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Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft und Berichte ihrer Sectionen I 2. Mitglieder-Yerzeichniss der Gesellschaft und ihrer Sectionen . XXI 3. Yerzeichniss der im Jahre 1887 durch Tausch, Kauf und Schenkung er¬ haltenen Bücher . . XXIX Abhandlungen. 4. Eine neue Hydrachnide aus dem Karrasch -See bei Deutsch -Eylau von F. Koenike (Taf. I.) . 1 5. Zweiter Nachtrag zu den Beobachtungen über die Blatt- und Holzwespen von C. G. A. Brischke . 6 6. Bericht über die Thätigkeit der Elbinger Alterthums-Gesellschaft im Yereins- jahre 1886/87 13 7. Bericht über die zehnte Wanderversammlung des westpreussischen botanisch- zoologischen Yereins zu Riesenburg am 31. Mai 1887 . 30 Conwentz. Die einheimische Wirbelthier -Fauna TY . 38 ,, Yorweltliche Wirbel thierreste aus der Umgegend von Riesenburg 40 Brischke. Bericht über eine Excursion nach Heia während des Juli 1887 . 42 Lakowitz. Die Vegetation der Ostsee im Allgemeinen und die Algen der Danziger Bucht im Speciellen . . 65 Treichel. Botanische Notizen VIII . 74 ,, Zoologische Notizen VI . . 78 von Klinggraeff. Bericht über die botanischen Excursionen im Jahre 1887 81 Brischke. Hymenoptera aculeata der Provinzen West- und Ostpreussen „ . 85 „ Nachtrag . 106 8. Beiträge zur Biologie und vergleichenden Anatomie der baltischen Strand¬ pflanzen von 0. Br ick (Tal. II.) . . 108 9. Ueber die neueren Fortschritte der Geologie Westpreussens von Dr. Alfred Jen tz sch 157 Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft zu Danzig für 1887, erstattet vom Director derselben, Professor Dr. Bail, am Tage der Feier des 145. Stiftungsfestes, den 4. Januar 1888. Schwer und empfindlich sind die Wunden, welche der Tod im verflossenen Jahre unserer Gesellschaft geschlagen hat. Am 14. August 1887 verschied in Oels unser Ehrenmitglied der Professor Dr. Johann Friedrich Wilhelm Gronau im Alter von fast 84 Jahren. Wir haben in unserer ersten Wintersitzung am 19. October das Andenken des Verstorbenen durch eine von Herrn Oberlehrer Schumann gehaltene Ge¬ dächtnisrede geehrt. Da dieselbe im Osterprogramm des hiesigen Realgym¬ nasiums zu St. Johann vollständig erscheinen wird, rufe ich Ihnen heut aus derselben nur die folgenden Daten ins Gedächtniss zurück. Gronau wurde zu Königsberg in Ostpreussen am 11. November 1803 geboren. Er war der älteste Sohn des Brauhelfers Christian Gronau. Dieser - starb schon frühzeitig und liess seine Frau mit vier Kindern in dürftigen Um¬ ständen zurück. Eine grosse Hilfe für die Mutter war es daher, dass der Magistrat von Königsberg den ältesten Sohn in das kneiphöfische Chorinstitut aufnahm. Die Chorschüler hatten damals noch die Verpflichtung, in den Häu¬ sern der Bürger zu singen, wodurch für sie täglich zwei Schulstunden verloren gingen. Doch wurde dieser Gebrauch zum Glücke Gronaus bald abgeschafft. Schon 1822 konnte er die Universität beziehen, an der damals ein glänzendes Professorencollegium wirkte. Seine Lehrer in den mathematisch-naturwissen¬ schaftlichen Fächern waren Bessel, Jacobi, v. Bär und Dove, in der Pädagogik Herbart, in der Philologie Lobeck. und Lachmann. Die Mittel für seinen Unter¬ halt erlangte er dadurch, dass er zugleich als Lehrer an der Domschule wirkte. 1830 folgte er einer Berufung nach Danzig an die St. Johannisschule. Hier hat er gelehrt so lange er im Amte war, mit Ausnahme eines Jahres, in welchem er eine Stelle in Memel angenommen hatte. Er hat die Entwickelung der Schule von einer niederen Bürgerschule bis zu einer Realschule erster Ordnung miterlebt und zn derselben mit der äussersten Gewissenhaftigkeit und segensreichstem Erfolge mitgewirkt. In der ersten Zeit hatte er den Unter¬ richt im Französischen und in der Mathematik zu ertheilen, später nur in dem zuletzt genannten Gegenstände. Wenn er auch vorzugsweise mit den schwächeren II /• i Schülern arbeitete und es erreichte, dass nur wenige den Anforderungen nicht genügten, so gingen doch auch die begabteren nicht leer aus. Er behandelte mit ihnen die Deutung für die negativen und gebrochenen Gliederzahlen der arithmetischen und geometrischen Reihen in der Art, wie er es im Schul¬ programme von 1857 ausgeführt hat; er benutzte die hyperbolischen Functionen bei der Auflösung der kubischen Gleichungen, wobei seine Tafeln von den Schülern mit Geschick gehandhabt wurden, wie sich noch durch Abiturienten¬ arbeiten nachweisen lässt; er lehrte endlich auch Differential- und Integral¬ rechnung in der Oberprima in Extrastunden. Seine wissenschaftlichen Arbeiten sind in den Programmen der Johannis¬ schule und in den Schriften der Naturforschenden Gesellschaft erschienen. Die einen behandeln den Nachweis der vollen Giltigkeit der mathematischen Formeln auch für negative und imaginäre Argumente an bestimmten Beispielen, welche zum Theil schon früher behandelt, bei denen aber eine Deutung namentlich der imaginären Resultate kaum versucht war. Hierbei kam er auf den Zusammenhang des Kreises mit der gleichseitigen Hyperbel, die er schon 1845 als imaginäre Fortsetzung des Kreises ansah. So wurde er von den Kreisfunctionen auf die Hyperbelfunctionen geführt, deren Wichtigkeit er für viele Probleme nachwies. Da es nun an vollständigen und brauchbaren Tafeln für diese Functionen fehlte, so berechnete er neue Tafeln, die zunächst nur die Logarithmen der hyperbolischen Cosinus und Sinus enthielten. Doch schon im folgenden Jahre, d. h. 1863, liess er neue Tafeln folgen, welche ausserdem noch die Logarithmen der hyperbolischen Tangenten und sämmtlicher Kreisfunctionen enthielten. Ferner hat er den Widerstand der Luft bei den Newtonschen Pendelbeobachtungen und den Fallversuchen von Newton, Benzenberg und Reich durch Rechnung verfolgt. Die Zeit für seine wissenschaftlichen Arbeiten gewann er dadurch, dass er im Sommer und Winter um 4 Uhr aufstand, so dass er vor Anfang der Schule noch mehrere Stunden arbeiten konnte. Ein Schlaganfall setzte seiner Lehrthätigkeit an der Schule am 4. März 1873 ein Ende. Er erholte sich zwar wieder, doch musste er seine Pensioni- rung nachsuchen. Seine Frau war schon frühe gestorben. Nach ihrem Tode zog er zu seiner verheirateten Schwester, und gründete, als auch diese starb, mit deren Tochter, welche er adoptirte, ein eigenes behagliches Heim. Als diese nach seiner Pensionirung sich mit dem Gymnasiallehrer Dr. Kühn verheirathete, folgte er ihr nach Gels, wo er in der besten Pflege, geistig recht rüstig, noch 14 Jahre lebte. Dort wurde ihm eine grosse Freude dadurch bereitet, dass ihn die Universität Breslau zu seinem 75. Geburtstage in Anerkennung seiner Verdienste um die Wissenschaft und um die Schule zum doctor honoris causa ernannte. III Die Naturforschende Gesellschaft, zu deren Mitgliedern er seit 1830 zählte, erkannte Gronaus Verdienste dadurch an, dass sie ihn mehrere Jahre hintereinander zu ihrem Vicedirector erwählte und ihn bei seinem Weggange von Danzig zu ihrem Ehrenmitgliede ernannte, eine Ehre, die nur wenige Per¬ sonen gemessen. Am Morgen des 14. August 1887 machte ein Lungenschlag seinem Leben ein Ende. — In der Geschichte der Wissenschaft hat der Name Gronau eine bleibende Stelle gefunden. Am 10. Juni starb Herr Dr. phil. Schuster, ein Schüler Kützings, und ebenso begeisterter Botaniker wie Ornithologe, welcher anregend durch seine Culturen der einheimischen, wie Alpenpflanzen wirkte, und dem die Gesell¬ schaft eine erhebliche Förderung ihrer naturhistorischen Sammlungen verdankt. Sehr beklagens werth ist der Verlust des ordentlichen Professors der Bo¬ tanik zu Königsberg, Herrn Dr. Robert Caspar y. Der um die Erforschung der lebenden, wie der urweltlichen Flora Ost- und Westpreussens im höch¬ sten Maase verdiente Forscher erlag einem unglücklichen Falle zu Illowo am 18. September, nachdem er so eben eine seiner bekannten mehrwöchentlichen Bereisungen, dies Mal im Kreise Flatow, zum glücklichen Abschlüsse gebracht hatte. Die unermüdliche Thatkraft und wissenschaftliche Thätigkeit, mit denen Caspary alle seine Untersuchungen förderte, sichern ihm ein dauerndes An¬ denken in der Geschichte der Botanik. Hochverdient um das wissenschaftliche Leben in Westpreussen war das Mitglied unserer Provinzial- Commission, Herr Rittergutsbesitzer Anton Plehn auf Lubochin bei Laskowitz, der der Gesellschaft seit 1868 als Mitglied ange¬ hörte. Er hatte zu seinem Vergnügen Naturwissenschaften studirt, und der Vor¬ tragende hatte oft beim freundschaftlichen Verkehr in seinem Hause, wie bei Durchwanderung seiner in interessanter Gegend gelegenen Besitzung Gelegen¬ heit, sein tiefes Wissen besonders in der Krystallographie, Geologie, Botanik und Zoologie zu bewundern. Endlich starb im abgelaufenen Jahre Herr Oberlehrer Mothill in Culm, der 21 Jahre lang der Gesellschaft seine Theilnahme an ihren Bestrebungen als auswärtiges Mitglied bewiesen hat, und endlich Herr Premier-Lieutenant Kunze. Lassen Sie uns, meine Herren, das Andenken aller dieser Mitglieder unserer Gesellschaft durch Erheben von unseren Sitzen ehren. Nicht nur der Tod, sondern auch mannigfaltige andere Verhältnisse haben eine Verringerung der Mitgliederzahl der Gesellschaft herbeigeführt. Ein Um¬ stand, über den auch die meisten verwandten Vereine klagen und dessen Grund, wie der folgende Bericht zeigen wird, durchaus nicht in dem Leben und Streben der Gesellschaft zu suchen ist. Letztere besteht gegenwärtig aus 219 einheimi¬ schen und 102 auswärtigen beitragzahlenden Mitgliedern. Sie hat in ihrer Sitzung vom 7. Dezember Herr Geheimen Bergrath Pro¬ fessor Dr. Ferdinand Roemer zu ihrem Ehrenmitgliede erwählt und demselben zu seinem auf morgen fallenden 70. Geburtstage ein künstlerisch ausgestattetes IV Diplom übersandt. Dasselbe enthält die Bilder unseres Rathhauses, wie der Gebäude der Naturforschenden Gesellschaft und des Provinzial-Museums und ist ausserdem mit zahlreichen Petrefacten geziert, deren Kenntniss oder Beschreibung wir Roemer verdanken. Unter letzteren befinden sich auch unsere von ihm eingehender behandelten Hörner des Bos Palasii , welche die meisten grossen Museen in Gipsabguss besitzen. Wenden wir uns nunmehr zur Betrachtung des wissenschaftlichen Lebens der Gesellschaft. Dieselbe hat seit einer Reihe von Jahren keine Opfer gescheut, die um¬ fangreichen Arbeiten ihrer Mitglieder in würdigster Ausstattung zur Veröffent¬ lichung zu bringen. So sind in diesem Jahre die Prähistorischen Denkmäler der Provinz Westpreussen und der angrenzenden Gebiete mit 5 Tafeln sammt der prähistorischen Karte der Provinz Westpreussen in 4 Blättern von Dr. Li s sau er zum Abschluss gelangt. Ich werde Ihnen das Werk, welches bestimmt ist, in kurzem als Ausdruck der Gefühle der Gesellschaft bei einer besonders feier¬ lichen Gelegenheit zu dienen, in unserer nächsten Sitzung vorlegen, und betone heut nur, dass dasselbe rücksichtlich der ernsten Geistesarbeit, wie in der Form der Darstellung der wissenschaftlichen Thatsaclien und in der geschmackvollen Ausstattung, der Gesellschaft für alle Zeit zur Zierde gereichen wird. Wenn neben derartigen grossen Publicationen unsere laufenden Schriften eine Be¬ schränkung erfahren mussten, so haben wir die Gesellschaftsmitglieder dadurch zu entschädigen gesucht, dass wir ihnen erstere zum Selbstkostenpreise abgeben, so dass dieselben z. B. das eben genannte Werk, statt wie im Buchhandel für 20 Mark, für 10 Mark beziehen können. Für das 1 Heft des 7. Bandes der neuen Folge unserer Schriften sind bis jetzt gedruckt: 1. Koenike. Eine neue Hydrachnide aus dem Karrasch-See bei Dt. Eylau. Mit 1 Tafel. 2. Brischke. Zweiter Nachtrag zu den Beobachtungen über die Blatt- und Holzwespen. 3. Bericht über die Thätigkeit der Elbinger Alterthums - Gesellschaft im Vereinsjahr 1886/87. 4. Bericht über die zehnte Versammlung des westpreussischen botanisch¬ zoologischen Vereins am 31. Mai 1887. Es sei schon hier darauf hingewiesen, dass der ebengenannte Verein, welcher vor 10 Jahren in Danzig begründet wurde und mit unserer Gesellschaft unausgesetzt in den besten und für beide Th eile förderlichen Beziehungen steht, nachdem er der Reihe nach in den Städten Marienwerder, Neustadt, Elbing, Kulm, Dt. Eylau, Dt. Krone, Dirschau, Schlochau und Riesenburg getagt hat, in diesem Jahre zum ersten Male nach Danzig zurückkehrt. Ich halte es für Pflicht, die Mitglieder der Gesellschaft schon heute auf die Versammlung auf¬ merksam zu machen, welche natürlich mit eingehender Demonstration Danzigs seitdem in so erfreulicher Weise herangewachsener naturwissenschaftlicher Samm- Y hingen und einem anregenden Ausfluge in unsere schöne Umgebung verbunden sein wird, und fordern zu reger Betheiligung an derselben auf. Bei Gelegenheit der Besprechung unserer Schriften wollen wir auch dankbar der Verdienste gedenken, welche sich die Firma Wilhelm Engelmann in Leipzig um deren Verbreitung erwirbt, in deren Commissionsverlage auch ihr buchhändlerischer Vertrieb in stetigem Wachsen begriffen ist. Mit folgenden 11 Instituten oder Vereinen ist die Gesellschaft neu in Schriftaustausch getreten. 1. Berlin. Königl. Meteorologisches Institut. 2. Catania. Accademia Givenia. 3. Chapel Hill, N. C. Scientific Society. 4. Leipzig. Verein für Erdkunde. 5. Lübben i. L. Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie. 6. München. Gesellschaft für Morphologie und Physiologie. 7. Ottawa. Geological and Natural History Survey. 8. Posen. Historische Gesellschaft für die Provinz Posen. 9. Tokio. Kaiserliche Universität. 10. Toronto. Canadian Institute. 11. Wernigerode. Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes. Sehr reich an interessantem Vortragsstoff waren, wie aus den vorzutragenden Uebersichten erhellen wird, die 12 ordentlichen Sitzungen, wie die Sitzungen der Sectionen. Rücksichtlich der letzteren sei hier wiederholt darauf hinge¬ wiesen, dass jedes Mitglied der Gesellschaft zu deren regelmässigem Besuche be¬ rechtigt ist. Im Anschluss an die Sitzungen sei noch des Umstandes gedacht, dass bei dem am 27. August unternommenen Ausfluge nach Neufähr Herr Baurath Steinbik einen längeren demonstrativen Vortrag über die umfangreichen Stromregulirungs¬ arbeiten an der Weichselmündung hielt, die von zahlreichen Damen und Herren bei einer ebenso genussreichen wie instructiven Dampferfahrt besichtigt wurden. Gleichzeitig versuchte Ihr Berichterstatter das Interesse der Theilnehmer auf die wichtigsten Strandpflanzen und andere sich auf der Partie darbietende Naturobjecte durch einen Vortrag hinzulenken, in dem besonderes Gewicht auf biologische Verhältnisse gelegt wurde. Auch die Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft haben in diesem Jahre wieder eine erfreuliche Bereicherung erfahren. Einen nicht unwesentlichen Beitrag zu denselben liefern jährlich die Bereisungen, welche aus der Etats¬ position für die anthropologische Section unternommen werden und in diesem Jahre von den Herren Dr. Lakowitz und Dr. Lierau ausgeführt worden sind. Als besonders werthvolle Geschenke seien noch erwähnt eine Collection von 180 australischen Käfern in etwa 120 Arten und ein Herbarium australischer Pflanzen von Herrn Baron von Müller, Regierungs - Botaniker in Melbourne, sodann ein sicilianisches Herbarium von Herrn Dr. Ross^ Assistent am Bot. Garten in Palermo und ein schönes Exemplar der Wehvitschia mirabilis aus VI Westafrika von Herrn Waldemar Belck. Rücksichtlich sehr umfangreicher der Gesellschaft von einem früheren Schüler des Vortragenden, Herrn Kaufmann Kehding in Sumatra, unter bestimmten Bedingungen überlassenen Sammlungen sind die Verhandlungen noch nicht zum Abschluss gelangt. — Als Geschenkgeber sind ferner zu nennen die Herren Geh. Sanitätsrath Abegg, Rittergutsbesitzer Ab egg auf Liebsee, Kämmerer Ballte, Rentier Deckart und Gutsbesitzer y. Versen in Schöneck, Herr Rittergutsbesitzer Schulz in Neugut, Herr Rector Mantey, Herr Lehrer Sobolewski, Herr Kaufmann Pfannenstiel und der Realgymnasiast Max Baldus. Allen welche durch Zusendungen und Zuwendungen der Gesellschaft ihr Interesse auch im vergangenen Jahre bewiesen haben, sei hiermit bestens gedankt. Da sämmtliche der Gesellschaft übergebenen Gegen¬ stände in dem Westpr. Provinzial-Museum zur Aufstellung gelangen, ist ihnen ein grösserer Wirkungskreis als im Privatbesitz gesichert. Eine besondere Freude wurde uns anfangs August durch den unerwarteten Besuch des Herrn Geheimen Bergraths Römer aus Breslau zu Theil, der an unserer, ihm bisher fremden Stadt und Umgegend in hohem Grade Gefallen fand und unseren naturwissenschaftlichen Sammlungen und ihrer Aufstellung vollste Anerkennung zollte, die aus seinem Munde besonderen Werth hat. Die beiden Humboldt-Stipendien sind an die Herren stud. rer. nat. Kumm in Breslau und Dr. Lakowitz hierselbst verliehen worden, von denen der letztere mit einer eingehenden Untersuchung der Algen, der in unserer Provinz noch am wenigsten erforschten Pflanzenklasse, beschäftigt ist. Die Gesellschaft hat dem naturwissenschaftlichen Vereine zu Hamburg am 18. November zur Feier seines 50jährigen Bestehens gratulirt. Einen am Ende des Jahres von unserem Landsmanne Dr. Gustav Radde, Director des natur¬ historischen, ethnogr. und Antiquitäten-Museums in Tiflis erhaltenen Brief erlaube ich mir den Anwesenden vorzulesen, während ich seine ,, herzlichen Grüsse an die Herren Mitglieder der Gesellschaft und an meine ehrwürdige Vaterstadt über¬ haupt“ dem zu druckenden Jahresberichte einverleiben werde. Ehe ich die Besprechung des wissenschaftlichen Lebens der Gesellschaft beende, statte ich im Namen derselben hiermit auch öffentlich der Provinzial- Commission zur Verwaltung der westpr. Provinzial-Museen und dem Provinzial- Landtage Westpreussens den aufrichtigsten Dank der Gesellschaft dafür ab, dass erstere unsere aussergewöhnlichen Publicationen durch eine nochmalige extra- ordinäre Beihilfe von 1500 Mark, der letztere unsere wissenschaftlichen Be¬ strebungen im Allgemeinen auch im vergangenen Jahre durch die laufende Sub¬ vention von 2000 Mark gefördert hat. In den 12 ausserordentlichen Versammlungen handelte es sich vorherrschend um Mitgliederwahlen. Nur zu einer einzigen musste nach § 16 des Statuts durch Umlaufschreiben eingeladen werden, nachdem der Gegenstand ,, Abänderung des Statuts“ unter dem Vorsitze des Directors von einer Commission durch- berathen war, welche von den Herren Gerichtsrath He se kiel, Prof. Dr. Lampe, Dr. Lis sauer und Prof. Mo mb er gebildet wurde. Der Beschluss der Gesell- VII Schaft vom 16. März 1887 lautet: ,,die im § 10 genannten mehreren Inspec¬ toren für die Sammlungen, welche als Beamte der Gesellschaft und damit als Mitglieder des Vorstandes bestehen, sind künftighin: 1. ein Inspector der naturgeschichtlichen (zool.-bot.-mineral. Sammlungen). 2. der Inspector der physikalischen, 3. der Inspector der anthrop.-ethnogr. Sammlung. In gleicher Weise beschliesst die Gesellschaft den § 16 des Statuts unver¬ ändert beizubehalten. Noch in derselben Sitzung wurden Herr Professor Momber und Herr Dr. Lissauer zu Inspectoren der naturgeschichtlichen und anthrop.-ethnogr. Sammlung gewählt und haben sich ihrem Amte bereits im verflossenen Jahre mit dankenswerther Hingabe gewidmet. Der Etat sämmtlicher von der Gesellschaft verwalteter Kassen schliesst in Einnahme und Ausgabe ab mit 1 1 263 Mark, eine Summe, welche voraussicht¬ lich nur durch abermalige Verringerung unseres Kapitalvermögens verfügbar wurde. Ich habe die Freude, Ihnen gegenwärtig mitzutheilen, dass laut des gütigen Beschlusses der Provinzial-Commission zur Verwaltung der westpr. Provinzial-Museen zu den bedeutenden Kosten für die Herausgabe der prähisto¬ rischen Karte von Westpreussen noch eine Beihülfe von 500 Mark zu bewilligen, sich das in Aussicht stehende Deficit mindestens erheblich verringern wird. In der letzten ausserordentlichen Sitzung wurden alle Beamten des Vor¬ jahres wiedergewählt. Auch für das neue Jahr ist ein Ausflug mit Damen in Aussicht genommen, während sich die Mitglieder nach der heutigen Sitzung wie im vergangenen Jahre gemüthlich in der Weinhandlung von Leutholtz zusammenfinden werden. Möge es den Leitern unseres Vaterlandes gelingen, auch im begonnenen Jahre den europäischen Frieden zu erhalten, und möge unter seinem Schutz und Schirme auch unsere Gesellschaft sich fröhlich weiter entwickeln! VIII Uebersicht * über die in den ordentlichen Sitzungen behandelten Gegenstände von Sanitätsrath Semon. A. Allgemeines. 1. Jahresbericht über das Jahr 1886 erstattet vom Director Herrn Professor Bail am 5. Januar 1887, zur Feier des Stiftungstages. Im Anschluss an diesen folgen die Berichte der Sectionen, er¬ stattet von deren Vorsitzenden, nämlich: des Herrn Dr. Lissauer über die anthropologische Section, des Herrn Professor Mo mb er über die Section für Physik und Chemie, des Herrn Geheimrath Dr. Ab egg über die medicinische Section. und der Bericht des Geschäftsführers Herrn Dr. Seligo über die wissenschaftliche Thätigkeit des Westpreussischen Fischerei- Vereins. 2. Herr Professor Mo mb er giebt Nachträge zu seinem am 26. Mai 1886 gehaltenen Vortrage über Fahrenheit am 2. März 1887. 3. Herr Oberlehrer Schumann hält einen Necrolog auf den verstorbenen Professor Gronau am 19. October. 4. Herr Geheimrath Ab egg erstattet Bericht über die LX. Naturforscher- Versammlung zu Wiesbaden am 19. October. B. Astronomie. Vortrag des Herrn Astronom Kays er: Ueber die astronomischen Werke des Hevelius am 2. Februar. C. Physik und Meteorologie. Vortrag des Herrn Professor Momber: Ueber die meteorologische Station auf dem Hohen Sonnblick am 21. December. D. Chemie. Vortrag des Herrn Stadtrath Helm: Ueber Phosphorsäurehaltige Düngemittel am 2. November. E. Zoologie. 1. Herr Professor Bail bespricht das Kleinsche Werk über Seeigel am 16. Februar. 2. Herr Dr. Seligo bespricht die vier Maränen - Arten Westpreussens am 16. Februar. IX 3. Herr Hauptlehrer Brischke demoDstrirt eine Biene, die nur auf Echium vulgare lebt am 2. März. 4. Herr Stadtrath Helm demonstrirt Scliildläuse auf einem von Herrn Maclean-Roschau zugesandten Apfelzweige am 2. März. 5. Herr Dr. Seligo demonstrirt Nereis Dumerilii aus der Ostsee am 7. December. F. Botanik. 1. Vortrag des Herrn Dr. Lakowitz: Ueber die Vegetation des Ostsee¬ beckens am 2. März. 2. Vortrag des Herrn Dr. von Klinggraeff: Ueber die Morphologie der Moose und Farrenkräuter am 27. April. 3. Herr Professor Bail macht verschiedene Mittheilungen aus dem Ge¬ biete der Botanik insbesondere demonstrirt und bespricht er die Schädigungen an Eschen durch den Weidenbohrer am 19. October. 4. Vortrag des Herrn Director Conwentz: Skizzen aus dem Bairischen Walde am 7. December. 5. Herr Dr. Lakowitz demonstrirt Welwitschia mirahilis am 7. December. G. Mineralogie. 1. Vortrag des Herrn Professor Bail über Mineralbildungen in der Gegenwart. 2. Vortrag des Herrn Dr. Schirlitz: Ueber Pseudomorphosen, über fossile Kohlen und über die Entwickelung vulkanischer Gesteine am 16. November. H. Palaeontologie. 1. Vortrag des Herrn Oberlehrer Schumann: Ueber Schnecken im Bernstein am 16. Februar. 2. Herr Stadtrath Helm demonstrirt im Bernstein vorkommende Käfer am 16. Februar. 3. Herr Director Conwentz demonstrirt neue Funde aus dem Alluvium am 2. November. I. Archaeologie. 1. Vortrag des Herrn Dr. Lissauer: Ueber die Epochen der Vorge¬ schichte in Westpreussen am 2. Januar. K. Geographie und Reisen. Vortrag des Herrn Oberlehrer Kiesow: Ueber eine Forschungsreise nach der Insel Gotland am 19. Januar. L. Medicin. Vortrag des Herrn Dr. Poelchen: Ueber den Bau des menschlichen Fusses und seine Bekleidung am 19. Januar. Bericht über die Tliätig'keit der axitfix*opolog,isolion Section im Jahre 1887, erstattet von dem Vorsitzenden derselben, Dr. Lissauer. Die anthropologische Section hat im Laufe des Jahres 1887 die Schöpfung zweier Werke zu verzeichnen, welche wie zwei Denksteine noch lange Zeit von der Thätigkeit der Section während ihres 15jährigen Bestehens Zeugniss ablegen werden, d. i. die definitive Aufstellung der prähistorischen und ethnologischen Sammlungen im Westpreussischen Provinzial- Museum und die Vollendung der prähistorischen Karte der Provinz Westpreussen. Dass beide Werke auch in so würdiger Gestalt erscheinen, wie es der Fall ist, das verdanken wir besonders der Munificenz unseres westpreussischen Provinzial-Landtages und der opfer¬ willigen Unterstützung unserer Naturforschenden Gesellschaft. Wenn diese Karte und die dazu gehörigen ,, prähistorischen Denkmäler der Provinz Westpreussen“ gleichsam das bisher Bekannte festlegte und inventari- sirte, so zeigte sie doch auch deutlich die noch bestehenden Lücken, deren Er¬ gänzung die weitere Aufgabe der Section sein muss. Im Jahre 1887 haben wir besonders in den Kreisen Marienburg, Danzig, Berent, Carthaus und Putzig systematische Untersuchungen veranlasst, von denen die Aufdeckung des Gräber¬ feldes in Liebenthal eine sehr werthvolle Erweiterung unserer Kenntniss der La Tene-Epoche in Westpreussen ergeben hat. Auch die zahlreichen Erwerbungen des Provinzial -Museums, welche dessen Director, Herr Dr. Conwentz, regel¬ mässig in den Sitzungen der Section demonstrirte, haben dazu beigetragen, wichtige Lücken unserer Kenntniss auszufüllen, so besonders der Bronzefund von Kittel unserer Kenntniss der Vorhallstätter Zeit. Ausser diesen Besprechungen wurden fortlaufende Berichte über die neuere anthröpologische Literatur erstattet, ferner allgemeinere, zusammenfassende Vor¬ träge über wichtige Fragen unserer Wissenschaft gehalten, welche, wo es anging, an das Material unserer Sammlungen anknüpften. So bieten die folgenden Berichte über die 4 Sitzungen der Section in diesem Jahre, welche ausführlicher in der Danziger Zeitung veröffentlicht wurden, folgendes Bild unserer Thätigkeit. XI In der Sitzung vom 9. Februar sprachen: 1. Herr Müncheberg über Steinkistengräber auf einem Kirchhofe bei Danzig. 2. Herr Dr. Conwentz über neue Erwerbungen des Provinzial-Museums und besonders über die Geschenke des Herrn Landrath von Stump- fei dt in Culm. 3. Der Vorsitzende über den arabischen Handel der Ostseeländer im Mittelalter. In der Sitzung vom 5. October sprachen: 1. Herr Dr. Conwentz über neue Erwerbungen aus der neolithischen Epoche. 2. Herr Realgymnasiallehrer Schultz e über neolithische Funde aus dem Radaunethale. 3. Herr Stadtrath Helm über die Analyse eines Kupferkeltes. 4. Der Vorsitzende über das Gräberfeld der La Tene-Zeit in Liebenthal. 5. Derselbe über Ostpreussische Hügelgräber nach Tischler. ln der Sitzung vom 9. November sprachen: 1. Der Vorsitzende über die Beziehungen der Ethnologie zur Anthro¬ pologie nach Kollmann. 2. Herr Dr. Lierau über die Ergebnisse einer anthropologischen Expe¬ dition in den Kreis Bereut. 3. Herr Dr. Lakowitz über Ausgrabungen bei Kl. Bölkau Kr. Danzig und bei Lissnau, Kr. Putzig. 4. Herr Dr. Conwentz über neue Erwerbungen aus der hallstätter, römischen und arabisch-nordischen Epoche. 5. Der Vorsitzende über die ältesten Formen unserer Bronzefibeln. ln der Sitzung vom 14. Dezember sprachen: 1. HerrDr. Conwentz über neue Erwerbungen aus der hallstätter Epoche. 2. Herr Dr. Schiriitz über die physikalischen Ursachen der Eiszeit. 3. Der Vorsitzende über die archäologischen Mittheilungen des polni¬ schen Museums in Posen. Ausserdem besuchte die Section am 30. October die anthropologische Ab¬ theilung des Provinzial-Museums, wo sie unter Führung des Directors Herrn Dr. Conwentz die Sammlungen in ihrer neuen Aufstellung besichtigte. Zum Schluss sprechen wir noch Allen, die unsere Forschung in diesem Jahre durch Zuwendungen oder anderweite Unterstützung gefördert haben, im Namen der Section auch an dieser Stätte unseren besten Dank aus. XII Bericht über die Tliätig-keit der Section für Physik und Oliemie im Jahre 1887, erstattet von dem Vorsitzenden derselben, Prof. A Momber. Die Section hat im Laufe des Jahres 1887 zwei Sitzungen abgehalten am 19. März und am 23. December; die erste war von 16, die zweite von 10 Mit¬ gliedern besucht. In der ersten besprach Herr Kays er seine Bestimmung der Brennweiten einiger Linsen, die sich im Besitze der naturforschenden Gesellschaft befinden und wahrscheinlich von Hevelius herrühren. Aus der Dimension der Newton’schen Farbenringe, welche durch Auflage eines Planglases auf die Convexflächen der Linse entstehen, wird auf die Grösse der Krümmung und der Brennweite geschlossen. Da jedoch eine genaue Ab¬ zählung der Ringe schwierig ist, so schlug der Vortragende folgenden Weg ein. Auf dem hölzernen Fassungsringe einer der kleineren Linsen (Durchmesser 72 mm, Randdicke 6mm) fand sich der Vermerk 17 Schu 10 Z. Reinl., welche Brennweitenangabe auch durch Einstellung auf ein ferneres terrestrisches Object als richtig erkannt wurde. Die Auflage dieser Linse auf zwei unter sehr flachem Winkel zusammengefügten Planplatten (Abweichung 3' 19") ergab als Abstand der beiden Ringsysteme für die eine Seite der Linse 5,3 mm, für die andere 5,5 mm, also im Mittel 5,4 mm. Die bezüglichen Daten der Linse von 146 mm Durchmesser und ll3/4mm Randdicke, welche unter den vorhandenen 9 Linsen die grösste Brennweite zeigt, betrugen 41 mm und 47 mm im Mittelwerth und schwankten zwischen 39 und 42 und 46 und 48, Intervalle, die wohl zum grossen Theil auf durch Adhäsion entstandene Deformationen zurückzuführen sind. Mit Zuhilfe¬ nahme des ungefähren Brechungsindex des Glases von 3/2 muss sich nun verhalten : 5,4 : 44 = 17,83 : x, woraus x die Brennweite der Linse = 145 Fuss resultirt. Auch die Berücksichtigung der auf beiden Seiten verschieden auftretenden Krümmung von R = 47 m und r — 41 mm nach der Formel: 2 Rr Brennweite == R+ r XIII ergiebt nahe zu denselben Werth. Endlich liefert die Beobachtung, dass 16 — 17 Ringe bis zum Schnitt der beiden Planspiegel also auf die Dimension ge¬ zählt wurden, nach der Relation: 2 Rh = 22 X 22 unter Benutzung der X Natriumbeleuchtung, wofür h = 16,5-^- und X die Wellenlänge 0,000590 mm be- trägt, 158 Fuss als Brennweite. Nach diesen Messungen scheint die Objectiv-Linse identisch mit derjenigen zu sein, von welcher Westphal in seinem Buche „Leben, Studien und Schriften des Astronomen Joh. Hevelius“ pg. 64, 65 erwähnt, dass sie von dem Optiker Burattini in Warschau für Hevelius zu dem 150füssigen Fernrohr gefertigt ist und in dem Museum der Natur forschenden Gesellschaft zu Danzig (1820) sich befindet. Bemerkenswerth ist noch, dass die untersuchten beiden Linsen Hinsichts der Dicke und des Durchmessers gleiches Verhältniss 1 : 12 zeigen. Eine der Linsen, welcher der grösste Durchmesser 215 mm (Randdicke 10 mm) eigen ist, hat eine Brennweite von 102 Fuss, da die Untersuchung des Abstandes der Ringcentren auf die Werthe 32 — 33 mm und 29 mm (im Mittel 31 mm) führte. In der machina coelestis, Pars 1, wird von Hevelius auch eines 100 füssigen Fernrohres gedacht. Der zweite Theil des Vortrages galt der Bestimmung der Elasticitäts-Con- stanten und zwar des Verhältnisses der Quercontraction zur Längendilation. Um dieses Verhältniss zu bestimmen, bedeckte Cornu einen an zwei mittleren Punkten unterstützten und den Enden gebogenen Streifen Spiegelglas mit einer Glasplatte, photographirte die in der dünnen Luftschicht zwischen beiden Gläsern nach Art der Newton’schen Ringe entstehenden Hyperbeln und mass den Winkel, welchen die Asymptoten mit der Längsaxe des Streifens bilden. Der Vortragende zeigte einen von ihm construirten Apparat vor, welcher die in Rede stehenden Winkel direct messen lässt. Die Untersuchung verschiedener Gläser ergab für das zu bestimmende Elasticitätsverhältniss sehr nahe denselben Werth V4, welchen der französische Forscher gefunden hat. Zum Schlüsse sprach Herr Stadtrath Helm über die sogenannte Thomas¬ schlacke und hob besonders das Vorkommen eines vier-basisch phosphorsauren Kalkes in derselben hervor. In der Sitzung am 23. December theilt Herr Kayser mit, dass er die Re¬ sultate seiner Untersuchungen über das Verhältniss der Quercontraction zur Längendilatation an verschiedenen Stoffen wie Glas, Metallen und Elfenbein in einer späteren Sitzung besprechen und veröffentlichen wird. Die Abweichungen der entsprechenden Werthe anderer Forscher als Wertheim, Kirchhoff, Okatow etc. sind zum Theil beträchtlich, ihr Ursprung lässt sich öfter auf gewisse Voraus¬ setzungen in der eingeschlagenen Methode zurückführen. Wertheim's Behauptung, dass jenes Elasticitätsverhältniss J/3 beträgt, fusst auch auf Beobachtungen am Kautschuk. Diese durch verschiedene Eigenthüm- lichkeiten von anderen Stoffen abweichende Materie ist aber nicht isotrop, wie die Voraussetzung lautet, sondern zeigt optisch Doppelbrechung, wenigstens in dem Sinne wie das Stärkekorn. Der Vortragende hat näher diese Eigenschaft des Kautschuk in verschiedenen Präparaten untersucht und führt mehrere zum Theil brillante Erscheinungen vor. Gummi elasticum, in ganz dünnen Schnitten hergestellt, zeigt, wenn das vom Polariseur kommende Licht normal durchgeht und durch einen doppel¬ brechenden Analyseur tritt, zwei complementär gefärbte Bilder, die insofern nicht regelmässige Figuren ergeben, als der Abschnitt des Stoffes nur unvollkommen hergestellt werden kann. Auch die schwarzen Schatten, welche den in Crystallen vorkommenden regelmässigen Kreuzen entsprechen, sind wahrzunehmen. Um die Kreuze in besserer Gestaltung herzustellen, hat man nöthig, das Präparat zwischen zwei Glasplatten einem gewissen Druck auszusetzen, wodurch der Zu¬ stand dann der accidentellen Doppelbrechung näher geführt ist. Die Erscheinung des Kreuzes kann am leichtesten durch den in Benzin aufgelösten Gummi hervor¬ gerufen werden, sobald er im erhärteten Zustand zwischen Glasplatten gedrückt wird. Dreht man das Präparat zwischen den gekreuzten Nicol, so bleibt wie beim Kalkspath die Dichtung des Kreuzes ungeändert. Ein zweites Material, Guttaperchapapier genannt, von etwa V20 mm Dicke zeigt gleich dem Glimmer durch gekreuzte Nicol betrachtet in gewissen Richtungen lebhafte Färbung, welche complementär wird, wenn die Polarisation parallel ge¬ macht wird. Unterscheidet man an diesem Papier eine Breit- und eine Lang¬ seite, so lässt es sich nach der Breite hin weich ausziehen, während es dem Zuge nach der Länge Widerstand leistet und zerreisst. Wird das durch die dünn gewordene Region gehende Licht mittelst des Polarisationsapparates analy- sirt, so treten in der weiss scheinenden Stelle die Kreuzschatten, zu beiden Seiten davon symmetrisch die Newton’schen Farben auf. Die dünn verzogene Richtung bildet die lebhafteste Färbung unter einem Winkel von 45° mit den Richtungen der parallelen oder gekreuzten Nicol. Am interessantesten sind die Versuche mit dem sogenannten Paragummi, dessen Dicke auf Vs mm geschätzt wird. Ein quadratisch geschnittenes Stück desselben nach der Richtung der beiden Diagonalen gespannt und ganz über einen Ring herumgebogen zeigt, 1. wenn die Spannung in der einen Diagonale grösser als in der anderen ist, parallel zur grössten Spannungsrichtung und in dem Winkel von 45° mit der Lage der gekreuzten Nicol die Newton’sche Farbenskala von aussen nach der Mitte zu und zwar symmetrisch zu beiden Seiten die Reihenfolge: weiss, gelb, braun, blau, gelb, grün, roth etc. und in der zweiten Stellung der Polarisation die complementären Farben. 2. Sind die Spannungen nach beiden Richtungen gleich gross, so gehen die Farbenäusserungen in einen bläulich weissen und gelblichen Ton über, je nach Drehung des Analyseurs. 3. Haben die Spannungen in allen beliebigen Richtungen gleiche Grösse, so tritt keine Polarisationserscheinung auf. XV Markirt man den Kreisring auf der gespannten Membran, so zieht er sich bei nachgelassener Spannung im ersten Falle in eine Lemniscatenform zusammen, deren Brennpunktsverbindung senkrecht zur Richtuug grösster Spannung steht. Im zweiten Falle erscheint die quadratische Form mit abgerundeten Ecken, letztere nach den Mitten der Seiten der gegebenen quadratischen Haut gerichtet. Bei Gelegenheit des Zerreissens erhält man zuweilen diese regelmässigen Formen von ausserordentlicher Schärfe. Wird dagegen ein quadratisch geformtes Häutchen ohne Umlage über den Bing durch Anzug der äussersten 4 Zipfel stark nach den Richtungen der Diago- nalen gespannt, so treten 3 — 4 Wiederholungen des Spectrums in den verzogenen Ecken auf, während das' schwarze Kreuz von jenen umrahmt in dem mittleren Raum ungefähr von der ursprünglichen Quadratgrösse sich zeigt. Das Kreuz befolgt den entgegengesetzten Drehungssinn (anders als bei der Kalkspathplatte, die senkrecht zur optischen Axe geschliffen ist oder des zwischen zwei Glas¬ platten gedrückten Kautschuks) wenn der Analyseur gedreht wird. Die Verdünnung der Haut kann durch Vergleich der im ausgezogenen Zu¬ stande aufgezeichneten Figuren und ihrer mit Nachlass des Zuges eintretenden Verwandlungen bestimmt werden, nimmt von der Mitte nach den Zipfeln zu und bleibt zuletzt constant. Die 3 — 4 Farbenwiederholungen treten in dem Revier der 2 — 3 fachen Verdünnung auf. An einer nach allen Richtungen ohne Umlage über den Ring gleich¬ gespannten Gummimembran nimmt man wie im obigen Falle keine Polarisations¬ erscheinung in der Mitte wahr. Der Vortragende zeigt auch die im Rahmen eines gleichseitigen Dreieckes, dessen Ecken ausgezogen sind, sich bildenden Erscheinungen vor. Wird ein Gummistreifen nach seinen beiden äussersten Richtungen verzogen, so zeigen sich in der durchlaufenen Farbenskala 3 Wiederholungen des Gelben etwa nach V2, 3 und 5 maliger Verlängerung der ursprünglichen Grösse. Noch eines akustischen Vorganges ist zu gedenken. Die Tonhöhe des schwingenden Streifens nimmt mit Auszug bis auf die doppelte Länge zu, bleibt jetzt bis zur 4 fachen Verlängerung constant, und wächst alsdann weiter bis zum Zerreissen. Die Unterscheidung von 3 Elasticitätscoefficienten, eines ersten grossen constanten, eines kleinen dritten constanten und eines mittleren veränder¬ lichen, welche nach Villari in denselben aufgeführten Dimensionsverhältnissen auftreten, steht damit in Analogie. Die in der letzten Sitzung erfolgte Beamtenwahl für das Jahr 1888 ergab dasselbe Resultat wie im vorigen Jahre. XVI Bericht über die Sitzungen der medieinischen Section für 1887, erstattet von deren Vorsitzenden, Dr. Abegg. Es fanden 6 Sitzungen statt. In der I. Sitzung am 13. Januar an welcher 16 Mitglieder Theil nahmen, stellte 1. Herr Dr. Samt er ein 6 monatl. Kind vor, an welchem ein beiderseitiger Leistenbruch mit Erfolg operirt worden war, und 2. Derselbe einen Fall von geheiltem Schenkelhalsbruch mit traumatischem Aneurysma der Oberschenkel-Pulsader. 3. Herr Dr. Ziem demonstrirte einen Fall von freiwilligem Verschluss des äusseren Gehörgangs. 4. Herr Sanitäts-Rath Dr. Semon legte ein Lungen-Präparat nach Erstickung durch Mehl vor. 5. Herr Dr. Po eichen trug vor über Conservirung anatomischer Präparate mit besonderer Berücksichtigung der Methode Grawitz. 4 Proc. Zucker, 3 Proc. Borsäure, 2 Proc. Salpeter, 15 Proc. Kochsalz. 6. Derselbe legte mehrere Präparate von Gehirnen Paralytischer vor. 7. Dr. Abegg sprach über Cephalhaematome der Neugeborenen unter Vor¬ legung eines Präparates. An der II. Sitzung am 24. Februar betheiligten sich 16 Mitglieder. 1. Herr Dr. Ziem stellte einen Patienten vor mit abgelaufener Knochen- Nekrose im Bereiche des Felsenbeines nach Scharlach. 2. Herr Dr. Scheele stellte einen Kranken vor mit doppelseitiger Lähmung des musculus serratus und besprach denselben. 3. Herr Dr. Hanff sprach über Zwergwuchs und stellte mehrere derartige Individuen vor. 4. Herr Dr. Kr e sin stellte einen Fall von angeborenem Mangel des Brust¬ muskels vor und erörterte denselben. XVII 5. Herr Dr. Freymuth stellte einen Fall vor von beiderseitiger Gesichts¬ lähmung mit Betheiligung des 3. Astes des nervus trigeminus und des Unterzungennerven beiderseits. 6. Derselbe demonstrirte ein Präparat von Endocarditis verrucosa. 7. Derselbe zeigte einen Gallenstein vor und berichtete über den Krankheitsfall. 8. Herr Dr. Wallenberg jun. demonstrirte ein Präparat von eigentümlicher diffuser, myxomatöser Lungen- Infiltration. III. Sitzung am 10. März. Anwesend 17 Mitglieder. 1. Herr Dr Ziem sprach über Pathologie der Kieferhöhlen und Fistelbildungen zwischen denselben und dem Thränenkanal. 2. Herr Dr. Hanff stellte einen Kranken vor mit vielfachen Lymphdrüsen- geschwülsten, angeblich nach Malaria entstanden. 3. Herr Dr. Po eichen demonstrirte ein Präparat von Hydrocephalus. 4. Derselbe trug ferner vor über Anatomie und Mechanik des menschlichen Fusses. 5. Herr Dr. Freymuth stellte einen Fall vor von seltenen Krampfformen im Bereiche der Bauchmuskeln. IY. Sitzung am 6. October. Anwesend 21 Mitglieder. 1. Herr Dr. Oehlschlaeger demonstrirte einen Kothstein und theilte die be¬ treffende Krankengeschichte mit. 2. Es fanden Vorverhandlungen, bezüglich der Wahlen zur Aerztekammer statt. Y. Sitzung am 10. November. Anwesend 22 Mitglieder. 1. Herr Dr. Baum sprach über Behandlung der Pseudarthrosen unter Vor¬ stellung dreier dahin gehöriger Patienten. 2. Derselbe stellte einen Patienten vor, an welchem eine ausgiebige Rippen- Resection vollzogen worden war. 3. Derselbe demonstrirte ferner ein Präparat von Angiom der Hüftbein- Schaufel. 4. Herr Dr. Pincus zeigte einen Fall von angeborener Cloake und besprach die Entwickelungsgeschichte dieser Missbildungsform. 5. Herr Dr. Wallenberg jun. demonstrirte eine Reihe mikroskopischer Prä¬ parate von centralen Ganglienzellen und besprach die Golgi’sche Methode der Darstellung derselben. 6. Herr Dr. Ziem legte einen aus dem Ohre entfernten Fremdkörper vor und besprach die Behandlung derartiger Fälle. YI. Sitzung am 8. December. Anwesend 18 Mitglieder. 1. Herr Dr. Baum trug im Anschluss an einen demonstrirten Fall vor über die Sehnennaht. XVIII 2. Derselbe stellte mehrere Patienten mit schweren Schädelverletzungen vor, mit Ausgang in relative Heilung, nach Resection der zertrümmerten Knochen. 3. Derselbe demonstrirte zwei geheilte Schussverletzungen. 4. Herr Dr. Pincus trug vor unter Vorstellung eines darauf bezüglichen Krankheitsfalles, über Haematome des musculus sternocleidomastoideus. 5. Herr Dr. Hanff stellte einen Fall von Area Celsi vor, und 6. Herr Dr. Freymuth einen Parallelfall dazu. 7. Herr Dr. Wallenberg jun. legt das Werk von Golgi vor. 8. Herr Dr. Oehlschläger zeigte einen Harnröhrenstein vor und berichtete über den bezüglichen Krankheitsfall. 9. Dr. Ab egg demonstrirte ein Präparat von spontan geheiltem Oberschenkel¬ bruch eines Schweines. 10. Derselbe legte 2 Gummiligaturen einer Ovariotomirten vor, welche nach 11 Monaten spontan ausgestossen worden waren. 11. Derselbe legt das Präparat einer Dermoid-Cyste des Eierstocks vor. XIX Bericht über die wissenschaftliche Thätigkeit des westpreussischen Fischereivereins im Jahre 1887, erstattet von seinem Vorsitzenden, Herrn Reg. -Rath Fink. Id Anbetracht der vielen praktischen Aufgaben, deren Lösung dem West¬ preussischen Fischerei -Verein obliegt, hat derselbe auch in diesem Jahre vor¬ zugsweise durch directe Unterstützung der Fischzucht, sowie durch praktische Rathschläge gewirkt. Doch wurde die Erforschung der westpreussischen Ge¬ wässer thunlichst fortgesetzt und insbesondere eine Anzahl von Landseeen be¬ züglich ihrer niederen Crustaceenfauna systematischen Beobachtungen unter¬ worfen. Ferner wurden die Temperaturverhältnisse in den Tiefen einiger grösserer Landseeen untersucht. Es werden diese Untersuchungen, um zu sicheren und einigermassen umfassenden Resultaten zu kommen, längere Zeit hindurch wieder¬ holt werden. Die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen der westpreussi¬ schen Landseeen wird der Geschäftsführer Dr. Seligo der Naturforschenden Ge¬ sellschaft im Laufe dieses Winters darlegen. Die Beobachtungen der Wanderfische wurden mit besopderer Sorgfalt fort¬ geführt, insbesondere auch eine Anzahl von anatomischen Untersuchungen der für unsern Weichsel -Fischfang besonders wichtigen Meerforelle (Trutta trutta) ausgeführt. Auch die Störe wurden in der Weichsel sorgsam beobachtet. Leider konnte auch in diesem Jahre befruchteter Störlaich nicht gewonnen werden, da laichreife Störe in der Weichsel nicht gefunden wurden. Die geplanten und vor¬ bereiteten Untersuchungen des Gasgehaltes unserer Gewässer konnten in diesem Jahre noch nicht ausgeführt werden. Auch die im vorigen Jahre begonnenen Untersuchungen über die Generationsstoffe der Salmoniden wurden in diesem Jahre nicht fortgesetzt, weil die in Königsthal zu bauende Vereins-Brutanstalt, für welche die Provinzial- Verwaltung dem Verein gütigst das erforderliche Terrain zur Verfügung gestellt hat, zu derartigen Untersuchungen besonders günstige Gelegenheit bieten wird. Die meisten Fischbrutanstalten in der Provinz stehen unter directer Leitung von Herren, welche die Fischerbrütung wie überhaupt die Fischereikunde nicht fachmännisch betreiben, daher weder Zeit noch Interesse auf die nothwendigen V erbesserungen der Methoden, welche seitens der Fach- XX männer vorgeschlagen werden, verwenden, diese Methoden daher weder anwenden noch auch nur erproben. Dahin gehören: die neuerdings als noth wendig be¬ hauptete Verwendung bestimmter Brutapparate für bestimmte Eiersorten, so des ,, Selbstausleser“ für Maräneneier, des Kalifornischen Troges für die Eier der lachsartigen Salmoniden etc. Es ist aber bei der Ausdehnung und der Wichtig¬ keit, welche die künstliche Fischerbrütung für unsere Salmonidengewässer hat, durchaus noth wendig, dass an einer Stelle die nöthigen Versuche angestellt werden darüber, welche von den neuerdings vorgeschlagenen Methoden für die unter sich ziemlich gleichartigen Verhältnisse der Brutanstalten resp. der Ge¬ wässer unserer Provinz von besonderem Werth sind, welche Forderungen dagegen zurückzuweisen sind. Gleichzeitig dürfte zweckmässig eine Anstalt, welche mit vielen verschiedenartigen Erbrütungsvorrichtungen versehen ist, als eine Muster¬ anstalt für alle in der Provinz arbeitenden Anstalten verwendet werden. Endlich ist die Einführung neuer Salmoniden in der Regel von der sorgfältigen Behand¬ lung der Brut abhängig. Namentlich scheint die Einführung der grösseren Maränenarten an der falschen Behandlung und zu früher Aussetzung der Brut gescheitert zu sein. Eine Versuchs-, Muster- und Zuchtanstalt lässt sich am leichtesten in Königs¬ thal einrichten, wo vorzügliches und reichliches Wasser, Gefälle, Raum für die zu treffenden Einrichtungen und Sicherheit gegen böswillige resp. gewinnsüchtige Schädigungen in besonders geeigneter Weise vorhanden sind. Die tiefen und kühlen Teiche in Königsthal, welche sich bisher in recht verfallenem und unbrauch¬ barem Zustande befanden und bei weiterem Vorschreiten der Verfallenheit wohl Anlass zu Sumpfbildungen geworden sein würden, werden nach ihrer Wieder¬ herstellung zu ablassbaren Fischteichen ganz besonders gute Gelegenheit zur Zucht der Salmoniden gewähren. Der erste in diesem Jahre gemachte Zucht¬ versuch mit Karpfen ist recht zufriedenstellend ausgefallen, indem die aller¬ dings nur in geringer Zahl eingesetzten Fische vortrefflich gewachsen sind. Doch ist das Wasser in den Teichen zur Karpfenzucht zu kühl. Es werden daher alle Teiche zur Zucht von Forellen-, Lachs- und Maränenarten verwendet werden; namentlich die Einführung der Madümaräne oder des Blaufelchen und der Regen¬ bogenforelle und des Bachsaiblings wird von Königsthal aus vielleicht gelingen. Zu wissenschaftlichen Untersuchungen wurden mehrfach an binnenländische In¬ stitute und an Private Fische und Fischbrut vermittelt. Die in Circular IV. des westpreussischen Fischereivereins begonnene Veröffentlichung der speciellen Fischerei-Statistik und Hydrographie Westpreussens wurde in den Mittheilungen des Vereins fortgesetzt. In denselben Mittheilungen wurde auch ein Aufsatz über die sogenannte Pocken -Krankheit der Fische von Professor Dr. Anton Wierzejski in Krakau veröffentlicht. — — — XXI A. Mitglieder- Verzeichniss der IV aturlorscheiidea Gesellschaft xvl Danzig. 27. Januar 1888. I, Ehrenmitglieder. Als Mitglied in die Gesellschaft auf- genommen: Achenbach, Dr., Staatsminister und Ober- Präsident der Provinz Brandenburg, Excellenz in Potsdam . 1873 v. Ernsthausen, Wirklicher Geheimer Rath und Oberpräsident der Provinz West- preussen, Excellenz in Danzig . . 1879 Als Mitglied in die Gesellschaft auf- genommen : Roemer, Ferdinand, Dr., Professor und Ge¬ heimer Bergrath in Breslau . . . 1887 Weber , Willi., Dr., Professor, Geheimer Hofrath in Göttingen . 1883 v. Winter , Geheimer Regierungs- - Rath, Oberbürgermeister in Danzig . . . 1863 II. Ordentliche und correspondirende Mitglieder, Aufgen. im Jahre Abegg, Dr., Medizinalrath, Geh. Sanitäts- Rath und Director des Provinzial- Hebeammen-Lehr-Instituts in Danzig 1856 Aefner, Dr. med., Oberstabsarzt in Danzig 1887 Alterthumsgesellschaft zu Elbing .... 1884 Althaus, Dr., Arzt in Danzig . 1874 Anger, Dr., Gymnasial-Director in Graudenz 1872 Assmann, Gerichtsrath in Danzig . . . 1883 Bade, Brand-Director in Danzig .... 1883 Bahnsch, Dr. phil., Prof, in Danzig . . 1886 Bahr, Ober-Postrath in Danzig .... 1877 Bail, Dr., Professor in Danzig .... 1863 Bagohr, Ober-Postcommiss. in Königsberg 1874 Bartels, Ober-Staatsanwalt in Cassel . . 1873 Bartels, Capitain in Neufahrwasser . . . 1874 Bartels, Heinrich, Kaufmann in Danzig . 1878 Baum, Dr., Chefarzt in Danzig .... 1868 Becker, Major, Director der Artillerie- Werk¬ statt in Danzig . 1887 Berenz, Emil, Kaufmann in Danzig. . .1882 Aufgen. im Jahre Berger, J. J., Kaufmann in Danzig . . . 1873 Berger, Johannes, Chemiker in Danzig , . 1879 Bertram, A., Rentier in Danzig .... 1875 Bibliothek, Königliche, in Berlin .... 1882 Bieler, Hugo, Rittergutsbesitzer in Melno pr. Rehden Westpr . 1878 Bischof, Oscar, Stadtrath in Danzig . . 1878 Bischof, Dr., Assessor in Danzig . . . 1886 Bockwoldt, Dr. phil., Gymnasiallehrer in Neustadt, Westpr . 1882 BÖhm, Commerzienrath in Danzig . . . 1865 Böhm, Joh., Dr. phil., Kaufmann in Danzig 1884 Boltenhagen, Buchhalter in Danzig . . . 1880 Borchardt, W., Apotheker zu Berent in Westpr . 1878 Boretius, Dr., Oberstabsarzt in Danzig . 1883 v. Borries , Oberst a. D., Director des Pro- vinzial-Museums in Halle a. S. . . 1859 Braune, Philipp, Kaufmann in Danzig . . 1877 Bredau, Oberstlieutenant in Danzig , , 1880 XXII Aufgen. im Jahre Bredow, Dr., Sanit.-Rath in Danzig . . 1855 Bremer , Emil, Dr, med. in Gross-Zünder . 1886 Brischke, Hauptlehrer a. D. in Langfuhr. (Corresp. Mitglied) . 1866 Brochs, Gyranasialdirector in Marienwerder 1881 Brosig, Dr., Gymnasiallehrer in Graudenz 1883 Büttner, Gymnasiallehrer in Danzig . . . 1885 Bukofzer, Kaufmann in Danzig .... 1886 Cliales, Stadtrath in Danzig . 1872 Citron, Rechtsanwalt iu Danzig .... 1885 Claassen, Staatsanwalt in Danzig . . . 1886 Cloassen, Albert, Kaufmann in Danzig . . 1886 Cohn , Hermann, Dr. med. et phil., Professor in Breslau. (Corresp. Mitglied) . 1880 Conwentz, Dr. phil., Director des Westpr. Provinzial-Museums in Danzig . . 1878 Czwalina, Professor in Danzig .... 1860 Damme, Commerzienrath in Danzig . . . 1867 Dierfeld, Rittergutsbesitzer zu Frankenfelde, Kr. Pr. Stargard . 1879 Dohm, Dr., Director der entom. Gesellschaft in Stettin. (Corresp. Mitglied.) . . 1867 Dohm, Anton , Dr., Professor, Director der Zoologischen Station in Neapel (Cor¬ resp. Mitglied) . 1876 Dommasch, Buchhalter in Danzig . . . 1874 Domnick, Kaufmann in Danzig .... 1885 Drawe, Rittergutsbesitzer auf Saskoschin, Kr. Danzig . 1868 Durand, Rentier in Danzig . 1867 Eggert, Dr., Oberlehrer a. D. in Danzig . 1840 Eggert, C. W., Instrumentenm. in Danzig 1881 Ehlers, Secret. d. Kaufmannschaft in Danzig 1876 Ehrhardt, Regierungs-Baurath in Danzig . 1859 Evers, Realgymnasiallehrer in Danzig . . 1878 Fahl, Kgl. Meliorations-Inspector in Danzig 1880 Fahle, Professor in Posen . 1871 Farne, Dr., Kreiswundarzt in Danzig . . 1878 Fink, Regierungsrath in Danzig .... 1887 Fischer, Rentier in Hochwasser .... 1866 Fliessbach, Rittergutsbesitzer auf Landechow bei Yietzig i. P . 1878 v. Flotow, Oberstlieutenant und Director der Gewehr-Fabrik in Danzig . . . 1872 Frank, Amtsgerichtsrath in Danzig . . .1876 Freitag, Dr., Arzt in Danzig . 1871 Freymuth , Dr., Oberarzt in Danzig . . . 1876 Fricke, Dr. phil., Real -Progymnasiallehrer in Dirschau . 1881 Friedländer , Dr. med. in Danzig . . . 1883 Aufgen. im Jahre Fritsch, Apothekenbesitzer in Danzig . . 1887 Fritzen, Kanzleirath in Neustadt . . . 1871 Fass, Landesrath in Danzig . 1880 Gaebel , Buchhändler in Danzig .... 1880 Gehrke, W., Maurermeister in Danzig . . 1882 Gibsone, Alex., jun., Kaufmann in Danzig 1885 Gieldzinski, Kaufmann in Danzig . . . 1875 Gigas, E., Apotheker in Marienwerder . . 1886 Glaser, Dr., Sanitätsrath und Physikus in Danzig . 1859 Glaubitz, H., Kaufmann in Danzig . . . 1874 Glodkowski, Amtsgerichtsrath in Danzig . 1881 Goetz , Dr. med. in Danzig . 1882 Goldmann, Rechtsanwalt in Danzig . . . 1882 Goldstein, Marcus, Kaufmann in Danzig . 1873 Goltz, Kreiskassenrendant in Danzig . . 1872 Gompelsohn, Kaufmann in Danzig . . . 1875 v. Grass, Rittergutsbesitzer auf Klanin . 1873 Greffin, Telegraphendirect.or in Danzig . 1882 Grentzenberg, Ed., Kaufmann in Danzig . 1874 Gronemann , Rittergutsbesitzer auf Subkau 1883 Grott, Gymnasiallehrer in Danzig . . . 1885 Grolp, Rechtsanwalt in Neustadt . . . 1871 Grün, Dr., Regierungs- u. Medicinalrath in Hildesheim (Corresp. Mitglied) . . 1877 Grunau, Dr. med, in Sch wetz Westpr. . 1884 Haack, Rechtsanwalt in Danzig . . 1888 Haeckel, Dr., Professor und Hofrath in Jena (Corresp. Mitglied) .... 1868 Hagemann, Bürgermeister in Danzig . . 1878 Hägens, Dr. med., Oberstabsarzt in Danzig 1877 Han ff, Dr., Arzt in Danzig . 1874 Hartingh, Administrator in Bielawken bei Pelplin . 1879 Hasse, Franz, Kaufmann in Danzig . . 1877 Hedinger, Apotheker in Danzig .... 1879 Hein, Friedrich, jun., Kaufmann in Danzig 1880 Helm, 0., Stadtrath in Danzig .... 1856 Hendewerk, Stadtrath u. Medicinal- Assessor in Danzig . 1865 Hennig, Dr. med. iz Ohra . 1887 Henoch, Geheimer Baurath in Altenburg (Corresp. Mitglied) . 1869 Hensche, Dr., Stadtrath in Königsberg . . 1867 Herr, Staatsanwalt in Danzig . 1886 Hertel, Departements-Thierarzt. V eterinär- Assessor in Danzig . 1879 Hesekiel, Landgerichtsrath in Danzig . . 1874 Hesse, Theodor, Buchhalter in Danzig . . 1877 XXIII Aufgen. im Jahre v. Heyden , Dr. phil., Major z. D. in Boekenheim b. Frankfurt a. M. . . 1867 Bildebrandt , Apotheker in Danzig . . . 1888 Hinze , Dr.. Arzt in Danzig . 1869 Hirsch, Dr , Professor und Geh. Medicinal- Rath in Berlin . 1847 Hof mann, Avgust, Aquarienfabrikant in Danzig . 1872 Hof mann, Otto , Kaufmann in Danzig . .1877 Hofmann , Amtsvorsteher a. D in Zoppot 1880 Hohnfeldt, Dr. phil. in Zoppot bei Danzig. 1884 v. Homeyer , Rittergutsbesitzer in Stolp (Corresp. Mitglied) . 1843 HoltZj J., Kaufmann in Danzig .... 1871 Horn, Dr., Fabrik Dirigent in Leopoldshall (Corresp Mitglied) . 1868 Horn , Amtsanwalt in Putzig, Kr. Neustadt 1878 Hue de Caligny, Marquis in Versailles (Corresp. Mitglied) . 1866 Ja, ritzen, Ottomar Bernsteinhändler i. Danzig 1880 Lanzen , P., Apotheker in Pr. Eylau Ostpr. 1879 Jendritza, Dr med. in Danzig .... 1884 Jentzsch , Dr., Privatdocent in Königsberg (Corresp. Mitglied) . 1880 Le Joli, Prof, de la soc. des Sciences in Cherbourg (Corresp. Mitglied) . . 1857 Jüncke, W., Kaufmann in Danzig . . . 1872 Jüncke, Albert, Kaufmann in Danzig . . 1880 Kafemann, Buchdruckereibes. in Danzig . 1867 Kafemann, Otto, Prokurist in Danzig . . 1886 Kahle, Dr. med. in Danzig . 1884 Kasprzick. Dr. med. in Danzig .... 1883 Kaufmann, W., Kaufmann in Danzig . . 1869 Kaufmann, Gerichtsrath in Danzig . . . 1874 Kautz, Rudolf Rittergutsbesitzer in Gr. Klintoch, Kr. Berent . 1881 Kayser, Astronom in Danzig . . . . . 1859 Kayser, Dr. phil. et theol., Domprobst in Breslau ... 1878 v. Kehler, Director des Verwaltungsgerichts in Marienwerder . 1878 Keil, Gymnasiallehrer in Danzig .... 1885 Kessler, Dr., Director a. D. in Wiesbaden . 1856 Kettler, Rentier in Danzig . 1883 Kiesow, Dr., Oberlehrer in Danzig . . .1877 Klatt, Dr. in Hamburg (Corresp. Mitglied) 1866 Klein, Herrn., Dr. in Köln (Corresp. Mitglied) 1873 v. Klinggräff, II., Dr. phil in Langfuhr bei Danzig (Corresp. Mitglied) . . . 1877 Aufgen. im Jahre Klunzinger, Dr., in Stuttgart (Corresp. Mitglied) . . . 1875 Knoch, Realprogymnasial-Lehrer in Jenkau bei Danzig . 1880 Kohtz , Dr. med. in Danzig . 1881 v. Kolkow, Kaufmann in Danzig . . 1878 Kornstaedt, Apotheker in Danzig . . . 1884 Kosmack, Stadtrath in Danzig .... 1882 Krause , Johannes, Kaufmann in Danzig . 1878 Kreis- Ausschuss in Strasburg in Westpr. . 1874 Kresin, Dr. med. in Danzig . 1885 Kressmann, Arthur, Consul in Danzig . . 1880 Kretschmann, Dr., Director des Königl. Gymnasiums in Danzig .... 1884 v. Kries, Rittergutsbesitzer auf Kl. Wacz- miers. Kr. Pr. Stargard .... 1873 Kroemer, Dr., Director der Provinzial- Irrenansta’t in Neustadt Westpr. . 1884 Kruckow, Kreis -Thierarzt in Rosenberg Westpr. . . 1884 Krüger , E. R.. Maurermeister in Danzig . 1869 Kruse , Dr., Geheimer Regierungs- und Prov.- Schulrath in Danzig ... . . 1879 Künzer , Dr., Prof., Gymnasial-Oberlehrer in Marien werder . 1867 Kunath, Director der städtischen Gas- und Wasserwerke zu Danzig . . . .1881 Kunze , Ferd. Major, Rtgbes. auf Gr. Bölkau 1880 Laasner, Uhrmacher in Danzig .... 1877 Lakowitz, Dr. phil. in Danzig . 1885 Lampe, Dr., Professor in Danzig . . . 1859 Landwirt/) schaf tli che Schule zu Marienburg 1885 Lange, Louis, Kaufmann in Marienburg . 1879 Laskowski, Seminardirector in Rawitsch . 1866 Lenzing, Hauptzollamts-Assistent in Danzig 1878 Lewy, J., Dr. med. in Danzig .... 1887 Leyden, Oscar , Kaufmann in Danzig . . 1880 Licht, Stadtbaurath in Danzig .... 1868 Li eben einer, Oberförster in Oliva . . .1871 Liepmann, Bankier in Danzig .... 1875 Lierau, Dr. phil. in Danzig . 1888 Lietzau, Apotheker in Danzig .... 1879 Lietzmann, Hugo . Kaufmann in Danzig . 1887 Lievin, Heinrich, Dr. med. in Danzig . . 1881 Linck , Rittergutsbesitzer auf Stenzlau, Kr. Pr. Stargard . 1879 Lindner, Justizrath in Danzig .... 1868 v. d. Lippe, Apotheker in Danzig . . . 1865 Lissauer, Dr., Arzt in Danzig .... 1863 Loch, Dr., Arzt in Danzig . 1873 XXIV Aufgen. im Jahre Mac-Lean Lochlan, Rittergutsbesitzer auf Roschau, Kr. Danzig . 1879 Marcker , Rittergutsbesitzer auf Rohlau bei Warlubien, Kreis Schwetz . . . 1877 Mannhardt , Prediger in Danzig .... 1884 Marschalk, Kaiserl. Maschinen-Ingenieur in Neufahrwasser . 1874 Martiny, Justizrath in Danzig .... 1869 Meliler, Dr., Professor in Elbing . . . 1863 Mencke, E Kaufmann in Danzig . . . 1874 Meschede, Dr., Director der Krankenanstalt in Königsberg . 1872 Meske, Major in Danzig . 1876 Meyer, Albert, Kaufmann in Danzig . . 1878 Meyer, Dr. phil., Oberlehrer am Gymnasium zu Schwetz . 1882 Mietzlaff, Landgerichtsrath in Danzig . . 1880 Mischewski, Photograph in Danzig . . .1876 Mix, Commerzien-Rath in Danzig . . . 1865 Möbius, Karl, Dr., Professor und Director des Königl. zoologischen Museums in Berlin (Oorr. Mitgl.) . 1871 Moeller, Dr. med., Kreisphysicus in Brauns¬ berg, Ostpr . 1879 Momber, Prof., Oberlehrer am Kgl. Gym¬ nasium in Danzig . 1867 Mors elli, Henri, Prof, in Macerata (Italien) (Corresp. Mitglied) . 1871 Morwitz, Kaufmann in Philadelphia . . .1871 Morwitz , Mart., Kaufmann in Danzig . . 1873 Müller, Karl, Dr. in Halle a. S. (Corresp. Mitglied) . 1883 Müller, Paul A., Dr., Assistent am kaiserl. russ. Meteorol. Observatorium in Jekatharinenburg . 1886 Müller, Rentier in Danzig . 1887 von Müller, Gouvernements - Botaniker in Melbourne (Corresp. Mitglied) . . 1886 Münsterberg, 0., Kaufmann in Danzig . . 1877 Münchenberg, Kgl. Förster a. D., Langfuhr 1885 Muscate, Willy, Fabrikbesitzer in Dirschau 1880 Nagel, Dr., Professor, Real -Gymnasial¬ oberlehrer in Elbing .... 1867 Naturwissenschaftlicher Verein in Bromberg 1881 Neumann , Dr., Director der Victoriaschule in Danzig . 1865 Neumayer, Dr., Prof., Geh. Admiralitätsrath, Director der Deutschen Seewarte und Präsident der Internation. Polar-Com- mission zu Hamburg (Corresp. Mitgl. 1880 NÖtzel, Otto, Kaufmann in Danzig . . . 1874 Aufgen. im Jahre Oehlschläger, Dr., Arzt in Danzig . . . 1867 Oemler, Dr., Oeconomierath, General-Secre- tair in Danzig . 1875 Ohlert, Dr., Realgymnas.-Director in Danzig 1871 Ollendorf, P., Kaufmann in Danzig . . . 1872 Otto, Robert, Kaufmann in Danzig . . . 1879 Otto, Stadtbaumeister in Danzig .... 1872 Otto, Victor, Kaufmann in Danzig . . . 1887 v. Palubicki, Major und Rittergutsbesitzer auf LiebenhofF bei Dirschau . . . 1876 Penner, W., Brauereibesitzer in St. Albrecht bei Danzig . 1872 Penner, Dr. med. in Danzig . 1884 Penzig, Dr., Professor in Genua (Corres- pondirendes Mitglied) ..... Perlbach , Ernst, Kaufmann in Danzig . . 1886 Peters , Dr., Rector in Danzig . 1861 Peters, Rentier in Neuschottland .... 1880 Petschow, Stadtrath in Danzig .... 1867 Petzholdt , A., Dr. med., Prof, einer., Wirkl. Staatsrath, Excellenz in Freiburg im Breisgau (Corresp. Mitglied) . . . 1868 Pfannenschmidt, Fabrikbesitzer in Danzig 1868 Pickering, Justizrath in Gr. Semlin bei Pr. Stargard . 1885 Pincus, Dr. med. in Danzig . 1883 Plehn, Rittergutsbesitzer auf Krastuden bei Nikolaiken, Kr. Stuhm .... 1878 Pobowski, Kaufmann in Danzig .... 1878 Poelchen , Dr. med., Arzt in Danzig . . . 1882 Popo, Dr. med. in Marienwerder .... 1886 Praetorius, Dr., Professor in Könitz . . 1878 Preuschoff, Probst in Tolkemit .... 1884 Preuss, W., Bank-Director in Dirschau . . 1872 Puttkammer, Franz, Kaufmann in Danzig 1887 Radde, Dr., Director des Museums und Wirkl. Staatsrath, Excellenz in Tiflis (Corresp. Mitglied) ...... 1859 Radicke , Kgl. Garteninspector in Oliva . 1886 Rathke, sen., Kunstgärtner in Danzig . . 1879 Realgymnasium zu Riesenburg Westpr. . 1884 Reichel, Rittergutsbesitzer auf Paparczin Kr. Kulm . 1867 Reinick, Max , Consnl in Danzig .... 1887 Richter, Dr., Fabrikbesitzer in Danzig , . 1867 Richert, Mitglied des Reichstages und des Abgeordnetenhauses . 1869 Rittberg , Graf, Präsident des Westpr. Pro« vinzial-Landtages und Rittergutsbes. auf Stangenberg, Kr. Stuhm . . . 1879 Rodenacker, Ed., Kaufmann in Danzig . 1873 XXV Aufgen. im Jahre Rodenacker, Th., Consul in Danzig . . . 1882 v. Rohr, Rittergutsbesitzer auf Smentowken, Kr. Marienwerder . 1873 Rosenheim, Rechtsanwalt in Danzig . . . 1885 Roth , W., Dr., Prof., Generalarzt I. Cl. in Dresden (Corresp. Mitglied) . . . 1880 Rubehn, Literat in Wriezen . 1872 Rümcker, Rittergutsbesitzer auf Kokoschken 1880 Saabel, Kaufmann in Danzig . 1883 Saage, Amtsgerichtsrath in Danzig . . . 1880 Salzmann , Rud., Kaufmann in Danzig . . 1867 Salzmann, Carl, Kaufmann in Danzig . . 1875 Samuelson, Dr. med. in Königsberg O.-Pr. 1885 v. Sonden, Major a. D. in Danzig . . . 1876 Sander, M. E., Kaufmann in Hamburg (Corresp. Mitglied) . 1876 Samt er, Dr., Stadtrath in Danzig . . .1876 von Sandberger, Dr., Professor in Würz¬ burg (Corresp. Mitglied) .... Sauer, Lithograph in Danzig . 1872 Sauerhering, Bank-Director in Danzig . . 1866 Schaefer, Kaufmann in Danzig .... 1885 Schahnasjahn, Gutsbesitzer zu Altdorf, Kr. Danzig . 1882 Sc-heeffer , Realgymnasiallehrer in Danzig . 1878 Scheele , Dr., Sanitätsrath in Danzig . . 1870 Scheinert, Buchhändler in Danzig . . . 1868 Scheller, Apotheker in Danzig . . . . 1882 Schellwien, Julius, Kaufmann in Danzig . 1877 Schepky, Dr., Chemiker in Danzig . . . 1866 Schimanski, Dr. med. in Stuhm .... 1886 Schimmelpfennig, Post-Directora.D. in Jena (Corresp. Mitglied) . . 1865 Schirlitz, Dr., Lehrer an der Victoria- Schule in Danzig . 1885 Schlucke r, Bernsteinwaaren-Fabrikant in Langfuhr . 1886 Schlueter, Realgymnasiallehrer in Danzig . 1879 Schmechel, Landschafts-Secretair in Danzig 1868 Schmidt, August, Dr., Gymnasiallehrer in Lauenburg in Pommern .... 1879 Schnaase, Gymnasiallehrer in Pr. Stargard 1883 Schnarche, Kaufmann in Danzig .... 1882 Schneller, Dr., Arzt in Danzig .... 1855 Schnibbe, Kunstgärtner in Schellmühl . . 1883 Schoenberg, Kaufmann in Danzig . . .1874 Schoettler, Gymnasiallehrer zu Pr. Stargard 1881 Schramm, Kaufmann in Bohlschau bei Neu¬ stadt, Westpr . 1871 Schreiber, Lehrer in Danzig . 1879 Aufgen. im Jahre Schroeder, Hugo, Dr., (Corresp. Mitglied) . 1880 Schubert , Dr., Prof., Ordinarius am Ka¬ dettenhaus zu Kulm . 1866 Schultz, Dr., Regier .-Präsident in Hildesheim 1879 Schultze, Realgymnasiallehrer in Danzig . 1865 Schumann, Realgymnasialoberlehrer inDanzig 1868 Scliwartz, sen ., Zimmermeister in Danzig . 1882 Schwartz, Albert, Kaufmann in Danzig . 1882 Schwidop, Kaufmann in Danzig . , „ . 1878 Seligo, Dr. phil., Geschäftsführer des W estpr. Fischereivereins in Danzig . . . 1886 Semon, Dr., Sanitätsrath in Danzig . . . 1853 Senkpiel , Gutsbes. in Wonneberg, Kr. Danzig 1874 Seydler, Conrector in Braunsberg (Corresp. Mitglied) . 1869 Siewert, Rob., Kaufmann in Danzig . . . 1875 Siewert, Dr., Professor, Director der Westpr. landwirth. Versuchsstation in Danzig 1877 Simon, Dr., Arzt in Danzig . 1879 Staberow, Kaufmann in Danzig .... 1869 Staeck, Ad., Gutsbesitzer in Legstriess . 1883 Starck, Dr., Medicinalrath, Arzt in Danzig 1866 Steffens, Max, Consul in Danzig . . . 1873 Steffens, Otto, Kaufmann in Danzig . . . 1877 Steimmig, R., Fabrikbesitzer in Danzig . 1871 Steimmig R., jun., Chemiker in Bölkau . 1878 Steinberg, Dr., Stabsarzt in Danzig . . 1887 Stobbe, L. F., Rentier in Danzig .... 1868 Stobbe, Franz, Dr., Arzt in Danzig . . 1879 Stoddart, Francis, Kaufmann in Danzig . 1877 Strasburger, Dr., Professor und Geh. Regie¬ rungsrath in Bonn a. Rh. (Corresp. Mitglied) . 1880 v. Stumpf eldt, Landrath in Kulm (Corresp. Mitglied) . 1875 Tenzer, Hauptmann und Unterdirector der Artilleriewerkstatt in Danzig . . . 1885 Thor eil, Dr., Professor in Sori (Liguria) Italien (Corresp. Mitglied) . . . 1875 Tornwaldt, Dr., Arzt in Danzig .... 1870 Tornwaldt, Schafzucht-Director in Danzig . 1881 Treichel, A., Rittergutsbesitzer auf Hoch- Paleschken, Kr. Berent .... 1876 Vaerting, Dr. med. in Neufahrwassei . . 1880 Voeltsch, Dr. med. in Danzig . 1887 Wachowski, Rudolf, Kreissecretair in Berent 1882 Wacker, Oberlehrer a. D. in Berlin . . . 1867 Wallenberg, Abrah., Dr., Arzt in Danzig 1865 Wallenberg, Adolf, Dr. med. in Danzig . 1887 Wallmiiller, Dr., Oberstabsarzt in Danzig 1887 XXVI Aufgen. im Jahre Weber , Dr., Stabsarzt in Danzig . . . 1887 Wehr, Dr., Landes-Direct.or der Provinz Westpreussen in Danzig .... 1878 Werner, Fabrikbesitzer in Danzig . . .1879 Wetzki, Landgerichts-Präsident in Graudenz 1881 Wilde , Gymnasiallehrer in Langfuhr . . 1885 Wilke, FL, Kaufmann in Danzig .... 1872 Wirthschaft, Willi., Kaufmann in Danzig . 1880 Witt, Regierungs-Feldmesser in Danzig . 1866 Witt, Kreisschulinspector in Zoppot . . 1887 Aufgen. im Jahre Wolff, Kaufmann in Danzig . 1875 Zaczek, Dr., Arzt in Zoppot . 1871 Zeuschner, Dr., Regierungs- und Medicinal- Rath in Danzig . 1872 Ziegenhagen, Kaufmann in Danzig . . . 1875 Ziem, Dr., Arzt in Danzig . 1885 Zimmermann, Mühlenbaumeister in Danzig 1867 Zimmermann, Ingenieur iü Danzig . . . 1883 Zynda, Lebrer in Stuhm . 1883 B. Mitglieder der anthropologischen Section. Abegg, Dr., Med. -Rath und Geh. Sanitätsrath in Danzig. Anger, Dr., Gymnasial-Director in Graudenz. Balinscli, Dr., Professor in Danzig. Bail, Dr., Professor in Danzig. Bajohr, Oberpostcommissarius in Königsberg. Baum, Dr., Oberarzt in Danzig. Berger, Kaufmann in Danzig. Bertling, Archidiaconus in Danzig Carnutli , Dr. phil., Gymnasial-Director in Danzig. Chevalier , Pfarrer in Langenau bei Freystadt. Conwentz, Dr., Director des Westpreussischen Provinzial-Museums in Danzig. Diecklioff, Rittergutsbesitzer auf Lind enhoff, Kreis Karthaus. Drawe, Rittergutsbesitzer auf Saskoschin v. Flansz, Pfarrer in Marienwerder. v. Flotow, Major in Danzig. Friedländer, Dr., Arzt in Danzig. Gaebel Buchhändler in Danzig. v. Grass, Rittergutsbesitzer auf Klanin. FJaak, Rechtsanwalt in Danzig. Hägens, Dr. med., Oberstabsarzt in Danzig. Helm, 0., Stadtrath in Danzig. ILendewerk, Stadtrath, Medicinal - Assessor in Danzig. Hesekiel, Gerichtsrath in Danzig. Hoene , Rittergutsbesitzer auf Pempau. Ho ff mann, Fabrikant in Danzig. Holtz, J ’., Kaufmann in Danzig. Jakob, Dr., Orientalist in Berlin. Kafemann , Buchdruckereibesitzer in Danzig. Kafemann jun. in Danzig. Kauffmann, Walter, Kaufmann in Danzig. Kayser, Astronom in Danzig. Kelp, Dr., Ober-Med.-Rath in Oldenburg. Kettler, Rentier in Danzig. Kosmack , Stadtrath in Danzig. v. Kries, Rittergutsbesitzer auf Kl. Waczmiers. Kunze, Premier-Lieutenant in Danzig. Lampe , Dr., Professor in Danzig. Lemke, Fräulein in Berlin. Lissauer, Dr., Arzt in Danzig. I^ohmeyer, Oberlehrer in Danzig. Mac-Lean, Rittergutsbesitzer auf Roschau, Kreis Danzig. i Märcker, Rittergutsbes. auf Rohlau, Kr. Schwetz. ! Mencke , E., Kaufmann in Danzig. | Momber, Professor, Oberlehrer in Danzig. Münsterberg , Kaufmann in Danzig. Nauck, Rector in Schlochau. | Oehlschläger, Dr., Arzt in Danzig, j Ollendorf, Kaufmann in Danzig, j Otto, Stadtbaumeister in Danzig. Penner, Rentier in Danzig. : Peters, Dr., Rector in Danzig. | Pfeffer , Dr., Professor in Danzig. | Pincus, Dr., Arzt in Danzig. Plehn, Rittergutsbesitzer auf Lichtenthal. Poelclien, Dr., Arzt in Danzig. ; Rickert, Abgeordneter in Berlin. Rubehn, Literat in Wriezen. j Scheele, Dr., Arzt in Danzig. I Scheinert, Buchhändler in Danzig. Schliemann, Dr. in Athen. ’ Schmechel, Landsch.-Secretair in Danzig. I Schneller , Dr., Arzt in Danzig. : Schulze, Realgymnasiallehrer in Danzig. ; Semon, Dr. med., Sanitätsrath in Danzig. | Staberow, Kaufmann in Danzig. ! Starck, Dr., Medicinalrath in Danzig. | Steimmig, R., Fabrikbesitzer in Danzig. Steimmig, R. jun., Kaufmann in Danzig. Steinwender, Gymnasial-Oberlehrer in Danzig, j Stryowski, Maler in Danzig. | Tornwaldt, Dr., Arzt in Danzig. XXVII Wacker , Oberlehrer in Berlin. Wallenberg, Dr., Arzt in Danzig. Wedding, Rittergutsbesitzer auf Gulbien bei Deutsch-Eylau. Werner, Dr., Rabbiner in Danzig. Wilke, Kaufmann in Danzig. v. RYtt/ter,Geh.-Rath ^Oberbürgermeister v. Danzig. Witt, Reg.-Feldmesser in Danzig. v. Wr angell j Baron, Kaiserl. Russischer Staats¬ rath und General- Oonsul in Danzig. Zaczek, Dr., Arzt in Zoppot. Zeysing, Wirklicher Admiralitätsrath und Werft- Director in Danzig. Ziem, Dr., Arzt in Danzig. C. Mitglieder der Section für Physik und Chemie. Bail, Th., Dr., Professor in Danzig. Berger, Joh., Kaufmann u. Chemiker in Danzig. Büttner, R., Gymnasiallehrer in Danzig. Dommasch, F., Buchhalter in Danzig. Evers, H., Gymnasiallehrer in Danzig. Freymuth, J., Dr., Oberarzt in Danzig. Gaebel, H., Buchhändler in Danzig. Greffin , Telegraphen-Director in Danzig. Helm, 0., Stadtrath in Danzig. Keil, P., Gymnasiallehrer in Danzig. Kayser, E., Astronom in Danzig. Kiesow, J., Dr., Gymnasial-Oberlehrer in Danzig. Lampe, H., Dr., Professor in Danzig. Marschalk , C., Kaiserlicher Maschinenmeister in Neufahrwasser. Mornber, A., Professor in Danzig. Müller, A. W., Consul, Ingenieur in Danzig. Neumann, St., Dr., Director der Viktoriaschule in Danzig. Pfannenschmidt, E., Fabrikbesitzer in Danzig. Scheeffer, E., Gymnasiallehrer in Danzig. Schepky, B., Dr., Chemiker in Danzig. Schirlitz, P., Dr., Lehrer an der Viktoriaschule in Danzig. Schumann, E., Gymnasial-Oberlehrer in Danzig. D. Mitglieder der medicinischen Section sind alle Aerzte, welche Mitglieder der Naturforschenden Gesellschaft sind. Im Jahre 1887 betheiligten sich an den Sitzungen der medicinischen Section: Die Herren Dr. Abegg. „ Aefner, Oberstabsarzt. ,, Baum, Chefarzt. ,, Boretius, Oberstabsarzt. ,, Farne. „ Freymuth, Oberarzt und Kreis-Physikus. ,, Friedlander. „ Goetz. „ Hanf. „ Hennig . ,, Hinze, Oberstabsarzt a. D. „ Kahle. „ Kasprzik. „ Kohtz. ,, Kresin. Die Herren Dr. Lievin. „ Lissauer. ,, Loch. „ Oelilschläger. ,, Penner. „ Pieper, Stabsarzt. ,, Pincus. „ Poelchen. ,, Samuelson. „ Scheele, Sanitätsrath. „ Semon, Sanitätsrath. „ Simon. „ Stobbe. ,, Tornwaldt. „ VÖlsch. „ Wallenberg . „ Ziem. XXVIII E. Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft. Für das Jahr 1888 sind gewählt worden als: Director: Professor Dr. Bail. Vicedirector: Geh. Sanitätsrath, Med.-R. Dr. Abegg. Secretair für innere Angelegenheiten : Sanitätsrath Dr. Semon. Secretair für äussere Angelegenheiten: Director Dr. Conwentz. Schatzmeister: Kaufmann Otto Münsterberg. Bibliothekar: Astronom Kayser. Inspektor des physikalischen Cabinets: Professor Dr. Lampe. Inspektor der naturwissenschaftlichen Sammlungen (gleichzeitig Ordner der Vorträge): Professor Momber. Inspektor der anthropologisch-ethnographischen Sammlung: Herr Dr. med. Lissauer. Hausinspektor : Fabrikbesitzer Pfannenschmidt. Vorsitzender der anthrop.-ethnogr. Section ist Dr. med. Lissauer. Vorsitzender der Section für Psysik und Chemie ist Prof. Momber. Vorsitzender der medicinischen Section ist Geh. Sanitätsrath Dr. Abegg. Vorsitzender des westpreussischen Fischerei- Vereins ist Regierungs-Rath Fink. Mittheilungen über Personalveränderungen der Mitglieder bitten wir an den Director der Gesellschaft anzuzeigen. XXIX Verzeichniss der im Jahre 1887 durch Tausch, Kauf und Schenkung erhaltenen Bücher. ^V.sieii. Calcutta. Asiatic society of Bengal. Proceedings 1886 N. 9 1887 N. 1 — 8. Calcutta. 1886, 87. 8. Belgien. Brüssel. Acaddmie r. des Sciences etc. de Belgique. Bulletins. Sdr. 3. Tom. 9 — 12. 1885 — 86. Bruxelles 1885, 86. 8. Memoires. Tom. 46. Bruxelles 1886. 4. Mdmoires couronndes. Tom. 47, 48. 1886. Br. 4* Memoires cour. Collect, in 8°. Tom. 37 — 39. Br. 1886. Annuaire 1886, 87. Br. 1886, 87. 8. Catalogue des livres de la biblioth. Part. 1 et 2. Lettres et Sciences. (3 Bde.) Br. 1881, 83, 87. 8. Notices biograph. et bibliogr. 1886. Br. 1886. 8. Societd entomolog. de Belgique. Annales. Tom. 30. Bruxelles 1886. 8. Lüttich. Socidte geolog. de Belgique. Annales 1886. Lidge 1887. 8. Central-Amerika. Tacubaya. Observatorio astronom. nacional. Annuario 1888. Anno 8. Mdxico (2 Exempl.) Coordenadas geogr. Mexico 1886. 8. Dänemark. Kopenhagen. K. Dänische Akademie der Wiss. Oversigt over det K. D. Vidensk. selskabs forhandl. i. Aar. 1886 No. 1, 2, 3, i. Aar. 1887 No. 1, 2. Kjöbenhavn 8. Mdmoires, 6 Ser., Vol. 2 No. 11. Vol. 3 No. 4. Vol. 4 No. 2-5. Copenhague 4. XXX Socidtd r. des antiquaires du nord. Aarboger 1886 H. 3, 4. 1887 H. 1 — 3. Kjöbenhavn 8. Socidtd botan. Tidsskrift Bd. 15 H. 5, 6. Bd. 16 H. 1—3. Kj. 1886, 87. 8. Meddelelser 1887 No. 1. Kj. 8. Deutschland und Öesterreich-U ng*ar n. Agram. Societas historico-naturalis Croatica. Glasnik — godina 1, 4 — 6. Zagreb. 1886. 8. Bamberg. Naturforschende Gesellschaft. Bericht 14. Bamberg 1887. 8. Berlin. K. Preuss. Akademie der Wissensch. Sitzungsberichte 1886 No. 40 — 53. 1887 No. 1 — 39. Berlin 1886, 87. 8. Abhandlnngen aus dem Jahre 1886. Berlin 1887. 4. K. Preuss. meteor. Institut. Ergebnisse d. meteor. Beob. i. J. 1885. Berlin 1887. 4. Gesellschaft für Erdkunde. Verhandlungen Bd. 14 No. 1 — 9. Berlin 1887. 8. Physikalische Gesellschaft. Fortschritte der Physik i. d. J. 1879. Jhg. 35, Abth. 1 — 3. Berlin 1885, 86, i. d. J. 1881. Jhg. 37, Abth. 3. Berlin 1887. 8. Gesellschaft naturforsch. Freunde. Sitzungsberichte i. d. J. 1886. Berlin 1886. 8. Hydrograph. Amt der Admiralität. Annalen der Hydrogr. u. marit. Meteor. Jhg. 14 No. 12. Jhg. 15 No. 1—12. Berlin 1886, 87. 8. Deutsche geolog. Gesellschaft. Zeitschrift Bd. 38 H. 4. Bd. 39 H. 1, 2. Berlin 1886, 87. 8. Katalog d. Biblioth- d. D. geol. Ges. Berlin 1887. 8. Deutsche entomol. Gesellschaft. Deutsche entomol. Zeitschrift. Jahrg. 30, H. 2. Jahrg. 31. H. 1, 2. Berlin 1886, 87. 8. Botan. Verein f. d. Provinz Brandenburg. Verhandlungen Jahrg. 27, 28. Berlin 1886, 87. 8. Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Verhandlungen Jahrg. 1880 — 83. 1886 Nov., Dec. 1887 Jan. — Mai. Berlin 8. Bonn. Naturhistor. Verein. Verhandlungen. Jahrg. 43, H. 2. Jahrg. 44, H. 1. Bonn 1886, 87. 8. Braunschweig. Verein für Naturwissensch. Jahresbericht 3, 4, 5. 1881 — 87. Br. 1883, 87. 8. Bremen. Naturwiss. Verein. Abhandlungen. Bd. 9, H. 4. Bremen 1887. 8. Flora der Ostfries. Inseln. Bremen 1881. 8. XXXI Breslau. Schles. Ges. f. vaterländ. Cultur. Jahresbericht, 64. 1886. Breslau 1887. 8. Ergänzungsheft des 64. Jahresberichts. 8. Verein für das Museum Schles. Alterthümer. Schles. Vorzeit. Bericht 63, 64. Breslau 1887. 8. Brünn. Naturforscher- Verein. Verhandlungen, Bd. 24, H. 1, 2. Brünn 1886. 8. Bericht, 4., der meteorol. Commisson d. Naturf. V. 1884. Br. 1886. 8. K. K. Mähr. Schles. Gesellsch. z. Beförd. des Ackerbaues. Mittheilungen 1886. Jahrg. 66. Brünn 4. Budapest. K. Ungar. Naturwiss. Gesellschaft. Math. u. naturw. Berichte aus Ungarn (Fröhlich). Bd. 3, 1884 — 85. Bd. 4, 1885 — 86. Budapest 8. Math, es Termösz. Ärtesitö. 3 Kötet 6—9 füzet. 4 Kötet 1 — 6 f., 5. Kötet 3, 4, 5, 7, 8, 9 f. Budapest 1885 — 87. 8. K. Ungar. Geologische Landesanstalt. Jahresbericht f. 1882, 83, 85, 87. Budapest 1883, 84, 86, 87. 8. Mittheilungen aus d. Jahrbuch d. K. Ung. geol. Landesanstalt. Bd. 7, H. 6. Bd. 8, H. 4, 5. Budapest 8. Földtani közlöny (geol. Mitth.) 16 Kötet 10 — 12 füzet., 17 Kötet 1 — 6, 9 — 11 füzet. Budapest 8. Katalog und Nachtrag zum Katalog d. Biblioth. Budap. 1884, 86, 8. Landesausstellung, Spec. Katalog. 6. Gruppe. Termöszetrajzi Füzetek. Vol. 10 1886, No. 4. Vezetök a termösz. F. 1877—86. Budapest 1887. 8. Chemnitz. Naturwiss. Gesellsch. Bericht 10. 1884—86. Ch. 1887. 8. Danzig. Westpr. Fischerei-Verein. Mittheilungen 1886, 87. No. 5, 6, 9. Verein für neuere Sprachen. Jahresbericht 1. 1886 — 87. Danzig 8. Darmstadt. Verein für Erdkunde. Notizblatt. Folge 4, H. 7. Darmstadt 1886. 8. Dresden. Naturwiss. Gesellschaft Isis. Sitzungsb. 1886 Juli — Decbr., 1887 Jan. — Juni. Dresden 1886, 87. 8. Gesellschaft für Natur und Heilkunde. Jahresbericht 1886 — 87. Dresden 1887. 8. Ebers bach. Humboldt-Verein. Festschrift des Humboldt- Vereins zur Feier des 25jährg. Bestehens 1886. Ebersbach 18ö6. 8. Elberfeld. Naturwiss. Verein. Jahresbericht, H. 7. Elberfeld 1887. 8, Emden. Naturforschende Gesellschaft. Jahresbericht 71. Jahrg. 1885 — 86. Emden 1887. 8. XXXII Erfurt. K. Akademie gemeinnütziger Wissensch. Jahrbücher. N. F. H. 14, 15. Erfurt 1886, 87. 8, Erlangen. Phys.-med. Societät. Sitzungsberichte H. 18. Erlangen 1886. 8. Frankfurt a. M. Senckenberg. naturf. Gesellschaft. Bericht 1887. Frankf. a. M. 1887. 8. (2 Exempl.) Physik. Verein. Jahresbericht 1884 — 85, 1885 — 86. Frankf. a. M. 1886, 1887. 8. Frankfurt a. 0. Naturw. Verein d. Reg -Bez. Frankfurt. Monatl. Mittheilungen Jahrg. 4 No. 6 — 12. Jahrg. 5 No. 1 — 10. Frankf. a. 0. 1886, 87. 8. Societatum litterae 1887. No. 3 — 8. Frankf. a. 0. 8. Freiburg i. Br. Naturforsch. Gesellschaft. Bericht 1886 Bd. 1. Fr. 1886. 8. Giessen. Oberhess. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Bericht 25. Giessen 1887. 8. Görlitz. Oberlausitz. Gesellschaft d. Wiss. Magazin, Neues. Bd. 62, H. 2, Bd. 63 H. 1. Naturforschende Gesellschaft. 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Stockh., LTpsala, Lund. Access. Katalog 1. 1886. Stockh. 1887. 8. Tromsö. Museum. Tr. Museum Aarshefter 10. Tromsö 1887. 8. Aarsberetning for 1886. Tr. 1887. 8. Schweiz:. Basel. Naturforschende Gesellschaft. Verhandlungen Th. 8 H. 2. Basel 1887. 8. Be rn. Naturforschende Gesellschaft. Mittheilungen No. 1143 — 1168. Bern 1887. 8. Hochschule. Litterarum univ. Heidelberg. Ruperto - Carolae — gratulatur litter. univ. Bernensis rector et senatus. Bernae 1886. 4. 68 Dissertationen. xxxxu Chur. Natur forschende Gesellschaft Graubündens. Jahresbericht 29, 30. 1884—85, 1885—86. Chur 1886, 87. 8. Genf. Institut national. Memoires. Tom. 16. 1883 — 86. Geneve 1886. 4. Schaffhausen. Schweiz, entomol. Gesellschaft. Mittheilungen Yol. 6 No. 1—10, 1880—84. Vol. 7 No. 1—10, 1884—87 Schaffh. 8. Schweizerische Naturforschende Gesellschaft. Actes de la soc. Helvet. reunie ä Geneve 1886. Geneve 1886. 8. Sion. Societe Murithienne. Bulletins des travaux. Ann. 1884 — 86. Lausanne 1887. 8. St. Gallen. Naturforschende Gesellschaft. Bericht über die Thätigkeit 1884 — 85. St. Gallen 1886. 8. Zürich. Naturfor sehende Gesellschaft. Vierteljahresschrift Jahrg. 30, Jahrg. 31. H, 1, 2. Zürich 1885, 86. 8. H i ¥* i ox*i i v«. Cordoba. Academia national de Ciencias de la republica Argentina. Boletin. Tom. 9 Entr. 1 — 4. Buenos Aires 1886. 8. Actas. Tom. 5. Entr. 3. Buenos Aires 1886. fol. Rio de Janeiro. Museo nacional. Archivos. Vol. 6. 1885. Rio de Jan. 1885. 4. Valparaiso. D. wissenschaftlicher Verein zu Santiago de Chile. Verhandlungen. Biblioteca nacional H. 4. Valparaiso 1886. 8. An^ekaiilt wio* L. hirta L. Gattung JVotoxus. N. monoceros L. Gattung Oedemera. 0. livida Gyll. Gattung Chrysanthia. Chr. viridis Jll. Gattung Bagonycha . R. elongata Fall. Gattung Cistela. C. murina L. u 53 C. Coleoptera tetramera. Grattu n g Bruchus. Br. Gisti Fbr. Gattung Brachyderes. Br. incanus L. Gattung StropJiosomus. Str. Coryli Fbr. Str. obesus Marsh. Gattung Anthonomus • A. pubescens Payk. Gattung Gymnetron . G. Campanulae L. G. noctis Herbst. Gattung Cneorrhinus. Cn. plagiatus Schall. Gattung lihinosimus. Rh. planirostris Fbr. Gattung Byncolus . R. elongatus Schh. Gattung Mitallites. M. atomarius Al. Gattung Hylotrupes. H. bajulus L. Häufig. Gattung Cryocephalus, Cr. epibata Schwedt. Gattung Strangalia. Str. 4-fasciata Mr. Gattung Leptura. L. sanguinolenta L. Häufig. Gattung Crypticus . Cr. quisquilius L. Gattung Cryptocephalus . Cr. fulvus Götze. Gattung Chrysomela. Chr. staphylea L. Gattung Galeruca. G. suturalis Thms. Gattung Haltica. BL. ferruginea L. Gattung Cassida. C. nebulosa L. I >. Coleoptera trimera. Gattung Coccinella. Gattung Chilocorus. C. 7 -punctata L. Häufig. C. 14-pustu - Ch. 2 -puatulatus L. lata L. Gattung Halyzia. H. conglobata L. IV. Ordnung. Hyinenoptera. Hautflügler. A. Hymenoptera aculeata. 1, Familie. Apiariae. Gattung BomhuSo Hummel. B. lapidar ins. B. hortorum. Ich sah überhaupt B. terrestris. wenige Hummeln. B. agrorum. Bienen. Xmmen. Gattung Antliophora. A. furcata Pz. cT§. A. 4-maculata Gattung Andrena. A. Julvicrus K. cj\ 12 54 Gattung Hylaeus. II. 4-notatus ?. Gattung Dasypoda . D. hirtipes cf?- Gattung j Epeolus. E. variegatus ?. Selten. Gattung Megachile. M. lagopoda ?. M. circumcinctci cf?- Ziemlich häufig. M. centuncularis cf- M. arg ent ata cf?. Häufig. Gattung Prosopis. Pr. dilatata <3*?. Pr. signata cf?. Beide Arten auf Ja- sione montana und Apargia autum- nalis sehr häufig. Gattung Anthidium . A. strigatum cf?. Ziemlich häufig auf Apargia. Gattung Osmia. 0. interrupta Schck cf. Auf Apargia. 0. fulviventris ?. 0. aenea ? Gattung Coelioxys . C. octodentatatf. Auf Hier acium umbet - tatum. C. conica ?. Gattung Trypetes . Tr. truncorum ?. 2. Familie. Vespariae. Wespen. Nur Vespa germanica gesehen. 3. Familie. Orabronina. Grrabwespen. Gattung Thyreopus. Th patellatns cf?. Häufig. Gattung Ceratocolus. C * subterraneus cf?. Sehr häufig auf Jasione und Apargia * sogar in Be¬ gattung. Gattung JEctemnius. E. nigrinus cf. Gattung Oxybelus. 0. uniglumis ?. 0. mucronatus ?. Gattung Trypoxylon . Tr. flgulus cf?. An Zäunen. Gattung M. campestris ?. Gattung Hitela . N. Spinolae ?. Gattung Cemonus. C. rugifer ?. Gattung Tachytes . T. Panzeri ?. T. pectinipes ?. Gattung Mellinus. M. arvensis cf. Gattung j Passaloecus. P. turionum cf. Gattung Ammophila. A. sabulosa cf?- Sehr gemein. Miscus. 4. Familie. Fompilidae. Gattung Pompilus. P. plumb'eus cf?- Tn den Dünen häufig. P. rufipes ?; P. spissus ?. P. chalybeatus cf?. 12 55 Gattung Fogonius. P. hyrcanus cfj. An Kiefernstämmen häufig. 5. Familie. Heterogyna. Yon dieser Familie fand ich keine Art. 6. Familie. Chrysidae. Goldwespen. Gattung Cleptes. CI. semiaurata Gattung Chrysis, Chr. ignita. Chr. integrella Dhlb. Ein für Westpreussen neues Thier. 7. Familie. Formieariae. Ameisen. Gattung Ccimponotus. C ligniperda J. Gattung Formica. T. rufa. T. nigra yj. Schwärmend. Gattung Myrmica. Ich fand Colonien unter Flechtenpol¬ stern auf dem Sande. B. Hymenoptera entomophaga. 8. Familie. Ichneumonidae. Schlupfwespen. Gattung Foenns. F. ojfectator (/§. Gattung Brachyyaster. Br. minutus. Nicht selten. Gattung Faniscus. P fuscicornis Hlmgr. § Gattung Absyrtus. A. luteus Hlmgr §. Nur einmal ge¬ fangen. Gesicht u. Nacken schwarz- braun gefleckt ; der nervus transversus analis etwas unter der Mitte ge¬ brochen. Gattung Trachynotus, Tr. foliator Fbr. §. Gattung Anomcdon . A. affine Hlmgr. §? Aber das Schildchen flach und nicht gerandet, die area superomedia nicht glänzend, der nervus transversus analis sehr deutlich. Die beiden letzten Segmente des Hinterleibes am Hinterrande oben gelb. Bohrer klappen schwarz mit rothgelber Spitze. Für Westpreussen neu. Gattung Campopi ex. C. mesoxanthus Fr st. §. C.gracilis m.5 cf. Eine neue Art. Niger; palpis, mandibulis) squamula et radice flavis, stigmate brunneo, pedibus anterioribus testaceis, coxis et trochanteribus 0 flavis, posticis nigris, apice trochanterum flava, tibiarum media fulva, calcaribus albis, pliea ventruli flava. 13 56 7 mm lang, kurz weissharig, Kopf hinten wenig schmaler; Metathorax allmählich abschüssig mit 5 Feldern, area superomedia klein, 5-eckig, hinten offen, die area posteromedia in der Mitte vertieft. Die Areola ist gestielt oder auch sitzend, der nervus transversus analis ist gekrümmt, nicht gebrochen, der Hinterleib sehr schlank, Segment 1 sehr dünn, länger als die Coxen und Tro- chanteren der Hinterbeine. Postpetiolus wenig breiter als der Petiolus, mit geraden, fast parallelen Seiten. Schwarz ; Palpen, Mandibeln, Schüppchen und Flügelwurzel hellgelb, Stigma braun, vordere Beine scherbengelb, mit schwefelgelben Coxen und Trochanteren, Hinterbeine schwarz, Spitze der Trochanteren gelb, Mitte der Tibien braun mit weissen Dornen, Bauchfalte gelb. Gattung Sagaratis. S. mitis Hlmgr. §. Neu für West- preussen. Gattung Cymodusa . C. antennator Hlmgr. J. Spitze der Hinterschenkel und Basis der Hinter- tibien schwarz. Gattung Canidia . C. pusilla Rtzbg. cT- Gattung Cremast u$. Cr. albipemiis Zett. cf§. Für West- preussen neu. Gattung JEJxolytus . E . laevigatus Gr. cf1. Gattung Limneria . L. mutabilis Hlmgr. §. L. armillata Gr. cTj. Aus Tortrix- Raupen auf Preisselbeeren erzogen. L. interrupta Hlmgr. J. L. lugubrina Hlmgr. cT. A. combinata Hlmgr. $. L. argentata Gr. §. Gattung JPyracmon. P. melanarius Hlmgr. cT* Gattung Thersilochus . Th. jocator Fbr. (Jj. Gattung Pristomerus. Pr. orbitalis Hlmgr. cf1. Gattung Dialipsis. D . mesomelana Frst. J. Neu für West- preussen. Gattung Mesochorus. Ein J ist vielleicht gleich mit M. splendidulus var. 6 Gr. ( Ichneumonologia Europaea Tom. II., S. 969). 5 mm lang, schwarz, Palpen, Mandibeln, Clypeus und orbitae faciales weissgelb, orb. frontis mehr roth, orb. externae ganz roth, Fühler unten rothbraun, Flügelschuppe und Wurzel weiss, Stigma schwarz, vorn mit weissem Fleck; Beine braunroth, Hintercoxen und Hinterschenkel dunkler, Hintertibien blassbräunlich, mit schwarzer Basis und Spitze, Hintertarsen schwarz¬ braun mit heller Basis; Hinterrand von Segment 2 und die folgenden Segmente braungelb, Bauchfalte gelb, Bohrerklappen schwarz. Ein zweites, 4 mm langes 5, ist vielleicht M. politus Gr. (Tom. II., S. 974), Schwarz; Palpen, Mandibeln, Wangen, Flügelschüppchen und Wurzel weiss. Stigma schwarzbraun; Beine roth, an den Hinterbeinen sind die Spitzen der Coxen, Basis und Spitze der Tibien und die Tarsen schwarz, die Tibien haben vor der schwarzen Basis eine weisse Stelle; Hinterrand des 2. Segmentes ist schmal roth. Beide Arten sind für Westpreussen neu. 14 57 Gattung Exetastes. E. guttatorius Gr. cf?- Gattung JPimpla. P. instigator Fbr. ?. P. vicluata Gr. cf- P- examinator Gr. cf- P. flavonotata Hlmgr. cf- Aus einer Tortrix-Puppe erzogen. P. turionellae L. cf. P. scanica Yill. cf- P- stercorator Gr. §. CI. incitator Fbr. ?. Gl. haesitator Gr. cf. Gattung Clystopyga. Gattung Glyptct, Gl. ceratites Gr. 6^- bifoveolata Gr. cf- Gattung Lissonota. L. segmentator Fbr. §. L. variabis Hlmgr. cf- Gesicht schwarz, nur die orbitae faciales und 2 schräge, abgekürzte Streifen vom Clypeus aus convergirend gelb, Fühler schwarz, nur das Glied 1 unten gelb, Schildchen zuweilen ganz schwarz, Hinter- coxen schwarz oder roth, Hintertrochanteren meistens schwarz. Viel¬ leicht sind diese cf niit den von Holmgren bei L. impressor beschriebenen cf gleich. L. tristis m. cf- So benenne ich ein 6 mm langes cf, dessen Kopf hinter den Augen wenig verengt ist, die arca superomedia des Metathorax ist rinnen¬ förmig vertieft, die Flügel sind getrübt, das erste Segment des Hinter¬ leibes ist allmählich verbreitert und fast so lang wie die Coxen und Trachanteren der Hinterbeine, die Segmente 2 und 3 sind quadratisch. Schwarz; Clypeus roth. Flügelwurzel gelbweiss, das Stigma ist braun mit heller Basis; Schenkel, Tibien und Tharsen sind roth, ebenso die schmalen Hinterränder der Segmente 1 und 2. Gattung Meniscus . M. agnatus Gr. J. Gattung JPhytodietus . Ph. albipes Hlmgr. cf? Hie Areola ist gestielt. Palpen, Mandibeln, Clypeus, die Wangen zum Theile, das Gesicht gelb, die Fühler sind schwarz, nur Glied 1 unten gelb, der Rand des Pronotum, ein Strich unter den Flügeln und Seitenflecke an der Basis des Schildchens gelb; Stigma braun, vordere Coxen mit schwarzer Basis, Spitze der Hinterschenkel, die Hintertibien und Hintertarsen schwarz, vor der Basis der Hinter- tibien befindet sich ein breiter weisser Ring. Gattung Xorides. H. depressus Hlmgr. J- Gattung Chasmodes . Ch. motatorius var. 1 Wsml. cf- 15 58 Gattung Ichneumon . J . Helensis m 2 g, 2 J. Ist fast ganz gleich mit J. citrinops , Wsml. (Otia S. 37), 5 mm lang, punktirt, matt, Kopf hinter den Augen verengt. Metathorax mit 3 Feldern, die Thoraxstigmen länglich, die Areola ist fast viereckig. Der gelbe Scheitelpunkt fehlt, dafür ist das Collum mit 2 Querstreifen versehen; das Schildchen und Hinterschildchen sind gelb. Die vorderen Coxen und Trochanteren sind schwarz, nur unten weiss, Hintertibien an der Spitze schwarz, die Hintertarsenglieder haben eine rothe Basis. Segment 2 mit rother Basis und Spitze. — Die Weibchen haben Kopf und Fühler schwarz, nur die orbitae frontu sind gelb. Bei einem ? ist das 12. Glied der Fühler weiss. Der Thorax ist wie beim d gefärbt, nur sind die hellen Striche feiner. Alle Coxen und Trachanteren sind schwarz. Abdomen wie beim d gefärbt, aber der Postpetiolus glatt und glänzend, Segment 3 ist am breitesten, breiter als lang, die Terebra etwa so lang wie das letzte Segment. Gattung Platylabus . PI. histrio Wsml. c ? (Miscellanea S. 54). Einmal von Herrn Professor v. Siebold gefangen. Ich erzog ein d aus einer Tortrix- Puppe auf Salix arenaria, welches etwas in der Färbung abweicht. 15 mm lang, mat.t, fein punktirt, Stirn, Wangen und Segment 1 glänzend, Schildchen zur Hälfte gerandet, Metathorax gerunzelt, mit 5 Feldern, area superomedia fast quadratisch, an der Stelle der Spitzchen des Metathorax stehen kurze, feine, weisse Börstchen. Der Postpetiolus ist auf der Mitte fein punktirt. Segmente 2 und 3 des Abdomen länger als breit und punktirt. Schwarz; Palpen. Mandibeln, Clypeus, Gesicht, orbitae frontu und verticis, die Wangen und die orbitae externae gelblichweiss, Cl)rpeus und Gesicht in der Mitte schwarz. Rand des Prothorax oben und an den Seiten, auch die Seiten des Mesothorax nebst 2 Längsflecken der Mittelbrust, Mesothoraxrand vor den Flügeln und Strich unter den Flügeln sind gelblich weiss, (ebenso die haarigen Spitzchen des Metathorax). Fühlerglieder 1 unten und 10— 14 fast ganz gelblich weiss. Spitze des Schildchens und des Hinterschildchen gelb. Coxen und Trochanteren schwarz, Mittelcoxen und vordere Trochanteren unten weiss, vordere Schenkel, Tibien und Tarsen gelbbraun, die Schenkel unten in der Mitte schwärzlich, Hinterbeine schwarz, nur die Schenkelbasis roth, Tibien- dornen weiss. Gattung Herpestomus. Ich fing 2 d, die in diese Gattung gehören, aber nirgend beschrieben sind. Das eine d ist 6 mm lang, punktirt; schwarz, Fühlergeissei unten röthlich; Beine roth, Coxen und Trochanteren schwarz, vordere Schenkel mit brauner Basis, Tarsen der hinteren Beine schwarz; Segmente 2 — 4 und die Basis der Seiten vom Segment 5 roth. in 59 Das zweite cf ist ebenfalls 6 mm lang, punktirt, Wangen schmal, Segment 1 mit stark vorragenden Knötchen. Schwarz, Palpen rothgelb, Flügelwurzel gelb, Beine roth, Coxen und Trochanteren schwarz, Hintertarsen braun, Segmente 2 — 4 und Basis von 5 roth. Gattung Mesoleius . M. armillotorius G. cf* Die Färbung weicht etwas ab. Die Wangen und die orbitae frontis sind gelb, die Fühler unten roth, der Prothorax oben, eine hakenförmige Makel vor, ein Fleck unter den Flügeln, die Nähte zwischen Meso* und Metathorax, ein runder Fleck in der Mitte des Mesothorax, Schildchen, Hinterschildchen und alle Trochanteren gelb, Hintertibien schwarzbraun, in der Mitte heller; Hinterränder der Segmente 2 — 6 schmal weiss, Segment 3 oben in der Mitte mit rothem Längs¬ streifen, der aus 2 Flecken an der Basis und Spitze des Segmentes ge¬ bildet ist. Gattung Exochus . E. erythronotus Gr. cf?* Gattung Cryptus. Cr. tarsoleucus Gr. J. Cr. arrogans Gr. cf* Cr. hortulanus Gr. J. Gattung JPhygacleuon. Ph. sperator Gr. cf1. Ph. abdominator Gr. cf1. Ph. basizonus Gr. cp. Ph. exiguus Gr. £ • Gattung ITemiteles. H. tristator Gr. cf* H. aestivalis Gr. cf* H. orbiculatus Gr. !?. H. scrupulosus var. 1 Gr. cf 4 mm lang, nur Glied 3 der Fühler unten roth, Stigma mit weisser Basis, Hinterschenkel schwarz, alle Tarsen schwarz¬ braun, Segment 1 und Basis von 2 nadelrissig, Segmente 2 — 4 roth. Neu für Westpreussen. H. albipalpis m. 1 cf. Beinahe 4 mm lang. Kopf und Thorax fein lederartig, matt. Kopf hinten nicht verengt, Fühler fast körperlang, Metathorax mit 5 Feldern, Abdomen glänzend, Segment 1 fein nadelrissig. Post- petiolus ziemlich breit mit 2 Längsleisten, zwischen denselben etwas vertieft, nervus transversus analis etwas unter der Mitte gebrochen, ohne Längsnerv. Schwarz; Palpen, Schüppchen und Flügelwurzel weiss, Beine roth, Coxen schwarz, vordere Trochanteren unten gelbweiss, am Grunde schwarz, Hinter- trochanteren schwarz, vordere Schenkel an der Basis, Hinterschenkel ganz schwarz, Hintertibien mit schwarzer Spitze, Mitteltarsen braun, Hinter tarsen schwarz mit rother Basis der Glieder; Basis von Segment 3 schmal roth, Bauch¬ falte gelb. Neu. Gattung Pezomachus. P. furax Frst. ?. 17 Gattung Meteorits . M. deceptor Wsml. ?. M. aibitarsis ?• 60 Gattung Macrocentrus. M. interstitialis cf. Gattung Pogas. R. geniculator Ns. ^ . R. bicolor Ns-cf?- Häufig. Gattung Chelonus. Ch. oculator Ns. cf- Ch. annulipes Ns. cf- Ch. Neesii Ehrd. cf- 9. Familie. Gattung Gonatopus. Mit einer mir unbekannten Art. IO. Familie. Gattung Chalcis. Ch. minuta. Gattung JEurytoma. Ein cf mit mangelhaften Fühlern. Gattung Phanerotoma, Ph. dentata ?. Gattung Agathis . A. tihialis Ns. cf?- d. Syngenesiae Ns. cf?- Gattung Microgaster. M. viduus Eth. <£. Proctotrypidae. Gattung Ceraphron. Ich fing ein mir nicht bekanntes cf- Chalicididae. Gattung Pteromalus. Pt. puparum Swed. cf?- Aus gold¬ glänzenden Chrysaliden von Vanessa urtieae erzogen. Gattung JEncyrtus. E. scutellaris Dlm. 11. Familie. Cynipidae. Gallwespen. Ich fand nur die oft wallnussgrossen, vielkammerigen Stengelgallen an Ilieracium umhellatum. C, Hymenoptera phjtopliaga. 12. Familie. Tenthredinidae. Blatt wespen. Gattung Hylotoma. H. ustulata L. cf- H. rosarum Kl. ?. Gattung Lophyrus. L.pini L. cf?- P. frutetorum Kl. cf?. L. variegatus KL ?. Gattung Athalia, A. spinarum L. ?. Gattung Selcmäria. S. morio Kl. ?. 13. Familie. Uroceridae. Holzwespen. Aus dieser Familie sind mir keine Exemplare vorgekommen. V. Ordnung. Lepidoptera. Schmetterlinge. Macro t epicl op tei*a . 1. Familie. Drama. Tagfalter. Gattung Pieris. P. brassicae L. P. Napi. Gattung Argynnis. A. Niobe. A. Latonia. 18 61 Gattung* Vanessa. V. Urticae. Gattung Lycaena. L. Phleas. L. Optilete. L. Aegon. Gattung Hipparchia. H \ Semele. Sehr häufig an Kiefern- stämmen. H. Janira. ff. Pam- 2. Familie. Sphingidae. Schwärmer. Gattung Sphinx. Sph. Convolvuli. Sph. Galii. Sph. pinastri. Sph. Porcellus. Gattung Smerinthus. Sm. populi. Sm. Tiliae. 3. Familie. Xylotropha. Holzbohrer. Aus dieser Familie fand ich keinen Repräsentanten. 4. Familie. Oheloniariae. Gattung Atychia. Gattung Lithosia. A. Pruni. Häufig. L. complana. 5. Familie. JBombycidae. Spinner. Gattung Saturnia. S. Garpini. Ich fand 6 Raupen. Gattung Lasiocampa. L. Pini. Häufig. L. Rubi 7 ebenfalls. L. Trifolii, in den Dünen nicht selten. L . neuxtria, häufig. Gattung JPsyche. Ps. opacella. G. Familie. Gattung Diloba. D. coeruleocephala. Gattung Agrotis. A. castanea Esp. Sehr selten- Gattung Chloantha. Chi. perspicillaris. Gattung Orgyia . 0. antiqua. Gattung Liparis. L. Monacha , ziemlich häufig. L. Sa¬ licis. Gattung Cnethocampa. Cn. pinivora. Sehr häufig. Gattung Harpyia. H. Vinula. H. bifida. IS! ootnina. Gattung Cuciillia. C. umbratica. Gattung Anarta. A. Myrtilli . Häufig. [7. Familie. Gattung jVemoria. N. viridata. Gattung Mhyparia. Rh. melanaria. Greometridae. Spanner. Gattung Fidonia. F. atomaria. Häufig. Gattung Bupalus. B. piniarius. Häufig. \ 19 62 Gattung Aspilates. Asp. strigilaria. Gattung Macaria. M. liturata. Gattung Ellopia. E. prosopiaria. Gattung Cidaria . G. obeliscatä. Gattung JEupithecia. E. nassata. B. Microlepidoptera,« Yon dieser Abtheilung, den Kleinschmetterlingen, waren viele vorhanden. Ich nahm nur Raupen mit, die ich theilweise erzog, aber noch nicht bestimmen konnte. Nur einer Art will ich erwähnen. Es ist die Alucita polydactyla , die ich in meiner Wohnung mehrmals fing. Ich freute mich stets, wenn das zarte Thierchen mit seinen aus 6 feinen Federchen bestehenden Flügeln umher¬ schwebte. VI. Ordnung. Gattung Tipula . Schnake. T. ochracea Mg. J. T. histrio Fbr. cf?- T. pratensis L. cf- Gattung Limnobia. L. ocanthoptera Mg. c f?- An feuchten Stellen auf Binsen nicht selten. L. replicata L. cf?- A. dume- torum Mg. cf?- Gattung Micetophila. M. fenestralis Hgg. cf. Gattung Chrysops. Chr. caecutiens L. Gattung Tabanus. Bremse. T. bovinus L. Gattung llaematopota. H. pluvialis L. Regenbremse. Gattung JDioctria. D. oelandica L. Gattung Asilus. Raubfliege. A. albiceps. A. trigonus. Häufig. Gattung Laphria. L. atra L. L. gilva L. Gattung Thereva. Th. confinis. cf?. Diptera. Zweiflügler. Gattung JETybos. H. vitripennis. cf?. Gattung JEmpis. E. livida. Gattung Tachydron via . T. nervosa. Gattung Tachypeza. T. pectoralis Fall. Gattung Bombylius. Gemein- schweber. B. cinerascens Mg. cf?- Häufig. Gattung JPhtliiria. Phth. pulicaria. rf. Gattung Anthrax . A. Maura L. Häufig. A. flava. L. Häufig. Gattung Exoprosopa. E. capucina Fbr. cf?- Häufig. Gattung JPipunculus . P. sylvaticus Mg. P. pratorum Fall. Gattung Leptis. L. lineola cf. Gattung JPsilopus. Ps. platypterus Fbr. cf- 20 63 Gattung Dolichopus. E. angust.atus L. E. patellatus Fall. E . aerosus Fall. Gattung Medeterus. M. rostratus Fbr. M. truncorum Winth. Häufig an Kiefernstämmen. Gattung Scenopinns. Sc. fenestralis L. Gattung TJristalis. F. tenax L. Gattung Helophilus. H. pendulus L, Gattung Chrysotoxum. Chr. vernale L. Gattung Syritta. S. pipiens L. Gattung Melitreptus. M. scriptus. (/§• Gattung Syrphus. S. Grossulariae (Ribesii var.) S. sca - laris . tf. Gattung Cheilosia. Ch. mutabilis. Gattung JPelecocera. P. tricincta Mg. cTj. Häufig. Gattung llypodevma. H. bovis. Die Made in den Beulen der Kühe? die Fliege kenne ich nicht. Gattung JEchinomyia. E. grossa L. E. fera Mg. Gattung Ta China. Ich habe einige, wie es scheint, neue Arten gefangen und erzogen. Gattung JErehia. E. tremula L. Gattung Metopia . M. argyrocephala Mg. Gattung llligera. J. ruficeps Fall. Gattung Tryptocera. Tr. setipennis Fall. Tr. bicolor Mg. Gattung Mittogramma. M. Germavi Mg. Gattung JProsena. Pr. Siberita Fbr. Gattung Musca. M. domestica L. M. agilis Mg. M. pascuorum Mg. M. regina Mg. Gattung Stomoxys. St. calcitrans L. Gattung Anthomyia. A. impuncta Fall. A. tetrasigma Mg. A. litoralis m. Neu. Gattung Scatophaga. Sc. stercoraria L. Gattung Tetanocera. T. üieracii Fbr. Gattung Ortalis. 0. syngenesiae Fbr. Gattung Sepsis. S. cynipsea L. S. fulgens Hff. Gattung Opomyza. 0. combinata Mg. 0. florum Mg. 0. germinationis Mg. Gattung Ochthiphila. 0. aridella Mg. 0. poly Stigma Mg. 0. Juncorum Mg. Alle 3 Arten häufig. Gattung Geomyza. G. marginella Mg. Gattung Drosophila. Er. graminum Mg. Gattung Meromyza. M. saltatrix Mg. M. pratorum Mg. Beide Arten zahlreich auf dem Dünengrase. 21 64 VII. Ordnung. Hemiptera. Halbflügler. A. Heteroptera. Gattung Mormidea. M. baccarum L. Gattung Strachia. Str. oleracea L. Gattung Sciocoris. Sc. umbrinus Fall. Gattung Pach ymem is . P. pini L. P. varius Schill. P. de - coratus. Gattung Thytocoris. Ph. pinastri Eall. PJi. semiflavus Fall. Gattung Lygus. L. pratensis. B. Homoptera, Gattung Aphrophora. A. spumaria L. A. Alni. Y on den Schildläusen ( Coccus ) war mir eine Art neu, die ich als gewürz¬ korngrosse, glänzende, braune bis schwarze Kügelchen an den holzigen Zweigen der Calluna vulgaris fand. Aus der Klasse der Tausend füssler (Myriapoda) fand ich nur den Lithobius forficatus L. Spinnen waren im Ganzen nicht zahlreich. Aon Krebsthieren ( Crustacea ) sah ich nur die Kellerassel ( Oniscus murarius Cv.) Gattung JPyrrhocoris. T. apterus L. Gattung JSysus. N. Thymi. Gattung Calocoris. C. chenopodii. Gattung Leptoterna. L dolabrata. Gattung Chlorosoma. Chi. Schillingi. Gattung JSäbis. N. brevipennis. 22 65 Die Vegetation der Ostsee im Allgemeinen und die Algen der Danziger Bucht im Speciellen. Nach einem Vorträge, gehalten auf der Versammlung des Westpreussischen botanisch¬ zoologischen Vereins in Riesenburg am 31. Mai 1887, von X)r\ Lakowitz, Bis zum Jahre 1870 war über die physikalischen und biologischen Ver¬ hältnisse der Ostsee äusserst wenig bekannt und erst mit der Ernennung einer Commission zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen Meere Seitens des Königl. Ministeriums für Landwirthschaft, Domänen und Forsten wurde die Erforschung auch der Ostsee angebahnt. Das bei diesen Untersuchungen zu erreichende Endziel war ein praktisches, nämlich die Ermittelung der Ver¬ breitung, Nahrung, Fortpflanzung, Wanderung und besonders des Bestandes der nutzbaren Thiere der Ostsee, zu dessen Erreichung aber die wissenschaftliche Erforschung der Tiefe, des Salzgehaltes, der Strömungen, der Temperatur des Wassers sowie der Flora und Fauna geboten war. Die diesbezüglichen Arbeiten wurden 1871 in Angriff genommen und seitdem regelmässig bis auf die jüngste Zeit fortgesetzt. Wenn nun zur botanischen Untersuchung der Ostsee auch mehrere Fahrten von der Commission unternommen wurden, deren Ergebniss vornehmlich Prof. Dr. Magnus in Berlin ausführlich beschrieb, so kann das hieraus hervorgehende Bild noch lange nicht ein vollständiges sein, da jene Fahrten immer nur als Rekognoscierungen des Gebietes aufzufassen sind; genauere, lang anhaltende Untersuchungen an einem und demselben Punkte konnten bei dieser Gelegen¬ heit nicht gemacht werden. Diese offenbaren Lücken müssen vielmehr in den verschiedensten Theilen der Ostsee durch solche Einzeluntersuchungen ausgefüllt werden, welche un¬ unterbrochen während des grössten Theiles des Jahres ausgeführt werden können. Derartige Untersuchungen liegen bereits von einzelnen Abschnitten der Ostsee vor, so besonders aus dem westlichen Theile, auch aus dem bottnischen und finnischen Meerbusen, sowie von der samländischen Küste. Aus unserem Theile der Ostsee, der Danziger Bucht, waren bis jetzt nur einzelne Beob¬ achtungen von Klinsmann vorhanden. i 5 66 Nach dem bisher Bekannten ergiebt sich, dass die Flora der Ostsee ausser 2 Arten des Seegrases ( Zostera marina L. und Z. nana Roth) und wenigen Pilz¬ arten1) der Hauptsache nach aus Algen besteht, wenn man von einigen nur im Brackwasser vorkommenden Blüthenpflanzen und Characeen als nicht marinen Formen absieht; und zwar sind es Vertreter aus sämmtlichen grossen Abthei¬ lungen der Algen, Formen, die wir an unserem Strande nach stürmischem Wetter in grösserer und geringerer Masse von der See ausgeworfen finden. Die rein grünen und spangrünen Formen, welche zum grossen Theil denen des süssen Wassers unserer Binnengewässer sehr nahestehen, beschränken sich auf den salzärmeren äussersten Küstensaum und sind bis auf wenige als solche für das Meer weniger charakteristisch. Die Diatomaceen, mit Ausnahme einiger pelagischen Formen nur auf dem Meeresgründe lebend, treten gleichfalls als Charakterpflanzen zurück, somit bleiben als die eigentlichen marinen Algentypen wie in den anderen Meeren so auch in der Ostsee die Braun- und Rothtange übrig. Die Eigenthümlichkeiten der Tange in Bezug auf Fortpflanzung, Aus¬ bildung ihres Vegetationskörpers (Stengel und Blätter der höher stehenden Gewächse nachahmend), die Art der Anheftung an Felsen, Geröllsteinen und sonstigen Gegenständen im Meere, auch häufig an einander, die Nahrungsauf¬ nahme durch die ganze Oberfläche sind ja höchst mannigfacher Natur; ihre Be¬ sprechung gehört nicht hierher. — Bemerkenswerth ist, dass diese Algen einer Anheftung bedürfen, welche in Folge der Gestaltung ihrer Haftorgane einzig und allein nur an fester Unterlage erfolgen kann, ein Moment, welches auf die horizontale Verbreitung der Tange in der Ostsee bei dem häufigen Mangel einer Steinküste auf den ersten Blick von der grössten Bedeutung sein müsste. Die Häufigkeit der Diluvialgeschiebe auf dem Boden der Ostsee ersetzt indessen im Grossen und Ganzen diesen Mangel, wenn auch lokal wegen des Fehlens dieser Gerolle die Tangflora eine sehr beschränkte sein kann. Vielfach verwerthbar durch ihre Bestandtheile für den Menschen spielen die Tange in jedem Meere eine bedeutende Rolle, welche auch bereits die Fischereigenossenschaften an den Küsten für ihre Zwecke zu würdigen wissen. Das Studium des biologischen Verhaltens der Meeresalgen ist daher nicht nur von rein wissenschaftlichem, sondern auch von praktischem Werthe. Diese Organismen dienen in ihren zarteren Formen kleineren Meeresthieren zur Nahrung, letztere wieder grösseren, diese endlich sind dem Menschen von unschätzbarem Nutzen. Eine üppige Tangflora, im Verein mit Seegras und den in geringerer Tiefe wachsenden Potamogetonen und Charen, einem niedrigen Buschwerk vergleich¬ bar, ist der Schlupfwinkel kleiner krebsartiger und sonstiger niederer Thiere des Meeres, welche eifrig verfolgt werden von den Fischen. Letztere suchen ausserdem jene Ufervegetation mit Vorliebe zur Laichzeit auf, wo die Eier an *) Engler beschreibt aus der Kieler Bucht: Beggiatoa alba Vauch. var. marina Cohn. B. alba Vauch. var. uniserialis Engl. ; B. arachnoidea (Ag.) Rabenh.; B. mirabilis Cohn; Monas Muelleri Warming; Phragmidiotlirix multiseptata Engl.; Cladomyces Moebiusii Engl. 2 61 den Pflanz entheilen abgesetzt werden, sich hier ruhig entwickeln können und wo auch die junge Brut bald ihre erste Nahrung findet. Aus diesen Gründen sind solche bewachsenen Ufer namentlich der Buchten an der Ostseeküste gute Fangplätze von Fischen. Eine Aufzählung und nähere Besprechung der Algen der Ostsee wird hier nicht beabsichtigt; dieselbe findet sich einmal in der grundlegenden Arbeit von Magnus1), sowie in dem vortrefflichen Werk von Hauck2). Die biologischen Verhältnisse sind ausserdem übersichtlich von Ackermann3) zusammengestellt. Betrachten wir diese Flora in ihrer Gesammtheit in Bezug auf die Nachbar¬ flora der Nordsee, sowie das Verhalten der einzelnen Algenformen in der Ostsee selbst, so ergeben sich einige besondere Verhältnisse, welche hervorgehoben zu werden verdienen. Ein Vergleich der Nordsee- mit der Ostseeflora einerseits sowie von Tangen derselben Species aus der Nord- und Ostsee anderseits lehrt sofort den Unter¬ schied beider Meere nach dieser Richtung hin kennen. Die Vegetation der Ostsee bleibt weit zurück hinter derjenigen der Nord¬ see, nicht nur der Zahl der Arten nach, sondern vor allem in der Grössenent¬ wickelung der einzelnen Formen. Die Ostseeflora gleicht daher einer ver¬ kümmerten atlantischen resp. Nordseeflora. Eine Betrachtung der Algen innerhalb der Ostsee selbst lehrt weiter eben¬ falls eine Verschiedenheit derselben Art aus verschiedenen Tlieilen des Gebietes. Man bemerkt ein allmähliches Einschrumpfen der Formen auf einer Fahrt von dem westlichen nach dem östlichen und nördlichen Theile der Ostsee. Hierbei kann die äussere Form oft derartig verändert werden, dass man in der öst¬ lichen und nördlichen Ostsee oft ganz neue Formen vor sich zu sehen glaubt; die Identität mit den entsprechenden Formen im Westen kann dann nur durch das Vorhandensein vermittelnder Zwischenformen nachgewiesen werden. Ein lehrreiches Beispiel in dieser Hinsicht bietet u. a. Phyllophora Brodiaei J. Ag., deren Thallus im Westen eine Länge von 10 — 12 cm, eine Breite von 2 — 3 cm aufzuweisen hat, welche Maasse im Osten herabsinken auf 2 — 5 cm beziehungs¬ weise 0,03 — 0,2 cm. — Aehnliches lässt sich auch für die Fauna der Ostsee * herleiten. Genau gleichlaufend mit dieser oft sehr auffälligen Veränderung der Vegetation bemerkt man eine Abstufung im Salzgehalt des Ostseewassers in der Richtung von West nach Ost. Während die Nordsee einen durchschnitt¬ lichen Salzgehalt von 31/4t% besitzt, haben das Skagerack 3%, das Kattegat 2ys#, die schleswigsche Küste bei Sonderburg 1,8#, das Meer zwischen Rügen und Fehmarn 1#, alles Wasser östlich von Rügen unter 1#, so z. B. bei Heia 0 Magnus, die botanischen Ergebnisse der Expedition der Pommerania vom 18. Juni bis 2. August 1871 im ersten Jahresbericht der Commission zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen Meere in Kiel 1871. 2) Hauck, die Meeresalgen Deutschlands und Oesterreichs. Leipzig 1885. 3) Ackermann, Beiträge zur physischen Geographie der Ostsee. Hamburg 1883. 3 5* 68 0,726, bei Neufahrwasser 0,653, die nördlichsten Theile des bottnischen Meer¬ busens gar nur 0,34^. Diese ungleiche Vertheilung des Salzgehaltes hängt natürlich eng mit der Abgeschlossenheit des Ostseebeckens im Osten und Norden einerseits und mit seiner offenen Verbindung mit der Nordsee im Westen anderseits zusammen. Durch die vielen Flüsse wird im östlichen und nördlichen Theile in das Meer eine grosse Menge süssen Wassers geleitet, welches in Gestalt eines Stromes leichteren Wassers oberflächlich nach den Zugangsstrassen im Westen sich be¬ wegt, während durch anhaltende Westwinde aus der Nordsee vornehmlich durch die Belte salzhaltiges daher schweres Wasser in einem Unterstrome in die Ostsee eindringt. Durch Untiefen zwischen Bügen und Bornholm aufgehalten, vermag der salzreiche Strom nicht in die östliche Ostsee d. h. in den Theil östlich dieser Inseln vorzudringen. Hieraus erklärt sich zunächst der bedeutendere Salzgehalt der Westhälfte gegenüber dem der Osthälfte. Dann aber ist der Salzgehalt im westlichen Theile wegen des öfteren nur geringen Vordringens des Nordsee¬ stromes bei fehlendem Westwinde und des gleichzeitigen weiteren Vordringens des Süsswasserstromes von Osten her zeitweise bedeutend verringert, bei um¬ gekehrten Verhältnissen wiederum sehr erhöht, sodass im Laufe des Jahres dort ein beständiges Schwanken des Salzgehaltes stattfindet, während im östlichen und nördlichen Theile das Wasser eine ziemlich gleichbleibende Beschaffen¬ heit zeigt. Mit dieser physikalischen Gleichförmigkeit geht Hand in Hand auch eine Einförmigkeit der Vegetation im Osten und Norden gegenüber dem grösseren mannigfaltigeren Formenreichthum im Westen. Viele Formen des Westens, welche sich dem salzarmen Wasser nicht anzupassen vermögen, fehlen daher im Osten, sodass auch die Zahl der Arten hier eine viel geringere ist als im Westen. Von den gegen 200 Algenformen der gesammten Ostsee kommt aus diesem Grunde nur etwa der vierte Theil auch in die östliche Hälfte hinein, und je weiter wir gegen Osten und Norden vorschreiten, desto mehr Formen verschwinden, sodass schliesslich im äussersten Winkel des bottnischen Meer¬ busens Braun- und Bottange ganz fehlen und nur noch zwei marine Chlorophyceen: Enteromorpha intestinalis L. und Cladophora sericea Huds. nach Krok1) anzu¬ treffen sind. Ziehen wir nun die Danziger Bucht in den Kreis der Betrachtungen, so wird sich aus dem Obigen von vornherein ergeben, dass bei dem geringen Salzgehalt des Wassers in diesem Theile der Ostsee (vergl. Heia, Neufahrwasser) für die Algenflora nur ein geringer Formenreichthum erwartet werden kann. Die im Sommer 1886 begonnenen und alsdann 1887 fortgesetzten Excursionen im Boote, ausgerüstet mit Harke und Schleppnetz innerhalb des Theiles der Danziger Bucht westlich einer Linie Hela-Neufähr bestätigten denn auch diese Erwartung. 0 Krok, Bidrag tili kännedomen om Alg-floran i inre Oestersjoen och Bottniska viken in Oefversigt af Kongl. Vetenskaps Akademiens Förhandlingar 1869 Nro. 1. 4 69 Untersucht wurde der ganze Küstenstrich von Neufähr bis zum innersten Winkel des Putziger Wiek bei Grossendorf, der Küstenstrich an der sogen. „Aussensee“ oder „Grossen“ See von oben genanntem Dorfe bis gegen Rixhoeft hin, sowie gelegentlich der Innen-Strand bei Heia und zwar dieselben Abschnitte wieder¬ holt zu verschiedenen Zeiten. In diesem durchforschten Theile der Danziger Bucht zeigt sich nun ferner zur Evidenz die Abhängigkeit der Algenflora von der Be¬ schaffenheit des Untergrundes. Nur wo Gerolle sich findet, hat sich eine er¬ giebige Algenvegetation entwickelt, sodann an den künstlichen Stein- und Holz¬ bauten am Strande. Fehlt dergleichen, dann dürfen wir an solchen rein sandigen Ufern auch keinen Algenwuchs erwarten. Vermittelnd tritt indessen an gewissen rein sandigen Stellen in grösserer Tiefe Zostera marina L. sowie näher dem Strande Potamogeton pectinatus L. und Chara auf, an deren Stengel sich manche Algenformen anheften. Entbehrt endlich der Untergrund auch jener Pflanzen, so fehlt auch jegliche Algen Vegetation, wenn wir von Diatomaceen absehen. Als die ergiebigsten Fundorte ergaben sich danach die See vor Adlershorst und Steinberg sowie der Strich von Oxhoeft bis nach Mechlinken, welche Gegenden ja wegen ihres Geröllreichthums bekannt sind. Vor Rewa wird das Steingerölle durch Torfgeröll (verstreut beim Verladen und Transport des Torfes) ersetzt, auf welchem sich eine üppipe Vegetation von Cladophora, Enteromorpha und Ectocarpus angesiedelt hat. Ganz steril scheint der Grund vor Weichselmünde und Heubude zu sein. Was die allgemeine Anordnung nach der Tiefe betrifft, so sind auch hier die grünen Formen auf den äussersten Küstensaum beschränkt, die rothen Formen weichen nach tieferen Stellen zurück, wenn auch einige und dann blasser gefärbte auf grösseren Steinen an den Wasserspiegel treten. Die Brauntange endlich suchen die tiefsten Lagen auf. Genaueres über die horizontale wie vertikale Veitheilung der Vegetation in unserem Abschnitte des Ostsee¬ beckens gedenke ich erst später zu geben, diese Zeilen betrachte ich als eine vorläufige Mittheilung zu einer eingehenden Arbeit über denselben Gegenstand. Daher beschränke ich mich vorläufig in Bezug auf die algologischen Ergebnisse der ausgeführten Excursionen auf die einfache Aufzählung der gefundenen Formen. Mit Ausschluss einiger vorläufig noch zweifelhafter wahrscheinlich neuer Formen aus den Gattungen Chantransia, Ectocarpus und Lyngbya , welche von Neuem an noch zu beschaffendem frischem Material studirt werden müssen, war die Aus¬ beute meiner Excursionen folgende: JEZhodophyceae. 1. Hildenbrandtia prototypus Nardo 5. Fastigiaria furcellata (L.) Stackh. 6. * Phyllophora Brodiaei (Turn) J. A^. S) baltica. 7. * Polysiphonia violacea (Roth.)Grev. y) tenuissima. 8. Polysiphonia nigrescens (Dillw.) Grev. ß) rosea. 2.* Ceramium tenuissimum (Lyngb.) J. Ag. ß) arachnoideum. 3. Ceramium rubrum (Huds.) Ag. 4. * Ceramium rubrum (Huds.) Ag. forma diaphana Gobi. 0 70 JPhaeophyceae. 9. Fucus vesiculosus L. Mehrere Formen. 10. Ectocarpus confervoides (Roth.) Le Jol. a) siliculosus. 11. Pilayella littoralis Kjellm, 12. * Sphacelaria arctica Hary. (Form). 13. Elachista fucicola (Velley) Fries. 14. * Leathesia difformis (L.) Aresch. 15. * Mesogloea Zoster ae Kützg. 1 6. * Dictyosiphon foeniculaceus (Huds.) Grev. 17. * Scytosiphon lomentarius (Lyngb.) J. Ag. 18. Chorda Filum (L.) Stackh. 19. * Ralfsia verrucosa (Aresch.) J. Ag. Chlor ophyceac . 20. * Enteromorpha intestinalis (L). Lnk. forma genuina. 21. * Enteromorpha intestinalis (L.) Lnk. forma Cornucopiae. 22. * Enter omorphaintestinalisfL.) Lnk. forma prolifera. 23. * Enteromorpha clathrata (Roth.) J. Ag. 24. * Enteromorpha plumosa Ktzg. 25. * Ulothrix isogona (Engl. Bot.) Tlmr. 26. Cladophora rupestris (L.) Ktzg. 27. Cladophora glomerata (L.) Ktzg. forma marina. 28. Cladophora fracta (H. Dän.) Ktzg. forma marina. 29. Cladophora crystallina (Roth.) Kützg. 30. Z/ygnema spec. | aus dem 31. Spirogyra spec. J süssen Wasser. Cyanophyceae . 32. * Calothrix scopulorum (Web. et Mohr) Ag. 33. * Rivularia plicata Carm. 34. Rivularia atra Roth. 35. Gloiotricliia Pisum Thur. Aus dem süssen Wasser. 36. * Nodularia litorea (Kützg.) Thur. 37. * Lyngbya aestuarii (Jürg.) Liebm. 38. * Lyngbya semiplena (Ag.) J. Ag. Ein Vergleich dieser Liste mit den von Caspary1) beschriebenen, an der nordsamländischen Küste von Hensche gesammelten Algen, der einzigen zuver¬ lässigen Beobachtung, die wir bisher von der west- und ostpreussischen Küste besassen, ergiebt die für unseren Küstenstrich neuen Formen. Es sind dies die mit einem * bezeichneten Formen, abgesehen von den wenigen Süsswasseralgen, welche ich nur der Vollständigkeit halber hier mit aufgenommen habe. Neu für die deutsche Küste ist die diaphane Form von Ceramium rubrum Ag., sowie Sphacelaria arctica Harv., welche bisher für die Ostsee durch Gobi2) aus dem finnischen Meerbusen bekannt wurden. In wie weit unter den zweifelhaften !) Caspary, Die Seealgen von Neukuhren an der samländisclien Küste in Preussen nach Hensche’s Sammlung in den Schriften der königl. physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg 1872. 2) Gobi, Die Brauntange des finnischen Meerbusens, 1874, Gobi, Die Rothtange des finni¬ schen Meerbusens, 1877 ; beide Schriften in den Mem. de l’Acad. imp. des. sc. de St. Petersbourg Tome XXI. No. 7 uud Tome XXIV. No. 9. G 71 Arten der oben angeführten Gattungen für unsere deutsche Flora oder über haupt neue Formen sich ergeben werden, können erst fernere Untersuchungen feststellen. Eine ausführliche Beschreibung der oben angeführten Arten, die Verglei¬ chung dieses kleinen Florengebietes mit den nach dieser Richtung bereits gut durchforschten anderen Gebieten der Ostsee gedenke ich wie oben bereits an¬ gedeutet, erst im nächsten Jahre zu geben, zumal es durchaus geboten erscheint, die Excursionen auf den ganzen Küstenstrich von Rixhöft bis Brüsterort an der samländischen Küste hin auszudehnen. Einerseits würde erst dadurch ein in sich abgeschlossenes Gebiet unserer Kenntniss nähergerückt werden, anderer¬ seits würden wir auf diese Weise an das durch Casparv bekannt gewordene Gebiet an der Nordküste des Samlandes Anschluss gewinnen. Wie schon nach den bisherigen Erfahrungen zu erwarten steht, werden dadurch eine ganze Reihe abweichender, durch den hier vorhandenen geringen Salzgehalt bedingte Formen zur allgemeinen Kenntniss kommen und ein werth volles Material für die von anderer Seite beabsichtigte Bearbeitung einer allgemeinen ,, Ostseeflora“ liefern. Unter den mancherlei interessanten Algenformen der Danziger Bucht möchte ich zum Schluss hier auf die nur einmal zwischen Putzig und Heia aus einer Tiefe von 2 Faden zwischen anderen Algen gefundene Form von Sphacelaria arctica, deren Identität mit genannter Species mir von Gobi bestätigt wurde, hinweisen. Diese in den arktischen Meeren verbreitete Art, welche in einer kleinen als Sph. radicans C. Ag. bezeichneten Form auch vereinzelt in südlichere Breiten vordringt1), wurde von Gobi in der Ostsee und zwar im finnischen Meerbusen in grossen Mengen gefunden, von wo sie bis in unsere Gegend vor¬ gerückt ist. In der übrigen Ostsee und der Nordsee ist dieselbe dagegen sehr spärlich. Dieses merkwürdige Vorkommen einer arktischen Alge bei uns ver- anlasste mich, eine Vergleichung der Ostseealgen mit denen des Eismeeres an der Hand der einschlägigen citirten Arbeiten Gobis vorzunehmen. Hierbei stellte sich heraus, dass die östliche Ostsee mit dem Eismeer und weissen Meer ausser Sphacelaria arc^VaHarv. besonders noch Ralfsia verrucosa Aresch. (identisch mit R. fatiscens (Aresch.) Gobi, Phleospora tortilis (Rupr.) Aresch., Rhodomela subfusca (Wood) Ag. forma gracilior J. Ag. gemeinsam hat, Formen, welche in der westlichen Ostsee und Nordsee entweder selten oder gar nicht anzutreffen sind. Dieses deutet auf eine Einwanderung auf dem Wege durch den finnischen Meerbusen hin und nicht etwa durch die heutigen Zugangsstrassen im Westen. Eine Einwanderung in der Gegenwart aus dem Weissenmeere durch die Ge¬ wässer Finnlands und Russlands nach der Ostsee ist durch die Unfähigkeit dieser Organismen, den Transport durch süsses Wasser zu überstehen, ausge¬ schlossen. Zum Verständniss jener Vorkommnisse auch für uns bietet einzig und allein die bekannte Erklärung des schwedischen Forschers Löwen für das l) Vergl. Gobi, Algenflora des Weissen Meeres in Mem. de l’acad. des. sc. de St. Peiters- bourg 1878 Tome XXYI. No. 1 pag. 62/68. 7 gleichfalls überraschende Vorkommen einiger hochnordischer Thierspecies in der Ostsee sicheren Anhalt. Dieser Erklärungsversuch stützt sich auf geologische Thatsachen, welche den ehemaligen Zusammenhang der Ostsee mit dem Weissen Meere und dem nördlichen Eismeere mit Bestimmtheit darthun. Während jener Zeit offener Communication zwischen den genannten Meeren gelangten Pflanzen und Thierformen des hohen Nordens in unsere Breiten. Von diesen haben sich in Folge ihres Anpassungsvermögens an die seit der Lostrennung der Ostsee vom Eismeere veränderten Lebensbedingungen eine Anzahl bis auf den heutigen Tag in unserem Meere erhalten. Von Thieren sind dies unter anderen Idotea En - tomon L., Ealicryptus spinulosus v. Sieb., Astarte borealis Chemn., Phoca annellata Nills. — Ein kleiner Bruchtheil unserer Ostsee-Flora wie -Fauna ist somit als Bestbestand der früher weiter nach Süden verbreiteten nordischen Organismen¬ welt anzusehen, während die Hauptmasse aus der Nordsee resp. dem atlantischen Ocean stammt. Für die liebenswürdige Unterstützung, welche mir bei der Bestimmung fraglicher Formen Seitens der Herren Professor Dr. Gobi in Petersburg, Prof. Dr. Beinke in Kiel und besonders Dr. Hauck in Triest zu Theil wurde, sowie für die freundliche Ueberlassung einer wichtigen einschlägigen Arbeit Seitens des Herrn Prof. Dr. Magnus in Berlin spreche ich an dieser Stelle ge¬ nannten Herren meinen herzlichen Dank aus. Für die in liebevollster Weise gestattete Benutzung der Sammlungen und Bäume des hiesigen Provinzialmuseums, in welchem diese kleine Arbeit angefertigt wurde, bin ich desseu Direktor Herrn Dr. Conwentz gleichfalls grossen Dank schuldig. Gleichzeitig mit der Erforschung der Meeresalgen unserer Küste habe ich mir seit dem verflossenen Sommer die Aufgabe gestellt, eine Zusammenstellung der Süsswasseralgen Westpreussens vorzubereiten. Um diese umfang¬ reiche und zeitraubende Arbeit gedeihlich zu fördern, bedarf es der Mitwirkung aller derjenigen Kräfte, welche den naturwissenschaftlichen Bestrebungen in der Provinz ein reges Interesse entgegenbringen. Ich benutze daher diese Gelegen¬ heit mich an alle Freunde unserer Heimathskunde mit der Bitte zu wenden, mich durch Sammeln und Einsenden von Algen aus der Umgegend ihres Wohn¬ ortes freundlichst unterstützen zu wollen. Einige kurze Bemerkungen über die Art des Sammelns dürften nicht über¬ flüssig sein. Wie bekannt sind die Algen meist Bewohner des Wassers, worin sie sich durch ihre grüne Farbe bemerkbar machen. Einige leben auf dem feuchten Erdboden, an Baumrinden, Zäunen u. dgl.; diese lassen sich mittels eines Messers leicht abheben und auf Papier ausbreiten. Die im Wasser lebenden Arten bilden theils freischwimmende fadenartige, flockige oder schleimige, theils auf Steinen oder Holzstücken festsitzende Massen. Erstere können leicht abgeschöpft werden, letztere werden an der Basis abge- 73 löst oder sammt der Unterlage gesammelt. Man schliesst dann jede Algenform besonders in Schreibpapier ein, um die Austrocknung während des Transportes möglichst zu verhindern und vermerkt auf einem beiliegenden Zettel die Oert- lichkeit, das Datum und die näheren Umstände, unter welchen dieselbe vorge¬ kommen ist (z. B. freischwimmend, fest aufsitzend, Tiefe unter der Oberfläche u. dgl. mehr). Die gesammelten Proben bitte ich thunlichst frisch in geeigneter Form (Briefcarton oder Packet) unfrankirt an das Provinzialmuseum in Danzig einzusenden, woselbst das zu bearbeitende Material dem Provinzial¬ herbarium einverleibt werden wird. 74 Botanische Notizen. VIII. Mitgetheilt von Herrn A. Treichel in der Versammlung zu Schlochau, am 15. Juni 1886. 1. Demonstrationen. Herr A. Treichel demonstrirte folgende, in’s Eigenthum des Westpreussi- schen Provinzial-Museums übergegangene Objecte: 1. Mehrfache Vergrünungen des Blüthenstandes von Geum rivale L., Bach¬ nelkenwurz, gefunden um Hoch-Paleschken. 2. Eine Kartoffelknolle , welche einen kleinen Stein umschloss und ihrerseits wieder durch die Oese einer wohl mit Dung auf’s Feld ge¬ ratenen eisernen Thürhaspe gewachsen war, gefunden 1885 in Orle, Kreis Berent, 3. Einen Polyporus (wahrscheinlich igniarius Fr.), gefunden am 3. Septem¬ ber 1885 um Schlochau auf abgesägten Pappelstämmen oder deren Wurzelresten als Umfassung von vielen kleinen Chausseesteinen, welche in der Nähe gelagert und mit ihrer eckigen Gestalt von der glanzlosen, schwärzlich - grauen Oberseite des Pilzes umschlossen waren, ähnlich der Fassung der Edelsteine in einem breiten Collier. 4. Mehrere Aeste von der Eberesche, Sorbus Aucuparia L., welche neben reifen Beeren auch eine Blüthe trugen, gefunden im September 1885 um Brünhausen, Kreis Neustadt, wo dieser Fall einer zweiten Blüthe an demselben Baume bereits früher (Vergl. Bot. V. d. Prov. Brandenbg. Sitz. Ber. v. 17. 12. 1875. J. G. XVIII. S. 29.) von mir beobachtet war, an einem nur eine halbe Meile von der Ostsee gelegenen Orte, wo das betr. Exemplar von bedeutender Stärke des Stammes und Ausdehnung der Krone frei und einzeln auf einem Hange der Feldmark jenes Gutes vorkommt und diese anomale Erscheinung der zweiten Blüthe nach Aussage des Besitzers fast alljährlich auf- weisen soll. 2. Monstrosität am Blatte von Aristolochia Sipho THerit. Die in meinen Bot. Not. VII. S. 3. beschriebene Monstrosität am Blatte von Aristolochia Sipho l’Hdrit. ist wohl, soweit dies nach Beobachtung jenes einen Blattes thunlich, wie ich durch Prof. Dr. Thomas in Ohrdruf, der 75 ähnliche Exemplare aus dem Ahrthal bei Bonn besitzt, aufmerksam gemacht werde, ganz dasselbe, worüber Prof. Dr. Magnus (Verh. d. Bot. Ver. f. Brdbg. J. Gr. XIX. S. B. S. 95.) bereits abgehandelt hat, Emergenzen an Blättern bei ganz den gleichen Blättern, in ihrem Auftreten und in ihrer Ausbildung nach der Beschreibung von ganz demselben Verhalten. Es bestätigt sich die von ihm beobachtete constante morphologische Beziehung, dass die der er¬ zeugenden Blattfläche zugewandte Seite der bald flügel- oder leisten-, bald blattartig auftretenden Blattemergenz die morphologische Natur derselben theilt, mithin auf der Blatt Unterseite die derselben zugewandte Seite der Emergenz zur Unterseite wird, und umgekehrt, d. h. die abgewandte zur Oberseite. Es kann mithin nur von einer mehr minder grossen Beugung der Emergenz die Rede sein, und fragt es sich dann nur, wie es zu halten sei, wenn der fortlaufende Ansatz in überall gleicher Entfernung von der Blattunterseite gefunden wird? Uebrigens sind diese Blattauswüchse an Aristolochia Sipho schon von Willdenow in seiner Berlinischen Baumzucht beschrieben worden, wie eben dort bemerkt ist. 3. Verwachsene Bothbuchen. In Revierförsterei Weissbruch (Kreis Berent), O.-F. Sobbowitz, rechts am Wege von Pogutken nach Dekka, etwa 200 Schritte vom Querwege nach Mallar entfernt, sind zwei von den drei aus einer Wurzel entsprossenen und fast gleich starken Stämmen einer Rothbuche in Höhe von etwa 18 Fuss über’m Erdboden derartig zusammengewachsen, dass sie fortan noch etwa 18 Fuss eine einzige starkbelaubte Baumkrone bilden. Eine Umwallung scheint nicht stattgefunden zu haben, da nur ein Zusammenwachsen, wohl durch Reibung entstanden, sichtbar ist. Die Treffstelle stellt sich stark verdickt dar und zeigt sie jetzt einige frische Seitentriebe. Denselben teratologischen Fall, der nicht vereinzelt dasteht, beobachtete ich selbst sonst noch an einer Kiefer (Sitz. v. 31. März 1876 in Bd. XVIII. Abh. d. Bot. V. d. Prov. Brandenburg). Ein ähnlicher Fall an zwei Zweigen einer Eiche ist unter dem Titel ,,Adhesion of two distinct stems of oak or possibly cohesion of branches of the same tree“ be¬ sprochen und bildlich dargestellt von Maxwell T. Masters in seiner Vegetable Teratology in fig. 21 p. 51. (Gardener’s Chronicle. 1846. p. 251.) — Ich ver¬ danke die Hinweisung auf diesen Fall Herrn Amtsrath R. Engler in Pogutken. 4. Fortwachsen einer Weide trotz Feuerzerstörung. Ist ein Baum vom Blitzschläge getroffen, so braucht er eben so wenig einzugehen, als wenn der Blitz sogar eine Entzündung zu Wege gebracht hat. In meiner vorigen Arbeit über Blitzschläge habe ich das an zwei Fällen, die Weiden betreffen, feststellen können. Die Weide bildet am meisten (phospho- rescirenden) Mulm, der leicht entzündlich ist, und saugt ihren Lebensunterhalt aus dem geringsten, ununterbrochenen Splint- oder Baststreifen. Es ist mir kürzlich ein Beispiel aufgestossen, welches beweist, dass auch die Gewalt des 2 76 angelegten Feuers, welches sich doch weiter im Umkreise zu verbreiten ver¬ mag, als der nur in enger Begrenzung hernieder fahrende Blitzstrahl, ebenfalls einer Weide nichts in ihrer Wachsthumskraft einbüssen zu lassen vermocht hat. Am Wege nach Hoch-Liniewo, Kr. Berent, sah ich eine Weide, deren Haupt¬ stamm vor Jahren abgeschnitten sein muss, aus welchem sich aber mit der Zeit fünf, jetzt recht hohe Zweige entwickelt hatten. In dem unteren Theile des umfangreichen Hauptstammes, der wohl stark mulmig gewesen sein muss, hatten nun Kinder zu ihrem Spielwerk Feuer angelegt und dieses das ganze Innere verzehrt. Der ausgebrannte Hauptstamm, dessen oberer Stummel unversehrt ge¬ blieben, sah nun aus, wie ein angekohlter, innen entleerter Rumpf. Die fünf Aeste jedoch waren immer noch grün und in ihrem Weiterwachsen ebenfalls durchaus nicht behindert. Ob das nur bei der Weide der Fall ist? 5. Culturversiich mit Korn aus doppelter Boggenähre. Um zu sehen, wie sich das reife Fruchtkorn aus einer doppelten Roggen¬ ähre in Bezug auf Keimfähigkeit und Fruchtansatz verhielte, hatte ich die wenigen Körner daraus an Herrn Kunstgärtner A. Peters in Neuschottland bei Langfuhr zur weiteren Cultür übergeben. Derselbe schrieb mir im Juni dieses folgenden Jahres, dass nach der Aussaat der Körner im Herbste dieselben sehr wohl aufgingen und auch gut gediehen, jetzt aber nur gewöhnliche einfache Aehren angesetzt hätten. Ist somit auch die Keimfähigkeit erwiesen, so ist andererseits das negative Ergebniss festgestellt, dass die Eigenschaft der Doppel - ährigkeit sich nicht vererbt hat. 6. Starke oder benannte Bäume. Am 25. Juli 1885 mass ich eine Rothbuche in Kamlau bei Lusino (Kr. Neustadt); ihr Stamm hatte in Kopfhöhe 24 Fuss Umfang und ihre Krone wurde Nachm. 3 Uhr im Schatten auf 130 Schritte Länge abgemessen. Eine andere, zu der ich nicht hinkam, soll sogar 26 Fuss Stammdurchmesser haben. Im Garten zu Orle (Kr. Berent), 1884 in Brusthöhe durch Umspannung gemessen: a) Eiche, beim Erbbegräbnisse, 370 cm. b) Eiche, in Garten¬ ecke beim Wirthschaftsgehöft, 525 cm; vom Blitz in der Jugend gespalten, in¬ wendig morsch, c) Ahorn: 200 cm. d) Ahorn: 275 cm. Eiche im Garten von Mersinke (Kr. Lauenburg), Ecke zum Sauliner See, mit Umfang von 556 cm in Brusthöhe. Die krause Buche steht zwischen Kamehlen und Eggertshütte (Kr. Car- thaus) im Walde und ist von so kolossaler Ausdehnung, dass unter dem Schatten ihrer Krone viel Platz ist für die Theilnehmer an Schulkinderfesten. Ebenso sind im Philosophengange bei Carthaus die stärksten Bäume (Buchen) als Grosspapa und Grossmama getauft und so auch durch ange¬ hängte Metall Schilder gekennzeichnet. 3 77 7. Standorte. Peziza aurantia Pers., Gr. Liniewo, (Kr. Berent); in Laubwäldern und an Waldstrassen nicht allzuselten (Ziebell jr.). Um Neu-Paleschken: Astragalus arenarius L. (auf grandigem Roggenacker), Achillea Millefolium L. var. lanata Koch, Campanula rotundifolia L. Um Hoch-Paleschken : Viola Riviniana Rchb., Epilobium montanum L. (im Buchenwald, weissblühend), Viburnum Opulus L. (Buchenwald), S tellaria uliginosa Murr., Peplis Portula L., Cirsium acaule All., Pulmonaria obscura , Potamogeton alpinus Balb., mucronatus Schrd., pectinatus L. (Kl. Ferse), Epi- pactis palustris Crntz. (an einer Stelle am Flusse), Gagea lutea Schult., Car ex acutiformis Ehrh., Equisetum limosum L., besonders aber eine Cuscuta ( europaea L. forma?) auf Lupinus luteus schmarotzend und Myriopliyllum verticillatum L. in einem wenig fluthenden Graben zur Kl. Ferse. Sodann Zelenina: Asarum europaeum L. und Melica nutans L. ; um Okonin: Anthericum ramosum L.; um Gr. Pallubin: Lathraea Squamaria L.; um Orle: Melilotus albus Desv. und Poa nemoralis L.; um Gr. Liniewo: Anthemis tinc - toria L.; um Schloss Kischau: Berula angustifolia Koch und Juncus glaucus Ehrh.; um Alt-Paleschken: Neottia Nidus avis Rieh.; um Gora an der Chaussee Centaurea maculosa Lmk. (Conrector Seydler), Dianthus Carthusianorum L. und Galium verum L.; um Gorrenczin (Kr. Carthaus): Geranium pusillum L. und Asperugo procumbens L. 4 78 Zoologische Notizen. VI. 1. Standorte. Der Baummarder, Mustela Martes L., muss Vorkommen im Walde (Novinna) von Orle, Kr. Berent, da im Winter 1885/86 die Vergiftung eines Exemplares gelang. Im selben Winter wurde am Grossen See von Alt-Palescliken ein (wahr¬ scheinlich trächtiges) Exemplar der Fischotter, Lutra vulgaris Erxl., mittelst Knüppelhieben auf die Schnauze erschlagen und von mir zum Ausstopfen übergeben. Die Otter muss früher um Kl. Linie wo, Kr. Berent, sehr häufig gewesen sein, da sie einem jetzt zum Bruche gewordenen flachen See, wo man noch 1884 einen Einkahn fand, den Namen Ottsee gegeben hat. Der Dachs, Meies Taxus, kommt vor um Kl. Liniewo, Kr. Berent, namentlich viel auf dem sog. Schlossberg am See, wo auch mehrfach nach ihm gegraben wird. In den Wäldern von Barlomin, Kr. Neustadt, kommen vor Reh, Dachs und Wildschwein. Vom dortigen Besitzer wurde 1884 eine alte Sau abge¬ schossen und ihre fünf Frischlinge mit Milch gross gezogen und fast zahm gemacht. Eine alte Bache schlägt aber zornig um sich, wenn sie ihre Jungen schreien hört, und ist dann gefährlicher, wie ein Keiler. Der Hirsch, Cervus Elaphus, soll bei uns fast seine Ostgrenze erreichen. Früher in Preussen in solcher Menge, dass noch 1698 bei Johannisburg 400 Hirsche erlegt werden konnten (Preuss: Preuss. Landes- und Volkskunde), mag er jetzt nur noch an der Grenze vorhanden und selten sein. Es ist bekannt, dass die Hirsche, wollen sie nach einer anderen Gegend hinüberwechseln und dauernd Quartier machen, zu diesem Zwecke ein Jahr lang zwei bis drei Vor¬ posten oder Kundschafter ausschicken, ehe denn ihrer mehrere nachkommen. Solche werden es auch gewesen sein, die sich 1884 im Kreise Berent zeigten, sowohl bei Puc (Hirschkuh), als auch im Revier Okonin, aber beide un¬ befugten Händen zum Opfer fielen. Die bekannt nächsten Standorte sind in Westpreussen Sartowitz bei Schwetz und in Pommern um Arnswalde. Die Mandelkrähe, Coracias Garrula, wurde Juli 1884 sehr häufig nahe am Kiefernwalde bei Czernikau, Kr. Berent, gesehen. Sie kommt auch vor um Brünhausen, Kr. Neustadt, im Kiefernwalde. Um Czernikau ebenfalls das Brachhahn, Charadrius fluviatilis. i 79 Alcedo hispida L., der Eisvogel, kommt auch vor am Ufer der Grossen Ferse um Pr. Stargardt (Koppe), ebenso am TJfer der Rheda bei Neustadt (Franz Tr.) 2. Bleivergiftung beim Uhu. Wie durch Bleivergiftung ein längere Zeit gehaltener geschossener Hase für Menschen schädlich und tödtlich wirken kann, so ist Aehnliches auch bei anderen Thieren festgestellt. Ein gefangener Uhu, S tryx Bubo , wurde mit ge¬ schossenen Sperlingen gefüttert und verendete nach drei Monaten ebenfalls an Bleivergiftung. 3. Nachtrag zum Luchs. Nach den Schriften der Phys. ökon. Ges. in Königsberg (Jahrg. XIV. 1874. Sitz. B. 5) ist noch von dem Vorkommen von 3 Lüchsen in Ostpreussen zu melden. Einer wurde in der Oberförsterei Nassawen am 10. September 1861 erlegt (vorhanden in der Forst-Akademie Eberswalde), der andere in der Ober¬ försterei Puppen am 21. September 1868 (ausgestopft für die Forst-Akademie Minden), beide also in der russischen Grenze sehr nahen Gegenden. Dagegen muss der im Berichte von Prof. Zaddach erwähnte, am 20. Januar 1872 in der zur Grafschaft Lauck gehörigen Forst erlegte (im Vorzimmer des dortigen Schlosses aufgestellte) Luchs, noch dazu ein weibliches Thier, weil in einer von der Grenze entfernten Gegend vorgefunden, also längere Zeit in Preussen gewesen sein. Von der Schnauze bis zur Schwanzwurzel 0,92 m lang (Schwanz selbst 0,20 m), unterscheidet er sich von den schwedischen und livländischen Exemplaren dor¬ tiger Sammlung durch seine ziemlich dunkel rothbraune und stellenweise mit Flecken bestreute Grundfarbe. Sodann möchte ich einer Beanstandung erwähnen über den schwedischen Namen Warylo für den Luchs, die mir durch dankenswerthe Güte von Prof. Dr. v. Maurer in München (derselbe will in Bot. Not. V1L 5. auch Leandl oder Liendl statt Lenardel als dialectische Formen für Leonardlein gesetzt haben!) geworden ist. Nicht weiss ich mehr, ob ich die Namen nach den N. Pr. Pr. Bl. oder eher nach Rzaczynski gebracht habe; jedenfalls ist aber auch dort der Druckfehler Warylo für das richtige Warylo vorhanden; dies letztere ist (wie sonst noch lodjur ) eine verstärkte Zusammensetzung des einfachen lo, der gewöhnlichen Bezeichnung im Schwedischen, also ein Luchsthier; daneben soll Rietz (Svensk Dialekt-Lexicon S. 797.) noch varglod verzeichnen, d. h. Wolf¬ luchs, wie ebenso (S. 189.) die dialektische Form gaup , welche mit dem nor¬ wegischen gaupa, gaupe oder goup (nach m. Angabe) stimmt. 4. Mustela ( Putorius ) Erniinea L. Das weisse oder grosse Wiesel, auch Hermelin, das sich nach Bock (Wirth- schaftl. Naturgesch. IV. 49) häufig bei Johannisburg, Angerburg, auf der Elbinger Höhe bei Neuteich, Marienburg findet und dann auch an den Mühlen vor dem Friedländer Thore bei Köuigsberg Vorkommen soll, das, obgleich es nach Dr. Con- 2 80 w entz (Einheimische Wirbelthierfauna) in Westpreussen häufig sein soll, doch immer¬ hin nur spärlich vorkommt, wie ich es bisher nur um Brünhausen, Kr. Neustadt, in den Wäldern von Neu-, Alt-Paleschken, Garczin und Gora, Kr. Berent, fest- steilen konnte, kommt auch vor um Schlochau auf der Südseite des sandigen, also wenig angebauten, also scheuen Thieren ungestörten Aufenthalt gewährenden und zum Pfarracker gehörigen s. g. Kaffkenberges (Dohle poln. Kawka), wo es Hermelinchen genannt wird. Durch Zerstörung des Ungeziefers leistet es dem Ackerbauer grosse Dienste; es nimmt aber auch Häschen und Rebhühner. Während sein Pelz über Sommer nur auf dem Bauche gelblich -weiss, sonst aber hell kastanienbraun, ist es im Winter gänzlich weiss mit bauchwärts gelblichen Re¬ flexen, hat aber zu beiden Seiten einen etwa 2 Zoll langen schwarzen Pinsel am kurzen Schwanzende. Trotzdem dass dies kleine Thier bei seiner mit listiger Vorsicht gepaarten Kühnheit selbst dem Menschen hartnäckigen Widerstand ent¬ gegensetzt, wird ihm doch auch hier häufig nachgestellt, weniger vielleicht um seines Pelzes willen, als weil das Volk, vielleicht in der Meinung, dass die weissen, also winterbepelzten Thiere eine besondere Gattung ausmachen, namentlich nur diese, wenn einmal ein Fang gelang, in der Apotheke zum Kaufe anbieten, indem sie des Glaubens sind, dass das Fett, gewöhnliches adeps suillus, gerade von diesem weisshaarigen Thierchen mit dem schwarzen Schwanzende bereitet werde, das man dort als „Wieselfett“ fordert. Welchen Werth aber früher dies jetzt sehr aus der Mode gekommene und wegen besserer Tauglichkeit nur aus Nordländern bezogene Pelzwerk hatte, beweist der Umstand, dass das Tragen seines Pelzes früher als ein Vorrecht der Fürsten und souveränen Herrscher galt. Auf dem Pelze wurden die schwarzen Schwanzenden befestigt und geben diese also das schwarze Colorit der wappen- massig und artistisch hergestellten Zeichnungen von Hermelin-Umhängen ab. 3 81 Bericht über die von mir im Aufträge des westpr. bot.-zool. Vereins im Jahre 1887 unternommenen botanischen Exkursionen von H. von Klinggraeff. Schon im Herbst 1886 hatte ich auf erratischen Blöcken im Schmelzthal das kritische Hylocomium subpinnatum Lindbg. gefunden, es aber an Ort und Stelle nicht erkannt, sondern es für H. brevirostre Schmp. haltend nur eine kleine Probe davon mitgenommen. Hauptsächlich um dieses jedenfalls noch selten gefundene und wohl meistens verkannte Moos in grösserer Menge einzu¬ sammeln fuhr ich am 4. Mai nach Sagorsch, quartirte mich dort für eine Nacht ein und unternahm eine Exkursion in das schöne Schmelzthal bis gegen Piekelken hin. Von Blüthenpflanzen war in dieser frühen Jahreszeit natürlich noch nicht viel zu erwarten, und ich sammelte daher davon auch nur die hier schon im vorigen Jahre bemerkte Valeriana simplicifolia Kab., von Moosen machte ich dagegen eine ziemlich reiche Ausbeute, und besonders brachte ich das Hyloco¬ mium subpinnatum Lindb., das hier recht häufig in Gesellschaft von H. loreuni Schmp. wächst in grosser Anzahl mit. An den Pappeln der Chausee bei Sagorsch sammelte ich: Barbula laevipila Br. et Sch., die von hier bis Zoppot recht häufig, Orthotrichum leiocarpum Br. et Sch., 0. fallaoc Schimp., 0. diaphanum Schrad., 0 obtusifolium Schrad. Am 9. Mai fuhr ich mit der Bahn nach Kahlbude und quartirte mich dort für 3 Tage ein. Indem ich die Ufer der Radaune und den nächsten Theil des Stangenwalder Porstes, den Belauf Ostroschken absuchte, beobachtete ich ausser den mich vor allem interessirenden Moosen auch die erste Frühjahrsflora der Blüthenpflanzen. Von Gagea fand ich nur G. lutea Schult., G. minima Schult, und G . pratensis Schult., von Corydalis nur C. cava Schweigg. und C. intermedia P. M. E. recht zahlreich, vergebens suchte ich aber auch hier nach C. solida Sm. Diese scheint im westlichen Theile Westpreussens doch recht selten zu sein, in der Umgegend Danzigs kenne ich nur einen Standort bei Heiligenbrunn dafür. Wenn man von Danzig kommt überrascht einen hier das schon recht häufige Auftreten des Asarum europaeum L., nördlich vom Radaunethal scheint es nur noch sehr sporadisch vorzukommen. Der schöne Ranunculus cassubicus 82 L. wächst hier in den Gebüschen an der Radaune in grosser Menge. Interessant war mir auf einer kleinen Moorwiese daselbst das gesellschaftliche Vorkommen desselben mit R. auricomus L. Diesen dort an Grösse durchaus nicht über¬ treffend, war ich doch bei keinem Exemplar im geringsten in Ungewissheit welcher Art es angehörte.- Von andern Blüthenpflanzen will ich daselbst nur erwähnen, dass Myosotis sparsifiorä Mik. und Valerianella dentcita Poll, sehr häufig waren, und dass ich Saxifraga tridactylites L. auch mit ganz ungeteilten Blättern, die Varietät minnta Pollin. fand. Im Stangenwalder Forst war die ächte Viola silvestris Lmk. recht zahlreich. Dieses bemerke ich besonders, weil dieselbe in vielen Gegenden weit seltener als Viola Riviniana Rehb. ist; so habe ich dieselbe z. B. in der Umgegend von Danzig noch nicht beobachtet. Von Moosen sammelte ich auf Steinen an der Radaune Orthotrichum cupulatum Hoffm. und 0. saxatile Brid., die achtstreifige Form von 0. anomalum Hedw. In der Radaune die gewöhnliche Form von Fontinalis antipyretica L. und Rhynehostegium rusciforme Schirnp. Im Stangenwalder Forst, im Bembernitzthal: Mnium serratum Brid., Bariramia crispa Brid., Encalypta streptocarpa Hedw., Hypnum Sommerfeltii Myr., an Baumstämmen Anomodon longifolius Hartm. und in dem Bembernitzbach Hypnum palustre L. Am 17. Juni bis Zoppot gefahren. Daun längs dem Strande über Adlers¬ horst und die Schluchten unter Hoch-Rcdlau bei Gdingen vorbei bis gegen Oxhöft gegangen. Von bemerkenswerten Moosen fand ich in den Strandsümpfen: Bryum inclinatum Br. & Sch., B. Varneum Bland., B. uliginosum Br. & Sch., B. pallens Sw.; an sandigen Abhängen unter Hoch-Redlau: Di er an eil a heteromalla var. sericea Schirnp., neu für Preussen! Auf dem Rückwege, den ich längs dem Wege und der Chaussee von Gdingen nach Zoppot machte, sammelte ich wieder recht zahlreich an den Pyramidenpappeln Barbula laevipila Br. & Sch., und konnte auch recht gute charakteristische Exemplare der beiden nahe verwandten Arten Orthotrichum affine Schrad. und 0. fastigiatum Bruch, mitbringen. Wer sie hier beobachtet, wird wohl kaum an ihrer Artverschiedenheit zweifeln. Am 27. Juni wieder auf fünf Tage nach Kahlbude. Diesesmal dehnte ich meine Excursionen ausser dem Radaunethal bis nach Lapinen und auf das ganze Bembernitzthal, sowie bis Mariensee aus. Von gefundenen Blüthenpflanzen will ich als bemerkenswert nur erwähnen: Chaeropliyllum hirsutum L., Crepis prae- morsa Tausch., Hieracium pratense x Pilosella , Helianthemum vulgare Gaertn. In einem Hohlwege bei Lapinen fand ich unter Gebüsch in Gesellschaft von Aspidium Filix mas Sw. zwei Stöcke eines Farren, den ich seines eigentüm¬ lichen Aussehn s wegen für einen Bastard von Aspidium Filix mas und A. spinu- losum Sw. hielt. Von Herrn Professor Luerssen in Fberswalde, dem ich die Pflanze übersandte, bin ich belehrt worden, dass es Aspidium Filix mas var. er os um Doell sei. Diese Form ist neu für die Provinz. Die schöne Struthiopteris germanica Willd. konnte ich an der mir von früher bekannten Stelle nahe am Gasthause in Kahlbude, wo sie mir vor 24 Jahren Klinsmann und Klatt zeigten, nicht mehr auffinden, denn die ganze Oertlichkeit ist durch die Anlage eines 83 neuen Mühlenkanals verändert; dagegen fand ich sie etwas weiter abwärts an der Radaune gegenüber Prangenau in einigen Exemplaren, und in grosser Menge im Stangen walder Forst im Bembernitzthal. Wenig des Neuen und Interessanten boten die Moose. Ich will nur erwähnen, dass an den Steinen der Waldschluchten des Stangenwalder Forstes auch Brachytheciüm plumosum Schmp. vorkam. und dass ich im Glamke-See eine merkwürdige Form der Fontinalis antipyretica var. latifolia Milde mit fast ganz ungekielten Blättern und von röthlicher Färbung fand. Am 27. Juli auf 3 Tage nach Rheda. Die mir schon vom Jahre 1883 ziemlich bekannten Lokalitäten um das Brück’sche Moor herum und den Forst¬ belauf Rekau wollte ich doch noch einmal besuchen. Ich fand hier im Moor die echte Barbaraea vulgaris R. Br., eine Pflanze die mir bisher aus der Provinz nicht häufig vorgekommen, Verbascum phlomoides L., das ich in so weiter Ent¬ fernung von der Weichsel bisher noch nicht fand, und einen sehr schönen Bastard von Verbascum nigrum L., den ich nur für V. nigrum x phlomoides halten kann. Die Pflanze steht eigentlich dem V. nigrum sehr nahe, durch den sehr kräftigen Wuchs und die sehr grossen Blüthen ist sie aber so ausgezeichnet, dass ich an ihrer Bastardnatur nicht zweifeln kann. Im Rekauer Forst fand ich Anthericum ramosum L. und die mir von dort schon bekannten Riibus Spreng elii W. & N., R. Wahlbergii Arch. und R. Bellardi W. & N. Von Moosen wrar mir am inter¬ essantesten Ulota Ludwigii Brid., die hier vereinzelt an Buchenstämmen wuchs und die mir hier im Nordwes'ten noch nicht vorgekommen war, und dann eine andere in ihrer Gesellschaft sehr zahlreich wachsende Ulota , die ich nur für Ulota intermedia Schmp. halten kann und die neu für die Provinz ist. Sie steht wirklich sowohl hinsichts der Fruchtform als der Zeit der Fruchtreife zwischen U. crispa und U. crispula , denn jene reift ihre Früchte erst im August, U. crispula schon im Juni. Die fragliche Ulota fand ich am 27. Juli in voller Fruchtreife, so dass die meisten Deckel noch fest auf der Büchse sassen, sich aber leicht ablösten; echte U. crispa } die in der Nähe stand, war noch ganz unreif, wie U. Ludwigii. Die Zeit der Fruchtreife halte ich aber für ein sehr wichtiges Merkmal zur Artunterscheidung der Orthotricheen. Wenn Limpricht in seiner Moosflora von Schlesien sagt: „U. crispa und U. crispula lassen sich nur in ihren extremen Formen von einander unterscheiden1 UA so glaube ich ist er durch diese U. intermedia Schmp. irre geführt worden. Am 17. August auf sechs Tage nach Zuckau im Kreise Karthaus. Von dort aus suchte ich zuerst das Stolpethal, dann die Seengruppe des Carlikauer-, Glemboki- und Zittno-See und zuletzt das Radaunethal von Rutken bis Baben¬ thal ab. An bemerkenswerthen Blüthenpflanzen fand ich im Carlikauer See zahlreich I^obelia Dortmanna L. und Litor eilet lacust7'is L., beide schön in Blüthe. An seinem Ufer Gnaphaliwm luteo-album L. und Potentilla norvegica L. Im Glemboki-See fand sich nur wenig Litorella während Lobelia vollständig fehlte, dagegen sehr häufig Potamogeton gramineus L. Auf dem feuchten Sande des Ufers häufig Ranunculus reptans L., Juncus alpinus Vill. und J. supinus Mnch. An den z. Th. waldigen und bebüschten Ufern häufig Lasejpitium latifolium L, 3 84 und Scabiosa Columbaria L. Im Zittno-See fand ich ebenfalls ausser Potamo- geton gramineus nichts Bemerkenswerthes und in den daran stossenden Brüchen Drosera longifolia L. Häufig fand ich in der Umgegend von Zuckau an Weg¬ rändern Trifolium elegans Sav. und es scheint diese Form des T. hybridum L. wohl in der Provinz verbreitet zu sein. Von den Moosen will ich hier nur bemerken, dass ich die Ulota Ludwigii Brid. auch an Buchen im Walde unter Babenthal fand. Noch will ich erwähnen, dass ich hier im Radaunethal an feuchten Lehmabhängen die auch anderwärts nicht seltene Blasia pusilla L. in so schöner Ausbildung sah, wie sie mir noch nicht vorgekommen. Ich konnte hier an der Spitze der Triebe die vollständige Ausbildung der Oberblätter beobachten und erhielt ein sehr schönes Bild des Ueberganges des laubigen in den beblätterten Lebermoosstengel. Unter unseren einheimischen Lebermoosgattungen stehen Blasia und Fossombromia auf der Grenze zwischen den mit thalodischem oder laubigem Stengel versehenen Jungermaniaceen und den Gattungen mit 2 — 3reihig beblättertem Stengel. Am 19. September bis Kl. Katz gefahren und von dort links in die Wald- thäler. Meine Exkursion galt hier besonders der seltenen Plagiochila interrupta N. E., von der ich vor zwei Jahren ein kleines Pröbchen daselbst aufgefunden. Aber sei es, dass meine alten Augen für das unscheinbare Pflänzchen schon zu schwach, oder dass es überhaupt nur sehr vereinzelt und selten vorkommt, trotz stundenlangem Suchen war nichts davon zu entdecken, obgleich mir der frühere Fundort noch lebhaft im Gedächtniss war. Dafür fand ich aber das schon früher für die Provinz von Lützow im Kaminitzathal aufgefundene Ra- comitrium sudeticum Br. et Sch. und zwar auf erratischen Blöcken in der Nähe von Grimmia Hartmani Schmp., so dass ich mich an Ort und Stelle von der Ver¬ schiedenheit dieser beiden sehr ähnlichen und oft verwechselten Moose über¬ zeugen konnte. Auf dem Rückwege., den ich bis Zoppot zu Fuss machte, hatte ich noch Gelegenheit am Strande Hippophae rhamnoides L. sehr schön mit Früchten, und in den Strandsümpfen schön entwickelte Aneura pinguis Dum. zu sammeln. Unter verschiedenen Moosen aus dem Mirchauer Forst, welche mir Herr Lützow im vorigen Winter übergab befand sich auch ein kleines steriles Räschen, welches ich beim ersten Besehen und beim Betrachten durch die Loupe für eine kleine Form von Barbula tortuosa Web. et M. hielt. Die genauere Unter¬ suchung unter dem Mikroskop belehrte mich jedoch, dass ich Didymodon cylin- dricus Br. et Sch. vor mir habe. Diese Art ist neu für Preussen und wohl auch für Norddeutschland. 4k 85 Hymenoptera aeuleata der Provinzen West- und Ostpreußen. Neu bearbeitet von C. G. A. Brisclike, Hauptlehrer a. I). in Laugfuhr. Apidae. (Nach Schenck’s Bienen des Herzogtums Nassau, nebst Nachtrag I. und II. Nylander: Adnotationes in expositionem monographicam apum borealium 1847 und Supplementum adnotationum etc. 1851). Die fraglichen Arten wurden von Herrn Professor Schenck bestimmt. Genus Apis L. A. mellifica L. cf?$ Genus Bombus Fbr. B. terrestris L. ( cryptarum Fbr.nach Nyl.) Var. lucorum L. ( caespitum Pz.) cf ?$• B. hortorum L. d1?? B. Scrimshiranus K. ( Jonellus K. cf) B. Latreillellus K. ( Tunstallanus K.) cf?^ B. lapidarius L. (tf-arbustorum Fbr. relegationis Pz. truncorum Pz.) cf?$ B. confusus Schenck. cf? B. pomorum Pz. cf?$ B . Rajellus K. ( Derhamellus K. d) d?$ B. Soroensis Fbr. (Var. subterraneus L., subinterruptus 111.) d?$ B. pratorum L. (Var. Burellanus K.) d B. hypnorum L. (apricus Fbr. ericetorum Pz.) B. muscorum L. (senilis Fbr., pygmaeus Fbr.) d?$ B. agrorum Fbr. d?$ B. sylvarum L. (veteranus Fbr.) d?^ B. fragrans 111. ( equestris u. pratorum ) Fbr. d?$ Genus JPsithyrus Lep. Ps. rupestris Fbr. (Apis arenaria Pz., albinella K. frutetorum K. d, subin- terrupta K. S) d? Ps. campestris Pz. (Apis rossiella K. cf? Franeiscana K. cf, Leeana K. d> subterranea K. cf)* cf? i 86 Ps. Barbutellus K. (vestalis Lep., saltuum 111. autumnalis Fbr. .p) $ ? Ps. vestalis Fourcr: (nemorum • Sm., veterana Fbr., saltuum Fbr. cP)* cP? Genus Anthophora Ltr. M. pilipes Fbr. (retusa Iv., hirsuta Ltr, acervorum Fr. ?). cP? A. aestivalis Pz. ( Haworthana K., palmipes Rossi . 89 A. Wilkella K.? cf?* Ein $ hat das erste Glied der Mitteltarsen und die Hinterschienen schwarzbraun, diese mit rother Spitze. A. vestita Fbr. ( fulva K.) ?. A. simillima Sm. ?, A. lapponica Nyl. cf1. A. ehrysosceles K. cf?* A. chrysopyga Schck. ?. (Königsberg.) A. fuscata K. §. A. convexiuscula K. cf?* A. combinata Chr. ( dorsata und nudiuscula K. nach Sm.) ?. Punktirung des Hinterleibes überall gleich, nur die Hintertarsen roth und nur die erste Hinterleibsbinde unterbrochen. A. propinqua Schck. (cognata und griseola Schck.) cf ?. Beim cf sind die Hinterschienen schwarz. A. Afzeliella K. cf* A. lepida Schck. cf* proxima K. ( digitalis K. und Callinsonana K. cf)* ?• tarsata Nyl. ( analis Pz.) cf?* Ein cf hat in beiden Flügeln die Cubital- zellen 2 und 3 in eine verschmolzen. Ein anderes cf hat im rechten Flügel 2, in dem linken 3 Cubitalzellen. nitidiuscula Schck. ?. Shavella K. (coitana K.) ?. cyanescens Nyl. cf?* nana K. cf?* punctulata Schck. cf?. parvulä K. ( subopaca Nyl.) cf?* minutula K. ( parvula var. nach Sm.) ?. Genus Halictiis Ltr. (Hylaeus Fbr.J sexcinctus Fbr. ( arbustorum 111., 4 - cinctus Oliv. ?). cf?* quadristrigatus Ltr. (grandis 111.) cf?. xanthopus K. cf ?• laevigatus K. ( lugubris K. cf)* cf?* sexnotatüs K. cf?. sexnotatulus Nyl. §. quadrisignatus Schck. ?. quadrinotatus K . cf fulvicrus Eversm. ? cf?* interruptus Pz. ?. (Neuenburg.) lucidulus Schck. ?. leucozonius K. cf?* II. megacephalus Schck. cf?* (Beschreibung im zweiten Nachtrage (1868) Seite V . H. major Nyl. ?. 5 90 H. zonulus Sm. cf ?• ff. quadricincius Fbr. ( tetrazonius Kl.) cf?- ff. rubicundus Chr. ( nidulans Lep.) c f ?. ff. maculatu s Sm. ( interruptus Lep.) ff ?. II. cylindricus Fbr. ( abdominalis Pz., Melitta, fulvocincta K., Andrena vulpina Fbr. vulpinus Lep.) cf ?• 11. malachurus K. cf ?- ff. albipes Fbr. ( obovatus K.) cf?- ff. pauxillus Schek. ( fulvicornis K.?) cf?» Die cf wurden von Dahlbom und Förster als fulvicornis bestimmt. ff. laevis K. ( subfasciatus Nyl.J. cf?- ff. punctulatus K, ( villosulus K.) cf?- H. minutus K. ( parvulus Schck.) ?. 9 H. nitidiusculus K. cf ( minutus Schck.) ff. Wohl das ff zu minutus. ff. minutissimus K. ? ( exilis Schck. cf)- cf?* H. pygmaeus Schck. cf- ff. ßavipes Fbr. ( Melitta seladonia K.^ Hai. selacl. Ltr.; nach Sm., Megilla selad. Fbr., Apis subaurata Rossi, Hai. subaur. Brülle) cf?- ff. fasciatus Nyl. (f subaur atu s Lep., nach Nyl. - tumulorum L. u. gramineus Sm.) cf?- ff. aeratus K. §. ff. morio Fbr. cf?- ff. leucopus K. cf?- Genus Colletes Ltr. C. focliens K. Wj. C. succincta L. ( Apis calendarum Pz., C. fodiens Curt., Lep., Nyl.) cf?- C. marginata L. ( succincta Nyl.) cf?- C. Daviesana K. cf?- C. cunicularia L. (. hirta Lep.) cf?- Genus Sphecodes Ltr. (Dichroa). Sph. fuscipennis Germ. ( Latreillii Wsm., nigripes Lep., rugosus Sm.) d ?. Sph. gibbus L. {Apis ruf a Chr., Melitta sphecoides I\.. picea K. var0 monilicornis K. ?, piceus Wsm.) cf?- Sph. pilifrons Th. (brevicornis v. Hag.) cf- Sph. rufescens Fourcr. ( Apis gibba Chr., Nom. grbba Fbr., Sph. gibba Ltr., pellucidus var. Smv Dichroa analis 111.) cf?- Sph. subquadratus Sm. {gibbus Wsm.) cf?- Sph. rufiventris Wsm. ?. Sph. subovalis Schck. {Tiphia rußveniris Pz., Dichroa analis 111.) cf?- Sph. ephippius L. {Melitta clivisa u. Geojfrella. K.) cf?- Ein cf ist ganz schwarz Genus JProsopis Fbr. Pr. variegata Fbr. {colorata Pz.) cf?- (Königsberg). 6 91 Pr. dilatata K. cf?- Jm Juli 1887 fing ich auf Heia an Apargia autum- nalis und Jasione montana 3 cf und viele ?. Hie ? stimmen mit Nylander’s kurzer Beschreibung. Die Gesichtsflecken immer vom inneren Augenrande entfernt, Prothorax unterbrochen gelb gerandet, Brust¬ beulen und Flügelschuppen auch gelb, Flügel getrübt. Die cf haben braunrothe Fühlergeissel, nur oben am Rande schwarz, Schienen gelb, hinten mit schwarzem Spitzenfleck, Glied 1 der Tarsen auch gelb, die übrigen Glieder braunroth. Pr. signata Pz. c ??• Die Flügel immer getrübt. Pr. confusa Nyl. {signata Nyl.) (f ?. Pr. quadrimaculata Schck. ?. Alle Tarsen schwarz. Pr. armillata Nyl. (hyalinata Sm., annularis K. partim ?) 136 heitliclier Cambiumring nach aussenPhloem nach innen Xylem. Das Phloem besteht fast nur aus Weichbast. Hartbast ist seltener vorhanden und tritt meist erst in älteren Stengeln auf. Das Xylem besteht in jüngeren Stengeln fast nur aus Gefässen. Tn älteren Exemplaren verholzt das interfasciculare Gewebe, und es entsteht ein geschlossener Holzring. Das im Centrum gelegene Mark ist von grosser Ausdehnung. Es ist aus rundlichen, im Querschnitt polygonal- abgeplatteten Zellen mit kleinen Intercellularräumen zusammengesetzt. In älteren Pflanzen wird dasselbe teilweise zerstört und der Stengel also hohl. Die pri¬ märe Wurzel gewinnt bald durch secundäres Dickenwachstum holzige Structur. Die einzelnen Xylemstränge besitzen viele grosse Gefässe und sind durch 1 — 2-schichtige Radialstreifen von Parenchym, Markstrahlen, getrennt. Die Epi¬ dermis wird zeitig abgestossen und durch Periderm ersetzt. Unter derselben bilden sich häufig einzelne, kleine Stränge von Hartbast. Spaltöffnungen befinden sich auf 1 qmm: Blatt: 84 (variierend von 51 — 108) von 0,039 mm Länge und 0,029 mm Breite. Unterster äusserer Teil der Blätter:1) 18 (variierend von 15 — 24) „ 0,041 „ „ „ 0,027 Stengel ganz unten: 8 (variierend von 2 — 13) „ 0,052 „ „ „ 0,032 Stengel untere Internodien: 20 (variierend von 14 — 28) „ 0,044 „ „ „ 0,034 Stengel mittlere Internodien: 28 (variierend von 20 — 35) „ 0,056 „ „ „ 0,037 Stengel ganz oben: 105 (variierend von 98 — 114) „ 0,037 „ „ „ 0,028 Mehrere unserer Pflanze verwandte Gattungen z. B. Isat.is , Raphanistrum u. a. haben einen analogen, anatomischen Bau. Bei keiner jedoch erreicht das Rindenparenchym die Ausdehnung wie bei Cahile. Salsola Kali L. ist ein Halbstrauch des Meeresstrandes und salzhaltiger Standorte im Binnen¬ lande aus der Familie der Chenopodiaceae Vent., Unterfamilie der Salsoleae Moquin-Tandon. Der Stengel erhebt sich ausgebreitet ästig und ist entweder kahl oder mit steifen Haaren besetzt. Man findet an ihm 8 — 10 weisse oder oft rote Streifen abwechselnd mit grünen herunterlaufend. Besonders bei glasigem Aussehen des Stengels treten die grünen Streifen der Chlorophyll-führenden Zellen sehr deutlich hervor, und auf ihnen kann man dann auch die Spaltöffnungen als kleine weisse Punkte mit blossem Auge wahrnehmen. Diese grünen Streifen gehen von den Blättern aus und setzen sich in dem Stengel weiter fort. — Die Rindenschichten lösen sich leicht vom Stengel los und werden auch, wenn !) Die Epidermiszellen sind auf diesem Teil sehr in die Länge gestreckt. 29 137 der Stamm in seinen untern Teilen vom Sande verweht wird, zerstört. Die Wurzel ist eine Pfahlwurzel, welche lang fadenförmig auswächst und faden¬ förmige Seitenwurzeln entwickelt. Die Blätter sind sitzend, subcy lindrisch, pfriemlich, am Ende in eine Stachelspitze auslaufend; auch sie sind entweder fast kahl oder stark mit borstenförmigen Haaren besetzt. Die Blüten stehen einzeln in der Achsel des mittelsten der 3, dreikantigen Hochblätter, welche sie decken. Zur Zeit der Frucht werden dieselben dick und steif. Den Saft der Pflanze fand ich vormittags sauer reagierend, mittags aber nur sehr wenig sauer oder fast ganz neutral. Anatomisches (Taf. II. Fig. 2). Der Stengel wird begrenzt durch eine Epi¬ dermis (ep), deren Zellen nach aussen hin verdickt sind und eine deutliche Cuti¬ cula (c) besitzen, welche an der Grenze von je 2 Epidermiszellen rinnenartig eingesenkt ist. Bei den behaarten Pflanzen wachsen einzelne Epidermiszellen in einzellige, dicke, spitze Haare mit dicken, cuticularisierten Wänden aus. Oft legen sich an die empor wachsende Epidermiszelle mehrere ihrer Nachbarzellen seitlich an. — Nach innen hin sind die Epidermiszellen nicht verdickt mit Ausnahme derjenigen Stellen, wo einzelne Collen chymstränge (coli) sich be¬ finden. Diese unterbrechen an mehreren Stellen die peripherische Anordnung der weiteren Gewebe. Sie werden aus collenchymatisch verdickten, im Querschnitt runden oder elliptischen, im Längsschnitt langen und schmalen, mit horizontalen Wänden abgesetzten Zellen gebildet. Die peripherische und radiale Ausdehnung dieses Collenchyms ist sehr verschieden. Bald tritt es als Rippen (collr) über die Oberfläche hervor, bald hält es sich innerhalb der peripherischen Stamm¬ begrenzung (coli). Seine Zellen enthalten häufig einen roten Farbstoff. Derselbe ist aus Schnitten durch Wasser und verdünnten Alkohol auslaugbar; bei Anwendung absoluten Alkohols diffundirt er jedoch nicht. Diese Collen- chymstränge bilden jene oben erwähnten weissen oder rothen, an dem Stengel herablaufenden Streifen. — Das Collenchym unterbricht das unter der Epidermis befindliche Pallisadengewebe (p), gebildet aus einer Schicht dünnwandiger, im Längs- und Querschnitt des Stengels langer und schmaler, cylindrischer Zellen. Sie sind chlorophyllreich und bilden jene schon erwähnten grünen Streifen, welche an dem Stengel herunterlaufen. Die Pallisadenzellen weichen hin und wieder auseinander zwecks Bildung einer Athemhöhle (a) für die in der Epidermis befindlichen Spaltöffnungen (sp). Die Längsausdehnung der Spaltöffnung steht senkrecht zur Längsrichtung des Stengels; sie werden also bei Stamm¬ querschnitten in ihrer Längsrichtung getroffen. Die Spaltöffnungen befinden sich nur zwischen den Epidermiszellen, welche über dem Pallisadengewebe ge¬ legen sind. Sie sind nicht vorhanden in der Epidermis über dem Collenchym. Beiderlei Epidermiszellen sind auch verschieden gestaltet. Die Ober¬ hautzellen über der Pallisadenschicht sind von oben gesehen polygonal, im Längs- und Querschnitt subquadratisch; die über dem Collenchym gelegenen sind in der Richtung des Stengels lang gestreckt mit schrägen Wänden oben und unten, ihre Wände etwas collenchymatisch verdickt. 30 138 Mit dem Pallisadengewebe stets zusammen und zwar unmittelbar unter ihm befindet sich eine einzige Schicht rectangulärer, Chlorophyll- und Stärke¬ haltiger Zellen (st). Während ich nie im Chlorophyll der Pallisadenschicht Stärke nachweisen konnte, zeichnen sich diese Zellen fast stets durch ihren reichen Gehalt an Stärke aus. Sie dienen der Pflanze als „Stärkebehälter“. Unter dem Collenchym treten jene Stärke-führenden Zellen niemals auf. Gheorghieff1) sagt über die Ausbildung des Chlorophyll-führenden Gewebes nur, dass „es aus zwei Reihen von subepidermalen Zellen besteht, von welchen die äusseren radial gestreckt als Pallisadenparenchym ausgebildet sind; die inneren sind grosslumiger, kürzer, sogar tangential verlängert“. Letztere ge¬ hören eben unserer Stärke-führenden Zellschicht an. Unter diesen Zellschichten und unter dem Collenchym zieht sich das Rindenparenchym (rp) hin, bestehend aus 2—5 Reihen polyedrischer Zellen von sehr verschiedener Grösse, die ohne Intercellularräume dicht aneinander liegen. Von der äussersten Schicht derselben und zwar von denjenigen Zellen, die direct unter den Stärke-führenden Zellen liegen, zeichnen sich einige durch ihren Inhalt von Krystalldrusen des oxalsauren Kalks aus. Dieses ganze Ge¬ webe ist eine Art „Wassergewebe“, wie wir es auch in den Blättern haben, und von dem auch F. W. C. Areschoug2) bemerkt: „Das innere Rindenparen¬ chym des Stammes stimmt in allen wesentlichen Hinsichten mit dem Wasser¬ gewebe des Blattes überein“. — Nach innen befindet sich dann weiter eine aller¬ dings wenig hervortretende Endodermis (end), die sich durch ihren Gehalt an Stärke ebenfalls als Stärkescheide erweist. Das Gefässbündelsystem ist von Gernet3), De Bary und neuerdings von Gheorg-hieff4) bearbeitet worden. In der Jugend werden die einzelnen Gefäss- bündel durch Markparenchym getrennt, später aber verholzt alles interfasciculare Gewebe, und es entsteht ein geschlossener Holzring, welcher der Zerstörung, die das gesamte Rindenparenchym des unteren Stengels bei Verwehung durch den Sand erleidet^ Einhalt tut. — Die Mitte des Stammes wird von dem stark entwickelten Mark eingenommen. Dasselbe besteht aus polyedrischen Zellen meist ohne Intercellularräume. Bei den verholzten Stengeln wird dasselbe oft zerstört und der Stengel hohl. Der Vegetationskegel ist halbkugelig. Eigentümlich sind an den jungen Blättern lange dünne, gegliederte Knospenhaare, die später abgeworfen werden. Das Blatt ist im unteren Teile dreikantig, wird dann im Querschnitt gesehen halbkreisförmig und weiter oben walzenförmig, um am Ende nach innen 3) Gheorghieff: Beitrag zur vergleichenden Anatomie der Chenopodiaceen. Bot. Centralbl. B. XXX. ii. XXXI. 1887. (B. XXXI. p. 114.) 2) F. W. C. Areschoug: Jemförande Undersökningar öfver Bladets Anatomi. Kongl. Fysiografiska Sällskapet i Lund Minnedsskrift. 1878. p. 121. 3) Gernet: Notizen über den Bau des Holzkörpers einiger Chenopodiaceen. Bull. d. 1. Soc. Imper. des natural, t. XXXII. Moscou 1859. 4) 1, c. B. XXX. T*f. V. Fig. 4. B. XXXI. p. 113-115, 31 139 zu in eine Stachelspitze auszulaufen. — Die Anatomie des Blattes ist schon von Areschoug1) sehr genau beschrieben worden. Ich will deshalb hier nur das not¬ wendigste wiederholen, indem ich einiges von ihm nicht erwähnte hinzufüge. In das Blatt treten 3 Gefässbündel, welche in dem unteren dreikantigen Teile desselben in der Mitte und in den Kanten sich befinden; in dem cylindrischen Teile ist das Hauptgefässbündel in der Mitte, während die beiden andern seit¬ lich von ihm im Grundgewebe verlaufen. Man unterscheidet Xylem, Weich- und Hartbast. Auch eine Strangscheide ist stets, wenn auch manchmal un¬ deutlich vorhanden. Sie wird gebildet aus etwas verdickten polygonalen Zellen. Die Existenz derselben wird von Areschoug geläugnet. Die Fleischigkeit des Blattes beruht in dem in Wassergewebe umgewandelten inneren Paren¬ chym von grossen, polyedrischen Zellen ohne Intercellularräume. Sie stehen durch einfache Tüpfel mit einander in Verbindung. Die Epidermiszellen des dreikantigen Teils des Blattes sind in der Längsrichtung des Blattes aus¬ gedehnt, diejenigen des walzenförmigen Teils sind polygonal, nicht gestreckt. Eine Cuticula ist deutlich entwickelt. Die Epidermiszellen wachsen bei den rauhen Pflanzen in spitze Haare aus, deren Wände dick und cuticularisiert sind, und deren Basis sich öfters über mehrere Zellen erstreckt. Unter der Epidermis befindet sich wie beim Stengel eine Schicht von Pallisadenge- webe und unter diesem stets jene Schicht rectangulärer Zellen, jener Stärkebe¬ hälter. Beide sind chlorophyllführend. Stärke ist stets nur in den letzteren nachweisbar. Areschoug sagt über das Vorhandensein von Stärke nichts. Dieses Pallisadengewebe mit den Stärke-führenden Zellen bildet in dem unteren, im Querschnitt dreieckigen Teile des Blattes zwei Streifen auf den Schenkeln des Dreiecks. In dem halbkreisförmigen Querschnitt finden wir 4 Streifen; sie werden in der Mitte der Basis und des Halbkreises eine grosse Strecke hin¬ durch, in den Ecken nur sehr wenig von Collenchym unterbrochen. Diese Unterbrechung wird nach oben hin immer mehr reduciert, und in dem kreis¬ förmigen Querschnitt des walzigen Teiles des Blattes finden wir eine einzige, peripherische Lage von Pallisadengewebe mit den stets darunter befindlichen Stärkebehältern. Unter letzteren Zellen sind auch hier im Blatte häufig Krystalle von Kalkoxalat in der äussersten Zellschicht des inneren Parenchyms. Das Auf¬ treten dieses . oxalsauren Kalkes fast ausschliesslich in der Parenchymschicht dicht unter den Stärkereservoirs sowol im Blatt als auch im Stengel be¬ weist. dass derselbe ein Produkt des Stoffwechsels ist und bei der Umsetzung der Stärke seine Entstehung findet. Unter diesen Stärkebehältern verzweigt sich das Gefässbündel2). Offenbar saugt dasselbe die durch Assimilation in den Pallisadenzellen gebildeten, aber erst in der darunter liegenden Zellschicht nach¬ weisbar werdenden Bildungsstoffe auf und führt sie weiter. Nach der Stachel¬ spitze zu trennt sich dieser Pallisadenzellring in 2 Teile und verschwindet all¬ mählich ganz. Gleichzeitig beginnt das Parenchym zu verholzen. Diese Ver- 1) 1. c. p. 117—121. 2) cf. Areschoug 1. c. Tab. IX. fig. 2. (Querschnitt des Blattes) u. Tab. IX. fig. 4. 32 140 holzung greift immer weiter um sich, so dass wir in der Stachelspitze nur das Gefässbündel, umgeben von diesem verholzten Parenchym, finden. Die Zellen desselben stehen durch einfache Tüpfel, welche die dicken Membranen durchsetzen, mit einander in Verbindung. Auch hier gehen noch von der Epi¬ dermis Haare aus. Es ist eine eigentümliche Tatsache, dass man in den Chlorophyllkörnern der Pallisaden Schicht nie Stärke nachweisen kann, dagegen stets in den darunterge¬ legenen Zellen Stärke vorhanden ist. Denkt man an die von A. F. W. Schimper1) aufgestellte Theorie, ,,dass überall im Assimilationsprozess Glycose gebildet wird, und dass die Stärke aus dieser Glycose entsteht, wenn die Menge der¬ selben in der Zelle ein bestimmtes, je nach der Art ungleiches Maximum über¬ schreitet“, so können wir annehmen, dass in den oberen Pallisadenzellen sich Glycose bildet, dass diese sofort nach den darunter gelegenen rectangulären Zellen, den Stärkebehältern, weiter wandert und durch deren Vermittelung vo'n den Gefässbündeln aufgenommen und fortgeleitet wird. Das letztere geschieht aber meist nicht mit der Schnelligkeit , um die Menge der Glycose in den rectangulären Zellen unter jenes Maximum zu bringen, und deshalb wird aus ihr Stärke in diesen Zellen gebildet. Zuweilen allerdings findet man auch in diesen Zellen keine Stärke, und es ist dann anzunehmen, dass die betreffenden Pflanzen einen schwachen Assimilationsprozess also vielleicht eine schwache Be¬ leuchtung gehabt haben. Leider konnte ich mit lebenden Exemplaren nicht experimentieren. Areschoug2) hegt über die beiden Chlorophyll-führenden Schichten folgende Mutmassung: ,,Von den beiden Schichten des Chlorophyllparenchyms im Blatte dürfte die äussere oder das Pallisadenparenchym das äussere Bindenparenchym re¬ präsentieren, und die innere dürfte demjenigen Teile des inneren Bindenparenchyms der bifacialen Blätter entsprechen, in welchem sich die feineren Gefässbündel ver¬ zweigen und anastomosieren. Auch befinden sich bei dieser Pflanze alle dergleichen Gefässbündelverzweigungen auf der Innenseite dieser Zellschicht. Die inneren Schichten des inneren Bindenparenchyms, welche in bifacialen Blättern ein chloro¬ phyllführendes und pneumatisches Parenchym darstellen, sind dagegen hier umge¬ bildet in ein Wasselgewebe, welches des Chlorophylls entbehrt, und welches verur¬ sacht, dass die Blätter dieser Pflanze so saftig werden“. Meine Meinung ist jedoch die, dass die äussere Chlorophyll- führende Pallisadenschicht der ersten Beihe Pallisadenzellen eines bifacialen Blattes, die innere Beihe rectangulärer, Chloro¬ phyll- und Stärke-haltiger Zellen dagegen einer zumeist in fast allen Blättern vorhandenen, zweiten Zone von Pallisadenzellen, die sich zu Stärkebehältern umgewrandelt haben, entspricht. Dafür spricht ihr reichlicher Chlorophyll- und Stärkegehalt, die äusserst dichte Verbindung und Anlagerung jener Zellen an einander und mit den Pallisadenzellen, ihr Hinabsteigen mit diesen in den !) A. F. W. Schimper: Über Bildung und Wanderung der Kohlehydrate in den Laub¬ blättern. Bot. Ztg. 1885. p. 787. 2) 1. c. p. 121. 33 141 Stengel sowie die enge Anlagerung der Gefässbündel im Blatte dicht unter ihnen. Das Schwammparenchym würde dann einheitlich in Wassergewebe übergegangen sein. Die Gewebe des Rindenparenchyms des Stengels stimmen mit den Geweben des Blattes aulfallend überein, nur dass in ersteren jene Verzweigung der Gefässbündel unter den rectangulären, Stärke-haltigen Zellen fehlt. Die drei Hochblätter, welche die Blüte, später die Frucht umgeben, sind dreikantig, mit einer stumpfen Kante nach aussen, am Grunde innen concav. Das mittelste Blatt deckt mit seinen Rändern die beiden seitlichen. Die freie, nicht gedeckte Hälfte der Seitenblätter ist verlängert und läuft in eine häutige Kante aus. Das Mittelblatt verhält sich anatomisch wie die gewöhnlichen Laub¬ blätter, nur dass es auch in seinem cylindrischen Teile, im Querschnitt gesehen, die Form eines sphärischen Dreiecks hat, und das Pallisadengewebe stets an der Spitze dieses sphärischen Dreiecks, also der nach aussen gerichteten Kante des Blattes, durch einige Zellen unterbrochen ist. In den Seitenblättern tritt das Pallisadengewebe anfänglich auf der einen und zwar der nicht vom Mittelblatt gedeckten Seite des Blattes auf weiter oben erst auch auf der andern Hälfte. Noch mehr aufwärts bildet sich ein Streifen auf der Hälfte der inneren Fläche, welche an dem ungedeckten Rande gelegen ist im Querschnitt also auf der einen Hälfte der Basis des Dreiecks. Bald vereinigt sich dieser mit dem ihm benachbarten Seitenstreifen Noch weiter nach oben entwickelt sich auch auf der andern Hälfte der Basis eine Pallisadenschicht. Dieselbe wächst in höheren Blattregionen sowohl mit der Schicht am benachbarten Schenkel als auch mit dem andern Basis-Palli- sadengewebe zusammen, so dass nur noch an der Spitze eine Unterbrechung statt¬ findet. Auch hier geht zuletzt eine Vereinigung vor sich, so dass wir wiederum einen geschlossenen Ring haben. Die Gewebe gehen dann wie beim gewöhn¬ lichen Blatt in die Stachelspitze über. Wir sehen hier also deutlich, wie das Auftreten dieser Pallisadenstreifen mit dem Zurücktreten der Blattdeckungen zusammenhängt, und wie der Einfluss des Lichtes die Bildung und Entwickelung jenes Chlorophyll-führenden Gewebes bewirkt. Die Spaltöffnungen stehen wie an dem Stengel auch auf dem Blatt mit ihrer Längsrichtung senkrecht zur Längsausdehnung des Blattes. Der Spalt- öffnungsapparat wird gebildet aus dem Schliesszellenpaar, dessen halbmondförmige Schliesszellen in gewöhnlicher Weise zusammen eine ovale Figur in der Flächen¬ ansicht bilden. Sie werden eingefasst von 4 Nebenzellen. Das den Schliesszellen benachbarte Nebenzellenpaar nimmt dieselben in concaven Höhlungen seiner schräg nach oben gekehrten einen Seitenwandung auf. Mit dem zweiten Neben¬ zellenpaar grenzt sich das erste durch schräge Wandungen ab. Die Nebenzellen sind . 2 — 3 mal höher als die Schliesszellen. Von den Nebenzellen sind je 2 an der convexen Fläche der Schliesszellen parallel der Spalte und 2 andere an den Enden der Spalte angelagert. Die 4 Nebenzellen umgrenzen mit ihren unteren H 142 Seitenwänden einen rechteckigen oder ovalen Raum, der direct zur Atemhöhle führt. Die letztere entsteht dadurch, dass die Pallisadenzellen von der Epidermis zurückweichen. Auf dem walzenförmigen Teil des Blattes sind die Spaltöffnungen ziemlich gleichmässig verteilt. Sie fehlen vollständig auf der inneren Seite des untersten, dreikantigen Teiles des Blattes und ebenso auf der Oberseite d. h. Innenseite der Hochblätter. An dem Stengel sind sie nur in der Epidermis über den Pallisadenzellen, auf diese Flächen bezieht sich auch nur die unten an¬ gegebene Verbreitung derselben auf dem Stengel. Über die Verteilung und Grösse der Spaltöffnungen fand ich folgendes: 1) Blätter von alten rauhen Pflanzen hatten im Durchschnitt*) 96 Spaltöffnungen von 0,038 mm Länge u. 0,037 mm Breite glatten „ „ „ „ 86 „ „ 0,030 „ „ „ 0,030 „ „ 2) Blätter von jungen rauhen Pflanzen hatten im Durchschnitt 105 Spaltöffnungen von 0,030 mm Länge u. 0,025 mm Breite glatten „ „ „ „ 68 „ „ 0,038 „ „ „ 0,034 ,. „ 3) Hochblätter von rauhen Pflanzen hatten im Durchschnitt 107 Spaltöffnungen von 0,039 mm Länge u. 0,039 mm Breite glatten ,, ,, ,, ,, 90 ,, ,, 0,040 ,, ,, ,, 0,031 „ ,, 4) Stengel von rauhen Pflanzen hatten im Durchschnitt 72 Spaltöffnungen von 0,039 mm Länge u. 0,034 mm Breite glatten ,, ,, ,, ,, 59 ,, ,, 0,039 ,, ,, ,, 0,033 ,, ,, Mit Salsola verwandte Arten wie z. B. Chenopodium und Atriplex be¬ sitzen jene eigentümliche, blattähnliche Structur des Rindenparenchyms im Stengel nicht. Bei ihnen findet man nur zwischen den Collenchymleisten in den äusseren Rindenparenchymzellen eine Anhäufung von Chlorophyll führenden Zellen nicht aber eine Ausbildung des Gewebes zu Pallisadenzellen. Eine ähnliche Blatt- structur des Stengelrindenparenchyms finden wir aber bei Salicornia herbacea l. Die Anatomie der Salicornien, besonders des Rindenparenchyms derselben, ist von Duval-Jouve1 *) und De Bary?) beschrieben worden. Auch A. Batalin3) sagt einiges über dieselbe. Wie bei Salsola , so liegen auch hier unter der Epidermis des Stammes 2 Reihen Pallisadenzellen, welche ,, reichlich stärkefreie Chlorophyllkörner“ enthalten. Unter ihnen finden wir aber bei Salicornia die Rinde ,,von einem ringsum geschlossenen (nicht unterbrochenen wie Duval-Jouve angiebt) Bündel¬ netze durchzogen 4)“, was bei Salsola nicht der Fall ist. Diese Rinde des Stengels entsteht durch Verwachsung des Stammes mit den stengelumfassenden *) Auf 1 qmm. 1) Duval-Jouve: Des Salicornia de l’Herault. Bull, de la Soc. bot. de France T. XV. 1868. 2) De Bary: Vergleichende Anatomie der Vegetation s Organe. Leipzig 1877. 3) A. Batalin: Wirkung des Chlornatriums auf die Entwickelung von Salicornia herbacea L. Bull, du Congres intern, de Bot. et d’Horticult. ä St. Petersbourg, 1884. 4) De Bary 1. c. p. 309. 35 143 Blättern; sie hat in Folge dessen „die anatomischen und physiologischen Eigen¬ schaften der Laubausbreitungen“. Weiter nach innen befinden sich unter den Pallisadenzellen 6 — 8 Reihen Schwammparenchym bis zur Endodermis. Das Gefässbündelsystem zeigt manches eigentümliche1). In dem Centrum des Stengels befindet sich das Mark, welches abstirbt und einer Lufthöhle Platz macht. Aster Tripolium L. ist eine ausdauernde Pflanze an feuchten Stellen des Meeresstrandes und salz¬ haltigen Orten des Binnenlandes. Der Stengel derselben ist einfach verzweigt, kahl, fleischig; die Blätter einfach, ganzrandig, kahl und wenig fleischig. Ich habe mein Material von einer Wiese in der Nähe der Ostsee bei Swine¬ münde gesammelt. Die starke Succulenz des Stengels (Taf. II. Fig. 3) beruht auch hier auf der grossen Ausdehnung des Rindenparenchyms (rp). Dasselbe besteht aus rundlichen Zellen von verschiedener Grösse, die zwischen sich grosse Luft¬ gänge (lg) lassen und zwar so, dass dieselben gewöhnlich radial ausgedehnt sind und von einschichtigen Zellreihen begrenzt werden. Dadurch ist der Habitus dieses Parenchyms demjenigen einer Wasserpflanze nicht unähnlich. Die Entstehung der Gänge geschieht schizogen. Begrenzt wird dieses Parenchym einerseits nach aussen hin durch eine Hypodermis und Epidermis, andererseits nach innen hin durch eine Endodermis. Die Epidermis (ep) besitzt eine schwache, gewellte Cuticula (c). Ihre Zellen sind nur sehr wenig verdickt. Unter ihr befindet sich eine Hypoderm Schicht (hp), aus eng aneinander liegen¬ den, rundlichen Zellen bestehend. Sie hebt sich um so mehr von dem folgen¬ den Rindenparenchym ab, als von ihr zuerst die Luftgänge ausgehen, nicht von der Epidermis. Die Endodermis (end) ist nur undeutlich ausgeprägt, aber durch die in ihr enthaltene Stärke als Stärkescheide ausgezeichnet; ihre Zellen sind rundlich polyedrisch. Unter ihr nach innen zu liegen die Gefässbündel. Jedes derselben zeigt nach aussen zunächst einige dünne, unverdickte Zellen Protophloems (pphl), dann folgen mehrere Schichten Hart¬ bast (hb), hierauf der vom Cambium neu gebildete Bast (b), dann das Cam- bium (c) selbst, welches nach innen secundäres Holz (sh) abgelagert hat, unter welchem sich das Protoxylem (px) mit zahlreichen, grossen Gefässen (g) findet. Jedes einzelne Bündel drängt die Endodermis nach aussen vor. Das die Gefäss¬ bündel umgebende äussere Mark (am) sowie sämtliche interfascicularen Gewebe verholzen. Das innere, lockere Mark (im), welches eine sehr bedeutende Aus¬ dehnung gewöhnlich hat und aus runden Zellen besteht, verholzt nicht und wird gewöhnlich zerstört; es entsteht dadurch im Centrum des Stengelseine Höhlung. *) cf. De Bary 1. c. p. 607. Gheorghieff 1. c. Bot. Centralbl. XXXI. p. 114. 3G 144 Spaltöffnungen fand ich auf 1 qmm auf dem Stengel unten: sehr wenige von 0,043 mm Länge und 0,031 mm Breite. Stengel in der Mitte 26 (zwischen 20 — 29) „ yy Stengel oben: 45 (var. von 40 — 55) „ Blatt- Oberseite: 56 (var. von 49 — 66) „ Blatt-Unterseite: 60 (var. von 52 — 67) „ 0,0537 ,, ,, „ 0,034 0,034 „ „ „ 0,034 0,057 „ „ „ 0,034 0,0455 „ „ 0,0362 0,0462 „ „ „ 0,0330 „ b. d. langgestreckten Zellen. „ „ „ polygonalen Zellen. M Der Bau verwandter Astern weicht wesentlich von dem Bau des Aster Tripolium L. ab. Bei allen findet zunächst die Verholzung des interfascicularen Gewebes schon sehr früh statt. Bei keiner ist aber das Bindenparenchym in der Weise gebaut wie bei Aster Tripolium L. Glaux maritima L. Morphologisches. Der fleischige, runde Stengel ist entweder aufstrebend oder niederliegend und wird im Durchschnitt 0,05 — 0.10 m lang. Er ist mit fleischigen, gegenständigen, länglich-lanzettlichen, sitzenden Blättern, die einge¬ stochen-punktiert erscheinen, in decussierter Blattstellung besetzt. In Folge dieser Blattstellung läuft an dem Internodium eine Vertiefung bis zum nächsten Blatt wirtel herab, mündet bei diesem also in der Blattachsel. Ist der Stengel dem Boden anliegend, so ist Opposition und Dekussion der Blätter gestört. Sie stehen dann in dem niederliegenden Teile des Stengels abwechselnd, plagiotrop. In den Achseln der Blätter bilden sich die kurzgestielten Blüten einzeln. Der Hauptstamm setzt sich in das unterirdische, im Boden flach ausgebreitete^ verzweigte Sprosssystem fort, welches ausserordentlich stark entwickelt ist, und mit welchem sich die Pflanze in dem losen Sandboden festhält. Dasselbe ist mit Internodien versehen. An jedem Knoten entspringen 2 kleine, gegenständige, dreieckige, mit der Basis des spitzwinkligen Dreiecks stengelumfassende Nieder¬ blätter. Ferner entstehen an den Knoten die Wurzeln, und zwar kann man deutlich zweierlei Arten von Wurzeln unterscheiden: 1) feine, faserförmige, äusserlich dunkelgefärbte, welche sowohl vom Stengel als auch von den Stolonen ausgehen, 2) starke, in jungem Zustande pfriemförmige, weisse, welche sich überall da finden, wo ein junges Pflänzchen aus dem Knoten des Stolons und zwar in der Achsel der Niederblätter entspringt. Sie scheinen also zur Speicherung von Reservestoffen für den neuen Spross angelegt. Auch die Wurzeln ent¬ stehen hier in der Achsel der Niederblätter. 37 145 Anatomisches. Einiges über die Anatomie von Glaux giebt P. Kamienski1) an. Er beschreibt zunächst den Bau einer Wurzel und zwar vermutlich jener zur Aufspeicherung von Reservestoffen dienenden, bei welcher dieselben aber zum grössten Teil verbraucht sind; über diese Reservestoffe selbst sagt er nichts. Die andere faserförmige Wurzelart hat er gar nicht gesehen. Das Gewebe des Stengels „zeigt einen der Lysimachia nummularia ähnlichen ana¬ tomischen Bau“. Charakteristisch ist nach Kamienski 1) das Dickenwachstum mittels stark entwickelten Cambiums, welches die tangentiale Streckung der Schutzscheidezellen verursacht, und 2) das Mark, „welches aus wenigen grossen, etwas dickwandigen, getüpfelten Zellen besteht, die so dicht aneinander liegen, dass sie keine Intercellularräume bilden“. Letzteres ist direct falsch, da sich sehr wol grosse Intercellulargänge im Mark vorfinden (cf. Taf. I. Fig. 4). Kamienski beschreibt die Anatomie eines älteren Stengels, ohne aber viele characteristische Eigentümlichkeiten desselben zu beachten. Der fleischige Habitus des Stengels (Taf. II., Fig. 4.) beruht auf der sehr bedeutenden Entwickelung des Rindenparenchyms. Die Epidermis besteht aus einer einfachen Zellschicht, die nach aussen von einer stark entwickelten Cuticula (c) begrenzt ist. Man unterscheidet in ihr verschiedene Lamellen und an ihrer Aussenfläche ein dünnes aber scharf durch Lichtbrechung unter¬ schiedenes Häutchen, Pellicula (nach Mohl). Die Cuticula ist selten glatt, meist wellig gefaltet. Besonders stark ist diese Einfaltung an der Grenze von zwei Epidermiszellen, wo die Cuticula sich rinnenförmig einbiegt. Die Zellen der Epidermis (ep) zeigen sich auf dem Querschnitt nahezu quadratisch auf dem Längsschnitt 2 — 3 mal länger als breit. Sie stehen in Längsreihen in der Richtung des Stammes. Die nach aussen und innen gerichteten Wände sind stark verdickt; sehr auffallend ist diese Verdickung nach innen. Auf dem Querschnitte sieht man die einzelnen Lamellen durch verschiedene Lichtbrechung von einander abgegrenzt, besonders deutlich an den äusseren Verdickungen. Die radialen Wände sind weniger verdickt und stehen mit einander durch einfache Tüpfel in Verbindnng. Bei den horizontalen Wänden sind solche Tüpfel nicht vorhanden, dieselben sind aber dünner als die übrigen Wände. Die Zellen selbst sind mit Plasma erfüllt, haben meist einen grossen Kern mit Kernkörperchen, kein Chlorophyll oder sonstige Einschlüsse. Die einschichtige Zellreihe unter der Epidermis ist durch ihre ohne Intercellulargänge statt¬ findende Verwachsung mit der Epidermis als Hypo der m (hp) unterschieden. Ihre Zellen sind im Querschnitt rundlich quadratisch, im Längsschnitt 2 mal so lang als breit. Die Verdickungen der Aussenwände schliessen sich an die der Epidermis nach innen an, so dass die beiden Zellreihen vollständig mit einander verwachsen sind. Nur zuweilen löst sie sich von der Epidermis teilweise los. Nach innen ist die Hypodermis nur sehr wenig verdickt. Die ganze Schicht *) F. Kamienski: Vergleichende Anatomie der Primulaceen. Abhandl. der Naturforsch. Gesellsch. zu Halle 1878. 38 10 146 steht mit dem darunterliegenden Rindenparencfyym nur in lockerer Verbindung, durch grosse Intercellularräume stellenweise ganz abgetrennt. Die Hypodermis enthält Chlorophyllkörner, in denen man aber selten und dann auch nur wenig Stärke nachweisen kann. Unter der Hypodermis finden wir ein aus 12 — 18 Schichten bestehendes Rindenparenchym (rp). Die Zellen desselben sind auf dem Querschnitte rund, werden nach innen etwas grösser, enthalten Chlorophyll¬ körner und stehen durch sehr feine Tüpfel mit einander in Verbindung. Dieses Gewebe ist eine Art Schwamraparenchym, in welchem sehr grosse Luftgänge (lg), durch einfache Zellschichten von einander geschieden, sich befinden. Diese Intercellulargänge sind an Grösse nicht gleich. Es sind grössere und kleinere vorhanden, so dass das ganze dem Parenchym einer Wasserpflanze sehr ähnlich sieht. Bei Exemplaren aus dem breslauer botanischen Garten und bei jungen Exemplaren des Strandes waren die Zellen nicht rund, sondern polygonal — meist ßeckig — und hingen dann immer mit je einer Seite zusammen. Dadurch erhielten auch die Luftgänge eine polygonale Gestalt, so dass die Ähnlichkeit mit einer Wasserpflanze noch mehr hervortrat. In die grossen Intercellular, gänge ragen die Zellen mit ihren abgerundeten Enden frei hinein, wie man auf einem Längsschnitt erkennt. Je älter der Stamm desto grösser werden die Luftgänge, so dass sie, wenn man alte Exemplare durchschneidet, schon mit blossem Auge wahrnehmbar sind. Von diesem eigenartigen Bau des Rinden¬ parenchyms sagt Kamienski nichts. Die Chlorophyllkörner der Zellen enthalten zuweilen Stärke, meist aber nicht. Die Mitte des Stammes nimmt ein axiles Gefässbündelsystem ein. Dasselbe wird eingeschlossen von einer geschlossenen Strangscheide, Endodermis, deren rundliche Zellen auf dem Querschnitt tangential gestreckt erscheinen, eine einfache Schicht bildend. Bei einigen Präparaten zeigten die radialen Scheidewäude die durch Wellung der radialen Membranen hervorgerufenen, sogenannten Caspary’schen Punkte. Auf dem Längsschnitt erweisen sich die Zellen als cylindrisch und 5 — 6 mal länger als breit. Sie sind erfüllt mit einer reichlichen Menge von Stärkekörnern, welche sich vorzugsweise an den oberen Querwänden ansam¬ meln, während die unteren Querwände fast frei davon sind. Die Endodermis erweist sich daher als Stärke scheide. Im Innern des Central cylinders un¬ terscheiden wir das Xylem, welches aus 8 ungleichen Gruppen von Holzge- fässen besteht. Die einzelnen Gefässe sind an Grösse sehr verschieden, spira¬ lig verdickt und unregelmässig angeordnet. An das Xylem schliesst sich das Cambium und Phloem nach aussen an. Letzteres bildet Gruppen sehr kleiner Weichbastzellen, Cambiformbündel, die durch parenchymatische Bast¬ markstrahlen getrennt werden. Unmittelbar unter der Stärkescheide finden wir 3 — 4 Schichten eines weithöhligeren Gewebes. Das Centrum des ganzen wird eingenommen von dem Mark. Es besteht aus grossen, rundlichen, ge¬ tüpfelten Zellen welche grössere oder kleinere Intercellularräume zwischen sich lassen, nicht wie F. Kamienski1) behauptet, dass „die Zellen so dicht an ein- i) 1. c. p. 203. 39 147 ander liegen, dass sie keine Intercellularränme bilden“. Dieses durch Intercellular¬ räume unterbrochene Gewebe erinnert an das Rindenparenchym, mit dem es auch durch Anwesenheit von Chlorophyllkörnern übereinstimmmt. Nur sind sowohl die Zellen des Markes als auch die Intercellularräume wesentlich klei¬ ner als die der Rinde und die Chlorophyllkörner sehr wenig zahlreich. In älteren Stämmen vereinigen sich die 8 Bündel von Holzgefässen zunächst zu 2 Gruppen; indem sich Holzzellen bilden und sich gleichzeitig die Zellen radial anordnen, entstehen 2 gegenüberstehende Platten. In noch älte¬ ren Exemplaren finden wir einen vollkommen geschlossenen Xylemring mit radial angeordneten Spiralgefässen und Holzzellen. Dies Stadium eines älte¬ ren Stammes hat auch Kamienski gesehen und beschreibt es als den typischen Bau von Glaux. Ferner beobachtet man in älteren, dicken Stengeln und tieferen Internodien, direct unter der Endodermis nach innen sich anschliessend, eine 2 — Sreihige Schicht von 6-eckigen Zellen mit stark verdickten Wänden, die das Gefäss- bündelsystem mit einem Sklerenchymring (sk) umschliessen. Auf dem Längs¬ schnitte sind die Zellen 2 — 3 mal so lang als breit und zeigen einfache Tüpfel auf den peripherischen Wänden. Sie entstehen durch Verdickung der unter der Stärkescheide gelegenen Zellen und zwar zunächst nur auf einer Seite des Stammes (cf. Fig. 4.), um dann weiter fortzuschreiten, indem man plötzlich eine Strecke weiter eine Zelle verdickt sieht, bis schliesslich der ganze Ring ge¬ schlossen ist. — Dass dieser Ring öfters fehlt, berichtet schon M. Westermaier: *) Bei den Untersuchungen über den Bastring ,,stösst man selbstverständlich auf verschiedene Abstufungen einer bestimmten Erscheinung. Besonders instruktiv ist in dieser Hinsicht Glaux maritima L. Stark entwickelte Formen dieser Pflanze zeigen einen deutlich erkennbaren Bastring, z. B. ein Exemplar vom Strande der Ostsee. Dagegen ein solches aus dem tübinger botanischen Garten besass diese Merkmale nicht“. Westermaier hat eben in letzterem ein junges Exemplar untersucht, welches jener Verstärkung noch nicht bedürftig ist. Auch bei Exemplaren aus dem botanischen Garten zu Breslau fand ich diese Ringe nicht, ebenso aber auch nicht bei kleineren Exemplaren von der Ostsee. Be¬ handelt man Schnitte mit Safiranin, so färben sich nur die Cuticula, der skleren- chymatische Ring, die Gefässe dunkelcarminrot und die Stärkescheide hellrot. Auf ähnliche Weise färben sich dieselben gelb bei Anwendung von schwefelsaurem Anilin. In älteren Stämmen sind auch einige Zellen mit Gerbstoff erfüllt, wie er sich ja bei fast allen Primulaceen findet. Die Epidermis des Steogels ist mit wenig Spaltöffnungen versehen und zwar kommen im Durchschnitt 4 auf 1 qmm. Auch Drüsenhaare finden sich, eingesenkt in die Epidermis, sehr zerstreut vor. Die Culticularfalten laufen dann strahlenförmig auf diese Vertiefung zu. Der Bau der Haare ist denen auf den Blättern analog, wovon später die Rede sein wird. x) M. Westermaier: Beiträge zur vergleichenden Anatomie. Monatsber. d. kgl. Ak. d. Wissensch. zu Berlin 1881. 40 10* 148 Bei der Entwickelung der Gewebe am Vegetationspunkte lassen sich bald Dermatogen, Periblem und Plerom unterscheiden. Der Vegetations¬ kegel ist flach. Über das Dermatogen hinweg selbst an der Spitze zieht sich eine Cuticula, welche sich bei einigen Präparaten bei der Behandlung mit Eau de Javelle abgehoben hatte. Die Blattanlagen entstehen decussiert, aber gewöhnlich ist die eine etwas kleiner als die andere. Sie entstehen ohne Zwischenraum zwischen sich zu lassen, und die Epidermis des einen Blattes geht direct in die des andern senkrecht unter ihm gelegenen über. Erst ungefähr an der fünften Blattanlage sieht man eine Reihe von cubischen Zellen quer über die anderen gestreckten sich fortsetzen und so die Anlage des Knotens bilden. In der dritten ßlattanlage sieht man die Anlage des Gefässbündels in das Blatt hin¬ eingehen. Drüsen finden sich auf den jungen Blättern sehr reichlich, und zwar fallen sie um so mehr auf, als sie weit über das Blatt hervorragen. Zuerst beobachtet man sie auf der dritten Blattpaaranlage. Die Entwickelung findet so statt, dass eine Epidermiszelle emporsprosst und sich zu einem Köpfchen verbreitert. Sie dringt auch etwas weiter nach unten vor als ihre Nachbarn. In den Köpfchen sieht man eine innere Haut sich abheben, vielleicht hervor¬ gerufen durch beginnende Secretion. Später bildet sich auch eine innere, untere, horizontale Wand und zwei auf einander senkrechte verticale, selten von diesen abgehend noch andere seitliche Verticalwände. Ausserdem wird auch die Epider¬ miszelle abgeschnitten, so dass man deutlich Fuss-, Stiel- und Kopfzelle unter¬ scheiden kann. Von oben gesehen erblickt man die 2 senkrecht aufeinander stehenden Scheidewände in dem als Kreis erscheinenden Köpfchen und unter diesen die runde Epidermis-Fusszelle. Die Drüsen, die anfänglich bei den jungen Blättern des Vegetationskegels weit über die Epidermis hervorragen, werden später in dieselbe eingesenkt und zwar dadurch, dass sich Dermatogen und Periblem zu den Seiten der Drüse höher als dieselbe emporwölben. Das Emporwölben geschieht dadurch, dass die Hypodermschicht der jungen Blätter, welche durch anticlines Wachstum zur Pallisadenschicht wird, unter der Drüse nicht wächst. Dadurch kommt es, dass beim entwickelten Blatt die Drüsen in tiefen Gruben stehen. Den Inhalt des Köpfchens und das Secretionspro- duct konnte ich nicht näher bestimmen. Dasselbe wird aber nach aussen hin secerniert und in der tiefen Einsenkung der Epidermis abgelagert. Die ersten Spaltöffnungsanlagen am Vegetationskegel finden sich vom fünften Blattpaare ab. Von einigen Epidermiszellen ist eine Zelle abgeschnürt, die sich schon ausgedehnt und abgerundet hat. Die einfache Längswand ist bei mehreren auch schon im Begriff sich zu bilden. In älteren Stadien sieht man diese Wand sich spalten. Die ausgebildeten Spaltöffnungen haben einen regelmässigen Bau. Die Schliesszellen haben ein im Querschnitt 3 eckiges Lumen, so dass der obere Teil der Wand stärker verdickt ist als die andern. Ausserdem besitzt jede der Schliesszellen nach aussen eine Cuticularleiste. Diese Leisten können sich ebenfalls Zusammenschlüssen und so einen Vorhof bilden. Bei Trockenheit 41 149 findet also ein doppelter Verschluss der Spaltöffnung statt: 1) durch die Leisten und 2) durch die Schliesszellen selbst. Die Spaltöffnungen sind in der Epidermis nicht vertieft. Die Blätter haben auf ihrer Oberseite eine einfache Epidermis, deren Zellen nach aussen stark verdickt sind, nach innen dagegen weniger. Das Lumen der Zellen im Längs- und Querschnitt ist länglich abgerundet. Uber die Epi¬ dermis hinweg zieht sich die stark gewellte Cuticula. Dieselbe ist oft so stark gefaltet, dass sie auf dem Querschnitt wie gezähnt erscheint. Cuticula und Epi¬ dermis werden unterbrochen durch die Spaltöffnungen und die vertieften Drüsen. Von den Einsenkungen dieser letzteren rühren auch die Gruben her, die man mit blossem Auge als Punkte auf der Oberfläche des Blattes sieht. Die Spalt¬ öffnungen münden in grosse Atemhöhlen. Unter der Epidermis liegen 2 Schichten lang gestreckter mit Chlorophyll reich erfüllter Pallisadenzellen. Dann folgt das Schwammgewebe, bestehend aus 2 Reihen von runden Zellen, die durch je 1 — 2 weitere Zellen mit der Epidermis der Unterseite in lockerer Verbindung stehen. Letztere besteht ebenfalls wie die der Oberseite aus rundlichen oder länglich-abgerundeten Zellen mit nach aussen stark, nach innen weniger stark verdickten Wänden, nach aussen abgeschlossen durch die gefaltete Cuticula. Auch sie hat natürlich Spaltöffnungen und eingesenkte Drüsenhaare. Spalt¬ öffnungen befinden sich auf der Oberseite des Blattes im Durchschnitt 72 — sie variieren von 44 bis 104 — auf der Unterseite 91 — in Unterschieden von 68 bis 120 — auf 1 qmm. An der Grenze zwischen Pallisadengewebe und Schwammparenchym verlaufen die Gefässbündel, jedes umgeben von einer stark ausgeprägten Endodermis, welche auch hier als Stärkescheide fungiert. Der Hauptstengel geht direct in das unterirdische Sprosssystem über, aus dem sich in den Achseln der Niederblätter an den Knoten wieder neue Pflänzchen und Wurzeln entwickeln. In dem Gewebe des Hauptstengels zerfällt zunächst das Rindenparenchym teilweise, indem die Zellen desselben zerstört werden, so dass die einreihige Epidermis mit der starken Cuticula, die Hypo- dermis, sowie wenige Schichten Parenchymzellen um das axile Gefässbündel- system erhalten bleiben. Diese letzteren Parenchymzellen werden mit der Hypodermis durch einzelne, radiale Reihen von erhalten gebliebenen Parenchym¬ zellen verbunden. Hierdurch werden grosse Lufträume erzeugt. Dieselben waren also im Stengel ursprünglich schizogen entstanden und haben sich dann lysigen in den unterirdischen Stammteilen vergrössert. In den Parenchymzellen sind die Chlorophyllträger erhalten, aber ohne Chlorophyll. Sie zeigen jedoch reichlich Stärke wenigstens in den dem oberirdischen Stengel benachbarten Sprossteilen. In entfernteren Internodien findet sich sowohl im Rindenparenchym als auch in der Endodermis dieselbe nicht mehr vor. Nur in den jüngsten Internodien in der Nähe der Spitze des unterirdischen Sprosses zeigt sich die Stärkescheide mit Stärke erfüllt. Sie ist am Vegetationskegel dieser Sprosse sehr früh schon entwickelt und bereits reich mit Stärke gefüllt, wenn kaum eine Differenzierung der einzelnen Ge websarten in den Geweben der Vegetationsspitze zu unter- 42 150 scheiden ist. Der Vegetationskegel selbst ist sehr flach. Die jungen Blätter an dieser unterirdischen Yegetationsspitze haben Chlorophyll mit Stärke, und über die dem Vegetationskegel zugekehrte, innere Seite ragen zahlreiche Drüsen¬ köpfe hervor. Auf der äusseren Seite finden sich keine Drüsen. Die Nieder¬ blätter an den Knoten sind auf beiden Seiten mit Spaltöffnungen versehen, deren Schliesszellen Stärkekörner enthalten. Auf der inneren Seite dieser Blätter befinden sich auch Drüsen. An den Knoten entspringen auch die Wurzeln, und zwar sind dieselben wie schon erwähnt, zweierlei Art: 1) feine Faserwurzeln, 2) dicke, weisse Wurzeln. Die Faser wurzeln (Fig. 5) bestehen aus einer Epidermislage (ep), deren Zellen mit Jod sich stark braun färben, meist auch noch aus einer subepider¬ malen Schicht (Fig. 6.), deren Zellwände sich ebenfalls mit Jod tingieren, wie überhaupt beide Schichten sich gegen Reagentien vollkommen gleich verhalten. Das darunterliegende Parenchym (rp) färbt sich mit Jod nicht. Oft werden aber diese beiden Epidermisreihen zerstört, und die nächsten Parenchymreihen müssen ihre Stelle ersetzen. Die Wände der Parenchymzellen sind meist stark zerdrückt, wie dies oft auch mit den Epidermiszellen der Fall zu sein pflegt. Alle sind mit Plasma erfüllt und Kerne häufig zu beobachten. Das centrale, diarche Gefässbündelsystem ist auch hier eingeschlossen von einer stark aus¬ geprägten Endodermis (end). Caspary’sche Punkte konnte ich an ihr nie wahr¬ nehmen. Durch die Epidermis brechen Pilze hindurch (Fig. 6), die sich dann als vielfach gewundene Hyphen (phph) von ungleicher Dicke, mit zahlreichen Tröpfchen eingelagert, in der ersten Parenchymschicht (rp) vorfinden. Die oben erwähnte zweite Art von Wurzeln (Fig. 7) ist dicker, flei¬ schig, spröde, äusserlich weiss. Auch sie besitzen eine zweischichtige Epider¬ mis (ep), deren äusserste Reihe aus kleineren Zellen besteht als die innere, die etwas verdickt ist. Beide Reihen verhalten sich Reagentien gegenüber gleich Das darunterliegende Parenchym (rp) ist sehr locker und besteht aus 10 — 15 Schichten runder Zellen von sehr ungleicher Grösse, die zwischen sich 3- und mehreckige Intercellularräume lassen. Die Zellen sind mit Stärkekörnern voll¬ gepfropft. Dann folgt die einschichtige Gefässbiindelscheide (end), welche das tetrarche Gefässbündelsystem einschliesst. Sie lässt auf Querschnittspräparaten stets die Casparyschen Punkte auf ihren radialen Wänden erkennen. Neben¬ wurzeln sind in der Anlage in grosser Zahl vorhanden. Bei ihrem Austritt müssen sie die Endodermis durchbrechen und werden durch dieselbe zusammen¬ gedrückt, breiten sich dann aher in dem lockeren Parenchym wieder aus, so dass sie auf dem Querschnitt durch die Hauptwurzel etwas spindelförmig er¬ scheinen. Der Reichtum an Stärke characterisiert diese Wurzeln als Reser¬ voir der Nährstoffe für das junge, an dem betreffenden Knoten entstehende Pflänzchen. Das vielschichtige, lockere Rindenparenchym macht dieselben fleischig; die in diesem aufgehäufte Stärke giebt ihnen die weisse Farbe. Werden diese Wurzeln älter (Fig. 8), so vergrössern sie ihren Umfang durch Vermehrung 43 151 und Lockerung des Rindenparenchyms. Die Vermehrung desselben geschieht in den innersten um die Endodermis gelagerten Schichten (irp). Die Gefässbündel haben sich ebenfalls vermehrt und nehmen das ganze Centrum ein. Die Ge¬ lasse selbst sind stark vergrössert, ihre Wände verdickt. Auch die Endo¬ dermis (end) hat sich etwas verdickt, zeigt aber noch immer die für sie charak¬ teristischen Caspary’schen Punkte. Die im Rindenparenchym aufgespeicherte Stärke wird allmälig verbraucht, und die Zellen werden ihres Inhalts entleert. Dieses Stadium der Wurzel scheint auch Kamienski1) gesehen zu haben, wenigstens muss man es aus seinen dürftigen Angaben hierüber schliessen: „Die Wurzel von Glaux wird durch die starke Entwickelung der Rinde charakterisiert. Die aus grossen, dünnwandigen, parenchymatischen Zellen be stehende Rinde nimmt den grössten Teil des Querschnittes ein; die äusseren Schichten der Rinde bilden etwas kleinere und dickwandige Zellen, die hier die schwach entwickelte, zarte und hinfällige Epidermis ersetzen.“ Die Epidermis scheint aber nicht so „zart und hinfällig“ zu sein, denn sie bleibt bei älteren Wurzeln stets erhalten, während das Parenchym, dessen Zellen durch Entleerung des Stärke-Inhalts ihre Widerstandskraft verloren haben, den Einwirkungen des losen, sandigen Bodens erliegt und zerstört wird. Die meisten der Zellen gehen zu Grunde, und es entstehen grosse Hohlräume, in denen man noch die Reste der zerstörten Zellen sieht. Manche der Parenchymzellen bleiben dabei erhalten, und in ihnen befinden sich noch Stärkekörner. Stets aber bleiben bei ihnen die beiden Epidermisschichten und gewöhnlich auch noch die darunter gelegene Rindenparenchymschicht bestehen. Sie halten die schädlichen Einflüsse des Sandes von den inneren Geweben ab. Die Wurzeln verlieren mit dem Verbrauch der Stärke ihre weisse Farbe; sie werden gelblich-braun, und ihr äusseres An¬ sehen gleicht vollständig dem der unterirdischen Sprosse. Wir haben hier ein ähnliches Verhalten dieser Wurzeln wie bei Honkenya. Von verwandten Arten sind es namentlich die Lysimachien, welche einen ähnlichen Bau besitzen. Lysimachia vulgaris L., welche Kamienski2) ab¬ bildet, hat zwar auch im Mark und Rindenparenchym ungewöhnlich grosse und zahlreiche Intercellularräume, aber sie erlangen nicht die Grösse und Regel¬ mässigkeit jener Luftgänge wie bei Glaux , und auch das Parenchym erreicht nicht den Umfang wie bei unserer Halophyte. Ähnliche Luftgänge, wie Glaux sie besitzt, finden wir bei Lysimachia thyrsiflora L. im Mark- und Rinden¬ parenchym. Ersteres ist zwar bedeutend grösser als bei Glaux ausgebildet, letzteres dagegen viel kleiner. Übereinstimmend zwischen beiden ist auch die Verdickung der Epidermis nach innen, und sogar die Hypodermis ist bei Lysi¬ machia thyrsiflora L. noch nach innen verdickt. Aber man muss bedenken, dass L. thyrsiflora L. eine Sumpfpflanze ist, dass hier also ganz andere Ursachen bei der Entstehung der Luftgänge als bei unserer Glaux maritima L. mitgewirkt haben. 1) 1. c. p. 202. 2) 1. c. Tab. VIII. fig. 2. 44 152 Rückblick. Vergleicht man sowol die Anatomie der untersuchten Halophyten unter¬ einander als auch mit derjenigen verwandter Arten, so fällt hauptsächlich als besondere Eigentümlichkeit derselben zunächst 1. ein Saftgewebe in Gestalt von stark entwickelten Rinden¬ parenchym auf. Ferner aber ist allen eigentümlich: 2. Die stets vorhandene Gefässbündelscheide, die als Stärke¬ scheide fungiert und 3. das seltene Vorhandensein von Stärke in den Chlorophyll¬ körnern. Es ist bekannt, dass sich die organischen Säuren vorzugsweise in dem Parenchym der Pflanzen finden, und ferner wissen wir durch die Analysen der Halophyten, dass in ihrem Zellsaft viel Chlornatrium gelöst ist, so dass es z. B. aus dem eintrocknenden Saft wieder auskrystallisiert. Wenn nun dieses in reichlicher Menge vorhanden ist, so tauscht es in Wechselzersetzung organische Säuren ein, und es entstehen in den Parenchymzellen organisch-saure Natron¬ salze1). Nun hat aber H. De Vries2) gezeigt: „Die osmotisch wirksamen Stoffe, welche in der Pflanzenzelle die Turgorkraft bedingen, sind vorwiegend die Pflanzensäuren. Sie üben diese Funktion teils im freien Zustande teils als saure oder neutrale Salze aus. Mineralstoffe beteiligen sich nur in untergeord¬ neter Weise“. Wenn dies letztere wahrscheinlich auch nicht in der von de Vries ausgesprochenen beinahe vollständigen Negierung geschieht, besonders bei unseren Salzpflanzen, wo wir neben jener zersetzenden Wirkung des Kochsalzes mindestens auch eine starke, hygroskopische Wirkung desselben voraussetzen müssen, so sind ausserdem bei den Halophyten viel organische Salze und wohl auch freie Säure vorhanden, wie die meist saure Reaktion des Zellsaftes beweist. In Folge dessen entsteht ein grosser Turgor in den Zellen und eine sehr grosse Ge¬ webespannung, die bei einigen z. B. Glaux maritima L., Aster Tripolium L. vermutlich dahin führt, dass der Zusammenhang der Zellen gelöst wird, und sich grosse Gänge bilden. Aus diesem Turgor ist auch wahrscheinlich die Ver- grösserung und Vermehrung des Rindengewebes und die Succulenz zu erklären. Wie aus Batalins Culturversuchen hervorgeht, war es bei Salicornia im wesent¬ lichen nicht eine Vermehrung des Parenchyms sondern eine Vergrösserung der einzelnen Parenchymzellen und zwar um das 5 fache ihrer früheren Ausdehnung. 1) cf. A. Meyer: Lehrbuch der Agricultm Chemie. Heidelberg 1886. I. p. 271. 2) H. De Yries: Über die Bedeutung der Pflanzensäuren für den Turgor der Zelle. Bot. Ztg. 1879. p. 852. 45 153 Es ist ferner durch die Untersuchung von Nobbe1) bekannt, „dass das Chlor einen direkten Anteil an der Verflüssigung oder Verbreitung des Stärkemehls habe“, oder, wenn man hieraus weiter schliesst, dass bei reichlichem Vorhanden¬ sein des Chlors die Umsetzung nnd Leitung der Stärke leicht und schnell vor sich gehen muss. Nun hat auch W. Detmer2) gefunden: „Die Rolle, welche die Chloride in der Pflanze spielen, kann aber darin gesucht werden, dass sie unter Bildung von Salzsäure eine Zersetzung erfahren, und dass diese Salzsäure ihrerseits den Verlauf des Processes der Stärkeumbildung beschleunigend beein¬ flusst“. Lassen wir dies gelten, so können wir vielleicht eine Erklärung dafür finden, weshalb man so selten in den Chlorophyllkörnern Stärke findet. Man kann sie erst nachweisen, wenn die Assimilation die Umbildung der Stärke übertrifft. Jedenfalls wird, wenn man an die Theorie von A. F. W. Schimper3) denkt, die Bildung von Stärke aus der Glycose bei den Halophyten durch irgend einen Stoff — wahrscheinlich also Salzsäure — zumeist verhindert. Erst in der Stärkescheide findet eine Ablagerung der Stärke statt. Das Auftreten grösserer Mengen von Stärke in dem Rindenparenchym gewisser Wurzeln von Glaux maritima L. ist wol dadurch zu erklären, dass in denselben die von der Wurzel aufgenommenen Salze des Bodens vorherrschen und nicht genug organische Salze vorhanden sind, um eine Umsetzung der Chloride und Verflüssigung der Stärke zu bewirken. Alles dieses ist die Anpassung der Strandpflanzen an den chemischen Einfluss des Standortes; gegen den physikalischen sind sie gesichert: durch Ausbildung eines ausgedehnten Wurzelsystems gegen den Einfluss des losen Sandes, durch die Entwickelung einer starken Cuticula und einer verdickten Epidermis gegen die Sonnenstrahlung. Aster Tripolium L. hat diesen Schutz nicht nötig, da sie an feuchten Stellen wächst. Wir finden bei ihr deshalb auch die Epidermiszellen unverdickt und die Cuticula schwach. Wir haben gesehen, dass das Kochsalz bei unseren Pflanzen wesentlich eine Veränderung des Rindenparenchyms des Stengels herbeigeführt hat, dass das Gefässbündelsystem gegenüber verwandten Arten unverändert sich zeigt. Es ist also das Gefässbündelsystem dasjenige, was von der Mutterpflanze das ererbte, constante ist, während das Rindenparenchym dagegen sich unter dem Einfluss des salzigen Standortes verändert. Auch die Culturversuche haben gezeigt, dass fast nur das Parenchym seine anatomische Gestalt gewechselt hat. Wir haben bei den von uns untersuchten Halophyten dreierlei Typen gefunden : 1) Das Rindenparenchym ist aus runden Zellen gebildet, zwischen denen kleine drei- oder mehrseitige Intercellullarräume sich befinden. Das Chlorophyll T) Nobbe: Über die physiologischen Funktionen des Chlors in der Pflanze. Landwirthsch. Versuchsst. VII. 1865. p. 371 — 86 u. a. a. o. 2) W. Detmer: Über den Einfluss verschiedener Substanzen auf Pflanzenzellen und Fermente der Pflanzen. Landwirtsch. Jahrb. X. 1881. p. 763. 3) A. F. W. Schimper: Über Bildung und Wanderung der Kohlehydrate in den Laubblättern. Bot. Ztg. 1885. 46 154 ist entweder in Parenchym zerstreut, oder es ist auf eine besondere äussere Zone der Rinde beschränkt: Honkenya peploides Ehrh., Cakile maritima Scop. 2) Das Rindenparenchym besteht ans runden Zellen, zwischen welchen sich grosse, fast regelmässige Luftgänge befinden: Aster Tripolium L., Glaux maritima L. 3) Das Rindenparemchym besitzt eine der Anatomie eines Blattes ähnliche Structur. Das Chlorophyll ist gewöhnlich nur in Pallisadenzellen enthalten: Salsola Kali L., Salicornia herbacea L. Culturversuche mit Salzpflanzen. Um Salzpflanzen ohne Chlornatrium zu cultivieren, setzte ich mir zunächst eine Chlor- und Natrium-freie Nährlösung folgendermassen zusammen: 4 gr Calciumnitrat, i gr Kaliumnitrat, 1 gr kryst. Magnesiumsulfat, 1 gr Monokaliumphosphat, 3 Tropfen Eisennitrat, 3500 cbcm. aq. dest., so dass also Lösungen mit 0,2 % Nährstoff den Nährstoff der Pflanzen darge¬ boten wurden. Zu bemerken ist bei der Darstellung dieser Lösung, dass man die einzelnen gelösten Stoffe nicht concentriert zusammenfügen darf sondern nur ganz verdünnt, weil sonst ein Niederschlag entsteht. Sollte Chlornatrium in der Lösung enthalten sein, so wurden noch 2 gr NaCl zugefügt und der Lösung eine entsprechende Menge destillirten Wassers zugetan. Den Pflanzen wurden reichliche Mengen dieser Nährlösung gegeben. Auf diese Weise allein kann man den Pflanzen das Chlornatrium so viel wie möglich entziehen. Einer gleichen Nährlösung wie obige haben sich schon Knop und Weigelt1) bei ihren Cultur- versuchen bedient. Die Salzpflanzen lassen sich jedoch in solchen Nährlösungen nur äusserst schwer cultivieren. Ich hatte zunächst Exemplare frisch vom Strande in diese Nährlösung gesetzt, aber sämmtliche starben ab, mit Ausnahme von ein Paar Knospen von Glaux maritima L. mit den oben erwähnten weissen Speicher¬ wurzeln. Dieselben überwinterten in Nährlösung und wuchsen im nächsten Sommer weiter, wenn auch sehr spärlich. — Andere Versuche, Salzpflanzen aus ihren Samen zu ziehen, misslangen ebenfalls. Zunächst war schon die Keimung im Keimapparat bei den meisten sehr schwierig. Bei Honkenya und Cakile gelang sie nur, wenn man die Samenschale ansclmitt. Fast nie keimte Glaux aus seinen kleinen dreikantigen Samen. Sehr leicht dagegen brachen Salsola und Aster auf. Die beiden letzteren hielten sich anfänglich in Nähr¬ lösung ganz gut, gingen dann aber ein. Von jenen 3 Exemplaren von Glaux , die überwintert hatten, setzte ich 2 in Chornatrium- freie Nährlösung, eine in Kochsalz -haltige, wie schon bemerkt, beide in gleichen Concentrationen der Pflanze angeboten. Die Pflanzen waren nur äusserst langsam gewachsen und spärlich gediehen. Ende Juli schnitt ich die Exemplare ab und verglich beide Culturen. Es zeigte sich aber den- i) 1. c. Ber. d. kgl. sächs. Ges. d. Wiss. z. Leipzig. Math.-phys. Kl. XXI. 1869. 47 155 noch dabei der mächtige Einfluss des Chlornatriums auf das Rindenparenchym. Die salzhaltige Pflanze war etwas dicker, als die anderen, und die anatomische Untersuchung ergab, dass bei den salzfreien Pflanzen die für Glaux so characteristischen Luftgänge des Rindenparenchyms sich nicht aus¬ gebildet hatten (Fig. 8), dass bei diesen nur ein sehr lockeres Rindenparen¬ chym von runden Zellen mit grösseren Intercellularräumen vorhanden war, während bei der salzhaltigen Pflanze jene grossen Lufträume sich vollkommen vorfanden. Es zeigt sich somit, dass das Chlornatrium einen wesentlichen Einfluss auf das Rindenparenchym ausgeübt hat. Zu weiteren Vergleichungen und Beobachtungen über das Verhältnis der anderen Gewebe, das Verhalten der Stärke u. s. w. eigneten sich die erhaltenen Exemplare leider nicht. Die Resultate aber, welche wir durch vergleichende Anatomie gewonnen haben, sind somit durch das Experiment auf das beste bestätigt worden. Es erübrigt mir noch an dieser Stelle Herrn Professor Dr. Ferdinand Cohn in Breslau für die stetige, freundliche Unterstützung und tätige Förderung dieser Arbeit und meiner Studien überhaupt meinen ehrerbietigen Dank aus¬ zusprechen. 48 Erklärung der Figuren. Allgemeine Bezeichnungen: b = Bast, c = Cuticula, cb = Cambium, end = Endodermis, ep = Epidermis, g = Gefässe, hp — Hypodermis, m = Mark, rp = Rindenparenchym, pc = Pericambium. Fig. 1. Honkenya peploides Ehrh. Querschnitt durch den Stamm. Vergr. 27. ph = Phellogenschicht. Fig. 2. Salsola Hali L. Querschnitt des Rindenparenchyms. Vergr. 60. a = Atemhöhle. coli = Collenchymgewebe. collr = Collenchymrippen. p — Pallisadenzellen. st = Stärke-haltige Zellen, sp = Spaltöffnung. Fig. 3. Aster Tripolium L. Querschnitt durch den Stengel. Vergr. 57. am = äusseres Mark, im = inneres Mark, lg = Luftgänge, hb = Hartbast, pphl — Protophloem. sh = secundäres Holz, px .= Protoxylem. Fig. 4—9. Glaux maritima Ij. Fig. 4. Querschnitt des' Stengels. Vergr. 60. sk = Sklerenchymring. Fig. 5. Querschnitt durch eine Faserwurzel. Vergr. 220. Fig. 6. Querschnitt durch eine Faserwurzel mit Pilzhyphen (phph). Vergr. 287. Fig. 7. Querschnitt durch eine Wurzel mit Reservestoffen (Stärke). Vergr. 67. Fig. 8. Querschnitt durch eine ältere Wurzel der vorigen Art. Vergr. 120. irp = innerstes Rindenparenchym. Fig. 9. Querschnitt durch einen in Chlor natrium-freier Nährlösung gewachsenen Stengel. V ergr. 60. Sämmtliche Figuren sind nach Präparaten mit dem Zeichenprisma gefertigt. C.Brick, Baltische Strandpflanzen. Autor del. LuhAnst.v. J.O.Bach, Leipzig 157 Ueber die neueren Fortschritte der Geologie Westpreussens von Dr. Alfred «Tents^cli in Königsberg. Eine Zeitlang veröffentlichte Verfasser ausführliche Berichte über die neuesten Ergebnisse eigener und fremder Forschungen zur Geologie der Provinz Preussen1). Nachdem 7 Jahre kein solcher Bericht erschienen, dürfte es von Interesse sein, in kurzen Zügen wenigstens die wesentlichsten Errungen¬ schaften der Westpreussen betreffenden neueren Arbeiten zusammenzufassen. Pie von der Physikalisch -Oekonomischen Gesellschaft zu Königsberg auf Kosten der Provinz im Maassstabe 1 : 100,000 begonnene geologische Kar* tirung2) Ost- und Westpreussens wurde 1S80 abgebrochen und 1881 durch den Staat bezw. die Königl. Geologische Landesanstalt zu Berlin fortgesetzt. Seitdem erfolgt die Aufnahme in dem grossen Maassstabe von 1 : 25,000, wodurch die Eintragung nicht nur der geognostischen Grenzen, sondern auch der Profile zahlreicher Bohrungen ermöglicht wird. Letztere wurden bis zur Tiefe von 2 m — je nach der Complikation der Bodenverhältnisse in der Anzahl von 1 — 4 Tausend pro Sektion — ausgeführt und ergaben nicht nur eine absolut sichere Bestimmung der anstehenden geologischen Schicht, sondern auch ein Bild der oberflächlichen Verwitterung und Umbildung der letzteren, d. b. der Ackerkrume und ihres Untergrundes. Ausser dem Verf. kartirten zeitweise noch Dr. Meyer und Dr. Ebert in Westpreussen, und sind bis jetzt die Sektionen Marienwerder, Rehhof, Mewe, Münsterwalde, Garnsee und Pestlin vollendet, Neuenburg und Gross* Krebs begonnen. Die 4 erstgenannten befinden sich bereits im Druck. Ausserdem hat Verf. noch eine Reihe neugebauter Eisenbahnlinien begangen und z. Th. deren Aul¬ schlüsse speziell untersucht; endlich wendete derselbe seine besondere Aufmerk¬ samkeit den Ergebnissen der Tiefbohrungen zu, welche behufs Gewinnung von Wasser ausgeführt worden; es ergaben sich dadurch zahlreiche Aufschlüsse des tieferen Untergrundes. 0 Schriften physikal.-oekonom. Gesellsch. Königsberg 1876, S. 109—170, Taf. I; 1877 S. 185-257; 1880 S. 131—208, Taf. I. 2) Geologische Karte der Provinz Preussen. Berlin, Simon Schropp (J. A. Neumann). Yon westpreussischen Sektionen erschienen Danzig und Frauenburg, bearbeitet von Berendt. Dirschau und Fi lbing, bearbeitet von Jentzsch. l 158 Alluvium* Zwei seltenere Abarten des Torfes sind eingehend untersucht worden1): Ein Lebertorf von Jakobau bei Beischwitz, Kreis Rosenberg, und ein Martörv von der Meeresküste bei Karwenbruch unfern Rixhöft. Lebertorf ist ein dichter, sehr elastischer Torf, welcher beim Trocknen sein Volum auf 1ju verringert, und dann Schichtung erkennen lässt. Derjenige von Jakobau enthält neben unbestimmten Resten von Krautpflanzen, Hypneen und Sphagnum, Pollenkörnern von Pinus und Corylus zahlreiche Diatomeen, Hydrodictyeen und kleine Körnchen, in welchen Früh Chroococcaceen erkannte. Der Lebertorf ist hiernach ein Absatz offener Wasserbecken. Martörv nennen wir mit Forehhammer Torf, welcher durch den Druck darüberwandernder Dünen zu einem etwas festeren, deutlich schieferigen Gebilde zusammengedrückt ist. Derjenige von Karwenbruch besteht nach Gümbel hauptsächlich aus Gräsern, deren Blätter in den braunen Streifen mehr zersetzt, in den heller gefärbten wenig verändert sind. Die Struktur des Mar¬ törv erinnert nach Gümbel lebhaft an die Streifung gewisser Steinkohlen. Torf wird nicht nur durch Dünen, sondern auch durch Sedimente be¬ deckt. Abschlämmmassen bedecken den Torf am Rande der in die wellige Diluvialfläche eilige senkten grossen und kleinen Moore überall, bisweilen in 2 m Mächtigkeit. Die Bedeckung des Torfes findet in Flussthälern geradezu gesetz- mässig statt, und sind namentlich im Weichselthaie und im Weichseldelta zahl¬ reiche, z. Th. meilenlange Flächen überschlickten Torfes vorhanden. So voll¬ zieht sich in Westpreussen das erste Stadium jenes Processes, welcher im Laufe geologischer Zeiten Mineralkohle bildet. Ein für Deutschland seltenes Vorkommen ist die Schwarzerde, welche in dem jüngst kartirten Gebiet die Diluvialplatte zwischen Weichsel und Ferse von Mewe nordwärts bis in die Nähe von Pelplin bedeckt. Gleichmässig schwarz ist dort der gesammte Boden bis zur Meereshöhe von ca. 70 m, d. h. bis ca. 60 m über dem Spiegel des Stromes, an welchem sie die Oberkante 30 m hoher Steilufer bildet; und keine Spur findet sich jenseits der Ferse! Schwer durch¬ lässige Diluvialschichten sind bis zur Tiefe von 0,2— 1,5 m humificirt, und die bei Trockenheit überall aufklaffenden Risse vermitteln ein immer tieferes schlieren¬ artiges Eindringen der Humusstoffe in den unveränderten diluvialen Thon- und Geschiebemergel. Der Kalkgehalt desselben verbindet sich in der schwarzen Rinde hemisch mit Humusstoffen, aus welcher Verbindung er durch den Sauer¬ stoff der Luft an der äussersten Oberfläche z. Th. wieder in Kalkcarbonat zu- !) Früh, über Torf und Dopplerit, Zürich 1883, und Kritische Beiträge zur Kenntniss des Torfes, Jahrb. k. k. geolog. Reichsanst. Wien 1885. Bd. 35, S. 677 — 726. Gümbel, Beiträge zur Kenntniss der Texturverhältnisse der Mmeralkohlen, Sitzungsb. k. bayr. Akad. d. W.. Math. phys. Kl. München 1883, 1, S. 111 — 216. Jentzsch, über die Mikrostruktur des Torfes, Sitzungsber. phys.-oek. Gesellsch. Königsberg 1883, S. 7—15. 159 rückverwandelt wird. Die Mewer Schwarzerde ist thoniger als die im Uebrigen analoge südrussische, da letztere auf Löss ruht. In der älteren Alluvialzeit war Westpreussen von Renthieren belebt, die bei der Erwärmung des Klimas mehr und mehr nach Norden zurückwichen. Ein Yerzeichniss der zahlreichen Einzelfunde hat Struckmann gegeben !). Diluvium. Über die Gliederung des westpreussischen Diluviums hat Verf. Folgendes festgestellt* 2): Hauptglieder. JPetrographische Ausbildung. Organische Reste. Entsprechende) ältere Bezeichnung Berendt’s. Jungglacial. Gelberund grauer Geschiebe¬ mergel (oberer und unterer Diluvialmergel), mit einge¬ lagerten Sanden und Thonen ; Geschiebesand (Geschiebe¬ decksand). Friihglacial- und Inter- glacialfauna, vermischt auf secundärer Lager¬ stätte. Oberes Diluvium. Unteres Diluvium z. Th. Interglacial. Mächtige Sande und Thone, örtlich Grand, Diatomeen¬ mergel und Diluvialkohle. Nordseeconchylien. Süss wassser-Diatomeenmergel und Stisswasser- Conchylien. Unteres Diluvium z. Th. Altglacial. Grauer Geschiebemergel (unterer Diluvialmergel) mit eingelagerten Granden, ; Sanden und Thonen. Frühglacialfauna auf secundärer Lagerstätte. Friihglacial. Thon, Sande und Grand. Laub- und Nadelhölzer, Eismeer- und Süsswasser¬ fauna, (Säugethiere, Con- chylien, Diatomeen.) Diese Gliederung wurde ermöglicht durch den Nachweis einer regelmässigen Schichtenfolge im Weichselthal und zusammenhängender Verbreitung conchy lien¬ reicher Meeressande an einem bestimmten als interglacial zu bezeichnenden Horizont dieser Schichtenfolge von Dirschau bis Marienwerder und Riesenburg. 9 Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1880, S. 728—778. 2) Beiträge zum Ausbau der Glacialhypothese in* ihrer Anwendung auf Norddeutschland. Jahrb. k. geolog Landesanst. f. 1884, S. 438 — 524, 3 Taf. Lagerung der diluvialen Nordseefauna bei Marienwerder. Ebenda f. 1881, S. 546 — 570, 1 Tfi. Berichte über geologische Aufnahmen in Westpreussen. Ebenda f. 1883 S. LXIV — LXX, f. 1884 S. CI-CII1, f. 1885 S. LXXXV— XC, f. 1886 S. LXXXIV— LXXXVII. Ueber Diatomeenführende Schichten des westpreussischen Diluviums. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1884 S. 169—176. Ueber eine diluviale Cardiumbank zu Succase bei Elbing. Ebenda 1887, S. 492— 495. 3 160 Reichste Conchylienfundorte sind Kleinschlanz bei Hirschau, Jakobsmühle nnd Grünhof bei Mewe. In Marien werder und Riesenburg wurden interglaciale Meeressande nicht nur in Tagesaufschlüssen, sondern auch in Bohrlöchern nach gewiesen, und dadurch deren Stellung in der Schichtenfolge nach weiter bestätigt. Gleichfalls zum Interglacial sind die Cardiumbänke von Vogelsang und Succase bei Elbing zu stellen. Dieselben sind stratigraphisch mit Diatomeenführenden Süsswassermergeln verbunden. Vom Süsswasser ist auch der interglaciale Grand der Heidenschanze von Taubendorf, Kreis Graudenz, abgelagert, wie eine darin liegende mit bröcklichen Schalen von Unio (oder AnodontaVj erfüllte Muschel¬ bank beweist. Gleichfalls auf Süsswasser deutet eine 0,1 m dicke Bank sandiger Kohle, welche Ebert1) am Weichselufer zu Neuenburg in Sanden auffand, welche wahrscheinlich zur Interglaeialstufe gehören. So kennzeichnet sich das westpreussische Interglacial als eine Ablagerung z. Th. salziger, z Th. süsser Gewässer, deren gegenseitige Grenzen mehrfach geschwankt haben, das Klima dieser Epoche als ein gemässigtes. Wahrscheinlich interglacial ist auch der Diatomeenreiche Süsswassermergel von Hammer bei Gollub. Das Frühglacial umfasst, ausser versteinerungsleeren, überall verbreiteten Sedimenten, den marinen ,,Elbinger Yoldiathon“ von Steinort, Reimanns- felde, Lenzen, Succase und Tolkemit, sowie damit innig verbundene Süsswasser¬ bänke mit Süsswasserconchylien und Landsäugethieren, welche theils auf ge¬ mässigtes, theils auf kaltes Klima hinweisen. Jungglacial und Altglacial bestehen im Wesentlichen je aus mehreren Bänken von Geschiebemergel, zwischen denen geschichtete Sedimente vielorts eingeschaltet sind. Während man die Geschiebemergel als Grundmoränen des Inlandeises aufzufassen hat, muss man annehmen, dass die erwähnten Sedimente theils beim Herannahen und Zurückziehen des Inlandeises, während der Schwan¬ kungen der Eisgrenze, ausserhalb der letzteren (extraglacial), theils unter dem Eise (subglacial) durch ein in der Tiefe circulirendes Schmelzwassersystem ab¬ gelagert2), theils auch nur von älteren Diluvialsedimenten losgerissene, durch Schichtenstörung oder direkte Gletscher Wirkung mechanisch in Geschiebe- oder Schlieren-Form der Grundmoräne ein verleibte Bruchstücke sind. Die Jungglacial- und Altglacial-Schichten sind zwar von Naturpetrefakten- frei, doch führen sie (namentlich Grande und Geschiebemergel) organische Reste der bei ihrer Bildung vorhanden gewesenen Diluvialschichten als Geschiebe; die „Diluvialfauna“ derselben hat daher stets ein gemischtes Gepräge, zum Unterschied von dem stets in sich gleichartigen (homogenen) der einzelnen Früh¬ glacial- und lnterglacialfundorte, und ist als „auf secundärer Lagerstätte“ von jener „auf primärer Lagerstätte“ befindlichen zu unterscheiden. 1) Diluvialprolile bei Neuenburg und Garnsee: Ebenda 1885 S. 808 — 804, 1083 — 1034 und Jahrb. k. geolog. Landesanst. f. 1883 S. LXXI — LXXII, f. 1884 S. CIII — CVII, f. 1885 S. XC— XCI1. 2) Jentzsch, in Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1884 S. 699 — 702. 4 161 Die Interglacialfauna umfasst die altbekannten Diluvialsäugethiere (Rhi- noceros antiqvitatis Blumenb., Equus Caba/lus L., Bos primigenius Boj., Elephos primigenius Blumenb.) und NordseeconChylien ( Ostrea edulis L., Cardium eäule L., C. echinatum L., Tellina solidula Pult., Corbula gibba Olivi, Mactra sub- truncata Dac., Scrobicularia piperata Gmel., Tapes virginea Gmel. sp., Cyprina islandica L., Nassa reticulata L. sp., Cerithium lima Brug, Scalaria communis Lam.), sowie einzelne Süsswasserconchylien (Paludina cliluviana Kunth, Valvata piscinalis Müll, und V. macrostoma). Als neu für Westpreussen fand Yerf. den Riesenhirsch, Cervus megaeros Hart., zu Gruppe bei Graudenz und die Nord- seeconchylien Mytilus edulis L. und Litorina liiorea L. bei Mewe und Marien¬ werder; auch die früher angezweifelten Schalen von Ostrea edvlis fand derselbe persönlich und unverkennbar wieder, wenn auch durchweg in kleinen verkümmerten Exemplaren. An Süsswasserconchylien kamen hinzu Unio sp., Pisidium obtusale Lam., Valvata piscinalis Müll., Bythinia tentaculata L. Die Inter- und Friih- glacialen Diatomeen wurden für Westpreussen durch Yerf. entdeckt und durch Cleve1) und Schwarz2) bestimmt. Welcher Stufe Bos ( Bubah s ) Pallasii Baer angehört, ist nicht bekannt. Die Früh glacialfauna, für welche Yoldia arctica Gray sp. und Dreissena polymorpha Pall. sp. bezeichnend zu sein scheinen (daneben führt dieselbe noch Cyprina islandica L., Astarte borealis Chemn., Valvata piscinalis Müll., Unio sp., Laub- und Nadelhölzer), hat Yerf.3) durch den Nachweis zahlreicher Säugethiere vermehrt, sodass in derselben nunmehr die Genera Ursvs} Pagophilus , Equus, Bos, Bison, . Taranclus, Cervus, Elephas, Rhinoceros, Delphinus und von Fischen das Genus Gadus vertreten sind. Während Renthier und grönländischer Seehund, sowie Yoldia auf nordisches bezw. hochnordisches Klima hindeuten, bekunden Rind und Pferd ein gemässigtes, wie auch Nadelwald in der Nähe grünte. Wahrscheinlich ging hier das ge¬ mässigte Klima dem arktischen voraus. Die Analogie dieser Yerhältnisse mit denen der Küste von Norfolk ist un¬ verkennbar. Doch ist der Y erlauf der damaligen Meeresverbindung noch durch¬ aus unbekannt. Ein Zwischenglied bilden auf der ciuibrischen Halbinsel für das Interglaeial die Austernbänke, für das Frühglacial vermuthlich der Cyprinenthon, sowie das von Struckmann entdeckte Muschelvorkommen auf Rügen. In Pommern und Mecklenburg dagegen fehlt jede Spur einer Diluvialfauna, nachdem Friedeis Fund an der Persante sich (nach Berendt) als irrig hcrausgestellt hat. Sicher ist nur, dass die Yerbindung in beiden Epochen nach Westen, zur Nordsee stattfand, und nicht wie Loven früher vermuthete, nach Osten zum weissen Meer. Von Interesse für die Beurtheilung unserer Fauna ist noch, dass nicht nur Dr eissena polymorpha eine lebend und fossil vorwiegend osteuropäische Form J) Schriften physikal.- Ökonom. Gesellsch. 1887 S. 129 — 170. -) Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1883 S. 318 — 354. a) Ebenda 1887 S. 496 — 498. 162 ist, sondern dass auch die damit zusammen vorkommende, bisher für ausge¬ storben geltende Paludina diluviana neuerdings durch Neumayr1) lebend aus der Dobrudscha nachgewiesen wurde, wo auch Litho glyphus naticoides Fer. vor¬ kommt, eine Schnecke, welche Gottsche2) als Begleiter der Paludina in einer tief¬ liegenden Extraglacialschicht des Berliner Diluviums beobachtete, und welche (wie Dreissena) erst im letzten Jahrhundert aus Osteuropa wieder nach Nord¬ deutschland zurückgewandert ist3). Eine für die Verbindung des westpreussischen Diluvialmeeres mit dem Weltmeere wichtige Beobachtung wird aus Schweden berichtet. Schon ältere Autoren beschrieben aus Schweden, England und Russland ge¬ wisse Beobachtungen, welche Verf. veranlassten, die schwedischen Yoldiathone unserem, ,Unterdiluviumu zuzuweisen und den von ihm entdeckten westpreussischen Yoldiathonen (Ledathonen) zu vergleichen. Lossen u. A. bezeichnten diesen Vergleich als irrig, da die Schweden ihren Yoldiathon an den Schluss der Eiszeit stellten. Verf. hielt an seiner Ueberzeugung vom unterdiluvialen Alter mindestens gewisser schwedischer Yoldiavorkommen fest, schwieg aber, und be¬ gnügte siclp dies Alter für die Elbinger Thone sicher zu begründen, da Berufs¬ pflichten ihn an einer dem Studium dieser Frage zugedachten schwedischen Reise hinderten. Dam es, welchem die Bereisung des schwedischen Diluviums vergönnt war, verglich später den Glacialleran (welcher den schwedischen Yoldia¬ thon mit umfasst) völlig irrthümlich unserem deutschen ,, Geschiebemergel4*, während jenes Wort bei den Schweden stets einen geschichteten Thon be¬ deutet. Neuerdings4) sind endlich wenigstens einzelne schwedische Yoldia¬ thone als unterdiluvial anerkannt, somit die vor 11 Jahren vom Verf. ausge¬ sprochene Auffassung bestätigt, und die Aussicht auf eine spätere stichhaltige Parallelisirung skandinavischer und deutscher Diluvialgliederungen näher gerückt worden. Die von Torell gegebene Parallele ist in Bezug auf Westpreussen mindestens insofern ungenau, als dort Yoldia niemals auf primärer Lagerstätte in interglacialen Schichten (melier sta hvitasand och hvitalera), sondern primär nur im Frühglacial zwischen Elbing und Tolkemit gefunden wurde, während sie auf secundärer Lagerstätte in sehr verschiedenen Diluvialschichten über einen grossen Theil Ost- und Westpreussen s verbreitet ist. !) Verhandl. K. K. geolog. Reichsanst. Wien 1887 S. 303. 2) Gesellsch. Naturf. Freunde. Berlin 1886 S. 74 — 76 u. Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1886 S. 470—472. 3) Lithoglyphus naticoides Fer. wurde zuerst 1870 bei Rotterdam, 1883 bei Küstrin und Berlin beobachtet (v. Martens, Sitzungsber. Gesellsch. Naturf. Freunde, Berlin 1883 S. 100 — 102), und 1885 durch Oberlehrer Schumann an der Weichselmündung bei Plehnendorf (Conwentz, Verwaltungsbericht d. Westpr. Prov. -Museums f. 1886 S. 6). Wie v. Martens ausführt, ist nicht wohl anzunehmen, dass diese bis 7,5 mm grosse Schnecke lange Zeit bei Berlin pp. unbe¬ achtet gelebt habe. Wir haben mithin drei in ihrer zeitlichen und räumlichen Verbreitung auf¬ fallend parallel gehende Conchylien. 4) Torell, Undersökningar öfver istiden. III. Öfvers K. Vetensk. Akad. Förhandl. Stock¬ holm 1887 No. 7. S. 1 — 12. o 163 Als Früliglacial — und nicht (wie Andere tliun) präglacial — be¬ zeichnet Verf. das unterste Glied des nordischen Diluviums, weil dasselbe (im Gegensatz zu dem unterlagernden Tertiär) aus wesentlich un verwittertem, zumeist nordischem Material aufgebaut ist und hierdurch die Wirkung vorrücken¬ der Gletscher bekundet; nach Material und Fauna gehört es bereits zur Eiszeit, als deren vorbereitende und unerlässliche Einleitung es auftritt, so dass es auch in seinem Namen nicht als etwas von den Glacialbildungen Getrenntes hingestellt werden darf. Petrographisch ist die Gliederung des Diluviums sein- mannichfaltig. Einige specielle Beispiele hat Verf.1) beschrieben. Eine umfassende Zusammen¬ stellung mehrerer hundert diluvialer Schichtenprofile aus Ost- und Westpreussen hat derselbe für die Publikationen der Geologischen Landes-Anstalt in Vorbe¬ reitung. Die Diluvialgeschiebe der Provinz zu besprechen, würde hier zu weit führen, ist auch weniger erforderlich, da dieselben gerade in diesen Schriften wiederholt behandelt worden sind. Ueber krjstallinische Silikatgesteine schrieb Lundbohm2), über Granite Seeck3), über Diabase Klockmann4); über paläozoische Geschiebe Kiesow5), G. Meyer (Rugosen)6)^ Nötling7), Schröder (Cephalopoden)8) und Verfasser9); über Cenomangeschiebe Kiesow10) und Nötling11), über Senon- geschiebe Schröder 12), über fossile Hölzer Caspary13), über Phosphorite Helm14), während Römer 15) eine hervorragende zusammenfassende Darstellung der nord¬ deutschen Sediment Geschiebe gab, auch ein vermuthlich tertiäres Bilobiten-ähn- liches Fossil von Bromberg beschrieb16). Der Bernstein, welcher in West¬ preussen nur als Geschiebe bekannt ist, wurde von Danzig aus eifrig studirt. !) Ausser den unter No. 5 citirten Abhandlungen noch: Das Profil der Eisenbahn Konitz- Tuchel-Laskowitz, in Jahrb. k. geol'og. Landesanst. f. 1883. S. 550 — 593. Die Profile der Eisen¬ bahnen Berent-Schöneck-Hohenstein und Zajonskowo-Löbau. Ebenda f. 1885. S. 395 — 429. 1 Taf. 2) Schriften physikal.- Ökonom. Gesellsch. Königsberg 1886. S. 84 — 92. 3) Königsberger Dissertation und Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1884 S. 584—628. 4) Jahrb. k. geolog. Landesanst f. 1885 S. 322 — 346. 5) Schriften Naturf. Gesellsch. Danzig 1884 Bd. VI. 1. S. 205 — 300, 3 Taf. 6) Schriften physikal. -Ökonom. Gesellsch. 1881 S. 97 — 111, 1 Taf. 7) Jahrb. k. geolog. Landesanst. f. 1882 S. 261 — 324. 8) Schriften physikal. -ökon. Gesellsch. 1881 S. 54 — 96, 1882. S. 87 — 106, Sitzungsber. 1881 S. 35—36. 9) Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1880 S. 623 — 630, Jahrb. geolog. Landesanst. f. 1881. S. 571—582, 1 Taf. 10) Schriften Naturf. Gesellsch. Danzig 1881 Bd. V. 1 S. 404 — 417, 1 Taf; 1882 Bd. 2. S. 236—241. n) Dames u. Kayser, palaeontol. Abhandl. Bd II. 4. S. 1 — 52, 8 Taf.; Berlin 1885. 12) Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1882 S. 243 — 287, 1885 S. 551. und Jahrb. geolog. Landes¬ anst. f. 1884 S. 293—333, 5 Taf. 13) Schriften physikal. -Ökonom. Gesellsch. 1887 S. 27 — 45. 14) Schriften Naturf. Gesellsch. Danzig 1885 Bd. VI. 2 S. 240 — 242. 15) Lethaea erratica; Palaeontol. Abhandl. Bd. II. 5 S. 1—173, 11 Taf. Berlin 1885. 16) Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1887 S. 137 — 140. 7 164 Hel m arbeitete über dessen chemische Natur und verschiedene Einschlüsse1). Brischke2) über die Hymen opteren , Sandberger3) und Klebs4) über Schnecken, A. 13. Meyer über eine Vogelfeder5), endlich gaben Göppert, Menge und Convventz6) ein grosses Werk über die pflanzlichen Einschlüsse heraus, welches von ausgezeichneten Abbildungen begleitet, und von grosser Bedeutung für die Kenntniss der älteren Tertiärflora im Allgemeinen ist. Die Bernsteinlichte besprach Conwentz7). Tertiär. Die Gliederung des preussischen Tertiärs hatNötling8) besprochen und folgendes Schema aufgestellt: Ober-Oligocän: Sternberger Gestein etc. Mittel-Oligocän : Septarienthon. Thone in Westpreussen und Posen (?). Unter-Oligocän: Braunkohlenformation der Mark, in Posen, West- und Ost- preussen. Ober-Eocän: Glaukonitformation des Samlandes. Dieses Schema ist indess völlig verfehlt. Zunächst hat v. Könen9) ge¬ zeigt, dass die für das obereoeäne Alter der samländischen Glaukonitformation angeführten Gründe keineswegs stichhaltig sind. Wir haben dieselbe mit Beyrich nach wie vor als Unteroligocän zu betrachten. Sodann war schon damals bewiesen, dass in Norddeutschland Braunkohlen- bildungen sehr verschiedenen Alters auftreten, und ist seitdem durch Berendt10) eingehend dargelegt worden, dass die märkische Braunkohlenformation nicht unter, sondern über dem marinen Mitteloligocän (Septarienthon oder Rupelthon) liegt. Ueber dem Letzteren folgt in der Mark marines Oberoligocän (Glimmer¬ sand pp.), darüber die ,,subsudetisclie Braunkohlenbildung“, über dieser der Flaschenthon, und zuletzt die im engeren Sinne sogenannte „märkische Braun¬ kohlenbildung,“ Unter dem Septarienthon (welcher bis 160 m Mächtigkeit er¬ reicht), liegen sowohl in der Mark wie in der Provinz Sachsen glaukonitische Meeressande des Unteroligocän, sichtlich die Vertreter der samländischen Bern¬ steinformation; und unter diesen die „subhercynische Braunkohlenbildung“ Sachsens. Wahrscheinlich ist die „märkische Braunkohlenbildung“ mioeän, wie 1) Schriften Naturf. Gesellsch. Danzig. 1881—86. Bd. V 1. S. 291—296, V 2. S. 8—14, VI 1. S. 125—188, VI 2. S. 234—289, VI 3. S. 267—277. 2) Ebenda. 1886 Bd. VI. 3. S. 278—279. D Ebenda 1887 Bd. VI. 4 S. 137—141, 1 Taf. 4) Jahrb. k. geolog. Landesanst. f. 1885 S. 366—394, 1 Taf. 5) Schriften Naturf. Gesellsch. Danzig 1887 Bd. VI. 4 S. 206 — 208. 6) Die Flora des Bernsteins. 2 Bde. Danzig 1883/86, gr. 4° 63 u. 140 S., 29 Taf. 0 Berichte Botan. Gesellsch. 1886. Bd. IV. s. 375—377. 8) Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1883, S. 671 — 694. y) N. Jahrb. f. Mineral. 1884, I. Referat S. 353. 10) Sitzungsber. k. Akad. d. W. Berlin vom 30. Juli 1885. Abhandl. z. geolog. Spezialkarte von Preussen Bd. VII 2, und VIII 2, 1885/86 Berlin. 8 165 solches von der mecklenburgischen Braunkohle durch Koch und E. Geinitz nach¬ gewiesen worden ist. Versuchen wir nunmehr, das Alter der westpreussischen Tertiär¬ bildungen festzustellen, so haben wir zunächst 3 Typen der letzteren zu unter¬ scheiden: Die im engeren Sinne sogenannte „Braunkohlenformation“, die marinen Grünsande und den „Posener Septarienthon.“ Ob die „Braunkohlenformation“ Westpreussens eine einheitliche Bil¬ dung ist, oder ob die derselben zugerechneten Vorkommnisse verschiedenen Stufen angehören, bleibe vorläufig dahingestellt. Wir müssen uns zunächst darauf beschränken, einzelne typische Localitäten auf ihr Alter zu prüfen. Die Kohlenbildung von Rixhöft (der Nordspitze Westpreussens) ist nach Zaddach stratigraphisch, nach Heer paläontologisch mit derjenigen des mittleren Lettens von Rauschen im Samlande zu verbinden. Engelhardt1) hat noch neuer¬ dings 3 Rixhöfter Pflanzen, welche bisher dem Samlande fehlten, dort aufge¬ funden, wodurch die Identität beider Vorkommnisse noch weiter bestätigt wird. Letztere führen demnach eine im Wesentlichen gleichaltrige Flora, welche s. Z. von Heer als Untermiocän bezeichnet und zur Aquitanischen Stufe (Mittel- oligocän Beyrichs) gestellt wurde. Wenn manche Geologen, wie noch neuerdings Credner2), diese Schichten mit der marinen „Bernsteinformation“ in dieselbe Stufe (also zum Unteroligocän) stellen, so ist demgegenüber auf den scharfen Gegensatz der petrographischen Ausbildung, auf den Gegensatz von Meeres- und Land-Fossilien, sowie auf die Thatsache hinzuweisen, dass zwischen dem mittleren Letten von Rauschen und der marinen Muschelbank von Kleinkuhren eine Schichtenreihe von immerhin 30 m Mächtigkeit liegt. Die Flora von Rixhöft und Rauschen ist jedenfalls jünger als Unter¬ oligocän! Halten wir uns lediglich an Heer’s paläontologischen Vergleich, so finden wir indess keineswegs ein mitteloligocäneSj sondern ein mioeänes Alter für dieselbe. Unter allen deutschen Tertiärfloren sind nämlich der westpreussischen am ähnlichsten diejenige der niederrheinischen Braunkohlen (Bonn-Neuwieder Becken) und diejenige von Salzhausen in der Wetterau. Diese galten nun zwar bis vor einigen Jahren als mitteloligocän. Neuere Forschungen3) haben indess für beide Vcrgleichsgebiete nachgewiesen, dass auch dort sehr verschiedene Horizonte Braunkohlen führen, und dass die durch ihre reiche Flora berühmten, 0 Sitzungsbericht physika]. -oekon. Gesellsch. Königsberg vom 2. Februar 1888. -) Elemente der Geologie, 6. Auflage, Leipzig 1887, S. 703. 3) von Koenen, Rektoratsprogramm der Universität Marburg 1879. — Annales Soc. geolog. de Belgique t. XII. Memoir. Bruxelles 1885 p. 194 — 206. — Nachrichten k. Gesellsch. d. W. Göttingen, vom 6. April 1887. Bodenbender, Zusammenhang und Gliederung der Tertiärbildungen zwischen Frankfurt a. M. und Marburg-Ziegenhain. Dissertation, Göttingen 1884. Vergl. auch Lepsius, Geologie von Deutschland. Stuttgart 1887, S. 196 S‘. 9 166 zum Vergleich herangezogenen Fundschichten von oberoligocänen Meeresab¬ sätzen unterteuft werden, während andererseits marines Mittelmiocän sie stellen¬ weise übei lagert. Diese Vergleichsschichten sind also Unter mi'ocän (nach ßeyrich’s Bezeichnungsweise) und nicht Mitteloligocän, ßeyrich (— Untermiocän Heer) ! Die Uebereinstimmung der Flora muss hier entscheiden, und zwar um so mehr, als die uns räumlich nähere subhercynische Braunkohlenbildung, welche unteroligocän ist, eine von der Rixhöfter völlig verschiedene Flora aufweist. Der einzige b em er kens wer th e Unterschied, welcher die Rixhöfter Flora von der niederrheinischen trennt — das Fehlen der dort in 3 Arten auftreienden Palmen, müsste, falls er berücksichtigt würde, unserer Flora eher ein noch jüngeres Alter zuweisen (da im europäischen Tertiär die Palmen stufenweise spärlicher werden), wenn nicht die nördlichere Lage das Fehlen der Palmen erklärte. Anderseits zeigt .sich gerade in diesem Umstande ein sehr wesentlicher Gegensatz zu der 4 Palmenarten zählenden Flora des Bernsteins, so dass schon darnach eine beträchtliche Zeitdifferenz zwischen den Bildungen des Bernsteins und der Rixhöfter Kohle vermuthet werden muss. Somit ist die von Göppert1) ausgesprochene Behauptung von der Uebereinstimmung beider Floren als völlig ungerechtfertigt zurückzuweisen. Die äussere Aehnlichkeit beider Floren erklärt sich eben zur Genüge dadurch, dass beide aus demselben skandinavischen Ent- wickelungs-Heerd hervorgingen, an dessen damaligem südlichen Rand die Braun¬ kohlenbildung von Rixhöft und Samland abgelagert wurde. An gl aukoni tischen Tertiärschichten verzeichnete Verfasser auf der geologischen Karte: Phosphoritführende z. Th. grobe Grünsande bei Klempin und Watzmirs (Sektion Dirschau), und (bereits auf ostpreussischem Gebiete) Kalthof bei Pr. Holland (Sektion Elbing). Neuerdings kamen durch Be¬ obachtungen des Verfassers bei seinen geologischen Aufnahmen hinzu: 1) ein kleiner Aufschluss ebensolchen Grünsandes mit Phosphoriten auf Bahnhof Stuhm2); 2) ein ebensolcher am Durchstich der Eisenbahn Hohenstein- Berent bei Senslau3); 3) typischer Grünsand verbunden mit einer mächtigen 70° nach N. fallenden, O.-W. streichenden Bank dunklen Thoncs an der Ziegelei zwischen Nenkau und Schüddelkau westlich von Danzig. Der betr. Thon wurde s. Z. von Berendt auf der geologischen Karte Sektion Danzig als „schwarzer Letten“ unterschieden, der Grünsand 1881 vom Verfasser beobachtet3). Alle diese Grünsande sind im Wesentlichen frei von Kalkkarbonat; doch findet sich solches in kleinen Mengen dem Kalkphosphat beigemengt. Durch das Vorkommen von Haifischzähnen ( Oxyrhina xiphodon Ag.) wird ihre marine 1) Bernsteinflora Bd. I. 1883 S. 61. 2) Jahrb. k. geolog. Landesanst. f. 1883 S. LXVII. 3) Ebenda f. 1884 S. 440 und f. ,1885 S. 419 — 421. io 167 Ablagerung dargethan. Die petrographische Uebereinstimmung mit dem Unter- nligocän des Samlandes ist in Bezug auf Struktur und Material (Glaukonit, Phosphorit, Art der Quarze) eine so vollkommene, dass wir sie trotz des bis jetzt fehlenden Bernsteins als Vertreter derselben Stufe anzusehen haben, so lange nicht etwa paläontologische Funde zu anderem Schlüsse nöthigen sollten. Die Grünsande umziehen im Halbkreis das Weiehseldelta im Süden, und stellen so eine Verbindung mit pommerschen Aufschlüssen her. Es folgen nach Westen die phosphoritführenden Grünsande von Rügen¬ walde, welche auf Mukronaten- Kreide liegen, sodann diejenigen in dem Bohr¬ loche zu Cöslin, dessen Profil Z ad dach1) beschrieben hat. Nach den im Pro¬ vinzial- Museum zu Königsberg aufbewahrten Proben ist das Cösliner Profil folgendermassen aufzufassen : 0 — 83 Fuss: Diluvium. 83 — 175 ,, Sande und Letten vom Habitus der Braunkohlen¬ formation. Zaddach vergleicht petrographisch 83 — 107 Fuss der oberen, die tieferen Schichten der unteren Abtheilung der samländischen Braunkohlenformation, wonach die mittlere Abtheilung der letzteren in Cöslin fehlen würde. 175 — 210 ,, Stettiner Sand mit Fusus multisulcatus Nyst. 210 — 302 ,, Vorwiegend thonige Schichten; darin untergeordnet schwach bituminöse Lagen , sowie grober Quarzsand und Thoneisensteiu. Vermuthlich Vertreter des Rupel- thons. 302 — 348 ,, Grünsand, als Vertreter des Unteroligocäns zubetrachten. 348 — 358 ,, hellgrauer Thonmergel mit Phosphoriten. Seines Kalk¬ gehaltes wegen wahrscheinlich zur Kreide gehörig. 358 — 399 ,, Wahrscheinlich oberer Jura (Kalkstein etc.) 399 — 464 ,, Oolithischer Kalk des oberen Jura. Wir sehen somit in Cöslin ähnliche Grünsande von Mitteloligocän überlagert, was mit ihrer oben angenommenen Stellung zum Unteroligocän vortrefflich über¬ einstimmt. Wir sehen aber ferner auch jene Sande, welche Zaddach der unteren Ab¬ theilung der samländischen Braunkohlenformation vergleicht, von demselben Mitteloligocän unterteuft, wodurch die oben entwickelte Stellung der zur mittleren bezw. oberen Abtheilung derselben Formation gehörenden Flora von Rixhöft und Rauschen zum Unter miocän noch weiter gestützt wird. Für die Grenzen des mitteloligocänen Meeres musste bisher Cöslin (33° 50' östl. L.) als östlichster Punkt gelten. Heute wissen wir, dass dieselben ostwärts mindestens bis 35° 53' östl. L. gereicht haben. Denn wir kennen Meeres- conchylien dieses Alters ( Fusus multisulcatus Nyst., Pectunculus Philippi Desh., l) Schriften physikal. - Ökonom. Gesellsch. 1869 S. 48 — 55. li 168 Dentalium sp.) von Ostrometzko (am Knie der Weichsel bei Bromberg) aus einer 7 — 8 m über dem „Posener Septarienthon“ anstehenden diluvialen Grand- ba’nk. und man weiss, dass Diluvialgeschiebe (als welche die Muscheln dort auf¬ zufassen sind) niemals nach Osten transportirt wurden. Der Verfasser erhielt die Conchylien von Herrn Rendant Frölich in Culm und stellte mit Hilfe des Ziegelmeisters von Ostrometzko die Lage der Fundschicht fest. Gottsche be¬ stimmte den für das Alter allein massgebenden Fusus. Obe roligocäne Meeresreste sind nirgends in der Provinz getroffen. Die Frage, ob etwa die untere Abtheilung der samländischen ßraunkohlen- formation als ein Süsswasser-Aequivalcnt des Oberoligocäns zu betrachten oder zum Untermiocän zu ziehen sei, muss mangels jeden Leitfossils als eine offene bezeichnet werden. Nach unten schliesst die tertiäre Schichtenreihe der Provinz mit dem Un teroligocän. Die Glaukonitformation des Samlands1) ist zwar bis 64 m mächtig, und nur die obersten (von Zaddach als Bernsteinformation beschriebenen) 35 m sind bernsteinführend,- aber aus der unteren 29 m mächtigen bernstein¬ freien Abtheilung sind durch Bohrungen bei Dirschkeim spärliche Reste von Meeresthieren zu Tage gefördert, welche mit denen der bernsteinführenden Abtheilung ident zu sein scheinen, Westpreussens Unteroligocän hat sich bisher als bernsteinfrei und phosphorit¬ reich erwiesen. Aber die reichliche Vertheilung des Bernsteins im Diluvium links der Weichsel deutet darauf hin, dass auch im nördlichen Westpreussen bernsteinführende Tertiärhorizonte vorhanden sein müssen, von denen bekanntlich eine bernsteinführende Glaukonitschicht noch weiter westlich bei Eberswalde in der Mark als ,, Scholle“ im Diluvium auftritt. Im südlichsten Westpreussen, sowie in Posen, wird eine Braunkohlenformation von mächtigen Thonen bedeckt, welche als „Pospner Septarienthon“ bekannt sind. Mehrere Bohrungen haben das Lagerungsverhältniss in den Berichtsjahren von Neuem bestätigt. Sypniewo, Kreis Flatow, nach v. Koenen2) 0 — 25 m Diluvium, 25 — 140 m Braunkohlenthon, unten mit Kohlenspuren, 140 — 142 m schärferer Sand mit Wasser. Lindenwald, Kreis Wirsitz in Posen, nach Boren dt3) 0 — 48 m Diluvium, 48 — 108 m Posener Septarienthon, 108 — 122 m Posener Braunkohlenbildung. Aus Bromberg liegen mir durch Herrn Regierungsbauführer Liebenau Register und z. Th. Proben zahlreicher neuer Wasserbohrungen vor, aus deren Combination für Bromberg das Profil 0 B eren dt u. Jentzsch, neuere Tiefbohningen östlich der Weichsel. Jalirb. k. geolog. Landesanst. f. 1882. 8. 325 — 403. 2) Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1883. 8. 213. 3) Ebenda S. 213 — 214 und handschriftlich. 12 169 4 in Diluvium, 53 m Posener Septarienthon, ca. 30 m Posener Braunkohlenbildung sich crgiebt. Auch von noch südlicheren Punkten erhielt das Königsberger Provinzial- niusouni Proben verschiedener Bohrungen, welche die Verbreitung und Mächtig¬ keit des Posener Septarienthons noch weiter beleuchten. Bahnhof Elsenau der Eisenbahn Gnesen-Nakel (durch Herrn Abtheilungs- Baumeister Komorek) 0 — 45 m Diluvium, 45 — 163 m Posener Septarienthon unten mit Kohlenlagen. Pieschen (durch Herrn Bohrunternehmer Pöpcke-Stettin) 0—34,5 m Diluvium, 34,5 — 35,0 m rothgeflammter Thon vom Aussehen der „ Bromberger Schichten “, 35,0 — 94,0 m meist hellgrauer Thon, bei 97 m feiner Sand. Endlich aus der Kriegsschule zu Glogau, Provinz Schlesien (durch die Herren Garnison-Bau-Inspector Kalkhof und Regierungsbauführer Meyer: 0 — 6 m Schutt, 6 — 76,6 m Posener Septarienthon, 64 — 124 m Braunkohlenbildung; zuletzt grober Quarzkies, welcher Körner von 19 mm Länge und 8 mm Dicke enthält. Unter letzteren erkennt man wasserklare und milchige Quarze, zuckerkörnige Quarzite und ein kiesel- schieferähnlichcs Gestein, mithin durchweg Materialien, die auf Transport von Süden her und auf eine durchlaufene subaerische chemische Zersetzung deuten; daneben ein Korn von Feuerstein. Der ,, Posener Septarienthon“ des Glogauer Bohrloches braust mit Salzsäure theils gar nicht, theils sehr schwach, in einzelnen Bänken ziemlich reichlich; auch darin gleicht er, wie in seiner übrigen Beschaffenheit dem typischen ,, Posener Septarienthon“. Für das Alter des letzteren liegen direkte Anhaltspunkte aus West- preussen und Posen nicht vor. Nach seiner Lagerung über Braunkohle könnte man geneigt sein, ihn für jünger als untermiocän zu halten; es sprechen indess andere Gründe füi* ein höheres Alter. Zunächst liegt es nahe, in dem „Posener Septarienthon“ von Glogau ein Verbindungsglied mit dem Flaschenthon der Lausitz (Cottbus pp.) zu erblicken. Dann würde die „Posener Braunkohlenbildung“ der subsudetischen zu parallelisiren sein. Indess beträgt die Entfernung genannter Städte immerhin 120 km; auch ist der Flaschenthon in den mir vorliegenden Proben nicht kalkig, und zeigt gewisse Farbennüancen, die ich nie beim Posener Septarienthon beobachtete. Dieser Vergleich bleibt also sehr unsicher. 13 170 Dagegen darf der bisher isolirt liegende Thon von Striese bei Stroppen in Schlesien, welchen schon Girärd1) petrographisch unbedingt ident mit dem Posener Septarienthon fand, nunmehr als durch die Bohrungen Glogau und Pieschen genügend verbunden gelten. Wird dieser zwar nicht absolut sichere aber jedenfalls nahe liegende und meistberechtigte Vergleich zugegeben, so ist die Flora von Striese nunmehr dem Posener Septarienthon zuzuzählen. Diese Flora enthält nach Göppert2) Caulinites laevis Gö., C. calamoides Gö., Amesoneuron Nöggeratliiae Gö. (eine sehr breitblättrige Palme, die einzige des schlesischen Tertiärs \), Alnites emargincitus Gö., A . pseuclincanus Go., A. subcordatus Gö., Quercus coriacea Gö., Qu. elongata Gö.. Populus crenata Ung., P. platyphylla Gö., Cornus apiculata Gö., Magnolia crassifolia Gö., Dombeyopsis aequifolia Gö., D. tiliaefoiia Ung., D. grandifolia Ung., Tilia permutabilis Gö., Acer Otopteris Gö., A. giganteum Gö,, und Rhammus subsinuatus Gö. Durch die beigemengten tropischen und subtropischen Elemente hat diese Florula ein alterthümlicheres Gepräge als die Rixhöfter; jedenfalls kann sie nicht jünger als untermiocän sein; wahrscheinlich ist sie oligocän. Nach Göppert3) ist die Flora von Striese ungefähr gleichaltrig mit der¬ jenigen von Kokoschiitz und Dirschel in Oberschlesien; letztere liegt nach Römer4) in einem viel tieferen Niveau als der dortige Thon mit Corbula gibhti, Bouch., Natica lielicina Brocchi, Dentalium mutabile Döderlein — im Miocän wie im Pliocän weit verbreiteten Conchylien, welche in Oberschlesien nur dem Miocän angehören können. Nach allen diesen Vergleichen ist es wahrscheinlich, dass die Posener Braunkohlenbildung,, welche sich nordwärts bis ins süd¬ liche Westpreussen erstreckt, älter ist als die Braunkohlenbildung von Rixhöft. Auch westpreussische Bohrprofile scheinen ein solches Verhältniss anzu¬ deuten. So ergaben Bohrproben von Bahnhof Graudenz (eingesandt durch Herrn Eisenbahn-Bauinspektor Storbeck) : 0 — 48,8 m Diluvium. 48,8 — 49,6 mglaukonitischenthonigen Sand von deutlich grünerFarbo. 49,6 — 102,5 m Braunkohlenformation. 102,5 — 125,0 m Kreidemergel. Die dortige Braunkohlenbildung liegt also ohne glaukonitische Zwischen¬ lagerung direkt auf Kreide, wird dagegen von einer solchen bedeckt. Bei der geringen Mächtigkeit von 0,8 m bleibt zwar die Möglichkeit einer diluvialen Umlagerung des Grünsandes offen; doch verdient das Profil immerhin Beach¬ tung, um bei etwaiger Auffindung analoger Profile berücksichtigt zu werden. 1) Die norddeutsche Ebene. Berlin 1855. S. 211 — 213. 2) Zeitschr. . geolog. Gesellsch. 1852. S. 487 — 495, wodurch die ältere Notiz in Arbeiten d. schles. Gesellsch. von 1845 S. 139 antiquirt ist. 3) Sitzungsber. schles. Gesellsch. f. vaterl. Oultur vom 8. November 1882. 4) Geologie von Oberschlesien 1870, S. 389 — 391. 14 171 Als ein solch analoges Profil ist Hermannshöhe bei Bischofswerder anzusehen1). Dort traf man 0 — 110 m Diluvium. 1 10 — 182 m Braunkohlenbildung, ähnlich derjenigen von Graudenz. 182 — 202 m Kreidesystem. Kaum 100 m entfernt und etwa auf V4 Meile Erstreckung nachgewiesen, liegt unter wenigen Metern bis 11 m Diluvium eine mindestens 8 m mächtige, kalk¬ freie glaukonitische Erde, welche, da sie im Bohrloche nicht getroffen wurde, dort zerstört sein muss. Ihr geognostisches Niveau liegt selbstredend unter dem Diluvium, aber höchst wahrscheinlich über der dortigen Braunkohlenbildung. Auch die Profile von Graudenz und Hermannshöhe sprechen mithin dafür, dass die Braunkohlenbildung des südlichen West- preussens älter sei, als diejenige des nördlichen Westpreussens und des Samlands. Doch bietet das Tertiär an der Grenze Westpreussens und Posens noch viele Räthsel: Das Liegende der Posener Braunkohlenbildung zeigt sich bei Inowraclaw. Dort traf das fiskalische Bohrloch am Friedrichsfelder Wege (nach den durch das Königliche Oberbergamt Breslau übersandten Proben): 0 — 19,0 m Alluvium and Diluvium. 1 9,0 — 35, 5m Quarzsand mi t Braunkohlenspuren = Braunkohlenbildung. 35,5 — 63,0 m rothgeflammten Thon — Bromberger Schichten2). 63,0 — 65,3 m weissen sandigen Thon. 65,3—68,0 m Sand. 68,0 — 72,3 m grauen Thon mit Schwefelkies und Feuerstein. Darunter: schwarzen, vermuthlich jurassischen Thon etc., von 180,5 m ab unzweifelhafte Juragesteine. Die ,, Bromberger Schichten“ sind demnach Tertiär, können aber inner¬ halb desselben, ungeachtet ihrer charakteristischen und merkwürdigen Beschaf¬ fenheit, im Hinblick auf ihre anscheinend abweichende Stellung bei Pieschen, z. Z. nicht als Leithorizont dienen. Zu Pinsk bei Baranowo, Regierungsbezirk Bromberg liegen dagegen unter 33 m Braunkohlenbildung 9 m Grünsande unbekannten Alters. Endlich ist die in Bromberg noch mächtige, an artesischem Wasser reiche Braunkohlenbildung unter dem ,, Posener Septarienthon“ in dem benachbarten Thorn nicht oder nur spurenhaft entwickelt. Diese Aufschlüsse genügen, um zu zeigen, dass das Tertiär dieser Gegend complicirt und von dem des nördlichen Westpreussens abweichend gebaut ist, sodass eine endgiltige Parallele erst von künftigen Aufschlüssen und Petrefakten- funden erhofft werden darf. 9 Berendt, Jahrb. k. geolog. Landesanst. f. 1882, S. 829 — 383. 2) Jentzsch, Jahrb. k. geol. Landesanst. f. 1880, S. 347. 15 172 Zu erwähnen ist hier vielleicht noch, dass auch das Elbinger Tertiär durch seine rothen Quarze1) von anderen westpreussischen Vorkommnissen abweicht. Vereinzelte Vorkommnisse von „Braunkohlenformation“ wurden an zahlreichen Orten Westpreussens neu aufgefunden: 1) Zu Tage tretend bei der geologischen Specialaufnahme unweit Kamiont- ken ONO von Marienwerder und in den tiefen Wasserrissen bei Thy mau südlich von Mewe. 2) Zu Tage tretend und an der Hand kleinerer Bohrungen studirte Verf. 2) das Tertiär an der Brahe bei Tuchei und am Schwarzwasser. Am letzteren ist die Braukohlenformation bei Lubochin über 20 m mächtig und führt mehrere schwache Kohlenflötze; bei Tuchei steht ein Kohlenflötz von 1,5 m Mächtigkeit zu Tage. 3) Bei Topolno, Kreis Schwetz, wo schon früher Braunkohlen bekannt waren, sind im Winter 1887/88 Bohrungen und Versuchsstrecken auf Kohlen getrieben worden. 4) Auch zu Schönau, Kreis Schwetz, ist Braunkohlenformation erbohrt. Nach dem Bericht des Herrn Schiebor-R osenberg traf derselbe auf der dortigen Wassermühle: 0 — 5 m „trocknen Sand“ 5 — 9 m „groben wasserführenden Kies“ 9 — 46 m „blaue Lette“ 46 — 58 m „groben schwarzen Sand“ mit artesischem tintenschwarzem Wasser. Die letzte Schicht ist entschieden Tertiär, wahrscheinlich auch ein Theil der „blauen Lette.“ 5) Im Königl. Lehrer-Seminar zu Pr. Friedland erbohrte Herr Pöpcke- Stettin : Braunkohlenformation. 0 — 103 m Diluvium 103 — 105 m Quarz sand 105 — 106,5 m grauen Letten 106,5 — 110,5 m Quarzsand darunter unreine Braunkohle 6) In der Provinzial- Corrigenden- Anstalt bei Könitz Herr Regierungsbau meisten Hensel: 0— 54 m Diluvium 54 — 55 m Braunkohlenformation. 7. In der Zuckerfabrik zu Pr au st in der Danziger Weichselniederung 1883 (Proben durch Herrn Direktor Dr. Wiedemann erhalten): 0 — 62 m Diluvium. 62 — 85 m Braunkohlensand mit Lignit und artesischem Wasser. 0 Jentzsck, Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1882, S. 440- — 442. 2) Jahrb. k. geolog. Landesanst. f. 1883 S. 577 — 593. 16 173 Eine andere daselbst 1886 durch Herrn R. Quäck-Königsberg ausgeführte Bohrung ergab: 0 — 7 7 m Diluvium 77 — 86,26 m Braunkohlenformation. 8) Zu Kreftsfelde bei Kossakau auf der Höhe der Oxhöfter Kämpe traf man nach den aus dem Danziger Provinzial-Museum *) durch Herrn Direktor Conwentz dem Verfasser zur Untersuchung gütigst mitgetheilten Bohrproben: 0—48 m Diluvium 48 — 67,5 m Braunkohlen formation. 9) Bei Elbing erbohrte Herr Studti-Pr. Holland auf dem im Weichsel¬ delta dicht neben dem Elbingfluss gelegenen Terrain der Aktiengesellschaft für Leinenindustrie: 0 — 7 m Alluvium 7— 32 m Diluvium 32 — 33 m Braunkohle 33 — 39 m Sand der Braunkohlenformation. 10) Zu Strasburg desgl. Herr Pöpcke-Stettin (im Garnison-Lazareth): 0 — 8 m Diluvium 10 — 15,8 m thonigen Sand 15,8 —36,5 m hellgrauen Thon vom Aussehen des Posener Septarien- thones. 36,5 — 39,5 m schwarzen bituminösen Thon: und auf Hoffman ns Bauplatz, Bohrloch No. 1 an der Gymnasiumsecke: 0 — 7 m Diluvium 8 — 10 m hellgrauen Thon 10 — 16 m stark bituminösen Thon 16 — 19,8 m hellgrauen Thon, zwei Profile, welche auf ,, Posener Septarienthon“ hinzudeuten scheinen. Kreide-System. Zu den vom Verf. auf der geologischen Uebersichtskarte2) des norddeutschen Flachlandes eingetragenen Kreidepunkten Kalwe bei Marienburg, Tiegenhof, Englischbrunn bei Elbing, Hermannshöhe bei Bischofswerder und Thorn sind in Westpreussen nur 2 neue hinzugekommen: Auf Bahnhof Graudenz wurden unter Tertiär bei 102,5 — 125,0 m Tiefe Kreidemergel mit Foraminiferen durch¬ bohrt; und zu Kalwe fand Verf. nahe östlich von dem auf der geologischen Karte Sektion Elbing eingetragenen Kreidehügel, und zwar dicht östlich der Chaussee Kalwe-Altmark bei km 13,33 — 13,40 weisse Kreide. Unter einer kaum 0,1 m dicken lehmigen Krume voll von Fragmenten harter Kreide liegt hier Schreibkreide, * welche bei 2 m Tiefe noch nicht durchbohrt wurde. Die Ge* 0 Alle übrigen Bolirproben werden im Königsberger Provinzial-MuSeum au fl) e wahrt. -) Schriften physikal. -Ökonom. Gesellsch. 1881, Taf. 1. 17 174 stemsbeschaffenheit, wie eine in den losen Gesteinsfragmenten gefundene Tere - bratula carnea Sow., sprechen für Obersenon, zu welchem auch (nach- seinen Belemniten) der nur wenige km entfernt in Ostpreussen gelegene Kreidezug von Prothen, Krapen und Kerschitten im Kreise Pr. Holland gehört. Aus der Kreide von Herr mannshohe hatte Verf. 1876 eine kleine Zahl von Versteinerungen bestimmt. Berendt1) machte neuerdings daraus namhaft: Reste von Asteriden und Echiniden ( Cyphosoma , Ananchytes und Galerites), Zahn vom Lamna , unbestimmbarer Brachiopoden und „Korallen.“ Theilweise deckt sich das Verzeichniss mit des Verfassers älterer Liste. Doch enthält letztere ausser¬ dem noch: Dentalium , Pentacrinus Agassizi Hag./ Bryozoen, und Bruchstücke von Ostrea. Abgerollte Fisehzähne sind massenhaft eingestreut. Hiernach liegt „obere Kreide“ vor, deren specielle Stufe nicht bestimmt werden kann: ; . Die Kreideprotile von Tiegenhof und Elbing hat Verf.2) beschrieben. Die nur wenig zugängliche Fauna der anstehenden Kreide Westpreussens wird durch die leichter zu beschaffende der Kreidegeschiebe ergänzt, welche durch Kiesow, Nötling und Schröder beschrieben worden ist und welche man als ein¬ heimisch, d. h. Westpreussen oder nahen Theilen Ostpreussens und der Ostsee entstammend anzusehen hat. Von besonderem Interesse ist hierbei die Auffindung grosser Saurier, näm¬ lich Plesiosaurus balticus Schröder von Marienburg und Hohenstein Wpr., Plesio- saurns Helmersenii Kipr. von Scheipnitz bei Riesenburg, P. ichthyospondylus Seeley von Rosenberg, Pliosaurus gigas Schröder aus der Gegend von Elbing3). Die erstgenannten beiden sind untersenon, die andern beiden obersenon. Bessere Aufschlüsse erlangte Verf. aus Ostpreussen4), wo sich für das Sam« land und Königsberg eine Gliederung erkennen lässt, welche mit derjenigen Schonens und Westphalens Vergleiche gestattet. Da Westpreussen mitten inne liegt, dürfen wir auch für diese Provinz eine ähnliche Gliederung annehmen, und gelangen dann zu folgendem Resultat: Die untere Kreide fehlt: Westpreussen war während deren Ablagerung Festland. Noch der obere Gault ist in Deutschland paläontologisch nicht östlicher als bis Greifswald verfolgt (durch Dames 1874); petrographisch gleiche Schichten fand Verf. in einem Bohrloche der Westbatterie zu Swinemünde bei 94 — 110 m Tiefe. Es sind glaukonitische Sande mit verkohlten Holzresten. Die Nähe eines Festlandes ist durch diese Beschaffenheit angedeutet. Mit dem Cenoman beginnt die durch Süss fast über die ganze Erde ver¬ folgte Transgression der obern Kreide; unsere Geschiebe beweisen, dass bereits im mittleren Cenoman das Meer sich nach Osten und Norden über Ost- und 1) Jahrb. k. geolog. Landesanst. f. 1882 S. 329 — 333. 2) Ebenda S. 371 — 382 und Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1882 S. 440 — 442. 3) Schröder, Jahrb. k. geolog. Landesanst. f. 1884. S. 293 — 333. Taf. XIII — XVI, Conwentz, Verwaltungsbericht d. Westpr. Provinzial-Museums f. 1886. S. 3. 4) Jahrb. k. geol. Landesanst. f. 1882 S. 368 — 371. 383 — 402 und Tabelle; f. 1884 S. 460—480; für 1885 S. LXXXIX— XC. 18 175 Westpreussen ausgebreitet hatte, eine offene Meeresverbindung von England bis tief ins Herz Russlands hinein darstellend. Die Fauna unserer Cenomange¬ schiebe deutet nach Nötling theils auf Strandbildung, theils auf See von massiger Tiefe, womit auch die petrographische Beschaffenheit übereinstimmt. In welcher Weise das Turon in unserer Provinz entwickelt, ist noch un¬ bekannt. In Königsberg ist die tiefste bisher erbohrte Schicht (ein Grünsand) er¬ füllt mit Inoceramen, Ostreen und andern Bivalven, Terebratulinen, Serpeln, Bryozoen und Echiniden, daher eine Ablagerung relativ seichten Wassers. Darüber folgt eine aus glaukonitischen Mergeln aufgebaute bis 126 m mächtige Schichtenreihe, welche durch Actinocamax verus Miller (Schlüter) als Ems eher bezeichnet wird. Sie enthält ausser genannten Belemniten nur noch spärliche Foraminiferen, mithin lediglich pelagische Fauna. Bei dem Mangel jeder entschieden litoralen Thierform müssen wir sie als relative Tiefsee¬ bildung auffassen. Darüber folgt Obersenon (bezw. Senon im engeren Sinne) unten mit Actinocamax mamillatus Nils, sp., oben mit Belemnitella mucronata Schloth. sp., im Ganzen 35 — 40 m mächtig, im schärfsten Gegensatz zum Emscher mit Versteinerungen erfüllt, besonders den Tiefseebewohnenden Kieselschwämmen ( Hexactinelliden ); von pelagischen Organismen finden wir namentlich Belemniten und Foraminiferen von sonstigen Resten mehr zurücktretend Ostreiden und andere Bivalven, Brachiopoden und Einzelkorallen. Letztere, gleichfalls als Tiefseebewohner bekannt, treten in den Obersenongeschieben Westpreussens etwas häufiger auf, als in denen Ostpreussens, finden sich indess, wie hervorgehoben werden muss, auch schon in den Cenomangeschieben, aber nirgends häufig. Die in West- und Ostpreussen im Obersenon eingelagerte weisse Kreide spricht gleichfalls nach Fuchs1) (im Gegensätze zu Jeffreys) für Tiefseebildung, wenngleich wir dabei nicht an die grössten Meerestiefen zu denken haben; denn einzelne lebende Kieselschwämme steigen bekanntlich bis zu der relativ geringen Tiefe von 200 m empor. Mit einer Spongienbank schliesst die Kreide nach oben ab. Vom Anfang des mittleren Cenoman bis zum Obersenon finden wir somit in Ost- und Westpreussen eine Senkung (,, positive Verschiebung“), welche das bis dahin trockene Land zuerst unter seichteres, dann unter tieferes Wasser setzte. Das sehr auffällige plötzliche Erscheinen der Tiefsee bewohnenden Kieselschwämme im Obersenon Ostpreussens wie Westfalens2) dürfte vielleichtauf Einwanderung über eine bis dahin vom offenen Weltmeer trennende Barre hin¬ deuten. Wir müssen annehmen, dass Hand in Hand mit dieser Verschiebung die Bildung einer beträchtlichen Abrasionsfläche stattfand, und dass insbesondere 0 N. Jahrb. f. Mineral. Beilageband II. 1888. 8k 487—584. . 2) Schlüter, die Spongitarien-Bänke der oberen Quadraten- und unteren Mukronaten- schichten des Münsterlandes. Bonn 1872. 19 176 Granite, Gneisse und andere alte Silikatgesteine abgenagt wurden. Die Quarze derselben finden wir in z. Th. groben Körnern; Feldspathe, Amphibole und andere Silikate sind dagegen grösstentheils zerstört und ihre Elemente unter dem Ein¬ fluss des Seewassers zur Bildung des Glaukonits verwandt worden, welcher gemeinsam mit dem Quarz alle Schichten der westpreussischen Kreide erfüllt. Lebhaft zu bedauern bleibt, dass in Westpreussen links der Weichsel noch nirgends vortertiäre Schichten erschlossen worden sind. Jura-System. Obwohl Jura nirgends in Westpreussen zu Tage tretend oder durch Bohrungen bekannt ist, verdient derselbe doch hier Erwähnung, weil derselbe in allen 3 Nach* barprovinzen: Ostpreussen, Posen und Pommern, sowie in Russisch -Polen be¬ kannt ist. Ueber den Jura von Inowrazlaw hat Verfasser1) einige Mittheilungen ver¬ öffentlicht. Ein mächtiges Profil desselben ergab der fiskalische Bohrversuch am Friedrichsfelder Wege. Da dasselbe von anderer Seite bearbeitet werden wird, so sei hier nur soviel erwähnt, dass der Jura dort eine Mächtigkeit von 800 m besitzt. Darunter folgen 235 m feiner Sandstein mit Einlagerungen von Thon und Thoneisenstein, welche durch die zwischen 1009 und 1020 m Ge- sammttiefe eingelagerten Posidonien (Estheria minuta R. Jones), wie durch ihre petrographische Beschaffenheit, als Rhät bezeichnet werden, wodurch die vom Verfasser früher vermuthete Stellung der zu Pinsk in der Provinz Posen er- bohrten ,,Pinsker Schichten“ bestätigt und das Rhät Oberschlesiens mit dem¬ jenigen Schonens verknüpft wird, oder allgemeiner ausgedrückt, mit dem stein- kohlenführenden ,,Rhät-Lias-System“ Schonens, als dessen südlichster Ausläufer bisher der kohlenführende Lias von Cammin zu gelten hatte. Der obere Jura Posens schliesst sich petrographisch wie paläontologisch auf das engste dem oberschlesisch -polnischen Juragebiet an; der pommersche Jura ebenso eng dem nordwestdeutschen und der ostpreussische dem litthauischen, welcher von d m Moskauer Jura nicht getrennt werden kann. So liegt denn gerade in Westpreussen ein Wendepunkt für die Entwickelung des Jura, ein Grenzdistrikt zwischen 3 wohlcharakterisirten Juraprovinzen, deren gegenseitige Beziehungen in den letzten Jahren namentlich durch Neumayr und] Nikitin lebhaft diskutirt worden sind. In der Jurazeit verhielt sich also Westpreussen ganz anders als in der jüngeren Kreidezeit, und eben deshalb würde jeder Aufschluss vorkretaceischer Schichten in unserer Provinz von ganz besonderem Interesse sein, namentlich im Hinblick auf die in allen Nachbarprovinzen so deutlich hervortretende Trans- gression des oberen Jura. 1) Sitzungsber. physikal. - ökon. Gesellsch. Königsberg 1883 8. 41 — 45. ' 2) Der Untergrund des norddeutschen Flachlandes. Schriften physikal. -ökon. Gesellsch. 1881. Taf. I. 20 177 Gebirgsstörungen. Das erwähnte Bohrloch bei Inowraclaw ist auch noch dadurch interessant, dass es bei einer Gesarnmttiefe von 1 104,65 m noch immer die Anhydritgruppe nicht traf, welche in einem nach WNW nur 1200 m entfernten Bohrloche an der Posener Chaussee schon bei 30,15 m erreicht und bei 654,10 m Tiefe noch nicht durchsunken wurde. Die hangende Grenze dieser Gruppe fällt also min¬ destens 1074 m auf 1200 m Entfernung. Eine bedeutende Störung hat somit seit Abschluss des Oxford dort stattgefunden. Dieselbe dürfte sich theils aus Schichtenaufrichtungen, theils aus Verwerfungen zusammensetzen, da Bohrkern der Anhydritgruppe Schichtenneigungen von ca 45°, solche des Rhät deren von 5° bis 20° erkennen lassen. Hiernach liegt Inowrazlaw bereits ausserhalb der russischen Tafel. Ein Blick auf die vom Verfasser entworfene Uebersichtskarte lehrt sofort, dass Inowraclaw in jene Zone hercynischer Störungen fällt, deren Grenze gegen © die skandinavische Masse etwa durch die Linie Hailands As — Cimbrishamn- Bornholm, gegen die russische Tafel durch das Sandomirer Mittelgebirge be¬ zeichnet wird. Der westliche Theil Westpreussens, insbesondere die Kreise Deutsch-Krone und Flatow fallen hiernach noch in das gestörte Gebiet ausser¬ halb der russischen Tafel. Bemerkenswerth ist es, dass die soeben erwähnte Störungslinie Schonen- Inowraclaw-Sandomir die etwas nordwärts abgelenkte Fortsetzung jener anderen bildet, welche Karpinsky und Süss1) von Sandomir durch das südliche Russland bis zur Halbinsel Mangyschlak verfolgten. Diese Störung hat sowohl in Russ¬ land wie in Schweden Schichten der oberen Kreide betroffen und ist demnach von ziemlich jugendlichem Alter. Auch in dem übrigen Theile Westpreussens, sowie in ganz Östpreussen, linden sich übrigens — ungeachtet der wenigstens im nördlichen Östpreussen als schwebend erkannten Lagerung der mesozoischen Schichten — jugendliche Störungen, wenn auch von weit geringerem Betrage, gewissermassen als letzte Ausklänge jener grossen Dislokationen. Schon 1867 wies Berendt solche für das Tertiär nach, und der Verfasser schloss sich dem bei wiederholten Gelegenheiten an. Doch Hessen die beob¬ achteten Erscheinungen anfangs auch eine andere Deutung (auf glaciale Druck¬ wirkungen) zu. Neuerdings mehren sich die Thatsachen, welche für sehr jugend¬ liche Störungen in West- und Östpreussen sprechen. Zwar liegen die Schichten der Kreide im Samland und bei Tilsit fast horizontal. Dennoch konnte Ver¬ fasser nachweisen, dass die heutige Rinne des Pregelthales in Königsberg2) sich im Verlaufe der Kreideschichten wiederspiegelt. Danach wäre das Thal als Grabenversenkung aufzufassen, und auch dem pfeussischen Weichselthale dürfte dieselbe Deutung zukommen. H Süss, Antlitz der Erde. Bd. I. Prag 1885, S. 604 Taf. V. 2) Jahrb. k. geolog. Landesanst. f. 1884 S. 483 — 486. 21 178 Selbstredend sind diese Versenkungen durch Erosion umgestaltet. Aber zahllose conform verlaufende „Seenthäler“1) sind als analoge, , z. Z. noch nicht durch Erosion verwischte „Gräben“ anzusehen; und auch die über die wellige Platte unvermittelt aufragenden Höhen zeigen durch ihr Streichen wie durch ihre ganze Gestaltung und Anordnung ihren genetischen Zusammenhang mit jenen Thälern. Zugleich ergaben die Kartenaufnahmen bei Mewe2), dass die Diluvialschichten sich innig den Wellen des Terrains anschmiegen; ja dass meilenlange schmale, bis 24 m hohe N-S streichende Terrainwellen querdurch die Verbreitungs¬ grenzen jungdiluvialer Schichten hindurchsetzen. Unsere Seen und Seenthäler sind demnach auf tektonische Linien, unsere Flussthäler auf erodirte Seenthäler zurückzuführen — Gedanken, welche bereits vor langer Zeit durch v. Koenen bez. Oskar Peschei ausgesprochen, aber erst durch die Fülle neuerer Beobachtungen in den verschiedensten Ländern mehr und mehr gereift sind. Die vom Verfasser3) früher ausgesprochene Ansicht über die Bildung der Seen ist somit zu modificiren, während das ebendort über die Thätigkeit subglacialer Wässer Gesagte im Uebrigen bestehen bleibt. So merkwürdig die Annahme solcher jugendlichen Störungen in West- preussen für den ersten Augenblick scheinen mag, kann sie doch streng ge¬ nommen Niemanden überraschen, nachdem v. Koenen u. A. quartäre Störungen am Harze und anderwärts nachgewiesen haben, und Beyrich schon längst die jugendliche Entstehung des Ostseebeckens ausgesprochen hat. Bei eingehendem Studium der zwar kleinen aber scheinbar chaotischen Terrainformen Ost- und Westpreussens löst sich das Chaos in ein Netz regelmässiger Linien auf, wie sie Daubröe’s Lithoklasen entsprechen. Die im Druck befindliche, vom Ver¬ fasser gemeinsam mit Herrn Schulamtskandidat Vogel bearbeitete Höhenschichten¬ karte wird dies klar erkennen lassen. LTnd bei weiterer Ueberlegung schwindet auch in der Theorie das anfangs Befremdende unserer Annahme: Nur in grosser Tiefe vermag ein Tangential¬ schub sich geltend zu machen, sogenannte bruchlose Faltung und meilenweite Ueberschiebung hervorzubringen. Die das Gewölbe durch ihren Vertikaldruck vor Aufbruch nach Oben schützende Schichtendecke muss ungefaltet passiv ausweichen mittels Verwerfungen, wie sie beispielsweise die Trias Lothringens typisch beherrschen. Aber selbst diese, einer geringeren Tiefenzone eigene Form der Gebirgsstörung kann sich nicht ohne eine gewisse Belastung geltend machen. Die oberflächlichsten, nicht oder nur sehr wenig belasteten Schichten müssen vertikal nach oben oder unten folgen, oder auf Gleitfiächen rutschen, mithin den Grundlinien des neuen Gebirges sich anschmiegen: Unebenheiten, theilweise aber nicht völlig ausgleichen, Gräben und Horste in der Terrainge- 1) Ebenda f. 1883 S. 556—564, f. 1885 S. 395—399, 424-426. 2) Ebenda f. 1885 S. LXXXVI— LXXXVIII. 3) Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1884 S. 699—702. 22 179 staltung wiederspiegeln, ohne in letzteren zu geringerer Mächtigkeit herabzusinken. Denn Flächenerosion (Abrasion) hat noch nicht stattgefunden, und doch ist es Erosion, welche unsere alten und jungen Gebirge ans Tageslicht gefördert hat. Ohne Erosion kein felsiges Gebirge ! Soweit man derartige Vor¬ stellungen a priori ableiten kann, darf man wohl vermuthen, dass ein soeben entstehendes kleines Gebirge ungefähr die Gestalt unserer preussischen Seen¬ platten haben dürfte. Jedenfalls gehören letztere zu den sonst kaum bekannten Gebieten, in denen seit der letzten Bildung nichtvulkanischer Terrainuneben¬ heiten (welche 300 m übersteigen!) keine Abrasion und nur unbeträchtliche Erosion stattgefunden hat. 23 SCHRIFTEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN DANZIG. NEUE FOLGE. SIEBENTEN BANDES ZWEITES HEFT. MIT UNTERSTÜTZUNG DES WESTPR. PROVINZ1AL-LANDTAGES HERAUSGEGEBEN. * ' _ _ DANZIG 1889. COMMISSIONS-VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG. Druck von A. W. Kafemann in Danzig. Inhalt. Seite. 1. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft . I 2. Uebersicht über die in den ordentlichen Sitzungen behandelten Gegen¬ stände . VI 3. Berichte der Sectionen . IX 4. Mitglieder- Verzeichniss der Gesellschaft und ihrer Sectionen .... XXI 5. Yerzeichniss der im Jahre 1888 durch Tausch, Kauf und Schenkung er¬ haltenen Bücher . XXIX Abhandlungen. 6. Sitzungs-Berichte der anthropologischen Section der Naturforschenden Gesell¬ schaft in Danzig vom Jahre 1880 bis Ende 1888. 3. Serie . 1 7 Bericht über die Thätigkeit der Elbinger Alterthumsgesellschaft im Vereins- jahr 1887/88 143 8. Ueber die chemische Untersuchung von Grundwässern aus Danzig und Elbing von 0. Helm . 157 9. Bericht über die elfte Wanderversammlung des westpreussischen botanisch¬ zoologischen Vereins zu Danzig, am 1. October 1888 . 163 Bail. Speziellere Mittheilungen . 170 von Klinggraeff. Ueber die Bastarde bei Farnen und Moosen .... 172 Preuschoff. Beitrag zur Flora des Elbinger Kreises . • 179 Conwentz. Ueber ein Herbarium Prussicum des Georg Andreas Helwing aus dem Jahre 1717 . 181 ,, Die einheimische Wirbelthier-Fauna Y . 184 Brischke. Bericht über eine Excursion nach Steegen,, auf der frischen Nehrung, im Juli 1888 . 193 Taubert. Bericht über die im Kreise Schlochau im Juli und August 1888 unternommenen botanischen Excursionen . -210 Kal muss. Botanische Streifzüge auf der frischen Nehrung von Neukrug bis Pröbbernau . 224 Kaufmann. Pilze der Elbinger Umgegend . 234 von Klinggraeff. Botanische Reisen im Sommer 1888 ....... 247 Treichel. Botanische Notizen IX . -251 „ Zoologische Notizen YII . 257 10. Die Amphibien Westpreussens von W. Wolterstorff . 261 Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft zu Danzig für 1888, erstattet vom Director derselben, Professor Dr. Bail, am 146. Stiftungsfeste, den 2. Januar 1889. Mit dem schwarzen Flore der Trauer verhängen wir das Andenken an das Jahr 1888, entriss doch dieses dem deutschen Vaterlande in der Folge weniger Monate zwei seiner Kaiser, auf welche ihr Jahrhundert mit stolzer Freude blickte, und denen die Herzen selbst der besiegten Gegner in liebender Verehrung ent¬ gegen schlugen. Auch aus dem Kreise unserer Gesellschaft haben wir eine Reihe von Todes¬ fällen zu verzeichnen. Es starben Herr Professor Dr. Künzer in Marienwerder, ein Mann von echt wissenschaftlichem Streben, der stets zu den eifrigsten und begeistertsten Förderern unserer Gesellschaft gehörte, ferner die Herren Rentier Fischer in Hochwasser, die Kaufleute Friedrich Hein jun., Schnarcke und Gompelsohn und Herr Departements -Thierarzt und Veterinär- Assessor Hertel. In reihe den Namen dieser Mitglieder den unseres gleichfalls verstorbenen Kastellans Pohl an, der, wie ich ihm nachrühmen darf, mehr als 23 Jahre der Gesellschaft mit hingebender Pflichttreue gedient und sich allgemeine Achtung erworben hat. Lassen Sie uns, meine Herren, das Andenken aller der Geschiedenen ehren, indem wir uns von unsern Sitzen erheben. Zu den betrübenden Ereignissen, von denen Stadt und Provinz im ver¬ gangenen Jahre betroffen wurden, gehört das Scheiden des allbeliebten Ober- Präsidenten Westpreussens, Sr. Excellenz des Wirklichen Geheimen Rathes Herrn von Ernsthausen. Auch unsere Gesellschaft hat dem hochverdienten Manne, den sie das Glück hat, zu ihren Ehren mitgliedern zu zählen, durch eine Deputation den erneuten Dank für sein ihr stets bewiesenes Wohlwollen dar¬ gebracht und ihrem Schmerze über das Aufhören seiner persönlichen Anwesen¬ heit in unsern Versammlungen Ausdruck gegeben. Noch gedenken wir zweier Männer, welche in Folge des Domizilwechsels aus der Gesellschaft geschieden sind, nämlich des vom regsten wissenschaftlichen Interesse beseelten Herrn Landesrath Fuss, der einem Rufe als Erster Bürger¬ meister nach Kiel gefolgt ist, und des Herrn Oberförster Liebeneiner, der II sich durch seine Baumculturen, wie durch die Förderung der Fischzucht in unserer Provinz bleibende Verdienste in den angewandten Naturwissenschaften erworben hat. Gegenwärtig besteht die Gesellschaft ausser den Ehren- und correspon- direnden Mitgliedern aus 215 einheimischen und 103 auswärtigen Mitgliedern. Die folgenden Berichte werden Zeugniss von dem segensreichen Wirken der¬ selben ablegen und ihre jetzige Blüthe erscheint um so erfreulicher, wenn wir des langen Zeitraums gedenken, in dem sie sich bereits an der Förderung des geistigen Lebens betheiligt hat. Sie wird in 4 Jahren das bisher nur von wenigen wissenschaftlichen Instituten erreichte Fest des 150jährigen Bestehens feiern. Demnach sind wohl der Wunsch und die Hoffnung berechtigt, dass auch ihre Mitgliederzahl noch einen erfreulichen Zuwachs besonders durch neuerdings in Westpreussen heimisch gewordene Freunde der Wissenschaft erfahren möge. Auch mit auswärtigen Gelehrten ist die Gesellschaft wie bisher in stetem regen Verkehre geblieben. Sie übersandte Herrn Geheimen Bergrath Römer in Breslau das Ehrenmitglied-Diplom und ernannte Herrn Professor Sandberger in Würzburg und Herrn Professor Pen zig in Genua zu correspondirenden Mit¬ gliedern. Von allen drei Männern, welche schon früher unsere Arbeiten that- kräftig gefördert haben, erhielt sie Schreiben, welche ich Ihnen an unserm heutigen Festtage mittheile. Was unsere Publikationen anbetrifift, so haben die mit Unterstützung des Westpreussischen Provinzial-Landtages herausgegebenen, von Herrn Dr. Lis sauer bearbeiteten ,, Prähistorischen Denkmäler“ von zuständiger Seite eine wohl¬ wollende und anerkennende Beurtheilung gefunden und der Gesellschaft sehr zahlreiche Glückwünsche eingetragen. Das Werk hat uns gleichzeitig in den Stand gesetzt, dem Manne, welcher um unsere Stadt und Provinz die höchsten Verdienste hat, von Neuem unsere Empfindungen auszudrücken, indem wir das¬ selbe durch die Widmung zierten: ,, Ihrem hochverdienten Ehrenmitgliede, dem Förderer alles geistigen Lebens in Danzig und in der Provinz Westpreussen, Herrn Geheimen Regierungsrath von Winter, Vorsitzenden des Provinzial- Ausschusses zu seinem 25jährigen Jubiläum als Oberbürgermeister unserer Stadt am 6. Januar 1888 in dankbarer Ehrerbietung gewidmet von der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig“. Da wir mit dem Drucke unserer Jahresberichte gleichzeitig die Geschichte unserer Gesellschaft den kommenden Generationen überliefern, eine Geschichte, die seit fast 1V2 Jahrhunderten mit der unserer Stadt in innigstem Zusammen¬ hänge steht, so sei hier gleichzeitig hervorgehoben, dass ein Fest, welches von allseitigerer Begeisterung sämmtlicher Bewohner getragen wurde, als das in Rede stehende, gewiss noch von keinem Mitgliede einer Stadt- und Provinzial- Verwaltung gefeiert worden ist. Das im. vorigen Frühjahr erschienene 1. Heft des VII. Bandes der neuen Folge unserer Schriften enthielt, ausser den im vorjährigen Jahresbericht auf¬ geführten Abhandlungen, noch die der Herren III Dr. Carl Brick, Beiträge zur Biologie und vergleichenden Anatomie der baltischen Strandpflanzen (mit Doppeltafel) und Dr. Alfred Jentzsch, Ueber die neueren Fortschritte der Geologie West- preussens. Für das diesjährige Heft sind die Sitzungsberichte der anthropologischen Section vom Jahre 1880 bis Ende 1888, III. Serie, bereits gedruckt und die Berichte über die 11. Versammlung des Westpreussischen Botanisch-Zoologischen Vereins zu Danzig, ferner ein umfangreiches Verzeichniss höherer Pilze der Um¬ gegend von Elbing von Herrn Realgymnasiallehrer Kaufmann und mehrere wissenschaftliche Aufsätze bereits zum Drucke eingegangen. Unser verdienstvoller Verleger Herr Dr. Rudolf Engelmann in Leipzig, in Firma Wilhelm Engelmann, ist leider im verflossenen Jahre verstorben. Mit der Fortführung der Geschäfte dieser weltbekannten Firma ist unser Lands¬ mann Herr E. Rei nicke betraut worden. In neue Tauschverbindungen sind mit uns folgende Gesellschaften und Institute getreten: 1. Baden b. Wien. Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse. 2. Bergen. Museum. 3. Hamburg. Gesellschaft für Botanik. 4. New Orleans. Academy of Sciences. 5. San Jose (Costa Rica) Museo Nacional. 6. Stuttgart. Verein für Handelsgeographie. Ermüden würde ich Sie, wollte ich auch nur die bedeutenderen der Werke anführen, welche uns in unserem internationalen Tauschverkehre oder als Ge¬ schenke der hohen Ministerien zugegangen sind, dieselben sind Ihnen ja auch zum T heile bereits hier vorgelegt worden. Dagegen bitte ich Sie, das mit diesem Berichte zu druckende Verzeichniss unseres Bibliothekszuwachses einer ein¬ gehenden Durchsicht zu unterwerfen, damit die in demselben aufgeführten Schätze des Wissens recht umfangreiche Verwerthung finden. Gleichzeitig rufe ich Ihnen bei dieser Gelegenheit ins Gedächtniss, dass Zeitschriften und dazu geeignete Bücher in einem Lesezirkel circuliren, an welchem sich jedes Gesellschaftsmitglied nach erfolgter Meldung bei unserem Herrn Bibliothekar Kays er betheiligen kann. Ueber die in den acht ordentlichen Sitzungen behandelten Gegenstände wird Herr Sanitätsrath Dr. Semon uns eine nach Disciplinen geordnete Uebersicht vortragen. Sehr rege war, wie Sie aus den Berichten der Herren Vorsitzenden ersehen werden, das Leben in unseren Sectionen, an deren Ver¬ sammlungen jedes Gesellschaftsmitglied theilzunehmen berechtigt ist. Die Gesellschaft hat auch 1888, wie seit einer langen Reihe von Jahren, dem Gartenbauvereine, wie dem Ornithologischen Vereine ihren Sitzungssaal zur Abhaltung von Versammlungen eingeräumt. IV Für die naturhistorischen und archäologischen Sammlungen sind der Ge¬ sellschaft auch im verflossenen Jahre wieder eine Anzahl werth voller Geschenke gemacht worden. Es mögen von denselben hier besonders eine Zusammen¬ stellung von 50 schön erhaltenen Versteinerungen aus dem Tertiär, dem Jura und der Trias Schwabens erwähnt werden, welche Herr Ober-Reallehrer Friz in Stuttgart freundlichst übersandte, sodann verschiedene werthvolle Objecte aus dem Thier- und Mineralreich von Herrn Kaufmann Otto Braunsdorf in San Francisco, ferner eine werthvolle Sammlung von ursprünglichem und ver¬ arbeitetem Asbest von Herrn Major Tenzer und eine Sendung von Früchten und Samen aus Meran durch Herrn Amtsgerichtsrath Saage. Noch erhielten wir, und zwar hauptsächlich archäologische Geschenke, von Frau Ritterguts¬ besitzer von Szychowska auf Krissau, Frau Rittergutsbesitzer von Laer auf Adl. Jellen bei Marienwerder, von den Herren Rittergutsbesitzer Drawe-Sas- koschin, Mac-Lean-Roschau, Suter-Löbsch und F. E. Schultz-Neuguth bei Schöneck, von den Herren Hofbesitzer Slivinski in Kossakau und Postmeister Nehse in Pelplin, von Frau Oekonomierath Lenz, Herrn Instrumentenmacher Eggert und Herrn Kaufmann R. Block. Allen den freundlichen Gebern sei hiermit der beste Hank ausgesprochen und damit gleichzeitig an alle die geehrten Hörer wie Leser dieses Berichtes die Bitte geknüpft, sich fortgesetzt in recht reger Weise allseitig an der Förderung der Bestrebungen unserer Gesellschaft zu betheiligen. In den Letzteren hat sich im Laufe der Zeit nichts geändert mit einziger Ausnahme des Umstandes, dass sie freudig alle ihr zugehenden Sammlungs¬ objecte in die Verwaltung des Provinzial-Museums übergiebt. Wie eng unsere Gesellschaft mit Letzterem verbunden ist, darüber geben unsere gedruckten Jahresberichte seit 1865 Kunde, deren erstes Heft gleichzeitig die Vorgeschichte dieses Instituts enthält. Unsere Humboldt-Stipendien erhielten im Jahre 1888, auf Grund der von ihnen eingereichten Arbeiten, der Privatdozent an der Kgl. Technischen Hoch¬ schule in Berlin Herr Dr. Gross und der Assistent am Mineralogischen Museum der Kgl. Universität in Breslau Herr Kumm. Wenn wir auf das wissenschaftliche Leben der Gesellschaft auch im ver¬ gangenen Jahre mit Freude zurückblicken können, so statten wir dafür auch dem hohen Provinzial-Landtage Westpreussens den aufrichtigsten Dank ab, da er auch 1888 unsere Bestrebungen durch die laufende Subvention von 2000 Mk. gütigst gefördert hat. Auf der Tagesordnung der 9 ausserordentlichen Sitzungen standen nur die regelmässig zu verhandelnden Gegenstände. In der letzten, am 19. December abgehaltenen Sitzung wurden alle Beamten des Vorjahrs wiedergewählt, und es gelangte der von unserem Schatzmeister Herrn M ü ns terberg aufgestellte Etat für 1889 zur Annahme, der in Einnahme und Ausgabe der Allgemeinen Kasse, der Wollf sehen, Verch’schen und Humboldt-Stiftung, wie des von der Gesell¬ schaft verwalteten Menge-Fonds mit 9189 Mark abschliesst. V Der geplante Sommerausflug unterblieb hauptsächlich wegen der Ungunst der Witterung, dagegen betheiligten sich eine Anzahl von Mitgliedern in den ersten Tagen des Octobers an den wissenschaftlichen Verhandlungen und den Ausflügen des eng mit uns verbündeten Westpreussischen Botanisch-Zoologischen Vereins, zu dessen Versammlung sich auch zahlreiche auswärtige Mitglieder eingefunden hatten. Am 4. Januar fand bei Leutholz eine zwanglose Vereinigung zur Feier des Stiftungstages statt und eine ebensolche ist für heut im Hotel du Nord vorgesehen. Ich schliesse diesen Bericht mit dem Wunsche, dass das neue Jahr uns weniger Verluste bringen möge, als das vergangene, und dass unsere Gesell¬ schaft in ihm noch kräftiger blühe und gedeihe, als in dem vergangenen. VI Uebersicht über die in den ordentlichen Sitzungen behandelten Gegenstände vom Secretair für innere Angelegenheiten Sanitätsrath Di*. Xenion • A. Allgemeines. 1. Jahresbericht über das Jahr 1887, erstattet vom Director Herrn Prof. Dr. Bail am 4. Januar 1888 zur Feier des Stiftungstages. Im Anschluss an diesen folgen die Berichte der Sectionen, erstattet von deren Vorsitzenden, nämlich: von Herrn Dr. Lis sauer über die anthropologisch- ethnographische Section, von Herrn Geheimrath Dr. Ab egg über die medicinische Section, von Herrn Professor Mo mb er über die Section für Physik und Chemie, von Herrn Ober-Regierungs-Rath Fink über die wissenschaftliche Thätigkeit des Westpreussischen Fischerei- Vereins. 2. Der Director spricht den Erben des verstorbenen Dr. Schuster für die der Bibliothek gemachte Zuwendung den Dank der Gesellschaft aus. 3. Der Director berichtet über die Abschieds-Audienz bei Sr. Excellenz dem Herrn Ober-Präsidenten von Ernsthausen am 17. October. B. Physik und Meteorologie. 1. Herr Professor Dr. Lampe hält Vortrag über einige neuere den Erd¬ magnetismus betreffende Beobachtungen mit Demonstrationen am 4. Januar. 2. Herr Stadtrath Helm bespricht das Verhalten des Bernsteins gegen polarisirtes Licht am 1. Februar. 3. Der Director übergiebt der physikalischen Sammlung eine zweistiefelige Luftpumpe (Geschenk des Herrn Oberstlieutenant von Flotow) am 15. Februar. 4. Herr Professor Mo mb er bespricht die Wirkung eines Nordföhns auf die Temperatur nach einer Mittheilung des Herrn Amtsgerichtsrath Saage aus Meran am 15. Februar. VII 5. Herr Professor Dr. Lampe hält einen weiteren Vortrag über neuere Be¬ obachtungen auf dem Gebiete des Erdmagnetismus am 7. März. 6. Herr Oberlehrer Schumann hält Vortrag über einige Versuche be¬ treffend die Ausdehnung durch die Wärme am 17. October. C. Zoologie. 1. Herr Professor Dr. Bail spricht über die Bauwerke der Spinnen am 18. Januar. 2. Derselbe legt eine Kröten -Eidechse aus San Francisco (Geschenk des Herrn Braunsdorf daselbst) vor am 17. October. 3. Derselbe spricht über Organisation und Thätigkeit des Schiffsbohr¬ wurmes unter Demonstration aus San Francisco erhaltener Belegstücke am 17. October. 4. Herr Hauptlehrer Br i sch ke hält Vortrag über die Entwickelung einiger Insekten am 7. November. D. Botanik. Herr Professor Dr. Bail demonstrirt monströse Lentinus-Exemplare aus der Zuckerfabrik in Praust (Geschenk des Herrn Dr. Wiedemann sen. in Praust) am 18. Januar. E. Mineralogie und Geologie. 1. Herr Professor Dr. Bail demonstrirt eine reiche Asbestsammlung (Geschenk des Herrn Hauptmann Tenzer) im unverarbeiteten und ver¬ arbeiteten Zustande am 18. Januar. 2. Derselbe zeigt Mineralstufen aus San Francisco vor. Am 18. Januar. 3. Herr Director Dr. Conwentz macht geologische und mineralogische Mittheilungen unsere Provinz betreffend am 1. Februar. 4. Herr Professor Dr. Bail demonstrirt Schwefelkies auf Steinkohle am 18. April. 5. Herr Director Dr. Conwentz demonstrirt verschiedene Vorkommnisse aus der Provinz Westpreussen und zwar: a. Krystalle von Granaten aus Linde, Kr. Neustadt, b. Osteocollen aus Hochstriess, c. ein vom Nephrit nur durch grösseren Quarzgehalt verschiedenes Geschiebe aus Jenkau, d. eine in Chalcedon umgewandelte Spongie aus Klanin, e. Braunkohle aus Strasburg Westpr., f. Kreide aus Calwe bei Stuhm, g. die Bohrergebnisse auf Steinsalz bei Inowrazlaw, am 17. October. 6. Herr Oberlehrer Dr. Kiesow hält Vortrag über das Meer der Tertiärzeit und das Diluvium am 7. November. VIII F. Palaeontologie. 1. Herr Director Dr. Conwentz demonstrirt Funde von Thierresten aus der Provinz Westpreussen: a. den linken Unterkiefer vom Biber, b. das untere Ende von der rechten Stange des Rennthieres aus der Weichsel in der Nähe von Fordon, c. den linken Stirnzapfen von Bos priscus aus dem Yoldia-Thon von Lenzen. Am 17. November. G. Medicin. 1. Vortrag des Herrn Kreis-Physikus Dr. Freymuth: Ueber Schutz¬ impfungen gegen ansteckende Krankheiten und die Theorie derselben, am 18. Januar. 2. Mittheilung der Herren Thierarzt Leitzen und Stadtrath Helm: LTeber Darmsteine, am 1. Februar. 3. Vortrag des Herrn Dr. Schneller: Ueber Entstehung und Behandlung der Kurzsichtigkeit, am 15. Februar. 4. Herr Thierarzt Leitzen demonstrirt die Anfänge von Haarbälgen aus der Obduction eines Kalbes und die Verknöcherung eines Aneurysma bei einem Pferde: bespricht sodann die Prophylaxe des Rothlaufs der Schweine, am 17. October. 5. Herr Dr. med. Po eichen hielt einen Vortrag über Zellkerntheilung bei Pflanzen und Thieren und erläuterte denselben Schritt für Schritt durch vorzügliche mikroskopische Präparate, deren Mehrzahl von dem correspondirenden Mitgliede der Gesellschaft, Herrn Geh. Regierungs¬ rath Professor Dr. Strasburg er in Bonn a. Rh. gütigst zu diesem Zwecke übersandt worden war. Am 2. December. 6. Herr Dr. Wallenberg junior hält Vortrag über die Entwickelung der modernen Gehirnforschung und ihre Resultate. Am 5. December. IX Bericht über die Thäti^keit der anthropologischen Section im Jahre 1888, erstattet von dem Vorsitzenden derselben, Dr. Lissaner. Die anthropologische Section hat im Jahre 1888 gemeinsam mit dem Provinzial-Museum die Erforschung der heimathlichen Vorgeschichte fortgesetzt. In ihrem Aufträge sind von Herrn Dr. Lierau, der seit dem Herbst leider Danzig verlassen hat, eine Reihe von Ausgrabungen im Putziger, Neustädter, Karthäuser und Danziger Kreise ausgeführt worden, von denen besonders die Untersuchungen der Skelettgräber mit Steinsetzungen zu neuen, interessanten Resultaten führten, die wir in einer der nächsten Sitzungen zum Vortrage bringen werden. Die grossen Erwerbungen des Westpreussischen Provinzial- Museums in diesem Jahre und die Ausgrabungen von Seiten des Direktors Herrn Conwentz haben die Kenntnis« der westpreussischen Vorgeschichte in der hallstätter und der arabisch-nordischen Kulturepoche wesentlich erweitert und ebenso wie die neuen literarischen Erzeugnisse auf diesem Gebiete, welche uns in so reichem Masse von den Autoren zugesandt worden, interessanten Stoff für die Verhandlungen der Section geliefert. Desgleichen waren wir so glücklich, unser verdientes Mitglied, Herrn Direktor Dr. Anger in Graudenz, welcher das grosse Gräberfeld aus der La-Thne- Zeit bei Rondsen, Kreis Graudenz, mit glänzendem Erfolge erforscht hat, zu einem zusammenfassenden Vortrage über seine Ausgrabungen, verbunden mit einer Demonstration der interessantesten Objekte seiner Sammlung, in unserer Sektion zu bestimmen; wir können heute hinzufügen, dass seine ausführliche Publikation über dieses Feld, Dank der grossen Liberalität unserer Provinzial¬ behörden, nächstens in einer ihrer Bedeutung würdigen Ausstattung edirt werden soll. Die Schriften der Naturfor sehenden Gesellschaft bringen in diesem Jahre auch die dritte Serie der Sitzungsberichte unserer Section, welche die letzten 9 Jahre unserer Verein sthätigkeit umfassen und wie die früheren Serien wieder¬ um eine grosse Zahl neuer prähistorischer Quellen dem Forscher darbieten. Von den Arbeiten unserer Section in diesem Jahre geben die Verhand¬ lungen in den einzelnen Sitzungen folgendes Bild: In der Sitzung vom 24. Februar sprachen: 1. Der Vorsitzende über neue Funde in Rondsen und Kommerau, sowie über die Gesichtsvasen von Broos in Siebenbürgen. X 2. Herr Conwentz über neue Erwerbungen des Provinzial-Museums, besonders aus der neolithischen Zeit. 3. Herr Helm über neue Untersuchungen von Artefacten aus Succinit aus prähistorischen Gräbern in Kärnthen. 4. Der Vorsitzende über die Formen unserer Bronzekelte. In der Sitzung vorn 3. October sprachen: 1. Der Vorsitzende über neuere Literatur. 2. Herr Anger- Graudenz über das Gesammtergebniss der bisherigen Ausgrabungen bei Rondsen. In der Sitzung vom 14. November sprachen: 1. Der Vorsitzende über Förstemanns Arbeiten zur Vorgeschichte Westpreussens. 2. Herr Conwentz über neue Ausgrabungen und Erwerbungen aus der hallstätter und römischen Zeit. 3. Herr Hägens über die Ergebnisse einer archäologischen Excursion nach Neustadt. 4. Herr Conwentz über eine Bronzefigur aus der Gegend von Thorn. In der Sitzung vom 12. Dezember sprachen: 1. Herr Conwentz über den Silberfund von Londzyn. 2. Herr Lakowitz über die Hügelgräber von Lissnau. 3. Der Vorsitzende über neuere Literatur. Von Fachgelehrten studirten die anthropologische Sammlung im Jahre 1888 die Herren Professoren Munro aus Schottland, Geinitz Vater und Sohn aus Dresden bezw. Rostock, die Herren Direktor Anger aus Graudenz und Professor Dorr aus Elbing, — alle sprachen ihre grosse Anerkennung über die Reich¬ haltigkeit und Anordnung des Museums aus. Auch an dieser Stätte ist es mir eine angenehme Pflicht, für die grosse Zahl werthvoller Geschenke, welche für die anthropologische Abtheilung des Provinzial-Museums eingegangen sind, im Namen der Section zu danken. XI Bericht über die T ti ätigf kei t der Heetion für Physik und Chemie im Jahre 1888, erstattet von dem Vorsitzenden derselben, Prof. A. Momber. 1. Sitzung am 30. November 1888. Herr Kays er bespricht einige an einem Nobert’schen Microscope vorge¬ nommene Aenderungen, insbesondere die von ihm daran construirte, einfache Ablesevorrichtung, welche ebensoviel wie eine aus Ocular und Objectiv zusammen¬ gesetzte microscopische Einrichtung leistet, das Bild aber nicht umkehrt. Diese Vorrichtung besteht aus einem kleinen Röhrchen, nur Faden und Linse von planconvexer Form enthaltend. Unmittelbar hinter dem Auge kommt der Faden, horizontal gestellt, und in gewissem Abstande die Linse mit der con¬ vexen Seite voran, so dass das vom Faden ausgehende beim Durchgang der Strahlen durch die Linse und von ihrer planen versilberten Fläche zurückge¬ spiegelte Bild scharf wahrgenommen wird. Da ein schmaler Streifen Versil¬ berung in einer durch die Mitte gehenden und auf dem Faden senkrechten Richtung weggeschabt ist, so sieht bei richtiger Entfernung des Röhrchens zur einzustellenden Theilung das Auge auch diese durch den centralen, frei- gelassenen Raum genau. Um die Theilung, nicht aber den Faden, stärker ver- grössert als im angeführten, einfachsten Falle zu erhalten, wird auf die plane, versilberte Fläche der Linse unmittelbar eine zweite planconvexe Linse mit geeigneter Brennweite gefügt. Im betreffenden Falle sind zwei gleiche Linsen von 10mm Durchmesser und 25mm Brennweite combinirt. An dem Fadenende der Röhre wird noch ein unter 45° geneigtes weisses Papierschirmchen mit centraler Oeffnung zur Beleuchtung des Fadens angebracht. Diese kleine Ab¬ lesevorrichtung ist an dem Objecttisch befestigt, während ein in halbe Milli¬ meter getheiltes und vertical am Microscoptubus befindliches Elfenbeinstäbchen von 80mm Umfang, mit dem Tubus verschoben werden kann. Eine Schraube, mit grosser in 50 Theile getheilter Trommel, dient dazu, den Tisch in feiner XII Weise zu heben oder zu senken, und da bequem die Zehntel dieser Theilung unter¬ schieden werden können, so ist hier eine Vorrichtung gewonnen, welche über 1 mm ein sehr grosses Intervall (80mm) eine Einstellung und Messung auf — — ^ Genauigkeit gewährt und z. B. für microscopische Messungen des Brechuugs- exponenten durchsichtiger Platten von Gewicht ist. Durch die feine Schraube können die Scalentheile auf ihre Theilungsfehler hin geprüft werden, und ins¬ besondere dient sie, Objective von kurzer Brennweite und Immersionssysteme auf das Object mittelst der Scale genau einzustellen, welches sonst durch Probiren nicht ohne Gefahr für die Apparate besorgt wird. In Bezug auf die Bestim¬ mung des Brechungsexponenten einer durchsichtigen planparallelen Platte führt Herr Kayser Folgendes an: Der Brechungsexponent ist = in welchem Ausdruck die Grössen D und d sich aus drei Ablesungen am Massstabe er¬ geben, wenn die Einstellung des Microscops erfolgt 1. auf die Unterlage der Platte, 2. nachdem die Platte aufgelegt ist, auf deren obere Fläche, 3. auf die Unterlage, während die zu untersuchende Platte liegen bleibt, so dass durch diese gesehen wird. Die Ablesungen 1. und 2. ergeben D, die Ablesungen von 1. und 3. d. Diese Methode ist aber nicht scharf genug. Eine weitere, genauere Ausführung mit experimenteller Prüfung wird für eine spätere Sitzung in Aussicht gestellt. Hierauf legte Herr Helm ein Normal thermometer aus Jenenser Glas vor und erwähnte, dass die Berliner Aichungs- Commission jetzt die Prüfung von Thermometern ausführt. Dieser Mittheilung folgte ein Vortrag desselben über die schwarze Modi- fication des Schwefels. Der Schwefel tritt in verschiedenen allotropischen Zuständen auf: amorph, wie er durch Abkühlung des gewöhnlichen geschmolzenen Schwefels mittels kalten Wassers erhalten wird und krystallisirt, und zwar hier in zwei ver¬ schiedenen Formen octaedrisch und prismatisch. Ausser in diesen Modificationen tritt der Schwefel noch in einer andern 1854 von Magnus entdeckten auf, als schwarzer Schwefel. Dieser entsteht, wenn plötzlich ein hoher Hitzegrad auf gewöhnlichen Schwefel einwirkt, so z. B. , allerdings etwas kohlehaltig, wenn gewöhnlicher Schwefel mit einigen Tropfen Oel vermischt in einen glühenden Platintiegel geworfen wird. Ferner entsteht beim Schmelzen von Rhodankalium durch Dissociation schwarzer Schwefel. In dieser Form ist der Schwefel in stärkster Glühhitze bei Luftabschluss nicht flüchtig, bei Luftzutritt oxydirt er jedoch zu schwefeliger Säure. Er ist unlöslich in allen Säuren, in Schwefelkohlenstoff, in Aether, nicht angreifbar durch kochende Kali- oder Natronlauge und auch nicht durch Salpetersäure unter Zusatz von chlorsaurem Kali. Er ist indessen aufschliessbar durch Schmelzen XIII mit Aetznatron und Kalisalpeter, wobei er in Sulphat übergeht und als solches nachgewiesen werden kann. Er ist in auffallendem Lichte tiefschwarz und in dickeren Schichten völlig undurchsichtig; in äusserst dünnen Schichten erscheint er blau. So zeigt sich der aus kleinen Mengen von Rhodankalium im erhitzten Platintiegel erhaltene, ebenso wenn er in farblosen Medien sich löst; Borax mit Schwefelnatrium geschmolzen färbt sich blau* Knapp betrachtet den schwarzen Schwefel auch als das färbende Prinzip des Ultramarins. Eine Reihe der besprochenen Eigenschaften des schwarzen Schwefels be¬ legte Herr Helm durch bezügliche Experimente. 2. Sitzung am 28. December. Im Anschlüsse an seinen in der vorigen Sitzung gehaltenen Vortrag spricht Herr Kays er speziell über die an Microscopen anzubringenden Apertometer. Dass der Leistungsfähigkeit der Microscope durch die Natur des Lichtes eine Grenze gesetzt ist, davon hatten schon Fraunhofer und Nobert eine V orstellung. Indess ist der von ihnen angegebene, engst wahrnehmbare Abstand von einer Wellenlänge nicht die äusserste Grenze, bis zu welcher es die neueren Microscope mit Oelimmersionssystemen in der Auflösung derDiatomaceenstructuren gebracht haben; vielmehr kommt sie dem von Helmholtz theoretisch fest¬ gestellten Ausdruck _ _X _ . 2 sin a für die kleinste erkennbare Distanz e sehr nahe, in welchem Ausdruck X die Wellenlänge und a den Divergenzwinkel bezeichnen, unter dem die äussersten Strahlen von der Axe des Objectes ins Objectivsystem fallen. Da dieser Winkel bei der Immersion nahezu ein rechter werden kann, so wird der numerische Ausdruck für die Grenze bei Annahme von X = 0,00055 mra im alleräussersten Falle die halbe Wellenlänge 0,000 275 mm betragen. Die auflösende Kraft eines Objectiv Systems steht nach den practischen Untersuchungen von Abbe, Dippel mit der Grösse des Divergenzwinkels in sehr genauer Beziehung; daher sind die Verfertiger bestrebt, in der Construction auf den grösstmöglichen Apertur¬ winkel oder auf die höchste, nach Abbe genannte „numerische Apertur“, dessen Ausdruck a = n sin a ist (wo n der Brechungsexponent) Bedacht zu nehmen und geben in ihren Preisverzeichnissen bei Trockensystemen den Aperturwinkel oder die numerische Apertur, bei Immersionssystemen die letztere wegen Ueberschreitung der Einheit an. Ob diese Angaben der Wirklichkeit entsprechen, muss Sache der Untersuchung sein. Herr Kayser bezog von einer wohlrenommirten Firma ein Oelimmersionssystem (Vl6 ) und hatte sich in der Bestellung die Leistung der Auflösung von Amphipleura pellucida bei schiefem Licht ausbedungen. Das gelieferte System entsprach nicht der Anforderung. Da der Verfertiger als Gründe der Nichtauflösung „Schlechtigkeit der Präparate, Mangelhaftigkeit der Beleuchtungsvorrichtung, Stativfehler u. s. w. anführte, so blieb es einstweilen XIV zweifelhaft, ob diese Umstände wirklich Schuld trugen. Herr Kays er be¬ schäftigte sich gleichzeitig mit Construction von Apertometern. Als eine Frucht seiner Untersuchungen demonstrirt er einen Apparat, der zur Untersuchung der Trockensysteme dient und folgende Einrichtung hat. Auf einem getheilten Horizontalkreis kann eine Alhidade gedreht werden und hiermit eine im Centrum errichtete Säule, an welcher ein nach der Mitte zu gerichtetes horizontal ge¬ stelltes Microscop sich befindet. Vor dem Objective desselben wird auf der¬ selben Säule ein Ring mittelst Zapfens gesteckt, dessen Drehung in der Axe der Säule durch nach derselben Horizontaltheilung reichende Ansatzstücke, die eine zweite Alhidade vertreten, bewerkstelligt werden kann. Steht die Ebene des Ringes, dessen Mitte in der Axe des Microscops liegt, senkrecht zur Axe des Microscops, so ist die Ablesung an der zweiten Alhidade 90°, wenn die Richtung des Microscopes der Ablesung 0° entspricht. In den Ring lässt sich das auf Apertur zu prüfende Objectivsystem einfügen, während mit der Verschiebung des Microscops in seiner Axe so weit gegangen werden muss, bis der aus beiden zusammengesetzte optische Apparat, wie bekannt als ein nicht umkehrendes Miniaturfernrohr, die Bilder deutlich zeigt. Ist das Fadenkreuz des Microscops durch richtige Drehung des ganzen Apparates auf einen nicht zu nahen Gegen¬ stand eingestellt, so dreht man an der ersten Alhidade, ohne die zweite zu be¬ rühren, soweit herum sowohl nach links als auch nach rechts, bis das Bild des Gegenstandes an dem betreffenden Rande verschwindet. Die Summe beider ab¬ gelesenen Winkel ist der Aperturwinkel. Der auf diese Weise gemessene Winkel stellte sich bei einem Objectivsystem No. 7 von etwa 4 mm Brennweite grösser heraus, als die anderswo dafür mitgetheilte und durch das Abbe’sche Aper- tometer gefundene Grösse, wobei allerdings Identität der Systeme gleicher Nummer desselben Optikers Voraussetzung ist. Der Vortragende entnahm, da er die Ursache der Vergrösserung seinem Apparatsobjective zuschrieb, das für das Abbe’sche Apertometer eigens gearbeitete Apertometer-Objectiv von der Firma Zeiss in Jena, aber auch mittelst dieses änderte sich das Resultat nicht. Herr Kays er demonstrirte nun den zweiten von ihm construirten Aperto- meterapparat, welcher bei beiden Arten, Trocken- und Immersions-Systemen, ver¬ wendet werden kann. Er besteht einfach aus einer Glasplatte, dessen eine Fläche versilbert ist, und ein System eingeritzter, concentrischer Kreise ent¬ hält, welche, je nach Dimension bestimmten Aperturen entsprechend, zur Be¬ obachtung kommen. Die Platte enthält noch auf der freien Fläche ein in der Mitte der Ringe aufgekittetes Deckgläschen, dessen untere Seite eine kleine Theilung hat, und wird auf den Objecttisch des Microscopes mit der versilber¬ ten Seite nach unten aufgelegt. Das Microscop mit dem zu untersuchenden Objectiv stellt man zunächst auf diese Theilung ein, dann nimmt man ohne Verschiebung des Tubus das Ocular heraus und setzt dasselbe, mit dem Aper- tometerobjectiv vereinigt, in den Tubus wieder ein und berichtigt diese Stel¬ lung am Ocular so weit, bis die Ringe in der Nähe des Randes ganz deutlich erscheinen; der äusserste Ring wird abgezählt und wenn er mit dem Rande XV nicht genau zusammenfällt, eine Schätzung nach Zehntel des folgenden Ring¬ intervalles dazugenommen. Zur Sichtbarmachung der Deckglastheilung ist ein centraler Theil der Versilberung weggenommen, und der Beleuchtungsspiegel zu benutzen; zur Beleuchtung der Ringe reicht aber ein über das Objectiv- system gestreifter und schräge zum Auffall des Lichtes gestellter weisser Papier¬ schirm aus, die Ringe erscheinen dann schwarz auf weissem Grunde deutlich, und es nicht nöthig, von unten durch den Spiegel Licht auffallen zu lassen. Soll ein Immersionssystem geprüft werden, so geschieht die Beobachtung in gleicher Weise, nur dass vorher ein Tropfen der betreffenden Flüssigkeit zwischen Linse und Deckglas eingeschaltet ist. Was nun die Bestimmung der Ringdurchmesser an dem beschriebenen Apparate betrifft, so musste, ehe der Vortragende die Kreise einriss, zuerst die Untersuchung der genauen Dicke der Glasplatte und des Brechungsexponenten vorangehen. Auf microscopische Weise wurde erstere 6,13 mm dick, der letztere — 1,525 gefunden. Das Arrangement der Ringe ist in Intervallen von der numerischen Apertur gemacht. Die Daten z. B. für eine Apertur von 0,80 ergeben sich, wie folgt: 0,80 = 1,525 sin x, hieraus der Winkel im Glase x = 31° 38', also tg r x — woraus der Radius des betreffen¬ den Ringes r = 3,777 6,13 ’ folgt. Der Divergenzwinkel a in Luft ist, weil: n sin x — sm a a = 53° 7' Der doppelte Betrag 106° wird daher der Aperturwinke] sein, gleichbe¬ deutend mit 0,80 mm num. Apertur. Als Radien für die num. Aperturen bis zur Apertur 1 waren also zu Grunde gelegt: 0,80 3,777 mra 0,85 4,115 0,90 4,481 0,95 4,881 1,00 5,324 Die Platte enthält in dieser Weise fortgehend Ringe bis zur Apertur: 1,45 18,820 mm Zur besseren Uebersicht empfiehlt es sich, in gewissen Intervallen statt eines Kreises zwei eng zusammenliegende zu ziehen. Der Vortragende zeigte nun an zwei Systemen, einem Trockensystem und dem in Frage kommenden Oelimmersionssystem den Gang der Untersuchung. Die anwesenden Mitglieder der Section überzeugten sich, dass bei Prüfung des Letzteren von dem Aperturring 0,80 gerechnet der 5. in den Rand des Gesichtsfeldes fiel; es hat dasselbe daher höchstens nur die num. Apertur 1,00, während im Preiscourant der betreffenden Firma 1,25 verheissen war. Besässe das System wirklich diese Apertur, so hätten zu der Abzählung noch 5 weitere Ringe erscheinen müssen, was eine grosse Differenz ist. Sucht man in der durch wissenschaftlich exacte Beobachtungen festgestellten Vergleichstabelle des XYI Dippel sehen Handbuchs der allgemeinen Microscopie, worin für eine Auswahl von Diatomeen die zur Auflösung erforderlichen numerischen Aperturen mitge- theilt sind, die auf 1,00 bezüglichen Daten, so findet sich unter Anwendung von schiefem Lichte angegeben: Nitzschia curvula und Navicula rhomboides (Frustulia) var. saxonica 36 Streifen auf ^ö~mn\ während zur Auflösung der Amphipleura pellucida mit 40 — 42 Streifen ein System von 1,10—1,15 gehört. Lange vor Anwendung des apertometrischen Verfahrens hatte Herr Kayser dem Verfertiger des Systems die Mittheilung gemacht, dass Nitzschia curvula nicht ge¬ löst werde und Frustulia erst an den Ländern Streifung sehen lässt und dass er die auflösende Kraft auf 34 Streifen taxirt. Zugleich mit dem Einwand, dass der Grund der Nichtauflösung in der Herstellung der Präparate liege, liess der Verfertiger auch Präparate folgen, welche wirklich gelöst wurden, deren Streifung aber nur bis auf 26 und 24 resp. 30 ging, während die Sendung von Amphi¬ pleura pellucida mit dem begründenden Vermerk ,, augenblicklich nicht in guter Qualität“ ausblieb. Wenn man in dem Dippelschen Buche zusieht, wie genau die Leistungen der microscopischen Firmen apertometrisch abtaxirt werden können, ähnlich etwa der Bestimmung des Masses durch den Massstab, so dürfte die Handlungsweise eines Optikers, der ein Objectivsystem verkauft, welches eine geringere Apertur als die verbürgte besitzt, dem Verhalten eines Kaufmanns zu vergleichen sein, dessen gelieferte Waare an dem bedungenen Masse ein Manko zeigt. Es ist nun noch eines Vorzugs zu gedenken, den die Apertometer-Ring- Methode vor der Abb ersehen hat, nach welcher letzteren an einem polirten Glascylinder ein Zeiger soweit herumgedreht wird, bis er in den Rand der Oeffnung hineinzukommen scheint. Hier wird also die Apertur jedesmal nur in einem bestimmten Durchmesser geprüft. Bei der Methode des Vortragenden übersieht man mit einem Blick den ganzen Umfang und kann auch über gewisse Defecte unterrichtet werden. Interessant ist es, dass an dem vorgezeigten Trocken¬ system No. 7 die Ringe nicht genau concentrisch erscheinen, sondern in einer gewissen Durchmesserrichtung am auffälligsten an einem Rande breite Inter¬ valle, am entgegengesetzten schmale Intervalle, und dass zur Deutlichmachung für erstere eine geänderte, und zwar die eingeschobene Ocularstellung nöthig wird. Diese Asymmetrie ist auch in der ersten Methode an der Aenderung der Oculareinstellung und aus der Verschiedenheit der Horizontalwinkel zu er¬ kennen. Nach dem Vortrage des Herrn Kayser zeigte der Vorsitzende einen von ihm hergestellten Apparat, bei dem zur Demonstration der Anziehung resp. Ab- stossung von galvanischen Strömen oder von Magneten und galvanischen Strömen statt des gebräuchlichen Ampereschen Gestells ein Horizontalpendel nach Art des von Weinhold (Physikalische Demonstrationen S. 499) angegebenen benutzt wird. Die Wirkung von Solenoiden auf einander und von Magneten auf Se- lenoide tritt bei diesem Apparate schon unter Benutzung eines Tauchelementes deutlich auf. XVII Bericht über die Sitzungen der medicinischen Section für 1888. I. Sitzung am 12. Januar. Anwesend: 18 Mitglieder. 1. Herr Dr. Pincus: Vorstellung eines Falles von Urticaria factititia mit Be¬ sprechung der Behandlung dieser Affection. 2. Herr Dr. Wallenberg jr. : Demonstration von path. anat. Präparaten, a) Croupöser Bronchialbaum, entnommen von einem Falle von Larynx- croup; b) eines Falles von Krebs der Speiseröhre mit Durchbruch in den linken Brustbronchus und gleichzeitiger Verkalkung der Atrioventricular- Grenzen des ganzen Herzens. 8. Herr Dr. Samt er referirt über mehrere von Dr. Baum resecirte Hüft¬ gelenke unter Vorlegung der betreffenden Präparate. II. Sitzung am 9. Februar. Anwesend: 19 Mitglieder. 1. Herr Dr. Baum spricht über Aktynomycose (Strahlenpilzerkrankung) unter Vorstellung einer von ihm operirten Patientin und unter Vorlegung von microscopischen Präparaten dieser Pilzform. 2. Herr Dr. Ziem spricht über den Zusammenhang von Nasen- und Augen Erkrankungen ernsterer Art und stellt einen Patienten vor, bei welchem ein derartiges Verhältniss vorzuliegen schien, und welcher von ihm durch sorgfältige Behandlung seitens der Nase geheilt wurde. 3. Derselbe demonstrirt ferner einen Fall von Ozaena, die durch Eröffnung der Oberkieferhöhle geheilt wurde. 4. Herr Geh. Rath Dr. Abegg demonstrirt und bespricht den Winckelschen Cranioklasten. III. Sitzung am 8. März. Anwesend: 21 Mitglieder. 1. Herr Dr. Loch: Demonstration und Besprechung eines Falles von par¬ tieller Kehlkopf-Exstirpation mit Ausgang in Heilung. Es handelte sich um krebsartige Erkrankung des Kehlkopfes. XVIII 2. Herr Dr. Baum spricht über osteoplastische Operationsmethoden nach Pirogoff und Gritthy und stellt einige dadurch geheilte Patienten vor. 3. Derselbe stellt einen Patienten mit glücklich verheilter Blasennaht nach hohem Steinschnitt vor. 4. Herr Dr. Freymuth: Vorstellung und Besprechung eines Falles von Chorea eines Erwachsenen. 5. Herr Dr. Ziem spricht über Einschränkung des Gesichtsfeldes in Folge von Nasenerkrankungen. IT, Sitzung am 12, April. Anwesend: 8 Mitglieder. 1. Herr Dr. Wallenberg jr. legt das Präparat eines Falles von Lungen- Krebs vor und berichtet über den Krankheitsverlauf. 2. Derselbe demonstrirte das Präparat eines Aorten-Aneurysma und re- ferirt über die Krankheitserscheinungen. 3. Derselbe stellt einen Fall von cerebraler Kinderlähmung vor. 4. Herr Geh. Rath Dr. Ab egg bespricht die Habilitationsschrift von Suchanneck in Zürich. T. Sitzung am 18. October. Anwesend: 25 Mitglieder. 1. Herr Dr. Scheele bespricht unter Vorstellung von 2 Fällen die spinale und cerebellare Ataxie. 2. Herr Dr. Baum: Vorstellung eines Falles von Pes varus equinus nach der Saygreschen Methode behandelt. 3. Derselbe: Demonstration und Krankheitserzählung eines Falles von Cysto- Sarcom des Ovarium nach der Methode von Mikulicz operirt. 4. Derselbe: Vorlegung eines Präparates von Fibromyom des Uterus und Bericht über den glücklichen Operationsverlauf derselben. 5. Herr Dr. Pölchen spricht über die Bursa pharyngea Luschkas an der Hand zahlreicher anatomischer Präparate. 6. Herr Dr. Freymuth: Demonstration eines Präparates von Magenkrebs und dessen Symptomatologie intra vitam. 7. Herr Meyer aus Hamburg hält einen Vortrag über Bauchrednerkunst. TI. Sitzung am 9. November. Anwesend: 15 Mitglieder. 1. Herr Dr. Wallenberg sen. demonstrirt den Harn eines Falles von paroxysmaler Hämoglobinurie. 2. Herr Sanitätsrath Dr. Semon legte das Präparat einer interessanten Schädelverletzung vor. XIX 3. Herr Dr. Polch en demonstrirt mehrere interessante pathol. anatom. Präparate : a. eine Doppelmilz, b. ein Diaphragma (Zwerchfell), auf dessen abdomineller Fläche sich frische Tuberkel entwickelt haben. 4. Derselbe bespricht die Witzelsche Zahnzange. 5. Herr Geheimrath Abegg legt eine praktisch gearbeitete Uterus-Zange (Kugelzange mit umlegbaren Handgriffen) vor. VII. Sitzung 22. November. Anwesend: 25 Mitglieder. Als Gäste die Herren Bail und Conwentz. 1. Herr Dr. Freymuth stellt den geisteskranken Jos eph Eber vor und be¬ spricht dessen Krankheitsform. 2. Herr Dr. Scheele stellt einen Fall von rechtsseitiger Medianuslähmung mit intra vertebralem Ursprung vor. 3. Herr Dr. Pölchen hält? einen Vortrag über Kerntheilungsfiguren mit Demonstration zahlreicher, vorzüglicher Präparate (vom Herrn Professor Strasburger entlehnt). VIII. Sitzung am 13. December. Anwesend: 21 Mitglieder. 1. Herr Dr. Pincus, wiederholte Vorstellung eines Kindes mit Hämatom am Halse, das im Laufe des Jahres geheilt ist. 2 Herr Dr. Pölchen demonstrirt das Präparat eines Ellenbogen-Gelenks mit sog. Gelenkmäusen. 3. Derselbe legt das Präparat eines Hygroms der dorsalen Fläche einer (arthritischen) Patientin vor. 4. Herr Dr. Kohtz referirt ausführlich über Massage nach Thure Brandt. XX Bericht über die wissenschaftliche Thätigkeit des westpreussischen Fischer eiver eins im Jahre 1888, erstattet von seinem Vorsitzenden, Herrn Ober-Regierungs-Rath Fink. Die theoretischen Arbeiten, welche in den Vorjahren begonnen waren, wurden fortgesetzt. Insbesondere wurden über das Vorkommen der als Nah¬ rung für Cyprinoiden und Maränen so wichtigen Copepoden und Cladoceren in den Seeen weitere Untersuchungen angestellt. Die Tiefen- und Oberflächen¬ temperatur einer Reihe von Landseeen wurde in verschiedenen Jahreszeiten ge¬ messen. Ferner wurde die Zeitdauer, während welcher eine Eisdecke auf den Gewässern liegt, für den Winter 1887/88 festgestellt. Auch diese Beobachtungen werden in den folgenden Wintern fortgesetzt werden. Ueber das Auftreteu der Krebspest wurde festgestellt, dass diese Epidemie seit 1883 in Westpreussen aufgetreten ist und, wie überall allmählich fluss¬ aufwärts wandernd in den Gebieten der Küddow, der Brahe, des Schwarz¬ wassers und der Ferse alle Krebse mit Ausnahme der jüngeren Generation getödtet hat. In einigen Fällen haben Mühlenstauwerke ihr Vorschreiten ab¬ gebrochen, meist waren aber solche Stauwerke ohne Einfluss auf ihre Verbrei¬ tung. Oestlich von der Weichsel ist die Pest in der Provinz nirgends aufge¬ treten. Zur Zeit hat sie im grössten Theil der Flussläufe aufgehört, nur in den Quellengebieten der Brahe und der Zahne (Küddowgebiet) herrscht sie noch. Mit der Wiederbevölkerung der befallenen Flussgebiete durch massenhaftes Ein¬ setzen von gesunden Krebsen hat der Verein im laufenden Jahre begonnen. Bezüglich der Aesche ( Thymallus vulgaris) wurde durch umfassende Nach¬ frage festgestellt, dass dieser Salmonide in der Küddow, Plietnitz, Doeberitz, Brahe, Spritze, Schwarzwasser, Ferse, Radaune, Stolpe, Drewenz vorkommt, dass der Bestand in stetiger Abnahme sich befindet. Die Beschreibung der Gewässer Westpreussens wurde in den „Mitteilun¬ gen^ des Vereins fortgesetzt. Ausser der Beschreibung des Liebegebietes wurden ausführliche Mitteilungen über die Topographie, die physicalischen und klimatischen Verhältnisse und die Befischung der Danziger Bucht veröffentlicht. Das Bruthaus des Vereins in Königsthal ist fertiggestellt. Dasselbe ent¬ hält auch ein kleines Arbeitszimmer, in welchem u. A. die hydrobiologische Sammlung des Vereins aufgestellt wird. XXI A. Mitglieder- Verzeichniss der N a turforschenden (t eselLsclialY zu Danzig’. 21. Februar 1889. I. Ehrenmitglieder. Als Mitglied in die Gesellschaft auf¬ genommen : v. Achenbach, Dr., Staatsminister und Ober- Präsident der Provinz Brandenburg, Excellenz in Potsdam . 1878 v. Ernsthausen, Wirklicher Geheimer Rath, Excellenz in Genf . 1879 Als Mitglied in die Gesellschaft auf¬ genommen : Roemer, Ferdinand, Dr., Professor und Ge¬ heimer Bergrath in Breslau . . . 1887 ( Weber , Willi., Dr., Professor, Geheimer Hofrath in Göttingen . 1888 j v. Winter, Geheimer Regierungs - Rath, I Oberbürgermeister in Danzig . . . 1863 II. Ordentliche und correspondirende Mitglieder. Aufgen. im Jahre Abegg, Dr., Medizinalrath, Geh. Sanitäts- Rath und Director des Provinzial- Hebeammen-Lehr-Instituts in Danzig 1856 Aefner, Dr. med., Oberstabsarzt in Danzig 1887 Albreclit, Dr. jur., Landrath in Putzig . . 1888 Alterthumsgesellschaft zu Elbing .... 1884 Althaus, Dr., Arzt in Danzig ...... 1874 Anger , Dr., Gymnasial-Director in Graudenz 1872 Assmann, Gerichtsrath in Danzig . . . 1883 Bade, Brand-Director in Danzig .... 1883 Bahnsch, Dr. phil., Prof, in Danzig . . 1886 Bahr, Ober-Postrath in Danzig .... 1877 Bail, Dr., Professor in Danzig .... 1863 Bajolir, Ober-Postcommiss. in Königsberg 1874 Bartels, Ober-Staatsanwalt in Cassel . . 1873 Bartels, Capitain in Neufahrwasser . . . 1874 Baum , Dr., Chefarzt in Danzig .... 1868 Becker, Major, Director der Artillerie- Werk¬ statt in Danzig . 1887 Berenz, Emil, Kaufmann in Danzig . . . 1882 Aufgen. im Jahre Berger, J. J., Kaufmann in Danzig . . . 1873 Berger, Johannes, Chemiker in Danzig . . 1879 Bertram, A., Rentier in Danzig .... 1875 Bibliothek, Königliche, in Berlin .... 1882 Bieter, Hugo, Rittergutsbesitzer in Melno pr. Rehden Westpr . 1878 Bischof, Oscar, Stadtrath in Danzig . .1878 Bischof, Dr., Assessor in Danzig . . . 1886 Block, R., Kaufmann in Danzig .... 1888 v. Bockeimann, Gymnasiallehrer in Danzig 1888 Bockwoldt, Dr. phil., Gymnasiallehrer in Neustadt, Westpr . 1882 Böhm, Commerzienrath in Danzig . . . 1865 BÖhm, Joh., Dr. phil., in München . . . 1884 Boltenhagen, Buchhalter in Danzig . . . 1880 Borcliardt, W., Apotheker zu Berent in Westpr . 1878 Boretius, Dr., Oberstabsarzt in Danzig . 1883 v. Borries, Oberst a. D., Director des Pro- vinzial-Museums in Halle a. S. . . 1859 XXTI Aufgen. im Jahre Braune , Philipp, Kaufmann in Danzig . . 1877 Rredow, Dr., Sanit.-Rath in Danzig . . 1855 Bremer, Emil, Dr. med. in Gross-Zünder . 1886 Brischke, Hauptlehrer a. D. in Langfuhr. (Oorresp. Mitglied) . 1866 Brocks, Gymnasialdirector in Marienwerder 1881 Brosig, Dr., Gymnasiallehrer in Graudenz 1883 Büttner, Gymnasiallehrer in Danzig . . . 1885 Bukofzer, Kaufmann in Danzig .... 1886 Chales, Stadtrath in Danzig . 1872 Ci fron, Rechtsanwalt in Danzig .... 1885 Claassen, Staatsanwalt in Danzig . . . 1886 Claa&sen, Albert, Kaufmann in Danzig . . 1886 Cohn , Hermann, Dr. med. et phil . , Professor in Breslau. (Corresp. Mitglied) . 1880 Conwentz, Dr. phil., Director des Westpr. Provinzial-Museums in Danzig . . 1878 Czwalina, Professor in Danzig .... 1860 Damme, Commerzienrath in Danzig . . . 1867 Dierfeld, Rittergutsbesitzer zu Frankenfelde, Kr. Pr. Stargard . 1879 Dohm, Dr., Director der entom. Gesellschaft in Stettin. (Corresp. Mitglied.) . . 1867 Dohm, Anton, Dr., Professor, Director der Zoologischen Station in Neapel (Cor¬ resp. Mitglied) . 1876 Dommasch , Buchhalter in Danzig . . . 1874 .Domnick, Kaufmann in Danzig .... 1885 Drawe, Rittergutsbesitzer auf Saskoschin, Kr. Danzig . 1868 Durand, Rentier in Danzig . 1867 Eggert , Dr., Oberlehrer a. D. in Danzig . 1840 Eggert, C. W , Instrumentenm. in Danzig 1881 Ehlers, Secret. d. Kaufmannschaft in Danzig 1876 Ehrhardt, Geh. Reg.- u. Baurath in Danzig 1859 Eller, Dr., Fabrikdirector in Legan . . . 1888 Evers , Realgymnasiallehrer in Danzig . . 1878 Fahle, Professor in Posen . 1871 Farne, Dr., Kreiswundarzt in Danzig . .1878 Fink , Ober-Regierungsrath in Danzig . . 1887 Fliessbach, Rittergutsbesitzer auf Landechow bei Yietzig i. P . 1878 v. Flotow, Oberstlieutenant und Director der Gewehr-Fabrik in Danzig . . . 1872 Frank, Amtsgerichtsrath in Danzig . . . 1876 Freitag, Dr., Arzt in Danzig . 1871 Freymuth, Dr., Oberarzt in Danzig . . . 1876 Fricke, Dr. phil., Real -Progymnasiallehrer in Dirschau . . . 1881 Friedländer, Dr. med. in Danzig . . . 1883 Aufgen. im Jahre Fritzen, Kanzleirath in Neustadt . . . 1871 Qaebel, Buchhändler in Danzig .... 1880 Gehrke, W., Maurermeister in Danzig . . 1882 Gibsone, Alex., jun., Kaufmann in Danzig 1885 Gieldzinski, Kaufmann in Danzig . . . 1875 Gigas, E., Apotheker in Marienwerder . . 1886 Glaser, Dr., Sanitätsrath und Physikus in Danzig . 1859 Glaubitz, H., Kaufmann in Danzig . . . 1874 Glodkowski, Amtsgerichtsrath in Danzig . 1881 Goetz, Dr. med. in Danzig ..... . 1882 Goldmann, Rechtsanwalt in Danzig . . . 1882 Goldstein, Marcus, Kaufmann in Danzig . 1873 Goltz, Kreiskassenrendant in Danzig . .1872 v. Grass, Rittergutsbesitzer auf Klanin . 1873 Greffin, Telegraphendirect.or in Danzig . 1882 Gronemann, Rittergutsbesitzer auf Subkau 1883 Grott, Gymnasiallehrer in Danzig . . . 1885 Grolp, Rechtsanwalt in Neustadt . . . 1871 Grün, Dr., Regierungs- u. Medicinalrath in Hildesheim (Corresp. Mitglied) . . 1877 Grunau, Dr med. in*' Sch wetz Westpr. . 1884 Haack, RechtsanwalC’in Danzig . . 1888 Haeckel, Dr., Professor und Hofrath in Jena (Corresp. Mitglied) .... 1868 Hagemann, Bürgermeister in Danzig . . 1878 Hägens, Dr. med., Oberstabsarzt in Danzig 1877 Hauff, Dr., Arzt in Danzig . 1874 Hartingh, Administrator in Bielawken bei Pelplin . 1879 Hasse, Franz, Kaufmann in Danzig . . 1877 Hedinger, Apotheker in Danzig .... 1879 Helm, 0., Stadtrath in Danzig .... 1856 Hendewerk, Stadtrath u. Medicinal- Assessor in Danzig . 1865 Hennig, Dr. med. in Ohra . 1887 Ilenoch, Geheimer Baurath in Altenburg (Corresp. Mitglied) . 1869 Herr, Staatsanwalt in Danzig . 1886 Hesekiel, Landgerichtsrath in Danzig . . 1874 Hesse, Theodor, Buchhalter in Danzig . . 1877 v. Heyden, Dr. phil., Major z. D. in Bockenheim b. Frankfurt a. M. . . 1867 Hildebrandt, Apotheker in Danzig . . . 1883 Hinze , Dr., Arzt in Danzig . 1869 Hirsch, Dr., Professor und Geh. Medicinal- Rath in Berlin . 1847 Hoffmann, August, Aquarienfabrikant in Danzig . 1872 XX Fit Aufgen. im Jahre Hoffmann, Otto , Kaufmann in Danzig . . 1877 Hoffmann , Amtsvorsteher a. D. in Zoppot 1880 Holinfeldt, Dr. phil. in Zoppot bei Danzig . 1884 v. Homeyer , Rittergutsbesitzer in Stolp (Corresp. Mitglied) . 1843 Holtz, J., Kaufmann in Danzig .... 1871 Horn, Dr., Fabrik-Dirigent in Leopoldshall (Corresp. Mitglied) . 1868 Horn, Amtsanwalt in Putzig, Kr. Neustadt 1873 Hue de Caligny , Marquis in Versailles (Corresp. Mitglied) . 1866 Jantzen , Ottomar, Bernsteinhändler i. Danzig 1880 Janzen, P., Apotheker in Perleberg . . . 1879 Jendritza, Dr. med. in Bromberg . . . 1884 Jentzsch , Dr., Privatdocent in Königsberg (Corresp. Mitglied) . 1880 Le Joli, Prof, de la soc. des Sciences in Cherbourg (öorresp. Mitglied) . . 1857 Jüncke, W., Kaufmann in Danzig . . . 1872 Jüncke, Albert , Kaufmann in Danzig . . 1880 Kofemann , Buchdruckereibes. in Danzig . 1867 Kafemann, Otto, Prokurist in Danzig . . 1886 Kahle, Dr. med. in Danzig . 1884 Kasprzick, Dr. med. in Danzig .... 1883 Kaufmann, W., Kaufmann in Danzig . . 1869 Kaufmann, Gerichtsrath in Danzig . . . 1874 Kautz, Rudolf, Rittergutsbesitzer in Gr. Klintsch, Kr. Berent . 1881 Kayser, Astronom in Danzig . 1859 Kayser, Dr. phil. et theol., Domprobst in Breslau . 1878 v. Kehler, Director des Verwaltungsgerichts in Marienwerder . 1878 Keil, Gymnasiallehrer in Danzig .... 1885 Kessler, Dr., Director a. D. in Wiesbaden . 1856 Kiesow, Dr., Oberlehrer in Danzig . . . 1877 Klatt, Dr. in Hamburg (Corresp. Mitglied) 1866 Klein, Herrn., Dr. in Köln (Corresp. Mitglied) 1873 v. Klinggräff, IL, Dr. phil in Langfuhr bei Danzig (Corresp. Mitglied) . . . 1877 Klunzinger, Dr., in Stuttgart (Corresp. Mitglied) . 1875 Knoch, Realprogymnasial-Lehrer in Jenkau bei Danzig . 1880 Kohtz, Dr. med. in Danzig . 1881 v. Kolkow, Kaufmann in Danzig * . . .1878 Kornstaedt, Apotheker in Danzig . . . 1884 Kosmack, Stadtrath in Danzig .... 1882 Krause, Johannes, Kaufmann in Danzig . 1878 Aufgen. im Jahre Kr eis- Ausschuss* in Strasburg in Westpr. . 1874 Kresin, Dr. med. in Danzig . 1885 Kressmann, Arthur, Consul in Danzig . . 1880 Kr etschmann, Dr., Director des KÖnigl. Gymnasiums in Danzig .... 1884 v. Kries, Rittergutsbesitzer auf Kl. Wacz- miers, Kr. Pr. Stargard .... 1873 Kroemer, Dr., Director der Provinzial - Irrenanstalt in Neustadt Westpr. . 1884 Krosta, Dr. med., Stabsarzt in Danzig . 1888 Kruckow, Kreis - Thierarzt in Rosenberg Westpr . 1884 Krüger, E. R., Maurermeister in Danzig . 1869 Kruse, Dr., Geheimer Regierungs- und Prov.- Schulrath in Danzig . 1879 Kunatli, Director der städtischen Gas- und Wasserwerke zu Danzig .... 1881 Kunze , Ferd. Major, Rtgbes. auf Gr. Bölkau 1880 Laasner, Uhrmacher in Danzig .... 1877 Lakowitz, Dr. phil. in Danzig . 1885 Lampe, Dr., Professor in Danzig . . . 1859 Landmrthschaftliche Schule zu Marienburg 1885 Lange, Louis, Kaufmann in Marienburg . 1879 Laskowski, Seminardirector in Rawitsch . 1866 Lenzing, Hauptzollamts-Assistent in Danzig 1878 Lewy, J., Dr. med. in Danzig .... 1887 Leyden, Oscar, Kaufmann in Danzig . . 1880 Licht , Stadtbaurath in Danzig .... 1868 Liepmann, Bankier in Danzig . . . .1875 Lierau, Dr. phil., Assistent am botan. Museum in Hamburg . 1888 IJetzau, Apotheker in Danzig .... 1879 Lietzmann, Hugo , Kaufmann in Danzig . 1887 Lievin, Heinrich, Dr. med. in Danzig . . 1881 Linck, Rittergutsbesitzer auf Stenzlau, Kr. Pr. Stargard . 1879 Lindner, Justizrath in Danzig .... 1868 v. d. Lippe, Apotheker in Danzig . . . 1865 Lissauer, Dr., Arzt in Danzig .... 1863 Loch, Dr., Arzt in Danzig . 1873 Mac-Lean Lochlan, Rittergutsbesitzer auf Roschau, Kr. Danzig . 1879 Märcker, Rittergutsbesitzer auf Rohlau bei Warlubien, Kreis Schwetz . . . 1877 Mannhardt, Prediger in Danzig .... 1884 Marschalk, Kaiserl. Maschineningenieur in Neufahrwasser . 1874 Martiny, Justizrath in Danzig .... 1869 Mehler, Dr., Professor in Elbing . . . 1863 XXIV Aufgen. im Jahre Mencke, E., Kaufmann in Danzig . . . 1874 Merkel, Dr. med. in Danzig . 1888 Meschede , Dr., Director der Krankenanstalt in Königsberg . 1872 Meyer , Albert , Kaufmann in Danzig . . 1878 Meyer, Dr. phil., Oberlehrer am Gymnasium zu Sch wetz . 1882 I Mietzlajf , Landgerichtsrath in Danzig . . 1880 Mix, Commerzien-Rath in Danzig . . . 1865 Möbius , Karl , Dr., Professor und Director des Königl. Zoologischen Museums in Berlin (Corresp. Mitgl.) . . . .1871 Moeller , Dr. med., Kreisphysicus inCzarnikau Ostpr . 1879 Momber, Prof., Oberlehrer am Kgl. Gym¬ nasium in Danzig . 1867 Morselli, Henri, Prof, in Macerata (Italien) (Corresp. Mitglied) . 1871 Marwitz, Kaufmann in Philadelphia . . . 1871 Morwitz, Mart., Kaufmann in Danzig . . 1873 Müller, Karl , Dr. in Halle a. S. (Corresp. Mitglied) . 1883 von Müller, Dr., Gouvernements- Botaniker in Melbourne (Corresp. Mitglied) . . 1886 Müller, Paul A., Dr., Assistent am kaiserl. russ. Meteorol. Observatorium in Jekatharinenburg . 1886 Müller, Rentier in Danzig . 1887 Müller, Hugo, Dr. med. in Danzig . . 1888 Müller, Dr., Regierungsrath in Danzig . . 1889 Münsterberg, 0., Kaufmann in Danzig . .1877 Münchenberg , Kgl. Förster a. D., Langfuhr 1885 Muscate, Willy, Fabrikbesitzer in Dirschau 1880 Nagel, Dr., Professor, Real-Gymnasial- Oberlehrer in Elbing . 1867 Naturwissenschaftlicher Verein in Bromberg 1881 Neumayer , Dr., Prof., Geh. Admiralitätsrath, Director der Deutschen Seewarte und Präsident der Internation. Polar-Com- mission zu Hamburg (Corresp. Mitgl.) 1880 Oehlschläger, Dr., Arzt in Danzig . . . 1867 Oemler, Dr., Oeconomierath, General-Secre- tair in Danzig . 1875 Ohlert , Dr., Realgymnas.-Director in Danzig 1871 Ollendorf, P., Kaufmann in Danzig . . . 1872 Otto, Robert, Kaufmann in Danzig . . .1879 Otto, Stadtbaumeister in Danzig .... 1872 v. Palubicki, Major und Rittergutsbesitzer auf Liebenhoff bei Dirschau . . 1876 Aufgen. im Jahre Penner, W., Brauereibesitzer in St. Albrecht bei Danzig . 1872 Penner, Dr. med. in Danzig ..... 1848 Penzig, Dr., Professor in Genua (Corresp. Mitglied) . 1888 Perlbach, Ernst, Kaufmann in Danzig . . 1886 Peters, Dr., Rector in Danzig . 1861 Peters', Rentier in Neuschottland .... 1880 Petschow, Stadtrath in Danzig .... 1867 Petzholdt , A., Dr. med., Prof, emer., Wirkl. Staatsrath, Excellenz in Freiburg im Breisgau (Corresp. Mitglied) . . . 1868 Pfannenschmidt, Fabrikbesitzer in Danzig 1868 Pickering, Justizrath in Gr. Semlin bei Pr. Stargard . 1885 Pincus, Dr. med. in Danzig . 1883 Plelin, Landschaftsdirector, Rittergutsbesitz, auf Krastuden bei Nikolaiken, Kr. Stuhm . 1878 Pobowski, Kaufmann in Danzig .... 1878 Poelchen, Dr. med., Arzt in Danzig . . . 1882 Popo, Dr. med. in Marienwerder .... 1886 Praetorius, Dr., Professor in Könitz . . 1878 Preuschoff, Probst in Tolkemit . . . . 1884 Preuss, W., Bank-Director in Dirschau . . 1872 Puttkammer, Franz, Kaufmann in Danzig 1887 Radde, Dr., Director des Museums und Wirkl. Staatsrath, Excellenz in Tiflis (Corresp. Mitglied) . 1859 Radicke, Kgl. Garteninspector in Oliva . 1886 Rathke, sen., Kunstgärtner in Danzig . . 1879 Realgymnasium zu Riesenburg Westpr. . 1884 Reichel, Rittergutsbesitzer auf Paparczin Kr. Kulm . 1867 Richter, Dr., Fabrikbesitzer in Danzig . . 1867 Rickert, Mitglied des Reichstages und des Abgeordnetenhauses . 1869 Rittberg, Graf, Präsident des Westpr. Pro- vinzial-Landtages und Rittergutsbes. auf Stangenberg, Kr. Stuhm . . . 1879 Rodenacker, Ed., Kaufmann in Danzig . 1873 Rodenacker, Th., Consul in Danzig . . .1882 v. Rohr, Rittergutsbesitzer auf Smentowken, Kr. Marienwerder . 1873 Rosenheim, Rechtsanwalt in Danzig . . . 1885 Roth, W., Dr., Prof., Generalarzt I. Cl. in Dresden (Corresp. Mitglied) . . . 1880 Rubelin , Literat in Wriezen . 1872 Rümcker, Rittergutsbesitzer auf Kokoschken 1880 Saabel, Kaufmann in Danzig . 1883 Saage, Amtsgerichtsrath in Danzig . . . 1880 XXV Aufgen. im Jahre Salzmann , Rud., Kaufmann in Danzig . . 1867 Salzmann, Carl, Kaufmann in Danzig . . 1875 Samuelson, Dr. med. in Königsberg O.-Pr. 1885 Sander, M. E., Kaufmann in Hamburg (Corresp. Mitglied) . 1876 Samter, Dr., Stadtrath in Danzig . . . 1876 von Sandberger, Dr., Professor in Würz¬ burg (Corresp. Mitglied) .... 1888 Sauer, Lithograph in Danzig . 1872 Sauerhering, Bank-Director in Danzig . . 1866 Schaefer, Kaufmann in Danzig .... 1885 Schahnasjahn, Gutsbes. z. Altdorf bei Danzig 1882 Scheeffer , Realgymnasiallehrer in Danzig . 1878 Scheele, Dr., Sanitätsrath in Danzig . . 1870 Scheinert, Buchhändler in Danzig . . . 1868 Scheller, Apotheker in Danzig .... 1882 Schellwien, Julius , Kaufmann in Danzig . 1877 Schepky, Dr., Chemiker in Danzig . . . 1866 Schimanski, Dr. med. in Stuhm .... 1886 Schimmelpfennig, Post-Directora. D. in Jena (Corresp. Mitglied) . 1865 Schirlitz, Dr., Lehrer an der Victoria- Schule in Danzig . 1885 Schlucker, Bernsteinwaaren-Fabrikant in Langfuhr . 1886 Schlueter, Realgymnasiallehrer in Danzig . 1879 Schmechel, Landschafts-Secretair in Danzig 1868 Schmidt , August, Dr., Gymnasiallehrer in Lauenburg in Pommern .... 1879 Sclinaase, Gymnasiallehrer in Pr. Stargard 1888 Schneller, Dr., Arzt in Danzig .... 1855 Schnibbe, Kunstgärtner in Schellmühl . . 1888 Schoenberg, Kaufmann in Danzig . . . 1874 Schoettler, Gymnasial-Oberlehrer zu Preuss. Stargard . 1881 Schramm, Kaufmann in Bohlschau bei Neu¬ stadt, Westpr . 1871 Schreiber, Lehrer jn Danzig . 1879 Schroeder, Hugo, Dr. in London (Corresp. Mitglied) . 1880 Schubert, Dr., Prof., Ordinarius am Ka¬ dettenhaus zu Kulm a./W. . . . 1866 Schultz, Dr., Regier .-Präsident in Hildesheim 1879 Schultze, Realgymnasiallehrer in Danzig . 1865 Schumann , Realgymnasial-Oberleh. in Danzig 1868 Schwartz, sen., Zimmermeister in Danzig . 1882 Schividop, Kaufmann in Danzig ... 1878 Schwonder, Apotheker in Danzig . . . 1888 Seligo, Dr. phil., Geschäftsführer des Westpr. Fischereivereins in Langfuhr . . 1886 Aufgen. im Jahre Semon, Dr., Sanitätsrath in Danzig . . . 1853 Senkpiel, Gutsbes. in Wonneberg bei Danzig 1874 Seydler, Conrector in Braunsberg (Corresp. Mitglied) . 1869 Siewert, Rob., Kaufmann in Danzig . . . 1875 Siewert, Dr., Professor, Director der Westpr. landwirth. Versuchsstation in Danzig 1877 Simon, Dr., Arzt in Danzig . 1879 Staberow, Kaufmann in Danzig .... 1869 Staeck, Ad., Gutsbesitzer in Legstriess . 1883 Starck, Dr., Medicinalrath, Arzt in Danzig 1866 Steffens, Max, Consul in Danzig . . .1873 Steffens, Otto, Kaufmann in Danzig . . . 1877 Steimmig, R., Fabrikbesitzer in Danzig . 1871 Steimmig R., jun., Chemiker in Bölkau . 1878 Steinberg, Dr., Stabsarzt in Danzig . . 1887 Stobbe, L. F., Rentier in Danzig. . . . 1868 Stobbe, Franz, Dr., Arzt in Danzig . . 1879 Stoddart, Francis, Kaufmann in Danzig . 1877 Strasburger, Dr., Professor und Geh. Regie¬ rungsrath in Bonn a. Rh. (Corresp. Mitglied) . 1 880 v. Stumpf eldt, Landrath a. D. in Danzig (Corresp. Mitglied) . 1875 Tenzer, Major u. Unterdirector der Artillerie¬ werkstatt in Danzig . 1885 Thoreil, Dr., Professor in Sori (Liguria) Italien (Corresp. Mitglied) . . . 1875 Tornwaldt, Dr., Arzt in Danzig .... 1870 Tornwaldt, Schafzucht-Director in Danzig . 1881 Treichel, A., Rittergutsbesitzer auf Hoch- Paleschken, Kr. Berent .... 1876 Vaerting, Dr. med. in Neufahrwasser . . 1880 Wachowski, Rudolf, Kreissecretair in Berent 1882 Wacker, Oberlehrer a. D. in Berlin . . . 1867 Wallenberg , Abrah., Dr , Arzt in Danzig 1865 Wallenberg, Adolf, Dr., Arzt in Danzig . 1887 Wallmüller, Dr., Oberstabsarzt in Danzig 1887 Weber, Dr., Stabsarzt in Danzig . . . 1887 Wetzki, Landgerichts-Präsident in Graudenz 1881 Wilde, Gymnasiallehrer in Langfuhr . . 1885 Wilke, H., Kaufmann in Danzig .... 1872 Wirthschaft, Willi., Kaufmann in Danzig . 1880 Witt, Regierungs-Feldmesser in Danzig . 1866 Witt, Kreisschulinspector in Zoppot . . 1887 Wodtke , Dr. med. , Kreisphysikus in Dirschau . 1888 Wolff, Kaufmann in Danzig . 1875 Zaczek, Dr., Arzt in Zoppot . 1871 XXVI Aufgen. im Jahre Zeuschner, Dr., Regierungs- und Geheimer Medicinal-Rath in Danzig .... 1872 Ziegenhagen, Kaufmann in Danzig . . . 1875 Ziem, Dr., Arzt in Danzig 1885 Aufgen. im Jahre Zimmermann, Mühlenbaumeister in Danzig 1867 Zimmermann , Ingenieur in Danzig . . . 1883 Zühlke , Dr. med., Danzig . 1889 Zynda, Lehrer in Stuhm . 1883 B. Mitglieder der anthropologischen Section. Ahegg, Dr., Med.-Rath und Geh. Sanitätsrath in Danzig. Anger, Dr., Gymnasial-Director in Graudenz. Bahn sch, Dr., Professor in Danzig. Bail, Dr., Professor in Danzig. Bajohr, Ober-Postcommissarius in Königsberg. Baum, Dr., Chefarzt in Danzig. Berger, Joli., Kaufmann in Danzig. Bertling, Archidiaconus in Danzig. Carnuth, Dr. phil., Gymnasial-Director in Danzig. Chevalier , Pfarrer in Langenau bei Freystadt. Conwentz, Dr., Director des Westpreussischen Provinzial-Museums in Danzig. Dieckhoff, Rittergutsbesitzer auf Lind enhoff, Kreis Karthaus. Drawe, Rittergutsbesitzer auf Saskoschin Fink, Ober-Regierungsrath in Danzig. v. Flansz , Pfarrer in Marienwerder. v. Flotow, Oberstlieutenant in Danzig. Friedländer, Dr., Arzt in Danzig. Qaebel, Buchhändler in Danzig. v. Grass, Rittergutsbesitzer auf Klanin. Haak, Rechtsanwalt in Danzig. Hägens , Dr. med., Oberstabsarzt in Danzig. Hanff, Dr., Arzt in Danzig, Helm, 0., Stadtrath in Danzig. Hendewerk, Stadtrath, Medicinal - Assessor in Danzig. Hoene, Rittergutsbesitzer auf Pempau. Hoffmann , Fabrikant in Danzig. Holtz, ./., Kaufmann in Danzig. Jakob, Dr , Orientalist in Berlin. Kafemann, Buchdruckerei-Besitzer in Danzig. Kafemann jun., Procurist in Danzig. Kaufmann, Walter, Kaufmann in Danzig. Kayser, Astronom in Danzig. Kelp, Dr., Ober-Med.-Rath in Oldenburg. Kosmack, Stadtrath in Danzig. Kretschmann, Dr., Gymnasial-Director in Danzig. v. Kries, Rittergutsbesitzer auf Kl. Wazmiers. Lampe, Dr., Professor in Danzig. Lemke, Fräulein in Berlin. Lissauer , Dr., Arzt in Danzig. Lohmeyer, Oberlehrer in Danzig. Mac-Lean, Rittergutsbesitzer auf Roschau, Kreis Dirschau. Märcker, Rittergutsbes. auf Rohlau, Kr. Schwetz. Mencke , E., Kaufmann in Danzig. Momber , Professor, Oberlehrer in Danzig. Münsterberg , Kaufmann in Danzig. Nauck, Rector in Schlochau. Oehlschläger, Dr., Arzt in Danzig. Ohlendorf, Kaufmann in Danzig. Otto, Stadtbaumeister in Danzig. Penner, Rentier in Danzig. Peters , Dr., Rector in Danzig. Pfeffer, Dr., Professor in Danzig. Pincus, Dr., Arzt in Danzig. Plehn, Rittergutsbesitzer auf Lichtenthal. Poelclien, Dr., Arzt in Danzig. Rickert, Reichstags- Abgeordneter in Berlin. Rubehn, Literat in Wriezen. Scheele, Dr., Sanitätsrath in Danzig. Scheinert, Buchhändler in Danzig. Schliemann, Dr. in Athen. Schmechel, Landsch.-Secretair in Danzig. Schneller , Dr., Arzt in Danzig. Schnitze, Realgymnasiallehrer in Danzig. Schwonder, Apotheker in Danzig. Semon, Dr. med., Sanitätsrath, in Danzig. Staberom, Kaufmann in Danzig. Starck, Dr., Medicinalrath in Danzig. Steimmig, R., Fabrikbesitzer in Danzig. Simon, Dr., Arzt in Danzig. Steimmig, R. jun., Kaufmann in Danzig. Stemmender, Gymnasial-Oberlehrer in Danzig. Stryowski, Kustos am Stadtmüseum in Danzig. Tornwaldt, Dr., Arzt in Danzig. Wallenberg, Dr., Arzt in Danzig. Wedding, Rittergutsbesitzer auf Gulbien bei Deutsch-Eylau. Werner , Dr., Rabbiner in Danzig. XXVII Wilke, Kaufmann in Danzig. v. Winter, Geh.-Rath u. Oberbürgermeister von Danzig. Witt, Reg. -Feldmesser in Danzig. Wodtke, Dr., Kreisphysikus in Dirscliau. C. Mitglieder der Section Bail, Th., Dr., Professor in Danzig. Berger, Joh. , Kaufmann u. Chemiker in Danzig. Büttner, R., Gymnasiallehrer in Danzig. Dommasch, F., Buchhalter in Danzig. Evers, H., Gymnasiallehrer in Danzig. Freymutli, J., Dr., Oberarzt in Danzig. Gaehel, H., Buchhändler in Danzig. Greffin, Telegraphen-Director in Danzig. Helm, 0., Stadtrath in Danzig. Keil, P., Gymnasiallehrer in Danzig. Ko.yser, E., Astronom in Danzig. Kiesow, J., Dr., Gymnasial-Oberlehrer in Danzig. Lampe, H., Dr., Professor in Danzig. v. Wrangell, Baron, Kaiserl. Russischer Staats¬ rath und General-Consul in Danzig. Zaczek, Dr., Arzt in Zoppot. Zeysing, Wirklicher Admiralitätsrath und Werft- Director in Danzig. Ziem, Dr., Arzt in Danzig. für Physik und Chemie. Lietzmann, H , Feuervers.-Inspector. Marschalk, C., Kaiserlicher Maschinenmeister in Neufahrwasser. Momber, A., Professor in Danzig. Müller, A. W., Consul, Ingenieur in Danzig. Neumann, St., Dr., Director der Viktoriaschule in Danzig. Pfannenschmidt, E., Fabrikbesitzer in Danzig. Scheeffer, E., Gymnasiallehrer in Danzig. Scliepky, B., Dr., Chemiker in Danzig. Schirlitz, P., Dr., Lehrer an der Viktoriaschule in Danzig. I Schumann, E., Gymnasial-Oberlehrer in Danzig. D. Mitglieder der medicinischen Section sind alle Aerzte, welche Mitglieder der Naturforschenden Gesellschaft sind. Im Jahre 1888 betheiligten sich an den Sitzungen der medicinischen Section: Die Herren Dr. Abegg, Vorsitzender. „ Scheele, San.-Rath, Schriftführer. „ Aefner, Oberstabsarzt. „ Baum, Chefarzt. „ Boretius, Oberstabsarzt. „ Brehmer. „ Farne, Kreis-Physikus. „ Freymuth, Oberarzt und Kreis-Physikus. „ Goetz. „ Goldschmidt. „ Hanf. ,, Hinze, Oberstabsarzt a. D. „ Kasprzik. „ Kohtz. Die Herren Dr. Lewy. , , Lievin. „ Lissauer. „ Loch. „ Merkel. „ Müller. „ Oehlschläger. „ Pincus. „ Poelchen. „ Semon, Sanitätsrath. „ Simon. „ Stobbe. „ Tornwaldt. „ Wallenberg, jun. „ Wallenberg, sen. „ Ziem. XXVIII E. Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft. Für das Jahr 1888 sind gewählt worden als: Director: Professor Dr. Bail. Yicedirector : Geh. Sanitätsrath, Med.-R. Dr. Abegg. Secretair für innere Angelegenheiten : Sanitätsrath Dr. Semon. Secretair für äussere Angelegenheiten : Director Dr. Conwentz. Schatzmeister: Kaufmann Otto Münsterberg. Bibliothekar: Astronom Kayser. Inspektor des physikalischen Cabinets: Professor Dr. Lampe. Inspektor der naturwissenschaftlichen Sammlungen (gleichzeitig Ordner der Vorträge): Professor Momber. Inspektor der anthropologisch-ethnographischen Sammlung: Dr. med. Lissauer. Hausinspektor : Fabrikbesitzer Pfannenschmidt. Vorsitzender der anthrop.-ethnogr. Section ist Dr. med. Lissauer. Vorsitzender der Section für Physik und Chemie ist Prof. Momber. Vorsitzender der medicinischen Section ist Geh. Sanitätsrath Dr. Abegg. Vorsitzender des Westpreussischen Fischerei- Vereins ist Ober-Regierungs-Rath Fink. Mittheilungen über Personalyeränderungen der Mitglieder bitten wir an den Director der Gesellschaft anzuzeigen. XXIX Verzeichniss der im Jahre 1888 durch Tausch, Kauf und Schenkung erhaltenen Bücher. Asien. Calcutta. Asiatic society of Bengal. Proceedings 1887 No. 9, 10. 1888 No. 1 — 8. Calcutta 1887, 88. 8. Belgien. Brüssel. Socidtö entomolog. de Belgique. Annales. Tom. 31. Bruxelles 1887. 8. Table gdnerale des annales, Tom. 1—30. Brux. 1887. 8. Central-Amerika. San Josö. Museo nacional röpublica de Costa Rica. Annales. Tom. 1. 1887. San Josd 1888. 8. Tacubaya. Observatorio astronom. nacional. Annuario 1888. Mdxieo 1888. 8. Meteor., magnet. observatorio central de Mdxico. Boletin mensual. Suplem. al num. 5. 1888. 4. Dänemark. Kopenhagen. K. Dänische Akademie der Wissensch. Oversigt over det K. D. Vidensk. selskabs forhandl. i. Aar. 1887 No. 3. 1888 No. 1. Kjöbenhavn 8. Mdmoires, 6 Sdr., Vol. 4 No. 6, 7. Copenhague. 4. Socidtd r. des antiquaires du nord. Aarboger 1887 H. 4. 1888 H. 1 — 3. Kjöbenhavn 8. Mdmoires de la societ. r. des antiq. No. 5. 1887. Sociötö botan. Tidsskrift Bd. 16 H. 4. Bd. 17 H. 1, 2. Kjöbenh. 1887, 88. 8. Meddelelser 1887 N. 2. Kjöbenh. 8. XXX Deutschland, Altenburg. Naturforschende Gesellschaft etc. Mittheilungen aus dem Osterlande. N. F. Bd. 4. Altenburg. 1888. 8. Augsburg. Naturhistor. Verein oder naturwiss. Verein f. Schwaben. Bericht 29. Augsburg 1887. 8. Baden-Baden. Gesellschaft zur Verbreitung wissensch. Kenntnisse in Baden. Mittheilungen Bd. 2 No. 1, 3. Baden 1888. 8. Statuten 1880. 8. Berlin. K. Preuss. Akademie der Wissensch. Sitzungsberichte 1887 No. 40—54. 1888 No. 1—37. Berlin 1887, 88. 8. Abhandlungen aus dem Jahre 1887. Berlin 1888. 4. K. Preuss. meteorol. Institut. Ergebnisse d. meteorol. Beob. i. J. 1886. Berlin 1888. 4. Gesellschaft für Erdkunde. Verhandlungen Bd. 14 No. 10. Bd. 15 No. 1—9. Berlin 1887, 88. 8. Verzeichniss der Bücher der Bibiioth. d. Ges. f. Erdk. 1888. 8. Physikalische Gesellschaft. Fortschritte der Physik i. d. J. 1882. Jhg. 38, Abth. 3. Berlin 1888. 8. Gesellschaft naturforschender Freunde. Sitzungsberichte i. d. J. 1887. Berlin 1887. 8. Hydrographisches Amt der Admiralität. Annalen der Hydrogr. und maritim. Meteorol. Jhg. 16. Berlin 1888. 8. Deutsche geolog. Gesellschaft. Zeitschrift Bd. 39 H. 3, 4. Bd. 40 H. 2. Berlin 1887, 88. 8. Deutsche entomol. Gesellschaft. Deutsche entomol. Zeitschrift. Jhg. 32 H. t, 2. Berlin 1888. 8. Botan. Verein f. d. Provinz Brandenburg. Verhandlungen Jhg. 29. Berlin 1888. 8. Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Verhandlungen 1887 Juni bis 1888 Juni. Berlin 8. Bonn. Naturhistor. Verein. Verhandlungen Jhg. 44 H. 2. Jhg. 45, H. 1. Bonn 1887, 88. 8. Bremen. Naturwiss. Verein. Abhandlungen. Bd. 10 H. 1, 2. Bremen 1888. 8. Breslau. Schles. Gesellsch. für vaterländ. Cultur. Jahresbericht 65, 1887. Breslau 1888. 8. V erein für das Museum Schles. Alterthümer. Schles. Vorzeit. Bericht 65, 66. Breslau 1888. 8. Verein für Schles. Insectenkunde. Zeitschrift f. Entomol. H. 13. Breslau 1888. 8. Brünn. Naturforscher-V erein. Verhandlungen, Bd. 25. Brünn 1887. 8. Bericht 5, der meteorol. Commission d. Naturf.-V. 1885. Brünn 1887. 8. XXXI K. K. Mähr. Schles. Gesellsch. z. Beförd. des Ackerbaues. Mittheilungen 1887. Jhg. 67. Brünn 4. Budapest. K. Ungar, naturwiss. Gesellschaft. Mathem. und naturw. Berichte aus Ungarn. Bd. 4, 1885 — 86. Bd. 5, 1886 — 87. Budapest 8. Mathem. ös termesz. drtesitö. 6 Kot 1887 füz. 1 — 7. Budapest 8. Termdsz. füzetek. 11 Köt. 1887. 8. Hermann, ä magyar haläszat könyve. Köt. I. II. Budapest 1887. 8. Crustacea cladocera faunae Ung. elab. de Ddes. Budap. 1888. 4. Enumeratio florae transsilv. vesculosae critica (Simonkai) Budap. 1886. 8. K. Ungar. Geolog. Landesanstalt. Földtani közlöny (geol. Mitth.) Köt. 18. 1887. füz. 12. 1888 füz. 1 — 10. Budapest 1887, 88. 8. Jahresbericht d. k. Ungar, geol. Landesanstalt f. 1886. Budap. 1888. 8. 3 Mittheilungen d. k. geol. Landesanstalt 1888. Mittheilungen über Bohrthermen. Pest 1873. 8. Carlsruhe. Naturwiss. Verein. Verhandlungen, Bd. 10, 1883 — 88. Karlsruhe 1888. 8. Danzig. Westpr. Fischerei-Verein. Mittheilungen, Bd. 2 No. 1, 2. Danzig 1888. 8. Nebst Beilage. Kurze Belehrung über Nutzfische. Danzig 1888. 8. Darm stadt. Verein für Erdkunde. Notizblatt. Folge 4 H. 8. Darmstadt 1887. 8. Donaueschingen. Verein f. Geschichte und Naturgeschichte. Schriften, Heft 6, 1888. Tübingen 1888. 8. Dresden. Naturwiss. Verein Isis. Sitzungsberichte 1887 Juli — Decbr., 1888 Jan. — Juni. Dresden 8. Gesellschaft f. Natur- und Heilkunde. Jahresbericht 1887 — 88. Dresden 1888. 8. Dürkheim. Pollichia. Jahresbericht 43—56. Dürkheim 1888. 8. Erlangen. Physik. -med. Societät. Sitzungsberichte H. 19. Erlangen 1887. 8. Sitzungsberichte 1887. München 1888. 8. Frankfurt a. M. Senckenb. naturf. Gesellschaft. Bericht 1888. Frankfurt a. M. 1888. 8. Abhandlungen, Bd. 15 H. 1 — 3. Frankfurt a. M. 1887, 88. 4. Frankfurt a. 0. Naturw. Verein d. Reg.-Bez. Frankfurt. Monatl. Mittheilungen Jhg. 5 No. 11 — 12. Jhg. 6 No. 1 — 8. Frankfurt a. 0. 1887, 88. 8. Societatum litterae 1887. No. 12. 1888. No. 1 — 8. Freiburg i. Br. Naturforsch. Gesellsch. Bericht 1887 Bd. 2. Fr. 1887. 8. XXXII Görlitz. Oberlausitz. Gesellsch. d. Wiss. Magazin, Neues. Bd. 63 H. 2. Bd. 64 H. 1. Görlitz 1888. 8. Göttingen. K. Gesellschaft der Wissensch. Nachrichten aus d. Jahre 1887. No. 1 — 21. Göttingen 1887. 8. Graz. Naturwiss. Verein f. Steiermark. Mittheilungen 1887. Jhg. 24. Graz 1888. 8. Verein d. Aerzte in Steiermark. Mittheilungen. Vereinsjahr 1887. (24. Jhg.) Graz 1888. 8. Chronik des Vereins d. Aerzte 1863 — 88. Graz 1888. 8. Greifswald. Universität. 71 Dissertationen. Naturwiss. Verein f. Neu- Vorpommern und Rügen. Mittheilungen. Jhg. 19. Berlin 1888. 8. Geograph. Gesellschaft. Jahresbericht 3, 1886 — 87. Greifswald 1888, 8. Halle a. S. K. Leopold. -Carol. Deutsche Akademie der Naturforscher. Leopoldina 1887, No. 23, 24. 1888, No. 1 — 12. Beilage Halle 4. Verhandlungen Bd. 49 — 51. Halle 1887, 4. Catalog d. Bibliothek d. k. Leop. Carol. Ak. Lief. 1. Halle 1887, 8. Verein für Erdkunde. Mittheilungen 1888. Halle 1888. 8. Naturwiss. Verein. Zeitschrift für die Naturwiss. 1887 H. 5—6, Halle 1887. 8. Naturforschende Gesellschaft. Abhandlungen Bd. 17 H 1, 2. Halle 1888. 4. Bericht über die Sitzungen 1887. Halle 1888. 8. Hamburg. Naturliist. Museum. Bericht 1887. Hamburg 1888. 8. Deutsche Seewarte. Meteorol. Beobachtungen in Deutschland. Jahrg. 9, 1887. Hamburg 1888. 4. Monatl. Uebersicht der Witterung 1887 Juli — 1888 August. Beiheft 2. Monatl. Uebersicht der Witterung für jeden Monat des Jahres 1887. Hamburg 4. Deutsche überseeische meteor. Beob. 1886, H. 1. Hamburg 1887. 4. Geograph. Gesellschaft. Mittheilungen 1885 — 86, H. 3. 1887 — 88. H. 1. Hamb. 8. Gesellschaft für Botanik. Bericht über die Sitzungen d. G. H. 1 — 3. 1886. Hamb. 1887. 8. Hannover. Naturhist. Gesellschaft. Jahresbericht 34 — 37. 1883 -87. Hannov. 1888. 8. Jena. Med.-naturw. Gesellschaft. Jenaische Zeitschr. Bd. 22 H. 1 — 4. Jena 1888. 8. XXXIII Innsbruck. Naturw.-med. Verein. Berichte. Jahrg. 17. 1887 — 88. Innsbr. 1888. 8. Insterburg. Alterthums-G esellschaf t. Zeitschrift H. 1, 2. Insterb. 1888. 8. Kiel. Naturwiss. Yerein für Schleswig-Holstein. Schriften Bd. 7, H. 1. Kiel 1888. 8. Klausenburg. Botan. Yerein. Magyar növdnytanilapok 11 Evf. Koloszv. 1887. 8. Königsberg i. Ostpr. Physik. Ökonom. Gesellschaft. Schriften Jhg. 28. 1887. Königsb. 1888. 4. Alterthumsgesellschaft Prussia. Sitzungsberichte 43. Yereinsjahr 1886 — 87. Königsb. 1888. 8. Krakau. Akademie der Wissenschaften. Pamietnik. Tom. 13 — 15. Krakowie 1887, 88. 4. Rozprawie. Tom. 15 — 18. Krakowie 1887, 88. 8. Zbiör Wiad. do antropol. Krajowej. Tom. 11, 12. Krakowie 1887, 88. 8. Rocznik zarz. akademii umiej^tn. w Krakowie Rok. 1886, 87. Kr. 1887, 88. 8. Ossowski, Grand kourhan de Ryzanöwska (1884, 1887) Cracow. 1888. 4. (Polnisch). Böhm. Leipa. Nordböhm. Excursions-Club. Mittheilungen Jhg. 10 H. 4, Jhg. 11 H. 1 — 4. B. Leipa 1887, 88. 8. Durchforschung N. Böhmens, Register. B. Leipa 1888. 8. Festschrift v. Wurm. B. Leipa 1887, 8. Leipzig. K. Sächsische Gesellschaft der Wissensch. Berichte über die Yerhandlungen 1887. 1, 2. Leipzig 1888. 8. Naturforschende Gesellschaft. Sitzungsberichte Jhg. 13, 14. 1886 u. 87. Leipzig 1888. 8. Museum für Völkerkunde. Bericht 15. 1887. Leipzig 1888. 8. Yerein für Erdkunde. Mittheilungen 1887. Leipzig 1888. 8. Linz. Yerein f. Naturkunde in Oesterr. ob der Enns. Jahresbericht 17. 1887. Linz 8. Museum Francisco- Carolinum . Bericht 46. Linz 1888. 8. Lübben. Niederlausitz. Gesellsch. f. Anthropol. u. Urgeschichte. Mittheilungen 1887. Lübben 1888. 8. Magdeburg. Naturwiss. Yerein. Jahresbericht u. Abhdl. f. 1887. Magd. 1888. 8. Hintzmann, Vortrag über d. Innere der Erde. Magd. 1888. 8. XXXIV Marburg. Gesellsch. z. Beförderung der gesammten Naturwiss. Sitzungsbericht Jhg. 1886, 87. Marb. 1887, 88. 8. Schriften Bd. 12, Abth. 2. Marburg 1887. 8. Metz. Verein für Erdkunde. Jahresbericht 10 f. 1887/88. Metz 1888. 8. München. K. Bayer. Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte 1887 H. 3. 1888 H. 1, 2. München 8. Abhandlungen der math.-phys. Classe der Bayer. Ak. Bd. 16, Abth. 2. München 1887. 4. Gesellschaft für Morphologie und Physiologie. Sitzungsberichte III. 1887. H. 1 — 3, IV. 1888. H. 1. München 1887, 88. 8. Münster. Westph. Verein für Wissensch. u. Kunst. Jahresbericht 16, 1887. Münster 1888. 8. Neu Brandenburg. Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Archiv, Jhg. 41, 1887. Güstrow 1888. 8. Neustadt-E berswalde. Forstakademie. Beobachtungsergebnisse 1887 No. 7 — 12. Berlin 8. Jahresbericht über die Beobachtungsergebnisse Jhg. 13, 1887. Berlin 1888. 8. Nürnberg. Naturhist. Gesellschaft. Jahresbericht für 1887. Nürnb. 1888. 8. Festschrift zur Begrüssung des 18. Kongresses d. D. Anthropol. Ge¬ sellsch. i. Nürnberg. Nürnberg 1887. 8. German. Nationalmuseum. Mittheilungen Bd. 2. H. 1. Nürnberg 1887. 8. Anzeiger Bd. 2. H. 1. Nürnb. 1887. 8. Katalog der im german. Museum befindlichen vorgeschichtlichen Denk¬ mäler. Nürnb. 1887. 8. Offenbach. Verein für Naturkunde. Bericht 26—28. 1884—87. Oflenb. 1888. 8. Posen. Historische Gesellschaft. Zeitschrift, Jhg. 3. H. 1 — 4. Posen 1888. 8. Prag. Verein Lotos. Lotos, N. F. Bd. 9. Prag 1889. 8. K. Böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. Beobachtungen, magn. u. meteorol. derK. K. Sternwarte 1887. Jhg. 48. Prag 4. Listy Chemickö Rockn. XII. L. 1 — 10. Praze. 1887, 88. 8. Regensburg. Naturwiss. Verein. Berichte H. 1, 1886 — 87. Regensburg 1888. 8. Botan. Verein. Flora. Jhg. 45. Regensburg. 1887. 8. XXXV Reichenbach. Philomathie. Jahresbericht 20. Reichenb. 1888. 8. Schwerin. Verein für Mecklenburg. Geschichte und Alterthumskunde. Jahrbücher und Jahresberichte. Jhg. 53. Schwerin 1888. 8. Sondershausen, ßotan. Verein. D. botan. Monatsschrift Jhg. 6. No. 1. 1888. 8. Stettin. Entomolog. Verein. Entomol. Zeitung. Jhg. 48. 1887. Stettin 1887. 8. Verein für Erdkunde. Jahresbericht 1887. Stettin 1888. 8. Strasburg i. E. Socidtd des Sciences agric. et arts de la Baisse- Alsace. Bulletin 1887 Nov. — 1888 Nov. 8. Universität. 18 Dissertationen. Stuttgart. Württemberg, naturw. Verein. Jahreshefte Jhg. 44. Stuttg. 1888. 8. Württemb. Verein für Handelsgeographie. Jahresbericht 5 — 6, 1886 — 88. Stuttg. 1888. 8. Wien. K. K. Akademie der Wissensch. Sitzungsberichte. Math.-naturw. Klasse. I. Bd. 95. H. 1—5. 96. H. 1—5. II. Bd. 95. H. 1—5. 96. H. 1—5. III. Bd. 95. H. 3—5. 96. H. 1—5. Wien 1887, 88. 8. K. K. geolog. Reichsanstalt. Jahrbuch 1887. H. 3, 4. 1888. H. 1—3. Wien 8. Verhandlungen 1887. No. 9 — 16. 1888. No. 10 — 14. Wien 8. K. K. zool. bot. Gesellschaft. Verhandlungen 1887, Bd. 37. Quartal 3, 4. 1888 Quartal 1, 2. Wien 1887, 88. 8. K. K. naturhistor. Hofmuseum. Annalen. Bd. 3. No. 1 — 4. Wien 1888. 8. K. K. geograph. Gesellschaft. Mittheilungen. N. F. Bd. 20. 1887. Wien 1887. 8. Anthropolog. Gesellschaft. Mittheilungen. Bd. 15. H. 4. Bd. 17. H. 3, 4. Bd. 18. H. 1 — 3. Wien 1887, 88. 4. Verein zur Verbreitung naturwiss. Kenntnisse. Schriften. Bd. 28. 1887 — 88. Wien. 8. Würz bürg. Physic.-medic. Gesellschaft. Sitzungsberichte. Jhg. 1887. Würzburg 1887. 8. Verhandlungen. N. F. Bd. 21. Würzburg 1888. 8. XXXVI Frankreich. Amiens. Socidtd Linndenne du Nord de la France. Bulletin mensuel No. 175 — 186. Amiens 1887, 88. 8. Bordeaux. Socidtd des Sciences phys. et natur. Mdmoires Sdr. 3. Tom. 2, Cah. 2; Tom. 3, Cab. 1. Bordeaux 1886. 8. Observations pluv. et therm. 1885, 86. Bord. 1886. 8. Cherbourg. Socidtd des Sciences natur. Mdmoires. Tom. 25. Paris 1887. 8. Nancy. Socidtd des Sciences. Bulletin Sdr. 2. Tom. 8. Fase. 20. 1886. Paris 1887. 8. Paris. Ecole polytechnique. Journal, Cah. 57. Paris 1887. 4. Toulouse. Acaddmie des Sciences, inscriptions et bell, lettr. Mdmoires. Sdr. 8. Tom. 9. Toulouse 1887. 8. Grossbritannien, Belfast. Natural history and philos. society. Beport and proceedings for sess. 1887—88. Belfast 1888. 8. Cambridge. Philosoph, society. Proceedings. Vol. 6. P. 3. Cambr. 1888. 8. Dublin. R. Dublin society. The scientific transactions. Ser. 2. Vol. 3. Part. 14. Vol. 4. P. 1. Dubl. 1887, 88. 4. The scientific proceedings. Vol. 5. P. 7, 8. Vol. 6. P. 1, 2. Dubl. 1887, 88. 8. Edinburgh. R. Society. Transactions. Vol. 30. P. 4. Vol. 31, Vol. 32, P. 2—4. Vol. 33. P. 1, 2. 1882—87. 4. Proceedings. Session 1883-84, 1884—85, 1885—86, 1886—87. 8. Glasgow. Natural history society. Proceedings. Vol. 2. (N. S.) P. 1. 1886 — 87. Glasgow 1888. 8. London. R. Society. Transactions, philosoph. Vol. 178 A, B. 1887. London 1888.- 4. Proceedings N. 260 — 272. London 1887, 88. 8. The R. society. 30. Nov. 1887. 4. Nature, a weekly illustr. journal of Science. N. 949 — 992. London 1888. 4. Holland. Amsterdam. K. Akademie. Verhandelingen. Deel 26. Amsterdam 1888. 4. Verslagen en mededeelingen. 3 R. Deel 3, 4. Amsterdam 1887, 88. 8. Jarboek voor 1 886, 87. Amsterdam 1887, 88. 8. XXXVII K. zoölog. Genootschap. ßijdragen tot de Dierkunde. Afl. 14, 15. Th. 1, 2. (Foestnummer.) Afl. 16. Amsterd. 1888. fol. Haarlem. Hollandsche maatschappij. Archives Nedrland. Tom. 22. Liv. 4, 5. Tom. 23. Liv. 1. Haarlem 1888. 8. Oeuvres completes de Christ. Huyghens publ. par la soc. Holland, des seiences. La Haye 1888. 4. Teylers stichting. Archives du musee Teyler. Sdr. 2. Vol. 3. P. 2. Haarlem 1888. 8. Catalogue de la biblioth^que. Liv. 7, 8. Haarlem 1887, 88. 8. Leiden. Nederl. Deerkundige Vereenigung. Tijdschrift. 2. Ser. Deel 2. Afl. 1 en 2. Suppl. Deel 2. Leiden 1888. 8. Reichs Universität. 4 Dissertationen. Bologna. Accademia delle scienze. Brevi notizie sull' impianto del museo Copernicano ed astr. a Roma« Bologna 1887. 8. Catania. Accademia gioenia di scienzi naturali. Atti. Ser. 3. Tom. 20. Catania 1888. 8. Bulletino mensile Nov. 1888. Catania 1888. 8. Florenz. Bibliotheca nazionale centrale. Bolletino delle public. Ital. 1889. No. 49 — 71. Firenze 1888. 8. Indici 1887. pg. 1—128. Bolletino tavola sinottica delle publ. Ital. 1887. A instituto di studi superior i practici sc. Publicazioni sezione di medic. et chir. Filippi, esegesi sul methodus testificandi. Firenze 1883. 8. Pellizari, archivo della scuola d'anatomia patol. Vol. 2. Firenze 1883. 8. Publicazioni sezioni di scienze fisiche e naturali. Luciani, linee generali della fisich. del cervelletto. Firenze 1884. 8. Roiti e Pasqualini, osserv. della elettrica atmosf. Firenze 1884. 8. Modena. Societä dei naturalisti. Atti. Memorie. Ser. 3. Vol. 6, 7. Anno 21, 22^ fase. 1. Rendiconti. Ser. 3. Vol. 3. Modena 1887, 88. 8. Neapel. Zoologische Station. Mittheilungen. Bd. 8, H. 1, 2. Berlin 1888. 8. Padua. Societä Veneto-Trentina di scienze naturali. Atti, Vol. 11, fase. 1. Anno 1887. Padova 1888. 8. Bulletino. Tom. 4. No. 2. Luglio 1888. Padova 1888. 8. XXXVIII Pisa. Societä Toscana di scienze naturali. Memorie. Tom. 9- Pisa 1888. 8, Processi verbali. Vol. 6. — pag. 70. Pisa 1887, 88. 8. Rom. Accademia dei Lincei. Atti, rendiconti, Ser. 4, Vol. 3, fase. 6 — 13, (2. Sem.) Vol. 4, fase. I — 13 (1. Sem.), Vol. 4, fase. 1 — 5 (2. Sem.). Roma 1887, 88. 8. Bibliotheca nazionale centrale Vitt. Emanuele. Bolletino delle opere moderne straniere. Vol. 2. No. 4 — 6. Vol. 3. No. 1 — 4. Vol. 2. Indici. Roma 1887, 88. 8. Sassari. Universita. Annuario dell’ instituto zool. Anno 1887 — 88. Sass. 1888. 8. Venedig. Notarisia commentarium phycologicum. Anno 3, No. 9 — 12. Venezia 1888. 8. Verona. Accademia d’agricolt., commercio ed arti. Memorie. Ser. 3. Vol. 63. Verona 1886. 8. Japan. Tokio. Medicin. Facultät d. K. Japan. Universität. Mittheilungen Bd. 1, No. 2. Tokio 1888. 4. Yokohama. D. Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens. Mittheilungen. 1888. Apr., Juli. Yokohama. 4. IV ord-Amerika. Boston. American academy of arts and Sciences. Proceedings. N S. Vol. 14. P. 2. Vol. 15. P. 1. Boston 1887, 88. 8. Boston society of natural history. Memoirs. Vol. 4. No. I — 6. Boston 1887, 88. 4. Cambridge, Mass. Harvard College. Bulletin of the museum of comp, zoölogy, Vol. 13, No. 6 — 10. Vol. 14, Vol. 15. Vol. 16, No. 1, 2. Vol. 17, No. I, 2. Cambridge 1887, 88. 8. Charleston, S. Carolina. Elliott society. Proceedings, Vol. 2 (Fortsetzung). Pag. 121 — 200. Charl. 1887. 8. Cincinati. University. Publications of the C. observatory. 9. Cincinati 1887. 4. Madison. History society of Wisconsin. April 1888. Pag. 141—190. New Haven. Connecticut academy of arts and sc. Transactions. Vol. 7. P. 2. N. Haven 1888. 8. New Orleans. Academy of scienc. Papers. 1886-87, 1887—88. N. Orleans 1887, 88. 8. XXXIX New York. N. Y. academy of Sciences. Transactions Vol. 4. 1884 — 85. No. 4. Vol. 6. 1886 — 87. Yol. 7. No. 1—8. 1887—88. N. York. 8. The journal of compar. medicine and surgery. Yol. 1. N. 1, 2. N. York. 1888. 8. Philadelphia. Academy of natural Sciences. Proceedings 1887. P. 2, 3. 1888. P. 1. Philad. 1887, 88. 8. Raleigh. Elisha Mitchell scientific society. Journal. 1887. Yol. 4. P. 2. 1888. Yol. 5. P. 1. Raleigh 1887, 88. 8. Salem, Mass. Essex institute. Bulletin. Yol. 19 N. 1—12. 1887. Salem 8. Visitors’ guide to Salem. Salem 1888. 8. San Francisco. California academy of Sciences. Bulletin. Vol. 2. N. 7, 8. San Fr. 1887. 8. Toronto. Canadian institute. 1, 2. Yol. 6, fase. 1. Toronto 1887, 88. 8. Proceedings. Ser. 3. Yol. 5. fase. 1, 2. Yol. 6. fase. 1. Toronto 1887, 88. 8. Annual report, sess. 1886 — 87. Toronto 1888. 8. Geolog, et natur. history survey of Canada. Report, annual, Montreal 1887. 8. Washington. Smithsonian institution. Annual report of the board of regents 1885. P. 2. Washington 1886. 8. (2 Exemplare.) Smiths, miscellaneous collections. Yol. 31—33. Wash. 1888. 8. U. S. Navy Hydrographie office. Storm card. (Pilot chart of the N. Atlantic ocean) monatl. Karten 1888. Departement of the interior. Mineral resources of the U. S. 1886. Wash. 1887. 8. Geology and mining industry of Leadville, Colorado with Atlas. Wash. 1886, 1883 (4 und fol.) U. S. naval observatory. Observations made during 1883. Washington 1887. 4. Report of the Superintendent of the nautical almanac June 1887. Wash. 1887. 8. Yale. University. Report for the year 1886 — 87, 1887 — 88 by the board of managers of the observatory in Yale College. 8. Russland. Dorpat. Naturforscher-Gesellschaft. Sitzungsberichte Bd. 8. H. 2. 1887. Dorpat 1888. 8. Schriften herausgegeben v. d. Naturf. G. 2 — 4. Dorpat 1887. 8. xxxx Gelehrte Esthn. Gesellschaft. Sitzungsberichte 1887. Dorpat 1888. 8. Die Feier des 50-j. Bestehens d. gelehrt. Esthn. G. 1888. Dorpat 1888. 8. Festschrift der bei d. K. Univ. Dorpat bestehenden gelehrt, esthn. G. zur Feier ihres 50-j. B. (= Verhandlungen Bd. 13) Dorpat 1888. 8. Helsingfors. Societas pro fauna et flora Fennica. Acta. Vol. 3. 4. Helsingfors 1886 — 88. 8. Meddelanden. H. 14. Hels. 1888. 8. Kiew. Socidte des naturalistes. Memoires. Tom. 9. Liv. 1, 2. 1888. 8. (Russ.) Moskau. Societd imp. des naturalistes. Bulletin 1888 N. 1 — 3. Moscou 1888. 8. Meteor. Beob. Beilage 1888. 1. H. fol. St. Petersburg. Acaddmie imp. des Sciences. Bulletin. Tom. 32. N. 2 — 4. St. Petersb. 1888. 4. Comitd gdologique. Mdmoires. Vol. 5. N. 2—4, Vol. 6, Vol. 7 N. 1, 2. St. Petersb. 1888. 4. Bulletin. Vol. 6 N. 11, 12. Vol. 7 N. 1—5. Suppl. au Tom. 7. St. Pdtersbourg 1887 — 88. 8. K. botan. Garten. (Trudi) Acta liorti. Tom. 10 fase. 1. St. Pdtersb. 1887. 8. Schweden und Norwegen. Bergen. Museum. Aarsberetning for 1886. Bergen 1887. 8. Christiania. Univers. Sammling of N. Oldsager. Foreningen. til Norske fortidsm. bevaring. Aarsb. for 1886. Kristiania 1887. 8. Kunst og Handwerk fra Norges fortid. H. 7. Krist. 1887 fol. Lund. Universitet. Acta. math. och nat. T. 23. 1886—87. Lund 1887, 88. 4. Stockholm. K. Svenska Vetenskaps Akad. Sveriges offentl. Bibliothek. Stockh.-Upsala-Lund. Access. Katalog 2. 1887. Stockh. 1888. 8. Tromsö. Museum. Tr. Museum Aarshefter 11. Tromsö 1888. 8. Aarsberetning for 1887. Tromsö 1888. 8. Schweiz. Bern. Naturforschende Gesellschaft. Mittheilungen No. 1169 — 1194. Bern 1888. 8. Hochschule. 46 Dissertationen, Indices. Gratulat.- Schrift. XXXXI Chur. Naturforschende G-esellsch. Graubündens. Jahresbericht 31, 1886 — 87. Chur 1888. 8. Frauenfeld. Thurgau, naturforsch. Gesellsch. Mittheilungen. H. 8. Frauenfeld 1888. 8. Genf. Sociötd physique et d’histoire nat. Mdmoires. Tom. 29. P. 2. Geneve 1886 — 87. 4. Institut national. Bulletin. Tom. 28. Geneve 1888. 8. St. Gallen. Naturforschende Gesellschaft. Bericht über die Thätigkeit 1885 — 86. St. Gallen 1887. 8. Schaffhausen. Schweiz, entomol. Gesellschaft. Mittheilungen. Vol. 8 No. 1. Schaffh. 1888. 8. Schweizerische Naturforschende Gesellschaft. Verhandlungen in Frauenfeld. 70. Jahres versamml. Jahresbericht 1886 bis 87. Frauenfeld 1887. 8. Spanien. Madrid. Observatorio. Observaciones meteor. 1882—83, 1884 — 85. Madrid 1887. 8. Rdsumen 1883. Madrid 1888. 8. Süd- A m eri ka. Cordoba. Academia nacional de Ciencias de la republica Argentina. Boletin. Tom. 10. Entr. 1, 2. Tom. 12. Entr. 1,2. Buenos Aires 1887, 88. 8. Rio de Janeiro. Museo nacional. Archivos. Vol. 7. 1887. Rio de Janeiro 1887. 4. Santiago. Wissensch. Verein. Verhandlungen. H. 6. Santiago 1888. 8. Angekanft wurden im Jahre 1888 folgende Werke a. Allgemein wissenschaftlichen Inhalts. Adressbuch für Danzig 1888. Danzig 8. Centralblatt, biologisches. Jhg. 8. 1888. Erlangen 8. Comptes Rendus, Tom. 106, 107. Tables des comptes Rendus ä T. 104, 105, 106. Paris 4. Forschungen zur Deutschen Landes- und Volkskunde Bd. 3, H. 1 — 3. Stutt¬ gart 1888. 8. Gaea, Zeitschrift zur Verbreitung naturw. und geogr. Kenntnisse. Bd. 24. 1888. Köln und Leipzig. 8. Journal, the American 1888. New Haven 8. Grimm, D. Wörterbuch. Bd. 12, Lief. 2. XXXX1I Himmel und Erde, popul. illustrirte Monatsschrift, Jhg. 1, H. 1 — 3. Berlin 1888. 8. Mömoires de l’acaddmie des Sciences de St. Pötersbourg Sdr. 7. Tom. 35, No. 10. Tom. 36, No. 1 — 11. St. Pdtersbourg 4. Monatsschrift, Altpreuss. 1888. H. 1 — 6. Königsberg 8. Natur, Zeitung zur Verbreitung naturw. Kenntnisse. Bd. 37. Halle 1888. 4. Naturforscher, Wochenblatt. Jhg. 21. 1888. No. 1 — 39. Tübingen 4 — 39. Naturwissensch. Rundschau. Jhg. 3. 1888. Braunschweig. 4. Sammlung gemeinverständl. wissensch. Vorträge. N. F. H. 49 — 67. Hamburg 8. Transactions, philos. 1881, P. 2, 3. 1882, P. 1. London 4. Proceedings of the R. Society No. 214—220. London 1881 82. 8. b. Physikalischen und chemischen Inhalts. Annalen der Physik und Chemie. Jhg. 1888. Beiblätter 1888. Leipzig. 8. Jubelband 1874. Sachregister zu Bd. 1 — 160. Leipzig 1888. 8. Berichte der D. chemischen Gesellschaft zu Berlin. Jhg. 21. 1888. Berlin. 8. Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie f. 1885. H. 5, 6, f. 1886 H. 1, 2. Braunschweig. 1888. 8. Journal für practische Chemie. Jhg. 1888. Leipzig. 8. Zeitschrift, electrotechn. Jhg. 9. 1888. Berlin. 8. — , für Instrumentenkunde 1888. Berlin. 8. — , deutsche meteorol. Jhg. 5. 1888. Berlin 8. c. Astronomischen Inhalts. Jahrbuch, Berliner astron. für 1890. Berlin. 1888. 8. Nachrichten, astronom. Bd. 118, 119. Kiel 1888. 4. Sirius, Zeitschrift für popul. Astronomie. Bd* 21. Leipzig. 1888. 8. — , Generalregister z. 1 — 15. Bd. 1873 — 87. Leipzig 1888. 8. d. Zoologischen Inhalts. Archiv für Naturgeschichte. Jhg. 52. Bd. 2. H. 1, 3. 1886. Jhg. 53. Bd. 1. H. 3. 1887. Jhg. 54. H. 1, 2. 1888. Berlin 8. Bronn, Klassen und Ordnungen der Thiere. Bd. 6. Abth. 3. Lief. 61 — 64. Bd. 6. Abth. 5. Lief. 30, 31. Leipzig und Heidelberg 1888. 8. Isis, Zeitschrift 1888. Berlin 4. Staudinger, exotische Schmetterlinge. Lief. 20, 21. Fürth 1888. fol. Zeitschrift für wissensch. Zoologie. Bd. 46 H. 2 — 4. Bd. 47 H. 1 — 3. Namen und Sachregister zu Bd. 31 — 45. Leipzig 1888. 8. e. Botanischen Inhalts. Annales des Sciences nat. Bot. Sdr. 7. Tom. 6, No. 2 — 6, Tom. 7, No. 1 — 6, Tom. 8, No. 1—3. Paris 1888. 8. Centralblatt, bot. Jhg. 1888. Cassel. 1888. 8. Cohn, Kryptogamen- Flora von Schlesien. Bd. 3. Lief. 4. Breslau. 1888. 8. Engler und Prantl, die natürl. Pflanzenfamilien. Lief. 15 — 24. Leipzig 1888. 8. XXXXI1I Hanausek, der Ursprung der Culturpflanzen. Wien 1885 (Separat- Abdruck). Wien 8. Jahresbericht, bot. 1885. Abth. 2 H. 2. 1886. Abth. 1 H. 1 — 3. 1886. Abth. 2 H. 1. Berlin. 8. Lange, Nomenclator florae Danicae. Hauniae 1887. 4. Rabenhorst, Kryptogamen-Flora, 1. Bd. Abth. 3. Pilze. Lief. 30. — , 3. Bd. Farnpflanzen. Lief. 11. — , 4. Bd. Laubmose. Lief. 9, 10. Tschirch, angewandte Pflanzenanatomie. 1. Th. Wien und Leipzig 1889. 8. f. Anthropologischen Inhalts. Archiv für Anthropologie. Bd. 17. H. 4. Bd. 18. H. 1, 2. Braunschweig. 1887, 88 4. Internationales Archiv für Ethnographie Bd. 1 H. 2 — 5. Leiden. 4. Zeitschrift für Ethnologie. Jhg. 1888. Berlin, 1888. 8. g. Mineralogischen Inhalts. Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. Jhg. 1888. Bd. 1 H. 1- 3. Bd. 2 H. 1—3. Beilage-Band 6 H. 1. Stuttgart 1888. 8. h. Medicinischen Inhalts. Archiv für Anatomie und Physiologie. Anatom. Abth. 1888 H. 1 — 6. Physiolog. Abth. 1888 H. 1—6. Leipzig 1888. 8. Greschenke 1888. Tom K. Ministerium für Handel* Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Geologische Karte von Preussen und Thüringen. Lief. 34, 35, 36. Berlin. 1888. fol. Abhandlungen zur geol. Specialkarte. Bd. 8. H. 3. Atlas zu Bd. 6. H. 4. Berlin 1888. Erläuterungen. Gradabtheilung 44 No. 4 — 6, 10 — 15, 19—21, 25 — 27. Gradabtheilung 69 No. 1 — 11, 15 — 17. Berlin 1888. 8. Production der Bergwerke, Salinen und Hütten des Preuss. Staates im Jahre 1887. (Sonderabdruck). Berlin 1888. 4. Tom K. Ministerium f. d. landwirthschaftl. Angelegenheiten* Domänen und Forsten. Landwirthschaftl. Jahrbücher 1887. Bd. 16 Suppl. 2, 1888 Bd. 17 H. 1 — 6. Bd. 17 Ergänz.-Band 1. Berlin 1887, 88. 8. Statistisches Jahrbuch f. d. Deutsche Reich. Herausgegeb. v. K. Statist. Amt. Jhg. 9, 1888. Berlin 1888. 8. Statistik des Deutschen Reichs. Bd. 32. Berlin 1888. 4, XXXXIV Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs. 1887 Decbr. bis 1888 Nov. Berlin 1887, 88. Berlin 1887, 88. 4. Von Frau Dr. Schuster in Danzig. Deutschlands Flora oder Abbildungen und Beschreibung der wildwachsenden Pflanzen etc. Mit 500 color. Kupfertafeln. Text v. Halber- Leipzig. 4 Bde. 4. Hofmeister, die botan. Ergebnisse der Reise des Prinzen Waldemar v. Preuss. 1845, 46. Gesammelte Pflanzen, beschrieben von Klotzsch und Garcke. Berlin 1862. 4. Kaltenbach, die Pflanzenfeinde in der Klasse der Insekten. Stuttgart 1874. 8. Kützing, die kieselschaligen Bacillarien oder Diatomeen. Mit 30 Taf., 2. Abdr. Nordhausen 1865. 4. Von einem Mitgliede der naturforsch. Gesellschaft in Danzig. Correspondenzblatt d. D. Gesellschaft für Anthropologie, Ethnol. u. Urgeschichte. Jhg. 19. München 1888. 4. Von den Verfassern. Amsel, über Amidobenzylamine. Diss. Berlin 1887. 8. — Grundzüge der anorg. und organ. Chemie. Berlin 1888. 8. Cohn, Vereinfachung der Magnesiumbeleuchtung b. Photograph. Sep.-Abdr. 8. Lierau, Beiträge zur Kenntniss der Wurzeln der Araceen. Diss. Leipzig 1887. 8. Möbius, Bruchstücke der Infusorien, Fauna der Kieler Bucht. Sonder-Abdruck. Berlin 1888. 8. — Liste der Autoren zool. Artbegriffe. Berlin 1888. 8. Stossich, 2 Sep.-Abdrücke über Fauna del mare Adriat., 1 appendice, i distomi dei pesci marini etc. Trieste 8. Treichel, Separat- Abdrücke, Volksthümliches aus d. Pflanzenwelt, botan. Notizen, das Beutnerrecht von Gemel (Kr. Schlochau) und 4 Separat-Abdrücke aus d. Verhandl. d. Berlin, anthropol. Gesellschaft. Wagner, Niederschläge und Gewitter zu Kremsmünster. Separat - Abdruck. Linz 1888. 8. Zacharias, Neue Untersuchungen über Copulation bei ascaris megalocephala. Separat- Abdruck. Bonn 1887. 8. Ziem, Separat-Abdrücke über Bildung des Fusses bei verschied. Völkerstämmen, Nasenleiden und zur Lehre der sympath. Ophthalmie. Sitzungs-Berichte der anthropologischen Section in DANZIG vom Jahre 1880 bis Ende 1888. 3. Serie. Danzig. Druck von A. W. Kafemann. 1889. Anfragen und Sendungen betreffend anthropologische, prähistorische u. a. Gegenstände werden unter der Adresse des Westpreussischen Provinzial-Museums in Danzig erbeten. Dasselbe befindet sich im Grünen Thor am Langen Markt und ist an jedem Sonntag von 11 — 2 Uhr und an jedem Mittwoch von 2 — 5 Uhr geöffnet. Auswärtige können die Sammlungen nach vorheriger Meldung an allen Tagen und zu jeder Zeit besichtigen. Ti. b Die vorliegenden Sitzungsberichte schliessen sich unmittelbar an die in den Jahren 1876 und 1880 in diesen Schriften erfolgten Publicationen an und geben ein Bild von der Thätigkeit der anthropologischen Section sowie von der weiteren Entwickelung der von ihr begründeten Sammlungen in den letzten neun Jahren. Die anthropologische Section hatte es von vornherein als eine ihrer Haupt¬ aufgaben betrachtet, die vorgeschichtlichen Funde im engern und weitern Umkreise zu conserviren und zu sammeln. Dank dem rastlosen Eifer des langjährigen Vorsitzenden Herrn Dr. Bissau er waren diese Sammlungen schon erheblich angewachsen, als sie 1880 in die Verwaltung des Westpreussischen Provinzial- Museums übernommen wurden. Seitdem ist auch diesem Zweige der Landes¬ durchforschung der Provinz Westpreussen eine wirksamere Förderung zutheil geworden, woraus sich zunächst eine raschere Vermehrung der Sammlungen ergab. Dies erforderte bald eine Neu- Aufstellung und Umordnung, was aber erst durch den 1887 beendigten Umbau des Museumsgebäudes ermöglicht wurde. Hier ist nun eine prähistorische Abtheilung erstanden, welche den Reich thum der Samm¬ lungen zur vollen Anschauung bringt und ihre Benutzung für wissenschaftliche Zwecke nicht behindert. Die Deutsche Anthropologische Gesellschaft, auf deren Anregung s. Z. unsere Section gegründet wurde, beabsichtigte eine prähistorische Karte von Deutschland herzustellen und erwählte zu diesem Behufe eine Commission, bestehend aus Mit¬ gliedern der einzelnen Landestheile, aus Westpreussen den Vorsitzenden Herrn Dr. Li ss au er. Da nicht in allen Gegenden unsers Vaterlandes genügende Vor¬ arbeiten vorhanden waren, um die Ausführung einer Gesammtkarte zu ermöglichen, so gingen einzelne Länder mit der Publication von Specialkarten vor. Als Mitglied jener Commission lag es Herrn Dr. Lissauer ob, alle sicher ermittelten prähistorischen Funde in unserrn Gebiet zu catalogisiren und in eine Karte ein¬ zutragen. Auf Grund dieses seit fünfzehn Jahren gesammelten Materials verfasste er eine umfangreiche Schrift „Die Prähistorischen Denkmäler der Provinz West¬ preussen und der angrenzenden Gebiete, mit fünf Tafeln und der prähistorischen Karte der Provinz,“ welche 1887 von der Natur forschenden Gesellschaft heraus¬ gegeben wurde. Dies grundlegende Werk hat die allgemeine Anerkennung der gelehrten Welt gefunden. 4 Beide Schöpfungen — die Einrichtung der anthropologisch-prähistorischen Abtheilung im Provinzial-Museum und die Herausgabe der prähistorischen Karte — sind von der ganzen Provinz, in Sonderheit aber von der anthropologischen Section freudig begrüsst worden. Sie danken ihre Entstehung vornehmlich der wohlwollenden Förderung der Seitens des Provinzial -Landtages eingesetzten Provinzial-Commission zur Verwaltung der Westpreussischen Provinzial-Museen. Daher hat sich auch die Naturforschende Gesellschaft gedrungen gefühlt, die vorgenannte Publication dem Vorsitzenden dieser Commission Herrn Geheimrath von Winter, „dem Förderer alles geistigen Lebens in Danzig und in der Provinz Westpreussen in dankbarer Ehrerbietung“ zuzueignen. Nachdem die Section durch fünfzehn Jahre erfolgreich thätig gewesen, und zur allmählichen Lösung obiger Aufgaben eifrig mitgewirkt hat, wird sie im Verein mit dem Westpreussischen Provinzial-Museum, welchem sich jetzt auch die Alter- thums-Gesellschaften von Elbing, Graudenz und Marienwerder angeschlossen haben, auch fernerhin bestrebt sein, die Vorgeschichte unserer Gegend nach besten Kräften zu erforschen. Ich kann nicht umhin, auch bei dieser Gelegenheit allen Denjenigen, welche die Zwecke der Section und des Museums unmittelbar und mittelbar unterstützt und gefördert haben, den wärmsten Dank hierfür auszudrücken. Mit dem Vorstande der Section und der Natur forschenden Gesellschaft wünsche ich, dass die allgemeine Theilnahme an unseren Bestrebungen in der ganzen Provinz auch in Zukunft sich erhalten und immer weitere Kreise durchdringen möge. Danzig, im December 1888. Dr. Conwentz. Sitzung vom 9. November 1880. Der seitherige Vorsitzende der Section, Herr Dr. Lis sauer, wurde auf weitere zwei Jahre einstimmig wiedergewählt. Der Sammlung ist eine Reihe werthvoller Geschenke zugegangen, welche mit Dank gegen die Geber vorgelegt und demonstrirt werden. Der Gustos des archäologischen Museums in Christiana, Herr Ingwald Undset, hat der Bibliothek der Gesellschaft sein soeben erschienenes werthvolles Werk: „Etudes sur Tage de Bronze de la Hongrie“ zum Geschenk gemacht. Der Kais. Russische General- Consul Herr Baron von Wrangel hat durch Vermittelung des Herrn Geh. Sanitätsrathes Dr. Ab egg dem Museum eine höchst werthvolle Collection von russischen Gräberfunden zugewendet, über deren Bedeutung später eingehend berichtet werden soll. Von dem Herrn Staatsrath Professor Dr. Stieda in Dorpat, welcher während der hiesigen Naturforscher-Versammlung Vorsitzender der Section für prähistorische Forschung war, ist uns eine Anzahl kufischer Münzen aus einem Grabe bei Dorpat und eine Anzahl von Photographien russischer Volker-Typen zugegangen. Herr Oberlehrer Dr. Anger in Elbing hat uns wiederum eine Tafel photographischer Abbildungen von Objecten aus den von ihm untersuchten Gräbern bei Elbing eingesendet. Von Herrn Realschullehrer Schultze ist der Sammlung ein prachtvolles Bronzeschwert aus dem Kreise Lauenburg in Pomm. zugewendet worden. Die schöne characteristische Form wie die treffliche Erhaltung dieses Stückes machen es zu einem Schaustück des Museums. Durch Vermittelung der fremden Ge¬ lehrten, welche in unseren Sammlungen Studien machten, ist das schöne Schwert mehrfach abgebildet worden. So fand Dr. Lis sauer eine Abbildung in Lissabon als Decoration des Sitzungssaales des internationalen Congresses. Herr Schultze hat der Sammlung noch eine Anzahl anderer werthvoller Gegenstände über¬ wiesen, über welche er eingehender in der nächsten Sitzung berichten will. Herr Director Dr. Toppen in Marienwerder schenkte an unsere Sammlungen durch Herrn Oberstabsarzt Dr. Fröling abermals eine reiche Fülle von Gaben. Zunächst sind es die bei Untersuchung von Schlossbergen und Burgwällen gemachten Funde: 1) Ueberreste der Wohnungen, bestehend in Fragmenten von Ziegeln und Lehmbewurf mit Schilfabdrücken, 2) Kohlen, 3) Thierknochen verschiedener Art, 4) einige eiserne Waffen und Geräthe, 5) Gefässscherben, darunter viele mit den characteristischen Ornamenten. Sodann mehrere Bronze- geräthe, zwei Fibeln, eine Lachsangel, eine Platte mit sehr schöner Patina und ein kleines Gefäss. Endlich mehrere Geräthe aus der Steinzeit, ein Hammer, eine im Stielloche zerbrochene Axt von einem Diorit- ähnlichen Gestein, ein zierlich gearbeiteter Schaber aus Flint, sowie Bruchstücke eines sehr feinen und 6 eines gröberen Siebes. Die Gegenstände haben für uns um so grösseren Werth, als denselben stets genaue Angaben des bekannten gründlichen Forschers beiliegen. Yon Herrn Glaubitz sen., dem steten Gönner unseres Vereins, ist ein Steinhammer, gefunden in Jacobsmühle bei Mewe, eingegangen. Herr Ober¬ lehrer Dr. Schmidt in Lauenburg i. P. hat Herrn Oberstabsarzt Dr. Fröling werthvolle Geschenke für das Museum übergeben, u. a. eine Pincette, eine Münze von Marc. Aurel (gefunden bei Bresin), den Rest eines grossen Bronze-Arm¬ ringes und mehrere interessante Graburnen. Derselbe hat uns eine kleine bronzene Statuette, eine männliche Figur darstellend, geschenkt; dieses Stück dürfte vielleicht dem Mittelalter entstammen. Es wurde in der Nähe von Lauenburg beim Chausseebau gefunden und Herrn Dr. Schmidt von Herrn Bauunter¬ nehmer Schön fisch geschenkt. Ueber schöne Gesichtsurnen, welche von Herrn Lehrer Schulz in Quaschin, Kr. Neustadt, zugewendet worden sind, wird später eingehend berichtet werden. Yon Herrn Dr. Anger in Elbing ist an Herrn Dr. Lissauer der Unter¬ kiefer eines Schweines aus einem Skelettgrabe von Neustädterfeld bei Elbing, übergeben worden. Nach der von den Herren Professoren DDr. Sieb old und Frank in München erfolgten Bestimmung gehören diese Schädelreste einem etwa 1 V2 Jahre alten Hausschweine, einer dem Wildschweine- nahestehenden Art an, wie sich aus dem fast horizontal verlaufenden Yorderende des Unterkiefers ergiebt. Herr Dr. Lissauer hat vor einigen Jahren einen ähnlichen Fund in einem Skelettgrabe von Krissau gemacht. Hier gehörten die Reste dem Torfschwein an. Aus den beiden analogen Fällen lassen sich nicht allein Schlüsse auf die wirtschaftlichen Einrichtungen der vorhistorischen Bewohner Westpreussens ziehen, sondern wir finden auch die Bestätigung der Annahme, dass bei den Be¬ stattungs-Feierlichkeiten Schweine geopfert wurden. Herr Oberstabsarzt Dr. Fröling erstattet Bericht über eine in den ersten Tagen des Monats November d. Js. im Verein mit Herrn Admiralitäts-Gerichts- secretär Sielaff ausgeführte Excursion in den Kreis Lauenburg i. P. Etwa 1 km südöstlich von dem Gute Klein-Boschpol erhebt sich ein ansehnlicher mit Kiefern bestandener Hügel, dem sich gegen Osten ein etwa 5 — 6 m hoher vor¬ legt. Er wird jetzt durch einen Fahrweg von ihm getrennt, und an seiner West¬ seite, wie an der Ostseite des grösseren Hügels, fanden sich die Spuren zer¬ störter Steinkistengräber. Bei den näheren Forschungen wurde ein noch in- tactes Grab aufgefünden, welches zwei schlecht gebrannte Urnen ohne jedes Ornament von plumper, ungefälliger Form enthielt. Statt des Deckels waren flache Schalen übergestülpt. In einer Urne fand sich ein eiserner Armring, ein Stück Bronzedraht, Reste von Bronzeringen und ein Bronzestück mit eigen thümlicher Verzierung vor; das zweite Gefäss enthielt eine Nadel und Drahtstücke von Bronze. Die Scherben aus einem bereits früher geplünderten Steinkistengrabe gehörten einem besser gearbeiteten Gefäss an, welches an der Uebergangsstelle von Hals und Bauch mit einem Bande von 2 bis 5 ungeschickt eingeritzten Parallelkreisen umgeben war, von welchem bündelähnlich angeordnete Striche herabhingen. 6 7 In der Nähe von Reddistow, 11 km südlich von ßoschpol, wurde ein offenbar künstlich hergestellter Hügel untersucht, Avie sich deren dort vielfach vorfinden. Diese Hügel, 4 — 5 m im Durchmesser, erheben sich meistens 1,5 m über dem Boden und bestehen aus kopfgrossen Steinen. Der Hügel enthielt eine Art Grabkammer, in welcher sich einige Beste menschlicher Gebeine vor¬ fanden. Am nächsten Tage wurde ein Brachacker des Herrn Dein er t in Dzinze- litz, 4 km von Reddistow untersucht. Der genannte Besitzer hatte einige Tage zuvor ein Steinkistengrab geöffnet; leider waren die daraus entnomme¬ nen Grabgefässe durch Fahrlässigkeit zertrümmert worden. Aus den noch vor¬ handenen Fragmenten der Urnen konnten Schlüsse auf deren Form u. s, w. gezogen werden. Ein Fragment zeigt ein Gesicht mit keck vor springender Nase, wulstigen Augenbrauen, darunter die Augen durch kleine vertiefte Kreise, der Mund durch einen Strich direct unter der Nase, die Ohren durch zwei je 1,5 cm lange schmale abgerundete Hervorragungen ohne Durchbohrung an¬ gedeutet. Unterhalb der Ohren, an der Grenze zwischen Hals und Bauch be¬ ginnend, sehen wir an jeder Seite des Bauches eine senkrechte Linie herab¬ steigen, an deren unterem Ende 5 kurze senkrechte Strichelchen. Vielleicht ist hier wieder die rohe Zeichnung von Armen und Händen zu finden, wie solche schon bei zwei ähnlichen Gefässen der Sammlung vorhanden ist. Die Bruchstücke einer zweiten Urne deuten abermals auf eine Gesichts¬ darstellung. Die Ornamentirung des Gefässes ist hoch interessant. Die Urne scheint nur auf einer Seite des Bauches verziert gewesen zu sein, und die Bruchstücke eines reichen, in solcher Anordnung seither wohl noch nicht vor¬ gekommenen Ornamentes lassen die Vernichtung des Gefässes doppelt bedauern. Zwischen zwei senkrecht verlaufenden 5 cm langen Bändern aus je 2, annähernd 2 mm von einander entfernten Parallelen, an deren oberem und unterem Ende sich je ein offenbar mit einem Stempel eingedrückter Kreis von 2 cm Durch¬ messer befindet, sehen wir eine etwa 16 cm lange wagerechte Verzierung, be¬ stehend aus einer oberen und unteren, durch eine horizontale Linie gebildete Abtheilung. Die obere, durchschnittlich 3 — 3,5 cm hoch, setzt sich aus einer Reihe senkrechter Parallel stricheichen zusammen, wie von schmalen eingedrück¬ ten Stäbchen, darunter eine Doppelreihe schräger Strichelchen, die oberen schräg absteigend, die unteren schräg aufsteigend und sich den oberen im Winkel nähernd. Den Schluss macht eine Reihe von runden Grübchen. Unter¬ halb der trennenden Linie beginnt die zweite Abtheilung mit der Doppelreihe von kleinen Strichen, den Grübchen, darunter eine zweite Reihe senkrechter Stäbchen. Zur Linken, annähernd in der halben Höhe, befindet sich ein etwa 1,7 cm breites, durch drei Parallelen gebildetes Band, zwischen denen senkrechte Strichelchen verlaufen. Zur Urne gehörte ein flacher Deckel mit einfachem Ornament. Die Erforschung eines zweiten Steinkistengrabes ergab als Inhalt zwei Gesichtsurnen, wovon nur eine leidlich conservirt werden konnte. Anbei fanden 7 8 sich einige Bruchstücke von Bronzenadeln und Ringe. Ein Paar bronzene Ohr¬ ringe mit Bommeln, der oben erwähnten kleinen Gesichtsurne entstammend, welche die Finder bereits verkauft hatten, verschaffte uns Herr Architect Magodolinski aus Lauenburg wieder. Die ungünstige Witterung liess eine weitere Ausdehnung der Forschungen dieser Gegend für diesmal nicht zu, ob¬ wohl bestimmte Aussichten für reiche Ausbeute gemacht wurden. Die Nach¬ forschungen wurden durch das allseitige Entgegenkommen der Herren Besitzer und Bewohner im Lauenburger Kreise unterstützt; der Vortragende nimmt ins¬ besondere Veranlassung, dem Herrn Poltrop in Kl. Boschpol und Reddistow, sowie den Herren Besitzern von Dzinzelitz, Deinert und Breuer, den lebhaftesten Dank im Namen des Vereins zum Ausdruck zu bringen. Wir können durch die Verbindung mit unseren pommerschen Nachbaren um so mehr auf Förderung unserer wissenschaftlichen Zwecke rechnen, als diese Theile der Nachbarprovinz, gleich dem angrenzenden Westpreussen, zum alten Pommerellen zählten und somit archäologisch zu uns gehören. Unsere Sammlungen weisen gerade aus dem Kreise Lauenburg werthvolle Funde auf. Der Vortragende erörterte bei Gelegen¬ heit seines Berichtes eingehender die Technik und die Ornämentirung unserer Steinkistengräber-Gefässe. Herr Dr. Fröling bereitet eine umfangreiche Arbeit über die prähistorische Keramik unserer Gegend zur Veröffentlichung in den Schriften der Naturforschenden Gesellschaft vor; diese Arbeit soll durch eine Reihe von Abbildungen veranschaulicht werden1). Herr Ober-Postsecretär Schlick berichtete über die im letzten Sommer im Aufträge der Natur forschenden Gesellschaft besuchte Versammlung deutscher Anthropologen in Berlin, insbesondere über die damit verbundene Ausstellung prähistorischer Funde Deutschlands. Er erörterte die Einzelheiten des Arrange¬ ments und die ausgestellten Objecte in ihrer Beziehung zu unseren Forschungen. Nach jeder Richtung hin bot die Ausstellung ein vollständiges Bild der Erfolge, welche die deutsche Wissenschaft auf diesem Gebiete errungen hat. Sitzung vom 8. Februar 1881. Der Vorsitzende gedenkt des schweren Verlustes, welchen die Section seit ihrer letzten Sitzung durch den Tod dreier hochverdienter Mitglieder, der Herren Dr. Mann har dt, Sanitätsrath Dr. Marschall in Leipzig (früher in Marienburg) und Kaufmann Moritz Münster berg erlitten hat, und erwähnt anerkennend ihre Theilnahme an unseren Bestrebungen. Die Versammlung ehrt das Andenken ihrer verstorbenen Mitglieder, durch Erheben von den Sitzen. Herr Realschullehrer Schul tze giebt einige Bemerkungen zu den vor¬ liegenden, von ihm dem Provinzial- Museum überwiesenen Geschenken. Sehr interessant ist ein Hammer von Diorit mit angefangener Bohrung, welcher *) Infolge Fortgangs von hier und später erfolgten Ablebens des Herrn Dr. Fröling ist die gedachte Arbeit leider nicht zum Abschluss gelangt. 8 9 « Gegenstand von Herrn Kirchhofs-Inspector Ehrlich im Kies gefunden wurde, der von einer Lagerstätte bei Redlau stammt. Eine Axt von porphyrartigem Gestein ist bei Subkau ausgepflügt worden. Ein halber Netzbeschwerer von Thon ist von der Ostsee ausgeworfen, ein sehr schöner Hammer von Diorit ist etwa 2 m unter der Oberfläche bei dem Ausroden einer Baumwurzel in Ohra- Niederfeld gefunden worden. Aus Quaschin sind mehrere Gesichtsurnen überwiesen worden. Dieselben zeichnen sich durch hochinteressante Ornamente und durch die eigentümliche Ausführung der Gesichtsdarstellungen aus. Insbesondere finden sich hier wieder¬ holt Bärte in einer Art angedeutet, wie die Gesichtsurnen unserer Sammlung Aehnliches noch nicht aufweisen. Um Hebung und Bergung dieser seltenen Fundobjecte haben sich die Herren Amtsvorsteher Noetzel, Lehrer Schulz in Quaschin, Professor Dr. Lampe, Oberstabsarzt Dr. Froling und Studiosus Jacob von hier verdient gemacht. Aus einem von Herrn Treichel-Hochpaleschken untersuchten Steinkisten¬ grabe bei Reddischau ist uns ein Grabgefäss schlanker Form zugegangen. Der Urne sind einige Reste von Bronzeschmuck entnommen worden. Herr Ober¬ stabsarzt Dr. Froling demonstrirt einige Funde aus dem Kreise Lauenburg, welche uns von Herrn Gymnasial-Oberlehrer Dr. Schmidt zugewendet sind. Unter diesen Geschenken befinden sich einige Gesichtsurnen mit eigentümlichen interessanten Verzierungen, einige im Moor gefundene Geweihstücke vom Hirsch und eine Statuette von Bronze. Herr Dr. Froling behält sich vor, auf dieses letztbezeichnete Fundobject nochmals zurückzukommen, sobald seine Ermittelungen betreffs der Fundgeschichte beendet sein werden. Herr Oberstabsarzt Dr. Froling hält hierauf einen durch viele Fundobjecte veranschaulichten Vortrag über die Küchenabfälle der Steinzeit bei Tolkemit. Vor fünf Jahren entdeckte Herr Professor Dr. Berendt bei seinen ge- ognostischen Bodenuntersuchungen in der Nähe des Städtchens Tolkemit den dänischen Kjöckenmöddings verwandte Ablagerungen von Küchenabfällen. Etwa 2 km östlich von Tolkemit bemerkte er, besonders an zwei Stellen des hier sehr steilen und 5 — 7 m hohen Haffufers, das eine Mal in einer Ausdehnung von 12 bis 15, etwas weiter östlich von 40 bis 50 m, ziemlich nahe der Ober¬ kante, zum Theil diese bildend, zuweilen von einer bis 1 m hohen Sandschicht überlagert, eine etwa 1 m mächtige Culturschicht, welche sich durch ihre dunkle Färbung deutlich aus der Uferwand abhob. Sie bestand aus Humus und kleineren und grösseren Kohlentheilchen und enthielt ausserordentlich zahlreiche Ablage¬ rungen von Fisch-Schuppen, -Gräten und -Wirbeln. Diese berechtigten zu der Annahme, dass auch der grösste Theil des Humus den verwesten Resten von Fischen sein Dasein verdankt. Nach der Untersuchung des Herrn Professor Dr. B e necke stammt die Mehrzahl der Schuppen von Cyprinoiden her: es waren Plötze, Wels, Zander, Blei und Schlei vertreten. Ausser den Fischresten 10 kamen Knochen von Vögeln (Hnhn) und Säugethieren, darunter vom Rind, Schwein, Hund und Hasen vor. Von Geräthen aus Stein oder Knochen fanden sich nur der Rest eines zugespitzten Zahnes, ausserdem einige formlose Flint- Splitter und etwas Bernstein. Für uns wichtiger ist die grosse Menge von Scherben mit Ornamenten der Steinzeit, wovon die ganze Schicht durchsetzt war. Im letzten Sommer unternahm ich mit Herrn Postrath Seiler eine zweimalige Excursion nach Tolkemit, um die einzigen bis dahin bekannt gewordenen Kjöcken- möddings unserer Gegend kennen zu lernen und womöglich neue Resultate zu gewinnen. Wir langten gegen Abend an und untersuchten vom Strande des frischen Haffes aus die steile Uferwand östlich von Tolkemit aufs Sorgfältigste mit unseren guten Feldstechern, ohne etwas der Berendt’schen Beschreibung Äehnliches aufzufinden. Erst nach dem wir bereits die von Berendt bezeichnete Stelle über 1 km überschritten hatten, entdeckten wir in einer Höhe von etwa 20 m über dem Strande, nahe unter der Kante der steilen Uferwand in der Aus¬ dehnung von etwa 3 m eine horizontal verlaufende, 1 m mächtige dunkle Schicht, welche etwa ebenso hoch von Sand überlagert wurde. Ich bemerke, dass die Uferwälle dem Diluvium angehören und dass in ihnen der köstliche, zur älteren Periode desselben zählende plastische Thon eingebettet ist, welchen seit Jahr¬ hunderten das Töpfergewerk des Städtchens ausbeutet. Wir erkletterten den schroffen Ab und fanden unsere Vermuthung, auf Kücheuablagerungen gestossen zu sein, bestätigt. Hier tritt der über die Höhe nach Frauenburg führende Weg in einer Curve, deren Tangente die Uferkante bildet, bis direct an den Abhang, wo Dorngesträuch ihn umsäumt. Die dunkle Culturschicht füllt den Keil zwischen Weg und Uferwand und scheint sich nach den auftretenden Scherben zu schliessen, auch jenseits des Weges noch fortzusetzen. Unsere sofort begonnenen Nach¬ grabungen wurden durch interessante Funde, welche schon das Wesentliche der von Berendt entdeckten Thonscherben und animalischen Reste umfassten, reich¬ lich belohnt. Bei unseren am nächsten Morgen eingezogenen Erkundigungen nach der Berendt’schen Fundstelle, welche wir dann später in Begleitung des Herrn Fischmeisters Klein uns näher ansahen, wurde es uns klar, dass die¬ selbe durch unvorsichtiges Graben entweder in die Tiefe gerutscht und mit ihrem Inhalt von den Wassern des Haffs entführt, oder vom nach stürzenden Sande verschüttet sei. Wir fanden nur noch in der Uferwand steckende, meist ornamentlose rohe Thonscherben von derselben Technik, wie die der Küchen¬ abfälle, aber keine Spur einer 1 m mächtigen Culturschicht. Weitere Nach¬ forschungen waren ohne Beschädigung des Ufers nicht ausführbar, und mussten daher unterbleiben. Unsere am Vorabende aufgedeckte Fundstelle, obschon von verhältsniss- mässig geringer Ausdehnung, entschädigte dafür reichlich, sowohl bei diesem mit Herrn Klein, als auch bei unserem späteren mit dem Stadtkämmerer Herrn Hoppe unternommenen Besuche. Wir fanden ziemlich genau Berendt’s An¬ gaben bestätigt. Auch die von uns aufgedeckte Culturschicht bestand zumeist aus Fischresten, mehr oder weniger wohlerhaltenen Theilen des Skeletts, io 11 Schädel- und Wirbel- Fragmenten, Gräten, Flossen, vorwiegend aber Schuppen. Letztere hatten meistens eine bräunliche Farbe und zeigten sich, obwohl sehr mürbe, in ihrer Gestalt und ihrem Gefüge kaum verändert. Sie bildeten in der dunklen, mit vielen Kohlenstückchen gemengten Humus-Masse Ansammlungen von 10 bis 30 cm Länge und 6 bis 10 cm Dicke. Auch hier stammten die Schuppen meistens von Cyprinoiden. Es fand sich aber auch im Verhältniss zu der nur etwa 3 kbm einnehmen¬ den Schicht eine ziemliche Menge Knochen anderer Wirbelthiere, so vom Huhn und der Taube; von Säugethieren waren der Hase, das Schaf, das Rind ver¬ treten, die Mehrzahl der Knochen ist noch nicht näher bestimmt. Sie liefern den Beweis, dass die alten Bewohner dieser Gegend Abwechselung in ihren Küchenzettel zu bringen wussten. Von Geräthen oder Waffen aus Stein oder sonstigen Stoffen war die Aus¬ beute gering. Es fanden sich: 1. ein 4 cm langes, unten cm breites Bruchstück eines aus einem Röhrenknochen gefertigten messerartigen Instrumentes. 2. ein von beiden Seiten aus, wahrscheinlich mit einem scharfen Flint¬ splitter, deren Berendt ja mehrere auffand, durchbohrter Eckzahn, wohl eines Fuchses, zu einem Schmuck gehörig. 3. Herr Kämmerer Hoppe fand ausserdem dort ein 8 cm langes, 2 cm breites, oben falzbeinartig abgerundetes, an den Rändern zugeschärftes Stück eines Röhrenknochens, welches unten an seiner quer verlaufenden Bruchstelle die obere Hälfte eines Bohrloches erkennen liess. Es ist leider verloren gegangen. Unser vorwiegendes Interesse nahmen die zahlreichen Thonscherben in An¬ spruch, welche die ganze Culturschicht durchsetzen. Sie bestehen durchweg aus einem ungereinigten Thon mit absichtlich beigemengten Glimmerblättchen und Quarzstückchen, sie waren meistens schlecht gebrannt, so dass die graue, erdig-splitterige Bruchfläche nur aussen und innen einen schmalen rothen Saum zeigte, und offenbar nicht auf der Drehscheibe angefertigt waren. Die Wände bald steil, bald bauchig, zuweilen ist schon ein Fuss und Hals angedeutet, und der Rand bald an den Kanten abgerundet, bald wagerecht abgestrichen; die Mündung weit, die Wände meistens dick von 5 bis 12 mm, der Boden bis 3 cm und darüber. Die Mehrzahl hatte Henkel oder henkelartige Ansätze, welche entweder mit dem Topfe aus einem Stück gefertigt oder besonders an die noch weiche Thonmasse angeklebt waren. Sie befanden sich entweder am Rande, oder dicht unter ihm, und treten bald als einfacher oder durchbohrter Buckel, bald als hornartiger Zapfen wagerecht, aber auch mit aufwärts oder abwärts gekehrter Krümmung hervor. Die Henkel hatten eine meistens runde, engere oder weitere Oeffnung, welche anscheinend mittelst Hindurchtreibens eines runden Stäbchens hervorgebracht war. Die Aussen- und Innenfläche, meistens rauh und von grau- röthlichem, schwärzlichem oder ziegelrothem Ansehen, ist zuweilen geglättet und zeigt den Wachsglanz. Der grossen Mehrzahl nach unverziert, zeigten 12 viele am Halse oder am Bauche beachtenswerthe Ornamente aus sehr einfachen Grundelementen zusammengesetzt. Wir unterscheiden: a. Fingerkuppen-Eindrücke; b. mannichfach gestaltete, wohl mit einem Stäbchen aus Holz oder Knochen, dessen Ende als Stempel diente, erzeugte Eindrücke, punktartig, runde, ovale, drei- und viereckige, lineare Grübchen von Vs mm bis 1 cm Durchmesser und zu fortlaufenden Reihen vereinigt, bald einfach, bald mehrfach über einander, allein oder in Verbindung mit anderen Ornamenten verwendet; c. ausser diesen mehr mathematischen kommen auch eingegrabene oder gedrückte Muster vor, welche ein gestieltes Blättchen oder Früchtchen nachzu¬ ahmen scheinen; d. buchtige, in scharfer senkrechter Kante an einander grenzende Ver¬ tiefungen auf parallelen Bändern, welche das Gefäss als ausgezackte oder aus¬ gebuchtete, rippige Reife umziehen. e. das von Klopffleisch sogen. Schnurornament. Berendt hat den Beweis geführt, dass es wirklich durch eine in den glatten Thon eingedrückte, unserem Bindfaden ähnliche Schnur hervorgebracht wurde, und mehrere unserer Fundstücke, darunter eins mit schleifenartigen Abdrücken, geben die unwider¬ legliche Bestätigung dieser Ansicht. Auch das Schnurornament kommt ein¬ reihig und mehrreihig, in wagerechter oder senkrechter, oder gemischter An¬ ordnung vor, bald allein, bald mit den unter b aufgeführten mannichfach wechselnd. Besonders zierlich erscheinen Reihen verschiedenartig gestalteter und unge¬ ordneter Grübchen zwischen Reihen von Schnurornament, welche namentlich den Hals des Geschirrs zuweilen bortenartig umziehen. f. Zum Schluss habe ich noch eines linearen Ornaments zu erwähnen, welches zweimal gefunden wurde. Das eine Mal an der Berendt’schen Fund¬ stelle: sechs Reihen nicht besonders geschickt gezogener Horizontalen, nahe unter dem buchtiggekerbten Rande beginnend und mit einer Reihe runder Grübchen schliessend; das zweite Mal in dem Kjöckenmödding von mir aufge¬ funden: ähnliche, aber fast hohlkehlartig vertiefte Linien. Herr Kämmerer Hoppe führte mich noch zu einer zweiten Fundstelle, etwa 1 km östlich der von uns ausgebeuteten. Hier durchsetzen, etwa in einer Länge von 20 m und halb so breit, sehr zahlreiche Scherben desselben Charakters die annähernd 0,3 m mächtige Ackerkrume; sie liegen vielfältig im Verein mit Bruchstücken neuester Zeit und mit verschiedenen Knochen zu Tage. Hier dürfen wir ebenfalls die Reste eines alten Küchenabfall-Haufens annehmen, welche wohl durch den Dünger mitProducten der Neuzeit mannichfach gemengt sind. Selbstverständlich haben nur die nach Technik und Ornament mit denen aus unversehrt aufgefundenen Küchenablagerungen übereinstimmenden Scherben für uns einen Werth. Hier fand auch vor Kurzem der Studiosus Warner aus Brauns - berg den unteren Theil eines gut gearbeiteten Steinbeils. Dem Herrn Fischmeister Klein und Stadtkämmerer Hoppe spreche ich für die vielfache Unterstützung unserer Untersuchungen den wärmsten Dank 12 13 unseres Vereins aus. Ehe ich meinen Vortrag schliesse, ist es erforderlich, noch zwei Fragen wenigstens zu berühren: 1. welcher Zeit, 2. welchem Volke entstammen jene Küchenablagerungen? Die Auffindung steinerner und knöcherner Werkzeuge und Schmucksachen bei gänzlicher Abwesenheit solcher von Metall, ferner die eigenthümliche Technik, besonders aber die characteristische Ornamentik, vor Allem das Schnurornament der aufgefundenen Thon Scherben lassen keinen Zweifel darüber, dass wir es mit Ueberresten aus der Steinzeit zu thun haben. Berendt fand dasselbe Or¬ nament an Urnen in offenbar der Steinzeit angehörenden Gräbern der kurischen Nehrung, Klopf fleisch an den in Thüringen ausserordentlich zahlreichen Resten derselben Epoche; und die in Verbindung mit sehr zahlreichen Messerchen und Schabern von Flint auf dem Heiligen Berge bei Oxhöft von mir gefundenen Thonscherben mit analogen Verzierungen ergänzen die von den genannten Ge¬ lehrten gemachten Beobachtungen.1) Die Lösung der zweiten Frage bietet grosse Schwierigkeiten, welche erst durch Auffindung der Grabstätten der Urbewohner dieser Gegend ihrer Lösung näher gebracht werden dürften. Einstweilen müssen wir uns noch mit dem nach Analogie gezogenen Schlüsse zufrieden geben, dass zur Steinzeit die Be¬ wohner des Haffufers dem germanischen Stamme angehörten. Zur Vergleichung mit den bei Tolkemit aufgefundenen Küchenabfällen legt Dr. Li s sau er Proben einer solchen Ablagerung vor, wie sie bei Gelegenheit des letzten internationalen Congresses bei Lissabon aufgedeckt worden ist. Gleich den Ablagerungen auf Seeland bestehen die Küchenabfall-Haufen in Portugal grösstentheils aus Resten von Seemuscheln, worunter sich Knochen von ver¬ schiedenen Thieren und Artefacte vorfinden. Interessant ist, dass die portugiesische Fundstelle heute vom Meere entfernt liegt, während das Abfall- Material darauf schliessen lässt, dass die See in prähistorischer Zeit nahe war. Herr Dr. Lissauer trägt demnächst eine von Herrn Sanitätsrath Dr. Marschall kurz vor seinem Tode verfasste Abhandlung über „Heidnische Funde im Weichsel-Nogat-Delta“ vor, welche inzwischen in diesen Schriften N.F. Band V Heft 3 zur Veröffentlichung gelangt ist. Dr. Marschall über¬ sandte ferner die Abbildungen zweier Gesichtsurnen, welche er 1879 aus Stein¬ kisten in Willenberg- Braunswalde gehoben hat. Durch diese Funde wird das geographische Gebiet für die Auffindung der interessanten Grabgefässe wiederum erweitert. Ara Schlüsse trug der Vorsitzende noch einen in der Augsburger All¬ gemeinen Zeitung enthaltenen Bericht über die Aufdeckung der Ludwigsburger Fürstenhügel von Dr. Oscar Fraas vor. Die in ihrer Anlage und nach ihrem Inhalt hochinteressanten Grabstätten wurden bei Gelegenheit der Arbeiten für die Wasserleitung der Stadt Stuttgart entdeckt. 9 In der Schule von Oxhöft fand ich 1887 ein vollständig erhaltenes Gefäss mit Schnur¬ ornament, welches vom Heiligen Berge stammt. Conwentz. 18 14 Sitzung vom 30. März 1881. Der Herr Landrath von Stumpfeldt in Kulm, welchem das Provinzial- Museum bereits eine grosse Zahl von interessanten Fundobjecten verdankt, hat die Sammlung wiederum um werthvolle Gegenstände bereichert. Die Geschenke des genannten Gönners sind für die Wissenschaft um so kostbarer, als der Geber sich stets bemüht hat, authentische Fundgeschichten festzustellen. Herr Dr. Lissauer demonstrirt die Funde unter lebhaftem Ausdruck des Dankes für den Geber, ln einem Torfmoor bei Briesen Westpr. (aus welcher Gegend unsere Sammlung bereits verschiedene Funde besitzt) ist eine Anzahl römischer Bronze- und Silber¬ münzen aus der Kaiserzeit gefunden worden. Als weiteren Beleg für die Ver¬ bindung der prähistorischen Bewohner dieser Provinz mit den Culturvölkern des Mittelmeeres hat Herr v. Stumpfeldt den Inhalt eines Skelettgrabes über¬ wiesen, welches in einer Kiesgrube bei Rondsen, Kreis Graudenz, aufgefunden wurde. Es besteht dieser Fund aus einem charakteristischen Bronzegefäss mit Stiel, zwei silbernen Fibeln und einem goldenen Ohrschmuck. Die Fibeln und die Ohrbommel sind sehr geschmackvoll geformt und verziert. Nach Analogie anderer Funde in unserm und in auswärtigen Museen lässt sich der obige Fund dem älteren Eisenalter, dem 2. — 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung zuweisen. Herr Ober-Postsecretär Schück legt die ihm von Herrn Staatsrath Dr. L. Stieda in Dorpat zugegangenen Sitzungsberichte der Gelehrten Esthnischen Gesellschaft für 1880 vor, worin ein längerer Nekrolog unseres Mannhardt zum Abdruck gelangt ist. Weiter zeigt er einige Gefäss-Fragmente aus Gräbern von Burg im Spreewalde vor, und macht auf die eigenthümliche Glasur-ähnliche Politur aufmerksam. Solche glatte Polituren finden sich auch an Gefässen in unserem Provinzial- Museum vor; die Politur wurde durch Reiben mit Steinen erzielt. Herr Director Dr. Conwentz hält hierauf einen Vortrag über Schalen- und Näpfchensteine. Näpfchen steine sind ein Collectivbegriff für eine Reihe von Erscheinungen heterogener Natur. Im Allgemeinen versteht man darunter Steine oder Gesteine, welche schalen- bis napfförmige Aushöhlungen zeigen, die mehr oder weniger regelmässige Conturen begrenzen. Diese treten nicht allein an anstehenden Felsen und erratischen Blöcken auf, sondern werden auch in gewissen Fällen an Kunststeinen beobachtet; und zwar zeigen manche Kirchen an ihrer Aussen- mauer kleine Grübchen, oft in grosser Häufigkeit. Nachdem zuerst Dr. Vecken- stedt diese Erscheinung an mehreren älteren Kirchen in der Lausitz constatirt und später Stadtrath Friedei dieselbe an pommerschen Kirchen nachgewiesen hatte, wurden jene eigenthümliche Concavitäten auch in unserer Stadt entdeckt !). An der Pfarrkirche sind sie gegenwärtig zwischen dem nach dem 0 Später habe ich auf meinen Reisen in die Provinz jene Näpfchen und auch Rillen an den meisten Kirchen' aus der Ordenszeit, vornehmlich in der Nähe der Portale beobachtet. Coüwentz. 14 15 Schnüffelmarkt und dem nach der Frauengasse hin belegen en Portale, an der senkrechten Mauer 1 bis 1,5 m hoch, deutlich vorhanden. Ausserdem finden sich an zwei Stellen ähnliche Grübchen auf der geneigten Oberfläche des aus natür¬ lichem Kalkstein gebildeten Vorsprungs der Grundmauer. Die Katharinenkirche enthält in ihrer nach der Kleinen Mühlengasse zu gelegenen Mauer, zu beiden Seiten des dortigen Portals, ganz ähnliche Aushöhlungen in beträchtlicher Anzahl. Aus der Form, Lage und Vertheilung dieser Näpfchensteine geht zweifellos hervor, dass sie künstlichen Ursprungs sind. Vielleicht verdanken sie einem, in früherer Zeit verbreiteten Aberglauben ihre Entstehung, ähnlich wie es neuer¬ dings aus Voanas unweit Bourg bekannt geworden ist, dass Kranke mit ihren Fingernägeln noch heutigen Tags Löcher in einen Stein bohren und den ge¬ wonnenen Staub verschlucken, welcher sie vom Fieber heilen und ihre Lebens¬ kraft erneuern soll. Anderer Art sind die frei in der Natur vorkommenden Schalensteine, welche man in verschiedenen Ländern Europas, auch in Asien beobachtet hat. Neuer¬ dings sind diese Bildungen von Professor Grüner in Berlin einer näheren Prüfung unterzogen worden1), worüber der Vortragende eingehend referirt. Er kommt im Besondern auch auf die an unseren nordischen Geschieben auftretenden Näpfchen zu sprechen, welche seiner Ansicht nach grösstentheils natürlichen Ursprunges sind2), zuweilen aber zu Cultuszwecken benützt sein mögen. Herr Dr. Li s sau er berichtet über ein neu erschienenes Werk Cypern, seine alten Städte, Gräber und Tempel von Louis Palma di Cesnola. Von allen Ausgrabungen der letzten Jahre in Ländern des klassischen Alter- thums sind für die europäische Urgeschichte diejenigen die wichtigsten, welche der amerikanische Consul Louis Palma di Cesnola auf Cypern in den Jahren 1865 — 1872 mit Ueberwindung der grössten Schwierigkeiten und mit den schönsten Erfolgen ausgeführt hat. Tausende von Gräbern aus der Zeit der phönizischen und griechischen Colonisation hat er aufgedeckt und viele alte Tempel mit ihren kostbaren Schätzen aus dem Schutt ausgegraben. So bieten seine Funde ein treues Bild der wechselnden Einflüsse, welche die Cultur der Insel bestimmten. Da sind ägyptische und assyrische, phönizische wie griechische, und eigentüm¬ lich cyprische Alterthümer in solcher Fülle und in so typischen Gegenständen ans Licht gekommen, wie man dies bisher auf griechischem Boden nicht gekannt; vor Allem ist der Beweis geliefert worden, wie die Phönizier die ägyptische und assyrische Cultur zuerst in sich aufnahmen und dieselbe dann den Griechen übermittelten. In Allem, was das Kunsthandwerk betrifft, hatten die Phönizier J) Grüner, Opfersteine Deutschlands. Leipzig 1881. 2) In den letzten Jahren sind namentlich mehrere Quarzitgesteine dem Provinzial-Museum zu- gegangen, welche mehr oder weniger vollkommene näpfchenartige Auswaschungen zeigen. Conwentz 1888. 15 16 bereits die höchste Vollendung erreicht und einen ganz bestimmten Stil aus¬ gebildet, der von ihnen nicht nur auf die Griechen, sondern auch auf die Etrusker und durch diese auf die ganze nord-europäische Völkerfamilie überging und deren prähistorische Cultur beherrschte, zur höchsten Kunst aber nur von den Hellenen ausgebildet wurde. Sitzung vom 7. December 1881. Der Vorsitzende Herr Dr. Lissauer eröffnet die erste Sitzung dieses Winter-Semesters, des zehnten seit Begründung des anthropologischen Vereins, und bittet Herrn Conwentz das Protokoll zu führen. Auch im vergangenen Jahre hat der Verein einen schweren Verlust erlitten durch das Hinscheiden der Herren Dr. med. Lidvin sen. hierselbst und Major z. D. Kasiski in Neu¬ st ettin, welche beide demselben ein allzeit warmes Interesse entgegengebracht haben. Die Versammlung ehrt das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. Wie die Sammlungen des hiesigen Provinzial-Museums überhaupt, so erfreut sich im Besondern die anthropologische Abtheilung desselben eines regen Besuchs; auch auswärtige Fachgelehrte haben zu wiederholten Malen Ge¬ legenheit genommen, dieselbe kennen zu lernen und darin Studien anzustellen. So hatten wir die Freude u. a. folgende Herren hier zu begrüssen: den Vor¬ sitzenden der Physicalisch-Oeconomischen Gesellschaft Herrn Sanitätsrath Dr. Schiefferdecker und den durch seine erfolgreichen Ausgrabungen bekannten Herrn Professor Heydeck aus Königsberg i. Pr., ferner den bekannten Kunst¬ historiker Herrn Professor Dr. Lübke aus Stuttgart und den Gustos am Archäo¬ logischen Museum Herrn Dr. Sophus Müller in Kopenhagen, einen der ersten lebenden Archäologen des Nordens. Der Herr Vorsitzende theilt sodann mit, dass sich unsere Sammlungen nach wie vor in erheblichem Masse vergrössern ; in diesem Jahre sei jenen be¬ sonders durch die von den Herren DDr. Fröling und Conwentz in verschie¬ denen Gegenden der Provinz ausgegrabenen und erworbenen Gegenstände ein bedeutender Zuwachs zu Theil geworden. Herr Oberstabsarzt Dr. Fröling hat in den Kreisen Kulm, Strasburg, Thorn und in der Provinz Posen prä¬ historische Forschungen angestellt, die sehr werthvolle Resultate lieferten; leider ist er durch Krankheit bislang daran verhindert gewesen, dieselben der Section mitzuf heilen : Der Director des Provinzial-Museums, Herr Dr. Conwentz, berichtet hierauf über neue Beiträge zur Vorgeschichte der Provinz. In einem im März d. Js. vor der Naturforschenden Gesellschaft gehaltenen Vortrage über die Methode einer Landesdurchforschung unserer Provinz habe ich auf die Nothwendigkeit hingewiesen, dass Commissare ausgeschickt werden. lü 17 welche persönlich geeignete Kräfte in allen Theilen der Provinz für unsere Bestrebungen gewinnen sollen. Dieser Vorschlag hat den Beifall der gedachten Gesellschaft und die Billigung der Vorgesetzten Behörde gefunden. Im weitern Verfolg sind Herr Professor Bail und ich in die Provinz gereist und haben solche Verbindungen angeknüpft, welche für die Gesellschaft, für die anthro¬ pologische Section und für das Provinzial Museum zu dauerndem und gegenseitigem Vortheil gereichen werden. In zuvorkommendster Weise ist man überall unseren Wünschen nachgekommen und versprach die thatkräftigste Unterstützung in unseren auf die Erforschung der heimatlichen Provinz gerichteten Bestrebungen. Auf diesen Reisen habe ich auch eine grosse Anzahl interessanter Fundobjecte als Geschenke für das diesseitige Museum in Empfang genommen, welche ich hier, soweit sie von anthropologisch -prähistorischem Interesse sind, der Ver¬ sammlung vorlege. 1. Einen grösseren Steinhammer aus der Umgegend Dirschaus, von Herrn Rector Killmann daselbst. 2. Einen kleineren Steinhammer von gefälliger Form, welchen Herr Ziegelei¬ besitzer Arndt unweit Schüddelkau aufgefunden hatte, und der mir durch Herrn Dr. Jentzsch-Königsberg freundlichst übergeben wurde. 3. Der Dirigent der Königl. Präparanden- Anstalt in Rehden, Herr Palm, ein um die Erforschung der dortigen Gegend vielbemühter Mann, stellte in anerkennenswerther Weise seine interessanten Funde für die hiesige Sammlung mir zur Verfügung. Dahin gehören 3 stark abgenutzte Steinhämmer verschie¬ dener Grösse, welche sehr weite und stark conische Bohröffnungen zeigen, und die Hälfte eines kleinen zerbrochenen Steinhammers, sowie ein Feuerstein- Meissei, sämmtliche aus dortiger Gegend. Von hervorragendem Werthe ist ein kleiner tafelförmig zugeschliffener Quarzit aus der Gegend von Wormditt, in welchem Herr Dr. Sophus Müller einen Schleifstein erkannte, wie derselbe zur Bronzezeit im Gürtel getragen und zum Anschärfen von Waffen und Geräthschaften benutzt wurde. Endlich übergab Herr Palm ein kleines dunkles Henkelgefäss, sog. Thränenkrüglein, welches bei Sellnowo unweit Rehden aufgefunden worden ist. 4. Herr Lehrer Flögel in Marienburg, welcher s. Z. zusammen mit dem verstorbenen Dr. Marschall anthropologische Forschungen in dortiger Gegend angestellt und eine erhebliche Anzahl der zu dessen Sammlung gehörigen Ob¬ jecte selbst aufgefunden hat, hat sich nunmehr, wie ich dankend anerkenne, den diesseitigen Bestrebungen angeschlossen und mehrere höchst werthvolle Gegen¬ stände dem Museum übergeben. Es sind dies einmal 2 Steinhämmer und ein Steinmeissei, angeblich aus einem Steinkistengrabe von Lieben thal bei Marien¬ burg und dann ein Mahl- und ein Reibstein aus einer andern Steinkiste vom Galgenberge daselbst; in letzterer war der qu. Mahlstein zur Seitenwand des Grabes verwendet. Diese Objecte, welche Herr Flögel selbst aufgefunden hat, sind insofern von hohem Interesse, als das Vorkommen irgend welcher Stein¬ waffen und -geräthe in Steinkisten in unserer Gegend bislang mit Sicherheit nicht constatirt worden war. 17 2 18 5. Herr Rittergutsbesitzer Treichel-Hochpaleschken hat mir einen sehr schön gearbeiteten Steinhammer aus Czarnen, Kr. Pr. Stargard, zunächst nur zur Demonstration übergeben. Dieser Hammer zeichnet sich dadurch besonders aus, dass von der Spitze der Unterseite, in der Mediane, um die Bohröffnung herum und wieder zurück bis zur Spitze eine schmale Leiste verläuft, welche dem Hammer ein gefälliges Aussehen verleiht. Bislang besitzt die diesseitige Sammlung nur einen, allerdings noch vollkommener gearbeiteten Steinhammer mit Medianleiste aus Gr. Morin bei Inowraclaw. Jener ist zwar noch im Privat- besitzendes Herrn Treichel, jedoch hoffe ich, dass dieser sehr eifrige Freund und Gönner unsers Museums, dem die natur- und prähistorische Abtheilung des¬ selben eine grosse Reihe interessanter Objecte verdankt, jenen Hammer der öffent¬ lichen Aufstellung dahier nicht vorenthalten wird.1) 6. Herr Oberpostsecretär Schück, unser um die Section und um die Sammlungen sehr verdientes Mitglied, übergab noch vor seinem Fortgange von hier drei grosse Steinäxte, welche aus einer Pfahlbau-Niederlassung im Bodensee bei Constanz herrühren. 7. Herr Oberlehrer Dr. Anger in Elbing th eilte dem Herrn Vorsitzenden im vergangenen Frühjahre mit, dass auf dem V orwerke Schliewen bei Dirschau ein grosser Feldstein aufgefunden sei, welcher runenartige Zeichnungen auf seiner glattgeschliffenen Oberfläche zeige, und drückte gleichzeitig den Wunsch aus, dass dieser Gegenstand von uns näher untersucht werde. Ich reiste demzufolge dorthin und fand einen etwa 1 cbm grossen nordischen Granit vor, welcher im Allgemeinen zwar aus einem gleichmässigen Gemenge von Orthoklas, Quarz und Biotit bestand, indessen waren nach der obern Fläche zu die beiden ersteren Bestandtheile vorherrschend ausgebildet und der schwarze Magnesiaglimmer er¬ schien in auffallend grossen Krystallen darin eingebettet. Diese ergaben nun, zufolge ihrer verschiedenen Lage und theilweise unvollkommenen Ausbildung, an der geglätteten Oberfläche sehr mannigfaltige Querschnitte, welche sich von dem hellrothen Magma scharf absetzten und zuweilen an lateinische Lettern, wie L, E, T u. a. erinnerten. Hiervon wurden der Versammlung einige charakte¬ ristische Bruchstücke vorgelegt. So sank der vermeintliche Runenstein zu einem einfachen massigen Geschiebe herab. 8. Der langjährige und hochverdiente Gönner unserer Sammlungen, Herr Landrath v. Stumpfeldt in Kulm, hat auch in diesem Jahre dem Museum eine Reihe werthvoller Geschenke zugehen lassen, über die bereits früher berichtet worden ist. Hierunter befand sich auch ein ca. 20 cm langer, etwa cylindrischer Gegenstand von Feuerstein aus der Gegend von Grubno, der nach näherer Prüfung nicht als Artefact, sondern als ein Geschiebe-Petrefact, Restispongia radiata, aus der senonen Kreide angesprochen werden muss. 9. Herr Mühlenbesitzer Rosenbaum in Mühle Slupp bei Lessen, Kreis Graudenz, hat bereits vielfach Gelegenheit gehabt, auf seiner Besitzung Scherben i) Vergl. den Sitzungsbericht vom 10. Mai 1882 auf S. 28. Conwentz sub 1. 18 19 von Urnen und anderweitigen Gefässen, sowie Bronzesachen aufzufinden. Er übergab mir, gelegentlich eines Besuches, zwei flache Schalen, zwei kleinere topfartige Gefässe mit geringem. Ornament sowie eine Bronzefibel und verspracht auch in Zukunft auf diese Objecte sein Augenmerk zu lenken und über vor¬ kommende Funde zu berichten. 10. Von Herrn Rittergutsbesitzer Weiss in Niedamowo, Kr. Berent, er¬ hielt ich ein Bruchstück eines groben Siebes aus gebranntem Lehm. 11. Herr Münsterberg jun. übergab uns eine Suite ornamentirter Scher¬ ben von diversen Gefässen, Glasperlen etc., welche er bei Willenberg unweit Marienburg und andere, die er bei Oxhöft gesammelt hatte. 12. In der Königlichen Präparanden-Anstalt zu Pr. Stargard (Vorsteher Herr Semprich) fand ich eine grössere Collection geologischer und prä¬ historischer Objecte aus dortiger Umgegend vor, welche der frühere Landrath des Kreises Pr. Stargard, nunmehrige Regierungs -Präsident Herr von Neefe in Potsdam gesammelt und der gedachten Anstalt als Geschenk übergeben hatte. Hierunter befanden sich ein eigentümliches breitgedrücktes Henkelgefäss von pentagonalem Bauchquerschnitt und ein anderes schwarzgebranntes schlankes Gefäss, dessen Henkel bereits abgebrochen war. Einem durch den Provinzial- Schulrath Herrn Professor Dr. Kayser freundlichst befürworteten Anträge ge¬ mäss, hatte der Oberpräsident der Provinz Westpreussen, Herr v. Ernst hausen, die Güte zu genehmigen, dass die beiden obigen Gegenstände nebst anderen geologischen in das hiesige Provinzial-Museum übergeführt würden, wo sie zweckentsprechender aufgestellt und dem allgemeinen Publicum zugänglich gemacht werden können. 13. Herr Lieutenant Hell auf Banin, Kreis Karthaus, hat in früherer Zeit mehrere Steinkistengräber mit Urnen aufgefunden. Er übergab mir den ein¬ zigen noch vorhandenen Befund, welcher in einfach ornamentirten, verschieden grossen Urnen ohne Beigabe nebst zwei Deckeln bestand, und versicherte über künftige Vorkommnisse mich sofort in Kenntniss setzen zu wollen. Auch drei dort gefundene Münzen (1 polnische, 1 habsburgische und 1 Ordens¬ münze) nebst mancherlei zoologisch und geologisch interessanten Objecten schenkte Herr Lieutenant Hell dem Provinzial-Museum. 14. Herr Gutsbesitzer Vehlow auf Amalienfelde unweit Kielau übermittelte eine dreihenkelige offene Urne, Bruchstücke anderer Urnen, einen spitzen Deckel, sowie einige Bronzestückchen, sämmtlich aus einer Steinkiste daselbst herrührend. 15. Von Herrn Rittergutsbesitzer Blumhoff in Gr. Liniewo unweit Neu¬ krug W.-Pr. empfing ich eine kleinere einhenklige und eine grössere zwei- ösige flache Schale aus einer Steinkiste daselbst. 16. Herr Commerzienrath Böhm hierselbst schenkte den Sammlungen eine grössere Urne und ein kleineres kannenartiges Gefäss mit Deckel, welche beide aus einem Steinkistengrabe von Fitschkau, Kreis Karthaus, herrühren. 2* 19 20 17. Die bekannte Marschall’sche Gesichts-Urne ist dadurch ausgezeichnet, dass sich das Gesicht nicht, wie bei allen anderen, auf der Urne selbst, sondern %i*. H. v. Klinggraefl. Bastardbildungen im Thierreich sind seit der ältesten Zeit bekannt. Seit die Sexualität der Blütenpflanzen allmählich erkannt wurde, vermuthete man auch hier Bastarde, fand sie auch bald, und es gelang auch leicht, solche künst¬ lich zu erzeugen. Ein grosser Theil unserer schönsten und beliebtesten Zier¬ pflanzen sind bekanntlich solche künstliche Bastarde. Jedem aufmerksamen Beobachter stossen diese Mischwesen in der freien Natur bald auf und sind für den Systematiker besonders in den artenreichen Gattungen oft sehr störend, da in ihnen die unterscheidenden Merkmale verschiedener Arten vereinigt sind. Noch will ich bemerken, dass bei den phanerogamischen Pflanzen die spontanen Bastarde sehr häufig, im Thierreich dagegen, wie es scheint, ziemlich selten sind; welche Erscheinung sich wohl dadurch erklärt, dass bei den Thieren behufs der Befruchtung eine Willensthätigkeit nothwendig, die meistens nicht erfolgt, da ein Widerwille zwischen Wesen zu verschiedener Art bei ihnen herrscht. Bei den Pflanzen findet dagegen die Befruchtung durch einen mechanischen Akt statt. Als in neuerer Zeit, etwa in den letzten vierzig Jahren die geschlechtliche Fortpflanzung eines grossen Theiles der früher für unge¬ schlechtlich gehaltenen sogenannten Kryptogamen wissenschaftlich bewiesen wurde, vermuthete man und suchte auch unter ihnen Bastarde. Es ist meine Absicht, hier nur über die wirklichen und vermuthlichen Bastarde der Arche- goniaten, der Farne und Moose zu sprechen. A priori lässt sich die Möglich¬ keit des Vorkommens solcher in diesen Pflanzenklassen nicht leugnen, aber nur die Beobachtung und das Experiment können uns über die Wirklichkeit desselben belehren. Ehe ich nun auf Einzelheiten eingehe, müssen wir untersuchen, wie sich die Bastarde bei diesen Pflanzen in der Erscheinung darstellen können. Bei den Thieren finden wir, dass die Zeugungsfähigkeit des männlichen Geschlechts oft ganz geschwunden oder doch meistens sehr geschwächt ist, während das weibliche meistens vollkommen fruchtbar bleibt. Dieselbe Erscheinung sehen wir bei den phanerogamischen Pflanzen. Der Pollen ist gänzlich oder doch zu einem grossen Theil nicht entwickelungsfähig, so dass er nicht oder nur zum Theil der Befruchtung dienen kann, während das Ovulum vollkommen 173 bleibt und so die künstliche Erzeugung von drei- und mehrfachen Kreuzungen ermöglicht wird. Die Bastarde zeigen meistens Merkmale der beiden Eltern jedoch in verschiedenem Grade; bald überwiegen die Merkmale der väterlichen, bald die der mütterlichen Art; in welcher Weise die Umwechselung der be¬ fruchteten und befruchtenden Art verschiedene Formen erzeugt, scheint noch nicht gehörig durch Experimente erforscht; was man darüber in den systema¬ tischen Werken findet, ist wohl mehr hypothetisch als wirklich durch die Erfahrung bestätigt. Wie können nun Bastarde der Archegoniaten bei der grossen morphologi¬ schen und physiologischen Verschiedenheit derselben von den Blütenpflanzen beschaffen sein? Das Produkt der Befruchtung ist bei den Blütenpflanzen der Embryo, der sich durch Sprossung zur vollständigen sich wieder geschlecht¬ lich fortpflanzenden Pflanze entwickelt. Die Archegoniaten haben dagegen einen Generationswechsel. Aus der Spore entwickelt sich die Geschlechts¬ generation, an der sich die weiblichen Geschlechtsorgane, die Archegonien, und die männlichen, die Antheridien, bilden. Die Keimzelle des Archegoniums wird durch die in den Antheridien erzeugten Spermatozoen befruchtet. Das Produkt der Befruchtung ist hier ein ungeschlechtliches Individuum, bei den Farnen die sogenannte Farnpflanze, bei den Moosen die sogenannte Moosfrucht. Dieses ungeschlechtliche Individuum erzeugt nun Fortpflanzungskörper, die Sporen, , aus denen wieder die geschlechtliche Generation entsteht. Die Folgen der Bastard¬ befruchtung müssen sich also zuerst an der ungeschlechtlichen, sporenerzeugen¬ den Generation zeigen, und in der That ist dieses auch bei den Farnen und zwar aus den Ordnungen der Polypodiaceae und Equisetaceae, von denen echte Bastarde constatirt sind, der Fall. Schon im Jahre 1837 erzog Martens einen Bastard von den in unseren Gewächshäusern häufig kultivirten amerikanischen Farnen Gymnogramme chrysophylla Spr. und G. calomellanos Kaulf., indem er Sporen beider Arten im Gemenge säete, wo dann die Spermatozoen des Pro¬ thalliums der einen Art die Archegonien des Prothalliums der anderen Art befruchteten und so in den auswachsenden Farnpflanzen eine Mittelbildung beider Arten erzeugten. Später ist dieses Experiment auch bei anderen Arten gelungen. Diese Bastardfarnpflanzen zeigen nun, wie die Phanerogamen- bastarde, eine Mischung der Merkmale der Elternarten und zugleich eine Verkümmerung des grössten Theils der Sporen, so dass nur in seltenen Fällen eine Fortpflanzung durch diese möglich ist. Die Sporen der Archegoniaten ent¬ sprechen in morphologischer Hinsicht dem Pollen der Phanerogamen, wenn auch ihre physiologische Funktion eine sehr abweichende ist, und die Ver¬ kümmerung desselben ist also eine analoge Erscheinung mit der Verkümmerung des Pollens. Hier ist nun eine Lücke in der Beobachtung. Wie verhält sich die aus den doch hin und wieder keimfähigen Sporen hervorgehende geschlechtliche Generation, das Prothallium? Erstens: zeigt es auch Merkmale der beiden Elternarten ? Diese Frage würde fürs erste schwer zu beantworten sein, da die 2 174 Unterscheidungsmerkmale dieser sehr einfachen Gebilde noch nicht in den Artdiagnosen berücksichtigt worden sind. Ich glaube, dass noch kein Pteridologe im Stande ist, ein aufgefundenes Farnprothallium der Art nach sicher zu bestimmen. Zweitens : Wie verhalten sich die Geschlechtsapparate der Bastard¬ prothallien? Sind etwa auch die Spermatozoen verkümmert wie bei den Thieren, oder hat die Hybridation keine weitere sterilisirende Wirkung auf die zweite Generation? Das sind Fragen, die nur durch das Experiment beantwortet werden können. Da die sporentragenden Farnpflanzen meistens perennirend sind, so können sich die Bastarde auch bei gänzlicher Sterilität auf vegetativem Wege, durch Theilung des Wurzelstockes, u. s. w. leicht vermehren. In der freien Natur hat man in neuerer Zeit eine ganze Anzahl Farnformen entdeckt, die man mit mehr oder weniger Recht als Bastarde anspricht. Sie zeichnen sich durch die meist oder gänzlich abortiven Sporen aus; doch reicht dieses Merkmal allein nach meiner Meinung nicht aus, denn es giebt unter den Phanerogamen mehrfach Bastarde mit gut entwickeltem Pollen, auch findet man oft bei soge¬ nannten guten Farnarten einzelne Individuen mit verkümmerten Sporen. In unserer Provinz sind bisher nur zwei wahrscheinlich wirkliche Farnbastarde aufgefunden worden, nämlich Aspidium Bootii Tuckerm. — A. spiculosum x crista- tum, und Equisetum litorale Kühlw. = E. arvense x limosum. Ich komme nun zu dem Haupttheil meiner Untersuchung, nämlich zu der Frage nach den Moosbastarden. Da sind nun drei Fragen zu beantworten. Können Moosbastarde Vorkommen? Wie könnte man einen Moosbastard als solchen erkennen? und drittens: sind bereits Moosbastarde aufgefunden worden? Die Möglichkeit, ja Wahrscheinlichkeit der Bastarde wird wohl Niemand ableugnen können, denn da bei den Farnen die Spermatozoen einer Art die Eizelle einer andern befruchten, so ist nicht abzusehen, warum nicht dasselbe bei den Moosen Vorkommen sollte. Auch drängt sich dem aufmerksamen Bryo- logen bei dem Vorkommen so vieler unter den sogenannten guten Arten artenreicher Gattungen kaum unterbringbarer Mittelformen der Gedanke an Bastardbildungen auf. Bei Beantwortung der zweiten Frage müssen wir uns erinnern, dass die Moose einen Generationswechsel wie die Farnen haben, und dass bei ihnen das Sporogonium, die sogenannte Moosfrucht, der beblätterten und bewurzelten Farnpflanze entspricht, die eigentliche ausdauernde Moospflanze aber dem flüchtigen Prothallium. Die Folgen der Bastardbefruchtung müssen sich daher auch zuerst am Sporogonium zeigen, und zwar nach der Analogie zu schliessen, in der Vermischung der Merkmale der beiden Elternarten und in der theilweisen oder gänzlichen Verkümmerung der Sporen. Bei der Frage aber, wie die aus etwaigen keimfähigen Bastardsporen sich entwickelnde Moospflanze sich verhalten werde, lässt uns die Analogie im Stich, denn das Verhalten der Bastardpro¬ thallien der Farne ist noch unerforscht. Auch hier kann nur das Experiment Aufklärung schaffen. Es ist wahrscheinlich, dass die Merkmale der grosselter- s 175 liehen Arten vermischt sind, und es ist wohl möglich, dass auch das männliche Geschlecht verkümmert, also eine Befruchtung durch Spermatozoen eines Nicht¬ bastardes nothwendig würde, und so die zahlreichen schwankenden Formen entständen, die dem Systematiker so störend sind. Zur Beantwortung der dritten Frage will ich kurz berichten, was mir darüber bekannt geworden, und bitte zu entschuldigen, wenn mir vielleicht noch manches in Zeitschriften u. s. w. Zerstreutes entgangen ist. Bayerhofer berichtet zuerst 1849 über zwei Moosbastarde, die er aufgefunden habe, nämlich Funaria fascicularis § x F. hygrometrica cT und Physcomitrium pyriforme § x Funaria hygrometrica rf. Bei beiden soll F. hygrometrica die anderen Arten be¬ fruchtet haben, die beblätterten Pflanzen diesen letzteren gleichen, das Sporo- gonium aber das von F. hygrometrica sein. Leider konnte ich die Publika¬ tion von Bayerhofer, enthalten in den Jahrbüchern des Vereins für Natur¬ kunde im Herzogthum Nassau 5. Heft 1849 bisher nicht einsehen, kenne daher die Beschreibungen nicht, und besonders weiss ich nicht, ob über die Beschaffenheit der Sporen etwas bemerkt worden ist. Bei der grossen Varia¬ bilität der Funaria hygrometrica in Form und Richtung der Blätter kommt mir ein leiser Zweifel, ob die beblätterten Pflanzen nicht doch dieser Art angehört haben und sich nur den sehr ähnlichen der beiden anderen ihr sehr nahe verwandten Moose genähert haben. Dr. C. Sanio in Lyck fand im April 1865 in der Kapornschen Heide bei Königsberg zwischen Dicranella cerviculata und D. heteromalla Exemplare einer Dicranella , die er für einen Bastard jener beiden Arten hält. Nach seiner Beschreibung, die ich nach den mir übersandten Exemplaren nur bestätigen kann, gleicht die beblätterte Pflanze ganz der der D. cerviculata , das Sporogo- nium dagegen zeigt die Form und Farbe desjenigen von D. heteromalla , nur dass die Kapsel einen Kopf wie die von D. cerviculata hat, welcher der der D. heteromalla fehlt. Ueber die Sporen bemerkt Sanio nichts, an meinem Exem¬ plare waren die Kapseln entdeckelt und gänzlich entleert. Milde erkannte die Bastardnatur dieses Mooses an und beschrieb es in der Bryologia Silesiaca als D. hybrida Sanio. Limpricht, in der Rabenhorstschen Kryptogamenflora II. Aufl., hält es nur für eine grosse Form der D. cerviculata. Mir kommt es sehr möglich vor, dass wir hier wirklich ein Bastardsporogonium vor uns haben, d. h. dass das Sporogonium durch die Befruchtung der Eizelle der D. cerviculata durch Spermatozoen der D. heteromalla entstanden sei. Die Meinung Sanios, dass die vegetative Pflanze aus hybriden Sporen entstanden sein könne, kommt mir weniger wahrscheinlich vor. Limpricht, a. a. 0., hält seine Physcomitrella Hampei = Ph. patens v. ano- mala Hampe für einen Bastard von Physcomitrium sphaericum und Physcomitrella patens. Ueber die Beschaffenheit der Sporen sagt er nichts in der Beschrei¬ bung. An einer späteren Stelle scheint er dieses Moos für eine blosse Hem¬ mungsbildung von Physcomitrium sphaericum zu halten. Ebendaselbst beschreibt er auch die beiden neuen Arten Ditrichum Breidleri — Sporledera palustris x 4 176 Ditrichum pallidum Breieller, und D. astomoides — D. pallidum x Pleuridium subulatum Breidler, beide mit ausgebildeten Sporen, die er möglicherweise für Bastarde hält. Auch R. Ruthe, Philibert und Venturi haben Moosbastarde publizirt, doch habe ich nicht Gelegenheit gehabt, die Beschreibungen zu lesen oder Exemplare zu sehen. In seinen neuesten Publikationen über die Sphagnen spricht Professor E. Russow in Dorpat die Vermuthung aus, dass eine Zwischenform zwischen Sphagnum Gw'gensohnii Russow und S. Russowii Warnstorf, das S. Warnstorfii Roell ein Bastard sein könne. Mit demselben Rechte, glaube ich, könnte man das S. Russowii selbst für ein S. Girgensohnii x acutifolium halten, denn es zeigt eben Merkmale dieser beiden Arten, doch spricht nach meiner Meinung die Häufigkeit und das massenhafte Auftreten dieser Form gegen eine solche Annahme. In den letzten Jahren hat Dr. C. Sanio gestützt auf ein riesiges Material aus Europa und Sibirien eine Bearbeitung einer der schwierigsten Gruppen der pleurokarpischen Moose begonnen, des subgenus Harpi'dium Sulivant. Es wäre sehr zu wünschen, dass dieser scharfsichtige Forscher seine bisheri¬ gen Arbeiten zu einer Monographie dieser Formenreihe erweiterte und uns so einen Leitfaden durch dieses bisher sehr chaotische Gebiet lieferte. Nun hat Sanio, weil er die Arten für fest umgrenzt ansieht, sich veranlasst gesehen, Formen, die in den Merkmalen seiner schon sehr umfangreichen Arten schwankten, für Bastarde zu erklären und gelangt dadurch zu einer recht grossen Anzahl solcher. Nun giebt er aber ausser diesem Schwanken der Artmerkmale keine weiteren Beweise für ihre Bastardnatur, und sie sind mir daher vorläufig als solche durchaus zweifelhaft. Botaniker, welche an dem Dogma der unveränderlichen Art festhalten, sind bei formenreichen Pflanzengruppen genöthigt, die Grenzen der Art sehr weit zu stecken, weil sie eben das Vorhandensein von die Arten verbindenden Mittelformen leugnen, und müssen daher im Habitus sehr heterogene Formen in eine Art vereinigen. Sie suchen daher ihrer Meinung nach feste Merkmale auf, die allen Formen einer Art eigen, anderen Arten aber nicht zukommen. Solche Merkmale sieht Sanio bei den Harpidien hauptsächlich in dem Bau der Basalzellen des Blattes, dem Peristom und dem Ringe. Finden sich nun aber Formen, bei denen auch diese Merkmale schwankend sind, so liegt die Ver¬ suchung nahe, sie für Bastarde zu erklären, da man eben an die Möglichkeit des Vorhandenseins phylogenetischer Entwickelungsstufen nicht glaubt. Ich möchte sie für Verlegenheitsbastarde erklären und glaube, dass auch eine ganze Anzahl vermeintlicher Phanerogamenbastarde solche sind. Sie können möglicher¬ weise Bastarde sein, der Beweis ist aber nicht geliefert. W. Ph. Schimper beschreibt in seiner Entwickelungsgeschichte der Torfmoose 1858 die Sporen derselben als von zweierlei Art, nämlich keimfähige grosse Sporen, die er Makrosporen und kleine nicht keimfähige, die er Mikrosporen ■5* 177 nennt. Die Makrosporen werden zu vieren, wie die Sporen der andern Moose und der Pollen der Phanerogamen in den Specialinutterzellen gebildet und sind tetraedrisch, die Mikrosporen sind polyedrisch und zu 16 in derSpecialmutterzelle. Die letztem sollen sich sowohl in manchen Büchsen mit den Makrosporen gemischt, als auch in besonderen Büchsen allein finden. Eine Vermuthung über die physiologische Bedeutung derselben spricht Schimper nicht aus. Seit der Zeit wurden diese Mikrosporen lange von keinem Bryologen wieder gesehen, und es entstanden schon Zweifel an der Richtigkeit der Beobach¬ tung, als in den letzten Jahren C. Warnstorf die Wiederauffindung derselben bei mehreren Arten gelang. Warnstorf scheint aber keine Sporangien mit gemischtem Inhalt, sondern nur solche mit je einer Art der Sporen beobachtet zu haben. An der Thatsache ist also bei der Aussage zweier so glaubwürdiger Zeugen nicht zu zweifeln. Mir selbst gelang es in diesem Sommer, an einem Stämmchen von Sphagnum acutifolium ein ziemlich verkümmert aussehendes Sporogonium zu finden, das Mikrosporen enthielt. Warnstorf hält es für möglich, dass dieselben doch keimfähig sein dürften, denn sie haben denselben Inhalt wie die Makrosporen, und dass sie vielleicht, wie bei den heterosporischen Pteridophyten, die männlichen Individuen erzeugten. Für mich hat diese Meinung wenig Wahr¬ scheinlichkeit. Von Organen, die doch, wie es scheint nur ziemlich selten Vorkommen, kann man kaum eine so wichtige physiologische Funktion erwarten. Ich möchte eine andere Hypothese aufstellen, nämlich dass die Sporogonien, welche bloss Mikrosporen enthalten oder gemischten Inhalt haben, das Erzeugniss einer Bastardbefruchtung seien. Dass diese Bastardsporogonien so sehr den übrigen Sporogonien der Mutterart gleichen, kann kein Einwand sein, denn die Sporo¬ gonien aller Sphagnumarten sind so ähnlich geformt, dass sie noch kaum für die Artendiagnosen haben Verwendung finden können. Natürlich werden nur fortgesetzte Beobachtungen und Experimente die Entscheidung bringen können, welche Hypothese die richtige, oder ob hier noch ein Drittes vorliege. Mir ist nicht bekannt, ob jemand schon einen Lebermoosbastard beobachtet oder aufgestellt habe. Dieselbe Wahrscheinlichkeit des Vorkommens von Bastarden ist bei den Lebermoosen wie bei den Laubmoosen vorhanden. Nach diesen Auseinandersetzungen ist die dritte Frage dahin zu beantworten, dass bis jetzt die hybride Natur irgend einer Moosform noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen sei. Wie sollen nun aber die Fragen zur Entscheidung gebracht werden? Meiner Ansicht nach durch die künstliche Zucht von Bastarden. Eine künstliche Ueber- tragung der Spermatozoen der Antheridien auf die Arehegonien, in der Art wie man den Pollen der Phanerogamen auf das Pistill überträgt, ist nicht möglich; dazu sind unsere Augen nicht scharf und unsere Instrumente nicht fein genug. Es bliebe also nichts andres übrig, als durch Nebeneinanderziehen verschiedener Moosarten, wie bei den Farnen, die gelegentliche Bastardbefruchtung herbeizu¬ führen. Solche Züchtungen müssten in Terrarien und Aquarien vorgenommen werden. Es müssten womöglich streng zweihäusige Arten gewählt werden, um 6 178 die Möglichkeit einer Selbstbefruchtung auszuschliessen. Es wäre dann zu beobachten, wie sich die Sporogonien verhalten, ob die Sporen alle oder theil- weise steril seien? wie sich nach Analogie mit den Farnen erwarten lässt. Im Fall keimfähige Sporen vorhanden, müsste man aus denselben die beblätterte geschlechtliche Generation erziehen und das Verhältnis derselben zu den Stamm¬ eltern prüfen. Besonders wäre auch zu untersuchen, ob die Spermatozoen nach Analogie mit den Thieren etwa verkümmert seien? Schliesslich müsste man auch noch die durch eigene Befruchtung oder durch solche mit den Stammeltern erzeugten Sporogonien beobachten. Erst nach Erfüllung dieser Vorbedingungen würde es möglich sein, mit einiger Wahrscheinlichkeit die hybride oder nicht hybride Natur spontan aufgefundener Moosformen zu behaupten, und für die Systematik davon Gebrauch zu machen. Die Schwierigkeiten dieser Kulturen sind keine geringen. Eine Haupt¬ schwierigkeit liegt schon in der langsamen Entwickelung der meisten Moose. Zwar giebt es einige, die ihren ganzen Entwickelungscyclus in einem Jahre oder noch kürzerer Zeit vollenden, es sind aber sehr wenige; die meisten brauchen mindestens zwei Jahre und darüber. Wer sich also auf diese Versuche ein¬ lassen wollte, müsste grosse Ausdauer besitzen und auch über die nöthigen Vorrichtungen und Zeit, sowie über scharfe Augen und gute Instrumente zu verfügen haben. Hoffentlich finden sich bald junge Kräfte, die diese zwar scheinbar kleinlichen, aber für unsere Wissenschaft jedenfalls recht wichtigen Versuche anstellen. In den Naturwissenschaften fällt der Unterschied von wichtig und unwichtig fort, und eine scheinbar unbedeutende Beobachtung kann zur Lösung der schwierigsten Probleme beitragen. Danzig, den 1. October 1888. 7 179 III. Beitrag zur Flora des Elbinger Kreises. von PreuschofI- Tolkemit. Die nachfolgenden Mittheilungen bilden eine Ergänzung des Verzeichnisses von Kal muss, in den Schriften der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig. Neue Folge. Bd. VI., Heft 2. Phanerogamen. Thalictrum minus L. Tolkemit auf Aeckern an zwei Stellen und unter Gesträuch am hohen Haffufer. Ranunculus sardous Crtz. Tolkemit nur an einer Stelle am Steige nach der Schulwiese. Aconitum variegatum L. Am Mühlenbach und an einem Zufluss desselben. Coronopus Ruellii All. Tolkemit am Spritzenhause. Lepidium ruderale L. Tolkemit am Hafen. Spergula Morisonii Bor. Tolkemit, Heideberg nach Wieck zu. Holosteum umbellatum L. Tolkemit auf Aeckern und Wegrändern, ziemlich verbreitet. Lathyrus pratensis L. form, pubescehs : In allen Theilen viel feiner, Trauben armblüthig (1 — 2). Lathyrus paluster L. Tolkemit am Hafendamm. Rubus thyrsoideus Wimm. Tolkemit auf hoch gelegenen Palwen. Alchemilla arvensis Scop. Heuendorf auf Aeckern. Berula angustifolia Koch. Tolkemit, an einem Bach, östlich der Stadt. Anthriscus Cerefolium Hoffm. Cadinen am Zaune des Gutsgartens. Pleurospermum austriacum Hoffm. Tolkemit, ziemlich verbreitet. Linnaea borealis L. Im Conradswalder Wald. Valerianella dentata Poll. Tolkemit an mehreren Stellen. Senecio viscosus L. Tolkemit, Vorland am Haff beim hintern Haken, häufig. — silvaticus L. Auf einem Strohdach in Conradswalde in mächtigen Exemplaren. Centaurea austriaca Willd. Kickelhöfer Mühle, bei Tolkemit Lehmberge. Vincetoxicum officinale Mnch. Tolkemit im Mühlengrunde. Melampyrum arvense L. Tolkemit unter Gesträuch in wenigen Exemplaren. Igo Nepeta Cataria L. Tolkemit, Gesträuch auf den Haffwiesen. S tachys annua L. Tolkemit, Pfefferberg häufig. Albersia Blitum Kth. In Gärten Tolkemits. Salsola Kali L. Tolkemit am polnischen Schanzenberge in Masse. Chenopodium Bonus Henricus L. Tolkemit, Scheunenstrasse nach der Kapelle. Lenzen Dorfanger. Triglochin maritimum L. Tolkemit, Haffwiesen, vereinzelt. Orchis Morio L. Palwe im hintersten Felde bei Tolkemit. — mascula L. Einzeln bei Tolkemit. — incarnata L. Chausseegraben bei Tolkemit vor Cadinen, Wiese nach Wieck zu in grosser Menge. Listera ovata R. Br. Tolkemit, Lehmberge vereinzelt. Gagea arvensis Schult. Tolkemit selten. Polygonatum officinale All. Tolkemit in der Nähe der ,, alten Burg“ und auf dem Pilzenberg. Brachypodium silvaticum R. u. Schult. Tolkemit, Thalabhang bei der „alten Burg“. Arundo arenaria L. Am Haff zwischen Tolkemit und Wieck unter Elymus arenarius L. — baltica Lk. Seltener wie vorige. Lolium remotum Schrk. Tolkemit unter Lein. Gefäss-Kryptogamen. In dem qu. Verzeichniss fehlt: Struthiopteris germanica W.., welche im Mühlengrunde und längs des Mühlen- fliesses bei Tolkemit überaus häufig vorkommt. 2 181 IV. Ueber ein Herbarium Prussicum des Georg Andreas Helwing aus dem Jahre 1717. Yon 13 r. vernus. Bulliard. Früher Knollenblätterschwamm. Im Grunde bei Damerau. Im Juni vereinzelt. Giftig. — — — var. viridis. Grünling. Nicht selten. Giftig. ■ — — recutitus. Beschnittener Manschettenpilz. Vereinzelt. Pfarrwald. — — rubescens. Fries. Perlschwamm. Häufig. Giftig. — — secretani. Fries. Vereinzelt im Vogelsanger Walde. — strangulatus. Fries. Vereinzelt. — — vaginatus. Bulliard. Umscheideter Manschettenpilz. Häufig. Essbar. - — — — var. fulva. Fries. Häufig. Essbar. — — — var. alba. Fries. Selten. Essbar. Classe Gasteromycetes. Familie Fhalloidei. Gattung Phallus* Phallus impudicus. Linnö. Schamlose Gichtmorchel. Nicht selten. Familie Scler o d er m e i . Gattung Scleroderma . Scleroderma vulgare. Fries. Gemeiner Kartoffelbovist. Häufig. Giftig. F amilie Ly coperdinei. Gattung Lycoperdon Lycoperdon caelatum. Bulliard. Hasenstaubpilz. Wessler Weideland. Nicht selten. Essbar. 11 245 Lycoperdon constellatum. Linne. Gesternter Staubpilz. Vereinzelt. — gemmatum. Bätsch. Stachelwarziger Staubpilz. Häufig in allen Wäldern. Essbar. - — — var. ecliinatum. Persoon. Igelstachliger Staubpilz. Nicht selten. — — var. earvpuliforme .* Scopoli. Dambitzer Park. Gattung Bovista. Bovista nigrescens. Persoon. Schwarzer Bovist. Auf Kleeäckern und auf Gras¬ plätzen. Familie Nidularei. Gattung Cyathus. Cyathus scutellaris. Roth. Schüsselnestchen. Auf Gartenland. Nicht selten. Classe Ascomycetes. Ordnung Pyrenomycetes. F amilie Hypocreaceae, Gattung Cordyceps. Cordyceps militaris. Linne. Straffer Keulenkernpilz. Aus dem Tannengrunde Cadienen auf todten Schmetterlingspuppen. Familie Xylarieae, Gattung Xylaria. Xylaria Hypowylon. Linnd. Gemeines Holzstielchen. Sehr häufig an alten Baumstümpfen im October. Ordnung Discomycetes. Familie Helvellacei, Gattung Morchella. Morchella esculenta. Persoon. Speisemorchel. Auf dem Armenkirchhofe. Elbing, Angerstrasse. Essbar. Gattung U elvella. Eelvella crispa. Fries. Krause Lorchel. Pfarrwald. Selten. — elastica. Bulliard. Elastische Lorchel. Vereinzelt. — lacunosa. Afzel. Grübchen-Lorchel. Essbar. Gattung Geoglossum, Geoglossum viscosum. Persoon. Klebrige Erdzunge. Häufig. 12 16* 246 Familie Pezizei. Gattung Peziza. Peziza cochleata. De Candolle. Muschelförmiger ßecherpilz. Nicht selten. Elbinger Pfarrwald. Vogelsanger Wald. — hemisphaerica. Wiggers. Halbkugliger Becherpilz. — leporina. Bätsch. Hasenohr. Häufig. Pfarrwald. — micropus. Persoon. Kleinstieliger Becherpilz. — onotica. Persoon. Eselsohr. Häufig. — vesiculosa. Bulliard. Blasenförmiger Becherpilz. 247 X. Botanische Reisen im Sommer 1888 von H. v. Klinggraeff. Uas böse Frühjahr erlaubte mir erst sehr spät, meine botanischen Exkur¬ sionen anzufangen, und der ganze durch das schlechteste Wetter sich aus¬ zeichnende Sommer verursachte, dass dieselben weniger ergiebig ausfielen, als sie unter anderen Verhältnissen wohl hätten sein können. Am 25. Mai reiste ich nach Karthaus, um in dessen Umgegend während einer Woche die Frühlingsflora zu untersuchen und Material für das Provinzial - Herbar zu sammeln. Ich will hier nur einige interessante Verhältnisse schildern und angeben, was ich an Neuigkeiten fand. Ich konnte constatiren, dass in den dortigen Wäldern Viola silvestris Lamk. fast eben so häufig als V. Riviniana Rchb. ist, während ich in der Umgegend Danzigs nur die letztere gefunden habe, die erstere also jedenfalls sehr selten sein muss. Ferner war es mir interessant, dass bei Karthaus auf den Wiesen allgemein verbreitet nur die Cardamine pratensis L. v. paludosa Knaf., die ich anderwärts nur sehr zerstreut fand, vorkommt, während alle anderen Formen mit kleinen röthlichen Blüten gänzlich fehlen. Am 31. Mai fand ich in einem Sumpf unter der Präsidenten¬ höhe am Wege nach Chipelno Cardamine amara L. v. Opizii Presl. Neue Form für Preussen. Auf dem Schlossberge fand ich an der alten bekannten Stelle Dentaria bulbifera L. schön in Blüte, auch kommt dieselbe an anderen Stellen im Forstbelauf Bülow mehrfach vor. In der Schlucht hinter dem Schlossberge wuchs auch Gagea spathacea Salisb., natürlich aber schon ganz verblüht und in so schlechtem Zustande, dass sie für das Herbarium nicht mehr brauchbar war. Auch Asplenium Trichomanes sammelte ich ein, doch ist dieses schon mehrfach für die dortige Gegend angegeben. Lycopodium annotinum L. wächst sehr üppig im Forstbelauf Karthaus. Sorbus scandica Fr. welches ich früher dort nur als Wegebaum angepflanzt und nur einmal in einem kleinen Strauch im Walde am Klostersee sah, fand ich mehrfach als verhackten Strauch in Feldgebüschen bei Ober-Grzibno, sie scheint also dort wirklich wild verbreitet zu sein. An Laub- und Lebermoosen habe ich recht viel eingesammelt, die selteneren und neuen Arten sind folgende: Bryum Duvalii Voit. auf sumpfigen x 248 Waldwiesen im Forstbelauf Bülow in der Nähe von Kossi, am Schlossberge und am Stillen See. Neu für Preussen. Die tiefen dunkelgrünen purpur- rothen Rasen gewähren einen schönen Anblick zwischen anderen hellgrünen Sumpfmoosen, besonders dem gelblichgrünen Aulacomnium palustre Schwäg. Leider war nichts von Blüten oder Sporogonien an ihnen zu finden. Ferner Hypnum imponens Hedw. im Forstbelauf Karthaus auf Steinen. Thamnium alopecurum Sch. auf Steinen im Bache hinter dem Schlossberg. Anomodon viti- culosus Hook, an Buchenstämmen auf dem Schlossberge. Sphagnum teres Angstr. und Sph. Girgensohnii Russow. Waldsümpfe unter dem Schlossberge. Dicranum montanum Hedw. Forstbelauf Karthaus. Bartramia ithyphylla Brid. Forstbelauf Bülow, in sehr schönen Rasen. Mnium cinclidioides Blytt. suchte ich an dem früher von mir gefundenen Standorte im Forstbelauf Bülow wieder auf, weil* ich hoffte, es mit Früchten zu finden. Gross war meine Freude, als ich wirklich zahlreiche Sporogonien in den üppigen Rasen sah, doch dieselbe schwand, als ich bei näherer Untersuchung fand, dass dieselben zu Mnium insigne Mitt. ge¬ hörten, welches mit jenem untermischt wuchs und demselben oft so ähnlich sieht, dass man es ohne Hülfe der Lupe kaum unterscheidet. Doch sammelte ich auch von dieser, bei uns nicht gerade seltenen Art zahlreiche Fruchtexemplare ein, da man sie meistens nur steril findet. Im Walde nahe der Chaussee nach Danzig auf dem sandigen Boden kriechend fand ich ein Brachytliecium , das zwar dem Br. reflexum Sch. sehr ähnlich, aber durch den viel schlankeren Bau, die weitläufig stehenden Blätter und das lockerere Zellnetz derselben sich sehr auffällig unterschied, so dass ich schon glaubte in ihm das seltene schwedische Br. Thadenii Sch. gefunden zu haben. Dr. Sanio in Lyck, dem ich es zur Begutachtung schickte, überzeugte mich, dass es dieses nicht sein könnte, indem es warzige Fruchtstiele hat. Er hält es für eine Varietät von Br. reflexum Sch. und wollte es var. Klinggraeffii nennen,* jedenfalls werde ich, wie ich Gelegenheit dazu habe, noch ferner beobachten. An Lebermoosen fand ich: Scapania nemorosa N. in prachtvollen Rasen, wie ich sie aus Preussen noch nicht gesehen, im Forst¬ belauf Karthaus. Scapania rosacea N. in einer ziemlich, grossen grünen Form, die ich kaum für zu dieser Art gehörig gehalten hätte. Herr J. Jack in Konstanz, einer der besten Lebermooskenner, erklärt sie aber dafür, freilich noch unter Vorbehalt. Sie wuchs an Wegeböschungen im Forstbelauf Bülow Scapania umbrosa N. neu für Preussen. Jack fand dieselbe in einem gemischten Rasen von Lebermoosen, die ich im Forstbelauf Burchardsdwo auf¬ genommen, auf. Leider finden sich in dem von mir zurückbehaltenen Theile jenes Rasens nur schwache Spuren davon, doch ist nach dem Zeugniss jener Autorität wohl kein Zweifel an dem Vorkommen dieser Art bei uns, die bisher meines Wissens noch nicht in der norddeutschen Ebene gefunden worden ist. Diplophyllum obtusifolium Dum. in schönen Fruchtexemplaren und dort recht häufig. Jungermannia incisa Schrad. ebenso Sphagnoecetis communis N. in Waldbrüchen. Aneura palmata Dum. auf morschen Baumstubben. 2 249 Am 28. Juni fuhr ich mit der Eisenbahn nach Kielau, um das Moor und die Umgegend von Oxhöft zu durchsuchen. Die Ausbeute war eine geringe. Yon Phanerogamen sammelte ich nur ein: Ornithopus perpusillus L., der in der Danziger Umgegend doch nicht so häufig scheint, wie ich früher glaubte, Avena praecox P. B., Eriophorum latifolium Hoppe, eine unserer selteneren Arten, Carex teretiuscula Good. Yon Moosen Philonotis calcarea Brethh., Amblyodon clealbatus P. B., Bryum longisetum Bland., welches ich in diesem Jahre weit weniger zahlreich fand als früher, und endlich mehrere Hypnen aus dem Sub¬ genus Harpidium Sulliv., die ich an den Monographen dieser äusserst schwie¬ rigen Moosgruppe, Dr. C. Sanio in Lyck, sandte, und über die ich später be¬ richten werde. Den 3. Juli reiste ich nach Berent, um doch auch diese mir bisher unbe¬ kannte Gegend floristisch kennen zu lernen. Bei einer Exkursion in die Char- lottenthaler Forst sammelte ich ausser verschiedenen gemeineren Moosen auch Lophocolea minor N. Auf den sandigen Feldern sind auch hier, wie in der ganzen Kassubei, Arnoseris minima Lk. und Teesdalea nudicaulis R. Br. sehr häufige Unkräuter. An Wegerändern bei Berent fand ich zahlreich Conium ma- culatum L., das sonst auf der Höhe nicht häufig zu finden, und Trifolium eie - gans Sav. Am 4. ging ich nach dem Garcziner See und fand dort bei Bebernitz Ulmaria Filipendula A. Br. und ziemlich am Nordende des Sees am steilen Ufer unter Kiefern Astrag alus danicus Retz., neu für Westpreussen. Ferner Myosotis caespitosa Schultz und an Moosen: Philonotis fontana Brid., auf Steinen Grimmia trichophylla Grev., Orthotrichum cupulatum Hoffm. und 0. anomalum Hedw. Am 5. ging ich von Berent nach Wilhelmshöhe, wo ich übernachtete. Auf dem Wege dahin fand ich bei Beck an Feldmauern Asple- nium Trichomanes L., wahrscheinlich an demselben Standort, den auch Caspary an- giebt. Aulfallend war mir das Yorkommen an so sonniger Stelle, wie ich es bei diesen Farnen noch nicht gesehen. Den 6. ging ich über Ostritz und Smentau nach Karthaus. Unterwegs sammelte ich am Thurmberg Hypnum imponens Hedw., auf Steinen Grimmia trichophylla Grev. und am Ostritz-See, nicht weit von der Stelle, wo ich sie vor einigen Jahren gefunden, Barbula tortuosa M. in compacten Räschen. Den 17. August ging ich durch den Olivaer Forst über Bären winkel, Freudenthal, Schaeferei nach Espenkrug. Unterwegs sammelte ich ausser ver¬ schiedenen gewöhnlicheren Moosen auch Scapania compacta N. In Espenkrug war bei dem fast fortwährenden Regen und dem hohen Wasserstande der Seeen keine Ausbeute zu machen, und so wanderte ich denn am 1 9. bei wieder auf¬ klärendem Wetter über Gr. Katz uud Taubenwasser nach Zoppot, um nach Hause zu fahren. Am Königsquell im Forst von Gr. Katz sammelte ich Epilobium tetragonum L. und das schon früher dort gesehene Hypnum commutatum Hedw. in prachtvollen Rasen. In Hohlwegen zwischen Gr. Katz und Tauben wasser fand ich dann ferner Cephalozia Starkii Dum. und an Baumstämmen Ulota crispa Brid. 3 250 Bei einer am 30. October unternommenen Exkursion in die Olivaer Forst fand ich auf einer torfigen Waldwiese die für Preussen neu q Jungermannia caespiticia Lindenbg. Als neu für die Provinz habe ich von diesjährigen Funden also folgende zu verzeichnen: 1. Cardamine amara L. v. Opizii Presl. 2. Astragalus danicus Betz. 3. Bryum Duvalii Yoit. 4. Brachythecium reflexum Sch. v. Klinggraeffii Sanio. 5. Scapania umbrosa N. v. E. 6. Jungermannia caespiticia Lindenbg. 4 251 Botanische Notizen. IX. Vorgelegt von Herrn A. Treichel zu der Versammlung in Danzig, am 1. October 1888. 1. Ein räthselhaftes Kraut. Wulfs tan, ein Angelsachse aus dem 9. Jahrhundert, schreibt in seinem Periplus oder Seekurs an König Alfred über die Esten, d. h. die Preussen an der Weichselmündung, also: Es ist auch unter den Esten eine Kunst, dass sie verstehen, Kälte hervorzubringen, und deshalb liegen dort die todten Leute so lange und verwesen nicht, da sie eine solche Kühlung an ihnen bewirken. Und wenn man zwei Gefässe voll Gebräues oder Wasser hinsetzt, so bewirken sie, dass jedes überfriert, sei es im Sommer oder Winter. “ In ursächlichem Zusammenhänge damit scheint zu stehen, was Praetorius im 17. Jahrhunderte in der Preussischen Schaubühne S. 45 schreibt: ,,Es zeigte mir einstmals ein Mann aus dem Ragnit’ sehen ein Kraut, das hatte einen schwarzen Stempel und krauselichte eingezackte runde Blätter; sagte, er wolle ein Wasser, das da kochte, in kleiner Weile nicht nur kalt, sondern gar frierend und zu Eis machen. Um die Probe zu sehen, liess ich Wasser bei¬ setzen und aufsieden. In dem Sieden warf er Etwas von dem Kraut hinein. Das Wasser liess nicht allein vom Sieden na6h, sondern auch nach einer kleinen Weile setzte es eine Borke, als ein Eis, auf welchem Eise zu sehen war die Gestalt des Krautes.“ Zu diesen Mittheilungen hat Dr. Kolb erg in seinem Aufsatze über Wulfstan (Ermländ. Zeitsch. YI. S. 59) die Frage erhoben: „Was sagen die Botaniker und Chemiker der heutigen Zeit von diesem Kraute und der, wie es scheint, mittelst desselben billig und einfach zu handhabenden Eisbereitung im Winter, wie im Sommer? Die von Prof. Behrendt (Sehr, der Phys.-Oekon. Ges. Kgsbg. 1873. 1. Abth. S. 83) gegebene Erklärung, dass das Eis viel¬ leicht bei den Preussen von Gemeinde wegen den Sommer hindurch in Eis¬ haufen oder Eiskellern aufbewahrt wurde, hebt die Schwierigkeit durchaus nicht auf, da Wulfstan und Praetorius nicht von der Kunst reden, Eis im Sommer aufzubewahren, sondern solches zu fabriciren.“ Bis jetzt ist auch unter den preussischen Pflanzen kein Kraut bekannt, das eine solche Wirkung der Eiserzeugung besitzt, wenigstens nicht bei den Bo¬ tanikern, und beim Volke selbst, aus dessen Mitte doch ein Mann noch im 17. Jahrh. jenes Experiment machte, scheint , die Kenntniss davon verloren ge¬ gangen zu sein. Möglich ist es, dass jener Mann zu den litthauischen Zanzelern, d. h. Zauberern gehörte, von altpreussischer Abstammung, in deren absonder¬ lichen Stammgeheimnissen auch die Kenntniss jenes Krautes fortgelebt haben kann. Das allerdings halte ich für nicht so zauberhaft, dass auf der eisähn- i 252 liehen Oberfläche die Gestalt des Krautes zu sehen gewesen sein soll. Was eine Aehnlichkeit herbeigeführt haben kann, das ist die krause oder sich kräu¬ selnde Form der, wie wir sahen, runden Blätter und zugleich eines in seiner Starrheit eisähnlichen Schaumes. Somit kann es für heute also nur gelten, für die Auffindung dieses absonderlichen Krautes Muthmassungen nach den aller¬ dings karg zugemessenen Merkmalen so lange aufzustellen, bis Versuche in der einen oder anderen Richtung zu seiner wirklichen Erkennung und also zur Er¬ klärung jenes Räthsels geführt haben. Sollte das gebrauchte Wort Stempel nur in heutiger Terminologie zu nehmen sein, was mir aber ausgeschlossen zu sein scheint, so dürfte die Pflanze nur eine Phanerogame sein, bei welcher wiederum die schwarze Farbe des Stempels zu den weitgehendsten Muthmassungen Raum bietet. Lasse fürs Erste ich also den Stempel bei Seite, welches Wort vielleicht für Zeichnung stehen kann, so kann die Phantasie auf Grund der angedeuteten Plattform auch unter den Kryptogamen umherschweifen. Oder sollte es sich um schaumgebende Pflanzen handeln? Wenn die ganze Ueberlieferung nicht ein Märchen sein soll, so dürfte die Erfahrung und die Prüfung unserer Botaniker herausgefordert werden. 2, Von der Kartoffelzwiebel. Gleich der Kartoffel kann auch die Zwiebel getheilt werden zum Aussetzen Sehr viele Leute kennen jenes Experiment, die Zwiebel zu theilen, nicht. Doch geschieht es an verschiedenen Stellen, dass man die Zwiebeln theilen kann oder vielmehr muss. Man nennt diese Art die Kartoffelzwiebel, ■ — vielleicht deshalb, weil die Kartoffel gleichfalls meist immer, wo ein Kiemchen (Keim) ist, getheilt wird, um so zum Setzen mehr Material zu gewinnen und dagegen die keimlosen Stücke zum Kochen zu benutzen. So schreibt Herr Dekan Preuschof, wahrscheinlich für die Gegend von Tiegenhof, Neuteich, Elbing, und fügt ausserdem ein zweites hinzu. Ausser von der Kartoffelzwiebel, die ich indess nicht kenne, sprechen die Leute noch von einer Art Zwiebel, die über dem Lauch (aber erst im 2. Jahre) Knollen trägt; ich hörte bis dahin Nichts davon und kann also nur berichten, was die Leute behaupten; den Namen konnte ich leider bisher nicht erfahren, soll ihn aber s. Z. durch meine Ge¬ währsleute erhalten. Ueber eine Kartoffelzwiebel, wohl zu unterscheiden von der Zwiebelkar¬ toffel, sagt Alefeld (Landwirtschaftliche Flora, Berlin, 1866. S. 300), indem er sie Allium Cepa solanina M. und deutsch Batate (unrichtig, da die Batate Convolvulus Batatas , die süsse Kartoffel ist und aus Mittelamerika stammt, oder Dioscorea japonisa Igname, die chinesische Yamswurzel!) oder unterirdische Zwiebel benennt, dass sie sich selbst auf die Weise vervielfältigt, dass junge runde Zwiebeln an der Mutterzwiebel unter der Erde entstehen, dass sie frühe reift, sich aber nicht über den Monat Februar hinaus hält und von mittelkräf¬ tigem Geschmacke ist, sonst aber eine genauere Untersuchung verdiene. 2 253 \ Nach Dr. Seubert ist die Zwiebel ein verkürzter Niederblattstengel und die Zwiebelscheibe der Stengeltheil der Zwiebel. Die zwiebelartigen Seiten¬ knospen, welche die Zwiebelscheibe in der Achsel der Niederblätter treibt, nennt man Brutzwiebeln. Hiernach vervielfältigen sich alle Zwiebelarten unterirdisch. Die Kartoffelzwiebel ist nach Dr. Lucas (Gemüsebau) und nach dem Samen- verzeichniss von Haage& Schmidt-Erfurt eine Abart von der Schalotte, Allium Ascalonicum L., und wird in vielen Gärten, wenn auch nicht allgemein ange¬ baut. Die Kartoffelzwiebel ist bedeutend grösser, als die gewöhnliche Scha¬ lotte und vermehrt sich fast ebenso stark wie diese durch Brutzwiebeln. Die Kartoffelzwiebel kann eine Abart des Allium Cepa L. sein, da die Dolde wohl stets kapseltragend ist. Dr. Garcke sagt, Allium Ascalonicum L. hat eine kapsel- oder zwiebeltragende Dolde. Unter Zwiebeln oberhalb des Lauches kann man wohl nur die Zwiebeln der Dolde verstehen. Nach Dr. Garcke’s ,, Flora von Nord- und Mitteldeutsch¬ land* ‘ haben mehrere Allium- Arten diese Eigen thümlichkeit sogar constant, so A. sativum L., Knoblauch, A. vineale L., Weinbergslauch, A. Scorocloprasum L., Schlangenlauch, A. oleraceum L., Genfiiselauch, A. ccirinatum , gekielter Lauch und A. Ascalonicum L., Schalotte, bei letzterer ist die Dolde kapsel- oder zwiebeltragend. Auch bei der gewöhnlichen Zwiebel hat Herr Gärtner A. Peters in Neu Schottland bisweilen einige Zwiebelchen an der Dolde gefunden. Haage & Schmidt annonciren, noch ein A. proliferum, Aegyptische Zwiebel, welche Luft¬ zwiebeln besitzt. Wahrscheinlich sind es fehlgeschlagene Blüthen, welche sich auf der Dolde zu Zwiebeln ausbilden. Ein desfallsiger Aufruf in der Gartenbau-Zeitung ist erfolglos geblieben. Nach Dr. Freih. v. Thümen soll die Kartoffelzwiebel ursprünglich in Eng¬ land gezüchtet worden sein und wird heute in einer Menge von Varietäten gebaut, doch namentlich in kühleren Klimaten, da sie nur ein verhältnissmässig ge¬ ringes Wärmebedürfniss besitzt. Es ist eine der vielen Formen von Allium Cepa L.; die Franzosen nennen sie ,, Ognon patateu die Engländer „Po tato onion“. Alle Varietäten sind sich eigentlich gleich, bezw. unterscheiden sich nur durch nicht konstante und wenig bemerkenswerthe Merkmale, so dass solide Handelsgärtner nur eine oder höchstens einige wenige Abarten anführen. Zwiebeln von 250, ja von 300 Gramm Gewicht sind keine Seltenheit. „Dass es platterdings unmöglich ist, schon allein aus anatomischen Gründen, die Zwiebel behufs Auspflanzung zu zerschneiden, ist Ihnen ja so gut bewusst, wie mir. Die von Ihnen angeführte Angabe beruht vermuthlich darauf, dass, wie viele andere Zwiebelsorten, auch die in Bede stehende oft eine Menge dicht aneinander gepresster Zwiebeln erzeugt; diese theilt man dann durch Abbrechen und verwendet die kleineren zur neuen Aussaat. Uebrigens ist es neuerdings auch gelungen, keimfähigen Samen von der „Kartoffelzwiebel“ zu gewinnen. Beschreihung u. s. w. der Sorte dürfte sich wohl in jedem besseren gemüse¬ gärtnerischen Werke finden: Jäger, Rumpler, Vilmorin u. s. w.u 3 254 3. Culturversuch mit abartig-weissblühenden Pflanzen. Die Samenhülsen einer weissblühenden Centaurea Cyanus L. überschickte ich an Herrn A. Peters in Neu-Schottland, um zu sehen, ob selbige auch im nächsten Jahre in gleicher Farbe blühen würden. Das einzige keimfähige Samenkorn davon ging auch auf, blühte aber nur in der gewöhnlichen blauen Farbe. Aehnlich erging es mir bei einer verpflanzten weissblühenden Betonica officinalis L., welche in den nächsten Jahren nur die gewöhnliche purpurrothe Farbe zeigte. 4. Starke Bäume. In Pelplin: A. Lärche, Larix decidua Mill., polnisch Modrzew, im Garten von Curie 16, in Brusthöhe 1,13, am Boden (über Wurzeln) 1,57 m. B. Im Bischöflichen Garten (gemessen mit Jul. und Thad. v. Czarlinski: I. Birke (bei Kanzlei) 4,05 und 6,07 m Umgang. II. Espe (an der Mauer, beim Wall) a) u. b) 3,16 und 3,16 m. c) 3,80 und 3,70 m (die stärkste von den dreien neben einander). III. Ahorn a) und b) (Mauer) 2,38 m. c) (umwehrt, beim Palaste) 2,60. IY. Linde a) Turnhof, am Fersefluss: Kopf höhe 3,33 und Boden 4,65 m. b) Kanzlei: 4,05 und 4,45 m. c) desgl.: 3,90 und 4,30 m d) desgl.: 3,90 und 3,90 m. e) desgl.: 3,15 und* 3,82 m. f) Mauer: 3,70 und 3,70 m. g) desgl.: 3,25 und 3,60 m. h) Mauer, linke Ecke: 5,55 und 5,55 m. i) desgl.: 5,85 und 6,20 m. k) und 1) Quermauer: 4,85 (Brusthöhe) und 5,05 m (oberhalb Boden): zwei von drei sehr graden. m) am Kutscherhause 6,30 und 6,75 m: ein ausgefaulter Seitenast umwallt einen leeren Raum, n) desgl.: 6,75 und 8,55 m (über Wurzeln gemessen); sehr vielästig, m) und n) scheinen nebst h) und i) die ältesten zu sein. In Ludwigsthal (früher Grzybauer Mühle), Kr. Berent, fand und mass ich Mai 1888 folgende Eichen von bemerkenswerther Stärke, durch Prof. Caspary bereits gemessen, aber wohl nicht publicirt: a) im Gutsparke, in Brusthöhe 5,58 m Umfang; sie ist vom Rade eines Mühlenrades umgeben, als Sitzplatz eingerichtet; ihr Inneres ist an einer Seite stark verfault, sogar Zufluchtsort eines Iltis, und wuchs in diesem Sommer ein überaus grosser Polyporus daraus hervor, dessen vielfache Ueberreste im Innern von den Gängen der schwarzen Ameise durchzogen und mit ihren abgestorbenen Eiern besetzt waren. b) bei der Kieferndarre, im Thalhang nach N.-W., 2 Fuss vom Erdboden, 4,40 m im Umfange; eine Hälfte war bereits vor 2 Jahren bei einem starken Sturme umgebrochen und hatte Dach und Schornstein der nahen Darre durchschlagen; deren muthmasslicher Umfang, durch Randreste vorgezeichnet, ist mit einbegriffen. 4 255 c) im gleichen Thalhange ein Eichenstnmpf von 5,42 m Umfang bei Durch¬ messern von 2,08 und 1,43 m. Im Garten von Alt-Paleschken, in Brusthöhe gemessen: Esche: 120 cm Umfang und Edeltanne (im Bondell): 50 cm Umfang. Am Wege ins Cedronthal bei Neustadt (am gräflichen Garten): Esche in Brusthöhe 290 und am unteren Stamme 460 cm Umfang. Im gräflichen Park, bei Fontaine: Weidenstumpf, 5 m Umfang in Brusthöhe. Die stärkste Eiche vor der Försterei Theresienhain bei Swaroschin, Kr. Pr. Stargard, misst nach Kluftung in Kopfhöhe 97 cm Durchmesser. (Förster Abendroth). Im Park von Krangen, Kr. Pr. Stargard, drei Linden: 1. Nahe dem Wohnhause, siebenästig, Aeste gehen in Mannshöhe vom Boden aus einander. Daher Umfang in Brusthöhe mit 6,50 m stärker, wie am Grunde mit 5,55 m; Schatten der Krone war 24 m um 2V2 Uhr N.-M. 2. Linde im S.-O. des Gartens, von uraltem und bei fehlender Borke grauem Ansehen; von 3 Hauptästen drohte der östliche, in 3 m Höhe sich ab¬ zweigende schon vor Jahren Abfall, so dass der Eigenthümer, Herr Rittergutsbesitzer Beyer, ihn durch eine um alle 3 Aeste geschlagene und dann zusammengeschweisste Kette von Eisen in etwa 8 m Höhe stützen liess. In 2 m Bodenhöhe hat sie 7,50, in Kopf höhe 7, am Grunde 7,90 m Umfang. Belaubung ist noch sehr stark und schlagen selbst am Boden noch Reiser aus. Das Erdreich umher wird alljähr¬ lich mit Jauche gedüngt. Sie ist schon von Prof. Caspary gemessen, der auch noch Zunahme des Umfanges feststellte, und auf etwa 800 Jahre Alter geschätzt. 3. An Reitbahn, achtästig; 4 m in Brusthöhe. Nach Dr. B. Stadiö: Der landräthl. Kreis Stargard in Wstpr. in Altpr. M.-S. Bd. IV. 1867. S. 617 soll man mit Pietät auf dem Gute Krangen einen Platz unter einer alten Linde zeigen, auf welchem Friedrich der Grosse dejeunirt hat, wenn er durch Stargard kam. Es kann dies nur die unter b) gemessene sein, weil der weitum freie Platz wiederum von schattengebenden Bäumen be¬ standen ist. Krangen, als Crang, d. h. rund, Kreis, Scheibe (Kr^g), schon zur wendischen Zeit vor 800 Jahren bekannt, ging mit Umgegend um 1200 in deutsche Hände über, Klöster, Johanniter, deutsche Ritter-Orden, welche sich wohl der Baumzucht angenommen haben. Eine kleine Allee von nicht so alten Linden mitten im Garten wird dann aus späterer Zeit herrühren. 5. Standorte. Kr. Berent: Gr. Pallubin (Flussuferschlucht): Lathyrus vernus Bernh., Polygonatum multi - florum All., Paris quadrifolia L., Pirus Malus L., wild. Schloss Kischau: Ajuga genevensis L., Verbascum nigrum ' L. 5 256 Jarischau: Saponaria officinalis L., Oenothera biennis L., an Dorfsstrasse auf Sand. Nieder-Malkau: Campanula patula L. fl. albo und Galle von Diastrophus Glechomae Hartig an Glechoma hederacea L.; an der Mahlmühle; im Kiefernwalde Lychnis dioica L., Anthriscus vulgaris Pers. Gora: am Chausseegraben: Ervum hirsutum L., Vicia angustifolia All., Phleum Böhmeri Wib.; Königl. Porst, U.-F. Ciss: Chimophila umbellata Nutt. Hoch-Paleschken: Ervum tetraspermum L. Cult, als Wicklinse. Kr. Preuss. Stargard. Stargard, St. Johann, Steinhaufen an der Bahn, bis zu 1 m Höhe: Malva Alcea L.. Geranium pratense L., Campanula Trachelium L., Clinopodium vulgare L. ; Schwedenschanze, auf Grandboden Thalictrum minus L. Theresienhain, Burgwall, Humusschicht: Lathraea Squamaria L., Mercurialis perennis L., Corydalis sp. Owidz, Schwedenschanze: Melilotus albus Desr., Veronica spicata L. Kr. Dirschau. Pelplin, bischöflicher Garten: Thalictrum minus L., Galeobdolon luteum Huds., Ballota nigra L., Allium sp. Stocksmühle, Burgwall: Helianthemum Chamaecistus Mill., Salvia pratensis L. Kr. Putzig. Brünhausen, Kiefernwald: Papaver somniferum L , verschleppt, Astragalus arena- rius L., Erica Tetralix L.. Lycopödium complanatum L., Goo dyer a repens R . Br. Stadtkreis Danzig. Emaus auf einem Zaune: Agaricus suffrutescens. Zwei Exemplare eines Pilzes, Agaricus sp., deren Hüte zusammen¬ gewachsen waren, gefunden in der Kgl. Forst, Schonung zwischen Pogutken und Mallar (Frl. Olga Engler), am 11. Juli 1888. Die Stiele standen etwa 3 cm von einander. Nur an einer Stelle ist durch eine Einschnürung zu sehen, wo sich der bezügliche Process vollzog. Der Hut des grösseren kam dem des kleineren so nahe, dass dessen Hut ihn überwallte. 25 7 Zoologische Notizen« VII. 1. Standorte«, Im Walde von Swaroschin, Kr. Pr. Stargard, kommen vor von Säuge- thierenReh, Dachs, selten bei strengem Winter das Wildschwein als Wechselwild, die Fischotter (1887 vom Förster Abendroth ihrer 5 Stück am Zduny-See ge¬ fangen), in starkwuchernder Vermehrung das Kaninchen, — von Vögeln der Fasan, Eisvogel, Pirol, Mandelkrähe, Taucher, kleine Möwe, alle drei Spechte. In Wäldern vom Kr. Dt. Crone, besonders Oberförsterei Schönthal, sind mir gemeldet Hirsch, Adler und Kolkrabe. (Pred. Freitag.) Dachs tritt in der Forst um Mirchau nur vereinzelt auf. Im schneereichen Winter 1887/8 wurde im März in Czernikau, Kr. Berent, ein Grünspecht (sonst in Eichenwäldern) bemerkt (und geschossen), Ficus viridis L. Dieser Verhältnis smässig seltene Vogel trieb sein Wesen auf einem hervor¬ springenden Speicherbalken, in welchem wahrscheinlich ein verwittertes Astloch Käfer und Würmer beherbergte, die er aufpicken gesehen wurde. Zu gleicher Zeit wurde auch ein Grünspecht (ob derselbe?) in Hoch-Paleschken im Garten bemerkt, wo er durch seinen markanten, in gewissem Tonfalle erschallenden Ruf auffiel. Im Frühjahr 1888 fand sich im See von Paleschken, Kr. Berent, ein Paar wilder Schwäne ein, bald darauf ein zweites. Alcedo hispi da L., Eisvogel, kommt vor am Piloflusse, Kr. Dt. Crone. (Pred. Freitag.) Das Steppen hu hn, Syrrhaptes paradoxus PalL, das übrigens zu seinem Aufenthalte ebenes Land will, wurde Mai 1888 in Parschkau, Kr. Putzig, wenn auch verendet aufgefunden. In Brünhausen, Kr. Putzig, wurde im Januar 1887 ein Rehbock mit weissen Hinterfüssen geschossen. Salamandra maculosa , der gefleckte Erd-, auch Feuer-Salamander kommt vor in Neustadt in verschiedenen Kellern von Wohnhäusern, z. B. in dem von Fr. Wolff, wie mir gesagt wurde. Triton alpestris, Berg-Molch, kommt vor 1. im Tümpel beim Schlossberg zu Neustadt 2. in einem fast zugewachsenen kleinen Teiche am Kellerplatz, 3. in einem Teiche bei Schmechau. (Franz. Tr.) 2. Nachtrag zum Luchs. Nach einer Naturalien-Rechnung von 1535 vom Amte Jnsterburg (Z.-S. I. S. 62) wurden dort an Thierbälgen empfangen 9 Biberbälge (die fürstl. Gnaden überantwortet wurden, als er hier war); 1 Otternwalk empfangen und dem Herzog gegeben; ein Luchswalk nach Königsberg übersendet; Fuchs- und Wolfsbälge nichts. 7 258 3. Itlmys europaea Schweigg, fossil. Nach Bericht von Hr. Förster Kramp (jetzt Sagorsz) ist um 1878 im Bruche an der Försterei Waldhaus bei Preuss. Stargard in 1 m Tiefe bei Gelegen¬ heit von forstfiskalischen Arbeiten eine Sumpf-Schildkröte aufgefunden und durchstochen worden, die gewiss als fossil anzusprechen wäre. Das Exemplar ging verloren. Der Bericht des Provinzial-Maseums für 1887 nennt als ersten Fund von fossilen Schildresten der Emys europaea Schweigg. einen solchen bei Georgenburg, Kr. Stuhm, ebenfalls im Torfe. 4. Ungewöhnliche Fangarten. a . Iltis in Drainröhre. Da bei dem Abflüsse der Winters 1887/8 auch hier (Hoch-Paleschken) überaus stark angehäuften Schneemassen ein Röhrenstrang der Drainage seine Zugkraft versagte, fand der diesem Uebel nachspürende Drainmeister bald in einer Röhre als Hinderungsgrund das auf einen Haufen geschobene Skelett eines Iltis vor. Derselbe muss s. Z. beim Röhrenlegen nach unterbrochener Arbeit in eine solche hinein und bei deren Wiederauf¬ nahme und vor deren Geräusche nicht heraus, sondern vielmehr weiter hinein¬ gekrochen sein. b. Fuchs im Wirrroggen. In Brünhausen, jetzt Kr. Putzig, wurde bei der Roggenhau 1887 ein Fuchs aufgefunden, der sich im gänzlich wirren und dicken Roggenstroh stark verwickelt und somit erhängt hatte. c. Wolf durch Cadavergift. Nach einer Zeitungsnotiz wurde am letzten Mai d. J. von spielenden Kindern in einem kleinen Kiefernforst (nahe der von Neustadt über Lusin nach Danzig führenden Chaussee) auf dem Gutsterrain Zemblau ein todtes Wolfspaar, ein sehr starker männlicher Wolf und eine wenig schwächere Wölfin, gefunden, die einen mit Strychnin vergifteten Cadaver aufgefressen hatten und dann eingegangen sind. Die Wölfe wurden auf einander liegend vorgefunden und sind als solche von Sachverständigen unzweifelhaft erkannt worden. In Pommern wurde der letzte Wolf im Winter 1854/5 in der Oberförsterei Linichen bei Falckenburg, Kr. Dramburg, geschossen. (Dr. Zechlin in Balt. Stud. Jg. 36 S. 111.) 5. Missgeburten. 1. Schaf, a. Erst bei der Schur eines einjährigen Schafes wurde hier in Hoch-Paleschken folgende Missgestaltung bemerkt. Unterhalb des rechten Ohres mit beweglicher Ohrmuschel, dessen Gehörgang zugewachsen ist, befindet sich an Stelle dessen eine schlitzartige Oeffnung. Links darunter hängt ein wulst¬ artiges Gebilde, welches nach seinem Aeussern fast ein zweites Maul vertritt. Die äussere, überhängende, also obere Lefze zeigt eine gaumenartige Platte mit gebräunten Zitzen. Der untere Theil zeigt so etwas von angewachsener Zunge, sowie an einem hervortretenden Theile zwei äusserst spitz gestaltete Zähne. Der Wulst ist etwa 4,5 cm gross und dann beweglich, wenn mit dem normalen Hauptmunde gerührt wird. 8 1. Beim Lammen der Schafe in Hoch-Paleschken im Frühjahr 1888 kam die Geburt eines Lammes vor, welchem hinten die betreffende Oeffnung für das Excremen tiren fehlte. Trotzdem lebte es noch 2 Tage. — Im selben Frühjahr fielen sehr viele Zwillings-Geburten vor, 5 auf etwa 230 Mütter. 2. Kalb. a. Bei der Wittwe P. in Kukowen bei Marggrabowa ist im April d. J. eine seltene Missgeburt zur Welt gekommen. Es war dies ein Kalb, das zwei vollständig ausgewachsene Köpfe mit vier Augen, Ohren etc. hatte, aber mit einer Hundeschnauze versehen war. Hals und Körper waren normal, allein die vier Beine,, waren gänzlich verkrüppelt und reichten nur bis zu den Knie¬ gelenken, an welche sich gleich eine Hundepfote anschloss. Das Thier lebte nach der Geburt, doch liess der Besitzer es tödten. b. Um die Mitte Mai d. J. wurde von einer Kuh des Ackerbürgers Döppner in Heiligenbeil ein Kalb zur Welt gebracht, welches einen übermässig grossen, bulldoggartigen Kopf mit gespaltener Nase und langen Hängeohren hatte. Der hintere Körpertheil des Thieres war einem Schweine ähnlich gebildet und statt mit Haaren mit nur wenigen Borsten besetzt. Während der Geburt starb das Kalb. (K. H. Z.) c. Bei einer in Hoch-Paleschken gefallenen Missgeburt beim Kalbe handelte es sich um einen s. g. Mopskopf, wie er sich bei Kälbern öfters als Missbildung findet. Es fehlte der Zwischenkiefer und war zugleich Wassersucht des Gehirnes an¬ geboren vorhanden. Der Hydrokephalus endigte in eine dreieckige Haut, an Form ähnlich, wie man sie beim Kolpak der Husaren findet. To jest diablo, meinte der Kuhhirt. 3. Schwein. Bei einem in Orle gefallenen Embryo fehlte der vordere Schädel vollkommen, sowie das Siebbein und dessen Augenabschnitt. Mit ihm fehlen Nase und Augen und die äusseren Gehörgänge sind mit dem Schädel in der Mittellinie verschmolzen. Es fehlten ferner die Kinnanlagen und somit der ganze Antlitzschädel. Dem entsprechend fehlte auch jede Andeutung der Mundhöhle und der Mundöffnung. Die Entstehung der bemerkenswerthen Miss¬ geburt lässt sich auf das sechste Embryonalstadium zurückführen, nach einem Defect in der vorderen Anlage des Kinnes vor der Anlage der Sinnesorgane und der Mundbucht. (Prof. Dr. C. Hasse-Breslau.) 6. Zahme Sau und Keiler. Etwa 1883 kam in Boncz, Kr. Carthaus, der absonderliche Fall vor, dass die Sau eines Bauern in der Forst beim Weiden von einem Keiler belegt wurde und sieben Junge warf, welche anfangs ausserordentliche Wildheit zeigten, auch im Körperbau mit Wildschweinen Aehnlichkeit hatten, späterhin aber etwas zahmer wurden, ohne jedoch die Wildheit ganz abzulegen. Als die Thiere ein halbes Jahr alt waren und sich scheinbar nicht mästen lassen wollten, wurden sie an einen Schweinehändler verkauft. (Ref. Pred. Freitag und Organist Struck.) 260 7. Woclienbettlose Lactation bei weiblichen Ziegen. Ein Gastwirth Schnick in Neukrug bei Berent erzählte mir das Folgende: Ja, Sie werden es nicht glauben! Ich hatte einer armen Frau erlaubt, ihre Ziege und ihr weibliches Zickel mit meinen Kühen auf meiner Weide zu hüten, welche ich auch revidirte. Eines Tages fand ich denn, dass bei dem noch kein Jahr alten Zicklein die Euter angeschwollen waren. Das wunderte mich natürlich, weil mir bewusst war, dass gerade das junge Ding weder beim Bock gewesen sein, auch gar nicht geworfen haben konnte. Auf Befragen der Frau hörte ich zu meinem Staunen die Erklärung: Ick heww ehr all bekloppt, doch lielp dat nischt, bet min Tinemäken (ihre Tochter) see mit de Schlorr (Schuh) bekloppte! — Die Thatsache beweist, dass unter den Säugethieren mindestens bei den weiblichen Ziegen durch öfteres Beklopfen der Euter mittelst nicht zu weicher Gegenstände eine Lactation hervorgerufen werden kann und dass dies Reizmittel zur Hervorrufung einer geniessbaren Mammal-Secretion beim Yolke, wie ich durch Umfrage noch weiterhin erfuhr, gut bekannt ist und geübt wird. Ich weiss zwar nicht, ob mit dieser Thatsache den Herren Zoologen etwas Neues gebracht ist, meine aber, dass selbige sehr wohl der durch Dr. M. Bartels (Z. f. Ethnol. 1888. S. B. S. 79 ff.) namentlich bei $afferfrauen unter ähnlichen Ver¬ hältnissen (ebenfalls durch Reizung, Saugen) beleuchteten Zwangslactation (noch dazu im späteren Alter) zur Seite gestellt werden kann. Unter Haus- und wildlebenden Thieren sind nach Dr. B. Martiny: Die Milch (Danzig, 1871. S. 204) solche Fälle nicht so selten beobachtet worden. Mit Wochenbett aber wird die Zwangslactation nach Absetzung des jungen Thieres auch noch geübt beim Schafe, welches die bäuerlichen Wirthe in der Kassubei und im Posenschen durch Rucksen von hinten (so macht es auch das Lamm!) zur weiteren Milch- production zwingen; auch muss das Euter immer nach hinten zu, zwischen den Beinen hindurch gemolken worden. Auch verhelfen ähnliche Bewegungen einer von Milch ablassenden Kuh zur weiteren Hergabe von Milch. Das Volk be¬ zeichnet den ganzen Hergang mit ab ziehen. Betreffs der Ziegen theilte mir Herr Dr. M. Bartels in Berlin noch mit, dass in Griechenland in gewissen Districten die Sitte geherrscht haben soll, dass die Hirten durch Peitschen der Euter mit Nesseln die Ziegen zur Milclisecretion veranlassten. Nach freundlicher Mittheilung von Prof. Dr. K. v. Maurer in München hatte er vor etwa 50 Jahren im Stalle des Posthalters im Pfarrdorfe Inning am nördlichen Ende des Ammersees ebenfalls einen milchenden Ziegenbock gesehen, der auch, um ungläubige Menschen zu überzeugen, vor aller Augen gemolken wurde. Zu den dort angeführten Beispielen erscheint beachtenswerth die Hinzufügung eines milchenden Rehbocks, aus Annalen d. Meckl. patriot. Vereins (1862 No. 42 S. 341). Ueber ähnliche Erscheinungen beim Männchen des Genus Homo vergl. Berl. Anthrop. Ges. 1880. Sitz.-Ber. S. 257 und 492. Treichel: Lactation beim männlichen Geschlechte. io 261 Die Amphibien Westpreussens. Von "W. Wolterstorfl, cand. phil, in Halle a. d. Saale. Je weiter unsere Kenntniss der deutschen Amphibien, der Unterschiede ihrer Arten und Varietäten, der anatomischen Eigenthürulichkeiten fortschreitet, um so mehr stellt sich die Nothwendigkeit heraus, die in der S tu dir stube ge¬ wonnenen Resultate praktisch zu verwerthen, Lebensweise und Aufenthalts¬ bedingungen der neu entdeckten Formen kennen zu lernen und vor Allem ihre Verbreitung festzustellen, was nur durch Lokalverzeichnisse der in den ver¬ schiedenen Gegenden vorkommenden Arten und Varietäten ermöglicht werden kann. Die Amphibien des westlichen und mittleren Deutschland sind im letzten Jahrzehnt in zahlreichen Faunen und kürzeren Aufsätzen ziemjich erschöpfend behandelt worden, wenn auch im Einzelnen noch Vieles sich thun lässt. Da¬ gegen sind die bisher veröffentlichten Nachrichten über das Vorkommen der Amphibien in Nordostdeutschland (östlich der Oder) sehr dürftig. Aus Posen und dem östlichen Pommern sind mir Verzeichnisse überhaupt nicht bekannt, eine Fauna der Wirbelthiere Ost- uud Westpreussens von Heinrich Rathke1) enthält zwar eine Liste der beobachteten Amphibien, doch ohne Gewähr für richtige Bestimmung. So wird eine Art, der kleine Wassermolch, erst unter dem Namen Triton taeniatus, No. 19, dann nochmals als Triton punctatus, No. 20, angeführt2). Da im Uebrigen keine Fundorte genannt werden, musste ich die Arbeit unberücksichtigt lassen. Die vorläufige Zusammenstellung der wahr¬ scheinlich in Westpreussen vorkommenden Amphibien von Herrn Direktor Dr. Conwentz (Druck - Circular des Westpreussischen Provinzial - Museums vom 20. Juni 1883, Journ.-No. 390), wiederholt hauptsächlich Rathkes Angaben. Unter diesen Umständen erschien es mir wünschenswerth, die Fauna des nordöstlichen Deutschlands einer näheren Betrachtung zu unterziehen, und wandte ich mich daher an Herrn Dr. Conwentz, den Direktor des Westpreussischen Provinzial-Museums in Danzig, mit dem Ersuchen, die Aufmerksamkeit der Natur¬ freunde vornehmlich der Provinz Westpreussen auf die in Rede stehenden Thiere zu lenken und so durch die genaue Erforschung, zunächst eines engeren Ge¬ bietes, die Grundlage für die Kenntniss der Fauna Ostdeutschlands zu gewinnen. 2) Verzeichnis der in Ost- und Westpreussen vorkommenden Wirbelthiere. Von Hein¬ rich Rathke, Direktor des Kgl. Zoolog. Museums zu Königsberg. Neue Preussische Provin¬ zialblätter, Bd. II. Königsberg, 1846. pg. 1. ff. 2) Auch in anderer Hinsicht ist die Arbeit längst veraltet. Die Reptilien werden mit den Amphibien noch in eine Klasse gestellt. > 262 Herr Direktor Conwentz ging auf das Bereitwilligste auf meine Wünsche ein, indem er mir nicht nur die Bestände des Museums behufs der Untersuchung anvertraute, sondern auch durch das folgende Circular die Interessenten in der Provinz zur Mitwirkung anregte: Der Direktor Danzig, den 11. Mai 1888. des Westpr. Provinzial-Museums. Journ.-No. 375. Sehr geehrter Herr! Während die Kenntniss der Säugethiere, Vögel und Fische unserer Provinz sehr erfreuliche Fortschritte macht, lässt sich von den Amphibien leider nicht das Gleiche sagen. Schon in meinem ersten Circular vom 20. Juni 1883, J.-No. 390, hatte ich auf diese Thiere hingewiesen und eine vorläufige Zusammenstellung derjenigen Arten ge¬ geben, welche in Westpreussen bereits aufgefunden oder noch aufzufinden sind. Seitdem ist aber unsere Kenntniss nach dieser Richtung hin kaum erweitert worden. Die deutschen Amphibien nehmen neuerdings das Interesse der Forscher in er¬ höhtem Masse in Anspruch. Eine Reihe alter, scheinbar festgegründeter Arten, wie Rana temporaria (der braune Grasfrosch), R. esculenta (der grüne oder graubraune Wasserfrosch), Bombinator (die Feuerkröte) ist nunmehr in zwei oder mehr Formen getrennt worden, die aber nicht überall, sondern beschränkt, nach bestimmter Gesetz¬ mässigkeit Vorkommen. Neben Formen der Ebene und der Gebirgsländer existiren auch solche Arten, die nur im Osten oder im Westen des mittleren Europa auftreten; andere wiederum sind Allerweltsbürger (z. B. Bufo vulgaris , die Erdkröte). Das V erbreitungsgebiet vieler Formen ist noch sehr unvollständig bekannt. Das westliche Deutschland besitzt zahlreiche zuverlässige Verzeichnisse der in den ver¬ schiedenen Gegenden beobachteten Thiere, hingegen sind solche für Ostdeutschland noch garnicht vorhanden. Deshalb hat sich Herr cand. phil. Wolterstorff in Halle a./S. in dankenswerther Weise bereit erklärt, die Amphibienfauna unseres Gebietes ein¬ gehender zu untersuchen bezw. zu bearbeiten. Zu diesem Behufe bedarf er der Theil- nahme aller derjenigen Kreise, welche den auf Erforschung unserer Provinz gerichteten Bestrebungen ein warmes Interesse entgegenbringen. Daher richte ich auch an Sie, geehrter Herr, die Bitte, die in Ihrer Umgegend vorkommenden Amphibien zu sammeln und, unter genauer Angabe des Fundortes, unfrankirt an das Provinzial-Museüm einzusenden. Von jeder Art wären 2 bis 3 Stück, von Rana esculenta (Wasserfrosch) und Bom¬ binator (Feuerkröte, mit gelbem oder rothem Bauch) ist eine grössere Anzahl alter und junger Individuen verschiedener Färbung erwünscht. Im Besondern bitte ich darauf zu achten, ob Bufo calamita (Rohr- oder Kreuzkröte, mit gelbem Rückenstrich), Pelobates fuscus (Knoblauchskröte, Unke), Rana arvalis (zierlicher und spitzschnäuziger als R. temporaria ), Salamandra maculosa (Feuersalamander), Triton alpestris (Bergmolch) u. ä. in Ihrer Gegend Vorkommen. Kleinere Sendungen lebender Thiere werden zweckmässig in Kartons oder Kästchen mit feuchtem Moos als Muster ohne Werth, grössere Sendungen als Post¬ pack ete expedirt. Frösche sind thunlichst doppelt, d. h. zuerst in Leinwandsäckchen mit Moos, nach der Grösse sortirt, und dann nochmals in eine Kiste mit Moos zu verpacken. gez. Conwentz. 263 Dieser Aufforderung wurde von vielen Seiten in zuvorkommendster Weise Folge gegeben, und wurde Herr Direktor Conwentz dadurch in den Stand gesetzt, mir ein ziemlich bedeutendes Material zur Verfügung zu stellen1). Des besseren Verständnisses halber lasse ich eine Uebersicht der in Betracht kommenden Gattungen und Arten folgen, bevor ich zur Aufzählung der Fund¬ orte übergehe2). Amphibien, Amphibia (Batrachia). Haut (bei den 2 bei uns vertretenen Ordnungen) nackt, ohne Schuppen und Schilder3), Athmung im Jugendstadium (mit wenigen Ausnahmen) durch Kiemen, im ausgebildeten Zustand meist durch Lungen. 1. Ordnung: Froschlurche, Anura (Ecaudata). Im ausgebildeten Zustand schwanzlos. Uebersicht der Gattungen. a. Oberkiefer bezahnt. a. Trommelfell sichtbar. Haut glatt oder schwach warzig, Pupille horizontal, Beine lang, Finger und Zehen an der Spitze nicht verbreitert, Habitus meist schlank I. Rana , Frosch. Haut glatt, Pupille horizontal, Zehen an der Spitze verbreitert II. Hyla, Laubfrosch. ß. Trommelfell nicht sichtbar. Haut glatt, Pupille senkrecht, Zehen an der Spitze nicht verbreitert, Beine kurz, Hinterfuss mit. einer grossen Hornschwiele, Habitus sehr gedrungen III. Pelobates , Knoblauchskröte. Haut warzig, Pupille dreieckig, Zehen nicht verbreitert, Unterseite lebhaft roth oder gelb gefleckt . IV. Bombinator, Feuerkröte. b. Oberkiefer unbezahnt. Haut warzig, Pupille horizontal, Trommelfell sichtbar oder verborgen, Ohr¬ drüsen (Parotiden) am Hinterkopf vorhanden, Zehen nicht verbreitert V. Bufo, Kröte. !) Ich ergreife diese Gelegenheit, um Herrn Direktor Conwentz, sowie den geehrten Einsendern auch an dieser Stelle meinen lebhaften Dank für ihre Bemühungen auszusprechen. 2) Ausführlichere Diagnosen finden sich in meiner kleinen Schrift: ,, Unsere Kriechthiere und Lurche. Vorläufiges Verzeichniss der Reptilien und Amphibien der Provinz Sachsen“. Halle/Saale. Verlag von Tausch und Grosse 1888, welche auch einen Ueberblick der Systematik und die wichtigsten Literaturnachweise enthält. 3) Die Schildkröten, Eidechsen und Schlangen, welche Schilder oder Schuppen tragen, wurden früher mit den Amphibien vereinigt, bilden aber eine eigene Klasse, die Reptilien (Reptilia). 3 264 Uehersicht der Arten. I. Rana , Frosch. Oberseite mehr oder weniger grün, oft ins Graubraune übergehend, mit schwarzen Flecken oder Tüpfeln, meist mit einem hellen Rückenstreifen und zwei Seitenstreifen. Männchen mit zwei äusserlich sichtbaren Schallblasen zu beiden Seiten des Mauls 1. Rana esculenta L., Wasserfrosch. var. a. : Fersenhöcker * am Grund der kleinsten Zehe (Metatarsaltuberkel) seitlich zusammengedrückt, halbmondförmig, kräftig, die Länge beträgt meist 1(% — 2/3 der kleinsten Zehe, Hinterseite der Oberschenkel schwarz und gelb marmorirt, Färbung der Oberseite meist schön grün: la. Rana esculenta var. typica , Teichfrosch. var. b.: Fersenhöcker* gleich i/4 — i/3 der kleinsten Zehe, selten grösser, stumpf, weich, seitlich nicht zusammengedrückt. Hin¬ terseite der Schenkel meist weisslich oder bräunlich mit schwarzen Flecken, nie gelb. Färbung der Oberseite selten rein grün, meist hellgrün oder grünlich, ins Graubraune oder Braune spielend. Grösse bedeutend : 1 b. Rana esculenta var. ridibunda Pall., Fluss-, See¬ frosch. Rana ridibunda Pall. Oberseite bräunlich oder röthlich, auch schwarz¬ braun, kein deutlicher Rückenstreifen, Männchen ohne äusserlich sichtbare Schallblasen, Fersenhöcker klein, rundlich, weich. Kopf meist breit, stumpf 2. Rana temporaria L., R. fusca Roes., brauner Grasfrosch. Oberseite graubraun, röthlichbraun, hellbraun, oft mit 3 Streifen auf dem Rücken, wie bei Rana esculenta, Männchen ohne äusserlich sichtbare Schall¬ blasen, Fersenhöcker stark, seitlich zusammengedrückt, länger als die Hälfte der kleinsten Zehe. Kopf meist ziemlich spitz: 3. Rana arvalis Nilss., Moorfrosch. Rana arvalis Nilss. Männchen in Brunst. II. Hyla, Laubfrosch. Oberseite rein blattgrün, Männchen mit einer äusserlich sichtbaren Schallblase unter der Kehle . 4. Hyla arborea L., gemeiner Laubfrosch. 4 265 III. Pelobates, Knob] auch skrö te. Oberseite gelbbraun mit ganz unregelmässigen, oft roth geränderten Flecken, daher auffallend bunt: 5. Pelobates fuscus Laur., braune Knoblauchskröte. IY. Bombinator, Feuerkröte. Männchen mit 2 inneren Schallblasen unter der Kehle, Un¬ terseite blauschwarz mit orange- rothen bis rothen Flecken, Ober¬ seite bräunlich , oft mit grünen Makeln : 6. Bombinator igneus Laur., roth- bauchige Feuerkröte, Unke1). Y. Bufo, Kröte. Oberseite röthlich, bräunlich oder grau, manchmal mit dunkleren Tüpfeln. Unterseite weisslich mit schwarzen oder grauen Sprenkeln. Iris des Auges goldig glänzend, Trommelfell klein, oft versteckt. Zehen zur Hälfte mit Schwimmhäuten versehen . . . . 7. Bufo vulgaris Laur., gemeine Erdkröte. Oberseite grünlich mit dunkleren Flecken, ziemlich bunt. Unterseite weisslich, manchmal mit schwarzen Tüpfeln. Iris des Auges grün, Trommelfell sichtbar, halb so gross wie das Auge. Beine ziemlich lang, Zehen zu 2f$ oder x/2 mit Schwimm¬ häuten ...... 8. Bufo variabilis Pall, (viridis), veränderliche, grüne Kröte. Oberseite grünlich oder röthlich, fast stets mit scharf markirter, gelber Rücken¬ linie. Unterseite weiss und grau getüpfelt, Hinterhälfte des Bauchs graubraun mit wenigen weissen Tüpfeln. Beine sehr kurz, Zehen mit ganz kurzer Schwimmhaut: 9. Bufo calamita Laur., Kreuzkröte, Rohrkröte. 2. Ordnung. Schwanzlurche, Molche, Urodela (Caudata). Auch im ausgebildeten Zustand geschwänzt. Ueb ersieht der Gattungen. Hinterkopf mit grossen Ohrdrüsen (Parotiden) versehen, Schwanz rund, Männchen ohne Spur eines Rückenkamms. . . I. Salamandra, Salamander. Hinterkopf ohne Ohrdrüsen, Schwanz seitlich zusammengedrückt, Männchen zur Paarungszeit mit einem Kamm auf Rücken und Schwanz II. Triton ? Molch. i) Bei dieser Art ist der Unterschenkel kürzer, bei B. pachypus, der Bergunke, länger als der Fuss vom Grund der kleinsten Zehe an. Das Männchen der Bergunke besitzt keine Schall¬ blasen, die Unterseite ist hier gelb und grau gefleckt. 5 266 Uebersiclit der Arten. I. Salamandra , Salamander. Oberseite ganz schwarz mit grossen tiefgelben Flecken, Unterseite schwärzlich. Haut glatt und glänzend. Habitus sehr gedrungen . . Salamandra maculosa Laur., (gefleckter Feuersalamander) x). II. Triton , Molch. Oberseite schiefergrau, ins Blaue und Schwarze spielend, auch bräunlich, Unter¬ seite schwefelgelb bis orangegelb mit schwarzen Flecken. Männchen zur Paarungszeit mit sehr hohem, tiefgezackten Kamm, der an der Schwanzwurzel unterbrochen wird, auf dem Schwanz aber seine frühere Höhe wieder erreicht, längs der Seiten des Schwanzes zieht sich beim brünstigen Männchen ein silberweisses, ins Bläuliche schimmerndes Band ... 10. Triton cristatus Laur., Kammmolch, grosser Molch. Oberseite graublau, beim brünstigen Männchen an den Seiten schön hellblau, Unterseite stets orangegelb bis feuerroth, ungefleckt, mit Ausnahme einiger Tüpfel an der Brust. Brünstiges Männchen mit ganz niedrigem, ungezackten, weissgelb und schwarz gebänderten Kamm . . . Triton alpestris Laur. ( igneus Merr.), Bergmolch, Feuermolch* 2). Oberseite hellbraun bis olivenfarbig, beim Männchen mit vielen schwarzen Tüpfeln, Unterseite orangegelb mit kleinen schwarzen Tüpfeln. Brünstiges Männchen mit hohem, rundlich gekerbten, an der Schwanzwurzel nicht unterbrochenen Haut¬ kamm, zu beiden Seiten des Schwanzes mit einem schön blauen Band: 11. Triton taeniatus Schneid., (punctatus Latr.), gestreifter kleiner Wassermolch. Dem folgenden Yer zeichniss der Fundorte habe ich einige allgemein gehaltene Andeutungen über Aufenthalt und Lebensweise der Arten beigefügt, da sie wohl manchem Sammler willkommen sein werden. Leider sind hierüber aus Westpreussen erst sehr dürftige Mittheilungen zu meiner Kenntniss gelangt, und mussten sich zum Beispiel die Angaben über die Fortpflanzungszeit ganz auf meine Beobachtungen in der Provinz Sachsen stützen. Es wäre sehr zu wünschen, dass auch in dem hier betrachteten Gebiet ein oder der andere Forscher dem Leben dieser Thiere einige Aufmerksamkeit schenkte. 1. Ordnung: Froschlurche, Änura (Ecaudata). la. Rana esculenta L., var. typica , grüner Wasser-, Teichfrosch. Bewohnt während des ganzen Jahres stehende Gewässer, sowohl in den Niederungen als auf den Höhen. Laicht meist im Juni. Bei Danzig (Gymnasiallehrer Suhr); Jenkau, Kreis Danziger Höhe (Direktor Bonstedt); Mienthen, Kreis Stuhm (Gym¬ nasiast Päsler); Berent (Gymnasiallehrer Trzoska). lb. Rana esculenta L. var. ridibunda Pall., Flussfrosch, Seefrosch. Findet sich das ganze Jahr in stehenden und langsam fliessenden Gewässern, scheint !) Die Art ist mehrmals in Westpreussen gefangen, doch ist ihr einheimisches Vor¬ kommen nicht gesichert. 2) Der Bergmolch wird von Kathke aus Ostpreussen angeführt, und glaube ich ihn daher an dieser Stelle erwähnen zu müssen, obwohl aus Westpreussen weder Belegstücke noch An¬ gaben vorliegen. G 267 die Niederungen zu bevorzugen, laicht meist im Mai. Kurzebrack a. d. Weichsel, Kreis Marienwerder (Gymnasiallehrer Rehberg). 2. Rana temporaria L., brauner Grasfrosch. Lebt wie Rana arvalis nur zur Fortpflanzungszeit, im April, im Wasser, während des übrigen Jahres überall an feuchten Orten, z. B. auf Wiesen und im Wald. Stradem, Kr. Rosenberg (Gymnasiast Bamberg); Liebenthal bei Marienwerder (Rehberg); Berent (Trzoska); Hochpaleschken, Kreis Berent (Rittergutsbesitzer Treichel). 3. Rana arvalis Nilss., Moorfrosch. Lebensweise wie bei voriger Art. Bei Danzig (Suhl*); Berent (Trzoska); Hochpaleschken (Treichel). 4. Hyla arborea L., Laubfrosch. Hält sich nur im Frühjahr im Wasser, später in der Nähe desselben auf, besonders in Weidengebüschen, am Rand von Wäldern. Laichzeit Mai. Bei Danzig (Suhr); Jenkau (Bonstedt); Berent (Trzoska); Babenthal, Kreis Karthaus (Conwentz); Hochpaleschken (laut Treichel). 5. Pelobates fuscus Laur., Knoblauchskröte. Nur zur Paarungszeit im April im Wasser, dann meist in feuchter Erde vergraben. Jenkau (Bonstedt). 6. Bombinator igneus Laur., Unke, Feuerkröte. Lebt wie der Wasserfrosch während des ganzen Jahres im Wasser, nur im Hochsommer geht sie bisweilen ans Land. Laicht im Juni. Bevorzugt die Ebene. Kahlbude, Kreis Danziger Höhe (Conwentz). 7. Bufo vulgaris Laur., gemeine Erdkröte. Geht wie die beiden folgenden Arten nur zur Laichzeit ins Wasser, lebt in der übrigen Zeit auf dem Lande. Laichzeit der Erdkröte April. Bei Danzig (Suhl*); Jenkau (Bonstedt); Stradem (Bamberg); Hochpaleschken (laut Treichel). 8. Bufo viridis Laur. ( variabilis Pall.) Grüne, veränderliche Kröte. Laicht meist im Mai. Jenkau (Bonstedt); Kurzebrack (Rehberg); Lubochin (Plehn). 9. Bufo calamita Laur., Kreuz- oder Rohrkröte. Laichzeit: Mai bis Juni. Pietzkendorf, Kr. Danziger Höhe (laut brieflicher Mittheilung des Herrn Dr. Conwentz). 2. Ordnung: Schwanzlurche, Molche, Urodela (Caudata). 10. Triton cristatus Laur., Kammmolch. Lebt in der zweiten Hälfte des Sommers in der Regel am Lande in der Nähe des Wassers, welches er während des ganzen übrigen Jahres bewohnt. Laichzeit April bis Juni. — Bei Danzig (Morwitz, Suhr); Kahlbude (Conwentz); Babenthal (Conwentz); Elbing (laut Mittheilung des Herrn Capeller an Dr. Conwentz), 11. Triton taeniatus Schneid., Teichmolch, kleiner Wassermolch. Lebens¬ weise und Fortpflanzungszeit wie bei voriger Art. Babenthal (Conwentz). Ob Salamandra maculosa Laur., der Feuersalamander, in Westpreussen einheimisch ist, bleibt mir noch zweifelhaft. Zwar habe ich Exemplare mit der Aufschrift „von Danzig“ in Händen gehabt, und hat auch Herr Treichel die 268 Art von Neustadt Wpr. zu Gesichte bekommen, es könnte sich aber beide Male um verschleppte Stücke handeln1). Unter dem mir vorliegenden Material sind mehrere zweifellos nicht seltene Arten nur in je einem Stück vertreten und gewissermassen nur zufällig in die Sammlung gekommen7 nämlich Rana esculenta var. ridibunda , Pelobates fuscus, Triton taeniatus ! Auch Bvfo calamita und Bombinator igneus sind bloss von je einem Fundort bekannt, während von den übrigen Arten viele Individuen von mehreren Fundorten mir eingesandt wurden. Bei der Unvollständigkeit der Aufsammlungen wage ich es nicht, jetzt schon weitere Schlüsse über Verbreitung und Häufigkeit der Arten innerhalb der Provinz zu ziehen, und beschränke mich daher auf die Bemerkung, dass unter dem Material (ausser Sa lamandra maculosa f) alle Amphibien fehlen, welche in Deutschland vorzugsweise dem Westen oder den Bergländern eigen sind; dass dagegen sämmtliche für die norddeutsche Tiefebene charakteristischen, z . B. bei Berlin und Magdeburg nachgewiesenen Formen, nämlich Rana escu¬ lenta var. ridibunda , Rana arvalis , Bombinator igneus auch in Westpreussen Vorkommen. Sie alle sind erst in neuester Zeit von ihren Verwandten, Rana esculenta var. typica , Rana temporaria, Bombinator packypus, mit genügender Schärfe abgetrennt worden und für die Provinz, wie für Nordostdeutschland über¬ haupt, als neu zu betrachten. Auf folgende Thiere, die vielleicht noch gefunden werden könnten, wäre in Zukunft besonders zu achten: Bombinator pachypus Bon.2), Bergunke, und Triton alpestris Laur. Bergmolch. Auch die Verbreitung mehrerer sicher fest¬ gestellter Formen, namentlich von Rana esculenta var. typica und ridibunda, Rana arvalis, Pelobates fuscus, Bombinator igneus, Bufo calamita und Triton taeniatus ist noch nicht ausreichend bekannt und wären weitere Fundortsan¬ gaben, durch Belegstücke erhärtet, sehr erwünscht; ferner bedarf das einhei¬ mische Vorkommen von Salamandra maculosa noch der Bestätigung. Halle a. d. Saale, Dezember 1888. 1) Auch Rathke giebt (loco pitato, p g. 21) an, dass der Feuersalamander bei Königsberg (Ostpreussen) Vorkommen soll, fügt aber gleich hinzu, dass er noch keine Exemplare aus Ost¬ oder Westpreussen habe erhalten können. 2) bombinus L. in meinem „V erzeichniss der Reptilien und Amphibien der Prov. Sachsen“. 8 DER N ATURFORSCHEN I)E NT GESELLSCHAFT IN DANZIG. NEUE FOLGE. SIEBENTEN BANDES ERSTES HEFT. (HIERZU TAFEL I. & II.) MIT UNTERSTÜTZUNG DES WESTPR. PROVINZIAL-LANDTAGES HERAUSGEGEBEN. DAN ZIG 1888. COMMISSIONS-VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG. der $*? JUL i 1889 & x IN DANZIG. NEUE FOLGE. SIEBENTEN BANDES ZWEITES HEFT. MIT UNTERSTÜTZUNG DES WESTPR. PROVINZIAL-EANDTAGES HERAUSGEGEBEN. DANZIG 1889. COMMISSTONS- VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG. CF: Bitte die 4. Seite dieses Umschlages zu beachten. ■ :i • ^ Ks1'*. &0, t. :.-<(C.;<; Itl -'#k: r^-v J&: ■ tf. ^ SS I! W-MM $m§ >4M >V :» h /V vlS v;: ' •'^'^ » UÄSÄ .'.,(; --/■V-k-S : . y'-'SS .V-' 'r’;v\i k ;$?. "v^ -ÄlliSPÄRälP . mk »Sill •’.fe' feiV ö:y}'i& •'' ' 1 ,A ! V' U • • '^^-v'-! ' i. ' \:, • j-A. A' ' ' ; ■ : r , • : •' < •■ . ,% XuJ>JsaB lAÄ *'. -.:%, '■■'■ Ä5?1 i' ■;:;v-v^';A ’ ■■■«:';’ a' :'ßwz •, v‘ >;, -.NC**?*, >. -<>?• ■ y&FSP Zur Beachtung. Die folgenden von der Naturforschenden Gesellschaft herausgegebenen Einzelwerke können von den Mitgliedern zum Selbstkostenpreise bezogen werden, soweit der Vorrath reicht. Die Flora des Bernsteins und ihre Beziehungen zur Flora der Tertiärformation und der Gegenwart von H. B. Göppert und A. Menge. 9 , 1 ■ ' - ' , , ' ■! ‘ . . y ' \ ‘ • y ■; ' I. Göppert, Von den Bernstein-Coniferen. Mit dem Porträt Menge s und 16 lithogr. Tafeln. Danzig 1883, gr. Quart. VIII. Ladenpreis Mk. 20. Für die Mitglieder Mk. 10. II. Oonwentz, Die Angiospermen des Bernsteins. Mit 13 lithogr. Tgieln;' Danzig 1886, gr. Quart, IX. und 140 S. Ladenpreis Mk. 30. Für die Mitglieder Mk. 15. Die prähistorischen Denkmäler der Provinz Westpreussen und der angrenzenden Gebiete von Dr. A. Lissauer. Mit 5 Tafeln und der prähistorischen Karte der Provinz Westpreussen in 4 Blättern, Danzig 1887, gr. Quart, XI. und 110 S. Ladenpreis Mk. 20. Für die Mitglieder Mk. 10. Der Betrag nebst Porto für die gewünschte Zusendung sind an den chatzmeister der Gesellschaft, Herrn Otto Münsterberg in Danzig, zuschicken. Wh> '»* 1) •> P' ) M7 r W' / W’