Land, doch einigt die Herzen ein ewiged, Band, und macht uns gi Brüdern und Ihlisßet

ung ein in ein Paradies, ıhıfre Heimat am Rhein!

360. Der Tannenbaum. Moderato. Aug. Zurnad,

Blät-ter! Du grünftnichtnur zur Som-mier=zeit, nein,

= z IN | SE pe I tg auch im Win= ter, wenn es fchneit.D Tannenbaum, o

Tan- nenbaum, wie treu find dei-ne Blät⸗ter!

2.8 Mägbelein, 0 Mägdelein, wie falfch ift dein Gemüte! “Du ſchwurſt mir Treu’ in meinem Glüd, nun arm . in, gentt du zurüd. D a delein, o äpbetein, wie falich ift dein &emüte!

ie Nachtig all, die Nachtigall nahmſt du dir zum and!

Sie Bleibt fo ug der Sommer acht, im Herbft fie fih von dannen macht. Die Nachtigall Bi Nachti figall nahmft du dir zum Erxempel! 4. Der Bach im der Bach im Thal ift deiner Falichheit

Spic el! Er fesmt wenn Regen fließt, bei Dürr’ er bald den Duell verfchließt. ae Bad im Thal, der Bad im Thal iſt deiner

361. Oberſchwäbiſches Tanzlieöchen.

Sm Tempo eines Länblers. Oberſchwäbiſch. un X = Fr]

1. Ro=fen-ftod, Hol= der-blüt’, wenni mei Din =derl fich,

(acht mer vor fau = ter Freud’ 's Herzerl im Leib,

fa, la, la, la, la, la, la, la la, Ha!

3. S’ichterl wie Milch und Blut, gs Rn it gar fo gut, um und a toderlnett, wenn i's no hätt! La, la, Armerl jo, fugelrund, Kippe fo frifch amd glumd, Füßerl, fo hurti giſchwind, 's ai wie der Wind. La, la 4. Wenn i ins dun elblau funkelhell Augerl an, mein’ i, i feh’ in ai Himmelreih ’nei. La, la, la!

362. Zang, lang ift’s her. Moderato.

lang, lang iſt's der; fing’ mir das Lieb, das mt Wonme mich beraufcht?,

Here

Yang, langift’3 ber, lang ift’3 her! Kehrt doch mit dir mei= ne

N} # - =. £ z = nr" —XCC —AAA At 58 LIU -TD PERS > RE F

Ru⸗he zu-rück, du all mein Seh⸗nen, du all mein Gh,

ö lacht mir wieeinftensdein liebender Blick, Tang,Tanaift’sger, Tang iſt's her! 2. Dentft-du der Seufzer, die ich um dich geklagt, ng „ng iſt's

ber, lang, lang iſt's ber; als wir voll Schmerz „Lebe wohl” uns ge⸗ jagt, lang, lang iſt's ber, lang ift’3 ber! Kehre, o X doch bald mir zurüd, du al mein Sehnen, du all mein Glüd, daß mir wie einst lacht dein liebender Blick, lang, lang ift’3 ber, lang iſt's her!

363. Heidenröslein.

Etwas bewegt. Mel. v. Heinrich en 5* > ;: GER BEER EEE >

II —u— 85-95 275-7 —4 6 = u u u rd

| 1. Sah ein Knab' ein Rös—-lein ftehn, Rös-lein auf der | 2 z R

b sv Hei-den, war jo jung und morgen-[cön! Lief er Schnell, es

eress. N

v ——n = IS— —— —— Fuer I == Du | | | ai ı 5 nab gu fehn, ſah's mit vie = Ten Freuden. Rös-lein, Roslein, cen - dd dım. * N | | N SSs=sSs=3S5sF5 EZ Se a u a Zu nn nt Br % F rs xX7 |

Röos⸗ lein rot, Rös⸗lein auf der Sei = den!

391

2. Knabe ſprach: Ich hreche dich, Röslein auf der Heiden! Rös— lein ſprach: Ich ſteche dich, daß du ewig denkſt an mich, und ich will's nicht leiden! Röslein, Roͤslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden! 3. Und der wilde Knabe brach ’3 Röslein auf der Heiden! Röslein wehrte fih und ftach, half ihm doch fein Weh und Ach, mußt! es eben leiden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Nöslein auf der Heiden!

Goethe. 1775.

3564. Tröftung. Mäßig. Baieriſch.

1—5. Schaut's au = Si, wie's re ⸗gnu't, ſchaut's au = fi, wie's

Gar'n wun⸗der⸗lieb's Dierndlhab' Heut! woanen fehn, und da Und's Dierndel hot g'ſagt: Warum ſollt' i net woan'n, un mein i du wunder » lieb’3 Diern-dL, hör auf mit dei'm Woan’n, du derfſt in a arm's Dierndl, kumm nimmer auf dHöh, ab’ koan

‚5. Und du wun⸗der-lieb's Dierndl, hör auf mit dei'm Woau'n, ſchau i

BERREGEEN « a

Da Capo sin al Fine.

N |

«

bab’ 3 halt g’fragt, was 'm Diern-dlis g'ſhebn. . Bua, der 18 gitorb'n, und jebt bin i cl loan. . am .a DBiüe= berl, der.gitor-bn 13, nit woan'n! . Ba = ter, foa Mue= ter, foa DBüe » berl nit meh‘! . wüßt’dier a DBüe = beri, geh’, blab’ mit al loanl -

*

392

365. Wlantellied.

Es waren einmal brei Reiter gefangen x.

Scier ee bift du alt, Haft manchen Sturm erlebt; : Hof mich wie ein Bruder beſchützet, und wenn bie Kanonen geblitet, wir beide haben niemals gebebt. :

2. Wir Inom manche. Tiebe Nacht, durchnäßt bis auf die Haut; du in, du baft mich erwärmet, und was mein Herze hat gehärmet, dag hab 9 dir, Mantel, vertraut.

3. Geplaudert haft du nimmermehr, du warft mir ftill und treu; du warft getreu in allen Stüden, drun laß ich dich auch nicht mehr jliden, du Alter, dur würdet fonft neu.

4. Und mögen fie mich verfpotten, du bleibit mir tener doch; denn wo die Fetzen runter bangen, find die Kugeln hindurch gegangen; jede Kugel, die macht halt ein Koch,

5. Und wenn die lebte x gel kommt ins deut {che Herz, hinein: ie Mantel, laß ae mit in begraben, weiter will 1% von dir nichts haben; in dich büllen fie mich ein.

6. Da liegen wir zwei beide bi8 zum Appell im Grab! Der Appel, der oa ol lebendig, da ift e3 denn auch —— ——

daß ich meinen Mantel hab’. Karl v. Holtei. (Aus ne

566. Schöne Minka. Mäpig. (Nationalifiert.)

Fer den Ber⸗gen, in den Hai-nen ruf ich, Min-ka, dirl.

393°

2. Nie werd’ ich von dir mich wenden; mit den Pippen, mit den

güne werb’ ich Grüße zu dir jenden von "entfernten Höhn "Mander

ond wird noch vergehen, ehe wir —— 9— vernimm mein letztes Flehen: Bleib’ mir treu und n!

3. (Ste) Du, mein Dlis, mi ya "Reine Wange wird er- blaffen! Alle Be werd” ich afien, freundlich nahn. Ach, den Nächten und den Tagen werd’ ich nieinen Summer Hagen; e Lüfte werd’ ich fragen, ob fe Olis fahn.

4. Tief veritummen meine Lieder, Ba sage le AR ich age cs feh’ ich dich einft, wicder, dann wird's anders jein!

die frifchen Farben deiner —— ſtarben! Ja, mit —X I mit Narben bift du, Süßer, mein! hrift. Aug. Tiedge.

367. Das Dreigejpann. (Ruſſiſch.)

= ret man ihn Ha-gen und feines Glöckleins dumpfen Ton.

2. Still iſt der Wald, öd' find die Auen, und er, er ſtimmt fein Biebchen an, |: fingt von den Augen, den Schönen blauen, die er nicht mehr” bewundern fann. :|

22*

EIN

3. „Lebt wohl, ihr Augen, ihr ſchönen blauen, denn ihr bereitet mir nur Schmerz; warum kann ich euch nicht mehr fchauen, an denen hing mein ganze8 Herz?

4. Leb’ wohl, du bolde, zarte Jungfrau, dir, meiner Seele Bara- dies; Ieb’ wohl, du Baterftadt, o Moskau, wo ich mein alles hinterließ!" - 5. Und raſch ergreifet er die Zügel, und vorwärts geht's im fcharfem Trab; noch einmal ſchaut er dort die Hügel, noch einmal der Geliebten Grab!

568. Siebenbürgifch-deutfche Volkshymne. Gemeſſen.

* I SE Te 3 1 7 TO | an nn

TH Kraft, mit dem Gür-tel der Kar - pa=then um das grit= ne

Gold und Reben = faft. |

3. Siebenbürgen, Meeresboden einer Längft verfloffnen Flut; nun ein Meer von Ahrenwogen, defjen Ufer waldunzogen an der Bruft des ‚Himmels ruht. a ae 3. Siebenbürgen, Land ber Trümmer einer Vorzeit ſtark und groß, Spuren ruhen noch in deiner Fluren ungeſchwächtem

erſchoß.

.. 4 Siebenbürgen, grüne Wiege einer bunten Völkerſchar, mit dem ee A Zonen, mit dem Kranz von Nationen an de3 Bater- an tar. :

= ftimmt, an wel-dyen Dirt.

5. Siebenbürgen, grüner Tempel mit der Berge hohem Chor, wo der Andacht Huldigungen fteigen in fo vielen Zungen zu dem einen Gott empor. j

6. Siebenbürgen, Land der Duldung, jedes Glauben fichrer Hort! Mögft du bis zu fernen Tagen als ein Hort der Freiheit ragen umd als z dem Freien Wort!

7. Siebenbürgen, ſüße Heimat, unſer teures Vaterland, ſei gegrüßt in d'einer Schöne, und um alle deine Söhne ſchlinge ſich der Eintracht Band. ? Mar Moltfe.

369. Freie Kunft. Mel.: Auf ihre Brüder, laßt uns wallen x.

1. Singe, wen Gefang gegeben im dem deutſchen Dichterwald. : Das iſt Freude, das iſt Leben, wenn's von allen Zweigen Ichallt. :| Micht an wenig ftolze Namen iſt die Kiederkunft gebannt, |: auögeftreuet ift der Samen über alles deutſche Land, :|

2. Deines edlen Herzen? Triebe, gieb fie Ted im Klange frei! Säuſelnd wandle deine Liebe, donnernd uns dein Zorn vorbei! Singſt dur nicht dein ganzes Leben, fing’ doch in der Jugend Drang; nur im DBlütenmond erheben Nachtigallen ihren sang,

3. Heilig achten wir "die Geifter, aber Namen find und Dunft; wirdig ehreif wir die Meiſter, aber frei ift und die Kunſt. Nicht in falten Marmorfteinen, nicht in Tempeln dumpf und tot im dei friſchen Eichenhainen webt und rauſcht der junge Gott. ——

.Uhland.

370. Abſchied.

trübt von dir hin⸗aus; ich zieh’ be-trübt und traurig fort, noch unbe⸗

KT

5” ED WE 4 Li DE a“ nr =

396

2. So leb' denn wohl, du Ichönes Land, in dem ich hohe Freude ran du zogſt mich groß, du pflegteit mein, nnd nimmermebr vergeſſ

3. So lebt denn alt’ ihr Lieben wohl, von denen ich jet ſoll; un nad: ich draußen auch mein Glüd, dent’ ich do

euch zurũ 371. Blümlein auf der Heide. Leicht und anmutig. Volksweiſe.

1. So = der Mat auch Blümlein beut, zu 5 und Au⸗ gen-

n cresc. f

4 —— an B an BP mr um Om za

A 14 id wei⸗de, ich weiß nur eins, das mich er⸗freut, ich weiß nur eins, das rit. ppSoli. mf

mich er⸗freut: das Blümlein auf der Hei=de, auf der Hei = = mf Tutti. fr.

Beer sone de, das Blümlein auf der Hei⸗de, auf der Het = de.

ch feh’ vergriinen und a die a im Frühlingskleide.

|: er ‚aber bleibjt mein rün, u Blümlein auf der_Heide. :|

3. Kein Winter kann, o B Fr F je was thun zu Leide, ich ſchloß dich in mein Herz hinein du Viümlein auf der He

372. Abreiſe. Stark und launig. €, Kreutzer. 1818.

1. So hab’ ich. nun die Stadt ver-laſ⸗ſen, wo ich ge⸗

Straßen, «3 giebt mir niemand, niemand das Ge = leit.

2. Dean hat mir nicht den Rod zerrifien, e8 wär’ auch Schade für das Kleid; noch in die Wange mich Ye vor übergroßem Herzeleid!

3. Auch keinem hat's den Schlaf vertrieben, daß ich am Morgen

weiter geh’; fie fonnten’3 halten nach Xelieben

= dim. 2 pf 2

von ei = ner a= ber thut mir's weh, von ei = ner

a = ber thut mir's weh! £udwig Uhland. 373. Der Sehnfucht Treue. Einfah und innig. * Volksweiſe.

V 1 { So viel Stern am Himmel fte . an dem güld’nen, blauen 1 fo viel Schäflein al3 da ge = ben in dent wet= ten, grünen

Se: jo viel Vög-lein als da fliegen, als da

hin und wie-der lie = gen: jo vl mal ſei du ge

V grüßt, fo viel mal fer du ge - grüßt!

2. Soll ich dich denn nimmer fehen, num ich ewig ferne muß? Ach, daS farm ich nicht verftehen, o du bittrer Scheidensichluß! Wär’ ich lieber ſchon gektorben, eh’ ich mir ein Lieb erworben, |: wär’ ich jebo

t!

nicht betrübt! : |

3. Weiß nicht, ob auf diefer Erden, die des herben Janng voll, nach viel Trübſal und Beſchwerden ich dich wiederſehen ſoll. Was für Wellen, was für Flammen ſchlagen über mir zuſammen! Ach, wie groß iſt meine Not!

4. Mit Geduld will ich es tragen, denk' ich immer nur zu dir;

alle Morgen will ich ſagen: O mein Schatz, wann kömmſt zu mir? Alle Abend will ich ſprechen, wenn mir meine Auglein brechen: O mein Lieb, geden?’ an mich! . „5. Ja, ich will dich nicht vergeſſen, enden nie die Liebe mein; wenn ich follte unterdeflen auf dem Zodbett fchlafen ein. Auf dem Kirchhof will ich Liegen, wie das Kindler in der, Wiegen, das die Lieb’ thut wiegen ein. er Zuerit im „Wunderhom.*

U 374. Die Nonne. Ziemlich langſam. Volksweiſe.

ſ

1. Stand ih auf ho⸗hem Ber = ge, ſah in den tie< fen 5

|

Rhein; ſah ich eim Schifflein ſchweben, ſchwe = ben, drei

Ritter drein.

la = Ben

,‚ 2. Der jüngfte von den Rittern hub auf fein vömifch Glas, thät mir damit aus |: winfen: :] „Feinslieb, ich das!“

3. „„Was thuſt du mir zuwinken, was biet'ſt du mir den Wein? Ich muß ind Klofter gehen, muß Gottes Dien’vin fein.”

4. Des Nachts, wohl um die hulbe Nacht dem Ritter träumt’ es ſchwer, als weni fein trautes Liebchen ins Klofter gangen wär”.

5. Mir träumt’, ich ſah ein’ Nonne, ich trank ihr zu wein Glas, fte wollt’ nicht gern ind Kloſter, ihr’ Auglein waren naß. CH

6. „Steh’ auf, ſteh; auf, mein Knappe! zäum' mir und dir ein Pferd: ich will ins Klofter reiten, der Weg, ift Reitens wert.“

7. „Halt' an am Klofterthore, ruf’ mir mein Lieb heraus!" Da fam die ält’fte Nonne: „Mein Lieb, fol kommen 'raus!“

8. „„Kein Feinslieb iſt bierinnen, fein Feinslieb kommt bier draus!““ „So will ich. hier anzünden das fchöne Nonnenhaus!“

9. Da kam Feinslieb genangen, jchneeweiß war fie gehleid't. „Mein Haar ift abgeschnitten, leb’ wohl in Ewigkeit!"

10. Er fett’ fich vor das Kloſter und fah ins tiefe Thal; fein

Glas thät ihm zeripringen, fein Herze allaumal. 9 Du gertpungen, em. „Deutfche Lieder für Jung und At.

575. Treue Liebe. | Sehr mäßig. Volksweiſe.

auf der ftil-Ien Wacht, fo denk' th an mein fer-nes

97 Lieb, ob mir's auch treu und hold ver = blieb. 2. AS ich zur Fahne fortgemüßt, hat fte fo herzlich mich gefüßt, |: mit Bändern meinen Hut geſchmückt und weinend mich aus Herz gedrüdt! :|

3. Sie liebt mich noch, ſie iſt mir gut, drum bin ich froh und wohlgemut; mein Herz ſchlägt warm in kalter Nacht, wenn es ans treue Lieb gedacht. ———

4. Seht bei der Lampe mildem Schein gebft du wohl in dein Kämmerlein und ſchickſt dein Nachigebet zum Kern auch für den Liebften_in der Fern’!

och wenn du traurig bift und weinft, mich von Gefahr um- ment fer ruhig, bin in Gottes Hut! er liebt ein treu Sol- atenbiut.

6. Die Glocke fchlägt, bald naht die Rund’ und Löft mich ab zu diefer Stund’; jchlaf wohl im jtillen Kämmerlein und denk’ in deinen

Träumen mein! Wilh. Hauff. 1824. 376. Robin Adair. Langſam. Iriſches Volkslied. cresc. p —⸗s

Treu und herz- in-nig-lich, Ro-bin N = dair! 3 Tau = jend- mal grüß’ ich dic, Ro- bin A = dair! ce. ®

z 11 rn I. Hab’ich doch man = cheNacht ſchlummer⸗los hin gebradıt; dol.

hab' ich doch man⸗che Nacht im = mer am dich ge⸗-dacht, &P

Ro-bin A = dair!

2. Dort an dem Klippenbang, Robin Adair, rief ich oft ſtill und bang: Robin Adair! fort von dem wilden er, falſch iſt e3. Liebeteer,

macht nur daS Herze jchwer. Robin Adair! , „3 Mander wohl warb um mich, Robin Adair! treu aber liebt‘ ih dich, Robin Adair! Mögen fie andre frei'n, will ja nur diy allein Leben und Liebe weihn, Robert Adair)

401 377. Schweizerlied.

4 fhaut; hänt ge = fun = ge, hänt ge = fprunge, hänt's Nãſt⸗ li ge⸗

gejodelt. 73

baut. -

2. sn ä Garte bin i geitande, ha de Imbli zugeſchaut! Hänt ge⸗ brummet, hänt geſummet, hänt Zälli gebaut. zc. 3. üf d'Wieſe bin i gange, lugt i Summervögle a; hänt geſoge, hänt ‚etoe, gar 3’ ſchön hänt's gethan. ꝛc. 4. Und da kummt nu der Hanfel, und da zeig’ i em froh, wie ſie's mache, und mer lache, und mache's au fo. zc. Goethe, -

378. Die Würzburger Glödlt. sein bewegt.

1. Und die Würzburger Glöd:li hab'n ſchö⸗ nes Ge: läut, und die

Würzburger Maidli fein kreuzbra-ve Leut. La⸗-la la

N ges (a, ı Ma eo la laz la la —, la

Kfeommersbuch. 26

2. Dort drunten im ol a achli ſo trüb, und i kann dir's nit —* i hab' die ſo lieb. 3. Und wenn i dir's fag, i i hab di fo Tieb, und dur geift ‚mir fein Antwort, | o wird mer's ganz trü 4. Und a bifte a Lieb und a Biffela Freu, und a bifjela Falfchheit ift allweil dabei. 5. Und vor d’ Zeit, daß. du mi g’liebt haft, da bank i di ſchön, und ? "wünsch, daß div’g allizeit beſſer mag gehn. Schwãbiſch.

379. Liebesqual. u 2 Munter. Schwäb. Dolfslied,

wirr den Sinn. O ſchau nur ein ein⸗zigs⸗mal, ein

ein = zigs⸗mal mitleidg-voll in mei=ne Lie-⸗-bes⸗qual. Da Capo

. 2. Und komm ich an, fo gehſt du weg, das feht mein Herz |: in —— "Bi und will ich nach, jo ſchiltſt du laut, daß alle8 nach air Den nur |: ein einzigsmal: tröftend fteb’n bei meiner ie a

403

8. Und fpreche ich, fo fchweigt dein Mund, das fticht mein Herz jo wund, und fag ich ja, fo jeatt u nein! Das macht mir große Pein. O ſprich nur ein einzigsmal licht und warm in meine Liebesqual!

4. Und weine ich, fo lacheſt du, das ſchnürt mein Herz jo zu, und lächle ich, jo weineft du, das jcheucht mir alle Ruh. D wein’ nur ein einzigamal ſtill und mild in meine Liebesqual!

5. Doch, Herlein, das ift ja dein Brauch, gerade fo bei andern auch, und weil du mich am meiſten fliebit, glaub idy, daß du mir glühit. D glüh' nur ein einzigsmal licht und warın in meine Liebedqual! -

380. Herzog Ulrich, der Derbannte. Pangfanı. Emilie Zumfteeg.

1. Bom Tur⸗me, wo ich oft ge = fe = ben her = nie= der

v u AMAAAC. —— auf mein ſchönes Land, vom Zur = me frem⸗de Fah⸗nen

——

0 Bi DI 142 3) 743 1404]

—— ——

brochen, ge⸗fal⸗len iſt des Enkels Los, der birgt, beſiegt und un⸗ge⸗

rohen, ſich in der Er⸗de tief⸗ſtem Schof.

2. Und _ wo einft in des Glüdes Tagen mein Jagdhorn tönte durchs Gefild, da meine Feinde gräßlich jagen, fie heben gar ein edles Wild. ‚bin dag Wild, auf das fie pürſchen, die Bluthund’ wegen

04

ichon den Zahn, ſie dürften nach dein Schweiß des Hirichen, und fein Geweih ftünd ihnen an. RR

3. Die Mörder hab’n auf Berg und Heide auf mich die Armbrufl ausgefpannt, drum in des Bettlers rauhem Kleide durchzieh' ich nachts mein eigen Land. Wo ich ala Herr fontt eingeritten und meinen hoben Gruß entbot, da Hopf ich fehüchtern an die Hütten und bettle um ein Stüdchen Brot.

4. Ihr werft mich aus den eignen Thoren; doch einmal Hopf’ ich wieder an; drum Mut! noch ift nicht all's verloren! Sch hab’ ein Schwert und bin ein Dann! ch wanfe nicht, ich will es tragen, und ob mein Herz auch drüber bricht, jo jollen meine Teinde jagen: Er war ein Mann und wankte nicht. Wilh. Hauff.

381. Die Lore am Chore, Gemütlid.

2; AMEEEER ZEN KSUE ——— g_TN | «ur ANEEE BD ii We zu

Gäßchen der Stadt ge-fällt mir's im Winkel am Tho⸗re. Der

Meiſter, der ſchmunzelt, als hab’ er Ver⸗dacht, als hab’ er Ver⸗

SE

dacht auf die Po=re; fie iſt mein Ge-dan-le bei Tag und bei

Naht und woh-net im Win-kel am XTho= re.

2. Und kommt fie getrippelt das Gäßchen hinab, jo wird mir anz ſchwül vor den Augen; und hör ich von weitem ihr leifes Klipp, lapp, fein Niet oder Band will mir taugen. Die Damen bei Hofe,

fo jehr fie fich zier'n, fie gleichen doch nicht meiner Lore; fie iſt mein Gedanke bei Tag und bei Nacht und wohnet im Winkel am Thore.

3. Und fommet die liebe Weihnacht heran, und ſtrotzt mir daS Geld in der Welten, das Geld, das die Mutter zum Rod mir gefandt, ich geb's ihr, bei ihr iſt's am beiten; und würden mir Schäße von Teufel gebracht, ich träge fie alle zur Lore; fie it mein Gedanke bei Tag und bei Nacht und wohnet im Winkel am Thore.

4. Und tommet nun endlich auch Pfingiten heran, nach Handwerfs-

ebrauch müßt’ ich wandern; dann werd’ ich jedoch für mein eigenes Geld hier Bürger und Meiſter troß andern. Dann werde ich Meifter in diefer Stadt, Frau Meifterin wird meine Lore; dann geht es Juch— beifja! bei Zag und bei Nacht, doch nicht mehr im Winkel am Thore,

382. Vogelſang.

= ge-len im Tan⸗nen-wald pfei=fet fo hHel!- 2. Bögelen am fühlen Bach pfeifet fo füß; »pfeifet de Bach. auf

u —9— bis i mei Schätzele hab'. Vögelen am kühlen Bach pfeifet

406 383. Abfchied. Zehmütig.

p i cresc.

1 Kon meisnen Ber- gen muß i fchei= de, wo's gar fo A er Hei= mat blei = be, muß im die

fann nim=me in

la la,lalalala la la lala lalala la la la Ta.

2. Behüt di Gott, mein Lieber Engel, gieb mir no a mol die and; gar lang wirft mi 36 nümme fehe, denn i roas in a fremdes and! la la la ꝛc.

3. Geh’, Dirndel, - a mol das Woane! es kann ja doch nit

ans fein; bis überd Jahr komm i ja hoama, denn du woaft, i bleib ir treu!

4. Bin zum Dirndel no mol gange, hot mers iin der Seel’ weh

thoan, und i kenn fonft koa Verlanga, als daß i's no a mol fehn kann.

384. Untreue,

Dolfsweife.

L) E 3 4 : 2] Be Bu En n AT —V—

geht ja vor = ber und ſchaut mich nicht an; es

fchlägt fei = ne Aug -leinwohl un ter fih und

N

ne Wins F „Hat ci=nen an⸗de-ren viel lie= ber als mid.

| —— ———— r ee ——

V. 2. reich ge-nug bin, ꝛc.

. 2. Das machet ihr ſtolzer hochmütiger Sinn, daß ich ihr nicht * und nicht reich. genug bin; und bin ich auch nicht reich, fo bin ich doch |: fo jung; :| herzallerliebites Schäßele, was kümm'r ic) mich denn drum?

3. Die tiefen, tiefen Waſſer, die haben keinen Grund, laß ab von der Liebe, ſie iſt dir nicht geſund; die hohen, hohen Berge, das tiefe, tiefe Thal heut ſeh' ich mein Schätzele zum allerletzten Mal.

385. Der Zimmergeſell.

Mel: Es war einmal ein Zimmergeſell' x.

1. War einft ein jung, jung Zimmergefell’, der hatte zu bauen = l: ein Schloß für den Markgrafen von Gold und Mars

‚2. Und als das Schloß nun fertig war, da legt er fich nieder und ſchlief. Da kam des Grafen junges Weib zu ihm herein und rief:

3. Wach auf, wach auf, jung Zimmergeſell'! es iſt die höchſte Beit, wenn du bei mir willft ruben an mein'm fchloweißen Leib.

4. Und als fie nun beide beiſammen war’n, fie dachten, fie wären allein; da führte der Teufel da8 Kammerm— her, zum Schlüffelloch gudt’ fie herein.

5. Wacht auf, wacht auf, Herr Graf, und feht die Schand’ an Es ruht ein jung, jung Zimmergeſell' an ihrem ſchlo⸗ weißen Leib. |

408

-6., „Und ruht ein jung, jung Zimmergeſell' an ihrem fchloweißen

Leib, einen Galgen fol er ji) bauen ja von Gold und Marmeliftein.“

° 7. Und als der, Galgen fertig war, da führten fie ihn gur Stell'. Da ſchloß er ſeine Auglein klar, ünd ſtarb als Zimmergeſell.

386. Der Sänger. Lebhaft, doch nicht zu ſchnell. Joh. Friedr. Reichardt.

mir her=ein den A

2. „Gegrüßet ſeid mir, edle Heren, gegrüßt ihr, fchöne Damen! Weld’ reicher Himmel! Stern bei Stern! Wer fennet Ohne Namen? ar Saal vol Pracht und Herrlichkeit fchließt, Augen, euch; Bier ift nicht Zeit, fich ftaunend ® eroöhen

„8. Der Sänger drückt' die Augen ein und ſchlug in vollen Tönen; die Ritter ſchauten mutig drein, und in den Schoß die Schönen. Der König, dem dag Lied gefiel, Ließ ihm, zum Lohne für fein Spiel, eine goldne Kette reichen.

4. „Die goldne Kette gieb mir nicht! die Kette gieb den Rittern, vor deren kühnem Angeſicht der Feinde Lanzen ſplittern; gieb ſie dem Kanzler, den du haſt, und laß ihn noch die goldne Saft zu andern Laſten tragen!“ 7 D. Ach finge, wie der Vogel fingt, der in den Werden wobnet, daß Lied, das aus der Kehle dringt, iſt Robn, der reichlich lohnet. Doch

409

darf ich bitten, bitt' ich eins: Laß mir dem beften Becher Weins in purem Golde en

6. Er ſetzt! ihn an, er trank ihn aus: „DO Tran voll ſüßer Rabe! D dreimal Haus, wo das iſt kleine Gabe! Ergeht's euch wohl, jo denkt an mich, und danket Gott fo warm, als id für diefen Trunk euch danke!” Joh. Wolfgang von Goethe. 1782.

387. koreleilied.

al⸗-len die Lo-re⸗lei! Kr Ster-nenau=gen werben, wir

fah-ren ins hel-le Der = der = ben!

- 2. Dom Felſen flattert ein Dohlenfchwarm, fie winkt mit ihrem weißen Arm; fie fingt mit fefter Stimme da3 alte Lied, das fchlimme.

3. Ach hört, ach feht, wie ſchön ift fiel Wie ſüß fließt ihre :Me- [odie! Im Takte wogen die Wellen, o rudert, rudert, Geiellen!

4. Sie fingt und_winkt, das Echo ſpricht, durch Wolken flimmert da8 Neumondlidt. Sie felber wirft ein Scheinen von Gold und Edelfteinen.

5. Ach Hört, ach hört! Nein, höret fie nicht! Ach feht, nein feht nicht in ihr Seficht! Ahr könnt das Schauen Mm lafjen, der Strudel wird uns erfaflen.

6. Ihr lockigen Männer herauf, berbei! Wer holt fich von eu die —8— Ihr feurigen Jünglingsherzen, ich ſchinachte nach ie mit Schmerzen. .

7. Herauf, herbei! herauf, herbei! Wer holt mich? finget die ?orelei. Hört ihr die Here lachen? Im Abgrund bet der Sachen.

C. Eichrodt.

410 388. Der Abjchied,

Schalten. Dolfsweife. HS —— Ú

1. Was Hin - get und fin = get die Straß’ her-auf? Ihr en umso * ® Jungfrau'n, machet die Fenſter auf! e8 zie= bet derBurfch in die Deo.

Meiste, fie ge = ben ihm das Ge⸗lei⸗te.

2. die andern und die Hüt’, viel Bänder darauf und viel edle Blüt’; doch dem Burfchen gefällt nicht die Sitte, geht Still und bleich in der Mitte. |

3. Wohl klingen die Kannen, wohl funkelt der Wein: „Zrin® aus und trink wieder, lieb Bruder mein!“ „Mit dem Abſchiebsweine nur fliehet, der da innen mir brennet und glühet!“

4. Und draußen am allerlegten Haus, da gudet ein Mägdlein zum Fenfter heraus, fie möcht’ ihre Thränen verdeden mit Gelbveiglein und Roſenſtöcken.

5. Und draußen am allerlegten Haus, da fchlägt der Burfche die har auf und Schlägt fie nieder mit Schmerze und leget die Hand aufs Herze. .

6. „Herr Bruder! und haft du noch keinen Strauß: dort winfen und wanfen viel Blumen heraus. Wohlauf du, Schönfte von allen, {aß ein Sträußlein berunterfallen!”

.7. „Ihr Brüder, was follte das Sträußlein mir? Ich hab’ ja Fein liebes Liebehen wie ihr! An der Sonne würd’ es vergehen, der Wind, der würd’ es verweben.” |

8. Und weiter, ja weiter mit Sang und _mit Klang! Und das Mägdlein laufchet und horchet noch lang. „O weh! er ziehet, der Knabe, den ich ftille geliebet Habe.

9. „Da ſteh' ich, ach! mit. der Liebe mein, mit Roſen und mit Gelbveigelein: dem ich alles gäbe jo gerne, der ift nun in die Ferne.“

Cudw. Uhland,

411 389. Jägerchor.

Lebhaft. C. M. v. Weber. g _g | ud 0 5 1737 . —— za d , U # W

1. J as gleihtwohlauf Er— den dem Jäger⸗ver⸗gnü⸗gen, wem Bein Klan⸗ge der Hör⸗ner im Grüe⸗nen zu lie⸗gen, den

| bb 4 V fprır= deit der Be- cher des Re:bens fo reich? es Hirſch zu ver = fol-gen duch Didicht und Teich, iſt fürft- Tische

V Ib iR | u Freu he, ft männlich Ber-lan=gen, er = ftär - tet die Glieder und

wur | III Sg eo HorR —— | f | U v

wür⸗ zet das Wahl; wenn Wälder und Fel⸗ſen uns hal-lend um:

BE PP) VW) I A Zu re 3

fan = gen,tönt freier und Freud’zger der vol s 7

> SINE NSINAIN Da

la la la fa la la la lala la la fa (a la la

| = fa la la la la la la la la la la la la la la la la. 2. Diana ift kundig, die Nacht zu_erhellen, wie labend am Tage ihr Dunkel uns fühlt. Den blutigen Wolf und den Eber zu fällen, der gierig_die grünenden Saaten durchwühlt, ift Fürftliche Freude, iſt männlich Verlangen, erſtärket die Glieder und würzet das Mahl; wenn

Wälder und Feljen uns hallend umfangen, tönt freier und freud’ger der volle Pokal,

590. Reifefegen. Froh bewegt. Ch. Froͤhlich.

1. Wem Gott will vech = te Guuft er = wei = fen, den

chrekt er in die weiste Welt, dem will er fei= ne Wunder

wei = fen in Berg und Thalund Strom und Feld.

2. Die Trägen, die zu Haufe liegen, erquidet nicht da8 Morgen- u ie willen nur von Kimderwiegen, von Sorgen, Laft und Not um rot.

| | 3. Die Bächlein von den Bergen fpringen, die Lerchen jubeln hoch vor Luft. Wie ſollt' ich nicht mit ihnen fingen aus voller Kehl’ und friſcher Bruft?

4. Den lieben Gott laß ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld, und Erd’ und Himmel will erhalten, hat auch mein’ Sach' aufs beſt' beftellt! J. von Eichendorff.

391. Tirolerlied. Nicht, ſchnell.

1. Wenn der Schneevon der Al-ma we: ga geht, und im J = essen

Früh-jahr wie= der al= le grün da fteht, wenn ma J CHIEF EIENERE EL ———

hört die Kuh-la Tau = ta und die Kal-ba nah-na,

ge. Pe u £ tr gehn wir au-fi auf die Alm Du-di - o- ae

em ms

ri = desti = dest0, TI = dee ti = dee, Ti = de

a

e

ri s der, 0 dia da ri-de-ri-de⸗-ro de

a - i du ai!

2. 's ıft a Freud, wenn ma fieht die Sonn’ aufgehn, wenn ma böret alle Vögla fingen ſchön, und wenn dort im dithten Woos der Kudud fchreit, To glaubt es, Leute, 's ift a wahre Freud’. Dudioari⸗ deridero, rideridero zc.

. 3. Kuh und Kalba fieht ma Iuftig umafpring'n, und baneben hört man fchöne Senn'rin ſing'n, und da denk i mir, es hilft balt nir dafür, i geb halt nimmer, nimmer weg von bier. Dubdioarideridero, videridero 2C. Pr

4. Auf die Nacht, wenn Schwagrin hübſche Lied’ fingt, und. der Gamsbock luſtig über'n Stiegel fpringt, und das Kalb Läuft nachi nad) der Mutterkuhe: Geh’ jet heim, jagt fie, mein lieber Bue. Dudivari-

deridero, rideridero ꝛc.

392. Der le&te Abend. Sehr mäßig. Dolfsweife, aus der Bergitraße. p

1. Wenn ich an den le ten Abend ge⸗denk', als ich Bei der Wicterholung pp —_mf

Ab⸗ſchied von dir nahm, denn die Son ⸗ne ſcheint nicht —f U ——

> See ge er arg

mehr, ich 'nıuß ſchel⸗den von ihr; doch mein Herz bleibt ftets bei

P—T cresc. * ee RE Er 2 | de

dir. Nun a = de, a=de, a=de! nuna = de, a=de, a⸗

r— FE EEE Bei ber Wiederholung pp

a en HH Hm

= . Ste, wirb vom de! nun a = de, Schak, le - be wohl! NB Da an elamnn

2. |: Meine Mutter hat geſagt, ich follt’ 'ne Reiche nehm’n, die da Bat viel Silber iind Gold: :| et viel Tieber will ich mich in die Armut begeb’n, als ich dich verlaflen follt’. |: Nun ade, ade, ade! :| |. nun ade, Schaß, lebe wohl! :]|

3. Großer Reichtum bringt mir feine Ehr', große Armut feine Schand’: ei fo wollt’ ich, dag ich taufend Thaler reicher wär’ und hätt’ mein Schäschen an der Hand! Nun ade, .zc.

4. sch gedenke noch einmal recht reich zu werd'n, aber nicht, an Geld und Gut: wollte Gott mir nur ſchenken das ewige Leb'n, ei fo bin ich reich genug! Nun ade, ıc. | 6. Das ewige Leben, viel Glück und Seg'n wünſch' ich dir viel taufend Mal. Und du bift mein Schag, und du bleibjt mein Schag bis in das fühle Grab! Nun ade, zc.

| £. Erks „Liederhort.”

393. Scheiden. Volksmelodie von Franz Abt |

1. Wenn die Schwalben beimmärt3 zieh'n, wenn die Roſen nicht mehr blühn, wenn der Nachtigall Gefang mit dem letzten Ton ver- Hang, fragt das 2 in bangem Schmerz: Ob ich dich auch wieder jeh’ ? Scheiben, a cheiden, Scheiben thut meh’!

2. Wenn die chwäne füdlich zieh’n, dorthin wo Citronen blühn, wenn das Abendrot verfinft, durch die grünen Wälder bringt fragt dag Herz in bangem Schmerz: Ob ich dich auch wieder ſeh'? Scheiden, ach. Scheiden, Scheiben thut fo weh’! :

3. Armes Herz, was Hageft du? Dir auch geheft bald zur Ruh'; wad auf Erden, muß vergeht. Giebt es wohl ein rer fragt da8 Herz in bangem Schmerz. Glaub’, daß ich dich wieder ſeh', thut auch heut das Scheiden weh’! €. Herloßſohn.

416

| 594. Slug der Liebe. | Mäßig. Volksweiſe.

v 1. Wenn ih ein Vög—-lein wär’ und auch zwei Flüg-lein Hätt‘,

*)

N se: =: =

flög' ich zu dir; weil's a-ber nicht kann ſein, weil’3a = ber

F— —V = an

nicht kann fein, bleib' ich al = bier. *) Str. 3 fo: |

ee Sir 2 EEE EEE ERNST

+, EEE daß du mir viel tausfend-mal zc.

2. Bin ich gleich weit von dir, bin ich doch im Schlaf bei dir und red' mit dir: [: wenn ich erwachen thu, :| bin ich allein.

‚3. E3 vergeht Feine Stund’ in der Nacht, da nicht mein Her erwacht und an dich gedentt, daß du mir viel taufendmal dein Herz geſchenkt. 8. Erks „Liederhort.“

395. Pommerlied. Mel.: Freiheit, die ich meine x.

1. Wenn in ftiler Etunde Träume mich umwehn, bringen frobe Kunde Geifter ungefehn, reden von dem Lande meiner Heimat mir, hellem Meeresitrande, düſterm Waldrevier. . 22. Weiße Segel fliegen auf der blauen See, weiße Dänen fliegen in der blauen Höh', blaue Wälder krönen weißer Dünen Sand. Bater- land, mein Sehnen ift dir zugewandt. .

417

3. Aus der Ferne wendet fich zu dir mein Sinn, aus der Ferne fendet trauten Gruß er hin. Traget, a uk meinen Gruß und Sang; wehet leiſ' und Imde treuer Liebe K lang.

4. Bit ja er das eine in der ganzen Welt, bift ja mein, ich deine, treu dir zugeſellt. Kannſt ja doch von allen, die ıch je geſehn, mir aan ga en, Vaterland jo Km

5. Set bin ich im Wandern, bin bald bier, aus dort,-doch aus allen andern treibt'8 mid immer fort. Bis in dir ich wieder finde meine Ruh, ſend' ich meine Lieder dir, o Heimat, zu.

Ad. Pompe.

396. s’Mailüfterl, Mäßig geſchwind.

IE EIER —— y

v 1. Wenn's Maitüf- terl weht, geht im i Wald drausder Schnee, da

a ben die blaue Bei-gerl ihre Köp-ferl ind’ Hör. m

Bee ehe

Vo = gerl, die ha⸗ ben ü = berd’ Winterszeit, die

cresc.

wer'n nn mun=ter und fin=gen voll Sad’, die

wer'n wie⸗der mun-ter und ſin⸗gen voll Freud’, die ritard.

e—

—— en EEE ö——

—* wer'n wie-der muneter und ſin⸗gen voll Freud'. Rommersbud. 57

——

2. Und blühen die Roſen, wird's Herz nimme trüb’, denn di Roſen⸗ Rage ja die Zeit für, bie Cieb’. Die Rofen thun blühen fo friſch alle a I: doch die Lieb’ blüht nur einmal, und nachher iſt's gar. |

3. Jed's Jahr kommt der Frühling, ift der Winter vorbei; doh der Menſch nur allein hat ein’n einzigen Mai. Die Schwalben ziehen fort, doch fie zieh'n wieder herz; nur der Menfch, wenn ex fortgeht, der

tehrt nimmermehr. | 397. Gruß.*) Mäßig ——— 0

0.

1. Wenn zu meim Schäteltommft,fag, ih laß grü-Ben; cresc.

ritard. N N un ——— ——

wenn, fie fragt, wiemir’Sgeht, wie es fteht,” wie mir's geht, eweg U

———

== fag, auf zwei Fü-ßen, hei - die de=ri=de = ral-la-la! | (la la la la la la la la) Vom Chor wieberholt, "1 —— mm 5 A —CAM BEP? Bari DENE - IE fag, auf zwei Fü-ßen, hei di =de = ri = de=ra! (la la la la la la!

2. |: Wenn fie fragt, ob ich Trank? ſag, ich jet geftorben; :] wenn? an zu weinen fangt, Klagen fangt, weinen fangt: |: jag, ich komm morgen, heidideriderallala! ag, ich komm morgen, heidideridera! :|

3. Mädel, trau nit fo wohl, du bift betrogen; daß ich, Dich gar nit mag, nimmer mag, gar nit mag: das ift erlogen, beibiderideral lala! daS iſt erlogen, bei tderidera!

°) Vergl. Tert und Melodie des in Schwaben heimifchen Liebes: „Wo e kleins Hütte ſteht ꝛt £. Erks „Lieberhort.

[1 a

—AEIäIMXA

419.

| 398, Der Jäger Abfchied. Alla marcia. Felix Mendelsfohn-Bartholdy.

FR NA = * 2 I .. hat dich, du ſchö⸗ner Wald, auf-ge - baut jo hoch da

2 ef die Welt ver⸗wor⸗ren allt, oben ein-fam Re- be A 5. En wir ftill ge - ET im Wald, ‚wollen Sdraußen ehr⸗lich

| 1. dro- ben? Bolten Mei=fter will ih lo⸗-ben, fo_lang ! ra» jen, und wir gie = * fort und bla= fen, daß es als ten, e= wig blei = ben treu die Alten, bis daB f s[z N N s[s | N B\ su zer ——— —— Seen: sfz | N | | H N : N) f 5 sent N

1. noch mein’ Stimm’ we will ich

2. tau= ſend⸗ = fort und nn aüt, = treu die va

v 1. wohl den Mei- fter will ich 2C.

| 1. lo = ben, fo lang noch mein’ Stimm’ er- fallt. ' 5’ bla - fen, daß es taus nd: ach ver: halt.

3. A=ten, bis dad leb = ied ver: altt. | | N decresc. N | Pu. - = I * —— = —I7, >= | z (1-3.)2e = be pr" N N

„GG |—h 1. Le-be mohl, le = be wohl! 2. Ze= be wohl fe=be wohl! 3. 2e=be wohl, le« be wohl!

N N J——

(1—3.) wohl, fe: be mh! (1-2) Re = be | Ä 8) Schirm’ dich ep cresc. f | N N 7 PO ze —— eg! Ar _U —— _s ERS —— un

1. - ner Wald! Les be. 9. Se wobl, Ö =- ner he. ge 3.© ich St, u deut ſcher Wa Le = 2

fi N- in 7 FE 3

> 2— 2 J SD.

SEE nn . BT ac —— (3.) Gett, u

1. wobl, Te = be fh - ner MWal!. 2. wohl, le= be wohl, du fh ne Wat! 3. wohl, fchirm dich Gott, du deut = Scher Wald!

| aim. N N * ex [dm De PP, | ze ED ze may. Bes. een; tur —— == ] W ; (1—3.) wohl, 399. Herr Ulrich. Mit Wehmut. Hoffmann von Fallersleben. 1825. pP = = p

1. Wer fin = get im Wal⸗de fo heimlich al-fem? O du. Tcœr— 5

Me un)

rn zur

lie = be, lie= beSeel’,o mein ein = zi=-ge8 Kim, o weh

p and die Kir⸗chen⸗glok⸗-ken, fie läu - ten dar⸗-ein, und das cresc. dim. 6— —#-

=

Schei-den und dad Mei - den, wie thut e8 doch fo weh! U: . = pP cresc. dim. BE

del a = dei ich feh dich mim = mer = meh! Wedel a-'

de! ich ſeh' dich mim mer - meh! 2. Herr Ulrich kam aus dem Krieg und er fang: O du liebe ꝛc. Und er fang, daß der Wald und das Selb erflang: Und das Scheiden ꝛc. 3. Dein hab’ ich gedacht in Kampf und Rot vom Morgen früh bis zum Abendrot. x. _ ee, 5* hab' dich geliebet ſo lange Zeit, und ich liebe dich heut und in Ewigkeit. ꝛc. 5. Ihr Träger, laſſet die Bahre ſtehn, ich muß noch einmal mein Piebchen fehn. :c. 6. Und als er erhub den Dedel vom Sarg und den Kranz, der Annelis Angeficht barg x. j 7. Herr Ulrich auch kein Wörtlein ſprach, vor ſehnendem Leid fein Herze brach. ꝛc. Hoffmann v. Fallersleben. 1823.

400. Aufmunterung zur Freude.

ii

l. Ber wol = te ſich mit Grillen pyla = gen, fo 24

==

lang uns Lenz und Ju = gend blühn? * Wer wollt' in a1

ſei⸗ nen Blüten⸗ta⸗gen die Stirn in düſ⸗tre Fal⸗ ten ziehn.

2. Die Freude winkt auf allen Wegen, die durch das Pilgerleben gehn! bringt uns ſelbſt den Kranz entgegen, wenn wir am Scheide⸗ wege ſtehn.

3. Noch rinnt und rauſcht die Wieſenquelle, noch iſt die Laube et und noch fcheint der Liebe Mond fo helle, wie er dur) Adams

ume fchien.

4. Noch macht der Saft der Purpurtraube des Menſchen krankes

Herz gefund; noch fchmedet in der Abendlaube der Kuß auf einen roten Mund, i

5. Noch tönt der Buſch voll Nachtigallen dem üngling hohe un —* ſtrömt, wenn ihre Lieder ſchallen, ſelbſt in —8* eelen ! 6. D wunderjchön it Gottes Erde, und wert darauf vergnügt zu fein: drum will ich, 618 ich Afche werde, mich diefer fchönen Erde freun.

401. Bleib’ bei mir. Eigene Melodie von Sr. Abt. 1. Wie die Blümlein draußen zittern in_der Abendlüfte Wehn, und du willft mirß Herz verbittern und du willit fchon wieder gehn? " & / bleib’ bei mir und geh nicht fort, an mein'm Herzen ift der (hönfte

2. Hab’ geliebt dich ohne Ende, hab’ dir nichts zu Leid gethan, und du drüdit mir flumm die Hände und du fängft zu weinen an! Weine nicht ıc.

Ah, da draußen in der Ferne find die Menſchen nicht fo

3. und ich geb’ für Dich jo gerne all’ mein Leben und mein Blut. Bleib’ ꝛc. Sternau.

402. Abſchied vom Liebchen.

Etwas getragen. Eduard Hädrich. Rn » Kir: seh —m——— ee

1. Wie wird mir fo bang,da ich fehei = den foll, wie —-

N B —_ h * use —— —— —— = BER = "B- 0 —J- Pe etg}

$ m > un) ee EEE Tee EEE? 5 —- —— Tüch:lein, fie winkt und nickt, bat tau-fend Küf-fe mir nach⸗ge⸗

A wlan al —— —— ſchickt, und flü⸗ ſtert ein ſtil-les A-de A⸗de A—

‚pP rt, »__pp an

de, und flü: ſierte ein ſtil-les SI = de!

2. O Schifflein, dur, an der Garonne Strand, du eilft in die megeule See, du läßt mir mein Liebehen im weiten Land, mein Liebchen fo fromm und gut; leb’ wohl, du u dlein, mit ‚holdem Blick, noch ſchaut dein Treuer nach dir urüd, Hüter ein ſtilles Ade Ade Ade, und flüftert ein les"

3. Behüt' dich ber Simmel, Ben e Maid, gedenk' in der Ferne auch mein, und wär” ich auch viel taufend Meilen wei it mein Herz wird bei dir ftet3 fein: im Morgenrot, bei de Abends Graun werd ftet8 dein liebliches Bild 2 Kun, auf SEN, Liebchen, ade ade ade, auf Wiederfehn, Liebchen, ade!

405. kieb’ und

Sch Mäßig langſam. (Nah J. F. Reichardi's en Mi und Treue.” 1800,

Bere

1. Er. Wie kommt’s,daß du fo trausrig bift und auch nicht einmal

lachſt? Ith ſeh' dirs an den Augen an, @ du ge = weisnet haft.

. „2. Sie. Und wenn ich Ar geweinet hab’, was geht's denn andre an? Hat mir mein Schatz was Leids getan, wenn ich’3 nur tragen kann. 3. Und ob du er ein Jäger Bi und trägft_ein grünes Kleid, jo eh ich doch mein Schatz allein und bleib ihm ftet3 etren. 4. Er. Gut’ Nacht, bu, herzig Engelgfind! jebt geh’ ich in den Wald; da vergeh’ ich al mein Traurigkeit und leb' wie mir's gefallt. C. Erks „Lieberhort.“

425 404. Das tumme Brüderlein.

Mel: Wo fol ich mich hinwenden x.

Lang am. Dolfsweife, rss:

Ion fol i ri Denn keh = ren 1, ich tum = med Brüder:

[sk fol He er =-ne = ren?meingut ift vil zu Eee ger Sr == a ala ih ein we = fen han, fo Bf ——- un 2) mm Ber unse ie mn nam are er

muß i bald da- von was ich fol heu'r ver

Be rn

je = ven, da3 Hab id) fernt ver = tan.

ch bin zu fr geboren, ja wo ich heut hin kum, mein glüd

in mir erft nıorgen; bet ich daS keiſertum, darzu den zol am Nein, und

wär Venedig mein, fo wär e8 als verloren, es müft verichlemmet fein.

3. So mil ich doch nit fparen und ob ichs als verzer, und wil

darumb nit jor sgen, got bfchert mir morgen mer; was bilfts, daß ich

lang par? vielleicht verlür ich gar, folt mirs ein dieb auftragen, es rewet mich ein jar.

4. Ich il mein gut verpraffen mit fchlemmen frü und fpat und

wil ein jorgen laßen dem es zu herzen gat; ich nim mir ein ebenbild

bei Ben tierlein wild, das fpringt auf gritner beide, gott bhüt im

fein u fi fiech auf breiter beide vil manches blümlein ftan, das ift fo wo befleidet: was „ıere folt ich denn han, wie ich gut überkum ? ich bin noch frifh und jung, folt mich ein not anlangen, mein herz weit nicht? darumb. 6. Rein größer freud auf erden ift, denn gutes leben han, mir wirt nicht mer zu difer frift denn fchlemmen umb und an, darzu ein

426

guter mut; ich reis nit fer nach gut als mancher reicher burger nad großem wucher tut.

‚7. Der gwint fein gut mit fchaben, darzu mit großer not, wenn er ein ru fol haben, leit er als fei er tot: fo bim ich friſch umd jung,

ot verleih mir vil der ftund! got bhüt mich jungen knaben, daß mir

ein unmut fum! :

8. Ich laß die Vögel Torgen gen diſem winter kalt; wil uns der wirt nit borgen, mein vod gib ich im bald, daS wammes au darzu; ich hab raſt noch ru den abend als den morgen biß daß ichs gar vertu.

9. Steck an die ſchweinen braten, darzu die hüner jung! darauf mag uns geraten ein frifcher freier trunk; trag einher külen wein und ſchenk ung tapfer ein! mir ift ein beut geraten, die muß verfchlemmet fein. - 10. Drei würfel und ein farte, daß tft mein wapen frei, ſechs yabiere: frewlein zarte, an on feeten ‚drei; rud ber, du fchöne® weib! du an herz inı leib, wol in dem rofengarte dem fchlemmer fein zeit vertreib!

11. Sch bind mein ſchwert an djeiten und mach mich bald davon, bab ich, denn nit zu veiten, zu fußen muß ich gan; es iſt nit allzeit gleich, ich bin nit all weg reich, ich muß der zeit erbeiten, bi ich das glück erſchleich. Aus: Deutſche Volkslieder, geſammelt von £. Uhland.

405. Liebesſcherzʒ. Bewegung ee Länblers, Schwäbiſch. Ootce.

Ice Hr eg I Den sen. 1. Wo e Heind Hütt-le fteht, ift e kleins Güt-le,

mc

ne

wo e Heins Hütt-[e fteht, iſt e kleins Gut; und wo viel

ges

Du » be find, Mäd-le find, Bu- be find, do iſt's halt

lieb⸗le, do iſt's Halt Aut.

‚2. Lieble iſt's überall, Liebfe auf Erde, Lieble iſt's überall, Iuftig im Mai; wenn es nur mögle wär, 3’ mache wär, mögle wär, mei müßt du werde, mei müßt du fei!

3. Denn zu meim Schätle kommſt, thu mer's fchön grüße, wenn zu meim Schätzle kommſt, fag em viel Grüß; wenn es fragt, wie es geht, wie es fteht, wie es geht, fag, auf zwei Füße, ſag, auf zwei Bis.

4. Und wenn e8 freundle tft, nr t jet gſtorbe, und wenn es lache thut, fag, i hätt gfreit; wenn's aber weine thut, klage thut, weine thut, fag, i komm morge, ſag, ich komm heut.

5. Mädle, trau net fo wohl, du bift betroge. Mädle, trau net fo wohl, du bift in Gfähr: daß i di ger net mag, nemme mag, gar net mag, fell ift verloge, fell ift net währ.

| 406. Dolfslied.

Befannte Walzermelodie. ;

1. 3’ Lauterbach hab’ i mei Strumpf verlor'n, ohne Strumpf geh i hoam, geb’ i halt wieder nach Lauterbach, kauf' mir an Strumpf zu dem van. .

2. 3’ Lauterbach hab’ i mein Ser verlor'n, ohne Herz kann i nöt Ieb’n; muß i halt wieder nach Lauter ie "3 Dienel muß's feini mir geb’n.

3. Vater, warn giebft mir denn’S Heimatel, warn läßt du mir's überſchreib'n ’3 Dirn'l wachſt auf als wie's Grummatel, ledig will’3 a nimmer bleib'n. . ER

4. ’3 Dirndel hat fchwarzbraune Augelein, nett wie a Täuberl ſchaut's her, und wenn i beim enter a Schnappler thu', kimmt fie ganz freundli daher.

5. Jetzt Hab’ i mein Häuſ'rl af a Schneck'l "baut, es Fricht mi das Schnederl davon, jebt fehaut mi mein Dirn'l ganz launig an, daß i fein Häuſerl mehr bon.

6. Wenn i ins Billerthal eint ach”, leg’ i mei Pluderhof an, und wenn i mein Dirn'l im Kirchen feh', jchaw i kein'n Heilgn mehr an.

7. Alliweil kann man nit luſtig fein, allimeil kann man nit woan, da3 eini Mal geh’ i zum Dirn'l aus, da8 andre Mal bleib’ i dahoam.

8. Nachts, wenn i heim fomm und hab’ a Rauſch, Hopf’ ı ans Fenſterln an, fragt mi mein Weiberl: Wer ift denn draus?” „„'s iſt dein befoffener Mann!“

428

407. Der Schwarzwälder im Breisgau. - Mit Laune, 8. Marfchner. i

. | e gu=te Witgoht er nit wie Baumsöl i, goht er .

i ET TT zur De —XEXIAIICC....OAXS ® hi I 13 2 7 - Se d— _ —— 2 A BE AA toi .gT_ 7 | (aw ee] - [AA]

nit wie Baum-öl i 3 Mill - len an der Poſt! 2. 3’ Bürglen uf der Höh’, net, was cha me feh! DO, wie mwechäle Berg und Thal, Land und Waſſer überall, #’Bürglen uf der Höh'! 3. 3’ Staufen uffem Märt ben fie, was me gehrt! Tanz und Wi und Luftberleit, was eim numme ’3 Herz erfreut, 3’ Stauffeu uffem Märt! | | 4. 3 Friburg in_der Stadt, fufer iſch's und glatt, riche Here, Geld und Guet, Jumpfere wie Mild) und Bluet, 3’ Fri un in der Stadt. 5. Wont gang und ftand, wär's e luſtig Land. Aber zeig mer, was de mitt, numme näumis findi nit in dem fchöne Land. 6. Minen Auge galt Heriichried im Wald. Woni gang, fo denti dra, ’3 chunnt mer nit uf d’ Gegnig a Herifchried im Wald. 7. Imme chleine Hus wandleti und us gelt, de meinfch, i fag der, wer? 's iſch e Ste, es ifch Fei Er, imme chleine Hus. Hebel,

408. Der traurige Bua,

Bairifhes Volkslied. Traurig. R Gef. von B. Kanger.

Se

| | 1. Zu dirzieht's mi Hin, wo i geh’ undwoi bin; hab” kei

Raſt und ei Ruh, bin a trau⸗ri⸗ A Bua. Wenn i

ri.

a tempo —— ——— EEE ng ——T— zum zen C Ban

la la la la la la la la Ya la la, Io pP

Ben N 2 7

7 wi

la la la la Ta la la la la.

2. Und i weiß no wie heut‘, 's hat der Mond fo ſchön gefcheint,

bijt no g'ſeſſe bei mir, eh’ i fort bin von dir: haft mi drudt ber der

Hand, haft mer naus zeigt ind Land, haft dei Köpferl an mei gloint, und haft EHE: A La, (a, la, la, la!

Gott, Tieber Bua, h aft mer g'nomma all’ mei Ruh; was [9 is if g wei ſag i dir erſt, wenn du gebt. Wied mer das hot g’fagt, hot’3 mei Herzerl g'waltig packt, han i Pr, Augerl zudruckt und han die Thräne verſchluckt. La, la, la, la, la! |

Späterer Zuſatz.

4. Bin gar weit u. ‚g’rennt in der Welt ohne End’; han di ſucht her und hin, find' kei Dirndel meh wie di; jedem Baunı han v3 glagt, jeden Bach han h fragt: Wie's der geht und wie's der is und ob du denkſt no an mi J La, la, la, la, la!

430

409. Der Schweizer. Friedrich

1. Straßburg auf der Schanz, da . ging mein

3 E— = rer

EEE COC. ER an; —* [phorn hört’ 5 *— wohl an⸗

* fie —— mich gleich vor det x.

. ſoü da Bit = ten x

| —— N__ N Eee m y—

km - men, ind Ba = meßr % hin=ü= ber

EL;

Hän!

451

2. Ein’ Stund’ wohl in der Nacht, fie haben mich gebradit; fie führten mich gleich vor des Sek Haus, ah Bott! fie flichten mih im Strome auf, mit mir iſt's qus!

3. Früh morgen? um gehn Uhr Stellt man mich vor dag Regiment; ich fol da bitten um aa on, und ich bekomm' gewiß doch meinen Kohn, da3 ich |

4. Brüder . eut ſeht ihr mich * letzten Mal; der Hirtenbub’ ir doch Schuld daran, das Alp (phorn bat mir ſolches angethan, das Ar an!

‘410. Der Soldat.

Tempo eines Trauermarſches. BR Silcher. | 171 |

weit noch die der Weg wie lang! O Segen ——— Pr 2. y ri

wär’ er zur Sf 17 al = le vor=bei! Ich

glaub’, es bricht mir das Herz ent= zwei, ich

eresc. | N N nl * * —v e —— I 7 ı V y „7

glaub’, es bricht mir dag Herz ent - zwei!

1 F Zu Str. 2 da⸗ zu bin auch ich, auch ich kom-man⸗diert, da⸗ Zu Eir. 4.) ich a⸗ber, ich trafihn mit = ten, ins Herz, }

cresc.

5 77

en a zu bin auhih, auh ic kom⸗man'diert. ich a⸗ ber, ih trafihn mit » ten ins Herz.

2. Ich hab’ in der Welt nur ihn_geliebt, nur ihn, dem jebt man den Tod = giebt. Bei Flingendem Spiele wird paradiert, |: dazu bin auch ich, auch ich kommandiert.: ;

3. Nun ſchaut er uf zum legten Mal in Gotte8 Sonne freudigen —— nun binden ſie ihm die Augen zu, dir ſchenke Gott die ewige !

4. Es haben die Neun wohl angelegt, acht Kugeln haben vorbei⸗ gefegt; fie zitterten alle vor Jammer und Schmerz, ich aber, i traf ihn mitten ins Herz. Adelbert von Chamiffe. 1832.

Anmerlung. Biefe Lieder ftehen beiſammen, well fie gewöhnlich unmittelbar nad einander gefungen werben.

411. Das Lied von den zwei Hafen. -

v. finnig. | Bergifd. I —— NN

1. Zwifchen Berg und tie=fem, tie= fem Thal, fa = Ben einſt zwei

Sp euer: Pen

. Ha⸗ſen. Fraßen ab das gru⸗ne, gru⸗ne Gras, fragen ab das

= a Se u La. = 5 —9- —t

gru=me, gru⸗—ne Grad bis auf den Na—ſen.

4353

2. Als fie fatt gefreflen war'n, fapten fie fich nieder, |: bis daß

der Jäger er fam :| und ſchoß ſie nieder. gi 3. Ye TA aufgefammeit hatt'n, und ſich befannen, daß fie noch en Leben hatt'n, lufen fie von dannen.

412. Schnadahüipfin.

Drei Melodien.

Auswahl von Schnadahüpfin

zu obigen Melotien. 1. A S —— is a Vogel im Wald, bal' er trauri will

wern, nacha ftirbt er a bald.

Denn a nen is a tanzeder G’fang, und a trauriga Zanz, Bua, der dauert nit lang.

. Drei Rofen im Garten, are Hirſcherl im Wald, und in a auf- richtig Dirndl verliebt men ft bald.

Drei Nuß hab'n drei Kan und, Dirndl, me mußt no wern und wenn’3 heut’ a nit i8, is a andersmal g'wiß.

Kommersbuch. 28

454

5. Mei Dirnei 588 wohnt in ig Nachbarſchaft rum, und di lieb i von 1 Deren, und fie woaß no nir drum. ingerl am Fingerl, a ran erl im Haar, und fo gänga ma zum Pfarra, fchau, Jo wern mer a Konr. 7. Und a Maikäfa fumft um an Aepfibaami, und wär ’3 Diendl der Siam, wär’ der Maifäfer i. 8. J flopf und fit [ta mi no allweil da ſteh, dös haaßt wohl ganz lad: du kannſt wiede hwargaugef 18 jauber, is voll, wie gifallt mer mei * Pr iend ſo wohl chatz hat mer'n Kuß geb n, nachher bat ſie's kräukt i sieh en ger n wieder, i will, ja nir g'ſchenkt. 11. Wet will mers dena wehren, wenn i di Lieba will, und gehis a nit offen, ſchichts doch ın der Stil. - 12. Woll'n d'Bliemeln fi lieb na biegts der Wind z'ſamm, fie un, nit Tango: weils Händerln nit hanım. - 3. Drum Schaßerl, fo gieb mer horch, u ait'n Wind? eb tif r d’ Biemeln a Buffer! eihwind g'ſchwind! 14. Nun 8 Teandel dees hat ma’ 'n Kopf, hier verruckt, und es hat mi’ far a’g’rührt, grad d Haud a wen'g 15. Und des mutwilli Diendl, dos macht mi * trip, und i könnts glei DIENEN und ı habs doch fa Lieb. Be 16. Drei Buſj eln haſt ma geb’n, ho’ di’ gar fo ſcho' bitt', geh gieb mir dees wiert’ du —* es ja nit. 17. Du biſt mer viel lieber als . Engeln all z'ſamm, und i mag erſt immel, wenn's di drinna ars ud du Bürſchl a. du A und es wär der vergönnt, i gäb ber ai Der, wenn 13 u önnt. 19. 'S Deandel is kra dahoam auf da Bank, geht da Bada dazııa; wär’ ihm Lieber Ye 20. Wenn's Gamsböckel ſtrote wenn die Nachtigall ſingt und der ſchreit, is mei Sanfel nit weit. 21. J kenn' a grean's nt da ſchaug' i oft nei, fie ſag'n daß ae aa die Sofa thaat ey Und i möcht’ halt da bein dei lieb's G'ſichtel fegn und ficd,’ nir a8 mein Kopf, wo ma’ gar nir dra’ g’leg'n. 3. Und ’g Diendl is mitleidi', funnt8 gar nit feg’n, wann an’ Bögerl, an’ Kifert om’ Unglüd that g'ſchegn. Aber i Funnt’ verzappin, fie, merkt nır davo’, und dees kümmert's fon’ Kril, des rührt 's gar nit 0”. 5. ’8 Diendl fo’ ftrida, meinoob dees ko's g'ſchickt, und ſie hat * * g —8 in a Dafch'n 'nei g’itridt,

| | |

5 _

26. Und 's Diendl i8 a Natheriun, di is verdraht, hat ma’ hoamli’ mei Er in ihr Miada 'nei g CR 27. u blauauget, a Rösle im G'ſicht; mer kann der net feind fei, weil d’ gar fo nett bift. . Thu’ 3 Herz in a Sände und binds recht feit zu, jo wirds der nit ftaubi und ftie F der ka Bua. Wies Diendl ſchö putzt war, da ha i's derſchreckt, und i ha

ihr a unterm Huat eini g'ſteckt.

30. A Gamsbock is Dr und a Jager is fchlau, und da nehma's die zwoa mit änanda gar g - 31. Das Herz id a —X und a Goldfiſch die Lieb, uud der arbeit gar ung macht 3 Waſſer oft trüb, 32. Und 's Diendl is a Traubn, ſei is der Wei, und den Buabn, den's gern hat, dem ſchenkt |’ ’n brav ei. 33. Und a Jäger ficht guet, aber d’ Lieb macht 'n blind, und da Tangt der ct den geöhten a Mond Diendl g'ſchwind. orgen und Heunt fan nit allweil guat Sreund, willit a rn en laß mi ’3 heunt noch derlebn. 35. Dem a Corg han i drum und bring's nit aus 'n Ei (mı,) fchau, Dan d’ Welt —— Grund gang, war s8 Bufil a hi. 36. Am Diendl fer Mieda en Kettna g'nua dra, daß |’ die Bulabn a, die ſ' may, a Weil ahänga fa. 37. Da EC chwalb'n macht foan Sumnta, oa Tropfen koan Regır, va Narr macht zehni, dös is gar oft g'ſchegn. 8. Studenten, wenn 3 finga, na Elappern die Sporn, da friegen die Alten an Safrifchen Born. 8 iſt halt meim Alten fein oanziger Troſt, daß ihm, fo long i * fe nit verroſt. Alter hat g' I „ol [uftt no fei, wenn d' Zwanziger nit fange ‚side er Goldfüchsli Eoldat bin i gern und kenn i mi aus, ſteh Schildwach am ee vorm Echagerl fein Haus. 2. Je höher die Gloden, deito ſchöner das G'läut, und je weiter sm Diendl, defto größer die Freud. 3. Ja funft warn Thaler und Guldenftüd mei, ebt hab i koan Kreuzer und Echulden oben drei. 44. Heunt wär mer all’3 ung, ging alles verdraht und wenn's ftatt 'm Waſſer heunt Bier regna that. 45. Luſti und ledi macht d’ Geldbeutel [eer, ach wenn nur mei Beutel a Kälberfuh wär. 46. San unier drei Brüder und i bin der kleenſt, jeder hat fei Schatzerl und i Hab die fchönit,

436

47. Hloa bin i, Moa bleib i, groß mag i mit wern, ſchö runget, ſchö punket wie d’ ‚Hafelnußtern. 48. Dort ob’n bin t ber, wo mer d' Erdäpfel baut, drum bin i ſchö grade wie’3 Erdäpfelkrant. Ä Und a frifcher Bua bin i, thu gern ebbas wag’n, thu glei um a Buflerl an Borzelbaum ſchlagn. 50. Die Küß mach'n Flecken, mei Muetta hat's g'ſagt, drum nehm i mi g'walti vorm Küſſen in acht. 51. Daß 's Küſſ'n an ſchäcket macht, dös is erdicht, ſunſt hätt'n viel Diendl a ſchäcketes G'ſicht. 52. ’3 muß nit grad d' Gambs und a Herrich u: grad Sei, die Diendin zwar fchießt ma nit, doch verichießt ma fie drei. 53. Berg auf bın i —5 Berg ab bin i g'rannt, da bat mi mei Diendl am Juchzſchra d’erkannt. 54. Treu bin i, treu bleib i und treu is mei Sinn, treu bleib i meim een, 1 bis ı a Schönere fin (d). . Drei Nofen im Garten, drei Nägerln im Wald und a Schak muß i hab'n, der wu alli Leut g’fallt. 56. Die Kirichen find zeiti, bie den find gut, und wenn’s Diendl vorbei geht, na lupft’3 mer 'n Hut. 57. Du fchrontzamgets iendl, wie ftellit denn du's a, daß die Lieb aus dein Augna jo rausbligen fa fa. 58. Kathrine, mei wird nächſtens mei Weible, |’ bat fchnee: weile Knie; aber g'ſehn hab’ is nie. 59. Koin Schab und koin Geld, koin Haus und koin Feld, und a Kerl wie i bin, foll no leben auf der Welt! 60. Drei Wochen vor Oſtern, da geht der Schnee weg; dann heirat i mei Schaberl, dann hab’ i ’en Dred. 61. Wenn d’ willſt a Baßgeign ſei, geig für an Bärn, aber i tanz der net, mag dei Brumma net hör'n 62. Wenn d’ Muden, die d’ haft, alli fliegen kumten, nacha wär's Sunnalicht auf a Weil verfchwunden. | 63. Und a X und a 8 und Studenten find nett, und a ZB unda %, aber „augen thun ſ' ni | 64. Schat is a Maler, er malt mer mei G’ficht, der malt mers * Sauber, dag fan Menſchen gleich ficht. 65. Juchheiraſſaſa, weil ma's Leb'n no hamm, fo ſeid's luſti', mer fimma fo jung nimmer z'ſamm. 66. Und a biffela Lieb und a biffela Treu. und a biffela Falſchheit is md De; Weld ſi | 6 's im Mald finiter i8, dös mach'n d' Tannäft, daß mi mei Schab nit mag, das glaub i feſt. Er

437 68. Daß 's im Wald rg i8, dös macht es Holz, dab mei Schat un 18, dös macht N 9.%t a bürſ un Inden und Bither a ſchlag'n und bei luſtinga Gräben da kannſt 70. Und es is auf elt ſcho amol ſo der Brauch, die Buabn fan dalket und die ee ſchlaug 71. Wenn i klopf, wenn ſchrei, und du hörſt mi nit glei, ſo muß i verſteh', daß i weiter bol geh'. 72. Bufferl geb’n, Buſſerl nehm'n, das 18 koi Sünd, das bat mi mer: un g'lehrt als a Hans Kind. 8 bin i kreuzfidel, jetz geht's ma guat, jek tragt’3 ma af d’ er ag an Feiertagshuat. 74. Schön jung iſt mein Bluot und ſchön rund ift mein Huot, und Knuraſch wie a Teufel, will ſeh'n wer mir was thuot. 75. Bom LRumpe, vom Bumpe wurd’ alleweil viel geredt, und vom Saufe; vom Durſt redt ma net. 6. Wie hoch iſt der Himmel, wie leuchten de Stern'; wie han de ſchölẽ Deandel de Buan ſo gern! 77. Wie hoch iſt der Himmel wie leuchten de Stern'; und 'n andern ſei Schatzerl kam au no mein's wern. 78. Drunten in der Donau da hat's ſcho a Eis; daß a ſchöns Deandel Jungier bleibt, das braucht a Fleiß. ‚79. af öng Schätzle, wenn's nu au fo bleibt! i ftel’3 in mei Gärtte Io) 3 d'Vögle vertreibt. 80. Lieb Schägle, du nett's, du Leaf mer im Herz, kommſt mer net —— Semitt bis ne andre 81. De Kirſchen find zeitig, de ? eichfeln find braun; bat jede an Bua, mus au um an 82. Met Schatzerl amt —— han's nimmer fo g’hört, 's Müllers ſei Säule bat grad au fo plärt. A Ihöns, a ſchöns Häusle, a ſchöns, a ſchöns Bett, a fchöng, a cchöns uble, ſonſt heirat’ i net. 84. Und a Büchjerl zum Echieße, zum Bertrinte brav Geld, und a Madel zum Liebe, 13 was mer gefä t. 85. Und a Büchjerl zum Schießen, und a Straußring zum Schla’n, und a Deandel zum Küffen muß a luſt er Bua han. 86. Mei Schakerl iS fein, ’3 könnt' feiner net fei, e8 hat mir ver- ſpr ſein Herzel ghör mei. . Und wenn's Deandel iſt wie an Espenlauba, fo muaß der Bua ſei Die a Zurteltauba. 88. D du tauſe'dſchön's Kind, wann i di’ habe kunt', nacha hätt’ i ’n Himmi auf Erde herunt'.

458

89. Und was nubt mi a Sträußl gar friich auf dein’ Huat, wann d’runter der Kopf nit thuat.

90. Es is h traurt’ nir fo betrübt, al3 wie wann fi’ a Krautkopf in a Roſen verliebt.

91. Und es is ni Y fo trauri' und nix fo weit g’fei(Dt, al3 wie wann fl! a Publ in . on verfei(l)t.

2. Dei’ Lieb’ warn a Buach waar, dees leiet i glei’, umd wieviel ser drinn fteh’, was moa’it, von der Treu

dei’ Lieb' wann a Yarb’ hätt’ io bild’ i mir er’, weil d’gar

fo viel gem a ganz g’ichedet müßt |’ fei.

94. Und ’3 ae g'ſagt u fie hät mi’ fo gern als wie von die Pferfi’ und Kerich'n die K

95. Die Satera-Diendin, fo p alliſamm, un erſcht recht foppe's van’ bal’ j’ van o'baandelt hamm.

96. Und wie ſtiller is d'Nacht, und wie ſchöner ſan d'Stern, und wie Dune: d'Lieb', und wie mehr bon i's gern

ei Herzerl is treu, is a Schlöſſerl dabei, und a vanziger

Bua it 3 Schliterl dazua.

98. Giebt er je mer nr, fo Heirat i net: fo ſchlaf' i bei'm Schatzerl und fag es Ki net.

9, Stoht a Wetter am aber donnern thut's net; ſteig' eine zum Lädel, aber lärme därfſt

100. ’8 Krängel weg und N Häubele ber! Jungfrau geweit umd nimmer mehr

101. Und i hätt wohl auf3 Diendl a G'ſangl gern g'macht umd in 'Kopf bon i's un aber außa nit "bracht.

102. J hab enk jo waiſchla etz gnua g’funge her, und wenn's ees nit gnua habt, i woaß ſcho no mehr.

——:

humoriſtiſche Lieder.

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415. Teutoburger Schlacht. Alla Mareia.

Solo. Tutti. ——

1 Als die Römer frech ge⸗wor⸗den, im le rim fim fim fim ſim, “130 = gen fie nach Deuiſchlanbs Norden, ſim

Solo, Tutti.

e rim fim fim fim fim,

por = ne mit Trompe⸗ten⸗ſchall te = rä⸗ tä⸗ tä⸗tä⸗ te=rä ritt der Gen⸗ral-Feldmarſchall te » rä-tä-tä-tä-te-tä

Pa = ruzs, ſchnäde⸗räng- täng, ſchnäderäng täng, ſchnäde⸗räng

DA (PA BER BE täng-deräng-tängstäng.

2. Indem Teutoburger Walde, |: fim ferim, :| hub! wie pfiff dee. Wind fo Kalte, |: fim ferim, :| Ruben flogen durch die Luft, terätätä, und es war ein Meoderduft terätätä, wie von Blut und Leichen, |: wau, wau, wau. :| wie von Blut, und Leichen. Schnäderängtäng.

‚+42

3. Plötzlich aus des Waldes Dufter, fin ferim, brachen krampfhaſt die Cherusfer, fim ferim, mit Gott für König und Vaterland, terätätä, ftürzten fir Nie wutentbrannt, terätätä, auf die Legionen, wau, wau, wau, auf die Pegionen. Schnäderäng täng.

4. Weh, das war ein großes Morden, fim ferim, fie erſchlugen die Koborten, fim ferim, nur die röm'ſche Reiterei, terätätä, rettete er in das Frei, terätätä, dem fie war zu Pferde, tvau, wau, wau, dem fie war zu Pferde. Schnäderäng täng.

5. O! Quintili, armer Feldherr, fim fertm, wußteſt du, daß fo die Welt wär’? ſim ferim, er geriet in einen Sumpf, terätätä, verlor zwei Stiefel und einen Strumpf, terätätä, und blieb elend fteden. wau, wau, wau, und blieb elend fteden. Schnäderäng täng.

6. Da ſprach er voll Ärgernuſſen, ſim ſerim, zum Centurio Titiuſſen, fin ſerim, „Kam'rad, zeuch dein Schwert hervor, terätätä, und von hinten mich durchbohr, terätätä, weil doch alles futſch iſt, wau, wan, wau, weil doch alles futſch iſt!“ Schnäderäng täng.

7. In dem, armen röm'ſchen Heere, ſim ſerim, diente auch als, Volontaire, fin ſerim, Scävola, ein Rechtskandidat, terätätä, den man. ſchnöd' gefangen dat, terätätä, wie die andern alle, wau, wau, wau, wie die andern alle. Schnäderäng täng.

8. Diefem ift es fchlecht ergangen, ſim ferim, eh’ daß man ihn. aufgehangen, fim ferim, ftach man thm durch Zung’ und Herz, terätätä, nagelt ihn dann binterwärts, terätätä, auf fein Corpus juris, wau, wau, wau, auf fern corpus juris. Schnäderäng täng.

9. ALS das Morden war zu Ende, fim jerim, vieb Fürſt Hermann fich die Hände, fim ferim, und um fi) noch mehr zu denne terätätä, ud er die Cherußfer ein, terätätä, zu 'nem großen Frühſtück, wau, wau, wau, zu 'nem großen Frühſtück. Schnäderäng täng.

10. Wild gab’3 und weitfäl’ichen Schinken, fin jerim, Bier, ſovie! man wollte trinten, fim ferim, auch im Zechen blieb er Held, terätätä, doch auch feine Fran Thusneld, terätätä, trank walkyrenmäßig, wau, wau, wau, trank walfyrenmäßig. Schnäbderäng täng.

11. Nur in Ron war man nicht heiter, fim ferim, fondern Faufte Trauerfleider, fim ferim, grade als beim Mittagsmahl, tevätätä, Auguftus ſaß im Kaiferfaal, terätätö, fam die Trauerbotſchaft, wau, wau, wau, fam die Trauerbotfchaft. Schnäderäng täng.

12. Erft blieb ihm vor jähem Schreden, ſim ſerim, ein Stüd Pfau im Halſe fteden, ſim ſerim, dann geriet er außer fi: terätätä, „Varus, Varus, Ichäme dich, terätätä, redde Legiones, wau, wau, wau, redde Legiones! näderäng täng.

N...

‚13. Ein deutfcher Sklave, Echmidt neheißen, ſim ferim, dacht: „Did ſoll das Mäusle beißen,“ fin ferim, wenn er je fie wieder kriegt, terätätä, denn wer einmal tot da liegt, terätätä, wird nicht mehr lebendig, wau, wau, wau, wird nicht mehr lebendig. Ednäs deräng täng.

14. Und zu Ehren der Gefchichten, fim ferim, that ein Denkmal man errichten, fim ferim, Deutichlands Kraft und Einigkeit, terätätä, verfündet es jet weit und breit: terätätä, „mögen fie nur kommen!“ wau, wau, wau, „mögen fie nur kommen!" Schnäderäng täng.

15. Endlich nach fo vielen Mühen, fim ferim, ift von Bandels Werk gediehen, fim ſerim, Hermann ift jetzt aufgeltellt, terätätä, zu- fammen kommt die ganze Welt, terätätä, in dem Lipp'ſchen Reiche, wau, wau, wau, in dem Pipp’ichen Reiche! Schnäderäng täng.

Tas Driginal bes vorftehenten Liedes iſt befannilih von Joſ. Viktor v. Scheffel. Ein Freund des Dichters fandte demjelben die in genenwärtigem Abdruck wietergegebene, vielver⸗ breitete Faſſung bes Liedes mit ber zeitgemäßen Anderung ber Gchlufftrophen zu und erbielt darauf folgende Zuſchrift:

Ich bin fehr erfreut über die jet korrekte Herftellung bes Liedes von ter Varusſchlacht, die ich längſt als eine Ehrenſchuld an Herrn v. Bandel betrachtet und felbft fo hergeſiellt haten würde, wäre bie unbekannte Rebaftion mir nicht zuvorgelommen. Möge bie jegige Faſſung ber recipierte Tert werben und bleiben. Dr. S hetfel“

414. Teutoburger Schlacht

-).°2 “Pwueioı xasvßoıLov | Kui nous "Aoxrov Eßadıdor, | Aoußoövrog ruunavov |" Apyovrog Korivriiov | Eunereig mdevor.

2.” YAntıs nv Tevroßovpyog, |" Avsos Exei xaxodoyoc, | Koguxes duunsrovra | Ooun oungusdng nvei | Alu ig Harovruv.

3. Aüpvns es SAnc oxoriag | “2 donn tig rũjc uaviag | Sur deu, ng0 Koivugos | Kai nargag Aguivios | Tuner Aeyewvag.

4. Oi! dewov gYovov noinouv, | Tus xöwgrug ovvedinou», | Inneig owsnouv novor | 55 εο | "Innos yao EYEWVTO.

5.’2 orgarnyoö dvorvyiar! ||” Hıdaıs xoouov ryV xaxiav? || Eig Myvnv sioensoev | "Yrnodny ünwiasoev, | Aloygug 7’ Enennye.

6. Aio deuvag Eorevukev | Kui xevrovpiwWv Erukev. | „Pike, Eipog EEeixe | Ex vwrov neguve ue | Tlavra yap dAwAsr.“

7. "Ev 19 organıa nevnti | 'Eoroarsvond” wg Exnrı, | Aixng riç oyoAuorıxog | Toörov Eid Aouilruog | "Scnso navrag alkovc.

8. Toörov Buaßaowg Edeigav. || Ilgiv Tov dvoruyn neıguv |

444

Tacoou , xno tovnastun, | Ex vcorov de anyrıvra | IMug eig : IIuvdextac. I 9.0 zoüs noMuiovg | Xeigac Negoũc Eronpev, | Kei &ig ov' ndovnv | Xngovoxovg Exuleoev | Meya 72005 ı agıorov. 10."Evda ıwv negvov uaxgorng | T’ng xspeworag io Kvgörng. HoGroc 77 xl &v nooaı | Kai Bovoreida ovunorei | "S2oneg ricę aralwv. „1. Ev "Poun no asia Ä Tas E0I7roG IxvFgwreia ! | "Rs Aöyovorog oo; | IInoSi xal dönrog PAR 5 dvopwria. 12. IIgörov ywuiov Tawvog | "Hy9n köguyv: uaAduvos, | EI9? 260a uaviac‘ || ,, Quũos, —E | Exdos keyswvag.“ 13. TEKTSN de, „Teoruavog doükoc |„Balas woneo ricç dvoßovAos | Tovrovs Av dvaoredgei | Oin Aidov Eersiv || Ovder av duvauo. 14. Eis tıumv v7 iorogiec | Meikeı avdguig | "Hon Aaunovav node | Tis de noggw ngoopeon | ©eös old’ &v Koidm. 15. „Tig ori xouc TOVTOVG Eyganvev; | Tower, * zroroig EBoyev Avrov &v Ovsorpukia | Inovdaiog rıs‘ 7 naroa| Aürov ee ilgers 1 415. Der Ermatriculandus. Klagenb.

cresc. nn —— Mir wird bang und im⸗mer bänz-ger, denn die ſchö⸗ne Zeit iſt aus! —— SENSE

Bögerndarfich nun nichtlänger, muß zusrliet ins Va⸗terhaus!

445

2. Der Papa der fchreibt pofttäglich: „Lieber Sobn, bift fertig du ?” Fertig, ja, und das I kläglich, fertig mit dem Geld im Nu. Aber jollte ich mich zeigen fertig in Geleyriamfeit: ad, ich kann mir's nicht verichweigen, darin kam ich nicht zu weit.

‚..,3% Wohlgeſpitzt die ſcharfe Feder, und den Spider tintenvoll, ſaß ich da vor dem Katheder, dem der Weisheit Wort entquoll, alles wurde nachgefchrieben in den Heften ſchwarz auf weiß; doch da iſt es auch geblieben, in den Kopf kam nicht mein Fleiß.

‚4. Hatte ja fo viel zu denken an Kommers und Komitat; mußte meinen Sinn oft lenken zum fidelen Burichenftaat. Ei, da war gar lang zu fparen, wußte faum noch wo nnd wie; fehlt’ es mir auch an dem Baren, an den Bären fehlt’ e8 nie.

416. Kurfürft Sriedrich.

Lebhaft, nit zu raſch. Karl Bering.

vol-lem Hals.

—* *

ge⸗gen al⸗le E⸗ti⸗ket⸗te brüllste er aus

—— FE m a m a „Wie kam geftern ich 118 Neit? Bin, ſcheint's, wieder voll ge = weit! z cresc.f

p 9: Ess meer rer

Wie kam geftern ih ins Neft ? Bin,fcheint’8, wieder voll geweſt!“

2. „Ra, ein wenig ſchief geladen,” grinfte drauf der Kammermohr, „ielbft von Mainz des Biſchofs Gnaden kamen mir benebelt vor |: 8 war halt doch ein fchönes Weit: alles wieder voll geweſt!“:

3. „So? Du findeft das zum Lachen? Sklavenfeele, lache nur! Künftig werd’ ich's anderd machen, Haflan, höre meinen Schwur: 's letstemal, bei Tod und Peſt, war e3, daß ich voll geweſt!“

4. „Wil ein chriftlich Reben führen, ganz mich der Beichauung weihn; um mein Thun zu kontrollieren, trag’ ich's in ein Tagbuch ein, und ih hoff’, daß ihr nn left, daß ich wieder voll geweſt!“

5. Als der Kurfürſt fam zu fterben, machte er fein Teſtament. und es fanden feine Erben auch eın Buch in Pergament. Drinnen

446

ftand auf jeber Seit’: Seid vernünftig, liebe Leit’, dieſes geb’ ich zu Atteſt: Heute wieder voll gemeft! *)

6. Hieraus mag num jeder fehen, was ein guter Vorſatz müßt, und wozu auch widerſtehen, wenn der volle Becher blitzt? |: Drum ftoßt an! Probatum est: Heute wieder voll geweft! :

ug. Schufter.

*) Diefe Notiz bed Kurfürften Zriebrih IV. von ber Pfalz fintet fi in befien „Tage: und Auégabebuch“ unterm 9. Juni 1548. Dafeibit heißt e8 ferner: „A. Juli. Hab ich ein Rauſch gehabet.“ (Siehe Aug. d. Tagebuchs von Wille S. 236 u..d 238.)

417. Chor der Süchfe.

1. Allemal find die Füchſe üppig, allemal find die Füchſe frob, wenn fie ſoll'n Collegia laufen, thun fie auf der Kneipe faufen; allemal find die Füchfe it pig, allemal find die Füchſe froh!

2. Alemal find die Füchſe üppig, allenıal fin) die Füchſe froh. Kommen die Füchfe in die Schenfe, fpringen fie über Tiſch' und Bänke; allemal xc, da capo in infinitum. |

418. Noahs Dermädhtnis. „Mel: „AS Noah aus dem Kaften” x. i

1. Als e8 mit Noah, ging zu End’, ach er an fein Teſtament, berechnete die Güter fein an Ochſen, Eſel, Biegelein, |: an Schaf’, Kamel’ und ſonſt'gem Vieh, das er genährt mit Sorg’ und Müh‘. :

2. Als dieſes nun geichehen war, berief er feinen Leibnotar und ſprach; „Amice, teile du jedweglichen das Seine zu; dies ift mein Gut, auf Ehr’ und Pflicht, vergeß dabei dich felber nicht!”

3. Als nun die Teilung war gemacht und alles zu Papier gebracht, da ſprach beiorglich der Notar, der gar cin flotter ge er war: „Wer “aber foll von deinem Wein, du Lieber Herr, der Erbe fein?“

4. Der Noah fprach: „Das können wir bei Zaglicht nicht hier, wir müſſen in den Keller gehn und ſehn, wie da die Sachen ſtehn; laß dich den Weg verdrießen urcht!“ -- „Nein, Herr!” ſprach der, „’8 iſt meine Pflicht!"

5, Sie faßen lange dort allein und fchenkten ſich manch Gläschen ein; fie inventierten J— auf Faß, ſie probten dies, ſie probten das und fingen, wenn's zu Ende kant, die Inventur don neuen an.

6. Drob wurde Noah froh gefinnt und dacht' nicht mehr au Weib und Kind und fprach: „Amice, fchreibe frisch mir mt Fraktura auf den Wiſch: Es ſoll von alle meinen Wein die ganze Welt mein Erbe fein,

7. Mein Sterbeglödlein Becherklang, ‚mein Requiem ein frober Sang, mein Monument ein jeglih Faß, darin ein köſtlich Traubennaß! Notarie, das ſchreib hinein, fo werd’ ich nie vergeffen fein!“ Grünig.

447

419. Moſelwein⸗LCied. | Munter. (Vom Dichter überſandt.) Ant. Meyer.

ı 104 ee IT 9% Da⸗c —— wa 1. Als Gott, der Herr, den Wein er-fchuf, ent = ftan-den man⸗che

Ar ten, und je= der Mein bat fei= nen Auf, vom

|

ii - fen bis zum bar - ten. Bor al - Tem un = fer

V v Mo = Klwein, vor cl = lem un-ſer Do » felsmein,denn die-fer UN | IN - 2 Bee Salz Ser z ah

mollt’ein Mädchen fein, denn die-ſer wollt’ ein Mädchen fein.

2. Und haft du feinen Zeitvertreib, als etwa taufend Grillen, nimm Mofelblünichen dir zum Weib und kofe ſtill im Stillen. |: Der Moiel- wein macht Greife jung, :|: und feſſelt die Begeijterung.

3. Und frohe Kreiſe ſchafft er ſich, ſchafft friedliches Behagen, er iſt kein Bruder und weiß Ren zu Des Mofellandes lan dir Geſan

ine giebt ee, sr wirft zu Boden nieder, der nn ine jchäumen bloß und boden bin. und wieder. Halt du daher am Trinken Luft, nimm Mofelblinnchen "an die Bruft!

5. Daß ift ein Tränfchen —— läßt ſeine Freunde leben, man ſoll ſich doch nicht wie ein Knecht ſogleich gefaugen geben. Der Moſel⸗ wein aan dir Zeit zur Piebe und zur Seligfeit.

6. bat den fchönften Maiengruß dem Frühling abgerungen, des RAR warmer Feuerkuß ift ibm ins Herz gedrungen m Kräuterduft, dein Sonnengold, dem Mofelweine ® nd wir hold.

1. Frifch, lat uns bei dem durft’gen Lied die vollen Gläſer leeren, der ung den Mofelwein befchicd, will, daß wir ihn Hier dieſen Kuß der ganzen Welt, ein Schelm, der nicht Parole häl a! ste

ölfcher.

420. A Bufferl is a fchnudrig Ding.

Moderato.

4 ißt es nit, mertrinft’Sauch nit, unddennochfchmedt’3fo gusat, mer

Pe

ißt e3 nit, mertrinft’Sauch nit, und dennoch ſchmedt's fo gut.

2. Und was a Schreiber fchreiben kann wohl in zehntaufend Stund', E dez druckt a einzig Buſſerl aus, dem Dirndel auf den Deund. :| 3. A Buſſerl 18 a ſchnuckri ing, mer’3 au begreifen faun; im Serale i8 a Kammer! drin, da fängt's zu krabbeln 4. Und wenn du nichts zu ſchwatzen ur ni 3 Mädel um den u a an a einzig Buſſerl auf, und ’8 Mädel weiß dann all’3. is a Ihnudrig Ding, das Beſte, was mer hat; da3 Schlnmfle F davonnen is, mer kriegt 3 halt niemals ſatt!

449 4521. Der Lump.

Eigene Mlodie.”

1. Als ich a Heiner, Knabe war, Knabe war, war ih ein Heiner Lump Lump, Lump; ae heimlich ion, heimlich ſchon, und Bier .trant er Pump, Pump. Pum

2. Zus Hoſe⸗hing das Send oe die, Stiefel at ich krumm, krumm, krumm, und be zur ule Dinzugebn, hinzugehn, lief ich im Walde herum, rum,

3. Wie hab' ich's doch feit jener Zeit, jener Zeit, fo herrlich weit Borat bracht, draht! Die Zeit hat aus 'nem Heinen Lump,

einen Lump, 'nen großen Cum gemacht, macht, wacht!

422, Studium.

Mel.: Ih Hab’ den ganzen ꝛc.

1. Als jüngſt ich meinen Vater bat: mach' mir den Beutel voll, fo ſchickt' er mir nur guten Nat, wie ich _ftudieren foll. Ex fchreibt: Geh a ——— und treib' Dich nicht fo viel herum. Bivallera zc.

ater, ei, das that ich ſchon! Es ſitzt tagtäglich jo nach a Rat dein lieber Sohn im Weincollegio, wo's fo gelehrt —— Kg, Du man einander nicht verfteht. juchte beim Profeffor Beift, da macht’ ich keinen Kauf; im ein 3 ich ihn allermeift, da ging der Sim mir. aut ganz hell ne : 2 u mehr aleich, ja boppelt fah ich alles glei 4. Gebracht iſt in den Kopf hinein die ganze Bibliot et, denn ich vertrant fie froh in Wein, den Hengitenberg und Bödh. So kam in Kopf das Bücherheer und machet ihn mir nun fo fchwer.

Körner von Xietleben.

425. Biftorie von Yloah.

Mäßig. C. G. Reiſſiger. Zen 1. Als No⸗ ab aus dem Kaf- ten war, da

BEE ———

trat zu ihm der Her⸗re be der roch de3 No-äh Op = fer Koͤmmersbuch. 29

N

END

HM wen e 5 CHE? fein und ſprach: Ich will dir gnä-dig fein, und weil du em do from: me Haus, fo bitt' dir | Bom Chor wiederholt. 1 2. =. —— EEE CH) ee _ LE —C J —— felbft die Gna = de aus, aus.

2. Da ſprach der Noah: „Lieber Herr! das Waller ſchmeckt mir gar nicht jehr, dieweil darin erfänfet find all’ fündhaft Vieh umd en J: Drum möcht’ ich armer alter Dann ein anderweit

etränfe han.“

3. Da griff der Herr ind Paradies und gab ihm einen Weinftod ſüß, und gab ihm guten Rat und Lehr' und ſprach: „Den ſollſt du hhegen I und wies ihm alles fo und fo; der Noah war ohn'

aßen frob.

4. Und rief zuſammen Weib und Kind, Pape ganzes Hausgeſind', pflanzt' u ring3 um fich herum, dev Noah war fürwahr nicht Anm, baut’ Keller dann und preßt' den Wein und füllt’ ihn gar in

äffer ein.

5. Der Noah war ein frommer Dann, ftach ein Faß nach dem andern au und tranf es aus zu Gottes Ehr’, das macht’ ihm eben fein trank, nachden die Sündflut war, dreihundert noch und ünfzig Jahr.

6. & fluger Mann daraus erficht, dag Weingenuß ihm fchadet nicht und item, daß ein Fluger Chrift in Wein niemalen Wafler gießt, dieweil darin erfänfet find al’ fündhaft Vieh und Menfchenfind.

Ang. Kopifh. 1824.

424, Die rechte Zeit.

. Auf mit dem Hammer und nieder mit ihm, fchmiedet das Eiſen, weil es noch warm fit, jchmiedet das Eifen, weil es noch glüht.

451

425. Der Komet.

Ein fiderifches Epos. Mel.: Was blafen die Trompeten x.

1. Als fich der Urweltnebel noch nicht fonfolidtert, Granit, Porphyr und Eomekel al3 Gas noch eriftiert, da gab’ fein Sicht und Dunkel, fein Waſſer und fein Land, die Beit mit famt dem Raume war da noch unbekannt! Quchheicafiafia, doch der Anfang war da, der Anfang war WE ar rief: Hurra!

2. Doch jo herumzudunften ward endlich ennuyant, und aus dem Allen Ren, was fich zufanımenfand, formterte ic ein Centrum und ballte fih zu Häuf, und fo ——— zum Beiſpiel die Sonne ihren Lauf! Ju beiraffaffa, und die onne war da, die Sonne war luftig und rief: Hurra!

3. Und was das Zeug wollt’ halten, rotierte fich drauf 103; Sentrifugalgewalten find manchmal ſehr us vermittelft diefer Kräfte

ebar der Sonnenleib ein ganzes Chor Planeten, aus purem Zeitvertreib! ——* die Planeten ſind da, Planeten ſind luſtig und rufen: urra!

4. Und wie die Alten ſungen das Fi es ſchon zwitſchern auch die Jungen In anz denifelben nd die

Slaneten zeugten, fih Monde aus Bläfir; der eine u 2 einen, der andre drei bi3 vier! Juchheiraſſaſſa, und die Monde ſind da, die Monde ſind luſtig und rufen: Hurra!

5. Das können die Gelehrten beweiſen Stück für Stück mit einem unerhörten Kombinationsgefchid; allein bei den Kometen o Jerum, Jemine! Recherche est interdite de la paternite! Juchheiraffaſſa, doch Kometen find da, Kometen find Luftig und rufen: Hurra!

Arthur Sitger.

426. Ein ander fied vom Jonas,

1. Am „emarzen Walfiſch zu Askalon“ des Diergene gegen Acht, an die 8 izei auch fchon, hat ſich den Fall betracht. olizei zu Astalon veritand, ach, feinen Spaß, fie ſteckt den a sent ‚ohn’ weiters ing Gel aß. 3. Bu Aßtalon, die Dan ac: ] om ine ftreng, wie heut, beftraft ihn wen „Böllerei” und „Dbdachlofigkeit! 4. Astaloner „Hausvog tet” war auch la, la, fo, fo! Man wurd’ wie anderweit, dee Lebens nicht recht fro h.

_452

5. Denn Askaloniä cepae find nicht jedermannes Spruch, auch) kommt, wer fie genießt, geſchwind in übelen Geruch. 6. gu Askalon, al3 feine Zeit herum, da ward er froh und opfert in Ergebenheit der Göttin Derketo. 7. Den Walfifch aber zu Askalon vermied er künftig gern; al3 Bädeker erfuhr davon, entzog er ihm den Stern! Aus „Neue Kneiplieder für Technifer” von Franz Graf.

Allegro. 427. Jenaifches Carcerlied,

1, Auf dem Earcer lebt fich8 frei, lebt ſichs Frei, lebt fich3 Frei, luſtig ift die

2. Kommt mit auf den Dorfchelftein zc., woll'n da vecht fidele fein! zc. ria, viaıc TR: m 3. Bringt das Bier in Flafchen mit 2c., Dorſchel leid't die Fäßchen nit ꝛc. 4. Schenfet aus und trinfet ein 2c., alles muß verloffen fein! ꝛc.

; 5 In Leipzig war Berg Senius zc., darum er auf dem Carcer ꝛc. 6. In Jena ging er in die Sonn' ꝛc., weshalb man ihn aufs Carcer nom ꝛc. ir 7. Brunnenftopfen, Rlingelreißen ꝛc. bracht Herrn Witter Hinter iſe

n ꝛc. 8. Kamlah u 'ne Frau beiprißt zc., darum er auf dem Earcer fibt zc. 9. Schufterhanne wird genedt 2e., Amelung auf dem Carcer ftedt ꝛc.

10. Reinhard Iuß nen Schwärmer los 2c., dieweil er auf dem Carcer boß ꝛc.

II. FA zu Heren Walther fpricht: 2c. Bump mir Moos, vergiß mein nicht! ac.

12. Auf den Carcer lebt ſich's frei, lebt ſich's frei, lebt ſich's frei, luſtig ift he Carcerei, Carcerei, juchhe! Ria, ria, ria, ra, romtiba, romtida, ria, ria, ra, romtida, juchhe!

|

453 -

1. Auf Deutichlands ho-ben | 2. Ser - manenund U : le: 3

. Das ift alt = deutfche

EHE Ze

Schnlen, da trinfendes Ger-ftensweind alt-deut? ſche Böl-Fer- mannen, der heisli- ge Wingoli auch, Thü-rin⸗-ger, Sachſen, | Sit-te; in Seiner Germa=mi = a hat's Tacitus ſchon be:

lv, en

ſchaf⸗ten ein Glas u. immernoch cin, ein Glas und im⸗mer noch Franken, fie folgenden heiligen Brauch, fie Fol = gen dem heiligen tich=tet; hört zu, wie daS ge⸗-ſchah, hört zu, wie das ge:

manen, als plötzlich mithöflichem Gruß ein Römer kam —.

phie, drum komm ich, Sie zu bitten, er- gän-zen Sie mir

Se

Se

eg —e— 1

Früheres Tempo.

7. Da fchwiegen dieal: ten 8. Du lach = ten dieal = ten 9. Und al3 er aman-dern 10. Die al = tem Deutichen-fie

Früheres Tempo.

DB I —x: Sen EN u =" nun

ww

u 3

——

Deutſchen n. reisten ihmei = nen Krug, draus trank der ed = le Deutſchen aufbei-den Ufern des Rheins und Liegen ihn frinnen und Horgen fich feinen Jammer be-jah, da ſorieber aus Wut und | woh = nen aufbei-deu Seiten des Rheins, Sie Liegen auf Bä- rei:

= AAN I : See —n--

2 8 7 A R = mer, rief bald: „Jetzt habich ge = nug, rief trin= fen ein Glas und immernoch eins, ein | a = ce in die &er-ma - ni=- a, ja häu⸗ ten und trin = ken immer noch eins, un 3 L 4 fz a —— [}

bald, „\sebthabich ge = nug.“ Glas undimmernocd eins. in dieermasni= a: Stropbe 1 und 2 von A. Kunitz. trin = fen immer noch eins. Strophe 3 bis 9 von W. Auer.

429. Kied vom Grunde,

Mel.: An einem Fühlen Grunde x. 1. Auf einen: Fühlen Grunde, da Liegt eine Servitut, Beſitzer iſt verfchwunden und aller Uſus ruht. .. 2. AS ein Verſchwender reifen thut er in weiter Welt und kann nicht3 mehr beweifen, al3 ex fich wiederum ftellt. 3. Er hat's heraufbejchworen der fühle Grundherr lacht, es gebt der Prozeß verloren, die Servitus nimmer erwacht. Lyr. Kehraus.

461 450. Bibesco,

Mel.: In bes Waldes düftern Gründen ze,

1. Auf dem Schloffe von Gradesco, :]: hinterwärts von Teneswar, ;]: faß der tapfre Fürſt |: Bibezco, :| Serbieng_greifer Hofpodar. :|

2. Sprich! was that der Fürſt Bibesco, Serbiens greifer Hoſpodar, auf dem Schloffe von Gradesco, hinterwärt8 von Temedwar ?

3. „Sliwowitz“ trank Fürft Bibesco, Serbiend greifer Hofpodar,

auf dem Schloffe von Gradesco, bis er fchwer betrunfen war.

451. Der fchlefifche Zecher.

Eigene Melodie.

1. Auf Schlefiend Bergen, da wächſt ein Wein, der braucht nicht Hite, nicht Sonnenſchein; ob's Jahr iſt fchlecht, ob's Jahr tft gut, da trinkt man fröhlich der Traube Blut.

‚.2. Da lag ich einmal vorm vollen Faß. „Ein andrer foll mir teinfen das!“ fo He ih, „und ſollt's der Zeufel fein, ich trink' ihn nieder mit ſolchem Wein!”

3. Und wie noch das letzte Wort verhallt, des Satans Tritt

432. Im Ahrthal. Mel.: An den Rhein, an ben Rhein xc.

1. Beim heiligen Peter in Walporzheim, am Ufer der raufchenden Ahr, da erfand ich beim Weine jo manchen Reim, manch Iuftiges Strophenpaar. Der Heilige führt die Schlüffel wohl zum beiten Keller des Thals; drum ward er dem Wand’rer zum Wein-Symbol, zum magisch-eleftro-magnetifchen Pol, zum Schubpatron des Pokals.

2. Bei Walporzheim am Gehänge der Schlucht Gott ſegne das heurige Idhr! da wächſt St. Peters köſtliche Frucht, die feurigſte Traube der Ahr. Und jeder, der munter das Thal durchwallt, ehrt

462

gern bei dem Heiligen ein, der ſchenkt ihm in unverfälichter Geftalt ie Labe für jung und alt, den dunkelroten Wein.

Aßmannshaäuſer am Rhein, fürwahr, iſt köſtliches Trauben⸗ blut. do, anch an dem Ufer der rauſchenden Apr der ift gut. Drum kommet und ſchauet, ihr Burſchen am Rhein, die tenibeigele net Thal! Kehrt hübſch beim heiligen Petrus ein und koſtet von feurigen Wein im Walporzheimer Pokal.

Hermann Grieben.

453. Der Geiſt von Anno Elf. Erzählend. H. Keyl.

A A

=:

1. Bein Pindenwirt im Kel-ler ruht ein gro-ßes Faß voll A

in dent ftaub’ gen Saf - fe reift dem Pin = den - wirt fein

= = rttard.

- fer Geift, der Elf, der Geiſt von Anno Elf.

2. Der Lindenwirt nach Schänkerbrauch, einen wohlgenährten Baus, ein Näslein vofigrot, und manchmal hat er's ausgefchwakt, daß ihm das Näglein rot gefratt der Geift von Anno EI.

3. Wenn nachts der Beiger zwölf erreicht, mit einem Kruge der dicke Lindenwirt hinab zum Keller, wo er ft unbe Thnieen angen will den Geilt von Anno Elf.

4. Am Fa ee er dreimal an und öffnet leife dann den Hahn und füllt den g umd trinkt fünf mal; da fchießt der Geiſt hervor und wirft den Pindenwirt aufs Ohr, der Geiſt von Auno Ef,

463

5. Da liegt er fchnarchend, bis ihn früh der Hausknecht polternd und mit Müh wohl aus dem Keller fchleppt, dann fängt er laut au jchelten an: Das hat der Geift mir angethan, der Geift von Anno Elf.

6. So trieb ſchon ſeit Jahr und Tag! An einem ſchönen Morgen lag der dicke Lindenwirt im Keller tot, das Faß war leer, kein Menſch im Hauſe ſpürte mehr den Geiſt von Anno Elf!

Friedrich Geßler.

434. Greuliche Folgen.

1. Belſazzar, Fürſt von Babylon, ging ſtets zu Bett um eilfe ſchon, drum ward er auch um Mitternacht im Schlafe heimlich um⸗ gebracht. Hätt’ er gefneipt ein Stündchen noch, der Eſel lebte heute noch.

‚2. Johannes in der Wülte faß, age und Kamelhaar fraß,

bis daß er fo fehr überfchnappt, daß man den Kopf ihm abgelappt.

Hätt’ er nur Bier gehabt, ſelbſt Quaß *), paffiert wär ihm nicht fo etwas.

3. Der Pharao am Namenstag Tief Moſes und den Juden nad).

au Pharao fpradh: u, bleib zu Haus, heut wird'3 ein fapitaler

Hätt' er befolgt den Ratſchlag fein, er würde nicht ver- offen fein.

4. Der König Salmanaffer tranf immer Zuderwoſſche drum blieb der Eſel auch fo dumm, dag alle Welt erſtaunte drum; hätt’ er getrunken Zyperwein, er könnte ein Prophete fein.

5. Drum nehme jeder Biedermann an diefen ein Erempel dran, derweilen jede böje That auch fchauderhafte Folgen hat. Und alle jolche Deordgefchicht palfiert und braven Zechern nicht. Julius Meyer.

455. Lied vom Asphalt.

Mel.: Es kann ja nicht immer fo bleiben x.

‚.. 1. Beſtreuet die Häupter mit Afche, verhaltet die Naſen euch bang; ich fing’ bei trüb Fliegender Flaſche einen bituminöfen Geſang.

2. Heiß ftrahlet die Sonne der Wüſte am toten Meer auf das —7 Derwiſch hat dorthin zur Küſte eine Jungfrau aus Ramla eſte

3. Nicht der leiſeſte Luftzug kräuſelt den dunklen erſtorbenen See, it aphtageruch kam gefäufelt, fie fprachen: „Er thut uns nıcht weh!“

4. Zwei a Rlumpen lagen wie Felſen am Ufer umber, fie festen mit ſtillem Behagen fich drauf und liebten ſich fehr.

——

2) Sauter Meth.

5. Doch weh! auch ihr Sitz war Naphta, und das läßt keinen a Iveg, wer je fich drein ſetzet, der haft’t da und ſteckt für immer im Pech!

6. Sie konnten fich nimmer erheben, fie jammerten: „Allah ift wu! mir Kleben wir Heben wir Heben! wir Heben und fommen nicht los!"

7. Umfonft hat ihr Klagen und Weinen die fchweigende Wüſte —— ſie mußten langſam verſteinen und wurden, ach, ſelbſt zu

phalt.

8. So geht's, wenn ein Derwiſch will minnen, und hat das Ter- rain nicht erkannt! O Füngling, flieh eiligft von binnen, wo Erdpech entquillet dem Land! Scheffel.

436. Bierſchwelg. Mel.: „Freudvoll und leidvoll“ ꝛc. oder „Wonnig beraufcht, ein Schwärmer zu fein“ zc. J. F. Reihardt.

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FF » 1. Bir, Tier, du ge-fühl-volles Wort! Hör’ ich den

Namen, fo reißt e8 mich fort, regt und be - wegt mir die

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——

2. Bier, Lied, Spiel, Liebe iſt all ein und derſelbe, der nämliche Schall; Krieg und Friede wohl ſchlummert in dir, o du allmächtiges Zauberwort Bier.

3. Wer nicht verſteht ſeinen lockenden Schaum, wer nicht verſtehet zu träumen den Traum, den er um Leib und Seele uns hüllt, hat nicht walhalliſche Wonne gefühlt.

4. Bier, Bier, du gefuͤhlvolles Wort, hör’ ich den Namen, fo reißt ed mich fort; feurtg umd glüdlich macht auch der Wein, aber, ach, Bier allein fchläfert uns ein!

465 457. Bier her!

= 2 Ohnmacht kriegen?! Bierher! Bier her! o⸗der I Sal’ um!

458. Bierwalzer.

ESS | Fa,tala Taia, Ta-lala,_lalala la, la, lala lala

lmo 2do A

| r lalala, lalala, Ta! La, wein. bat fie! zum lalala

. . . fa! la! O jesrum, je-rum, jerum, je⸗rum, Kommerebuch. 30

lalala Ia Ta Ialala Ta! fa!

Anmerkung. Beim britten Teife wirb mit den Füßen geftampft, gepfiffen, mit ten Hauß fhlüffeln an bie Gläfer geſchlagen ꝛc. z

459. Blaue Hofen. (Kanon.)

blaue Ho⸗ſen laſſen machen noch!

440. Das Erdbeben.

Mel.: Brüder, das iſt deutſcher Wein ꝛc.

1. Bruder, halte mich! Warum kann ich denn nicht ftehen? Warum Fanmit n. enn nicht eben? |: Bruder, geh’, ich führe nn 2. Sich” doch, Bruder! Ir du nicht, wie die lodern as Si, wie Tiſch und Flafche wanten! Greif’ doch zu! "dns as zerbri 3. Himmel! bald, bald werden wir nicht mehr trinfen, nicht, mehr (chen! Fühlſt du nicht die Erde beben drohend unter mir und dir? 4. Limas Schidjal bricht herein! Bruder, Bruder, wenn wir fterben. fol ber ‚auch mit verderben, der auf heut” beitimmte Wein ? Nein, die Sünde wag ich nicht. Bruder, wollte a ‚fe wagen? Rein, ten ——— en thut man Dee feine Pfli dort fin {et } on ein Haus! und hier auch! un laß und öl, In ma noch die Flaſche teilen! Hurtig! hurtig! trink' doch aus! £effing. 1753.

467

441. Freiburger Bummellied, Mel.: Überall kin ih zu Haufe x.

1. Brüder, ift das nicht ein Leben, flotter ald im Paradies: Lieder, Bier und Saft der Neben und ein Mädchen überdies! Ja, wo Liebe, Lied und Wein kehren wir ftet3 durftig ein!

2. Bil die Stadt uns nicht behagen, die Philifterei zumal, laſſen wir von Luft und jagen fingend über Berg und Thal! Ja, wo Liebe xc.

. In den Thälern, auf den Hügeln laden und die Orte ein; könnten wir die Schritte flügeln, überall zugleich zu fein! Ja, wo Liebe ıc. 4. Waldkirch ift der ftarke ‘Pfeiler, der die luſt'ge Woche ftüßt, en drauf von Littenmweiler fehren wir etwas befbitt. a, wo iebe ꝛc. 5. Dienstag dann nach Sankt Georgen, Mittwoch auf das Jäger⸗ a tragen wir die fchweren Sorgen durch den grünen Wald hinaus! a, wo Liebe ꝛc. F 6. Iſt dem Durſt in Emmendingen nicht ſein volles Recht geſchehn, ſuchen es einzubringen, wenn wir ſtraks nach Ebnet Ja, wo Liebe ꝛc. 7. Ha, ſchon ſchließt der durſt'gen Kehle ſich der frohen Tage Zahl, 210 Drum au. daß be fehle, raſch drum auf nach Güntersthal!

a, wo Liebe ıc.

‚.8. Und fo leben wir im Sommer und im Winter punktum gleich, fei ee fet fein Pommer, komm in unfer luſtig Reich! Ya, wo Liebe zc.

‚9 Denn, du wirft, das mußt du willen, unter Gleichen König fein, ‚darfft die ſchönſten Mädchen Füßen, ftimmft in unfern Auf mit ein: Fa, wo Liebe, Lied und Wein, kehren wir ftet3 durftig ein.

Gerandt Grobfadinger. (Rob. Ferd. Gagg. 1867.)

442. Becherluft.

Mel.: Grad aus dem Wirtshaus x.

1. Brüder, was jubelt ihr Iuftin daher, wie wenn heut’ Sonntag ımd Beiertag wär’? Hoch in den Wollen verwimmert das Lied, daß e3 im zen der Eskimo fieht.

2. wangere 58 er mit bintendem Mund thun die Entbindung durch Seufzen uns fund, und ihre Kinder mit dumpfem Gebrumm laufen als Kater dann morgen herum. .

3. Denn in der Hölle die Teufel fich freun, umd in den Himmeln die Engel Nie) bläun, geht ein Getoſe im feitlichen Saal wie ein Lawinenſturz donnernd ins Thal.

468

4. Hinter der Wefte erhebt ſich das Herz, wie die Schneeglödchen im Anfang des März, jubelt und a on und hämmert fo laut, wie wenn der Grobſchmied das Eifen zerhaut.

5. Hurra! den Becher her, Bruder, ſtoß' an! Vivat dein Mädchen! wirſt doch nicht ihr Mann; denn ein Studentenherz iſt wie das Meer, Ebbe und Flutendrang wechſeln gar ſehr.

6. Nur nicht platoniſch die gequält, Plato hat ſelber ſich niemals vermählt. Küſſet das Mädchen, ſagt Goethe euch frei, prüfet, wie feſte geihnüret fie fei.

7. Hurra! den —7 her, Bruder, ſtoß' an, Blumen des Nektars, fie lächeln dich an; ſollt' uns die Sonne aud grüßen am Ort: Schmollis, ihr Brübder, wir trinken heut fort! Subanenfis Kifzt.

445. Kommers mit Göttern. Mel.: Prinz Eugenius x.

1. Brüder, wollen’3 heut en, laßt die Götter uns citieren ber in unſern frohen Kreis! a om mit deinem Stabe, bringe deine beite Gabe, aber kalt t in E

2. Bei ſo ſingend urfidelen —X durf Apoll nicht fehlen, ſei willkommen uns, Apoll! Aber ſtimme deine Leyer, da ſie heute zu der ftimmungsvo ertönen ſoll.

3. Wo der Gott des Weins, der Lieder, da erſchein' J ohne Mieder Venus mit dem Grübchen finn! Amor mit dem Bogen, öcher, Pfeile Genen. in den Becher, triff’ und Hebe-Slellnerin!

Apollon’3 aanastämeite: Schügerin des Wilds, der Refter, jungfeäulich bon Kopf zu Fu Artemis, d du fchlante, Schöne, tu’ m heut einmal ein bene, ſpend uns einen keuſchen Kuß!

5. Pallas ſelber, die gewaltige Tochter Zeus, gehüllt ins faltige gor onierte Schlachtgewand, Liebet folche Hekatemben, wo zum Styre taufend Bomben Sehel Bier binabgefandt.

6. Hermes, Gott der Dieb’ und Gründer, Wechfelfender, Bump erfinder,, kehre Fühnlich bei ung ein; wir find feine jolche Lumpen, die nur ewig, ewig pumpen, o nr zahlen, wenn’3 muß fein!

1. Kom mm aud, Sera, d ide Wirtin, gute Gere, Mutter —— FAN, thut nach Ale tt Herku ar um die daher, eine bla und bläffer wird hör', erſchreck' ſie nicht!

Jetzt Vullan, du Ciienfref 5 gebrannter Wäſſer tt, ihr möget bei uns fein! Sektar bringt die ird' ſche Grethe, dagerbier, die Doppel-Lethe, und der Satyr sie t fi ein

. Heil, Silenns, treuer Alter, Bruderherz, Spitalverwalter, lümmie dig zu unferm eſt! Würdeſt nur interefianter, fo du deinen zahmſten Panther uns als Corpshund ſtifteteſt!

469

10. Lagert Mufen euch und Grazien in den Schatten der Afazien, eure Söhne find wir, traun! Rufet Horen auch und Floren! Ach, wir wollen Iuftverloren nur die —* heut nicht ſchaun.

11. Vater Zeus kann nicht venieren, denn es nıuß die Welt regieren, der fein alter ego weiß; aber reibet miteinander donnerhaften ala- mander: Hoch! der alte Vater Zeus! Karl Dorberg.

444. Die fchöne Welt.

Bums vallera! die Welt, die Welt ift wunderfchön, bums vallera, die Welt ift wunderfchön!

445. Dom KRaiſer Carolo.

Mel.: „Steb ih in finftrer Mitternadht* mit eingefchaltetem „im Hemm(d)“ und „Remblem”,

1. Carolus Magnus kroch in Bett, weil er jehr gern gejchlafen Hätte Jedoch vom Sachjenkriege ber, plagt ihn ein R un 43

2. Die Nacht ift lang, das Bein thut weh; Carolus übt das A | „hutich, autſch!“ da reißt’3 ihn aber ne Carolus wirft die ak nieder

3. Er ſchellt. Der alte Gottfried rennt. „Reib' mir die Waden! an Der Gottfried ſpricht: „Hab's gleich gedacht! Es ſchneit ja jchon d ie ‚Dale Nacht!“

4. „Was,“ ſchreit der Kaiſer, „Zeufel auch!“ und tritt den Gott- nn vor den Bauch. Der alte Gottfried fchleicht bei Seit’; der Kaiſer haut, wie’3 draußen fchneit.

._ ,5. Was fieht er da, vor Schred eritarıt? Die Emma trägt den en 3 Er, zuft die Wache gleich herbei und fpricht: „Jetzt fangt mir diefe Zwei!“

6. Die Wache nimmt den Eginhard beim Kragen mit den Hellebard, und nis ſie dem in bringt, da fteht er würdevoll und winft.

7. Sie knien a find vor Thränen ftumm; der Kaifer dreht fich

gar au um, jebt ab er wird er mild und weich und Ipricht gerührt: „Da Habt ihr euch!“ Wilh. Buſch.

446. Stoßt an! Bewegt. | Schneider.

1. Das Ef-fen, nichtdas Trinken, bracht’ und ums Pasta - die, das

Ef-fen, nicht da8 Trinken, bracht’ uns ums Pa-ra-dies. Was

ESS SFFHRSSSHeren

pP Adam einst ver = [o - ren durch feinen argen Bi, das

31 X A = 7 eben

——— giebt der Wein uns wie-der, dverWeinundfro-he Lie = der.

. 2. |; Und als die Welt aufs neue in Bauchesluſt verfanf, :| und in der Sünde Fluten die Kreatur ertrant, |: blieb Noah doch am Leben, der Pflanger edler Neben. : |

3. Er floh mit Weib und Kindern wohl in fein größtes Faß, da3 ſchwamm hoch auf den Fluten, und feiner wurde naß. Co bat ber Dein die Frommen dem Waffertod entnommen.

4. Und als die Flut zerronnen, da blieb das runde Haus auf einem Berge fiten, und alle ftiegen aus, begrüßten froh das Leben und pflanzten neue Reben.

5. Da3 Faß blieb auf, dem Berge zum Angedenfen ftehn, zu Heidelberg am Nedar könnt ihr e3 felber fehn. Nun wißt ihr, wer die Heben am Rhein uns hat gegeben.

6. Und will noch einer wagen, den Deal gan Wein zu ſchmähn, der jol in Waſſerfluten erbärmlich untergehn. Stoßt an und fingt, ihr Brüder: Hoch Wein und frohe Lieder. Milh. Müller,

447, Biterlied.

Munter. Dolfsweife. Baar: =] N = Wien f u mi Ben

1. Das Jahr iftgut, braun Bier ift ge = ra-ten, drum wünfch’ich mir

———

Er Reh E

nichts als drei-taufend Du : fa=ten, da = mit ich kann ſchütten braun

beſ⸗ſer ſchmeckt's noch, deſto bei= fer ſchmeckt's noch.

2. Seh’ ich ein braun Bier, o welch’ ein Vergnügen! da thu’ ich vor Freuden die Mütze abziegen, betracht’ das Gewächſe, o große All- macht, das aus einem Zranr'gen |: einen Luſt'gen macht. :|

‚3. Wenn einer vor Schulden nicht kann bleiben zu Haufe, fo geht er ins Wirtshaus und ſetzt ſich zum Schmaufe; er ſetzt fich zum ann und thut, wa3 er fann, und wer ibn da fordert, der kommit übel an.

4. Unfer Herrgott muß endlich wohl jelber drüber Lachen, was die Menschen für närrifche Sachen thun machen; planieren, plattieren, plattieren, planieren, und anı Ende, da thun fie noch gar appellieren. Bei der erften Halben, da iſt's J— weil keiner mit einer etwas anfangen wille; die zweite iſt kritiſch, die dritte muß ziegen, bei der vierten giebt's Schläg', daß die Haar' davon fliegen.

6. Wenn ich einſt fterbe, jo laßt mich begraben, nicht unter den Kirchhof, nicht über den Schragen; DEU in'n Keller, wohl unter das Faß! lieg gar nit gern troden, lieg’ allweil gern nap. ‚7. Auf meinem Grabfteine, da könnt ihr einit lefen, was ich für ein Kauz bin geweſen, beſtändig betrunken, zuweilen ein Narr, doch ein ehrlicher Kerl, und das letzte iſt wahr!

448. Dudeldei.

Mäßig bewegt.

EEE ——

* 57— ei du ſcharmantes Dudel du—⸗del dei, ju-vi-val⸗le⸗-ral⸗le⸗ra,

vor * ju⸗ vi⸗val⸗le⸗ ral⸗le⸗ ra, du läßt mir kei⸗ne Ruh’.

2.. Das Mädodlein hat zwei Augelein, die glänzen wie zwei Sterne: lein; ei du ac.

3. Das Mägdlein hat einen rofigen Mund, und wer den küßt, der wird gejund; et dır ıc.

449. Schwelgenlied.

Mel.: Wohlauf, Kameraden, aufs Pferd ꝛc.

do hup er uf unde trank Winswelg.

1. Da3 Rohr im Munde, das Glas in der Hand, ſo ſitzen die Schwelgen und trinken. Es ſchlummert leis im, Getränfe der Brand mit herrlich verlodendem Blinken. Ich blide hinein in die dunkle Flut, da wallt mir fo felig das dürftende Blut.

2. Wer bier die Seligkeit Toften kann und will fte aufs Drüben verjchieben, der weiß auch hier nicht zu an als Mann, auch hier nicht den Menschen zu lieben. Wer den immel nur liebt im der Welt allein, der gehört gar nicht in die Welt hinein.

3. Wohl andre fhwigen im Kämmerlein, die Weisheit des Semö

u und ſitzen bis tief in die Nacht hinein, es in zierliche dies eln zu binden. Der trunkene Schwelge in ſeiner Pracht denft weifer, als jene nüchtern gedacht. |

4. Des deutichen Hermanns Redengeftalt ein Schwelge war von Gefchlechte; er brach am Tag der Zwingherrn Gewalt und verzechte jubelnd die Nächte. Er füllte das Horn, er leert es im Nu, es fangen die alten Barden dazıı.

.5. Held ——— der mit dem roten Bart und mit der geröteten Naſe, er war von edelſter Schwelgenart, mit dem Schwerte wie mit dem Glaſe. So lebten die Schwelgen der alten Zeit, ſo handeln und trinken die Schwelgen noch heut'. Rudolf in Amerifa.

473

450. Der Graf von Rüdesheim.

Räßig. K. 4. Midaelis. Daum CH - an Sara a ers A

1. Das war der Graf von Rü=deshenn, mit Gütern reich be⸗

ee

alüdt, der hat des —— hol⸗der Mid zu tief ins ge⸗

bligt. Doch als er ihr die Lieb' geſtand, (acht fie ihm ins Ge⸗

jögernd.

—— ſicht; der Graf ritt tief gekräukt nach Haus und mied des Ta⸗ges

langſam. =

et. Und er ſaß ver⸗ no in jeisnerBurg am

1 [] 5 * 1. man’ A REN ST | ——— ww’, u. [) " BEER Mr N PARAT Ba Bl VVCCCCG —V

Rhein seien Ser; tröftet Rübesheimer Wein,

Rü⸗des⸗hei⸗ mer Wein.

2. Wohl fieben Jahre ſaß er jo geſchieden von der Melt und gab für Rüd Era Mein bin all jein Gut und Geld; wohl vierzig Güter gab er hin für edles Rebenblut, und als das lebte Jahr verging, ging auch

474

das letzte Gut. Alſo ſaß und Bergen ee in der Fr am Rhein feinen ch Samen, denn das Herz tröftet eöheimer Weit.

och als daS lebte Gut verthan, ging es dem Grafen fchlecht; ein andrer se bezog das Schloß, da ward der Graf ein Knecht. > ganze Woche plagt’ er fih im Wirtshaus vor der Burg; was in der Woche er bracht er am Sonntag durch. Und dann ſaß und vergaß er im BE erloch am Rhein feinen Schmerz, denn das Herz tröftet Aueebenu = ein.

4. Und die euch dieſes Lied erdacdht, die waren Kon dort; zu Fuß fam man den Berg herab, die Gelder waren fort. Man haderte mit dem Geſchick und härmte ſich gar ſehr; da hörte man von edlen Graf die wunderfame Mär. Und man faß und vergaß vor feiner —— am Rhein allen Schmerz, denn das Herz tröſtet Rüdesheimer W

Bloch. Benba. 451. Burfchenfeufzer.

Mel.: Gott grüß’ dir, Bruter Etraubinger :c.

1. Das Unglüd und dag Miß hgeihid find wider mich im Bunde: (3 Tiegt der au wohl fingersdid auf meines Becher Grunde. 2. Mein Scdel ift jo neu und blanf, als käm' ev aus dem Laden; und ach, mein ‚Herz I frei und franf, nıan fing’3 mit einem Faden. 3. Da leb’ ein Menich, wie fih’3 gebührt: das Geld tft in den Taſchen die Mädel, die find eingefchnürt, und zuvetfchiert De ala

452. Perfeo. 22

Friſch. (Preiskompoſition.) Stephan Gruwe. Aut:, „Lieber aus bem Engern in Heibelterg.” Fahr. M. Schauenburg.)

an

Ge Er -fö = o im Hei = del⸗-ber— ger

* el nal und win =3ig, an Iur- se tie = fen- zz Be pH DZ

groß. Man ſchalt ihn ei= nen Nar-ren, er dach⸗te: „Lie be

Leut’, wär't ihr wie ich doch al = le feucht-fröh-lich und ges

an f *- J— dim. an 4148 ſcheut! wär't ihr wie ich doch al = lefeuchtfröhlich und geſcheut!“

2. Und als das Faß, das große, mit Wein beſtellet war, da ward ſein u der Standpunkt dem Zwergen völlig Har. „Fahr in j ber e

er, „o Welt, du Katzenjammerthal, was fie auf dir hantieren, ur mir und egal!

3. Um lederne Ideen man manch heißen Hann), ed iſt im Grund doch alles nur Nebel, Rauch und Dampf! Die Wahrheit liegt im Weine. Beim Weinfchlurf fonder End’ erklär' ich alter fortan mich permanent.“

4. Perkéo ftieg zum Keller; er kam nicht mehr herfür und fo bei fünfzehn Jahre am rheinifchen Malvalier. War’3 drunten au ftichdunfel, ihm ftrahlte inneres Xicht, und wankten auch die Beine, er tranf und murrte nicht.

5. Al3 er zum Faß geitiegen, ftand’3 und ſchwer, en al3 er kam zu fterben, Hang’3 ausgefaugt und leer. Da, ſprach er Fromm: „Nun preifet, ihr Reute, des Herren Macht, die in mir ſchwachem Knir ſe ſo ſtarkes hat vollbracht:

6. Wie es dem kleinen David gegen Goliath einſt gelang, alſo ich arm Gezwerge den Rieſen Durſt Dean “Nun fingt ein de ale da or Gewölb erdröhnt, das Koi fteht auf der Neige, ich Talle ſieggekrönt.

7. (p. sotto voce.) Perf&o ward begraben. Um feine Kellergruft beim leeren Riefenfafje weht heut noch feuchte Kuft, (cresc. poco) und wer al3 frommer Pilger frühmorgens ihr genaht: Weh ihm! Als Weinvertilger durchtobt er nachts die Stadt! Scheffel.

453. Abram tot.

1. Der Abramiſt ge = ftor = ben, der Abram iſt ge = Itor- *) Die Viertelndtchen gelten für bie letzte Strophe.

arre

Mäßig geſchwind.

——--

476

ben, Mn mr m :ben = —— ben, flor ſior ſier, ben⸗ benben, der

Be = ——— Eee A-bram it ge = ftor = ben.

2. |: Wer bat ihn denn begraben? :|: gra⸗gra⸗gra, ben-ben-ben, :|

wer hat ihn denn begraben‘ & 8. Drei ſpitzbärt'ge Fuͤden, Ju⸗Ju⸗Ju, den⸗den⸗den, drei ſpitzbärt'ge

4. Wie hab'n ſie denn geheißen? Hei-hei-hei, Ben-Ben-Ben, wie hab'n fie denn geheißen eh erfte, der F Jakob, Ja-Ja-Ja, kob-kob-kob, der erſte, ie un 2 ii, der hieß Iſaak, J-I⸗-J, ſaak⸗ſaak⸗ſaak, der zweite, De ber dritte, der hieß Eſau, E-E-E, ſau-ſau-ſau, der dritte, r hie 8. Wo hab’ n fie'n denn begraben ? gra:gra=gra, ben=ben-ben, wo PR fie'n denn begraben? 9. Er lieget zu ujalı, Je⸗Je⸗Je, rusrustu, ſa⸗ſa⸗ſa, lem⸗ lem⸗lem, er lieget zu Jeruſalem

454. Rambambo.

1. Der Beglerbeg Rambambo, zu Belgrad im Kaſtell, ſprach: „Alter Vicebambo, die Hitz' brennt wie die Höll'.“ Zieh’, zieh’, Hammerjchmieb, und laß es wader fließen! Wenn die Türkei zu troden wird, jo muß man fie begießen! Ihr Kanonier‘, füllt mir mit Bier das groß und Fein Geſchütz, I he! das nroB und Hein Geihüs! Füllt mir mit Vier die Bomben ier, ae ge lang. und a jube! die Feldichlang’ und Haubitz'!“ Der I icebambo ſprach: „Allah, das inget wohl, der Begleibeg Rambambo wird heut fanonenvoll! Beh, zieh’, Hanmerfchmied, und laß, es x. > ab. ade Dat zwölf, da an Schuß, ei m Ben’ kam exannt, juhe! ein Paſcha kam gerannt. Und mel err Gen'raliſſimus, Kram he fteht in Grant, juhe! ije t in Brand!

477

455. Bierlala, Allegretto.

1. de Bierla-fan la war der einz’ge Sohn von all’ feines Pater? fein

zz zrrzzzeze Ders Gut. Du si mein in Sohn und al’ mein Gut,fieh” du nur

Bee

zu, wie du's thuſt. „'s recht!“ ſeggt Bierlasla,oommeca ! 8

—— —— SH ee

recht!‘ fa = la.

2. AsBierlala ins Wirtshaus fam, ein Luft’ ger Bruder war. er; rau Wirtin ftand wohl _vor der Thür, fie hatte 'ne weiße Schürze ür. m rein, feggt fie, la, la, comme ca. Komm’ rein, feggt ierlala

3. Als Bierlala hinterm Ofen ſaß, ein huſtige Bruder war er. ga Wirlin ſchenk' fie ein Seidel ein, der Bierlala will luſtig a jein. abe Sur jeggt Bierlala, comme ca. Habe Dart, feggt Bier ala.

4. Als Bierlala nun Schildwacht fland mit feinent gelad nen Geroehr. da kam ein Wann aus Oftreich her, der wollt’ gern wiſſen 100 Deutfehland wär”, Will he furt, ſeggt Bierlala, comme ca, will be furt, wit, ‚cool Bierlala.

Bierlala war totgeſchoſſ n, lag er im ——— Kleid, er be raben a mit der Trommel, die Gloden gingen Bim: bammel, Bimbommel. Lebe noch, ſeggt Bierlala, comme ca, lebe noch, ſeggt Bierlala.

456. Jung und alt.

Mel.: Gott grüß bir, Bruber Straubinger, 1. Der David und der Salomo, da3 waren arge Sünder, fie trieben ai ji herum und seugten viele Kinder. als fie nicht mehr konnten fo, von wegen hoben Alters, da fchrieb g: Sprüche Salomo und David feine Pfalters.

478 457. Leben und Tod des "Jofeph Brehm,

geweiten Helfers zu Reutlingen, am 8. Juni 1829. In

Pac er ih von des Datpheus Le⸗-ben und wie ſich fein ee

ord be= ge-ben, wie man dann ihn ab = ge- tbaw.

ein Ge-dicht ge - = het bar.

2. Ich, der alte komme abermalen heuer, herzuſagen eine Shih, wo mir fait das Herz abbricht. 3. So weit ift es jebt gefommen, daß den Kopf man abgenommen einem aus der Geiftlichkeit; dies iſt feine, Kleinigkeit. 4. Immer noch thut e3 mir „geiteln, wie ich fa en Blut Hinriejeln; dieſes "hat mich jehr erichöpft, daß man einen Helfer köpft. 5. Bor! und dann i thu' erzählen, wie man ihn beraubt der Seelen, fage ich dem Publiko, wer und was und wie und wo?

dem fünften Sanuare, gab vor Sabre fm

gu Neuftadt an der Lind Joſeph Brehm zur Welt als Kind

7. Wie ein Knab' er war geworden, fam er in die Schufe dorten,

gut bat er fich aufgeführt, fonjugiert und defliniert, . Nachdem er das Feſt gefeiert, wo den Taufbund man erneuert, kam er ins Gymnaſium in Stuttgart und war nicht dumm. 9. Dem es Ri fich bald getroffen, wie man in der Klaſſ' geftochen, daß mein Brehm der fünfte war in der ganzen Knabenſchar. 10. In den Jahr nach anno elfe, wo es achtzehnhundert zwölfe, fam er hin nad) ee zu gelehrten, Übingen.

11. Da er wollt’ auf diefer Erden fünftighin ein Pfarrer werden,

that man ihn im Stifte ein, wo die Theologen fein. 12. Alsda war er gar nich ht träge ei, faß er im Kollege, Tas in dem Teftament und was it her find.

3. Wie ein Bäd an feiner Ha fand man ihn ftet8 an dem

Kulte mit der Feder in der Hand, Tin, Papier und Silberfand.

479

legen, und der Satan kommt verfchmitt, wenn man einen Raufch befikt.

16. Doc dem, Guten ift’3 zu gonnen, wenn am Abend fintt die

em er in fich geht und denkt, wo man einen Guten jchenft. 17.

23. Endlich erſt nach vielen abe bat man nach und nad) erfahren, iene auch der Heuchelei.

24.. Als er hatte geheiratet, hat es par mat lang gebattet; trieb ad war fiederlig!

25. Weil's nicht gehen wollt’ in Frieden, ward er dann von ihr sn alsdann hat der Helferämann eine Magd ſich

480

34. Zwiſchen Reutel- und Bezingen, horch, da thut die Art erklingen; was ſoll's geben, Jieber Gott? Dort erricht't man ein Schaffot. 35. Als der nächſte Zag_ gekommen, thut's wie Bienenfhwärme fummen, und es fommt zu diefem Ding eine große Meenfchenmeng’. 36. Wer jofl da die Thränen heben? ach! fo mußt du's denn er⸗ feben, Reutlingen und Geiftlicheit, dieſes große Herzeleid. . 87. Alles ift bereit verfammelt, Kopf an Kopf sent eingerammelt, laute Seufzer höret man, jego fommt der Helfer an. 38. Hinter den Schandarmenicharen kommt ein Fuhrwerk ange- fahren; drin der, Brehm im weißen Kleid, zwei auch von der Geiftlichteit. 39. Hinter ihm amei Schindersfnechte, die am Strid, ihn heben rechte, dies ſah aus fo fchauderig, alled ward ganz manderig. , 40. Jetzo fteigt er ab von Karren, nimmt Abfchied von beiden Pfarren und e8 macht von allem Haar ihm ein Dann den Naden bar. „41. Ach, jet kommt er fchon geftiegen zum at herauf die Stiegen, Thränen fließen um und um von dem armen Publitum. 42. Seht, von Knechten halb geichoben, ſchaut man ihn bereits dort oben; bleich find alle Leut' im Wing, felbiten fait der Henkerling. 43. D, mein Gott, weld ein Gefühle! Schaut, er fit ſchon auf alle und zum Hieb 0 Todesgraus zieht den rad der ichter aus, Ä 44. Nimmt alddann fein Schwert dadranten, hebt und ſchwingt es hoch in Handen, haut e8 dann mit Blitesfchein grad in feine Ank hinein. 45. Laut hört man es fnarveln, fchallen, und der Kopf ift ’rabs oefallen; o, verehrtes Publikum, bring’ doch keine Kinder um! Philipp Ulrich Schartenmaier (Friebr. Theod. Vifcher).

Maß:g bewegt. 458. Naus! D. €. Becker

u EEE EN AR 1. Der Rö-mer-ad⸗ler hielt den Rhein in ſei za ſtar⸗ ken

cresc. Deines:

Fän-gen, und Kaifer Probus bau-te Wein an alsien ges⸗

hängen. Es ſtreckten nach dem Schwerte die Hand die Deutſchen

> = Penn in die . Bärte: Naus! naus! naus!

OO Naugt ı Hans! a

2. Da ſprach mit Lift die weile Frau beim Feſt der Sonnen: wenden: Geduld! laßt exit den Rebenbau das Römervolk vollenden. Ber Moſt die Schläuche mit gärendem Gebraus, dann, Kinder,

ie Gäuche naus, naus, naus! Naus! naug! naus!

2% Des weilen Weibes Aunenreim behagte baß den Leuten; fie tranfen au3 und gin gen heim zu ihren Bärenhäuten. ES jchli weder Brave den Sonnenwendrauſch aus und lallte noch im Schlafe: Naus! naus ꝛc.

4. Sie dämpften ihren Helbengorn, fie jagten, tranken, träumten, bis in Schlauch und Wiſenthorn des Weines Wellen ſchäumten. Das Horn ging um im reife beim nächften Yulfeftichmans zur wilden Schlachtenweife: Naus! naus zc.

5. Die Deutichen ſchon am andern Ta a das Rachewerk begannen: ihren Schwertern nicht erlag, im Eilmarſch von dannen. Herrn Cajus und Herrn Titus erfaßte kalter Graus beim Dröhnen des un Naus! naus ıc.

Dom Feinde lernt du jederzeit auch a in unfern doch mit der Feind bei dir fich breit, vom faffe ihn am Kragen; dann w dir dein Hausrecht, und wi ihn dem Haus ſribſt oder mittelſt Hausknecht naus, naus ꝛc. Rudolf Baumbad.

459. Knut von Dänemark.

1. Der König Knut von Dänemark, der war dem Suff ergeben ftarf und ward ob diefer Leidenschaft berühmt in aller Heidentihaft. Chor: Siehſt du das ſind die ag Aal du wohl, das kommt vom Suff.

2. Der König Knut, der Dänenb fein te8 bares Geld, da8 Scepter und den Danebrog, verfeit und ſoff immer noch. et a wohl x.

Da fprach der Mundſchenk fehr verdugt: „Nun ift der letzte Schnaps verpußt, das ganze Land ift fo verlumpt, e3 wird uns nirgends was gezumpt, Sie ft du wohl x

König Knut von änemart ſprach: „Hol der Buchs den Quark! fahre in die weite Welt und trinke, was mir wohl⸗ gefällt.” Siehſt dur wohl x. Kemmertkud. ° 31

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b. Der König Knut im größten Brand fuhr übers Meer nach En a im Delirium das ganze England frei und frumm. u mo 6. Der König Knut von Engelland lebt fort und fort im größten Brand, war er von Dänemark un we deshalben Hoppett rn woh Knut vom Doppelreich ſuff Wein, Bier, Schnaps, es galt ihm m glei bis je ans fehr hochbetagt, beweini von allen und beklagt. Siehſt du w S. Meier.

460. Gans-⸗Cied. Häfulein-Melobie.

1. Der Menſch iit ein Barbar von Natur, er achtet nicht im nind’ften die Nebenkreatur; thut fieden fie und braten, verfpeift ſie mit Salaten, ſchütt't Wein oben drauf aus güldnem Gefäß und nennt dag gel: „Verbrennungsprozeß!“

gute Su haben ſ' auch erwiſcht und allzeit BT und aufgeti ot. Zum Könige Gambrinus fprach einft A don © Martinus: „Die Welt, edler Herr, ift nicht viel nüß, a ah ſchmeckt a Bier wie Rein ein faffenſchnitz!“ re Ifte Novenbris war der Tag, allwo er diefes Wort nıit Na ud ſprach; drum braten brave Leute die Martinsgans noch heute. armer gpel ift das mein Lohn, daß man mich fo verzehret auf Subifription?

4. Wie ander8 war's, da a der Weib’ ala Gänfulein ich im —— Auf einem —8 und Aug' und Schnabel drehend nun EEE: der juft übern Rhein ın männlicher ee als Gänsrich

am zen 9, hätt’ ih nie genupt in die Stadt, wo niemals eine a eine ne Bildung bat! Sie lachte ſehr gemeine und preßt' mi Beine und ra Hbis dich auch drückt und mit Welſchkorn wirſt du vollgeſtopft!“

6. So —8* ich ſchon bei lebender get zu Braten und Bafteten vorbereit’t; mein Geiſt gebt ſehr zurüde, die Leber nur wird dide;_ ic fe In t mehr: ift Fhön ihr Geficht? fie fragen allein: wie fällt ie ewi

7. Iſt das der Dat, daß unfere Schar der der Welt Errett’rin einft war? Don wegen Weinverfoften ale an es auf den Foften, ohn' unfer tapfer Gefchnatter und Schrei’n hätt’ Rom on

nno Tubak franzöſiſch müſſen fein. cheffel.

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461. Der arme Nabob.

Mel.: Das Jahr iſt gut, braun Bier ift geraten zc.

1. Der Nabob Jukjuk Juheiraſſaſah von Hinterindien hat's Podagra- Au, au! das that wehe, au, au, das that weh der.arne Nabob ſchlenkert die Zeh'.

2. Sein Vater, der hieß Juvivallrallera, ſein Großvater Simſala duſa laha. Au, auf das that wehe, au, au, bas that weh der arme Nabob hupft in die Höh'.

3. Seine Mutter, die hieß: Alla, hopſa ſaſſah, feine Großmutter: Ein popeia mamah. Au, au! das that wehe, au, au, das that weh der arme Nabob feufzt Hurrie. REN _ „4. Stebentaufend Frauen find allzeit ihm nah, die fchönfte, die heißt —— Huliah. Au, au! das thut wehe, au, au, das that weh der arme Nabob juchzt

5. Siebentanten Söhne find ebenfall3 da, der dümmſte, der heißet Sofo lala. Au, au! das that wehe, au, au, das that weh der arme Nabob plumpst in den See.

6. Der Nabob begudt feine Schatzkamera, ex treibet gar fehaurig Allotria. Au, au! da3 that wehe, au, au, das that weh der arme Nabob nimmt Aloe.

7. Der Nabob hat auch einen Elefa-fahant, der trintet —6 Au, au! das that wehe, au, au, das that weh der arme Nabob läppert im Thee.

8. Der Leibarzt verordnet dem Nabopapa Wildbad im ſchwarzen Mons Abnoba. Au, au! das that wehe, au, au, das that weh der arme Nabob reibt ſich mit Schnee.

9. Der Nabob, alt wie Methuſalah, läßt blaſen das Kuhhorn huohu trara. Au, au! das that wehe, au, au, das that weh ber arme Nabob beißt in den Klee.

100. Der arme Nabob Juheiraſſaſah von Hinterindien hat's Bodagra. Au, au! das that wehe, au, au, was war da8? der arme Nabob beißt ınd Gras. | 5. Eichrodt.

462. Der erfte Kabenjammer. Mel.: Als Noah aus dem Kaſten ::. 1. Der Noah morgens früh um acht aus feinem erften Rauſch

erwacht, ed jammert in dem Schädel fein, als wären taufend Katzen drein, er ſtöhnt und feufzet bitterlich und ruft dem heil’gen Ulerich.

2. Sankt Ulerich trat zu ihm an: Mit meiner Macht ift nichts den Magen kann ich dir vom Wein, von Katzen nicht den

opf befrein, doch ſei die Lehr' dir eingeprägt: Trink' mehr nicht als ein Menſch verträgt.

3. Der Noah ruft in höchſter Not: So hilf mir n o Herre Gott! Der Wein in meinem Haupte tof't, als wie im Faß d er junge Moft; ich bin ein frommes altes Haus und bitt mir noch ’ne Gnade aus.

gieb mir eine Arzenei, die heilſam und erquidend ſei, ic) Kühl es jalzig muß fie fein, nur fei_fie nicht von einem Schwein, dieweil ein enttestürnk, ger FJud kein Schweinefleiſch nicht eſſen thut.

5. Der ſchrie ganz fürchterlich, Bund. erbarmt der Herre ih und frac —* du des Schweins, der du doch jelber bift ht —— Was ich erſchuf, iſt wolgemacht, die Schweineknöchle nicht veracht'!

6. Doch weil, wer betrunken war, kein braver Mann iſt

offenbar, fo ſei dir eine A gene, die heilſam und erquidend fei, wenn dir, in ae im doß der Do, der Wein in deinem Haupte tof't.

Da griff Herr ind Himmelreich und gab ihm einen Hering

leich ALS den der fromme Noah roch, da ſprang er auf vor Freuden

ihn auf ganz unverweilt und war von aller Bein geheilt.

Durſt bekam er drauf und noch manchen Kan

af, f ai; u ei war, dreihundert neunundvierzig Jahr;

N seut ud’ und Ehrift, daß dering aut im en

ußman

463. Jofephus vom dürren Aft. Mel.: O alte Burfchenherrlichkeir zc.

1. Der Pfarr’ in Aßmannshauſen ſprach: „Div Welt ftedt tief in Sünden: (Sotlo.) |: doch wo ee an Joſeyhus ftedt, :| G. Chor wiederholt. (Solo.) |: wei feiner mehr zu künden.“: Gom Cbor wiederholt.)

2. Und ald man rüftet auf Weihnachtögeit, da war der Nedargefroren, da Kund ein Diann N a wohl vor des Pfarrhofs Thore:

3. „Herxr Pfarr', ollt mir Indulgenz und ſollt mir Ablaß ſpenden, daß ſich mein arm trübtraurig Herz zu neuer Zeit mag wenden.

Herr Pfarr', ich hab' nicht wohlgethan, von Heidelberg zu ſcheiden, man „ti halt doc) fein zweites an, v weit man auch mag reiten.

i8 hundert Stunden hinter u bin ich ins Sranfreich kommen,

wand gutes Beedle von Auitern und Sekt hab’ ich zu mir genommen. zu Marjeille im Cafe Türk unter Mohren und

Beier, Seleiien, ich hab’ im Pyrenäengebirg Lauch und Garbanzos

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7. Noch ſauſ't der Kopf mir, wenn ich gebenf an Gratteloup’3 Philumene, zigeunerbraun Antlit, kohlſchwarzkraus Haar, wie Elfen- bein glänzend die Zähne!

8. Doch verpecht und verichwefelt ift alles Land, ohne Freunde und Lieder und Liebe, vom Fieber gefchüttelt und abgebrannt Fehr’ ich heim aus dem fremden Getriebe.“

9. Der Pfarr’ von = BMOEn Daum IDEE „Woblauf, buß grfige Seele, mit goldenem Wein vom Nierenftein falbe die Tippen und Kehle.

10. Bu ra Wein drei Tag und Nacht in dunkeln Keller dich Ichliehe, und halt’ bei den Fäſſern trinkend Wacht, daß Gnade fi) über dich gieße. ——

11. Im Hofe von Holland beſuche die. geiſtlichen Übungen fleißig, und Donnerstags als lebter Mann den nächtlichen Chorus entreiß dich.

12. Dann wird der Be ein Zeichen thun, er läßt, feinen Büßer verderben, ein Lichtes Weingrün, ein dunkles Rot wird Naſe und Stirn dir färben.

13. Und prangt dein Geſicht in ſolchem Ton, dann wird dein Trübſinn ſich hellen, dann magft du, o langverlorener Sohn, den alten Freunden dich jtellen.

14. Wir ſind die Alten; noch klingen beim Wein die Lieder von damals zu Berge, vom Spatzen und vom Stieglitz fein und der ſommerverkündenden Lerche.

15. Wir ſind die Alten; wir haben dich gern, laß das Herz nicht von Kummer umnachten. Und hätt'ſt du noch ärger gelumpt in der Fern, ein Lamm auch würden wir ſchlachten!“

16. Da jeufzte der Pilgram mit Thränen im Aug’: „O, Pfarı’ von Aßmannshauſen, wie ihr, gottwohlgefälliger Mann, ſprach feiner mit mir Re |

17. Run fol die Welt mit ihrer Pracht meinen Rüden beiehen für immer. D Heidelberg, leuchtender Stern in der Nacht, dich laß ih nun und nimmer!“ Sceffel.

464. Der Wiſſenſchaft geweiht. Mel.: Wohlauf, Kameraden, aufd Pferd, aufs Pferd! .. 1. Der Willenfchaft ſei unfer Lied geweiht, die uns ſpendet die heiligen Tehren, ihr, die wir jet und allezeit im tiefſten Buſen verehrei, : die und zeigt, wie Kraft und Wirkung gleich, und wie das Belek der Freiheit Reich. :|

2. Die Körper durchdringt die Leidenſchaft, das iſt ein ewiges Schwingen; und finden wir mo eine neue Kraft: wir wiſſen fie Ted zu bezwingen. Durch Zahlen ift der Ton befiegt de Liedes, dad aut der Kehl’ un? fliegt.

‚.3. Wir fchauen dem wechielnden Spiele zu, wie Teilchen ſich fliehen und binden, und wie zwei Atome befreit im Nu am Moleküle ih finden. Nur wenn fich zum Herzen das Herz gefellt, beiteht es im Kampf mit der fchnöden Welt. F

4. Am alten feiſten Erdenball hat man ſein beſondres Vergnügen; er läßt zum zierlichen Kryſtall die Maſſe kunſtvo Ki fügen. SHtelt auf Achien und Winkel die Menſchheit fo, mo bliebe dann Bruder Studim ? „5. In der Belle das Protoplasma treibt, läßt Farben erwachen im Lichte; doch keins von den Blättern, den Blüten bleibt, es ift die befannte Gefchichte: daß alles im wirbelnden Tanze fich dreht, und daß Neues ewig aus Altem erfteht. :

6. Wir fehn in der Erde Iebendiger Bier erhabene Einheit walten ; aus dem niedern fich bilden das Hohe Tier, das Ei fich zum Leben entfalten. Doch fteigt Natur auch himmelwärts, ihr Meiſterwerk bleibt das Menfchenherz.

. 7. Und löft auch dag Meſſer das Rätſel nicht des geheinmisvollen Lebens, wir ftreben durch die Nacht zum Licht, und wir ftreben nicht vergebens. Ein jeder Tropfen Wahrheit Har erhebt da8 Herz uns wunderbar.

8. Drum vorwärts, ihr Brüder, und haltet Stand, laßt uns im Kampfe nicht wanten, an der Natur Hand erobern das Reich der Gedanken: Denn inmitten des Lebens voll junger Kraft ſteht hoch und hehr unſre Wiſſenſchaft! Ed. Bormann.

465. Auf der Bierbank.

Bekannte iriſche Volksweiſe.

1. Des Sommers letzte Hoſe wird hier bierbenetzt, ihre freundlichen Schweſtern find alle verſetzt. Der Winter wird kommen, dann muß die auch fort, dann werd’ ich ftudieren am fanglofen Ort.

2. Die Weisheit der Weifen hab’ ſchwarz ich auf weiß, nach fiebzehn Semeftern ermattet der Fleiß; fo ift aller Hoſen Verſetzen probat, nur dringe mir keiner in die Kemenat!

.. 3. Des Sommers letzte Hofe betracht' wer wollte ſie läſtern, daß ſie ſo verbiert; wie Thränen des Abſchied's tropft's nieder von ihr kein Wunder, ich liege am Fäßlein voll Bier.

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4. Dort werde ich ſitzen im Kämmerlein dumpf, aber, heut noch wie geitern ift Bierlomment Trumpfl Erfchredt nicht, Philifter, und guckt nach der Uhr ich übe einftweilen im Sitzen mich nur.

466. Gotenlied. Mel.: Die Leineweber haben eine faubere Zunft.

1. Die Altgoten ritten im Sturm vor Byzanz, harum pitiharum, vitfchum tſchum tſchum! Der Kaifer dort ftudierte jufl jus mit Eleganz, barum un pitſchum. Wifigoten, Oftrogoten fchreiben feine langen Noten: Alter, berapp, fonit klipp Happ!

2. Die Altgoten lärmten am Stadtmauerrand, harum ꝛc. Sie sat" ten gern den Kaiſer erb eligen brand, harum x. Wifigoten, ro⸗ goten haben ihm den Gruß entboten: Alter, berapp, ſonſt klipp klapp!

3. Der Kaiſer ließ da ſagen, er hab’ feine Zeit, harum zc. Jus müſſe er jtubieren und alten Kirchenſtreit, harum ꝛc. Wiligoten, Oftro- goten fchiden Boten ihm auf Boten: Alter, berapp, ſonſt klipp klapp!

4. Die Altgoten fagten, hätten auch feine Zeit, harum zc. Cie müßten fchon, was vecht bu und ſeien fromme Leut', harum x. Wiſi⸗

oten, Oſtrogoten keine Narren ſind und Schoten: Alter, berapp, ** klipp klapp! =

5. Da ſchickt der Kaifer den Bajtian, o Graus! harum x. Der follt’ die Goten ſchwatzen zum Lande harum ꝛc. Wiſgoten Oſtrogoten laſſen ſagen dem Deſpoten: Alter, berapp, ſonſt klipp £\ |

6. Die Altgoten fchicdten den Gumprich hinein, harum x. _ Der redet deutich mit ihnen und Küchenlatein, harum ꝛc. Wifigoten, o⸗ nehmen's bar und auch in Noten: Alter, berapp, ſonſt klipp

app!

7. Der Kaiſer ſchikte die Eulalia hinaus, harum x. Wegbeten ſoll die Goten fie mit Mann und mit Maus, harum ꝛc. gan, Oftrogoten bleiben fchredliche Beloten: Alter, berapp, ſonſt Hipp er

8. Die —5 lärmten an der Mauer wied'rum, harum x. Da wand ſich der Kaiſer vor Angſten sang frumm, harum xc. augen, Oftrogoten fchiden immer neue Boten: Alter, berapp, ſonſt tipp klapp!

‚9 Da ließ der Kaifer fagen: Ach! leuchtet euch ein, harum zc. mein ganzer Vorrat alter und neuer Cyperwein? harum x. Wiſi⸗ Boten = So enooien ehren ihre großen Toten! Alter, berapp, fonft

ıpp klapp

‚.. 10. Die Altgoten prüften des Kaiſers Cyperwein, harum ꝛc. und ließen diesmal fünfe aus Gnade grade fein, harum ıc. laden, Ditrogoten leben nicht von Papilloten: Alter, berapp, fonft Hipp flapp!

488

11. Die Altgoten zogen barunı ar tchum tihum! ie ng et im ftolgeften tab, harum pitſcharum pitſchum. igoten, Oſtrogoten Ihäpen einen guten „Roten“ geht's aber am: Fa on lapp!!

Endwig ichrodt. 467. Sankt Slorian, hilf. (Schnadahüpfl.) Vinz. Lachner.

1. Weil der Su ber=bau= er $0. ri: an fih nennt, malt er

p = te Hahn, a: ber mit dem Kru=gelöjcht Sankt Flo⸗ri⸗an. Als ich Heute lenkte meinen Schritt vorbei und den Filzhut * vor der Schilderei, ward ein, —— leiſe aufgethan, Ab ein Bild voll Gnaden lächelt’ Hold mi 3. Aus den Blumentöpfen (6 mantten Sea elein, auf zwei blonden Zöpfen lag, der Sonnenschein. Bon dem genfeti bog ſich's nieder: wärts, zweier Augen Blitze fengten mir das Raſcher. Ge EI

4. Und in Wang' und Stirne ſtieg das Blut mir jach, im Im Gehir-

en

—— an. Hilf und löſch die Flammen, heil'⸗ge F er udo aumba

| 489 | 468. Alles eitel.

Schulmelodie zu: Ter alte Barbaroſſa.

1. Die güldenen Dulaten, Br nn mir zu fchwer; wohin fie all’ gruen, ae weiß ich Ipon nicht mehr Die goldnen Pie ern u) aus mit leichtem Sinn, es nahm als e Beute Per Säne meiner aber ken ie funfelnd Erz, zerbrad)

mit aan Eide ein falfches Mädchen

4. So blieb mir ji en Leben von Allem Gold allein das Feuergold der Sieben der goldne Feuerwein.

5. Und bierbt mir bis zum Grabe ——— tren und hold; fo

Hornfeck (Schentenbud). 469. Die Huſſiten vor Naumburg.

lang’ > Silber habe, ift dies das beite

en Greene ——

ber und Kamburg; auf der gan-zen Vo-gel-wieſ' ſah man

nicht als Schwertund Spieß, an die hun dert = tau= fend.

2. Als fie nun vor Naumburg lagen, kam darein ein roßes Klagen; Rache te, a that weh, und ein einzig Tot Kaffee :: kam auf zehn neun e 8 die tot nun ftieg zum —— faßt' die Hoffnung man er

beim "ur, und ein Lehrer von d hul’ ſann auf Rettung und

terful end (ich auf die Kinder.

4. Kinder, ſprach ji Kinder, unjchuldsvoll und feine Sünder; ich führ' zum Proiop erh bin, der wird nicht io grauſam ſin, euch zu maſſakrieren.

& %.

5. Dem Prokopen thät’ e3 ſcheinen, Kirſchen kaunft' er für die

stleinen; 309 darauf fein langes Schwert, fommandierte: Rechts um fehrt! hinterwärts von Naumburg. Be

6. Und zu Ehren des Mirafel_ift alljährlich ein Spektakel: das

Naumburger Kirichenfeit, wo man’3 Geld in Zelten läßt. Freiheit,

470. Das Lied von der Kreide.

Biktoria! Mel.: O Tannenbaum x.

1. Frau Wirtin, noch ein Krüglein Moft, bevor, ic) von Euch fcheide! Schreibt an die Kammerthür getroft die Schuld mit Eurer Kreide, und macht fein faueres Geficht wie's Käglein beim Gewitter; ich Tinge Euch ein neu Gedicht und eg dazu die Zither

2. Als Gott erſchuf der Welt zum Ruhm die Spielleut' und Poeten, betrat jein Yabratorium der Teufel ungebeten und ſprach: „Empfangt als Angebind die Luft an vollen Flafchen, und Kehlen, die ſtets durſtig find, und immer leere Taſchen.“

3. Dieweil der Böfe Anteil hat an allen Erdenkindern, vermochte Gott, jo leid ihm's Hy den Fluch nicht zu verhindern. „Zieht bin.“ \o ſprach er tief gerührt, „ihr waderen Geſellen! Und wenn ihr Armen Durft verſpürt, jo ftillt ihn an den Quellen.“

4. Sie thäten aus dem Himmelsfaal zum Erdengarten reifen und fangen, was ihr Herz a ach, lauter Denn wenn an vollen Flaſchen ſog profanes Volk in Schenken, ſo ſtanden ſie am Brunnentrog wie Ochslein an den Tränken.

5. Der gute Gott der Spielleut Pein nicht {in er fchauen mochte. „Dem Sänger,” Tprach er, „it der Wein, was DI dem Yampendochte. Und bleibt er arm auch fort und fort, ich ſteure feinem Leide” da ſchuf des Herren die fogerannte Kreide.

6. So ward die Welt zum Paradies auch für die armen Zecher. Dem Gott, der Kreide wachlen ließ, ihm weih' ich diefen Becher. Frau Wirtin, noch ein Krüglein Moft, bevor ich von Euch_jcheidel Schreibt an die Kammerthür getroft die Schuld mit Eurer Kreide.

471. Naturforſcherlied. Mel.: Grambambuli, das ijt der Titel :c. _ Gefungen bei der 44. Wanbderverfammlung der Naturforfher und Arzte zu Rojtod 1871. ‚1. Die kühnen Forſcher jollen leben, die fpüren und finnieren und

ftudieren Tag und Nacht, bis was e3 giebt und bat gegeben, ergründet und verkündet und ans Licht nd iſt es noch fo tief verſteckt, es muß hervor, e3 wird entdeckt! md ift es noch jo weit und hoch, fie kriegen's doch!

491

2. Was in des Meeres dämmergrünen Grimden mit Kribbeln und mit Krabbeln und mit Kriechen nur fich regt, was in der Erde moderigften Schlünden im Dunfel mit Gemunfel für, Gewürme fich bewegt, man ſpürt ihm nach, es muß hervor, die Wiſſenſchaft nimmt e3 beim Ohr umd fperret alles groß und Hein in ihr Syſtem hinein!

3. Es faufet der Komete durch den Ather zur Sonne feiner Wonne und verſchwindet dann im AU. Gleich wird der Aſtronome zum Verräter mit Spüren, integrieren an dem luft'gen Weltenbal. Kommt er nach Jahren dann am’ Licht und denkt er dann, man kennt ihn nicht: „Wir fennen dich!” jo hört er ſchrein, „Kometelein!“

4. Trichinchen trieb fich froh und munter fpiralifch, kannibaliſch in dem Miusteltleifch herum! Sie trieb es bunt und trieb es immer bunter und brachte jo ganz fachte viele Menjchenkinder um. Da nahın die Wiſſenſchaft das Glas und ſprach: „Haha, das kommt von dag!” Da hatte fie dich gleich beim Bein, Trichinelein!

5. Wo in der Urzeit allerferniten Dunkel in Wifchwafch und in Miſchmaſch die Gejchichte ſich verliert, wo in de Chaos wühlendem Gemunkel des Laien Auge rat- und that: und pfadlos fich verirrt, da zünden fie ein Licht uns an, daß man es deutlich ſchauen Tann, fo war es einst, jo jah es aus im Erdenhaus! 82

6. Sie leſen in den Eingeweiden der Erde ohn' Beſchwerde, wie in Urzeit fie e3 trieb, als fie in jenen jugendlichen Beiten mit Lias, Trias, Kreide fich ihr Tagebuch noch ſchrieb, und. was fie alles dncchgemacht, bis fie e8 dann jo weit gebracht, daß man gemächlich ohn' Beſchwer' drauf geht umher. DE

7. Wie unter 'riefenbo en Palmen bebaglich_ging Ipanieren noch

das Maftadon, wie's mächtig raufchte_tn den Schachtelhalmen, und noch die Welt nichts wußte, von der Kreideformation. Wie all dad a vergnüglich Lebt’ und fraß und fchrie, biß dann das Unglüd es betroff und es verſoff! . 8. Wie dann der biedre Pfahlgenoſſe behaglich in dem Pfahlbau jeinen Zorfichweinfchinfen und luſtig lebt in, feinem Pfahlbau- ichloffe, bis endlich ihm die Bronzezeit verfalzte feinen Spaß. Wie darauf, dann das Eifen fam, und die Kultur 'nen Fortſchritt nahm, und wie wir 's feit der Affenzeit doch brachten weit!

9. Es lebe die Naturgefchichte! Es leben, die ihr Teben und a ihr geweiht, die fte entzündet gleich dem Lichte, der Wahrheit helle Klarheit zu verkünden weit nnd breit. Auf, ftoßet eure Gläfer an! und rufet alle Dann für Dann: „ES blühe ſtets in neuer Kraft die Wiffenfchaft!“

Heinrich Seidel,

492 472. Don den Leinewebern. Mäßig, im Sprechton.

NEN N ea ee SH SE oo

1 | Die Lei-ne-we-ber ha-ben ei = ne Sau = beste

Mitt = falten bal-ten A Zu = fam = men - = zes

ya - mm did-ſcha⸗ rum a- rum did-ſcha⸗rum

a = fhesgrause, dun-kel-blaue⸗« mir ein Bier-tel, dir ein Bier-tell

f Bu nen EEE fein 0 =der grob, = doch! a-ſche-grau-e,

ee tel = ee =

2. Die Leineweber ſchlachten alle Jahr zwei Schwein, harum

5* das eine iſt geſtohlen, das andre iſt nicht ſein. Harum a afchegraue ıc.

3. Die Reineweber en feinen Lehrjungen ar, Dat didfcharum, F nicht ſechs Wochen lang hungern kann. Harum didſcharum aſchegraue ꝛc.

4. Die Leineweber haben auch ein Schifflein klein, harum didſcharum —— fahren fie die Mücken und die Fl— drein. Harum didſcharum aſchegraue ꝛc.

5. Die Leineiveber machen eine je arte Muſik, harum didſcharum als —* zwanzig Müllerwagen über die Brüd, Harum didicharum afchegraue ꝛc.

ey Mit ven Füßen ſtampfen.

493 473. Scheffel-Eied.

Ein Walpurgisnachtstraum im Bremer Xatsteller.

1. Die Luft ift fo dunkel und a und rubig fließet der Wein,

da ftellen die höchiten Gefühle, die blühenditen Träume fich ein. Es

ährt in den Fäflern verdächtig, ſchon drüdt der Philiſter ſich facht; nn beut ift die Geifterwelt mächtig, heut in der Walpurgisnadt.

2. Es regt fih und raunt in den Mauern, als grollt ein alter Granit, als jodelten ein ‚petrefaktifches Lied. Mir iſt's, ich ſäß in der Schenke zum feurigen Tazzelwurm mit den Barus: fiegern und tränke mir 'nen altaffyrifchen Sturm.

3. Hallo! Perkeo, du Kleiner, im Dunklen erkenn' ich dich wohl! Du trinfft mit dem Rodenfteiner im Unterfamifol, indefien der Knapp mit dem Sohne Peruſias jchwiemelt und lumpt, der vom lebten Poftilone die lebte Hofe gepumpt.

4. 's iſt halt ein verflucht feiner Troppen Herr Spazzo, der Kämmerer, lat zum Wohlfein! Er kommt euch, der Schopven, ihr beiden auf Nummero acht. Kapuzen an Fäſſern und Zifchen jallieren den feuchten Choral und grüßend flattert dazwischen Sädinger

rompetenſchall.

5. Da ruft Hiddigeigei, der Kater: Silentium, ihr Geiſter, und jest, dort ont bon der Wand unfer Vater Tontrefetet in Oljenfett.

hmollierend trinkt er mit Flacco Elyſiums edeliten u nun ruft dem Erzeuger Ber Bacco! ‚ein fernhindonnerndes Proſt!

6. Da jubeln die luſt'gen Gefellen, da jauchzt das Dale

eer; das donnert, als grüßten ‚die Wellen der Nordiee das ſchwäbiſche

eer, als rieben rg Giganten einen Urjalamander darein;

wir ftaubgeboxne neipanten Ber Bacco! wir Mn un ein. Fitger.

474. Ballade vom Hauskind.

Mel.: O alte Burſchenherrlichkeit ꝛc.

1. Die Quellen fließen friſch und reich ſeit dreizehnhundert Jahren, drum laßt den tiefen Forſcher euch aus ihnen offenbaren! Wer fuchen will den langen Tag, mand) fhönen Fall noch finden mag, tit mir zu viel gewejen!

2. Es war der edle Macedon zu Rom im hohen Rate, der über feiner uxor Er die potestatem hatte. Denn Pater est, quem nuptiae demonstrant {chon legitimae praesumtione juris.

494

3. Der Bater übte dies fein jus, ſonſt hätt’ er es verfeflen! Drum was erwarb fein fllius, iſt alles fein geweſen. fo fern find fie gleich im Grund, die fonft verfchieden: servi und lib’ri in potestate.

4. Der liebe Funge_brauchte Gold, war. miles nie geweien, fonft hätt! er Beute ja und Sold Taftrenfifch frei beſeſſen. Doch auf fein Noterbrecht geftüßt, durch fideiussio geihüßt, gelingt es ihın zu borgen,

5. Er ging zum Argentario, da wurde ftipulieret: Spondesne mihi? spondeo! usurae auch faviret. Doch ſchauerlich, gar ſchauer⸗ licht, ihr Herren ach, iſt der Bericht, den ich zu machen habe.

6. Ein’ prodigum ſchalt feinen Sohn der hocherzürnte Vater! Emanzipieren ihn zum Hohn und zum Verderben that er, denn jetzo erbt der Enkel Schar, die in Gewalt geblieben war, wie's das Geſetz verſtattet.

7.. Drum wuterfüllt, als grad den Pfad, zum Prätor ging der Alte, ſein Hausſohn ihm den Weg vertrat, und ſeine Stimm’ erichallte: „Du_alter Hund! Jet iſt's genug Ein Stoß, ein Stih, ein Schrei ein Schud Der Alte liegt im Blute.

8. Der Sohn ward, wie e8 be gebührt, nach kriminal'ſchem Nechten sun Fels Tarpejus hingeführt, der lebte vom Gefchlechte der hitzeköpf'gen, Macedons, doch höret jet Senatuskonſultum Meacedonianum!

9. Dem Baterfilz zur ew’gen Schand, den Wucherern zu Sorgen exceptionem man erfand: Kein Hauskind kann mehr borgen. Doch “kriegt er's Geld, dann iſt's gewiß: Lex 6 und 7 Codicis, die ſchützen ihn vor Klagen! E. €.

475. Mein ftilles Thal der Rhön.

Melctie: „Zu Straßburg auf ber langen Brüd’* ober: „Am grünen Strand ber Spree!” oder: „Ta ftreiten fi) die Leut' herum“.

1. Dort, wo die Ahön gen Himmel vedt die Häupter, roff und kahl, dort liegt, neugier'gem Aug’ verſtectt, ein einſam-lauſchig Thal, ein Thal, gleich einem Wunderland, jo Vieblich, morgenfhön: | : Das it, im grünen Waldgewand, mein ie Thal der Rhön! : |

2. Bor Wind und Wettern halten dicht die Bergesriefen Wacht, an ihrer breiten Bruft zerbricht der Stürme raube Macht. Nicht ſchallt hierher Parteienzanf, des Weltlärms jchrill’ Getön': Ein ew'ger Friede nen entlang dem ftillen Thal der Rhön!

8. Bon fteilen Felſenhängen Ipringt der Quellen zahllos Heer, Nn

das ſchwatt und murmelt, tanzt und -fingt den Schlangenpfad daber-

93 __

Und: wo der Bach den Reigen führt, viel’ bunte Blumen fteh'n: Kin immergrüner Teppich ziert mein ftilles Thal der Rhön!

4. Auf 7 Bergeshalde prangt, noch immer ſtolz und kühn, von duft' gem enkranz umrankt, die alte Burgruin'. Nicht mehr der frechen Nitterfihar raubgier’ge Banner weh’n: Ein Bölfchen, Fromm und treu und wahr, bebaut mein Thal der Rhön!

5. Und wo das ſchmucke ee abhebt vom Wiefenrain, da Dahl ein Veilchen der ih die Herzensliebite mein. Gedenk

einer, es jo rinnt der Wehmut heiße re Sei mir gegrüßt, a ind, mein Lieb im Thal der Rhön!

Nun ſtürm' 5 ohne Raſt > tel, durch’3 wilde Leben, hin, doch du mein holdes T —5 tommit mir nicht aus dem Sinn'! Und nächtlich, wenn mi Nicht die Ruh', ke igt heiß empor mein Fleh n:

„D Himmel, Schirm’ und jegne du mern jtiles Thal der Rhön!“ 7. Und will Dil. ich todesmund, abthun die Erdenqual, fo führt, o une ur tund’ in mein geliebtes Thal! Noch einmal eh' im Abendgold ich ſch immern rings die Höhn, dann zahl' ich froh den letzten Sold: „Leb' wohl mein Thal der Rhön Julius ea

Anmerkung: Nachträglich eingefandt, deshalb in diefer Abteilung.

476. Alt und Neu.

Andante. un; > en HR BER: Pay Bern ——— ——

1. Di⸗ogenes war ein Hauptmucker beim griech'ſchen Mäßigkeitsver⸗

—4 EEE RER ww. i EN == IA = ——— | BAIZF, Em 4 VEEEPER Tee

ein, trank Zucker-waſſer oh-ne Zucker und ftippte etwas Ausſicht

ein. Es ſuchte der ver⸗rück te Zwickel die echten Männer * bei

Licht; bei * 04 iſt in dein Ar-ti=tel viel Überflußnoch grade nicht.

2. Der Solrates, der ift Atheniſcher Privatdocent, er ha: ublice nie bat bezahlt ihn ein, Student. Doc f was er

(08, e3 braucht zu ſchämen fich Keiner jetst in Wort und Schrift, da tönnen fi I rubig FR druf un ex en nahm ja dadru Gift. 3. Der Simſon war ein ftarfer Jude, erregte den Hitiftern raus, ev rüdte ihnen auf die Bude umd rüttelte am Staatenhaus. ach! er mußte Haare laſſen die Delila war u ſchlan. Die Delila, Die in thät faſſen, war 'ne jüdifche Conſtabler 4. Es hielten für, 'ne Wundergabe die Juden es mit Rn Fug, daß Moſes mit 'nem Heinen Stabe au einem Felsblock Wafler ſchlug: doch jeßt erfcheint es Hein und pauvre, die Juden, fie bewundern mehr Profefjor Herrmann aus Hannover mit feiner Flaſche voll Liqueur

477. Diogenes der Weiſe. Mel.: „Stimmt an mit hellem, hohen Klang” oder „Im ſchwarzen Walfiſch.“

1. Diogenes lag vor der Stadt Corinthug in der Sonne und —J— ſein zu elblatt philoſoph'ſcher Wonne. 2. Da thäten Stutzer aller Art daher des ſchwenzeln, um Bee a nafterbart je neden und zu bänjeln. 3. hört mit voller Seelenruh' die Witzeleien beißend, dreht —T bloß en Nücen zu, die rechte Mitte weifend. 4. Da kam auch mit dem Hofgeſchmeis der große Alxrander und Wie: ch glaub’, wir find, beim Zeus, jeßt alle beieinander. ritt dann aus dem Gefolge heraus, den Weifen zu bejchatten: Vitt Er ſich eine Gnade aus, es geht heut gut von Statten! 6. verſetzt mit ſanftem Ton Diogenes der Weiſe: Geh' du ur an nädig aus der Sonn’ mir altem Jubelgreiſe. a wollte das Gefolg’ ihn flott fogleich beim Kragen padeı, e3 trieb En diefer Fühne Spott das Vollblut aus den Baden. 8. Doc ftaunend rief der bobe ſieht ein blinder Heſſ' ein, wenn ich nicht Alexander möcht ich Diogenes ſein! 9. Die Schüler haben's nachgemacht dem Meiſter vor der T Tonne und lagen oft um Mitternacht noch „in der goldnen Sonne.” , C. Eichrodt.

497 478. Triumfgefiehle von einen alden Leibziger.

Mel.: Da ttreiten fi) Die Leite tum

1. Div Leibzig, liewe Lindenftadt, wo Gunft und le blieht, wo mer die iche enen Meſſen hat, dir deene hell mei Lied! Denn fehon der große Geedhe, er ‚nach Re t 2 un Gebiehr. Mei Leibzig is

Baris, mei Leibzig low’ i

Dei Sinn i8 ar der viehften. Beit uff Fortſchritt nur geitellt; aus Funtelnis und Finſterheit fiehrit du zum a e Welt. Wie viel der gettlichiten. erwuchſen nich im dir! Mei Leibzig is äſklee Baris, mei Leibzig low' ich mir.

3. De erſte deitſche Eiſenbahn das weeß de ganze Welt bei unſern keht ſe ahn un goſt e beeſes Geld. Doch als es „Nuff nach Dräſen!“ hieß, das war, ä Hauptpläſir. Mei Leibzig is

ä flee Baris, mei Leibzig low’ ich mir.

4. Der Handel is es allezeit, der Hier ſei Beſtes dhut. Es Lebt der 2ifenfhaftihget manch braves en ur Heil dir, Studendenbara- dieg! Mir, fingen fier umd fir: Mei Yeibzig 18 & fee Baris, mei Leibzig low’ ich mir.

5. Stell mer die ſcheenſte Fenus hin, ich laß ſe ruhig ſtehn; denn niſcht iſt wie 'ne Leibz'gerin fo herzerweechend ſcheen. Wer nur in Leibzig lebte, ließ ä Stick von Herzen hier. Mei Leibzig is ä flce Baris, mei Leibzig low' ich mir.

6. O V —* edenk ich in 9 mer ä heh'rer nmel, denn wa3 de richt gen Veibz, ba’ger jein, die bleiben. eig ame Un mit Bekeiſt rungk ſaach ich dies: Nie trenn ich, mich don dir ei Leibzig is ä Klee Baris, mei Yeibzig low’ ich mir! Edwin Bormann.

479. Das Lied vom Dehrele.

1. Do benn je, de Vehrele ins Exame do het der Vehrele g'ſeit: „Sie were mi ſcho wieder goh laſſe go, der Vehrele g'ſeit. 2. Do henn ſe'n g’frogt us der Theologie, r et der Vehrele g’jeit- „Der Biſchof 13 der ſtärkſte Wi,“ > a der Vehrele g’jeit. . Do henn ſ'en g’frogt us der Altronomie, do het der Vehrele gieit: „sm Sterne git's de befte Wi,“ fo het der Vehrele g’feit. 0 benn ſſen g'frogt us der urisprudie do het der Vehrele peſeit Das Schäferecht it allewyl a jo bet der ebrele g’jeit. 5. Do 6 henn fen g'frogt us der Mineralogie, do bet der Vehrele geſeit „Mit Steine ſchmeißt mer d'Fenſter 1,” ſo bet der Vehrele g’feit. 6. Do henn ſſen g’frogt us der Geographie, do het der Vehrele g'ſeit: „Es ſteht ein Wirtshus an dem Rhi,“ ſo het der Vehrele g'ſeit. Kemmersbuch. 32

498

7. Do henn fen g’fro t u8 der te, do het der Vehrele feit: „n Dei Mi gut für 'n Kater ei, ee der Behrele g'ſeit.

8. henn ſ'en g'frogt us chaft, do het der Vehrele De Kr kei Magefaft Io be der * ologie, do het der rele

Ten frog us der M ort: E Venus i aumenſch he ſo het der Behrele q 0 bern f’en ofro us ber Fhlfuphi, Do do bet der ee g’feit: lato iſt 'n el g'ſi,“ ſo het der Vehrele g'ſeit. 1. Do henn ſ'en frogt us der Geometrie, do het der Vehrele g'ſeit: „EDreieck kann tet Viereck fi,“ fo het *— ee Aa 12. Do benn fen Vehrele zur Thür 'nus fe Behrele g'ſeit: „J ha's ja glei vo Anfang g’jeit,“ fo Get = re g'ſeit.

480. Der heimziehende Student.

Mel.: „Da droben auf jenem Berge,” oder: „In einem kühlen Grunde.“

1. Drei Bilder und eine Pfeife, ein Becher und ein Stab, ift alles don meinen Sachen, wa3 ich gerettet hab’.

2. Die Bilder will ich Bun. e8 find drei nde lieb, von denen ein jeder in Freude und Leio mir treu verblieb.

3. Die Pfeife will ich zerichlagen am erſten großen Stein, das Lied vom alten nn muß ausgepfiffen fein.

4. Noch einmal füll’ ich den Becher am le Haren Duell, dann mußt du nen ſterben, ib a ie 1 aa. il

bat mich yeführet, geichüte 9 manmichma er fo mich ug 9 Age durch Ben und Da al. ommt, ihr Bilder, du Dee 2 echer und du Stab

ih Sa nicht erzählen, daft ich geweinet hab’. Fr. Friedrich.

481. Hungriges Lied. Mel.: Mein Lebenslauf iſt zc. -- (NB. nur mit Benutzung ber erften 8 Takte und bes Saoluß⸗ Chor⸗,ſatzes, oder: In einem kühlen Grunde ıc. 1. Drei wadere Burfchen faßen, (ja) ganz ungemütlich da auf einem fühlen Rafen, (ha) beim cerevisia. Heidi, heida beim cerevisia, . Da fchüttelt das Haupt der eine, (ja) und hub zu fingen an ein Lied Heinrich Heine, (ha) das jeder fingen kann. ch weiß nicht, was foll es bedeuten, daß ich jo trauri Bug Di bin, ein Verffteat aus alten Zeiten, das kommt mir nA aus dem 4. Darauf verſetzt der zweite: „Auch ich weiß ein Gericht, a dieſes wär’ ich heute, abjonderlich erpicht.

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5. Mich will es ſchier bedünken, als thät und eines Not, das iſt ein a Schinken, mit ſanftem Butterbrot.” Da trafen ah die Gedanken, und alle ftimmen bei, daß Butter: brot a Ranken, auch nicht von Leder fei. 7. Und mit der Zunge fchnalzten, fie alle Mann für Mann, worauf fie fich umbalsten, und huben zu fingen an: „Schinken, den ich meine, der den Hunger ftillt, komm mit deinem Scheine rofenrotes Bild!‘ 9. Darauf begann ber dritte: „Auch ich weiß einen Fraß, den ich Se verbiete, Er einem guten Glas! ch meine SOchweinebraten, der, fich gewafchen hat, ich meine . FR Rn ie mit grüßendem Salat.” 11. Da war man gut beraten alle ſtimmten bei, daß ſo ein nicht von Leder ſei. ad der erfte wieder, und hub zu fingen an: „hr, meine Tihen rüder, es ift fein leerer Wahn. Bortrefflich iſt und allen Berhältnifien gemäß in dieſen hei’gen ng allen, ein frifcher Su 2 er zweite rief: O hätt' ich, zu diefem fchlechten Bier nur edlen Rettig, ehoi en wäre mir!“ 15. Der dritte yeah nicht wieder; zu helfen aus der Not, fchritt er, ftatt aller Lieder, zur That mit Kommisbrot.

482. Was mehr?

1. Du haft Diamanten und Perlen, haft alles, was Menſchenbegehr, du haft die ſchönſten Augen, mein Lieb en, was willſt du mehr? 2. Auf, deine ſchönen Augen hab’ id) ein ganzes Heer von ewigen Liedern a mein Liebchen, was voilift du mehr? it deinen Schönen Augen haft du mich gequälet fehr, und haft mid) Grunde gerichtet, mein Liebchen, was willſt du mehr ?

| BD. Heine. 485. Cumpidus.

1. Ei du ſau⸗, faus, ſau-, ei du faus, faus, faus, ei du fauberes Mügdelein. 2. Ei dur hund⸗ ꝛc. ei du hundertfältiger Chrift. 3. Ei du cu- etc. ei du custos virginum. 4. Ei du laus- etc. ei du laus tibi domine. 5. Ei du stir- etc. ei du stirps clari generis.

500

L

R 3 Ei du flo- etc. ei du flos pulcherrimus. (od. floheit Stets ie Ciind'.)

7. Ei du afl- etc. et du affinis diaboli.

8. Ei du finc- etc. ei du finctio coelestis.

9. Ei du mus- etc. ei du musa poetae.

10. Ei du ros⸗ zc. ei du roſ'ges Kind.

484. Mlette.

Eolo. Ei, guten Abend, guten Abend, meine Herrn confratres!

Chor. Ei, guten Abend, mein Herr confrater!

Solo. Zit’3 den Herrn confratribus nicht gefällig, eine Yleine Eaufmette mit mir anzuftellen?

Chor. Ei, warum denn das nicht?

Solo. ©o belieben die Herrn confratres nur zu beſtimmen, in

wie viel Zügen e3 geſchehen fol!

Chor. In den befannten fieben Zügen !

ES olo. So belieben die Herrn confratres nur fein richtig nad) zuzählen (trinkt)!

ünf ieben ! Eolo ai auch nicht die Kagelprobe drin geblieben. Chor. Solche Brüder müfjen wir Haben, die verjaufen, was fic

485. Lied der Landwirte. Mel.: Ein freies Leben führen wir :c.

1. Ein freies Eigen bauen wir, die Flur ift unfre Wonne, der deutfchen Kraft vertranen wir, fie lebet in uns für und für, wir leben mit der Sonne!

2. Wir bauen unſrer Väter Feld, die Jauchert und die Morgen, und haben wir es wohlbeſtellt, ſo laſſen wir, wie's ihm gefällt, den lieben Herrgoft ſorgen.

3. Wir jagen nicht dem Neuen nad, zu fchweifen in die Ferne, doch Liegen wir nicht felber brach, ein gutes Beifpiel find’t ung wach, wir prüfen alle8 gerne.

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4. So hat das Alte feine Ehr', das Neue are winfen; wir balten viel auf gute Fehr’, und wird und auch der Anfang jchwer, det Mut a una nicht finfen.

Der Saum ift der rechte Mann, er iſt der Welt Erempel; nit "m fing alle ang an, die Sreiheit blüht in feinem Bann und baut der Sa © empel.

6. Drum hoch die Landwirtſchaft, ſie gilt in allen gonen, tie Sleibt die Milch der Heldentraft, und wo der Landwirt denkt und Schafft, da iſt gut fein, gut wohnen! C. Eichrodt.

486. Räuberlied.

Bekannte Melodie.

1. Ein freies Leben führen wir, ein Leben voller Wonne. Der Wald ft unjer_ Na tquartier; n Sturm und Wind marjchieren wir; |: der Mond ift unſ're Sonne.

2. Heut’ kehren wir bei af * ein, bei reichen Pächtern morgen; da giebt's Dukaten, Bier und Wein! Fürs übrige da laſſen wir fein den lieben Herrgott forgen.

. Und Daben, wir im Traubenfaft die Gurgel ausgebadet, fo trinken wir und Mut und Kraft und mit dem Schwarzen Briberfchaft, der in der Hölle bratet. Schiller.

487. Ultimatum.

Mel.: Der ich von des Datpheus Leben ꝛc.

1. Eine Waſſermaus und Kröte ſtiegen eines Abends ſpöte: einen ſteilen Berg hinan?“:

2. Sprach die Baffermans, zur Kröte: „Warum gehft du abends —— Berg hinan?“

Zn Waſſermaus die Kröte: „Zum Genuß der Abendröte

geh’ ei —— bend ſpöte dieſen ſteilen Berg hinan

4. Dies iſt ein Gedicht von Goethe, das er Abends ſpöte auf dem Sopha noch erſann.

488. Harung.

Mel.: Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten x. 1. Ein Hering liebt’ cine an im fühlen Meeresgrund, e3 war fein Si ten und Trachten ein Kuß von ihrem Mun ie Aufter, die war ſpröde, fie blieb in ihrem Haus; ob der Sering fang und feufzte: fte ſchaute nicht Heraus.

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3. Nur eines Tages erfhloß | I ihr je buftig Schalenpaar, fie wollt’ m Wieerestpiegel 5*— ihr A 4. Der Hering kam na ſeinen Kopf herein und a einem Kuffe in Ehren fich zu freum arung, armer Harung, wie ſchwer biſt du blamiert! fie 8 17 die Schalen, da war er guillotiniert. ht chwamm fein toter Leichnam wehmütig im grünen Mer und bat n meinem Leben lieb’ ich Feine Aufter mehr.“ Scheffel.

489. Ein Hauptkerl.

mnitie bewegt.

1. Ein Hellerundein Baben, die waren bei- de mein, der I Heller ward zu Wafsfer, der Batzen ward zu Wein! Yuchheidi!

a = = u Y est | D Zu A oo ____ AVCCC..CI —TICCCCOCCC..AIAMVF —— - DU /an VE ı EEE GEN AN Fels L_] R —AMAV BE 9 TREE Du 97 TEE 79 HERR 9 TEEN 99 BE za

juchheida! val-lesri juch- hei! der Heller ward zu Waſſer, der

Baben ward zu Wein!

2. Die Mädel und Hy Wirtsleut', die beid': o weh! die Wirt! leut', wenn ich komme, die Mädel, wenn i 3. Mein’ Stiefel find zerriffen, mein’ Sub, die find entzwei, und auf der Heide, da ſingt der, Vogel frei.

4. Und gäb's fein Landſtraß' Ey jo lieh ich ftill zu Haus,

und Gab’ fen Tod im Fafle, ns trä = gar nicht draus. a8 war 'ne rechte freude u der Herrgott ſchuf, 'n

Keil wie Samt und Seide, nur 5. Jul

A. v. Schlippenbach.

503 490. Srofchbnab,

Mel.: Ein Heller und ein Batzen ꝛc. 1. Ein jung Froſch geht ſpazoren, ejchnieget modiſch fein, verliebt bis über die Diren mit em rule 2. Sie thun fo recht ai A vor nichts mehr ſehn, da kommt nabel Hainotte an zu gehn. 3. Der thut, fein Wörtlein fagen, er ſchnappt nur au, o raus, da bat er bee im Magen und mit der Lüab' iſt's aus!

491. Schöne Seelen.

Mel.: Da ftreiten fi die Leut' herum x.

1. Ein Kaufmann, der ſich Schulze nennt, Iebt in Berlin noch heut’, ein jedes Rind den Mann wohl fennt als fait: und geicheut. Um ſechs fißt er am id denn fein Geichäft groß, und arbeit't dann und friſch den ganzen Tag drauf los. | 2. Um fieben Uhr le ; er jein Comptoir, fprigt feine Feder aus; dann holt er Hut und Stock hervor und fteigt ind Kaffeehaus. Dort trinkt er dann, es ift befannt, fein’ 10-12 Glas Grog und kehrt dann u im größten Brand, wenn zwölf Ihr fchlägt die Slot.

3. Einſt wollt’ er auch nach Hauf e gehn, es vegnete gar A man konnt” feine Hand vor Augen fehn, die Straß’ glich einem Meer. Als er nun fam and Trottoir der Friedrichsſtraßen Ed’, da fiel Herr u N lan ng, er aan, in tiefen, tiefen Dred.

Den felb'gen Abend hatte auch geſoffen ohne End’ nach gutenn, ken Burf enbrauch ein halliſcher Student. ALS der num jo nad Hauſe ſchwebt und kommt an jene Umglüd Schulz ein Bein et u liegt auch der im D

onnerwetter, iſt dem ie, an wen bin ich gerennt? ich es Liegt wer neben mir!“ ru fluchend der Student. Herr Schulze, ein erfahr ner Mann, ruft: „„Sein Sie doch nur til; wat geht, a. Herr, denn Sie dat an, wat id hier machen will.“

„te heißt denn er mit jenem Brand ?“ ſchreit toller der Student.

* werde Kofmann Schulz genannt, en jedes Kind mir kennt.““

Schulze!” nun der Studio rief, „das freut mich, lieber Mann,

daB ich 1ch hier den Empfehlungsbrief gleich übergeben Tann.’

tie fam wohl ein Empfehlungsbrief je befjer in die Hand, beim angefchnelikuen Goſſenſtein, beim folofjaliten Brand. Doch hat der Spaß erfreuet mich, al3 er mir ward befannt, denn „schöne Seelen finden fich zu Waſſer und zu Land!“

504 492. Das Lied von den drei Saulen.

Me.: Sch weiß nit x.

1. Ein König —— Sterben: wen giebt er Kron' und Reich? Es waren ihm drei Söhne, die liebt’ er alle gleich, „Und wer von euch drei Söhnen der allerfaulfte ift, der fol mein Reich erhalten und König fein zur Friſt!“

2. Da ſprach der Altfte: „Vater, die Krone kommt mir zu! ch lieb’ es zwar, zu fchlafen in langer Mittagsruh. Doc Fällt mir in die Augen ein Tropfen unverfehn, fo mag ich fie nicht fchließen und lag fie offen stehn!“

3. Da ſprach der zweite: „Vater, ich übertreffe ihn! Ich nide ſchon des Morgens am fnifternden Kamin, und faſſen da die Flanımen des Schlafrocks Bärenfell, fo laß’ ich's ruhig bremmen und rück' nicht von der Stell!“ i

‚4 Der Züngfte gähnte langſam und fah fich fchläfrig um: „Bon mir könnt' ich erzählen, da würden alle ftumm! Doc) laß’ ich’3 lieber bleiben, daß es ein andrer thu: Meine Faulheit euch zu ſchildern,

ich bin zu faul dazu!“ Aleris Aar. Raſch. 493. £ob der edeln Muſika. Einer. Alle.

da kroch aus dem Wal - fer ein großer Kro-ko-dil, 0

n z 1 Ein luſt'-ger Mu-fi - fan - te mar-fchier -te am Nil, 0 R Eine.

ten-po -ra, o mo - res! tem-po - ra, 0 mo - res! Alle.

Der wollt ihn gar verſchlucken, wer

weiß, wie das ge-ſchah? Juchhei-raſ-ſaſ-ſa, o tem-po-tem-po

EEE. FEED ra! Ge-lo-bet feift du je = der-zeit, Frau Mu-fi = fa!

505

2. Da nahın der Muſikante feine alte Geigen, o tempora, o mores, und thät mit feinem Bogen fein darüber ftreichen, 0 tempora, o mores! Allegro, dolce, presto, wer weiß, wie das gejchah ? anaherafiafie, o teınpo-tempora. Gelobet ſeiſt du jederzeit, Frau

uſika!

3. Und wie der Muſikante den erften Strich gethan, o temp. etc., da fing der Krofodile zu tanzen an, o temp. etc. Menuett, Galopp und Walzer, wer weiß zc.

4. Er tanzte wohl im Sande im Kreiſe herum, o temp. etc., und tanzte fieben alte Pyramiden um; o temp. etc., denn die find lange wadlicht, wer weiß zc. |

5. Und als die Pyramiden daS Teufelsvieh erichlagen, o temp. etc., da ging er in ein Wirtshaus und forgt für feinen Magen, o temp. etc., Tolayerwein, Burgunderwein, wer weiß zc.

6. ne Muſikantenkehle, die ift al3 wie ein Loch, o temp. etc., und bat er noch nicht aufgehört, fo trinkt er immer noch, o temp. ete., und wir, wir trinfen mit ihm, wer weiß ꝛc. E. Seibel.

494. Unſer König. Mel.: Etimmt an mit hellem hoben Klang ꝛc.

1. Ein nüchtern’ Mann! ein armer Mann, vertrodnet Herz und Kehle, ein König, der da trinken kann zugleich mit Leib und Seele!

2. Hier fie ich auf dem grünen P hl von Maien aufgeichlagen, der zen lau, der Wein ift fühl, jo muß der Trank behagen.

3. Und rings um meinen Thron gededt die Flaſchen in dem Graje,

fein Pfaff und fein Miniſter ſteckt ins Regiment die Nafe.

4. Es fpielt mir um die Stirn der Kranz wierm Bacchus Blatt und Traube, es ſchwärmt umher der Brauen Tanz, bacchantiſch in dem Laube.

5. Sie ſäen nicht, ſie ernten nicht, find doch fo froh genähret; ich trinfe nur und forge nicht, jo hat mir's Gott befcheret.

6. Und du, mein einz’ger Herzensfreund, ganze Leben, du trinkſt mit mir, und jedem Feind kann ich mit dir vergeben.

7. Mit dir beim Weine Zug um Zug, wie wachſen die Gedanken! So Flige kann des Adlers Flug im Ächergold nicht ſchwanken.

‚8. Und al’ der hohe ſtolze Tag, uns ſoll er ganz gehören, kein

Zeiger und fein Stundenfchlag darf eine Feier ftören.

9. Bern brauft der Markt, wo Groß und Klein ſich Schätze will erraffen, ’3 find lauter Knechte, die den Wein in meine Schläuche Ichaffen.

10. Wenn alle Welt im Stanbe wühlt, muß e3 doch einen geben, der einen König fich noch fühlt, al3 König weiß zu leben.

506

1. Stoßt an! und finft der Sonnenfchein und tft gealen, jo ſt du des Throne Erbe fein, die andern die Bajallen. König, wer da trinken kann zugleich mit Xeib und Seele. En Mann ein armer Mann! vertrodnet und Kehle.

Dr. 3. 6. $ifcher.

495. Am Grenzwall. Marliert, gemäßigt. Franz Abt.

= mp* * ee Diten, da regt fich feindlich was im luß,bo fchleichtu. hallt' was

andei mver=riffesne Kamiſol, du ſchlechter Kerl, du ſchlechter Kerl.

507

2. An eine Jungfrau Chattenſtamms hatt’ er fein Herz vertandelt und war ihr oft im Lederwamms als Kaufmann zugewandelt. Jetzt fam die Rache, eins, zwei, drei! jeßt war der Damm erklettert, jebt kam's wie wilder Sagen Schrei und Keuleniching geichmettert: „Ha, hamm', hammer dich emol, emol, emol an deim verriffene Kamiſol, dur. fchlechter Kerl, du ſchlechter Kerl!

3. Er zog fein Schwert, er blies fein Horn, focht als gejchulter

Krieger, Fruchtlog war Mut und Römerzorn, die Wilden blieben Sieger. Sie banden ihn und trugen ihn wie einen Sad von dannen; ald die Kohort am Platz erjchien, fcholl’3 fern fchon durch die Tannen: „Ha, bamm’, hammer“ xc. | \ ‚. „4. Verfammelt war im beil’gen Hain der Chatten Landsgemeinde ihr Odinsjulfeſt einzumweihn mit Opferblut vom Feinde. Der fühlt ſich ſchon als Bratenſchmor in der Barbaren Zähnen, da ſprang ſein blonder Schatz hervor und rief mit heißen Thränen: „Ha, hamm', hammer“ ꝛc.

5. Und alles Volk fprach tiefgerührt, ob ſolcher Wiederfindung: „Dan geb ihn frei und loSgefchnürt der Freundin zur Verbindung! Simmt fie ihn hier vom Fleck als Frau, fei alle Schuld verziehen!” Und heut noch wird im ganzen Gau als Feitbardit gefchrieen: „Ha, Hamm’, hammer“ ıc. | Sceffel.

496. Der Greßlyoſaurus.

Bei der Naturforfcherverfammlung in Bafel zu Ehren des Geologen Greßly gefungen. Mel.: Ein Iufi’ger Mufilante x.

1. Ein wilder Geologe fpazor am Ergolzitrand, ‚o tempora, © mores! Da ftredt ihm aus dem Schlamme ein Saurier die Hand, e tempora, o mores! Der wollt’ ihn gar verfchluden, wer weiß, wie das geichah? Juchheiraſſaſſa! O tempo tempora! Gelobet ſeiſt du, edle Geologia!

2. Da_thät der Geologe den Hammer zornig fehwingen, und lehrt den faulen Saurier tanzen und ſpringen. Allegro, dolce, prestoetc.etc.

3. Und wie der Geologe den eriten Streich gethan, fing das geplagte Caurium zur fchreien an: Ich bin der Greßlgojaurus zc. ꝛc.

4. Ex tanzte wohl im Keuper im Kreife herum, wühlt einen Wald Peropteris Meriani um; er war ſchon lange wadelig ꝛc. ꝛc.

5. Und als die Farrenkräuter das Teufelsviech —2*— en, da ging er in ein Wirtshaus und ſorgt für feinen Magen. Tokayerwein, Burgunderwein ꝛc. ꝛc.

508

6. 'ne Geologentehle tft auch wie ein Loch, und bat er noch nicht aufgehört, fo trinkt er noch, und wir, wir trinfen mit ihm, wer weiß, wie das geihah? Juchheiraſſaſſa! O tempo tempora! Gelobet Terft du, edle Geologia!

497. Alter Studententriller.

(Diefe Weife wird aud fo gefungen, wie die Pleinen Noten für ſich angeben.)

eye a * = ® —— —————

en flancons, c’est pour la prouver de Var-til-le-ri - e;

compagnon compagnon, qui sait ti-rer sans ca-non.

498. Desgleichen.

Er fang fo ihl-azön, er fang fo gu⸗a⸗ut, daß ei = ne Be N —— TE A —— —CXGRN = EP” 200 IN |

Turm-ſpit- ze wadeln thut, ſchned⸗de⸗reng⸗teng-teng, ſchnedde⸗

rengtengteng, daß ei⸗ne Turmſpitze wackeln thut, denn lan⸗ge

a

erresen ==

Klei-der und ſpit-ze Schuanh, die kommen kei-ner Dienftmagd

nn

ee —— Ra N = Ss ce.

fei = ner Dienftmagd zu.

499. Der leßte bronzene Pfahlbürger.

Mel.: „Sn einem kühlen Grunde,” oder: „Es hatten drei Gejellen ꝛc.“

1 Er faß auf feinem Pfahle, Itaunt in die Welt hinaus, ihm ward’3 mit einem Male jo windig weh und graus.

2. Er fah das Alter enden, das Alter vom edlen Erz, zergehn, was er mit den Händen geichaffen; das brach fein Herz!

3. Bon Norden aber kamen des Eifend Apoftel her, und wie fie kamen, fo nahmen fie alles; drum weinte ev. 4. Und was fie brachten, zu füßen das Leid des bitteren End's, wer wollt’. e8 nicht begrüßen: Blut, Eijen und Intelligenz!

5. Und mit gebrochenen Sinnen wirft er fein Hab und Gut, Erz, Waffen, Brot und Pinnen, ich felbft dann in die Flut.

6. Am Neuenburgeritrande holt man den Schädel einmal hervor aus Schlamm und Sande, und findet ihn mifrocephal.

500, Kinderfabel.

Tempo di marcia. MD, Sommer

A messe x

Es ging ein Froſch ſpa⸗zieren an einem SonntagNachmittag, wollt = es

Eu ey Key | laf-jen ſich fri- fieren an ei=nem grünen Gar-ten-hag. Da,

fann mer euch fri= fie » re, ihr Habt ja gar keen Hoor ?!

501. Des Klausners Schwur. In rubigem Zeitmaß. Stanz Abt.

liebte nichtSauf Erden fo innig wieden Wein. Davon wuchs ihm die

an

fpende = te ro = te3 Licht.

2. Einit ſaß der fromme Bruder am Haren Waldesbach und bielt den Kopf in Händen und ftöhnte: „Web und ach!” Ihm war's, als

+

SAl

ob ein Kobold die Haare ihm einzeln rauft. (Die Arzte haben Ipäter daS Übel „Kater“ getauft.)

3. Und wie er ftarrt ınd Wafler, das vor ihm murmelnd quillt, beichaut er feines Hauptes getreued Spiegelbild. Es fchimmert_feine nal jo glübhend wieder ber, als ob ein großer Karfunkel ins Wafler gefallen wär”.

‚4. Der Eremit fieht ſchaudernd den roten Wiederſchein und fchwört: „Nie trink' ich wieder in meinem Leben Wein! „Vielleicht da8 Wafler- trinken die Naje wieder bleicht. (Der Nenſch im Bann des Katers faßt guten Vorſatz leicht.)

5. Den Wasgenwald den grünen durchſchritt zur ſelben Zeit der Förſter von Bergzabern zu fröhlichem Gejaid; fürfichtig thät er folgen des grauen Wolfes Spur; der ſah den frommen Bruder und hörte feinen Schwur. _ |

6. Da bat ein heftig Grämen des Jägers Herz gefaßt; oft hielt er bei dem Kruge des Eremiten Raft, doch, wenn zum Wafjertrinfen der Bruder fich befehrt, wird wohl dem Watdmann nimmer im Wald ein Trunk befchert.

7. Berdroffen ehrt der Förfter nach Haus gu: Abendftund, fein

ürnen muß entgelten der wedelnde Hühnerhund. Mit Hohn am andern

orgen er zu dem Klausner kommt zu fchaun, wie fühles Waſſer dem zeuigen Büßer frommt. j

„8. Da faß auf feinem Stuble ‚der Jcher würdig und hehr, wie eint_der König von Thule auf feinem Schloß am Meer, und bielt auf feinen Knieen ein bauchig Schüffelein und mit einem Löffel ae feinen Wein.

9.. Da fiel dem durftigen ae ein Stein vom Herzen fehwer; mit raſchem Griffe zog er den Weinkrug zu fich her, und in der ftillen Klauſe begannen drauf die zwei mit Becher und mit Löffel ein fcharfes a fig hat der Förft die Jagd getobt, b

10. Noch Häufig hat der Förſter, wenn aus die Jagd getobt, beim Krug des Eremiten den Herrn des Walds gelobt; Beihed that ihm der andre, doch mit dem Löffel nur. Hie hat die Mär ein Ende: Das ift des Klausners Schwur. Rudolf Baumbad).

502, Stoßfeufzer einer alten Lofomotive. Mel.: Sch weiß nicht, was ſoll e8 bedeuten ꝛc. 1. Es lag eine Lokomotive im alten Eifen drin, gebrochen zwar an Körper, doch jugendlih an Sinn. 2. Der Keſſel war geborften, luftdicht der Kolben nicht mehr, der

Schlot zur Seite gebogen, al3 wär’ er ihr zu ſchwer.

512

3. Da ſprach die Lokomotive: „O herrliche Jugendzeit bift du auf ewig geichwunden, Kraft und —E

4. Noch einmal möcht' ich fliegen auf glattem Schienenſtrang, die Welt noch einmal durchjauchzen mi meiner Pfeife Klang!

5. „Zum Semmering aufwärts braufen in freie Alpenluft, beraufcht berniederfchauen auf Tannenwald und Kluft.

6. „DO, flickt meinen leden Keſſel, verftopft meinen Kolben aufs —— manch Jahr ſchon hab' ich gedienet, manch” Jahr noch dien' ich treu!“

7. Da donnert vom a die Kugel, vergeblich da8 Dampf- roß bat: Zerfchmettert Liegt Schlot und Keflel, zerichmettert liegt Kolben und Nav. |

8. Das Fliden war nicht mehr ventabel, drum fchlug man fie ſchleunigſt entzwei im neunzehnten Jahrhundert giebt’8 Feine Empfindelei! g. Wyplel.

505. Das Alenfchenliev. Nicht zu langſam.

—— BRä 2 1. Es le - be, wa3auf Er = den fich labt mit Rein und rit, j —— N s =

Bier, was fährt mit Chaif’ und Pfer-den im Ge-gen-ſatz zum

Tier, im Ge⸗gen-ſatz, im Ge-genſatz, im Ge⸗gen⸗ſatz zum Tier.

2. Das Vieh und zwar ein jedes trinkt Waſſer wie ein Stier, dem Menſchen wiederſteht es im Gegenſatz zum Tier. .3. Das Vieh und zwar je dümmer trinkt für den Durſt allhier, die Menſchen trinken immer im Gegenſatz zum Tier.

4. Das Vieh trinkt instinctive, der Menſch trinkt mit Manier, der Menſch trinft respective im Gegenfaß zum Tier.

513

5. Es tranf fein Bier der ver der und Shakeſpeare; Mogait aus einer Flöte -- im Gegenfa ne Bei Tier. 6. Achill aus teen Schilde trank Wein, a fein Bier, Branntwein trinkt auch der Wilde im Gegenfab zum Tier 71. Der Geßner auf den Triften, aus rein der Zaſchkir, Sudan in Fürftengrüften im Gegenſatz zum Tier Aus Gold der Übermüt’ge, auf Dornen König Seat, aus Wermut- —— Tiedge im Gegenſaß zum Tier 9. Horaz in Sub, nad Gieblichem Alyſtier, der Archimed aus Schrauben im Gegenſatz zum Tier 10. Aus Hoblem Felsgeſteine die alten Deutfihen früh’r, aus Lotos⸗ ne er im Gegenfab zum Tier. Schmunzeln der Gambrinus, mit Brübern Jaromir, im Sälafrod der. Gervinus im Gegenfak. 12. Mit Gunft der Ehrenwerte, der hing mi mit Gezier, Damokles unterm Schwerte im Gegenſatz zum 13. Der Gaukler hoch im ———— bee Forſcher mit Begier, der Feigling unter Beben im Gegenſatz zum 14. Der Werther ſtill mit Thränen, mit Srintgeld der Hatfchier, van Alten auf em im Org egenfat zum Tier 15. 520 air trinft belieb’gen, der —* trintt Chlorür, Hafis ee rübchen im enfat zum Tier. 8 der Mandſchu, entzückt der Kavalier aus ſeiner De Banbihuh im Gegenſatz zum Tier. 17. trinken auch die Baiern reg Wein wie Der, Bromelfens unter Geiern in Gegeniab 18. Es zapfet aus den Robben der Estiind fein Bier, der Schwab bat jeruen. 5 opven im Gegenfat zum Tier rme unter der Nele it Pläſir, der Faule gern aid, none im G he eſoldungswein der 2, en Neff‘ der Kaffetier, Gefundheit der P Pyit _ u ind zum Tier. ile, die ‚gauca am Klavier, der Hkonom fat

* ſeiner Farm der. er ‚Snder nachdenklich hinterm Stier, aus n der oenfak zum Tier. dr 3. Ge Mahner frifch * & Reaumur, der Thümmel au eife 4. Der Sotrates Sibemad In a = u nicht wie ihr! zugleich mit ehiem Genius - m Gegenſatz zum Tier.

eLommerebuch 33

51%

‚. „25. Genügfam vor der Tonne trank aus der Fauſt herfür Diogenes in der Sonne - im Gegenfab zum Tier. 26. Einft trinten wir euch nieder mit eurer Kritik, wir, und fingen Menfchenlieder im Gegenſatz zum Tier! (Mrtest nur ſchrifilich) cudw. Eichrodi.

504. Recitando.

Ad libitum.

Es lief ein Hund in die Kuche, in den Speiſeſaal, ins Laboratorium, ins Refektorium.

Und ſtahl dem Koch eine Knackwurſt, eine Röſtwurſt, eine Schlacke, a, ein Beefſteak, einen Bratwurſtkloß.

Da nahm der Koch fein Meſſer, feinen Bratſpieß, feinen Hirichfänger, feinen Sabul, fein Bajonett, fein Radiermeſſer, fein Gelentibeit.

Und ſchnitt dem Hund feinen Schwof ab, Schnippeldilderich ab, Zachäus ab, Zebebäus ab, Bifitenpinfel ab, caudam communem ab,

Da kamen alle Hunde: Caros, Neros, Pinſchers, Teckels, Feldmanns, Asboli, Bulldogas, Schoßhunds, Möpſe.

Und ſetzten ihm eenen ‚ein Mauſoleum, ein Epitaphium, ein Kenotaphium, einen Obelisk, eine Pyramide, einen Tempel ein Gedenkimal, einen Sarkophag.

Dadraußen ſtand geſchrieben, gemeeßelt, ciſeliert, lithographieret, daguero⸗ typieret, 5 ee Hure getlnbildert, —— getuſchet, in emalet: Het lebet noch, bet lebet noch, und wadelt mit dem Schwofl

505. Dragoner.

“r : + , + u "a + 5, ; Ge 75

Ne Bu e I 5 7 * a TB mw’. —— M | CHE 4 INT [| ——

guch ein Ne = giment Dra=go . = ner. Fe:

Be |: Bei einer Frau Wirtin, da kehrten fie ein, :]: © fehrten fie ; :), ein ſchwarzbraun Mädel war ganz allein. "8 Und als das fchwarzbraun’ Maͤdel von Schlafe erwacht, |: vom Schlafe : da fing ſie an zu weinen. ſchönſte Mad'moiſell, was weinet Sie fo ſehr? Ein junger Offizier von eurer Compagnie hat mir die Ehr' genonimen. 5. Der Hauptmann, da3 war ein gar zorniger Mann, die Trommel‘ ließ eben den Galgen ließ. er baun, den Fahndrich dran zu hängen. 5 Morgens, dg kam dem, Fähndrich feine Frau. „Ach Gott, Ivo * a Mann,” wo Ift er denn geblieben?“ 7. Da draußen vor dem Thor, da draußen dor dem Thor hab'n ihn Drei Dragoner ericho en. ‘8. Rangfam) [So gebt r in der Welt, AL geht es im der Welt, wenn man verheiratet ft.)

Anmerkung. Bei ber 7. und. 8. Strophe wird die Melodie nur von ‚ter burd + Fezeichneten Stelle gefungen.

506. Hymnus auf Goethe.

Mel.: Wenn alle untreu werden x. ?

1. Es preifen ale: Ben ‚den Namen Goethe laut, die Alten und die ungen find ſehr von ihm erbaut; drum jag’ auch ich, nicht blöte: T Seht, uchaheiaho! Gepriefen jei der Goethe! und auch des Goethe Floh!

2. E3 war ihm nichts zu. schwierig, er dichtet es geichwind, in Trauerfpiel und Lyrik hat ex den Preis verdient; drum, ob ex ſich's verböte: Geprieſen ſei der Goethe!

3. An feinem Werther härmt' mar ſich feiner Zeit, wie jebt; das

ut erwärmt man am Berlichinger Bir; drum rufet a und er Bepreirn ja der Soethel: : . |

E +

916

4. Wen follte nicht ermahnen der gottvergefl'ne Fauſt, der auf des Laſters Bahnen der Hölle zugefauft; drum lodre die Ralöte: Ges priejen fei der Goethe! j ; j

5. In feinen Elegieen hat er ſich nicht geniert, man, hat's ihm gern verziehen, daß man fich alteriert; drum thu' auch ich t ſpröte: Geprieſen jet der Goethe!

. 6. Als alter Muſenprieſter trieb er’ Chineſiſch uoch, und war er gleich Minister, jo nahm er Zeit ſich doch, "drum riefen‘ jene Räte: Geprieſen ſei der Goethe! : {

7. Er hat gemalt, gezeichnet, fleigig botanifiert, und hat ſich ange- eignet, was ſonſt den Menjchen ziert; drum, bließ er auch nicht Flöte: Geprieſen fei der Goethe.

8. Selbſt an der Farbenlehre ſchrieb dieſer große Mann, und das iſt doch ſo ſchwere, daß man nur ſtaunen kann; drum ob man mich auch töte: Geprieſen ſei der Goethe!

9. Bettina, die jo kindlich, ſprach ihn als Freundin an; auch ſagt er vieles mündlich dem treuen Ecermann; drum noch als alter Schwede gepriejen jet der Goethe!

„. 10. Daß ein Genie nd rauche, das hat er felbft, gejagt, ob allzu: vielem Lauche hat er in Rom geklagt, drum var em noch jo öde: Gepriefen fei der Goethe! RENNER

11. Bei feinem Freund, dem Schiller, ift ihm die Zeit entflohn, auch ſprach er mit dem Müller und mit Napoleon; drum ſprach aud der zum rede: Gepriefen ſei der Goethe.

12. In feinen alten Tagen, beicheidener als nie, beichrieb er mit * en eine Biographie; drum ohne Widerröte: Geprieien fei der

oethe!

13. Als Weiſeſter der Weiſen ſtarb er im Tode ab. Ach, jeder ſollte reifen an an berühmtes Grab, worauf ich fchreiben gun: - priejen jei der Goethe! .u.K,

507. Der leßte Ichthyoſaurus. Mel.: Es Hatten drei Gefellen ꝛc.

1. Es rauſcht in den Schachtelhalmen, verdächtig Teuchtet das Meer, da ſchwimmt mit Thränen im Auge ein Ichthyoſaurus daber. 2. Ihn jammert der Aeiten Verderbnis, denn ein ſeht bedenklicher Ton war neuerlich eingerifien in der Find: Formation.

3. Der Blefiofaurus, der alte, er jubelt in Saus und Braus, der Bterodactylus ſelber flog jüngft betrunten nach. Haus. _

4. Der Iguanodon, der Kümmel, wird frecher zu jeglicher Frift, ſchon bat er am hellen Tage die Ichthyoſaura gefäßt.

517

Mir ahnt eine Welttataftrophe, fo kann es länger nicht ! Bas Ahr 8 dem Pins noch werden, wenn folche et BR gen: ste der htöyofauru8” da ward's eidi Me, Mut, ſein ter enfzer verballte im Dualmen und & en ber & Es ftarb zu derfelbigen Stunde die are aurierei fie lamen zu —9— in die = es natürlich 8. Und efungen dies —æ Lied, der —— als foffifes bla A einem Koprolith. Scheffel.

508. Der Reiter. Me: Es zogen drei Barſchen 2. Es reitet ein Reiter, wie Sturmgebraus, in die wilde, die duntele Nacht hinaus. 2. Ein beipornter Stiefel hüllet das Bein, ein ſchwarzer Mantel die Schultern ein. i * each Sufgetrappel, nicht Peitichentnall erweden im Moorgrund en Wiederhall. 4, Geipenttich, unhörbar Roß und Mann durchfliegen den öden, herbftlichen Tan 5. Borbei an dem Rabenſtein, vorbei an dem klappernden Totenbein! 6. Vorüber am Kreuz, drauf laftet der Fluch: Wo einft der Bruder den Bruder erfchlug. 7. Borüber am Weiher, am feuchten Grab, wo die Mutter ihr Sinti, ftürzte hinab! ad endlich, da hält er ſtumm, da wendet ſein Roß der Ka um 9, Und trabt zurüd durch Heide und Moor, trabt zu aufs Arme- Am Rathaus Bent er des Roſſes Schritt da bat er vollendet den —— 11. Und die ihm begegnen, dem ftilen Mann, die fchaudern zufammen und flüftern dann 12. „Das ift der Aktnarins aus der Stadt, dem der Doctor Be- wegung Vererbnet bat!“ RS Schmidt Cabanis.

509. Manichäer.

1. Es ſteht ein Manichäer drauß! „Laß ab vom Manichieren. Der 2 t 33 zu 5 der Studio in ſtudieren: Ir Cor:

918

pus juris did und —— der Kopf wird vall, der L leer, kommt Zeit, kommt Rat, ob früh ob fpat, * er ei Regierungsrat. rum laß’ ihn jebt ftudieren!” Es fteht ein Manichãer drauß! Laß ab vom Mauichieren. Der Studio ift nicht zu Haug, der Studio muß ftudieren. Er ae Nerv’ und Musfel auf, da geht der der nervus rerum DLOM. Wenn emit

510. - Der Afenthaler.

Mel.: Mein Lebenslauf x.

1. Es fteht ein Berg im Badnerland, der Berg von Aftenthal, von Fri bi3 ſpät im Sonnenbrand, das macht ihm wenig Dual, ut’8 um feinen lieben Sohn, den Affenthaler Wein; ein herrlicher bilifter Schon mu nn Alte fein!

2. Der rote Sohn, der Feuerburſch, ift wie Achilles Speer, er Löfcht den ——— Durft und ftellt ihn wieder ber. Je mehr man trinkt au o lieber trinft man fort und hört nicht auf, bis auf den Tiſch der ädel ſinkt und ſchief der Lebenslauf.

Nun ſagt, wie iſt der Wein getauft: der Affenthaler Wein? Keil. man fich einen Affen kauft um einen Thaler fein? Hat der Gorilla bier gehauft in alter Heidenzeit, bevor die Flut hereingebrauft, und weiß man das noch heut?

4. Ein kühler Kloſterkeller ftand vor „‚geiten in dem u das Ave weite Land vom Berg im Abendſtrahl; Don ve ftammt

vethal, ein andrer glaube das! ch denke ans Schlaraffenthal und fchütte voll mein Sie! N 5. —8 5il. Das Wirtshaus. geſchwind.

‚1. Es ſteht ein Wirtshaus an ber Lahn, da ſehren ol⸗ le Suhrleut

se Ser ——

Tiſch herum, die Gäfte find be = ft fm.

3. Die Wirtin hat auch Einem Mann, des fpanmmt den Fuhrleut selber an, er ſchenkt von allerbeiten Ulrichsſteiner Fruchtbranntwein und febt ihn vor den Gäſten.

3. Die Wirtin hat auch einen Knecht, und was er thut, das iſt ihr it: er thut fie carreifieren; bes Morgens, wenn er früh "aufftebt, tann er fein lied nicht rühren.

4. Die Wirtin hat auch eine Magd, die ſitzt im Garten und pfliskt Salat: "fie kann e8 num erwarten, bi3 daß das Glöcklein zwolfe (ehlägt, da kommen die Soldaten.

5. Und als das Glödlein zwölfe ſchlug, da hatte ſie noch nicht genna;, da fing fe an zu weinen, mit ei, ei, ei, und ach, ach, ach! nun wieder feinen.

6 Und wer bat el die Lied gemacht? Zwei Soldaten auf der Bad, ein Tambour und ein Pfeifer; und wer das Lied nicht weiter fann, der fang’ e8 an zu pfeifen. (Wird nun gepfiffen.)

512. Die alte Garde,

Mel.: Wenn alle untreu werden ꝛc.

1. Es ward einmal geichlapen bei Belle - Alliance_die_ Schlacht, und Die, jo dort gefallen, tiefe, dunkle Nacht. Ein Troft ift übrig u das Dunkel bricht: Es ftirbt die alte Garde, doch fie u ich ni

Und u. wir auch gefallen, beitegt vom edlen Bier, ftehn wir, Walhallas Helden, doch morgen wieder hier, und, trinken dann von neuem, und unſer Wahlipruch ſpricht: Es trinkt die alte Garde, doch fie Ball fich nicht.

Wohlauf, hier ift die hier iſt belle Alliance, und dicht F ib die Scharen der tapfern I Vaillance! Piel Freunde find

allen, der letzte ſterbend ſpricht: Es die alte Garde, doch

—* ſich nicht! ollheim.

520

513. Romanze von der Ratte: 5, Mäßig bewegt, he

a

eit, leb⸗ te nur von Fett und

1 Es war ei⸗ ne Rate im Kel⸗ler⸗n hat⸗ te ſich ein Ränzchen an-gemäft't, als wie der Dok⸗tor

Helle u Ir >: —IIIIXIVXVVA * Bunker die Köchin hatt’ ihr Gift ge-ftellt, da ward fo

Bom Chor wiederholt.

eng.ibe in der Welt, als hätt fietieb’ im Lei = be,

2. Sie fuhr herum, fie fuhr heraus, fie ſoff aus allen Pfüken, zernagt, zerkratzt das ganze Haus, wollt’ nicht! ihr Wüten nüben; fie that gar manchen Angiteiprung, bald hatt! das arme Tier gemung, I: als hätt’ es Lieb' im Leibe. :]

3. Sie kam vor Angit am hellen Tag der Küche zugelanfen, an den Herd und zudt’ und lag und thät erbärmlich Ghnanfen, lachte_die Bergift’rin nah: Ha! fie pfeift auf dem lebten Koch, als

hätt’ fie Lieb’ ım Leibe. | oethe.

514. Die Menfchenfreunde.

Wel.: „Lauriger Horatius,“ RB. immer niit 1% Auftakt zu fingen! Oper: „Im ſchwarzen Walfiſch,“ frei benägt, oder „Stimmt an mit hellem hohem Klang.“

1. E3 war ein Edelmann vom Rhein gar fürnehm und gebildet, I: der trug ein Kleid wie Demantjchein, :| mit Perlen baß vergütet, 2. Und z0g zu aller Chriftenheit und übte taufend Wunder; denn wo er war, war pure Freud’, A ia alles drüber und drunter. 3. Und wie er "mal im Yaierland thät feine Künfte machen, da kam ein. fchlichter —— in einem braunen en 4 Thät alles, was der andre kunnt, beherte und unge, daß feiner auf den Füßen fund und alle fingen und Iprumgen.

21 _

5. Der Edelmann war auch nicht bumb, at' fich zuſammenraffen

und —* pad © Euch nur fort, Ihr Lump, Mi ein alter Affen!

„sh bi err von Wein und Ihr 5 ft mir mein Recht

nicht fen”, " „Uns ih, Eu'r Gnaden, bin der Bier und wollt’ Euch

gern begleiten!”

Un wie fie lang herumgefchmollt mit eitel Narreteien, find fie nen fortgetrollt, die Menſchheit zu erfreuen.

8. Und thun noch heute weit und breit felbander Wunder machen,

der Herr von Wein im güldnen Kleid, der Bier im braunen “Faden.

Wollheim. 315 in a.

816. Gen Mel.: Es war ein König in Thule, oder: Jh weiß nicht xc. 1. Es war ein König in Ylandern, der ſprach: „’3 tft ninmer (hm! "Der Meni braucht einen antern Leibtrunk um Sclafengehn. 2. Sat er ſich ‚Inter die Binden gegoffen da3 und dies, noch immer bleibt zu erfinden daS wahre Cerevis. 3. Was fol und Met und Mumme, die ewig läppiſch und fad? Wenn ich noch ganz da verdumme, büßt 3 der fland ſche Staat. 4. Wohl haben wir Malz und Gerfte, dag ift einfiweilen ja gut, doch immer noch fäme der erite, der ganz daS Richtige thnt. 5. ES muß was ber für den Saunen, e8 muß was ber, das recent, was nicht wie Spälicht und Pflaumen neutral binunterrennt. 6. E3 muß was her, das leife die Sinne mit Nebel umwebt, auf irgen al Weiſe uns in den Rauſch erhebt.” Da ftreift er durch alle Felder, Hilft ihm aber nicht viel; da Kehmeitt er durch alle Wälder, er kommt aber nicht zum. ‚Biel _

522

8. Bis er auf jelfigem em Grunde einen Klausnersmann erſieht, der mälget ne im Munde fo was wie Hopfenblüt. 9. Tief lag der Mann im Dufel, der König —— ihn und tätig ein ‚hf T Pl herauf zur Naſ' ihm drang. Da rief König mar „Beufchreden! bab’g, —* das Senken, und doch kein ſchnöder

ſauſt au on Hoffe fogleich aus der a und gründet in —— Schloſſe die erſte Bierbrauerei. Eichrodt. Im Volketon. 817. Si tacuisses. ner. Alle. Einer. I ° —2 m —— SR a IN | y

1. Es waren mal bee en ſel⸗len, bie thäten ſi ch was ver⸗ ga N

zählen, zählen; fie hielten unter fich wohl einen weifen Rat, wer Bon allen eterbolt

nee u —e⸗e unster ih⸗ nen wohl das ſchönſte Mädchen hat.

2. Da war auch einer drunter, drunter, und nichts verſchweigen kunnt' er, kunnt' er, dem, hatt’ auf diefe Nacht fein Yiebchen zugefagt, daß er bei ihr follt’ fein in ftiller, trauter Nacht.

Morgens um halb viere, viere, Tlovft er an ihre ax Thüre; er klopft ganz leiſe a * feinem Siegelring: „Schläfft oder wacheſt du, herza erlebftes Ki „Mag —*8 lafen oder ich thu' dir nicht aufmachen, geh’ du nur immer Au wo du gewejen haft und binde deinen Gaul an Een Alt!“

Wo fol ich denn hinreiten? Es fchlafen alle Leuten, es fchlafen alle —* Vieh, Men allen, Weib und Kind, ed regnet und es fchneit und weht. ein fühler

„Das thut mich gar nicht rühren, daß dir das thut paflteren; deun wer ein Madel bat und jagt e3 jedermann, der klopft dann auch, wie du, —* oft vergebens an.

8R ſprachen die dern De: —— seht ganz es Air wiegen und ’3 Maul ebalten fein, jo wär’ er heute nacht beim en Mägdelein.“ i

523 75* 518. .. vom Floh.

1. ge war einmal ein Ki

liebt’ ihn gar nicht r wesni nig, 9, al3 wie fein’ eignen Sohn; da Eu

er

“rief er feinem Schneider, der Schneider kam an: „Da * dem

enge —2 ee Jun⸗ker Kleider der und miß miß ihm Ho⸗ſen an, da miß den Junker

| . Ne £

Bere Beer

Klei= der und miß ihm Ho = re en an!“

2. In Sammet und in Seite war er nun angethan, hatte. Bänder auf den Kleide, hatt’ auch ein Kreuz daran und war jogleich Miniſter, und hatt’ einen großen Etern. |: Da wurden feine Gele wifter bei Hof auch große Herrn. :

8. Und Herrn und Fraun am Hofe, die waren fehr geplant, bie Kömgin and Die Bofe geitochen’und nenagt; und durften fie nicht knicken und weg fie juden nicht. Wir knicken und erftiden doch gleich, wenn einer fticht. Goethe.

519. Der Abt Johann v. Sugger. (Hiſtoriſch.)

R? Ch war einmal ein deurſcher Abt, der hat fortwührend Durft gehabt und dann fich ein mit Mein gelabt: Est, est, est! Propter nimium est hic dominus meus mortuus est.

2. Der Abt NN 309 durch manches Land, hätt’ einen Frater auch) zur Hand, der prüft’ den Wein erft, fo man fand: Est, est, est xc,

524

3. Und fo der Wein ihm bat bebagt, dann 1 dt der Fra „Est“ geagt „Est‘ ‚ne iſt ft aut hen hen dreift es tagt!” Est, est, est :c.

4. Die beiden deutfchen Ungelin, die famen au bei . ihrem Ziehn nach Monte Fiascone hin. est, est

5. Raum prüft der Fra den Muskatwein, ex „Ihätt’t das ganze Glas Aue und ein: -Est, est, est, Herre mein!” Est, est, est :c.

Der Abt 3 von Fugger hınnt’ das Slas nicht ſetzen ab vom Se. ie 18 at nur von dieſer Stund’! Est, est, est zc. 7. Und doch weiß jeder gure Chrift, u Ichrvericht ie infort’ iſt, en man fie nur jo ’nuntergießt j 8. Der Abt fie nuntergiehen t Me und 1b Lege re hai auf Vvager⸗ u gs Aa ex, daß Letzt-Stündlein naht. Est, est, est ıc, Da macht er raſch fein Teſtament und Toric: Oi eg Saudi fpend’ man jährlid meinem Er a t,

10. Und, als er dann verichieden war, fett” ihm der ein n Mai fürwahr auf feinem Grab, des Inſchrift war: „Est, est, est! Propter en S hic dominus meus mortuus esti“

ſchenkt mir fenrigen Muskatwein vom. Monte Ftascone ein, le npigen Mägdelein! Sit, sit, sit! terque quaterque sit! Bere üttet den Musfatwein mir nit!. €, Bentlage, weiland Burj in Münden.

520. Der‘ Weiberfend.

Etwas ſchwerfällig. Vinz. eachner. Solo brummig. Tutti. ——— Ds Traum, | die Ha- «ber gleichen Schlangen, gleichen Schlangen, N Mu - li- e -res sunt fal-la-oes, sunt fal - la - ces

Tutti.

ni glatt a falſch, wer in Lät fan=gen, fih läßt fan=gen,

oO -Tre lo - qua-ces, sunt lo - qua-ces . a Tutti. = ——— —— ——— we ——— —— 1717 VERSERESP RER OF

f 1, it noch ftet3 zu Grund ge=gan=gen, ift noch ſtets zu 1. in cor-de sunt men-da - - ces, et in cor-de

925

Eiwas belebter

' GN Solo. Bom Lhorug wieder holt 73-7 —— eN Bw. VER im ° ——— —— ——— re I —— FT ; . : [} ‚3. Grund ge<gan-gen, - traut nur feinem Wei⸗be 4. sunt 'nıenda-ees.: ne mu-lie- ri cre - di-

=. nicht, traut nur fei= nem Wei - be nicht! nicht! 4. te, ne mu-li- ri cre -di - tel tel

2. Adam, jprih: „Tür |: einen füßen :| Apfel mußt’ ich |: fchred- Ben laß Frau Eva fchön drum grüßen, :|: traut nur * eibe nicht!“:

3. Sprich, o Loth, doch ohn' Erdichten: „Was im Weinrauſch für Geſchichten ich erlebt, will’3 nicht berichten, traut nur feinem Weibe nicht!" 4. Simfon,fannit ein Piedlein fingen: „Keiner konnte mich bezwingen,

Meiberlift nur mocht’S gelingen, traut nur feinem Weibe nicht!” 5. Weiber find mir nette langen, wenn fie lächeln, wenn fie tanzen, rat’ ich, feft euch zu verjchangen, traut nur feinem Weibe nicht!

2. Dic tu, Adam, |: primus homo, :| qui deceptus |: es in pomo: :|: „Sum privatus Dei domo, :|: ne mulieri credite!“ :]|

3. Dice, o Loth, tu dulce verum, quanta fraus sit mulierum: „Heu deceptus sum per merum, ne mulieri credite!“

4. Dic tu, Simson, et fatere, quid sentis de muliere: „Sum per eam lapsus vere, ne mulieri credite!“

5. Mulieres sunt fallaces et in ore sunt loquaces, et in corde sunt mendaces. ne mulieri credite!

Aus Friedr. Percy Webers „Im Pfalzgrafenfchloß“.

521. Schneiders Höllenfahrt.

Bu 1 { Es wollt’ ein Schneider wandern am Montag in ber rt "1 be=gensnet’ ihm der Teu⸗fel, hat we⸗ der Strämpf’nod Schub;

; „mußt uns Teufel Mei=den, es ge = be, = „8 wöl; ı "2. Sobalb ‘des Schreiber "in len nein’Tam, nahnt er. fein

nahnt er Elenftät, . Ä he den Teufen, Si udel voll, die Höll' wohl auf el mußt wieder aus Hal! Wir Grauen ie De eg: ai nahm er fein She u (met & Zeufeln Y dance 2 fe Schneiderg'ſell, pad’ dich nur aus der ar! on an es gehe, wie es wöll’!“ Da zog er's Dügeleifen 'raus und warf's ins r; e Areicht den Zeufeln gi alten aus, fie en ungeheu'r: „De be, du Schneiterg’fell, geh’ du nur aus der Hol! Wir brauchen nicht das ——— es ach halt, wie es wöll'!“ nahm die B een aus den Sad und ſtach fie 2 die Kar: er e ut un ic bin ſchon da; fo ſetzt man bei’ u Knöpf'. „He be, d chneide rg’fell, geh’ einmal aus der Sat Mir Drau feine En aber es gebe, wie es wöll'.“ nahm er Nadel und Fingerhut und fängt zu ſtechen an, er näht Ben eufeln d’ Naſen zu, jo eng er immer fan. „He be, dn —— ſell, pack dich nur aus der Höll'! Wir fonnen nimmer Gonn * es ‚a nun, wie e8 wöll’!“ Drauf ing er ‚zu Schneiden an, das Ding bat ziemlich van Er den Teu mit Gewalt Shren ab abgetrennt. Schneiderg’ fell, —— nur aus der Hol’! Sonſt brauchen wir den Bader, e3 geh’ num, wie es wöll'!“ 8. Nach aha kam der Lucifer und ſa „Es iſt ein Graus! bat keit” Wedel mehr, jagt. Hof ns „Be Schneiderg’ jell, RSS A au der Bi ir brauchen ne Rleer ed geh’ 5 Nachdem er nun bar das war ihm et t wohl, er Hüpf Jpringel uerangt, lacht N den ee voll; eilen aus der Hol’ hneiderg fell rum Holt ® Teufel fein’ Schneider mehr, er ftehl, fo viel er wöll,

527

522. Ballade. ,

1. heiten“ “von Dioſte Viſcheting vi er, um heil gen Rod nach Triere ging, tri tra. Triexe ging, fie kro ieren, das thät I fehr genteren, fie wollt gern ohne * dieſes

on re schrie, als fie zum Rode kam, ri ra Rode kam: Ich bin an Sand und Fügen lahm, fi fa Füßen lahm, du Rod bit ganz unnätig, * a auch ſo gnädig; hilf mir mit deinem Lichte, ich bin des iſcho 3. 5— ei 2 ie = —ã— * a hellen in, glei 's ihr in die Glieder. fie Is a8 Kaufen wieder; getroft 308 ie von binnen, die Krüden: lieh g

" reifran von Drofte Bilchering, vi va Bifchering, noch felb’gen

u Ta s ing, ti ta Zange ging. Dies Wunder aöttlich graufend,

—— re en acht hun ert vier und vierzig, und wer’ nit olaubt. der irrt fi

525. Hlagelied eines Privatdocenten.

1. Yrühling, wie pochteft du balde an meine Scheiben? Wie mochteft du nicht im Walde bei den Vögeln bleiben? 2. Die werden von feiner Reue und Harm gepreßt fein; fie bauen von reinem nn. ihr warmes Neftlein. 3. Sie haben nicht Bücher zu leſen und, keine zu ſchreiben, fie find langi —7 geweſen und werden's auch bleiben e können aufs beſte Nic jeder gleich "babilitieren: Die Afte find ihre, Katbeder um frifch zu docieren. Sie haben ein veichliches Yirım an Würmern und Müden: 36 jebe mich forfchenden Blicks um, für mich ift nichts zu Franz Kugler,

| 524. Das $räulein hoch! Fröhlich. "

beste =:

1. Füllt noch einmal die Gläfervollund ftoßet herzlich an, daß

——— ——

hoch das Fräulein leben ſoll, denn fie gehört dem Mann! Mann!

2. Gott hat dem Dann fie zugefellt, zu fein mit ihm ein Leib; I: umd in der großen Gotteswelt ift alles Mann und Weib. :| ‚3. Auch find die Frauen hold zu gi und freundlich iſt ihr Blick. Site machen fröhlich ge und Mut find des Lebens Glüd. 4. Drum balt’t fie ehrlich lieb und wert und füllt die GStäfer voll, umd trinkt, wenn und auch keine hört, auf aller Frauen Wohl!

525. Ein Gaudeamus. Zu einem 50jährigen medicin. Doctorjubiläum,

41. Gaudeamus igitur juvenes de novo non curamus senectu- tem, celebramus juventutem iterum ab.ovo!

2. Vivat Jubilarius, per quem multi vivunt! Ursit mors atrociter Medicus velociter venit vidit vicit!

3. Vivat Academia, quo quondam ornavit nostrum Jubilarium et Doctoris Symbolum illi renovavit!

4. Ubi sunt, qui ante nos pulsus tetigere? Celsus, Ascle- piades, et divus Hippocrates cuncti adfuere......

5. Pereat tristitia! Pereant infarctus! Tussis et lithiasis et hypochondriasis sano absint seni!

6. Vivant omnes virgines, cura curiosa! Vivant et mulieres, ad curandum habiles, suaviter curentur!

7. Jubilemus igitur juvenes de novo! Non curamus Senectu- tem, celebramus juventutem iterum ab ovo!

Dr. A. T. Brück, Osnabrugensis.

526. Biedermaiers große deutfche Literaturballade.

Sprecher: Gegen Abend in der Abendröte, ferne von. ber Menſchen robem Schwarm, wandelten der Schiller und der Goethe oft fpazieren Arm in Arm. Sie betrachteten bie jaione Landſchaft, drüdten fich Die proben edlen Händ’, glüdlich im Gefühl der Wahlverwandtichaft, unter-

ielten fig fich erzellent.

529

Edite, bibite, collegiales, post multa saecula, pocula nulla.

Spreder: Diefer war fchon etwas grau von Haaren, jener zwar nicht weit vom frühen Sp, aber grad’ in feinen beiten Fahren als en Dichter und geborner Schwab. Keiner thät dem andern was ver- vehten, N ie bertaufchten ihre Lorbeerkränz', und die wunderſchöne Harmonie

r Seelen trübte nicht der Wahn der Ronvenienz.

Chor: Edite, bibite etc.

Sprecher: Sehen Sie, fo_redete der Goethe, dort die ſchöne a anze in dem Gras, ua gen ebilde, dieſe Kröte, dort den

chmetterling und dies und das. Und Sonm', erwiderte ——— drauf der Soil, jehen o Freund, eben, ſehn Sie, geht ſie eben ſo hab' ich's im Räuber Moor gemeint.

Chor: Edite, bibite etc.

Spreder: Und ein andermal begann der Schiller, als fie wandelten am Wiefenbah, und der Goethe wurde immer ft still ‚, während = entzücte Ni er prach: Sehen Sie, wie diefe Wellen fließen, o Ruh’ und ohne Kaft dahin, wie die Menjchen alle wandern —* Ei und die Zeiten unaufhaltſam fliehn!

Chor: Edite, bibite etc.

Spreder: Herrlich iſt, was Sie mir da bemerften, gab der Goethe feinem Freund zurüd; fern =“ a eugt, daß Sie beftärkten meine Meinung von der Menschen G leg fch' ich gleichſam in dem Wafler, Form ımd Ordnung, Deaßitab und Bezug, vieles Treff⸗ lichen bin ich Verfaſſer, doch am Ende fei’3 gerad genug.

Chor: Edite, bibite etc.

Spreder: Unter folchen Ion öttlichen Geiprächen fchritten die ver- Härten —— oft auf des Waldes unbetretnen Hägen, bis es dunkel wurde unverhofft. Und die weltberühmteſten erſe machten mit- einander unterwegs fo der Dichter Tells und der de3 Lerſe, eingedenf des großen Künſtlerzwecks.

Chor: a bibite etc.

Spre um Exempel jene Prachtballaden von dem frommen Knechte Fri olin, von der Bürgichaft Pfaden, von dem Gotte uud dv Müllerin. inet jene Zenien, unergriindet, die der Genius de3 Fahrhundert3 fann, wo der M Menfch, der folche Bücher bindet, vor Erſtaunen fid) nicht "Helfen ann.

Chor: bibite etc.

Spre Manchmal blieben ſie auf einmal ftchen, wie in plöglicher efleinerung, tief durchfchauert von dem 5 Wehen —— wunderung. Auf dem Rüden faltete ve ae dann

Eemmersbuch. 34

550

der Goethe, eh’ man ſich's verſah, und fo ganz in feirem Elemente war der große Schiller da.

Chor: Edite, bibite etc.

Spreder: Hochbegeiftert ſchwebten fie nach Haufe jener brannte chon vor Ungedu R\ dieſer Tnitterte an feiner Kraufe, bis er ſtünd' an Schreibepult. Sehe nun ein jeder, wie er's treibe, ſprach der —* zu dem Jüngeren, der verſetzte mit verhängtem Leibe: Geh Du

al el laß mich linkwärts gehn. Chor: Edite, bibite etc.

Spreder: Und bis zu der nächiten Morgenröte fchrieb der Schiller an dem fiebten Band, und den aa In diftiert der Goethe ſeinem Sekretär in die ‚Hand. Still un Bun auf den Straßen war es, nur die Yampe brannte wieder hell in den Bellen unfres Dichter: paares nahen an der Wahrheit Strahlengquell.

bibite etc.

Spre reicher: agt ihr num, ihr lieben deutſchen Brüder, welche Lehr’ aus befem abe Lied, welche Lehr’ gus diefem Lied der Lieder der Brunn en abte Hörer zieht? O begreifet, dag der Freundſchaft

löte die it der Sphären weiter fpinnt, daß man ſpri & vom chiller und vom Goethe, wo zwei Deutfche nur verfammelt fi

Chor: Edite, bibite, collegialis, post multa saecula, Dock nulla. £udwig Eichrodt,

527. Grad aus dem Wirtshaus.

Munter.

taufeht, Straße, ich merk’ es wohl, du bift beraufcht. La la la

551

Bon vorn.

I\ N ICC. AC TH N gr I TE |

* —CEC > tg FM 1) IT 1) 0 Io Baer Fir ri DG Er . ul EIER!

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la la, la la la la la la, la la la la la,la fa la la la fa.

2. Was für ein fchief Geficht, Mond, machſt denn du! Ein Auge FE er auf, eins bat er zu! Du wirft betrunfen fein, das ſeh' ich bel; häme dich, ſchäme dich, alter Gefel! |

3. Und die Laternen erſt was muß ich feh'n! die können alle nicht grade mehr ftehn, wadeln und fadeln die Kreuz ımd die Quer, icheinen betrunfen mir allejanıt fchwer.

4. Alles im Sturme rings, Großes und Klein; wag’ ich darunter mich, nüchtern allen? Das Fcheint bedenklich mir, ein Wageftüd! Da geh” ich lieber ind Wirtshaus zurück. v. Mühler,

528. Bierftaat.

SKei.: Brüder, lagert euch im Kreife zc.

1. Ha, wie die Pokale blinten, Brüder, fommt und laßt ung trinken; zur Erholung, zur Erquidung ladet ung der Purpurtranf. 2. Von dem Dunft gelehrter Tröpfe fchwirren ung die armen Köpfe; wect die Geifter, labt die Sergen beim Geſang an Freundes Bruſt. 3. Wer einſt Flanderns Thron beglüdte, Nektar aus der Gerfte drückte, feinem edlen Augedenken weih'n wir, unfern Berherftaat. 4. Die fo ſchön iſt's bier bei Hofe, bier ſcherwenzelt keine Zofe feine Schmerzen, feine Neider, Freude führt das Regiment. _ 5. Wenn der Raufch das Hirn durchjaufet, Jubel durch die Lüfte braufet, dann umarmen ſich begeiftert Bürger, Fürft und Edelmann! 6. Friede lacht im Reich der Becher, wir turnieren mit dem Becher. Füllt die Schranfen, brecht die Tanzen, fingt, daß das Gebälk erdröhnt! 7. Einft, wenn unfer Lenz entſchwindet, wenn ein ernfter Staat uns bindet, o dann denket unter Thränen an den fchönen Bund zuräd! 8. Nun, fo laßt die Gläfer Klingen, trinkt, bis euch die übel fpringen: Vivat princeps potatorum! vivat tota ne hei ouheim.

529. Neues Studentenlied.

Me: „Hinaus in die Ferne“, dann Brautgeſang aus „Lohengrin“ mit Bruſt⸗ und Kopfftimme

1. Heraus in die Felſen, zur mondenhellen Nacht, dem Bierfaß ans Baiern den Gara⸗aus gemacht! Wir ſitzen froh im trauten Freundes⸗

5352

freiß, u nee ge zen alühen beim fühlen Eis. Zinn zinn vabi, Greinacht if heut! Blaſet das bairiſche Bierfaß doch aus! Bel vallera, ——— Burſchen heraus, ja heraus heraus!

2. Alt Burſchentum lebe, noch lange du kein Wahn! Studenten, Studenten ſind immer auf dem Plan. Salamander, eins! Salamander, eins, zwei, drei! Und noch am jüngſten Tage fidel und frei. Zin zinn radaͤ ꝛc.

3. Noch grünet die us des Denkens und der Luft, und Freund ſchaft und za erfüllen unfre Bruft, si fractus il Arnd im pavidum ferient ruinae sim sim serim! Sinnzinn rada x.

£. Eichrodt, 550. Schmollis.

Erden, von der ich einft wünfche, ge = liesbet zu wer⸗den, ge p Einer.

lie⸗bet zu werden! Und willfie mich nicht haben, fo mag fie’ nur

f von allen f wicberholt. Einer

SGläschen in meine zwei Hän-de, in meisnezwei Hände und von allen Ff wicberholt,

*

or

te

rauf los!

rud’re, und rud’re, und rud

551. Herr Sachäus. Mäptz.

Das erfie Mal einer, dann alle.

Herr Ba s u8, Herr Za⸗chä⸗- us war ein Treuz-fi > desles

Ebenſo.

® eo > | re FT Fa sm ——

At

Haus! Er trank aus keinem lee⸗ren Glas, lierum larum,

wasiftdas, er und feine Gäfte. Ei, was haterdenn gemacht ?

554

Alle. Das erſte Mal zwei, dann alle.

ar MAM CE ar EURER EN En EBEBEER A Ile | Zu a m ne

er hat's immer, immer, immer, er hat's immer,immer,immer fo ges Schnell, f Einer. Alle.

macht. gu⸗te Dinge find das! Lau⸗ter gu⸗te

lau⸗ ter >: Dinge find das! PValle-ral-Te - ra! (Zauter gu=te Ding’!)

532. Ritter Dietrichs Brautfahrt.

Mel.: Bon allen ben Mäbdyen, fo blink und fo blank x.

1. Herr Dietrich, JF Ritter a Durftigenftein, hat Habchen und Babchen verfoffen; nun jest auf ein roſiges Mägdelein der Edle fein wonnigſtes Hoffen. Mathil ar der lieblichen Erbin, weint fein Kummer die falzigften Thränen. So geht's, Ban totaler Bankrott fich er eint mit hangen= und bangendem ehnen, Du bänd en 0 u Wilden, num hat er im Sinne Mathilden; du bän 2 ee nun bat er Mathilden im Sinne Den im Da

nr Und ten Eh ſchwingt fi Rue Dietrich aufs Roß halb zwölf ur Ur gemäß en Stunde, doch kaum ift er u ara ert ritte Dom chon flebt ihm die 3 Ar I m wird e3 vor * und I Liebe fo bang, er reitet zur lauſchigen Schente, nimmt

955

dort einen Dittern, und neuer Elan durchrieſelt ihn mit dem Getränte, Er wird nicht zagen, nicht zittern, er bat im Magen den Bitter; er wird nicht zittern, nicht zagen, er hat den DBittern im Magen. Mathilden im Sinne den Bittern im Magen, juchhe!

3. Er fniet vor Mathilden, er ftammelt das Wort: „Ich lieb Euch, mein Bräulein, ich ſchwöre!“ Da fchnuppert ihr Näschen, fie wendet fich fort: „Herr Ritter, Ihr riecht nach Liköre." Kaum trauet Herr Dietrich dem eigenen Ohr, es fällt ihm das Herz in das Beinkleid; er wanfet und ſchwanket durch Thür und durch Thor, und Hinter ihm lacht die Gemeinheit. Er hört noch die loſen Scherze, er hat in den Hofe dag Herze; er hört noch die Scherze, die ofen, er hat das Herz in den Hofen. Mathilden im Sinne den Bittern im Magen das zn den Hofen, juchhe! | ct

4. So reitet im lachenden Sommenichein, mit niedergefchlagener Geele davon Ritter Dietrich von le da wird ihm gar troden die Kehle. Erfchredendes droben, auf Teuchendem Roß durchbebt das erhitte Gebirne; doch denkt er, wie lang durch die nichts floß, rinnt kalt ihm der Schweiß von der Stirne. Die glühenden ——— im Schlunde, im Herzen die brennende Wunde; im Schlunde die glühenden . Schmerzen, die brennende Wunde im Herzen. Mathilden im Sinne = A Magen dus Herz in den Hofen die Wunde im

erzen, juchhe! |

5. Schon winfet ihm wieder ein freundlich Geſchick, die Schente mit blinfendem Schilde. Da ſchwellt fih von Sehnen der durftige

Blick, da bift dur vergeflen, Mathilde. Ein Schlüdchen nun fchludt er aufs andere drauf, dann ruft er: „Yu Pferde! zu Pferde!" Wohl macht er zu gräßlichem Werke fich auf fanft zieht ihn der Bittre zur Erde. Son wird er dem_Hohne zum Spiele, er hat in der Krone zu viele: Schon wird er zum Spiele dem Hohne, er hat zuviel in der Krone. Mathilden im Sinne den Bittern im Magen da3 Herz in den Hofen die Wunde im Herzen zuviel in der Krone, juchhe!

6. Der Ritter, Herr Dietrich vom Durftigenftein, gebärdet am Boden fich wilde; da kommen die Schergen und wideln ihn ein o Bitterer, und o Mathilde! Denn hätt‘ ihm die Zung’ nicht im Munde oeffebt, worauf er den Bittern genommen, und hätt’ er ein bischen manterlich gelebt wär’ alles ganz anderd gefommen. Drum zähme den Trieb nach Liköre, oft bringt er die Lieb’ zu Malöre; dran zähme liförige Triebe, fie bringen Maloͤr in der Liebe. Mathilden im Sinne den Bittern im Magen da3 den Hofen die Wunde im Herzen zuviel in der Krone Malör in der Liebe, juchhe!

Edwin Bormann

536 553. Das BHildebrandlied.

Auch nah: Wenn ich dich bei mir betrachten thu zc. Mäßig ſchnell. Franz Abt. =>

| 1. Hilsdebrand und fein Sohn Ha-dubrand Ha-bubrand zit: ten f elb-

F. an-der in Wut entbrannt, Wut entbrannt ge⸗gen die Seeſtadt Des Pu Pi Pu)

⏑⏑ —-— _s__ u) —1 —— tt GUEA I ERBEN IE /an MEERE ie: I Pre i ANZ PA CH BR me BB id BE BL. Bl BEER 3 | .7

oe | ne = dig, ge=gen die Seeftadt Be - ne = dig.

Hildebrand und fein Sohn Hadubrand, feiner die, Seeſtadt Bench, am nedig fand. |: Da fchimpften fie beide unflätig. :| debrand und fein Sohn Hadubrand ritten bis da, wo ein Wirtshaus ftand, Wirtshaus ftand, Wirtshaus mit fühlen Dieren. 4. Hilde brand und fein Sohn Hadubrand foffen fich beid’ einen großen Brand, aroßen Brand; heim Frochen fie auf allen Vieren. Scheffel.

Liebchens Garten,

Mel.: Leiſe, zieht durch mein Gemüte ꝛe.

ind die on noch fo * noch 9 je ne Binnen, Liebe übereing fie au ſchwuppl! jehon bin ich drinn 2. Durch den Garten wie ein nn ale) ic "auf den Beben. u meine ftille Lieb’ heimlich einmal fehen. 3. Veilchen, Prinel, Tauſendſchön beieinander wohnen, neben Hyacinthen ftehn ftolze Raiferkronen. 4. Buchsbaum und Beete Ränder, —— und une Nicht grün ſich ums Geländer. 5. Summend um da3 a goldne Käfer ſchwirren, Taub' und Zauber fchleierweiß fchnäbeln fich und girren. 6. Schwalbenfhwanz und Pfauenaug’ Blütenhonig trinken, Iuftig im Hollunderftrauch fingen bunte Finken.

55T

7. Wo der Etumpf der Eiche fteht, ift ihr Lieblingsplätzchen, doch ih komme heut zu fpät, finde nt mein Schätchen.

8. Aber auf ded Tiſchleins Mitt' unterm blauen Flieder lag ein Band mit goldnem Schnitt: Heines Buch der Lieder. ‚. 9% Bald darauf ich Abfchied nahm, durch die Welt zu wandern: als ich endlich wieder kam, war fie eines andern.

10. Ehrfam durch das Gartenthor bin ich eingetreten, fand ftatt buntem Blumenflor Grüngeug auf den Beeten.

11. Gurke, Rübe und Spinat, Kürbis und Melonen, Erbjenfchoten, Kopfſalat, Blumenfohl und Bohnen. j

12. Fenchel, Dill und Salbei auch, Peterfilg’ und Kümmiel, Zwiebel, Sellerie und Lauch dufteten zum Himmel.

13. Um die Körbe fonder Ruh' fummend ſchwärmt die Imme, aus dem Stall die fanfte- Kuh ruft mit tiefer Stimme,

14. Barte Ferkel quiefen fein hinter ihren Gattern, bunte Hlihner gadern drein, und die Gänſe fchnattern.

15. Sucend wand ich mich durch Kraut, Kohl und Runkelrübe, hab’ vergebens ausgejchaut nach der Jugendliebe. R

16. Aber auf dem Eichenjtumpf, * Lieblingseckchen, lag ein angefangner Strumpf und ein Kinderjäckchen.

535. Congobarden-Weisheit. Mel.: Als ih an einem Sommertag mit „Mh“ und „Aha“ xc. h

1. Hoch thront auf purpurfarbnem Sit, von feinen Mannen rings umfchart, der greife Longobardenfürit, Herr Auduin iin Silberbart.

2. Juſt mündig ward fein dritter Sohn: da bringt ein jeder Wunſch und Nat; denn viel vermag ein gutes Wort; oft wiegt e3 ſchwerer als die That.

3. Bum erften itt begann er jelbit, der ruhmgefrönte Auduin: „Bährt dir ein Kläffer nach dem Bein, geliebter Sohn, jo hau’ du ihn!“

4. Zum zweiten jprach des Jünglings Ohm, der zartgefinnteKafimir: „Blüht eine Blume dir im Hain, jo heg? und pflege ja fie mirl!

5. „Der Ehre Schild ift leicht getrübt,“ fo rief der greife Valentin. „Wo du auch ftehft, wo du auch gehſt, o halte blank und ftrahlend ihn!“

6. „Was frommt der Mut, wo Liebe fehlt?“ fo klang's vom Munde Rüdigers; „ein Tapfrer, der des Minnens bar, ich kenne, traum, nichts MWütigers.”

7., Gar ſeltſam lächelnd Bd fich der bleiche Biſchof Cöleftin: „Iſt dir ein Berg zu fteil und body, verſuch's: du unterhöhleft ihn.“

8. „Sei treu; denn übel iſt's beftellt,“ jo raunte Graf Jeronymus, „wenn morgens man bei Xieft war und abends fchon zur Toni muß.“

9. n Des Tods gedenke Tag für Tag,“ fprach dumpf der weiße Eber⸗ bard; „wo wir auch reiten, junger Yant: wir ftreifen unſre Gräber hart!"

538

10. „Was thu' ich,“ ſprach zu guter Letzt der frohgemute Noderich, „was thu’ mit eurem Blechgefchwäg, mit eurem Schund und Moder ich?”

11. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm; da8 weißt du Längft, ö a) nicht zeugteft, da du König bift, erbärmlich, ſchlapp und flau u ihn.”

12. „Laß rubig ihn des Weges gehn, den edlen Jüngling Balduin; denn beſſer als du ihn erzeugt, machft doch auf feinen Fall du ihn!“

Ernſt Edftein. 556. Ahasver. Mel.: Steh' ich in finftrer Mitternacht zc.

‚1.3 bin der alte Ahasver, ich wandre hin, ich wandre ber; meine iſt hin, mein Herz ift ſchwer, ich nd’ fie nimmer und

nimmermebr. u

2. Es brüllt der Sturm, es raufcht das ee nicht fterben können, a mein Haupt iſt müd', mein Herz iſt leer, ich bin der alte

asver.

3. Es brummt der Ochs, es tanzt der Bär, ich find' ſie nimmer und nimmermehr, ich bin der ewige Hebrä'r, meine Ruh' iſt hin, ich ſtreck's Gewehr.

4. Mich hetzt und jagt, ich weiß nicht wer, ich wandre hin, ich wandre ber, zu ſchlafen hab' ich ſehr Begehr, ich bin der alte Ahasver. .„S. Ich komme wie von ohngefähr, meine Ruh' iſt hin, mein Herz iſt ſchwer, ich fahre über Land und Meer, ich wandre hin, ich wandre her.

6. Mein alter Magen knurret ſehr it bin der alte Ahasver, ich wandre in die Kreuz und Quer, ich find' ſie nimmer und nimmermehr.

7. Ich lehne an die Wand den Speer, ich habe keine Ruhe mehr, meine Ruh' ift hin, mein Herz ift jchwer, ich ſchweife nach der Pendellehr'. ‚8. Schon lang’ ift’3, daß ich übel hör’, Küraco tft ein fein Likör, einſt war ich unterm Militör, ich finde feine Ruhe mehr. . .% Was hindert, dag ich aufbegehr’, meine Ruh’ ift hin, mein Herz ift Schwer, ich bin der alte Ahasver, jett aber weiß ich gar rn udn: Eichrodt.

537. Des Kometen Jammer. Mel.: Ih armer Haſ' im weiten Feld ꝛc.

1. Ich armer Komet in dem himmliſchen Feld, wie iſt's doch ſo traurig mit mir beſtellt! Ich leb' in ſteten Sorgen, mein Licht ſelbſt muß ich borgen, ich erſcheine nur von Zeit zu Zeit, dann muß ich wieder fort in die Dunkelheit.

559

2. Frau Sonne, die hat mir's angethan, fie zieht mich mächtig zu ſich hinan doch kann mir's nicht gelingen, zu ihr mich aufzuſchwingen. ich Smadite nad) ihr aut aus luftiger en. ah, bin ich nicht ein mitleidswerter Stern?!

3. Die Filtern al’ in ihrem Hohn betrachten vg. wie eimen verlorenen Sohn, fie jagen, ich thät wanken und hin und wieder ſchwanken, und wo ich einmal des Wegs geſtrichen wär”, ſei nichts als Dunſt und Nebel rings umher.

4. Die Planeten teen 7 verächtlich an, als wollt ich fie durch» freuen auf ihrer Bahn. enus und ihre Schweſtern thun Ay mich verläftern: „Sein a heit i zu eſ— wi Kopf ift zu Klein, i möchte kein jo anſtandsloſer Hohlkopf fe

5. So hat man mir einen bg als nu: und al3 Lump bei Tag und Nacht, und felber eat je Erden, da fchreiben die Gelehrten: „Es ift an ihm nichts feit, nichts dicht, und freift er bis in Ewigfeit, ſolide wird er nicht.

6. Aber wartet nur, ihr falfchen Leut', ihr Tennt mich noch nicht von der rechten Seit’; in Glut werd! i N einft fprü Den, dann follt’ ihr vor mir knieen, dann feg ich durch die Melt im be Zorn a an mir in den Weg kommt, das tft ale n. Scheffel.

558. Doktor Eiſenbart.

Dekannte Melodie.

1. Ich bin der Doktor kurier' die Leut' nach meiner Art,

kann „machen, daß die Blinden gehn, und daß die Rahmen wieder ſchu. u Wimpfen accouchierte ich ein Kind zu Melt gar meifterlich:

Pe zerbrady ich janft dag G'nick, die Mutter ftarb zum guten

u Potsdam trepanterte ich den Koch des großen Friedrich: ich ſchlug an a vor’n nf geftorben ik der arme Tropf. einen Mann, daß B ihm das Blut vom Beine * e le I ach podt fein, ich impft's ihm mit dem Brat⸗ pieß ein. 5. Des Küfters in Dudeldum, dem gab ich zehn Pfund gi Be fchlief er Jabre. Tag und Nacht, und ift bis jett noch erwa 6. Sodann dem Hauptmann von der Luſt nahm ich drei Bomben a “= al die Schmerzen waren ihm zu groß. Wohl ihm! er ift ie Juden

540

Es hatt’ ein Mann in Zangenfalz ein'n zentnerfchweren ige Fr den ſchnürt ich mit dem Hemmſeil zu, Probatum est, at die 8. Zu Prag, da nahm ich einem Weib zehn Fuder Steine aus dem der legte war ihr Lei len fie wird wohl jetzt on 9. Jüngſt fam_ein reicher Handelsmann auf einem ie Ku Fa Dr ein Schacherjud aus Met: ich gab ihm Schinken ie 0. Bor Hunger, war ein alter Filz geplagt mit Schmerzen an = Ay hab’ ihn Extrapoft geichidt, wo teure Zeit ihn nicht

Kan ahm a Um in die Kur, juft drei Minuten vor get u e; Ind als die Glo ittag fchlug, er nicht mehr nach der

Supse Ein alter Bau'r mich zu fich rief, der feit amölf Jahren nicht mehr ti ih hab ihm gleich zur Ruh' gebracht, er ift bis heute nicht eriwa n Zu Wien kuriert ich einen Mann, der hatte einen hohlen Bahn: 1 IH ihn 'raus mit dem Piftol, ah Gott! wie tft dem Fr o wohl 14. Mein al earopiee Mei ed das das ‚einft zu Osnabrũd: Pobaaritg war ein alter Kn tt ihm beide Beine ab. ertraut fich mir ein ent! * mach’ er erſt ſein Arten ich fchide niemand aus der Welt, bevor er nicht fein Haus beftellt. 16. Das ift die Art, wie ich furier’, zwiwelewick bum ie i en ih bürg’ dafür, zwiwelewick bum bum; daß j thut, zwiwelewick juheiraſſa, ſchwör' ich bei meinen. ee —— bum bum.

539. Bergmannslied. Mel.: Ich bin ein Preuße ꝛc.

1. Ich bin ein Bergmann, kennt ihr wohl das Zeichen des Schlaͤges und er Eiſens filbern Bild, dem alle Erden⸗ mächte weichen, dem Elemente trotzend noch fo wid? Ob auch m Be Nächten, in ewig dunkeln Schächten, mir nimmer ftrahlt der be Ser bin ein Bergmann, will ein Bergmann fein.

2. Erglänzte nicht in unfrer Grube Dunkel dem Auge mancher lieblich⸗ helle Schein? Umſchwebte ne himmliſchem Gefunkel ung lächelnd Freundſchaft, Liebe, Lied und Wein? Sie ſind uns treu ergeben, fie ſchmüden unfer Leben, fie bringen Licht in ew'ge Nacht hinein, ich bin ein Bergmann, will ein Bergmann fein.

ol

3. Drum, lafiet jubelnd jetzt die Becher ſchallen, und bringt der Freundſchaft freudi ip Ei „Slüd auf!” Glüht fie mit hoch in ımfern rzen allen und, kränzet lieblich unfern Lebenslauf? Aus nah ımd

Lande vereint uns * Bande, | J uns ja alle eine Knapp⸗ chaft «in! Ich bin ein Bergmann, will ein Bergmann fein. 4. Und wartet nicht in jungfräulicher Schöne das balde Lieb oe m ber Hei mein? hr fchallen eig unfre Jubeltöne, ni wo wir fröhlich diefen Becher weihn! Glüd auf, ihr frohen Brüder! er donnernd nieder: Des Bergmamms Braut muß ftet3 die jchönfte ein! u ein Bergmann, will ein Bergmanı fein. ind wir denn nicht der Erde liebfte ©i Söpne? Mer fintt ihr o vertrauend an die Bruſt? Wer fchaut fie fo “= ihrer ſchönſten Schöne? Wem füllt fie jo das Herz mit Freud’ umd Luft? Laßt uns die Becher heben! Glück auf dem Bergmannsleben! E3 ſtimmt ja jeder frendig mit ung ein: Ich bin ein Bergmann, will ein Bergmann fein.

*, d. Liederbuch des berg= und hüttenm. Vereins, Berlin.

540. Schlendrian. Gemãchlich.

1. ge = he meinen dri⸗an und trin⸗ke mei⸗nen wenn ich nicht be » zah = len kann, ſo iſt die Sor⸗ge

Mein,

mein, Ja, ſchlüg' 6 auch dies Glas inhunderttaufend Trümmern,

fo bat fich doch kein Menſch, fein Menſch darım au küm⸗mern.

2. Ich gebe mit meinem Schlendrian, zieh’ an, was mir gefällt; und wenn ich's nicht mehr tragen Tann, jo mach’ ich es zu Geld. Und ſollte auch mein Hemd durch taufend Köcher fchimmern, |: fo hat ſich doch Fein Menſch, kein Menſch darum zu kümmern. ;|

re

541. Bei Nacht. mal bei der Nacht, Er Ing, mia! Der ter med ned med,

med, Dr mal bei der die war fo dufter, murlack murlad, ces daß eg fein a en fer, fer, fer, daß man

fein | ud, us fo finfter, ſchnelle wie die Welle, wie der dem Zudel daß man Sternlein ſah mit mit dem Bude) 2. * = De Beh hen? Thür, ich meint’, die Thür wär’ offen, em [ war r. r Sch waren die von den Schweſtern, die de et endli

N. Sie führt’ ih v Trepp ich dacht', ſie führt mich ſchlafen; u. er mußt ich 'n 6. el auf einen Stein, ar nur drei Rippen im Leibe, dazu vas Sen. ; El O weh, mein Bein! Und wenn geheilt die Wunde, oann eh ich wieder zu dir.

542. Schufters Abendlied.

545

2. Sie fagt, ich fol fie kühle, ahm! fie fagt, ich fol fie küſſe, valtalteri, valtera! es braucht’3 niemand zu wiſſe, aba, aha, aha!

3. Sie jagt, ich ſollt' fie nehme, ahm! fie jagt, ich ſollt' fie nehme, valtalteri, valtera! fie macht's mir recht bequeme, aha, aha, aha

4. Der Sommer ift gefomme, ahm! der Sommer ift gelomme, valtalteri, valtera! und hab’ fie nicht genomme, aha, aha, aba!

545. Prob, Mel.: Du haft Diamanten unb Berlen ꝛc.

1. ch hab’ eine Loge im Theater, ich on auch ein Opernglag; ich Hab’ Equipagen und Pferde meine Deittel erlauben mir das!

2. Sch euer die feinfte Havanna zur Verdauung nach dem Fraß, ich Liebe da8 ganze Balletkorps meine Mittel erlauben mir daß! 3. Über &umpen wie Kepler und Schiller, rümpf' ich nur_ver- be die Naf’; ich bin ein vollendetes Rindvieh meine Mittel erlauben mir da8. Fl. Blatt.

544. Der fchlimme Kamerad.

.1. Ich hab’ einen Kameraden, einen jchlimmern find’ft du nit. Denn ad, wohin ich ſchreite, er wadelt mir zur Seite in gleichem Schritt uud Tritt,

‚2. Dort gleigt ein Schild am Haufe! Winkt's mir, oder winkt es dir? Flugs padt er mich am Arme und fchiebt, daß Gott erbarme, mich durch die Wirt3hausthür. >.

3. Er reißt den erſten Schoppen mir gierig * vom Mund, und En . mir den zweiten, muß gleich der dritte gleiten in feinen weiten Schlund.

4. Er denkt nicht and Bezahlen, er trinkt, und geht's nicht mehr, muß ich mit Not und Plagen den Kerl nach Haufe tragen, ſchwank' er auch noch jo Iehr.

‚5. Daun komm' ich felbft ind Schwanken, e3 kann nicht anders fein! Die Leute, die mich fehen, die bleiben lachend ftehen: „Seht das verfoffne_ Schwein !”

6. Er ‚dringt mich an Vermögen und Auf ſchwer in Verluſt. * a ich auch beginne, er bleibt in holder Minne mir treu, der

öfe Du

7. Mein Gott, wie foll das enden? 3 weiß nicht Troſt noch Hat! Er thät die Hand drauf geben, er blieb’ im ew’gen Leben mein treuer Kamerad.

34% 545. Der arme Ai

1. IH kam für einer fraw wirtin haut, man fragt —8 wer ich wäre? 9 bin ein er und trink ſo gere. an fürt mich in die ſtuben ein, do bot man sn zu trinfen, mein. =“ en w ich umbher gan, u becher ließ ich an feßt mich oben an, den tiſch, als ich ein faufberr wäre, und es an ein zalen ging, mein ſeckel ſtund mir lere. 4. Do ich zu nachts wolt ſchlafen gan, man wis mich im die fcheure, do erst mix armen ſchwartenhals mein lachen vil zu teure. 5. Und do ich in die fcheure kam, do Hub ich am zu niften, do ftachen a die hagendorn, darzu die Ne abe biftet, 6. Do ich zu morgens frü aufitund, der reif lag auf dem dache, do muft ich armer ſchwartenhals En unglüds felber lachen. ch nam mein Schwert wol in die hand und gürt e8 am die feiten, i armer muft zu risen gan, dag macht, ich het nicht zreiten. 8. hub mich auf und gieng davon und macht mich, auf die ftraßen, mir fam ein3 reichen faufmannz fon, fein tefch muſt er mir laßen.

1. Id ginf vor einer us men fraget mi: wol ick were? „id bin ein armer ſchwarter knab, id et unde drinde gerne.“ 2. Men let mt in de dörnze henin, dar bot men mi to drinten, min dglin let ic herümme gaen, den beker Iet ic ſinken. 3. Men jett mi baven an den difch, alfe effte 1d ein foepman were, unde do un 2 ein gr le min f edel was mi lere. do men ſ ſch chlapen gaen, men wiſet mi in de ſchüre, dar u 7 armer Karten fnab, min lachent wart mi fure. 5. Und do id im de fchüre quam, do bee it an to nefteln, do —8 * 2a edorn, darto de fcharpen diiteln. des morgens froe upftunt, de ripe lach up den daken, do möf, armer fchwarter Inab mins unglüds fülven lachen.

d nam a Eu all in de oft de ch id an E wol an de fiden

do id Rn gelt im büdel hadde, to vote nıo

8. Ick makede mi up umd toech darvan id mi up de ſtraten,

do bejegende mi ein foepman gut, fin iaſch e moſt he mi laten. x Aus: Deutſche Volkslieder, geſammelt von £. Uhland.

545 546. Die Kurve.

Mel.: Es war einmal ein König x.

1. Ich Tenne cine Kurve, Gott weiß, von welchen Grad; dag Datum tft Abſciſſe, da3 Geld die Ordinat! Drum: rappelt’S in der Kaffe, To ſteigt die Kurve auf, beginnt daS Geld zu fchwinden, neigt abwärts fich ıhr Kauf.

2. Dor Beit, bei jedem erften, da ftand fie ziemlich hoch, vom eriten bis zum letzten fie mälich niederzog. Vergang'ne ſchöne Zeiten! Wie fteht es jett fo chief! Die ganze, ganze Kurve bleibt ftetig negativ

F. Graf.

547. Der Bettelvogt. Nicht zu langſam. $. 9. Himmel. &

1. Ich war noch fo jung und war doch ſchon fo arm, Fein

in

Geld Hatt’ ich gar nicht, daß Gott fih mein’ erbarm'“ Da

See ze u re v . v nahm ih mei-nen Stab und mei-nen Bet-tel-ſack und

cresc. zögernd. f ————

pfiff das Va-ter-un-ſer den lie-ben lan-gen Tag.

2. Und als ich kam vor Heidelberg hinan, da packten mich die Dettelvögt von hint'n und vorne an; der eine padt hinten, der padt mich vorn: ei, ihr verfluchten Bettelvögt, ſo laßt mich ungeſchor'n!

‚3. Und als ich kam vors Bettelvogt fein Haus, da guckt der alte Spitzbub zum Fenſter juft heraus. Ich dreh’ mich gleich herum und

Kommersbuch. 35

546 jen en feiner Frau; ei, du verfluchter Bettelvogt, wie fchön ift

4. Be Bettelvogt, der faßt wohl einen grimmen Zorn, er läßt mich werfen je in tiefen, tiefen Zorn, in tiefen, tiefen Zorn bei em und bei Brot; ei, du verdammter Bettelvogt, krieg' du die

were Not!

5. Und wenn der Bettelvogt erſt iſt, ſollt ihr ‚ihm nicht ——— wie jeden andern Chriſt; lebendig ihn begraben bei Wafler IR Brot, wie mid) der alte Bettelvogt begraben ohne Not.

Khr Brüder, ſeid nun Iuftig, der Bettelvogt tft tot; dort hängt er En ke Galgen an fchwer und voller Not; in der vergangenen —I am Dienstag Sat er neun, da haben’s ihn gehangen in Galgen eft hinein.

7. Er hätt! die arme rau beinahe are ebracht, weil fie mid armen Schelmen fo freundlich angelacht. er vergangenen Woch ſah er noch hier heraus, und jetzt wohn' ich en ihr, bei ihr in feinem Haus. Erts Bolfslieder,

548. Bier-⸗Corle.

1. Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten, daß ich ſo en ne Schenke aus uralten Zeiten, die kommt mit nicht aus dem Sinn Die Luft iſt fühl und es dunkelt, ins Wirtshaus zieht's mich hinein; dag matte Erdöllicht funkelt durchs Bene in traurigem Schein.

2. Die ſchönſte Kellnerin fißet dort drinnen wunderbar, ihr Auge et, es und duftet u Haar. Sie grüßt mit freundlichem Nicken und ringt das Bier herbei; der Hammer am frifchen Fäßchen tönt wie 'ne Melodei.

. Den Zecher im kleinen Stübchen ergreift's mit wildem Weh; er nit das holde Liebchen, er nur den Krug in die Höh!

3% glaub e, beim Heimweg reißt’&-ihn zuſammen auf ſchwankender Bahn; a8 hat mit tückiſchem Bode das fchöne Lorle gethan.

549. Guanolied.

: Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten ꝛe.

Ich weiß eine friedliche Stelle im ſchweigenden Ocean, kroſtall⸗ klar Folie ) = —A Be hin. 3 Menschen Fußtritt

m Hafen erichauft du Fein Segel, Teine enfchen Fu am Strand, viel reinliche Vögel. hüten das einfame Land.

547

3. Sie fien in frommer Befchauung, ein einz’ ger verfäumt feine Bilict, iſt ihre Verdauung und flüſſig als wie ein Gedicht. ögel find all’ P Baier en, ihr Grundſatz gebeut Den de halt’ er offen und alles and’re gebeiht. 5. Was die Väter geräufchlo8 begonnen, die Entel vollenden das Bert, seläntet von tropiſchen Sonnen ſchon türmt e8 emporfich zum Berg. 6. Sie ſehen im roligen Lichte die Zukunft und De = Ruh’; MWir bauen im Lauf de ala noch den ganzen Dcean 7. Und die Anerfennun; der Beiten ll ren Beftrebung en nicht, denn fern im ſchwäbiſchen eſten der Böblinger Repsbauer voagt 8. Gott ſegn' euch, ihr trefflichen Vögel an ferner Guano-Küſt', troß meinem Landsmann, den Hegel, fchafft ihr den gediegeniten Dh

Sceffel.

550. Der Nahewein.

1. Ich weiß einen Wein, den Monzinger Wein, der ift des Rhein weins Better; ge A einer glatt und Tieblich ein, der andere geht noch glätter. Jüngſt ſaß ich dabei einen halben Tag und noch eine Nacht, eine ganze, und als ich ein wenig der Ruhe pflag, da ging ich erft flott zum Tanze.

2. Das ift der Wein, der Nahewein, gepriefen in alten Schriften, fo licht, fo golden wie Sonnenſchein ſo rein wie Nelken düften; wenn mancher ſchwer und ſchläfrig macht, und mancher fchaffet Jammer, der Monzinger Becher in feiner Pracht macht uns nur heller, ftrammer.

3. Drum ift er die Blume, der N, aa 36 des ee ne der Nahe die felögeborene die als Philoſoph i ahe; die als Trinke fer ic) trinfe mit 2 Luft und Berftand, de —— und Treuen, und die mich a in der Seligen —* noch wurde vor vielem erfreuen.

4. Der Hutten ſtand in den Abendglanz auf Ebernburg verſunken,

at der en ihm, der Franz, einen guten zugetrunken. e

er engen ‚die Zeit war fchlimm und mager, doch hatte

nn zu Troſt im Leid, Monzinger Duft auf Lager. Die Burg ift serfall der Sickingen tot, und die sone Hallen, die fer at and aufammen die Nebe blüht und der ar int, der dies geladen hat ſelbſt eine blühende Winzerin aus Gau ſich errungen. 5—

548

551. Rheinſchwäbiſches Miſerere.

Nach Mitternacht und Verdi. Mit unbefugter Benützung einer bekannten Melodie.

. Jetz geb = mer awmwer ha-ha⸗-ha-a⸗ aim, 2. Seh bieiwwemerawwernoche bis-le do=0= 0, LEE EEE —— N l; ® N —7— jetz = mer amwer ha=ha=hatın, K bie haim jes e bis-le is⸗-le do,

jetz , , gehmer m jetz mer je⸗e⸗etz geh⸗ mer awwer noch e —* A e bi3-le do, no e —* fe, bis le,

Buch: «ha = ee bi = b bi=bi-bi 7

Ara = a isle, be :

=‘

i-bi⸗bi⸗

= baza-hatın, je gehmeramwwer palm, jetz gehmer awwer

-h I = bisbiebiebi = bi = bisle do, noch e bisle do, noch e bisle

549

EEE ZN | II rn ee | I, pet ee oo SP cert ge 2 eg han io oo haim, jet nehmer haim, jeß geh=mer haim. Da capo in infini- do, e biß-le do, e bis-le do. nitum.

552. Ich wollt! Mel.: Cr fang fo fhön, er fang fo x.

1.. Ich wollt’, ich wär’ ein Lurjedor |: fchneddereng-teng=teng, :| dann kaufte ih mir Bier davor! Denn lange Kleider und ſpitze Schuauh, die cc. ,

2. Und wär’ ich ein Fünfthalerfehein, Ichneddereng=teng=teng, To würd’ ich bald verſoffen fein! Denn lange Kleider zc.

553. Lothringer Lied. Mel.: „Ich bin ber Doktor Eiſenbart.“

1. Jetzt kenn' ic) daS gelobte Land, valleri juchhe! wonach fo lang der Sinn mir ftand, vallert juchhe! da8 Herzogtum des Herru Lothar, valleri juchheiraffa! das iſt's gelobte Land fürmahr, vallert ei Juchhe, juchhe! Lothringen iſt nicht weit von bier! juchhe, juchhe!

Yothringen ift nicht weit! Eu 2. Da iſt's fo ſchön, jo wonniglich, da ift der fchönfte Himmels— ftrich, die Gerſte blüht in voller Pracht, daß einem ’3 Herz im Leibe lacht. 3. Wenn irgendwo cin Wagen Fährt, mit hundert Tonnen Bier befchwert, dem MWaneır folgt! ich wette drum, er fährt gewiß ins Herzogtum. ‚4. Ein Fluß geht mitten durchs Revier, das iſt daS jogenannte Bier, der fließet ohne Raſt und Ruh' und friert im Winter niemals zu. 5. Und um den lieben Fluß herum, da liegt das ganze Peragptum ; fie trinken draus zu jeder Stund’ und kommen doch nicht auf den Grund. 6. Dort gehn die Menfchen nie allein, es müſſen drei beiſammen fein; der mittelfte, der kann nicht I e3 müflen zwei zur Seite gehn. 7. Der Herzog thront, fein Glas zur Hand, forgt väterlich fürs ganze Land; die Ritter feft, die Bürger treu, die helfen vedlich ihm dabet. 8. So ſitzen fie, fürd Land bedacht, die lieben Herrn, die ganze Ha und wenn fein Menfch nicht trinken Tann, jo ift die Situng abgethan. ‚. 9. Doch fintemal und alldieweil die Flaſchen vol, der Kopf noch) heil, jo trinken wir im froher Schar und rufen: Vivat, re ouheim.

550 554. Polizeilied.

Mel.: O alte Burſchenherrlichkeit.

1. —* Anfang war das Paradies und Gott der Herr ſein Gründer, und weil es nur zwei Menſchen gab, ſo gab es nur zwei Sünder, ſie thaten alles frank und frei, ſie hatten keine Polizei. O jerum, jerum, jerum! Qualis mutatio rerum!

2. Doch Eva that ’nen ſchnöden Biß in einen ſauern Apfel, und ihre fromme Unfchuld flog zum Zipfel und zum Bapfel; Gott Bater aber war fo frei und übte Beibft die Polizei. O jerum, jerum, etc.

3. Nach diefem eriten Sündenfall ging's zu ganz kannibaliſch, das ganze irdiſche Geichlecht, e8 wurde Friminalifch; dem Herrn verging die uft dabei, zu üben feine Polizei! O jerum, jerum, etz. :

4. ALS Kain feinen Bruder ſchlug, da galt’3, fich nicht zu zieren, da ſollte Gott den Mörder gleich perjönlich arretieren, er aber ſprach: Das laß ich fein, der Menſch ſoll jelbit fich polizein! O jerum, jerum, etc.

5. Der gute hatte g'nug an fernen ird'ſchen Tröpfen drum ſchuf er eine Uniform mit blanken Meſſingknöpfen, der Cheru mußt’ den Sabel leihn, daß ſich die Menſchen polizem. O jerum, jerum, etc.

‚6. So babe ich ganz ſonnenklar bewieſen und ganz logiſch und wills beweifen immerdar, daß Fur nur großherzogifch, daß unfre hohe Polizei gewiſſermaßen göttlich ſei O jerum, en ei *

r. er.

555. Maler Schrumche.

1. Im Mondſchein geht er um und um, den Mondfchein will er malen, jchrum, den Mondſchein.

2. Der Mondichein iſt noch Heute, ſchrum, als wie er war im Altertum, der Mondichein. ER:

3. Im Mondfchein iſt e3 ftill und ſtumm, den Mondſchein will er malen drum, den Deondichein.

4. Den Mondſchein malen ift nicht dumm, wie malet man ben Mondichein, ſchrum? den Mondſchein

5. Man malet ein Paternchen, ſchrum, und. malt den Mondſchein drumherum, den Mondfchein.

6. Das Bild ift wirklich wunderſchrum, betrachtet durch ein Gläschen a ae eh nen Mnbe Schrumies Subın, in Deutfäland 6

. Da8 Lied nun künde rum m, in Deutfchland bei

den Publikum. O Mondfchein!

551 556. Sehnſucht.

Mel.: Grab’ aus dem Wirtshaus ꝛc.

1. Immer und immerdar, wo ich auch bin, ſteht nach der Kneipe mein durſtiger Sinn, geht nach Kneipe voll Sehnſucht mein Blick, immer und ewig zur Kneipe zurüd

2. Bin ich darinnen und ſitz' ich einmal ‚zubig vor einem gefüllten

Batal, ift mir jo wohlig, fo felig zu Mut, als ob ich tränfe ambrofifche Flut.

ing um die Tafel ber, frohen Vereins, ſitzen die Freunde

die Fin en mir eins. Freunde, die Kneipe, das finge ich Fort iſt auf der = berrlichfte Ort.

er Menſch gern ih, da, bleibet er fein, möcht’ in der Kneipe

ve fein fingend u n trintend ein froher Student ewig bis

an mein feligites End’,

557a. Der Enderle von Ketich.

Allegro furioso. (Mel. f. „Lieber aus dem Engern Chor. . in Heidelberg, I. Heft“ Lahr, Schauenburg.)

fau=ze-ren Wei = ne, ich geh’nahie = ru = ſa-lem, id

552

& « VE Br —— —— —— > WR 1 9 Wet Man Wr A Be] —— I N A ESS —— m a!

pfeif’ auf die fau=esren Wei = ne, ich geh’ nach Se = ru = fa » lem.

3. Biel ſchöner und lilienweißer ſchaun dort die Jungfraun drein: O Kanzler, o Mückenhäuſer, fünf taufend Dufaten pad ein. 4. Und als fie faßen bei Joppe, da faltet der Kanzler die Händ’: Jetzt langt's noch zu einem Schoppen, EEE, rn 5. Ott Heinrich, der Pfalzgraf, Ipracdy munter: Rem —— = blem! Was ficht uns das an? Wir fahren nad) Cyprus hinunter und pumpen die Königin an. 6. an tanzte die alte Galeere vor Cyprus in funfelnder Nacht, da Hub fich ein Sturm auf dem Meere, und rollender Doxner erfracht. 7. Umzudt von geipenftigem Glafte ein ſchwarzes Shift brauft vorbei. Hemdärmlich ein Geiſt fteht am Mafte und furchtbar gellet fein Schrei: Allegro furioso. 8. Jetzt weicht, jetst flieht! jett weicht, jett flieht Chor. mit Bittern und Bähnegefletich; jett weicht, jetzt flieht! im Sturm herzieht der Enderle von Ketſch. 9. Der Donner klang leife und leifer, und glatt wie Ol lag die See, dem tapfer Mückenhäuſer, dem Kanzler, war’3 wind und ieh. 10. Der Bfalzgraf ftand an dem Steuer und ſchaut in he zu iſt nimmer geheuer, o Cyprus, wir, müſſen nach Hau! .. en ‚11. Gott fei meiner Seele geädig, ih bin em gewitzigter Mann; zurüd, zuriid nad) Venedig, wir pumpen niemand ınehr an! ve: 12. Und wer bei den Türken und Heiden, wie id, fein Geld verichlammpammt, der verzieh' fich geräufchlos | bet Beiten, e3 Elingt doch höllenverdammt: Allegro farioso. 13. Jetzt weicht, jetzt flieht! jebt weicht, jetzt flieh hr. mit Zittern und Zähnegefletſch; jetzt weicht, jetzt fliehi! im Sturm berzieht der Enderle von Ketſch! Scheffel. Anmerfung. In ber Befchreitung ber Pfalz don Merian (1645) wird bei Erwähnung bes Dorfes Ketfch erzäht: „Pfalzgraf Dito Heinrich, nachmals Kurfürft, fuhr umb das Jahr

1530 ins gelobte Land, nah Zeruftem. In feiner zurük Neyfe Fam er vber die Offenbahre See herauf, da jhme dann ein Schiff, nad Nertwegen zur, begegnete, barinn diß Geſchrei gehört

553

wurde: „Weichet, weichet, ber bil Enderlein von Ketſch kompt.“ Der Pfalggraf, vnd fein Kammermeiſter DMüdenbaeufer, fennten ben Se Schuldtheiß allhie zu Ketfch, und auch den Drt wol; daher als heimblamen fie nad dem dicken Enberle, vnd vmb die Zeit feines todts gefragt vnd vermerkt haben, daß er mit der Fr oberein geftimmt, ta fie das Geſchrey auf dem Meer gehört hatten: wie Weyland ein Profefior zu Heidelberg in feinen Schrifften auffgezeichneten binterlaffen bat.

557b. Der Enderle von Retſch.

(Mit Zuftimmung ter Origtnalverleger 3. Schott's Söhne in Mainz.) Lebhaft. & Dinz. £achner. „Scherz im Ernſt“ Op 33. f

Jetzt weicht, jebt flieht, jebt weicht, jet flieht mit Zittern und

ſehr gehalten.

[Su

Zäh⸗ ne=ge=fletfch, jet weicht, jet flieht, wir fingen das Lied vom

n noch gebehnter. BE raſch. * Dr A— ——

ER ppE 9%: f En = der=le, vom En = der:le, vom En:der:le von Einzelftimme.

Mäßig. Ketſch. 1. Ott Hein-rich, der Pfalzgraf bei bei ne, der 2. Biel Ichö = ner und li = eır= wei = Ber fchau’n 3. Und als fie nun fa = Ben bei \jop = pen, da 4. Dit Heinsrich, der Pfalzgraf, ſprach munter: Rem 5. Schon tanz»te die al = te Ga⸗lee- re vor

Se En mer

1. fprach ei = 1fe3 Morgens: ens: denhemn N Heiß” auf bie. auf die ſau— ven 2. dort die Jungf rau=en drein. anz-ler, o Mük- fen-

3. fal = tet der Kanz-ler die Händ: ER tzt langis noch zu ei - nem 4. blem! Was, ficht uns das an? Wir fah⸗ren nach Cyprus hin- 5. Cy-prus in fun⸗keln-der Nacht, da hob ſich ein Sturm auf dem

1. Wei= ne, ich geh’ nach Je-ru-fa - lem; ich pfeif' auf die 2. häu = fer, fünfstau=fend Dusfa = tenpadein; o Kanz = Ier,o 3. Schoppen, dann find die Du⸗ka- ten zu End; jetzt langt's noch zu 4. un = ter und pumspen die Kö⸗-ni-gin an; wir fa = ren nad) 5. Mee- re und rol= len = der Donner erfradht; da bob fich ein

| 1. fau = ren WMei=ne, ich geh nach Jesru = fa = Tem. 2. Mük- ten = häuser, fünf-tau=jend Du-ka-ten pad ein. 3. ei = nem Schoppen, dann find die Du fa ten zu End. 4. en = un = ter und pumpen die Kö-ni-gin an.

5. Sturm aufdem Mee- re und rol=len= der Donner er kracht. p Einzelftimme,

Li | zum u Etwas gebaltener. 24 Umz-zudt von ge⸗ſpenſti⸗-gem Glaſ⸗te ein ſchwarzes Schiff brauſt her⸗ a pP CCCIIMACC. IAXÆXAMCCC. LEE Bee ANZ FAR IEIICCXCCCCCCC.C...!XXXCCCI VCRCICECCCCC .C.A —2*

bei, bemd-ärmlich ein Geiſt ſtehtam Maſte und furchtbar

Chor. hemd-ärm-lich ein Geiftftehtam Maf - teumd sc.

p cre

d.

eil gel-let fein Schrei, hemb-ärm = lich, hemd- ärm - lid

555 see gel = Iet fein Schrei:

Wahrend einer kurzen Paufe Miäfem geklirr, Stühlegepolter, Tiſchegerücke ꝛc.

Jetzt weicht, jetzt flieht, jetzt weicht, jetzt flieht mit it tern und ſehr gehalten.

Zäh⸗ne⸗gefletſch, jetzt weicht, jetzt flieht, wir Een da3 Lied“ vom

noch gedehnter. ——

Der Donner klang lei⸗ſer und lei-ſer, und glatt wie Der en ftandanden Steu-er und a in die

ott jei mei=ner Seele gnä=dig, ih b ein ges

1 2 3. 4. Und wer bei den Türken und Het=den fein Geld, fo wie |

1. Ol lag die See, dem ta = pfe » ren Diüden - häu-fer, dem 2. Wo⸗gen hin - auß: Remeblem!'siſt nimsmer ge= heu-er, © 3. wit⸗zig⸗ter Mam; zu -rüd, zu=rüd nah Be ne = dig, wir 4. ich, ver hlammpamımt, De verzieh ich ge⸗räuſchlos beigeisten, es

m W Ghor. Kanzler wars wind und weh, dem ta = pfe-ren Mük-ken⸗ Cyprus, wir müf-fennah Haus, Rem blem! 'siſt nimmer ge⸗ pumpen niemand mehr an; zu = rüd, au-rüd nah De . Hingtdoch höl=Ien = ver = dammt, vderverzieh ſich ge-räufchlos bei

po

V 1. bäu=fer, dem Kanzler ward wind und weh. 2. beu = er, 0 Cy⸗prus, wir miüf - fen nach Haus. 3. ne = dig, Wir pum=pen nie = mand mehr an, 4. Bei= ten, es klingt doch böl = len = ver-

| dammt; Jetzt weicht, jebt flieht, jebt weicht, jet flieht, mit

Bit=tern und BZäh=ne = ge = fletfch; jebt weicht, jetzt flieht, im

a fehr gehalten, noch mehr. r A Eye) —— ———— v Sn] Pe BEER

.P$ 9_ . pp Ki 7 Eturm berzieht ver En = der = Te, der Ein = der⸗

. ——

le, der Ei - der-le von Ketſch.

557 558. Tobad.

Munter. » Dolfsmweife. Solo,

Yon 1. Kr Brüder, feid mir all’ willtumm’, undfebt euch) um den

An VEREREEEE 1 VERRSEEEE 5 WERNE > EEE VER

—1 Tiſch her- um, und trinkt mit mir ein gut Glas Bier bei

FE eisner Pfeif’ To-back! To-back-back-back, To-bad-bad-bad, bei

N

einer Pfeif' To-bad! Tobad-bad-bad, TZobad-bad-bad,bei N N

et = ner Pfeif' To = bad.

‚2. Ein_edles Kraut ift der Tobad, trägt's mancher große Herr im Sad; Stein, Stahl und Schwamm fernd ftet3 beifamm beim edlen Rauchtoback. (Chor) Tobad-bad-bad 2c. beim edlen Rauchtoback :c. 3. Und wenn das edle Kraut nicht wär’, ftänd’ mancher Tobad3- laden leer, der früh und Tpat feine Loſung hat von allerlei Tobad :c. 4. Der Student kann r ohn’ Latein, al3 ohne lange Pfeife fein; Kanon’ und Flaus jehn nobel aus bei einer Pfeif' Tobad ꝛc. 5. Der Bub’, zum Rauchen noch nicht reif, ftiehlt feinem Vater eine Pfeif', und freut fich fehr an der Stadtmauer auf eine Pfeif’ Tobad. 6. Der Soldat auf der Wach’ nicht fchlafen fan, drum _ftedt er 19 „= Pfeife an und raucht für fich gebeimiglich eine ftille Pfeif' obad. .

_358 _

7. Der Nachtwächter auf kalter Straß’ erwärmt ſich am der Pfeif z —— er ruht nur, wenn er ruft die Uhr, raucht gleich nachher oback. |

8. Der Invalid’ auf einem Bein läßt dennoch nicht das Rauchen Kar Pi ipät und früh in der Phyfiognomie eine Pfeil’ und raudıt Toback.

. 9. Sogar die Marketenderin, mit Kind und Bänden thut fie ziebn; ihr Rind nn fäugt und dabei räucht fie eine Pfeil” Toback. 10. Dem Fuhrmann fehlt das Mittelftüd, drum rauchet er per

—— und ziehet ſehr durch Saft und Schmeer den edlen Rauch toback.

‚11. Zween Handwerksburſch' auf Reiſen fein, die haben nur der Pfeifen ein’; drum rauchen fie per Compagnie auß einer Pfeil’ Tobad, 12. Der Mann im eh’lichen Verdruß ſchmaucht Brunzlow und Prätorius, und puftet fehr dann um fich her den edlen Rauchtobad. 13. Der alte Mann fchier ohne Zahn die Pfeife nicht mehr halten Bun um flug8 dann Garn, umwidelt warm die Röhr’ und raudt obad. 14. Aus ird'ner Pfeife raucht Mynherr, der wohlgenährte Holländer, raucht Maryland aus erfter Hand, den edeliten Tobad. 15. Und wer im Rauchen recht erfahr'n, der rauche Havannah⸗ Sign n, bat am Toback dann doppelt G'ſchmack, er kaut und raudıt Toback.

16. Der bärt'ge Türk', der meint, er wär'ſch, er ſchlägt die Beine

a Arsch, bläft durch den Bart nach Türkenart den feinften Rauch⸗ obad.

17. Der Chineſ' mit feinem kurioſen au den Tobad aus

—— zieht Dampf hervor durch's Weichſelrohr und rauchet entoback. 18. Hier ſeht auch rauchen den Franzos, er dampft ein Hein

ren bloß; er hat ganz recht, e8 wird thm fchlecht a Pfeif oback.

19. Und wenn wir in den Krieg thun zieh'n, ſo muß die t Ban glüh'n, und nach dem Krieg erfolgt * Sieg bei einer Fan obad,

‚20. S’e follen ihn nicht haben, nein, den freien alten chen Rhein, über furz und lang vertreibt fie der G’ftant von einer Pfeif’ obad.

659

559. Altes Schneiderlied. Mägßig ſchnell. Franz Abt.

m

2. Doch als fie wiesder zu=rüß- fe find, o Schred! ein 3.,Solch e = lendVieh, wenn wier's er⸗ſah'n, o Schred! ich

>| V. 1. u. 2.

1 Qumspen=fat te piept ne Mauß, o Sue ! die

V

. Schneiderlein fprangen zum Fenſ⸗ter hin-aus, med, med! Die

1 2. Dieb nahm ih - ren Kram gei wind,med,med! Der 3 e = jtahn, med, (fiehe Seite

.bätt? es ganz al = ein

1. Schneiderlein lie=fen dur Po = li - zei, weil in der Stub’ ein 2. At = ge = fell

ie Labb' auf⸗riß: Mir feind ver-fluch - te

V red, med, med, med, med!

1. Uns olb ei, 0 © ' meck, meck, meck, meck!

2. Ha=fen-füiß!o ©

3. med! Da pfiff-im tiefften Baß die Maus,u.wiesder ging es zum

immer fchneller.

| |

| V Tenfter Hinaus, med, med, oSchred, med, med! Otto Banck. 560. Der Profefjor.

Me.: Wohlauf, Kameraten, aufs Pfert, aufs Pferd ꝛe.

1. Sm raufhenden Haine faß und fang, 900897] roAvundG Odvocevg, der alte Homerus, die Laute tlang, 7y7oaro Ilarkus Asnpn, es lauſchet um ihn ein Sünglinzsfhmarm, der Sänger fingef jo fühn und warm.

2. Auf dem Holzkatheder fit und ſpricht, IlnAniadew A yııLros, der Profeſſor vom alten Homerusgedicht, moAuroonov ds ara role, der Profeſſor ift ein Meiner Mann, ber Homer hat gemadjt, daß er leben Tann.

3. Der Profeſſor ijt ein gejcheiter Mann, ayoonv Es nuvras Axouovc, er weiß, wie an erflärt werden fann, Arowundeos innodauoo, ex fpriht: Den Homer hat nächt einer gemacht! Ja, das mwäfjen wir wohl —! fo ſpricht er und lacht.

4. Der Profefjor erffärt und die Eperegeſ', dusißouevog 779008 zırrev, das Hendyadyoin, die Apofiopel’ aneßr YAavaamıc AInvn, das Hyfteron proteron gar vollends, Pro Antezedente das Eonfequens.

. Das Zeugma Homoioteleutiflon, Zyavn dododaxrvroc ’Hius, den Anafolutd und die Attraktion, Ayauspvovos ”Arosldao, die Deiktikoſ', Synizej’ und Prägnanz da habt ihr den alten Home— rus ganz!

6. Und wer das nicht weiß, ber verfteht ihn Halt nächt, Kui asavoroı Hsol ardoı, der verfteht den Homer nächt, der ift ein Wächt! Kaxws Unsonvogeovres, der verjteht ihn halt nächt, der verjteht ihn Halt nächt, der verfteht den Homer nächt, der iſt ein Wächt!

Allg. Chor. Mel.: St. v. Portici. Tov d' anuusıßouevog ng008—n nokdunts Odvoosdc. Lumpidi bum, vallera, Priamos lafidum, vallerum Rune, . Slind,

561

56la. Jonas.

(Aus einer alt⸗aſſyriſchen Keiljchrift.) Me: War einft ein jung jung Zimmergefell zc.

1. Im fchwarzen Walfiſch zu Ascalon, da kneipt ein Mann drei Top, n daß er fteif wie ein Befenftiel am Marmortijche lag. m Schwarzen Walfiſch zu Ascalon, da J der rt: Halt an! x Sun von meinem Baftrer- Schnaps de zahlen Tann. ſchwarzen Walfifch zu Ascalon, d der Fellner Sche in ——— auf ſechs en, dem Saft gi dar. 4. Im ſchwarzen Walfiſch zu Ascalon, da ſprach der Saft: D weh! bares Geld ging alles drauf im Lamm zu Niniveh! m ſchwarzen Walfiſch zu Ascalon da ſchlug die Uhr halb —— der Hausknecht aus Nubierland den Fremdling vor ie Thür 6. Im ſchwarzen Walfiſch zu Ascalon wird kein Prophet geehrt, und wer vergnügt dort leben will, zahlt bar, was er an Scheffel.

561b. Jonas. (Mit Zuftimmung der Originalverleger B. Schott's Söhne in Mainz.) Menuetttempo. Dinz. Lachner. „Scherz im Ernſt“ Op. 33. -

. „% = 1. Im fchwarzen Walfifch zu AS = caslon, dafneipten Mann drei

San ——— —— MA . IN IN 0 1 Tag, bis daß er fteif wie ern Be = fenftiel am Marmortifche

lag, bis daß er fteif wie ein Befenftielam Marmortifche lag. Kemmerttud. 36

N j = et

? * ehrt, und wervergnügt dort le-ben will, ja, wer vergnügt dort

Ho gerne. tie fügen

5* on. ———

—— N

X ——

le-ben will, zahlt bar, zahlt bar, was er verzehrt, zahlt bar,

Bar Mur:

mil mw RE wen Er, ERS, RE —— * —— II mu m BRAD I. N]

nz was er verzehrt, zahlt bar, was er verzehrt, bar, bar, bar, bar, bar,

: Chor. N ' ww KT. ——

bar, zahlt bar, was er ver-zehrt, zahlt bar, was er ver:

bar, zahlt bar, was er ver-zehrt.

565

562. Die Maulbronner Fuge.

Gemäpigtes Tempo. (Humoriſtiſch.) a Küden. Gr N ara’ J IE a. IE vn ==: m Winster = re= fef= to ri um zu Maulbronn in dem

er Abt Yo = hannes En - ten-fuß fam un⸗wirſch —* Der- - wei = len brachtder Zel- le = var, der Go = de = frit von

1

2

3.

4. Der Fauftiaß rückwärts an der Wand u. trank ver⸗gnügt im 5. MitHer-mes Trig-me = gif: to3 Lift wirdkeins er = la = bo- 6. Da lacht der Abt: : Mitto

I-cher Lehr zwingtihr auch mich zum

da geht es um den Tiſch her-um, Hingt lt: nn wird ſpät als Feſt⸗ bei den Santt 3 ar⸗ ur a jpı& dar vom Dun teln,

nun ließ der blaj=fe Aa fromant fein tie ret, die Son=-ne ift der yemiſt, der's Kru oe, denn:,All Bol, Kei⸗ner ein Her”, iſt

7 7 nicht wie ‘Ba = ter = nof ter. Die Mar-tind- ang bat Gei-genſchall ge: frat = ſchelt? Laßt ab, ihr jtört deu Kel= ler mit den = fern. Der rief: „Herr Ab bag, Glas am Licht far-fun = keln, und ſprach:, ch brut ſchon flüſ-ſig der-ſti-lie - vet: Wenn' durch die A⸗-dern ei = ne feuch-te Fu— ge—. Als Tau = ftı Goldſpruch

| * zZ

= Fr wohl-gethan, El-fin= ger blinkt im Pruge, nun hebt die naf = je

Dof- N Yauft im Gar-tenturmda-hinten; wenn folc ein Singfang

N : N ſoll man in Züchten ehren; doch wenn kein an⸗d'rer

Tag undJahr tm ſ hwarzen Zauberbuche, und merferft heut’, id)

glüht u. rollt mit des Elfinger3 Wonnen, dann habt ihr Gold, habt laß ih EL jetzt i in den Kreuzgang ma=len, man kennt die gan-ze

Dee ==

1. nun ar Em fe 2. wennfold ein Sinaſang 3, doch wenn fein and’rer 4. und mer!’ erſt beut’ ich 5. dann habt ihr Gold und 6. man tennt bie gan =ze

565

= N —— An- dacht an, und al = les u le Su o = = e: u ihmbrauſt, kann er fein d nicht fin = = den!“ Schmerzeuch plagt, ſo mögt ihr und nichtweh = = ren!“ in ein Narr, daß ih das Gold dort fu = = de ech = te8 Gold und ehr » li ſelbſt ge won = = nen Me- lo:die fhon m den Se nteta =- = Im: e S gu = = ge: we An = dacht an und al⸗-les fingt die 5 ge: en zu ihm Bra Tann er kein Goldnicht finden! Sant euch plagt, pas tihr und nichtwehren! AV bin ein Narr, Gold dort ſu-che: Zu eh = te8 Gold und {lich ſelbſt gewonnen:

Me = Io = die ſchon anden X = ni: u len:

= eo

K. L. W. H.A V. K L. W H. 1. Com- 2. Cu-

en. m ma >

——— * V All Boll, Keiner Leer. A. V. K. L. W. M. 3.,Der

4. „Da

6. "Sit

i on „fe ES ea.

Kei * Leer, Wein Her! A. KLWH

J Keiner Leer, Wein Her! A. V.K LWwH:s 5. „Haec

com - ple-te po - cu - la!

ple-te po-cu - la, ca - ve-te scan-da - la!“

ve-te scan-da - la,

Sau fötfelbftfjonde, ber Fauftfigtfelbftichonda!” echte Gold iſt da, das ech =te Gold ift da!‘ ve-ra prac-ti-ca, haec ve - ra prac-ti-ca!”

vi-no glo - ri-a, sit vi-no glo-ri-a

567

565. Eduard und Kunigunde, Mel.: In der großen Seeftatt Leipzig ꝛec.

1. In Baireuth ward er geboren, wo fein Vater war der Schloß: foft’an; doch den er fich zum Morden auserkoren, war ein reicher Privatmann.

2. Seine Mutter, eine geborne Lerche, bat das ganze Unglüd angeriht't, denn fie hielt ihn nicht zur Schule, nicht zur Kerche, ſoff gar jehr und itarb dann an der Sid.

? 3. In Leipzig bei einem Schuftermeifter lernte er daS graffe Metier, En terin den Topf mit Kleifter an den Kopf und rief

„Du Beſtie!“

4. Gottlob Käfemayer huß der Arme ſechszehn Meſſerſtich durch Arm’ und Bruft gab er ihm, daß Gott erbarme! und fein Lebenslicht war audgepuft.

5. Kunigunde, feine Vielgeliebte, trug noch größ're Schändlichkeit zur Schau, denn mit einem Strumpfenband verübte ſie den Mord an a gran. BEER:

6. Sieh, o Menſch, im Hintergrunde einen Galgen aufgericht't! Daran hängt die ſchöne Kunigunde, eben Durch des Henkers Hand verblicht.

7. Mit gelafiner, Taltblütiger Miene beiteigt Eduard das Blut: gerüft, wirft noch einen Blick nach feiner Konfubine, aber ftirbt doch al3 ein guter Chriit.

8. Ein Schandarm mit ſchnurri Miene giebt dem Unglüd- Io gen einen Klaps geht darauf zur Markedentrin Katherine nnd verlangt Taltlächelnd einen Schnaps.

9. Diefe Graufamteit erregt im Publitum lautes Murmeln rings umber da dreht fi) der Schandarn wütend um, und 's verftunmten alle Murmeler. EAN

10. Drum, o Wenſch, bezähme deine Triebe hier in dieſer Zeitlichkeit, De ſind die Folgen von der Liebe und der mütterlichen Trunken⸗

oldigkeit.

564. Craurige Berliner Geſchichte.

Mel.: Zn der großen Seeſtadt Leipzig ꝛc.

1. In Berlin, der preuß’fchen Reſidenze, wo es jehr viel jchlechte a hebt, ward aus demokratiſcher Tendenze neulich eine graufe That verübt!

2. Diefer Mann war Rutfcher und hieß Neumann, diefer Name Iaat gem wohl Schon außerdem bezog noch diefer Neumann eine

Önigliche Benfion!

968

3." Seine Gattin, ne geborne Lerche, war ein braves, gutes Bieder⸗ weib, ging _de3 Tages zweimal in die Kerche: teils aus Frömmig-, teils aus Zeitvertreib.

‚4. Aber dieſes that fie nicht alleine auch als Mitglied aller hiefigen frommen und wohlthätigen Vereine hat die Xerche fich bewiefigen!

5. Jetzo wird fie aber täglich frummer durch Lektüre in das Gotte3- aber macht dies keinen Kummer: feinen Kutſcherkümmel rinkt er fort!

6. Lerche, eingedenk des guten Werkes, ſagt nun plötzlich eines Tags: „Neumann! Demokrat! Elender! jetzo mer! es, was ein ſchwaches Weib vermögen kann!“

7. Eigenhändig geht fie zur Behörde, zeuget an, daß Neumann nottlos ſeu! Außerdein noch lautet die Beſchwörde: auf verfuchte Demofrateren! . 8. Diefer aber denkt nichts Arges, Böfes, was von feiner Gattin ihm geſchüht. Geht wie ſonſt um zehn Uhr früh zu Möves, zur vers richten dort fein Morgenlüd.

9. Unterweges aber Tommt der Bote der Behörde ihm entgegen a rei ihm eine ſchwere Note: der p. Neumann bat nicht mehr Benfion!

‚.. 10. Neumann, ein geborner Kannibale, kehrt' von diefer Stund nicht mehr zu Haus! Aus dem neuen Schiffahrtsbaufanale zog al Leuche gänzlich man ihn "raus!

11. Seine Gattin, wie es fich gebührte, fie verful in fromme Raferei! Diefes iſt in diefem Jahr daS vierte Opfer veligiöfer Schwärmerei! RUE

‚12. Diefe a und ihre böfen Käume in die Kreuz-Zeitung fie neulich ftund, und gebracht hat fie in fchöne Räume:

Anton Janfen, Sänger des Treubund,

565. Der verlorene Sohn oder

läfterlicher Lebenswandel, traurige Schickſale, doch endliche reuige Heimkehr Balthafars von Mefopotamien im Triumpke

der Reimkunſt.

Mel.: Bin ih aach emol uf Reefe in bem Schwoweland geweſe x.

1. In dem Land ee fruchtbar durch des Euphrat

on

Schlamigumm, lebt’ einft, fern von Baby! t, Damian, ein Okonom litum litum litumlei, Tuftig ift die Pfälzerei.

569

2. Vageheuer reich wer felbiger, hatte taufend Küh' und Kälbicher, Pferd *— ſel, Schaf und Sin E ze zwei Söhnlein auch zum Kind. .. 3. Finder gleichen fich nicht allemal, fagt der weiſe König Salemal; iſt auch TE das Geſicht, gleichen fich die Herzen nicht.

4 Aljo war auch bei des Damian zwofach aufgeſproßtem Samian ähnlich ua das Angelicht, aber ihre Herzen nicht.

‚5. Morgens früh ſchon ging der Michael in das Feld mit feiner Sichael, half den Knechten beim Geſchäft, wies auch oft die Mägd’

zurecht. 6. Balzers Mut Stand freilich anderweit, ‚om mißfiel_die rauhe Handarbeit, der Herr Pfarrer meinte drum: Dr ihn auf das Studium! , 7. Seine Mutter Athanafia Tiebt’ ihn ohne A und Maßia, hat’3 beim Bater durchgedrüdt, daß er ihn zur 90 ſchul' ſchickt. 8. Man erzählt vom alten Babylon wunderbare Pracht und Fabylon, dort jchrieb man ihn ein als Wuchs, doch ftatt Jus trieb er nur Sur. 9. Und er lebt in dulei jubilo, und in einem ew'gen nubilo, Wein und Bier, wie auch Likör trank er täglich mehr und möhr. _ 10. Leider aber die Kollegien ließ er gänzlich unterwegien, von dem Babylonier⸗Korps ward er bald der Senior. 11. In den Gärten der Semiramis ſpielt er manchen Schlaud) und Bierramiö*), und ergab fich allgemach Pharao und derlei Sa. 12. Auch der Liebe that er huldigen, Dies bracht ihn zumeiſt in Schuldigen, und der ſchlimme Zeitvertreib ruiniert” ihm Seel’ und Leib. ‚13. Endlich ward er gar zu liederlich, feine Bein’ und Hände aitterlich, und auf feinem Haupte war auch nicht mehr ein einzig Haar. .14. Sich zu machen zahlungsfähiger, kam er an die Manichäiger, dies bat ihn fo weit gebradit, baf er aus dem Staub fih mad’. ‚. 15. Da er nächllich ſchied von Babylon, war's ihm ziemlich miſerabilon, und er ging hinaus auf's Land, wurde ein Komödiant. 16. Jetzt als ee von der Thalia trieb er allerlei Skandalia, 308 don Dorf zu Dorf herum umd entſetzt' das Publikum. 17. Schweinepriefter war er immerdar, und ein ſchlaues Frauen⸗ zimmer war, wenn er fich zu _faflen fchien, immer wieder fein Ruin. ‚1% Da gefchah au feiner Läuterung eine große Not und Teuerung, eine Vieh⸗ und Menfchenplag’, wie man's kaum gedenken mag. ‚19. Niemand ging mehr in Komödien, und fein letztes Hemde flötigen, al3 ein Schweinhirt er nun Trebern, wie die Schweine thun.

» *) Der Bierramms ift, wie das Pharao, eigentlich ein ägyptiſches Spiel, erfunden angellich vn Rhamfes II. (Ce gostris, Qko.) Auch Schlauch erinnert an bie alten Weinſchläuche gyptens, dieſes Mutierlantes aller Kultur!

570

20. Solche Koft kann nicht wohl fättigen, mager bald, wie ein hen, fehnt nach Haufe fich fein Geift zu des Vaters Ham- melflei

2}: Und er wandert mit Geſchwindigkeit, tiefbereuend feine Sündig- feit, ohne Strümpfe, Hemd’ und Hut, fort nad ſeines Vaters Gut.

22. Da man's Sich u Mittag tränkete, Damian an gar nichts denfete, in der Küch' d er war, ieh, da kommt der Balthajar.

23. „Ei, du Strole und Erzlumpazius, Galgenftrid und Haupt | welcher Wind führt dich ins Reich, ei, wo iſt mein Farren⸗

4. Balthafar warf fh aufs Efterih: „Hau nur zu, denn ih ig k Doch die Mutter tommt zum Glüd, und der Vater weicht zu 5. Und in 5 a. bitterlich klaget laut das gute Deütterlid, fügt ihn umd ruft ohne End’: Ach, mein Balzer, mein Student! 26. Und der Vater, alsbald umgewandt, hat zu allen Nachbarn rumgelandt und zur oroßen Gafterei feinen Sohn befleidet neu. 27. Um den Mondfchein zu, befeitigen ſeines Schädel3 für den Heutigen, mußt’ ein alte8 Handichuhpaar ſeines Pelzes Haar. 28. Spät kam, als der Abend dämmerte, Michel heim vom Feld jämmerte, weil Muſik er hört und Tanz, fparfam war er gar un ganz, 29. „Euer Bruder fam, der ‚Balthaf ar, darum tanzen fie den Waltafar, polen ‚auch ein Kalb geme t“ Sn ihm Drau ein echt verfebt. ornig ftampfte ichael; Knecht” und Mägd' und Sn Ser hael flohen —A ins Haus, und der Vater trat

Sr Micheln wieder zu begütigen, trat er ke zu sn Wütigen, redet’ ihm ind Herz gelind: Komm Kun und ſei fein

32. Komm herein, und tanz’ Schottifchen mit pe Jakobs en eigen zwanzigtaufend en fie mit, wirb’ um fie, weil id i t’

33. Geb’ dir gleichfalls fo Baria, aber laß die Larifaria, geb’ das halbe Gut dir gleich, aber komm berein und ſchweig'!

34. Gott bewahr’, ich bin nicht a Schau, die Alte anz ne ſich. Willſt du Kuchen, willft du Wein? Sei vernünftig, omm herein!

35. Komm erein und tanz’ den mit des Jakobs rotem Lottichen, freu’ dich, weil der, Herr Student wiederum zu Haufe ſend.“ Litum, litum, litumlei, Luftig iſt die Pan

Kupmaul. Eıdrobi

|

571 566. Das Attentat.

Me „Zu Freiburg lebt' und that viel Buß’*, ober: „Bin ich aach emol uf ‚Reefe." 1. In den beißen Sulitagen hat ich ſolches zugetragen, in Paris, der großen Stadt, das bewußte Attentat. 2. Einſtmal vitt Louis Philipp aus in das Nepräfentantenhaus, und alle rasen von Geblüt, die ritten mitten in der Sutt. 3. Und alles Bolt von fern und nah, da3 ce ‚nur immer „vive le roi!“ und jedem Bettler an der Si er ein EE: Bid: 4. In einer Straß aus einem $ i ſeine aus. auf einmal, cin —5 Skandal. eier t fih um und um, fühlt fih am ganzen Leib herum, j * in keiner an auch nicht die mind’fte Kontuſion. ent König auch zur rechten Hand da ritt der Fürft a oromd, der am ganzen Leib gejund, zerichoflen aber war fein 7. Da bracht' ein Knäblein, zart und fein, dem P lipp ein uniformirtes Bein; es war dem Mortier fein Fuß, der Triegte Keinen ſchlechten Schuß. 8. Und auch ein Deutjcher ae afe ae die ga Naſe. dar S ging durch die Talljeh, den Kopf, den fand man zu Verſalje. Stich, graufer Böſewicht, was that Dir Hafens Angeficht? O hüie ein Weiſer ſpricht: Schießt; ja auf keinen König nicht!

567. Die Überſchwemmung. (Eigne Melodie.) In, der großen Seeſtadt Leipzig war jüngſt eine Waſſernot; Menſh ſtürzten ein wohl dreißig, Häuſer blieben mehr noch tot. 2. Wogen rollen ’auf und nieder, Sh ollen ftürzen hin und wieder, auf dem Dadıe fit ein Greis, der ſich nicht zu helfen weiß. 3. Mütter ringen mit den Händen, Kinder frabbeln an den Wänden, ſelbſ das Knäblein in der Wiegen, auf der Naſe eine Fliegen. 4. Ach, wie ſind die Waſſer kuͤhle, ach, wie duſter iſt das Grab! Dies erweichet mein Gefuhle, drum brech' ih dies Lied bier ab.

568. Hochheimer Dompräfen;. Mel: Ich weiß nicht ꝛc.

1. In Hochheim die Straßenbeleuchtung wirft gar trübfeligen Schein. Biel beifer behagt ne ueokung bei Gembac + im Schwanen Pen Wein. Der ſchlägt ung den Spund von den Tonnen, da leuchten

m Römer fo Kar die blumenverjprühenden Sommen, von manchem öpneienen Jahr!

572

2. Vergänglich ift alles auf Erden, die Strahlen des Lichtes zumeift, wenn fie in dem Weine nicht werden zum alles bezwingenden Geiſt. Wer dächte wohl je noch der Sonne vom Sahrgang ſechszig und eins, wär’ fie nicht gebannt in die Tonne als Seele des köſt ichten Mein!

3. Und perlt fie dann mild durch die Kehle des durftigen Zechers, entfacht fie tief in der träumenden Ceele, Gedanken voll ſchimmernder Pracht. Damm bat fich der Kreislauf des Lichtes bollaogen in edelfter Art: der geiftigen Glut des Gedichtes find himmlische Flammen gepaart!

4. Drum leeret in Andacht die Becher: Der Wein ift dem Himmel entſtammt! Seit Noah, dem Urahn der Zecher, ift Trinken ein eilipes Ant. Das richtige Maß doch zu finden, fein Weiler lehrt cs, Fein Buch... aus diefen und anderen Gründen, folgt jeder dem eigenen Zug.

‚5. Erfcheint euch dies Liedlein gelimgen der, Dank gehöret nicht mir! Ich fang’ nur mit weltlicher Zungen ur vergilbten

Brevter; da3 hatte mit !diefen n, fo zwifchen den Zeilen am Rand’

ein Dechant von Hochheim verſehen, mit offenbar zitternder Hand. Friedrich Hornfeck.

+ arg, gar arg ver = drießen.

973

570. Der Sünfundfechziger.*) Gemãchlich. (Mit deutlicher Textausſprache.) St. Kücken.

nn einen = EEE ==

ee ee —— ———

1. In luf- ti-ger Trinf-te-me = na = ten den

Drt gesfteht man nicht ein da prüften dreifpä-te No-

ma = = den den e = del: ften pfäl »zi » fchen Wein. Aus

—ñ if po e F

m m Pr ft. u ——————— 5 x SEES een De _

E E 2 en rc. Sees: wit = te im Mondſcheinden Zrinten-den hold.

*) Für Männerheor componiert. Siehe Reue Sängerrund:.

574

2.

„Das kochten uns Erdfeuergeifter mit Ather und Sonne im Bund. Drum flutet und glutet im Becher geiftfuntelnd, ſanftrhythmiſch und vol |: al8 fängen homeriſche gecer ein jonifches Kneiplied in Moll.‘ :|

3. Der zweite, ein trodener Kenner und Deuter des vömifchen Rechts; „Proficiat,“ fprach er, „ihr Männer, wir läppern allhiero nicht8 Schlecht?. Wer ſchaut nicht, wenn, bacchiſches Donum ſo gold- klar im Kelchglafe fcheint, das Juſtum, Aquum et Bonum in diejem Römer vereint ?“

4. Der dritte, der putzte die Lichter, die mächtig heruntergebrannt und ſprach: „Zwar bin ich kein Dichter und kunſtlos und ſchlicht von Verſtand; doch nähert ſich ſolch einem Schoppen mein Herz!, dann * is halt e verflucht feiner Troppen, ich die

gel der Pfalz!“

5. Derweilen ging draus auf dem Damme ſpießtragend cin vierter vorbei, der blies eine wunderfame gewaltige Meelodei: „Ihr Herren, und Lafjet euch jagen, die Stadtgemeinde braucht Schlaf, die Glode bat eilt Uhr geichlagen, wer jett nicht zu Bett geht, zahlt

E eite

Der erfte, ein weitum ifer wi Philologus fpikte den Mund:

571. Die Elfe-Mef.

1. In Oberndorf find zwen newe orden auß kumen, das haben wir trunfene brüder wol vernummen; wer darein gert er darf ſich darein nit faufen, ein blat wölln wir im raufen, gling, glang, gloria! des ordens ift er gewert.

2. Der ander orden ift von Eugen finnen: wer do wil mit faufen und freßen gewinnen der mach fich dar! er laß fich nit genügen an fandeln und an frügen, gling, glang, gloria, des faßes nem er war!

3. Der apt der fprach: „wir brüder wöllen tollen, wir wöllen faufen zu halben und zu vollen; wer das nit fan, er fol bei uns nit bleiben, auß dem orden wölln wir ihn fchreiben, gling, glang, gloria! wir wölln in bei uns nit han. .

4. Ei Seltennüchtern ift alle zeit der befte, auf feinen füßen ftand er nit gar vefte, er gang die quer, er jchlid das bier und fchlag den gaft! wol auf und laft uns eilen zum faß, gling, glang, gloria, und taumeln bin und ber!“

5. Der apt der fprach: „wie möcht uns baß gelingen? wol auf, ir brüder! wir wöllen metten fingen, ift eu art.“ Der gfang der laut jo wünderlich und rüften alle dem Uolerich, gling, glang, glorin! ein jeder wüſchet fein bart.

575

6. Auf den abent wurden fie behende, fie Tiefen un den köpfen wider die wende, da fein tür nit was; fie fielen in die wintel, fie zieht uns zu trinten, oling, olang, gloria, wol auß dem

hohen gla Aus: Deutfhe Volkslieder, gefammelt von £. Uhland,

572. Ins Weinhaus treibt mich dies und das. Gemütlid. AReiffiger.

Ne z EEE Er TER EEE a 0 m 77 07, POT _ EN BY,

fit - ze ja im Wein-haus, ich fit-ze ja im Wein + Gans.

2. Und fommt zu mir ein frohes eh, Bu = ao Geſpräch und © er: Willlommen bier im Wein aus oben kommt ein Froh'rer dann: en ein, trinkt aus N Aa an. Es ift doch ſchön im Weinhaus

3. Wohl weiß ich, was die RAR: ſpricht: D Tieber Mann, ha 3 | ei jo geh’ doch nicht ind Weinhaus! Mich aber treibt ies, bald das, weiß nicht wer, ich weiß nicht was, kurzum, ich geh ins Weinhaus! Hoffmann v. Fallersleben.

BL m

573a. Der alte Granit.

Mel.: „Es ſchienen fo golden bie Sterne,“ ober: „In Inftiger Trinkkemenaten.“

1. In unterirdifcher Kammer ſprach grollend der alte Granit: Da droben den wäflrigen Jammer, den mad)’ ich jetzt länger nicht Langweilig wälzt das Gewaͤſſer feine ſalzige Flut Land ſtolzer und ſchöner und beſſer, wird alles voll Schlamm und voll eh

2. Das gäb’ eine mitleidwerte geologifche Yeimfiederei, wenn die ganze | rafte er Erde nur ein fendimentäres Gebräu! Am End’ wird nod) Fabel und Dichtung, was ein Berg was hoch und was tief; zum Teufel vi Flötzung und Schichtung, hurra! ich werd’ eruptivi

3. Er ch's, und & m Beiltand rief er die tapfern Porp * Gerber die ee rinhen zen riß höhniſch er mitten entzwei. zifchte: und lohte und wallte, al3 nahe da8 Ende der Welt; ‚ji Dune die züchtige Alte, Kir vor Schred auf den Kopf fich geitellt Auch Steinkohl' und Zech und entwichen, im Innern ge —— laut jammert im Jura der Lias, daß die Glut ihn von Hinten verjengt. Auch die Kalfe, die Mergel, die Kreiden ſprachen ſpäter mit m Ton: Was erſtickte man nicht ſchon bei Zeiten den Keim diefer Revolution.

5. Doch vorwärts, trog Schichten und Seen, drang fiegreic ‚se as < Delb, bi3 daß er von ſonnigen Höhen zu Füßen ſich ſchaut

a ſprach er mit Jodeln und Singen: Hurrah, das * agr ud; unfereind kann's zu was bringen, wenn er nur herz⸗ rtialich drückt! Scheffel.

573b. Der alte Granit.

(Mit Zuſtimmung der Originalverleger Bd. Schott's Söhne in Mainz.) Mäptg. Dinz,. Sacher. „Scherz im Ernft“ Op. 33,

nit: Da⸗ dro⸗ben den wäſſrigen Jamm, den mach' ich jetzt

al⸗les volestammu.vol Sand, ftatt ftol-zer und fchö-ner ımd

bewegter

Sa beſ⸗ſer wird al-les voll Shlamm und vol Sand. 5. Doc

Welt. Dafprach er mit Jo⸗deln und Si - gen: Hur-ra, das

am. z z m A =: Im AiRes „A HER IH ' —— BAER FERN 4

wä=re Auch unſereins kann's zu was bringen, wenn Z⸗mmersbuch. 37

bringen, wem er nur herz⸗-haf⸗tig-lich drüdt.

574. Homeriaci.

1. Jo jo jo jo, Gaudeamus jo jo, dulces Homeriaci, jo jo:

9. Noster vates hic Homerus dithyrambi dux sincerus pergraecatur hodie. jo jo.

3. Haec est illa bona dies et vocata laeta quies vina sitientibus, jo jo.

4. Nullus metus nec labores, nulla cura nec dolores sint in hoc symposio, jo jo. >

5. Vulis mecum jam potare et Lyaeum exaltare dulces Homeriaci, jo jo.

6. Qui potare cupi mecum sinet verum portet secum vina plenis stribus, jo jo.

7. Sed quis nobis ministrabit et quis praesto vinum dabit

dulce sitientibus, jo jo.

8. Hic habemus Thomasinum, cognoscentem bonum vinum,

primo visu subito, jo jo.

9. Hic ridendo propinabit, et bibendo provocabit omnes |

Homeriacos, jo jo. 10. Audi bone Thomasine graece bibens et latine tuum fac officium, jo jo.

41. Est jam tempus ut potemus et post patum sic oremus,

deflectamus genua, jo jo. 12. Foelix est ter, foelix quater, eui dat potum Bacchus Pater de spumandi cantharo, jo jo.

43. Ne lucernae extinguantur, et potantes moriantur date

nobis oleum, jo jo. | 44. Vos Germani, vos Hispani, vos Insubres, vos Britanni, | bibite pro viribus, jo jo. 15. Sed vos rogo dum potatis, ter quaterque videatis, ne frangatis urceum, jo jo.

46. Omnes fortes sunt vinosi et potantes animosi dicit Aristoteles, jo jo.

17. Bacche vatum fortis Pater et qui Sotus es bimater, et formosus ticeris, jo JO.

18. Qui delphinos amatores puerorum et potores feris misces lyncibus, jo jo.

19. Tentat Bacchus ityphallus, malus caper malus gullus, aha nimie turpiler, jo jo.

%. Bibe, bibe, bibe, bibe, tu qui sapis bibe, bibe, dum Lyaeus imperat, jo jo. '

21. Sed jam potrix turba tace et tu Codre talos jace, sub bibendi arbitrio, jo jo.

22. Quod jeecisti canes ternos, bibe, bibe, bibe ternos jam Talerni calices, jo jo. z

23. Codre caput tibi fumat, ne quis ignis te Consumat, stingue, mero citius, jo jo.

24. Et vos mei combennones elevate bactriones, ut possitis dicere, jo jo.

25. Jo jo jo jo, gaudeamus jo jo, dulces Homeriaci, jo jo.

v

575. Die Lindenwirtin.

In gemütlicher Bewegung. Franz Abt. m ee marmeren En —A ze

Frog 777

1. Kei-nen Tropfen im Be = cher mehr und der

fchlaff und leer, Lechzend Herz und Zunge. An⸗ge⸗than hat's

ZIEERIRE:

mir dein Rein, deiner Auglein hel-ler Schein, Linden-wir-tin, du

| junege! Lin-den- wirtin, du jun = ge!

‚2. Und die Wirtin lacht und fpricht: „in der Linde giebt es nicht Kreid’ und Kerbholz leider; haft du feinen Heller mehr, gieb zum Pfand

dein Ränzel her, aber trinke weiter, aber trinfe weiter! 3. Tauſcht der Buricy fein Ränzel ein gegen einen Krug voll

Mein, tbät zum Gehn fid) wenden. Spricht die Wirtin: „Junges Blut haft ja Deantel, Stab und Hut; trinf und laſſ' dich pfünden, trinf und laff’ did) pfänden!“

4. Da vertranf der Wanderfnab Mantel, Hut und Wanderftab, {prad) betrübt: ſcheide. Fahre wohl, du kühler Trank, Lindenwirtiu jung ud ſchlank', ſchönſte Augenweide, ſchönſte Augenweide!“

‚5. Spricht zu ihm das ſchöne Weib: „Haft ja noch ein vB im Leib, Lafj’ e3 mir zum Pfande!” Was geſchah, ich thu's cuch kund: u - Wirtin rotem Mund heiß ein anderer brannte, heiß cin anderer

rannte.

‚6. Der dies neue Lied erdacht, ſang's in einer Sommernadht Luftig

in die Winde. Bor Ibn ftund ein volle® Glas, neben au Frau

Wirtin faß unter der blühenden Linde, unter der blühenden Yinde. Rudolf Baumbad.

576. Der Herr von Salkenftein, Allegro.

4 ung —— ae —— —Axe Pl} 17 —— XXV 8 7

0 2 v 1. Kent ihr nicht den Herrn von Pal-ken-ftein? kennt ihr Er bat drei fchö = ne Qöcheter-lein, er

—* *9— —⸗ nicht den Herrn von Falkenſtein? kennt ihr wicht an Herrn von bat drei Ihö-ne Töchterleiu, er hat drei Ichö = ne

Fal-ten-ftein Töchter-lein. an) ——

Trinket aus, ſchenket ein, langt den Becher mir her⸗

KM 0 | _ EV 2% —— pp | —— yo Pr @ 7 LOY H |

um, bringet Bier, bringet Rein, heidel-dum, di-del-dum, heidel-

dum, dideldum, fermtihr nicht den Herin von Fal-ken-ſtein? |

2. |: Und die erfte, die hieß Adelheid ;|: Gertrude hieß die zweite

Maid, Trinket aus, fchenfet ein ꝛc.

3. Die dritte will ich nennen nicht, man fühlt wohl beſſer, als man fpricht. Trinket aus, ſchenket ein ꝛc.

4. Und der Kudud auf dem Zaune faß, und wenn e3 regnet, wird er na. Trinket au x.

5. Und wenn es fchneit, fo wird er weiß, dann macht ihn drauf die Sonne heiß. Trinket aus ıc.

577. Amor in Rom. Mel.: Ga Ca gefhmanfıt x. Komm mit zum Fornm, tritt zur Baſilica herein, blick' dich

am Eher um! Iſt's bier nicht fein

2. Ahnſt du voll Sau, was uns am Titusbogen winkt, während die Some lodernd verſinkt?

3. Im ololenn. gebt, wenn die Dunkelheit erwacht, Venus, die Tee, um KIN d ie t.

4. ich doch Nero und du Poppäa, Lieber Schatz! Sehr! o, wie ſehr, wär das am Platz!

382

5. Hier, juft im rief ich zur Kaiſerin dich aus. Wär's auch ein hircus, mach’ dir nichts draus! 6. Vive ac ama! Sträubt ſich dein Buſen dem Befehl, bift du ein Lama und ein Kamel. 7. Raſch läuft die Uhr um, eh’ noch da3 Peben recht beganı. sit futurum, geht ung nichts an. 8. Dolce Peppina, ba, wie glüht Wonne dir im Kuß! Roma regina lodt zum Gen uß. .Kronos, dem Spötter, fiel felbft das Römerreich sum Raub. Heut’ find wir Götter, morgen nur Staub. Ernſt Eckſtein.

578. Altes Schweden-Cied.

1. König Hundingur vertrieb ſich die Zeit mit der Bieruhr.*) Das feßte ab manchen Suff, o! Sein Vorfahr hieß König Uffo

2. König Hundingur ward installiert abends bier Uhr; König Hadding hatte dei ifo erſchlagen bei einem Suff, o i

3. König Hundingur auf die faliche Kunde Gier fuhr, daß erſchlagen ſei König Hadding; er grad' einen Hering.

4. König Hundingur genas zugleich von der Bierkur; vor Freuden fiel er in ein Bierfaß, König der ging fürbaß.

5. König Hundingur verröchelte gleich * Fipuhr, und in gräu⸗ lichen Bierbaßbuffo rief er aus dem DBierfaß: 1 |

6. König Hundingur begann in’ Jenſeits Ye Spriktour; König Hadding grämte zu Tod ih: Sein Schlachtroß wurde ihm roßig.

7. u Hundingur im Jenſeits an König Year fuhr, umd ie Menen mit Uffo und Hadding felbviert verföhnt einen Hering. 8. König Ei ihwang hoch da8 Horn von dem Stier-Ur,

du fchwang auch Thor den Miölner auseinander ftoben die Kellner. . König Hundingur erklärte den Göttern die Bieruhr, das ſetzte ab einen Suff, o! Den größten Naufch hatte Uffo. Eichrodt.

579. Hymnus an den Katzenjammer.

1. König, ift der Katzeniammer, Sohn des Bacchus und der Nadt, den in einer dumflen Kammer fie mit Schmerz zur Welt gebradt: König ift der Kabenjammer, aller übernächt'gen Geifter leichenblafe, unbeugfamer, ummnfchränfter Herr und Meifter.

2. Auf zerbroch'ner Til’. und Bänke Trümmer baut’ er feine Thron, morgen in der dumpfen Schenke, Bacchu3’ melanchol’fcher Sohn:

*) Das Schad ber nordiſchen Könige; auch jetzi noch in obfkuren Kneipen zu treffen.

|

583

Bacchus Tiebt Gefang und Becher, diefer Scherben nur und Stöhnen, und +3 will daS Los der Becher, daß fie müfjen beiden fröhnen.

3. Mit Bon und duft'ger Roſe kränzet Dionys fein Haupt, doch mit Nieſewurz und Moofe hat der Jammer fein’3 belaubt; an dem Bweilpann Ienft der Nater Leoparden mwunderprächtig, doch fein Sohn zwei alte Kater, grau don Farbe, mitternächtig.

4. Seinen gold’nen Thyrſus ſchwinget der Eroberer der Melt, und das Evo& erflinget froh binan zum Sternenzelt; einen Hering in der Rechten, in der Linken einen Wermut, klagt des Orkus finft'ven Dlächten Katzenjammer feine Schwermut.

5. Wild umjauchzet von Mänaden, aufgelhürzt den ſchlanken Leib, fpendet reiche Niebesgnaden Bacchus ohne Eheweib; doch den Katzen⸗ jammer quälet eine dumme, alte, lahme Göttin, der er ſich vermählet, und Berfimphmg tit ihr Name.

6. So beberricht mit bleichen Wangen und die Augen trüb und rot, feine Geifter nachtbefangen Katzenjammer, der ‘Deipot, aber wie der Eſpenbäume Blätter zittern feine Hände, denn es quälen böfe

Träume die Tyrannen ohne Ende.

‚7. Bon des Bachus Macht bezwungen, tft e3 leicht ein Dichter fein, fo lang, fagen böfe Jungen, ſelbſt Silenus Efelein; aber wer in Jammers Banden Tann, in ſüßen Liedern Flöten, bat den höchiten Preis erftanden, diefen nenn’ ich den Poeten.

8. Bacchus ſchallen tauſend Weiſen, tauſend Lieder Tag und Nacht; dei den Jammergott zu preifen, wer bat ‘je daran gedacht? Bon

yrannen kenn' ich feinen, der nicht feinen Sänger fand, heiße Thränen möcht ich weinen, daß nur er verlaffen ftand.

9. Darum ftimmt fein trener, alter vielgeprüfter Prieftergmann heut im Sammer einen PBfalter zu des Jammers ei: an. Der da wedet von den Toten, aus der Gruft der Totenkammer, diefen Hymnus dem Defpoten, diefes Lied dem Kabenjammer!

Adolf Kußmaul,

580. Ems 1870.

Mel.: Prinz Eugen ꝛc.

‚1. König Wilhelm faß ganz beiter jüngft zu Ems, dacht gar nicht werter an die Händel diefer Welt. Triedlich, wie er war gejunnen, tran? er_feinen Krähnchenbrunnen al3 ein König und ein Held.

2. Da trat in fein Kabinette eines Morgens Benedette, den gefandt Napoleon. Der fing zornig an zu follern, weil ein Prinz von Sohen- zollern joflt auf Spaniens Königsthron. .

584

3. Wilhelm fagte: „Benedettig! Sie ereifern ſich unnötig, brauchen Ste man nur V Berftand: d, vor mir mögen die ——— ſich nach Luſt nen holen, mein'thalb aus dem Pfefferland.

Der Geſandte, ſo beſchieden, war noch fange nicht zufrieden, weil rn nicht begreifen Tann; und er N —7 engel um den König und fcharwenzelt, möcht es gerne fchriftlich

5. Da Sieht unfer ilhelm R Nere ee das flä he Bewägfe mit den Königsaugen an. Sagte gar Bl, weiter, wandte fich, fo * bewundern jener ſeinen Rücken kann.

Als Napoleon das vernommen, ließ er gleich die Stiebeln die vordem ſein Onkel trug. Dieſe zo = onaparte graufam an, und auch der zarte Pulu nach den feinen

7. So in graufer Seepes Füllung, rufen fie in ftolzer Brüftung: Auf Fran ofen, übern Rhein!“ ie Kaiſerin Eugente ift beſonders noch diejen’ge, die ins Teuer bläſt hinein.

8. Diele Taufend vote Hofen ftark nun treten die Brangofen eiligſt untern blaſen in die Kriegstrompete, und beim Heere à la tete u tthland I —— an f die fräutſchen Sriegs-

9. Deutfchland laufchet mit aunen auf die fränk'ſchen poſaunen, ballt die Fauſt, doch nicht im Sack; nein, mit Fäuſten, mit OR get ed auf die Suionen, auf das ganze —— *

ilhelm ſpricht mit Moltk' und Roone u fpricht dann mit Sch bne: „Fritz, geb hin und haue ihm!” Fritze. ohne lang zu feiern, nimmt aan, Bayern, geht nach en und hat ihm.

aut ihm, daß die Lappen fliegen, daß fie all die Kräntfe kriegen in da8 Happernde Gebein, daß fie, ohne zu verfchmaufen, bis mn und weiter laufen und wir ziehen hinterdrein.

581. Die Zwei. : In be3 Waldes düftern Gründen ꝛe.

1. Rrapifinsti = Waſchlapski, Polen aus der Voladei, fochten für die ger eit gegen Mostowitertyrannei. 2. ie_batten ausgefochten, flüchteten fie nad) Paris, für das Botrlum zu Sterben und zu leben auch ift : 8. Als wie Konathan und David, wie Seit und Pylades, foren fie denfelben Kümmel, aßen fie denfelben Käs. 4, Liefen in dieſelbe Kneipe, in demſelben Bett, eine Laus und eine Wanze kratzten ſie ſich um die Wett! 5. Und weil feiner woll’e leiden, daß der andre Aa zahl zahlte feiner von den beiden; ein Suiten, das fi ſich empfa

Kreusler.

985

6. Und fie hatten wirklich Wäſche, jeder hatt der Hemden zwei, ob ſie gi be edle Poleu Polen aus der Polackei. 7. „polen ift noch nicht verloren“, fangen fie jahrein, jahraus; ihr Idol war Schubiatsti, Schellafusto, Schu ftislaus. 8. Auch den großen Eſelinski, ihn verehrten fie gar hoch, und wenn einer nicht leben alle beide noch. Sangbar gemacht nach Heine.

582. Kunz von Kauffungen. Me: „A, B, C, D, E, F, G“

1. Kunz von Kauffungen mit zwei Rittern ſaß in der Waldſchenk' und trank einen Bittern. 2. Da befoff ſich einer von den Nittern, fiel untern Tiſch, daß die Wände zittern. 3. Kunz von Kauffungen mit einem Ritter faß in der Waldfchen? und a einen Bittern. a befoff fich der andre von den Rittern, fiel untern Tiſch,

bad die Kae zittern.

5. Kunz von Kauffungen ohne die zwei Ritter ſaß in der Wald- fchent und tan einen Bittern. 6. Kunz don Kauffungen ohne die zwei Ritter, fiel endlich jelbft ab die Mände zittern! 7. Kunz von Kauffungen mit zwei Rittern lag unterm Tiich, wi ao Bittern. Da erhob fich einer von den Rittern, jaß in der Waldſchenk' und kant einen Bittern. 9. Kunz von Kauffungen mit einem Ritter ſchnarcht' unterm Tiſch daß die Wände zittern. 10. Da erholt ſich der andere von den Rittern, ſaß in der Wald: ſchenk und trank einen Bittern. 11. Kunz von anangent ohne die zwei Ritter ſchnarcht' unter'm Tiſch, daß die Wände zittern. 12. Endlich erholt Ti Kunz gleich den zwei Ritter, ſaß in der en und Rn nn Dun En r & bet Kunz von KRauffungen mit zwei Rittern ließ nach diefen Borfall n Mkerde füttern. 14. Kunz von Kauffungen mit feinen Rittern vitt nach Chemnik und trank einen Bittern. 15. Da befoff fich einer von den Nittern, fiel untern Tiſch, a die Wände zittern. ac. 2. Da capo in infinitum.

586

585. Elegifcher Humor. . Me.: Guter Mont, tu x.

1. Zange find wir nicht geſeſſen, lange nicht beim kühlen Wein, Haben’3 ganz und gar vergefien, auögelaffen Iuftig fein. Eilet drum zur alten Schenke! Yaffet alles gehn und ftehn, zum beraufchenden Getränke rafet, ihr VBortrefflichen! |

2. Reinigt eure Sünderjeelen, beilet euer krank Gemüt, waſchet eure trodnen Kehlen für ein überfchwänglich Lied ! die Schenke, in die Schenke! Freunde, ſeid ihr alle da? Wenn ich alter Zeit gedente, fchrei’ ich laut Juvallerah!

3. Wandle mit _bedächt’gen Schritte, wer ſich jelber nie vergißt! Überflüffig ift die Sitte, wenn das Herze trunfen iſt. Umgekehrt von eurem Spaſſe, fchalle dieje3 frohe Haus, wie der Strahl aus vollem Faſſe ſprudle euer Wib heraus!

4. Lachen, daß erdröhnt die Rn daß mich fchüttelt Rippenweh, muß ich laut, wenn ich fo alle, Brüder, euch beifammen ſeh'. Achtung allem, was zu achten! Aber lachen muß ich al3 Götter im Olympus lachten, lachten fie aus vollem Hals.

5. Hör’ ich folchen Lärm verführen Lauter fo vernünft'ge Leut' fol mich gleich der Donner rühren, fterb’ > nit aus purer Freud! Hola, wadere Gefchen, fchlagt Gefang an, Hollaho! Wenn die Töne hochanſchwellen, fühlt fich jeder lebensfroh. :

6. Sagt mir an, gelehrte Häupter, du, o ſag' mir an, ſteh' mir Rede, Wohlbeleibter, ſprich, du lendenarmer Mann, gebt ihr edlen Trinker alle, gebt mir Antwort, wie und wann kommt der biedre Menſch zu Falle, und warum, das ſagt mir an!

‚7. Wie aus einem Mund genommen, hör’ ich das Orakel: Dam wird der Menſch zu Falle kommen, wenn ev nicht mehr trinken fann. Dann auch, wenn mit ihm _o wiſche, Freund, die Augen, daß er ſinkt niemand mehr an einem Tiſche und aus einem Glaſe trinkt.

8. Einſt in glücklicheren Tagen, deren Geiſt für immer ſchwand, kannte man nur wenig Plagen in dem Griechenland. Damals war es, wo die Beſten, kehrend aus der Männerfchlacht, ſich zu heitern vecherſeſten trafen in der Frühlingsnacht.

9. Dort geſchmückt mit grünen Kränzen tranten üngling, Mont und Greis, und dem Weifeften fredenzen, dünkete der Schönften Preis. Schon der Atem Hauchte Freier dort in der gefchmeid’gen Luft, in den goldnen Klang der Leier ftieg der Hyazinthenduft.

10. Damals floh der Geift der Jugend mit den Zehen nicht davon, Jugend aber nur hat Tugend, denn fie dürftet nicht nach Lohn.

587

Seut, in unfern fchwier’gen Tagen, heut vertrodnet Frühe ganz unterm üftenwind der Plagen dag beitürmte Herz des Manns.

11. Freunde, diefe Zeiten waren. Solchen Frohfinn aber mag, wie den Haren wunderbaren Himmel nur der Sommertag, folchen Brohfinn_mag bewahren Menichenbruft nur dann und da, wo man noch in Silberhanren ewwiger Natur ift nah.

12. Sort jest mit den Grübeleien! Wir auch dünfen ung nicht Ihlecht, wir auch willen uns zu freuen, und der Lebende hat recht.

Ifo ſprach der große Schiller, fällt mir grad der Schiller ein; jekt foınm’ einer ber, was will cr? Jetzt kein Wort mebr, an ift Wein!

. Eichrodt. 584. Caurentia.

1. Laurentia, liebe Laurentia mein, wann werden wir wieder beifanmen jein? „Am Sonntag!" Drum wollt’ ich, daß alle Tag Sonntag wär’, und ich bei meiner Yaurentia wär’! Laurentia!

2. Zaurentia, liebe Laurentia mein, warn werden wir wieder beifammen fein? „Am Montag!" Drum wollt’ ich, daß alle Tag Eonntag, Montag wär’, und ich bei meiner, bei meiner Laurentia wär! ꝛc.

585a. Die letzte Hofe.

Mel.: Letzte, Nofe wie magſt du ꝛe. 1. Letzte Hoſe, die mich ſchmückte, fahre wohl, dein Amt iſt aus; ach, 2 ich, die mich entzückte Ichlenpt ein andrer nun nad) Haus! ‚2. Selten hat an jolchen Paares Anblid fich ein Aug’ erquidt! Feinſter Winterburfin war e8, groß farriert und nie geflidt!! 3. Mit Gefang und vollen Flafchen grüßt’ ich einft in dir die Welt; zum Hausfchlüffel in der Taſchen fang noch froh das bare Geld! 4. Aber längft fam das Berhängnis, die Sech3bäßner zogen fort, und das Brüdenthorgefängnis ift ein dunkler, ftiller Ort. 5. Längit entichwand, was fonft verfeglich, Frad und Rod und ai Pracht. Nun auch du, es tiit entjeßlich! „Pebte Hofe, gute a 114

6. Tag der Prüfung, o wie bänglich jchlägt mein Herz und fühlt es hell: Alles Ird'ſche ift vergänglich, und das Pfandrecht Ichreitet ſchnell!

7. Nirgends winkt ung ein Erlöfer, lebte Hofe! Es muß fein! Elkan Levi, dunkler böfer Trödler, nimm fie, fie ſei dein!

8. Doc wenn auch ein Beinkleidlofer, werd’ ich nie zum Sanscülott. Ha! noch ſchützt ein falt'ger großer Schlafrod vor der fchwerften Not!

9. Er auch wäre längft entſchwunden: doch, o Glüd, er iſt zerfetzt. Bor des Ellenbogen? Wunden hat felbit Elfan fich entjekt!

5883

10. Stiefelfuchd, du alter treuer, komm und ſtütz' mein Dulder- haupt! Noch ein einz’ger Schoppen Neuer fei dem Trau xnden erlaubt!

11. Dann will ich zu Bett mich legen und nicht aufftehn, wenn's aud) —— bis ein ſchwerer goldner Regen unverhofft durch's Dach mir tropft.

12. Zeuch denn Hin, die ich beweine, grüß' den Rod und 's Kamiſol! Weh, ſchon friert’3 mich an die Beine! Lebte Hofe, fahre u

eite

585b. Die letzte Hofe.

(Mit Zuftimmung ber Originalverleger B. Schott's Söhne in Mainz) Ruhig. Dinz. Lachner. „Scherz im Ernſt“ Op. 33.

Beeren

aus, ach, auch dich, die mich ent = zückte, ſchleppt ein andrer nun nad) j —⸗ i

Haus, ſchleppt ein andrer nun nach Haus. Selten hat an ſolchen zögernd. Ite8 Tempo.

PN NT N

Be. + war es, groß karriert und nie ge-flickt. 5. Dann will ich zu Bettmich

ARE ER BE au

e⸗gen und nicht aufftehn, wenns auch Hopft, bis cin ſchwerer, goldner

zögernd.

RER ee re a N N I 0 0 ge IN] —— Du A

tropit. Zeuch denn Hin, die ich be = wei:ne, grüßden Rod und’3 Ka-⸗mi⸗

lite! Tempo. langfam. n pP mn 7 | XbA Dir —— —— er (aan 00° ER 2, m En ur = X Au; v9 NN Sg N

fol! Weh, ſchon frierts mich an die Beine, letz⸗te Ho⸗ſe, letz-te mit Sirene,

chluchzend.

Ho Ar legte Ho: fe, feet He - fe, fahre wohl,

586. Das Mädchen am See, Munter. (Brief eines Sätoffergefellen.)

at: —— CAICCCCWXJXC. ACCCC ‚Mi [2 REEBER BEEFEEL FA UO —EECCCC. SE EP" CHEF” WERTE E Na VAR 2 Pe gt IN | @-

1. Mädchen, du liegſt mir im Sinn, undid) ar-bei=te in Wien,

o holdes Mädchenam See, du nur biſt meine Freude! (Die letzte Silbe jeder Strophe gedehnt zu fingen.)

2. Wenn ich in ruhfamer Eil' an einem Schlüffelloch feil’, dent’ ich: 3 a am See, du nur bift meine Freude! Mach‘ nach franzöfiicher Art ich an den ll den Bart, denf’ * D Mädchen am See, du nur u meine Freude! 4. Wenn ich feftichlafend noch wach’, und denf’ der S ache ſo nach, enk' "ig: D Mädchen am See, du nur bilt meine Freude!

5. Biſt du betrübſam vergnügt, wie es fo manchmal ſich fügt, o ſo Gent Mädchen am Zee, auch an mich armen Burſche! 6. Wenn du feft zmweifelnd mir trauft, auf meine Redlichteit bauft, o fo glaub’, Mädchen am See, dir nur jchlägt ftet3 mein Herze! 7. Und komm ich einftens nach Haus, fo wird aus und zwei was Rau 0 Da Mädchen am See, das verfteht ih am Rande. Nun noch zum Schluß_viele Grüß’, iſt ja ſo ſüß, rider, re äbehen am See, das ilt ge klar wie Wichie. in äÄngftlicher Ruh' ich dir mein Briefchen jetzt zu. Balh- en am See, ich felbft in deine Arme,

587. Trinklied.

Me.: Grab’ aus dem Wirtshaus ze,

1. Mädchen, vor einem Wort bite dich fehr: Daß ich nicht trinken fol, fane nicht mehr. 2. Blide doch rings um dich in der Natur, funkelnden Sonnen⸗ ſtrah hen bie Flur! 3. Brunnen m Duellen trintt durftig die Au, und in dem Btumentelih blinfet der Tau 4. Trinken die Lüfte nicht würzigen Duft? Schau, und der Talter trinkt wieder die Luft. 5. liegen die Bienen doch durftig ins Feld, und um die Sonne trunken die Welt. 6. Ja, KEN die mie trinft kühlende Flut, wenn fie im Meeres⸗ grund raſtet und ruht. 7. Mädchen, drum ſag' mir nicht: „Zrinfe nicht mehr!” Trinkt doch die ganze Bat rings um mich ber. 8. Reiche den Becher mir, Schenke mir ein! Bin ja auf Erden ſonſt nüchtern allein! Hornfeck, Schenkenbuch.

588. Im Dämmerlicht. Mel: Grad' aus dem ——

1. Mädel im Mädel im Kranz, willſt du ins Tivoli? willſt du zum 2. Ach, wie du un at t, herzig und hold! Schleifen von Sciller- * Saar: wie Gold Stehft du, Sandaf, denn immer am Thor? Geh’ in die Kneipe doch, Kr dein Korps!" ädel im 1 nleppgemand, fei doch geſcheid! Alles nur regel⸗ recht, alles zur Zeit!

391

5. Geftern beim Abendrot ging ich zum Bier; heute im Dämmer- licht fon! ich zu dir. 6. „Hab' an mir ſelbſt genug, bin ja nicht dein. Geh' und ſtudiere a) "8a mich allein!“ ädel in Schleppgewand, fei doch gefcheid! Alles nur regel- zur Zeit! Eh' noch der San eritand, faß ich beim Aus, fchlürfte im Wecifeltenht hehren Genuß. licht, fh id a n in de: Bien Homm ih empor; abends im Dämmer- i i —— was du fo, Schwalbe im Flug? Tänzer im Tivol triegfi du genug 11. Komm in das Gortchen hier, thörichtes Kind! Sehnend im Laubengang ſäuſelt der Wind. 12. Minne, du ſonni wonnige Luft! Mädel im Schlepp⸗ gewand, wallt dir. die Bruft? 13. Schimmert im Auge dir feliger Glanz? Mein ift das Mädel nun, mein ift der Kranz. Ernſt Eckſtein.

589. R°r. Mufit von Derfchiedenen.

my .em: Sat retten = Rs X u | : m

einer nur daß der Radius geht g'nau bis i in? Centrum

SS

Kreis. Die Lie-be zum Wiſ⸗ſen heißt Phi-[o = jo-phie, aber der

wg

Inhalt des Kreifes ft r⸗Quadrat pi, aberder Inchalt des

Kreiſes *

r- Quadrat pi.

2. Elipfe, Parabel, Hyperbel und Kreis, die ſtammen vom Kegel’ wie jederniann weiß, Dreied hat Katheten und Hypotenuf’ vor pofitive Zahlen da feßt man ein Plus _und die Meflung de Raumes ıft Geonietrie, |: aber der Juhalt des Kreijes ift r?=.

3. Was man will jummieren_ viel vieltaufendmal, dem feßt man voran jo ein Integral. Ein Bruch ift, was Zähler und Nenner befitt, die Zangente am Umfang des Kreiſes fit, und die Wurzel aus minus ein? jegt man i, aber der Inhalt des Kreifes. bleibt r*=.

4. Hebt man eine Summe wohl auf das Duadrat, zieht man den binomifchen Lehrjab zu Nat, auch kann man nicht ohne Bezug wohl auf ihn, aus folch’ einer Größe die Wu el auszieh'n, und die Geſell⸗ Bei ea beißt Regeldetri, aber der Umfang des Kreiſes iſt r "=.

5. Die Nachtgleiche wird Aquinoctium genannt, dividier’ eins durch Koſinus, fo ift’3 die Sefant, zum Himmel von der Sonne ee Schwanz, den nennt der Aſtronom eine unbe Ohne BVerfinfterung der Sonne erblidt man die nie, nur der Inhalt deö Kreiſes ift re.

6. Ein Firſtern it Wega im Sternbild der Lei'r, die Mechanit der Wärme die ftammet von Mei'r, die Dynamiden, die flammen von Nedenbakher, vom Kampfe ums Dafein fpricht Darwin’sche Lehr. Von Gott ftammt die Menſchheit, der Menſch aber vom B —; doch der Inhalt des Kreiſes bleibt r’ =. €. Dogel.

590. Schneiderlied.

1. Died, med! Stimmt an das Lied vom Schneider Tomaſcheck! u den Tod zu leben fein Fällt Tomaſcheck dem Schneider ein, meck, med!

2. Med, med! Geftorben war der edle Tomaſcheck! Berfichert hatt’ er erſt recht hoch fein zähes Geißenleben noch, med, med!

„3. Med, med! Leicht fei, Entichlafner, dir die Erdendeck! Das Teidgefolge fich verlief, ein höhnend Stimmlein fernher rief: med, med!

595

‚med! Für die Verſicherungsbank iſt's juft fein Schleck! —— blante Thalerſchein ſtreicht des Verſtorbenen Bruder ein. ed,

5. Med, med! ‚Bergefien ift der te als eines Tags mit wiege Mien’ zu us Stab drei Herren zich n, med, med! ck, med! n fchaufelt von dem Sarg den fühlen Dred. Die blinde Themis haut hinein. Was mag wohl in dem Sarge fein? Med, med! 7. Med, med! Warum, weshalb, wofür, zu welche ned hör man die Schneiderrefte zu der Frommen Tort aus i ihre

Med, med!

8. Met, med! D Polizei, das ift ein fchöner u Bügel en, Stroh! derte en na r an jo? Med,

me jet, man bringt den Tomafched!

Do, die —— rg MN ! bringt fein Konftabler mehr

10. Died, med! Es lernt's der Bruder und ber Tomafche im yuhtbang | jebt, wie’3 einem gebt, wenn heut zu Tag man auferfteht. ck, med

Beinrih Boll. 591. Altes Lied.

rer} N BI 1717 —— 7 war

mern ment

uw ; & mir, tanz and mit meinen Kamera : ben, tanz auch mitdenSol:da = ten, fie 2

viel BA = fir, jn⸗he! fie habens viel Plaͤ-ſier.

ein Schatz, warum fo traurig und fprichft fein Wort mit mir 5 IR ieh’ dir's an den Augen an,:| daß du geweinet haft. zum ſollt' ich, denn nicht weinen und auch nicht traurig fein? J trag’ unter meinem Herzen ein Meines ein. ontwegen dem brauchſt du nicht weinen und Pet traurig fern, ER will —* helfen ernährigen und auch fein Bater fein! Kömmertbud. 38

394

5. Was batte mic; all die Neben, wenn ich die Ehr' nicht hab’? ’3 wär’ mir lieber, ich wär’ geftorben und läg' im fühlen Grab.

6. Wa3 wär's, wenn du geftorben wärft und lägft im fühlen Grab? Da müßt’ dein Herz zerfauligen bis an den iüngfen Tag, jube! bi8 an den jüngften Tag. |

592. Wein her!

rei, deklamiert, mit extiprechendem Ausdrud. Abt. ü ' Eine Eoloftimme., Ib ch Franz

Echusle, und wenn ſie liegt am Neckar nicht, fo ſuchet fie in

Grei-ſe, und tauſendſtimmig hallt und ſchallt die al

⸗te hehe Alle. Lebhaft und lärmend. f. j

* FE ef Die Weltht ruud und muß ſich drehn, was oben war,muß = ? | Tsf' BR rm Si 4 y W ö i ff r Y unten ftehn. Wein ber | Wein her! Wein her! W

Weile:

595

2. (Mi verſtellter Stimme.) Einſt fprach der Rektor tummerfchwer: „Es will nie faft als ob die Herrn Studenten mehr, als ihnen ziemet, trinken. Laßt's eure Sorge ne Pedell, daß Maß die Jugge Halter” Da eilte der Getreue fchne Schente, wo es Schalte: D rund und muß ſich drehn, mu oben war, muß unten Reh, ein ber!

3. E3 rann das große Ausftichfaß im Schank zum goldnen Löwen; der Boden und der Tiſch war naß vom edeln Blut der Reben. Der Herr Pedell kam, ſah und trank erft Neuen und dann Alten, bis jchwer das . ihm niederfant und feine Lippen lallten: Die Welt ift rund ıc.

4. Tags drauf der Rektor zürnend Kirch „Auch ihr zählt zu den Thoren; jeßt geht und u in mein Gemach die Herren Profeſſoren.“

„Ihr werten Herrn, nun fteht mir bei, den uns vertrauten Seelen au legen Suff und SBällere: und das verwünfchte Gröhlen: Die Welt iſt rund ꝛc.

5. Es ſaßen bis nach Mitternacht beiſammen * Er weifen, und weil > Sprechen durft En macht, ließ man den B eifen; und al3 der Herr Pedell fein Ohr genäh’rt der Thüre Sa fuhr " Ban gem Schred empor, dieweil e8 drinnen fehallte: ne rund ıc.

6. Es war den Dan am nächiten Tag im Son etwas u von von Schmelger und Zechgelag war weiter nicht die Rede. Studenten

enat feitdem mit N eicher & Breude, und himmelwärts ſchallt Fri und |pat der hehre Sang noch heute: ie Welt tft rund ꝛc. Kudoif Baumbach.

593. Metarmorphofen.

Mel.: O alte Burigenhenlitdt ꝛc. 1, Metamorofofe fehrieb Ovid = Gedichten, jetzt will au in ah Lied’ Mh nlicheS berichten. Und, wenn Ir rubi 2 ee 1m mich ei ärm wicht ſtört, könnt ihr darau g Ta, a get er br agt; Herzen anzen , Er ar erzagt; an meinem en der we bat _genagt mit feinen bittern en am in meinem Mißgeſchick mir der Ge * noch zum Glüd, zum Bine haus aan nen Affen_mir ER faufen. das. vierte Seid Hr 1: „mar 8 ſcho n Yufiert; daß ’i Noch eben * Doc endtich ward merft euch den Te ee an ein Spitz; ja, glaubt nur memen Worte, ein Spitz der ſchönſten Sorte.

Bu

596

4. Und mt dem Spitz ſchlief ich dann ein. ‘Doch demit euch meinen Schrein ih beim Morgenſonnenſchein ihn kaum noch konnt entdeden. '&8 ok mich ein falter Graus, der ſah ganz verwandelt 3. Wer raten kann, num rat er was ward ans ihm? Ein Kater.

Dr. Herm. Siemsjen.

594. Studententraum. „on einem fühlen Grunde," oder: "36 weiß wäh x.

ei mei anzes ui Doch hätt’ er eine v ig es —5 erdacht: Ich * das Geld verzeihen. in einer einzigen

glübend d er Reble t 7 vom Schlummer auf: Ach, Tebteft vu guter Ontel, und ftürbft auch gleich beran!

Aleris Aar. 595. Fuchſentraum.

Me.: Mein Lebenslauf ift Lich’ und Luft x.

1. Mir träumt, wie Dichtern wo Oben ich ſei der 2. Gott und jüngft erft immatrituliert ais ein dentlein flott, und ob and anae Salt a n, trat ich der nn und rief:- Nun geht's aus and En lo! SR =: tl ei! ge in Te "blieb Den. wie zuvor, und = —— ne unferem Beim Pauten einſt N) 2 Öbllasipoit! man 5 abgefaßt. Ich rief: Ich bin der liebe tt! 3 Mn ledig laßt Alntmem denkt es eh. was daß ein Frevler per Jin en Gott, ins Carcer gleich und ar ‚nad Haufe Me; Er ſchreibt, daß ich mich oft beineipt” und auf die Kir! Bob ep: und Mutter (Bottes drauf mir fchreibt gar leidigen ibe⸗

Pe 4. 2 Sohn, fchrieb fie, du trinkt au e und a Wenn man die Welt, regieren dte grimmer Born mich gleich, durzhfubr mir ir Mar und Bein; > wur's bei Satans enreih: Nun ſoll's bald anders fein!

597

5. Ins große Faß zu Heidelberg, da warf ich den Senat, und weithin übern ‚Heiligenberg = hohe Ephorat. Den Pudel band ich auf der Spitz' der Heiliggeiſtkirch' an; weithin von dieſem hohen Sitz er vigilieeen Tann.

6. Und wo ein flotter Burfch Logiert, da regnet's nicht? als Geld; fo iſt die kranke Welt kuriert, und alles wohl beſtellt. Brandfuche Mephifto, knützer Gaft! fauf einen Bapft mit mir! Warft auf Cerevis mir nie zur Laſt fomm, Etrid! fchmollieren wir!

Beinrih Soll,

596. Beitere Welt.

Mel.: Im Wald und auf ber Heibe ꝛc.

1. Mit Männern ſich geihlagen, mit Weibern fich vertragen, und mehr Kredit als Geld, fo fommt man durch die Welt. 2. Heut’ lieb’ ich die Solnun: und morgen bie Safe: die Lieb’ ift immer neu, das iſt Studententreu. 3. Und kommt der Wechiel heute, fo find wir reiche Leute und haben Geld wie Heu; doch morgen iſt's vorbei. 4 Dann fommen die Philiiter mit arm Pumpregilter, belagert ift bie Schwell’ von Schufter und Pedell 5. Und_ fehlt das Geld zumeilen, io heißt e8 gleich: Verkeilen! Für Sin Nod, Hebrä'r, gieb gleich die Spieße ber. eitaubt ind unfre Bücher, der Bier 0, macht und Tlüger, das an —— uns Genuß, die Bücher nur Verdruß. emd vom Leib verkeilen, ſtets in der Kneipe weilen, bezorſt auſe gehn, das heißt Comment verſtehn. EN oethe

597. Die Hammerſchmiedsg'ſellen.

g'ſöll'n, können do bleib'n, können fortgehn, können thun, was m'r wöll'n,

598

Chor. . Solo, m Ger.

un # thun, was m'r wöll’n, Tönsnen thun, was m'r wöll’n, kön⸗nen Gr De m AN "

thun, was mer wöll’n.

2. Der Schufter, der —— der Webersgeſöll', die ſcheuen das Fener, das Leder churzfoöll.

3. M’r ſeins Demokrat'n, ſein's ultramontan, dos geht | a, tone Moaftrin wos on, Moaftrin wos on, Tone Sn

08 0 N " Beht'3 Mein her, gebt’3 Bier ber, gebt's naps! Bei ung geht es hoch ber, bei und geht's nicht In

5. Was will denn die Tumpige Hörbörgswirtichn > Mr ſchlag n'd see n, ſchlagen d’ Baͤnk' z'ſamm'n, Schlagen oll's z'ſamm'n mi

as kümmert denn uns die Popolizei, neigt Es is jo koan ——— wie unſres ſo frei, wie unſres ſo 7. Blaumontag, DBlaudienstag ‚008 tft uns tod van, wemmer Durft Hob’n, thun m'r Geld hab'n, wemm'r 'n diauſch hob'n, hommer foang,

8 M'r fein ja dte luſti a BL n, Panne

fmiheg ſöll'n, können do blei > Önnen fortgeh'n, können thun, was

598, Zur rechten Zeit das rechte Wort.

Mel,: Wenn ich mich nach ber Heimat fehn x.

1. Nach Haufe ‚gehn um Baer: drei des Morgens früh Studenten zwei; hatten weidlich ſich bezecht nach altem Burſchenbrauch und recht; da glänzt es rot auf En Geſicht, fie ich im Gleich ee und a zur te Schön leucht't und der ih ern.”

_399 _

3. Ein nettes, junges Eher * iſt ſchon getraut ins dritte abe; 2 zu des Beibchens Serzeleib bat noch fein Sprößling fie e

fieht fie übern Garten bin die weißen Ei luſtig —* dann el fie hinterdrein: „OD bitt' euch, liebe Vögelein

Der heil’ge Bater fiht zu Rom auf m B gem

jeder gutkathol'ſche Chriſt den männli antoffel und Tee Hathol’eh Chrift d ä liche toff Doch's Land wird kleiner immer mehr, der Ablaßſchwindel es Mi t mebr. we weiß, von welchen Sündengelb De apft lebt Bere ich in der

Bierzeitung.

599. Bairifch Studium. Reeit.

x

1. u = Va-kanz und ih-ren un-ü= ber\esrmännl dien

| Freuden, ja! da ver = fol-gen einen bie bit⸗te-ren Lei = den, ja! Chor.

ganze Semefter durch yompt, die der zu ſchmeden be⸗kommt, der das

gan-ze Se= mefter durch pompt.

2 Wenn, die Herren Studenten aus der Vakanz zurüdtommen, ja! jo thun die Philifter brummen, ja! und verlangen die Gelder, ja! die der Ku bekommt von feinen Eltern, jat doch da macht er alle mögliche Pfiff und zahlt kein'm Philifter kein'n Kniff.

3. Iſt man in der Kneip', fo kommt die Frau Haagen und ſpricht: „sch will Ihnen was fagen, fo viel und fo viel Gulden thun Sie mir noch Schulden.“ Doch man giebt ihr ein tröftliches Wort, dann fchiebt fie fich gleich wieder fort.

4. ft man aber draußen auf dem Mufeo, fo geht's einem fait eben fo Ichleo, deun käm' der Herr Brecht mit feinem Konto, fo erklärt mein Vater mich mundto (t), doch Herr Brecht hat noch fo viel Ver: ftand, daß er einen nur freundfchaftlich mahnt.

5. Alsdann kommt der Mefjerichmied Fack, und zieht nen Zettel aus dem Sad: „Da thu’ ich was bringen, für Spor'n und Rappier- Klingen!" „„Auc für ihn ift mein Beutel zu ſchmal, drum komm’ er ein a, icht der Koſtphiliſt P kerzig Gulden it

6. Dann fpri er Roftphilifter: „Herr, vierzig Gulden ift er mir ſchuldig!“ Doch nur geduldig, 's g’fchieht ihm recht, daß er fo lang ausbleibt, ich hab’ jett Ki alles verfneipt.

Will der Hausphilifter etwas haben, fo thut man auch ein bischen jchaben, man giebt ihm feinen Batzen, Marsh ſchneidet nur ein paar Fratzen, oder droht ihm gar mit dem Verſchiß; dann fchiebt er fi), auf Cerevis.

8. Baur und Uhland thun auch nicht fehlen und fagen einem genau, wie viel Ellen Tuch man bei ihnen genommen und warum fie jest gefommen; denen giebt man den Föftlichen Troft: Man erwartet ftet3 Geld von der Poſt.

9. Alsdann kommen einige Kutfcher, die beitändigen Herumrutjcher, auch Pferdephilifter mit einem fchredlichen Negifter; doch die werden dann alle erweicht, denn auch ihnen wird gar nichts gereicht.

10. So fommen nod Leute, teils dumme, teils geiieite mit verichiedenen Klagen, es ift nicht zum Sagen; doch Feiner befommt einen Kniff, und der Burſche behält feine Shit.

11. Da geht wieder die Thüre auf und herein tritt der Hauff mit jeinem Zettel, ’3 ift zwar nur ein Bettel, für Nauchtabad, Zundel und Stein; doch fagt man auch diefem: Nein! |

601

. 12. Auf einmal fommt gar ſchnell der wufelige Pedell, der Pudel mit einem fehredlichen Geſudel, drin fteht buchftäblich und Mar: Morgen früh zum Juſtitiar.

‚. 13. Da geht man alſo bin zum Heren Fiskus und fangt mit ihm an einen Diskus, zum Erempel: Der Herr Juſtitiar Kb ein Simpel. Doch am Ende da lautet der Schluß: Ins Earcer ber Studio muß.

600. Trinkers Weisheit.

(Aus den Liedern des Mirza:Schafiy.) Heiter, lebhaft. £udwig Liebe. m

SIR Zr Esser 1. Wie die Nacheti - galelen an den Ro=fen nip⸗pen, fie find

loſen Lippen, wir find klug u. wiſſen, daß es gut ift, wir find 297- yumse same EST 7

zz

klug, wir ſind klug, wir ſind klug und wiſſen, daß es gut iſt |

2. Wie die Meereswellen an den %elfenklippen, wenn das flurm-

bewegte Meer in Wut iit, breche ſchäumend fih der Wein an unfern Lippen, wir find Eng und willen, daß es gut ift x.

62

3. Wie ein Seifterlönig ohne Fleiſch und Rippen, weil fein Welen eitel Duft, und Glut iſt, dicht er fiegreich ein Roſenthor der Lippen, wir ſind klug und wiſſen, daß es gut iſt ꝛc.

601. Wanderluſt.

Wird auch nah: „Prinz Eugenius, ber edle Ritter,“ oder: „Schön iſt's unter freiem Himmel®

Nicht ſchnell. geſungen. N N NV, | BumE NEN ZUR Vu —5 nz 1. ach $ = ta= lien,nah‘% - ta= lisen möcht'ich Alter jebtein-

Lebhafter.

gen, wo die Pome-ranze wohnt, wo die wunder- cresc. noco —— ſchönen Mädchen unter ſüßen fingen wandelnd rit. f « tempo.

bin, da-hin, Alter, laß mich zieh’n!

2. Nach Arabien, nach Arabien laß mich mit den: Wanderftabi wo der Emir einfam trinkt, wo die edlen Wüſten brennen in ge aeg Stuten rennen und die Karawane klingt dahin, Alter, laß mich ziehn!

3. Nach den Thälern der Hellenen möchte fich der Bufen deinen, wo der Boden Haffiich fchweigt, wo der ee —* ſeines

603

nn düftern Stempel aus beredten Trümmern zeigt dahin, Alter,

mich ziehn.

4. Nah Dftindien, nad) Oftindien möcht’ ich auch den Pfad ergründigen, möcht’ ich jest mit Hand und Ohr, wo die Elephanten freifen, wo die Entel ftiller Weifen fingen den Bramanenchor dahin, Alter, u mich ziehn! ur KOSTEN

5. Nach Hifpanien, nach Hifpanien laß mich, Alter, ziehn hinanigen, wo der Eigarito meilt, wo die ftolzen Donnen koſen, wo die edle Räuber tofen, und die Wunde niemals heilt dahin, Alter, laß mt

ehn! 6. Nach Algerien, nach ne laß mich in den Ofterferien, hehrer Alter, laß mich gehn! Wo die Datteln heimlich reifen, wo die Arabesken fchweifen, und die Antilopen gehn dahin, Alter, laß mich ziehn!

7. Nach Brafilien, nad) Brafilien reißen jetzt mich die Gefühligen, wo der Käfer leuchtend hüpft, wo fich bäumt der Krokodil, wo ver⸗ wegen der Mandrile durch die feltnen Pflanzen fchlüpft dahin, Alter, laß mich ziehn!

. Nach Sibirien, nah Sibirien a den wildgebornen Tierigen

jet e3 meinen Buſen drängt, wo die Bären murmelnd Ipringen, Ivo

a Schlingen ich der biedre Zobel füngt dahın, Alter, mich ziehn

9. Nach Agypten, nach Agupten laß mich ziehn mit der Geliebten wo der Sturm ber Küfte vet, wo der Wehe, ftet3 zufrieden, au namen ra ichweigend in den Bufen greift dahin, Alter,

mich ziehn!

10. Nach Turkanien, nach Turkanien zieht mich's unwiderſtehlich anigen, wo der Paſcha mordend fchmaucht, wo die Dardanellen ſauſen, wo die krummen Säbel haufen, und man fo viel Geld verbraucht dahin, Alter, laß mich ziehn!

11. Nach Polakkien, nach Polakkien Lafje mich den Ranzen padigen, wo die Senfe blutig fchwillt, wo man lebt auf böfem Fuße, wo ber ee Krakuſe ih in feinen Mantel hüllt dahin, Älter, laß mich ziehn!

‚12. Nach Norwegien, nach Norwegien laß mich meinen bes wegien, two der Fels gen Himmel fchreit, wo der Ocean fich brandet, wo der Rootie Fröhlich ſtrandet, und von fern der Hella fpeit dahin, Alter, ziehn!

13. ‚Neuyorkien, nach Neuyorlien, wolle, Alter, Geld mir borgien, wo die Ware ftumm fich kreuzt, wo geneſt der Europarier, wo der letzte Proletarier fich in ſeid'ne Tücher ſchneuzt dahin, Alter, laß mid ziehn!

604

maligen, nah de3 Weltteils fünften Strand, w

eben, wo Verbrecher in fich gehen und faft alles unbelannt

Iter, laß mich ziehn!

15. Nah Ehinefien, nach Chinefien möcht’ ich, wo ich nie gew wo die Seelen ftille ftehn, wo die Menſ mahrsaft wimmeln, en ihren Fuß verflümmeln, und der Tuſch am fchwärzeften dahin,

Iter, = mid) ziehn! a

16. Nach dem kalten Moskowitien möcht’ ich einen Paß befikigen, wo der Pope lebt und leibt, wo das Bolt ftiert in Verb der Bar in ftarrer Wendung feinen grimmen Ulas fchreibt dahin, Alter, laß mic) ziehn!

17. Zum Agquator, zum Aquator laß mich eilen, greifer Bator, wo die Linie glüht, wo der Wüſtenkönig ſchreitet, wo der Neger Unrecht leidet, und der Menſch vor Götzen kniet dahin, Alter,

ß mich ziehn!

138. Nach dem Rheine, nach dem Rheine, wandr' id) wieder, wenn ich weine, wo des Deutfchen Vaterland, deutfcher Wein und deutſche Eichen, wo ſich Bolt und Fürſten reichen ihrer Hände Hochverband dahin, Alter, laß mich ziehn!

19. Nah Schlaraffien, nad) Schlaraffien thu' mir ein Billet ver- [haffigen für den nächſten Luftballon, wo entfpringt die Limonade, wo

er Ochs ind Maul gebraten flieget Adams dümmſtem Sohn dahin, Alter, ſchwärmt dein Sohn!

, 20. Nach Karbatichien, Karabatſchien in die Wüfte Witſchi Wat- Be wirble ich im Wonnemond, wo die Baftonnade fchallet, wo der

ner a hallet und die Feige faftig lohnt dahin, Alter. mad’ i ont!

, 21. Nach Krakelien, nad Kralelien, nach dem wein- und kümmel⸗ feligen, ftiemet mich, ihr Göttlichen! Wo die Pfropfe feitlich böllern, wo aus Haftertiefen Kellern Nektar und Ambrofia wehn dahin ſcheint mir’3 wunderſchön!

22. weiſen Saraſtronien laß mich eins nur einmal wohni⸗ gen, wo der Menſch den Menſchen liebt, wo in dieſen heiligen Hallen, 5* en hen fallen, denen man als Feind vergiebt dahın,

er, fei geftrippt!

‚.„ 3. Sondern auch nad) iliputien, nach dem lieben Meinen purbigen, pilgr’ ich dann durchs Jammerthal, wo die Müden Elefanten, Größen Be unbelannten, wo e3 ift wie überall dahin hab’ ich feine

ahl! |

14. Nach Auftralien, Auftralien zieht es mi letzten⸗ ad) Auftralien, nad Auftrafien zieh un gum —* m,

605 24. Bon des Vaterlande bin ich auch ——— im Stande

vor dem Ende was zu ; wo bie d tt {t, handelt DV: Ar Beet es ohne —*— Ier diſes möcht ih auch mal jehn! 1848.

2

* E 25. Nach dem Himmel ‚na dem Himmel, wandr’ ich aus dem BWeltgetimmel, wo die ew’ge Wonne wo die Widerſprüche N winden, wo ſi Menſchen wiederfinden und der Wahnwitz uns ver⸗

ont dahin leuchte mir, o Mond!

Weltere Bere fiche im „Lurifhen Kehraus.“ Schauenburgs Verlag. C. Eichrodt.

602, Dom Stoffwechiel.

„tähr dich, o Menich, verftändig! Mit einem Wort: Erkenn' uch! Rad Liebig lern’ ermeflen, was dir gebührt zu efjen. 2. Fettbildner find, das merfe: Bett, BZuderftoff and Stärke; Blutbildner find im ganzen Fol une fangen. 3. Die erfteren, wie wir fehen, aus C Ö. beftehen; bie letztern mannig altig, find ſämtlich fti offhalti ss Knochen fich erneuren, bedarfit du * und Säuren; Drum, mif e ug und weife dergleichen in die Spei alfo und lebe, erſetzend dein Gewebe, * or in allen Fällen: Wie bild’ ich neue Belen I. Trojan,

603. Das Lied vom Bürftenbinder. Frei, gemäßigt. Franz Abt,

| i mit der dunk⸗le Pa = beborz. die rech-te Stimmung brin = ge

2, Es war einmal ein junger Held, Hans Schlauch, der Bürften- binder. Der 0g durch Gottes weite Welt im Sommer und im Winter, und wo am Weg ein Wirtshaus war, da kehrt er ein und ſchlemmte, und fehlten ihm die Groſchen bar vertrant er Rod und Hem

3. Einft fam der Hans auf feiner Fahrt an einen tiefen. Weiher; das war ein See von ſeltner Art, fein Waſſer ar Tofater. Ein eig ftand am Uferrand, alt, tingig Hein und ſchmächtig, das nahm den Burſchen bei der Sand und Iyrach au zu ihm bedächtig:

- 4. Wer und woher du feilt, mein du kommſt zur guten Stunde, denn wiffe, eine Königskron' eo: m des Weihers Grunde; und wer die Krone von bem raufzuholen era dem winft der u ni. Sn die jetzt urn chmachtet.

Drob ſah Hans Schlauch ſehr tie Mär. ift eine ‚foicht eduld, x Königstöchterlein! d), glaub ch bin der

Reale ch's, und in die Kniee * nkund auf die an ft und en a trank und tram und trank, bis hell det bli

6. Und Ki die Kron’ im Trocknen (ag auf weißem © de fau * da thät es einen —— da war gelött ber Zauber. Es ſtund ea Schlauc en geziert Ka ang’ und * und vor hm lag auf ihren Knie'n bie 1 önfte d = Er Ay

2. So hat Hans Schuh ſi rüherrſchte weife* a Ns; on Terueh verſtorben. Nad ift er auch vergefl F anz, verſchollen län ſo keuchtet feines Ruhmes Glanz 613 Jun Hüngften

607

8. Solang der Bauer Gerfte fät und Neben pflanzt und Hopfen, join ein EM noch Sahne drebt, und Luftig ſ enden % Pfropfen, folan Mein noch blinkt für Kind und Kindeskinder, wird au da3 ya len Der trinkt, al3 wie ein Bürftenbinder. Audolf Baumbach.

604. Der Arahwinller Candſturm. Nach bekannter Melodie.

1. Nur immer laugſam voran, nur immer langſam voran, da der Fräbmintier Landſturm auch nacht ommen Tann. Hätt' der Fein unfre Stärke ſchon früher To gelennt, wär’ er wahrlich ſchon früher um Teufel gerennt! Nur immer langfam voran, daß der Krähwinkler —— nachkommen kann.

2. Nun marſchieren wir gerade nach Paris herein, dort, Kinder, ſoll das Nauchen nicht verboten fein.

3. Unjer Hauptmann, der ift ein „Henapeauet Mann. nur ſchade, daß er's Schießen nicht vertragen kan

4. Unſer Lieutenant, der iſt von Binfelsbäßt Courage hat er wohl, aber nicht ſehr viel.

5. Nun find wir fchon fünfzig Meilen weit marſchiert, und dreißig⸗ tauſend Mann ſein erſt krepiert.

6. Das Marſchieren, das nimmt heut gar kein End', das macht, weil Br Pientenant die Vandkart nicht kennt.

7. Hat denn feiner den Fähnrich der Fahne gefeim ? Man weiß ja a per nicht, wie der Wind thut

fer Fähnrich fteht mit = —8 auf der Bruck, wenn es kracht. Kult er immer ganz geichwinde ayeı +9 Sein Fähnerl —* drei Ellen« offt, fon Ding i8 je bald wieder angeichafft. 10 Tambour, ftrapezier’ doch die Trommel nicht 0 fehr, allemeil find 22 Bastel jo wohlfeil nicht mehr Doc der Oberft, das ift ein Mann von Courage, ber befhügt Brot und unfre Jagage. 12, Herr Hauptmann, mein Hintermann geht immer tribbe: trapp, er kn mir noch die Hinterhaden ab. 18. Herr ich bitt' um gnädigſten Permiß zu etwas, das erlauben Sie gewiß. 14. Wird, Kinder, allweil euch zu ſchwer das ——— ſchmeißt vor der Hand die Gewehre weg!

608

5. In der Feſtung war's gar zu ſchoͤn, dort formt’ man den Seinh Ar IK (öcher Und ſchlich ſich einmal ein Feind herein, fo konnt' man doch um Dülfe ſchrein. Ach, wie wird's uns in Frankreich noch ergehn! Dort kann fein Sn ch das Deutich verftehn. u, gieb ne aa den Schnapskolben ber! Im Krieg, da Due, einen ar zu fehr de wir noch nach Spanien herein, da ſoll der re DS ganz bitter fein on Spanien gehts gleich nach Afrika hinab, dort fchneiden

und he Mohren die Eſelsohren a 1. Drum tragen wir feinen Wabel an der Seit', weil's gefährlich

wär’ ir fo hitzige Lent'.

605. Der Fechſtein.

609

2. Ihr ſtaunt! das wär’ ein neues Ticht! Davon weiß Plato frei- 10 nicht 2 idelberg nicht kannte; Fe fann, auch wer nicht weife, e daß und Stadt auf „Zechftein” *) ſtehn, fo vor wie nad

em Brande.

3. Als einst Porphyr in Drang und Glut durch nn Granit brad) in der Flut, ſchuf er des en Schichten; dem ward, weil in St Vzeust und ſich gebildet einſt noch feucht, ein heiß und

urſtig Tichten

4. Und wer, auf ſolchem u lebt, Yuft atmet, die darüber ſchwedt, dem trocknen die Gebeine! Drum ol t dem Rat Wiſſen⸗ chaft Anfeuchtet euch mit kühlem Saft im Thal der Zech— gefteine!“ Dr. Adam che

606. Schauderhafte und gräuliche Mlorithat,

welche fid am 5. November 1835 zwifchen Pfingften und bem Klinfertbore zu Augsburg wirklich zugetragen Bat.

* 1: S$ fommit, ihr Peu=te, all’ her-bei, vernehmt die Mori⸗tha⸗te⸗

Po:

rei, wie ſich ein Mägdlein, ganz fcharmant, bedeckt mit Grauſam⸗

keit und Schand'; ein jed' nehm' ein s remsplum dran, ſtu⸗

dier’ es wohl und wend’ e3 an!

2. Es war einmal ein Schwalangfcheer, der litt am großen Herzen- weh; ein Mägdlein Tiebt’ er Lange ſchon, a ein fie wußte nichts eben, der Schwalanziceer fitt fürchterlicht, das ift ’ne traurige *) Beim Tunnelbau fanb man unter Bremenet und Jaulems Pelz ben Zechſtein, fonft auch beim Gdleß ber alten Brüde, Kommersbudn. 39

610

3. Doch einſtens an dem Klinkerthor, als ſie ging aus der or, macht er vor fein Poſitur und ſpricht: DS

atur, wirft du nicht bald heiraten mich, Befie ih mid ei

ic ne ya e Kr nur —X iſt | mie ganz —— ind gern ar

teb’ nidjt, ich ma ni , ei i denn us elüftet’8 gar ni at jedt, zu beißen Madame © ———

um die ſtille Mitternacht ſteht der Langſcheer Wa % 1 {abet ſechsfach fein Gewehr uud ſetzt es a u drückt er los und ſchießt fich tot, der Mond fcheint auf F Ft rot.

6. Am andern Morgen fand man ihm, als feine Seel’ ſchon Längft dahin; ein Brieflein hielt er in der Hand, worauf mit Blut gefchrieben ftand, daß sn One Sprödigfeit an feinem Tode Schuldigfeit.

7. Zum M 0 erichte hin und hebt fie auf als Mör⸗ derin; ſie trug, gied en prödigfeit gar bald das Toten; da weint und jammert A gar ehr, daß fie getötet den Sangicheer

8. , Mägdelein, euch dieſe Lehr’ von einem toten hmwalang fcheer, daß Sprödig it fei gar nicht gut, ung die Moral beweiien ie Das tft da3 Ende der Geſchicht', vergefien Sie das Trinkgeld wicht!

607. Alkohol.

Mel.: „Mein Lebenslauf ift Lieb’ und Luft,“ oder: „Da ftreiten fi die Leut herum.“

1. Organ’sche Formeln, ſeh' ich euch, jo wird mir flau das Herz! Dem Mann, der euch erfu rfunden h bat, dem —X gönn' ich Doch eine Formel giebt's, um die den andern ich verzeih', vallera! das id de biedre Alto ol C. n. 9 eidi, juchhe ꝛc. 2. Er iſt der Tröſter, den die Schrift den ae Dee r ſchafft das wüßte Jammerthal dir ſchnell zum Paradies. di bienteden felig fein, von allen Sorgen frei, vallera! jo ——— möglich A CGHs 03! nd fleußt er in den Darmfanal, er, a9. 2H! er wird u fönöbem Aldehyd, dann ift der Ka Kater da ! Doc Daran © giebt eim De KH no u arg er ſei, vallera! den Kater fällt im über u He O 4. Oft ift mein an all gelöft zur Sättigung in a und un elöft im NRüdftand blieb ein, einz'ger Schilling mir; er läßt fi nicht, zerlege gen gilt einerlei, vallera! er reicht ja grad’ zu en un «Hs O3 ! 5. in die Elemente einft mein ird'ſcher Leib zerfällt, md frei mich. en H O und N und duftet in die Welt, dann mag das N

6 _

gem in alle Winde frei, vallerı! aus den drei andern bilde v ı Ile Us

6. Und foll ein Menfch befritteln mir die bied’ve Formel hie, weil fie nicht nad) der Radikal⸗ noch Typentheorie; died Lied ift typiich jedenfalls, und ich bin nebenbei, vallera! jebt radikal bedufelt in CaHs Os.

W. Slemming. 608. Hoſpitz.

1. O weh mir armer Mann, hab’ nächten z’viel mein irn iſt mir geſunken, es lauft all's um, bin toll und dumm, mein inn find mir gefehwächet, dad G'ſicht verkehrt, daß es nit hört, ich

hab’ übermaß_zechet. he en

2. D weh, ih kann nit gehn, wie iſt mir doch geice n? kann

auch nit auf den Füßen ftehn, wie hab’ ich's überjehen geh im

Schwanf, fall’ auf die Bank, o weh, ich kann nit fißen! Der Magen

quillt, ift überfüllt, der Wein will von mir ſchwitzen.

609. Alte Studentenlieder.

1. Pertransibat Clericus durch einen grünen Wald, videbat ibi stantem, stantem, siantem, ein Mägdelein woblgeftalt. Salva sis puellula, Gott grüß Dich, Mägdelein fein, dico tibi vere, vere, vere, etc., (fließt): Quis est qui nobis cecinit, dag war ein brav nat au liberos composuit, composuit, composuit bis an fein etztes End.

2. Ich rauche, daß es bifft und bafft, und rauche, daß es bifft, und rauche, daß e3 bifft, rund halleluja, rund hop fa fa Io rund balleluja, rund bop fa fa bob, hop, rund halleluja, rund hop fa ja hop, hop, hop, und rauche, daß es bifft und bafft, und rauche, daß es bifft, und vauche, us ed bifft!

3. Die ganze Welt mag mi- ma⸗ murren, die alten Weiber fni- kna⸗ Inurren; murre wie du willſt, knurre wie du willft, gilt mir_gleich viel. Hab’ fein Geld, ſo hab' ich kein Spiel, hab’ ich fein er bett, ſchlaf' ih auf Stroh, fticht mich fein Federchen, beißt mich kein

loh. Onze et demi, onze et demi, Xeufel fein Spiell Hab’ ich fein Geld, fo hab’ ich Courage, wer mir nicht pumpen will, küſſ' mi

610. Die Grafen. Mel.: In bed Waldes bäftern Gründen x.

Preifend mit viel ſchönen Reden ihrer Künſte Wert und Zahl, faßen viel moderne Grafen einft im kühlen Wirtshausfaal.

612

. 2. Graf von Topo, Gen, Kosmo rühmten viel die Wiſſenſchaft, wie man Sonne, Mond und Eterne und der Erde Grenzen fchafft. 3. Nicht auf ſchwarz punktierten Karten liefern wir der Erde Bil, fprachen Xylo, Photo, Fito, die Natur ift unſer Schild. 4 Graf von Auto, Steno, Typo ihrer Arbeit Ziel wie fie Schrift und Wort verbreiten und verbeſſerten den Stil. 5. Graf don Zinko und Galvano, Kallı und au) Orthograf rühmten, wie die andern Grafen, ihre hoben Künfte brav. ‚.. 6. Endlich aber fam Graf Tele, ſprach: Ich ſchlag euch alle tot, ich allein, mit Bligesfchnelle, ich verdiene mir mein Brot. 7. Und es —— Ortho, Kalli, Typo, Topo, Stenograf und die andern Grafen alle: Vivat hoch der Telegraf!

611. Prinz Abjalom,

——

ZZ ee ww, 1, | Re”

EICCOC.CCCCCCCCCC.AVI SER 4

Dauibam! Rn Saputndeist ſtahl Ab-ſalom das Herz des Pu-bli- T.

fim-fam-Toın, mit Schwinde = lei ftahl Ab-fa ⸗lom das Herz des

Bu: bli - kim-kam⸗-kom. 2. Herr David floh aus Furcht davor, mit ihm fein treues Garde korps, er pudert’ fich mit, Afche gar und lamentierte fchauderbar: „D Sohn, o Sohn, o Abſalom, wie bift du mir fo grim-gram- grom!

615

3. Hufai, Kriegsrat im Umſturzheer, war ein verkappter Reaktionär; der riet dem Prinzen faule Ding Prinz Abfalom lief in bie Schling. O Abſalom, o Abſalom, wie bift du doch fo dimm⸗damm⸗ domm!

4. Nun ging's durch einen duſtern Wald. Herr David lag im Hinterhalt, Herr David ſchoß mit Schaffepot , No an die zivanzig- taufend tot. O Abfalom, o Abjalom, entfleuch! fonft geht's dir ſchlimm⸗ſchlamm⸗ſchlomm.

5. Auf einem Eſel querfeldein floh Abſalom voll Seelenpein; er jagt' vorbei an einer 5 ein At. faßt' ihn beim Schopf ſogleich. D Abſalom, o Abjalom, da baumelft du mn bim-bam-bom!

6. Der x fam, der graufe Mann, fpießt mit dent Bajonett ihn an; ein Feldſchandarm riß ihn herab und warf ihn im das kuhle Grab. O Abfalom, o Abfalom, das fimmt davon, davim-vamsvom!

Fr. van Hoffs.

612. Poculum elevatum.

1. Poculum elevatum, quod nobis est pergratum. Poculum elevatissimum, quod nobis est pergratissimum. Bibamus, biba- mus, bibamus! Bibe, totum extra, nil manet intra. Hoc est bonum in visceribus meis. Hoc est bonum in visceribus tuis et nos consequimur laudes tuas. O quam bonum est, o quam jucundum est, poculis fraternis gaudere.

615. Ach, wie ift’s möglich ıc. Meioc Ovaryyızor.

1. Iloös nor’ &veoostai | uo 0E uedıEvar; | xugru gl 0€ Ton | neiIs0 uo. | Nroo 2uov, nenov, || 000 TeAewg nAgor | oVrıv’ &yea pl | 7 08 uornv.

2. Avdos Epv TEgev‘ | vie Aeyovo“ Euev' | Toöro mgönnsor €, | uri ag" Zusd‘ | EpYıoev Eorıv & | &vdog id’ einida’ || orx Ev E0wG pIFivor | TELTEO UN.

. i vu m,||n7 tay &v dnraum |onayas 08 Teeson

gveov &L vu ap, | 7 Toy av enraum |üonuyas pEOaS

osio neios. || ei de u’ ayosic Aalev, | Es yovv co neowr, || 6

EAcov. BlEneg, | Ir7onov Ener. $. van Boffs.

61% 614. De L.oreleja Sirena.

Cantus sentimentalis. Cum affestione. Mel.: Ich weiß nit, was foll es bedeuten zc.

1. Quid hoc sibi velit, ignoro, ut sim sic tristis ego. Fabula ex antiquo temporo non vult mihi ex animo. Telat ar, deficit lumen, Rhenus fluit tranquille et fulget montis acumen in sole vesperae.

2. En! sedet virginis schema ibi supra mirum quam! Aureum fulminat diadema, auream sibi comit comam. Comit cum pectine auroso et cantat candulum ad'id, hic uno post miraculoso, gran- dioso modo it.

3. In navicula navigantem prehendit fatum atrum, non rupes saxorum spectantem, spectantem solum in altum. Credo, in fine navem undae devorant etnautam ad id; hoc suo cantando jucunde Loreleja Sirena fecit!

4. Et hac de causa grausa, studeus juvenicule, tu maneto zu hausa, procul pericule, procul Nymphis Sirenis, Syl Fidibus et ceteris; quamois aequent amoenis tu mane stramme cis!

Carolus Bentlage (Walter West) auctor.

615. Ritter Ewald.

Mel: In ber großen Seeftabt zc.

‚1. Ritter Ewald und die Minna jagen beide Hand in Hand, Ritter Ewald und die Minna in der Taube —— 2. Ritter Ewald, ſprach zur Minna: Teure, laß das Weinen fein, eh’ die Roſen wieder blühen, werd’ ich wieder bei dir fein. 3. Und faum war ein Jahr verfloffen, als die erfte Knoſpe brad), Ritter Ewald eilt zum Garten, wo er fie zum lebten ſprach. 4. Doch, was fieht er in der Berne? einen weißen, Leichenftein, und auf Marmor Er geichrieben: na bleibt auf ewig dein. 5. Ritter Ewald eilt ins Klofter, (enet Helm und Panzer ab, und faun war ein Jahr verfloffen, gruben Mönche ihm ein Grab.

616. Sa don.

Sa dont, fa dont, jo dont, fa dont! So leb’n wir alle Tage in der Ichönften Saufcompagniel Des Morgens bei dem Branntewein, des Mittags bei dem Bier, des Abends bei dem Mägdelein, das ift fo mein Pläfier!

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617. Erint-Lomment.

. 11. Sa dont, ja dont, fa donf, fa dont! So leb'n wir alle Tage

in, der allerflottiten Saufcompagnie. Wir fiten flott zu Pferde und veiten durch das Feld, wie der allerfidelfte Kriegesheld.

. 22. Sa dont, ja dont, fa dont, fa dont! Co leb'n wir alle Zage in der allerflottften Saufcompagnie. Was fagen denn die Leute, n En dag alles ber, wir trinken defto weniger und faufen um o mehr.

3. (Geiprochen!) Wer den echten er Saufcomment los bat, der ftehe auf, nehm’ feinen Schnurrwichs gu Hand und wichſe fich dreimal rechts, dreimal links und dreimal den Snebelbart, und a Sala er fein Glas zur Hand und trink' e8 aus bis auf den

rund.

4. Solche Brüder müffen wir haben, die verfaufen, was fie haben, Strümpf und Schub, Strümpf und Schuh, Inufen dem Teufel a zu.

618. Erof der Alemanne.”*)

Mel.: Schier breikig Jahre biit du alt x.

1. Schon zwanzig Jahre hift du alt, warft noch nicht überm Rhein! Weißt du nichts auszuführen, nichts zu verrungenieren? Ver⸗ rungeniert muß alles fein!

2. So redet e8 dem Jüngling Erof die Urgroßmutter ein. Das Heerhorn ließ er blafen, o du Deutſchland, ich muß dich laflen ee, cgropmutter du daheim, fiehft dis den Feuerſchein ? Gelob

; rgroßmutter, du daheim, fie u den Feuerſchein elobt fei Thor und Wodan, jest thut er ihn'n Schwernot an!

4. Was ka! dad ſeid'ne Haargelod des Konſuls Töchterlein?

‚hilf vor Schande, die Notnunft raſt im Lande!

5. Was liegt der bleihe Stadtpräfelt geiefielt überm Stein? Aha, dag Blättlein wand't fih man ga om fünfundzwanzig!

6. Die große Sendung war erfüllt; Crok ſah befriedigt drein, 30, wenn die Kultur verſchwommen, kann nur der Crok (Grog) noch ommen. Derrungeniert muß alles fein!

*) .„.., hio autem Chrocus multae adrogantiae fertur fuisse. Qui oum nonnulla nique gessisset, ver consilium, us ajunt, matris iniquae, collectam Alamannorum gentem universas Gallias pervagatur cunctasque sedes quse antiquitus fabrioatas fueranta, a fundamentis subvertit ete.

Gregor v. Tours, hist. Franc. I. 30.

616

619. Sahrendes.

Me: Wohlauf, bie Luft x. m wir weit durchs Land getrabt, wir fahrenden Sholann als uns gelabt; denn burſiig —* wir Fiet Sh enten aooen weinwärts und, bes Schild thät zu ung

2. ia! nun ſchlagt die Lauten K% —5 en Shen Brüder!

Endreim Leute men beißt: ge uns zu trinken! onnenjchein, o Oöhentu uft! im n wir

z oh du —— l dort

Ben Inge Bin Lerch’, es zwitſchern alle Berfahrner Leute Stoßgeb heißt: Herr, gieb uns zu trinken!

* a m ID noch kin ren und kamp ing der Bere ba’n Ban uns fchier gericht; CR nur den Mut n —*

wW. a weil. Burfche der „Germania“ Karlsruhe.

620. Türkiſches Schenkenlied. 1. Setze mir nicht, du Grobian, den Krug ſo derb vor die Nafel Wer Wein bringt, ſehe mich freundlich an, fonft trübt ſich der

Elfer im Glafe. 2. Du zierliches Mädchen, du komm was ſtehſt du da auf

der Du ſollſt mir künftig der ſein, jeder Wein iſt dann ſchmackhaft und helle. 621. Geſellenlied.

une geſchwind. C. Er’s aee u

1. Seid nur Iuf = tig und fröb = Lich, ihr Handwerk = ge⸗

fel = Ten, denn eskommtdie Zeit, die und al’ er = freut!

Gie ift all-bereitöfhonda=ha! fie iſt all-bereits ſchon da! (ie iſt Schon) (ſie iſt ſchon)

2. Wir haben uns beſonnen und haben Feierabend genommen fo ganz in der Still’, veden auch nicht viel, dem da8 bringt in Schwulibuhus.

.. 3 Wir haben und beſonnen, wo wir werden hinkommen; in das Ofterreich, gilt und alles gleich Wien iſt allda die Hauptitahadt.

4. Leipzig an der Pleißen ſah ich auch auf meinen Reifen, aber ach, e3 gab mir der Meeifter den Abjchied, und da mußt ich wieder fort, an en andern Dirt.

5. Hall und Jena an der Saalen konnt' mir gar nicht recht ge- falen, weil der Handwerfsburich. jo viel leiden muß von den Herrn Studiofibus.

6. 30,000 groß und Hein Studiojen ſoll'n darein thun fein. Ein 9 Tag —* man der Klag, daß der Morithaten fein darein geichehn. 2%

7. Zu Breslau in der Schlefingen bin ich auch einmal gewelingen. Aber, ach! es ift ein großer Mit, wenn das Waſſer ausgetreten ift.

8. Zu Berlin in der Brandenburk leben’3 ärger noch als wie der Turk; Schlambolieven fehr, Lieben noch viel mehr; es giebt allda auch Kanoniere.

9. D Heidelberg, du fchöne Stadt, wenn e8 ———— Bar Da it alles ftill, wenn man luſtig will d’ ganze Nacht Frambambulieren.

‚10. Kommen wir nad, Frankfurt nein, wo fo viele deutsche Brüder fein, da hab'n wir allezeit unfre größte Freud'; 's iſt auch da das deutiche Bündnig.

11. Zu Frankfurt in dev Wetterau, da fah ich einen Gabeljau. ch a beftändig, er war nicht mehr Iebendig, fondern er war mauſetohot.

12. Zu Dresden in der Churſachſen, wo die ſchönen anne wachen, hätt’ ich daS gewußt, hätt' sch uf der Poſt eene wollt’ beftellen für den Aligeſellen.

618

13. Zu Hamburg an der Elbige war ich gar nicht mehr derfelbige. Da auf der Sungfernftieg mit neuen —— ‚. 14 Bu Weſtfalen in der Paderborn ſah ich ein wütig großes Eichenhorn, dag Tief in einem ſchnellen Lauf einen Baum hinauf, kam aber nicht wieder herunter.

15. Zu Hannover in dem türfifchen Reichen, da ließ ich einen ftreichen, kamen ihrer drei von der Polizei umd pitichierten mir den salva veniaha!

16. Zu Straßburg in dem Ellenfaß, da palfierte mir eim großer Spaß, da war bei einem Sturm ich auf dem Münſterturm und ließ ein PBapierchen herunterfliegen. j

17. Zu Frankreich in Paris, wo ich meine Stiefel fohlen ließ, da Br ich ale en aber auch viel Herzeleid, weil der Bruder Straubinger

ort geitorben bat.

18. Zu Madrid in dem Spanichen, da Liebte ich das Hanichen, fie war ſchwarz von Haar, treu mir faft ein Jahr, behielt aber zum Andenken meine filberne Sadubhr.

19. Bu London in dem Engelland fchöne Pferde fein ung da befaunt, laufen gar ejhreind, laufen wie der Wind, haben aber keine _

20. Zu Amfterdam in die Holland fchöne Farben find allda bekannt, grün und himmelblau, gelb und afchengrau, wie auch etwas Karmohſine.

21. Zu Kopenhag'n im Sunde viel. Schiff liegt allda zu Grumnde. Meer bringt man Stockfiſch her; 's giebt auch allda viel

eehunde.

22. Zu Moskau in die Rußland allerlei Leder find uns da bekannt, —— Korduan; Zucker und Marzipan eſſen's allda ſchon zum rühſtuck.

23. In dem Lande der Chineſen bin ich aber nicht gemeien; aber ich hab’ ein’ gekannt, der bat einen gefannt, der wär’ beinah' dort geweſen.

24. Wenn wir all's gerichtet aus, alsdann gehn wir ftill nad aus an die Zeit, die uns hat erfreut; und nun gehn wir wieder fort.

25. Jetzt, ihr Brüder, lebet wohl! lebet aller une Freuden voll! Thut mir noch eins Beſcheid! ’3 daure unfre Freud’ bis drei Tag nad

der Ewigkeit. 622. Quodlibet

teutonioum furiosum.

Menuett aus Don Juan.) Sett der Löwe in Gedanfen tief über einen Graben ftil und ſchief, dann wird auch die Liebe fiegen oder

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untergehn. a, der Tod ift nur Ehimäre, und im Raume wohnt die Schwere, und das Reben ift doch fchön, doch ſchön, doch ſchön, wie heute Nacht, ja Nacht. Engel fallen aus dem Himmel, Schneider von dem Schimmel, Schimmel; Raum ift in der Heinften Hätte für ein liebend Paar, ja

So Iebt, fo eilt; fo lebt, fo eilt, fo laßt und tapfer zechen, Nebuladnezar ſchützet uns; der Haberfad zur Sonne fliegt, a Du u nee Hund, die arme Welt im Argen liegt, war einft fo Fugel- rund, rund

Es ift ſchon lange her, es freut und um fo mehr; es freut uns um fo mehr, ja ja

Wer niemals in Berlegenheit und Wien gewefen ift, wer feinen Käſ' nicht wiederfäut, und froh mit Thränen ißt der geh’ nicht eh'x von Plate heut, als his er aus Verlegenheit, juvallera vallera vallerala, juvallera vallera la (Bilgerchor aus Tannhäuſer):

i ds tattalä lata tatä la ramdram, retü laha himmelſakraͤment um! Ja

Konftanz Liegt am Bodenbodenfee, auf der Alma Tiegt der Schnee faläba diatäla rep. la

Alles ſchweige, jeder geige ernſte Töne hoch empor! Hört, o hört mit fieben Ohren, Polen iſt noch ui verloren, denn Othello war ein Mohr, Mohr

Es iſt Schon lange ber, e3 freut uns um fo mehr (god save):

Mehr, mehr und mehr und mehr zieht fich dag Eis daher vom Pipapol, Erde vereiſet ſich, Bulldogg verbeißet ſich, aber in Leipezig iſt es uns wohl

Juviheiraſſa iſeſeh, juviheiraſſa ſaſſaſah, da kam ein ſtolzer Reiter und brach ſi

An der Saale kühlem Strande ſtehen Burſchen toll und kühn, ihre Dächer ſind zerfallen und das

iff ſtreicht durch die ge fidibus, zerbrochen find die Gläſer fidibuß, und fo ferne iſt der Bar, ja fo ferne, o wie gerne ſäß i doch im Kaviar, fidibus, fidibus

Huf, Hug, Huß und Huß, es ift ein harter Schluß, daß, das, daß und daß, daß Huß verbrennen muß.

Lahata la dram CRilgerdhon) Deidiadiadeidia. (Der Geiger nimmt ein Blatt Papier vor den nd, hart dahinter einen Kamm: Dei dia) laha ta (Der Singehor fchreit getragen zugleich: Lahä tatta zc.)

„Kehraus.“

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623. Kied der Räuberhöhle.

1. ’3 giebt fein fchöner Leben, al3 das Näuberleben in dem —— duſtern, duſtern Wald, ſaufen Blut wie Wein, morden groß und Hein, alles was uns in die Hände fallt. |

2. Kommt 'ne Staatskaroſſe oder ein Mann zu Roſſe oder aud zu Fuß ein Handwerksborſcht, heißt's: Die Börfe her, oder du Tebft nicht mehr, denn dich Talt zu machen ift ung Worſcht.

624. Die graufige Morithat des Friedrich Wilhelm Schulze zu Lima in Peru. Melodie bed preußiſchen Sturmmarſchgaloppes von Canthal.

.1.So manche grauſe Schredensthat paſſiert noch heut, die über viele Menſchen bringt Not und Leid; Der Vater bringt die Kinder um. die Frau den Mann, und ann: aus Verzweiflung fängt das Saufen an. Alſo hat in jüngſter Nacht jemand eine That vollbracht, lauſig, grauſig, ruppig, ſtruppig, hundsgemein, ſperrt ſein Weib im Keller ein, hackt fie, packt fie, hnufft fie, pufft fie, murkſt fie ab, bis fie ihren Geiſt aufgab.

2. Friedrich Wilhelm Schulze hatt’ ein Weib, Marie, ein treues Weib voll Biederfinn, wie feines nie. Wer nie fein Brot in Thränen und nie die Nacht auf einem Bette weinend figend zugebracht, der fennt nicht die Pein, die Dual, die ihr machte der Gemahl, raufen, faufen, ftündlich fchwindlich, voll und did, fchenkte ex ihr keinen Augen: blid, bis ihr vi ihr, wie fie jagt fie, die Geduld, Friedrich Wilhelm Schulze war an allem Schuld.

3. Neben diefem Schwindelichulze im Zimmer. nebenan wohnt’ em andrer Schulze, ein jolider Mann. Während jener Schuize in der Kneipe trank, blieb der andre Schulze heimwärts tagelang. Dem vertraut fich die Marie aus Hypochon⸗- und Melancholie, herzlich, innig, minnig fühlt er mit, was Madame Schulze litt, teilend fühlt er, kühlt er ihren Gram, bis ihr Mann zu Hauſe kam

4. Jmar waren beide fich num gar nichts Böſes nicht beruft, fie war betrübt, er tröftete die troftesleere Bruft; doch ſelbſt der Tugend Wege gehn, zuerft durch grüne Au'n, ihr Fortgang aber bringt wie man bier auch Tann ſchau'n. Eines Abends um halb neun dachten fie allein RN fein, faßen, aßen dulze, Schulze, dachte fie, käm nicht vor des Morgens früh, tränte, ſänke endlich Ichändlich untern Stufll, wo er ja fo oft ſchon fuhl.

621

5. Doch Eiferfucht und Leidenichaft, Verrat und Niedertracht, die hatten Wilhelm Schulze um den Durſt gebracht, ſein Herz entbrannte drob voll böfer Jalouſie, er ahnte des Sängers Fluch bei feiner Frau Marie, trank darauf noch ein Glas Anis, ein Glas Kümmel überdies, fluchte, fuchte feinen fleinen Bambus drauf, ſchlich fich zu Haus in ftillem Lauf, wanfend ſchwankend trat er bitter in die Thür, wo er findet ihn nit ihr.

6. Frau Schulze wurde ganz perpler, obgleich ſie rg der Nachbar Schulze verlor den Kopf, knöpft ich dicht, und Friedrich Bilhelm Schulze ftand wie ein_gefnidtes Rohr und ſprach mit fürchterlicher Stimme: Wie fommelt du mir vor? Wie rau Schulze ihn noch befhwört, Schulze jebt auf nicht mehr hört. Drüdet, knicket, fletichet, quetichet zornentbrannt den unfchuld’gen Schulze an die Wand, trampelt, ftrampelt, zufft und knufft mit Bein und Fuß, bis die Seel’ er laffen muß. |

7. Das erite Opfer war nun tot, jeßt padt ihn Weiberhaß; noch war die Wand neutapezirt von Schulze Blut ganz naß, da ſchreit er höhniſch; Spaß muß fint, die Liebe iſt mich not! fchleppt die Marie ins Kellerloch und kitzelt fie dort tot, hackt fie noch lebendig klein, pöfelt fie wie ——— ein, Per fich Schließlich einen Regenſchirm inen Leib, ſpannt ihn auf zum Zeitvertreib, platt ſich dann auf folche Weiſe felber tot. Gnade feiner Seele bei Gott!

Gedichtet und zuerft gefungen am ftillen Meere. Eingefendet vom Director der Liedertafel in Lima J. A. Tresohere.

625. Trinklied.

Mel.: „Friſch auf, ihr deutfchen Schaaren,” oder: „Wenn alle untreu werden,”

1. So pünktlih zur Sekunde trifft feine Uhr wohl ein, als ich zur Abendftunde beim edlen Gerſtenwein. Da trink' ich lang und pafie nicht auf ein Zifferblatt, ich hör's am Iceren Falle, wie viel’3 ge⸗ fchlagen bat.

2. Geh’ nachts ich vom Gelage mit frohem Sang nad) fo kenn' ich ohne Frage mich in der Zeit doch aus. Man kennt’3 an meinem Gange, am Gange krumm und grad, man kennt es am Gefange, wie viel’ geichlagen hat.

3. Seh’ ich ein Haus von weiten, wo ein lieb Mädel träumt, fing’ ih zu allen Zeiten ein Lied ihr ungeläumt. Und wird’S in Zimmer belle, wär’ es auch noch fo fpat, fo weiß ich auf der Stelle. wie viel’3 geichlagen hat.

©, v. Reichert.

622

626. Die Dirtuofen. Marſchmäßig.

a En | 1. ! Sind wir nicht die Mufi = tan-ten, die von Drt zu Ort ge: *) Sind wir nicht die Vielgerann- ten, die be-kannt durchs ganze

amt? Sind wir nicht die Birto u-fen, die vor manchem großen

Herrn, Kaiſer, König, hab’nge-blufen ?undfie hörten's al-le gern!

2. In Paris, bei der Joſephine, find wir, bene hoch gewurnt au t); einer blus die Figuline, und der andere ftrich das Hu. wie Hung das doch fo grade und wie hat ſich's ausgedrudt! Ar der Thüre der Soldate hat's und bene angefputft. |

3. Hab’n, auch noch apart'ge Lieder in unſ' ollen Kuffer da, eus

uf ene olle Fidel, en's uf ene olle Bra (Frau), en's uf's Paredieſes

lätzel, en’3 uf's Ba en's uf's Schnäpſel, en's uf3 chätzel, en's uf enen Beſenſtiel.

627. Göttergeſpräch.

Mel.: In des Waldes büftern Gründen ꝛc.

1. Sprach jüngft Zeus zum Gott der Diebe: Phöbus, dieſer junge Mann hat doch Unglüd in der Liebe, mehr als man begreifen —* 2. Niemand bat, ich darf es ſagen, in der ganzen Götterſchar jolchen Bogen, ſolchen Wagen und ſolch goldgelodtes nr. ' 3. Wenn er durch die Himmelsthüre mit dem Sonnenpoftzug fährt, welcher Gott, zeigt mehr Zournüre? Wer behandelt jo das 4. Dabei ſingt er, ſpielt die Leier voll ep nung hält em Haus am Parnaſſus was, zum Geier, ftellt man diefen Burſchen aus? 5. Dennoch von verfchmähten Herzen fingt er, und die Sage geht, tragen wol’ er feine Schmerzen zu den Lämmern des Admet. 6. Tächelnd "Hermes fpricht dagegen: Göttervater, zürne nicht, wenn ich ohne viel Erwägen wiederhole, was man fpricht.

625

Kennſt du das von mir erichaffne Frauenherz und feine Lift? Vielich TEN die gute Daphne juft, weil nichts au fliehen ift. 8. Daß der Bart ihm annoch fehlet, feltfam ift’3 un Kaum erlaubt, oft wie man erzäblet, | an Astulap fein Ha 9. Seine Stimme ift voll ich geſteh's, 9 is —— tönt Sopran aus dieſer Kehle? een —— 10. Alles dies er jeden son manchen An u Derötromn, aber noch weit mehr al3 alles dies beipöätteln eins I raun: 11. Zäglih tanzt er mit den Muſen, Iofe er au a Mind das Gewand um Bein und Bırfen keine no ekam ein Alfred Meißner.

628. Urbummellied. Munter bewegt.

1. Stu-bi -=0 auf ei = ner Reif’, juchhei - di, juch=hei = da,

ganz famos zu Te-benweiß,juchhei-di, hei-da; immerfortdurdh

———— ——

Did und Dünn ſchleudert er durchs Da-ſein hin. Juch-hei—

a, juchhei-di, re

di, bei= di, heisda, juch-hei-di, juchhei-

di, bei -ba, juchhei > di, Hei = da!

2. Hat der Studio auch kein Geld, juchheidi, ju Sr a er

Labet ihn nicht —— Il en ‚Heide, Bands 9 2, tete Hari ii * Fi u i, beidi, beida, idi, ju beida, ER ra an * —A— ae

62%

3. Reben n wir in ein Wirtshaus ein, juchh. zc., trinfen wir ftets Bier ftatt Wein, juchh. ꝛc. Alle Dübel Ir ung glüh' n, denn wir tragen braun, blau, grün! Juchh. 2

4. Bairiih Bier und eberkounnft, juchbeiti, juchheida, und ein Kind mit runder Bruft, juchheidi, heida, und ein Glas Grambambuli, Donnerwetter Parapini Juchheidi ꝛc.

629. Kleiner Mann und große Frau. Luſtig. Erſt Solo, dann Chor.

[} N

at - Bess i Euler: Sn

1. 'swar mal ei=ne Heisne Mann; he, juch-he! 3.

und Erft Solo, dann Eher. 4. klei-ne

-

m mm mm

bums, val⸗le⸗ra, hop-ſa-ſa—

2. Frau ging zum Tanzboden: wollt’ au u gehn. :! : 0 a ann, du bleibft mir zu Haus und kehrſt die Schüffel umd eller aus. i en 4. Senn von dem Tanzboden kam, Heine Mann Hintern Ofen ſaß un

5. "Mann, was haft dur denn nal ponn’? Dreimal hab’ ich abgewonn. 6. Frau nahm den Kosenftot den kleine Mann auf den Kopp. 7. Dann kroch ins Butterfaß, gudt er raus, fo kriegt er was. er Mann Tief zum Haus inaus, u wohl vor des Nachbars

N 9. Nachbar, Euch muß ich klag'n, mich hat meine große Frau ge ag’n

10. Radıbar, nur gar nicht geflagt, mir hat’8 meine geftern eben fo gemadht.

625 _

650. Tragifche B:jchichte.

Bewegt. Volksweiſe.

Einzeln. Einzeln. 2 —— x—

1. 's war ei-ner, dem's zu Herzen ging, zu Herzen ging, daß

Gher. Einer.

—— eur ern Bere en LEN —— Baer Bach = | ibm der Zopf fo Hin=ten hing,’ fo Hin-ten hing; er

vw v a wollt’ e8 anders ho-ben, ja ja, bo bi ia ja, bo ho! er

) = es an-ders ha=ben.

o denkt er denn: |: Wie fang’ ich's an?: Ich dreh’ mich um,

fo is a der Bopt, der Gängt ihm hinten. 3

3. Da hat er Flinf ſich umgedreht, und wie e3 ftund’, es annoch fteht, der Zopf, der hängt ihm hinten.

4. Da dreht er ſchnell fich anders "rum, ’3 wird aber noch nicht befler drum, der Zopf, der hängt ihm hinten.

5. Er dreht ſich links, er drebt fich rechts, es thut nichts Guts, es tbut nichts Schlechts, der Bopf, der hängt ihm —5

6. Er dreht ſich wie ein Kreiſel fort, es hilft zu nichts, mit einem Wort der der hängt ihm h Ar e

7. Und ſeht, er dreht fi) immer noch und denkt: Es hilft am Ende doch, der Zopf der hängt ihm hinten.

Adelbert v. Ehamiflo.

aommerẽbuch. 40

626

631. Canon. Gewichtig. Solo. fur. V. Lader.

fpre = hen, dei-me See-le le - dig fpre = chem.

2. Lieber eins zu viel getrunfen, etwas fchwer ind Bett geſunken, und rauf in ſtiller Kammer Buße thun im Katzenjammer. Hornfeck Schenkenbuch. Um den Jammer zu vertreiben, will ich ein Rezept verfchreiben, oft. con bat e8 zugetroffen: Es wird immer fortgel .. Pritte Strophe Zuſatz ber Mannheimer Räuberhöhte.

632. Serites. Mel: Lelfe zieht durch mein Gemüth x. 1. Trinken bringt den at aft in des Himmels Hafen: Wenn du brav einen haft, wirft du fefte fchlafen. 2. Und im Schlafe Anbenußt, yon du Feine Sünden: Wenn du feine "Sind thuft, wirft du Gnade find 3. Dem, der, Gottes Gnade —* ſteht der nn offen

Daraus folgt, mein liebes Kind: S-11. (Cs wird fortgei.. Vrel Winckler.

627

635. Dorbild und Lehre,

Munter

darım trin?, 0 Muzjen-f * denn die Vorwelt thats,

== Fe

Teint ſechs Räuſchchen wöchent-lich, lehrt dich Hip-po - Mat; He

Griech' und : mer mah-nen dich, fol - ge wei⸗ſem Nat!

u Brüder, Brüder, Brüder, auf zur That, auf zur That,auf zur That!

2. Trank im grauen Altertum jeder Sal Wein, ſollt's im Evangelium denn verboten fein? Trink' ſechs 2

3. Sokrates, der. Philofoph, voll Haffinerie. machte Bacchus brav den Hof, wenn Zantippe fc) chrie.

4. Waſſertrinker Aa batt’ zur Wohnung dody eine Tonn' fich außerfehn, die nach Weine roch.

5. Archimed, der Reche trant ſechs Seidel Wein, dazu drei halbe Fenet und —— in i

WEB r

634. Ubi bene, ibi patria.

Geſchwind. Sold, bei ter Wiederbolung Gher.

macht das Glück im Norden Pauzfe, ift der Sitd’ mein Vater-land;

i pe ii —â pe

be-ne, !-bi pa-tri-a! u-bi be-ne, i - bi pa-tri-a! -

‚2. Federleicht ift mein Gepäde, und mein Blut ift leicht und friſch, ob ich im der Hütte decke oder im Palaft den Tiſch. Luſtig Hier umd {uftig da, ubi bene, ibi patria!

3. Alles, was ich eigen habe, trag’ ich in dev Taſche fort, und es muß mit mir zu Grabe, muß mir bleiben bier und dort. Luſtig bier zc.

4. Eine Pfeife, wie ein Fäßchen, wenig Münze, Rod umd Hut, u ie ‚eines Stiefelgläschen, feht, da8 ıft mein Hab umd Gut!

uftig hier ꝛc.

5. Freilich, manche8 Pumpregifter kennet mich, doch drückt's mich ni t; ai ch jeglicher ten borgt mir auf mein froh Geſicht. Luſtig bier ꝛc.

6. Rn fo manche Stadt gefehen, manche Univerfität; wollt’ es ni nach Wunsch nicht gehen, hab’ ich fchnell mich umgedreht. Luſtig yier ꝛc.

‚. 2. Wo man mir aus hellem Stolze weder Rot noch Wagen lieh, vitt ich auf dem Biegenholze, war mir felbft Kavallerie. Luſtig hier x.

8 Winkt mir Dinterm vollen Glaſe Amors füßes —— wähl' ich bald die nord'ſche Naſe, bald das griechiſche Profil. e bier und trinke da: ubi etc. Re

629

9. Und jo komm' ich duch das Leben, bin vergnügt in jedem Land; denn wo's Küſſe giebt und Neben, bin ich überall befannt. Luſtig bier und luitig da, ubi bene, ibi patria !

6355. Begräbnis.

Langſam und ernit. Heinrich Stein.

! Dr | Becher, dein Tod, be = grabtmichmit t Trinter = eberen, ihr

Freunde nach meinen Ge = bot.

2. Boran drei Reiter laßt reiten, drei . ——— die blaſen nat dee Trompeten drei Trichter voll Herzeleid 3. Dann_folgen drei ftattliche Paufer, die a die Baufen mit Macht: drei Rüfer mit BE Sue erden ebracht. 4. Drauf kommen die Hoboen none jaunen darein, das alu bei meinem die Winkel⸗ und Stechheber ſein. 5. Dann bringt meine L getragen im a ah Stückfaß herhe und flechtet von grünen Neben den Kranz mir fr und frei. 6. Zuletzt folgen, Weinfla un et an Zahl, die follt ihr alle een mit ſchwarzem e zumal. 7. So laßt mich bedächti ——— in de ellers kühlen Grund, den Lei fol mir halten der Kellermeifter zur Stund'. 8. Dazu die Gloden lapt läuten, die Gläfer nad) wa: es wenn als nahe Verwandte die ee Flaſchen fi 9. Begrabt mich, mit Waffen und Wehre, wie alte een man pflegt, eine ne ui * ai gebt in die Linke, ein Glas in die rechte mir legt. ft legt mir zu Füßen, ein Orhoft zu Häupten ing Stab, en ri IM ewigen Leben zu teinten, zu trinfen was hab’! Heinrich Mühler.

6350

6356. Napoleon. Eigene Melchie.

1. Und es kann ja nicht immer fo, bleiben, Bier unter dem Wechfel des Monds, der Krieg muß den Frieden vertreiben, im Kriege wird feiner verichont.

2. Da kommen, die ftolzen Franzoſen daher, wir Deutichen wir fürchten und nit, wir ftehen jo feit, als wie die Mauern, wir wanken und keinen Schritt.

3. Napoleon, du Schuſtergeſelle, du ſitzeſt fo feſt auf deinem Thron, a regiereit du fo firenge, in Rußland befommft du einen Lohn.

‚4 Ad, Sa du nie an da Rußland gedacht, und Hätteft du Frieden mit Deutichland gemacht, jo wäreſt du Katfer geblieben und hätteſt den allerichönften Fron!

Aus der Sammlung welthiftorifcher Volkslieder.

657. Haltlochgefellen.

Motto: Ergo bibamus.

1. Und mag auch die Menfchheit nicht raften noch ruhn, ih alles nach Wunjch zu geftalten; das Glüd zu erjagen das Außerfte thun und heiligen Eifer entfalten; bald wird ihr vor ihrer Gottähnlich⸗ feit bang, das Streben, die Hitze, der glühende ‚Drang —— ſich verſpielt ſich, es ſchallet der Sang: Wie herrlich, wie herrlich im Kalten!

2. Strohfeuer verlodert, und Jugend verſprüht, es bleiben die Alten, die Kalten, die Gleichmut bewahren im heitern Gemüt und überall Faſſung behalten. Beim Bierglas, beim Weinglas, den Tiſchen entlang, erwarten fie ruhig den Weltuntergang; bis dahin erſchallet ihr Männergefang: Wie herrlich, wie herrlich im Kalten!

3. Du willſt mit dem Kopf durch die Wand mit Gewalt, & laffen die Götter dich fchalten, doch rufen die löblichen Trinker: Kur kalt! du ſollſt nicht zu hoch hinaus halten. Nur Talt! wenn das Höchfte dir dreimal gelang, nur Talt! wenn das Unheil dich drüdt ar den Hang, das Maß Poüft u halten! Schon Pittakos fang: Wie herrlid, wie herrlich im Kalten!

4. Was philoſophieren und reden wir viel, dem Forſcher gehört e3 zum Alten: Der Weltraum_ift dunkel und fehauerli fühl, Mt jelber ein a im Kalten. Doch gehen die Sonnen den donnernden Gang, und Sterne drin leuchten von jeglichem Rang, ſo klinget har: monifcher Sphärengefang: Wie herrlich wie herrlich im Kalten!

631

5. Ihr feht auf der Berge gewaltigem Joch den mwandernden Gletſcher fich fpalten, da gähnet ein Taltes, ein jchauriges Loch, doch pieit es ſmaragden, kobalten. Die Freundſchaft erliegt nicht dem

oftigen Zwang, der Frohſinn erftarrt nicht, und lange noch Tang im Loche der luſtige Sang: Wie herrlich, u herrlich im alten!

Eichrodt,

658. In Jena. Mel. Preifend mit viel ſchönen Reden x.

1. Und in Jene lebt fih’8 bene |: und in Jena lebt ſich's gut. :| Bin ja felber drin geweien, wie da fteht gedrudt zu leſen, H zehn Semeiter ON DLR |

2. Und die Straßen find fo fauber, md fie glei ein wenig frumm; denn ein Wafler wird gelaffen alle Wochen durch die Straßen, in der ganzen Stadt herum. nr

‚..3. Und ein Wein wächſt auf den Bergen, und der Wein ift gar nicht fchlecht, thut er gleich bie Strümpfe flicden und den Hal3 zuſammen⸗ drüden, ift ev doch zur Bowle recht!

4. Die Bhilifter und die Wirte find die beften auf der Welt: Wein und Bier in vollen Humpen thun fie den Studenten pumpen und dazu noch bares Geld.

5. Wenn dem Burfchen es behaget, jet er vor die Thür den Tiſch, und dann kommt der Wirt gefprungen, da twird dann gezecht, gelimgen, auf der Straße Ay; und friſch.

6. Und im Winter und im Sommer wird fervieret auf der Straß‘; hei, wie da bie Schläger blißen, bei, wie da die Stöße fiben, aber alles ift nur Spaß!

7. Auf dem Markte, auf den Straßen ftehn Studenten allzuhauf, Mädchen an den Benftern ftehen und nach den Studenten fehen, und wer will, der ſchaut hinauf.

8. Und die —— Freiheit iſt in Jene auf dem Damm: In Schlafröcken darf man gehen und den Bart ſich laſſen ſtehen, wie ein jeder will und Tann!

659. Philifterübernut. Mel.: Es ritten brei Reiter x. 1. Und fig’ ich am Tiſche beim Glafe Wein, trink' aus! und ftimmen auch wader die Freunde mit ein, trink aus! jo geht mir zu Herzen das Heil der Welt; ’3 ift gar zu erbärmlich

052

Bann ud beſtellt. Trink' aus, trink' aus! Es treiben’3 die Leute zu kraus!

2. Ich ſollte nur tragen der Herrſchaft Laſt, triaf! aus! es ſtünde bald anders und heſſer faſt, trink aus! Die Preſſe zuerſt * die Wahlen frei, die Preſſe, fie dient mir als Pougzei. Trink aus, ꝛc.

3. Wann erſt in dem Haufe Bertrauen fteht, trinf aus! eht alles von jelbft, was nimmer fonft gebt, irin®’ aus! Bir Phnffen ung bald vor den Mönchen Ruh', wir ſchicken die frömmſten dem Charon zu. Zrin® aus, ꝛc.

4. E3 mögen die Städte verwalten ſodann trin® aus! die eignen Geichäfte, es geht fie nur an; trin®” aus! Regieren nur wenig, da3 Wenige gut, das hab’ ich der Ruhe halber geruht. Trink aus, ꝛc.

5. Und merkt euch, ihre Freunde, wie trefflich es ſchafft trink aus! die Liebe der BVölter, da Lieget die Kraft, trin® aus! Wie Hingen die Gläfer in beiliger duſt, wie jchallt daS Gebet mir aus jeglicher Bruft! Trin® aus, ꝛc.

6. Sind aber die Gläfer und Flaſchen exit leer, zu Bett! dann werden der Kopf und die Zunge mir ſchwer zu Bett! Mein Weib wird mich jchelten, mein Herrichen ift aus ich ſchl mich leiſe, ganz leiſe zu Haus. Zu Bett, zu Bett, zu Bett! Das fe den Pantoffel nicht hätt’!

Adalbert v. Chamifjo.

640. Unerfättlich.

‚Und: würden zu Rum die Ströme, und würden die Meere zu Wein, u ande dann alle Berge als Zuderhüte hinein, und drüdt man den Mond ald Litrone hinein in die köftliche Blut, und heizte die riefige Bowle mit der Erde vulkaniſcher Glut, und könnt’ ich dann liegen und ſchlürfen und trinken ohn’ Aufenthalt es würde doch nimmer beftehen vor meines Durftes Gewalt! Beinrich Seidel.

641. Ungeheure Heiterkeit.

1—A, Un=ge:beu-re Heister-feit ift meines Lebens Re⸗gel,

1. Kommt ein Ma=ni- nn er ber, fo ein al=ter Ble= gel, i

2. kol-Ale⸗ e-ret man, abends ſpielt man Ke⸗-gel, 3. ich 'nen er ma=den=hengft, der mit vol:len Se - gel 4. FM ein flot-ter Studi = o, Phi-lo - joph nach He = gel,

*—— 1 hört von mir manchen gu-ten Rat. 2. Früh im ſchnöden Flausrod, ipät macht un⸗ſer Schniepel Staat.

r fo rvedt a=de umd auf=ge= bla = fen naht,

und be = fol=- ge fein Sy-ſtem mit der That. Berit. klagend.

1. „Gott, Hörn Ste mal, ich brau= che mein 2

. Um un Com mad gebt ed dann. 3. ſo tret' id ihm aufden Fuß, da wun=dert er 4. Der Besdellwird ge = fehupft, der Bhilij-tev ver- na t% barſch. un N “rn Re ——— IT I] —— 1. Geld.” Halt's Maul, Ka-mel, ich ha-be jetzt kein Geld. 2. flugs; denn ein⸗ge⸗ = weiht, eingeweiht wird heut’ a 3. Sich, ich tret’ ihn noch ’mal, da ätr = ger er 4. höhnt, geht’3 "mal ſ (mm, wirdder Broref = tor ver-föhnt. Geſprochen:)

1. Berziehe dich, Bejammernswerter, gieb Pech, oder ich verabfolge * langen Treforfchein mit 5 Ser. Agie (auf feinen Stof und bann bie ger zeigend

634

2. Stille, Fuchs, „nis: mitgeredet, wenn, alte bemoofte Häupter ceben! „Ach Gott, ich ich kann das viele Gejundheittrinten nicht vertragen, mir wird fo übel” —— Maul, Fuchs, haſt ja neunzehn Seren perwerflichen ereviſiums außgevottet, er der Rede wert! „Hören Sie "mal, geichah das mit Vorſatz?“ _Nein, mit dem, iv & „So? Na, das finde ich fonderbar!” Thun Sie mit den einzigen efallen, finden Sie hier nicht3 fonderbar; Sie find ein USE e! 4. „Sie haben ja in voriger Nacht ſchon wieder fünf er oepeügelt, dafür kommen Sie vier Wochen ins u cenz, ich mache mir nichts daraus. „Sie werden fo lange a wächte prügeln, bi8 man Ihnen dag Consilium abeundi bt!“ Jugend muß austoben, t eine A Ye Weagniteeng ſind doch auch "mal jung, nero! u ee on (ange 5 er; boffe —— Baterimde 'mal als ein tüchtig braver Kerl recht nützlich zu werden und Ihrem Prorektorate dann beſondere Ehre zu machen.

Tempo, primo.

ut:

1. Und da trollter luſ⸗-tig ſich, und ich Tasche fürch-ter⸗lich, 2. Und fo com-merfchiesren wir = ter ſtets bei Wein u. Bier, 3. Und die Pau⸗-ke⸗rei geht los, der Witz, der iſt wahrhaf⸗tig groB, 4. Drob vergießt er ei⸗-ne Thrau, ‚dent {ei = ner Jugend, 3'warted ſchön

1. zahl’ ext, wenn auf's neu pe-cu-nia bei mir flie - pet 2. ung iſt man doch ein = mal nur im furszen Le-ben. 3. hau' ihm ein, ei = ne tücht' =ge Win-tel - quarste. 4. giebt beim Mb - gang mir Num'-ro ein? cum lau-de.

642. Der erfte Bruder Kiederlich.

Mel.: „Der Brehm mut. mut.,” oder: „Stubiv’ auf ciner Reij’.“

1. Unweit von dem Baradies, wo ſich Adam niederließ, hat's auch Eva NEUER IN und ift doppelt niederfommen. 2. Höflich riefen alle Leut: Welche aroße Ahnlichteit, der iſt ganz der alte Adam und der Blonde ganz die Madam!

_ 633

3. Aber von dem BmillingSponz. hieß der jüng’ve Abel zivar, weil er brav verfprach zu werden unter Schaf und Ban fo Herden. 4. Kain ward zu feiner ee der Rot on ugenannt, denn an feiner Stirne mächtig trug ein Mal er Ich verdächtig. 5. Das verurfacht ftillen Sram Adanı, als er wahr e8 nahnı, und ihm ie 1 Suter, von den Sekling feines Blutes. tter, feine Frau, nahm_e8 nicht fo. jehr genau, fieß en Ran In Wald ſich tummeln bei den Käfern und den mr: 7. Zangfam wurden beide groß und der Kain fittenlos, aber ſchüchtern den Nabel ſah ſich ſtets der ſanfte Abel. | 8. Als die Hofen und der Wams waren nun verwachſen ganz, schicht der jener Sünder, an die Arbeit ſeine Kinder. 9. Abel dünkte ſich ein Graf, als er hüten durft' die Schaf, Kain —R ſi Sn ein König, als er jäg deln durft’ ein wenig vollbrachtem Tagewerk Ar fie ſich *— geſtärkt, und seht in lc agen fie zu Nacht Kartoffeln. ahlzeit war zu End’, wuſchen fie die langen Händ', yabaı N % Ba geſtopfet und ein Tier am Ber geopfert. ährend in den Himmel hoch Abels Or er rauchte, kroch Kains Rau hinab zur Böen das verdroß den Weid ——— 13. Darum eines Abends ſ Ipat grübelt er au be at; als der Abel goß den Lattich, ftellt ſich Kain bin, wo's 14. Und er richtet feine Flint, auf das be —— beſorg' ich, will er machen; Kain, was ſein das für S 5. Adam, als er das vernahm, ſtößt ihm auf der ie Sram, türgt hehe mit feiner Gattin un verie t: O Gott, es hat ihn! 16 Hülfe, liebe Rasa un, was it unferm Abel bet? olches kann ich nicht fapieren, weiß ihn feiner zu kurieren? 17. Immer noch fteht alles dumm um den armen Abel 'rum, he, Ängt man an zu willen, dag ein Sterbfall eingerifien. 8. Kain fpürt der Neue Fluch über ‚ar Treue Bruch, und das Selen as en hätt’ ihn ah totgebiffen. 19. Adam aber un und jagt: Hab’ ich mir's doch gleich gedacht! Thut das Haar ihm ruckwärts ftreichen und entblößt das Kainszeichen. 20. Rain, wie die flieht erſchreckkt die Landesgrenz', um ſich auswärts unter Beben in den Ehſtand zu begeben.

I. Moſ. TV, 16. 17.

21. Weiter jagt die Weltgeſchicht', Kain wurde liederlich, und fein Samen chwerlich feiner die eifchärler und Zigeuner.

* wie

6536

645. Serien.

Mei.: „Stinn:t an mit hellem, bohem Klang” :c. (Zitrophig), oder: „Gott grüß’ dir,

ruder Straubinger” zc.

1. Verſtaubtes altes Bücherbrett, an den die Würmer nagen, was haft du für ein Duodlibet von MWeisheitslaft zu tragen! Da ind Sfahrtaufende des Ruhms in Reih und Glied zu ſehen, die Klaſſiker des Altertum, die ftehen da und ftehen.

2. Das Epos und das Zraueripiel, die Lieder von den Roſen und Odenmaß und Redeitil und auch Metamorphoſen. Aus Griechen- land und Römerland ihr auf dem Ichmalen Stege, bleibt da nur ftehen an der Wand, ihr fteht mir nicht im Wege.

‚3. Das dide Corpus juris liegt zu unterſt in dem Tache, die Spinue, die darüber Friecht, die hütet's wie ein Drache. mal ein Schloß daran geweit, doch brachen ab die Riegel, das Spinne’ ſchließt's vor mir fo feft, als wären’3 fieben Siegel.

4. Gottlob! das Dintenfaß ift leer, ich glaub’, es iſt's jchon lange. Lebt wohl auch, ihr gefreuzten Speer’, bis zu dem nächiten Gange. Altheidniſches Poetenblut aus Hellas und Heſperien, nun hütet mir die Bude gut, fiducit! es find Ferien! Julius Wolff.

644. Unjerer lieben Fraue von Rüdesheim.

1. Biel klares Waſſer fließt im Rhein, das laß ich rs fleußen und trinfe den, perlenfunkelnden Wein, der droben wächſt an dem brennenden Stein, Burg Ehrenfel3 geheißen.

2. Wie glühen in dem Sonnenſtrahl die wonnigen Gelände! Die Nebe duldet Wüſtenqual, ſchlingt mühſam fich von Pfahl zu Pfahl hinauf die fteilen Wände.

3. Sie ift die höchſte Edelfrau in allen deutichen Reichen, ihr Stanınbaum fagt es ganz genau: Schon Karl der Große gab den Gau ihr ganz und gar zu eigen.

4. Und welch’ ein ritterlich Geſchlecht iſt ihrem Blut entſproſſen! Beim Feſtturnier, wie im Gefecht der Rüdesheimer kämpft nicht ſchlecht mit blitzenden Geſchoſſen.

5. Vom Ehrenfels, von Hinterhaus, vom Rottland und von Berge, zieht ex in hellen Haufen aus und Sieger bleibt er in jedem Strauß gen Rieſen oder Ziverge.

6. Doch ob auch andre in Lied und Reim den mutigen Ritter begrüßen: Unirer lieben Mer von Rüdesheim, deren Tippen triefen von Honigfeim, leg’ meinen Dank ich zu Füßen.

Fr. Hornfeck.

637

645. In die Höh'.

Schnell. Auch nad der Mel.: Das Eſſen, nicht dad Trinken ıc. len.

sf 1. Biel "s- jen macht viel brei = ter und hilft zum Himmel fracht die Htm- mel3-let = ter,fommt fo ein fchwerer

nicht; es Richt. Da3 Trin = fen ift ge: She = ter, das s f cres - cen - do.ff a: Ira —MAMAXCC.AI A Ion Eher. ſchmeckt Schon nach % = dee, dabrauchtmanfei-ne Lei - ter, das geht aleih in die F EEE EEE: in AN NS U _ _7r 1% Eher. | das gebt gleich in die Höh' | = —H nd Fre w —— de * = r Chor. m | | | x

2. Biel Reden ift manterlich: „Wohlaufd Ein wenig flau. Bas Wetter ift ſpazierlich.“ Was macht die liebe Frau? danke“ und fo weiter, und cite als ein See da3 Singen

ift aeieheiter, Er ‚geht CR in die H und ikanten, a beide N die Wein, die a a drum zu der dumme Frl ftatt Flügel Fleder⸗ wiſche und liegt elend im See doch wir find feine wie das gebt

gleich im die Höh'!

638

4. a, Trinken friich und Singen, das bricht durch alles Weh, dag find zwei gute Schwingen; gemeine Welt, ade! Du Erd’ mit deinen: Plunder, ihr Fiſche amt dem See, ’3 geht alles, alles unter, wir aber in die Höh'! | Eichendorff.

646. Hauenthaler Beralied.

1. Biel ftolze Burgen kennt der Ahein, manch fronımes Klofter nennt er fein, in deren Ping die Rebe blüht; von Hochheim bis zur Brömferburg manch edlen Seller probt’ ich durch mit durftigem Gemüt!

2. Da liegt in Fäffern Jahr für Jahr die Allmacht Gottes wunderbar in tropfbar flüffiger Geftalt: Johannisberg und Eberbach! O taufend Wonnen wirken nach, wenn euer Name fchallt!

3. Und Reben rings, wohin ich ſchau', doch der Juwel vom ganzen Sau, der jhmüdt ein fchlichtes Dörflein nur. Das Bürgerfind von Rauenthal wächſt unbewacht im Sonnenftrahl auf freier Bergesflur.

4. Kein Stammbaum leiht ihm Ruhm und Ehr’, Fein Kloſter weiht durch Fromme Lehr’ zu Amtern ihn und Würden ein. Und dennod auf dem Fürſtentag verherrlicht’ ev das Feitgelag zu Frankfurt an dem Main. 5. Und füßt ihr feines Kleides Saum, dann wirft es Wunder wie ein Zraum, das blumenduft’ge Goldgewand! Das iſt fürwahr das goldne Bließ! Die ganze Welt hat in ‘Paris den Preis ihm zuerkannt.

6. Die Ungarreden, rieſenſtark, die Ritter aus der fpan’ichen Mark (wer hätte jemals das geglaubt), die von Bordenur und Malaga, die folgen, ftanden ftaunend da und beugten al’ ihr Haupt. _

..T. Das war fein Sieg im blut’gen Streit, er dankt ihn nur der Lieblichleit, dem edlen Geiſt voll Sonnentraft. Die Blumenfprade, die er fpricht, ift ein berauſchendes Gedicht voll ſüßer Leidenfchaft. | 8. Es iſt fein Märlein, was ich fang, das ich erfand beim Bedher-

Hang in mondbeglängter Nacht am Rhein. Die Wahrheit Hab’ id)

felbft erprobt: Gepriefen jet und bochgelobt der NRauenthaler Wein!

Dr. Fr. Hornfeck.

647. Der verliebte Bua. Mäßig. Kärntneriſch. Franz Abt.

—2* —— Eee 1. Diandle, ſei nurg’fcheid, mäch fan Buanı kaFreud'; denn 2. Hän di längſt ſchon kennt, bift als Ma derl g’rennt weit hin:

659 Nez Een) rer ee 1. Buam, fein halt gar fofchlimm, doch das mirk dir fein, freundlich 2. aus ins ſchö⸗ne grü=ane Feld. Wo jetzt Hadrich blüaht, haft du

1. kannſt ſchon ſein dann, wenn i al Preiser zu Die 2. d'Lam⸗perln g'hüat, hin a oft die Stern⸗lein mit dir

*

Xi seo rn AB Deo ——

1. fimm! Dennwia i di liab, fo liabt die Ta = ner mehr, 2. ’zählt! Und wäs bift du jegt fra ſaub'-re Jungfrau wur, p p0co rit.

N ——— ——— 1. Gott Bärter hat dei Bild in d'Seel mir druckt, für Di 2. das gän-ze Dorfnennt di als fei=- ne Bier. Und wänn

sen

. _gü = bet i recht gern mei Le⸗-ben ber; i ſchwör's bei 2.d'Mann a greint, wann a die Elsternmurt'n,ja du mußt

1. Gott, der mir ins Herz 'nein guckt. 2. mein fein, ſunſt is aus mit mir.

648. Rheinlied.

1. Steömt herbei, ihr Völkerſcharen, zu des deutfchen Aheines Strand! Wollt ihr echte Luft erfahren, o fo veichet mir die Hand! Nur am Rheine will ich leben, nur am Rhein geboren fein, |: wo die Berge tragen Reben und die Heben goldnen Wein! :|

2. ange taufend fchöne locken auch mit aller Pracht, wo Italiens ſchoͤne Auen, wo in Düften ſchwelgt die Nacht; nun am Rheine will ich lieben, denn im jede Auges Schein ftehet feurig e8 gefchrieben: Nur am Rheine darfft du frein!

640

3. Mag der Franzmann eifrig loben ſeines Weines Allgewalt, mag er voll toben, wenn der Kork der Flaſche knalli; nur am heine will ich trinken einen echten deutfchen Trank, und fo lang noch Becher blint.n, töne laut ibm Lob und Dan!

4. Und wenn ich gelebt in Wonne umd geliebt in Scligfeit und neleeret manche Tonne, wandı’ ich gern zur Ewigkeit. Nur am Rheine will ich Sterben, nur am Rhein grabt mir mein Grab, und des legten Glaſes Echerben werft in meine Gruft hinab! €. ©. Sternau.

649. Burjchenrecht von 1701.

Mel.: Der Sänger fah, ale kühl ter Abend taute zc.

1. Voll Zärtlichkeit will ich der Dirne fagen, wie fie mein ganzes Herz gerührt; ſie kann nicht länger meinen Blid ertragen, gleich, wird von ihr Fapituliert. Ein Mann, wie ich, nimmt manche Freiheit ſich

eraus; ein Mann, wie ich. gebt ſtets willfommen ein und aus. ALS urſche führ' ich, ohne viel zu fragen, die ſchönſte Dirne mir nach Haus.

2. Und reicht fie mir den Händedrud zum Lohne, und reicht fie mir ber Liebe Kuß, dann tauſch' ich nicht mit Scepter und mit Krone, denn nicht8 erjeßt mir den Genuß. Ein Mann, wie ich zc.

| | | | fchwei= gen vordem Trompe-tenſchall, vor dem Schall, ja vor dent

cresrt,

En Ze Ze i

Schall, vor dem Schall, ja vor dem Call, vor dem Trom⸗

pe = ten-tun: fe, tun-ke, tunsfe, tun?’ vi = val-la = le = ra,

*

IN NN Ron fr

53234I%

* tun = fe, tun = ke, tun= fe tun’ vi -- va= la = le:ra! vor

| dem Zrompe = ten=fchall!

2. Die Stimme unſers Küfterd ift nur ein leiſ' Geflüfter vor dem ZTrompetenfchall ꝛc.

3. Die Vöglein in dem Walde, die fehmweigen alfobalde vor dem Trompetenfhall x. _

4. Yeb’ wohl, mein Feines Städtchen, leb' wohl, ſchwarzbraunes Mädchen, leb’ Bon dent’ an mich! |: Lebe wohl und denf’ an mich! :| leb' wohl, und den! an tunfe, tunfe zc., Ieb’ wohl,und den!’ an mich!

5. du follft leben, ſollſt veichen Stoff ung geben, du bilt ein Bierkanal! Bierfanal, ja Bierfanal, du bift ein Bierta- tunke, tunfe ꝛc. du biſt ein Bierkanal!

651. Vor Zeiten.

Eigene Melodie. Auch nach: Wenn ich mich nach ber Heimat fehn’ ꝛc.

1. Bor Zeiten, als man noch fo tranf, daß mancher unter bie Banuk verjant, was jetzt gar jelten noch palfiert, da Tugend jedermann da ging ein * ifflein wohl nach Haus, von einem soben

irmesfchmaus. |: Heidi, heida, heittalaralala, wie war dem Ber ein ſchwule da. :| Palalalala, Talala. J Kommerdbuc. 41

642 9. E83 kam zum Steg im Kaifermoor, ber kam ihm nicht breit gnug vor; da war es juft ſehr aufgebracht ge man den nicht breiter macht! Und wie es zeigt: ſo breit muß er fern, da fällt es, plump8, in den Bach hinein. Heidi, heida, Beitralaralala, wie war dem Bfäfflein kühle da! Lalalalala, lalala. | 3. Nım glaubt man wohl, mit dem Juchhei bei diefem Präfflein war's vorbei $ Doch batt’S bei dem noch fein’ Gefahr, weil er gewohnt and Trinken war. Er trank das ganze Waſſer aus, und ging dann trock'nen Fußes 3’ Haus. Heidi, heida, Heitralaralala, das war ein guter Zug ba ba! Lalalalala, Ialala.

652. Schufter Alhasverus.

heißen, ſprach felsten nur um Ar» beit an, war meiftenteil3 auf Langſamer.

Rei = fen, war meiſ-ten-teils auf Re - fen Bis

643

Bi uiaer Bm” Sao”

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EUR A : —— II vn

Memphis und Be - Iu - fi- um, in Memphis und Pe-lu-ſi⸗ um.

2. Einft thät der Schuiter ae am Jordanufer ruhen. Da tam ein Mann vom toten Meer |: mit ſehr zerriff’nen Schuhen. :|

655. Die Parallelen.

Mel.: Ich weiß nicht, was foll es ꝛc. oder: In einem kühlen Grunde ꝛc.

1. War'n einft zwei Parallelen, die liebten ar ſehr, fie liefen ſchon Wochen und Ras neben einander I :

644

2. Sie liefen durch Wüſten und und über das blaue Meer. vechen ach vergebens! Ihr „ke wollten‘ ſchier verzweifeln vor und vor Schmerz, der" dien wollte faft brechen das Barallelen-Herz. 4. Da ſprach die andre tröftend: „Laß führen Schmerz und Leid noch treffen & rallelen in der Unendlichfeit.“ Kiederb. der. ——

| 654. MWünfche. Mel.: Da fireiten fh bie Let? herum x. Mein Lebenslauf iſt Lich” und Luſt x. oder: Ich fehteh’ den Hirſch im wilden Forft x.

1. Wärft, Mädchen, eine Perle du, fo möcht! das Meer ich je, dann raufcht’ und ftürmt’ ich immer zu:, Auf ewig bift du mein. Und mwäreft du der Tau im Thal, fo möcht! die Sonn’ ich fein! Wie küßt ich dich mit heißem Strahl! Und ewig mwärft du mein.

2, Und wäreft du ein Lichter Stern, fo möcht’ die Nacht ich hört dann mwärft du ewig nah’ und fern nur mir, nur mir allein. mwärft die junge Erde du im Maienſchein, dann fänd' in dir ic Glück und Ruh' und möcht' begraben jein!

3. Da3 wünſch ich mir wohl tauſendmal und Fe es ae neu und werd’ auch wieder taufendmal mir felber at enn för von St. Gotthards Höh’ als Aheinweinftrom der Rhein, möcht ich nur der Bodenfee, doch ohne Boden fein!

Friedrich Hornfeck (Schenkenbuch.)

655. Das Elend.

1. Was habt ihr denn zu ſaufen? Branntewein, Brüderlein? nt ja nimmer en Brüderlein! Geht doc) zu einem Sch und lauft ein iefelwichg, da3 heilet den Huhuften.

2. Die können wir nicht faufen, Stiefelmich8, Brübderlein. Wie follen wir fie kaufen, Brüderlein? So geh’ doch du zum Schulter, und kaufe ung nr a chs, Wichs, Wichs, damit wir fie verfuhuftern. - Was mit ihr immer faufen, Branntewein, Brüderlein!

an} ia nimmer laufen, Brüderlein! = Ih die ichs beim Sch a die hundsmiſrable Stiefelwichs, das mir zu dubufter.

4. So wollen wir denn fauf en, Do anntewein, Brüderlein, mit Thranen uns betraufen, Vruderlein! So findet uns der Schuſter vielleicht mit feiner-Stiefelwichs, und nimmt fih uns zum Muhuſter.

aräbig bewegt.

Kemmer sse: « 5 Was fang! ich ar = mer Teu- -fel an? die Gel-der find ver- i mein Hab un

ut ift al versthan, der Beu:tel aus : ge-

ge = bret, und daraus folgt der har-te Schluß, dab

fee= vet; 2 71T. id au3 wandern muß O je-rum, je-rum,

je-rum, o quac mu-ta - tio re-rum!

2. Und al: bab’ ich auch nicht mehr, als nur ein einzig Hemde, das thut mir er Seele weh und däucht mir gar zu fremde. Ein'n Bon bab’ ich noch, der bat am Arm em großes Loch. jerum etc. 3. Rach Haufe darf ich auch nicht mehr, da RL man mich vergeflen, feitdem ich Doktor worden bin im Saufen ımd im Breflen, —7— getanzt und et und die Gefundheit ruiniert. O jerum etc. 4. Aufs Kirchgehn Hielt ich au Da viel, die Kneipe war mir Lieber. Beim Bier-Rams uud beim Pereatjpiel, da ging ich nie vox⸗ über, und ftatt na Kollegium, 308 bet chen oft herum. : 5. In meiner Stub’ ift alles leer, iſt nichts mehr zu als nur ein altes Mordgewehr, das will ich um mich binden gegen die ziehn, vielleicht wird da mein Glüd mir blü 6. Am beiten ift’3, ich werd’ Soldat, und ziehe fort zu Tel e; da finden keine ſtatt und man elt’8 nicht an Gelde. In einer a da foll es wo ich will Ta rubig ein. O jerum etc. d werd’ ich dan a geftorben fein, jo habt mit mir ig hüllt mich in _ ſchließt mich in eure Arme! Dann bin ich trefflich balfamiert und zu Ehren konſerviert. O jerum etc,

646 657. Kaifer Wenzel.

Solo.

1. „Was ſchiert mich Reich u. Rai = fer-prunt mit all den bö-fen

——

V Wen⸗zes⸗laus umd tranf den vol- len Hum—⸗-pen aus beim

⸗nigs⸗ſtuhl u Rhen⸗ uf Kurfürſt t von der Pfalz ei an: „Mein und —— ſprecht allda mit vielem Salz vom voten

Doch glaubt ie 8, eriht’8 En —* ad nt beim se n et EN auch Ba

g 647

3. Und als der Kaifer Wenzel das und all die Heren vernommen, da tiesen fie von dort ein Faß des edlen Weines kommen umb ſetzten —8 dran und ſchenkten ein und ſtießen an beim

zu

4. Der er ſprach: „Ds Wein ſchmeckt mir, das ſag' i Bebenten. und wer des edlen Weines & genug mir wollte f dem gäb' ich meine Kron' zum Dank!“ Er ſprach es. ſchwieg und tranf und u beim Konigsſtuhl ande geh Rh henſe.

„Wohlan, den ich ein!“ ſprach Ruprecht mit Be⸗

ge KR will ſtatt Euer er Acer fein und Eure Krone tragen. Bier

dent ich, a, [m enung, die dienen Euch derweil zum Trunk beim önigaftuhl zu Rhenſe.“

6. „Nimm Scepter, Hermelin und Kron, nimm alles, was ich

doch geitt dich Zwietracht einft und Hohn, fo dent an mich und

Der ift mehr ala Kronen wert; das hat ein Raifer mich et beim Königsſtuhl zu Rhenſe.“ . &. Drimborn. Mäkig bewegt. 658. Der Heufchred. Böch.

Arie Heuſchreck hupft nicht mehr.

648

2. Und die edle Heufchredin pfleget fein mit treuem Sinn, umd an ihrem grünen Bufam ‚O8 en nächtlich rubfam, ſchläft, ins grüne Gras verſteckt, bis a zum Springen weckt! Heuſchred ber, Heufchred Hin, es lebe A 47 Heuſchreckin!

3. Und jo lang der Sommer ſcheint, hüpfen beide Ed vereint, er ungäb, bar, wild, ſie BO ne big im a beim erfien Reif beid’ fi ch ftreden fa eif. Heufchred hin,

euſchreck ber, ein toter Heuſchreck hupft en ae

659. Frei die Kunft. Mel.: Auf und an, fpannt ben Hchn x.

1. Welchem Stand zugewandt Freiheit ihre un Hand, " mir an, welcher Dann frei dh nennen kann? |: Unire Kunſt der ift u Alm andern frei. Arzenei, darum frei, ſtets gepriefen * :

Keine Macht hat was uns je zu Sklaven macht; die Natur eiget nur des Geſetzes Spur: Parace 18, Hahnemann legen ung nid u an. Arzenei, darum frei, ſtets gepriefen fei.

Wahr umd treu ohne chen! immer Wahlſpruch ſei. dreie Ned’ gut uns fteht, wenn fie auch verweht; was der Höfling nimmer ‘wagt, frei der Arzt dem Fürſten jagt. vgenei, darum frei, ſtets ſei.

Kunſt, du haſt gleich umfaßt liebend Hütte wie Palaſt, fliehſt mit Ein Heu Hochmut, Kriecherei; ſchaueſt Kaiſer, Bettelmann nur als treuer Helfer an. Darum frei, Arzenei, ftet3 gepriefen fei.

5. Ordiniert, recipiert, wenn es auch geniert; was ihr wollt

wird gezollt, ob auch mand rollt: Pulve Fränke, Tropfen,

ſ lu en fie ‚aa eurem ? Bi en, gut und Ichlecht, Herr und Knecht, wie's euch eben vecht.

6. Siebt der Wicht, der’3 verfpricht, Güter auch Galenus nicht, man Ges Dale ſchöner Hand ward eu auoewandt, und des Sie mancherlei nehmet ihr euch frant und Was es jei? Ei, ei, ei, warft ja auch dabei.

7. Naht nun gar Jubeljahr, herrlicher ift nichts Fr r, groß und klein ſtellt ſich ein, ſich mit dir zu freun; kommen die Kollegen alle, grüßen dich im Jubelſchalle; keiner feind, all' vereint, weil du's

gut

Unferm Stand zugewandt Freiheit arke dich umfchiwebt ab belebt fie, die uns erhebt. Unſr ‚ich b Kr dabei, ift vor allen andern frei. Arzenei darum Er gepriefen fet.

649 660. Der faule Bua.

Eigene Melchie.

Wenn aner, wie i no ‚a Bua bin g’weit, im meiner Schul die Ehrenbücher left und um mein Namen frogt, ſo was i g’wiß, daß er x niemals drinnen z’finden is. Im ſchwarzen Buch, da ſteh ich i öfters inn, weıl i fehr fleißi neben d' Schul' ganga bin, damit mir's Lerne

m t Soll z'wider wer'n, drum bin i ganga neben d' Schul fo gern.

2. Bei der Prüfung war i, Gott ſei dank, der allererfte auf ber

uya a der Schulaufieber mi "Hot g'frogt, hat i m’s

‚meiner gl be a bat mein guter Lehrer d’

rg ehupft mi mit'm Staberl auf Äh Finger dupft. Aus an

rl kann Tan Rindfleifch wer'n, drum i d' Faſtenſpeiſen gar fo gern.

8. „Mein lieber Bug, jest thut’3 e8 nimmermehr,“ fo bat mein Bater "fagt, „Du mußt in d a „unem Herrgott nit an Tag abtiehi drum fag’ Di nu gie g'ſchwind, was't weren willſt! No, ı

er, und b’ finn mi ber und hin, und wi i grad im beſten weſinnen I da fallt's mir ein, daß i will gar nix wer'n, denn gar nir thun, das thu i gar jo gem.

4. Bei mir hat's fonft in jeder Pehr ein Hofn: Als Schneider könnt’ i 's Sitzen nit vertrog n, als Schreiner müßt’ i wieder zu viel ein, un wenn i a Seil’ wurde zuviel rückwärtsgehn. J, mag

der Arbeit nit beweg'n, i möcht' mi lieber dabei niederleg'n, da könnt d' Füß' und Kopf und Händ' entbehr'n, denn bei der Ar eit fieg’ i gar jo gern.

661. Champagnerlied. Mel: Heil dir, mein Vaterland x. (Meginientstoghter.)

1. Wenn das atlant’sche Meer lauter Champagner wär, t ich ein Saite fein, ee Wellen ein. ic e

2. Wenn das atlant’fche ya ampagner wär', en ich a on mit großen b m

ann auch zu Grund, ſchlürft' in der letzten Stunt’ ich ——— noch ein, glüh'nder fe ee :

H. Stieglitz.

Li » fe,mein’ lie» be Li=fe,flopp et to!“

2. Womit foll id’t denn aber toftoppen, lieber Heinrich, Tieber Heinrih? „Nimm Stroh, mein’ liebe, liebe Lifel mein’ Tiebe Life, nimm Stroh!”

3. Wenn det Stroh aber nım zu lang 18? x „Hau et ab, ı“

4 Womit fol id et denn aber abbauen? ꝛc. „Nimm det Beil ıc.” ſchl * Wenn det Beil aber nu to is? x. „Denn muſſ't et

eifen_2c.”

6. Worauf foll id et denn aber fchleifen? 2c. „Nimm ’nen Stein! x.”

7. Wenn der Stein aber nu troden i8? ach’ en naß! ıc.”

8 Womit fol id’n denn aber naß machen? xc. „Hole Wafler! ꝛc.

9, Worin foll id denn des Waſſer ge c. „Rimm den Pott! ıc.”

10. Wenn der Bott aber nun en Yoch Hat? ıc. „Stopp et to! ıc.“ Da capo in infinitum.

665. Willlomm der Brüder.

Wenn der reh te Ton ge=ge= ben, ſtimmt es ſich gar | und fo laßt uns heut he unf’ =re en

®), Der Anfang wird von den Männ in ber reiten Tonhbhe bed Biolin gelungen &. 5. it), Die Anwort an Am möglich —— Bi

a en, Mag im Baß e8 tief er⸗dröh⸗nen,

auch Tenor iſt ganz charmant, a⸗ber Füchſen wir ver-pö⸗ nen

EEE unsent=wil-tel - ten Dis-kant.

2. Altes Haus, dur ſeiſt willlommen, Denkmal der Bergangenbeit! Sah’ft Geichlechter gehn und kommen, fteheft über deiner Zeit. Ruhe fröhlih aus inmitten deiner nachgebornen Schar, Haft mit Ehren ausgeftritten; darum Heil dem grauen

3. Und auch ſie, die da noch ſchweben zwiſchen rot und gold'nem ja auch fie, fie ſollen leben als die Mittelalterſchar! O, wie eid ihr zu beneiden zwiſchen Bea und Abendrot! könnt noch zwiſcheu beiden wählen, wißt nicht3 von Eramennot.

‚..4. Aber ſeht wie je0 ſchmunzeln unfre Sache mit Gewalt, nicht des Alters Runzeln und des Liedchens „Ach, wie bald! N) alledem beſchränken nimmer wir der Liebe Lauf, woll'n zum Schlu noch ihrer denken, - aber nun hört alles auf!

664. Höherer Blödfinn. Mel.: „Prinz Eugen“ und bas Abe nach dem Abe in dem Volkslied: „Wenn I am ben legten Abend” x.

1. Wenn der Vater mit dem Sohne auf dem Zündloch der Kanone

ohne Sekundanten paukt, und die Heinfte Kreature in dem Centrum der ature Thymian zu wittern glaubt dann ade, ade, ade, dann ade, abe, ade, dann ade, lebe wohl!

2. Dann ergreift bie yacinthe, a voll Wehmut ihre Flinte und der Harung auch nicht faul, nimnıt, das Vaterland zu retten, nebſt a manend Bajonetten noch ein Trommelfel ing Maul. Dann ade,

e, ade ic.

3. die Som’ am Firmamente, mit dem Mond im Biere tennte und ihm treue Liebe ſchwört, und die Menfchheit hoch beflommen, ob der Dinge, die da kommen, tiefe Seufzer fahren hört dann ade, ade xc,

652

de ci Engel mit dem Teufel auf an Schücegebirg det Si napsflafch ſich ergötzt, und St, Petrus dann, tm Himmel m * rzphili erlümmel Hunde auf die Jungfraun bett dann ade, ade zc.

5. Wenn die Mofel mit dem Rheine in dem finitern Sonmenfcheine berifmererat der Tugend Pfad, und der Senior der Weilfalen alle a bezahlen, die die Krone Englands hat dann ade, ade ıc.

das Meer mit allen Blüffen unter Wolkenregengüſſen fih in elta umgeftalt’t, und Veſuvius mit der Hölle 116 zur überreichen Duelle fchaffen läßt dırceh Dampfgewalt dann ade, ade zc.

7. Wenn das Krokodil mit Freuden ob der chriftfathol 9 Leiden Abdel-Radern haranguiert, und der Floh mit dreien Läuſen, nebft zwei englifierten Mäufen der Walhalia Fronten ‚ziert daun ade, ade x.

8. Wenn, die Studio von Triere auf dem alle voller Biere Alchymie ftudieren thun, und die Pfeifen in der Ede ganz bedeckt mit Staub und Drecke vollgepfropft mit Knaſter ruh'n dann ade, ade ı:.

| 665. Crinkſpruch. Mäßig.

ee

1 a einft der : te Kno⸗chen⸗hau⸗ er mit un⸗ ſerm fo wer = de ſtatt al: «der rau⸗er ein Gläschen

N. N. Punkt-um macht, EEE | 3 Wein aufs Grab ge - mad, Dies nehm' er als Bi-

ů ———

a = ti-kum hin- ü = ber ins E⸗-ly-ſi- um, bie

nehm' er als Bi. a⸗ti⸗kum bin-ü = ber ins &-Iy-fi - um.

__653__ Raſch. 666. Lieb' und Spott.

t. Bern ih dich bei mir be - trach ten thu', trach-ten tw,

eher ner eg ———— = 6 d —— —e— HZ in dei nes Leib's Vo -fi = tur, du u al = le= mal

_ 35—

———- esse ſchöner für, ſchöner für, haft ein Geſicht mie „Ban-du-G = o- o-ur, dur

2. Augen haft du in deinem Kopf, deinem, Son, glänzen fo Hell wie die en, I: a der Karfunkel im Dfenlod, lo, wie ein Licht in der Ratern’.

3. Mädel, mo r du dein Heirat3gut, Heiratögut, Mädel, wo haft dein Geld? Droben auf dem Boden, droben auf dem Boden, da Steht e3 in einer Ed’.

4. Allemal kann man nicht Lustig fein, luſtig fein, allemal hat man fein ‚Geld; allemal fügt man fein Mädel nicht, "Mädel nicht, weil’3 ein’m nicht immer gefällt.

667. Diel Durft.

Allegro.

| näh-me mei=ne Allmacht ber und chüf' ein großes Faß, ein

ei= nem bis zum andern Belt voll Rü⸗des⸗hei⸗ mer Wein.

2. Wenn ich einmal ber wär’, mein zwei.s wäre dad: bh nähme meine Allmacht md, fchüf ein großes Glas, ein las, fo hoch bis an den Mond und wie die Erde run) I: auf daß es ch des Trinkens * leert' ich's bis auf den G : 3. Und —8 dann gar manches Jahr das Cs rein ß nie wohl der Wein zu 7 ich hätte mehr begehrt. Dann w auf die Kniee mich und fing’ laut an zu Te rein: Laſſ'mich, o Gott, ich bitte dich, noch einmal Herrgott fein!

668. Wenn ich ein reicher Engländer wär’,

1. Wenn ie ein —— Engländer wär', ſo wollt' ich euch das beieifen, zum Ru öge dann Nadel und Scher, zum Kudud mein Buͤgeleiſen.

2. Wenn ich ein reicher Engländer wär’, und die Meifterin kãm mir mit die Schüſſel mit ſamt den Ruͤben wär’ im Hm in der Pit 3 da drüben!

mm ich ein Bde Engländer wär’, fo ging ich in ne Seide zu Fuße Tiefe ich auch nicht mehr, ſogar ind Bett on

Wenn ich ein reicher Engländer wär’, fo trüg’ ich am an Bruftnadel —— al ee ae ein reicher Engländer wär’ iM einen mit * kam' der Schweinfurter mir da ei Arge ich ihn

655

6. Wenn ich ein reicher Engländer wär, jo nennt mich einen Tropfen, wenn ich deu Polizeikommiſſär nicht ſundlich thäte verklopfen. . 7. Wenn ich ein reicher Engländer wär’, verichafft” ich mir auch einen Bären, und daß er nicht ſchwitzte, der arme Bär, ließ' ich ihn im Sommer fcheren. |

8. Wenn ich ein reicher Engländer wär”, ich ließ’ mir noch manches doch jetzt iſt meine Zunge zu ſchwer, ich will es euch morgen agen.

Preuſchen. 669. Herbſt. Gemütlih und ruhig. Fr. Abt.

ara Abu —- IV DI NT EXT i

1. Wenn im Pur⸗purſchein blinkt der wil - de Wein und am 2. wenn in Wald und Feld laut der Brak-ke bellt und das

Se

Bach bie Wei⸗de ſteht be⸗reift; wenn die Zeit⸗ los blüht, wenn die ſchlan⸗ke Reh ver⸗blu⸗ ten muß; wenn die Ha⸗- ſelmaus in ihr

Drof = fel zieht und ihr Schei-de⸗-lied vom Schlehdorn pfeift ; Win = terhaus ſqhleppt Die ler⸗letz⸗· te Bu⸗chen⸗ nuß:

Etwas lebhafter.

EEE ET EEE TEEN . 2 . (3 8 HA :

. Müller, Bäd! Hab das Wandern nur nach der Stadt

FN Sa N EN m P Im erſten Zcttmaf.

wo der Roland ſtehtam Rathauseck. Blonde Gre⸗telein, laß das Ruhiger.

Trauern fein! Mit den Schwalben komm' ich wie⸗-der her ſollt' ich

Se

ne Äuglein wär, weil es fchad’ um dei=ne Augslein wär,

670. Bodlied.

Mailüfterl: Melodie.

1. Wenn's Mailüfterl weht, geht der Bockkeller auf, da die Bräufnecht’ die Banfen hinauf, und Studenten, die Tneipt hab'n In Hofbräuhang drin, die wer'n wieder munter, zum Bock ziehen’s hin. ‚2. Und blüh'n mal d’ Radi, da8 Herz dann HT denn db’ Radizeit is ja die Zeit für den Bod. Doch, d’ Radi thun blühen fo Frifeh alle Jahr, aber Kredit haft nur amol, un nachher 13 gar!

3, A Bier kriegſt's ganz Jahr bei de Wirt un de Bräu, der Bot aber hat nur an anzigen Mai, und haft du ſechs Maßeri, fo wird der Kopf jchwer, das Geld geht zum Teufel un kommt ninmmermehr!

657

671. Soldatenlied.

1. Wenn man beim Wein figt, was ift da das beſte? Anfoßen iſt *— allerbeſte! mein Kieber) Kamerad

mit Herz und That. Wer das Gläslein ni ee morgen fällt. Drum wem man beim. bt, ‚3

Nerbeite anitoßen, austrinten ift daS allerbefte.

2. Wenn's vor den Feind geht, was iſt da das beſte ſchlagen iſt das allerbefte! Haut und hackt man, Kap A erwirbt man fich Reſpekt; jeder, den man wiederbrennt, macht u tiefes Kompliment. Drum wenn's dor den Feind geht, ift dad all ——— sach. n iſt das allerbefte.

3. Flieht uns ein Mädchen, was iſt da das ae feſthalten iſt das allerbeſte! Denn dem Weibervolk gefällt, wer da ſpielt den Herrn * wer nicht lang vorhero fragt und recht küßt, wie's ihm behagt. Drum flieht uns ein Mühlen, i iſt das allerbeſte feſthalten, —328 iſt das allerbeſte.

672. Cob der Mäßigkeit. Eigene Melodie 1. Wer niemals einen Rauch ge gebobt habt, der_ift fein braver ‘Mann, juchße der ift fein, braver Mann. Wer feinen Durſt mit Achteln labt, fang lieber gar nicht an, juchhe, fang’ Tieber gar nicht an. Da dreht fich alles um und, um in unferm Sapitolium, m unjerm Kapitolium. 2. Doch zu viel trinken ift nicht aut, drei Quart find e gu recht, juchhe, drei Quart find eben recht; da fteht auf einem Ohr der iſt nur der Wein auch echt, juchhe, iſt nur der Wein auch et. T 1 an einer zu viel Wein, find’t ev fich nicht zum Haus hinein, find't er 16 nicht zum Haus hinein 3. Ich fag' halt allweil modice! Ich Ne noch allweil ad hndle Doch Tiegt. man auf dem podice, ift'3 um den Wein nur ſchad', juchhe, Dt RE Weinchen wie ein Rad, hübſch grad’, hübſch grad’ und nicht zick zack 4 et rein wie Gold das Rebenblut in unfern Gläſern blinkt, fid) je eder Becher I jein Feines Räuſchchen trinkt, ſcheint die Ra mit ihrer Pracht munt're Sei den nur gemacht 5. Ein jeder Trinter lebe hoch, der bei Ye vollen Slas ſchon oft der Arbeit arte Joch, des Lebens Muh’ vergaß. Wer dich nn du a der ift nicht, wert, ein Menſch zu fein. trink' ich, weil_ich trinken tom und mir der Wein (meh lange bis der Senfenmann ins fühle Grab Kr: hat um endet fich mein debenslauf, dann hört mit m "der a auch auf - Kommersbun,

658

Scheffe Tieber tom Kabenftein, 673—679.

673a. Die drei Dörfer,

——— Preiskompofition von Karl Appel. Bewegte. ieder aus dem (Engern in Heibeiberg". Lahr, Moritz Schauenburg

2. la⸗ de den Hahn ins Faß! ſoenti ein! die Keh⸗len

ſt und Rauch Ich ja ih⸗rer

4. From un : gen mit Sal -mei’n er um die Und als er ch nach Jahr und Tag die Rechnung her⸗ 6. „Hol-la- hel doch —* ’Srreibt, ſo geht's! masliegt an dem

——— Sega Berner

1. Hir-fhen? Das ift der Herr von Ro=den=ftein, auf 2. rof = ten; wir wöll’n ein “Jahr lang luſ⸗tig fein, und 3. drei = e: und Pfaf⸗fen⸗ be {ut auch und 4, Wette; zwölf Mon⸗den Rn; der Mo = den » ftein beim 5. wun = fen da ſprach er: Blitz und Don ner = Ichlag!jept

6. fur .fte? Man ſpricht vom vie » len Trin⸗-ken ſtets, doch

reit t mit Spesen Knappen ein zu Hei = del-berg im

1. ur n-wein will er pr = = = = fen, auf 2. ſollt's ein Dorf auch le = = = = tn um 3. Rei⸗chels⸗heim, das tel = = =: = €, und 4 fürt- li schen Banstt - =: = s 1, beim 5. it Gers⸗prenz ver stm - = = = ten, ich 6. nie vom vie⸗ len Dr » ee ſte, och

& —— na rg: E —* u 2-8: ö ® u m

ll ) Bi TEE je Lie aussen * 7 | 1. Aheinwein will er pür = 2. ſollts ein Dorfauch koſ⸗ = 3. Rei⸗chelsheim, das treu⸗ = e.“

4. fürft = li = hen Ban⸗ket te. 5. iſt Gersprenz ver⸗trun fen! 6. nie vom vie= len Dur ſte.“ Sehr mäßig. \ Sol y N Solo. y pr —⸗⸗ ae 5. u. 6. Gersprenz iſt hin, iſt hin, Gersprenz iſt fort! iſt fort,

cresc. Se 7 Seien ee Le a Ben Bu En Ze ae Gersprenz, der fromme, dev züch-ti = ge Ort, Geräprenzift ve = ti: Chor. ritard. | I

PP

trun = fen, ve=svi tem = fen!

IE,

1. Wer reit’t mit fichen Knappen ein zu Heidelberg im Sirfchen ? Das it der Herr von Rodenftein, auf Rheinwein will er 2. Hollahe! den Hahn ins Faß! ſchenkt ein! Ich fürcht’, die Kehlen nat wöll'n ein halb Fahr luſtig fein, und ſollt's ein Dorf n!. —— 3. Ein Dorf, was iſt's? Ein rußig Loch, und ich hab’ ihrer zweie Sch hab’ ja Pfaffenbeerfurt noch und Reichelsheim, dag treue,

_ 660 _

4. Trommeten Hangen n mit Schallmei' fen thäten ſchweigen; —— der Rodenſtein beim ent. nad balbaı Jahres Friſt Rechnung er

da ad 2 Selle je st ift auch Reichelsheim vertrunfen! eicheis- * iſt bin Neichelsheim ift fort! —— Den der trene, ſchnaps⸗ rennende Drt! ee ift veritrunfen!

6. Hollahe! doch wie man’ treibt, fo geht's! Was liegt an dem Berlurfte? Man fpricht vom vielen Trinmen ftet3, doch nie vom vielen Sn Reichelsheim ift Hin! ꝛc.

II.

1. Wer wankt zu Fuße ganz allein nach Heidelberg in Hirfchen? Das or * den, von denſtein! Vorbei iſt's mit dem ee

Herr Wirt! ein Kännlein dünnes Bier und einen Harung

im Sale! N hab' vom vielen Malvaſier das Zipperlein am an Dali ihönfte, größte Durft ber Pfalz muß früh in Au

finten! De ch orf des Odenwalds Tann ich nicht mehr vertrinten!

4. Einen Furt} ruft herein, ſchreib' die Teſtamenten:

Pfaffenbeerfurt olt der Hochſchul' fein, mein Durſt den

ern Studenten!* :

5. Stet? bin ich alter Mann gerührt, ſeh' ich die wadern —7 und ſchlucken ſie, wie ich, ſo wird —— gelungen:

beerfurt iſt hin! Pfaffenbeerfurt ift fort! rfurt, die le

au BA fenkerie, Pfaffen⸗

iſt oe

a doch wie man's treibt, fo geht's! Was liegt an dem Man ˖ſpricht vom vielen Tinten ftet3, doch nie vom vielen Durfte! „Pfaffenbeerfurt ift hin!“ :

675b. Die 5 Dörfer.

(Mit Zuftimmung der Originafverleger Bd. Schott's Söhne in Mainz)

Etwas ſchwerfällig. Vinz. Lachner. „Scherz im Ernft“. Op. 3. f inzelftimme,

.: ===>

B. 1-6. —* reit' mit zwau⸗zig Knappen ein zu Hei⸗del⸗berg im

pP! —— Bu Bra A mar Bi —— —2 us_U ___ VI *); IA ST

Hirſchen? Dasiſt der Herr von Ro⸗den⸗ſtein, auf Ayein-wein will er

met |

1" I ef pürfchen, das ift der Herr von Ro:den-ftein, auf Rheinwein will er 1.2.3.u4.Str. |5.u. 6. Str. Solo Cher. —— 7*

pür⸗ſchen. Gersprenz iſt hin, Gersprenziſt

Sole. beite, Iangfamer.

N u 2

x

fort, Geröprenz,der from⸗me, der züch=ti = ge Ort, Gersprenz tft

©) Die Heinen Noten deuten eine eitwa ſekundierende Stimme an.

662

67 = Die Pfändung:

% £ . E. Guth. Bewegt. euder ans dem in Heidelberg". Lahr, Morig Schauenburg.

en 1. And wieder ſaß beimWei-sne im Waldhorn ob He

} der Herrvom Ro⸗-den⸗ſtei⸗ ne mit fchwerem Shut u. Gluck.

2. * ſoll das ull noch en-den? Eein' Pfeunigyiebt er ber! ——— ich of ihn pfänden, ſonſt weichter mir nicht mehr.

3 | er-aud des Mantels Zier-de, Handſchuh und 30- bei-hut! 1Berfal = len die-jem Wirte ift al’ Eu'r Hab und Gut!“

N = = HF IEZIZIH ——7,⸗ 1 (Gt Ze ze en > —⸗ |

1. Der Wirt ſprach tief in Trau-er: Daß Gott ih mein er: 8 Der Da Ind ver famt dem Büt »tel kam Bandefelt an im

3. at der ‚Ro : ben -ftei = ner: „Nur zu, wie wird mir —* und mit

nt.) ud big N "Sie Keh » len könntpfänsden aus den

1. barm'! Der fitt wie ei= ne Mauser * trinkt mich öde 2. Horn: Her=aus den Sammet= fit «tel, die Stie=fel und die 3. —— fi) und fei⸗ner im Un⸗ter⸗ka⸗ mi

4. Hals, eh’ noch manchen quä =Ien, dev Wein ſchenkt in Kur⸗

1. am, und trinkt mich ſtens arm! 2. Sporn, die Stie-fel und die Sporn! 3. fol, in Un =ter= fa mi = fol!

4. pfalz, der Wein ſchentt in Kur⸗pfalz!“

663

67 4b. Die Pfändung. u (Swiegefang mit Chor.) (Mit Zufktnmung der Driginalverleger Bd. Schots Söhne in Mainz.) Bequem. Vinz. Lachner. „Scherz im Ernſt“. Op. 33.

1. Und wie-der ſaß beim Wei⸗ne im Waldhorn ob der 2. Wie will das all noch en⸗den? Kein’ Pfennig giebt er

Bruck der Herr von Ro = ber! Sch glaub', ich laß ihn pfän= den, ſonſt in mir nicht

n = ftei= ne mit fchweremsamueund

) Gluck. Der Wirt fprachtief in Trau⸗er: Daß Gott fich mein er⸗ mehr. Der Fron-vogt jamt dem Büt tel kam a an im

N nn Y Inge ' _ ii I IP on: a De w /aw\; a A —— u | NT 4 4 m wm

\\

barm! Der ist wieedi » ne un und trinkt mich ans Horn: Herrraug den Sam-met » fit =tel, die Stiefel und die

arm, der fibt wie ei=- ne Mauser und trinkt mid dene Sporn! Serrrausden Sam⸗met = Hit »tel, die Stie-fel und die '

| J— Gut, verrrfal⸗-len die ⸗ſem Wir⸗te if all Eu'r Hab

WW | zu! wie wird mir wohl! ’Stenttlih = ter fih und

19. 5 | feiner im Unstersfa-mi- fol! Und bis ihr mir Die

; le | Fer

qunä = len, der Wein fchenktin Kur = pfalz.”

675. Der Knapp. mäßig. Franz Abt.

= .* = ne fprach fieb=rig un (in 2. 9 \pür’in Hauptund Ma = gen ein Gteschen und

5 Der Herr vom Ro - den : ftei

er NRei=terdsjun = gen vie = ve durchfuchsten Weg ah i Er trank und ſprach mit Trau = ern: „Du bra - ver ‚Ro: den „Iſt dir 'was zu = gesfto = Ben, "au ich hab ’wa3 er-

6. Die Jun» gen meld’ten trau = rig dem Kranken, was ge-

7. „2äf = feit du rer wit = zen in folscher Not und 8 Er ſprach's und farb im Bie = ber, fein [eb = te8 Wort traf B. Und nachts wie Sturmge:wit = ter jagt’3 oftftraß-auf, ftraß-

M /a X

bab: „Un⸗ gern duld' ich al = ei = ne, um = gern duld' ich all⸗ J dies⸗ mal geht mir's an A - gen, dies⸗ mal u an Steg: Der Knapp ia feft beimBie = re, der Knappſa —— ſtein! AN = ein muß be=dausern, all⸗ ein 39 bin mit Rod und Ho » fen, ich bin mit Fe 2 f eh Ds er fie ber-| aurig da In, ev fie = ber- ol he fo follft du ü- ber tet noch * kunt Kr * - ab, das 6: der al = te Rit- - ter. on ft

ei = ne, wo ftedt, wo ſtect, wo ſiect, u = Knapp, WO . Kra⸗gen, wo ftedt, wo ſtedt, wo Hedi, wo ſtect / wo ſteckt mein treuer æuapp, wo .Bie⸗re, ju-hei! ju— « beiliu- <gei! ju = heil.ju = hei! im Bremen et, ju⸗ . dausern, Ich kann, id kann, i6 kann ich kann, ich kann nit bei bir fein, ich Ho⸗-ſen, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin bier völ = lig an⸗ge⸗klebt, ich Ihaurig: „O Xnapp, o Knapp, o Knapp, o Knapp, o Knapp, DAB —S8 zen bis an, bis an, bis an, bis an, bis an den jüngiten Tag, -ber, es tat, es läßt, es laßi, es läßt, es läßt ihm keiene Ruh, er al Wo ftedt,woftedtt, wo ſteckt, wo meaimein Rnapp,“ sf

© =

FRrBFESPn

ftedt, wo a wo ſteckt, wo fteckt, wo ftedt mein treu = er Knapp? ftedt, wo ftedt, wo steckt, wo ſtedt wo ſteckt mein treu = er Knapp ? bei! ju: - su ju⸗hei! ju⸗hei! im Bre-men=ed. kann, ichk —— kann nicht bei dir ſe en bin, ich bin, ich bin, ich bin bier völlig ans Bet bt.” Knapp, o Knapp, o Knapp, o —— das iſt nichtſchön!“ an, bis an, bis bis an, bis an den jüng⸗ſten Tag!“ u e8 läßt, es cast, es läßt, e3 läßt ihm_Tei = ne Ruh, er ruft: „Bo ftedit, wo ftedtt, wo fteckt, wo ſteckt mein Knapp?!"

SRNFOPRND HM

667

676. Das wilde Heer. Moderato,

J Lieder aus dem Engern. J. Heft. Lahr, Moritz Schauenburg.

1. Das war der Herr von Ro⸗den⸗ſtein, deriprag: Daß Gott mir 2. Er ritt landeauf, land ab im Trab, fein wirt ließ ihn ins 3. Und als mit Spieß und Jä-gers-rock fie ihn ins Grab ge- 4. Doch wem der eb = te Schoppen fehlt, den duld’tfein Erdreich 5. Und al-Ie8, wa3 im DO = denzwaldfein’ Dur noch nicht ge-

———- N ua Tas ® n ——

e

1. helf' aiebrs nirgend mehr'nen Tropfen Wein des Nachts um hal⸗ber

2. Haus; tdodkrank now fen vom Gaulher-ab er in die Nacht hin⸗ 3. than, hubfelbftdie al = te Pumzspen-glod’ be-trübt zu läu=ten

4. yicht,drumtobt er jebt, von Durſt gesquält,al3 Geiſtum-her und

5. Ki t, das folgt ihm bald, esfchallt und fnallt,es Flafft undrampf und

n Chor piu mosso.

me

3. an: da! Raus da aus dem Haus da! Herr 4. ſpricht: 5. brüllt:

Wirt, daß Gott mir helf', giesranirgend mehr'nen Tropfen Wein des

Nachts um hal⸗ber zwölf, des Nachts um hal⸗ber zwölf?

Moderato.

Lehr'; wer zu a die Her-berg’ ftraft das wil : de Eher.

v Heer: Raus da!Rausda, aus dem Hausda!Rum-di - ri= di

Bere

Frei⸗jagd! Hei:di - ri=-do Frei⸗nacht! —— ae Meer,

a Re”

Öff = ne da8 Thor! Raus, raus, raus! Raus, raus, raus !

677. Der Überfall.

Mel.: Das war der Herr von Robdenftein x.

d wieder Ira der Rodenftein: „Hallo, mein wildes Heer! du eh lu her fall’ * ein und trink' den Pfarrer leer.” „Raus Raus aus dem Haus da Herr Pfarr’, daß Gott Euch beif, 3 nirgends mehr nen Wein des Yon um balber zwalf?“ 2. Der Pfarr’, ein tapfter Gottegmann, trat ftreitbar vor fein

er r; mit Weihbrunn, Skapulier und Bann die Seitter er befchwor: Naus da! Raus aus dem Haus da! Daß Euch der Satan helf', Kit ihr ein’ il gen Tropfen Wein de3 Nachts um halber, wolf!“ 3. Doch fröhlich brummt der Rodenftein: „O Pfarr’, faug’ dich 2: -- der zum Thor kommt ‘rein, pro iert’3 am Kell Nein u dem Wein da! Hurra, hon find wir a Sein Reller ift che Schlecht beiekt, hurra, wir trinken ihn!“

669

8 Pfarrerherz, beut’ en der Berti vide Pr —— 0) das Sen ölbe Schwein' da bei dem Wein da! Heißt das Av: —* Sa mir doch die Kompetenz, die einem Pfarr’ gebührt!

He re Sr Glocke ein Uhr ſchlug, das Heer fang dumpf und

arr', Herr Pfarr’, jebt an wir g'nug, Herr Pfarr‘, a cn fe iR ebt! Ras aus dem Haus jebt! Bert farr', und bleibt geſund! 's 6 nirgends mebr ein Tropfen Wein aus Krug und Sa n Ind © Spund!

6. Da flucht der Pfarr’: „ch dank’ recht jehr! Scumwernot! 's ift alles bin! So will ich sel ft im wilden Beer al is Hager lan rin! Naus KB Naus aus dem Haug jegt! Herr Nitter, ich

mein Wein zum Teufel, foll ein andrer Bfarrherr fein on, bollot %o hihaho! Rumbdiridi, langt's nit, Ho:dirido, ſelbſt mit! Höllifcher Chor, heut reit’ ich vor: Naus! Naust! Naugt!t*

678. Die Fahndung.

Mel.: Das war ber ger von Robdenftein x.

hop mi feiner: wie Wie mein alter ran in

geb die Stammgaſtſchar nad) Rang und Würden dort, —3 ier ihr Vespertrünklein war, es klang kein lautes Wort. Sacht ſtets! Sacht und bedacht ſtets iſt Lebens Hochgenuß,“ ſo nn ein Reviſor juſt zum

6. Der Rodenftein in grimmem ort Dub gran ent a In

dreimal ftieß er ind Jägerhorn und blies mit Macht den C aus

da! Raus aus den Haus da! Haus mit dem Deferteur! 08 Tabme, zahme Gaſt da drin gebört zum wilden Hew!“

670 _

6. Da faßt das Gaſt ein Schred und Graus, erſt ſank es tt ind Knie, dann ſtürzt es einen Maßkrug aus, ſchlugs Fenſter ein ſchrie; „Naus da! Naus aus dem Haus da! O Horn und Sporn und Zorn! O, Rodenitein, o Maienwein, noch bin ich nicht verlor'n. Rumdiridi Freijagd! Hoidirido, Freinacht! Alter Patron, empfah' deinen Sohn! Huſſa, hallo! Jo, hihaho! Nausi naus! naus!“

679. Rodenſteins Auszug.

Preiskompoſition von C. Hering.

„Lieder aus dem Engern in Heidelberg.“ Lahr, Morig Schauenburg. Vivace molto. 3

1. Es regt, fih wad im O⸗-den⸗wald, 2, Bom Rhein her ftreicht ein ftar=fer Luft, 3. Ein rof = tig Staptwams ift fein Kleid, 4. Der Samied von Kains-bach fteht am Herd, 5. \jed- we = der thu, was fei = ne Pflicht, 6. D rd -mifh Reich! du bift nicht mehr, 7. IH reit' und reit’ undfuch’ einen Dann

rum plum plum, und dur die Wip = fel hallt's und Schalt, rum plum plum, der treibt den A „ten aus der Gruft, rum plum plum, ein rof = fig Schlahtefhwer hängt zur Seit', run plum plum. Mein Samied, putz' blank dad lan = ge Schr

rum plum plum, der Wind vom Rhein, der g’fällt mir nicht, runi pluni plum, doch reit' ich noh zu dei= ner Ehr', rum plum plum, der mei = nen Flammberg füh- ren Tann,

1-7. rum plum plum, zum plum plum bi » di bam,

V 7 rum plum plum, der Ro⸗den⸗ſtein, der Ro⸗den⸗ſtein, der cresc.

LS rErZE

Rodenftein ziehtum! vum plum plum bi = di-bum! rum plum „m dm alle einer ff ae

FA HR plum! Der Robenitein,der Rodenftein ziehbtum, zieht um! 689. Stern der Secher.

Allegretto commodo. D. Lachner.

1 So nn EDER / —— ——— ——

1. Wer ſchen⸗ket den Wein, den flam⸗men-den ein? wer a tempo. rıtard. 0 > ve *7 - HIV ef _ "T —— m 4 —— —CAUMAAC ſchen⸗ket den Wein, den ich trin-ke? Es iſt die Marian⸗ne, die

—A flin⸗ke, es it die Darian=me, die flin = fe.

2. Der Becher ift leer; wer ſchwebet daher mit voller, mit blißender Kanne? Die Brom it’8, die Marianne. .3. Das tanzet und nidt, das lächelt und blickt fo ſiegenden Aug's in die Runde, da wird zur Sekunde die Stunde.

4. Ich mag nimmer fort, vom ſeligen Ort, ich mag nur ſchwärmen und ſchauen in ihre Augen, die blauen. a Wär’ fie nimmer da, ach, fie nimmer da, der Wein mir mundete

nimmer, umd alles verwünfcht’ ich in Trümmer! x. Eichrodt. *) Einer, wenn ohne Begleitung gefungen wird. ee =

672

= 681. Rhein⸗ und Wein⸗Cied. zn >

Mel.: Ahr Brüder, wen ich nicht mehr kinte x.

1. Wie bin ach, fo tief aulen! In allen Schenken kehr id ein, von Liebe, ya und Fugen % trunfen. Drei ae ſchon geriet der Wein! Und ac im vierten blühen Reben.

ftimmet ein: |: Was braucht mau mehr, um froh zu ben als Leicht- ſinn, ied und Wein? :

. Wie fich die armen Thoren plagen,. für Be dam fürs Boterland: geduldig alle Laften tragen um Amt und Würden, Stern und Band. Wie leicht wär's, ihnen nachzuftreben, blieb’ dabej ur die Ceelerein. Was braucht man mehr, um froh zu leben, als Freiheit, Liebe, Lied und Mein?

3. Und doch die Freiheit zu verſcherzen, trieb mich's nach: einem

rone hin, wie ruh' ich fromm an deinem Herzen, du goldgelockte Königin! Die ſchönften Augen ſollen leben und meiner Nächte Sterne In was fie fordern, was fie geben, iſt füßer noch als Lied und Wein

4. Und die auf ihren Schäßen brüten, wie lach’ ich ans! Ich Tanıı mein volles | nicht hüten, und je it ch Hinz mein Haus; drin kann ein Bettler Feſte geben, ihr lieben Freunde, Igeniet ein: Was braucht man mehr, um froh zu leben, als in den Schenken edlen Wein?

5. Nur quälet eins mid: Lieb’ und Lieder, mad Wären ‚beide ohne Wein? Und was denn wär” dies alles wieder, blieb’-ıihfer nicht der freie Rhein? Ob ihn die Feinde rings umgeben auf, zieht die Schwerter, ſchlaget drein; denn ohne Wein kann ich ſchon Teben, doch niemals Deutichland ohne Rhein! Friedrich ——

t

682. Heidenlied.

Mei: Ein Madqhen oder Weichen wunſcht Papageno fi ſodam x.

1. Wie lebten doch die Heiden, fo herrlich und fo froh, ein Bott von Seiden, wir find ein Bolt von Stroh. führt ei Ochs ein fchönes Kind zuweilen auch d alpubet mir, die waren jo blind, En 21 fo au als ge

Are '3 it abe ar ſol SE z Je Set

In ga und na a ir krumm, pe

en an En un. En ind gebar, dirweil ar.

673 _

83. Sie ihaten, fie. mochten, die Frechheit war enorm, fie fiegten, wenn te fochten, auch ohne Uniform, Sie Hatten keine Polizei und tranten —* Ein a als Bier, wie waren doch die Heiden frei, Die Heiden - aber ihr!

4. Und von Adhill und Hektor, wie's im Homerus fteyt, bis zu dem lebten Rektor der Iniverfität, da gab's kein Buch in ganz Athen, o fchredliche Beriporfenbeit, man wurde vom Spagiereng n und von der at gefiel

den, ach die Heiden, hie Feine Shriften find, fie Ipinnen do bie Si en für mand ein Chriftenfind. Drum lebe hoch das Heidenpad und jeder echte Heidenftrid, Homeros mit Bettelſack und ihre Republik! G. hHerwegh.

683. Allerlei Studien.

1. Wie ſehr mich nach Weisheit dürftet, der ich geweiht dem Studium noch bin a Knecht und nicht gefitrftet, mein Willen ABl fer mach Büäfler Fieh ic fämache, zu ihr fi Int, 26

na er Lieb’ i machte, zu ihr führt‘, ad), Lu S Stublan; und die die ich machte, ie waren al’ räludium

3. Doch iſt's ein Glüd, das letzte Wiſſen, iſt Glück nicht das zunın Mer mag, was ſtets ergößte, miſſen das täglich neue

4. Wem möchte dann der Tod gefallen, das End’ vom Lebensſtudium? Es wird doch mehr geliebt von allen das Sein, des Tod's Prälndium

5. Und wie mich auch die Liebe treibet, zu weihn ihr all’ mein Studium: das fchönfte in der Liebe bleibet bei ihr auch das Präludium, .. Alfred Friedmann.

———— ; ——— 2

gro⸗ße Bär, o ftil-Ie Nel- -Tar- lt, wie wohl ift uns Ft Rommersbug. 43

2. Wir fahren ber, wir —— hin, die Ufer leuchten wundergrün,

die Burgen auf den Ho auch fo wunderfchön. vallera die Burgen auf den Höhn. se

‚3. O Abendrot, o Mondenfchein, wie ſtrahlſt du mild ind Glas herein, ihr Brüder ftoßet an! Es iſt kein leerer Wahn. Juvallera ihr Brüder ftoßet a1!

4. So leben wir in Saus und Braus, bis dag die Welt, das Stüd, ift aus, bis an den jüngften Tag, es komme, was da mag! Auvallera bis an den jüngften Tag!

5. So fahren wir ind Weltgericht, der Belzebub, er fchert un? na DAIDEHIERADEENN geht über Höllenglut. Juvallera Studenten-

nt.

‚6. Es ftellt ſich jede Fakultät, wir fommen alle, wenn auch fpät, wir von der es iſt uns ganz Strychnin (Wurſt). Juvallera wir von der Medizin!

7. Bir Philoſophen wiſſen nichts, fo auch am Tag des Weltgerichts. Ih weiß, daß ich nichtS weiß, sprach Sokrates der Greis. Juvallera, ich weiß, daß ich nichts weiß!

8. Wir, welche die Juriſten find, beſtreiten ihm, o Wort, o Wind, mit großer Eloquen; fogleich die Kompetenz. Juvallera mit großer Elsquenz!

9, Wir Theologen baben’3 weg, wir fchwänzeten das Hauptkolleg und fchauten tief ind Glas, als man darüber lad. Juvallera und fchauten tief ind Glas!

10. Wir fahren bin, wir fahren ber, die Caſſiopeja Flimmert ſchwer, jetzt aber ift e8 gut, das Glas muß in die Flut! Juvallera a jet aber iſt es gut 5. Eichrodi.

675 685. Lied der Hausknechte.

Mel: Gummi elastioum ete.

1. Wir find die Hausknecht' wir, wir können nichts dafür, wir kömmen 3’Recht. Leben in Saus und Braus, wer nicht gehört ins Haus, den ſchmeißen wir hinaus, wir, die Haustnecht'!

2. Fuhrleut’ Al Zune Freund’ ”, wenn die Raterne fcheint durch d'Mitternächt'. Meſſer een wir, Sattelgäul fiten wir, Uhren wir, alle Hausknecht'!

3. Langeweil haben wir, alleweil zahlen wir, was wir veczecht! Ulmertöpf rauchen Feber verkaufen wir, Hand'glenk vecitauchen wir, I: ‚bau, Kar nech

i

ie blidy ind wir End zäh gegen das andere Dien SS Siap, u Säneil find wir wie der Spatz, machen ihm freundfi 8, und e3 bat feinen Schrb jeder Hausknecht. £. Eichrod

| 686. Mäh. Mäpig bewegt.

| 1. & * du ge = we⸗ſen, mein zie-gen=der Bock, mein

. 0

zie⸗gender Boat „Aufder Müh-le, auf der Mühle, meingnä-vig : fter

== mem ze= (an LAU e Do —8 / 33 IE ERREGER EEE 99 u ——-

Herr, auf der Mühle, auf der Mühle, mein gnä-digefter. Gere!“

2. Was halt du da getban? mein 2c. „Geftohlen, geftohlen mein x, 3. Was haft dus denn „Weizenmehl, enmehl!“

4. Und hat dich wer ge m: ‚Hm ja, hm, ja!"

= ‚Ber bat dich denn geiehen?” „D’ alt did Magd, d’ alt die

or t fie dich au en? „Hm ja, hm ja!” Ei En ie Nr —5 F a Stod auf Lat ‚gut du denm geichtieen? „Mm mäh, m'm m |

676

687a. Lied fahrender Schüler.

VPreiskompoſition von D. E. Becker. Naßzis ſchnell. „Lieber aus dem Engern in Heidelberg“. Lahr, Morip

1. Wohlauf, die Luft geht friſch und rein, wer lan = ge ſitzt, muß

rU-7 nn N —— ——— —ãA —— —A— Pr —— = [ty ——

di —ı

fof = ten. Jetzt reicht mir Stab und Dr = dens-kleid der

ti, val=le=ra, ind Land der Fran⸗ken fahren!

2. Der Wald fteht grün, die Jagd geht ‚gut, Schwer ift da8 Korn En fie lönnen auf des Maines 3 Flut die Schiffe kamn verladen. Id Ben ſich auch das Herbften an, die Reiter barıt des Weines; der Winzer Schukherr Kilian bejchert uns etwas Feines. Balleri zc.

3. age Akr or an durch das Thal mit fliegenden

t ihr Iter Choral den weiten Gottesgarten. ze 0 EI miigen ft, ihr Pfarr’ wollt’ mich nicht Haben! So aut uch) den ala räudig hehe traben. Balleri ꝛc.

0

Zum beil’gen Veit von an teten tomm’ ich emporgeftie sen, [m die Pande um den M meinen Füßen liegen: rg bis zum Grabfeldgau Berg und Hügel die breite, ftrom tburholingte Au ich wollt’, mir wüchlen Flügel! Valleri ꝛc. Einfiedelmann ift nicht zu Haus bieweil es Zeit a mäben; 348 .. Halde draus kei einer Schnitt’ rin ſtehen. Berfahrner —9 Bge bet heißt: gieb uns zu trinken! Doch wer bei Schnitt'rin em mag man lange winken. Ballert zc. fiedel, da3 war mißgethan, daß du dich Hub’ft von Pen: &3 ic ng dem Keller an, ein guter Tr Rn drinnen. Borna! -. ech' ich ein und De u en verzeih’ mir Durft

effel.

687. Lied fahrender Schüler. RE Zuſtimmung der Originalverleger Bd. Schotts Söhne in Mainz.) Raſch ir Dinz. Lachner. „Scherz im Ernft“. Op. 33,

B. 1-6. Wohlsauf, die Luft geht friſch und rein, nz lan = gefist, muß

= roften; den al = lerkräf⸗tigſten Sonnenfchein läßt ung der immel

_—

koſ⸗ ten. Jetzt reicht mir eb und Ordenskleid en Scho⸗

la⸗ren, ich zu gu« ter ins —— der cresc. belebt.

678

688. Glücklich der Zecher. Mößig. Reichardt.

4 —- 3 —)— win PT - : rw! ; nn. ua K‚ * ar N ——

ſchwanken mit Mit Bein, ftolspern und ſtraucheln bis

go, __ Seien

rem

nie = dermanfinft; glüdlich allein ift der Ze⸗cher, der trinkt!

| 2. Wafler auf Erden, ach! fließet fo viel, nüchtert und wäſſert fo manches Gefühl. Waſſer 5 älter, der Wein nur verjüngt; glücklich allein ift der Zecher, der trin

3. Wurzeln un Yüben : en Garten zu ziehn, Kohl und Spinat auch tft eitel Bemühn. Reben nur. pflanzet, die Traübe nur winft; glüdlich allein ift der Becher, der trinkt!

4. Bacchus beichwöret ae Bund, Öffnet den Zapfen ımd lüftet den Spund. Ewig den Becher der Dürftende ſchwingt; glüdlich allein ift der —* der trinkt!

5. Leert ihr die Gläſer, fo ſchenkt wieder, ein, jeder, der, trinkt, muß ge auch fein; felig, wer and’re im Weine beztwingt _ glücklich der Becher, der fterbend noch trinkt! Sr. Böhm.

Lebhaft.

| Wum, wum,

1. Nur J fröh=Ti-che Leuste laßt, Fremde, mit

wum, |, | heu=te,fei’8 groß 0 = der klein, zum Tho⸗re her⸗ ein, zum

cresc.

wum, | Tho „re herein, zum Thore herein! Dielaf- fenwirein, die taf-fenwir

| „ii ı , [3 ® [} ® ® . em, die laf = fen wir ein, die Tal - fen wir ein! Ya’

2. Ducchfuchet die Taſchen, fommt einer mit Flaſchen, mit geiftigem Wein, den laßt mir herein! «une, Den laflen wir ein. 3. Kommt einer geritten, der mutig geritten am am u für den Mein, den laßt mir herein! «une, Den laffen wir 4. Käm' einer ir Quere, der fröhlich gern twäre un hätte nicht Mein, den I t mir herein! «an«) en laflen wir ein. einen au ſchmerzen, greift jedem zum Herzen, und ift’s nicht von Etein, fo laßt ihn herein! 6. Ein Auge mit jpigen und neiftigen Blitzen, ſollt' einer fo fein, den bt mir herein! zc. 7. Kommt einer gefprungen, fommt einer gefungen nüt Geig’ und Schallmei'n, den laßt mir herein! ꝛc. 8. Mit Blumen ein Bübchen, die feinem Herzliebchen er zärtlich will ftreum, Hi laßt mir berein! zc. nd kämen fo zwete, die ewiger Treue der Freundichaft ſich weibn, die laßt mir Gile ie laſſen wir ein! 10. Doch ſchiefe eſichter, die grämlichen Richter bei Küffen und Wein, laßt ja nicht herein! wmue) '3 kommt feiner herein! Karl Geisheim. 1820,

a

680

Leöhaft. 5 . 690. Simfon,

nn een

f Ga⸗za im küh⸗len Mu⸗ſe - ums⸗ſaal die Bhi-Tif = ter

1.

2. el ie er ein Phill- -ternod oh⸗ ne Gefahrmit Weib un ri p So=refin Het nen u - la m 5.

PR r Schere fein ſowarzloig ce de ER Su 6 MR auf dem dem St fe Ann a Bu if ter

ten: „Der Sim⸗ Ion treibt s allau-

a d inte, {pn Mi „tar“ wein 198 - laſ⸗ ſen mid

= ter = 3. ha te u = es = fen.? be = hagli Ser: Simon zum 4. Kraft ihm ge Wi = chen, da Tamder®hi-lif - ter

5. tan=zen ım Rei gen, ge= felsieltand un⸗ teste

0 undbrutal, ’Sift , nim-mer aus-zu = bal=ten. Der 2. ——— wü· tende Füch⸗ ——— ⸗ren? Ver⸗ 3. ter heraus, nach = dem er zu Mittag ge⸗ er fen.f Er 4. Sduhwachen Scharppmit Spieß und Stangenge = fh lichen: FfE3

5. Säulengemach, ſieht ein „Schaut

LEN ®. Ze pw] == nn = 1. Lö-wen— rei= Ber, er bat um iebt drei⸗ 2. derbt iſt der Ol— = baum, das Korn, d : en was

3. war ſchläf⸗rig. Ar⸗ ai {d! wer 4. ſchläftein Mann ohne ° Nacht zzettel er o 5 her! wir fin - gen den Feind im Schlaf, er

ı unsdert - Füdpfeing Land ge e fest, drei:hun-dert mit brennenden chreistet . die Bo-li = zei anal ein gegen fol = che Plagen bes ei=ner zu fällt, bleibt nicht un⸗ ge⸗

en ih tr üs= dir, in Ga = za folftduuns 5. bat ji» ne Straf, ift Muſe⸗ be ſtlav, zum Tanz muß er uns

1. Drei z dert!

- Boller &hor 2 Sol = de Pla = gen! die untern 3 ge = fo > ren, Roten! \ 4, ſollſt brum s men!

>. muß fpie = Ien!

| f J

Boller Chor.

1. Schwän— zzen, mit bren-nen-den Schwän s zen! 2. Landes? ſolch' Bla-gen des a des? 3. ſcho⸗ren, nicht un = ge .- ren! 4. brum⸗men, ſollſt du ung men!“ 5. fpie = In, zum Tanz uns ſpie - In!“

Etwas langfamer. Solo.

Der Blinsde ſchlang um die Säu⸗len den Arın und murrt: „Meine Fanatiſch.

ff piu vivo. See-le will fter. = ben, dod) die = fer drei Tanzen -

ee | * tan⸗zen⸗de Schwarm ſoll mit in den Trümmern ver⸗der⸗ben! Er *) Die Meinen Roten gehören zur 3., 4. und 5. Strophe,

; en ſchüttelt das Haus; Krach dröhnt auf Krach, da neigt lich das Mu⸗ sempre piu.f | 4

———— mm

r—4 d— —— EEEAEERRENE EEE = De nn ſe- umsdach, der Phi-lif=ter - ball war zu En = de, zu

= de, = =: de

En = de, zu = e

I N. =E Voller Chor: zu En = del Berm. Grieben.

691. Was dem Dr. phil. Straubinger alles auf deutfchen Univerfitäten begegnet ift.

1. Zu Königsberg, im heil'gen Drang, Tief ich um den onen gang nnd dachte de großen Kants, Dann ging ich in alle Kneipen und fchrie: „Iſt denn gar fein Philofophe mehr hie?“ „„Rein, mein Herr, denn wir find alle Föniglich preußtiche Pientenants.““.

2. Und in Bommern in Greifswalde wollt’ ich fin Konvikt erhalten und verhielt mich darum ftumm; doch verftrich faum ein Semeftor, da erwifchte mich der Duäftor und kränkte mich mit 2 Thaler und 4 Groſchen Stipendium.

3. Roftod am Oſtſeeſtrande ich viel Medlenburger kannte, die fchon hundert Jahr ftudiert. Wollte mich da auch erheitern, ran und Wiffenfchaft erweitern, wurde aber wegen zu großer Jugend gar nicht immatrikuliert. ,

‚4 Darum ging ich nach Göttingen, bei dem Korps dort einzu

Toringen, aber fand den Ton malad, fand die Batermörder größer und

te Schläger auch nicht böfer, aber die Füßchen Hein ich begreife nicht, was Heine gefehen hat.

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5. Auf der Eifenbahn in Gießen thät mich etwas fehr verdrießen: troß allem Widerfprechen reichte man mir in den Waggon ein ee oſophiſches Doktordiplom. mußte aber dafür ſechzig Gulden

echen!

6. Zu Freiburg in dem Breiſegau, da ging? mit meinem Wechfel lau, drum ſucht' ic in Baden mein plaisir, fprengte allda die Bant, worauf fich der Banquier erhang und mir fterbend zurief: „Sie find gewiß ‚öfterreichiicher Dffizier !“

.. 7.. In dem fchwäbiichen Athene Tübingen war's fonit ganz bene, tief nr aber zum Skandal ein Wölfle; ftieß endlich 'n flotten Mufenjohn, bat rührend um 'ne Kontraktion, der aber fagte mutvoll:

„Nur nichts Kanalae: ih hin ä MWindgölfle!“

8. Wiſſenſchaft und Rauch) in Maſſen finden fich in Halle's Straßen, wo ic) in ein Collegium fchlich, dauerte mir viel zu lang, fo daß ich oft vom Sig auffprang aber Yeo hielt das für demofratitchen Anitrich.

9. Dort in Kiel, wo ein Nachtwächter, auch nicht als ein anderer Schlechter, mich ein Gensd'arm abführte, weil ich gebrüllt ſehr ftarf: „S'is etwas faul im Staate Dänemark” ich denunzierte aber Hamlet, dem die Polizei gleich nachſpürte.

10. Den! ich Leipzig! an der Gofe, da war's doch fonit mehr famofe, wie ein altes Haus mir fchreibt. Sonntags ging man 'raus nad Gohlis, trank allda mit Schillern Schmollis und abends wurde mit Goethe in Auerbach Keller weiter gefneipt.

11. In Berlin mit holder Minne wohnt’ ich bei einer Sängerinne, fang à la a Find zeigte mir der Proreftor ’n Paragraph, der mich in tiefiter Seele traf, „jut,” jagt’ ich, „dann jeh' ich nach Paris mit dem ſchönen Kind.”

‚12. Und mein Unftern zog mich weiter hin nach Marburg, wo fid) leider damals das Kaſino Klon, ’& giebt da zweihundert Kommilitonen die aber nicht in Marburg wohnen, fondern in Gießen und Brankfurt, was mich ſehr verdroß.

‚. 13. Aus Heidelberg am Nedarflug man mich als forgen senius rite fonfiltert?; mir war dies fehr erfreulich, das Carcer dort iſt zu en nun reiſte ich nad) dem Schwarzwald, wo ich mich himmliſch amuüfierte.

14. Auch zu Breslau, der alten Stadt, wo mit Gewalt wünfchte der Senat mein Autograph ins Ichwarze Buch, wurde ich ald Entre- preneur einer Holzerei, bei welcher ein Korpsburiche ging entzwei, geblafen, blieb aber de3 Wollmarktes wegen noch drei Tage auf Beſuch. 15. M ünden ließ mich bald als Dichter, als Afthetiker, Kunftrichter riefig mein Talent entfalten. Kam einſt in einen Literatenverein,

684

verlangte Braten, Sauce und Wein und wurde deshalb für Franz Bacher! gehalten.

16. In der Muſenſtadt Erlangen hielt mich bloß der Stoff gefangen, der auch meinen Geiſt bezwang. Ging niemals in ein Kolleg, denn die lagen mir nicht am Weg, und ich hörte die Kollegien abends auf der Bierbank.

17. gu Würzburg an dem ſchönen Main wollt’ ich medicinae doctor fein, ging mir aber da fehr fatal; fam im Eramen der Dekan, fühlte mir efelig auf den Zahn und fragte: „Wo geht der Weg nad dem Juliushoſpital?“

18. Dort am Rhein im fchönen Bonne, wo der Prinz ftudiert voll

Wonne, wollt’ ich lauſchen Arndt's Geſang; ſchlich mih an ein Rheingeländer, ’3 gab aber fo viele Engelländer, daß es mir ganz vicar of wakefieldisch in den Obren fang.

19. Denk' ich aber dein, o ‘jene, fließt mir der Erinnerung Thräne,

wo man fo utopiſch lebt! Nach dem Mann, der nächtlich trachtet, einſam die Pedellfrau ſchmachtet, der Student aber menjchlich ift und fchon um 4 Uhr morgens nach Haufe ftrebt. ‚. X. Als dein Jubelfeſt gefommen, fucht vergeblich und beklommen ich die Tafel meines Ruhnis Ungerechte alma mater! rief ih und mil großem Kater fchloß ich das erite Dezennium meines Studen- entums.

692. Was der Bruder Straubinger im Jahr des Heils 1848 für Schickſale gehabt hat.

1. Zu Paris im Februario, als König Ludwig Philipp floh, ni ie Schaffen die, fchrie: vive la republique! fchnürte meinen

anzen und ging nach Deutichland.

2. Zu Karlsruh bei die Sturmpetition verdient' ich mir ein' ſchönen Lohn, da betrank ich mir, in dem freien Bier und erhielt von der ſchönen Frau Struwwel einen Bruderkuß.

3. Zu Frankfurt bei dem Vorparlament bin ich mit die Republi⸗ faner gerennt, kam des Rotſchilds Mohr, zaufte mich am Ohr und ſprach: Es lebe die Fonftitutionellige

4. Zu Frankfurt in dem Eſſighaus, da lebte ich in Saus und Braus. Da ſchmollierte ich mit Zitz und Metternich und ſprach: Seid meine Sende und zahlt meine Rechnung!

5. Bu Schlegwig in dem Hollenftein Weß mir ein Din’ in Strumpf herein, doch ’ne fchöne Hand mir die Wund verband, war aber die emanfibierifche Frau Lydia Aſton.

685

6. Im Schwarzwald bei dem Doſenbach, da gab es einen Flintenkrach; liefen en von der ee Region, nur der Herwegh nicht, denn der fuhr unter eiiem Spritzleder.

‚7. Bu Heidelberg am Dfterfeit, da bin ich auch dabei geweſt, doch mein Mordgewehr nahm die Bürgerwehr, bekam's aber vom Burgermeifter famt einem Zrinfgeld wieder. u

8. Zu frankfurt in den Parlamentigen konnt’ ich Sl gar nicht bändigen. Auf der Gallerie brüllt' ich wie ein Vieh, ward aber auf Befehl des Herrn von Gagern hinausgefuhrwerkt.

9. Zu Mainz am Rhein heim Bingner Loch ließ ich den Heder leben hoch; Tamen auf der Stel!’ aus der Zitadell Preußen, und fchrieben mix died in mein Wanderhuch. |

10. Zu Anhalt: in dem Köthiichen war ich im fchweren Nötigen, fam der Fürft und Herr Frampfhaft auf mich her und Iprach: Pumpen Sie mir um Gottegwillen einen Silbergroichen!

11. Zu Berlin in der Lindeuftraß’, da ſchnitt ich eine wüſte Grimaſſ', kam ein Reichskommiſſär grad des Wegs daher und behauptete nachher „Geſtalten“ geſehen zu haben.

‚12. Zu Hannover unter dem Stüve bekam ich ſchwere Hiebe, denn mit einer Latern' ſucht ich nah und fern, konnte aber die deutfchen Grundrechte nirgends finden,

13. Zu Wien in den Ofterreich erlebt’ ich ſonderbare Bräuch', packt ein ‚mich beim Kragen an, zog fein Meſſer und ſprach: Herr Aula, Sie, muß fterben!

14. Zu Berlin, als Gen'ral Wrangel kam, ich vom Hut die Weder nahm; allda ward mir’3 klar, daß futjch die Freiheit war, fchnürte drum meinen Ranzen und verzog mich geräufchloß über die Grenze.

15. Zu Madras in dem Hindoftan fam ich vor einer Kneipe an. Ging Auen und fchrie: „Iſt feiner von Böblingen hie?“ „„Nein, aber von Ellmangen!““ rief ganz hinten ein alter Bramine.

16. Zu Grönland bei die Estimo ward ich nicht meined Lebens froh; ‚bot mir einer an ein Glas Seehundsthran und ſprach: Leben Sie gefälligft hoch, deuticher Neihebürgr!

17. Bom Goldland zu Kalifornigen ſchied ich mit großen Bornigen, grub da Tag und Nacht, hab’? doc) zu nicht3 gebracht, weil ich an jedem Blaumontag eine halbe Million verjoffen.

18. Zu St. Louis in Amerika ich auch den großen Heder ſah, al? er beim Frühſtück ſaß und grad die Zeitung las, daß fie in Brankfurt einen Erbkaiſer gewählet hätten. i

19. Und jetzt nach diefen Leiden all fir’ ih am Niagarafall und denke bei dem Schaum: „DO du fchöner Traum von der deutfchen Einheit im Jahr acht und vierzig!” HHH

686

693. Piftorius. 1. Bu Frei lebt und tbat viel Buß’ der Pfarrer Karl Piftoriug, : er, Ra u Freiburg Paftor war, das Gute wollt’ er immerdar. :| 2. Datelbit wohnt auch ein Mägdulein, die wollte gern Frau fein, verlockt' ihn eines abends ſpat, ein Knäblein war das ulta

3. Die Schand ertrug der Paſtor nicht, er bracht’ mit einem Kicchenlicht das neugeborne Knäblein um. Entjabe dich, o Publikum! 4. Die arme Mutter ftarb vor Gram, eh’ fie noch in die Wochen Tai, u Kind und Mutter fchlafen beid’ den Schlaf der ew’gen eligfeit. 5. Dem Tod durchs Rad entgin Piftor er ſchifft ſich ein nad Baltimor’, und büßet dort im fremden Yand die Schuld als Eſſigfabrikant.

694. Die Löwen.

1. Zwei Löwen gingen einft jelband in einem Wald jpazoren und haben da, von Wut, entbrannt, einander aufgezohren.,

2. Da kamen eined Tags daher ded Wegs zwei Leute edel, die fanden von dem Kampf nichts mehr, al3 beider Löwen Wedel.

3. Daraus gehet num für groß und klein die weile Lehr' hervor: „Selbft mit dem beiten Freunde dein im Walde nie jpazor!“

695. Moraliich.

Mel.: Genießt ben Reiz bed Lebens x.

1. Zwei Sommer und drei Winter, die hab’ ich verbummelt fchon, [: und weiß vom Corpus juris bis jet noch nicht die Bohn. :|

2. Was kümmern mich die Rechte, was ſchert mich das Geſetz, wenn ich die trodne Kehle mit edlem Vierſioff netz'.

3. Ihr ſeht mich im Kollegium die Woche einmal kaum, und fragt ihr, wo ich Site, fo heißt’3 im Zwiſchenraum!

4 Wie anderd in der Kneipe, wo füff’ger Bierſtoff glänzt, dort könnt ihr ftet3 mich finden, dort Hab’ ich nie geſchwänzt.

5. Drum will, ich weiter kneipen, bis meine Zeit it um, dann ftürz’ ich todesmutig in's Philiſterium. Seehund.

Anhang

696. Mag alles warten.

Me: Was blidt ihr alten Zecher x.

SEzmzoermenn

1. Dog al⸗les wan⸗ken und fin=Ten, halt’ feft, mein deutſches

—— Volk, zur Rechten und zur Lin⸗ken! Halt’ feſt, mein deutſches Se A

Tg —— a 3

Bolt, Halt Feit, mein deutfches Volk!

2. Wenn treulos alle weichen, von eitlem Schein bethört: wir ftehen feft ur on von Fügen ungeftört. Wir ftehen feſt in Treuen, ein ein’geß deutfches Bolt, dem Te id gefteil nleich Leuen halt feit mein deutſches Volk! 4. Trotz aller Feindestüde halt feit, mein Bruderbund, vom Recht nicht weich” zurüde, halt’ feit, mein Vruderbund! 5. Nur Gott dir ſtets vor Augen, nur Gott im Herzen treu! Und elee die nicht taugen, verworfen fonder Scheu! 0, ftet3 nur Start le haft Te, mein Bruderbund! So balte ie umfchloff halt fe , mein Bruderbund! 7. Wenn matt d Hi dir finket, die Lofung: f a ol, otdr (fchwarz, weiß, Tot) Bu neuem Kampf dir winket die Loſun Tamara, rot, gol { fonder Sorgen, gebaut mit feiter Hand, dann doch dein Morgen aus düftern Feuers Brand. 9. Dann geht noch auf die Sonne, die Lofung ſchwarz vot, gott! Dann in der Stegeßiwonme hoch lebe chiwars, rot, gold!

688 697. Sans Souci.

Lebhaft. V. E. Becker. Laugſamer.

n’e: Ma) CCC.MC

T —— een Eh EB EE N MR i

1. Was die Welt morgen bringt? obfie mir Sorgen bringt, Peid oder

m ar TU —— ——— Er oo, Be een I (an Vi BER = mg TG SD 8 —⸗ Era el, —— s v DS RJ 2 u 7 5 Ag —— —H ner —— —— = A & | - x R Lebhaft. J Brain ——— —— x = „Di wa setze Fe NE VANEEREREREED" CHE BERN AUT ——

Zreud ? Komme, was kom⸗men mag, Sonnenſthein, Wetterſchlag,

2. Wenns dem Gehit pefält, find wir in alle Melt morgen u

zeritr im Drum laßt uns ig fein! Wirt, vl Faß herein! I: Mädel, ſchenk ein! ſchenk ein! Heute iſt heut! : | 3. Ob ihren Rofenmund morgen ſchon Hildegund anderen beut -

ich nimmer frag’, das acht m mir feine Plag, |: wenn fie mich heut nur mag beute ift a

4. Brüder, ſobt an und ſin Morgen vielleicht erklingt Sterbe⸗ eläut! Wer weiß, ob nicht die Welt morgen in Schutt zerfällt! Wenn ie nur heut noch hält! Heute iſt heut!

Aus der Wiener (alten) Prefie.

698. Würzburger Seftlied zum 2. Auguſt 1882. Nicht zu nr (Nachdruck verboten.) , Beder.

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$ 1. Herr Ju: li = us Ech-ter von Mejpel-brunn, Fürft- 2. Herr Ju -li- u8 Ech-ter von el, pel-brunn, Fürſt⸗ 3. Herr Ju- li- us Ehe ter von Mefspel-brunn, Fürſt⸗ 4. Herr Juli = u8 - ter von Meſ⸗pel brunn, 5 us Ech-ter von Meſ⸗pel⸗brunn, Fürſt⸗

Kemmersbud. 44

——— AT —— 1. hi⸗ſchof und Her-zog in Fran = fen, trank feinen 2. bi⸗ = fen fprachweiter;ein

5. bi⸗ſchof und Her⸗zog in ran

- fen, als Domherrn⸗ van = fen, hing ſtolz den s. ten, ſeit orei &en-

und Her-zog in Sea t

n bi | of und en in

.bi⸗-ſchof und Her⸗zog in Fran

ı WW 1. Bescher Leif-ten und ſprach: Mir kommt ein gu⸗ ter Ge 2. deuticher Mannund Chriſt denkt audh dr 2 Ar-men und 3. ai nicht 3 ſteu ern wollt, that ſtramm er fie ver- 4. Ref= tor = mantel um mit Bur-pur und gold’nen 5. ten =ien veift Die Frucht von je = nem gu = ten Ge⸗

1. dan = fen! Mei- en ha⸗ben ſchönes Ge⸗ 2. Kran = ten! Zwar a ung am beſ⸗ ten ein öhslischer

3. zan = fen! Ihr wollt mich ve⸗ zieren 2! Aus nichts wir ja

4. Ran = ken! Denn er war ja ſelber wohl an diezehr 5. dan = ten! Und bie Würzburger Glödlein haben schönes Ge.

a’mu ——

FF—

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n 1 ZOOM VERREENER "Sen (a —— Zaire U —— Ze

1. läut, und die Würzburger nes Dali Aa Leut; vᷣgt 2. Sinn, und Mainwein u. Rheinwein find aud) Me⸗di⸗ zin.

A nichts! Thut auf eu⸗xe Tru⸗hen für Wer-fe des Mis! *

4. Jahr in Pa⸗ris und Pa: vi» a ein tapf⸗ rer Scholar. Und

| 5. läut, unddie Würzburger Mägdlein find kreuzbra-ve Leut; und die

fehlt nur noch ei ⸗nes: Die Stadtiſt zu _leer, ich ſchaff' et = was

. wenn der Menſqh krank iſt, wirddie Welt ihm zur Qual, drum ſtift ich Mr 5. Sog ftift braucht Umgeld, undviel Ka-pi = tal daß chnabelweid 4. was fo ein frommes bemoos⸗tes Haupiſchafft das für die 5. Al» ma Frau Zu = liatommt ſtrahlend s ziert. Hoch le-be ein

—— —— See * Fr

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693

m Erſtes Zeumaß. m 6$

u⸗lius⸗ſpi otal.

chul und Spi-tal. Se ⸗gen und Kraft. 5. mit = ju⸗-bi⸗liert.

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N > => T IA Bar) An ERS ea Te TI 4 1 rer ar = m > ee —— ——

69. Auf dem Ceich.

Mel.: Stoßt an, Halle fol leben ꝛc. Commersbuch Seite 250.)

1. Stoßt an, Serta ſoll leben! Hurra hoch! Ja das Deflinieren vefiß i ‚zeit doch das Konjugieren befommt mir fchlecht. |: Klein ift er Kna 2. Stoßt an, Quinta foll leben! Hurra hoch! Der die Verba seo eb. behält, der tft Doch fürwahr ein ftarfer Held. Stark ift

Sieht an, Duarta fol leben! Hurra hoch! Es bereiten großeö oemaligge eh’ mir immer bie Verba inopiae, Groß iſt das We by Stoßt an, Tertia lebe! Hurra hoch! Und die Verba in ‚ms“ 2 ie Mat matik die find noch das allerfchwerfte Stüd. Schwer a8 4. Stoßt an, Selunda foll leben! Hurra hoch! D Homer, u und o Living, Tangente und Sinus und Cofinus! Hart ift die N 5. Stoßl an, Prima ſoll leben! Hurra hoch! Wer der bräv ——— im Land? Er iſt's, der die Überbürdung fand. il eie Bei 6. Stoßt an, Maturita® Iebel_ Hurra hoch! Das _Gefuchie_hat fein End', ich ziehe nach Freiburg * Student. Frei iſt der Burſch. obert Goldfehmit.

094

700. Der Prthagoreifche Tehrfak. ‚1. weiß nicht, was foll e8 bedeuten, daß ich fo traurig bin; ein Lehrſatz aus alten Beiten, der kommt mir, nicht aus dem Sinn, Drei Winfel, wovon ein rechter, find mit drei Seiten verwandt, und diefe noblen Geſchlechter regieren Leut’ und Land!

2. Die Schönste der Hypotenufen thront oben wunderbar, es fchlum- mert an ihrem Bufen ein holdes Kathetenpaar! Sie thronet auf hohem Sr und fingt ein Lied dabei, das hat eine pythagorate gewaltige

elodei!

3. Der Welt unendlich Getriebe ergreift es mit wilden Weh, fie ihwärmt in glühender Liebe für a quadrat, b quadrat c! Sogar die fühlen Kometen erfaßt ein feuriger Wahn, und das bat mit ihren Katheten Hypotenuſe gethan! | 6. Weber.

701. Philologenlied. Mel.: Erambambuli, das iſt der Titel x.

1. ie das iſt die Mutter, die heut die Kinder lenkt die Kuh) iſt fie, die und die Butter, die Göttin, die und Weisheit ſchenkt Des Abends fpät, des Morgens früh ſchwör' ich auf die Philologie, Phili⸗la⸗lologie, Philologie. .

2. Cie bringt uns zwar nicht weit auf Erden; man Tann nicht Bapft noch General, kann höchſtens Oberſchulrat werden und diejes He nicht einmal. Und doch vor allem Lieb ich fie, die treffliche

bitekogie, Ehili-In-tologie, Philologie.

3. Der Arzt fieht nur des Lebens Schwächen, erfennt der, Menſch⸗ heit ganze Not, und weiß für taufend von Gebrechen ein einzig Meittel nur, den Tod. Wie dauern mid) die Medici; da lob ich die Philo- logie, Philisla-lologie, Philologie.

4. Juriſten ſich gar ftolz gehärden, als wenn die Welt für fie nur wär’; doch wenn die Schurken alle werden, fo braucht man Feine Richter mehr. Dagegen wird entbehrlich nie den Menſchen die Philo⸗ logie, Phili⸗la⸗lologie, Philologie.

5. Die hochehrwürd'gen Theologen, die faßen eh’mald obenan; doch ach! die Zeiten find verflogen, kaum nährt der Stand noch feinen ann. h ſchon zogen ſie hinüber zur Philologie, Phili⸗ a⸗lologie, Philologie.

6. Die oe len aufzufchließen dein DS erblühenden er wo fie die hohen Helden grüßen, die einft gelämpft für Licht und iſt unfer Teil! Drum leb' und blüh’ und wachſe die adilolagie, Rbili⸗ la⸗lologie, Philologie, _ : ft Hermann

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702. Weltgeſchichte.

Mit Humor. Preiskompoſition von Ludwig Liebe.

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drei. Die er⸗ſte, ach ſo ſchal und matt, heißt, Waſ⸗ſer⸗trin⸗ke⸗

rei”; fie währte bis zur gro⸗ßen Flut, da en⸗de⸗te Die f «tempo. x »P,

Not, da trankdie gan⸗ze Sünsderbrut im Waf-fer ſich den f I ı f ; SH Dr Tod, da trankdie ganze Sünderbrut, im Wafler, im

+" BEER

Waſ⸗ſer, im Waſ⸗ſer fich den Tod.

2. Dann fchuf der Herr den goldnen Wein, viel beſſer ward es Ibn da, fam doch etwas Ra hinein, es fang Anafreon; die andre enfchheit aber trank fich Wein mit Wafler vor, und einer rief: „Lyr werdet Tran! Ariston men hydor!“ 3. Da Sprach, der Herr: , „Die Mode ift jo fchlecht, daß mich's berdrießt; die zweite Periode ift auch wert, daß man fie schließt! Ich

696

haft’ was Neues, das den Wein trinf’ ungemifcht und froh!" Er rief fam zur Welt herein der erite Studio.

4. Bie neue Beit, die gute Zeit, durch und kam fie herbei! Die

macht die Welt von allem Leid, von aller Eorge freil Drum trinfen

wir des Weines Krafı nur ungemifcht und vein: Für uns ſchuf

Gott den Rebenſaft uns ſchuf er für den Wein! Preiogedicht von Dr. W. Kleefeld.

| 203. Am Rhein. Friſch en Preisfompofition von Adolf Lane,

- RE Er GE ER [=] 1. Wie glüht er im Gla⸗ſe! wieflammter I, hold! Ge⸗ m

ſchliffnem To = pa = fe vergleich ich fein Gold! Und Düf⸗te ent⸗ ri f « tempo.

. ni⸗gen Rhein.

2. Durchbrauſt uns ſein Feuer, ſchmilzt unſer Sinn für euch nur getreuer, ihr en, dahin! Wir Ichwärmen von Kofen, von Minnen und Frei'n! Gott ſchütze die Rofen am fonnigen Rhein!

8. Ob oft, auch der Tropfen den Trinker beammingt, Herzdrüden umd ⸗klopfen die Schönheit und bringt, wir mwollen’8 vergeben, ver- geſſen, verzeih'n den Roſen und Neben am fonnigen Rhein

Preisgediht von Frida Schanz.

697

704. Hundert Semefter. Mäßig. Preiskompoſition von Adolf Schlieben.

1. Als ichſchlummernd lag heut Nacht, lock⸗ teñ = Be

—n Träume, ſchimmerndin der Ju⸗gend Pracht, mich in fer⸗ne

Räu-me. Kraf-fes Füchslein ſaß ich ſchlank in der Kneipe

wie=der, und in vol-lem Cho⸗re Hang laut das Lied der

fie = der: Gau-de-a-mus i-gi-tur, ju-ve-

post molestam se-nectu-tem nos ha-be-bit hu - mus,

nos ha-be-bit hu - mus.

698

2. Tabakswolkenduft umkreiſt, bläulich, Rheinweinbecher; deſto heller flammt der Geiſt in dem Haupt der Zecher. fühlt in Weltenrund fich der Schöpfung Krone; und er fingt mit keckem Mund und mit tedem Tone: Ubi sunt, qui ante nos in mundo fuere? Vadite ad superos, transite ad inferos, ubi jam fuere.

3. Jäh erwacht’ ih. Glodenklar tönt mir's in den pet find’ runde Niebzig Jahr, feit du wardft geboren. Heut Ichon tegen hinter dir der Semetter hundert! Hell rieb ich die Augen mir, ſummte ftill verwundert: Vita nostra brevis est, brevi finie- tur, venit mors velociter, rapit nos atrociter, nemini parcelur.

‚, 4 Schnell vom Lager fprang ich auf, rief: Mir hat das Leben viel in feinem kurzen Yauf, Leid und Luft, gegeben. _ Sei vergeſſen, was gedrüdt mich mit Sorg' und Plage; heut ein Hoc dem, was beglüdt’ meine jungen Tage: Vivat academia, vivant professores, vivat membrum quodlibet, vivant membra quaelibet, semper sint in flore!

5. Goldne Burfchenzeit entflog fchnell daß Gott erbarme! Ledern Philifterium 309 mic in dürre Arme. Doch philiftern lernt’ ih nicht, hoch, auf goldnen Schwingen, trug mic Lieb’ zum Himmels- licht, jubelnd durft’ ich fingen: Vivant omnes virgines, graciles, formosae! vivant et mulieres, tenerae, amabiles, bonae, labo- riosae!

6. Weib und Kinder an der Hand, freut’ ich mich des Lebens; nützlich fein dem Baterland, ward das Biel des Strebend. Konnte ſich's zum Paradies auch nicht ganz geftalten, Treue, die ich ihm erwies, bat’3 mir doch gehalten. Vivat et respublica et qui illam regit! Vivat nostra civitas, maecenatum caritas, quae nos hic protegit.

7. Im latein’schen Liede fang heut ich alter Knabe meines Lebens

anzen Gang von der Wieg’ zum Grabe; komme, wann du willſt, Fremd Hein, mich) zur Ruh' zu bringen; doch, wie einft als Füchfelein, will der Greis noch fingen: Pereat tristitia, pereant osores, pereat diabulus, yuıvis antiburschius, atque irrisores!

Preisgebicht von Adolf Katſch.

708. Filia hospitalis. Mäßig mit Ausdrud. Preisfompofition von Otto Kob.

1. O won⸗ne⸗ volsle Ju⸗gend⸗zeit mit Freuden ob = ne

.—— .

U} . . v i En-de, mit Minsne-fahr-ten weit und breit, wo

fih die Schönfte fän⸗de. Ich grü⸗ße dich, du junsges

nn Blut, bin je = den hübſchen Wei-be gut,

Allegretto. = Oo BET EEE

Er

doch iſt nichts ae-qua-lis der fi -liahos-pi-ta-lis, und

mn ar DER ES doch ift nichts ae-qua - lis der fi-lia hos-pi-ta-lis.

2. Ich kam als kraſſer Fuchs hierher und ſpähte in den ale wo mir ein Bett und Zimmer wär’, den langen Leib zu Fi faffen. Eofa nicht, noch Stiefellnecht, und doch war mir die Bude recht, feine ift aequalis der filia hospitalis.

3 Sie ıft ein gar zu berät Kind mit blonden 8 Bra, die Fußeen laufen wie der Wind Schuh mit Quaſt' und Knöpfen; die —— bauſcht ſich auf der Bruft, allıvo ich Kr, ift eitel Luft, und f ift aequalis der filia hospitalis.

4. Im Haus berrfcht fie als guter Geift und zeigt's an jedem erften: Der einz’ge Schüler war verreift, die Kaffe mir am leeriten. Da wurd’ ihr Wort mir Schug und Schild und ftinmte den Philifter mild, drum ift auch nichts aequalis der filia hospitalis.

5. Bier Mieter hat fie: urift befucht nur u Kreife, der Miebisiner ift Fein Ehrift, der ar zu weife. Doc mir, mir,

—— >

00 Kr ilofogus, | gab fie in Züchten einen Kuß, und feine ift aequalis

a A es

Harfe Acht und Täßt nicht mit fich ſpaßen: Ber ie ji Mood den Kane Bi macht, würd’ nimmer ihr mehr paflen. Zwar das neuen aut üffett iſi höchſt pikant und äußerſt nett

und dennoch alis der filia hospitalis. 7. Du ee n, wüßt’ id) doch, was oe mit uns be jalo un? dan mir in den Kopf ein Loch und ochſe unver⸗ roſſen. Und N du mir auch nie beichert, zeitlebens bleibſt du

bochgeebrt, weil keine dir aequalis, dir, filia hospitalis. Preisgediht von Dr. Otto Kamp.

206. Für Ehre, Sreiheit, Daterland! Lebhaft a fräftig. Preistompofition von Hermann Schreyer.

1. Xhr Burfchen, ſchenkt die Be⸗cher voll, Es gilt der

see

Mannessch=rel Wir wahren fie und fchirsmen fie mit

Hr we = —u— Fr] ger Hg RAY, .

Kraft und blut-ger Weh⸗re. Du Eh-rensaut, jo hoch und == ——

u

rein wie ed⸗ler helh⸗-ler Demantichein, wir ſe⸗tzen un⸗ſer fs Begeifterung. 5 . 9 EEE EEE

Blut daran, der Fei⸗ge mag cr = besben. Ershebt dis Becher,

ſto⸗ßet an: die here, fie foll (een.

2. Ihr Burfchen, ſetzt die Becher an zu einem frifchen Trunke: Es fol erlöfchen nimmermehr der Freiheit edler Funke! O Blüm- lein bald, wie Nö8lein blüht, dafiir daS Herz fo heiß erglüht in hoher Luft dem edlen Ram Gott jelbft uns gegeben! Erhebt die an an: Die Freiheit, ſie ſoll leben! 3. Ihr. Burſchen, füllt die Becher neu dem Vaterland zum >. ir weihen unfre Liebe ihm in treuer fchlichter Weife: aterland, du höchftes But, u Ächirmen dich mit unfrem at wir kämpfen für did) Mann fir M ann, hoch ſoll das Banner Schweben! Erhebt die Becher, Itoßet an: Das Baterland fol leben! Preisgebiht von Karl Schacko.

Das Lieb kann wirkungsvoll auch als Solo, Wiederholungsvers vom Ch or geſungen werben.

707. Ich weiß einen Helden. Marſchmaßig. Vinz. Lachner.

ſtark und fo zart, fo ftarfundfo zart! Das iſt die Blu⸗me der N

Riteter Achaft, das ift der erſ⸗te an Milsde und Kraft, ſo

weit auf des Ba-terlands Gau⸗en die Ster-ie vom Himmel

fhhausen, die Sterne vom Himmel fhau = en.

2. Er kam zur Welt auf fonnigem Stein |: hoch über dem Nhein, :| und wie er geboren, da jauchzt überall im Lande Trompeten⸗ und Paukenſchall, da wehten mit luftigen Yläigeln |: die Fahnen von Burgen

und Hügeln. : „3 Im goldener Rüftung gebt der Gefell: das funkelt jo hell; umd ob ihm auch mancher zum Kampfe fich Stellt, weiß feinen, den er nicht end- lich gefällt; er machte fchier allen zu ſchaffen mit feinen feurigen Waffen. 4. Doc wo es ein Zelt zu verherrlichen gilt, wie ift er fo mild! Er naht und die Augen der Säfte erglühn, und der Sänger, greift in N Due kühn, und felbft die Mädchen im Kreife fie küſſen ihn heim- icherweiſe

Innig und ruhiger. Ein Einzelner.

5. O komm, du Blu⸗me der Rit: terſchaft, vol Mil-de und

Ser == Pe er Kraft, vol Milde und Kraft! Tritt ein in unsfern vers

ee SS 2 ir a Tr EEE

trau⸗ lichen Bund und welsfe den träumenden Dichtermund, und

führ ung beim lange der Lie⸗der die Freu⸗de vom Himmel ber»

nie = a die Freu⸗de, die Freude von Himsmel ber: nie

Pa SH Fr ==

der! Und führ uns u der Lie-der die Freu⸗de vom

Himsmel ⸗nie = der, die —— de, die Freu⸗ de =

PS oz Sg —ñ—

Himsmel der!

707a. Das Herz am Xhein.

1. Es liegt, eine im grünen Rhein, gezaubert von Gold und von Edelſtein, und wer ſie erhebt vom tiefen Grund, den krönt man zu Aachen in felbiger Stund’; |: vom Belt bis zur Donau die Lande find fein, des Raiters der Zukunft, des Fürſten am Rhein. :|

2. Es liegt eine Leier im grünen Rhein, ne von. Gold und von Elfenbein, und wer fie erhebt vom tiefen Grund, dem ftrömen die Lieder vom goldenen Mund. Der Kranz der Uniterblichfeit wartet fein, Sängers der, Zukunft, des Sängers am Rhein.

Sa na wo ein Häuschen am grünen Rhein, umranfet von Reb⸗ laub * enſterlein, drin waltet ein Herz fo engelgleich, ſo arm ı.n Gold und an Unfhuld fo reich. Gehörte dies de an dem Rheine mir, ich. gäbe die Krone, die Leier dafür!

708. Don zweren Roloſſen. Nicht zu —— aber friſch. Karl Iſenmann.

1. Bei rg luf⸗ti⸗ger Hö⸗— Fe fteht ein

704

rie⸗ſig e = berames Weib, vom Scheitel bis

Be ee ei ——— den-jung-frau = leib, vom

Scheitel bis zur Ze-he ein Hel⸗den- leib.

2. Ein Leu hält ihr zur Seite, die Rechte ſchwingt einen Kranz: : Be ee ihr jungfrifchen Leute, wer Ir t mit mir einen Tanz?“ :|

3 rona am Lago maggiore 1) ein Mann von demſelben Metall, Tonſur um das Haupthaar gef Kardinal | Der Mann fchaut in die Runde und fegnet das ge Land, doch def in des Herzens Grunde da lodert ein beimlicher 8 Brand.

5. Walpırgisnacht! Frühlingsgeheimnis! da verläßt er den dun⸗ felnden See, und wandelt in füßer Verträumnis auf der Sendling» rg hauſſee:

6. „Bavaria, ſchlankſte der Schlanken, ich ſchmelze vor Sehnſu nach in den fündhaftig ſchönſten Gedanen erglüh' ih o koſe

m ihr’ dich zum Bot und Salvator, ge Thereſienwieſ nd Bf ich führ’ dich ins Auertheater . —— neig ich in 3. Cr fl flüftert_e8 leis und begehrlich u umſchlingt ihre Hüfte mit ad, feine Augen funkeln gefährlih . .. . doch die Riefenjung-

frau 2: Schaugt’8 den an, den Borromäus, was glaubt der Dall, 7 Lip Ste Wüſcht'r, Sie Cölibatäus, (affen. &’ mi aus etzt oder

n Si fehüttelt die Locken zum Hohne, mm ſträubt ihr Löwe die Mähn': Ver heil'ge Kolot von ae ward u mehr bei Sendling gefehn, 3. D. v. Scheffe

oren, feines Zeichens ein

ka EEE a a a ei .

205

709. Bartolus. (nicht zu langſam). a Gruwe.

He

1. Der Bar=to = lus —— tor war, lebt’ in Bo = log⸗na

= = p p

po Fer

manches Jahr, lebt' in Bo=log-na manches Jahr, das

fchmiert,doch &o=-der und Pan-dek-ten nur hielt wert er jet = ner

mf Schneller. er See

. re ref = tur, denn die In = fti = tu = = * die

thun ſich nicht mehr loh⸗ nen, find ⸗klap⸗pert

ger

fhon ja fo jprah man in Bo = log = ma. Kommersbuch. 45

706

2. Stets ging er, wenn fein Werk gethan, |: ind Wirtshaus dann „Zum Juſtinian“,: allwo er, kneipt' ın Wein und Moft, und ftod- bezecht die Stadt durchtoſt', bis, wenn ihn niemand heimbu fiert, im Rinnftein er die Nacht fampiert: Denn morgens bei der, Gloſſe und abends in der Goſſe war feine Profeffion ja jo lebt man in Bologna.

3. Dort lebte auch ein Kandidat, der noch vom jus nicht wiſſen that, zum Doktor fich gemeldet doch, denn dazu, meint’ er, reicht es noch. Das Thema ward geftellt iym da: Was culpa fei levissima. Dran thät' er fpintifieren und doc; nichts eruieren als lauter Mift und Kehricht, dieweil er gar zu thöricht. j ,

4. Bulegt hat er doch einen Plan, ſchlich nachts fich Hin zum „Juſtinian“ Und vor der Thüre lauert’ er; bald torfelt Bartolus daher, und kaum, daß er der Tyür entfloyn, lag er auc in der Goſſe ſchon. Denn morgens bei der Gloſſe und abends in der Gofje, war jeine Profeſſion ja -- fo lebt man in Bologna!

5. „Herr Bartolus,“ ſprach jener num, „ich wünfche Euch recht wohl zu ruhn; doch fagt, wie man es nennen fol’, wenn einer in Kinnftein rolt?” Da lallte Bartolus: „Ha hal ’3 iſt culpa mur levissima! Denn morgens bei der Glofle und abends in der Goſſe, ift unfre Brofeffion ja jo lebt man in Bologna!’

6. „Gefaßt!“ vief der Eraminand, und als er im Examen ftand,

da hub er an: „Ihr Herren wißt: Levissima die culpa ift, wenn einer, der in Moſt gefneipt, nachts in der Goſſe Liegen bleibt; went einer wird befoffen im Rinnftein angetroffen, kann er dafür nicht viel ja, fagt jchon die lex Aquilia.” 7. Ob folder Rede ha’n erbaut fich die Doktores angefchaut, Mare tinug ſprach und Bulgarus: „Genug! Der Kerl verfteht fein jus!‘ Auch Azo, Baldus und Durant, die drüdten ihm gerührt die Hand, Accurfius felbit, ‚der große, reicht ihm die Bruderfloffe: „Ihr traft den rechten Ton, ja, fo lebt man in Bologna!”

Nur Bartolus rauf’ fi am Ohr und \prad): „Das Tommt befannt mir vor. Drob fhöpfte mancher nun Verdacht, bis man es schließlich ’rausgebraht, wie Bartolus, vom Moft die ganze

ache ausgeplauſcht. Da faßte den le ein arg moral’jcher Kater, er ward zum Spott und Hohn ja der Leute in Boloana!

9. Denn in der Stadt auch ward befannt, wie fein Examen der beftand, zum Sprichwort ward es gar zulegt: Wenn einer fchlau was rege let, ſprach man: „Dem glüdt, was er gewollt, der weiß, wo - Bartel Moſt ich holt!” So fagten alle Leute, fo Iogen fie noch heute, vom Bater hört’3 der Sohn ja, und nicht nur in Bologna!

Reinhold Schultz.

Inhaltsverzeichnis.

Die mit * bezeichneten Lieder find Originalkompoſitionen und Eigentum des Verlegers. I '

Seite.

Abend wird's, des Zaged .. 8 A Buffer! iſt a ſchnuckrig Ding 448 Ach, das Ermatrifulieren . . 444 Ach, wie iſt's möglich . ... . 287 Ade zur guten Naht .... 288 Ahnungsgrauend, todesmutig 5 Allemal find die Füchfe üppig 446 Alles schweigel ....... . 33 Alles, was wir lieben, lebe . 186 Allmacht, die furchtbar .... 7 ALS die Breußen marjchierten 290 ALS die Römer frech geworden 441 AS es mit Noah ging zu_. . 446 ALS Gott, der Herr, den Wein 447 Als 2 an einem Sommertag 291 ALS ich ein Kleiner Knabe war 449 * Als ich ſchlummernd lag heut. 697 Als jüngſt ich meinen Vater . 449 AL Noah aus dem Kaften.... 449 ALS fich der Urweltnebel ... . 451 ALS wir jüngft in Regensburg 291 #Alt=-Heidelberg, du feine ... . 138 n " n (Zachner) 137 Am Brunnen vor dem Thore 292 Am Schwarzen Walfiih ... 451 An den Rhein, zieh’ nicht. . . 293 An der Elbe Strand In der Saale hellem Strande 294 Innchen von Tharau..... 288

140 |.

Seite

A Schnadahüpferi 18 a Vogel 433 Auf Arkonas Bergen... . . 8

Auf, Brüder, auf, beginnt .. 8 Auf, Brüder, laßt ung luftig 141 dem Garcer ...... - 452 Auf dem Meer bin ih .... 294 Auf dem Schloffe von .. . . 461 Auf den Bergen die Burgen . 142 "Auf Deutichlands hohen .,. . 453 Auf diefer Welt hab’ ich fein. 295 Auf einem Baum ein Kudud 296 Auf einem kühlen Grunde . . 460 Auf grünen Bergen ..... 143

Auf, ihr Brüder, frifh und . 144 Auf, ihr Brüder! laßt ung... 1 Auf, ihr Brüder, finget Yiedır 145 Auf, ihr meine deutjchen . . . Auf, laßt die Gläfer klingen . Auf, Matroſen, die Anker . . Auf mit dem Hammer und. . 450

Auf Schlefiend Bergen... . . 461 Auf, ſchmücket die Hüte... 297 Auf, ſchwärmt und trinkt .. 147 Auf, Anne und trinfet .... . 148 Aus Feuer ward der Geift.. . 149 Bald graſ' ih am Nedar. . . 299 Bededt mit Moos....... 8 Bei dem angenehmften Wetter 150 Beint heiligen Peter . . . . . 461

208

Seite. | Seite.

Beim Lindenwirt im Keller . 462: Das Schiff ftreicht durch die 305 "Bei Sendling auf luftiger . . 703. Das fchwarzbraune Bier... . 471 Bekränzt mit Yaub .. . ... 151 Da ftreiten ſich die Yeut’ herum 301 Belfazzar, Fürſt von Babylon 463 | Das Unglüd u. d. Mißgeſchick 474

| 0

Bemooſter Burfche ziey’ ih . 152! Das Volk ftebt auf ..... 1

Beftreuet die Häupter . . . . 463 4Das war der Graf von... . 473 Bier, BierdugefünlvollesWort 464, Das war der Herrvon . . . . 667 Bier br .5. ........ 465 *Das war der ED . 474 Bierwalzer ... ...... 465. Dein Wohl, mein Yicbehen . . 303 Bin aus- und einganga .. . 298, Denkt du daran, Genoſſe . . . 166 Blaue Hofen find ſchün. . . . 466, Den lieben langen Tag. . . . 302 Blaue Nebel ſteigen ..... 9 Der Abram iſt geftorben ... 475 Braufe, du Freiheitsſang. . . 10, Der alte Barbarofla .. .. - 12

Bringt mir Blut der edlen... 153 | Der Bartolus Gloflator . . . 705 Bruder, Bruder, halte nid . 466 | Der Beglerbeg Nambambo . . 476 Brüder, das ift deutfcher . . . 154! Der Bierlala war der . . . . 477 Brüder, bier ftehtBier ftatt . 155 | Der Burſch von echtem Schrot 167 Brüder, ift das nicht ein Yeben 467 | Der David und der Salonıo . 477 Brüder, lagert euch im Kreife 156 | Der Freude leicht umichlingend 169 Brüder, laßt und luftig . .... 157) Der Gerftenfaft, ipr meine. . 169 Brüder, reicht die Hand zum . 157 | Der Gott, der Eifen wadhlen . 14

Brüder, fanımelt euch in. . . 158 | *Der Herr vom Nodenfteine . . 665 Brüder, was jubelt ihr... .. . 467 | Der ich von des Datpheus . . 478 Brüder, wollen’S heut ... . . 468 Der Jäger in dem grünen. . 807 Brüder, zu den feitlichen ..... 1659| Der König Knut von Dünem. 481 Bumsvallra......... 469| Der Landftum ....... 1 Bundesjubel woget durch die. 160 | Der liebfte Buhle, den ich han 170 Burfchen heraus ....... 161! Der Mai ift auf dem Wege . 306 Ca, ca geſchmauſet ...... 161 |-Der Mat ift gefommen.. . . . 304 Carolus magnus froh ins . 469 | Der Vienid) ift ein Barbar . 482 Cerevisiam bibunt homines 162 | DerNtabob Judjiud ..... . . 483 Chimmt a Bogel....... 300 | Der Noah morgens früh... .

Crambambuli ........ 163 | Der Bapft lebt herrlich in der 308

Da droben auf jenem Berge . 300 Der Pfarr' in Aßmannshauſen 484 Das alte Fahr vergangen iſt. 164 | Der Ritter muß zum blut’gen 308 Das Effen, nicht das Trinken 469 | *Der Hömeradler hielt d. Ahein 480

Das Bo 11 470 | Der Sänger hält im Feld die 310 Das Yieben bringt groß ... 301] -Der Sang ift verfchellen . . 282 Das Lied vom Wein ..... 165 | Der fhönfte Ort, davon ih . 170

Das Rohr im Munde . . ... 472! Der Wein erfreut des... . . 172

Der Wiſſenſchaft ſei unfer . Des Jahres letzte Stunde Des Sommers legte Hofe Deutfches Herz verzage nicht Deutiches Lied in deutfcher Deutiche Worte hör’ ich

209

Seite. . 485

.. 173 . . 486 . 77

18

.... 16 Deutichland, Deutichland über 19

Deutschland rief in dunfeln. . . 638

*Diandle, jei nur g'ſcheid -

20

Die Altgoten ritten im. . . . 487 Die bange Nacht iſt nun ... 311 Die Binfchgauer wollten... . 313 Die Fahnen wehen, friſch auf 21 “Die ganze Weltgeichichte bat . 695

Die güldenen Dukaten . . . . 489 Die Huffiten zogen vor... . . 489 Die fühnen Boricher follen . . 490 Die Leineweber haben eine . . 492 Die Luft ift fo dunfel. . ... 493

Die Quellen fließen friſch .. 493 Die Roſen blüben im Thale . 312 Die Scheideftunde fliegt vorbei 22 Die Sonn’ erwaht .._. . . - 314 Diogenes lag vor der Stadt . 496 Diogenes war ein Hauptmuder 495 Dir, Yeibzig, liewe Lindenftadt 497 Dir möcht’ ich diefe Lieder .. 23

Dir öffnet fich jet unfre . . . 174 Do henn je de Vehrele .... 497 Dort Saled, bier die... . . 175

Dort, wo der Rhein mit feinen 176 Dort, wo die Rhön zum... 494 Drauß ift alles jo prächtig . . 317 Drei Bilder und eine Pfeife . 498 Drei Lilien, drei Lilien... . 315 Drei wadere Burfchen faßen . 498

Drumb gehet tapfer an... 27 Drunten im Unterland. ... . 316 Du, du liegſt mir ....... 318

Du haft Diamanten und ... 499

*Ein Römer ſtand in finſtrer.

Seite. Dulce cum sodalibus.... 177 Durch Feld und Buchenhallen 318 Du Schwert an meiner Linken 28 © bifjele Tieb und e biffele . . 325 Ehre fei dir, herrliches Volf . 29 Ei du faus, fau=, jaus, ei... 499 Ei, guten Abend, meine Herren 500 Ein Bruder jchloß die Augen 178 Eine Waffermaus und Kröte. 501 Ein’ feite Burg ift unfer Gott 29 Ein freies Einen bauen... . 500 Ein freies Leben führen wir . 501 Ein Gaudeamus ſoll uns heut 181 Ein getreues Herz zu willen . 321 Ein Grobſchmied jaß in guter 319 Ein Heller und ein Daten . . 502 Ein Hering liebt’ eine Aufter . Ein Jäger aus Kurpfalz. . . Ein Jäger z0g zu Holze ... Ein jun ol adt..... 503 Ein Kaufmann, der ſich Schulze 503 Ein König lag im Sterben . 504 Ein Reben wie im Paradies . Ein luſt'ger Muſikante .... Ein niedliches Mädchen, ein. Ein nühtern Mann, ein...

Einfam bin ich nicht alleine . Ein Schifflein ſah ıch fahren .

Einft hat mir mein Leibarzt . 327 Einſt lebt’ ich fo harmlos . . 182 Ein Sträufchen am Hute . . 328 Ein wilder Geologe...... 507

Empor, empor mit frifchem . En Angleterre nous irons . Erhebt der Stimme vollen . 30 Erhebt euch von der Erde... 31 Er fang fo Ichöaön .... . . 508 Er faß auf feinem Pfahle . . 509 Erfchalle, froher Rundgefang.

710

Seite.

Es blies ein Jäger wohl in . 329 Es blies ein Jäger (Here) . . 330 Es blinten drei freundliche . . 184 Es brauft ein Ruf wie... . 31 Es, es, es und es....... 331 Es geht bei gedämpfter ... Es gfallt mer nummen eini . 332 Es ging ein Froſch ſpazieren 509 Es hatten drei Gefellen ... 185 *Es hauſte einſt ein Klausner. 510 Es heult der Sturm ..... 34 Es iſt beſtimmt in Gottes . . 336 Es kann ja nicht immer fo ..

Es Flingt ein heller Klang .. 32 Es lag eine Xofomotive. . . . 511 Es Teben die Studenten... . 281 Es lebe, was auf Erden Jid) . 512 Es lebe, was auf Erdenftolziert 335 Es tief.ein Hund indie... . . 514

Es liegt eine Krone im. . . 708 Es marſchierten drei ..... 514 Es preiſen alle Zungen.... 515 Es rauſcht in den . ..... 516 *Es regt ſich was int... ... 670 Es reitet ein Reiter... . . . 517 Es ritten drei Reiter... . . 338

Es In: beim fyäumenden . 186 Es ſaßen viel muntre Gefellen 187 Es jchienen jo golden die... . 339 Es jchlingt fich die Runde . . 188 Es mein Herz und Blut . 36 Es ſtand eine finde... ..- 340 Es 5— drei Sterne am .. Es ſteht ein Baum im... . 341 Es ſteht ein Berg im Badner 518 Es ſteht ein Manichäer drauß 517 Es fteht ein Wirtshaus .. . 518 Es thront am Eibeftrande ... 37 Es ward einmal geichlagen.. . 519 Es war ein alter König . . . 348

Seite.

Es war ein Edelmann am . . 520 s war eine Ratt’....... 520

3 war ein König in Flandern 521 Es war ein König in Thule . 344 Es war einmal ein deutjcher . 523 Es war einmal ein König . . 523 Es war einmal ein Mädel . . 333 Es wareinmaleinZinmmergefell 344 Es war ein Studio in en . 521 Es waren einmal drei Reiter . 347 Es waren 'mal drei Gefellen. 522 Es waren zwei Königskinder 345 Es wollt’ ein Schneider . . . 525 Es wollten viel treue Gefellen 38 Es zog aus Berlin eintapferer 38 E3 zogen drei Burſche ... . . Feinde ringsum. ......« Fern im Süd das ſchöne ... Flamme empor Flevit lepus parvulus... . . 350 Frau Wirtin, noch ein... . 490 Freifrau von Droſte⸗Viſchering 527 Freiheit, die ich meine... 42 Frei und unerſchütterlich ... 43 Freude, ſchöner Götterfunken 188 Freund, ich bin zufrieden... . 352 Freut euch des Lebens .. . . 351 Fridericus rex, unfer König 44 Friſch auf, friſch auf mit raſch. 46 Friſch auf, friſch auf mit Sang 191 Friſch auf, ihr Jäger frei und 47 Friſch auf zum fröhlichen .. 48 Fröhlich und wohlgemut ... 353 Frühling, wie pochteſt du balde 527 Füllt noch einmal die Gläfer . 527 Gar Fröhlich tret’ ich in die . 192 Gaudeamus ig. juv. de novo 528 Gaudeamus igitur juvenes. 193 Gegen Abend in der Abendröte 528 Genießt den Reiz des Lebens. 194

714 Seite. Seite.

Geſtern abend in der ftillen. . 3564| ch gehe meinen Schlendrian 541 Geftern, Brüder, könnt ihr’s . 195 Sc ging in einer, gebt wohl . 360

Glück auf! Stüdauf..... 355 | “Sch ging mal bei der Nacht.. 542 Gott erhalte Franz den Kaifer 48 | Ich aung enmal fpaziere . . . 542 Grad aus dem Wirtshaus . . 530 | „sch hab’ den ganzen .. ... 202 Greift zum Beher ... .. . 196 | Ich hab’ eine Yoge ...... 543 Habt ihr in hohen Lüften... 49| Ich hab’ einen Kameraden. . 543 a, wie ne Pokale blinken . , 531 37 hab’ einen mutigen ... 63 ehr und heilig ift die Stunde 198 | ch hab’ mein Sad auf . . . 208 eil den Manne, der den " . 196 | Ich hab’ mich ergeben... ... 64 eil dir, Germania ..... Ich hab’ jchon drei Sommer . 362 eil dir im Siegesfranz . .. 50| Ich hatt’ einen . . 361 erauß, heraus die Klingen . 51) Ich kam für einer fraw. . 544 eraus in die Felſen ..... 531 | Ich kenne eine Kurve ..... 545 „Herbei, herbei, du trauter. 52 RL, lobe mirdas Burfchenleben 204 pert, bleib bei ung mit. 53 RL, möchte dir jo gerne fagen 363 err Bruder zur Rechten... . 532 nehm' mein Gläschen . . 206 err Dietrich, der Ritter... . 534 Ich jchteß’ den Hirſch .. . . . 364 err Julius Echter von... 689 Re und mein Fläſchchen . . . 205 auferſtanden biſtdu. 55| Ich war Brandfuchs ..... 207 err Zachäus ......... 533 ch war noch fo jung . .. . - 545 erz, mein Herz, warum jo . 355 ‚0 weiß eine Frtebliche Stelle 546 eute ſcheid ih... ..... 356 RL weiß einen Helden von . 701 „Hier find wir verfammelt. . . 199 Ich weiß einen Wein... .. 547 ter fi’ ich auf Rafen . . . . 200 | Sch weiß nicht, was ). 546 *Hildebrand und fein Sohn. . 536 | Ich weiß nicht, was jolle8 . . 365 inaus, hinaus, e8 ruft das . 57 Eee nicht, A TORE 694 Hinaus in die Ferne ..... 57 will einft bei 3a und... 208 och thront auf purpurfarbit. 537 Ich wollt’, ich wär’ ein dujedor 549 ör uns, Allmädhtiger ..... 58 &ch wollt” zu Yand 366 urra, du ſtolzes, ichönes .. 59 Brüder, ſeid mir all ... 557

ch armer Komet ....... 538 hr Brüder, wenn ich nicht . 211 ch bin der alte Ahasver . 538 Ei Burjchen, Pe bie eier 700 bin der Doftor Eifenbart 539 hr, die beim hehren Aufgebot 213

g Sin der Fürſt von on 201 mAnfang war das ———— 550 bin ein Bergmann . . 540 * da muß man... 213 bin ein Preuße, fennt .. 61 m Kreiſe frober, Huger . . . 214 bin ein oe und ein 282 | Im Krug zum grünen Rranze 368

\ armer Ha3 im weiten . . 358 yor Brüder, fingt Lieder ... 211 binvomBeg ...-.. 3859| Am fühlen Keller... .... 215

Seite

Kennt ihr nicht den Herrn von 580 Klaget nicht. daß ich gefallen. 73 Komm mit zum Forum ... . 581 Kommt, Brüder, trinket froh 221

712 Seite. m Lumpenſacke piept . . 559 Immer und immerdar .... 551 Im Mondfchein geht er um . 550 m raufchenden Haine jaß ... 560 m fchwarzen Walfifch 561

7 m ſchwarzen Walf. (Yachner) 561

m Wald und auf der See. 368

*Im Winterrefeftorium . . 563 n allen guten Stunden . . . 216

n Batreuth ward er geboren 567

n Berlin, der preuß’ichen . . 567

n dem Fand Mefopotanıium 568

n dem wilden ——— 64

n den heißen Julitagen ... 571

n der großen Seeſtadt .. . 571

n des Waldes finftern 371 In einem Thälulein . 572 jn einen on Grunde. 370 Sn Hochheim die ....... 571

n luftiger Trinflemenaten . 573

n Oberndorf find zween . . 574 Ins Weinhaus treibt mich . . 575 Integervitae........- 217 n unterirdifcher Kammer . . 576 In unterirdifcher (Xachner) . . 576 Er ein Leben auf der Welt. . 218 Set gang i ans Brünnele . . 367 etz gehmer awwer haim . . 548 etzt fen’ ich daS gelobte_ . . 549 Jetzt Schwingen wir den Dur. 210 “setzt weicht, jet flieht... . 551 * Setzt weicht, jetzt (Rachner) . . 553 o,jo, Gaudeamus ..... 578 +*Rcinen un im Becher. . 579 Kein euer, feine Kohle . . . 372 Kein me Tod iftinder.. 65 Kein Tröpflein mehr im Becher 230 Kennt ihr das Land der .. 66 Kennt ihr das Land fo .... 68

Kennt ihr d. frohe Siegesweife 69

König Hundin ur vertrieb ſich 582 König iſt der Katenjammer . 582 König Wilheln faß ganz heiter 583 Könnt’ ich Yöwenmähnen .. 71 Krapülinski und Wafchlapski 584 Kunz von KRauffungen mit. . 585 Lange find wir nicht gejellen . 586 Laſſet die feurigen Bomben . 223 Yallet heut im edlen Preis . . 233 daß t bei Luſt und Heiterkeit. 222 *Laßt hoch die deutſche Fahne 94

Laßt hören aus alter Zeit .. 74 Yaurentia, liebe Laurentia . . 587 Lauriger Horatius ..... 224 Leb wohl, du treue Bruderherz 225 Leb wohl, mein Bräutchen . . 372 zieht durch mein Gemüt 374 Letzte Hofe, die mich ſchmückte 587 "Reste Hofe, die mich (Yachner) 588 Letzte Roſe, wie magft du. . . 373 Luftig gerüftet, daS Herz . . . 227 Mädchen, du liegſt mir. 589 Mädchen, vor einem Wort. . 590 Mädelerud ........ . 374 Mädel im Schleppgewand . . 590 Mag alles wanken und int en 687 *Mathematik wird jetzt .... 591 Med, meck! Stimmt an. 592 Meine Muf tft gegangen . 2330 Meiner Heimat Berge... . 7 Mein ge ift im Hochland . 376 Mein Lebenslauf iſt Yieb’ und 228

Mein Lieb ift eine Alpnerin . 376 Mein’ Mutter mag mi nit. . 377 Mein Schagerl tft Hübfh . . 378 Mein Schaß, wenn du zum . 593

713

Seite.

»Merkt auf, ich weiß ein neu . 594 *Metamorphoſen jchrieb Ovid . 595 Mich ergreift, ich weiß nicht wie 231 Mihi est propositum „.. . 231 Mir träumt’, ich hätt’ einen . 596 Mir träumt’, wie Dichtern . . Mit dem Pfeil, dem Bogen . Mit Hörnerichall und Luſtgeſ. Mit Männern ſich geichlagen Morgen müfjen wir reiten Morgen muß ich fort Morgenrot! leuchteft Mr jein ja die lustigen ..

Mulieres sunt fallaces... Mufenfühne, es ertöne .. . . Muß i denn zum Städtele . . Nach der Vakanz . ... - - - 5 Nach Sit ziehn um halber . 5

oe oe. °

Nach Italien möcht’ ich, Alter 602 Nr n an en . 232

aphtigall, ich hör’ dich fingen 383 —— dich, Mentch vertärbin 605 Noch ift die Freiheit nicht, . . 78 Noch ist fein Fürſt jo hob... 78 Nun eb wohl, du Fleine Gaſſe 384 “Nun lodert mir des Faſſes .. 605 Nun fo ift die Glut entbronnen 79 Nun weiß ich e8, nun ward . 608 Nur immer langfam voran . 607 O alte Burfchenberrlichfeit . . 234

D du Deutichland, ih muß . 80 D du liebs Enaele ... ... 385 O Heimat am Rhein... . . 387 D Ms und Oſiris ...... 235

D Tommt, ihr Xeute, all’ herbei 60

O könnt' ich mich niederlegen. 81 O Maidle, dur bift mein . . . 385 Organ'ſche Formeln, ſeh' ich . 610 O Schutgeift alles Schönen . 238 2c Pwueioı 443

. 08H 1 8 1 8 to

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—— er

Seite. O Straßburg, o Straßburg . 386 D Tannenbaum ....... 387 O Tübingen, du teure Stadt 238 O weh, mir armen Mann . . 611

*O wonnevolle Jugendzeit . . . 698

Pertransibat Clericus. ... . 611 Philologie das ift die Mutter 694

Poculum elevatum ..... 13 IIodc nor’ &veoostaı, . . . . 613 Breis dir, Hermann ..... 81

Preiſend mit viel fchönen Reden 82 Preiſend mit viel (Grafen). . 611 Preiſet die Reben ....... 240 Prinz Abfalom v. Gottesgnad 612 Prinz Eugenius der edle Ritter 83 Quid hoc sibi 614 RNaſch von feiner Lagerſtatt . . 241 Reichet in der froben Runde . Ritter Ewald und die Minna

oo oo 0 0 0 -*

Roſenſtock, Holderblüt ..... . 388 Rundgeſang und Geritenfaft.. 243 Sa dont, fa dont! So leben . 614 Sa dont, jadont!....... 15 Sag’ mir das Wort ..... 389 Sah ein Rnab’ ein Röslein . 390 Schaut's außi, wies regn’t . 391

Schier dreißig Jahre bift du .

Schleswig-Holſtein ...... 84 Schnadahüpfeln ....... 433 Schöne Minka, ich muß ... 392 Schön iſt's unterm freien .. 85 Schon find wir weit durchs . 616 Schon 20 Fahre bift du alt. . 615 Geht her, wie ſtolz ih um . . 244 Seht ihr drei Roſſe ...... 393 Seid nur luſtig und fröhlich . 616 Seit Pater Noah in Becher . 245 Setze mir nicht, du Grobian . 616 Setzt der Löwe in Gedanfen . 618 Setzt euch, Brüder, in die . . 246

214

Seite.

's giebt kein —— Leben . . 247 ’8 giebt fein Schöner (Räuber). 620 ‚— 's hehrem Rufe folgten. 226 Siebenbürgen, Yand ded . . . 394 *Sie haben Tod und Berderben 86 “Sie follen ihn nicht haben . . 90 Sind die Mauern noch fo hoch 536 Sind wir nicht die Muſikanten 622 Sind wir nicht zur. Herrlichkeit 248 +Sind wir vereint zur guten. . 87 Singe, wen Ocdang gegeben . 395 Singt mir das Lied vom... 89 'g iſt doch närrifch.. ... 249 Sig’ ich in froher Zecher Kreiſe 283 ©o id ich nun die Stadt. . 396 So leb denn wohl, du ftilleg . 395 Soleb denn wohl, Gymnaſium 283 So mande graufe 20 So pünttli zur Sekunde So viel der Meat auch . . So viel Stern’ am Himmel . 397 Sprach jüngit Zeus zum. . . 622 Stand ich auf hohem Berge . 398 Sul 0 Baterland. ... 89 Steh’ihinfinftrerMitternacht 399 Stimmt an mit hellem, hohen 92 Stoßt an! Serta ſoll leben. . 695 +Stopt an! joll leben . ... . 250 Strömt herbei, ihr Völferfch. . 639 Stubentenderz, was macht dich 284 Studio auf einer Reif’... . . 623 ’8 war einer, dem's au Herzen 625

[ Zur Zur Er Zr 0

. . 621 396

’3 war einmal eine fleine . . . 624

*Fraun, die Weiber gleichen . 524 Tres faciunt collegium ... .. 251 Treue Liebe bis zum Grabe . 92 Treu und herzinniglich . . . . 400 Trinken bringt den Erdengaft 626

*Trinfe nie ein Glas zu wenig 626 Trinken fang Anatreon. .. . 627

Seite. *Triumph, das Schwert in . 9 Überall bin ich zu Haufe . . . 628 Uff'm Bergli bin i afäffe. . . 401

Undbin endlich verfallen 629 Und die Würzburger Glödli . 401 Und es kann ja nicht immer . 630 Und hört du das mächtige... % Und in ‘jene lebt jich’3 bene . 631 Und mag auch die Menfchheit 630 Und ſchau' ich hin, fo ſchauſt. 402

Und fiß’ ih am Tifche . . . . 631 Und wenn ſich der Schwarnt . 252 “Ind wieder faß beim Weine . 662

*Und wieder ſaß Lachner) ... 663 Und wieder ſprach d. Rodenſtein 668 Und wieder ſprach d. Rodenſtein 669

Und würden zu Rum die... . 632 Ungeheure Heiterkeit . . ... . 632 Unmeit von dem Paradies . . 634 Vater, ih rufedih ..... . 98

Vaterlands Söhne, traute ... 99 Beritaubteg, altes Bücherbrett 636 Biel effen macht viel breiter . 637 Biel klares Wafler fließt im . 636 Biel ftolze Burgen fennt der . 638 Biola. Baß und Geigen . . . 640 Bivat Bachus, Bacchus Lebe! Bögelen im Zannenwald.. . . 405 Boll Zärtlichkeit will ich der . 640 Bom hohn Olymp herab... . 254 Bem Turme, wo ich oft gelehen 403 Bon allen den Mädchen Bon allen Rändern in der Welt 101 Bon allen Tönen in der Welt 256 Bon meinen Bergen muß Ti. . 406 Vorm Feinde ftand in Reib . 103 Bor Zeiten, al3 man noch fo - Wadre Burfchen, Chorus . . War einft ein jung, jung . . . 407 "Mar einit ein Schuiter in . - 642

215

Seite. Seite.

War’n einst zwei Parallelen . 643 | Wenn in ftiller Stunde... . . 416 Wärft, Mädchen, eine Perle. 644 | Wenn laute Becher Hingen . . 263 Warum follt’ im Leben... . 260 | Wenn man beim Wein fitt . 657 Was Bolt die Trompeten?. 108) Wenn's Mailüfterl weht... . 417 *Was die Welt morgen . . .. . 688| Wenn’3 Mailüfterl (Bodieller) 666 Was ein gerechter Heufchred 18 647 | Wenn wir durch die Straßen 263 Was fang’ ich armer Teufel . 645 | Wenn zu mei'm Schätl . .. 418 Was glänzt dort vom Walde? 105 | Wer hat dich, du jchöner Wald 419 Was gleicht wohl auf Erden 411 | Wer ift ein deuticher Mann 115 Was hab’ ich denn meinem . 406 | Wer it ein Mann ...... 116 Was habt ihr denn zu ſaufen 644| Wer ift würdig, unfrer großen 117 Was hör’ ich draußen vor dem 408 | Wer niemals einen Raufch. . 657 Was ıft das für ein durftig . 256 | Wer reit’t mit fieben Knappen 659 Was ift d. DeutichenVaterlend 108 | "Wer reit’t mit zwanzig . . . . 658

Was iſt d. Deutſchen Vaterland 113 | *Wer reit’t mit zwanzig . . . . 660 Was iſt dort oben ...... 409 | Wer fchentet den Wein ... . . 671 Was Flinget und finget . . . . 410| Wer finget im Walde... .. 421

Was kommt dort von derHöh. 258 | Wer wanft zu Fuße au . 660 Was ſchiert mich Reich und . 646 | Wer wollte fich mit Sri en Was zieht ihr die Stirne . . 107 | Wie bin ich, ach, fo tief . . . . 672 Weg mit den Grillen... . 261 | Wie die Blümlein draußen . . 423

*Weil der Huberbauer Florian 488 | *Wie die Nachtigallen an den . 601 Welchen: Stand zugewandt . 648 | "Wie griiht er im Ölafe .... 696 Wem Gott will rechte Gunft 412 | Wie fonımt’3, daß du fo . . . 424 Wenn alle untreu werden... . 107 | Wie könnt’ ich dein vergeffen 118 Wenn aner wieino a Bua . 649) Wie Ichten doch die Heiden . . 672 Wenn das atlant’iche Meer . 649 | Wie lebten wir fo traulich . . 264 Wenn der Pott aber nun en . 650 | Wie nıir deine Freuden winken 119 Wenn der rechte Tom gegeben . 650 | Wie Schön, ihr Brüder, find . 264 Wenn der Schnee von der . . 413 | Wie jehr es mich nach Weisheit 673 Wenn der Vater mit dem . . 651 | Wie wird mir fo bang .. . . 423

Wenn die Schwalben......... 415 | Willlommen bier im treuen . 266 Wenn einft der alte Knochenh. 652 | Willfommen bier, vielliebe ... 265 Wenn heut ein Geift ..... 114 | Wir 5— hin, wir fahren . 673 MWenn Hi an den legten... . 414| Wir fühlen und zu jedem... . 121 Wenn ic) dich bei mir... . 653) Wir hatten gebauet .. . . . . 266

Wenn ich einmal der Herrgott 658 | Wir fommen, uns in dir zu . 267 Wenn ich ein reicher Engländer 654 | Wir find die Hausfnecht’ . . . 675 Wenn ich ein Böglein wär’. . 416) Wir find die Könige der Welt 270 *Wenn im Burpurfchern blinft 655 | Wir find nicht mehr am eriten 271

16

Seite. Seite

Wo blau der See ung laht . 273 Wum. wum (Nur fröhliche) . 678 Wo eine Glut die Herzen . . 273 | *Wütend wälzt’ ſich einft im . 445 Wo e kleins Hüttle u) ...426 | Z’Yauterbady hab’ i mei . . 427 Wo haft du denn geweſen . . 675| 3’ Müllen an der Bolt . . . . 428 Wohlauf, die Yuft geht friſch 676 u dir zieht’3 mi hin... . . . 428 Wohlauf, die Luft (Xachner) . 677 u Freiburg lebt’ und that. . 686 Wohlauf, Kameraden, aufs . 126 | *Zu Gaza im fühlen... .... 680 Mohlauf noch getrunfen . . 274 | Yu Königsberg im heil’gen . . 682 Wohl iſt ſchon man hes Pied . 276 | Zu Mantua in Banden ... 127 Wo kommt du her in dem . . 123 | Zum legtenmal willfommen . 280

Wo möcht' ich ſein . . . . ... 2761 Zu im Februario ... 684 Wo Mut und Kraft... ... 124 | u Straßburg auf der Schanz 430

Wonnig beraufcht, ein... . 678, Zwei Löwen gingen einit . . . 686 Wo jolch ein Feuer noh .... 277, Zwei Sommer und drei . ... 686 Wo joll ich m.ch yinkehren . . 425 Zwiſchen Berg und tiefem . . 432 Mo zur Frechen Feierftunde . . 278 43wiſchen Frankreich und dem 129

Die Mahnung des befannten Spruches: „Wer ftill flebt, fchreitet zurück“ beherzigend, Kat die Redafıion dafür Sorge getragen, das Komniersbuch wiederum durch neue Lieder mit Origıneller Aompofition zu vermehren. &s find dies die im Anhange unter ir. 702 bis 706 u. a. befindlichen 5 £ieder: I. „Weltgeſchichte“ (Tert von Dr. W. Rlcefeld, Melodie von Ludwig Liebe); 2. ‚Um Xbein’’ (Tert von $rida Schanz, Melodie von Adolf Laue); 3. ‚„Sundert Semefter” (Text von Adolf Ratſch, Melodie von Schlieben); „Filia hospitalis“ (Tert von Dr. Otto Ramp, Melodie von Örto Lob); 5. „Sür Ehre, Freiheit, Vaterland‘ (Tert von Karl Schacko, Melodie von Ser- mann Schrerer). Diefelben find, fowobl was die Terte als audy was die Melodien anbettifft, infolge Wertbewerbung preisgefrönt. Als Preisrichter fungierten fir erstere die Herren: Geh. Hofrat Prof. Dr. Rarl Bartſch aus Heidelberg, Prof. Dr. Selir Dahn aus Königsberg, Schrififieller Dr. Joh. Trojan, Julius Wolff aus Berlin und Dr. Konrad Alııter aus Berlin; für letztere beitand das Preisrichterfollegium aus den Mitgliedern des Mufif-Ausfchuffes des Badifchen Sängerbundes, nämlich den Herren Boflfapellmeifter I. Ruzek und Mufildireftor Bageur aus Karlsruhe fowie den Mufif: direfioren KR. Ifenmann aus Mannbeim, Tb. Mohr aus Pforzheim und Adolf Pfeiffer aus Offenburg. Diefe £ieder feien fomit der GBunft aller Sreunde des Aommersbuches eınpfohlen. Möchte ihnen eine gleich günftige Aufnahme zuteil werden, als fie feiner Zeit die Rodeniteinlieder Joſeph Viktor v. Scheffels in der befannten Sammlung ‚Lieder aus dem Engern” in Heidelberg erfahren haben, die namentlich in dem sJcidelberger Preisfingen die Pe le der Gefangsaufführungen bildeten und welche mit Klavierbegleiruna aud in der neuen Sammlung der beften Kieder unferes Hommersbuches, weiche unter dem Titel , Kommers-Ubende‘’ erfcheint entbalten fein werden. Mit diefem Wunfche feien diefelben hiermit der Öffentlichkeit übergeben. Ferner wurde eine Anzahl eingelaufener Wünfche um Aufnahme von Liedern gerne berüdfichtigt, ſoweit dies ohne eine wefentliche Verfchiebung des Jnbalts thunlich war.

ltommers⸗Abende.

——

Die Lieder des Allgemeinen Deutſchen Kommersbucdes mit Klavierbegleitung.

4. Aus ih ſchlummernd lag. Preisged. v. Erſte «be An a. Kati, Preiekomp. v un. Ech lieben. 1. Gaudeamus igitur, juavenes dum 8, . Das war ter Herr von Robenftein. Geb. 2. Die ganze Weltgeſchichte. Preisged. v. Dr. v.3. 8. ». Scheffel. Komp. v. Hering.

a

W. Klecfeld, Preietomp. v. ©. kicbe. 6. Im Krug zum grünen Kranze. Boilsweiſe. 3. Set weicht, jegt Nieht. Geb. v. J. B. 7, Keinen Tropfen im Becher mehr. Geb. v. dv. Scheffel, Komp. v. Hering. Audolf Baumbad, Komp. v. Franz Wbt. Schanz, Preiskomp. v. Adolf Yaue. 5. 6. Cqanere. 8. en! in en Bus ueber ——— 9. Wohlauf, die Luft geht friſch. Ged. & 0 au u omp. . * 6. . eo ist . v. . . 6. Auf, Brüter, laßt uns Tujtig leben. N ne Schefſel, Preistonp v 7. Bei Sendling auf luftiger Höhe. Geb. v.| 10. nnden von Tharau. Komp.v. Fr.Silcher.

.B. v. Scheffel, Komp.v. Q. Iſenmann. 11. Warum follt’ im Leken. 1849. 8. Dort, wo ber Rhein mit feinen grünen. | 72, Es g'falll mer nummen ei. Ged. v. J. P. 9, Als wir jüngft in Regensburg waren. Hebel. 10. Im Ichwarzen Walfiſch zu Astalon. Ged. 13, Ich weiß nicht, was ſoll es bebeuten. Get. v.3. 8. 8. effel. v. H. Heine, Komp. v. Zr. Selcher. 11. O alte Vurſchenherrlichkeit. Ser. v. Dr.| 14. Drauß ift alles fo prächtig. Komp. v. Fr.

Eugen Höfling. Silcher. 12. Sind wir nicht zur Herrlichfeit geboren. | 15, rl ihn nicht haben. Geb. v. RE Geb. v. Wollheim. 2 Beder, Komp. v. X. Bär. 13. Deutſchland, Deutfchland über aller. Get. | 16, Au ich war ein Züngling. Komp. v. 0. v. Pen v. Fallersleben, Kcmp. v. Yorsing. siep$ en 17. Diandle, fei nur g'ſcheid. Komp: v. gr. Abt. 14. Die Roſen blühen im Thale. 18. An ber@ibe Strand, Ged.v. Wilh. Müller, 15. Der ei en en 38. Komp. v. 3. 9. Zeica. v. Komp. v. Franz ö 16, sur Ba ni mein Leibarzt zeboten. Geb. Dritter Abend. db. Sangaein. i 1, Brüter, zu den feitlichen Gelagen. . 17. Dir möht ich biefe Lieder weihen. Ged. v. 2, Sind wir vereint zur guten Ged. d. E. RM. Arndt, Komp. v. G. 3. danitich 18. Ein Jäger aus Kurpfalz. 3. Ihr Burſchen ſchenkt die Becher voil. vreisged. Te Ziveiter Abend. v.Karl Schade, Preiskomp. v. 9. Schreher

4. Der Bartolus Gloffator war. Ged. v. R. 1. Hier find wir verfammelt. Ged. v. J. W. Schulk, Komp. v. Stephan Gruwe. v. Gsethe, Komp. v. M. Eberwein. 5. Stoßt an ſoll leben. Geb. v. A. Binzer. 2. Herbei, herbei, bu tranter Sängerfreis. | 6. Es brauit ein Ruf wie Donnerhall. Geb. v. Komp. v. Mozart. M. Schnedenburger, Komp. v.. Wilhelm. 3. O wonnevolle * Preieged. v. Dr. | 7. Freiheit, die ich meine Geb. v. Mag v. Otte Ramp, Preistomp. v. Otte Lob. Schenkendorf, Kemp. v. Karl Gross.

718

8. Integer vitae. Geb. v. Horaz, Komp. v.

9. 10. 11.

12, 13,

14. 15. 16

wies

Friedr. Gerd. Slemming.

eg gangi and Brünnele, trint aber net.

enn ih einmal der Herrgott wär.

Als die Römer frech geworben. Geb. v.

. B. u. Scheffel.

n luſt'ger Mufitante, Geb. v. &. Geibel. Kennt ihr das Land fo wunderſchön. Ger. dv. Leonh. Wädter, Komp. v.9. G. Nägeli. So leb benn wohl, bu ftilles Haus. Komp. v. W. Müller.

Die Huſſiten zogen vor Naumburg. Ged. v. Karl Seyferth.

Das Schiff ftreiht durch die Wellen. Get. v. Braifer.

. Der Mai tft gekommen. Geb. v. E. Geibel. . Du Schwert an meiner Linken. Geb. v.

Körner, Melodie v. C. M. v. Weber.

. Bald graf ih am Necar.

Dierter Abend.

3 ga. ga, geſchmauſet, Taßt uns nid. uf, ihr Brüder! laßt und wallen. Get.

v. Dr.&. 9. Weihmann, Komp. v. Jof. artmann Stun.

. Wohlauf, noch getrunfen. Geb. v. Juſtinus Keruner. . Bir hatten gebauet ein ſtattliches Haus. Get.

v. A. Binzer.

. Was klinget und ſinget bie Straße herauf.

Ged. v. X. nhlaub.

. Alles ſchweige, jeber neige ernſten Tönen. 5 Stragkurg auf der Schanz. Komp. v.

Silcher.

8 geht bei gedämpfter Trommel Klang. Geb. v. Aalbert v. Chamiſſo, Komp. v. Fr. Silcher.

Bo Mut und Kraft in deuiſcher Seele. Ged. v. E. Hinkel.

. Sah ein Knab' ein Röslein ſtehn. Geb. v.

J. W. v. Goethe, Komp. v. Peinr. Werner. ch ſchieß' den Hirſch im wilden Forſt. rinken fang Anakreon, trinken fang Horaz.

. Reicht mir das alte Burſchenband. Geb. v.

Er. Percy Weber, Komp. v. B. Lachner. ch meiß einen Helten. Komp. v. B. Lachner. er Sang ift verſchollen.

. Das Volk fteht auf. Geb. v. Körner. . Es leben die Studenten ftet8 in ben Tag.

Fünfter Abend.

; 30 ab’ mich ergeb. Ged. v. O. F. Rakınann.

rüber, reicht die Hand zum

unbe. Komp. v. Rozart. !

3. 4. 58. 6. 7. 8.

o

Und

. Würd’ ich noch einmal wieder jung.

. Da fteheit du im Strahlenkranz.

Bemoofter Burſche zieh’ ich aus. Geb. v, ©. Shwab, Komp. v. U. Metbieflel. Bekränzt mit Laub den lieben, vollen Becher. Geb. v. M. Claudius, Komp. v. J. Hubre. Hildebrand und fein Sohn Hatubrant. Geb. v. J. B. v. Scheffel, Komp. v. Fr. Abt Studio auf einer Reif’.

Crambambuli, das ift ber Titel

Was fang’ ich armer Teufel an.

. &8 klingt ein heller Klang. Geb. v. Mar

v. Shentenbarf, Komp. v. 9. G. Nägelt.

.So viel der Mat au Blümlein beut. . Seht ihr brei Roffe vor dem Wagen. . &8 ritten brei Reiter zum Thore hinauf, . Preifend mit viel fhönen Neben. Geb. v.

Juſtinus Kerner.

. Traun, die Weiber gleichen Schlangen. Get.

v. Fr. P. Weber, Mel. v. Binz. Lachner.

. Bas bie Welt morgen bringt. Geb. v. Rud.

Baumbad, Komp. v B. ©. Beer.

. Der Gott, der Eifen wachſen ließ. Geb. v.

Arndt, Komp. v. Metpichel

. Der alte Barbarofia. Gedicht v. Rücfert,

Mel. dv. 3. Geräbad.

. Drunten im Unierland. Geb. v. G. WBeigle. .Loh und Tiht. Ged. v. 3.8. v. Scheffel,

Komp. v. Karl Hering. Sechſter Abend.

. Althetbelberg, bu feine. Geb. v. J. 8. v.

Sceffel, Mel. v. Zimmermann.

. Und follt’ einmal das Ding paifieren. Geb.

dv. Paul Möbins, Mel.v. X. Liebe.

. Wer reit’t mit awanzig Knappen. Geb. v.

8.0. Scheffel, Mel. v. 8. Appel. wieder ſaß beim Weine. Ged. v. 3.8.

v. Scheffel, Mel. v. 6. Guth.

. Es regt ſich was im Odenwald. Geb. v.

J. Bv Scheel, Mel. v. 8. Bering

. Au Heidelberg auf den Gallen. Ged.v. Zul.

Wolff, Mel, v. Binzenz Lachner.

. Das war ber Zwerg Perlöo. Ged. v. J. B.

v. Scheffel, Mel. v. Steph. Grumse.

. Merkt auf, ich weiß ein new Gedicht. Ger.

v. Rudolf Baumbach, Mel.v. Franz Abt.

. So arüß’ ih did wieder. Geb. v. Karl

Bartih, Mel. v. B. €. Beler. v. J Trojan, Mel. v. Binzenz achner. Altheivelberg, bu feine. Geb. v. O. Wer Bigen, Mel. v. Binzenz Lachner.

Heidelberg, fei hoch gepriefen. Geb. v.

Gerbel⸗Emnbach, Mel. v. 8. ©. an ed. Dd. Anslf Mäder, Mel. v. Binzenz Yadpuer.

«19

14. Bon meinem Triennium. Geb. Fiſcher⸗ Geſellhofen, Mel. v. Binzenz Lachner.

15. Es iſt ein Durſt gekommen. Ged. v. Lud⸗ wig Eichrodt, Mel. v. Binzenz Lachner

16. Au Het elberg, im Pfälzerland. Geb. v. C. W. Nenmann, Mel. v. Binzenz Lachner.

17. Au Heiteiberg des Teufels Hand, Geb. v. Karl Böllel, Mel. v. Ludwig Liebe.

18. O tu Heiteisdeitelterg. Xert u. Mel. v. Karl Hering.

Stiebenter Abend.

1. Brüber, lagert euch im Kieiſe. 2, Mein Lebentlauf ift Lieb und Luft. Get. dv. ing. Mahlmann. 3. Ich lobe mir das Burſchenleben. Mel. v. GM.» Beh a ed.

eber. 4, Kin Römer ftand in finftrer Nat. v. 3. 8. 9. Scheffel, Mel. v Franz Abt. 5. Sn Iuftiger Trinkfemenaten. Ged. v 3.8. v. Scheffel, Mel. v. gr. Kücken. 6 Tinte nie ein Glas zu wenig. Geb. v. Horn fed u. Pichler, Mel. v. Binzenz Kader. 7. Es zogen brei Burfche wohl über ben Rhein. Ged. v. X. Uhland. 8. An ber Saale hellem Strande. Geb. v. Franz Angler, Mel. v. Yedca. 9. Am Brunnen vor dem Thore. Geb. v. Wilh. Müller, Mel. n. gr. Schubert. 10. Bernnipfel erglüben. Ger. v. 2. B. © Sheffel, Mel. ve Binzenz Lachner. 11. Deutſchlond rief in dunkeln Tagen. Geb. v. Ludwig Auerbad, Mel. v. J. Haydn. 12. Wie Fünnt’ ich bein vergeſſen. &et. v. ofimann v. Fallerdleben, Mel. n. Nüden. 13. Ter Eingner hält im Feld tie Kahnen acht. Ged. v. F. Lowe, Viel. v. P. v Kinbpaintner. 14. Er Mantua in Bauten. Geb. v. I. Mefen. 15. & kommt ein wunterfamer Knab’. Get. v. J. B. v. Scheffel, Mel. v. Binzenz Lachner. 16. Im Binterreiefiorium. GEed. v. J. V. v. Scheffel, Mel. v. Fr. Kücken. 17. Es waren mal drei Geſellen. 18. Was kommt dort von der Höh'.

Achter Abend.

1. Wem Gott will rechte Gunſt erweiſen. Kımp. v. TH. Fröhlich.

2. Laßt hoch die beufare FJabne wehn. Geb. v. W. Mleefelb, Komp. v. Ludwmig Liebe.

3. Tas in im Leten häßlich eingerichtei. Geb. v. J. 8.9. Scheifel, Komp. v. Vinzenz Lachner.

4 Wenn's Mailüflerl weht.

5. Bon allen ben Mädchen ſo blink und jo blank.

6. Kein Tröpflein mehr im Becher. Ged. v. 6. Geibel, Komp. v. B. 6. Beer.

Te Auf Deuiſchlandse hohen Schulen. Komp. v. Bingen; Lachner.

8. Da ftretien ih die Leut? herum. Geb. v. erd. Raimund, Komp. v. Konradin rentzer.

9, Der Römrrakler hielt den Rhein. Ged. v.

NAupell Baumbach Komp. v.8.6. Beder. 10. Morgen muß ic fort von bier. Komp. v. Gr. Silcher.

11. In einem kühlen Grunde. Geb. Dayeten u. Gichendorff, Komp, v. Fr. Glüd.

2 Auf, Rnget und ss

13. Hinau® in bie Ferne. . u. Komp. v. G Metpfeflel.

14. Nun leb wohl, bw Kleine Gaſſe. Komp. v.

gr. &:idher.

15. Drei vitien, brei Lilien. Noltaweife.

16, Die Leincweber babın eine faubere Zunft.

17. Als Noa“ aus bem Kalten war. Erb. v.

Ung. Kopiſch, Komp. v. C. G. Reiffiger.

18. Aüıend wälr fin einft im Bette. Ged. v.

ug. Schuſter, Komp. v. Karl Hering.

Meunter Abend,

Der 9. Abend enthält nur Lieder von Rudolf Baumbad, komponiert v. VinzenzLachner, und iſt auch als Separatausgabe unter dem Titel „Baumbach⸗-Lachner⸗ n Ibum“ erſchienen.

1. Ein Sänger war vor Zeiten.

2. Nun pfeil ich noch ein zweites Stück. 3. Auf mooſ'ger Bauk an Baches Rand. 4. Fin Vöglein wohnt im Laube,

5. Was die Welt morgen bringt.

6. Weil ber Huberbauer Florian fih nennt. 7. Nur Rappeln zur Rechten.

8. Es well!’ ein Schneiber reifen.

9. Wenn die Kneipe. breden. 10. Der Schwarzipedht tft ein Kräutermann. 11. Die Zuther lot.

Zehnter Abend. 1. Das Jahr iſt gut, braun Bier iſt geraten. 2. Wir find nicht mehr am eiſten Glas, «Ned. v. Luis. Uhland, Mel. -. C. Kreuker. 3, An ten Rhein, an ten Rhein. cd. dv. Karl Simrod, Mel. v. Pöthko. 4. Ben wir durch bie Straßen ziehen, Get. v. W. Müller. . Es hatten drei Geſellen. Geb. v. Salomon, Mel. v. Vrieſewitz.

t

c20

6. Was ſchiert mich Reich und Kaiſerprunk. ec. von G. ©. Drimborn, Mel, nad) Böhner.

7. Heil dem Manne, der ben grünen Hain. Ged. v. Beinr. Kiefer, Mel. v. C. M. J. Kiefer.

8. Wen mit ben Grillen und Sorgen. Get. v. S. u. Mahimann, Mel. v. Beczwarzowsky.

9. Zwiſchen Franfre.h und dem Böhmerwald. Geb. v. Hoffmann v. Fallerſsleben.

10. Tas war der Braf von Rüdesheim. Geb. v. BloM-Bende, MI. v. 8. U Michaelis.

11. Ihr Brüder, wenn ich nicht mehr trinke.

12. Ah und mein Fläſchchen. Geb. v. Lang- bein, Mel. v. A. Methfeſſel.

13, Am kühlen Keller N ih bier, Ged. v. K.

udw. Fiſcher. Ged. v.

Müchler, Mel. v.

14. Denuiſche Worte hoͤr' ich wieder. Poffmann v. Fallersleben, Mel. v. 9.

affer.

15. So pünkilich zur Sekunde. Ged. v. O. v. Keichert.

16. Es blies ein Jäger wohl in fein Horn.

17. Wo zur froben Feierftunde,

18. Tab ih um bie Abendſtund. Geb. v. Nub. Baumbach, Mel. v. Binz. Lachner.

19. Eag mir da3 Wort, dem jo gern ich hab’ gelauſcht.

21. a ur a Se. v. er, Volkeweiſe v. Chr. Jak.

22, Überell bin ih zu Hauſe. Sn.

23, Was hör’ ich draußen vor dem Thor. Geb. v. Goethe, Mel. v. Joh. Fr. Keichardt.

Elfter Abend.

Der 11. Abend enthält nur Lieder v. Friedrich Bodenſtedt, komponiert von Ludwig Liebe, und iſt auch als Separatausgabe unter dem Titel Bodenſtedt⸗Liebe- Album“ erſchienen. 1. O felig, wem von Urbegiun.

2. Die Weiſe guter Zecher iſt.

3. Wie die Nachtigallen an den Roſen nippen. . Verittre Dir das unge Leben nicht,

. Trinft Wein! bas ift mein alter Spruch. . Gelb rollt mir zu Füßen der braufente Kur. . Die Gtetfcher leuchten im Mendenlicht.

. Denn das Rheingold in der Sonne glüht. . Sm Garten klagt die Nachtigall. 10. Wenn ih Did feh’ fo lieb und hold. 11, Mir träumte einit ein fhöner Traum. 12. Der Wind vom Abenthimmel weht.

13. Nun liegt die Welt im Traume.

14. Seh’ ich beine zarten Jüchen an. 15. Schlag’ die Tſchadra zurück.

16. Ein Bli des Aua's hat mich erfreut. 17. Mein Herz ſchmückt fih mit Dir.

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20. Von meinen Bergen muß ich ſcheiben. 118. Es hat bie Rofe fih beklagt.

Scheffel Album Xieder aus dem Engern und Weitern von 3. 3. v. Sceffel mit, Klavierbegleitung. (KommerdAbende. Auszug.)

Preis geheftet 2 M. 50 Pf. gebunden 8 M. Die Relsdien find teils nen, teild Dur) das Kommersbuch gründlich eingebürgert.

Inhalt: Altbeidelberg, du feine; Melodie von Zimmermann, Altheidelbera, du feine; £, kiebe. Woblauf, die Luft; Preis’omp. v. D. E. Beder. Mailied; D. Lachner. Es bat nicht follen fein; OD, £achner. Der Sünfundjechjiger; fr. Küden. Ausfahrt; V. Lachner. Am Grenzwall; Abt. Bei Sendling; Jfenmann. Perf6o; Preisfomp. v. Gruwe. Enderle von Ketſch; Hering. Die Teutoburger Schlacht, Kieder vom Rodenflein: Drei Dörfer; Preisfomg, v. Appel. Pfändung; Preisfomp. v. Gutb. Der Knappe; Abt. Das wilde Heer; Hering. Überfall; Sqpndung; Rotenfteins Ritt zum Mond; Hodenfleins Auszug; Preis fomp. v. Hering. Im fchwarzen Walfifch, Das Bildebrandlied; Abt. Maulbrenner Suge; Küden. $Seftlied zum Jubiläum der Hochſchule Heidelberg; D. tachner.