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COMMISSIONS-VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG. der, & ur Vorwort. Ieh möchte diese Arbeit nicht abschliessen, ohne zuvor den Herren, welche mir bei der Beschaffung der Abbildungen behilflich gewesen sind, auch an dieser Stelle meinen besten Dank abzustatten. Herr Dr. Schirlitz hat die grosse Mühe übernommen,. die Oel- semälde von Gralatlı, Klein, Hanow und das Kreidebild von Klee- feld zu photographiren, was mit grossen Schwierigkeiten verknüpft war. Herr Professor Dr. Jentzsch in Königsberg hat auf die Bitte von Herrn Professor Dr. Conwentz das im Besitze der Frau Pro- fessor Zaddach befindliche Bild von Rathke zur Abbildung nach Danzig übermittelt. Photographien von Strehlke, von v. Siebold und von Anger haben Herr Gymmnasialdirektor a. D. Dr. Strehlke, Herr Geh. Sanitäts- und Medicinalrath Dr Abegg und Frau Professor Herbst zur Verfügung gestellt. Allen sage ich meinen besten Dank. — Durch die Eintheilung der Arbeit in kleinere Abschnitte mit be- sonderer Ueberschrift ist das Leben und Wirken derselben Persön- lichkeit an verschiedenen Stellen der Arbeit zerstreut geschildert. Das beigegebene Register wird es leicht ermöglichen, das Zerstreute zusammenzustellen. Ich hoffe, dass dieses Buch zur leichten Orientirung über die verschiedensten Verhältnisse der Gesellschaft gute Dienste leisten wird. Danzig, im Juni 1892. E. Schumann. I 7, wur rt ’ \ Ü N TIER TRURA 1554 IT. IV. V. VL Inhalts-Uebersicht. . Quellen und Vorarbeiten. S. 1—2. II. Erster Abschnitt, 1743—1758. — Wissenschaftliche Vereinigungen vor 1743. Daniel Gralath. Stiftung. Die Gesetze und Verordnungen. Die erste ordent- liche Sitzung und die ersten Mitglieder. Die Versuche nach Wolff’s Buch. Andere Versuche: Kühn’s nene Waage, Gralath’s electrische Versuche, Versuche von de la Motte, v. Schroeder, Sendel, Lürsenius, Reinick, Reyger, Bestimmung des Salzgehalts der Ostsee. Beschreibende Naturwissenschaften: Klein, Gralath. Gäste. Das Lokal und die Geldverhältnisse. Herausgabe der Schriften. S. 2—14. Zweiter Abschnitt, 1758--1786. Verfall. Botanik. Arbeiten einzelner Mit- glieder: Hanow, Sendel, v. Schroeder, Krüger, John, Lampe. Besondere wissen- schaftliche Veranstaltungen. Stiftungen. Die Jablonowskische Stiftung. G@emein- nützige Einrichtungen. Die Sammlungen. Die Bibliothek. Ehrenmitglieder. Die Astronomie bis auf N. M. v. Wolf. S. 14—25. Dritter Abschnitt, 1786—1818. Aenderung der Gesetze. Politische Lage. Die Referenten. Das fünfzigjährige Stiftungsfest. Lehrkursus für Chemie. Die Kriegsjanre. N. M. v. Wolf und seine Stiftung. Beschreibung der Danziger Sternwarte. Jul. Aug. Koch. 8. 25—27. Vierter Abschnitt, 1S1S—1864. Lage der Gesellschaft nach dem Kriege. Allgemeine Uebersicht. Die neuen Gesetze. Die Astronomie und die Wolf’sche Stiftung: Westphal, Anger, Flemming. Preisaufgaben. Meteorologie. Physik und Chemie. Zoologie. Botanik. Mediein. Gäste. Das Lokal und der Haus- kauf. Die Sammlungen. Feste. Pläne, welche nicht zur Ausführung ge- kommen sind. 8. 385—53. Fünfter Abschnitt, 1864—1892. Neue Statuten. Weitere Entwicklung. Die ordentlichen Sitzungen. Vorträge von Gästen gehalten. eldunterstützung durch den Provinzial-Landtag. Wissenschaftliche Publicationen: Zoologie, Botanik, Geologie, Bernstein, Chemie, Mediein. Unterstützung wissenschaftlicher Arbeiten. Die Bibliothek. Die Sammlungen. Das Provinzial-Museum. Die Sectionen. Vereine der Provinz, welehe mit der Gesellschaft in naher Verbindung stehen. Das Humboldt-Stipendium. S. 54—74. . Die Direetoren. S. 74—75. . Die einheimischen Mitglieder der Gesellschaft, Tiebensläufe. S. 75—106. . Verzeiehniss der auswärtigen correspondirenden und Ehrenmitglieder. 8. 106-112: . Gesetze und Verordnungen vom Jahre 1743. S. 112—119. . Neuestes Statut. S. 119—124. . Inhaltsverzeichniss der von der Gesellsehaft veröffentliehten Sehriften. — S. 124—139. Namenregister dazu. S. 140—141. Register. S. 142—149. Verzeichniss der Bilder. Taf. IL. Jae. Th. Klein nach einem der Naturforschenden Gesellschaft gehörenden Taf. Tat. Taf. Taf Taf. Taf. Taf. Taf, HI. use Oelgemälde. 1. Dan. Gralath nach einem der Naturforschenden Gesellschaft gehörenden Oelgemälde. — 2. K. Th. E. v. Siebold nach einer Photographie vom Jahre 1877. — 3. K. Th. Anger nach einer Photographie. N. M. v. Wolf nach einem Kupferstiche von M. Deitsch, welcher nach einem Gemälde von Nath. Schmidt angefertigt ist. Die Sternwarte N. M. v. Wolf’s auf dem Bischofsberge. J. &. Kleefeld nach einer im Besitz der Naturforschenden Gesellschaft befindlichen Kreidezeichnung. Fr. Strehlke nach einer Photographie aus dem Jahre 18065. VII. M. H. Rathke nach einer Photographie. VIII. Das Haus der Gesellschaft vor dem Jahre 1860 nach einer Photographie IX. von Flottwell. M. Chr. Hanow nach einem in der Stadtbibliothek befindlichen Oelgemälde. 'Pitelbild nach dem Titelkupfer in der ältesten Druckschrift der Gesellschaft vom Jahre 1747. Vergl. S. 13. Die Tafel IV. ist von der lithographischen Anstalt der Herrer Zeuner in Danzig hergestellt, die übrigen Tafeln in der Liehtdruckanstalt des Herrn A Frisch in Berlin. Di — 18 Quellen und Vorarbeiten. 1. Schimmelpfennig, Ein Stück Geschichte der Naturforschenden Gesell- schaft zu Danzig. Geschrieben zu ihrem 125. Stiftungsfeste am 2. Januar 1868. Altpreussische Monatsschrift, Bd. VI. H. 1. 8%. 22 S. Diese Schrift behandelt die „Bestrebungen und Leistungen der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig und einzelner einheimischer Mitglieder in der Astronomie und Meteorologie.“ 2. Schück, Oberpostsekretär, „Geschichte der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig in naturwissenschaftlicher und medizinischer Beziehung. Ge- widmet den Mitgliedern und Theilnehmern der 53. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte.“ Danzig 1580. — Diese Abhandlung auf 22 S. in klein Oktav enthält manche Irrthümer. 3. A. B. Skusa, Rede zur Feier des 50. Stiftungsgedächtniss-Tages, 2. Januar 1793, Danzig 1794. 4. A. W. Skusa, Rede zur Feier des ersten Säkular-Festes, 2. Januar 1843. Danzig 1843. Schriften der Naturforschenden Gesellschaft. Inhaltsangabe folgt am Ende. 6. Die ungedruckten Akten. Aus den Jahren 1743 bis 1775 besitzt die ‚Gesellschaft 20 Bände in gross Quart, Bd. 2! reicht von 1776 bis 1792, Bd. 22 von 1793 bis 1817, Bd. 23 von 1818 bis 1832, Bd. 24 von 1833 bis 1846. Jeder Jahrgang der Acta Societatis Physicae experimentalis zerfällt in Historia, Ephemeriden und Commentaria; die Historia berichtet über die geschäftlichen, sogenannten ausserordentlichen Sitzungen, die Ephemeriden geben Nachricht über die in den ordentlichen Sitzungen gehaltenen wissen- schaftlichen Vorträge, während die Commentarien Originalabhandlungen der gehaltenen Vorträge enthalten. In den ersten Jahren lieferte jedes Jahr einen starken Band; von 1776 bis 1817 sind die Berichte wenig vollständig; sind die Bände 21 und 22 doch erst im Jahre 18321 von G. G. Reinick zusammen- gestellt. Bd. 24 ist nachträglich vollständig abgeschrieben. Von 1847 an sind die Protokolle der ordentlichen und ausserordent- lichen Versammlungen in zwei getrennten Foliobänden sehr knapp gehalten. Commentarien sind äusserst knapp, nur die Jahresberiehte und Antrittsreden des Direktors Lievin von 1855 bis 1864 habe ich gefunden. Erst seit 1552 1 - u} | . 2 sind Jahresberichte in den Akten erhalten, doch fehlen die von 1847 bis 1854. Seit dem Direktorate des jetzigen Direktors, d. h. seit 1865, sind die Jahresberichte in den Schriften der Gesellschaft gedruckt. Auch sind seit 1864 Berichte über die ordentlichen Sitzungen in der Danziger Zeitung ver- öffentlicht; ich habe dieselben nur unvollständig sammeln können. Mit Rath und Material haben mich namentlich die Herren Professoren Bail, Momber und Conwentz und Herr Dr. Lakowitz unterstützt. denen ich dafür meinen besten Dank ausspreche. LI. Erster Abschnitt. Von 1743 bis 1758. Wissenschaftliche Vereinigungen vor 1743. Die experimentelle Forschung hatte im 17. Jahrhundert grossartige Erfolge aufzuweisen. Die grossen Kosten, welche mit der Beschaffung des nothwendigen Apparats verbunden waren, und die Aufgabe eine grosse Zahl von Beobachtungen anzustellen, legte den Gedanken nahe, dass sich gleichstrebende Gelehrte zu gemeinsamer Arbeit verbanden. So entstand in Italien 1657 die Academia di Cimento, in London 1645 die Verbindung von Gelehrten aus welcher 1663 die Royal Society hervorging. Diese Beispiele erweckten in Israel Conradt, einem gelehrten Arzte, den Gedanken, in Danzig 1670 die Gründung einer ähnlichen Vereinigung anzuregen'). Er hielt vor einer ansehnlichen Versammlung in lateinischer Sprache an drei Tagen mit zahlreichen Versuchen verbundene Vorträge über die Wirkungen der Kälte‘). Als er am Schlusse die Gelehrten zu der Bildung einer Gesellschaft nach dem Muster der obengenannten aufforderte, mochte er denken, die Mitwirkung des grossen Danziger Astronomen Hevelius, des be- rühmten Botanikers Jacob Breyne des Aelteren, des als Naturforscher bekannten Arztes Christoph Gottwald und einer ganzen Reihe anderer berühmter Aerzte zu erlangen. — Indessen Conradts Bemühungen blieben ohne Erfolg. Erst nach seinem Tode traten 1720 einige gelehrte Männer zu einer Gesellschaft der Societas literaria zusammen, welche in wöchentlichen Zusammenkünften „curieuse Materien aus der Historie, Jurisprudenz, Moral, Physik, Mathematik, Literatur und anderen Wissenschaften“ behandelten. Diese 1) Vergl. Versuche u. Abh. Ba. I. 1747. Vorrede. 2) Israelis Uonradi, Med. Doct. Dissertatio medico-physica de Frigoris natura et eflectibus. Oliva 1677, Gesellschaft löste sich aber schon nach sieben Jahren auf, weil viele ihrer Mitglieder zu hohen Ehren-Aemtern berufen wurden und zu sehr beschäftigt waren, um sich noch besonders mit wissenschaftlichen Arbeiten abzugeben. Daniel Gralath. Der Mann nun, von dem der Gedanke zur Gründung unserer Gesellschaft ausging, war Daniel Gralath. Er war der Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns, besuchte das akademische Gymnasium seiner Vater- stadt und beschäftigte sich schon dort vorzugsweise mit Mathematik und Physik. Sein Lehrer in der letztgenannten Wissenschaft war Job. Ad. Kulmus. Dieser liess seine Schüler öffentlich über naturwissenschaftliche Fragen dis- putiren. Die Disputationen!) sind in lateinischer Sprache von ihm heraus- gegeben; doch ist nicht ersichtlich, dass die physikalischen Auseinander- setzungen auf eigenen Versuchen beruhen. Von Gralath sind 3 Disputationen ?) in dem Buche enthalten; ausser anderen betheiligten sich auch die späteren Mit- glieder der Gesellschaft Gottlieb Pfennigk und Eilhardus Reiniek an diesen Uebungen. Von Danzig begab sich Gralath zum Studium der Rechte nach Halle, blieb dort aber nur ein Jahr, um dann nach Marburg zu gehen, wo damals Christian von Wolfi lehrte, der sich einen grossen Ruf als Philosoph, Physiker und Mathematiker erworben und über die genannten Gebiete eine Reihe von Werken verfasst hatte. In Marpurg blieb Gralath drei Jahre und „genoss die vorzügliche Freundschaft und Gewogenheit dieses grossen und beliebten Lehrers.“ Nachdem er noch auf einige Zeit nach Frankreich gegangen war, kehrte er in seine Vaterstadt zurück, wo er zunächst als Privatmann den Wissenschaften lebte, bis er allmälig immer höhere Aemter bekleidete; er starb 1767 als Bürgermeister. Stiftung. Am 7. November 1742, als nach einer Versammlung nur noch wenige Personen beisammen saassen, äusserte Gralath zu guter Stunde seine Lust?), eine Societas physicae experimentalis zu begründen; so nämlich wird die Gesellschaft in allen ungedruckten Schriften genannt, während sie in den gedruckten den Namen Naturforschende Gesellschaft führt. So- fort erklärten sich fünf der Anwesenden zur Theilnahme bereit, und der Unterrichter Adrian Söhner bot ein Zimmer zu den Versammlungen an. Mit Eifer ging Gralath daran, weitere Mitglieder zu werben; auch entwarf er die umfangreichen Statuten. Am 22. November versammelten sich die Mitglieder zum erstenmal zur Berathung der Statuten; weitere Vorversamm- lungen folgten am 6. und 20. Dezember; in der letzten wurde der Vorstand gewählt. Auch für Beschaffung des nöthigen Apparats sorgte Gralath, indem er von Dr. Kade auf Rechnung der Gesellschaft für den ausserordentlich niedrigen 1) Fascieulus exercitationum physicarum, de variis ac praecipuis rebus ad philosophiam naturalem spectantibus, h: cusque in Athenaeo Gedanensi ventilitarum auctore Jo. Adamo Kulmo. Gedani 1729. 2) De meteoris aqueis, de origine fontium, de magnete. 3) Aus Hanows Rede am 2, Januar 1743. Act. Soc, 1* Preis von 1050 Mk.') eine von dem geschiekten Mechaniker Leupold in Leipzig verfertigte Luftpumpe mit zahlreichen Nebenapparaten erwarb Zum Dank dafür wurde Dr. Kade, der als Arzt und Gelehrter sehr geschätzt wurde, zum ersten Direktor der Gesellschaft erwählt und von jeder Zahlung für die (esellschaft befreit. Doch blieb Kade, der schon ein Alter von 55 Jahren hatte, nur ein Jahr im Amte; an den wissenschaftlichen Arbeiten hat er sich nicht betheiligt. Ueberhaupt blieb jeder Direktor in den ersten Jahren nur selten länger als ein Jahr im Amte. Die Gesetze und Verordnungen’). Die Gesellschaft soll sich vorzugs- weise mit Experimentalphysik beschäftigen; und zwar sollen zunächst die von anderen schon angestellten Versuche, welche in den Schriften der gelehrten Gesellschaften beschrieben sind, nachgemacht und auf ihre Richtigkeit geprüft werden. Die Gesetze bestimmen ausdrücklich: „mit Herrn Wolff Versuchen ist der Anfang zu machen“. Hier ist der schon oben als Lehrer Gralaths genannte Christian von Wolff gemeint, welcher ein dreibändiges Werk über Experimentalphysik®) herausgegeben hatte. Dieses fasste das physikalische Wissen der damaligen Zeit zusammen und erlebte viele Auflagen. — Doch auch die beschreibenden Naturwissenschaften sollten nicht ausgeschlossen sein. Die Mitglieder zerfallen in membra ordinaria, libra und honoraria; die ordentlichen Mitglieder werden in mehrere Klassen getheilt, deren jeder ein Operator vorsteht, welchem Cooperatoren zur Seite stehen. Jede Klasse soll einen Monat lang Versuche vor der Gesellschaft anstellen, bei welchen der Operator das Wort führt. Ausserdem wird ein Director, ein Vicedirector, ein Secretarius und ein Thesaurarius ernannt, von denen der zuletzt Genannte zugleich die Aufsicht über den gesammten Besitz der Gesellschaft führt. Zahl- reiche Paragraphen regeln die Rechte und Pflichten der Beamten. Die freien Mitglieder betheiligen sich nicht an den Arbeiten der Gesellschaft, sondern sind nur Zuhörer; auch dürfen dieselben illiterati sein, während zu ordent- lichen Mitgliedern nur literati zugelassen werden. Zu Ehrenmitgliedern dürfen solche Personen erwählt werden, welche entweder durch ihre Stellung im Staate oder in den Wissenschaften besondere Vorzüge vor andern haben. Die Sitzungen sollen jeden Mittwoch, mit Ausnahme der Weihnachts-, Stillen-, Oster-, Pfingst-, Dominikswoche, stattfinden und zwar im Sommer von 4 bis 6, im Winter von 3 bis 5 Uhr. — Der Mittwoch ist als Tag der Sitzung bis heute festgehalten, doch wurde 1851 der Anfang der Sitzungen auf 5 Uhr verlegt, später auf 7 Uhr. Die erste ordentliche Sitzung und die ersten Mitglieder. Nachdem so die Gesetze der Gesellschaft festgestellt und die ersten Apparate ange- 1) Es ist überall 1 "Thaler gleich 4 Gulden gerechnet. — Der Öurs schwankt. 1796 sind 53 fl. D. c. gleich 121/, Thlr. — Später wird wieder 1 Thilr. gleich 4 Gulden gerechnet. 2) Diese ersten Gesetze folgen weiter unten vollständig. 3) Allerhand nützliche Versuche, dadurch zu genauer Erkäntnis der Natur und Kunst der Weg gebähnet wird, von Uhristian Wolffen, Halle 1721. schafft waren, konnte Mittwoch den 2. Januar 1743 die erste wissenschaft- liche Sitzung stattfinden. Es waren neun Personen, welche sich um 3 Uhr in der Wohnung des Unterrichters Söhner einfanden: David Kade, Mich. Chr. Hanow, Heinr. Kühn, Daniel Gralath, Jac. Theod. Klein, Adrian Gottl. Söhner, Paulus Swietlicki, Heinr. Wilh. von Rosen- berg, Fr. Aug. Zorn de Plobsheim. Zu diesen traten im Laufe des ersten Jahres noch hinzu: Joh. Gottl. Pfennigk, Nath. Jac. Gerlach, Ben- Jamin Drazheim, Joh. Eilhard Reinick und Samuel Wolff. Kühn und Hanow waren Professoren am akademischen Gymnasium, Swietlicki, Pfenniek und Dracheim Geistliche, Kade und Reinick Aerzte, Gralath, Söhner, v. Rosenberg und Wolff hatten Jura studirt und haben Aemter in der Stadtverwaltung bekleidet; Klein war Stadtsekretär, Zorn de Plobsheim und Gerlach Privatgelehrte. Unter den elf ordentlichen Mitgliedern, welche noch bis 1756 beitraten, waren fünf Doktoren der Medizin, zwei Prediger und vier Beamte. Mit welehem Ernste die Gesellschaft ihre Thätigkeit begann, das beweist die Rede, mit welcher Professor Hanow, der Operator der ersten Klasse, die Arbeiten einleitete. Nachdem er Gralath für die Anregung zur Gründung der Gesellschaft, für die Aufstellung der Statuten, für die Heranziehung von Mitgliedern, für die Erwerbung des Apparats gedankt hat, fährt er fort: „Nur der Unverstand könnte dieses alles für einen ungefähren Zufall angeben, alle Verständigen aber werden es, wie die Vernunft es fordert, als eine besondere Fügung und Güte des Höchsten ansehen, die zu unserem und anderer bestes etwas gutes vor hat“. — — — „So siehe denn diese kleine Gesellschaft mit gnädigen Augen an, lass dir ihre redliche Absicht wohlgefallen, gieb ihr, wess du weissest, dass ihr zu ihrem Vorgeben nöthig sey, und lass sie deine Gaben so anlegen, dass sie zu deines Namens Preise etwas gutes schaffe oder vielmehr du selbst durch sie deine Verherrlichung beförderest. Räume aus dem Wege oder hilff doch überwinden alle Hindernisse, die ihr aufstossen möchten. Begleite auch mit deinem Segen den Anfang, welchen sie heute machen will, und lass den Fort- gang ihrer Untersuchungen immer reifere und reichere Früchte hervorbringen !* Die Versuche nach Wolffs Buch. Es war ursprünglich die Absicht, dass sich alle ordentlichen Mitglieder an den Arbeiten gleichmässig bethei- ligen sollten, doch haben als Operatoren bis zum Jahre 1753 nur Kühn, Hanow, Gralath, Reinick, de la Motte, v. Schröder, Sendel, Reyger, Swietlicki, Laine, die beiden letzteren nur sehr kurze Zeit gewirkt; die Arbeit der Cooperatoren war eine viel geringere. Von den Arbeiten geben Auskunft die sehr genauen Protokolle und die dabei‘ liegenden Abhandlungen der Operatoren. Jeder Jahrgang der Acta Societatis bildet einen dieken Band in Gross-Quart mit vielen zum Theil sehr sorgfältig gezeichneten Figurentafeln. — Die Versuche nach Wolff wurden im Jahre 1753 beendigt. 6 Un: eine Vorstellung von den Arbeiten zu geben, will ich einzelne Ver- suchsreihen schildern. Als Hanow 1746 die Aufgabe hatte, die Veränderung der Barometerhöhe mit der Höhe des Beobachtungsorts zu untersuchen, ver- fertigte er 5 verschiedene Barometer; darunter befand sich eines mit einer von ihm ersonnenen Mikrometerschraube, aıf dem er noch !];so einer Pariser Linie beobachten konnte. Es wurden die Barometerstände am Fusse des grünen Thores, im Zimmer und auf dem Boden abgelesen; auch wurde die Temperatur berücksichtigt. Ferner wurden Barometerablesungen auf der Höhe des Pfarrthurms und auf verschiedenen Stellen der Treppen vorgenommen. Die Höhe des Thurmes wurde direkt durch ein herabgelassenes Seil gemessen und bis dieht unter das Dach zu 216 Pariser Fuss gefunden. Gralath experimentirte 1743 nach Cap. Ill „von dem Druck der flüssigen Materie, die eine Schwere haben“. Seine Apparate weichen nicht unwesent- lich von den Wolffschen ab; auch fügt er mathematische Beweise em und führt lange Zahlenrechnungen aus. Interessant ist ein von Mariotte herrühren- der Versuch ausgeführt. Ein Fass ist aufrecht hingestellt. und in den oberen Boden ist luftdicht eine 15 Fuss lange, dünne Röhre gesteckt. Fass und Röhre werden voll Wasser gefüllt und auf den oberen Boden Bleibarren bis zu 1300 Pfund Gewicht aufgelegt, die durch den Druck des Wassers gehoben werden. Als dann die Gewichte fortgenommen werden, platzt der obere Boden des Fasses. v. Schröder experimentirte 17483 nach Bd. II, Kap. 7 „von den Thieren“. Es wurden eine Taube und eine Bachstelze unter dem Reeipienten der Luft- pumpe getödtet; eine Heidelerche, eine Katze und ein Kaninchen wurden wenigstens betäubt; auf eine Fliege und auf eine Spinne war der Einfluss der Luftentziehung gering. Auch an einem Frosche und mit Fischen wurden diese Versuche angestellt; einem Fische trat der Magen aus dem Maule heraus. Ferner wurde eine Taube durch Kohlendunst getödtet, ein Huhn erhängt und versucht, dasselbe durch Einblasen von Luft wieder zu beleben, was aber misslang. Die getödteten Thiere wurden geöffnet. Andere Versuche. Die Operatoren blieben nicht dabei stehen, die Wolf- schen Versuche einfach nachzumachen, sondern sie erweiterten dieselben und entdeckten bisher unbekannte physikalische Erscheinungen. Kühns neue Waage!). Gleich am Anfange zeigte sich das Bedürfnis, die vorhandenen Waagen zu prüfen. Bei dieser Gelegenheit entwickelte Kühn die Gesetze des Hebels und der schiefen Ebene. Für die Waage unterscheidet er drei Fälle, je nach der Lage des Drehpunktes auf, über oder unter der Verbindungslinie der Aufhängepunkte der Waageschalen. Er selbst giebt die Kinriehtung einer neuen Waage an, bei welcher der zweite Fall eintritt. Der Waagebalken besteht aus einem genau prismatischen Stabe, welcher nach oben und unten ganz gleiche Zungen trägt und ist um seinen Schwerpunkt dreh- bar; die Reibung ist durch Friktionsräder vermindert. 1) Versuche Ba. 1. Die Aufhängepunkte der Waageschalen sind unter dem Drehpunkt ange- bracht, und das Gewicht derselben ist durch genau gleiche Schrauben, welche symmetrisch am Balken angebracht sind, äquilibrirt, so dass die Waage bei jeder Lage des Balkens sich im Gleichgewicht befindet. Werden nun ungleiche Gewichte in beide Waageschaalen gelegt, so bildet die Zunge mit der Verti- kalen einen Winkel, welcher an einer Kreistheilung abzulesen ist. Aus den bekannten Dimensionen der Waage und dem Winkel wird dann trigonometrisch das Verhältniss der ungleichen Gewichte berechnet. Nach Kühns Angaben fertigte der durch Danzig reisende Mechaniker Drunckmüller die Waage an, welehe ganz ausserordentlich empfindlich war. Gralath’s elektrische Versuche. Im Jahre 1729 hatte der Engländer Gray!) den Unterschied zwischen Leitern und Nichtleitern der Elektrieität entdeekt. Mit dieser Entdeckung beginnt für die Elektrieitätslehre eine neue fruchtbare und bedeutungsvolle Epoche. Man beschäftigte sich nun auch in Frankreich und Deutschland wieder mit diesem Gegenstande. Zur Erzeugung der HKlektrieität benutzte man gläserne Röhren, die mit der trockenen Hand oder mit einem wollenen Tuche gerieben wurden. Mit diesem einfachen Apparate konnte man schon merkliche Funken hervorbringen. Grosses Auf- sehen weit über die Kreise der Gelehrten hinaus erregte der Versuch, dass man aus einem isolirt aufgestellten elektrischen Menschen Funken heraus- ziehen konnte. Die Nachrichten von neuen Versuchen wurden dureh die Wochen- blätter rasch verbreitet. Gralath hatte sich schon vor Begründung der Gesellschaft mit diesem Gegenstand beschäftigt, so dass ihm schon damals der grösste Theil der bis dahin entdeekten Wirkungen der Elektrieität bekannt war; auch hatte er die meisten Versuche nachgemaeht. Daher war es natürlich, dass gerade er gegen Ende des Jahres 1743 von der Gesellschaft den Auftrag erhielt, ausser der Reihe der Wolffschen Versuche elektrische Versuche anzustellen. Gleichzeitig h>tte er begonnen eine Geschichte der Elektrieität zu entwerfen?), nicht in der Absicht, dieselbe durch den Druck zu veröffentlichen, sondern nur zu seinem eigenen Gebrauche. Auf Wunsch der Gesellschaft hat er diese Ge- schichte bis zum Jahre 1746 fortgesetzt und in den drei ersten Bänden der Schriften der Gesellschaft veröffentlicht. Diese Geschichte nimmt 297 Quart- seiten ein und bildet noch jetzt eine Quelle für die Geschichte der Elektri- eität. So beruft sich Edm. Hoppe in seiner 1354 erschienenen Geschichte der Blektrieität noch vielfach auf dieses Werk. Ergänzt wird Gralaths Ge- schichte durch seine ebenfalls in den Schriften der Gesellschaft veröffent- lichte „Elektrische Bibliothek“, bei deren Abfassung ihn Reinick und Reyger unterstützten. 1) Ed. Hoppe, Geschichte der Blektrieität. Leipzig 1884. 2) Der Bürgermeister Gralath, von ‚E. Schumann. Schr. d. Naturf. Gesellschaft. N. F. VI. Bd. 4. Heft. Bei seinen ersten Versuchen benutzte er eine nahe drei Pariser Fuss lange Glasröhre, die er mit der trockenen Hand oder einem wollenen Tuche rieb, später bediente er sich einer Glaskugel, welche mittels eine: Rades von fünf Fuss Durchmesser herumgedr ht wurde; als Reibzeug diente die Hand eines Menschen, der Mensch selbst bildete die Ab'enkung zur Erde. Als Conduktor diente eir.e grosse Zinkröhre, welche an blauseidenen Schnüren hing. (ralath hat aber nicht nur die von Anderen gemachten Versuche nach- gemacht, sondern hat auch selbst neue Entdeckungen gemacht. Ihm gelang es zuerst, ein eben verloschenes Licht durch den elektr’schen Fun- ken zu entzünden, er verbesserte die Kl:istsche Flasche, entdeckte den Rückstand derselben, verband zuerst mehrere Flaschen zu einer Batterie und maass zuerst die elektrische Kraft, wenn auch die Ab- handlung über die Messung der Kraft von einem ungenannten englischen Ver- fasser früher zur Veröffentlichung kam. bei der regen Beschäftigung mit der Elektricität an vielen Orten konnte es nicht ausbleiben, dass eine Reihe von Entdeckungen von verschiedenen Per- sonen fast gleichzeitig gemacht wurde. Bekannt ist, dass die Erfindung der elektrischen Verstärkungsflasche in Camin von dem Decan des Domeapitels von Kleist und sehr kurz darauf selbstständig in Leyden von Cunäus gemacht wurde. Ich habe hier kurz den Antheil Gralaths an der Verbreitung und Verbesserung dieser Erfindung zu schildern. Kleist hatte am 11. October 1745 in eine kleine Flasche Wasser gegossen, in das Wasser einen Nagel gesteckt und den Kopf desselben an einen Conductor gehalten. Als er dann mit dem Finger den Kopf des Nagels, welcher vom Conduetor entiernt war, berührte, empfing er einen starken Schlag. Von dieser Erfahrung, die er durch weitere Versuche bestätigt hatte, machte er am 28. November Mittheilung dem vorhin als Mitglied der Gesellschaft genannten Pastor Swietlicki in Danzig. Gleichzeitig oder kurz darauf versandte Kleist dieselbe Mittheilung nach Berlin, Halle und Leipzig. Niemand wollte der Versuch gelingen. Als Swietlicki auf Gralaths Antrieb den Herrn von Kleist um nähere Auskunft bittet, kommt ein vom 24. Februar 1746 datirtes Schreiben an Swietlicki, in welchem Kleist nicht angeben kann, weshalb der Versuch nicht gelingen wolle. Am 5. März stellte Gralath mit einigen Gehülfen wieder Versuche mit der Flasche an. Bei dieser Gelegenheit bemerkte Gottfried Reyger, dass der-. Jenige die stärkste Empfindung hat, welcher das Glas mit dem Draht an die elektrisirte Röhre hält und zugleich mit dem Finger der anderen Hand den Draht berührt. Berührte dagegen eine zweite Person die Kugel des Drathes allein oder auch die Person, welche die Flasche hielt, so empfing dieselbe keinen Schlag. Damit stellte Gralath die nothwendige Bedingung auf, damit das Experiment gelinge, dass nämlich die äussere und die innere Belegung in leitende Verbindung gebracht werden müssen. Mit dieser Verstärkungsflasche entzündete er auch dann noch Spiritus, wenn er 60 Sebritte mit der Flasche vegangen war, wie auch Kleist schon berichtet hatte. Am 20. April machte 9 er den Versuch vor der Gesellschaft und wiederholte denselben am 27. vor einer Reihe von Gästen, zu denen die Spitzen der Stadt gehörten. Er ertheilte „einer Kette von 20 Personen gleichzeitig einen elektrischen Schlag und tödtete Kellerwürmer und kleine Käfer. Bei grösseren Wasserkäfern und kleineren Vögeln gelang nur eine Betäubung. Von dem Erfolg wurde von Danzig aus in den Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen 1746 No. 51 Mittheilung gemacht. Als die Nachricht davon durch das Mitelied der Gesellschaft Samuel Wolff nach Paris an den in den weitesten Kreisen bekannten Abt Nollet kam, konnte dieser berichten, dass derselbe Versuch ihm schon aus Leyden bekannt sei. Auch in Danzig wurde nach Kratzensteins Vorgang von dem Arzte de la Motte unter Gralaths Beistand an zwei Patienten die Wirkung der Elek- trieität versucht. Der eine Fall ist in Bd. II der „Versuche und Erfahrungen“ beschrieben unter dem Titel: „Erfahrung von einem durch die Elektrieität gehobenen krampfichten Mutterveschwer“: der andere bezieht sich auf die versuchte Heilung des schwarzen Staars an einem Knaben. Es werden jedem Auge eine Reihe ziemlich starker Funken applieirt — zunächst ohne Erfolge. Nach einer Wiederholung kann der Knabe mit dem rechten Auge die Zahl und Stellung von drei angezündeten Liehtern erkennen. Durch nochmalige Elektrisirung wird aber keine weitere Besserung erzielt. Doch damit war Gralaths Thätigkeit nicht erschöpft; er ist bis zum Jahre 1757 einer der eifrigsten und geschicktesten Operatoren gewesen. De la Motte hat sich hauptsächlich mit optischen Versuchen beschäftigt. Es wurde zu diesem Zwecke auf dem Grünen Thor ein dunkeles Zimmer mit geschwärzten Wänden hergestellt. Hier wurden auch Versuche über die Beugung des Lichtes angestellt. Da die Fenster des Zimmers aber nicht zün - stig lagen, wurde 1755 noch ein zweites Dunkelzimmer auf der Westseite über dem Sitzungszimmer angelegt. Darin stellte de la Motte die Newton- schen Versuche mit dem Prisma an. — Um die Einrichtung des Auges zu erkennen, seeirte er mehrere Kalbsaugen, eines in gefrorenem Zustande, und verfolgte den Sehnerven his in das Gehirn. Ueber den Scheinerschen Versuch hat er eine Abhandlung in Bd. II der Schriften veröffentlicht. Von Schröder stellte Versuche mit Phosphor und mit phosphorescirenden Substanzen an; ferner experimentirte er mit Haarröhrehen und zeigte, dass die Steighöhe der Flüssiekeit bei derselben Röhre wesentlich von der Reini- eung der Röhre abhänge Lange Zeit beschäftigte er sich auch mit der Mischung von Wasser mit Alkohol in verschiedenen Verhältnissen, um die Volumenabnahme des Gemisches festzustellen. Auch imprägnirte er Holz mit ver- schiedenen Substanzen und fand, dass nur Alaun das Holz unverbrennbar mache. Sendel beschäftigte sich mit Magnetismus, versuchte namentlich Stahl- stäbe auf verschiedene Art zu magnetisiren und stellte die magnetischen Kurven mit Eisenfeilspänen dar; daran schloss er Versuche über Kohäsion und Adhäsion. 10 Lürsenius maass die Ausdehnung verschiedener Flüssigkeiten durch die Wärme und die Temperaturveränderung, welche sich bei der Auflösung ver- schiedener Substanzen in Wasser zeigt. Ferner mischte er eine Reihe Stoffe mit einander und beobachtete die eingetretenen Veränderungen. Dieses sind die ersten chemischen Versuche, welche in der Gesellschaft angestellt wurden. Dann versuchte er, Fleisch durch verschiedene Substanzen zu conserviren.: Endlich wollte er 1756 die Emwirkung von Arzneimitteln auf das Blut kennen lernen. Zu dem Zwecke wollte er frisches Blut mit den verschiedensten Sub- stanzen mischen und die Veränderung des Blutes unter dem Mikroskop beob- achten; doch das Blut gerann zu rasch, so dass er nicht zum Ziele kam. Einen medieinischen Zweck hatte auch eine Versuchsreihe, welche Reinick anstellte. Er stellte sich die Aufgabe, zu untersuchen, welche Arzneimittel zu den stärkenden gehören; er beantwortete diese Frage dahin, dass das solche Mittel seien, welche die Zugfestigkeit der thierischen Fasern vergrössern. Wenn solche Fasern an dem einen Ende befestigt und durch ein Gewicht gespannt werden, so werden dieselben, nachdem sie mit den Arzneien benetzt sind, mehr oder weniger gedehnt werden. Er benutzte zu diesen Versuchen Menschenhaare, da diese ohne Empfindung und Reizbarkeit sind. In acht Sitzungen werden diese mit Wasser, Weingeist, Dekokt von Eichenrinde, Buttermilch, Rhabarberauflösung u. s. w. genetzt, und es wird die jedesmalige Längenveränderung gemessen. Weitere Versuche von ihm beziehen sich auf die Umstände, welche erforderlich sind, damit ein Licht brennen bleibe; gleiche Liehte wurden unter Glasglocken verschiedener Grösse gesetzt, deren Volumen gemessen war, und es wurde die Zeit beobachtet, nach welcher die Lichte verlöschten; dann wurden die Versuche so geändert, dass oben oder unten der Luft der Zutritt gestattet wurde. Als man Kohle in ein verdecktes Gefäss gelegt und das letztere stark erhitzt hatte, wurde die Kohle anfangs glühend, erlöschte dann aber, als der Sauerstoff verbraucht war, und brannte erst wieder auf, als der Deckel abgenommen wurde. Die Erklärung konnte natürlich nicht die hier gegebene sein, da der Sauerstoff erst 1774 entdeckt wurde. | Ferner stellte er Versuche mit Thieren an. Er wusste bereits, dass Thiere unter der Glocke einer Luftpumpe sterben; er setzte eine Lerche unter eine Glasglocke, in welcher vorher ein Licht erlöseht war: die Lerche wurde matt und starb am folgenden Tage. Die Wirkung des Opium wurde an einem Frosche probirt. Einem fünf Wochen alten Ferkel unterband er den Nervus recurrens — das Ferkel wurde stumm. Dieser Versuch war da- mals sehon lange bekannt. Ausserdem beschäftigte er sich mit Mechanik; er stellte Versuche über den Stoss elastischer und unelastischer Körper an, indem er geeignete Kugeln bifilar aufhing, wie es bei dem noch jetzt gebräuchlichen Perkussionsapparat geschieht. Ferner stellte er sich die Aufgabe, die Kraft bewegter Körper zu messen. Er liess Tonkugeln von verschiedener Höhe fallen und maass den Durchmesser des Abplattungskreises. Ein sehr thätiges Mitglied war Reyger. Da er als Privatmann ohne Amt lebte, hatte er über reichliche Zeit zu verfügen. Er hat vor der Ge- sellschaft Versuche angestellt über den freien Fall, über die Bewegung auf der schiefen Fbene, über die Abkühlung eines benetzten Thermometers, über Elektrieität. Ich hebe seine Experimente mit dem Papinschen Topf hervor, in welehem er Knochen zerkochte und Speisen zubereitete. Freilich zer- platzte der Topf einmal auf dem grünen Thor, und riehtete Schaden an der Wand an; doch befand sich zum Glück Niemand im Zimmer, als die Kata- strophe eintrat. Grosse Verdienste hat er sich um die Meteorologie erworben. In den gedruckten Schriften finden sich Witterungs-Uebersichten vom Jahre 1730 an. Aus diesen ziehterallgemeine Folgerungen, die noch jetzt gelten‘), z.B. der grösste Frost wird im Januar durch Süd- und Ostwind verursacht, das gelinde Wetter durch Westwinde. Vom Nordwinde ist in diesem Monate wenig zu spüren, er bringt gewöhnlich T’hauwetter; das rührt daher, dass der Nordwind über die gewöhnlich oftene Ostsee streicht. — Im März dagegen bringt der Nord- wind Kälte. — Doch fehlen Zahlenangaben für die ersten Jahre ganz: für die späteren finden sich einige Barometerstände und Temperaturen, auch hin und wieder die Regenhöhe. — Ich werde im Verlaufe meiner Arbeit noch einmal auf diese Beobachtungen zurückkommen. Salzgehalt der Ostsee. Auf Anregung Hanows unternahmen 1755 einige Mitglieder die Untersuchung des Salzgehalts der Ostsee?). Das dazu nöthige Wasser wurde aus der Tiefe von der Küste entfernt geschöpft. Es wurden verschiedene Methoden angewandt, um das Salz zu gewinnen: Destillation, Verdampfung bei Siedetemperatur, langsames Verdunsten, Gefrieren. Das durch die letzte Methode gewonnene Eis wurde wieder geschmolzen und das erhaltene Wasser verdampft; dieses ergab sich als salzfrei. Die Versuche ergaben in 1'/ Pfund Wasser 1Y/, Quentchen roth gefärbtes, bitter schmeckendes Salz. Beschreibende Naturwissenschaften. An erster Stelle ist hier Klein zu nennen Schon als die Gesellschaft gegründet wurde, war sein Name weithin bekannt. Sein botanischer Garten und seine naturwissenschaftlichen Sammlungen galten als Sehenswürdigkeiten ersten Ranges und wurden selbst von Fürsten besucht. Später wandte Klein sich der Zoologie zu und bestrebte sich, namentlich die Systematik zu vervollkommnen. Da sich in der Zoologie ein grosses Material angehäuft hatte, in dem sich zurecehtzufinden ausser- ordentlich schwer war, so wurden seine Bestrebungen mit grossem Beifall aufgenommen, um so mehr, als er nur äusserliehe, leicht zu bemerkende Unterschiede seiner Eintbeilung zu Grunde legte. Seine Leistungen wurden dadurch anerkannt, dass er von der Grossbritannischen Gesellschaft und von den Akademien zu Bologna und Petersburg zum Miteliede ernannt wurde, und 1) Versuche Bd. II., III. und Neue Versuche. 2) Versuche Bad. III, dass man ihn mit dem Namen Gedanensium Plinius ehrte. An den physika- lischen Arbeiten der Gesellschaft hat er sich nicht betheiligt, dagegen viel- fach Abhandlungen verlesen, die zum grössten Theile veröffentlicht sind, ent- weder als besondere Werke oder in den Schriften der Gesellschaft. Ausser ihm haben sich noch Zorn v.Plobsheim und Gralath mit Zoologie beschäftigt; der erstere wandte seinen Fleiss der Conchyliologie zu, während Gralath Beobachtungen über die Süsswasserpolypen anstellte, wobei ihn seine Frau, eine Tochter des oben genannten Klein, unterstützte. Als im Radaune- wasser in der Behausung des Doktor Kade braune Polypen entdeckt wurden, stellte Gralath an diesen die durch Trembly berühmt gewordenen Versuche an: er zerschnitt die Thiere in zwei Theile und beobachtete deren Ergänzung zu vollständigen Thieren. Ferner fand er auch grüne Polypen, auf denen er die schon von Trembly beschriebene Polypenlaus beobachtete. Gäste. Bereits in den ersten Jahren ihres Bestehens gestattete die Ge- sellschaft gelehrten Fremden und Standespersonen der Stadt den Zutritt zu ihren Sitzungen; namentlich waren es die vollständig neuen Wunder der Klektrieität, welche die Gäste anzogen. Als dann später der Ruf der Ge- sellschaft auch in auswärtige Kreise drang, wurden die Versammlungen viel- fach von durchreisenden Gelehrten, Diplomaten und polnischen, preussischen und russischen Standespersonen besucht. Ich nenne hier den polnischen und chursächsischen Minister v. Gersdorff, den Oberhofmarschall Graf Mnischeck, den Kronanwalt L’Estocq, den Hofmarschall des Herzogs von Kurland Baron v. Kaiserling, den Grafen Schwerin, den Kammerherrn v. Jablonowski, den Kron-Gross-Feldherrn von Litthauen Fürst von Radziwil, den Kron - Gross- Stallmeister Graf Wiepolski, den Bischof von Ermland, und den Pater Reetor der Jesuiten. Ja es brachten diese Herren mehrfach ihre Frauen mit, eine Ehre, die, wenigstens nach Ausweis der Acten, den Frauen der Mitelieder nicht zu Theil wurde. Wenn solcher Besuch anwesend war, wurden oft die gewöhnlichen Arbeiten ausgesetzt und mehr auf die Sinne wirkende Versuche vorgenommen. Dann wurden elektrische Versuche gezeigt, wurde mit der Luftpumpe und dem Sonnenmikroskop experimentirt, wurden Bologneser Flaschen zerbrochen, die Instrumente und die Naturaliensammlung besehen. Das Lokal und die Geldverhältnisse. Ueber ein Jahr genoss die Ge- sellschaft die Gastfreundschaft ihres Mitgliedes Söhner, dann miethete sie im Poggenpfuhl bei Fischer eine grössere Gelegenheit. Doch bald entstanden Zwistigkeiten mit dem Wirthe, so dass die Gesellschaft sich nach einem anderen Lokale umsehen musste. Es gelang ihr, die oberen Räumlichkeiten und den Keller des Grünen Thores von der Stadt für 63 Mark jährlich zu miethen, welcher Preis im Jahre 1825 ohne den Keller auf 123 Mark erhöht wurde. Es mussten jedoch die oberen Räumlichkeiten auf Kosten der Gesellschaft umgebaut werden, was unter Gralath’s Leitung geschah und 960 Mark kostete. Dureh freiwillige Beiträge von 16 Mitgliedern im Betrage von 15 bis 129 Mark wurde eine Summe von 1209 Mark aufgebracht. Von dem grossen Saal wurde nach der Hosennähergasse zu durch eine Zwischenmauer ein zwei- fenstriges Zimmer abgegrenzt, welches als Arbeitsraum diente, während im grossen Saale die Apparate und Sammlungen aufgestellt wurden. Am 25. Mai 1746 konnte die erste Sitzung in den Räumen des Grünen Thores abgehalten werden. In den Statuten war festgesetzt, dass jedes ordentliche Mitglied bei der Aufnahme 75 Mark zahlen sollte, jedes freie, wenn literatus 150 Mark, wenn illiteratus 187,50 Mark. Vom Jahre 1749 an wurde das Eintrittsgeld für die freien Mitglieder gleichmässig auf 112,50 Mark ermässigt; ausserdem zahlte jedes Mitglied einen Jahresbeitrag von 9 Mark. Die Herausgabe der Schriften machte grosse Kosten, namentlich der erste Band, welcher im Selbstverlage erschien, da die Anzahl der verkauften Exem- plare weit unter der Schätzung blieb. Die für Papier und Druck erforder- liche Summe wurde durch Vorschusszahlungen der Mitglieder und Aufnahme eines Schuldscheins gedeckt. Den zweiten und dritten Band nahmen Buch- handlungen in Leipzig in Verlag. Die Gesellschaft suchte sich nun weitere (reldmittel zu schaffen: die beiden Lotterieloose, welche man 1755 in Brüssel für 42 Gulden genommen hatte, gewannen aber nicht. Man hoffte nun eine Unterstützung vom polnischen Hofe zu erlangen, hatten doch viele polnische Grosse die Gesellschaft besucht und ihre Theil- nahme für die Bestrebungen der Gesellschaft ausgesprochen. Um den Premier- minister, den Grafen Brühl in Dresden, zu gewinnen, widmete man diesem den dritten Band. Der Graf versprach auch der Gesellschaft eine Subvention — die Einkünfte der Post!) in Danzig sollten der Gesellschaft überwiesen werden — doch der unglückliche Krieg und der Tod des Königs August vereitelten ihre Hoffnungen. Herausgabe der Schriften. In den Akten der Gesellschaft befand sich schon im Jahre 1746 ein so reiches Material an wissenschaftlichen Arbeiten, dass man an die Herausgabe desselben denken konnte. Schon 1747 erschien der erste Band, dem in den Jahren 1754 und 1756 zwei weitere folgten. Das Sinnbild, welches das Titelblatt schmückt, wurde aus 22 Vorschlägen als das beste gewählt. Dasselbe zeigt einen Garten, in welchem in Töpfen eine Reihe grösserer Orangenbäume mit Früchten stehen, neben diesen steht ein kleineres Bäumehen und darunter die Devise: Tempore et cultura. Die fruchttragenden Bäume stellen die schon bestehenden Gesellschaften dar, das Junge Bäumchen unsere Gesellschaft. Dasselbe Bild ist auch für das Siegel der Gesellschaft verwerthet worden. Der erste Band enthält nur Arbeiten von Kühn, Hanow, Gralath und Klein, in den beiden folgenden treten noch de la Motte, Reyger, v. Schröder, Lürsenius als Verfasser hinzu. Ich will nur auf eine Ab- handlung von Klein und eine von Kühn näher eingehen. 1) Acta Societatis 1756. eh. Klein sucht nachzuweisen, dass die Schwalben im Winter sich ins Wasser versenken. Er bittet zu dem Zwecke die Aemter und wissenschaftlich ge- bildete Personen um Auskunft. Es laufen nun eine Reihe amtlich beglaubigter Atteste ein, welche bescheinigen, dass Schwalben im Winter aus dem Wasser aufgefischt seien und, obwohl anfangs leblos, sich doch in der warmen Stube erholt hätten und herumgeflogen seien. Dass der Fang solcher Schwalben so selten geschieht, wird dadureh erklärt, dass die Schwalben sieh an den Stellen versenken, wo Rohr stehe, dass aber gerade an diesen Stellen nicht gefischt werden könne. Noch merkwürdiger kommt uns heute die Beantwortung folgender Fragen vor: Wo kommen die Läuse auf den Menschen her? Woher stammen die Würmer im Menschen?!) — Sie stammen her von dem Abfall des ersten Menschen von seinem Schöpfer. Der Mensch trägt die Samen der Würmer bei sich, und es kommt nur auf die Beschaffenheit des Körpers an, ob die Würmer gedeihen oder auswandern. Umgereimt ist es, dass die Würmer von aussen mit Nahrung oder Trank einwandern. Kühn beschreibt einen Apparat, welcher dazu dienen soll, das Gefälle eines grossen Flusses zu bestimmen. Derselbe besteht aus zwei vertikalen eommunieirenden Röhren, deren horizontale Verbindung durch einen tausend Fuss langen ledernen Schlauch gebildet wird. Dieser ganze Apparat wird in den Fluss gebracht, mit Wasser eefüllt, und dann wird an jedem Ende die Wassersäule in der vertikalen Röhre über dem Flussniveau gemessen. Er siebt eigens dazu eonstruirte Schiffe an, auf welchen die Beobachtungen aus- geführt werden sollen. IE; Zweiter Abschnitt. Von 1758 bis 1786. Verfall. Die Versuche nach Wolff waren beendigt und damit eine Auf- gabe gelöst, welche die Gesellschaft sich gestellt hatte. Von den arbeitenden Mitgliedern hatte sich Kühn schon 1748 zurückgezogen, Hanow sich nur noch durch Abfassung von Abhandlungen für die Schriften betheiligt, Gralath, welcher am längsten als Operator thätig gewesen war, wurde durch seine Beförderung in die höheren Stadtämter vollauf in Anspruch genommen, Klein starb bereits 1759. Auch die anderen vorhergenannten arbeitenden Mitglieder wurden durch ihre Amtsthätigkeit oder vorgeschrittenes Alter verhindert, 1) Act. Soc. 1753. 15 sich an den zeitraubenden Arbeiten eines Operators zu betheiligen. Sollte doch ein Operator wenigstens einen Monat lang an jedem Mittwoch die Ge- sellschaft mit Versuchen unterhalten, zu denen bedeutende Vorbereitungen nöthig waren! Daher fanden sich in den letzten Jahren nur noch wenige Mitglieder, welche erbötig waren, dieses Amt zu übernehmen; und auch sie wurden oft durch die Umstände verhindert, ihre Verpflichtungen zu erfüllen; oft konnten die nöthigen Vorbereitungen erst in der Sitzung ausgeführt werden. Die Folge davon war eine schwache Betheiligung an den Sitzungen: öfters waren nur die fünf Mitglieder anwesend, welche durch ihre Aemter zum Be- suche der Versammlungen genöthigt waren. Ein weiterer Grund für die geringe Betheiligung war auch die Art der Versuche, bei welcher es sich oft um die Gewinnung grosser Zahlenreihen handelte. Die vorher erwähnten Messungen von Reinick erforderten acht Sitzungen, nicht viel weniger Zeit die Beobachtungen von Lürsenius und v. Schröder. Solche Messungen sollten meiner Ansicht nach von ein oder höchstens zwei Personen angestellt werden; die übrigen Anwesenden stören, statt zu helfen. Vor einer Gesellschaft sollte nur die Methode der Versuche dargestellt und die daraus gezogenen Schluss- folgerungen vorgetragen werden. Man behalf sich längere Zeit ohne besonders gewählte Operatoren; es warden dann gemeinsam die Apparate in Stand gesetzt und Versuche nach Wolff, die schon früher angestellt waren, wiederholt. Dabei wurden die alten Ephemeriden zu Rathe gezogen, die sehr ausführlich geführt waren. So z. B. verwandte man 1757 und 1758 fünf Sitzungen zum Auseinander- nehmen und Reinigen der Luftpumpe, vier zum Zusammensetzen; 1764 wurden in fünf Monaten die Versuche über die Luftlöcher der Körper und in ein und ein halb Monaten die Versuche über den Magneten wiederholt. Als Leiter dieser Versuche wirkte mehrere Jahre allein Reyger, wie aus’ seiner Lebensbeschreibung hervorgeht. Botanik. Derselbe Reyger ist auch als Botaniker zu nennen. Sein Werk: „Die um Danzig wild wachsenden Pflanzen nach ihren Geschlechts- theilen geordnet und beschrieben,“ hat einen mehr als historischen Werth. Dass er der erste in Deutschland war, welcher im Jahre 1767 die Blüthezeit vieler (298) Pflanzen aufgezeichnet hat, hat Dr. Egon Ihne in Friedberg!) nachgewiesen. Freilich folete Reyger darin nur Linne, der schon 1748 und 1749 einen Blüthenkalender für Upsala aufgestellt hatte; er aber ist der erste, welcher klar hervorhebt, dass die Blüthezeit für einen bestimmten Ort mit zur Bestimmung der Pflanzen benutzt werden könne. Ich lasse seine ” eigenen Worte folgen: „Ich füge dieses Verzeichniss in doppelter Absicht bei, denn einmahl kann man unseres Himmelsstriches, und wie rauh und gelind er ist, am besten aus der Zeit des Aufblühens der einheimischen Pflanzen erkennen und be- 1) 38. Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Giessen, urtheilen, wenn man selbige mit eben der Zeit in anderen Ländern vergleichet. Es findet sich zwar dabey alle Jahre einiger Unterscheid, welcher von der veränderlichen Witterung abhänget; aber eben deswegen habe ich die Witte- rung eines jeden Monats kürzlich vorangesetzt und gedachter Unterscheid trifft auch nur vornehmlich die Frühlingsblumen. Hernach würde ein der- gleichen Verzeichniss, insonderheit wenn man durch Beobachtungen mehrerer Jahre vollständig machen wollte, dem Anfänger gute Dienste leisten, der die Pflanzen für sich selbst ohne mündliche Anweisung wollte kennen lernen; weil er eine gefundene unbekannte Blume viel leichter zu ihrer Gattung und Art bringen könnte, wenn er bereits wüsste, was für Kräuter zur selbigen Zeit ihre Blumen bey uns eröffnen, und in welcher Ordnung sie aufeinander folgen.“ Vor der Gesellschaft hat Reyger 1772 eine Reihe von Vorlesungen über das Linn@’sche System gehalten; nachher hat sich die Gesellschaft viel mit Botanik beschäftigt: Mitglieder brachten lebende Pflanzen mit, welche be- stimmt wurden, oder man ordnete das Herbarium. Dieses war die Haupt- beschäftigung in den Jahren 1774 bis 1778 und 1785. Von vielen Sitzungen ist in den allerdings unvollständigen Berichten nur angegeben, dass man sich über physikalische Gegenstände unterhielt und vorgelegte Naturalien besprach. Arbeiten einzelner Mitglieder. Trotz dessen ist in dieser Zeit auch eine Reihe von Männern zu nennen, welche wissenschaftliche Arbeiten liefer- ten oder Vorträge hielten, namentlich als seit dem Jahre 1766 diejenigen Mitglieder, welche Versuche anstellten oder Abhandlungen lieferten, aus dem Hagemeisterschen Legate Prämien erhielten Seit dieser Zeit verfasste wieder Hanow zahlreiche Abhandlungen, von welchen zwei in den „Neuen Versuchen“ veröffentlicht sind; doch ist in den meisten viel Fremdes enthalten, was kaum noch das Thema berührt. Sendel hielt drei Vorlesungen über das magische Quadrat und experi- mentirte mit Planspiegeln und mit einem 1771 aus England für 620 Mark verschriebenen Hohlspiegel, mit welchem er Holz anzündete und Blei schmolz. Von Schröder stellte -1766in 15 Sitzungen Versuche über Biegen und Brechen von Holzstäben an; er unterstützte die Stäbe an beiden Enden und hing in der Mitte immer schwerere Gewichte an; dann maass er die Einbiegung der Stäbe und endlich das Gewicht, bei welchem der Stab brach. So gewann er grosse Zahlenreihen, die er aber nicht theoretisch verwerthet hat. Ferner beschäftigte er sich 1762 mit der Darstellung von Silber und Kupfer aus Erzen. Das letztgenannte Gebiet beschäftigte auch Krüger: er schied das Kupfer aus einem Danziger Schilling ab und bestimmte den Goldgehalt einer Kette; auch andere chemische Versuche führte er nach Cramers Probierkunst aus. Besonders verdienstvoll sind seine 1767 angestellten Versuche über den Fall schwerer Körper in Wasser und in Salzwasser'). Er benutzte eine 3 cm 1) Neue Sammlung 1778. weite Blechröhre von 566 em Länge, welche er durch Ansetzen einer anderen Röhre verlängern konnte, so dass die ganze Röhre 1012 em lang wurde. Nachdem er diese Röhre mit Wasser oder Salzwasser gefüllt hatte, liess er darin Kugeln von Bernstein, Elfenbein und Blei und zwar je eine grössere von Il mm und eine kleinere von 7 mm Durchmesser und drei Würfel von denselben Stoffen, welche mit den grösseren Kugeln gleiches Gewicht hatten, fallen und maass die Fallzeiten. John untersuchte die Gewässer bei Danzig, stellte Versuche mit Quassien- holz!) an und hielt einige medizinische Vorträge; so sprach er über die Bronchotomie bei Halsentzündung, über den Gebrauch der Klystire und über Sektionsbefunde. Von Ph. A. Lampe wissen wir aus dieser Periode nur, dass er mit der Luft nach Erxleben experimentirt hat, von v. Scheffler, dass er sich mit Elektrieität beschäftigt hat, während uns über die Thätigkeit von Kositzki, Dauter, Berent, Kulmus gar nichts überliefert ist; wir wissen nur, dass sie aus dem Hagemeisterschen Legate Prämien erhalten haben. Besondere wissenschaftliche Veranstaltungen. Mehrfach wurden auf dem Grünen Thor solche Personen vorgestellt, die während des Dominik- marktes sich producirten, so ein 3'/, Fuss grosses, 22 Jahre altes Frauen- zimmer und eine Person, der von Geburt an beide Arme bis zu den Ober- armen fehlten. — Vor voller Versammlung führte auch einmal ein auswärtiger Arzt, Baron Wenzel eine Staaroperation an einem alten italienischen Violin- virtuosen aus. 1773 wurde eine Handbuchdruckerei angekauft und von einem Buch- druckergesellen das Drucken gezeigt. Nachdem in Paris die Brüder Mongolfier im Jahre 1783 einen Ballon mittels durch Feuer erwärmter Luft zum Steigen gebracht hatten, und nachdem noch in demselben Jahre am 21. November auch zwei Personen mit dem Ballon aufgestiegen waren, und eine Woche später Charles und Robert eine Auffahrt unternommen hatten, wurde im folgenden Jahre auch in Danzig ein Ballon aufgelassen. Doch ist mir nichts weiter darüber bekannt geworden, als dass Dauter zur Subscription dazu von der Gesellschaft 90 Mark er- halten hat. Als im Jahre 1784 in den Phil. Trans. Vol. 74 von dem spanischen Grafen Galvez eine Abhandlung erschien, in der eine Maschine beschrieben wurde, durch welche die Schiffahrt ungemein erleichtert und vervollkommnet werden sollte, stellte die Gesellschaft auf Veranlassung des König Stanis- laus August im Grossen ausgeführte Versuche an, um die Ausführbarkeit und Brauchbarkeit dieser Vorschläge zu prüfen, kam aber zu dem Resultate, dass die Idee des Herrn Grafen völlig unbrauchbar und der Verbesserung unfähig sei. Die Kosten betrugen 88 Mark’). 1) Neue Sammlung. 2) Skusa I. S. 45. 18 Stiftungen. In dem hier behandelten Abschnitt sind der Gesellschaft mehrere Legate zugefallen. Der erste Wohlthäter war das freie Mitglied Hagemeister, der der Gesellschaft, ausser einigen feinen Möbeln für den Sitzungssaal, 3000 Gulden (2250 Mark) „zu nützlicher Anwendung“ ver- inachte. Ganz unerwartet erhielt die Gesellschaft einen auswärtigen Wohlthäter an dem 1764 in Greiz verstorbenen Weimar-Eisenachischen Hofrath Verch!) Dieser hatte den Bürgermeister Gralath zum nominellen Universalerben ein- gesetzt, mit der Bedingung, 4500 Thaler an die Naturforschende Gesellschaft in Danzig auszuzahlen. Die Zinsen sollten zu Prämien für Preisaufgaben, be- treffend das Wohl der Stadt, verwandt werden, ferner zur Veranstaltung kost- spieliger, nützlicher Versuche, zur Veröffentlichung von Schriften und zur Ver- grösserung der Bibliothek. Ausserdem sollten einige arme männliche Verwandte zeitweilig eine Unterstützung erhalten’). Das Legat sollte unter beständiger Auf- sicht des Raths stehen. Dieser letztere ernannte Gralath und Ehlers zu Depu- tirten für die Aufsicht über die Verwaltung des Legats. Gralath fasste dieses Aufsichtsrecht so auf, dass die Preisausschreibungen und Preisvertheilungen nur mit Genehmigung der Deputirten des Raths geschehen sollten, und dass für jede Quittung die Unterschrift derselben erforderlich sei. Die Gesellschaft weigerte sich auf diese Bedingungen einzugehen, da sie nach dem Wortlaute des Testaments die alleinige, freie Verwaltung hätte; sie wolle dem Rathe nur dann das Recht zu einer Revision zugestehen, wenn dringender Verdacht bestehe, dass die Verwaltung: schlecht geführt sei. — Erst 1767 kam es zu einer Vereinigung im Sinne der Gesellschaft, und nun erst wurde ihr das Legat übergeben. Wie sehr diese Angelegenheit die Gesellschaft erregt hatte, geht aus dem Beschlusse vom 30. März 1768 hervor: „Ueber die Gralathschen Zwistigkeiten beliebte man folgendes, derselben Geschichte müsste kurz und nur nach den Hauptumständen ohne Namen erzählt werden, die hierzu erforder- 1) Samuel Verch war 1702 in Danzig geboren, wo sein Vater Geistlicher war. Auf dem akad. Gymnasium hatte er sich unter Kulmus besonders für Mathematik und Physik interessirt, doch ging er nach Jena um '['heologie zu studiren. Diesen Plan gab er bald wieder auf und kehrte zu seinen Lieblingsstudien zurück. Den Unterhalt erwarb er sich durch Privatunterricht, den er namentlich einigen Grafen Solms und Reuss ertheilte. Als Sekretär des Grafen Reuss Heinrich XII. jüngere Linie lebte er zwei Jahre in Paris. Als die verwittwete Pfalzgräfin und Herzogin von Zweibrücken eine Akademie in Zweibrücken gründen wollte, sollte Verch die Professur der Mathematik erhalten Als die Akademie nicht zu Stande kam, wurde Verch Er- zieher der Söhne der Herzogin in Paris, wo er sich wieder ganz den Studien hingab. Nach seiner Rückkehr wirkte er acht Jahre als wirklicher Kammer- und Finanzrath, verbesserte das Münzwesen und den Bergbau und legte Agatschleifereien an. Krankheit nöthigte ihn, sein Amt niederzulegen, doch folgte er einem Rufe als Erzieher des Erbprinzen von Sachsen-W eimar- Eisenach Ernst August Constantin. Nach seiner im Jahre 1755 erfolgten Pensionirung lebte er im Herzoglichen Schlosse bis zu seinem Tode. — Üh. Sendel, Lobrede auf Herrn J. S. Verch 1768. 2) Solche Unterstützungen sind bis 1846 gezahlt worden; der letzte Empfänger war der Zeichenlehrer Verch, welcher jährlich 75 Mark erhielt. 19 lichen Schriften und Beläge müsste man besonders legen und versiegeln, auch keinem entdeeken oder sie aus dem Kasten, wovon die drei Schlüssel der Di- rektor, der Vicedirektor und der 'Thesaurarius haben müssten, anders heraus- nehmen, als auf Genehmigung und zum Besten der Gesellschaft.“ Im Jahre 1887 habe ich die drei Schlüssel noch bei den drei Beamten und die Akten in dem geheimnissvollen Kasten vorgefunden. Die Zinsen wurden in den ersten Jahren als Prämien für die Lösung bestimmter Aufgaben verwandt, welche nachher gedruckt wurden. Den ersten Preis erhielt Professor Joh. Dan. Titius in Wittenberg für die Arbeit: „Die dienstlichsten und am wenigsten kostbaren Mittel, der überhand neh- menden Versandung in der Danziger Nehrung vorzubeugen und dem wei- teren Anwachs der Sauddünen abzuhelfen, Leipzig 1768. — Der Verfasser machte den Vorschlag, Gräser z. B. Arundo (Ammophila) arenaria und Acacien anzupflanzen. — Den folgenden Preis erbielt Chr. Heinr. Tinkel für die Abhandlung: ,‚,‚Die beste Art der Pflasterung der Straassen und die Unterhaltung derselben in einer grossen Handelsstadt einzurichten und die wohlfeilsten Mittel, die Reinlichkeit der Straassen zu bewerkstelligen, Leipzig 1771.“ — Dann wurde noch die Arbeit des Pastors Ernst Adam Luther in Rositz bei Altenburg prämiirt: „Von den Ursachen des Salpeterfraasses in den Mauern und den Mitteln, sowohl bei neuen Gebäuden ihm vorzubeugen, als bereits angegriffene davon wieder zu befreien, Altenburg 1772. — Gegen- wärtig wird die Stiftung zur Herausgabe der Schriften der Gesellschaft ver- wandt. — Als das Stiftungskapital einen Ausfall. von 2700 Mark erlitt, er- setzte die Gesellschaft 1547 diese Summe aus ihrer Hauptkasse. Ferner erhielt die Gesellschaft Legate von je 1200 Gulden (900 Mark) von Joh. ©. Schubert 1784 und von Zorn von Plobsheim; endlich hinterliess ibr Gottf. Reyger ein Kapital von 3000 Gulden (2250 Mark), dessen Zinsen zu gleichen Theilen der Gesellschaftskasse, dem Sekretär und dem Schatzmeister zufallen sollten. Jablonowskische Stiftung. Hatte die Gesellschaft schon bei der Ueber- nahme des Verchschen Legats ihren Unabhängiekeitssinn gezeigt, so trat dieser noch mehr hervor, als Jos. Alex. Jablonowskit), Fürst des heiligen römischen Reichs, Woywod von Nowgrod, 1765 die Absicht hegte, ihr eine Stiftung für wissenschaftliche Zwecke zur Verwaltung zu übergeben. Er hatte vier Jahre früher ein Kapital von 2653 Dukaten (23877 Mark) bei der Hilfs- gelderkasse deponirt. -Die Zinsen wollte er einer Gesellschaft, welche sich aus den Ordensbrüdern der Theatiner, Jesuiten und Piaren bilden sollte, übergeben, welche dieselben zur Beförderung der Künste und Wissenschaften verwenden sollte. Da diese Gesellschaft nicht zu Stande gekommen war, beabsichtigte der Fürst, die Stiftung der Naturforschenden Gesellschaft zu übergeben, jedoch unter Bedingungen, welche die Gesellschaft nicht annehmbar 1) Gest. 1777 in Leipzig. 2* 20 fand, wie sich aus folgendem Beschlusse ergiebt: „Da die Gesellschaft in einem freien Staate lebe, als aus freien Mitgliedern bestände, so wünschte selbige mit Niemand als mit Sr. Durchlaucht einzig und allein zu thun zu haben, und keinen Jesuiten, Theatiner, Piaren als Theilnehmer zu erkennen, deshalb bäte die Gesell- schaft, dass Sr. Durchlaucht diese Fundation auf eben die erklärte Art zu ändern.“ Der Fürst ist auf die gewünschte Aenderung nicht eingegangen und hat bekannt- lich seine Stiftung nach Leipzig!) verlegt; doch übergab er der Gesellschaft einmal die einjährigen Zinsen bedingungslos als Geschenk. Die Gesellschaft sollte Preisrichter sein über drei vom Fürsten selbst gestellte Preisfragen: aus der polnischen Geschichte, aus der Mathematik und aus der Oekonomie. Jeder Preis sollte in einer goldenen Medaille von 30 Dukaten Werth bestehen. Am 19. März 1766, 3 Uhr Nachmittags, fand auf dem Grünen Thor unter grossem Gepränge die Preisvertheilung statt: „Es ward beschlossen, dass ein Unter- offizier und 8 Mann Grenadier die Wache sowohl an der untersten als obersten Treppe halten sollte; ferner die Sessionsstube sollte durch verschiedene Wand- leuchter und vermöge einer in der Mitte aufgehangenen gläsernen Krone er- leuchtet, die Stühle in einem halben Zirkel, der sich nach der Thüre zu öffnete, gesetzet, am Ofen das Canapee und vor selbigem der Fussboden mit einer Decke beleget, wie auch der Tisch vor den Herren Directorem und Vicedireetorem, hiernächst der Pult für den Secretarium bedecket und die beiden Spinder sowohl des Herrn Schatzmeisters als des Sekretairs mit roth Tuch beschlagen werden. Die goldenen Preismedaillen lagen auf einem silbernen Teller vor dem Direktor; zahlreiche Ehrengäste waren anwesend. Sendel hielt eine Lobrede auf den Fürsten Jablonowski, dann wurden die ge- krönten Arbeiten vorgelesen. Diese Arbeiten sind später in deutscher Sprache mit daneben stehender lateinischer Uebersetzung gedruckt worden’). Für die Mathematik war die Aufgabe gestellt: „einen unzugänglichen und undurchsichtigen Wald oder Morast auf die beste Weise auszumessen.“ Den ersten Preis erhielt der Lithauische Edelmann und geschworene Land- messer Andreas Auer, das Accessit Chr. Heinr. Wilke aus Leipzig. Der Preis für die Haushaltungskunst wurde dem Sekretair der Stadt "Thorn Joh. Mich. Hube zuerkannt für die Arbeit: „auf was für eine Art kann ein festerer und stärkerer Damm, als sonsten gebräuchlich gewesen, aufgeführt werden.“ Der Preis für die Beantwortung einer Frage aus der polnischen Geschichte wurde erst später vergeben und zwar an den nachmals so be- rühmt gewordenen Professor A. L. Schloezer aus Hohenlohe. Das Thema lautete: „Könnte man nicht die Ankunft des Lechus in Polen in den Jahren 1) Erst 1827 wurde das Kapital von der Danziger Hilfsgelderkasse der Societät in Leipzig übergeben. 2) Sammlung der über die Fürstlich Jablonowski’schen Aufgaben aus der polnischen Ge- schichte, der Erdmesskunst und der Haushaltungskunst von der naturforschenden Gesellschaft in Danzig 1766 gekrönten Preisschriften nebst der Lobrede auf diesen Fürsten. Danzig bei Wedel 1767. 4.— 21 550 und 560 durch glaubwürdigere Zeugnisse gleich alter Schriftsteller, oder die kurz nachher gelebet, entweder gründlicher, wie bisher geschehen, be- weissen, oder diese Meinung entkräften?“ Diese letztere Arbeit soll nach Löschin!) die Veranlassung gewesen sein, dass der Naturforschenden Gesellschaft die Verwaltung der Stiftung entzogen wurde. „Seine Durchlaucht nämlich“ — sagt Schlözer in dem, was er über sein eigenes Leben niedergeschrieben hat, — „Sr. Durchlaucht, den Lech interessirte, weil er selbst auch sein Geschlecht von ihm herleitete, hatte wissen wollen, ob Lech vor oder nach dem Jahre 550 in Polen eingewandert wäre; und nun ergerimmte er, als die Antwort einlief: er sei weder vor noch nach jenem Jahre gekommen, weil er ein Unding wäre.“ Gemeinnützige Finrichtungen. Nach Zustimmung des Raths wurden Prämien für die mit Lebensgefahr verbundene Rettung jeder ins Wasser ge- fallenen Person ausgesetzt, und zwar zahlte der Rath zwei Drittel der Summe, die Gesellschaft ein Drittel. Solche Prämien wurden noch bis etwa zum Jahre 1814 im jedesmaligen Betrage von 15 bis 30 Gulden ausgezahlt. Auch veröffentlichte die Gesellschaft eine Schrift: „Anweisung der Mittel, ins Wasser eefallene, erhenkt, erstickt und erfroren gefundene Personen zu retten, von der naturforschenden Gesellschaft bekannt gemacht 1769, den 21. November“. Ferner wurde von der Gesellschaft 1781 eine Hebamwmenordnung auf- gestellt und vom Rathe gebilligt; auch wurde ein Hebammenmeister angestellt, der vom Rathe aus den drei von der Gesellschaft präsentirten Ärzten gewählt wurde. Von seinem Gehalte zahlte die Gesellschaft ein Viertel im Betrage von 225 Mk. aus dem Verch’schen Legat. Der erste Hebammenmeister war Dr. Kubas. Im Jahre 1792 legte die Gesellschaft dem Rathe eine revidirte Hebammenordnung vor, beantragte auch die Einrichtung einer Hebammen- und Aceouchier-Anstalt. Diese Sache kam aber nicht zur Ausführung, weil inzwischen Danzig unter preussische Herrschaft kam. Die neue Regierung beabsichtigte die Einrichtung einer solchen Anstalt für ganz Westpreussen; die Gesellschaft lehnte aber jede weitere Betheilung ab, da „ihr Plan nur zu solch einer Anstalt für die Stadt und deren Gebiet wäre*?). Noch bis ins folgende Jahrhundert wurden Verhandlungen mit den Behörden über diese Angelegenheit geführt. 1816 wurde ohne Betheiligung der Gesellschaft eine Hebammenanstalt für ganz Westpreussen in Elbing begründet, die aber bald nach Danzig verlegt wurde. Von 1803 bis 1807 zahlte die Gesellschaft einen Beitrag von Anfangs 225 Mark, später von 75 Mark für das von Professor Trendelenburg gestifiete Schullehrerseminar. Schriften. * Ausser den schon genannten Preisschriften und einigen Lob- 1) „Danziger Chronik‘ der Jahre 1827 und 1828. 2) Acta Soc. 1801. 22 reden auf verstorbene Mitglieder hat die Gesellschaft in dieser Periode nur einen Band wissenschaftlicher Arbeiten im Jahre 1778 veröffentlicht. Die Sammlungen. In diesem Zeitabschnitt waren es nicht so sehr die Ar- beiten der Gesellschaft als ihre Sammlungen, welche ihren Ruf begründeten ; ihnen galten auch vorzugsweise die Besuche der Standespersonen und durch- reisenden Gelehrten; auch werden jetzt vielfach Frauen, auch die der Mit- glieder, als Besucher genannt!). Eine Beschreibung der Sammlung hat 1778 Zorn von Plobsheim entworfen; dieselbe ist in „Johann Bernoulli’s Reisen durch Brandenburg, Pommern, Preussen, Curland, Russland und Pohlen in den Jahren 1777 und 1778, in& Bänden, Leipzig 1779,* abgedruckt. Der Stamm der Sammlung rührte von dem berühmten Klein her, welcher, nachdem er sein prächtiges Naturalienkabinet im Jahre 1740 nach Bayreuth verkauft hatte, aufs neue zu sammeln anfing und bei seinem Tode diese neue Sammiung 1759 der Gesellschaft vermachte. Ich erwähne besonders die Sammlung von etwa 200 Schnäbeln und Füssen von Vögeln, auf welche sich sein Werk ‚Stemmata avium“ stützt, und seineSammlung von etwa 180 Eiern europäischer Vögel, welche die Originale zu seinen „Ova avium“ bilden, ferner den Schädel eines Babyrussa, ein junges Krokodil und namentlich sehr viele Korallen, Mineralien, Ver- steinerungen und Pflanzen, darunter die Pflanzen, welche er in seinem Garten kultivirt hatte. Vermehrt wurde diese Sammlung durch die Geschenke, welche die zahlreichen Ehrenmitglieder der Gesellschaft übergaben. Die Conchyliensammlung enthielt nach der oben erwähnten Beschreibung 4000 Stück, auch die Bernsteinsammlung wird als recht bedeutend geschildert. Ein Wirbelknochen eines Walfisches kam 1776 aus Drontheim nach Danzig; einen Walfischkiefer und das Doppelhorn eines Nashorns erhielt die Sammlung 1789. — Besonders werthvoll waren die Geschenke, welehe der Präsident der Royal Society zu London, Banks, und der Unterbibliothekar des britischen Museums, Solander, die Begleiter Cookes auf dessen erster Weltumsegelung, 1779 machten. Dieselben bestanden in ethnographischen Gegenständen, welche die genannten Männer aus Otaheiti und Neuseeland mitgebracht hatten, nämlich in Kleidungsstücken, Matten, einer an einen Stiel gebundenen steinernen Arbeitsaxt, einer Keule u. s. w. Diese Sachen wurden an einem mit einer Inschrift versehenen Obelisken befestigt. Besonders anführen will ich noch einige Naturalien, welche in der Um- gegend von Danzig gefunden waren: eine Roggenpflanze mit fast 60 Halmen auf einer Wurzel, einen schwarzen Storch, eine Schneeeule, den Kopf eines Schwertfisches, der 1752 an der Küste gefunden wurde, zahlreiche Ver- steinerungen, den Backenzahn eines Elephanten, den Stirnzapfen eines Ochsen. 1) 1777 besichtigte Joh. Conr. Eichhorn, Pastor zu St. Catherinen in Danzig, die Samm- lungen. Er ist der Verfasser der in den Jahren 1777 und 1783 erschienenen „Beiträge zur Naturgeschichte der kleinsten Wasserthiere“ mit 9 für die damalige Zeit trefflich ausgeführten Kupfertafeln. Die Thiere sind im Stadtgraben in Danzig aufgefunden. Nach ihm ist ein Räderthier Stephanoceros Kichhornii B. benannt. 23 Der letztere wurde 1762 beim Pflügen von einem Landmanne in der Nähe von Wonneberg aufgefunden und von Ernst v. Baer beim Antritt seiner Professur 1823 als Bos Pallasii beschrieben. Ein zweites Exemplar wurde 18369 bei der Verlegung der Brücke am Olivaer Thor aufgefunden. Es sind dieses die einzigen bisher aufgefundenen Zeugen von der Existenz jenes Thieres. Nach- bildungen in Gyps wurden an mehrere Sammlungen verschenkt '). Einen sehr erheblichen Zuwachs erfuhr das Naturalien-Kabinet durch die Sammlungen, welche Nath. Math. v. Wolff 1784 der Gesellschaft hinterliess; dieselben enthielten ein herbarium vivum in 40 Bänden, von .dem ein ge- drucktes Verzeichniss existirt, ebenso wie von den anderen Naturalien, die häuptsächlich in Conchylien und Mineralien bestanden. | Die Bibliothek der Gesellschaft kann man nach Bernoulli nicht gerade gross aber doch sehr ausgesucht nennen. „Ausser beinahe alle Werke zur Naturgeschichte mit illuminirten Kupfern, sind auch alle kleinische, breynische und hevelische Werke vorhanden, nebst verschiedenen wichtigen Hauptwerken, die man wohl zuweilen in grossen Bibliotheken vermisst. Als z. B. die Philosophieal Transactions ganz komplet. Die alten und neuen Commentarii Petropololitani auch vollständig. Die Memoires de Physique et de Mathe- matique presentes ä l’Academie de Paris ete.* — Ferner nennt er noch Par- kinson’s Voyage of Capitaine Cooke, London 1774. Ehrenmitglieder. Schon das erste Statut bestimmte, dass zu Ehren- mitgliedern solche Personen erwählt werden dürften, welche durch ihre Stellung im Staate oder in den Wissenschaften besondere Vorzüge hätten. Personen der ersten Art sind nie gewählt worden; auch wurden nur aus- wärtige Gelehrte zu Ehrenmitgliedern ernannt. Obwohl mehrfach Gelehrte um die Ehre der Mitgliedschaft sich bewarben, wie noch vom Jahre 1766 berichtet wird, so wurden doch diese Anerbietungen zurückgewiesen und erst im Jahre 1775 wurde Johann Reinhold Forster’), der berühmte Begleiter Cooks auf dessen zweiter Reise, zum ersten Ehrenmitgliede ernannt. Nun folgten in den nächten Jahren J. E. J. Walch, Therkorn?), welcher eine Abhandlung für die Schriften der Gesellschaft lieferte, Fr. Ch. Meuschen, H. W. Martini, L. Sprengler und viele andere. Alle diese Personen hatten der Gesellschaft vor ihrer Ernennung reiche Geschenke für ihre Sammlungen «„emacht, oder wurden in der Hoffnung, dass sie dies thun 1) Schrift. N. G. D. N. F. Ba. III. Heft 4. S. 31. — F. Roemer. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft, Jahrgang 1875. 2) Joh. R. Forster, geb. 1729 zu Dirschau, studirte Theologie und kam 1751 nach Danzig, ging aber schon nach zwei Jahren als Prediger nach Nassenhuber, einem Dorfe an der Mottlau bei Danzig. Von hier begab er sich 1765 nach Petersburg, später nach England, von wo aus er seine berühmte Reise machte; dann wurde er Professor der Naturgeschichte in Halle, wo er 1798 starb. Zu der Natur. Gesell. hat er während seines Aufenthalts in und bei Danzig keine Beziehung gehabt. 3) Th. suchte schon 1773 um seine Aufnahme in die Gesellschaft nach, wurde aber nur als Öorrespondent angenommen, da man anderen Gelehrten die Aufnahme abgeschlagen hatte. würden, zu Mitgliedern gewählt. Hervorheben will ich noch den Chemiker F. C. Achard in Berlin, geboren 1753, .den Erfinder und Begründer der Gewinnung des Zuckers aus Rüben. Derselbe übersandte der Gesellschaft 1777 eine erosse Abhandlung über die Zusammensetzung der Edelsteine, welche für die Schriften der Gesellschaft bestimmt war, und welche sich noch bei den Akten befindet. Da aber die Gesellschaft in der nächsten Zeit keine Schriften herausgab, so ist diese Abhandlung später an anderer Stelle veröffentlicht. Diejenigen Personen, welche der Gesellschaft als einheimische Mitglieder angehörten, blieben auch nach ihrem Wegzuge aus der Stadt Mitglieder, so z. B. G. A. Schröder, weleher Münzwardein in Danzig war und erst 1776 nach Warschau ging. In den neuen Versuchen werden die Mitglieder ohne Unterscheidung ihrer Eigenschaft als ordentliche, freie oder Ehrenmitglieder aufgeführt. Die Astronomie bis auf N.M, v. Wolf. Von Reyger sind zwei astro- nomische Abhandlungen in den Schriften veröffentlicht, von denen die eine die Sonnenflecken, die andere den Ursprung des Kometenschweifes behandelt. Auch den Planeten wird ein Schweif zugeschrieben, der von der Erde aus unsichtbar ist; als Schweif der Erde wird das Zodiakallicht angesehen, eine Ansicht, welche neuerdings von Förster vertreten wird. Sonnenfinsternisse wurden beobachtet, indem das durch ein Fernrohr objektiv entworfene Bild der Sonne in der Dunkelkammer des Grünen Thores auf einem Schirme aufgefangen wurde, so dass gleichzeitig mehrere Personen den Vorgang be- obachten konnten. Solche Finsternisse wurden am 25. Juli 1748 und am 26. Oktober 1753 beobachtet; die Instrumente wurden bei der ersten von Kühn, bei der zweiten, obwohl der Name nicht genannt ist, wahrscheinlich von Reyger aufgestellt. Die Zeit wurde mittelst einer Sonnenuhr, welche fest in einem Zimmer des Grünen Thores angebracht war, beobachtet, oder mittelst einer Pendeluhr mit Sekundenschlag, welche nach der Sonnenuhr ge- stellt war. — Die partielle Sonnenfinsterniss vom 1. April 1764 beobachtete Krüger, wobei er 28 Messungen anstellte. Prediger Gott. Chr. Reccard hatte die Finsterniss für den Meridian von Danzig berechnet; der Anfang trat 2 Minuten 10 Sekunden später, das Ende 43 Sekunden früher ein, als die Rechnung ergeben hatte. Eine am 29. Dezember 1751 stattfindende Bedeckung des Jupiter durch den Mond benutzte Reyger mit de la Motte und Gerlach, um zu unter- suchen, ob der Mond eine Atmosphäre habe. Wiederum objektiv wurde der Durchgang des Merkur durch die Sonne am 6. Mai 1755 von de la Motte, Gralath und Schubert beobachtet. Dabei wurde die Zeit nach der Rathsuhr gemessen, über deren ungenauen sang Reyger mehrfach klagte; konnte er doch Differenzen von 25 Minuten fesstellen. Die Vorbereitungen für die Beobachtung des Venusdurchganges am 6. Juni 1761 leitete Krüger; weil viele Mitglieder und Gäste anwesend waren, 25 wurden mittelst zweier Fernrohre objektive Bilder der Sonne entworfen. Die Zeit wurde mittelst einer Pendeluhr gemessen, welche am vorhergehenden Tage nach Sonnenhöhen gestellt war; die Bahn wurde aufgezeichnet und die Lage der Sehne, welche die Venus vor der Sonnenscheibe beschrieb, gegen die Ekliptik festgelegt'). Ausserdem hat Reyger mehrere Vorträge über Astronomie gehalten, von denen zwei in die Schriften der Gesellschaft aufgenommen sind. In der Bibliothek der Gesellschaft befindet sich ein Manuskript, welches Abbildungen von Sonnenflecken aus den Jahren 1754 bis 1758 enthält. Diese Beobachtungen und Zeichnungen rühren von Joh. Carl Schubert.her, wie die Handschriftenvergleichung ergeben hat. Herr Kayser hat diese Beobachtungen bearbeitet*), und können dieselben mit dazu dienen, um die Beziehungen der Sonnenflecken zu anderen periodischen Erscheinungen zu ermitteln. EV. Dritter Abschnitt. Von 1786 bis 1818. Aenderung der Gesetze. Die bis dahin geltenden Gesetze erwiesen sich bei der veränderten Lage der Gesellschaft nicht mehr als passend: es hatte sich wohl die Zahl der Mitglieder vermehrt, aber die Zahl der wirklich Arbeitenden hatte sich vermindert. Dieser Uebelstand musste beseitigt werden; auch erforderte die Vermehrung der Arbeit bei der Verwaltung des Ver- mögens und der Sammlungen eine Vergrösserung der Zahl der Beamten. Nach dem neuen Statut blieb die Eintheilung der Mitglieder in ordent- liche, freie und Ehrenmitglieder bestehen, doch wurden die ordentlichen in arbeitende und blos ordentliche eingetheilt; nur die ersteren sollten zu wissenschaftlichen Arbeiten und zur Uebernahme von Aemtern verpflichtet sein. Dafür zahlten die ersteren auch nur 100 Gulden (75 Mark) Eintritts- geld, während die anderen 160 Gulden und die freien Mitglieder 150 Gulden zahlen sollten. Der Jahresbeitrag wurde 'gleichmässig für alle Mitglieder auf 18 Gulden erhöht. Für die Besichtigung der Sammlungen sollte von den 1) In der Beurtheilung bin ich mehrfach von Schimmelpfennig abgewichen Hanow hat sich nicht an astronomischen Beobachtungen betheiligt, auch hat er nicht die Bahn des Kometen von 1769 berechnet, sondern nur die Zeiten der Wiederkehr einiger Planeten zusammengestellt und .daraus Schlüsse gezogen, deren Richtigkeit Reyger bestritt. — -Es muss ferner Kühn statt Klein stehen und Minior statt Minus. 2) Schrift N. F. Ba. IL. H.ı1. 26 Nichtmitgliedern ein Eintrittsgeld erhoben werden. Die Beämten wurden vermehrt um einen Bibliothekar, eimen Inspektor des Museums, einen Refe- renten für Mathematik und Naturgeschichte und einen zweiten für Physik und Chemie. Jeder der Referenten war verpflichtet, einmal monatlich der Gesellschaft die wichtigsten Entdeckungen aus seinem Fache vorzutragen, ebenso oft sollte der Inspektor des Museums die Gesellschaft mit Vorzeigung und. Erörterung der merkwürdigsten Stücke des Kabinets unterhalten. Dafür sollte der letztere jährlich eine Belohnung von 150 Mark, jeder der Referenten von 112?/, Mark erhalten. Ausserdem wurde ein Famulus, der in der Nähe des Grünen Thores wohnen musste, mit 37!/, Mark Gehalt angestellt. — Jedes ordentliche Mitglied war verpflichtet, dreimal die Stelle eines Referenten zu übernehmen, und sollte, falls es sich weigerte, bei jedesmaliger Erwählung 22'], Mark an die Kasse zahlen. Von dieser letzteren Bestimmung ist wohl nie Gebrauch gemacht, so dass alle literati als ordentliche arbeitende Mitglieder eintraten. Politische Lage. Wir müssen nun einen Blick auf die Geschichte von Danzig werfen, da die Geschicke der Gesellschaft durch dieselbe sehr beein- flusst wurden. Schon im Jahre 1772 bei der ersten Theilung Polens war ganz Westpreussen an das Königreich Preussen gefallen; die Stadt Danzig aber, welche noch bei Polen blieb, war ganz von Preussen umschlossen, hatte sogar seinen Hafen Neufahrwasser verloren. Durch die Zollsperre, welche Friedrich der Grosse über Danzig verfügte, wurde der Handel vollständig lahm gelegt, und die Bürger ‘der Stadt mussten die Einverleibung von Danzig in den preussischen Staat, im Jahre 1793, als eine Erlösung betrachten. Nun kamen wieder bessere Zeiten, doch dauerten dieselben nicht lange, da die Stadt die Stürme der napoleonischen Kriege und den Sturz Preussens mit der ganzen preussischen Monarchie mit durchmachen musste. Nach der Schlacht bei Eylau, 1807, kamen die Kriegsgräuel direkt über die Stadt, da Danzig eine Belagerung durch die Franzosen auszuhalten hatte. Nach der Uebergabe der Stadt an die letzteren begann für Danzig eine schreckliche Zeit, welche sieben Jahre dauerte. Wenn auch Danzig nach dem Frieden von Tilsit zum Freistaat erklärt wurde, so behielt es doch eine französische Besatzung und musste gewaltige Summen als Kontribution zahlen, während aller Handel stockte. Dadurch verarmte die Stadt völlig. Als das napoleonische Heer 1812 in Russland aufgerieben war, flüchteten die Trümmer desselben nach Danzig, und nun hatte die Stadt abermals eine Belagerung vom Januar 1813 bis zum Januar 1814 durch die Verbündeten auszuhalten, welche an Schrecken alle früheren übertraf. Obwohl jetzt Frieden blieb, so hatte die Stadt noch Jahrzehnte lang an den Folgen des Krieges zu leiden. Die Referenten. Nach den neuen Statuten hatten die beiden Referenten und der Inspektor des Museums jeder einmal monatlich einen Vortrag zu halten; den vierten Vortrag im Monat sollte der seit 1792 auf Grund des Wolf’schen Legats angestellte Astronom Koch halten. Doch blieb das Institut der Referenten nur fünfzehn Jahre, bis 1301, bestehen. In dieser Zeit sind Referenten gewesen Dr. Eph. Ph. Blech zehn Jahre, M. Ch. Schmidt sieben Jahre, J. Ch. Aycke und Dr. G. Reinick je vier Jahre, Dr. Kositzki, Ober- lehrer A. B. Skusa, Dr. Kleefeld kürzere Zeit. Leider sind die Berichte aus dieser Zeit sehr mangelhaft oder fehlen gänzlich. Aus den vorhandenen Berichtes können wir nur entnehmen, dass vielfach die Vorträge wegen ge- ringer Betheiligung der Mitglieder oder wegen Verhinderung der Referenten ausfielen. Doch sind die neuesten Entdeckungen vorgetragen worden ; so wurden von Blech zwei Eudiometer, das sind Apparate zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes der Luft, vorgezeigt, und berichtete er über Schröters Mond- betrachtungen. Von ihm und von Kleefeld wurden die epochemachenden Entdeckungen 'Galvanis über thierische Elektrizität vorgetragen, von Aycke wurden schon 1801 Versuche mit der Voltaschen Batterie angestellt, über welche erst ein Jahr vorher ein Bericht erschienen war; Reinick berichtete 1799 über die Versuche, welche Rumford in München über die Erzeugung der Wärme durch Reibung angestellt und 1798 veröffentlicht hatte. Das fünfzigjährige Stiftungsfest. In diese Zeit fällt die Feier des fünfzig- jährigen Stiftungsfestes am 2. Januar 1793. Genau um dieselbe Stunde, an welcher die erste ordentliche Sitzung stattgefunden hatte, also um drei und ein viertel Uhr, begann die Sitzung in Gegenwart fast aller Mitglieder und vieler Gäste in dem Sitzungssaale der Gesellschaft im Grünen Thor. Von den Stiftern lebte nur noch der geheime Kriegsrath von Rosenberg; da derselbe aber zu schwach war, um die Sitzung zu besuchen, wurde ihm durch die Di- rektoren der Glückwunsch der Gesellschaft in seiner Wohnung ausgesprochen. Die Festrede, welche Oberlehrer A. B. Skusa hielt, und welche die Geschichte der ersten 50 Jahre behandelt, wurde später gedruckt und dem neuen Landes- herrn, dem Könige von Preussen Friedrich Wilhelm Il., gewidmet und überreicht. Lehrkursus für Chemie. In der Chemie hatte sich in dieser Zeit eine grosse Umwälzung vollzogen'). Es hatte bis dahin die Phlogistontheorie ge- herrseht, die jetzt durch die Theorie der Oxydation verdrängt wurde. Jene stellte sich nämlich das Feuer als eine Art verdünnter Erde vor, welche als die Ursache der Fähigkeit eines Körpers zu verbrennen angesehen wurde. Dieser Stoff enthalte den Wärmestoff gebunden: in jedem brennbaren Körper ist Phlogiston; die Verbrennung ist Dephlogistisirung. Dieser Theorie stellte Lavoisier seine antiphlogistische Theorie, die Theorie der Oxydation, entgegen, welehe noch heute das Fundament der Chemie ausmacht: die Verbrennung besteht in einer Aufnahme von Sauerstoff. Die meisten Mitglieder hatten sich mit der neuen Anschauung nicht ver- traut gemacht; daher waren ihnen die darauf beruhenden Berichte der Refe- renten unverständlich geblieben. Darin sah der damalige Direktor Dr. Klee- 1) Heller, Geschichte der Physik Bd. II. S. 363 und 519—521. feld die Hauptursache der Kälte, welche die Mitglieder den Vorträgen gegen- über zeigten. Es wurde daher beschlossen, einen Lehrkursus über die anti® phlogistische Chemie einzurichten. Als Lehrer wurden Aycke, Reiniek und Lampe vorgeschlagen, von denen der letztere diese Stellung annahm, nachdem die beiden anderen abgelehnt hatten. Es wurden, in den Wintermonaten 1801 bis 1803, 100 Vorträge von Professor Lampe gehalten. Diese Vorle- sungen fanden des Mittwochs von fünf bis sieben Uhr im Hause des Apo- thekers Kruckenberg statt; derselbe gab auch seine chemischen Werkzeuge dazu her. Zum Dank dafür wurde er zum ausserordentlichen Mitgliede er- nannt. Die Kosten betrugen 3846 Mark, von denen Professor Lampe 1688 Mark erhielt, während der Rest für Instrumente u. s. w: verwandt wurde. Diese Kosten wurden zum grössten Theil durch das Eintrittsgeld von dreizehn neuen Mitgliedern im Betrage von 1352 Mark und durch 1683 Mark ausserordent- licher Beiträge von Mitgliedern gedeckt. Auch ein Lehrkursus für Anatomie und Physiologie wurde geplant, kam aber nicht zu Stande. Die Kriegsjahre. In den Jahren 1803 und 1804 wurden keine Refe- renten ernannt, doch wurden freiwillig von einigen Mitgliedern Vorträge ge- halten, so von Kleefeld über die Theorie des Galvanismus und der Elektrizität, welche von Versuchen begleitet waren, von Goetz und Reinick über die Gall’sche Hirnlehre, von Blume über Steinregen, von M. ©. Schmidt über das Leuchten der See, zum Theil nach eigenen, auf seinen Reisen gemachten Beobachtungen, von Koch über astronomische Gegenstände. Von nun an hörte jede wissenschaftliche Thätigkeit auf; nur eimige ausserordentliche Sitzungen wurden bei sehr geringer Betheiligung gehalten, in welchen sich die Gesellschaft wesentlich mit der Vermögensverwaltung beschäftigte. Das Vermögen, welches mit der Wolf’schen Stiftung 63000 Mark betrug, war auf Grundstücke ausserhalb der Stadt und auf Häuser in derselben ausgeliehen. Durch die Kriegsunruhen wurden die meisten Gläubiger zahlungsunfähig: es gingen die Zinsen nicht ein, und die Grundstücke mussten verkauft werden. So kam die Gesellschaft in den Besitz mehrerer Grundstücke, die verpachtet und schliesslich oft unter der Hälfte der Summe, welche die Gesellschaft darauf stehen hatte, wieder verkauft werden mussten. Mehrere Mitglieder traten aus, Niemand trat ein. In diesen schweren Zeiten führte Kleefeld das Direktorat; doch im Jahre 1812 hatte auch er, der selbst während der Belagerung seine meteorologischen Beobachtungen fortgesetzt hatte, den Muth verloren. — Er stellte den Antrag, die Gesellschaft für aufgelöst zu erklären, und ihr Eigenthum dem Senate zur Verwaltung zu übergeben. Ich lasse seine Einleitungsrede folgen: „Die Wenigsten wollen es selbst «estehen, dass unsere Societät, als Naturforschende Gesellschaft nach ihrem Wesen, nach ihrem Zwecke, nach ihrer Thätigkeit in sich und nach ihrer Wirksamkeit nach aussen wirk- lich nieht mehr existirt. Die Gesellschaft als Naturforschende Gesellschaft ist wirklich todt, und der in der letzten Versammlung gefasste Entschluss ist kein Todschlag, sondern nur die Anerkennung ad acta, was wir sind, — die Ausfertigung eines Todtenscheins. — Und warum wollen wir es uns noch länger verheimlichen? Setzen wir aber auch den Zweck der Stiftung noch so niedrig an, beschränken wir ihn auch nur auf eine freundschaftliche Unter- haltung über naturwissenschaftliche Gegenstände ohne Ansprüche auf wissen- schaftliche Form und gelehrten Prunk: wer will, wer hat sich denn seit Jahren so unterhalten? Wer ist dazu zusammengekommen?“ Indessen die Mehrzahl der Mitglieder lehnte die Auflösung ab und wählte, als Kleefeld die Wiederwahl sich verbat, den Schöppen M. ©. Schmidt, der sich am muthigsten gezeigt hatte, zum Direktor. Und wirklich, es wurden im Jahre 1814 acht ordentliche Sitzungen gehalten, während die Stadt belagert und beschossen wurde! An mehreren Tagen sprach Kleefeld über Meteorologie, an sieben Tagen hielt Koch astronomische Vorträge, während G.G. Reinick über die Reinigung des verdorbenen Wassers sprach. N. M. v. Wolf und seine Stiftung. Nathanael Matthaeus v. Wolf!) war 1724 in Konitz geboren, hatte Me- dizin studirt und sich in Warschau als Arzt und Leibarzt einiger polnischer Grossen ein nicht unbedeutendes Vermögen erworben. Auch war er vielfach auf Reisen gewesen und hatte die Bekanntschaft bedeutender Gelehrten des Auslandes gemacht. Als zunehmende Schwindsucht ihn nöthigte, seine ärztliche Praxis niederzulegen, verlegte er 1769 seinen Wohnsitz nach dem Danzig benachbarten Städtehen Dirschau. Hier lebte er seinem Lieblings- studium, der Astronomie, das er auch schon früher praktisch betrieben hatte?). Als aber im Jahre 1772 Dirschau an Preussen kam, siedelte er nach Danzig über; erst 1776 wurde er Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft. In Danzig konnte er sich der ärztlichen Praxis nicht entziehen, da sein Rath vielfach von seinen Kollegen gewünscht wurde; doch behielt er noch Zeit, der Astronomie seine Kräfte zu widmen. Er richtete in seiner Wohnung auf dem Holzmarkte®) in dem Hause des Abts von Oliva im zweiten Stock ein sehr gut gelegenes Eekzimmer, von welchem aus eine sehr schöne Aussicht gegen Morgen, Mittag und Abend sich darbot, zu einer Sternwarte ein, welche von Joh. Bernoulli beschrieben ist*). „An beyde Fenster hat er einen kleinen halbeirkelförmigen oder vielmehr elliptischen Erker anbauen lassen, deren 1) Den ausführlicheren Lebenslauf siehe unter No. 56 des Mitgliederverzeichnisses. 2) Mehrere seiner Beobachtungen finden sich in Recueil pour les Astronomes par M. J. Bernouilli Tom. 2 p. 325 Berlin 1772 und in den Berliner Ephemeriden für 1780. Tom. 2, p. 175—179. 3) Bernoulli schreibt Kohlenmarkt, Wolf aber forum lignarium. 4) Berliner Ephemeriden für 1780 Theil II, S. 171, 172. 30 jeder aus acht kleinen Fenstern und einem mit zween oder drei Klappladen versehenen, gewölbartigen Dache besteht; in dem Erker, welcher mehr gegen Mittag liegt, steht ein guter englischer, von Sisson verfertigter, ganz mes- singener Quadrant von 1 Fuss im Halbmesser, mit welchem Hr. Wolf sehr be- quem und ohne das Instrument von der Stelle zu rücken, correspondirende Sonnenhöhen nehmen kann; im anderen Erker steht, wenn es nicht sonst wo gebraucht wird, ein Dolland’sches Spiegelteleskop von 18 Zoll Focallänge, zu welchem ein Dolland’sches Objektivmikrometer gehört. Dabei hat der Be- sitzer zwei englische Uhren; die eine ein schönes Werk von Shelton, mit einer zusammengesetzten Pendulstange, und die er in einem ganzen Jahre nur um 20” variirend gefunden hat; die andere ist eine von den kleinen astro- nomischen Uhren, die seit wenig Jahren von Herrn Megalhaens in London besorgt werden. Den Gang der Uhr bestimmt Herr W. nebst den Sonnen- höhen mittelst eines kleinen in der Mauer angebrachten Loches, durch welches er den Sirius und andere Sterne hinter einem Thurm kann verschwinden sehen.“ Ferner erwähnt Bernoulli ‚einen englischen Sextanten mit doppeltem Winkel- spiegel, und ein Objektivglas von 100 Fuss Brennweite, welches von dem ge- wesenen Professor der Mathematik Hecker zu Danzig geschliffen ist, aber noch nicht benutzt wird.“ Die hier beschriebene Anlage genügte indessen Wolf nicht, und ging sein Bestreben dahin, eine ordentliche Sternwarte zu errichten. Um aber der Sternkunde einen dauernden Sitz in Danzig auch nach seinem Tode zu sichern, setzte er sich mit der Naturforschenden Gesellschaft in Verbindung. Diese pachtete auf seine Kosten von der Stadt auf dem Festungsterrain des Bischofs- berges ein Stück Land, auf welchem Wolf mit einem Aufwande von etwa 22500 Mark (30000 Gulden) eine Sternwarte errichtete und mit den nöthig- sten Instrumenten ausstattete. Hier beobachtete er schon 1781 am 17. De- zember eine Sonnenfinsterniss. Diese Sternwarte übertrug er durch eine Schenkung der Naturforschenden Gesellschaft, behielt sich aber die Benutzung derselben bis zu seinem Tode vor. Um auch nach seinem Tode geregelte Beobachtungen zu sichern, vermachte er der Gesellschaft ein Kapital von 36 000 Mark (4000 Dukaten), von dessen Zinsen, die er den damaligen Ver- hältnissen entsprechend zu sechs Prozent annahm, fünfsechstel (1800 Mark) zur Besoldung eines Astronomen, der Rest für Instrumente und zu Repara- turen angewendet werden sollte. Ich lasse eine Uebersetzung der in latei- nischer Sprache abgefassten Urkunde nach Weglassung der formellen Ein- leitung und des Schlusses hier folgen'). Urkunde der Wolf’schen Stiftung. „Herr von Wolf giebt und schenkt zum Nutzen der Stadt Danzig der obengenannten Gesellschaft zu immer- währender Verwaltung das auf dem Bischofsberge neuerdings errichtete und 1) Schimmelpfennig hat die ganze Urkunde in seiner von mir als Quelle angeführten Arbeit abgedruckt. SE mit astronomischen Instrumenten entsprechend dem Verzeichnisse ausgestattete Observatorium, zugleich mit einer Summe von viertausend Dukaten, von denen tausend in baarem Gelde, dreitausend aber in eigenhändigen Schuld- verschreibungen, welche auf den Gütern der hohen Grafen, des obersten königl. Marschalls Lubomirski und des Generals von Podolien Czartoryski in den Akten von Warschau hypothekarisch eingetragen sind, zu einer ewigen Stiftung, behält sich aber während seines Lebens den Gebrauch und die Ein- künfte vor, verzichtet aber von jetzt an auf das Recht, die geschenkten Sachen zu verkaufen oder über dieselben anders zu verfügen, und übergiebt diese zu diesem Zwecke durch die beutige Verhandlung zu unzweifelhaftem Eigenthum. Die genannte Gesellschaft aber nimmt diese Schenkung an und verspricht in ihrem Namen und dem ihrer Nachfolger in der Gesellschaft, diese Stiftung ewig zu erhalten und mit der genannten Summe, sobald sie dieselbe in baarem Gelde von dem edlen Geschenkgeber erhalten haben wird, entweder die Kammergüter der Stadt oder Grundstücke der Stadtkasse zu beleihen und über die Sicherheit sowohl dieses Darlehns als auch der jähr- lichen Zinsen zu wachen, dann wenn der Stifter gestorben ist, zu sorgen, dass sichere und fortlaufende Einkünfte von den Zinsen, nämlich jährlich sechs vom hundert, wie es die Ordnungen der Stadt festgesetzt haben, gewonnen werden. Von diesen Zinsen sollen fünf Theile zur Besoldung eines geeigneten Astronomen, der sechste auf das Gebäude und die Instrumente verwendet werden. Diesen Astronomen soll man mit Stimmenmehrheit und auf Grund der Empfehlungen wählen, welche von den benachbarten Akademien, nämlich der von Petersburg, der von Berlin, der von Stockholm und der von Kopen- hagen erbeten werden sollen. Dem Astronomen aber soll als Pflicht auferlegt werden, astronomische und meteorologische Beobachtungen fleissig anzustellen, besonders solche, welche die genannten Akademien angeben und der berühmten Gesellschaft ' mittheilen werden; auch soll er Studirenden die Astronomie und die höhere Mathematik und Schiffern die Kunst zu schiffen, zum Vortheil des Danziger Handels, gegen geringe Bezahlung lehren, endlich auch für rechtzeitige Aus- besserung der Gebäude und die Reinhaltung der Instrumente sorgen.“ Bis zu seinem Tode hat Wolf auf seiner Sternwarte Beobachtungen angestellt, unterstützt von dem geschiekten Mechaniker Füllbach, welcher neben der Sternwarte wohnte, während eine Wohnung für den Astronomen dort nicht vorhanden war. Eine Beschreibung und Abbildung der Sternwarte ist nach Wolfs Tode von Joh. Bernoulli in Berlin herausgegeben!) nebst den dort von Wolf ge- 1) Observationes astronomicae factae Dantisci, ab anno 1774 ad annum 1784. Una cum aliis Varsauiae et Dirsauiae ab anno 1764 ad annum 1773 factis per D. de Wolf. Adjecta est Deseriptio et Iconographia Observatorii Gedanensis. Berolivi 1785. 8. — Der Name des Heraus- gebers ist in dem Werke nicht genannt. 32 machten Beobachtungen, die allerdings schon früher in den Berliner Epheme- riden veröffentlicht sind. Ich lasse eine Uebersetzung der Arbeit folgen. Das Original verdanke ich der Berliner Sternwarte; weder in Danzig noch auf den Königl. Bibliotheken in Berlin und in Königsberg befindet sich das genannte Buch. — Die beiliegende Tafel enthält von den sechs Abbildungen des Originals nur vier; einen Querschnitt und den Grundriss des zweiten Stockes habe ich weggelassen. Beschreibung der Danziger Sternwarte. Mit Zustimmung des hohen Senats habe ich an der höchsten Stelle des Forts auf dem Berge, welcher die Stadt überragt und Bischofsberg genannt wird, eine Sternwarte erbaut!). Der Boden ist aus so festem Thon, dass er kaum der Hacke nachgiebt. Die 24 Fuss langen Mauern sind nach den Himmelsgegenden gerichtet und schliessen ein quadratisches Gebäude ein. Innen sieht man zwei 8 Fuss lange, 8 Fuss hohe und 4 Fuss breite Mauern. Eine von diesen, welche von Norden nach Süden gerichtet ist, trägt auf ihrer Oberfläche eine Mauer aus behauenen Steinen von 1000 bis 4000 Pfund Gewicht, an welcher auf jeder Seite ein Mauerquadrant hängt. Die andere Mauer trägt dort zwei enorme Pyra- miden, auf welche sich das Meridianfernrohr stützt. Diese Mauer erstreckt sich von Osten nach Westen. Beide Mauern stehen von allen Seiten frei vom Fussboden und dem oberen Gebälke ab, damit sich die Erschütterung der Herumgehenden nicht dem Instrumente mittheile. Ueber den Fernrohren, sowohl dem Meridianfernrohr als auch über denen der Mauerquadranten, er- bliekt man 3 Oeffnungen, welche durch das oberste Gebälk und das Dach hindurchgehen, von Süden nach Norden gerichtet sind und bis zu der hori- zontalen Stellung der Fernrohre hinabreichen. Die Oeffnungen werden durch 3 Thüren mit geringer Mühe geöffnet und geschlossen. Die unteren Thüren werden horizontal auseinandergezogen, die mittleren und die oberen auf dem Dache vertikal. Die oberen schliessen dadurch den Regen aus, dass sie an der Spalte, wo zwei sich gegenseitig berühren, einen daumenbreiten Kupfer- . streifen haben, welcher mit dem benachbarten in eine gemeinsame scharfe Schneide ausläuft, so dass die abschüssige Thür den Regen auf das Dach leitet. Vier halbkreisförmige, in 6 Theile getheilte Fenster gestatten eine enge Spalte zu öffnen, wie sie in dem rauhen Klima erforderlich ist. Es sind aber Doppelfenster innen und aussen vorhanden, sowie auch Fensterladen nicht allein gegen das Unwetter, sondern auch damit der Raum vollständig ver- dunkelt werden kann, wenn am Tage der Durchgang hellerer Sterne be- obachtet werden soll. Ausserdem haben die Fenster ein Dach aus Eisen- platten, welche nach Belieben zu öfinen sind, wenn eine Beobachtung in der Nähe des Zeniths es erfordert. 1) Herr Major Roese legte 1876 eine für Napoleon bestimmte Karte des Bischofsberges vor, auf welcher sich die Sternwarte verzeichnet findet. 33 Die Uhren hängen an der einen Pyramide, damit ihr Gang nicht durch die Erschütterung der Gehenden beeinflusst werde. Die Schwingungen der Pendel können überall in der Sternwarte nach dem Gehör leicht gezählt werden, während das Auge die Sterne beobachtet. Gegenüber dem Meridian- fernrohr, ungefähr 1000 Schritte davon, ist ein Granitblock von grossem (e- wichte mit eingemeisseltem Kreuze aufgestellt, damit die geringste Abweichung des Fernrohrs von der Ebene des Meridians sogleich bemerkt werden kann. Ach wäre «doch ein ähnliches Zeichen nach Norden zu aufgestellt und zwar jenseits der Meeresbucht auf der Halbinsel Hela, welche ungefähr '/,; Grad entfernt ist, mittels welches ein Grad mit leichter Mühe gemessen werden könnte. Wenn es doch den Königen einmal belieben möchte, nach Stockholm zu, welches ungefähr unter demselben Meridian liegt, durch 40 oder 50 Schiffe, welche in zwei Linien aufzustellen sind, 5 Grade mit Hilfe des Hadley’schen Oetanten zu messen, und die Gestalt der Erde zu bestimmen, hier wo die grösste Krümmung angenommen wird'). Das Ostfenster der Sternwarte zeigt die darunter liegende Stadt mit der Weichsel und am Horizont die Dünen der Nehrung. Das Südfenster zeigt dem Auge das bergige Pommerellen auf 10 und mehr Meilen hin, so dass der Meridian auf eine solche Entfernung hin leicht verlängert werden könnte. Etwas nach Osten zu wird Dirschau und ferner die reichste Ebene im ganzen Gesichtskreise wahrgenommen, nämlich die Danziger, Elbinger, Marienburger, gegen 8 Meilen nach Elbing zu, von der einen Seite, und nach Montau zu sich erstreckend, wo die Hufe gewöhnlich für 1000 Thaler und zuweilen für das Doppelte und Dreifache gekauft wird. Jenseits Elbings begrenzen die Berge von Hockerland das Gesichtsfeld. Elbing wird, seitdem der Thurm abgebrannt ist,. nur schwer entdeckt, aber an der. Marienburg in 6 Meilen Entfernung können an einem heiteren Tage noch die Fensterscheiben gezählt werden. Aus dem Westfenster wird Pommerellen gesehen, doch wird der Gesichtskreis schon in der ungefähren Entfernung von einer Meile durch Wälder und Berge abgeschlossen. Rechts davon liegt Cassubien und der be- nachbarte Zigankenberg, von dem einzelne Theile das Observatorium etwas überragen. Das Nordfenster leitet den Blick über die Festung Hagelsberg hinüber auf das Gestade des Meeres, Gaspe (Saspe) genannt, und dann über den Meerbusen nach Hela, wo ein sandiges Ufer in 5 Meilen Entfernung das Gesichtsfeld begrenzt. Ein wenig rechts davon sieht man die Stadt Hela und dann das offene Meer bis zur Nehrung hin. Die Höhe des Observatoriums schätze ich auf etwa 200 Fuss über dem Meeresspiegel und zwar deshalb, weil das Barometer in der Stadt beständig um 2°/, Linien höher beobachtet wird. Die Entfernung des Observatoriums bis zum Meere schätze ich auf 13295 Fuss, weil der Schall von in der Festung Weichselmünde abgeschossenen 1) Diese Stelle bezieht sich wohl auf Annahmen über die Gestalt der Erde, welche Kühn aufgestellt hatte. 3 Kanonen diesen Raum in 17—13 Sekunden durchläuft. Genauere Messungen erlaubten die ärztliche Praxis und der kranke Körper nicht. Den meisten Nutzen darf man von den Beobachtungen erhoffen, welche in demselben Meridian an sehr weit entfernten Orten angestellt werden. Schon das Kap der guten Hoffnung liegt jenseits des Äquators in demselben Meri- dian. Möchten doch die Holländer ein ähnliches Observatorium dort ein- richten, damit in einer langen Reihe von Jahren durch die Differenzen der Deklinationen der Planeten und der Fixsterne die Parallaxen, das sind die Fundamente der Astronomie, ausser jedem Zweifel festgestellt werden könnten. Von Instrumenten sind vorhanden: 1) ein Mauerquadrant!) von 6 Fuss Radius, welcher in derselben Zeit von Sisson geschmiedet ist, in welcher sein Mitschüler Birdius den ähnlichen Göttingischen anfertigte. Er hoffte nämlich, dass der König auch diesen für Göttingen kaufen werde. Der selige Magellan erwarb ihn aus dem Nachlasse des verstorbenen Beauclerk und verband damit eine Einrichtung zur Bestimmuns der Collimationslinie und eine zweite, um den Bogen zu prüfen, mit deren Hilfe er in Gegenwart von Sisson fand, dass der ganze Bogen 4 Sekunden über 90 Grade betrage. Uebrigers fürte D. de Magellan ein Gewichtchen hinzu, welches den Druck des Rohrs auf die Achse, um welche es gedreht wird, ausgleicht. Ich habe noch einen Metallspiegel hinzufügen lassen, welcher unter 45° geoen das Objektiv gestellt wird, damit bei gegebener Gelegenheit Sterne im Norden vom Rücken aus beobachtet werden können; 2) ein Meridianfernrohr von 4 Fuss, von demselben Künstler mit achro- matischer Linse ausgestattet und mit einer sehr feinen Wasserwaage versehen; 3) ein beweglicher, sehr vorzüglicher Quadrant von einem Fuss von dem- selben Künstler hergestellt und von dem berühmten Dm. Ferguson geprüft; 4) ein Hadlejanischer Quadrant von Dolland mit achromatischem Fern- rohr; er fügte noch ein dreiseitiges Glaskästchen (capsulam triangularem ex vitris) hinzu, dessen Seiten durch besondere Kunst parallel gemacht sind, damit Sonnenhöhen auf der Erde allein mittels des Bildes, welches sich auf der Oberfläche des Quecksilbers zeigt, gemessen werden können; 5) ein vorzügliches zweifüssiges Teleskop von Shortius mit doppeltem Okularrohr und doppeltem kleineren Spiegel. Der kleinste Apparat ver- grössert 55 mal, der grösste 200 mal. Er fügte ein Heliometer zugleich mit einer Tabelle hinzu, um die Mikrometer in Minuten und Sekunden zu ver- wandeln; 6) ein ausgezeichnetes 1'/,-füssiges Teleskop von Martin; 7) und 8) zwei Teleskope von ein Fuss Länge, von denen das eine (marsupiale) sehr kostbar ist; 1) Dieser Mauerquadrant sollte 1828 in Schumachers Astronomischen Nachrichten zum Ver- kauf ausgeboten werden, 39 9) ein vierfüssiges Teleskop, von dem verstorbenen Enters in Elbing ver- fertigt, dessen Spiegel der berühmte Hell in Wien aus irgend einem Grunde verbessern liess; es vergrössert mehr als 200 mal, ist aber lichtschwächer; 10) fünf Tubi dioptriei mit hölzernen Röhren, 12 bis 23 Fuss lang; 11) ein künstlicher Magnet und eine Deklinations- und Inklinationsnadel, ein rohes Werk eines Hufschmieds, welcher sich, guter Gott! den Namen eines Mechanikers aneignet; 12) Micrometer nach Herschel, von einem andern Naseweise (nasutulo) desselben Schlages gemacht; 13) Himmels- und Erdglobus des grossen Bleau; 14) Objektivgläser von 150, 100, 75, 60, 56, 45 Fuss, deren letzte fünf von Hevelius abzustammen scheinen. Sie waren mir unnütz, da mir ein ge- schiekter Künstler fehlte. Das zweite, dritte und letzte zeichnen sich vor den übrigen aus. Der Durchmesser ist 8, 6 und 4 Zoll; 15) eine. Camera obscura mit Sonnenmikroskop; 16) ein Shelton’scher Regulator (cum giridio); 17) ein Regulator von Magellan mit Fichtenpendel. Einen Vertikalkreis suche ich mir zu beschaffen. Ein vorzügliches achromatisches Fernrohr ver- sprach mir Dolland. Die übrigen Instrumente und die Bücher aufzuzählen unterlasse ich. Ein Originalbild von Copernieus schenkte Hussariewcki. — Es folgt dann noch eine Zusammenstellung der schon früher in den Ber- liner Ephemeriden veröffentlichten Beobachtungen. Dieselben beziehen ‚sich auf die Zeit des Aus- und Eintritts der Jupitertrabanten in den Schatten des Jupiter, auf Sonnen- und Mondfinsternisse und auf Kulminationshöhen zur Bestimmung der geographischen Breite. Einige dieser Beobachtungen rühren von seinem Adjunktus Füllbach her. Neben seiner Sternwarte wollte Wolf auch begraben sein. Auf seinen Wunsch wurde sein Leichnam nach Hunterscher Weise eingespritzt und in einen eichenen Kasten, den er selbst hatte fertigen lassen, gebettet. Die Gesellschaft veranstaltete eine Todtenfeier, bei welcher Ph. A. Lampe die Gedächtnissrede hielt. Diese Rede wurde gedruckt, dem Könige von Polen Stanislaus August gewidmet und durch das früher in Danzig wohnende Mitglied der Gesellschaft Dr. med. Baron v. Scheffler dem Könige überreicht. Als Dank dafür schenkte dieser der Gesellschaft einen Ring mit seinem Bildnisse, den der jedesmalige Direktor bei feierlichen Gelegenheiten tragen sollte'). Auf Kosten der Gesellschaft wurde das Bildniss Wolfs von Nath. Schmidt für das Sitzungszimmer in Öl gemalt, und ausserdem, von dem Kupfer- stecher Matthias Deitsch in Kupfer gestochen, der oben erwähnten Rede bei- gebunden. Die Kosten dafür betrugen 985 Gulden. Ueber dem Grabe stand anfangs ein Stall. Nachdem dieser als baufällig abgebrochen war, wurde 1794 auf das Grab ein einfaches Denkmal aus Stein 1) Dieser Ring ist noch vorhanden, [97] 36 gesetzt, welches mit einem Gitter umgeben wurde. Als die Sternwarte im Jahre 1813 auf Befehl des Gouverneurs Rapp abgebrochen wurde, verfiel auch des Grabeitter, wurde aber nach dem Kriege wieder hergestellt. Das Denkmal fand sich noch 1876 mitten in den Festungswerken vor, als die Gesellschaft in unerloschener Dankbarkeit, fast 100 Jahre nach Wolfs Tode, dasselbe zu renoviren beschloss. Da man sich überzeugen wollte, ob es noch über dem Grabe stehe, wurde an der Stelle nachgegraben, und nebst Sargrudimenten trotz der Einbalsamirung nur die wohlerhaltenen Skelettheile vorgefunden'). Von dem Schädel wurde ein Gypsabguss genommen; dann fand am 7. Dezember 1877 die Wiederbestattung in einem Üementsarge statt, in welchem eine hermetisch verschlossene Zinkkapsel ein gedrucktes Dokument enthielt. Eine Tafel aus grünem Syenit trägt in Aluminiumaus- legung die alte lateinische Inschrift unter Angabe des Renovationsjahres. Dr. Julius August Koch. Nach Wolts Tode übernahm Dr. N. Berendt im Auftrage der Naturforschenden Gesellschaft die Aufsicht über die Stern- warte. Die Gesellschaft stellte einen Plan für die Einrichtung des astronomi- schen Instituts fest und trat, wie es Wolf gewünscht hatte, mit den Akade- mien von Berlin, Petersburg, Stockholm und Kopenhagen in Verbindung wegen Besetzung der Stelle des Astronomen. Unter den zahlreichen Bewer- bern fiel die Wahl auf Dr. Jul. Aug. Koch in Osnabrück, welcher dort praktischer Arzt war. und besonders von Bode, Euler und Lichtenberg empfohlen war. Koch hatte sich als Astronom schon einen bedeutenden Ruf durch seine, in Bodes Jahrbuch veröffentlichten Arbeiten erworben. Am 8. November 1792 übernahm er die Sternwarte und gab sich mit Begeisterung seinem neuen Berufe hin. Ausser seinen wissenschaftlichen Arbeiten war dem Astronomen die Pflicht auferlegt, monatlich Vorträge in der Gesellschaft zu halten; auch sollte er die angehenden Schiffer in den zu ihrem Berufe erforderlichen astronomischen Kenntnissen unterrichten. Beiden Verpfliehtungen ist er nicht nur mit grossem Eifer nachgekommen, sondern er hat sogar noch mehrfach in emem Zirkel von gebildeten Zuhörern aus allen Klassen besondere astronomische Vorträge gehalten. Seine astronomische Thätigkeit wurde durch die 1807 beginnende Be- lagerung gestört: die Instrumente mussten zu ihrer Sicherung nach der Stadt gebracht werden. Doch auch im dieser Zeit ruhte er nicht, sondern beob- achtete auf freier Gasse mit einem Taschenperspektiv oder einem Kometen- sucher. Nach Beendigung der Belagerung bezog er wieder die Stern- warte, welche wunderbarerweise nur wenig gelitten hatte. Auf Vorstellung des Direktors der Gesellschaft, Kleefeld, liess Napoleon die Schäden wieder ausbessern. In dieser Zeit ist der als Marke für das Mittagsfernrohr dienende (ranitstein verloren gegangen. Zum Glück aber war das Fernrohr so trefi- 1!) Joh. Schopenhauer erwähnt, dass W. in seinem Testamente die Bestimmung getroffen habe, dass sein Grab 100 Jahre nach seinem Tode geöffnet werde, damit die Wirkung der Ein- balsamirung festgestellt werde. Eine Bestätigung dieser Angabe habe ich nicht finden können. 37 lich aufgestellt und ruhte auf so unerschütterlich stehenden Granitsäulen, dass zu seiner Prüfung überhaupt nur selten und blos der Vorsicht wegen einige Beobachtungen nöthig waren. Doch noch Schwereres stand Koch bevor. Als der Bischofsberg von den Franzosen befestigt wurde, mussten alle dort liegenden Wohnhäuser 1811 abgebrochen werden. Dieses Loos theilte auch seine bisherige Wohnung, und er zog nun in die Sternwarte, die nicht eigentlich zum Wohnen eingerichtet war. Hier lebte er ohne Bedienung, da Füllbach 1806 «gestorben war und ein zweiter Diener nicht angestellt wurde. Als dann 1813 Danzig wieder belagert wurde, musste er wegen Lebensgefahr, und weil die Fenster der Sternwarte durch nahe Kanonenschüsse zertrümmert waren, nach der Stadt ziehen. Im Oktober musste er die Instrumente nach der Stadt schaffen, weil die Sternwarte auf Befehl des Gouverneurs Rapp niedergerissen wurde. Jetzt wohnte er in einem kleinen Zimmer des Grünen Thors, setzte aber auch dort von den Fenstern aus seine Beobachtungen fort. Alle diese Ereignisse hatten seine ohnehin schwachen Körperkräfte erschüttert; schon am 21. October 1817 schloss sich sein Auge für immer. Noch auf dem Todtenbette bewies er seine Anhänglichkeit an die Gesellschaft dadurch, dass er seine ganze Baar- schaft (45 Louisdor) derselben schenkte; ja schon vorher hatte er, als die pekuniäre Lage der Gesellschaft eine sehr ungünstige geworden war, auf die Hälfte seines Gehalts verzichtet, so dass ihm nur 100 Ducaten (900 Mark) blieben, was um so höher anzuschlagen ist, da die Preise der nothwendigsten Lebensmittel eine ganz ungeheuere Höhe erreicht hatten. Die letzten Jahre hat er in Petershagen neben einem neuen Kirchhofe gewohnt; auf diesem Kirchhofe, in dessen Nähe er noch vielfach sein Fernrohr nach dem Himmel gerichtet hatte, wurde er auch begraben. Seine zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten sind in den astronomischen Jahrbüchern von 1787 bis 1817 veröffentlicht. Ich lasse hier folgen, was S. Günther in der Allgemeinen deutschen Biographie über unseren Astro- nomen sagt: „K. war einer der ersten Astronomen, welche systematisch die Veränderlichkeit der Fixsterne zu erforschen trachteten; er entdeckte die Veränderlichkeit von R. leonis, sowie gewisser Sterne im Herkules, in der nördlichen Krone und im Sobieskyschen Schilde und fasste seine eingehenden Studien über diesen Gegenstand zusammen in der, Bodes Jahrbuch für 1817 einverleibten „Tafel aller 1815 bekannten veränderlichen Sterne, deren Licht- perioden bestimmt worden sind.“ Als Anhang zu Bodes Tafeln liess er „Astronomische Tafeln zur Bestimmung der Zeit aus der beobachteten glei- chen, obwohl unbekannten Höhe zweier Fixsterne“ erscheinen, welche sich für den Seefahrer sehr zweckmässig erwiesen. Einen sehr richtigen Blick bewies er in seiner Diskussion der Frage, ob Kometen auch in ihrer Sonnen- ferne noch zu sehen seien; Wiszniewsky hat seitdem diese Möglichkeit zur Gewissheit erhoben !).“ 1) [ch habe die oben eitirte Arbeit von Schimmelpfennig und E. @. A. Böckel, Eine Vor- lesung zum Andenken an Koch, Danzig 1819, benutzt. Ya Vierter Abschnitt. Von 1818 bis 1864. Lage der Gesellschaft nach dem Kriege. Die Existenz der Gesell- schaft war wohl gerettet, doch die Lage war entmuthigend. Der Director M. ©. Schmidt charakterisirt dieselbe 1815 bei seiner Antrittsrede auf fol- gende Weise: „Seit 20 Jahren haben sich keine auswärtigen Gelehrten und seit 12 Jahren keiner unserer Mitbürger um die Aufnahme in unsere Gesell- schaft beworben. Die Zahl der letzteren ist auı sechszehn heruntergegangen, unsere ehemaligen Hilfsmittel sind zur Hälfte versiegt, und ach! das traurigste für uns, unsere Sternwarte. liegt fortdauernd zertrümmert.“ Es galt nun zu- nächst neue arbeitende Mitglieder zu gewinnen. Dem Fintritte junger Ge- lehrter standen die hohen Eintrittsgelder entgegen; daher entschloss man sich zunächst, solchen Gelehrten, welche Vorträge zu halten versprachen, das Eintrittsgeld zu erlassen, ging aber bald dazu über, das Eintrittsgeld über- haupt aufzuheben. Dann ergab sich, dass der veränderten Sachlage die alten Gesetze nicht mehr entsprachen; man musste daher neue Gesetze entwerfen. Durch den Beitritt tüchtiger Gelehrter hob sich der Stand der Gesellschaft schnell. Allgemeine Uebersicht über diesen Abschnitt. Diese ganze Periode trägt den Charakter hoher Wissenschaftlichkeit; die einfachen Referate über die Leistungen anderer Gelehrter treten zurück gegenüber den Vorträgen oO über eigene wissenschaftliche Leistungen. Und fürwahr, eine Reihe Männer gehörten der Gesellschaft an, welche die Geschichte der Wissenschaft an hervorragender Stelle nennen muss. Ich erwähne Rathke, Siebold, Anger, sronau, Menge und Strehlke. Die 27 Hefte, welche die Gesellschaft in dieser Zeit herausgegeben hat, enthalten nur wissenschaftlich hoch bedeutsame Arbeiten. Wissenschaftliche Bestrebungen wurden befördert, und werde ich namentlich die Unterstützung, welche der Meteorologie zu Theil wurde, zu schildern haben. Wenn auch der Stand der Kasse nur auf wenige Jahre die Anstellung eines eigenen Astronomen zuliess, so suchte doch die Gesellschaft durch astronomische Preisaufgaben die Astronomie zu fördern und durch den Ankauf eines eigenen Hauses mit darauf befindlichem Thurme der Astronomie eine eigene Heimstätte zu beschaffen. Ein wissenschaftlicher Lesezirkel bildete sich 1823, und für die Bibliothek wurden besonders solche Werke an- geschaflt, deren Preis für die Kasse der einzelnen Mitglieder zu hoch war. Demgegenüber traten die ordentlichen Sitzungen zurück; es sind im Durch- schnitte noch nicht sechs derselben im Jahre gehalten worden, die dafür aber um so bedeutendere Vorträge brachten. » Die Beamten blieben lange in ihren Ämtern: M. ©. Schmidt blieb bis 1831 Director, also bis zu seinem Fortzuge von Danzig; ihm folgte Professor Fürstemann bis zu seinem 1836 erfolgten Tode, diesem Dr. G. K. Berendt bis 1845, ihm der Medizinalrath Schaper auf ein Jahr, dann Anger bis 1855, Dr. Lievin bis 1860, und nach dem im Jahre 1861 erfolgten Tode des Ober- lehrers Giesswald wieder Lievin bis 1864. Die Gesellschaft erlangte im Jahre 1819 Korporationsrechte; Staats- unterstützung wurde ihr nieht gewährt, doch genoss sie von 1844 bis 1857 Portofreiheit für ihre Briefe unter 16 Loth. Ich gehe nun dazu über, im einzelnen die Geschicke der Gesellschaft zu erörtern. Die neuen Gesetze. Es werden einheimische und auswärtige Mitglieder unterschieden; nur die ersteren zahlen einen Jahresbeitrag und zwar 12 Mark. Sie zerfallen, den früheren Gesetzen entsprechend, in ordentliche Mitglieder und ausserordentliche. Nur die ordentlichen sind zum Halten von Vorlesungen und zur Annahme von Ämtern verpflichtet, doch haben nur wenige wirklich Vorlesungen gehalten. Nur die ordentlichen Mitglieder haben Stimmrecht; sie müssen akademische Bildung haben, während jeder Freund der Natur- wissenschaften ausserordentliches Mitelied werden kann. Zu auswärtigen ordentlichen Mitgliedern werden Gelehrte von anerkanntem Verdienste um die Naturwissenschaft gewählt; sie verpflichten sich zur Ein- sendung von Abhandlungen. Die auswärtigen korrespondirenden Mitglieder übernehmen es. die Gesellschaft von neuen Entdeckungen und Erfindungen durch Briefwechsel früher in Kenntniss zu setzen, als dieses durch den Druck eeschehen kann. Zu auswärtigen Ehrenmitgliedern werden verdiente Männer aus Achtung und Anerkennung ihrer Verdienste um die Wissenschaft oder um die Gesellschaft ernannt. Die Beamten bestehen aus einem Direktor, einem Vizedirektor, einem Sekretär, einem Schatzmeister, einem Bibliothekar und mehreren Inspektoren der Sammlungen. Die erste ordentliche Versammlung soll am zweiten Januar, die folgenden am ersten Mittwoch jeden Monats gehalten werden und um drei Uhr be- ginnen; doch haben, wie schon erwähnt, nur sechs ordentliche Versammlungen Jährlich stattgefunden. Der Anfang der Sitzungen wurde 1851 auf fünf Uhr verlegt. — In den ausserordentlichen Versammlungen finden die Geschäfts- sachen ihre Erledigung. Die Astronomie und die Wolf’sche Stiftung. Die Sternwarte war bis auf die Fundamente zerstört, der Astronom der Gesellschaft gestorben, das von Wolf gestiftete Vermögen zum Theil verloren. Man konnte daher vor- läufig gar nicht an die Anstellung eines Astronomen denken. Man hoffte aber, der Staat werde die Mittel zum Bau einer neuen Sternwarte bewilligen. Da aber die Stelle, auf welcher die alte Sternwarte gestanden hatte, jetzt ganz in den Festungswerken lag, war es gar nicht möglich, dort eine neue 40 aufzubauen; daher wurde von Dr. Westphal der Plan zu einer neuen ent- worfen, welche bei Langfuhr stehen und 60000 Mark kosten sollte, während für Instrumente 21000 Mark veranschlagt wurden. Nach langen Unterhand- lungen wurde aber 1825 nur eine Entschädigung von 13864 Mark (4621 Thlr. 12 Ser. 2 Pf.) gewährt. Mit dieser Summe betrug nun die Wolf’sche Stif- tung 49362 Mark und brachte eine jährliche Emnahme von 1995 Mark; doch vergrösserten sich die Einkünfte in den folgenden Jahren durch geeignetere Anlage des Kapitals. Einen Theil der Zinsen verwandte man zu meteorolo- gischen Beobachtungen und zum Drucke meteorologischer Abhandlungen, den Rest schlug man zum Kapital. Die Astronomie hatte wenigstens von 1818 bis 1820 einen Vertreter in Westphal, dem Lehrer der Naturwissenschaften am Gymnasium, ge- funden. Dieser stellte Untersuchungen über veränderliche Sterne an, welche er in den Schriften der Gesellschaft veröffentlichte. Als er 1820 Danzig ver- lassen wollte, versuchte ihn die Gesellschaft dadurch der Stadt zu erhalten, dass sie ihn zum Astronomen wählte; er aber lehnte die Wahl ab. _ Als später Strehlke astronomische Beobachtungen anstellen wollte, wurden zwei Teleskope, ein Kreismikrometer und 1829 ein Passageinstrument von Pistor angeschafft. Da die Hoffnung gering war, die Mittel zum Bau einer Sternwarte zu erlangen, fragte man. bei Bessel, dem berühmten Direktor der Königsberger Sternwarte an, ob mit den vorhandenen Instrumenten und ohne feste Stern- warte eine erspriessliche Thätigkeit eines Astronomen zu erwarten sei. Als die Antwort bejahend ausfiel, wählte man auf Bessels Vorschlag seinen mehr- jährigen Assistenten Dr. Carl Theodor Anger mit einem Gehalte von 1350 Mark. Im Mai 1831 übernahm Anger seine neue Stellung und zog zunächst in die Apotheke des Herrn Weiss auf Langgarten; dort stellte er von dem Altane des Hauses, auf welchem ein hölzerner Aufbau angebracht wurde, seine Beob- achtungen an. Da er jedoch bald darauf in Folge einer Aufforderung seines alten Freundes, des Commodore von Bille den astronomischen Unterricht an der Navigationsschule übernahm, konnte er 1852 das dieser Anstalt gehörige Haus beziehen und die dortige Sternwarte benutzen. Hier standen ihm manche recht schöne Instrumente zur Verfügung, auch schaffte die Gesellschaft eine Pendeluhr von Tiede für 900 Mark an. Mit der Uebernahme des Unterrichts an der Navigationsschule erfüllte Anger zugleich eine Pflicht, die dem Astro- nomen durch die Wolf’sche Stiftung auferlegt war. Ein Astronom ohne feste Sternwarte konnte sich nicht an die Aufgaben machen, welche einer Sternwarte ersten Ranges gestellt sind. Daher hat sich denn Anger auf das Beobachten von Sonnen- und Mondfinsternissen, Stern- bedeekungen und auf die genaue Ortsbestimmung der Sternwarte beschränkt!). 1) Astron. Nachr. Bd. I1 bis 27. AR Ausserdem hat er für die Schiffer sehr brauchbare Schriften veröffentlicht, nämlich eine Tafel zur Krleichterung des Gebrauchs der Mond-Ephemeriden, und Abhandlungen, welche sich auf die Bestimmung der geographischen Breite und Länge beziehen. In der Gesellschaft hat er die Mitglieder in zahlreichen Vorträgen mit den Entdeckungen der neueren Astronomie bekannt gemacht. Doch schon 1837 gab er seine Stellung als Astronom der Gesellschaft auf, um die Pro- fessur der Mathematik am Gymnasium zu übernehmen. Auch in der neuen Stellung blieb er der Gesellschaft treu und hat bis zu seinem 1858 erfolgten Tode noch zahlreiche Vorträge!) gehalten, auch noch eine Reihe astronomi- scher Abhandlungen in den Schriften der Gesellschaft veröffentlicht, welche namentlich die Theorie der Störungen und der dabei in Betracht kommenden Funktionen behandeln. Aus dem Gebiet der reinen Mathematik beschäftigte er sich namentlich mit der Reliefperspektive. — Seine Vorträge waren nicht populär gehalten: sah er doch als Zweck der Gesellschaft die Förderung und Erweiterung der Wissenschaft, nicht aber die blosse Verbreitung von Kennt- nissen an. Dass er auch verstand, meisterhaft populäre Vorträge zu halten, zeigte er im Winter 1856 bis 1857 vor einem grossen Zuhörerkreise. Diese Vorträge sind nach seinem Tode herausgegeben und können noch jetzt eine Quelle der Belehrung und des Genusses bilden. Im Jahre 1840 wurde die Stelle des Astronomen wieder besetzt durch den noch sehr jungen von Bessel warm empfohlenen Dr. Friedr. Wilh. Flem- ming. Doch nur wenige Monate hat dieser die genannte Stellung bekleidet, denn schon am 28. Dezember desselben Jahres erlag er dem Typhus. Er hat von seiner Wohnung aus einige Beobachtungen angestellt und in der Gesell- schaft zwei Vorträge gehalten; in dem letzten, am 12. Dezember, sprach er über das Verhältniss der Sternwarten zur Astronomie. Als Aufgabe der kleinen Sternwarten sieht er die Bestimmung der geographischen Länge und Breite und die Ortsbestimmung der Kometen an. Die Pendeluhr und das tragbare Chronometer der Gesellschaft seien vortrefflich; auch das Passage- instrument genüge; nur wünsche er einen hölzernen Aufbau aufseinem Hause, damit er die Instrumente geschützt vor den Unbillen der Witterung aufstellen könne). Preisaufgaben. Im Jahre 1845 kaufte die Gesellschaft das Haus am Frauenthor. Da dasselbe einen hohen Thurm besass, der zur Anstellung astronomischer Beobachtungen geeignet erschien, so trug die Gesellschaft kein Bedenken, die Anzahlung aus der Kasse der Wolf’schen Stiftung zu bestreiten. Dadureh wurden die Mittel, welche für astronomische Zwecke verfügbar wurden, so beschränkt, dass man vorläufig an die Anstellung eines Astro- nomen nicht denken konnte. Man beschloss aber, jährlich 1200 Mark zurück- 1) Bis 1837 hat er 21 Vorträge gehalten, nachher noch 31. 2) Ich weiche hier in der Beurtheilung von Schimmelpfennig ab, zulegen, um dadurch allmählich eine grössere Summe für astronomische Zwecke zu gewinnen. Dieses hatte sich als nicht ausführbar erwiesen, da dringende Ausgaben zu leisten waren. Um nieht ganz auf die Förderung der Astronomie zu verzichten, wurde auf Angers Antrag am 24. Februar 1849 beschlossen, von drei zu drei Jahren astronomische Preisaufgaben zu stellen und für die beste Lösung jedesmal einen Preis von 100 Dukaten auszusetzen. Noch in demselben Jahre wurde auf Vorschlag von Professor Schumacher, dem Herausgeber der Astronomischen Nachrichten, die erste Aufgabe bekannt gemacht. „Bei den in der Bewegung des Mondes von den Planeten Merkur, Venus, Mars und Jupiter erzeugten Ungleichheiten alle langen Perioden zugehörigen Argumente, für welche sich merkliche Koefficienten vermuthen lassen, zu untersuchen und die dazu gehörigen Koefficienten zu berechnen.“ Doch für diese Aufgabe lief keine Lösung ein, obwohl der Termin der Ablieferung bis zum 1. Oktober 1351 hinausgeschoben wurde. Die Gesellschaft liess sich dadurch keineswegs zurückschrecken, sondern schrieb bereits im Januar 1852 eine neue Preisaufgabe aus. Der im Jahre 1851 veröffentlichte Versuch Foucaults, durch die Bewe- sung eines Pendels die Umdrehung der Erde zu zeigen, hatte in der ge- sammten gebildeten Welt wserechtes Aufsehen erregt; durch die Bemühungen von Strehlke und Anger wurde er auch in Danzig angestellt. Seine Bedeu- tung für die Wissenschaft lag darin, dass, obwohl man die Theorie des Pendels schr genau untersucht hatte, doch ein wesentlicher Faktor übersehen worden war. Daher war die Preisfrage sehr zeitgemäss, die Theorie des Pendels unter Berücksichtigung der Umdrehung der Erde zu entwickeln. Unter den sieben eingereichten Lösungen wurde von der aus Anger, Strehlke, Tröger, Gronau und Mix zusammengesetzten Kommission der Arbeit des berühmten Direktors der Gothaer Sternwarte Hansen der Preis zu- erkannt. Diese Arbeit wurde sofort in den Schriften der Gesellschaft ver- öffentlicht. | -Die dritte Preisfrage, welche nach mehrfacher Besprechung mit Hansen gestellt wurde, forderte die „Bestimmung der Abweichung des Greenwicher Passageinstruments vom Meridian für den Zeitraum von 1750 bis 1762%. — Bereits am 2.. Januar 1855 konnte die ausgezeichnete Arbeit des Professors Peters in Altona gekrönt werden. Auf Wunsch der Gesellschaft setzte Peters seine Untersuchungen noch weiter fort. Dann wurde auch diese Arbeit in den Schriften veröffentlicht. Weitere Preisaufgaben wurden nicht gestellt, wohl wesentlich deshalb, weil Anger, das treibende Element, 1858 starb. Anstellung eines Astronomen. Wenn auch jetzt ausreichende Mittel zur Anstellung eines Astronomen fehlten, so fand sich doch ein Mann in der. Person des Herrn Kayser, welcher im Sommer 1859, zunächst ohne Ent- schädigung, mit den vorhandenen Instrumenten astronomische Beobachtungen anstellen wollte. Auf seinen Antrag wurde noch in demselben Jahre ein Observatorium im Thurme des Hauses der Gesellschaft eingerichtet. Im Jahre 1862 wurde ihm dann die Stelle des Astronomen übertragen, freilich nicht mit dem Gehalte, das Wolf für den Astronomen ausgesetzt hatte; auch wurde ihm im Hause der Gesellschaft eine bescheidene Wohnung eingerichtet. Als die Gesellschaft zu etwas reichlicheren Mitteln gelangte, konnte 1866 eine Drehkuppel auf dem Thurme errichtet werden. Wenn auch die schöne Spitze, welche den Thurm früher krönte, hatte fallen müssen, so glaubte doch die Gesellschaft, dieses Opfer der Wissenschaft bringen zu müssen. Zugleich wurde die Anschaffung eines Aequatorialfernrohrs beschlossen. Um aber auch für künftige Zeiten der Astronomie eine Stelle in Danzig zu sichern, beschloss die Gesellschaft, die Zinsen von 24000 Mark aus- schliesslich für astronomische Zwecke zu verwenden und anzuerkennen, dass ein Kapital von 14400 Mark aus der Wolf’schen Stiftung zum Ankauf des Hauses verwandt sei. Dieses letztere Kapital, welches unverzinslich ist, soll ratenweise amortisirt und als Schuld der Gesellschaft an die Wolf’sche Stiftung fortgeführt werden. Am Ende des Jahres 1891 betrug die Wolf’sche Stiftung 28264 Mark 91 Pf., und schuldete die Gesellschaft derselben 10650 Mark. Meteorologie. Wir besitzen für Danzig seit dem Jahre 1739 eine fort- laufende Reihe von meteorologischen Beobachtungen: seit diesem Jahre nämlich bis zum Jahre 1752 hat Hanow an jedem Tage viermal das "Thermometer und das Barometer beobachtet. Von 1753 bis 1788 hat Reinick diese Be- obachtungen fortgesetzt. Gleichzeitig hat Reyger die Beschaffenheit der Witterung von 1722 bis 1786 aufgezeichnet!). Ferner besitzt die Gesellschaft meteorologische Beobachtungen von Füllbach, dem Gehilfen v. Wolf’s auf dessen Sternwarte, und endlich die sehr sorgfältigen, mit den besten Instru- menten ausgeführten Beobachtungen Kleefeld’s, welche dreimal täglich angestellt sind und sich über einen Zeitraum von 33 Jahren, von 1807 bis 1845, erstrecken. Die letzteren sind in den „Neuesten Schriften der Gesell- schaft“ Band II und UI veröffentlicht, doch nur bis 1838. Dr. Schaper setzte diese Beobachtungen vom Juni 1845 bis zum Dezember fort. Die 81 jährigen Beobachtungen von 1739 bis 1819 hat Westphal benutzt, um daraus die mittlere Temperatur für jeden Tag des Jahres zu berechnen’). Alle diese Beobachtungen sind vielfach benutzt”), um aus ihnen meteo- rologische Gesetze abzuleiten. Bis zum Jahre 1825 hatten die genannten Mitglieder ohne Unterstützung der Gesellschaft ihre Beobachtungen angestellt. In diesem Jahre kam auf Antrag der Oberlehrer Strehlke und Förstemann und des Direktors der 1) G. Reyger, die Beschaffenheit der Witterung in Danzig vom Jahre 1722—1769 und Theil II vom Jahre 1770-1786, Danzig 1788. — Von dem ausserordentlichen Mitgliede Minior befindet sich ein Heft mit Barometerbeobachtungen im Archiv der Gesellschaft, 2) Neueste Schriften Ba. I. 3) Vergl. Schimmelpfennig. Navigationsschule v. Bille die Begründung eines meteorologischen Instituts zu Stande. Es wurden 1800 Mark bewilligt und später diese Summe noch erhöht, um die besten Instrumente zur Beobachtung der Temperatur, des Luftdrucks, des Feuchtigkeitsgehalts und des Erdmagnetismus anzuschaffen. Die Beobachtungen selbst führte Strehlke in seiner Wohnung, v. Bille in der Navigationsschule und der Lootsen-Kommandeur Engel in. Neufahr- wasser aus. Von den langjährigen Beobachtungsreihen Strehlke’s sind namentlich die beiden Reihen aus den Jahren 1826—1831 und 1841—1850 bemerkens- werth; er beobachtete täglich zuerst von Morgens 8 Uhr, später von 6 Uhr, bis Abends 10 Uhr in zweistündigen Intervallen Lufttemperatur, Barometerstand, Richtung und Stärke des Windes, Regen, Gewitter und etwaige aussergewöhn- liche meteorologische Erscheinungen. Man wird mit Bewunderung für die Aufopferungsfähigkeit Strehlke’s erfüllt, wenn man bedenkt, dass ihm während dieser 16 Jahre jeder längere Aufenthalt im Freien, jede T'heilnabme an aus- gedehnter Geselligkeit versagt war. — Später hat er dann noch viele Jahre täglich dreimal diese Beobachtungen angestellt!). Zu diesen Beobachtungen kommen noch "Thermometerbeobachtungen, welche die Gesellschaft auf dem Pfarrthurm von dem Thurmwärter seit 1828 anstellen liess; auch wurde 1829 ein Anemometer auf der Navigationsschule aufgestellt, welches von v. Bille beobachtet wurde. Auf der Thurmplatte der Petrischule wurde 1850 ein Regenmesser aufgestellt und 1851 eine Windfahne. Auch in weiterer Entfernung von der Stadt wurden von der Gesellschaft zwei Stationen unterhalten: in Schöneberg am Fusse des Thurmberges stellte der Lehrer Zielke von 1859 bis 1862 Thermometerbeobachtungen an, während auf der Halbinsel Hela die dortigen Prediger?) Temperatur und Luftdruck aufzeichneten. Erst 1867 wurde die Station Hela von dem meteorologischen Institut in Berlin übernommen. Die Meerestemperatur wurde in Hela von dem Prediger Weikhmann und in Neufahrwasser bis 1867 von dem Maschinenmeister Schweichert gemessen, die Temperatur einiger Quellen von Aycke; auch hat der letztere die Höhen der weiteren Umgebung der Stadt barometrisch®) bestimmt; später hat Strehlke diese Messungen fortgesetzt. Professor Feldt in Braunsberg übergab seine dort von 1826 bis 1833 angestellten Gewitterbeobachtungen der Gesellschaft, desgleichen der Forst- meister Seide 1843 seine meteorologischen Beobachtungen. Theoretisch haben sich mehrere Mitglieder mit Meteorologie beschäftigt: Kleefeld hat 1813 einen ganzen Uyclus von Vorlesungen gehalten, in 1) Neben ihm hat seit, 1528 der Medicinalrath Dr. Schaper in seiner Wohnung nach Klee- feld’scher Weise beobachtet. Vergl. ausserord. Sitz. v. 29. Nov. 1845. — Eine Bestätigung dieser Notiz habe ich nicht ermitteln können. 2) Mir sind nur die Namen Schewe, Feierabend und Weikhmann bekannt. 3) Neueste Schrift. Bd. IV, 1843. 45 welchen alle Elemente, welche das Wetter bilden, einzeln behandelt sind, während’Förstemann, Tröger, Lievin und Bobrik besondere Gebiete erörterten. Beobachtungen über die Deklination der Magnetnadel haben 1811 Klee- feld und Koch!) angestellt; Deklination und Inklination wurden 1823 von Commodore v. Bille in dem Garten der Navigationsschule, die Inklination allein vom 24. Mai bis Ende September 1858 von Oberlehrer Giesswald auf Langgarten beobachtet, wobei er bis 123 Beobachtungen täglich ausführte und als Resultat 63° 24’ 39,125’ fand; doch weiss ich nicht, ob diese Be- obachtungen veröffentlicht sind. — Endlich hat Kayser?) 1861 und 1862 eine grössere Beobachtungsreihe der Deklination gemacht. Physik und Chemie. Der Hauptvertreter der Physik war Strehlke; er hat sich durch seine Arbeiten eine dauernde Stelle in der Geschichte dieser Wissenschaft gesichert. Er zuerst hat die von Chladni entdeckten Klang- figuren gründlich untersucht und ausserordentlich genaue Messungen mit den ausgezeichnetsten Apparaten angestellt; auch die noch immer nicht abge- schlossene Theorie dieser Figuren hat er wesentlich gefördert?). Doch auch alle die grossen Entdeckungen, welche in diesen Zeitraum fallen, hat er andauernd verfolgt und die betreffenden Versuche nachgemacht, so namentlich die magnet-elektrischen Versuche. Die Gesellschaft unterstützte seine Bestrebungen dadurch, dass sie ausser anderen Apparaten im Jahre 1847 einen grossen magnet-elektrischen Apparat für 447 Mark anschaffte und zu optischen Versuchen eine Dunkelkammer in ihrem Hause am Frauenthor ein- richtete. Nachdem Jacobi seine Entdeckung der Galvanoplastik 1840 ver- öffentlicht hatte, stellte Strehlke diese Versuche sofort auch in Danzig an; auch wusste er sich die 240 Mark betragenden Kosten für ein Daguerrotype von- Pistor zu verschaffen, um diese neue so bedeutende Entdeckung seinen Schülern und der Gesellschaft vorzuführen. Yon den Daguerreschen Licht- bildern gelang es ihm zuerst galvanoplastische Copieen herzustellen®). Sehr bald nach der Entdeckung der Spektralanalyse zeigte er einen Spektralapparat, den seine Schule besass; im Jahre 1853 konnte er dann die grosse galvanische Batterie der Gebrüder Finn aus England benutzen, um im Hotel de Berlin das elektrische Licht und objektiv die hellen Spektrallinien zu zeigen. Neben ihm hat noch Förstemann die Gesellschaft mit physikalischen Versuchen unterhalten und Kessler Versuche über die Spannkraft des ge- ‚sättigten Wasserdampfes angestellt. Die Bedeutung Gronau’s liegt mehr auf dem Gebiete der Mathematik; durch seine Untersuchungen über das Imaginäre, über die Hyperbelfunktionen und deren Anwendung auf die Mathematik und die Physik, namentlich aber 1) Neu. Schr. Bd. II, H. 1. S. 20. DINSChES N... BA. .H, 2. 3) Poggendorfl’s Annalen Bd. 4, 18 und 95. 4) Poggend. Ann. Bd. 43. ‚46 - durch die Berechnung von vollständigen Tafeln der Logarithmen der Hyper- belfunktionen hat er sich ein grosses Verdienst um die Wissenschaft erworben. Ein grosser Theil seiner Arbeiten ist in den Schriften der Gesellschaft ver- öffentlicht. Mit Chemie beschäftigten sich Clebsch, Lichtenberg und Mix. Zoologie, Anatomie und Physiologie. Dieser Zeitabschnitt, den ich als den der Gelehrten charakterisirt habe, wird eingeleitet durch die Ankunft von Heinrich Rathke in Danzig, woselbst er von 1818 bis 1829 als Arzt wirkte; dann folgte er einem Rufe an die Universität Dorpat. Seine Arbeiten bewegen sich zunächst auf dem Gebiete der Anatomie und der Entwicke- lungsgeschichte der Wirbelthiere. Er begann mit der Klasse der Fische, für welche ihm Danzig ausreichendes Material lieferte, und untersuchte nament- lich die Entwickelung der Verdauungs- und Geschlechtsorgane dieser Thiere. Dann ging er dazu über, die Entwiekelung der Athmungsorgane aller Wirbel- thiere zu studiren. Hierbei bemerkte er zuerst an dem Embryo eines Schweines an den Seiten des Schlundes vier Spaltöffnungen, welche er sofort als Analoga der Kiemenspalten der Fische erkannte, und welche er später als Schlundspalten bezeichnete. Diese Gebilde konnte er später an alien Wirbel- thieren, auch am Menschen nachweisen. Schon allein diese Entdeckung, sagt sein Biograph Zaddach, würde hingereicht haben, seinen Namen unsterblich zu machen. Noch in Danzig dehnte er seine Untersuchungen auf die Entwicke- lungsgeschichte eines wirbellosen Thieres, des Flusskrebses aus. Mit dieser Arbeit schliesst zugleich seine Thätigkeit in Danzig ab. Zu seinen mikro- skopischen Beobachtungen bediente er sich eines der Gesellschaft gehörigen Fraunhoferschen Mikroskops. — In den Sitzungen der Gesellschaft hat er viele Vorträge über seine Entdeckungen gehalten und seine ersten Arbeiten in den Schriften der Gesellschaft veröffentlicht. j Kaum weniger bedeutend war Carl Theodor Ernst von Siebold, der von 1835 bis 1840 in Danzig als Direktor des Hebeammeninstituts lebte und dann eine Professur in Erlangen annahm. Er hat sich vorzugsweise mit der Erforschung der Entwickelung der wirbellosen Thiere beschäftigt. Die Nähe der See gab ihm erwünschte Gelegenheit, die bei Danzig häufige Qualle Medusa aurita näher zu untersuchen. Mit diesen Thieren hatte sich Ehren- berg beschäftigt und glaubte nachgewiesen zu haben, dass dieselben sich auf geschlechtslose Weise fortpllanzen. Als v. Siebold 1836 behauptete, dass auch dieses Thier getrennten Geschlechts sei, stiess er auf heftigen Widerspruch. Drei Jahre setzte er, zeitweise in Zoppot wohnend, seine Stu- dien über die Ohrenqualle fort. Seine Resultate hat er in den Schriften der Gesellschaft veröffentlicht und nicht nur seine früher gemachte Beobachtung bestätigt, sondern auch aus den Eiern die daraus entstehende Polypenbrut erzogen. An demselben Orte hat er seine Beobachtungen über die zur Gattung Gregarina gehörigen in verschiedenen Insekten und deren Larven lebenden Eingeweidewürmer beschrieben. Von seinen zahlreichen noch in Danzig ge- machten Veröffentlichungen will ich nur erwähnen seine weiteren Unter- suchungen über die Eingeweidewürmer, über die Spermotozoen der wirbel- losen Thiere, über den Unterschied in der Schalenbildung der männlichen und weiblichen Teichmuscheln, über ein. räthselhaftes Organ derselben Thiere, das er später als Gehörorgan deutete. Ferner gelang es ihm zusammen mit Dr. W. Baum zuerst das Vorkommen eines Flimmerepithels im Körper des Menschen und zwar auf einem extirpirten Nasenpolypen nachzuweisen. Ausserdem beschäftigte er sich eingehend mit faunistischen Studien; seine Sammlungen aus allen Ordnungen der wirbellosen Thiere, die er schon 1830 in Heilsberg begonnen und bis 1840 in Danzig fortgesetzt hatte, gaben ihm noch bis 1851 Stoff zu Abhandlungen, auf die jeder Forscher, der sich mit der Lokalfauna der Provinz beschäftigen will, noch jetzt zurück- greifen muss. Ganz besonderes Interesse erregte ihm aber, wie er selbst sagt, die von ihm beobachtete Entwicklung von Xenos Spheeidarum, eines Insekts, dessen . Larve als Schmarotzer in einer Raubwespe lebt. Wie sehr ihn dieses Thier interessirte, zeigte er dadurch, dass er in der Front seiner Wohnung im Hebeammeninstitut, Langgarten 33, ein Medaillon mit der Reliefdarstellung von Xenos einfügen liess und seinen Nachfolger im Amte bat, das Medaillon am Hause zu erhalten. Als die Hebeammenanstalt ihr neues Heim bezog, und das alte Haus umgebaut wurde, ist das Medaillon entfernt worden '). —- Ueber seine Beobachtungen hat v. Siebold in der Gesellschaft Vorträge gehalten. Professor F. A. Menge, der seit 1836 als Lehrer der Naturwissen- schaften am Realgymnasium zu St. Petri angestellt war und 1880 starb, hat sich hauptsächlich mit der- Erforschung der Spinnen der Umgegend nicht nur in anatomischer, sondern auch in biologischer Beziehung beschäftigt. Ausser in zwei Abhandlungen über die Lebensweise der Spinnen und der Afterspinnen zeigte er sich in seinen in den Schriften der Gesellschaft veröffentlichten Arbeiten über die Tausendfüssler, über die Scheerenspinnen und namentlich über. die eigentlichen Spinnen als ausserordentlich sorgfältiger Beobachter, so dass seinen Forschungen ein bleibender Werth gesichert ist. Jede Art ist mit allen Einzelnheiten ihres Körpers abgebildet. Besonders auf den späteren Tafeln, welche auf photographischem Wege vervielfältigt sind, kommen seine feinen Zeichnungen recht zur Geltung. Viele neue Arten sind von ihm ent- deckt worden. Doch auch anderen Theilen der Naturbeschreibung wandte er seine Aufmerksamkeit zu, wie zahlreiche Vorträge beweisen. Auch Alb. Lievin, der von 1835 bis zu seinem im Jahre 1881 erfolgten Tode in Danzig als Arzt wirkte, hat seine Studien den Thieren der Heimath zugewandt: er hat die Branchiopoden der Umgebung von Danzig in den Schriften der Gesellschaft abgebildet und beschrieben. it) Ehlers: Von Siebold, Zeitsch. £. wiss. Zoologie. Bd. XLII. 48 Der Prediger K. L. Boeck brachte eine grosse Sammlung von Vögeln der Umgegend zusammen, über deren Uebergang an das Provinzialmuseum ich unten zu berichten haben werde. In dieser Sammlung, von welcher er ein Verzeichniss veröffentlicht hat, sind namentlich die durch die verschiedenen Jahreszeiten bedingten Farbenveränderungen der Enten berücksichtigt. Der Oberlehrer H. R. Schmidt sammelte Schmetterlinge und Käfer, und der Gutsbesitzer v. Tiedemann auf Russoczin bei Danzig Klein- schmetterlinge. | Die vorweltlichen im Bernstein eingeschlossenen Thiere fanden in dem Arzte G. K. Berendt ihren Sammler und Bearbeiter; er hat in Verbindung mit Professor Göppert in Breslau und mit E. Koch drei Bände über diese Thiere herausgegeben, auf welches Werk ich unten zurückkommen werde. Botanik. Die Flora der Umgegend haben die Aerzte E. F. Klinsmann und G. K. Berendt, der Apotheker Weiss, die Öberlehrer Menge und Giesswald beobachtet. Besonders der zuerst genannte hat mehrere Abhand- lungen über die Flora von Danzig veröffentlicht und ein grosses Herbarium angelegt, welches nach seinem T'ode in den Besitz der Gesellschaft gekommen ist, während Weiss eine neue vermehrte Auflage der Flora von Reyger heraus- gegeben hat. Medicin. Da die Mehrzahl der ordentlichen Mitglieder aus Aerzten bestand, so ist es selbstverständlich, dass auch allgemein verständliche medi- einische Vorträge gehalten wurden. An erster Stelle ist Wilhelm Baum zu nennen, welcher von 1830 bis 1842 als Oberarzt am Stadtlazareth wirkte, bis er eine Professur in Greifswald annahm; er hielt in jedem Jahre Vorträge über mikroskopische Anatomie, Physiologie und Zoologie. So hat er gesprochen über das Doppelsehen in physikalischer Hinsicht, über die vegetabile Natur. gewisser Hautausschläge, über den Weichselzopf, über die Krätzmilbe und über Würmer im Auge der Thiere und Menschen, wobei er das mit einem Wurme behaftete Auge eines Plötzes zeigte. Später haben Dr. Nagel und Dr. Schneller Menschen mit Oysticercus, der Finne von Taenia solium, im Auge vorgestellt. Dr. Sinogowitz sprach über Verdauung, Geisteskrankheit und Pestepidemie, Dr. Lievin über Geschmacksinn und asiatische Cholera, Dr. Pohl über Galvanokaustik; Dr. Wagner stellte einen Mann mit gespaltenem Brustbein vor. Gäste. Einige durch Danzig reisende Gelehrte haben in der Gesellschaft Vorträge gehalten. So sprach 1860 der Direktor des Kaukasischen Museums in Tiflis, Dr. Radde, ein geborener Danziger, der noch jetzt in lebhafter Verbindung mit seiner Vaterstadt und mit der Gesellschaft steht, über seine Amur-Expedition, Herr Dr. Schorr aus Warschau 1855 über Sternschnuppen, Herr Hauptmann Michaelis 1861 über Luft- und Meeresströmungen auf der Basis der Erfahrung, Herr Professor A. Hirsch, ein früheres einheimisches Mitglied, 1865 über Meningitis, als er sich zur Untersuchung dieser Krankheit, welehe epidemisch auftrat, in Westpreussen aufhielt. 49 Das Lokal der Gesellschaft und der Hauskauf. Seit 1746 hatte die Gesellschaft ihre Sammlungen in dem Grünen T'hor aufgestellt und daselbst auch ihre Sitzungen gehalten, freilich nieht ohne Unterbrechung. Denn von 1816 bis 1818 wurde die Stadtwaage, welche auch im Grünen Thor untergebracht war, renovirt, und dadurch wurden die von der Gesellschaft benutzten Räume in Mitleidenschaft gezogen, weil ein Balken eingezogen werden musste, welcher unter dem Sitzungszimmer und zum Theil unter dem grossen Saal lag. Wän- rend dieser Zeit wurden die Sitzungen abwechselnd bei verschiedenen Mit- gliedern gehalten und die Sammlungen in einen kleinen Theil des Saales zusammengedrängt. Als im Jahre 1829 eine gründliche Reparatur des Daches nothwendig wurde, musste das ganze Lokal geräumt werden. Da man glaubte, nach der Beendigung des Baues das Grüne Thor wieder beziehen zu können, behalf man sich in der Zwischenzeit, so gut es gehen wollte. Die Sammlungen und die Bibliothek wurden im St. Marienschulhause in engen Räumen untergebracht. Da aber der Magistrat das Grüne Thor zu einem anderen Zwecke brauchte, musste man froh sein, im Jahre 1832 in der ehemaligen Jakobskirche, in der damals schon die Rathsbibliothek, die spätere Stadtbibliothek, aufgestellt war, Räumlichkeiten für die jährliche Miethe von anfangs 39 Mark, später 73 Mark zu erhalten. Freilich genügten die Räume den Zwecken der Gesellschaft sehr wenig; daher bemühte man sich bald, ein eigenes für die Zwecke der Gesellschaft passendes Haus zu kaufen. Erst am Anfange des Jahres 1845 wurde das grosse, am Frauenthor ge- legene Haus!) als geeignet gefunden und für 24000 Mark gekauft. Da das- selbe ausser einem Sitzungssaale und Räumen für die Sammlungen einen Thurm von über hundert Fuss Höhe besass, von welchem sich eine weite Aussicht darbot, so glaubte man einen, auch für astronomische Zwecke ge- eigneten Bau gefunden zu haben und trug kein Bedenken, die 15000 Mark betragende Anzahlung und 4821 Mark zum Ausbau aus dem Kapital der Wolf’schen Stiftung zu entnehmen. Nachdem die nöthigen Einrichtungen im Innern des Hauses hergestellt waren, konnte man am 29. November 1845 die erste ausserordentliche und am 2. Januar 1846 die erste ‚ordentliche Sitzung im neuen Lokale abhalten. Zu dem Hause gehörte noch ein, nach der Kleinen Hosennähergasse gelegenes Nebenhaus, welches ebenso wie der Keller für die Gesellschafts- zwecke nicht gebraucht wurde und daher vermiethet werden konnte; doch hatte die Gesellschaft viele Unannehmlichkeit damit, weil die Miethe nicht regelmässig einging. Als daher dieses Nebenhaus baufällig wurde, beschloss man 1857 einstimmig den Verkauf desselben für 1950 Mark. Hierbei stellte sich heraus, dass der Besitztitel noch nicht gerichtlich berichtigt war, und 1) Das älteste, auf das Haus bezügliche Schriftstück, das sich in den Akten der Gesellschaft befindet, ist von 1730 datirt und beruft sich auf Akten vom Jahre 1549, A 50 musste dieses noch nachträglich geschehen. Als 1877 der Gesellschaft die Böck’sche Sammlung überwiesen werden sollte, dachte man daran, dasselbe Nebenhaus zur Aufstellung der Sammlung wieder anzukaufen; jetzt wurden für das baufällige Haus 32000 Mark verlangt. Der Kauf kam nicht zu Stande, weil unterdessen das Provinzialmuseum begründet wurde. Die Verbindung der beiden Häuser wurde beim Verkauf des Nebenhauses vermauert, leider an einer falschen Stelle, denn es stellte sich später heraus, dass dabei ein hochparterre gelegener kleiner Raum, der eigentlich ganz im Haupthause lag, mit verkauft war. Im Jahre 1889 musste sich die Ge- sellschaft den Besitz dieses Stückes mit einem Aufwande von 1250 Mark sichern. Freilich gewann sie dadurch einen erwünschten Platz zur Ver- grösserung ihres Sitzungszimmers. In dem unter dem Hause gelegenen Keller wurde später eine Restauration eingerichtet, welche ihren Eingang nach der Langen Brücke zu hat, während der Eingang für das Haus selbst in der Frauengasse gelegen ist. In dem Hochparterre befindet sich eine kleine Wohnung für den Kastellan und das Sitzungszimmer, während der weite Hausflur genügenden Raum zum Ablegen der Garderobe enthält. Im ersten Stock befindet sich der grösste Theil der Bibliothek, im zweiten zwei Zimmer für den Astronomen und noch ein Sammlungszimmer; noch höher hinauf in zwei weiteren Etagen sind zwei grosse, durch das ganze Haus reichende Säle gelegen, welche von der Treppe im Thurme aus zu erreichen sind und zur Aufnahme der Sammlungen ein- gerichtet wurden; in einem derselben ist ein Theil der Bibliothek aufgestellt. Das Sitzungszimmer ist mit Wasserleitung und Gas versehen; die Wände sind mit den Porträts bedeutender Mitglieder und einiger anderer Gelehrten geschmückt, zum grossen Theil Oelgemälde. So sehen wir die stattlichen Stifter der Gesellschaft Gralath, Klein, Zorn v. Plobsheim, ferner den ersten Wohlthäter der Gesellschaft, den Hofrath Verch, dann zwei Oelgemälde, welche den Begründer der astronomischen Stiftung N. M. v. Wolf darstellen, aus diesem Jahrhundert Kleefeld, Menge und den Botaniker J. ©. v. Kling- graeff. Ausserdem sehen wir Gelehrte, welche vor der Gründung der Ge- sellschaft in Danzig lebten: die beiden Botaniker Jacob und Joh. Phil. Breyne, den Arzt Israel Conrad, den Professor J. Ad. Kulmus; von auswärtigen Ge- lehrten die Astronomen Nic. Kopernikus'), Tycho de Brabe, Schumacher, 1) Dieses Bild ist auf Holz gemalt und war von v. Wolf in seiner Sternwarte aufgehängt. Er hat das Bild in den Phil. Transact. Vol. LXVII. T. II, p. 33 beschrieben und eine Kopie durch den Maler Lormann für die Royal Society anfertigen lassen. Danach soll das Bild Original sein. Dasselbe befand sich ursprünglich in der Sammlung des Herzogs von Sachsen- Gotha, kam von dort durch Tausch in den Besitz des Bischofs von Ermland, der es Hussarewski schenkte, der dasselbe Wolf vermachte. — Noch zwei Oelgemälde von Kopernikus, auf Leinwand gemalt, besitzt die Gesellschaft. Nach den Protokollen schenkte Kaufmann Illing 1780 ein Oelgemälde des Kopernikus, das in des Geschenkgebers eigenem Hause in Thorn bis dahin aufbewahrt wurde und ebenfalls ein Originalgemälde sein soll. Zwei andere Bildnisse des Kopernikts wurden 1789 für 78 Gulden gekauft. 51 Bessel und das Ehrenmitglied Alexander v. Humboldt. Gerade der Thüre gegenüber befindet sich auf einem stattlichen Postamente die schöne Bronce- büste des grossen Danziger Astronomen Hevelius. Hevelius war Bierbrauer und zugleich Mitglied des Raths der Altstadt gewesen. Am 28. Januar 1787, dem hundertjährigen Geburtstage Hevels, wurde von den Mitgliedern des altstädtischen Raths eine Feier veranstaltet, bei welcher der Arzt E. Ph. Blech die Festrede hielt. Diese Rede wurde gedruckt und dem Könige von Polen Stanislaus August überreicht. Als Gegengabe schenkte der König die Büste des Hevelius, welche im altstädtischen Rathshause aufgestellt wurde. Als nach der Besitznahme Danzigs durch Preussen dieses Gebäude als Gerichtsgebäude einge- richtet wurde, übergab der Magistrat die Büste am 6. Mai 1798 der Gesellschaft. Die Sammlungen. Während der Kriegsjahre standen die Sammlungen unbeachtet: niemand hatte Sinn für die Wissenschaften. Nach dem Friedens- schlusse wurden die Sammlungen von Dr. Brunatti und dessen Gattin ge- säubert; bei Gelegenheit der Statutenänderung wurde das Eintrittsgeld auf- gehoben, und jeden Sonnabend das Museum dem Publikum geöffnet. Es scheint indessen wieder eine Unterbrechung eingetreten zu sein, denn 1826 wurde im Intelligenzblatt bekannt gemacht, dass das Kabinet während des Sommer- halbjahres für das Publikum jeden zweiten und vierten Sonnabend im Monat geöffnet sei, die Bibliothek, in welcher die naturwissenschaftlichen Bildwerke auslagen, jeden ersten und dritten Sonnabend. Während des Baues im Grünen Thore im Jahre 1830 wurden die Sammlungen in den Räumen der Marienschule dürftig untergebracht, dann siedelten dieselben nach der Jakobskirche über, wo sie wohl kaum dem Publikum zugänglich waren. Als die Gesellschaft in das eigene Haus am Frauenthor eingezogen war, ging man auch bald an die Ordnung der Sammlungen; dabei sind namentlich der Oberlehrer Schmidt, der Prediger Böck und der Professor Menge thätig gewesen. Im Jahre 1856 wurde der Hauptlehrer Brischke, der damals noch nicht Mitglied war, als Konservator der entomologischen Sammlung und der Spirituspräparate an- gestellt. Wiederholt wurde die Eröffnung der Sammlungen für das Publikum beschlossen, kam aber nicht zur Ausführung. Nur wenig weiss ich über die Vermehrung der Sammlungen zu berichten, 1835 sind brasilianische Vögel angekauft, welche von Prediger Böck ausgestopft wurden; 1853 sandte der jetzige Direktor des kaukasischen Museums in Tiflis, Radde, 49 Vogelbälge aus der Krim und im Jahre darauf 300 Pflanzen aus derselben Gegend. Von Herrn Brischke wurde eine Sammlung einheimischer Schmetterlinge angekauft, Insektensammlungen von v. Frantzius aus Breslau und von den Erben des Oberlehrers Skusa. Die Mineralien-Sammlung wurde namentlich durch den Ankauf des Nachlasses des Stadtraths Joh. Chr. Aycke vermehrt und durch ein Geschenk des Dr. Hagenow aus Greifswald, bestehend in Kreide-Versteinerungen aus Rügen und Schweden. Dass sich einzelne Mitglieder mit dem Sammeln und der Erforschung der Thiere und Pflanzen der Umgegend befassten, habe ich schon erwähnt; doch 4 erst 1858 ging die Gesellschaft ernstlich daran, auch wirklich eine Provinzial- sammlung anzulegen, indem sie 150 Mark jährlich bewilligte. um zunächst die Wirbelthiere der Umgegend zu sammeln. In jedem Jahresberichte machte der damalige Direktor Lievin über die Erfolge Mittheilung. Feste. Die Anwesenheit A. v. Humboldt’s in Danzig, im September 1840, gab Veranlassung, diesen grossen Gelehrten zum. Ehrenmitglied zu erwählen. Das Diplom konnte ihm an seinem Geburtstage, dem 14. September, überreicht und ihm an demselben Tage ein Festessen in Zoppot gegeben werden, an welchem mit Einschluss mehrerer Gäste 46 Personen theilnahmen. Für die ihm bei dieser Gelegenheit dargebrachten Glückwünsche antwortete er ablesend Folgendes: „Unter den mannigfaltigen Freuden, welche mir das Glück bereitet hat, unseren erhabenen Monarchen zu seinem Huldigungsfeste zu begleiten, ist eine der genussreichsten die Freude gewesen, von neuem eine Stadt zu be- grüssen, die in reizender Naturumgebung die herrlichsten Erinnerungen eines frühen eivilisirenden Welthandels, mittelalterlicher Kunst und glänzender wissenschaftlicher Arbeiten gleichzeitig, hervorruft. Viele Keime geistiger Bestrebungen haben sich hier, im Laufe der Jahrhunderte, zu edlen Blüthen entwickelt. „Im Schoosse des Vereins der Naturforscher sind sie sorgsam und wohl- thätig gepflegt worden. Im diesem weltgeschichtlichen Strande, an den Ufern eines fast abgeschlossenen Meeres, dessen köstlichstes Erzeugniss die südlichen Völker zuerst angereizt hat, die Gestaltung des europäischen Nordens zu er- forschen, ist es mir eine süsse Pflicht, Ihnen, theure Kollegen, den Ausdruck meiner unverbrüchlichen Anhänglichkeit und meine dankbare Verehrung dar- zubringen.“ Den achtzigsten Geburtstag Humboldt’s feierte die Gesellschaft durch eine Sitzung. Nach seinem Tode wurde eine Feier veranstaltet, bei welcher der damalige Direktor Lievin die Verdienste Humboldt’s um die Wissenschaft schilderte; an seinem hundertjährigen Geburtstage veranstaltete die Gesellschaft eine öffentliche Festsitzung im Gewerbehause, bei welcher Professor Gronau die Festrede hielt. Zugleich wurden an diesem Tage nach langer Unterbrechung die Sammlungen wieder dem Publikum geöffnet. Ferner wurden an Schüler der höheren Lehranstalten der Stadt Prämien, bestehend in den Ansichten der Natur und dem Kosmos, vertheilt; auch wurde an diesem Tage das Humboldt- stipendium begründet. Die fünfzigjährigen Doktorjubiläen ihrer Mitglieder Dr. Blume und Dr. Kleefeld feierte die Gesellschaft durch Festessen und Ueberreichung von Oden. Am 2. Januar 1843 konnte die Gesellschaft ihr Säkularfest begehen. Die Festsitzung wurde in der Jakobskirche, in welcher damals die Gesellschaft ihr Heim hatte, um 11 Uhr Vormittag abgehalten. Die Einladungen zu der- selben mussten wegen Raummangels sehr beschränkt werden: sie erfolgten ce DK durch Karten. Nachdem der Direktor Dr. G. K. Berendt die wichtigsten Entdeckungen und Erfindungen des verflossenen Jahrhunderts kurz geschildert hatte, trug der Oberlehrer A. W. Skusa, dessen Vater vor 50 Jahren die Festrede gehalten hatte, die Geschichte der Gesellschaft vor. Jeder 'Theil- nehmer erhielt ein gedrucktes Verzeichniss sämmtlicher Mitglieder und eine von Professor Röper gedichtete Ode. Zu Ehrenmitgliedern wurden bei dieser Gelegenheit der Oberpräsident der Provinz Preussen Boetticher und der Regierungspräsident von Danzig von Blumenthal ernannt, zu auswärtigen ordentlichen Mitgliedern die Professoren von Berzelius in Stockholm, Eschricht in Kopenhagen, Joh. Müller in Berlin und Treviranus in Bonn. Von den Mitgliedern, welche schon vor 50 Jahren das Stiftungsfest mit- gemacht hatten, lebten noch zwei, der Superintendent Skusa in Österwick, der, obsehon erblindet, doch noch im Amte war, und Dr. Kleefeld, welcher noch am Feste theilnehmen konnte. An Skusa wurde ein Glückwunschschreiben geschickt. Im Englischen Hause fand dann um 3'/, Uhr ein Mittagsmahl statt, an welchem 60 Personen theilnahmen. Im Jahre 1349 wurde zum ersten Mal am Stiftungsfeste ein Festessen veranstaltet und zwar im Lokale der Gesellschaft, doch hielt sich dieser Brauch nur einige Jahre; erst von 1864 an haben sich die Mitglieder regel- mässig nach der Festsitzung zu einem Souper vereinigt. Pläne, welche nicht zur Ausführung gekommen sind. Dass die Er- öffnung der Sammlungen für das Publikum vielfach geplant wurde, aber in diesem Zeitabschnitt nicht zur Ausführung kam, habe ich schon geschildert. 1849 schlug Strehlke vor, alle Sonntage öffentlich und unentgeltlich physikalische Experimente anzustellen; ob aber dieses Vorhaben zur Ausfüh- rung gekommen ist, habe ich nicht ermitteln können. 1829 wurde die Bildung von Sektionen beschlossen, auch musste sich jedes Mitglied wenigstens einer Sektion anschliessen; doch scheinen diese kaum irgend eine Thätigkeit entfaltet zu haben. In demselben Jahre wurde die Anlegung eires botanischen Gartens für nützlich gehalten. Für die Errichtung eines zoologischen Gartens machte 1865 Dr. Schneller Propaganda, jedoch ohne Erfolg. Oberlehrer Schmidt beantragte 1852 die Herausgabe einer naturhisto- rischen Topographie von Danzig. Als eine Ausführung dieses Planes können wir die Schrift ansehen, welche 1880 der Versammlung der Deutschen Natur- forscher und Ärzte dargebracht wurde. VL Fünfter Abschnitt. Von 1864 bis 1893. Neue Statuten. Die Scheidung in ordentliche Mitglieder, welche akade- mische Bildung haben mussten und welche allein Stimme in den Sitzungen hatten, ohne eine Verpflichtung zur Betheiligung an den Arbeiten der Gesell- schaft zu haben, und in ausserordentliche, zu denen die nicht akademisch ge- bildeten gehörten, bewirkte es, dass z. B. 1862 auf 43 ordentliche Mitglieder nur 3 ausserordentliche kamen. Aber auch die Anzahl der ordentlichen Mit- glieder war für eine Stadt wie Danzig gering. Der Grund lag darin, dass den- jenigen, welchen nicht durch ihr Berufsstudium spezielle naturwissenschaftliche Bildung zu theil geworden war, zu wenig durch die Gesellschaft geboten wurde: trug doch die Gesellschaft in diesem Zeitabschnitt einen rein wissenschaftlichen Charakter, und waren die wenigsten der in spärlicher Zahl gehaltenen Vorträge dem Laien verständlich und von Interesse; auch waren dieSammlungen geschlossen. So betrugen denn im Jahre 1862 die Einnahmen aus den Mitglieder- beiträgen nur 540 Mark. Da auch die Miethe für das Souterrain des der Ge- sellschaft gehörenden Hauses nicht einging, und eine Dachreparatur grössere Kosten verursacht hatte, so ergab sich Ende 1864 ein Defizit im Etat von rund 360 Mark. Bei diesen geringen Mitteln litt die Herausgabe der Schriften; obwohl Arbeiten zum Druck bereit lagen, musste doch beschlossen werden, dass diese nur in soweit gedruckt werden sollten, als die Geldmittel es zuliessen. Um Abhilfe zu schaffen wurde eine Kommission, bestehend aus dem Oberbürger- meister v. Winter, dem Hauptmann v. Borries und dem Öberlehrer Menge eingesetzt, welche den Etat prüfen und ins Gleichgewicht setzen sollte. Diese Kommission konnte ihre Aufgabe nur dadurch lösen, dass sie einige sehr wünschenswerthe Ausgaben auf spätere Zeit verschob, wodurch der Etat in Ausgabe und Einnahme auf rund 2500 Mark festgesetzt wurde. Die Kommission hatte zugleich ihr Augenmerk darauf gerichtet, wie für die Zukunft reichlichere Mittel zu beschaffen, und wie vom Provinziallandtage Beiträge zu erlangen wären. Um beides zu erreichen, beantragte Herr Ober- bürgermeister v. Winter eine Statutenänderung. Zur Berathung dieses An- trages wurde die Kommission durch den Direktor und den Schatzmeister ver- stärkt. Es kamen die Statuten zu Stande, welche mit geringen formellen Änderungen?) noch jetzt gelten. 1) Es wurde 1875 nur die Form der Einladung zu den Sitzungen geändert und die Be- fugnisse des Vorstandes erweitert, Der Zweck der Gesellschaft, welcher früher darin bestand, dass eine An- zahl Freunde der Naturwissenschaft sich vereinigt hatte, ‚um durch gemeinsam e Arbeiten und Studium dieselbe zu erweitern und zu bereichern und durch Mit- theilung alles Neuen und Wissenswürdigen, welches Litteratur und Erfahrung darbieten, ihre Kenntnisse zu vermehren und zu berichtigen‘ wurde erheblich erweitert. Es heisst in dem neuen Statute: „Die naturforschende Gesellschaft hat den Zweck, die Naturwissenschaften nach allen Richtungen hin und unter besonderer Berücksichtigung der Ver- hältnisse der Provinz Preussen zu fördern, und zur Erweiterung und Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse unter den Be- wohnern der Provinz beizutragen.“ Somit suchte jetzt die Gesellschaft Mitglieder in weiteren Kreisen zu ge- winnen. Um dieses zu erreichen, wurde der Unterschied zwischen ordentlichen und ausserordentlichen Mitgliedern aufgehoben, und es gab fortan nur ein- heimische Mitglieder mit gleichen Rechten. Daneben sollte es auch auswärtige Mitglieder geben, welche nur sechs Mark, den halben Jahresbeitrag der ein- heimischen Mitglieder, geben, sonst aber gleiche Rechte mit den letzteren haben sollten. Ausserdem behielt sich die Gesellschaft vor, korres»ondirende und Ehrenmitglieder zu ernennen. Der Vorstand, welcher so wie früher aus einem Direktor, einem Vize- direktor, zwei Sekretären, einem Schatzmeister, einem Bibliothekar, einem Hausinspektor und mehreren Inspektoren der Sammlungen besteht, erhielt Be- fugnisse, welche früher in jedem einzelnen Falle einem einzelnen Mitgliede oder einer besonderen Kommission übertragen wurden. Weitere Entwickelung. Zugleich mit der Statutenänderung trat Herr Professor Dr. Bail an die Spitze der Gesellschaft, der Mann, welcher wesentlich - die Richtung der Gesellschaft seit dieser Zeit bestimmt hat, und welcher noch jetzt das Direktorat bekleidet. Während in dem vorigen Zeitabschnitt nur wenige Sitzungen stattfanden und die Vorträge streng wissenschaftlich gehalten waren, wurden jetzt zahl- reichere und mehr allgemein verständliche Vorträge gehalten. Dieses hatte im Verein mit der grossen Bedeutung, welche die Naturwissenschaften auch für das praktische Leben erlangten, zur Folge, dass die Mitgliederzahl rasch wuchs. Während es 1864 nur 43 zahlende Mitglieder mit 516 Mark Jahresbeitrag gab, stieg ihre Zahl im folgenden Jahre schon auf 75 und 1882 auf das Maximum von 270 einheimischen und 112 zahlenden auswärtigen Mitgliedern mit 3912 Mark Jahresbeitrag. Zeitweise war der Besuch der Sitzungen so stark, dass der Saal der Gesellschaft nicht ausreichte, und ein grösseres Lokal aufgesucht werden musste. Erfreulich war es, dass sich die Spitzen der Behörden um die Mit- gliedschaft bewarben. So meldeten sich die Oberpräsidenten von Westpreussen, die Excellenzen von Achenbach, von Ernsthausen, von Leipziger und von Gossler zu ordentlichen Mitgliedern; Herr von Leipziger starb leider nach kurzer Zeit; den drei anderen Herren dankte die Gesellschaft dadurch für ihr 56 Interesse, dass sie dieselben zu Khrenmitgliedern ernannte. Die Antheilnahme unseres Ehrenmitgliedes, des früheren Oberbürgermeisters von Danzig, des Geheimen Regierungsraths von Winter, an den Bestrebungen der Gesellschaft habe ich an mehreren anderen Stellen gebührend hervorgehoben. Ueber die ordentlichen Sitzungen, deren 10 bis 17 in jedem Jahre ab- gehalten wurden, sind Berichte in der „Danziger Zeitung‘ veröffentlicht. Es wurden alle Gebiete der Naturwissenschaft berücksichtigt, besonders wurden die neuesten Entdeckungen behandelt. Die eingegangenen Geschenke und zum Vergleich den Sammlungen entnommene Naturalien gaben vielfach Gelegenheit zu interessanten Bemerkungen. Oefters wurden physikalische Apparate vor- gezeigt. Es würde zu weit führen, wenn ich auf die einzelnen Vorträge näher eingehen wollte: ich beschränke mich darauf, eine Liste derjenigen einheimischen und auswärtigen Mitglieder folgen zu lassen, welche in den allgemeinen Sitzungen Vorträge gehalten haben: Abegg, G. H., Dr., Med.-Rath u. Geh. Sanitätsrath. Bail, Th. C., Dr., Gymnasialprofessor. Behunek, H. ©., Gymnasiallehrer. Block, O., Dr. med. v. Bockelmann, Gymnasiallehrer. Böhm, Joh., Dr. phil. Brischke, G., Hauptlehrer. Büttner, R., Gymnasiallehrer. Conwentz, H., Dr., Prof., Direktor des Provinzialmuseums. Eggert, C©., Instrumentenmacher. Evers, Gymnasiallehrer. Faber, Gutsbesitzer auf Fidlin. Fegebeutel, A., Civil-Ingenieur. v. Flotow, Oberst. Freymuth, J., Dr., Oberarzt am Stadt- lazareth. Fricke, Dr. phil., Gymnasiallehrer in Dirschau. Fröling, G., Dr., Oberstabsarzt. Funk, A., Arzt, Direktor einer Heil- Anstalt. Gaebel, H., Buchhändler. Gonnermann, Apotheker. Grentzenberg, Rob., Kaufmann. Gronau, F. G., Dr., Gymnasialprofessor. Hagen, P., Dr., Oberstabsarzt. Hanft, "W., Dr. med. Hein, R., Dr. med. Helm, ©., Stadtrath. Hildebrand, K. R., Apothekenbesitzer. Jacobsen, E. L., Mechanikus. Kauffmann, W., Kaufmann. Kawerau, Stadtbaumeister. Kayser, E., Dr. phil., Astronom. Keber, G. A. F., Dr., Reg.- und Medi- zinalrath. Kiesow, J., Dr. phil., Oberlehrer. Kirchner, A., Direktor der Handels- Akademie. v. Klinggraeff, H., Dr. phil. Korella, W., Dr., Gymnasiallehrer. Korn, A., Dr. med. Körner, E. G., Apothekenbesitzer und Stadtrath. Krüger, F. W., Maurermeister. Kunath, E., Direktor der Gasanstalt. Lakowitz, C., Dr. phil., Gymnasiallehrer. Lampe, H., Dr. phil., Professor am städt. Gymnasium. Leitzen, A., Thierarzt. Liebeneiner, Oberförster aus Oliva. Lievin, A., G. 12,#Dr./med. Lievin, H., Dr. med. Lissauer, A., Dr. med. Loch, R., Dr. med. Martiny, B., Generalsekretär. Mehler, F. @., Dr. phil., Gymnasial- | Schondorff, Hauptmann und Garten- professor. ' Inspektor in Oliva. Menge, A., Gymnasialprofessor. | Schück, R., Oberpostsekretär. Momber, A., Gymnasialprofessor. | Schultze, S. S., Real-Gymnasiallehrer. Neumann, St., Dr. phil., Direktor der | Schumann, E., Oberlehrer. Vietoria-Schule. | Seiler, J., Postrath. Oelschlaeger, J. G., Dr. med ' Selekmann, Chemiker. Ohlert, B., Dr. phil., Real-Gymnasial- | Seligo, A., Dr. phil, Geschäftsführer Direktor. des Fischereivereins ÖOppler, Dr. med., Oberstabsarzt. Semon, J., Dr. med., Sanitätsrath. Pfannenschmidt, E., Fabrikbesitzer. Siewert, M. H., Dr. phil, Professor, Poelchen, Dr. med. | Direktor der landw. Versuchsstation. Preuss, Dr. med. aus Dirschau. Strehlke, F., Dr. phil., Realgymnasial- Radicke, Garteninspektor in Oliva. Direktor. Reissner, Ingenieur-Hauptmann. Treichel, A., Rittergutsbesitzer aufHoch- Scheele, L. ©. W., Dr., Sanitätsrath. Paleschken. Schepky, B, Dr. phil., Chemiker. Wallenberg, Abrah., Dr. med. Schimmelpfennig, K. Postdirektor. Wallenberg, Adolf, Dr. med. Sehirlitz, P., Dr. phil., Lehrer an der | v. Wiuter, L., Geh. Regierungs-Rath, Vietoria-Schule. Oberbürgermeister. Schneller, M, Dr. med. Vorträge von Gästen gehalten. Mehrfach hat unser correspondirendes Mitglied, Excellenz Dr. Radde, der Direktor des Kaukasischen Museums zu Tiflis, seine Vaterstadt besucht und in den Sitzungen Vorträge gehalten, die sein spezielles Forschungsgebiet, den Kaukasus, behandelten. So sprach er 1873 über den Kaukasus, 1882 über die Ornis des Kaukasus und 1889 über Erlebnisse aus seinem bewegten Reiseleben. Viele Anregung haben die Mit- glieder unseres Vereins bei den geselligen Zusammenkünften, die jedesmal bei seiner Anwesenheit veranstaltet wurden, genossen. — Ebenfalls über den Kaukasus nach eigenen Erlebnissen und Forschungen sprach 1882 Herr Ober- förster Kessler. Zugleich mit Herrn Radde am 25. August 1873 hatten wir das Vergnügen, unser Ehrenmitglied, den Staatsrath v. Brandt aus Petersburg, der unserer Gesellschaft bereits seit 1839 angehört, unter uns zu sehen. Der Genannte sprach „über das Alter des Typus der Oetaceen.“ Der berühmte Verfasser des „Thierlebens“, Dr. E. A. Brehm, hielt 1874 einen Vortrag über Antilopen, während er sich in Danzig befand, um seine später durch den Druck bekannt gemachten populären Vorträge zu halten. Nicht mehr fremd war uns der Geh. Admiralitätsrath Prof. Dr. Neumayer, als er 1886 uns mit einem Vortrag erfreute; hatte er doch 1880 bei der 53. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in unserer Stadt geweilt und einen Vortrag „Polarexpedition oder Polarforschung“ gehalten, in welchem er für die gleichzeitige Beobachtung auf einer Anzahl um den Pol vertheilter 58 Stationen eintrat, gegenüber einem einzelnen Vorstoss gegen den Pol zu. Sein Plan war in grossartiger Weise durch das Zusammenwirken aller Kulturvölker zur Ausführung gekommen. Er konnte bereits das von ihm und Börgen ver- fasste Werk ‚‚die internationale Polarforschung‘‘ vorlegen und darüber berichten. Unserer Gesellschaft gehört Herr Neumayer seit 18330 als correspondirendes Mitglied an; sein Interesse an derselben hat er auch durch die Ueberweisung der sämmtlichen unter seiner Leitung erschienenen Schriften bewiesen. Die (sesellschaft ihrerseits hatte sich auf seine Anregung mit einem Geldbeitrage bei der Polarexpedition betheiligt. Zweimal hat unser correspondirendes Mitglied, Herr Professor Dr. Jentzsch aus Königsberg, die Reise nach Danzig gemacht, um uns in sein spezielles Stu- dium, die Geologie der Provinzen Ost- und Westpreussen, einzuweihen: 1879 sprach er über die geologische Untersuchung von Westpreussen, und 1891 über den baltischen Höhenrücken. 1869 sprach Herr Sanitätsrath Dr. Preuss aus Dirschau über Zwillings- bildungen beim Menschen und stellte ein Kind aus Schliewen mit einer Sakral- geschwulst vor, die er als einen Fötus deutete. An der Diskussion betheiligte sich der als Gast anwesende Professor Carl Vogt aus Genf, welcher damals gerade einen Cyclus populärer Vorträge iu Danzig hielt. Im Jahre 1885 machten uns zwei Reisende, Herr Grabowski und Herr W. Belck, Mittheilungen über ihre Reisen; der erstere berichtete über seinen Aufenthalt in Borneo, der andere über Land und Leute in Deutsch -Südwest- Afrika. Herr Dr. Kumm, Assistent am botanischen Garten in Karlsruhe, hielt 1890 einen durch zahlreiche Abbildungen erläuterten Vortrag üder Ameisen- pflanzen. Herr Realgymnasiallehrer Kaufmann aus Elbing sprach 1891 über die Pilze der Provinz und legte dabei seine selbstgefertigten Farbenzeichnungen, ferner eigenthümliche Naturselbstdrucke und getrocknete Pilze vor. Wissenschaftliche Mittheilungen machte unser correspondirendes Mitglied Herr Dr. Sachs aus Kairo, welchem unsere Sammlung manche interessanten Objekte verdankt. Herr Dr. G. Wendt, der Verfasser der Abhandlung: ‚Die Entwickelung der Elemente, Entwurf zu einer biogenetischen Grundlage für Physik und Öhemie“, hielt 1892 einen Vortrag über seine eben genannte Arbeit. Geldunterstützung durch den Provinzial-Landtag. Bis dahin war die Gesellschaft allein auf die Beiträge und Geschenke ihrer Mitglieder angewiesen; doch waren die Gelder, wie ich oben geschildert habe, bisweilen recht knapp. Jetzt trat die Provinz helfend ein. Im ‚Jahre 1864 bewilligte der preussische Provinzial-Landtag in Königsberg 12000 Mark vorzugsweise zum Ausbau und zur Einrichtung eines Saales im Hause der Gesellschaft, in wel- chem die Sammlungen der Gesellschaft aufgestellt und dem Publikum zugäng- lich gemacht werden sollten. Eine Bewilligung von 6000 Mark im Jahre 1876 DE Se aaa An 50 ermöglichte die Herstellung eines zweiten Sammlungssaales. Ferner gewährte der Provinzial-Landtag seit 1873 eine jährliche Subvention von 900 Mark, welche 1576 auf 1500 Mark erhöht wurde. Als dann Westpreussen als besondere Provinz abgetrennt wurde, stieg die jährliche Unterstützung auf 2000 Mark. Ausserdem zeigte der Westpreussische Provinzial-Landtag sein Interesse für die Naturwissenschaften noch dadurch, dass er mehrfach der Gesellschaft zur Herausgabe der nachher aufzuführenden wissenschaftlichen Werke namhafte ausserordentliche Beiträge gewährte. Die Gesellschaft bezeigte ihren Dank dadurch, dass sie auf dem Titelblatte ihrer Schriften hinzufügte: „Mit Unter- stützung des Westpreussischen Provinzial-Landtages herausgegeben.“ Wissensehaftliche Publikationen. Die reichlicheren Mittel gestatteten die Veröffentlichung zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten, auch solcher, welche Abbildungen erforderten. Fast in jedem Jahre konnte die Gesellschaft ein diekes Heft ihrer Schriften herausgeben, welchem Abbildungen beigegeben waren. Ich hebe namentlich hervor das grosse, in den weitesten wissenschaftlichen Kreisen bekannte Werk des unvergesslichen Menge: „Preussische Spinnen‘, das von 1866 bis 1878 in den Schriften der Gesellschaft erschienen ist und 91 Tafeln enthält, welche in vorzüglicher Reproduktion die feinen Zeichnungen des Verfassers wiedergeben. Den ‚Beobachtungen über die Arten der Blatt- und Holzwespen“ von Brischke und Zaddach sind 8 farbige Tafeln bei- gegeben; zahlreiche Tafeln gehören zu den archäologischen Abhandlungen. Ausser den regelmässig erscheinenden Schriften hat die Gesellschaft noch drei grosse Bände mit vielen Tafeln veröffentlicht, welche die Flora des Bern- steins behandeln, und auf welche ich unten näher eingehen werde. Endlich erwähne ich noch die 1888 von Herrn Dr. Lissauer verfassten „Prähistorischen Denkmäler der Provinz Westpreussen‘ mit der dazu gehörigen, grossen archäologischen Karte. Dieses Werk setzte die Gesellschaft in den Stand, dem Manne, welcher um unsere Stadt, unsere Provinz und unsere Ge- sellschaft die höchsten Verdienste hat, ihren Dank auszudrücken, indem sie demselben die Widmung zufügte: ‚Ihrem hochverehrten Ehrenmitgliede, dem Förderer alles geistigen Lebens in Danzig und in der Provinz Westpreussen, Herrn Geheimen Regierungsrath von Winter, Vorsitzenden des Provinzial- Ausschusses, zu seinem 25jährigen Jubiläum als Oberbürgermeister unserer Stadt am 6. Januar 1888 in dankbarer Ehrerbietung gewidmet von der Natur- forschenden Gesellschaft in Danzig.“ Der Westpreussische Provinzial-Landtag hat sich, wie schon erwähnt, das grosse, allseitig anerkannte Verdienst erworben, diese Publikationen ermöglicht zu haben. Ich gehe nun auf die in den genannten Schriften veröffentlichten Arbeiten näher ein. In den neuen Statuten war als Hauptzweck der Gesellschaft die Erfor- schung der Provinz in naturwissenschaftlicher Beziehung hingestellt. Ich will kurz die hierher gehörigen Bestrebungen besprechen, werde aber die einzelnen 60 Arbeiten nicht besonders eitiren, sondern verweise auf das dieser Schrift bei- gegebene Inhaltsverzeichniss. Zoologie. Auf Anregung des Provinzialmuseums sind viele Personen thätig gewesen, die westpreussische Wirbelthierfauna zu beobachten und zu sammeln. Der Direktor des Museums, Dr. Conwentz, hat mehrmals über die Resultate berichtet. Die Amphibien insbesondere sind von Herrn W. Wolters- dorff in Halle nach ihm zugesandten Exemplaren bearbeitet. Die Fische hat der Fischereiverein und besonders sein Geschäftsführer, Herr Dr. Seligo, in das Bereich seiner Studien gezogen. Die Insekten fanden ihren Beobachter in Herrn G. Brischke; er hat sich mit allen Ordnungen beschäftigt; jedes Heft seit 1371 bringt die Resultate seiner Beobachtungen, die sich namentlich auf das Leben und die Entwicke- lungsgeschichte erstrecken. Herr OÖ. Helm hat mehrfach für Westpreussen neue Käfer gefunden; Herr R. Grentzenberg hat sich mit den Schmetterlingen beschäftigt, aber sein Verzeichniss der Makrolepidopteren nicht in unseren Schriften veröffent- licht. — Ueber das grosse von A. Menge über die Spinnen herausgegebene Werk habe ich schon oben gesprochen. Die Krustenthiere wurden von Dr. Seligo beobachtet; der jetzige Direktor der biologischen Station am Plöner See, Herr Dr. Zacharias, hat auf Ver- anlassung des botanisch-zoologischen Vereins viele Seen Westpreussens vor- nehmlich auf Krustenthiere untersucht. Den Reichthum Westpreussens an Binnenmollusken hat E. Schumann festgestellt. Botanik. Die Phanerogamen und höheren Kryptogamen haben unter den Mitgliedern viele Beobachter gefunden, so an Bail, O. Helm, 8. Schultze, H. v. Klinggraeff, H. Conwentz, Hohnfeldt, Lakowitz — und von auswärtigen Mitgliedern an A. Wacker, E. H. Künzer, A. Treichel, C. Lützow, Preuschoff. Im Jahre 1881 gab Herr H. v. Klinggraeff den „Versuch einer topographischen Flora von Westpreussen‘“ heraus, worin unter Ausschluss der Algen und Pilze zum ersten Male alle bis dahin in West preussen bekannten Pflanzen mit Angabe ihres Fundortes zusammengestellt sind. Später hat sich der Genannte besonders der Erforschung der Moose zugewandt. Die unterirdischen Pilze und die Pilzepizootien der forstverheerenden Raupen hat Herr ‘Bail studirt, während Herr Lakowitz die Algen der Dan- ziger Bucht und Herr A. Ohlert die Flechten der Provinz beschrieben hat. Zugleich wurden von mehreren Männern an verschiedenen Orten phäno- logische Beobachtungen angestellt, welche ihren Bearbeiter in unserem aus- wärtigen Miteliede E. H. Künzer fanden. Die Wirksamkeit des botanisch-zoologischen Vereins habe ich hier nicht zu berücksichtigen, wenn es auch oft schwer ist, eine Grenze zwischen dem genannten Verein und unserer Gesellschaft zu ziehen, da viele Personen beiden Vereinen angehören. u ee 61 Geologie. Die Versteinerungen aus den Diluvialgeschieben sind von vielen Personen gesammelt und der Gesellschaft oder dem Provinzialmuseum über- wiesen. Das Material wurde, durch eigene Funde vermehrt, von den Herren H. Conwentz und J. Kiesow bearbeitet. Der erstere veröffentlichte Mitthei- lungen über Petrefaktenkunde, der letztere Abhandlungen über Cenomanver- steinerungen und über silurische und devonische Geschiebe. Die fossilen Hölzer fanden ihre Bearbeiter in H.Conwentz und O.Lakowitz. Der Bernstein Die unmittelbare Nähe des Hauptfundortes des Bern- steins veranlasste, dass sich viele Mitglieder der Gesellschaft mit dem Bern- stein beschäftigt haben. Schon der zu den Stiftern gehörende berühmte Natur- forscher J. Th. Klein besaass eine grosse Bernsteinsammlung, welche von dem Königlichen Kabinet in Dresden zngekauft ist. Besonders merkwürdige Ein- schlüsse hat er abgebildet und beschrieben. Der Arzt J. P.E. von Scheffler brachte nicht nur eine Bernsteinsamm- lung von 4000 Nummern zusammen, sondern veröffentlichte auch 1778 in der „Neuen Sammlung“ „Beiträge zu den Untersuchungen über das Elektrum und und den Lyneur der Alten‘. Die von Joh. Chr. Aycke!) herausgegebene Druckschrift „Fragmente zur Geschichte des Bernsteins“, Danzig 1835, enthält mancherlei noch jetzt bemer- kenswerthe Resultate. Zunächst machte er mit Recht darauf aufmerksam, dass nicht alle fossilen Hölzer, welche mit Bernstein zusammen vorkommen, Ueber- reste der eigentlichen Bernsteinbäume wären, und meinte, dass die ringsum mit einer Bernsteinlage bekleideten und bis in ihr Inneres davon durch- drungenen Holzstücke die beste Aufklärung zu geben vermöchten. Nach Nichols Vorgang hat Aycke zuerst „dünne Scheiben‘ von Bernsteinholz ange- fertigt und unter dem Mikroskop bei 10Ofacher Vergrösserung untersucht. Er gelangte zu der Ansicht, dass eine oder mehrere uns unbekannte Pinusarten, vielleicht in erkranktem Zustande, in ihrem Innern den Bernstein erzeugt haben. — Ferner hat er zuerst erkannt, dass mit dem Bernstein zusammen andere wesentlich verschiedene Harze gefunden werden. In dem oben genannten Werke heisst es Seite 43: „So werden auch zuweilen aus der Erde Harzstücke gegraben, die gewöhnlich undurchsichtig, von unreinen, grauen und braunen, auch wohl schwarzen Farbennuancen vorkommen. Beide Arten ver- halten sich nicht ganz wie Bernstein; sie entwickeln z. B. beim Brennen keinen eigentlichen Bernsteingeruch, lassen sich zu Fäden ziehen, zerspringen in der Flamme nie, tropfen ab u. s. w., und die, wenn es nicht Harze anderer Art sein sollten, wenigstens aus unvollkommenem Bernsteiu bestehen müssen, dem nicht allein die äusseren Kennzeichen abgehen, sondern auch die Mischungs- verhältnisse der chemischen Bestandtheile fehlen, die den vollkommenen Bern- stein charakterisiren ?).‘ 1) Ich folge hier und im Folgenden zum Theil wörtlich der „Monographie der Bernstein- bäume“ von H. Conwentz. 2) Vergl. Klebs, Bernstein-Museum von Stantien und Becker 1889. Zu den verdienstvollsten Bernsteinforschern gehört der langjährige Direktor unserer Gesellschaft, Dr. G. ©. Berendt. Eine kleine Bernsteinsammlung seines Vaters, sowie die Anregung seiner Königsberger Lehrer K. Fr. Wrede und A. Fr. Schweigger hatten seine Aufmerksamkeit auf die im Bernstein eingeschlossenen Thier- und Pflanzenreste gelenkt. KEifriges Sammeln setzte ihn in den Stand, 1829 zum 50jährigen Jubiläum seines Vaters den einleitenden Theil einer Arbeit über Bernsteininsekten erscheinen zu lassen. Der allmählich immer bedeutendere Zuwachs seiner Sammlung musste ihn zur Erweiterung seines Plans bestimmen, den er mit Hilfe befreundeter Gelehrter auszuführen sich entschloss. Die erste Abtheilung des ersten Bandes dieses grossen Werkes gab er 1845 mit Göppert zusammen heraus'); die Fortsetzung erlebte er leider nicht; die Verzögerung der Herausgabe der, schon längere Zeit fertigen, zweiten Abtheilung wurde vorzüglich durch die bedeutenden Kosten, welche keine rege Theilnahme des Publikums ausglich, und durch die überraschende Vermehrung seiner Sammlung veranlasst. Dieselbe erschien 1854 und enthielt die im Bernstein befindlichen Crustaceen, Myriapoden, Arachniden und Apteren, von E. L. Koch und Berendt bearbeitet; der zweite Band, an dessen erster Abtheilung Berendt allein noch thätig war, erschien 1856. Seine Sammlung war damals die grösste, welche je über Bernstein und Bernsteineinschlüsse zusammengebracht worden war, und enthielt 4216 Stück ?). Professor H. R. Göppert in Breslau, unser correspondirendes Mitglied seit 1836 und Ehrenmitglied seit 1874, hatte schon, als er mit Berendt zusammen das oben genannte Werk herausgab, eine unseren Nadelhölzern nahestehende Art als Bernstein liefernd ermittelt und dieselbe als Pinites suc- einifer in das System der fossilen Pflanzen eingereiht. Bei dieser Ansicht blieb er auch, als er mit Berendt in Verbindung getreten war und so ein grösseres Material von Hölzern zur Vergleichung erhielt. Gelegentlich eines einige Jahre später erfolgten Besuches unserer Stadt lernte er die Sammlung von Bernsteineinschlüssen kennen, welche unser schon mehrfach genanntes Mitglied, Professor A. Menge, mit einem grossen Aufwande von Zeit- und Geldopfern zu Stande gebracht hatte. Die Sammlung bot des Seltenen und Neuen so viel, dass er auf Grund derselben mit Menge gemein- schaftlich eine neue Bearbeitung der Bernsteinflora beschloss. Schon im Jahre 1853 gab er in den Monatsschriften der Akademie der Wissenschaften zu Berlin eine vorläufige Mittheilung über seine Resultate. Seitdem waren beide Männer bemüht, von den werthvollen Objekten Zeichnungen und Beschreibungen 1) @. ©. Berendt. Die im Bernstein befindlichen organischen Reste der Vorwelt. I. Band. 1. Abtheilung. Die im Bernstein befindlichen Pflanzenreste der Vorwelt.e. Von H. R. Göppert nnd G. Ö. Berendt. Mit 7 lith. Tafeln. Berlin 1845, 1. Das Bernsteinland. Von Berendt. 2. Der Bernstein. Von Berendt. 3. Die organischen Bernsteineinschlüsse im Allgemeinen. Von Berendt. 4. Der Bernsteinbaum. Von Göppert. 5. Uebersicht der bis jetzt bekannten in und mit dem Bernstein vorkommenden vegetabilischen Reste. Von Göppert. 2) Vergl. Preuss. Provinzialbl. Bd. IX. 1850. Be zu entwerfen, wobei es uns nicht wundern kann, dass sie mit den stetig zunehmenden, freilich auch wechselnden Erfahrungen immer unschlüssiger wurden, die hierauf begründeten Untersuchungen zu beendigen und zu ver- öffentlichen. Auf das Ansuchen unserer Gesellschaft entschlossen sie sich endlich, den ersten Theil, welcher von den Bernsteinconiferen handelt, fertig zu stellen und der Gesellschaft zur Veröffentlichung zu übergeben '). Menge freilich sollte diese 1883 erfolgende, mit seinem Portait geschmückte Veröffentlichung nicht mehr erleben; er starb schon 1880. Einige Abhand- lungen über Bernsteineinschlüsse hatte er in den Gesellschaftsschriften und in den Programmen des Realgymnasiums zu St. Petri bekannt gemacht. Seine grosse Bernsteinsammlung vermachte er dem eben gegründeten Provinzial- museum. Auch Göppert war schon 83jährig, als der oben genannte Band erschien, und starb ein Jahr darauf. Die Fortsetzung dieses grossen Werkes unternahm unser Mitglied, der Direktor des Westpreussischen Provinzialmuseums, Herr Professor Dr. H. Con- wentz, ein Schüler Göpperts. Schon 1886 konnte der zweite Band „Die Angiospermen des Bernsteins“ folgen. Herr Conwentz unternahm nun die Untersuchung der Sporenpflanzen und beabsichtigte, die Ergebnisse derselben in einem Schlussbande niederzu- legen. Da eben ein grosser Theil der in Betracht kommenden Gewächse, zumal die parasitischen und saprophytischen Pilze, im Holz der Bernsteinbäume vorkommt, so gelangte auch dieses in den Bereich seiner Untersuchungen. Hierbei kam er zu Resultaten, welche von denen Göpperts und Menges abweichen. Diese beiden Forscher hatten nach den Holz- und Rindentheilen 6 Arten Bernstein liefernder Bäume unterschieden, von denen fünf in die Ver- wandtschaft der heutigen Abietaceen, eine in die der Taxaceen gehört. Herr Conwentz konnte über ein grösseres Material verfügen, da er sich an einem Hauptstapelplatz für Bernsteinhandel befand und auch die grösseren auswärtigen Sammlungen benutzt hatte. Er wandte Dünnschliffe und Schnitte an, während sich Göppert und Menge auf die Untersuchung von Splittern beschränkt hatten. So kam er zu dem Resultat, dass die im Suceinit — so nannte er mit Helm den eigentlichen Ostseebernstein — eingeschlossenen Holz- und Rindentheile von Nadelbäumen abstammen, die er Pinus suceinifera nannte. Welche von den aufgefundenen Blättern und Blüthen mit den Holzresten zu einem Baume gehören, liess er unentschieden und dann auch die Frage, ob eine oder mehrere jaumarten das Harz geliefert haben. Ausserdem dehnte er seine Untersuchungen auf die Krankheiten der baltischen Bernsteinbäume und ihre Beschädigungen durch Insekten aus. Schliesslich gab er eine Schilderung des Bernsteinwaldes, nach dem heutigen Stande der Forschung. Dieses Werk erschien 1890 unter dem Titel: „Monographie der baltischen Bernsteinbäume“. 1) Nach Conwentz in der Danziger Zeitung. 1883. No. 13913. 64 Auf Originalen des Provinzialmuseums und der Helm’schen Sammlung beruhen auch die in den Gesellschaftsschriften von auswärtigen Gelehrten ver- öffentlichten Arbeiten von von Sandberger über einige Heliceen im Bernstein der preussischen Küste, von A. B. Meyer über im Ostseebernstein einge- schlossene Vogelfedern und von K. Eckstein über thierische Haareinschlüsse im baltischen Bernstein. Die Erforschung des Bernsteins in physikalischer und chemischer Hinsicht, setzte sich unser Mitglied, Herr O. Helm, zur Aufgabe. Aus dem Ostseebern- stein schied er 1878 und 1880 zwei Sorten aus, die er Gedanit und Glessit nannte; von E. Piesseck wurden später der Stantienit und der Beckerit beschrieben. Die Hauptmasse des Ostseebernsteins belegten Helm und Con- wentz mit dem Namen Suceinit. — Von allen ihm bekannten Fundorten hat Herr Helm die bernsteinähnlichen Harze untersucht; als Hauptkennzeichen des Suceinits konnte er den hohen Gehalt an Bernsteinsäure nachweisen und auch mit ziemlicher Sicherheit die Herkunft des als Beigabe in Gräbern gefundenen Bernsteins bestimmen. Hieran schloss er Mittheilungen über die Insekten des Bernsteins, zu welchen ihm seine eigene, namentlich an Käfern reiche Sammlung das Material bot, während Herr Brischke über die Hymenopteren des Bernsteins berichtete). Astronomie, Meteorologie, Physik. Der Astronom der Wolfschen Stiftung, Herr Dr. E. Kayser, hat die Resultate seiner Studien in den Gesellschaftsschriften veröffentlicht; jeder Band hat seit 1865 Abhandlungen von ihm gebracht, welche theils die Theorie und die Einrichtung zum Theil ganz neuer Instrumente zu astronomischen Beobachtungen behandeln, theils die Resultate seiner Beobachtungen über terrestrische Refraktion, über die ellip- soidische Gestalt des Mondes, über die geographische Breite und Länge und die magnetische Deklination von Danzig, ferner akustische und optische Studien. Die Berichte der physikalischen Sektion enthalten ebenfalls Abhand- lungen von ihm. Herr B. Ohlert übergab seine Studien über Laplaces Hypothese über die Entstehung des Planetensystems der Gesellschaft zur Veröffentlichung. Die schon erwähnten von Herrn F. Strehlke angestellten meteorologischen Beobachtungen hat Herr St. Neumann berechnet. Die Anlage der grossen Wasserleitung gab Herın H. Lampe Ge legenheit, Messungen über den Druck und die Geschwindigkeit des Wassers in Röhren anzustellen und die Resultate mit der Theorie zu vergleichen. Beiträge zur Geschichte der Physik lieferten die Herren A. Momber, E. Schumann und L. Schnaase. Die beiden ersten haben das Leben und die Verdienste zweier Danziger Gelehrten zum grossen Theil nach handschrift- lichen Quellen geschildert, nämlich des um die Einrichtung des 'T'hermometers und die Theorie der Wärme hoch verdienten D. G. Fahrenheit und des in der l) Ich habe nur die Arbeiten der Mitglieder der Gesellschaft erwähnt. 65 Elektrieitätslehre bedeutenden Stifters unserer Gesellschaft D. Gralath. Herr Schnaase hat die Verdienste des alten arabischen Mathematikers Alhazen um die Optik klargestellt. — Gedächtnissreden für verstorbene einheimische und auswärtige Mitglieder sind mehrfach gehalten und gedruckt. Chemie. Die Wasserleitung und die Kanalisation boten auch Stoff zu chemischen Analysen. Herr A. Lissauer untersuchte das Verhalten des Wassers in Bleiröhren, Herr O. Helm analysirte das Wasser der Leitung und das Grundwasser der Stadt- Derselbe bestimmte zu verschiedenen Zeiten die Bestandtheile der Kanalflüssigkeit und des Abflusswassers der Rieselanlagen. Ueber seine Analyse fossiler Harze habe ich an anderer Stelle gesprochen. Mediein. Es ist naturgemäss, dass in den Sitzungen und in den Schriften Themata mehr allgemeiner Natur zur Behandluug kamen; die speciellen, [achmännischen wurden für die medicinische Sektion und die Fachzeitschriften vorbehalten. In den Schriften sind Vorträge von Herın G. H. Abegg über Rettungsmittel bei Verblutungen und über die wichtigsten Neuerungen in der Krankenbehandlung veröffentlicht, von Herrn J. Freymuth über Cholera, über Influenza und über die Milch als Gegenstand öffentlicher Gesund- heitspflege. Unterstützung wissenschaftlicher Arbeiten. Auch die wissenschaftlichen Arbeiten einzelner Mitglieder konnten jetzt durch Anschaffung von Apparaten gefördert werden. So wurde 1867 für die Sternwarte ein Teleskop von Steinheil für 3600 Mark, freilich aus der Wolfschen Stiftung, angeschafft, dazu später ein Uhrwerk und ein Spektralapparat von Merz. Zu physikalischen Messungen wurde ein Kathetometer, zu botanischen Untersuchungen 1868 ein Mikroskop von Hartnack in Paris für 1232 Mark und 1874 ein Präparirmikroskop von Zeiss in Jena besorgt. — Als Herr Dr. Freymuth eine bakteriologische Station einrichtete, wurde ihm eine Beihilfe gegeben. Die Bibliothek zählte 1817 nur 1874 Bände, war aber 1843 schon auf 5113 Bände angewachsen, wozu wesentlich die 1379 Bände beitrugen, welche Dr. G. Reinick geschenkt hatte. — Ihr Hauptwerth liegt jetzt in den natur- wissenschaftlichen Gesellschaftsschriften: steht die Gesellschaft doch mit mehr als 300 wissenschaftlichen Vereinen und Instituten in Schriftenaustausch. Da- neben wird noch eine Reihe werthvoller wissenschaftlicher und populärer Zeit- schriften gehalten. Den Mitgliedern werden die Schriften durch den von der Gesellschaft geleiteten Lesezirkel bequem zugänglich gemacht: jeder Theil- nehmer erhält jede Woche eine Mappe mit Schriften. Um den Mitgliedern Einsicht wenigstens in die periodischen Schriften gleich nach ihrem Erscheinen zu gewähren, wurde 1859 ein Lesezimmer im Gesellschaftshause eingerichtet; doch diese Einrichtung ging wegen geringer Betheiligung bald wieder ein. Im Januar 1892 ist das Lesezimmer von neuem eröffnet; dort sollen jetzt alle eingehenden Schriften sofort nach dem Erscheinen einen Monat ausgelegt werden. Ueber den Bestand der Bibliothek giebt ein 1874 gedruckter, von Herrn Dr. Kayser verfasster Katalog Auskunft, über den jährliehen Zuwachs belehren die 5) Jahresberichte. Von den durch Kauf erstandenen Werken will ich nur die Flora und Fauna des Golfs von Neapel, herausgegeben von der Zoologischen Station, hervorheben. Auch durch Scebenkung ist der Bücherschatz bereichert worden. Das K. Ministerium schenkte die geologische Karte von Preussen und Thüringen mit den dazu gehörigen Erläuterungen, das Jahrbuch der K. Preuss. geo- logischen Landesanstalt, Landwirthschaftliche Jahrbücher, das statistische Jahr- buch für das Deutsche Reich, Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, die Preussische Expedition nach Ostasien nach amtlichen Quellen. Dem K. K. Ministerium in Wien verdankt die Gesellschaft die sehr werthvolle vielbändige Darstellung der Reise der Oesterr. Fregatte „Novarra‘ um die Erde. Correspondirende Mitglieder überwiesen der Bibliothek ihre Schriften, so namentlich H. J. Klein, Möbius, Haeckel, Radde, H. J. Cohn, Klun- zinger. Mehrfach bereicherte der Vicedirektor der Gesellschaft, Herr Medieinal- Rath Dr. Abegg, und sein Bruder der Kommerz- und Admiralitätsrath W. Abegg in Berlin, die Bibliothek mit werthvollen Werken. Aus dem Nachlass der verstorbenen Mitglieder Mix, Menge und Grentzenberg erhielt die Bibliothek einen erwünschten Zuwachs. Die Sammlungen. Der Provinziallandtag von Preussen bewilligte 1865 12000 Mark hauptsächlich zur Herstellung eines Lokals, in welchem die Sammlungen dem Publikum zugänglich gemacht werden sollten. Es wurde ein im oberen Theile des Hauses gelegener Bodenraum zum Sammlungssaal aus-. gebaut. Um die Aufstellung der Sammlung hat sich namentlich Professor Menge verdient gemacht. An A. v. Humboldt’s hundertjährigem Geburtstage, dem 14. September 1569, konnte der Saal für das Publikum geöffnet werden. Fortan waren die Sammlungen im Sommerhalbjahr an jedem Sonntage von 11 bis 1 Uhr für Jedermann zugänglich. Der Nutzen der Besichtigung wurde für den Besucher dadurch erhöht, dass ein Mitglied der Gesellschaft jedesmal die Führung und Erklärung übernahm. Ein reger Besuch namentlich auch von den Schülern der höheren Lehranstalten belohnte die Gesellschaft für ihre Mühe; auch kam das erhöhte Interesse an der Naturgeschichte den Sammlungen dadurch zu gute, dass reichlichere Geschenke von Naturalien einliefen. Eine im Jahre 1876 vom Provinziallandtage bewilligte Summe von 6000 Mark er- laubte die Einrichtung eines zweiten Saales, der vorzugsweise die botanischen und archäologischen Sammlungen aufnahm. Hier fand auch das elf Meter lange Skelett des Finnfisches!) seine Aufstellung, welcher am 23. August 1874, nachdem er von Offizieren der auf der Rhede manöverirenden Kriegsschiffe ver- wundet war, bei Heubude von Fischern ans Land gebracht wurde. Von den zahlreichen Geschenken, welche die Sammlungen in dieser Zeit erhielten, will ich nur die wichtigsten anführen. Bekanntlich wurde auf Ver- 1) Das Skelett ist von Menge in Bd. III. N. F. beschrieben und abgebildet. Menge be- stimmte das hier als Pterobalaena laticeps Gray; Möbius giebt ihm in den Schriften der Ges. Naturf. Freunde in Berlin 1889, S. 97, den Namen Balaenoptera musculus Comp. { | anlassung des Ministeriums auf der „Pommerania“ eine Expedition ausgesandt, welehe 1871 die Ostsee und 1872 die Nordsee in physikalischer, zoologischer und botanischer Hinsicht untersuchen sollte Von beiden Fahrten erhielt die Gesellschaft durch Vermittelung von Herrn Professor Möbius eine reiche Sammlung von Thieren. — Die einheimischen Fische wurden fast vollzählig durch schöne 'Trockenpräparate des Herrn Dr. Grun zur Anschauung gebracht; dazu kamen 50 Fische des rothen Meeres, welche Dr. Klunzinger gesammelt hatte. Die Vögelsammlung wurde 1583 wieder durch 118 Exemplare aus dem Kaukasus vermehrt, welche der Direktor des kaukasischen Museums in Tiflis, der Staatsrath Dr. Radde schenkte. Dazu kamen als Geschenk des Kaufmanns Herrn M. E. Sander, ebenfalls eines «eborenen Danzigers, 65 Vögel, welche der Genannte in Ceylon selbst gesammelt hatte; auch schenkte derselbe eine grosse Reihe Conchylien von derselben Insel. Eine Zierde der Sammlung bilden die zahlreichen, von Herrn G. Brischke hergestellten und durch den westpreussischen botanisch-zoologischen Verein überwiesenen, entwickelungsgeschichtlichen Präparate von Forst-, Feld- und Garten- schädlichen Insekten in Glaskästchen. Wir sehen dort die Eier, die Larven in verschiedenen Altersstufen, die Puppe und das voll- ständige Insekt zusammen mit der Pflanze, von welcher sich dasselbe nährt; dazu die Feinde des Thieres, namentlich die Schlupfwespen, in ihren ver- schiedenen Entwickelungsstadien. Eine grosse Sammlung meistenstheils einheimischer Käfer, welcheHerr Kumm gesammelt hatte, kam 1868 als Geschenk der Firma Otto & Co. an dieGesellschaft. Für die botanische Sammlung wurden von Professor Göppert in Breslau Stammschnitte geschenkt und die Fruchtsammlung durch den jetzigen Direktor der Gesellschaft, Herrn Professor Bail, fast neu begründet. 1873 ging das grosse, von Klinsmann gesammelte Herbar, als Geschenk dev Töchter des Sammlers in den Besitz der Geselischaft über. — Ihrem eorrespondirenden Mitgliede, dem Regierungsbotaniker Herrn Baron von Müller in Melbourne, verdankt die Gesellschaft ein Herbarium australischer Pflanzen und dem Assistenten am botanischen Garten in Palermo, Herrn Dr. Ross, einem Danziger von Geburt, ein Herbarium sieilianischer Pflanzen. Zur geologischen Sammlung wurden viele, in Westpreussen gefundene Versteinerungen von den verschiedensten Sammlern geschenkt; Herr Professor Menge übergab die Originale der Braunkohlenflora, welche er bei Chlapau in Westpreussen gesammelt und welche Heer beschrieben hat, der Gesellschaft. In Betreff der anthropologischen Sammlung verweise ich auf den 1878 von Herrn Dr. Lissauer und Herrn R. Schück herausgegebenen Führer durch die anthropologische Sammlung). Das Provinzial-Museum wurde durch den zweiten westpreussischen Provinziallandtag begründet. Uns interessirt hier nur die Abtheilung für 1) Schr. d. naturf. Ges. IV. Ba. 3. Heft. OBER | Naturgeschichte und Archäologie. Die betreflenden Sammlungen sind in dem der Stadt Danzig gehörenden Grünen Thor aufgestellt; der erste Saal wurde 1880 bei Gelegenheit der 53. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte eröffnet. Der Direktor des Museums ist noch jetzt Professor Dr. Conwentz. Den Stamm der Sammlungen bilden die der Naturforschenden Gesellschaft sehörenden Gegenstände, welche die erstere der Provinz durch folgenden vom 1. November 1880 datirten Vertrag übergab. S 1. Die Naturforschende Gesellschaft in Danzig überlässt ihre sämmt- lichen naturwissenschaftlichen und archäologischen Sammlungen dem Provinzial- Verbande der Provinz Westpreussen zum Zwecke der Benutzung für das von letzterem in Danzig errichtete „Provinzial-Museum“. Hinsichtlich der hier- durch bestimmten Dauer der eingeräumten Benutzung wird zugleich erklärt, dass der Zweck der Benutzung für das Provinzial-Museum so lange gewahrt erachtet werden soll, als ein der Provinz Westpreussen gehöriges, die Ten- denzen des jetzigen Provinzial-Museums verfolgendes Institut, wenn auch unter anderem Namen, existirt. S 2. Dem Ermessen des Provimzial-Ausschusses der Provinz Westpreussen wird es überlassen, in welchen Räumen und in welcher Weise die Aufstellung der in $ 1 erwähnten Sammlungen erfolgt. Die Naturforschende Gesellschaft bewilligt zum Zweck der Aufstellung dieser sowie auch anderer zum Provinzial-Museum gehöriger Sammlungen von naturgeschichtlichem oder archäologischem Interesse die Benutzung der in ihrem Grundstücke Frauengasse No. 26 jedes Mal disponiblen Räume. S 3. Die Uebergabe der in $ I bezeichneten Sammlungen in Pausch und Bogen an den Direktor des Provinzial-Museums Dr. Conwentz, als Vertreter des Provinzial-Verbandes, hat am 2. Juli dieses Jahres zur Zufriedenheit beider Theile stattgefunden. S 4. Stempelkosten. — Die der Gesellschaft gehörenden Stücke sind als Eigenthum derselben kenntlich gemacht; auch hat die Gesellschaft nicht aufgehört, weiter zu sammeln. Die Provinz kaufte gleichzeitig die von Herrn Prediger Boeck zusammen- gebrachte grosse Vogelsammlung an, welche zum grössten Theile aus in der Provinz geschossenen Vögeln besteht und daher für die Naturgeschichte der Provinz von grosser Bedeutung ist. Das mit den Jahreszeiten wechselnde Gefieder kann an den vielen Exemplaren derselben Art hier sehr gut studirt werden. Mit der Uebernahme dieser Sammlung durch die Provinz wurde zugleich ein Streit, der lange Zeit die Mitglieder der Gesellschaft erregt hatte, zu allseitiger Zufriedenheit geschlichtet. Es war schon lange der Wunsch gewesen, die Boeck’sche Sammlung der Provinz zu erhalten. Anfangs stand dem der geforderte hohe Preis entgegen, als aber die Forderung so weit erniedrigt war, dass die Aufbringung der Summe keine Schwierigkeit bereitet hätte, war noch En DE a ne alien 69 der zur Aufstellung der Sammlung erforderliche Raum zu beschaffen. Darüber entstand ein heftiger Streit, der auf die oben angegebene Weise geschlichte t wurde. Ihr Interesse für die Sammlungen zeigte die Gesellschaft auch später dadurch, dass sie, als 1885 ein Ausbau des Grünen Thores zur Erweiterung des Provinzial-Museums erforderlich wurde, einen Beitrag von 5000 Mark aus ihrem Kapitalvermögen gab. In dem Gebäude der Gesellschaft befindet sieh jetzt nur noch ein Theil der botanischen Sammlungen und das Skelett des Finnfisches. Hier ist nicht der Ort, auf die weitere Entwickelung des Provinzial-Museums einzugehen. Die jährlich an den Provinzial-Landtag erstatteten Berichte geben darüber Auskunft. Bildung von Sektionen. In den neuen Statuten war schon die Gründung von Sektionen vorgesehen; dort heisst es: „Um naturwissenschaftliche Fragen, welche ein tiefes Eindringen in die Details der betreffenden Diseiplinen erfordern, mit grösserer Gründ- lichkeit und besserem Erfolge erörtern zu können, als dies in den allge- meinen Sitzungen der Gesellschaftsmitglieder geschehen kann, vereinigen sich die letzteren zu Sektionen.‘ Die zuerst gegründete Sektion war die für Anthropologie und Ethno- sraphie. Der erste Vortrag über Archäologie ist 1844 in der Gesellschaft schalten worden. Der schon genannte Direktor der Gesellschaft Dr. G. K. Berendt berichtete in diesem Jahre über einen, in einem Walde zwischen Meisterswalde und Prauster-Krug gelegenen Begräbnissplatz. Dann wurde die Archäologie in den Sitzungen nicht weiter berührt, bis 1868 Herr Dr. Bail eine bei Gr. Katz ausgegrabene Urne vorlegte. 1871 hielten die Herren W. Kauffmann und Dr. Lissauer Vorträge über Urnen. Die Stiftung der Sektion wurde angeregt durch einen von Dr. Lissauer am 1. Mai 1872 gehaltenen Vortrag ‚Ueber die anthropologischen Fragen der Gegenwart!).“ Die Sektion bildet zugleich einen Zweigverein des „Deutschen Centralvereins für . Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte‘; dieselbe nimmt auch Mitglieder auf, welche nicht gleichzeitig der Naturforschenden Gesellschaft angehören. Jedes Mitglied zahlt drei Mark an den Üentralverein, wofür es das Correspondenzblatt des Vereins erhält. Die erste Sitzung wurde am I. August 1872 gehalten und Herr Dr. Lissauer zum Vorsitzenden gewählt, welches Amt er unausgesetzt bis zu seinem Ostern 1892 erfolgten Umzug nach Berlin bekleidet hat; an seine Stelle ist Herr Dr. Oelschläger getreten. Die Sektion hat eine lebhafte Thätigkeit entwickelt, wovon die in den Schriften der Gesellschaft erschienenen Abhandlungen und die ebendaselbst voll- ständig abgedruckten Sitzungsberichte Zeugniss ablegen. 1) Schr. d. N. G. N. F. Ba. IV. H. 1. [ Zahlreiche Ausgrabungen wurden von den einheimischen Mitgliedern der Gesellschaft, von den Herren W. Kauffmann, ©. Helm, Dr. Fröling, Dr. Lissauer, S. S. Schultze, R. Schück, Dr. Conwentz, Dr. Hagens, Ir. Lakowitz, Dr. Lierau und den auswärtigen Mitgliedern Dr. Anger in Elbing, Dr. Marschall in Marienburg, Scharlock in Graudenz und dem cor- vespondirenden Miteliede Kasiski in Neustettin veranstaltet. Ausserdem haben sich viele andere Personen der Provinz durch Mittheilung archäologischer Funde um die Wissenschaft verdient gemacht. Seit im Jahre 1880 das Provinzial- museum in Thätigkeit getreten ist, bildet dieses einen festen Mittelpunkt für alle archäologischen Bestrebungen der Provinz. Der Direktor desselben hat regelmässig über die Fortschritte der Erforschung der Provinz nach dieser Richtung hin berichtet. Hervorheben will ich die zahlreichen pommerellischen Gesichtsurnen, welche im Provinzialmuseum aufbewahrt werden. Während bis 1886 etwa 215 soleher Urnen überhaupt bekannt waren, von denen ein Theil verloren gegangen ist, besass das Westpreussische Provinzialmuseum schon über 100, also mehr als irgend eine andere Sammlung). Ferner besitzen wir in Westpreussen eine kleine Zahl von Steinbildern, wie sie in Russland bis tief nach Asien hinein häufig vorkommen, welche unter dem Namen Steinmütterchen oder Mönchssteine bekannt sind. Sie stellen roh in Stein ausgearbeitete Reliefbilder von Menschen dar. Dem Provinzial- Museum ist es gelungen, dieselben zu erhalten; sie sind vorläufig am Bingange des Franziskaner-Klosters aufgestellt. Für das Museum für Völkerkunde in Berlin sind Nachbildungen derselben hergestellt worden. Die bis 1887 erzielten Resultate der archäologischen Erforschung der Provinz hat Herr Dr. Lissauer in einem grösseren Werke: „Die prähisto- rischen Denkmäler der Provinz Westpreussen‘ zusammengefasst. Eine demselben beigefügte Karte giebt sämmtliche im Werke angeführten Fundstellen so an, dass sich zugleich die verschiedenen Epochen übersehen lassen. Auch die anderen Gebiete der Anthropologie fanden in der Sektion ihre Vertreter; doch will ich darauf hier nieht näher eingehen. Die Sektion zählte am Ende des ersten Jahres 61 Mitglieder, am Ende 1890 deren 76. Zu ihren Mitgliedern gehörte auch der berühmte Heinrich Schliemann, der Troja ausgegraben hat und welcher im August 1875 auf kurze Zeit von London nach Danzig kam, nur um die hiesigen Gesiehtsurnen mit den von ihm in Kleinasien gefundenen zu vergleichen‘). 1) Lissauer, die präbistorischen Denkmäler, S. 117. — In Thorn waren damals 28 solcher Urnen, in Stettin 23, in Königsberg 16, in Berlin im Kgl. Museum 14. 2) Sch. d. N. G. N. F. Ba. VII. H. 4. Gedächtnissrede von Lissauer. 71 Auf Einladung der Sektion tagte vom 2. bis 7. August 1891 die Deutsche Anthropologische Gesellschaft in Danzig. Das erfolgreiche Wirken der Section wurde von der Versammlung. anerkannt. Die medieinische Sektion hielt ihre erste Sitzung am 19. Dezember 1876. Alle Mitglieder der Naturforschenden Gesellschaft, welche Aerzte sind, gehören zugleich der Sektion an. Der Geheime Sanitätsrath Herr Dr. Abegg ist von Anfang an bis jetzt der Vorsitzende gewesen. In den Jahresberichten der Gesellschaft sind jedesmal die in den einzelnen Sitzungen behandelten Themata angegeben. — Am Ende des Jahres 1890 wurde die Sektion zu einem Verein der Ärzte Westpreussens erweitert, und nimmt derselbe auch Ärzte auf, welche nicht zugleich Mitglieder der Gesellschaft sind; jedoch muss der Vorstand aus den ärztlichen Mitgliedern der Gesellschaft gewählt werden. Die Sektion für Physik und Chemie konstituirte sich am 29. Dezember 1876. Die Sitzungsberichte sind den Jahresberichten der Gesellschaft bei- gedruckt. Die in den Sehriften der Gesellschaft erschienenen Abhandlungen physikalischen und chemischen Inhalts sind meistens zuerst der Sektion mit- getheilt worden. Der erste Vorsitzende war Herr Professor Lampe, sein Nach- folger Herr Professor Momber. Wissenschaftliche Vereine der Provinz, welche mit der Gesellschaft in naher Verbindung stehen. Der Westpreussische Botanisch- Zoologische Verein wurde am 6. April 1878 gegründet. Zweck des Vereins ist die Erforschung der Pflanzen- und Thierwelt Westpreussens nach allen Richtungen, also auch mit Rücksicht auf ihre Lebenserscheinungen, mit beson- derer Rücksichtnahme auf Fragen, die für den Wohlstand der Provinz von Bedeutung sind, und die Hebung des botanisch-zoologischen Studiums in West- preussen’ im Allgemeinen. Nur eine allgemeine Versammlung findet jährlich statt, gewöhnlich am Dienstag nach Pfingsten an einem jedesmal zu bestim- menden Orte der Provinz. Der Verein legt keine besonderen Sammlungen an, sondern übergiebt "dieselben der Naturforschenden Gesellschaft. Die ausführ- lichen Sitzungsberichte, nebst den von den Mitgliedern verfassten Abhandlungen werden in den Schriften der Naturforschenden Gesellschaft veröffentlicht. Der Verein zählte schon im ersten Jahre mehr als 100 Mitglieder; der Mitglieder- beitrag beträgt drei Mark. Der Provinzial Landtag giebt eine jährliche Unter- stützung von 1000 Mark. Der Zweck des Vereins wird hauptsächlich dadurch erreicht, dass wissenschaft- liche Sendboten in besondere Theile der Provinz zu bestimmten Zwecken ausge- sandt werden. Zunächst wurden einzelne Kreise näher botanisch untersucht; aber auch die Zoologie wurde nicht vernachlässigt. Herr Hauptlehrer Brischke hat das Insektenleben im Radaunethal, auf der Halbinsel Hela und auf der frischen Nehrung näher untersucht und dabei manche für die Wissenschaft neue Art, besonders unter den Aderflüglern, entdeckt. Herr Dr. Zacharias hat einige Seen namentlich nach Krustenthieren und Milben untersucht und Dr. BE. Haase im Jahre 1890 niedere Thhiere in Kahlbude, Babenthal und Carthaus gesammelt. Herr P. Hennings-Berlin hat 1891 eine kryptogamische Forschungsreise im Kreise Schwetz ausgeführt. Der 1880 gegründete Westpreussische Fischerei-Verein veröffent- lieht seit 1886 einen wissenschaftlichen Jahresbericht in den Schriften der Gesellschaft, giebt aber ausserdem noch selbständig „Mittheilungen“ heraus. Die Jahresberichte der Elbinger Alterthumsgesellschaft sind eben- falls in den Gesellschaftsschriften seit 1886 abgedruckt. Im Lokale der Gesellschaft halten ihre Sitzungen ab: der Gartenbauverein, der Westpreussische Ingenieurverein, die Sektion Danzig des D. u. Ö. Alpen- vereins, früher auch der Ornithologische Verein. Das Humboidt-Stipendium wurde, wie schon oben erwähnt ist, am hundertjährigen Geburtstage A. v. Humboldt’s, am 14. September 1869, begründet. Während das Grundkapital im ersten Jahre 510 Mark betrug, war dasselbe 1872 auf 3693 Mark und 1890 auf 9053 Mark angewachsen. Nach dem Statut vom 19. März 1873 sollen die Zinsen zu Stipendien von je 150 Mark verwandt werden, entweder zur Unterstützung ausgedehnter natur- wissenschaftlicher Untersuchungen oder zur Unterstützung bedürftiger Junger Männer, die in der Provinz Westpreussen geboren sind oder wenigstens ein Jahr lang in derselben gelebt haben, und deren Eifer in der Beschäftigung mit den Naturwissenschaften zu Hoffnungen auf Erweiterung unserer Erkenntniss berechtigt. Der Nachweis der Befähigung ist in der Regel durch eine im letzten Jahre selbstgefertigte Arbeit beizubringen. Unter besonderen Umständen kann einem und demselben Bewerber mehr als ein Stipendium von 150 Mark bewilligt werden. Aus Mangel an geeigneten Bewerbern ersparte Stipendien sind so lange zum Kapitale zu schlagen, bis neue 150 Mark Zinsen zu einem Stipendium erwachsen. 1872 konnte das erste Stipendium verliehen werden; seit 1882 werden zwei Stipendien vergeben. Feste. An die statutenmässig an jedem zweiten Januar, dem Stiftungs- tage, abgehaltene Sitzung schloss sich in der Regel ein gemüthliches Abend- essen. In lebhafter Erinnerung sind allen Theilnehmern noch die launigen Lieder, welche der leider bereits verstorbene Ober-Arzt Dr. Haeser zu diesen Festen zu dichten pflegte. Auch unter den noch lebenden Mitgliedern hat es nie an Gelegenheitsdiehtern gefehlt. Durch Festessen wurden gefeiert der 75. Geburtstag des Hauptlehrers a. D. Herrn Brischke und 1889 der 70. Geburtstag unseres langjährigen Sekretärs für innere Angelegenheiten, des Sanitätsraths Herrn Dr. Semon. Abschiedsessen für scheidende Mitglieder wurden mehrfach veranstaltet: so 1867 für den Major. Herrn von Borries, der sich um die Aufstellung der neuen Statuten verdient gemacht hat, und 1877 für den Postdirektor Herrn Schimmelpfennig, der sowohl mehrfach Vorträge gehalten hat, als auch einige Jahre Schatzmeister der Gesellschaft gewesen ist. Am 12. November 1873 waren es gerade 50 Jahre, seit Direktor Strehlke als Mitglied in die Gesellschaft aufgenommen war. In der zum Zwecke der 73 Feier dieses Ereignisses veranstalteten Festsitzung sprach Herr Dr. Kayser „Ueber das Niveau in erweiterter Anwendung für astronomische und geodä- tische Zwecke“, während der Jubilar seine geistige Regsamkeit durch wissen- schaftliche Mittheilungen bethätigte. An die wissenschaftliebe Sitzung schloss sich ein Festessen, an dem sich auch die Mitglieder der „Litteraria‘, deren langjähriges Mitglied der Gefeierte ebenfalls gewesen war, betheiligten. Am 2. Januar 1890 konnte Herr Professor Dr. Bail auf eine fünfund- zwanzigjährige Thätigkeit als Direktor der Gesellschaft zurückblicken. Die Gesellschaft sprach ihm in einer künstlerisch ausgestatteten Adresse ihren Dank für seine aufopfernde, erfolgreiche Thätigkeit aus und veranstaltete unter zahlreicher Betheiligung ein Festessen, bei welehem auch der Humor nicht fehlte. Gelegentlich der Anwesenheit unseres correspondirenden Mitgliedes, des Staatsraths Dr. Radde aus Tiflis, in Danzig in den Jahren 1882 und 1834 vereinigten sich die Mitglieder zu einem Festessen. Als im August 1871 die Gejehrten der Pommerania unter Führung des Herrn Professor K. Möbius aus Kiel in Danzig, weilten, vereinigte sich ein grösserer Kreis der Gesellschaftsmitglieder mit ihnen zu einer gemüthlichen Abendunterhaltung in einem Garten. Im Jahre 1880 tagte zum ersten Mal die Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Danzig. Wenn auch der Besuch der Stadt und nicht gerade der Gesellschaft galt, so waren doch ihr Vicedirektor, der Geheime Sanitätsrath Herr Dr. Abegg, und ihr Direktor, Herr Professor Dr. Bail, die Geschäftsführer. Auch die Festschrift „Danzig in naturwissen- schaftlicher und medieinischer Beziehung‘ hat zum grössten Theil Gesellschafts- mitglieder zu Verfassern. Der Botanischen und der Entomologischen Sektion widmete die Gesellschaft zwei Abhandlungen aus ihren Schriften. Die An- regung, welche durch den Verkehr mit Naturforschern aus ganz Deutschland gegeben wurde, ist nicht ohne Einfluss auf die Entwickelung der Gesellschaft gewesen. Schon als zwanzig Jahre früher die Versammlung in Königsberg tagte, hatten einige der Theilnehmer einen Abstecher nach Danzig gemacht. Durch wissenschaftliche Sitzungen wurde gefeiert: 1868 der 100jährige Geburtstag unseres Ehrenmitgliedes Alexander von Humboldt‘), 1873 der 400 jährige Geburtstag des grossen Astronomen Kopernikus, 1836 der 200 jährige Geburtstag unseres Landsmannes D. G. Fahrenheit, des Erfinders des nach ihm benannten Thermometers, und 1887 der 200jährige Todestag des Danziger Astronomen Johann Hevelius?). Schluss. Eine neue Periode scheint sich für unsere Gesellschaft anzu- bahnen. Es zeigt sich eine regere Betheiligung an den Arbeiten, und immer 1) Siehe oben. 2) Der Festredner Herr Dr. Kayser konnte eine im Besitze der Gesellschaft befindliche Linse von 158 Fuss Brennweite vorlegen, welche sehr wahrscheinlich von Hevelius benutzt ist; eine andere Linse hat eine Brennweite von 102 Fuss. Jahresbericht für 15%7, Seite 13. 74 wieder treten neue Vortragende auf, während noch vor zehn Jahren der Kreis der arbeitenden Mitglieder ein sehr enger war. — Die Sektionen nehmen eine immer isolirtere Stellung gegen die Gesellschaft ein; nimmt doch jetzt auch die mediceinische Sektion, wie schon früher die anthropologische, Mitglieder auf, welche nicht der Naturforschenden Gesellschaft angehören. Wird da nicht bald eine andere Organisation der Gesellschaft nothwendig werden? Wie die Gesellschaft mit Zufriedenheit und Stolz auf ihre Vergangenheit zurückblickt, so kann sie auch mit Zuversicht in die Zukunft sehen. Wir können hoffen, dass sich in unserer Stadt immer Männer finden werden, welche uneigennützig, was auch sonst ihre Beschäftigung sein möge, sich mit den Naturwissenschaften beschäftigen werden. Kann man doch in Bezug auf die Naturwissenschaften sagen: „Die Geister regen sich; es ist eine Lust zu leben.‘ VIL Die Direktoren. 1743. Kade David, Dr. med. 1744--1746. Söhner Ad. Gottl., Gerichtsherr. 1747. Klein Jac. Th., Stadtsekretär. 1748. Kühn H., Dr., Professor d. Math. 1749. v. Rosenberg H. W., Subsyndikus. 1750. Söhner Ad. Gottl., Gerichtsherr. 1751. Reinick Joh. Eil., Dr. med. 1752. Söhner Ad. Gottl., Gerichtsherr. 1753. Reyger Gottf., Privatmann. 1754. De la Motte Heinr. Jac., Dr. med. 1755-- 1756. Gralath Dan., Gerichtsherr. 1757. v. Schröder Benj. Gottl., Dr. med. 1758— 1759. Sendel Chr., Dr. med., Professor. 1760. Reyger Gottf., Privatmann. 1761. v. Schröder Benj. Gottl., Dr. med. 1762. Reinick Joh. Eil., Dr. med. 1765. De la Motte Heinr. Jac., Dr. med. 1764. Sendel Uhr., Dr. med., Professor. 1765—1766. v. Rosenbere H. W., Subsyndikus. 1767. Ferber Joh. Sam., Rathsherr. 1768. Reinick Joh. Eil.,, Dr. med. 1769— 1771. Weiekhmann Gabr. Joach., Rathsherr. 1772. Sendel Chr., Dr. med., Professor. 73 1773— 1774. v. Schröder Benj. Gottl., Dr. med. 1775 — 1776. Krüger Ephr., Dr. wed., Protophysikus. 1777 —1778 Weickhmann Joach. Wilh., Bürgermeister. 1779 —1780. Sendel Chr., Dr. med., Professor. 1781—1783. Krüger Ephr., Dr. med., Protophysikus. 1784. Zernecke Dan. Andr., Bürgermeister. 1785. Weickhmann Dan. Gottl., Schöppe. 1786. Lampe Ph. Ad, Dr. med., Professor. 1787— 1788. Behrendt Nath., Dr. med. 1789—1790. Dauter Nath. Ernst, Dr. med. 1791— 1792. Hoechster Hein. Ed., Dr. phil., Rektor. 1793. Blech Phil, Dr. med, Professor. 1794— 1796. Flander Sam. Ben., Pr. Justizrath. 1797—1798. Dauter Nath. Ernst, Dr. med. 1799 —1803 Kleefeld Joh. Gottfr., Dr. med., Regierungs- und Medieinalrath. 1504. Goetz Gottfr., Dr. med. : 1805—1808. Blume Sam. O. Th., Dr. med., Medicinalrath. 1809. Lampe Th. Ad., Dr. med., Professor. 1510—1812. Kleefeld Joh. Gottfr., Dr. med., Regierungs- und Medicinalrath. 1813— 1831. Schmidt Mich. Chr., Schöppe. 1832— 1556. Förstemann Wilh. Aug., Professor, starb als Direktor. 1836— 1545. Berendt Georg Karl, Dr. med. 1546. Schaper Karl Wilh., Dr. med., Regierungs- und Medicinalrath. 1547— 1855. Anger Karl Theod., Professor. 1856— 1860. Lievin Alb. C. L., Dr. med. 1861— 1862. Giesswald Herm. Rob., Dr. phil., Oberlehrer, starb als Direktor. 1862—1864. Lievin Alb. C. L., Dr. med. 1865 — jetzt. Bail T'heod. Karl, Dr. phil., Professor. NETT: Die einheimischen Mitglieder der Gesellschaft, geordnet nach der Zeit ihrer Aufnahme von 1743-- 1864. Im Jahre 1843 ist ein Verzeichniss aller Mitglieder veröftentlicht; dasselbe enthält nur Namen und Stand. Ich habe hier die einheimischen von den aus- wärtigen getrennt; nur die ersteren habe ich ausführlich behandelt, aber auch nur die verstorbenen. Hinzugefügt habe ich dann noch die nach 1864 eingetretenen verstorbenen Mitglieder, welche Vorträge gehalten haben. — Einige 76 einheimische Mitglieder, welche zu Ehrenmitgliedern oder zu korrespondirenden Mitgliedern ernannt worden sind, habe ich in dem zweiten Verzeichniss unter- gebracht. Die Notizen über das Leben sollen nur eine Ergänzung zum Texte geben; daraus erklärt sich die Kürze der Lebensbeschreibung bei einzelnen bedeutenderen Männern. Die bei jedem Namen aufgeführten wissenschaftlichen Arbeiten enthalten nicht die in den Gesellschaftsschriften veröffentlichten Arbeiten, da ein vollständiges Verzeichniss derselben folgt. Nur in geringem Maasse haben mir die gedruckten Schriften der Gesell- schaft und ihr Archiv als Quellen dienen können. Für die ältere Zeit habe ich manche brauchbare Notiz aus Löschin: ‚‚die Bürgermeister, Rathsherren und Schöppen des Danziger Freistaates, Danzig 1868, entrehmen können; für die neuere Zeit haben mir die Nachkommen einzelner Mitglieder einige Notizen liefern können. Abkürzungen: Act. Soc. = Acta Societatis. Pogg. Handw. = Poggendorffs Handwörterbuch. Allg. D. Biogr. = Allgemeine Deutsche Biographie. 1743. 1. Kade, David, Dr. med. (geb. 10. 12. 1688 in Marienburg, gest. 11.10. 1763 in Danzig), besuchte das Gymnasium in Danzig, studirte in Leipzig und Leyden und liess sich in Danzig als Arzt nieder. Dass er sich wissenschaftlich mit Physik beschäftigte, beweist schon sein physikalischer Apparat, den die Gesellschaft von ihm erwarb. 1729—31 hat er das Wasser einiger Bäche und Brunnen untersucht. Er war der erste Direktor der Gesell- schaft, hat sich aber an deren wissenschaftlichen Arbeiten nicht betheiligt. — Act. Soc. 1764. 2. Hanow, Michael Christophorus, Dr. (geb. 18. 12. 1695 in Zamborst bei Neustettin als Sohn eines Predigers, gest. 21. 9. 1773 als Professor der Philosophie am Athenäum in Danzig), besuchte die Schule in Landsberg a. d. W. bis zu seinem 14. Jahre, floh aber von dort, weil er fürchtete, zum Soldaten genommen zu werden. Nachdem er seine Studien in Danzig fortgesetzt hatte, ging er nach Leipzig, wo er ausser T’heologie noch Philosophie, Mathematik, Geschichte, Medizin, Physik und Rechtswissenschaft studirte. Neben der klassischen Literatur, hat er sich mit Französisch, Englisch, Polnisch und der orientalischen Sprachen beschäftigt. 1724 ging er nach Danzig, um die Erziehung der Söhne des Danziger Professors Weickhmann zu leiten. 1727 erhielt er die Professur am Athenäum. Er war unverheirathet und lebte nur den Wissen- schaften. Gross ist die Zahl der von ihm verfassten Schriften; erstaunlich seine Viel- seitigkeit; hat er doch philosophische, mathematische, historische, juristische Werke veröffentlicht und daneben von 1739—59 „Danziger Erfahrungen‘, eine Wochen- schrift, herausgegeben, in welcher sowohl die gelehrten Artikel, als auch die Beobachtungen der täglichen Witterung von ihm herrühren. — Ein schönes Oelgemälde in der Stadtbibliothek stellt ihn, umgeben von Büchern, physikalischen Instrumenten und einem Globus, dar. ee en Ba 77 Politicae Wolffianae 4 Theile, Halae 1756—59. Physicae dogmaticae 4 Theile, ib. 1762—68. Erläuterte Merkwürdigkeiten der Natur, Danzig 1737. Das vollständige Culmische Recht, Danzig 1745. Deorigine mundi ex montibus vallibusque demonstrata, Gedani 1735. Impossibilitas uadraturae eireuli a priori adserta, ib. 1740. Kurze Erläuterung der Frage, ob auf einem Berge mehr Kornähren stehen können, als auf dem kleinen Grunde, darauf er stehet, ib. 1747. Anemometria nova circa medium Decembris 1747 instituta, ib. 1747. — Viele Abhandlungen in den Schriften der Gesellschaft. Deut. Biogr. — Laudatio Mich. Chr. Hanovii ed. a. Titio, Wittenbergae. — Pogg. Handw. 3. Kühn, Heinrich, Dr. (geb. 19. 11..1690 in Königsberg in Pr., gest. 6. 8. 1769), studirte in Halle und war von 1733 an Professor der Mathematik am. Gymnasium in Danzig. Seine Arbeiten beziehen sich grösstentheils auf Physik und physikalische Geographie. Seine „Meditationes de origine fontium‘ erwarben 1741 einen Preis bei der Societät in Bordeaux und wurden in lateinischer, französischer und deutscher Sprache herausgegeben. In‘ seinen „Untersuchungen der natürlichen Ursachen von der Ebbe und Fluth‘“ in Band 11I der Schriften, verwirft er Newtons Theorie der Mondanziehung. Er nimmt an, dass die Meeresoberfläche bedeutend von der Kugel abweiche, dass z. B. die Mündung der Loire 1000 Fuss tiefer liege als die der Seine. Das Seewasser kommt durch gewisse schluckende Meeresschlünde in das Innere der Erde bis unter die Berge; dort wird ein Theil, durch die unterirdische Wärme verdunstet, in die Höhe gebracht, dort wieder kondensirt und fliesst als Quelle heraus. Die unten gebliebene salzige Soole geht in unterirdischen Kanälen wieder in das Meer und tritt dort ruckweise aus. So entsteht die Fluth. „Die Geschichte der Mathematik nennt K. mit Ehren als den, der zuerst die geometrische Darstellung der imaginären Grössen lehrte und im Wesent- lichen die Ansichten vorträgt, welche seit Argand und Gauss wissenschaftliches Gemeingut geworden sind. Einige Unklarheiten, welche bei der geistreichen Untersuchung mit unterliefen (Nov. Comm. Acad. Petrop. 1756: Meditationes de quantitatibus imaginariis construendis et radicibus imaginariis exhibendis) hatten zur Folge, dass deutsche Gelehrte in Kühn’s Versuch durchaus nur das Produkt eines excentrischen Kopfes erblickien, und dass es der Hinweisung des Italieners Ferroni bedurfte, um den Namen des verdienten Mannes wieder in Ehre zu bringen.‘ (Günther in Allg. d. Bio.) Nach seinem Tode erschien noch 1771 Tentamen de aequationibus eubieis quibuscungue perfecte resolvendis und Annotationes ad Euleri institutiones caleuli differentialis. 4. Gralath, Daniel (geb.. 30. 5. 1708 in Danzig, gest. 23. 7. 1767). Ueber sein Leben siehe oben und meine Abhandlung: Der Bürgermeister Daniel Gralath in Schrift. der Naturf. Gesell. N. F. VI. Bd. 4. Heft. Seine öffentliche Thätigkeit begann er 1742 als Quartiermeister des hohen Quartiers. Dieses Amt verwickelte ihn in die Zwistigkeiten zwischen dem Rath und der dritten Ordnung, welche die Stadt von 1748 bis 1754 aufregten. Der Streit wurde durch den König von Polen zu Ungunsten des Raths, dem sich Gralath angeschlossen hatte, entschieden. So kam es, dass er erst 1754 in das Gericht der Rechten Stadt gewählt wurde; 1758 wurde er Raths- herr, 1763 Bürgermeister'). Ein Denkmal, das er sich selbst geschaffen, ist die grosse, von Danzig nach Langfuhr führende Doppelallee aus holländischen Linden. Er hat nicht nur den Gedanken dazu gehabt, sondern auch die über 100000 Gulden betragenden Kosten durch seine Bemühung unter den Bürgern aufgebracht. Die Vollendung dieser grossen Anlage erlebte er nicht mehr. — Seine Frau, eine Tochter des Naturforschers Th. Klein, war eine Virtuosin inder Musik und gewandte Zeichnerin. Sie hat ihren Mann bei seinen naturwissenschaitlichen Arbeiten unterstützt. — Gralath besaass eine orosse Bibliothek, in der alle Wissenschaften vertreten waren. 5. Klein, Jacob Theodor (geb. 15. S. 1685 in Königsberg in Pr., gest. 27. 2. 1759 in Danzig), studirte in Königsberg die Rechte, ging dann nach anderen Universitäten, war sechs Monate in England, reiste nach den Nieder- landen und Tyrol, war kurze Zeit Ratıı beim Pfalzgrafen von Ober und Vorder- österreich, bis er nach Danzig als Stadtsekretär kam; eine weitere Beförde- | rung lehnte er aus Liebe zu den Wissenschaften ab. In der ersten Zeit beschäftigte er sich vorzugsweise mit Botanik und legte auf Langgarten 1718 einen botanischen Garten an. Er zog darin auch viele Jahre hindurch Kaffeebäume, von denen er einmal Früchte an den Hof nach Berlin schickte. Ein Herbarium der in seinem Garten gezogenen Pflanzen über- gab er der Naturforschenden Gesellschatt. In einem besonderen Hause seines Gartens hatte er seine reichhaltigen Sammlungen aufgestellt. Nach Schweden sandte er sogar einen eigenen Reisenden, um gothländische Versteinerungen aufzusuchen. Seine Bernsteinsammlung verkaufte er nach Dresden, dann 1740 sein ganzes Naturalien-Kabinet an den Markgrafen von Brandenburg-Culmbach in Bayreuth. Nun sammelte er von Neuem und vermachte diese Sammlung der Naturforschenden Gesellschaft. 1749 war er Operator über „die Dinge, so in der Erde befindlich sind‘‘, nach dem Werke Wolffs: „Vernünftige Gedanken“ u. s. w. Die Schriften der Gesellschaft enthalten 11 Abhandlungen von ihm. Später beschäftigte er sich vorwiegend mit Zoologie, und zwar mit allen Klassen des Thierreichs mit Ausnahme der Insekten, und lieferte Abbildungen dazu, welche von seltener Schönheit für die damalige Zeit waren. Eine Beurtheilung seiner Leistungen gebe ich nach W. Hess in der Deutschen Biographie. ,„K. hat unzweifelhaft grosse Verdienste um die Zoologie; to) so war z. B. sein Werk über die Seeigel noch lange Zeit die Hauptquelle für die Kenntniss dieser Thiere. Er stellte ein neues zoologisches System auf | und führte dasselbe bis ins Einzelne konsequent durch. Aber sein System | charakterisirt den Dilettanten, dem es nur darum zu thun ist, die Thiere leicht und sicher kennen zu lernen. — Darum nahm er auch ein leicht zu erkennendes äusseres Merkmal, die Zahl, Form und Stellung der Gliedmaassen als Haupt- Eintheilungsprinzip. Von einer Kenntniss des anatomischen Baues und der darauf begründeten Verwandtschaft findet sich bei K. keine Spur. Daher 1) Es gab mehrere Bürgermeister. 79 stehen die Bären neben den Affen, die Schlangen neben den Würmern. Gegen Linne trat er: entschieden auf. — Das Vorhandensein oder Fehlen und die Bildung der Zähne als solches zu verwerthen, verwarf er z. B. völlig, weil man, um dies zu erkennen, vielleicht den Mund gewaltsam öffnen und die Finger oder das anatomische Messer in Anwendung bringen müsse. — ; Adam habe die ihm von Gott vorgeführten Thiere auch unterschieden und benannt, ohne ihnen die Eingeweide und die Zähne zur Untersuchung zu durehwühlen.‘“ — Sein System fand anfangs grossen Beifall, weil bis dahin jede genügende Anordnung fehlte, welche zur Orientirung unter den thierischen Formen dienen konnte. Auf der Durchreise zur Huldigung nach Königsberg logirte Friedrich der Grosse bei ihm. — Sendel, Lobrede in Neue Versuche Bd. 1. An Tithymaloides frutescens foliis Nerii ete. nec Cacalia, nee Cacaliastrum? Ged. 1730. — Faseieulus plantarum rariorum et exotie. priori auetior 1724 ex horto Kleiniano 1726. — De- seriptiones tubulorum marinorum. Add. est Dissertatio epistolaris de pilis marinis. Ged. 1731. — Naturalis dispositio Echinodermatum. Ged. 1734. — Historia piscium naturalis promovendae. Accesserunt I. Anatome tursionum, II. Observata in capite Raiae. Ged. 1740. — Historiae piscium naturalis promovendae Missus 1—5. Ged. 1740—1749. — Mantissa ichthyologica de sono et anditu piscium. Lipsiae 1746. — Historia avium prodromus. Lubecae 1750. — Summa dubiorum eirca elasses Quadrupedum et Amphibiorım in Caroli Linnaei Systemate Naturae. Ged. 1743. — Quadrupedum Dispositio brevisque Historia naturalis. Lips. ;75l. — Tentamen Methodi Ostracologicae. Lugd. Batau. 1753. — 'Tentamen Herpetologiae. L:.idae et Goetting. 1755. — Stemmata avium. Lip. 1759. Auch Deutsch. — Sciagraphia litho- logica euriosa seu Lapidum figuratorum nomenclator. Ged. 1740. — Lucubriuntula subterranea. Petropoli 1758—1760. 3 Abtheil. — Ordnung und vermehrte Historie der vierfüssigen T'hiere. Herausg. von @. Reyger. — Specimen Descriptionis petrefactorum Gedanensium. Lat. u. Deutsch. Nürnberg 1770. Her. von Zorn v. Plobsheim. - Ausserdem sind 6 Abh. von ihm in den Phil. Transact. erschienen. Auf der Stadtbibliothek befinden sich mehrere Manuscripte von Klein, z. B. die Psalmen in Verse gebracht. 6. Söhner, Adrian Gottlieb (geb. in Danzig 28. 5. 1703, gest. 2. 9. 1761), war Gerichtsherr der Rechtstadt. In seinem Hause fanden im ersten Janre die Sitzungen der Gesellschaft statt. Mehrere Jahre war er Direktor der Gesell- schaft. Nur einmal hat er eine Abhandlung verlesen „Ueber das Aufsteigen des Saftes in den Pflanzen“. Lebenslauf von G. Reyger in Acta Soc. 1761. 7. Swietlieki, Paul (geb. 13. 1. 1699 bei Osterode in Ostpreussen, gest. 9.11.1756), besuchte das Gymnasium in Danzig und studirte dann in Rostock und Wittenberg Theologie. Nach Beendigung seiner Studien ging er nach Paris und von dort als Erzieher nach England, bis er als polnischer Prediger an die Annenkirche und als Lektor der polnischen Sprache an das Gymnasium nach Danzig berufen wurde. Später wurde er Prediger an der Johanniskirche. Nachricht von seinem Leben von G. Reyger in Nene Vers. 1778. 8. von Rosenberg, Heinrich Wilh. (gest. 1794 im Alter von 82 Jahren), ‚legte das von ihm bekleidete Amt des Subsyndikus 1749 nieder und lebte mit dem Titel eines Königl. Poln. Geh. Kriegsraths als Privatmann. Seine Biblio- thek war unter allen Privatbibliotheken die umfangreichste und zählte bei Ni seinem Tode 22500 Bände. — Die Handschriften wurden bei der Versteige rung des Nachlasses vom Rathe erworben und befinden sich jetzt in der Stadt- bibliothek. 9. Freiherr Zorn von Plobsheim, Friedrich August (geb. 1711 in Danzig, gest. 1789), verlebte seine Jugend auf dem Gute seines Vaters am Rhein und kehrte erst 1733 nach Danzig zurück, wo er, im Besitz eines bedeutenden Vermögens, als Privatmann den Wissenschaften lebte. Seine Lieblingswissen- schaft bildete die Conchyliologie, in welcher er als Autorität angesehen wurde. Er hat für das Martinische grosse Conchylienwerk zablreiche Beiträge geliefert; auch wurde er, als Martini gestorben war, aufgefordert, das angefangene Werk zu vollenden, was er aber ablehnte. Nach Kleins Tode gab er dessen Descriptio Petrefactorum Gedanensium heraus. In den „Neuen Versuchen“ hat er zwei Ab- handlungen veröffentlicht. An den physikajischen Arbeiten der Gesellschaft hat er sich nur als Oollaborator betheiligt. Ein grosses Verdienst hat er sich aber um die Sammlungen der Gesellschaft erworben; denn er hat nicht nur selbst zahlreiche Naturalien der Gesellschaft geschenkt, sondern noch mehr dadurch die Sammlungen vergrössert, dass er auswärtige Gelehrte zur Ueber- sendung von Naturgegenständen anregte, wozu ihm seine grosse Correspondenz mit den bedeutendsten Gelehrten Veranlassung gab. In vielen Sitzungen hat er die Gesellschaft mit Vorlegung dieser Correspondenz und mit der Be- sprechung von Stücken aus der Sammlung unterhalten. Jahrelang ist er In- speetor Musaei gewesen. — Er hat der Gesellschaft ein Verzeichniss der Insekten der Umgegend von Danzig übergeben. Rede bei der Gedächtnissfeier, geh. von S. B. Flander. 40. Danzig. 10. Pfennigk, Johann Gottlieb (geb. 21. 4. 1707 in Schlieben in Sachsen, gest. 17. 2. 1755 als Prediger an der St. Salvatorkirche in Danzig). — Nach- dem er das Gymnasium in Danzig besucht hatte, studirte er in Halle, Witten- berg und Marburg. Ausser seiner Fachwissenschaft beschäftigte er sich auch mit Mathematik und hörte in Marburg mit Gralath zusammen Wolffs Vorlesungen über Experimentalphysik — Als Operator experimentirte er nur 1744 über den Druck der Luft. Nachrichten von seinem Leben in Versuche Ba. III, 11. Gerlach, Nathan. Jac. (geb. 1706, gest. 1778 in Danzig), war Rechts- gelehrter, hat aber kein Amt bekleidet. Er war mehrere Jahre Collaborator. Die Gesellschaft besitzt ein zwölfbändiges Manuskript, in welchem seine Studien- reisen von seinem wissenschaftlichen Reisebegleiter, dem Professor Chr. Gabr. Fischer, beschrieben sind. Das Werk ist mit trefllichen Handzeichnungen ver- sehen. — Act. Soc. 1779. 12. Dragheim, Johann Benjamin (geb. 1700, gest. 1761), war Pastor an der Katharinenkirche. 13. Reinick, Johann Filhard, Dr. med. (geb. 1711, gest. 1791), beschäf- tigte sich schon auf dem akademischen Gymnasium seiner Vaterstadt mit Botanik und Physik, ja auch mit Anatomie und Mediein. Nachdem er in a Königsberg, Wittenberg und Strassburg studirt hatte, liess er sich in Danzig als Arzt nieder. Seine Thätigkeit in der Gesellschaft habe ich schon geschil- dert; es mag noch erwähnt werden, dass er auch die Lehre vom Schall und vom Feuer sorgfältig geprüft hat. — Act. Soc. 1792. Diss. de potu venoso digestionem impediente magis quam adjuvante. Ged. 1736. 14. Wolff, Samuel Gottlieb (geb. 1717, gest. 1780), wurde 1757 in das Schöppen-Kollegium gewählt, 1763 in den Rath. Bürgermeister war er von 1775 bis zu seinem Tode. — Er brachte nach Beendigung seiner Studien aus Paris einen Maassstab aus Messing nach dem Pariser Fusse des Chatelet mit. 1744. 15. Laine, Olivier Daniel (geb. 1716 in Berlin, gest. 1766 in Dan- zig), Prediger der französischen Gemeinde, war Mitarbeiter der Bibliotheque Germanique. — Act. Soc. 1766. 16. Kennworthy, Wilhelm Josua (gest. 1778), Kaufmann, war freies Mitglied. 17. Moir, Johann, Kaufmann, war freies Mitglied. 18. Hagemeister, Balthasar (geb. 1702, gest. 1758), war ein gebildeter Kaufmann, der Latein gelernt hatte, holländisch, polnisch und französisch sprach; auch die englische und schwedische Sprache waren ihm nicht unbe- kannt. Er war freies Mitglied und vermachte der Gesellschaft 3000 Gulden nebst einigen Möbeln zur freien Verfügung. Lobrede von Sendel in Neue Samml. 1778. 19. Cunis, Cornelius (gest 1760), Kaufmann, war freies Mitglied. Er hinter- liess der Gesellschaft Bücher und ein grosses Fernrohr. 20. Lampe, Johann (gest. 1761), polnischer und sächsischer Hof- und Kommerzienrath, war freies Mitglied. 21. Reyger, Gottfried (geb. 4. 11. 1704, gest. 29. 10. 1788), lebte als Privatmann in Danzig. Nachdem er das Gymnasium seiner Vaterstadt besucht hatte, ging er auf die Universität Halle, wo er die Rechte studirte. Dann machte er mehrere Jahre Reisen durch Deutschland, die Niederlande, Eng- land und Frankreich. In Danzig bekleidete er einige Jahre das Amt eines Vorstehers der Kirche St. Salvator und des Hospitals St. Gertrud, lebte dann aber frei von Berufsgeschäften als Privatmann. Seine Zeit füllte er mit wissen- schaftlichen Studien aus; namentlich beschäftigten ihn die Botanik, die Physik und die Meteorologie. Das von ihm benutzte Thermometer war das ältere Hanowsche, eine Vereinigung des Florentiner Thermometers mit dem Fahrenheitschen. Noch lange, bis in die fünfziger Jahre dieses Jahrhunderts, wurde dieses T’hermo- meter in Danzig benutzt; die Grade wurden kleine oder Reygersche genannt: bei 100° Kälte, das sind — 16,8’ R., pflegten die Schulen geschlossen zu wer- den. -- 0° Reyger — 48° Fahrenheit, 90° R. = 96° F. — Er ist 7 Jahre Sekretär und 2 Jahre Direktor gewesen. Tentamen florae Gedanensis, methodo sexuali accomodatae, Dantisci 1764. — Diesem Bande folgte als Ergänzung 1766 ein zweiter Theil. — Lobrede, geh. von Eph. Ph. Blech, Danzig 1789. 6 1745. 22. De la Motte, Heinrich Jacob, Dr. med. (geb. 1712 in Danzig, gest. 1783), war ein sehr eifriges Mitglied der Gesellschaft und hat & Jahre als Operator sich namentlich mit Optik beschäftigt. Einige seiner Abhand- lungen sind in den „Versuchen“ gedruckt. Die Anstellung eines Hebammen- meisters war wesentlich sein Verdienst. — Act. Soc. 1784. 23. von Schröder, Benjamin Gottlieb, Dr. med. (geb. 1715 in Danzig, gest. 1776), beschäftigte sich mehr mit Naturkunde und Chemie als mit medi- einischer Praxis. Er war ein eifriger Operator in der Gesellschaft. Abhand- lungen von ihm sind in den „Versuchen“ gedruckt. — Act. Soc. 1755. 1746. 24. Sendel, Christian, Dr. med. (geb. 1719 in Elbing, gest. in Danzig 1788), war Professor der Arzneiwissenschaft und Naturwissenschaft am Gymnasium. Sein Vater war der Verfasser des Werkes: Historia suceinorum corpora aliena involventium 1742. Nachdem S. das Gymnasium in Elbing und Danzig besucht und in Jena und Erfurt Mediein und Naturwissenschaft studirt hatte, liess er sich in Elbing als Arzt nieder und hielt Vorlesungen über Anatomie. Von dort wurde er 1745 nach Danzig an das akademische Gym- nasium berufen; daneben übte er auch die ärztliche Praxis aus. Er hat in zehn aufeinanderfolgenden Jahren als Operator gewirkt und sich dabei namentlich mit dem Magnetismus beschäftigt; sechsmal bekleidete er die Stelle des Direk- tors. Ausserdem hat er die Lobreden auf Hagemeister, Klein, Gralath und Verch gehalten; auch war er eifriger Mitarbeiter an den Danziger Nachrichten. Diss. Theologum debere esse pbysicum, Gedani 1754. — Diss. de pluvia, H. 1757. — Causa efficiens motus astrorum, ex principiis pyrotechniae naturalis derivata, ib. 1769. — Pogg. Handw. und E. P. Blech in Act. Soc. 1789. 1747. 25. Schwarz, Benjamin, Dr. med., beabsichtigte 1752 die Ein- richtung eines anatomischen Theaters, in welchem er anatomische Demonstrationen ausführen und Lehrkurse für Chirurgen halten wollte. Dazu wollte er die obersten Räume und den Keller des von der Gesellschaft gemietheten Grünen Thors benutzen. Er schloss mit der Gesellschaft einen Vertrag, nach welchem die ganze Einrichtung auf seine Kosten ausgeführt werden, aber nach seinem Tode in den Besitz der Gesellschaft übergehen sollte. Das Theater kam nicht zu Stande,. weil Schwarz die Kosten von 3000 Gulden nicht aufbringen konnte. — Kurzgefasste Abh. von,der Pest, Danzig 1770. — Diss. med. de vomitu et motu intestinorum. Lugd. 1754. 26. Setau, Daniel Heinrich, (gest. 1776), Kaufmann, war freies Mitglied. 27. Mathy, Joh. Franz, Kaufmann, war freies Mitglied und trat 1788 aus. 1749. 283. Schubert, Joh. Karl (gest. 1784), Aktuar des Schöppengerichts, war fünf Jahre Sekretär und vermachte der Gesellschaft 1200 Gulden. 1752. 29. Lürsenius, Phil. Sylvester, Dr. med. (geb. 1726, gest. 1762), war 5 Jahre Operator. 1755. 30. Scheffler, Reinhold Ernst Christoph (gest. 1776), erster Pre- diger der Kirche zu St. Salvator, verfertigte Papier aus den Fasern der Weiss- pappel und aus Kastanienholz. 83 Auch Joh. Chr. Schäffer in Regensburg hat Papier aus verschiedenen Holzfasern herge- stellt und 1765 und 1771 Werke darüber mit Proben herausgegeben. .31. Ferber, Joh. Samuel (gest. 1786), Rathsherr. 1756. 32. Pegelau, Joh. Gottlieb (geb. 1724, gest. 1797), war bis zur Besitznahme der Stadt durch Preussen Bürgermeister. — Act. Soc. 1798. 33. Bentzmann, Johann (geb. 1727, gest. 1795), war bis zur Besitznahme Danzig’s durch Preussen Bürgermeister. — Ad. Soc. 1796. 1757. 34. Willer, Johann, Dr. med., wird noch 1789 genannt. 35. Bentzwann, Peter (gest. 1787), Schöppe. 1759. 36. Krüger, Ephraim, Dr. med. (geb. 26. 12. 1724 [nach Pogg. Handw. 1734] gest. 14. 5. 1789), Protophysikus, stellte Versuche über den Fall der Körper im Wasser an und war 5 Jahre Direktor. — Act. Soc. 1790. 1762. 37. Schröder, Georg Anton (gest. 1799), war Münzwardein in Danzig, später in Warschau. 38. Cöper, Joh. Heinrich (geb. 1710, gest. 1781), Pastor zu St. Petri und Pauli. — Act. Soc. 1782. 39. von Kade, Michael Ludwig (gest. 1767). 40. Zernecke,Heinrich (geb. 1709, gest. 1775), Bürgermeister. — Act. Soc. 1776. 1763. 41. Kabrun, Jacob (gest. 1796) besass nicht unbedeutende technische Kenntnisse in der Chemie und legte in Danzig die erste Zuckersiederei an. Die Akten enthalten von ihm eine sehr gediegene Abhandlung über den Mergel, von der K. wünschte, dass sie in den Schriften der Oekon. Gesellsch. zu Mohrungen gedruckt würde. — Sein gleichnamiger Sohn ist der Begründer der nach ihm benannten Stiftung (Handelsakademie). 42. von Scheffler, Joh. Peter Ernst, Dr. med. (geb. 23. 9. 1739 in Danzig, gest. etwa 1808 in Warschau), hatte anfangs die Rechte studirt, sich dann aber der Heilkunde zugewandt. Er lebte um 1785 in Warschau als Königl. Pol. wirkl. Geheimer Rath. Von der Entstehung des Sandes im Naturforscher. — Beiträge zu den Untersuchungen über das Elektrum und den Lynecur der Alten, N. Sam. v. Vers. u. Abh. — Pogg. Handw., 1764. 45. Harmans, Jacob (gest. 1819), Kaufmann. 1767. 44. Weiekhmann, Gabriel Joachim (geb. 1734, gest. 1792), Raths- herr, war dreimal Direktor. Er war Förderer der Freischulen. 35. von Weikhmann, Joachim Wilhelm (gest. 1819), war bei dem Re- gierungswechsel Rathsherr, wurde preussischer Bürgermeister und 1798 geadelt. Er legte 1800 sein Amt nieder. Sein fünfzigjähriges Jubiläum als Mitglied der Gesellschaft wurde 1817 durch eine ausserordentliche Sitzung gefeiert. — Gedächtnissrede v. Ph. E. Blech, Danzig. — | 1768. 46. Mackensen, Christoph Otto (gest. 1826), Apotheker. 47. Osterroth, Theodor Gottlieb (gest. 1803), Apotheker. 1769. 48. John, Joh. Wilhelm, Dr. med. (gest. 1776), war ein sehr thätiges Mitglied. Er hielt Vorträge über den Puls, über den diätetischen Gebrauch der Pflanzen, über Clystiere, über das Sehen, über Steine in den Thieren. 6* 49. Kulmus, Joh. Ludwig, Dr. med. (geb. 1745, gest. 1791), war zuletzt Hebammenmeister. Ueber seine Thätigkeit in der Gesellschaft fehlen die Nach- richten. Er war der letzte in der Reihe der sehr angesehenen Männer seines Namens, die sich namentlich um Mathematik, Physik und Arzneikunde sehr verdient gemacht haben. — Act. Soc. 1792. 50. Stolterfoth, Christian Gottlieb (gest. 1779), Chirurgus. 1770 51. Groddeck, Constantin Ernst (gest. 1774), Stadtsekretär. 1772. 52. Lampe, Heinrich (gest. 1777), Gerichtsherr. 1776. 53. van Dühren, Hendrik (gest. 1789), Kaufmann. 54. Gralath, Karl Friedrich (geb. 1741, gest. 1818), Sohn des Stifters der Gesellschaft, war bei der preussischen Besitznahme Rathsherr. Er wurde von der preussischen Regierung 1794 zum Bürgermeister ernannt und geadelt. Auch während Danzig Freistaat unter französischem Schutze war, blieb er Bürgermeister, legte aber 1808 dieses Amt auf Veranlassung des Gouverneurs Rapp nieder. 55. Uphagen, Johann (geb. 1731, gest. 1302), war Rathsherr und lebte später als Privatmann. Er ist der Verfasser der unter dem Titel Parerga historica erschienenen urgeschichtlichen Untersuchungen. Er begründete ein Fideicommiss und setzte die Gesellschaft zum Substitutserben ein. — Archiv. 56. v. Wolf, Nathanael Mattheus (geb. 26. 1. 1724!) in Konitz, gest. 15. 12. 1784) besuchte das akademische Gymnasium in Danzig. Nach dem Tode seines Vaters lebte er in der grössten Dürftigkeit; trotz dessen besuchte er die Uni- versitäten Leipzig, Halle und Erfurt. In den letzten Jahren seines Studiums erhielt er vom Fürstbischof von Ermland Grabowski ein Stipendium. Nach- dem er sich mit den alten Sprachen und mit der Erlernung des Englischen, Französischen und Italienischen beschäftigt hatte, hörte er bei dem, schon als Lehrer Gralaths genannten Ch. v. Wolff Philosophie und Mathematik und betrieb dann erst das Studium der Mediein. Er liess sich als praktischer Arzt in Warschau nieder, war kurze Zeit Leibarzt des Fürstbischofs von Posen, Th. Czartoriski, und ebenso lange Physikus seiner Vaterstadt Konitz. Als Leibarzt des Fürsten Lubomirski machte er drei Jahre lang Reisen durch die hauptsächlichsten Länder Europas. Später reiste er auf eigene Kosten und hielt sich namentlich in Italien und London auf; ja er erwarb sich sogar in der letzteren Stadt eine ganz bedeutende Praxis. Beginnende Schwindsucht nöthigte ihn, London zu verlassen, worauf er wieder nach Polen ging, dort Leibarzt des Fürsten Adam Czartoriski wurde und wieder mit diesem Reisen machte. Auf Antrag seiner hohen Gönner wurde er vom Polnischen Reichstage geadelt. Neben seiner Praxis beschäftigte er sich mit den Naturwissenschaften; einige von seinen Beobachtungen sind in den Philos. Transact. in London ver- öffentlicht. Darunter befindet sich auch eine Beschreibung der an den Wurzeln 1) In der Rede von Lampe wird der 28. Januar genannt, doch wurde später durch den Taufschein festgestellt, dass der 26. Januar der richtige Tag ist. — Jahrb. 1878. — a von Seleranthus lebenden Lack-Schildlaus (Porphyrophora polonica L.), welche früher zum Scharlachfärben benutzt wurde. Das bis dahin unbekannte Männchen dieser Thierart hat er zuerst beschrieben und abgebildet. Die weiter fortschreitende Schwindsucht nöthigte ihn, seine Praxis nieder- zulegen. Er zog nach Dirschau und von dort, als Dirschau an Preussen kam, im Jahre 1772 nach Danzig. Hier wurde er gegen seine ursprüngliche Ab- sicht so vielfach um seinen ärztlichen Rath ersucht, dass wieder die ausübende ärztliche Praxis sein Hauptgeschäft wurde. Er trat namentlich für den Ge- brauch von kalten Bädern bei hitzigen Krankheiten ein und war der erste Arzt in Danzig, welcher hier die Blattern-Impfung ausführte, allerdings noch von pockenkranken Menschen. Dieses sowie die Persönlichkeit Wolf’s hat Johanna Schopenhauer in ihrem ‚„Jugendleben“ sehr anschaulich geschildert. Ausser mit Astronomie hat er sich mit Botanik eingehend beschäftigt. Er versuchte eine von Linne abweichende Namengebung einzuführen, bei welcher im Namen sich die Haupteigenschaften deı Pflanzen ausdrücken sollten, doch ist sein System äusserst komplieirt und hat nie Eingang gefunden. Sein aus 40) starken Folio-Bänden bestehendes Herbarium nebst einer ansehnlichen Sammlung von Mineralien übergab er der Gesellschaft. Genera et species plantarım vocabnlis characteristieis definita. Marienwerder 1776 und 1781. — Plantae in ordine simpliei vocab. propr. delineatae, Ins. Marianae 1777. 1777. 57. Nudow, Heinrich, Dr. med. (gest. 1800), ging schon 1779 nach Russland, blieb aber mit der Gesellschaft in Verbindung. 1778. 58. Flander, Samuel Benediet (geb. 1753, gest. 1802). Preussischer Justizratli, war dreimal Direktor und hielt Gedächtnissreden auf mehrere Mit- glieder. — Act. Soc. 1803. 59. Lampe, Phil. Adol., Dr. med. (geb. 5. 5. 1754, gest. 10. 10. 1827), war der Sohn von Joh. L. Er liess sich in Danzig als Arzt nieder, gab jedoch 1792 seine Praxis auf, um Mathematik, Naturgeschichte und Chemie zu studiren. Von 1796 bis 1814 war er Professor am Gymnasium, zuletzt auch Rektor, bis er durch Krankheit genöthigt wurde, sein Amt niederzulegen. Die Handschrift der hundert oben erwähnten Vorträge über Chemie wird noch von seinem Enkel dem Professor H. Lampe aufbewahrt. 1818 wurde er zum Ehrenmitgliede ernannt. Von der Waid-Asche überhaupt, und besonders von der Danziger Waid-Asche oder Kaschub-Asche. (Neue Schr. d. Gesell. naturf. Fr. in Berlin, I., 1795.) — Pogg. Handw. und Löschin in Danziger COhronik für die Jahre 1727 und 1728. 1779. 60. Hoechster, Heinrich Eduard, Dr. phil., Rektor der Marien- schule, hat alle Ämter der Gesellschaft mehrfach bekleidet. Als er 1795 als Prediger nach Ohra ging, wurde er Ehrenmitglied. 6). Weikhmann, Daniel Gottlieb (gest. 1832), war bei der Besitznahme Danzigs durch Preussen Schöppe und lebte später als Privatmann. 1780. 62. Matthias, Johaunes Gottlieb, Dr. med. (gest. 1815), verzog 1794 auf das Land. 63. Nixius, Christan David (gest. 1807), Chirurg. 36 65. Kositzki, Carl Frnst, Dr. med. (gest. 1815), trat 1793 aus. 1781. 65. Jantzen, Christan (gest. 1834), Rechtsgelehrter, Preussischer Admiralitäts-Sekretär, trat 1824 aus. 1782. 66. Schnaase, Paul Gottlieb (gest. 1797), Kaufmann. 67. Aycke, Johann Gottfried (gest. 1797), Kaufmann. 68. Minior, Johann Heinrich (gest. 1784), Kaufmann. Nach Angabe des Herrn Professor Momber befindet sich im Besitze des Herrn Gieldzinski ein mit dem Namen Minior versehenes Thermometer. — Das Archiv bewahrt drei Bände seiner meteorologischen Beobachtungen. 69. Berendt, Nathanael, Dr. med. (geb. 1756 in Danzig, gest. 1838), hat nur bis 1805 Ämter in der Gesellschaft bekleidet. — Act. Soc. 1838. 70. Danter, Nathanael Ernst, Dr. med. (geb. 1756, gest. 1813), war ein sehr geschätzter Arzt. — Act. Soc. 1814. 71. Martens, Johann Heinrich, Bürgermeister, trat 1795 aus. 72. Schoeler, Ludwig, Dr. med. (geb. 1745, gest. 1792), war ursprünglich Chirurg, studirte später und wurde Arzt in Danzig. Er ist dreimal als Schiffs- arzt in Westindien gewesen und auf einer Reise nach Ostindien gestorben. — Act. Soc. 1798. 73. de Cuyper, Antony (gest. 1783), Kaufmann. 1783. 74. Zernecke, Daniel Andreas (gest. 1821), war während der Er- neuerung des Danziger Freistaates Bürgermeister. 75. Wolff, Samuel Gottlieb (geb. 1745, gest. 1791), Schöppe. — Arch. 76. Schmidt, Michael Gabriel, Schöppe, trat 1795 aus. 1784. 77. Blech, Ephraim Philipp, Dr. med. (geb. 1757 in Danzig, gest. ebendort 1812). Nach dem frühen Tode seines Vaters wurde er von Professor Sendel erzogen und half diesem bei physikalischen Versuchen. In Leipzig durfte er den physikalischen Apparat des berühmten Professor Christan Ludwig benutzen. 1784 liess er sich in Danzig als Arzt nieder, begleitete auf ein Jahr den russischen Residenten Peterson nach Petersburg und wurde 1787 Gehülfe seines Pflegevaters Sendel, nach dessen bald darauf erfolgten Tode er die Pro- fessur desselben erhielt. Ausserdem bekleidete er das Amt eines Oberarztes am Lazareth und das Protophysikat. Als unter Preussischer Oberhoheit 1797 ein Provinzial-Collegium medicum eingeführt wurde, wählte man ihn zum ersten medicinischen Mitgliede desselben mit dem Titel Medicinalrath; dabei behielt er aber seine übrigen Ämter bei. — Trotz seiner vielseitigen Amtsthätigkeit ist er sechs Jahre Referent in der Naturforschenden Gesellschaft und sechs Jahre Sekretär gewesen. Von ihm sind die Lobreden auf Reyger und Blech ge- - halten, auch eine Rede zum 100jährigen Sterbetag des grossen Danziger Astro- nomen Hevelius. — Auch hatte er einige Jahre hindurch vielen Personen, namentlich jungen Wundärzten in einem von dem Bürgermeister Conradi ihm eingeräumten Hause, da das bisherige Theatrum anatomieum nicht mehr brauch- bar war, anatomische Vorträge gehalten. — Act. Soc. 1812. 87 1785. 78. Bartoldi, Johann Gottlieb (geb. 1736, gest. 1789), war Professor der Mathematik und Physik am Gymnasium. Nachdem er in Rostock und Jena Rechtskunde und Mathematik studirt hatte und Erzieher in verschiedenen Fa- milien gewesen war, wurde er 177k nach Danzig berufen. Erst 1785 wurde er Mitglied unserer Gesellschaft, in welcher er mehrere physikalische Vor- lesungen hielt, auch mehrere Jahre Referent für Mathematik und Naturgeschichte war. — Acta Soc. 1789. 1787. 79. Turner, Sam. Wilh., Diakon zu St. Petri und Pauli, wird zu- letzt 1803 genannt. 1789. 80. Reyger, Joh. Friedrich, Rechtsgelehrter. 81. Ewerbeck, Chr. Gottfried, geb. in Konitz, Professor der Mathematik und Philosophie am Gymnasium, von 1814 bis 1817 Rektor der Anstalt, trat 1795 aus. 1790. 32. Hecker, Constantin Gottlieb (gest. 1793), Advokat, beschäftigte sich mit Astronomie. Er starb mittellos und wurde auf Kosten der Gesellschaft begraben. 83. Skepsgardt, Magnus (gest. 1799), Capitän der Artillerie. 1791. 54. Rehefeldt, Nath. Gottl., Kaufmann, trat 1811 aus. 85. Rothlaender, Joh. Constantin (gest. 1801), Kaufmann. 86. Gnuschke, Job. Carl, Kaufmann, trat 1823 aus. 87. Skusa, Abraham Benjamin (gest. 1847 im Alter von 88 Jahren), war Oberlehrer an der Schule zu St. Barbara, später Superintendent und Prediger in Osterwick im Werder. 88. Sommer, Carl Gottlieb, Dr. med. (gest. 1815), trat 1794 aus. 1792. 89. Kleefeld, Joh. Gottfried, Dr. med. (geb. 14. 11. 1763 als Sohn eines Kaufmanns, gest. 8. 5. 1845), studirte zunächst Theologie in Jena und Königsberg, wandte sich aber dann in Jena dem Studium der Mediein zu. Namentlich war es Stark, der ihn in Jena besonders anzog. Dort machte er die persönliche Bekanntschaft von Wieland, Goethe und Schiller, ja den letz- teren hat er einige Monate in Vertretung Stark’s ärztlich behandelt. Seine Dissertation hatte zum Inhalt: „Die Wirkung der Gemüthsaffekte, besonders der Freude, auf den menschlichen Körper.“ Seit 1792 wirkte er in Danzig als Arzt und trat 1818 als Regierungs- und Medieinalrath in den Staatsdienst. 1843 erhielt er den Titel Geheimer Medieinalrath. In seiner amtlichen Stellung hat er sich um das Hebeammeninstitut, um die Einrichtung von Kreislazarethen und um die Anstellung von Physikern und Kreischirurgen verdient gemacht. Auch begründete er 1818 die erste medieinische Gesellschafi, das Journa- listikum. — Sein Hauptverdienst um die Wissenschaft besteht in der regel- mässigen Anstellung von meteorologischen Beobachtungen, welche er von 1807 bis zu scinem Tode anstellte, und welche in den Schriften der Gesellschaft veröffentlicht sind. Ferner hat er die Tropfsteinhöhle bei Mechau im Kreise Putzig näher untersucht. — In der Naturforschenden Gesellschaft hat er im vorigen Jahrhundert als Referent gewirkt, dann hat er zahlreiche Vor- lesungen über Meteorologie gehalten, von denen uns ein Theil in den Akten erhalten ist. Sein Biograph, der Medieinalrath ©. W. L. Schaper, sagt dar- über: ,.Die Vorlesungen sind mit grosser Lebendigkeit, ziemlich ausführlich und mit grossem eigenen Genuss niedergeschrieben, dass ihre Lektüre Beleh- rung und Erheiterung in reichem Maasse gewährt. Die einzelnen Erscheinungen werden bereitwillig, oft mit Entzücken wahrgenommen, gemüthlich beobachtet, mit Liebe geschildert und mit Hilfe der geistreichsten vorhandenen Ansichten erklärt.“ — Das Amt des Direktors der Gesellschaft hat er mehrere Jahre bekleidet. Geschichte einer vierthalbjährigen Schwangerschaft des linken Bierstocks und des Abgangs der Knochen vom Fötus durch den Mastdarm. Stark’s- Archiv, 1798. — Ueber das Periodische der Geburt, Journal der Erfindungen, 1796. — Ueber eine Wechseifieber-Epidemie; über den innerlichen Gebrauch von Eisen u. a. m. in Hildebrand’s Journal 1809, 1814 und 1823. — Biogr. Lex. d. her. Aerzte von A. Hirsch — Act. Soc. 1845. 1793. 90. Schnaase, Paul Gottlieb, Rechtsgelehrter. 91. Aycke, Johann Christian (geb. 7. 9. 1766 in Danzig, gest. 23. 12. 1854), Sekretär, später Stadtrath. Bemerkungen über Grundeis in Pogg. Ann. 1838. Bd. XXXIX. — Fragmente zur Natur- geschichte des Bernsteins 1335. — Poge. Handw. 1794. 92. Schmidt, Michael Christoph (geb. 1761, gest. 1836), Schöppe, bekleidete 18 Jahre das Amt des Direktors. Er war es, welcher die dem Unter- gange nahe Gesellschaft emporhielt; auch hat er wissenschaftliche Vorträge gehalten. Durch den Krieg verlor er den grössten Theil seines Vermögens. Beim Ausbruch der Cholera zog er 1830 zu seinem Sohne nach Deutsch-Eylau. 93. Koch, Julius August, Dr. med. (geb. 15. 6. 1752 zu Osnabrück, gest. 21. 7. 1817), hat in Göttingen, Strassburg und Basel Mediein und die mathe- matischen Wissenschaften studirt. Dann war er 16 Jahre praktischer Arzt in seiner Vaterstadt, bis er im Jahre 1792 als Astronom der Naturforschenden Gesellschaft nach Danzig übersiedelte. Seinen Charakter schildert Lichtenberg in einem Briefe sehr gut. ‚Diesen vortreffllichen Mann, der mit tiefer Ein- sicht und unermüdlicher Thätigkeit die grösste Bescheidenheit verbindet, würde seine Beförderung nach Danzig zu einem der glücklichsten Menschen machen. Er lebt nur für die Astronomie und wird, wie er selbst sagt, nicht eher glücklich sein, bis er sich und sein ganzes Leben der Astronomie unein- geschränkt widmen kann. Sein Enthusiasmus geht so weit, dass ich glaube, er würde eine Observatorstelle ohne Bedenken der Stelle eines Leibarztes am ersten Hofe in Europa vorziehen, zumal wenn ihm nicht gestattet würde, alle freien Augenblicke der Astronomie zu widmen.“ E. G. A. Böckel, Eine Vorlesung zum Andenken an J. A. Koch, Danzig 1819. 1796. 94. Schmidt, Joh. Ernst August, Dr. med. (gest. 1813). 1797. 95. Reinick, Gabriel Gottlieb, Dr. med. (geb. 1756, gest. 1833), war ein Sohn des Joh. Eilhardt Reiniek. Er hat 1821 zwei Bände der Act. Soc. 1776—1817 geordnet und Bücher geschenkt. Diss. med. de moscho naturali et artefacto. Jenae 1784. — Act. Soc. 1833. s9 1800. 96. Blume, Sam. Otto Theod., Dr. med. (gest. 1348), wurde Kgl. Preuss. Medieinalrath. 1801. 97. Götz, Gottfried, Dr. med. (gest. 1844), hat in den ersten Jahren nach seiner Aufnahme Vorträge gehalten und Ämter verwaltet. 98. Zernecke, Dan. Gottf., Kaufmann und Senator, wird zuletzt 1807 genannt. 99. Muhl, Abrah. Ludw. (gest. 1835), Kaufmann und Kommerzienrath, wurde 1808 Senator und trat 1819 aus. 100. Kapsz, Jakob, Kaufmann, trat 1811 aus. 101. Labes, Joh, Kaufmann und Senator (gest. 1309), hat auf der ihm gehörigen Höhe des Jäschkenthales die Anlagen angelegt, welche nach ihm Johannisberg genannt sind. 102. v. Frantzius, Joh. Gotthard (gest. 1349), Kaufmann und Senator, später Bankdirektor, trat 1814 aus. 103. Brunatti, Franz Christoph, Dr. med. (gest. 1835), ging 1817 als Direktor der Westpr. Hebeammenanstalt nach Elbing, kehrte aber 1819, als die genannte Anstalt nach Danzig verlegt wurde, nach Danzig zurück. Von . ihm rührt eine Stiftung her zur Verpflegung von Kindern, welche von Danziger Müttern im Institut geboren worden sind. — Nach dem Kriege hat er zu- sammen mit seiner Frau die Sammlungen wieder gereinigt. Er trat 1832 aus. Von der Abnormität der Placenta durch ihren Sitz auf dem Orifieio uteri. Danzig 1819, 104. von Rottenburg, Joh. Theod. (gest. 1830). 105. von Weikhmann, Joach. Hein (geb. 1769, gest. 1857), studirte die Rechte, etablirte sich aber als Kaufmann, da inzwischen Danzig an Preussen gekommen war, und er nicht in preussische Dienste treten wollte. Nach grossen Verlusten gab er den Kaufmannsstand auf. 1814 wurde er Oberbürgermeister und blieb in dieser Stellung bis 1856. 106. von Kampen, Fried. (gest. 1820), Kaufmann, trat 1811 aus. 107. Giller, Christ. Gottfi., Rechtsgelehrter, wird zuletzt 1806 genannt. 108. Kruckenberg, Joh. Heinrich (gest. 1835), Apotheker. 1802. 109. Pott, Peter Eman. (gest. 1811), Kommerzienrath. 1803. 110. Osterroth, G. Ernst, Apotheker, wird zuletzt 1806 genannt. 1815. 111. Matthy, Joseph Hyacinth Adalbert, Dr. med. (geb. i768, gest. 1839), war nach Vollendung seiner Studien von 1795 bis 1798 Arzt in seiner Vaterstadt, dann Leibarzt des Grafen Lubiensky auf Guzow bei Warschau, später Leibarzt des BiSchofs von Kulm, kehrte aber 1303- nach Danzig zurück. Er gab ein populäres medizinisches Werk unter dem Titel „Dysterapeusie“ her- aus, schrieb für mehrere Journale und hat eine Reihe lateinischer Oden bei festlichen Gelegenheiten gedichtet. In den ersten Jahren hat er auch Vorträge in der Gesellschaft gehalten. — Act. Soc. 1840. 1816. 112. Biörn, Sören (gest. 1319), war Kommissionsrath und Ober- Plantageninspektor der Dünen. Ein Däne von Geburt, hatte er in seinem Vaterlande die Befestigung der Dünen durch Sandgewächse kennen gelernt. Seit 1795 bepflanzte er versuchsweise eine Düne bei Weichselmünde mit Sand- rohr (Arundo arenaria). Diese Anpflanzung wurde ausgedehnt, bis 1807 der Krieg diesen Versuchen ein Ende bereitete. Die sumpfige Gegend am Heu- buder See hat er zu einem Parke (jetzt Specht's Gasthaus) umgestaltet. De indole et origine aerolithorum. Othiniae 1788. — Uebersicht der vortheilhaftesten Be- nutzung der preussischen Weidenarten. Danzig 13504. — Ueber die preussischen südbaltischen Ufer und über den Ursprung des Bernsteins. Danzig 1808. — Ueber die Bernsteingruben in Hinterpommern. Berlin 1808. — Ueber die Erlen und deren Behandlung. Danzig 1817. 113. von Gralath, Stanislaus Karl (gest. 1864), Gutsbesitzer auf Sulmin, dann Generallandschaftsdirektor, war ein Enkel des Stifters der Gesellschaft. Er gehörte der Gesellschaft von 1816 bis 1832, daun wieder von 1842 bis 1851 an. 114. Böckel, Ernst Gottfried Rudolph (geb. 1783 zu Danzig, gest. 1854 in Oldenburg), war von 1803 bis 1808 Lehrer zuerst an der deutsch-reformirten Schule, dann am Friedrichskollegium in Königsberg, kam als Prediger nach Borchersdorf und von dort 1809 nach Danzig, wo er bis 1819 als Prediger an der Jacobskirche und später an der Johanniskirche wirkte. Von hier aus ging er nach Greifswald als Professor, dann nach Hamburg und Bremen und starb als Generalsuperintendent in Oldenburg. Er ist der Verfasser zahlreicher theologischer Schriften. In der Naturforschenden Gesellschaft hat er eine Vor- lesung zum Andenken an den Astronomen Koch gehalten, welche auch die wissenschaftlichen Leistungen Koch’s eingehend besprieht. — Allg. Deut. Biogr. 115. Täubert, Joh. Friedr., Kaufmann, trat 1829 aus. 116. Wachter, Friedrich Ludwig, geb. in Hamm in Westfalen, Professor der Mathematik am städt. Gymnasium in Danzig von 1816 bis 1817, wurde seit dem 3. April 1817 vermisst. 1817. 117. Liehtenberg, Friedrich David (gest. 1847), Apotheker, Stadt- rath, Medicinalassessor. 1818. 118. Blech, Ernst Philipp Ed., Dr. med. (geb. 1791, gest. 1820), ein Sohn von No. 77, war mehrere Jahre Referent. 119. Skusa, August Wilhelm (geb. 1791, gest. 1856), Kandidat der Theo- logie und Oberlehrer am Gymnasium, Sohn von No. 87, hat mehrfach Vorträge gehalten und ist viele Jahre Bibliothekar gewesen. 120. Förstemann, Wilhelm August (geb. 29. 10. 1791 in Nordhausen, gest. 27. 6. 1836), war seit 1817 Professor der Mathematik am städt. Gymnasium in Danzig, nachdem er vorher zwei Jahre lang an der Hundecker’schen Er- ziehungsanstalt in Vechelde beschäftigt gewesen war. Von 1831 bis zu seinem Tode war er Direktor der Gesellschaft. Ueber das Rationalmachen von Gleichungen, Urelle’s Journal Bd. VIII und XIV. — Ueber die Auflösung quadratischer, kubischer und biquadratischer Gleichungen, besonders mittelst gonio- metrischer Funktionen, 1836. — Ueber den Gegensatz positiver und negativer Grössen, 1817. — T'heoria punctorum centralium primae liniae, Hallae 1818. — Inquisitio in plurimorum angulorum functiones geometricas, quarum valores per radices quadratorum exhiberi possunt, Hallae 1820. — Diskussion der allgemeinen algebraischen Gleichung zweiten Grades zwischen zwei Veränder- lichen, 1831—832. — Beiträge zu der Lehre von den Kegelschnitten nach geometrischer Methode» Danzig 1833. — Geometrische Aufgaben, Crelle’s Journal Bd. XIII. — Um kehrung des Ptole- mäischen Liehrsatzes, ib. Bd. XIII. — Farbenerscheinungen im Kise mitteist polarisirten Lichts, Gilb. Ann. Bd. LXXVI. — Lehrbuch der Geometrie u. s. w. 2 Bde. Danzig 1527—29. — Allg. D. Bio. und Pogg. Handw. 121. Westphal, Joh. Heinrich (geb. 1795 in Schwerin, gest. 1831), war von 1818 bis 1820 Lehrer der Naturlehre am Gymnasium in Danzig. Hier veröffentlichte er in den Schriften der Gesellschaft eine Abhandlung über ver- änderliche Sterne und gab Biographien von Kopernikus und Hevelius heraus. Als er Danzig verlassen hatte, machte er Reisen und entwarf eine Karte der Umgegend vonRom. Dann beschäftigte er sich mit geographischen Aufnahmen und Höhenmessungen in Sicilien. Dort starb er 1831 plötzlich auf freiem Felde. — Auch eine sehr bequeme fünfstellige Logarithmentafel rührt von ihm her. — Act. Soc. 1842. Leben, Studien und Schriften des Astronomen J. Hevelius, Königsberg 1820. — Koper- nikus. Konstanz 1822. — Astron. Beobachtungen, Berechnungen und Nachrichten in Bode’s Astron. Jahrbuch und in Bohnenbergers und Lindenau’s Zeitschr. — Er übersetzte Piazzi’s Lezioni elem. di astron. mit Vorrede von Gauss, 2 Bde., Berlin 1822. — Pogg. Handw. 122. Rathke, Martin Heinrich, Dr. med. (geb. 25. 8. 1793 in Danzig, gest. 15. 9. 1861 in Königsberg). Sein Vater war ein wohlhabender Schifts- zimmermeister. R. studirte Medicin in Göttingen, später in Berlin, wo er mit einer Arbeit über den Bau und die Entwickelung der Fettkörper, Bierstöcke und Eierleiter der Salamander promovirte. In Danzig übernahm er 1818 einen Theil der Armenpraxis und wurde 1826 Kreisphysikus. Von 1820—23 über- nahm er den physikalischen Unterricht am Gymnasium. Von 1828—35 war er Professor in Dorpat, dann bis zu seinem Tode Professor der Zoologie und Anatomie und zugleich Medicinalrath in Königsberg. Um das zoologische Mu- seum hat er sich sehr verdient gemacht. Eine Reise im Jahre 1833 führte ihn nach der Krim, eine andere. 1839 nach der Küste von Norwegen, von welcher letzteren er 53 neue T'hierarten zurückbrachte. Zaddach zählt seine Schriften unter 125 Nummern auf, unter denen sich 26 Bände selbstständig erschienener Werke befinden. R. hat die Entwickelung fast aller Thierklassen untersucht. G. Zaddach. Heinrich Rathke in Preuss. Provinz.-Blättern 3. Folge Bad. VI. Heft 6. 123. von Duisburg, Carl Ludwig, Dr. med., trat 1864 aus. 1819. 124. von Smalian, Heinrich Ludwig, Oberforstmeister, wurde 1828 nach Stettin versetzt. 125. Balfour, James (gest. 1849), Kaufmann. 126. Marshal, Francis, Kaufmann. 127. Flottwell, Eduard Heinrich, Oberregierungsrath in Danzig, dann Oberpräsident in Posen, war seit 1832 auswärtiges Ehrenmitglied. 128. Becker, Friedrich Wilhelm, Kaufmann und Stadtrath. 129. Bach, Daniel Friedrich Wilhelm (gest. 1832), Kandidat der Theologie. 130. von Heidecken, Karl, Kais. Russ. Generalkonsul in Danzig, später in Genua, war Ehrenmitglied. 131. von Vegesack, Dagobert, Rob. Ach. (gest. 1850), Polizeipräsident und Landrath, war Ehrenmitglied. 1820. 132. Gibsone, Alexander (gest. 1835), Kaufmann, Königl. Gross- britannischer Konsul. 133. Berendt, Georg Karl, Dr. med. (geb. 13.6. 1790, gest. 4. 1. 1850), war der zweite Sohn des praktischen Arztes Dr. Nath. B. in Danzig. Er lebte als viel beschäftigter Arzt, besonders Augenarzt, in seiner Vaterstadt, nachd em er in Königsberg studirt und sich dann bis 1814 in Berlin aufgehalten hatte. Während seines Directorats hielt er am 2. Januar jedes Jahres einen Vortrag über die Fortschritte der gesammten Naturwissenschaften, welcher das Interesse der Mitglieder in hohem Maasse erregte. Nach acht Jahren kräftigen Wirkens legte er sein Direktorat nieder und übernahm das Amt des Vicedirektors und des Sekretärs der auswärtigen Angelegenheiten. — Seine oben erwähnte grosse Bernsteinsammlung besichtigten alle Gelehrten, welche nach Danzig kamen; auch der König Friedrich Wilhelm IV. liess sich dieselbe zeigen. All. Deutsch. Biogr. — Preuss. Provinzialbl. Bd. IX. 1850. 134. Hein, Johann Karl, Dr. med. (gest. 1364). 1821. 1355. von Bille, Mich. Joh. Petronius, Kommodore der Königlich Dänischen Marine, war von 1820 bis 1838 Direktor der Navigationsschule in Danzig. Er war von 1833 bis 1836 bei der trigonometrischen Landesvermessung an der Ostseeküste beschäftigt. 1838 verliess er Danzig. 136. Weiss, Johann Gottfried, Apotheker, Botaniker, starb 1832 durch eine Explosion bei einem chemischen Versuche. 1822. 137. Mix, Johann Friedrich (gest. 1864), Apotheker, später Stadt- rath, hat 20 Jahre lang das Amt des Schatzmeisters der Gesellschaft bekleidet. 1823. 138. Pannenberg, Carl Ferdinand (gest. 1863), Kaufmann und Stadtrath. 139. Marquardt, Joachim Friedrich, Kaufmann, Kommerz- und Admiralitäts- rath, trat 1834 aus. 140. Strehlke, Friedrich (geb. 11. 12. 1797 zu Funkermühle im Kreise Konitz, gest. 25. 2. 1886), studirte in Königsberg und wurde 1823 als zweiter Lehrer der Mathematik ‘am Gymnasium in Danzig angestellt; von hier aus wurde er 1831 an das Cöllnische Realgymnasium nach Berlin berufen, kehrte aber nach 7jähriger Abwesenheit nach Danzig als Direktor der damaligen höheren Bürgerschule, des heutigen Real-Gymnasiums zu St. Petri zurück. 1871 trat er in den Ruhestand. — Seine wissenschaftlichen Leistungen in der Physik und Meteorologie habe ich oben geschildert. Er war ein bedeutender Schulmann und hat sich, ausser mit der Mathematik und den Naturwissen- schaften, auch mit den alten Sprachen und deutscher Literatur beschäftigt. — 1574 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. (efr. Dr. Neumann, ein Lebensbild Fr. St.s. Schriften der Naturf. Gesellsch. in Danzig. N.F. Ba. VI, H. 4) — Aufgaben über das gradlinigte Dreieck. Königsberg 1826. — Ueber die mittlere Tremperatrır in Danzig als Funktion der Jahreszeiten und über die tägliche Periode des Barometers. Astronomische Nachrichten Bd. 7. — Die Klangfiguren auf schwingenden Stäben ln ui, 33 und quadratischen Scheiben. Poggendorfl’s Annalen Bd. 4, 18 und 44. — Ueber die wahren Entdecker der Klangfiguren. Bd. 18. — Ueber galvanoplastische Uopien der Daguerre’schen Lichtbilder. Bd. 43. — Beobachtungen von Grundeis. Bd. 23. — Ueber Akustik. Dove’s Re- pertorium der Physik. Bd. 3. — Ueber die Krümmungshalbmesser der Kegelschnitte. Crelle’s Journal, 1827. — Analytische Behandlung der Aufgabe von den 3 Kreisen, welche von einem vierten berührt werden. 1834. — Ueber die Auflösung der Gleichungen 4. Grades. 1835. — Ueber den mittleren Barometerstand im Niveau der Ostsee. Programm des Üöllnischen Gym- nasiums in Berlin. 1832. — Ueber den durch 3 Punkte eines Kegelschnitts gehenden Kreis. — Einige Bemerkungen über den Elementarunterricht in der Geometrie. Programm der Petrischule. 1839. — Pädagogische Mittheilungen. 1840, 1541, 1842, 1571. — Auflösung der Aufgabe, aus einem Punkte eines Kegelschnittes Normalen zu konstruiren. 1840. — Zur Entscheidung der Frage über den Luft- und Wasserdruck. 1848. — Ueber die Schwingungen homogener elastischer Scheiben. 1855. — Georg Forster's Geburtshaus. Bemerkungen zu den Flussgebieten der Mottlau und Radaune. 1862, 1863. — Gedanken und Tbemata für Aufsätze. 1864. — Einige Resultate aus Danziger meteorologischen Beobachtungen. 1871. — Ueber einige die Gestalt der Erde be- treffende Stellen bei Aristoteles und Taacitus. Festschrift zum 300 jährigen Jubiläum des Danziger Gymnasiums. 1858. 141. Engel, Johann David (gest. 1855), Lootsenkommandeur in Neufahr- wasser, trat 1841 aus. 142. af Segerstroem, Lorenz August, Schwedischer und Norwegischer Konsul, trat 1838 aus. 1824. 143. Nagel, Heinrich Ferdinand (geb. 1793 in Königsberg, gest. 1837), Oberlehrer, seit 1832 Direktor der Petrischule, hatte Theologie und alte Sprachen studirt, hat sich aber später vorzugsweise mit Mathematik, Physik und Chemie beschäftigt. Er war auch Direktor der Handwerkerschule und hat vielfach Vorträge im Gewerbeverein gehalten. — Act. Soc. 1838. 144. Matthias, Julian Xaver August, Premierlieutenant, zog 1826 nach Stettin. 1825. 145. Klinsmann, Ernst Ferdinand, Dr. med. (geb. 21. 10. 1794 in Danzig, gest. 1865), hatte sich schon als Schüler mit Botanik beschäftigt. Er setzte diese Beschäftigung unter der Leitung des Professors der Botanik F. G. Hayne fort, als er in Berlin Mediein studirte. Seit 1824 war er Arzt in Danzig. Er ist lange Jahre Sekretär der Gesellschaft und Konservator der botanischen Sammlungen gewesen und hat 20 Schriften meist botanischen In- halts verfasst. -— Jahresber. für 1865. 146. Hagen, Gotthilf Heinrich Ludwig (geb. 3. 5. 1797 in Königsberg Pr., gest. 3. 3. 1884 in Berlin), war Mitglied .während er sich als Baukondukteur in Neufahrwasser aufhielt. Er war Hafenbauinspektor in Pillau 1826, Geheimer Oberbaurath in Berlin 1837, Mitglied der Akademie seit 1842. Ausser tech- nischen Arbeiten hat er in den Abh. der Berliner Akademie und in Pogg. Ann. zahlreiche Abhandlungen über die Bewegung des Wassers veröffentlicht. — Pogg. Handw. 147. von Fiebig, Johann Friedrich Gustav Wilhelm, Major, später Oberst- lieutenant, verliess 1833 Danzig. 148. von Roth, Friedrich Wilhelm, Hauptmann, wird 1832 nicht mehr genannt. 94 149. Paulig, Johann Friedrich, Intendanturrath, verzog 1833. 1827. 150. Loefasz, Nathanael Friedrich, Apotheker. 1828. 151. Rothe, Johann Carl (gest. 1853), Chef-Präsident der Regierung in Danzig, wurde 1832 Ehrenmitglied. 1829. 152. Troeger, Friedrich August (gest. 1880), Lehrer der Mathe- matik am Realgymnasium zu St. Petri, später Professor, wurde 1873 emeritirt. Er hat meteorologische Vorträge gehalten und ist gegen 30 Jahre Inspektor des physikalischen Kabinets der Gesellschaft gewesen. In den Programmen der Petrischule veröffentlichte er 1846 die Berechnung des abgekürzten Kegels, 1859 pädagogische Mittheilungen, 1852 die Seitenfläche des schiefen Kegels, 1570 die Summirung unendlicher Reihen. — 153. Steenke, Georg Jacob (geb. 1801 in Königsberg Pr., gest. 22. 4. 1884 in Elbing), bekannt als der Erbauer des Oberländischen Kanals, besuchte die Bauakademie in Berlin, war dann bei verschiedenen Chausseebauten und vom Januar 1829 bis Frühjahr 1831 beim Molenbau in Neufahrwasser be- schäftigt. Nachdem er in den Besitzungen des Grafen Kayserling auf Rauten- burg den Seckenburger Kanal erbaut hatte, wurde er als Deichinspektor nach Elbing geschickt. Hier beschäftigte er sich in seinen Mussestunden mit dem Plane, die oberländischen Seen unter sich und dann mit dem viel tiefer ge- legenen Drausensee und dadurch mit dem frischen Haff durch einen Schiff- fahrtskanal zu verbinden. Es gelang ihm, den damaligen Oberpräsidenten v. Schön und dann den König Friedrich Wilhelm IV. für diesen Plan zu ge- winnen. Auf einer Informationsreise fand er für sein Projekt in Amerika ein Muster, doch hat er die Einrichtung der auch dort benutzten schiefen Ebenen wesentlich vereinfacht. Dieser Bau nahm die Zeit von 1844 bis 1862 in An- spruch; er selbst leitete den Bau von seiner herrlich gelegenen Dienstwohnung in Zoelp am Roethloff-See aus. Nach seiner 1875 erfolgten Pensionirung lebte er in Elbing. Danz. Zeit. 1884. Nr. 14608. 1830. 154. Gronau, Joh. Friedr. Wilh. (geb. 11. 11. 1803 in Königsberg, gest. 14. 8. 1887 in Oels), studirte zuerst Theologie, ehe er sich der Mathematik und den Naturwissenschaften zuwandte. Schon während seiner Studienzeit war er Hilfslehrer an der Domschule; 1830 kam er nach Danzig als Lehrer an die damalige Bürgerschule, das spätere Real-Gymnasium zu St. Johann, 1836 ging er nach Memel an die höhere Bürgerschule, kehrte aber schon nach einem Jahr in seine frühere Stellung wieder zurück. Hier unterrichtete er ausschliesslich in der Mathematik mit grossem Erfolge, bis ein Schlaganfall 1873 ihn nöthigte, sein Amt niederzulegen. Er lebte dann in Oels bei seiner dort verheiratheten Adoptivtochter. 1863 erhielt er den Titel Professor. An seinem 75jährigen Geburtstage verlieh ihm die Universität Breslau den Doktortitel honoris causa. Die Gesellschaft ernannte ihn 1873 zu ihrem Ehrenmitgliede. — Er hat zwei verschiedene Tafeln der Logarithmen der Hyperbelfunktionen herausgegeben; leider ist die zweite Tafel für sämmtliche trigonometrische Funktionen der eyelischen und hyperbolischen Sektoren, welche viele Vorzüge vor der ersten hat, nicht genug bekannt geworden, so dass wohl die fast gleichzeitig heraus- gekommene Tafel des Italieners Forti mehr benutzt wird. (efr. E. Schumann, Prof. Dr. Gronau, sein Leben und seine Verdienste um die Wissenschaft, in dem Programm des Realgym. St. Johann in Danzig, 1888.) — Zur Terminrechnung. Bericht der St. Johannis-Schule. 1835. — Ueber die Anzahl der Glieder in den Summenformeln der arithmetischen, geometrischen und harmonischen Progressionen. 1845. — Ueber die Bewegung schwingender Körper im widerstehenden Mittel, mit Rücksicht auf die Newton’schen Pendel- versuche. 1850. — Ueber die allgemeine und volle Giltigkeit mathematischer Formeln. Ein Bei- trag zur Deutung des Negativen und Imaginären. 1857 und 1863. 1831. 155. Anger, Karl Theodor (geb. 31. 7. 1803 in Danzig, gest. 25.3. 1858). Seine Jugend fiel in die Zeit der französischen Okkupation; er be- suchte die Marienschule, eine Vorschule für das Gymnasium, musste dieselbe aber 1816 verlassen, um in die unter Joh. Ad. Breysig stehende Kunst- und Handwerkerschule überzugehen, da seinem Vater die Mittel fehlten, ihn studiren zu lassen. Als sein Vater 1820 starb, wurde die Noth in der Familie gross, doch fand Anger Unterstützung in dem alten, früheren Professor Ewer- beck, der ihn nicht nur mit Geld unterstützte, sondern auch in der Mathematik unterrichtete. Von Einfluss auf seine Studien war es auch, dass ihn der Direktor der Navigationsschule, Commodore von Bille, auf eine Studien- reise nach Bornholm und Kopenhagen mitnahm, die er mit seinen Schülern machte. So privatim vorbereitet, konnte Anger die Universität Königsberg be- ziehen, wo er durch Privatstunden so viel erwarb, dass er sogar noch seine Mutter unterstützen konnte. Von 1826 bis 1831 hatte ihm Bessel die Stelle eines Gehilfen bei der Sternwarte übertragen. Hier hat er mitgearbeitet an den Zonenbeobachtungen, an den Untersuchungen über die Länge des einfachen Sekundenpendels und an den Messungen mit dem neuen Heliometer. In Danzig war er Astronom der Gesellschaft und Lehrer an der Navigationsschule, doch gab er beide Stellungen auf, als er 1837 Professor am Gymnasium wurde. Ausserdem führte er seit 1834 die Direktion der damaligen Handwerkerschule, die in eine Provinzial-Gewerbeschule umgestaltet wurde, um eine Vorschule für das Gewerbe-Institut in Berlin zu werden. Erst 1855 trat er von dieser Stelle zurück. — Seine wissenschaftliche Thätigkeit habe ich zum Theil schon geschildert. Er hatte die Ehre, auf A. von Humboldt’s Empfehlung dem Könige Friedrich Wilhelm IV. auf dem Schlosse Rutzau bei Putzig die totale Sonnen- finsterniss am 25. Juli 1851 zeigen und erklären zu dürfen. — Auch als Lehrer hat er sich eines bedeutenden Rufs erfreut. Populäre Vorträge über Astronomie von K. Th. Anger, herausgegeben von G. Zaddach. Danzig 1862; darin befindet sich der Lebenslauf. — Tafeln zur Erleichterung des Gebrauchs der Mondephemeriden, Halle 1831. — Analytische Darstellung der Basreliefperspektive, Danzig 1834. — Theorie de la perspect. relief, Astron. Nach. Bd. 33. — Betrachtungen über ver- schiedene Gegenstände der neuern Geometrie, 1. H. 1839, 2. H. 1841. — Bemerkungen über einige Methoden zur Bestimmung der geographischen Breite mit Rücksicht auf die auf dem Meere anzustellenden Beobachtungen. Prog. d. Danz. Gym. 1839. — Zur Theorie der Per- spektive für krumme Bildflächen, Astron. Nach. Bd. 31, 1850. — Grundzüge der neuen astron. Beobachtungskunst, Prog. d. Danz. Gym. 1847. — Ueber die plagiographische. Projection, Grunerts Archiv, Th. 8, 1846. — Ueber den Einfluss der Projektionslehre auf die neuere 96 Geometrie, 1345; zweite Aufl. 1856. — Elemente der Projektionslehre mit Anwendungen der Perspektive auf die Geometrie, 1858. -—- Andere Arbeiten sind in den Astron. Nachr. und in Grunert’s Archiv veröffentlicht. 1832. 156. Gnuschke, Joh. Ed., Dr. med. (gest. 1834, 30 Jahre alt). 157. Baum, Wilh., Dr. med. (geb. in Elbing 10. 11. 1799, gest. 3. 9. 1883 in Göttingen), studirte in Königsberg, Göttingen und Berlin, hörte aber ausser den medieinischen Vorlesungen auch solche über Philologie und Minera- logie. Nachdem er promovirt war, machte er von 1823—1826 wissenschaft- liche Reisen nach Wien, Italien, Frankreich und England. Dann liess er sich als Arzt in Berlin nieder, wurde aber schon 1830 als Oberarzt des städtischen Krankenhauses nach Danzig berufen. Binnen Kurzem galt er als der erste Arzt in Westpreussen. Die Operationsstunden wurden von Ärzten zahlreich besucht; die tägliche Visite glich einer chirurgischen Klinik. 1842 folgte er einer Berufung als Professor der Chirurgie nach Greifswald, von wo er 1848 nach Göttingen übersiedelte. Hier versah er auch zeitweise die Professur der Augenheilkunde. — 1875 liess er sich emeritiren. — Ausser seiner Disser- tation und einem Aufsatze über die Krätze hat er nichts geschrieben, doch war er einer der gelehrtesten Chirurgen Deutschlands. Er wirkte anregend durch seine Persönlichkeit. ‚Ich schreibe keine Bücher, ich schreibe in Eure Herzen!“ sagte er zu den Studenten in Göttingen, als diese ihm einen Fackelzug brachten. Die Naturforschende Gesellschaft hat er mehrfach mit Mineralien beschenkt. 1881 wurde er zum Ehrenmitgliede ernannt. cfr. Th. Billroth. Langenbeck’s Archiv. Bd. XXX. 158. From, Friedr. Wilh. Theodor, Major, verliess 1833 Danzig. 159. Zaddach, Karl Friedr. (gest. 1848), Kaufmann und Lehrer der Handelsschule. 1833. 160. Boeck, Karl Leop. (geb. 1803 in Spechtsdorf, gest. 1875 in Dresden ) Nachdem er in Halle und Berlin studirt hatte, wurde er als Pre- diger der reformirten Gemeinde an der Petri-Kirche angestellt. Er begründete eine Knabenschule, die eine Zeit lang in Blüthe stand. Im seinen Musse- stunden sammelte und präparirte er eifrig Vögel, namentlich solche, die in der Nähe der Stadt geschossen waren. So brachte er die stattliche Sammlung zusammen, welche jetzt dem Provinzial-Museum gehört. In den Programmen seiner Anstalt hat er 1844, 1845 und 1849 Abhandlungen über die einheimischen Vögel veröffentlicht. 161. Sinogowitz, Siegesmund Heinrich, Dr. med., Regimentsarzt, verliess 1839 Danzig. 162. Goetz, Emil Fried., Dr. med. (geb. 1806 in Danzig, gest. 1858 in Kiel), studirte in Berlin, Heidelberg und Halle und war in dem zuletzt ge- nannten Orte Assistenzarzt des bekannten Professor Krukenberg. 1833 liess er sich in Danzig als Arzt nieder, wurde 1843 zum Oberarzt am städtischen Lazareth ernannt und 1853 nach Kiel als Professor und Direktor der inneren Klinik berufen. In Folge seiner Thätigkeit während der damals in Danzig herrschenden Cholera-Epidemie wurde er zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. TER 163. Clebsch, Adolph Fried. Gustav, Apotheker, zog 1864 nach Stargard. 164. Tennstädt, Karl Gustav Adolph, Prediger in Neufahrwasser, trat 1841 aus. 165. von Dedenroth, Oberst und Kommandeur des 4. Infanterieregiments. 1834. 166. Dalmer, Carl Aug., Kaufmann und Stadtrath, zog 1851 nach England. 1835. 167. Braune, Carl Gustav, Regimentsarzt, verliess 1850 Danzig und lebte zuletzt in Berlin. 168. von Siebold, Carl Theodor Ernst (geb. 16. 2. 1804 in Würzburg, gest. 7. 4. 1885 in München). Sein Vater, der Professor der Geburtshilfe war, siedelte 1816 nachı Berlin über. S. studirte Mediein und war eine Zeit lang Assistent bei seinem Vater. Von 1830 bis 1834 lebte er in Heilsberg in Ostpreussen als Kreisphysikus, siedelte dann nach Danzig als Direktor des Hebammeninstituts über, von wo er 1850 einem Rufe als Professor der medi- einischen Fakultät in Erlangen für Zoologie, vergleichende Anatomie und Veterinärmedicin folgte. Von hier ging er nach Freiburg, von dort nach Breslau und endlich 1853 nach München. Hier bekleidete er von 1855 an allein die Professur der Physiologie, nachdem die vergleichende Anatomie ab- - getrennt war. Sein Biograph führt die von v. S. veröffentlichten Schriften unter 197 Nummern auf, worunter sich mehrere grössere auf eigenen For- schungen beruhende Werke befinden, nämlich: Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der wirbellosen Thiere. Berlin 1845—48. — Ueber die Band- und Blasenwürmer. Leipzig 1854. — Wahre Parthenogenesis bei Schmetterlingen und Bienen. Leipzig 1856. — Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig 1863. -- Beiträge zur Parthenogenesis der Aıthropoden. Leipzig 1871 — Er begründete mit Kölliker zusammen " 1848 die Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. — In den Preussischen Provinzialblättern und seit 1847 in den Neuen Preuss. Provinzialblättern hat er Beiträge zur Fauna der wirbel- losen Thiere Preussens veröffentlicht, nämlich: Mollusca. 1838. — Lepidoptera. 1838. — Raubwespen. 1839. — Wanzen und Zirpen. 1839. — Schmetterlivge 1. Forts. 1839 — Diptera und Nachtrag zu III. und IV. 1839. — Schmetterlinge, 2. Forts. 1541. — Orthoptera 1842, — Blattwespen, Holzwespen, Gallwespen nebst Nachtrag zu den Raubwespen. 1844. — Käfer, Ba. II. 1847, H. 3, 5 u. 6. — Ameisen, Bienen und Wespen. Bd. X. 1850. H. 3. — Myriopoden, Pseudoscorpione, Orthopteren und Neuropteren. Bd. Xl. 1851. H.5. — Hierher gehören noch: Die Kolombatzer Fliege in Preussen. 1835. — Ueber einige Zweifel, das Vorkommen gewisser Schmetterlinge in der Pro- vinz Preussen betreffend. Bd. XII. 1851. — Halicryptus spinulosus, Orustaceen. Bd. VII. 1849, — Vergl. E. Ehlers in Zeitschr. für wissensch. Zoologie. Bd. XLI. 1836. 169. Menge, Franz Anton (geb. 15. 2. 1808 zu Arnsberg in West- phalen, gest. 26. 1. 1880 in Danzig), studirte in Bonn und wurde 1833 als Lehrer an die höhere Bürgerschule in Graudenz berufen. -Seit 1836 lehrte er an dem jetzigen Realgymnasium zu St. Petri, erhielt 1868 den Professor- titel und trat 1877 in den Ruhestand. Er war nicht verheirathet. Um die Naturforschende Gesellschaft hat er sich grosse Verdienste erworben Ser hat viele Vorträge gehalten, die Sammlungen geordnet und seine zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten vorzugsweise in den Schriften der Gesellschaft ver- 7 öffentlicht; seit 1842 enthält fast jedes Heft eine Abhandlung von ihm über Botanik, Zoologie oder Geologie. Seines grossen Werkes über die Spinnen und seiner Arbeiten über Einschlüsse im Bernstein habe ich schon oben ge- dacht. Die dazu gehörigen feinen Zeichnungen hatte er alle selbst gezeichnet. Er war korrespondirendes Mitglied mehrerer naturwissenschaftlichen Vereine. Seine Bücher naturwissenschaftlichen Inhalts vermachte er der Gesellschaft, seine grossartige Sammlung von Bernsteineinschlüssen dem Provinzial-Museum. Auf seinem Grabstein, einem Obelisk aus dunkelem Syenit, befindet sich die Inschrift: ‚„Haltet das Bild der Würdigen fest, wie leuchtende Sterne streute sie aus die Natur durch den unendlichen Raum.‘ Ausser den schon erwähnten Werken hat er noch ein Lehrbuch der Physik verfasst, mehrere Artikel in Grimm’s Deutschem Lexikon geschrieben und in den Programmen der Petri- schule folgende Abhandlungen veröffentlicht: Ueber sichtbare Tebensbewegungen. der Pflanzen, 1541. — Geognostische Bemerkungen über die Umgegend Danzigs. Ueber Lebenszeichen vorweltlicher, im Bernstein eingeschlossener Thiere 1856. — Ueber Gefühlssprache, 1863. — Vergl. R. Öhlert, Nekrolog im Jahres- bericht für 1880. 170. Lievin, Albert Carl Ludwig (geb, 23. 5. 1810 zu Paderborn, wo sein Vater Regierungsrath war, gest. 25. 6. 1881 in Danzig), besuchte die Gymnasien in Marienwerder und Danzig, nach welchen Städten sein Vater später versetzt wurde. 1836 liess er sich in Danzig als Arzt nieder. — Um die Hygiene im Allgemeinen und insbesondere um die in Danzig hat er sich grosse Verdienste erworben. Seine medieinisch-statistischen Arbeiten werden wegen der darin befolgten Methode einen dauernden Werth behalten. Die grossen sanitären Reformen in Danzie, welche von dem Oberbürgermeister von Winter durchgeführt worden sind, hat er lebhaft unterstützt. 1866 trat er aus der Gesellschaft aus. Danzig und die Cholera. Ein statistisch-topographischer Versuch. Danzig 1868. — Ueber die Kanalisation von Frankfurt am Main. Deutsche Vierteljahrsschrift für öffentliche Ge- sundheitspflege, Bd. II. — Die Mortalität von Danzig während der Jahre 1863 bis 1869, mit Beziehung auf die öffentliche Gesundheitspflege. Ebend. Bd. III. — Die Pockenepidemie der Jahre 1871 und 1872 in Danzig. Ebend. Bd. V. — Bemerkungen über die Öholera in Danzig. Ebend. Bd. VI. — Zur Errichtung Öffentlicher Gesundheitsämter. Ebend. Bd. VI. — Ueber die Sterblichkeit in Danzig in den Jahren 1863 bis 1879. - Danzig in naturwissenschaftlicher und medieinischer Beziehung. Gewidmet der 53. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte. 1880. — HEiniges zur Behandlung der hygienischen Mortalitätsstatistik. Tageblatt der 53. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte. — Nach dem von Lissauer verfassten Nekrolog in der deutschen Vierteljahrsschrift für Öff. Ges. Bd. XIII. 171. Lankau, George Alexander (gest. 1843), Bürgermeister, wurde bei seinem S0jährigen Amtsjubiläum zum Ehrenmitgliede ernannt. 1837. 172. Boie, August Ludwig, Justizkommissarius, trat 1547 aus. 173. Böhm, Friedrich (gest. 1840), Dänischer Konsul. 1838. 174. Simpson, John, Partikulier. 175. Cords, Heinrich, Hafenbauinspektor in Neufahrwasser. 176. Engfer, Martin Friedrich (gest. 1340), Apotheker. en * 177. CGzwalina, Julius Eduard, Oberlehrer am städtischen Gymnasium, jetzt Professor a. D. 178. Berger, Johann Heinrich, Polizeirath. 1839. 179. Martens, Heinrich Wilh. Gottl. (gest. 1877), Justizrath. 130. Grunau, Johann Wilhelm (geb. 1805, gest. 1842), Apotheker. 181. Wernsdorf, Christian Friedrich (gest. 1866), Gerichtssekretär, trat 1857 aus. 182. von Rüchel-Kleist, Friedrich Jacob (geb. 1778 in Segenthin im Kreise Schlawe, gest. 1548), war seit 1338 General-Lieutenant und Gouverneur von Danzig, Ehrenbürger der Stadt, Ehrenmitglied. 183. Krüger, Johann Jacob (gest. 1848), Oberlehrer an der Barbara- Schule. 1840. 184. Falkenberg, Heinrich Eduard, Apotheker. *185. Eggert, Johann, Hilfslehrer in Jenkau, lebt jetzt als Oberlehrer a. D. in Danzig. 186. Baum, Samuel (gest. 1860), Kaufmann und Stadtrath. 137. Albrecht, Philipp Jacob (gest. 1851), Kommerzienrath. 188. Baum, George (gest. 1844), Kaufmann. 159. Zernecke, Wilhelm Ferdinand, Stadtrath, trat \S43 aus. 190. Flemming, Friedrich Wilhelm (gest. 28. 12. 1840), Astronom der Wolf’schen Stiftung, starb sehr jung. — Nach F. S. Archenholz in ‚Himmel und Erde‘ 2. Jahrg. hat sich auch Bessel’s Schüler Fl. ausser Le Verrier an die Aufgabe gemacht, aus den beobachteten Störungen des Uranus die Bahn- elemente eines noch unbekannten Planeten, des Neptun, zu berechnen. — Nach Anger hat Fl}. nur die Bradley’schen Beobachtungen des Uranus redueirt. 191. Albrecht, Mich. Friedr: (geb. 23. 10. 1811 in" ohensten Di Stolpmünde, gest. 24. 11. 1883 in Danzig), war Schiffskapitän, dann Lehrer an der Navigationsschule in Danzig und seit 1838 Direktor derselben. Er wurde 1875 unter Verleihung des Charakters als Geheimer Regierungsrath pensionirt. Von ihm und Vierow wurde 1854 ein „Lehrbuch der Navigation‘ herausgegeben, von welchem 1877 die 5. Auflage erschien. 192. von Tiedemann, Ad., Gutsbesitzer auf Russoschin bei Praust, beschäftigte sich namentlich mit den Kleinschmeiterlingen der Provinz. Sein in den Preuss. Provinz. Bl. 1850 erschienenes Verzeichniss führt 582 Arten auf. Er trat 1860 aus. 1841. 193. Domke, Joh. Fried. (geb. 14. 9. 1802 in Stolpmünde, gest. 20. 1. 1887 in Danzig), war Schiffskapitän und Lehrer an der Navigations- schule und wurde 1875 pensionirt. Nautische astronomische und log. Tafeln, nebst Erklärung und Gebrauchsanweisung für die Königl. Pr. Navigationsschulen. 6. Auflage, 1874. — Astronomische Beobachtungen in den Astron. Nachr. XVII., XXIL, XXXII. * Tebt noch und ist noch Mitglied. 7* 300 194. Schmidt, Herm. Rud. (geb. 1814 in Königsberg in Pr., gest. 1867 in Elbing), war Lehrer an mehreren Schulen in Königsberg, dann seit 1839 Öberlehrer an der Johannisschule in Danzig, wurde 1852 Direktor der Töchter- schule in Elbing. Er veröffentlichte 1851 im Programm der Johannisschule ein Verzeichniss von Schmetterlingen der Provinz. 1866 wurde er zum korrespondirenden Mitglied ernannt. 195. Wilde, Frd. Alb., Elementarlehrer am städt. Gymnasium, hat, mit Unterbrechung, bis 1885 der Gesellschaft angehört. Lebt noch. 196. Nollau, Ernst Wilhelm, Dr. med., trat aus. 197. Hepner, Sim. Ludw. Ad. (gest. 1868), Kommerzienrath u. Stadtrath. 198. Graf von Bülow, Hans Adolph Carl, Regierungsrath. verliess 1843 Danzig. i 199. Hennig, Otto, Gutsbesitzer, zog 1845 fort. 200. von Blumenthal, Robert (gest. 1892, 86 Jahre alt), Regierungs- Präsident, wurde 1863 nach Sigmaringen versetzt, Ehrenmitglied. 1843. 201. Kretzschmer, Johann Carl, Regierungsrath, trat 1847 aus. 202. Wernich, Christ. Fried. Gottl. Benj. (gest. 1845), Oberpostdirektor. 203. Hartwich, Emil Hermann, Regierungsrath, zog 1845 fort. 204. Sadewasser, Jacob Ernst, Apotheker, trat 1856 aus. 205. Günther, Karl, Dr. med. (gest. 1882). 206. Hartwig, Johann Julius, Apotheker, trat 1861 aus. 207. Schlander, Carl Gustav (gest. 1846), Apotheker. 1844. 208. Cohn, T'heodor, Dr. med., verzog 1876 nach ‚Dresden. 209. von Dommarus, gen. Dommer, Arthur, trat 1848 aus. Er hat 1849 zu dem Verzeichniss der preussischen Käfer von v. Siebold einen Nach- trag von 367 Arten geliefert. 210. Bramson, Mendheim, Dr.med. (geb. 1817, gest. 1890), trat 1846 aus. 211. Hildebrand, Constantin August, Dr. med. (gest. 1853), Stadtphysikus, trat aus. 212. Schweitzer, Richard Otto Valentin, Apotheker, trat aus. 213. Hoene, Friedrich August Theodor (gest. 1868), Kommerzienrath. 214. Abegg, Heinrich Burchhard (gest. 1868 in Wiesbaden), Kommerzien- rath, trat 1854 aus. 215. Jebens, Friedrich Wilhelm, Kaufmann und Stadtverordnetenvorsteher, Geheimrath. 1845. 216. Schaper, Carl Wilhelm, Dr. med. (gest. 1878), Regierungs- und Medieinalrath, war ein Jahr Direktor der Gesellschaft; er wurde nach Coblenz versetzt. 1846. 217. von Lobenthal, Carl Friedrich, Major im 5. Infanterie- Regiment. 1847. 218. Hein, J. A., Dr. med. * 219. Hirsch, August, Dr. med., wurde 1863 als Professor nach Berlin berufen. 101 1851. 220. Grabo, Karl (gest. 1879), Direktor der Gewerbeschule in Danzig, dann Direktor der Baugewerkschule in Dt. Krone. 221. Berent, Heinrich, Kaufmann, trat 1865 aus. 1853. * 222. Semon, Julius, Dr. med., Sanitätsrath. 223. Gieswald, Hermann Robert, Dr. phil. (geb. 1824 zu Königsberg ı. Pr., gest. 1862), studirte Mathematik und Naturwissenschaften. Nachdem er als Lehrer an einer Privatschule und an den höheren Bürgerschulen in Königsberg und Wehlau thätig gewesen war, wurde er 1851 als Oberlehrer an die Real- schule zu St. Johann in Danzig berufen. Bewegung zweier materieller Punkte auf koncentrischen Kreisen. Programm der Realschule zu St. Johann 1854. — Justus Byrg als Mathematiker und dessen Einleitung in die Logarithmen. Programm der Realschule zu St. Johann 1856. 224. Breitenbach, Heinrich August (gest. 1381), Rechtsanwalt. 1854. 225. Fritzen, Cunvo, Apotheker, trat 1864 aus. 1855. 226. Boretius, Herm., Dr. med. (gest. 1878), Physikus und Sa- nitätsrath. 227. von der Groeben, Lieutenant im Ingenieurkorps, zog 1856 fort. * 228. Bredow, Oskar August, Dr. med., Sanitätsrath. 229. Kumm, Karl, Kaufmann, trat 1364 aus. Er hat eine grosse Käfer- sammlung angelegt, welche nach seinem Tode in den Besitz der Gesellschaft gekommen ist. 230. Jacobsen, E. L. (gest. 1869), Mechanikus, war mehrere Jahre Haus- inspektor. Er hat 1868 einen Vortrag über die Messung der Meerestiefen ge- halten und die dabei gebrauchten Instrumente gezeigt. 231. von Froreich, Hauptmann a. D., wurde 1865 bei seinem Fortzug von Danzig zum korrespondirenden Mitglied ernannt. * 232. Schneller, Moritz, Dr. med. 233. Wagner, Albrecht, Dr. med. (geb. 3. 6. 1827 in Berlin, gest. 15. 2. 1871 in Döle in Frankreich), war Assistent bei Johannes Müller und bei Langenbeck in Berlin. 1852 habilitirte er sich in Berlin und hielt Vor- lesungen und praktische Übungen über Verbandlehre, Frakturen und Luxa- tionen. 1853 ging er nach Danzig als Oberarzt an das städt. Lazareth. Schon 1858 folgte er einem Rufe an die Universität Königsberg als Professor der Chirurgie. Die damalige alte chirurgische Klinik genügte aber auch den bescheidensten Ansprüchen nicht mehr, doch konnte er 1864 die neue Klinik beziehen, welche auf sein Andrängen gebaut war. Er hatte als Lehrer und als ausübender Chirurg einen grossen Ruf. Bedeutend war auch sein Wirken im Kriege. Nachdem er schon 1849, während er seiner Dienstpflicht genügte, als Kompagnie-Chirurg den zweiten Schleswig-Holsteinischen Krieg mitgemacht hatte, wurde er beim Ausbruch des deutsch-österreichischen Krieges General-- arzt und konsultirender Chirurg des ersten Armeekorps. Die gleiche Stellung nahın er 1870 im französischen Kriege ein, in welchem er der ersten Armee zur Cernirung von Metz und bis Rouen folgte. Im Januar 1871 wurde er dem General von Manteutfel, der zum Kommandirenden der Ostarmee gegen Bourbakı ernannt war, zugewiesen. In la Barre richtete er noch ein Lazareth ein, erkrankte aber bald am Typhus und starb am 15. Februar. Rückblicke auf die Fortschritte und Leistungen in der Ühirurgie während des Jahres 1850. Erlangen 1851. — Ueber den Heilungsprozess nach Resectionen und Exstirpationen der Knochen. Berlin 1855. — Ausserdem erschienen Abhandlungen von ihm in der Deutschen Klinik, in Virchow’s Archiv, in den Königsberger med. Jahrbüchern, in der Berliner klin. Wochenschrift und im Archiv für klinische Chirurgie. — Vergl. Uaspary, Nekrolog iin Archiv für klinische Chirurgie. Bd. XII. 1871. 1856. * 234. Abegg, Georg Heinrich, Dr. med., Medieinalratı und Geh. Sanitätsrath, Direktor der Provinzial-Hebammen-Lehranstalt. * 235. Kessler, Fr., Dr. phil, Lehrer an der Gewerbeschule in Danzig, seit 1860 in Iserlohn, später Direktor in Iserlohn und Bochum, lebt jetzt als Direktor a. D. in Wiesbaden und ist seit 1890 korrespondirendes Mitglied. 1857. 236. Jansen, Heinrich, Königl. Marine-Maschinenbau-Direktor, ver- liess 1871 Danzig. 1858. 237. Hein, Reinhold, Dr. med. (gest. 1883). 238. Pohl, Oswald, Dr. med. (gest. 1862), Professor, Oberarzt am Stadt- lazareth. 1859. 239. von Boekelmann, Karl August, Dr. med., Medieinalrath. (gest. 1884). * 240. von Borries, Hans, Hauptmann der Artillerie, z0g 1867 fort und lebt jetzt in Halle a. S. als Oberst a. D. und Direktor des Provinzialmuseums. * 241. Glaser, Eduard Victor, Dr. med., Sanitätsrath und Kreisphysikus. 242. Stich, Adolph, Dr. med., Oberarzt am Stadtlazareth, ertrank 1869 im Tegeler See. * 243. Kayser, Ernst, Dr. phil. Astronom der Wolf’schen Stiftung. 244. Hofmann, W., Apotheker, zog 1862 nach Berlin. * 245. Lampe, Hermann, Dr. phil., Professor am städt. Gymnasium. 246. Wald, Dr. med. (gest. 1868 in Potsdam), Regierungs- u. Medicinalrath. 247. Keber, Gotthard August Ferdinand, Dr. med. (geb. 6. 2. 1816 in Elbing, gest. 4. 4. 1871 in Danzig). Nachdem er 1838 als Arzt approbirt war, wurde er 1842 Kreisphysikus in Insterburg, 1858 Regierungs-Medieinal- rath in Gumbinnen und bald darauf in Danzig. — Er nimmt in der Geschichte der Generationslehre eine ehrenvolle Stellung ein. De nervis concharum Diss. 1837 Berlin. — Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Weichthiere, Königsberg 1851. — Beschreibung des Eingeweide-Nervensystems in der Teich- muschel, Müllers Archiv, 1852. — Zur Öontroverse über die Befruchtung des Flussmuschel- Eies, Archiv für Anat. u. Phys, 1569 — De spermatozoorum introitu in ovula. Additamenta ad physiologiam generationis; auch unter dem Titel: „Ueber den Eintritt der Samenzellen in das Ei.“ Ein Beitrag zur Physiologie der Zeugung, Königsberg 1853. — Mikroskopische Unter- suchungen über die Porosität der Körper. Nebst einer Abhandlung üher den Eintritt der Samenzellen in das Ei. Mit Zusätzen von M. Barry. ebenda 1854. — Ueber die mikroskopi- schen Bestandtheile der Pockenlymphe und über die mikroskopisch nachweisbare Porosität der Gefäss- und Schleimhäute, Virchow’s Archiv, 1868. — Vergl. Biogr. im Lex. d. hervorr. Aerzte von Aug. Hirsch. | | j 103 1861. 248. Bobrik, Joh. Friedr. Eduard (geb. 1802 in Bialystock, gest. 1870 in Schwetz). erlernte die Handlung, machte fünf Jahre lang ausgedehnte Seereisen, studirte dann und wurde, nachdem er Privatdocent in Bonn gewesen war, nach Zürich als Professor für Philosophie und Pädagogik berufen. Von 1857 bis 1865 war er Direktor der Handelsakademie in Danzig. Handbuch der praktischen Seefahrtskunde, Zürich 1546, 4 Bde. — Allgemeines nautisches Wörterbuch 1848. *249. Peters, Rudolph Hermann, Dr. phil, Rektor der Rechstädtischen Mittelschule. 250. Lipke, Gustav Adolph, Rechtsanwalt, wird nur bis 1867 genannt. 1862. 251. Denecke, Ferdinand, Dr. phil. (geb. 1827 zu Werl in West- falen, gest. 1865), besuchte die Gewerbeschule in Hagen, dann die Universität Giessen, wo er unter Liebig Chemie studirte, war praktisch in Fabriken thätig, wurde dann Lehrer in der Ackerbauschule in Botzlar, darauf Assistent am chemischen Laboratorium der Gewerbe-Akademie in Berlin, später Lehrer an den Gewerbeschulen in Iserlohn und Danzig. — Jahresb. 1865. . 252. Kuhn, Dr. med. (gest. 1889), Oberstabsarzt, verzog 1868 nach Potis- dam, wo er Generalarzt wurde. 253. Krüger, Friedrich Wilhelm (gest. 1884), Maurermeister, sprach 1867 über Öement. 1863. 254. Menzel, Carl Hermann, Dr. med., zog 1870 nach Dresden. 255. Bleihöfer, Adolph, Dr. med., zog 1865 fort. *256. Bail, Theodor Karl, Dr. phil., Professor am Realgym. St. Johann. 257. Zimmermann, Dr. med., Oberstabsarzt, trat 1865 aus. 258. Baum, George (gest. 1885), Kaufmann, war drei Jahre Schatzmeister. *259. Lissauer, Abraham, Dr. med., Sanitätsrath, lebt seit Ostern 1892 in Berlin. Ehrenmitglied seit 1892. 260. Sachs, Otto, Dr. med. (gest. 1876). *261. Mehler, F. G., Dr. phil., Lehrer an der Realschule zu St. Johann, seit 1868 Gymnasial-Professor in Elbing. 262. Mellin, Albert, Mäkler, wird zuletzt 1883 genannt. *263. von Winter, Leopold, Geheimer Regierungsrath, Oberbürgermeister, 1890 pensionirt, lebt seit 1891 auf seinem Gute Gelens im Kreise Kulm. Er wurde 1878 zum Ehrenmitgliede ernannt. 264. Schäffer, Emil Otto, Apotheker und Mincralwasserfabrikant ist aus- getreten. 1864. 265. Hoene, Richard (gest. 1875), Oberregierungsrath und Stadtrath. 266. Koerner, Eduard Gustav, Apothekenbesitzer und Stadtrath, ist aus- getreten. 267. von Rosenzweig, Hauptmann, ist ausgetreten. 268. Bahr, R. F., Dr. med., Stabsarzt, zog 1871 fort. *269, Boretius, Oskar, Dr. med., Stabsarzt, verliess bald Danzig, kehrte aber 1883 als Oberstabsarzt wieder zurück. 104 Von hier an sind nur diejenigen gestorbenen einheimischen Mitglieder aufgeführt, welche Vorträge gehalten haben. 1865. 270. Kirchner, August (geb. 1319 zu Oerlinghausen bei Detmold, gest. 1878), studirte Theologie und wirkte als Lehrer und später als Direktor am Fröbel’schen Erziehungsinstitut. 1857 wurde er als Lehrer an die Han- delsakademie nach Danzig berufen, deren Direktor er später wurde. Er hat einen Vortrag über Riechstoffe gehalten. 1866. 271. Schuster, Ferd. Wilh., Dr. phil. (geb. 1813 in Luckau, gest. 1887) war Apotheker und dann Mineralwasserfabrikant. Er zog Alpenpflanzen in seinem Garten und züchtete fremdländische Stubenvögel. Die Sammlungen verdanken ihm reiche Beiträge. 272. Funk, Adolph (gest. 1865) war Arzt und Direktor einer orthopädi- schen Heilanstalt. Er hat Vorträge über die Anwendung der Elektrieität in der Medicin gehalten. 273. @rentzenberg, Robert (geb. 1823, gest. 1886), besuchte die Petri- schule, wurde dann Kaufmann und war später Vermögens - Verwalter des Soermann’schen Geschäfts. Er beschäftigte sich schon früh mit dem Studium der Schmetterlinge, besonders mit deren Entwickelung. Er hat das von Schmidt begonnene Verzeichniss der preussischen Makrolepidopteren 1869 fortgesetzt und 1876 einen Nachtrag geliefert. Seine günstigen Vermögens- verhältnisse gestatteten es ihm, öfters nach Italien zu reisen, um zu sammeln. Dort fand er auf Capri eine neue Varietät von Deilophila Euphorbiae, welche Staudinger ihm zu Ehren var. Grentzenbergi nannte. Seine grosse Schmetterlings- sammlung vermachte er dem Provinzial- Museum, seine Bibliothek der Natur- forschenden Gesellschaft. — Vergl. Jahresbericht für 1886. 274. Ohlert, Arnold O. L. (geb. 12. 12. 1816 in Thiensdorf bei Elbing, gest. 18. 1. 1875 in Danzig), studirte Theologie und war dann Rektor in Soldau und Labiau. Nachdem er die lithauische Sprache erlernt hatte, wurde er erster lithauischer und zweiter deutscher Pfarrer in Labiau. 1858 wurde er als Seminardirektor nach Angerburg berufen, wo er die polnische Sprache erlernte, und 1866 nach Danzig als Regierungs-Schulrath. Schon als Gymnasiast hatte er lebhafte Neigung für die Botanik gezeigt. Auf das Studium der Flechten legte er sich aber erst in Labiau. Im Zusammentragen eines riesigen Materials wurde er durch den Wechsel scines Wohnorts in verschiedenen Gegenden Ost- und Westpreussens und durch sein Amt als Regierungs Schulrath, das ihn wohl in alle Winkel des Danziger Bezirks führte, unterstützt. Seine gesammelten Schätze hat er nicht nur sorgfältig mikroskopisch untersucht, sondern er hat auch vielfach chemische Reaktionen angewandt. In seinen letzten Lebensjahren veranstaltete er zahlreiche lichenologische Kulturversuche, von denen er aber nichts veröffentlicht hat. Seine reiche Sammlung preussischer Flechten ist nach seinem Tode von Professor Caspary für die Königsberger Universität erworben. Die Lichenen der Provinz Preussen. Schriften der Königsberger phys. ökon. Gesellsch. Jahrg. XI. 1870. — Lichenologische Aphorismen II. Naturf. Gesellsch. ir Danzig. N. F. Ba. II. H. 3 u. 4. 1571. — Nach Mitth. des Bruders B. Oblert. 275. Fegebeutel, Adolf (gest. 1876 in Potsdam), Civilingenieur, zog 1875 nach Potsdam. Er hat geognostische Vorträge gehalten. 1868. 276. Pfannenschmidt, Eduard (geb. 1833 in Neufahrwasser, gest. 1891), begründete in den 70er Jahren eine chemische Fabrik, welche sich namentlich durch ihre Bernsteinlacke eines guten Rufes erfreute. Er war Apothekenbesitzer in Elbing, ehe er nach Danzig zog. Für weitere Kreise wirkte er als Vorsitzender des Gewerbevereins und als Mitbegründer des ge- werblichen ÜOentralvereins für Westpreussen. — Er hat mehrere Jahre das Amt des Hausinspektors verwaltet und chemische Vorträge gehalten, z. B. über die neueren chemischen Theorien und über die Verwerthung,der Bernsteinabfälle. Ueber Bercstein, seine Gewinnung und Anwendung in der Lackbildung München. 1871. 277. Ohlert, Aug. Bernhard Adalbert, Dr. phil. (geb. 15. 8. 1821 in Thiensdorf bei Klbing, gest. 9. 1. 1891 in Königsberg i. Pr.), studirte Ma- thematik und Naturwissenschaften. Er war Lehrer an der höheren Bürgerschule in Elbing, dann Rektor der höheren Bürgerschule in Gumbinnen und von 1871 bis 1890 Direktor des Realgymnasiums zu St. Petri in Danzig. Er ver- fasste ein mathematisches Lehrbuch. In der Gesellschaft hat er Vorträge ge- halten und Abhandlungen in den Schriften veröffentlicht. Ueber die Gesetze der Blattstellung. Elbing, Progr. 1851. — Ueber die Blattstellung. Pogg. An. Bd. 95. 1854. — Zur Theorie der Strömungen des Meeres und der Atmosphäre. Pogg. An. Bd. 90. 1860. — Bemerkungen zu Laplace's Hypothese über die Entstehung unseres Planetensystems Progr. Danzig 1873. — Die Gruppe der kleinen Planeten im Lichte der La- place’schen Hypothese. Progr. Danzig 1880. 1872. 278. Schück, Robert (gest. 1885), Oberpostsekretär, wurde 1881 bei seinem Fortzuge von Danzig zum korrespondirenden Mitglied ernannt. Er war ein sehr thätiges Mitglied der anthropologischen Section, auch ist er der Verfasser der oben genannten Geschichte der Gesellschaft. Eine Geschichte des Danziger Beamtenwesens vom 15. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts ver- öffentlichte er im Amtsblatt der deutschen Reichspost. 279. Fröling, Gottfried, Dr. med. (gest. 1887 in Bonn), Oberstabsarzt, hat sich vorzüglich mit archäologischen Studien beschäftigt, namentlich hat er die Vorgeschichte von Oxhöft, einer der ältesten Culturstätten Westpreussens, aufgedeckt und zahlreiche prähistorische Gegenstände, auch aus anderen Ge- genden Westpreussens, aus dem angrenzenden Lauenburger Kreise und aus der Provinz Posen gesammelt. In den allgemeinen Sitzungen hat er Vorträge ge- halten über die geologischen Verhältnisse von Böhmen und über die Vulkane der Eifel. — 1883 verliess er unsere Stadt. 280. Loch, Rudolf, Dr. med. (geb. 1848 in Willenberg, gest. 1890 in einer Heilanstalt in Schöneberg), war ein eifriges Mitglied der medieinischen Seetion. Vor der Gesellschaft hat er einen Vortrag über die Beziehungen zwischen Geistesstörung und Verbrechen gehalten. 106 1877. 251. Siewert, Max Herm., Dr. phil. (geb. 10. 11. 1334 in Marien- werder, gest. 16. 2. 1890 in Danzig), habilitirte sich in Halle und hielt in einem, aus eigenen Mitteln eingerichteten Laboratorium chemische Vorträge. 1369 wurde er ausserordentlicher Professor, folgte aber schon 1870 auf Ver- anlassung Burmeister’s einem Rufe als Professor an die Universität Cordoba in Argentinien. In Folge eines Zerwürfnisses mit Burmeister wurde er 1874 seines Amtes entsetzt, aber nach Salta als Direktor einer landwirthschaftlichen Schule geschickt. Das dort herrschende Malariafieber und Unzufriedenheit mit seiner Stellung veranlassten ihn, 1876 nach Europa zurückzukehren. Hier wurde er sofort zum Direktor der landwirtbschaftlichen Versuchsstation zu Danzig ernannt. Er starb in Folge einer Blutvergiftung, welche er sich in seinem Laboratorium zugezogen hatte. — In der „Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften“ hat er 26 Arbeiten veröffentlicht. Ich hebe hervor: Ueber eine neue Darstellungsweise der Uhromsäure und einige chromsaure Salze, 1862. — Ueber Vegetationsversuche, 1864. — Zur Kenntniss der Korksubstanz, 1867. — Ueber die Alkaloide der Lupin»s- Arten. — Ueber Mangan-Apatit und die Zusammensetzung des Apatits 1574. — Ueber einige Mineralwässer und Heilquellen der Argentinischen Republik, 1874. — Nekrolog in ‚Die landwirthschaftlichen Versuchs-Stationen“ Bd. XXXVIL H. 5 u. 6, Seite 477, 282. Hagens, Paul, Dr. med. (gest. 1889), Oberstabsarzt, hat Vorträge gehalten über Metalloterapie und über Iusektenformen der heissen Zone. 1881. 283. Block, Otto, Dr. med. (gest. 1882), hat Vorträge gehalten über moderne operative Chirurgie und über Lungenresektion. RE Die auswärtigen Mitglieder. Nach den Statuten gab es bis 1819 nur auswärtige Ehrenmitglieder; doch wurden dieselben auch ordentliche auswärtige Mitglieder genannt, 1776. Forster, Joh. Reinhold, der Begleiter Cooks auf dessen Welt- umsegelung, Prof. in Halle (1729— 1798). Die Gesellschaft besitzt die bekannte, vom Sohne G. Forster herausgegebene Reisex beschreibung als Geschenk der beiden Verfasser mit eigenhändiger Widmung derselben. Therkorn, Karl August, Salineninspektor in Artern, suchte seine Auf- nahme schon 1773 nach, wurde aber damals nur als Korrespoudent an- genommen (.... —1810). Walch, Joh. Ernst Emanuel, Prof. in Jena (1725—1778). Meusehen, Fried. Christ., Sachsen-Coburg-Hildburghausen’scher Legations- Rath im Haag. Martini, Friedr. Heiur. Wilh., Dr. med. in Berlin (1729-1778). Spengler, Lorenz, Oberkunstkammer-Verwalter in Kopenhagen (1722 bis 1807). 107 1777. Müller, Otto Friedr., Dänischer Etatsrath in Kopenhagen (1730 bis 1784). von Charpentier, Joh. Friedr. Wilh., Prof. der Bergakademie in Freiherg (1738— 1805). Herrmann, Johann, Prof. in Strassburg i. B. (1738— 1800). 1778. Titius, Joh. Daniel, Prof. in Wittenberg (1729— 1796). Laxmann, Erich, Lehrer der Chemie bei dem Kadettenkorps in Petersburg (1737 — 1796). Bernoulli, Johann, Astronom und Akademiker in Berlin (1744-—1807). Achard, Franz Karl, Chemiker in Berlin (1753 —1821). 1779. Dubois, Joh. Baptist, Prof. in Warschau (1753— 1808). Wittrup, Laurentius, Pastor in Drontheim. Ferber, Joh. Jacob, Prof. in Mitau (1743— 1790). Woide, Karl Gottfr., Prediger in St. James (... .— 1790.) Chemnitz, Joh. Heinr., Pastor in Kopenhagen (1730—1800). Edler von Born, Ignatius, Hofrath in Wien (1743 —1791). Brander, Gustav, Inspektor des Brit. Museums in London (1717-1787). Banks, Joseph, Präses der Royal Society in London (1743—1820). Solander, Daniel, Bibliothekar der Royal Society in London (1736— 1781). Waldin, Joh. Gottl. Prof. im Marburg (1728—1795). Baron von Asch, Georg, Staatsrath in Petersburg. 1781. Graf Chreptowitz, Joachim, Grosskanzler in Warschau. Graf Moschinski, Aug., Münzassessor in Warschau (.... —1788). Bloch, Marcus Elieser, Dr. med. in Berlin (1723—1790). B. hat zwei grosse Werke über Fische herausgegeben, welche mit prachtvollen farbigen Kupfertafeln verziert sind. Die Naturgeschichte der ausländischen Fische, Berlin 17855 —95, ent- hält 432 Tafeln. Die beträchtlichen Kosten sind zum Theil von Gesellschaften und einzelnen Personen bestritten worden, deren Namen auf der betreffenden Tafel angegeben ist. Tafel 295 ist auf Kosten unserer Gesellschaft hergestellt und enthält den Seeraben Lahrus Veluta. 1782. Nose, Karl Wilh, Dr. med. in Elberfeld (1753— 1835). 1783. von Carosi, Joh. Phil., Bergwerksdirektor in Schellatsch (1744 bis 1801). 1784. von Crell, Lorenz Florenz Friedrich, Prof. in Helmstädt (1744 bis 1816). 1786. von Henning, Fried. Ernst, Poln. Legationsrath in Warschau. Hagerup, Christ. Kriedr., Pastor in Drontheim. 1791. Becher, Joh. Plil., Bergwerksassessor in Dillenburg (1752—1831). von Gobres, Jos. Ignatius, in Augsburg (.... — 1823). Fuchs, Mich. Gottl., Prof. in Elbing (.... — 1835). von Schreber, Joh. Christ. Dan., Prof. in Erlangen (1739-—- 1800). Panzer, Georg Wo!fg. Franz, Dr. med. in Nürnberg (1755-—-1829). 1793. Lichtenberg, Georg Christoph, Prof. in Göttingen (1744 — 1799). Baron von Zach, Franz, Direktor der Sternwarte in Gotha (1754— 1832). Baron von Rosen, Fried. Gust., Hauptmann in Kolberg (... . —1807). 108 1794. von Euler, Joh. Albert, Akademiker in Petersburg (1734— 1800). von Baczko, Ludw , Prof. in Königsberg (1756—1823). 1816. von Kerkhoff, Jos. Romanus, Dr. med. in Roermonde. 1819. von Schön, Heinr. Theodor, Oberpräsident von Westpreussen, (1773 — 1856). Von hier bis 1866 giebt es ordentliche auswärtige, korrespondirende und Ehrenmitglieder. Die Ehrenmitglieder habe ich besonders hervorgehoben, zwischen den beiden anderen Gruppen besteht nur ein geringer Unterschied. von Baer, Karl Ernst, Professor in Königsberg (1792—1876). 1820. von Rosenberg, Karl, Russ. Kapitän der Marine in Petersburg. Ehrenmitglied. 1821. Burdach, Karl Friedr., Professor in Königsberg (1776 — 1847). Eisenhard, Karl Wilh., Professor in Königsberg (..... — 1826). Wrede, Karl Friedr., Professor in Königsberg (1766— 1826). Nees von Esenbeck, Christ. Gottf., Präsident der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher in Breslau (1776—-1858). Goldfuss, Aug., Professor in Bonn (1782 — 1848). Oersted, Joh. Christian, Professor in Kopenhagen (1777—1851). ‘von Lupin, Fried., Kön. Bairischer Bergkommissar auf Illerfeld (1771 bis 1845). Ehrenmitglied. 1822. Jacobson, Ludwig, Professor in Kopenhagen. 1823. Graf von Buquoy, Georg, in Prag (1781— 1851). Ehrenmitglied. Leuckard, Friedr. Siegesmund, Professor in Heidelberg (1794—1843). von Olfers, Ignaz Franz Werner Maria, Königl. Preuss. Legationsrath in Berlin (1793—1871). 1824. Kastner, Karl Wilh. Gottl., Prof. in Erlangen (1783 — 1857) 1825. Binge, Nikol. Ad., Forstmeister in Rendsburg. 1826. Kämmerer, Alex., Apotheker in Petersburg (1789—1858). 1827. Graffenauer, J. P., Hofrath in Strassburg. Meyer, Ernst H. F., Prof. in Königsberg (1791—1858). Schouw, Joachim Friedr., Prof. in Kopenhagen (1789— 1852). Hayne, Friedr. Gottl., Prof. der Botanik in Berlin (1763 —1832). 1828. Dove, Heinr. Wilh., Prof. in Königsberg (1503— 1879). Ehren- mitglied. Keferstein, Christian, Hofrath in Halle (1784—-1866). Spehr, Fr. Wilh., Prof. in Braunschweig (1799— 1833). Schumacher, Heinr. Christian, Prof. in Kopenhagen (1780— 1850). 1829. Bessel, Friedr. Wilh., Prof. in Königsberg (1784— 1846). 1830. Dittmer, Leopold, Dr. med., Physikus in Strasburg Westpr. (.... bis 1831). 1831. Encke, Joh. Fried., Prof. in Berlin (1791—1865). Struve, Friedr. G. W., Prof. in Dorpat (1793—1864). 109 Baily, Franeis, Präsident der Astron. Gesellsch. in London (1774— 1844). Arago, Dominique Francois, Astronom der Sternwarte in Paris (1784 bis 1853). Brandes, Heinr. Wilh., Prof. in Leipzig (1777—1834). Kämtz, Ludw. Friedr., Prof. im Halle (1801-—1867). 1832. von Schubert, Friedr., Russ. General-Lieutenant in Petersburg. Kickx, Joh., Prof. in Brüssel (1772—1837). Feldt, Laurentius, Prof. in Braunsberg (1796—1382). 1834. Kruge, Karl Franz, Gymnasiallehrer in Braunsberg. Hoppe, David Heinr., Direktor der Königl. Bair. Botan. Gesellsch. in Regensburg (1760 — 1846). von Schlechtendal, Dietrich Franz Leonh., Prof. in Halle (1794— 1866). 1836. Busch, Aug. Ludw., Observator an der Sternwarte in Königsberg (1804— 1855). Kutorga, Stephan, Prof. in Petersburg. Göppert, Heinr. Rob., Prof. in Breslau (1800—1884). Ehrenmitglied seit 1874. Ritter von Vering, Josef, Prof. in Wien (1793—1862). Corda, A. J. G., Kustos am Museum in Prag (1809— 1849). Graf von Sternberg, Caspar, Präsident des Böhm. Museums in Prag (1761— 1838). Patsch, Paul, Kustos am Natur. Kabinet in Wien (1791—1856). 1837. Bujack, Joh. Friedr., Oberlehrer in Königsberg (. . . .—1840). Erman, Paul, Prof. in Berlin (1764—1851). Erman, Georg Adolph, Prof. in Berlin (1806—1877). 1838. Mädler, Joh. Heinr., Prof. in Berlin (1794— 1874). Graf von Hohenwart, Franz, Kreishauptmann in Adelsberg (1771—1844). 1839. Reichenbach, Heinr. Gottl. Ludw., Prof. in Dresden (1793— 1879). Brandt, Joh. Friedr., Akademiker in Petersburg (1802—1879). Ehren- mitglied seit 1875. ” Germar, Ernst Friedr., Prof. in Halle (1786—1853). 1840. von Humboldt, Alex., Wirkl. Geheimer Rath in Berlin (1769 bis 1859). Ehrenmitglied. 1841. Seebeck, Friedr. Wilh. Aug., Prof. in Berlin (1805—1849). Grunert, Joh. Aug., Prof. in Greifswald (1797—1872). 1842. Grube, Adolph Eduard, Privatdocent in Königsberg (1812— 1880). Bötticher, Karl Wilh., Oberpräsident in Königsberg. Ehrenmitglied. von Berzelius, J. Jacob, Prof. in Stockholm (1779—1848). Treviranus, Ludolf Christian, Prof. in Bonn (1779 —1864). Müller, Joh., Prof. in Berlin (1801—1858). Eschrieht, D. F., Prof. in Kopenhagen. 1843. von Homeyer, Eug. Ferd., Gutsbesitzer auf Darsin bei Lauenburg (1809—1889). 110 Pietet de la Rive, Franc. Jul., Prof. in Genf (1809 — 1872). Loew, Herm., Prof. in Posen, dann Direktor in Meseritz (... . —1879). 1844. Zaddach, Ernst Gust., Oberlehrer in Königsberg (1817—1881). Schmelkes, Gottf., Arzt in Teplitz. Sömmering, Detmar Wilh., Arzt in Frankfurt a. M. (173— ....). Ratzeburg, Jul. Theod. Christ., Prof. in Neustadt-Eberswalde (1801— 1871). 1846. von Martius, Karl Friedr. Phil., Prof. in München (1794— 1868). Stannius, Friedr. Herm., Prof. in Rostock (1808—1883). 1849. Hansen, Peter Andr., Direktor der Sternwarte in Gotha (1795 bis 1874). Gillis, J. M., Direktor der Sternwarte in Washington (1811—1865) Dahlborn, Andr. Gust., Intendant der Museen in Lund (1806—1859). von Hagenow, Friedr., in Greifswald. 1851. Petersen, Ad. Cor., Prof., Direktor der Sternwarte in Altona (1804— 1854). Röper, Joh. Aug. Chr., Prof. in Rostock (1801—1885). *Schorr, F., Oberlehrer in Warschau. 1853. von Frantzius, Alex., in Breslau (....— 1874). Flügel, John G., Generalkonsul, Vertreter der Smithsonian Institution in Leipzig (.... —1855). Ehrenmitglied. von Steeven, Christ., Wirkl. Staatsrath in Simferopol. 1854. Pritzel, Georg Aug., Kustos der Königl. Bibliothek in Berlin (1815—1874). 1855. Preuss, Ludw., Dr. med. in Dirschau (... —1873). 1857. Otto, Friedr. Jul., Prof. in Braunschweig (1809 --1870). *Le Jolis, Aug., Prof. de la Soc. des Sciences in Cherbourg. 1859. von Steinheil, ©. A., Prof. in Münehon (1861 -- 1870). | *Radde, Gust., Direktor des Kaukasischen Museums in Tiflis. Argelander, Fr., Prof. in Bonn (1799 — 1875). 1860. Neugebauer, Ludw. Adolf, Docent der Gyniatrie in Warschau Be 1890). *Müller, Joh., Medieinalrath in Berlin. ) Von jetzt an werden nur Ehrenmitglieder und korrespondirende Mitglieder unterschieden. 1865. Schweichert, Maschinenmeister in Neufahrwasser (..... — 1886). von Renard, Karl, Prof. in Moskau (....—1886). Ehrenmitglied. Sachs-Bey, Rud., Dr. med. in Cairo (.... —1879). 1866. Hüe Marquis de Galigny, Anatole in Versailles (.... — 1892). Hayn, Gutsbesitzer in Hermsdorf in Schlesien. * Klatt, Wilh., Dr. in Hamburg. Cialdi, Alex., Commandeur in Civita Veechia (1807—1882). * Lebt noch. tl Lozinsky, Gymnasialdirektor in Kulm. von Parpart, Ad. Ludw. Agatlı., Astronom und Rittergutsbesitzer auf Storlus bei Kulm (1306 —1867). 1867. * Dohrn, ©. A., Dr. med., Direktor der entomologischen Gesell- schaft in Stettin (1806 -- 1892). von Schlagintweit-Sakunlinski, Herm., Prof. in Giessen (1826— 1882). 1868. * Horn, Fabrikdirigent in Leopoldshall. von Hohenbühel, Ludw., Freiherr, gen. Heufler, zu Rasen in Altenzoll bei Halle (.... . — 1885). Petzholdt, Alex., Prof. in Dorpat (.... . — 1889). Reichard, H. W., Prof., Leiter des K. K. botan. Hofkabinets in Wien (13806—1881). Rabenhorst, L., in Dresden (1806—1881). * Haeckel, E, Prof. in Jena. 1869. * Seydler, Friedr. Wilh., Conrektor in Braunsberg. Elsner von 6Gronow, Generallandschaftsrepräsentant zu Kalinowitz Be .—.1879). * Henoch, G., Geh. Baurath in Altenburg. 1870. * Jacobsen, Emil, Chemiker in Berlin. Kawall, J. H., Pastor in; PustenrberBRigsl: 3.251881). 1871. * Möbius, K., Prof. in Kiel, ist jetzt Geheimer Regierungsrath und Direktor der Zoolog. Sammlung des kgl. Museums für Naturkunde in Berlin. 1872. Kasiski, Major a. D. in Neustettin (.....— 1881). 1873. * Klein, Herm. J., Prof. in Köln. 1874. * Morselli, Enrico, Prof. in Macerata in Italien. 1875. * Klunzinger, Karl Benj., Prof. am Polytechnikum in Stuttgart. = Thorell, T., Prof. in Sori m, lsalien. * von Stumpfeldt, Landrath in Kulm, lebt jetzt in Danzig. 1876. * Sander, M. E., Kaufmann in Hamburg. * Brischke, ©.G.A., Hauptlehrer a. D. in Langfuhr, war seit 1866 ordent- liches einheimisches Mitglied. * Dohrn, Anton, Dr., Prof., Direktor der Zoologischen Station in Neapel. 1877. * von Klinggraeff, Herm., Dr. phil. in Marienwerder, lebt jetzt in Langfuhr. * Grun, Eduard, Dr. ıned., Kreisphysikus in Braunsberg, ist jetzt Regierungs- und Mediecinalrath in Hildesheim. 1878. * Gonwentz, Hugo, Dr. phil. in Breslau, ist jetzt Direktor des Provinzial- Museums in Danzig. * von Achenbach, Staatsminister und Oberpräsident von Westpreussen, ist jetzt Oberpräsident von Brandenburg. Ehrenmitglied. 1880. Roth, W., Dr., Prof., Generalarzt in Dresden (... . .— 1892). * Sehröder, Hugo, Direktor des opt. Instituts in Ober-Ursel bei Frank- furt a. M., lebt jetzt in London. 112 * Neumayer, Georg Balthasar, Dr., Prof., Geh. Admiralitätsrath, Direktor der Deutschen Seewarte in Hamburg. * Jentzsch, Alfred, Dr., Prof. in Königsberg. * Cohn, Herm., Dr., Prof. in Breslau. * Strassburger, Eduard, Dr., Prof., Geh. Regierungsrath in Bonn. Bötteher, Rud., Prof. in Frankfurt a. M. (15806—1831). 1882. * Schimmelpfennig, Karl, Postdirektor a. D. in Jena, war seit 1865 einheimisches Mitglied. 1883. * Müller, Karl, Dr. in Halle. Weber, Wilh., Dr, Prof. in Leipzig (1804—1891). Ehrenmitglied. 1886. * von Ernsthausen, Adolf, Oberpräsident von Westpreussen, lebt jetzt in Berlin. Ehrenmitglied. von Müller, Ferd. Jac. Heinr., Freiherr, Dr., Gouvernements-Botaniker in Melbourne. 1887. Roemer, Ferd., Dr., Prof. und Geh. Bergrath in Breslau (1318— 1891). Ehrenmitglied. 1888. * von Sandberger, Fridolin, Dr., Prof. in Würzburg. * Penzig, Dr., Prof. in Genua. 1889. * Buchenau, Dr., Prof. und Gymnasialdirektor in Bremen. 1890. * Ludwig, F., Dr., Prof. in Greiz. * Nathorst, A. G., Dr., Prof. in Stockholm. 1891. * von Gossler, Georg, Dr., Staatsminister, Oberpräsident von West- preussen. Ehrenmitglied. Gesetze und Verordnungen vom Jahre 1743. u Die Gesellschaft wird vor ihre Einrichtung, Erhaltung und Aufnahme selbst Sorge tragen; ihr selbst nöthige Gesetze und Regeln fürschreiben, und was dieselbe beliebet und beschlossen, soll und wird von sämmtlichen Mit- gliedern unverbrüchlich gehalten, und genau in acht genommen werden. Wer etwa dawider handelt, demselben wird nach Bewandniss seines Vergehens von der Gesellschaft eine Geldbusse ad T'hesauarum zuerkannt werden, dessen er sich umb desto weniger zu entziehen habe, weil dies Gesetz sein eigen Recht ist. Anmerkung Diese letzte Bestimmung hat nie Anwendung gefunden. 8.2. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder ist bis auf 20 bestimmet; es behält sich aber die Gesellschaft vor, nach Bewandniss derer Umbstände, auch membra honoraria und libera zu wählen. Anmerkung. Es wird im Mai 1743 festgesetzt, dass membra honoraria solche einheimische oder auswärtige werden dürfen, welche ‚entweder in statu politico oder in republica literaria besondere Vorzüge vor anderen haben, und durch ihr Ansehen oder ausnehmende Wissenschaften der Societät erspriesslich und ihren Ehren förderlich sein können.‘ Membra libera dürfen solche Personen werden, welche zwar in den ordentlichen Zusammenkünften zugegen sein können, aber nicht verpflichtet sind, bei den Versuchen Hand anzulegen. Sie dürfen literati oder non literati sein. Ihre Mitglieder wird die Gesellschaft durch die mehrsten Stimmen wehlen. Wer einmal aufgenommen worden, der kann dasjenige, was er zum besten der Gesellschaft an Geld oder sonst beygetragen, nicht wieder zurückfordern; wollte jemand eigenwillig wieder austreten, soll ihm solches frey stehen; wer aber durch einen Beruff ausser dieser Stadt oder an einem frembden Ort abwesend seyn muss, der bleibet nichts desto weniger membrum Societatis, als welcher er auch abwesend nützlich seyn kann und wird. 84. Zur Erhaltung guter Ordnung wird die Gesellschaft einen Directorem, einen Secretarium und einen Thesaurarium haben, und selbige allesammt aus der Zahl ihrer ordentlichen Mitglieder per scrutinium wehlen. Diese Aemter sollen annua seyn, doch bleibt der Gesellschaft die Freyheit bevor, eines oder alle drey in denen Personen, welche sie das Jahr über bekleidet, auch auf das folgende Jahr zu eontinuiren. 85. Da zufolge der Absicht dieser Gesellschaft jedes Mitglied Gelegenheit haben soll, sich in der Versuch- und Erfahrungskunst zu üben, so sollen alle ordentliche Mitglieder (den Direetorem und Secretarium ausgenommen) nach Bewandniss bis auf die $ 2 angezeigte Anzahl in 3, 4, 5 oder 6 Classen ver- theilet werden, und wird eine jede Classe nach ihrer Ordnung die Experimenta und ÖObservationes in denen ordentlichen Zusammenkünften einen Monath lang zu machen haben. Jede Classe soll aus einem Operatore und 2 Cooperatoribus bestehen; der Operator führet das Wort und dirigiret die Experimenta und Observationes; die Cooperatores aber gehen ihm dabey zur Hand und ver- richten dasjenige, was ihnen vom Öperatore angewiesen wird. Operatores sowohl als Cooperatores sollen per Scerutinium gewehlet werden 8 6. Bey dem Experimentiren und Observiren soll Niemand denen Experimen- tirenden ins Wort fallen oder ihre Arbeit hindern, sondern abwarten, bis das 8 114 Experiment geendigt worden; sollte aber Jemand bemerken, dass die Experi- mentatores auf Weitläuftigkeiten oder auf solche Wege verfielen, dass das Experiment entweder gar nicht, oder doch durch unnöthige Umbwege zustande kommen könnte, so mag er mit Erlaubniss des Direcetoris seine Erinnerungen aus wehrender operation verlautbaren, und soll solches Niemanden anstössig weder verkleinerlich dünken, noch davor angeglichen werden, maassen einem jeden Mitgliede die Wahrheit ja so lieb, als er ihm selbst seyn soll. Ohne dem Fall soll es sonst nach Endigung des Experiments einem jeden in seyner Ordnung freystehen, sowohl wegen des Versuches selber, als wegen der Hand- griffe und Vortheile, auch derer selben Verbesserung seine Gedanken zu eröffnen, welche, falls sie nach denen Umbständen merkwürdig, und Beyfall finden, der Secretarius zu notiren haben wird, damit ereignenden falls auch deshalb sich Raths zu erholen ein jedes Mitglied Gelegenheit habe. Sa: Insonderheit will die Gesellschaft bey allen Gelegenheiten, wo sich diffe- rente Meynungen unter Mitgliedern hervorthun, und durchaus vermieden haben, dass gantz und gar nichts, es sey im discours, es sei in einer Schrift, was vor verächtlich oder vor bitter und anstössig zu halten, mit unterlauffe. Auch wird der Director, wo der Sachen Nothdurfit erheischet, dass jemandem bestrebter Meynung von einem anderen widersprochen werden muss, bei Zeiten im Nahmen der Societät und von wegen dieser Verordnung beyde Theile freund-ernstlich erinnern, sich in alle Wege zur Vertheidigung der Wahrheit oder Behauptung einer Meinung yelinder dahin zweckender Worten und Redensarten zu bedienen, und sich nach Bewandniss ihrer Einsichten, über die materie zum Bestande der Wahrheit bald-möglich zu vereinigen Wer solche nöhtige als billiger Erinnerung sich nicht bequemen möchte, wird auf Erkennt- niss der Gesellschaft dem Thesauro brüchig werden. 8 8. Ueber alle nöhtige Sachen soll vorhero nach der Ordnung deliberiret werden, und nachgehends, deliberatione expedita, die vota colligiret werden, welche kurtz, und in bedenklichen Sachen, per Scrutinium, mit Ja und Nein abzulegen sind. 89. Damit die Zeit, denen Experimentis gewidmet, nicht mit weitläuftiger Vor- bereitung, Darstellung und Einrichtung der Instrumenten verlohren gehe, sollen die Operatores schon vorher solches alles bestellet und vorbereitet haben. Dergleiche praeparationibus mag ein jeder von der Gesellschaft nach Gefallen beywohnen, umb zu vortheilen undb bequemen Handhabung, wenn ihn die Reihe trifft, desto geschickter zu seyn; jedennoch wird Niemand denen Opera- toribus alsdann in einigerley weise hinderlich fallen. u ER 8 10. Was die Experimenta und Observationes selbst anbetrifft, so sollen vor- gängig die schon von anderen angestellte Versuche, soviel derselben entweder zusammen oder einzeln in Commentariis vel Actis Eruditorum gedruckt anzu- treffen, durchgegangen und nach der Reihe nachgemachet werden; ist man da- mit fertig, so mögen die interessanteste wohl wiederhohlet und daneben neue Versuche angestellet werden. Mit Herr Wolff Versuchen ist der Anfang zu machen. Sl Die in Gegenwart der Gesellschaft geschehene Versuche sollen nach der Ordnung richtig mit Anmerkung Tages und Jahres in die Register verzeichnet werden. Sind schon von anderen einige Versuche zur Genüge beschrieben, auch ebenso in der Gesellschaft befunden worden, so darf nur solches notiret und der Autor allegiret werden; findet sich aber einiger Unterschied, so soll derselbe nach allen Umständen aufs genaueste verzeichnet, auch alsdann auf die Conseetaria nöhtige Obacht gehabt werden. Möchte ferner ein Experiment gantz anders ausschlagen, oder auch ein neuer Versuch, entweder deswegen, oder sonst insbesondere einer materie halber angestellt werden, so wird dies alles ausführlich verzeichnet denen Regestris oder Ephemeridibus einzuverleiben seyn. 8 12. Damit aber dem Secretario einigermaassen die Arbeit erleichtert werde, so wird denen Operatoribus obliegen, das merkwürdige bei ihren Versuchen in richtigem Verstande und Zusammenhang von ihren Cooperatoribus allemahl aufzeichnen zu lassen, und nach vorgängiger revision dem Seeretario in Zeiten einzuhändigen; obgleich nichts desto weniger Secretarius währenden Experi- mentiren die Feder führen wird, umb dergestalt dem Irrthum und Fehlern desto weniger übrig zu lassen. $ 13. Insgemein wird der Seeretarius alles, was in der Gesellschaft von Session zu Sessionem, oder in extraordinairen Versammlungen vorgenommen, ab- gehandelt, untersucht und beschlossen worden, und zwar Historia, Schlüsse und Verordnungen in die HISTORIAM, die ordentlichen und ausserordent- lichen Operationes, und was über die angestellte Experimenta bestanden, auch inhalts vorhergehenden Paragraphs dahin gehörig, in de EPHEMERIDES oder Tage-Register ordentlich eintragen und anmerken, verlesene Abhand- lungen aber in originalibus denen Actis oder COMMENTARIIS Soeietatis, inscriptis die et Consule, beylegen und sammeln. Von denen darin enthaltenen neuen Entdeckungen wird keinem Mitgliede erlaubt seyn, etwas so zu diver- giren, dass die Ehre der Erfindung der Gesellschaft geraubet würde. Alles was im Nahmen der Gesellschaft expediret oder aus derselben Re- gistern auf Nachgeben der Societät extradiret wird, soll er unterschreiben; gr und wenn künftig die Gesellschaft ichtwas ihrer Abhandlungen und Actorum, oder ein oder das andere Stück davon durch den Druck zu publieiren be- lieben möchte, wird er diese Arbeit, und die Besorgung des Druckes über sich, doch auf Kosten der Gesellschaft, zu nehmen verbunden seyn. Die jüngst vorgekommenen Abhandlungen wird er allemahl, wie selbige connotiret sind, in der nächstfolgenden Zusammenkunft der Gesellschaft vor- legen, welche Concepte, nachdem sie eingetragen worden, in die Capsel des Directoris zur Bewahrung geliefert werden sollen. Die Register und übrige Schriften bleiben des Secretarii Händen, weshalb der Gesellschaft Rede und Antwort zu geben hat. Seine Vices mag er, bei anhaften Fällen einem aus der Gesellschaft nach seinem Gefallen und Vertrauen auftragen. S 14. Die Acta Societatis sollen demnach nach dem Muster der Histoire und denen Memoires de l’Academie de Paris eingerichtet werden. Die Historia sind in teutscher Sprache zu führen. 8 15. Wenn ein Mitglied von seiner besonderen Arbeit etwas communieiren wird, wird er sich deshalb an den Direetorem addressiren, welcher es der Gesell- schaft bekand zu machen hat, und mag er es auf erhaltene Erlaubniss, und in welcher Sprache es sey, die teutsche lateinsche oder französische, ihm beliebig, nach denen geendigten Experimenten vorlesen, hiernächst er seine Schrift dem Directori einhändigen, welcher sie alsdann dem Secretario, umb beyzulegen, übergeben wird. Was dermaleinst publieiret werden wollte, wird in eine Sprache, nach Befinden der Societät, zu übersetzen seyn. 8 16. Wer kein Mitglied der Gesellschaft ist, und eine Machine oder Zeichuung oder observirte phenomena der Gesellschaft präsentiret, umb mit derselben sich darüber zu bereden, oder ihre Gedanken zu vernehmen, derselbe wird, wenn ihm dieses gewehret worden, die Sachen selbst bei der Socität lesen. BT: Wenn auch jemand, der nicht Mitglied der Gesellschaft ist, es sey Ein- heimischer oder Frembder, einer ordentlichen Zusammenkunft beyzuwolnen Verlangen trüge, wird er sich deshalb beym Secretario zu melden haben, welcher darob der Gesellschaft Gedanken einhohlen, und darnach sich zu ver- halten haben wird. Sollte die Zeit zu kurtz fallen, wird der Secretarius mit dem Directore deswegen ein Vernehmen pflegen; wäre aber auch hierzu keine Zeit übrig, will es die Gesellschaft der disceretion und dem Guttachten des Seeretarii anheimstellen, ob derjenige zu admittiren sey oder nicht. 818. Bey tödtlichem Abgange eines Mitgliedes wird der Secretarius desselben Lebenslauff und Verdienste kürtzlich aufsetzen, verlesen und denen Commen- tariis der Societät ordentlich beyfügen. Se Die ordentlichen Zusammenkünfte sollen vor diese Zeit in Herrn Adrian Gottlieb Söhner Behausung, und zwar alle Mitwoche, von Michaelis bis Ostern von 3 bis 5, und von Ostern bis Michaelis von 4 bis 6 Uhr nach Mittags ge- halten werden. Ausser denen Weyuachts-, Stillen-, Ostern-, Pfingst- und Dominies- Wochen, und wenn am Mittwoch ein gantzer Feyertag einfällt, sollen keine vacances stattfinden. 8 20. Es hoffet die Gesellschaft, ihre Mitglieder werden die ordentliche Zu- sammenkünfte ohne dringliche Noht nicht verabsäumen, am wenigsten aber wird solches denen Experimentatoribus freystehen; möchte aber ein Operator ja sonderlich verhindert werden, hat er sich vor der Zusammenkunfft bei dem Directori Societatis zu entschuldigen, diesem auch die Persohn, welcher an seyne Stelle die Experimenta dirigiren werde, nahmkündig zu machen. Es soll aber das Direetorium einem seiner Cooperatorum auftragen und falls von diesen selbiges keiner auf sich nehmen wolte, würde es ihm freystehen, jemand von denen anderen Operatoribus dazu zu erbitten. s21. Im Sitzen und Stimmen wird folgende Ordnung in acht genommen werden: Der Director hat den ersten Sitz und den Fürtrag, wegen seiner Stimme ist im Folgenden Spho Fürsehung geschehen; ihm folgen die Operatores in der Ordnung der Classen und diesen der Secretarius und T’hesaurarius; dann die Cooperatores nach ihren Ordnungen. 8 22. Solchemnach wird es dem Direetori Societatis fürnehmlich obliegen, ein wachsames Auge zu haben, damit ein jedes Mitglied das Gemeine der Gesell- schaft, als wozu Jedweder von selbst verbunden ist, nach aller Möglichkeit fördern, und erhalten helffe; und wie er, kraftt seines Amtes, das Haupt und Oberaufseher der Gesellschaft ist, haben, dass in denen Zusammenkünften alles ordentlich hergehe, die Zeit nicht so wird er auch besonders darauf acht mit frembden Dingen unnützerweise verschleudert und übrigens denen Gesetzen und Verordnungen der Gesellschaft in allen Stücken ein Genügen geleistet werde. Wie er dann die Verordnung, absonderlich ver das Direcetorium in Abschrift gleich anfangs einer jedweden Versammlung, für sich liegende, 118 bey der Hand haben wird. Die sich eräugnende Hindernüsse wird er sich an- gelegen seyn lassen, aus dem Wege zu räumen, und ein jedes Mitglied seiner Pflicht erinnern. Ueber Casus, welche aus der Verordnung der Gesellschaft nicht entschieden werden mögen, wird er derselben Guttachten vernehmen, und was die mehrste Stimmen schlüssen, in die Feder fassen lassen, und ins Werk stellen. Der Fürtrag dessen, was an die Societät gelanget, und worüber sie sich zu erklären hat, geschiehet durch ilm, er selbst aber hat die letzte Stimme, und mag, wenn paria vota sind, die majora machen. Ihm wird auch freystehen, wenn er eine ausserordentliche Zusammenkunft vor nöthig hält, selbige anzusetzen, und die Mitglieder per Schedulam zu convociren. Von denen bei der Societät befindlichen Instrumenten, Machinen, Rissen, Büchern und Schriften soll ihm vom Secretario und vom Thesaurario ein richtiges Verzeichniss zugestellet werden, welches er bei Schluss des Jahres mit denen Inventariis conferiren, und was sowohl unbrauchbar worden, oder abgegangen, als dasjenige was dazu gekommen, ab- und zuschreiben lassen wird. Bey Verhinderungen wird der jährlich per Serutinium gewählte Vice-Direetor dessen Stelle vertreten. $ 23. Der Thesaurarius Societatis wird nicht allein alle Einnahmen und Aus- gaben der Gesellschaft zu besorgen und davon Rechnung zu führen haben, sondern auch alle Bücher, Instrumente, Machinen, Risse, curiositäten, meubles und übriges Geräth in seine Acht und Bewahrung nehmen, auch Sorge tragen, dass ordentlich, rein und sauber gehalten, und nicht verwahrloset, oder un- achtsamerweise verderbet werde, und weil also der Thesaurarius denen Experi- mentatoribus die Instrumenta sauber und in guttem Stande zu übergeben hat, so sollen sie dagegen auch gehalten seyn, ihm alles wiederum in solchem gutten Stande zurückzuliefern. Bey zugestossener Verhinderung kan er nach eigenem Guttibefinden einem anderen aus der Gesellschaft sein Amt auftragen. 8 24. Wenn wehrender ordinairen Operation auch bey besonderem Experiments ein Instrument verunglücket, wird solches nicht denen Operatoribus zur Last gereichen, sondern dergleichen Instrument ex T'hesauro herzustellen seyn. Ueberhaupt hat Niemand einen Casum, wohl aber Culpam vel levissimam zu praestiren. g 25. Wenn zum behuff eines Experiments die Operatores eines und des anderen Instrumenti, so nicht vorhanden, benöthiget sind, und die Kosten zu dessen Anschaffung nicht 8 Fl. übersteigen, wird der Thhesaurarius, wenn er darum begrüsset worden, ohne Anfrage, solches ihnen gewehren; wegen einer höheren Summe aber wird vorher der Gesellschaft Befinden zu vernehmen seyn. 119 8 26. Die Gesellschaft behält sich vor, diese ihre Verordnung künftiger Zeit, nöhtigen falls, zu verbesseren und zu vermehren. Gegenwertig diese Gesetze von allen Mitgliedern nach ihrer Ordnung sowohl, als denen künftigen Membris bey ihrer reception, eigenhändig allhie unterschrieben werden sollen, welches auch geschehen d. 2. Januarii 1743. IE Neuestes Statut der Gesellschaft. nach den Beschlüssen vom 28. Juni 1865 und vom 10. März 1875. I, Zweck der Gesellschaft und dessen Beförderungsmittel. Sr. Die Naturforschende Gesellschaft in Danzig, welche am 2. Januar 1743 gegründet und mit Corporationsrechten ausgestattet ist, hat den Zweck, die Naturwissenschaften nach allen Richtungen hin und unter besonderer Berück- sichtigung der Verhältnisse der Provinz Preussen zu fördern, und zur Erwei- terung und Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse unter den Bewohnern der Provinz beizutragen. 8 2. Sie hält zur Beförderung dieses Zweckes mit Vorträgen verbundene Sitzungen und veröffentlicht nach Maassgabe des vorhandenen Materials die ihr von den Verfassern überlassenen geeigneten Abhandlungen. Mit auswärtigen Freunden der Naturwissenschaften und mit Vereinen wird sie sich in Verbindung erhalten und den lokalen Naturerscheinungen in der Provinz ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Um naturwissenschaftliche Fragen, welche ein tiefes Eindringen in die Details der betreffenden Diseiplinen erfordern, mit grösserer Gründlichkeit und besserm Erfolge erörtern zu können, als dies in den allgemeinen Sitzungen der Gesellschaftsmitglieder geschehen kann, vereinigen sich die letztern in Sectionen. II, Mitglieder. S 3. Die Gesellschaft besteht aus: einheimischen, auswärtigen, correspondirenden und Ehrenmitgliedern. S 4. Ihre einheimischen Mitglieder wählt die Gesellschaft aus denjenigen Ein- wohnern Danzigs, welche sich für die Beförderung der Naturwissenschaften interessiren. Als auswärtige Mitglieder werden solche Personen aufgenommen, welche ohne in Danzig zu wohnen, die Zwecke der Gesellschaft zu fördern wünschen. Zu eorrespondirenden Mitgliedern wird die Gesellschaft solche ausserhalb Danzigs lebende Männer aufnehmen, von deren wissenschaftlicher Thätigkeit sie die Förderung ihreı Zwecke erwartet. Dureh Ernennung zu Ehrenmitgliedern bezeugt die Gesellschaft denjenigen ihre Anerkennung, welche sich durch hervorragende Leistungen um die Wissen- schaft verdient gemacht haben. 85. Alle Mitglieder haben das Recht, den ordentlichen Versammlungen beizu- wohnen und die Bibliothek und die Sammlungen nach Maassgabe der bestehenden Instructionen zu benutzen. Zur Versendung von Büchern ete. nach ausserhalb ist die ausdrückliche Erlaubniss des Vorstandes erforderlich. Der jährliche Beitrag beträgt für die einheimischen Mitglieder 4 Thlr., für die answärtigen 2 Thlr. Letztere erhalten dafür die Schriften der Ge- sellschaft. Die einheimischen Mitglieder haben den Beitrag in halbjährlichen Raten zu entrichten, die auswärtigen jährlich. S 6. Die Aufnahme neuer Mitglieder erfolgt in geheimer Abstimmung der in einer Versammlung der Gesellschaft anwesenden Mitglieder durch Stimmen- mehrheit. Die Namen der neu Angemeldeten müssen in einer der Wahl vorangehenden Sitzung durch den Director bekannt gemacht sein. Von der erfolgten Aufnahme wird das neue Mitglied unter Uebersendung eines Diploms und eines Exemplars des Statuts benachrichtigt. Einheimische Mitglieder, welche späterhin ihren Wohnort in einer solchen Entfernung von Danzig nehmen, dass sie dadurch verhindert werden, den Ver- sammlungen der Gesellschaft beizuwohnen, treten, sobald sie wieder nach Danzig ziehen, ohne Abstimmung, durch blosse schriftliche Anzeige bei dem Director der Gesellschaft wieder als einheimische ein. 88. Wenn ein auswärtiges, correspondirendes oder Ehrenmitglied seinen Wohn- sitz in Danzig nimmt, so bedarf es nur seiner Erklärung, um einheimisches Mitglied zu werden. 89. Das Ausscheiden eines Mitgliedes aus der Gesellschaft muss durch schrift- liche Anzeige dem Director bekannt gemacht werden, widrigenfalls dasselbe beitragspflichtig bleibt. nt 121 Mitglieder, welche die Zahlung des Beitrages wiederholt verweigern, können aus der Gesellschaft duch geheime Abstimmung der in einer Versammlung derselben anwesenden Mitglieder ausgeschlossen werden. Bei der Abstimmung entscheidet die einfache Majorität der Anwesenden, doch muss der Antrag auf Ausschliessung vorher zur Kenntniss der einheimischen Mitglieder gebracht sein. II. Von dem Vorstande der Gesellschaft. { S 10. Die gesellschaftlichen Angelegenheiten werden geleitet durch einen Vor- stand, bestehend aus einem Director, einem Vicedireetor, zwei Secretairen, einem Schatzmeister, einem Bibliothekar, einem Hausinspector und mehreren Inspectoren für die Sammlungen. | Diese Beamten erhalten ihre Instructionen, zu deren Befolgung sie bei Antritt ihres Amtes durch Unterschrift sich verpflichten. Dem Director darf kein anderes der erwähnten Aemter mit übertragen werden; jeder der anderen Beamten kann dagegen zur Uebernahme mehrerer Aemter gewählt werden. Ss 11. Die Mitglieder des Vorstandes werden jährlich in der, im December abzu- haltenden Versammlung der Gesellschaft aus der Zahl ihrer einheimischen Mitglieder durch Stimmzettel gewählt. Erhält bei der ersten Abstimmung Niemand die Majorität der abgegebenen Stimmen, so treten engere Wahlen ein. Wird schliesslich etwa der Erfolg durch Stimmengleichheit zweifelhaft, so entscheidet das Loos zwischen denjenigen, die gleiche Stimmen erhalten haben. 8 12. Der Vorstand repräsentirt die Gesellschaft nach aussen. Rechtshandlungen, wozu nach den Gesetzen eine Special-Vollmacht erforderlich ist, dürfen nur auf Grund eines vorhergängigen Gesellschaftsbeschlusses (nach $ 16 B) ausge- führt werden. Die Gesellschaft beauftragt für jeden einzelnen Fall ein oder mehrere Mitglieder des Vorstandes, die Rechtshandlung vorzunehmen. Die Beauftragten brauchen zu ihrer Legitimation eine vom Secretair aus dem ge- führten Protokolle gezogene, getreue Abschrift des Gesellschafts-Beschlusses, welche von ihm selbst unterzeichnet, vom Director und Vice-Director voll- zogen und mit dem Gesellschaftssiegel bedruckt wird. Diese Legitimations- akte soll alle Wirkungen einer gesetzlich ausgefertigten, von sämmtlichen Mit- gliedern der Gesellschaft vollzogenen und anerkannten Speeial-Vollmacht haben. Dem Vorstande steht ferner insbesondere die Verwaltung des Vermögens der Gesellschaft nach Maassgabe des von der letzteren festgesetzten Etats und der sonstigen dieserhalb von ihr gefassten Beschlüsse, die Beaufsiehtigung der Bibliothek und der Sammlungen, die Festsetzung der für die Benutzung der- selben maassgebenden Bestimmungen und die Anstellung des Kastellans zu. Er hat die Entscheidung der Gesellschaft darüber einzuholen, welche der ihr überlassenen Abhandlungen durch den Druck zu veröffentlichen sind. 122 Zu seiner Beschlussfähigkeit ist die Anwesenheit der Majorität seiner Mitglieder erforderlich. Seine Beschlüsse werden durch Stimmenmehrheit der Anwesenden gefasst. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vor- sitzenden. 8 13. Der Director oder in Behinderungsfällen sein Stellvertreter präsidirt bei den Berathungen des Vorstandes und in den Versammlungen der Gesellschaft. Er sorgt für die Vollziehung der Beschlüsse und unterzeichnet alle dahin einschlagenden Ausfertigungen, sowie die Anweisungen auf die Kasse. Er hat den Vorstand, so oft es die Lage der Geschäfte erforderlich macht, zusammen zu rufen, die Tage, an denen die Versammlungen der Ge- sellschaft stattfinden sollen, zu bestimmen, und dafür zu sorgen, dass es für diese an geeigneten Vorträgen nicht fehlt. 8 14. Der Secretair für die innern Angelegenheiten führt in den Sitzungen des Vorstandes und der Gesellschaft das Protokoll, fertigt die Beschlüsse aus und legt sie dem Vorsitzenden zur Unterschrift vor. Er besorgt ferner die Redaction der von der Gesellschaft zu publieirenden Abhandlungen und der in die Zeitungen aufzunehmenden Notizen über die Verhandlungen der Ge- sellschaft. Der Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten besorgt in Gemein- schaft mit dem Direetor die Correspondenz mit den auswärtigen Mitgliedern und Gesellschaften. Snılsı Der Schatzmeister übernimmt die Erhebung aller Geldeinnahmen auf Grund der ihm mitgetheilten Verzeichnisse und leistet alle Zahlungen auf Grund der Anweisung des Directors. Die Nutzniessungen der Gesellschaft, die Zinsen, gekündigte Kapitalien u. s. w. ist er ohne weitere Nachfrage einzuziehen, einzuklagen und darüber rechtsverbindlich zu quittiren befugt. Nach Ablauf eines jeden Jahres stellt er die Rechnung auf, welche mit den Belägen zunächst der Prüfung des Vorstandes, dann aber der, einer zu diesem Zwecke von der Gesellschaft gewählten Commission unterliegt, die nach be- fundener Richtigkeit die Decharge zu beantragen hat. IV. Von den Sitzungen. $ 16. Die Sitzungen der Gesellschaft zerfallen in ordentliche und ausser- ordentliche. A. Ordentliche. Die ordentlichen Sitzungen sind zu den Vorträgen, zu wissenschaftlichen Versuchen und zur Berichterstattung über neue Erscheinungen auf dem Ge- biete der Naturwissenschaften bestimmt. Zu denselben wird durch Karten oder Lokalblatt eingeladen. Die erste Sitzung im Jahre wird am 2. Januar, dem Stiftungstage, ge- halten. In derselben erstattet der bisherige Director den Verwaltungsbericht. B. Ausserordentliche Sitzungen. Sie sind zur Erledigung aller nicht für die ordentlichen Sitzungen be- stimmten Angelegenheiten abzuhalten. Sie werden von dem Director, so oft es das Interesse der Gesellschaft erheischt, ausgeschrieben. Sie müssen zu- sammenberufen werden auf Verlangen von mindestens 9 Mitgliedern zur Er- ledigung bestimmt ausgedrückter Anträge. Zu allen au: serordentlichen Sitzungen ladet der Direetor die einheimischen Mitelieder unter Angabe der Tagesordnung durch Umlaufschreiben oder Lokalblatt ein. Zu den in $$ 12 und 20 erwähnten Angelegenheiten muss die Rinladung stets durch Umlaufschreiben erfolgen. — Alle Beschlüsse werden durch einfache Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder gefasst. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Vorsitzende. Se In der im December jeden Jahres abzuhaltenden Sitzung erfolgt die Wahl des Vorstandes, der Rechnungsabnahme-Commission und die F>stsetzung des Etats. Der letztere wird unter Berücksichtigung der vorhandenen Stiftungs- urkunden aufgestellt. 8 18. Den Mitgliedern ist gestattet, Gäste in die ordentlichen Versammlungen einzuführen, und es wird deren Mitwirkung zu dem Zwecke der Gesellschaft durch Vorträge und durch Vorlesung interessanter Gegenstände dankbar an- erkannt werden. Die Gäste sind dem Director vorzustellen. V, Vorbehalt der Gesellschaft. 8 19. Die Naturforschende Gesellschaft verdankt ihr Vermögen der Freigiebig- keit und den Beiträgen ihrer Mitglieder. Sie ist daher in ihren Vermögens- Administrations-Angelegenheiten als unbeschränkt zu betrachten und in Betreff ihrer wissenschaftlichen und ökonomischen Zwecke keiner speeciellen Aufsicht unterworfen Die von ihr auf vorbestimmte Art gefassten Beschlüsse bedürfen so wenig als die Wahlen ihrer Beamten und deren Stellvertreter einer Confir- mation oder Bestätigung; sie haben vielmehr, wenn sie nach Vorschrift des Statuts gefasst und ausgefertigt sind, volle Gültigkeit Im Falle die Gesellschaft auseinandergehen oder aussterben möchte, sollen ihre Fonds und ihre Sammlungen dem hiesigen Rath (der hiesigen obersten Stadt- und Communalbehörde) zur einstweiligen Administration und Aufbe- wahrung übergeben werden und so lange belassen bleiben, bis sich an dem hiesigen Orte eine andere Gesellschaft zu einem gleichen Zwecke, Erforschung der Natur, bildet, der diese Fonds und Sammlungen mit Zutrauen übergeben werden können. 124 VI. Statutenänderung. 8 20. Anträge auf Abänderung des Statuts können nach vorgängiger Anmeldung bei dem Vorstande in jeder Versammlung der Gesellschaft gestellt werden. Sofern die Versammlung auf dieselbe einzugehen beschliesst, hat sie eine Commission zu erwählen, welche unter Vorsitz des Directors darüber zu be- rathen und der Gesellschaft behufs definitiver Beschlussfassung in einer der nächsten Sitzungen Bericht zu erstatten hat. Die Beschlussfassung auf diesen Bericht erfolgt durch einfache Stimmen- mehrheit. x-IE: Inhaltsverzeichniss der von der Gesellschaft veröffentlichten Schriften. Versuche und Abhandlungen. Bd. 1. Danzig 1747. Mit 3 Tafeln. _ Kühn, H., Ausführliche Beschreibung einer neuen und vollkommeneren Art von Waagen. Klein, J. Th., Untersuchung des Versuchs Herrn Thümming’s von Ver- wahrung der Blumen etliche Jahre über. Hanow, M. Ch., Vergleichung der Danziger Maasse und Gewichte mit denen, die zu Paris und London von den Gesellschaften der Wissen- schaften gebraucht werden. Klein, Dass Fische weder stumm noch taub sind. Kühn, Beschreibung einer neuen Maschine zum Wasserwägen. Gralath, D., Geschichte der Elektrieität. Hanow, Eine leichte Bestimmung der Stärke des Einblasens. Kühn, Gedanken von der Subtilität und Sichtbarkeit der Luft Klein, Gedanken über ein obhandenes System vor die bisherige Stein- artige See-Gewächse. Hanow, Von den Korn- und Getreide-Waagen. Kühn, Von der eigentlichen Beschaffenheit der Sonnen-Flecken, und wie ihre Entfernung von der Sonnen-Fläche zu finden. Klein, Was irrende oder Streich- und was Zug-Vögel sind, auch wo die meisten Vögel, besonders Schwalben und Störche, überwintern. Gralath, Nachricht von einigen elektrischen Versuchen. Hanow, Verschiedene neue Versuche mit den gläsernen Springe-Kölbchen. Kühn, Unvorgreifliche Gedanken von dem wahren Ursprung des Üo- meten-Schweifes. Bd. 2. Danzig und Leipzig 1754. Mit 6 Tafeln. Klein, Vom Bau, dem Waechsthum und der Schilderung der Schnecken- schaalen. Hanow, Von Dämpfung einer Feuersbrunst durch Schiesspulver. Reyger, Gottf., Beobachtung der Witterungen in Danzig von 1730 bis 1749. Hanow, Beweis, dass das Wasser einerlei Kälte zum Frieren erfordere. Klein, Cancer Quasimodogenitus aus der Insel Wight. de la Motte, Jacob, Erörterung eines optischen Versuches vom Pater Scheiner. Reyger, Von der Witterung des Jahres 1750. Hanow, Dienliche Anmerkungen bei den (Getreidewaagen. Klein, Ob Ribbenfleich eines Thieres durch die Länge der Zeit könne verbeinert werden. Reyger, Vergleichunge der Witterung vom Jahre 1751 in Danzig und Berlin. Hanow, Beschreibung einer chinesischen Schnellwaage. Klein, Echinites Teldorpfii. Reyger, Von der Erzeugung der Blattläuse. Hanow, Von einem allgemeinen Maasse körperlicher Grössen. Klein, Von den Schaalthieren, Entenmuscheln und Steinmuscheln. Gralath, Geschichte der Rlektrieität. Hanow, Von der Ungleichheit der medieinischen oder Apotheker- Gewichte. v. Schröder, Versuche von der Stärke der einzelnen und zusammen- gedrehten Fäden. Gralath, Elektrische Bibliothek. Erstes Stück. de la Motte, Hein. Jac., Von einem durch die Elektrieität gehobenen krampfichten Mutterbeschwer. Bd. 3: Danzig; und Leipzig -1756. Mit 5 Taf H. Kühn, Untersuchung der natürlichen Ursachen von der Ebbe und Fluth. Klein, Von der erdichteten Thierpflanze Borametz und Agnus vegetabilis Seythicus genannt. Hanow, Untersuchte Abkühlung der Körper durch das Wegduften der Nässe auf ihrer Oberfläche. f Reyger, G., Von einem am 26. August 1750 erschienenen Nordlichte. Gralath, D.,. Elektrische Bibliothek. Zweites Stück. Hanow, Erläuterte Ursachen der Versuche mit den Springkölbchen. Reyger, G., Von der Witterung der Jahre 1752 bis 1755. Klein, Natürliche Historie des Kaffeebaums und dessen Anbau in Danzig aus eigener Erfahrung. Lürsenius, Ph. S.,, Vom Salzgehalte des Seewassers bei Danzig. 126 Schwengel, Georg, Prior des Karthäuser Klosters bei Danzig, Von einigen natürlichen Merkwürdigkeiten auf den Gütern dieses Klosters. Hanow, Einiger Nachtrag zu den feuerlöschenden Anstalten. Gralath, Geschichte der Elektrieität. Dritter Abschnitt. Nachrichten von dem Leben Herrn Gottlieb Pfennigk. Neue Sammlung von Versuchen und Abhandlungen. Bd. I (einziger Band) Danzig 1778. Mit 4 Tafeln. Hanow, Neue Bemerkungen von dem Gebrauche des Gesichts. Reyger, G., Vorstellung des Weltgebäudes aus der Venus und dem Mond. Hanow, Sichere Bestimmung der Feinigkeit der Haare und Fädchen. Reyger, G., Nähere Bestimmung des Untergangs der Sonne und ihrer Mittagshöhe in Danzig, 1772. Krüger, Ephraim, Vom Fall schwerer Körper in reinem Wasser und in Salzwasser. v. Schröder, B. G., Versuch einer Abhandlung von den Phosphoris. John, J. W., Versuch mit dem Quassienholz. Therkorn, C©.A., Gedanken über die sogenannten Berg- oder Erdkohlen. Zorn v. Plobsheim, F. A., Gedanken über künftig etwa noch zu ent- deckende neue vierfüssige Thiergeschlechter und Gattungen. v. Scheffler, J. P. E., Beiträge zu den Untersuchungen über das Elektrum und den Lyneur der Alten. Zorn v. Plobsheim, Beschreibung der auf den Tafeln I und II ab- gebildeten Conchylien und der auf Tafel IV abgebildeten sibirischen gediegenen Erzstufen. Nachrichten von dem Leben von P. Swietlicki und B. Hagemeister und Lobrede auf Th. Klein. Neueste Schriften der Naturforschenden Gesellschaft. Bd. I. H. 1. 1820. Rathke, H., Beiträge zur Geschichte der Thierwelt. 1. Ueber die Entstehung und Entwickelung der Geschlechtstheile bei den Urodelen. 2. Anatomie der Idothea entomon oder des Schacht- wurms. 4 Taf. H. 2. 1820. Westphal, J. H., 1. Ueber die Perioden veränderlicher Sterne; 2. Die mittlere Temperatur in Danzig für jeden Tag; 3. Ueber die verhältnissmässige Helligkeit der Sterne. H. 3. 1824. Rathke, H., Ueber den Darmkanal und die Zeugungs- vorgänge der Fische. — 5 Taf. H. 4. 1825. Rathke, H., Ueber die Entwickelung der Geschlechtstheile bei den Fischen, bei den Amphibien, bei den Vögeln und bei den Säugethieren. Folgerungen aus den Beobachtungen. — 3 Taf. Ba. 11. H. I. 1826. Kleefeld, Meteorologische Betrachtungen und Be- obachtungen, in den Jahren 1807 bis 1324 zu Danzig angestellt. 127 H 2. 1827. Rathke, H., Ueber den Eierstock der Haifische; Beiträge A: . zur Entwiekelungsgeschichte der Haifische und Rochen; Bemerkungen über den inneren Bau des Querders und des kleinen Neunauges; Be- merkungen über die Schwimmblase einiger Fische. — 3 Taf. 3 und 4. 1831. Kleefeld, Meteorologische Beobachtungen, angestellt zu Danzig in den Jahren 1807 bis 1830. Bad 111. H. 1. 1835. Anger, ©. Th, Ueber die sicherste Bestimmung der geographischen Breite aus Beobachtungen mit einem Spiegelsextanten oder ähnlichen Instrumente. H. 2. 1839. v. Siebold, ©. Th., Beiträge zur Naturgeschichte der wirbellosen Thiere, Medusa aurita, Cyelops, Loligo, Gregarina und Xenos. — 3 Taf. H. 3. 1840. Kleefeld, Meteorologische Beobachtungen, angestellt zu Danzig in den Jahren 1831 bis 1838. H. 4. 1842. Rathke, H., Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Physiologie; Reisebemerkungen aus Skandinavien nebst einem Anhange über die rückschreitende Metamorphose der Thiere. — 6 Taf. Bd. IV. H.1. 1843. Menge, A, Ueber die Lebensweise der Arachniden. H N. 3 Taf. Aycke, Bemerkungen über das Hochland von Hinter-Pommern und Pommerellen. — 1 Karte Klinsmann, Novitia atque defectus florae Gedanensis. 2. 1848. Lievin, Die Branchiopoden der Danziger Gegend. — 9 Taf. 3. 1850. Menge, A., Beiträge zur Naturkunde Preussens. 1. Ge- ognostische Bemerkungen; 2. Ueber das äussere Ohr des Maulwurfs und über Lacerta agilis und erocea; 3. Ueber die Lebensweise der Afterspinnen, Phalangida; 4. Verzeichniss Danziger Spinnen. — 3 Taf. H. 4. 1851. Anger, ©. T., Untersuchungen über die perspeetivische Verzerrung. — 1 Taf. Menge, A., Myriopoden der Umgegend von Danzig. — 2 Taf. Bd. V. H. 1. 1853. Hansen, P. A, Theorie der Pendelbewegung mit E. Rücksicht auf die Gestalt und Bewegung der Erde. Gekrönte Preis- schrift. a 2. 1855. Anger, Untersuchungen über die Funktion J mit An- wendungen auf das Kepler’sche Problem. p Menge, Ueber die Scheerenspinnen, Chernetidae. — 4 Taf. Klinsmann, Clavis Breyniana oder Schlüssel zu J. Breynii Geda- nensis Exoticarum aliarumque minus cognitarum plantarum centuria prima und zu J. Ph. Breynii lcones fascieuli rariorum plantarum primus et secundus. 3. 1850. Peters, ©. A. F., Bestimmung der Abweichungen des Greenwicher Passageinstruments vom Meridian. 1750 bis 1762. .Ge- krönte Preisschrift. H. 128 4. 1856. Lievin, Branchipus Oudneyi, der Fezzan-Wurm. — 1 Taf. Lievin, Die Monsune des Indischen Meeres. — 2 Karten. Bd. VI. H. 1. 1858 Anger, ©. T, Untersuchungen über eine Methode ER ER zur Berechnung der planetarischen Störungen. Gieswald, H., Ueber den Hemmungsprozess in der Antherenbildung. 1 Tafel. Menge, A., Beitrag zur Bernsteinflora. — 1 Taf. 2 und 3. 1861. Gronau, J. W. F., Auflösung der kubischen Glei- chungen durch trigonometrische Funktionen des Kreises und der Hyperbel, nebst Tafeln für die letzteren. Kessler, Fr., Ueber die Beziehung zwischen Spannkraft und Tem- peratur des gesättigten Wasserdampfes. 4. 1862. Gronau, Tafeln für die hyperbolischen Sektoren und für die Logarithmen ihrer Sinus und Cosinus. Schriften. Neue Folge. Bd. -T. H. H. 1. 1863. Gronau, Tafeln für sämmtliche trigonometrische Funktionen der cyklischen und hyperbolischen Sektoren. 2. 1865. Kayser, Beobachtungen der magnetischen Deklination in Danzig. Kayser, Das Depressions-Mikrometer. — 1 Taf. Mehler, Ueber die Anziehung homogener Körper, insbesondere der Polyeder. — 1 Tafel. Klinsmann, Ergänzungen und Berichtigungen zu „Novitia atque de- fectus florae Gedanensis (1843).“ Deneke, Ein neuer akustischer Interferenz-Versuch. Gronau, Theorie und Anwendungen der hyperbolischen Funktionen. — IOTaf. 3 und 4. 1866. Bail, Jahresbericht für 1865. Loew, Ueber einige bei Danzig gefangene Dipteren, bei denen die Flügel verkümmert sind oder ganz fehlen. Menge, Preussische Spinnen. Abth. I. — 28 Taf. Bd. U. H. 1. 1868. Bail, Jahresbericht für 1866 und 1867. Kayser, Resultate und Beobachtungen von Sonnenflecken während der Jahre 1754—58. — 2 Taf. Kayser, Ein Mittel, den persönlichen Fehler bei Passagen - Beob- achtungen zu bestimmen. Gronau, Historische Entwickelung der Lehre vom Luftwiderstande. Brischke, Kleinere Beobachtungen über Insekten. Menge, Preussische Spinnen. Abth. II. — 15 Taf. 2. 1869. Bail, Jahresbericht für 1868. Bail, Ueber Pilzepizootien der forstverheerenden Raupen. — 1 Taf. Bail, Ueber androgyne Blüthenstände. 129 Bail, Kürzere Mittheilungen. Kayser, Construction und Theorie eines Marine-Distanzmessers. — 3 Taf. Kayser, Untersuchung des Mondes hinsichtlich seiner ellipsoidischen Gestalt. Brischke, Kleinere Mittheilungen über Insekten. Zusätze. Lissauer, Beschreibung eines männlichen Zwitterschafes. Menge, Ueber einen Skorpion und zwei Spinnen im Bernstein. Menge, Preussische Spinnen. Abth. III. — 6 Taf. Heft 3 und 4. 1871. Bail, Jahresbericht für 1869 und 1870. Neumann, Zusammenstellung der von F. Strehlke für Danzig an- gestellten meteorologischen Beobachtungen. 1. Theil, 1841—1843. Kayser, Refraktionstafeln für Kreis-, Faden- und Positions-Micro- meter, anwendbar in Polhöhen von 32°—90°. Lissauer, Ueber das Verhalten des Prangenauer Wassers in Blei- röhren. Helm, Ueber die chemische Zusammensetzung des Wassers der neuen Wasserleitung und Vergleich desselben mit anderen Trink- wässern Danzig». Brischke, Kleinere Beobachtungen über Insekten. Brischke, Verzeichnis der Wanzen und Zirpen der Provinz Preussen. Ohlert, Arnold, Lichenologische Aphorismen I. Menge, Preussische Spinnen. Abth. IV. — 4 Taf. Bd. III. Heft 1. 1872. Bail, Jahresbericht für 1871. Lissauer, Altpommerellische Schädel. — 6 Taf. Kasiski, Das Gräberfeld bei der Persanziger Mühle. — 21 Holz- schnitte. kr. Lampe, Allgemeine Bemerkungen über die Bewegung des Wassers in Röhren nebst Messungen von Druck und Geschwindigkeit an der Danziger Wasserleitung. — 2 Taf. Menge, Ueber eine im Bernstein eingeschlossene Mermis. Menge, Preussische Spinnen. Abth. V. — 4 Taf. 2. 1873. Bail, Jahresbericht für 1872. Kayser, Das Niveau in neuer und erweiterter Anwendung für astro- nomische und geodätische Zwecke. Festabhandlung, dem Förderer der physikalischen und astronomischen Wissenschaften, Herrn Direktor em. Dr. F. Strehlke, zu seinem 50 jährigen Jubiläum als Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft. Neumann, Zusammenstellung der von F. Strehlke für Danzig angestellten meteorologischen Beobachtungen. Theil II. 1844 —48. Helm, Ueber die chemischen Bestandtheile der Graburnen. 9 130 Brischke, Ueber die Zerstörer der Pappeln. Ueber Ratzeburgs Spinneneier. Nahrung zweier Raubwespen-Larven. Beitrag zur Parthenogenesis. Massenhaftes Erscheinen einiger Insekten. Gelechia cauligenella. Lebert, Ueber Fluorescenz des Bernsteins. Scharlock, Bericht über eine grosse vorgeschichtliche Begräbniss- Stätte bei Radezijewo in Polen. Bail, Kürzere Mittheilungen: Blühende Pflanzen in den letzten Wintern. Eingewanderte Pflanzen. Ein Eibenwald in Westpreussen. Notizen über Pilze: a. Bulgaria globosa. b. Sparassis cerispa. ec. Schwarze Trüffeln, Tuber mesenterieum, in Westpreussen. Marschall, Welchen Volksstämmen gehören die altpreussischen Gräber-Funde an? Lissauer, Neue Beiträge zur pommerellischen Urgeschichte. — 3 Taf. Kasiski, Bericht über die im Jahre 1872 fortgesetzten Untersuchungen von Alterthümern in Pommerellen. Menge, Preussische Spinnen. Abth. VI. — 6 Taf. H. 3. 1874. Bail, Jahresbericht für 1873. Lissauer, Beiträge zur Westpreussischen Urgeschichte. — 6 Taf. Conwentz, Mittheilung über Petrefaktenkunde aus den Diluvial- geschieben bei Danzig. Brischke, Ueber die Zucht der Kiefernspinner-Raupen im Jahre 1874. Ein summender Acilius sulcatus. Meisen und Baumläufer können auch schädlich werden. | Kasiski, Bericht über die im Jahre 1873 fortgesetzten Untersuchungen der Alterthümer bei Neustettin. Menge, Preussische Spinnen. Abth. VIL. — 7 Taf. H. A. 1875. Bail, Jahresbericht für 1874. Kasiski, Bericht über die im Jahre 1874 fortgesetzten Untersuchungen von Alterthümern bei Neustettin. Menge, Das Skelet des breitköpfigen Finnwals, Pterobalaena laticeps. — 4 Taf. Brischke, Ueber Hymenopteren-Bauten. Bail, Ueber Hornzapfen von Bos Pallasii v. B. und über Stangen von Cervus Elaphus und Cervus tarandus. Ohlert, B., Laplace’s Hypothese über die Entstehung unseres Planeten- systems. Kayser, Akustische Studien am Klavier. — 1 Taf. Abegg, Ueber Rettungsmittel bei Verblutungsgefahr. Menge, Preussische Spinnen. Abth. VII. — 5 Taf. Bd. IV. H. 1. 1876. Bail, Jahresbericht für 1875. Bericht über die Entstehung und Thätigkeit der Sektion für Anthro- pologie von 1872 bis Nov. 1876. H. H. 131 Abegg, Die wichtigsten Neuerungen in der Krankenbehandlung. Lissauer, Drei Burgwälle bei Dt. Eylau. — 1 Tat. Kasiski, Bericht über die im Jahre 1375 fortgesetzten Untersuchungen der Alterthümer bei Neustettin. — 1 Taf. Kasiski, Ueber Brandgräber. — 3 Taf. Helm, Einige auf die Danziger Canalisation bezügliche ehemische Analysen. Menge, Preussische Spinnen. Abthı. IX. — 6 Taf. 2. 1877. Bail, Jahresbericht für 1876. Conwentz, Oelhafens Klenchus plantarum circa Dantiscum nascentium. Ein Beitrag zur Geschichte der Danziger llora. Brischke, Kürzere zoologische Mittheilungen. Kayser, Beobachtungen über Refraction des Sechorizon.s und Leuchtthurmes von Hela, angestellt auf dem Observatorium der Naturforschenden Gesellschaft zu Danzig. Brischke, Resultate der Zuchten forstschädlicher Insekten. Freymuth, Die Milch als Gegenstand der öffentlichen Gesundheits- pflege. Menge, Preussische Spinnen. Abth. X. — 6 Taf. 3. 1878. Bail, Jahresbericht für 1877 und für 1878. Bericht über die erste Versammlung des Westpreussischw.a Botanisch- Zoologischen Vereins zu Danzig. 1878. Rehdans, Dritter Nachtrag zur Phanerogiamenflora von Culm. Menge, Ueber die Blattscheide der Nadeln von Pinus silves- en re Treichel, Lützow, Conwentz, Brischke, Kürzere Mit- theilungen. v. Klinggräff jun., Zur Kryptogamenflora Preussens. 3rischke, Die lchneumoniden der Provinzen West- und Ost- preussen. Conwentz, Cupressinoxylon taxodioides. Kasiski, Bericht über die im Jahre 1876 fortgesetzten Untersuchungen von vaterländischen Alterthümern der Umgegend von Neu:stettin. — L. Tat Lissauer und Schück, Führer durch die anthropologische Samm- lung der naturf. Gesellsch. in Danzig. Brischke, Ueber die Gattung Pezomachus Gr. Helm, Ueber die mikroskopische Beschaffenheit und den Suhwefel- gehalt des Bernsteins. Helm, Gedanit, ein neues fossiles Harz. Helm, Beiträge zur Untersuchung des Asphalts und anderer Retinalithe. gr 132 Kayser, Ein Apparat zur Messung der Horizontal-Refraetion und zum genauen Nivellement. — Abbild. Menge, Preussische Spinnen. Abth. XI. Schluss. — 4 Taf. H. 4. 1880. Bail, Jahresbericht für 1879. Conwentz, Die fossilen Hölzer von Karlsdorf am Zobten. — 8 Taf. Bericht über die zweite Versammlung des Westpreussischen Botanisch Zoologischen Vereins zu Marienwerder. 1579. Bail, Vortrag. Hielscher, Bericht über seine im Kreise Strasburg vom 12. bis 24. Sept. 1878 ausgeführten Exkursionen. Schultze, S. S., Bericht über eine botanisch -zoologische Ex- kursion im Kreise Karthaus. Treichel, Botanische Notizen. Wacker, Vortrag. Wacker, Vierter Nachtrag zur Phanerogamenflora von Culm nach den Forschungen des Herrn Rehdans. Brischke, Die lehneumoniden der Provinzen West- und Ost- preussen. Neu bearbeitet. 1. Fortsetzung. Künzer, Ueber den Einfluss des Waldes auf den Zug der Ge- witter im Kreise Marienwerder. Kiesow, Beitrag zur Kenntniss der Backenzähne von Rhinocerus tichorhinus Fish. — 1 Taf. Bd. V. H. 1 und 2. 1881. Bail, Jahresbericht für 1880. Öhlert, B., Nekrolog des Professors Menge. Sitzungsberichte der anthropologischen Section vom Jahre 1877 bis April 1880. 2. Serie. Fröling, Das Bronze-Becken von Steinwage im Culmer Lande. — 11. Taf. v. Klinggraeff, H., Versuch einer topographischen Flora der Pro: vinz Westpreussen. Brischke, Die Blattmimierer in Danzigs Umgebung. Helm, Mittheilungen über Bernstein. Il. Glessit. IV. Ueber sieiliani: schen und rumänischen Bernstein. Helm, Chemische Analyse des Abwassers der Danziger Rieselfelder. 3erieht über die dritte Versammlung des Westpreussischen Botanisch- Zoologischen Vereins in Neustadt Westpr. 1880. Hielscher, Bericht über seine Exkursionen im Kreise Stras- burg 1879. | Lützow, Ueber seine Exkursionen um Oliva und utn Wahlendorf,; Kreis Neustadt. Schumann, Die Binnenmollusken der Umgebung von Danzig: Brischke, Die Iehneumoniden der Provinzen West: und Ost- preussen. 11. Fortsetzung. 133 Schultze, 8. $., Berieht über seine Exkursionen im Kreise Karthaus. Fiehmann, Systematisches Verzeichniss der Lepidopteren von Gross Pallubin und Umgegend im Kreise Berent. Treichel, Botanische Notizen 11. Treichel, Volksthümliches aus der Pflanzenwelt 1. Treichel, Polnisch-westpreussische Vulgärnamen von Pflanzen. Kiesow, Ueber Cenomanversteinerungen aus dem Diluvium der Umgegend von Danzig. 1. — i Taf. H. 3. 1882. Bail, Jahresbericht für 1881. Marschall, Heidnische Funde im Weichsel-Nogat-Delta. Helm, Mittheilungen über Bernstein. V. Ueber sicilianischen Bern- stein. VI, Ueber die elementare Zusammensetzung des Ostsee- Bernsteins. VII. Ueber Apenninen-Bernstein. Mayer, Ein Fall von Verdoppelung der Allantois und der äussern Genitalien. Bericht über die vierte Versammlung des Westpreussischen Botanisch- Zoologischen Vereins zu Elbing 1581. Conwentz, Die botanisch-zoologische Durchforschung der Pro- vinz Westpreussen. Bail, Vortrag. Janzen, Die Moosflora Elbines. v. Klinggraeff, H., Bericht über meine Bereisung der Lauten- burger Gegend. Hielscher, Bericht über Exkursionen im Kreise Strasburg. Lützow, Bericht über die botanische Untersuchung eines Theiles des Neustädter Kreises. 1830. Brischke, Die Ichneumoniden der Provinzen West- und Ost- preussen. Schluss. Brischke, Die Pflanzen-Deformationen (Gallen) und ihre Er- zeuger in Danzigs Umgebung. Treichel, Zoologische Mittheilungen 1. Treichel, Botanische Notizen 111. Treichel, Volksthümliches aus der Pflanzenwelt 11. Barth, Ueber die hygienische Bedeutung des Trinkwassers und rationelle Prineipien für dessen Untersuchung und Beurtheilung. Kiesow, Ueber Cenoman-Versteinerungen aus dem Diluvium der Umgegend Danzigs. 11. Kayser, Telegraphische Längenbestimmung zwischen Danzig und Königsberg. — 1 Taf. H. 4. 1883. Bail, Jahresbericht für 1882. Bericht über die fünfte Versammlung des Westpreussischen Botanisch- Zoologischen Vereins zu Kulm. 1882. Schumann, Die Binnenmollusken der Umgebung von Danzig. Erster Nachtrag. Rehberg, Bericht über zoologische Exkursionen im Kreise Marienwerder. (Schmetterlinge.) v. Klinggraeff, H., Bereisung der Gegend von Lautenburg. v. Klinggraeff, H., Bereisung des Kreises Schwetz. v. Klinggraeff, H., Einiges über topographische Floren, insbe- sondere die Westpreussens. Preuschoff, Beiträge zur Kryptogamenflora der Provinz West- preussen. Ludwig, Beitrag zur Flora von Christburg und Umgegend. Brischke, Beschreibung der forst-, garten- und landwirthschaft- lichen Feinde und Freunde unter den Insekten. Treichel, Botanische Notizen IV. Zoologische Notizen II. Treichel, Westpreussische Ausläufer der Vorstellung vom Lebensbaum. Treichel, Volksthümliches aus der Pflanzenwelt Il. l,ützow, Bericht über die fortgesetzte botanische Untersuchung des Kreises Neustadt Westpr. lützow, Nachtrag zur Lokalflora von Oliva. Brischke und Zaddach, Beobachtungen über die Arten der Blatt- und Holzwespen. Abth. 11. — 8 Taf. Bd. VI. H. 1. 1884. Bail, Jahresbericht für 1883. ericht über die sechste Versammlung des Westpreussischen Botanisch- Zoologischen Vereins zu Dt. Eylau 1883. Conwentz, Die westpreussischen insektenfressenden Pflanzen. Con ’ventz, Die einheimische Wirbelthierfauna. v. Klinggraeff, H., Bericht über botanische Reisen im Kreise Neustadt. Brick, Bericht über Fxkursionen im Kreise Tuchel. Hellwig, Bericht über Exkursionen im Kreise Schwetz. Kalmuss, Bericht über Exkursionen in den Kreisen Elbing, Stuhm, Mohrungen, Pr. Holland, Heilsberg und Braunsberg. Treichel, Botanische Notizen V. Zoologische Notizen 11. Treichel, Die Kräuterweihe in Westpreussen. Treichel, Volksthümliches aus der Pflanzenwelt IV. Helm, Mittheiluongen über Bernstein. VII. Ueber einige Ein- schlüsse im Bernstein. IX. Ueber die Holzreste im Bernstein und unter Bernstein. X. Ueber blaugefärbten und fluorescirenden Bern- stein. .XI. Ueber knochenfarbigen und bunten Bernstein. H elın, Ueber die Bestandtheile der Kanalflüssigkeit und des Abwassers der Danziger Rieselanlagen. 135 v. Klinggraeff, H., Die Stellung der Botanik unter den Natur- wissenschaften. Preuschoff, Volksthümliches aus dem grossen Marienburger Werder. Bat, Conwentz, Bericht über die Durchforschung der Provinz West- preussen Seitens des Provinzial-Museums während der ersten sechs Jahre. Kiesow, Ueber silurische und.devonische Geschiebe Westpreussens. — 3 Tafeln. .2. 1885. Bail, Jahresbericht für 1884. Bericht über die siebente Versammlung des Westpreussischen Botanisch- Zoologischen Vereins zu Dt. Krone 1834. Schmidt, Kleinere Mittheilungen. Conwentz, Die einheimische Wirbeltbierfauna II. — Flora artefacta von Christine Jauch. Brischke, Meine erzogenen, parasitisch lebenden Fliegen. — Eine seltene Erscheinung. v. Klinggraeff, H., Bericht über die Reisen an den Seeküsten Westpreussens. v. Klinggraeff, H., Verzeichniss seltener und neuer Moose. Preuschoff, Bericht über die fortgesetzte Untersuchung des Weichsel-Nogat-Delta. Hellwig, Bericht über die Exkursionen im Kreise Schwetz. Kalmuss, Flora des Kreises Elbing. Treichel, Botanische Notizen VI. Zoologische Notizen IV. Treichel, Volksthümliches aus der Pflanzenwelt V. Lützow, Exkursionsberichte } Schumann, Zuchtversuche mit Helix nemoralis L. Helm, Mittheilungen über Bernstein. XII. Ueber die Herkunft des in den alten Königsgräbern von Mykenae gefundenen Bernsteins und über den Bernsteinsäuregehalt verschiedener fossiler Harze. Helm, Ueber die in Westpreussen und dem westlichen Russland vor- kommenden Phosphoritknollen und ihre chemischen Bestandtheile. Brischke, Nachtrag zu den Beobachtungen über die Blatt- und Holzwespen. — 1 Taf. Conwentz, H. R. Göppert, sein Leben und Wirken. — 1 Taf. Kayser, Analyse der Beugungserscheinungen, welche durch einen Spalt entstehen. — 4 Taf. H. 3. 1886. Bail, Jahresbericht für 1885. Bericht über die achte Versammlung des Westpreussischen Botanisch- Zoologischen Vereins zu Dirschau 1885. Conwentz, Die einheimische Wirbelthierfauna Ill. Bail, Botanische Notizen. — 1 Taf. BR Briek, Bericht über die Exkursionen im Kreise Tuchel. v. Klinggraeff, Botanische Reisen im Kreise Karthans. Hohnfeldt, Beitrag zur Flora des Kreises Pr. Stargard Westpr. Lützow, Bericht. Treichel, Botanische Notizen VII. Zoologische Notizen V. Treichel, Pflanzenkunde des Pommerellischen Urkunden- buches. Treichel, Volksthümliches aus der Pflanzenwelt V1. Treichel, Floristische Standorte. Hohnfeldt, Beitrag zur Flora des Kreises Schwetz. v. Klinggraeff, Einige Berichtigungen. Kalmuss, Nachtrag. Mittheilungen aus der Anthropologischen Abtheilung des Westpreussi- schen Provinzial-Museums. I. Das Weichsel-Nogat-Delta von Lissauer und Conwentz. — 4 Taf. Freymuth, Ueber die Cholera, Vortrag. Helm, Mittheilungen über Bernstein. XIII. Ueber die Insekten des Bernsteins. Brischke, Die Hymenopteren des Bernsteins. H. 4. 1857. Bail, Jahresbericht für 1886. Bericht über die neunte Versammlung des Westpreussischen Botanisch- Zoologischen Vereins zu Schlochau 1886. Künzer, Klimatologisch-phänologische Beobachtungen aus West- preussen, spez. Marienwerder. Kalmuss, Ergebnisse botanischer Exkursionen aus dem Jahre 1885. Zacharias, Faunistische Studien in westpreussischen Seen. — ı Tafel. Brischke, Bericht über eine zoologische Exkursion nach Se- resen im Juni 1886. v. Klinggraeff, In den Jahren 1835/86 von mir gesammelte, seltene und für die Provinz neue Charen und Moose. Lützow, Bericht über botanische Exkursionen im Neustädter, Karthäuser, Berenter und Danziger Kreise. Finger, Beitrag zur Flora von Lessen und Umgegend. Bericht über die Thätigkeit der Elbinger Alterthumsgesellschaft im Jahre 1885/86. v. Sandberger, Bemerkungen über einige Heliceen im Bernstein der preussischen Küste. — 1 Taf. Dorr, Der Burgwall bei Lenzen. — 2 Taf. Jacob, Bezogen die Araber des Mittelalters Bernstein von der Ost- see her? Schumann, Zur Kenntniss der Weichthiere Westpreussens. Brischke, Zur Parthenogenesis bei den Blattwespen. Neumann, Ein Lebenshild Friedrieh Strehlke's. Schumann, Bürgermeister Gralath, der Stifter der Naturf. Gesell- schaft in Danzig. Meyer, A. B., Notiz über in Ostseebernstein eingeschlossene Vogel- federn. Bd. VI. H. 1. 1888. Bail, Jahresbericht für 1887. Ei! Koenike, Eine neue Hydrachnide aus dem Karasch-See bei Deutsch- Eylau. — 1 Taf. Brischke, Zweiter Nachtrag zu den Beobachtungen über die Blatt- und Holzwespen. Bericht über die Thätigkeit der Elbinger Alterthumsgesellschaft im Jahre 1886/87. Bericht über die zehnte Versammlung des Westprenssischen Botanisch- Zoologischen Vereins zu Riesenburg 1587. Conwentz, Die einheimische Wirbelthierfauna IV. Conwentz, Vorweltliche Wirbelthiere aus der Umgebung von Riesenburg. Brischke, Bericht über eine Exkursion nach Hela während des Juli 1887. Lakowitz, Die Vegetation der Ostsee im Allgemeinen und die Algen der Danziger Bucht im Speziellen. Treichel, Botanische Notizen V1ll. Zoologische Notizen Vl. v. Klinggraeff, Bericht über die botanischen Exkursionen im Jahre 1887. 3rischke, Hymenoptera aculeata der Provinzen West- und Ost- preussen. — Nachtrag. Brick, Beiträge zur Biologie und vergleichenden Anatomie der bal- tischen Strandpflanzen — 1 Doppeltaf. Jentzsch, Ueber die neueren Fortschritte der Geologie West- preussens. 2. 1889. Bail, Jahresbericht für 1888. Sitzungsberichte der anthropologischen Section vom Jahre 1880 bis Ende 1888. 3. Serie. Bericht über die Elbinger Alterthumsgesellschaft im Jahre 1887/38. Helm, Ueber die chemische Untersuchung der Grundwässer aus Danzig und Elbing. Bericht über die elfie Versammlung des Westpreussischen Botanisch- Zoologischen Vereins in Danzig 1888. Bail, Speziellere Mittheilungen. v. Klinggraeff, Ueber die Bastarde bei Farnen und Moosen. Preuschoff, Beitrag zur Flora des Elbinger Kreises. Conwentz, Ueber ein Herbarium Prussieum des Georg Andreas Helwing aus dem Jahre 1717. Conwentz, Die einheimische Wirbelthierfauna V. Brischke, Bericht über eine Exkursion nach Steegen auf der frischen Nehrung im Juli 1588 Taubert, Bericht über die im Kreise Schlochau im Juli und August 1888 unternommenen botanischen Exkursionen. Kalmuss, Botanische Streifzüge auf der frischen Nehrung von Neukrug bis Pröbbernau. Kaufmann, Pilze der Elbinger Umgegend. v. Klinggraeff, Botanische Reisen im Sommer 1888. Treichel, Botanische Notizen IX. Zoologische Notizen VN. Wolterstorff, Die Amphibien Westpreussens. _ H. 3. 1890. Bail, Jahresbericht für 1889, Sectionsberichte. Bericht über die zwölfte Versammlung des Westpreussischen Botanisch- Zoologischen Vereins in Tolkemit 1889. Conwentz, Allgemeiner Bericht. Bail, Wissenschaftliche Mittheilungen. Brischke, Lebensgeschichte zweier Rüsselkäfer. Brischke, Insekten auf Farnkräutern. Conwentz, Alte Bäume im Kreise Elbing. v. Klinggraeff, Schmetterlingsfang der Drosera anglica Huds. Lakowitz, Betuloxylon Geinitzii nov. sp. und die fossilen Birken- hölzer. — 1 Taf. Bericht über die Thätigkeit der Elbinger Alterthumsgesellschaft im Jahre 1888/89. Seligo, Hydrobiologische Untersuchungen. I]. Zur Kenntniss der Lebensverhältnisse in einigen westpreussischen Seen. Eckstein, Thierische Haareinschlüsse im baltischen Bernstein — Darf, Brischke, Nachtrag zu Bachmanns Beiträgen zur Dipteren-Fauna der Provinzen West- und Ostpreussen. Brischke, Einige für Westpreussen oder überhaupt neue lchneumo- niden und Blattwespen. Momber, Daniel Gabriel Fahrenheit. — 1 Taf. Schnaase, Alhazen. Ein Beitrag zur Geschichte der Physik. Conwentz, Ueber die Verbreitung des Suceinits, vornehmlich in Schweden und Dänemark. — 1 Taf. Ludwig, Botanische Mittheilungen. — 1 Taf. H. 4. 1891. Bail, Jahresbericht für 1890, Seetionsberichte. Freymuth, Die Influenza in Danzig 1889/90. Bericht über diedreizehnte Versammlung des Westpreussischen Botanisch- Zoologischen Vereins in Schwetz a. W. 1890. Conwentz, Allgemeiner Bericht. Landmann, Ueber die Schwetzer Flora. 139° Bail, Verschiedene Mittheilungen. Kalmuss, Neue Pflanzen des Kreises Elbing. Brischke, Dipterenlarven-Gänge im Erlenholz. Brischke, Zur Kenntniss der Parthenogenesis. Froehlich, Euphorbia linariaefolia Lützow, Botanische Exkursionen im Jahre 1889. Preuschoff, Vorlage getrockneter Pflanzen. Helm, Diverse Mittheilungen. Treichel, Starke Bäume. Conwentz, Zwei im Aussterben begriffene Pflanzen. Conwentz, Geschäftsbericht des Vereins im Jahre 1889. v. Klinggraeff, Botanische Exkursionen im Jahre 1889. Brischke, Bericht über eine zweite Exkursion nach Steeg en im Jahre 1889. Kaufmann, Die Pilze der Elbinger Umgegend. Treichel, Ueber Blitzschläge an Bäumen. Lakowitz, Dr. Franz Carl Hellwig. Helm, Mittheilungen über Bernstein XIV. Ueber Rumänit. XV. Ueber den Suceinit und die ihm verwandten fossilen Harze. Bericht über die Elbinger Altertnumsgesellschaft im Vereinsjahre 1889/90. Lissauer, Heinrich Schliemann, Gedächtnissrede. Ausserdem hat die Gesellschaft die folgenden grösseren Werke herausgegeben. I. Die Flora des Bernsteins und ihre Beziehungen zur Flora der Tertiär- formation und der Gegenwart von H. R. Göppert und A. Menge, l. Band. Göppert, Von den Bernstein-Coniferen. Mit dem Portrait Menge’s und 16 lithographischen Tafeln. Danzig 1883, gr. Quart. 2. Band. Conwentz, Die Angiospermen des Bernsteins. Mit 13 lithogr. Tafeln. Danzig 1886, gr. Quart. II. Die prähistorischen Denkmäler der Provinz Westpreussen und der angren- zenden Gebiete von Dr. A. Lissauer. Mit 5 Tafeln und der prähistorischen Karte der Provinz West- preussen in 4 Blättern. Danzig 1537, gr. Quart. III. Monographie der baltischen Bernsteinbäume von H. Conwentz. Mit 18 lithogr. Tafeln in Farbendruck. Danzig 1890, gr. Quart. 140 Autoren-Register zu den vorstehenden Schriften. VA. bedeutet Versuche und Abhandlungen. NS. bedeutet Neue Sammlung von Versuchen und Abhandlungen. N Sch. bedeutet Neueste Schriften, N F. bedeutet Nene Folge. Die römische Zahl giebt den Band an, die arabische dos Heft. Abegg, N F. 00) TIL-A, al. Anger, N'Sch HI, IV 3,9872, NL: Aycke, N Sch. IV 1. Baıl DORT 3,4 2A TE Iyii-& VL ANA, VliaA Barth, NE; V 3; BrokaN, Er VL, VH 21 Brischke, NE. II 1-4, IV 2—4, V 1—4, VI2—4, V11 1—4. Conwentz, NE. 1113,1V 24, V3, V11-—3, V1 1-—4. Denecke, NF. I 2. Dorr, NF. VI 4. Eckstein, NF. V11 3. Eichmann, NF. V 1,2. Finger, NE. VI 4. Hreymutb,, „N.R.»IV 2,719. VITA, Froehlich, NF. V11 4. Rroelıme, NR. V 1,2, Giesswald, N Sch. VI 1. Gralath, „VA. 2 IR GrEOBau, IN Sch. ME>2 AN Ra, 11%. klanow, VAT AUS EI. Hansen, N Sch. V 1. Hellwig, NF. VI, 2. Helm, NR.ITIT 3,0117 27302123; vV 1-3, VI1-3, VI 2, & Hielscher, NE. IV-4,V 1,2. Hohnfeldt, NF. V1 3. NS. III 24, Jacob,:N EB. VI 4. Jantzen, NF. V 23. Jentzsch, N FE, VIT.T: John, «N 8:71. Kalmuss, N FE.V11, 3, 4 VIs2zz Kasiski, NF. III 1—4, IV. 1, 23. Kaufmann, NF. Vl1l 2, 4. | Kessler, N Sch. V1 5. | Kiesow, N F. IV 4, V.1-3, MER | Kleefeld, N Sch. 111, 3,4, III 3. Klein, ;V.A- I, DsSIM. v.- Klinggraefi H, NE. IV5, VI ZZ VI 1-4, VII 1-4. | Klinsmann, N Sch. IV1,V2. NF. 12. Koenicke, NE. VII1. | Krüger, NS. I. Kühn, VIA;ET. Künzer, NR. IV A Lakowitz, NF. VIl 1, 3, 4. Landmann, N F. VIIL4. Lampe, IN RZ 12: Lebert, NF. II 2. Lieyin, N Sch 2, vo Lissauer, NF. 11 2—4, IV Da Vz boew;aN Res Ludwig, NF. V4, W113. Lürsenius, VA.I. Lützow, NF. V 1—4, VI 2—4, VII4. Marschall, NF. IT-2, V 3. Mehler, NF. 12. ie Menge, N Sch. IV 1,3, 4, V 2, VIl. NRUT 3,4 11-4 MITA, IV 1—3. Meyer A. B,, NF. VI 4. Meyer O., NF.V 5. Momber, NF. VIIL2. de la Motte, VA. 11. Neumann, NF. 113,4, I12, VIA. Oblert A., NE. 11 3, 4. Ola B, NE. IT 4 V1,2. Peters, N Sch. V 2. Preuschoff, NF. V4, VI1,2, V112, 4. Bathke, N Sch. I 1, 3, 4, IT 4, HLA. Rehberg, NF. V 4. Rehdans, NF. 1V 23. Bee. VA. IL, NS. 1. Sandberger, NF. VI 4. Scharlock NF. III 2. vr v. Scheffler, NS. 1. Schmidt, NE. VI 2. Schnaase, NF. V11 3. v, Sehröder, VA. II. NS. Schück, NF. IV 3. Schultze, NE. IV 4, V1, Schumann, NE. V 1, 2, VL2, 4. Seligo, NF. VII 3. v. Siebold, N Sch. 111 1. Taubert, NF.'VII 2. Therkorn, NS. ]. Treichel, NF. IV 34V ST 1,094; Wacker, NF. IV A. Westphal, N Sch. I 2. Woltersdorfi, NF. VII 2. Zacharias, NF. VI 4. Zorn v. Plobsheim, NS. I. I. ) ie 4 vI Anatomie 46. Anatomisches Theater 82. Anthropologische Section 69—70. Astronomie 24, 29—37, Ausdehnung der Flüssigkeiten Autoren-Register 140—141. Bernstein 61—64. Bibliothek 23, 65. Bos Pallasii 23. Botanik 15, 48, 60. Botanisch-Zoologischer 65. Chemie 16, 27, Direetoren 74—75. Ehrenmitglieder 23. Eintrittsgeld 13, 25. Feste 27, 52, 72. Finnfisch 66. Gäste 12, 48, 57. Geologie OL Gesetze 4, 25, 39, 54, 112— Haus der Gesellschaft 49. Hebammenordnung 21. Kassenverhältnisse 12, 28, 55 66, 69. Korporationsrechte 39. Liesezimmer 65. Liesezirkel 38. Lokal der Gesellschaft 12, 49. Jo, 39—12, 10. Verein 71. 419. Ro 98, 64. 59 142 Sachregister. Mathematik 16, 45. Medicin 10, 17, 48, 65, 71. Meteorologie 6, 11, 43—45, 64, 71. Physik. Elektrieität 7, 17, Fall im Wasser 16. Galvanoplastik 45. iR Haarröhrchen 9. Holz, Luftpumpe 3, 6—9. 45, Mariottes Versuch 6. Mechanik 5, 10, 11, Optik 9. Papins Topf tt. Salzgehalt der Ostsee 11. Section für Physik und Chemie Waage von Kühn 6. imprägnirt 9. Magnetismus 9, 16, 0% Preisaufgaben 19, 20, 41. Provinzial-Museum 66. Referenten 26. Ring des Directors 55. Sammlungen 22, 51, 66, 67. Schriften Heransguke 13, 21,283 Seetionen 69—71. Siegel 13. Statut, neuestes, 119—124. Stiftungen :18, 19, 29,39, 43: ro . Stipendium 72 Zoologie 11, 12, 14, 46—48, Prämien für Erweckung Ertrunkener m ‘ “) Fe 51, 60. 1 1% 143 Namenregister. Abegg, H. B., 100. Bbere, 6, H., 56, -:65)°171.7102, 140, Achard 24, 107. Achenbach 55, 111. Albrecht, Ph. J., 99. Albrecht, M. Fr., 99. Anden, K.'Th., 40, :75,. 95; 140: Anger 70. Arago 109. Argelander 110. v. Asch 107. Aycke, J. @G., 86. Aycke, J. Ch., 27, 51, 61, 88, (40, Bach, Fr. W., 91. v. Baezko 108. Bahr 103. v. Baer 108. 3ail, Th. K., 55, 56, 60, 67, 69, 73, 75, 103, 140. Baily 109. Balfour, J., 91. Banks 22, 107. Bartholdi, J. @., 87. Baum, W., 47, 48, 96. Baum, S., 99. Baum, G., 99. Baum, @., 103. Becher 107. Becker; Fr. W.,:91, Behuneck 56. Belk 58. Bentzmann, J., 82. Bentzmann, P., 83. Berger, J. H., 99. Berendt, N., 75, 86. Berendt, G. K., 48, 53, 62, 69, 75, 92. Berent, H., 101. Bernoulli, Joh., 29, 31, 107. v. Berzelius 109. { | Bessel 108. v. Bille 45, 92. Binge 108. Biörn, S., 89. Blech, E. Ph., 27, 75, 86. Blech. BE. Ph--E., 90: Bleihöfer, A., 109. Bloch, M. E., 107. Block, ©., 105. Blume 75, 89 v. Blumenthal, R., 100. Bobrick 45, 103. Böckel 90. v. Bockelmann, K. A., 102. v. Bockelmann 56. Boeck, C. L., 48, 68, 96. Böhm, Fr., 98. Böhm, Joh., 56. Boie, A. L., 98. Boretius, H., 101. Boretius, ©., 1083. v. Born 107. v. Borries, E., 72, 102. Böttcher, R., 112. Bötticher, K. W., 109. Bramson, M., 100. Brander 107. Brandes 109. v“ Brandt:97, 109. Braune, C. @.,.%. Bredow, O. A., 101. Brehm, E. A., 57. Breitenbach, H. A., 101. Brick 140. Brischke 51, 56, 59, 60, 64 bi, 140; Brunatti 51, 89. Buchenau 112. Bujack 109. Bülow, H. A. K., 100. v. Buquoy 108. Burdach 108. Busch 109. Büttner 96. de Galigeny 110. E07. Charpentier 107. Chemnitz, J. H., 107. v. Chreptowitz 107. Cialdi 110. Clebsch, A. Fr. v. Cobres 107. v,. Qarosi NR BEOTE Coeper, J. H., 83. Cohn, 'Th., 100. Cohn, H., 112. CGonradt, J., 2. Conwentz 56, 60, 61, 63, 70, 111, 140. Corda 109. Cords, H, 98. Crell 107. Cunis 81. de Cuypert 86. Czwalina 99. Dahlborn 110. Dalmer 97. Dauter, N. E., 75, 80. v. Dedenroth 97. Denecke 103, 140. Dittmer 108. Dohrn, E..R.,.111: Dohrn, A., 111. Domke, J. Fr., 99. v. Dommarus 100. Dorr 140. Dove, H. W., 108. Dragheim 80. Dubois 107. van Dühren, H., 84. v. Duisburg, ©. L., 91. Eckstein, K., 64, 140. Eggert, J., 99. Bgpert, C., 56. Kichmann, 140. Eisenhard 108. Elsner v. Gronow 111. Encke 108. üngel, J. D., 9 Engfer, M. Fr., 98. Ermann, P., 109. Ermann, G. A., 109. v. Ernsthausen 55, 112. Eschrieht 109. v. Esenbeck 108. v. Euler, J. A., 108. Evers 56. 3. Ewerbeck 87. Faber Fahrenheit 64, 73. Falkenberg 99. Fegebeutel, A., 56, 105 Feldt 44, 109. Ferber, J. S., 74, 83. Ferber, J. J., 107. v. Fiebig 93. Finger 140. Flander 75, 85. Flemming 41, 99. v. Flotow 56. Flottwell 91. Flügel, J., 110. Förstemann, W. A., 45, 75, 90. Förster, J.. B.,u23, 105: v. Frantzius 89, 110. Freymuth 56, 65, 140. 56. Fricke 56. Fritzen 101. Fröhlich 140. Fröling 56, 70, 105, 140. Fromm 96. v. Froreich 101. Fuchs 107. Füllbach 42. Funk, A., 56, 104. Gaebel 56. Gerlach, N. J., 80. (ermar 104. Gibsone, A., 92 Ar » Giesswald, H. R., 45, Giller 89. 48, 75, 101, 1-10, Gilles 110. Glaser, E. V., 102. (soldfuss 108. Göppert 62, 67, 109. Götz, G., 75, 89. Götz, E. F., 96. Gonnermann 56. v. Gossler 55, 112. Gnuschke, J. C., 87. Gnuschke, J. E., 96. Grabow 101. Grabowski 58. Graffenauer 108. Gralath, D., 3, 6—9, 12, 24, 74, 77,140. Gralath, K. Fr., 84. v. Gralath, St. K., 90. Grentzenberg 56, 60, 66, 104. v. d. Gröben 101. Groddeck, C. E., 54. Gronau 45, 56, 94, 140, Grube 109. Grun 67, 111. Grunau 99. Grunert 109. Günther, K., 100. Haase 71. Hächel 111. Hagemeister 18, 31. Hagen 93. Hagenow 110. Hagens 56, 70, 105. Hagerup 107. Hanff 42. Hanow 6, 43, 76, 140. Hansen 42, 110, 140. Harmans 83. Hartwich 100. Hartwig 100. Häser 72. Hayn 110. Hayne 108. Hecker 87. v. Heidecken 91. Hein, J. K., 92. Hein, J. A., 100. Hein, R., 56, 102. Hellwig 140. Helm 56, 60, 64, 65, 70, 140. Hennig 100. v. Henning 107. Hennings 72. Henoch 111. Hepner 100. Hermann, J., 107. Hevelius 31, 73. Hielscher 140. Hildebrand, ©. A., 100. Hildebrandt, K. R., 56. Hirsch 48, 100. Höchster 75, 85. Hofmann 102. v. Hohenbühel 111. v. Hohenwart 109. Hohnfeldt 140. Hoppe 109. Homeyer 109. Häne, E% Ars-7n.;/100: Höne, R., 103. Horn 111. Hube 20. v. Humboldt, A., 52, 73, 199 Jacob 140. Jacobsen, E. L., 56, 101. Jacobsen, E., 111. Jacobson, L., 108. Jansen 102. Jantzen 140. Jebens 100. Jentzsch 58, 112, 140. le Jolis 110. John 17, 83, 140. Kabrun, J., 83. Kade, D., 4, 74, 76. Kalmuss 140. v. Kade, M. L., 83. Kämmerer 108. v. Kampen 89. Kämtz 109. Kapsz 89. Kasiski 70, 111, 140. Kastner 108. 10 Kauffmann, W., 56, 69, 70. Kaufmann 58, 140. Kawall 111. Kaweran 5b. Kayser 42, 45, 56, 64, 65, 102. Keber 56, 102. Keferstein 108. Kennworthy 31. v. Kerkhoff 108. Kessler, Fr., 45, 102, 140. Kickx 109. Kiesow 56, 61, 140. Kirchner 56, 104. Klatt 110. Kleefeld 28, 29, 43, 44, 75, 87, 140. Klein, J. Th., 11, 14, 22, 61, 74, 78, 140. Klein, EL, 111: v. Klinggraeff, H., 56, 60, 111, 140. Klinsmann 48, 67, 95, 140. Klunzinger 67, 111. Koch, J. A., 36—37, 88. Koenicke 140. Kopernikus 50, 75. Korella 56. Korn 50. Körner 56, 103. Kositzki 86. Kretzschmer 100. Kruckenberg 89. Kruge 109. Krüger, E., 16, 24, 75, 83, 140. Kruser, I. 1,299. Krüger, F. W., 56, 103. Kühnd,-6, 14,74, 77, 140. Kuhn 109. Kulmus 84. Kumm, R., 6% 101. Kumn, P., 58. Kunath 56. Künzer 60, 140. Kutorga 109 Labes 89. Laine 81. Lakowitz 56, 60, 61, 70, 140. Landmann 140. Lankau 98. Lampe, J., 31. Lampe, Heinr., 84. Lampe, Ph. A., 17, 28, 35, 75, 85. Lampe, Herm., 56, 64, 71, 102, 140. Laxmann 107. | Lebert 140. v. Leipziger 55. Leitzen 56. Leukart 108. Lichtenberg, Fr. D., 90. Lichtenberg, @. Ch., 107. Liebeneiner 56. Lievin, A., 45, 47, 48, 52, 56, 75, 98, 140. Lievin, H., 56. Lipke 103. Lissauer 56, 59, 65, 67, 69, 70, 103, 140. v. Lobenthal 100. Loch 56, 105. Löfasz 94. Loew 110, 140. Lozinsky 111. Ludwig, F., 112, 140. v. Lupin 108. Lürsenius 10, 52, 140. Luther 19. Lützow 60, 140. Mackensen 39. Mädler 109. Marquardt 92. Marschall 70, 140. Marshal 91. Martens, J. H., 86. Martens, H. W. G., 99. Martiny 5%. Martini, F. H. W., 105. v. Martius 110. Matthias J. @., 85. Matthias, J. &. A, 98 Mathy, J. Fr., 82. Matthy,.d. H. A.,,89. Mehler 57, 105, 140. Mellin 105. Menge 47, 48, 57,59, 62,63, 66, 67,97, 141. Menzel 109. Menschen 105. Meyer, E., 108. Meyer, A. B., 64, 141. Meyer, O., 141. Michaelis 48. Minior 43. Mix 66, 92. Mobs, K, 7, H1R Moir 81. Momber, A., 56, 64, 71, 141. Morselli 111. v. Moschinski 107. de la Motte 9, 24, 74, 82, 141. Muhl 89. Müller, ©. Fr., 107. Müller, J., 109. Müller, J., 110. Müller, K., 112. v. Müller, Ferd., 67, 112. Nagel 93. Nathorst 112. Neugebauer 110, 141. Neumann, St., 57, 64, 141. Neumayer 57, 112. Nixius 83. Nollau 100. Nose 107. Nudow 85. Ohlert, A., 60, 104, 141. -Oblert, B., 57, 64, 105, 141. v. Olfers 108. Oerstädt 108. Oelschläger 57, 69. Oppler 57. Osterroth, Th. G., 83. Österroth, G. E., 89. Otto, Fr. J., 110. Pannenberg 02. Panzer 107. v. Parpart 111. Patsch 109. Paulig 94. Pegelau 83. Penzig 112. Peters, RB. H., 103. Peters, Ch. A. Fr., 42, 141. 147 Petersen 110. Petzholdt 111. Pfannenschmidt 57, 105. Pfennigk 80. Pictet 110. v. Plobsheim 12, 80, 141. Pohl 48, 112. Pölchen 57. Pott 839. Preuschhoff 60, 141. Preuss, L., 51,58, 110: Pritzel 110. Rabenhorst 111. Radde 48, 51, 57, 64, 73, 110: Radicke 57. Rathke 46, 91, 141. Ratzeburg 110. Rehberg 141. Rehdans 141. Rehefeldt 87. Reichard 111. Reichenbach, H. G. L., 109. Reinick, J. E., 10, 43, 74, 80. Reinick, G. G., 27, 29, 88. Reissner 57. v. Renard, 310. Beyver,. G., 11, .15,.24795 742331, 141: Reyger, J. F., 87. Roemer 112. Röper, J. A. Chr., 110. v. Rosen 107. v. Rosenberg, H. W., 27, 74, 79. v. Rosenberg, K., 108. v. Rosenzweig 103. Ross 67. v.ıRoth, BIIW.; 93: Koch, W., IE. Rothe 94. Rothländer 87. v. Rottenburg 89. v. Rüchel-Kleist 99. Sachs, O., 103. Sachs, R., 58, 110. Sadewasser 100. v. Sandberger 64, 112, 141. Sander 67, 111. Schäffer 103. Schaper 43, 75, 100. Scharlock 70, 141. Scheele 57. Scheffler, R. E. Ch, 82. v. Scheffler 17, 61, 83, 141. Schepky 57. Schimmelpfemnig 1, 57, 72, 112. Schirlitz 57. v. Schlagintweit, H., 111. Schlander 100. v. Schlechtendal 109. Schliemann 70. Schlözer 20. Schmelkes 110. Schmidt, M. G., 8b. Schmidt, M. Ch., 29, 75, 88. Schmidt, J. E. A., 88. Schmidt, H. R., 48, 100, 141. Schnaase, P. G., 86. Schnaase, P. G., 88. Schnaase, L., 64, 141. Schneller 48, 57, 101. Schöller 86. v. Schön 108. Schondorff 57. Schorr 48, 110. Schouw 108. v. Schreber 107. v. Schröder, B. G., 6, 9, 16, 74, 82, Schröder, G. A., 83. Schröder, H., 111. Schubert, J. K., 24, 25, 82. v. Schubert 109. Schück 1, 57, 67, 70, 105, 141. Schultze, S. S., 57, 60, 70, 141. Schumacher 108. Schumann, E., 57, 60, 64, 141. Schuster 104. Schwarz 82. Schweichert 44, 110. Schweitzer 100. Seebeck 109. af Segerström 93. Seide 44. Seidler 111. 141. Seiler 57. Seligo 141. Semon 57, 72, 101. Sendel, 9, 16, 74, 82. Settau 82. v. Siebold 46, 97, 141. Siewert 57, +98. | Simpson 98. Sinogowitz 48, 96. Skepsgardt 87. Skusa, 2A: By 1, 27,53, 8% Skusa, 21: W., "1.91, 28,230. v. Smalian 91. Söhner 3, 74,79. Solander 22, 107. Sommer 87. Sömmering 110. Spehr 108. Spengler 105. Stanislaus, August, 17, 35, 51. Stannius 110. Steenke 94. v. Steeven 110. v. Steinheil, ©. A., 110. v. Sternberg 109. Stich 102. Stolterfoth 84. Strassburger 112. Strehlke 40, 45, 57, 72, 92. Struve, Fr. @. W., 108. v. Stumpfeldt 111. Swietlicki 79. Taubert 141. Täubert 90. Tennstädt 97. Therkorn 23, 105, 141. Thorell 111. v. Thiedemann, A., 48, 99. Tinkel 19. Titius; J.:D4 19,197 Treichel 57, 60. \W\, Treviranus 109. Tröger 45, 94. Turner 87. Uphagen, J., 55. v. Vegesack 92. Verch 18: v. Vering 109. Vogt, C., 58. Wachter 90. Wacker 60, 141. Wagner, A., 48, 101. Walch 105. Wald 102. Waldin 107. Wallenberg, Abr. 57. Wallenberg, Ad. 57. Weber, W., 112. Weickhmann, G. J., 74, 83. Weickhmann, J. W., 75, 88. Weickhmann, D. G., 75, 85. v. Weiekhmann, J. H. 89. Muenzen, G.,48, 92.05, _ Wendt, G., 58. ai Wernich, Ch. F,: G.. 100: Wernsdorf 99. 149 Westphal 43, 91, 141. Wilde 100. Wilcke 20. Willer 83. v. Winter 54, 57, 59, 103. Wittrup 107. Woide 107. v. Wolf, N. M., 23, 29—36, 84. Wolff, S., 81. Wolff, S. G., 86. Woltersdorff 60, 141. Wrede 108. v. Zach 107. Zacharias 60, 71, 141. Zaddach, K. Fr., 96. Zaddach, E. G., 110. Zernecke, D. A., 75, 86. Zemecke, D. G., 89. Zernecke, W. F., 99. Zimmermann 103. Druck von A. W. Kafemann in Danzig. 2. Heft. 3 I VIII Danzig. N. in Naturf.-Gesellsch. Schriften d. Jacob Theodor Klein Febr. Au 8. Sr l Dach geb. 1 Schriften d. Naturf,-Gesellsch. in Danzig. N.F. VIII. Bd. 2. Heft. Taf. 11. | 1 j Daniel Gralath geb. 1708 d 30. Mai, gest. 1767 d. 23. Juli. Karl Theodor Ernst von Siebold Karl Theodor Anger geb. 1804 d. 16. Febr., gest. 1885 d. 7. April. geb. 1803 d. 31. Juli, gest. 1858 d. 25. März. S = us 2 ar . “ ae Les r . BEN h ee . ” m r r y . . - Pr Schriften d. Naturf. Gesellsch. in Danzig. N.F. VIII Bd. 2 Heft. Nath. Matthaeus von geb. 1724 d. 26. Jan. Wolf. gest. 1754 d. 15. Dez. Taf. III. BuNas won, » ’ T a 5 = Nr K 62 > DE A De y u ee) = 6 (r o hen ir, T f j N ui j 2 2 - u. Ya, ’ ‚ u) y r ! ‘ > 1 ’ ’ ) 4 4 j j a . * i > 2 E D hir I ® f es ’ [2 ii. » ' h ‚ Be I h M “ ya Ds en, E) - f s Ü i h D u Ä Be N ü 2 v ii r } | U “ u E (u N . Pi . , 1 $ j MA \ Pr 3 * D £ . ’ N me s u L e j « Tafel 1A m Ochriflen d. Half Sesellschafl un Danzig NEF m Bd. 2. Kofi Ing iv >; EEE ——— | nl a me NN. hi il All] | L i N | SEBASTIAN TRAUM j mm u [ aan | l N | 157 „7 SHermmarte KM v. Wolf 3 auf "dem üschefoberg. awslärl 1813. ir Make vr 2. Heft. Bd. VL N in Danzig. Naturf. Gesellsch. Schriften d. re Johann Gottfried Kleefeld, Dr. med. Medicinalrath. hr c d.8. M > 184 est. oO’ - 14. Nov. (ll a )e geb. 176 Schriften d. Naturf.-Gesellsch, in Danzig. N.F. VIIT. Bd. 2. Heft. Taf. VI. Friedrich Strehlke geb. 1797 d. 11. Dez. gest. 1356 d. 25. Febr. ® P>7 ar ME, & B\ =“ ERBEN Bi v2 R 1 a “ | Bchriften d. Naturf.-Gesellsch. in Danzig. N. F. VII. Bd. 2. Heft, Taf. VI. ) } J | Martin Heinrich Rathke geb. 1793 d. 25. Aug. gest. 1861 d. 15. Sept. 2 r “ r » r > ” an ’ fi “ ‘ 2) b N - Taf. VIEL, F. VII Bd. 2. Heft. N. Schriften d. Naturf.-Gesellsch. in Danzie, u Fi lamım zus [om — Das Haus der Gesellschaft hre 1860. Ja vor dem Schriften d. Naturf.-Gesellsch. in Danzig. N. F. VIII. Bd. 2, Heft. Mich. Christophorus Hanow geb. 1695 d. 18. Dez. gest. 1773 d 21. Sep Taf. IX. # mn mm ln nn m nn ; Pr EEE TEE TE EEE EEE RE ri x TQ B Dumm u nn a nn an TUN TI nn ng { Kafemann in Danzig. Druck von A. W. un ri h N Be » r N ı — N N L2 1 % ini 44 ut » = R = # h % j- ) k (4 ? « j ws | ? Ei x : 3 fi he = DEN | 5 c E > l r + 5 > 3 $ X e ee E x A : z s 2 E er Pr f . - T B- I x 4 : £ 4 5 - ri . x 3 e : | ) ? “ e 3 = . P S < 5 % % £ " \ & Ki r ;E < 2 > | T , s ’ - N f N e nn - 7 .- Are EI - rm B — g . j ? 5 . 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