henehden ne wirt DE) ham wis in 4 H Ueman aRHEN] RR EN RUE De ee % we lsat-sc hr hnie Be “ REEL KIREEION 2 RR DEF TEN TE RETTET, ET ET, rs DENE Keuhs RZ) Fe ah dr BE ar pc do he va 6 ren paar na ae er er, ne RL ir Mannes Pe: en DD k Nee I BAR, DH Cr 20 Una we eyb anhehn EN Ri PERLE NS .. „ nn re v (x EEE Eee BREN K 2 IR » ET A, PYARRR BERE se Kunkensahnane wartons et er en DEREN NEE N PODOEL EIKE von ” ERDE DR Dee) ER DERERRENKKERLETT DAR ara une “reız Dee FR ER a or Ei ara! * CT ho ER BER “ * EN NERREES, 8 en Be es . VOadK DIRRRRERR Re rn Pi 1 u Any MR Rh Ana x BER N ? I A vn h { U I N 4 i ir a‘ | MN \ | i . | {1 f N ’ } \ \ HI I j {} A r \ Y his 1 } 1 Are r \ { IN j j ! on (t ‚ N \) (i wi Y ar I} Fi y W | \ er N! | ! L IyiE k h N \“ UT j ß F 7 r |) f Ü | re 1 \ 9 (M N E i 45T ( SR Ara Nu SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. JAHRGANG 1911. ZWEITER HALBBAND. JULI BIS DECEMBER. STÜCK XXXIT—LII MIT ZWÖLF TAFELN, DEM VERZEICHNISS DER EINGEGANGENEN DRUCKSCHRIFTEN, NAMEN- UND SACHREGISTER. BERLIN 1911. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. nen WARTEN 3 ha . “ N Ha REN BRUT = ä un vır x t . . . PELKR )- . D DEpur : “ Der \ \ dP 20 Sephı ı22- ’ef v 27) Im 3:9 INHALT. Prancr: Zur Hypothese der Quantenemission Jacosı: Zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. a: Wargure: Über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in een A von Wıramowırz-MoeLrennorrr: Ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios Wıen: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen : H. DrAaGEnDorFF: Jahresbericht des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen E Adresse an Hrn. Wırnern WALDEYER zum fünfzig,jährigen Doctorjubiläum am 23. Juli 1911 von Wıramowırz-MoELLENDORFF und F. Zucker: Zwei Ediete des Germanieus auf einem Papyrus des Berliner Museums (hierzu Taf. V) A. Tornqusst: Die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddentachlander, M. Werimann: Über eine spätorphische Schrift medieinischen Inhalts Herrwıs, O.: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen, ein experimenteller Beweis für die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen. Dritte Mittheilung Scrortky: Über das Eurer’sche Drehungsproblem . ScHorttkyY: Über die vier Jacopr’'schen Theta A 1 Adresse zur Feier des hundertjährigen Bestehens der Universität Bräslan Adresse zum Jahrhundertfest der Königlichen Friedrichs-Universität in Christiania . Adresse zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Vlämischen Akademie zu Gent Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie . Adresse an Hrn. Rıonarn Schöne zum fünfzig,jährigen noeh am 4. November 1911 Jacogr: Cultur-, Sprach- und Litterarhistorisches aus dem Kautiliya E. Lırımann: Die Inschriften des Königs Kalumu . J. Hres: Über ein angebliches Diokleseitat e Adresse an Hrn. Gustav von SCHMOLLER zum fünfziejährigen Dosen bla am ı 20. N: vember 1911 SELER: Die Stuckfacade von Acancch in ai (Bisran, Tafel VI-XV). Meyer, E.: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine s Srauve: Über die Lage der Marsachse und die Constanten im Marsayelene. Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt (hierzu Taf. XV]) . F. Frecu und ©. Renz: Kreide und Trias im Kiona- und Oetagebiet (Mitielgriechenland) Martens: Über die Messung grosser Kräfte im Materialprüfungswesen C. BrockeLmann: Zu den Inschriften des Königs Kalumu Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften Namenregister Sachregister Seite 723 732 746 759 773 787 792 794 822 838 844 878 897 905 908 910 916 952 954 976 991 1008 1011 1026 1056 1086 1112 1131 1142 1147 1190 1198 1911. XXI. XXXIV. XXXV. SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Sitzung der philosophisch-historischen Classe am 6. Juli. (S. 717) Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am 6. Juli. (S. 719) Gesammtsitzung am 13. Juli. (S.721) Praner: Zur Hypothese der Quantenemission. (S. 723) Jacorı: Zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. (S. 732) I oıaN / x | ; N % ED = Zr ur, BAY, vn 4 I SUNIAN DErYTZ ee BERLIN 1911. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. SeS252525 l Aus 81. Die Akademie gibt gemäss $ 41.1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und » Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften «. Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die » Sitzungsberichte« oder die » Abhandlungen» bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertige Manuscript zugleich einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. 83. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuscripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. SA. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen n. s. w.) gleichzeitig mit dem Manusecript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Secretar zn richten, dann zunächst im Secretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark. bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Secretariat geboten. Aus 85. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuscripts an den zuständigen Secretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften, und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der »Abhandlungene, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie. (Fortsetzung "und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendungeı - kosten verpflichtet. wenn es sich nieht bloss um g Te handelt, aus _ reichende Anweisungen für ‚die Anordnung des Satze _ Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegend« Mitgliede vor Einreichung des Manuseripts vorzunehmen Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der _ Verfasser seine Mittheilung als vollkommen Arne ansieht. Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorg n Verfasser. Fremde haben diese erste Corree vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Möglichkeit nicht über die Berichtigung von Druckfehlerr und leichten Schreibversehen hinausgehen. "Umfängliche Correeruren Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Secretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur EBSunE" der entstehenden Mehr- Aus 88. Von allen in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen aufgenommenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck. 4 Seiten übersteigt, auch für den Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden, VonGedächtnissreden werden ebenfalls Sonderabdrucke für den Buchhandel ‚hergestellt, indess nur dann, ı heise Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklät 89. Von den Sonderabdrucken aus den“ Sitiungsberichten erhält ein Verfasser, welcher Mitglied ‚der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf‘ seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf‘ seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. $ 17. Eine für die akademischen Schritten he- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- auf S.3 des Umschlags.) lt, SITZUNGSBERICHTE 191. XXX. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Vorsitzender Secretar: Hr. Dieıs. *]. Hr. Ev. Mever las über einige Probleme der ältesten Geschichte des Ägäischen Meeres. I. Übersicht derjenigen Gebiete, in denen Sagen und Culte wurzeln. Was übrigbleibt, sind, abgesehen von nordwestgriechischen Stämmen, die Sitze der Ionier. 2. Die verschiedenen Volkstypen der Denkinäler der kretisch-mykenischen Zeit wurden besprochen, in denen vor Allem in Haar und Bart scharfe ethnographische Unterschiede hervortreten. Namentlich sind die Kefti der kretischen Paläste von der älteren Bevölkerung Kretas durchaus zu scheiden. 3. Die Wichtigkeit und treue Wiedergabe der Volkstypen und der von den Fremden gebrachten Kunstgegenstände auf den ägyptischen Reliefs macht eine sorg- fältige und zuverlässige Wiedergabe dieser Denkmäler, an der es bisher fast durchweg fehlt, zu einem dringenden Bedürfniss. 2. Vorgelegt wurden zwei Bände der von der Akademie unter- nommenen Ausgabe von Kant’s gesammelten Schriften: Bd. 14, ent- haltend den ı. Band des handschriftlichen Nachlasses, und der Neu- druck von Bd. 4. Berlin ıgı1, ferner von Hrn. Ev. Mryer im Auf- trage der Deutschen Orient-Gesellschaft deren 16. wissenschaftliche Veröffentlichung: Keilschrifttexte aus Assur historischen Inhalts. Heft ı. Autographien von L. Messerscmmir. Leipzig 1911. Ausgegeben am 20. Juli. Sitzungsberichte 1911. 66 719 SITZUNGSBERICHTE 1911. BE XXXIV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Vorsitzender Secretar: Hr. AUwERSs. l. Hr. Herrwie las über einen experimentellen Beweis für die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen. (Ersch. später.) Der Beweis geht aus von den der Akademie am 28. Juli 19ro mitgetheilten Unter- suchungen »Über die Wirkung der Radiumstrahlung auf die Entwicklung thierischer Eier«, die seitdem fortgesetzt worden sind. Um kräftigere Einwirkungen zu erzielen, wurde auch eine Anzalıl von Experimenten mit zwei Präparaten von Mesothorium ausgeführt, von denen das eine eine Activität von 30 mg, das andere sogar von 55 mg reinen Radiumbromids besass. 2. Hr. Branca legte eine Arbeit des Hrn. Prof. Torxgquist in Königsberg vor: Die Tektonik des tiefern Untergrundes Nord- deutschlands. (Ersch. später.) Es wird die zeitliche Übereinstimmung gezeigt zwischen der vom Verfasser nachgewiesenen, nach Süden gerichteten Absenkung des ostpreussischen Schildes mit den von SrırrE klargelegten einzelnen Phasen der saxonischen Faltung im mittlern Norddeutschland. Aus der Gleichzeitigkeit tektonisch so verschiedenartiger Gebiete ergibt sich eine gemeinsame Ursache für die Krustenverschiebungen in Norddeutsch- land seit dem Mesozoicum. Zum Schluss wird hingewiesen auf das noch ungelöste Problem des durch Beobachtung bewiesenen Zusammenhanges der Tektonik des Unter- grundes mit der Vertheilung des Erdmagnetismus. Ausgegeben am 20. Juli. 66* 721 =SITZUNGSBERICHTE "92 XXXV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 13. Juli. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. Diers. 1. Hr. Prawcx las: Zur Hypothese der Quantenemission. Die Hypothese der Quantenemission verwirft die Annahme, dass die Schwingungs- energie eines als Erreger von homogenen Wärmestrahlen functionirenden Osecillators nothwendig ein ganzes Vielfaches des entsprechenden Energieelements ist, und setzt an deren Stelle die Voraussetzung, dass die Absorption von Wärmestrahlen vollkommen stetig, die Emission dagegen quantenweise, nach ganzen Vielfachen des Energieelements, erfolgt. Es wird nun an einem bestimmten Beispiel, ausgehend von einem besonders einfachen Emissionsgesetz, gezeigt, dass die Hypothese der Quantenemission in der That eine Ableitung der bekannten Strahlungsgesetze gestattet. 2. Hr. von WıLAmowıTz-MoELLENDORFF überreichte eine von ihm und Hrn. Dr. F. Zucker in München verfasste Abhandlung: Zwei Edicte des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums. (Ersch. später.) Ein wenig verstümmeltes Blatt enthält zwei Erlasse des Germanicus von seiner ägyptischen Reise, 19 n. Chr. Mit Übergehung des Präfecten verfügt er über die Requisitionen für seine Reise und bittet das Publicum, ihn nicht mit göttlichen Ac- clamationen zu begrüssen, die nur seinem Vater, dem allgemeinen Heiland des Menschen- geschlechtes, und seiner Grossmutter zukämen. 3. Hr. Coxze legte eine Mittheilung des Directors Dr. Tu. Wresann in Constantinopel vor, betitelt: Erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Ausgrabun- genin Samos. Die Akademie genehmigte die Aufnahme derselben in den Anhang zu den Abhandlungen der philosophisch-historischen Classe. Hr. Wırsann hat mit Genehmigung und Unterstützung der Landesregierung und mit anderer dankenswerther Beihülfe die Reste des Heratempels auf Samos so weit freigelegt, dass die Kenntniss des Baus erheblich über das hinaus geführt ist, was die verschiedenen früheren Untersuchungen ergeben hatten. Es sind dabei auch erhaltene Stücke eines älteren Tempels beachtet worden, und daran anschliessend ist über die Architekten des Tempels gehandelt. 4. Folgende Druckschriften wurden vorgelegt: Lief. 26 des aka- demischen Unternehmens »Das Tierreich«, enthaltend die Ixodidae von L. G, Neumann. Berlin 1911; Bd.5 der Ergebnisse der Plankton- 722 Gesammtsitzung vom 13. Juli 1911. Expedition der Hunsorvr-Stiftung: V. Hessen, Das Leben im Ozean nach Zählungen seiner Bewohner. Kiel und Leipzig ıgıı; und 6. Srtunpr, Die Anfänge der Musik. Leipzig 1911. 5. Die Akademie hat Hrn. Dr. Paur Vıcror NEUGEBAUER in Berlin zur Ausführung von Hülfsrechnungen an seiner Arbeit »Sterntafeln zur astronomischen Ohronologie« 400 Mark und durch ihre philosophisch- historische Classe zur Herausgabe des von ihrem verstorbenen ordent- lichen Mitgliede Anorr TogLer hinterlassenen altfranzösischen Wörter- buchs 7500 Mark bewilligt. Die Akademie hat in der Sitzung vom 22. Juni den Professor der Rechtswissenschaft an der Universität Oxford Dr. Pau VInoGRADOFF zum correspondirenden Mitglied ihrer philosophisch-historischen Classe gewählt. h Das correspondirende Mitglied der philosophisch-historischen Ulasse Ente Levasseur in Paris ist am 10. Juli verstorben. Prancx: Zur Hypothese der Quantenemission. 723 - Zur Hypothese der Quantenemission. Von Max PLAnNc«k. Bekanntlich läßt sich für die Energieverteilung im Spektrum eines schwarzen Körpers ein mit der Erfahrung gut übereinstimmendes Ge- setz aus den Prinzipien der statistischen Thermodynamik gewinnen, wenn man die Hypothese einführt, daß die Schwingungsenergien der die Wärmestrahlen emittierenden und absorbierenden elementaren Ge- bilde (Oszillatoren) stets ganze Vielfache eines bestimmten Energie- elementes oder Energiequantums e — Av sind, wobei v die Schwingungs- zahl des Oszillators, / eine universelle Konstante, das elementare Wir- kungsquantum, bedeutet. Indes scheinen mir der Durchführung dieser Hypothese unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenzustehen, da nicht einzusehen ist, wie ein solcher Oszillator bei tiefen Temperaturen, für welche der Wert von e gegenüber der Energie der freien Strahlung sogar von höherer Größenordnung wird, Wärmestrahlung überhaupt zu absorbieren vermag. Ich habe daher kürzlich statt der genannten Hypothese versuchsweise eine andere vorgeschlagen: die Hypothese der Quantenemission', deren wesentlicher Inhalt darin besteht, daß nur die Emission der Wärmestrahlen quantenweise, nach ganzen Viel- fachen von e erfolgt, die Absorption dagegen vollkommen stetig, nach Maßgabe der den Oszillator treffenden Strahlung verläuft. Dann va- riiert die Schwingungsenergie des Öszillators im allgemeinen stetig, indem sie durch Absorption anwächst; nur im Augenblick einer Emis- sion erleidet sie eine plötzliche Abnahme um eine ganze Anzahl Energiequanten. Da mir bei weiterer Prüfung der eingeschlagene Weg wohl gangbar erscheint, möchte ich hier einiges Nähere darüber be- richten. In der vorstehend ausgesprochenen Formulierung der neuen Hypo- these stecken noch einige Unbestimmtheiten. Denn je nach den Be- dingungen, unter denen die Quantenemission erfolgt, resultieren ganz 1 S. 138. Verhandlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, vom 3. Febr. ıgır, 724 Gesammtsitzung vom 13. Juli 1911. verschiedene Zustände des statistischen Gleiehgewichts, und es bieten sich hier eine ganze Reihe von Möglichkeiten dar, von denen ich einige weiter ins einzelne verfolgt habe. In meiner oben zitierten Publikation über diesen Gegenstand hatte ich als Emissionsgesetz die Annahme eingeführt, daß die Häufigkeit der Emissionen eines Oszil- lators proportional ist der Anzahl der ganzen Energieelemente, die er enthält, und daß bei jedem Emissionsakt ein einziges Energieele- ment e emittiert wird. Diese Annahme führt direkt zu einem bestimmt angebbaren Zustand statistischen Gleichgewichts, welches aber die Eigentümlichkeit besitzt, daß die Elementargebiete gleicher Wahr- scheinlichkeit keineswegs durch die Energiequanten e dargestellt wer- den. Bevor man diese, wenn auch durchaus nicht unzulässige, so doch für die Theorie etwas schwierige Konsequenz adoptiert, dürfte es sich empfehlen, statt dessen zunächst solche Emissionsgesetze näher zu untersuchen, für welche im Gegenteil jedes Elementargebiet gleicher Wahrscheinlichkeit gerade ein Energieguantum umfaßt, so daß für die Schwingungsenergie eines Oszillators jede Anzahl von Energie- quanten von vornherein gleich wahrscheinlich ist. Wenn ich nun dazu übergehe, einen speziellen Schwingungsvor- gang, der dieser Forderung Genüge leistet, näher zu beschreiben, so möchte ich vorher noch besonders betonen, daß ich keineswegs der Meinung bin, damit die wesentlichen Merkmale der wirklichen Strah- lungsvorgänge in der Natur getroffen zu haben. Es liegt mir nur prinzipiell daran, überhaupt einmal an einem konsequent bis ins ein- zelne durchgeführten Beispiel die Möglichkeit von Schwingungsvor- gängen darzutun, welche, obwohl die Schwingungsenergien der Os- zillatoren keine ganzen Vielfachen des Elementarguantums sind, den- noch mit Notwendigkeit zu dem bekannten Gesetz der Energievertei- lung führen. Wir denken uns also in bekannter Weise ein räumlich weit aus- gedehntes, von spiegelnden Wänden begrenztes, von stationärer schwar- zer Strahlung erfülltes Vakuum, und darin ruhend, in gehörigen Ab- ständen voneinander, eine große Anzahl N von linearen gleichartigen Öszillatoren, welche die Strahlung von der Schwingungszahl v absor- bieren und emittieren. Nennen wir die räumliche Strahlungsdichte der frei im Raume fortschreitenden monochromatischen Strahlung u, so ist die »Intensität der einen Oszillator erregenden Schwingung« = = im (1) und die von dem Öszillator in der Zeit dt absorbierte Energie! a0 SET 50, Pranck: Zur Hypothese der Quantenemission. 725 cn J,dt = u. dt (2) wobei © die Lichtgeschwindigkeit, « das logarithmische Dämpfungs- dekrement der Amplituden des Oszillators bedeutet. Während nun die Absorption der Strahlung von seiten des Os- zillators vollkommen stetig erfolgt, so daß dadurch die Energie des Öszillators stetig und konstant ansteigt, möge für die Emission fol- gendes Gesetz gelten: Der Oszillator emittiert in unregelmäßigen, den Gesetzen des Zufalls unterworfenen Intervallen, jedoch stets nur in einem solchen Zeitpunkt, wo seine Schwingungsenergie gerade ein ganzes Vielfaches n des Elementarquantums e ist, und zwar emittiert er dann jedesmal seine ganze Schwingungsenergie ne. >t Man kann dieses Emissionsgesetz veranschaulichen durch die obenstehende Figur, in welcher die Abszissen die Zeit £, die Ordi- naten die Energie Une: Be} eines bestimmten ins Auge gefaßten Oszillators bezeichnen. Die schrägen, einander parallelen Geraden bezeichnen das stetige konstante Anwachsen der Energie dU do ee (4) wie es nach (2) durch die konstante Absorption bedingt wird. Jedes- mal, wenn die Gerade eine der zur Abszissenachse Parallelen U=e, U= 2e,.:: schneidet, findet möglicherweise Emission statt, und in diesem Falle sinkt der Kurvenpunkt auf die Abszissenachse U = 0 herab, um seinen Anstieg sofort von neuem zu beginnen. Berechnen wir nun die wichtigsten Eigenschaften des so ent- stehenden statistischen Gleichgewichtszustandes. Unter den N Os- zillatoren, welche im Strahlungsfeld vorhanden sind, seien diejenigen, 726 Gesammtsitzung vom 13. Juli 1911. deren Energie zur Zeit £ in dem Intervall zwischen U= ne+z und U+dU=ne+p+dp liegt: NR,,dp, (5) wobei R in bestimmter Weise von der ganzen Zahl n und von der zwischen 0 und e stetig veränderlichen Größe p abhängt. Nach Ablauf der Zeit dt = 2 werden diese nämlichen Oszillatoren eine um dp größere Energie besitzen, daher werden sie dann sämt- lich aus dem betrachteten Energieintervall herausgerückt sein. Dafür sind in derselben Zeit dt alle diejenigen Oszillatoren in dasselbe Intervall hineingerückt, deren Energie zur Zeit f in dem Intervall zwischen ne-+p-dp und ne+p lag. Die Anzahl derselben ist, nach der vorigen Bezeichnung: Nds de (6) also gibt dieser Ausdruck die Zahl der Öszillatoren, welche sich zur Zeit t-+dt in dem zuerst betrachteten Energieintervall befinden. Da nun aber statistisches Gleichgewicht bestehen soll, so ist die Energieverteilung unabhängig von der Zeit und daher die Ausdrücke (6) und (5) einander gleich, d. h. 2 R,,0=8s = Ru; = ee (7) R, ist also unabhängig von p. Eine Modifikation erleidet jedoch die obige Betrachtung für den speziellen Fall, daß x = 0. Denn in diesem Fall rücken in das be- trachtete Energieintervall (zwischen U=ne und UtdU=ne+d;) während der Zeit dt = — diejenigen Oszillatoren ein, deren Energie zur Zeit { in dem Intervall zwischen ne-d; und ne lag und deren Zahl NR,_,d? beträgt, aber nicht sämtlich, sondern nur zum Teil, da sie beim Überschreiten des Wertes U = ne möglicherweise ihre ganze Energie emittieren. Sei die Wahrscheinlichkeit, daß Emission stattfindet, mit 7 (< 1) bezeichnet, so ist demnach die Anzahl der Öszillatoren, welche den kritischen Wert U = ne überschreiten, ohne zu emittieren: NR,-ı(1-n)dp, ($) und es folgt durch Gleichsetzen von (8) und (5): R, == nl —-n) ’ daraus durch sukzessive Rekursion R, = R(l-n). (9) Zur Berechnung von R, wiederholen wir die obige Betrachtung für den speziellen Fall, daß n = 0 und z— 0. Dann erstreckt sich das Pranck: Zur Hypothese der Quantenemission. 127 betrachtete Energieintervall von U = 0 bis dU = d;. In dieses Inter- d laR: : - vall rücken in der Zeit di = — alle diejenigen Oszillatoren ein, welche E73 Er " ” ” . “ .. ° während dieser Zeit eine Emission erleiden. Das können nur solche Öszillatoren sein, deren Energie zur Zeit {in den Intervallen zwischen e-dp und e, 2e-dp und 2:, 3e-do und 3:, lag. Die Anzahl dieser Öszillatoren beträgt bzw. NRedo, NRıde, NRade, ihre Summe, mit n multipliziert, ergibt daher die gesuchte Zahl der emittierenden Oszillatoren: Ny(R+Rı + R, + :--)dp, (10) und diese Zahl ist gleich derjenigen der (zur Zeit £+ dt) in dem Energieintervall zwischen 0 und dp befindlichen Öszillatoren: N R,dp, woraus folgt: R=nR+RH+RH+:-:). (11) Nun ist die Gesamtzahl aller Oszillatoren, nach (5), durch Integration über ? von 0 bis e, und Summation über » von 0 bis oo: n=m& E N=N > [R...d se DD les (12) n=0% >a=- (13) folglich und näch (9) und (11): A. 2 (14) : : : d - : : \ Die gesamte im Zeitelement dt = = emittierte Energie ergibt sich aus (10), wenn man bedenkt, daß jeder emittierende Oszillator seine ganze Schwingungsenergie verausgabt, zu: Nndo(R, +2 Ri +3R, + ---)e — Nndpn(1+2(1-7)+3(1-n)’+--) — u Ndeo = Nade, also gleich der in der nämlichen Zeit von allen Oszillatoren absor- bierten Energie, wie es wegen des statistischen Gleichgewichts sein muß. Fragen wir nun nach der mittleren Energie U eines Öszillators. Dieselbe ist offenbar gegeben durch die analog zu (12) gebaute Beziehung co NDR N.D [(ne+p)- Radp; (15) oo 728 Gesammtsitzung vom 13. Juli 1911. daraus folgt mit Benutzung von (14): ni (5): | (16) N Z Da n<1, so liegt U zwischen — und co. Daß U niemals kleiner als — . werden kann, leuchtet auch unmittelbar ein, wenn man bedenkt, daß die Energie jedes Oszillators, auch wenn sie in einem Augenblick noch so klein ist, innerhalb einer bestimmten angebbaren Zeit den Wert e annimmt. Wir setzen daher D—-n+Be. (17) Dann kann die Zahl 8 jeden Wert zwischen 0 und co besitzen, und es ergibt sich 1 aß“ M (18) Für kleine 3 wird also „ nahe = 1, d.h. bei kleinerer mittlerer Energie (tiefer Temperatur) emittieren die Oszillatoren fast alle schon bei Er- reichung des ersten Energiequantums ihre Energie, so daß die meisten Öszillatoren weniger als ein Energiequantum besitzen. Für 8 = 0 (Nullpunkt der absoluten Temperatur) wird „= 1 und die mittlere Energie eines Oszillators U — =, Übrigens sei besonders hervorgehoben, daß die Beziehung (18) nur für stationäre Vorgänge Gültigkeit beansprucht und besitzt» denn für nichtstationäre Vorgänge existiert überhaupt keine bestimmte mitt- lere Energie und daher auch kein bestimmter Wert von ®. Aus (14) folgt weiter Be. ı e (1+ B)r+1 n = (19) Bezeichnen wir die Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Energie eines zu irgendeiner Zeit beliebig herausgegriffenen Oszillators zwischen ne und (2 +1)e liegt, mit P,, so ist nach (5) und (19): Ba Rede, (20) An » Ps a + pri" (21) Natürlich ist SD > &Ph=1. (22) Q Pranex: Zur Hypothese der Quantenemission. 729 Aus diesem Werte der Wahrscheinlichkeit für die stationäre Energie- verteilung auf eine große Anzahl Oszillatoren läßt sich nun die En- tropie S des ÖOszillatorensystems berechnen, wenn man den allge- meinen Ausdruck der Entropie für eine beliebige Energieverteilung kennt. Nach Borrzuann' können wir für eine ganz .beliebige Energie- verteilung schreiben: & Nu SL, log P, . (23) 0 Dieser Ausdruck unterscheidet sich von dem Borrzmansschen, abgesehen von einer belanglosen additiven Konstanten, erstens durch den univer- sellen Faktor k, der daher rührt, daß BorLrzmann nicht mit den wirk- lichen Elementen (Molekülen), sondern stets nur mit den Gramm- elementen rechnete, zweitens aber dadurch, daß hier das Elementar- gebiet, auf welches sich die Wahrscheinlichkeit P, bezieht, nämlich das Energieintervall zwischen ne und (n-+1)e, ein endliches ist. Dieser für die Quantentheorie charakteristische Umstand ist dadurch bedingt, daß der stetig veränderliche Wert von 7, welcher die Lage eines Zu- standspunktes innerhalb eines solchen Elementargebietes angibt, keiner- lei Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen unterworfen, sondern durch die Gleichung (4) für jede Zeit vollkommen bestimmt ist. Denn durch die dem Zufall unterworfenen Emissionen werden nur die ganzen Zahlen n, nicht aber die Größen p beeinflußt. Bevor wir den Borrzuansschen Ausdruck (23) der Entropie hier benutzen, ist noch der Nachweis zu liefern, daß er mit den hier ab- geleiteten Werten (21) der Wahrscheinlichkeit für die stationäre Energie- verteilung verträglich ist, d.h. daß unter allen bei den angenommenen physikalischen Bedingungen möglichen Ausdrücken von P, gerade der in (21) gegebene die Entropie zu einem Maximum macht. Durch Variation von (23) erhalten wir: za. ern IE. (24) Dabei ist nach (22), durch Variation: (I Dan, 3 (25) und nach (15), durch Variation: 02 NE > (m: +p)dR,,.dp , 0= N ne | Ru,dp+ N 5 0 f) 0) ee ) > Rn,.dp 0 U L. Borrzmann, Vorlesungen über Gastheorie, S. 41, Leipzig (A. Barth) 1896. 730 Gesammtsitzung vom 13. Juli 1911. co Hier bedeutet im zweiten Summanden der Ausdruck N > R,,,de die 0) gesamte Anzahl derjenigen Oszillatoren, die ein bestimmtes p besitzen. Diese Anzahl wird aber, wie schon oben bemerkt, durch eine Variation der Energieverteilung gar nicht beeinflußt, weil nach den angenomme- nen physikalischen Bedingungen durch Emissionen nur die ganzen Zahlen » geändert werden, während der Wert von z durch (4) für jede Zeit von vornherein gegeben und nicht den Gesetzen des Zufalls unter- worfen ist. Daher geht unter Berücksichtigung von (20) die letzte Gleichung über in: 0 SB nöPp,. (26) Aus der Maximalbedingung (24) mit den beiden Nebenbedingungen (25) und (26) folgt: PIZINUR, (27) wobei A und « zwei Konstanten bedeuten, in tatsächlicher Überein- stimmung mit der Gleichung (21), wenn 1 B A , z= 1+ß F 1+Bß gesetzt wird. Die Substitution von (21) in (23) ergibt für die mittlere Entropie des Oszillatorensystems, mit Summation der unendlichen Reihen: S = S=ktli+B) log(1+P)-£ logß| (28) und für die Temperatur 7 des Systems, nach (28) und (17): 1 — ds == 1 ds —= k loe f1 Al: (29) TEE LEER Ne En ir I also 1 RE (30) er —] und die Wahrscheinlichkeit der Emission, nach (18): 3 y yal-e (31) endlich die mittlere Energie eines Oszillators, nach (17): > € & Der rj U=—+ß=-—- = . (32) y 5 et _1 Das ist derselbe Wert, zu dem ich in meiner am Eingang zitierten Arbeit gelangt bin. Pranck: Zur Hypothese der Quantenemission. all! Um von der Energie des Oszillators auf die Energie der frei im Raume fortschreitenden Strahlung überzugehen, bedarf es noch der Kenntnis einer Beziehung zwischen diesen beiden Größen. Eine solche läßt sich aber aus den bisher gemachten Annahmen nicht ableiten, sondern muß durch eine neue physikalische Hypothese eingeführt werden. Setzt man die räumliche Dichte u, der freien Wärmestrahlung von der Schwingungszahl v proportional $, so gelangt man nach (30) zu dem bekannten Strahlungsgesetz. Indessen soll diese Annahme hier nicht weiter verfolgt werden, da ich in der vorliegenden Mit- teilung nur beabsichtigte, eine spezielle Ableitung des Strahlungs- gesetzes zu entwickeln, welche unabhängig ist von der gewöhnlich gemachten Voraussetzung, daß die Schwingungsenergien der Oszilla- toren ganze Vielfache des Energieelementes Av sind. 132 Gesammtsitzung, vom 13. Juli 1911. — Mittheilung vom 22. Juni. Zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. Von Hermann JAcoBI in Bonn. (Vorgelegt am 22. Juni 1911 [s. oben S. 679].) U: die Entstehung ihrer sechs philosophischen Systeme haben die Inder keine geschichtliche Überlieferung; der gemeine Glaube, daß sie uralt seien, wurde, wenn nicht veranlaßt, so doch aufs wirksamste unterstützt durch den Umstand, daß als ihre Urheber, für die man die Verfasser der Sutras ansah, Rsis, d.h. Seher der Vorzeit, genannt werden. Von solchen Vorurteilen frei, gelangte die philologische Forschung auf Grund allgemeiner Erwägungen zu einer relativen Chro- nologie der sechs Systeme oder, da immer je zwei derselben enger zusammen gehören, der drei Paare philosophischer Systeme. Die beiden Mimäamsäs schließen sich inhaltlich eng an die Offenbarung an; ihre Anhänger sind die vedischen Theologen, die Vertreter der Sruti. Sankhya und Yoga haben das jüngere religiöse Ideal, nicht das Opfer, sondern Askese und Kontemplation; ihre Anhänger sind die Vertreter der Smrti'. Vaisesika und Nyaya stehen zu keiner Schicht der älteren Literatur, weder zur Offenbarung noch zur Tradition, in näherer Be- ziehung; sie bilden die Philosophie des weltlichen Gelehrten, des Pandit”. So tun sich drei Hauptrichtungen der Philosophie hervor, deren Vertreter je einer Klasse der brahmanischen Gesellschaft an- gehörten. Die erste schöpft ihre Begriffe und Ideen aus der Öffen- barung, die zweite bereitet sich durch kühne Spekulation eine rationale Welterklärung, und die dritte sucht durch Untersuchung der Er- fahrungstatsachen diese in systematischen Zusammenhang zu bringen. Wie Sruti, Smrti und Sästra die drei nacheinander hervortretenden Entwieklungsstufen des indischen Geisteslebens sind, so müssen auch die einer jeden angehörenden philosophischen Hauptrichtungen in einem ähnlichen zeitlichen Verhältnisse zueinander stehen. ! Diese Behauptung wird im Verlauf der Abhandlung eingehender begründet werden. Vorläufig sei daran erinnert, daß in religiösen, aber nicht zum Veda gehörigen Werken, wie den Puränen, Sänkhya-Ideen die philosophische Grundlage bilden. 2 Das älteste Werk weltlicher Wissenschaft, das Vaisesika- und Nyäyalehren zu seiner philosophischen Grundlage macht, ist die Carakasambhitä: Vaisesika in I 1, 43 iii, 63 ff.; Nyäya in III 8, 24ff. Jacosı: Zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. 133 Soviel läßt sich durch allgemeine Erwägungen mit ziemlicher Sicherheit ausmachen. Neuerdings haben wir aber einen positiven Anhalt für die Geschichte der indischen Philosophie gewonnen, dessen Bedeutung darzulegen diese Zeilen bestimmt sind. Er findet sich in dem jüngst zugänglich gewordenen Kautilıyam', der Staatskunde des Kautilya oder Visnugupta. Der Verfasser ist am besten bekannt unter dem Namen Canakya: es war der erste Reichskanzler der Mauryas, der den letzten Nanda stürzte und Candragupta, dem CaAnaraKoTToc der Griechen, zum Throne verhalf, wie er selbst in dem letzten Verse seines Werkes sagt: yena Sästram ca $astram ca Nandarajagata ca bhuh | amarseno "ddhrlany asu tena Sastram idam kriam || Die Abfassung des Kautilıyam muß also gegen 300 v. Chr. angesetzt werden, solange nicht der Beweis erbracht werden kann, daß es, eine alte Fälschung sei”. — Kautilya handelt im ersten Adhikarana (Vidya- samuddesa) über die vier Wissensgebiete (vidyas): ı. Anviksikı Philo- sophie; 2. Trayı Theologie; 3. Vartta Erwerbskunde und 4. Dandanıti Staatskunde. Der zweite Adhyaya gibt die Meinungen verschiedener Autoritäten über die Zahl der Vidyas (die Manavas nehmen drei [2.—4.], die Barhaspatyas zwei [3. u. 4.], die Ausanasas nur eine vidya [4.] an) und erklärt dann, daß unter Philosophie Sankhya, Yoga und Lokayata zu verstehen seien (Samkhyam Yogo Lokayatam cety anvrksikt). Dann fährt der Text fort: dharmädharmau trayyam, arthäanarthau varttäyam, nayanayau dandanttyam, baläbale cai "tasam hetubhir anvik- samana lokasyo "pakaroti, vyasane "bhyudaye ca buddhim avasthapayati, prajnaväkyakriyavaisaradyam ca karoti: pradıpas sarvavidyanam upäayas sarvakarmanam | asrayas sarvadharmanam Sasvad anviksikt mata || »Indem die Philosophie in der Theologie (religiöses) Verdienst und Schuld, in der Erwerbskunde Gewinn und Verlust, in der Staatskunde richtige und falsche Maßregeln, sowie das relative Gewicht dieser (drei Wissenschaften) mit Gründen untersucht, nützt sie der Menschheit, gibt sie die rechte Einsicht in Glück und Unglück und verleiht Scharfsinn, Geschäfts- und Redegewandtheit: ! The Arthasastra of Kautilya, ed. R. Slıama Sastri, Mysore 1909. — Vgl. den inhaltreichen Aufsatz von Aurrep HırLesranpr: »Über das Kautiliyasästra und Ver- wandtes«, Sonderabdruck aus dem 86. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur, und J. Hrrrer., Literarisches aus dem Kautiliyasästra WZKM 24, S. 416fl. ® Zitate und Erwähnungen in der klassischen Literatur hat Hırzesranvrr, a.a. 0. S. 4 ff., identifiziert. Zu diesen Zeugnissen für die Echtheit kommt noch, wie wir gleich sehen werden, das Nyäya Bhäsya des Vätsyäyana aus dem 4. oder 5. Jahrhundert n. Chr. Weitere Indizien werden im Verlaufe dieser Abhandlung besprochen werden. Sitzungsberichte 1911. 67 734 Gesammtsitzung vom 13. Juli 1911. — Mittheilung vom 22, Juni. Immerdar gilt die Philosophig als eine Leuchte für alle Wissen- schaften, als ein Hilfsmittel für alle Geschäfte und als eine Stütze bei allen Pflichten. « Kautilya setzt also das Wesen der Philosophie in die methodische Untersuchung und logische Beweisführung; nach seinem Urteil ent- sprachen diesen Anforderungen nur (if): Sankhya, Yoga und Lokäyata. Es ist-nun von Interesse, mit obiger Auslassung Kautilyas über das Wesen der änviksiki eine Erörterung Vatsyayanas über denselben Gegen- stand in Nyayabhasya (I ı, ı) zusammenzuhalten. Ich gebe die Stelle hier zugleich mit einigen Bemerkungen Uddyotakaras (6. Jahrh. n. Chr.) dazu im Varttika'. Die Veranlassung zur Erörterung dieses Gegenstandes im Nyayabhasya ist die Frage, warum im Nyaya Sutra sechzehn Kategorien: pramäana, prameya, samsaya usw. aufgeführt werden, dadoch samsaya »Zwei- fel« und alle folgenden schon in den beiden ersten, » Erkenntnismittel« und »richtige Erkenntnis «, einbegriffen seien. Vatsyayana gibt das zu (salyam etad), und fährt dann fort: imäs tu catasro vidyah prthakprasihanadh prana- bhrläm anugrahayo "padisyante, yasam caturtht "yam anviksikt nyayavidya. » Aber diese (d.h. allbekannten) Wissenschaften, von denen eine” diese Phi- losophie, die Nyayawissenschaft ist, werden, insofern jede ihre speziellen Gegenstände hat, zu Nutz und Frommen der Menschen gelehrt.« Dazu be- merkt der Uddyotakara: calasra na vidya bhavanti, tas ca prthakprasthanäh : agnihotrahavandadiprasthand trayi, halasakatadiprasthana vartta, svamya- mätyanuvidhayint dandanitih, samsayadibhedanuvidhayint anviksikt. » Diese Wissenschaften sind vier an Zahl und jede hat ihre besonderen Gegen- stände; die der Theologie sind agnihotra, Opfern usw.; die der Erwerbs- kunde Pflug, Wagen usw.; die Staatskunde handelt von solchen Dingen wie Fürst, Minister usw.; die Philosophie von ‚Zweifel‘ und den übrigen (Kategorien).« Vatsyayana fährt nach der eben übersetzten Stelle fort: tasyah prthakprasihanäh samsayädayah padarthah; tesam. prihagvacanam antaren@ »tmavidyamatram” iyam syad, yatho "panisadah. »Ihre (d.h. der Philosophie) speziellen Gegenstände sind die Kategorien ‚Zweifel‘ usw.; wenn dieselben nicht besonders gelehrt würden, würde sie nichts weiter als eine Lehre vom Atman (oder Heilslehre) sein wie die Upanisads.« Der Uddyotakara sagt: tasyah samsayädiprasthanam antaren@ » tmavidyamatram iyam syät. tatah kim syat? adhyatmavidyamätratvad upanisadvidyaval trayyam evä@ "ntarbhava iti catusivam nivarteta«. »Ohne diese speziellen ! Bibl. Ind. S. 13. ® caturthı im Sinne der indischen Grammatik (Pän V 2,48) als pürana zu ver- stehen, nicht zur Bestimmung der Reihenfolge; denn die anviksikı steht bei Kautilya an erster Stelle, und Vätsyäyana bezieht sich, wie wir sehen werden, auf Kautilya. caturthi bedeutet also hier die vidya, welche die Vierzahl voll macht. ® Einige Manuskripte lesen adhyatmavidya. Beide Wörter werden synonym gebraucht; vgl. die gleich folgende Stelle aus dem Värttika. Jacogı: Zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. 735 Gegenstände ‘Zweifel‘ usw. würde sie (die Philosophie) nichts weiter als eine Lehre vom Atman sein wie die Upanisads. Was würde das aus- machen? Dann würde sie, weil sie nichts weiter als eine Heilslehre wäre, in der Theologie einbegriffen sein wie die Lehre der Upanisads, und dann würden es nicht vier Wissenschaften geben.« Vatsyayana definiert die Anviksiki einige Zeilen nach der behandelten Stelle also: pramänair arthapariksanam nyayah. pratyaksagamäsritam anumanam, sa 'nviksa, pratyaksägamäbhyam vksitasya "nviksanam anviksä, taya pra- varlata ity @nwiksikt nyayavidy@ ny@yasastram. »Die Untersuchung eines Gegenstandes vermittels der richtigen Erkenntnismittel heißt Beweis- führung (nyäya). Der Schluß gründet sich auf sinnliche Wahrnehmung und Mitteilung; er ist Nachprüfung (anviksa@), d. h. nachträgliche Er- kenntnis dessen, was man schon durch sinnliche Wahrnehmung und Mitteilung erkannt hatte; mit dieser Nachprüfung operiert die anviksikt, die also die Wissenschaft von der Beweisführung, das Nyayasastra ist.« Und das Bhasya zum ersten Sutra schließt Vatsyayana folgender- maßen: se "yam änviksikt pramanadibhih padärthair vibhayyamand: pra- dipah sarvavidyanam upäyah sarvakarmanam | äsrayah sarvadharmanam Vidyoddese prakırtita || tad idam tattvajpnanam nihsresjasadhigamartham ya- thavidyam veditauyam; iha tv adhyatmavidyayam atmäadi tattvajpnanam, nihsreyasadhigamo "pavargapräptih. »Diese unsere Philosophie, dispo- niert nach den Kategorien ‚Erkenntnismittel‘ usw., wird (von Kautilya in dem adhyaya) Vidyoddesa', als eine Leuchte für alle Wissenschaften, als ein Hilfsmittel für alle Geschäfte, als eine Stütze bei allen Pflichten‘ gepriesen. Worin die Erkenntnis der Wahrheit, die zum vorgesetzten Ziele führen soll, in den einzelnen Wissenschaften besteht, wird man für jede derselben zu ermitteln haben. Hier aber in dieser Heils- lehre (adhyatmavidya@) bezieht sich die Erkenntnis der Wahrheit auf Seele usw. (11,9), und die Erreichung des höchsten Zieles ist die Erlangung der Erlösung. « In dieser Erörterung Vatsyayanas sind drei Punkte für unsere Untersuchung von Wichtigkeit: ı. die Behauptung Kautilyas, daß es nicht mehr und nicht weniger als vier Wissenschaften gebe, hat dog- matische Geltung bekommen; die von ihm angeführten abweichenden Ansichten (s. S. 733) erscheinen definitiv erledigt. 2. Vätsyäyana er- hebt für die Nyaya-Philosophie den Anspruch, die anvrksikt Kar’ &zoxAn ! Noch an einer andern Stelle bezieht sich Vätsyäyana auf das Kautiliyam. Am ‚Schluß des Bhäsya zu I 1,4 sagt er: paramatam apratisiddham anumatam iti tantrayuktih. Der letzte adhyaya des Kautiliyam behandelt die 33 methodischen Begriffe (tantrayuk- tayah), nach denen dieses Kapitel benannt ist. Die 19.'tantrayukti lautet: paravakyam apratisiddham anumatam (qui tacet consentire videtur). Daraus hat Vätsyäyana jenen Grundsatz entlehnt. 67* 736 Gesammtsitzung vom 13. Juli 1911. — Mittheilung vom 22. Juni. im Sinne Kautilyas zu sein. 3. Er bezeichnet sie ausdrücklich als eine adhyatmavidya, d.h. als eine Philosophie, die den äfman aner- kennt und zu dessen Heile dienen soll. Was nun den zweiten Punkt betrifft, so ist der Anspruch der Nyayaphilosophie, die wahre @nvrksikr zu sein, objektiv durchaus be- rechtigt, da sie die an diese von Kautilya gestellten Anforderungen im Verein mit dem Vaisesika in höherem Grade als die anderen Phi- losophien erfüllt. Und das wird auch sonst anerkannt. So sagt der Kommentar zu Kamandakis Nitisara 2,7 (anviksiky ätmavijnänam), die anviksikt sei anumanavidya Nyayadarsana- Vaisesikadika, und Madhusü- dana Sarasvati erklärt änviksiki mit Nyaya (nyaya anvtksikt pancadhyayı Gautamena pranita). Um so mehr fällt ins Gewicht, daß Kautilya bei der Aufzählung der von ihm als @nviksiki anerkannten Systeme ge- rade Nyaya und Vaisesika nicht namhaft macht. Wir können daraus mit Sicherheit den Schluß ziehen, daß zu seiner Zeit, also 300 v. Chr., Nyaya und Vaisesika noch keine Anerkennung als philosophische Systeme gefunden hatten, geschweige denn, daß die uns vorliegenden Sutra des Gautama' und Kanada schon bestanden hätten. Kautilya nennt in seiner Aufzählung der von ihm als mviksikr anerkannten Philosophien nach Sankhya und Yoga das Lokayata (samkhyam yogo lokäyatam cely anviksiki). Das Lokayatasystem ist uns nur bekannt aus Erwähnungen bei brahmanischen, buddhistischen und Jainaphilosophen, die alle einig sind in ihrer Verabscheuung dieser ungläubigen Philosophie; Madhava im Sarvadarsanasamgraha widmet ihr das erste Kapitel und bezeichnet ihren Urheber Carvaka als Nästikasiromani »Erzketzer«. Die Lokäyatalehre ist ein krasser Materialismus: nur die Sinne liefern richtige Erkenntnis, nur die ma- teriellen Dinge (die vier Elemente: Erde, Wasser, Feuer und Wind) sind. wirklich; es gibt keine immaterielle Seele, sondern der Geist ent- steht durch eine bestimmte Mischung der Elemente, wie die berau- schende Wirkung eines Trankes aus den gärenden Ingredienzen des- selben; die Veden sind ein Betrug wie alles, was sie lehren. Dies sind die Grundsätze des Systems; darüber sind alle Quellen in voll- ständiger Übereinstimmung miteinander. ! Gautama ist natürlich nicht der Begründer des Nyäya, sondern er verhalf nur einer Schule von Naiyäyikas zu allgemeiner Anerkennung. So erwähnt Vätsyäyana zu 11, 32, daß einige Naiyäyikas statt der im Sütra gelehrten fünf Schlußglieder zehn annahmen. Vielleicht sind auch die zwei Erklärungen der drei Schlußarten, die Vätsyäyana zu 11,5 lehrt, nicht erst nach der Abfassung des Sütra entstanden, son- dern bestanden schon vorher. Beachtenswert ist, daß Caraka 1118, 24 ff. ein kurzes Nyäyakompendium für den Arzt gibt, das zum Teil genau mit unserm Nyäya überein- stimmt, in Einzelheiten aber bedeutend abweicht. Haben wir hierin die Spur einer neben Gautama bestehenden Nebenschule des Nyäya zu suchen? Jacogı: Zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. 737 Es ist nun schwer zu glauben, daß Kautilya, der die auf den Veda gegründete soziale Ordnung durchaus anerkennt, dieses kraß materialistische System mit demjenigen Lokayata gemeint habe, welches er als einen Vertreter der @nviksiki zusammen mit Sankhya und Yoga auf eine Linie stellt. Und doch ist nicht daran zu zweifeln. Die Lokäyatalehre wird nämlich dem Brhaspati, dem Lehrer der Götter zugeschrieben, und viele der überlieferten Verse werden ihm in den Mund gelegt. Nun gab es ein Nitisastra, das ebenfalls dem Brhaspati zugeschrieben wird. Über dessen Lehre sagt Kautilya im 2. adhyaya: vartla dandanitis ceti Barhaspalyah; samvaranamätram Fü trayı lokayatr@vida ii. »Die Anhänger des Brhaspati erkennen nur zwei Wissenschaften an: die Erwerbskunde und die Staatskunde. Denn die Theologie ist nur ein Trug' für den, der das Leben kennt. « Hier haben wir es offenbar mit demselben Leugner der Offenbarung zu tun, der als Urheber des Materialismus gilt. Und daß dieser Brhaspati der Lehrer der Götter sein soll, geht daraus hervor, daß eine mit den Bärhaspatyas rivalisierende Schule”, die der Ausanasas, sich auf Usanas, i. e. Sukra oder Kavya Usanas, den Lehrer der Asuras zurückführt. Die Barhaspatyas waren also nicht lediglich eine Philo- sophenschule, sondern eine Smrtischule wie die Manavas, die Pa- rasaras und Ausanasas, die Kautilya auch nennt. So verstehen wir, wie er dazu kommt, das Lokayata auf eine Linie mit Sankhya und Yoga zu stellen. Denn auch diese Systeme galten als Smrtis. Als Smrtis bezeichnet sie Samkara zu Brahma Sutra II ı, 1— 3 ausdrücklich, und Badarayana war derselben Ansicht, wie aus dem Wortlaut der Sutras® hervorgeht, wenn er auch nur den Yoga mit Namen nennt‘. Der Smrticharakter des alten Sankhya ! samvarana muß hier eine ähnliche Bedeutung haben wie das mahäyänistische samvrti, welchem maya der Vedäntins entspricht. Zur Sache vergleiche das von Mädhava zitierte Sprichwort (abhamaka) a.a.O. Seite 2: agnihotram trayo vedas tridandam bhas- magunthanam | buddhipaurusahmanam jwike °’t Brhaspatik. || Dieser Vers wird schon zitiert im Prabodhacandrodaya Il 26. — Kautilya erwähnt die Bärhaspatyas mehrfach, z. B. S. 29, 63, 177, 192. — Die Nitilehren Brhaspatis, die Draupadı, Mahäbhärata III 32, vorträgt, sind allerdings so orthodox, wie man es nur wünschen kann! 2 Die famose Sukraniti, aus der einst G. Oprerr nachwies, daß die alten Inder schon Feuerwaffen besaßen, ist natürlich eine späte Fälschung. ® smriyanavakasadosaprasanga ii cen nä’nyasmriyanavakasadosaprasangat (1). ia- resam cä’nupalabdheh (2). etena yogah pratyuktah (3). * Er brauchte die Sähkhyas hier nicht zu nennen, da der ganze 1. adhyäya in seinem polemischen Teile gegen sie gerichtet ist. Teızsaur (SBE vol. XXXIV S.XLV]) erklärt: »it is perhaps not saying too much if we maintain that the entire first adhyäya is due to the wish, on the part of the Sütrakära, to guard his own doctrine against Sankhya attacks.« Nur unter dieser Voraussetzung läßt sich der Anfang des zweiten adhyäya verstehen: im 1. adhy. waren die Versuche der Sänkhyas, einzelne Schrift- stellen als Beweis für ihre Lehren auszulegen, zurückgewiesen worden. Das ı. Sütra 738 Gesammtsitzung vom 13. Juli 1911. — Mittheilung vom 22. Juni. zeigt sich auch in seiner Lehrmethode, für welche die Erläuterung der Grundsätze durch Gleichnisse und Parabeln so charakteristisch war, daß das allerdings ziemlich moderne Sankhya Sutra ihnen das ganze vierte Kapitel, den akhyayikadhyaya, widmet. Isvarakrsna be- zeugt ebenfalls, daß die akhyayıkas einen integrierenden Bestandteil des alten Sänkhya waren; karika 72 lautet: saptatyam kila ye rthäs te crthah krisnasya sastitantrasya | akhyayikavirahitah paravadavivarjitäs cdpi ||. Sankhya, Yoga und Lokayata gehören also derselben Schicht der älteren indischen Literatur an, darum konnte Kautilya sie auch zusammen nennen. Wir wußten zwar, daß Sankhya und Yoga zwei alte Systeme sind — sanäatane dve (male) nennt sie das Mahabharata XI 349, 72 — aber nichtsdestoweniger ist das positive Zeugnis Kautilyas von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Wir haben jetzt die Gewißheit, daß Sankhya und Yoga schon 300 v. Chr. bestanden, und zwar als philosophische Systeme, die sich auf logische Beweis- führung stützten (@nvrksikr), und nieht etwa nur in der Form intui- tiver Spekulation, wie das sogenannte »epische Sankhya«, das nur eine popularisierende Entartung des eigentlichen Sankhya ist!. Aller- dings dürfen wir nicht annehmen, daß Sankhya und Yoga zu Kautilyas Zeit in allen Einzelheiten der Lehre mit diesen beiden uns aus den Sankhyakärikas und dem Yogasutra bekannten Systemen überein- gestimmt hätten. Diese sind vielmehr die letzte Entwicklungsstufe jener, und da zwischen dem Anfang und dem Ende der Entwicklung sieben bis acht Jahrhunderte liegen, wenn nicht mehr, so werden Ver- änderungen im Detail nicht ausgeblieben sein, wie denn in der Tat die Unterscheidungslehren (pratitantrasiddhänta) von Sankhya und Yoga, die Vatsyayana zu Nyayadarsana I ı, 29 anführt, nieht recht mit unserer Kenntnis dieser Systeme in Einklang zu bringen sind’. Wir sahen oben, daß Kautilya in seiner Aufzählung der Philo- sophien Vaisesika und Nyaya übergeht, weil zu seiner Zeit diese Sy- steme offenbar noch nicht bestanden; er nennt die Mimamsa nicht, weil er sie nicht für eine methodische Philosophie (änviksikr), sondern für eine zur Theologie gehörige Disziplin wird gehalten haben. Zwar nennt er sie nieht ausdrücklich in seiner summarischen Übersicht über die Theologie (Trayı) adhy. 3: »Die vier Veden und der Itihasa- veda nebst den sechs Vedangas«; aber wir dürfen annehmen, daß im 2. adhy. weist den Anspruch des Sänkhyas zurück, als Smrti Glauben zu verdienen, und das zweite Sütra sagt, daß ihre übrigen Lehren keine Stütze in der Heiligen Schrift fänden. ! Vgl. W. Horkıns, The great epie of India, S. 97 ff. 2 Vgl. P. Tuxen, Yoga, en oversigt over den systematiske Yogafilosofie paa Grundlag af Kilderne. Kopenhagen ıgıı. S.1ofl. Jacosı: Zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. 139 die Purva Mimamsa (Adhvara-Mimamsa) als eine Hilfswissenschaft des Kalpa (speziell der »Srautasütras«') unter diesem Vedänga mit ein- begriffen war. Kamandaki, der zur Schule Kautilyas gehört, nennt die Mimamsa ausdrücklich: angani vedas catvaro mimamsa nyayavistarak | dharmasästram puränam ca trayi’dam sarvam ucyate ||. Man sieht also, daß Kautilyas Aufzählung dessen, was zur Theologie gehört, sehr summarisch ist; daß auch Purana und Dharmasastra dazu gehören, ergibt sich aus seiner Erklärung von ifihäsa, p. 10. In einer solchen über die Vedangas würde die Purva Mimamsa sicher genannt worden sein. Ob aber die Uttara-Mımamsa, der Vedanta, als schul- mäßige Philosophie schon bestand, könnte bezweifelt werden. Denn das Sutra ist, wie ich anderswo” gezeigt habe, kaum älter als das 3. Jahrhundert n. Chr.; anderseits aber werden in ihm eine Reihe von Lehrern? erwähnt, die auf eine schulmäßige Exegese der Upanisads schon in frühen Zeiten schließen lassen. Wie dem aber auch sei, es war für Kautilya keine Veranlassung, die Uttara-Mımamsa zu erwähnen, da auch sie zur Theologie gerechnet werden muß. Noch ein Wort über die buddhistische Philosophie, worunter ich natürlich hier nicht die dogmatischen Spekulationen des Kanons ver- stehe‘, sondern metaphysische und erkenntnistheoretische Philosopheme wie den Ksanikavada, die Lehre von der Momentaneität des Seienden, wogegen die ganze Philosophie der späteren Zeit einen so erbitterten Kampf kämpfen mußte. Hätte diese Lehre, die sicher mit ebensoviel Scharfsinn begründet wurde, wie die Gegner bedurften, um sie zu widerlegen, schon zu Kautilyas Zeit bestanden, so wäre es wohl denkbar, daß er, der das ungläubige Lokayata als methodische Philosophie anerkannte, auch einer irrgläubigen Philosophie, wenn sie nur die Bezeichnung Philosophie (@nviksikr) verdiente, dieselbe Anerkennung nicht verweigert haben würde. Doch sicher würde ein solcher Schluß nicht sein. Denn ein wirklicher Staatsmann wie Kautilya würde sich wohl mit dem theoretischen Unglauben des »Brhaspati« abgefunden haben, solange ihm keine praktischen Folgen gegeben wurden; es wird aber nicht berichtet, daß Brhaspati die auf brah- manischer Grundlage beruhende Staats- und Gesellschaftsordnung be- 1 SBE XXXIV, S. XII 2 IA.0.8.XXXL S. 29. ® Deussen, System des Vedänta, S. 24. * Diese wird Kawtilya, wenn er sie kennen zu lernen für der Mühe wert ge- halten hat, als besondere theologische Disziplinen der Ketzer angesehen haben. Er erkannte aber nur die brahmanische Theologie, die Zrayı, als eine berechtigte vidya an. Vgl. Manu XII, 95 y@ vedabahyah srutayo yas ca yas ca kudrstayah | sarvas ta nisphalah pretya tamonisth@ hi tah smrtah ||. 740 Gesammtsitzung vom 13. Juli 1911. — Mittheilung vom 22. Juni. seitigen wollte, die zu erhalten Kautilya als die vornehmste Aufgabe des Fürsten bezeichnet. Die Buddhisten und Jainas nahmen aber in dieser prinzipiellen Frage einen anderen Standpunkt ein, und das könnte auch der Grund gewesen sein, daß ein brahmanischer Staatslehrer ihre Philosophie ignorierte. Wir haben gesehen, daß Kautilya vier vidyas aufstellte. Er legt großes Gewicht auf die Vierzahl. Denn er führt erst die abweichenden Ansichten dreier Schulen, der Manavas, Barhaspatyas und "Ausanasas an, die in dieser Reihenfolge drei, zwei und eine vidy@ anerkennen, und fährt dann fort: catasra eva vidya@ iti Kautilyah. tabhir dharmar- thau yad vidyät, tad vidyanam vidyatcam. »Kautilya lehrt: es gibt vier vidyas, nicht mehr und nicht weniger. Sie heißen vidyas deshalb, weil man durch sie dharma und artha erkennt (vidyät).«e Aus diesen Worten läßt sich entnehmen, daß er der Erste war, nieht nur der die Vierzahl der vidyas lehrte, sondern auch der die @mvrksiki als besondere vidya anerkannte. Denn von den Manavas sagt er, daß sie die anvrksikt in die Theologie eingeschlossen hätten'!. Sie leugneten also nicht die @nviksikr, sondern erkannten ihr noch nicht den Rang einer selbständigen vidy@ zu; daher konnten sie sie der Theologie zuzählen. Bezüglich der beiden Mımamsas waren sie dazu völlig be- rechtigt. Aber auch Sankhya und Yoga konnten als besondere Diszi- plinen der Theologie betrachtet werden, weil sie, wie wir sahen, als smrtis galten. Dafür, daß die Manavas diese beiden Philosophien kannten, spricht der Umstand, daß Manu, der doch wohl als ein später Ausläufer der Schule der Manavas anzusehen ist. in den theoretischen Teilen seines Werkes von Sankhya- und Yoga-Ideen reichlichen Ge- brauch macht. Die Neuerung Kautilyas besteht also wohl darin, daß er in der Philosophie eine besondere Wissenschaft erkannte, weil sie ihre eigene Methode habe. Darum führt er auch das Lokayatam an, das schon durch seinen Inhalt von der tray? ausgeschlossen ist. Wäre der Begriff der @mviksikt, so wie ihn Kautilya faßte, schon vor ihm gang und gäbe gewesen, so würden die Bärhaspatyas nicht zwei vidyas: vartta dandaniti, wie wir oben sahen, aufgestellt, sondern als dritte die auviksikt genannt haben. Denn sie selbst waren ja Anhänger des von Kautilya als anvrksikt anerkannten Lokayatam. — Wenn wir nun in Gautamas Dharmasästra XI 3 die Angabe finden: irayyam @nviksi- kyam cä’bhivinttah, »der Fürst soll gut geschult in der Theologie und Philosophie sein«, so liegt die Vermutung nahe, daß diese Stelle eine spätere Überarbeitung sei. Rechnet doch J. Jorıy das Werk zu den überarbeiteten Dharmasästras”. Die von Gautama gelehrte Kombination: U trayı vartta dandanitis ceti Manavah. . traywiseso hy anviksikiti. ®? Recht und Sitte, im Grundriß der indoar. Phil., S. 5. Jacosı: Zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. 74l trayt und anviksikt, wird von Kautilya überhaupt nicht erwähnt; wahr- scheinlich ist sie dem Bestreben eines Eiferers entsprungen, der die Autorität des Veda und der Brahmanen für alle Aufgaben des Fürsten betonen wollte, wie es ja Gautama auch sonst tut!'. Alle andern Autoren erkennen aber vier vidyas an. Die oben übersetzte Stelle aus dem Nyayabhäsya zeigt, daß für Vatsyayana die Vierzahl geradezu kanonische Geltung hat, da er aus ihr die Berechtigung ableitet, das Nyayasästra als die wahre änviksik7 zu bezeichnen. Andere frühe Zeug- nisse dafür, daß die von Kautilya gelehrte Vierzahl der vidyäs allgemeine Anerkennung gefunden hat, werde ich gleich anführen. Aber in einem Punkte sind alle Spätern gegen Kautilya einig, nämlich in der Forderung, daß die Anviksikt eine dtmavidy@ sein solle. Wir sahen oben, daß der Verfasser des Nyayabhasya von der @nviksikt zwar verlangte, daß sie nicht lediglich eine @tmavidy@ sei, sondern einen ihr eigentümlichen Stoff habe, aber daß er am Schluß der oben übersetzten Stelle betont, daß das Nyayasastra nicht nur eine @nviksikr, sondern auch eine ad- hyatmavidy@ sei, eine Philosophie, welche die Seele anerkennt und zur Erlösung führt. Der Gedanke ist offenbar, daß nur eine Philosophie, die zugleich eine dtmavidy@ ist, auf Anerkennung Anspruch habe. Damit war nicht nur das Lokayatam ausgeschlossen, das Kautilya noch zugelassen hatte, sondern auch die buddistischen Philosophien, die wahrscheinlich erst nach Kautilya in den ersten Jahrhunderten vor und nach Anfang unserer Zeitrechnung sich als gefährliche Geg- ner der brahmanischen Philosophie auftaten. Zu ihrer Abwehr legte sich letztere den Charakter des jnanamarga bei, eines Heilsweges, der auf philosophischer Erkenntnis beruht. Das ist identisch mit der Forderung, daß die Philosophie eine ätmavidy@ sein solle. Sie zeigt uns, daß in den maßgebenden Kreisen der brahmanischen Ge- sellschaft ein entschiedener Umschwung zugunsten exklusiv orthodoxer Ansichten eingetreten war. Dieser Wandel hatte sich bereits vollzogen, als der zu Kautilyas Schule gehörende Kamandaki seinen Nitisara schrieb. Bei der Be- sprechung der vier vidyäs im 2. sarga sagt er: Anviksiky Atmavidya syad iksanat sukhaduhkhayoh | iksamänas tay@ tattvam harsasokau vyudasyati || ı1 || »Die Philosophie soll eine @tmavidy@ sein, insofern man durch sie Lust und Leid durchschaut; indem (der Fürst) durch sie die Wahrheit erkennt, eliminiert er Übermut und Kummer. « ! Wenn die Tradition (SBE II, S.XLV), die Gautama zu einem Enkel oder Ur- enkel des Usanas macht, ernst genommen werden könnte, müßte Gautama zur Schule der Ausanasas gehört haben; diese erkannten aber nach Kautilya nur eine vidya an: dandamıtir ek@ vidye’ty Ausanasah. Sitzungsberichte 1911. 68 142 Gesammtsitzung vom 13. Juli 1911. — Mittheilung vom 22. Juni. Über das Alter von Kämandakis Nitisara hat Prof. C. Fornicht auf dem XH. Internationalen Orientalisten-Kongreß zu Rom gehandelt (Aleune osservazioni sull’ epoca del Kamandakıya Nitisara, Bologna 1899) und gezeigt, daß Kamandaki verhältnismäßig jung sei (ein Zeit- genosse Varaha-Mihiras oder etwas älter). Mit Benutzung der von Fornıcnt vorgebrachten Argumente, die ich in Einzelheiten ergänze, stellt sich die Sachlage folgendermaßen dar. Kämandaki IV 33 (tadrk samvalsaro ‘py asya jyotihSästrärthacintakah | prasnabhidhanakusalo hor @- ganitatattvavit ||) erwähnt bei der Aufzählung der Minister den Astro- logen nach dem Purohita, während Kautilya seine Bemerkungen über die Minister mit letzterem abschließt, ohne den Astrologen dabei zu nennen, und den mauhärtika überhaupt nicht mit den Ministern, son- dern mit dem Arzt und Küchenmeister (S. 38) auf dieselbe Linie stellt. In der Zeit zwischen Kautilya und Kamandaki fand die Auf- nahme der griechischen Astrologie (kor@) statt und der Astrologe gelangte zu großem Ansehen beim Könige, wie der »große Seher Garga« bezeugt': Krtisnängopängakusalam horäganitanaisthikam | yo na pijayate raja sa nasam upagacchati || 7 || yas tu samyag vijanati horäganitasamhitah | abhyarcyah sa narendrena svikartavyo Jayaisina || 21 ||. Hiernach würde Kamandaki frühestens im 3. oder 4. Jahrhundert n. Chr. gelebt haben. Mit dieser Zeitbestimmung steht dann auch in Einklang, daß Kamandakis Beweis für das Dasein der Seele ı, 20 mit Nyaya Darsana I 1, ro und Vaisesika Darsana III 2, ı im allgemeinen und der für das Dasein des innern Sinnes (manas) I 30 fast wörtlich mit N.D.I 1,16 (ef. V.D. II 2,ı) übereinstimmt. Denn wie ich anderswo” gezeigt habe, kann das N. D. in der uns vorliegenden Form nicht wohl vor das 3. Jahrhundert n. Chr. gesetzt werden. Es sei aber darauf hingewiesen, daß Kamandaki mit diesen Nyaya bzw. Vaise- sika-Vorstellungen solche, die aus dem Sankhya bzw. Yoga entlehnt sind (I, 28, 30b—35), verbindet; er macht also eine eklektische Philo- sophie in usum delphini zurecht. Dagegen hat bei Kautilya die Philo- sophie die Bedeutung, den Fürsten im logischen Denken zu üben, wobei es ihm auf den Inhalt der Philosophie nicht viel anzukommen scheint, da er ja das ungläubige Lokayata neben Sankhya und Yoga anerkannt. Dies zeigt deutlich den großen Abstand zwischen Kautilya und seinem späten Nachfolger Kamandaki. ! Brhatsamhitä, adhy. 2. 2 J.A.0.S.XXXI S. oft. Jacosı: Zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. 743 Ein älterer Zeuge ist Manu. Nach Kautilya erkannten die Manavas nur drei Wissenschaften an, weil die Philosophie in der Theologie mit einbegriffen sei (trayr vartta dandanitis e& ti Manavah,; traywiseso hy anviksiki °t). Man sollte daher bei Manu drei vidyas erwarten; er hat aber vier wie Kautilya, indem er ebenso die Philosophie von der Theologie trennt; jedoch fordert er, daß die Anviksikr eine Atmavidya sei (VII 43): traividyebhyas trayim vidyam dandanitim ca Sasvatim | anvtksiktm cd "tmavidyam varttarambhams ca lokatah || »Von vedakundigen Brahmanen (erlerne der König) die Theologie, die ewige Staatskunde und die Philosophie, welche die Seele lehrt; von kundigen Leuten aber die Aufgaben der Erwerbskunde.« Wir finden also schon bei Manu dieselben Anschauungen wie im Nyaya- bhasya und bei Kamandaki; sie knüpfen an Kautilyas Lehre an, korri- gieren diese aber im Sinne der orthodoxeren Zeitströmung, die ‘erst nach Kautilya, wahrscheinlich nach dem Zusammenbruch des von dem Ketzer-Kaiser Asoka versuchten Regierungssystems eingetreten ist. Es spricht für die Echtheit des überlieferten Textes des Kautilıyam, daß die Angaben über die Philosophie, wie wir sie in ihm finden, einige Generationen nach Canakyas Lebzeit nicht mehr möglich ge- wesen wären. Ich fasse das Resultat unserer Untersuchung dahin zusammen, daß im 4. Jahrhundert v. Chr. die Mımamsa, Sankhya, Yoga und Lokayata schon bestanden, wärend Nyaya und Vaisesika sowie wahr- scheinlich auch die buddhistische Philosophie erst später entstanden sind. Ausgegeben am 20. Juli. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. ’Y I N u Win ' ) PER But + PeTaleTeleTeI-Tele TI eTeJe TS TSISTSISTSISTSISTSISTSISTSJETSISTSJETSISTSISTSISTSI ST TSIETTSIST SITE XXXVL XXXVLI SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am 20. Juli. (S. 745) Warzure: Über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen. (S. 746) Sitzung der philosophisch-historischen Ulasse am 20. Juli. (S. 755) { £ OF g R \ %, “ —— N z VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Aus dem Reglement für die Redaction der akademischen Druckschriften. Aus $l. Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: » Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschatten« und »Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften «, Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die » Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertige Manuseript zugleich einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. $ 3. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen. nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuseripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umtang im Druck abschätzen zu lassen. SA. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Manuseript, jedoch aut getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schrittlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Seeretar zu richten, dann zunächst im Secretariat vorzuberathen unıl weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textiiguren handelt — der Kostenansehlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark. bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Secretariat geboten. Aus $ 5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuseripts an den zuständigen Seeretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften, und zwar, wenn anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Niehtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilune der »Abhandlungen«, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung dureh die Gesammt-Akademie, eines der Aus $ 6. ‚ Die an die Druckerei abzuliefernden Manuseripte müssen, wenn es sich nicht bloss um glatten Text handelt, aus- reichende Anweisungen für die Anordnung des Satzes und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendungen Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreichung des Manuseripts vorzunehmen. Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der Verfasser seine Mitrheilung als vollkommen druckreif ansieht. Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser. Fremde haben diese erste Correctur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Möglichkeit nicht über die Beriehtigung von Druckfehlern und leichten Schreibverschen hinausgehen. Umfängliche Correeruren Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Seeretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden Mehr- kosten verpflichtet. Aus $ 8. Von allen in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen aufgenommenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftliehen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, aueh für den Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden, VonGedächtnissreden werden ebenfalls Sonderabdrueke für den Buchhandel hergestellt. indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. 89. Von den Sonderabdrucken aus den Sitzungsberiehten erhält ein Vertasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdincke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es «dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. STE Eine für die akademischen Schriften he- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, auch nur auszugs- sei.es (Fortsetzung auf S.3 des Umschlaes.) 4 . SITZUNGSBERICHTE 1911. XXXVL. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 20. Juli. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. Auwers. Hr. Wargure las über den Energieumsatz bei photochemi- schen Vorgängen in Gasen. Bei der Wirkung ultravioletter Strahlung von Wellenlängen zwischen 0.203 und 0.214 a auf Ammoniakgas werden nur ungefähr 2 Procent der absorbirten Strahlungs- energie zur Zersetzung des Ammoniaks in Stickstofl! und Wasserstoff verwandt. Sitzungsberichte 1911. 69 746 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 20. Juli 1911. Über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen. Von E. WARBURG. 1. Wenn durch Bestrahlung eine mit Aufnahme von Energie ver- bundene chemische Veränderung hervorgebracht wird, so muß ein der aufgenommenen Energie äquivalenter Teil der Strahlung absorbiert werden. Molekulartheoretische Gründe machen von vornherein wahr- scheinlich, daß dabei noch mehr absorbiert und daß dieses Mehr in Wärme verwandelt wird, mit andern Worten, daß mit der chemischen Absorption eine thermische verbunden ist. Ich will den Bruchteil der gesamten absorbierten Strahlung, welcher in chemische Energie ver- wandelt wird, die photochemische Ausbeute nennen. Dieselbe hängt jedenfalls von der Wellenlänge ab, da nicht jede absorbierte Wellenlänge photochemisch wirkt. Unter der Annahme einwelliger paralleler Strahlung ist nach dem Gesetz von Bunsen und Roscor dW = J-Rdx, (1) wo dW die auf dem Wege dr in chemische Energie verwandelte Strah- lung, J die Intensität bei x, ß eine von J unabhängige Größe, den chemischen Absorptionskoeffizienten, bedeutet. Ferner ist nach dem Absorptionsgesetz dI = — I(a+B).de, (2) wo J-adx die auf dem Wege dx in Wärme verwandelte Strahlung be- deutet'!. « ist der thermische, &-+ 8 der totale Absorptionskoeffizient. Aus diesen Ansätzen ergibt sich, falls die Konzentration der Zer- setzungsprodukte unendlich klein ist gegen die Konzentration der un- zersetzten Substanz, die auf dem Wege x absorbierte Strahlung B= J,(1—e +3) (3) ! Wärmeerzeugung durch sekundäre chemische Prozesse ist hier einbegriffen. Siehe $ ır. WarsurG: Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen. 747 und die auf demselben Wege in chemische Energie verwandelte Strahlung 8 E y VG BER os — (e+2) 2 W 3 A ß J,ı e ) 2 i (4) mithin die photochemische Ausbeute s Rn rein (5) unabhängig von dem Wege «. Ich habe mir die Aufgabe gestellt, s für die photochemische Zer- setzung einiger Gase experimentell zu bestimmen und als erstes Beispiel das Ammoniakgas gewählt, welches nach Berrurror' durch die stille Entladung, nach Recexner” auch durch ultraviolette Bestrahlung in Stickstoff und Wasserstoff zerlegt werden kann, Nach Bessox” treten bei der stillen Entladung in trockenem Ammoniakgas andere Zersetzungs- produkte nicht auf; ich nehme vorläufig an, daß letzteres auch für die Wirkung ultravioletter Strahlung gilt. 2. Das Zinkspektrum enthält eine intensive Liniengruppe zwischen A= 0.214 und A= 0.203, welche vom Ammoniak stark absorbiert wird, und zwar in einem gegen die kürzeren Wellen hin wachsenden Betrage. Die Strahlen dieser Gruppe zersetzen das Ammoniakgas, sie wurden zu den Versuchen benutzt und durch kräftige Flaschenfunken zwischen Zinkelektroden (Fig. ı) herge- stellt, welche über 1.6 em starke Kupferstangen ge- schoben waren. Die Funkenstrecke war vertikal angeordnet; zu ihrem Betriebe diente ein Resonanzinduktor, an dessen Sekundärspule drei 160 cm hohe, 13 em weite Leidener Flaschen von 2.8-10”" Farad Kapazität angeschaltet waren. Die Primärspule erhielt Wechselstrom von 50 Perioden in der Sekunde. Bei einem Funkenpotential von 20000 Volt und 100 Funken pro Sekunde wäre die Leistung dieser Anordnung 560 Watt. Von der Funkenstrahlung wurde durch einen Quarz- - De apparat auf einem Fluoreszenzschirm aus Baryumplatin- cyanür ein horizontales Spektrum entworfen, in welchem die erwähnte Liniengruppe des Zinks zwischen A = 0.214 und 0.203 eine Breite von 0.6—0.7 cm einnahm. Die Kollimatorlinse hatte 5.2 em Durchmesser, ihre Entfernung von dem 0.4 em weiten vertikalen Spalt betrug 13 em, das ist ungefähr die Brennweite für die benutzten Strahlen. ! M. Berreetor, ©. R. 82, 1360. 1876. * E. Resener, Diese Berichte 1904, 1228. A. Besson, C. R. 152, 1850. ıgr1. 69° 148 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 20. Juli 1911. In dem Fluoreszenzschirm befand sich eine rechteckige, 0.95 cm hohe, 0.43 em breite Öffnung; an dem von ihr durehgelassenen Spektral- bezirk wurden die Messungen vorgenommen; es handelte sich erstens um die in einer gewissen Zeit zersetzte Am- 2. moniakmenge, zweitens um die Energie der absorbierten Strahlung. Fig. A 3. Der Zersetzungsapparat (Fig. 2) ist nach dem Differentialprinzip' eingerichtet. Die Zersetzungszelle V’ von etwa 2.5 eem Inhalt ist durch Quarzplatten mit Paraffin- kittung verschlossen, nur bei diesem Kitt trat keine Störung durch Ammoniakabsorption ein. V” ist das Hilfsgefäß, A’, X”, k', k” sind aha 0.05 em liehtweite Kapillaren, M ist ein klei- MN nes, 0.25 em lichtweites, in Halbmillimeter ; geteiltes Queksilbermanometer, welches die Räume V’und V” trennt. Der Glashahn H hält ohne Schmiermittel Quecksilberdicht. Bei der Füllung tritt das Gas bei «a ein, bei a’ aus, während das Quecksilber aus den Manometerschenkeln zurückgezogen ist; nach Füllung werden die Kapillaren % und X” ab- a geschmolzen. Die Ablesung der Menisken erfolgt durch ein kleines Fernrohr mit zwei parallelen Fäden im Okularteil nach vor- heriger Erschütterung; dabei befinden sich die Gefäße V’ und V” in einem gerührten Wasserbade. Wird V’ bestrahlt, so steigt infolge der Zersetzung der Druck in V’; die '/, nat. Größe. Druckdifferenz zwischen V’ und V” steige um 2bem Q., wenn m Mol von ursprünglich vorhandenen M, Mol zersetzt sind, dann ist” m 12 id (+7 6) M. = Ps Ist 2 Pe) v’ al ’ ( wo p, den Druck in V’ vor der Zersetzung in em Q., y das Volumen von ı cm des Manometerrohres bedeutet. y, V', V” sind in Kubik- zentimetern auszudrücken. p, wird bei geöffnetem Hahn gemessen, die Ablesungen der Menisken vor und nach der Bestrahlung erfolgen bei geschlossenem Hahn. ! Diese Berichte 1900, 712. I GER (0b Ser & - e = zn n 3 a Warsure: Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen. , 749 Die Bildungswärme des Ammoniaks beträgt pro Mol Ammoniak bei Zimmertemperatur 12 100 Kal. für konstanten Druck, ı ı 700 Kal. im Apparat. Daraus ergibt sich mittels (6), wenn man mit Ap, die Zu- nahme der Druckdifferenz zwischen V' und V” in Halbmillimetern dureh eine Minute lange Bestrahlung bezeichnet, die pro Sekunde in chemische Energie verwandelte Strahlungsintensität W, Ap, V'- 11700 I I I aa ee ee 0 wo £ die Versuchstemperatur bedeutet. 4. Die dureh die Öffnung im Fluoreszenzsehirm tretende Strah- lungsintensität wurde durch ein Flächenbolometer gemessen, dessen bestrahlter Zweig eine Fläche von 19x 9 qmm einnimmt und einen Widerstand von 11.9 Ohm besitzt. Im Brückenzweig befand sich ein Du Boıs-Rugenssches Panzergalvanometer, einer Ablenkung von ı Skalen- teil entsprechen 7 -10°° Ampere. Da aber diese Empfindlichkeit zu groß war, so wurden noch 200 Ohm in den Brückenzweig aufge- nommen. Das Bolometer befindet sich in einem Messinggehäuse mit Wasserhülle, die Strahlung tritt durch ein 1.7 cm hohes, ı.ı cm breites (Juarzfenster ein. Die Reduktion der Galvanometerausschläge auf Kal. wurde durch die Hefnerflamme bewerkstelligt, welche nach Äxesrrön in ı m Ent- fernung C = 21.5 -10°° g-kal. pro Sekunde durch eine senkrecht zu den Strahlen gestellte Fläche von ıgem hindurchschickt. Bei der Eichung war über die Vorderfläche des Bolometergehäuses eine Metall- kappe geschoben, welche in der Mitte eine 1.025 em hohe, 0.52 cm breite Öffnung besaß. Die Entfernung zwischen Flamme und Öffnung be- trug ungefähr 0.5 m; alle von der Flamme durch die Öffnung ge- sandten Strahlen trafen die Bolometertläche. 5. Bei den Versuchen wird ı. bei übergeschobener Kappe der von der Hefnerflamme hervorgebrachte Galvanometerausschlag «a, und die Entfernung e der Flamme von der Öffnung in der Kappe gemessen; 2. bei abgenommener Kappe das Bolometer dicht vor die Öffnung des Fluoreszenzschirms gebracht, das Induktorium in Gang gesetzt-und der durch die zu untersuchende Strahlung! hervorgebrachte Galvanometer- ausschlag a, bestimmt; 3. wird die Zersetzungszelle vor die Öffnung gebracht und Ap, ($ 3) durch 10° lang dauernde Bestrahlung gemessen; 4. werden die Messungen ı und 2 wiederholt; 5. bringt man zur Bestimmung der Absorption das Bolometerfenster in 2 em Entfernung ! Dieselbe wird durch ein 0.07 mm dickes Glimmerblatt, welches von der Strahlung der Hefnerlampe 33 Prozent durchläßt, vollständig abgeschnitten. 750 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 20. Juli 1911. © von der Öffnung im Fluoreszenzschirm und mißt den durch die Strah- lung hervorgebrachten Ausschlag ohne (a,) und mit Einschaltung der Zelle (a.). 6. Sei J die Intensität der auf die Öffnung im Fluoreszenzschirm fallenden Funkenstrahlung in Kal. pro Sekunde, f, die Durchlässigkeit einer der verwandten Quarzplatten für diese Strahlung, p„ ebenso die Durchlässigkeit für die Strahlen der Hefner- tlamme, / der Flächeninhalt der Öffnung in der Kappe in Quadrat- zentimetern, A der vom Ammoniak in der Zelle absorbierte Bruchteil der Funkenstrahlung, E, die pro Sekunde durch das Ammoniak in der Zelle ab- sorbierte Strahlung in Kal. IHssist Mer & (8) a, pP : (Cr a, I rn ae (9) wo e in Metern auszudrücken ist. £, fand ieh gleich 0.61, 7, für diejenigen Strahlen der benutzten Liniengruppe ($ 2), welche in der Zersetzungszelle völlig absorbiert wurden, gleich 0.857, für die weniger brechbaren Strahlen (A= 0.75) gleich 0.571. Rührte die Schwächung bei 7, nur von der Reflexion her, so wäre für A= 0.202 und 0.214 bzw. den Breehungsexponenten 1.646 und 1.630 p, bzw. 0.885 und 0.888. Ob der Quarz in dem fraglichen Wellenlängengebiet schon etwas absorbiert, muß wegen der Ungenauigkeit der Messungen vorerst dahingestellt bleiben. 7. Zwei Versuchsreihen mögen vollständig mitgeteilt werden: pl — 88.08 t=16.22 —pyl—+—| = 1.63 Te — a he) —:162 Po) vtyw — 11 (02- (Gefunden wurde vor den Zersetzungsversuchen a, = 202 = 17.1 h e = 0.8306 m. nach » » 195 17.6 Mittel 198 7A. Warsurg: Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in (rasen. Tal Due 4, = 195 Ap, a Mittel 0.057" Daraus folgt mittels (11), (12), (13) mit p, = 0.857 W, BE 0068. B-10.—=ı110 W.-10 = 208 or = 0.0190 = 1.90 Prozent. DE 2,46 = SSml == 10839 nr I — 2 3: et Po 3 79- a -3 2 Po) v V’ 7 -49. Gefunden wurde vor den Zersetzungsversuchen a, = 319 = 18.3 ee, nach » » 282 La Cr aan: Mittel 301 18.6 jee25s Ferner a, = 49.4 as — 26 AP, 10.0390 lo 0790 Mittel 0.0845' Daraus ergibt sich mit A, = 0.871 0.735 [Bess lo, — 11.6) Wie ro, — 2K8u s= 0,0217 — PA akrozent: Der Fehler in Ap durch fehlerhafte Ablesung ist auf 0.03 Halb- millimeter zu schätzen, was bei 10 Minuten langer Bestrahlung einem Fehler von 4—5 Prozent in Ap, entspricht. Größere Fehler entstehen durch die Inkonstanz der Funkenstrecke; vor und nach den Zer- setzungsversuchen ergeben sich oft ziemlich verschiedene Werte der bolometrisch gemessenen Strahlungsintensität a. Indessen stimmen die zahlreichen Versuche darin überein, daß die photochemische Ausbeute in dem Wellenlängengebiet 0.203—0.214 bei Am- moniak von 80—90 em Druck ungefähr 2 Prozent beträgt. 8. Es seien nun die Endergebnisse aller mit einer Füllung des Zersetzungsapparates gemachten Versuche zusammengestellt. Die beiden ersten beziehen sich auf längere Wellen mit schwächerer Absorption, die vier letzten auf kürzere Wellen mit stärkerer Absorption. Die ' Aus diesen Werten findet man mittels (6), daß durch ro Minuten lange Be- strahlung durchschnittlich ı Promille oder ungefähr 2.5 emın von dem vorhandenen Ammoniak zersetzt wurden. Io2: Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 20. Juli 1911. Einstellung auf verschiedene Wellenlängen erfolgte durch Verschiebung des Fluoreszenzschirmes mit seiner Öffnung. AB NO:OE I HT I I 0.7683 0755 s/Prozent;, 1.907, 1.57 2osmeır 33 1.88 287 Mittel Mor 2.03 Nach diesen Versuchen ändert sich s mit der Wellenlänge jeden- falls nur wenig. Wäre die kleine, auch bei anderen Versuchen ge- fundene Abnahme von s mit abnehmender Wellenlänge reell, so würde mit abnehmender Wellenlänge der chemische Absorptionskoeffizient ® etwas langsamer wachsen als der totale «+. Anderseits geht aus den mitgeteilten Versuchen sowie auch aus Spektralaufnahmen mit verdünntem Gas hervor, daß der totale Absorptionskoeffizient &+ß ß a+ß von der Wellenlänge nahezu unabhängig, so folgt, daß der ehe- mische Absorptionskoeffizientö innerhalb des untersuchten Spektralbezirks mit abnehmender Wellenlänge zunimmt. Es erhebt sich hier die wichtige Frage, ob @ mit abnehmender Wellenlänge immer weiter zunimmt oder ein Maximum erreicht. mit abnehmender Wellenlänge erheblich zunimmt. Ist nın s= 9. Das zu den beschriebenen Versuchen verwandte Ammoniakgas war nahezu rein, es enthielt weniger als 0.1 Prozent nicht durch Wasser absorbierbarer Bestandteile. Es wurde nun weiter ein Gemisch aus ı Vol. Stiekstoff und 3 Vol. Wasserstoff hergestellt, ein Quecksilber- gasometer zur Hälfte mit diesem Gemisch in getrocknetem Zustande, zur Hälfte mit Ammoniak gefüllt und der Zersetzungsapparat mit der so erhaltenen Mischung beschickt; sie absorbierte im Apparat die brech- barsten Strahlen des Zinkspektrums noch fast vollständig. Es er- gab sich: A. 0.069 0007 s Prozent 1.92 2.28 Die photochemische Ausbeute ist also hier nicht kleiner als bei reinem Ammoniak, die kleine Zunahme von s mit abnehmender Ab- sorption bzw. mit wachsender Wellenlänge zeigt sich auch hier. Aus der thermischen Gleichgewichtskonstante des Ammoniaks für 20°, berechnet nach der neuen Formel von Nerxst', ergibt sich, daß bei dieser Temperatur und bei dem konstanten Druck von 80 em Quecksilber 2.3 Prozent, bei konstantem Volumen und einem Druck von 80 cm des undissoziierten Ammoniaks 1.2 Prozent Ammoniak im ı W. Nernsr, Zeitschr. f. Elektrochemie 16, 96. 1910. WarsurG: Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen. 1755 Gleichgewicht dissoziiert sind. Bei den von reinem Ammoniak aus- gehenden Versuchen schritt die Zersetzung nie bis zu diesen Beträgen fort, die photochemische Wirkung war also hier mit einer Abnahme, bei den Versuchen dieses Paragraphen mit einer Zunahme der freien energie verbunden; dieser Unterschied spielt mithin innerhalb der an- gewandten Ammoniakkonzentrationen noch keine Rolle. 10. Es ist von Interesse, die gefundene photochemische Ausbeute mit der Ausbeute bei der Zersetzung des Ammoniaks durch die stille Entladung in Ozonröhren zu vergleichen, da dieser Vorgang mit der photochemischen Zersetzung nahe verwandt ist!. Indem ich für die Versuche des Hrn. Pont” den Leistungsfaktor = 0.3 setze”, finde ich, daß ungefähr 7 g Ammoniak durch die in seiner Oesnechre verbrauchte Pferdestärke zersetzt und folgeweise ungefähr 0.75 Prozent der letz- teren zur Ammoniakzersetzung verwandt wurden. Viel größer ist die Ausbeute bei der Ozonisierung des Sauer- stoffs in Ozonröhren, wobei maximal etwa 180 g Ozon für die in der Röhre verbrauchte Kilowattstunde erhalten werden; daraus ergibt sich eine Ausbeute von ungefähr 15 Prozent. Es scheint hiernach von großem Interesse zu sein, die Versuche über die photochemische Ausbeute auf andere Gase auszudehnen. Für die photochemische Polymerisation des Anthrazens zu Di- anthrazen findet Hr. Weieert' s—= 4.5 Prozent. Andere Bestimmungen der photochemischen Ausbeute sind mir nicht bekannt. ıı. Das molekulartheoretische Verständnis der photochemischen Prozesse scheint mir noch auf große Schwierigkeiten zu stoßen; ich gehe darauf und deshalb auch auf die Deutung des experimentellen Befundes bei Ammoniak nieht ein. Nur einen Gesichtspunkt möchte ich erwähnen, welcher bereits öfter erörtert wurde’. Wenn, wie wahr- scheinlich, durch die Bestrahlung des Ammoniaks nur die Reaktion NH, =N-+3H herbeigeführt wird, so folgt darauf die sekundäre, von der Bestrahlung unabhängige, mit großer Wärmetönung verbundene Reaktion 2N+6H=N,-+ 53H, Danach wäre die von der Strahlung primär geleistete chemische Trennungsarbeit viel größer als 2 Prozent der absorbierten Strahlungs- Diese Ber. 1903, 1015. Jahrbuch d. Radioaktiv. und Elektronik 1909, 203. ® R. Pour, Ann. d. Phys. 21, 379. ® E. Warsur6 und G. Lerruävser, Ann. d. Phys. 28, 1. 1909. * F. Weıigerr, Ber. d. D. Chen. Ges. 42, S. 356. 1909. ° Z.B. bei Osrwaro, Lehrb. d. allgem. Chemie Il ı, S. 1087. 1893. Sitzungsberichte 1911. 70 754 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 20. Juli 1911. energie, und ein bedeutender Teil der »thermischen Absorption « rührte von der unabhängig vom eigentlichen photochemischen Prozeß erfol- genden Vereinigung der Stickstoff- und Wasserstoffatome zu Stiekstoft- und Wasserstoffmolekülen her. Wie mir scheint, könnte sich durch ähnliche Betrachtungen erklären, weshalb bei der stillen Entladung nach $ 10 die Ausbeute bei der Ozonisierung des Sauerstoffs viel größer ist als bei der Zersetzung des Ammoniaks. Ausgegeben am 27. Juli. 755 SITZUNGSBERICHTE 191. AXXVO. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 2%. Juli. Sitzung der philosophisch-historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. DiELs. *Hr. W. Scnurze las über den Zusammenhang der indo- germanischen Präsensbildung mit der nominalen Stamm- bildung. Ursprüngliche Zusammengehörigkeit lässt sich vermuthen für szomı« Aarız und Taor:w Ardzu, Te«Tı« und lat. forreo oder alıd. dorrem, lat. studium und studeo, coyıov und av. varozayeiti, lit. wödys und av. vadayeiti, r2r..10s und äol. rer&u (Grundform *Fers-1jo-), zeoevvos und 2Aevvo, lit. dowana und kypr. öufavor, ‚Frdove und ‚Fer dcr (aus ‘Fedawn), alter Par: adigma-Zusammenhang für lat. ruber und rubeo, z2 uTwg und zevrew, HRREEROe und zg0rEu), Herübernahme der präsensbildenden Elemente in’s Nomen für dor. Qwr.a : Ön2.oncu, lit. kanczd : kenczüu, Zälias : 3eliu, kelias : prakr. callai AvareAAı. Ausgegeben am 27. Juli. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. 1911. Hl | | XXXVII. SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN i AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Gesammtsitzung am 27. Juli. (S. 757) von Wiramowırz-MoELLENDoRFF: Ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios. (S. 759) Wien: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen. (S. 773) H. Dragenporrr: Jahresbericht des Kaiserlich Deutschen ‚Archäologischen Instituts. (S. 787) Adresse an Hrn. Wıraerm WALDEvErR zum 50 jährigen Doctorjubiläum. (S. 792) von Wir.Amowırz-MorLLEnDoRFF und F. Zucker: Zwei Edicte des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums. (S. 794) A. Torngusst: Die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlands. ‚Mittheilung aus der Sitz. d. phys.-math. Ol. v. 6. Juli. (S. 822) MIT TAFEL V. h — Lu l. Gr EN TERRA BRAD i ’ \\ x SE Pr 5 I} l ) Ä\ % > I, BEREINSISTL. 5.7 NIE VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. [I-TI-TSISTel ST IST TSISTIETSISTSISTSSTSISTSJSTSISTSI ST ISTeJeT TTS teTelereter let Ieretor=l-relerelepeltelerelTeleTe ln] laetic der aka Aus $1. Die Akademie gibt gemäss 841,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und » Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften «. "Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die » Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertigeManuscript zugleich einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. 8 3. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu’ beantragen. Lässt der Umfang eines Manuscripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. ga. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Manuscript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Secretar zu richten, dann zunächst im Seeretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Secretariat geboten. Aus $ 5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuscripts an den zuständigen Secretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften, und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der » Abhandlungen «, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie. (Fortsetzung auf De Verfasser. | L wu a = a + I IT IE L Kt r ng 2! h ws De A R s ER ER Bra % demischen D ckse are BR FUN die Druckerei abauliefernden Mannseripteimtasen, i sich nicht bloss um glatten Text ] handelt, | de Anweisungen für die Anordnung des Satzes. Wahl der Schriften enthalten. "Bei Einsendungen | Fremder sind diese Anweisungen von dem _ Mitgliede vor Einreichung ‚des Manus cripts vorzunehme _ Dasselbe hat sich zu vergewissern, ö dass. der Verf: seine Mittheilung als vollkommen Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Fremde haben diese erste Correetur an das. vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur s 1 nach Möglichkeit nicht über die Berichtigung von Druckfehlern und leichten Schreibversehen hinausgehen. ‚Umfängliche Correeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Secretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden. Mehr- kosten pernlichiet: { > Aus $ 8. Von allen in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen aufgenommenen wissenschaftlichen 2 Mittheilungen, Reden, _ Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im . Druck 4 Seiten übersteigt, auch für den Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des he- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden. VonGedächtnissreden werden ebenfalls Sonderabdrucke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. 89. Von den Sonderabdrucken aus den Sitzungsberichten . erhält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und diwfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen, Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. 4 Sı 17. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- S.3 des Umschlags.) 757 SITZUNGSBERICHTE 1911. XXXVIL DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 27. Juli. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. Diers. *]. Hr. Branor las: Über dieälteste Shakespearebiographie, von Rowe 1709. Er untersucht ihre Quellen, prüft die Angaben mit Hülfe der Urkundenforschung und findet, dass Rowe wohl öfters ungenau erzählt, entsprechend der Ungunst der Ver- hältnisse, aber niemals aus der Luft griff und unter plutarchischem Einfluss sogar ge- schiekt auf die wirklichen Lebensprobleme drang. Seine Berichte über Shakespeare's Schule, Heirath, Theateranfänge, Freunde und letzte Jahre sind daher im wesentlichen ernsthaft zu nehmen. 2. Hr. von Wıramowırz-MoELLENDoRFF legte eine Mittheilung vor: Ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios. In seiner Polemik gegen die Grfechengötter benutzt Epiphanios Clemens und Theophilos, flüchtig und mit groben Entstellungen; doch führt er zur Verbesserung eines berühmten Wortes des Protagoras. In anderm stellt sich der Schein der Ge- lehrsamkeit als trügerisch heraus. 3. Das eorrespondirende Mitglied Hr. Wırn in Würzburg hat eine Abhandlung eingesandt: Bestimmung der mittleren freien Weg- länge der Kanalstrahlen. Der Verfasser lässt ein Kanalstrahlenbündel durch zehn unmittelbar hintereinan- derliegende elektrische Condensatoren gehen, deren jeder unabhängig von den übrigen geladen werden kann, und gewinnt so die Möglichkeit, an einer beliebigen Stelle des Strahlenbündels die dort vorhandenen geladenen Atome durch elektrische Ablenkung aus dem Bündel herauszunehmen. Das übrigbleibende, durch das ganze System gegangene Bündel wird durch seine Wirkung auf eine Rubens’sche Thermosäule gemessen. Da die Ladungen der Atome sich bei den Zusammenstössen der Kanalstrahltheilchen mit den ruhenden Gasmolekülen stets wieder zum Theil regeneriren, so ist hierdurch ein Mittel gegeben, die Schnelligkeit der Regeneration und damit auch die mittlere freie Weglänge der Kanalstrahltheilchen zu bestimmen. Dieselbe ergibt sich von derselben Grössenordnung wie in der kinetischen Gastheorie. 4. Der Vorsitzende legte den von dem Generalsecretar des Kaiser- lichen Archäologischen Instituts Prof. Dr. H. DrAGEnDorrrF eingereichten Jahresbericht des Instituts für das Rechnungsjahr ı910 vor. Sitzungsberichte 1911. 7 758 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. 5. Anlässlich seines fünfzigjährigen Doctorjubiläums am 23. Juli hat die Akademie ihrem ordentlichen Mitglied und beständigen Se- cretar Hrn. WALDEYER eine Adresse gewidmet, welche unten im Wort- laut abgedruckt ist. 6. Vorgelegt wurden das mit Unterstützung der Akademie er- schienene Werk R. Userr, Hamann und die Aufklärung. Bd. ı. 2. Jena ı9ı 1, und das von dem correspondirenden Mitglied Hrn. P. Vıno- GRADOFF eingesandte Werk: The Growth of the Manor. 2. edition. London 1911. Seine Majestät der Kaiser und König haben durch Allerhöchsten Erlass vom 3. Juli d. J. die Wahlen des ordentlichen Professors der Botanik an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin Dr. GorrLızg HaBErLAnDT zum ordentlichen Mitglied der physikalisch-mathematischen Classe und des zum ordentlichen Professor der keltischen Philologie an derselben Universität ernannten Professors Dr. Kuno Mrver in Liver- pool zum ordentlichen Mitglied der Philoeophisch En 0 Ulasse zu bestätigen geruht. vox Wıramowrrz-MoELLENDoRFF: Aus dem Aneoratus des Epiphanios.. 75% Ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios. Von ULrıcn von WILAMOWITZ- MOELLENDORFF. H.. Kart Hort, der künftige Herausgeber des Epiphanios, befragte mich vor einigen Wochen über eine Stelle aus der Partie, welche ich hier nun vorlege. Ich fand nämlich, daß manche der seltsamen Notizen, die hier stehen, ganz unbeachtet geblieben waren; daneben bemerkte ich Mißverständnisse oder bewußte Entstellungen des Ver- fassers, anderes blieb mir ganz unverständlich. Ich suchte daher ziemlich weit in der verwandten Literatur herum, fragte auch bei Freunden hier und da an, beides, wie sich zeigen wird, nicht ohne Erfolg. Ebenso reizten mich die Schwierigkeiten des Textes. Wie Hr. Hort bereits dargelegt hat', haben wir von dem Ancoratus außer dem bisher allein benutzten Jenensis in dem Laurentianus 6, 10 noch eine bessere Abschrift derselben Vorlage, aber diese selbst erweist sich als vielfach und schwer verdorben. Nun bedenke man, daß den Text des Epiphanios erst ein Mann, allerdings ein Mann ersten Ranges, D. Prravius, mit Aufmerksamkeit gelesen hat. Da möchte ich die An- regung geben, daß dem Herausgeber durch die Hilfe anderer, deren Kenntnis und Scharfsinn hier oder da ergänzend eintrete, seine über- aus schwere und, man darf es wohl sagen, entsagungsvolle Aufgabe erleichtert werde. Ich verdanke ihm die Kenntnis der Überlieferung und einiger eigner Vermutungen; ich weiß auch, wie weit seine Arbeit den Text bereits gefördert hat: aber ist es nicht wünschenswert, daß, was andere finden, der maßgebenden Ausgabe bereits möglichst zu- gute kommt? Ich beginne mit einem Satze, der in seinen konzinn gebauten parallelen Gliedern nicht nur zeigt, daß der Autor hohe stilistische Ansprüche macht, sondern daß es ihm zuweilen auch gelingt; gleich danach kommt freilich seine Unart ebenso grell an den Tag, wie die erhaltenen Vorlagen seine übeln Machenschaften bloßstellen. ! Texte und Untersuchungen XXXVI, 2, namentlich Soff. al 760 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. ($ 103) Kai Amazarıadc W TÄC MErAAHC AICXYNHC TÖN MH(TE) ÖYEl TON EAYTON EnerxoN KATANOOYNT@N [Kal] MATE AKoAlc THN AICEHCIN TIAPA- AAMBANÖNTWN MHTE AIANOIAI TÖN TTAP” AYTOIC MATAIWC FINOMENWN CYNI- ENTWN. KAKWI TOFN MÖPWI TIETITAHFMENOI EICI MHAE TOIC IAlOIC #Ino- 5 COÖ®OIC ETKATAYFAZÖMENOI MHAE TOIC TÄC ÄAHBEIAC EFKYKAHTAIC CYN- @EATAI TINOMENDI. oYKk AKOYoYcI TAP ÄAlAröPOY TOY TON TAION "HPAKAEA EYAINON ÖNTA Al ÄTIOPIAN EYAWN YTIOKAYCANTOC KAl ENI- CKWMMATIKÜC AYTWI AETONTOC »Äre AM Hpaknec TÖN TPICKAIAEKATON ABAON EKTENWN TIAPEABE TO OYON HMIN EYHcWN«. ÖN AH AABÜN to KAl CXIAAKICAC KATATEAÖN TOY 1AIOY 8E0Y WC OYK ONTOC TÜI TIAPA- TEGENTI AYTÖI APICTWI FEAOIAZWN ETPEFETO. (104) Ännoc a&, "HPA- KnEITOC, ÄIFYTITIOIC $HCIN »ei BE0l Eicl, AlA TI @PHNEITE AYTOYC« (Troona rAP KAl "ÖOcIPIN KAl AAAOYC KATAXBONIOYC AITYPÖC BPHNWI- AOFNTEC WC KEKHAEYMENOYC TIENEOFCI) ®HcI FOPN 0YToc« ei eeoleicı, 15 AIA TI BPHNEITE AYTOYC, El AC TEONHKACI, MÄTHN BEOTIOIEITE AYTOYC«. »ÄANOC A, KWMIKÖC EYAAIMWN TOYNOMA, ®HCIN« EITIEP Eic) oeoI, 0Y AYNAMAI TIEP| AYTON NETEIN OYA OTIOIOI TINEC EICIN TAEAN AHNÜCAI. TIoanA TÄP EICI TA KWAYONTA ME«. Kal OMHPOC A $HCIN »OYK ATABON TIOAYKOIPANIH«. OÖ A EYsoHMmwN, ETEPOC KWMIKÖC, ®HCIN »OIi 20 ENA B@EON CEBONTEC EATIIAAC EXOYCI KANÄC EIC CWTHPIAN.« [107 P] “Arıc rAp ereyc d AxypoeAroc Mmöcxoc Yrrö KAMrIYoc TOY TON AccyPiwon BACIAEWC EZI®EI TON MHPÖN TIAHTTETAI, IN EI PEYCEI AIMA Eenerxefl MH @N Beoc. Kronıkol A& OYK APNOYNTAI TON IAION AYTON GBEON ETKABEIPXBAI ÄNYCECI CIAHPAIC, OYTWC HrOYMenoI’ ei 25 A& TIC EN KABEIPZEI YTIÄPXEI, O0YX OTIWC ENI MEIZONI YTTÖKEITAI, ANNÄA Kal WC KAKOYPFOC Ö TOIOYTOC EN KABEIPZEI ECTIN. ei A& Kal Trepl "Icıaöc moi Ectı Aöroc TÄCc HaH Kal Artelaoc Kal "loc NEFOMENHC, eYrAaTpoc ac Artıaoc ToY Karnrtaaökoy ToY Kal 'INAxoY KANOYMENOY, AICXYNOMAI MEN ICWC TÄC EKEINHC TIPÄEEIC ANAKHPYEAI, 3° TIAHN [ae] OYK AICXYNEHCOMAI AETEIN A AYTOI TIPOCKYNEIN OYK AICXYNONTAI" AICXYNECOWCAN AC Ol TAYTHC TIPOCKYNHTAI KAl AbPO- TENEIC TÄC EAYTÜN BYTATEPAC TE KAI TYNAIKAC KAl AAENBÄC TÄC TON BEWN AYTÜN, TIPAZEIC MIMEICBAI TIAPAINOYNTEC. KAI EYEYC MEN "Ocipewc Er@ca TOY ialov AYTÄC AnEenp0Y, (H TE AnenoH) T Yoonoc 35 TOYC ANNOYC KATÄ TÜN IAIWN AAEABON CTPATEYOYCI. TIOAAH AC . ı =HÄTe vulgo, mA LJ, der Überlieferung nach hat Epiphanios mATe und MHAaE ganz regellos eins für das andere gesetzt. 8 nerontoc Petav. nEronTA Lil. 15 MATHN ephneite L). 17 AYNAMAI L, AYNAMeBA J. oYa’ L, fehlt J; eici Aeınıön AH- nöcaı LJ. 21 A& Yo’ YMÖN L, A& Eo’ Hmön J, ae Pınmmon Petav. 24 KAmrioc J, KamsYcoy Petav. 25 0Yx Ärnöc OTI (Eri J) LJ: die Korrektur om ist in die Zeile geraten. 27 Areiaoc Horı aus Panar. I 4, S. ııb Petav.: Armiaoc LJ 28 “Amıaoc Petav., Acrılaoc LJ. 34 Ocirlaoc Ep&ca ToY laloy AYTAc P. Leopardus, &c jep&uc EPÖCAI T. 1. AYTON. ” . - von Wıramowırz-MoELLENDORFF: Aus dem Ancoratus des Epiphanios. 761 36 AICXYNH @EAC TÄC MHAE AICXYNHN 1AIOY AAENGOTF AICBOMENHC ANA EPWCHC MEN KAl MH APKOYMENHC TOIC EEWBEN ANAPÄCIN AANÄ Kal EWC TOF 1AlOY AAENGOY BBANOYCHC' OY MÖNON A& ANnNA Kal AAENGO- KTONIAN AIA THN 1AIAN TÄC ETTIBYMIAC AKOPECTIAN TOIC ®IATÄTOIC YTTO- 40 ACIKNYCIN. Kal WPON MEN ENA TENNÄI TIAIAA DI 0YK HAYNHEH mapacTAcaı Tic [et rnAcıoc| ÄnHewc Ectin AYTo? TIATHP, A ÄN MEN TYe®ßna TIMÄCHI, AICTÄZEI MM OYK ECTIN AYTOP TONEYC, EI A& TON "Ocırın, TIC ToYtwı TÄN AKPIBEIAN TTAPACTHCEIE}; KANON A& BEON H TOIAYTH MHTHP EAIAACKE TIAPANABOFCA AYTÖN KAl EN I YPwı TIOP- 45 NEYCACA ETH AKA. CErarin Te TON Arıın, Bacında Cinwriewn, BEOTIOIOTNTEC TYPANNIAI MAANON EAOYAEYCAN HITEP ÄNHBEIAI. 36 MATE. 40 "QPon Hour, Öroc LJ. 41 Doppelfassung »ob er echtbürtig sei«, »wer tatsächlich sein Vater sei«c. Auf die riopnela der Mutter kommt es an, die selbst nicht weiß, von wem sie empfangen hat. rnAcioc TATAP kann niemals den tat- sächlichen Vater bedeuten. 43 ToYTwı L, oYTw J. 46 Hriep Petav., örrer LJ, ob richtig verbessert? Hier mache ich zunächst halt. Epiphanios ist ja nur ein Nach- zügler jener Polemik, die von den Christen in ihrer sogenannten Apolo- getik nach dem Muster der jüdischen Streitschriften (die wieder von griechischer populärer Polemik lebten) ausgebildet war; er befolgt also die herkömmliche Ordnung; erst werden die Philosophen zur Be- kämpfung der Götter aufgeboten, um am Ende (was er in seinem Werk gegen die Ketzereien besorgt) selbst abgetan zu werden. Dann geht er den ägyptischen und griechischen Göttern zu Leibe, die immer ge- sondert werden, vermutlich weil die jüdische Polemik in Ägypten gewachsen war. Endlich wird der Kult der vergötterten Menschen behandelt. Es zeigt sich, daß Epiphanios nach dem weitaus vor- nehmsten Werke der Gattung gegriffen hat, nach dem Protreptikos des Clemens. Soviel ich hier sehe, hat er aber nur einige Seiten des zweiten Kapitels benutzt. Gleich wenn er klagt, daß die Griechen sich von ihren eigenen Weisen so wenig belehren lassen wie von den EFKYKAHTAI" TÄC AnHeelac, SO wird dieser seltsame Ausdruck nur dadurch erklärlich, daß er bei Ölemens ı2,1 ein kunstvoll ausgeführtes Bild las, in dem dieser sagt, er wollte die Götter der Mysterien oion em CKHNÄC TO? BioY Toic TÄC AnHee'ac ERKYKAAcW eeATAlc. Er wird sie nicht wie der Hierophant in mystischem Dunkel zeigen, sondern der sioc, das helle Licht des Tages, ist die Bühne, auf die er sie mit dem Ekkyklema hervorzieht, und das Publikum sind die, welche die Wahr- ! ErFKYKAHTAI Epiphanios, ExkyknAco Clemens: Erkykn. ist überhaupt nur eine späte verkehrte, aber weitverbreitete Schreibung für Ekkyka. 762 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. heit vor Augen haben, die Christen': so recht eine der schlechter- dings unübersetzlichen, barocken, aber glänzend erfundenen und durch- geführten Wendungen, die den Clemens nur dem, der ordentlich Grie- chisch kann, genießbar, diesem aber auch zu einem hohen Genusse machen; unter den Händen eines Epiphanios wird natürlich alles verfratzt. Dann folgen zwei Belege, die er auch aus Clemens nimmt. Ich setze dessen ganze Stelle her: ö men Tıc marerryAı Toic Airvmtioic »ei BEOYC NOMIZETE MH EPHNEITE AYTOYC MHAE KÖTTECEE, EI AE TIENGEITE AYTOYC, ir MHKETI TOYToYc Hreicee eeoYc«. 8 A& HparRnea ER EYAOY AABWN KATECKEYAC- MEnoN (ETYxe A& Erwn TI olkoı Ola elköc) Ela ah @ HPrAkneıc, EITTEN, NYN coı HAH KAIPOÖC Ücrer EyYpycoel ATÄP AN Kal HMIN YITOYPFÄCAI TON TPICIKAIAE- KATON TOYTON Äenon Kai Alaröpal TOYYON TIAPACKEYÄCAI. KAIT AYTON Eic TO TYP EneeHken wc zvaon”. Epiphanios bringt erst die Anekdote des Dia- goras und fälscht sie darin, daß er dem Atheisten doch den Herakles als »seinen« Gott beilegt. Den Autor des witzigen Dilemmas, Xeno- phanes (Diers, Vorsokr. Xen. A 13), hatte Clemens nieht genannt; Epi- phanios schenkte sich das Nachsuchen und nannte flugs Herakleitos: ihm und seinen Lesern war der eine soviel und sowenig wie der andere‘. Mit dem Xenophanesworte war der Übergang auf die Ägypter gemacht. Eigentlich schließt der Apis unmittelbar an, denn nur so ist Arıc rAp verständlich; aber dazwischen stehen drei Zitate, die zu- ! Clemens sagt hier so gut wie ausdrücklich, daß er die Mysterien geschaut hat, d.h. von griechischen Eltern geboren, erst seinen religiösen Drang in den Weihen der väterlichen Götter hat befriedigen wollen. Offenbar war er ein Athener guter Her- kunft; die Familie hatte seit hundert Jahren das römische Bürgerrecht. Auch in seiner Person steigt das Christentum zum ersten Male in die wirklich gute Gesellschaft. ®2 Der Schlußsatz ist ein so guter Trimeter, daß ihn kaum der Zufall erzeugt haben kann; wir stehn also vor der Frage, ob Clemens eine xpelA in Jamben über- kommen und umgestaltet hat, oder ob ihm beliebte, den Abschluß geradezu in diese Rhythmen zu kleiden. Ich habe keine Antwort. Die Anekdote steht auch bei Athe- nagoras 4, aber das hilft nichts. Dreimal läßt Plutarch den Xenophanes die Ägypter anreden; die Stellen sind alle der Art, daß sie von ihm selbst eingefügt sein können. Aristoteles läßt das Wort noch in Velia mit Beziehung auf den Kult der Leukothea gesprochen werden. Ihre Gleichsetzung mit der Kadmostochter Ino, die Homer im e kennt, ist in der Tat der älteste (höchst wichtige und unaufgeklärte) Beleg für die Gleichsetzung einer Göttin mit einem sterblichen Weibe. Da Leukothea bei den asiatischen Ioniern verehrt ward, ist ihre Übertragung nach Velia sehr glaublich, und das Wort kann also authentisch scheinen; es ist aber wohl nur in alter Zeit gut aus dem entwickelt, was Aristoteles kurz vorher anführt (Drers, Xenoph. A 12) und was man in die Sillen rücken möchte (Dies, A 32), Ömolwc ACEBOFCIN Ol TENECBAI BÄCKONTEC TOYC BEOYC TOIC ÄTIOBANEIN NE- roycin. In den pseudoplutarchischen Apophth. Lacon. Lykurg. 26 fragen die Thebaner den Lykurg wegen Leukothea: die Thebaner schienen passend, weil Ino ihres Kadmos Tochter ist; aber wie Lykurg hereinkam, ist rätselhaft. . . -Pr9 von Wıramowırz-MoELLENDORFF: Aus dem Ancoratus des Epiphanios. 163 sammengehören, aber hier nichts zu suchen haben. Es kann nicht anders sein, als daß sie Epiphanios ganz äußerlich eingefügt hat, und kaum würde er sie so gelassen haben, wenn er seine Schrift auch nur einmal aufmerksam durchgesehen hätte. Da zwei aus Theophilos von Antiocheia stammen, sehen wir, daß die Auszüge verschiedener Vor- lagen roh ineinandergeschoben sind. Das erste ist das Wort des Protagoras, das Dıers auf die Autorität des Eusebios hin als Anfang seines Buches rer! seön führt (Vorsokr. II 537). Epiphanios deckt sich nicht ganz mit Theophilos ad Autol. III 5, wo es heißt, eite räp (aus Epiphanios zu verbessern in eimer) eici eeoi, Of. AYNAMAI TIEPI AYTÜN AETEIN OYTE öroloi eicı annücaı Man kann nicht umhin, Abhängigkeit von Theophilos anzunehmen, da andere Exzerpte folgen; das bedingt dann aber bei diesem den Ausfall der überschüssi- gen Worte, in dem ersten Satze oYa’ öroloi TINec eicIn IACAN AHAÜCAI, von denen iacan schwer korrupt als aeınıwn erscheint, aber aus Diogenes Laertios sicher hergestellt ist. Das ganze Bruchstück, das eine Epi- deixis schön einleiten konnte (und ich glaube nicht, daß Protagoras etwas anderes geschrieben hat), muß nun meines Erachtens so her- gestellt werden: Treri Men se@Nn OYK Exw EIAENAI oYTE bc eicin oYTe Üüc OYK EIcIN, OYa& drolol TINEC (THAN) TAEAN AHNÜCAI' TIOANA TÄP TÄ KWAYONTA, H T’ ÄAHAÖTHC Kal BPAXYC @N Ö Bloc TOY AnepuroY. (tewonnen ist AHAWcAI in dem zweiten Gliede, das zu dem aoristischen eiaenaı in schönem Parallelismus steht; eine Folge ist, daß eiaenaı hinter kwayonta (oder schlechter kwaYonTA me) gestrichen wird (nur bei Diogenes überliefert), sehr zum Vorteil des Satzes; endlich halte ich den Artikel vor Tacan für nötig. Verblüfft ist man zuerst, wenn man bei Epiphanios als Autor statt des Protagoras einen Komiker Eudaimon liest; es weiß kein Mensch etwas von einem Komiker des Namens. Liest man weiter, so kommt erst aus Homer oYk Araeön monYkoIpan.H: das scheint wirklich Epiphanios von sich zu geben; vermutlich sollte es irgendwie zu- gunsten des Monotheismus verwandt werden. Dann kommt »ein an- derer Komiker«, dessen Namen in oaeveumwn erhalten ist, wenn man nur von der unverbindlichen Zutat der Lesezeichen absieht. Dieser Euphemon ist nieht besser bekannt als der Eudaimon. Da hat nun Petavius 6 ae ®ıntmon hergestellt, denn von diesem stammt das Zitat, das Epiphanios fälscht, um den Monotheismus hineinzutragen. Theo- philos zitiert es kurz hinter dem Worte des Protagoras in der un- anstößigen Form oi rAP eeön cEBONTEC EATIIAAC KANÄC ExOYCIN EIC CWTHPIAN, wo Philemon freilich nicht die ewige Seligkeit im Auge hatte, sondern Rettung des Lebens aus irgendwelcher Gefahr, auch vielleicht nieht den Singular eeön brauchte: denn gefälscht wurden die Zitate auch schon vor Theophilos, und diesem, einem ganz verächtlichen Schwätzer, kann 764 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. man's auch zutrauen'. Natürlich steckt in dem Euphemon wirklich Philemon, aber für das Versehen ist man nicht berechtigt, die Schreiber verantwortlich zu machen, sowenig wie gleich darauf Kampys in Kambyses geändert werden darf: oder sollen auch die Assyrer zu Persern gemacht werden, damit der Bischof zu Herodot stimme’? Im Gegenteil, ihm ist passiert, daß er aus Philemon erst einen Euphemon gemacht hat und danach einen Eudaimon: er hatte den Namen nicht genau behalten und hat am Ende beide Formen verwandt und dafür den Protagoras aufgegeben. Es ist etwas stark; aber man muß auch einen Heiligen so nehmen, wie er ist. In der Polemik gegen die Ägypter kommt hinter dem Apis ein Angriff auf KroniKoi, die ihren Gott gefesselt denken. Griechen können das nicht sein; wir würden sie aber nicht verstehen, wenn nicht Epi- phanios im letzten Teile seines Hauptwerkes, III (meri micrewc) 1 I, 1092€ auf die Sache noch einmal käme. Da handelt er erst von Dionysos- dienern Asonvcıoı, die uns später noch nützlich werden sollen, hier aber die Bildung Kronicoi erklären. Dann berichtet er von Kronos- dienern, die in Astos (monixnH EcTin AYTH MHTPOKWMIA KATA TON TTrocw- miTHn nomön) am Feste ihres Gottes tolle Zeremonien üben. Sie tragen eiserne Klötze, offenbar wie ihr Gott (kaoıol, also wie ein Hund oder ein Füllen durch solehe Knüttel zwischen den Beinen am Laufen ver- hindert wird), wirres Haar, lumpige Kleider, Ringe in den Nasen- tlügeln®. Ob das auf den Dienst des ägyptischen Kronos Petbe zu- trifft, mögen die Ägyptologen entscheiden. ! Daß man das nicht zu hart geurteilt finde: III 4. Platon en TAI TIPOTHI BiBAWI TON TIonIıTeIÖN ETTITPABOMEN@N TPÖTIWI TINI NOMOHETEI XPÄNAI EINAI KOINÄC ÄTIANT@N TÄC FYnalkac. Da ist das scheinbar genaue Zitat und der Zusatz ÄTIÄNTON böswillige Fälschung; TPöT@ı TIni soll das böse Gewissen beruhigen. Ebenda soll Epikur Blut- schande mit Schwestern und Müttern empfehlen. 1147 verhöhnt er die Torheit der Schriftsteller, die wider die biblische Wahrheit die Erde für eine Kugel halten, und Il 2ı weiß er zu sagen, weshalb der Gott von Genesis I am dritten Tage die Pflanzen und erst am vierten Sonne und Mond geschaffen hat: er wußte voraus, daß die vor- witzigen Philosophen behaupten würden, der Pflanzenwucls hinge von Sonnenlicht und Wärme ab; diese Torheit im voraus zu widerlegen, schuf er zuerst die Pilanzen, »das Spätere kann ja nieht das Frühere hervorrufen«. Wie er beim Abschreiben aus dem Dramentitel Oyecroy einen Tragiker BecTioc gemacht hat, ist vor vielen Jahren von Hrn. Dırıs gezeigt worden. ® Clemens Protr. 52,6 nennt natürlich richtig den Kambyses, aber den lat Epi- phanios nicht benutzt: für diese Geschichte reichte ihm sein Gedächtnis hin, das ilım frei- lich einen Streich spielte, aber seine Leser nahmen an solchen Kleinigkeiten keinen Anstoß. ® Danach schildert er breit das Treiben am Feste des Horos oder Harpokrates in Buto, wo die Männer, alt und jung, ihre glattrasierten Köpfe ganz und gar mit Mehlkleister bestreichen, in kochendes Wasser stecken und dann von dem heilkräftigen Brei den Gläubigen zu essen geben. Es folgen ausgelassene Weiberfeste in Memphis, Heliupolis, Batheia (mir unbekannt), Menuthis, und dann werden noch andere Orte und Götter genannt, auch fremdartige, Tierama® "EKATH, Cenesoy, Bepmoyeı. von Wıramowrrz-MoELLENDoRFF: Aus dem Ancoratus des Epiphanios. 765 Den Übergang zu Isis macht Epiphanios mit Floskeln, die er von Clemens borgt. Dieser sagt, als er von Mysterien der Aphrodite reden will’, Aropeycw A& ÄNASANAON TA KEKPYMMENA OYK AIAOYMENOC ACTEIN Ä TIPOCKYNEIN OYK AICXYNECBE" H MEN OYN A®POTENHC Kal KYTIPOreNHc usw. Daraus nimmt Epiphanios nicht nur oYK aicxYnehcoMmaı AEreIN A AYTO| TIPOCKYNEIN OYK AICXYNonTAl, sondern er fährt fort AlcxYn&cewcAan A& Oi TAYTHC TIPOC- KYNHTAI KAl A®POTENEIC TÄC EAYTON eYraterac usw. Wer könnte Asroreneic verstehen, wenn er nicht die Herkunft sähe? Es soll so etwas wie »aphrodisisch« und dann weiter »verbuhlt« bedeuten, ein arger Galli- mathias. Und noch einmal dasselbe Spiel: rroanA AlicxYnH eeAc TÄC MHA& AICXYNHN 1AlOY AAEAGOY AICBOMENHC, AAN EPWCHC MEN KA| MH ÄPKOYMENHC TOIC EEW- BEN ANAPACIN ANnAÄA KAl Ewc TOY IAIOY AAENGOY BBANOYCHC, 0Y MÖNON A& ANAA KAl ÄAESOKTONIAN . . . YTIOAEIKNYcI. Es sollte AnnA Kai AnensoKTonian gleich auf AiceomenHc folgen, und leicht könnte man an eine Dittographie denken; aber der Autor war so verliebt in seine Antithese, daß er sie immer von neuem ein bißchen umfrisiert vorbrachte. Was sachlich hinter diesen Phrasen steckt, kann ich auf eine Vorlage nicht zurückführen; aber das meiste läßt sich leidlich an der Hand der Plutarchischen Schrift verstehen, nur daß Ten- denz und Sinnesart der beiden Schriftsteller entgegengesetzt ist: Plu- tarch verschweigt ausgesprochenermaßen das Häßliche, Epiphanios sucht es auf und vergröbert es noch. Isis ist, wie jeder weiß, Gattin ihres Bruders Osiris, ihre Schwester Nephtliys des Typhon’,' der am Ende den Osiris tötet. Horos, der Sohn dieses Götterpaares, wird bezichtigt, ein Bastard zu sein (358d, 373d); daß Typhon für den eigentlichen Vater ausgegeben ward, ist denkbar, da Osiris auch die Nephthys dem Typhon abspenstig macht (366d). Isis hat in Byblos Jahrelang ein Königskind als Amme versorgt (es ist die übertragene griechische Demetersage, und der Name des Kindes steht nicht fest): das reicht für Epiphanios vollkommen hin, ‘um zu behaupten, »Isis hat zehn Jahre in Tyros gehurt«, und »das wird ein schöner Gott geworden sein, den eine solche Mutter übernahm und lehrte«. Bleibt noch ihre Abkunft von Apis, dem Kappadokier, der zugleich Inachos ! Clemens verfällt hier leider in die bei den christlichen Rhetoren allen grassierende ekelhafte Manier, die moralische Entrüstung durch möglichst grobianische Schmutzerei zu würzen (juvenalisches Genre); aber er ist doch immer ernsthaft zu nehmen; es ist also etwas dahinter, wenn er sagt, daß bei den TeneTAli der Aphrodite die MYoYmenoı Geld zahlen und einen Klumpen Salz und einen Phallos erhalten. Es wird sich ja um keine wirklichen Mysterien, aber doch um einen sakramentalen Akt des Kultus handeln; der Gegenwart brauchte er nicht mehr anzugehören, und er konnte nur lokale Geltung haben; immerhin ist es eine Rarität, und ich vermag keine Aufklärung zu geben. 2 ®” Darauf habe ich die Ergänzung einer offenkundigen Lücke gebaut. 766 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. ist. Die Gleiehung des alten Königs Apis von Argos mit Serapis lag so nahe, daß sie sogar in die apollodorische Bibliothek gekommen ist (2, 2); sie steht auch bei Ölemens (Str. ı, 106), wo er auch Mem- phis gründet, was gemeiniglich Epaphos tut, der ja aber auch mit Jdem Apis, allerdings dem ägyptischen, geglichen wird. Die Gleichung Apis und Inachos, die die Vaterschaft der Io bedingt, kann ich nicht nachweisen. Noch befremdlicher ist es, daß Isis auch Atthis sein soll. So steht auch bei Epiphanios in seinem Hauptwerk S. ıı lo # Kal ATelc KAnOYMENH, Al HN Kal H NYn ATTIKA, &k He Kal 6 Böctiopoc 0% ETIWNYMocC mönıc Böctioroc EN T@I EYEEINWI TIONTWI KAAOYMENH. Den Sohn Bosporos hat er sich ausgedacht und von dem Unterschiede des thrakischen und skythischen Bosporos nichts gewußt; mönıc für jeden Ortsnamen zu sagen, ist auch die Manier des Stephanus. Was aber der Atthis-Io zugrunde liegt, müssen andere ermitteln. 105. TAFTA Ecti TON Trap” ÄITYTITIOIC TIMWMENWN BEWN TÄ ETIIXEIPA, ON TO KATA MEPOC EITIEIN TIOAYC XPÖNOC ÄNAAWBHCETAI. EANHNEC A& x Oi AOKOFNTEC TI-EINAI EN EAYTOIC, AÖFOIC MÖNON KAl ÖEYTHTI FAWCCHC BINOCOPOTNTEC KAI OYK EPFOIC, TINEON TIÄNTWN EEWKEINAN, OITINEC s KATÄArOYcCI KPÖnoNn ATI OYPANOY, AETONTEC AYTON YTIO TOoY OYPANoY rerenÄceAı KAl TA MOPIA TOY IAIOY TIATPÖC TETMHKENAI. @ KAKÄC l108P] TIPÄEEWC AICXPÄC TE YTIONOIAC, WC EI MM ETMHEH, TIoAnol KPoniwnec HCAN. OYTOC A& Ö TENNÄAAC Ö EWC TIATPÖC TIEBBAKWC OYK HPKECEH Em TÄI TIP@THI ACEBEIAI, AnNÄ NEOC MEN WN AAIKEI TON TIATEPA 10 TIPECBYTHC A TEFONWC TA JAIA AYTOY TEKNA, TIOCEIAWNA MEN KATA- TIINwN Kal I InoYTwna, Ala AC AÄNAZHTWN KA) EMTIAIZÖMENOC YTIÖ TÄC "PeAc Kal METPAN ECTIAPFTANWMENHN ÄNT| BPE®OYC KATATIINWN, ÜCel BEON TAXA. EYFENDN AC TONEWN YITÄPXWN, IN OYTWC Einw, 6 TOYTOY mAlc, ZeYc TOYTWI ÖNOMA, EKINAYNEYE TIACON TÜN TYNAIKÖN ANHP ıs rineceai (KAl 6 ToYToY Yiöc 'ErMmÄc) Kal, EITE KATA TOYC NÖMOYC YrıommpoiKkıöc TIC EFINETO (EITE) KAl MH, KAEYITAMOC TIÄNTOTE ‚Kal KAKEPFÄTHC. TIHNERöTTHN Men rAp seeipeı |aı" Än| TPAroc renöme- NoC’ TPÄTOC A& OiMAIı EFINETO AIA TO AKMAION TÄC TOY TENEIoY TTAPATIAOKÄC. TIPÖOC AAANAHN A& XPYCOC EFENETO INA TTAPBENON CWEPONA ı Verwirrt, aber schwerlich verdorben; ön (T&l) TO oder @n 2 e B 70* 14.6 » » SE = 170 18 „ » » » 3500 18 » ” » . „ 20* 3 » » » » 39* 7 " ” ” 70* 14.2 » ” » - 300 18 ” » » „ 30* 7 0.02 9 ” - 55* 15 u r » » 108 2I » » } ” » 300 28.5 ” ” » 500 26 » „ » r 3400 27-5 » » » » 290 34 0.0108 I H N 500 34 n » » 5 3400 34 » » ” 5, 500 31 0.0106 9.8 H (6) 3300 31 » » » » 200* 12 0.005 12.1 H H 500 12 n » » » 200* 12 » » » » 3500 12 » » » 5 35001 31 0.005 10 ” ” 200! 33 » » » » Die mit * bezeichneten Spannungen wurden durch Akkumulatoren, die übrigen durch Gleich- strommaschinen erzeugt. In der ersten Vertikalspalte sind die an einen Kondensator An- gelegten Spannungsdifferenzen angegeben, in der zweiten die Prozente, um welche die Wirkung auf die Thermosäule durch das Feld ge- schwächt ist. ! Alle ro Kondensatoren eingeschaltet. Wırn: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen. 779 3. Beobachtungen. Die Messungen führen wir nun in der Weise aus, daß zunächst der erste Kondensator keine Spannung erhält, sondern nur die Ein- wirkung eines andern Kondensators der Reihe beobachtet wird. Hieraus ergeben sich A, und B,. Dann wird Kondensator ı eingeschaltet und nun die veränderte Wirkung des zweiten Kondensators gemessen. Dies gibt A, und B,. Die Kondensatoren waren im allgemeinen, wenn sie keine Spannung erhielten, kurzgeschlossen. Doch zeigte sich kein Einfluß, wenn die Kurzschließung unterblieb. Die Spannung wurde durch Elektrometer kontrolliert. Das Ein- und Ausschalten der Spannung geschah durch eine durch Bernstein isolierte Wippe, welche den Kondensator einmal kurzschloß, das andere Mal mit der Spannung verband. Die erreichbare Genauigkeit ließ viel zu wünschen übrig. Da es sich um kleine Differenzmessungen handelt, konnte nur bei sehr konstanter Entladung eine brauchbare Messung erzielt werden. Kleine Schwankungen der Entladung, namentlich bei reiner Wasserstoffüllung und höherer Spannung, waren indessen nicht zu vermeiden, und daraus erklären sich auch die vielfachen Abweichungen, welche die Beob- achtungen voneinander zeigen. Tabelle II enthält eine der ersten Messungsreihen. Hier waren die Elektroden noch nicht gasfrei, und die absoluten Werte der Zahlen haben daher keinen Wert. Aber in diesem Zustande war die Ent- ladung erheblich regelmäßiger, als sie es später mit gasfreien Elek- troden war. Die erste Vertikalreihe gibt die Zahl des zur Beobachtung benutzten Kondensators. Nr. ı ist der erste, durch den die Strahlen gehen; er wird zur Beseitigung der positiven, Ionen benutzt, wenn bei Verwendung des andern Kondensators A, und B, gemessen werden. A een ist dann nach (4.) berechnet. x ist der Abstand der Mitte I 2 Tabelle I. Wasserstoff. Elektroden noch nicht gasfrei. | Kondensator a; a, D | L Ln 105 | | 2 0.150 | 0.030 | 0.0045 4-9 | 2.9 3 ” | 0.053 » 51 | 3.0 4 0.081 4.3 2.5 5 0.093 4-5 | 2.7 6 | 0.101 4-7 7 » 0.120 4-1 2.4 780 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. des Kondensators ı von der Mitte des jeweils benutzten. Bei Kon- densator 2 trifft diese Berechnungsweise die tatsächlichen Verhältnisse am schlechtesten, weil sie nur ı mm Abstand voneinander haben. Da außerdem bei diesem Kondensator die Einwirkung nach Ein- schaltung von (©, klein war, so sind diese Messungen die ungenauesten. Hier sind die Abweichungen der Größe ZL bei Benutzung der ver- schiedenen Kondensatoren relativ klein, ein Beweis, daß die Glei- chung (4.) die tatsächlichen Verhältnisse wenigstens in erster Annähe- rung wiedergibt. Tabelle III. Wasserstoff. R b Spannung der or a, a, Druck L L,„ 10° Entladung cm em mm Funkenstr. 10 0.166 0.109 0.0039 9.3 4.8 8.7 6 0.166 0.086 ” es 3.9 8.7 Io 0.130 0.086 0.0056 9.1 6.7 4.4 Io 0.158 0.113 0.0046 7-9 4.8 9.6 5 0.158 0.049 » 11.8 7-I » 10 0.162 0.115 0.0050 8.0 52 12.6 6 0.150 0.090 0.0058 6.0 4.6 6.4 8 0.150 0.114 0.0058 5-4 4.I 10 0.150 0.120 6.2 4-7 ” 4 0.150 0.056 > 7.0 5-3 2 0.150 0.018 8.6 6.5 10 0.120 0.087 0.0051 7-7 5.2 12.1 10 0.146 0.095 0.0043 9.4 5.3 9.1 M=5.25 4 0.194 0.143 0.0208 2.5 6.8 7-1 2 0.194 0.044 » 3.2 8.8 ” 4 0.210 0.125 0.0204 Ba 10.0 8.3 2 0.216 0.060 0.028 3-4 12.5 4.7 5 0.222 0.188 0.029 2.3 8.8 10.6 2 0.222 | 0.091 D 2 8.0 2 0.258 | 0.094 0.039 2.4 12.2} 10.2 4 0.258 | 0.233 » 1.4 7.2| - ” 6 0.285 | 0.250 0.041 | 2.6 74:03 e=] 10.8 2 0.285 0.122 0.041 | 2.0 2. |5 10.8 4 0.280 0.215 0.036 | 2.2 10.4 |” 11.8 2 0.280 0.155 ” 1.3 6.2 » 4 0.168 0.128 0.0188 2.3 5.7 6.4 2 0.168 0.043 0.0188 3.7 9.1 6.4 Io 0.235 0.235 0.028 — — 12.0 10 0.29 0.29 0.036 —_ — 11.8 8 0.168 0.180 0.0188 — — 6.4 Io 0.175 0.180 _ Io 0.175 0.185 — —_ Wırn: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen. 781 Tabelle III enthält die Beobachtungen mit Wasserstoff. Die mit L, überschriebene Spalte enthält die auf den Druck von 760 mm Hg umge- rechnete freie Weglänge. Die ersten 13 Beobachtungen sind bei niedrige- rem Druck gemacht. Der Mittelwert von ZL, ist 5.25 10”°’cm. Nun ist I I 1 L ne n2 — + =—= — nach (7.) also 2. =I1+- 12, DEE TERN TE (7) ( ) m “ . . . wo ——= a ist. Der Mittelwert von a, ist 0.15, N, re so daß L, „= 6.15 wird. Wesentlich größer wird der Wert von L, wenn wir die Beob- achtungen bei größeren Drucken zugrunde legen. Nehmen wir die 6 bei den höchsten Drucken gemachten Beobachtungen heraus, so er- halten wir den Mittelwert Z, = 10.1. Der zugehörige Mittelwert a, ist 0.274, so daß sich 131138 ergibt. Die Werte von L, ergeben sich demnach von derselben Größen- ordnung, wie sie in der kinetischen Gastheorie bekannt sind. Es hängt aber L, in der Weise vom Druck ab, daß bei höheren Drucken der Wert der mittleren Weglänge nicht so stark abnimmt, als L, der Druckzunahme entspricht. Daß z, vom Druck abhängt, ergibt sich 2 auch daraus, daß « bei höheren Drucken zunimmt. Es bestätigt sich hier das früher von mir gefundene Ergebnis, daß dies Verhältnis der positiven Atome zu den ungeladenen mit zunehmendem Drucke zunimmt. Dies Ergebnis ist sehr auffallend und widerspricht den gewöhn- lich angenommenen Grundsätzen der kinetischen Gastheorie, nach denen die mittlere freie Weglänge dem Druck umgekehrt proportional sein muß. Es ist auch schwer einzusehen, wie ein solches Verhalten er- klärt werden kann, solange die Moleküle als voneinander unabhängig angenommen werden. Es mögen hier noch einige Versuche Erwäh- nung finden, die ich zur Aufklärung dieser Ergebnisse angestellt habe. Es schien nicht unmöglich, daß der Ionisationszustand des von den Kanalstrahlen durchflogenen Gases auf die Bildung der Ladungen der fliegenden Atome einen Einfluß haben könnte. Ich habe daher die Kanalstrahlen durch ein engmaschiges glühendes Platindrahtnetz, das viele negative Elektronen an das umgebende Gas abgibt, und auch durch ein Gas gehen lassen, das durch eine besondere Entladung stark ionisiert war. An dem Verhältnis der positiven zu den ungeladenen Atomen der Kanalstrahlen konnte jedoch keine Änderung wahrge- nommen werden. 782 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. Aus den letzten Beobachtungen der Tabelle III kann man sehen, daß bei genügend hohen Drucken der Wert von a, gleich dem von a, wird, d. h. daß sich das Kanalstrahlenbündel wieder vollständig regeneriert. Tabelle IV. Sauerstoff. Benz a, a, Druck L L,- 105 u sator nung PER RE ER Eee 10 0.164 0.060 0.0006 21.5 1.7 5.8 6 0.164 0.030 0.0006 27 2.1 6 0.190 0.040 0.0005 23-7 1.5 8.6 4 0.190 0.020 » 29.5 1.9 ” 10 0.190 0.070 ” 21.5 1.4 » 3 0.220 0.039 0.0022 IS 23 8.7 4 0.220 0.065 » 9.4 2NT » 6 0.220 0.106 » 8.4 2.4 ” 8 0.220 0.130 » 8.6 2.5 ” Io 0.220 0.160 » 7 2.2 ” 10 0.202 0.064 0.0007 26 2.4 8.6 8 0.202 0.058 ” 22.8 2.1 6 0.202 0.046 » 21.3 1.96 ” 4 0.202 0.036 n 17 1.56 ” 4 0.240 0.095 0.0037 6.5 I 9.6 2 0.240 0.048 » 5.0 | 2.4 » 6 0.240 0.175 » 4.2 2.0 » 8 0.250 0.225 » 3.0 X ” 10 0.262 0.202 0.0006 20 1.6 10.6 Ohne Kühlung-Intensität der 8 0.262 0.080 » 21.5 1.7 » Strahlen — 68 Prozent der 6 Dee 0.052 E 25 1.9 x Intensität mit Kühlung 6 0.200 0.042 0.0006 23 1.8 10.6 8 0.200 0.050 D 26.5 2.0 ” 10 0.200 0.082 " 19 Te » 10 0.242 0.094 0.0006 20 1.6 9-7 Ohne Kühlung Intensität 7 0.242 0.067 » 20.5 1.6 » 62 Prozent 7 0.186 0.048 0.0006 22 17 9.7 10 D 0.062 ” 24.5 1.9 » 10 0.175 0.088 0.0007 14.2 ne) 11.6 Io 0.150 0.073 0.0006 14.8 1.2 8.0 7 0.150 0.033 ” 26 2.0 » 7 0.235 0.2 0.0032 — —_ 8.7 10 0.235 0.23 » = — » 10 0.235 0.22 » — —_ ” 5 0.235 0.14 D 4.8 2.0 » 2 0.235 0.061 ” 3.6 1.5 ” Wıen: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen. 783 Tabelle IV enthält die mit Sauerstoff gemachten Beobachtungen. Die Werte von ZL sind entsprechend dem viel niedrigeren Gasdruck wesentlich größer, die von ZL, aber kleiner als bei Wasserstoff. Be- seitigung des Hg-Dampfes hat keinen bemerkbaren Einfluß auf Z, ob- wohl dann größere negative Ionenbildung auftritt. Da man indessen bei den Sauerstoffkanalstrahlen niemals ein Leuchten des Gases durch die abgelenkten negativen Ionen wahrnimmt, so kann man schließen, daß die Umladung der negativen sehr viel langsamer erfolgt, die freie Weglänge für diese also viel größer ist. Dann können sie sich auch bei diesen Beobachtungen nicht bemerk- bar machen. Tabelle V. Stickstoff. Konden- RE Q, a, Druck L In- 10° Spannung 10 0.155 0.10 0.0027 9.6 3-4 8.6 7 0.155 0.078 » 9:5 3-4 6 0.148 0.067 9.1 3.2 9.1 e 0.148 0.091 81 2.9 10 0.134 0.074 0.0013 12.3 2.1 7.0 7 0.134 0.049 ” 14.5 2.5 5 0.134 0.036 ” 14.2 2.4 2 0.134 0.015 ” 9.3 1.6 2 0.260 0.044 0.0046 6.0 3.6 7-6 4 0.260 0.083 » 8.5 5.1 7 0.260 0.125 9.0 5-5 10 0.260 0.220 5-3 3.2 n 10 0.147 0.080 0.0014 12.6 2: 6.6 8 0.147 0.068 » 12.4 2.2 ” 6 0.147 0.054 » 12.0 2.2 4 0.147 0.037 11.4 2.1 10 0.270 0.26 0.005 —_ 8 0.270 0.23 „ 4.0 2.6 8.6 6 0.270 0.155 ” 6.5 In Tabelle V finden sich die Beobachtungen mit Stickstoff, wo sich L, wieder größer als bei Sauerstoff zeigt. Bei Sauerstoff war eine Zunahme von Z, mit dem Druck in ge- ringerem Maße bemerkbar als bei Wasserstoff. Bei Stickstoff zeigt sie sich wieder deutlicher. Hier tritt auch die Zunahme von a, mit zunehmendem Druck wieder besser hervor als bei Sauerstoff. 784 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. Bei allen drei Gasen ist indessen a, bei demselben Druck nicht immer gleich, was zum Teil auf einen Einfluß der Spannung zu schieben ist, der sich, wenn auch in geringem Grade, bemerklich macht. Tabelle VI. Kon Partial- Gas den- a; Az Gem a nn L Spannung in der Ent- im sator druck Kanal- ladungs- |Beobacht.- strahlen em röhre Raum I I ——_———— 4 0.262 0.12 0.0112 0.004 5.4 7-6 H N 6 0.262 0.145 ” » 6.8 n n » 10 0.262 0.215 » ” 5.8 » » „ 10 0.350 0.30 0.0144 0.0014 5.1 12.1 H N 7 0.350 0.285 ” ” 3.9 » ” » 5 0.350 0.23 n » 4.1 „ » » 3 0.350 0.13 ” » 4.8 ” D » 2 0.350 0.085 » ” 4.0 D » » 2 0.315 0.079 0.0078 0.0036 3.8 10.6 H N 8 0.315 0.127 » ” 4.25 » ” ” 5 0.315 0.195 „ ) 4.6 R » . 7 0.315 0.230 » n 5.0 » » n 9 0.315 0.272 » » 4-4 » » b 10 0.316 0.295 0.0106 0.0031 3-7 9.8 H (0) 8 0.316 0.265 » ” 4:2 » » 6 0.316 0.215 » ” 4.8 „ » » 4 0.316 0.172 » » 4.2 » „ » 2 0.316 0.078 ” D 3.9 n „ » 10 0.184 0.073 0.0012 0.0005 19.6 7.2 10) H 8 0.184 0.048 „ » 25-5 » a » 6 0.184 0.033 ” » 27-5 „ » » 10 0.184 0.070 „ » 21 a # n 2 0.191 0.026 0.0019 0.0005 7-5 8.6 10) N 4 0.191 0.055 » » 9.7 n » » 6 0.191 0.112 » ” 6.2 » » n 8 | 0.191 0.119 » » 7-8 „ n 10 0.191 0.132 » » 8.4 » | 2 = 10 0.171 0.090 0.0041 | 0.0005 13.3 7.4 [6) H 8 0.171 0.090 10.5 n | - 5 6 0.171 0.07 10.5 » s » In Tabelle VI sind die Beobachtungen enthalten, bei denen die Kanalstrahlen eines Gases in ein zweites Gas fliegen. Da aber beide Gase sich immer ein wenig vermischen, so sind beide Gase sowohl in den Kanalstrahlen wie in dem Beobachtungsraum vertreten, wenn auch das eine Gas erheblich überwiegt. Wırn: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen. 785 4. Kontrolle der Messungen von L, durch direkte Bestimmung von ZL.. Wir haben oben die Gleichung (6.) unter der Voraussetzung ab- geleitet, daß auf einer längeren Strecke sämtliche sich bildende po- sitive Atome beseitigt werden. Wir können dies erreichen, wenn wir sämtliche 10 Kondensatoren mit Spannung versehen. Da die Kon- densatoren ganz nahe beieinanderliegen, haben die Zwischenräume keinen wesentlichen Einfluß, namentlich bei stärkeren Feldern. Nach Gleichung (6.) erhalten wir dann x I, se nn: a TERN A, n‘ 1-7 \ ® ee wird wie früher bestimmt. 2 Tabelle VI. ° ° = - L, IB% - Druck Spannung 2 2 I mm 111111221 I 1.62 0.158 32.5 51 0.0056 7.1 1.57 0.150 35-5 53.6 » 5-4 | 1.67 0.160 30.0 51 » 5.4 1.51 0.179 44-5 64 0.0041 6.7 Wasserstoff 1.55 0.200 48 74-5 0.0032 6.7 2.15 0.236 19.5 | 12.0 0.0172 4-6 | 2.40 0.25 16.6 11.4 ” 6.1 1.47 | 0.258 70 III 0.0006 | 5.8 N Sauerstoff 2.30 0.40 21.8 15 0.0032 9.2 J F 1.35 0.155 69.5 108 0.0011 7-6 | : a 1.98 0.275 25 26.4 0.0028 8.6 } Sueketof Die so erhaltenen Werte von Z/, sind in der dritten Vertikalreihe o n von Tabelle VII enthalten. Die vierte enthält /, = L,—-, wenn wir n o I 125.2 107; Die, =.1.3 Ohr, 0, 2.1 107 rN zugrunde legen und Z, dem Druck entsprechend berechnen. Auch hier ergeben sich die beobachteten Werte von ZL, bei höheren Drucken von Wasser- stoff zu groß, während sie bei niedrigen Drucken, denen der ange- nommene Wert von L, entspricht, in der entgegengesetzten Richtung abweichen. 186 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. 5. Vergleich der Anzahl der Zusammenstöße mit der von den Kanalstrahlen ausgesandten Lichtmenge der Spektrallinie H;. Dureh die Kenntnis der freien Weglänge sind wir auch imstande, die Anzahl der Zusammenstöße anzugeben, welche ein Atom in einem bestimmten Raum erfährt. Im stationären Zustande muß die Zahl der I Stöße der ungeladenen gleich der der geladenen sein. Es ist T die An- zahl der Stöße eines positiven Atoms auf einem Zentimeter seines Wegs. Nun war von mir früher' die Lichtintensität in der Spektral- linie H, gemessen, welche von einem Wasserstoffatom auf einem Zenti- meter seines Wegs im Mittel ausgesandt wird. Für einen Druck von 0.039 mm hatte sich dort ergeben > erg EA 2 Om s=54 En bezogen auf die positiven ‘Atome. Das Prancksche Energieelement ist für Hz Be NOT an > ist die Zahl der pro Zentimeter von einem Atom im Mittel € ausgesandten Energieelemente. 12 88 i 2 i ; -— das Verhältnis der Zusammenstöße eines posi- Dann ist I tiven Atoms zu der Zahl der ausgesandten Energieelemente. Dasselbe würden wir erhalten, wenn die Stöße der ungeladenen verglichen wür- den. Dann wäre (© zu verkleinern und Z, in demselben Verhältnis zu 760 0.039 gesetzt wird, entsprechend dem oben besprochenen Mittelwert der Be- obachtungen für hohe Drucke. Dann wird vergrößern. Nunistt ,=[ZL,, = 2.7,. wenn 2, „ — 13.8.1077, RE 201 I Wenn daher ein Atom nicht weniger aussenden kann als ein Energieelement, so wird im Mittel von 275 Zusammenstößen nur einer eine Lichterregung der Spektrallinie H, hervorrufen. Daß die Licht- erregung beim Zusammenstoß der Kanalstrahlen mit den ruhenden Gasmolekülen eintritt, kann wohl kaum zweifelhaft sein. ı W. Wien, Ann. d. Phys. 23, S. 426, 1907. H. Dragenvorrr: Jahresbericht d. Kaiserl. Deutschen Archäolog. Instituts. 787 Jahresbericht des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts. Von Prof. Dr. Hans DRAGENDORFF. Das Rechnungsjahr 1910 hat dem Institut so schwere und schmerz- liche Verluste gebracht wie wenige vor ihm. Am 12. August 1910 starb, nachdem er bereits im Frühjahr 1909 aus der Zentraldirektion ausgeschieden war, Anorr Micnaruis; am 22. März ıg11 folgte ihm Reınnarn KEKULE von Stravonttz, beide seit ihrer Stipendiatenzeit dem Institute eng verbunden, beide als langjährige Mitglieder der Zentral- direktion mit der Entwicklung des Instituts im letzten Menschenalter fest verknüpft. Schloß hier der Tod lange gesegnete Lebenswerke ab, so traf alle unvermutet die Kunde von dem plötzlichen Hinscheiden unseres Generalsekretars Orro Pucnsteıs. Mitten aus seinen wissen- schaftlichen Arbeiten heraus, mitten aus seiner Arbeit für unser Institut, “ dessen Verwaltung und Leitung noch seine letzten Lebensstunden ge- widmet waren, wurde er uns am 9. März ı9ı ı genommen. Eine außer- ordentliche Plenarversammlung, die er selbst noch auf den 14. März berufen, wählte unter dem Vorsitz von Hrn. Conxzr, der in dankens- werter Weise die Geschäfte des Generalsekretars vertretungsweise über- nommen hatte, zu seinem Nachfolger den bisherigen Direktor der Rö- misch-Germanischen Kommission, Hrn. Haus DRAGENDORFF, der, nach- dem Se. Majestät der Kaiser die Wahl bestätigt hatte, mit dem Beginn des neuen Rechnungsjahres sein Amt als Generalsekretar antrat. Außer den bereits Genannten hat das Institut durch den Tod verloren: aus der Reihe seiner Ehrenmitglieder A. von Neumow in Paris am 18. September 1910; von den ordentlichen Mitgliedern L. Jacosr in Homburg v.d.H. am 24. September 1910, G. WEgEr in Smyrna am 15.Oktober 1910; von den korrespondierenden Mitgliedern Conte A. Cozza in Rom, G. Tomasserrı in Rom am 26. Januar 1911; G. Vyzantınos in Athen am 7. Dezember 1910. Neu ernannt wurden: zu ordentlichen Mitgliedern O. von er in Berlin und P. Scnazumans in Genf; zu korrespondierenden Mitgliedern M. Banc in Berlin, E. R. Fıecuter in München, A. Hasrrorr in Rom, v 188 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. R. Hausmann in Dorpat, V. von Horsacn in Mytilene, H. Konz in Berlin, D. Krrncker in Quedlinburg, F. Leoxuarp in Freiburg i. Br., M.P. Nırsson in Lund, T. RıvoırA in Rom, R. von Scara in Innsbruck, R. Scuurtze in Bonn, B. Scnurz in Hannover, J. Sieverıne in München, A.G.Sopnranos in Pergamon, P. STEINER in Frankfurt a. M., A.J.B. WaceE in Cambridge und M. von Zeuimickı in Berlin. In der ordentlichen Plenarversammlung der Zentraldirektion, die vom 18. bis 20. April ıgIıo stattfand, wurden die HH. Loescack£ in Bonn und Winter in Straßburg zu auswärtigen Mitgliedern der Zentral- direktion gewählt. Die Königliche Akademie der Wissenschaften ent- sandte die HH. von Wıramowırz-MoOELLENDORFF und ConzEe nach Ab- lauf ihrer Mandate auf weitere 5 Jahre in die Zentraldirektion und übertrug nach dem Ableben des Hrn. KekuLE von StrAnonırz dessen Mandat Hrn. Coxzr. Die archäologischen Jahresstipendien wurden den HH. Dkexer, Fınmen, lppeL und S. LorscHhckE verliehen, das Stipendium für christ- liche Archäologie Hrn. Micner. Der Generalsekretar PucHsteiı unternahm vom 21. September bis 23. November 1910 eine Studienreise nach Nordafrika und vom 23. Fe- bruar bis 2. März ı9ıı eine Informationsreise nach Rom. Das Manuskript der Boghasköi-Publikation ist von Hrn. Pucusrein so weit gefördert worden, daß ihr baldiges Erscheinen auch nach seinem Ableben gesichert ist. Auch Hr. L. Currıus hat den von ihm übernommenen Teil der Publikation fördern können. Das zweite Heft der Akropolisvasen und die Veröffentlichung der Campanareliefs wurden im Druck vollendet. Ersteres "ist mittlerweile bereits erschienen; das Erscheinen des Letzteren steht unmittelbar bevor. Auch die übrigen Serien- und sonstigen im Gange befindlichen Publikationen wurden von ihren Bearbeitern nach Möglichkeit gefördert. Vom Jahrbuch erschien der XXV. Band. Bei seiner Redaktion wurde der Generalsekretar von Hrn. Braupıs in Jena und seit dem 1. September 1910 wiederum von Hrn. Marten unterstützt. Eine schon seit mehreren Jahren in Gemeinschaft mit der General- verwaltung der Königlichen Museen im Anschluß an die Untersuchung von BAALBER geplante Unternehmung mußte leider auch in diesem Jahr aus Mangel an Mitteln unterbleiben. Mit aufrichtigem Dank dürfen wir erwähnen, daß der Zentral- direktion von einer Anzahl von Gönnern des Instituts für die nächsten Jahre eine feste Summe zur Verfügung gestellt ist, die gesondert ver- waltet, der Zentraldirektion die Möglichkeit geben soll, größere Mittel als bisher bedeutsamen wissenschaftlichen Unternehmungen und Ver- öffentlichungen zuzuwenden. ll. Dragsnporrr: Jahresbericht d. Kaiser]. Deutschen Archäolog. Instituts. 789 Die römische Zweiganstalt wurde während des Geschäfts- jahres 1910 von Hrn. R. Drusrueck kommissarisch verwaltet, der bald nach dem Beginn des neuen Geschäftsjahres von Sr. Majestät dem Kaiser zum I. Sekretar ernannt wurde. In der Verwaltung des Sekre- tariats wurde er von den HH. Finnen und Horra unterstützt, während Hr. von MerckLın, zeitweise von Frl. Gürscnow unterstützt, an der Vollendung des Mau’schen Realkatalogs der Bibliothek arbeitete. Hr. Dr. Vosr übernahm am ı. Januar die Aufgabe, einen neuen Nominal- katalog der Bibliothek herzustellen. Hr. Drr.srveck war vom 26. Juli bis 13. Oktober beurlaubt. Im Winter hielt er eine Anzahl öffentlicher Vorträge, wobei er in dankens- werter Weise von den HH. Wırrert, DEUBNErR und Horra unterstützt wurde. Neu eingeführt wurden Besprechungen zum Zweck möglichst gründlichen Studiums einzelner Denkmäler, bei denen die Vorträge zum Teil von den Teilnehmern selbst gehalten wurden. Der XXIV. und XXV. Band der Römischen Mitteilungen wurden unter der Redaktion des I. Sekretars abgeschlossen: Hr. Amerune hat die Ausarbeitung des Textes zum III. Bande des Katalogs der Skulp- turen des Vatikan begonnen. Daß der Bibliothek besondere Pflege zugewandt wurde, zeigt u.a. schon die erwähnte Inangriffnahme eines neuen Nominalkatalogs. Der Bücherbestand wurde um 837 Werke vermehrt, unter denen, wie wir mit Dank erwähnen dürfen, sieh wiederum zahlreiche wertvolle Ge- schenke befinden. Auch die Neuordnung der Photographien ist voll- endet. Endlich darf erwähnt werden, daß Dank einer besonderen Be- willigung seitens des Reiches eine Anzahl dringender Reparaturen und Änderungen an dem Institutsgebäude sowie Ausbesserungen und not- wendige Ergänzungen des Inventars vorgenommen werden konnten. In Athen fiel die wissenschaftliche und geschäftliche Leitung fast ganz dem Il. Sekretar, Hrn. Karo, zu, der dabei von den HH. Kurr MÜLLER und Struck unterstützt wurde. Hr. DörrreLp, der längere Zeit beurlaubt war, leitete im April und Mai, von Hrn. Kurr Mürrer unter- stützt, die Ausgrabungen in Tiryns und vom September bis November die Ausgrabungen in Pergamon. Im Oktober erklärte Hr. DörrreLn die Ruinen von Pergamon und hielt im November und Dezember einige Vorträge im Dionysostheater und auf der Akropolis, während Hr. KAro im Winter wöchentlich zweimal im Nationalmuseum, Hr. K. MÜLLER wöchentlich einmal auf der Akropolis vortrug. Außer gemeinsamen Reisen in Attika, Böotien und Euböa und den üblichen Frühjahrsreisen nach Delphi und Olympia fand eine längere Reise nach Kreta statt. Sitzungsberichte 1911. 78 790 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. Die Ausgrabungen in den älteren Schichten der Burg von Tiryns wurden fortgesetzt und ergaben u. a. wertvolle Reste von Wand- malereien. Die Veröffentlichung der Ergebnisse steht bevor. In Per- gamon wurde die Ausgrabung «des Demeterbezirks fortgesetzt, die der großen Thermen des oberen Gymnasiums vollendet. Daneben erfolgte mit Mitteln aus dem Iwanorrfonds im Gebiete von Perga- mon die Entdeckung und Freilegung des von Philetairos gegrün- deten Meterheiligtums auf dem Jünd-Dag durch die HH. Coxze und SCHAZMANN. Von den Athenischen Mitteilungen ist Band XXXV und XXXVI Heft ı erschienen, der Druck des Generalregisters zu Band I—-XXX fortgesetzt worden. Der Bestand der Bibliothek vermehrte sich, auch hier zum Teil durch Schenkungen, um 316:Nummern. Einen be- sonders bedeutenden Zuwachs hatte die Photographie- und Negativ- sammlung zu verzeichnen, auch sie teils durch dankenswerte große Schenkungen der HH. Brückner, HıLner VON GAERTRINGEN und K. Mütter. Einen Katalog der Negative unternahm Frl. Dr. Bıeger vorzubereiten. Auch die Römisch-Germanische Kommission hatte im Be- richtsjahre schwere Verluste zu beklagen. Hr. Prof. von Hrrzos war durch seinen Gesundheitszustand genötigt, sein Mandat in der Kom- mission niederzulegen, das von der Königlich Württembergischen Re- gierung Hrn. Prof. Dr. GoEssLer in Stuttgart übertragen wurde. Am 24. September starb in Homburg Hr. Geh. Baurat Prof. Jacogı, dessen Name mit der neuen Periode der Limesforschung stets verbunden bleiben wird als eines der tüchtigsten und erfolgreichsten Mitarbeiter auf diesem Gebiet. Sein Sitz in der Kommission ist von der König- lich Preußischen Staatsregierung seinem Amtsnachfolger, Hrn. Baurat H. Jacogı, übertragen worden. Die Gesamtsitzung der Kommission fand am 18. März 1911 statt. Als Hilfsarbeiter standen wie bisher die HH. KrorarscHeck und STEINER dem Direktor zur Seite. Hr. Sreiıwer folgte mit Ende des Geschäfts- Jahres einer Berufung an das Trierer Provinzialmuseum, wird jedoch seine spezielle Aufgabe, die von der Kommission und der Königlich Preußischen Akademie gemeinsam unternommene Herausgabe der römi- schen Ziegelstempel, weiter beibehalten. Mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln und zum Teil auch durch persönliche Mitarbeit ihres Personals konnte die Kommission die bisher geförderten Unternehmungen, namentlich die Grabungen in Haltern, Oberaden, Cannstatt, auf‘ der Altenburg bei Niedenstein in Hessen, Alzey in Rheinhessen weiter unterstützen. Kleinere Gra- bungen, vor allem Ringwalluntersuchungen in Nassau und im Elsaß, eine Grabung unter Sta. Maria im Kapitol in Köln und wichtige H. Dragenvorrr: Jahresbericht d. Kaiserl. Deutschen Archäolog. Instituts. 791 Grabungen in neolithischen Wohnplätzen der Frankfurter Gegend traten hinzu. Das III. Heft der von Hrn. ÖntenscnLAGer herausgegebenen » Römi- schen Überreste in Bayern« erschien. Mit dem gegen Ende des Berichtsjahres ausgegebenen, von Hrn. Steiner bearbeiteten Katalog des Museums von Xanten eröffnete die Kommission eine Serie von wissenschaftlichen Katalogen kleinerer Alter- tumssammlungen, von denen mehrere weitere sich in Vorbereitung befinden und bald nachfolgen werden. Auch die übrigen von der Kommission unterstützten Publikationen sind gefördert und zum Teil der Vollendung nahe gebracht. Außer den üblichen Reisen in seinem Arbeitsgebiete unternahm der Direktor eine Studienreise nach dem mittleren und südwestlichen Frankreich: eine zweite Reise führte ihn mit zehn Teilnehmern in die Schweiz und nach Straßburg. Er nahm ferner an den Verbandstagen in Xanten und in Bonn und an dem Denkmalsptflegetag in Danzig teil. Der Direktion des Norddeutschen Lloyd und dem Verwaltungs- rate .des Österreichischen Lloyd schulden wir auch in diesem Jahre Dank für die Vergünstigungen, die unseren Beamten und Stipendiaten sowie einer Anzahl Gelehrten gewährt worden sind. —] Ne) [80] Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. Adresse an Hrn. WILHELM WALDEYER zum S0jährigen Doktorjubiläum am 28. Juli 1911. Hochgeehrter Herr Kollege! An der Universität Berlin, der Sie seit 28 Jahren als einer ihrer er- folgreichsten Lehrer angehören, haben Sie die ınedizinische Doktor- würde im Juli 1861 mit einer Dissertation erlangt, deren Titel: »De clavieulae articulis et funetione« schon auf Ihren zukünftigen Beruf hindeutete. Zwischen Promotion und Berufung nach Berlin im Jahre 1833 liegen Ihre Lehr- und Wanderjahre, in welchen Sie Ihre weit umfassenden und festgefügten Kenntnisse auf dem Gesamtgebiet der Anatomie erworben haben, als Assistent ‘am Physiologischen Institut in Königsberg, als Privatdozent der Anatomie in Breslau und als Pro- fessor der pathologischen Anatomie an derselben Universität. Ihre in dieser Zeit erschienene wissenschaftliche Schrift: »Die Untersuchung “über Bau und Entwicklung der Karzinome« und namentlich Ihre be- rühmte Monographie: »Eierstock und Ei« sprachen so deutlich von Ihrem hervorragenden Forschertalent, daß, als die tüchtigsten Lehr- kräfte aus Deutschland an die Universität Straßburg herangezogen werden sollten, die Wahl auf den noch jugendlichen Breslauer Ana- tomen fiel. Doch auch diese ehrenvolle Stellung wurde nur die Vorbereitung für die größere und schwierigere Aufgabe, die Ihnen elf Jahre später die Berufung nach Berlin brachte. Galt es doch jetzt, an der Uni- versität der Reiehshauptstadt «den anatomischen Unterricht, der zu vielen berechtigten Beschwerden Anlaß gegeben hatte, von Grund aus zu veformieren. In kürzester Zeit haben Sie auch diese Aufgabe in glänzender Weise gelöst und in Berlin ein dankbares Feld gefunden, um Ihr Organisationstalent und Ihre reichen Gaben als anatomischer Lehrer zu entfalten. Unterstützt von einer beneidenswerten Gesund- heit und von einer nie erlahmenden Arbeitskraft haben Sie von früh bis spät in Ihrem anatomischen Institut eine Tätigkeit entfaltet, in der es nur wenige Ihnen gleichtun werden, in zahlreichen Vorlesungen, in der harten Arbeit des Präpariersaales und als Fxaminator. Und trotzdem blieb Ihnen noch Zeit, durch eine große Reihe anatomischer Adresse an Hın. Wırnerm Waroever zum 50jährigen Doctorjubiläum. 793 Untersuchungen die von Ihnen vertretene Wissenschaft zu fördern: den Bau und die Entwicklung der menschlichen und tierischen Haare oder das Rückenmark und Gehirn der Anthropoiden zu untersuchen, dann wieder durch Gorsıs grundlegende Arbeiten angeregt, die Neuronen- theorie aufzustellen, in Herrwiss Handbuch der vergleichenden und experimentellen Entwicklungslehre in mustergültiger Weise das Kapitel der Geschlechtszellen zu bearbeiten und ein »Handbuch der topogra- phischen Anatomie des Beckens« herauszugeben. Dazu gesellt sich noch Ihre Tätigkeit in ärztlichen und wissenschaftlichen Vereinen, Ihre Teilnahme an Kongressen des In- und Auslandes als gefeierter Vertreter der deutschen anatomischen Wissenschaft. . So blicken Sie heute an Ihrem goldenen Doktorjubiläum zurück auf ein Leben ebenso reich an vorbildlicher Arbeit als auch reich an verdienten Erfolgen. Mit berechtigtem Stolz zählt die Preußische Akademie der Wissen- schaften, die Ihnen heute ihre aufriehtigsten Glückwünsche darbringt, Sie, hochgeehrter Herr Jubilar, zu ihren Mitgliedern. Schon 27 Jahre gehören Sie ihr an und haben in den Sitzungsberichten und Denk- schriften viele Ihrer wissenschaftlichen Untersuchungen veröffentlicht. Als unser verehrter nu Bors-Reyuonn in Rücksicht auf sein vorgerücktes Alter seine Stellung niederlegte, haben Sie 1896 zu Ihren vielen andern Arbeiten auf den Wunsch der Akademie auch noch Würde und Auf- gaben des ständigen Sekretars für die physikalisch-mathematische Klasse übernommen. Als solcher haben Sie Ihre Arbeitskraft auch für die Aufgaben und das Wohl der Akademie, wo immer sich die Gelegen- heit bot, unermüdlich eingesetzt, bei der Leitung der Geschäfte, bei der Regelung der Stiftungen, die in hochherziger Weise für wissen- schaftliche Zwecke vermacht wurden, und bei der Vertretung der Berliner Akademie auf den Zusammenkünften der internationalen Asso- ziation der Akademien der Wissenschaften. Wenn heute aus Anlal3 Ihres goldenen Doktorjubiläums die Aka- demie auf diesen Ihren vielseitigen Wirkungskreis zurückbliekt, so verbindet sie mit den Worten des Dankes, den sie Ihnen für Ihre Tätigkeit als ständiger Sekretar ausspricht, zugleich den aufrichtigen Wunsch, daß Sie in der gleichen körperlichen und geistigen Rüstig- keit, welche sie an Ihnen bewundert, ihr noch viele Jahre als Mit- glied angehören mögen. Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. 794 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. Zwei Edikte des Germanieus auf einem Papyrus des Berliner Museums. Von Urrıchn von WILAMowITz-MOELLENDORFF und F. Zucker in München. (Vorgetragen am 13. Juli 1911 [s. oben S. 721].) Hierzu Taf. V. l. Ausgabe und Erklärung der Urkunde von F. Zucker. Nacnaeın die Papyruspublikationen des vergangenen Jahres für eines der bedeutsamsten Fakta der späteren Geschichte des römischen Reiches, die Verleihung der Zivität an die Provinzialen besseren Rechtes, durch eine gleichzeitige Kopie der constitutio Antoniniana eine willkommene Illustration gebracht hatten', können wir heute in dem Papyrus des Ber- r liner Museums, den unsere Tafel reproduziert, ein Dokument aus dem Anfang der Kaiserzeit vorlegen, das wohl in noch höherem Grade des allgemeinsten Interesses sicher ist, denn es bringt uns zwei Edikte des (sermanicus aus der Zeit seines ägyptischen Aufenthaltes im Frühjahr ı9 n. Chr. In dem ersten untersagt er die eigenmächtigen Requisitionen, die von den Verwaltungsbeamten angestellt wurden, um die Mittel für den Unterhalt und die Beförderung des Prinzen und seines Gefolges auf- zubringen, und gibt genauere Anweisungen für die geordnete Durch- führung der Erhebungen, wobei er die Leistungen der Untertanen nicht in dem üblichen Umfang in Anspruch nimmt. In dem zweiten Edikt dankt er für die Sympathiekundgebungen der Bevölkerung, verbittet sich aber, ihn mit Titulaturen zu begrüßen, die nur dem Kaiser und der Kaiserinmutter zukommen. Das Blatt ist oben ı ı, unten 10.5 cm breit; die Höhe beträgt 27.5 em; wenn unsere Berechnung des Zeilenverlustes am Anfang das Richtige trifft, müssen wir eine ursprüngliche Höhe von 31— 31.5 cm annehmen. Der sehr regelmäßige Vertikalrand der rechten Seite zeigt, daß das Blatt ' Pap. Giss. 1 go, ed. P.M. Meyer. Siehe dazu Wircken, Arch. f. Papyrusforsch. V, 426 fl. v. Wıramowırz-MoELLENnDoRFF u. F. Zucker: Zwei Ediete des Germanieus. 795 durch einen Schnitt abgetrennt worden ist, und zwar zweifellos nach er- folgter Beschriftung, da von den Füllstrichen und den langgezogenen Buchstabenschlüssen vielfach die Enden nicht erhalten sind; außerdem ist am Schluß der lang geratenen Zeile 3ı das c abgetrennt worden. Auch der linke Rand kann trotz der Unregelmäßigkeit sehr wohl durch einen Schnitt entstanden sein. Die Schrift steht auf der Rektoseite; sie wird noch innerhalb des ersten Edikts enger, und in den letzten Zeilen unten stehen die Buch- staben dicht gedrängt und sind zusehends kleiner geworden. Der Charakter der Schrift ist höchst eigenartig. Die stattlich großen Buch- staben sind vielfach unverbunden nebeneinander gereiht und haben daher manchmal fast die Formen der Buchschrift; allein überwiegend sind sie von einer Gestalt, die im Grunde von der Verbindung der Zeichen in der Kursive ausgeht und doch im Widerspruch zu dem Wesen kursiver Formen die Neigung hat, einerseits bei den gekurvten Linien der Kursive die Kurvierung aufs äußerste zu treiben, ander- seits die Linien in einem der Buchstabenverbindung entgegengesetzten Sinne zu führen. Auf diese Weise sind manirierte Verbildungen, ich möchte sagen perverse Gestaltungen einzelner Buchstaben entstanden, z.B. H in ckunwceic Z. 3, vor zevrön 2.15, eiaute Z. 30/31 u.ö. — N in cKHnw@ceıc Z. 3, KATANAMBÄNEcBAI 2. 3/4» THN EmANn Z. 17, ECTiN Epron 2. 26 — m in Amoalaoceaı 2.16, Aneyratoc Z. 28, Emiaeiknvcee Z. 30 usf. Es sind aber auch aus dem Bedürfnis rascher Verbindung heraus arge Willkürlichkeiten entstanden: die Form des e in &pron Z. 26 (vgl. dagegen die Verbindung er in meriapeleaı zwei Zeilen vorher) und in em® ist ganz unerhört; auch die Verschnörkelung des Schluß-ı in mapaıToYMmAaı Z. 33 geht über das Maß des Gewöhnlichen hinaus. Wenn dagegen die vier letzten Buchstaben von aYTo? Z.37 zu einer Reihe ganz gleich aussehender Zeichen geworden sind, so bietet dafür be- sonders die Kursive des zweiten Jahrhunderts der Kaiserzeit massen- haft Analogien. Trotz der ungewöhnlich stark ausgeprägten Eigentümlichkeiten ist die Schrift ohne Schwierigkeit als den ersten Jahrzehnten des ı. Jahr- hunderts angehörig zu erkennen. Gerade für die Kursive in der Zeit des Tiberius haben wir ziemlich reichliehes, und zwar in Faksimiles zu- gängliches Vergleichsmaterial in den Akten des Nestnephisprozesses'. ' Die Reproduktionen und Nachzeichnungen bei Wessery, Speeimina, und in P. Lond. II, Tafelband (vgl. etwa Wessery, tab. ra,b [diese Stücke noch aus dem Jahre rıP] — P. Lond. II plate VII u. VIII; Wess., tab. 3 |15P] = Lond. Il pl. XI; Wess. tab. 2 = Kenvon, Paleography of Greek Pap. pl. IV [15P]). Vgl. noch etwa P. Lond. III pl. XVII (16P): nachlässiger und unregelmäßiger als unser Papyrus geschrieben, aber mit manchen Ähnlichkeiten im ganzen und im einzelnen. 196 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. Die größte Ähnlichkeit mit der Schrift unseres Papyrus, ohne dessen Übertreibungen zu teilen, scheinen mir die zwei folgenden, etwas äl- teren Urkunden zu haben: Oxy. IV 744 aus dem Jahre ı°, reproduziert bei Drıssmann, Licht vom Osten (1. Aufl.) S. 107, und BGU. 1002 (Tafel im Indexband II), eine etwa in augusteischer Zeit angefertigte Kopie eines Originals aus dem Jahre 55*'. Eine Paragraphos und ein etwas größeres Spatium bezeichnet den Absatz zwischen den beiden Edikten; leerer Raum am Zeilenschluß wird meist durch den lang ausgezogenen Schlußduktus oder durch Füll- striche ausgefüllt. Nun folge der Text. [Termanıköc Kalcap CesactoP| | Yiöc, Oeo? Cesacto? Yiwnöc,] [An | ». Alrralejelac ... . 8 NeYrIatoc Aereı" eic THN EMAn] TTAPOYCIAN NYN HaH AKoYon| maolon| KAl KTHNON TEINECBAI KAl ETTI CKHNWCEIC KATANAMBA- NECBAI ZENIAC TIPÖC BIAN KAl 5 KATATIAHCCECBAI TOYC TAIWTAC, ANANKAION HFHCAÄMHN AH- AÖCAI, OTI OYTE TIAOION YTIÖ TINOC Ha YTITOZYTION KATEXECEAI BOY- AOMAI, El MM KATÄ TUN BaıBlov ı0 TO? EMO? »InOY Kal TPAMMATEWC TIPOCTATHN, OYTE ZENIAC KATANAM- BÄNEcEAI. EAN TÄP ACH, AYTOc BaiBioc EKk TOF ICOY KAl AIKAIOY TÄC ZENIAC AIAAWCEI" KAl YIIEP TÜN ATTAPEY- 15 OMENWN At TIAOIWN ZEYF@N ATIOAlIAOCBAI TOYC MIC8OYC KATÄ THN EMHN AIATPAGHN KENEYW(I.) TOYC A& AÄNTINETONTAC Ei TON TPAMMATEA MOY AÄNÄTECBAI BOY- »» nomlaı, Öle A AYTöc Kwnvcei Aaı- Keiceaı TOYC IAIWTAC (A) Emol ANAN- renel. TÄ A AIA TÄC TIÖREWC AIATPE- XONTA YTIOZYFTIA TOYC ATIANT@ÖN- ! Vorstufen aus ptolemäischer Zeit: Amh. II 35 pl. X [1322], in den Einzelformen noch ganz anders, aber bereits Anbahnung der in den oben aufgezählten Urkunden vorliegenden Entwicklung; Reın. 13 pl. IV [1102], wo sich die Auflösung des charakte- ristisch Ptolemäischen deutlich ankündigt. Aus den nächstfolgenden Jahrzehnten: P. Hamb. 2 Taf. ı [59P], P. Amh. II 85 pl. XIII [78P]. F Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. Taf. V. aemgegenuper mOocnte ıcn au ale MOgLUCHKeIT auImerksam macnen, ısber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 5 Udlidraı) DD orrtkeniteenun ei ERTOENAROOE rg LYN Ben % ee Aceatior u ee a aan DAL DE EIEB NM HÜÄLLE: Fee RISSE umre von WıLAmowıTz-MOoELLENDORFF und F. Zucker: Zwe Tape V. i Edikte des Germanieus. v. Wıramowrrz-MoELLENDORFF u. F. Zucker: Zwei Ediete des Germanieus. 797 24 TAC TIPÖC BIAN TIEPIAIPEICBAI KWAYW' 25 TOYTO TÄP HAH ÖMOAOTOYMENHC AHCTEIAC ECTIN EProN. Termanıköc Kalcar Cesac|t]o? Yiöc, Oco? CesAactor Yiwnöc, ANEYTTATOC nErEI" THN MEN EYNOIAN YM@N 30 HN Alel ETTIAEIKNYCeE, OTAN ME (e)l- AHTE, ÄTIOAEXOMAI" TÄC A& Ertieönovlc] EMOI KAl IcOe&oYc EKSWNHCEIC YMON € [Almantoc TTAPAITOYMAI. TIPETIOYCI TÄP MÖN® T@I CWTÄPI 35 ÖNTWC KAl EYEPFETH TOP CYNTTANTOC TON ANEPWTIWN FENOYC, TO EMW MATPI KAl TÄ MHTPI AYTOY, EMA A& MAMMH. TÄ AE& HMETEPA EN YTIOTTAPETIA ECTIN TÄC EKEINWN BEIÖTHTOC, WC 40 EAM MOI MH TIEICEÄTE, ÄNANKÄTE ME MH TIOANAKIC YMEIN ENGANIZECBAI. Die der ersten erhaltenen Zeile vorausgehenden und Z.ı habe ich exempli eausa ergänzt; das Präskript ist sicher. Z.ı. Am Zeilenanfang erhalten linke untere Spitze von a oder a, wahrscheinlicher a Nach 2 (oder 3 wenig Platz beanspruchenden) Buchstaben Zwischenraum unterstes Ende von r, doch ist auch # mög- lich. Nach etwa 7 Buchstaben unbestimmbare Reste von 3 nicht über die Zeile hinabgehenden Buchstaben. Z. 20. [öle Wıramowiırz. aı muß dicht zusammengeschrieben ge- wesen sein. a am Zeilenanfang hat den in dieser Schrift üblichen Haken; ein kleiner Fleck am unteren Rande der Lücke darüber täuscht zunächst den Rest eines Aa statt a vor. Z.21 habe ich # eingefügt, das der Schreiber offenbar vergessen hat. Z. 27 ist das T in cesacro? ganz abgerieben. 2.33 kann man die Zeichen nur ezymantoc lesen; das Richtige ist ohne Zweifel &z Arrantoc, vgl. z.B. Dio Prus. 52, 8. 11. YYovc 8,3. 33,1. 2. 38. Leider ist es nicht gelungen, den Schluß sicher zu lesen oder auch nur eine befriedigende Vermutung zur Heilung der wahr- scheinlich vorhandenen Korruptel zu finden, obwohl wir die Hilfe der HH. Scuusarr, Wırcken und Huxr angerufen haben. Sicher scheint zuerst en; aber selbst da stößt Hr. Schusarr an der Verbindung mit dem folgenden Zeichen an, das man am ehesten y liest, und dahinter mo oder to. Das folgende Zeichen halten die meisten für ein sicheres nr; demgegenüber möchte ich auf die Möglichkeit aufmerksam machen, 798 Gesamnitsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. es mit dem folgenden verbunden zu denken und danach als m zu fassen, vgl. omonoroymennc Z. 25. Dann sind zwei Zeichen eng verschlungen; wı, das Hr. Scnusarr einmal vorschlug, und ar, für das Hr. Huxr und Wiramowırz eintreten, haben beide mindestens auf diesem Blatte keine genaue Parallele. Darauf folgt m oder, was auch gut geht, rı; cı scheint nicht undenkbar. Übergeschrieben ist fast sicher a. Also im ganzen envrromareTia, mit dem nichts anzufangen ist. Die um- gebenden Wörter TA HmeTera - - - EcTin TÄc Ereinon seiötHtoc lehren, daß entweder ein Komparativ dastand, etwas wie Ymoaeecrera, oder ein Substantiv von &n regiert: Wıramowırz verfiel gleich zuerst auf en Yrrupeciaı; aber das ist weder von seiten des Sinnes noch den Buch- staben gegenüber befriedigend. Z. 40. Das Futurum ÄnarkAte ist ein neuer Beleg für eine aus Papyri und Inschriften hellenistischer Zeit nicht seltene Mißbildung, vgl. MAvser 357; sonst ist Wortgebrauch und Stil korrekt; vmein schrieb man damals meist; daß das kurze ı von iaHte Z. 30 diphthongisch geschrieben ist, hat der Kopist verschuldet. Daß das verstummte lota außer öı 34 fehlt, in keneyoı 17 falsch steht, entspricht der Zeit. Vgl. Crönert, Mem. Gr. Here. 44. Die Assimilation &Am moı wird damals schon seltener; den Nasal vor dem Guttural mit n statt r zu bezeichnen (Z. 21. 40), ist dagegen erst auf den Inschriften der Kaiserzeit häufig. rieci 30 kommt einzeln zu allen Zeiten vor. Da die Hauptmasse der mit den vorliegenden zusammen gekauften Papyri aus Theadelpheia (Batn Harit) am Westrande des Faijums stammt — allerdings fast durchweg dem 2. Jahrhundert und vereinzelt noch späterer Zeit angehörig —, so darf man mit Wahrscheinlichkeit für den Germanieus-Papyrus die gleiche Provenienz annehmen. Da er aus der Zeit des Germanieus stammt, könnte man in ihm die für die Veröffentlichung in Theadelpheia aus Alexandrien gesandte Abschrift selbst sehen. Allein dem stellen sich Schwierigkeiten entgegen. Das Präskript Termanıköc Kalcar nereı zeigt, daß uns zwei Edikte' vor- liegen. Da sie in Alexandrien erlassen sind’, müssen wir die Form ihrer Publikation nach den erhaltenen offiziellen Exemplaren von Statt- halteredikten beurteilen. Der Präfekt übersendet sein Edikt an den Strategen eines jeden nomöc mit einem Einführungsschreiben. Der Stratege macht in der Metropolis durch Anschlag das Schreiben samt dem Edikt bekannt, indem er seinerseits einige einleitende Worte vor- ausschiekt, in denen er sich an die Gaubewohner wendet. In die ! Griechisch AıATarma, vgl. P. M. Meyer, P. Giss. 12 S.26. Dazu oi nömol Kal Al AIATÄZEIC Compt. r..Acad. d. Inser. 1905, 160; SchugAart, Klio X 50. 2 ? Bei Erlassen des Kaisers aus Rom mußte es ausführlicher werden, Pap. Giss. 40 col. II 12— 15. v. Wıramowrrz-MOELLENDORFF u. F. Zucker: Zwei Ediete des Germanicus. 799 einzelnen Dorfbezirke wurden offenbar vom Strategenamt Kopien dieses Anschlags des Strategen hinausgeschickt, um dort dureh Anschlag: ver- öffentlicht zu werden, und eine solche Kopie wäre der vorliegende Papyrus. Nun gibt freilich unter den auf Stein erhaltenen offiziellen Ver- öffentlichungen von Statthalteredikten, aus denen die vorausgegangenen Aufstellungen abgeleitet sind, nur das aırarma des Vergilius Capito (OIGS. 665 [49] die vollständige Form wieder. Dem Edikt des Tib. Iulius Alexander vom Jahre 69 (OGIS. 669), das wie das vorige in die Pylonen- wand des Haupttempels der großen Oase eingegraben ist, geht nur eine einleitende Bekanntmachung des Strategen voraus. Vor dem Edikt des Lusius Geta (Mırse, Cat. Gen. Cairo, Greek Inser.. S. ı1 [54°] aus Soknopaiu Nesos) fehlt die einleitende Bekanntmachung des Strategen. Ich möchte allerdings glauben, daß jede Lokalbehörde ihr Einzelexem- plar mit den vollständigen Begleitschreiben erhielt; aber da könnten gewiß allerhand Zufälligkeiten mitspielen. Wie dem auch sei, wir müssen uns zunächst vergegenwärtigen, wie nach den obigen Ausführungen das vollständige offizielle Exemplar ausgesehen haben wird, das vom Strategenamt in Arsinoe nach Theadel- pheia geschickt wurde. Da die Edikte von einem Angehörigen des Kaiserhauses ausgehen, so würde die die Veröffentlichung betreffende kurze Kundgebung des Strategen hinter, nicht vor die Edikte zu stehen kommen, etwa wie hinter den Epistulae Severi et Caracallae ad Tyranos, CIL.III 78ı — Font. iur. Rom.’ Nr. 89, das Schreiben des Provinzialstatthalters an ÄPXONTEC BOoYAH Anmoc samt dem Vermerk über die Veröffentlichung steht. Dem Text vorausgehen würde ein Einführungsschreiben des Germanicus oder vielmehr wohl seines rpammaTeyc Kal elnoc an den Strategen oder vielleicht auch nur ein Vermerk über die erstmalige Veröffentlichung samt Datierung. Wenn das erhaltene Blatt nur eine Kolumne einer umfangreichen Urkunde ist, können die postulierten Angaben neben ihm gestanden haben. Aber es sieht ganz so aus, als hätte es für sich bestanden. Dann fehlt hinten die Bekanntmachung des Strategen, und vorn kann vor dem zu ergänzenden Anfange des Edikts höchstens ein ganz kurzer Vermerk, etwa ÄnTirpa®on AlATÄrMAToc, gestanden haben. Denn das Blatt ist noch in seinem jetzigen Zustand ungewöhnlich hoch. Demnach ist es trotz allem nicht unmöglich, daß uns die von dem Strategen abge- sandte Kopie vorliegt; aber ebensogut ist möglich, daß wir nur eine bei irgendeiner Gelegenheit angefertigte Abschrift vor uns haben. Daß die Edikte in Alexandrien erlassen sind, versteht sich bei dem zweiten von selbst, für das erste zeigen es die Worte 22 TA aıA 800 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. THC TIÖREWC AIATPEXONTA Yrıozyria. Die Bedrückungen in den Gauen, gegen die es sich richtet, hatten also schon vor der Abreise des Prinzen begonnen, und die Klagen der Bevölkerung des Landes waren alsbald auch in die Hauptstadt zu ihm gedrungen. Jetzt endlich können wir an die Ergänzung des verlorenen Anfangs gehen. Mag auch das Blatt nur ein Teil einer vollständigen Urkunde sein, so viel ist klar, daß nur schr wenig vom Anfang des ersten Ediktes fehlen kann. Es begann mit dem Gedanken: da ich höre, daß für meine trarovcia bereits eigenmächtige Requisitionen von Fahrzeugen und Gespannen vorgenommen werden — damit sind wir bereits bei den ersten erhaltenen Worten. Natürlich ist das ganze Präskript der Zeilen 27—29 einzustellen. Da aber die Schrift zunächst entschieden weit- läufiger ist als späterhin, so habe ich auf Grund durchsehnittlicher Zählung 3—-4 Buchstaben weniger als in Z. 27ff. für die einzelnen Zeilen ange- setzt. Alnraleleiac scheint mir gut zu den Resten am Anfang von Z. ı zu passen, dagegen ließ sich keine den Spuren in der 2. Hälfte der Zeile entsprechende Ergänzung finden. Schon in ptolemäischer Zeit bestand für die Untertanen die Ver- pfliehtung, dem König und seinem Gefolge und illustren auswärtigen Gästen (wie dem römischen Senator L. Mummius, P. Tebt. I 33 [112°]) bei Bereisung des Landes, sowie den königlichen Beamten auf ihren Dienstreisen die Mittel zur Fortbewegung zur Verfügung zu stellen und für Unterkunft und Verpflegung aufzukommen. Selbstverständlich wurde diese Einrichtung von den Römern übernommen. Der Anspruch auf die Leistungen wurde von Berechtigten und Unberechtigten in der un- erhörtesten Weise mißbraucht', und die Klagen darüber wie die Straf- bestimmungen dagegen nahmen kein Ende. Welche Forderungen in ptolemäischer Zeit ein hoher Beamter stellte, davon geben die For- derungs- und die Lieferungsliste für die Reise des Dioiketen Chrysippos durchs Faijum im Jahre 227* eine Vorstellung’. Klagen über Bedrückungen seitens durchreisender Beamten und Soldaten enthält die bekannte Bitt- schrift der Priester von Philä, OGIS. 139, und gegen unberechtigte For- derungen der Beamten wendet sich das mpöcrarma P. Tebt.15, 178ff. [1 18°]. In römischer Zeit wurde die Drangsal, die ja in den anderen Provinzen eine stehende Klage ist”, auch in Ägypten immer ärger; nur wenige | TINEONEKTIKÖC KAIANAIAGC TÄC EzoYciac ArroxPpAcealim Ediktdes Capito, OGIS.665,16. ®2 P.P.IIl 53(m) S.ı52 und P. Grenf. II ı4(b) [auf 227 zu datieren, wie P. P. IIl S.152 gezeigt ist]. Während P. Grenf. ein Bericht eines Unterbeamten ist über die bereits beschafften zenia, enthält das andere Stück das Schreiben eines höheren Beamten (vgl. Z. 12 mA KınAchıc und Z. 14 TIPIN An HMmeic TIAPATjeNGMeeA), in welchem eine Liste der zu beschaffenden zenia aufgestellt wird. ° Vgl. die von DirrenBEeRGEer zu OGIS. 665 Anm. 22 aufgezählten bekannten Inschriften. v. Wıramowrrz-MoELLENDoRFF u. F. Zucker: Zwei Kdiete des Germanicus. 801 Jahre nach dem Edikt des Aemilius Rectus vom Jahre 42 (P. Lond. II, S. 107f.), in welchem die Berechtigung zur Inanspruchnahme der Lei- stungen an die aımawmara des Präfekten geknüpft wurde, mußte Ver- gilius Capito (im Jahre 49, OGIS. 665, 24f.) die alten Bestimmungen von neuem einschärfen. Wenn nun gar der Herr der Welt auf Reisen war, so stiegen die Kosten und oft die Bedrängnisse ins ungeheure ', und man empfand es als eine besondere Wohltat, wenn der Kaiser mäßige Ansprüche stellte”. Es kommt nun für uns darauf an, die sonstige Praxis festzustellen und daran die Bestimmungen des ersten Edikts im einzelnen zu messen’. Der Besuch des Königs, in römischer Zeit des Kaisers oder Statt- halters, heißt in der Regel maroycia', man hätte also von der marovcia Termanıko? Kaicaroc zu reden. Die dafür aufzubringenden Leistungen, die gelegentlich auch als marovciaı’, mit einem ganz allgemeinen Aus- druck als emit#aeıa" bezeichnet werden, zerfallen in zwei große Gruppen, Leistungen für Fortbewegung der Reisegesellschaft und ihres Gepäcks und für Verpflegung; diese Zweiteilung tritt auch im Edikt des Ger- manicus, Z. I—4, 7—12, 12— 17 deutlich hervor. Die ersteren werden unter dem Terminus technicus äArrarelaı" zusammengefaßt — darüber nachher; für die letzteren kommen verschiedene Bezeichnungen vor: Ger- manicus spricht Z.4 und ıı von zenial, die den rmola und Yrozyrıa gegenübergestellt sind. Daß damit nicht etwa bloß »Gastgeschenke« gemeint sind, zeigt P. Grenf. II ı4b [227'],;, wo auf dem Verso alles Bereitgestellte als zenıa bezeichnet wird, während auf dem Recto — ' Vgl. etwa, was Plin. paneg. 20, wenn auch gewiß übertreibend, vom Transitus Domitians erzählt. W. Weser, Untersuch. zur Geschichte des Raisers Hadrian 183 A. 656. ® Siehe Plin. a. a. ©. über Trajau., Vita Pi ce. 7. ® Vel. im allgemeinen Deıssmann, Licht vom Osten 268ff.. Wircken, Ostraka 3741, 3898. * Könige: P.P.UI 39 (e) 18 [3. Jahrh.]; Tebt. 148, 12 ff. [etwa 1132]; Tebt.I 116, 57 [2. Jahrh.]. Königin: Ostr. II 1481. 2 [wahrscheinlich 107%, nach Boveuz-Leereucg, Hist. des Lag. III 309]. AloıkHTHc Grenr. 11 14b; P.P. Ill 53 (m) S. 152 [beide 2272]. Präfekt: Ostr. II 1372,4 |33P]. (marovcia eines EKATONTAPXHc P. class. Philol. III 433 eol. X, 17.) — EmaHmla vom Kaiser BGU. 266 [215/16]; gebräuchlicher in Griechenland. Vom Präfekten: Pap. Straßb. Graee. 1168 — Arch. IV ıı5 ff. — eicoaoc- Lon(. III S. 112 [145/47]; zu Z.4 bemerkt Wıreren, Arch. IV 541 A.ı: Enoaon muß verschrieben sein fiir elcoaon. — Agizic vom König: P.P. 11 [43] = III S. rıı (7) [verbessert]. Nicht gebräuchlich scheint in Ägypten mAPoAoc zu sein (OlG. 2058, 9 [Saitaphernes]; Mornrr- MANN. Marm. Aneyr. [Berl. Dissert. 1874] S.6 Nr. 5,8 ff. [Hadrian und sein Heer)). ® OGIS. 139, 8f.: ANArKAZoYCI HMAc TIAPOYCIAC AYTOIC TIOIEICBAI OYX EKÖNTAC. ° P. Lond. III S. ıı2 [145/47P]. ” P. Tebt. 1 5, 178. [118°] Lond. III S. 107, Z. 2ff. [42°]; OGIS. 665, ı9f. [49P]. An sämtlichen Stellen ist Arrapevein bzw. Ärrarela verwendet, die andere Gruppe von Leistungen verschieden bezeichnet. Nachträglich salı ich, daß auch Wirexen, Arch. IV 539 aul die Zweiteilung kurz hingewiesen hat. 802 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. von den Leistungen für Transport usw. abgesehen — lauter Lieferungen für die Verpflegung aufgezählt werden, und zwar solche für den Auf- enthalt an Ort und Stelle, und außerdem öaı, d.h. Proviant für die Reise. Auch im Tebt. I 33 [112°] scheinen unter den Yrmorerpammena zenıa Proviantvorräte verstanden werden zu müssen, denn in den ver- stümmelten Schlußzeilen, welche die Liste der zenıa enthielt, ist we- nigstens Artoı erhalten. Das gleiche ergibt sich aus P.P.I ı0 (1) — II 32(a), wonach die sacınıkoi xHnosockol Gänse als zenıa zu liefern haben, und eic aartAnac Kal zenlac aYr@n' im Edikt des Capito OGIS. 665, ı9f. meint dasselbe. e»öaıa finden sich im Edikt des Aemilius Reetus, P. Lond. II S. 107 Z. 2 ff”. Als allgemeiner Ausdruck für die Verpflegung findet sich AropA (für die marovcia des Königs) in Tebt.148 [etwa 113°] — annona, wie die Herausgeber richtig bemerken‘. Wieviel für die Ver- pflegung aufzubringen war, ersieht man aus P. Grenf. II ı4 (b) und P.P. II 53 (m)S.ı52: nach dem Berichte des Unterbeamten im ersteren Schrei- ben hat der ihm unterstellte Bezirk für die marovcia des Finanzministers geliefert: 10 nevkomertunoı, 5 zahme Gänse, 50 Hühner; als Reiseproviant: 50 Gänse, 200 Hühner, 100 Tauben. Die auf einen größern Bezirk sich beziehende Forderungsliste des andern Schreibens ist entsprechend um- fangreicher. Vgl. auch die Lieferungen in dem Verzeichnis von Liefe- rungspflichtigen, das die Stadtschreiber von Hermupolis aufstellten P. Lond. II S. ıı2 [145/47]. Daß außer den Lieferungen für die Verpflegung gelegentlich noch Beiträge für Ehrengeschenke gefordert wurden, wie für goldene Kränze aus Anlaß der rarovcia des Königs P.P. 39(e) (2) Z. 18, (8) Z. 24, ist gewiß auch für die Zeit anzunehmen, in welcher das cresanıkön zu einer festen Abgabe gewörden war’. Was nun die Unterkunft betrifft, so wohnte der König in eigenen katanyceıc (P. P. IH ı4 (ıb) Z. 2 und 4 S. [48] und 14 (ıc) S. [49))- ! Gegen Wircken, Ostr. I 389 hat Orvo, Priester und Tempel I 413 (Nachtr. zu S. 282), wohl recht, wenn er die BAcınıkol XHNOBOCKoI mit den BAcIAIKol rewPprol in Parallele stellt, als »Pächter der königlichen Gänseherden«, und es für unglaubhaft hält, daß auch selbstverwaltetes königliches Eigentum zur Lieferung von zenla heran- gezogen wurde. ?2 Nebenbei sei bemerkt, daß das Edikt des Germaniceus Z. 4 und 13 neue Belege für die Form zenlaı neben zEenıA gibt und so auch durch eine Urkunde ägyptischer Herkunft die Lesung der drei Abschriften des Edikts des Capito bestätigt wird. Wiırcken, Arch. IV 539 Anm. ı hat seine frühere Korrektur »zenla EAYT@N, die Dri’rENBERGER angenommen hatte, wegen des durchgängigen Gebrauches von zenlaı in der Inschrift von Skaptopara wieder zurückgezogen. ® Annona ist der technische Ausdruck für den Reisebedarf des Kaisers und den Proviant des Heeres (Hırscarero, Verwaltungsbeamte? 195 Anm.ı1); vgl. annona sacrae expeditionis CIL. XIII 1807 [vor 241P]. ' Siehe Wıircxkens Behandlung des cTesanıkön im Kapitel »Steuern« Ostr. I. ! = e Te 2 2 v. Wıramowrrz-MoELLENDORFF u. F. Zucker: Zwei Ediete des Germanieus. 803 In römischer Zeit dienten rraıwrıa zur Unterkunft der Statthalter!'. Solche wird auch Germanicus benutzt haben; sein Gefolge wird in Privathäusern einquartiert worden sein, für deren Ausstattung, wie es scheint, auch gelegentlich von den Einwohnern gesorgt werden mußte. In Tebt. I33 wird nicht nur die Herstellung von ayYaal für den römischen Senator angeordnet, sondern auch verlangt, r[A] eic ron tAc ayaÄc Arraprıcmön zu beschaffen. Es bestand nieht nur hohen, son- dern auch niederen Beamten und vor allem durchmarschierenden Trup- pen gegenüber die Verpflichtung, in den Häusern Quartier zu geben; vgl. OGIS. 139, Nr. 665, 21. Leicht erklärlicherweise wurde die em- craemia zu einer besonders drückenden Last, der sich zu entziehen die Leute alles Mögliche versuchten (vgl. P. P. Hı2 (1) = Ill 29 (a)’ und die Veranlassung zu fortwährenden Klagen war (vgl. die vorhin genannten Stellen)’. Euergetes II. (Tebt. I 5, 168—-177 [118°]) verlieh den ctparevömenoı Ennhnec, den Priestern, den sacınıkol rewproi und den Monopolarbeitern die Anertctaemia, und zwar für den Besitz eines Hauses; seine anderen Häuser mußte ein Besitzer, wie üblich, zur Hälfte für Einquartierung freigeben. f Besonders hohe Besuche gaben oft noch Anlaß, den Bewohnern Leistungen aufzuerlegen, die bei den gewöhnlichen marovciaı in Weg- fall kamen. In dem Schreiben P. P. II ız3 (18a) Z. 4ff. und ı ff. S. [43] wird angeordnet, mpöc TAN To? Bacınewc Aoızın das Terrain bei den Schleusen des Bahr Jussuf aufzuschütten und einzuebnen. In Vor- aussicht des Besuches des aiıkHt4c wird in P. Grenf. I ı4 (b) der Unterbeamte angewiesen, auch für die daormoıa zu sorgen, und für den Senator Mummius (Tebt. I 33) werden ai Te aYnAl - - Kal al ATIO TOYTWN ereatHpiaı hergestellt. Gewiß hat man auch für Germanicus überall die Wege instand gesetzt und Landungsstellen hergerichtet". Die zweite Gattung von Leistungen gilt dem Transport der Reisenden und ihres Gepäcks. Mit einem persischen Lehnwort be- zeichnet man das zwangsweise Heranziehen zu einer öffentlichen ! Für Ägypten belegt durch das Testament des Abraham, P. Lond. I S. 234, 46 und, nach Wierzens Ergänzung, auch P. Straßb. Gr. 1168 — Arch. IV 116, Z. 13 [258P]. Man darf vielleicht daran erinnern, daß heutzutage überall in Ägypten rest-houses für die reisenden Beamten, in erster Linie die Irrigationsingenieure, errichtet sind. ® Vgl. Orro, Priester und Tempel I 169f., II 64. ® Hier ist besonders auf die von Drrrengerger, OGIS. Nr. 665, Anm. 22 auf- gezählten Inschriften als Belege aus anderen Teilen des Reiches hinzuweisen. * Es handelt sich natürlich um die Strecken von den Landungsstellen am Fluß zu den Sehenswürdigkeiten am Wüstenrand. Als der jetzige Khedive vor einer Reihe von Jahren die Königsgräber auf der Westseite von Theben besuchte, wurde der Weg durch das Felsental eigens als Straße angelegt. — Ausbesserung der Straßen im Ge- biet von Trözen aus \nlaß von Hadrians Besuch: 1G. IV 758,4ff. Vel. W. Weser, Hadrian 133. 804 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. Leistung, und zwar meist das Requirieren von Tieren oder von Fahrzeugen irgendwelcher Art zum Zweck von Transporten' als Arrapeyein, und die Forderung ebenso wie die Leistung als Arrareia. Mehrfach erscheint das Verbum mit »Vokalschwächung« (Mavser, Gramm. d. ptol. Pap. 42f.) in der vulgären Form errarevein. Indem ich im übrigen auf Rosrowzew, Angariae, Klio VI 249ff. [dazu Wiır- cken, Arch. IV 228] und Perısıcke, Klio VII 275 verweise, gebe ich folgende Übersicht über die hierher gehörigen Tatsachen. In der weitaus häufigsten Verbindung wird es auf die Tiere oder Fahrzeuge bezogen: so im Edikt des Germanieus 14f.: Ymer TÖN ÄFFAPEYOMEN@N Ae mmoiwon A zevrön, ferner P. P. II zo IV (3. Jahrh.) = III S. 76 IV, Z. 5 nemBoY ÄrrapevaenToc, 14 ÄrrAPEYcAc TON Aaemson. Tebt. I 5, ı81f. MHAC KTÄNHI AYTON ErrapeYein (Vgl. KTHNÖN, scil. Ärrareiac im Edikt des Germaniceus Z. 2) Z. 252 mHeena Errapeyein rmmola (an diesen beiden letzteren Stellen hat Wırcxen, Arch. II 325 emaretein in Errapevein kor- rigiert). Unpubl. Berl. Pap. Nr. 11473 R, Z. 4f. önlojc enrareyoelca, Z. 7£. cYn HmoeHriocein (Sie) Kal AYToic Enrareyeeiceı (sie) [261]. Vgl. dazu Joseph. Ant. XIII 52 (aus dem Schreiben Demetrios I. Soter von Syrien an Jonathan und das jüdische Volk: Kenerw A& mHa& Ärrapeyec- er TA lovarion Yriozfrıa. — Ohne bestimmtes Objekt OGIS. 665, 24 [49”] MHaen namBANEın MHAE ÄNTAPEYEIN. | Das Substantiv Arrarela begegnet im Edikt des Capito Z. 20: ÄNTAPEION ONöMATI. Syll.’ 932 [202”] Z. 53 »roYP@n Kal ÄNTAPEI@N ÄNECIN. P. Lond. IV Nr. 1356 [710”] Z. ı1 Arrareiaı To% Anmociov (mit Recht von Ber als personal services gefaßt). Außerdem glaube ich in der ı. Zeile des Edikts des Germanicus Alrrale[eiac] herstellen zu dürfen, und in BGU. 266 [215/16] möchte ich lesen rare|cxon (so muß es offen- bar heißen statt marelawka) Ka|mAnovc Tenelovc aYo elic Arrapelan (das scheint mir besser zu passen als WıLcKENS TIANHTYPIN oder eortän)] FErENHMENHN &x Ermianlmeiac Kran.” Gelegentlich wird Arrareveın auch auf die Personen bezogen, die zur Leistung herangezogen werden: P. Lond. II S. 107 (e) [42”] Z. 2: mnaeni &zectw Enrapeyeın TOoYc Em TÄC xWPAc”. ! Plıot. Berolin. (verkürzt Suid. Bexk. An. 395) gibt mehrere reiche Glossen. Darin ÄrFAPEYEcEeAI: TO EIC AHMOCIAN XPEIAN YIIHPETEIN ..... . ÄTTAPEIAN: ÄNATKHN AKOYCION NETOMEN Kal FHN E&K BIAC TINOMENHN YTIHPECIAN . . ... ÄTFAPEYECBAI KANOYCIN WCTTEP HMelc NYN TO EIC $OPTHTIAN Ä TOIAYTHN TINA YTIHPECIAN Arein. Aus dieser häufigen Verwen- dung entwickelten sich für die Ableitungen eine Reihe von Bedeutungen: angariae heißen die schweren Transportwagen und die sie fortbewegenden Tiere u. a. m. 2 Nebenbei sei zum Titel des Schreibens des Libanius Yrrep TÖN rewprön rIePl TON ÄrrAPeIön bemerkt, daß, wie Forrsver, ed. tom. III 469 A. 2 hervorhebt, das Wort nie bei L. in dieser Bedeutung vorkommt und wohl von einem byzantinischen Grain- matiker eingesetzt ist. Rosrowzew freilich (Klio VI 252 A. 2) bezweifelt dies. ® In dem Papyrus Wessery, Stud. pal. X 299Y r ist es nicht sicher (s. \WILcKEN, Arch. V 450), ob zu lesen ist ONöm(ATA) Ärr(APEYTÖN) oder Ärr(APEYSENTON) Kal Ann(oN) v. Wir. amowrrz-MoELLENDORFF u. F. Zucker: Zwei Ediete des Germanieus. 805 Arrapeiaı können auch in der Lieferung von Transportmitteln für die Naturallieferung bestehen, und auch da hören wir Klagen über un- rechtmäßige Beanspruchung, vgl. die genannten Stellen in den Edikten des Rectus und des Capito, besonders Tebt. I 5, 252 MmHAEnA ErrapeYein TIAOIA KATÄ MHAEMIAN TIAPEYPECIN EIC TÄC TAlac XPelac, 182 MHAE KTÄNHI AYTON EFTAPEYEIN Em TI TON laiwn. Fin AıoıKHTAc benötigt 5 Önoı BAAICTAI (Reitesel) und 40 önoı ckeyosöroı, P. Grenf. II ı4 (b). Zusammenfassend haben wir zu den beiden Gruppen der für die marovciaı geforderten Leistungen zunächst terminologisch zu bemerken: das Liefern der Naturalbeiträge und das Stellen der Fahrzeuge und Tiere wird als maroxH bezeichnet: Lond. II S. ıı2 Kol. I ıff.: - - altoymenoı (sie!) Yrıö CO? ONOMATA EI TIAPOXÄC TÜN ETOIMAZOMENWN ETITIHAEION. WESSELY, Stud. pal.X Nr. 299° ı, zitiert S.S04 Anm. 3. Daher marexeın liefern, stellen: Lond.II S. 74 [163P] Z.9 mar&cxon elc Kyrpıakäc xpelac'—. Der Ausdruck Eroimazeın, der uns an der zuerst zitierten Stelle begegnet ist, und z. B. in Grenf. II 14 (b) sich findet (vgl. Wıreken, Arch. IV 541), scheint auf das Bereitstellen von seiten der Beamten bezogen werden zu müssen. Das Einfordern der Leistungen, das Beschlagnahmen der Naturalien, Fahrzeuge und Tiere und das Heranziehen der Personen wird durch AAMBÄNEIN, KATAAAMBANEIN, KATEXEIN ausgedrückt; ı. Edikt des Germanicus P213,4,71 150618 665,,24: Ihrer Natur nach sind die Leistungen für die rmarovcia außer- ordentliche; terminologisch tritt dies deutlich hervor in P. Tebt. I 48, ı12ff. [etwa 113°], wo der Komarch und die mrecsyreroı beschäftigt sind, andere Steuern einzutreiben und (ExrıaHp&caı) KAl THN ETTITErPAMME- NHN TIPÖC THN TOY BACIAEWC TIAPOYCIAN ÄTOPAN — GRENFELL-Hunt heben her- vor, daß emrpAseın das Auflegen einer außerordentlichen Leistung [emı- rpaeh, Tebt. I 5,59] bezeichnet”. Interessant ist in dieser Hinsicht auch die oben zitierte Stelle in P. Lond. IV Nr. 1356, 10£.: ez|ıcöcaı Tön moı- PACMÖN Al OYTIEP AIACcTEAnoNT(Aal) [TA EKCT|PAoPAINAPIA Kal Arrapelaı ToY AaHumocioy. Brrı bemerkt hierzu: this shows that these (die Arrareiaı) like the taxes, were assigned on the basis of a regular assessment. Ich glaube, KAMÖNT(@N) Ei(c) TIAP(0)x(Ac) [oder -AN] mmarapx(lac) [-ov] Memsewc. Mit den ArrarevTal, die zahllose Male in den neuen Londoner Urkunden aus arabischer Zeit erscheinen, hat es eine besondere Bewandtnis. Berr hält sie für foremen oder superintendents. Da sie meist mit der YrioYPrlA TÖN KAPAB@N EN TH nHco Basyaßnoc verknüpft sind, so scheint mir die Lösung der Frage in der Angabe bei Bekk. Anecd. I 325 s. v. ATTAPO®APEIN, die Bert nicht herangezogen hat, zu liegen: TIEETAI A& Kal - - Emmi TÖN TOY AIMENOC TIAPAPYNAKUN. ! Vgl. auch Yarorapoxia Arch. IV 116, 12, wo es sich freilich um Verpach- tung handelt; s. auch ebenda S. ıı5 Z.2; 116 Kol. II 3. ®2 Ich mache darauf aufinerksam, daß in Tebt. 1 48, 29f. TON EKoorlun KAl TÖN ANA@N ETIIFETPAMMEN@N zu übersetzen ist: »- - und außerdem der außerordentlichen Auflagen«. Sitzungsberichte 1911. 74 806 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. wir dürfen dieses späte Zeugnis ohne weiteres für die früheren Zeiten verwerten und sagen, die Zuweisung der außerordentlichen Leistungen hatte auf Grund ordnungsmäßiger Veranlagung zu erfolgen. Das er- gibt sich auch aus P. Lond. III S. ıı2 aus den Jahren 145— 147", der Eingabe der Stadtschreiber von Hermupolis, in welcher sie eine Liste der Bürger vorlegen, die die nötigen Lieferungen für die Verpflegung des Präfekten zu leisten haben. Wırcken führt zu dieser Liste, Arch. IV 541, aus, daß die Bürger, die einmal ausgewählt sind, sozusagen ein ständiges Festkomitee bilden und jedesmal die gleichen Naturalien- beiträge liefern. Daraus, daß die Übernahme liturgischer Ämter, wie mPpaKToPela und cıroaoria, von jenen Leistungen befreit, geht deutlich hervor, daß die Verteilung auf Berücksichtigung der Vermögenslage und der öffentlichen Gesamtleistungen beruhte. Gegen diese Annahme spricht auch nicht die Begründung der oben angeführten Beschwerde der sacınıkoi xHnoBockol, P. P. I ıo (ı) = III’ 32 (a), wonach die Liefe- rung nach der Zahl der Pflichtigen prozentualiter verteilt war; denn diese Aufstellung erfolgte nach Bezirken, innerhalb deren dann gewiß der Einzelne je nach seinen Verhältnissen herangezogen wurde. Die Forderungen der im Lande reisenden Beamten durften nur gegen Vorweis von aıramata erhoben werden, die vom Präfekten aus- gestellt waren. Das wird wiederholt eingeschärft: durch Aemilius Reetus im Jahre 42” (Lond. III S. 107 [e]) 2ff. muaeni EzEctw Enrapevein - = - Äney To? Trap’ Emo[?] Aımawmaroc, und durch Vergilius Capito OGIS. 665, 24f.: MHAEN AAMBÄNEIN MHAE ÄNTAPEYEIN, El MA TINEC EMÄ AITIAWMATA exovcın. Wenn nun für die rrapovcia eines hohen Beamten umfassendere Requisitionen nötig sind, so ist es selbstverständlich, daß die lokalen Verwaltungsorgane nicht ohne besondere Anordnung von oben her vorgenommen werden dürfen, wie dies bei dem Besuch des Senators Mummius im Arsinoites zu sehen ist (Teebt. 133): an Asklepiades em Ton rırocöawn' hat ein hoher Finanzbeamter die erforderlichen An- weisungen gerichtet, und dieses Schreiben wird dann mit einem Ein- führungsschreiben von einem ebenfalls als em Tön ripocöawun fungie- renden Beamten Hermias an den sacınıköc rPpammAatevc weitergegeben. Über die gerade für das Edikt des Germanicus so wichtige Frage, ob die Leistungen für die marovcia durchweg Zwangsleistungen waren, für die keine Entschädigung stattfand, ist nicht völlig ins klare zu kommen. Daß es zum mindesten bei einem sehr großen Teil dieser errırpasai der Fall war, darüber kann kein Zweifel sein. Daher die vielen Beschwerden, und ausdrücklich bezeugen es die emirerpammenH ! Seine Stellung ergibt sich aus Tebt. I 27,98, und in den Urkunden dieses Papyrus erscheinen auch die anderen Beteiligten. pP} 5 v. Wıramowrrz-MoELLENDoRFF u. F. Zuexer: Zwei Ediete des Germanieus. 807 AropA, Tebt. 148 und das Edikt des Reetus: mHaen| EzEcTw ErrapeYein TOYC Emm TÄC xWPAc MHAE Eoöala H Anno TI AWPEÄN AITEIN Änev Kta. Dagegen lassen zunächst die Ostraka Wırcken II 148ı u. 1372 eine verschie- dene Auffassung zu: das erstere enthält aöroc (Abrechnung) marov(ciac) tA(c) Bacın(icche) eic TPAmeza TAlc) mon" (Wırcken: für TÄc Tönewc), wahrscheinlich vom Jahre 107*'. Unterm ı6. Payni ist da eine Summe in Drachmen notiert und eine Quantität Wein mit Angabe des Preises, unterm 22. wieder eine Geldsumme, endlich övon und von neuem ein Geldbetrag. Das können Eingänge der Kasse sein, und dann wären die Leistungen in Geld erhoben, wie ja das cTesanıkön ein Geldbetrag ist, ja, die Naturallieferungen wären zur Verrechnung in Geld umgesetzt; in diesem Falle wäre natürlich CmenixnoY(sewc) zu schreiben (Name des Lieferanten). Für diese Auffassung spricht viel- leicht der Ausdruck eic TrArteza (sie!), aber ich meine, man muß auch die Möglichkeit in Erwägung ziehen, daß es sich um Bezahlung für Lieferungen und um sonstige Ausgaben eic rmaroycian handeln kann — dann ist Cmenixnoy(sei) zu schreiben. Ob man zur Begründung darauf Nachdruck legen darf, daß die Quantität Wein für die Leistung eines Einzelnen ungewöhnlich groß wäre? Wenn das Bedenken zutrifft, so hätte man in Smenichnubis einen Weinproduzenten zu sehen, der gegen Bezahlung liefert. Ähnlich scheint es mir bei Nr. 1372 [33”] zu stehen, einer Quittung Yrıep TImAc TIYPo? APTABH (sic!) mian Pyri(apäc) 5 TPeic (un- sicher) 0% &nageceN eHcayPpo? eic TAN TIAPOYcian ®rAkoc Hremwn (sic!) [vgl. Wiırcken, Ostr.1276]. Es wäre sehr merkwürdig, wenn der eucaypöc- Beamte eine eingelieferte Naturalabgabe in Geld umgerechnet hätte; oder sollte man daran denken, daß die zu leistende Naturalabgabe durch Entrichtung des Wertes in Geld abgelöst wurde? Der Wortlaut scheint es mir nahezulegen, daß für die Naturallieferung eine Vergü- tung geleistet wurde; die Quittung wäre dann von dem ausgestellt, der den Weizen einlieferte. Was die Arrareiaı betrifft, so hat Comrarerrı, Melanges Nieole S. 75 zu der Arıorrae# BGU. 266 [215/16] gemeint, es sei nicht ausgeschlossen, daß die Requisition der Kamele aus Anlaß der emanmia des Caracalla gegen Bezahlung erfolgte; die Möglichkeit ist nicht zu leugnen, aber seine Hinweise auf andere Urkunden halten nicht stand, da man nicht ohne weiteres von Requisitionen für andere öffentliche Leistungen auf solche zu Zwecken von rmaroyciaı schließen darf: in P. Gen. 35 (161") stellt eine Frau dem vom Präfekten em onhn KamAnon geschickten acka- aArxHhc eine Quittung aus, und in den beiden aus dem Jahre 163? stammenden Urkunden BGU. 762 und Lond. II S. 74£. 2. ıSff. handelt ! Siehe Bouckz-LecLercg, Hist. des Lag. III 309, A. 4. 74* 508 Gesammtsitzung von 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. es sich um Requisition eines Kamels emi mıceosopk zum Zweck eines Säulentransports, wobei noch besonders zu betonen ist, daß in dem letzteren Stück bei der Erwähnung einer vorausgegangenen Requisition eic KYPIakAc xpelac TON Arıö Bereneikhc reino(menwn) TTop(e)ıon jeder Hinweis auf mıceosorA fehlt. Ein ganz anderes Verfahren tritt uns in den sogenannten aceounts of vetturini der Prrrm-Papyri entgegen (II 25[a]—J[i], die Verbesse- rungen dazu und neue Stücke in II 61 u. 62). Da werden Beamte wie der EICTÄTHC TON KATA TAN xWPan Artemon im Gau herumgefahren', und der Fuhrunternehmer Kephalos und die ön#nAtaı erhalten von Staats wegen die nötigen Naturallieferungen” für ihren eigenen und ihrer Leute Unterhalt und für den der Tiere oder entsprechende Geldent- schädigung”; die Beträge werden in Kontrakten mit dem oikonömoc fest- gesetzt, auf welche sich die Empfänger in ihren Quittungen oft be- ziehen (KATÄ TA CYrrerpamMmenA, KATA TO cYMmBonon)”. In welchen Fällen die Dienstreisen der Beamten von der Staatskasse übernommen wurden, haben wir keinerlei Anhaltspunkt zu sagen, so daß wir uns mit der Feststellung der Tatsache begnügen müssen. Dabei ist allerdings noch fraglich, ob nicht die Mittel durch besondere Auflagen aufgebracht sind — wir hätten dann eigentlich nur einen anderen Modus der Durchführung der gewöhnlichen Praxis zu konstatieren. Es wird Zeit, die Maßnahmen des ersten von Germanicus er- lassenen Ediktes im Zusammenhang an den gewonnenen Feststellungen zu prüfen. Im Grunde enthält es kaum etwas Außerordentliches. Er steuert der ungesetzlichen Eigenmächtigkeit der Lokalbehörden, die ohne Anordnung mit den Requisitionen begonnen haben, und macht die Einforderung von zeniaı von ausdrücklichen Anweisungen abhängig, wie sich das nicht anders gehörte. Dem Herkommen entsprechend läßt er für die Naturallieferungen keine Entschädigung leisten (Z. 12 bis 14, im Gegensatz zum folgenden); dagegen bestimmt er (Z. 14— 17), daß die zu Transportzwecken benötigten Fahrzeuge und Tiere nur gegen Bezahlung in Anspruch genommen werden. Soweit uns die sonstigen Zeugnisse ein Urteil gestatten, ist dies zwar nichts Uner- hörtes, aber offenbar etwas Ungewöhnliches gewesen. Dazu kommt noch, daß er für diese Entschädigungen einen eigenen Tarif aufstellt; man darf gewiß annehmen, daß darin keine allzu knappen Sätze vor- ! Richtige Auffassung der Urkundenserie gegenüber der ersten Erklärung Ma- HAFFYS ausgesprochen von Wıramowrrz, Reden und Vorträge 242; Wırcken, Gött. Gel. Anz. (1895) 155. 2 Siehe darüber Wırcken, Ostr. I 672. So in P.P. II 25(i) — offenbar einem Kontrakt der ONHAATAI mit dem oiko- nömoc Asklepiades, betreffend Bezahlung von soundso viel Sack Futter pro Esel. v. Wıranowırz-MoELLENDoRFrF u. F. Zucker: Zwei Ediete des Germanieus. S0I gesehen waren. Das Edikt nennt Z.ı7 diesen Tarif aıarpaoh. Das Wort kommt in der Bedeutung »rubrizierte Aufstellung, spezialisierte Liste, Tarif« (also = rnömwon, vgl. BGU. 1118 [23/22*] tan mPöc Ton FNOMoNA TIMAn, und den bekannten Tarif von Koptos) in der Lite- ratur wie in den Papyri ziemlich selten vor'. Ich führe an: P. Lille 26,4 f.: em The ararpaoAc T|o|® [eic Tö] ıeL crmörov, wozu die Heraus- geber bemerken: dans le sens general de liste: C'est sans doute en meme temps un ordre de distribution. Preısıske, Girowesen 238 A.ı über- setzt unter Zustimmung zu dieser Erklärung » Anweisung zur Ver- teilung von Saatkorn«. P. Par. 63 col. II 42f.; Kata [röln TAc Aı- (rpa)eAc AaYTo? (se. cmöroy) Kaıpön”. Tebt.172, 449 und 61ıb, 37: cı- TIKH AlarpaeH TOP M|.| Etorc — »das General-AtAcımon« (so RostowzEwW, Arch. II 203). Oxy. VII 1032, 16: aılarpaleh To? Yrıonörov’. Wie aus diesen Beispielen hervorgeht, hat arrpaoA, wenn in der Bedeutung »Liste« vorkommend, immer zugleich die Bedeutung einer Verordnung — im Gegensatz zu rpae#, welches eine beliebige Liste von Personen oder Gegenständen bezeichnet. Die rrae# kann im Auftrag der Re- gierung aufgestellt werden: die aAtrpaet wird von der Regierung als Grundlage administrativer Exekutive hinausgegeben. A. begegnet vielfach auch als »Verordnung« ohne den Nebensinn einer rubri- zierten Aufstellung (z. B. dreimal in GDI. 25ı = OGIS.8 [333*]). 2. Historische Erläuterung von U. von WıLAmowITz- MOoELLENDORFF. Die Erlasse des Germanicus sprechen so deutlich für sich selbst, und der Gegensatz seiner lichten Heldengestalt zu dem finsteren Menschen- feinde Tiberius ist uns allen aus den Annalen des Taeitus so lebendig, daß jedes Wort einer historischen Erläuterung müßig erscheinen mag. Aber ein neues Dokument will sofort in die vorhandene Überlieferung eingeordnet werden, und das läßt sich hier nicht ohne einen weiteren Umblick tun. Wie nach dem Wunsche des Augustus seine letzten Anordnungen über die Nachfolge der Welt erscheinen sollten, zeigt nichts so gut wie U AIATPA®H, AIATPAMMA, AIATPAGEIN und Zugehöriges gäbe einen höchst dankbaren Stoff für eine bedeutungsgeschichtliche Untersuchung al. Einstweilen sei auf die kurzen Bemerkungen verwiesen von Wırcken, Ostr. Igo. Mrrreıs, Trapezitika in Zeitschr. Sav.-Stiltg. XIX 2ı3 ff. Preisıske, Girowesen 238. ® Ein Exemplar einer solchen AlarpasH crıöPpoY liest vor in P. Lille 5. In P. P.I11 94 (A) 2 TÄc) Alarpashc ToY Ke’ L TON riepi AmiAA[A TOTIwN ist A. wohl —= onH (nämlich des Tenünkc). 3 810 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. der große Wiener Kameo', der zur Erinnerung an den pannonischen Triumph des Tiberius vom 16. Januar ı2 geschnitten ist. Da sitzt der greise Herr der Welt neben der Roma, der Triumphator Tiberius steigt, ihm zu huldigen, vom Wagen, strahlend in der Fülle seiner männ- liehen Kraft und Schönheit, und zwischen beiden steht der wehrhafte Knabe Germanicus, der sich eben unter seinem Adoptivvater die Sporen verdient hatte. Alle Personen hat der Künstler stark verjüngt: diesem Germanicus würde man nicht zutrauen, daß er 27 Jahre alt, Vater mehrerer Kinder und in eben diesem Jahre Konsul ist. Aber das Altersverhältnis der drei, auf denen das gegenwärtige und künftige Heil der Welt beruhen sollte. kommt in den drei Menschenaltern, Greis, Mann, Knabe, wunderbar zum Ausdruck. Zwei Jahre darauf starb Augustus, um die Zukunft des Reiches unbesorgt. Sein Testament erhob seine Witwe zur Erbin seiner sa- kralen Augustuswürde; aber das wird auch in seinem Sinne nichts als eine Dekoration gewesen sein, wie es ihr Sohn Tiberius aufgefaßt hat, der sich selbst nur widerwillig den Titel gefallen ließ. Denn gesetzt, Augustus wäre aus Altersschwäche so sehr von sich und aller römi- schen Art abgefallen, daß er einer Frau Anteil am Regimente hätte gewähren wollen, so würde er dabei niemals den Senat übergangen haben. Etwas anderes ist es, ob Livia nicht höheres beansprucht hat. Die Welt, die ihr längst einen geheimen, oft einen unheilvollen Ein- luß zutraute, ward nur noch mißtrauischer, während anderseits na- türlich die öffentlichen Huldigungen gegen die Augusta, namentlich im griechischen Osten, nicht ausblieben. Gewiß sind die Eifersüchte- leien der höchsten und hohen Frauen durchaus nicht bedeutungslos gewesen, aber für uns sind sie ganz unkontrollierbar. In Rom vollzog sich der Thronwechsel ohne Schwierigkeit: Ti- berius bewies sich dieser Aufgabe gewachsen, wie er eine jede, die ihm das Leben stellte, ruhig und sicher gelöst hatte. Germaniecus, der seit drei Jahren als Höchstkommandierender in Germania inferior Hof hielt, wußte nur durch höchst bedenkliche Konzessionen des meu- ternden Heeres Herr zu werden; aber dem Adoptivvater und Kaiser hielt er vollkommen die Treue, obwohl die Soldaten ihn zur Empörung zu verlocken versuchten. Seine Gattin Agrippina, in der allein das ! FurrwäÄnsLer, Gemmen Taf. 56. Wenn der Pariser Kameo (Furrw. 60) die kaiserliche Familie beim Auszuge des Germanieus nach Asien darstellt, so mag er die offizielle Beleuchtung für diesen Moment geben wollen; aber die Deutung der Neben- personen und vollends der himmlischen Gruppe scheint mir viel zu unsicher, und wenn wirklich Drusus und Marcellus neben dem Divus Augustus dargestellt sein sollten, so hätte der Steinschneider ganz willkürlich oder wohl gar in bewußtem Gegensatz zu den Entscheidungen des Augustus und den Stimmungen des Tiberius die Lieblinge des römischen Volkes (Taeit. 2, 41) herausgegriffen. v. Wıramow1nz-MOELLENDORFF u. F. Zucker: Zwei Ediete des Germanieus. S11 Blut des Augustus fortlebte, war dabei mehrfach persönlich hervor- getreten; man darf ihr einen starken Einfluß auf den Gatten zutrauen. Daß die Folgen der Meuterei nur durch einen Feldzug unschädlich gemacht werden konnten, wird auch Tiberius gewußt haben; aber als Germanieus den zweiten Feldzug im Widerspruche zu der Politik des Augustus geführt hatte, erklärte er die Aufgabe für gelöst, Germa- nien, soweit es erforderlich war, für gebändigt, berief Germanieus ab, ließ ihn am 26. Mai 17 einen glänzenden Triumph feiern, für den er dem Heere die reichlichen Festgeschenke selbst zahlte, und bestimmte den Triumphator mit sich für das nächste Jahr zum Konsul. Der Gegensatz zwischen Kaiser und Kronprinz, zwischen der Resignation des welterfahrenen Mannes und dem hoffnungsvollen Draufgänger lag zutage; aber es war ein ganz natürlicher Gegensatz, und nichts trat ans Licht, das auf eine Störung des Einvernehmens deutete. Der Kaiser tat, was das Wohl des Reiches forderte; Popularität war ihm zeitlebens gleichgültig gewesen; der Kronprinz gehorchte ungern, aber er gehorchte, und nicht nur die Popularität bei Heer und Volk dankte ihm das, sondern auch der Kaiser. Der Mitregent, denn durch diese Stellung hatte Augustus im An- schluß an die hellenistische Weise die Berufung zum Nachfolger be- zeichnet, mußte nun einen neuen Wirkungskreis erhalten, und da es ein höheres Kommando als die Rheinarmee nicht gab, übertrug ihm Tiberius die Regierung der provinciae transmarinae des Ostens, d.h. er gab ihm eine Stellung, wie sie einst Agrippa, des Germanieus Sch wieger- vater, eingenommen hatte. Auch dies hatte in der hellenistischen Weise seine Parallelen: schon Antiochos I. hat für seinen Vater Seleukos den Osten verwaltet, und danach ist dies Unterkönigtum sehr häufig vor- gekommen: wie Agrippa von den ÖOrientalen angesehen ward, lernt man am besten aus Josephus kennen; man darf die Beziehungen zu dem Hofe des Herodes verallgemeinern. Offenbar faßte auch Germaniecus diese seine Stellung als ein wirkliches Herrschertum auf, das er bis zur Erledigung des Thrones zu üben gedachte. Bestimmte Aufgaben des Momentes gab es freilich; aber die Verwandlung von ein paar grie- chischen Fürstentümern, namentlich Kappadokiens, in Provinzen hätte das Erscheinen eines Prinzen nicht nötig gemacht, und wenn diese erwünscht war, um den Armeniern einen neuen König zu geben und das nun schon ein Menschenalter glücklich aufrechterhaltene Einver- nehmen mit den Parthern neu zu befestigen, so hätte sich das auf einer kurzen Reise bequem erledigen lassen. Tiberius hatte ja in jungen Jahren eine solche Aufgabe auf jener bescheidenen Expedition gelöst, die uns durch die Korrespondenz des Horaz vertraut ist. Germanicus dagegen nahm seine Frau und drei kleine Kinder mit: schon das be- 812 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. dingte einen gewaltigen Troß, und richtete sich auf den Verkehr mit der griechischen Welt ein, die ihm bisher ferner gestanden hatte. Er hat schon an den Olympien des Jahres ı7 ein Gespann in Olympia rennen lassen, also einen Sport aufnehmend, den Tiberius besonders gepflegt hatte, und war gerade an dem Orte neben den Vater ge- treten, wo dieser ganz besonders verehrt ward'. Es war ihm auch nicht behaglich in Rom, vermutlich seiner Frau auch nicht. So be- schleunigte er seine Abreise; er erschien zwar eine Weile neben seinem Schwager und Adoptivbruder Drusus im Senat”, wartete aber den An- bruch des Jahres, dem er als Konsul den Namen geben sollte, nicht ab, sondern war am ersten Januar bereits in Nikopolis, und hatte zuvor dem Drusus, der nach Illyrieum abgegangen war, dort einen Besuch abgestattet. Auf diese unbequeme Seereise wird er Frau und Kinder nieht mitgenommen haben’; aber das Schlachtfeld von Aktion, auf dem der Großvater und Vater seiner Frau seinen eigenen mütter- lichen Großvater überwunden hatten, hat er Agrippina gezeigt. Dann gingen sie natürlich nach Athen, und die damals recht kümmerliche Stadt, die zwar dem Vater des Grermanicus ein eigenes besonders vor- nehmes Priestertum eingesetzt hatte, aber durch eigene Schuld die Milde des Augustus, dessen kleiner Rundtempel vor dem Parthenon stand, immer wieder auf die Probe gestellt hatte, sonnte sich nun in der Gunst des liebenswürdigen Fürsten. Im Frühjahr ging die Fahrt über Euboia' nach Lesbos. Dort hatten Agrippinas Eltern einst re- sidiert, und die Insel war auch sonst als Villegiatur beliebt; Agrippina wollte dort ihr Wochenbett abhalten und hat ihre letzte Tochter Livilla geboren. Die Griechen waren natürlich entzückt, daß sich die Tage wiederholten, da Iulia unter ihnen Hof gehalten hatte, und wie diese ! Inschriften von Olympia 220. 221. 369—72. ? Taeitus 2,51. Tiberius hatte ihm auch die Ehre zugewiesen, einen alten, neu restaurierten Tempel der Spes zu weihen: die Hoffnung auf die Zukunft hat er ilım nicht verkürzt; aber noch war er selbst der Herr, und was er war, war er ganz. ® Monmnsen, Hist. Schr. I 280 hat die Geburt der Livilla noch in das Jahr 17 rücken wollen, was nieht nur dem Taeitus einen durchaus wahrheitswidrigen Bericht aufbürdet, sondern dem Germanieus zutraut, seine schwangere Frau nach Lesbos zu schieken und dort noch Monate nach ihrer Entbindung warten zu lassen, denn er war aın ı. Januar 18 erst in Nikopolis. Monmsen tut das, weil er die Angabe Suetons um jeden Preis halten will, daß die drei Töchter continuo triennio geboren wären (Gai. 7), und er selbst zeigt, daß Agrippina am 6. November 15, Drusilla im Winter 16/17 ge- boren ist. Aber wenn Livilla im April 18 etwa geboren ward, so fallen die drei Geburtstage zwar so, daß in einem Konsulatsjahre kein Kind geboren wird, aber zwischen dem Geburtstag der ersten Tochter und dem der dritten liegen 2 Jahre und 5 Monate: das darf Sueton doch wohl ein continuum triennium nennen. * Um einen Besuch der Insel war es ihnen schwerlich zu tun; sie werden nur auf der kürzesten Route bei Geraistos oder auch abbiegend in Karystos Station ge- macht haben. v. Wıranowrrz-MoELLENDORFF u. F. Zucker: Zwei Ediete des Germanieus. 813 so mancher alten Göttin Namen und Kult geerbt hatte, hier und da sogar eigene Tempel erhalten, so erfuhr Agrippina die Huldigungen in den Formen, die der sinkende Hellenismus aufgebracht hatte'. Die Lesbier hatten den Agrippa als oeöc cwr#r verehrt, aber doch wohl nach seinem Tode; die Iulia nur als Tochter des eeöc CesAcröc. Sie ehrten nun die Antonia, die Mutter des Germaniecus, als Gattin des seöc Arorcoc, den Tiberius nur als Sohn des Zerc Cesıctöc’: (ein cha- rakteristisches Avancement, das Augustus machte, als er für Rom Divus ward), aber wenigstens Agrippina ward bei Lebzeiten zur seA Alonic Kartıosöroc, denn so heißt sie auf Inschriften ihrer Söhne Nero und Drusus, die unmöglich nach ihrem Tode gesetzt sein können, als ihr Gedächtnis geächtet war; (Germanicus heißt darin n&oc eeöc; das muß man unbedingt auf die Zeit nach seinem Tode beziehen‘. ! In einer Liste der Stephanophoren von Priene 142 Il 9 erscheint Germanicus; man kann kaum umhin, mit Hırrer als sein Jahr 17/18 anzusetzen, seine Wahl also in den August etwa. Dann kann seine Ernennung zum Herrn des Ostens den Anlaß gegeben haben; aber da Tiberius 2 Jahre vorher das zweite Mal schon Stephanephor war, hat das arme Städtelen auch ohne besondere Veranlassung seine Loyalität nicht ohne Hoffnung auf einen klingenden Gnadenbeweis dem Kronprinzen bezeugen können. 2 IG. Xll 2, 166. 168 —ı73. 203—207. In Samos hat man die Agrippina be- scheiden als MAPkoY eYrATePpa, TYNAIKA TEPMAnNIKoY Kalcapoc geehrt (Athen. Mitt. XIV, 102): da waltete das Andenken an ihren Vater vor. ® Inschriften der Söhne IG. XlI 2, 212. 213. Auf einem der vielen dem Gotte Agrippa und seinem Sohn Agrippa gesetzten Steine hat man unter Gaius eine Weihung an seine Geschwister Nero, Drusus, Agrippina, Drusilla, neA A»PoAITH, gesetzt, ohne die Toten zu vergöttern; Livilla fehlt auffallenderweise. Um eine Reihe anderer les- bischer Inschriften, 208, 211, 258 und eine vermutlich aus dem äolischen Ägä (C1G. 3528), dazu Münzen mit ähnlicher Legende, ist ein alter Streit seit Eckers Zeiten. Böckn zu 2960, Kaiser, Ephem. Epigr. II 8. 9. Cienortes, Ath. Mitt. XIII 63. Da heißt es 211 TAN TYNAlkA TO CEBACTÖ NEAN BEÄN BOANAAN CEBACTAN, TYMNACIAPXON Al’ Alönoc "lovalan ArPimmeinan, was deutlich die jüngere Agrippiua bezeichnet. Dann ist aber auch dieselbe 208 gemeint, wo es heißt geAn CesacTÄn BonnAAN AloAIN KAPTIOPÖPON “ATPITITIEINAN TÄN TYMNACIAPXON Eic TON AlONA. Dies konnte irre führen, da auch ihre Mutter ®eA Ailonic KAPrIo®öPoc war; aber nichts steht dem entgegen, daß die Lesbier der Tochter, als sie Kaiserin ward, den Titel ihrer Mutter erneuten; hinzutrat die ewige Gymnasiarchie, die natürlich eine Stiftung ehrte, aus deren Zinsen z. B. das Öl des Gymnasiums bestritten ward; die Geschäfte des Gymnasiarehen besorgte dann ein YTIOrYMNACIAPXÖN, 258. Der Titel KApmosöroc, den Kaızer mit Recht als frugifera deutet, so daß er nicht auf die eigene Fruchtbarkeit der Göttin bezogen werden kann, ist aber auch nicht auf Demeter zu beziehen, sondern muß bezeichnen, daß die be- treffende den Lesbiern, Kaprıoyc Evepe, denn 232 erhält eine Philippina den Titel APXETIOAIC KAPTIO®ÖPOC, und auch sie ist TYMNACIAPXOC Ec TÖN AIQNA. Nur eine Münze von Mytilene (Wrorn, Cat. Br. M. Lesbos 193) mit den Legenden Beon Termanıkön und BeAn Alonın ArPinminan kaun gelegentlich ihres lesbischen Aufenthaltes geschlagen sein, und Hr. Zucker möchte sich dafür entscheiden. Aber auch da bleibt die Mög- lichkeit, daß der Tod des Germanicus die Veranlassung bot. Die Münze des KoINöN Aclac (Hran, Cat. Br. M. Lydia 103), welche Germanieus und Drusus sitzend als neoı Qeoi oinAaeneol darstellt, fällt gewiß in diese Jahre, aber sie konnte in keiner Weise An- stoß erregen. 814 Gesammitsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. (rermanicus fühlte sich sozusagen auf Reiseurlaub; in der griechi- schen Welt gab es so viel zu sehen und zu lernen; er fuhr also, wohl während Agrippina in den Wochen war, durch die Propontis, legte an beiden Ufern an und besichtigte die Symplegaden, vermutlich vom Hieron aus. Dabei mag er Beschwerden der Provinzialen aus Bithynien geschlichtet haben; er war ja nun in dem Gebiete seiner Oberherrrschaft. Damals hat er sich offenbar die Verdienste erworben, um derentwillen die kleine Stadt Cäsarea in Bithynien den Namen Fermanıkä annahm und ihn als Gründer verehrte'. Er hat seine Muße aber auch zu poetischer Produktion verwandt: seine Bearbeitung des Aratos fällt offenbar in dieses Jahr 18 und etwa Anfang 19. Wie er innerlich zur Poesie stand, verrät ein solches Produkt nicht, aber für gute grammatische Studien und vollkommene Beherrschung der lateinischen Technik legt es Zeugnis ab; selbst- verständlich hatte er sich diese früher angeeignet, wie ja auch Ovid (Fast. I 23) von seiner dichterischen Tätigkeit weiß; so weit haben es die meisten Prinzen dieses Hauses gebracht. Niemand kann sagen, ob er auf die astrologischen Neigungen des Tiberius mit der Wahl seines Stoffes Rücksicht nahm; daß er es dem Adoptivvater widmete, lag gewiß nahe, beweist aber nur die Korrektheit ihrer Beziehungen’. Germanieus ist in Lesbos, Germanieus ist gar am thrakischen Bosporus zu erwarten: wie hätte diese Nachricht nicht in dem armen alten Ovid die schon fast erstorbene Hoffnung auf Begnadigung an- fachen sollen, der so nahe in dem mösischen Tomis schmachtete. Als er von dem Triumphe und den Reiseplänen des Prinzen erfuhr, holte er seine Fasten vor und begann ihre Umarbeitung; er wollte die neue Auflage dem Üäsar widmen, vielleicht konnte er sie gar überreiehen. Wir wissen über die Zeit seines Todes nur das Jahr ı8, der Monat läßt sich nicht raten. Von der Umarbeitung ist wenig fertig geworden; die Dinge werden uns aber doch lebendiger, wenn wir daran denken, wie nahe die beiden Männer räumlich einander gekommen sind, und wie sie beide, ohne voneinander zu wissen, ! Heap, doctr. numm.” SIT. = carminis at nobis genitor tu maximus auctor, te veneror, tibi sacra fero doctique laboris primitias. Danach verbreitet er sich über den allgemeinen Frieden, den sein Vater der Welt gibt, und schließt pax tua tuque adsis nato numenque secundes. Dal er das nur an seinen Vater, also Tiberius, richten kann, und daß er von allgemeinem Frieden erst nach dem 26. Mai ı7 reden kann, ist selbstverständlich. Schlimm genug, wenn es jemand nicht begriffen hat. Ein bißchen Bosheit liegt wohl im Untergrunde: Germanieus würde wahrlich lieber an der Weser Krieg führen und hält den Frieden für faul. Taeitus 2,41 drückt sich über seinen Triumph so aus: bellum quia conficere prohibitus erat, pro confecto accipiebatur, und sagt 2,64 von Tiberius, er hätte sich an einem Er- folge mehr gefreut, quia pacem sapientia firmaverat quam si bellum per acies confecisset. v. Wıramowrrz-MOELLENDORFF u. F. Zucker: Zwei Edicte des Germanieus. 815 sehwerlich sehr befriedigt von diesem Musendienst, sich um Astronomie diehterisch bemühen, von der sie beide nichts verstehn. Es verlohnt sich aber auch für die Aussage des Germanicus über sein Verhältnis zu der Göttlichkeit des Tiberius und der Augusta, die unser zweiter Erlaß bringt, die Verse anzuführen, die Ovid der Carmenta in den Mund legt 530): et penes Augustos patriae tutela manebit, hanc fas imperü frena tenere domum. inde nepos nalusque dei, licet ipse recuset, pondera caelesti mente paterna feret. utque ego perpetuis olim sacrabor in aris, sic Augusta novum Julia numen_erit. Als Agrippina genesen war, ging die Fahrt zunächst nach der Troas, wo die Bürger von llion sich besser vorsahen als einst, da sich Iulia von ihnen vernachlässigt fühlte, was ihnen teuer zu stehen kam!. Auch Assos hat die Ehre gehabt, die hohen Reisenden zu empfangen’. Die Fahrt ging also langsam die Küste entlang; Taeitus erwähnt nur den Besuch des damals obskuren klarischen Orakels”. Die Provinz Asien hatte gerade durch das Erdbeben schwer gelitten, dessen Folgen Tiberius durch jene großartige Hilfsaktion zu lindern strebte, für welche besonders die puteolanische Basis dankt‘. Da fuhr Germanieus lieber vorbei. Daß er in Rhodos Station machte, ist natürlich. Nach Kappadokien und Armenien wird er wohl vom issischen Busen aus gegangen sein, während Agrippina bereits den Palast der Seleukiden in Daphnai ‘bei Antiocheia bezog. Seine Auf- gaben in den Grenzprovinzen erledigte er schnell und gut, nicht ohne auf die Krönung des Armeniers Artaxias eine Münze mit eignem Bilde schlagen zu lassen, denn das kann kaum wider seinen Willen ge- schehen sein: Monnsen sieht darin einen unerhörten Übergriff in die Vorrecehte des Kaisers’. Die Gesandtschaft der Parther empfing er ı Nikolaos vi. 2. Sie berühmen sich dessen, als Gaius den "Thron besteist, nicht ohne zu schwindeln, Dri'rENBERGER, Syll. 369. ® Taeit. 2, 34. Wenn damals der Chresmologe aus Milet bezogen ward, so muß Neukolophon, d.i. Notion, ganz heruntergekommen gewesen sein. Die römischen Poeten feiern den klarischen Apollon in auffälliger Weise, der doch bei den Griechen bisher wenig bedeutet hatte; vermutlich dankt er das der Popularität seines Priesters Nikandros. Als seit Hadrian der Orakelschwindel wieder in Schwung kommt, rückt Klaros in die erste Reihe. * Taeit. 2,47. Dessau, Inser. sel. 156. DriwvenBerger, Or. 471. ° Auf diese Münze und Monmsens Beurteilung, St. R. 2, 881, hat mich Hr. Zucker hingewiesen, dem ich auch sonst nützliche Winke verdanke. Monmusen sagt eine Seite vorher, daß »Agrippa Münzen mit seinem Bilde schlagen durfte, aber dies frei- willig unterließ«. Dann hätte auch Germanicus nur eben nicht den Takt besessen, auf ein formales Recht zu verzichten. 816 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. in Antiocheia und gelangte rasch zur Verständigung; sicherlich hat er auch in den Grenzprovinzen eine energische eigne Tätigkeit ent- faltet'. Es ist begreiflich, daß die Statthalter über solche formal durchaus berechtigten Eingriffe in ihre Kompetenz wenig erfreut waren, und der Prokonsul von Syrien Un. Piso, den es zunächst an- ging, stand sich so wie so mit dem Cäsar schlecht; die Rivalität seiner Frau mit Agrippina verschärfte den Gegensatz, so daß der Winter nicht erfreulich verlief. Von dem Eindruck, den die fürst- liche Hofhaltung auf die Orientalen machte, verspüren wir keinen Widerhall; unsere Phantasie borgt leicht die Farben von den Zeiten, da Lukian den Hof des Verus in Antiocheia beobachtete. Für das Jahr 19 fand Germanicus zunächst eine angenehme Be- schäftigung in einer Reise nach Ägypten bis nach Assuan hinauf, wo die Wunder eines ebensooft beschriebenen wie selten besuchten Landes lockten. Es ist ein Vorzug des Tacitus, daß er im Gegen- satz zu Sueton darauf verzichtet, die Reise durch Regierungsgeschäfte zu motivieren”. Wenn es auch nicht bezeugt ist, darf man doch damit rechnen, daß Agrippina ihren Gatten wieder begleitete, und dann wird es dem modernen Menschen schwer, sich die Aufregung und die Mühen und Kosten einer solehen Reise bis zum ersten Katarakt hinauf genügend vorzustellen. Wie lange es her war, daß Oberägypten keinen Fürsten, und gar mit Weib und Kindern auftretenden Fürsten zu sehen be- kommen hatte, ist gar nicht auszudenken; aber selbst Alexandreia ent- behrte seit beinahe fünfzig Jahren eines Hofes, und es sollte bis auf Hadrian dauern, daß eine solche Kaiserreise sich wiederholte”. In Antiocheia residierte doch immer in dem Prokonsul einer der Großen, die dieht hinter dem Kaiser rangierten, ihm an Adel und Reichtum oft nahe kamen; in Ägypten, wo der Kaiser souveräner König war, sollte sein Stellverteter eben darum nichts als Geschäftsträger sein, ' Eine Verordnung von ihm erwähnt der Zolltarif von Palmyra, DrivvenBERGER, Or. 629, 154. ® Taeit. 2, 59. cognoscendae antiquitatis, sed cura provinciae praetendebatur levavitque apertis horreis pretia frugum, offenbar eine Largition. Sueton, Tib. 52, Alexandriam ‚propter immensam et repentinam famem adüt. ® Der Aufenthalt des Vespasian als Prätendenten kommt in der Hinsicht nicht in Betracht; aber auch in ihm glaubte das Volk den Gott zu entdecken, Sueton, Vesp. 7. Nero hat in seinen letzten Tagen mit dem Gedanken gespielt, sich »auf die Präfektur von Ägypten zurückzuziehen«, wie Sueton sich ausdrückt (Nero 47). In Wahrheit hielt er die Abtrennung dieses Königreichs vom Imperium Romanum für möglich, weil es rechtlich eine Einheit in sich geblieben war. Aber das galt nur so, daß der Princeps als solcher König von Ägypten war. Daher konnte Augustus schreiben Aegyptum imperio populi Romani adieci (M. Ancyr. 5, 24) und doch den Senatoren das Betreten des Landes verwehren. P . . - v. Wıramowrtz-MOELLENDORFF u. F. Zucker: Zwei Ediete des Germanicus. 817 zwar militärisch vom höchsten Range, da er ja die römische Garnison kommandierte, aber gesellschaftlich ein Mann der Roture. Und nun kam der Königssohn und Erbe, und er war der Enkel des Antonius, dessen Andenken mit der letzten Glanzzeit der Stadt verbunden war. Und es kam Agrippina, eine schöne, imposante, selbstbewußte Fürstin; in die Griechenstadt kamen sie, die sich trotz allem immer noch die erste Stadt der Welt dünken durfte, und «deren Bevölkerung in ihrer Lust am Schaugepränge, an rauschenden Bezeugungen der Loyalität, an Unbotmäßigkeit und schlechten Witzen durchaus großstädtisch war. Dieser Gesellschaft machte Germanieus Konzessionen wie vorher den Athenern; er zeigte sich durchaus in griechischer, also bürgerlicher Tracht, ohne militärisches Gefolge, und öffnete die kaiserlichen Korn- häuser zugunsten der Alexandriner'. Da durfte die Begeisterung wohl über alle Grenzen gehen. Im Lande hat er dann den heiligen Tieren und den weisen Priestern der Ägypter seine Reverenz gemacht’; in Rom schritt in demselben Jahre der Senat gegen die sacra Aegyp- tiaca ein®. Hier nun treten unsere zwei Erlasse ein. Der erstere ist offenbar durch die Bedrückung der Provinzialen hervorgerufen, die schon die Vorbereitung einer solchen Expedition mit ihren notwendigen Re- quisitionen zur Folge hatte. Germanicus wollte auch bei dieser Be- völkerung den besten Eindruck hinterlassen; die römischen Beamten dürften andere Gefühle gehabt haben. Das ist an dem Erlasse so über- aus merkwürdig, daß er die ganze Beamtenschaft ignoriert‘, die Dorf- ältesten ebenso wie die staatlichen Beamten vom Präfekten bis zum letzten Schreiber. Germanicus gibt seinem Edikte dieselbe Form, deren sich der Präfekt bedienen würde (l ermanıköc nereı), und bezeichnet sich schlicht als Prokonsul; Imperäun maius gegenüber allen Provinzialbe- ' Für die Juden fiel nichts ab, wie sie auch unter Kleopatra bei einer Korn- verteilung leer ausgegangen waren, Joseph. gg. Apion 2, 60.63. Weun Josephus dafür den Grund angibt, das Getreide hätte nicht gereicht, so weiß jeder, daß er und Apion ein paar gleich saubere Brüder sind. ® Der Apis fraß ihm nicht aus der Hand, Plin. N. H. 8, 185; die thebanischen Priester lasen ihm aus den Hieroglyphen, daß ihr Ramses so mächtig wie ein römischer Kaiser gewesen wäre, Tac. 2, 60. °F Tacit. 2,35. * Ich halte es nur für in der Ordnung, daß unser Blatt den Eindruck macht, nichts als den Text der Erlasse enthalten zu haben, und glaube, wir dürfen gar nicht ver- langen, daß sie in der gewohnten Weise von Bureau zu Bureau weitergegeben wären. Sie hatten ja nur für die Orte Bedeutung, welche der Prinz besuchte und konnten z. B. durch die Furiere mitgebracht werden, die als Quartiermacher vorangingen. Das Labyrinth und der Mörissee gehörten zu den Sehenswürdigkeiten, Theadelphia frei- lich nicht; aber die Requisitionen der Esel konnten sich ganz wohl bis dalıin er- strecken. 818 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. hörden war ihm vom Senate ausdrücklich verliehen'; es kann also alles in Ordnung scheinen. Zurücksetzung des Präfekten’ war schwerlich beabsichtigt, vielleicht war es auch praktisch das einfachste, wenn er alle Reklamationen an »seinen Freund und Schreiber Baebius« verwies. Aber der ab epistulis oder a rationibus (wenn man ihn so nennen darf‘*) besaß durchaus keine wirkliche Beamtenqualität, und der »Freund« war eine Bezeichnung, die dem Ägypter nach dem ptolemäischen Hofadel klang‘. Am Ende ist es doch nichts anderes, als wenn jetzt ein Prinz in eine Provinz käme und sein Hofmarschall an die Stelle der Orts- polizei und der Gerichte träte, weil es ihm zufällt, Quartier zu machen und die Kutscher zu bezahlen. Wer so die geltenden Autoritäten bei- ! Taeit. 2,43: decreto patrum permissae Germanico provinciae quae mari dividuntur malusque imperium quoquo adisset quam üs qui sorte aut missu principis obtinerent. Die prokonsulare Gewalt, die zur Mitregentschaft gehört, besaß er seit dem Tode des Augustus, Taeit. ı, 14: dennoch hat Tiberius diesen Senatsbeschluß für notwendig ge- halten. Die tribunizische Gewalt hat Gerinanieus nicht besessen. ?2 Präfekt war Galerius, der Oheim Senecas, wenn CAntARELLI recht hat, an dessen fördernde Behandlung (Röm. Mitt. XIX 15 ff. Memorie dei Lincei V ı2, 2 S.65) Hr. Zucker mich erinnerte, als ich dieselbe Untersuchung in ihrem negativen Teile schon ebenso geführt hatte, in einem Punkte noch weiter: was Dion 57, ro anführt, datiert den Aemilius Reetus durchaus nicht auf das Jahr 14, da es nur die Grundsätze des Tiberius illustrieren soll. Daß Galerius 19 Präfekt war, hängt allerdings daran, daß er der Onkel Senecas war, und das ist eine sehr gute Vermutung CAnwrArELLIs, aber, wie dieser selbst betont, Vermutung. ® Monmnsen, St. R. 2, 1150 leitet aus der Existenz eines ab epistulis des L. Aelius Caesar von Ritterrang ein Vorrecht des Mitregenten ab. Das fällt hin, da seit Hadrian viele solche Ämter von den Freigelassenen auf Ritter übergehen; Hırschrerp, Ver- waltungsbeamte 319, RosrowzEw ab epistulis bei Pauzy-WıssowA. Titular und in die bureaukratische Hierarchie des Hofgesindes eingeordnet ist dieser Sekretär und seines- gleichen erst, als in Claudius ein Kaiser auf dem Thron saß, der persönlich nicht mehr als Unterschriften zu leisten fähig war. Männer wie Augustus und Tiberius besorgten die Geschäfte selbst und zogen je nach Vertrauen und Belieben andere Personen heran oder ließen ihr Gesinde Hilfsdienste tun. Das konnte selbstverständlich jeder Privatmann ebenso halten. Wenn Cäsar den Vater des Pompeius Trogus in Gallien für die Korrespondenz verwandt hat, so brauchte er zunächst die Sprachkenntnisse des Kelten. Daß in Ägypten eine hohe Charge des EmictonorpA®oc bestand, wird er kaum gewußt haben, und ein Vorbild hatte er nicht nötig. Bäbius. der »Freund« des Ger- manieus, wird Ritterrang gehabt haben; es heißt nicht emicTonorPA®oc, sondern FPAMMATEYC: man schreibt nicht mehr hellenistisch, sondern attisch. Die königliche Kanzlei war übrigens schon bei Alexander vollkommen ausgebildet gewesen und hatte Männer von der Bedeutung und dem Range des Kumenes an ihrer Spitze. Sicherlich hatte es Philipp ebenso gehalten. Und schon viel früher mußten sich Ähnliche Verhältnisse ausbilden, sobald die Vorbedingungen gegeben waren. Der rPpammAaTeYc des Kimon, Metrobios, den Kratinos einführt, ist, wie sein asiatischer Name zeigt, kein Athener, also der Privatsekretär des Mannes von fürstlichem Range und Vermögen gewesen. ' Auch bei den comites Augusti und den amici darf man die hellenistischen Ver- hältnisse nicht vergessen. In dem ganzen Stande der procuratores setzt sich ja die helle- nistische Beamtenschaft fort, die ihre Machtvollkommenheit nur von dem Könige hat, weil es ja überhaupt keinen Staat außer dem Könige gibt. Ich würde es für müßig halten, dem Bäbius eine Beamtenqualität römischer Art konstruieren zu wollen. v. Wıramowrrz-MoELLENDORFF u. F. Zucker: Zwei Ediete des Germanicus. 819 seite schiebt, muß der Herr sein, den Ägyptern ‘der König; es war aber nur der 'Thronfolger, und er reiste ohne kaiserliche Erlaubnis; in Ägypten, für das die Konsuln nicht einmal als Eponyme existierten, war auch der Prokonsul eigentlich deplaeiert. Es war doch wohl sehr maßvoll, daß Tiberius nur im Senat darüber klagte, daß Germanicus die Verordnungen des Augustus außer acht gelassen hätte, der den Senatoren überhaupt das Betreten ohne besondere Erlaubnis verboten hatte. Die Bemerkung fiel, als Germanicus noch in Alexandreia war; er erfuhr sie erst auf der Reise ins Land und hat diese nicht ab- gebrochen. Tiberius hat ohne Zweifel auch von den Akklamationen erfahren, die Germanicus in dem zweiten Erlasse zurückweist. Wenn er sie ignoriert hat, so ist das ein Zeichen von kühler Mäßigung, bemerkens- wert an dem, der bald den Majestätsklagen freiesten Lauf ließ. Denn wenn Germanicus selbst sagt, daß er als Gott angeredet wäre', während die Göttlichkeit allein seinem Vater, der »wirklich der Heiland des ganzen Menschengeschlechts wäre«, und seiner Großmutter zukäme (also dem Prädikate Augustus inhärierend), so liegt auf der Hand, daß sie ihn als emieanhc eeöc und als cur#p begrüßt hatten. Erretter war er ihnen geworden, weil er billigeres Brot verschafft hatte; das Prädikat ist einfach als Steigerung des abgegriffenen everr&tkc gemeint. Es wird jetzt nicht mehr befremden’, und auch daß Tiberius als Kaiser der cwr#p des Menschengeschlechts heißt, entspricht der Terminologie der Zeit; was für Augustus aus wirklicher Dankbarkeit für die Her- stellung des Friedens geprägt war, mußte sich vererben und damit zu einem Prädikate der Kaiserherrschaft abschleifen, wie sich die Göttlich- keit, die bei Alexander das was er persönlich war bezeichnet hatte, zu dem Titel »Majestät« für jeden Diademträger abgeschliffen hatte. Daß die Augusta an der Göttlichkeit teil bekam, haben wir eben auch bei Ovid gelesen und die eeA Aionic Kaprosöroc Arrırımina in Mytilene kennen gelernt. Germanicus protestiert ganz loyal gegen die Übertreibungen der Ägypter; allerdings etwas spät, und die Androhung »ich kann mich sonst nicht so oft zeigen« ist nicht eben schrecklich. Die Reise gibt er darum nicht auf. Offenbar liegt ihm mehr daran, daß Rom seinen Protest liest, als daß die Huldigungen unterbleiben. Aber wenn Ti- berius äußerlich dazu geschwiegen hat, hier merkt man, daß die beiden Männer sich innerlich niemals verstehen konnten. Wenn Germanicus die Göttlichkeit für jetzt von sich weist, so wird sie ihm doch von ! Mit einem schönen Worte nennt er die Akklamationen &rm»eönoyc EMmol: sie erregen ihm »eönoc, bei dem nicht etwa an menschlichen Neid zu denken ist, sondern an den des Himmels, weil ihm zu hohe Würde auffällig zugeschrieben wird. 2 ° WEnDLanD, »Soter«, Zeitschr. f. neutestam. Wiss. 1904. 820 Gesammtsitzung vom 27. Juli 1911. — Mittheilung vom 13. Juli. selbst zuteil, sobald er einmal Kaiser ist; die Göttlichkeit des Herrschers nimmt er durchaus an. Wer darf verkennen, daß das die Gesinnung ist, die sein Großvater Antonius gehabt hatte (Cäsar bekanntlich auch), und die sein Sohn Gaius als Kaiser bis zur Narrheit treiben sollte. Demgegenüber hatte Augustus alles getan, um das römische Wesen und die Manneswürde zu wahren; das Meisterstück seiner Staatskunst war es gewesen, daß er im Gegensatze zu seinem Vater nur der erste Mann des römischen Herrschervolkes geblieben war. Tiberius dachte nur noch strenger; ihm war schon der Augustustitel ein Greuel, geschweige die Vergötterung, auch an seiner leiblichen Mutter. Er wollte nichts anderes als ganz im Sinne des Augustus mit dem Senate das Reich regieren, dem er sein Leben geopfert hatte. Da offenbart sich ein Gegensatz der ganzen Sinnesart, der viel mehr bedeutet als die Eifersüchteleien von ein paar Offizieren oder Prinzessinnen', auch als der Gegensatz zwischen König und Kronprinz. Germanicus sehen wir mehr als ein- mal bis dicht an die Grenze der offenen Unbotmäßigkeit gehen und sich von den Wogen seiner Popularität treiben lassen; aber wir haben kein Recht, an der Ehrlichkeit seiner Loyalität zu zweifeln. Tiberius, dem unsere Überlieferung so abgünstig ist, hat unseres Wissens keine Handlung begangen, die auch nur Argwohn verriete, es sei denn, daß er in Piso einen im Dienste seines Vaters ergrauten Offizier an die Spitze der syrischen Truppen stellte. Aber war das nicht notwendig, wenn er das Regiment des Ostens nicht ganz aus den Händen geben wollte? Dabei mag er sich in der Person vergriffen haben; Piso hat sich persönlich so gestellt, daß Germanicus ihm bald nach seiner Rückkehr aus Ägypten” die Freundschaft aufsagte und sich alles Bösen von ihm versah; er mag wirklich in dem Glauben gestorben sein, daß ihn Gift und Zauber” dieses Feindes dahinraffte. Piso ist dann zu offener Auflehnung geschritten und der verdienten Strafe nicht ent- gangen. Das Gericht des Senats, dem Tiberius in unerschütterlicher Ruhe den gesetzlichen Lauf ließ, hat die Grundlosigkeit des Verdachtes ! Daß Agrippina, deren ferocia Tacitus von dem sterbenden Germanieus zur Mäßigung verweisen läßt, keine geringe Schuld auch an ihrem eiguen Untergange trifft, ist klar, wenn es sich auch nicht im einzelnen verfolgen läßt. Hier gehört es nicht her. Doch sei gelegentlich bemerkt, daß der griechische Vers, mit dem sie Ti- berius einmal zurechtwies, Sueton, Tib. 53, Taeit. 4, 52, in die Fragmenta Tragieorum gehört, denn die Übersetzung des Sueton, si non dominaris filiola, iniuriam te accipere existimas, ergibt ei MH TYPANNEIC TEKNON, AalkelceAl Aokeic; das Original kann an einen männlichen Prätendenten gerichtet gewesen sein. ®? Da er am 10. Oktober nach längerem Siechtum starb, wird er die ägyptische Reise in den Frühlingsmonaten gemacht haben, was ja auch wegen der Hitze und dann der Nilüberschwemmung, natürlich ist. 3 Der Zauber ist sogar Tatsache, wenn die Fluchtäfelehen, von denen Taeitus 2,69 berichtet, von Piso oder Planeina herrührten; unglaublich ist das durchaus nicht. . Nr . Ir v. Wıramowrrz-MoELLENDORFF u. F. Zucker: Zwei Edicte des Germanicus. 821 in dem Hauptpunkte, der Vergiftung, dargetan; aber das hat unter dem Eindrucke des Verhängnisses, das wieder eine blühende Hoffnung des ganzen Volkes dahinraffte, den allgemeinen Glauben an das Verbrechen nicht auszutilgen vermocht, und als Tiberius die Agrippina und ihre beiden erwachsenen Söhne dem kläglichsten Tode überantwortete, hat dieser Glaube das Verbrechen auf ihn oder auch auf seine Mutter ge- wälzt. Taeitus, der uns doch allein selbst erzählt, daß die Behauptung der Vergiftung sich nicht hätte halten lassen, hat gleichwohl seine ganze Erzählung darauf angelegt, daß wir empfinden, wenn nicht durch Gift, so hat Tiberius durch das mal’ oechio seines Neides und seiner kalten Bosheit den Germanieus gemordet. Seine Kunst ist um so größer, da er sich durchaus hütet, etwas als Tatsache zu berichten, was er nicht wirklich als verbürgt ansehen darf'. Diese Kunst werden wir nicht auf- hören zu bewundern, auch wenn wir uns um der Wahrheit und Ge- rechtigkeit willen bemühen, die Tatsachen aus seiner künstlichen Be- leuchtung hervorzuziehen, und natürlich die ganze Ausführung von Szenen wie dem Abschiede des Germanieus von den Seinen als die freie Dichtung ansehen, die das antike Stilprinzip dem Historiker verstattete. Wenn es uns aber einmal beschieden ist, ein unmittel- bares gleichzeitiges Zeugnis neben seine stilisierte Geschichte zu stellen, so rechnen wir das nicht nur als einen Gewinn für die Geschichte, sondern auch für die Würdigung des vielleicht größten Tragikers unter allen Historikern der Welt. ! Taeit. 3, 14 veneni crimen visus est diluisse (Piso), guod ne accusatores quidem satis ‚firmabant. 2,73 gibt er an, daß an der Leiche des Germanicus Spuren der Vergiftung nicht sicher festgestellt wären. Ein Nachhall aus den Debatten des Prozesses bei Plinius XI 187. Sueton, Dion, Josephus geben als Tatsache, was Taeitus vorsichtig nur als Ansicht der einen Partei hinstellt. So verhält er sich auch ablehnend gegen ein Gerücht, das er auf eigene mündliche Tradition stellt, nach dem Piso einen Uriasbrief des Tiberius in Händen gehabt hätte. Warum dieses Geschwätz erst an- führen? Es soll auf den Leser doch eine Wirkung tun. Taeitus sagt nie, daß Ti- berius und Livia die Mörder wären; aber der Leser soll es ihnen mindestens zutrauen. Sitzungsberichte 1911. 75 822 Gesammitsitzung v. 27. Juli 1911. — Mittl. d. phys.-math. Cl. v. 6. Juli. Die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlands. Von Prof. Dr. A. Tornavısr in Königsberg i. Pr. (Vorgelegt von Hrn. Branca am 6. Juli 1911 [s. oben 8. 719].) Iuhar geotektonische Gliederung Norddeutschlands, d. h. eine Gliede- rung nach dem gesamten Schichtenaufbau, ist erst ganz neuerdings versucht worden. Die den Aufbau des felsigen Untergrundes fast überall bedeckenden Ablagerungen der diluvialen Eiszeit und ihre allu- vialen Umlagerungsprodukte verhüllen den tieferen Untergrund so allgemein, daß erst das immer enger werdende Netz der Tiefbohrungen, welches in Norddeutschland vor allem zur Auffindung von Kohlen- tlötzen und Salzlagern entstanden ist, genügende Einblicke in den tieferen Untergrund zu gestatten beginnt. Im Gebiete der Mittelgebirge vom Nordrand des rheinisch-west- fälischen Schiefergebirges über die westfälische Kreidemulde um Münster hinüber zum Teutoburger Wald und vom Wesergebirge über den Deister, Süntel zum nördlichen Harzrand und bis in den diesem vor- gelagerten Elm und schließlich vom Flechtinger Höhenzug um Magde- burg bis zum Außenrand des Riesengebirges und der Sudeten treten die verschiedensten Teile des Felsgerüstes ohne jüngere Bedeckung meist zusammenhängend zutage und sind der Beobachtung leicht zugänglich. Weiter nördlich ist der felsige Untergrund aber nur noch in einzelnen inselartig aus der Bedeckung herausragenden, kleinen Partien zu sehen. Am bemerkenswertesten sind die Perminseln der Unterelbe, Helgolands (mit Trias und Kreide), Lüneburgs (mit Trias und Kreide) und Holsteins (Husum, Segeberg), von Lübtheen in Mecklenburg, von Sperenberg in der Mark, von Hohensalza, Exin in Posen, die Trias von Rüdersdorf und Altmersleben (Altmark), die Jura und Kreideaufschlüsse in Pommern nnd Mecklenburg, sowie zahlreiche, über ganz Norddeutschland von Holstein und Hannover bis zum ost- preußischen Samland verteilte Tertiäraufschlüsse. A. Tornauisr: Die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlands. 823 Vor der Kenntnis der besonders im letzten Jahrzehnt entstandenen Tiefbohraufschlüsse war aus diesen Entblößungen kein zusammen- hängendes Bild von der Tektonik Norddeutschlands zu gewinnen. Jetzt erkennen wir dagegen in Norddeutschland ein tektonisch außerordent- lich kompliziertes Gebilde, in welchem sich in den verschiedensten Zeiten starke Erdkrustenbewegungen vollzogen haben und welches auch aus durchaus heterogenen tektonischen Gebieten (Schollen) besteht. Es ist vor allem das Verdienst von H. SrırLr' in Hannover, aus der Untersuchung aller dieser neueren Aufschlüsse und nach Ausführung einer Anzahl von Spezialuntersuchungen im verflossenen Jahre eine vorzügliche zusammenfassende Darstellung der Tektonik des nord- westdeutschen Landes gegeben zu haben. Diese Darstellung kann zusammen mit der in meiner »Geologie von Ostpreußen « im verflossenen Jahre gegebenen Darstellung der Tektonik des östlichen Norddeutsch- lands, im folgenden zu einem ersten Versuch eines Überbliekes über die Tektonik des gesamten Norddeutschlands zusammengefaßt werden. Im großen und ganzen sehen wir die Schichtensysteme, welche südlich der oben beschriebenen Linie in den Mittelgebirgen (paläo- zoischen »Horsten«) und in den zwischen diesen befindlichen, gestörten, mesozoischen »Senkungsfeldern« zutage anstehen, ‚nach Norden zu langsam unter der Bedeckung der jüngeren Schichten untertauchen, ohne daß sie ihren Charakter wesentlich ändern. Dieser Nordrand der Mittelgebirge oder der »mitteldeutschen Fest- landsschwelle« ist in seiner Richtung alter Anlage; seine Richtung fällt in einigen Teilen wenigstens mit der Richtung des Nordrandes der alten mittelkarbonischen Auffaltung, des variszischen Gebirges von E. Suess oder der »mitteldeutschen Alpen« von Prnck, zusammen. Die nördlichsten Faltungen des rheinischen Schiefergebirges, die Mulden und Sättel im westfälischen Steinkohlenrevier, die Überschiebungen im Oberkarbon von Aachen und der Ardennen stellen dagegen nach Susss, Frecn und Srirıe eine posthume permische Nachfaltung am Rande des zur karbonischen Zeit nicht mitgefalteten Vorlandes der variszischen Alpen dar. Es ist bekannt, daß die Trias an dieser Faltung: nicht mehr teilgenommen hat und daß diese Faltung sich nach Norden langsam und allmählich ausflacht. Die Schichten der westfälischen Kreidemulde lagerten nahezu söhlig diskordant auf dieser posthumen Faltung. Nur vereinzelt schieben sich noclı Triasreste unter ! Die mitteldeutsche Rahmenfaltung. 3. Jahresbericht des Niedersächs. Geol. Vereins zu Hannover. 1910. S. 141 —170. Taf. V. Ferner vor allem: Das Alter der deutschen Mittelgebirge, Zentralblatt für Min., Geol., Pal. 1909. S. 270, und zonares Wandern der Gebirgsbildung. 2. Jahresbericht des Niedersächs. Geol. Vereins. Hannover 1909. S. 34—48. =] [3 824 Gesammtsitzung v. 27. Juli 1911. — Mitth. d. phys.-math. Cl. v. 6. Juli. sie ein. Srıre hat das variszisch gefaltete Gebirge im Süden, das rheinische Schiefergebirge, zusammen mit dem posthum gefalteten Vor- land als »Rheinische Masse« benannt. Diese Masse muß dem östlich gelegenen Teile Mittel- und Norddeutschlands gegenübergestellt werden. An dem nordöstlichen Rande der Rheinischen Masse setzt aber im Teutoburger Wald eine neue, jüngere Faltungszone hindurch, welehe von Südosten nach Nordwesten verläuft und den Westrand eines sich bis zur Weichsel dureh ganz Norddeutschland hinziehenden Faltungs- und Störungsgebietes bildet. Dieses Faltungsgebiet habe ich' im Jahre 1907 als »saxonische Scholle« zusammengefaßt; es dehnt sieh von Nordhannover durch die Mark, Mecklenburg, Pommern, Posen, bis zum westlichen Teile von Westpreußen hin aus. Srırze bezeichnet die Faltung dieses Gebietes im Anschluß an meine Benennung eben- falls als die »saxonische Faltung«, beanstandet jedoch die Benennung »Scholle« als unzweekmäßig; leider führt er aber keine neue Be- nennung ein, und es ist auch schwer, einen recht treffenden Namen für dieses durch die Art der Faltung ebenso wie durch die Art der Sedimentierung seit der Triaszeit ausgezeichnete (Gebiet zu finden. Im folgenden habe ich die Benennung saxonisches Faltungsfeld gewählt. Hiervon später, zunächst über den Charakter dieser »saxo- nischen Faltung«. Das auffälligste Merkmal dieser Faltung ist unbedingt — wie ich besonders gleich hervorheben möchte —, daß sie parallel dem Südwest- rande des baltisch-russischen Schildes verläuft. Für diesen Rand habe ich nachgewiesen, daß er sich bereits durch die Art der Sedimentierung seit der altmesozoischen Zeit vorgezeichnet vorfindet, so daß diese saxo- nische Faltung einer Linie folgt, welche bereits paläozoischen Alters ist. Auch ist die Begrenzung dieses saxonischen Gebietes im Osten an der Weichsel eine außerordentlich scharfe, wie ich gegenüber Jaek£L” noch- mals hervorhebe. Die von Jarkeı herangezogenen, früher von BERENDT und Jrxtzscn als Faltungen aufgefaßten Lagerungsformen des Tertiärs des Samlandes können als solche nicht mehr gelten. Die scharfe tekto- nische Grenzlinie zwischen dem saxonischen Faltungsfelde und dem ost- europäischen Schilde ergibt sich nicht nur aus den Tiefbohrungen an der Weichsel, sondern ist auch mit einem Blick auf der Karte Polens von Sırmirapskı” klar zu erkennen. ı Feststellung des Südwestrandes des baltisch-russischen Schildes usw. Schriften der phys.-ökon. Ges., Königsberg i. P. 49. 1908. S. 1. 2 Über ein diluviales Bruchsystem in Norddeutsebland. Zeitschr. d. D. Geol. Ges. 62. 1910. S. 613. 3 Szkie gieol. Krolestwa polskiego, Galizyi i Krajow przleg. Pamietnika fizy- jJograf. XI. 1890. 1891. A. Tornquist: Die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlands. 825 Die saxonische Faltung besitzt demnach eine Richtung, welche dem Rande der großen baltisch-russischen Platte bereits im Paläozoikum eigen war. Auf diesen Rand ist mit aller Wahrscheinlichkeit auch bereits das von Sosorew' in Polen konstatierte Umbiegen der alten variszischen Falten aus der südwest-nordöstlichen in die westnord west-ostsüdöst- liche Richtung vor dem Rand des Schildes zurückzuführen. Da aber die saxonische Faltung die Richtung dieser westnordwest-ostsüdöst- lichen alten Faltung parallel dem Rande des Schildes einhält, so ist ihr Verlauf auf den Verlauf des Randes des uralten osteuropäischen Schildes zurückzuführen. Die Wirkungen dieses Randes sind also dem- nach über das ganze saxonische Faltungsfeld bis weit im Westen, bis zum Teutoburger Wald bemerkbar geworden. In dem letzten Bande seines » Antlitz der Erde« (S. 32) ist E. Surss noch einen Schritt weiter gegangen und vergleicht im Anklang an eine von v. KornEn bereits im Jahre 18386 ausgesprochene Vermutung” diese saxonische Richtung mit dem Verlauf der sogenannten Karrınskyschen Linien, welche aus Asien hereinstreichen. Surss hat daher diese von mir im Jahre 1907 als saxonische Faltung bezeichnete Erscheinung im Jahre 1909 als asiatische benannt. Diese Bezeichnung will ebenfalls die Herkunft der saxonischen Richtung aus alten Richtungen im ost- europäischen Schild treffen, ihre Anwendung auf Norddeutschland er- scheint aber nicht sehr empfehlenswert, da sich hieraus ergebende Aus- drücke wie beispielsweise »asiatische Kreideversenkungsbecken«’ für die dem Nordrand des Harzes vorgelagerten Kreidemulden nicht gerade als glücklich bezeichnet werden können. Der Umstand, daß die saxonische Faltung auf das außerhalb des Schildes gelegene Gebiet beschränkt ist und parallel einem alten Rande dieses Schildes erfolgt ist, macht es wahrscheinlich, daß die saxonische Faltung durch einen Druck ausgelöst wurde, welcher aus der Bewegung der westeuropäischen Masse gegen den ost- europäischen Schild während des Mesozoikums und Känozoi- kums entsprang. Außer dieser Faltung ist aber auch eine allgemeine Senkung des großen Gebietes zwischen den einzelnen Horsten der mitteldeutschen Festlandsschwelle und dieser und dem baltisch-russischen Schilde ein- getreten. SrıuvEe konnte im Westen feststellen, »daß die saxonische ! Mitteldevon des Kielce-Sandomir-Gebirges. Mat. zur Geologie Rußlands 24. 1909 (russisch). Vgl. auch die anschauliche Rekonstruktion der variszischen Alpen bei Frecn (Lethaea’ palacozoica, Bd. Il), welche die Umbiegung der variszischen Falten vor dem Südwestrand des Schildes zeigt. ® Über Störungen, welche den Gebirgsbau in Nordwest- und Westdeutschland bedingen. Nachr. v. d. Ges. d. Wiss. Göttingen 1886. S. 197. ® R. Lacamann, Der Salzauftrieb. Halle ıgıı. S. 108, 826 Gesammtsitzung v. 27. Juli 1911. — Mitth. d. phys.-math. Cl. v. 6. Juli. Faltung um so intensiver ist, je tiefer versenkt die von ihr betroffenen Schichtkomplexe liegen«. Ganz besonders intensiv ist sie dabei im äußersten Westen im Teutoburger Wald und zwar, wie SriLLz angibt, »sowohl in den präkretazeischen Ketten, die wir am Eggegebirge, dem südlichen Teutoburger Walde, nach Westen unter der westfälischen Kreidemulde verschwinden sehen, wie auch für die jüngeren und nörd- lichen Ketten des Fgge-Osning-Bogens«. Ganz besonders intensiv ist die Faltung aber auch im äußersten Osten, wo der hohe, selbst das Paläozoikum im Kerne aufschließende Sattel der Lysagora und die bei Hohensalza und Exin in Posen an der Weichsel sichtbar werdenden Perm- schichten einen deutlichen Beweis starker Schichtenbewegung erbringen. Durch die starke Auffaltung der Lysagora und des Zechsteinsattels in Posen und in Russisch-Polen kommen diese älteren Schichten in dasselbe Niveau, wie die weit ausgebreiteten, nahezu söhlig lagernden, jedenfalls ungefalteten Kreideschichten des östlich der Weichsel lagernden Sehil- des, so daß man hier allerdings auf den ersten Blick nieht von einer Senkung des saxonischen Gebietes gegenüber dem osteuropäischen Schilde sprechen würde, und doch scheint eine solche vorhanden zu sein, denn der Schiehtenaufbau Schonens, welches zum saxonischen Gebiet gehört, kann nur auf eine Senkung gegenüber dem skandinavischen Massiv auf- gefaßt werden. Dadurch stellt sich das Gebiet der saxonischen Faltung als ein zwischen dem osteuropäischen Schilde und der westeuro- päischen rheinischen Masse bzw. dem dieser im Norden vor- gelagerten Gebiete! gelegenes, gefaltetes Senkungsfeld dar, welehes nach Süden zu zwischen die Horste der nieder- deutschen Festlandsschwelle eingreift. Will man für dieses gefaltete Senkungsfeld den Namen »saxonische Scholle« ver- meiden, so würde man es vielleicht am sinngemäßesten als saxonisches Faltungsfeld bezeichnen. Durch diese letztere Bezeich- nung würde der Gegensatz hervorgehoben, in dem das saxonische Ge- biet zu aufgefalteten Kettengebirgen steht. Srırue gliedert den süd- lichen Teil des saxonischen Faltungsfeldes in Thüringisches Becken, zwischen Thüringer Wald einerseits, Harz und böhmischer Masse ander- seits gelegen, in sublıerzynisches Becken, zwischen Harz einerseits und Flechtinger Höhenzug anderseits, und läßt beide nach Norden in das niederdeutsche Becken in Hannover übergehen. ! Srırız hat, wie oben erwähnt, im Westen das variszische Gebirge des rlıeini- schen Schiefergebirges zusammen mit den paläozoischen Schichten unter der im Norden davon liegenden Kreidedecke bis »über die Linie Paderborn-Münster teilweise hinaus« als Rheinische Masse bezeichnet. Es dürfte zweckmäßig sein, diese Benennung »Rheinische Masse« auch auf den westlich des saxonischen Faltungsfeldes gelegenen gesamten Teil Norddeutschlands auszudehnen. A. Tornguisr: Die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlands. 827 Von großem Interesse ist die Feststellung des Alters der Auffal- tungen. Fast allein den Untersuchungen von StıtLe ist es zu danken, daß wir heute wissen, daß die saxonische Auffaltung nicht auf eine Periode be- schränkt ist, sondern daß diese seit dem Ende der Jurazeit in mesozoisch- känozoischer Zeit wiederholt vor sich gegangen ist. Als ältester Faltungs- vorgang kann eine vorkretazeische, jungjurassische Faltung, gesamten Jura noch mit bewegt hat, erkannt werden. Diese Bewegung welche den entspricht als »kimmerische Faltung« zeitlich den in der Krim, der Dobrudscha und an den Donaumündungen sowie in den Karpathen nach- zuweisenden, mesozoischen Auffaltungen bzw. Überfaltungen auf die russische Platte. Schon diese kimmerische Phase der saxonischen Fal- tung verläuft von Nordwest nach Südost und zeigt daher keinerlei Be- ziehung zur variszischen Faltung des älteren Gebirges. Auf sie folgt die vor- bzw. frühsenone Heraushebung des Harzes und schließlich eine alt- tertiäre, voroligozäne Auffaltung, welche vor allen in der Heraushebung des Osning zum Ausdruck kommt. Neuerdings ist sodann von ver- schiedenen Seiten, so vor allem von Drrexz' und von Jentzsen”, schließ- lich noch eine ganz junge Faltung in Mecklenburg und in Westpreußen und Posen erkannt worden, welche vermutlich spätdiluvial® erfolgte und ebenfalls die saxonische Richtung einhält. Für die Erklärung dieser saxonischen Faltungsphasen ist nun von Interesse, daß diese Bewegungen offenbar von gleichzeitigen Bewegungen auf dem baltisch-russischen Schilde begleitet werden, wie ich durch die Untersuchungen der Tiefenaufschlüsse in Ostpreußen ganz unbeeinflußt von STILLES Untersuchungen feststellen konnte. In der ungefalteten Se- dimentplatte im Untergrund Ostpreußens' läßt sich aus der Lagerung der Juraschichten und der über diesen ungleichförmig lagernden Ober- kreide entnehmen, daß eine nach Süden oder Südsüdwest zunehmende vorcenomane Senkung des Gebietes eingetreten sein muß. Die Jura- schichten im Untergrunde Ostpreußens zeigen im Norden ebenso wie im Süden der Provinz eine im Bathonien beginnende, marine Transgression und eine sehr gleichmäßige Schichtausbildung und ähnliche Mächtigkeit. Trotzdem liegen sie inmitten der Provinz etwa 500 m tiefer als im Nor- den bei Memel. Daß der Meeresboden im Bathonien diesen Höhenunter- schied zeigte, ist ausgeschlossen, da in beiden Gebietsteilen das Bathonien und das untere Callovien in litoraler Fazies ausgebildet ist. Die Jura- ! Geologie von Pommern 1907 und Der Strelasund und Rügen. Sitzungsber. 36. 1906. S. 618. ® Geologische Beobachtungen in den Provinzen Brandenburg, Posen und West- preußen. Jahrb. d. Kgl. Preuß. Geol. L.-A. 1910. S. 1054. ®? Tornguist, Über die Diskordanz in Geschiebemergelablagerungen Norddeutsch- lands. Zentralblatt für Min. usw. ıgıı. S. 377. * Geologie von Ostpreußen 1910. S. 225 ff. 828 Gesammtsitzung v. 27. Juli 1911. — Mitth. d. phys.-math. Cl. v. 6. Juli. platte ist erst nach ihrer Ablagerung in die geneigte Lage gekommen, und zwar ist sie nach Süden fortschreitend gesunken. Diese in der Rich- tung nach Süden fortschreitende Senkung unseres Anteils am baltisch- russischen Schild ist zeitlich wegen des Fehlens der Unterkreide nicht bestimmt festzustellen, dürfte aber mit der kimmerischen Phase der saxonischen Faltung gleichalterig sein, da sie nach der Ablagerung unseres Kimmeridge und präcenoman einsetzte. Sodann kam später eine erneute Senkung nach Süden oder Südsüdwest, welche die Kreide- schichten mitbewegte, diese aber naturgemäß in ein geringeres nach Süden gerichtetes Einfallen brachte als den nun von neuem mitbewegten Jura. Diese spätere Senkung ist in der postkretazeischen Zeit, aber vor dem Unteroligozän erfolgt. Diese Senkung wäre ebenfalls mit einer Auffaltungsphase im saxonischen Faltungsfelde synchron. Vorläufig nicht nachweisbar wäre demnach in unserem Sehildgebiet nur die vor- oder frühsenone Bewegung und die jungdiluviale Bewegung im saxoni- schen Faltungsfelde. Schon oben wurde die saxonische Faltung auf eine durch die Ge- stalt des baltisch-russischen Schildes bedingte Bewegung zurückgeführt. Betrachten wir den eben festgestellten, sehr wahrscheinlich zeitlichen Zusammenhang zwischen den einzelnen Faltungsphasen des saxonischen Faltungsfeldes und den Phasen der nach Süden gerichteten Neigung des Schildes, so können wir uns des Eindruckes nicht erwehren, daß die Bewegungen beider Gebiete in ursächlichem Zusammenhang stehen. Der erste Zusammendruck des saxonischen Faltungsfeldes durch die Be- wegung der Rheinischen Masse und ihrer nördlichen Fortsetzung gegen das Schild begann, als sich die Falten des kimmerischen Gebirges in Südrußland, also im Süden des Schildes, erhoben und wohl die ersten Überschiebungen über die südrussischen Teile des Schildes begannen und den Schild nach Süden zum Sinken brachten. Im Alttertiär er- folgten dann wiederum gleichgerichtete Bewegungen. Die saxonische Faltung im Norden dürfte also die Wirkung des gleichen Schubes des westeuropäischen Gebietes (Rheinische Masse im Norden) gegen den osteuropäischen Schild sein, welcher im Süden mit dem Aufschub des Faltengebirges auf diesen Schild zum Ausdruck kam. Die nebenstehende Kartenskizze (Fig. ı) bringt dies zum Ausdruck. Aus dem Vorstehenden geht klar eine tektonische Dreiteilung des außerhalb der mitteldeutschen Festlandsschwelle gelegenen Nord- deutschlands hervor. Östlich der Linie Sandomierz-Bromberg-Köslin- Bornholm, welche das Weichselknie tangiert, befindet sich unterhalb der jüngeren Bedeckung ein Teil des großen osteuropäischen Schildes (baltisch-russischen Schildes); zwischen dieser Linie und 829 A. Tornquisr: Die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlands. ‘ge Zıuusypro]3 wmylozoury]) pun wmylozosap wm yoıs uayjoıds adımdıoy ag [os uamapur anyeryas oıp eIM ‘ojorz, ap um uspng yoeu pfiyag op ypıs aydıau yoIsjonz usgoyssasqn SopfIyag sap TIeIPnS uep aeqn auozuaypeT Sueazıpowumy.nz Ip opımm ‘sı USPIOoM Jayepoduswuesnz pfafssunggeg oyostuoxes sep puauyey "OSsep uoyasıuayy Jop pun apfıyag ueyosırdoımajso Wwep uayosımz SEp[aJsdung]e J uEyOSTUOXES Kap Junzuaadagg Alp 48192 ayıeyy al] LM ROOT N oem... Qypsıulayh, =, EN piıyos I! 2 € = P i=3 2 U . en . Io . - ıedo4na4sg- Nsbunye} sa SJsıuorXe 2 Jayas 830 Gesammtsitzung v. 27. Juli 1911. — Mitth. d. phys.-math. Cl. v. 6. Juli. einer anderen, die den Südwestrand des Teutoburger Waldes entlang verläuft, liegt das saxonische Faltungsfeld und noch weiter west- lich die Rheinische Masse mit ihrer ungefalteten nördlichen Fort- setzung. Während der Südwestrand des osteuropäischen Schildes bis zur Donaumündung, also bis unter die alpinen Faltenzüge nach Süden zu verfolgen ist, greift das saxonische Faltungsfeld in Form einzelner eingesunkener Becken zwischen die Horste der mitteldeutschen Fest- landssehwelle ein (wie Stirze zeigte). Die Ostgrenze des saxonischen Faltungsfeldes durchquert dagegen die Festlandsschwelle entlang den Südwestabfall des Thüringer Waldes und verläuft weiterhin entlang dem Westrand der böhmischen Maße. Auf die Bedeutung dieser Linie hat bereits vor Jahren v. Kornen' mit großem Rechte hinge- wiesen. Rornrrerz konnte ganz neuerdings an dieser Linie Über- schiebungen am Südöstrande der böhmischen Masse nachweisen’. Daß bereits die Sedimentierung der mesozoischen Zeit und weiter- hin auch des Tertiärs in enger Wechselbeziehung zu den Grenzen dieser drei tektonischen Teile in Norddeutschland steht, habe ich aus den Unterschieden der Schichtausbildungen östlich und_ westlich der Weichsel vor Jahren’ gezeigt. Auf dem Gebiet des Schildes fehlt die Trias und beginnt die marine Ausbildung des Jura erst mit dem Bathonien, die Kreide im Norden erst mit Cenomanablagerungen. Es fehlt Eozän und Mitteloligozän. Auf dem saxonischen Faltungsfelde ist die Sedimentierung des Mesozoikums und Tertiärs eine vollständige. Auf der mitteldeutschen Festlandsschwelle fehlen dagegen wiederum brauner und weißer Jura, Wealden, marine Unterkreide, Senon, marines Unteroligozän und marines Miozän. Auf der nördlichen Fortsetzung der Rheinischen Masse ist die Sedimentierung ebenfalls im Gegensatz zum saxonischen Senkungsfelde eine unvollständige. Srırıe hat daher den westlichen Teil des saxonischen Gebietes mit einer Geosynklinale verglichen. Das Faltungsfeld besitzt sogar in seiner Gesamtheit wegen seiner Sedimentierung die Charaktere einer Geosynklinale im Sinne von Haus, wenn das gesenkte Faltungsfeld auch den Zügen der aufge- falteten Hochgebirge Europas als wesentlich andersgeartetes tekto- nisches Element gegenüber steht. Eine unerwartete Bestätigung der großen Verschiedenheit des Schichtenaufbaues im saxonischen Faltungsfelde und auf dem osteuro- päischen Felde scheint sich neuerdings aus den von Max EscnEnnAGEn und JoHAnnes EpLer genau untersuchten erdmagnetischen Verhältnissen in ! Siehe obiges Zitat. ®2 A. Rorarrerz. Die ostbayerische Überschiebung und die Tiefbohrungen bei Straubing. Sitzber. d. Kgl. Bayr. Akad. München ıgrr, S. 145. ® Siehe obiges Zitat. A. Torngquist: Die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlands. 831 osteuropäischen Schilde und in Westeuropa. auf dem verschiedenartige Verteilung Fig. 2. Linien gleicher Horizontalintensität für 1909.0. Nach An». Scumipr. Einheit: IÜGS. zeigt die ganz Die Karte 332 Gesammtsitzung v. 27. Juli 1911. — Mitth. d. phys.-math. Cl. v. 6. Juli. Deutschland zu ergeben. Nach dem Tode dieser beiden Beobachter hat An. Scuuipr die Resultate ihrer Arbeiten veröffentlicht'. Hr. Geheimrat Prnck hatte die Freundlichkeit, mich auf diese Resultate und ihre Be- deutung für die Beurteilung des Schichtenaufbaues des tiefern Unter- grundes aufmerksam zu machen. Diese Publikationen zeigen be- sonders in ihren Kartenbildern, daß die älteren Darstellungen, wie die von A. Scuück, welche W. Drecxe” früher zur Grundlage einer geologischen Betrachtung gemacht hat, wesentlich zu korrigieren sind. Der Verlauf der Linien gleicher Deklination, Inklination sowie der Horizontalintensität des Erdmagnetismus ist im saxonischen Gebiet ebenso wie auf der Festlandsschwelle und auf der Rheinischen Masse bis zum Südostrande des baltisch-russischen Schildes von erstaun- licher Regelmäßigkeit. Hier, d. h. genau an der von mir früher fest- gestellten Linie Sandomierz-Bromberg-Bornholm-Laholm, nehmen die Linien gleicher Deklination sowie der Horizontalintensität, weniger deutlich die Linien gleicher Inklination, plötzlich einen unregelmäßigen Verlauf an, welcher in dem ganzen östlichen Gebiet West- und Ost- preußens anhält (vgl. die vorstehende Fig. 2). Es herrschen hier im Osten auf dem Gebiete des Schildes Verhältnisse, von denen Av. ScHmipr hervorhebt, daß sie sich »in den großen Gürtel magnetischer Anomalien einfügen, die in Südschweden, auf Bornholm und im west- liehen und mittleren Rußland aufgefunden worden sind«. Es wird durch diese Feststellung die Zugehörigkeit unseres Ostlandes zum großen osteuropäischen Schilde in unerwarteter Schärfe bekräftigt. Leider gelingt es vorläufig nicht, die Natur des Zusammenhanges zwischen der Lage dieser erdmagnetischen Anomalien und einer be- sonderen Beschaffenheit der geologischen Zusammensetzung des Unter- grundes am den Stellen ihres Vorkommens festzustellen. Die von Av. Scmmipr zunächst geäußerte Ansicht, daß an den Stellen der Ano- malien entgegengesetzt zu den übrigen Grebieten besonders stark magne- tisierte Gesteine (wie etwa Magneteisen und Eruptivgesteine) aus gro- Ber Tiefe aufragen, kann mit dem geologischen Befunde nicht in Ein- klang gebracht werden. Die Tiefbohrungen haben ergeben, daß in Ost- preußen bis über eine Tiefe von 1000 m nur gleichmäßig flächenförmig gelagerte Sedimentdecken ausgebreitet sind. Das bekannte, tiefste, Heils- ' Magnetische Karten von Norddeutschland für 1909. Abhandl. des Kgl. Preuß. Meteorol. Instituts. Bd. III, Nr.4. ı910. Ferner: Ergebnis der von der Trigon. Abt. usw. in Tätigkeitsbericht des Kgl. Preuß. Meteorol. Instituts 1910, S. 7. ® Erdmagnetismus und Schwere in ihrem Zusammenhang mit dem geologischen Bau von Pommern und dessen Nachbargebiete. Neues Jahrb. für Min., Geol. usw. B. B. 22, 1906. A. Torsquist: Die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlands. 833 berger Bohrloch hat bis 890 m nur erst Jurasedimente ergeben, unter denen jedenfalls noch mächtige permische Schichten zu erwarten sind und schließlich wahrscheinlich noch Devon folgen dürfte. Dabei be- findet sich bei Heilsberg gerade eine auffallende Anomalie. In Zentral- rußland ist man bereits früher mehreren von Smırnow im Jahre 1874 auf- gedeckten exzeptionellen erdmagnetischen Anomalien bei Kursk durch Tiefbohrungen nachgegangen, über welehe Nixırın vor ıı Jahren be- richtet hat!. Man glaubte hier die Anomalien nur durch das Vor- handensein immenser Massen von Eisenerzen in Tiefen bis zu 200 m erklären zu können. Die Bohrungen von Nepkhaievo und Kotsche- tovka durchsanken Tertiär und dann eine 151 m mächtige, weiße Kreide und verblieben dann in einem Falle 72.6 m in sandigen Mergeln des Cenomans, bis sie in die darunter lagernden Juraschichten, die minde- stens 100 m mächtig sein müssen, gelangten. Überall herrschte eine ganz ungestörte, söhlige Schichtenlagerung. Das Ergebnis ist, daß in diesem Gebiete der Anomalien bis mindestens 400 m sicher nirgends Eruptivgesteine oder Eisensteinmassen vorhanden sind, daß solche auch wahrscheinlich erst frühestens bei S0oo m vorhanden sein können. Nach Nixıris ist es in Zentralrußland demnach ausgeschlossen, daß die Ano- malien des Erdmagnetismus auf die Magnetisierung der Gesteine in der Tiefe zurückzuführen ist. Bei uns liegen die Dinge wahrscheinlich ganz analog. Wie vor allem die Tiefbohrung Heilsberg erwiesen hat, ist im mittleren Teil Östpreußens in gleicher Weise wie in Westrußland unter dem Dilu- vium und Tertiär zunächst bis etwa 560 m Tiefe kalkreiche Kreide und cenomaner Sandstein flächenförmig ausgebreitet; hierunter folgt teils sandiger, teils mergeliger oder kalkiger Oberjura und sodann in Tiefe von 760— 800 m mehr oder weniger eisensteinreicher Mitteljura. Man könnte nun wohl für diese an Eisenmineralien reichen Schichten die Möglichkeit einer einigermaßen starken Magnetisierung zugeben. Aus dem nebenstehenden, neuesten Bilde (Fig. 3) des Wechsels der erd- magnetischen Anomalien geht aber ein sehr schneller Wechsel des Erd- magnetismus auf verhältnismäßig geringe Entfernungen hervor. Zen- tren positiver Abweichung von der normalen Deklination liegen im all- gemeinen in 15 km und in einigen Fällen in noch geringerem Abstand (etwa 7 km) von Zentren negativer Anomalien entfernt; hieraus geht eine relativ geringe Tiefe des Herdes des anormalen Erdmagnetismus hervor. Magnetisierte Gesteine müssen wohl jedenfalls oberhalb der ! Deux sondages profonds et les anomalies du magnetisme terrestre dans le gouv. de Koursk. Bull. Com. geol. St-Petersbourg 19. 1900. S.155 fl. 834 Gesammtsitzung v. 27. Juli 1911. — Mitth. d. phys.-ınath. Cl. v. 6. Juli. Tiefenschicht von 900 m gelegen, also innerhalb der durch die Tief- bohrungen bekannten Schichtendecke vorhanden sein. Man könnte daran denken, daß die an Brauneisen und vielleicht Eisenkarbonat reichen Calloviengesteine magnetisiert seien, welche bei Heilsberg in einer Tiefe von 750m anstehen. Ob diese Gesteine aber der Fig. 3. Linien gleicher westlicher Deklination für 1911.0.. Nach Av. Scuuipr. Die Karte zeigt außerordentliche Unregelmäßigkeit der Verteilung des Erdmagnetismus auf unserem Randgebiet des baltisch-russischen Schildes. Sitz eines so erheblichen Figenmagnetismus sein könnten, entzieht sich vorläufig der Beurteilung. Sie müßten auch nur partiell magnetisiert und streckenweise in entgegengesetztem Sinne, d.h. mit verschieden verteilten + und — Polen, magnetisch sein. Daß das letztere der Fall sein kann, trotzdem die Verteilung der Eisenverbindungen durch die ganze Schicht hindurchgeht, kann zugegeben werden, da wir in der Natur magnetisierte Gesteine mit unregelmäßiger Verteilung der Pole kennen. Ich erinnere an die Vielpoligkeit des » Magnetsteines vom A. Torxauist: Die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlands. 835 Frankenstein an der Bergstraße«, welche A. AnprEaE und W. Könıs beschrieben haben'. Selbst wenn eine so starke und so unregelmäßig verteilte Mag- netisierung der Schichten in der Tiefe Ostpreußens und des östlichen Hauptteiles des osteuropäischen Schildes aber möglich wäre, so bliebe die Erklärung dafür, daß dieses gerade in der Tiefe des ostpreußischen Schildes und nicht im saxonisch gebauten Untergrunde der Fall wäre, ganz aus. Nıkırın zieht für Zentralrußland diese Möglichkeit auch gar nicht in Erwägung. Er ist der Ansicht, daß nicht eine Magnetisierung der Gesteine die zu Tage beobachteten Anomalien verursacht, sondern solehe unter dem Einflusse von elektrischen Erdströmen ständen. Es lohnt sich in der Tat, dem Problem nach dieser Richtung hin bei uns in Ostpreußen nachzugehen, wo eine größere Anzahl von Bohrungen uns sowohl über die Zusammensetzung als auch über Mächtigkeit vor allem der diluvialen Decke unterrichtet haben. Erst im verflossenen Jahre konnte ich in der »Geologie von Ostpreußen« große, diluviale Senken, die mit bis über 100 m mächtigen Diluvialschichten ausgefüllt sind, gegenüber prädiluvialen Sockeln, die zwischen diesen Senken verteilt sind, unterscheiden’. Man darf annehmen, daß die Erdströme der Verteilung des Schicht- und Grundwassers folgen und daß hier- durch in der Verteilung der Erdströme der geologische Bau des Unter- grundes zum Ausdruck kommt. Leider reichen aber die vorhandenen Unterlagen zur wissenschaftlichen Behandlung dieses Erklärungsweges noch weniger aus. Vor allem kann aus den jetzt vorhandenen erd- magnetischen Karten nicht entnommen werden, wie die Erdströme verlaufen müßten, welche die beobachtete Verteilung der magnetischen Anomalien schaffen könnten. Es genügen eben die bisher konstruierten getrennten Karten der Verteilung der Inklinations- und Deklinations- werte sowie der Horizontalintensität nicht. Aus ihnen müßte eine Karte der magnetischen Kraftlinien geschaffen werden, dann erst könnte in einen Versuch der Deutung dieser Linien auf geologischer Grund- lage eingetreten werden. Es liegt demnach hier offenbar ein interessantes, auf dem Grenz- gebiet der Geologie und der Physik liegendes Problem vor, dessen Lösung wohl vorerst nicht so leicht erfolgen dürfte; ist doch selbst über die Natur der normalen Verteilung des Erdmagnetismus noch keine hinreichende Klärung geschaffen worden. Das Vorliegen eines ! Abhandl. d. SEnckenBesc. naturf. Ges. 1888, S. 61. ” Geologie von Ostpreußen, Berlin ıgıo, S. 153 sowie die Tafel 35, Seite 154 und 155. 836 Gesammtsitzung v. 27. Juli 1911. — Mitth. d. phys.-math. Cl. v. 6. Juli. Problems ist aber heute dadureh mit Sicherheit zu erkennen, daß die Verteilung des Erdmagnetismus auf dem Gebiete des alten und stabilen osteuropäischen Schildes eine vollständig andere ist als über dem saxonischen Faltungsfelde samt den Mittelgebirgsrümpfen oder dem Gebiete des variszischen Gebirgszuges. Ebenso scharf wie diese beiden tektonisch und stratigraphisch verschiedenartigen Gebiete aneinander- stoßen, ebenso scharf berühren sielı an der Linie Laholm-San«lomierz zwei Teile der Erde mit verschieden verteiltem Erdmagnetismus. Ausgegeben am 10. August. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. 1911. XXXIX. XL. SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Sitzung der philosophisch-historischen Classe am 19. October. (S. 537) M. Werimans: Über eine spätorphische Schrift medieinischen Inhalts. (S. 838) Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am 19. October. (S. 843) Herrwıc: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen, ein experimenteller Beweis für die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen. (S. 844) BERLIN 1911. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. a} [0 Rn - u dem . Reglement für die Rein n R Ben s A , \ a Die Aenie gibt. ‚gemäss $41. 1 der Statuten. zwi 3 fortlaufende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wi issenschaften« ‚ I Re und » Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie S ' und der Wissenschaften«, _ Aus R 2. Jede zur Aukadhıne in die »Sitzungsberichte« ‚oder die » Abhandlungen « bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertige Manuscript zugleich einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. $ 3. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberiehten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- “Jungen nieht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuseripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. ) Sa. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Originaäl- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Mannuscript. jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Secretar zu richten, dann zunächst im Secretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet” dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Sebrkkariat geboten. Aus $ 5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuseripts an den zuständigen Seeretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften, und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der » Abhandlungen «. so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie. (Fortsetzung auf seine un als v ‚kosten verpflichtet. s.3 des Umschlags.) Die erste Correetur ihrer ] Mittheilungen“ besorgen d i Verfasser. Fremde haben diese ‚erste ‚Correemur an Ne vorlegende Mirglied einzusenden. Die Correett ; nach Möglichkeit nieht über die Berichtigung von Drue jehlern Y und leichten Schreibversehen hinausgehen. " Unsfanglienie Correeruren Fremder bedürfen der Genehmigung des zur ‚girenden Secretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der Su u Aus'$ 8. 7 r Von eDkn in die Sitzungsberichte oder Abhandlan, en aufgenommenen wissenschaftlichen N Mittheilungen, Reden, Adressen ‚oder Berichten werden für die Verfasser, von wissensehaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang In Druck 4 Seiten übersteigt, auch fürden Buchhandel! Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden, VonGedächtnissreden werden ebenfalls Sonder :abdrucke für den Buchhandel hergestellt. indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit ein vera erneut ‚erklären. 89. Von den Sonderabädrucken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf’ seine Kosten noch weitere bis: zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr: Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu. der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem: redigirenden Secretar weitere 200 Exemplare auf ihre, Kosten abziehen lassen. s Von den Sonderabdrucken aus den Kuna er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist,, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke aut Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er (diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat: wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Salz. Eine für die Ya deuehhen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung dar in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs= 837 SITZUNGSBERICHTE 191. DER XXXIX. KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 19. October. Sitzung der philosophisch-historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. RorrtHE. l. Hr. Mürzer las über den Fortgang seiner soghdischen Studien. (Ersch. später.) Er berichtete insbesondere über die ihm geglückte Identifieirung einiger bud- dhistisch-soghdischen Bruchstücke mit den entsprechenden Stellen im chinesischen buddhistischen Kanon. 2. Hr. Diers legte eine Mittheilung des Hrn. Prof. Dr. M. Werr- mann in Potsdam vor: Über eine spätorphische Schrift medi- einischen Inhalts. Unter dem Namen des Hermes Trismegistos ist uns eine kleine Schrift TTeri BOTANÖN XYAa@cewc erhalten (abgedruckt hinter Rorrner’s Joh. Lydus TTeri MHNön), in der die Heilkräfte der heiligen Pflanzen der ı2 Sternbilder des Thierkreises be- sprochen werden. Die Schrift, die der medieinisch-astrologischen Litteratur angehört, wie sie in nachehristlicher Zeit in Ägypten weit verbreitet war, bildet nur einen Theil eines grösseren Werkes, in dem ausserdem die den Planeten heiligen Pflanzen in ähnlicher Weise behandelt waren. Mit Hülfe von zwei in der medieinischen Com-- pilation des Actios (6. Jahrhundert) erhaltenen Bruchstücken des Orpheus wird die Schrift für diesen Orpheus in Anspruch genommen und ihre Entstehung auf 2. bis 4. Jahrhundert fixirt. 3. Hr. Conze überreichte die 16. Lieferung der im Auftrage der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien von ihm heraus- gegebenen »Attischen Grabreliefs«; es ist die erste Lieferung des letzten Bandes des Werkes. 4. Hr. Hruszer überreichte sein Werk » Das Strafrecht der Isländer- sagas« (Leipzig ı9L1), Hr. Ev. Mrver die 17. wissenschaftliche Ver- öffentlichung der Deutschen Orient-Gesellschaft: Conr. Preusser, Nord- mesopotamische Baudenkmäler altehristlicher und islamischer' Zeit (Leipzig 1911). Sitzungsberichte 1911. 76 838 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 19. October 1911. Über eine spätorphische Schrift medizinischen Inhalts. Von Prof. Dr. M. WELLMANN in Potsdam. (Vorgelegt von Hrn. Diers.) Unter dem Namen des Orpheus sind uns in dem ersten Buche der großen medizinischen Kompilation des Aötios aus dem 6. Jahrhundert zwei Bruchstücke erhalten, die von der Heilkraft des &enenicsakoc und der Kanaminen handeln. Beide finden sich in Agers Orphica 223: da der Text an zwei Stellen mit Hilfe der von A. Orivıerı in den Studi italiani di filologia elassica IX 299ff. publizierten Lesarten des Codex Messinese Nr. 84 geändert werden muß und das zweite Bruchstück von Asgeı unvollständig ediert ist, so setze ich beide Fragmente her: Aöt. 16 f.10"12: *Opserc a& eHci‘ AlaoyY TOIC AIMOTITYIKOIC TOY xXYAoY TÄC EnenIıc$AKoY KYABoYC B’ META MEnıToc To A NHCTEI TIIEIN, KAl EeYeewc CTABHCETAI. TOIC AE BICIKOIC, BHCIN, KATACKEYAZE KATATIOTIA OYTWC" NAPAO- CTÄXYOC <- B', ZIFFIBEPEWC °- B’, CTIEPMATOC ENENICHAKOY TIEPWCMENOY (KAI) KE- KOMMENOY KAI CECHCMENOY <- IA’, TIETIEPEWC MAKPOY <- IB" ANANAÄMBANE TO XYAW KAl TIOIEI KATATIOTIA KAl AlAOY < A TIPWI NHÄCTEI KAl EIC KOITHN ÖMOIWC, Kal ETTIPPOBEITW YAATOC KABAPOY'. Aöt. I ıof. 12" 2: 'Opserc A& eHcın, OTI d xvaoc AYTAc (scil. TÄC Kana- MINOHC) CYN IcW POAINW METÄ YIMYElOoY AEIWBEIC WC FAOIOF EXEIN TIAXOC Kal ETTIXPIOMENOC TÄ TIYPIKAYCTA BEPATIEYEI. TO AE TIAPAAOZON, OTI OYAE OYAH ®AINETAI KAl TPIXOPYEI Ö TÖTIOC. CYN KIMWAIA AE KAI ANÖH ICOIC AEIWCAC TON XYAÖN KAl EITIXPICAC METWTION KA| KPOTABOYC TIAYCEIC TTAPAXPÄMA KESANÄC ÖAYNAC”. ! Ich gebe den Text nach der Aldina Venedig 1534 (A). dem ('od. Messinese (M) und der lateinischen Übersetzung des Cornarius (C). AlMoTITolkolc AM: verbessert — KYA- eoyc NM’: Kokkla A — NACTIC AM: ieiunis in potu Ü: verbessert — zIrrIBerewc <-B" fehlt in C — Kal hinzugefügt — MaKPoY fehlt in AC — moi Kal AM: fehlt in € — ernı- rIPoxeita Azer ohne jede handscehriftliche Gewähr. 2 yymmyelwo AM: verbessert von AserL — Exel ÄBEL — TIYPIKAYTA Age; beides ist möglich — vielleicht MAPAAOZÖN Ecrin. Die Worte T6Ö AEC TIAPAAOEON bis OAYNAC fehlen unbegreiflicherweise bei Aseı., M. Weremans: Über eine spätorphische Sehrift medieinischen Inhalts. 839 Woher stammen diese beiden Bruchstücke? Es ist bekannt, daß unter dem Namen des Orpheus schon in hellenistischer Zeit eine ganze Reihe von apokryphen Schriften, teilweise in metrischer Form, um- liefen, die vornehmlich wohl auf ägyptischem Boden entstanden sind. Erst kürzlich hat dies J. Hrrs in seiner Münchener Dissertation »Die angeblichen orphischen “Epra kai Hmeraı« (1907, 31f) für die "EsHmeriaec erwiesen., Diese Apokrypha gehören wie die unter dem Namen des Demokrit überlieferten Fälschungen, über die ich demnächst ausführ- licher handeln werde, den verschiedensten Zeiten an; es ist völlig ver- kehrt, nur eine Fabrik für diese Produkte anzunehmen. Was nun unsere beiden Fragmente anbetrifft, so könnten sie sehr gut aus einer Schrift TTeri sapmAkwn entnommen sein, wie sie nach dem bekannten Zeugnis des Klemens aus Alexandrien (Srron. VI 37, 3 S.450, 2 St.) Hermes Trismegistos verfaßt haben soll. Daß dem nicht so ist, lehrt die von G. Rorruer hinter seiner Ausgabe des Johannes Laurentius Lydus De mensibus leider ungenügend edierte Schrift TTep! BoTan®n xyaucewc', die zuerst in ausführlicher Weise von dem trefflichen Ernst H. F. Meyer in seiner Geschichte der Botanik (II 340f.) gewürdigt worden ist. Es ist danach kein Zweifel, daß die von RoErHer publi- zierte Schrift nur der erste Teil eines größeren Werkes ist, in dem die Pflanzen der ı2 Tierkreiszeiehen — zu ihnen gehörten auch die von Ps. Orpheus behandelten, das Enenicsakon und die KAnAMINEH — SO- wie die der sieben Planeten mit einer Einleitung und einem beson- deren Schluß behandelt waren. Der zweite Teil, der E. Meyer nur in der lateinischen Übersetzung bekannt war, liegt nunmehr dank der Publikation der astronomischen Handschriften auch im Original- text in verschiedenen Fassungen vor’. Der Titel lautet im Codex Monacensis 542: Ai BOTAnAI TON 18° zwalun Ekaoeelcaı trapA Epmo?. Die Erwähnung des Hermes Trismegistos sowie die Einleitung, in der Hermes nach bekanntem Muster dem Asklepios, wie es scheint, Unter- weisung gibt, führt zunächst auf den Kreis des dem 2. Jahrhundert v. Chr. angehörigen Propheten Nechepso (Petosiris), der als Begründer ! Über die handschriftliche Überlieferung vel. H. Dırrs, Die Handschriften der antiken Ärzte, Abh. d. Berl. Akad. d. Wiss. Il 44. Nachträge 53. 2 -Catal. eod. astrol. Graee. IV 133£., VI 831., VII 231f. ° Vgl. Rırss, Nechepsonis et Petosiridis fragmenta, Philologus Suppl. VI 381f. Ein interessantes neues Bruchstück ist in dem Dynameron des Aelius Promotus c. 96 erhalten: Anno KonnYPion BeoAaoTion (gegen Augenkrankheiten vgl. Gal. XII 754: Cels. VI 6,6 p. 228. 25: Net. VII 118) KAnoYmenon Cwcittönewc EIKOCAEAPON (sie) XPICBEN Ymo ToY KyPloy CaPArılaoc TTTOneMmAlw BACINEI KATÄ TOYC YTINOYC, Al’ 0% EBEPATTEYEH Yr1ö Nexey& TIPO®HTOY. KAI ÄNEOHKEN ANATPAMMAC EN MEmMmBlAI Kal EN TO MerAnw CAPATII@D KAl EN T® KAnGEw. H A CTHAH Kal H KATACKEYH ErKEITAl EN TÖ METANW AYNAMEPO. H AE erneecic Hae. Es folgen die Bestandteile. 76* 840 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 19. October 1911. dieser medizinisch-astrologischen Literatur gelten darf‘. Da aber Ne- chepso selbst in der Einleitung erscheint, gleichsam als Quelle der folgenden Ausführungen, so ist der Schluß unabweisbar, daß für diese Schrift ein jüngerer Verfasser anzusetzen ist. Die Worte lauten: sacı- neYc HN d Nexerw, ÄNHP CW®PONECTATOC Kal TIÄCH KEKOCMHMENOC ÄPETH, KAl TIEPI MEN BEIAC GWNÄC ÄTIANTA MABEIN HYCTÖXHCE. ®YCEI AC XPHCÄMENOC ÄrABH CYMTIABEIAC NIEWN KAl BOTANDN ETTENÖHCE, TOYC KAIPOYC KAl TOYC TOTOYC AIAAEZAC, EN OIC TÄC BOTÄNAC ETIETNW ANAAAMBANEIN. Der von mir gezogene Schluß wird bestätigt durch einen andern Umstand. Rorrner hat bereits in seiner Ausgabe darauf hingewiesen, daß in dem Abschnitt über die iepA BoTAnH (Trerıctereon 328, 5 ff.) eine ganze Partie aus Dio- skurides (IV 60, 2 S. 215, 2ff.) entlehnt ist. An dieser Tatsache ist angesichts der wörtlichen Übereinstimmung nicht zu zweifeln; dazu kommt, daß auch in dem Abschnitt über die heiligen Pflanzen der Planeten diese Abhängigkeit deutlich zutage tritt. Ich begnüge mich mit einem Beispiel. Cat. cod. astr. VII 234 heißt es vom Fünffinger- kraut, der heiligen Pflanze des Hermes: e£reı A& KAÖnAc KAP®OEIAEIC, nenToYc, cmieamialoyc. (so ist mit Pitra zu lesen), »yana Eoıköta HAYöcmw TIENTE KYKAWBEN ECKXICMENA, ÄNGOC WXPÖN. ®YETAI AC EN AÄNYAPOIC TÖTIOIC KAl THN PIZAN Exeı Yrıepyeron. Damit vergleiche man D. IV 42 (200, 2 ff.): KAÖNAC WEPEI KAP®OEIAEIC, AETITOYC, CITIBAMIAIOYC, &b WN Ö KAPTIÖC" &YAAA A& Exei EOIKÖTA HAYÖCMW TIENTE KAB EKACTON MÖCKON, CITANIWC AE TIOY TINEIONA, KYKAWBEN ECXICMENA TIPIONOEIAÜC, ÄNGOC AL WXPÖNEYKON. »YETAI A& EN EoYAPOoIc TOÖTOIC KA! TIAP ÖXETOIc. PizAN A& Exei YIIepveron KTA. Wir dürfen aus dieser Abhängigkeit den weiteren Schluß ziehen, daß die Schrift frühestens dem 2. Jahrhundert n. Chr. angehört. Bei diesem Sachverhalt wird man sich nun nieht wundern, wenn mit Hilfe der beiden Orpheusfragmente der, wie ich glaube, unwiderlegliche Beweis geführt werden kann, daß unsere Schrift wenigstens zur Zeit des Aötios (6. Jahrhundert) bzw. zur Zeit des Arztes Didymos (4./5. Jahr- hundert), aus dessen "OktArtomoc die beiden Zitate, wie ich vermute, stammen’, unter dem Namen des Orpheus umlief. Die beiden Bruch- stücke kehren nämlich so gut wie wörtlich in der Schrift wieder: 315, 21: KPIOY BOTÄNH ECTIN EREAICHAKON' TIOIEI TÄP TIPÖC TE AIMATOC ANATWTHN KAl ®BICIKOYC KA CTIAHNIKOYC Kal YCTEPIKÄC AIABECEIC. TIPÖC MEN OYN AIMATOC ANATWFÄN EIC TPEIC KYAeoyc TOT xYno? BAne MEenıToc ÄTTIKOY lo A’ Kal Alaoy TIINEIN NÄCTEI, KA) EYeewc ICTATAI H $OPÄA TOY AIMATOC. TOIC ! Vel. Kroız, N. Jahrb. f. Phil. VII 559f.; Rerrzexsrein, Poimandres 3f. 1 1gf. ® Dieser Didymos spielt in der späteren medizinischen Literatur dieselbe Rolle, wie im r. Jahrhundert n. Chr. Xenokrates aus Aphrodisias: er ist der Vermittler des wüsten Aberglaubens, der uns hier und da bei A&tios und Alexander von Tralles be- gegnet. Vgl. E. Over, Rhein. Mus. XLV 2ı8$, M. Wernmann: Über eine spätorphische Schrift medieinischen Inhalts. 841 A B»BICIKOIC CKEYÄZETAI KATATIÖTION’ KPÖOKOY KwPYkioy <-A', NAPAOCTÄXYOC <. 8’, [10%] cmepmatoc EnenicoAKoY TIE@PYTMENOY Kal CECHCMENOY <- IA’, TIE- TIEPEWC MAKPOY <- IB ÄNANÄMBANE TO XYAW Kal TIOIEI KATATIÖTIA HMIAPATMA KAl AlAOY T NHCTEI TIPWI KAl T’ EIC KOITHN, Kal TIPWI A& -ETTIPPOGEITW YAATOC KABAPOY KyYäeoyc B''. 323, 4: TIAPGENOY BOTÄNH KAAAMINOH, AYNÄMEIC EXOYCA NIAN BAYMA- ZECOAI AYNAMENAC. CKEYÄZETAI AC »ÄPMAKON TOIOYTON’ AAMBANE YIMYEIOY OCON oeneıc, EITA Poainw Kal TO XYa® TÄC BOTÄNHC ANAAAMBÄNWN, WC TENECBAI rAOIOY TO TIAXOC, ETIIXPIE TÄ TIYPIKAYCTA KAl BEPATIEYCEIC. TO AE& TIAPAAOEZÖN EcTı TOIOFTON, OTI OYAH 0Y @AINETAI KAl TPIXOBYEN .... EAN A& |Kal| Kımwnlac KAl ANÖHC ICON ICOIC ÄNANABWN TIOIHCHC TAOIOY TIÄXOC KAl KESANAATOYNTAC TO METWIION KAl TOYC KPOTÄGOYC EITIXPICHC, TIAYCEIC TIAPAXPÄMA THN ÖAYNHN”. Die Übereinstimmung spricht hoffentlich für sich selbst; denn daran wird niemand Anstoß nehmen, daß in dem Pillenrezept des ı. Kapitels gegen Schwindsucht je ein Bestandteil bei beiden Autoren fehlt; in dem Texte des Ps. Orpheus hat sicher sowohl der korykische Krokus wie der Ingwer als Bestandteil des Rezeptes gestanden. Ernst Meyer hat a. a. O. 347 die Vermutung ausgesprochen, daß die Schrift dem 4. bis höchstens 6. Jahrhundert n. Chr. angehört. Wir sehen, daß ihn dabei das richtige Gefühl geleitet hat. Auf Grund der voraus- gehenden Ausführungen werden wir sagen müssen, daß sie ein Mach- werk des 2. bis 4. Jahrhunderts ist und den Namen des mythischen Vertreters thrakischer Sangeskunst geführt hat’. ! Der Text ist von Roeruer ediert nach dem Codex Monac. 542 (M) und Codex Vossian. (V). BOTÄnHc VM: verbessert — »eHclakoYc V — men fehlt in M — BANNETAI M — NnHÄcTH AlaoTal TIInein M — H ®oPA felilt in V — ToY fehlt in M — kopykior MV — TOoY nenIcivAKoY M —- TIEPPITMENOY V — CECHMEnoY M: cEecHMEIwmenoY V — <- IA’ von mir hinzusfügt — 18] 8° MV, verbessert — Alaoy TO TIroi r’ M — Kal TIPwi A& verbessert: KATÄ A& Pol V: tIPr@i ae M — EnipwsArw M: Emipwseito V. 2 EKTH BOTÄNH V — AYNAMIN und AYNAMENHN V — AAMBANE V: AABON M — vımyeion] Yımmieıon M: Yıminsion V — ÖcHn M — PöaHc V: Poainoy M: verbessert — to? xyaoY MV: verbessert — TÄc BoTAnHc fehlt in V — renÄceaı V — TO vor MAXoc fehlt in V — serarieYeı M: eeparteYcewc V: verbessert — oYnol Kal oY V — vielleicht OYAE @AINETAI — KAl Dittographie — KiImoalac M — tioikceic VM: verbessert — EN METOTIO KAl KPoTA@oıc V — xPpiceic M: Emixpie V: verbessert — TAYcH MV: verbessert — H ÖAYNH V. 3 Ein Pendant zu unserer Schrift bildet der Traktat "ErmoY ToY TPIcMmericToY repi ceicmoY (Catal. cod. astr. VII 167), der im Cod. Berol. Phill. 1577 f.147 betitelt ist Ceicmonörlon "OPBEwc. Ausgegeben am 26. October. ah v ee { 5 f ur ra KERN au hd; BILHIE Mr Bi iu j half an! re Un te lh, BL N 7 u Wu Irina ee Wal sh lu 2; % N i ’ s a‘ Ti Ka Er 4 i ‘ 1 fa 247 ur en Ins Haulnpi dh F / f - % 4 wi N EM Fi Da « L { “ Sa, Bus E Bi. Fr :: ”% iM „a ö Bi } im Y ni 5 v t Rute fi LAHM ZEI ” \ 5 3 Fr j \ * i ' f . w 843 SITZUNGSBERICHTE 191. XL. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. l. Der wissenschaftliche Vortrag fiel aus, da das auf der Lese- liste stehende Mitglied inzwischen verstorben war. 2. Hr. Orrn überreichte die 2., 3. und 4. Lieferung der italieni- schen Übersetzung seiner Anatomisch-pathologischen Diagnostik. Turin TOLT. 844 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. Oetober 1911. — Mitth. v. 6. Juli. Mesothoriumversuche an tierischen Keimzellen, ein experimenteller Beweis für die Idioplasma- natur der Kernsubstanzen. Von Oscar HErRTwIG. (Vorgetragen am 6. Juli 1911 [s. oben S. 719).) Dritte Mitteilung. Vor einem Jahr habe ich der Akademie von Untersuchungen berichtet, welehe über die Wirkung der Radiumstrahlung auf die Entwicklung tierischer Eier handelten'. Seitdem sind dieselben im Archiv für mikro- skopische Anatomie” und gleichzeitig als Separatabhandlung” unter dem Titel: Die Radiumkrankheit tierischer Keimzellen von mir veröffent- licht worden, nachdem ich während des Wintersemesters auch noch das mikroskopische Studium der konservierten Froscheier und -larven an Schnittserien habe ausführen können. Bei genauerer Durcharbeitung des Materials und weiterem Nachdenken schien sich mir die Möglich- keit darzubieten, durch Variierung und Vermehrung der Experimente in einigen Punkten über das bereits Erreichte hinauszukommen. Vor allen Dingen aber lag mir daran, die Wirkung stärkerer Radiumpräpa- rate als der zuerst von mir benutzten bei Bestrahlung tierischer Keim- zellen kennen zu lernen. Nach Bestimmungen, die Hr. Rusgens im Physikalischen Institut hat ausführen lassen, haben die beiden von der Akademie entliehenen Radiumpräparate eine Aktivität von 7.4 und 5.3 mg reines Radiumbromid. Ein drittes, von der Kaiser-Wilhelm- Akademie mir freundlichst zur Benutzung überlassenes Präparat besaß nur eine Aktivität von 2.0 mg. Da sieh mir jedoch Schwierigkeiten darboten, ein viel stärkeres Radiumpräparat als 7.4 mg zu erhalten, glaubte ich als Ersatz das von Hrn. Prof. Haun neu dargestellte Mesothorium gebrauchen zu können, welches ja nach der Ansicht der Chemiker und Physiker in ’ Sitzungsber. d. Preuß. Akad. d. Wiss. 19ro, Heft XXXIX. ?2 Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 77. ıgrı. Die Radiumkrankheit tierischer Keimzellen. Ein Beitrag zur experimentellen Zeugungs- und Vererbimgslehre. Verlag von Friedr. Cohen, Bonn ıgıı. 3 Herwewıc: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 845 seinen physikalischen Eigenschaften, namentlich in der Aussendung der ß- und y-Strahlen, um die es sich in meinen Versuchen allein handelt, dem Radiumbromid sehr nahesteht. Traf es sich doch für mich sehr günstig, daß gerade in dieser Zeit eine größere Quantität dieser kost- baren Substanz durch die Munifizenz des Hrn. Dr. von Börrinser der Akademie geschenkt werden sollte. Durch die freundliche Vermitt- lung von Hrn. Enı Fischer konnte ich denn auch im März, noch ehe das Mesothorium in den Besitz der Akademie übergegangen war, von Hrn. Prof. Hamy 2 Kapseln Mesothorium erhalten, von denen die eine eine Aktivität von 55 mg, die andere von 30 mg reines Radiumbromid besitzt. Die eine ist daher viermal, die andere fast achtmal so stark als das in den früheren Versuchen benutzte stärkste Radiumpräparat. Die während der Laichzeit von Rana fusca im März mit Meso- thorium angestellten Experimente zeigten zur Evidenz, daß seine physio-, logischen Wirkungen, wenn wir die durch größere Aktivität der beiden Präparate bedingten Abweichungen berücksichtigen, mit denen des Radiumbromids genau übereinstimmen. Ehe ich mich aber zur Be- sprechung dieser Experimente selbst wende, will ich erst einige Worte über die Hauptergebnisse der früheren Versuche mit Radiumbromid vorausschicken. Da die in Entwicklung tretenden Keime der Wirbeltiere aus der Verschmelzung zweier Komponenten, der Ei- und der Samenzelle, her- vorgegangen sind, können vier verschiedene Arten von Experimenten bei der Bestrahlung ausgeführt werden. Zur bequemeren Verständigung habe ich sie als A-, B-, C- und D-Serie bezeichnet. In der A-Serie wird die Be- strahlung nach der Vereinigung von Ei- und Samenfäden während des Beginns der Zweiteilung des befruchteten Keimes vorgenommen. In der B-Serie wird die Samenzelle allein bestrahlt und zur Befruchtung eines unbestrahlten, also normalen Eies verwandt. Die C-Serie liefert das Gegenstück hierzu, indem jetzt umgekehrt die Eizelle vor der Befruch- tung bestrahlt und mit normalen Samenfäden befruchtet wird. In der D-Serie werden beide Komponenten für sich bestrahlt und dann durch Vornahme der Befruchtung untereinander verbunden. Je nachdem man in dieser oder jener Weise die Versuche aus- führt, ergeben sich im Verlauf des Entwicklungsprozesses Verschieden- heiten, welche sich bei der Beantwortung der Frage, welche Sub- stanzen in den Keimzellen durch die Bestrahlung verändert werden, verwerten lassen. Denn in den Keimzellen selbst sind unmittel- bar nach der Bestrahlung Veränderungen auch bei Anwendung der stärksten Vergrößerungen direkt nicht wahrzunehmen. Bestrahlte Eier und Samenfäden unterscheiden sich von normalen in keiner für uns wahrnehmbaren Weise. Die Samenfäden bewegen sich wie 846 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. Oetober 1911. — Mitth. v. 6. Juli. normale und befruchten das Ei. Daß sie aber, und zwar bei län- gerer und intensiverer Bestrahlung sogar sehr erheblich verändert werden, läßt sich auf indirektem Wege auf das deutlichste feststellen, nämlich an den Abweichungen, welche die Entwicklung bestrahlter Keimzellen im Vergleich zu normalen darbietet. Der Entwicklungs- prozeß läßt sich so, wie sich gezeigt hat, als ein außerordentlich feines Reagens für die Beurteilung («er in den Keimzellen hervor- gerufenen Radiumwirkung verwerten. Die Abweichungen vom normalen Entwicklungsprozeß äußern sich in einer Verlangsamung der Zellteilungen und in dem verspäteten Ein- tritt einzelner Gestaltungsprozesse, bei höheren Graden der Radium- wirkung in einem mehr oder minder frühen Stillstand der Entwick- lung am 2., 3., 4. oder 5. Tag, mit einer ausgesprochenen Tendenz ‚ler Zellen zum Zerfall; daher sich denn auch stets an den Stillstand der Entwicklung bald der Tod des Keimes anschließt. Aber auch bei längerer Dauer der Entwicklung stellen sich mannigfache Abweichungen von der Norm in der Bildungsweise der Organe ein, wobei nur wenige Organe eine Ausnahme machen. Ich erwähne den mehr oder minder gestörten Verlauf der Gastrulation mit seinen Folgeerscheinungen, wie der Spina bifida, die pathologische Entwicklung des Zentralnerven- systems, z. B. Anencephalie, ferner mangelhafte Ausbildung des Herzens, der Gefäße und des Blutes, Verkümmerung der Kiemen, Geschwulst- bildungen in manchen Bezirken der Haut, Bauchwassersucht, Zwerg- bildung der Larven usw. , Da alle diese Veränderungen pathologisch sind und in der Regel überhaupt nicht wieder zur Norm zurückgeführt werden können, habe ich wohl mit Reeht in meiner soeben veröffentlichten Abhandlung von einer Radiumkrankheit gesprochen. Das heißt, durch die Bestrah- lung haben die Keimzellen in ihrer Konstitution derartige bleibende Veränderungen erfahren, daß der an ihnen sich abspielende Entwick- lungsprozeß ein pathologischer wird. Daher können auch die Keim- zellen selbst, die in dieser oder jener Weise die Radiumwirkung er- fahren haben, ebenso aber auch die Generationen von Zellen, welche im Furchungsprozeß aus ihnen entstehen, als radiumkrank angesehen werden. Die Wirkungen der Bestrahlung fallen bei Verwendung desselben Radiumpräparates und bei gleicher Zeitdauer sehr verschieden aus, je nachdem es sich um Versuche der A-, B- oder Ü-Serie handelt. In der A-Serie ist die Schädigung eine viel erheblichere als in den beiden anderen. Während bei diesen unter den gleichen Versuchsbedingungen die Entwicklung noch fortschreitet, kommt sie dort schon zum Still- stand, welchem dann das Absterben des Eies rasch nachfolgt. Es . = ® aeg ler; Herrwiısc: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 847 läßt sich dieser Unterschied ja auch auf Grund unserer derzeitigen Kenntnisse vom Wesen des Befruchtungsvorganges leicht verstehen. Bei der Bestrahlung des befruchteten Eies während der Zweiteilung werden beide Komponenten desselben, die vereinigten Ei- und Samen- zellen, von der Radiumwirkung gleichmäßig betroffen, in den Expe- rimenten der C-Serie ist nur das Ei vor der Befruchtung bestrahlt worden, die andere Komponente aber, der Samenfaden, von normaler Beschaf- fenheit geblieben. Wenn unter diesen Bedingungen die. Entwicklung jetzt einen viel besseren Verlauf als in der A-Serie zeigt, so läßt sich dies wohl nicht anders als in der Weise erklären, daß das radiumkranke Ei durch die Befruchtung mit einem normalen Samenfaden in seiner Konstitution wieder aufgebessert wird. Es muß also durch den Samen- faden in das Ei wieder eine Substanz eingeführt worden sein, welche als Ersatz für die durch Bestrahlung radiumkrank gewordene Substanz des Eies zu dienen imstande ist. Wenn man bei Experimenten der A-Serie verschieden starke Radiumpräparate oder wenn man ein Präparat während kürzerer oder längerer Zeit, von 5 Minuten bis zu mehreren Stunden, einwirken läßt, so ergeben sich sehr große Unterschiede in der Entwicklungsfähigkeit der so verschieden stark und verschieden lang bestrahlten Eier. Es läßt sich für die A-Serie hier die Regel aufstellen: die Bestrahlung des befruchteten Eies während des ersten Furchungssta- diums schädigt um so mehr die Entwicklung und bringt sie um so früher zum Stillstand, je stärker das verwandte Radiumpräparat und die Dauer seiner Einwirkung ist. Wenn z. B. befruchtete Eier auf der Zweiteilung mit einem schwachen Präparat von 2 mg reinem Radiumbromid 5 Minuten lang bestrahlt werden, so entwickeln sich einige von ihnen zu einer Gastrula. andere werden noch im günstigsten Fall zu einem gestreckten, wenn auch pathologischen Embryo, auf dessen Rückenfläche sich ein Nerven- rohr mit Merkmalen des Zerfalls angelegt hat. Entweder sterben sie am dritten oder spätestens am vierten und fünften Tag ab. Dagegen geht bei Verwendung eines Präparates von 7.4 mg reinem Radiumbromid - und bei einer Einwirkung von 5 Minuten die Entwicklung niemals über das Keimblasenstadium hinaus, und der Radiumtod erfolgt schon im Laufe des zweiten Tages nach der Befruchtung. Auch bei drei- stündiger Bestrahlung mit 7.4 mg entwickelt sich das Ei höchstens bis zur Keimblase. Viel kompliziertere und merkwürdigere Ergebnisse liefert die Be- strahlung in der B- und C-Serie. Ein Vergleich zwischen beiden führt zu der in mancher Hinsicht überraschenden und in theoreti- scher Beziehung sehr wichtigen Tatsache, daß es für den 848 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. Öetober 1911. — Mitth. v. 6. Juli. Ablauf des Entwicklungsprozesses im großen und ganzen keinen Unterschied ausmacht, ob das unbefruchtete Ei be- strahlt und dann mit einem unbestrahlten, also gesunden Samenfaden befruchtet worden ist oder ob umgekehrt ein normales Ei sich mit einem bestrahlten Samenfaden im Be- fruchtungsprozeß vereinigt hat. (Siehe Literatur G. Hrrrwic.) Überraschend waren diese Tatsachen insofern genannt worden, als ja das Ei den Samenfaden an Masse um das Vieltausendfache über- trifft. Von der Bestrahlung des unbefruchteten Eies in der C-Serie sollte man daher eine sehr viel größere Schädigung in der Keiment- wicklung erwarten, als sie die gleich lange und gleich starke Bestrah- lung des Samenfadens in der B-Serie ausübt. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären? Am nächsten liegt hier wohl die Annahme, daß nicht alle Substanzen des Eies in gleicher Weise auf die Radiumstrahlung reagieren, daß ferner eine Substanz im unbefruchteten Ei durch das Radium getroffen werden muß, welche auch im Samenfaden in annähernd gleicher Menge vorhanden ist. Durch unsere Erkenntnis des Befruchtungsprozesses und der Kern- teilung wissen wir, daß es eine Substanz, welche diesen Anforde- rungen entspricht, in der Ei- und Samenzelle gibt; es ist die Kern- substanz. Es liegt daher der Schluß nahe, ja seine Annahme wird durch das wissenschaftliche Denken sogar gefordert, solange sich da- durch alle Erscheinungen erklären lassen und nicht andere Gründe dagegen sprechen, daß durch die Radiumbestrahlung in erster Linie die Kernsubstanzen der beiderlei Geschlechtszellen affiziert werden und für den pathologischen Ablauf des Entwicklungsprozesses radiumkranker Eier verantwortlich zu machen sind. Hiermit erledigt sich die von Scuwarz aufgestellte, von SCHAPER, WERNER und anderen angenommene Lezithinhypothese: Nach ihr soll in den Zellen Lezithin durch die Radiumbestrahlung zersetzt werden, und seine giftigen Abspaltungsprozesse sollen die Zellfunk- tionen schädigen. Abgesehen davon, daß der chemische Nachweis der giftigen Zersetzungsprodukte des bestrahlten Lezithins nicht er- bracht ist, steht die Hypothese mit allen durch unsere Experimente in der A-, B- und (-Serie ermittelten Tatsachen in Widerspruch. Denn wenn auch Lezithin sich aus dem Samen gewinnen läßt, so stellt doch das Hauptdepot desselben der Nahrungsdotter der Eizelle dar. Durch Bestrahlung des riesigen Eies müßten daher viel mehr giftige Zersetzungsprodukte als durch Bestrahlung des winzigen Samen- fadens entstehen. Dementsprechend müßte daher auch der Entwick- lungsprozeß in der C-Serie sehr viel schlechtere Resultate als in der Herrwıs: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 849 B-Serie liefern, während im Gegenteil der Grad der Schädigung in beiden nahezu derselbe bei gleicher Stärke des Präparates und bei gleich langer Bestrahlung ist. Wie in diesem Punkt, so versagt die Lezithinhypothese auch noch in einem zweiten. Sie kann nicht erklären, wodurch der Ein- tritt eines auch nur kurz bestrahlten Samenfadens in ein gesundes Ei eine so gewaltige Wirkung ausübt, daß alle im Verlauf des Ent- wieklungsprozesses von ihm abstammenden Embryonalzellen radium- krank sind. Wenn es sich um ein dem Samenfaden nur anhaftendes chemisches Gift, um Zersetzungsprodukte des Lezithins, handelte, so müßte seine Menge, da sie nur einen Bruchteil des an sich schon winzigen Samenfadens betragen könnte, im Vergleich zum Ei eine verschwindend kleine sein. Das chemische Gift müßte zunächst auf die Eintrittsstelle des Samenfadens im Ei seine Wirkung ausüben. Da ferner das Ei keine Flüssigkeit, sondern ein organisierter Körper ist, so läßt sich schwer verstehen, in welcher Weise das Gift gleich- mäßig mit dem ganzen Eiinhalt durchmischt wird. Eine Durch- mischung müßte aber doch angenommen werden, um zu erklären, daß auch die Zellen, welche aus der Substanz des Eies vis-A-vis der Eintrittsstelle des Samenfadens entstehen, radiumkrank werden. Wenn wir nun aber auch über das Bedenken, wie physikalisch-chemisch die Durehmischung zustande kommt, uns hinwegsetzen und sie einfach annehmen, so wird jedenfalls dadurch die dem Samenfaden an- haftende, an sich schon homöopathische Giftdosis noch mehr homöopa- thisch gemacht; denn sie wird noch vieltausendfach durch den ge- sunden Eiinhalt verdünnt und dadurch in entsprechendem Maße bis zur Unschädlichkeit abgeschwächt. In diesem Punkt bereitet unsere Annahme, daß die Kermsub- stanzen durch die Radiumstrahlung in erster Linie affıziert werden, nicht nur keine Schwierigkeiten, sondern ist sogar in jeder Beziehung geeignet, nach allen Richtungen die in unseren verschiedenen Experi- menten beobachteten Erscheinungen zu erklären'. Von den Kern- substanzen wissen wir ja durch sichere Beobachtung, daß sie in der Ei- und Samenzelle nicht nur in äquivalenten Mengen vorhanden sind und als solche bei der Befruchtung zu der gemischten Anlage ' Wenn ich oben den Ausdruck »affiziert« gebrauchte, so geschah es, weil es zur Zeit wohl unmöglich ist, anzugeben, in welcher Weise die Kernsubstanzen durch die Radiumbestrahlung chemisch oder physikalisch verändert werden. Wir können nicht mehr sagen, als daß sie biologisch, d.h. in ihren Wirkungen im Lebensprozeß, bei der Entwieklung des Organismus, verändert sind. Diese vorsichtigere Ausdrucks- weise genügt aber auch vollständig bei der Erklärung der Fragen, um die es sich hier handelt. Denn was sich durch die chemische Lezithinhypothese nicht erklären läßt, wird durch unsere Annahme leicht verständlich. 850 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. October 1911. — Mitth. v. 6. Juli. des Keims zusammentreten, sondern daß sie auch das Vermögen unbegrenzter, Vermehrungsfähigkeit und sich periodisch wiederholender Teilbarkeit besitzen. In der B-Serie erhält dlaher mit dem Beginne des Entwicklungsprozesses jede Embryonal- zelle neben der normalen, vom unbestrahlten Ei abstammenden Kern- substanz auch eine Beigabe von der radiumkranken Substanz des Samenkerns. Hieraus erklärt sich leicht die ungeheuere Schädigung, welche ein gesundes Ei durch die Befruchtung mit einem nur 5 Mi- nuten bestrahlten Samenfaden erleidet, in ähnlicher Weise, wie die Giftigkeit des Contagium vivum einzig und allein auf seiner enormen Vermehrungsfähigkeit beruht. Als Beweis für die Leistungsfähigkeit unserer Erklärung kann aber in noch viel höherem Grade ein Komplex von Erscheinungen dienen, der bei der Variierung der Experimente in der B- und Ü-Serie uns entgegentritt und wohl auf jeden unbefangenen Beobachter über- raschend wirkt. Er steht nämlich auf den ersten Blick scheinbar in offenbarem Widerspruch zu der für die A-Serie schon aufgestellten Regel: »Die Bestrahlung des befruchteten Eies während des ersten Furchungsstadiums schädigt um so mehr die Entwicklung und bringt sie um so früher zum Stillstand, je stärker das verwandte Radium- präparat und die Dauer seiner Einwirkung ist.« Dieser Satz ist auf die Ergebnisse der B- und C-Serie nicht ohne weiteres anwendbar. Die Bestrahlung mit schwächeren und stärkeren Radiumpräparaten oder während kürzerer und längerer Zeit führt hier zu viel komplizierteren Verhältnissen, die sich unter dem Bild einer abfallenden, dann aber wieder aufsteigenden Kurve darstellen lassen. Nur der abfallende Teil der Kurve entspricht der für die A-Serie gültigen Regel, das heißt, wenn ein vor der Befruchtung bestrahltes Ei mit einem normalen Samenfaden oder umgekehrt ein normales Ei mit einem bestrahlten Samenfaden befruchtet wird, so verschlechtert sich die Entwicklung zunächst und kommt früher zum Stillstand, entsprechend der Stärke der Radiumwirkung', welche nur eine der beiden Komponenten des Keims getroffen hat. Von einem Tiefpunkt der Kurve an gestaltet sich dann aber die Entwicklungsfähigkeit des Kies bei weiterer Steigerung der Radiumwirkung auf eine der beiden Komponenten in der B- und C-Serie in ganz auffälliger Weise besser, ! Die Radiumwirkung hängt dabei von zwei Faktoren ab: 1. von der Stärke des Präparates oder 2. von der Dauer seiner Einwirkung. Man kann daher die Experimente variieren, entweder indem man bei gleicher Zeitdauer verschieden starke Präparate anwendet, oder indem man bei Verwendung des gleichen Präparates es verschieden lange Zeit einwirken läßt. ; . Herrwıs: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 851 Tabelle I. 2) + + - 1—- IL & 4 _ _- + - 4 Er N 7 ZI + Ieznls T t 1 4 1 6 — / | a iR I A 7; — 5 in F r 1 Ze ‚ ne | 4 a Ta T 1 (an Er ! H—t 3 U r + =; 4 + 2 1 I- I — > je) [ [ Ik PL A BUBEN 1 ; | | 5 15 30 45 60 80 100 Die zwei Kurven I und II zeigen. wie lange sich Froscheier, die vor der Be- fruchtung 5 oder 15 oder 30 Minuten, ı oder 2 oder mehr Stunden mit Radium | bzw. III bestrahlt und dann mit unbestrahlten Samenfäden befruchtet worden sind, im Durehschnitt entwickelt haben. Die Dauer der Bestrahlung ist als Abszisse, die Länge der durchsehnittlichen Entwieklungsdauer bis zur Konservierung als Ordinate genommen. Die Dauer der Bestrahlung ist in Minuten (5. 15. 35. 60. 80. 100). die Länge der Entwicklung in Tagen (1 bis 9) angegeben. Bei Kurve I ist ein Radiumpräparat I von 7.4 mg reines Radiumbromid, bei Kurve Ill ein Radiumpräparat III von 2.0 mg reines Radiumbromid benutzt worden. Nach Güxtnmer Herewie. so daß die Larven ein Alter von 2, 3 Wochen und mehr erreichen und alle Organe, Zentralnervensystem, Auge, Ohr, Skelett, Muskulatur, in wesentlich normaler Weise ausbilden. Nur ihre geringere Größe, eine fast nie fehlende Bauchwassersucht und ein lähmungsartiger Zu- stand deuten auch dann noch deutlich auf ihre Abstammung von einem radiumkranken Keime hin. Zur Erklärung des scheinbaren Widerspruchs, der darin liegt, daß bei fortgesetzter Steigerung der Radiumwirkung, also bei Ver- stärkung der krankmachenden Ursache, der abfallende Teil der Kurve schließlich wieder in eine steil aufsteigende Richtung übergeht, daß die Entwicklung, anstatt weiter verschlechtert zu werden, im Gegen- teil eine sehr viel bessere wird, ist folgendes biologische Moment zu berücksichtigen. Es besteht in bezug auf die Kernsubstanz ein sehr wichtiger Unterschied zwischen der A-Serie einerseits und der B- und C-Serie anderseits. In der A-Serie wird. die gesamte Kern- 852 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. October 1911. — Mitth. v. 6. Juli. substanz des befruchteten Eies entsprechend der Dauer und In- tensität der Bestrahlung weniger oder stärker radiumkrank gemacht. In der B- und Ü-Serie dagegen setzt sich die Kernsubstanz aus einer normalen und einer radiumkranken Komponente zusammen, da entweder nur der Kern des Samenfadens oder des unbefruchteten Eies bestrahlt worden ist. Daher wird von dem Zu- sammenwirken beider das Maß der Entwicklungsfähigkeit des Eies bestimmt. Jedenfalls handelt es sich hier um einen komplizierteren Prozeß als in der A-Serie. Derselbe findet in der Eigentümlichkeit der Kurvenbildung in der B- und Ü-Serie einen für uns wahrnehm- baren Ausdruck und ist, wie ich glaube, in folgender Weise leicht zu erklären. Solange die bestrahlte Kernsubstanz noch die Fähigkeit, wie die gesunde zu wachsen und sich durch Karyokinese in Teilhälften zu zerlegen, besitzt, wird sie beim Furchungsprozeß auch allen Embryo- nalzellen als Beigabe zur g&sunden Kernsubstanz überliefert werden. Unter diesem Verhältnis wird die Schädigung der Embryonalzellen wachsen, je mehr die bestrahlte Hälfte der Kernsubstanz entsprechend der Intensität und Dauer der Bestrahlung radiumkrank geworden ist. So erklärt sich der absteigende Teil der Kurve leicht in prinzipiell derselben Weise wie in der A-Serie. Nun ist es aber auch eine feststehende Tatsache, daß bei größerer Steigerung der Radiumwirkung die Kernsubstanz schließlich so ver- ändert und geschädigt wird, daß Wachstum und Teilbarkeit zuerst verlangsamt und schließlich ganz aufgehoben werden. Der Beweis hierfür ist durch Bestrahlung der für solche Untersuchungen besonders geeigneten Kernteilungsfiguren von Ascaris megalocephala direkt ge- führt worden'. Von diesem Punkt an schaltet sich die radiumkranke Kernsubstanz als schädigendes Agens auf den Verlauf der Entwick- lung gewissermaßen von selbst aus, wie ein Contagium vivum, das durch ärztliche Eingriffe oder durch Selbsthilfe des Körpers, durch Schutzstoffe, durch Phagozyten usw. bei gewissen Krankheiten un- schädlich gemacht wird. Der Vergleich läßt sich noch weiter durch- führen. Denn wie bei Vernichtung der Infektionserreger die bis zu einem Höhepunkt gelangte Krankheit in mehr oder minder vollkom- mene Heilung übergeht, so verbessert sich auch in unserm Fall die Entwicklung in der B- und G-Serie. Befreit von der kranken und teilungsunfähig gewordenen bestrahlten Kernsubstanz kann jetzt die ! Pıvra Herewıg, Durch Radiumbestrahlung hervorgerufene Veränderungen in den Kernteilungsfiguren der Eier von Ascaris megalocephala. Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 77, Igıı. Herrwis: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 853 noch vorhandene gesunde Hälfte, die in der B-Serie vom Eikern, in der C-Serie vom Samenkern abstammt, ungehemmter in Aktion treten und die Eientwicklung wieder günstiger gestalten. Eine Entwicklung aber, bei welcher die Teilung der Zellen von Kernen besorgt wird, die entweder nur mütterliches oder nur väterliches Chromatin enthalten, ist eine eingeschlechtliche oder, wenn die Entwicklung von einer Ei- zelle ausgeht, eine parthenogenetische'. Nach diesen Ausführungen läßt sich das Schlußergebnis unserer Betrachtung dahin zusammenfassen, daß sich der bei extremen Radium- wirkungen zu beobachtende aufsteigende Teil der Kurve aus einer parthenogenetischen Entwicklung erklärt, hervorgerufen durch eine frühzeitige, teilweise oder vollständige Elimination des erkrankten be- strahlten Chromatins. Es handelt sich bei dem eigentümlichen Ver- lauf der Experimente in der B- und C-Serie gewissermaßen um eine Sanierung der Embryonalzellen dadurch, daß ihren Kernen die Dosis bestrahlten Chromatins nicht mehr beigemischt wird, weil dieses durch zu intensive Bestrahlung seine Vermehrungs- und Teilfähigkeit ver- loren hat. Je früher dies eintritt, je früher das schädigende Agens aus den Embryonalzellen eliminiert wird, um so besser muß sich die Entwicklung gestalten. Kurz und gut: um die eigentümlichen Er- gebnisse der B- und Ü-Serie zu verstehen, muß man berücksichtigen, daß hier zwei Chromatinarten, eine gesunde und eine kranke, neben- einander vorhanden sind und daß das bestrahlte Chromatin nur so lange die Entwicklung intensiver schädigen kann, als es sich ver- mehrt und auf alle Embryonalzellen als Contagium vivum über- tragen wird (absteigender Teil der Kurve), daß dagegen das gesunde Chromatin in der Entwicklung um so mehr zur Geltung kommt, je früher bei höheren Graden der Bestrahlung das kranke unwirksam gemacht wird (aufsteigender Teil der Kurve). Unserer Erklärung könnte der Einwurf gemacht werden, daß, wenn auch in vielen Abteilungen der Wirbellosen Parthenogenese vorkommt oder sogar künstlich hervorgerufen werden kann, doch die Eier der Wirbeltiere zu einer parthenogenetischen Entwicklung nicht befähigt zu sein scheinen. In dieser Beziehung begrüße ich es als ein glück- liches Zusammentreffen, daß es im Jahre 1910 Baraızron gelungen ist, auch Froscheier durch einen sehr einfachen Eingriff zur Entwicklung ohne vorausgegangene Befruchtung künstlich anzuregen. Dem Uterus ! Kerne, die aus der Vereinigung väterlichen und mütterlichen Chromatins ent- standen sind, nennt man jetzt gewöhnlich diploid, haploid dagegen solche, die nur aus der Hälfte der Kernsubstanz bestehen. Haploide Kerne sind Halbkerne, da sie nur die Hälfte der normalen Chromosomenzahl besitzen; sie stammen entweder vom Eikern oder vom Samenkern ab. Sitzungsberichte 1911. 1 =] 854 Sitzung der phys.-ınath. Classe v. 19. October 1911. — Mitth. v. 6. Juli. direkt entnommene Eier von Rana fusca wurden mit einer feinen, scharf zugespitzten Platinnadel vorsichtig angestochen und mit Wasser über- gossen. Der geringfügige, durch Verletzung der Eirinde entstandene Reiz genügte schon vollständig, um einen großen Prozentsatz der an- gestochenen Eier zu regelmäßigen Teilungen, zur Gastrulation usw. zu veranlassen. Allerdings ließen sich die so ohne Befruchtung entstan- denen Embryonen nur in geringer Anzahl weiterzüchten. Von 10000 angestochenen Eiern wurden nur 120 Larven zum Ausschlüpfen aus den Gallerthüllen und von diesen wieder nur 3 bis zur Metamorphose ge- bracht. Die parthenogenetischen Amphibienlarven scheinen also nur wenig lebenskräftig zu sein. Inzwischen ist die von Baraıron beob- achtete Parthenogenese, welche er eine Parthenogenese traumatique nennt, in diesem Jahre auch durch Hexseeuy und Bracner bestätigt worden. Unsere Erklärung des aufsteigenden Teils der Kurve in der B- und C-Serie durch parthenogenetische Entwieklung dürfte daher dem wirk- lichen Sachverhalt entsprechen. In der B-Serie kann die Entwicklung als eine teilweise parthenogenetische bezeichnet werden, weil der durch die Befruchtung in das Ei eingeführte Samenkern während der Anfangs- stadien wieder eliminiert wird, da er infolge intensiver Bestrahlung seine Vermehrungsfähigkeit und Teilbarkeit verloren hat. Umgekehrt ist in der C-Serie der Eikern durch Bestrahlung unwirksam gemacht, das Ei ist, wie man auch sagen könnte, durch einen experimentellen Kunstgriff entkernt worden; als Ersatz für den Eikern ist aber hier durch Befruchtung ein stellvertretender Samenkern eingeführt worden, der dem Protoplasma des Eies seine Entwicklungsfähigkeit, die es im kernlosen Zustand eingebüßt haben würde, wiedergegeben hat. Wenn diese Erklärung richtig ist, dann hat sich durch Radiumstrahlung ein Zustand hervorrufen lassen, den man anderweit als Merogonie be- zeichnet hat. Wenn man reife, unbefruchtete Seeigeleier kräftig schüttelt, so kann man von ihnen große, kernlose Protoplasmastücke absprengen. Bei Zusatz von Samenflüssigkeit dringen in dieselben eben- falls Samenfäden, zuweilen in ein Stück nur ein einziger Samenfaden ein; er regt das Eifragment, obwohl es seinen eigenen Kern verloren hat, zu normaler weiterer Entwicklung an. Denn der vom Spermato- zoon abstammende Samenkern dient als Ersatz für den mechanisch ent- fernten Eikern. In ähnlicher Weise muß sich wohl der Vorgang in der Ü-Serie gestalten. Mit den vor einem Jahr erhaltenen, hier kurz zusammengefaßten und erklärten Ergebnissen der Radiumexperimente stimmen meine dies- Jährigen Versuche mit Mesothorium Punkt für Punkt überein. Dieselben wurden gemeinsam mit meinem Sohn, Günther Hertwig, der auch schon Herrwis: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 855 vor einem Jahre an den Radiumversuchen teilgenommen hatte, im März während der Laichzeit von Rana fusca ausgeführt. Da das stärkste Präparat von Mesothorium fast achtmal das früher verwandte stärkste Radiumpräparat überstieg, wurde jetzt natürlich eine entsprechende Wirkung auf Ei und Samenfaden in sehr viel kürzerer Zeit erreicht. Während in den Radiumversuchen der B-Serie der Tiefpunkt der Kurve bei einer Bestrahlungsdauer der Samenfäden von 15 bis 60 Minuten be- obachtet wurde, fällt er beim Mesothoriumexperiment schon in die Zeit von ı bis 5 Minuten. Bei einem Versuch (Sp. 12) zeigten Eier, die mit 5 Minuten lang bestrahlten Samenfäden befruchtet worden waren, nach anfangs regel- mäßigem Verlauf des Furchungsprozesses am zweiten Tage die charak- teristische abnorme Beschaffenheit der Gastrula mit Riesendotterpfropf; am dritten Tage waren sie zum größten Teil in der Entwicklung nicht weiter fortgeschritten und befanden sich unter Trübung des perivi- tellinen Raumes in vollständigem Zerfall. In einem zweiten Versuch von gleicher Dauer (Sp. ı) boten sich entsprechende Befunde am zweiten und dritten Tage dar, doch ließ sich die Entwicklung bei einigen Embryonen noch einen Tag, bei anderen zwei Tage weiter verfolgen. Am vierten Tage waren 19 Embryonen noch innerhalb der Hüllen zer- fallen. Am fünften Tage war auch der Rest abgestorben bis auf vier stark monströse Larven, die zur Untersuchung konserviert wurden. Bestrahlung von einer Minute lieferte in zwei Versuchen (Sp. 5 und Sp. 10) nur wenig bessere Resultate; denn am zweiten Tage zeigten nur einige Eier einen Riesendotterpfropf und am dritten Tage Trübung des perivitellinen Raumes und Zerfall, andere aber entwickelten sich bis zum fünften, sechsten und sogar siebenten Tage, wenn auch in einer hochgradig monströsen Weise, weiter, bis sie zerfielen. Bei längerer Bestrahlung der Samenfäden mit Mesothorium I während ı5 Minuten (Versuch Sp. 2) und während drei Stunden (Ver- such Sp. 3) gewannen die mit ihnen befruchteten Eier schon eine etwas bessere Entwicklungsfähigkeit. Bei 15 Minuten Bestrahlung trat der Zerfall der am längsten erhaltenen Larven am siebenten Tage und bei drei Stunden Bestrahlung sogar erst am elften Tage ein. Hier hat also schon der aufsteigende Teil der Kurve begonnen. Das beste Resultat lieferte mir bei den Radiumversuchen eine ı2 Stunden lange Bestrahlung eines Samentropfens mit Mesothorium II (Versuche Sp. 6 und Sp. 7). Wenn auch die meisten Samenfäden bei dieser langen intensiven Bestrahlung schon ihre Bewegungsfähigkeit verloren hatten, so war ein Rest doch noch beweglich geblieben. Die äußerste Grenze der Bestrahlung, bei welcher die Samenfäden lebend und befruchtungs- fähig bleiben, ist hiermit wohl erreicht. Denn mit dem Reste der 17.di 856 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. Oetober 1911. — Mitth. v. 6. Juli. beweglich gebliebenen Samenfäden ließ sich mit Erfolg die Befruchtung eines größeren Eiquantums ausführen. Auch nahm jetzt die Entwick- lung, wie auf Grund der vorjährigen Experimente erwartet werden mußte, von vornherein in ganz auffälliger Weise einen weit normaleren Verlauf als in den bisher besprochenen Mesothoriumversuchen. Denn am zweiten Tage war ein enger Urmund mit punktförmigem Dotterpfropf gebildet, der nur wenig größer als bei den Kontroll- eiern war. Auch blieb der perivitelline Raum am dritten und vierten Tage klar. Alle Embryonen schlüpfen aus den Gallerthüllen aus. Von ihnen war am fünften Tag nach der Befruchtung noch keiner abgestorben. Sie gleichen im großen und ganzen den Larven der entsprechenden Radiumversuche, bei denen die Samenfäden vor ihrer Verwendung zur Befruchtung normaler Eier bis zur Grenze ihrer Lebensfähigkeit be- strahlt worden waren. Rückenmark, Hirn, Auge, Ohr, Muskelsegmente, Herz, Vorniere usw. wurden in einer der Norm sich nähernden Weise angelegt, doch blieben die Larven hinter den Kontrolltieren an Größe stets erheblich zurück, bekamen Bauchwassersucht und besaßen nur einen geringen Grad von Bewegungsfähigkeit. Einzelne Exemplare waren auch monströs gestaltet. Infolge ihrer Unbeweglichkeit und ihrer Lage auf dem Boden des Gefäßes wurden sie leicht von einer Pilzkrankheit befallen. Infolgedessen konnten sie auch nicht länger als 2 Wochen am Leben erhalten werden, was ohne Pilzinfektion gewiß der Fall gewesen sein würde. Ähnlich gestaltete sich das Ergebnis in Versuchen, in denen ein großer Samentropfen auf einem Glimmerplättchen zwischen 2 Kapseln mit Mesothorium I und II gleichzeitig von oben und unten bestrahlt wurde. Unter diesen Bedingungen hatten die Samenfäden schon nach 6 Stunden ihre Bewegungsfähigkeit vollkommen eingebüßt; sie waren »radiumstarr« geworden. Dagegen war bei einer Bestrahlung von 44 und 5 Stunden zwischen 2 Mesothoriumkapseln der Samen zum Teil noch beweglich und befruchtungsfähig. Der Verlauf der Ent- wicklung der mit ihm befruchteten Eier entsprach den Versuchen mit ı2stündiger einfacher Bestrahlung (Versuch Sp. 6 und Sp. 7). Da die Samenfäden bei Bestrahlung mit Mesothorium I während einer Minute schon so stark affıziert wurden, daß die mit ihnen be- fruchteten Eier eine schlechte Entwicklungsfähigkeit darboten, fast so schlecht wie bei 5 Minuten, wo der Tiefpunkt der Kurve liegt, wurden sie in anderen Versuchen nur während einer halben und so- gar nur einer viertel Minute bestrahlt. Jetzt entwickelten sich aller- dings die mit ihnen befruchteten Eier erheblich besser, doch war eine deutlich ausgesprochene Radiumwirkung auch jetzt noch nachweisbar, Herrwıs: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 857 und zwar mehr in dem Versuch mit einer Bestrahlungsdauer von einer halben als einer viertel Minute. Es ließ sich dies daran erkennen, daß neben einem geringen Prozentsatz anscheinend normal entwickelter Eier mehr oder minder stark veränderte Embryonen auftraten, die teils krüppelhaft gebildet oder in der Entwicklung stark zurückgeblieben und viel kleiner als die Kontrollen waren, am Boden des Gefäßes lagen und frühzeitig abstarben. Die anscheinend normalen Tiere, welche lebhaft herumschwammen, wurden bis zum 21. Tage gezüchtet; sie würden noch länger am Leben geblieben sein, wenn der Versuch nicht abgebrochen worden wäre. Aber auch unter ihnen waren einige wenige Exemplare, die in der Mundgegend, in der Form und Bewe- gung der Kiefer abnorm waren. Wenn bei einer Exposition von + bis $ Minute die Samenfäden unter- einander in ihrer Reaktion größere Unterschiede alsin anderen Versuchen darbieten, dann läßt sich dies wohl darauf zurückführen, daß die Be- dingungen durch die verschiedene Lage im Tropfen ja auch ungleiche sind. Denn die an der Oberfläche gelegenen Fäden sind den £- und y-Strahlen stärker exponiert als solche, die am Boden des Glimmer- plättchens liegen und durch den darüber befindlichen Samenbrei mehr geschützt werden. Die Expositionszeit von $ oder gar 4 Minute ist eine so kurze, daß die Empfindlichkeit der Samenfäden gegen $- und y-Strahlen, wie sie sich in 2 Versuchen an der Entwicklungsfähigkeit der mit ihnen befruchteten Eier hat feststellen lassen, mit der Empfindlichkeit einer photographischen Platte gegen Lichtstrahlen wohl vergleichbar ist. Bei allen diesen Versuchen muß ja auch berücksichtigt werden, daß zunächst doch nur die groben Schädigungen von uns wahrgenommen werden. Dagegen werden wohl viele feinere Schädigungen in der Funktion der Organe, besonders des Nervensystems, der Sinnesorgane, der Geschlechtsorgane unserer Beobachtung entgehen; auch ist damit zu rechnen, daß sie sich erst auf viel späteren Stadien der Entwick- lung bemerkbar machen können. Die verschiedenen Ergebnisse, die bei Bestrahlung der Samen- fäden bei einer Exposition von 4 bis 5 Minuten und von 3 bis 12 Stun- den erhalten wurden, lassen sich wie bei den vorjährigen Experimenten in einer Kurve darstellen mit einem zuerst steil abfallenden, dann aufsteigenden Schenkel und mit einem Tiefpunkt, der bei einer Bestrah- lungsdauer von 5 bis 30 Minuten liegt. Eine entsprechende Kurve gewinnt man bei verschieden langer Bestrahlung der Eier und nach- folgender Befruchtung mit normalen Samenfäden. Doch liegt hier der Tiefpunkt der Kurve schon bei ı Minute. Bei längerer Be- strahlung unbefruchteter Eier mit sehr starken Präparaten von Meso- 858 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. Oetober 1911. — Mitth. v. 6. Juli. Tabelle I. Die Tabelle II gibt den Anfangs- und den Endabschnitt einer zusammengehörigen Kurve von der Entwicklung von Froscheiern, die mit Samenfäden befruchtet wurden, die 3, ı bis 5 Minuten oder 3 bis r2 Stunden mit Mesothorium von einer Aktivität von 55 mg, bzw. 30 mg reines Radiumbromid bestrahlt worden waren. Die Dauer der Be- strahlung der Samenfäden ist als Abszisse, die Länge der durchschnittlichen Entwieklungs- dauer der Eier als Ordinate genommen. Im links stehenden Abschnitt der Kurve ist die Dauer der Bestrahlung in Minuten (4, ı bis 5), im rechts stehenden Absehnitt der Kurve in Stunden (3 bis 12); die Länge der Entwicklung ist für beide Abschnitte der Kurve in Tagen (5 bis 15) angegeben. thorium tritt leicht Polyspermie ein. hervorgerufen durch Schädigung des Protoplasmas. Dadurch werden neue Komplikationen verursacht, auf welche an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden soll. Die Entstehung des aufsteigenden Teils der Kurve in der B- und Ö-Serie habe ich dadurch erklärt, daß in der B-Serie der durch Be- strahlung ganz unwirksam werdende Samenkern durch den normal gebliebenen unbestrahlten Eikern und umgekehrt in der C-Serie der ausgeschaltete, radiumkranke Eikern durch den infolge der Befruch- tung neu eingeführten, gesunden Samenkern ersetzt wird. Die Richtig- keit dieser Erklärung läßt sich mit Hilfe des Experiments leicht be- weisen. Denn wenn man in der B-Serie auch noch den Eikern, und in der Ü-Serie den Samenkern, also beide Komponenten, bestrahlt, be- vor sie zur Befruchtung verwandt werden, dann darf es nicht mehr zu einer Kurvenbildung mit aufsteigendem Schenkel kommen; dann muß die für die A-Serie festgestellte Regel in Geltung treten, daß die Ent- Hervwıs: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 859 wicklungsfähigkeit des Keimes proportional zur Stärke des angewandten Radium- bzw. Mesothoriumpräparates und der Dauer seiner Einwirkung früher erlischt. Wir haben daher diesmal derartige Experimente eben- falls in größerer Zahl ausgeführt und als D-Serie zusammengestellt. Wenn normale Eier mit Samenfäden, die entweder 5 oder ı Minute bestrahlt worden sind, befruchtet werden, so entwickeln sich die patho- logisch werdenden Embryonen zum kleineren Teil bis zum 5. bzw. 7. Tag (Versuch Sp. ı und Sp. 5). Von diesen Experimenten wurde nun ein Teil der Samenflüssigkeit zurückbehalten, um mit ihm Eier zu befruchten, die gleichzeitig mit Mesothorium II entweder 5 oder ı Minute bestrahlt wor- den waren. Die Folge dieser Bestrahlung der beiden Komponenten war, daß jetzt kein einziges Ei sich über das Keimblasenstadium hinaus entwickelte. Alle starben am 2. oder 3. Tage ab (Versuch Sp. ı2. Ei ı2 und Sp. 10 Eiıo). Die Entwicklungsfähigkeit stimmte also in diesen beiden Versuchen genau mit derjenigen in der A-Serie über- ein, in der die Bestrahlung erst während der Zweiteilung des be- fruchteten Eies vorgenommen wurde. Denn unter diesen Bedingungen kamen in einem Versuch mit einer Bestrahlungsdauer von 5 Minuten die Eier ebenfalls nicht über das Keimblasenstadium hinaus. Auch bei dem Versuch mit ı2 stündiger Bestrahlung der Samen- fäden durch Mesothorium II haben wir eine Probereaktion ausgeführt. Mit einem Rest des Tropfens, mit welchem normale Eier befruchtet worden waren (B-Serie), wurden noch einige Eier besamt, die mit Mesothorium II 20 Minuten bestrahlt worden waren (D-Serie),. Wäh- rend nun in der B-Serie sich Radiumlarven entwickelten, ausgerüstet mit allen Organen, und zum Teil bis zum 14. Tag lebend blieben, kam in der D-Serie die Entwicklung schon am 2. Tage auf dem Keim- blasenstadium zum Stillstand. Wenn somit bei einer Bestrahlung beider Komponen- ten, die 5 Minuten oder mehr dauert, die Keime ausnahms- los schon am 2. Tage als Keimblasen zugrunde gehen, so ist dies wohl ein unwiderleglicher Beweis, daß der auf- steigende Teil der Kurve in der B- und C-Serie nur auf dem Vorhandensein eines unbestrahlten, normalen Eikerns bez. Samenkerns, also auf einer Art parthenogenetischer Entwicklungsweise, beruhen kann‘. ! Durch die mit Mesothorium ausgeführten Experimente der D-Serie haben sich die Erwartungen bestätigt, welche ich über ihren Ausfall schon in meiner zweiten Mitteilung aus dem Jahre r91o in folgenden Sätzen formuliert habe: »Um bei den Radiumversuchen die möglichen Kombinationen zu erschöpfen, müßte noch eine vierte: Versuchsreihe, eine D-Serie, ausgeführt werden. Es müßten 860 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. October 1911. — Mitth. v. 6. Juli. Wie ich durch die Überschrift meiner Abhandlung hervorgehoben habe, erblicke ich in den mit Radium und Mesothorium angestellten zahlreichen Experimenten einen Beweis für die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen. Angesichts der widersprechenden Meinungen, die hierüber noch immer geäußert werden, und bei dem großen Interesse, welches dem ganzen Vererbungsproblem zur Zeit entgegengebracht wird, ist eine kurze Begründung des Versuchs, die beschriebenen ex- perimentellen Tatsachen für die in der Überschrift aufgeführte Frage zu verwerten, wohl geboten. Beginnen wir also mit der Idioplasmanatur der Kernsubstanzen oder der Lehre, daß die Kerne die Träger der erblichen Eigenschaften in der Zelle sind. Die Wörter: Vererben, Vererbung, Erbmasse werden in der Biologie in bildlichem Sinne gebraucht, indem sie sozialen Wirtschaftsverhältnissen, wie so manche andern biologischen Begriffe, entlehnt worden sind. Da bei der geschlechtlichen Zeugung von den Eltern Stoffe gebildet. werden, aus deren Vereinigung sich das neue Wesen entwickelt, so können dieselben bildlich als die Erbmassen be- zeichnet werden, welche von den Eltern auf die Kinder übertragen werden. In diesem Sinne aufgefaßt, fallen die mütterlichen und väter- lichen Erbmassen im ganzen Tierreich sehr ungleich groß aus, indem das Ei ja gewöhnlich vieltausendmal mehr Substanz als der Samenfaden zu dem mit ihrer Vereinigung beginnenden Entwicklungsprozeß mitbringt. Wenn Gegner der Idioplasmatheorie immer wieder geltend machen, daß nicht ein Teil, sondern die ganze Eizelle, nicht der Kern, sondern ebensogut Protoplasma und Dotter Erbmasse seien, so ist an und für sich dagegen gewiß nichts einzuwenden. Von mir ist dies nie be- stritten worden, und ebensowenig würde dies wohl der kritische Näeerı getan haben. Nur sind solche Bemerkungen, wie leicht einzusehen, gar kein Beweis gegen die Ansicht derjenigen Forscher, welche in das Wesen der Erbmasse noch tiefer einzudringen versuchen und in der Idioplasmatheorie Mittel und Wege, auf denen dies möglich ist, gefunden haben wollen. Denn wie im Wirtschaftsleben, beruht auch bei der Fortpflanzung der wahre Wert einer Erbschaft nicht auf der Eier und Samenfäden getrennt gleichzeitig und während gleicher Zeitdauer mit Ra- diumpräparaten von derselben Stärke bestrahlt und dann zur Befruchtung verwandt werden. Da die Laichzeit von Rana fusca nur wenige Wochen dauert, und da die anderen Versuche mir wichtiger zu sein schienen und mich vollständig in Anspruch nahmen, ist dieser Versuch noch unterblieben. Ich beabsichtige aber, ihn der Voll- ständigkeit wegen noch in der nächsten Laichperiode ebenfalls anzustellen. Es läßt sich aber von vornherein erwarten, daß das Ergebnis wie in der A-Serie ausfallen wird, d. h. daß bei getrennter Schädigung beider Komponenten der durch ihre Ver- einigung eingeleitete Entwicklungsprozeß auch sehr früh zum Stillstand kommen und nicht über das Keimblasenstadium hinausgehen wird,« Herrwıis: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 861 Quantität, sondern auf der Qualität der vererbten Substanzen. Im bürgerlichen Leben wird daher, um den Wert einer Erbschaft fest- zustellen, eine Aufnahme derselben und eine Taxe der einzelnen, oft sehr verschiedenartigen Vermögensobjekte (Effekten, Immobilien usw.) von sachkundiger Seite gemacht. In gleicher Weise muß der Biologe verfahren. Er muß, wenn wir den Vergleich mit einer Erbschaft festhalten und weiter ausführen, die im Samenfaden und in der Eizelle unterscheidbaren vererbten Sub- stanzen auf ihren Wert, welchen sie für die Entwicklung und den Aufbau des Individuums besitzen, abzuschätzen versuchen. Es handelt sich hier um eine biologische Aufgabe, deren wissenschaftliche Trag- weite für das ganze Vererbungsproblem wohl kaum zu verkennen ist, und auch in den Organismus der Zelle eine Fülle tieferer Einblicke schon gegeben hat und in Zukunft noch geben wird. Es ist ein großes Verdienst von Näseur, der Frage nach der Be- wertung der in der väterlichen und mütterlichen Erbmasse gegebenen Substanzen durch kritische Erörterungen nähergetreten zu sein. Von der physiologischen Tatsache ausgehend, daß von dem Samenfaden Eigenschaften in demselben Maße als von dem vieltausendmal größeren Ei auf den neu entstehenden Organismus übertragen werden, was sich besonders klar bei der Bastardbefruchtung feststellen läßt, machte NÄeerı die Unterscheidung zwischen einem Idioplasma, das im Ei- und Samen- faden in gleicher Menge vertreten ist, und einem Ernährungsplasma, welehes Ursache der beträchtlichen Größe des Eies ist. Das Idioplasma läßt er bei der Übertragung der erblichen Eigenschaften beim Be- fruchtungsprozeß die Hauptrolle spielen und begründet diese Ansicht in folgenden Sätzen: »Idioplasma und gewöhnliches Plasma habe ich als verschieden angegeben, weil mir dies der einfachste und natür- lichste Weg scheint, um die ungleichen Beziehungen der Plasmasub- stanzen zu den erblichen Anlagen zu begreifen, wie sie bei der ge- schlechtlichen Fortpflanzung deutlich werden. An die befruchtete und entwicklungsfähige Eizelle hat die Mutter hundert- oder tausendmal mehr Plasmasubstanzen, in denselben aber keinen größeren Anteil an erblichen Eigenschaften geliefert als der Vater. Wenn das unbe- fruchtete Ei ganz aus Idioplasma bestände, so würde man nicht be- greifen, warum es nicht entsprechend seiner Masse in dem Kinde wirksam wäre, warum dieses nieht immer in ganz überwiegendem Grade der Mutter ähnlich würde. Besteht die spezifische Eigentüm- lichkeit des Idioplasma in der Anordnung und Beschaffenheit der Mizelle, so läßt sich eine gleichgroße Erbschaftsübertragung nur denken, wenn in den bei der Befruchtung sich vereinigenden Substanzen gleich- viel Idioplasma enthalten ist.« 862 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. October 1911. — Mitth. v. 6. Juli. Bei ddem Urheber der Idioplasmatheorie sind die Worte Idioplasma und Ernährungsplasma nichts mehr als durch logische Erwägungen gewonnene Begriffe allgemeiner Natur. Näserı läßt es ganz und gar dahingestellt, welche Substanz in den Keimzellen als Idioplasma, welche als gewöhnliches Ernährungsplasma zu betrachten ist und ob beide überhaupt sich mikroskopisch unterscheiden lassen. An diesem Punkt führten Oskar Hertwie und STRASBURGER, ausgehend von dem durch sie entdeckten Befruchtungsprozeß bei Tieren und bei Pflanzen (Oskar HeErTwIG 1875, STRASBURGER 1876) die Idioplasmatheorie von NägELı weiter. Sie erklärten gleichzeitig (1884) und unabhängig voneinander die Substanzen von Ei- und Samenkern, welche sich im Befruchtungs- prozeß zu einer gemischten Anlage durch Amphimixis vereinigen, für die Träger des Idioplasma und suchten durch eine Reihe mikrosko- pischer Beobachtungen auf den Gebieten der Oo- und Spermiogenese, der Befruchtung, der Zell- und Kernteilung usw. diese Ansicht zu be-. gründen. Hierdurch erhielt die Näseeuısche Konzeption erst eigentlich eine für die Forschung brauchbare Fassung und wurde zu einer frucht- baren und anregenden Arbeitshypothese gemacht. Gegen verschiedene Einwendungen und mißverständliche Auf- fassungen, die seit dem Jahre 1884 gegen die von mir vertretene Auf- fassung der Kernsubstanzen bald von dieser, bald von jener. Seite erhoben worden sind, habe ich zur Aufklärung immer wieder bei geeigneten Gelegenheiten das Wort ergriffen. in den einzelnen Auf- lagen meiner allgemeinen Biologie und meines Lehrbuchs der Ent- wicklungsgeschichte, in besonders eingehender Weise aber in einer 1909 erschienenen Schrift: »Der Kampf um Kernfragen der Entwick- lungs- und Vererbungslehre«. Während bei diesen Erörterungen der Schwerpunkt der Beweis- führung in der Beurteilung und Verwertung mikroskopischer Beob- achtungen beim Reife-, Befruchtungs- und Entwicklungsprozeß der Geschlechtsprodukte zu suchen ist, haben mir jetzt die mit Radium und Mesothorium ausgeführten Untersuchungen auch Gelegenheit ge- geben, einen experimentellen Beweis für die Idioplasmanatur der Kern- substanzen zu liefern, und zwar durch folgende Erwägungen: Die Bestrahlung der Keimzellen mit Radium oder Mesothorium ist selbst bei kurzer Dauer ein Eingriff, der ihre Natur dauernd ver- ändert, den ganzen weiteren Verlauf der Entwicklung bestimmt und hier zu einer Reihe charakteristischer Störungen führt, die ich als Radiumkrankheit bezeichnet habe. Ohne Frage ist die vom Radium affızierte Substanz von hervorragendem Einfluß auf alle formativen Prozesse. Der Dotter oder das Protoplasma kann diese Substanz nicht sein. Es ergibt sich dies aus einem kritischen Vergleich der Ergeb- . . - . * Herrwıs: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 863 nisse der vier verschiedenen Versuchsreihen, namentlich der B- mit der C-Serie. Denn die Bestrahlung des unbefruchteten Eies in der C-Serie übt auf den Verlauf der Entwicklung keine stärkere Wirkung aus als die gleichstarke und gleichlange Bestrahlung des Samenfadens in der B-Serie. Oder in anderer Weise ausgedrückt: die Radiumkrankheit wird auf das Zeugungsprodukt, »die Zygote«, durch den bestrahlten Samen- faden in derselben Weise und in derselben Stärke übertragen oder ver- erbt wie durch die Eizelle, wenn sie vor der Befruchtung mit dem gleichen Radiumpräparat bei gleicher Zeitdauer bestrahlt worden ist. Die Störungen in der Entwicklung der B- und C-Serie zeigen — auf diese Tatsachen lege ich das größte Gewicht — einen voll- ständigen Parallelismus in dem abnormen Verlauf der Gastrulation (Riesendotterpfropf), in dem Auftreten der Spina bifida und Schwanz- spalte, in der Anencephalie, in der Bauchwassersucht, sogar in der Lokalisation der Zottenbildung auf eine bestimmte Gegend der Bauch- haut. Muß diese Wirkung des Samenfadens bei der Befruchtung nicht jeden zuerst in Erstaunen versetzen und zum Nachdenken anregen? Liegt hier nicht klar zutage, daß für den abnormen Verlauf des Ent- wicklungsprozesses Protoplasma und Dotter von relativ geringem Einfluß sein müssen, wenn die Bestrahlung des Samenfadens ebenso wirkt wie die Bestrahlung des unbefruchteten, tausendmal größeren Eies? Kann man angesichts dieser Tatsachen noch zweifelhaft sein, daß durch den Samenfaden in das Ei eine kleine Portion Substanz eingeführt worden ist, welche im Verlauf der Entwicklung größere Wirkungen hervorruft als das an Masse so stark überwiegende Proto- plasma mit Dotter? Und kann diese kleine Portion etwas anderes sein als die im Samenkern enthaltene Substanz, von der wir mit Be- stimmtheit wissen, daß sie sich vermehrt und allen Embryonalzellen als Erbgut mitgeteilt wird? Abnorme Gastrulation, Spina bifida, Zottenbildung an der Bauch- haut sind Wirkungen, die in der Entwicklung des gesunden Eies in der B-Serie durch die radiumkranke Substanz des Samenkerns und durch ihre Verteilung auf alle Embryonalzellen hervorgerufen sind. Wenn bei der Bestrahlung des Eies und nachfolgender Befruchtung mit einem gesunden Samenfaden genau entsprechende Veränderungen auftreten, dann liegt gewiß der Schluß nahe, daß sie ebenfalls in erster Reihe durch die radiumkrank gewordene Substanz des Eikernes bedingt worden sind. Denn Ei- und Samenkern sind allein in beiden Keim- zellen entsprechende, morphologisch und physiologisch gleichwertige und zugleich an Masse äquivalente Gebilde! Zu demselben Schluß führt ein zweiter experimenteller Beweis. Wenn das befruchtete Ei 15-—30 Minuten oder mehr mit dem stärkeren 864 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. October 1911. — Mitth. v. 6. Juli. Radiumpräparat bestrahlt wird, so bleibt die Entwicklung unfehl- bar schon am zweiten Tag auf dem Keimblasenstadium stehen. ' Daß dieser Stillstand nicht durch die Einwirkung des Radiums auf Proto- plasma und Dotter hervorgerufen worden ist, geht ohne weiteres daraus hervor, daß die Bestrahlung des Eies vor der Befruchtung keine der- artige Folgen hat. Denn wenn es mit einem gesunden Samenfaden befruchtet wird, so geht die Entwieklung noch tagelang über das Keimblasenstadium hinaus. Es beginnt die Gastrulation; Nervenrohr, Chorda, Mesodermsegmente, Kopf- und Schwanzende bilden sich. Es muß also durch den eingeführten Samenfaden eine Substanz ersetzt werden, die durch die Bestrahlung so geschädigt worden ist, daß sie die Entwicklung über das Keimblasenstadium hinaus unmöglich macht. Wenn wir im Samenfaden alles, was außer Kern und Centrosom in ihm vorhanden ist, als Protoplasma bezeichnen wollen, so kann dasselbe wohl unmöglich als die Ersatzsubstanz angesehen werden. Denn in welcher Weise sollte sie imstande sein, die vieltausendmal größere Protoplasma- und Dottermasse des Eies, wenn sie überhaupt durch die Bestrahlung sollte entwicklungsunfähig gemacht worden sein, wieder zu reaktivieren? Nach allem, was uns die mikroskopi- schen Studien über die Zellen gelehrt haben, würde eine derartige Annahme vollständig in der Luft schweben. Dagegen wissen wir als eine sichere Tatsache, daß für die Ent- wicklung, Vermehrung und Teilung des Protoplasma einer Zelle die Anwesenheit eines normalen Kernes eine absolute Notwendigkeit ist. Denn kernlos gemachte Stücke von Protoplasma können zwar noch eine Zeitlang lebensfähig bleiben, sind aber ganz unfähig zur Teilung geworden, wie durch zahlreiche Experimente von verschiedenen Seiten festgestellt worden ist. Wir wissen aber noch weiter, daß in den Zellen unter günstigen Verhältnissen ein Kern (durch einen anderen, der von außen in sie eingeführt worden ist, vollkommen ersetzt werden kann. Mein Bruder und ich haben zuerst das hierfür entscheidende Experiment ausgeführt. Wir zerlegten durch Schütteln Seeigeleier in kernhaltige und kernlose Fragmente. Durch Zusatz von Samen konnten wir nachweisen, daß Samenfäden ohne Unterschied in beide eindringen und daß auf diesem Wege die kernlosen Fragmente einen neuen Kern erhalten, durch Umwandlung desselben in eine Samenspindel entwick- lungsfähig werden und sich durch wiederholte Teilungen sogar in einen Haufen von Embryonalzellen umwandeln können. Durch Iso- lierung kernlos gewordener und dann befruchteter Eifragmente gelang es später Boverı, was seitdem mehrfach bestätigt wurde, aus ihnen Zwerglarven bis zum Pluteusstadium (Blastulae, Gastrulae, Plutei von halber bis zur Drittelgröße etwa) zu züchten, die sich von normalen Herrwic: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 865 Stadien nur durch eine geringere Größe und durch die haploide Be- schaffenheit ihrer Kerne unterschieden. Wenn wir dies berücksichtigen, bleibt uns dann in unseren Ra- diumexperimenten überhaupt noch ein anderer Schluß übrig als der, daß der gesunde Samenkern die Substanz ist, welche in das bestrahlte Ei eingeführt seine Entwicklung über das Keimblasenstadium hinaus wieder ermöglicht, indem er als Ersatz für den geschädigten Eikern dient? Was an formativen Prozessen vom Keimblasenstadium an im bestrahlten Ei sich abspielt, die Gastrulation, die Entwicklung der verschiedenen Organsysteme, Nervenrohr, Chorda, Mesodermsegmente usw., muß vom Samenkern aus bewirkt werden, insofern er das Ei- protoplasma wieder zu weiterer Entwicklung anregt. Daß hierbei die Organbildung ein pathologisches Gepräge erhält, obwohl der eingeführte Samenkern ganz gesund ist, muß von seiner Ver- einigung mit radiumkranker Substanz des Eikerns herrühren. Zu der- selben Annahme führt uns ja auch die entgegengesetzte Anordnung des Experiments, in welchem das Ei gesund, aber der befruchtende Samen- faden radiumkrank gemacht worden ist. Denn auch hier kann in den Fällen, in denen die Entwicklung über das Keimblasenstadium hinaus vor sich geht, der Eikern, obwohl er von Haus aus ganz ge- sund ist, seine Aufgabe nur in gestörter Weise ausführen, weil ihm Jetzt radiumkranke Substanz des Samenkerns im Befruchtungsprozeß beigemischt ist. Für die Richtigkeit unserer Erklärung lassen sich schließlich noch die Experimente der D-Serie verwerten, in denen das vor der Befruchtung bestrahlte Ei über das Keimblasenstadium nicht hinaus- kommt, wenn es mit einem gleichfalls bestrahlten Samenfaden be- fruchtet wird. Die Entwicklung steht still, weil jetzt auch der in der B- und C-Serie als Ersatz eintretende Samenkern bzw. Eikern radiumkrank und zur Weiterführung des Entwicklungsprozesses un- fähig geworden ist. Auf Grund dieser Beweisführung erblicke ich in dem Zellenkern, der nach unserer weiter ausgebauten Idioplasmatheorie im normalen Entwicklungsprozeß die führende Rolle spielt, auch in unseren Radium- experimenten die Ursache für alle die zahlreichen Störungen, welche sich im Gesamtbild der Radiumkrankheit des Eies beobachten lassen. Er ist aus einer Substanz zusammengesetzt, die auf 8- und y-Strahlen auf das feinste und jedenfalls viel empfindlicher als das Protoplasma reagiert und deren Veränderungen zugleich bis in späte Perioden des Entwicklungsprozesses fortwirken und zur abnormen Bildung zahl- reicher Organe den Anstoß gaben. Somit entspricht die Kernsubstanz nicht nur in ihrem morphologischen Verhalten, das in früheren 866 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. Oetober 1911. — Mitth. v. 6. Juli. Schriften von mir schon öfter gekennzeichnet worden ist, sondern auch in ihren physiologischen Wirkungen, in welche uns die Ex- perimente mit Radium und Mesothorium einen Einblick gewährt haben, in jeder Beziehung den Vorstellungen, welche Näseuı mit dem Begriff des Idioplasma verbunden hat. Um auf unser früheres Bild zurückzugreifen, so muß bei der Be- wertung der in der Erbmasse der Zelle enthaltenen zahlreichen Stoffe die Kernsubstanz für die Übertragung der erblichen Qualitäten besonders hoch eingeschätzt werden, so daß sie der übrigen Masse gegenüber als Idioplasma mit Recht unterschieden werden kann. Durch diese Unterscheidung ist natürlich nicht mehr als eine vorläufige Orientierung auf einem schwierigen Gebiete der Vererbungslehre gegeben und der weiteren Forschung nur eine Richtung angewiesen. Daß die Zeit noch nicht gekommen ist, um sich eine irgendwie näher zu begründende Vorstellung von dem ultramikroskopischen Bau dieser Substanz und ihrer Qualitäten im einzelnen zu machen, lehrt wohl der verfrühte Versuch Weısmanns, eine Architektur des Keimplasmas zu entwerfen. Indem ich mir bewußt bin, den lockenden Versuchen allzu weit ge- triebener Spekulation nicht gefolgt zu sein, glaube ich an der Be- wertung der Kernsubstanzen in der hier durchgeführten Weise nach wie vor festhalten zu müssen; nieht minder glaube ich im Recht zu sein, wenn ich die neuen Tatsachen, welche durch die verschieden kombinierten Experimente mit Radium und Mesothorium gewonnen worden sind, in der Überschrift als einen experimentellen Beweis für die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen bezeichnet habe. Bei meiner Fassung der Idioplasmatheorie wird dem Protoplasma und den Dottersubstanzen von der Bedeutung, die ihnen im Ent- wicklungsprozeß zukommt, auck nicht ein Tüttelehen genommen. Es versteht sich von selbst, daß der Kern, um seine Anlagen entfalten zu können, dazu der Mitwirkung des Protoplasmas bedarf, ohne welches er ja lebensunfähig ist. Desgleichen steht es in keinem Widerspruch zur Idioplasmatheorie, daß die Eizelle, obgleich ihr der Samenfaden als Träger erblicher Eigenschaften und durch den Besitz des Idio- plasmas äquivalent ist, doch infolge ihrer größeren Masse, durch ihren Reichtum an Protoplasma und Deutoplasma und durch die verschieden- artige Verteilung derselben nicht nur den ersten Stadien des Ent- wicklungsprozesses ihr besonderes Gepräge verleiht, sondern auch viel später noch die Ursache mancher Einrichtungen, wie z. B. des Dotter- sackes, ist. Vom Dotter hängt es ab, ob das Ei sich äqual oder in- äqual, partiell diskoidal oder superfizial teilt. Aber mag die Dottermasse sich so oder so geteilt haben, es ent- halten doch alle Embryonalzellen, wenn vor der Teilung eine Befruch- * . “ fi rd Herrwıc: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 867 tung stattgefunden hat, in gleicher Weise, und zwar in ihren Kernen väterliches und mütterliches Idioplasma, oder väterliche und mütter- liche Anlagen, die erst nach und nach im Laufe der Entwicklung zur Entfaltung kommen. Es ist daher der aus der Vermischung von Ei- und Samenzelle entstandene Keim auch in der Zeit, wo die äußere Form, die Masse und Verteilung der Dottersubstanzen den Entwick- lungsstadien ihr besonderes Gepräge aufdrücken, ebensogut eine ge- mischte Anlage, die durch die Erbqualitäten zweier Idioplasmen be- stimmt wird, wie in späteren Stadien, wo erst die latenten Anlagen zur sichtbaren Entfaltung gelangen. Ein normales Froschei, das durch einen bestrahlten Samenfaden befruchtet wird, trägt die Anlagen zu einer großen Reihe von ganz bestimmten, gesetzmäßig auftretenden Ent- wicklungsstörungen, welche das Bild der Radiumkrankheit ausmachen, in der gleichen Weise in sich, wie ein bestrahltes Ei, das mit einem gesunden Samenfaden befruchtet worden ist. Das Verhalten ist das gleiche wie bei reziproker Kreuzung zweier Varietäten. Die unter- schiedlichen Eigenschaften von beiden werden auf den Bastardkeim übertragen, ob die Kreuzung in dieser oder jener Richtung ausgeführt worden ist. Das Ei von A mit dem Samen von B gekreuzt ergibt dasselbe Mischungsprodukt wie das Ei von B mit dem Samen von A. In der Idioplasmatheorie und in ihrer Übertragung auf die Kern- substanzen handelt es sich um so einfache Schlußfolgerungen aus so einfachen Tatsachen, daß sie trotz einzelner leidenschaftlicher, immer wieder auftauchender Versuche, sie als unbegründet hinzustellen, doch von der Forschung — ich kann es wohl sagen — stillschweigend als zu Recht bestehend angenommen werden. Wer die mikrobiolo- gischen Studien der letzten vier Jahrzehnte überblickt, wird sich leicht davon überzeugen können, daß in dieser Zeit Zellstudium fast gleich- bedeutend mit Kernstudium geworden ist. Während in der voraus- gegangenen Periode das Protoplasma mit seinen Lebenseigenschaften im Vordergrunde des wissenschaftlichen Interesses stand, ist an seine Stelle seitdem das Studium der Kernsubstanzen getreten, das Studium des Befruchtungsprozesses im Tier- und Pflanzenreich, das Studium des Reduktionsprozesses in der Oo- und Spermiogenese, das Studium der Karyokinese usw. Die mühseligsten Untersuchungen werden aus- geführt, um die Zahl, Form und Größe der Chromosomen auf das genaueste Zu bestimmen. Die Formveränderungen der chromatischen Substanz im Kern während der Vorbereitungen der Geschlechtspro- dukte für ihre spätere Bestimmung (die Synapsis usw.) werden mit einem Eifer verfolgt, der sich nur verstehen läßt, wenn man sie für biologisch sehr wichtige Vorgänge hält. Alle diese Forscher werden in ihren oft mühseligen und zeitraubenden Untersuchungen von der 868 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. Öetober 1911. — Mitth. v. 6. Juli. Idee beherrscht, daß die Kernsubstanzen für das Zellenleben und vor allen Dingen für die Fragen der Zeugung und Vererbung von der allergrößten Wichtigkeit sind, daß daher auch das kleinste Detail Be- achtung verdient und für das Verständnis großer biologischer Pro- bleme von entscheidender Bedeutung werden kann, wie z. B. der Nach- weis von Heterochromosomen für das Problem der geschlechtlichen Differenzierung. Daß endlich die wichtigen Ergebnisse der MEnDEL- Forschung (die Lehre von den Merkmalspaaren, von ihrer Spaltung und Mischung) sieh mit unserer Theorie auf das beste in Einklang bringen lassen, ist schon oft hervorgehoben und auch von gegnerischer Seite anerkannt worden. Soweit ich die Sache überblicke, ist gegen die Idioplasmatheorie und ihre Übertragung auf die Kernsubstanzen ’ein wirklich ernstlicher Einwand bis jetzt noch nicht erhoben worden. Und selbst manche ihrer Gegner können sich dem Einfluß der zu ihren Gunsten ange- häuften Beobachtungen und der eben kurz charakterisierten Forschungs- richtung nicht entziehen. Während sie die Idioplasmatheorie in ihrer durch SrrasßursEer und mir gegebenen Fassung glauben bekämpfen zu müssen, nehmen sie dieselbe gleichwohl in der Hauptsache an. Ich nenne hier Coxnkuın und -Lunpesarnd. Nachdem CoskLın in einem in der Seience erschienenen Artikel: » The mechanism of heredity« sich gegen die »Nuclear inheritance theory« in scharfen Worten ausge- sprochen hat, kann er doch nieht umhin, zahlreiche Beobachtungen zu ihren Gunsten zusammenzustellen und zu bemerken: »Many additional evidences that the chromatin is the seat of the inheritance material have been brought to light, only a few of which can be summarized here.« Er verweist auf Boverıs Askarisarbeiten, auf Wrısmanns Re- duktionsteilung, auf die Befunde verschieden großer Chromosome durch MonT6oMmERY, Mo Crung, PaurLnter, Wırson usw., auf die epochemachen- den Entdeckungen von Mc Cruse, Wırson und SrEvEns, daß in gewissen Insektengruppen der Dimorphismus der Geschlechter in Korrelation zu einem Dimorphismus der Chromosomen der Spermatozoen steht. Er bezeichnet die angeführten Beispiele als eine nur kleine Auswahl der vielen bemerkenswerten Entdeckungen, welche in den letzten Jahren betreffs der Chromosomen gemacht worden sind; wenn sie ihm auch nicht die Wahrheit der Theorie der Vererbung durch die Chromosomen zu beweisen scheinen, so sprechen sie doch nach seiner Meinung für ihre sehr große Bedeutung bei dem Prozeß der Vererbung. So schließt ‚denn Conkuın seine Erwägungen mit den Worten von Boverı: »Nach all dem Gesagten dürfen wir, wie ich glaube, die Anschauung, daß die Übertragung der spezifischen Merkmale von den Eltern auf das Kind durch die Chromosomen von Ei- und Spermakern geschieht, als Herrwısc: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 869 eine Theorie bezeiehnen, die eine Reihe gewichtiger Tatsachen für sich und bis jetzt keine einzige gegen sich hat.« Hiermit bekennt sich Coxkuıv am Schluß seiner gegen die Nuclear inheritance theory ge- riehteten Polemik selbst als ein Anhänger derselben. In ähnlicher Weise ist auch der schwedische Botaniker LunpEsArD in seiner 1910 veröffentlichten Schrift: »Ein Beitrag zur Kritik zweier Vererbungshypothesen« in vieler Beziehung nur scheinbar ein Gegner. Denn einmal erscheint er als solcher, weil er gegen Ansichten pole- misiert, die weder von Näeerı noch von mir ausgesprochen worden sind. So haben wir nie die Annahme gemacht, welche er in den ver- schiedensten Wendungen zu bekämpfen sucht, daß der Zellkern allein, ohne ihm zugehöriges Plasma, alle Qualitäten einer Zelle (eines Orga- nismus) bei der Fortptlanzung tragen und überführen könne. Näserı unterscheidet in der Keimzelle neben dem Idioplasma als einen zweiten notwendigen und unentbehrlichen Bestandteil das Ernährungsplasma. Beide läßt er so innig zusammengehören, daß das eine vom andern in Form eines feinen Netzwerks von Mizellarfäden durchsetzt wird. Auf der von Näserı gegebenen logischen Grundlage weiterbauend, habe ich nie eine andere Ansicht gehegt und ausgesprochen, als daß die Kernsubstanz, um als der hauptsächliche Träger erblicher Anlagen seine Wirkungen zu entfalten, der Beihilfe des Protoplasmas, welches eben das Näserische Ernährungsplasma ist, bedarf. Das habe ich nicht nur für etwas so Selbstverständliches gehalten, daß es meiner Meinung nach einer besonderen Erwähnung kaum bedarf, sondern ich habe zu wiederholten Malen auch Anlaß genommen, gegen derartige falsche Interpretationen meiner Theorie ausdrücklich zu protestieren. Als gegnerisch erscheinen ferner die Ausführungen LuNnDEGARDS auch dadurch, daß er sie in ein chemisches Gewand gekleidet hat. Die Umwandlung einer Anlage in eine Eigenschaft sucht er sich, wie es schon früher VErRworN getan hat, unter dem Bilde einer chemisch- physikalischen Ursachskette vorzustellen, die aus recht vielen Gliedern, chemischen Stoffen und Reaktionen besteht, die so untereinander ver- kettet sind, daß. wenn eines von ihnen fehlen würde, die ganze Reak- tionskette unterbrochen wäre. Einige Glieder der Ursachsketten läßt er in den Chromosomen, die anderen im Plasma enthalten sein. »Da aber in einer chemischen Wirkungskette« — so schließt er — »alle Glieder gleich wichtig und unentbehrlich sind, müssen Kern und Proto- plasma zusammen die stofflichen Grundlagen der Vererbung sein; also könne der Kern nicht der einzige Träger der erblichen Anlagen sein:« Diese Sätze klingen ja an sich ganz einfach und logisch. Auch wird gewiß niemand etwas dagegen einzuwenden haben, daß bei der Entwicklung, bei der Umwandlung von Anlagen in Eigenschaften im Sitzungsberichte 1911. 78 870 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. October 1911. — Mitth. v. 6. Juli. Organismus sehr komplizierte chemisch-physikalische Ursachsketten, an denen Kern und Protoplasma beteiligt sind, ablaufen: aber trotz- dem leiden sie an einem Grundfehler, der die ganze Argumentation und ihre Verwertung gegen die Idioplasmatheorie uns doch nur als ein künstliches Kartenhaus und als von Grund aus verfehlt erscheinen läßt. Der Grundfehler liegt in dem Satz: »In einer chemischen Wirkungs- kette sind alle Glieder gleich wichtig und unentbehrlich.« Ich weiß nicht, wie die Physiker und Chemiker sich dazu stellen, aber als Biologe kann ich wohl behaupten, daß er aufs Biologische angewandt, doch zu unhaltbaren Konsequenzen führen und statt zur Aufklärung der Wahrheit nur zu ihrer Verschleierung beitragen würde. Wenn An- hänger einer extrem-mechanistischen Richtung in der Biologie glauben, durch Einkleidung in ein chemisch-physikalisches Gewand die vor- liegende biologische Frage klarer gemacht zu haben, so ist hier eher das Gegenteil der Fall. Daher empfiehlt es sich auch schon aus all- gemeinen Gründen, auf diesen Punkt noch etwas näher einzugehen. Wie Lunpesarn sich die Entwicklung 'einer Zelle, so kann er auch die Entwicklung und das Leben eines jeden Organismus sich als eine chemisch-physikalische Ursachskette vorstellen. Die an ihr beteiligten chemischen Stoffe sind teils Bestandteile der einzelnen Or- ganismen, teils gehören sie seiner Umwelt als gasförmige, flüssige und feste, zum Unterhalt des Lebensprozesses unentbehrliche Materialien an. Werden die letzteren alle entzogen, sc hört unfehlbar das Leben der Organismen sofort auf. In diesem Fall könnte man dann wohl sagen: »Hier sind alle Glieder gleich wichtig und unentbehrlich.« Die Sachlage ändert sich aber sofort, wenn wir unsere Betrachtung von diesen allgemeinsten auf etwas konkretere Verhältnisse lenken. Jeder Organismus ist — wenn wir bei der oben angenommenen Sprech- weise weiterbeharren — eine chemisch-physikalische Ursachs- kette eigener Art, die mit ihrer chemisch-physikalischen Umwelt in Beziehung tritt, oder mit anderen Worten, er besteht aus Stoffen, die chemisch-physikalisch so angeordnet sind, daß sie einen individu- ellen, spezifischen Organismus ausmachen und je nachdem in das Tier- und Pflanzenreich und in diesem wieder in einen besonderen Stamm, in eine besondere Klasse, Ordnung, Familie, Spezies eingeordnet werden. Diese zu Organismenarten individualisierten Stoffe stehen nun aber, solange sie lebende Körper sind, zu ihrer Umwelt in einer derartigen Beziehung, daß sie die von außen gegebenen Stoffe und Kräfte zu fe spezifischen Bestandteilen ihrer besonderen Körperart umwandeln, so daß die an der chemisch-physikalischen Ursachskette beteiligte Außenwelt hier in Bestandteile eines Säugetiers, dort eines Vogels, dort eines Fisches usw. übergeführt wird. Herrwıs: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 871 Bei dieser Betrachtungsweise läßt sich die von LuNnDEGARD auf- gestellte Behauptung, »daß in einer chemischen Wirkungskette alle Glieder gleich wichtig und unentbehrlich sind«, unmöglich aufrecht- erhalten. Denn das Wesentliche der chemisch-physikalischen Prozesse, durch welche eine Säugetier-. Vogel- oder Fischart sich erhält, wächst und vermehrt, ist in der spezifischen Eigenart der einzelnen verschie- denen Organismen gegeben, welche die allen gemeinsame Umwelt für ihre individuellen Bedürfnisse benutzt und in die nur ihnen eigen- tümliche Stoffart umwandelt. In den chemischen Wirkungsketten, die sich bei der Bebrütung eines Hühner-, eines Enten- und eines Gänseeies unter genau den gleichen Bedingungen der Außenwelt ab- spielen, sind die in der Anlage der drei verschiedenen Vogelspezies gegebenen chemisch-physikalischen Verhältnisse das allein Ausschlag- gebende und daher für den ganzen Entwicklungsprozeß und sein End- resultat von einer ganz anderen Wichtigkeit als Sauerstoff, Wärme und Feuchtigkeit. Zwar sind diese auch Glieder des Prozesses, aber doch nur solche, welche ‘das Wesentliche und Spezifische desselben nicht bestimmen, da sie in gleicher Weise der Entwicklung eines Hühner-, Enten- und Gänseeies zur Verfügung stehen; insofern sind sie für den artgemäßen Ablauf der 3 chemisch-physikalischen Entwicklungsketten, wenn auch unentbehrlich, doch von untergeord- neter Bedeutung. Denn ob aus ihnen ein Hühner-, Enten- oder Gänse- organismus hervorgeht. hängt von ganz anderen Faktoren als den chemisch-physikalischen Eigenschaften der bei der Entwicklung mit- beteiligten Umwelt ab. Die geringere Wichtigkeit der Umwelt tritt noch mehr in den Fällen hervor, wo zu der Erhaltung des Lebensprozesses eines Orga- nismus bestimmte Nahrungsmittel ohne Schaden und Störung des Endresultats durch andere, wie Eiweiße durch Kohlenhydrate und diese wieder durch Fette, ersetzt und daher auch nicht einmal als unent- behrliche Glieder der chemischen Wirkungskette bezeichnet werden können. Aus jedem Lehrbuch der Ernährungsphysiologie kann man als Belege hierfür viele Beispiele zusammenstellen. Wenn wir nun aus diesen Ausführungen die Nutzanwendung auf unseren besonderen Streitfall machen, so nehmen wir doch auch für das Idioplasma nicht mehr in Anspruch, als daß es in bezug auf die Eigenart einer Zelle und die Übertragung erblicher Eigenschaften eine vielmals höhere Wertigkeit besitzt als das Ernährungsplasma. Dabei versteht es sich ganz von selbst, daß beide Plasmaarten fortwährend in den innigsten chemisch-physikalischen Wechselwirkungen stehen und Glieder einer Ursachskette vorstellen, die wahrscheinlich vielmals komplizierter und fester ist als zwischen einer sich entwickelnden und 872 Sitzung der phys.-math. Classe v. 19. Oetober 1911. — Mitth. v. 6. Juli. erhaltenden Organismenart und der für sie unentbehrlichen Umwelt. Was wir behaupten und was ja auch der Angelpunkt der Näseuıschen Argumentation von Haus aus ist, das ist der Satz, daß Idioplasma und Ernährungsplasma sehr ungleichwertig in bezug auf ihre Rollen beim Vererbungsprozeß sind, oder mit andern Worten, daß die Eigen- art einer Zelle, besonders aber der Keimzellen, in viel höherem Maße durch das Idioplasma als durch das Ernährungsplasma oder gar durch das Deutoplasma bestimmt wird. Ferner ist das Idioplasma nach un- serer wohlbegründeten Ansicht in den Kernsubstanzen gegeben. Mit Recht glaube ich daher erklären zu können, daß der chemisch-phy- sikalische Beweis, den Lunpesarp gegen die Idioplasmatheorie und besonders gegen die ihr von mir gegebene Fassung geführt hat, sein Ziel verfehlt hat. Im übrigen hat Lunpesarn selbst im Laufe seiner Erörterungen seine chemisch-physikalische Beweisführung in ähnlicher Weise, wie ich es schon bei Besprechung der Stellungnahme von Conkın hervor- gehoben habe, in manchen Zusätzen abgeschwächt und — ich kann wohl sagen — in ihrer Bedeutung dadurch aufgehoben. So gibt Lunpesarp auf S. 311 die Erklärung ab: »Es scheint mir an dieser Stelle geboten, darauf hinzuweisen, daß in der Tat die Auffassung, die in den Schriften O. Hrrrwıss, Boveris u.a. verteidigt wird, häufig von den hier entwickelten Gedankengängen nicht so sehr zu differieren seheint, wie man geneigt wäre zu glauben.« Denn auch LunnEsArD hält es für leicht möglich (S. 308), »daß die Vorgänge, die zur Ent- faltung einer Anlage direkt führen, zuerst im Kern ausgelöst werden können, daß im Kern Körper vorhanden seien, die in chemischer Weise gleichsam dirigierend oder richtend auf gewisse plasmatische Umsetzungen der Zelle wirken.« »In der Tat«, bemerkt er zu dieser Erklärung, »sprieht vieles für die Wahrscheinlichkeit einer solchen Möglichkeit.« Er will daher auch gern »den Kernstoffen und speziell den Nukleoproteiden eine Sonderstellung einräumen«, und zwar des- halb. »weil sie die chemisch kompliziertesten Körper der Zelle sind, Körper, die das Resultat vieler Reaktionen und zusammengesetzter chemischer Gleiehgewichte sind, und die deshalb, allgemein organisch betrachtet, eine gewisse höhere Wertigkeit besitzen« (S. 309). An einer Stelle (S. 327) werden die Chromosomen geradezu als »Sammel- glieder in den Anlage-Eigenschaft-Ketten« bezeichnet, und so ist eigent- lieh kein rechter Grund zu sehen, warum bei alledem LunDEGARD es für unzulässig hält, sie » Träger von Anlagen« oder » Vererbungsträger « ZUNNEeNNEeN ee Wie wenig durcehschlagend die Polemik von LunnEsarD ist, dürfte endlich auch noch daraus hervorgehen, daß er außer den im Haupt- Herrwıs: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen. 873 text gemachten Einschränkungen sich auch noch zu folgender An- merkung veranlaßt sieht: »Einem aufmerksamen Leser wird es nicht entgehen, daß die Auffassung, daß die Anlage sich im Kern befände, die Eigenschaft sich im Plasma entwickele, Berührungspunkte mit der oben (S. 308) angedeuteten Möglichkeit hat. Denn die ‚fertige Eigenschaft‘ befindet sich meistens im Plasma (S. 290, 298), und es ist, wie zuvor angedeutet wurde, nicht unwahrscheinlich, daß der Kern Stoffe enthält, die als Anfangsglieder der Kausalkette Anlage- Eigenschaft (vgl. S. 298, 308) anzusehen sind.« Meine Besprechung der Angriffe von CoxkLın und LunDEGARD kann ich daher wohl mit der Bemerkung schließen, daß die von ihnen erhobenen Einwände anstatt zu einer Widerlegung vielmehr zu einem Beweis zu ihren Gunsten geworden sind. Literaturnachweis. Coxkrın, Epwin G. The mechanisn of heredity. Seience. Vol. XXVII, 1908. Herrwıs, GÜntHer. Die Radiumbestrahlung unbefruchteter Froscheier und ihre Entwicklung nach Befruchtung mit normalem Samen. Arch. f. mikroskop. Anat. Bd. 77- Bonn 1911. Hervwis, Oskar. Das Problem der Befruchtung und der Isotropie des Eies, eine Theorie der Vererbung. Jena. Oktober 1884. Derselbe. Der Kampf um Kernfragen der Entwieklungs- und Vererbungs- lehre. ‚Jena. Guswav Fischer. 1909. Derselbe. Allgemeine Biologie III. Autl. 1909. Derselbe. Die Radiumstrahlung in ihrer Wirkung auf die Entwicklung tierischer Eier. Mitteil. vom 15. Juli 1909. Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1910, XI. Derselbe. Neue Untersuchungen über die Wirkung der Radiumstrahlung auf die Entwicklung tierischer Eier. Mitteil. vom 28. Juli 1910. Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1910, XXXIX. 2 Derselbe. Die Radiumkrankheit tierischer Keimzellen. Ein Beitrag zur ex- perimentellen Zeugungs- und Vererbungslehre. Arch. f. mikroskop. Anat. Bd. 77: Bonn 1911. Auch als Separatausgabe erschienen. Bonn. Friedr. Cohen Verlag. ıgrı. Lunpesarp, H. Ein Beitrag zur Kritik zweier Vererbungshypothesen. Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik Bd. XLVII, 1910. v. Nägerr, ©. Mechanisch-physiologische Theorie der Abstammungslehre. 1884. SIRASBURGER, E. Neue Untersuchungen über den Befruchtungsvorgang bei den Phanerogamen als Grundlage für eine Theorie der Zeugung. 1834. Derselbe. Die stofflichen Grundlagen der Vererbung im Organismenreich. Jena 1905. Ausgegeben am 26. October. Berlin, gedruckt in der Reiehsdruckerei. Sitzungsberichte 1911. 79 n „, ) 2 ' « \ .' tr u br sul, ie k H « nr h Ay Per T FE ’ L Tue En b sin: Xu. SITZUNGSBERICHTE DER „ie IS ISIS IS ISIS IS SIS ISIS tt teTet KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Fiir ee Ei ce 2 rg a nn un En nn Gesammtsitzung am 26. October. (S. 375) | Scuortky: Über das Eurer’sche Drehungsproblem. (S. 878) i Scaortky: Über die vier Jacopr’schen Theta. (S. 897) Adresse zur Feier des hundertjährigen Bestehens der Universität Breslau. (S. 905) Adresse zum Jahrhundertfest der Königlichen Friedrichs-Universität in Christiania. (S. 908) Adresse zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Vlämischen Akademie zu Gent. (S. 910) BERLIN 1911. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. ‚Aus dem Reglement für die Redaetion der akademischen Druckschriften. Aus $l. Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und » Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften «. Aus $ 2, Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die » Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das dıuckfertige Manuseript zugleieh einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. . 83. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Niehtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuscripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. SA. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Mänuseript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Seeretar zu richten, dann zunächst im Secretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Secretariat geboten. Aus 85. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuscripts an den zuständigen Secretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften, und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nieht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der »Abhandlungen «, so bedarf‘ dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie. Aus $ 6. g Die an die Druckerei abzuliefernden Manuseriptemüss wenn es sich nicht bloss um glatten Text handelt, a reichende Anweisungen für die Anordnung des Satzes und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendung: Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreichung des Manuscripts vorzunehmen. Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der Verfasser seine Mittheilung als vollkommen druckreif ansieht, Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser. Fremde haben diese erste Correetur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Möglichkeit nicht über die Berichtigung von Druekfehlern und leichten Schreibversehen hinausgehen. Umfängliche Correeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Seeretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden Mehr- : kosten verpflichtet. ’ Aus $ 8. Von allen in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen aufgenommenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, auch fürden Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden. VonGedächtnissreden werden ebenfalls Sonderabdrucke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. $ 9 Von den Sonderabdrucken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, weleher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Seeretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder exhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redieirenden Seeretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrueken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unenteeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdimeke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigivenden Seeretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. S 17. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung aut S.3 des Umschlags.) 875 SITZUNGSBERICHTE 1911. XL. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 26. October. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. l. Hr. Scnortky las über das Eurer sche Drehungsproblem. Es werden die mechanischen Grössen, die bei dem Evrer’schen Problem der Bewegung eines Körpers ohne Einfluss von Kräften auftreten, durch die Werthe der Thetafunetionen zweiten Grades ©.(v) = S.(w— 1) S.(v— u) ausgedrückt; dabei ist £ die Zeit, v eine rein imaginäre Constante. Alle Gleichungen, die zur Lösung nöthig sind, auch die ältesten, werden bewiesen, da das Ausschalten einzelner Beweise den Gang der Untersuchung erschwert hätte, und es wird der Versuch gemacht, die Einführung der ‚Jacogr’schen 'T'heta durch das Problem selbst zu motiviren. 2. Hr. Scuorrky überreichte ferner eine Mittheilung über die vier Jacogı’schen Theta. Jacosı bezeichnet das ungerade T'heta mit S,, und versteht unter S ohne Index eins der drei geraden. Vom Verfasser wird der Vorschlag gemacht und motivirt, die Reihenfolge zu ändern und das ungerade Theta als die Hauptfunetion ohne Index zu lassen, den drei geraden dagegen, in der durch die drei Halbperioden 47,43 +$wi,4ui bestimmten Reihenfolge, die Indices 1,2,3 zu geben. Daran schliesst sich eine Erör- terung der in den Additionstheoremen auftretenden Vorzeichen. 3. Hr. EpuAarn Mrver legte einen Aufsatz vor: »Zu den ara- mäischen Papyri von Elephantine.« (Ersch. später.) 1. Das in den Papyri vorkommende Geld ist das bekannte persische Reichsgeld. 2. Organisation der persischen Herrschaft in Aegypten. 3. Die-bei den Juden von Elephantine vorkommenden Götter sind untergeordnete Mächte, die unter Jahwe stehen. In den Eidesformeln wird gern bei den als Götter betrachteten Numina der einzelnen Theile des Heiligthums geschworen, wie Ev. Matth. 23, ı6ff. Das Datum des Passah- festes am 14. Nisan und des Mazzenfestes am 15.— 21. Nisan ist durch einen Erlass des Perserkönigs Darius Il. vom Jahre 419 v. Chr. den Satzungen des Priestercodex ent- sprechend festgelegt worden. 4. Die Akademie genehmigte die Aufnahme einer von Hrn. MüLter in der Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 19. October vorgelegten Abhandlung des Hrn. Dr. ArLserr von Lr Cog in Berlin: »Türkische Manichaica aus Chotscho. I.« in den Anhang zu den Abh. ıg11. Es handelt sich um kosmogonische, hymnologische und legendarische Bruchstücke. Beinerkenswerth ist eine Datirung (795 n. Chr.) und die Erwähnung zweier manichäi- scher Sendboten. Sitzungsberichte 1911. s0 876 Gesamnitsitzung von 26. October 1911. 5. Die Akademie hat den Universitäten Breslau und Christiania zu deren Hundertjahrfeiern und der Vlämischen Akademie zu Gent anläßlich der Feier ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehens Adressen gewidmet, welche unten im Wortlaut abgedruckt sind. 6. Folgende Druckschriften wurden vorgelegt: 2 Lieferungen des akademischen Unternehmens »Das Tierreich«, Lief. 27: Chamaeleon- tidae bearb. von F. Werner und Lief. 29: Chaetognathi bearb. von R. von Rırrer-ZAnony. Berlin 1911; die beiden ersten ausgegebenen Bände der von der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft unter- nommenen, von der Akademie durch Subscription auf 40 Exemplare unter- stützten Gesammt-Ausgabe der Werke LEon#arn Eurers, nämlich Ser. I, Vol. ı, enthaltend die Vollständige Anleitung zur Algebra hrsg. von H. Weser und Ser. III, Vol. 3 enthaltend die Dioptrica hrsg. von E. Cnerguuiez. Leipzig und Berlin 191 1; zwei fernere von der Aka- demie unterstützte Werke: E. Anpvıng, Sechsstellige Tafeln der Bessrr' schen Funktionen imaginären Argumentes. Leipzig ıg91ı und H. Beckn, Udanavarga. Eine Sammlung buddhistischer Sprüche in tibetischer Sprache. Berlin 1911 und endlich des verstorbenen correspondirenden Mitgliedes WırLıam James Memories and Studies. New York 1911. 7. Zu wissenschaftlichen Unternehmungen hat die Akademie be- willigt durch die physikalisch-mathematische Classe Hrn. Prof. Dr. Erıcn von Drysarskı in München zu Arbeiten für die Vollendung des Chinawerkes von FERDINAnD von RicHTHorEn weiter Soo Mark und Hrn. Prof. Dr. Jonann KoENIGSBERGER in Freiburg i. Br. zur Fortsetzung seiner Untersuchungen über Emission und Absorption des Lichts 800 Mark; durch die philosophisch-historische Classe Hrn. Dr. Rıcnarn Hamann in Steglitz zu Reisen im Interesse seiner Forschungen über den Back- steinbau der Mark Brandenburg 1500 Mark, dem Director bei den König- lichen Museen Hın. Prof. Dr. Hrıyrıcn ScHÄrer in Berlin zur Unter- stützung seiner nubischen Studien durch Heranziehung eines Einge- borenen 300 Mark und Hrn. Prof. Dr. Geore TuırLe in Marburg zur Bearbeitung von Ausgaben des Martialis und des Phaedrus 750 Mark. Seine Majestät der Kaiser und König haben durch Allerhöchsten Erlass vom 25. Juli d. J. die Wahl des bisherigen correspondirenden Mitgliedes ordentlichen Professors der Philosophie an der Friedrich- Wilhelms-Universität zu Berlin Geheimen Regierungs-Raths Dr. BEnno Erpmann zum ordentlichen Mitglied der philosophisch-historischen Olasse zu bestätigen geruht. Gesammtsitzung vom 26. Oetober 1911. 877 Seit der letzten Sitzung vor den Sommerferien (27. Juli) hat die Akademie das ordentliche Mitglied der philosophisch-historischen Classe Wırneım Divruey am ı. October, das correspondirende Mitglied der physikalisch-mathematischen Classe ALgert LADEngurec in Breslau am 15. August und das correspondirende Mitglied der philosophisch- historischen Classe Anton E. Scuöngach in Graz am 25. August durch den Tod verloren. s0* 878 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. Über das Eunzrsche Drehungsproblem. Von F. ScuorTtkY. Bei den Problemen, die die Bewegung eines starren Körpers um einen festen Punkt darbietet, ist es oft zweckmäßig, bestimmte Vektoren ins Auge zu fassen und die Änderungen zu verfolgen, die sie mit fortschreitender Zeit an Richtung und Länge erfahren. Wir denken sie uns ausgehend von dem festen Punkte, so daß sie bestimmte End- punkte besitzen, deren Koordinaten mit den Komponenten der Vek- toren übereinstimmen. Wir nehmen ferner zwei Koordinatensysteme an, beide von dem festen Punkte ausgehend und so beschaffen, daß ihre positiven Achsen zur Deckung gebracht werden können, das eine im Raume, das zweite im Körper fest. Wir betrachten zwei Haupt- vektoren U und V, und zwei andere, U’ und V’, die man, den einen mit vollständiger, den andern wenigstens mit teilweiser Berechtigung, als die Ableitungen der beiden ersten bezeichnen kann. Alle vier sind nur Mittel zum Zweck. Die eigentliche Aufgabe ist: die Koor- dinaten eines willkürlichen Punktes des Körpers als Funktionen der Zeit darzustellen. U ist der Geschwindigkeitsvektor, dessen Richtung die der augen- blicklichen Drehungsachse und dessen Länge die Drehungsgeschwindig- keit des Körpers ist. Seine Komponenten, p, 9, r in bezug auf das erste im Raume feste Koordinatensystem, P, Q, R in bezug auf das zweite, sind im allgemeinen sämtlich Funktionen der Zeit; ihre Diffe- rentialquotienten seien: p,g,r'; P', Q', R’. Wir behalten diese be- queme Art, Ableitungen nach der Zeit zu bezeichnen, auch für andere Größen im folgenden bei. Als zweiten Hauptvektor, V, nehmen wir einen im Raume festen, also im Körper beweglichen an, wie er bei manchen Problemen durch die Richtung und Intensität der Schwere gegeben ist. Seine drei ersten Komponenten: a, b, c, sind konstant, die drei andern: X, Y, Z, Funktionen der Zeit. Es ist leicht zu beweisen, daß P’, Q', R’ die Komponenten des- selben Vektors oder Koordinaten desselben Punktes im zweiten System sind, wie p', g', r' im ersten. Denn nehmen wir einen willkürlichen Scnorrev: Über das Eurer’sche Drehungsproblem. 879 Punkt mit den Koordinaten x,y,2; &,n,C an, der mit dem Körper fest verbunden ist, so daß £,n,{ Konstanten sind, so ist ’ a = gz—ry, TE—D2 2 =py—48, pe +qy-+rz2! =o. Es ist aber: ps+qy+rz= PE+Qn+RÜL. Differenziert man diese Gleichung, so folgt: pyatgy+rz = PE+Qn+RT, und da dies für einen willkürlichen Punkt «,y,2 des Körpers gilt, so müssen P’, Q’, R’ Koordinaten desselben Punktes sein, wie p\,g’,r'. Man kann diesen dritten Vektor U’, dessen sämtliche Kompo- nenten die Ableitungen derer von U sind, als Beschleunigungsvektor bezeichnen. V’ sei nun derjenige Vektor, dessen Komponenten im zweiten System die Ableitungen X’, Y',Z’ von X, Y,Z sind. Seine Kompo- nenten im ersten System sind natürlich nicht 0; sie sind lineare Funk- tionen von p,g,r mit konstanten Koeffizienten. Wir nehmen, wie vorhin, den im Körper festen Punkt x, y,2 an; wir differenzieren die Gleichung acat+by+c2= XE+Yn+ZL und setzen gz—ry für «’ usf. Dann folgt: ae dr ce pvp q r|\=£EX HF +ZIZ. a ynz Aus dieser Gleichung geht hervor, daß —ceg+br, —ar+cp, —bp-+agqg die Komponenten von V’ im ersten System sind. Man kann noch mehr schließen. Die linksstehende Determinante bleibt ihrem Werte nach ungeändert, wenn man die Koordinaten der drei Punkte durch die des andern Systems ersetzt. Dadurch bekommt man eine lineare Funktion von &,n,{ mit den Koeffizienten —QZ+RY usw. Da aber £,n,{& willkürliche Faktoren sind, so ist X’=_-QZ+RY, Ver ZEN. 850 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. Eurer stellte um die Mitte des 18. Jahrhunderts das Problem der Bewegung eines starren Körpers um einen festen Punkt ohne Ein- wirkung irgendwelcher Kräfte' auf. Bei diesem Problem ist nicht nur die lebendige Kraft, L= 32 (mv), konstant, sondern auch die drei Summen Sm (y2’—zy)) , >, m(zx'—xz') : Im (vy’ — ya’) haben konstante Werte. Diese drei Werte fassen wir auf als Kom- ponenten eines im Raume unveränderlichen Vektors; seine Länge sei D. Da es bei der mathematischen Untersuchung auf die Konstante D nicht ankommt, so reduzieren wir den Vektor auf einen andern V, der dieselbe konstante Richtung hat, aber die Länge ı. Die Kompo- nenten des letzteren bezeichnen wir wieder mit a,b,c,X,Y,Z. Die auf V senkrecht stehende, durch den Nullpunkt gehende Ebene wird die invariable genannt; wichtiger aber ist der Vektor selbst. Führen wir drei willkürliche Faktoren p,, g.. r, ein und be- zeichnen mit A die Determinante Ps Io des A [7 Zul v ’ / { u so lassen sich die drei Gleiehungen des Flächensatzes in die eine zu- sammmenfassen: > (mA) = D(ap,+bgq,-+ cr,). Für (P5, 6,7) = (2,9, 7) (gehtsArınaEr > (mA) in 22 über; es ist daher: 2L= D(ap+bg-+er). Das heißt: Bei dem Eunerschen Problem sind die Drehungskompo- nenten 9, qg, r durch eine lineare Gleichung mit konstanten Koeffizien- ten verbunden. In der allgemeinen Formel schreiben wir gg—ry statt «7, usf. Dadurch geht A über in: PeP #99 Fror ED ug SEEN Pt +gY+r.2 zat+yy+22 ! Eurer, Du mouvement d’un corps solide quelguonque lorsqu'il tourne autour d’un axe mobile. Histoire de l’Academie Royale des Sciences et Belles-Lettres. Annee 1760. A Berlin 1767. — Ein mathematischer Historiker, CAnror, hat kürzlich die Ansicht ausgesprochen, daß Eurer und LacranGe als internationale (Gelehrte zu be- trachten seien. Dem stimme ich nicht bei; mir erscheint LagrangGe, dessen Klarheit und Anmut von GorruE gerühmt wird, französisch und Eurer deutsch. Wir rechnen auch heutige Künstler und Gelehrte aus den deutschen Teilen Österreichs und der Schweiz eern zu den Unsrigen. Scuorrky: Über das Euvner’sche Drehungsproblem. 881 Dies bleibt invariant, wenn wir zum andern Koordinatensystem über- gehen. Es ist also, wenn dort P,, @,, R, die Koordinaten des Punktes Berg. Tr, sind: a |RP+raQ+RR EP+nQ+ER | Be de ap, +bg,+er, = XP, + YQ+ZR,. Da nun auch P,, Q,, Ä, willkürliche Faktoren sind, so ist HR — PS mW@+O)— QLmEn— RI, mEL, und entsprechende Gleichungen gelten für Y und Z. Wir wählen, mit Evrer, das im Körper feste Koordinatensystem so, daß > m£n, DmEt und 3 mnS{ gleich o sind, und wir bezeichnen die Konstanten 53 m+%), > m(>+&), > m( +) (etwas anders als Eurer) mit A,B,C. Dadurch wird: DEINES NDE. BA. DZ CH: Das heißt: Wenn man im Körper die Trägheitsachsen zu Koorli- natenachsen wählt, so unterscheiden sich die Komponenten von U und V im zweiten System nur um konstante Faktoren. Nun können wir die Untersuchung vereinfachen. Die positive 2-Achse lassen wir mit der Richtung des invariablen Vektors V zusam- menfallen; @, db, ce geht dadurch in (0,0, ı) und —ceg+br, —ar+cp, —bp-+ag in —g,p,O über. Ferner wird die Gleichung zwischen den Drehungskomponenten: Dr=2L. Es ist also r konstant, r=o0, und die vier Vektoren U, V; U’,V’ haben im Raume die Komponenten: (9,9, Tr), (0,0,r) und (9,9, 0). (—4,P,0). Hier ist die invariable zur «y-Ebene geworden. Wir wollen sie als Horizontalebene auffassen, was die Vorstellung erleichtert und dem Problem keinen Eintrag tut. U’ und V’ bewegen sich in der Horizontalebene. Den Vektor U, der konstante Höhe hat, projizieren wir auf dieselbe Ebene, indem wir W= U-—rV bilden. Wir fügen aber wieder denjenigen Vektor hinzu, dessen Komponenten im zweiten System die Ableitungen derer von W sind: W= U’—rV’. W hat dann im Raum die Komponenten (p,9,0);: W’ die folgenden: p'+rg, q—rp,o. Im andern System sind P—rX,Q—rY, R—rZ die Komponenten r .Us 1 zZ’ ——t + +1=o A—U Ne A—Y ist. Da X” sich von »—x nur um einen konstanten Faktor unter- scheidet, so ist Ku yYR Eee _ k=-9)uy x n—a’ A—a (e— B)(e —y) ' Für die andern Glieder hat man entsprechende Darstellungen. Der ganze Ausdruck wird 0 füru=oa, v=ß, u=y; erist also iden- tisch 0. Die vorhin ausgesprochene Behauptung, daß der Flächen- 584 Gesammitsitzung vom 26. October 1911. inhalt des Parallelogramms (W,W’) gleich —w sei, ist hiermit be- wiesen, und die letzte der vier aufgestellten Gleichungen geht über in: rip =rWHN)—w. Wir denken uns jetzt einen beliebigen, mit dem Körper fest ver- bundenen Punkt, betrachten aber statt desselben, der Gleichförmig- keit wegen, den Vektor, der zu dem Punkte hinführt. Mit diesem allgemeinen Vektor E, der die Komponenten x,y,2,&,n,{ hat, stellen wir die drei Hilfsvektoren V,W und V’ zusammen, deren Kompo- nenten WERE 7 w er vv’ 1 ’ ; ng a, g.10,0, Ka w DEU AE er X OROSTE P,9,9 HE) sind. Dies führt zu den Gleichungen: 2 = NXE+Yn+Z, +qyzı NE + en + z En V=W 2 . pP 13 NE en) 1—y)’ ——( X 4 ZI ( S ae ) a TR py qa V Ru) un, me) K—Y Wir fügen hinzu, was wir vorhin festgesetzt und gefunden haben: A=(y—$) (yv—a) (P—a), R(u) = (a — u) (u) V—n); w = —R(). +uW = VR(u), P+f=urı pp +g99 = VR(), pgi— gap =rmw—r)—w, Bo (a — A) (a — u) («— RB) (e—y) ’ wyV R(») zn en: Algebraisch einfacher werden die Gleichungen, wenn man statt der reellen Paare p,g und x, y ihre komplexen Verbindungen p+iq und @-+iy einführt. Man nennt @+iy einen Punkt. Demnach kann man p-+ig und +iy auch Vektoren nennen. Der Hilfsvektor U setzt sich zusammen aus dem vertikalen r, der konstant ist, und dem hori- zontalen p-++ig: der allgemeine Vektor # aus dem vertikalen 2e= XE++ZL, der eine algebraische Funktion von u ist, und dem horizontalen «+ iy. n er Senorrkyv: Über das Evrer’sche Drehungsproblem. 885 Setzt man w—=iVRA), so wird: uHiy _, pP+ig St p+ig "oo p+ig wo F und @ folgende algebraische Funktionen sind: — - 2 a + LEW )+ usw., M—A \u—oa A—o g— YRW+VR) TA K—A " Wir bilden ihre Ableitungen #F und @'. Wenn man berücksich- tigt, daß a +iy' = ir (+ iy) —iz(p-+ig) ist, so ergibt sich mit leichter Rechnung: F+FG+z=o0. Wir differenzieren ferner den algebraischen Ausdruck G. Es ist „= 2YR(w); daher: R'(w) VRW)+VRA) H—A H— A) = .2V R(u). Nun hat man: R(2) = R(u) + (A—u)R(w)+(A—u)H, wo H in bezug auf A eine lineare Funktion ist, die mit —A anfängt und die für A = u in +KR”(u) übergeht. Es ist daher H= —r— 2u+« +&-+y; und wenn man (+n—a—ß—y=K setzt: H= —u—K. Dadurch wird die vorhin aufgestellte Gleichung mit folgender identisch: @+n+G’+K=o. Hier tritt folgender Umstand hervor: Man sehe A als veränder- lichen Parameter an. Die algebraischen Ausdrücke F und @ ändern ihr Vorzeichen, wenn man gleichzeitig # und A, VR(u) und VR(?) ver- tauscht, dabei X, Y, Z ungeändert läßt; sie sind alternierend. Dagegen bleiben FG, @°, z und Ä, somit auch F’ und @’+n ungeändert; sie 2 pn, sind symmetrisch. Da hiernach bei der Vertauschung 2/ Au) a und 7 YV —— 96 2Y Ru) area ungeändert bleiben, F und @ selbst aber ihr Zeichen [23 ändern, so ist 386 Gesammitsitzung vom 26. October 1911. — so, rolf) 2V R(n) Ir = 2V R(r) Fan 5 — 0 10 ; 2V Ru) ERasR« Ze — 2VR@O) +. Führt man wieder #’ und @’ ein, so folgt aus diesen partiellen Differentialgleichungen: : du dA a RI m $ Er ven) ; du AA udu Ada d@ —= (G nn Bu" ER ® VRw 2 ) 2V K(w) : 2VR() und man erkennt hierin die EuLerschen Additionstheoreme für die elliptischen — die eigentlichen Evrrrschen Integrale. Es ist von Interesse, den Gedanken weiter zu verfolgen, obgleich das nicht der Weg ist, den Jacosı zur Lösung des Problems einge- schlagen hat!. Wenn man setzt: du dA nn dt s — 2V R(u) 2VRO) so gehen die beiden partiellen Differentialgleichungen über in: d RE oF da) ol PIERRE Dies zeigt, daß F eine Funktion von t—u ist, und daß sich @ als Summe dreier Funktionen darstellen läßt, von denen die eine nur von {, die andre nur von u, die dritte nur von {/—u abhängt. Diese Funktionen, die eine Variable oder, wenn man will, einen Parameter weniger enthalten, sind zu bestimmen. Sie hängen eng mit den JAcoBI- schen Theta zusammen, deren richtige Definition sich bei dem EurEr- schen Problem ungezwungen ergibt. Es sei &<® Vy—a Vy—a 4 910) = Vn—a flo) ho) = VB=a Yy—B; daraus folgt: FFC) = ho) hle)-g/0) gl), en = —f(o nr go) gw), go)gle) = Vpl)- Setzt man nun für v die reelle Größe ! und die rein imaginäre u, so hat man, da d()=u, dw) =A ist: Z= EWR), = Eig)a@,, Z=ERHRE: zunächst mit unbestimmten Vorzeichen. Aber das, was wir festgesetzt haben, hindert uns nicht, statt zweier Achsenrichtungen im Körper die entgegengesetzten zu wählen. Wir dürfen demnach X=/fl)f(u, Z=hlt)h(u) Scaoriky: Über das Eurer’sche Drehungsproblem. 889 setzen. Daraus folgt, da Br aulzu, 1 a ae ae ya Va ist: Yr=iyl)gW). Die vertikale Komponente 2 des Vektors E wird demnach dar- gestellt durch 2 = Eflt) fu) + ing(t) g(u) + Ihtt) h(u). In dem Ausdruck für F(t— u) aber ist das erste Glied identisch mit ‚SW WFW. UL TO denn es ist Erich VRw _ 30) _fW) n—a sl)—a fl)’ (u) ) und X = f(t) (u). Das zweite Glied ist (da Y = ig(t) RAUF A) Pe) — Pu) Alt) h (u) + hu) ht) u Setzt man u= 0, so verschwinden f’(w), g(u) und Au); $(u) wird gleich 8; man bekommt also: _ ZRO)F + ing’(0) ge) + hto) Alt) g ist): I ’ das dritte: S F(t) Pd) —R und vermöge der vorhin aufgestellten Formeln: Ei Eh(o) Alt) + in— Ef(o) ft) VRKFAU) F(v) ist damit ausgedrückt durch f(v), 9(v), h(v), auch für imaginäre Werte von v. Von dem Ausdruck @ haben wir schon gesagt: er muß sich in der Form „(t—u)—L(t)+Y,(u) darstellen lassen. Dies ist leicht zu 0@ 0G sehen; denn aus der Gleichung = + +go(t)—gp(u) = Oo folgt: ER ou 0°G er 0?G ot du dtdu: 890 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. Nimmt man dies an, so ist GG 2 ; und daher: vl) =tW)— el). Daraus folgt, daß sich W’(f) von $(f) nur um eine additive Kon- stante unterscheiden kann. Wir bilden demnach die ungerade Funktion Lo) = |(W)—C)av, wo C eine Konstante ist. Da $(v) bei reellen Werten von v wie bei rein imaginären zwischen endlichen Grenzen schwankt, so kann \(e) für diese Werte nicht unendlich werden. Da ferner /(v+7) = Y’ß) ist, so kann sich %(v+r) von ıL(v) höchstens um eine additive Kon- stante unterscheiden. Die Konstante wird dargestellt durch das Integral eo-0)at. Aber wir bestimmen C so, daß das Integral gleich o ist. Dann ist auch Yo+r) = Yl(o). Da gt) — pw) = Y(—V’(u) ist, so hat man: 0G 09G tr Er ON 05 % (Er! m)+ (Er LM) =D. Demnach ist G+tl)— lu) = %(t— u) eine Funktion von /—u allein. Sie läßt sich leicht bestimmen, in- dem man u = 0 setzt. Dann geht [4 Be ur in: , 90 _gW "e—=R77 90 über, Y(w) wird 0; es ist also: Rx ge) JAUE-ENZUE 9) Scaowrkv: Über das Eurer’sche Drehungsproblem. 891 Y(v) ist ungerade und hat die Periode #. Nach einem Satz, der schon einmal von mir bei ähnlicher Gelegenheit benutzt wurde und dessen Beweis auf der Hand liegt, ist das Integral jeder ungeraden periodi- schen Funktion selbst periodisch. Wenn wir demnach bilden: und: AT 3,0) =Vy—uer, so ist S,(v) eine gerade Funktion von v mit der Periode #, und zwar ist sie reell, positiv. von oO verschieden für alle reellen und rein ima- ginären Werte von v. Es ist zugleich ED) Din ee nu S,() =a (v) == Le) ’ daher: BAUR HO) se = ’ 3 9) und wenn man neben S,(v) die andere Funktion einführt: g(w)S,(w) = (0), so ist $'(v) Sl) Nun haben wir für @ die Darstellung: ee N S,(d) a S, (u) r x) = GE die zugleich zur Bestimmung von p+iq führt. Aber es ist g als Quotient zweier Funktionen dargestellt — vor hundert Jahren hätte Gauss geschrieben, wenn er dies Problem behandelt hätte: zweier neuer Transzendenten. Der Zähler $(») ist ungerade und ändert auch sein Vorzeichen, wenn man v um = vermehrt, da g(v) diese Eigen- schaften hat. Aus den Definitionsgleichungen: ' Q Fa a) o S,—=Vy—ae: R vz=uS folgt außerdem, daß s.(0)=Vy-—a, S(0)=VyB Yy-a Von 4 4 ist; denn es ist g(0)=Vy—$ß VR-—a. Sitzungsberichte 1911. 8 892 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. Wir vervollständigen das System, indem wir noch hinzufügen: EAN Se so daß ferner: $,(0) = h(0)$,(0) = ae, _= 3,()= Ve —a 3.0) = fo)s.o) Bea. $’(0) = 3,(0)3,(0)9,(0) ist. Die letzte Gleichung macht es evident, daß 3,9,,9,,3, genau die vier Jacosıschen Funktionen sind, aber. in anderer Reihenfolge. (0) ist die ungerade Funktion, 3,,%,, a die drei geraden. Und zwar verschwindet S, gleichzeitig mit A für vo = —, weil dort #(v) = y wird, Sur d.='0, 9,.tüur od en . Denn dort wird pw) =«, also f= 0. Die Summe F(t—u) geht, wenn wir f,g,Ah als Thetaquotienten S% auffassen und dabei berücksichtigen, daß g’(0) = S o ist, über in EI, (OH u) + inS,(0)3, (Eu) — 3, (0), — u) (0) (t— u) Wir schreiben, absichtlich erst jetzt, &,&.,£, statt &,n,{. Der Zähler des zuletzt aufgestellten Ausdrucks ist dann > = E,8.(0)8.( u). Weniger symmetrisch wird der Ausdruck für 2: EEE dS;(u) +1 I()IWwW)+EI()S:(u) . 2? = ’ ZAUFAD) wir lassen ihn vorläufig in dieser Form. Zur Bestimmung von p+ig haben wir die Gleichung: PIE cn‘ Slkt—u 8 %() pHig St—u) 8 %w) Wir bezeichnen die rein imaginäre und von t unabhängige Größe ER . N EN mit ın. 5, u) Schorikv: Über das Evrer’sche Drehungsproblen. 893 Dann ergibt sich: S(t— u) ei! AUF wo.K ebenfalls eine von {unabhängige Größe ist. Dieser konstante Faktor Kläßt sich allerdings nur dann vollständig bestimmen, wenn wir eine letzte Voraussetzung machen über die Lage der Koordinatensysteme. Die x-Achse kann in der Horizontalebene in beliebiger Richtung angenom- men werden. Wir wählen sie so, daß sie für 2 = o mit der Projektion des Geschwindigkeitsvektors U zusammenfällt, oder auch in entgegen- gesetzter Richtung. Jedenfalls soll g=0 sein für t=o. Es ist aber allgemein ® +qQ’ = u—ar, also gleich ß—? für {= 0. Daraus folgt, daß fürt=0:p+ig= +ir—B = #ig’(o)g(u) wird. Das Vor- zeichen ist willkürlich, wir wählen das positive. Dann ist fürt!=o: R .3’(0)$ p+tig=ig ODE p+ig=K:- Andrerseits ist für 2=o, da $(—u) = — (u) ist: ER KS(w) an aeg Die Vergleichung zeigt, daß iA = $'(o) ist. Demnach lautet die Glei- chung vollständig: i ., __ F(0)I$(E—u) N Er Ern, Nun ist @+iy = i(p+ig) Fit—u); F(t—u) ist aber bereits darge- stell. Man bekommt int Di &8.(0) (u) KAUKA) atiy= Es werde gesetzt: Ss. —YI.w—u)=9,()(@ =0,1,2,3), wo v eine von fund u unabhängige Variable bedeutet. Es ist: el) = I —t)S(w— u), lt) = N(o)I(t— u). Wir bilden, linear in den ©, und auch linear in den £, den Ausdruck 81* 894 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. v um eine halbe Periode (x). Sie geht dadurch über in L.() 9,(0) ’ 3 L,() = > i°'(x/a) E,®.,.(0) a=zı ist. Verstehen wir speziell unter (x) die halbe Periode (2), oder Ir+FTtuwi, so ist ferner: | e)=-1, k)=-ı, k)=+ı. Es ist daher —Z,(0o) mit dem Zähler von 2 identisch, während S,(t)$,(u) = ©,(0) ist. Wir erhalten daher: ri ı E(t) 1 0,0) r aber läßt sich durch 2 und « ausdrücken; dasselbe gilt von den Quotienten der Größe D durch die drei Trägheitsmomente. Es findet ein merkwürdiger analytischer Zusammenhang zwischen diesen vier Konstanten statt, der auch bei Jacosı hervortritt. Es war gesetzt worden: int r-+ Su) in San Also ist: EA) TE ) S,(u) Ferner war: D Ben {70 Alte N Nun ist = Hm), = iVRM = ein. Aber: _eW _fW "oWw)—a fu) ' ' Vgl. die folgende Arbeit: Über die vier Jacosıschen Theta. Diese Sitzungs- berichte S. 901. Scnorrkv: Über das Evrer’sche Drehungsproblem. 895 Folglich: Su) , ‚FW — —n+i——+i 5 A sw FW und da fs, =>, ist: Ebenso ist: —_n-+i ABS Bi 52 € %,(u) Nun sind.S,, $ und S, mit S,., 9. 9. identisch. Wir schreiben A,, A,, A, anstatt A, B,C. Dann können wir die drei Formeln in die eine zusammenfassen: —— i (@=1,2, 3) Aber wir wollen alles auf die Thetafunktionen zweiten Grades zu- rückführen. Wir schreiben deshalb: . 0 la log (©,(0)) D a A uaaann; log (8,,.(0)) ; («= 1,2, 3) [3 was offenbar richtig ist. Wenn wir das Ganze überblicken, so können wir von dem Problem, das ursprünglich von EuLer gestellt war und zu dessen Lösung Jacogı wesentlich Neues hinzufügte, folgendes sagen: Das Quadrat der Drehungsgeschwindigkeit ist eine periodische Funktion von Z, und zwar ist sie der Wert einer doppelt periodischen Funktion ®(v) für o=!t. Die Zeiteinheit ist von uns so gewählt, daß die reelle Periode von ®(v), die man bei dem Problem als Schwingungs- dauer bezeichnen kann, gleich = ist, der Anfangspunkt der Zeit so, daß für ihn die Drehungsgeschwindigkeit am kleinsten ist. Die Funktion ®(v) wird weder für reelle noch für rein imaginäre Werte, sondern nur für diejenige Gruppe halber Perioden unendlich, die bloß komplexe Werte enthält. Diese Gruppe hat eigentlich den Index 2; wir schreiben dafür: x. Um die Darstellung der Bewegung eines beliebigen Körperpunktes zu erhalten, ist es bequem, ihn als Endpunkt eines Vektors E anzu- sehen. Wir fassen die invariable als Horizontalebene, zugleich als 896 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. xy-Ebene auf und nehmen an, daß die w-Achse für = o unter dem Geschwindigkeitsvektor liegt oder wenigstens in derselben Vertikal- ebene. Bei der Darstellung tritt neben die reelle Variable / eine rein imaginäre Konstante v, und es werden die vier elliptischen Theta- funktionen zweiten Grades: 8.) = 3.—N)>.—u) . e=0n29 verwendet, von denen die eine, ®, oder ®, für v=t verschwindet. Aus diesen @ werden die Linearformen gebildet: 3 >20.) u), “«a=ı 3 2, (#0) E9,.0) = L.lo), a=ı von denen die zweite aus der ersten hervorgeht durch Vermehrung von v um Jr++uwi und gleichzeitige Absonderung eines Exponential- faktors. £,, &,, &, sind die konstanten Abstände, in denen sich der End- punkt des Vektors # von den Trägheitsebenen des Körpers befindet. Nun läßt sich der Vektor £ in einen vertikalen und einen hori- zontalen zerlegen. Der vertikale ist L,.(0) 0,(0) ’ der horizontale, in komplexer Darstellung: L(t) e ,(0) int ’ wobei n eine willkürliche reelle Konstante bedeutet. In entsprechender Weise läßt sich der Geschwindigkeitsvektor zer- legen. Seine konstante vertikale Komponente ist: d n + i-— log (®,(0)), "Am 8 (0.(0)) seine horizontale: i 0,(0) Durch ähnliche Gleichungen sind die drei Trägheitsmomente be- stimmt. Es ist D ä As = RHINT log (0,,(0)) (@e=1,2,3); dabei ist D die Länge des invariabeln Vektors. @ I Scnowrky: Über die vier Jacosı’schen Theta. 89 Über die vier Jacosischen Theta. Von F. ScuorrtkY. Dr. vier Jacosıschen Theta sind reguläre Funktionen der Variabeln v und des Moduls g, vorausgesetzt, daß man den absoluten Wert von q kleiner als ı annimmt. Eine davon ist ungerade, die drei andern sind gerade. Sie sind reell für reelle Werte von v und positive von g. Sie können, wenn man den Ausdruck in etwas erweitertem Sinne ge- braucht, als doppelt-periodisch bezeichnet werden, und sie werden in- einander übergeführt, wenn man v um halbe Perioden vermehrt. Der genaue Satz ist dieser. Man setze g=e* und bilde den Ausdruck p=mr-+nuwi, in dem m und n entweder ganze oder Hälften ganzer Zahlen bedeuten sollen. Dann ist, wenn A irgendeins der vier Theta bezeichnet: g2 iv Alv+p) = B(v), wobei B wieder eins der vier Theta, und e eine vierte Wurzel der Einheit ist. Sind speziell m,n ganze Zahlen, ist also p eine ganze Periode, so. ıst &— Anund se =Er. Es ist dies die erste Grundeigenschaft der vier Theta, die sich unmittelbar darbiete, wenn man die Reihen als Exponentialreihen schreibt. Wir wollen untersuchen, was aus ihr folgt. Man kann die halben Perioden in drei Gruppen teilen, eine erste, eine zweite, eine dritte; in der Art, daß alle Halbperioden, die einer und derselben Gruppe angehören, einander kongruent, d.h. nur um ganze Perioden verschieden sind. Zu diesen drei Gruppen (1), (2), (3); über deren Reihenfolge zunächst nichts festgesetzt zu werden braucht, tritt die Gruppe der ganzen Perioden, (0), hinzu. Die Summe zweier Halbperioden derselben Gruppe ist eine ganze Periode, die Summe zweier, die zwei verschiedenen der drei Gruppen (1), (2), (3) entnommen sind, gehört immer der dritten an. Wir drücken das aus, indem wir schreiben: (2) =); Bee wobei x,?, u die Zahlen ı, 2, 3 in irgendwelcher Reihenfolge bedeuten. 898 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. Der Quotient zweier Theta B=% bleibt, den zugrunde gelegten Sätzen zufolge, entweder ungeändert, wenn man v um eine ganze Periode p vermehrt, oder er geht in —% über. Es handelt sich zuerst darum, das Vorzeichen in der Gleichung xew+p) = =Ex() näher zu bestimmen. Ist auch 4p eine ganze Periode, so hat man: (o++p) = d%(v); daher mit demselben Vorzeichen: (e+p) = dx,(o++p). Daraus folgt: „(o+p) = %(o). Gehört +p zur Gruppe derjenigen Halbperioden, die A in B, somit auch B in A überführen, so ist C +49) = ; X(©+3p) u) wo c eine Konstante, eine vierte Wurzel der Einheit bedeutet. Daraus folgt, indem man v um $p vermehrt: RER T oa) Es ist also wiederum: s(®+p) = x(v). Nimmt man aber an, daß $p einer der beiden übrigen Gruppen angehört, so ist xW+EP) = 0); wo %,(®) der Quotient der beiden von A und B verschiedenen Theta ist. Da eins der Theta ungerade, die drei andern gerade sind, so ist %(0)%,(0) ungerade. Man hat daher: u o)R—v+3p) = —al)Xlw@+3P). Anderseits ist %(—v) = dx,(v) und, mit demselben Vorzeichen ©: w(—0+3p) = 2% Ep). Daraus folgt: vd) -r+3p) =eXRW)XR W— EP). Demnach ist xe+3pP) = —-xt—Hp), Xe+D=—xl). Wir haben so den Satz gewonnen: Es ist (v+p) = x,(v), wenn $p eine ganze Periode ist oder eine derjenigen halben, die den Zähler von % in den Nenner überführen; andernfalls: „(w-+p) = —x(v). Scnorrkv: Über die vier Jacosı’schen Theta. 899 Die Quadrate der Thetaquotienten, die gerade Funktionen von v sind, aber auch die aus allen vier Theta, A,B,C,D, gebildeten un- geraden: AB CD bleiben ungeändert, wenn man v um irgendeine ganze Periode ver- mehrt. Denn es sei 4p eine halbe Periode, die Ain B, Cin D über- führt. Dann kann man setzen: Ale 7m AVE Ye) = cx(o)xy(w+%p). Vermehrt man v um eine ganze Periode, so bleiben die Faktoren %(e) und %(v®++p) beide ungeändert, oder sie wechseln beide ihr Zeichen; \/(v) bleibt daher ungeändert. — Man hat ferner: Yow-+zp) = ex ow+3p)x(@+Pp). Zp gehört nicht zu den Halbperioden, die den Zähler von % in den Nenner überführen. Somit ist xe+p=—x(), und Ye+3p)=— bo). Es sei +p’ eine halbe Periode aus einer andern Gruppe wie +p. Sie führt nieht A in DB über; also entweder A in C, Bin D, oder umgekehrt. Jedenfalls ist: , Ip’ EN Yo+ sp)= Ib)’ wo wieder c eine vierte Einheitswurzel bedeutet. Aber es ist not- wendig e==ı. Wir können bei dem Beweise v und w als reell annehmen. Dann ist \(r) reell, und es sind, wenn wir mit 4+g’ den zu4p = mr+nwi konjugierten Wert mr — nwi bezeichnen, V(o++p’) und Y(vo++g') konjugierte Werte. Nun ist aber +p —+g’ = 2nuwi eine ganze Periode. Die beiden konjugierten Werte sind daher ein- ander gleich, d.h.: es ist Y(o++p’) reell. Dann kann offenbar c nicht £{ sein. Da Y(v+4p) = —\ı(o) ist, so ist von den beiden Werten I WU Y(o++p') und Y(o+4p++p') der eine gleich + —-, der andre =: Damit ist bewiesen: Von den drei Gruppen halber Perioden führt die eine W in —\, I I —-, die dritte YV in — — über. Tr e Wir bezeichnen, abweichend von Jacosı, die ungerade Funk- tion mit 9, oder $, die drei geraden mit 9,,9,,S,, und zwar so, daß eine zweite / in 900 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. 9, diejenige Funktion ist, die durch die Halbperioden der Gruppe (x) in die ungerade übergeführt wird. Die Werte der Gruppe (x) sind dann zugleich solche, für die $, verschwindet; dies gilt auch, wenn (x) = (0) ist. Damit ist auch unmittelbar gegeben, was man unter $,, zu verstehen hat, wenn x sowohl wie A einen der Indizes O, I, 2,3 bedeutet; es ist , SW, = und we = SR Wir bezeichnen mit 7, , 7, , 7, irgendwelche Halbperioden, die den entsprechenden Gruppen angehören und bilden, indem wir unter S,,S, zwei verschiedene gerade Theta verstehen, unter $, das dritte, den Quotienten SS, S5, Zr ar SS; . Dann ist V,(c+7,)=—\/,,(v), und von den beiden Werten V,(0-+7,), 1 Y,(v+7,) ist der eine gleich + —— , der andre gleich — Wir 1 Ya Yu setzen: R/A YV.(o+7,) == A | : ZN) Dann ist (z/A) ein Vorzeichen, und zwar ist (z/2) = — (Az). Es ist definiert unter der Voraussetzung, daß %,? zwei verschiedene Zahlen der Reihe ı,2,3 sind. Wir ergänzen die Definition, indem wir (*/x) = (x/A) («/1) setzen. Betrachten wir die elliptische Funktion % oo, = &' Sie läßt sich als Produkt von /,, und „/,, auffassen. Vermehrt man v um eine Halbperiode der Gruppe (x), so geht ? ni Dr Y, über, und da das Produkt von (A/x) und (u/x) gleich (x/x) ist, so hat man p,(w-+7,) = (x/x) 5 E Vermehrt man aber vo um r,, so geht Ar en ’ U in —Ü,, aM Scnorrky: Über die vier Jacorr’schen Theta. 901 über, und da Vi Su S a ist, so haben wir: I? db, (v +7) = (A/x) = Allgemein, wenn « irgend einen der Indizes ı, 2, 3 bedeutet, ist: 3 Aus den Gleichungen (x/A) = — (2/x), (2/x) = (x/A) (x/u) geht hervor, daß das Zeichen (x/A) bestimmt ist, wenn (1/2), (1/3) und (2/3) gegeben sind; denn es ist z.B. (2/1) = —(1/2), (1/1) = (1/2) (1/3), usf. Aber diese drei Werte hängen davon ab, in weleher Reihenfolge wir die drei Gruppen aufstellen. Wir nehmen als erste Gruppe diejenige an, die 47, als letzte die, welche den Wert wi enthält. Dann läßt sich beweisen: es ist («/R) = I, wenn <= 1, und auch stets, wenn = 3 ist. Wir nehmen dabei wieder v© und w als reell an. Der Quotient $,(0+7.) = (ax) Sa = sein Quadrat also nur wieder in eine positive Größe übergehen. Dem- nach ist (1/) = +1. kann, indem man vo um +7 vermehrt, nur wieder in eine reelle, S: Betrachten wir ferner den Quotienten 3 = y, und vermehren v um eine halbe Periode r,. Es sei = mr+nuwi, =, = mr —nuwi. Dann sind %(e+7r,) und %(o+r,) konjugierte Größen. Aber die Differenz #,—#, = 2nuwi ist eine ganze Periode, und zwar eine solche, deren Hälfte der Gruppe (0) oder der Gruppe (3) angehört. Es ist daher (+7, = xy,(v-+7), somit %(®+7,) reell und %(v-+7,) positiv. Daraus folgt: («/3) = -+ ı. Da hiernach v)=1 (f)=ı ()=1, (/3)=ı, (3/3) = 1 ist, so ist | @)=-1, gd)=-—1, G)=-—1,; @/)=—1. Es ist also, wenn x, A verschiedene der drei Zahlen sind, (z/A) =-+1I oder — ı, je nachdem x kleiner oder größer als A ist; es ist außerdem («/)x) = (— 1)". Die Sätze sind in bezug auf die einfachsten geraden und ungeraden elliptischen Funktionen aufgestellt. Aber man betrachte z. B., indem 902 Gesammitsitzung vom 26. October 1911. man wieder unter <,A, u die Zahlen ı, 2, 3 in irgendwelcher Reihen- folge versteht, die Ausdrücke S,w—.a)S,(0-+.a) 3, —a)S,(0-+ a) %(v) ; 3(0)$,(o) ; die auch elliptische Funktionen der Klasse sind. Sie gehen, wenn man v um 7, vermehrt, in „e=oS@+a) $r S,(w—a)S,(0 + a) SAU) i S(v)3,(v) über. Aber ce und c’ sind nicht nur von vo, sondern auch von a unab- hängig, denn die Exponentialfaktoren heben sich vollständig fort. Man kann demnach die Konstanten bestimmen, indem man a=o annimmt; dann ergibt sich: «= (kJ), "= —ı. — Man hätte kürzer zu den Vorzeichensätzen kommen können durch Benutzung der 'Thetafunktion mit Charakteristik. Aber dann würde manches unwesentlicher erscheinen, als es in Wirklichkeit ist, und die Gründe, aus denen ich vorschlage, unter I(v) die ungerade Funktion zu verstehen, wären weniger deutlich. Die zweite Grundeigenschaft der Jacosıschen Theta besteht in folgendem. Die vier Produkte $,(w—a)S,(w+.a) lassen sich linear und homogen durch zwei Funktionen von v ausdrücken, die a gar nicht enthalten. Ebenso sind, wenn $, eins der geraden Theta ist, %,,%, die beiden andern, die beiden Produkte S(vo—a)S,(v+a) und S,(0—a)S,(o+a) durch zwei Funktionen von v allein ausdrückbar. Darauf beruhen die Jacogıschen Additionstheoreme. Wir haben wohl seit Jacogı etwas die Freude an vielfach verschlungenen Gleichungs- systemen verloren, hauptsächlich durch die Theta von mehreren Variabeln, wo solche Beziehungen sich häufen. Dennoch will ich auf die Jacosr- schen Gleichungen eingehen mit der Absicht, zu zeigen, daß durch die Wahl des ungeraden Theta als Hauptfunktion wirklich eine Ver- einfachung erzielt wird. Zunächst werde die Gleichung zwischen den Quadraten der drei geraden Theta aufgestellt: ae) +30) + CH) = 0. Indem man durch $° dividiert und dann vo um r, vermehrt, ergibt sich: (x/x) aS*(v) + (x/A) bS}.(0) + (z/u) ev) = 0. Daraus folgt für v = o: (x/r) 63.(0) + (x/u) eS}(0) = 0. : PER > m P Scaorrkv: Über die vier Jacogr'schen Theta, 903 Diese Gleichung und die entsprechenden andern werden erfüllt, in- dem man a= («/r)3(0), b=Ra)H0), = (ulu)Si(0) setzt. Es ist daher: >, «/x) 30) = 0, zu 2 92 ol Se Die letzte Gleichung zeigt die algebraische Bedeutung von (Au). Nimmt man v und w als reell an, so ist (A/u) geradezu das Vorzeichen einer Determinante. Es muß ferner eine lineare Gleichung bestehen zwischen S(w—a)S(c+a) und I(v),(r). Nennen wir die letzteren Funktionen F(v) und G(v). S(w—a)S(e-+ a) wird gleich o für vo=a, gleich —F(a) fürv=o. Die Gleichung lautet demnach: G(0)S(®— a)$(v+a) = F(v) G(a) — G(v) F(a). Man dividiere durch F(v) und vermehre v um 7,. Dann entsteht die andere Gleichung: 6G(0)$,(c —a)S,(v+.a) = @(v) G(a) — (x/x) F(v) F(a). Setzt man dagegen: L=I(v—a)S,(w+.a), M=S,(w—a)S,(v+.a), few) = SWw)3,0), WM) =S()S.(); so lassen sich Z und M linear durch f{v) und y(e) ausdrücken. Die Koeffizienten der einen Gleichung bestimmen sich unmittelbar, indem Manson, und" oo) setzt: g9(o) L = flv) g(a) — g(v) f(e) . Dividiert man durch /(v) und vermehrt v um ,, so folgt: glo)M = gle)gta) + @Au)fe)fo) - Denn hierbei geht [FARB J,S l A ) — m A FW) SS, gle über. Von Interesse sind auch die Gleichungen, die man erhält, wenn man die letzten Formeln nach a differenziert und dann «a = 0 setzt. Man kann ihnen die Gestalt geben: 904 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. d S RS d Sue 2 h u I". ( S, ) = (Au) A) er . Dabei ist die Jacosısche Formel $’(0) = 3,(0)%,(0)3,(0) benutzt, die auf der partiellen Differentialgleichung der Theta beruht. Man muß aber den Nutzen nicht überschätzen, den solche Glei- chungen für Geometrie und Mechanik haben. Dort wird man sich bei der Gestaltung der Beziehungen immer durch die Probleme selbst leiten lassen, und wenn man Thetafunktionen einführt, so ist es nötig, spar- sam mit ihnen umzugehen. Adresse zur Feier des hundertjährigen Bestehens der Universität Breslau. 905 Adresse zur Feier des hundertjährigen Bestehens der Universität Breslau. Ass vor fünfzig Jahren die Königlich Preußische Akademie der Wissen- schaften der Alma mater Wratislaviensis das erste Mal seit deren Neu- gründung durch die Vereinigung der zwei Universitäten des Oderstromes ihre Glückwünsche darbrachte, übermittelte diese ein Sohn des schönen Schlesierlandes und ehemaliger Student der Breslauer Universität, unser unvergeßlicher Heınkıch Dove. Die damals von ihm überbrachten Wünsche sind in reichem Maße erfüllt worden. Hatte damals die Breslauer Universität 775 Studierende, so zählt sie heute 2586 Stu- dierende, und es wirken an ihr ı9ı Lehrer. Befanden sich 1861 die Mehrzahl der Institute und Sammlungen in veralteten und unzuläng- lichen Räumen, so kann zur diesmaligen Jubelfeier die Universität mit Genugtuung auf ihr schmuckes Institutsviertel blicken, in welchem ein großer Teil neuer Anstalten Platz gefunden hat. Dabei hat sie ihre schöne alte Aula Leopoldina sich erhalten, die als glänzendes Wahr- zeichen das Alte mit dem Neuen verbindet und der alten Zeiten nicht vergessen läßt, aus denen die neuen in gesunder, stets vorwärts drän- gender Entwicklung hervorgesproßt sind. Und in dieser Entwicklung sind auch die Beziehungen zwischen der Universität Breslau und der Preußischen Akademie der Wissenschaften stets reicher “entfaltet worden. Konnte vor fünfzig Jahren unsere Akademie aus der Reihe ihrer Verstorbenen zwei Mitglieder nennen, Link und STEFFENS, die sie der Breslauer Universität verdankte, so ist sie jetzt in der zum heutigen Anlasse willkommenen Lage. eine stattliche Reihe von Männern auf- zuzählen, die Zöglinge der Breslauer Universität waren oder als Dozenten in allen Lehrstellungen an ihr wirkten und dann ordentliche Mitglieder _ der Berliner Akademie wurden oder ihr als Korrespondenten angehörten. Indem allein der Abgeschiedenen gedacht werden mag, brauchen wir nur die Namen: JakoB BERNAYS, FERDINAND CoHun, HEIDENHAIN, GUSTAV KırcHHoFr, KRONECKER, KUMMER, LANDOLT, Mommsen, PıscHEL, PRINGSHEIM, 906 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. REICHERT, FERDINAND ROEMER, SCHROETER, STENZLER, STUDEMUND, WEBSKY und WeınHoLn zu nennen, um darzutun, daß nicht nur nach Zahl, sondern auch nach Bedeutung die Breslauer Hochschule Männer heran- zubilden und sich anzugliedern gewußt hat, die der Berliner Akademie Leben und Ansehen zu geben in reichem Maße beigetragen haben, ja, zum Teil als erste Sterne in deren Annalen geltend bleiben werden. Dessen gedenkt heute unsere Akademie in voller Anerkennung und mit herzlichem, treuem Danke! Daß sich diese Beziehungen, die ja für die Förderung der Wissenschaften so wertvoll sind und als deren Träger sich insbesondere die Universitäten im Bunde mit den Akademien fühlen müssen, auch in den kommenden Jahrhunderten dauernd erhalten und weiter entwickeln mögen, diesem Wunsche verleihen wir am heutigen Festtage der Alma mater Wvratislaviensis gegenüber lebhaften Aus- druck. Aber wir möchten mit einem andern noch weittragenderen Wunsche unsere Begrüßung schließen: Unsere Universitäten haben nicht nur wissenschaftliche, sondern auch nationale Aufgaben, und wenn sie ihre großen Erinnerungstage festlich begehen, dann kommt das aus tausend und abertausend Herzen zu lebendigem erfrischenden Ausdruck. Lesen wir nur einmal das nach, was uns von der Fünfzigjahrfeier der Breslauer Universität aufbewahrt worden ist. Wir möchten heute daran erinnern, daß in besonderer und unvergeßlicher Weise die beiden bisherigen Jubeltage der neuen Breslauer Universität mit den erhebendsten Wende- zeiten in der Geschichte unseres preußischen und deutschen Vaterlandes verknüpft sind. Als im Jahre 1811 die Breslauer Universität ihren ersten Geburtstag beging, da begann das Feuer unter der Asche zu glimmen, welches uns wieder freimachen und schließlich zu einer Nation zusammenschweißen sollte, und von Breslau ging die Lohe aus und Breslaus Musensöhne durften die ersten sein, die zum Schwerte griffen. Als dann nach fünfzig Jahren die Breslauer Universität ihr erstes Jubiläum beging, da hatte eben König Wilhelm I. Preußens Thron bestiegen und dieser Mann, dessen Name in Ehrfurcht, Liebe und Dankbarkeit genannt werden wird, solange noch eines deutschen Mannes Herz schlägt, war es, der der Alma mater am Öderstrome seinen Königlichen Glückwunsch entbot. Wer konnte damals ahnen, daß unter dieses Herrschers Führung wenige Jahre später jenes ge- waltige Ringen beginnen würde, welches gerade in einem Jahrzehnt Deutschland einigte und den König als Kaiser Wilhelm I. an dessen Spitze brachte! Seitdem stehen wir in der Friedensarbeit und dürfen uns der Hoffnung hingeben, daß wir unter dem Szepter Wilhelms I., des erhabenen Protektors unserer Akademie, darin bleiben. Aber bei der Eigenart Deutschlands sind der Friedensarbeit noch viele und Adresse zur Feier des hundertjährigen Bestehens der Universität Breslau. 907 schwer zu lösende Aufgaben vorbehalten. So wünschen wir denn zu diesem dritten Jubelfeste des Jahres ıgıı, daß es eine neue Zeit des Glückes und des Segens für unser gemeinsames deutsches Vater- land inaugurieren möge, in der die innere Einigung sich vollziehe und festige, wie sie einer Seite nach in dem paritätischen Charakter der Leopoldino-Viadrina vorbildlich zum Ausdrucke kommt. Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte 1911. 82 908 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. Adresse zum Jahrhundertfest der Königlichen Friedrichs-Universität in Kristiania. Der Königlichen Friedrichs-Universität in Kristiania entbietet zu ihrem Jahrhundertfeste die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften ihren Glückwunsch. Die Landeshochschule des norwegischen Volkes ist um drei Jahre der denkwürdigen Begründung des neuen Norwegens vorangeschritten. Aus einem wahren Bedürfnis der Nation geboren, die endlich im eignen Lande ihren Kindern die volle wissenschaftliche Ausbildung gewähren und ihren Forschern die Stätte des Wirkens schaffen wollte; ins Leben gerufen von einer beispiellosen Opferwilligkeit der ganzen Bevölkerung in Tagen des Mangels, erscheint die Universität Kristiania wie eine Bahnbrecherin der Bewegung, die zu den Tagen von Ejdsvold leitete. So sind die hundert Jahre ihres Lebenslaufes zugleich die drei ersten Menschenalter des neunorwegischen Volkes. Ihr Norweger sprecht von einer vierhundertjährigen Nacht, die, nach eurem tatenreichen Altertum, von 1400 bis 1800 euer Land gefesselt hat. Die hundert Jahre seit eurem Erwachen haben euch dahin geführt, daß das Norwegervolk als ein Charaktertypus eigenster Prägung dasteht. die demokratische der Monarchien, die mehr als eine zweite Nation des europäischen Festlandes die Überlieferungen der heimischen Vorzeit in ihrer Bildung lebendig hält; sie haben euch dahin geführt, daß man norwegische Namen mitnennt, wo man der Großen der Neuzeit gedenkt. Den Vorrang haben, wie sich’s gebührt, die Seher und Dichter. Aber auch aus ihrer Schar bekannten und bekennen sich die meisten als die Zöglinge der Alma mater in Kristiania, die in Süd und Nord von wahrer Volkstümlichkeit getragen wird. Die Friedrichs-Universität hatte einen harten Boden zu pflügen in einem Lande, das zunächst den derberen Aufgaben des wirtschaft- lichen Daseins und den Kämpfen der staatlichen Entwicklung seine Kräfte zuzuwenden hatte. Sie hat bewiesen, daß dieses Volk von Bauern, Seeleuten und von Dichtern auch in der Wissenschaft zu hohen Taten berufen ist, und hat an der Forschung des Jahrhunderts rüstigen und rühmlichen Anteil genommen. Adresse zum Jahrhundertfest der Kgl. Friedrichs-Universität in Christiania. 909 Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften fühlt sich verbunden mit der norwegischen Hochschule durch eine Reihe eurer Lehrer, die sie unter ihre korrespondierenden Mitglieder aufnehmen durfte: den Physiker CnrıstorHer HanstEEn, den Zoologen MicHAEL Sars, den Mathematiker OrE Jacos Brocan, den Geologen "THEODOR Kıerurr, den Zoologen GEoRG Ossıan Sars und den Meteorologen Hesrık Monn. Den Eintritt der Friedrichs-Universität in ihr zweites Jahrhundert begleitet die deutsche Gelehrtenwelt mit teilnahmsvollen Wünschen. Hundert Jahre sind für ein Staatswesen und für eine Anstalt der Forschung und Volkserziehung ein Jünglingsalter: möge ein reiches Mannesalter Norwegen und seiner Hochschule beschert sein! Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. 910 Gesammtsitzung vom 26. October 1911. Adresse zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Vlämischen Akademie zu Gent. De Jugendlichen Vlämischen Schwester bringt die Königlich Preu- Bische Akademie ihre Glückwünsche dar zu der ersten Jubelfeier, die ihrer rüstigen Wirksamkeit beschieden ist. Gewiß, die großen Auf- gaben der Wissenschaft kennen keine Grenzen der Völker und Sprachen. Aber ebenso gewiß ist die liebevolle und warmherzige Erforschung des besonderen heimischen Geistes, wie er sich in Sprache und Literatur eines Volkes offenbart, ein Quell tiefer und reicher Erkenntnis, der seit einem Jahrhundert alle Geisteswissenschaften erfrischt. Es war ein Königlicher Entschluß von hoher Weisheit, der vor einem Viertel- jahrhundert Belgiens germanischen Stämmen den wissenschaftlichen Mittelpunkt schuf, ihnen die Kraft zu stärken zur geistigen Selb- ständigkeit neben der überlegenen romanischen Kultursprache. Mit welcher Hingabe die Vlämische Akademie sich ihrem vater- ländischen Berufe geweiht hat, davon zeugen die langen Reihen ihrer Abhandlungen, Berichte, Ausgaben. Mittelalter und Neuzeit, das ge- sprochene Wort von heute und die schriftlichen Schätze der Vergangen- heit, Kunst und Geschichte, Kinderspiel und Heldenlied, das Kleine und Große, was nur vlämisches Geistesleben widerspiegelt, es hat das verstehende und beharrende Interesse der Vlämischen Akademie ge- funden. Sie ist wahrlich in diesen fünfundzwanzig Jahren eine treue Hüterin und Förderin des vlämischen Heimats- und Volksbewußtseins gewesen. Aber wir dürfen heute noch eine besondere wissenschaftliche Ge- meinschaft betonen, in der sich die Preußische Akademie mit Ihrem Kreise verbunden weiß. Seit etwa einem Jahrzehnt haben wir ebenso die wortgeschichtliche Bearbeitung der deutschen Literatursprache und der deutschen Mundarten, wie die Inventarisation und Publikation der mittelalterlichen deutschen Handschriften in Angriff genommen. Beide Aufgaben berühren sich nachbarlichst mit wichtigen Arbeiten der Vlä- mischen Akademie, und es gereicht uns zur besonderen Freude, in dieser festlichen Stunde für den mittelbaren und unmittelbaren Ge- Adresse zur Feier des 25jährigen Bestehens der Akademie zu Gent. 911 winn zu danken, den wir aus Ihren tatkräftigen Bemühungen, zumal um die Kunde der mittelniederländischen Handschriften, geschöpft haben. Möge es der Vlämischen Akademie beschieden sein, in der ge- sunden Erweiterung, der ihr natürliches Wachstum zustrebt, dem vlä- mischen Volke auch fürderhin ein lebenspendender Hort germanischer Geistesart zu bleiben! Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. Ausgegeben am 2. November. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei, Sitzungsberichte 1911. 83 1911. XLI. XL. SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am 2. November. (S. 913) Sitzung der philosophisch-historischen Classe am 2. November. (S. 915) Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. (S. 916) BERLIN 1911. N VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. NT as dem Roglenen | Die Akademie Einer geriet 4l, 1 der Er Br, fortlaufende Veröffentlichungen | rau: : »Sitzungsberichte — der Wissenschaften «. Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die Stehngsbericheer oder. die » Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel ‚as druckfertigeManuseript zugleich einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu EN Vermittelung. eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. | $ 3. Der Umfang einer Sn ötnehnenten Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen ‚von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gekammi- Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuscripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf’ seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. . Sa. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Manuseript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so \ \ De der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften« ler und » Abhandlungen der Königlich Frederhen ir le I kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein . darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Seeretar zu richten, dann zunächst im Secretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Secretariat geboten. Aus $5. 2 Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuscripts an den zuständigen Secretar oder an den AÄrchivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften, und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welehe nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Niehtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der »Abhandlungen«, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie. (Fortsetzung auf S.3 des Umschlags.) Druck 4 Seiten Eye Su fürdenB her ae eilung Is ER Die erste Verfasser. f ech us: Die Co ectur o an nicht über die Be > i en es aa genden Secretars na Einsendung an a ind zur! Traps x. der entst tehenden abarugke ne die alsbald nach 1 ıschei für den Buchhandel Beer, indess nur EHRE. wen \ Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden. erkl en. > N N } Von den Sonderabdrucken aus den Sitzungsberichten. G erhält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres ‚50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke E auf’ Kosten der Akademie weitere Exemplare bis ; zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis 7 zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, y sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Seeretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seceretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zalıl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis. zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu. der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. E72 17. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- ee nn u nn 7 913 SITZUNGSBERICHTE _ 1911. XL. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 2. November. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. l. Hr. Heımerr las über die Erfahrungsgrundlagen der Lehre vom allgemeinen Gleichgewichtszustande der Massen in der Erdkruste. (Ersch. später.) Neben vielen Bestätigungen der Isostasie der Erdkruste finden sich auch mancher- lei Abweichungen. Es ist daher nothwendig, die Erfahrungen, auf welche sich die Annahme der Isostasie stützt, zu prüfen und ihre Beweiskraft festzustellen. Diese Erfahrungen wurden besprochen und einige bemerkenswerthe Abweichungen regionaler Ausdehnung erwähnt. 2. Hr. BrancA legte vor eine Arbeit der HH. Prof. Dr. F. Frecy und Dr. ©. Renz in Breslau: Kreide und Trias im Kiona- und Oeta- gebirge (Mittelgriechenland). (Ersch. später.) Das die höchsten Gipfel von Hellas tragende Plateau des Kionagebirges besteht aus Kreidegesteinen: einem unteren Haupt-Radiolitenkalk und einem oberen, gering- mächtigen Rudistenkalk mit Nerineen und Actäonellen. Zwischen beiden Ablagerungen liegen rothe Schieferthone, flyschartige Sandsteine und eine sehr interessante Konglo- meratbildung aus krystallinen Rollstücken und Brocken von wohlerhaltenen Trias- korallen. Auch das Oetagebirge gehört der Kreide an; doch herrschen hier zeitlich äqui- valente Flyschgesteine, und Rudistenkalk erscheint nur als untergeordnete Einlagerung. Zwischen Kiona und Oeta erhebt sich der schon früher von (. Renz nach- gewiesene Triashorst des Xerovuni, in dem jetzt auch rhätische Brachiopoden in kar- pathischer Facies nachgewiesen werden. 3. Hr. Herrwıe überreichte sein Werk: Die Radiumkrankheit tieri- scher Keimzellen. Bonn 1911. Ausgegeben am 9. November. Sitzungsberichte 1911. 84 915 SITZUNGSBERICHTE 19m. DER XL. KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 2. November. Sitzung der philosophisch-historischen Olasse. Vorsitzender Secretar: Hr. RoeTHr. 1. Hr. Hevster las: Zum isländischen Fehdewesen in den Geschichten des ı2. und ı3. Jahrhunderts. (Ersch. später.) Nachträge zu der Schrift »Das Strafrecht der Isländersagas«. Die Erzählungen der Sturlungenzeit mit ihrem mehr ehronikenhaften Gepräge beleuchten Islands straf- rechtliche Praxis in demselben Zeitalter, das die Rechtstheorie der Grägas schuf. Unstatthaft ist das Maassregeln dieser Berichte nach den Satzungen der BD Oft stehen diese Geschichten mit den Familiensagas zusammen gegen die Rechtshücher; in andern Pımkten gehen die Erzählungen der ältern und der jüngern Periode aus einander. 2. Das eorrespondirende Mitglied Hr. Jacosı in Bonn übersendet eine Mittheilung: Cultur-, Sprach- und Litterarhistorisches aus dem Kautilıya. (Ersch. später.) Es wird gezeigt, dass nach Ausweis des Kautiliya im 4. Jahrhundert v. Chr. der indische Staat auf brahmanischer Grundlage ruhte und das classische Sanskrit nicht nur allgemeine Litteratursprache, sondern auch die Sprache der königlichen Kanzlei war. Ferner wird versucht, den Bestand der Sanskritlitteratur zu derselben Zeit nach Kautiliya’s Andeutungen festzustellen. 3. Hr. Sacnau legte den ersten Druckbogen des von der Akademie subventionirten Thesaurus linguae Japonicae von Prof. Dr. Runorpn LAnGE vor. S4 916 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. Ein Denkmal memphitischer Theologie. Von Apvour ERrMmANn. (Vorgetragen am 18. Februar 1909 [s. Jahrg. 1909 8. 279].) H.. Breasten hat in der Zeitschrift für ägyptische Sprache und Alter- tumskunde XXXIX, 39 unter dem Titel »The Philosophy of a Memphite Priest« einen Text veröffentlicht und besprochen, der uns, wie sein Herausgeber richtig erkannt hat, wirklich einmal einen Einblick in die Gedankenarbeit ägyptischer Gelehrter gewährt. Es ist eines der merkwürdigsten Dokumente, die wir aus dem ägyptischen Altertume besitzen, und daß auch die späteren Ägypter selbst in ihm etwas Besonderes gesehen haben, steht überdies in seinen Anfangszeilen klar zu lesen. Wenn die Inschrift trotzdem bisher nur wenig beachtet worden war, so lag das an ihrer namenlos schlechten Erhaltung; Hr. BrEAsten ist der erste, dem es gelungen ist, eine wirk- lich brauchbare Kopie der erhaltenen Teile anzufertigen';. Denn die erste Publikation in Snarres Inscriptions I 36—38 ist gar nicht zu benutzen und auch die der HH. Rran und Bryant (Proc. of the Soe. of bibl. archxol. 1901 S. 160), die kurz vor der BrEASTEDS erschien, ist zwar wesentlich besser als jene, erlaubt aber doch auch nicht den Text richtig zu beurteilen. Der erste ernstliche Versuch einer Deutung wurde gegen 1870 unternommen, und zwar von keinem Geringeren als Goopwın’. Aber Goopwın konnte nur Snarrzs Text benutzen und gelangte daher nicht zum Verständnis des Ganzen; er erkannte nicht einmal, daß der Text rückläufig geschrieben ist und übersetzte ihn daher von hinten nach vorn. Im einzelnen hat er freilich manches merkwürdig richtig auf- gefaßt. Auch den HH. Rran und Bryant, die 1901 ihre Kopie mit einem Übersetzungsversuch begleiteten, entging die Reihenfolge der Zeilen. Sie haben aber richtig gesehen, daß der Text Eigentümlich- ! Der Stein befindet sich seit 1805 im British Museum (Nr. 797, früher 135), wohin er als Geschenk eines Earl or Spencer gelangte. 2 In Cuazas’ Melanges &gyptologiques, ze Serie, 1 246 (daß der Goopwınsche Aufsatz etwa 1870 geschrieben wurde, erhellt aus der Vorrede). Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. 917 keiten ältester Sprache aufweist und haben daher manches besser ver- standen als Goopwin; der eigentlichen Aufgabe waren ihre Kräfte frei- lieh nicht gewachsen. Hr. Breasten ist daher der erste, der dem schwierigen Text ge- recht geworden ist; er hat seinen Zeilen die richtige Folge gegeben und damit das Verständnis erschlossen. Zu einer genaueren Bearbei- tung des Ganzen ist er freilich nicht gekommen: er hat uns nur »a merely preliminary sketeh« gegeben, die die erste Hälfte in Über- setzung skizziert und auch von der zweiten Hälfte nur die Stelle vom Herzen und der Zunge genauer behandelt. Er hat dabei erkannt, daß der Text die Meinung verficht, Ptah sei »the mind and speech of gods« und im Grunde der Schöpfer aller Götter, auch des Atum, den man sonst als den Schöpfer denkt. Ich stimme in diesem Hauptresultat ganz mit BreAsten überein und kann mich auch seinen Übersetzungen der einzelnen Stellen zumeist nur anschließen. Ein Jahr darauf hat dann auch Hr. Masrero sich im Anschluß an BrEASTEns Arbeit mit unserer Inschrift beschäftigt in seinem Auf- satz »sur la toute puissance de la parole«'. Wie schon dieser Titel zeigt, behandelt er darin fast ausschließlich den Abschnitt von Herz und Zunge, der auch Breastevs Interesse besonders in Anspruch nahm. Seine Auffassung des Ganzen geht dahin, daß hier die acht Urgötter von Hermopolis für Formen des Ptah erklärt und dem Atum beigesellt seien, der also damit der Hauptgott geblieben wäre. Ich halte das nicht für richtig und weiche auch in der Übersetzung einzelner Stellen von ihm ab, aber um so mehr stimme ich ihm in einem andern Punkt bei. Der Text ist nicht aus reiner Freude an philosophischer Speku- lation entstanden, sondern ist ein Produkt tendenziöser Theologie, die dem Gotte von Memphis eine höhere Stellung im Pantheon anweisen wollte’. Masrero nimmt an, daß unser Text den Ptah in die Osiris- sage hineinbringen wollte; das ist richtig, aber es erschöpft meines Erachtens seine Absicht nicht; er wollte, glaube ich, sehr viel mehr beweisen: Ptah sollte auch als Schöpfer und Regierer der Welt er- scheinen, und alle anderen Götter, einschließlich des Atum, nur als dessen Gestalten oder Geschöpfe. Ich habe mich meinerseits im Laufe der letzten Jahre so oft an diesem Texte versucht, daß ich einmal das Wagnis unternehmen möchte, ihn im ganzen zu interpretieren. Natürlich bilde ich mir nicht ein, zu seinem vollen Verständnis durchgedrungen zu sein, ! Recueil de Travaux relatifs a la philologie egyptienne et assyrienne 24, 168 ff. ® Ob Breasren diesen Zweck des Textes klar erkannt hat, vermag ich aus seinem Aufsatz nicht zu ersehen, 918 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. dazu sind die Schwierigkeiten, die er bietet, denn doch zu groß, und ich fürchte, daß sich für viele Stellen nie eine sichere Übersetzung ergeben wird. Aber schon das, was ich über die Zusammensetzung des Textes (S. 924; 945) und über das Alter seines einen Bestandteiles ermitteln konnte, hat die auf die Inschrift verwandte Arbeit gelohnt. Die HH. Ranke und BurcuArpr haben sich gütigst der Mühe unter- zogen, BreAsteos Text mit einem Abklatsche zu vergleichen, den die Königlichen Museen aus Lersıus’ Nachlaß besitzen. Diese Vergleichung hat nur gezeigt, wie vortrefflich BreAsten kopiert hat; die wenigen nötigen Berichtigungen habe ich unten bei den einzelnen Stellen her- vorgehoben. Der äußere Befund. Über unserem Texte hat von alters her ein merkwürdiger Unstern gewaltet. Um 720 v.Chr., als der Äthiopenkönig Schabaka Ägypten beherrschte, waren von dem Papyrus, auf dem er stand', nur noch traurige Reste übrig, und die Priester von Memphis baten den Herr- scher, der sich auch sonst ihrem Tempel freundlich erzeigte’, das unschätzbare Dokument aus der Zeit der » Vorfahren« zu retten. Der ließ es auf’ einem Block schwarzen Granites eingraben, und damit mußte es als für ewig gesichert gelten. Aber gerade dieser kost- bare harte Stein hat ihm zum Verderben gereicht; spätere Bewohner von Memphis haben in dem Blocke eine vorzügliche Unterlage für eine Mühle gesehen, und der Mühlstein hat dann die ganze Mitte der Inschrift so abgerieben und abgeschliffen, daß dort zumeist auch nicht mehr ein Zeichen zu sehen ist”. Und doch sind diese Verluste auf dem Steine gewiß nur gering gegenüber dem, was der Text schon vor seiner Rettung verloren hatte; dem Buche fehlte damals schon Anfang und Schluß, und wie wir unten sehen werden (S. 929), dürfte gerade der Verlust am Anfang sehr groß sein. Auch innerhalb des Textes fanden Schabakas Stein- metzen schon Lücken vor, die sie dann beim Kopieren durch eine leere Stelle andeuteten. Zwei solcher Stellen in ı2b und in 61 hat Ne — al ! Daß es ein Papyrus war, hat schon Breaıswen richtig aus dem 4 in der Überschrift gefolgert. SNEEA ER LAS ? Über Schahakas Tätigkeit für Memphis vgl. Masrpero. Histoire ancienne IIT, 278. wo aber unsere Inschrift nicht angeführt ist. ® Andere Beschädigungen sind älter. Nach dem Sturze der Äthiopen ist der Name Schabaka ausgemeißelt worden, und ebenso ist der Name des Seth durchweg oetilst. Dieses letztere könnte übrigens wohl sehon bei Anfertigung der Inschrift ge- schehen sein; auch der Schreiber unserer Berliner Takelothispapyrus salviert ja sein Gewissen, indem er Seth, wo er ihn schreiben muß, auch selbst wieder auswischt. Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. 949 BreAsten schon richtig als alte Lücken erkannt, andere dürften in 46, 47,am Ende und in 53 vorgelegen haben'. Auch die zusammenhang- losen Worte, die heute auf den Zeilen 3—7 stehen, sind offenbar nur Reste von Zeilen; das Original wird so wie die meisten der uns erhaltenen Papyrus gerade an seinem Anfange am stärksten beschädigt gewesen sein, hier waren nur Mittelstücke von vier Zeilen erhalten, von denen zwei zudem auf einem losen Fetzen standen. Das ist es, was der Stein heute in seiner Behandlung der Zeilen 3—4 und 6 — 7 andeutet, die leere Zeile 5 stellt dabei die Lücke zwischen beiden Stücken des Papyrus dar”. Eine wesentliche Frage ist dann für uns, ob Scha- bakas Steinmetzen bei ihrem Kopieren treu gewesen sind. Die Antwort lautet so, wie zu erwarten steht; | sie sind nicht genauer gewesen, als es sich für einen Örientalen gebührt. In Z. 8 steht I» wo nach <> 2 10a im Original gewiß Be stand, und das sinnlose = JE P — Pi 2 in 3 wird nach ı3c aus el verlesen sein. In 9 haben sie NN sogar fünf Worte, die zweimal nebeneinander stehen mußten, statt dessen hintereinander geschrieben, als verständen sie gar nichts von dem, was sie verewigten. Daß der spätere Ägypter beim Abschreiben eines alten Textes unbekümmert dessen Orthographie ändert, ist uns etwas Gewohntes, und so würden wir uns auch nicht wundern, wenn unser ganzer Text in später Rechtschreibung aufträte. Aber dem ist nicht so, und der Befund ist vielmehr ein ungewöhnlicher, der für die Auffassung des ganzen Denkmals wichtig ist. Dies soll im folgenden Abschnitt er- örtert werden. Die Zusammensetzung des Textes. Schon bei flüchtiger Betrachtung der Inschrift erkennt man, daß sie kein einheitliches Schriftstück enthält. An vier Stellen wird sie durch längere Abschnitte unterbrochen, die durch Abschlußlinien als etwas Besonderes gekennzeichnet und von dem übrigen Texte ge- schieden werden. Von diesen vier Stücken gehören die drei ersten (Z. 10a ı8 und die mit b bezeichneten Stellen, soweit sie dazu ! Die leeren Zeilenenden in den Götterreden, in der Liste 48—52 und in ııb und ı2b unterbrechen, wie auch Breasren gesehen hat, nicht den Text und stellen keine Lücken dar. ®? Über die drei letzten Zeilen der Inschrift vgl. unten S. 943; 944- 920 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. gehören; Z. 20a— 21a; Z. 34a--35a) sicher zusammen; sie werden schon dadurch zusammengehalten, daß in ihnen jede Zeile mit einem Götternamen beginnt. Bezeichnen wir diesen Teil der Inschrift mit A. Das vierte Sonderstück (Z. 48—52a) enthält ein Verzeichnis von Formen des Ptah. Wir bezeichnen es mit B. Die übrigen Teile der Inschrift, die wir als CE bezeichnen, sondern sich inhaltlich ebenfalls in zwei Gruppen. Von Osiris und Horus handeln Z. 7—35 sowie Z. 62—65, auf Ptah und seine Formen be- ziehen sich Z. 3—6 und Z. 48—61. Diese inhaltlich verschiedenen Abschnitte unterscheiden sich nun zum Teil auch in der Orthographie und in der Sprache. A trägt den Charakter des höchsten Alters; vgl. die Schreibungen Ni für m$ (10a), für mh (10b), | für —> (z30b) und die Sparsamkeit im Determinieren. Es hat ferner das —h für —n (21a) und gebraucht Eu (10a. ı 1a) noch im lokalen Sinne — beides Er- scheinungen, die fast nur in den Pyramidentexten zu belegen sind; auch das Fortlassen des Suff. ısg. (14a. 16a) und seine gelegentliche Wiedergabe durch | passen in dieses Bild. Und endlich hat die Art, wie die Redenden durch Gegeneinanderstellung ihrer Namen einge- führt werden, ß »Keb sagt zu Horus«, sogar noch etwas von der Bilderschrift'. Über das Alter von B kann man bei dessen schlechter Erhaltung schwer urteilen; das mit dem Strich sieht nieht sehr alt aus, doch mag dies ja von Schabakas Schreiber herrühren. Bei € liegt die Sache nicht einfach. In seiner ersten Hälfte überwiegt die alte Orthographie, wenn auch jüngere Schreibungen wie An und Ss für rd} dazwischen vorkommen; in der zweiten Hälfte treten die jüngeren Schreibungen mehr hervor, aber es fehlt auch nicht an sehr alten (vgl. die nebenstehende Übersicht’). Danach ! Dabei steht der Redende in der Richtung der übrigen Schrift, der Angeredete umgekehrt. ?2 Absichtlich habe ieh in dieser außer Ansatz gelassen: 1 Ze r. die sonst unerhörten Schreibungen t } IN »denken« 54 u.ö., & N » — RN —— »Zähne« 55, 2. die späten barbarischen Schreibungen in der Endzeile | 5 Lam, ah Tea & S ! - = und ‚ die sicher Schabakas Schreiber zur Last fallen. Die in Klammern gesetzten Stellen in C aus Z. 62—64 stammen, wie wir unten sehen werden, wahrscheinlich aus einer andern Handschrift. Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. 921 Übersicht der Orthographie der verschiedenen Teile des Textes. © | c erste Hälfte | zweite Hälfte | | Präposition l —315C = <> | gen Sion [N] Ms ertrinken ‚Ne nn 8, ac = 62| | A B IIa | TS fassen & 204 Fo 62| DU Tas NA: De ı2b, Ic; 7 12a | De 148, & da ııb Reber Ort d 104 J 146 — re u 35 5 I] Jr \wJı =) Wale aelieo. #160 922 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. A B © C erste Hälfte zweite Hälfte n | are '3 plur. Nm ı5e, N» 60, IB Br: MAMA | | | |3 fem. —— 16€ | \sehlecht an Frob streiten „m S 8,15€ nz? Ku | as 2) —_D ao 23 ar ER Sn 53 524 nen Bäume > o_p60 ke se = 57,1 58,,61 \= 57 BEN a #57 =) diese 57 MM Erman: Ein Denkmal memphitischer "Theologie. 923 könnte man auf den Gedanken kommen, daß die beiden Hälften von C überhaupt nicht zusammengehörten. Aber diese Annahme wäre sicher irrig. Beide Hälften gehören gewiß zusammen. Sie gebrauchen beide das höchst seltene alte Wort EINS. »verkünden « (Z. 3 und 55) und haben den absonderlichen Gebrauch von IB gemeinsam, den wir in einem besondern Exkurs besprechen werden'. Beide Hälften zeigen weiter eine Eigentümlichkeit, die wir sonst an Schriftstücken des alten Reiches” kennen; sie setzen in zwei einander entsprechenden Sätzen die in beiden identischen Worte nur einmal. So z.B. N } N © Tanne ne Ei a von ee ENK An er als König von Unter- En = a in den Armen seines Vaters« (64). Vgl. 2.4; 9 (zweimal, das eine Mal von Schabakas Schreiber miß- verstanden); 535 545 555 57; 64. Man kann also nicht zweifeln, daß CE ein einheitlicher Text ist, der einstmals in alter Orthographie und in der Weise des alten Reiches geschrieben gewesen ist. Wie es dann gekommen ist, daß er so un- gleichartig modernisiert wurde, kann niemand erraten; zur Erklärung genügt es aber schon, anzunehmen, daß etwa zwei verschiedene Stein- metzen an der Inschrift gearbeitet haben, ein konservativer hätte sie begonnen, ein modern gesinnter sie vollendet. Wir stehen also auch in C einem Erzeugnis alter Zeit gegen- über, und dieses wichtige Resultat wird durch eine grammatische Beobachtung bestätigt: der Text CE gebraucht noch = zur Koor- dination von Substantiven. Vegl.: ae »den Atum und seine Neunheit« 56, S71j>|> »alle Dinge und alle Gottesworte« 59 und mit irriger Ersetzung von 1 durch IN: ee »alle Götter und ihre Kas« 61. | | | NW Es ist der Gebrauch, den ich in der Äg. Ztschr. 29, 42 für die Pyramidentexte nachgewiesen habe, nur daß hier 1 an die Stelle von = getreten ist. rn ı Das Vorkommen dieses IR in Ce zeigt auch, daß die drei Zeilen ıob bis ı2b (unten) trotz ihrer anscheinend gesonderten Stellung nicht zu A gehören können. = 2. B. Berliner Hierat. Pap. IN, ı Z. 3: Ag. Ztschr. 42, Taf.ı; 2. 924 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. Ist aber C so alt, so muß A noch um vieles älter sein, denn C enthält ja in seinem ersten Teile einfach eine Erläuterung zu A. Und weiter: Schabakas Schreiber, die ruhig die Orthographie von C ge- ändert haben, haben die Schreibung von A, so ungewöhnlich sie auch aussah, ungeändert gelassen — gewiß, weil es ein altheiliger” Text war, an dem sie nichts zu ändern wagten. Es ist also ein Dokument des ältesten Ägyptertumes, das sich hier in den Götterreden auf dem Steine des Schabaka erhalten hat. Ob auch B, das zu dem zweiten Teile von CE gehört, ein so hohes Alter hat wie A, bezweifle ich; dagegen scheint mir schon sein Inhalt zu sprechen. Denn während A durchaus naiv die Göttersage wiedergibt, interpretiert sie B schon durch gesuchte Spekulation zur Ehre des Ptah um. Es steht dabei schon ganz auf dem Standpunkt von C, und man könnte sich sogar fragen, ob es nicht nur eine erläuternde Tabelle zu E gewesen sei. Somit ergibt sich folgendes. Es gab ein uraltes Buch, — unser A, — das die Osiris- und Horussage in einer Art dramatischer Form behandelte. Ob es sich auf einen bestimmten Ort bezog, läßt sich nicht ersehen; jedenfalls hatte es mit Memphis nichts zu tun. Als dann Memphis im alten Reiche zur Hauptstadt wurde und in die Höhe kam, verfaßte ein dortiger Priester eine Schrift — unser € —, um darzutun, daß Memphis der Mittelpunkt der ganzen ägyp- tischen Götterwelt sei. Zu diesem Zwecke benutzte er zunächst A und bezog jeden Abschnitt desselben in gewaltsamer Weise auf Memphis. Er benutzte weiter das Erzeugnis eines ähnlich gesinnten Vorgängers — unser B — und erweiterte dieses; danach sind alle Götter eigent- lich nur Formen und Abkömmlinge des Ptah'. Für alles einzelne sei auf die im folgenden gegebene Übersetzung des Textes verwiesen. Die Widmung Schabakas. SNERISSINSREHSTEIN FE irechts ebenso, aber mit —+il ll <—> Zell. >RzR Se 1 Die drei letzten Zeilen kommen nicht mehr als Erläuterung zu B in Betracht, vgl. unten S. 944; 945. Ersan: Ein Denkmal memphitischer Theologie. 925 NR RT TRITT - INSSS9IYDGYD D DDDRD a .. NYY99G 709,2 N Se En I, Ba 2 l a2 NZ NETRnnE NE u De en) Zuerst die Namen des Schabaka, der »vom Ptah und Sokaris von Memphis geliebt« heißt. Dann: Seine Majestät schrieb dieses Buch aufs neue im Hause seines Vaters Ptah von Memphis. Seine Mayestät hatte es aber als Werk der Vorfahren gefunden, indem |es| von Würmern zer- fressen war, und man kannte es nicht (mehr) vom Anfang bis zum Ende. [Seine Majestät] schrieb es aufs neue [indem es] schöner [war] als es vor- dem war, damit sein Name bliebe und sein Denkmal dauere im Hause seines Vaters Ptah von Memphis, so lang als die Ewigkeit währt. Es gehört zu dem(?), was König Schabaka seinem Vater Ptah Tatenen gemacht hat, damit ihm Leben gegeben werde. NN NN NN —— RR; = Das N NA ist junge Schreibung für N sphr. — Das n mzwt für das —> ; i = adverbielle m m>wt kommt schon seit Dyn.22 vor (Pap. Berlin 3053, 15, 4: 3049, 25). — {N steht hier für (Ne: vgl. meine Grammatik (3. Aufl.) 463. — Das iw[f] m wnm n dm wird eigentlich bedeuten »indem es Wurmfraß war«, denn das m setzt ein Sub- stantiv voraus. Das Wort dm ist nur noch in GN (Pap. Tur. 148) als Name des Apophis belegt. — Der folgende Satz soll vielleicht besagen, daß der Handschrift Anfang und Ende fehlen. — Das Io N n enthält einen auch sonst belegten gez Jungen Ausdruck für »sein früherer Zustand«; . = N a a »(schöner) als er früher war« Mendesstele D ı9, ähnlich in einer on des Hrihor im Chonstempel zu Karnak und auf der naophoren Statue des Vatikan. — swsh für das einfache 34 findet sich auch LD Ill ı14i (aus Ende Dyn. 18). Die Götterreden (A). Aa. Ah. a. Die Trennung von Horus und Seth. Keb sagt zu Seth: »gehe dahin, wo du geboren bist.« ! Breasren hat die Lücke unter IS nicht bemerkt. 926 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. -- Mitth. v. 18. Febr. 1909. 22 UNI EI PATER Keb sagt zu Horus: »gehe dahin, wo dein Vater ertrunken ist.« ET Keb sagt zu Horus und Seth: »ich habe euch auseinandergebracht.« h. Die Teilung. wvA 1]. SS x 2b ser 44 Seth: Oberägypten; Horus: Unterägypten; |Horus und Seth]: Ober- und Unierägypten. In ı2b muß das Original eine kleine Lücke gehabt haben. Keb macht dem Streite der beiden Götter ein Ende, indem er jeden derselben an eine andere Stelle des Landes sendet. Den Kom- mentar hierzu enthält Ce und Cd. Der Relativsatz bw msk im ist anscheinend ohne Relativform gebildet. — mA ver- trinken« ist aut belegt. Ace. Horus als Erbe des Keb. a er 13a ggg ee, {ode SR Ne | pp Keb sagte zur Neunheit: »Ich habe mein Erbe diesem Erben über- antwortet, dem Sohne meines erstgeborenen Sohnes; er ist mein Sohn, mein Kind. « Keb erklärt, daß er seinen Enkel Horus fortan als seinen Sohn und Erben ansehe, was der Kommentar in Ce so deutet, daß Horus nach der Teilung von Keb noch eine persönliche Zugabe erhalten habe. »— Daß M den Erstgeborenen bezeichnet und daß auch der Vater so seinen x xa Sohn nennt. ist mehrfach belegt, z. B. Urk. IV 303B und Mar. Abyd. I ar. ! Das smce ohne —>. abweichend von BRrREASTEnD. Rede des Keb aus e fort: Erbteil« die Rede ist. Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. Ad. Etwas über Horus. Ne SS De D&D —WGRR? | 3 999 U GG N “ A 8 477 N _ 7 7 55777 327 Über jeder Zeile steht, durch einen Strich getrennt, Horus; doclı sind es nicht Worte, die dieser spricht, denn sonst würde nach der Praxis unseres Textes N | | stehen. Vermutlich setzt die Stelle die Ae. Rettung des Osiris aus dem Wasser. AT TEINE Horus sagt zu Isis und Nephthys: » Gehe und fasse |ihn].« 21 = n G a YY TAN Ir dazu paßt, daß vom » Erbteil« und »meinem Sonst erkenne ich nur noch den Namen des Gottes Up-uat. — Den Kommentar könnten Cf und Cg bilden. Isis und Nephthys zu Osiris: »Wir kommen und nehmen dich Fort ..2< Den Kommentar bildet Ch. Af. Rede des Keb zu Thoth. 247 9 JENE 7 Alla 5 sagte zu Thoth... Es ist nur dieser Anfang erhalten; die Rede könnte sich bis 352 erstreckt haben. Die Zeilen z3ıa und 32 endeten beide auf il. ı Nicht J wie BrEASTED giht. ® Nicht | wie Br., sondern wohl l 998 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. Ag. Rede der Isis zu Horus und Seth. 2564YY YD GP? DR: - GRAN \%7 20 122 Z 44%) 1993 1 2MGIIY7? GO: 740.1 Dy-- 2.1 2338| ZYYY2 PGyDYWDN YY DRDF ; AU DR... OABGDDDR 7. CHTÄTHTAD DD. jeu.22 GEBR D 77 2YWIDIZ?D nn — 7, DRADN Y GR: 30044 — yY Zen url 22 eh SS el 31b —yY GR BAR 32b-35b zerstört. Zeile 25b—27b könnten wohl auch zu einer anderen Rede ge- hört haben; von den folgenden Zeilen erkennt man nur: Isis sagt zu Horus und Seth: .... seid ruhig! ..... [angenehmer] ist. es euch, zuleben .als; zu ones... .. ihn, er trocknet eure Tränen .... Isis scheint die beiden Streiter zu ermahnen, endgültig Frieden in der Welt zu halten; der »er« des letzten Satzes wird Thoth sein. Der Kommentar zu [ und & wird in den Zeilen 36 ff. untergegangen sein. leh ergänze Il IN zur Konstruktion vgl. Siut I 281. — Daß je vom Ab- trocknen der Tränen gebraucht wird, ergibt sich aus Pyr. 1983 (ergänzt nach Rec. de Trav. 17, 18 und Rec. 23,9) sowie aus Rechmire Taf. 7. Die abgekürzte Schrei- bung a für »weinen« findet sich auch schon Pyr. 1281; 163. Fassen wir zusammen, was sich über A ergeben hat. Es gehört in eine Darstellung der Osirissage, die zumeist in Wechselreden’ ge- halten war; was erhalten ist, ist nur: a) Keb bringt Seth nach Oberägypten und Horus nach Unter- ägypten, h) Ägypten wird unter beide geteilt, e) Keb setzt Horus zu seinem Erben ein, I 2 ist fraglich. ? Der Gedanke liegt nahe, in diesen Wechselreden geradezu einen dramatischen Text zu sehen, die Reden, die bei Aufführung einer Festfeier von den auftretenden Göttern zu sprechen waren. Ernan: Ein Denkmal memphitischer "Theologie. 929 d) Unklares von Horus und Up-uat, e) Isis und Nephthys ziehen die Leiche des Osiris aus dem Wasser, f) etwas von Keb und Thoth, &) Isis ermahnt Horus und Seth zum Frieden. Die Auferweckung des Osiris könnte in f und in der großen Lücke dahinter erzählt gewesen sein, aber die Geschichte wäre auch damit nicht vollständig; es fehlt ihr der ganze Anfang, die Ermordung und Ertränkung des Osiris, die Geburt des Horus und sein Kampf mit Seth. Diese Hauptteile der Sage müssen natürlich auch behandelt gewesen sein, und der hier erhaltene Teil kann daher nur als das Ende des Buches gelten‘. Nach dem Erhaltenen habe ich übrigens den Eindruck, als habe die Osirissage hier noch sehr anders ausgesehen, als wir es sonst ge- wohnt sind. Daß Osiris im Wasser liegt und von Isis und Nephthys herausgezogen wird, erscheint als ein Hauptvorgang; vgl. dazu das zu Ch Bemerkte.e Daß Horus hier noch besonders zum Erben des Keb eingesetzt wird, erklärt der Kommentar Ce gewiß richtig dahin, daß Horus’ Anteil größer werden sollte, als er infolge der Teilung Ägyptens eigentlich war. Schließlich sei noch auf einen merkwürdigen Beleg für das Alter von A hingewiesen. Wir haben in Spruch 33 und 423 der Pyramiden- texte ein sehr altes Opferritual, das sich an Osiris richtet. In diesem heißt esnun(Pyr. 24.766) neh: _118Jd>o>F lb eb Sr RE IN: »Horus versammelt (?) dir die Götter zu dem Orte, aus (zu?) welchem du gegangen bist« und »Horus überweist (?) dir seine Kinder zu dem Orte, in welchem du ertrunken bist.« Wer das mit Aa ver- gleicht, sieht sogleich, daß beide Stellen zusammengehören. Ich möchte glauben, daß der Verfasser des Opferrituals seine Formel aus unserem Texte entlehnt hat. ! War, wie doch zu vermuten steht, diese alte Schrift von dem Verfasser von C ganz in seine Arbeit aufgenommen, so muß dieser letzteren schon sehr vieles am Anfang gefehlt haben, als König Schabaka sie auf den Stein schreiben ließ; es war nur noch ein letztes Bruchstück, was so gerettet wurde. Und darauf deutet ja wohl ——— auch der Ausdruck, dem wir oben (S. 925) in der Überschrift begegneten AWVWUN EIN ‚2 EN ae N): Anfang und Ende fehlten. mm Ö Sitzungsberichte 1911. 835 930 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. Die Erläuterung (C). Erste Hälfte. Ca. KABINE. 4 *_ +10, 7% D BR Rd N: Bruchstücke zweier Zeilen, die, wie S. 919 ausgeführt ist, ver- mutlich aus dem verlorenen Anfang der alten Handschrift stammten. Man erkennt: ... das ist dieser Ptah, der mit großem Namen Tatenen genannt Rd... | ... das ist [der Vereiniger| von Ober- und Unterägypten, dieser Ver- einiger, der als König von Oberägypten erglänzte und der als König von Unterägypten erglänzte ... Es handelt sich in beiden Zeilen wohl um Horus, der ebenso wie in Cf mit Ptah identifiziert wird. Für rn wr nn ist nach Cf rn wr Y, zu lesen. 3. gi 'Ch. BSR EST [Gott Soundso war es] der ihn erzeugte; Atum war es, der die Neun- heit der Götter bildete ... Auch dies nur Mittelstück einer Zeile, die aber anscheinend am rechten Ort steht. Die Stelle behandelt wohl das Hauptthema von C: Atum ist zwar der Schöpfer der Götter, aber Ptah hat seinerseits den Atum geschaffen. Ce. W-ITITNTTISTDEEN mm uzan. TRIER EIN IA MP I AKA IBZ IR ger ! Nicht ir wie BrEAsTED gibt. 7. Erman: Ein Denkmal mempbitischer Theologie. 931 . er versammelte die Neunheit und trennte Horus und Seth .... .. er verhütete, daß sie strittien. Er setzte Seth als König von Ober- ägypten nach Oberägypten, dahin, wo er [geboren] war, in S&$w. Und Keb setzte Horus als König "von Unterägypten nach Unterägypten, dahin, wo sein Vater ertränkt war — bei der Teilung der beiden Länder. Es ist die Ausführung und Erläuterung der Stelle Aa; danach ist hier Keb gemeint. Statt |» muß BISIE=® nach Aa stehen. — Das scheinbare hinter psst ist das erste —= von bwj. — Die Stadt Sssw, die nach Brusscn, Diet. Geogr. p. 752 im Faijum liegt, gilt auch sonst als Stadt des Seth. Cd. RR ho hT it Re her, _' Und Horus stand auf einem Orte (?), als sie die beiden Länder in Cjn beruhigten; das ist die Grenze der beiden Länder. Seth stand auf einem Orte (?), als sie die beiden Länder in B| > N G 21b DE ei: ee 23 N)—%. twa ı5 Gruppen) \Z RN — NN lese 27 Gruppen) Z G m er GY 3 N won M,- - +» Hierzu gehört auch noch (vermutlich nur durch 6) eine Lücke von etwa 40 Gruppen getrennt) die Spur in Z. 36: 3) = NN Die Stelle kehrt in etwas anderer Fassung noch einmal in Cu und Cw am Schluß der Inschrift wieder und läßt sich danach er- gänzen und berichtigen: Dasast dieses’ Dandı ....). 2.8: des Osiris im Sokaristempel ....... [Man meldete(?) der] Isis und Nephthys in Busiris: » Osiris ist(?) in seinem neuen Wasser ertrunken.« Isis und Nephthys [sahen ihm und .... ihn. Horus befahl Isis und Nephthys in Busiris, daß sie den Osiris faßten]. Sie [schützien] ihn vor dem Ertrinken ...... sie brachten ihn ans [Land] [Osiris geriet in die] Erde im Königshause in der nördlichen Seite [dieses Landes] . das Königshaus wurde gebaut ... 934 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. Die Stelle, wo Osiris im Wasser lag, war wieder »dieses Land«, d.h. die Gegend von Memphis; hier zogen ihn seine Weiber ans Land, und hier im trat er als Totengott in die Erde ein. — Man be- achte, daß Osiris hier als der Gott gedacht ist, dem das Wasser der Überschwemmung gehört, der aber selbst darin ertrinkt; klarer kann seine Rolle als Gott der Äcker und Pflanzen nicht ausgedrückt werden. Daß Osiris »vor dem Ertrinken beschützt« wird, wissen auch die »festival songs of Isis and Nephthys« 6, 2; 14,28 und gebrauchen dieselben Worte dabei wie unser Text. Nur lassen sie dies etwas weiter südlich bei Atfih geschehen. Über die hier genannte heilige Stätte von Memphis vgl. u. a. Mar. Karn. 52, 6, wo sie IIMonm nm “) heißt. Das 9a „das nCuim 7 & verdreht ist, ist als genitivischer Zu- Das satz ohne » »Wasser der Neuheit« mehrfach von der Überschwemmung belegt (Brit. Mus. 179, Dyn. 18; 'Theban. Grab des Wesir Paser, Dyn. 19; Dün. Geogr. Inschr. III 85 aus Dendera). — Ob ich recht tue, das ii hier und in Cu für Busiris zu halten, stehe dahin, denn das Fehlen des Stadtdeterminatives ist auffällig. — Das ww vor mh verstehe ich nicht. — lür anderes vgl. die Bemerkungen zu Cu und Ü w. Die Formen des Ptah (B). "MET RSL wenn. (eng G N iz 50a I Molaiit 5077777 SER 1 So mit umgekehrtem Himmel. ? ns mit wwm gegen BREASTED. 3 Statt » wäre auch N statt n auch pl u. ä. möglich. Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. 935 Götter, die aus Ptah entstanden: Ptah auf dem großen Throne: ...... Ptah-Nun: der Vater des Atum ...... Ptah-Nunet(?): die Mutter, die Atum gebar ...... Ptah der große: er ist Herz und Zunge der Neunheit. Der der die Götter bildete. ee der die Götter bildete. [Ptah ....] (ohne Erklärung?). f [Ptah ... . .]: [das ist Nefertem], der täglich an der Nase des Re ist. Der Text zählt acht Formen des Ptah auf, die »aus Ptah ent- standen« sind. Man könnte gegen diese Übersetzung einwenden, daß . ® N sonst »zu etwas werden« bedeute (Pyr. 782; Sinuhe 93 usw.), so daß die Überschrift vielmehr zu übersetzen wäre: »Götter, die zu Ptah wurden«, was freilich keinen Sinn hätte. Aber es liegt hier nur die Seltsamkeit der ägyptischen Sprache vor, daß sie bei ihren alten Präpositionen den Begriff der Richtung nicht klar ausgebildet hat. Wie man N für »in, hinein, hinaus«, —> für »an, heran, fort von« gebraucht (Ägypt. Gramm.’ 445. 446. 447. 451), so kann man auch Apr ın in beiden Bedeutungen verwenden, und die hier nötige »werden aus« ist in der Tat auch sonst zu belegen, vgl. Bi en 5 <—><> Re del)N »seit ich aus einem Kinde zu einem Könige wurde« (Pırnz, Inser. 1149B, Med. Habu). Es sind also aus einem Ur-Ptah acht Formen des Ptah entstanden und diese sind nun ihrerseits wiederum die Erzeuger des ganzen ägyptischen Pantheons geworden. Zwei haben als Vater und Mutter den Schöpfergott der Heliopolitaner, den Atum, erzeugt. Ein anderer ist »Herz und Zunge der Neunheit«, was dann der Kommentar in Ck und Cl weiter ausführt; andere haben »die Götter gebildet« und selbst die göttliche Blume, an der sich der Sonnengott täglich freut, ist ein solcher Ptah. Die sämtlichen Götter sind also nach dieser Lehre Emanationen des Ptah oder auch nur von solchen erzeugt und geschaffen‘. Daß gerade acht solcher Emanationen angenommen werden, ! Vgl. auch oben Cf und Ca, wo auch Horus als Ptah silt. 936 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. hängt natürlich damit zusammen, daß man so zusammen mit dem Ur- ptah eine »Neunheit« herausbekommt. Auf diese Neunheit möchte ich es auch beziehen, wenn das eine ihrer Mitglieder »Herz und Zunge der Neunheit« heißt. In Cm wird übrigens diese »Neunheit vor ihm« (d. h. vor Ptah) ausdrücklich von der »Neunheit des Atum« geschieden. Die folgenden Abschnitte unternehmen es nun, diese Weisheit weiter auszuführen; sie wollen uns lehren, daß scheinbar zwar Atum der Schöpfer und König der Welt ist, daß in Wirklichkeit aber nur Kräfte, die aus Ptah stammen, durch ihn wirkten und wirken. Das ist zweifellos die Absicht des Kommentators; daß wir dabei im ein- zelnen nicht immer seinen Gedanken folgen können und daß uns hier vieles dunkel bleibt, ist bei der Mangelhaftigkeit unserer Sprachkennt- nisse nur zu begreiflich. Die Erläuterung (C), zweite Hälfte. Z. 37 — 44 zerstört!. SH DD. . In 45: GG 46: ing an einer leeren Stelle an. 47: les Man kann nur sagen, daß hier anscheinend schon von denselben L NN Dingen die Rede ist wie in Cl, da beidemal S= "vorkommt. — ee Ck. EN al,C SG . der zum Herzen wurde als Teil des Atum und der zur Zunge wurde als Teil des Atum. Die Stelle schließt wohl an die Reste an, die ich als Ci be- zeichnet habe; sie besagt, daß, als Ptah den Atum bildete, ein Teil von ihm (der »große Ptah« von B) zu dessen Herzen und zu dessen Zunge wurde, also zu den Teilen, mit denen, wie dann in Cl—q ausge- führt wird, Atum alles erschuf. NV ! In 37 Spuren von Zeichen N .„ mit denen nichts anzufangen ist. NN örman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. 937 Cl. (leere Stelle | AANAN N DE | von etwa u —— GYDBRY el Sn AR G 14 Gruppen) —__ıoAl #39379 AMMN Eh] GGG? oO S |D= Ri ı Kal IT TEEN NS KENN Der Große Gewaltige, Ptah, der [alle Götter] und ihre Lebenskräfte [schuf], war in diesem Herzen und in dieser Zunge ........... Thoth entstand aus ihm (dem Herzen), und Horus entstand aus ihr (der Zunge), (d. h. also) aus Ptah. Es entstand »der an Herz und Zunge Mächtige« aus [ihnen beiden?, also aus Ptah?|. Er ist das Vornehmste an jedem Leibe und das Vornehmste an jedem Munde für alle Götter, alle Menschen, alle Tiere und alle Würmer, die da leben, indem er denkt (?) und indem er alles befiehlt, was er will. Die Stelle besagt, wenn ich sie recht verstehe, dreierlei: in Herz und Zunge des Ptah, die nach Ck in Atum über- gegangen waren, blieb doch Ptah bestehen, Herz und Zunge traten in der weiteren Entwicklung der Götterwelt als Thoth und Horus auf, 3. zugleich bilden sie ein Wesen, den »an Herz und Zunge Mächtigen«, die Intelligenz, die in allen lebenden Wesen, von den Göttern an bis herab zu den Würmern, sich im Denken und Handeln äußert. = , der schon in 3 { Shi Ci vorkam, darf man vielleicht den Urptah sehen, aus dem die in B genannten acht kleineren Ptah emanierten. Aber warum heißt es dann nicht Pl wr 3° Das Pth als Im einzelnen wimmelt es hier von Schwierigkeiten: In Apposition zu wr © zu fassen, ist doch sehr bedenklich. — Ob ich das N R richtig a \ als »aus Ptalhı« fasse, stehe dahin. — Zu dem wnt für wen, das auch in Cu vorkommt, vgl. meine Gramm. $ 266. — Der Ausdruck Ant-ht, hnt-r> wird wohl so, wie hier ge- schehen, zu fassen sein: er erinnert an EsErs 99, 5. — Wenn %sst richtig ist, so kann es nur »Gedachtes« bedeuten: »wegen des Gedachten«; dazu paßt dann aber gar > oa 2 2 I AR, 2 nicht das ‚ das doch, wie das Objekt zeigt, Infinitiv ist. Vielleieht ist also N der Infinitiv 432 zu lesen. — wd hat die Objekte mdt (nbt) und iht nbt, wörtlich »alle Worte und alle Sachen«. Auch hier steht ns mit wm, gegen BreaAsren. ® Thoth ohne das Gestell. 938 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. u Sn ES LE NG a ee el ea Te Seine Neunheit vor ihm (dem Piah) sind (nun) die Zähne und Lippen, die Adern und Hände des Atum. Die Neunheit des Atum ist dann aus seinen Adern und seinen Fingern entstanden. Die Neunheit (des Ptah) entspricht ferner den Zähmen und Lippen in diesem Munde (des Atum), der den Namen aller Dinge verkündete und aus dem Schu und Tefnet hervorgingen, welche die Neunheit geboren haben (?). KIN N Der Text unterscheidet, wenn ich recht sehe, zwischen einer »Neunheit des Atum« und zwischen »seiner Neunheit vor ihm«, d. h. den aus Ptah entstandenen acht Gestalten des Ptah. Eine dieser Gestalten des Ptah war, wie wir vorher gelernt haben, als Herz und Zunge in Atum übergegangen und dann zu Thoth und Horus geworden. Hier werden wir nun im Anschluß daran belehrt, daß andere dieser Gestalten zu andern Körperteilen des Atum wurden, die dann wieder ihrerseits zu Göttern wurden oder Götter bildeten. So entstanden Lippen und Zähne, d. h. der Mund” des Atum, durch dessen Ausspeien dann nach der bekannten Sage Schu und Tefnet, die Stammeltern des gewöhnlichen Göttergeschlechtes, ent- standen waren, und der auch allen Dingen den Namen und damit ihre Existenz gegeben hatte. Und so entstanden weiter die » Adern und Hände« oder »Adern und Finger« des Atum, bei denen der Text ausdrücklich hervorhebt, daß aus ihnen die Neunheit des Atum entstanden ist. BreAsten und Maspero haben beide schon scharf- sinnig vermutet, daß hierin ein Hinweis auf die Sage von der Selbst- begattung des Atum liege, die ja ohnehin hier vorausgesetzt ist, da ihre zweite Hälfte, das Ausspeien von Schu und Tefnet, hier erzählt wird. Das ist gewiß richtig, aber merkwürdig ist es doch, daß man ' Die Reihenfolge scheint von dem Steinmetzen verkehrt zu sein; wie unten werden »Zähne und Lippen« zusammengehören. ®2 Man beachte, daß die Zunge hier nicht beim Munde aufgeführt wird, gewiß nur aus dem einfachen Grunde, weil unser Philosoph sie schon für sein »Herz und Zunge« verwendet hatte. Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. 939 den Phallus so zu »Adern« abschwächt. Wie unangenehm muß man schon in so früher Zeit die Roheit des alten Mythus empfunden haben'. Auch hier ist Auffassung und Satzverbindung wieder vielfach fraglich. — Was ist 2p3? ob ein Fehler für ipw »diese«? — Meine Übersetzung des msn psdt, die ja durch den Sinn erfordert wird, nimmt an, daß ein Relativsatz vorliegt, dessen Subjekt fortgelassen ist, weil es mit dem Worte identisch ist, an das er anknüpft. Wir haben uns jetzt freilich an die Annahme gewöhnt, daß man in einem solchen Falle Partizipien verwendet, aber dies brauchte doch nicht die einzige Möglichkeit gewesen zu sein, und für ein Beispiel wie Esrrs 40,6 (wAdw thn »die Schmerzen, welche überschreiten«) und vielleicht auch ib. 37, 19 (verderbt in 38,19) würde die Auffassung als Relativsatz noch immer am nächsten liegen. RAIN HI ZAN- TEN AURR-S Wenn die Augen sehen, die Ohren hören, die Nase Luft atmet, so führen sie (das) zum Herzen; das ist es, das jeden Beschluß (?) hervor- gehen läßt, und die Zunge ist es, die das vom Herzen Erdachte nachspricht. Die Stelle ist sprachlich völlig klar; nur das Wort “r&jt läßt sich sonst nicht belegen, es muß etwa den Beschluß bezeichnen, den das Herz auf die Meldung der Sinne hin faßt und den die Zunge ver- kündet. Der Satz bezieht sich wohl auf den jetzigen Weltherrscher Atum; denn »Herz und Zunge«, die hier genannt sind, sind ja nach Ck jetzt Teile desselben. Der Sinn ist: seine Glieder helfen ihm die Welt regieren; die Sinne melden seinem Herzen, was draußen vor- geht, das Herz entscheidet, und sein Mund befiehlt. Da aber — das wird der Hintergedanke des Verfassers sein — Zunge und Herz eigent- lich nur Formen des Ptah sind, so regiert dieser in Wirklichkeit. Wozu diese Bemerkung erst hier steht, obgleich sie doch zu Ck und Cl gehört, weiß ich nicht. A Die Schreibung von ——& NA »denken« mit | } hier und in der folgenden Zeile ist ganz ungewöhnlich und fällt wohl Schabakas Schreiber zur Last, der das (=) {o} 2. ZEN N 5 des alten Textes veränderte. Auch wenn er (nicht in Zeile 58) ksst hs; schreibt, so ist dies —n wohl irrige Auflösung von X, da man in der Ver- ad bindung mit k3 sonst immer % gebraucht, ! Es ist dieselbe Tendenz, die aus dem Selbstbegatter Jusau die Gattin des Atum Jusas machte. 940 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. TRETEN ARURN "zetepı\ Sie (die Zunge?) bildete (so) alle Götter, (nämlich) den Atum nebst seiner Neunheit, und es entstand auch (?) jedes Gotteswort durch das vom Herzen Erdachte und von der Zunge Befohlene. Die Auffassung der Sätze ist nur geraten, dürfte aber ungefähr das Richtige treffen, denn die Stelle bildet offenbar den Übergang zwischen der bisher erzählten Entstehung der Götter und der Er- schaffung der Lebenskräfte usw. im folgenden. Mit dem »Gottes- wort« sind vielleicht die %% und Am-st in Cp’ gemeint, vgl. Cr, wo die Schöpfung als alle Dinge und alle Gottesworte bezeichnet ist. Über das sw ms siehe den Exkurs S. 949. Cp. BSHRNTPERE EINr-r- N Sie war es (?), die die Kas machte und die die hm-st ...., und die ‘alle Speisen und alle Opferspeisen durch dieses Wort machte, die alles Ge- liebte machte und alles Verhaßte machte. Sie war es (?), die das Leben dem Friedlichen gab und den Tod dem Verbrecher. Die A und Am-st sind, wie Brussch, Wörterb. Suppl. 997 zuerst dargelegt hat, die ı4 Eigenschaften, die man dem Re beilegt und den Menschen wünscht: Nahrung, Kraft, Grünen, Glanz, Zauber u.ä. Von der Schöpfung dieser höchsten Dinge ist gewiß die Rede; sie ent- standen durch »dieses Wort«, d.h. durch einen Ausspruch der »Zunge«, und mit ihnen kam nun »Geliebtes und Gehaßtes«, d.h. Glück und Unglück, Leben und Tod in die Welt und zugleich damit auch Lohn und Strafe. Über die sprachlichen Schwierigkeiten siehe den Exkurs S. 949; 950. In mt.. e N ß = steckt vielleicht ein dem paralleles Verbum. ——— Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. 941 Cq. I a er N Ver SARDERTST-L Sie war es, die jedes Werk machte und alle Kunst, die die Hände machen; die Füße gingen und alle Glieder bewegten sich, wenn sie befahl, (nämlich) auf das hin(?), was das Herz erdachte und was aus der Zunge kam, und was allen Dingen ..... machte (?). Die Zunge als Vollstrecker des Herzens bewirkte jede Tätigkeit; wenn dabei »Werk« und »Kunst« besonders hervorgehoben werden, so ist das hier, wo hinter der »Zunge« Ptah, der Gott der Künstler, stecken soll, besonders begreiflich. Vel. Exkurs S. 949. — Ob der letzte Satz hierher gehört oder zum Folgenden, weiß ich nicht. Cr. Te IT So sie!2 RZ TERST BSG N 2-7 Behr Es geschah, daß Atum, der die Götter geschaffen hatte, von(?) Ptah- Tatenen sagte(?): »Er ist der Bildner der Götter, aus dem alle Dinge hervorgegangen sind, an(?) Opfern und Speisen, an Opfern der Götter, an allem Guten.« Und Thoth erkannte(?): »Seine Kraft ist größer als die der Götter.« Und Ptah war zufrieden, nachdem er alle Dinge nebst allen Gottesworten gemacht hatte. Als die Schöpfung so weit, wie bisher erzählt, vollendet war, da erklärte Atum selbst, Ptah sei der eigentliche Schöpfer, und Thoth, der Gott der Weisheit, stimmte dem bei. Das wird der Sinn sein. Man beachte dabei, wie hier zwischen den Verben des Schaffens ge- schieden ist; dem Ptah schreibt man das m$ zu, dem Atum das Shpr. Daß Aa zu lesen ist, wird man nicht bezweifeln. — Zu dem Aprn vel. Gramm.3 $ 285; zu dem angenommenen dd-irf »er sagte« ib. $ 360. — In dem b FR hat Goopwın ein falsch geschriebenes $53 vermutet; auch an eine Entstellung von sj3 »erkennen« könnte man denken. — Der letzte Satz gehört viel- leicht zum Folgenden. ı Es steht 2m>h und nicht FR: wie BrEASTED gibt. 2 ? Thoth ist, wie in C1, ohne das Gestell geschrieben. Ne} > Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. Cs. NINeerLL a ee KIRI-LLRE,.. NP, a BETTINA. | Ra AM DIN 1 ger Se Er bildete die Götter und machte die Städte und gründete die Gaue und setzte die Götter in ihr Allerheiligstes und ließ ihre Opferbrote ge- deihen und stattete ihr Allerheiligstes aus und bildete ihren Leib nach, bis ihre Herzen zufrieden waren, und dann gingen die Götter ein in ihren Leib aus allerlei Holz und allerlei Stein und allerlei Metall (?). Die Stelle schildert, wie Ptah die Götterbilder schafft, den Kultus einrichtet und das Land für ihn einteilt; den Göttern gefallen ihre Bilder, und sie beseelen sie. Ct Sch er IR Bel don, N EN RENT Nee St hl Allerlei wuchs auf seinen Bäumen, nachdem sie dort (?) entstanden waren, und so versammelte er alle Götter und ihre Ka’s (und sagte): »lassel euch nieder und nehmet ein Nb-twj die Gottesscheune des Ptah-Tatenen, den großen Sitz, der die Götter vom Ptahltempel erfreut, die Herrin des Lebens, die Herrin Den ee ‚ in welcher das ‚Leben der beiden Länder“ gemacht wird. « An den Bau und die Einriehtung der Städte und Tempel schließt sich ihre Ernährung: die Früchte sind gewachsen und liegen in der Tempelscheune von Memphis. Diese scheint hier — zu heißen; der letzte Satz zeigt in seiner Fassung, daß der bekannte Stadtteil von ! Dies Zeichen deutet auf einen halbhieratischen Papyrus als Vorlage. Es ist mir nieht klar, welches Wort gemeint ist; auch Schabakas Schreiber kannten offen- bar dieses Zeichen nicht mehr. Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. 943 Memphis f Tor »Leben der beiden Länder« nach dieser Scheune hieß, die in ihm belegen gewesen sein wird'. — In dem ersten Satze scheint noch ein besonderer Gedanke zu stecken. Denn warum heißt es »seine Bäume«? etwa die von Ptah geschaffenen? Und worauf geht das dort? etwa auf Memphis? iht nbt ist, wie rwd zeigt, als Maskul. behandelt. — Das {N statt des alten 1 ist schlechte Orthographie des späten Schreibers?. — Ist das N vor Na der aus- geschriebene Anlaut des Wortes? — In Atpjj und /hnmjj möchte ich pluralische Im- perative sehen, die freilich bei diesen Verben korrekt nur mit einem | seschrieben sein dürften. je trete 13 Setik- NB-jeiT-t AM Euf-ht 2-2 "2 ee ne Osiris ist (?) in seinem Wasser ertrunken. Isis und Nephthys schauten aus und sahen ihm und ...... an ihm. Horus befahl Isis und Nephthys in Busiris, daß sie den Osiris fahten. Sie schützten ihn vor dem Ertrinken, sie wandten den Kopf zum ...... und brachten ihn ans Land. Die drei Schlußzeilen der Inschrift, die hier beginnen, stehen in keinerlei Zusammenhang mit der Schöpfung der Götter und Tempel, sondern wiederholen, zum großen Teil wörtlich, jenen Abschnitt aus der ersten Hälfte des Kommentars, den wir als Ch bezeichnet haben. Dazu kommt, daß hier in der Wiederholung offenbar der Anfang dieses Abschnittes fehlt, in welehem schon so wie nachher von »Isis und Nephthys in Busiris« die Rede war: ! Auch Paberi 5 heißt es: (Ser - AT N »deine Speisen olsIl I ı = sind aus ‚Leben der beiden Länder‘«, und Pap. Berlin P 3056, 2, 5 heißt es: »du stellst a [=\ deinen Sitz in „Leben der beiden Länder* auf als Amon Re ya @ hen eln der Herr des Opfers«. 2 Eine Zwischenstufe bietet die ähnliche Stelle Totb. 181,8 (nach Ja): (par) eig ru fe. N] all 944 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. Ch (Lücke) IM RS jJoerm oh Cu nn | u De GZUDXBBBBBWBBDB Rn E 2 Ch 10G000,400000, die Größe der Lücke stimmt genau RN genau] u je ER) ptrsn Sw, mnhsn imf, wd Hr n fe Te INT QBDGDDBDDDD DDR NN Ch 33777797793772977 NS. usw. Cu ndrsn m > s N N USW. K— AMVMWVAN Cu fängt also mitten in einem Abschnitte an mit einem ww, das sich irgendwie aus dem fehlenden Anfange erklären wird. Dann folgt, wie man sieht, ein großes Stück, das in Ch wörtlich ebenso gelautet haben muß, da die Lücke bis [Aw]sn mhf genau in der Größe stimmt. Der nächste Satz in Cu pArsn tp r tr muß in Ch breiter gefaßt gewesen sein, denn die Lücke vor sprsn ist dort wesentlich größer. Umgekehrt muß der Abschnitt Cv in Ch sehr verkürzt ge- wesen sein, denn zwischen dem sprsn sw r [3] und dem wieder er- haltenen [sw Apr Wsir m]t m At-it ist nur für etwa 13 Gruppen Raum. Auf den Schluß, wie er in Cw vorliegt, dürfte in Ch noch sehr viel gefolgt sein, denn wir treffen oben in Z. 23 auf eine Stelle, die sich noch immer mit dem Al-it} beschäftigt. Auffällig sind dann auch die schen Ch und zwischen Cu—w: Ch a Cu—w led! orthographischen Unterschiede zwi- = © ' Faßt man das alles zusammen, so ergibt sich: IE wir haben zweimal den gleichen Text, aber in verschiedener Rezension und mit kleinen orthographischen Unterschieden, 19) hängt er in der Luft. Das Zeilen unserer Inschrift, unser Cu läßt, glaube ich, nur ei das zweitemal fehlt ihm Anfang und Ende, das erstemal steht er im Zusammenhang, das zweitemal ne Erklärung zu: die drei letzten —Cw, sind gar keine Fortsetzung Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. . 945 des Textes, der vielmehr mit Ct schließt. Es ist nichts als das lose Bruchstück einer zweiten, etwas abweichenden Handschrift von C, von der sich nur dieses dem Ch entsprechende Fragment erhalten hatte. . Schabakas Schreiber, die weniger Philologen als fromme Männer waren, haben auch dieses Stück heiliger Weisheit gerettet und haben es, da es im Texte schon einmal ähnlich vorkam, ruhig dem Schlusse angehängt. Über wnt als altertümliches Hilfsverb vgl. Gramm.3 $ 342. — er N ist falsche Lesung für das richtige mswt in Ch, entstanden durch das benachbarte ptr. — - Was mnb, hier soll, weiß ich nicht; 4w mit abhängigem Verbum im Sinne von »ver- hüten daß« ist in alten Texten oft belegt (Pyr. 86. 92 usw.). — Für das phrsn tp r tr weiß ich keinen Rat: spr steht für sspr. ÜyA 5 einig SS N En BERN Gh u nn Sn el net! Er trat ein in die geheimen Tore in den prächtigen Orten (?) der Herren der Ewigkeit, da, wo der im Horizont erglänzende geht und auf den Wegen des Re im großen Sitze. Er mischte sich in den Hofstaat (des Ptah), er verbrüderte sich mit den Göttern des Ta-tenen, des Ptah des Herrn der Jahre. Osiris geht nun ins Totenreich, und zwar da, wo auch Re nachts hineingeht, und das ist bei Memphis; Osiris wird so ein Mitgott des Ptah. Zu der Schreibung des Namens der Unterwelt, die dem späten (9-85 entspricht, .Q > 2 : I hat mir Garpiner mehrere alte Belege nachgewiesen, in denen auclı steht, so Brit. Mus. 839 (m. R.); ib. 100 (Dyn. ı2?); Bowonons, Sarkophagus 13,5. Das wird alles dsr zu lesen sein. — Den Ausdruck »großer Sitz«, der hier die Nekropole von Memphis bezeichnet, gebrauchte unser Text auch schon in Ct von der Scheune. — Ob die Wege wirklich‘ einen weiblichen Plural mtnwt haben? | RI AEh=N- SIE N CAS Ed a le Eye Sitzungsberichte 1911. [0'.) or} 946 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. Und Osiris geriet in die Erde im Königshause in der nördlichen Seite dieses Landes. Es kam zu ihm sein Sohn Horus, indem er als König von Oberägypten und als König von Unterägypten gekrönt wurde in den Armen seines Vaters Osiris und der Götter, die ihm vorangehen und ihm folgen. Der Anfang dieser Stelle ist in Ch erhalten und erklärt. Der zweite Satz will darauf hinweisen, daß auch die Krönung des Horus in Memphis stattgefunden hat. Schlußwort. Versuchen wir nun, die Lehren unseres memphitischen Weisen aus seiner krausen Darstellung in verständliche Sätze zu übertragen, so nimmt er etwa folgendes an: ı. Anfänglich gab es nur Ptah, den er sich, wie man aus B sieht, gleich anderen Texten, als das Urwasser Nun denkt. 2. Aus diesem Ptah entstanden acht andere Ptah, die die Quelle der Welt wurden (B). 3. Zwei von ihnen wurden als männliche und weibliche Form des Urwassers zu den Eltern des Atum (B), der dann durch Selbst- begattung und Ausspeien die Götter Schu und Tefnet schuf, die Eltern des gewöhnlichen Göttergeschlechtes (Cm). 4. Die Gliedmaßen, mit denen Atum diesen Akt vollführte, gehörten auch dem Ptah, es waren die aus ihm entstandenen acht Götter! (Cm). 5. Aber nicht nur die Handlung des Schaffens wurde bei Atum so durch Teile vollzogen, die Ptah gehörten, sondern auch jeder Gedanke und Entschluß, den Atum faßte und jeder Befehl, durch den er etwas werden ließ, rülırten von Ptah her. Denn unter jenen aus Ptalı ent- standenen Göttern war auch einer, der als ihr Herz und Zunge fun- gierte (B) und der dann auch zu einem Teile des Atum wurde” (Ck): durch dieses »Herz und Zunge« aber wird Atum selbst bestimmt (Cn—q), und so ist es eigentlich Ptah, der die Welt schafft und lenkt. 6. Herz und Zunge, die man als Götter Thoth und Horus nennt, bilden zusammen den $hm-ib-ns, »den an Herz und Zunge mächtigen«, und das ist die geistige Kraft, die alle Wesen — Götter, Menschen und Tiere — leitet, solange sie leben (CD); alles Tun und alle Be- wegung geschieht durch sie (Cq). ! Hier liegt ein Widerspruch gegen B vor, wonach nur zwei von den acht den Atum erzeugten. ?2 Auch dies stimmt nach unserm plumpen Verstande schlecht zu B. | ” hr “ir 7 . . Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. 947 7. Auch die Götterbilder, in die dann die Götter einzogen und alles was zu ihrem Unterhalt und zu ihrer Verehrung gehört, wurden von Ptah geschaffen (Cs.t). 8. Wenn, wie wir eben bei 6. sahen, Horus einen Teil des Ptah bildete, und zwar einen der wichtigsten, die Zunge, so war auch der Horus der Osirissage kein anderer als Ptah (Cf). In Memphis, im Mittelpunkte des Landes, war es auch, wo Horus gekrönt wurde (Cf—g. w), und bei Memphis war auch die Stelle, wo des Osiris’ Leiche ans Land gezogen wurde (Ch= Cu) und wo er in die Unterwelt ein- ging (Cv). Daher gehört Osiris nun auch zu den Göttern des Ptah (Cv)'. So lautet diese Weisheit, wenn anders wir sie richtig deuten. Im Grunde liegt freilich nicht viel daran, ob diese seltsamen Gedanken so oder etwas anders zu fassen sind, denn in ihnen selbst liegt nicht das Interesse, das unser Text für die Religionsgeschichte bietet. Es liegt in etwas anderem, in der Tatsache, daß schon im dritten Jahr- tausend v. Chr. die ägyptische Religion so zum 'Tummelplatze für freie Spekulationen geworden war. Zur Zeit, als unser Text Ü verfaßt wurde, standen die Schöpfungssage des Atum und die Ösirissage in allgemeiner Geltung: das hindert unsern Gelehrten nicht, beide willkürlich umzugestalten, so sehr daß aus dem ganzen bunten Pan- theon des ägyptischen Volkes eigentlich nur ein einziges Wesen wirtl, das unter allerlei Gestalten und Namen schafft und wirkt. Und solche Gedanken haben gewiß nicht nur hier in Memphis bestanden, denn Spuren solcher Spekulationen fehlen ja auch sonst nicht’, wenn sie : auch nicht wie hier uns im einzelnen dargelegt werden. Ich glaube, wir dürfen annehmen, daß solches Philosophieren zuzeiten in der ägyptischen Religion eine große Rolle gespielt hat, und daß es schon in alter Zeit nicht nur die Kräfte des volkstümlichen Glaubens und des Kultus gewesen sind, die sie entwickelt und umgestaltet haben. Auch die Gelehrsamkeit wird ihr Teil zu dieser Umgestaltung beige- tragen haben. Exkurs: Die Partikel sw. Die Schwierigkeiten. mit denen der Kommentar € ohnehin über- reichlich gesegnet ist, werden noch dadurch vermehrt, daß er gern eine Partikel gebraucht, die sich sonst nur äußerst selten nachweisen ! Man beachte, daß Osiris hier noch nicht, wie später so oft, mit Ptah als Ptah-Sokaris-Osiris identifiziert wird. Man sollte meinen, daß unser Autor gerade dies benutzt haben würde, wenn er es schon gekannt hätte. Ihm ist Osiris nur ein (renosse des Ptah. = Vel. z.B. was ich in meiner »Religion« 2, S. 47. 96. 97 anführe; sodann z.B. im Berliner Amonsritual (P. 3055, 15. 2.7) die Ansicht, daß die Götter nichts sind als Finger des Amon u. a. m. 948 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. läßt! und die zudem äußerlich ganz dem gewöhnlichsten Pronomen, dem gleicht. Sichere Beispiele ihres Gebrauches; bei denen der Ge- danke an das Pronomen ausgeschlossen ist, sind zunächst: ll. Er gestaltete ihren (der Götter) Leib ähnlich, so dab sie zufrieden waren und dann bezogen die Götter ihren Leib (Cs); ; ee D : > sie faßten den Osiris im Wasser, u An Ip] - u EM > er —> N Nm] DB, sie wendeten »..... und dann brachten sie ihn auY ans Land (Cu): er (der weiter vorher vermutlich genannte Keb) setzte Seth zum König in Oberägypten ein IS, NEN und dann setzte Keb den Horus zum König in Unterägypten ein (Ce). (Der König berief die Vornehmen in den Palast. Er setzte sich auf den Thron) indem diese Leute auf dem Bauche lagen IB] — Nm und dann sagte seine Mayestät zu ee Bi IV as) Die Königin erwachte . 2 RE un . ‚Ye 2 TIP AT- PB, TRSEMSIR (re vn | sie lachte AR seiner Majestät. Da ging er so- gleich zu ihr, und dann ...... er zu ihr, und dann begehrte er sie, und dann zeigle er sich ihr in seiner Gottesgestalt (Urk. IV 219—220). A k t } besel: d si kü Amon) kommt, um sie zu besehe sie zu kü, $ (Amon) kommt, um sie zu besehen und sie zu küssen ISIS ZU lan , und dann zeigt er (SETHE ergänzt Sol) sie allen Göttern (Urk. 1V 243). In den vorstehenden klaren Fällen scheint $Sıw nur einen leichten Fortschritt in der Erzählung anzudeuten, und so mag es auch in Ct AED) © ApEl). er RR. ca 1% A) cm Aber wenn es in Ce heißt: es war Keb unangenehm, daß Horus nicht mehr erhielt BISIEEEIEES N so möchte man den- ken, daß das sw hier eine Folge ausdrücken soll: und somit gab er sein Erbteil an Horus. Dazu paßt ferner in Cf die Kronen wuchsen aus seinem Haupt IPA ad und so ist er num der Horus, der als König ! Mir sind nur die hier gegebenen Beispiele bekannt; in dem Material des Wörterbuches mögen noch andere stecken, doch ist sw noch nicht geordnet. Erman: Ein Denkmal memphitischer Theologie. 949 erschien. Und auf eine ähnliche Nuance rät man bei der Stelle Urk. IV 776, deren Anfang leider fehlt: . Pflanzen und Blumen, welche der König aus. den syrischen Feld- zügen mitbringt, von heute an bis zu unendlich vielen Jahren IS] A und darüber (?) sagt seine Mayestät: »Ich schwöre, daß sie = wirklich so aussehen. « Der Bau dieser sicheren Sätze ist folgender, wenn man als. Bei- spiel »da sagte Horus«, »da sagte er« nimmt: sw ddnf (1 mal) sw dd Hr sw ddf (gewöhnlich) sw Hr ddf (2 mal) sw dd sw Hr dd (3 mal). Bemerkenswert sind die beiden letzten Fälle; für das swdd er- gibt sich ja bei dem oben angeführten Beispiel aus Urk. [IV 219— 220 eine Erklärung aus Gramm.’ $ 284, aber bei Si Hr dd (Ce; Cd) ver- sagt diese Erklärung. An diese Fälle schließen sich nun die zweifel- haften Stellen, die die eigentliche Crux unseres Textes bilden: Unverständlicher Satz. Dann: EN INH. 5 ar seine Kraft ist groß. (Cr). Horus trat auf das Land \m—,. und so (?) vereinigte er dies Land (Cl) — das Subjekt wäre aus dem Zusammenhange klar. die Zunge war es, die aussprach, was das Herz dachte ST und so (?) bildete sie (?) die Götter (Co) — Auffassung zweifelhaft. Das Gotteswort entstand durch das, was das Herz erdachte und was die Zunge befahl Ne a een ZA ee Ne .. „le (Cp—q) — hier treten, um die Frage ganz zu verwirren, noch die Formen und \ N auf, und => neben dem steht scheinbar koordiniert noch ein —>. Ich sehe ——— SS keine andere Erklärung, als daß dies Partizipien sind und daß das DAN nichts anderes ist als das 2 AA in En: »er ist es, welcher gibt«'. Diese Stelle würde also gar nicht unsere Partikel enthalten. ! Daß man in klassischer Sprache in diesem Falle nicht sw, sondern nt, und auch in altertümlicher Sprache nicht sw, sondern swf sagt, weiß ich wohl. Aber ich sehe keinen andern Ausweg. Sitzungsberichte 1911. 87 950 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 2. Nov. 1911. — Mitth. v. 18. Febr. 1909. Was es dann noch dabei soll, daß neben dem normal geschriebenen Partizip ”” noch die Form =S steht!, gestehe ich nicht zu wissen; Be ——— gewiß hat es aber seine Bedeutung. Pas» R ! Unser Text schreibt dies Verbum sonst meist wie üblich (<> als Relativform; oa > > a nwm er machte; & der Umstand, daß er machte); daneben hat er aber auch in ze Lo> —> Z. 58. 61 geschriebene Formen. zer Ausgegeben am 9. November. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. 1911. XLIV. SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Gesammtsitzung am 9. November. (S. 951) Adresse an Hrn. Rıcsarnp Scuöse zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 4. November 1911. (S. 952) BR; Jacogı: Cultur-, Spraeh- und Litterarhistorisches aus dem Kautiliya. Mittheilung aus der Sitzung der phil.-hist. Classe vom 2. November. (S. 954) BERLIN 1911. nn c VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Die Akademie gibt ‚gemäss $ Al,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen. heraus: » Sitzungsberiehte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und » Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaftene, Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die » Abhandlungen « bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen ang vorgelegt werden, wobei in der Regel das druekfertigeManuseript zugleich einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fäche angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. N Ad Der Umfang einer A Mittheihung® ‚soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichunsehe den 16 Seiten in der Bawioehen ch der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der- Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuseripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. ga. , { Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeiehnungen, photographische Original- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Manuscript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf geriehteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Secretar zu richten, dann zunächst im Seeretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsbericehten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Seeretariat geboten. Aus $ 5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuseripts an den zuständigen Seeretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften, und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der » Abhandlungen «, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie. (Fortsetzung auf S.3 efernd Lore ch nicht ‚bloss um. glatten > 1d Br ichende Anweisungen für ng des | i wahl: der te. enthal 50 Bei Einsei Verfasser. Hocind i vorlegende Mitglied ur la Möglichkeit nieht über die Berichtigung a und leichten Schreibversehen hinausgeh n, U Correeturen Fremder bedürfen der Genchmig ae Tr girenden Seeretars vor der Einsendung. an die Druck b | und die Verfasser sind zur Tr agung d \ ntstehenden Mehr & kosten Kae } > } ) Aue 8. | Von A in die Sitzungsberichte oder en.) . aufgenommenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, "Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, ‚von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn ‚deren Umfang. im Druck 4 Seiten übersteigt, auch für den Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des. be- treffenden Stücks der Sitzungsberiehte ausgegeben werden, - VonGedächtnissreden werden ebenfalls Sonderabdrneke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden PR $ 9. u Von den Sonderabdrucken aus den Sitz erhält ein Verfasser, weleher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zw. auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, i sofern er diess rechtzeitig dem redigivenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noeh mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der N ne ‘oder der be- treffenden Masse: — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem vedigirenden Secretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- | gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrueke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. $ 17. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- des Umschlags.) 951 SITZUNGSBERICHTE 191. XLIV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 9. November. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. 1. Hr. Serer las über die Stuckfacade von Acanceh in Yucatan. (Ersch. später.) Die auf der Stuckfacade von Acanceh (Yucatan) befindlichen Thierfiguren werden in Lichtbildern vorgeführt und im Anschluss daran erläutert. 2. Die Akademie hat ihrem Ehrenmitglied Hrn. Rıcnarn ScHönE zu seinem fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 4. November eine Adresse gewidmet, welche unten im Wortlaut abgedruckt ist. 3. Vorgelegt wurde die von dem Ehrenmitglied der Akademie Hrn. [o) 2 RıcuArnp Schöne eingesandte, von ihm besorgte Ausgabe des Aeneas Taeticus de obsidione toleranda. Lipsiae ıg11. Die Akademie hat das correspondirende Mitglied der philosophisch- historischen Classe Gustav GRÖBER in Strassburg am 5. November dureh den Tod verloren. Sitzungsberichte 1911. 88 952 Gesammtsitzung vom 9. November 1911. Adresse an Hrn. RicHARD SCHÖNE zum fünfzig- jährigen Doktorjubiläum am 4. November 1911. Hochgeehrter Herr Kollege! Ass Sie, verehrter Herr, als Ehrenmitglied in den Kreis unserer Akademie eintraten, reichten zwei Anstalten sich die Hand, die nicht selten auf gemeinsames Wirken angewiesen sind. Und unter Ihrer Leitung der Königlichen Museen fand das reichlich statt. Zeugnis das Ankyranische Testament des Augustus, Nimrud-Dag in Kurdistan, und damals, als die Akademie einen von Ihnen ganz persönlich aus- gehenden Gedanken mit der Entdeckung der Druckwasserleitung von Pergamon durchführen ließ. Zum Miteintreten für solche Aufgaben, wie zu ihren eigensten Leistungen, waren die Museen mit der Neu- organisation unter dem Protektorate Kronprinz FrıiEeprıch WILHELMS vornehmlich durch Sie erst in den vollen Stand gesetzt worden. Zu solcher Wirkung waren Sie durch Ihren Studiengang in ganz beson- derer Weise vorbereitet. Wenn der philologische Grund auf der Fürstenschule in Meißen gelegt war, wenn die Leipziger Universitätsjahre Ihnen die lebenslang bewahrte Neigung zu Platon, den Trieb zu wissenschaftlicher Arbeit in seinem hohen Sinne einpflanzten, so kam in Weimar an FrırprıcH Prerters Seite Ihre ursprüngliche Neigung für das Bildkünstlerische zur Entfaltung. Damit waren Sie auch selbsttätig in den Zauberkreis der lebenden Kunst getreten. Auf Ihren Reisen im Süden trat dann aber die antike Kunst und Kultur bei Ihnen in höchste Wertschätzung, wie sie in die Vergangenheit zurückgesunken so nicht wiederkehren kann und gerade damit eine ganz eigenartig neue Bedeutung ge- wonnen hat. Mit unerbittlich strenger‘ Arbeit gingen Sie nun den verschie- denen Emanationen der antiken Welt nach, nicht abgeschreckt, ja angezogen durch die Schwierigkeiten, welche die Überlieferung bietet. In den siebenziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts traten Sie eine Universitätsprofessur an, wo Sie aber kaum den Anfang machen konnten, das Begonnene in Lehre und Schrift weiter auszugestalten, Adresse an Hrn. Rıcnarn Schöne zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum. 953 als Sie in die Leitung der Kunstangelegenheiten unseres Staates be- rufen und bald an die Spitze der Museen gestellt wurden. Wenn Sie der Erfüllung dieser Pflichten, nicht ohne Entsagung auf persön- liche Lieblingstätigkeit, voll und ganz sich widmeten, so blieb unter der Aktenbelastung des Beamten das Streben des Gelehrten immer lebendig. Die Ausgaben der Schriften des Philo von Byzanz und des Damianos fallen in die Zeit, da das Amt Ihre Kräfte in hohem Maße in Anspruch nahm. Und jetzt, wo Sie des Amtes nicht mehr walten, wandten Sie sich gleich wieder, als wäre der Staatsbeamte nicht da- gewesen, der philologischen Behandlung eines technischen Schrift- stellers des Altertums zu. Daß Ihnen solche Wirksamkeit noch lange gegönnt sein möge, ist unser Wunsch bei diesem Ausdrucke hoher Würdigung Ihrer ge- samten Lebensarbeit. Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. 88* 954 Gesammtsitzung v. 9. Nov. 1911. — Mitth. d. phil.-hist. Classe v. 2. Nov. Kultur-, Sprach- und Literarhistorisches aus dem Kautilıya. Von HERMANN JacoBı in Bonn. (Vorgelegt am 2. November 1911 [s. oben 8. 9151.) Bis vor kurzem war das älteste, mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit datierbare Werk der Sanskritliteratur Patanjalis Mahabhasya etwa aus der zweiten Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts. Durch die Auffindung und Veröffentlichung des Kautilıya, der Staatskunde des Kautilya, ist die chronologisch gesicherte Basis für kultur- und literarhistorische Untersuchung bis an die Wende des 4. und 3. Jahr- hunderts vor unserer Zeitrechnung weiter hinausgerückt. Die Ab- fassungszeit dieses Werkes steht nämlich fest durch die Person seines Verfassers Kautilya, auch Visnugupta und Canakya genannt. Denn die- ser ist, wie er selbst am Schlusse des Werkes in einem von stolzem Selbstbewußtsein getragenen Verse sagt, derjenige, welcher die Dynastie der Nandas stürzte: der berühmte Minister Candraguptas. Da nun Candragupta, der Canarakorttoc der griechischen Schriftsteller, zwischen 320 und 315 v. Chr. zur Regierung gelangte, so muß die Abfassung des Kautiliya um 300 v. Chr., eher einige Jahre früher als später, an- gesetzt werden. Aber nicht nur das gesicherte Alter des Kautilıya macht es für uns zu einer historischen Quelle allerersten Ranges; es kommt noch ein zweites gewichtiges Moment hinzu, nämlich, daß sein Verfasser lange die oberste Stelle in der Verwaltung und Leitung eines großen Staates innehatte, an dessen Begründung und Einrichtung er den wesent- lichsten Anteil hatte. Wenn ein solcher mit vielseitiger Sachkenntnis ausgerüsteter Mann, die Arbeiten vieler Vorgänger zusammenfassend, ein einheitliches arthasastra schreibt!, so gibt er keine gelehrte Kom- pilation’, sondern ein mit der ihm aus eigenster Erfahrung gründlich bekannten Wirklichkeit übereinstimmendes Bild staatlicher Verhältnisse. Ja, es ist schwer zu glauben, daß er bei seiner Darstellung, z. B. der ! Vgl. die Eingangsworte: prthivya labhe palane ca yavanty arthasastrani purvaca- ryaih prasthapitani prayasas tani samhrtyai'kam idam arthasastram krtam. ® Vgl. den Schlußvers amarsena — sastram — uddhriam. Jacorı: Kultur-, Sprach- und Literarhistorisches aus dem Kautiliya. 998 staatlichen Einrichtungen, der Kontrolle des Wirtschaftslebens (im adh- yaksapracara) und der Rechtspflege (im dharmasthıya) usw., nicht den Zweck verfolgt habe, seinem Fürsten und dessen Ratgebern die von ihm erprobten Grundsätze der Verwaltung zu überliefern. Darum ist das Kautilıya eine viel zuverlässigere Quelle für unsere Kenntnis staat- licher und sozialer Verhältnisse des alten Indiens als Manu und ähn- liche Werke, bei denen man oft im Zweifel ist, wie weit die in ihnen enthaltenen Angaben und Vorschriften theoretische Forderungen ihrer brahmanischen Verfasser sind und wie weit sie ursprünglich praktische Bedeutung hatten. Dieser verdächtige Charakter so vieler brahmani- scher Quellen in Verbindung mit der Unsicherheit ihrer Datierung hat ihnen ein berechtigtes Mißtrauen und von gewisser Seite sogar Ge- ringschätzung gegenüber andern von ihnen unabhängigen Quellen ein- getragen. Prof. T. W. Ruys Davıns hat in seinem höchst verdienst- lichen Werke Buddhist India, London 1903, preface S. IIIf., den Ge- gensatz zwischen den Vertretern der beiden Geschichtsauffassungen, der auf brahmanischen Quellen und der auf andern beruhenden, in einer den Tatsachen kaum entsprechenden Weise so dargestellt, als ob sich erstere allein im Besitze der Wahrheit glaubten. » Wherever they (i. e. such sentiments) exist the inevitable tendeney is to dispute the evi- dence, and turn a deaf ear to the conelusions. And there is, perhaps, after all, but one course open, and that is to declare war, always with the deepest respect for those who hold them, against such views. The views are wrong. They are not compatible with historical methods, and the next generation will see them, and the writings that are, un- conseiously, perhaps, animated by them, forgotten.« In diesem Streite (vorausgesetzt er existiere) werden wir als gewichtigsten Zeugen Kautilya anrufen, der ja ein halbes Jahrhundert vor der Epoche schrieb, in der der Buddhismus überwiegenden politischen Einfluß gewann. Aus seinen Angaben folgt mit Notwendigkeit der Schluß, daß der Staat, den er lenkte und andere vor seiner Zeit, durchaus auf derjenigen brahma- nischen Grundlage errichtet war, welche Manu, das Mahabharata und die späteren brahmanischen Quellen überhaupt, wenn auch mit einzel- nen Übertreibungen priesterlicher Eiferer, postulierten. Hierfür kommt hauptsächlich der 3. adhyaya des ersten adhikarana in Betracht, die trayısthapand, von der ich eine möglichst wörtliche Übersetzung folgen lasse. Nachdem Kautilya die Veden inklusive den itihäsaveda und die sechs vedänga aufgezählt hat, fährt er fort: »Die bekannte Lehre der Theologie ist (für das arthasastra) nütz- lich, weil sie die besondern Pflichten der Kasten! und Asramas fest- ı! Vel. Manu I 88—91; vgl. Mahäblıärata XII 60, 8 ff. 61. & 9 8 956 Gesammtsitzung v. 9. Nov. 1911. — Mitth. d. phil.-hist. Classe v. 2. Nov. stellt. Die Pflicht des Brahmanen ist: lernen', lehren, opfern, für andere Opfer darbringen, geben und Gaben annehmen; die des Ksatriya: lernen', opfern, geben, vom Waffenhandwerk leben und die Menschen beschützen; die des Vaisya: lernen', opfern, geben, Ackerbau, Vieh- zucht und Handel treiben; die des Südra: den Ariern zu gehorchen, Erwerb’, die Funktionen der Handwerker und der Mimen (kusilava).« »Der Haushälter (2. asrama) lebt von seinem Berufe, heiratet gleichgestellte Mädchen aus einem andern Gotra und wohnt ihnen in der riehtigen Zeit bei, er spendet Göttern, Manen, Gästen und seinen Dienern und genießt selbst, was davon übrigbleibt. Dem Veden- schüler (ı. asrama) liegt ob, den Veda zu studieren, das Opferfeuer zu bedienen und zu baden, bis zu seinem Lebensende” bei seinem Lehrer oder, in Ermanglung desselben, bei dessen Sohne oder bei einem Mitschüler zu wohnen. Dem Eremiten (3. asrama) liegt ob: keusch zu sein, auf dem Boden zu schlafen, Haarflechten und ein Anti- lopenfell zu tragen, das Agnihotra darzubringen und zu baden, Götter, Manen und Gäste zu ehren und von Walderzeugnissen sich zu er- nähren. Dem Asketen (4. asrama) liegt ob: seine Sinne zu bezähmen, weltlicher Geschäfte sich zu enthalten, jeglichem Besitz und Verkehr zu entsagen, zu betteln, im Walde, aber nicht an demselben Orte, zu wohnen, sich äußerlicher und innerlicher Reinheit zu befleißigen, nichts Lebendiges zu töten, Wahrhaftigkeit, Neidlosigkeit, Wohlwollen und Langmut zu üben.« »Die Erfüllung der eigenen Pftichten führt zum Himmel und zur ewigen Glückseligkeit; bei ihrer Vernachlässigung geht die Welt zu- grunde ob der allgemeinen Verwirrung (samkara).« »Darum soll der Fürst die Menschen an der Übertretung ihrer Pflichten verhindern; denn wenn er diese Pflichten zur Beobachtung bringt, so geht es ihm gut hier und nach dem Tode.« »Denn ein nach dem Veda geleitetes Volk, bei dem die Richt- schnur der Aryas innegehalten wird und die Ordnung der Kasten und Asramas feststeht, gedeiht, es verkommt nicht. « Man beachte, daß in diesem ganzen Abschnitt Kautilya keine gegnerischen Ansichten erwähnt; wir dürfen daher annehmen, daß, was er sagt, auch schon bei seinen Vorgängern galt und unangefoch- tener Grundsatz war. — Was nun das Kastensystem betrifft, so hat auch für Kautilya die Theorie der Mischkasten Geltung; er gibt die Abstammung von anulomas und pratilomas und weiterer Mischlinge ! Nämlich den Veda studieren. ® vartta; diese besteht in Ackerbau, Viehzucht und Handel 1,4 S.3. Manu läßt für ihn nur zu, den übrigen Kasten willig zu gehorchen, I gı. ® Natürlich sofern er nicht in den Stand des Haushälters übertritt. Jacosı: Kultur-, Sprach- und Literarhistorisches aus dem Kautiliya. 957 zwischen diesen, im ganzen von 17 Mischkasten. Doch ist seine Auf- zählung nicht erschöpfend, da er sie mit den Worten ify ete 'nye ca °nlaralah schließt. Auch in dieser Beziehung steht das Kautilıya auf demselben Standpunkt wie die brahmanischen Rechtsbücher, wenn auch in ihm die Theorie der Mischkasten nur in ihren Grundzügen vorgetragen wird und noch weit von dem komplizierten System Manus entfernt ist. Es steht somit fest, daß im 4. Jahrhundert v. Chr. und vorher der indische Staat auf brahmanischer Grundlage ruhte, wie der europäische im Mittelalter auf christlicher. Die soziale Ordnung galt als durch den Veda festgesetzt, die Superiorität der Brahmanen und ihre privilegierte Stellung war eine feststehende Tatsache. Ein prak- tischer Staatsmann mußte die historisch gewordenen Verhältnisse als ein Gegebenes hinnehmen; einen Eingriff darein schreibt das Kautilıya nicht vor, auch nicht um die vedische Theorie zu größerer Geltung zu bringen. An den bestehenden Verhältnissen, die man sich, ob mit Recht oder Unrecht,. aber jedenfalls tatsächlich, als auf den Veda ge- gründet dachte, eigenmächtig zu ändern, wird den indischen Staats- männern ebenso fern gelegen haben, als Fürsten des europäischen Mittelalters, an der Ordnung der Stände zu rütteln. Und wenn nun auch manche Vorkommnisse im brahmanischen Indien sehr wenig mit der brahmanischen Theorie übereinstimmen mochten, was übrigens zum Teil von den Indern selbst eingeräumt und im üpaddharma er- örtert wird, so hörte jene darum doch nicht auf, ein Hauptfaktor in der historischen Entwicklung zu sein, gerade wie die kirchliche Lehre in unserm Mittelalter es blieb, trotzdem es in der Wirklichkeit oft sehr unchristlich herging. Für unsere Kenntnis des alten indischen Staates wird das Kautilıya unsere zuverlässigste Quelle bleiben; bei der Benutzung der buddhistischen und jainistischen Quellen wird man immer den sektarischen und durch die soziale Stellung ihrer Autoren beschränkten Gesichtspunkt derselben in Anschlag bringen müssen. Die nichtliterarischen Denkmäler aber, wie Bildwerke, Münzen usw., haben zunächst nur für ihre Zeit Geltung. Hier ist nun der Punkt, von dem aus wir zu einer objektiven Würdigung der Ansicht Prof. Ruys Davıns von der brahmanischen Geschichtstälschung gelangen können. Die nichtliterarischen Denk- mäler beginnen mit Asoka. Dieser große Kaiser ist dazu gekommen, nach Grundsätzen zu regieren, für welche die Brahmanen nicht die Autorität waren; er wurde Buddhist und trat zuletzt gar in den Orden ein. Der Erfolg war, daß mit seinem Tode sein beinahe ganz Indien umfassendes Reich in Trümmer ging. Aber in seiner 37Jjährigen Regierung mögen die alten Grundlagen des Staates in bedenklicher Weise erschüttert worden sein: es trat der gefürchtete samkara ein, 958 Gesammtsitzung v. 9. Nov. 1911. — Mitth. d. phil.-hist. Classe v. 2. Nov. vor dem die Staatslehrer immer gewarnt hatten und der noch in der späteren Literatur wie ein Gespenst umgeht, der dann in denjenigen Landesteilen, deren Herrschaft nichtarische Fürsten an sich gerissen hatten, noch einen längeren Zeitraum obwaltete. Als dann die Re- aktion eintrat, hatten die Brahmanen viel verlorenes Terrain zurück- zuerobern; das Kautilıya und andere arthasastra, wo solche sich erhalten hatten, zeigten ihnen, was einst der brahmanische Staat war, den wieder einzuführen sie sich bemühten. Daß sie in diesem Eifer oft zu weit gingen, liegt in der Natur der Sache: daher die In- toleranz und Überhebung, die Überschwenglichkeit der brahmanischen Anmaßung, die sich in den späteren Rechtsbüchern und ähnlichen Quellen des öftern breitmacht. — Wir dürfen also die Zustände, wie sie unter Asoka eintraten und zum Teil noch länger andauerten, durchaus nicht als die normalen betrachten. Asokas Zeit war nur eine Episode, die allerdings tiefgehende Spuren hinterließ. Aber die bralimanische Weltanschauung kämpfte gegen den unbrahmanischen (Geist an und erfocht auch zuletzt, namentlich unter Kumarilas und Sahkaras Ägide, einen nur allzu vollständigen Sieg. Die angebliche Geschichtsfälschung der Brahmanen, soweit ilır Ideal vom Staate in Betracht kommt, beruht auf ihrer Kenntnis der alten Staatseinrich- tungen, welche die Bekanntschaft mit dem Kautilıya und wahrscheinlich noch anderen älteren arthasastras wach hielt; die Fälschung, wenn von einer solchen geredet werden kann, besteht nur darin, daß sie den Inhalt der alten artha- und dharmasastras in solchen Werken wie Manu, Yajnavalkya usw. nach ihrer Auffassung und dem Charakter ihrer Zeit gemäß dargestellt haben. Wenn wir auch aus dem Kautilıya zunächst nur den Zustand des bralımanischen Staates im 4. Jahrhundert v. Chr. kennen lernen, so können wir doch auf Grund seiner Angaben auch auf die Verhält- nisse der vorausgehenden Zeit schließen. Denn jenes Werk beruht Ja, wie sein Verfasser in den oben zitierten Eingangsworten bekennt, auf den Werken seiner Vorgänger, die er, wo er ihre Angaben oder Vorschriften nicht billigt, nennt, um sie in den betreffenden Punkten zu widerlegen und zu verbessern. Weicht er von allen seinen Vor- gängern oder vielleicht nur von der Mehrzahl derselben ab, so führt er deren Ansicht mit den Worten iy acäryah', die seinige mit iti Kau- tilyah an; häufig aber setzt er sich mit den Ansichten einzelner namhaft gemachter Autoren auseinander. Auf diese Weise lernen wir die Na- men einer Reihe von Schulen und einzelnen Verfassern von Artha- ! Darauf folgt im III 7 iy apare, in Vlllır werden nach der Ansicht der acaryas noch diejenigen einer Reihe von Autoren genannt, die einzeln von Kautilya widerlegt werden. Ansichten der @caryas werden mehr als fünfzigmal erörtert. Jacosı: Kultur-, Sprach- und Literarhistorisches aus dem Kautiliya. 959 Sastras (oder vielleicht auch nur einzelner Teile desselben) kennen. Es sind folgende Schulen: die Mänavah, Barhaspatyah'. Ausanasäh, Ambhıyah, Parasaralı, und Autoren: Parasara, Parasara, Bharadvaja, Pisuna, Kaunapadanta, Vatavyadhi, Bähudantıputra, Visalaksa, Katy- ayana, Kaninka Bharadvaja, Dirgha Carayana, Ghotamukha, Kinjalka, Pisunaputra; die letzten sechs von Katyayana an werden nur ein- mal (V 5, S. 251) genannt, allerdings mit dem sonst noch mehrfach erwähnten Pisuna zusammen, und zwar bei einem sachlich mit der Materie des Arthasästra kaum zusammenhängenden Gegenstande, näm- lich auffälligen und darum bedeutsamen Veränderungen von Dingen’. Aber auch nach Abzug der zuletzt Genannten bleiben immerhin noch zwölf Autoritäten übrig, die vor Kautilya über das Niti- und Artha- ! Nach Vätsyäyana (Kämaästra I ı, S.4) hat Manu Syayambhuva das ursprüng- liche Dharmasästra, Brhaspati das Arthasästra verfaßt. ® Ein Cäräyana wird von Vätsyäyana (Kämasütra I ı, S.6) als Verfasser des sadharanam adhikaranam und Ghotakamukha als der des Kanyaprayuktakam genannt. Wahrscheinlich sind diese Autoren identisch mit den von Kautilya genannten. Wenn "man die obigen Personennamen näher betrachtet, so muß auffallen, wie viele von ihnen Spottnamen sind: Vätavyadhi »deran Windkrankheitleidet«; Grhotakamukha »der mit dem Pferdegesicht«; Kaunapadanta »der mit den Teufelszähnen« (kunapa Leichnam, kaunapa daher wohl Leichendämon); Pisuna »der Hinterbringer«; Kinjalka »der Staubfaden«, sei es so dünn oder so gelb wie ein Staubfaden; Bähudantiputra »der, dessen Mutter Zähne wie Arme hat«. Bei den drei folgenden ist eine körperliche Eigenschaft, die wohl nicht gerade lobend gemeint ist, in den Namen aufgenommen: Dirgsha Cäräyana »der lange Ü.«; Kaninka Bhäradvaja »der kleine Bh.« (kanimka — kanıka); Visalaksa »der mit den großen Augen«. Aus dem Kämasütra erwähne ich noch Gonikäputra »Sohn der Kuh« (gonz nach Patanjali zu Ir, ı,v.6 ein apabhramsa für gauk). In diesem Namen wie in Bähudantiputra wird nach indischer Gewohnheit die Mutter be- schimpft. — Diese Art von Namengebung wirft ein eigentümliches Licht auf die litera- rische Etikette jener Zeit, von der sich übrigens schon in den Upanisads Spuren finden. Gleichzeitig erscheinen aber diese Namen auch als individuelle Bezeichnungen. Es ist daher schwer zu glauben, daß Gonikäputra, der von Vätsyäyana genannte Verfasser des Paradarikam, ein anderer als der von Patanjali (zu I 4, 51) genannte gleichnamige Grammatiker sei, um so mehr, als auch Gonardiya eine Autorität im Kämasästra (Bharyadhikarikam) ist, und ein gleichnamiger Verfasser von Kärikäs von Patanjali er- wähnt wird (siehe Kırraorn, J. A. 1886, S. 2ı8ff.). Ist diese Vermutung richtig, so gewinnen wir auch für diese Grammatiker einen chronologischen Anhaltspunkt, in- sofern jene Autoritäten im Rämasästra jünger sind als Dattaka, der auf Antrieb der Hetären von Pätaliputra das Vaisika verfaßte. Er lebte frühestens in der letzten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr., weil Pätaliputra erst um die Mitte des Jahrhunderts zur Hauptstadt gemacht wurde. Daß übrigens Grammatiker auch als Autoritäten des Kämasästra auftreten, ist schließlich nicht viel wunderbarer, als wenn ein Jahrtausend später vielfach Philosophen auch als Poetiker sich einen Namen gemacht haben. — Betreffs Kaunapadanta ist noch zu erwähnen, daß es nach Trikändasesa II 8, ı2 (V. 387) ein Beiname Bhismas ist. Ein Bhisma wird als Verfasser eines Arthasästra (Bhärad- vaja, Visaläksa, Bhisma, Päräsara) und Vorgänger Visnuguptas in Sloken genannt, die in der alten Tikä (upädhyäyanirapeksä) zu Kämandaki, S.137, zitiert werden. Be- achtenswert ist, daß der Verfasser dieser Tikä von Vätsyayana, dem Verfasser des Kämasütra, als asmad guru spricht (S.136). Siehe Nachtrag S. 973. 960 Gesammtsitzung v. 9. Nov. 1911. — Mittl. d. phil.-hist. Classe v. 2. Nov. sastra gehandelt haben. Er selbst ist offenbar der letzte selbständige Verfasser eines Nitisastra; seine Nachfolger, wie Kamandaki, haben nur den bereits abgeschlossenen und feststehenden Stoff jener Wissen- schaft in neuer, zeitgemäßer Form dargestellt, wobei sie das weg- ließen, was veraltet war, nämlich den adhyaksapracara, oder anderswo systematisch behandelt war, wie das dharmasthzya im Dharmasästra. Zu dieser Entwicklung des Artha- und Nitisastra bietet diejenige des Kamasastra eine interessante Parallele. Wenn wir von Nandin, Maha- devas Diener, und Syetaketu, Uddalakas Sohn, als den beiden ersten, wahrscheinlich mythischen Verfassern des Kamasastra absehen, finden wir Babhravya Pancala als Verfasser eines sehr ausführlichen Kama- Sastra', dann sieben Verfasser einzelner Teile und zuletzt Vätsyayana, der diese »Wissenschaft« zum Abschluß brachte, während spätere Au- toren nur Neubearbeiter des überkommenen Stoffes sind. Die zahlreichen, von Kautilya erwähnten Vorgänger lassen auf ein reges Interesse an dem Nitisastra im 4. und 5. Jahrhundert v. Chr. und wahrscheinlich noch früher schließen. Die notwendige Voraussetzung für das sich so dokumentierende Interesse an der Staatskunde ist, daß damals eine Zeit lebhafter staatlicher Entwicklung war, die zu theo- retischer und systematischer Behandlung der einschlagenden Aufgaben und Fragen anregte. Da verdient denn besondere Beachtung, daß Kautilya in II ı (Janapadanivesa) die Aussendung von Kolonisten und die Organisation von Kolonien” bespricht, und zwar handelt es sich dabei um Ländermassen von 800—-200 Dörfern, die in Distrikte von je ı0 Dörfern eingeteilt werden. Die Anlegung von Kolonien war also im 4. und 5. Jahrhundert v. Chr. ein aktuelles Problem, mit dem sich die Lehrer des Arthasastra beschäftigen mußten. Hierin glaube ich eine Bestätigung dessen finden zu dürfen, wozu mich Erwägungen anderer Art über »die Ausbreitung der indischen Kultur«® geführt haben. Zur Zeit Kautilyas dürfte die Brahmanisierung des Dekhans längst abgeschlossen gewesen sein; vermutlich war der Osten und Süd- osten, also Hinterindien, schon damals das Ziel kolonisatorischer Be- ' Auf ihn beruft sich Vätsyäyana nicht nur öfters in seinem Werke, sondern sagt auch in einem der Schlußverse noch ausdrücklich: Babhraviyams ca sutrarthan agamam suvimrsya ca | V ätsyayanas cakare 'dam Kämasütram yathavidhi. — Übrigens wird auch einmal eine Ansicht der Auddälakis derjenigen der Bäbhraviyas gegenübergestellt VI 6, S. 358f. Vermutlich hat Vätsyäyana diese Notiz bei den Bäbhraviyas gefunden. Nach dem Kommentar S.7 waren nämlich die früheren Werke verloren utsannam eva, das von Bäbhravya aber noch hier und da vorhanden. ® (bhutapurvam) abhutapurvam va janapadam (paradesapavahanena) svadesabhisyan- davamanena va nivesayet. Ich klammere ein, was nicht auf eigentliche Kolonisierung Bezug zu haben scheint. ® Internationale Wochenschrift V, S. 385 ff. Jacosı: Kultur-, Sprach- und Literarhistorisches aus dem Kautiliya. 961 strebungen. Es ist nämlich wahrscheinlich, daß einst die Hauptmasse Hinterindiens in indische Herrschaften aufgeteilt und für die indische Kultur gewonnen war, deren Spuren aber durch die Einwanderung der Barmanen und Siamesen verwischt worden sind. Die indischen Reiche von Campa und Cambodja, deren Bestehen wir an der Hand der Inschriften und Baudenkmäler bis in die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung zurückverfolgen können, müssen wohl als stehen- gebliebene Reste aufgefaßt werden, die durch das Verschwinden der Zwischenglieder isoliert erscheinen. Im Anschluß hieran möge bemerkt werden, daß ich von außer- indischen Ländern nur China erwähnt gefunden habe. In Hıı, S. 8ı werden nämlich Seidenbänder, die im Lande China produziert werden, aufgeführt'. Damit ist der Name cina für China für 300 v. Chr. ge- sichert, wodurch also die Herleitung des Wortes China von der Dy- nastie der Thsin (247 v. Chr.) endgültig beseitigt ist. Anderseits ist die Notiz auch deshalb von Interesse, weil sie den Export chinesischer Seide nach Indien im 4. Jahrhundert v. Chr. beweist. Mit der Frage nach dem Werte brahmanischer Quellen für un- sere Kenntnis altindischer Zustände steht in sachlichem Zusammen- hang eine andere, nämlich wie weit sich der Gebrauch des klassischen Sanskrits in den ersten vorchristlichen Jahrhunderten erstreckte. Be- kanntlich sind die ältesten Inschriften von Asoka an mehrere Jahr- hunderte hindurch nur in Prakrit abgefaßt. Man hat daraus ge- schlossen, daß das Sanskrit in brahmanischen Schulen ziemlich spät entstanden sei und längere Zeit nur als gelehrte Sprache bestanden habe; es sei erst allmählich zu ausgebreiteterer Anwendung gelangt, um vom 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. an zur literarischen Sprache von ganz Indien zu werden”. Obwohl diese Behauptung meines Erachtens schon durch die Tat- sache, daß die Sprache des alten Epos Sanskrit war, hinfällig wird, ! kauseyam cinapattas ca cmabhumijah. ® Hr. E. Senarr formuliert seine Ansicht folgendermaßen: Pour le sanskrit elassique, sa preparation dans le milieu brähmanique, fondee matcriellement sur la langue vedique, provoquce en fait par les premieres appliquations de l’Ceriture aux dialeetes populaires, doit se placer entre le 111° sieele avant J.-C. et le 1" siecle de l’ere chretienne. Son emploi publique ou offieiel n’a commenee de se r&epandre qu’a la fin du I® siecle ou au commencement du I]. Aucun ouvrage de la litterature classique ne peut etre anterieure A cette epoque. ‚Journ. Asiat. VIII 8, S. 404. Val. ebenda S. 334. 339. Prof. Ruys Davınos entwickelt ähnliche Ansichten, namentlich im 8. und 9. Kapitel seines oben genannten Werkes; S. 153 stellt er die indische Sprachentwick- lung in ı3 Stufen dar, deren elfte das klassische Sanskrit ist. »For long the literary language only of the priestly schools, it was first used in inscriptions and coins from the second century A. D. onwards; and from the fourth and fifth centuries onwards became the lingua franca for all India.« 962 Gesammtsitzung v. 9. Nov. 1911. — Mitth. d. phil.-hist. Classe v. 2. Nov. so dürfte doch von Interesse sein, festzustellen, was wir aus dem Kautilıya über Gebrauch und Ausbreitung des klassischen Sanskrits entnehmen können. Zunächst steht die Tatsache fest, daß das Artha- Sastra selbst in Sanskrit abgefaßt ist: tausende von Dingen, Begriffen, Verhältnissen usw. des gemeinen, staatlichen und Wirtschaftslebens finden darin ihre Bezeichnung in Sanskrit, nicht in Prakrit. Die darin behandelten Gegenstände liegen, mit ganz wenigen Ausnahmen, voll- ständig außerhalb der Sphäre priesterlicher Schulen; beschäftigten sich diese dennoch mit ihnen, so hörten sie auf, »priesterliche« Schulen zu sein und wurden zu dem, was wir als die wissenschaftlichen und literarischen Kreise Indiens bezeichnen müssen. Dieser Schluß gilt nicht nur für Kautilyas Zeit, sondern auch für den vorausgehenden Zeitraum, in dem die von ihm zitierten und benutzten Arbeiten seiner Vorgänger entstanden sind. Zum Arthasastra steht, so paradox diese Behauptung auch klingen mag, das Kamasastra in innerem Zusammenhang; denn jedes der drei Gebiete des irivarga: dharma, arlha und käma, war wissenschaftlicher oder systematischer Behandlung fähig, und sobald dieselbe zweien dieser Gebiete zuteil geworden war, folgte ihre Ausdehnung auf das dritte mit gewisser Notwendigkeit. AÄußerlich verrät sich die Zu- sammengehörigkeit von Arthasastra und Kamasastra dadurch, daß beide auf uns gekommenen Werke dieselbe Einrichtung, Lehrmethode und Art des Vortrags befolgten, und sich dadurch als einer Kategorie angehörig sowie von andern Werken unterschieden kennzeichnen. Um nur einiges anzuführen: beide Werke enthalten im Anfang nach den gleichen Worten': tasya@ "yam prakaranädhikaranasamuddesah die in der Aufzählung der Kapitel bestehende Inhaltsangabe; und der letzte Ab- schnitt in beiden ist die Geheimlehre, aupanisadikam genannt. Zwei weitere wörtliche Übereinstimmungen, außer der eben genannten, finden sich Kaut. 16, S.ıı, Kämas. 12, S. 24: yath@ Dandakyo naäma Bhojah kämäd brähmanakanyam abhimanyamanas sabandhuräsiro vinanäsa, und Kaut. IX 7, S. 359, Kamas. V16, S. 353: artho dharmah kama ity artha- trivargah -—— anartho "dharmah Soka ity anarthatrivargah; doch steht im Kamasutra dresa für soka. Der Entlehnende ist hier zweifellos Vat- syayana’, weil er wohl einige Jahrhunderte jünger als Kautilya sein dürfte: seine Erwähnung von grahalagnabala III ı, S. ı92 scheint Be- kanntschaft mit griechischer Astrologie zu verraten, wovon sich im 2 Kaut. S. ı, Kämas. S.7. ® Kämas. 12, S.ı3 beruft er sich auf den adhyaksapracara, womit wahrscheinlich das so benannte zweite adhikarana des Kautiliya gemeint ist. Jacorı: Kultur-, Sprach- und Literarhistorisches aus dem Kautiliya.. 963 Kautiliya noch keine Spur findet. Wenn auch unser Kamasutra jünger als Kautilya ist, so ist das Sastra selbst sicher bedeutend älter als er. Von der Entwicklung des Kamasastra vor Vatsyayana ist schon oben die Rede gewesen, und es ist auch bereits in der Anmerkung 2 S. 959 darauf hingewiesen worden, daß Carayana, der Verfasser des sadharanam adhikaranam (Kamas.1Iı, S.6), d.h. der Anweisung, wie ein Lebemann sich einzurichten habe, und Ghotakamukha, der Verfasser des kanyaprayuktakam (ebenda), d.h. der Anweisung, wie man sich ein Mädchen zur Gattin macht, mit den von Kautilya zitierten’ Au- toren Dirgha Carayana und Ghotamukha wahrscheinlich identisch sind; denn zufällige Namensgleichheit ist unwahrscheinlich, weil dann der- selbe Zufall in zwei Fällen eingetreten sein müßte. Ist also das Be- stehen zweier Teile oder Disziplinen des Kamasastra (adhikarana ı und 3) zur Zeit Kautilyas wahrscheinlich, so ist es für die 6. Disziplin, das Vaisika°, sicher, da er sie ausdrücklich bei Gelegenheit des Unter- richts der Hetäre erwähnt (II 27, S. 125): °vaisika-kalä-jnanani ganika dası rangopajivanıs ca grahayato rajyamandalad @ytvam kuryät. Daß aber auch die Vorgänger Vatsyayanas in Sanskrit geschrieben haben, kann nicht wohl zweifelhaft sein; andernfalls würde Vatsyayana das Ver- dienst, seine Wissenschaft zuerst in Sanskrit zu lehren, sicherlich geltend gemacht haben‘. Niemand wird aber behaupten wollen, daß das Kamasastra nur innerhalb priesterlicher Schulen gepflegt worden sei. Doch auch beim Dharmasastra scheint mir dies ausgeschlossen zu sein. Daß ein solches zu Kautilyas Zeit bestand, steht fest, da er es in einer gleich noch zu besprechenden Stelle erwähnt. Seinen Inhalt, soweit nicht auch geistliche Materien dazu gehörten, lernen wir ein- gehend aus dem 3. adhikarana des Kautilıya kennen, dem dharma- sthrya (S. 147— 200), das wir als eine Gesetzgebung für das Reich ! In seiner Definition von käma (S.ı3) geht Vätsyäyana von Ideen des Vaisesika aus, welches System Rautilya noch nicht kannte. srotratvakcaksurjihvaghrananam at- masamyuktena manasa dhistitanam svesu svesu visayesv anukulyatah pravrttih kamah. Vel. V.D. V 2, ı5. — Die zugrunde liegende Vorstellung ergibt sich aus folgender Erklärung des Tarkasangraha Dipikä: atma manasa samyujyate, mana indriyena, indri- yam arihena; tatah pralyaksam jnanam utpadyate. ® Nämlich in dem Abschnitt von V 5, der über die Zeichen königlicher Ungnade handelt. Derselbe wird mit den Worten bhuyas ca vaksyamah eingeleitet und dürfte darum eine von Kautilya selbst herrührende Ergänzung dessen sein, was seine Vor- gänger gelehrt hatten. ® Nach Kämas.Ir, S.7 ist von den 7 Teilen des Kämasästra das Vaisika zuerst, und zwar von Dattaka, selbständig behandelt worden. * Auf den Unterschied von Sanskrit und Desabhäsä wird in anderer Beziehung Bezug genommen, wo es vom nagaraka heißt: na 'tyantam samskrtenaiva na "tyantam. de- sabhasaya | katham gosthisu kathayaml loke bahumato bhavet || 14, S. 60. 964 Gesammtsitzung v. 9. Nov. 1911. — Mitth. d. phil.-hist. Classe v. 2. Nov. der Mauryas betrachten müssen. Es kommen darin die mannigfaltigsten Verhältnisse des praktischen Lebens zur Beurteilung, deren Kenntnis und Verständnis wohl am wenigsten in priesterlichen Schulen gefunden werden mochte. Wenn das Dharmasästra trotzdem in Sanskrit abge- faßt war — und daran ist ja doch nicht zu zweifeln —, so war Sanskrit eben nicht mehr ausschließlich eine Schulsprache, sondern eine allen Gebildeten verständliche Literatursprache. Denn dharıma, artha und kama, deren systematische Behandlung in Sanskritwerken niedergelegt wurde, ging alle Menschen an, nicht bloß Gelehrte, noch weniger bloß Priesterschulen. Doeh noch mehr. Das Sanskrit war auch offizielle Sprache, deren sich der Fürst in seinen Handschreiben und Erlassen bediente. Der Beweis für diese Behauptung ergibt sich aus dem säsanadhikara Il 23, S. 70—75. Dies Kapitel handelt über die direkt vom Könige aus- gehenden Briefe und Erlasse, die sein Geheimsekretär, lekhaka, nach den Angaben des Königs abzufassen, d. h. zu konzipieren und mun- dieren hat. Fin /ekhaka soll die Qualifikation eines königlichen Rates haben (amätyasampado ’petah); worin dieselbe besteht, wird 19, S. 15 erster Absatz', angegeben. Unter anderm soll er Artasilpah und cak- susmän sein, d. h. er soll die Künste kennen und die sästracaksusmatt@ besitzen oder mit andern Worten die $ästra gründlich verstehen. Die Kenntnis verschiedener Landessprachen wird nicht gefordert, wie doch hätte geschehen müssen, wenn auch die diplomatische Korrespondenz in Prakrit geführt worden wäre. Denn bei einer größeren politischen Aktion eines Königs gegen seine Nachbarn und Rivalen kamen außer- dem noch je vier Fürsten vorwärts und rückwärts sowie der beider- seitige Nachbar und eine neutrale Macht in Betracht (VI 2, S. 258)”. Zu Kautilyas Zeit umfaßte also die in Mitleidenschaft gezogene poli- tische Area das ganze Gebiet von Hindostan und mehr, wo damals schon wenigstens drei oder vier verschiedene Prakrits gesprochen ı Vgl. VIr, S. 255f. 2 Ich halte es für richtiger, von dieser Spekulation des Kautiliya auszugehen, als mich auf die Größe des Reiches Candraguptas zu berufen. Wenn sich zur Zeit, als das Kautiliya abgefaßt wurde, die Macht dieses Königs wirklich von Bengalen bis zum Punjab und noch weiter erstreckt haben sollte, so war darum doch die von Kautilya vorgetragene Lehre über den vöjigısu und sein mandala noch nicht gegenstandslos und ohne praktisches Interesse. Denn in den jenem gehorchenden Ländern werden, in- dischem Gebrauch zufolge, Fürsten aus den angestammten Dynastien die Herrschaft auszuüben fortgefahren haben. Ein großes Reich war nicht durch eigentliche Er- oberungen entstanden; solche beschränkten sich wohl auf Annexionen kleinerer Ge- biete (vgl. XIII 14. 15). Auch im Reiche der Mauryas werden sich die abhängigen Fürsten gelegentlich ebenso bekämpft haben, wie die Satrapen im persischen, trotz der Oberhoheit des großen Königs; und bei solehen Kriegen traten dann die Vor- schriften des Nitisästra in Kraft. Jacorı: Kultur-, Sprach- und Literarhistorisches aus dem Kautiliya. 965 wurden. Es liegt aber in der Natur der Sache, daß man sich im diplo- matischen Verkehr derjenigen Sprache bedient, welche mit der Mög- lichkeit großer Präzision die Fähigkeit feiner Nuaneierung verbindet. Diese Eigenschaften erwirbt eine Sprache nur durch lange literarische Pilege, und sie waren im klassischen Sanskrit vorhanden, von dem ja jetzt erwiesen ist, daß es zu Kautilyas Zeit in allgemeinem lite- rarischen Gebrauch war. Ein direktes Anzeichen, daß wenigstens ge- wisse Briefe in Sanskrit abgefaßt waren, ist daraus zu entnehmen, daß die solenne Schlußformel für dieselbe in Sanskrit ist; die Vor- schrift lautet: lekhaparisamharanärtha iti-sabdo "vacikam asya’ ii ca‘. » Der. Brief soll schließen mit dem Worte iti oder »iti vacikam asya«, letzteres wohl, wenn die ipsissima verba des Königs den Inhalt des Briefes ausmachten. Ferner sieht man aber auch aus den Belehrungen, die Kautilya über sprachliche und stilistische Dinge in dem genannten Abschnitt gibt, daß er an einen Sekretär dachte, dessen Hauptaufgabe darin bestand, Briefe in Sanskrit abzufassen. Doch will ich damit nicht bestreiten, daß andere von demselben Geheimsekretär ausgehende Schreiben an niedrigerstehende Personen in Prakrit abgefaßt sein mochten, nach Maßgabe der für jenen aufgestellten Regel (S. 71): yatim kulam sthänavayassruläni .... samiksya kärye lekham vidadhyät purusä- nurapam. Aber bei den theoretischen Erklärungen, die Kautilya in diesem Abschnitt zu geben für nötig hält, scheint er es für die we- sentliche Aufgabe des Lekhaka zu halten, die literarische und gelehrte Sprache, das klassische Sanskrit, richtig zu handhaben, wie er denn auch selbst von sich sagt, daß er nach Durchsicht aller sästra und Kenntnisnahme der Praxis für den König die Vorschrift über das $@- sana verfaßt habe’. Hinsichtlich der $ästra ist für unsere Frage vornehmlich von Be- lang, was er über grammatische Dinge sagt. Er beginnt mit der Er- klärung der Laute: akaradayo varnäs trisastih. Die Anzalıl der Sans- kritlaute beträgt nach den verschiedenen Angaben zwischen 60 und 65. Im Kommentar zum Taittirıya Pratisakhya (Bibl. Ind. S. 4) wird fol- gender Ausspruch des siksakara angeführt: trisastis catuhsastir va varnah sambhumale matäh, und die Zahl 63 wird auch im Harivamsa 16161 angegeben. Hätte der Lekhaka Prakrit geschrieben, so wäre eine Anweisung über die 46 Prakritlaute (vgl. Bünter, Ind. Paläographie S. 2), nicht aber über die 63 Sanskritlaute am Platze gewesen. — Auf die Erklärung von varna folgen die von pada, vakya und der vier I S.72. Die Ausgabe liest lekhaka und sabdau. ? sarvasastrany anukramya prayogam upalabhya ca | Kautilyena narendrarthe sasa- nasya vidhih krtah || S.75- 966 Gesammtsitzung v. 9. Nov. 1911. — Mitth. d. phil.-hist. Classe v. 2. Nov. Wortarten: nama, äkhyata, upasarga und nipäta. Seine Definition von upasarga lautet: kriyavisesitaäh prädaya upasargd, eine unzweifelhafte Um- schreibung von Pänini I 4, 53. 59 prädayah — upasargäh kriyäyoge; und ebenso gründet sich seine Definition: avyayas cadayo nipätäh auf Pa- nini 14, 56. 57: (präg TSvarän) nipatah — cädayo "sattve in Verbindung mit I 1, 37: svarädi nipätam avyayam. Man sieht also, daß schon im 4. Jahr- hundert v. Chr. Panini als grammatische Autorität anerkannt war. Dieser chronologische Anhaltspunkt ist bei der Ungewißheit, welche bislang über die Zeit des großen Grammatikers obwaltet', von hoher Wichtigkeit. Konnte doch Horkıss, The great Epie of India, S. 391 mit Recht sagen: »no evidence has yet been brought forward to show that Panini lived before the third century B. C.« Hier haben wir die gewünschte “evidence” — wem sie noch nötig scheinen sollte nach dem, was wir über die zwischen Panini und Patanjali liegende Lite- ratur wissen”. Beiläufig sei erwähnt, daß Kautilya die Bedeutung von apasabda einschränkt auf die falsche Anwendung von Genus, Numerus, Tempus und Kasus (lingavacanakalakarakanam anyathaprayogo "pasabdah 8.75), und es nicht im Sinne von apabhramsa gebraucht wie Patanjali (zul ıı, varttika 6)’. — Auf eine Art von syntaktischer Disziplin, wie sie später die Mimamsakas und Naiyayikas trieben, scheint die Erklärung yatha- vadanupürvakriyapradhanasy@ 'rthasya pürvam abhinivesa ity arthasya kra- mah hinzuweisen, wenn ich ihren Sinn richtig verstehe: »Disposition ist die Ankündigung des Gegenstandes, dessen Verbum und Subjekt in sachgemäßer Reihenfolge stehen«. Die Bedeutung von pradhäna als grammatisches Subjekt findet sich in Hemahamsaganis Nyayasam- graha II 29'. Der arthakrama ist eines von den sechs Erfordernissen eines Schreibens, (lekhasampad): arthakramah (Disposition), sambandhah (kon- sequente Durchführung derselben), paripurnat@ (korrekte und moti- ı Vgl. J. WAcKERNAGEL, Altindische Grammatik I, S.LIX. Kırrnorns Ansicht war, »daß Pänini der vedischen Literatur weit näher steht als der sagenannten klassi- schen, daß er einer Zeit angehört, in der das Sanskrit mehr war als eine Sprache der Gelehrten«. G.N. 1885, 8.186. ® Vgl. Kırraorn, Der Grammatiker Pänini, G.N. 1885, S. 187 ff. ® Kautilya selbst gebraucht gegen Pänini VII ı, 37 öfters das Absolutivum auf twva bei zusammengesetzten Verben: nistarayitva 231, unmandayıtva 243, @vahayıtva 253, prarthayitva 336, avaghosayitva 387, apakarayitva 405, lauter Kausativa. Er bildet auch papisthatama 295, 328. . * Komm.: yasya kriyaya saha samanadhikaranyena prayogas tat pradhanam. yatha räjapuruso ‘sti darsanıyah ... ya eva hi purusasy@ "dhikaranam, sa eva "stikriyaya apı Ü kriyaya saha samanadhikaranyaprayogena purusasabdasya pradhanatvat S.78. Hemaham- sagani schrieb 1454 n. Chr. Herausgegeben ist das Werk in Benares, Virasamvat 2437, = 19117 n.Chr, Jacorı: Kultur-, Sprach- und Literarhistorisches aus dem Kautiliya 967 vierte Darstellung), madhuryam (ungekünstelte, gefällige Gedanken und Ausdrücke), audaryam (vornehme Sprache) und spastatvam (Leicht- verständlichkeit). Mit diesen Vorzügen müssen wir die zu vermei- denden Mängel zusammenhalten (lekhadosah 8.75), nämlich: akantih (Unschönheit, s. unten), vyäghätah (Gegenteil von sambandha), puna- ruktam (Wiederholung), apasabdah (grammatische Fehler, s. oben) und samplavah'. Die Begriffe, um die es sich hier handelt, finden sich ausführlich entwickelt im Alamkärasastra wieder; mädhurya und au- därya unter gleichen Namen, spastatca als prasada (vgl. Blhamaha I 3); eyaghätah — apakramam (ebenda IV 20), punaruktam (ebenda IV 12), apasabdah — sabdahtna (ebenda IV 22). Die Definition von pari- pürnata (arthapadaksaranam anyünätiriklata heladaharanadrsiäntair artho- pavarnana Sräntapade ’t paripürnatä) schließt im ersten Teile den vakyadosa: nyunadhikakathitapadam (Kavyaprakasa VII 53) aus, im zweiten Teile (hei@°) berührt sie eine Frage, die Bhamaha im 5. Parieccheda ausführlich behandelt, Dandin III ı27 als für den Alamkara irrelevant lieber unerörtert lassen will. — Aus den angeführten Parallelen geht hervor, daß zu Kautilyas Zeit eine stilistische Disziplin bestand, die später wahrscheinlich in dem entsprechenden Teile des Alam- karasästra aufgegangen ist und insofern als ein Vorläufer desselben betrachtet werden kann. Wie dem aber auch sein mag, jedenfalls können die stilistischen Anforderungen, wie sie im $asanädhikara spezifiziert sind, nur an eine Sprache gestellt werden, die durch lange literarische Pflege zu einer nicht geringen Vollkommenheit gebracht ist; und das war eben das klassische Sanskrit; es wäre ungereimt, dergleichen stilistische Feinheiten von einer Volkssprache zu verlan- gen, wie sie etwa in Asokas Inschriften vorliegt‘. Das Resultat, zu dem wir auf Grund vorstehender Betrachtungen gelangten, daß nämlich das klassische Sanskrit die offizielle, wenn auch vielleicht nicht die einzige, Sprache der königlichen Kanzlei war, scheint mit der oben hervorgehobenen Tatsache in Widerspruch zu ! Die Bedeutung ist nicht ganz klar. Die Definition lautet avarge vargakaranam varge ca vargakriya gunaviparyasas samplavah. Varga wird erklärt (S. 72): ekapa- davaras tripadaparah parapadarthanurodhena vargah karyah. Wahrscheinlich ist der Grundgedanke ähnlich wie in Vamanas: padarthe vakyaracanam vakyarthe ca padabhidha (zu III 2,2), einer für ojas charakteristischen Eigenschaft. Unter vakya versteht Vä- mana hier: zusammengehörende Wörter, die einen Begriff ausdrücken. Varga scheint etwas Ähnliches zu bedeuten: Erläuterung eines Begriffes durch ein bis drei Wörter. Der samplava ist ein Fehler in sachlicher Schreibweise, wird aber, wenn mit Kunst gehandhabt, ein Vorzug pathetischer Dichtung (vgl. auch ekartham, Vämana ll 2, ır). 2 Welchen Sinn. kann es haben, audaryam (= agrämyasabdabhidhanam) für die Volkssprache zu verlangen? Nach Vämana II 1, 7 ist gramyam —= lokamatraprayulktam ; darunter würden so ziemlich alle Wörter der Volkssprache fallen! Sitzungsberichte 1911. 89 968 Gesammtsitzung v. 9. Nov. 1911. — Mitth. d. phil.-hist. Classe v. 2. Nov. stehen, daß es erst vom 2. Jahrhundert n. Chr. an in Inschriften ge- braucht wird. Auch kann man zur Hebung dieses Widerspruchs nicht geltend machen, daß es sich dabei um zwei gänzlich verschie- dene Kategorien königlicher Kundgebungen handele; denn Kautilya führt unter den acht Arten von $@sanas' auch die Schenkungsurkunde, parthära, auf. Doch glaube ich die Schwierigkeit auf folgende Weise der Lösung näher führen zu können. Der erste der /ekhadosas ist akanti, die Unschönheit des Schriftstückes; sie besteht in geschwärztem Blatt (Aalapatrakam) und häßlichen, verzerrten, blassen Buchstaben (acaruvisamaviragaksaratvam). Es handelt sich also nur um Briefe oder Schriftstücke, die auf Blätter” mit einer Tinte geschrieben sind; von Inschriften auf Stein oder Kupferplatten ist weder hier noch sonst im Kautiliya die Rede. Diese scheinen erst unter Asoka eingeführt worden zu sein oder wenigstens allgemeinere Verwendung gefunden zu haben. Der Gebrauch der Volkssprachen auf solchen für die Allgemeinheit zugänglichen Dokumenten war durch die Natur der Sache gegeben und widersprach wenigstens nicht altem Brauche. Es ist begreiflich, daß sich der Usus lange erhielt, bis denn auch hier die offizielle Sprache der königlichen Geheimschreiberei eindrang und das Prakrit verdrängte. Im vorhergehenden sind schon mehrfach literarhistorische Fragen besprochen worden; wir wollen jetzt versuchen, zusammenhängend dar- zustellen, was sich aus dem Kautilıya über den Zustand und Umfang der Sanskritliteratur im 4. Jahrhundert v. Chr. entnehmen läßt. Die Aufzählung dessen, was die Zrayr, Theologie, ausmacht’, zeigt, daß die vedische Literatur abgeschlossen war: die vier Veden und die sechs Vedangas. Als fünfter Veda gilt der itihäsaveda, wie es schon Chandogya Up. VII 1,4; 2,1; 7,1 heißt, itihasapuränah pancamo veda- näm vedah (während Brhadar. Up. I 4, ıo. IV 1,2; 5,11 ilihasa und ! Dieselben sind: prajnapanajnaparidanalekhas tatha partharanisrstilekhau | pravr- ttikas ca pratilekha eva sarvatragasceti hi sasanani || Die Definition von parthara lautet: jater visesesu paresu caiva gramesu desesu ca tesu tesu | anugraho yo nrpater nidesat taj- jüah partihara iti vyavasyet || S. 73. ® Blatt, patrakam, vertritt das Papier. 11 17, S. 100 heißt es: tal-tala-bhurjanam patram. talı ist Corypha umbraculifera, ala nach P. W. Borassus flabelliformis; aber HorrnLE hat in seinem Aufsatz: An epigraphical note on Palm-leaf, Paper and Birch- bark, J. A.S.B. LXIX, S. 93 ff. hervorgehoben, daß die Weinpalme Borassus fl. erst spät in Indien aus Afrika eingeführt ist; in der Tat wird in dem Kapitel des Kautiliya, das über geistige Getränke handelt, Il 25, S. ı2of., keine Palmenart erwähnt. Welche Palmenart unter {ala verstanden werden soll, ist unklar, da wir außer den genannten keine kennen, deren Blätter als Papier benutzt wurden. »Birkenblätter« bedeutet natürlich Birkenrinde, die auch jetzt noch ÖAurj-patr genannt wird. ® samargyajurvedas trayas trayı, atharvetihasavedau ca vedah; siksa kalpo vya- karanam niruktam chandovicitir jyotisam iti ca ’ngami. 13, S. 7. Jacosı: Kultur-, Sprach- und Literarhistorisches aus dem Kautiliya. 969 purana bald als zwei Worte, bald als Kompositum genannt werden). Man darf nun itihasa und itihasaveda nicht unbedingt für identisch halten, wie ich irrtümlich oben S. 739 getan habe; denn was Kautilya unter itihäsa versteht, sagt er l 5, S. 10: puränam itivrttam akhyayiko ’daharanam dharmasästram arthagästram ce °ti ”tihasah. Der Einschluß des arthasastra, das nicht zur frayi gehört, sondern eine vidy@ für sich bildet, zeigt, daß nicht alles, was ifihäsa ist, darum auch in den itihasaveda gehört. Den Begriff von itihäsaveda können wir uns klar- machen, wenn wir an das Mahabharata denken; denn in ihm finden sich die Ausdrücke vedah.... @khyanapancamah II 2247. V.ı661 und vedah ... Mahäbhäratapancamäh 1 2418. XII ı3027, die offenbar mit dem ilihasapuränah pancamo vedanam vedah des Chand. Up. auf einer Linie stehen. Wenn wir aber bedenken, daß alle Bestandteile des itihasa, eingeschlossen dharma- und arthasästra, im Mahabharata ent- halten sind, so sehen wir keine Möglichkeit, itihasa und. itihasaveda reinlich zu scheiden. itihasa scheint alles das zu bedeuten, was auf mündlicher Überlieferung beruht, ausgenommen die eigentliche Offen- barung und was nicht Gegenstand logischer Beweisführung ist. Wenn solche Dinge einen religiösen Charakter trugen, dann mochte man sie dem itihäsaveda zuweisen. Was nun die einzelnen Bestandteile des Itihasa betrifft, so mag der Unterschied zwischen puräna und itivrtta der gewesen sein, daß erstere legendarisch, letztere mehr oder weniger geschichtlich waren; beider soll sich ein Minister bedienen, um einen irregeleiteten Fürsten auf den rechten Weg zu bringen: itivrttapu- ranabhyam bodhayed arthasästravid V 6, S. 255. Dem purana scheinen die Beispiele in I6, S. ıı anzugehören, die den Untergang von Fürsten wegen einer der sechs Leidenschaften: kama, krodha, lobha, mäna, mada und harsa, illustrieren sollen, von denen gleich mehr, während diejenigen in I 20, S. 4ı für die von den Frauen ausgehenden Nach- stellungen miehr historischen Charakter tragen und daher wohl itivrtta sind. @khıyayika@ werden Prosaerzählungen gewesen sein und den späteren akhyayika und katha entsprochen haben. udäharana endlich waren wahrscheinlich moralische Belehrungen und Erzählungen, wie solche im Mahabhärata öfters mit dem Verse: aträpy udahärants "mam_ iti- häsam purätanam eingeleitet werden. Wir können das Mahabhärata als eine Redaktion des ifihasaveda betrachten, als eine samhit@ desselben. Daß aber eine solche zur Zeit Kautilyas bestand, ist sehr zweifelhaft oder zum wenigsten nicht nach- zuweisen. Jedenfalls bestand das Mahabharata noch nicht in seiner jetzigen oder ihr annähernd ähnlichen Form, wie J. Hrrrer, WZKM. XXIV, S. 420 anzunehmen scheint. Allerdings zeigt die Erwähnung der Namen: Duryodhana, Yudhisthira und Rävana, daß die Sage des 89* 970 Gesammtsitzung v. 9. Nov. 1911. — Mitth..d. phil.-hist. Classe v. 2. Nov. Mahäbhärata und Rämäyana bekannt war; wahrscheinlich waren auch schon epische Gedichte des Inhalts vorhanden. Damit ist aber nicht zugegeben, daß die puranenartigen Sagen und Legenden in einer Samm- lung vorlagen, die im Mahäbharata Aufnahme gefunden hätte. Da- gegen sprechen zwei Gründe. Erstens finden sich von den angezo- genen legendarischen Stoffen nur einige in entsprechender Weise im Mahabhärata, nämlich: die von Ailal75, Duryodhana,. Dambhodbhava, Haihaya Arjuna (= Kärttaviırya), Vatapi und Agastya, und Ambarisa Nabhäga; andere aber fehlen darin, nämlich: die von Dandakya', Ta- lajangha, Ajabindu Sauvira. Zweitens weicht die von Kautilya an- gedeutete Erzählung von der im Mahabharata stehenden ab. So I6, S. ıı: kopäaj Janamejayo brahmanesu vikräntah, aber MBh. XI, 150 abuddhipurvam agacchad brahmahatyam; ferner IV 8, S. 218 yatha hi Mändavyah karmaklesabhayad acorah »coro'smis iti bruvamah, aber MBh I, 107,9 na kimcid vacanam rayann abravit sadhv asadhu va. Wichtiger ist, worauf mich Lüpers aufmerksam macht, daß nach Kautilya die Vrsnis den Dvaipayana mißhandelten (alyasadayat), wie in der ur- sprünglichen Fassung der Sage’, während sie im MBh. XVL ı Visva- mitra, Kanva und Narada nur höhnten. Im letzten Verse des ange- zogenen Kapitels heißt es: Satrusadvargam utsrjya Jämadagnyo Jitendri- yah | Ambartsas ca Nabhägo bubhujäte ciram mahım |. Das Mahäbharata (sowie das erste Buch des Rämayana) weiß nichts davon, daß Jama- dagnya jemals König gewesen sei. Endlich folgendes. Kautilıya VII 3, S.327 wird die Ansicht Pisunas angeführt, daß die Jagd eine schlim- mere Leidenschaft als das Spiel sei; denn im Spiel könne man ge- winnen, wie Jayatsena und Duryodhana zeigen. »Nein«, sagt Kautilya, »durch Nala und Yudhisthira wird gezeigt, daß jene diese beiden besiegt haben’,« d. h., wenn im Spiel einer gewinnt, so muß na- türlich sein Gegner verlieren. Dem Gewinnen Duryodhanas stellt Kautilya das Verlieren Yudhisthiras entgegen, also auch dem Gewinnen Yayatsenas das Verlieren Nalas. Im MBh. heißt aber der Bruder Nalas, der ihn durch das Würfelspiel des Reiches beraubt, Puskara, während er nach Pisuna und Kautilya Jayatsena hieß. Dieser Name kommt in ähnlicher Beziehung im MBh. nicht vor; es ist aber an sich nicht unwahrscheinlich, daß Nalas Bruder ursprünglich so geheißen habe, dla dessen Vater Virasena und seine beiden Kinder Indrasena und Indra- sena hießen, also auf sena ausgehende Namen hatten. Wenn also von ! Sie steht Rämäyana VII, 79—81, wo aber der König Danda heißt, und in den ‚lätakas, wo sein Name Dandakin laute. ZDMG. LVII, S. 691, Nr. 1. ? Siehe Lüpers, Die Jätakas und die Epik. ZDMG. LVII, S. 6gr. 3 tayor apy anyataraparajuyo 'stiti Nala-Yudhisthirabhyam vyakhyataın. Jacost: Kultur-, Sprach- und Literarhistorisches aus dem Kautiliya. gl den im Kautiliya angezogenen Sagen im MBh. sechs in entsprechender, fünf in abweichender Form stehen und drei darin fehlen, so müssen wir schließen, daß der Sagenschatz von der Zeit Kautilyas bis zu seiner Redaktion im MBh. einen Wandel durchgemacht hat; speziell zeugt die ältere Form der Sage über den Untergang der Vrsnis bei Kautilya dafür, daß eine dem Vyasa Krsna Dvaipayana zugeschriebene Redaktion des Mahäbhärata noch nicht bestand oder doch wenigstens noch nicht kanonische Geltung in bralhmanischen Kreisen gewonnen hatte. Aber auf der andern Seite läßt sich aus dem Kautilıya der Nach- weis erbringen, daß im 4. Jahrhundert v. Chr. die epische Dichtkunst selbst einen hohen Grad der Vollendung erreicht hatte. Die Metrik desselben stimmt nämlich genau mit derjenigen des Raämayana überein'. In den 300 Sloken des Kautiliya findet sich folgende Anzahl von Vipulas, I: 36, I: 27, II: 53, IV: 3. In der zweiten Vipula ist die Endsilbe immer lang, in der ersten nur einmal kurz, S. 217, in der dritten zwölfmal, in der vierten zweimal. Sechsmal fällt die Zäsur der dritten Vipula auf einen Sandhivokal, einmal die der vierten. Zum Vergleiche führe ich dieselben Vorkommnisse im Ramayana (die 100 ersten Seiten des zweiten Bandes der Schteeerschen Ausgabe) und im Nala an, wobei die eingeklammerten Zahlen die noch hinzukommenden Fälle von kurzer Endsilbe angeben. Ramayana I 50 (1), II 50 (o), DB4B (72) IV: 2u01)50Nalad 738 (8); 5942), 68, (27),, [VG 17 (3), V ı (es -»). Das Zurücktreten der vierten Vipula und die stren- gere Wahrung der Länge am Schluß der zweiten und ersten Vipula im Kautilıya setzen es in engere Beziehung zur metrischen Praxis des Ramayana als der des Mahabharata. Eben dahin weisen auch die sieben Tristubhstrophen, die sich im Kautiliya finden: es sind korrekte Indra- vajra und Upajatistrophen und keine von freierem Bau. Wahrschein- lich war das ädikavyam, das Ramayana, schon vorhanden, durch das die strengere Handhabung des Sloka in die Poesie eingeführt worden zu sein scheint. Doch steht zu vermuten, daß auch noch andere kavyas bestanden. Denn wenn wir zwar auch aus dem Kautilıya nichts über kavyas und literarische Dramen” erfahren, so sprechen I 8.413 ist ein siebensilbiger Päda wahrscheinlich ein Fehler der Handschrift oder der Ausgabe. 8.418, 420 zwei neunsilbige Pädas in Zauberformeln. Diese lasse ich na- türlich außer Betracht. S. 249 v.4 ist in der zweiten Hälfte verstümmelt wiedergegeben. ®2 Es handelt sich hier nicht um berufsmäßige Barden, Erzähler, Mimen usw., die oft genug erwähnt werden; vgl. Herrer a.a. 0. S. 422, sondern um Schriftsteller (von denen zu reden Kautilya keine Veranlassung hatte). Bezüglich der Sütas und Mägadhas möchte ich hervorheben, daß zwei Kategorien derselben unterschieden werden: 1. die gemeinen, die nach der Theorie pratiloma Kasten sind (viz. Vaisya und Brähmani, Ksatriya und ?), 2. die Pauränika genannten, die durch Zwischen- heiraten der beiden obersten Kasten entstehen, Ill 7 S. 165. 972 Gesammtsitzung v. 9. Nov. 1911. — Mitth. d. phil.-hist. Classe v. 2. Nov. die Dramen und das Buddhacarita Asvaghosas dafür, daß diese Art von Literatur schon eine lange Entwicklung im 2. Jahrhundert v. Chr. hinter sich hatte und daher sicher ins 4. zurückreicht. Ich fasse zum Schluß zusammen, was sich uns über die gleich- zeitige Literatur aus dem Kautiliya ergeben hat. Außer der vedischen Literatur und was dazu gehört war der trivarga in systematischen Werken behandelt: Dharmasastra (erwähnt I 5, S.ıo; Il ı, S. 150), Arthasästra und Kämasästra (s. oben S. 963£.). Von philosophischen Systemen waren vorhanden: Sankhya, Yoga und Lokayata; allerdings erfahren wir nicht, wieweit diese Systeme literarisch bearbeitet waren!. Die Grammatik (als das Vedanga vyakarana) war durch Paninis Werk vertreten. Außerdem gab es eine Disziplin, welche syntaktische und stilistische Fragen behandelte. Das Jyotisa wird als Vedanga erwähnt; aus ihm scheinen die Angaben in Il 20 entnommen zu sein. Das Vorhandensein einer primitiven Astrologie beweist der öfters erwähnte mauhürtika (S. 38. 245); in ihr spielen die tithis und naksatras eine Hauptrolle (S. 349); doch waren die Planeten, von denen Venus und Jupiter ausdrücklich genannt werden (S. 116), schon bekannt. Andere Zweige der Divination ergeben sich aus den Namen ihrer Vertreter: kartäntika und naimittika, die ebenso wie die mauhürtika mit bestimm- tem Gehalt am Hofe angestellt waren (V 3, S. 245). Von andern Sastras wird noch das dhatusästra I ı2, S.8ı ausdrücklich genannt. Diese an sich geringfügig scheinende Finzelheit ist aber darum von allge- meinerer Bedeutung, weil sie zeigt, wie weit damals schon alle denk- baren Materien in der Form von sästras Bearbeitung fanden: alles Wissenswerte konnte Gegenstand eines $äsira werden. Wir haben ge- sehen, daß sich Kautilya auf alle (einschlägigen) säsiras bezüglich seiner Vorschriften über die Erlasse des Königs (säsana) beruft, und daß er von den königlichen Räten (amätya) gründliche Kenntnisse der sastra verlangt. 19, $.15 sagt er samanavidyebhyahı Silpam sastracaksugmattam (amätyanam parikseta), der König soll sich durch Spezialisten über- zeugen, ob der königliche Rat die Künste kenne und die $astra inne- habe. Für diejenigen, welche hier mit samänavidya (derselbe Aus- druck S. 246, 1.10) gemeint und S. 246, 1.7 als vidyavantah bezeichnet sind, werden in späterer Zeit die Titel pandita und sästrin üblich. ! Ich habe darauf hingewiesen (diese Sitzungsber. ıgrı, S. 741), daß die Späteren von der anvrksikr verlangen, :daß sie eine atmavidya sei. Kautilya stellt diese An- forderung prinzipiell nieht; aber praktisch, soweit die Erziehung des Fürsten in Be- tracht kommt, ist er doch derselben Ansicht wie seine Nachfolger. Denn I 5, S. ıo sagt er, der Prinz solle nach Empfang der Weihe (upanayana) die trayı und anviksikt von sistas lernen. Der sista wird schon dafür gesorgt haben, daß der Prinz keine ungläubige Philosophie lernte! Jacorı: Kultur-, Sprach- und Literarhistorisches aus dem Kautiliya. 973 Bekanntlich steht die klassische Periode in dem Zeichen des sästra, und charakteristisch für sie ist der Pandit. Aus dem Kautilıya er- kennen wir, daß zu dessen Zeit das astra bereits zu seiner das in- tellektuelle Leben Indiens beherrschenden Stellung gelangt war. So gewinnen wir die Überzeugung, daß das 4. Jahrhundert v. Chr. der zu voller Entwicklung gediehenen klassischen Periode angehörte. Die vedische Periode war aber damals schon längst abgeschlossen und gehörte einer weit zurückliegenden Vorzeit an. Nachtrag. Zu dem in der 2. Anmerkung $.959 Gesagten habe ich noch einiges hinzuzufügen. Die im Kautiliya gegebene Form des Namens Bahudantiputra (18, S.ı4) findet sich ebenso (nur mit kur- zem {) im Dasak. car. VIII, aber in Kamandaki X ı7 als Bähudantısuta, während der Kommentar S. 242 Valgudantısuta hat. — Im Mahabharata XII 59 erzählt Bhisma, daß Brahman ein $äsira in 100000 adhyayas über den irivarga u. dgl. verfaßt habe. Siva (Visäläksa) kürzte dies Lehrbuch in 10000 adlııy. ab, es heißt Vaisalaksam; dann Indra in 5000 adhy.: Bahudantakam; dann Brhaspati in 3000 adhy.: Barhas- patyam; zuletzt Kavya in 1000 adhy. Dies ist eine phantastisch über- triebene Parallele zum Kamasästra, wo die Zahl der Adhyayas folgen- dermaßen abnimmt: Nandin, Sivas Diener, 1000 adhy., Svetaketu Aud- dalaki 500, Babhravya Pancala 150, Vatsyayana 36 adhy. Ob die im Mahabhärata gegebene Reihenfolge der Werke historischen Wert be- anspruchen kann, ist sehr zweifelhaft. Es wird also im Mahabharata der Visäläksa mit Siva und Bähudantiputra (dessen Namen aus dem Titel seines Werkes Bahudantakam zu erschließen ist) mit Indra identifiziert. Davon findet sich im Kautilıya noch keine Spur; dort wird Visalaksa oft mit unzweifelhaft »menschlichen« Autoren wie Vatavyadhi, Pisuna u.a. zusammen genannt (S.ı3f., 32f., 321f.,327f.). Wahrscheinlich hat erst die Legende, aus unbekannten Gründen, jene Autoren zu Göttern gestempelt, und die spätere Zeit hat dies zuweilen beachtet, vor allem die Lexikographen, vgl. P. W.s. v. bahudanteya und visaläksa. Kaman- daki VIII, 2ı nennt Indra als eine Autorität im Nitisastra; ob damit sein Bahudantısuta gemeint ist, ist unsicher. Ausgegeben am 16. November. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. En KERLE Erg ee ER: ae Wort NE 1N5 Er - BAHN Da IT er sarah RR t Pa, 5 [E: . " wi v ” RER, % 2 Ze ni i h - , Ke RN Et 4 . £ > Fe . [R: [N Kar DEE DE 5} ; i i i R f f 7 ” & ‘ x N % art x E : EIER j k get« Sve $ # HAIE « - , “ Far ni: r at s he er 5 vs EEANERL Er 7) , Arge 3 mr 3 ji 5‘ A fr AI ATAA we ? BNE e r x 5 1 ri Ta la ie ’ t E 47 ve fi ; IS 3 e & e ehe), Der f L y E F « “= , ı 3he2. 13 H 3 Y Fi F Fan { #; f f . . 5 e ERS ANTTAIER _XLV. XLVI XLVI DER | | - SITZUNGSBERICHTE } : KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Sitzung der philosophisch-historischen Classe am 16. November. (S. 975) E. Lirimann: Die Inschriften des Königs Kalumu. (S. 976) Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am 16. November. (S. 987) | Gesammtsitzung am 23. November. (S. 989) J. Herz: Über ein angebliches Dioklescitat. (S. 991) Adresse an Hrn. Gustav von ScamoLzEer zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 20. November 1911. (S. 1008) Serer: Die Stuckfacade von Acanceh in Yucatan. (S. 1011) E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. (S. 1026) MIT TAFEL VI sıs XV. 1ıa HH x Ah Jan 04 BERLIN 1911. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Aus dem Reglement für die Redaction der akademischen Druckschriften. Aus $1l. Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und » Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften .«. Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die » Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertigeManuseript zugleich einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. $ 3. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Niehtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuscripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. Sa Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Manuseript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Seeretar zu richten, dann zunächst im Secretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so. ist Vorberathung durch das Seeretariat geboten. Aus $ 5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manusceripts an den zuständigen Seceretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften, und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeekt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Niehtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der »Abhandlungen«, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie, Aus $ 6. Die an die Druckerei abzuliefernden Manuseripte müssen, wenn es sich nicht bloss um glatten Text handelt, aus- reichende Anweisungen für die Anordnung des Satzes und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendungen Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreichung des Manuseripts vorzunehmen. Dasselbe hat sieh zu vergewissern, (ass der Verfasser seine Mittheilung als vollkommen druckreif‘ ansieht. Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser. Fremde haben diese erste Correctur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Möglichkeit nicht über die Berichtigung von Druckfehlern und leichten Schreibversehen hinausgehen. Umfängliche Correeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Seeretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden Mehr- kosten verpflichtet. Aus $ 8. Von allen in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen aufgenommenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftliehen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, auch für den Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden. VonGedächtnissreden werden ebenfalls Sonderabdrucke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. 89. Von den Sonderabdrueken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, weleher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akadeınie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Seeretar au- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrueke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf‘ es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. S 17. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung auf S.3 des Umschlags.) SITZUNGSBERICHTE 1911. XLV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 16. November. Sitzung der philosophisch-historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. RoeTtHE. *]. Hr. Lüners las über »Diehtung und Cult im alten Indien«. Es wird versucht, unter Heranziehung von Beispielen, die Beziehungen festzu- stellen, die zwischen Dichtung und Cult bestanden, und insbesondere die Gründe auf- zudecken, die zur Verwendung erzählender Dichtungen im Cult führten. 2. Hr. E. Meyer legte eine Mittheilung des Hrn. Prof. Dr. Exno Lırrmann in Strassburg i. Els. über »Die Inschriften des Königs Kalumu« zur Aufnahme in die Sitzungsberichte vor. Übersetzung und Commentar zu den beiden von Hrn. von Luseuan veröffent- lichten Inschriften des Königs Kalumu aus Sendschirli. 3. Hr. K. Meyer überreichte seine Ausgabe »Betha Colmäin Maic Luachain« (Dublin 1911); Hr. Rorrne legte das von der Centralsammel- stelle des Deutschen Wörterbuchs in Göttingen aufgestellte »Quellen-. Verzeichnis zum Deutschen Wörterbuch« (Göttingen 1910) vor. Sitzungsberichte 1911. 90 976 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 16. November 1911. Die Inschriften des Königs Kalumu. Von Prof. Dr. Enno Littmann in Straßburg i. Els. (Vorgelegt von Hrn. E. Meyer.) IR den Ausgrabungen in Sendschirli, einem Werke, das kürzlich als Heft XIV der Mitteilungen aus den Orientalischen Samm- lungen der Kgl. Museen zu Berlin erschienen ist, hat F. von LuscHan zwei Inschriften veröffentlicht, die zu dem ältesten gehören, was bis- "her in semitischer Buchstabenschrift bekannt geworden ist. Über diese beiden Inschriften, die als eine aufgefaßt wurden, da sie auf demselben Steine stehen, war bisher nur unbestimmte Kunde an die Öffentlichkeit gedrungen. Die Anfangsworte wurden z. B. erwähnt in H. WınckLers Auszug aus der vorderasiatischen Geschichte, S. 65. Kurz hingedeutet wurde auf sie auch in Sanna, Die Aramäer (= Der alte Orient IV, 1902), S. 12, ferner in Homners Grundriß S. 159, Anm. 3 und von M. Strecx in Klio, Bd. VI, 1906, S.202 Anm. Jetzt aber liegt der ganze Text vor in einer ausgezeichneten Wiedergabe, die auf langer, mühevoller Arbeit beruht. Die Wiederherstellung dieser so außerordent- lich wichtigen Inschriften aus vielen kleinen Fragmenten ist ein Ver- dienst ersten Ranges. Die Lesung der Buchstaben bietet nun gar keine Schwierigkeiten mehr, um so mehr aber die Übersetzung und Einzelerklärung. Nach wiederholtem Studium glaube ich zu einem Verständnis der Texte im allgemeinen gelangt zu sein und eine einigermaßen sichere und im wesentlichen korrekte Übersetzung eines großen Teiles bieten zu können. Dabei habe ich mehrere Vermutungen Prof. NöLvekes, mit dem ich meine Lesungen besprach, dankbarst benutzt; was auf ihn zurückgeht, ist im Kommentar erwälnt. Zunächst gebe ich, dem Herkommen ge- mäß, eine Umschreibung der Texte in hebräischen Buchstaben, dann meinen Übersetzungsversuch. Ich behalte die Zeilenzählung bei, wie sie auf S. 375 der Ausgrabungen angewandt ist, und mache nur noch darauf aufmerksam, daß in meiner Umschreibung eckige Klammern auf Ergänzungen, runde Klammern auf Verbesserungen hinweisen. Die E. Lirrmann: Die Inschriften des Königs Kalumu. 977 Übersetzung ist buchstäblich und hat dieselbe Wortfolge wie das Ori- ginal. Im Kommentar ist dann hier und da eine sinngemäßere Über- setzung gegeben. (RI a I DER [ >9]a ° >21 ° 187° 59 ° a3 ° 900 []ms 351° Sf] >21 [7] [a] 291° 92 Par ma[]> []n>s2 v2 [naja 0° son) 92° mp] [>PIRT >92 P]a1 RD TR aaa" nanaa HaRr["]na ° 32 omı@a)2orr Syn 52 [Jrsas o8a> afaPpa 72° na on Por mo 591° on anf]7 al] IT 7 naar orfas] pr || moa * nafspı oa 3m maby mor[’]>>% ° v9 ° 208 I. or 305° TOR NO9 59° na wr["]I2 ° 1009 ° 208 an nD° abı anna mob mann aaba aa aaa ]>"on7 op >> [-Jara nz er so nf Jan 99 592 wo oem Jane na 2° 003° ana * saab "ana * Tr" Da man ar "a9 803 "O9 ° Ip3 223m ara am[']022 23° 023° no nam 75 nason naan ax 9a amıyas Tann[ [or 23200 71202 pr ann a0 or[’]" [Jr or max 592° on non Born nn on ]oasons Tas ]R on ||| na ya Anasıı maa> or San ']>93 ° 089 nm IM ı. Ich bin Kalumu, der Sohn des Hayal’]. 2. Es herrschte Gabbar über Ya’diy, und er baute] nicht. 3. Ebenso sein Sohn (?), und er baute nich[t]. Und ebenso (mein) Vat[er Halya’, und er [bajute nicht. Und ebenso (mein) Bruder 4. Sal, und er baute nich[t]. Und [ile[h], Kaflulmu, der Sohn (des Haya’?), vollendete (?), denn (?), was ich gebaut habe, 5. haben nicht gebaut die Vorfahren. Es war mein Vaterhaus Bündnis mit mächtigen Königen; im 6. und jeder Gesandte huldigte [ih]nen. Und ich war in der Hand der Kölnilge, weil ich gegessen habe 7. Bart und [we]il ich gegessen habe Hand. Und es ward mächtig über mich der König der Da[nölnier. Und ich dankte 8. um meinetwillen dem König von Assur: eine Sklavin gab er für ein Stück Kleinvieh und einen Sklaven für ein Gewand. IT. 9. Ich, Kalumu, der Sohn des Haya’, setzte mich auf den Thron meines Vaters angesichts der Kö- 90* 978 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 16. November 1911. 10. nige, die früher waren. Sie ......... ihre Stätte nach ihrem Herzen: und ich, für wen war ich Vater? und für wen war ich Mutter? ı1. und für wen war ich Bruder? Und wer hat nicht gesehen an- gesichts eines Stücks Kleinvieh, daß ich bin (?) ein Besitzer einer Herde? Und wer hat nicht gesehen angesichts eines Rindes, daß ich bin (?) ein Besitzer ı2. von Rindvieh und ein Besitzer von Silber und ein Besitzer von Gold? Und wer hat nicht gesehen Linnen seit meiner Jugend und in den Tagen meines Thrones ı3. Byssus? Und ich habe festgehalten ihre Stätte mit der Hand (?); und sie haben (mir) gegeben Vertrauen wie das Vertrauen einer Waise bei der Mutter. Und wer unter meinen Nach- 14. kommen, die nach mir (auf dem Throne) sitzen, (ist) und Schaden tut (?) an dieser Inschrift, — deren Stätte sei nicht geehrt vor ihrem .er% und abe ee 15. sei nicht geehrt vor ihrer Stätte! Und wer diese Inschrift zer- schlägt, (dem) zerschlage das Haupt Ba’al-Semed, der über GBR (herrscht); ı6. und dem zerschlage das Haupt Ba’al-Hammön, der über BMH (herrscht) und Rekub-’el, der Herr des Hauses! Die Sprache dieser Inschriften ist, mit Ausnahme des Wortes zaR kananäisch oder phönizisch. Zu meinen Lesungen und zur Einzel- erklärung bemerke ich folgendes: Z.1. Den Namen 2°> lese ich vorläufig Kalumu, da diese Na- mensform, worauf mich Dr. ©. Frank aufmerksam machte, im Babylo- nischen vorkommt; vgl. u.a. Ka-lu-mu-um in Ranke, Early Babylo- nian Personal Names S. ı15. Er bedeutet »jung«. Das Wort "2 ist, wie gesagt, aramäisch. Ein ganz ähnlicher Fall liegt in der ältesten Inschrift des Königs ‘Ezäna (Aizanas) von Aksum vor: in dem mit sabäischen Buchstaben geschriebenen Teil wird im Titel 4A gebraucht; vgl. Vorbericht der deutschen Aksumexpedition (Abh.d. Berl. Akad. d. Wiss. 1906), S.6. Allerdings ist dort die eigentliche Sprache die heimische, in der ein archaistisches Wort ge- braucht wird, während hier die Sprache der Inschrift eine freinde ist, in die ein heimisches Wort eingedrungen ist. — Der Name des Vaters ist, wie sich aus Z.3 und aus Z.9 ergibt, x°7. Dieser Name ist, wie schon v. Luscuan mit Recht hervorgehoben hat, identisch mit dem Ha-a-a-nu (Ha-ya-a-nu, Ha-ya-ni) der Keilinschriften: in letzteren Schrei- bungen wäre etwa die ursprünglichere, vollere Form enthalten, von der x’ ein Hypokoristikon sein könnte. Ich glaube ferner, daß Hayan wahr- ni . “pm re" + r 7 E. Lrvrmann: Die Inschriften des Königs Kalumu. 979 scheinlich derselbe Name ist wie der des berühmten Hyksoskönigs Chian, und daß letzterer dann besser Chajan zu lesen wäre; über ihn vgl. Ev. Meyer, Geschichte des Altertums 2. Aufl. I, 2, S. 294ff. Die assyrische und die ägyptische Schreibung zeigen, daß der erste w Buchstabe dieses Namens ein 7 (<) ist und daß sn niehts mit 77 (>) zu tun hat; denn an letzteres würde man angesichts der vielen Na- men, wie >x7 u.ä., sonst sofort denken. Ich habe bei Chian-Hajan wohl an JL& »Reiter« und an > »Reiterei« gedacht, zumal ja durch die Hyksos die Pferde nach Ägypten gekommen sind; aber das ist doch sehr zweifelhaft. Ebenso ist es mir zweifelhaft, ob der 7%> in der Stele von Ördek-burnu (Lipzsarskı, Ephemeris III, S. 200) mit Hayan identisch ist. Z.2. Das erste Wort >>» fasse ich als Verbum, nicht als Sub- stantivum auf, da nur so ein Gegensatz zu dem folgenden »»2°>2 er- möglicht wird. Diese Erklärung wird ferner dadurch gestützt, ı. daß auch im Anfang von II (Z.9) kein Titel hinter dem Namen steht, 2. daß 24 Gabbar wirklich als Name einer Person, und zwar als Name des Vaters des Hayanu, bekannt ist, und 3. daß so die Präposition >> am besten zu erklären ist. Aus den späteren Inschriften von Sendschirli wissen wir, daß "78 der Name des Landes war, dessen Hauptstadt sich in Sendschirli befand; dies wird also auch hier be- stätigt. Das auslautende ' beweist, daß in diesem Namen ein kon- sonantisches ” gesprochen wurde, da sonst keine auslautenden Vokale hier geschrieben werden; das " des Suffixes der ı. Person ist daher auch -iya zu sprechen. — Die Ergänzung [>r]2‘>2) ergibt sich aus den folgenden Zeilen; der Stein ist an dieser Stelle beschädigt. In >2 hatte ich zuerst den Namen eines Landes sehen wollen; aber Prof. NÖLDERE hielt von vornherein daran fest, daß es Negation sein müsse, und ich habe mich dann, als ich in der Erklärung weiter fortschritt, von der Richtigkeit seiner Auffassung überzeugt. Das Verbum >»2 kann sich nur auf Bautätigkeit der Vorgänger des Kalumu beziehen; denn ı. ist Nr. I als eine Art Bauinschrift anzusehen, da sie am Eingang eines Palastes steht, und 2. kann doch Kalumu nicht seinen Vorgängern alle Tätigkeit absprechen. Z. 3. Das Wort :>, das in dieser Zeile dreimal vorkommt, lese ich hier j2 »so, ebenso«. Das paßt vorzüglich in den Sinn, da ja von allen drei Personen dasselbe ausgesagt wird. Weniger wahr- scheinlich ist es, hier, wie in Z. 5, ' SS" zu lesen. Das zweite Wort habe ich als m:2 »sein Sohn« aufgefaßt, trotzdem in Z.1ı und Z.9 im Titel %2 »Sohn« steht. Ebenso steht in der obenerwähnten Aizanas- Inschrift YA im Titel (Z. 2), aber HI (Z. 23) im Kontext, und A1l 980 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 16. November 1911. (Z. 2) im Titel, aber IX374 (Z. 4) im Kontext. Ich gebe jedoch auch die Möglichkeit zu, in dem Wort einen Namen zu suchen, zumal wenn "2% in Z.2 mit naı in Z.15 identisch sein sollte; dann könnte ma in Z.3 zu ma2 in 2.16 in Beziehung stehen. — Die Ergänzung x'[7] kann nicht zweifelhaft sein. Davor aber kann nach der Zeichnung nur ['2]8 gestanden haben, trotzdem man "a8 erwartet hätte. Da jedoch am Ende der Zeile auch nur "8 steht, da ferner in Z.ı3 83 steht, wo man ms2 erwartet, und da schließlich in Z.ı5 und Z. ı6 vs ohne Suffix gebraucht ist, so ist es nicht undenkbar, daß auch hier in etwas ungeschickter Weise das Suffix ausgelassen ist; dies war hier um so leichter möglich, als durch das folgende x"[n] kein Zweifel über die Beziehung von 28 entstehen konnte. Z. 4. Der Name des Bruders ist >sw. Es liegt am nächsten, diesen Namen von der Wurzel 58% abzuleiten; dann ist er wahr- scheinlich Sa’z/ zu sprechen und zu dem palmyrenischen Namen ss zu stellen. Von biblischen Namen kämen >xY und >ı8%Y in Betracht. Möglicherweise ist >xD aber auch in >x”® zu trennen und »Gott ge- hörig« zu übersetzen; dann wäre er etwa Sa’? oder auch Sal zu lesen. Über den entsprechenden babylonischen Namen Sa-ili vgl. RAnkE, a. a. O. S. 141; ferner erinnere man sich des arabischen Na- mens «U und abessinischer Namen wie Za-Krestos, Za-Mika@’el u.a.m. — Hinter 72 befindet sich eine sehr schwierige Stelle. Wenn dies Wort nicht ganz in der Luft schweben soll, so muß man einen Fehler des Steinmetzen annehmen, obgleich dieser Ausweg unter allen Umständen ein sehr mißlicher ist. Nach Z. 1, Z.3 und Z.9 ist Kalumu der Sohn des Haya’, und so könnte man diesen Namen hier ergänzen. Im fol- genden Worte ist nach der Zeichnung das n sicher, das n wahrschein- lich; dann folgt eine sehr schmale Lücke, in der wohl nur ein 5, >», @ oder n gestanden haben kann. Da man vor voxn ein Verbum erwartet, kann man an ran denken. Aber die Bedeutung, die sich so ergibt, befriedigt auch nicht ganz. Das Wort vos ist dann natürlich eine Zusammensetzung aus 2 und dem Relativum vs. Man vergleiche auch die Nachträge. 2.5. In 5»2°>2 sah Prof. NöLnere einen Relativsatz ohne Relativ- pronomen, doch halte ich eher n>y2' ws für den Relativsatz. Die Endung der 3. Pers. masc. plur. ist hier in >92 ebensowenig geschrieben, wie sonst im Phönizischen; sie fehlt auch in n®, unten Z. ı3. — Die grammatische Erklärung des Wortes am]:]2>7 macht Schwierigkeiten. Die Verbesserung des in der Zeichnung stehenden 7 zu > ist sicher. Aber das = paßt hier nicht, da doch von den Königen, »die vor mir waren«, die Rede ist. In Z. ı0 lesen wir n"e>r, das etwa *o237 zu E. Lrremann: Die Inschriften des Königs Kalumu. 981 vokalisieren ist; denn ich sehe darin eine Nisbe von (")»2>, und eine ähnliche Bildung (*mj h>-t) kommt, wie mir W. SpiEGELBERG mitteilt, im Ägyptischen vor. Es ist daher am einfachsten, auch hier aw257 zu lesen und in dem eingeschobenen 7 einen Fehler des Steinmetzen zu erblieken. — Das folgende Wort ist *72, das gewöhnliche phönizische Wort für hebräisch 77 und syrisch Joy. Der Gebrauch dieses Wortes genügt, um die Sprache dieser Inschrift als echt phönizisch zu erweisen. — In rorn erkenne ich das hebräische msre2 »Regelung eines Ver- hältnisses«, hier natürlich eines Bundesverhältnisses zwischen den Kö- nigen von "78° und den mächtigeren Königen des vorderen Orients. Das radikale > ist der direkt antretenden Femininendung -t' assimiliert; ebenso ist das > einem N assimiliert in der Form r>2 2.6, Z. 10 und Z.ı1. Andere Fälle von Assimilation des > im Aramäischen und Kana- näischen sind bei Lipzearskı, Handbuch S. 393 aufgezählt; zu den Fällen ist auch noch ">%7 (auf Münzen von Kition) — Ayucvıxos und nn" »ich habe gegeben« Larnax Lapithu Nr. 2, Z.9 zu stellen. 2.6. In m>w sehe ich ein Part. pass., daher »Gesandter«. Die Wurzel >57 bedeutet »demütig, niedrig sein«, aber im Assyrischen wird daldlu auch vom »Huldigen« gebraucht (vgl. Deurıtzscn, s. v.). Letztere Be- deutung paßt hier ausgezeichnet. Da nach der Zeichnung hinter 557" eine Lücke ist, ergänze ich ein >, also „r[>']. Man könnte, weil dalälu mit dem Akkusativ konstruiert wird, auch an 57557" denken; aber diese Form ist unwahrscheinlich, da eher 2577 zu erwarten wäre. — Das Wort n») übersetze ich »und ich war«. Dann steht also n> für n2>. Über die Assimilation des > an ein n ist gerade gesprochen worden. Bei genau demselben Worte tritt im modernen Ägyptisch- Arabischen Assimilation ein; vgl. z. B. ana kutte “aiydän »ich war krank«, Wirrmorez, The Spoken Arabic of Egypt S. 337, Z. 16 v.u. — Der Ausdruck, »ich war in der Hand von Königen« soll wohl be- deuten »ich war im Schutze von Königen«. — Die Partikel wx%2 übersetze ich »weil«, entsprechend dem hebräischen ux>. 2.7. Der Anfang dieser Zeile kann kaum anders übersetzt werden, als es oben geschehen ist. Das »Essen von Bart und Hand« ist ein ganz ungewöhnlicher Ausdruck. Ich kann ihn nicht anders verstehen denn als ein Zeichen der Huldigung oder des Nachsuchens um Schutz; dabei mag das »Essen« soviel wie »Küssen« bedeuten oder sich auch nur auf ein Ergreifen des Bartes und der Hand beziehen. — Der fehlende Buchstabe in 27 muß, nach der angedeuteten Lücke zu urteilen, sehr schmal gewesen sein; das würde gut zu einem ) passen. ! Vgl. über sie Brockermann in Mitt. d. Schles. Gesellschaft, Breslau 1903 und Grundriß Bd. IS. 405 f.; Barre in ZDMG. 57, S. 628 ff. 982 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 16. November 1911. In den 2»7 könnten wir dann das Volk der Danöna erkennen, das auch in den Briefen von Tell-el-Amarna erwähnt wird; vgl. darüber die in Genesius-BunL s. v. 2%77 angeführte Literatur. — Das letzte Wort dieser Zeile, ">, kann wegen des in Z.8 folgenden 8 nur als Partizip aufgefaßt werden. Ich stelle es dann zur Wurzel "22 in der Bedeutung »danken«. Aber ich gebe zu, daß meine Erklärung nicht über alle Zweifel erhaben ist. Z.8S. Die oben gegebene Übersetzung der letzten fünf Wörter scheint mir ziemlich sicher zu sein. Das Wort v3 wäre im Hebräischen mo2 zu vokalisieren, so auch ® — mw in Z. 11; no wäre das seltene hebräische mo, aber wohl mit konsonantischem 1 zu sprechen. Bei der Beurteilung dieses Satzes ist zu beachten, daß Kalumu sich in Z.11—1ı2 seines Viehstandes und seines Besitzes an Gewändern rühmt. 7.9. Alle Wörter dieser Zeile sind klar und sicher und be- dürfen keiner weiteren Erörterung. Z.10. Zu nmneor vgl. oben Z.5. Der dann folgende Satz ist mir noch unklar. Das erste Wort j>m könnte von mn abgeleitet werden und »sie hängen auf«, etwa im Sinne von »sie erheben, er- höhen«, bedeuten. Oder man könnte darin ein Hithpael von der Wurzel m)» sehen, und, wenn 220% wirklich »Grab« bedeutet, an das syrische „o&L) »begraben werden« denken. Daß 23>v0%2 auch hier, wie in der Eschmunazar-Inschrift, »Grab« sei, ist von vornherein wahrscheinlich. Doch mag die Entscheidung vorläufig noch dahingestellt bleiben. Die dann folgenden Wörter n2>>2'%>2 können meines Erachtens nicht über- setzt werden »wie Hunde« oder »wie Tempeldiener«. Ich glaube, daß »2°>2 hebräischem 22>> entspricht und daß ”> nur pleonastisch vor- gesetzt ist. — Über rn» vgl. oben zu Z.6. — Wenn Kalumu sagt »Für wen war ich Vater?« usw., so meint er wohl »Für wie viele war ich Vater?« Er rühmt sich dann also seiner Fürsorge für sein Volk, wie es auch sonst in Inschriften geschieht. Z.11. Auch bei ‘1m >52 hielt Prof. NöLneke von vornherein an der Negation >2 fest. Ich hatte auch an 7m>2 »allein« gedacht; aber es erscheint mir jetzt unmöglich, hier einen Wechsel von 1 und 7 an- zunehmen. Die Lesung tv für *w ergab sich nach Prof. NöLDEKE aus der Gegenüberstellung von ‘vw und zo8. Über die Bedeutung der nun folgenden Sätze kann kein Zweifel herrschen: Kalumu rühmt sich, daß er große Herden an Kleinvieh und Großvieh, viel Silber und Gold und viele kostbaren Gewänder besitzt. Aber die grammatische Er- klärung stößt auf Schwierigkeiten. Bei meiner Übersetzung habe ich :» als Präposition genommen; doch man würde eher »2> erwarten. Das Wort nv zerlege ich in 'nw”v; aber die Übersetzung »daß ich bin« ist nur geraten. Weder mit ‘ns noch mit "nX kommt man recht E. Lrermann: Die Inschriften des Königs Kalumu. 983 weiter. An das syrische N] zu denken, ist in dieser Inschrift auch zu gewagt. Z. 12. Die Wörter >> und x32 sichern sich gegenseitig ihre Be- deutung. Ihr Vorkommen in dieser alten Inschrift ist ein neuer Be- weis dafür, daß xıran und sYccoc im Griechischen aus dem Phöni- zischen entlehnt sind. Wir erfahren auch, daß Byssos als der feinere Stoff gilt, da Kalumu rühmt, daß man in seiner Jugend Kleider aus gewöhnlichem Linnen, zur Zeit seiner Herrschaft aber solche aus Byssos- Linnen gesehen habe. Das Wort "w:n> ist am ehesten etwa ""w2> zu lesen; auf die Bedeutung von ya> machte mich Prof. NöLvekE aufmerk- sam. In »c> (= *e>) ist natürlich ein x nach dem d ausgefallen; aber wir können nicht sicher sein, ob das ein Schreibfehler oder eine pho- netische Schreibung ist. Z.13. Die Wendung »und ich habe festgehalten ihre Stätte mit der Hand« ist sachlieh noch nicht aufgeklärt. Auch die Präposition > ist hier sehr auffällig. Bei 2>w% an »Thron« zu denken, ist deswegen unwahrscheinlich, weil der König doch auf dem Throne sitzt, nicht liegt, und weil hier bereits se2 für Thron gebraucht ist. Wenn das Wort das »Grab« bezeichnet, so kann hier entweder gemeint sein, daß Kalumu die Grabstätte der Vorfahren in Ehren gehalten habe oder daß er »sie ergriffen hat«, d.h. »in sie eingegangen ist«. — Die dann folgenden Wörter dieser Zeile sind grammatisch und lexikalisch alle be- kannt und sicher. Die Form ®2> für wer kommt auch in der Hadad- Inschrift aus Sendschirli vor. Ich habe das Wort mit » Vertrauen « übersetzt, da diese Bedeutung gut in den Zusammenhang paßt und da mir z.B. nafs »Vertrauen« aus dem Tigre geläufig ist. Man könnte aber nach «dem Hebräischen auch »Liebe« oder »Freude« übersetzen. Z. 14—16. Eine Erklärung dieser Zeilen kann in zweierlei Weise gegeben werden: ı. »wer die Inschrift schützt, wird gesegnet; wer sie zerstört, wird verflucht«; 2. »wer die Inschrift etwas beschädigt, soll leicht bestraft werden; wer sie vernichtet, soll vernichtet werden«. Die erstere Erklärung ist sachlich wahrscheinlicher; sie hat ihre Paral- lelen in ägyptischen Inschriften, wie mir W. SpirGELBERG mitteilt, und auch in der bereits zweimal erwähnten Aizanas-Inschrift von Aksum. Die zweite Erklärung entspricht mehr dem Wortlaute des Textes, und an den werden wir uns doch in dubio halten müssen. Prof. NöLDERE hält diese zweite Erklärung auch für die wahrscheinlichere; er leitet Ft von Fi ab und möchte in ”%92 das syrische „>, das ja zu- nächst »wild«, »barbarisch« bedeutet, in der Bedeutung »Feind« er- kennen. Dann würde etwa gesagt sein, daß der Beschädiger der In- schrift vor dem Feinde nicht geehrt sein solle, daß aber auch der Feind ihn nicht ganz besiegen solle. Ich möchte die Erklärung der 984 Sitzung der ‚philosophisch-historischen Classe vom 16. November 1911. zweiten Hälfte von 2.15 und der ersten Hälfte von Z. 16 noch in sus- penso lassen, möchte aber bemerken, daß in amı22 vielleicht auch oy">y2 stecken könnte. Von den genannten Göttern sind Ba‘al Hammon und Rekub-'el be- kannt. Letzterer ist eine spezifisch nordsyrische Gottheit; noch kürz- lich hat Linzsarskı ihn in der rätselhaften Stele von Ördek-burnu nach- gewiesen, in seiner Ephemeris III, S. 200ff. Auch in der Panammu- Inschrift (Z. 22) wird er, wie hier, »Herr des Hauses« genannt; eine ähnliche Benennung ist aus nabatäischen Inschriften bekannt, und eben- so hieß auch Hubal, der Gott der Ka’ba in Mekka. Hier wären noch die Epitheta des ax'>y2 und des jan '=y2 zu besprechen. Ersterer heißt 2>5°vs, letzterer maa>'os. Das Natür- lichste wäre, "23 und na als Ortsnamen aufzufassen. Aber 3% ist uns oben als Personenname begegnet, und aus der semitischen Reli- gionsgeschichte sind uns viele Fälle bekannt, in denen ein Gott als »Gott eines Stammes« oder »Gott des N.N.« bezeichnet wird. So könnte auch in 5’vs die Zugehörigkeit ausgedrückt sein, etwa als Umschreibung eines Genitivs. Auch hier läßt sich noch keine end- gültige Entscheidung treffen. Dasselbe gilt von der Zuweisung der einzelnen Götter an die auf dem Stein dargestellten Symbole. Hier finden wir von links nach rechts: ı. eine spitze Hörnerkrone; 2. ein jochähnliches Zeichen, ebenso wie auf der Stele von Ördek-burnu und auf der Bauinschrift; 3. die geflügelte Sonnenscheibe; 4. die Mond- sichel. Von den fünf Symbolen der Bauinschrift finden sich also vier hier wieder; aber ebenso wie dort ist die Beziehung auf die genann- ten Götter unsicher. Zum Schluß sei noch einmal auf die große sprach-, kultur- und schriftgeschichtliche Bedeutung unserer Inschriften hingewiesen. Sie sind der Sprache nach die ältesten bisher bekanntgewordenen phö- nizischen Inschriften; als Schriftdenkmal könnte die Stele von Ördek- burnu, die in einer nichtsemitischen Sprache abgefaßt ist, älter sein. Aber in diesen drei Inschriften tritt uns die semitische Buchstaben- schrift in ihrer ältesten Form entgegen; sie dienen mit der Mesa- Inschrift als Grundlage für alle schriftgeschichtlichen Untersuchungen. Mit der Schrift haben die Aramäer Nordsyriens zunächst auch die »Literatursprache« der Phönizier übernommen; erst etwa hundert Jahre nach der Zeit unserer Inschriften fingen sie an, ihre eigene Sprache mit den fremden Schriftzeichen zu schreiben. Ähnlich haben die Semiten Abessiniens noch viel später zunächst südarabische Schrift und Sprache übernommen, dann ihre eigene Sprache mit sabäischen Buchstaben geschrieben, schließlich aber eine eigene Schrift für ihre heimische Sprache auf Grund der sabäischen Schrift herausgebildet. E. Lrrvsans: Die Inschriften des Königs Kalumu. 985 Die Zeit unserer Inschrift ist bereits durch v. Luscuan bestimmt. Für die Herrscher von 78” im 9. Jahrhundert v. Chr. würde sich, wenn meine Lesungen sich bestätigen, etwa folgende Genealogie ergeben: Gabbar Sohn (ungenannt) Haya’ Sail Kalumu. Freilich nennt sich Kalumu nicht selbst »König«, weder in I noch in II. Da er aber in Z.9 sagt, er habe sich »auf den 'T'hron seines Vaters angesichts der früheren Könige (die jetzt als Götter oder Heroen vom Himmel auf ihn niederschauen) gesetzt«, so hat er sich sicher zu den Königen gerechnet. Auch die Tatsache, daß er große Bauten errichtet hat, läßt darauf schließen, daß er kein hoher Beamter, sondern ein selbständiger Fürst war, soweit die assyrischen Könige in jenen Gegenden Selbständigkeit duldeten oder dulden mußten. Nachträge. Z.1. Zu >> vergleicht M. Srreck auch den Stammesnamen Kulummai, Mitt. Vorderas. Ges. 1906, S. 230. — Betreffs des Wech- sels von x’7 und Hayanu verweist mich M. Streck auf ähnliche Er- scheinungen, die er besprochen hat; vgl. ZA. XIII, S.63; XIV, S. 124; XV, S. 366; OLZ. 1906, Sp. 345; MVAG. 1906, S.231. Er teilt mir auch mit, daß bereits Tomkıns, Hınprecnt und W.M. Mürtrer den Namen des Hyksoskönigs mit Hayanu verglichen haben. Z. 4. Vielleicht sind die fraglichen Worte anders abzuteilen; dann könnte man lesen r>y3 us mna'nn2 und die Stelle übersetzen: »und ich, Kalumu, schuf (mehr) als sie; was ich gebaut habe, haben die Vorfahren nicht gebaut«. Zum Ausfall des x in M72 wäre 02 in Z.ı2 zu vergleichen. %. 7. Das Anfassen des Kinnes (oder des Bartes) war auch bei den Griechen ein Zeiehen des Nachsuchens um Schutz. B. Keır. macht mich auf Stellen wie Ilias X, 454 und Odyssee XIX, 473 aufmerksam. — Zu Danuna bemerkt M. Srrecx, daß dies Volk eher in Nordpa- lästina als in Kleinasien zu suchen sei; dann würde meine Lesung in Frage gestellt. 2.13. Zu v2:: in der traditionellen Aussprache des Ge’ez habe ich auch näbs und nävs für nafs gehört. Z. 15—16. Prof. E. Meyer vermutet in ar’5y2 den Schirm- gott des Rossegespanns (am Kriegswagen des Königs) und übersetzt mas» vr yarbya »Ba’al-Hammän, der zur Bäma gehört«; dabei wäre allerdings das 7 in 22 (statt n) in einer phönizischen Inschrift auffällig. Ausgegeben am 30. November. 987 SITZUNGSBERICHTE 1911. DER XLVl. KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 16. November. Sitzung der physikalisch-matliematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. *]. Hr. Mürter-Brestau las über excentrisch gedrückte Rah- menstäbe. Die im Jahrgange 1910 dieser Sitzungsberichte über dasselbe Thema veröffent- lichte Untersuchung wird fortgesetzt. Insbesondere werden einfache Formeln mit- getheilt, die über den Einfluss der Nachgiebigkeit der Querverbindungen auf die Knick- last und die Beanspruchung aller Theile schnell Aufschluss geben. 2. Hr. Enseter 'legte drei neu erschienene Hefte des akademischen Unternehmens »Das Pfilanzenreich« vor: Heft 48: Araceae-Lasioideae von A. EnsLer, Heft 49: Monimiaceae (Nachträge) von J. PErkıns und Heft 50: Orchidaceae-Monandrae-Dendrobiünae, Pars 2 und Orchidaceae- Monandrae-Thelasinae von F. Kränzuın. Leipzig 1911. Ausgegeben am 30. November. 3 ana ar N, Ahern: SER [Re mist : ZUR 1 rt u Ba ; NFRETDLR Butt den rc Aut SU a 3 Een DEHERR re 989 SELZUNGSBERICH-TE).. 738 XLVI. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 23. November. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. *]. Hr. Branca las »Über die bisherigen Ergebnisse der Tendaguru-Expedition in Deutsch-Ostafrica«. In den 3 Jahren 1908S—ıgı1 wurden etwa 180000 Mark aufgebracht, so dass im Durchschnitt jährlich 60000 Mark für die Ausgrabungen ausgegeben wurden. Der Ertrag bestand in rund 4500 Trägerlasten, die in 800 Kisten verpackt wurden, im Gesammtgewichte von rund 150000 kg. Die Knochen finden sich in 3 verschiedenen Schichten, die der marinen unteren Kreide eingeschaltet sind. Sie gehören ganz vor- wiegend den Dinosauriern an; ihre Grösse übertrifft die gleichnamigen Knochen des riesigen Diplodocus aus Nordamerica weit, wie folgende Zahlen zeigen: America Africa längste Rippe von Diplodoceus ...... 1.386 m; eine Rippe ... . 2.50 m, Länge des Schulterblattes von Diplodocus 1.34 m; ein Schulterblatt 2.05 m, längster Halswirbel von Diplodocus. ... 0.62 m; ein Halswirbel . 1.20 m, ein Oberarm von Diplodocus .......- 0.95 m; ein Oberarm . . 2.10 m. Es sind also die afrieanischen Knochen grösser: Rippe 1.3mal, Schulterblatt 1.5 mal, Halswirbel 2mal, Oberarm 2.2 mal. 2. Hr. Dırıs legte eine Mittheilung des Hrn. Dr. J. Hrrs in Mün- chen vor: Über ein angebliches Diokleszitat. Das astrologische Dioklesfragment bei Galen XIX 530 ist wie das vorausgehende Hippokrateszitat gefälscht, wohl von dem Verfasser der Pseudo-Galenischen Schrift TIEPI KATAKAICEWC NOCOYNT@N, die nach und mit Benutzung der auf Petosiris und Nechepso zurückgehenden Hermetischen lIatromathematica abgefasst ist. Entscheidend ist ausser diesem Nachweis die Thatsache, dass Galen IX grı in dem Buche rrepi KPIcIMun HMEPÜN, in dem er das Diokleische Prognostikon ausgiebig benutzt, von jener Notiz des Diokles über astrologische Prognosen der vorhippokratischen Ärzte gar nichts erwähnt, sondern die Vereinigung von Heilkunde und Astrologie ausdrücklich den Airymtioı AcTPonömoı zuschreibt. 3. Hr. Mürrer-Beestau legte eine Arbeit des Hrn. Prof. Dr. Ernst Körrter in Aachen vor: Über den Grenzfall, in welchem ein ebenes Fachwerk von n Knotenpunkten und 2n—3 Stäben oder ein räumliches Fachwerk von n Knotenpunkten und 3n—6 Stäben nicht mehr statisch bestimmt ist. (Abh.) Soll ein Raumfachwerk von z Knotenpunkten und 3n — 6 Stäben, dessen Bildungs- gesetz vorliegt, in ein statisch nicht mehr bestimmtes Grenzfachwerk übergehen, so 990 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. kaun man im Allgemeinen nur a —ı Knotenpunkte beliebig annehmen. Der nte Knoten- punkt muss alsdann einer bestimmten algebraischen Fläche kter Ordnung angehören, wenn er A+2 Stäbe in das Fachwerk entsendet. Zu einem (+ ı)stäbigen Knoten- punkte eines ebenen Fachwerks von » Knotenpunkten und 2» — 3 Stäben gehört in analoger Weise als Grenzeurve eine algebraische Curve kter Ordnung. Diese Grenz- flächen und Grenzeurven werden eingehend untersucht. llierbei ergeben sich zahl- reiche sehr einfache Beispiele von (renzfachwerken, besonders sei auf den Fall der vier- und fünfseitigen Doppelpyramide hingewiesen. 4. Hr. Sacnau legte eine Arbeit des Genfer Orientalisten Hrn. Dr. M. van Berenen vor: Die muslimischen Inschriften von Per- gamon. (Abh.) In Pergamon und nächster Umgebung gesammelt, sind es hauptsächlich zwei Gruppen, Bauinschriften und Grabinschriften, von denen die älteren arabisch, die jüngeren türkisch geschrieben sind. Sie reichen zurück bis in das Ende des 14. Jahr- hunderts, die Regierungszeit des dritten Osmanensultans Murad. 5. Die Akademie hat ihrem ordentlichen Mitgliede Hrn. Gustav von ScHmoLLer zu seinem fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 20. November eine Adresse gewidmet, welche unten im Wortlaut abgedruckt ist. 6. Vorgelegt wurden zwei neu erschienene Bände akademischer Unternehmungen: der Neudruck des 3. Bandes von Kant’s gesammelten Schriften. Berlin ıgıı und der 20. Band der griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte, enthaltend die Chronik des Eusebius hrsg. von J. Karst. Leipzig 1911. J. Here: Über ein angebliches Diokleseitat. 991 Über ein angebliches Diokleszitat. Von Dr. J. Hexe in München. (Vorgelegt von Hrn. Dirr.s.) Aur der Grazer Philologenversammlung hat Hrrwm. Schöne in einem interessanten, in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift 1910 Sp. 418—419 und 466—467 gedruckten Vortrag unter anderem ver- sucht, durch Beziehen der vielerörterten Stelle in Platons Phädrus 270C auf ein von der Forschung bisher wenig beachtetes und in dem uns erhaltenen Korpus jedenfalls nicht nachweisbares Hippokrateszitat, das sich in dem Einleitungskapitel zu dem Pseudo-Galenischen Buch TIEP| KATAKAICEWC NOCOYNTWN EK TÄC MAeHmarikhc Enicrämnc (Galeni Opera Vol. XIX S. 529ff. Kurns) findet, die Existenz einer echten alten Hippokratischen Schrift methodologischen Inhalts zu erweisen. Eine sichere Stütze für seine Annahme glaubte Scnöne an einem wenige Zeilen darauf überlieferten Bruchstücke des Diokles aus Karystos zu haben, den er irrtümlich sogar für den Vermittler des Hippokrates- zitates ansah. Wenngleich Herm. Dies, Über einen neuen Versuch, die Echtheit einiger Hippokratischen Schriften nachzuweisen (Sitzungs- ber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1910 S. ı 140ff.), diesen Aufstellungen so gut wie völlig den Boden entzogen und die Unechtheit des Hippo- kratesfragments in einwandfreier und lückenloser Beweisführung dar- getan hat, sind doch noch einige Fragen offen geblieben; und bei der eminenten Wichtigkeit des Problems ist es nieht unnütz, auf ein bis- her unbeachtet gebliebenes Nebenmoment die Aufmerksamkeit zu lenken und besonders das Diokleszitat einmal schärfer ins Auge zu fassen. Eine kleine Abschweifung in das unwegsame Gestrüpp astrologischer Überlieferung wird sich dabei um so weniger umgehen lassen, als sie, wie es den Anschein hat, nach mehreren Seiten Licht zu verbreiten geeignet ist und in einem Punkt auch eine wesentlich andere Beur- teilung des Diokleszitates nahelegt, als sie Scnöne und neuerdings RoschEr vertreten. Sitzungsberichte 1911. 91 993 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. Zwei Gründe sind es vornehmlich, aus denen Diers die Echtheit des Hippokratesbruchstücks bestreitet, einmal »der Prophetenstil, der an Heraklit und seine medizinischen Nachahmer erinnert« und der »nur in einer Epideixis rechten Sinn hat, der aber sehr wohl einem jener ‚idealistischen‘ latrosophisten zugetraut werden kann« (a. a. O. S. 1143), und dann »das Fehlen der zeitgenössischen Instanz, welche die Eehtheit verbürgt« (1142). Auf ein drittes Moment ist Drers nicht ausführlicher eingegangen, auf die Frage nämlich, ob der Ver- fasser des Pseudo-Galenischen Schriftehens überhaupt auch irgend- welche Glaubwürdigkeit beanspruchen kann. Von der Beantwortung dieser Frage hängt zweifellos die Authentizität des Hippokrates- und Diokleszitates in erster Linie ab. Als Ausgangspunkt bietet sich von selbst eine Analyse der Schrift de deceubitu infirmorum dar. In dem von dem Hauptinhalt des Buches unverkennbar stark abstechenden Proömium versucht der Verfasser den Nachweis zu erbringen, daß die hervorragendsten Ärzte beim Stellen der Prognose einer Krankheit sich wesentlich von astrologischen Rück- sichten und Beobachtungen leiten ließen. Zu Beginn seiner Darlegung führt er aus, zum Nachweis, daß die Astrologie eine wirkliche Wissen- schaft sei, genüge es eigentlich, die bloße Autorität der Stoiker' vor- zuführen. Nichtsdestoweniger aber, da der Inhalt der vorliegenden Schrift ja auch Gegenstand der medizinischen Wissenschaft sei, er- scheine es ihm notwendig, auch die Ansichten der hervorragendsten Ärzte über die Astrologie auseinanderzusetzen. Denn wenn auch nicht alle, hätten doch die meisten den Teil ihrer Kunst, der sich mit der Prognose befasse, der Astrologie zugeteilt. Es folgt dann das wört- liche Zitat: "ImmoKPATHc ro®N 6 TIOAYC CYN TA ÄPXAIOTHTI KAl BAYMACTOC THN ETTICTHMHN HIN” OKÖCOI TATPIKHN ACKEONTEC ®YCIOTNWMIHC AMOIPEOYCI, TOYTEWN H TNOMH ANÄ CKÖTON AAINAOYMENH NWerÄ FHPAcKEI. Nun sei aber, fährt Pseudo- Galen mit einer kühnen Umdeutung weiter, die Naturerkenntnis, oyciornwmin, nur ein Teilgebiet der Astrologie”; wer aber schon einmal den Teil lobe, müsse noch vielmehr das Ganze preisen. Diokles aus Karystos aber behaupte eben das nicht nur selbst noch bestimmter, sondern er berichte sogar, daß die Alten aus den wechselnden Licht- phasen und dem Umlauf des Mondes ihre Prognosen bei Krankheiten stellten (AıokaAc” ae 5 KapYcTioc Kal PHTÖTEPON 0% MÖNoN AYTOC (TAYTO) ı Ob der Verfasser mit seiner sehr allgemein gehaltenen Bemerkung einen be- stimmten Hinweis auf Poseidonios beabsichtigte, ist mehr als zweifelhaft. ® Ganz in diesem Sinne sagt er S. 536: Er& rÄP rnoYc TÄc ®Yceic TÄN ÄCTEPWN. » Diesem von Diers nach den Hss. hergestellten Wortlaut des Textes gegen- über sind G. Kwaacks und Werrmanns Besserungsversuche in der Fragmentsammlung | S. 66, Anm. 4 und der von Werrmann daraus gezogene Schluß, Diokles sei »auch ein sprachgewaltiger Mann gewesen«, hinfällig. J. Heeg: Über ein angebliches Dioklescitat. 993 ®HCIN, AANÄA Kal TOYC ÄPXAloYCc ICTOPEI ATId TÜÖN GWTICMWÜN KAl TOY APOMHMATOC TAc CenhnHc TÄC Kpiceic TIOIOYMEnoYc TÖN nöcon). Mit der Aufforderung nun an einen in dem Buche wiederholt angeredeten, aber nicht näher charakterisierten und auch sonst nicht weiter bekannten Aphrodisios, der bei Paury-WıssowaA nicht als »Freund Galens« aufzuführen war, Tön TAc Kataknicewc TPöTTon, natürlich im Sinne des Astrologen, genau zu studieren und in den Spuren der erwähnten Männer zu wandeln, d. h. auf Grund astrologischer Erwägungen und Beobachtungen die Prognosen zu stellen, leitet der Verfasser über zum Hauptteil' der Schrift. Dieser gliedert sich im wesentlichen in zwölf annähernd gleich umfangreiche Kapitel, in welchen nach den ewricmoi und den APOMHMATA TAc CenAnHc, d. h. je nach dem Eintreten der CenAnH in eines der zwölf Zodiakalzeichen, nach den verschiedenen Lichtphasen des Mondes, nach dem cxHmaTicmöc Oder CYCXHMATICMöC (EK AIAMETPOY, KATÄ TPITWNON, KATÄ TETPÄTWNON USW.) der einzelnen Planeten zueinander und ferner je nach der Emımaptypia eines Araeorıolöc oder KAKOTIOIÖC ACTHP in der jedermann aus der astrologischen Traktatenliteratur zur Genüge bekannten spitzfindigen Weise aufs eingehendste erörtert wird, ob der Kranke am Leben bleibt oder stirbt, welehe Krankheit jeweils im Anzug ist, welchen Körperteilen Gefahr droht und dergleichen mehr. Also eine astrologische Schablone ganz gewöhnlicher Art. Kein Wunder, daß J. ©. G. Ackermann, Hist. lit. Galeni (in Kurnss Galenausgabe Vol. I S. CLXIV) die Schrift kurz und energisch abtut: »est absurdum opus Neograeci, in arabica astrologiae scientia delirantis«. Kann nun auch an der Wertlosigkeit des Produktes. gewiss nicht der leiseste Zweifel aufkommen, so ist es doch notwendig, über die Abfassungs- zeit, soweit dies überhaupt möglich ist, ins reine zu kommen. Für die Annahme, daß die Schrift das Elaborat eines späten By- zantiners® oder Neugriechen sei und Spuren arabischer Astrologie ver- rate, ist zunächst weder ein sprachlicher noch ein sachlicher Anhalts- punkt gegeben. Schönes Hinweis bei Dırrs a.a.0. S.ı141, Anm. 2, daß die Wendung 'ImmokrAthc 6 mionyc im 2. Jahrhundert noch nicht nachweisbar sei und daß demnach die Fälschung frühestens im 3. Jahr- hundert entstanden sein könne, hilft nieht viel weiter. Wenn F. Tocco kürzlich in der Atene e Roma XIV, ıg9ıı, Sp.76 sie rundweg ins 3. Jahrhundert setzt, so ist das eine unbewiesene Behauptung. Be- ! Zur Sache vgl. Bouch£-Leerereg, L’Astrologie Greeque S. 517—542. ® Das ist schon dadurch ausgeschlossen, daß der Text in einer unserer ältesten Astrologenhandschriften, dem Cod. Laurent. 28, 34 überliefert ist, den Krorr (vgl. Catalogus I S. 70, Anm. ı) mit Recht, wie ich aus längerem Studium der Hs. bestätigen kann, dem 9. Jahrhundert zugeteilt hat. Übrigens bietet der Laurentianus einen von Kuruns Ausgabe namentlich am Anfang stark abweichenden Text. 912 994 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. achtenswerter für die Beurteilung und Datierung des Fälschers ist ein bisher auffälligerweise ganz übersehenes Moment. Unser Pseudo- Galenianum stimmt nämlich auf ganze Strecken hin wörtlich überein mit zwei durchaus gleichartigen, aber unter andern Verfassernamen gehenden Texten, die wir nunmehr chronologisch auch einigermaßen festlegen können: einmal mit den ‘larpomaeHmarıkA "Ermo? ToY TPicme- ricroy rıröc “Ammwna Airyrırıon, von denen zwei nicht sehr voneinander verschiedene Versionen bei Ipeter, Physiei et Mediei Graeei minores I S. 3837— 396 und 430—440 abgedruckt sind. Diese Schrift zitiert der Astrolog des Jahres 379 n. Chr. (hrsg. von Cumont im Üatalogus Codieum astrologorum Graecorum V ı, S. 196— 211), der uns seiner- seits durch das Sammelwerk des Astrologen Palchos (Ausgang des 5. oder Anfang des 6. Jahrhunderts; vgl. zuletzt Cumont, Catalogus V 1, S. 194 f. und Borr, ebenda S. ı71ı) erhalten ist. Die betreffende Stelle (a. a. O. 209, 2—ı1) lautet: &An ae 5 Krpönoc KH 5 ArHc EmieeweHch THN Cerninnn A Ton “Haion Em TOYTWN TON TÖMWN ÖNTAC Kal EIC AYTON &o ÜN TIPOEITTON MOIPÖN ETTIKENTPOC EYPEEH Kal Enexeii TOIC »Wci KAl MAAICTA Emmi TOY AYTIKOF TÖTIOY KEIMENOC H TOT WPOCKÖTIOY, ÄTIAPABÄTWC CINOFNTAI TÄC ÖYeic Ol OYTW TENNWMENOI, EAN MHTE 6 Zeyc MmHTE H AopoaitH Erieewpkcwci TOYC TÖ AITION TIOIOYNTAC ÄCTEPAC H TÖTIOYC KAl TOYC AEKANOYC, OYC ETÄEAMEN EN TW TIINAKI, KABWC TIEPIEXEI KAl H TOY "Epmo? BiBnoc, EN H IATPOMAOHMATIKÄ TIAEICTA ETPAYEN, ETIEIAN Oi KAKOTIOIOl ETTIKEIMENOI AYTOIC TOIC AEKANOIC TOIAYTA Kal TA TÄeH Ä TA CINH EMIMEMMIOYCI 2.2... Demnach sind die Iatromathe- matica des Hermes Trismegistos vor dem Jahre 379 entstanden. Ge- nauer läßt sich ihre Abfassungszeit bis jetzt nicht bestimmen. Wenn es auch wahrscheinlich ist, daß sie erst im 3. oder 4. Jahrhundert niedergeschrieben sind, läßt sich doch aus dem Umstand, daß sie, wie es scheint, von keinem älteren Gewährsmann, auch nicht von Klemens von Alexandrien an der bekannten Stelle Strom. VI 35 Bd. I S. 449 Sränr., angeführt werden, keinesfalls mit Sicherheit schließen, daß sie oder doch ihr Grundstock nicht noch in die Alexandrinerzeit zurück- reichen'. Es genügt auf das von Borr, Catalogus VII S. 231 trefflich gewürdigte Zeugnis des Aristarchschülers Pamphilos bei Galen, de simpl. med. VI Vol. XI S. 792 Kvrnn zu verweisen, das die Existenz einer umfangreichen astrologisch-medizinischen Literatur unter dem Namen des Hermes Trismegistos bereits für die Ptolemäische Zeit bezeugt (vgl. auch Rertzenstein, Poimandres S. 3). Wichtiger ist eine andre Beobachtung. Nach dem Zeugnis des Astrologen des Jahres 379 war in der Hermetischen Schrift auch von dem Einfluß der Stellung der ! Daß Plinius unser Hermetieum nicht nennt oder kennt, besagt nichts. XXIX 9 erzählt er sehr anschaulich von der Praxis eines meines Wissens nicht näher bekannten Arztes Ürinas aus Massilia, der die Medizin mit der Astrologie zu vereinigen suchte. J. Hera: Über ein angebliches Diokleseitat. 395 Kakorıoıoi Acr&rec zu den Dekanen (über den Begriff vgl. Borz, Sphaera S.6) die Rede. Etwas derartiges nun findet sich in den uns vor- liegenden latromathematica nicht. Daraus ist zu folgern, daß wir in dem Traktat, wie ihn Inerer gedruckt hat, nur ein Exzerpt aus der umfangreicheren Schrift des Hermes Trismegistos vor uns haben. Diese geht, wie mit ziemlicher Sicherheit behauptet werden darf, ihrerseits auf ein durchaus gleichartiges, allem Anschein nach ganz gleich an- gelegtes Buch des Petosiris und Nechepso zurück, das öfter von astro- logischen Autoren' zitiert wird. Den Beweis liefert Firmieus Maternus, Mathesis VIII 3: »per ipsos decanos omnia vitia valetudinesque col- legit (i. e. Nechepso), ostendens quam valetudinem quis decanus_ effi- ceret«. Daß in den Hermetica Schriften der Airvmrioı, des Petosiris und Nechepso benutzt sind, wußten wir ohnehin schon. Vergleiche z. B. Hermes Trismegistos, eri BOTAnÜn xYawcewc (in ROETHERS Ausgabe von Lydus de mensibus, Lips. 1827, S. 313 f.): sacıneyc An räp 6 Nexevö ÄNHP CW®PONECTATOC KAl TIÄCH KEKOCMHMENOC APETÄ KAl TIEP| MEN BEIAC SWNHC ÄTIANTA BAGEIN HCTÖXHCE K.T.A. Gleiche auffallend wörtliche Übereinstimmung ist anderseits auch zwischen Pseudo-Galen und der von Ouivierı ans Licht gezogenen rreri KATAKAIcEewc Eritomu Tlarxariov (publiziert im Catalogus I S. 118— 122), die leider obendrein noch nur fragmentarisch erhalten ist, zu konsta- tieren. Es fehlt nämlich sowohl ein Proömium als auch die letzten vier Kapitel, die von dem Eintritt der Cea#n# in die Zeichen des T ozörtkc, Airökerwc, ‘Yaroxöoc und der ‘Ixeyec handeln mußten. Die Lebenszeit des Astrologen Pancharios ist durch die Nachricht des Hephaestion von Theben II eap. ıı (das Kapitel ist jetzt von Rurrre im Catalogus VIII 2 S. 67 herausgegeben; vgl. Krorz, Philologus N. F. XI, 1898, S. 123), daß er einen Kommentar zur Tetrabiblos des Ptolemaios geschrieben hat, festgelegt. Er hat demnach in der Zeit zwischen Ptolemaios und Hephaestion von Theben gelebt, wahrscheinlich im 3. oder 4. Jahr- hundert. Es ist vielleieht nicht uninteressant, die Übereinstimmung zwi- schen Pseudo-Galen, Hermes Trismegistos und Pancharios durch die Gegenüberstellung des ersten Kapitels deutlicher vor Augen zu führen. ! Hephaestio Theb. S. 46, 2off. Excerer.; Galen Vol. XII S. 207; Anon. rrepi KATAKAICE@N im Catalogus 1 S. 126, 5 u.a. m. Siehe E. Rıess, Nechepsonis et Petosiridis fragmenta magica (Philologus Suppl. VI). 996 Pseudo-Galen S. 533 K. EAN TENHTAI KATÄKAICIC CeninHne ofcHhc En Krıö mPpöc Tozöthn A Haıon CXHMATIZOMENHC, ECTAI H NÖCOC ATIO KEGAAHC EE EK- KAYCEWC KAl TAN MHÄNIFTA x AATHCEI. KAI ECONTAI TIY- PETOI CYNEXEIC Kal ATPY- TINIAI KAl KAYCWMA KAI AIYA KAl TPAXWAHC H TAÜCCA Kal TO? EWPAKOC EKTIYPWCIC. H HTTATOC TIÖNOC. KAl CoYT- MOI ETTHPMENOI KAl ATAKTOI. Toyroıc weenımoc [534] # TO? AIMATOC AWAIPECIC KAl TIPOCAFTWFHTTÄNTWN TÖNAY- NAMENWN ®YXEIN KA TIAPH- TÄP TIAPA- FTOPEIN. ECTAI KOTIN KAl ®PENITIC. ATA80- TTOI0% A& MHAENOC TIAPEM- mnekomenov TA CenhnH Kal KPönoY TO AYTO CXÄMA EXONTOC MEXPI TÄC zZ HME- PAC TENEYTHCEI EN TO A TETPATWNW KAI MÄNICTA, EAN TOIC APIGMOIC ANAYEÄNH A TO @wTi H CenHnH. 1 THN IDELER. Hermes Trismegistos, a. a. 0. 8.434, 11. EAN A& CenÄnHc OYCHC en TO KPı® KATAKNIEH TIC, TIPOC TON” TOzZÖTHN Kal TON Huıon 0YTW CXHMA- TIZOMENHC”, ATIÖ KESANÄC EcTaı H NOCoC. Kal TOFTO ANANON ECTAI EK TO? TÄC MÄNITFAC AOKEIN TIAPANY- ECBAI. ECONTAIAE KAI TIYPE- TOI CYNexeic KAl ATPYTINIA KAl KAYCWAEC TO CTÖMA KAl AIYHC ÄMETPON Kal TA- PAXWAHC H TAÜCCA, BWPA- KOC EKTIYPWCEIC KAl HTTATOC ®NEFMONH, CEYFMOI ETIHP- MENOI KAl ATAKTOI. TOYTOIC ECTAI WeEenIMmoc H TOP Al- MATOC Ä®AIPECIC KAl TIPOC- ATWTAI TIANTWN TON AY- NAMEN@N YYXEIN KAl TIAPH- TOPEIN. ECTAI A& H NÖCOC TTAPAKOTIN KAI ®PENITIC. Ö NOCÖN OYTWC AFABOTIOIOTY MHAENÖC TIAPÖNTOC TA Ce- AHNH, KPönoY A& TIAPEM- TINEKOMENOY, MEXPI THÄC zZ’ Teneyriceı Ren TOD KAl MAAICTA TOIC APIBMOIC TTPocTIeeiche TÄc CenHnHc. EAN A& ArAEOTIOIÖC TAN Ce- AHNHN TAH, KINAYNEYCAC CWEHCETAI. ? CXOYMATIZOMENHC IDELER. 3 T IDeELER. publizieren gedenke, hier nach den Drucken. Gesammtsitzung vom 23. November 1911. Pancharios, a.a.0.S.11ı8. - CenAnH TIPöc "ÄPHN A wv far “N Hxıon TIAPOYcA H TETPA- nn TWNIZOYCA H AIAMETPOFCA, to? KpönoY TO AYTO cXA- MA EXONTOC MANICTA TIPOC- BETIKH TOIC APIeMoic H TW ATABO- WTI ABEWPHTOC TOI0? MExXPIı TÄC Z’ ANAIPEI. Im übrigen gebe ich die Texte, die ich bei Gelegenheit neu zu IperLers Ausgabe des Hermes Trisme- gistos gibt eine von paläographischen Verlesungen wimmelnde Abschrift kritiklos wieder. J. Hrzrs: Über ein angebliches Dioklescitat. Pseudo-Galen S. 534 K. EAN TENHTAI KATÄKAI- cıc CenAnHc OYcHc EN Ö IZETAI AE TIC KPıö, CXHMAT AYTH TON KAKOTIOIÖN AlA- N METPOC H TETPÄrWNOC A CYN AYTA ®ÄCIN TIOIOYME- NOC ACHCEIE TON ACTEPA AYTON E®OPAN TIOIÖC TIC ECTIN. KAN MEN H KPönoc, TÄ TIEPI THN KESANHN AITIA TINETAI AHSAPFOC, ÄNAICOH- TOI, KATA®WPIKOI, KATEYYT- MENOI, ETI AE ANWMANOI, THC NOCOY TIOTE MEN ANEIMENHC, TIOTE A& EITITEINOMENHC. EAN A& KAl TOIC $WCIN AvAl- PET H TOIC APIBMOICHTOCYN- AM®ÖTEPON, WC TIPOEITTÖN | Col, EIC THN EIPHMENHN ENE- NHKOCTHN MOIPAN ETTICHMA- CIAN MEFICTHN EzEl. TIPOC- NÄMBANE A& KAl TÄC AOITTAC. eAnrÄpZeycHh Hanioctpoc- NEYCH KATA TI CXHMA, MEXPI TOY AKPOY KINAYNOY ENEY- CETAI KAl TIAPAANÄEZAC THN AIÄMETPON CWOHCETAI. EAN A& "EpmÄc MÖNOoC CXHMATI- | coh TO TIPOKEIMENW OPW| AmaPAnNA|535|KTwc Te- NEYTHACEI. el a& Kal TTypöcıc Aphc TIPÖC TO TIPOKEIMENON CXH- MATICBEIH CXÄMA, ÄNTIAHTI- TOPEC COI MÄNICTA NOMIZEC- BWCAN. AIO AECHCEI ce TIA- CAN CYNECIN TIPOCATEIN EI- AOÖTA OTI TOY ACTEPOC YY-| KTIKWTEPA TA TIÄBH KAI PEY- MATWAECTEPA ECTIN. EAN Hermes Trismegistos, a. a. 0. 433, 27 — 434, 10. OTAN OYN KATAKNIER TIC CeannHe oYchc En Kriß, N KPönoY AIAMETPOYNTOC Ä| TETPATWNIZONTOC H CYNÖN- TOC AYTH, MÄNICTA TOIC APIBMOIC A®AIPOYCHC KAl L T® $WTI AEITTOYCHC H KAT- APXH THC NÖCOY ATIO TIEPI- YYZEWC ECTiI KAl ECTAI TOY- TO AAnoN ER TÄC KEsAnAc. ECTAI TÄP TIEPI AYTHN BA- POC KAl TIEPI TÄ OMMATA KAl BPÄTXOI KAl TIEPI TON @W- PAKA PEYMATICMOI, C$YTMO| AÄTAKTOI NETITOl Kal NYKTEPINAI ETTITÄCEIC Kal EN BÄBEI BEPMACIA TIOAAH. H AEC EITIPÄNEIA KATEYYT- MENH KAl TÄ AKPA TIEPI- YYXOMENA KAl NEITTOBYMIA [434] Kal Anorezia Kal IAPÖTEC AKAIPOI. KAl| 9917 Pancharios, a.a.0.8.118. 118, 5—7. CentinH mPpöc KPönoNn A@AlPETIKN TO ®WTI MAAAON KAl TOIC THN ENE- APIOMOIC, TIEPI NHKOCTHN MOIPAN META- NAC (NÖCOYC) ETTICHMAINEI. 118, 9— 11. KAl ATA@0TIOIÖC EAN ETTIBA, AANA MHN MEXPI TO? AKPOY KINAY- NOY EnEYCETAI, YTIEPBÄC A& THN AIAMETPON CWEHCETAI. 118, 7—9. EÄN A Kal | "ErmAc cYcxHMATIceh Mö- noc TO Kpönw mPöc Ce- AHNHN, ATTAPABATWC ANAI- m [L, \ w x L pei. 6 -A& Haioc Kal Ö "EPMmÄc TIPÖC TO TIPOKEI- MENON CXHMA MAAAON ANTI- AHTITOPEC COI NOEICOWCAN. 998 | Pseudo-Galen S.535K. | A& "ÄPHC CYCXHMATIZETAI To 5 TTPOCTI@EICA TOIC API- emoIc H KAl TÖ @WTI, TTOIHCEI | TÄ TIEPI THN KESAAHN TIA- | @H, TIAPAKOTTÄC, SPENITI- AAC, TIEPIWAYNIAC, ®NETMO- NÄC, TIYPWCEIC, AIMATMOYC. ACHCEIEN OYN EN TIÄCI xPÄCBeAI TOIC AYNAMENOIC YYXEIN KAl AIAGOPEIN Kal TOYTOIC MANICTA TIEPI TO TETPÄTWNON. ETIEIAH ATIO TÄc AIA TPITOY APXETAI AYZEIN TO METEEOC NOCOY Kal THÄC AIAMETPOY FENHCETAI. EAN A& "EPMÄC CYCXHMA- ETTIC$AAÄ A| Hermes Trismegistos, a. a..0..8.434,1. TOYTOIC APMÖCEI TÄ 8EP- | MAINONTA KA] ANAXAAQNTA KAl THN KOINIAN AYONTA. AE TOYF AIMATOC AyAl- H PECIC ÄXPHCTOC. ÖEYTATA TIAOH MEXPI TICeÄa TW TIPOKEIMENW OPW CWEHCETAI KINAYNEYCAC " META TÄP TOz6ToY CYM- »wnel, META A& Kpönor TOYNANTION. EAN AE TENOMENHC KA- TAKAICEWC CXHMATICEH H CentnH TO Aıl A TO "Er- mA Kal TA AoPoAITH KAÄN ÖMOTEPW AYTW MÖNW ANW- MÄNOYC MEN TÄC NOCOYC TIOIET KAl EIC ETEPA TIACH METAKYAIONTAI, :CWZONTAI AE& ATIAPABATWC. xPH OYN CE TIPOCEXEIN Talc ara 5 36] TAıc, aiwpaıc TE Kal TIEPITTÄTOIC KA] BAAA- | oi| MEN rAP TIPöC Kpönoy KA-| NEIOIC KA OINOY Aöceı. TAKAIBENTEC emievymHcovcı| KAl BANANEIWN Kal ÄPEMIAC ETI KAINHC TIOAYTPOGIAC TE ö NOC@N ATABOTTOIOY MEN MÄTE TTAPEMTITAEKOMENOY TH \ CenAnH MÄTE TETPATW@NI- ZONTOC MHTE AIAMETPOYN- TOC OYx YTIEPBHCETAI, AANÄ | TenevTHcei. ÄTABOF AR TIAP- EMTTNEKOMENOY NOCHCAC IKANÖC CWOHCETAI H META- MECcEITAI ATIO TAÄCcAE TÄC NÖöCOY EIC ETEPAN, EMTIE- CWN EIC NYKTEPINOYC ATIO- TPOTIIACMOYC. EÄN A KAl Gesammtsitzung vom 23. November 1911. Pancharios, a.a.0. 8.118. 118, 11 —ı16. Cent- NHC TIPOC "EPMAN Kal Haı- ON TIPOCBETIKNH TOIC APIO- N ‚moic A KA T® ewrl, Emi- |CoAnÄa Kal ÖEYTATA TIÄCH MEXPI TÄC AIAMETPOY TIOI- Ace. &Än AC EPMmÄc CYCXH- MATICEH, CWOHCETAI KINAY- NEYCAC. | | CernunH TIPöCc "EPMÄN |KAl TIPÖC ÄMSOTEPOYC Kal |TIPöC ENA MÖNON T@N ÄTA- | E0TOIÖN, ANWMAAOYC MEN | NÖCOYC KAl METATIITTTOYCAC | eic ETEPAc TIOIET, cWwzei A& ÄTTAPABATUWC. 6 TOzöTHc TO AYTO CXÄMAı errexh mPöc TAN CenH- NHN, ATIAPABATWC TEAEY- THCEI MEXPI TÄC AIAMETPOY. J. Hree: Über ein angebliches Diokleseitat. 999 Hermes Trismegistos, BG Pancharios, a.a.0. Pseudo-Galen S.536K. KAl BEPMOTIOCIAC, Oi A tPöc APewc YYXPOTIOCIAC, KINHCEWC, OINOY, ANEMWN. XPH OYN CE KAG EKACTON ACTEPA TAIOTPOTIWC TÄC E1TI- BYMIAC MH ÄTTOCTTÄN. EKAC- : TOC TÄP TON ÄCTEPWN OIC HAETAI KAl ETIIEYMEI, TOY- TOIC KA] BDEnNEITAI. üc rTAP EMol Aokel, KPATICTE A®Po- AlcIe, MH NOMICHC TAYTAC TÄC BEPATIEIAC ENANTIWMA- TA EINAI KATÄ TON IATPIKÖN NOTON. ErW TÄP TNOYC TÄC ®YCEIC TÜN ÄCTEPWN TIPOC- ESWNHCA COI, WTINI EKAC- Toc HaerTal, INA HC EN TTACIN AAIÄTITWTOC. So offenkundig die gegenseitigen wörtlichen Berührungen dieser drei Texte sind, so schwer ist die Frage zu beantworten, in welchem Verhältnis Pseudo-Galen, Hermes Trismegistos und Pancharios zuein- ander stehen, zumal wenn man bedenkt, daß wir die Texte der beiden letzteren nicht vollständig, sondern nur als Exzerpte kennen. Es ist daher größte Vorsicht geboten. Von vornherein kann nicht bezweifelt werden, daß Hermes und Pancharios voneinander durchaus unabhängig sind. Der Schluß ist vielmehr unabweislich, daß beide eine sehr aus- führliche gemeinsame Vorlage wiedergeben, aller Wahrscheinlichkeit nach eine Schrift des Petosiris und Nechepso. Daß diese Vorlage, wie Cumoxt, Catalogus I S. 118 Anm. annahm, in Versen abgefaßt war, findet durch den Text selbst keine genügende Bestätigung. Die Vermutung, daß Hermes Trismegistos den Pseudo-Galen aus- geschrieben hat, muß a limine schon aus allgemeinen Erwägungen und inneren Gründen sowie aus den augenscheinlichen, nicht geringen sachlichen und sprachlichen Divergenzen der beiden abgelehnt werden. Eher könnte man bei oberflächlicher Betrachtung zur Ansicht gelangen, daß Pancharios von Pseudo-Galen abhängig sei. Aber ein genaueres Zusehen belehrt uns, daß neben den engsten wörtlichen Berührungen auch nicht zu unterschätzende sachliche Abweichungen zu konstatieren sind, und die Tatsache, daß wir in dem Text des Pancharios nur 1000 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. ein offenbar sehr dürftiges Exzerpt vor uns haben, muß doppelt zur Vorsicht mahnen. Indes braucht unser Urteil nicht bei einem un- schlüssigen Erıexeın zu verharren, sondern wir können ruhig noch einen Schritt weitergehen, und mit immerhin großer Wahrscheinlichkeit darf behauptet werden, daß die Pseudo-Galenische Schrift nach und mit Benutzung des vollständigen Textes des Hermes Trismegistos (oder Pancharios oder, auch dies ist nicht ausgeschlossen, der ausführlichen Vorlage dieser beiden) etwa nach dem 4. Jahrhundert abgefaßt ist. Einige nicht unwesentliche Beobachtungen vermögen dieser Annahme zu einem noch höheren Grade von Glaubwürdigkeit zu verhelfen. Einmal ist es zum mindesten sehr auffällig, daß keiner der bis jetzt edierten Astrologen unsern Pseudo-Galen zitiert. Ferner ist be- achtenswert, daß Pseudo-Galen lange nicht die Sorgfalt und Genauig- keit aufweist wie Hermes Trismegistos. So steht die Kritik, die er a. a. 0. S. 531 (mPO TIANTÖC AEON CKOTIEIN THN CEenÄNHN KINOYMENHN KATÄ TIPÖCBECIN Ä ÄBAIPECIN TOIC APIEMOIC, OY TOIC $WCIN WC TINEC METTAÄNHNTAI, AN OYN TENOMENHC KATAKAICEWC EN TINI TÖN AWAEKATHMOPIWN ZWAIWN, H CeAHNnH ÄPEHTAI TOIc Taloıc ÄPIEMoIc KıneiceAa...) an seiner Vorlage übt, in scharfem Widerspruch zu zahlreichen Stellen seiner eigenen Dar- legung, wo er von der Asalpecıc Toic Arıemoic spricht, zZ. B. S. 534 EAn A& Kal TOIc owcin Agaıpei A Tolc Arıemoic A TO cYnameöteron. Er hat also seine Vorlage blind ausgeschrieben, ohne Widersprüche zu ver- meiden. Des weiteren ist sehr auffällig ein scheinbar unwesentlicher Punkt. Pseudo-Galen benennt einigemal die Planeten doppelt, so erscheint a.a.0.S. 532, 11 ®ner&oon Krönoc, 535, I und 541,11 und ı5 TTypöecıc “Arkc, 542,8 Dainwn Kpönoc, 542,9 CrinsunErmAc. Diese echt griechischen alten Planetennamen ®nere&ewn, TTypdeıc, Painon, CTiaewn kommen etwa von der Zeit Platons an immer mehr ab (vgl. Roscher, Mytholog. Lex. III 2 Sp. 2525 und Cunonrt in Iugeres Jahrb. XXVIL, 1911, S. 2£.), und wenn nun unser Astrolog, der nach unserer Annahme etwa nach dem 4. Jahrhundert geschrieben hat, wieder zu den alten, in der Praxis längst abgekommenen Planetenbezeichnungen zurückgreift, so kann ihn augenscheinlich keine andere Absicht geleitet haben als die, seiner Kompilation einen möglichst alten Anstrich zu geben und dem angeblichen Zeugnis seiner Gewährsmänner, besonders des Diokles, ein um so größeres Gewicht zu verleihen. Ein wichtiges Argument, das mit Absicht an den Schluß gestellt ist, muß noch erörtert werden. Betrachten wir kurz das Proömium des Hermetischen Traktats! Tön Änerurron, & Ammun, beginnt die Schrift, KÖCMON ®ACIN Oi CO90l, ETIEIAN AvoMmoIoFTAl TÄ TOT KÖcMOY »Ycel. EN TÄP TH KATABONH TOY ANGPWIIEIOY CTIEPMATOC EK TÜN Z CTOIXEIWN AKTINEC ETTITTAEKON- J. Hres: Über ein angebliches Diokleseitat. 1001 TAI &#” EKACTON Meroc TO? Anerwrioy'. Nach der Darstellung der. astro- logischen Lehre, welche Körperteile dem Einflusse der sieben Planeten unterstellt sind (das rechte Auge dem Helios, das linke der Selene, Zunge und Schlund dem Hermes, Geruch- und Geschmacksinn der Aphrodite usw.), setzt Hermes Trismegistos auseinander, daß von den vier Hauptbestandteilen des Menschen, xKesant, eWPAZ, xEipec, TIÖAEC, jeder bei der Zeugung oder Geburt irgendeine Schwächung abbekom- men habe, wenn eben ein xkakoroıöc Acr#p herrschte. Gerade diese und die folgenden mit dem Hauptinhalt der Schrift eng zusammen- hängenden astrologischen Ausführungen beweisen, mit dem Proömium des Pseudo-Galen verglichen, dem wir uns nun wieder zuwenden, daß dieser Traktat nach und mit Benutzung des Hermetischen ge- schrieben ist. Um die Fälschung unter Galens Namen ausgeben zu können, bedurfte es in dem Proömium nicht sowohl detaillierter technisch- astrologischer Angaben, wie sie das Hermetikum und wohl sicher auch der vollständige Text des Pancharios hatten, sondern es empfahl sich, den bereits von Hermes Trismegistos, a. a. O. S. 388, 11—16 (TON OYN THN TATPIKHN METEPXÖMENON EITICTÄMHN ACT BEWPEIN TAN KOCMIKHN AIABECIN KAl TOYC ACTEPAC OTWC Exwci TIPÖC ANAHAOYC, ETIEI OYAEN xWPic TÄC CYMTIAOKÄC TOYTWN TINETAI TI TÖN ANEPWIIINWN, OYTE TÄ OZEA MÄEH oYTE TÄ TIEPIOAIKÄ, OYTE CWZETAI TIC YTIÖ TÄC IATPIKÄC OYTE ETTIMENEIAC TYXWN CWZETAI A ÄAIoenHickei. xPH OYN TON IATPÖN THN KATÄKAICIN ÄKPIBOFN, TIOIA WPA TETONEN) aufgestellten Satz, der möglicherweise als ein Ausgangspunkt für die Fälschung angesehen werden darf (Pseudo-Galen, a. a. 0. S. 531 öeen... AIEKTIONHCAC TON TÄC KATAKAIcEwC TPÖMON KTa. klingt etwas merkwürdig an), wenn möglich durch Zeugnisse alter Ärzte, eben des Hippokrates und Diokles, in den Augen des Altertums der hervorragendsten Ver- treter ihrer Wissenschaft zu stützen. Legen wir uns nun nach all diesen langwierigen Erörterungen er- neut die Frage vor: »Können das Hippokrates- und Diokleszitat durch eine so späte und unselbständige astrologische Kompilation wirklich als hinreichend gut bezeugt angesehen werden?«, so läßt sich nur ein entschiedenes »Nein!« als Antwort geben. Auf alle Fälle ist also das Hippokratesbruchstück nicht echt, und es ist sehr leicht möglich (über eine zweite Möglichkeit s. u.), daß es von dem Kompilator ad hoc ge- fälscht ist. Sein von Drers erkannter prophetischer Charakter stimmt zu auffällig mit einigen Stellen bei Pseudo-Galen überein, die den gleichen priesterlichen Stil zeigen, besonders a. a. 0. 8.535: el ae «Al ! Das sind ganz die Elemente der Vorstellungen, welche auch die jüngsten Untersuchungen von Rertzensteis, ZieLinskı und M. Gorwurın über den hermetischen Ursprung der Lehre von den sieben Todsünden klargelegt haben. 1002 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. TTypöeıc“ArHc TIPÖC TO TIPOKEIMENON CXHMATICBEIH CXHMA, ANTIAHTTTOPEC COI MÄAAON noMizecewcan und 536: Erw rÄP FNOYC TÄC #YcEic TÜN ÄCTEPWN TIPOCESWNHCA co1, @rTinı EkacToc HacTal, INA Hc En MÄCIN ÄAAIATITWTOC, 557: Em TÄNTON A TON TPOTTIKÖN Kal ICHMePIN@N (Icom. KUEHN) TON zWAlun NOEICBWCAN KAKOHBEIC EINAI TÄC NÖCOYC. Es erübrigt nunmehr noch, das Diokleszitat zu prüfen. Liest man es im Zusammenhang, so bekommt man den Eindruck, daß es aus dem Prognostikon des Diokles stammt, von dem uns nur noch zwölf Frag- mente (in Werımansus Fragmentsamml. der Griech. Ärzte I S. 157 —-162) überliefert sind. Und so hat es denn auch Wrrrmann unbedenklich als erstes Fragment dieser Schrift aufgenommen, und niemand hat an seiner Echtheit Zweifel geäußert. Vielmehr hat Schöne a.a.0. Sp. 419 —S. 5f. des Separatabzugs (»schließlich wird es nicht unnütz sein, darauf hinzuweisen, daß in dem als hippokratisch überlieferten Buche über das Klima... der Satz steht: ei A& Aok&oı TIC TAYTA METEWPONÖTA EINAI..., MAeOI AN, OTI OYK EAAXICTON MEPOC CYMBÄNNETAI ÄCTPONOMIH Ec IHTPIKÄN, AnAA MÄnY TIEICTON..... Vereinzelte Ansätze zu der erst in der hellenisti- schen Epoche sich entwickelnden Astrologie treten eben schon in früherer Zeit zutage und verdienen Beachtung. Übrigens wird das, was Diokles über Prognosen aus den Mondphasen berichtet, nieht auf Hippokrates, sondern auf andere, vielleicht ältere Ärzte zu beziehen sein, und obwohl die Nachricht vereinzelt steht, so scheint mir doch auch hier kein Grund vorzuliegen, an ein Schwindelzitat zu denken «) und neuerdings Roscaer, Über Alter, Ursprung und Bedeutung der hippokratischen Schrift von der Siebenzahl (Abh. der sächs. Ges. der Wiss., phil.-hist. Kl. Bd. XX VII Nr. 5) S. 46 Anın. S3b (»vgl. nament- lich das unanfechtbare Zeugnis des Diokles bei Galen« [für die Astro- logie]) nachdrücklich seine Echtheit behauptet. Und doch ist es gefälscht. Daß die übrigen Fragmente des Dio- kleischen Prognostikon, die die gleiche verschwommene Zahlenmystik wie die Schrift von der Siebenzahl zeigen, keine Bekanntschaft mit der Astrologie verraten, könnte auf Zufälligkeit beruhen. Bedenken erregt schon, daß Galen, aus dessen Büchern rer) Kriceun und rreri KPICIMWN HMerön die Mehrzahl der Fragmente (fr. 104 = Galen Vol. IX S.775; 105 —= Galen IX S. 777; 106 = Galen IX 8.728; 107 = Galen IX 8.863; 108 = Galen IX S.8ı2; 109 = G@alen IX S. 8ı5; 110 — Galen IX S. 896) stammt, von dem astrologischen Charakter des 3uches des Diokles und von jener Notiz gar nichts sagt. Lesen wir nun in der erwähnten Schrift des Galen rer! Krıcimwn HMep@n weiter, so überrascht uns im III. Buch Vol. IX S. gııff. ein merkwürdiges Bekenntnis. Die Stelle lautet also: Ekeino A’ AYeIc ÄNAAHTITEON, ÖTIEP KAl HMEIC TIAPAGYAAEANTEC ÄAHBECTATON EYPOMEN Acl TO MPÖC TON AlryTıTiwon J. Here: Über ein angebliches Diokleseitat. 1003 ÄCTPONÖMWN! EYPHMENON, WC H CenHNnH TÄC HMEPAC ÖTIOlAl TINEC ECONTAI AHAOYN TIESYKEN 0Y TOIC NOCOFCIı MÖNON, AnnA Kal TOIC YTIAINOYCIN. EI MEN rÄp rıPöc ToYc evKkrpAtovc [912] IcTaıTo TÜN TIAANHTON, OYc AH Kal ÄrA- 80TT010YC ÖNOMAZOYCIN, ÄTABÄC ATIEPFÄZECBAI TÄC HMEPAC’ EI AEC TIPOC TOYc AYCKPÄTOYC, ÄNIAPAC. EcTw FÄP ÄTIOKYICKOMENOY TINÖC EN Men Tw Kri@ ToYc ÄTABOTIOIOYC, EN AC TO TAYPWw TOYC KAKOTIOIOYC EINAI, TIÄNTWC OYTOC Ö ÄN- EPWTIOC, ETIEIAÄN MEN En Krıi® Kal Kapkinw Kal Zyro Kai ÄlroKepwWTI TENHTAI H CenHnH, KAndc ATrAnnACcEI. ETIEIAÄN A HToI TON TAYPoN AYTON H TI TÜN TETPATWNWN H TO AIÄMETPON AYTOY ZWAION ETIEXH, KAKWC THNIKAYTA KAl ÄNIA- P&c aıkrei. Kal AN Kal NOCHMÄTWN ÄPXAl TÜAE KÄKICTAI MEN EN TAYpw Kal N&ontı Kai CKoptiw Kal "Yaroxöw TÄc CenHnHc OYCHC, AKINAYNON A& Kal cuTHPION TON KPiön Kal TON KAPKINON Kal TON ZYrön Kal TON AlröKkerwN AIEPXOMENHC KAl TÄC AnnolWceic TÄC MErÄNAC ÄC EN TOIC TETPATWNOIC TE Kal AIAMETPOIC EwAMEN TITNECOAI KAQ EBAOMAAA, EN MEN TOIC ÖneePloIc NOCHMACIN ÖnEEPIAC KAl AYTAC, EN A AY TOIC TIEPIECTHKÖCIN ATABÄC ÄNÄTKH TINECEAI... [913]... mAnın 0Yn AYTAc ÄNAnABWMEN EITI Kesanalwn. Al TÄc CenhnHc TETPÄ- FWNOI TE Kal AIAMETPOI CTACEIC EMI MEN AraAsAlc TAIC APxAlc AraeÄc TIOIOFCI TÄC AANDOIWCEIC, ETTI A& MOXEHPAIC MOX&HPÄC. Kal TOYTO TIPÖC TW TOIC ÄCTPO- NÖMOIC ÖMOADOTEICBAI TIÄPECTIN, EI BOYAEI, KAl CO) TIAPA®YNAZACBAI' El AL MÄHT AYTÖC TIAPATHPEIN Eoeneic TÄ TOIAPTA MÄTE TOIC THPÄCACI TIICTEYEIC, TÜN NYN ETT- TIOAAZÖNTWN TIC EI COSICTÜN, Ol AÖFW KATACKEYAZEIN HMAC AZIOYCI TÄ CAPÜC ®AINÖMENA, AECON AYTO TOYNANTION EK TÜN ENAPFÜC »AINOMENWN ÖPMWMENOYC YTIeEP TON AAHNWN CYANOTIZECBAI. Diese Stelle, die mir vor Jahren, als ich anfing, mich mit Galen zu beschäftigen, ernsten Zweifel erregte, ob man wirklich mit Recht Galen das Schriftehen rreri Katarnicewc nocoYnton absprechen dürfe, wird man nicht leicht als Interpolation beseitigen wollen. Sie ist interessant genug und zeigt eindringlich, daß auch Galen sich dem Banne der Astrologie nicht zu entziehen vermocht hat, sondern von ihrer Wirklichkeit und Notwendigkeit fest überzeugt ist. wie er ja auch noch an zwei anderen Stellen (rrepi Krıcimwn Hmeran a. a. 0. S.901: KrTaNTA rAP TA TÄae TIPöc Erxeinwn |d.i. TÜN KAT OYPANÖN| Kocmeital, ganz wie Stephanus philosophus, CGatalogus II S. ı8ı in dem noch unver- öffentlichten Schluß des Fragments S. ı86 sagt: ckörrcı rÄP Kae’ Ocon L YrI6 TON OYPANiwNn TÄ TÄAE Aloıkeitaı, und Trepi TÄC Kae’ "IMTMOKPÄTHN AIAITHC N N e Em TON ÖzEWNn NOCHMATuN Vol. XIX S.188: cYmmnoIA FTÄP MIA KAl EYPPOIA n I A 4 MIA OY MÖNON EN TOIC HMETEPOIC CWMACIN, AANA KAN TOIC ONOIC. ÄNTINAMBÄNETAI e rO?N TÄC EN TÜO TIEPIEXONTI ÄAEPI METABOAHC TA TE ®YTÄ KAl TA ZWA KAl TINEION ! Vgl. auch Ptolem. Tetrab. 1 3: KAi ol MANICTA THN TOIAYTHN AYNAMIN TÄC TEXNHC MPOATATÖNTEC AIrYmMTIol CYNÄYAN TIANTAXH T® Al’ ACTPONOMIAC TIPOTNWCTIKÖ THN IATPIKHN. oY TÄP ÄN TIOTE ÄTIOTPOTTIACMOYC TINAC KAI ®YNAKTHPIA KAl BEPATIEIAC CYNICTANTO, TIPÖC TÄC EK TOY TIEPIEXONTOC ETIIOYCAC H TIAPOYCAC TIEPICTACEIC KABONIKAC KAI MEPIKÄC .... 1004 tesammtsitzung vom 23. November 1911. TrePl TÖN TAC CenHNHc METACXHMATICMÖN . . . CYNETIICHMAINEI A KAI TÄ TON ÄNEPOTIWN CWMATA KAl TIOAY TINEION EN NÖCOIC... NÖCOI A& Al MEN KATÄ Ä®AIPECIN TOY MHNÖC CYNETTICHMAINOYCI TIPÖC TO XEIPON" Al A& KATÄ TIEPIOYCIAN te [a& Kurnn] Kai maHmmYPiaa AYZANOMEnoY TIIEZOYCI TA MAnıcTa) seinen Glauben an die Macht und den Einfluß der Gestirne offen ausspricht. Nun noch ein paar Worte zu dem oben mitgeteilten Zeugnis des Galen, das, wie hier nachdrücklich festgestellt sei, wegen unverkenn- barer Divergenzen und Widersprüche mit der Schrift de deeubitu keines- falls zur Verteidigung ihrer Echtheit herangezogen werden kann! Was er meint, und was für Schriften er im Auge hat, darüber kann nach unseren vorausgegangenen Erörterungen kein Zweifel aufkommen. Es ist entschieden ein iatromathematisches Buch, wohl des Petosiris und Nechepso (denn das werden die Atryrrioı Actronömoı sein), in dem die Rede ist von dem Einfluß der kakonoıoi und Araeotoıoi AcT&pec, Von den AaromAMmAaTa TÄc CenfnHc, von den CXHMATICMOli KATÄ TETPÄTWNON und KATÄ AIAMmeTPoNn usw. und ihrem Einfluß auf Gesundheit und Krank- heiten und bei der Geburt des Menschen. Anlage und Inhalt werden wohl ziemlich analog dem der Schrift des Pseudo-Galen, des Hermes Trismegistos und Pancharios gewesen sein. Bestätigt wird unsere Annahme durch die ganz auffälligen, zum Teil wörtlichen Überein- stimmungen der Angaben Galens mit der chronologisch noch nicht genau festzulegenden Prosaparaphrase des Maximos (Maximi et Ammonis carminum de actionum auspiciis reliquiae, ed. A. Lupwicn, Lips. 1877) S.87f. Ohne dies im einzelnen zu verfolgen, möchte ich nur zur Angabe Galens ... ErreiaAn men En Kpı® kai Kapkino Kal Zyr® ka Alrokepwrti renHTaı H CentiNnH, Kanoc AfarnAcceı verweisen auf die Paraphrase a. a. 0. S.87: CenAnnce Krıiß' 6 KATAKnIBEIC... ÄKINAYNWC CWOHCETAI . .." TYNN . . . ÄKINAYNWC ATTANNATEICA cweiceTal; CenänHc Kapkinw' Ö KATAKNIBEIC ÄBAABÜC ÄTIANNÄZEI Kal TAXEWC...' H AE EKTITPWCKOYCA FYNH KAnßc ÄTANNÄAZEI; CEenHNHc Zyrö' 8 KATAKNIBEIC H TAXEWC CWOHceE- Tal...; Ceninnc Alrökepw' 5 KATAKAIBEIC TAXEWC YTIANET..., H AL EK- TITPÖCKOYCA TYNH EN MEN TH A HMEPA ÄKINAYNWC AMaAnnÄzEI... Das erklärt sich eben aus gemeinsamer Benutzung einer gleichen oder ver- wandten Vorlage. Doch kehren wir wieder zu unserem Diokleszitat zurück! Ist es auch nur im mindesten wahrscheinlich, daß Galen gerade in dem Buch, in dem er das Prognostikon des Diokles ausgiebig heran- zieht und gerade an der Stelle, wo er so überzeugt von der Richtig- keit und Wichtigkeit der astrologischen Prognosen für den Arzt spricht, den Diokles und die Apxaloı mit keinem Worte erwähnt hätte, wenn dieser wirklich, wie Pseudo-Galen erzählt, sich mit astrologischen Prognosen befaßt und aufs bestimmteste behauptet hätte, daß die J. Hzes: Über ein angebliches Diokleseitat. 1005 Alten, d. i. die vorhippokratischen Ärzte, nach den »wricmoi und den ArpomMmata TAc CenAnHc ihre Prognosen bei Krankheiten gestellt haben? Das Unwahrscheinliche, ja Unmögliche muß jedermann einleuchten. Ein so auffälliges Charakteristikum konnte Galen unmöglich entgehen. Wenn irgend, dann ist hier der Schluß ex silentio auf die Unecht- heit des Diokleszitats geboten. Ist nun meines Erachtens ein ernster Zweifel an der Unechtheit desselben nicht gut mehr möglich, so sei doch im Vorbeigehen noch ein Punkt kurz gestreift! In den letzten Jahren hat man mit Ernst und Erfolg den Versuch gemacht, Spuren der babylonischen Astrologie auch schon in vorhellenistischer Zeit aufzudecken. So hat Grurer, Griech. Mythol. u. Relig. II S. 1588{ff. bereits Plato eine gewisse Kenntnis der Astrologie zugeschrieben. Neuerdings ist Borz, Die Erforsch. der ant. Astrol., in ILBeres Jahrb. XXI, 1908, S. 119 unzweifelhaft gelungen, »ein Element babylo- nischer Astrologie« sogar bei den Pythagoreern nachzuweisen. Einen Sehritt weiter ist vor kurzem F. Cumost, Babylon und die griech. Astronomie, in Irgeres Jahrb. XXVIL, 1911, S. 1— 10 gegangen. Nach seinen glänzenden Ausführungen kann nicht mehr bestritten werden, daß der Verfasser der Epinomis und Demokrit (vgl. a. a. O. S. af.) tatsäch- lich Kenntnis der chaldäischen Astrologie gehabt haben. Auch in den anerkannt alten Bestandteilen des Corpus Hippocrateum Spuren der Astrologie aufzuzeigen, hat bis jetzt niemand vermocht. Die wenigen Stellen, auf die man sich allenfalls berufen könnte, beweisen, bei Licht besehen, gar nichts. Es ist Astrometeorologie, von apotelesmatischer Astrologie nieht eine Spur. Zwischen beiden ist aber ein himmel- weiter Unterschied. Aber absolut gar kein Anlaß besteht, sogar bei den Arxaioı, den Vorhippokratikern, Kenntnis der Astrologie oder gar Benutzung einer richtigen iatromathematischen Schrift — denn eine solehe hat das angebliche Diokleszitat, wie man sich bei genauer Interpretation und durch Vergleichen mit Pseudo-Galen, Hermes Trismegistos, Pancharios, der Maximosparaphrase und Galen Vol. IX, S. gı ıff. leicht überzeugen kann, zur Voraussetzung — anzunehmen. Eine derartige Annahme wird aber geradezu widerlegt durch den, wie ich glaube, völlig erbrachten Beweis, daß die ebenerwähnten iatro- mathematischen Schriften samt und sonders zurückgehen auf das Hauptbuch der griechischen Astrologie, auf die Schriften der Propheten Petosiris und Nechepso, in denen, soviel wir bis jetzt wissen, zum erstenmal' in griechischer Sprache jener » Wildlingstrieb der ! Dagegen könnte man mir einen schönen Fund Borrs, ToY EYAozloy xeimönoc TIPOTN@CTIKA, Catalogus VII S. ı83ff., vorhalten. Aber wenn man ehrlich sein will, muß man doch zugeben, daß dieses Problem tatsächlich noch zu wenig geklärt ist, als daß man auf dieser noch unsicheren Grundlage weittragende Schlüsse aufbauen 1006 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. Wissenschaft« behandelt und in ein fein ausgetüfteltes System ge- bracht war (jedenfalls haben wir bis heute auch nicht den geringsten Beleg für das Vorhandensein einer griechischen astrologischen Lite- ratur vor den beiden Ägyptiern). Das geschah aber nach Krorıs schönen Nachweisen (Aus der Geschichte der Astrologie, in ILBER6S Jahrb. VII, 1901, S. 576f.), die durch einen Fund Borıs, Catal. VII, S. 129ff. bestätigt wurden, etwa im 2. Jahrhundert (etwa 170 — 100 v.'Chr.). Wenn man nach den neuesten Forschungen auch die Kennt- nisse der voralexandrinischen Zeit von der chaldäischen Astrologie nieht allzu gering wird veranschlagen dürfen, so läßt sich doch daraus und aus den vermeintlichen Spuren der Astrologie in unsern Hippo- kratika ein Schluß auf die Echtheit des Diokleszitats keinesfalls ziehen, ebensowenig als sich jemand beikommen lassen wird, die Echtheit der Fragmente einer Demokrit zugeschriebenen Dodekaeteris (Geopon. I ı2, S. ııff. Beekn) dadurch für erwiesen zu halten, daß ja nach CGumonr Demokrit Kenntnis der Astrologie gehabt habe. Das Absurde sieht man leicht ein. Und wenn Kroıı, a. a. O.S. 561, Anm. 2 in kluger und vorsichtiger Zurückhaltung dem Zweifel Ausdruck verleiht, »daß die Äußerungen des Eudoxos und Theophrast (über die Astro- logie) auch nur annähernd getreu dem ursprünglichen Wortlaut wieder- gegeben sind«, so waren von vornherein zum mindesten derartige Zweifel gerade dem Diokleszitat gegenüber recht wohl am Platz. Im übrigen vergleiche zur Sache außer dem Artikel » Astrologie« von Rırss bei PauLy-Wıssowa und »Planeten« von RoscHer in seinem Lexikon der Griech. u. Röm. Myth. II 2 Sp. 2525, auch A. EnsELBRECHT, Ver- meintl. Spuren altgriech. Astrologie, im Eranos Vindobonensis, Wien 1893415. .124. Zum Schluß sei zu der oben nur kurz berührten Frage, ob der Verfasser der Pseudo-Galenischen Schrift das Hippokrates- und Diokles- zitat selbst ad hoc gefälscht, was oben als möglich zugegeben wurde, oder aber erst aus zweiter Hand bezogen hat, hier mit allem Vor- behalt eine Vermutung gestattet. Die Forschungen von Borr und ÜumonT, ScHMmEREL und WenpLann haben uns gelehrt, daß sich gegen die Astrologie stets, schon in sehr früher Zeit, von seiten der Philo- sophie, später des stark gewordenen Christentums eine mächtige Oppo- sition geltend gemacht hat. Dagegen verteidigten die Anhänger der dürfte. »Es ist jedenfalls nicht leicht, einen Grund anzugeben, warum die letzte Grundlage dieses »Eudoxios«-Textes dem echten Eudoxos abgesprochen werden müßte « (Borı und Bezorv, Reflexe astrologischer Keilinschriften bei griechischen Schriftstellern, Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Kl., Jahre. ıgrı, 7. Abh. S. ır). Aber den strikten Beweis für die Richtigkeit der Zu- rückführung auf Eudoxos zu erbringen, dürfte ebenso schwerfallen. J. Hres: Über ein angebliches Dioklescitat. 1007 Astrologie, allen voran Poseidonios, ihren Glauben an die Macht der Gestirne, und wir gehen mit der Annahme, daß förmliche Verteidi- gungsschriften in Umlauf gewesen sind, nicht fehl. Daß uns aus älterer Zeit solcher Apologien keine vollständig erhalten ist (wohl kennen wir die Argumentation), erregt keine Verwunderung, zumal wenn man sich an das Schicksal von Porphyrios Werk KaTA XPictian®n und Kelsos AnhHerc nöroc erinnert. Immerhin besitzen wir aus freilich später Zeit zwei derartige Denkmäler. Das sind einmal die von Öumont im Catalogus II S. 131-186 veröffentlichten Exzerpte eines wahr- scheinlich dem 7. Jahrhundert angehörenden christlichen Astrologen Stephanos, über die ich demnächst ausführlicher handeln werde. In diesen kulturhistorisch wichtigen und interessanten Bruchstücken führt der Verfasser in einem eigenen Kapitel (a. a. O. S. 186) aus, daß die Kenntnis und Anwendung der Astrologie für den Arzt unbedingt sehr notwendig sei: H AIA IATPIKÄC TE Kal ÄCTPOAOTIAC TIPÖTNWCIC CTOXACMÖC ECTIN ENTEXNOC" AIO AEI TON ®IAAAHOH AÄNAPA TOYTO TINWCKONTA ÄNGPWTITIINWC KAI ME- TPIOC KAl ECTOXACMENÜC ... TIPONETEIN TA TE IATPIKÄ KAl TÄ ÄCTPONOMIKÄ CYM- TIT@MATA" OYAEC TÄP Emil TH ACTPOAOTIA ECT! TO TITAN EWOAIAZEIN TÄC TIPOTNW- cEeWC... ÜCTEP oYA Em TA TATPIKÄ EcTi TO TIÄN EHOAIAZEIN TÄC TÜN CWMATWN AANOIWCEWC" EICI TÄP TINA Kal lATPIKÄC KPEITTONA AITIA ÄANOIOYNTA HMAC, ÄTTep ÄTNOET Ö IATPÖC, OION TA OYPANIA’ OYTWC OYN Kal TIEPI THN TON ÄCTEPWN KINHCIN eici TINA AlTıA TA AnnoıoYnta. In ganz analoger Weise wird die Reali- tät und Wichtigkeit der Astrologie in dem zweiten Denkmal zu beweisen gesucht, in dem Brief des byzantinischen Kaisers Manuel Komnenos (1143— 1180) gegen Michael Glykas (veröffentlicht von Gumont im Catalogus V ı S. 108—125; ebenda S. 125— 140 der Brief des Glykas). Es ist wichtig, aus der Antwort des letzteren (vgl. bes. S.135 ff.) zu sehen, daß auch der kaiserliche Adept in seiner Ver- teidigung der Astrologie sich unter anderem auf die Ärzte, Hippokrates und Galen, berief (die betreffende Partie im Brief des Manuel Kom- nenos ist leider in den Hss. so gut wie ganz ausgefallen). Man darf als sehr wahrscheinlich annehmen, daß der Kaiser, wie er seine Argu- mente zum Teil Stephanos einfach entnommen hat, so bereits in einer verwandten Vorlage Hippokrates und Galen als Zeugen für die Astro- logie aufgeführt fand. Jedenfalls erscheint es mir immerhin sehr gut denkbar, daß der Verfasser der Pseudo-Galenischen Schrift de deecubitu infirmorum jene angeblichen Hippokrates- und Dioklesfragmente in einem derartigen zur Verteidigung der Astrologie geschriebenen Buche vorfand und ihm einfach entnahm. Sitzungsberichte 1911. 92 1008 - Gesammtsitzung vom 23. November 1911. Adresse an Hrn. GusTAV VON SCHMOLLER zum fünfzig- jährigen Doktorjubiläum am 20. November 1911. Hochverehrter Herr Kollege! Am Tage seines fünfzigjährigen Doktorjubiläums begrüßt die König- lich Preußische Akademie der Wissenschaften auf das herzlichste eines ihrer ältesten und verdientesten Mitglieder. Wird doch der heutigen goldenen Feier der silberne Gedenktag Ihrer fünfundzwanzigjährigen Zugehörigkeit zu unserm Kreise auf dem Fuße folgen. Als Sie am 24. Januar 1837 in die Akademie eintraten, lag hinter dem noch nicht Fünfzigjährigen eine an Arbeit und an Erfolg gleich reiche Vergangenheit. Durch die kaiserliche Botschaft vom 17. No- vember 1881 war im neuen Reiche die Ära sozialer Gesetzgebung eröffnet worden, die herbeizuführen Sie in’Wort und Schrift unab- lässig sich bemüht hatten. Der leitende Gedanke, den Sie in Ihrer »Geschichte des deutschen Kleingewerbes« von 1870 im Gegensatz zu der herrschenden Schulmeinung entwickelt, dann in dem auf Ihre Anregung begründeten »Verein für Sozialpolitik« mit jugendlichem Feuer vertreten hatten, die Betonung der sozialen Aufgaben von Staat und Gesellschaft, der Ruf nach Hilfe für die Hilfsbedürftigen, die wirtschaftlich Schwachen, diese Anschauungen und Forderungen hatten in unser Staatswesen nunmehr Eingang gefunden. Von den gleichen Prämissen aus, die Ihre Stellung zu den sozialpolitischen Fragen der Gegenwart bestimmten, waren Sie an die Betrachtung der historischen Erscheinungen und Abwandlungen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens herangetreten. In der Überzeugung, daß eine historische Wür- digung nicht von abstrakten Voraussetzungen und überlieferten Lehr- meinungen, sondern von der Beobachtung der einzelnen Tatsachen und der jeweiligen Verhältnisse auszugehen habe, hatten Sie Sich ein um- fassendes und peinliches Studium der Quellen zur Pflicht gemacht. So waren Sie in Halle in den unendlichen Schacht der preußischen Verwaltungsgeschichte eingedrungen und hatten dann in Straßburg die Wirtschafts- und Verfassungsgeschichte der alten Reichsstadt aus den Archiven erforscht und in grundlegenden Veröffentlichungen ans Licht gestellt. Adresse an Hrn. Gusrav von ScuwoLzer zum fünfzigjähr. Doetorjubiläum. 1009 Mit dem Rüstzeug der kritischen Forschung ausgestattet, in der Behandlung bedeutender historiographischer Aufgaben erprobt, waren Sie berufen und bereit, über die Grenzen der nationalökonomischen Wissenschaft hinaus, als deren Vertreter Sie zu uns kamen, der Aka- demie auch für die von ihr begonnenen Publikationen zur vaterländi- schen Geschichte Ihren Rat und Ihre Unterstützung zu leihen. Zu- nächst der Kommission für die Herausgabe der »Politischen Korre- ‚spondenz Friedrichs des Großen« beigetreten, wiesen Sie uns alsbald neue Ziele. Der akademischen Publikation der » Acta Borussica« haben Sie die Tür geöffnet und die Wege bereitet, durch Ihre Initiative, durch die erfolgreiche Fürsprache, mit der Sie bei der Staatsregierung die Bereitstellung der erforderlichen Mittel erwirkten, durch die ent- sagungsvolle Freigebigkeit, mit der Sie dem neuen Unternehmen den von Ihnen in jahrzehntelanger Arbeit gesammelten archivalischen Apparat als Ausstattung in die Wiege legten, durch Ihre unausgesetzte un- mittelbare Beteiligung an den Editionsarbeiten. Und so haben Sie in diesen jetzt bereits mehr als zwanzig Bände füllenden » Denkmälern der preußischen Staatsverwaltung im achtzehnten Jahrhundert« Sich selber ein unvergängliches Denkmal gesetzt. Inmitten Ihrer historischen Forschungen, unermüdlich bemüht, Bausteine zusammenzutragen und Einzelgebiete kritisch zu bewältigen und in Besitz zu nehmen, haben Sie als letztes Ziel, um Ihre eignen Worte zu gebrauchen, stets »wissenschaftliche Gesetze und sichere allgemeine Urteile über Bewegungstendenzen« im Auge behalten. In hohem Maße sind Sie dessen teilhaftig geworden, was Theodor Momm- sen Ihnen in seiner Begrüßungsrede als den Wunsch der Akademie aussprach: »daß es Ihnen gelingen möge, über die umfassenden Vor- arbeiten hinaus zu eigentlich systematischem Schaffen durchzudringen .«. An dem Entstehen und Vorwärtsschreiten Ihres Manuskripts zu dem »Grundriß der allgemeinen Volkswirtschaftslehre« haben Sie uns in unsern Sitzungen durch zahlreiche vorgängige Mitteilungen teilnehmen lassen. Sie haben die Genugtuung gehabt, Ihr nicht ohne Bedenken in Angriff genommenes großes Werk mit frischer Kraft zum Ab- schluß zu bringen, dem felieiter audet das bonos dueit ad ex- itus folgen zu lassen und das klassische Buch die weiteste Verbrei- tung gewinnen zu sehen — ein Werk, das der Welt gezeigt hat, wie weit die von Ihnen vertretene Wissenschaft, nicht zum mindesten dank Ihrer Lebensarbeit, seit fünfzig Jahren vorgeschritten ist. Was Sie der Akademie jederzeit waren und bis auf den heutigen Tag sind, würde aber nicht voll zum Ausdruck kommen ohne den Hinweis auf Ihre Beteiligung auch an unseren geschäftlichen Auf- gaben. Sie selber haben es einmal als die Voraussetzung jeder prak- 92* 1010 f Gesammtsitzung vom 23. November 1911. tischen Wirksamkeit bezeichnet, daß man versuchen müsse, für die Summe der individuellen Meinungen eine Mittellinie zu finden. Wie oft haben sie bei unsern Beratungen und Diskussionen durch ein gutes vermittelndes Wort Schwierigkeiten zu heben, Gegensätze auszugleichen gewußt, — so wenig Sie ein scharfes Wort, da wo Sie es für er- forderlich hielten, unterdrückt haben. Sohn der schwäbischen Erde, wie Ihr großer Vorgänger Friedrich List, sind Sie im deutschen Norden ganz bodenständig und heimisch geworden. Daß Ihnen auch die Akademie ein vertrautes Heim wurde, daß ein so erheblicher Teil Ihrer wissenschaftlichen Arbeit seinen Schwerpunkt in der Akademie gefunden hat und den Aufgaben der Akademie zugute gekommen ist, dafür sprechen wir Ihnen am heutigen Tag unsern aufrichtigen Dank aus, zugleich mit den herzlichsten Wünschen für eine lange Fortdauer unserer langen Arbeitsgemeinschaft. Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. SetLER: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. - 1011 Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. Von EpvARD SELER. ! (Vorgetragen ‚am 9. November 1911 [s. oben S. 951.]) Hierzu Taf. VI-XV. mess ist das Land der Ruinen. Nach einer Zusammenstellung, die in neuerer Zeit gemacht worden ist', zählt man auf der Halb- insel nicht weniger als 200 ansehnlichere, mit Wandbekleidungen aus behauenem Stein versehene Bauwerke aus alter Zeit. Von den zahllosen Steinhügeln und künstlichen Steinsetzungen, die über das ganze Land zerstreut sind, gar nicht zu reden. Wenn, entsprechend der einförmigen Natur des Landes, beim ersten Anblick die Ruinen eine gewisse Gleichförmigkeit aufzuweisen scheinen, so ergeben sich bei näherem Zusehen, in bezug auf Material, Bauart und Verzierung, doch so große Unterschiede, daß man sich veranlaßt fühlen kann, auf eine Verschiedenheit der Besiedlung in den verschiedenen Teilen des Landes oder auf eine Folge zeitlich verschiedener Kulturschichten zu schließen. Den schönen, aus Stein gehauenen, an Bildwerk rei- chen Fassaden von Uxmal, Kabah, Labna, in denen die selt- samen Regengottmasken mit der gekrümmten sogenannten Elefanten- nase sich fast zum Teppich zusammenschließen, stehen einerseits die an mexikanische Ornamentik erinnernden und tatsächlich durch sie bestimmten, mit Reliefskulpturen bedeckten Wände und Wand- pfeiler von Chichen Itzä, anderseits die vorwiegend mit Hiero- glyphen im Mayacharakter verzierten Häuser von Xcalumkin im Distrikte Hecelehakan gegenüber. In dem nördlichen Teile der Halb- insel haben wir in Ake gewaltige Säulenhallen, die aus kyklopischen Steinen aufgeführt sind, in Izamal dagegen glatte, mit Stuck be- kleidete Pyramidenwände, an denen aus Stuck gearbeitete Riesen- masken angebracht waren. Im Süden des Landes endlich, in den Territorien Xkanha und lcaiche, tritt uns ein ganz anderer Pyra- midentypus entgegen, mit steil abfallender Hinterwand und einer in ı Zitiert von Apera Ü. Breron, »Man« 1908, Nr. 17, S. 30. 1012 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 9. November. ' Absätzen aufsteigenden Vorderseite, auf der zwischen zwei turmartigen Erhöhungen die Treppe zur Gipfelfläche emporführt. In dem nördlichen Teile der Halbinsel, in dem Städtehben Acan- ceh, sind in jüngster Zeit einige Monumente aufgedeckt worden, die sich zwar im allgemeinen dem Typus Izamal anschließen, aber doch eine Eigenartigkeit der Verzierung aufweisen, die bisher noch an keinem anderen Platze in gleicher oder auch nur ähnlicher Weise angetroffen worden ist. Das Städtehen Acanceh wird in einem alten, aus dem Jahre 1571 stammenden Berichte' als zur Herrschaft Hocabä gehörig angegeben, von dem es 4 Leguas nach Westen liege. Hocaba selber ist von Izamal 4 bis 5 Leguas in gleicher Richtung entfernt. Acan- ceh liegt heute an der schmalspurigen Bahn, die von Merida über Tieul nach Peto führt. Schon im Vorbeifahren fällt einem eine Gruppe hoher Hügel auf, die die Nordseite des Platzes einnehmen, der heute, wie vermutlich schon in alter Zeit, den Mittelpunkt des Ortes bildet. Eine andere ausgedehnte, aber weniger hohe Hügel- gruppe liegt, von den heutigen Häusern und Gärten fast ganz ver- deckt, etwas abseits im Südosten des Platzes. Wie alle alten Monumente, die das Unglück haben, in der Nähe von bewohnten Ortschaften zu liegen, haben auch die Pyramiden von Acanceh Jahrhunderte hindurch, und besonders lebhaft in neuerer Zeit, als Steinbrüche dienen müssen. Aber während diese Arbeit an anderen Plätzen eine einfache Zerstörung, eine Abtragung bis auf den Beton- kern der Monumente bedeutete, hat man hier durch die Abtragung Fassaden aufgedeckt. Auf dem Gipfel der großen Hauptpyramide, die ihre Front nach Süden dem großen Hauptplatze zukehrt, wurde eine Grabkammer freigelegt, in der man Reste eines männlichen und eines weiblichen Skelettes und eine Anzalıl teils mit eingekratzten, teils mit aufgemalten Ornamenten verzierte Tongefäße fand. Und unter- halb dieser Stelle kam die Stuckbekleidung einer alten, in eigentüm- licher Weise gegliederten Stufenpyramide zum Vorschein (Abb. ı und Taf. VI), deren auffälligstes Merkmal zwei aus Stuck gearbeitete Riesen- masken bilden (Abb. 2), die, je eine an jeder Seite des Treppenauf- ganges, in einer Höhe von 8m über dem Boden, das ist etwa zwei Drittel der Höhe der ganzen Pyramide, an der schrägen. Fläche des vierten Pyramidenabsatzes angebracht waren. Diese Masken erinnern durch ihre Größe, die in jeder Richtung 2.80 m beträgt, an die be- kannte, jetzt zerstörte Riesenmaske von Izamal. Mund und Nase sind ! Merc#ıor PAcHeco, Relacion de Hocabä. Relaciones de Yucatan. Vol. 1 (Documentos ineditos de Ultramar, Vol. ır), S. 89. Der Ort wird dort allerdings Ac und nicht Acanceh genannt. Aus den Angaben über Lage und Entfernung geht mit Sicherheit hervor, daß unser Ort gemeint ist. Serer: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. 1013 Abb. ı. Stufenabsätze der Hauptpyramide von Acanceh. Abb. 2. Riesenmaske, von der Vorderseite (Südseite) der Hauptpyramide von Acanceh. herausgefallen oder herausgeschlagen, aber die Augen mit ihreıt Brauen, die von spiral eingerollten, riesigen Hauzähnen eingerahmte Zunge und die großen, runden, 0.60 m im Durchmesser messenden Ohrpflöcke, an denen mit einer Schleife zahnartige, nach außen gekrümmte An- hänger befestigt sind, sind noch vorlıanden. Das Ganze, die Masken, wie die Oberfläche der Pyramidenabsätze, war, wie es scheint, mit roter Farbe bemalt gewesen. Diese bemalte und — in wenigstens eigentümlicher Weise — verzierte Fassade ist aber erst durch Abtra- gung zum Vorschein gekommen; sie war unter einer gegen 6 m dicken Schicht unbehauener Steine verborgen, die dem Monumente, als wir es vor einigen Jahren sahen, das Aussehen eines wüsten Steinhügels gaben. Dieser Tatbestand legt einem zunächst den Gedanken nahe, daß es das auf dem Gipfel der Pyramide ausgehobene Grab war, das die Veranlassung gab, diese ganze Pyramide zu überdecken, daß man gewissermaßen einen riesigen Hügel über dem Grabe des toten Kaziken aufgeschüttet habe. Wir müssen indes auch an einfache Erweiterungs- bauten denken. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir leider keine 1014 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 9. November. Kunde haben, wie das Monument aussah zu der Zeit, als die Spanier ins Land kamen, daß es keineswegs ausgeschlossen erscheint, daß auch die nachträglich überdeckte, und auf diese Weise vergrößerte und erweiterte Pyramide mit einer Stein- oder Stuckbekleidung ver- sehen war, und daß der wüste Steinhügel, wie er noch bis vor wenigen Jahren erschien, auch erst durch Steinraub oder durch natürlichen Verfall entstanden sei. Für die Unbekümmertheit, mit der die Alten ursprünglich kunstvoll verzierte Fassaden zum Zwecke von Erweite- rungsbauten überdeckten, kann ich gerade aus Yucatan eine Anzahl sehr merkwürdiger Belege beibringen. Die Verhältnisse, wie ich sie hier von der Hauptpyramide von Acanceh beschrieben habe, sind erst vor drei Jahren im Fortgange der Abtragungsarbeiten, die an dieser Pyramide vorgenommen wurden, bekannt geworden. Ähnliche, aber noch merkwürdigere Dinge waren schon einige Zeit vorher in der anderen Hügelgruppe zum Vorschein gekommen, die, wie ich oben sagte, etwas abseits von dem Haupt- platze des Städtchens, im Südosten des Platzes, sich befindet. Hier war man bei dem Abtragen des einen der künstlichen Hügel auf mit Stuck ausgekleidete Grabkammern gestoßen und, diesen gegenüber, auf eine nach Norden gekehrte, etwa 12 m lange und 2 m hohe Wand, hinter der wahrscheinlich auch Grabkammern sich verbergen, die aber etwas höher gelegen und durch einen schmalen Gang von der Süd- front der ersterwähnten Grabkammern getrennt ist. Diese Wand ist in ihrer ganzen Ausdehnung mit Stuck bekleidet, und es sind auf ihr, in stark hervortretendem Relief, in zwei übereinanderstehenden, aber ineinandergreifenden Reihen, lebendig aufgefaßte und charakteristisch wiedergegebene Tierfiguren dargestellt, oben und unten von einem schmalen Ornamentbande eingefaßt (s. Taf. VII und das Übersichts- blatt Taf. XV). Die Fassade war, wie die meisten Stuckfassaden der Mayamonumente, bemalt, der Grund mit roter, die Figuren mit ver- schiedener, ihrer Art und ihrer Ausstattung entsprechender Farbe. Diese, von der Hand eines Künstlers entworfene und in bunten Far- ben leuchtende Fassade war aber später mit weißer Tünche über- schmiert und der ganze Raum vor ihr mit Steinen, Erde und Kalk- grus ausgefüllt worden — in derselben Weise, wie die mit den Riesen- masken verzierte Stuckoberfläche der Hauptpyramide unter einer Stein- schüttung begraben worden war. Es ist klar, daß hier auch der pietät- lose Wille eines Spätergeborehen geschaltet hat, denn diese Fassade konnte nicht entworfen und ausgeführt worden sein, um gleich dar nach mit Steinen überschüttet zu werden. Die Fassade von Acanceh, wie sie dort durch die sonst rein zerstörende Tätigkeit der Steinräuber zum Vorschein gekommen ist, SerEr: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. 1015 steht nun in ihrer Art und, was die Behandlung des Materials, die Auswahl, Anordnung und Auffassung der Figuren betrifft, bis jetzt einzig da. Schon die Gliederung der Wand ist eigenartig. In den Steinhäusern der Maya haben wir fast überall einen niedrigen Unter- satz, eine senkrechte Wandfläche und einen von vorspringenden Ge- simsen eingefaßten Fries zu unterscheiden, wobei die Gesimse in der Regel aus einer senkrechten Steinreihe zwischen zwei schräg vor- springenden Steinreihen bestehen. Bei der Stuckfassade von Acanceh handelt es sich, wie es scheint, um die Umkleidung eines Pyramiden- absatzes.. Die Hauptwandfläche tritt hier auch zurück, aber über und unter ihr haben wir nur ein einfach senkrecht vorspringendes Gesims, das gleich der Wandfläche mit Verzierungen in Stuckrelief bedeckt ist. Was nun zunächst die Verzierung dieser Gesimse betrifft, so sehen wir auf dem unteren (s. Taf. VII. ı; Taf. XII. 2; XIV. ı und das Über- sichtsblatt Taf. XV) ein horizontales Band, das durch Bündel von je drei senkrechten Stäben in rechtwinklige Abschnitte, Zellen, gleicher Größe geteilt ist, die je ein Symbol in sich schließen. Wir kennen solche in rechtwinklige, mit Symbolen erfüllte Abschnitte geteilte horizontale Bänder aus den Handschriften und von andern Monumenten. In den Handschriften und auch auf den Monumenten ist es deutlich, daß die die Rechtecke füllenden Symbole astronomischen Charakters sind. Der Planet Venus, das Sonnenzeichen und die Hieroglyphe akbal »Nacht« kommen am häufigsten vor. Förstemann hat deshalb diese horizon- talen Streifen als »Himmelsschilder« bezeichnet. In den Hand- schriften zeigen diese Streifen in der Regel eine etwas unregelmäßige Mannigfaltigkeit von Zeichen. Auf dem untern Gesims unserer Stuck- fassade von Acanceh wechseln ganz regelmäßig eine mit einem Loch in der Mitte versehene und von dort aus durch Einschnitte in vier Abschnitte geteilte Scheibe mit zwei verschlungenen Bändern, die etwas wie ein Auge in sich schließen. Ich möchte auch diesen Sym- bolen astronomischen Charakter beilegen, ohne indes eine genauere Feststellung zu versuchen. In der Dresdener Handschrift und in dem Mayakodex der Bibliotheque Nationale enden diese Himmelsschilder in einen Reptilkopf, der im Verhältnis zur Orientierung des Blattes nor- male Lage hat. Auf einem Reliefe, das die Innenseite der Türöffnung der Nordseite eines der älteren Gebäude des Palastkomplexes von Pa- lenque umzieht, endet das Himmelsschild — das dort, wie der Ver- gleich mit der Holzplatte von Tikal und mit andern Monumenten er- gibt, das Himmelsgewölbe darstellen soll —- auf beiden Seiten in einen Reptilkopf, der aber am Westende als lebender und in normaler Lage, am Östende als toter und in verkehrter Lage mit dem Scheitel nach unten gezeichnet ist. Auf dem Simse, das die Stuckfassade von Acan- 1016 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 9. November. ceh unten abgrenzt, endet der Himmelsschildstreifen an dem Ostende der Wand in einen stilisierten Kopf, in dem Auge, Augenbraue und eine das Gesicht einrahmende Halbscheibe — die wir später bei ver- schiedenen der auf der Hauptwandfläche dargestellten Figuren als eine Art Nackenschmuck wiederfinden werden — deutlich zu erkennen sind, wo aber Rachen und Schnauzenende durch einen der Krümmung des Rachens folgenden Himmelsschildstreifen ersetzt sind, der wahrschein- lich, an der Ecke umbiegend, in einen gleichen Rachenstreifen des untern Gesimses der Ostwand des Gebäudes sich fortsetzte. Dieser Kopf ist an dem Taf. VIII. ı wiedergegebenen Ende, dem OÖstende der nach Norden gerichteten Fassade, ebenfalls in verkehrter Lage, mit dem Scheitel nach unten, dargestellt. Leider ist dies das einzige Ge- simsende, das freigelegt wurde und eine Zeitlang sichtbar war. Heute sind beide Enden zerstört. Eine nachträgliche Feststellung, wie die Verhältnisse am Westende der Fassade lagen, ist nicht mehr möglich. Schwieriger ist es, über die Bedeutung der Zeichen des oben ab- schließenden Gesimses ins klare zu kommen. Unter einer Art Schaum- kante, wie sie in den Handschriften häufig die Oberfläche oder den Rand des Wassers markiert, die aber, wie wir sehen werden, auf diesem Monumente auch zur Veranschaulichung sich kräuselnder feiner Federn verwendet wird, sehen wir (vgl. Taf. VI, X, XII und das Über- sichtsblatt Taf. XV) in kurzen Abständen ein und dasselbe ziemlich rätselhafte Zeichen wiederholt. Wir haben hier an der rechten Seite zunächst dieselbe Kombination, wie an dem — sozusagen — Kopfe an dem ÖOstende des Himmelsstreifens des unteren abschließenden Gesimses. Ein Auge ist deutlich mit seiner Braue und umrahmt von einer Halbscheibe, die wir bei einer Anzahl der auf der Hauptwand- fläche dargestellten Tiere als eine Art fächerförmigen Nackenschmuckes angegeben finden. Nur ist das Auge dort, an dem Ostende des Him- melsstreifens, voll en face, hier gewissermaßen im Profil gezeichnet. Zu dieser Kombination gesellt sich aber in den Symbolen, die in gleich- mäßiger Wiederholung die vordere Fläche des oberen abschließenden Gresimses füllen, auf der linken Seite eine Figur, mit der ich schlechter- dings nichts anfangen kann. Sie sieht wie eine Art Frucht aus, man könnte auch an ein Schneckengehäuse denken; jedenfalls kann ich für sie keine Deutung geben. Gehen wir nun zu den Bildern der eigentlichen Wandfläche über, so haben wir hier wieder, wie bei dem unteren abschließenden Ge- simse, die beiden Enden durch eine besondere Darstellung gekenn- zeichnet. Während auf der Wandfläche selbst die Figuren in zwei, allerdings ineinandergreifenden Horizontalreihen angeordnet sind, war an den beiden Enden je eine große Vogelfigur zu sehen, die die ganze Serer: Die Stuckfassade von’ Acanceh in Yucatan. 1017 Höhe der Wandfläche einnahm. Leib und Kopf scheinen die Ecken selbst gebildet zu haben, während je ein Flügel von gewaltiger Größe und ein krallenbewehrter Fuß auf die Seiten verteilt waren, die an diesen Ecken zusammenstießen. Im Anfange des Jahres 1907, wo ich das Monument zum ersten Male besuchte, war das Ostende noch unter der Steinschüttung vergraben, aber am Westende konnten wir den einen Flügel und den einen Fuß dieses die Ecke einnehmenden Riesen- vogels sehen. Ein paar Monate später wurde auch das Ostende frei- gelegt, und es ist damals die Photographie gemacht worden', nach der die auf dem Übersichtsblatte Taf. XV wiedergegebene Zeichnung des Ostendes der Figurenreihen vervollständigt wurde. Heute ist weder an dem einen noch an dem andern Ende irgendeine Spur dieser mäch- tigen Vogelfiguren zu sehen. Diese merkwürdigen Reste sind längst der Zerstörung anheimgefallen. Die eigentliche Wandfläche ist durch stark hervortretende Leisten in eine untere und eine obere Horizontalreihe von Zellen geteilt, die je eine Tierfigur bergen. Die Zellen alternieren in den beiden Reihen, so daß die untere Reihe deren elf, die obere zehn zählt. Die Figuren der unteren Reihe sind niedriger und auf ihre Zelle beschränkt, da- her in sitzender Positur dargestellt. Die Figuren der oberen Reihe stehen und nehmen außer ihrer Zelle noch ein größeres oder kleine- res Stück des Raumes ein, der zwischen den nacheinanderfolgenden Zellen der unteren Reihe offen gelassen ist. Der freie Raum zwischen den Zellen der oberen Reihe ist überall gleichmäßig durch ein Symbol gefüllt, das Bild einer Opfergabe, einer Schale mit einem Daunenfeder- ball, in dem eine längere Feder steckt. In den Zellen sind, wie ich schon sagte, durchweg Tierfiguren dargestellt — Tierdämonen können wir sagen, denn viele zeigen halb menschliche Bildung. Es sind in der unteren Reihe Tiere der Erde: Nagetiere, Frösche, Schlangen — und ein großes katzenartiges Raub- tier, Jaguar oder Puma. Von dem Jaguar wissen wir ja, daß ihn die alten mexikanischen und mittelamerikanischen Stämme mit der Erde in Verbindung brachten. In der oberen Reihe dagegen sieht man Tiere der Luft, zumeist Vögel, sodann die Fledermaus, den in der luftigen Höhe heimischen Affen und einen mit Flügel und Scheitelfederkamm ausgestatteten Dämon, der aber sonst in mensch- licher Gestalt abgebildet ist. Alle Figuren sind stark herausgearbeitet und müssen sich in der bunten Bemalung, die sie ehemals trugen, scharf von dem rot gemalten ! Veröffentlicht von AperA C. Breron in »Man« 1908, Nr.ı7. Damals war der Leib des Riesenvogels an der Ecke noch erhalten. Zur Zeit als Teoserr Mater seine Aufnahmen machte (vgl. Taf. VIII. 1), war der Leib schon abgebröckelt. 1018 Gesammtsitzung vom 23. Nov@mber 1911. — Mitth. vom 9. November. Grunde abgehoben haben. Was die die Zellen abgrenzenden Leisten betrifft, so ist die äußere zumeist in blauer, die innere Leiste in gelber Farbe gehalten. Doch treten Varianten und Verschiedenheiten auf. Eine Besonderheit der Stuckbearbeitung, die mir sonst bisher von kei- nem andern Bauwerke bekannt ist, besteht darin, daß krauses wolliges Haar und die lockeren, sich sträubenden Federn des Vogelbauches durch eine dicke Stuckmasse wiedergegeben sind, in die tafelförmige, kleine, scharfe Kalksteinstückchen oder Kiesel mit ihrer Schmalseite eingesetzt sind. Von andern Stilbesonderheiten erwähne ich noch die Behandlung der Vogelflügel. Bei diesen ist der ganze Raum vom Bug bis zum Ansatz der Schwungfedern mit einer Zeichnung gefüllt, die an der Stelle, wo die Schwungfedern ansetzen, mit einer runden, in Voluten aufgelösten Linie, einer Art Schaumkante, endet (vgl. Taf. VI. ı. 2, Taf. IX, Taf. XI. 2, XII und das Übersichtsblatt Taf. XV). Diese Zeiehnung entspricht genau der Zeichnung in den Schalen, die den Zwischenraum zwischen den Zellen der oberen Horizontalreihe füllen und die, wie ich oben sagte, einen Daunenfederball darstellt (vgl. Taf.X.ı, Taf. XI, XII und das Übersichtsblatt Taf. XV). Daß das jene Schalen füllende Symbol wirklich einen Daunenfederball vorstellen soll, ergibt sich, außer durch die Behandlung des Randes, insbesondere durch die Volute, die im dem Kern der Zeichnung zu sehen ist und die der Volute zu entsprechen scheint, die in den in ihrer Deutung sicheren Zeichnungen der Daunenfederbälle der mexikanischen Bilder- schriften die Mitte bildet. Eine andere Besonderheit der Relieffiguren unserer Fassade ist das halbkreis- oder halbringförmige Gebilde, das hinter dem Kopfe der Tiere Nr. ı, 3, 5, 13, 15, 17, aber auch hinter dem Kopfe der Schlange Nr. ıı und des Vogels Nr. ı4 angegeben ist und ziemlich gleichartig einen innern mit einer Zackenlinie erfüllten Halbring und eine äußere Zone aufweist, die aus zwei durch radial angeordnete Bänder zusammengehaltenen Halbringen besteht. Ich halte dieses Gebilde für einen fächerartigen Federschmuck, der eigentlich quer am Nacken oder am Hinterkopfe befestigt sein sollte, der aber infolge der Unfähigkeit des Zeiehners, einen Gegenstand perspektivisch wiederzugeben, hinter dem Kopfe angebracht worden ist. Der Zeich- nung dieses Schmuckes könnte die Idee der Sonnenscheibe zugrunde liegen. Ich gehe nun zur Einzelbetrachtung über und beginne mit den Tieren der unteren Reihe. Die Tierfigur Nr. ı hat eine gewisse Parallele in der Nr.ı7. Beide Tiere zeigen als auffälligstes Merkmal ein breites, spiral eingerolltes Ge- bilde, das wie ein Hauzahn aus dem Mundwinkel heraushängt. In dieser Form kommt dieses Gebilde in der Natur nicht vor, aber wir Serer: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. 1019 2 finden es auf den Maya-Monumenten als eines der kennzeichnenden Merkmale einer Tierfigur, die wir wohl unter Frösche und Kröten werden einreihen müssen' und die auf den Monumenten als Hiero- glyphe für den Zeitraum von zwanzig Tagen verwendet wird (vgl. Abb. 3). Das Tier Nr. 17 stimmt auch in andern Merkmalen, insbesondere einem vor der Stirn angebrachten, von einem Punktkreise umrandeten Gebilde mit dem Frosche, der den Zeitraum von zwanzig Tagen veranschau- licht, überein (vgl. Abb. 3. b. c. n. s). Der letztere ist in dem Bilde der Stele D von Copan (Abb. 3.a, rechts) deutlich schwanzlos gezeichnet. Und auch das Tier Nr. ı7 hat keinen Schwanz, sondern nur einen aus den mexikanischen Göttertrachten bekannten (hier in Stufen ausgeschnit- tenen) Schmuck, der von einer am Kreuz befestigten Rosette herabhängt. Bei dem Tiere Nr. ı3, das ich mit dem Eichhörnchen vergleichen zu müssen glaube, sind Kreuzrosette und dieser Behang über der Wurzel eines eichhörnchenartigen Schwanzes angegeben. Das Tier Nr. ı weicht in der Bildung des Auges etwas ab, doch scheint der Unterschied von geringerer Bedeutung zu sein. Das spiral eingerollte, mit Knöpfen und Auswüchsen versehene Band, das von dem Munde der Tierfigur Nr. ı ausgeht, ist Zeichen der Rede oder des Gesanges und soll zweifel- los andeuten, daß dieses Tier durch eine besondere Stimmentwicklung ausgezeichnet ist. Beim Tier Nr.ı7 fehlt dieses Zeichen der Rede, aber bei Nr. 17 sowohl wie bei Nr.ı finden wir hinter dem Kopfe den halbkreisförmigen Nackenfederschmuck, von dem ich oben sprach, an- gegeben. Die Tierfigur Nr. 3 ist ein Nagetier mit langem, buschigem Schwanze, das wir wohl als Eichhörnchen anzusprechen haben. Es hat eine gewisse Parallele mit dem Tiere Nr.ı3, nur daß bei diesem die Nage- zähne nicht deutlich erkennbar sind, da die Zähne teilweise heraus- gebrochen sind. Auch die Figuren Nr. 3 und Nr.ı3 tragen beide den halbkreisförmigen Nackenfederschmuck hinter dem Kopfe. Die Figur Nr. 5 ist zerstört und läßt keinen Versuch der Deutung zu. Den halbkreisförmigen Nackenschmuck scheint auch dieses Tier hinter dem Kopfe getragen zu haben. Auch von der Tierfigur Nr.7 ist zu wenig erhalten und eine Be- stimmung nicht möglich. Sie hat die Stellung einer Karyatide. Figur Nr. 9 ist ein Tier mit kurzer Schnauze, langen Backenhaaren und langem, aber anscheinend nicht stark behaartem Schwanze. Das Tier hat einen eigentümlichen kunstvollen Kopfputz. Der Nackenfederschmuck fehlt. Vor dem Munde sieht man das Zeichen der Rede oder des Gesanges. ı Vgl. Server, Die Tierbilder der mexikanischen und der Maya-Handschriften. Zeitschrift für Ethnologie Bd. 42 (1910), S. 85. 1020 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 9. November. Abb. 3. Copan, Stele Altar Stele D, 4, Rückseite. nördliche Schmalseite. nördliche Schmalseite. Nordseite. Rückseite. Rückseite. Rückseite. Ostseite. Westseite. Ostseite. Ostseite. Rückseite, Zahlausdrücke, mit der Hieroglyphe uinal (= 20 Tage) gebildet. ‘ o Copan, Altar K. p „ Stele J, Ostseite. q » » J,. Westseite. r » DE s Tikal. Cedrelaholzplatte. t Nephritplatte des Leidener Museums. u Copan, Stele I. v » Altar Q. ww » Altar Q. x Dresdener Maya-Handschrift 6ra, 69a. % » 6ıb, 69h. 2 » » v 52a, SELER: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. 1021 Figur Nr. ı 1 ist eine Schlange. Auf dem Schnauzenende sieht man einen Schmuck, den man in mexikanischen Bilderschriften vielfach auf dem Schnauzenende der Schlangen angegeben findet und der dort mit den Farben und in der Art der Hieroglyphe chalchiuitl »Jadeit, grüner Edelstein« gemalt und gezeichnet ist, weil die Schlange das Abbild des Wassers ist. Der halbkreisförmige Nackenfederschmuck, den wir schon bei verschiedenen der bisher besprochenen Tiere fanden, ist auch hinter dem Nacken dieser Schlange, und zwar fast frei, angebracht. An dem Leibe der Schlange ist die Bauchschilderreihe deutlich. Der Rückenteil ist mit Figuren (Flecken) von der Gestalt des Feuerschmetterlings ge- zeichnet. An dem hintern Teile des Leibes ist mit einer Schleife ein an der einen Seite ausgebuchtetes, an der Spitze umgebogenes und dort einen Anhänger tragendes Gebilde befestigt, für das ich keine bestimmte Deu- tung zu geben wage. An dem Schwanzende sieht man nur eine einzige Klapper mit ein paar schellenartigen Anhängern. Über die Figur Nr. 13 habe ich oben bei der Nr. 3 schon gesprochen. Figur Nr. 15 ist eine große Katze, Jaguar oder Puma, durch die gewaltigen Zähne des weitgeöffneten Rachens, das kurze, runde Ohr, die mit langen Krallen bewaffneten Pranken und den langen, nur an der Spitze mit etwas längerem Haar versehenen Schwanz vorzüglich gekenn- zeichnet. Das Tier trägt einen Fransenhalsring, von dem ein dreiteiliges Gebilde herabhängt. Ein ähnliches dreiteiliges Gebilde hängt auf.der aus- gestrecekten Zunge. Der halbkreisförmige Nackenfederschmuck ist auch bei diesem Raubtiere hinter dem Kopfe angegeben. Die Räuber- oder Krieger- natur des Tieres ist durch den abgeschnittenen Menschenkopf veranschau- licht, der vor ihm auf dem Boden liegt. Über die Figur Nr. ı7 habe ich schon bei der Nr. ı gesprochen. Figur Nr. 19 möchte man der Mundbildung nach für ein kleines Nagetier ansehen, doch sind die Zähne nicht deutlich. Auf’dem Scheitel ist ein dicker Haarschopf angegeben, wie wir ihn in der oberen Reihe bei der Fledermaus sehen. Der halbkreisförmige Nackenfederschmuck fehlt. Auffällig ist eine Zeichnung auf dem Bauche, die wie mit vier Schnitten gemacht ist. Figur Nr. 21 ist leider wieder stark zerstört. Offenbar war eine Klapperschlange dargestellt. Die Klappern am Schwanzende sind gut erhalten und deren drei deutlich sichtbar, die letzte trägt auch wieder ein paar Anhänger gleich der einzigen Klapper der Schlange Nr. ıı. Der Leib der Schlange Nr. 21 aber scheint nicht einfach gestreckt, sondern gedreht zu sein, da die Bauchschilder an dem Schwanzende an der einen, nahe dem Kopfe an der andern Seite des Leibes sichtbar werden. Die Schlange trug einen Halsschmuck ähnlich dem, den wir bei dem Puma Nr. 15 angetroffen haben. 1022 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth, vom 9. November. In der obern Reihe sind, wie ich schon sagte, zumeist Vögel dar- gestellt. Der erste in der Reihe, vom Ostende aus gerechnet, dem ich in der Abbildung die Ziffer 2 gegeben habe, scheint en face gezeichnet gewesen zu sein. Es sind aber nur die Spitzen der Schwungfedern, ein von langen Federn gebildeter Schwanz und die beiden Füße noch er- halten. Die Krallen ruhen auf einem dreiteiligen Gebilde ähnlich dem, das wir von dem Halsbande des Pumas herunterhängen sahen, und das auch über der ausgestreckten Zunge des Pumas hängt. Bei der zweiten Figur, Nr. 4, sind Kopf und Hals ebenfalls zer- stört. Von den Flügeln ist der eine nach oben gerichtet, der andere hängt nach unten. Auf den Beinen oberhalb der Füße und auf dem Bauche ist eine dichte Befiederung aus lockern Federn angedeutet. Diese Befiederung und die beiden Füße sind allerdings vollständig nur auf der von uns im Jahre 1907 aufgenommenen Photographie (Taf. IX) zu sehen. Die dritte Figur, Nr. 6, ist ganz zerstört. Die vierte, Nr. 8, ist ein prächtig modellierter Fledermaus- dämon. Die Flughaut, das aufgerichtete Nasenblatt, die kleinen spitzen Zähne und die von der Backe herunterhängenden langen Haare charakterisieren das Tier *gut genug. Am Ende der Flughaut treten drei Krallen heraus. Auf der Flughaut ist eine dicke Aderung, eine Art Netzzeichnung, angegeben und daneben zweimal die Hieroglyphe des Abendsterns. Der Dämon trägt einen großen Öhrpflock mit rundem Gehänge und ist als Mann, mit der Schambinde der Männer bekleidet, dargestellt. Vor dem Munde sieht man ein sich gabelndes Gebilde, das aber nicht das Zeichen der Rede ist. Die folgende Figur der oberen Reihe, Nr. ı0, ist ein Vogel mit kurzem, kräftigem, stark gekrümmtem Schnabel, langem Federbarte und langem Schwanzende, das dem des Vogels Nr. 2 gleicht. Ich möchte an den Arara denken. Das Tier hat einen eigenartigen Kopfschmuck, den ich aber aus der Kopfbildung des Araras nicht erklären kann. Darauf ruht auf dem Schnabel ein Gebilde, das an das Zeichen der Rede oder des Gesanges erinnert, aber viel kürzer ist. Die Flügel stimmen mit der Flügelzeichnung der andern auf dieser Fassade dargestellten Vögel nicht ganz überein. Es scheinen hier statt der Daunenfedern kurze, steife Federn am Buge angedeutet zu sein. Die Füße ruhen auf demselben dreiteiligen Gebilde, das ich schon bei der ersten Figur dieser Reihe, dem Vogel Nr. 2, er- wähnt habe. Die sechste Figur der oberen Reihe, Nr. ı2, ist ein Dämon, der die Schambinde der Männer, einen breiten, steifen, mit Schellen be- setzten Gürtel und auch ein Knieband mit Schellenbehang an dem Serer: Die Stuckfassade ’von Acanceh in Yucatan. 1023 einen Beine trägt, also offenbar in Tanztracht dargestellt ist. In der Hand hält er eine Räucherwerktasche und mit den Zähnen hat er einen jungen, mit langem Narbenbüschel versehenen Maiskolben gepackt. Ein am Rücken befestigter künstlicher Flügel und ein auf- rechter, steifer, nach vorn gerichteter Federkamm auf dem Scheitel lassen erkennen, daß hier der junge Gott der Zeugung und der Vegetation, der Gott des jungen Maises, der der Herr der Tänze und der Gesänge ist — Xochipilli, der »Blumenprinz«, wie ihn die Mexikaner nannten —, dargestellt sein soll. Denn dessen besonderes Kennzeichen auch bei den Mexikanern ist, daß er in der Gestalt des Quetzalecoxcoxtli erscheint, des durch einen hohen Federkamm ausgezeichneten Waldhuhns der Tierra caliente, des Vogels, der in der Morgenfrühe singt. Die siebente Figur der oberen Reihe, Nr. 14, ist ein Vogel mit langem, an der Spitze gekrümmtem Schnabel, der eine dieke, lockere Befiederung am Bauche hat. Man könnte an den Pelikan denken, der ja in der Tat auf der Mitte der Brust vollständig zerschlissene Federn hat. Vor dem Munde hat dieser Vogel wieder das Zeichen der Rede oder des Gesanges, und er ist das einzige Tier der oberen Reihe, das, gleich der Mehrzahl der Tiere der unteren Reihe, mit dem halbkreisförmigen Naekenschmucke hinter dem Kopfe gezeichnet ist. Die achte Figur, Nr. 16, ist ein von oben herabfliegender Vogel, bei dem leider wieder Kopf und Hals fast ganz zerstört sind: doch läßt sich gerade noch erkennen, daß der Schnabel gekrümmt war, und daß auf dem Scheitel ein kurzer Kamm aus rundlichen Federn angegeben war. Diese Bildung erinnert sehr an einen Vogel, der in den mexikanischen Bilderschriften astronomischen und astrologischen Inhalts zur Opferschale herabfliegend dargestellt ist, der himmlische Vogel, der das Blut des Opfers trinkt. Vor dem Schnabel auch dieses Vogels, Nr. 16, ist wieder das Zeichen der Rede oder des Gesanges zu sehen. Der in der nächsten Zelle folgende Vogel, Nr. ı8, ist ebenfalls in lebhafter, aber eher nach oben gerichteter Bewegung dargestellt. Kopf und Hals sind zerstört. Auf dem Bauche ist eine dichte, lockere Be- fiederung angedeutet: aber das hervorragendste Kennzeichen ist, daß sowohl Schwung- wie Sehwanzfedern lang und biegsam, wallend, ge- zeichnet sind. Das ist mir ein Beweis, daß diese Figur den Haupt- schmuckvogel der Mexikaner, den Quetzalvogel, vorstellen soll. Die letzte Figur der oberen Reihe, Nr. 20, ist der Affe, das Tier, das hoch oben in den Wipfeln der Bäume sein Leben führt. Das stark prognathe Gesicht, die abgestumpfte Schnauze und die be- sondere Art der Mundbildung mit dem etwas vorgeschobenen Unter- Sitzungsberichte 1911. 95 1024 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 9. November. kiefer sind vorzüglich wiedergegeben. Und wie das Tier mit den langen, dünnen Armen und den langen, schmalen Händen von oben herunterlangt, glaubt man den Klammeraffen, den Ateles, lebendig vor sich zu sehen. Der Affe ist in hervorragendem Maße ein mytho- logisches Tier, und so darf. es uns nieht wundernehmen, daß der Affe auch hier in besonderer Ausstattung erscheint. Er trägt auf der Stirn eine Maske, ein menschliches, von einem Kranze von Haar- oder Woll- büscheln umrahmtes Gesicht, von dem nach den Seiten federartige Gebilde ausstrahlen und das von vier aufrechten Stäben, über deren Bedeutung ich mich nicht bestimmt aussprechen mag, überragt ist. Auch der Affe ist als männliches Wesen, mit der Schambinde der Männer bekleidet, dargestellt. Der obere Teil dieser Zelle war leider zu der Zeit, wo ich diese Figuren zeichnete, schon ziemlich zerstört, so daß die unteren Extremitäten, der hintere Teil des Leibes und der Schwanz nieht mehr recht deutlich waren. Hinter der hinteren Wöl- bung des Gürtels war ein besonderes Gebilde angegeben, das dem von der Kreuzrosette herabhängenden Schmucke, von dem ich bei dem Tiere Nr. ı7 sprach, zu entsprechen scheint. Was nun diese Bilder in ihrer Gesamtheit bedeuten, ist bei dem Fehlen jeglicher lokaler Tradition und der allgemeinen Spärlichkeit der Nachrichten über diese ganzen Gegenden schwer zu sagen. Viel- leicht würde man eher zu einer Bestimmung gelangen, wenn man wüßte, was auf den anderen Viereckseiten, die meiner Überzeugung nach ursprünglich vorhanden waren, gestanden hat. Die mexikanische Regierung verbietet die archäologische Arbeit oder knüpft sie wenig- stens an erschwerende Bedingungen. Sie kann aber nicht verhindern, daß Einheimische, sogar lokale Behörden, für private oder öffentliche Zwecke die Denkmale abtragen und zerstören. Hier in Acanceh haben weder die Regierung, noch die Behörden, noch insbesondere der mit dem Denkmalschutze in Yucatan betraute Landeseingeborene sich um eine sorgsame Freilegung und Konservierung des Monumentes bemüht. Umgekehrt hat man zugegeben, daß an dieser Stelle mit dem Abbau von Steinen fortgefahren wurde. Ja, es ist sogar ein beschleunigtes Tempo darin eingeschlagen worden; denn für die Her- richtung des Hauptplatzes des Städtehens, die für die Centennarfeier des vorigen Jahres befohlen wurde, brauchte man mehr Steine, als sonst im gewöhnlichen Laufe der Dinge verbraucht wurden. So sind von der Fassade nieht nur an den beiden Enden bedeutende Stücke zerstört worden, sondern auch mitten in der Fassade ist ein Stück eingebrochen, und die Zeit wird nicht mehr fern sein, wo dieses ganze merkwürdige und künstlerisch bedeutsame Monument von dem Erdboden verschwunden sein wird. Glücklicherweise haben wir jetzt, Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1911. Taf. V1. CAc. SELER phot. ıgıı. Die Hauptpyramide von Acanceh nach ihrer Aufdeckung. SELER: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1911. Taf. VII Cäc. SerEr phot. ıgır. ı. Östliche Hälfte der Fassade. Cäc. Serer phot. ıgrı. 2. Westliche Hälfte der Fassade. SELER: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. * Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1911. Taf. VIll. TEOBERT Marer phot. 1908. ı. Ostende der Fassade und Tierfigur 1. Teoserr Mater phot. 1908. 2. Tierfiguren 2—4. SELER: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. NEE" Tea ja RESTE SS BE Da Rh R ie A Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1911. Taf. IX. CAc. SELEr phot. 1907. Tierfigur 4 (Vogel). SELER: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1911. Taf. X. Teoserr MALER phot. 1908. Taulierteureneo- 10, Teogert Maren phot. 1908. 2. Tierfiguren 10— 14. SELER: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. a a N Re n Er Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1911. Taf. X1. Cäc. Serer phot. 1907. Tierfigur 8. Der Fledermausdämon. SeLer: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. vor, DZ Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1911. Taf. X1. TroBErT MALER phot. 1908. ı. Tierfiguren 12 — 16. Tsogert Mater phot. 1908. 2. Tierfiguren 15— 17. SELER: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. Taf. XIII. Cäc. SELEr phot. 1907. Tierfiguren 14 und ı5 (der Puma). SELER: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1911. Taf. XIV. TEoBERT MALER phot. 1908. ı. Tierfiguren 17— 19. Cäc. SErer phot. 1907. 2. Rest des westlichen Endes der Fassade. Tierfiguren 20. 21 (Affe und Klapperschlange). SELER: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan, ee Eee En er] ; 2 n u N Sitzungsber. d Berl. Akad. d. Wiss. 1911. 5 Taf. XV. d .— - U j ar - SI IE —S vE = Se Ne G I 7 % ZU „ MM ud I a Q Su LH SS ang DS Serer: Die Stuekfassade von Acanceh in Yucatan. Serer: Die Stuckfassade von Acanceh in Yucatan. 1025 durch Teogert MArer und andere, schöne Photographien erhalten, die das Andenken an dieses Monument nicht vergehen lassen werden. Und Apzıa Ö. Breron, die eifrige und unermüdliche Forscherin, die in mühsamer Arbeit die prächtigen Fresken in dem Tempel der Jaguare und der Schilde in Chiehen Itza in Lebensgröße und mit ihren natür- lichen Farben kopiert hat, hat im Jahre 1907 noch ein paar Monate darangewandt, die Stuckfassade von Acanceh in Farben und in Natur- größe zu kopieren. Es wäre sehr zu wünschen, daß es der Forscherin _ ermöglicht würde, das eine und das andere dieser Gemälde in passen- der und würdiger Form zu publizieren. Sys 1026 Gesammtsitzune vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. Von EpvArp MEYER. (Vorgetragen am 26. Oktober 1911 |s. oben S. 875).) 1. Die Geldrechnung. Dr zahlreichen Geldangaben der Papyri von Elephantine haben große Schwierigkeiten gemacht, die erst zum Teil gelöst sind. Neben dem altbekannten Segel steht durchweg eine größere Einheit, zuerst %2> ge- lesen, bis man erkannte, daß hier das aus einem persischen Gewicht be- kannte Wort karsa (susisch kursa) vorliege, also ®%>2 zu lesen sei. Der Segel zerfällt wieder in kleinere, durch die Abkürzung oder 7 bezeichnete Teile und weiter in 7>7 Challür, ein auch aus Baby- lonien und Assyrien bekanntes kleines Gewicht, »Loth«. Schon Cowrery erkannte (p. 21) aus einer Bereehnung im Pap. G, daß der Kars den Wert von 10 Segeln hat, und Linzsarskı hat durch Nach- weis einer Korrektur in der Rechnung diese Annahme als richtig er- wiesen'. Dadurch, daß in einer unten zu besprechenden Formel Kars mit 7229 »Zehnerstück« wechselt, wird das noch weiter bestätigt. Für die Unterabteilung ist die als Drachme gedeutete Lesung 7 sachlich ! Ephemeris für semit. Epigraphik Ill S.1ı30, wo Cowrrys Lesung und Inter- pretation der Urkunde auf Grund des Originals berichtigt ist. Die Rechnung über die Mitgift, die Miptachjah, Tochter des Machsejah, dem Aslıör mitbringt, zählt in 2.6ff. auf: ı Kars 2 Segel 2 8» — 8 = 7 —,: Ar a = I 2r ur, ®) == — 2r zusammen (Z.14) 6 Kars ı Segel 20 ('hallur Die Zahl der Segel ist, wie Livzrarskı erkannt hat, in der Summe nachträglich in 5 korrigiert, da der Betrag der in Z.15 aufgezählten Gegenstände noch hinzugefügt ist. Die Summe der Posten ist 3 Kars 30 Segel 6 r. Also sind 30 Segel = 3 Kar& und Oas—ı Segel 2o Challur. m r, ... . . 17 my E. Mever: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1027 ausgeschlossen; für 7 hat schon Cowrer die Deutung 927 » Viertel« vor- geschlagen, und dies Wort findet sich ausgeschrieben als Unterabtei- lung eines Segels auf einem Ostrakon aus griechischer Zeit!. Danach kann diese Lesung wohl als sicher betrachtet werden; und alsdann kann das » Viertel« nur '/, Segel sein und würde nach der Summierung in dem Papyrus, wo 6 Viertel = ı Segel 20 Challur sind, ı0 Challur 'entsprechen; der Segel zerfällt mithin in 40 Challur”. Als völlig sicher kann das letztere allerdings nicht betrachtet werden, da die Lesung »20 Challur« im Papyrus nicht ganz sicher ist und überdies diese Zahl auch durch die Korrektur beeinflußt sein könnte. Dagegen wird die Deutung von ” als eine Abkürzung für »ein Viertel« noch durch eine weitere Urkunde bestätigt, bei Sacnau, Taf. 2 ı und 22. Es sind Bruchstücke einer Rechnung über Ausgaben für das Heer, und zwar, wie die Summierungen in col. 3 zeigen, von Natural- lieferungen (s. u. S. 1044). In col. ı sind zahlreiche Namen aufgezeichnet, vor denen jedesmal ® und hinter denen ı xö steht. Letzteres kann un- ! Aus Edfu. publiziert von Lipzrarskr, Ephemeris II 243 ff. und Sacnav, Taf. 62 (Text Nr.75). Es ist eine Liste von Zahlungen an Leute mit gr nl ägyptischen. jüdischen Namen; darunter finden sich mehrfach Posten wie 111 37 11m v [in col.1,12 ist mit Linzearskı Ill 7727 I», in col. 2,8 ı52% Ir zu lesen]. = hat re richtig; als 72 — Obolos gedeutet. Dann ist » Segel hier die aramäische Bezeichnung der APAXMH. und diese zerfällt in 6 ösonol zu 4 Vierteln; ein Viertel ist, wie Livpzsarskı richtig erkannt hat, gleich 2 xaAakol ptolemäischen Geldes. Natürlich können wir aus diesen Werten der Ptolemäerzeit für die Werte der Perserzeit so wenig etwas ent- nehmen wie etwa aus dem Wert der deutschen Mark und ihrer Pfennige für den Wert der vor Einführung der Reichsmünze in den verschiedenen deutschen Staaten existierenden Nominale gleichen Namens. Aber die Namen hab sich erhalten, wenn auch ihr Wert sich seändert hatte, und so dürfen wir wohl auch das - der Perserzeit sprachlich mit dem >=» der Ptolemäerzeit identifizieren und als »Viertel« erklären. — Auch auf einem anderen Ostrakon aus Edfu (Sıcnau, Taf. 68, 2) finden sich in Z. ı und 4 dieselben Bezeichnungen, daneben in Z.3 »3 Talente (72>)«: in den Bruch- stücken einer Rechnung über Lieferungen an das Heer (s. u. S. 1044) bei Sacnauv, Taf. 22, col.3, 6 und 9 7, d.i. vielleicht Challur, als Unterabteilung von >, das nach Taf. 25,7 ein Teil des Ardab (APTABH) ist. ® Livzuarskı, Ephemeris Ill 75 und 130, setzt den -, den er srs2> liest und als »Viererstück« erklärt, gleich */; Segel. Die Teilung des »heiligen Segels« in 20 Gera, die sich bei Ezechiel 45. 12 und im Priesterkodex (Exod. 30. 15. Lev. 27. 25, Num. 3: 47- 18, 16) bei den Vorschriften über die Kopfsteuer findet, überträgt er auf den Segel der Texte von Elephantine und nimmt au, das Viererstück habe aus 4 Gera — 20 ('hallur bestanden. So kommt er für den Segel auf 1oo Challur. Aber die Urkunden von Elephantine rechnen, wie durchweg ausdrücklich angegeben wird. nach »Königsgewicht«, während der heilige Segel der Juden (*/so der Mine, wie Ezechiel nach dem korrekten Text in LXX ausdrücklich angibt) ein total anderes Gewicht repräsentiert, nämlich 14.55 g nach phönikischem Fuß. Mit der Summierung in Pap. G verträgt sich Livzearskıs Rechnung allerdings [der Anstoß, daß hier nicht mehr nach =, sondern nach Challur gerechnet wird, bleibt in jedem Falle der gleiche]; aber sie ist auch an sich schon sehr gekünstelt, und von einer Fünftelung findet sich in der per- sischen Geldrechnung sonst keine Spur. 1028 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. möglich ein Maß sein'; sollte es etwa — hebr. ni? »Schaf« sein, so dal hier die Fleischrationen verzeichnet. sind, die die Mannschaften er- hielten”? Hinter zwei Namen, in Z.7 und 16, steht nun ı 9 ınz, das wäre dann »ein Schaf und zwei Viertel«:; diese beiden Leute, die am rechten Rande durch ein vorgesetztes > noch besonders bezeichnet sind, haben also anderthalb Rationen erhalten; daß zahlreiche andere zwei- einhalb Rationen erhielten, werden wir sogleich sehen. Daß nun, was immer x® bedeuten möge, 7 das Viertel der vor- angehenden Einheit bezeichnet, läßt sich nachweisen. Denn am Schluß der Aufzählung folgt in col. 2 Z. 8ff., nach einem Zwischenraum, die größtenteils erhaltene Summierung, deren Lücken sich leicht ergänzen lassen: 23 1111933 05 5[3 > [Ro ını mw TBL... 13 805 ınd MD 113 [02 1111 0333 80[D....] ®® m >53 wel: .. NnpD >> Sı 8 Insgesamt 54 Seelen, darin: ....] für den einzelnen 18’ 2’R, macht 3 ® Seelen] 22, für den einzelnen ı Ss’, macht 228 30 Seelen, für den einzelnen ...S’ .., [macht] 75 5’ Die gesamte Ausgabe |...] 24 TOOESEE- 5 Also in Z.ı wird die Zahl der Empfänger, in Z. 6 die der Aus- = gaben angegeben, dazwischen werden die Summen der Einzelposten nach der Zahl des von jeder Kategorie erhaltenen Betrages berechnet; danach ist klar, daß > in sv, wie man es auch grammatisch erklären möge, das Ergebnis dieser Rechnung bezeichnen muß. Wenn nun die Gesamtsumme 100 $’ beträgt und die beiden letzten Einzelposten 22 und 75 sind, ist klar, daß der erste Posten nur 3 S’ sein kann, und ! An das babylonische Se’u (»Getreidekorn«), das Sacnau vergleicht, ist nicht zu denken, da dasselbe ein Gewicht von !/ıso Segel ist. (Getreide wird in den Papyri durchweg nach Artaben gemessen; ein Flüssigkeitsmaß kann sv» auch nicht sein. ® Das » zu Anfang weiß auch ich nicht zu erklären; ebensowenig das 7, das am Ende von 1,6 und 2, ı hinter ı sv steht. ® Sacnau hat 4 gelesen, und auf den ersten Blick sieht es in der Tat so aus, als ob das dastände. Aber eine genaue Untersuchung des Originals, die ich zusammen mit den HH. Isscnher, ScuÄrer und Scnusarı vorgenommen habe, ließ deutlich er- kennen, daß die Zeichenreste, die Sacnav als den ersten Strich der 4 gelesen hat, keinenfalls ı sind, dagesen sehr wohl Reste des zerstörten s von sw sein können. ' Einhundert wird auch Taf. 15,7 durch das Zahlzeichen für roo mit vorher- gehender | geschrieben, analog den Schreibungen von 400 und 700 in Taf. 22, col. 3. E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1029 die Nachprüfung hat diese Lesung bestätigt (s. S.1028 Anm.3). Weiter muß, wenn die Gesamtsumme der Seelen 54 ist und die beiden letzten Posten 22 und 30, der erste 2 gewesen sein. Wenn also von diesen (es sind eben die beiden in col. ı erhaltenen Namen) jeder ı S’ 2 r erhält und die Summe 3 ist, so ist 2r — '!/, $’, r also auch hier das » Viertel « —- gleichviel ob es sich um ein Schaf oder was sonst handeln mag. Im dritten Posten hat jeder 75/30 5° = 2!/» $’ (also vielleicht 2 ganze Schafe und 2 Viertel) erhalten; in die Lücke ist also ı 7 ı 88 einzu- setzen. Danach ist die (resamtrechnung: F 2 Seelen, für jeden ı9 2r= 3% 22 » » » I0S% =, 30 » ” » 2 Ss” 2 = 75 S” 2 54 Seelen 1008. Mithin dürfen wir auch bei der Geldreehnung 7 als das Viertel der vorhergehenden Einheit betrachten und erhalten somit: 1 KEiRS IW0) Segel == 40 Viertel (R) = 400 Challur. Nur der letzte Posten ist, wie schon gesagt, nicht ganz sicher, wird aber auch durch die dann vorhandene Geschlossenheit des Systems empfohlen. Über die Frage nach dem Wert dieser Nominale besteht seltsamer- weise große Unsicherheit und Meinungsverschiedenheit. Man hat ägyp- tische, griechische, phönikische Werte herangezogen, Drachmen und Tetradrachmen in ihnen gesucht usw. Und doch sollte es klar sein, daß es sich hier, bei Urkunden aus der Perserzeit, nur um persische Geldwerte handeln kann, auch wenn nicht fast ausnahmslos ausdrück- lich »in den Steinen [d. i. «ewichten] des Königs« (einmal K ıı statt dessen »in dem Gewicht des Königs«) dabei stände, ein Ausdruck, der doch gar keinen Zweifel aufkommen lassen kann'. Nun kennen wir das persische Münzsystem so genau wie wenig andere. Es besteht bekanntlich aus einem Goldsegel, dem Dareikos, im Gewicht von 8.4 8 (= 23.44 m), und einem Silbersegel von 5.6 g (= 1.17 m nach dem damaligen Kurswert des Silbers), der ?/; des Goldsegels wiegt und schlechthin Segel genannt wird’; nach dem Ver- ! Analog heißt es in dem Erlaß über die Lieferungen für das Schiff 8, 21 (s. u. S. 1037), daß sie »in dem Gewicht Persiens« geleistet werden sollen. 2 Von den Griechen meist Ciraoc MHaıköc, d.i. »persischer Siglos« genannt, zum Unterschiede von anderen Segeln, wie dem phönikischen (identisch mit dem »heiligen Segel« der Juden) von 14.55 g. Woher die in den modernen Untersuchungen über die Währung der Papyri von Elephantine mehrfach vorkommende Behauptung stammt, es habe daneben einen »schweren persischen Segel« von ı1.2 & gegeben, weiß ich nicht; ein solcher »persischer schwerer Segel« existiert überhaupt nicht. 1030 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. hältnis von Gold zu Silber = 13"/;:1, auf dem die Ansetzung der beiden zog), 3x 20 Es kann gar keine Frage sein, daß der Segel der Papyri eben- dieser persische Segel von 5.6 g ist, das Viertel also 1.4 g, der Kars 56 g Silber. Die Erklärung für diesen Wert des Kars ist leicht zu finden. Wir besitzen, wie schon erwähnt, ein persisches Königsgewicht aus Diorit in Gestalt einer Pyramide mit dem Namen des Darius und der Wertangabe »2 Kars«, was im babylonischen Text durch »!/; Mine« ersetzt ist‘. Das Gewicht beträgt gegenwärtig 166.724 g. Da es wohl- erhalten und mithin nur wenig abgenutzt ist, ergibt sich daraus für den Kar$ ein Gewicht von rund 84 g, d.i. das Normalgewicht von ıo Golddareiken (10 Goldsegeln); das ist zugleich !/s der bekannten babylonischen Mine von 504 g. Da in unseren Texten aber nicht nach Gold, sondern nach Silber gerechnet wird — vor allen Geldangaben, auch wenn sie in Kar$ gemacht sind, steht durchweg das Wort »03 »Silber« —, kann dies Goldgewicht nicht in Betracht kommen, sondern Kars ist offenbar der allgemeine Name für 10 Segel und wird in diesem Sinne auch für das Silbergewicht und das darauf beruhende Silbergeld verwandt. In Silber ist mithin ı Kar$ — 10 Segel = 56 @. Münzgewichte beruht, ist ı Dareikos — 20 Segel ( Nun steht in den Schuldurkunden nach der Angabe der Summen Silbergeldes, um die es sich handelt (5 Kars, 10 Kars, 20 Kars Silber, ı Kars 2 Segel, 6 Segel u.ä.), regelmäßig noch ein Zusatz, in dem die Wörter srm2y> 119 903 oder, das letzte Wort mit dem Zahlzeichen ge- schrieben, >> 117 502 »Silber 2R auf den Zehner« oder »Silber 2R auf 10« vorkommen: statt dessen steht in drei Urkunden” ı w%>> ıı 7 903 »Silber 2R auf ı Kar$«. Dadureh wird bestätigt, daß ı Kars das »Zehnerstück«, d. i. 10 Segel, ist. Die weitere Erklärung dieser Formel aber hat große Schwierigkeiten und seltsame Irrgänge erzeugt. Statt davon auszugehen, daß es sich hier um die wohlbekannte persische Geldwährung handeln muß, hat man der Phantasie freien Spielraum gelassen. Cowrey denkt an die Beimischung von Kupfer, andere an ein Agio, als ob ein solches bei einer in Silber ausgestellten Schuld, ! Text der Inschrift bei Weisswaen, Keilinschriften der Achämeniden S. 104 [. und in den sonstigen Publikationen. Über das Gewicht s. Weisssach ZDMG 61, 402, dessen Folgerungen aber voreilig sind. 2 Cowrer Hıs. J 15£. und bei Sıcuau Taf. 33, 3. Hier liest der Herausgeber zweilelnd ıw>> It 902; aber der erste Strich ist sicher kein ı, sondern offenbar auch hier ein allerdings sehr füchtig geschriebenes ». Die zu zahlende Summe, hinter der der Zusatz steht, beträgt 6 Segel; der Zusatz steht also nieht nur bei Geldangaben in Kars, wie Cowrey annahm. E. Mever: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1031 die in Silber gezahlt wird, denkbar wäre', oder an den Zuschlag, den der König bei Zahlungen erheben mochte, als ob dieser bei einem Geldgeschäft zwischen zwei Privatleuten vorkommen könnte. Dabei hat man den sprachlichen Zusammenhang außer acht gelassen, der deutlich in eine ganz andere Richtung weist. Die Formel steht keines- wegs isoliert für sich da, sondern ist sprachlich und sachlich eng zu- sammengehörig mit den Worten »in den Gewichtsteinen des Königs«; letztere fehlen bei der Angabe (der zu zahlenden Summe niemals’ — es wird eben vollwichtige Zahlung ausgemacht, die mit den geeichten Steingewichten des königlichen, d.i. des Reichsgewichts, abgewogen wird’ — , während der Zusatz »Silber 2 r auf den Zehner (oder ı Kars)« nach Belieben folgen! oder vorangehen’ oder auch wegbleiben® kann. Das beweist, daß auf (len Zusatz wenig ankam, daß er nur eine nähere Bestimmung des Königsgewichts gibt, die selbstverständlich ist und daher auch fortgelassen werden kann. Wir haben zu übersetzen: »ich werde dir zahlen Silber x Kars in Königsgewicht, Silber 2 Viertel auf den Zehner (oder, auf ı Kars‘)« oder »x Kars, Silber 2 Viertel auf den Zehner in Königsgewicht«. Der Zusatz stellt den Münzfuß der Geld- summe fest. die in der Urkunde genannt ist, und schließt dadurch Jede Deutung auf andere gleichnamige Münzen aus, wie sie im Perser- reich auch kursierten. Da es sich um persisches Reichsgeld handelt und hier ı Kar$ = 10 Segel = 56. g Silber ist, so muß das » Viertel« hier das Äquivalent eines Gewichts von 28 g Silber sein, d.h. es ist zwanzigmal so viel wert als das Münzgewicht eines Viertel3egels. Was das bedeutet, ist ohne weiteres klar: die Nominale der Silber- münzen sind ja dem Werte nach ein Zwanzigstel der gleichnamigen Goldmünzen, 20 Silbersegel sind gleichwertig mit einem Goldsegel oder Dareikos, ı Kars$ Silber also mit zwei Vierteldareikos. Jetzt bietet die Angabe keine Schwierigkeit mehr. Das persische Münzsystem beruht auf der Goldwährung; die Silbermünze ist nur eine Umsetzung des Goldes in das billigere Metall. und der Zusatz gibt eben das Goldäquivalent des Silbers an. Die »Königsgewichte« für ! Wenn es sich um Zahlungen in Kupfer handelte, wäre ein Agio durchaus in der Ordnung, ebenso wie in ptolemäischer Zeit. Aber das müßte sanz anders aus- gedrückt werden. Im übrigen wird ja die Zahlung ausdrücklich auf Silber gestellt. Natürlich wurden die kleineren Beträge und die Challurs der Zinsen tatsächlich in Kupfer gezahlt, und dabei wird gewiß ein Agio erhoben worden sein, das aber nicht vorgeschrieben zu werden brauchte, sondern sich aus dem Tageskurs von selbst ergab. ® Kır steht statt dessen, wie schon erwähnt, »bei dem Gewicht des Könies«. ® InA7 und Kır steht außerdem noch »reines Silber« dabei, wie mehrfach auch in den demotischen Urkunden. 257032 6575, Dita. 21.)G SEE SKCcHAN 334 3 (Ss 0.): G 14. J 15. Ar. Pıo. G5. 34. 36. SacHAu 29,4. 31,10, ar 1032 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. die Wägung der Silbermünzen sind daher zwar nach dem Silbergewicht ausgebracht, aber ihre Nominale bezeichnen diese Gewichte nach dem Äquivalent in Gold. Das Schema ist: Gold Silbergewieht Silbermünzen 300 Segel oder Dareiken (Gewicht 2.52 kg Gold)! = ıSilbertalent von 33.6kg —= 6000 Silbersegel ı Segel oder Dareikos (Gewicht 8.4 & Gold) = 112 © — 20 Silbersegel 2 Viertel (Gewicht 4.2 g Gold) 22 56% — ı Kars Silber (10 Sege ı Viertel (Gewieht 2.1 g Gold) — 28 8 — 5 Segel !/20 Dareikos (0.42 g Gold) — 5.68 == 1 Segel. Von diesen Gleichungen ist die, welche 10 Segel oder ı Kars Silber als Äquivalent von 2 Vierteln Gold bezeichnet, die einfachste und deshalb zur Bestimmung des Königsgewichts gewählt”. Ein einziges Mal, in der Urkunde L bei Cowrev, deren Eingang und Datum leider nicht erhalten ist, die aber nach Cowreys recht wahrscheinlichen Vermutungen in die ersten Jahre Artaxerxes’ 1., die Zeit des Aufstandes des Inaros, zu gehören scheint, findet sich statt des Königsgewichts das Gewicht des Ptah, und daher auch ein an- deres Äquivalent. Die Formel ist "ıv so> nme ı[as2 »in den Stein- gewichten des Ptah, Silber ı Segel auf den Zehner«. Die Rechnung nach Gewicht des Ptah, d. h. memphitische Währung, findet sich mehrfach in den demotischen Urkunden aus der Zeit des ersten Darius, wo die gezahlte Summe nach ägyptischem Gewicht, dem Deben und dessen Zehntel (Kite), bezeichnet ist’. Das Normalgewicht des Deben ist nahezu 91 g, das des Kite 9.ı g; daß letzteres aramäisch durch D.i. ein Zehntel des Goldtalents von 25.20 kg. ® Offenbar ist bei der Bildung des persischen Münzsystems gleichfalls nach Kars gerechnet worden. Man behielt für die Goldreehnung den babylonischen Segel von 8.4 & bei, bildete aber daraus eine Mine von 50 \ Segeln = 420 g oder 5 Kars zu 84 & während die babylonische Mine (504 g) in 60 Segel zerfällt. ı Kars ist daher = 7 der babylonischen Mine, aber nur t/; der,persischen (roldmine. Für die Silberprägung wurde ı Kars Silber — !/, der babylonischen Mine — 56 & gebildet und nun sleich- falls in ıo Segel (zu 5.6 g) zerlest, so daß auf die persische Silbermine ro Kars = 100 Segel kamen. So ergab sich für die Gewichte die Gleichung: 6 Goldkars (11/; Mine) — ı babylonische Mine — 9 Silberkars (9/10 Mine) —= 504 $. Dem Gewichte nach ist dann der Silberkars — ?/; des (Goldkars, mithin dem Werte 2.8 3.40 nach — 1/0 desselben. Siehe Grirrırn, Catalogue of the Demotie Papyri in the Jons Ryrano’s Library, Vol. III p. 59 und 76. Die Formel ist nach Grirrrrn’ Übersetzung »x silver tebens of the treasury of Ptah, of refined silver«. d.h. debens, wie sie im Schatzhaus des Ptalı vsewogen wurden. Sie findet sich noch in einer Schenkungsurkunde unter Euergetes 11. im ‚Jahre 118 v. Chr., ebenda p. 144. Vorher, unter den Äthiopen und der 26. Dynastie wird in Oberägypten statt dessen nach dem Schatzhaus des Harsaphis, des Gottes von Herakleopolis, und einmal nach dem Schatzhaus von Theben gerechnet, daselbst P.76, vel.p.ir; Ne.r (= pn. 57), p. LOuNT.A, pr, N026,5p-L8uNng: - $ =) y 5 2 9% E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1033 Segel wiedergegeben wird, ist nicht zu bezweifeln; mithin entspricht der Kar$ oder das Zehnerstück dem Deben. Nun ist es aber kaum denkbar, daß man in persischer Zeit Geldgeschäfte wirklich nach dem alteinheimischen Gewicht abgeschlossen und die Summen danach ab- gewogen haben sollte, da es Geldstücke im Gewicht von 9.1 g nicht gab und das persische Geld sich auch nieht in bequemen Bruchteilen auf dieses Maß reduzieren läßt. Überdies machen mehrere Rechnungen es wahrscheinlich, daß auch in Ägypten schon lange vor der Perser- zeit Gold und Silber in demselben Verhältnis ı:13'/, zueinander stan- den wie in Asien', und daß daher auch hier, wie in Asien, besondere Gewichte für die Edelmetalle existierten, deren Nominale, ebenso wie dort oder in Griechenland, dieselben Namen führten wie die Handels- gewichte, obwohl sie von diesen verschieden waren. Unter den Persern ı werden diese Geldgewichte dem persischen Geldgewicht angeglichen worden sein, und da war es das nächstliegende, beim Gold den Da- reikos von 8.4 g, beim Silber aber das Doppelte des persischen Silber- Segels, also den Stater von 11.2 g, als Kite oder »Segel nach dem Gewieht des Ptah« zu bezeichnen. Der Kars (= Deben) Silber wäre dann das Doppelte des persischen Kar, ı12 g Silber. Falls das richtig ist, würde sich die Formel sehr einfach er- klären; denn dann waren die Silbernominale »nach den Gewichten des Ptah« das Doppelte der Nominale »nach Königsgewicht«; der Kars (= 20 medischen Segeln) war dann das Äquivalent eines Dareikos oder Goldsegels, wie die Formel angibt, nicht wie beim Königsgewicht das von zwei Vierteln. Für diese Deutung spricht noch ein weiterer Umstand. Segel »(sewieht« bezeichnet die kleinste Gewichtseinheit und ist in Baby- lonien das Sechzigstel, in Westasien das Fünfzigstel der Mine. Die Griechen haben das Wort bekanntlich durch Stater übersetzt und als Fünfzigstel der Mine beibehalten. Die persische Reichswährung da- gegen zerlegt die Silbermine in 100 Teile und bezeichnet diese als Segel’, so daß der persische Segel nicht mehr dem griechischen Stater, sondern seiner Hälfte, der Drachme, entspricht. Aus dem Griechischen ist dann der Name Stater ins Perserreich eingedrungen, und seit dem 5. Jahrhundert hat man hier zahlreiche Silberstatere (Doppelsegel) im I Siehe Grirrrtn a.a.O. p. 26,1. Auch daß nach dem Papyrus des Peteesi die Priester von Teuzoi (el-Hibe) resp. ihr Tempel unter Psammetich 1.200 Stück Feinsilber und 2o Stück Gold erhalten (ebenda p. 80), spricht dafür, daß die beiden Metalle da- mals in Gewichten (Rineen) in Umlauf waren, die im Verhältnis ro Silberstücke = ı Gold- stück standen. 2 Die Goldmine dagegen zerfällt auch bei den Persern nur in 50 GoldSegel oder Dareiken, 1034 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. Gewicht von nominell ı 1.2 g (tatsächlich meist etwas unterwertig) ge- prägt!. Dieser Stater würde also dem Segel nach Ptahgewicht ent- sprechen. Nun erscheint der Stater wirklich mehrfach in den Urkun- den von Elephantine’, und das einzige bis jetzt aus der Regierung des Amyrtäos bekannte Dokument, eine Schuldurkunde aus seinem 5. Jahre (400 v. Chr.) bei Sacnau, Taf. 34, zeigt, wie mit der Re- bellion Ägyptens und den dadurch wachsenden Beziehungen zur Griechen- welt die Staterreehnung und der Statername in Ägypten eindringt: die geschuldete Summe von 2 Segel Silber wird überall, wo sie genannt wird, durch den Zusatz ı nnno 209 7 »das ist in Silber ı Stater« er- läutert. In früherer Zeit würde man statt dessen, wie in der Ur- kunde L, gesagt haben » ı Segel Silber nach Ptahgewicht, Silber ı Segel auf den Zehner«. Allerdings ist es auch möglich, daß der Stater in diesen Texten bereits, wie in der Ptolemäerzeit, nicht das Didrachmon, sondern eine Tetradrachme zu 24 Obolen bezeichnet. Die ptolemäische Tetra- drachme ist der phönikische Segel (Stater) von 14.55 g. Ob in älte- rer Zeit an diesen phönikischen Fuß zu denken ist, ist sehr fraglich; wohl aber könnte Stater auch da schon die Bezeichnung des Vier- fachen der kursierenden Münzeinheit, d.h. des medischen Segels, sein. Wahrscheinlich kommt es in dieser Bedeutung schon in einer Ur- kunde aus der Regierung des Königs Chabba$ (um 340 v. Chr.) vor”, da hier auf den Deben, wie in ptolemäischer Zeit, nur 5 Statere ge- rechnet werden. Das ist dann eine weitere Stütze unserer Annahme. daß der Deben — Kar$ nach Ptahgewicht 20 medischen Segeln nach Königsgewicht gleichzusetzen ist. ! Ich halte es jetzt für das wahrscheinlichste, daß die vielumstrittene Legende des persischen Löwengewichts von Abydos, das ein Goldtalent darstellt (Gewicht 25.657 kg). szo> wiono bar5 eos in der Tat zu übersetzen ist »exakt gemäß den Silberstateren « — mit Wegfall des einen t. Die Schwierigkeit ist nur, daß das Gewicht eben das Goldtalent. nieht das Silbertalent darstellt. Natürlich konnte man Silber auch mit jenem wägen; dann kamen auf das Goldtalent an Gewicht 2250 Statere (= 3/, Silber- talent). ? Taf. ır.ı2 erwähnt ein Jude, der aus Memphis an die Vorsteher der Ge- meinde in Elephantine schreibt (vgl. u. S. 1042), daß ihm jemand 12 Statere (nme) ge- veben habe. In einem Rechnungsbruchstück Taf. 60, 9 steht ı rn2. Ob im Taf. 29, 3 (Pap. 15) »n zu r|[n> zu ergänzen ist, ist sehr fraglich. 3 SPIEGELBERG, der Papyrus Libbey (Schriften der Wissenschaft. Ges. in Straß- burg 1 1907) S. r. E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1035 2, Die Organisation der persischen Herrschaft in Ägypten. Das Bild, welches wir bisher von der persischen Reichsverwal- tung gewinnen konnten’, wird durch die neuen Urkunden durchweg bestätigt und durch weitere Züge ergänzt. Gerade auf diesem Gebiet tritt die Übereinstimmung mit den Urkunden des Ezrabuchs, deren -Eehtheit dureh die neuen Funde in jedem Worte erwiesen wird, be- sonders anschaulich hervor. Ich stelle die wichtigsten Ergebnisse übersichtlich zusammen. Der Satrap von Ägypten, Arsames, erscheint in zahlreichen Ur- kunden. Aber nie wird sein Titel genannt, weder ‘wenn, auch in offiziellen Schriftstücken wie der Eingabe an Bagoas und dem Proto- koll über dessen Verfügung, von ihm die Rede ist, noch in Eingaben an ihn, wie Taf. 5, wo Sacnau mit Recht »[an unseren Herrn Arsa]mes deine Knechte Achämenes usw.« ergänzt, noch in Regierungserlassen, mögen sie in seinem Auftrag erfolgen, wie die Anordnung über das Passahfest (Pap. 6), oder mag er selbst eine Verfügung erlassen wie Pap.S über die Lieferungen für das Schiff. Offenbar steht er zu hoch, als daß es nötig wäre, sein Amt zu erwähnen. Dagegen bei den Statt- haltern von Judäa und Samaria wird in der Eingabe der Juden von Elephantine der Titel hinzugesetzt, auch in der Adresse, dagegen nicht in dem Protokoll (Pap. 3) über Bagoas’ Verfügung. Der Titel ist, wie im Alten Testament, das dem Assyrischen entlehnte 772 pachä:; auch hier bestätigt sich, daß das persische Wort khsatrapävan erst spät wie im Griechischen, so im Aramäischen in den Sprachgebrauch ein- gedrungen ist. Die Provinz Juda wird 717% ohne vokalischen Aus- laut geschrieben, wie bei Ezra und Daniel. In den Geschäftsgang gibt uns der Erlaß des Arsames, Pap. S, über den Bau und die Ausrüstung eines Schiffes einen lebendigen Ein- blick; nur ist das Verständnis sowohl durch die vielen noch nicht gedeuteten persischen Titel und Termini techniei wie durch die starke Zerstörung der ersten Zeilen arg erschwert. Die Grundlagen hat SacnAau erschlossen; die zahlreichen Einzelprobleme, die noch geblieben sind, darf ich nicht berühren. Aber ich glaube, daß sich wenigstens der allgemeine Zusammenhang noch etwas bestimmter fassen läßt, wenn man die Disposition des ganzen Textes scharf ins Auge faßt, und wage darüber ein paar Bemerkungen zu geben. ! Siehe meine Geschichte des Altertums Bd. III sowie meine Entstehung des Judentums. 1036 "Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. Oetober. Der Eingang lautet: »Von Arsames an Uahapriamhi usw.'« Dem entspricht es, daß unter dem Erlaß (Z. 24f.) von anderer, plumper Hand, die zu der sorgfältigen Kanzleischrift des Erlasses in charak- teristischem Gegensatz steht, die Anordnung des Uahapria'mhi über diesAusführung des Befehls steht, von der leider außer diesem Namen nur die Worte »wie Befehl gegeben ist. N. N. hat es geschrieben « zu lesen sind. Daran schließt unmittelbar ein in gutem Demotisch geschriebener Name, in dem Hr. Dr. Mörrer einen mit Sobk zusammen- gesetzten theophoren Eigennamen erkannt hat, offenbar den Namen des ägyptischen Schreibers des Uahapria@mbi. In weitem Abstand darunter steht eine ganz verstümmelte Zeile in sehr kursiver demo- tischer Schrift, die Aktennotiz eines untergeordneten Beamten. Man sieht, wie, je tiefer die Stellung, desto mehr das Ägyptertum do- miniert. Der Erlaß selbst ist geschrieben von dem Kanzlisten Nahofagab, der auf der Rückseite, weit unter dem Text, wie bei derartigen Doku- menten regelmäßig, die Adresse wiederholt und das Datum (23. Tebet des Jahres ı2 Darius = Januar 412 v.Chr.) verzeichnet hat, und auch am Schluß des Textes (Z.23) sich nennt: »Naboy3 s20 mv »"Anani der Sekretär, Befehlshaber«. Dieser Titel befel-trem findet sich auch Ezra 4,8 f. ı7 bei dem Namen Rechüm, der an der Spitze einer Eingabe der Sama- ritaner an Artaxerxes I. steht. Ich hatte vermutet, daß er dort den unter dem Satrapen von Syrien stehenden Unterstatthalter bezeichne; jetzt sehen wir, «daß es vielmehr der Chef der Kanzlei des Statthalters ist, etwa sein Regierungsrat oder Unterstaatssekretär. Unsere Urkunde ist so zustande gekommen, daß dieser be’el-ttem “Anani nach den ihm vom Satrapen Arsames gegebenen Instruktionen die Ausführung be- sorgt und den Erlaß seinem Schreiber Nabofagab diktiert und sie dann selbst unterzeichnet, während Nabofagab gegenzeichnet”. ” U non (eigentlich »und jetzt«, eine Übergangsformel wie Ar lel), wie Ezra 4, 17 in dem Schreiben Artaxerxes I. an die Beamten in Samaria. Es liest also auch in diesem keine Verkürzung der Eingangsformel und ebensowenig eine Verschreibung für das sonst gebrauchte 7» vor, wie ich früher (Entst. d. Jud. S. 8f.) angenommen hatte, sondern der Wortlaut der Urkunde ist hier wie bei den übrigen Schreiben im Ezrabuch korrekt überliefert. — >>, n3>2, n»»> wechseln auch in unseren Texten pro- miseue. In der Übergangsformel, nach dem Gruß, steht n»> 2, 3 (dafür 722 1,4); 8, T; Taf: 58, 4,2; Taf. 71, 7502215, 25.6, 35.43 4, 135052 0,45 Taf. 163, 7,0; near Toyl2; rose 11.3; 12,3; Taf. 64, 2,1. In der Bedeutung »jetzt« steht n>> 6,4; „> 1,3; 11,7; 34, 2; 63, 5; S. weiter S.I037 Anmr. ® Dabei braucht Nabofagab begreiflicherweise den Titel *z0 »Sekretär« nicht, obwohl ihm derselbe nach der Adresse mit der Datumsangabe (Z. 28) zusteht. Ebenso steht in Samaria neben dem befel-tem ein »Sekretär« Samsaj. ” ... ” ” 7 E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1037 Der Befehl, den Arsames erläßt und Anani formuliert, steht Z. 22 f. und lautet: »Jetzt' spricht Arsames folgendermaßen: Du verfahre ent- sprechend dem, was die Hmd-karas sagen, wie Befehl erlassen ist”. « Daraus folgt, daß der ganze vorhergehende Abschnitt, der die detaillier- ten Anordnungen über Bau und Ausrüstung des Schiffes enthält, eben- dieser von Arsames bestätigte Antrag der Hmd-karas sein muß. Er beginnt Z.9: »und so haben sie gesprochen: es ist Zeit, seinen (des Schiffes) avap$da® zu machen; dies ist die Ausrüstung'...., um sein avapsda zu machen’: Zedernbalken usw.«, worauf die detaillierten An- gaben über das zu liefernde Material folgen. Die Aufzählung schließt Z. 20ff.: »das Leinengewebe, die sn>p77, das Arsenik, der Schwefel sollen nach persischem Gewicht gegeben werden‘. Es werde gesandt [d. h. es werde ein Auftrag gegeben] folgenden Wortlauts: diese Aus- rüstung' werde gegeben in die Hand des Smö bar Kanöfi, des Zunft- meisters der Schiffszimmerer’; vor unseren Augen werde der avapasda’ dieses Schiffes...‘ gemacht, wie Befehl erlassen ist«. Daran schließt dann unmittelbar der oben angeführte Befehl des Arsames. Die als 075797 bezeichneten Beamten kommen vorher in 2.4 vor: »und es werde geschickt an die Hmd-karas des Schatzes, sie mit den ! >; das nimmt formell das oben durch »ete.« wiedergegebene n»>1 der Ein- gangsformel wieder auf; alles was dazwischen steht, ist nur die Vorbereitung für diesen Befehl. Ganz analog wird in den Urkunden des Ezrabuchs (4, 14. 21: 5, 17; 6, 6) der eigentliche Antrag der Petenten oder die Anordnung des Königs mit > einge- führt. In den Papyri steht in demselben Sinne 7> 1, 22 = 2, 21; 10, 7; II, 5; I4, 3; 17, 3.10; 52, 3 (Achigar); m>> 8, 22.39 R, 2; n»> 4I R, 5. Taf. 64, 2, a 3. 2 2x0 om 12 (ebenso Z. 22 und Z. 25 in dem Ausführungsvermerk des Uahapriamhi), offenbar die offizielle Formel für eine Anordnung, wie in den Erlassen des Darius Ezra 6, 8.11. ı2 und des Artaxerxes I. Ezra 7, 13.21 und 4, I9.2ı (wo gewiß no »v > statt des masorethischen vv zu lesen ist). 3 vers oder "wen, in Z. 22 im Stat. constr., in Z. 3. 6.9 (zweimal) mit dem auf das Schiff bezüglichen Suffix 7, offenbar ein persisches Wort, welches »Herstel- lung, Instandsetzung« oder Ähnliches bedeuten muß. * son, dessen Bedeutung sich aus ı, ır, dem Bericht über die Zerstörung des Tempels, wo wosws mo »die übrige Ausstattung« oder »das übrige Material« verbrannt wird, und aus unserer Urkunde Z. 21 ergibt, wo der vos dem Zunftmeister der Zimmer- leute übergeben wird, und dieser daraus das Schiff herstellen soll. Danach ist ses das vorher Z. 10—20 aufgezählte Material. Diese Bedeutung paßt vorzüglich auf Ezra 5, 9 (daraus entlehnt 5, 3), wo man bisher aufs Raten angewiesen war: der Satrap Sisines fragt die Ältesten von Jerusalem, wer ihnen befohlen habe, »diesen Tempel zu bauen und diese sssws (d. i. die Ausstattung desselben) zu vollenden«. 5 Gapeb mawEnn men 7 navon mar. Was "mes bedeutet, ist nicht zu sagen. % Es sind diejenigen Materialien, die nach Gewicht zu liefern sind: Z. ı3f. dickes Leinengewebe 180 Kars; Z. 14 777 ı50 Kars; Z. 17 Schwefel ro Kars, Arsenik 100 Kars. So Sıcuau offenbar mit Recht. s Was das hier stehende Wort 72,51 bedeutet, das Z. 6 in ähnlichem Zusammen- hang wiederkehrt, ist völlig dunkel. 1038 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. Fermän-karas...« Es sind also Schatzbeamte' und offenbar identisch mit den x”7277 Hd-baras in den Beamtenlisten des Buchs Daniel”. In einer babylonischen Urkunde aus dem ersten Jahr Darius’ II. erscheint derselbe Titel als pahat Sa bi-in-da-nu?, und dies Wort, geschrieben 777 (hindavän, mit Suffix der 3. Person?), findet sich in unserer Urkunde Z. 5 und 17, leider in gänzlich unverständlichem Zusammen- hang; es wird wohl das Bureau bezeichnen, wo hmd gemacht wird. Mit den Hmd-karas zusammen arbeiten die 8 %22n72' » Befehlsmacher« ; beide Kategorien sind Finanzbeamte, welche die Gelder einzunehmen und auszugeben und daher auch die staatlichen Arbeiten zu entwerfen und anzuordnen haben. Nun steht unmittelbar vor dem mit »so haben sie gesprochen« beginnenden Antrag der Hmd-karas der Satz mm8) Iamıso nn 50 "DD 2 Tal NSS mn) Tomas jrm. Darin muß also die Anweisung des Satrapen an diese Beamten enthalten sein, ihren Entwurf einzureichen und den Zunftmeister Smö heranzuziehen, der hier zum erstenmal genannt wird’ und dem sie ja am Schluß die Ausführung übertragen wollen. Nach sonstigem aramäischen Sprach- gebrauch müßten wir übersetzen: »und wir haben kundgetan dem Semsillek und seinen Genossen, den Fermän-karas, den Smö bar Kanöfi, Zunftmeister der Schiffszimmerer”«; dann folgt: »und so haben sie gesprochen «, nämlich Semsillek, der der Vorsteher der Hmd-karas sein muß. und seine Genossen. Aber offenbar hat 777 »wir haben ge- zeigt« hier noch eine prägnantere Bedeutung: es muß besagen, daß der Zimmermeister dem Semsillek »zugewiesen«, zur Verfügung ge- stellt wird‘. ! Dem entspricht es, daß im dem von ihnen gegebenen Entwurf in Z. 13, in einem allerdings noch ganz unverständlichen Satze, von einer Anweisung auf den Schatz (s173 >>) die Rede zu sein scheint. 2 3, 24.27; 4, 33; 6.8. Die Punktation s72277 bewahrt in dem Dagesch des d vielleicht noch eine richtige Tradition, die Assimilation des im Papyrustext erhaltenen Nasals an den folgenden Konsonanten. Die Verschreibung von k in b (-bara für -kara) ist in der aramäischen Schrift sehr leicht. ® Babyl. Exped. of the Univ. of Pennsylvania, Vol. X, p. 2t, Z. 5. * Nach den Schriftzügen ist wohl mit Ungxap wr22er2, nicht mit Sacnau mes zu lesen; in der Bedeutung kommt beides ziemlich auf dasselbe hinaus. 5 Das läßt sich mit Sicherheit sagen; denn sein Name und Titel ist so lang, daß er, wenn er in einer der Zeilen 3-6 sestanden hätte, notwendig zum Teil er- halten sein müßte. ° Sacnaus Übersetzung S. 46 (vgl. aber S. 15) »und es hat uns über Semsillek . der Smü bar Kentiphi benachriehtigt« ist mir unverständlich, da das Folgende dann ganz ohne Verbindung bleibt. Auch muß das mit scharfer Betonung vorangestellte ms notwendig Subjekt sein. ° orm steht auch eine Zeile vorher, wo Objekt dazu entweder das folgende sn»z2 sein könnte »wir haben das Schiff zugewiesen«, oder auch der vorhergehende Name »wir haben den Schifisherrn Mitradat benachrichtigt«; hier ist infolge der Lücken und Y = e n P B E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1039 Für die ersten acht Zeilen läßt sich bei dem lückenhaften Zu- stand des Textes, in dem zahlreiche noch ganz unverständliche Wörter vorkommen, der Zusammenhang nicht vollständig gewinnen. Klar ist, daß Psamsenit und ein anderer Ägypter, die in Z.8 als »die beiden Schiffsherren (&'n9%) der Ortschaften«' bezeichnet werden — vermut- lieh ist 8°%>2%> »die Ortschaften« Name eines bestimmten Bezirks —, an »den Schiffsherrn Mithradat« berichtet haben (Z. 2f.): »Das Schiff, das wir besitzen, es ist Zeit, seinen avapsd (Herstellung, Ausstattung) zu machen.« Diesen Bericht teilt Mithradat dem Satrapen mit (Z. 2 »[es hat berichtet] an uns Mithradat, der Schiffsherr, folgendermaßen: so spricht Psamsenit...«) und hat daraufhin, wie es scheint, bestimmte Anträge gestellt: Z. 4 »es werde gezimmert 8°2..» (vgl. Z. 8) und es werde geschickt an die Himdakaras des Schatzes; sie zusammen mit den Fermänkaras....«. Aber weiter vermag ich nicht zu kommen, namentlich nicht zu erkennen, wo Mithradats Eingabe aufhört” und die Anordnungen des Satrapen beginnen. Den Schluß derselben bildet die Zuweisung des Zunftmeisters Smö an die Schatzbeamten; vorher muß die Einforderung der Vorschläge für die Ausrüstung des Schiffes gestanden haben‘. So treten die Formalien der Administration unter dem Satrapen- regiment in der Urkunde anschaulich hervor. Ganz unklar ist freilich, was der Adressat Uahapria’mhi tun soll, da uns über seine Stellung nichts gesagt wird, und seine Anweisung für die Ausführung des Be- fehls in dem Vermerk am Schluß ganz zerstört ist. Da das Doku- ment in Elephantine gefunden ist, muß er hier gesessen haben; soll er einen Teil der Lieferungen besorgen, etwa das Holz, das ja aus dem Gebirgslande südöstlich von Syene bezogen werden konnte'? oder mehrerer ganz unverständlicher Wörter der Zusammenhang nicht herstellbar. Bekannt- lich bietet dasselbe Wort nr (im Paralleltext ss») auch in dem Schreiben an Bagoas 1, ı6 eine große, noch nicht gelöste Schwierigkeit. ! Der Text lautet Z. 7f. v2 x wneu mn b....... Myonbs 772% MmI/maso minm. Was "nm: bedeutet, ist ganz dunkel. In Z. 2f. ist erhalten >... .. moros "nn 73; aber ’ > ER in der Lücke muß viel mehr gestanden haben als in der entsprechenden Stelle Z. 7 f. Daß die beiden in Z. 8 folgenden Wörter s>2.br> 772 Ortsnamen seien, halte ich für ganz unmöglich. ® Daß er in Z. 7 nicht mehr spricht, ist klar, da hier sein Name vorkommt. ® Dazu gehört wohl Z. 6 23m wenn zayDn. * Wenigstens in einer Anmerkung wage ich die Vermutung, ob nicht s>2 in Z. ı am Anfang des Erlasses (nach r:>), das in Z.4 und 8 wiederkehrt, identisch mit >= ist, das in den Urkunden des Ezrabuchs. (4, 13. 20; 7,24) als eine der drei Arten von Abgaben im Perserreich erscheint, die als 7577 »>=2 ”1= bezeichnet werden. Dieselben drei Arten finden sich in den babylonischen Urkunden der Perserzeit (Babyl. exped. IX p- 28,2; 44; X p. 32) als ilki, bära und nadanätu. ilki ist in diesen Urkunden nicht »Wegsteuer« oder Zoll, wie ich früher (Entst. d. Jud. 24; GDA. III $ 52) annahm, sondern die direkte, auf dem Grundbesitz lastende Steuer; die »nadanätu des Königs- Sitzungsberichte 1911. 94 1040 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. hat er mit dem Zunftmeister Smö zu tun? Jedenfalls kann er nur ein untergeordneter Beamter gewesen sein, ebenso wie Psamsenit und sein Genosse, obwohl sie ebenso als Naupat »Schiffsherr« — das sind nicht Reeder, naykaHroı, sondern Beamte, welche staatliche Schiffe aus- zurüsten haben, gewiß nicht Kriegsschiffe, sondern Nilbarken, mit denen Handel getrieben wird —- bezeichnet werden, wie Mithradat'. Aber dieser ist ihr Vorgesetzter: sie berichten an ihn, er gibt ihren Bericht an den Satrapen weiter. So erscheinen hier die Ägypter nur in unter- geordneten Stellungen. Das wird durch alle anderen Urkunden be- stätigt: während die höheren Posten nach Ausweis der Namen ziem- lich gleichmäßig mit Persern und Semiten (teils mit babylonischen, teils mit aramäischen und jüdischen Namen) besetzt sind — auch die Kommandos der »Fahnen« des Heeres —, sind die Ägypter das Unter- tanenvolk, das lediglich in der Lokalverwaltung zu Ämtern herange- zogen wird. Dieses Verhältnis ist bekanntlich unter der griechischen Herrschaft (die auch sonst lediglich als Fortsetzung der persischen er- scheint, z. B. im Heerwesen und der Ansiedlung der erblichen Sol- daten), wenigstens in der älteren Zeit, unverändert geblieben. Sehr deutlich tritt diese Stellung der Ägypter auch in der Be- handlung der Sprache und im Urkundenwesen hervor. Allerdings haben die Ägypter über ihre Privatgeschäfte nach wie vor Urkunden in der einheimischen Sprache (demotisch) aufgesetzt, und auch in dieser an die Regierung petitioniert, und in deren Bureaus mußten natürlich Leute angestellt sein, welche diese Sprache verstanden; aber nicht nur alle offiziellen Urkunden und Erlasse, sondern auch alle wichtigeren Geschäftsurkunden und vor allem alle gerichtlichen Urkunden werden ausschließlich in der Reichssprache der Westhälfte des Perserreichs, dem aramäischen, abgefaßt. Sehr bezeichnend für diese Verhältnisse ist die Datierung. Alle offiziellen Urkunden und ebenso die Ein- gaben an die Regierung sind ausschließlich nach babylonischen Mo- naten datiert (ebenso natürlich die Daten in der aramäischen Über- setzung der Behistuninschrift). Umgekehrt datieren alle internen Doku- mente der jüdischen Gemeinde und viele Privaturkunden nur nach ägyptischen Monaten, und ebenso die unten zu besprechende Abrech- nung über die Naturalverpflegung des Heeres (Pap. 19). Nicht wenige Privaturkunden endlich (fast alle von Cowrer publizierten, dagegen bei hauses« werden sonstige, je nach Bedürfnis erhobene Abgaben sein, und barä —= »öPoc, das dem »>2 entspricht, die Naturalleistungen, vielleicht einschließlich der Frohnden. Solche Leistungen und Frohnden hätte dann Uahapriacmhi in Ausführung des Erlasses zu erheben. ! Auch andere Titel. wie pachä, sagan, »Schreiber«, kommen bekanntlich ganz verschiedenen Rangklassen gleichmäßig zu. E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1041 Sıcnau nur die Darlehnsurkunde Pap. 28) geben beide Datierungen nebeneinander. Daraus folgt, daß die persische Regierung nach baby- lonischem Kalender reehnete (daher haben ihn bekanntlich auch die Syrer und die Juden in Palästina angenommen) und den ägyptischen ignorierte, während dieser sich im Volksgebrauch nicht nur erhielt, sondern tatsächlich allein verwendet wurde, auch von den Juden in Elephantine, und daher auch in der Abrechnung über die Natural- verpflegung erscheint. Dieser Vorgang hat sich bekanntlich nachher unter den Ptolemäern nochmals wiederholt, wo auch der Versuch, die makedonischen Monate einzuführen, an dem Widerstand der Volks- tradition gescheitert ist. Die Gaue mit ihrer lokalen Organisation haben gewiß auch in der Perserzeit fortbestanden. Aber in unseren Urkunden kommen sie nicht vor, sondern nur die größeren Bezirke, welche die eigentliche Verwaltungseinheit bilden und welche hier wie im Alten Testament medina »Gerichtsbezirk« (nicht Stadt!) heißen. Erwähnt werden zwei dieser Bezirke, die Südprovinz Tasetres und die Provinz von Theben (No?). Aus dem von Eure veröffentlichten Papyrus B, 4, wo dem Adressaten (Arsames?) nahegelegt wird, über das den Juden geschehene Unrecht Erkundigung (azd) einzuziehen »von den Richtern, Tjptj’s' und Gosak’s’, die owen nmımo2 in der Provinz Tasetres angestellt sind«, geht hervor, daß Elephantine zu dieser Provinz gehört. SPIEGEL- BERG" hat darauf hingewiesen, daß dieselbe mehrfach in den demotischen Urkunden unter Psammetich I., Necho, Darius I., Euergetes II.', einmal auch in der Inschrift eines Beamten der späteren Zeit” vorkommt; der Name kann trotz der seltsamen Schreibung“ kaum etwas anderes bedeuten als »der südliche Kanal« (und der an diesem liegende Bezirk). Unter Psammetich I. gehörte Hermonthis, südlich von Theben, noch zu dieser Provinz’, und unter den Persern wird das nicht anders gewesen sein. So entspricht der Bezirk ta Sedre$ dem tep $ma‘ der älteren Zeit, der wor, bei Dan. 3,2 sonen, Bedeutung unbekannt. voaon, von Evrine richtig als die ÖTA BAcınewc erklärt. Örientalist. Lit. Z. 1904, I1. Siehe die Belege bei Grirrrru, Catalogue of the Demotie Papyri III, p. 143, 2. (Die Texte auch p. 17, p. 19 Nr. 14, p. 30 Nr. 62, p. 266 Z.3, p. 267 2.6, p. 273 Z. 10, p- 274 2. 4.) Br Recueil 27, 18. 6 Siehe Grırrrru p. 273,2, wonach meist t St} rs, aber einmal #3 $dtj rs geschrieben wird. Daß $d bzw. St, nicht $t die richtige Form ist, zeigt die aramäische Schreibung. Sdjt, Sdt heißt, wie mir Ermaw mitteilt, »Kanal« auf den Feldern und bezeichnet dann auch die Felder selbst. »Der südliche Kanal«, Sdjt rst, wird auch im Toten- buch 125, Schlußrede ı9 (Z.45 ed. Lersıus) erwähnt, wo der Tote sich in ihm reinigt. * GRIFFICH pP. 143, 2. 3 4 94* 1042 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. von Elephantine bis Hermonthis einschließlich reicht‘. Weiter nörd- lich folgt die 83 m»7%, die »Provinz von No) oder Theben«, die Thebais, die von Theben (einschließlich) vermutlich bis nach Siut oder Her- mopolis reicht”. Erwähnt wird sie in einem sehr interessanten Text (Nr. 10), dem Schreiben eines Juden, der nach Memphis gegangen oder wohl eher direkt von der Gemeinde in Elephantine geschickt ist, um dort deren Interessen bei Arsames zu vertreten. Leider ist von allen Zeilen nur die rechte Hälfte erhalten, so daß die zahlreichen kurzen Angaben des Berichts meist unverständlich sind. Etwas klarer sind sie nur in Z. 4—7. Deutlich sieht man, daß von der Rivalität der Ägypter (s’x2) gegen die Juden und ihren Intrigen bei Arsames (Z. 5): die Rede ist”, wobei sie es, wie es scheint, an Bestechungen nicht fehlen ließen’; daher Z. 7: »wir fürchten uns, weil wir klein sind an Geld (?)« und nachher Z. ııf. die Angabe, daß »Pasü bar Manuki nach Memphis gekommen ist... und mir ı2 Statere Silber gegeben hat«. Nun heißt es in Z. 6: »die Provinz No)’; und so sprechen sie: ein Mazdajasnier ist er, gesetzt über die Provinz... .« Also die Ägypter setzen ihre Hoffnung auf den Gouverneur der The- bais, weil er der Religion des herrschenden Volkes angehört — wohl im Gegensatz zu den Babyloniern und Syrern im persischen Dienst; ist er etwa ein Konvertit? —; man sieht hier einmal, welche Rolle die Rivalität der Religionen im Getriebe des Weltreichs gespielt hat. In Pap. 4 ist uns ein Exemplar eines Berichts an Arsames aus dem 37. Jahre Artaxerxes’ (429/28) erhalten, verfaßt von »deinen ! STEINDORFF, Die ägypt. Gaue (Abh. Sächs. Ges. XXV 1909) S. 25 nach der Inschrift des Rechmeret. ?2 Zur Zeit des Rechmeret bis Siut, s. STEINDORFE, a. a. O. S. 25, unter der 26. Dyn. bis Hermopolis ebenda S. 33; bei Agatharchides (ebenda S. 35, Geogr. Gr. min. ], p. 122) beginnt die Thebais wieder mit Lykopolis = Siut. Dazu stimmen die Bemerkungen von Grirrrrn, a. a. 0. p. 83,8 über die Ausdehnung der Provinz von No) unter Psammetich I. Vgl. auch Wırcxen, Grundzüge und Chrestomathie der Papyruskunde I (1912) S. 8. ® Schwerlich in Sachen des Tempelbaus, zumal Arsames während der Kata- strophe von 410 nicht in Ägypten war, sondern vorher in irgendeiner anderen An- gelegenheit. Die Rivalität der Nationalitäten ist natürlich ununterbrochen durch die ganze Zeit fortgegangen. ! mw in Z.4 hat Saıcnau erkannt. Aber 7 year am jnb mw san a 7b Ans ist gewiß nicht zu übersetzen: »...haben wir, weil er Ägypter bestochen hat (was hätte das für einen Zweck?). Deshalb haben wir gegeben einen Preis von...« Ist jn> die Präposition mit dem Suffix der 3. pers. plur. fem.? Dann könnte man übersetzen; »(dagegen) können wir (nichts) machen, weil die Ägypter ilınen, den Frauen (des Arsames?), ein Bestechungsgeschenk gegeben haben... .« 5 SıacHau liest sın»yı= als ein Wort »unsere Provinz«; aber das ist sachlich un- denkbar. Auch ist ein kleiner Zwischenraum zwischen nrı= und » vorhanden (im übrigen ist Z. 5 wos= ohne Worttrennung geschrieben. Auch in dem Fragment Taf. 61, ıı R. 2 steht » n»72 »die Provinz No?«, nicht »unsere Provinz«, E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1043 Knechten Achämenes und seinen Genossen, N.N. und seinen Genossen, und den Schreibern der Provinz«. Da der Papyrus in Elephantine gefunden ist, wird die Provinz Tasetres sein; eine Kopie des Akten- stücks ist zurückbehalten, vielleicht auch den daran interessierten Un- tertanen zugänglich gemacht oder von ihnen gegen ein Bakhschisch er- worben, wie die Dokumente im Ezrabuch'. Wie in diesen, so sehen wir auch hier wieder, daß die persischen Regierungsbehörden durch- weg korporativ organisiert sind und alle amtlichen Eingaben und Be- richte an die vorgesetzte Behörde auf Grund einer Beratung des Kolle- giums abgefaßt werden (vgl. GdA. II $ 31), natürlich unter Leitung seines höchsten Beamten’. Auf der Rückseite des Papyrus ist ledig- lich die Adresse wiederholt und das Datum hinzugefügt, und hier waren die Verfasser vollständiger genannt: »deine [Knechte] Achämenes und seine Genossen die Azdakaras, N.N.’ [und seine Genossen die ...], Charüs und seine Genossen die Schreiber des Bezirks«. Leider ist der Titel der zweiten Beamtenkategorie verloren gegangen; der Öhef der Regierungssekretäre ist Charüs; die Beamtenklasse, der Achämenes (der Regierungspräsident) angehört, sind die Azdakaras, und einer von ihnen »Sin“.., der Azdakara, ihr Genosse« hat die Eingabe geschrieben. Azdakara 839718 »Kundmacher« bezeichnet vielleicht diejenigen, welche die vom König oder dem Satrapen erlassenen Befehle bekanntzugeben und auszuführen haben; es ist auffallend, daß sie unter den im Ev- rınsschen Papyrus genannten Beamten von Tasetres (oben S. 1041) nicht erscheinen. Jedenfalls kennen wir jetzt bereits eine große Zahl per- sischer Beamten des Regierungsbezirks: außer den Richtern und den Sekretären (Schreibern) die Azdakaras, die s’ne’n und die GöSakas, die »Ohren des Königs«. Dazu kommen dann noch die »Schreiber des Schatzes« "X18 "120, die im Pap. 25 (Duplikat Pap. 27) Z.12 und 14 erwähnt werden. Neben der Ziviladministration steht, bekanntlich von ihr getrennt, wenn auch unter der Kontrolle des Satrapen, die militärische Organi- sation der Provinz, und in diese geben unsere Urkunden einen be- sonders lebendigen Einblick. Es ist nicht nötig, an dieser Stelle auf die Militärkolonie in Elephantine, ihre Einteilung in Fahnen, das Neben- ! Die wunderlichen Eimwände, die gegen die Echtheit der Dokumente in Ezra daraus entnommen sind, daß Aktenstücke der Regierung den Juden nicht hätten zu- gänglich sein können, stürzen vor den Dokumenten von Elephantine vollends in sich zusammen. 2 Auch sonst bietet diese Urkunde, so verstümmelt sie ist, in Z.3 noch wert- volle Parallelen zum Ezrabuch in den Worten vs» »deutlich« (Ezra 4, 18) und sanw: »Schreiben« (Ezra 4,7. 18. 23; 5,5; 7,11). 77 »Protokoll, YTIömnHMA« (vgl. GdA. III $ 27) findet sich im Pap. 3, ı und Taf. 61, ı1, r. ® Der Name beginnt mit B, wie in Z. ı. 1044 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. einander der verschiedenen Nationalitäten usw. einzugehen. Alle diese Truppen zusammen! bilden »das syenensische Heer« x7:2270 857°; Syene, der »Markt«, der dem Eiland von Elephantine gegenüberliegt, hat jetzt offenbar die alte Stadt an kommerzieller und politischer Bedeu- tung (aber nicht militärisch) überflügelt, während es in älterer Zeit nicht vorkommt, und ist daher der Vorort der Provinz geworden. Der Hauptteil des »syenensischen Heeres« lag natürlich in der Festung Elephantine (und in Syene) in Garnison; aber zu seinem Bezirk ge- hörte der Hauptteil Oberägyptens, in dem ja sonst, wie wir aus Herodot II 30 wissen, keine Besatzung lag. Das geht aus den Bruch- stücken der schon oben S. 1028 besprochenen Rechnung über die Na- turalverpflegung des Heeres hervor. Hier ist in Col. 3 die Schluß- abrechnung wenigstens so weit erhalten, daß über den Zusammenhang kein Zweifel sein kann. Sie lautet: Summe der Ausgaben, die dem syenensischen Heere ge- geben sind .. [vom x] Mechir des Jahres 4 bis zum Tag 20. des Melchir] Was gegeben ist als Nahrung” Gebracht [.... aus der] Provinz No’ durch Unnofer [bar N.N., N.N.] bar Aza und Adasi bar N.N. [Artaben x] tausend + 446 2g 4. ch Und von dem Getreide [der Provinz Ta]setres, der ptp’, der dem Heere gegeben ist Vo 2+x(100) +x-+6 .... [Artaben x] hundert + 72 ıg xch Und was .... als ptp dem Heere gegeben ist [aus der Provinz] Tas[etres . Artaben x] 1000 + 790 ! Unter ihnen wird die Judenschaft in ihren Urkunden und den an sie gerich- teten Schreiben speziell als 7 som »das jüdische Heer« bezeichnet (Pap. 6, 2. ı1; TO I; TONT): 2 Vel. Taf. 60, 3, 2 (Fragment einer Rechtsurkunde) ..ba7> ame mis m... »N.N., syenensischer Aramäer von der Fahne des ...«c.. Auch die fünf Juden, die sich im Pap. 5 an einen einflußreichen Beamten wenden und ihm, wenn er für die Wieder- herstellung des Tempels wirkt, ein Geschenk versprechen — denn so glaube ich dies Schriftstück verstehen zu müssen; in Z. 14 7]2»> os sv) ist ons offenbar ein per- sisches Wort, etwa avadaesa »wenn unser Heer seinen Einfluß [Belehrung?] geltend macht« —, bezeichnen sich als... sn»2 »2 ” 72210 »Syenenser, die in der Festung Jeb [ansässig sind]. « 3 Lam erklärt Sacmau gewiß richtig als b>s2 »Essen«. sans in Z.7 und ro muß das dem entsprechende persische Wort sein. Es findet sich auch Pap. 33,8 und 10: »dies Silber und dies ptp, welches ınir zusteht vom Hause des Königs« — die übliche Formel für Naturalverpilegsung. Man würde nach den sonstigen Zeugnissen patibaga TIOTIBAZIC erwarten. E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1045 Zum Schluß folgten noch weitere Angebungen über die Lieferungen im Mechir. Die Urkunde zeigt, daß das syenensische Heer seine Verpflegung aus den beiden Regierungsbezirken Thebais und Tasetres bezogen hat. Mindestens diese beiden, d.h. Oberägypten bis nach Siut oder Hermo- polis, bildeten demnach den ihm gehörigen Kommandobezirk, in dem gewiß je nach Bedürfnis kleine Detachements zerstreut lagen. Dem entspricht es, daß, als der Heeroberst Waidrang nach Abydos kommt, er dort einen des Diebstahls verdächtigen Juden (der natürlich zum Heer von Elephantine gehörte) gefangen setzt (Pap. ıı, 3); also ge- hörte Abydos zu seinem Machtbereich. Aus der Eingabe der Juden an Bagoas wissen wir, daß Waidrang in Elephantine kommandierte, während sein Sohn Nephajan »Heer- oberst in der Festung Syene war« (1,7). Waidrang erhält hier den Titel pratarak', etwa »der im Range des Ersten Befindliche«, princeps, der ihn offenbar als den General der syenensischen Armee bezeichnet; in dem eben erwähnten Brief (Pap. ı1) dagegen wird er nur s>r =" »Heeroberst« genannt, in der Urkunde Cowrey J 2 und 4 jo "r ad 27 »Oberst des Heeres von Syene«, ein Titel, der ebenso seinem Sohne Nephajan zusteht, und mit dem dieser auch in der Eingabe (Bitt- schrift?) Pap.7, 7 bezeichnet wird. Aber in Wirklichkeit ist dieser nur, wie die Eingabe an Bagoas sich korrekt ausdrückt, » Heeroberst in der Festung Syene«, während sein Vater, der pratarak, Oberst des syenensischen Heeres ist und nicht in Syene, sondern in der Haupt- festung Elephantine residiert. Das wird gerade durch die eben zitierte Urkunde Cowrry J bestätigt; denn hier schließt ein in Elephantine an- sässiger Jude — hier als Aramäer bezeichnet, wie so oft — mit zwei andern ein Rechtsgeschäft ab »vor Waidrang, dem Obersten des Heeres von Syene«, aber »in der Festung Elephantine«; also lag das Bureau Waidrangs hier und nicht in Syene. So erklärt es sich auch, daß in den Geschäftsurkunden die Kon- trahenten bald als »Aramäer von Syene«, bald als »Juden — oder Aramäer — von Jeb« bezeichnet werden, obwohl sie in beiden Fällen zu derselben Fahne (z. B. der des Wazirat) gehören und tatsächlich auch im ersteren Falle in J&b ansässig sind (so Cowrey A und E) oder das Geschäft in J&b abgeschlossen wird (Sacuav, Pap. 29). Offenbar ist »Aramäer von Syene, gehörig zu der Fahne des N.N.« die eigent- lich offizielle Bezeichnung”, die aber oft genug durch die andere den I 1,5 mm mn gone 20070 (d.i. in Jeb); ebenso Eurımg A4; Pap. 2,5 hat dafür m [739] 7 sone a9. Nur an dieser Stelle steht der Titel, der auch bei Cowrey H4 (unten S. 1046 Anm. 3) vorkommt, im Status emphaticus. ” »Jude von Syene« findet sich niemals, obwohl die »Aramäer« bei Cowrer A.E. F.G.K, Sıcuau, Pap. 29. 36, nach Ausweis ihrer Namen Juden sind; dagegen 1046 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Formel ersetzt wird. Daher nennen sich, wie schon erwähnt (S. 1044 Anm. 2), die Juden, welche die Bittschrift Pap. 5 geschrieben haben, »Syenenser, die in der Festung Jeb ansässig sind«. Aber in J&b (Elephantine) können zwar Verträge abgeschlossen und Quittungsurkunden ausgestellt werden (so Cowrey H. J. K', Sacnav, Pap. 27. 29), und ebenso werden die vom Gericht einer Partei auf- erlegten Eide hier, wo die großen Tempel stehen, geschworen (CowLey B4, Sacnavu, Pap. 27; das gleiche gilt gewiß von dem Eid bei der Sati Cowrey F 5). Aber der Sitz der Gerichtsbehörden ist Syene. Hier sind daher weitaus die meisten Urkunden geschrieben (CowLey Bı7. Cı6. D 28. F ı2. Sacuau Pap. 36, 9), und hier ist der Prozeß Cowrey F 3° verhandelt, in dem dem Beklagten ein Eid bei der Sati auferlegt ist. Eine genauere Angabe über den Gerichtshof findet sich nur einmal, in dem Bericht über einen Prozeß, der in die Quittungs- urkunde über die Rückzahlung einer Schuld aufgenommen ist, in die die Beklagten verurteilt waren; aber leider ist diese Angabe für uns ganz unverständlich‘. Nur das sehen wir, daß der pratarak Wai- drang der Gerichtsherr gewesen ist, offenbar weil die Parteien, wenn sie auch angesiedelt sind und Privatgeschäfte treiben, doch als Sol- daten unter militärischer Gerichtsbarkeit stehen. Auch andere Offiziere finden wir in Verbindung mit den Gerich- ten. So in einer Urkunde vom Jahre 24 des ersten Darius Pap. 30, 3 »die Hälfte des Anteils (Landloses), das uns die Richter des Königs und Rwk, der Heeroberst, gegeben haben«, wo allerdings die könig- lichen Richter auch als Verwaltungsbeamte zusammen mit dem Obersten tätig gewesen sein können. In den Bruchstücken des Pap.7, von dessen Inhalt nur erkennbar ist, daß es sich um ein Referat über einen Prozeß mit Rede und Gegenrede handelt, an das in üblicher Weise die urkundliche Begleichung der Sache zwischen den Parteien’ findet sich »Aramäer von Jeb« (Cowrey J, SacHau, Pap. 27. 35) weit seltener als »Jude von Jeb« (Cowrer B. C. D. H; Sacuau, Pap. 28; was in Pap. 33 stand, ist nicht zu ermitteln). ! Hier ist Z.ı5 angegeben, daß die Urkunde »in der Festung Jeb« nach dem Diktat geschrieben ist. - ® Daß Cowreys Übersetzung »at the court of the Hebrews in Syene« unmög- lich und vielmehr zu lesen ist j12 77725 s 271 5» »über den Prozeß, den wir in Syene geführt haben«, hat NöLDErE Z. f. Assyr. XX, 132. 147 erkannt. ® Cowrex H4 son 20 9 Tam2 7 DIp ses yrra Damon muras. Das kann kaum etwas anderes heißen als »wir haben euch in einem np’-Prozeß verklagt vor dmndin des pratarak, des Heerobersten Waidrang«. Oder ist dmndin-pratarak Bezeichnung des Gerichtshofs, so daß zu übersetzen wäre »vor dem Generals-dmndin des Wai- drang« ? * Schwerlich eine Berufung an eine höhere Instanz, wie SacHuau annimmt. * * * 7 E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephäntine. 1047 angeschlossen haben wird, ist 2.7 von den s’>Pn[..] des Nephajan, Obersten des Heeres von Syene, und den Richtern des Bezirks (medina) die Rede, wo also Nephajan der Gerichtsherr zu sein scheint. Da- neben findet freilich Z. 3 und Z.9 die mündliche Verhandlung »vor Trwch und den Richtern« statt; ebenso Cowırv B 5f. »ich habe dar- über gegen dich prozessiert vor Demidat und seinen Genossen, den Richtern«'. In normalen Fällen ist der Oberst jedenfalls nicht Ge- richtsvorstand, sondern das Gericht ist, wie wir ja auch durch die griechischen Zeugnisse wissen, unabhängig und gehört der Zivilver- waltung an. Daher wird der Gerichtsvorstaud mit dem allgemeinen Titel 70, d.i. etwa »Beamter« bezeichnet; »ich darf dich nicht ver- klagen vor sagan und din’« findet sich ebenso häufig wie einfach »vor Gericht (77)« oder wie »ich darf dir keinen Prozeß (237 77) machen. « 3. Die jüdische Volksreligion und die Einführung; des Passahfestes. Zu den willkommensten Gaben, die wir den neuen Urkunden verdanken, gehören die Aufschlüsse über die jüdische Volksreligion. Daß dieselbe keineswegs ein abstrakter Monotheismus war, daß viel- mehr zu dem »Jahwe der Heerscharen« ebendieses »Heer« abhängiger göttlicher Wesen gehörte, wußten wir längst; jetzt treten diese und damit die vordeuteronomische Religion des jüdischen Volkes uns lebendig entgegen. Bei der großen Kollekte (Pap. 18) wird die Gesamtsumme unter Jahu, ®m und Anat verteilt. Anat ist als Göttin im Gebiet von Jerusalem durch die Ortsnamen Betfanat und 'Anatot bekannt; der Gott >sm, der zweimal Taf. 24, 6 und Rückseite Z.ı in babylo- nischen Namen "7>@08 >Sm-kudurri und 27208 >Sm-räm bar Nabunad]lin vorkommt’, ist bei den Westsemiten sonst unbekannt, wenn man auch an die Gottheit Asima von Hamat Reg. II 17, 30 oder an ESmün denken mag. Durch diese Gottheiten wird der Stellung Jahwes kein Abbruch getan: die Kollekte, an der sie Anteil erhalten, ist nach der Über- schrift »für den Gott Jahu« gemacht, und nie erscheinen die beiden Gottheiten in Eigennamen, während uns Jahu darin auf Schritt und Tritt begegnet. Es sind eben durchaus dem Hauptgott untergeordnete Wesen, seine rrArearoı. Beide haben in der Angabe der Kollekte den Zusatz bet-el, der mit ihren Eigennamen als ein Wort geschrieben wird: SSManER und >smans; und Sacnau hat hervorgehoben, daß ! Auf denselben Prozeß »vor den Riclhtern« bezieht sich D 24. ® Pap. 28,13. 18; 37,2.7; Cowıer Dı13. ° Unenap denkt dabei wohl mit Recht an den babylonischen Pestgott ISum. 1048 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. sich Bet-el in den jüdischen Eigennamen von Elephantine wiederholt als Äquivalent anderer Gottesnamen findet: Bet’el-natan, Bet’el-“agab, Bet’el-Sezib, Bet’el-tqm, und daß Zimmern KAT. 437f. schon ähnliche Namen aus babylonischen und aramäischen Urkunden der Perserzeit zusammengestellt und auf den Gott Bait-il@' in einem Vertrag zwischen Assarhaddon und Baal von Tyros aufmerksam gemacht hat. Aber was bedeutet Bet-el hier und in dem Zusatz zu den Götternamen? Ist es ein saitynoc, ist es das ephraimitische Heiligtum Bet-el, ist es einfach das »Gotteshaus«, d.h. der Tempel Jahwes? Ich glaube, daß die Urkunden dafür noch einiges weitere Material bieten. Ich gehe aus von der gerichtlichen Urkunde Pap. 27, die ich anders auffasse als Sacnau: die namentlich aus den Urkunden Cowreys bekannten Prozeßformen erschließen das Verständnis. Wenn die Prozeß- gegner sich mit entgegengesetzten Aussagen gegenüberstehen und ur- kundliche Belege nicht vorliegen, entscheidet der Eid; und zwar be- stimmt das Gericht, wer den Eid zu leisten hat. Das heißt bei Cowrey F4 "2>y mson mean »der Eid ist auf dich (fem.) gekommen « oder B6 m som mon > 7190 »sie (die Richter) haben dir einen Eid für mich auferlegt, bei Jahu zu schwören, daß...« Dieser Eid entscheidet; nachdem er geleistet ist, hat die Gegenpartei das anzu- erkennen und in einer Urkunde sich für befriedigt zu erklären. Bei welcher Gottheit der Eid zu leisten ist, bestimmt das Gericht. In dem Prozeß des Chorazmiers Dargmän (B, vgl. D 24) schwört der Beklagte bei seinem Gott Jahu; in dem Prozeß zwischen dem Ägypter Pia bar Pachi und der Jüdin Mibtachja dagegen (F) muß diese bei Sati, der ägyp- tischen Göttin von Elephantine, schwören — offenbar hat ihr Gegner diesen Eid gefordert und das Gericht demgemäß entschieden’. Nach diesen Parallelen ist auch Pap. 27 zu interpretieren. Ich setze sogleich die Übersetzung her, die für sich selbst sprechen wird: »Am ı8 Paophi J. 4 des Königs Artaxerxes, in der Festung Jeb, hat Malkija bar JoSibja, ein Aramäer ansässig in der Festung Jeb, von der Fahne des Nabukudurri, gesprochen zu .. tpdd [bar x], einem Ara- mäer von der Fahne des Mar[. .. Du hast mich beschuldigt: du bist in mein Haus eingedrungen] mit Gewalt und hast mein Weib gestoßen und hast Güter (Geld) aus meinem Hause fortgenommen und an dich genommen. Du hast Klage erhoben” und die Anrufung an unsern ! Winckter, Altorient. Forsch. Il 10, geschrieben Ba-ai-ti-ile (oder -iläni). ? So erklärt sich sehr einfach, was so vielen Anstoß errest hat, daß die Jüdin hier bei einer fremden Göttin schwört. ® [now nıay. Ebenso 7,3 [x] op myası som mn olap] nSWo [n13>] »du hast eine Klage erhoben vor Tarüch und dem Gerichtshof und hast gesprochen vor den Richtern«. Vgl. Cowıey H 8 »und daraufhin verklagten wir euch (a>»wr); da wurdet ihr vor Gericht gezogen (anbısv ms), und ihr ... habt uns zufriedengestellt«, E. Mever: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1049 Gott ist im Gericht auf mich gekommen. Ich Malkija werde dir (für dich) rufen zu dem Gotte Charam-bet)el zwischen vier... .' mit fol- genden Worten: mit Gewalt bin ich in dein Haus nicht eingedrungen, und das Weib, das dir gehört, habe ich nicht gestoßen, und Güter (Geld) habe ich aus deinem Hause gewaltsam nicht genommen. Und wenn ich dir (für dich) [nicht] gerufen habe zwischen diesen .. .' (d.h. wenn ich den Eid nicht leiste) ..... « (Der Rest ist zerstört.) Also hier haben wir die Eidesformel des Beklagten, durch die der Kläger gezwungen wird, von seiner Beschuldigung abzustehen. Malkija steht bei der Eidesleistung — natürlich im Tempel — zwischen vier aP..”, wobei man an die sieben Schwursteine der Araber der Sinaihalbinsel (Herod. II 8) und ähnliche Riten? denken wird. Er schwört bei sm>® >smaonn »dem Gotte Charam-bet’el«, entsprechend der ihm auferlegten Verpflichtung Z. 6, die Anrufung an »unsern Gott (j7>8 >7)« zu machen. Aber Charam-bet)el ist kein Gottesname, son- dern heißt »der geweihte Bezirk des Gotteshauses«. Dieser Bezirk ist also nach echt semitischer Anschauung selbst ein göttliches Wesen, der Sitz eines Numens, das in ihm haust und sich sinnlich mani- festiert — genau wie in Nordsyrien bei Aleppo der Gott Madbach »der Altar« Zevc Bwmöc merac ErrAkooc* und so zahlreiche andere Numina, z.B. der heilige Pfahl Asera am Altar’. Daher können sowohl der Charam wie das Bet)el als Gottesnamen für die Bildung von Personen- namen verwendet werden, in sehr charakteristischer Weise in dem Namen des Zeugen Pap. 34, 4 Charam-natan bar Bet)el-natan bar Sacho (= Tachös, Teös). Daß unsere Auffassung richtig ist, wird dadurch bestätigt, daß in dem Fragment Pap. 32, wie SıcHau erkannt hat, einer Eidesurkunde‘, die aus einem Prozeß um eine Eselin erwachsen ist, geschworen wird Yymma>21) 873002 »bei dem Betraum und bei Anat-jahü«. Hier steht also statt des Eides beim Charam des Tempels der beim Betraum (»bei der Moschee«), d.h. dem Hauptteil des Tempels. Herınkıch ScHÄrER hat mich darauf hingewiesen, wie hübsch durch diese Dokumente die 1 7... 72, ebenso nachher Z. 10 =ox sm? .. 72. ® Steckt das hier vorliegende Wort in dem Eigennamen zrn>sm2 (Pap. 25, 6. 10), wo sich für den zweiten Bestandteil zn auch noch keine Erklärung gefunden hat? Der Eigenname nähme dann auf die Rolle des Gottes Bet>el, d. i. des Heilistums, als Eidgott Bezug. ® Vgl. mein Buch »Die Israeliten und ihre Nachbarstämme« S. 555 ff. * Prentıcr, Hermes 37, g1fl., ı 18f. ° Siehe weiter meine »Israeliten« S. 2951. % »Eid ([»=]7, vel. Pap. 48), [den] Menachem bar Sallım bar Hu... geschworen hat (s=) dem Mesullam bar Natan bar... bei dem Mesgid und bei Anatjahu .... mit den Worten: die Eselin, die in der Hand des...., um die du mich verklagt hast... .« usw. 1050 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. bekannte Stelle des Matthäusevangeliums 23, 16 ff. illustriert wird: » Wer beim Tempel schwört, das ist nichts, wer aber beim Golde des Tem- pels schwört, ist gebunden, und wer beim Altar schwört, das ist nichts, wer aber bei der Opfergabe auf ihm schwört, ist gebunden.« Wir sehen, daß dieser Brauch, beim Heiligtum und seinen Teilen zu schwören, alte jüdische Volkssitte ist', die, wie immer in solchen Fällen, zu immer größerer Spezialisierung führt und den Eid um so heiliger und bindender ansieht, je weiter dieselbe getrieben ist. In späterer Zeit wird das zu bloßer, traditionell überkommener Formel geworden sein; ursprünglich aber, das lehren unsere Texte, werden die Numina, die »Sondergötter«, angerufen, die in diesen einzelnen Teilen hausen und nun den Eidbrüchigen oder Meineidigen strafen können. Neben dem Mesgid oder Betraum steht Anat-jahu. Das ist natür- lich dasselbe wie Anat-bet’el der Kollekte: die Göttin Anat, die mit Jahwe eng verbunden ist — wie die ‘Astar-Kamos der Mesafinschrift oder die Atargatis, d. i. die Astarte des Attis oder die Tnt pnebafal in Karthago, die Genossin des Hauptgottes Ba“al-chammän — und da- her durch den Zusatz entweder nach ihm oder nach seinem Heiligtum bezeichnet und dadurch von andern gleichnamigen Göttinnen geschie- den wird. Alle diese göttlichen Mächte tun der dominierenden Stellung Jahwes keinen Abbruch, die ja in unsern Urkunden auf Schritt und Tritt her- vortritt: die Juden von Elephantine waren eben so gläubige und strenge Jahweverehrer, wie nur irgendein Jude in Jerusalem, aber in der alten Form der Volksreligion, die von den Propheten bekämpft und vom Gesetz abgeschafft und für heidnisch erklärt wird. Natürlich kann man auch »bei Jahu dem Gotte in der Festung J&eb« schwören (CowLey, B4=D24; Sacnau, Pap. 36, 4); aber in der Regel zieht man es vor, sich an seine göttlichen Diener und Gehilfen zu wenden. So erhalten wir hier einen lebendigen Einblick in das Pantheon der Volks- religion, in dem Jahwe der König und Gott der Heerscharen herrscht und das im Grunde doch mit ihm identisch ist: eben darum hat pyr>s7 »die Götter« zum Synonym des £inen Gottes Jahwe werden können. Diesen hebräischen Sprachgebrauch glaube ich gleichfalls in un- seren Urkunden wiederzufinden. Die gewöhnliche Form des Eingangs von Eingaben und Privatschreiben ist eine Empfehlung des Adressaten an die Gnade »des Himmelsgottes«” — wie die Juden der Perserzeit ja auch im Alten Testament ihren Gott regelmäßig nennen. Wenn ! Daneben stehen die Eide beim Himmel (v. 22), bei der Erde, bei Jerusalem, beim eigenen Haupte (5, 34£f.). ® Pap.ı. 2. ıı. 13. 14; in Pap. ro ist das entscheidende Wort nicht enthalten. E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1051 in der Eingabe der persischen Beamten, des Achämenes und seiner Genossen (Pap. 5, oben S. 1042f.), statt dessen 8778 »die Götter« steht, so ist das nicht weiter auffallend; wohl aber wenn der Plural ebenso in Schreiben von Juden an Juden gebraucht wird, wie in Pap. 6; 12; 43 (Taf. 37)'. Hier kann xm>s in der Tat nur das aramäische Äqui- valent von DR sein, das wir auch in der vorexilischen Literatur des Alten Testaments notgedrungen immer inkorrekt übersetzen müssen, mögen wir es nun durch »Gott« oder durch »die Götter« wiedergeben. Vor allem aber in dem Schreiben des Chananja über die Passahfeier Pap. 6, das ja auf ganz orthodoxem Standpunkt steht, kann x’m>s nur — hebr. Dr sein. Über dies Schreiben zum Schluß noch ein paar Bemerkungen. Auf der Rückseite steht die Adresse: »[An] meinen Bruder Jedonja und seine Genossen, das jüdische Heer, euer Bruder Chananja.« Dem entspricht der Eingang: »[An meinen Bruder Jedo]nja und seine Ge- nossen, das jüdische [Heer], euer Bruder Chananja. Das Heil meines Bruders möge Elohim (sms) ... Und nun’: In diesem Jahr, dem Jahre 5 des Königs Darius, ist vom König an Arsames gesandt wor- den. +...« Von den folgenden Zeilen ist immer nur das Ende erhalten. Sie enthalten aber, wie Sacuau im Verfolg einer Bemerkung Mırrwochs erkannt hat, Anordnungen über die Feier des Passahfestes®: Z. 3: »... Jetzt sollt ihr so zählen: vie[rzehn' Z.4: »... und vom ı5. Tage bis zum 21. Tage des [Nisan ... 2.5: >»... seid rein (?) und seid sorgsam. Arbeit [sollt ihr nicht verrichten ... 2.6: »... trinkt nicht, und alles, worin Sauerteig ist 2.7: »... vom Sonnenuntergang bis zum Tag 21. des Nisan .... 2.8: »... geht in eure Kammern und siegelt (?%) zwischen den Tagen’ ... Ich kann Sacnau nicht recht geben, wenn er sagt: »die Detail- angaben über die Passahbestimmung scheinen mir mehr Deut. ı6 als ! Der Zusammenhang, in dem in Pap. 15,7 wr>s vorkommt, ist völlig dunkel. Ob das Wort in den Sprüchen des Achigar Taf. 44, 16; 47, 1,1 (vgl.45, 1; 46,5; 48, 2) durch »Gott« oder »Götter« zu übersetzen ist, ist nicht zu erkennen und kommt im Grunde auf dasselbe hinaus; denn in der Moral und der Weisheit der Spruchdichtung besteht zwischen den Juden und der nichtjüdischen Literatur absolut kein Unterschied, wie ja auf diesem Gebiet nichtjüdische Dichtungen ins Alte Testament aufgenommen sind. ? 7321, die oben besprochene Übergangsformel. ® Dies Fest kommt auch in einem Brief auf‘ dem Ostrakon Taf. 64,2 Z. 5 vor: NMoEa. STEIN) ° D.h. wohl: setzt ein Siegel, macht eine Scheidewand zwischen diesen Fest- tagen, und den Werktagen. 1052 Gesammtsitzung vom 23. November 1911. — Mitth. vom 26. October. mit Exod. ı2 verwandt zu sein.« Es sind vielmehr durchaus die Be- stimmungen des Priesterkodex, wie sie Levit. 23, 5ff. (= Exod. ı2, 6ff. Num. 28, ı6ff., vgl. Num. 9, 3f. und Josua 5, ı0f. sowie Ezra 6, ı9ff.) gegeben werden: am Abend des 14. Nisan wird das Passah- lamm geschlachtet und gegessen, vom 15. bis zum Abend des 21. reichen die 7 Tage des Mazzenfestes', bei denen kein Sauerteig ge- sehen und verwendet werden darf, und am ı. und 7. Tage dieses Festes ist Festversammlung und darf keine Arbeit getan werden. Das Passahopfer und die 7 Tage des Mazzenfestes und das Jahwefest am 7. Tage (das Fest am ersten ist erst vom Priesterkodex hinzu- gefügt) kennt freilich das Deuteronomium auch (Deut. 16,.1ff. = Exod. 13, 6ff.), auch das Verbot der Arbeit an diesem Festtage (Deut. 16, 8); aber im Gegensatz gegen den alten Usus wie gegen den Priester- kodex will es das Passahopfer in ein Fest des gesamten Volkes ver- wandeln, das in Jerusalem gefeiert wird (16, 5ff.), während es bisher und ebenso später nach den Vorschriften des Priesterkodex »in den Ortschaften« von den einzelnen Familien gefeiert wurde, gewiß mit mannigfach verschiedenen Bräuchen. Damit hängt zusammen, und das ist das Entscheidende, daß das Deuteronomium kein bestimmtes kalen- darisches Datum für Passah und Mazzen gibt, sondern das Fest ganz allgemein »in den Monat Abib« setzt — den Monatsnamen Nisan kann es natürlich noch nicht kennen. Der Priesterkodex dagegen legt die Festtage auf den ı4. (Passah) und 15.—2ı. Nisan (Mazzen) fest; und gerade das ist es, was das Schreiben der Gemeinde von Elephantine vorschreibt. Es führt also bei dieser die Festordnung des Priester- kodex ein. Es ist nun höchst interessant, daß diese Festordnung vom König Darius II. im Jahre 419 v. Chr. durch königliche Verordnung eingeführt ist, offenbar doch für die Judenschaft des ganzen Reichs. Chananja wird den Erlaß, der natürlich an den Satrapen gerichtet war, nach Ägypten gebracht haben’, und teilt ihn nun, im Auftrag des Arsames, der Judengemeinde in Elephantine zur Nachachtung mit. Aufs neue zeigt sich drastisch, daß das Judentum eine Schöpfung des Perser- reichs ist: die babylonischen Juden haben eben die Autorität der Regierung in Bewegung gesetzt und durch sie das von Ezra verfaßte (Gesetz den Juden in Palästina und der Diaspora auferlegt. Der Umfang der Vollmachten, die Ezra durch den Fermän Ezra 7, ı2ff. erhält, die genauen Angaben über den jüdischen Kultus in ! Die Ausdehnung des Mazzenfestes auf den 14. Nisan in Exod. ı2, ı8, so daß acht Tage herauskommen, ist deutlich ein späterer Nachtrag, der mit allen anderen Angaben in Widerspruch steht. ? Seine Ankunft in Ägypten wird Pap. ı1,7 erwähnt. E. Meyer: Zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 1053 demselben, die man dem Perserkönig nicht zutraute, und speziell die Ausdehnung seiner Kompetenz auf »das ganze Volk in Abarnaharä v. 25« hat schweren Anstoß erregt'; jetzt hat die Überlieferung auch hier ihre volle Bestätigung und Rechtfertigung gefunden. Wie der gesamte Priesterkodex durchweg die Stellung der Diaspora (und der Proselyten) berücksichtigt”, so haben die babylonischen Juden bei den Maßregeln, für die sie den König und seine Räte gewannen, nicht nur die Gemeinde in Palästina, sondern die Judenschaft des ganzen Reichs, und daher auch die ägyptische Judenschaft, deren Ausdehnung wir jetzt kennen gelernt haben, im Auge gehabt. Die Verordnung des Darius II. ist eine weitere Fortsetzung der bei den Entsendungen des Ezra und des Nehemia ergriffenen Maßregeln. Gerade bei diesem Feste werden viele volkstümliche Traditionen und lokale Bräuche im Wege gestanden haben; so hat die Judenschaft sich auch diesmal wieder an den König gewandt und von ihm einen Fermän erhalten, der die einheitliche Feier des Festes gemäß den Bestimmungen des Gesetzes Ezras für das ganze Reich und für alle Zukunft regelt. Eine glänzendere Bestätigung und Ergänzung hätte die Darstellung im Buche Ezra-Nehemia und die auf dieselbe begründete historische Anschauung nicht erhalten können, als sie dieser Osterbrief vom Jahre 419 v.Chr. gebracht hat. Siehe dagegen meine Entstehung des Judentums S. 661. Siehe ebenda S. 222 ff. w Ausgegeben am 30. November. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei, XLVII. XLIX. u en u SITZUNGSBERICHTE in DER. J 4 en ; KÖNIGLICH PREUSSISCHEN j 1 AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 4 n Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am 30. November. (S. 1055) } Srruve: Über die Lage der Marsachse und die Konstanten im Marssystem. (S. 1056) = Sitzung der philosophisch-historischen Classe am 30. November. (S. 1085) } Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. (S. 1086) MIT TAFEL XVI. BERLIN 1911. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Aus dem Reglement für die Redaction der akademischen Druckschriften. Aus $1l. Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und » Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften«, Aus 8 2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die » Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertige Manuseript zugleich einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. $ 3. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Sehrift der Abhand- lungen nieht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuseripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen, SA. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Manuseript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Seeretar zu richten, dann zunächst im Seeretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Seeretariat geboten. Aus $ 5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuscripts an den zuständigen Seceretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Sehriften, und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der »Abhandlungens«, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie. Aus $ 6. Die andie Druckerei abzuliefernden Manuscripte müssen, wenn es sich nicht bloss um glatten Text handelt, aus- reichende Anweisungen für die Anordnung des Satzes“ und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendungen Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreichung des Manuscripts vorzunehmen, Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der Verfasser seine Mittheilung als vollkommen druckreif ansieht. Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser. Fremde haben diese erste Correetur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Möglichkeit nicht über die Beriehtigung von Druckfehlern und leichten Schreibversehen hinausgehen. Umfängliche Correeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Seeretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden Mehr- kosten verpflichtet. Aus $ 8. Von allen in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen aufgenommenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, auch für den Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden. VonGedäehtnissreden werden ebenfalls Sonderabdrucke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. $.9. Von den Sonderabdrucken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Seeretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten (der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem | redigirenden Sceretar weitere 100 Exemplare auf ihre | Kosten abziehen lassen, S 17. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung auf S.3 des Umschlags.) 1055 SITZUNGSBERICHTE _ı91. XLVIM. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 30. November. Sitzung der physikalisch-mathematischen Olasse. Vorsitzender Secretar: Hr.“WALDEvER. Hr. Steuve las »über die Lage der Marsachse und die Konstanten im Marssystem«. Bei dem ersten Versuch, die Lage der Marsachse auf dynamischem Wege aus den Bahnelementen der Monde herzuleiten, konnten nur Beobachtungsergebnisse während des Zeitraums 1877—1896 benutzt werden, welcher zu kurz war, um die Säcular- änderungen der Mondbahnen und die von ihnen abhängigen Konstanten in unzwei- deutiger Weise zu bestimmen. Die neuen Beobachtungsreihen, die während der letzten günstigen Oppositionen ausgeführt worden sind, erlauben die Zweifel, welche früher bestehen blieben, zu beseitigen und die Lage der Marsachse sowie die Abplattung des Planeten nunmehr ınit einer Genauigkeit abzuleiten, welche durch direete Beobach- tungen nicht zu erreichen ist. Sitzungsberichte 1911. 95 1056 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. Über die Lage der Marsachse und die Konstanten im Marssystem. Von H. Struve. Die Lage der Marsachse und die Abplattung des Planeten waren von mir früher! aus den Bahnelementen der Satelliten auf Grund der Be- obachtungsreihen, die den Zeitraum von 1877 bis 1896 umfaßten, abgeleitet worden. Da diese Ableitung sich hauptsächlich auf die günstigeren Marsoppositionen am Anfang und Ende dieses Zeitraums stützen mußte, so blieb, wie früher gezeigt worden war, noch ein Zweifel hinsichtlich der für die jährlichen Säkularbewegungen der Knoten- und Apsidenlinien anzunehmenden Werte bestehen, indem bei Phobos zwei um nahe 21° verschiedene Werte, Ar = 158° und Arp= 179°, dafür in Betracht kamen, worüber erst spätere Beob- achtungen die Entscheidung treffen konnten. Dem ersteren Werte, durch welchen die Beobachtungsergebnisse eine etwas bessere Dar- stellung erfuhren, wurde in der früheren Untersuchung der Vorzug gegeben und derselbe den Ableitungen der Bahnstörungen, des Äqua- tors und der Abplattung des Planeten zugrunde gelegt. Dieser Wert ist auch in der Folge in der Gonnaissance des Temps, welche seit 1899 genaue Ephemeriden für das Marssystem veröffentlicht, bei- behalten worden. Inzwischen ist durch die Bekanntmachung früher noch nicht be- nutzter Beobachtungsreihen sowie namentlich durch Beobachtungen während der letzten beiden Marsoppositionen in den Jahren 1907 und 1909 neues Material an die Hand gegeben worden, welches zur Kon- trolle der Theorie und Neubestimmung der Konstanten verwertet wer- den kann und die Frage in betreff der Säkularbewegungen jetzt un- zweideutig zu beantworten erlaubt. Aber auch im Hinblick auf die abweichenden Ergebnisse, zu denen die Beobachtungen der Polflecke geführt haben, und die Schlußfolgerungen, die man neuerdings wieder aus solchen Beobachtungen gezogen hat, war eine Wiederaufnahme ! Astronomische Nachrichten Nr. 3302. 1895. Memoires de l’Academie St-Peters- bourg. Vol. VIII, Nr. 3. 1898. Beobachtungen der Marstrabanten. Srruve: Über die Lage der Marsachse. 1057 der früheren Untersuchung erwünscht, um überzeugend darzutun, daß sich an den früheren Resultaten nichts Wesentliches ändern läßt und die dagegen ausgesprochenen Bedenken nicht stichhaltig sind. Die Genauig- keit, mit welcher sich sowohl die Säkularbewegungen wie auch die Pole der festen Ebenen, auf welchen die Trabantenbahnen mit konstanter Nei- gung fortrollen, für jeden einzelnen Trabanten unabhängig voneinander ableiten lassen, die mehrfachen Kontrollen, welche sich hierbei darbieten, und die gute innere Übereinstimmung der Einzelwerte geben dem für die Lage der Hauptträgheitsachse des Planeten erlangten Endresultate gegen- wärtig einen Grad der Sicherheit, der auch nicht entfernt durch Posi- tionswinkelbestimmungen der Polflecke zu erreichen ist. In wie hohem Grade die Beobachtungen der Polflecke durch systematische Fehler be- einflußt werden, habe ich an den Messungsreihen von Besser, Hart, SCHIAPARELLI, LOHSE, die bis 1894 reichen, bereits in meiner früheren Arbeit gezeigt und kann nicht finden, daß die neueren Messungen in dieser Hinsicht eine größere Sicherheit bieten. Prof. Lowerı hat sich zwar bemüht, die Schätzungsfehler, welche auch bei seinen Messungen, je nach der Art der Einstellung, sich als recht erheblich herausgestellt haben, an einem künstlichen Modell zu ermitteln. In- dessen hängt hier alles davon ab, wie genau die Messungen an einem solchen Modell in allen Einzelheiten der Wirklichkeit entsprechen, und das scheint mir nach den Erfahrungen, die man z.B. an künst- lichen Doppelsternen, wo die Verhältnisse viel einfacher liegen, wieder- holt gemacht hat, überaus fraglich. Jedenfalls bleibt die Tatsache bestehen, daß die aus den Positionswinkelmessungen für die Lage der Rotationsachse des Planeten erhaltenen Bestimmungen mit den aus den Trabantenbahnen gezogenen Folgerungen sich nicht in Einklang bringen lassen, und auch untereinander viele Widersprüche aufweisen. Ich werde im folgenden zunächst die Resultate aus den früher noch nicht diskutierten Beobachtungsreihen der Trabanten zusammen- stellen, sodann das vervollständigte Material zu einer Neubestimmung der Konstanten benutzen, schließlich in einem Anhange die Bahn- elemente der Trabanten aus den bisher noch nicht reduzierten Messun- gen während der Opposition 1909 ableiten. Bei der Diskussion der letzteren Reihe bin ich in dankenswerter Weise von Hrn. Dr. P. V. NEUGEBAUER unterstützt worden. 2. Aus den Jahren 1894 und 1896 kommen außer den bereits früher bearbeiteten noch einige weitere Beobachtungsreihen in Betracht, die teils am Washingtoner Refraktor von Srmson Brown, teils am Lick- refraktor von SCHAEBERLE, ÜAMPBELL, Hussey angestellt worden sind 95° 1058 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. und eine wertvolle Ergänzung des früher benutzten Materials bilden. Die Diskussion dieser Beobachtungen ist von Prof. Brown im Astr. Journal Nr. 467 gegeben worden. Wir entnehmen! derselben die folgenden Bahnen von Deimos für 1894 und 1896. Deimos 1894 Deimos 1896 Washington Washington Beob. Browx Brown Mittl. Epoche 1894.81 1896.94 Red. Gr.M.Z. 1894 Okt. 0.0 1896 Dez. 0.0 ı 186°47 =+0°14 314°68 +0°28 N 47:39 0.09 46.72 =+0.16 J 38.46 -+0.05 38.19 =#0.15 esin r | 0.0008 -=+0.0004 —0.0048 -+0.0018 ecosr +0.0016 -+0.0008 —0.0013 =+0.0038 [7 32'388 0.020 32'510 -+0!046 Zahl der Gl. | 32P, 308 | 22Pp, 238 w.F. einer Gl. | +0!135 | +0'174 Die Bezeichnungsweise ist hier dieselbe wie in meiner früheren Abhandlung. Insbesondere bedeuten N, / Knoten und Neigung der Bahnebene in bezug auf den Äquator und das Äquinoktium der Epoche. Die Bahnelemente von Phobos hat Hr. Brown für die Opposition 1594 einerseits aus den Messungen in Washington, anderseits aus den zahlreichen Messungen von CanmpgerLn am Lickrefraktor (Astr. Journal Nr. 337), die in drei Gruppen geteilt wurden, getrennt abgeleitet, wäh- rend die weniger zahlreichen Messungen während der Opposition 1896 sogleich in ein System zusammengezogen sind. | Phobos 1894 | Phobos 1894 | Phobos 1894 Lick I | Lick I | Lick III Beob. | ÜANMPEBELL CAMPBELL | CAMPBELL Mittl. Epoche | 1894.78 | 1894.83 | 1894.87 Red. Gr.M.Z. | 1894 Okt. 0.0 | 1894 Okt.o.0 | 1894 Okt. 0.0 l 296%°01 +0%26 | 296%34 +0%25 | 296°%89 =+0°33 N 46.48 #0.19 | 46.833 +0.18 | 48.39 -+0.25 J 38.57 #0.06 | 38.24 #0.10 | 39.II +0.10 esinr | 0.0120 =#0.0007 | —0.0117 =+0.0009 | —0.0148 =+0.0010 e COS T 40.0055 =+0.0016 —0.0059 =+0.0015 | —0.0065 =+0.0016 a 12'908 +0.016 12.939 -+0.013 12'926 -+0!014 Zahl der Gl. 24Pp, 298 25Pp, 488 33P, 518 w. F. einer Gl. +o!112 +0!159 +0!179 1 Einige offenbare Versehen in den Angaben sind hier und im folgenden berichtigt. Srruve: Über die Lage der Marsachse. 1059 Phobos 1894 | Phohos 1896 Washington Washington und Lick Beob. Brown Brown, SCHAEBERLE, Hussev Mittl. Epoche 1894.79 | 1896.94 Red Gr.M.Z. 1894 Okt. 0.0 1896 Dez. 0.0 m u nn ll I 296°42 +0°46 101?I3 =+0°42 N 45.95 +0.33 47.837 =#0.37 U | 38.58 0.13 37.62 =0.18 esin ı —0:.0067 -+0.0020 —0.0053 -+0.0013 e cos 7 —0.0064 =0.0013 —0.0156 -+0.0018 a 12'845 -+0!021 12'895 -=++0!022 Zahl der Gl. | 35P, 168 | 32P, 448 w. F. einer Gl. | +0"249 +0!214 Im großen und ganzen zeigen die Resultate, soweit sie sich hier unmittelbar vergleichen lassen, eine genügende Übereinstimmung. Einige etwas größere Abweichungen, namentlich in den Exzentrizitätskonstan- ten, mögen darauf zurückzuführen sein, daß die Satelliten bei allen diesen Messungen stets durch p und s auf das scheinbare Zentrum der erleuchteten Planetenscheibe bezogen sind, ein Verfahren, das namentlich bei merklicher Phase größeren Auffassungsverschiedenheiten ausgesetzt ist, als der Anschluß an die Ränder des Planeten. Von Hrn. Browx sind auch die Elemente von Deimos aus den Beobachtungen von ScHAEBERLE am Lickrefraktor 1896 abgeleitet wor- den. Da diese Messungen jedoch schon früher von mir a.a. 0. in Verbindung mit den Messungen von Hrn. Renz am Pulkowaer Refraktor diskutiert worden sind, so unterlasse ich die Brownxschen Resultate, die mit den meinigen, abgesehen von der unsicher bestimmten Ex- zentrizität, eine befriedigende Übereinstimmung zeigen, hier anzuführen. Aus demselben Grunde ist umgekehrt meine frühere Bestimmung für Phobos 1896 durch die hier auf einem sehr viel größeren Beobach- tungsmaterial beruhende von Hrn. Brown zu ersetzen. Während der folgenden vier wenig günstigen Marsoppositionen sind die Satelliten, wie es scheint, nicht mehr beobachtet worden, wenn man von ein paar vereinzelten Messungen aus den Jahren 1903 und 1905 absieht. Erst im Jahre 1907 sind am Washingtoner Re- fraktor wieder einige Messungen von Professor Rıcr erlangt worden, die kürzlich in Vol. VI der Publications of the Naval Observatory veröffentlicht und im Appendix zu diesem Bande von Hrn. Haumonn diskutiert worden sind. 1060 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. | Deimos 1907 Phobos 1907 Washington Washington Beob. Rıce Rıcz Mittl. Epoche 1907-53 1907.53 Red. Gr.M.Z. 1907 Juli 0.0 1907 Juli 0.0 h ı 295°15 =+0°40 145°86 =0°70 N 43-42 +0.22 49.70 -=+0.36 J | 37.75 0.14 36.42 -+0.40 esin m —0.0194 =+0.0053 0.0038 =+0.0071 ecosm | 0,0067 =+0.0028 —0.0057 =0.0045 | a | 32'441 0.032 12'953 =+0!025 Zahl der Gl. 12 Aa cos 6, ı2 Ad 14 Aa cos 6, 14 Ad w.F. einer Gl. +0!327 +0!207 In dieser Messungsreihe sind reehtwinklige Koordinaten Az cos 6, Ad in bezug auf die beiden Ränder des Planeten gemessen worden. Die Opposition war insofern eine günstige, als die geozentrische Distanz nur 0.4 betrug. Anderseits müssen die Messungen durch den niedri- gen Stand des Planeten bei einer südlichen Deklination von 28° sehr erschwert worden sein, und liegt der Verdacht nahe, daß hier infolge verschiedener Färbung der Ränder des Planeten ähnliche systematische Unterschiede in den Einstellungen auf die beiden Ränder stattgefunden haben, wie ich sie früher bei meinen Messungen am Saturnsystem' nachgewiesen habe. Dadurch mag es sich erklären, daß die für e und = aus dieser Reihe gefundenen Werte, auf welche die systema- tischen Einstellungsfehler den größten Einfluß äußern, im Widerspruch mit den Ergebnissen aus allen andern Messungsreihen stehen. Überdies sind die Werte von esin r und e cos r bei Phobos, wie man sieht, mit so erheblichen w. F. behaftet, daß sie keinen Schluß auf die Länge der Apsidenlinie zulassen. Ungleich günstiger für die Beobachtungen des Marssystems auf nördlichen Sternwarten war die Opposition 1909, bei welcher der Planet ungefähr in derselben geozentrischen Distanz wie 1907, aber‘ in höherer Stellung, nahe dem Äquator, sich befand. Die Messungen, welche während dieser Opposition am Lickrefraktor von AırtkEn, am Yerkesrefraktor von BArnarn angestellt worden sind, gestatten die Bahnelemente mit erheblich größerer Genauigkeit abzuleiten und ge- währen einen neuen sicheren Stützpunkt für die Theorie. Außerdem ist es Hrn. Kosrımsky während dieser Opposition gelungen, einige photographische Aufnahmen der Satelliten am dreizehnzölligen ! Abhandlungen der Akademie, Berlin 1907. Srruve: Über die Lage der Marsachse. 1061 Astrographen der Pulkowaer Sternwarte zu erhalten, welche als solche ein besonderes Interesse besitzen und für die Bahn von Phobos von Wert sind. Bezüglich der Resultate aus diesen Reihen verweise ich auf die Diskussion im Anhang. 3. Stellt man die neueren Ergebnisse für N, J mit den früheren (a.a. O. S. 48) zusammen, reduziert alle Werte auf das Äquinoktium 1ı880.0 und befreit sie von den geringfügigen periodischen Sonnen- störungen, so gewinnt man folgende Übersicht über die Lage der Bahn- ebenen. Die vier Einzelwerte, welche Hr. Brown aus den Messungen von Phobos in Washington und Lick für 1894 abgeleitet hat, sind hier in Mittelwerte zusammengezogen, deren w.F. nur beiläufig ge- schätzt und daher eingeklammert sind. Deimos. - — — - | Beob. Epoche |, RG 2 el Well: | Äquator und Äquinoktium 1880.0 ı. Washington | A. Harı | 1877-69 | 48°12 | +0°06 | 35°66 | #0?o5 2, » D 1879.86 | 48.29 | 0.13 35.96 0.05 3. Pulkowa $ H. Srruve 1886.20 | 48.62 0.34 | 36.51 | 0.34 4. Washington A. Haıı 1892.60 | 47.94 0.15 38.07 0.13 5. Pulkowa | H. Srruve 1894.79 | 47-33 0.08 | 38.46 0.04 6. Washington Brown | 1894.81 | 47.30 0.09 33.52 0.05 7. Liek und Pulkowa | SCHAEBERLE und Renz | 1896.92 | 47.17 0.26 | 38.08 0.12 8. Washington | Brown 1896.94 | 46.58 0.16 | 38.24 0.15 9. Rıce | 1907.53 | 43.19 0.22 | 37.87 0.14 10. Liek und Yerkes | Aırken und BaArnARD | 1909.76 | 42.94 | 0.06 37-33 0.04 Phobos. ea J w.F. Äquator und Äquinoktium 1880.0 | I Beoh. | Epoche | ı. Washington A. Harn 1877.68 | 47°24 | #028 36°77 | =0°24 2 D | 1879.85 | 46.14 | 0.37 36.44 0.12 Be » 1892.60 | 46.55 | 0.18 38.47 | 0.26 4. Pulkowa | H. Struve | 1894.74 | 47-17 0.30 38:32, | 0:10 5 1894.82 | 46.53 0.21 | 38.38 | 0.07 6. Washington u. Lick | Brown und CAMPBELL | 1894.82 | 46.79 | (0.20) | 38.68 | (0.10) Te Brown, SCHAEBERLE | 1896.94 | 47-74 | 0.37 | 37-69 0.18 | und Hussey | | | 8. Washington | Rıce | 1907.53 | 49.48 | 0.36 | 36.53 | 0.40 9. Liek und Yerkes | Aırren und BArNnArRD | 1909.76 |, 48.36 | 021 36.67 0.11 1062 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. Die Änderungen der Bahnebenen sind hier so deutlich ausge- sprochen und zeigen namentlich bei Deimos einen so gesetzmäßigen Verlauf, daß ein Zweifel an der Realität derselben gänzlich ausge- schlossen ist. Als Ursachen dieser Änderungen kommen in erster Linie die Störung der Sonne und die Abplattung des Planeten in Betracht, und zwar braucht die Abplattung bloß von der Ordnung der Abplattung unserer Erde, also für direkte Messungen kaum wahr- nehmbar, vorausgesetzt zu werden, um bei kleinen Neigungen der Bahnebenen gegen den Planetenäquator schon recht merkliche Schwan- kungen derselben hervorzubringen. In zweiter Linie kommen natür- lich auch die gegenseitigen Störungen der Trabanten in Frage. Allein erstlich können dieselben für sich allein keine befriedigende Erklä- rung der Erscheinung abgeben, wenigstens würden sich auf diesem Wege die Beobachtungsergebnisse für Phobos nicht deuten lassen, und zweitens ist nach Analogie mit den anderen Planetensystemen und wegen der Lichtschwäche der Trabanten anzunehmen, daß auch hier deren Massen sehr geringfügig sein werden, und ihr Einfluß, da keine Kommensurabilität der mittleren Bewegungen vorliegt, sich nur in einer geringen Änderung der durch die Abplattung erzeugten Säkular- bewegungen der Knoten- und Apsidenlinien äußern könnte. In der Tat lassen sich die beobachteten Änderungen in den Bahnen auf Grund des bis jetzt vorliegenden Beobachtungsmaterials vollständig und auf die einfachste Weise allein durch die Sonnenanziehung und die Planetenabplattung erklären. Der Theorie zufolge müssen die Pole der Trabantenbahnen infolge der vereinigten Wirkung jener beiden Ursachen mit gleichförmiger Ge- schwindigkeit Kreise um die Pole fester Ebenen beschreiben', welche durch den Knoten des Planetenäquators mit der Planetenbahn hin- durchgehen und deren Neigungen gegen den Planetenäquator in ein- facher Weise von den Säkularbewegungen der Knoten- bzw. Apsiden- linien abhängen. Die Säkularbewegungen können in doppelter Weise entweder aus den Beobachtungen der Richtungen der Apsidenlinien oder aus den Perioden des Polumlaufs hergeleitet werden und stehen bei den beiden Trabanten in einem einfachen Verhältnis, welches direkt aus dem Verhältnis der mittleren Bewegungen folgt, indem die dritten Potenzen der Säkularbewegungen den siebenten Potenzen der mitt- leren Bewegungen proportional sind. Hat man demnach aus den ! Val. Beobachtungen der Marstrabanten S. 52f. Streng genommen ist die Kurve, welche der Pol der Bahnebene beschreibt, eine sphärische Ellipse und die Geschwin- digkeit der Bewegung keine ganz gleichförmige. Doch kann man im vorliegenden Falle, wo der Einfluß der Abplattung bedeutend überwiegt, von der Elliptizität der Kurve absehen. Sıruve: Über die Lage der Marsachse. 1063 Beobachtungen die Pole der festen Ebenen und die Säkularbewegung für einen der Trabanten bestimmt, so gelangt man damit unmittelbar auch zur Kenntnis des Planetenäquators. Bei der früheren Untersuchung hatten sich für die jährliche Säkular- bewegung von Phobos aus der Vergleichung der beobachteten Richtun- gen der Apsidenlinien im Zeitraum 1877—1894, wie bereits oben be- merkt, zwei Werte ergeben, nämlich Arp = 158° und Ar, = 179°, welche nahezu gleiche Berechtigung hatten und die Bestimmungen von pam Anfang und Ende dieser Periode in Übereinstimmung brachten. Ausgehend von diesen beiden Annahmen findet man sodann auf dem angegebenen Wege folgende Resultate: | IE, SL 1 ABI RN Er Be DI FEB Dr NE EEE | die Säkularbewegungen Deimos Ann | 6°%374 | 72221 K'-Ar=—- AO | Phobos Am» | 158.0 | 179.0 die Neigungen der festen Ebenen gesen den | Deimos ip | 0°926 0?820 Marsäquator | Phobos ip | 0.008 0.008 die Koordinaten der festen Ebenen, bezogen | Deimos Nr | 46%04 | 46°14 auf den Erdäquator und das Äquinoktium Jı 36.78 36.87 1880.0 Phobos N, | 47.08 47.06 Jr | 37-45 | 37-46 die Koordinaten des Marsäquators, bezogen No | 472095 | 47°064 auf den Erdäquator und das Äquinoktium | Jo | 37.450 | 37.469 1880.0 die Koordinaten der Trabantenbahnen für die | Deimos ©. | 29°9 | 23°6 Epoche 1894.80, in bezug auf die festen Y| 1627| 1.480 Ebenen, ©. gerechnet vom aufsteigenden Phobos or 358: 70% 104 2:6 Knoten der festen Ebene auf dem Erd- Y 0.886 | 0.726 äquator 1880.0 und schließlich mit demselben Grade der Näherung für die Koordinaten der Trabantenbahnen N, J in bezug auf den Erdäquator 1880.0, für die Zeit £, gerechnet in Jahren von der Epoche 1894.80 an, die Ausdrücke: (N—-Nı) sin =y sin (0% —K'i) J—Jı =yws(&—K'i Für die Koordinaten des Marsäquators N, J, sind oben die Mittel- werte aus den getrennten Bestimmungen für Deimos und Phobos auf- geführt, welche unter der Annahme I eine etwas bessere Übereinstim- mung zeigten. Im wesentlichen beruht jedoch das frühere Resultat für die Lage der Marsachse auf der Bahn von Phobos, indem der Zeit- raum von 17 Jahren, welchen die Beobachtungen damals umfaßten, bei den langsamen Änderungen der Bahnebene von Deimos noch nicht ausreichte, um deren Polbewegung sicher zu bestimmen. 1064 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. Die neueren Beobachtungen gestatten nunmehr zwischen den beiden Voraussetzungen I und II zu entscheiden. Vergleicht man zu dem Zweck die nach den obigen Ausdrücken für N und J berechneten Werte mit den aus den Messungen folgenden, so ergeben sich unter den beiden Voraussetzungen folgende Abweichungen im Sinne Beobachtung — Rechnung. Deimos. O0-—C. | I u Eupen dI \sindaN| dd 1. Washington 1877-69 +0°18 +o°I1 +0°39 +0?03 2. B 79.86 +0.02 | +0.12 +0.18 | +0.07 3. Pulkowa 86.20 —0.08 —0.42 +0.01 | —0.47 4. Washington | 92.60 | +0.01 | +o.12 +0.14 +0.06 5. Pulkowa | 94.79 | —0.04 | -+0.27 +0.13 +0.23 6. Washington 94.31 | —0.06 +0.33 +0.II | +0.29 7. Lick und Pulkowa | 96.92 | -+o.22 —0.26 oa | 005 8. Washington 96.94 | 0.14 —0.10 +0.06 —0.10 9. » 1907.53 | —0.44 | -+0.07 —0.47 +0.30 10. Liek und Yerkes 09.76 —0.38 —0.13 —0.47 | +0.15 Phobos. OU: Epoche | 1 U sinJıdN dJ sinJı dN dJ 1. Washington 1877-68 +0?°16 +0?°20 +0?2I | -+0%03 2 » 79.85 —0.26 —0.18 —0.80 —0.34 3% ” 92.60 —0.12 -+0.16 —0.74 | +0.43 4. Pulkowa | 94.74 —0.08 —0.01 —0.10 +0.15 5. ” | 94.82 —0.26 +0.05 —0,31 | +0.19 6. Wash. undLick | 94.82 —0.I1 +0.35 —0.16 +0.49 7. » 1.96.94 +0.09 —0.59 +0.66 —0.45 8. Washington 1907.53 +0.98 —0.18 +2.13 | 0.62 9. Liek und Yerkes 09.76 | -+0.40 +0.02 +1.I0 | —0.13 Aus dieser Vergleichung ersieht man unmittelbar, daß die Vor- aussetzung II aufgegeben werden muß, weil sie mit den neueren Bestimmungen für Phobos nicht mehr in Einklang zu bringen ist, und auch die anderen Epochen wenig befriedigend darstellt. Hin- gegen bleiben unter der Voraussetzung I in den beobachteten Werten von N, J nur Abweichungen übrig, die sieh genügend durch die Un- sicherheit, mit welcher die früher aus einem kleineren Beobachtungs- material abgeleiteten Konstanten N, J, y ©, K’ noch behaftet sind, er- klären lassen. Um zu genaueren Werten dieser Konstanten zu gelangen, kann man, etwas abweichend von dem früher befolgten Wege, von den Srruve: Über die Lage der Marsachse. 1065 obigen Ausdrücken für (N—N,) sin J, und J—J, ausgehen, durch deren Differentiation, bei Vernachlässigung von Gliedern höherer Ord- nung, man Bedingungsgleichungen von folgender Form erhält: @+dp cos K't—dg sin K't—t siny cos (© —K'h) dK'=n y+dp sin K't+dg cos K't+t siny sn (0 —-K'h)dK'=n in denen: x=sin JıdN: dp=d(y sin ©) y=dJı dq=d(y cos ©) die Verbesserungen der Ausgangswerte, dK’ bzw. dK’,, in Graden ausgedrückt, die Verbesserung der vorausgesetzten Säkularbewegungen von Phobos bzw. Deimos bedeuten und für das absolute Glied » die unter I gefundenen Abweichungen sin J, dN bzw. dJ zu setzen sind. Damit erhält man folgende Koeffizienten der Bedingungsgleichungen, die hier logarithmisch angesetzt sind: Deimos. Gleichungen sin J,dN. ; Te ———r Epoche | x dp | dg di, n | w.E. | Gew. Ne | | | 1 1. 1877.69 | 0.000 | 9.513n | 9.976 | 9.564n | +0°18 | #+0°04 | | +0?08 2. 19.86 | >» | 8.957n | 9.998 | 9.387n | +0.02 | 0.08 | —0.08 3. 86.20 » | 9.761 | 9.912 | 8.353 | —0.08 | +020| # | 0.12 4. 92.60 | D 9.987 | 9.384 | 8.653 | +0.01 | #+0.09 | +0.05 5. 94.79 | > | 9.000 7.066 | 6.391 | —0.04 | +0.05 +0.03 6. 94.81 ” 0.000 | 7.066n | 6.392n | —0.06 | +0.06 | +-0.01 7- 96.92 » 1 9.988 | 9.368n , 8.762n | +0.22 | +0.14 | +0.32 8. 96.94 » | 9.988 | 9.371n | 8.766n | —0.14 | #+0.10 —0.04 9. 1907-53 » | 9.194 | 9.995n | 9.356n | —0.44 | 0.13 | £ —0.26 10. 09.76 » | 8.966n | 9.998n | 9.248n | —0.38 | #+0.04 | —0.19 | | | | | Deimos. Gleichungen dJ. Epoche I dp | dg | dK, n | .W. F.. | Gew. | v | | 1. 1877.69 | 0.000 | 9.976n | 9.513n | 9.504n | +o°ıı | =+0%05 | +o?18 2 79.86 » 9.9981 | 8.9571 | 9.541n | +0.12 +0.05 | +0.15 7° 86.20 ” | 9-912n | 9.761 | 9.3861 | —0.42 | #0.34 | 3 | 0.47 4 92.60 "| 9.384n | 9.987 | 8.637» | +0.12 | #0.13 | +0.04 5 94.79 » | 7.066n | 0.000 6.152 | +0.27 | +0.04 | | +0.195 6 94.81 n 7.066 | 0.000 | 6.150 | +0.33 | 0.05 | | +0.25 7. 96.92 » 9.368 | 9.988 | 8.230 | —0.26 | +0.12 | 0.33 8. 96.94 » 9.371 | 9.988 | 8.232 | —0.10 | #0.15 | —0.18 9. 1907.53 » | 9.995 | 9.194 | 9.449n | +#0.07 | =#0.14 | + +0.08 10. 09.76 » 9.998 | 8.966n | 9.587n | —0.13 | 0.04 | —0.10 1066 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. Phobos. Gleichungen sin J.dN. , Epoche x dp dg \JdRı En = we ER. Geyer ® ———————— 1. 1877.68 | 0.000 | 9-998n | 8.940n | 9.422n | +0?16 +0°17 | | +0°20 2% 79.85 » 19.9670 | 9.574n | 9.335n | —0.26 0.22 | —0.23 3. 92.60 9.990 | 9.3182 | 8.520 | —0.I2 =+o.II | —0.08 4. 94-74 | » | 9:94 \ 9.218 | 7.963 | —0.08 | +0.18 —0.04 5 94.82 » 9.999 | 8.747n | 6.489n | —0.26 | +0.13 —0.19 6. 94.82 |” | 9.999 | 8.747n | 6.489n | —o.11 | (+0.12) | —0.04 N, 96.94 » | 9.968 | 9.570 | 8.49In | +0.09 | =+0.23 +0.15 8. 1907.53 » | 9.93In | 9.718 | 9.219 | +0.98 | #0.22 | #% +0.56 9. 09.76 | » 9.96Ing 9.609 | 9.321 | +0.40 | -+0.13 —0.06 Phobos. Gleichungen dJ. | | | | | | | Epoche dp dq n \ı wF. | Gew. ® | | | 1. 1877.68 | 0.000 | 8.940 | 9.998n | 8.233 | +0?20 | +0°24 +0°34 2 79.85 | » 19.574 | 9.967n | 8.912 | —0.18 | +0.12 —0.07 3 92.60 » | 9.318 | 9.990 | 7.893 | +0.16 | +0.26 | | +0.17 4 94.74 „ 9.218n | 9.994 | 6.122n | —0.0I | =#0.10 | —0.05 5 94.82 » 8.747 | 9.999 | 5.385n | +0.05 | =+0.07 | | +0.05 6. 94.82 ” 8.747 | 9:999 | 5.385n | +0.35 | (+0.10) | +0.35 7 96.94 „ 9.570n | 9.968 | 8.064 | —0.59 | +0.18 —0.66 8. 1907.53 | 9.718n | 9.931n | 9.028 | —0.18 | -+0.40 I —0.23 9 09.76 | „ \ 9.609n | 9.961n | 8.995 | +0.02 | -+0.II 0.00 Die aus den Beobachtungen abgeleiteten w.F. von n können nur einen beiläufigen Anhalt für deren Sicherheit abgeben, da hierbei die systematischen Fehler außer Ansatz bleiben, die namentlich bei den- jJenigen Beobachtungsreihen, wo die Satelliten auf die scheinbare Mitte der erleuchteten Planetenscheibe bezogen sind, beträchtlicher sein können. Ich begnüge mich daher, allen Gleichungen dasselbe Gewicht zu geben, mit Ausnahme der zweifellos weniger zuverlässigen Be- stimmungen für 1856 und 1907, von welchen die erstere bei großer geozentrischer Distanz, die letztere bei sehr tiefer Stellung des Pla- neten erhalten sind. Den Bestimmungen dieser Jahre ist daher halbes Gewicht erteilt. Dasselbe hätte eigentlich auch mit den weniger guten Bestimmungen für 1896 geschehen sollen. Die Ausgleichung ergibt alsdann folgende Verbesserungen der Ausgangswerte: 5 Deimos. © = —0°070 =+0°071 Y=-—0.058 =+0.074 dp = —0.003 =+0.062 dq=-+0.139 0.059 dK,= 0.105 -+0.265 Summe der Fehlerquadrate 0.61 w.F. einer Gl. #0°137 Sıruve: Über die Lage der Marsachse. 1067 Phobos. %=-+0°082 -+0°069 Y= 0.065 =+0.069 dp = —0.146 -+0.069 dq = +0.078 -+0.068 dK'=+101 =0.45 Summe der Fehlerquadrate 1.07 w.F. einer Gl. +0°193 Die übrigbleibenden Abweichungen sind in der Kolumne v aufgeführt. Für die jährlichen Säkularbewegungen folgen hieraus die Werte: für Deimos Kn= 62269 +0°265 Phobos K'= 159.01 #0.45. Da der Pol der Bahnebene von Deimos in der Zeit von 1377 bis 1909 nur wenig mehr als einen halben Umlauf zurückgelegt hat, so ver- steht es sich von selbst, daß die Periode des Polumlaufs von Deimos noch mit einer größeren Unsicherheit behaftet ist. Für die Richtung der Apsidenlinie von Phobos und die Exzen- trizität seiner Bahn ergeben anderseits die Beobachtungen, wenn man die neueren Bestimmungen den früheren hinzufügt: | r & m„(1894.80) | er dere er | | ı. Washington | 1877-68 45°%5 | 0.032r | 230° | 213° 2. » org 84-1 | 0.0070 286 | 271 3. » 92.60 250.9 0.0362 238 | 236 4. Pulkowa 94.74 | 205.6 0.0164 | 215 | 215 5. ” 94.82 | 234.2 0.0169 231 | 231 6. Wash. und Lick | 94.82 | 252.7 | o.o1zo | 249 | 249 7= » | 96.94 | 198.9 0.0165 221 | 223 8. Washington | 1907.53 | (213.6) | (0.0068) | (2) (15) 9. Lick und Yerkes| 09.76 | 53.8 0.0145 210 | 225 10. Pulkowa I Rog| 72.0 0.0211 236 | 251 Nur in den Reihen 4, 5, 8, 9 ist der Trabant durch rechtwinklige Koordinaten an die Planetenränder angeschlossen, in den übrigen durch s, p auf die scheinbare Mitte der erleuchteten Planetenscheibe bezogen. Wie schon oben bemerkt, sind bei dem letzteren Verfahren bedeu- tendere Auffassungsfehler, namentlich wenn die Phase die Einstellun- gen erschwert, zu befürchten, und in der Tat zeigen auch die Be- stimmungen der Exzentrizität bei diesen Reihen eine größere Ungleich- förmigkeit. Das Resultat der Reihe S beruht auf Messungen bei sehr tiefem Stande des Planeten und ist wegen der großen w. F. in den Bestimmungen von e sinz und e cos auszuschließen. 1068 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. Daneben sind die mit den Säkularbewegungen X’= 158°0 und K'= 157°0 auf die Epoche 1894.80 reduzierten Werte von > auf- geführt. Durch Ausgleichung erhält man hieraus ”,= 232°0 für die Epoche 1894.80 K'’ = 157°0 & 1°0 und damit, wegen X’: K) = 24.79, aus der Polbewegung von Deimos K’=155%4 +6% Son » » Phobos K'=159.0 +0.45 » » Apsidenbewegung von Phobos A’= 157.0 +1.0, Werte, die ganz unabhängig voneinander abgeleitet sind und inner- halb der möglichen Fehlergrenzen übereinstimmen. Es scheint hiernach äm richtigsten, einstweilen bei der früher bestimmten Säkularbewegung für Phobos K —158%6 stehen zu bleiben, mit welcher sich die beobachteten Polbewegungen beider Trabanten noch ganz gut vertragen. Die Apsidenbewegung von Deimos läßt sich für's erste wegen der geringen Exzentrizität der Bahn nieht sicher angeben; es läßt sich nur ein Anwachsen der Längen in dem geforderten Sinne erkennen. Einer späteren Zeit muß es daher auch vorbehalten bleiben, aus der Vergleichung der beobachteten Ap- siden- oder Knotenbewegungen von Phobos und Deimos auf die Größe der Trabantenmassen, für welche man jetzt nur vage Grenzwerte an- geben könnte, zu schließen. Löst man die Gleichungen für sin J, dN und dJ ein zweites Mal auf, indem man X’ = 158°0 unverändert läßt, demnach dK’ = 0 setzt, so erhält man: für Deimos: © = —0%05I +0°052 Nı =45°955 =+0°087 Yy = —0.038 #0.052 Jı = 36.742 0.052 dp = —0.015 +0.052 y sin Oo = +0°796 =+0.052 dq = -+0.130 +0.052 yeos®o=-+I.54I =#0.052 Summe der Fehlerquadrate (vv) = 0.62 w.F. einer Gl. +0°134 für Phobos: 2 =+0%056 -+0°070 = 479172 +o0115 Y=—0.030 =#0.070 Jı = 37.420 0.070 dp = —0.120 -+0.070 y sin Oo = —0?140 =0.070 dgq = +0.073 =0.070 Y 608 Oo = +0.959 =+0.070 Summe der Fehlerquadrate (vv) = 1.25 w.F. einer Gl. +0°202 Hieraus ergeben sich zunächst die Knotenlängen und Neigungen der festen Ebenen in bezug auf die Marsbahn 1880.0, die Längen ge- rechnet vom Knoten der Marsbahn auf dem Äquator: für Deimos Knotenlänge 80° 55:3 Neigung 24° 13:4 Phobos » 81 55 n 25 13.2 SrruvE: Über die Lage der Marsachse. 1069 und indem man die Neigungen der festen Ebenen gegen den Mars- äquator, die nur von dem Verhältnis X: X’ und dem Winkel zwischen dem Marsäquator und der Marsbahn abhängen, unverändert beibehalten kann, für den Marsäquator: aus der Bahn aus der Bahn von Deimos von Phobos Vo = 47° 0:6 +5!2 No =47°ı1!2 6:9 Jo=37 24.4 #3.1 Jo=37 24.4 #4.2 und daraus schließlich im Mittel aus beiden Bestimmungen: No=47° 4:4 #42] Äquator und Äquinoktium 1880.0 Jo=37 24.4 &2.5 J q & bis auf 1:3 in N, und 2:7 in Jo mit dem früheren Resultate über- einstimmend. Bei der Ableitung dieser Werte ist auf die Bewegung der Marsbahn und die Präzession des Marsäquators keine Rücksicht genommen. Die Präzession des Marsäquators auf der festen Marsbahn beträgt nach meiner früheren Rechnung, soweit sie von der Sonne abhängt, —7:ı pro Jahr; demnach bleibt der Betrag derselben bei der Reduktion auf die mittlere Epoche unter 2, d. h. unter der Grenze der Unsicherheit in der Darstellung der Bahnen. Vollends zu vernachlässigen sind die kleinen Änderungen in der Lage der Mars- bahn. Es genügt daher, daß man die obigen Werte für die Lage des Marsäquators, bezogen auf Äquator und Äquinoktium 1880.0, als für die mittlere Epoche aller Beobachtungsreihen, beiläufig 1895, geltend ansieht. SCHIAPARELLI leitete für die Lage des Marsäquators aus einer großen Zahl von Positionswinkelmessungen des südlichen Polflecks während der besonders günstigen Oppositionen 1877 und 1879 die Werte Vo = 48°130 Jo = 36°382 1880.0 ab, die von der obigen Bestimmung um dNo = +1°06 dJo = —ı1°03 (SCHIAPARELLI — STRUVE) abweichen. Professor Lower gibt in den Monthly Not. Bd. LXVI S. 54 eine Zusammenstellung der Resultate, die aus der Kombination je zweier Messungsreihen der Polflecke folgen, welche auch seine eigenen Beobachtungen des Polflecks in den Jahren 1901—-1905 einschließt!'. Die daselbst mitgeteilten Einzelwerte zeigen Unterschiede, die sich auf 2° bis 3° in Jo, auf etwa 6° in N. belaufen und noch erheblich größer sein würden, wollte man auch Bessers Messungen aus den Jahren 1830— 1837, die in Jo nach der entgegengesetzten Seite ab- weichen, mitsprechen lassen. Als Mittelwert, der beiläufig in der I! Vel. auch Astr. Nachr. 4251, wo auch die Resultate für 1907 aufgenommen sind. g 907 {=} 1070 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. Mitte zwischen den verschiedenen neueren Bestimmungen für No Jo liegt, nimmt Professor Lowerz schließlich No =47°5 Jo = 35°5 (1905) an, welche Werte seit 1909 auch den Ephemeriden im Anhang zum Nautical Almanae zugrunde gelegtsind. Die Abweichung beträgt hier: dNo = +0?2 dJo = —ı?8 (Lowern — Srruve) Weder die Werte von SCHIAPARELLI noch auch die neueren von Lower lassen sich demnach mit den aus den Satellitenbahnen erhaltenen Be- stimmungen in Einklang bringen. Den Widerspruch zwischen den beiderseitigen Ergebnissen glaubt Hr. Lowrır in einem seiner früheren Aufsätze (Lower Observatory, Bulletin Nr. 18) einesteils der Unsicherheit der Satellitenmessungen, andernteils der hier angewandten Methode zur Last legen zu sollen. Was den ersteren Punkt betrifft, so läßt sich ohne weiteres zugeben, daß die Verbindungen der Satelliten mit der Planetenscheibe manchen systema- tischen Fehlern ausgesetzt sind, welche sich mehr oder weniger auch auf die Bestimmung der Bahnebene übertragen. Aber ebensowenig wird man von anderer Seite bestreiten können, daß die Messung des Posi- tionswinkels eines unregelmäßig geformten, am Rande der Planeten- scheibe befindlichen und dazu veränderlichen Flecks in bezug auf das Zentrum des Planeten einer noch sehr viel größeren Unsicherheit unter- worfen ist, als diejenige von scharf definierten Lichtpunkten, außerhalb der Scheibe. Und auch abgesehen von der besseren Definition liegt es ja in der Natur der Sache, daß man ceteris paribus um so genauer auf die Lage der Bahnebene schließen kann, je größer die verfügbare Basis ist. Der andere gegen die Methode gerichtete Einwand (Bulletin Nr. 18), daß bei der dynamischen Bestimmung des Pols aus den kleinen Schwan- kungen der Bahnebenen auf den Äquator geschlossen wird — »gewisser- maßen aus kleinen Größen zweiter Ordnung auf solche erster Ordnung, daher ein kleiner Fehler in der Bestimmung dieser Schwankungen mit einem entsprechend größeren Betrag in das Resultat eingehe« —, be- ruht auf einem offenbaren Mißverständnis und erledigt sich sogleich durch die Bemerkung, daß die Amplitude der Schwankungen hierbei gar keine Rolle spielt. Die Schwankungen der Bahnebenen könnten ver- schwindend klein sein, gleichwohl würde sich die Aufgabe ebenso genau lösen lassen, wenn die von der Abplattung erzeugte Apsiden- bewegung bekannt ist. Bloß die Knotenbewegung würde sich in diesem Falle nicht selbständig bestimmen lassen. Im Prinzip unterscheidet sich der hier eingeschlagene Weg in niehts von demjenigen, welcher zur Bestimmung des Jupiteräquators, unabhängig von der Richtung der Streifen und der Bewegung der Flecke, und des Saturnäquators, unabhängig von der Richtung der Ansenlinie, geführt hat. Srruve: Über die Lage der Marsachse. 1071 4. Von den übrigen Konstanten des Systems lassen sich jetzt vor allem die mittleren Bewegungen durch die neueren Bahnen genauer ermitteln. Reduziert man zu dem Zweck die mittleren Längen in der Bahn /, um sie von den Schwankungen der Bahnebenen zu befreien, auf die mittleren Längen in der festen Ebene / — gerechnet vom Äqui- noktium über N, und den Knoten der Trabantenbahn auf der festen Ebene —, so erhält man die in den folgenden Tabellen unter / und /, gegebenen Zahlen: Deimos. | Rad 1894 Okt. 0.0 Epoche Be l |; l = 285°16196 I M.Z.Gr. s Eee w.F. lo a un I —— I LT Washington 1877.69 | Aug.28.0 | 45%6o!| -0%35 | 45°%25 | =0°ı2 | 186°20 Washington 79.86 | Nov. 0.0 24.12 —0.42 23.70 | =#0.08 | 186.07 Washington 92.60 | Aug. 7.0 | 179,48 —0.38 , 179.10 | =+0.20 | 186.08 Pulkowa 94.79 | Okt. o.o | 186.38 —0.26 | 186.12 | =0.05 | 186.12 Washington | 94.81 Okt. 0.0 | 186.47 —0.26 | 186.21 +0.14 | 186.21 Washington, Lick | | und Pulkowa 96.93 Dez. 0.0 | 315.02?) —o.13 | 314.89 +0.17 | 186.62 Washington 1907.53 | Juli 0.0 | 295.15 +0.42 | 295.57 +0.40 | 186.65 Lick und Yerkes 09.76 | Okt. 0.0 | 262.80 | +0.50 | 263.30 | 0.04 186.08 ! Länge nach A. Harı. korrigiert wegen fehlerhafter mittlerer Bewegung um —o?55 zur Reduktion auf die mittlere Epoche der Beobachtungen. 2 Einfaches Mittel aus dem Resultat der Washingtoner Reihe und demjenigen aus Lick und Pulkowa, vgl. a.a. O. S. 48. Phobos. | Red | 1894 Okt. 0.0 Epoche EG l b—I | I n = .1128°84406 ne, aa! 3 “ | | w.F. lo 1 oe ET TR ee re Washington 1877.68 | Aug. 28.0 | 332°01 | +0°02 332°03 | +0°40 | 296°64 Washington 79.85 | Nov. 00 | 234.24 | +0.10.| 234.34 +0.25 | 296.76 Washington | 92.60 Aug. 0.0 | 181.04 +0.07 | 181.11 +0.20 | 296.75 Pulkowa | 94.79 Okt. 0.0 | 296.15 —0.01 | 296.14 =0.12 | 296.14 Liek und Washington | 9482 | Okt. 0.0 | 296.41!| +0.02 | 296.43 | =#0.15 | 296.43 Lick und Washington | 96.94 | Dez. 0.0 101.13?| —0.10 | 101.03 | =#0.42 | 296.52 Washington 1907-53 | Juli 0.0 | 145.86 | —0.16 | 145.70 | =+0.70 | 296.61 Lick und Yerkes 1909.76 | Okt. 0.0 | 24-75 | —0.13 24.62 | +0.16 | 296.84 Pulkowa | 1909.77 | Okt. 0.0 | 23.92 | —0.13 | 23.79 | =0.34 | 296.01 ! Mittel aus den Beobachtungsreihen in Lick und Washington, w.F. geschätzt. 2 Nach der Bestimmung von S. Brown, vgl. S. 1059. Sitzungsberichte 1911. 96 1072 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. Mit 4—/ ist die kleine periodische Sonnenstörung bei Deimos vereinigt. Ausgehend von den früheren Näherungswerten für die tro- pische mittlere tägliche Bewegung findet man alsdann durch Reduktion auf die Epoche 1894 Oktober 0.0 die verbesserten Werte: für Deimos = 285°16196, » Phobos = 1128.84406, aus denen die Darstellung in der letzten Kolumne folgt. Damit ist jetzt auch die mittlere tägliche Bewegung von Phobos bis auf wenige Einheiten der letzten Dezimale verbürgt. Für die mittleren Längen der Ausgangsepoche 1894 Oktober 0.0 folgen als wahrscheinlichste Werte für Deimos /, = 186°17, » Phobos 4 = 296.40. Einer Verbesserung auf Grund der neu hinzugekommenen Beob- achtungsreihen bedarf ferner die Exzentrizität der Bahn von Phobos, für welche früher der Wert e= 0.0217 offenbar etwas zu groß be- stimmt war. Alle neueren Reihen haben Werte ergeben, die zwischen 0.009 und 0.021 schwanken, und man wird als wahrscheinlichsten Wert, kombiniert mit den früheren Resultaten: 2 10:07 annehmen können, mit welchem die sichereren Bestimmungen während der Oppositionen 1894 und 1909 in Einklang stehen. Ferner sprechen die Beobachtungen in Washington und Lick 1894 für eine geringe Ver- größerung der Länge der Apsidenlinie von Phobos für die Ausgangs- epoche (vgl. S. 1067). Die Exzentrizität von Deimos, die nur etwa '/e derjenigen von Phobos beträgt, läßt sich auch aus den neueren Bestimmungen nicht genauer, als es früher geschehen ist, ermitteln. Alle übrigen Konstanten des Systems können einstweilen unverändert beibehalten werden. Insbesondere finden die früheren Ableitungen der Halbachsen und der Maße des Planeten auch durch die neuen Beobachtungen eine gute Bestätigung. Wir stellen im folgenden die Konstanten in gleicher Weise wie früher zusammen, der Vollständigkeit wegen auch diejenigen anführend, die durch die neue Untersuchung keine Änderung erfahren haben. Srruve: Über die Lage der Marsachse. 1073 Elemente des Marsäquators 1895. No=81° o:3 Marsbahn 1880.0 No gezählt vom aufsteigenden Knoten der Marsbahn Jo=25 10.2 » auf dem Äquator No = 47° 4:4 +.0:463 (T— ı880.0) Äquator und Äquinoktium der Epoche 7' Jo =37 24:4 — 0.239 (T — 1880.0) » » ” » Präzession des Marsäquators auf der festen Marsbahn AN. = —7!07 im Jahr. Elemente von Deimos. Feste Ebene Nı=46° ı!2 Äquator 1880.0 Neigung gegen den Marsäquator : e Jı = 36 44.0 n » ip = 0° 55:5 Bahnebene (N — N) sin Jı = 1°44!0 sin }27°3 — 6°374 (T — 1394.80)! Äg. ı880.0 Ep. T » J—-Jı = 1 44.0 cos |27.3 — 6.374 (T'— 1894.80)} » » » lo = 186°17 Epoche 1894 Okt. 0.0 red. Gr.M.Z. n = 285°16196 trop. mittlere tägliche Bewegung 1=lb+nt+0°58 sin |27°3 — 6°374 (T— 1894.80)! Äquator und [Trabantenbahn a= 32'373 für p)=ı I1=r-+ N, = 231° + 6°%374 (7 — 1894.80) e = 0.0031 Elemente von Phobos. Feste Ebene Nı =47° 3:7 Äquator 1880.0 Neigung gegen den Marsäquator » Jı = 37 24.0 ” ip = 0° 0:6 Bahnebene (N-—N;) sin Jı = 0°57!5 sin }359°2— ı58%0 (T— 1894.80)| Äq. 1880.0 Ep. 7 » J—-Jı =0 57.5 cos 359.2 — 158.0 (T'— 1894.80)! „ » ” lo = 296°40o Epoche 1894 Okt. 0.0 red. Gr.M.Z. n = 112884406 trop. mittlere tägliche Bewegung = lo+nt+ 0°32 sin }359°2 — 158°0 (T— 1894.80)| Äquator und [Trabantenbalın a= 12'938 für p)=ı I = + N, = 279% + 158%0 (T — 1894.80) e = 0.0170 (di Präzessionskonstante = — (m = 9.0075 3 Geil “ Abplattungskonstante img ın 0.002784 für do = 4:80 # o ao — bo 1 Abplattu des Planeten = er OOF2RN 9p DE X DE 525 1904 Verhältnis der Zentrifugalkraft zur Schwere am Äquator & = 0.004934 = Masse des Planeten = —; 3090000 96* 1074 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. Anhang. Die Bahnen von Deimos und Phobos nach den Beobachtungen während der ‚Opposition 1909. Abgeleitet von H. Struve und P. V. NEUGEBAUER. Bei den Mikrometermessungen, welche Aırken am Lickrefraktor' und Barnarn am Yerkesrefraktor” während der Marsopposition 1909 ausgeführt haben, sind die Satelliten durch rechtwinklige Koordinaten auf den O.W.- bzw. N.S.-Rand der Planeten bezogen worden. Da in der Regel der Anschluß an beide Ränder des Planeten erfolgt ist, so sind die Mittelwerte unabhängig vom Radius des Planeten. Bei den Messungen von Aıken war das Koordinatensystem nach der Rich- tung P der scheinbaren Bahnellipse, bei den Messungen von BArNArD nach dem Parallel orientiert. In der folgenden Tabelle sind neben die Beobachtungszeiten die Mittelwerte der Koordinaten x, y in bezug auf das Planetenzentrum, die bei den Beobachtungen von Arrken auf 8, bei denen von Barnarp auf 4—ı0 Einstellungen beruhen, gesetzt. Phase und Refraktion sind hier noch nicht berücksichtigt. Zur Ver- gleichung mit den Beobachtungen wurden die Satellitentafeln in der »Connaissance des Temps 1909«, die auf meinen früheren Elementen fußen, benutzt, mit dem Unterschied jedoch, daß bei beiden Trabanten Kreisbahnen vorausgesetzt wurden. Die Ausgangselemente waren danach: | Deimos Phobos Mittlere Epoche 1909.76 1909.76 - Red. Mittl. Z. Paris | Okt. 2.50 | Okt. 2.50 | ı | \254°14 | 318°22 N | 43.83 47-94 J | 2 37.34° |= 36.52 a ss2ta7s 12.938 Es ergeben sich damit die Abweichungen in der Kolumne O—C, bei deren Berechnung auch die Phase des Planeten berücksichtigt ist. Daneben stehen die Koeffizienten der Bedingungsgleichungen, die in Sekunden gegeben sind, und schließlich der übrigbleibende Fehler nach der Ausgleichung. Den Gleichungen ist im allgemeinen dasselbe ! Lick Observatory, Bulletin Nr. 172. ®2 Astronomical Journal Nr. 608. Die Beobachter hatten uns eine Abschrift ihrer Messungen noch vor der Druck- legung freundlichst übersandt. An die erstere haben wir uns gehalten. Dadurch erklären sich einige kleine Abweichungen von den später veröffentlichten Messungen. SıruvEe: Über die Lage der Marsachse. 1075 Gewicht beigelegt worden. Nurin den wenigen Fällen, wo der Trabant nur an einen Rand durch Messung angeschlossen werden konnte, weil er zu nahe der Tangente des zweiten Randes sich befand, sind die Gleichungen bloß mit halbem Gewicht berücksichtigt. Deimos. Messungen am Lickrefraktor von Aırken. (x im Positionswinkel P.) Übrigbl. Datum Sternzeit w 0—C di esinm | ecosr da sinJdN| Fehler 1909 Lick n a A Sept. 18 22, 23089) IE 724282 26 3 | —75-.67 | —0.46 | +34.2 | — 60.8) — 81.7| —75-:5 | —11.6 —0.15 49 ı8 | —72.35 | —0.24 | +40.2 |— 62.8 | — 88.1| —72.4 | —ı3.6 +0.09 23 2ı 5 | —67:30 | —0.09 | +47:9 |— 67.2 | — 96.0 | —67.6 | —ı6.2 +0.27 —78:04 | —o!20 | +27'8 | — 59!8 | — 74:9 | 781 | — 9.4 +0!08 2 33 26 | —22.94 | —o.II | +79.4 |—-116.2|—-110.9 | —23.4 | —26.9 +0.29 Sept. 22 21 29 49 | —24.96 | —0.24 | +73.6 — 111.8 | —113.3 —25.2 | —26.6 +0.16 P= 242°3| 22 ı 24 | —ı6.66 | —0.67 | +80.9 | —ı20.0 | —109.6 | —ı6.4 | —27.4 —0.28 | 22 39 38 | — 5.71 | —0.53 | +82.4 | —128.7 | —103.0| — 5.6 | —27.9 —0.17 23 26 26 | + 7.70 | —o.45 | +82.2 |—136.3 |— 92.1) + 7.8 | —27.8 | 0.13 “| 0 4o 56 | +28.39 | —0.44 | +77-5 |—140.5 |— 71.6 | +28.6 | —26.2 —0.20 Okt. 8 | 2ı 56 40 | —51.64 | —0.09 | —57-8 |—115.9 |— 50.1| —50.9 | +19.5 | 0.16 P= 243?9 22 37 37 | —59.36 | —o.31 | —50.0 —107.5 |— 43.1| —58.5 | +16.9 | —0.36 | 23 20 ı2 | —65.79 | —o.21 | 40.8 \= 97.2 |— 38.6 | —65.2 | -+13.8 | —0.23 0 50 53 | — 74-57 | +0.10 | 18.8 |— 73.4 |— 39.6 | —74:5 | + 6.4 +0.17 | 732.18 | —76-.48 | 0.10 | _ 7-9 | 63.7 | 45.0] —76.4 | + 2.7 +0.02 Okt. 9 | 23 38 58 | +17.34 | +0.00 | —74.5 |-100.6 —111.3 | +18.0 | +25.2 —0.05 P=244°0| o 6 58 | +10.29!| +0.21 | —75.9 | —107.2 | —107.9 | +10.8 | -+25.6 +0.15 39 22 | + 2.00 | +0.44 | —76.6 m2s: —102.6| + 2.3 | +25.9 +0.37 — 53.9| —743 | — 19 | +0.27 — 79.4 | —70.8 | — 7.7 | —0.09 ! Der Anschluß an den Westrand ergab @y = -+21'29; in bezug auf den Ostrand ist ge- sagt, daß De sich um diese Zeit etwas westlich von der Tangente sich befand. Demgemäß ist 20 =—0o!70 angenommen und daraus x gebildet. Halbes Gewicht. j | I | | [ | | i | e| | | | | | Übrigbl. Datum | Sternzeit | 0-6 dl | esinz |ecosm| da lsinJdN| dJ | Fehler 1909 | Lick In 1 In@ | | | © Sept. 18 | 2ı"55”28° —ı1!08 | +0!33 260 —23l2 | #475 |— 973 | +30"3 | 752 | +olı5 22 20 34 | —ı2.82!| +0.75 |-25.2| —20.9 | +47.2 (nn) +23:.7 |78.6 44 24 —15.41 |-+0.I0 —24.2 | —18.8 | +46.4 \—13.4 | +17.2 | 77.6 —0.16 23 16 2| —ı17-59 +0.34 |—22.5 | —ı6.2 | 445.0 |—16.0) + 8.0 |—78.1| -+0.02 2 zo ı2| —26.70 +0.26|— 7.8| —ı1.3 | -+28.6 26.5 45.4 |—61.6| —0.28 ! Dein der Tangente des Südrandes, daher Anschluß nur an den Nordrand. Halbes Gewicht. 1076 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. Übrigbl. Datum Srornzeib 0-C di esinw |ecosm| —_. |snJdN| dJ Fehler 1909 Lick n a ® Sept. 22 | 21%23"00°| —26"68 |+0!41 |— 8!5 | —ır!8 | +2973 |—26!6 | —42!3 |-63"2| —olı2 53 16| —27.00 |+0.70|— 5.5 | —I3.0 | +26.5 |—27.4| —49.9 |-57-.9| +0.15 22 30 56) —27.54 |+0.49|— 1.9 | —ı5.3 | +23.6 |—27.9| —58.3 |-50.6| —0.08 + 2.6| —ı9.0 | +21.0 |—27.8| —67.2 |—40.4 | +0.31 o 51 36| —24.71 |+0.56|+ 9.7 | —26.0 | +19.6 |—26.2 | —77.8 |—22.2| —0.03 Okt. 8 |22 5 46| +18.68 |—0.39|—ı18.4 | —36.7 | +21.2 |+20.9| +78.0o |— 0.5 | —0.01 45 46 | +15.94 |—o.12|—21.2 | —39.2 | +24.1 +18.1| +78.2 |—ı0.6| +0.22 23 29 43 | +11.90!| —0.53 |—23.6 | —40.8 | +27.9 |+14.8| +76.6 |—20.9| —0.24 041 32| + 5.78 |-0.12 |—27.0| —40.4 | +36.4 | + 6.8| +67.9 |—40.9| +0.04 ı 26 10 | + 1.58 |—0.07 |—27.6 | —38.4 | +39.8 |+ 2.9| +61.7 |—48.9| +0.02 Okt. 912346 6 +27.36 —017|+ 6.5 | —14:5 | #26.3 |+ 2.7| +39.0 |+58.3| -+0.21 o II 40| +27.51 |—0.27|+ 3.9 | —ı5.8 | +23.9 |+27.5| +45.3 [+54.1 | +0.I1 30 52| +27.80 |+0.05|+ 0.8| —ı7.7 | +21.5 |+27.8| +52.0 |+48.6| +0.45 Okt. ı2 |2ı 20 44 | — 2.95 \+0.27 |—27.3| —34.8 | +42.1 |— 2.0| +51.4 |-55.0| +0.28 22 28 22| — 9.22 |+0.23|—26.0| —28.7 | +44.2 | — 8.4 | +36.8 |—63.2| +0.12 ! De in der Tangente des Nordrandes, daher Anschluß nur an den Südrand. Halbes Gewicht. Deimos. Messungen am Yerkesrefraktor von BARNARD. (x im Parallel.) . Ne | Übrigbl. Datum | Gr. M. Z. x DC di esinm \ecosm| |snJdN| dJ Fehler 1909 6! n | a | | Übrigbl. di |esin«| ecosm| @@ |sinJdN| dJ | Fehler | A | v® Datum | Gr.M.Z. 1909 = Okt. 3 | 8z1" 61 + 509 |—oN57 | —44'3 | 8714 | —15'6 | + 6:4 | +78'7 | +ı16!2 | —o!22 9 7 6|+ 0.16|—0.52| —44.7 | —88.8 | —ı0.3 | + 0.9 | +80.3 | + 8.2 | —0.19 Okt. 5 8 49 30|+20.32 |-+0.91 | +39.9 | —81.6 | + 8.5 | +18.8 | —74.9 | +21.4 | +0.53 [13 33 41 +43.70 | —o.51] + 6.5 | —454 | + 1.6 | 443.6 | —ı18.4 | +62.9 | —0.56 Okt. 26 8 57 54 |—35.64 |—0.34 | — 8.4 | —39.4 | + 4.6 | +36.0 | +19.5 | +51.2 | —0.35 Nov. 2 753 10/+33.93\)+0.28| + 6.5 | —36.3 | + 3.9 | —34.0 | —ı5.0 | +48.0 | +0.24 Srruve: Über die Lage der Marsachse. Phobos. Messungen am Lickrefraktor von AıTtken. (x im Positionswinkel P.) Datum 1909 724223 2262-3022 Sept. 22 21 124203 22 Okt. 8 P= 243°9 22 23 Okt. 9 23 P—2244°0 ° Okt.ız2z |zı P= 244%4 | ! Im Versehen P= 262°3 41 Sternzeit Lick 21"44"22° 22 10 24 22 43 16 ’ 0—C T m — 33:62 | —0:46 — 30.83 | —0.48 —24.80 | —0.I0 —16.28 | +0.22 +25.881| —o.85 +30.54 | —0.72 +32.26 | —0.72 | +26.14 | —0.85 +16.86 | —1.46 —25.56 | —I.22 — 32.80 | —0.75 +29.84 | —0.61 | +29.10 | —0.63 +16.65?2| —1.24 —20.52 | —1.5I —26.96 | —0.90 —31.18 | —0.92 — 26.78 | +0.25 — 21.04 | —I.7I —26.75 | —0.95 —30.31 | —0.62 26.12 | —0.24 —30.56 | —0.99 | —27.25 | —0.58 + 22 +13.6 +22.3 +28.8 —13.9 +10.7 — 2.8 —19.3 | —27-7 — 22.3 — 80 +51 — 8.7 —25.2 —23.9 —15.8 + 4.6 +14.5 | 23:3 —15.8 =28| +16.1 — 16 +13.I eingestellt. esinm | ecosr —24"4 | —22.9 —22.I | —34.2 —26.7 | —43-3 —36.0 | —48.1 —22.1 | —34-5 —34.3 | —ı6.1 —23.4 | —23.9 —23.4 | —40.8 —32.7 | —48.2 —47.2 | —ı8.9 —31.6 | —ı16.9 \ 25.8 —ı8.9 —17.5 | —29.4 —26.1 | —46.7 | 45:4 | —24.4 | — 37.0 | —I8.0 | —18.9 | —25.5 17.40 35-7 We 33 —36.8 | —ı8.1 | —23.6 | —ı9.9 | —17-.6 | —37.4 | —22.0 | —20.4 | | —16.3 | —33-7 | + © [$) sinJdN Übrigbl. Fehler ® +0:04 —0.15 +0.17 +0.47 —0.06 —0.48 —0.26 0.12 — 073 0.00 —+0.01 —0.32 —0.06 —0.06 —0.24 +0.06 —0.52 +0.51 —0.46 +0.01 —0.05 -+0.01 —0.46 —0.31 2 Nur 6 Einstellungen am Ostrande. Radius des Planeten nach der Messung von AıtkEn Halbes Gewicht. angenommen. | | | | ia ig I | i — da | | na zei e, 10-0] eine edel Ta al Rehle 1909 Lick | | rn | | | | Be ®) Sept. 18 | 2ı"50"38° | — 1!66 | —0!o7 22 I6 12 38 45 2 —11'7 | —ı13'5 | +19! |— 1!8 _ 5.84 |—0.35 —10.4 | — 9.4 | +19.3 — 8.11 | +0.29|1— 8.2| — 6.5 | +17.2 —10.61 | +0.16 |— 4.6) — 5.4, +13.2 + 6.68 ‚+0.44 [+ 9.9 — 8.7 ll — 10.9 +19.0 + 6.4 | | | I} - | Übrigbl. ) 1078 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. e Übrigbl. Datum Sternzeit Yy OT dl |esinr |ecosr Ba, snJdN dJ | Fehler 1909 Lick n 7 Sept. 22 21" 16” 30° | — 3162 | —0"33 |+H11!6 | —ı7!2 +15'8 |— 2!8| —28:9 |+17:9| —0!34 46 30 |+ 1.65 | +0.10|+11.7 | —ı13.8 | +19.1 |+ 2.0| —ı9.8 |+26.5 | —0.05 22 26 20 |+ 7.66 | +0.21|+ 9.0| — 7.7 | +181 |+ 7.8| — 2.9 |+30.8| —0.07 52 0 |+10.80 +0.61|+ 5.8 — 5.8 | +14.5 |+10.4 | + 8.8 |+29.0 -+0.32 0 21 ı3 |+ 9.51 /+0.14 |— 7.8 | —15.6 | + 9.0 |+ 9.0 -+33.4 |+ 0.0| +0.18 58 47 |+ 4.58 |+0.04 |—ı1.2| —ı17.5 | +14.5 |+ 4.1 | +30.6 \—15.1| +0.17 Okt. 8 | 2ı 842 |— 1.46 —0.10|+11.7 | —ı7.1 | +16.0 1% 07 —25.2 |+18.8| —0.14 | 24 53 |+ 1.64 |+0.41 |+11.6| —ı5.2 | +#17.7 \+1.9| —20.6 |+23.0| -+0.30 22 ı5 38 |+ 8.84 |+0.42 |+ 7:7 | — 7-9 | +16.0 |+ 89| — 0.7 |-+28.4| +0.16 o 8 0|+ 859)+0.05|— 8.6| —16.9 +85 |+ 8.1, +31.2 — 0.7| +0.15 32 53 |+ 5.134 —0.22|—10.7 | —18.4 | +12.I + 4.8| +30.I | —I0.2| —0.07 I-20 14 |— 2.33 |—0.29|—-11.4 | —14.4 | +18.0 |— 2.7) +18.8 |—24.1| —0.12 46 ı2 |— 6.20 | 0.271 — 9.8| —ı0.3 | +17-9 |—- 6.5| + 9.0 |-27.8| —o.ıı Okt. 9 | 23 6 57 |+ 8.60 |—0.15 |— 8.3 | —ı6.6 | + 8.1 + 8.3| +30.9 |+ 0.2) —0.07 18 32 |+ 7.62 +0.21|— 9.5 | —ı7.7 | =: 9.6 | + 6.9| +31.0 | 4.2 | +0.34 52 20 |+ 2.42 | —0.17 | —11.6 | —ı7.8 | +14.9 |+ 2.0 +26.9 |—16.2| +0.01 049 36 |— 6.35 | —0.14 |— 9.6 | —10.0 | +17.6 |— 6.7| + 8.2 |—27.7| +0.01 Okt. ı2 | 2ı ı2 6 |— 0.09 —0.06|-ı1.6 | —ı6.2 | +16.5 |— 0.6| +22.6 |—20.1| +0.12 52 27 |— 5.65 |+0.431— 9.5 | —ıo.2 | +17.4 |— 6.5| + 8.6 |—26.9| +0.58 Phobos. Messungen am Yerkesrefraktor von BARNARD. (x im Parallel.) | Übrigbl 3r. M.Z —C d ; Da nz x nel esinm |ecosm | “@ |sinJdN| dJ | Fehler 1909 —6 n a Srruve: Über die Lage der Marsachse. 1079 5 Übrigbl esinm | ecosm m sinJdN| dJ | Fehler v me Obtea shı7"20°| +17"09 | +o!ro| + 3"8 | —ı8"5 | +1!9 |+ı7lo| — g'7 |+25"2| +0!22 53 50 |+17.01 | +0.25 | — 4.7 | —ı8.1 | —6.4 |+16.7| + 6.2 |+26.2| +0.54 Okt. 5 8 30 40 |— 2.04 | —0.501—17.1| —34.I1 | —ı.8 |— 1.6| +31.9 |+ 0.2| +0.10 9 0 22 |— 8.60 | 0.44 |—-15.1 | —31.0 | 44.1 |— 8.2] +29.2 | —-ı10.2| +0.05 13 13 32 |+12.57 |-o.or|+11.7 | —25.8 | +6.0 |+12.5| —23.6 |+17.3| +0.09 Okt. 26 9 59 28 |— 5.27 | 0.72 —13.6| —27.6 | +2.2° |-4.6| +25.6 |— 5.3| —0.26 Nov. 2 ıo 32 6 | — 6.68, —1.02|—ı2.2| —24.9 | +3.6 |— 5.8| +22.7 |— 7.3| —0.61 | | Normalgleichungen Deimos. (Lick und Yerkes.) | di esin e cos 7 - sin JdN dJ n | zz ZT Te di | 91710 —9420 | -—30246 | — 4934 —44471 | -+19635 — 255.08 esin 255950 +162804 | -+53819 — 8811 +12342 +322.14 e cos m 196395 +43189 | +19008 — 19736 +415.76 da | 7 | | 84725 | -+20719 +16502 — 10.29 | sin JdN | | | 84901 + 789 | 320.02 dJ | 69137 | —288.63 Normalgleichungen Phobos. (Lick und Yerkes.) ! da : ö di esin e cos r TE sin JdN dJ n | di 10392 | +7455 | + 1785 — 580 | 8042 +5474 +289.32 esinm | | 32639 | +16502 +7689 | 6258 + 329 | +668.61 ecosm | 32403 +5952 +2467 — 961 +539.54 d | | — | | 23491 | +1677 +2600 | -+188.83 sin JdN | | 15604 | —6670 | —132.32 dJ | | | | 14759 | + 89.03 Auflösung Deimos. (Lick und Yerkes.) Mittlere Epoche 1909.76 Korrektionen Korrigierte Elemente Jog di 7-7115n| di |-o®295|| 1909 | I | 253°85 |#0°037 | (nn) 7.54 log esinm | 6.8070n | Okt. 2.50 |esin m | —o. 00064 |#0. .00049 | log e cos r | 7.3204 en m. Z. jecosm| +0.00209 +0.00059 (vv) 2.62 ne | da +0!036 | = £ 32'409 |++0!020 | IT | 15 Inn z 03 IN 43°15 |=#0°065 Anz. d.Gl. 53 log sin JdN | 7.8606n | sin JdN —0?416 || IMST 37.21 |+#0.040 log dJ | 7.3396n dJ |-o.125 e 0.00219 w.F. einer Gl. -+0!159 Ib am 6 11 34370: | | | 1080 Sitzung der plhysikalisch-matlıematischen Classe vom 30. November 1911. Auflösung Phobos. (Lick und Yerkes.) Mittlere Epoche 1909.76 Korrektionen Korrigierte Elemente log dl | 8.3634 di |+1°323 1909 l 319°54 |=+0°159 (nn) 23.42 log esinm | 8.0676 Okt. 2.50 |esin | -+0.01168 |+0.00152 log ecos m 7-9321 | ved. m: Z. | ecosr +0.00855 |+0.00134 (vv) 4.78 jop 2a | ae VAR ER Paris a 12'965 |+0!o18 Ber ; on N 48°59 |=+0°210 Anz. d.Gl. 62 log sinJdN | 7.8279 |sin JdN |+0°385 J 36.55 |+#0.114 log d.J 6.6427 dJ +0.025 e 0.01448 w.F. einer Gl. +0!197 m 53°8 ' Die Darstellung der Beobachtungen ist eine sehr befriedigende. Auf die Säkularbewegung der Knoten- und Apsidenlinie ist bei der Berechnung der Koeffizienten der Bedingungsgleichungen (nach der Connaissance des Temps) Rücksicht genommen. Hingegen ist die Refraktion infolge eines Irrtums in der Deutung der handschriftlich übersandten Messungen vernachlässigt. Der sehr geringfügige Einfluß der Refraktion bedingt hier nur eine geringe Vergrößerung der Halb- achsen, bei Deimos um beiläufig 0!01. Eine Umrechnung erschien deswegen nicht notwendig. Am Pulkowaer dreizehnzölligen Astrographen sind während dieser Opposition Hrn. Kosrissky an 7 Abenden Aufnahmen der Marstrabanten gelungen, deren Resultate er uns freundlichst zur Verfügung gestellt hat. Sie ergeben ı8 Örter für Deimos, 24 für Phobos. Die Aus- messung der Platten geschah durch rechtwinklige Koordinaten in bezug auf das Planetenzentrum, woraus weiter s und p berechnet sind. Wie aus den beigefügten Bemerkungen hervorgeht, sind die Trabanten auf einzelnen Aufnahmen scharf und deutlich zu erkennen, bei der Mehr- zahl der Messungen jedoch, vielleicht infolge des tiefen Standes des Planeten in Pulkowa, schwach und verschwommen, so daß die Mes- sungen mit Schwierigkeiten verknüpft waren. Namentlich gilt dies bezüglich der Aufnahmen des schwächeren Trabanten Deimos, welche nur an einem Tage als befriedigend notiert sind. Wir haben uns daher hier auf die Vergleichung der Örter von Phobos beschränkt. In der folgenden Tabelle sind unter p und s die gemessenen Koordinaten, daneben die Abweichungen sdp und ds von den nach den Kreisbahnelementen auf S. 1074 berechneten Örtern gegeben. Da die Srruve: Über die Lage der Marsachse. 1081 Örter von Phobos nur in der Nähe der Flongationen erhalten sind, so muß man auf eine Bestimmung der Bahnebene verzichten. Die Koeffizienten von dN, dJ sind deshalb in den Bedingungsgleichungen fortgelassen. Den Messungen ist gleiches Gewicht erteilt, mit Aus- nahme der in der zweiten Abteilung am 13. September erhaltenen, die als sehr unsicher bezeichnet und daher nur mit halbem Gewicht be- rücksichtigt sind. Die Phase konnte vernachlässigt werden, da die Aufnahmen sehr nahe der Opposition gemacht sind. Phobos. Messungen photographischer Aufnahnıen am ı3zölligen Astrographen in Pulkowa von S. Kostıskr. Datum Pulkowa (6) 0-6 h Übrigbl. di | zesinm |2ecosm | Fehler 1909 M. Z. ? 1082 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 30. November 1911. 0—C Übrigbl. az Pulkowa E ds di |zesinm|zecosr er Fehler 1909 M.Z. a Sept. 9 ats nag®| 32"88 | +or22 | + 2%2 | Hı3%7 | + gfı | 43207 | —ofro I4 10 5 | 32.40 | —o.20 | — 2.8 | +12.5 | +10.8 | +32.6 | —0.45 20 33 | 32.18 | +0.26 | — 6.8 | +12.0 | +12.5 | +31.9 +0.03 Sept. 13 9 39 51 | 33.40 | +0.78 | + 5.0 | +14:7 | + 8.7 | +32.6 +0.40 55 48 | 32.05 | —0.99 | — 1.3 | +12.7 | +10.6 | +33.0 —1.25 | 13 27 14 | 30.71 | —1.77 | + 5.8 | —15.0 | — 8.6 | +32.5 | —0.74 . | 40 I2 | 32.14 | —0.93 | + 0.7 | —13.3 | — 9.9 | +33-1 +0.09 z | 53 IO | 32.30 | —0.44 | — 4.4 | -ı2.2 | —ı1.8 | +32.7 -+0.60 z Sept.14 | 849 8| 34.44 | +1.33 | + 0.3 | +13.1 | +Io.ı | +33.1 +1.04 | 3 6 | 32.91 | +#0.27 | — 5.2 | +12.0 | +12.2 | +32.6 | -+0.04 | | | | Sept. 16 | 10 714 | 30.35 | —0.92 | +10.4 | —168 | — 38.3 | +31.3 +0.13 | 23 ıı | 31.96 | —0.91 | + 4.3 | —14.3 | — 9.1 | +32.9 | +o.11 | 37 9 | 31.81 | —ı1.36 | — 1.2 | —ı2.6 | —ı0.8 | +33.2 | —0.33 50 37 | 31.67 | —0.79 | — 6.5 | —ı1.8 | —ı12.9 | +32.5 +0.27 13 55 36 | 32.26 | +1.16 | +10.8 | +17.0 | + 8.3 | +31.1 | +0.63 | 14 8 34 | 32.90 | +#0.32 | + 5.9 | +14.9 | + 8.8 | +32.6 | —-0.08 22 32 | 33.59 | +0.40 | + 0.4 | +13.1 | +10.2 | +33.2 | +o0.11 Sept. 21 | 12 43 34 | 31.89 | —0.56 | + 6.4 | —14.8 | — 9.1 | +32.4 +0.46 | 53 33 | 32.07 | —0.97 | + 2.5 | —13.4 | —10.0 | +33.0 | +0.05 13 5 31 | 31.73 | —u.35 | — 2.2 | —ı2.1 | —ı1.5 | +33.1 —0.33 Sept. 27 | 14 ı2 4| 31.44 | —0.94 | + 4.2 | —ı13.5 | — 9.9 | +32.4 | +0.05 | | | | Okt. 4 | 10.49 24, | 31.72 | #0.14 [+ 1.7 | #11.9 | +10.5 | +31.6 —0.13 | ıı 4 22 | 30.63 | —0.74 | — 3.8 | +10.4 | +12.3 | +31.4 | 0.93 | 18 ı9 | 30.64 | +0.48 | — 8.8 | + 9.9 | +14.4 | +30.2 | -+0.31 | | | | Normalgleichungen Phobos. (Pulkowa.) | q da dl 2esinm | 2ecos E n Ka Eee UEEOREFO Mkzescare Tee Gore Er TEE SET TTT di |3796| — aı | —695 | + 536 | + 15.95 2esnm | 5384 +1587 + 1195 | +223.49 2e cos | 4309 | + 1284 | + 97.21 au 23614 | — 196.19 a Auflösung Phobos. (Pulkowa.) Mittlere Epoche 1909.71 Korrektionen Korrigierte Elemente log di 7.9296 di | +0°49 | _. 1909 | I | 318°71 | #0°34 (nn) 24.90 logzesinm | 8.6065 | | Okt. 2.50 u) +0.0202 | #0.0026 log 2ecos r | 8.0932 | m. Z. \ecos m -+0.0062 | #+0.0029 | (vv) 12.31 da | Sun a | 12'793 | -£ologo | l g h | "as ! | er | 80501. | da | —o!145 | e | ooıı| Anz. der Gl. 48 | m . 72%0 | | | | | | | w- F. einer Gl. +0!35’ Srruve: Über die Lage der Marsachse. 1083 Es ist nicht zu verwundern, daß an dem sehr viel kleineren Instrumente nicht dieselbe Genauigkeit erreicht ist wie bei den Mikro- metermessungen an den mächtigen Refraktoren der Lick- und Yerkes- sternwarte, zumal die Aufnahmen nur unter wenig günstigen Be- dingungen, bei tiefem Stande des Planeten und ausschließlich nahe der Elongation erfolgen konnten. Immerhin besitzt dieser erste mit Erfolg durchgeführte Versuch von photographischen Aufnahmen so naher Satelliten ein großes Interesse, und das Ergebnis bildet eine wertvolle Kontrolle für die Bestimmung der Exzentrizitätskonstanten, auf welche es hier besonders ankam. Ausgegeben am 7. December. 1085 SITZUNGSBERICHTE u. XLIX. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 30. November. Sitzung der philosophisch-historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. RorrHE. Hr. Morr las »Zur sprachlichen Gliederung Frankreichs«. (Abh.) Der eigenartige Sprachtypus des Nordostens Frankreichs ist‘ geschichtlich als »belgoromanisch« anzusprechen. Zu diesem belgoromanischen Gebiete gehören ausser dem »picardischen« Kernland die Wallonie und die Normandie. Vom »Keltoromani- schen« (Französischen) ist dieses Belgoromanische durch eine scharfe Sprachgrenze geschieden. Diese Sprachgrenze stellt sich als die alte Stammesgrenze der Bellovaci, Viromandui und Nervii dar, die, von der kirchlichen Eintheilung Galliens aufgenommen und bewahrt, sich mit dieser bis in die moderne Zeit erhalten hat. 1086 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 30. Nov. 1911. — Mitth. v. 16. März. Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. Von Apour Erman. (Vorgetragen am 16. März 1911 [s. oben S. 367)). Hierzu Taf. XVI. As die thebanische Nekropole in den ersten Dezennien des 19. Jahr- hunderts zum ersten Male von europäischen Altertumshändlern aus- geplündert wurde, ergab sie diesen unter anderm eine Menge kleiner Stelen aus der zweiten Hälfte des neuen Reiches. Sie sind heute durch die älteren Sammlungen Europas zerstreut; den Löwenanteil be- sitzt Turin aus der Sammlung Drovetti. Schon vor drei Jahrzehnten hat Hr. MAspero im Recueil de Tra- vaux ll ı59ff., III ı03ff. einen großen Teil dieser kleinen Denkmäler zusammengestellt und auf die merkwürdigen Inschriften hingewiesen, die manche von ihnen tragen‘. Eine neue Bearbeitung dieses in- schriftlichen Materials im Verein mit der Verarbeitung der gleich- zeitigen Papyrus der thebanischen Nekropole, von denen ich im vo- rigen Jahre hier gesprochen habe”, würde ein höchst merkwürdiges Bild von dem Leben und Empfinden dieser Handwerker und Arbeiter des 13. und ı2. Jahrhunderts v. Chr. geben. Das Interessanteste unter diesen Stelen sind die Denksteine, die diese Leute in die Heiligtümer ihrer Götter geweiht haben, insbesondere diejenigen, die uns auch den Grund der Weihung angeben. Was auf ihnen zu lesen ist, muß jeden, der an ägyptische Inschriften gewöhnt ist, befremden. An Stelle der herkömmlichen Hymnen, die trocken den gefeierten Gott schildern, indem sie seiner Abzeichen und Feste, seiner mythologischen Taten und seines täglichen Wirkens objektiv gedenken, tritt uns hier der Ausdruck persönlicher Frömmigkeit ent- gegen. Der Gott ist nicht ein unnahbares Wesen, das vom Könige und den Priestern im Tempel bedient wird, er ist der freundliche ! Vgl. auch seine Bearbeitung der Stele des Nefer-abu in den Etudes de My- thologie Il p. 404 ff. ® Sitzungsber. 1910, 330ff. Taf. XVI. Sützungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1911. \ \ Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. ERMAN: Erman: Denksteine aus.der thebanischen Gräberstadt. 1087 Helfer eines jeden, und gerade der Arme und Unterdrückte darf auf ihn in seinen Nöten hoffen. Freilich kann er auch zürnen und den Sünder mit Krankheit strafen; aber wenn der Mensch, der ja ein Tor ist und nicht weiß, was gut und böse ist, zu ihm betet, wird er wieder gnädig. Als Dank dafür soll man von seinen Taten reden. Sonst liebt er freilich vor andern den »Schweigenden«, den, der be- scheiden auf seine Hilfe wartet. Es sind das dieselben merkwürdigen Äußerungen innerlicher Religiosität, die wir, wie ich im Jahre 1902 an dieser Stelle dargelegt habe, genau ebenso auch in Liedern und Gebeten antreffen, die zu der neuägyptischen Literatur der gleichen Epoche gehören'. Es ist, wie ich damals sagte und wie ich seither auch in meiner »Ägyptischen Religion«” dargelegt habe, in alle dem etwas für altorientalische Verhältnisse Modernes, etwas von dem Geiste der Psalmen, an die wir auch in der Ausdrucksweise dieser Texte immer wieder erinnert werden. Ich will hier zunächst einen Denkstein veröffentlichen, den wir unlängst für das Berliner Museum erworben haben, und will im An- schluß daran die andern Denksteine gleicher Art, soweit sie mir be- kannt sind, zusammenstellen. Im Anhang will ich dann die oben skizzierten Anschauungen dieser Leute im einzelnen belegen und mit dem vergleichen, was die Literatur der Zeit ähnliches bietet. A. Die Berliner Stele Nr. 23077. Daß zu der nicht großen Zahl solcher thebanischen Denksteine mit ausführlicheren Inschriften noch ein Zuwachs kommen würde, war eigentlich nicht zu erwarten, da ihr Herkunftsort offenbar schon vor 8o und 90 Jahren ausgeraubt war. Aber der Zufall hat uns doch noch unerwartet um ein schönes Stück dieser Art bereichert, das erst im letzten Herbste im Handel auftauchte. Und zum Glück wurde es uns bekannt, ehe es noch durch viele Hände gegangen war. So gelang es denn auch Hrn. Prof. BorcHArpr, seinen Fundort zu er- mitteln. Dieser Fundort mußte nun aber nach der Inschrift ein Amonstempel sein, und zwar ein volkstümliches kleines Heiligtum, das näher kennen zu lernen von Interesse war. Wir haben daher die fragliche Stelle, die unmittelbar neben dem deutschen Hause auf dem Westufer Thebens belegen ist, näher untersucht. Mit gütiger Erlaubnis des Hrn. Generaldirektors Masrero haben die HH. Direkto- ! Die Mitteilung ist nicht gedruckt worden; ich gebe das für unsere Fragen Wesentliche unten im Anhang. 2 2 8.84 der ersten, S. 98 der zweiten Auflage. Sitzungsberichte 1911. 97 1088 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 30. Nov. 1911. — Mitth. v. 16. März. rialassistent Dr. Mörter und Regierungsbaumeister WREDE dort für die Königlichen Museen gegraben. Was sich fand, war nicht ein Tempel, sondern waren deren fünf. Es sind kleine Ziegelbauten; zwei sind nach einem einheitlichen Plane anscheinend unter dem ephemeren Könige Amen-mose der Dyn. 19 errichtet; von den anderen dürfte einer noch wesentlich jünger sein, da ein Block in ihm verbaut ist, der aus dem Grabe eines Zeitgenossen Ramses’ III. herstammt. Unter dem Ganzen liegen die Reste eines Gebäudes, das Thutmosis IV. er- richtet hatte; schon in Dyn. 22 muß die Stelle dann wieder wüst ge- legen haben, denn man hat sie zur Anlage von Gräbern benutzt'. Die Stele ist oben gerundet; h. 67 cm, br. 39 cm. Die Schrift ist nach links gewendet, als hätte die Stele noch ein Gegenstück gehabt. Oben sitzt Amon vor einem hohen Pylon, der mit vier Masten ge- schmückt ist und über dessen Mitte eine Sonne mit 6 und / schwebt. Vor dem Gotte kniet betend ein Mann; im Unterteil der Stele beten vier andere Männer in gleicher Weise, der eine von ihnen hält eine Rolle, auf der die in Zeile 7 erwähnten Hymnen und Gebete stehen mögen. Über dem Gotte: Va Re N Na SEN RUFEN NG sıc Amon Re, der Herr von Karnak, der große Gott, der Erste von Theben, der herrliche Gott; der die Bitten erhört; der auf die Stimme des betrübten Armen kommt; der dem, der gebeugt ist, Atem gibt. Wie nmh zu fassen ist, ergeben folgende Feststellungen: Sein == ständiger Gegensatz ist il: „, — Bei einem guten Jahre werden alle nmh satt (Anast. IV 10,7). — Wer den König liebt, ist nicht mehr un, 57] “ ! Über das einzelne der Grabungen werden die Herren selbst berichten; hier sei nur noch bemerkt, daß von den Votivstelen nur noch drei gefunden wurden, von NUM . N . . N . » denen zwei dem Amon-Re von der © N 2.) der »siegreichen Stadt« (einmal mit Als Mut und einmal mit Atum) und eine Osiris, Isis, Horus und Thoth geweiht waren. Die Antikenräuber hatten ihr Werk gründlich getan und vermutlich nicht erst im letzten Jahre; ich möchte vermuten, daß jene Denksteine in unseren Museen, die von den Bey Er Leuten der ihren Göttern errichtet sind, zum guten Teile auch aus diesen aN Tempelchen stammen, die ja in ihren Kapellen Raum für alle möglichen heiligen Wesen hatten. Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. 1089 nmh und sagt nicht mehr »hätte ich doch!« (Culte d’Atonou 83, 1). — Der Freche Ne bedrückt ihn. — Es wird weiter vom Waisen- un knaben gebraucht, vom geringen Manne (Gegensatz n®. und vom Untertanen im Gegensatz zum König (SAaruıer III 6, ı; Rec. de Trav. 21002)% Daß ind »betrübt« heißt, zeigen die Stellen Metternichstele 56; Edfou ed. RocHEmonteix I 442, 3; I ı5. Vor ntj fehlt n, was in diesen unorthographischen Texten oft vorkommt (z. B. hier Z. 5). Über dem Betenden: er nen ll wre Ne Kemer a ol ZT Lobpreis des Amon Re, des Herrn von Karnak, des Ersten von Theben, und Verehrung vor dem Amon der Stadt, dem großen Gotte, dem Herrn dieses Heiligtums, groß an Schönheit. Er gebe mir, da/3 meine Augen seine Schönheit schauen — dem Ka des Malers des Amon Neb-re. Der »Amon von der Stadt« wird mit dem auf den oben S. 1088 Anm. erwähnten Denksteinen genannten » Amon Re von der siegreichen Stadt« identisch sein. Das dem »mir« beigefügte »dem Ka des« ist so gebraucht eigent- lich sinnlos; es ist die alte Formel der Gebete für den Toten, die überall eingedrungen ist, wo man feierlich einen Namen einschaltet. Die Konstruktion: »er gebe mir meine Augen Ahr m3?« auch in B; »seine Schönheit« ptlegt sonst das Götterbild zu bezeichnen, der Sinn wird also sein »er gewähre mir noch lange in der Nähe seines Tem- pels zu leben«. NT NED RP II a Wear 2a I \GD a. wm ca Etaa A. OT zZ, \ 1090 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 30. Nov. 1911. — Mitth. v. 16. März. Lobpreis des Amon. Ich mache ihm Hymnen auf seinen Namen, ich preise ihn bis zur Höhe des Himmels und bis zu der Weite des Erdbodens, ich erzähle seine Gewalt dem, der hinauffährt und dem, der hinabfährt. Daß der Lobpreis bis hoch zum Himmel tönen soll, ist eine Phrase, die auch sonst vorkommt’; das parallele Glied bedeutet natürlich, daß er über die ganze Erde hin schallen soll. Daß er es den »Hinauf- und Hinabfahrenden« sagen will, beruht auf dem auch auf Grabsteinen vorausgesetzten Gebrauche frommer Reisender, unterwegs Tempel und Gräber zu besuchen. er Z Ar Zelt - UI INNERE Jam INES N: sı ma hen No BER OHRRTRZ Hütet euch vor ihm! erzählet es Sohm und Tochter und Großen und Kleinen; saget es Generation und Generation, die noch nicht entstanden sind. Saget es den Fischen, die in dem Wasser sind, und den Vögeln an dem Himmel, erzählet es dem, der es weiß und dem, der es nicht weiß: Hütel euch vor ihm! Zwei streng gebaute Strophen, deren zweite gleichsam rückwärts läuft, eine Art, die ich sonst nicht kenne. Das »hütet euch vor ihm« kehrt auch sonst auf diesen Stelen wieder; vgl. €. D. und E. ı 2.B. Recueil de Travaux II ı68, Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. 1091 = BIN ER II 29); Amon fährt beim Feste auf dem Bu (LD. Text IT 232); die Schiffe freuen sich auf dem all Won (Rec. de Trav. IH 116) — das D&D Nm Wort wird also Fluß, Wasser bedeuten. ER WR IRIL sie er up u TORE NG LE Sehe allo Du, Amon, bist der Herr für den Schweigenden, der da kommt auf die Stimme des Armen. Rufe ich zu dir, wenn ich betrübt bin, so kommst du, daß du mich rettest, daß du dem Gebeugten Atem gebest, daß du mich retlest, den in Banden liegenden (?). Das \r »fließt nicht bergauf« (Tell Amarna ed. Davırs Ob meine Auffassung der Stelle von »rufe ich« an richtig ist, stehe dahin; es wäre wohl möglich, daß die Stelle keinen allgemeinen Satz enthielte, sondern gleichsam eine Erzählung: »als ich zu dir rief, da usw.«. Das ungeheuerliche wnn ntjy läßt sich nach folgenden Stellen herstellen und erklären: du gibst Atem EIN m Ne ; an er EN & rael- (Pap. Turin 26, 3); er gibt Atem den Menschen u en (Israel stele 3); a ist in Freude (Rec. de Trav. II ı 16); Se ; Nm AN x 2) [=\ N ge dendern wär, der ist... und ge- löst (Pap. Turin 73+18,1ı). Es ist also ein Ausdruck wnw nt) »der ntj gewesen ist«, und dieses nt ist ein Wort für eine Bedrängnis, ver- mutlich für »gefesselt«, das alte nit. NV a NM GYGYY n EEE KRSZN AO FEN AI =.) wm ZAGGRT ee ERRANG ze NT 1092 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 30. Nov. 1911. — Mitth. v. 16. März. Du, Amon Re, der Herr von Theben, bist es, der den, der in der Unterwelt ist, rettet, dennsau‘ Vist... „ee Wenn man zu dir ruft, so bist du es, der von ferne kommt. Die dwst ist hier und in der ähnlichen Stelle in H bildlich ge- braucht: selbst wenn mich mein Unglück in die Hölle gestürzt hätte, würdest du mich noch erretten. Der Gedanke, daß der Gott auch auf die größte Entfernung noch zu Hilfe kommt, findet sich auch im Gedicht von der Chetaschlacht (SALLIER III 3, 5). en rl Fein Rx IN, a DR > Neb-re, Maler des Amon in der Totenstadt, Sohn des Pai, Malers des Amon in der Totenstadt, hat [dieses (?)] gemacht auf den Namen seines Herrn, des Amon des Herrn von Theben, der auf die Stimme des Armen hin kommt. Die Lücke am Ende von Z.6 bietet gerade Raum für Im, doch ist mir diese Ergänzung fraglich. Der Satz gibt an, daß der vorstehende Hymnus von Neb-re selbst verfaßt ist. BERN. eu ALINA | a 8 An! | | ze N al — mei ee ET 35 Halter und(?) machte Hymnen auf seinen Namen, weil seine Kraft so groß ist, und(?) machte Gebete vor ihm, vor dem ganzen Lande, Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. 1093 wegen des Malers Necht-amon, als er krank und im Sterben lag und der Gewalt des Amon wegen seiner Sünde (?) verfallen war. Die Stelle schließt dem Sinne nach an den vorhergehenden Satz an und gibt an, weshalb er dieses Lied verfaßt hat. Aber das gram- matische Verhältnis bleibt unklar, denn ein Zw irtnf ist uns unverständ- lich; ob etwa Zw nach späterer Weise für r steht'? Dem dww, dem Hymnus, ist hier und sonst die snmh »das (sich) Geringmachen« die Selbstdemütigung, das Gebet, entgegengesetzt. Der Necht-amon ist, wie der nächste Satz zeigt, ein Sohn des f <> f <> Neb-re. Er lag krank ze =: d. h. ohne Zweifel N aM N A nl »im Sterben«, (d’Orbiney 13, 3), wie seltsam es auch ist, daß er »sterben « in so altertümlicher Weise determiniert. Der nächste Satz enthält ge- wiß den häufigen Ausdruck ?wf [rn] »er ist verfallen dem«; der Grund dieser Krankheit ist seine Ih<- Nach dem, was wir unten bei €.D.E. sehen, wird man annehmen, daß es eine Missetat ist, über die der Gott zürnt, und so ist es das einfachste, das unbekannte Wort in ANZ ‚ die übliche Schreibung dieser Zeit für ösft, zu ver- bessern”. De N ne - Ira al SA ala Tal NER Ich fand, daß der Herr der Götter als Nordwind kam und süße Luft ging vor ihm her, damit er Necht-amon, den Maler des Amon, rettete, den Sohn des Neb-re, Malers des Amon, geboren von der Hausfrau Pa-sched. Das Erbarmen des Gottes wird mit dem kühlen Nordwind, der Hauptfreude des Ägypters, verglichen. Die volle Nennung des Namens ist am Ende der Abschnitte beliebt. ! r für ww kommt in dieser Zeit schon vor (vgl. z.B. unten H.), aber ein Bei- spiel von “eo für r ist mir so früh nieht bekannt. . e@ 2 Sonst könnte man noch an das {kl >> denken, das Anast. 12,7 und EI 171 Pap. Leiden 350, 6, 10 Böses bezeichnet — vorausgesetzt, daß dies wirklich ein be- sonderes Wort und nicht nur selbst ein Fehler für zsf2 ist. 1094 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 30. Nov. 1911. — Mitth. v. 16. März. S- 2ER 2 MA ->3 Pellsxı-t See H- ol ARE, IE vn Ne po zT Melia Zi Er sagt: War der Diener bereit (?), Sünde zu begehen, so ist der Herr bereit (?), gnädig zu sein. Der Herr von Theben verbringt nicht einen ganzen Tag im Zorne; wenn er zürnt, (so ist es nur) im Augenblick und es bleibt nichts zurück. Das ... ist zu uns als Gnade gewendet, Amon kehrt um (?) mit (?) seiner Luft. Bei deinem Leben! du wirst gnädig sein, und nicht wiederholt sich, was (?) gewendet ist. Von Neb-re, Maler des Amon in der Nekropole (verfaßt). Da zuletzt, vor dem »er sagt«, der Sohn genannt war, so müßte man eigentlich auch die hier gegebene Rede als von diesem gesprochen fassen müssen; es wäre dies aber schwerlich richtig und es ist gewiß auch dies eine Rede des Vaters. Was mtj hier bedeutet, weiß ich nicht, ich kenne keine ähnliche Verwendung des vieldeutigen Stammes’; der Sinn ist gewiß: meiner Natur entsprach es, zu fehlen, der deinigen, zu verzeihen. Die folgenden Sätze wimmeln von orthographischen Fehlern. Zunächst ist bei —|| das wp zu streichen, kndiw steht für kndw, die 3. Pers. sing. m. des Pseudopartizips, ir) für ör; so ergibt sich ein wohlgebauter Satz’. Welches Wort sich hinter $wAwt verbirgt, weiß ich nicht; gewiß ist es nicht swht »Ei«, woran der Steinmetz viel- . 1 i 3 ec = N | N R leicht gedacht hat“. Für 20. wird man wohl | o N sich wenden lesen müssen, wenn ich auch nicht sagen kann, was dessen Verbin- ! Am nächsten liest noch »richtig sein«. ® Daß nicht ir kndf, kndf m km n >t steht, darf nicht befremden; es ist eine ähnliche Kürze, wie wir sie nach dem hervorhebenden ir der Nominalsätze antreffen, vgl. meine Neuäg. Gramm. $ 337: 3 An das besonders in Edfu vorkommende, anscheinend männliche Wort swA »der Wind«, darf‘ man wohl nicht denken. Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. 1095 dung mit in hier bedeuten soll. Das wird ntj sein sollen. Der Ausdruck, daß das einmal »umgewendete« Unheil sich nicht » wieder- „ holt«, findet sich auch in E. m 0 Si a Er in BEZ Bei = ex STE >eT KT SUele Er sagt: »Ich werde diese Stele auf deinen Namen machen und werde diesen Hymnus auf ihr als Aufschrift verewigen, wenn du mir den Schreiber Necht-Amon rettest.« So sagte ich, und du erhörtest mich. Nun siehe, ich tue, was ich sagte. Du bist der Herr für den, der zu ihm ruft, der sich über das Rechte freut. Gemacht von dem Maler Nebre [und seinem] Sohne Chai. Gewissenhaft erzählt uns Neb-re hier von seinem Gelübde und dessen genauer Erfüllung. Für sdkwj ist natürlich Sdk zu lesen nach der häufigen Verwechs- lung neuägyptischer Schreiber. Interessant ist die Form x LBS: für 1Iexal. =; »Herr« hat hier, wie oben S. 1091 und auch sonst, den Sinn von Patron. Wenn er dem Amon hier das Beiwort Ar hr ms Se »Chons in Theben« beten der Oo IM a namens on und sein Sohn el FE Turin ı23: Vor der Schlange a | 799 »Mert, der a A 37 Herrin der Speisen, der Herrscherin des ..... « betet der Kal (el =] namens ——. or i an haar Re un nn Turin 134: Vor der Schwalbe am = un || Be »der schönen Schwalbe, die da bleibet und bleibet ewiglich« betet der u a, I namens ‘— —, — Und vor der Katze au IS I »der schönen Katze, die da bleibet und bleibet« betet der KR] namens NW Sally und der | namens ee l". Brit. Mus. 276. Vor SS ı SZ Sea »Harueris, dem Gotte, dem Herrn des Himmels, dem Herrscher der Götter« betet der (Be [=\ sn N mwm EN ‘pi Bl lo HRnEBER Sohn des | namens RN. (Über die Inschrift siehe unten B.) Dazu tritt dann noch ein kleiner Denkstein im Louvre (MaAsPpero, Rec. de Trav. I ıgı), auf dem der Kl —|) GE und sein Vater der life namens = vor der Mer-seger beten. Endlich ist unser Neb-re auch auf dem »enorme disque en cal- caire compact, provenant de Gournah« genannt, den MasrEro, Rec. de Trav. Il ıo3 erwähnt; er steht hier als " 1 Yı ZEN R In) > - 6) A ern namens = RS Mer-seger, der Herrin des Himmels und Herrscherin Ägyp- wwm II tens, deren schöner Beiname N des Westens“ ist. N) u ae ea ng ul OR > LEN, B°" von Zn BStn Fee pen —— a all Lobpreis der Bergspitze des Westens, Verehrung ihres Ka. Ich preise dich; erhöre mein Rufen. Ich war ein Gerechter auf Erden. Gemacht von dem Diener in der Nekropole Nefer-abu. D) Fre 17 ISji» (hits Kematen PILZE 1% ill DS hrs isdn PR (aber?) ein unwissender Mann, ein törichter ; ich wußte nicht, was qui und böse ist. Ich tat die Sünde gegen die Bergspitze, und sie bestrafte mich, indem ich in ihrer Hand war, bei Nacht wie am Tage. Ich saß auf dem Ziegel wie die Schwangere’, ich rief der Luft, (aber) sie kam nicht zu mir. ! Lies njs. Die Inschrift wimmelt von Schreibfehlern. Ich benutze für sie, wie für viele der hier mitgeteilten, eine Kollation von Breasren. ? Ganz wie oypwMe natont »ein Tore. Die Anknüpfung durch » vielleicht auch oben in nz 3 Lies 2A3, d.h. ih. * Lies zwf nj. ° Vgl. hierzu die Bemerkung von SPIEGELBERG, Aeg. Randgl. zum Alt. Test. S.ıg ff. Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. 1099 Der Satz schließt wohl an das »ich war ein Gerechter auf Erden « an. Worin die Verfehlung bestanden hat, ist nicht gesagt, aber der bestimmte Artikel deutet auf eine bestimmte, bekannte. Die Krank- heit mag wirklich in Atemnot bestanden haben. Dede anne er ho a REN sıc FA ZTM Kl N Sm EN N lg Re R Ich (sagte?) zu der kraftreichen Bergspitze des Westens und zu jedem Gott und jeder Göttin: »Sieh, ich werde zu den Großen und Kleinen sagen, die unter den Arbeitern sind: ‚„Hütet euch vor der Bergspitze, denn ein Löwe ist in der Spitze; sie schlägt, wie ein wilder Löwe schlägt, und verfolgt einen, der gegen sie sündigt.“« Für kb möchte ich auf ein Verb raten, das das im folgenden er- haltene Gelübde ausdrückt, die Macht der Göttin allen Menschen zu verkünden. Erz RENT mE WISE Balto-h77 ! Lies; n & $rj nach A (S. 1090) und D. Lies sswin r t# dhnj ebendanach. 3? Diese Form könnte man sich zur Not als eine alte Relativform Awtn ms) »das. was der Löwe schlug« erklären. Vielleicht liegt es aber einfacher und ärger: er meint ? . e ao u ; x hwt gsoye, verwechselt hieratisch mit und setzt dann für nach seiner Sitte : un a e e@ * Das ist das Determinativ zu Ant, ® Lies zw djs msj. 1100 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 30. Nov. 1911. — Mitth. v. 16. März. Als ich (so) zu meiner Herrin rief, fand ich, daß sie zu mir kam mit süßer Luft. Sie ward mir gnädig, nachdem sie mich ihre Hand hatte sehen lassen. PTR PIERRE = KARTEN BEE Sie wandte sich zu mir (mit) Gnade, sie ließ mich der Krankheit vergessen, die (auf?) mir gewesen war. Sieh, die Bergspüze des Westens ist gnädig, wenn man zu ihr ruft. ZB a = er Ri MT ARE Gesprochen von Nefer-abu. Er sagt: Seht! Höret alle ihr Ohren, die auf Erden leben: hütet euch vor der Bergspitze. D. British Museum, Nr. 589. Aus der Sammlung des Lord Belmore. Veröffentlicht von MaAsPpEro, Rec. de Trav. H ıı1. Ich verdanke Hrn. GArvDIseErs Freundlichkeit eine neue Kopie, die er mit gütiger Erlaubnis des Hrn. Bupce für diese Arbeit anfertigte. ' Zur Erklärung bzw. zur Herstellung bietet sich m n ... m Alpw »sich zu Jemand mit Gnade wenden« (A, S. 1094), m .... r Atp »das ... zur Gnade wenden « (6) und p3 Atpj rh en nw »der Gnädige, der dieses wenden kann« (E); das erste ist das wahrscheinlichste. * Lies 4iptj? oder m Atpj? Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. 1101 Derselbe Nefer-abu, der die Stele € geweiht hat, hat hier eine andere dem Ptah geweiht. Die Vorderseite enthält einen kurzen Lob- preis des Gottes in herkömmlicher Form', auf der Rückseite aber eteht: Eau I 203 SIE Elan \ za = ae Eh le Beginn des Redens von der Gewalt des Ptah. (Verfaßt) von dem usw. Nefer-abu. er se Aland Nez wele oa Ly BER maibelt gi; oe: MAD 4 SU 2 —- Ne 4-—lh SZT% er: INS Spa Er sagt: Ich war ein Mann, der frevelhaft schwur bei Ptah, dem Herrn der Wahrheit, und er ließ, mich am Tage Finsternis schauen. Ich werde seine Gewalt dem sagen, der sie nicht kennt, und dem, der sie kennt, den Kleinen und den Großen: Hütet euch vor Ptah, dem Herrn der Wahrheit. ee keinem Menschen. Enthaltet euch dessen, den Namen des Ptah frevelhaft zu nennen. Sieh, wer ihm frevelhaft nennt, sieh, der geht zugrunde. ! Bemerkenswert ist darin das Gebet, daß Ptah ihm ein gutes Leben schenken Dr =) —y a a More w [2] all ae ®; = N | ee || = Par | er El) ZINN ‚el mm Au »indem meine Augen täglich den Er sehen (vgl. oben S. 1089 und B), wie das einem Gerechten (oben S. 1098) getan wird, der den Amon liebt«. AN 2 Es wird N | wie in E zu lesen sein. vv 1102 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 30. Nov. 1911. — Mitth. v. 16. März. Mit dem »Finsternis schauen«, das hier und in F und & vor- kommt, ist wohl Erblindung gemeint, die ja unter dem niederen Volke Ägyptens so häufig ist. Oder ist es nur ein bildlieher Ausdruck für Unglück? Der falsche Schwur ist auch in F Grund des göttlichen Zorns. Über w’h sp weiß ich nichts; ich vermute, daß es hier etwa heißt: »er läßt keinem Menschen etwas durchgehen«. NT en ZT ea Fe Ti SE “ING SI RRTS- Von Er machte, daß ich wie die Tiere der Straße war, indem ich in seiner Hand war. Er ließ die Menschen und Götter nach(?) mir sehen, indem ich wie ein Mann war, wenn er Abscheuliches gegen seinen Herrn tut. Gerecht ist Ptah, der Herr der Wahrheit, gegen mich, nachdem (?) er mich bestraft hat. Sei mir gnädig, daß (?) ich sehe, wie(?) gnädig du bist. Von dem usw. Die Straßentiere werden die halbwilden Hunde sein, die im alten Ägypten ein ebenso elendes Dasein geführt haben mögen wie im modernen. E. Turin, Stele 4. Veröffentlicht Masrero, Recueil IV, 143. Vor dem | Reh N —_ N N I we | | AR »dem Monde, Thoth, dem großen Gotte, dem gnadenreichen« wird gebetet IY8S nm a_— UN »von dem Diener” des Mondes, Hui«. ® GARDINER bemerkt, es sei 1 gemeint. Es handelt sich trotzdem gewiß um l y: Den rn: . N YD.: 7 »Vierfüßiges Tier«, das ich Ägypt. Zeitschr. 46, 102 besprochen habe. Se ®> D.h. natürlich dem Verehrer, der diesem Gott besonders ergeben ist, 1 das Wort Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. 1103 = SER TE SZ Feine iR | , TS iu Er sagt: »Ich der Mann, ich sayte frevelhafterweise ‚bleibt‘ zu dem Monde wegen der ......; (da) ließ er mich vor dem ganzen Lande sehen, wie groß seine Kraft ist.« Was soll »ich, der Mann«? Ob s hier für »Mensch« steht? Bei dem > »bleibt« muß man an die gewöhnlichen Schwur- und Beteuerungsformeln denken, wie 05h k3k »so wahr dein Ka bleibt«, d.h. »bei deinem Leben«. So hat er vor dem Monde geschworen, aber der Schwur war wie in D m cd, er war falsch, und der Gott hat ihn als solchen gestraft. Er hat seine Macht an ihm gezeigt, öffentlich. Was die sdjt ist‘, vermag ich nicht zu sagen. RE TN SIT | TR NE IM NMer Bear le Kl sl Ich sage deine Gewalt den Fischen im Strome und den Vögeln im Himmel. Sie sollen den Kindern ihrer Kinder sagen: ‚Hütel euch vor dem Monde, dem Gnädigen (?), der dieses wenden (?) kann“. Die Stelle ist aus einem Wortlaut, wie ihn unsere Inschrift A auf S. 1090 bietet, verkürzt; nicht die Fische und Vögel sind es, die ihre Enkel warnen wollen, sondern dies sind wie dort die Menschen, die vor den Tieren hätten genannt sein müssen. Die substantivische Bildung Atpj (auch in J) kann doch nur »der Gnädige« heißen. Dies Epitheton paßt eigentlich nicht in die War- nung, deutet aber dafür die Hoffnung auf Erhörung an. Bei rh *n nw vermutet man als Sinn »der das von ihm verhängte Unheil auch wieder wenden kann«. I @ndjt, wie man auch zu lesen versucht ist, gibt es auch nicht. Sitzungsberichte 1911. 98 1104 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 30. Nov. 1911. — Mitth. v. 16. März. F. Turin, Stele' des Malers des Amon KR. Er betet vor Chons-Thoth-Horus und sagt: anll ER AZ Zee Sei gnädig, sei gnädig, du mit schöner (Gnade! und liebe die Gnade. Darunter betet seine Mutter so zu Chons: IN ee a ee SNAP INS =) NEN Ich gebe ihm Lobpreis, ich erfreue seine Seele, daß er mir gnädig sei alle Tage. Siehe, du läßt mich die Finsternis schauen, die du machst. Sei mir gnädig, damit ich (so) davon rede: Wie süß ist, wenn du gnädig bist, Chons, einer Armen aus deiner Stadl. Die Frau ist wohl wieder erblindet und glaubt, daß Chons diese Strafe über sie verhängt hat. G. Brit. Mus. 374. Der »Schreiber der Nekropole« Amennechtu betet so zu der h N Mersegert, »der Herrscherin des Westens: « Nu en ee [= NN on Keen m ze D&D NM —— oo \ ae ZoN (2, ken) ENTER alu fa\ 27 Ann m ie Sen Preis dir in Frieden (?), dw Herrin des Westens, du Herrscherin, die ihr ... (oder nur; sich?) zur Gnade wendet. Du ließest mich Finsternis am Tage schauen. Möge ich von deiner Macht (so) reden: ‚wie (?) groß ist...“ Sei mir gnädiy in deiner Gnade. Auch dieser Mann war wohl erblindet. ! Die Sammlungsnummer ist mir nicht bekannt. Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. 1105 H. Turin, Stele 48. Vor Amenophis I. opfert ein Mann, der R des Amenophis, ya „©, (Sohn des?) ja ee EINE I Maag Spt Lobpreisung des Königs Amenophis (I.) des Königs Thutmosis IV., des guten Gottes ... Er rettet den, der (in) der Unterwelt ist; er gibt Atem dem, den er liebt. Da nur ein König dargestellt ist, und da an allen verständlichen Stellen im folgenden nur von einem die Rede ist, so darf man schwer- lich übersetzen »und des Thutmosis«. Ich vermute daher, daß der Ausdruck bedeuten soll »Amenophis I. in dem ihm von Thutmosis IV. erbauten Heiligtum« und erinnere daran, daß die oben S. 1088 be- sprochenen Tempel in der Tat über einem älteren Bau T nu IV. stehen’. Die Inschrift wimmelt übrigens noch mehr von Fehlern als ihre Genossinnen, so daß sich eigentlich nur raten läßt, wovon die Rede ist. KEn === FAILED 1 VE u u ERKDINS MASK: 3 IE num I Wer zu dir eintrat(?) mit betrübtem Herzen, geht jauchzend und jubelnd heraus. Große [und Kleine?| kommen zu dir wegen deines Namens, weil man(?) hört, wie stark dein Name ist. Es freut sich, wer dich in sein Herz schließt; wehe «dem, der dich angreift! ! Er meint ntj m x ‚vgl. A (S. 10g1). } am’: ® Das nachhinkende nir nfr cnh mrj ms für e io ist gewöhnlich. Sonst ist nur hinter fu zu ergänzen, und es ergibt sich der obige klare Sinn. Den Satz wird man wegen des ESS präsentisch fassen müssen; es würde sich demnach nicht um ein einzelnes Erlebnis des Mannes handeln, um seine Errettung aus Gefahr, sondern um eine Fähigkeit, die er dank dem Schutze des Amenophis dauernd hat. Man ist also versucht, an einen Schlangen- bändiger zu denken, der seine Wunderkraft dem heiligen Könige zu- schreibt. Möglich wäre es aber auch, daß der Satz nur eine Phrase wäre. Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. 1107 J. Turin, Stele des Malers Kell. Rp Fr oa pe —ih8llle usa x RSS AUS AIRES =” WIIBS-ZIIZA- Lobpreisung der Sonne und Anbetung des Har-achti. Ich preise dich, wenn ich deine Schönheit sehe; ich verehre den Re bei seinem Untergang. Du herrlicher Gott, Geliebter, Gnädiger ! Der die Bitte erhöri! Der das Gebet dessen erhört, der zu ihm ruft! Der auf die Stimme dessen kommt, der seinen Namen nennt. Das Atpj haben wir auch in E angetroffen. Zum Übrigen vgl. A (S. 1088, 1092). K. Turin, Stele' eines Amen-nechtu. (Gebet vor Isis, die neben einer Schlucht steht, aus der 4 Schlangen heraussehen. Sie heißt neben ihren gewöhnlichen Titeln auch N N Le BD »Herrin der Kinder (— kinderreiche?), vielgestaltige«. 0o00 Auf sie geht gewiß auch: Su am a1 a Ne we A EN —— N | vum NH | ANUMA num DIN EN a2] DS —— — MN er mn an an Die große Bergspitze des Westens, die ihre Hand dem reicht, der sie liebt, die Schutz verleiht dem, der sie ins Herz geschlossen hat. ! Die Nummer ist mir nicht bekannt. 1108 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 30. Nov. 1911. — Mitth. v. 16. März. L. Turin, hölzerner Naos 913. Von einem Nekropolenbeamten namens nn den Göttern »seiner I Stadt« Elephantine' und dem Amon geweiht. Die ersteren haben nur ihre herkömmlichen Prädikate, aber der moderne thebanische Gott heißt: aym I SERINEe > IN der die Gebete hört, der [die Hand reicht] dem Geringen, der den Ermatteten retlet. Anhang. Die religiösen Anschauungen unserer Denksteine und der verwandten Texte. Ich habe schon oben (S. 1086/1087) bemerkt, daß die Gefühle und Vorstellungen, die wir auf diesen Denksteinen des niederen Volkes antreffen, ebenso auch in der Literatur dieser Epoche nachzuweisen sind, und zwar, soweit wir sehen können, von der Zeit des vierten Amenophis an. Das kann Zufall sein; man kann sich aber auch wohl denken, daß sie wirklich in der großen geistigen Bewegung wurzeln, die am Ende der ı8. Dynastie bestanden haben muß und die uns heute noch in der Tell-Amarna-Episode sichtbar wird. Ich will hier kurz aus beiden Quellen zusammenstellen, wie sie sich das Verhältnis des Menschen zu dem Gotte denken. Ich lege dabei für die neuägyptische Literatur die folgenden Stücke zugrunde: a) der Tell-Amarna-Hymnus; die Amonsinymnen: b) der von Kairo, e) der der Statue Berlin 6910; d) der des Ostrakon Brit. Mus. 5656a (Inser. in the Hier. Char. pl. 26; vgl. Ägypt. Ztschr. 42, 106); die Gebete an Amon: e) Anast. IV, ıo, 1—8; f) Anast. II 6, 5 = Pap. Bologna 1094, 2, 3—7; &) Anast. II 8, 5—10, I; ! Daß das Stück trotzdem aus der thebanischen Nekropole stammt, geht aus seinen Inschriften hervor; der Mann schuf sich in diesem Naos ein kleines Heiligtum für die Götter seiner Heimat. Erman: Denksteiue aus der thebanischen Gräberstadt. 1109 das Lied an Thoth: h) Anast. V 9, 2—10, 2; die Gebele an Thoth: i) Saruier I 8, 2—7; k) Anast. III 4, 12—5, 4; die Lieder an den Sonnengolt: l) Äg. Ztschr. 38, ıg ff. I; m) ib. II; das Gebet an den Sonnengott: n) Anast. I, 10, 1— 11, 2. Ich bezeichne diese also mit kleinen Buchstaben, während sich die großen Buchstaben auf unsere Denksteine beziehen. Was sich ergibt ist Folgendes: Der Gott nimmt sich aller seiner Geschöpfe an, auch der gering- sten Tiere; ohne Unterlaß sorgt er für alle und ernährt sie: a. b. e. Selbst die Fische und Vögel gehören zu den Wesen, die er regiert: A.E. Des einzelnen Menschen nimmt er sich an und leitet ihn: k.n. Er hilft ihm in seinen Nöten: d.g.1.k.A.L. und erhört seine Bitten: n. A.B. C. I.L. Ruft man zu ihm in der Not, so kommt er zu Hilfe: A. I. Tut man in der Not das Gelübde, ihn zu preisen, so hilft er: A.C. Des IN NR: des »Schweigenden«, d. h. des Frommen, still <> z Ergebenen, nimmt er sich am ersten an: g.1.A. Aber für den, der AN > . N | »seinen Mund findet«, d.h. viel redet, bleibt Hilfe aus: ı. Gern hilft er dem IN! ei dem »Geringen« und Verlasse- nen: @e.f.g.1.m. A. F. Ihn zieht er sogar dem Mächtigen vor: g. m. Er ist unbestechlich: f. g.; er ist ein besserer Beistand als die Menschen: g. Darum hofft der Mensch auf ihn: d. und liebt ihn: d.k.H.T.K.L. Dank erweist man ihm dadurch, daß man von seinen Taten vor den Menschen redet (N Ag): h.A.D. E. F. 6. 2 k 3 . a sn <> 1 A7 S Aber der Mensch ist von am geneigt, —> I) 9 I sıc Bank: S »Sünde zu tun«: A. Er ist “h ı 8 mmS For )d © I nn —aN —= sie NW J l > »ein unwissender törichter Mensch: er weiß nicht, was gut und böse ist«: €. Er ist vein ...., dessen (?) Leib vergißt«, ein 1110 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 30. Nov. 1911. — Mitth. v. 16. März. —> I n San) SO | „ein töriehter Mensch «, und der Gott »straft an ihm Spanne seine 15 a vielen Sünden«: n. (Anast. II, 10, 7). Der Gott straft den Bösen: f. d., den Meineidigen: D. E. Er straft die Sünde mit Krankheit: A. C. und Blindheit: D. F. G. (vgl. auch B.). Darum hütet euch vor ihm: A. C.D. E. Aber Gott ist auch gnädig a) von Natur: A. C.D. E. F. @. I. und zürnt nicht lange: A. C. E. Ausgegeben am 7. December. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. 1911. L. i SITZUNGSBERICHTE KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Gesammtsitzung am 7. December. (S. 1111) F. Freor und C. Renz: Kreide und Trias im Kiona- und Ötagebiet (Mittelgriechenland). — Mit- theilung aus der Sitzung der phys.-math. Classe vom 2. November. (S. 1112) 3ERLIN 1911. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. | IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Ausg 1. fortlaufende Veröffentlichungen Daran; a, 3 der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und » Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissensehaften«. ; Aus $ 2. ’ Ru DER | Jede zur Aufnahme in die Sılznupebenichisr ‚oder die » Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Biene vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertigeManuseript zugleich einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. 5 Da Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schritt der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbog en “von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Qlasse statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuseripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. SA. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Manuscript,. jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. A Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Sceretar zu richten, «dann zunächst im Seeretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Seeretariat geboten, Aus $ 5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuscripts an den zuständigen Seeretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften, und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt, Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberiehte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der » Abhandlungen«, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie, (Fortsetzung auf AN S.3 des Umschlags.) hen Sets ( en und die Verfasser sind: zur Tragung kosten verpflichtet. = = "Von allen in aufgenommenen \ Adressen oder Be Stücks der Sitzungsb „ VonGedächmissreden werden chenfalls 5 Vene sich ausdrücklich RE ae er ist es en, A gle i ' auf Kosten der Akademie weitere Exemplar von noch 100 und auf ‚seine Kosten noch we exe bi zur Zahl von 200 (im g ganzen also 350) a ehen zu sofern er diess rechtzeitig. dem redigirenden Seer tar gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten ‚noch m h Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf e es der Genehmigung der Gesammı Akademi Bi, Res treffenden DE — Niehtmitglieder erhalten 50 Fr exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige | be redigirenden Secretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. SR N Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen ex- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zah von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bi: zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 100 Exemplare auf ihr Kosten abziehen lassen. Si $ 17. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliehe Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es aueh nur auszugs- aM SITZUNGSBERICHTE ul L. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 7. December. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. l. Hr. Wörrruım las über das Problem des Stils in der bildenden Kunst. (Ersch. später.) Es ist in jedem Stil zu scheiden zwischen der stoftlichen Seite, die Ausdrucks- träger ist, und der formalen Seite, d.h. der besonderen (optischen) Darstellungsart, in der der stoffliche Formenceomplex des Stils auftritt. Diese innere optische Ent- wicklung, die sich in der abendländischen Kunstgeschichte mehrfach gleichlautend nachweisen lässt, wurde auf bestimmte Begriffe gebracht. 2. Folgende Druckschriften wurden vorgelegt: die 28. Lieferung des akademischen Unternehmens »Das Tierreich«, enthaltend die Mega- chilinae bearb. von H. Frıese, Berlin 1911; A. ConzE und P. Scnaz- mann, Mamurt-Kaleh, ein Tempel der Göttermutter unweit Pergamon, Berlin 191 ı und G. PErRoT, correspondirendes Mitglied, und Cn. Cnıpiez, Histoire de l’art dans l’antiquite, Tome 9, Paris ıgt1. 3. Die Akademie hat durch ihre philosophisch-historische Classe Hrn. Privatdocenten Dr. Huco Prinz in Breslau zur Drucklegung seiner von ihr preisgekrönten Arbeit » Astralsymbole im alten Orient« 1200 Mark bewilligt. Die Akademie hat das ordentliche Mitglied der philosophisch- historischen Classe Jouannes VAHLEn am 30. November durch den Tod verloren. Sitzungsberichte 1911. 99 1112 Gesammtsitzung v. 7. Dee. 1911. — Mitth. d. phys.-math. Classe v. 2.Nov. Kreide und Trias im Kiona- und Ötagebiet (Mittelgriechenland). Von Prof. Dr. F. Frecun und Dr. CARL Renz in Breslau. (Vorgelegt von Hrn. Branca am 2. November 1911 [s. oben S. 913].) Di. Gebirgsgruppe der Kiona, deren Gipfelpunkt mit 2512 m den höchsten Berg von Hellas darstellt, war bisher von M. Nrumayr' durchforscht worden. Das Katavothragebirge, der Öta der Alten, wurde von M. Nev- MAYR nur in seinen Randzonen begangen und nach diesen Beobach- tungen aus der Ferne als Kreidekalk angegeben. Der Öta wurde dann später von V. Hırger” näher untersucht. V. Hırsrr behielt die Altersdeutung von Nrumayr im wesentlichen bei. M. Nrumayr teilte die mittelgriechischen Sedimente in einen unteren und einen oberen Kalk. Zwischen beiden Kalken ist eine Schiefer-Sandsteinformation, der sogenannte Maeigno, eingeschaltet, der bisweilen noch einen mitt- leren Kalk einschließt. M. Neumayr, der auf seinen Touren von Fossilien nur die häu- figen Rudisten beobachtet hatte, hielt die ganze mittelgriechische Schichtenserie für kretazisch. Nachdem der eine von uns (Carı, Rexz)" schon früher am Parnaß, in der Vardussia und zwischen Kiona und Öta den Nachweis von Trias (Obertrias und Cassianer Schichten) er- bracht hatte, war anzunehmen, daß auch anderwärts das ältere Mesozoi- kum einen beträchtlichen Anteil am Aufbau der zentralen griechischen Hochgebirge nehmen dürfte. Unsere Untersuchungen haben nun aller- I M. Nzumayr, Der geologische Bau des westlichen Mittelgriechenlands. Denkschr. d. Akad. d. Wiss., Wien (math.-nat. Kl.) 18So, Bd. 40, S. 91— 128. 2 V, Hırzer, Sitzungsber. d. Akad. d. Wiss.,. Wien (math.-nat. Kl.) 1896, Bd. 105, S. 501. 3 Carr Renz, Stratieraphische Untersuchungen im griechischen Mesozoikum und Paläozoikum. Jahrb. der Österr. Geol. Reichsanstalt 1910, Bd. 60, Heft 3, S. 547 bis 553. (Hier auch weitere Literatur.) — Carr Renz, Neue geologische Forschungen in Griechenland, Zentralblatt für Min., Geol. und Paläontol. ıgır. Nr. 8, S. 255 bis 261 und Nr.9, S. 289—298. F. Frecn und €. Resz: Kreide und Trias im Kiona- und Ötagebiet. 1113 dings ergeben, daß die Kionamasse, deren Hauptgipfel wir als die ersten Geologen' erreichten, aus Kreide zusammengesetzt ist, so daß hier die Nrumayzsche Altersbestimmung im wesentlichen zu Recht besteht. Diese Bestätigung ist indessen ebenfalls von Wert, da nach den früheren Untersuchungen des einen von uns (Ü. Renz) sowohl im Osten, wie im Westen Griechenlands älteres Mesozoikum und im Östen auch Paläozoikum einen erheblichen Anteil am Aufbau der Gebirge nimmt. Die Feststellung eines klaren und unzweifelhaften Profils am Ost- abhang des Kionahauptgipfels präzisiert die Einteilung des verewigten "Wiener Forschers in zufriedenstellender Weise. Dieses Profil liegt zwischen dem Hauptgipfel der Kiona und dem östlich hiervon ein- gesenkten Joch Diaselo, wo sich Alpweiden befinden. Diese Ein- sattelung des Kalkgebirges verdankt ihre Entstehung einer ausgedehn- ten Einlagerung von roten Schiefertonen, groben Konglomeraten und ilyschartigen Sandsteinen (= »Macigno«), die eine höhere und eine tiefere Kalkmasse voneinander scheiden; ihre Alterstellung als Ober- kreide ist durch Rudisten festgelegt. Die ganze Kionamasse besteht demnach von unten nach oben aus folgenden Schichtgliedern: 1. Unterer Hauptrudistenkalk. 2. Mittelstufe = Rote Schiefertone mit Konglomeraten, Flyschgesteinen und eingelagertem Kalk. 3. Hangende Kalke des Kionagipfels mit Rudistendurch- schnitten, Nerinaea sp. und Actaeonella sp. ! M. Neumayr hat nach seiner Karte nur einen mehrere Kilometer südlich vom Hauptgipfel gelegenen, 2488 m hohen Punkt bestiegen. Da das Kionagebiet zu den unbekanntesten und auch touristisch kaum betretenen Gebirgsgruppen Griechenlands gehört, sei hier die in einigen unwesentlichen Punkten berichtigte geographische Be- schreibung Neumayrs wiederholt. Unter dem Namen Kiona versteht man an Ort und Stelle nur den gewaltigen, 25t2 m hohen Gipfel westnordwestlich von Sigditza; unter der Kette der Kiona oder der Kiona im weiteren Sinne versteht NevmAayr den ganzen Gebirgsstock, der in der genannten Hochzinne seinen Kulminationspunkt und seinen Abschluß nach Norden findet. Er dehnt sich von hier nach Süden bis an den Golf von Korinth aus, den er bei Galaxidion erreicht. Gegen Osten, d.h. gegen die Gruppe des Parnaß, bildet eine tiefe Einsenkung die Grenze. Diese zieht von Gravia über den Chan von Slumi (östl. von Sigditza) und Amphissa (Salona) nach Süden ans Meer und erreicht dieses bei dem alten Kirrha (Itea),. Nach Westen ist die Kiona durch den Mittellauf des Mornopotamos von der Vardussia geschieden. ‚Jener Fluß bildet die Grenze von dem Punkte an, wo er sich aus der Vereinigung mehrerer (Juellbäche bildet, bis zu seiner Kniebiegung bei Lidorikia. Weiterhin nach Süden trennt die nach der Bucht von Vitrinitza hinziehende Einsenkung, in deren nördlichem Teil der Belisitzabach verläuft, die Kionamasse von dem Vardussiastock. Die öster- reichische Generalstabskarte 1: 300000 gibt ein im wesentlichen korrektes Bild der Gebirgsforn, das jedoch in allen Einzelheiten unzulänglich ist. Auch die Ortsnamen haben wir vielfach anders aussprechen hören. 99° 1114 Gesammtsitzung v. 7. Dee. 1911. — Mitth. d. phys.-math. Classe v. 2. Nov. Die ganze Kionamasse besteht nun aus den in diesem Normal- profil angegebenen Bildungen. Entsprechend der flachen Lagerung herrschen die Kalke bei weitem vor. Über die Einzelheiten ist folgendes zu sagen: 1. Der untere oder Hauptradiolitenkalk setzt mit vorwiegendem N-S-Streichen den größeren östlichen Teil des Kionamassivs zusammen und tritt wieder auf der Westseite des Massivs im Mornopotamostal heraus. Er enthält vielerorts meist mittelgroße, zum Teil recht wohl- erhaltene Radioliten, Hippuriten und andere Rudisten. Meist sind die Rudisten als große zusammenhängende Exemplare in den dunkelgrauen oder schwarzen Kalken eingeschlossen; seltener zeigt ein feines Zer- reibsel von Hippuriten- und Radiolitenbruchstücken, daß die gesam- ten oberkretazischen Kalke organischen Ursprungs sind. Eine beson- ders reichliche Fossilführung wurde zwischen Chan Paläokastelli und Slumi, zwischen Slumi und Trupa, in der Umgebung von Makria Lakka und am Nordhang des Massivs beim Abstieg von Diaselo nach Kukuwitza beobachtet. Die Mächtigkeit des Hauptradiolitenkalkes ist nicht unter 500 m zu veranschlagen. Der Hauptradiolitenkalk wird überlagert von 2a. roten Schiefertonen mit einer etwa ıo bis 20 m mächtigen Einlagerung dünner wohlgeschichteter, grauer oder schneeweißer, etwas knolliger Kalke, die im unteren Teil vereinzelte Hornsteinknollen ein- schließen. Im oberen Teil enthalten sie an Wurmgänge erinnernde, mit Kalk ausgefüllte Röhren mit tonigen Wandungen. Die roten Schiefertone sind bei Diaselo im ganzen etwa IOo m mächtig. An der Grenze gegen die mittlere Kalkeinlagerung nehmen sie auch graue und gelbliche Färbungen an. In nördlicher Richtung vom Diaselohochtal aus verlieren sie an Breite. Zum Teil beruht diese Einschränkung auf der Verkalkung der roten Schiefertone, an deren Stelle vielfach rote Knollenkalke treten. Diese roten, knolligen Kalkpartien führen eine vielleicht zu Echinoconus gehörende kugelige Seeigelart und die schon erwähnten Wurmgänge. Die lokal auskeilende Kalkeinlagerung der roten Schiefer tritt hier im Norden von Diaselo erneut auf und gewinnt auf Kosten der Schiefer an Mächtigkeit. Abgesehen von diesem Fazieswechsel wird die räumliche Ausdehnung der Schiefer auch durch eine tektonische Ursache, nämlich durch die große Nordostflexur der Kiona und unter- geordnete, mit ihr verbundene Brüche, verringert. 2b. Über den Schiefertonen ruhen braune, etwa 20 bis 30 m mächtige Konglomerate, die Gerölle kristalliner Gesteine, Brocken mesozoischer Kalke und Hornsteine, darunter auch Stücke von um- gelagerten Kreidegesteinen der tieferen Etage, führen. Besonderes F. Frecn und €. Renz: Kreide und Trias im Kiona- und Ötagebiet. 1115 Interesse beanspruchen die Kalkbrocken mit wohlerhaltenen Trias- korallen, wie Thamnastraea rectilamellosa Wıskı. und Stromatomorpha sp. Es sei hierzu bemerkt, daß der eine von uns (C. Renz') schon früher in ähnlichen Kreidekonglomeraten am hohen Othrys (Giusi) Triaskorallen zusamınen mit Rudistenfragmenten angetroffen hat. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht auch mit den roten Gosaukonglomeraten der Nord- alpen, die jedoch die Basis der transgredierenden Oberkreide bilden. Die Konglomerate sind durch eine ausgesprochene Erosionsdis- kordanz bei konkordanter Lagerung von den liegenden Schiefertonen geschieden. In den unteren ı5 Metern der Konglomerate sind grobe bis fußgroße, rote Schiefertongerölle eingelagert; weiter oben herrschen kristalline Rollsteine vor. Die Wichtigkeit kristalliner Gerölle und der Triaskalkbrocken dieser zwischengelagerten Konglomerate beruht auf dem Nachweis eines durch die Brandungs- und Wildbachstätigkeit der oberen Kreide- zeit zerstörten Zentralmassivs vom Habitus des heutigen Olymp- oder Kykladenmassivs. Triaskalke sind ja allerdings noch in geringer Entfernung in dem Triashorst des Xerovuni, zwischen H. Triada- Kukuwitza einerseits und Kremesa-Guritza anderseits, erhalten; von anstehendem Urgebirge wurde hier (östl. Guritza) noch eine verhält- nismäßig kleine Klippe von unklarer tektonischer Stellung beobachtet. Die bedeutende Größe der kristallinen und mesozoischen Roll- steine der genannten Konglomerate schließt einen Transport aus größerer Entfernung, etwa vom Othrys her, aus. 2c. Die Konglomerate werden nach oben feinkörniger und gehen ohne scharfe Grenze in braune oder graugrüne, etwa 20 m mächtige flyschartige Sandsteine über. Abgesehen von Diaselo, sind die roten Schiefertone und Konglo- merate auch am Nordost- und Osthang des Kionamassivs ziemlich ver- breitet, so am Wege von Kukuwitza nach Paläokastelli, ferner östlich von Diplopita und bei Slumi. Auf der Route von Braulo nach Hagia Triada läßt sich die Überlagerung der in mächtige Felsblöcke zer- spaltenen Konglomerate, die auch hier massenhaft kristalline Roll- stücke führen, über den roten Schiefertonen deutlich beobachten. An dieser Stelle treten auch Serpentingerölle auf. Am verbreitetsten sind jedoch in dem Gebiet zwischen H. Triada, Kukuwitza und Kajani Schiefer und Sandsteine von flyschartigem Habitus, die bei Kato- Kajani an den Rudistenkalk angrenzen, der nach Gravia weiterstreicht. Im Flysch finden sich öfters die allbekannten Wurmspuren, die soge- ! Carr Renz, Stratigraphische Untersuchungen im griechischen Mesozoikum und Paläozoikum. Jahrb. der Österr. Geol. R.-A. ıgro, Bd. 60, Nr. 3, S. 539 u. 5ar. 1116 Gesammtsitzung v. 7. Dee. 1911. — Mitth. d. plıys.-math. Classe v. 2. Nov. nannten Flyschfueoiden, z. B. zwischen H. Triada und Kukuwitza. Da und dort treten auch kleinere Einlagerungen von Rudistenkalk darin auf; es handelt sich daher um kretazischen Flysch. Dieselbe Fazies- entwicklung herrscht dann vorzugsweise auch im Öta. Nach den auch im Ötagebirge gemachten Erfahrungen liegt ein positiver Anhaltspunkt für die Zureehnung des ostgriechischen Flysches zum Tertiär nicht vor. Ebenso wie die flyschartigen Gesteine zum Teil den Rudisten- kalk vertreten, so könnten sie auch den Nummulitenkalk ersetzen. Ihre große lokale Mächtigkeit würde für diese Annahme sprechen, die sich jedoch nicht beweisen läßt, denn bisher sind aus dem östlichen Mittelgriechenland noch keine Nummuliten oder andere Eozänfossilien bekannt. Die roten Schiefertone kehren auch bei Arachowa im Parnaßgebiet wieder; die dunkeln Rudistenkalke von Delphi gehören demnach den Hauptradiolitenkalken an. 3. Die obere Kalkmasse, das Hangende der weicheren Gesteine von Diaselo, setzt den nördlichsten Teil des mächtigen Kionahoch- kammes mit dem Hauptgipfel und einen im Osten vorgelagerten Rücken zusammen. Von Versteinerungen wurde in den Kalken des vorge- lagerten Rückens eine Actaeonella aus der Gruppe der Gosauform Actaeonella gigantea aufgesammelt. Die grauen, gebankten Kalke des Hauptgipfels enthalten spärliche Rudistendurchschnitte in weniger guter Erhaltung, außerdem eine kleine Nerinaea sp. und Korallenreste. Die Gipfelkalke werden zum Teil etwas oolithisch. Zu erwähnen ist noch ein. charakteristisches Band rotbraun gefärbter Bohnerze, das in unregelmäßiger Begrenzung einer bestimmten Kalkschicht etwa ı50o m unterhalb des Hochkammes folgt. Die mit den Bohnerzen in Verbindung stehende Kalkschicht nimmt stellenweise eine rote Fär- bung an und zeigt eine breceiöse, an die von Surss beschriebenen Scherbenkalke des Dachsteins erinnernde Struktur. Auch die Bohn- erze sind von zahlreichen Harnischen durchsetzt. Es handelt sich offenbar um eine ursprünglich vielleicht ı m mächtige Roterdebildung der oberen Kreide oder des älteren Tertiärs, die noch in einigermaßen plastischem Zustande von der mitteltertiären Gebirgsbildung miter- griffen wurde. Die weiche Roterde bildete eine Zone geringeren Widerstandes und wurde daher in unregelmäßiger Weise zu geringerer Mächtigkeit ausgequetscht. Auf diese Weise erklärt sich ihre schwan- kende Mächtigkeit, die breceiöse Beschaffenheit der Grenzbildung zwi- schen Kalk und Bohnerz und das Vorhandensein zahlloser, das Bohn- erz durchsetzender Harnisehe. Tertiäre Bohnerze, wie sie aus der Schwäbischen Alb und dem Französischen Jura bekannt sind, und die roten Scherbenkalke des Dachsteins sind die beiden Analoga, aus F. Freen und ©. Renz: Kreide und Trias im Kiona- und Ötagebiet. 1117 deren Vergleich sich der Ursprung der interessanten Bohnerzbildung des Gipfelkammes der Kiona ableiten läßt. Nicht zu verwechseln damit sind die in den Verkarstungsgebieten der unteren Kalke häufigen, der Gegenwart angehörenden Dolinenerze. Der tektonische Aufbau der nördlichen Kionamasse, die wir auf einer mehrtägigen Exkursion kennen gelernt haben, kennzeichnet sich als ein mächtiger, flachlagernder Schichtenblock, dessen Kalke sich im Osten in einer Flexur nach der Senke Gravia-Salona abwärts biegen und der im Nordwesten ebenfalls durch eine Flexur begrenzt wird. Diese nach Nordost fallende Schichtenbiegung des Kionahaupt- gipfels, die Kionaflexur, ist mit modellartiger Deutlichkeit aufge- schlossen'. Zwischen Gravia und Gerovrachos wird dagegen der Nord- absturz, ebenso wie am Nordabhang der Vardussiafalte, durch kleinere tektonische Störungen zwischen den faziell verschiedenen Flysch- und Kalkgesteinen gebildet. Einem Längsbruch entspricht wahrscheinlich das Tal des Mornopotamos, der auch die natürliche orographische Grenze gegen den Vardussiastock darstellt. Die Störungen im Innern der Kionascholle sind sehr geringfügi- ger Art und beschränken sich auf sekundäre Fältelungen der Schiefer, z.B. bei Slumi an der Straße Salona-Gravia, und auf Knickungen oder kleinere Aufwölbungen der Kalke. Sonst ist die Lagerung der vor- herrschenden Kalke im wesentlichen flach. Senkrechte Klüftung er- weckt allerdings zuweilen den Anschein steiler Schichtenstellung. Die starken Fältelungen, welche die Schiefergesteine bei Slumi zeigen, beruhen lediglich auf dem sekundären Druck der umschließen- den Radiolitenkalke, denn diese selbst zeigen an den schönen Auf- schlüssen der Chaussee nur ein regelmäßiges, flaches Einfallen, aber keinerlei intensivere Dislokationen. Die von M. Neumayr nur auf dem Durchschnitt Salona-Lidorikia beobachtete Sattel- und Muldenbildung scheint hier an die Stelle der Schollenstruktur der nördlichen Kiona zu treten. Tektonisch ähnelt also die Kionamasse am meisten den Südtiroler Schiehtenblöcken, deren Begrenzung z. B. am Schlern und Rosengarten ebenfalls dureh Flexuren bedingt wird, soweit nicht echte Brüche die Tektonik beherrschen. ! Die Tektonik des eigentlichen Giptels zeigt eine nordostwärts unter 45—60° einfallende winkelige Flexur. Eine untergeordnete Knickung stellt sich etwas im Süden des Hauptgipfels ein. Die Haupttlexur streicht bis zur Klamm nördlich unterhalb von Diaselo weiter; hier brechen die Kalke vollkommen senkrecht zu der Senke zwischen Kukuwitzatal und oberem Mornopotamos ab. Die grauen Gipfelkalke streichen N 40 bis 6o West und fallen 45° und steiler nach Nordost. Am Gerovrachos, etwa halb- wegs zwischen dem Kionagipfel, wurde an der großartig aufgeschlossenen Ostwand keine Spur mehr von einer Schiehtenbiegung beobachtet. 1118 Gesammtsitzung v. 7. Dee. 1911. — Mitth. d. phys.-math. Classe v. 2. Nov. Der von einem von uns (C. Renz') gelieferte Nachweis, daß das Parnaßmassiv aus Obertrias besteht, legt die einfache Erklärung nahe, daß die an Flexuren und Brüchen erfolgende Aufwärtsbewegung der eigentlichen Kionamasse mit keinerlei horizontalen Verschiebungen oder Überschiebungen verknüpft ist. Die steile Kreidefalte der Var- dussia, in deren Kern die Obertrias?” ausgequetscht ist, stellt sich dann voraussichtlich als Fortsetzung des antiklinalen Aufbaues der südlichen Kiona dar, die bei Lidorikia über den Mornopotamos hin- wegsetzt. Örographisch bildet der Hauptkamm der Kiona einen vielge- zackten, nach Osten zu etwas abgeschrägten, oberhalb der Wände gut gangbaren Rücken. Die wohl über I000 m hohe, zum Mornopotamos abbrechende Westwand endet mit der höchsten Kante dieses Rückens, dem Kionagipfel. Die Ostwand ist weniger hoch und anfangs auch weniger steil, bricht aber etwa von der Höhe eines im Osten des Hauptgipfels ein- gekerbten Hochjoches in steilen Wänden zu dem Ursprungstrichter der Sigditzaschlucht ab. Die Oberflächenformen des nordwestlichen Hauptmassivs der Kiona sind im Gegensatz zu der bis zum Gerovrachos herrschenden Karstlandschaft die des reinen Hochgebirges. Die stolzen, mauerartigen Wände im Osten, Westen und Norden der Kiona sind hauptsächlich durch Spaltenfrost, dann aber auch durch mechanische Erosion und chemische Auflösung gebildet und legen den Gedanken nahe, daß hier eine lokale Vergletscherung der in zahlreichen Gipfeln über 2400 m emporragenden Gebirgsmasse stattgefunden hat. An dem Steilhang, der zu dem tiefen Ursprungstrichter des Sigditza- tales hinabfällt, lassen sich vielfach glatte Hänge beobachten, die in- folge ihrer gleichmäßigen Neigung von den normalen Karstschroffen verschieden sind und möglicherweise auf eine frühere Gletscherwir- kung zurückzuführen sind. Sie wurden in ähnlicher Weise auch in den obertriadischen Korallenkalken des Parnaßhochmassivs von einem von uns (C. Renz) beobachtet. Doch sind unzweideutige Spuren der Eiszeit, wie Moränen und Kare, nirgends wahrnehmbar. Ob möglicher- weise eine am Ausgang etwas erweiterte, unzugängliche Schlucht an der Ostwand des Kionahochkammes als Kar aufzufassen ist, muß da- hingestellt bleiben. Jedenfalls sind aber alle etwaigen eiszeitlichen ' Carr Renz, Stratigraphische Untersuchungen im griechischen Mesozoikum und Paläozoikum. Jahrb. der Österr. Geol. R.-A. 1910, Bd. 60, Nr. 3, S. 547—553. ?2 Carr Renz, Neue geologische Forschungen in Griechenland. Zentralblatt für Min. usw. 191, Nr. 8, S. 255— 261 und Nr. 9, S. 289— 298. F. Freeu und C. Rexz: Kreide und Trias im Kiona- und Ötagebiet. 1119 Spuren durch die spätere Verkarstung, d.h. durch die chemische Di- solution, gänzlich verwischt. Äußerlich durchaus abweichend von den Kalkhochgebirgen der Kiona und des Parnaß sind die Mittelgebirgshöhen des vorwiegend aus Flysch bestehenden Öta (jetzt Katavothra). Die diese Höhen bil- denden Kalke sind entweder Kreidekalklinsen im Flyschgestein, oder sie gehören zu der etwas umfangreicheren Kalkmasse eines sich im Südosten erhebenden Triashorstes. Unsere Besteigung des Ötahochplateaus und des nordwestlich vom Hauptgipfel Katavothra (2152 m) gelegenen, nur wenig niedrigeren Gipfelkammes des Greweno wurde durch Regenwetter ungünstig be- einflußt. Beide Gipfel bestehen aus Kreidekalken von weißer, grauer oder auch rötlicher Färbung, die als geschichtete, in ihrer Mächtig- keit unbeständige Kalkeinlagerungen der klastischen Flyschgesteine zu deuten sind; die Flyschgesteine bilden die Hauptmasse des Ötastockes und brechen im Osten gegen den Triashorst des Xerovuni (= Dürren- berg) ab. Mächtige Reibungsbreecien von dunkler bis rötlicher Farbe deuten hier auf das Vorhandensein einer gewaltigen Dislokation hin. Bei den Kalkeinlagerungen handelt es sich um geschichtete, Ru- distenführende, rein organogene Kalke, bei denen nur das unregel- mäßige Auftreten in verschiedenen Niveaus der klastischen Serie an Riffbildungen erinnert. Die Einfügung einzelner Kalkbänke in die Schieferserie kann man sowohl am rechten, wie am linken Ufer der auf der Südseite des (reweno tief eingerissenen Erosionsschlucht Walörima mit voller_Deut- lichkeit beobachten. Der. nördliche Kalkzug des Greweno hält nach Westen zu wesent- lich länger aus, als der südliche, doch sind im obersten Teil des Wa- lorimatales beide Kalkzüge verschwunden. Dafür fügen sich sowohl weiter nördlich, wie weiter südlich andere Kalkeinlagerungen in die mächtige klastische Serie ein. Im großen und ganzen streichen die Schiefergesteine von West nach Ost und sind nur im einzelnen stark gestört. Die von uns wiederholt’ gemachte Beobachtung, daß an der Kiona Flyschgesteine in vorwiegendem Kreidekalk, in der Ötagruppe dagegen Kalkzüge mit Kreidefossilien in vorwiegenden Flyschgesteinen einge- lagert sind, gibt den Schlüssel zum Verständnis (der Gebirgsentstehung und der Landschaftsformen. Beide sind nach allem wesentlich gleich alt und dem oberen Teil der Kreide zuzurechnen. Trotz der Verschiedenheit der Streichrich- tung (in der Kiona etwa N—S; im Öta etwa W—O) dürfte die Zeit der Faltung die gleiche mitteltertiäre sein. Schon bei der Faltung 1120 Gesammtsitzung v. 7. Dee. 1911. — Mittl. d. phys.-ınath. Classe v. 2. Nov. wurden nun die Flyschgesteine stärker zerknittert und wegen ihrer Weichheit stärker zerstört und abgetragen, als die widerstandsfähigeren Kalke. Im weiteren Verlauf des Abtragungsprozesses verschärfte sich dann der Gegensatz derart, daß wir bei der Kiona ein Hochgebirgs- plateau und Kämme mit Gipfelhöhen von 2400 bis 2500 m, im Öta dagegen Mittelgebirge mit normalen Mittelgebirgsformen vor uns haben, in denen Karsterscheinungen zurücktreten und Hochgebirgsformen fehlen. Nur einzelne isolierte Kalkkuppen erheben sich über 2000 m. Die größeren Oberflächenformen des Karstes sind nur im Süd- osten des Öta anzutreffen, wo kompakte Triaskalke größere Flächen bedecken. Die Trias bildet hier einen Horst, der zwischen Hagia Triada- Kukuwitza einerseits und Guritza-Kremesa anderseits etwa in nord- südlicher Richtung verläuft und im Xerovuni gipfelt. Der Triashorst des östlichen Ötagebirges erhebt sich als ein eben- mäßig begrenzter, meist ziemlich steil abfallender breiter Kamm aus dem Bergland, in dem die Gesteine der Flysch- und Hornsteinfazies nebst Eruptivgebilden vorwiegen. Die Trias wird gegen diese wei- cheren, den Horst re Gesteine der Kreide ae u Jura durch scharf ausgeprägte Brüche abgegrenzt. Die Trias, die aus vorwiegendem Kalk und untergeordnetem Hornstein besteht, umfaßt in rein mariner Entwicklung die ganze obere Hälfte der Formation von den Cassianer Schichten bis zum Rhät einschließlich. Die Cassianer Schichten mit Margarosmilia Zieteni Ku. und die. obertriadischen Megalodonten- und Gyroporellenkalke dieses Triashor- stes wurden bereits im vergangenen Jahr von einem von uns (CARL Renz) auf der Route H. Triada-Mavrolithari nachgewiesen und im Zen- tralblatt für Min. usw. ıg91 1, Nr. 8 und 9 publiziert'. Neu ist dagegen die Feststellung des Rhäts in karpathischer Fazies, die nın zum erstenmal von uns in Griechenland beobachtet wurde. Bisher waren allerdings schon Dachsteinkalke und rhätische Korallenkalke von einem von uns (C. Renz)” in weiter Verbreitung in Griechenland nachgewiesen; eine präzisere Abgrenzung nach oben hin konnte jedoch aus Mangel an paläontologischem Material noch nicht ! Cart Renz, Neue geologische Forschungen in Griechenland. Zentralbl. für Min., Geol. u. Paläontol. ıgıı, Nr. 8, S. 255—26r und Nr. 9, S. 289— 298. ° Care Renz, Stratigraphische Untersuchungen im griechischen Mesozoikum und Paläozoikum. Jahrb. der Österr. Geol. R.-A. 1910, Bd. 60, Heft 3. (Hier auch die weitere Literatur.) F. Frecu und C. Resz: Kreide und Trias im Kiona- und Ötagebiet. az vorgenommen werden. Doch war bekannt, daß in der ionischen Zone und in der Argolis die obertriadischen Kalke in gleicher Entwicklung in den Lias hinaufreichen. Die horstförmig aus den Flyschgesteinen auftauchende obere und mittlere Trias des Xerovuni im östlichen Öta umfaßt von oben nach unten die folgenden Sehichtenglieder: ı. Rhätische Brachiopodenkalke der karpathischen Fazies. Die alpinen Brachiopodenkalke dieser Fazies sind wesentlich dunk- ler gefärbt, während die zähen, splitterigen Gesteine des Xerovuni auf den ersten Blick an Recoarokalke erinnern. Es wurden hierin bis jetzt die folgenden Arten aufgesammelt: Terebratula gregaria Suess, Terebratula piriformis Susss, Terebratula aft. Julica Bittner, Terebratula (Waldheimia) norica Surss, Terebratula (Waldheimia) norica Surss var. nov., Terebratula (Waldheimia) nov. spec., Rhynchonella subrimosa ScHArH., Rhynchonella aff. subrimosa ScHArH., Rhynchonella fissicostata Suess. Die Brachiopodenkalke wurden etwas westlich von der unter dem Ikonostasion von Hagios Taxiarchis entspringenden Quelle (am Saum- weg H. Triada-Guritza, kurz vor der Abzweigung des Weges nach Mavrolithari) angetroffen, und zwar in losen Blöcken, die aus geringer Entfernung von oben herabgerutscht sind. Daneben befindet sich die bereits oben erwähnte Scholle kristallinen Gesteins’ (stark veränderter kataklastischer Granit). *2. Graue Megalodontenkalke nebst dolomitischen Gesteinen, letz- tere nur lose westlich von Hagia Triada. Die Megalodontenkalke waren schon früher von einem von uns (C. Rexz) zwischen Hagia Triada und der Kanalaki-Quelle' (bzw. Panagia Sotiras) angegeben worden, sie wurden neuerdings noch auf den Höhen von Kukuwitza, sowie nördlich und südlich des Dolinensees Veluchi (nördlich der großen Katavothra) angetroffen. Die sehr diekschaligen Megalodonten sind spezifisch nicht näher bestimmbar, doch scheinen bisweilen ungleichklappige Schalen vom Typus des Megalodus Loczyi vorzukommen. Die durchschnittlich ge- ringe Größe oder Mittelgröße der bei Kukuwitza und bei der Kanalaki- ! In dieser früheren Publikation (Zentralbl. für Min. usw. 1911, Nr.8, S. 261) wurde die Kanalaki-Quelle nach der etwas westlich davon liegenden Panagia Sotiras benannt. 1122 Gesammtsitzung v. 7. Dec. 1911. — Mitth. d. phys.-math. Classe v. 2. Nov. Quelle beobachteten Individuen weist auf die tieferen Zonen des nori- schen (juvavischen) Dachsteinkalkes hin, denn sowohl in Ungarn, wie in den Alpen ist die Größe der Individuen ein untrügliches Kenn- zeichen der höheren oder tieferen stratigraphischen Stellung. Bei Veluchi wurden auch größere Schalendurchschnitte beobachtet. 3. Graue Gyroporellenkalke. Die Struktur der Röhren ist ver- hältnismäßig gut erhalten, und es handelt sich, wie auch in der schon öfters zitierten früheren Publikation! angegeben, im wesentlichen um Gyroporella vesieulifera GüngeL. Über das gegenseitige Verhalten der Gyroporellen- und Megalodontenkalke konnte keine vollkommene Klar- heit gewonnen werden. 4. Graue Kalke mit Cassianer Korallen und Spongien. Unter den Korallen wurde Margarosmilia. Zieteni. Kı. schon früher von einem von uns (C. Renz) hier sicher nachgewiesen', ferner liegen kleinzellige Thecosmilien vom Typus der Thecosmilia badiotica, Clado- phyllien und Chätetiden vor. Besonders schöne Chätetiden, die die Einzelheiten der Struktur deutlich erkennen lassen, wurden an der großen Katavothra südlich Veluchi aufgesammelt. Die gleichen Chäte- tiden hatte der eine von uns (©. Renz) bereits in den obertriadischen bzw. rhätischen Korallenkalken des Parnaß angetroffen. Die häufigen dünnstengeligen verzweigten Spongien sind noch nicht näher bestimmt. Die Kalke stehen besonders an ihrer Basis in Verbindung mit dunklen, gelb verwitternden fossilleeren Hornsteinen, mit denen sie zum Teil wechsellagern. Die Verbreitung der Korallenkalke ist recht erheblich; sie neh- men den größten Anteil am Aufbau des Xerovuni-Triashorstes. Dieser Triashorst verläuft, wie schon erwähnt, von Norden nach Süden. Die den Horst umgrenzenden Brüche sind jederseits durch Quellenzqnen gekennzeichnet. Im Osten des Horstes, zwischen H. Triada-Kukuwitza einerseits und der Larissabahn anderseits, wiegen kretazische Flyschsandsteine mit groben Konglomeraten und roten Schiefertonen, sowie Rudisten- kalken vor. Eruptivgesteine treten in geringer Ausdehnung nur auf der Bruchlippe auf. Westlich des Horstes grenzen an den beinahe ebenfalls nordsüdlich verlaufenden Bruch Serpentine von stark ge- quetschter Beschaffenheit, die große Ausdehnung besitzen; in Verbin- dung mit ihnen stehen rote Hornsteine in wechselnder Verbreitung. Von der Höhe oberhalb Guritza beobachtet man, daß im Norden lebhaft rot gefärbte Hornsteine, weiter südlich grünblaue Serpentine ! Carr Renz, Neue geologische Forschungen in Griechenland. Zentralbl. für Min. usw. 1911, Nr. 8, S. 255—261 und Nr.9, S. 289— 298. F. Freen und €. Renz: Kreide und Trias im Kiona- und Ötagebiet. 1123 unmittelbar an die hellgrauen Triaskalke anstoßen. Hornsteine und Serpentine sind nach Analogiebestimmung wahrscheinlich jurassischen Alters. Die teils ins Blaue, teils ins Dunkelgrüne spielende Färbung der Serpentine und ihr wechselndes Aussehen beruht vornehmlich auf ihrer außerordentlich starken Verruschelung und Zersetzung. Die Serpentine sind vollständig von glänzenden Harnischen durchsetzt und übertreffen durch die Häufigkeit der Rutschtlächen noch die Vorkom- men im Grünsteinland Nordalbaniens und von Vischegrad an der Grenze des Sandschaks Nowibasar. Daneben treten vor Guritza auch schwarze, äußerst harte Gesteinsvarietäten auf. Zusammenfassung. Kiona und Öta bestehen, abgesehen von den erwähnten Trias- und Juragesteinen, aus Kreide. Im südöstlichen Teil des Ötagebirges erhebt sich der Triashorst Xerovuni, dessen Kalke und untergeordnete Hornsteine die Cassianer Schichten, die Obertrias und das Rhät umfassen. Faltung beherrscht in der Öta, Flexuren und flache Lagerung in der Kiona den Gebirgsbau. In der allgemeinen Anordnung steht dem Doppelgebiet Kiona- Öta das Parnaßgebirge am nächsten, nur ist hier die Kreide auf zwei durch Staftelbrüche abgegrenzte, nördliche und südliche, der Haupt- masse angelagerte Schollen' beschränkt, während die Kuppel aus Trias- kalken’ (obertriadischen bzw. rhätischen Korallenkalken) besteht und sich somit auch in stratigraphischer Hinsicht von der Kiona unterscheidet. Trotzdem besitzen die beiden Gebirgsmassive Kiona-Öta und Parnaß mehr Ähnlichkeit miteinander, als mit der Vardussia. Letztere stellt (nach den Untersuchungen des einen von uns’) eine im ganzen steil gestellte, jedoch nach West etwas übergelegte Falte dar, in deren Kern die engbegrenzte Trias als schmale ausgequetschte Zone auftritt. Sonst besteht auch die Vardussia vorzugsweise aus Kreidege- steinen. Das wichtigste Ergebnis unserer Untersuchung war der Nachweis von rhätischen Brachiopodenkalken in karpathischer Fazies. Wenn ! Im Engpaß von Gravia ist eine liegende Ost-West streichende Falte aufge- schlossen, deren flach gerundetes Scharnier nach Süden gerichtet ist. Es muß also, abweichend von der orographischen Gliederung, das Kalkgebirge an beiden Seiten des Passes tektonisch zu den sich im Öta fortsetzenden Vorbergen des Parnaß ge- rechnet werden. ® Vel. Carr Renz, Stratigraphische Untersuchungen im griechischen Mesozoikum und Paläozoikum. Jahrb. der Österr. Geol. R.-A. 1910, Bd. 60, Nr. 3, S. 547—553. ® Cart Renz, Neue geologische Forschungen in Griechenland. Zentralbl. für Min. usw. ıgrı, Nr. 8, S.255— 261 und Nr.g, S. 289— 298. 1124 Gesammtsitzung v. 7. Dee. 1911. — Mitth. d. phys.-matlh. Classe v. 2. Nov. auch Kalke dieses Alters dureh die früheren Untersuchungen des einen von uns (Ö. Renz) schon längere Zeit aus Griechenland in weiter Ver- breitung bekannt waren, so konnte dieses Niveau in karpathischer Fazies nunmehr zum ersten Male auch paläontologisch fixiert werden. Die fazielle Entwicklung der Trias und des Jura ist ebenso, wie in den Alpen, auch in Griechenland in den verschiedenen Gebirgszonen durchaus abweichend. Vergleiche mit den anderen griechischen Gebirgszonen (nach Carı Renz). Kiona und Öta sind nach dem Vorstehenden und den bisherigen £rfahrungen die einzigen Gebirgszonen, in denen die Kreide im Sinne. der älteren Auffassung dominiert. Wie sehr sieh das Bild der griechischen Gebirge verändert hat, erhellt aus der folgenden kurzen und in den Einzelheiten noch immer lückenhaften Übersicht. 1. Die ionische Zone umfaßt Südwestalbanien, Epirus, Akarnanien, das westlichste Messenien, sowie die lonischen Inseln, ausgenommen Kytlhera. Die Obertrias ist hier rein kalkig ausgebildet und baut zu- sammen mit dem mächtigen vollständig entwickelten Jura die Haupt- masse der Gebirgszüge auf. Als Zwischenlage erscheinen Rudisten- und Nummulitenkalke mit Tertiärflysch. 2. Die Olonos-Pindos-Zone erstreckt sich in langgezogenem Bande von der Südspitze Messeniens bis zum Tsumerka, dem nördlichsten Teil des Pindos, und entspricht der Tiefseeentwicklung der Obertrias, d.h. dem Ilervortreten kieseliger Gesteine neben untergeordneten Schiefern und Plattenkalken. Auch Oberkreide ist in ähnlicher Fazies vorhanden. Die Vertretung des Jura ist zweifelhaft. In beiden Zonen, namentlich in der Olonos-Pindos-Zone dominieren Faltungen und zum Teil auch mächtige Überschiebungen. Der Raum zwischen der Olonos-Pindos-Zone und den Schollengebirgen der Kiona und des Parnaß ist noch nicht hinlänglich untersucht. Möglicherweise vermittelt die schräge Falte der Vardussia den Übergang zu 3. den Schollen- und Flexurgebirgen der Kiona und des Parnaß. 4. Einen vierten abweichenden Typus stellen die Randzonen der ostgriechischen Zentralmassive dar. Hier hat eine vermutlich präkar- bonische, sowie eine prätriadische Faltung die Gebirgsmassen in kri- stallinem Sinne beeinflußt. Der älteren präkarbonischen Gebirgsbildung entspricht voraussichtlich auch die Überschiebung der halbkristallinen Kalke der Akropolis und der übrigen athenischen Hügel über die ziemlich stark metamorphen Schiefer von Athen. F. Freen und ©. Renz: Kreide und Trias im Kiona- und Ötagebiet. 1125 In dieser Zone sind allein jungpaläozoische Schichten, sowie alt- und mitteltriadische Bildungen in größerer Ausdehnung bekannt. Ver- steinerungsführender Jura ist in der Argolis, sowie in der Form von Serpentinen und Schiefer-Hornsteinen allgemeiner nachgewiesen. Ober- und Unterkreide ist ebenfalls vorhanden, tritt aber gegen die älteren Gesteine an Verbreitung zurück. 5. Kristalline Zentralmassive lassen sich vom Olymp bis Attika, Naxos und zum Parnon bzw. Taygetos verfolgen. Die jüngere Bruch- und Erdbebenbildung hat sämtliche in der ursprünglichen Altersstellung der Gebirgszonen vorhandenen Höhen- unterschiede umgestaltet. Nur sind die über 2000 m emporragenden Gipfel niemals kristallin, wie im den Alpen, sondern durchweg meso- zoisch, häufig sogar der obersten Kreide zugehörig. Die mannigfache Ausbildung der verschiedenen Gebirgszonen ent- hüllt sich erst bei genaueren Einzelaufnahmen, tritt aber in den Ver- schiedenheiten der äußeren Landschaftsformen wenig zutage. Hier zeigen paläozoische, alt- oder mittelmesozoische Kalke in gleicher Höhe stets die gleichen Obertlächenformen, und ebenso sehen sich Flysch, Werfener- und Oberkarbonschiefer äußerlich oft zum Verwechseln ähnlich. Die Verschiedenheiten des Antlitzes der hellenischen Gebirge be- ruhen so gut wie ausschließlich auf den der jüngsten Tertiär- bis Quartärepoche angehörigen Einbrüchen, die bald Längs-, bald Quer- gräben, Meerengen und Inseln, Binnenseen und Binnenebenen geschaffen haben. Die fortschreitende Klärung der Stratigraphie und Tektonik Grie- chenlands zeigt immer nähere Beziehungen der hellenischen Gebirge zur Geologie der Alpen, während die früher in den Vordergrund ge- stellte Ähnlichkeit mit den dalmatinischen Küstenketten verschwindet. Ausgegeben am 14. December. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerci. A } K N 1 » ei a EL { IR. De , n kN - 141.4 Ä [2 y I Is y \ rs tim rn BRUST DR f @ - 7% F A 0 14 # i I r s T ii , By es T a ann Tom ud 1911. LI. LO. LI. SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Sitzung der philosophisch-historischen Classe amı 14. December. (S. 1127) Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am 14. December. (S. 1129) Gesammtsitzung am 21. December. (S. 1131) MaArrEns: Über die Messung grosser Kräfte im Materialprüfungswesen. (S. 1132) ©. Broekrı.vann: Zu den Inschriften des Königs Kalumu. (S. 1142) Druckschriften -Verzeichniss. (S. 1147) — Namenregister. (S. 1190) — Sachregister. (S. 1198) BERLIN 1911. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Y EN ee : 18 a N Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: BD Sitzungsberichte D der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschafte “ und » Abhandlungen der Arömgelich Preussischen. Akademie der Wissenschaften «. ? u ” Aus $ 2. a a | Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberiehte« oder die » Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel h Insdinekfertise Mannseri ipt zugleich einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. b $ 3. AN Der Umfang einer ana Mittheilung“ soll ‚A in der Regel in STIER Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Niehtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, i in den Abhandlungen | 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuseripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. SA. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Manuscript, jedoeh auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen, Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treftenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Sceeretar zu richten, dann zunächst im Sceretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussiehtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsherichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch «das Sceretariat geboten. Aus $5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuscripts an den zuständigen Secretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften, und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeekt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Niehtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der » Abhandlungen «, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie. _ von noch 100 und auf seine Kosten noeh weitere f a Wahl dı Be FB inder sind diese Mike‘ 5 Dasselbe hat sich zu seine 1 ne ed eiı en ni Correerun en. er den Se Von allen in Me. Abhand io aufgenommenen wissensehaftlichen Mitt eilungen, , Adressen oder Berichten werden für di © Verfassen, on w issenschaftlichen ‚ Mitcheilungen, wenn di en U) lan, a a exemplare; er ist ds ie zu ı glei hem Z auf Kosten der Akademie weitere Erempt N s zu zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess Feohtzeiie dem redigirenden Secretar 4 E gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch ‚mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazı der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Clässe: Fr Niehtmitglieder erhalten 50 Frei exemplare und dürfen nach rechtzeitiger A nzeige bei dem redigivenden Seeretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. i ; Von den Sonderabdrueken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, weleher Mitglied der Akademie is zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bi zur Zahl von 109 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er «liess rechtzeitig dem redigirenden Seeretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abzichen lassen. S 17. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung auf S.3 des Umsehlags.) 1127 SITZUNGSBERICHTE 1911. L1. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 14. December. Sitzung der philosophisch-historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. RoeErHE. “Hr. Koser las: » Friedrich der Grosse im Urtheil der Re- formzeit (1807—1813).« Zusammenstellung und Würdigung eimer Anzahl bezeichnender Urtheile sowohl aus dem Kreise der Anhänger der Reform wie aus dem der Gegner. Ausgegeben am 11. Januar 1912. Sitzungsberichte 1911. 100 1129 SITZUNGSBERICHTE 1911. in. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 14. December. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. *Hr. Zimmermann las über den Luftwiderstand sich drehen- der Körper. Im Anschluss an die Besprechung eines Fliegerabsturzes wird ein Verfahren ge- zeigt, nach dem der Einfluss des Luftwiderstandes auf sich drehende Flächen durch Pendelversuche bestimmt werden kann. Ausgegeben am 11. Januar 1912. 100* 1131 SITZUNGSBERICHTE 1911. LIH. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 21. December. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. l. Hr. Martens las über die Messung grosser Kräfte im Materialprüfungswesen. Die in prismatischen Körpern erzeugten Längenänderungen werden entweder mit Spiegelapparaten oder durch Inhaltsverdrängung aus Hohlkörpern gemessen. 2. Hr. Sacnau legte eine Arbeit des Professors an der Universität Halle Hrn. Dr. ©. BrockeLmann, betitelt: Zu den Inschriften des Königs Kalumu vor. 3. Folgende Druckschriften wurden vorgelegt: Heft 5ı des akade- mischen Unternehmens »Das Pflanzenreich«, enthaltend die Sphagnales- Sphagnaceae von C. Warnstorr. Leipzig 1911, Goethes eigenhändige Reinschrift des west-östlichen Divan hrsg. und erläutert von K. Bur- DACH, Weimar I9Lı (Schriften der Goethe-Gesellschaft. Bd. 26) und Band 3 von Enpvarn Zerters Kleinen Schriften. Unter Mitwirkung von H. Dıers und K. Horı hrsg. von O. Lruze. Berlin 1911. 4. Die Akademie hat durch ihre physikalisch-mathematische Olasse Hrn. Rusens zur Fortführung seiner Untersuchungen auf dem Gebiete der langwelligen Strahlung weiter 760 Mark und Hrn. Prof. Dr. Rıcmarn Börnstein in Berlin zur Bearbeitung der 4. Auflage der »Physikalisch- chemischen Tabellen« von LanporLr und BörNsTEIN 500 Mark bewilligt. Die Akademie hat das auswärtige Mitglied der physikalisch-mathe- matischen Classe Sir Josers Darron HoorEr in Sunningdale am 10. De- cember durch den Tod verloren. 1132 Gesammtsitzung vom 21. December 1911. Über die Messung großer Kräfte im Material- prüfungswesen. Von A. MARTENS. Vor einiger Zeit habe ich hier über die Messung hoher Flüssigkeits- drucke gesprochen, wie sie im Materialprüfungswesen der Technik bei der Kraftbestimmung in hydraulischen Pressen zur Anwendung kommen. Heute möchte ich in ähnlicher Weise über die Messung großer Kräfte im Materialprüfungswesen berichten. Fig. 1. Martens: Über die Messung grosser Kräfte im Materialprüfungswesen. 1133 Diese Messungen beruhen zumeist auf der Feststellung der elasti- schen Formänderung fester Körper von prismatischer Gestalt. Da man es also mit sehr geringen Formänderungen zu tun hat, so entsteht die Aufgabe, diese geringen Formänderungen hinreichend genau zu er- mitteln. Dabei müssen die Spannungen in den benutzten Körpern möglichst einfacher Art sein; meistens benutzt man auf Zug oder Druck beanspruchte Körper aus Material mit hochliegender Elastizitätsgrenze; in der Regel Stahl, bei dem die durch die Spannungseinheit an der Längeneinheit erzeugte Formänderung, die Dehnungszahl innerhalb der Grenzen: & = 2 "bis 5.107" zu liegen pflegt. a Ei BA Asmaina md As Atgea also ga Messungen solcher Art haben besondere Bedeutung für die Prüfung und Eichung von Festigkeitsprobiermaschinen gewonnen. Dabei be- nutzte man bisher vorwiegend zylindrische Stäbe in Verbindung mit Spiegelapparaten etwa von der von mir angegebenen Form Fig. ı'; man arbeitet bei diesen Apparaten gewissermaßen mit einem zweiarmigen Hebel von sehr großem Übersetzungsverhältnis. Den kleinen Hebelarm bildet ein Schneidenkörper r (Fig. 2) aus rautenförmig geschliffenem harten Stahl, der einen nach zwei Richtungen einstellbaren Spiegel trägt. Mit Hilfe von Fernrohr und Skala kann die durch die Verlängerung des Stabes erzeugte Spiegeldrehung als Strecke a am Maßstab M abgelesen werden. Zufolge dieser Anordnung ist das Übersetzungsverhältnis rsin& 7 n= ——ı — Atg2a 2A ! A.M. Marvens, Handbuch der Materialienkunde, Julius Springer, Berlin, S. 52-57 und 468—496. 1134 Gesammtsitzung vom 21. December 1911. gegeben durch den Abstand r der beiden parallelen Schneidenkanten | voneinander und durch den doppelten Abstand der Maßstabfläche von dem Spiegeldrehpunkt o in dem Einschnitt der Feder f. An jedem Stab (Kontrollkörper) werden zwei Spiegel mittels der Federn f und einer gemeinsamen Klemme A angebracht. Auf diese Weise läßt sich der Apparat einfach und vollkommen sicher befestigen. Durch Auswahl der Größen r und A kann leicht ein Übersetzungs- verhältnis von '/soo oder selbst von !/ıooo hergestellt werden, und bei entsprechenden Fernrohrvergrößerungen lassen sich Messungen von der Größenordnung em 107° leicht und sicher ausführen. Die öffentlichen Prüfämter benutzen Kontrollstäbe aus gutem Stahl, deren Querschnitte so bemessen sind, daß sie Kräfte bis zu 100 t oder mehr aufnehmen können, ohne bleibende Formänderungen zu erleiden. Die Ämter prüfen damit die eigenen, oder auf Antrag auch fremde Maschinen. Das Königliche Materialprüfungsamt in Groß-Lichterfelde hat eine Reihe von solchen Kontrollstäben, die bis zu Kräften von 300 und 500t reichen, und benutzt diese Stäbe zur regelmäßigen und sehr häufig wiederholten Prüfung der eigenen Maschinen. Diese Prüfungen können mit der praktisch völlig ausreichenden Genauigkeitsgrenze von = 0.5 Prozent durchgeführt werden. Um sie an das absolute Gewichts- system anzuschließen, werden die Stäbe mittels des in Fig. ı gezeigten Kontrollstabprüfers durch Gewichtsscheiben von je 1000 kg belastet. Diese Gewichte sind mit Präzisionseichstempel versehen und bis auf 200 g richtig. Sie werden mit einer hydraulischen Presse Tonne für Tonne aufgesetzt, und für jede Tonne wird mittels des Spiegelapparates die erzeugte Verlängerung in cm 107° abgelesen; diese Ablesungen sind für jede Laststufe einander genau gleich, wenn der Stab voll- kommen elastisch ist. Der Stab muß in einer richtigen Prüfmaschine bei Kräften von ı bis 10t und von 90 bis 100 t wiederum genau die gleichen Ablesungen für jede Tonne geben, wenn der Kontrollstab bis zu dieser Höchstlast noch innerhalb seiner Elastizitätsgrenze bean- sprucht ist. Auf solche Weise geprüfte Stäbe geben nun die Möglich- keit, für ihren ganzen Meßbereich zur Maschinenprüfung benutzt werden zu können. Das Verfahren gewinnt um so mehr an Sicherheit, je mehr solcher auf verschiedenen Maschinen in gleicher Weise verglichener Stäbe zur Verfügung stehen. Dieses Kontrollsystem ist in den amtlichen Materialprüfungsämtern folgerichtig durchgeführt. Und auf der mit größter Sorgfalt ! Muarrens-Gurn, Denkschrift zur Eröffnung des Königlichen Materialprüfungs- amtes in Groß-Lichterfelde S. 290, Verlag von Julius Springer, Berlin 1904. Marrexs: Über die Messung grosser Kräfte im Materialprüfungswesen. 1135 Fig. 3. durchgeführten Kontrolle der eigenen Maschinen beruht die Zuverlässigkeit der Arbeit dieser Anstalten. Man hat bei diesen Kontrollprüfungen die Erfahrung gemacht, daß die Wagen der Maschinen infolge der starken Inanspruchnahme ihrer Teile und infolge der oft sehr starken Schlagwirkungen beim Bruch der Versuchsstücke oft Schaden an ihrer Richtigkeit erleiden. Und da die Wage für große Kräfte ohnehin eine schwer zu über- sehende und schwer in Ordnung zu haltende Vorrichtung ist, so stellte sich sehr bald das Bedürfnis heraus, die Kraftmeßvorriehtungen im Prüfungswesen einfacher zu gestalten. Man kam durch häufige Ver- gleiche und besondere Versuche bald zu der Überzeugung, daß bei An- wendung der ohnehin meistens vorhandenen hydraulischen Presse mit Lederstulpenliderung die Kraftmessung mit einer für praktische Zwecke immer ausreichenden Genauigkeitsgrenze von etwa & ı Prozent ausge- führt werden könne, wenn man die aufgewendete Kraft aus dem Wasser- druck mal der Kolbenfläche berechnet. Hierdurch war es möglich, trotz großer Kraftleistung zu sehr einfachen Prüfeinrichtungen zu gelangen. Diese Vereinfachung ermöglichte wiederum, dem Materialprüfungswesen in der Praxis ein sehr breites Gebiet zu verschaffen und es auf die ein- zelnen Baustellen zu verlegen und dadurch wesentlich zur Verbesserung unserer Baumaterialien beizutragen. In Fig. 3 zeige ich eine solche ver- 1136 Gesammtsitzung vom 21. December 1911. einfachte Maschine für 50t Kraftleistung. Sie ist mit den zugehörigen Manometern und der Preßpumpe auf dem Tischehen angebracht. Das Bild zeigt dahinter die nach dem gleichen Grundsatz gebaute Maschine für 600 t Kraftleistung. Die Prüfung der Maschinen mittels Kontrollstabs und Spiegel- apparats ist nun zwar ein ziemlich sicheres Vorgehen (man kann Fehler- grenzen von &0.5 Prozent mit großer Sicherheit gewährleisten), aber die Ausführung verlangt immer- hin einen gewandten Beobachter, und man ist daher von mehreren Seiten bestrebt gewesen, noch einfacher und leichter zu hand- habende Einrichtungen zu erden- ken. Diese Bestrebungen sind in letzter Zeit von so gutem Erfolg gewesen, daß ich Ihnen hierüber Mitteilung machen möchte. Zunächst habe ich selbst durch die Einführung einer in Amerika mehrfach benutzten deutschen Idee, der Meßdose, versucht, die Sache auf die einfachste Form zu bringen. Die Meßdose ermöglicht es, Maschinen von großer Kraft- leistung auch für feinere Messungen und geringe Kräfte zu benutzen. Die Meßdose, Fig. 4, besteht aus einem diekwandigen Gefäß, dessen Deckel und ein sehr dünnes Messingblech das Gefäß abschließen. Die in der Dose befindliche Wassermasse steht durch ein sehr enges Rohr (2 mm innerer Durchmesser) mit der Feder eines Bourdonmano- meters in Verbindung. Die auf den Deckel der Dose übertragene Ma- schinenkraft kann also leicht aus der Manometeranzeige mal der wirk- samen Kolbenfläche der Meßdose errechnet oder aus einer Eichtabelle abgelesen werden. Der sehr leicht bewegliche Dosenabschluß veran- laßt keine praktisch wesentliche Fehlerquelle'; man kann daher die Meßdose auch schon für kleine Kräfte benutzen in Fällen, in denen die Kraftbestimmung mittels der hydraulischen Presse aus Kolben- fläche mal Wasserdruck schon recht merklich beeinflußt wird. Auch die Meßdose bedarf zur Ermittelung ihrer wirksamen Kolbenfläche der Eichung, die leicht auf dem oben beschriebenen Kontrollstabprüfer (Fig. ı) ausgeführt werden kann. Man kann mit der Meßdose Kraft- bestimmungen machen, die auch bei verhältnismäßig geringen Kräften Fig. 4. Meßdose für die Maschine für Drehversuche. Wirksame Deckelfläche f= 200 gem. P=ıoo00kg. p = 50 Atm. ' Untersuchungen über den Empfindlichkeitsgrad der Meßdose s. Denkschrift S. 235. Martens: Über die Messung grosser Kräfte im Materialprüfungswesen. 1137 bis auf = 0.5 Prozent zuverlässig sind... Da man aber mit dem Wasserdruck wegen der erforderlichen dünnen Verbindung zwischen Deckel und Dosenwand nicht wohl über 200 bis 300 Atm. gehen kann', so erhält man für die Messung sehr hoher Kräfte leicht unbequem große Durchmesser. Das Arbeiten mit einer geeichten Dose erfordert nur die Ablesung am Manometer und an der Eichtabelle; sie kann daher auch weniger geübten Beobachtern überlassen werden. Man hat nun auch versucht, den zuerst beschriebenen Grundsatz: Messung der elastischen Formänderung prismatischer Körper unter Um- gehung des Spiegelapparates zu benutzen; und dieser Weg führt am letzten Ende zu recht brauchbaren Einrichtungen für das Messen sehr großer Kräfte. Grundsatz: Mit dem einen Ende des prismatischen Kontrollkörpers wird der Körper eines Gefäßes fest verbunden, während der Deckel mit dem anderen Ende vereint ist; bei jeder Längenänderung des Kon- trollkörpers werden diese beiden federnd aneinander gefügten Stücke gegeneinander bewegt, und der Inhalt des Gefäßes wird verändert. Der Körperinhalt der verdrängten Wassermasse gibt ein Maß für die elastische Längenänderung des Kontrollkörpers, d.h. für die Kraft P. Man kann auf diese Weise hohe Empfindlichkeit erzielen. Dieser Grundgedanke ist mit großem Erfolg neuerdings von G. Wazau in Gaithain i. S., früherem Assistenten am Materialprüfungs- amt Groß-Lichterfelde, auf einen zylindrischen Kontrollstab (Fig. 5a) ! Denkschrift S. 289. 1138 Gesammtsitzung vom 21. December 1911. übertragen, der auf Zug oder Druck beansprucht werden kann, während die Firma Auster Larrox in Schaffhausen, soviel ich weiß, früher schon den gleichen Grundsatz unter Verwendung eines ringförmigen, auf Druck beanspruchten Kontrollkörpers (Fig. 5b) benutzte. Beide Konstrukteure gehen nun so vor, daß sie die von der Längenänderung des Kontrollstabes herrührende Raumveränderung im Meßgefäß durch einen von einer Mikrometerschraube bewegten Ver- drängungskörper wieder rückgängig machen, indem sie in einem Haar- rohr den Quecksilberfaden auf Marke einstellen. Ich zeige diesen Grundsatz im Schema in Fig. 5. Die Empfindlichkeit der Einstellung ergibt sich aus dem Flächenverhältnis des angewendeten Verdrängungs- gefäßes zu dem Querschnitt des Haarrohres.. Das Übersetzungsver- hältnis n = 12000 und mehr ist leicht zu erzielen. Ich teile hier mit Erlaubnis des Hrn. Wazau eine auf dem Kon- trollstabprüfer des Materialprüfungsamtes mit dem Apparat dieses Herrn gewonnene Eichtabelle mit. Kraftprüfer von G. Wazau (für Pmax = 30000 ks). Eichergebnisse auf dem Kontrollstabprüfer (Fig. ı). Bei Belastungen mit aufgesetzten Gewichtsstücken von je 1000 kg=- 0.2 ergeben sich die folgenden Ablesungen R in Trommelteilungen am Mikrometer: Nummer der aufgesetzten Gewichts- stücker ee Kerantre Bes Seas I 1—3 1-5 1—IOo entsprechend der Belastung P in Kilo- IA IT ER ee 1000 3000 5000 10000 Ablesungseinheiten.. ..........- R 2] 84.97 | 254.43 | 422.7 | 844.20 oder für je 1000 kg.... Al= 84.97 | 84 8ı | 84.54 | 84.42 im Mittel .... 84.69 Das Zulagegewicht ...... APkg= 2 Mittel AR| AR 1000 erzeugt die Ablesung AR für je 1000 kg a. im unbelasteten Apparat beim Zusetzen ......... AR=]| +0.090 | + 0.076 | + 0.094 | +0.087 | 87 \ { beim Abnehmen ....... AR=| —o. zo. AR=| —o.150 | —0.088 | — 0.098 | —o.rı2 | 112 IS Unterschied .... =| —0.060.| — 0.012 | — 0.002 | — 0.025 b. bei Belastung mit P= 10000 kg beim Zusetzen......... AR=| +0.070 | + 0.088 | + 0.084 | + 0.081 |8ı \g, heim Abnehmen ....... AR=| —0.80 | —0088 | —0.092 | — 0.087 |87 f Unterschied .... =] — 0.010 | — 0.000 | — 0.008 | — 0.006 Die Empfindlichkeit genügt also für die Feststellung der Kraft P bis auf AP= 2 kg bei 10000 kg Belastung. AP Empfindlichkeitsgrad — = Zn z B, 10000 5000 Marrens: Über die Messung grosser Kräfte im Materialprüfungswesen. 1139 Fig. 6. Meßdose für 3000-t-Maschine. — NLOIIIOZZ BIN > ae N S N TI N N L 100 — en a DDR IDDRGDDRGEDDGGGGG pP 2oogem d=ı6cem JE = ig. = . —i N 5 =; max = 3000000 kg. F=2ooogem «= 7„=ı5ooAtm. f= „00 gem D= 53cm. a=3-.107. l=3cm. Verdrängter Inhaltv=e-f. v=e-f=I-a.f-a=3:1500 - 200-3 - 10-7. v=0.27cm?. Bei 100 cm Steighöhe Rohrquerschnitt f»—= 0.0027 cm? bei 30001. d= 0.059 cm. Dazu ein Tisch mit 3 Standrohren von a) 0.0027 genı, b) 0.0013 gem, c) 0.0007 gem. Man hat dann die Querschnitte von 0.0047 bis 0.0007 zur Verfügung. H=ım entspricht dann a) 3000t, b) ı500t,. ce) 7501. Die von den genannten beiden Herren benutzten, übrigens bereits älteren Grundsätze, die elastischen Längenänderungen eines Körpers zur Messung durch Wasserverdrängung zu benutzen, will ich jetzt an- wenden, um die im nächsten Vierteljahr im Materialprüfungsamt auf- Fig. 7. Meßapparate zur 3000-t-Maschine. 1140 Gesammtsitzung vom 21. December 1911. zustellende große Maschine für 3000 t Kraftleistung mit einem Kontroll- apparat zu versehen. Fig. 6 und 7 zeigen diese von mir entworfene Einrichtung. Der eigentliche Kontrollkörper ist durch den Ringkörper R von 3 cm Höhe gegeben, der zugleich das Gefäß bildet, aus dem die Meß- flüssigkeit verdrängt werden soll. Das Stück D) ist zugleich Deckel dieses Gefäßes und dient noch zur Übertragung des zu messenden Druckes auf den Kontrollring. Die Flüssigkeitsmasse ist ebenso wie bei den Apparaten von AmsLer und Wazau auf kleinstes Maß zurückgeführt dadurch, daß der Deckel D in das Gefäß R eintaucht. Die Flüssigkeit steht durch ein langes enges Rohr mit einem Überlaufrohr U oder mit den Steige- rohren ABC in Verbindung, die verschiedenen Durchmesser bei etwa ı m Höhe haben. Diese Rohre können durch Ventile V, bis V, nach Belieben mit dem Gefäß verbunden werden, so daß verschiedene Übersetzungsverhältnisse zur Ausmessung der verdrängten Wassermasse benutzt werden können. Das Überlaufrohr U gestattet zugleich eine leichte Eichung der Steige- rohre und vor allen Dingen leichte Kontrolle über die Wirkung der Wärmeänderungen auf die Meßvorrichtung. Ferner gestattet es bei Versuchen mit häufigen Kraftschwankungen die auftretende Maximal- kraft, durch die ausgeflossene Quecksilbermenge leicht und genau zu kontrollieren. Wenn die Auswahl der Querschnitte in den Steige- rohren so getroffen wird, daß sich für die zu messende Höchstleistung eine Steighöhe von 100 cm ergibt, so kann man leicht die Kraft bis auf ganze Prozente der Höchstleistung ablesen und bis auf o.ı Prozent schätzen, was für praktische Zwecke immer ausreicht. Um aber fest- stellen zu können, bis zu welcher Empfindlichkeit das Meßverfahren innerhalb praktisch brauchbarer Grenzen überhaupt getrieben werden kann, habe ich in die Rohrleitung die Quecksilberflasche Q eingeschaltet, aus welcher durch eine feine Spitze U Quecksilber in ein Wägegläschen verdrängt wird. Das Gewicht der verdrängten Quecksilbermenge gibt dann ein sehr empfindliches Maß für die elastische Formänderung des Kontrollkörperringes und damit für die zu messende Kraft P und er- leichtert die Eichung der Steigröhren. Wenn die gewählten Abmessungen betragen: f= 200 gem; F = 2000 gem; & = 3.107’; !=3cm; s=13.5, so wird rechnungs- mäßig: für p = 3000000 kg, d.h. = = = 1500 Atm. die verdrängte Quecksilbermasse: vs = efs = laojes — 33.107 1 5102,10 13H one Martens: Über die Messung grosser Kräfte im Materialprüfungswesen. 1 141 Die Verdrängung von 0.001 g zeigt also eine Kraftänderung von en, 3000000 ® 1000 kg an. 3600 Diese mit Flüssigkeitsverdrängung arbeitenden Meßwerkzeuge sind sehr empfindlich gegen Wärmewirkungen, und man wird in dieser Be- ziehung besonders achtsam sein müssen. Aber die ganze Anordnung ist doch so bequem und übersichtlich, daß ich mir erheblichen Nutzen davon verspreche. Um zu zeigen, welche Aufgaben man mit den eben beschriebenen Einrichtungen; etwa in der technischen Praxis aufnehmen könnte, will ich folgende Skizze geben. Man könnte die Apparate anwenden, um an vollständig ausgeführten Objekten, z. B. an einem Fabrikschorn- stein oder an einer eisernen Brücke, die Winddruckmomente so zu bestimmen, wie sie in Wirklichkeit am Bauwerk und im Gelände herr- schen, und man könnte sich auf diese Weise von den üblichen Rech- nungsannahmen freimachen oder sie kontrollieren. Den Schornstein würde man betriebsfertig auf einen eisernen Rahmen stellen, der von vier Kraftmessern nach dem Schema Fig. 6 und 7 getragen wird, die mit Leichtigkeit so gebaut werden können, daß sie für jedes Schornsteingewicht ausreichen. Der Schornstein ließe sich auch leicht so anordnen, daß er in Betrieb genommen, und daß während des Betriebes die Untersuchungen durchgeführt werden können. Man kann’ dann jahrelang mit großer Sicherheit die Maximalmomente des Winddruckes nach den vier Himmelsrichtungen durch die während dieser Zeit aus den vier Kraftmessern ausgetretenen Quecksilbermengen bestimmen. 1142 Gesammtsitzung vom 21. December 1911. Zu den Inschriften des Königs Kalumu. Von Prof. Dr. C. BROCKELMANN in Halle a. d. S. Vorgelegt von Hrn. SacıAv. D:. von Hrn. Seırs aus den Trümmern wieder zusammengesetzten, von G. Kırz gezeichneten und von F. von Luscuan veröffentlichten In- schriften des Königs Kalumu von ladı hat Lırrmann in den Berichten über die Sitzung der phil.-hist. Klasse vom 16. November, S. 976, zu- erst in den Grundzügen unserem Verständnis erschlossen'. Er betont mit Recht, daß die Sprache in der Hauptsache phönizisch ist, macht aber schon auf die aramäischen Einschläge 72 »Sohn« und ©2: »Seele«, das sich ebenso in der Hadadinschrift aus Sendschirli wiederfindet, aufmerksam. Daher wird man auch andere Bestandteile des Sprach- gutes dieser Inschrift und ihrer Verwandten sowie des Aramäischen überhaupt zur Erklärung dieser Texte heranziehen dürfen. Aber schon mit Hilfe des Phönizischen läßt sich das Verständnis ein wenig weiter - fördern. Ich beginne mit dem zweiten, besser erhaltenen Text, in dem der König über die Erfolge seiner Regierung berichtet. Er rühmt sich, den Thron angesichts seiner Vorfahren bestiegen zu haben, und fährt fort: 2253 °09°oaswn por Z.ıo. Daß oa5>°o> »nach ihrem Her- zen« bedeutet, hat Lirtmann erwiesen. rn kann nun schwerlich etwas anderes sein als »sie haben mir gegeben« — fun mit Dissimi- lation des letzten Radikals n vor dem Suffix n? zu /. za>wn, eigentlich »ihr Lager« muß das einheimische Synonym zu dem aus dem Assy- rischen entlehnten 03 »Thron« (Z. 9) sein; so steht ja auch im ‚Arabi- . ua RE r n I 2 schen das einheimische x »Thron« = hebr. %%, syr. Joo;s, assyr. ' Seine Umschrift der fast überall ohne Schwierigkeit lesbaren Zeichnung ist bis auf zwei Stellen ganz genau. In Z. 6 steht »//55; in der nur für einen Buch- staben Raum bietenden Lücke ist 7 zu ergänzen. Das, wie Lrrrmann erkannt hat, dem Assyrischen entlehnte Verbum 557 »huldigen« kann, wie in dieser Sprache so auch hier, sehr wohl mit dem direkten Objekt verbunden sein. Die Form des Pronomens entspräche dann mehr dem aramäischen als dem kanaanäischen Gebrauch. Doch könnte 5» kontrahiert sein; dann wäre das zweite > die Präposition. In Z. 14 steht pm. C. BrockeLmann: Zu den Inschriften des Königs Kalunu. 1145 ersu »Bett« neben dem aus dem Aramäischen (und von diesem dem Assyrischen) entlehnten Kalumu rühmt'siek dann in Z. ıoff. seiner väterlichen, mütter- lichen und brüderliehen Fürsorge für seine Untertanen und begründet das, wie folgt: ya or pn [] 53° ars ya no je mn[]>29 9 ao aa Ins In as Dale an > ya Bea pa / ers Das Verständnis dieser Zeilen hängt von n® ab, für das Lırrmann keine ihn selbst befriedigende Deutung gefunden hat. Es ist das auch in Z. 13 vorkommende Verbum n® »setzen —= machen« in der 1. Pers. sing. perf. mit dem phönizischen Suffix 3. Pers. masc. sing. Diese Form ist, wie Lirtmans mir mitteilt, auch von Harzvy und Livzsarskı er- kannt worden. Dasselbe Suffix liegt nun aber auch in 02 »ihn be- deckte« vor, wahrscheinlich auch in "w:n5 »von seiner Jugend an«, das man allerdings auch, aber meines Erachtens weniger passend, als »von meiner Jugend an« deuten könnte. Der Nachsatz zu den beiden ersten, mit ”@) beginnenden Sätzen wird mit dem Verbum eröffnet. Im dritten Nachsatz aber schiebt sich die Zeitbestimmung an den Anfang, da eine solche schon im Vordersatz vorkommt. Die beiden gleichen Satzteile haben sich gegenseitig angezogen, wie das in allen semitischen Sprachen, namentlich aber im Hebräischen, in Doppelsätzen zu beobachten ist. Ich verweise hier nur auf Jes. 1,18, 22,19, 41,9, 16, „11,8, Oden Salomos 37, ı und für alles Weitere auf das Kapitel »die Wortfolge im zusammengesetzten Satze« in meiner im Erscheinen be- griffenen vergleichenden Syntax. Da nun die beiden Adverbien zu- sammenstoßen, wird der Nachsatz mit \ eröffnet, wie das im He- bräischen auch sonst nach dem Relativsatz vorkommt (vgl. Gen. 44, 9, Ex. 9, 21 usw.). Danach sind die in Rede stehenden Zeilen zu über- setzen: »Und wer nicht (nie auch nur) das Gesicht eines Schafes ge- sehen hatte, den machte ich zum Besitzer einer Kleinviehherde; und wer nicht das Gesicht eines Rindes gesehen hatte, den machte ich zum Besitzer einer Rinderherde und zum Besitzer von Silber und zum Besitzer von Gold; und wer nie Leinwand gesehen hatte von seiner Jugend auf, den kleidete in meinen Tagen Byssus.« Kalumu rühmt sich also, den Wohlstand seiner Untertanen befördert zu haben. Mit, dieser Stelle brachte Lırrmann den Schluß der ersten In- schrift zusammen, in dem Kalumu nach seiner Übersetzung dem Assyrer- könig dankt, ihm gegen mäßiges Entgelt im Tauschhandel Sklavinnen und Sklaven geliefert zu haben. Vorher berichtet Kalumu, sein Vater- haus habe früher mit mächtigen Königen im Bündnis gestanden und Sitzungsberichte 1911. 101 1144 Gesammtsitzung vom 21. December 1911. habe huldigende Gesandte empfangen. Er aber sei in der Hand von Königen gewesen 7’ n5ax wr[n>]1" jpr naar omas (Z. 6,7). Lirrmann übersetzt: »weil ich gegessen habe Bart und weil ich gegessen habe Hand«; er sieht darin einen Ausdruck für eine Gebärde des Huldi- genden oder Schutzflehenden. Nun heißt aber >28 in keiner semiti- schen Sprache so etwas wie »küssen« oder »berühren«, sondern immer nur »essen«, und seine metaphorischen Verwendungen gehen alle vom » Verzehren« aus. @8%> braucht aber nicht unbedingt begründend zu sein; es kann wie hebr. zs> auch »als« bedeuten. Danach erwartet man einen Ausdruck wie »als ich noch unmündig war«. Nun ist »als ich (an) meine(r) Hand! aß = lutschte oder sog« eine gute Cha- rakteristik der Unmündigkeit. pt braucht hier noch nicht »Bart« zu heißen; es könnte, wie im Arabischen, auch noch die Bedeutung »Kinn« haben. Es ist im Hebräischen Femininum, könnte also das Sub- jekt zu dem ersten n>>R” sein, so daß zu übersetzen wäre: »als mein Kinn noch (mit)aß«, d.h. »als mir die Nahrung noch über das Kinn lief«"; dazu vergleiche man auch die bekannte Charakteristik des Idioten ı. Sam. 21,14. Danach sei speziell der König der D(?)nier über ihn mächtig geworden. i Nach diesen Klagen erwartet man einen Dank an den Großkönig für andere Wohltaten als für kleine wirtschaftliche Vorteile. Der Text lautet: *mosa alfa] 02° 7m may wr[] Ta ar pr 8 01 2.7. Lirr- MAnNs Auffassung von =® als »danken« läßt sich wohl durch das arab. se stützen. Im Hebräischen heißt aber die Wurzel nur »dingen«. Nun gibt es, wie NöLDERE, Neue Beiträge zur semitischen Sprachwissen- schaft S. 72 ff., nachweist, im Semitischen manche Wörter, die bald das eine, bald das andere Glied eines Gegenseitigkeitsverhältnisses bezeich- nen; so heißt arab. a » Vermieter« und »Mieter«, ‚>! »lohnen«, »mieten« und (selten) »sich vermieten « ‚für Lohn dienen«; danach kann auch 2% neben »dingen« die Bedeutung »sich verdingen«, »jemand als Herrn anerkennen« gehabt haben. Der mit nn°9 beginnende Satz muß den Grund für diese Anerkennung bringen. Das könnte an sich zwar asyndetisch geschehen. Aber der Unterschied zwischen nn>s als »Sklavin« mit der phönizischen Endung des Femininums im St. abs. n ! Zur defektiven Schreibung des Suffixes ı. Person vgl. ms »mein Bruder« Z. 3, v2» »meine Seele« Z. 15, jnmn »an meiner Statt« Z. 14, wohl auch 7> »für meine Hand« Z. 13; vgl. auch die folgenden Ausführungen zu Z. 8. ® Diese Form hätte also die aramäische Endung ab im Gegensatz zum phöni- zischen @; so stimmt auch das einzige sichere feminine Nomen mit der ursemitischen Endung at in dieser Inschrift 2 Z. 16 (s. u.) zum Aramäischen (und Hebräischen) im Gegensatz zum Phönizischen. ® Wie an dieser Stelle, so ist auch in Z. ı4 und ı5 derselbe Gedanke in zwei parallelen Sätzen ausgedrückt. ©. Brockermann: Zu den Inschriften des Königs Kalumu. 1145 und 23 Z.ı6, das ohne Zweifel mit E. Meyer als »Höhe« zu ver- stehen ist, mit der aramäischen (hebr.) Endung 7 wäre doch sehr auf- fällig. Ich sehe daher in >» lieber die Präposition und erkenne dann in rn dieselbe Partikel, die in der Hadadinschrift je zweimal in Z. ı2 und ı3 und in der Panammuinschrift Z. 4 und ıo vor Verben steht und als ein Ausdruck der Versicherung angesehen werden darf‘. Demnach muß ®2 als Objekt von jn »er gab« abhängen. Da es kein Nomen 03 gibt, wird ein Fehler für v2: »meine Seele, mein Leben« anzu- nehmen sein. Auslassungen von Buchstaben und andere Versehen finden sich ja auch sonst in semitischen Inschriften (vgl. LinzBArskr, Handbuch S.ı28). Hier ist der Irrtum des Steinmetzen durch das un- mittelbar vorhergehende 7} veranlaßt worden. Demnach muß auch die nach 7 folgende Form 23, deren ersten Buchstaben Lirrmans nach den vorhandenen Spuren richtig ergänzt hat, ein Verbum sein. Ich nehme es als den Intensivstamm »und machte stark«. Dazu muß mo2 das Objekt sein. Das kann nur von der aramäischen Wurzel x03 »ver- achten« abgeleitet werden, aus der das hebr. 13, wie Barrtn, Etym. Studien 5ı erkannt hat, durch Assimilation entstanden ist. Die Ur- gestalt der Wurzel könnte nun allerdings auch im Phönizischen noch erhalten geblieben sein. Aber die Art der Nominalbildung macht es doch wahrscheinlicher, daß wir es mit einem Aramaismus zu tun haben, der ja nun nicht mehr auffallen kann. Es könnte zwar ein Femininum mit konsonantischem \ als 3. Radikal vorliegen. Besser aber sieht man in M die bekannte Abstraktendung, vor der der 3. Ra- dikal geschwunden ist, wie im syr. JLaaS usw. Das Syrische kennt diese Art der Bildung jetzt nur von aktiven Partizipien, während es bei passiven Partizipien den 3. Radikal stets bewahrt; doch hindert nichts, anzunehmen, daß das Altaramäische auch bei diesen die gleiche Bildung kannte, wie sie ja auch das Mandäische (s. NöLpere, Mand. Gramm. S. 146) noch erhalten hat. Dann ist mo — J.a.coS » verachtet sein« (Thom. Marg. I 300, ı). Diese Form ist mit dem Suffix ı. Pers. sing. zu sprechen, das hier wie in ®D22 und in den zu 2.7 angeführten Formen nicht geschrieben ist, und bedeutet »meine Verächtlichkeit« — »mich, den (bis dahin) Verachteten«, wie im syr. „lLasamo »ich Armer« Acta mart., ed. BEpsan, III 562, 16; „LaAs »ich Sünder« ebenda 511,9, Thom. Marg. 316, 12; „Lug »du Einsamer« Spie. Syr. 44, 21; „rap. »du Eifriger« Clem. Rom. recognit., ed. LaGArpz, 42,4; JLax Slancasy »ihr verborgener Reichtum« Theodor bar Koni, ed. ScHER, ! Daß die beiden Wörter nicht durch den Punkt getrennt sind, braucht nicht aufzufallen; dieser fehlt ja auch in Z. ır zweimal sowie in Z. ı4 und 15 zwischen Negation und Verbum, ferner in Z.8, 9 und ı6 zwischen Regens und Genetiv. 101* 1146 Gesammtsitzung vom 21. December 1911. 1 265,6; Lojax) »unsere (= meine) Wenigkeit« Ephr. Rab. Bal. op. sel., ed. OVERBECK, 24,8; „Low ,> dasselbe, Het leeven van Joh. van Tella, ed. KreEyn, 5, 18; Lo. dasselbe, Jul., ed. Horrmann, 35,9, Mich. Syr., ed. Cmagor, 1438 a 5'; ferner äth. ThTts : H,AP : »meine Niedrigkeit« Mashafa Genzat, 120,2; assyr. Sarrütüa »meine Majestät« Assurb. Cyl. Rass. II 106; mär sarrüuti »mich als Königssohn« ebenda X 63; anhussu »was davon verfallen war« ebenda 74, ı11 usw. Danach ist der Text zu übersetzen: »Und ich erkenne als Oberherrn über mir den König von Assur an, weil er fürwahr (mir) mein Leben geschenkt und mich (früher) Verachteten stark gemacht hat.« ! Vgl. dazu ALrrep GöTzE, »meine Wenigkeit« in Kruszs Zeitschrift für deutsche Wortforschung Bd. 9 (1907) S. 87 ff. Ausgegeben am 11. Januar 1912. 1147 VERZEICHNISS DER VOM 1. DECEMBER 1910 BIS 30. NOVEMBER 1911 EINGEGANGENEN DRUCKSCHRIFTEN. (Die mit ® bezeichneten Schriften betreffen mit akademischen Mitteln ausgeführte Unternehmungen oder sind mit Unterstützung der Akademie erschienen.) Deutsches Reich. Monatliche Uebersicht über die seismische Tätigkeit der Erdrinde nach den der Kaiserl. Hauptstation für Erdbebenforschung in Strassburg i. E. zugegangenen Nachrichten. 1910, N. 4-12. Übersicht über die Geschäftstätigkeit der Eichbehörden während des Jahres 1909. Hrsg. von der Kaiserlichen Normal-Eichungskommission. Berlin 1911. Berichte über Landwirtschaft. Hrsg. im Reichsamte des Innern. Heft 20-23. 25. Berlin kahl Mitteilungen aus der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. 18 Sep.-Abdr. Beobachtungen aus dem Magnetischen Observatorium der Kaiserlichen Marine in Wilhelmshaven. Th. 4.5. Berlin 1896. 99. Veröffentlichungen des Kaiserlichen Observatoriums in Wilhelmshaven: Ergebnisse der magnetischen Beobachtungen. Neue Folge. Heft 1. 1910. Berlin 1911. — Über- sicht über die Tätigkeit des Erdmagnetismus. Blatt 1-3. 1910-11. Berlin 1911. Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. Jahrg. 33, N. 3.4. Jahrg. 34, N.1-3. Ham- burg 1910.11. Deutsche überseeische meteorologische Beobachtungen. Gesammelt und hrsg. von der Deutschen Seewarte. Heft 19. Hamburg 1911. Deutsches Meteorologisches Jahrbuch für 1909. Beobachtungs-System der Deutschen Seewarte. Ergebnisse der Meteorologischen Beobachtungen an 10 Stationen II. Ord- nung usw. Jahrg. 32. Hamburg 1910. Jahresbericht über die Tätigkeit der Deutschen Seewarte. 33. 1910. Hamburg 1911. Tabellarischer Wetterbericht. Hrsg. von der Deutschen Seewarte. Jahrg. 35, N. 274-365. Jahrg. 36, N. 11-181. Hamburg 1910. 11. Katalog der Bibliothek der Deutschen Seewarte zu Hamburg. 9. Nachtrag. 1909 und 1910. Hamburg 1911. j Mittheilungen aus der Zoologischen Station zu Neapel. Bd. 20, Heft 2. Berlin 1911. Berichte über Land- und Forstwirtschaft in Deutsch-Ostafrika. Hrsg. vom Kaiserlichen Gouvernement von Deutsch-Ostafrika (Biologisch-Landwirtschaftliches Institut in Amani). Bd.3, Heft 5.. Heidelberg 1911. Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts. Bd. 25, 1910, Heft 3. 4. Bd. 26, 1911, Heft 1-3. Berlin 1911. Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts. Athenische Abteilung. Bd. 35, Heft 4. Bd. 36, Heft 1.2. Athen 1910. 11. — Römische Abteilung. Bd. 25. Heft 4. Bd. 26. Rom 1910.11. 1148 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften. Dörrrerp, W., und Hervınc, H. Bericht über die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909. Athen 1910. Aus den Mitteilungen des Kais. Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung Bd. 35 besonders abgedruckt. Grarr, Borno. Die antiken Vasen von der Akropolis zu Athen. Heft 2, Text und Tafeln. Berlin 1911. (Kaiserlich Deutsches Archäologisches Institut.) Kataloge west- und süddeutscher Altertumssammlungen. Hrsg. von der Römisch- sermanischen Kommission des Kaiserlichen Archäologischen Instituts. 1. Xanten. Sammlung des Niederrheinischen Altertums-Vereins. Frankfurt a. M. 1911. Die antiken Terrakotten. Im Auftrag des Archäologischen Instituts des Deutschen Reichs hrsg. von Reinhard Kekule von Stradonitz. Bd. 4. Architektonische rö- mische Tonreliefs der Kaiserzeit. Bearb. von Hermann von Rohden unter Mit- wirkung von Hermann Winnefeld. Text und Tafeln. Berlin und Stuttgart 1911. Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde. Bd. 36, Heft 2.3. Bd. 37, Heft 1. Hannover und Leipzig 1911. A Seriptores rerum Germanicarum in usum scholarum ex Monumentis Germaniae historieis separatim editi. Johannis abbatis Vietoriensis Liber certarum historiarum. Ed. Fedorus Schneider. Tom. 2. — Einhardi Vita Karoli Magni. Post G. H. Pertz rec. G. Waitz. Ed.6. Cur. OÖ. Holder-Egger. Hannoverae et Lipsiae 1910. 11. Nova Acta Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Germanicae naturae curiosorum. Tom. 92. 93. Halle 1910. Leopoldina. Amtliches Organ der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. Heft 46, N. 11.12. Heft 47, N. 1-10. Halle a. S. 1910. 11. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Jahrg. 43, N. 17-19. Jahrg. 44, N. 1-16. Berlin 1910. 11. Deutsche Chemische Gesellschaft. Mitglieder-Verzeichnis. 1911. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Hrsg. von der Deutschen Entomologischen Gesell- schaft. Jahrg. 1910, Heft 6. Jahrg. 1911. Berlin 1910. 11. Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Bd. 62: Abhandlungen, Heft 4; Monatsberichte, N.7-12. Bd. 63: Abhandlungen, Heft 1. 2; Monatsberichte, N. 1-6. Berlin 1910. 11. Die Fortschritte der Physik, dargestellt von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Jahrg. 66, 1910, Abt. 1-3. Braunschweig 1911. Mitteilungen des Deutschen Seefischerei-Vereins. Bd. 26, N. 12. Bd. 27, N. 1-10. Berlin 1910. 11. Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes. Hrsg. von der Deutschen Morgen- ländischen Gesellschaft. Bd. 12, N. 3.4. Leipzig 1908. 10. Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Bd. 64, Heft 4. Bd.65, Heft 1-3. Leipzig 1910. 11. Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft. 14-17. Leipzig 1910-11. Veröffentlichungen des Königl. Preußischen Geodätischen Institutes. Neue Folge. N.46-51. Berlin, bezw. Potsdam 1910-11. . Verhandlungen der vom 21. bis 29. September 1909 in London und Cambridge abge- haltenen 16. Allgemeinen Conferenz der Internationalen Erdmessung. Th. 2. Berlin 1911. Zentralbureau der Internationalen Erdmessung. Neue Folge der Veröffentlichungen. N. 21. Berlin 1911. Deutsches Reich. 1149 Veröffentlichungen des Königlich Preußischen Meteorologischen Instituts. N. 226-229. 230, Text und Atlas. 231-240. Berlin 1910-11. Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen hrsg. von der Kommission zur wissenschaft- lichen Untersuchung der deutschen Meere in Kiel und der Biologischen Anstalt auf Helgoland. Neue Folge. Bd.10, Abt. Helgoland, Heft 1. Bd. 12, Abt. Kiel. Bd. 13, Abt. Kiel. Kiel und Leipzig 1910-11. Abhandlungen der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt. Neue Folge. Heft 60. 61. 66. 67. Berlin 1910-11. Archiv für Lagerstätten-Forschung. Hrsg. von der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt. Heft 3. Berlin 1911. Jahrbuch der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt zu Berlin. Bd.28. 1907. Bd. 29, 1908, Tl.1. Bd. 31, 1910, Tl. 1, Heft1. 2; Tl. 2, Heft 1.2. Berlin 1909-11. Katalog der Bibliothek der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt und der Königlichen Bergakademie zu Berlin. Neuerwerbungen vom 1. April 1910 bis 1. April 1911. Berlin 1911. Poronıe, H. Abbildungen und Beschreibungen fossiler Pflanzen-Reste. Hrsg. von der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt. Lief. 6.7. Berlin 1909. 10. Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinen-Wesen im Preussischen Staate. Hrsg. im Ministerium für Handel und Gewerbe. Bd. 58, Heft 5 und Statistische Lief. 2. 3 Bd. 59, Heft 1-4 und Statistische Lief.1. Berlin 1910. 11. Landwirtschaftliche Jahrbücher. Bd. 39, Heft 6 nebst Ergänzungsbd. 7. Bd. 40 nebst Ergänzungsbd. 1-3. Bd.41, Heft 1.2 nebst Ergänzungsbd. 1. Berlin 1910-11. Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin. Bd.5, Heft 2.3. Berlin 1911. Ergebnisse der Arbeiten des Königlich Preußischen Aeronautischen Observatoriums bei Lindenberg. Bd.5.6. 1909.10. Braunschweig 1910. 11. Publikationen des Astrophysikalischen Observatoriums zu Potsdam. Bd. 21. Bd. 22, Stück 1. Potsdam 1911. Berliner Astronomisches Jahrbuch für 1913. Hrsg. von dem Königlichen Astronomischen Recheninstitut. Berlin 1911. Beobachtungs-Ergebnisse der Königlichen Sternwarte zu Berlin. N.14. Berlin 1910. Mitteilungen der K. Preussischen Archivverwaltung. Heft 17-19. Leipzig 1911. Medizinalstatistische Nachrichten. Hrsg. vom Königlich Preussischen Statistischen Landesamte. Jahrg. 2, Heft 3.4. Berlin 1910. Preußische Statistik. Hrsg. vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamt in Berlin. Heft 219. 223 (2 Ex.). 224. Berlin 1910. Zeitschrift des Königlich Preussischen Statistischen Landesamts. Jahrg. 50, Abt. 3.4. Jahrg. 51, Abt.1.2. Berlin 1910.11. Vorläufige Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 im Königreiche Preußen sowie in den Fürstentümern Waldeck und Pyrmont. Bearb. im Königlich Preußi- schen Statistischen Landesamte. Berlin 1911. Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen an der Königlichen Friedrich- Wilhelms-Universität zu Berlin. Jahrg. 14. Berlin 1911. Quellen und Forschungen aus Italienischen Archiven und Bibliotheken. Hrsg. vom Königl. Preussischen Historischen Institut in Rom. Bd. 13, Heft 2. Bd. 14, Heft 1. Rom 1910.11. Hırresranr, Prırıpp. Preussen und die römische Kurie. Im Auftrage des Kgl. Preussi- schen Historischen Instituts nach den römischen Akten bearb. Bd.1. Berlin 1910. 1150 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften. ®Das Pflanzenreich. Regni vegetabilis conspeetus. Im Auftrage der Königl. preuss. Akademie der Wissenschaften hrsg. von A. Engler. Heft 46-50. Leipzig 1910-11. 2 Ex. "Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. Begründet von der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. 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Jordan in der Theorie der endlichen Gruppen linearer Substitutionen. 171. 231—240. Börnsteın, Dr. Richard, Professor in Berlin, erhält 500 Mark zur Bearbeitung der 4. Auflage des Werkes Landolt-Börnstein, Physikalisch-chemische Tabellen. 1131. Branca, über die bisherigen Ergebnisse der Tendaguru-Expedition in Deutsch- Östafrica. 989. Branpr, über die älteste Shakespearebiographie, von Rowe 1709. 757. BROCKELMANN, Dr. Karl, Professor in Halle, zu den Inschriften des Königs Kalumu. 1131. 1142—1146. Brunner, Jahresbericht der Savigny-Stiftung. 116. ‚„ Jahresbericht der Commission für das Wörterbuch der deutschen Rechts- sprache. Mit Schrorper. 119—123. Burpacn, Jahresbericht der Deutschen Commission. Mit Heuster, Roer#sEe und Scnuumir. 104—114. —— — , Jahresbericht über die Forschungen zur neuhochdeutschen Sprach- und Bildungsgeschichte. 114—115. ———— —., die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. Zweite Untersuchung. 615. ÜARATHEOoDORY, Dr. (., Professor in Breslau, Beiträge zur Convergenz von Functio- nenfolgen. Mit E. Lannpav. 439. 587—613. Cumonr, Prof. Franz, in Brüssel, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch- historischen Classe gewählt. 540. Dıers, Jahresbericht über das Corpus medicorum Graecorum. 102—104. ——— , Jahresbericht der Akademischen Jubiläumsstiftung der Stadt Berlin. 123. —— , Erwiderung auf die Antrittsreden der HH. Morf und Wölfflin. 703—705. Diuınev, Jahresbericht über die Kant-Ausgabe. 96. ZZ ‚ über die Entstehung der historischen Weltänschauung Niebuhr’s in seiner Jugendzeit. 173. , gestorben am 1. October. 877. h DRAGENDORFF, Prof. Dr. Hans, in Berlin, Jahresbericht des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts. 757. 787—791. Der erste Halbband endet mit Seite 716. 1191 Dresser, Jahresbericht über die Griechischen Münzwerke. 94—95. , über die Medaillonprägung in der römischen Kaiserzeit und über die Ent- wicklung und Bedeutung der Medaillonsammlung des Berliner Münzcabinets. 539. von Drycanskı, Dr. Erich, Professor in München, erhält weiter 80o Mark zu Arbeiten für die Vollendung des Chinawerkes von Ferdinand von Richthofen. 876. Enters, Adresse an ihn zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 18. Mai ıgrı. 617. 628—629. EnGLER, Jahresbericht über das »Pflanzenreich«. 99. ‚„ über den anatomischen Bau der baumartigen Cyperacee Schoenodendron Bücheri Engl. aus Kamerun. Mit K. Krause. 537. (4Abh.) , erhält 2300 Mark zur Fortführung des Werkes »Das Dee 618. Erpmann, correspondirendes Mitglied, zum ordentlichen Mitglied der philosophisch- historischen Classe gewählt. 876. Erman, Jahresbericht über das Wörterbuch der aegyptischen Sprache. 97—98. —— — , Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. 367. 1086—1110. ——— , Gedächtnissrede auf Richard Lepsius. 706—710. ———, ein Denkmal memphitischer Theologie. 916—950. Faust, Albert Bernhard, Assistant Professor an der Cornell University zu Ithaca, N.Y., erhält den Preis der Graf Loubat-Stiftung. 715. FıscHEr, zur Kenntniss der Walden schen Umkehrung. VI. Mit H. Scueisrer. 565. 566—586. ‚ Gedächtnissrede auf Jakob Heinrich van’t Hoff. 706. (AöA.) Franz, Dr. Julius, Professor in Breslau, erhält 600 Mark zur Fortsetzung seiner Arbeit an der Bestimmung der Coordinaten lunarer Objecte. 618. Franz, Dr. Victor, in Frankfurt a. M., erhält weiter 300 Mark zu Untersuchungen über Fischwanderungen. 618. FRAZER, James George, Professor der Anthropologie an der Universität Liverpool, wohnhaft in Cambridge, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch-histori- schen Classe gewählt. 540. Frecu, Dr. Fritz, Professor in Breslau, Kreide und Trias im Kiona- und Oetage- biet (Mittelgriechenland). Mit K. Renz. 913. 1112—1125. Frosenıus, über den Rang einer Matrix. 9. 20—29. 1I. 127. 128—129. , über den von L. Bieberbach gefundenen Beweis eines Satzes von ('. Jordan. 229. 241— 248. — _ _ ___, über unitäre Matrizen. 371. 373378. ——— , über die unzerlegbaren disereten Bewegungsgruppen. 653. 654—665. — —— , gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen. 679. 681—691. GRÖBER, gestorben am 5. November. 951. HABERLANDT, correspondirendes Mitglied, zum ordentlichen Mitglied der physi- kalisch-mathematischen Classe gewählt. 758. HAGENMEYER, Dr. Heinrich, Pfarrer a. D. in Bödigheim (Baden), erhält 1800 Mark als Beitrag zu den Kosten der Drucklegung einer Ausgabe der Historia Hierosolymi- tana Fulcher’s von Chartres. 438. HALBERSTAEDTER, Dr. L., in Berlin, über die Beeinflussung der experimentellen Trypanosomeninfeetion durch Chinin und Chininderivate, s. J. MoRGENRoTH. Hamann, Dr. Richard, in Steglitz, erhält 1500 Mark zu Forschungen über den Back- steinbau der Mark Brandenburg. 876. Harnwacx, Jahresbericht der Kirchenväter-Commission. 118. ——., das hohe Lied des Apostels Paulus von der Liebe (I. Kor. 13) und seine religionsgeschichtliche Bedeutung. 131. 132—163. Sitzungsberichte 1911. 104 1192 Namenregister. Heers, Dr. Josef, in München, über ein angebliches Diokleseitat. 989. 991—1007. Herner, über die Genauigkeit der Dimensionen des Hayford’schen Erdellipsoids. 9. 10—19. ——— , die Erfahrungsgrundlagen der Lehre vom allgemeinen Gleichgewichts- zustande der Massen in der Erdkruste. 913. Herrwıe, Oskar, Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen, ein experimenteller Beweis für die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen. Dritte Mittheilung. 719. 844—873. HErEUSLER, Jahresbericht der Deutschen Commission, s. BurDAcH. , zum isländischen Fehdewesen in den Geschichten des ı2. und ı3. Jahr- hunderts. 915. Frhr. HıLLer von GAERTRINGEN, Prof. Dr. Friedrich, wissenschaftlicher Beamter der Akademie, arkadische Forschungen. Mit H. Larrermann. 679. (Abh.) Hıyrze, Dr. Otto, Professor in Berlin, Jahresbericht über die Acta Borussica, s. VON SCHMOLLER. HırscHFrELD, Jahresbericht über die Sammlung der lateinischen Inschriften. 92—93. ————— , Jahresbericht über die Prosopographie der römischen Kaiserzeit (1.—3. Jahrhundert). 94. -, Jahresbericht über den Index rei militaris imperii Romani. 94. van’ır Horr, erhält die Helmholtz-Medaille. 90. ———, 'gestorben am ı. März. 305. ‚ Gedächtnissrede auf ihn, von Fischer. 706. (Adh.) Hooxer, gestorben am 10. December. 1131. Frhr. von Huene, Dr. Friedrich, Professor in Tübingen, erhält 750 Mark zu einer Reise nach Nordamerica behufs Studien über fossile Reptilien. 618. Jacosı, Dr. Hermann, Professor der vergleichenden Sprachwissenschaft und des Sanskrit an der Universität Bonn, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch- historischen Classe gewählt. 230. —, zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. 679. 732—743. —— , Cultur-, Sprach- und Litterarhistorisches aus dem Kautiliya. 915. 954—973. JANENScH, Dr. Werner, Custos am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum der Universität Berlin, erhält die Leibniz-Medaille in Silber. 714. Isenscumip, Dr. Robert, in Frankfurt a. M., zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus. 371. (AbA.) KEKULE von StrAaDonıtz, gestorben am 22. März. 372. Kruse, Dr. Theodor, in Berlin, Bericht über photographische Aufnahmen altgeorgischer Handschriften. 367. 368—370. Knop, Prof. Dr. Gustav, in Strassburg i. E., erhält 8oo Mark zu einer Reise nach Frankreich behufs Fortführung der Arbeit an seinem Werke »Die deutsche Nation zu Orleans«. 40. KoENIGSBERGER, Dr. Johann, Professor in Freiburg i. Br., erhält 8oo Mark zur Fortsetzung seiner Untersuchungen über Emission und Absorption des Lichts. 876. Körrer, Dr. Ernst, Professor in Aachen. über den Grenzfall, in welchem ein ebenes Fachwerk von z» Knotenpunkten und 2» — 3 Stäben oder ein räumliches Fachwerk von nKnotenpunkten und 32 — 6Stäben nicht mehr statisch bestimmt ist. 989. (AbA.) Koser, Jahresbericht über die Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen, S. VON SCHMOLLER. ,„ Jahresbericht über die Acta Borussica, Ss. VON SCHMOLLER. ,‚ über die politische Haltung des Grafen Adam Schwarzenberg im ersten Regierungsjahrzehnt des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg. 387. Der erste Halbband endet mit Seite 716. 1193 Koser, Jahresbericht über die Herausgabe der Monumenta Germaniae historica. 539. 555—563. , erhält 6000 Mark zur Fortführung der Herausgabe der Politischen Correspon- denz Friedrich’s des Grossen. 540. ———, Friedrich der Grosse im Urtheil der Reformzeit (1807—ı813). 1127. Krause, Dr. K., in Berlin, über den anatomischen Bau der baumartigen Cyperacee Schoenodendron Bücheri Engl. aus Kamerun, s. EnsLer. Kurrzaum, Dr. Ferdinand, Professor in Charlottenburg, Messung der Sonnen- temperatur. 539. 541—594. LADENBURG, gestorben am 15. August. 877. LanpAau, Dr. Edmund, Professor in Göttingen, Beiträge zur Convergenz von Functionenfolgen, s. (. CARATHEODORY. LATTERMANN, Dr. H., in Berlin, arkadische Forschungen, s. F. Frhr. Hirrer VON GAERTRINGEN. von LE Cog, Dr. Albert, in Berlin, türkische Manichaica aus Chotscho. I. 875. (Abh.) Lenz, Jahresbericht über die Interakademische Leibniz - Ausgabe. 102. ‚ über die Anfänge des Ministeriums Eichhorn und die Berliner Universität. 437. Lersıus, Gedächtnissrede auf ihn, von Erman. 706-710. LEVASSEUR, gestorben am ıo. Juli. 722. LicHtTEnsTEın, Dr. Leon, Privatdocent in Berlin, Beweis des Satzes, dass jedes hinreichend kleine im wesentlichen stetig gekrümmte, singularitätenfreie Flächen- stück auf einen Theil einer Ebene zusammenhängend und in den kleinsten Theilen ähnlich abgebildet werden kann. 679. (AbA.) LıesıscH, über den Schichtenbau und die elektrischen Eigenschaften des Zinnerzes. 413. 414—422. LInDEmann, F. A., Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Tempe- raturen. IV. 229. 316—321. Vergl. Nernst. LırrtmAann, Dr. Enno, Professor in Strassburg, die Inschriften des Königs Kalumu. 975. 976— 985. Lüpers, das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa. 367. 388—411. ——— , Dichtung und Cult im alten Indien. 975. MARTENS, über die technische Prüfung des Kautschuks und der Ballonstoffe im Königlichen Materialprüfungsamt zu Gross-Lichterfelde. 171. 346—366. ———— , über die Messung grosser Kräfte im Materialprüfungswesen. 1131. 1132—1141. MEISTER, Prof. Dr. Richard, in Leipzig, kyprische Syllabarinschriften in nicht- griechischer Sprache. 39. 166—169. —— , Inschriften aus Rantidi in Kypros. 539. 630—650. MEvEr, Eduard, über einige Probleme der ältesten Geschichte des Aegaeischen Meeressersld- —— , zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 875. 1026—1053. MEyEr, Geh. Hofrath Prof. Dr. Hans, in Leipzig, erhält die Leibniz-Medaille in Gold. 714. MEYER, Dr. Kuno, ordentlicher Professor der keltischen Philologie an der Universität Berlin, zum ordentlichen Mitglied der philosophisch-historischen Classe gewählt. 758. MEYER, Prof. Dr. Richard J., in Berlin, über einen scandiumreichen Orthit aus Finn- land und den Vorgang seiner Verwitterung. 372. 379—384. MOoRDTMANN, Dr. J., Generalconsul a. D. in Constantinopel, über das türkische Fürstengeschlecht der Karasi in Mysien. 1. 2—7. 104* 1194 Namenregister. Morr, Dr. Heinrich, ordentlicher Professor der romanischen Philologie an der Universität Berlin, zum ordentlichen Mitglied der philosophisch-historischen Classe gewählt. 40. ——., Antrittsrede. 697—701. ———, Gedächtnissrede auf Adolf Tobler. 710—713. , zur sprachlichen Gliederung Frankreichs. 1085. (AbA.) MORGENROoTH, Prof. Dr. Julius, in Berlin, über die Beeinflussung der experimentellen Trypanosomeninfeetion durch Chinin und Chininderivate. Mit L. HALBERSTAEDTER. 9. 30—37. MÜLLER, soghdische Studien. 837. MüÜLLER- BresLau, über excentrisch gedrückte Rahmenstäbe. 987. Munk, Weiteres zur Anatomie und Physiologie der Grosshirnrinde. 439. Neıpıng, Dr. M., in Berlin, über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säuge- thieren. 229. (Abh.) NeErnsTr, über neuere Probleme der Wärmetheorie. 65—90. , Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. IIl. 229. 306—315. IV, s. F. A. Lınnemann. V. Mit F. A. Liınpemann. 437. 494—501. NEUGEBAUER, Dr. Paul Vietor, in Berlin, erhält 400 Mark zur Berechnung von Sterntafeln zur astronomischen Chronologie. 722. Orurık, Dr. Axel, Docent der Nordischen Literatur an der Universität Kopenhagen, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch-historischen Classe ge- wählt. 540. Orrn, über Atrophie der Harnkanälchen. 323. 324—338. Osren, Hans, Kaufmann z. Zt. in Montevideo, erhält die Leibniz-Medaille in Silber. 714. PEnck, über einige verwickelte Hebungserscheinungen. 617. PErErs, Prof. Dr. Jean, in Berlin, Tafel einundzwanzigstelliger Werthe der Functionen Sinus und Cosinus. 39. (4AbA.) Pranck, zur Hypothese der Quantenemission. 721. 723—731. Porr, Prof. Dr. Heinrich, in Berlin, erhält 700 Mark zur Fortsetzung seiner Studien über Kreuzung und Vererbung. 618. Prınz, Dr. Hugo, Privatdocent in Breslau, erhält 1200 Mark zur Drucklegung seiner Arbeit »Astralsymbole im alten Orient«. 1111. Pucnsteiın, Prof. Dr. Otto, Generalseeretar des Kaiserlich Deutschen Archaeolo- gischen Instituts, gestorben in der Nacht vom 8. auf den 9. März. 372. Renz, Dr. Karl, Privatdocent in Breslau, Kreide und Trias im Kiona- und Oeta- gebiet (Mittelgriechenland), s. F. Frech. RoEr#E, Jahresbericht der Deutschen Commission, s. BURDAcH. , über die mhd. »Farbendeutung«. 651. Röruıs, Dr. Paul, in Berlin. Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. 371. (Abh). Rusens, über eine äusserst langwellige Strahlung des (uecksilberdampfs. Mit O. von Barver. 323. 339—345. —— ——, erhält 1000 und weiter 760 Mark zur Fortführung seiner Untersuchungen auf dem Gebiete der langwelligen Strahlung. 618. 1131. — ———., über die Energievertheilung der von der Quarzquecksilberlampe aus- gesandten langwelligen Strahlung. Mit O. von Baryer. 653. 666—677. Rusner, Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess. 251. 440—457. Rurr, Dr. Otto, Professor in Danzig, erhält weiter 500 Mark zu Untersuchungen über das Osmium. 618. Der erste Halbband endet mit Seite 716. 1195 Sıcnau, über den Papyrus 6 der Elephantine-Sammlung. 1. ‚ erhält 12000 Mark zu den Kosten der Herstellung eines Thesaurus der Japanischen Sprache. 40. ,„ Jahresbericht über die Ausgabe des Ibn Saad. 96—97. ScHÄFER, über die materiellen Kräfte des schwedischen Staatswesens zur Zeit von Gustaf Adolf’s Regierungsantritt. 679. Sc#ärer, Prof. Dr. Heinrich, in Berlin, erhält 300 Mark zur Fortsetzung seiner nubischen Studien. 876. SCHEIBLER, Dr. Helmuth, in Berlin, zur Kenntniss der Walden’schen Umkehrung, s. FIscHEr. Scakmınpr, Jahresbericht über die Ausgabe der Werke Wilhelm von Humboldt’s. 101. ‚ Jahresbericht der Deutschen Commission, s. Burpacn. ‚ dramatische Entwürfe Ludwig Uhland’s. 305. VON ScHMOLLER, Jahresbericht über die Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen. Mit Koser. 94. ,„ Jahresbericht über die Acta Borussica. Mit Koser und O. Hın'rze. 95—%6. ‚ die Bevölkerungsbewegung der deutschen Städte von ihrem Ur- sprung bis ins 19. Jahrhundert. 125. ‚ Adresse an ihn zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 2o. No- vember ıgrı. 990. 1008—1010. ScHönrach, gestorben am 25. August. 877. ScHhönE, Adresse an ihn zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 4. November ıgır. 951. 952—953. ScHorrky, über die Gauss’sche Theorie der elliptischen Functionen. 252—304. ‚ über das Euler’sche Drehungsproblem. 875. 878—896. ,„ über die vier Jacobi’schen Theta. 875. 897—904. SCHROEDER, ‚Jahresbericht der Commission für das Wörterbuch der deutschen Rechts- sprache, Ss. BRUNNER. ‚ Adresse an ihn zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am ı. Februar ıgır. 131. 164—165. SCHUBRING, Dr. Walter, Assistent an der Königlichen Bibliothek zu Berlin, erhält 1350 Mark aus den Erträgnissen der Bopp-Stiftung zur Fortsetzung seiner Jaina- Studien. 540. Schurze, Franz Eilhard, Jahresbericht über das »Thierreich«. 98—99. , erhält 7000 Mark als Zuschuss zu den Kosten des Drucks eines »Nomen- elator animalium generum et subgenerum«. 437. ——— , erhält 7650 Mark zur Fortführung des Unternehmens »Das Tierreich«. 618. Scaurze, Wilhelm, Gedächtnissrede auf Heinrich Zimmer. 706. (4Adh.) ———— , iiber den Zusammenhang der indogermanischen Praesensbildung mit der nominalen Stammbildung. 755. Schur, Prof. Dr. Issai, in Berlin, über Gruppen periodischer linearer Substitutionen. 617. 619— 627. Scuwarz, Bestimmung aller reellen und nicht reellen Minimaltlächen, welche eine (oder mehr als eine) Schaar von Curven zweiten Grades enthalten. 653. ScHWIETRING, Dr. Fr., in Celle, über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven Krystalle. 413. 423—435. SELER, die Stuckfagade von Acanceh in Yucatan. 951. 1011—1025. Srruve, über die Vortheile der Anwendung eines Reversionsprismas bei Doppel- sternmessungen. 39. 41—63. 1196 Namenregister. Srruve,- über die Lage der Marsachse und die Constanten im Marssystem. 1055. 1056— 1083. - Srunuer, über die Bedeutung des Ähnlichkeitsverhältnisses bei der mechanischen Reproduction der Vorstellungen. 249. Trıere, Prof. Dr. Georg, in Marburg, erhält 750 Mark zur Bearbeitung von Aus- gaben des Martialis und des Phaedrus. 876. Tevrın, Dr. C., in Malmö, die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum. 371. (Aba.) Toster, Gedächtnissrede auf ihn, von Morr. 710—713. Torsıer, Prof. Dr. Gustav, in Berlin, erhält goo Mark zu Untersuchungen über den Bau der palaeontologischen Dinosaurier. 618. Tornguıst, Dr. Alexander, Professor in Königsberg, die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlands. 719. 822—836. UNnGer, Dr. Rudolf, Privatdocent in München, erhält 500 Mark zur Drucklegung seines Werkes »Hamann und die Aufklärung«. 40. VAHLEN, gestorben am 30. November. 1111. VINOGRADOFF, Dr. Paul, Professor der Rechtswissenschaft an der Universität Oxford, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch-historischen Classe gewählt. 722. Voıs'r, erhält 5000 Mark zur Beschaffung von Apparaten behufs Untersuchung der Gesetze der complieirten Typen des Zeeman-Effectes. 618. WACKERNAGEL, Dr. Jakob, Professor der vergleichenden Sprachwissenschaft an der Universität Göttingen, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch-histori- schen Classe gewählt. 230. WALDEYER, Jahresbericht der Humboldt-Stiftung. 115—116. —————., Gehirn und Skelet einer 16 jährigen Mikrocephalin. 493. —— ‚ Adresse an ihn zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 23. Juli rgır. 758. 792—793. WARBURG, über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen. 745. 746— 754. WeEeEGe, Dr. Fritz, in Rom, erhält 2500 Mark aus der Eduard Gerhard-Stiftung zur Fortsetzung seiner Studien über die Neronische Domus Aurea. 715. Werrmann, Prof. Dr. Max, in Potsdam, über eine spätorphische Schrift medieinischen Inhalts. 837. 838—841. Wenker, Oberbibliothekar Prof. Dr. Georg, in Marburg, erhält die Leibniz-Medaille in Silber. 714. WıeEsanp, Director Dr. Theodor, in Constantinopel, siebenter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen in Milet und Didyma unternommenen Aus- grabungen. 229. (AbA.) —————, erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unter- nommenen Ausgrabungen in Samos. 721. (Abh.) Wıen, Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen. 757. 773—786. von Wıramowırz-MOELLENDORFF, Jahresbericht über die Sammlung der griechi- schen Inschriften. 91—92. —— ———, erhält weiter 500 Mark zur Anfertigung von Photographien Plutarchischer Handschriften. 229. u — —, über die Wespen des Aristophanes. I. 459. 460—491. I. 503. 504—535. - - —_—— —— 2, erhält sooo Mark zur Fortführung der In- seriptiones Graecae. 540. Der erste Halbband endet mit Seite 716. 1197 von Wıramowıtz-MOELLENDORFF, zwei Edicte des Germanieus auf einem Papy- rus des Berliner Museums. Mit F. Zucker. 721. 794—821. —— , ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios. 757. 759—772. Wırnerm, Dr. Adolf, Professor der griechischen Alterthumskunde und Epigraphik an der Universität Wien, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch-histori- schen Classe gewählt. 540. Wırmanns, gestorben am 29. Januar. 131. WöLFFLın, Dr. Heinrich, ordentlicher Professor der Kunstwissenschaft an der Uni- versität Berlin, zum ordentlichen Mitglied der philosophisch-historischen Classe gewählt. 40. „ Antrittsrede. 701—703. ‚„ über das Problem des Stils in der bildenden Kunst. 1111. Zimmer, der culturgeschichtliche Hintergrund in den Erzählungen der alten irischen Heldensage. 174—227. ‚ Gedächtnissrede auf ihn, von Scuurze, W. 706. (4AbA.) ZımMERMANN, über die Bedeutung von Untersuchungen über die Knickfestigkeit elastischer Stäbe für die Praxis. 127. , über den Luftwiderstand sich drehender Körper. 1129. ZıRKEL, Adresse an ihn zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 14. März ıgır. 372. 385 — 386. Zucker, Dr. Friedrich, in München, zwei Ediete des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums, s. von WıLamowtrz-MOoELLENDORFF. 1198 SACHREGISTER. Acanceh, die Stuckfagade von — in Yucatan, von Serer. 951. 1011—1025. Acta Borussica: Jahresbericht. 95—96. Adressen: an Hrn. Richard Schroeder zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 1. Februar ıgır. 131. 164—165. — an Hrn. Ferdinand Zirkel zum fünfzig- jährigen Doctorjubiläum am 14. März ıgır. 372. 385—386. — an Hrn. Ernst Ehlers zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 18. Mai ıgıı. 617. 628—629. — an Hrn. Wilhelm Waldeyer zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 23. Juli 1911. 758. 792—793. — zur Feier des hundertjährigen Bestehens der Uni- versität Breslau. 876. 905—907. — zum Jahrhundertfest der Königlichen Friedrichs - Universität in Christiania. 876. 908—909. — zur Feier des fünf- undzwanzigjährigen Bestehens der Vlämischen Akademie zu Gent. 876. 910—911. — an Hrn. Richard Schöne zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 4. November ıgır. 951. 952—953. — an Hrn. Gustav von Schmoller zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 20. November ıgrı. 990. 1008—1010. Aegaeisches Meer, über einige Probleme der ältesten Geschichte desselben, von Meyer, E. 717. Agrimensores Romani, die Handschriften des Corpus derselben, von C. Taurın. 371. (Abh.) Akademische Jubiläumsstiftung der Stadt Berlin, s. unter J. Americanistik: SELER, die Stuckfacade von Acanceh in Yucatan. 951. 1011—1025. Anatomie und Physiologie: K. AcapscrHanıanz, über die Kerne des mensch- lichen Rleinhirns. 617. (Adh.) — Herrwıc, O., Mesothoriumversuche an thieri- schen Keimzellen, ein experimenteller Beweis für die Idioplasmanatur der Kern- substanzen. Dritte Mittheilung. 719. 844—873. — R. Isenscumip, zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus. 371. (AdA.) — Munk, Weiteres zur Anatomie und Physiologie der Grosshirnrinde. 439. — M. Neipıns, über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugethieren. 229. (Abh.) — P. Rörnıc, Zell- anordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina.. 371. (4AbA.) — Rusner, Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess. 251. 440—457. — Warpeyer, Gehirn und Skelet einer 16 jährigen Mikrocephalin. 493. Vergl. Zoologie. Antrittsreden von ordentlichen Mitgliedern: Morr. 697 —701. — WÖLFFLIN. 701—703. — Erwiderung an HH. Morf und Wölfflin, von Dırıs. 703—705. Archaeologie: Tin. WırcanD, siebenter vorläufiger Bericht über die von den König- lichen Museen in Milet und Didyma unternommenen Ausgrabungen. 229. (AbA.) — Derselbe, erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Ausgrabungen in Samos. 721. (4bA.) Archaeologisches Institut: Jahresbericht. 757. 787—791. Aristophanes, über die Wespen des —, von v. Wıramowrrz-MOoELLENDORFF. I. 459. 460—491. 11. 503. 504—535. Der erste Halbband endet mit Seite 716. 1199 Arkadien, arkadische Forschungen, von F. Frhrn. HırLer von GAERTRINGEN und H. Larrermann. 679. (AbA.) Astronomie: »Geschichte des Fixsternhimmels«. 99—101. — F. Kurrsaum, Messung der Sonnentemperatur. 539. 541—554. — Srruvg, über die Vortheile der An- wendung eines Reversionsprismas bei Doppelsternmessungen. 39. 41—63. — Derselbe, über die Lage der Marsachse und die Constanten im Marssystem. 1055. 1056— 1083. Asvaghosa, das Säriputraprakarana, ein Drama des —, von Lüpers. 367. 388—411. Ballonstoffe, über die technische Prüfung des Kautschuks und der — im König- lichen Materialprüfungsamt zu Gross-Lichterfelde, von Martens. 171. 346—366. Berliner Universität, über die Antänge des Ministeriums Eichhorn und die —, von Lenz. 45%. Bewegungsgruppen, über die unzerlegbaren discreten —, von Frorenıvs. 653. 654 — 665. Bibliothekskataloge, Herausgabe der mittelalterlichen: Geldbewilligung. 540. Biographie: Dirreey, über die Entstehung der historischen Weltanschauung Niebuhr’s in seiner Jugendzeit. 173. Bopp-Stiftung: Jahresbericht. 117. — Zuerkennung des Jahresertrages. 540. Botanik: Enerer und K. Krause, über den anatomischen Bau der baumartigen Cyperacee Schoenodendron Bücheri Engl. aus Kamerun. 537. (Abh.) — »Pflanzen- reich«. 99. 251. 618. 987. 1131. Chemie: Fischer und H. Scaeigrer, zur Kenntniss der Walden’schen Umkehrung. VI. 565. 566—586. Vergl. Mineralogie. Corpus inscriptionum Graecarum, s. Inscriptiones Graecae. Corpus insceriptionum Latinarum: Jahresbericht. 92—93. Corpus medicorum Graecorum: Jahresbericht. 102—104. Corpus nummorum: Jahresbericht. 94—95. Cothenius’sches Legat: Preisausschreiben aus demselben. 714-715. Deutsche Commission: Publicationen. 39. 493. 680. — Jahresbericht. 104—114. — Geldbewilligung. 540. Deutsche Rechtssprache, s. Wörterbuch. Deutsche Städte, die Bevölkerungsbewegung derselben von ihrem Ursprung bis ins 19. Jahrhundert, von v. ScHMoLtLEr. 125. Didyma, siebenter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen in Milet und — unternommenen Ausgrabungen, von Tu. Wırsann. 229. (AbA.) Diencephalon, über die Kerne des — bei einigen Säugethieren, von M. Neıivınc. 229. (AbA.) Diokles, über ein angebliches Diokleseitat, von J. Hrzs. 989. 991—1007. Doppelsterne, über die Vortheile der Anwendung eines Reversionsprismas bei Doppelsternmessungen, von SrruvEe. 39. 41—63. Eduard Gerhard-Stiftung, s. unter G. Eichhorn, über die Anfänge des Ministeriums — und die Berliner Universität, von Lenz. 437. Elephantine, über den Papyrus 6 der Elephantine-Sammlung, von Sacnav. 1. — zu den aramäischen Papyri von —, von Meyer, E. 875. 1026—1053. Elliptische Functionen, über die Gauss’sche Theorie derselben, von Scaorıkv. 252— 304. Epiphanios, ein Stück aus dem Ancoratus des —, von v. Wıramowırz-MoELLEN- porFr. 757. 759—772. 1200 Sachregister. Erdkruste, die Erfahrungsgrundlagen der Lehre vom allgemeinen Gleichgewichts- zustande der Massen in der —, von Hernmerr. 913. Euler’sches Drehungsproblem, über dasselbe, von Scuorrky. 875. 878—896. Fachwerke, über den Grenzfall, in welchem ein ebenes Fachwerk von » Knoten- punkten und 2n—3 Stäben oder ein räumliches Fachwerk von n Knotenpunkten und 3n—6 Stäben nicht mehr statisch bestimmt ist, von E. Körrer. 989. (Abh.). »Farbendeutung«, über die mhd. —, von RorrkE. 651. Fixsternhimmel, Geschichte desselben: Jahresbericht. 99—101. Flächen, Beweis des Satzes, dass jedes hinreichend kleine im wesentlichen stetig gekrümmte, singularitätenfreie Flächenstück auf einen Theil einer Ebene zusammen- hängend und in den kleinsten Theilen ähnlich abgebildet werden kann, von L. Lic#renstein. 679. (Abdh.) Frankreich, zur sprachlichen Gliederung desselben, von Morr. 1085. (4AbA.) Friedrich der Grosse, Politische Correspondenz desselben: Jahresbericht. 94. — Geldbewilligung. 540. — Friedrich der Grosse im Urtheil der Reformzeit (1807— 1813), von Koser. 1127. Functionenfolgen, Beiträge zur Convergenz von —, von Ü. CARATHEODORY und E. Lanpav. 439. 587—613. Functionen Sinus und Cosinus, Tafel einundzwanzigstelliger Werthe der —, von J. Perers. 39. (AdA.) Gauss’sche Theorie der elliptischen Functionen, über dieselbe, von Scuorrky. 252 — 304. Gedächtnissreden: auf Richard Lepsius, von Erman. 706—710. — auf Adolf Tobler, von Morr. 710—713. — auf Heinrich Zimmer, von Scauzze, W. 706. (Abh.) — auf Jakob Heinrich van’t Hoff, von Fıscner. 706. (AdA.) Geldbewilligungen für wissenschaftliche Unternehmungen der Akademie: Unter- nehmungen der Deutschen Commission. 540. — Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen. 540. — Inscriptiones Graecae. 540. — Pilanzenreich. 618. — Thierreich. 618. — Nomenclator animalium generum et subgenerum. 437. — für interakademische wissenschaftliche Unternehmungen: Heraus- gabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge.. 540. — Thesaurus linguae Latinae (ausseretatsmässige Bewilligung). 540. — Wörterbuch der aegyptischen Sprache. 540. ———— für besondere wissenschaftliche Untersuchungen und Ver- öffentlichungen: Für die wissenschaftliche Erforschung der norddeutschen Kalisalzlager. 618. — Zoologische Station in Roscoff für einen Arbeitsplatz. 618. — Herausgabe einer Sammlung aller physikalisch-chemischen Constanten. 618. — Herausgabe des von Adolf Tobler hinterlassenen altfranzösischen Wörterbuchs. 722. — H. Beckum, Drucklegung seiner kritischen Ausgabe der buddhistischen Spruchsammlung Udänavarga. 438. — R. Börnsrein, Bearbeitung der 4. Auflage des Werkes Landolt-Börnstein, Physikalisch-chemische Tabellen. 1131. — E. von Drysarskı, Vollendung des Chinawerkes von Ferdinand von Richthofen. 876. — J. Franz, Fortsetzung seiner Arbeit an der Bestimmung der Coordinaten lunarer Öbjecte. 618. — V. Franz, Untersuchungen über Fisch- wanderungen. 618. — H. HAGEnnmEvER, Drucklegung einer Ausgabe der Historia Hierosolymitana Fulcher’s von Chartres. 438. — R. Hamann, Forschungen über den Backsteinbau der Mark Brandenburg. 876. — F. Frhr. von Hvene, Studien über fossile Reptilien. 618. — G. Knop, Reise nach Frankreich behufs Fort- führung der Arbeit an seinem Werke »Die deutsche Nation zu Orleans«. 40. — J. KornıGspeRGER, Untersuchungen über Emission und Absorption des Lichts. Der erste Halbband endet mit Seite 716. 1201 876. — P. V. NEUGEBAUER, Berechnung von Sterntafeln zur astronomischen Chrono- logie. 722. — H. Porr, Studien über Kreuzung und Vererbung. 618. — H. Prınz, Drucklegung seiner Arbeit » Astralsymbole im alten Orient«. 1111. — Ruzens, Untersuchungen auf dem Gebiete der langwelligen Strahlung. 618. 1131. — O.Rurr, Untersuchungen über das Osmium. 618. — Sacuau, Herstellung eines Thesaurus der japanischen Sprache. 40. — H. ScHÄrer, nubische Studien. 876. — G. Tuıerr, Bearbeitung von Ausgaben des Martialis und des Phaedrus. 876. — G. Tornıer, Untersuchungen über den Bau der palaeontologischen Dinosaurier. 618. — R. User, Drucklegung seines Werkes »Hamann und die Aufklärung«. 40. — Voıcr, Untersuchung der Gesetze der complieirten Typen des Zeeman- Effectes. 618. — von Wıramowırz-MOoELLENDORFF, Anfertigung von Photo- graphien Plutarchischer Handschriften. 229. Geodäsie: Hrrmerr, über die Genauigkeit der Dimensionen des Hayford’schen Erdellipsoids. 9. 10—19. — Derselbe, die Erfahrungsgrundlagen der Lehre vom allgemeinen Gleichgewichtszustande der Massen in der Erdkruste. 913. Geographie: Pencx, über einige verwickelte Hebungserscheinungen? 617. Geologie, s. Mineralogie. Georgisch, Bericht über photographische Aufnahmen altgeorgischer Handschriften, von Tu. Kruse. 367. 368—370. Gerhard-Stiftung: Zuerkennung des Stipendiums und neue Ausschreibung. 715—716. Germanicus, zwei Edicete des — auf einem Papyrus des Berliner Museums, von v. Wıramowrrz-MOELLENDORFF und F. Zucker. 721. 794—821. Geschichte: Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen. 94. 540. — Ausgabe der Werke Wilhelm von Humboldt’s. 101. — Index rei militaris imperii Romani. 94. — Koser, über die politische Haltung des Grafen Adam Schwarzenberg im ersten Regierungsjahrzehnt des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg. 387. — Derselbe, Friedrich der Grosse im Urtheil der Reformzeit (1807 —1813). 1127. — Leibniz-Ausgabe. 102. — Lenz, über die Anfänge des Ministeriums Eichhorn und die Berliner Universität. 437. — Meyer, E., über einige Pro- bleme der ältesten Geschichte des Aegaeischen Meeres. 717. — Monumenta Germaniae historica. 539. 555—563. — J. Morprwann, über das türkische Fürstengeschlecht der Karasi in Mysien. 1. 2-7. — Prosopographia imperii Romani saee. I—IlI. 94. — Prosopographia imperii Romani saec. IV—VI. 118. — ScHÄrEr, über die materiellen Kräfte des schwedischen Staatswesens zur Zeit von Gustaf Adolf’s Regierungsantritt. 679. — von Wıramowrrz-MOELLENDORFF und F. Zucker, zwei Ediete des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums. 721. 794—821. Vergl. Biographie, Inschriften, Kirchengeschichte, Numismatik, Papyri und Staatswissenschaft. Goethe: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans, von Burvpaca. Zweite Unter- suchung. 615. Graf Loubat-Stiftung, s. unter L. Griechische Kirchenväter, s. Kirchenväter. Grosshirnrinde, zur Kenntnis der — der Maus, von R. Isenscummw. 371. (Aöh.) — Weiteres zur Anatomie und Physiologie der —, von Munk. 439. Güttler-Stiftung: Beginn ihrer Wirksamkeit. 90. Gustav Adolf, über die materiellen Kräfte des schwedischen Staatswesens zur Zeit von Gustaf Adolf’s Regierungsantritt, von SchÄrer. 679. Harnkanälchen, über Atrophie der —, von Orrn. 323. 324—338. 1202 Sachregister. Hayford'sches Erdellipsoid, über die Genauigkeit der Dimensionen desselben, von Hermerr. 9. 10—19. Hebungserscheinungen, über einige verwiekelte —, von Penck. 617. Helmholtz-Medaille: Verleihung derselben. 90. Hermann und Elise geb. Heckmann Wentzel-Stiftung, s. unter W. Humboldt-Stiftung: Jahresbericht. 115—116. — Publicationen. 305. 680. 721 Humboldt, Wilhelm von, Ausgabe seiner Werke: Jahresbericht. 101. Jacobi’sche Theta, über die vier —, von Scaorıry. 875. 897 —904. Ibn Saad, Ausgabe desselben: Jahresbericht. 96 — 97. Index rei militaris imperii Romani: Jahresbericht. 94. Indien, Dichtung und Cult im alten —, von Lüpers. 975. Indische Philosophie, zur Frühgeschichte derselben, von Jacosı. 679. 732—743 Indogermanische Praesensbildung, über den Zusammenhang derselben mit der nominalen Stammbildung, von Schuzrze, W. 755. Inschriften: M. van Bercnen, die muslimischen Inschriften von Pergamon. 990. (AbA.) — 0. BrockELMANN, zu den Inschriften des Königs Kalumu. 1131. 1142 —1146. — Corpus inseriptionum Latinarum. 92—93. — F. Frhr. HırLer von GAERTRINGEN und H. Larrermann, arkadische Forschungen. 679. (AbA.) — Inseriptiones Graecae. 91—92. 540. — E. Lrrrmann, die Inschriften des Königs Kalumu. 975. 976— 985. — R. Meister, kyprische Syllabarinschriften in nichtgriechischer Sprache. 39. 166—169. — Derselbe, Inschriften aus Rantidi in Kypros. 539. 630 — 650. Inseriptiones Graecae: Jahresbericht. 91—92. — Geldbewilligung. 540. Irische Heldensage, der culturgeschichtliche Hintergrund in den Erzählungen der alten —, von Zımmer. 174—227. Isländisches Fehdewesen, zu demselben in den Geschichten des ı2. und 13. Jahr- hunderts, von Hruster. 915. Jubiläumsstiftung der Stadt Berlin: Jahresbericht. 123. — Publication. 127. Kalumu, die Inschriften des Königs —, von E. Lrrwmann. 975. 976—985. — zu den Inschriften des Königs —, von Ü. Brockermann. 1131. 1142 —1146. Kant-Ausgabe: Jahresbericht. 96. — Publieationen. 125. 717. 990. Kanalstrahlen, Bestimmung der mittleren freien Weglänge der —, von Wien. 757. 773—786. > Karasi, über das türkische Fürstengeschlecht der — in Mysien, von J. Morpırmann. 1... 27. Kautiliya, Cultur-, Sprach- und Litterarhistorisches aus dem —, von Jacosı. 915. 954—973. Kautschuk, über die technische Prüfung desselben und der Ballonstoffe im Königlichen Materialprüfungsamt zu Gross-Lichterfelde, von Marrens. 171. 346 366. Kionagebiet, Kreide und Trias im Kiona- und Oetagebiet (Mittelgriechenland), von F. Frec# und K. Renz. 913. 1112 —1125. Kirchengeschichte: Harnack, das hohe Lied des Apostels Paulus von der Liebe (l. Kor. 13) und seine religionsgeschichtliche Bedeutung. 131. 132—163. — Ausgabe der griechischen Kirchenväter. 118. 131. 990. — von Wiramowırz- MoELLENDOoRFT, ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios. 757. 759—772. Kirchenväter, griechische, Ausgabe derselben: Jahresbericht. 118. — Publi- cationen. 131. 990. Kleinhirn, über die Kerne des menschlichen —, von K. Acanscuanıanz. 617. (Abdh.) Knickfestigkeit, über die Bedeutung von Untersuchungen über die — elastischer Stäbe für die Praxis, von Zimmermann. 127. Der erste Halbband endet mit Seite 716. 1203 Krystallclassen, gruppentheoretische Ableitung der 32 —, von Frosenıus. 679. 681—691. Krystalle, über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven —, von F. Scawıerrıngs. 413. 423—435. Kunstwissenschaft: WörrrLın, über das Problem des Stils in der bildenden Kunst. 1111. Langwellige Strahlung, über eine äusserst — des (Quecksilberdampfs, von Rusens und O. von Barver. 323. 339—345. — über die Energievertheilung der von der Quarzquecksilberlampe ausgesandten —, von Denselben. 653. 666— 677. Lebensprocess, Verluste und Wiedererneuerung im —, von Rusner. 251. 440— 457. Leibniz-Ausgabe, Interakademische: Jahresbericht. 102. Leibniz-Medaille: Verleihung derselben. 714. Lineare Substitutionen, über einen Satz des Hrn. €‘. Jordan in der Theorie der endlichen Gruppen linearer Substitutionen, von L. BıersersacHh. 171. 231— 240. — über den von L. Bieberbach gefundenen Beweis eines Satzes von C. Jordan, von Frosenıus. 229. 241—248. — über Gruppen periodischer linearer Substitutionen, von I. Scuur. 617. 619—627. Loubat-Stiftung: Preis derselben. 715. Luftwiderstand, über den — sich drehender Körper, von Zımmermann. 1129. Manichaica, türkische, aus Chotscho, von A. von Le Cog. I. 875. (AÖbA.) Mars, Planet, über die Lage der Marsachse und die Constanten im Marssystem, von Srruve. 1055. 1056—1083. Materialprüfungswesen, über die Messung grosser Kräfte im —, von MArrEns. 1131. 1132 —1141. Mathematik: L. Bıegerzach, über einen Satz des Hrn. ©. Jordan in der Theorie der endlichen Gruppen linearer Substitutionen. 171. 231—240. — (. CARATHEODORY und E. Lanpau, Beiträge zur Convergenz von Functionenfolgen. 439. 587—613. — FrosEnıus, über den Rang einer Matrix. 9. 20—29. 1. 127. 128—129. — Derselbe, über den von L. Bieberbach gefundenen Beweis eines Satzes von C. Jordan. 229. 241—248. — Derselbe, über unitäre Matrizen. 371. 373—378. — Derselbe, über die unzerlegbaren discreten Bewegungs- gruppen. 653. 654—665.- — Derselbe, gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen. 679. 681—691. Beweis des Satzes, dass jedes hinreichend kleine im wesentlichen stetig ge- Leibniz-Ausgabe. 102. — L. Lic#renstein, krümmte, singularitätenfreie Flächenstück auf einen Theil einer Ebene zu- sammenhängend und in den kleinsten Theilen ähnlich abgebildet werden kann. 679. (Abh.) — J. Perers, Tafel einundzwanzigstelliger Werthe der Functionen Sinus und Cosinus. 39. (Abh.) — Scuorrky, über die Gauss’sche Theorie der elliptischen Functionen. 252—304. — Derselbe. über das Euler’sche Drehungs- problem. 875. 878—896. — Derselbe, über die vier Jacobi’schen Theta. 875. 897—904. — ]. Sckur, über Gruppen periodischer linearer Substitutionen. 617. 619—627. — Schwarz, Bestimmung aller reellen und nicht reellen Minimal- flächen, welche eine (oder mehr als eine) Schaar von Curven zweiten Grades enthalten. 653. Matrix, über den Rang einer —, von Frosenıus. 9. 20—29. 11. 127. 128—129. — über unitäre Matrizen, von Demselben. 371. 373—378. Mechanik: E. Körrer, über den Grenzfall, in welchem ein ebenes Fachwerk von n Knotenpunkten und 22 — 3 Stäben oder ein räumliches Fachwerk von n Knoten- 1204 Sachregister. punkten und 3n”—6 Stäben nicht mehr statisch bestimmt ist. 989. (Abh.) — MÜLLER-BRESLAU, über excentrisch gedrückte Rahmenstäbe. 987. — ZINMERMANN, über die Bedeutung von Untersuchungen über die Knickfestigkeit elastischer Stäbe für die Praxis. 127. — Derselbe, über den Luftwiderstand sich drehen- der Körper. 1129. Medaillons, über die Medaillonprägung in der römischen Kaiserzeit und über die Entwicklung und Bedeutung der Medaillonsammlung des Berliner Münzcabinets, von Dresser. 539. Memphis, ein Denkmal memphitischer Theologie, von Erman. 916—950. Mesothoriumbromid, Bestimmungen über die Verleihung des aus der Zuwendung des Hrn. v. Böttinger beschafften —. 680. 695—696. Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen, ein experimenteller Beweis für die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen, von Herrwıc, O. Dritte Mittheilung. 719. 844—873. Mikrocephalin, Gehirn und Skelet einer 16,jährigen —, von WaLpeyer. 493. Milet, siebenter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen in — und Didyma unternommenen Ausgrabungen, von Tu. Wırcann. 229. (Abh.) Mineralogie und Geologie: F. Frecn und K. Renz, Kreide und Trias im Kiona- und Oetagebiet (Mittelgriechenland). 913. 1112 —1125. — Frosenius, gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen. 679. 681—691. — Liegiscn, über den Schichtenbau und die elektrischen Eigenschaften des Zinnerzes. 413. 414-422. — R. J. Meyer, über einen scandiumreichen Orthit aus Finnland und den Vorgang seiner Verwitterung. 372. 379—384. — F. ScHwIETRING, über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven Krystalle. 413. 423—435. — A. Tornguisr, die Tektonik des tieferen Untergrundes Nord- deutschlands. 719. 822—836. Minimalflächen, Bestimmung aller reellen und nicht rellen —, welche eine (oder mehr als eine) Schaar von Curven zweiten Grades enthalten, von Scuwarz. 653. Mittelalterliche Bibliothekskataloge, Herausgabe derselben: Geldbewilli- gung. 540. Monumenta Germaniae historica: Jahresbericht. 539. 555—563. Neuhochdeutsche Sprach- und Bildungsgeschichte, Forschungen zu der- selben: Jahresbericht. 114—115. Niebuhr, über die Entstehung der historischen Weltanschauung desselben in seiner Jugendzeit, von Dirruev. 173. Norddeutschland, die Tektonik des tieferen Untergrundes desselben, von A. Torn- qauıst. 719. 822—836. Numismatik: Corpus nummorum. 94—95. — Dresser, über die Medaillonprägung in der römischen Kaiserzeit und über die Entwicklung und Bedeutung der Me- daillonsammlung des Berliner Münzcabinets. 539. Oetagebiet, Kreide und Trias im Kiona- und Oetagebiet (Mittelgriechenland), von F. Freca und K. Renz. 913. 1112 —1125. Orphica, über eine spätorphische Schrift medieinischen Inhalts, von M. WeLLmann. 837. 838— 841. Orthit, über einen scandiumreichen — aus Finnland und den Vorgang seiner Ver- witterung, von R. J. Meyer. 372. 379—384. Palaeontologie: Branca, über die bisherigen Ergebnisse der Tendaguru-Expedition in Deutsch-Östafrica. 989. Papyri: Meyer, E., zu den aramäischen Papyri von Elephantine. 875. 1026—1053. — SacHau, über den Papyrus 6 der Elephantine-Sammlung. 1. — von Wıra- Der erste Halbband endet mit Seite 716. 1205 MOWITZ-MOELLENDORFF und F. Zucker, zwei Ediete des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums. 721. 794—821. Pathologie: J. Morsenrork und L. HALBerstaenrer, über die Beeinflussung der experimentellen Trypanosomeninfeetion durch Chinin und Chininderivate. 9. 30—37. — Orrs, über Atrophie der Harnkanälchen. 323. 324—338. Paulus, das hohe Lied des Apostels — von der Liebe (I. Kor. 13) und seine religions- geschichtliche Bedeutung, von Harnack. 131. 132—163. Pergamon, die muslimischen Inschriften von —, von M. van Bercaen. 990. (AbA.) Personalveränderungen in der Akademie vom 27. Januar ıgıo bis 26. Januar tgıı. 123—124. Pflanzengeographie, s. Botanik. Pflanzenreich: Jahresbericht. 99. — Publicationen. 251. 987. 1131. — Geldbe- willigung. 618. Philologie, germanische: Branpr, über die älteste Shakespearebiographie, von Rowe 1709. 757. — Burpaca, die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. Zweite Untersuchung. 615. — Unternehmungen der Deutschen Commission. 39. 104—114. 493. 540. 680. — Forschungen zur neuhochdeutschen Sprach- und Bildungsgeschichte. 114--115. — Heuster, zum isländischen Fehdewesen in den Geschichten des ı2. und 13. Jahrhunderts. 915. — Ausgabe der Werke Wilhelm von Humboldt’s. 101. — Rorrue, über die mhd. »Farbendeutung«. 651. — Scanip’r, dramatische Entwürfe Ludwig Uhland’s. 305. „ griechische: Corpus medicorum Graecorum. 102—104. — J. Hres, über ein angebliches Diokleseitat. 989. 991—1007. — M. Werrmann, über eine spätorphische Schrift medieinischen Inhalts. 837. 838—841. — von Wiramowrtz- MOELLENDORFF, über die Wespen des Aristophanes. 1. 459. 460—491. 11. 503. 504—535. — Derselbe, ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios. 757. 759—772. Vergl. Inschriften. ——, keltische: Zımmer, der culturgeschichtliche Hintergrund in den Er- zählungen der alten irischen Heldensage. 174—227. ‚ lateinische: Thesaurus linguae Latinae. 540. 680. 692—694. — C. Taurın, die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum. 371. (4Bh.) Vergl. Inschriften. „ orientalische: Erman, Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. 367. 1086— 1110. — Derselbe, ein Denkmal memphitischer Theologie. 916—950. — Jacosı, zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. 679. 732—743. — Derselbe, Cultur-, Sprach- und Litterarhistorisches aus dem Kautiliya. 915. 954—973. — Ausgabe des Ibn Saad. 96—97. — Tu. Kruse, Bericht über photo- graphische Aufnahmen altgeorgischer Handschriften. 367. 368-370. — A. von Le Cog, türkische Manichaica aus Chotscho. I. 875. (Abh.) — Lüpers, das Sa- riputraprakarana, ein Drama des Asvaghoxsa. 367. 388-411. — Derselbe, Diehtung und Cult im alten Indien. 975. — Mürrer, soghdische Studien. 837. — Wörterbuch der aegyptischen Sprache. 97—98. 540. Vergl. Inschriften. . ——————, romanische: Morr, zur sprachlichen Gliederung Frankreichs. 1085. (Abh.) Philosophie: Jacosı, zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. 679. 732—743. — Kant-Ausgabe. 96. 125. 717. 990. — Srumpr, über die Bedeutung des Ähn- lichkeitsverhältnisses bei der mechanischen Reproduction der Vorstellungen. 249. 1206 Sachregister. Photochemische Vorgänge in Gasen, über den Energieumsatz bei solchen, von Warsurc. 745. 746—754. Physik: F. Kurrsaum, Messung der Sonnentemperatur. 539. 541 —554. — F. A. Linpemans, Untersuchungen über die specifische Wärıne bei tiefen Tempe- raturen. 1V. 229. 316—321. — Nernst, über neuere Probleme der Wärme- theorie. 65—90. — Derselbe, Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. III. 229. 306-315. V. Mit F. A. Lınpemann. 437. 494—501. — Pranck, zur Hypothese der Quantenemission. 721. 723—731. — Ruzens und O. von BAEYER, über eine äusserst langwellige Strahlung des Queck- silberdampfs. 323. 339—345. — Dieselben, über die Energievertheilung der von der Quarzquecksilberlampe ausgesandten langwelligen Strahlung. _ 653. 666—677. — Warzurg, über den Energieumsatz bei photochemischen Vor- gängen in Gasen. 745. 746-754. — Wırn, Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen. 757. 773—-786. Physiologie, s. Anatomie. Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen, s. Friedrich der Grosse. Preise und Preisaufgaben: Preisausschreiben aus dem Cothenius’schen Legat. 714—715. — Preis der Graf Loubat-Stiftung. 715. Prosopographia imperii Romani saec. I—III: Jahresbericht. 94. — saec. IV—VI Jahresbericht. 118. Quantenemission, zur Hypothese der —, von Prancer. 721. 723—731. Radium, vergl. Mesothoriumbromid. Rahmenstäbe, über excentrisch gedrückte —, von Mürırr-BresLav. 987. Rantidi, Inschriften aus — in Kypros, von R. Meısrer. 539. 630—650. Rechtswissenschaft: Wörterbuch der deutschen Rechtssprache. 119—123. Rowe, über die älteste Shakespearebiographie, von — 1709, von Branpr. 757. Samos, erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unter- nommenen Ausgrabungen in —, von Tu. Wırsannd. 721. (4AbA.) Säriputraprakarana, das —, ein Drama des Asvaghosa, von Lüpers. 367. 388—411. Savigny-Stiftung: Jahresbericht. 116. Sceandium, über einen scandiumreiehen Orthit aus Finnland und den Vorgang seiner Verwitterung, von R. J. Meyer. 372. 379— 884. Schoenodendron Bücheri Engl., über den anatomischen Bau der baumartigen Cyperacee — aus Kamerun, von Engrer und K. Kravse. 537. (AbA.) Schwarzenberg, Graf Adam, über die politische Haltung desselben im ersten Re- gierungsjahrzehnt des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg, von Koser. 387. Schweden, über die materiellen Kräfte des schwedischen Staatswesens zur Zeit von Gustaf Adolf’s Regierungsantritt, von ScHÄrEr. 679. Shakespeare, über die älteste Shakespearebiographie, von Rowe 1709, von Branor. 757. Siren lacertina, Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von —, von P. Rörsıc. 371. (AdA.) Soghdische Studien, von Mürzer. 837. Sonne, Messung der Sonnentemperatur, von F. Kurrzaum. 539. 541—554. Speeifische Wärme, Untersuchungen über die — bei tiefen Temperaturen. III. Von Nernse. 229. 306—315. IV. Von F. A. Linpemann. 229. 316—321. V. Von Nernsr und F. A. Lınpemann. 437. 494—501. Der erste Halbband endet mit Seite 716. 1207 Sprachwissenschaft: Scauzze, W., über den Zusammenhang der indogermanischen Praesensbildung mit der nominalen Stammbildung. 755. “ Staatswissenschaft: Acta Borussica. 95—96. — von ScHmoLLER, die Be- völkerungsbewegung der deutschen Städte von ihrem Ursprung bis ins rg. Jahr- hundert. 125. Stil, über das Problem des Stils in der bildenden Kunst, von Wörrrzın. 1111. Syllabarinschriften, kyprische, in nichtgriechischer Sprache, von R. Meısver. 39. 166—169. Technik: Marrens, über die technische Prüfung des Kautschuks und der Ballon- stoffe im Königlichen Materialprüfungsamt zu Gross-Lichterfelde. 171. 346—366. — Derselbe, über die Messung grosser Kräfte im Materialprüfungswesen. 1131. 1132—1141. Tendaguru-Expedition, über die bisherigen Ergebnisse der — in Deutsch -Öst- africa, von Branxca. 989. Theben, Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt, von Erman. 367. 1086—1110. Thesaurus linguae Latinae: Ausseretatsmässige Geldbewilligung. 540. — Bericht über die Zeit vom r. October ıgıo bis ı. April ıgır. 680. 692—694. Thiergeographie, s. Zoologie. Thierreich: Jahresbericht. 93—99. — Geldbewilligung. 618. — Publicationen. 721. la allg Todesanzeigen: Dirıury. 877. — Gröser. 951. — vaw'r Horr. 305. — Hooxer. 1131. — Kexvrevon Srranontız. 372. — Lapvengurg. 877. — Levasseur. 722. — SchönsacH. 877. — Vanten. 1111. — Wırmanns. 131. Trypanosomen, über die Beeinflussung der experimentellen Trypanosomeninfection durch Chinin und Chininderivate, von J. MorGEenrorn und L. HALBERSTAEDTER. 9. 30—37. Uhland, dramatische Entwürfe desselben, von Scamipr. 305. Vorstellungen, über die Bedeutung des Ähnlichkeitsverhältnisses bei der mechani- schen Reproduction der —, von Srunpr. 249. Wärmetheorie, über neuere Probleme der —, von Nerxsw. 65—90. Wahl von ordentlichen Mitgliedern: Erpmann. 876. — Haserranor. 758. K. Meyer. 758. — Morr. 40. — Wörrrrın. 40. —— von correspondirenden Mitgliedern: (Cumowr. 540. — Frazer. 540. — Jacosı. 230. — OLrık. 540. — VINoGRADOFF. 722. — WACKERNAGEL. 230. — Wiırserm. 540. Walden’sche Umkehrung, zur Kenntniss derselben, von Fiscner und H. Scueigrer. VI. 565. 566—586. Wentzel-Stiftung: Jahresbericht. 117—123. — Geldbewilligungen. 117. West-östlicher Divan, die älteste Gestalt desselben, von BurpacH. Zweite Untersuchung. 615. Wörterbuch der aegyptischen Sprache: Jahresbericht. 97—98. — Geld- bewilligung. 540. —— , der deutschen Rechtssprache: Jahresbericht. 119—123. Zinnerz, über den Schichtenbau und die elektrischen Eigenschaften desselben, von LiesıscH. 413. 414—422. Zoologie: »Thierreich«. 98—99. 618. 721. 876. 1111. Vergl. Anatomie und Physiologie. Ausgegeben am 11. Januar 1912. Berlin. gedruckt in der Reichsdruckerei Sitzungsberichte 1911. 105 vs 2 us ER gu ah! ns A weise ‘oder auch in weiterer Ausführung, in deutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. Sollte eine dem zuwiderlaufende Veröffent- lichung dem redigirenden Secretar vor der Ausgabe in den akademischen Schriften zur Keuntniss kommen, so hat er die Mittheilung aus diesen zu entfernen. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- schaftlichen Mittheilung dieselbe anderweitig früher zu veröffentlichen beabsichtigt, als ihm diess nach den gel- tenden Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- _ willigung der Gesammt-Akademie. Gedächtnissreden anderweitig zu veröffentlichen ist den Verfassern unbeschränkt gestattet. Aus $ 21. Die Sitzungsberichte erscheinen in einzelnen Stücken in der Bere Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Aus $ 22. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- lungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten ge- schäftlichen Angelegenheiten. Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen folgen in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben derselben, welche die Verfasser einreichen, und für welche sie ver- antwortlich sind. Diese Inhaltsangaben sollen sich in der Regel auf 5—6 Druckzeilen beschränken, keinesfalls 10 Zeilen überschreiten. Die nicht in den Schriften der Akademie erscheinenden _ Mittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet, bei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« zugefügt. Wissenschaftliche Mittheilungen fremder Verfasser werden in dem Bericht über diejenige Sitzung aufgefühıt, in welcher deren Aufnahme in die akademischen Schriften endgültig beschlossen wird. ve Aus 827. Das Manuscript einer in einer akademischen Sitenng am Donnerstag zur Aufnahme in die Sitzungsberichte zu- gelassenen Mittheilung, welche am nächsten Donnerstag gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der "Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens dem redigirenden Secretar oder der Reichsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuscripte werden, mit dem Präsentationsvermerk des redigirenden Secretars oder des Archivars Se sichens für ein air Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit Mittheilungen ge- schehen, deren Satz aus irgend welchen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt, oder welche den in $$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nicht entsprechen. Die Reichsdruckerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welche die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen werde, wünscht jedoch die mit der Correetur betraute Person Revision zu lesen, so muss sie die Correetur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correetur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Stück erscheint. Nach auswärts werden Correeturen nur auf Verlangen versandt; die Verfasser verziehten damit auf‘ Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correeturen erst noch dem vorlegenden Mitgliede zur Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zuge- sichert werden. Aus $ 37. Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten, Abhandlungen der Akademie. Abhandlungen. Jahrg. 1909: Physikalisch-mathematische Classe Philosophisch-historische Classe Abhandlungen. Jahrg. 1910: Physikalisch-mathematische Classe Philosophisch-historische Classe Einzelne Abhandlungen aus den Jahren Se KEkuLE von Stranonıtz: Die Bildnisse des Sokrates . “# 11.50 - 17.— a Rat er BEER ne a n 38.— 1909, 1910 und 1911. . a Ei unge von WıLAmowıTz-MoELLENDORFF: Gedächtnissrede auf Adolf Kirchhoff . ne an ee DER a Diss: Gedächtnissrede auf Eduard Zeller F NR RER Rn > I DR he Heusrer: Die gelehrte Urgeschichte im altisländischen Sehriftthun N ee A en RT Mürrer: Uigurica nr d— Loors: WıaALDEyer: Der Processus retromastoideus . Meyer: Gedächtnissrede auf Eberhard Schrader von WıLAmowıITz-MoELLENDORFF: Nordionische Steine . Scaurze, W.: Gedächtnissrede auf Richard Pischel . Rusens: Gedächtnissrede auf Friedrich Kohlrausch Lasporr +: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen a Re Krkurz von Straponırz: Strategenköpfe . Dirrazy: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in "den Geisteswissenschaften. Das Glaubensbekenntniss der Homoukianene von Sardirs Fe A a a DS le ae RR A Do Erste Hälfte i q nn De van’t Horr: Gedächtnissrede auf Hans Heinrich Landolt . . 2. 2. 2 2 2 2 2 2 2 2.0. 1L— Mürrer: Uigurica II Ensıer und K. Krause: Bücheri Escr. aus Kamerun Über den anatomischen Bau der baumartigen Cyperacee Sehoenodendron N vox Frırze: Die Münzen von Pergamon . KR E. MArone: Über die Kerne des menschlichen Diencephalon, . A H. Rasee: Keilschriftliches Material zur altaeg tischen Vocalisation 1 EEE EN H. Reck: Das vulkanische Horstgebirge Dyngnhö ol PER P. M. Meyer: Die Libelli aus der Decianischen Ortes 3 A. vox Le Coqg: Chuastuanift, ein Sündenbekenntniss der manichäischen. Ada J. Warrteer: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel ._.. NR A. Bereerıion: Tafeln für die heliocentrischen Coordinaten von 307 kleinen. Planeten . ER Te. Wırsann: Siebenter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen in Milet Bier : - ve = = . ; ES n 1) 1 Didyma unternommenen Ausgrabungen ee J. Peters: Einundzwanzigstellige Werthe der Functionen Sinus und Cosinus . > 2... mer B- C. Taurın: Die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum „9 R. Isenscmup: Zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus : vo P. Rörsıc: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina on do Sitzungsberichte der Akademie. ee Breis’des. Jahrgangs.) ‚sen... uer ran ca Io A Se Ra En EAN Pa rR Kay ERS Er RS 7 Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1911. 2 0 Frosentus: über den Rang einer Matrix . . M 0.50 J. Moraexrotu und L. Harnerstaeprer: über die Beeinflussung der experimentellen Trypanosomen- infection durch Chinin und Chininderivate . . - 0,50 Srruve: über die Vortheile der Anwendung eines Reversionsprismas "bei Doppelsternimessungen » Lo: Nernst: über neuere Probleme der Wärmetheorie . -» 1, Harnack: das hohe Lied des Apostels Paulus von der Liebe (. Kor. 13) "und seine religion geschichtliche Bedeutung . ". 1— R. Meister: kyprische Syllabarinschriften i in nichtgriechischer Sprache (hierzu Taf. D : 2, a0 Zimmer: der culturgeschichtliche Hintergrund in den Erzählungen der alten irischen Heldensage En L. Bierergacn: über einen Satz des Hrn. C. Jorpax in der Theorie der endlichen Gruppen linearer Substitutionen . . 227 KLEE Frogenius: über den von L. Bırperzach gefundenen Beweis eines Satzes von C. Jonnan . . . - 050 Scaortky: über die Gauss’sche Theorie der elliptischen Functionen . . TE TE Nernst: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. A: 0.50 F. A. Linpemann: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. IV.. ar Orra: über Atrophie der Harnkanälchen . . 0 050 Rugens und O. von BArvEr: über eine äusserst langwellige Strahlung des Quecksilberdampfs ..» 050 Martens: über die technische Prüfung des Kautschuks und der Ballonstoffe im Königlichen Material- prüfungsamt zu Gross-Lichter felde Se » 1 Frogentus: über unitäre Matrizen £ "» 0.50 R.J. Meyer: über einen scandiumreichen Orthit aus Finnland und den Vorgang Seiner 'r Verwitterung » 0.50 Lüpers: das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa (hierzu Taf. I und IN) . »r 1 Liesısen: über den Schichtenbau und die elektrischen igenschaften des Zinnerzes » 0.50 Fr. Schwierking: über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inaetiven Sr » 0.50 Ruexer: Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess Da BON » 1 von Wiranowıtz-MOoELLENDORFF: über die Wespen des Aristophanes. (L) (.). £ RE „je » 1 Nernsr und F. A. Lınoemasx: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Tempe- raturen. V. Ba BEN Ka a. TE ana, DE - 0.50 F. Kurısaum: Messung der "Sonnentemperatur e N RE Fischer und H. ScaeieLer: zur Kenntniss der Waıpen’ schen Umkehrung VL g a C. CArarueopory und E. Lanpau: Beiträge zur Convergenz von Functionenfolgen u I. Scaur: über Gruppen periodischer linearer Substitutionen N ee Me LO R. Meister: Inschriften aus Rantidi in Kypros (hierzu Taf. IV) . . r 1— Rugess und O. von Barver: über die Energievertheilung der von der Quaraqueckeilberlampe a aus- gesandten langwelligen Strahlung . . { E 05 (0150) Frogenıus: über die unzerlegbaren disereten Bewegungst ruppen ER N ES CN N 4 \ a Frogentus: gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen 3 Sonderabdrucke IH. Halbjahr 1911. Praxck: zur Hypothese der Quantenemissiin » » 2 2 nn. m nn me nn nn 0.50 Jacoeı: zur Frühgeschichte der indischen RT FE 0 u, ST weise oder auch in weiterer Ausführung, in werden. Sollte eine dem zuwiderlaufende Veröffent- lichung dem redigirenden Secretar vor der Ausgabe in ‘den akademischen Schriften zur Kenntniss kommen, so hat er die Mittheilung aus diesen zw entfernen. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- ‚schaftlichen Mittheilung dieselbe anderweitig früher zu veröffentlichen beabsichtigt, als ihm diess nach den gel- tenden Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- willigung der Gesammt-Akademie. Gedächtnissreden anderweitig zu veröffentlichen ist den Verfassern unbeschränkt gestattet. Aus $ 21. Die Sitzungsberiehte erscheinen in einzelnen Stücken "in der Regel Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Aus $ 22. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- ‚lungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten ge- schäftlichen Angelegenheiten. Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen folgen in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben derselben. welche die Verfasser einreichen, und für welche sie ver- antwortlich sind. Diese Inhaltsangaben sollen sich in der Regel auf 5—6 Druckzeilen beschränken, keinesfalls 10 Zeilen überschreiten. Die nicht in den Schritten der Akademie erscheinenden Mittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet. bei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« zugefügt. Wissenschaftliche Mittheilungen fremder Verfasser werden in den: Bericht über diejenige Sitzung aufgefühnr. in welcher deren Aufnahme in die akademischen Schriften endgültig beschlossen wird. deutscher Sprache verötfentlicht sein oder Aus 8 27. Das Manuseript einer in einer akademischen Sitzung am Donnerstag zur Aufnahme in die Sitzungsberichte zu- gelassenen Mittheilung, welche am nächsten Donnerstag gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens dem redigirenden Secretar oder der Reichsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuseripte werden, mit dem Präsenrationsvermerk des redigirenden Seeretars oder des Archivars versehen, für ein späteres Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit Mittheilungen ge- schehen, deren Satz aus irgend welchen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt, oder welche den in$$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nicht entsprechen. Die Reichsdruckerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welche die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen werde, wünseht jedoch die mit der Correetur betraute Person Revision zu lesen, so muss sie die Coxveetur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correetur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Stück erscheint. Nach auswärts werden Correeturen nur auf Verlangen versandt; die Verfasser verzichten damit auf Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correeturen erst noch dem vorlegenden Mitgliede zur Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zuge- sichert werden, Aus $ 37. Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten, Abhandlungen der Akademie. Abhandlungen. Jahrg. 1909: Physikalisch-mathematische Classe Philosophisch-historische Classe Abhandlungen. Jahrg. 1910: Physikalisch-mathematische Classe Philosophisch-historische Classe EN Ra Je I — A 34 — » 38.— Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1908, 1909, 1910 und 1911. KEkULE von Srranponızz: Die Bilduisse des Sokrates. . . PR N NE NZLI-; von WıLamowırz-NOoELLENDORFF: Gedächtnissrede auf Adolf Kirchloil ET Diers: Gedächtnissrede auf Eduard Zeller . . y Fr Ak EEE ge Heuster: Die gelehrte Urgeschichte im altisländischen Sehriftthunı N a NE Mürter: Uigurica Er 3 RW N Loors: Das Elknkenshekenniniss der Horionaataeı‘ von N ? pi: vl ED Waıpevyer: Der Processus retromastoideus . BE Meyer: Gedächtnissrede auf Eberhard Schrader ae von Wıramowırz-MoELLENDORFF: Nordionische Steine ne ScHuLze, W.: Gedächtnissrede auf Richard Pischel. ee Rusexs;: Gedächtnissrede auf Friedrich Kohlrausch A ne , Laxporr +: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen. Umsetzungen N N En is KerucE vos Straponırz: Strategenköpfe ., . . N a Dirraey: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswi issense haften. Erste ,Halltere a Va van’t Horr: Gedächtnissrede auf Hans Heinrich Landolt > NN I En Mörrer: Uigurica I ET EnGter und K. Krause: Bücheri Essr. aus Kamerun Über den anatomischen Bau der baumartigen Cyperacee Schoenodendron H. vox Frıtze: Die Münzen von Pergamon . . . ER ER ee z E. Marose: Über die Kerne des menschlichen Diencephalon a ES le DRAN ET Bor Be H. Ranke: Keilschriftliches Material zur altaegyptischen Vocalisation . » x» . 2 2 2 2... H. Reor: Das’ yulkanische ‚Horstgebirge!Dyneutjollee . un. 2 0 ee P. M. Meyer: Die Libelli aus der Decianischen Ohristenn erfolgung . . De A. von Le Cog: Chuastuanift, ein Sündenbekenntniss der manichäischen Auditores NE en \ >. J. Warrrer: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel . . ER A. Bereerıcn: Tafeln für die heliocentrischen Coordinaten von 3Dr kleinen Planeten. ns „ Tr. Wıesannp: Siebenter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen in Milet und Didyma unternommenen Ausgrabungen ap 223 57 ale le te Hol FREE J. Peters: Einundzwanzigstellige Werthe der Funetionen Sinus und Cosinus . 2... m ©. Truzım: Die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum . . » . 2 2 2 2.2.0 R. Isenscasup: Zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus . . . LE 2 x” P. Röruıs: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren Incertina Lk N re 3 5 5 \ Sitzungsberichte der Akademie. 4 Preis des Jahrgangs .. nee Bee Re a Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1911. J. Morgexrorn und L. HALBERSTAEDTER: über die Beeinflussung der experimentellen Tıypanosomen- infeetion dureh Chinin und Chininderivate . . Fe Auhai) StruvE: über die Vortheile der Anwendung eines Reversionsprismas bei Doppelsternmessungen » 1— Nersst: über neuere Probleme der Wärmetheorie . Pa a 9 Harnack: das hohe Lied des Apostels Paulus von der Liebe (. Kor. 13) und seine religions- geschichtliche Bedeutung . . Fe RN 1 — R. Meister: kyprische Syllabarinse hriften in nichtgriechischer Sprache (hierzu Tat. D il, 2.04 1050 Zimmer: der culturgeschichtliche Hintergrund in den Erzählungen der alten irischen Heldensage nd L. Biepersacn: über einen Satz des Hın. C. Jorpax in der Theorie der endlichen Gruppen linearer Substitutionen . . . ee (0.510) Frogesıus: über den von L. Birdennäon gefundenen Beweis eines Satzes von ©. Jorban EEE. Scnorrkv: über die Gauss’sche Theorie der elliptischen Funetionen . . De Nersst: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. "m. f 0,50 F. A. Lixpemans: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen, IV.. Be Orra: über Atrophie der Harnkanälchen . . . 50) Rusens und O. von BAEYEr: über eine äusserst langwellige Strahlung des Quecksilberdampfs ano Martess: über die technische Prüfung des Kautschuks und "der Ballonstoffe im Königlichen Material- prüfungsamt zu Gross- Lichterfelde ve) PET A EEE SB a. N Frogeniwus: über unitäre Matrizen . . » 0.50 R.J. Meyer: über einen scandiumreichen Orthit aus Finnland und ER Vors: gang "Seiner Verwitterung »r 0,50 Lüpers: das Sariputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa (hierzu Taf. U und I) eV » 1. Liesiscn:: über den Schichtenbau und die elektrischen "Eigenschaften des Zinnerzes 1... PR El Fr. ScuwierrisG: über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven ae et (2:53) Rusner: Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess . ar: 31, — vos Wıramowırz-MoeLtesDoRFr:! über die Wespen des Aristophanes. (L) a). aa u = Nersst und F. A. Linpemann: a urean über die specifische Wärme bei tiefen Tempe- raturen. V. . ee a near #1) NE Dre IE Bar Wer EN F. Kurtsaum: Messung der "Sonnentemperatur Wr N Fischer und H. Scheigter: zur Kenntniss der WAxpent schen Umkehrung v1. nr RER SDR Ente Be C. CArarmeopory und E. Lanpau: Beiträge zur Convergenz von Funetionenfolgeen . . » .. »r 1— I. Scaur: über Gruppen periodischer linearer Substitutionen 2. 2 200 eg R. Meister: Inschriften aus Rantidi in Kypros (hierzu Taf. IV) . . » 1. Rusens und O. vox Barver: über die Energievertheilung der von der Quarzquecksilberlampe a aus- gesandten langwelligen Strahlung . . TRUE DER a (03) Fropgenius: über die” unzerlerbaren disereten Bewegungsgruppen a haha on ne Frosenuus: gr uppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen i Sonderabdrucke. II. Halbjahr 1911. Prasck: zur, Hypothese: der: Quantenemission "|... „U 0 we van a en a a JAacopı: zur see hte der indischen Philosophie. . N Te Re UD Wargurg: über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in " Gasen De NE DE ’ NS: ’ i v "od BR, in weiterer Ausführung, in deuts cher Sprache veröffentlicht sein oder N era en. Sollte eine dem zuwiderlaufende Veröffent- Jichung dem redigivenden Secretar vor der Ausgabe in h Jat er die Mittheilung aus diesen zu entfernen. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- chaftlichen "Mittheilung dieselbe anderweitig früher zu veröffentlichen "beabsichtigt, als ihm diess nach den gel- enden ‚Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- wi lligung der Gesammt-Akademie. Bi Gedächtnissreden anderweitig zu veröffentlichen ist len Verfassen unbeschränkt gestattet. eu Aus $ 21. "Die Sitzungsberichte erscheinen in einzelnen Stücken } der Regel Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Ri. Aus $ 22. , # Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die ; der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- schäftlichen Angelegenheiten. Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen foleen in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben derselben, elche die Verfasser einreichen, und für welche sie ver- antwortlich sind. Diese Inhaltsangaben sollen sich in der Regel auf 5—6 Druckzeilen beschränken, keinesfalls 10 Zeilen überschreiten. Die nicht in den Schriften der Akademie erscheinenden Mittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet, bei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« ugefügt. - Wissenschaftliche Mittheilungen fremder Verfasser Werden in dem Bericht über diejenige Sitzung aufgeführt, in welcher deren Aufnahme in die akademischen Schriften endgültig beschlossen wird. Abhandlungen. Jahrg. 1909: Philosophisch-historische Olasse bhandlungen. Jahrg. 1910: KrxkuLe von STRADONITZ: Diers: Gedächtnissrede auf Eduard Zeller den akademischen Schriften zur Kenniniss kommen, so ngen und über die zur Veröffentlichung geeigneten ge- Abhandlungen der Akademie. Physikalisch-mathematische Classe - . . . Physikalisch-mathematische Classe . . . . Philosophisch-historische Classe . . . . . Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1908, Die Bildnisse des Sokrates . ‘von WıLAmowırz-MoELLENDORFF: Gedächtnissrede auf Adolf Kirchhioft Er N te Aus $ 27. Das Beh einer in einer akademischen Sitzung am Donnerstag zur Aufnahme in die Sitzungsberichte zu- gelassenen Mittheilung, welche am nächsten Donnerstag gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens dem redigirenden Secretar oder der Reichsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuscripte werden, mit dem Präsentationsvermerk des redigirenden Secretars oder des Archivars versehen, für ein späteres Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit Mittheilungen ge- schehen, deren Satz aus irgend welchen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt, oder welche den in$$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nicht entsprechen. Die Reichsdruckerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welche die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen werde, wünscht jedoch die mit der Cormectur betraute Person Revision zu lesen, so muss sie die Correctur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correetur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Stück erscheint. Nach auswärts werden Correcturen nur auf Verlangen versandt: die Verfasser verzichten damit auf Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correeturen erst noch dem vorlegenden Mitgliede zur Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zuge- sichert werden. Aus $ 37. Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten. # 11.50 -» 17.— A 34.— n 38.— 1909, 1910 und 1911. . FD ne Heusıer: Die gelehrte Urgeschichte im altisländischen Schriftthum . : EEE WERE ie NE Mörter: Uigurica . . . EN Loors: Das Glanhensbekenniniss der Honionsianer von Sardıca ET RE RE a le A an "Waıpeyer: Der Processus retromastoideus . . a dd Meyer: Gedächtnissrede auf Eberhard Schrader a "von Wıramowırz-MoELLENDORFF: Nordionische Steine . R » I. ‚Schuze, W.: Gedächtnissrede auf Richard Pischel. » 1— Rusens: Gedächtnissrede auf Friedrich Kohlrausch „ 1L— LaAxport +: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen“ VER ER a 'Kekurz von Srraponırz: Strategenköpfe . "Dirtuer: Der Aufbau der geschichtlichen Welt i in den Geisteswissenschaften. van’ Horr: Gedächtnissrede auf Hans Heinrich Landolt . . . . RL En AL, A A Ensrer und K. Kravs:: Bücheri Exsr. aus Kamerun Bacuan, : Uigurica U Über den anatomischen Bau der baumartigen Cyperacee 'Schoenodendron EA a en Erste Hälfte . . » 5. WO A H. vox Frırze: Die Münzen von Pergamon . . We Re Shore Be ah E. Marone: Über die Kerne des menschlichen Diencephalon . a N a a H. Range: Keilschriftliches Material zur altaegyptischen Vocalisation . . H. Reck: Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll . . LES N RER . P. M. Meyer: Die Libelli aus der Decianischen Christanverfalgenie : en A. von Le Cog: Chuastuanift, ein Sündenbekenntniss der manichäischen. Auditores . rn N J. Warrrer: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel A. Bersericn: Tafeln für die heliocentrischen Coordinaten von 307 kleinen Planeten . Ta. Wırsann: Siebenter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen in Milet und Didyma unternommenen Ausgrabungen en J. Peters: Einundzwanzigstellige Werthe der Funetionen Sinus und Cosinus” C. Taurin: Die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum R. Isenscamip: Zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus A P. Röruıs: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina Sitzungsberichte der Akademie. Preis des Jahrgangs Sonderabdrucke. ]. Halbjahr 1911. R. Meister: kyprische Syllabarinschriften in nichtgriechischer Sprache (hierzu Taf.) . Zimmer: der culturgeschichtliche Hintergrund in den Erzählungen der alten irischen Heldensage . L. BıesersAca: über einen Satz des Hrn. C. Jorpan in der Theorie der endlichen Gruppen linearer Substitutionen : : Froszsıus: über den von L. Bırnzrzacn gefundenen Beweis eines Satzes von O. Jonas Scnortrky: über die Gauss’sche Theorie der elliptischen Funetionen Sul Nernst: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. DB F. A. Linoemann: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. IV.. Orre: über Atrophie der Harnkanälchen Rusexs und O. von BArver: über eine äusserst langwellige Strahlung des Quecksilberdampfs Martens: über die technische Prüfung des Kautschuks und der Ballonstoffe im es Material- prüfungsamt zu Gross-Lichterfelde Kl RI Na Frosenıvs: über unitäre Matrizen s R. J. Meyer: über einen scandiumreichen Orthit aus Finnland und den Vorgang seiner Verwitterung Lüpers: das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa (hierzu Taf. II und II) . Liesisen: über den Schichtenbau und die elektrischen Eigenschaften des Zinnerzes Fir. Scuwierrine: über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven Kal Rusner: Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess eo von Wıramowırz-MoELLENDORFF: über die Wespen des Aristophanes. (L) (U). s . je Nersst und F. A. Liınoemann: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Tonpe- raturen. V. ge as Bun F. Kurrsaun: Messung der "Sonnentemperatur u. Fiscuer und H. Scaeisrer: zur Kenntniss der Waroen’schen Umkehrung IL C. Cararueopory und E. Lanpau: Beiträge zur Convergenz von Functionenfolgen I. Scuur: über Gruppen periodischer linearer Substitutionen . R. Meıster: Inschriften aus Rantidi in Kypros (hierzu Taf. IV) . Rugens und O. von Barver: über die Energievertheilung der von der ’r Quarzqueckeilberlanpe aus- gesandten langwelligen Strahlung { Aue Frosesius: über die unzerlegbaren disereten Bewegungsgruppen EN Frocenius: gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen N "Sonderabdrucke IT Beieraurall PrLanck: zur Hypothese der Quantenemission Jacogı: zur Frühgeschichte der indischen Philosophie . > WARBURG: über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in "Gasen R von Wrramowrrz-MoELLENDORFF: ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios Wien: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen . 5 vos Wıranowırz-MorLıesorrr und F. Zucker: zwei Edicte des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums (hierzu Taf. V) a Tal A. Tornguist: die Tektonik des tieferen Untergı ande Norddeufschlaugs M ji AM 12.— AM V.50 - = 22 oe »os Re AR EN LO Ar - 0.50 » 0.50 a De » 0.50 » 0.50 a ne - 0.50 » 0.50 a - a » 0.50 a » 0.50 Be A 0.50 » 0.50 0.50 0.50 0.50 » Lo 0.50 Be, { KR “ ” u Hl “» ER j ” R ge 2 R A . . 5 z Er weine oder auch in weiterer Ausführung, in r er: veröffentlicht sein oder 5 ‚Sollte eine dem zuwiderlaufende Veröffent- N redigivenden Seeretar vor der Ausgabe in 2 den akademischen Schriften zur Kenntniss kommen. so “ u h ker die Mittheilung aus diesen zu entfernen. j Wenn der Velazer einer aufgenommenen wissen- ‚schaftlichen Mittheilung dieselbe anderweitig früher zu veröffentlichen beabsichtigt, als ihm diess nach den gel- i a ueigeh zusteht, so bedarf er dazu der Ein- will lligung < der Gesammt-Akademie. { Bi: Gedächtnissreden anderweitig zu veröffentlichen ist , ne Verfassen unbeschränkt gestattet. i Er Fr r ’ Aus $ 21. - Die Sitzungsberichte erscheinen in einzelnen Stücken - in der Regel Donnerstags ‚acht Tage nach jeder Sitzung. Fi BES 822. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- lungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten ge- - schäftlichen Angelegenheiten. f Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen folgen in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben derselben, - welche die Verfasser einreichen, und für welche sie ver- antwortlich. sind. Diese Inhaltsangaben sollen sich in der Regel auf 5—6 Druckzeilen beschränken, keinestalls 10 Zeilen überschreiten. j Die nicht in den Schriften der Akademie erscheinenden Mittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet, bei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« zugefügt. Wissenschaftliche Mittheilungen fremder Verfasser ‘werden in dem Bericht über diejenige Sitzung aufgeführt, in welcher deren Aufnahme in die akademischen Schriften endgültig beschlossen wird. # Aus $ 27. Das Manuscript einer in einer akademischen Sitzung am Donnerstag zur Aufnahme in die Sitzungsberichte zu- A gelassenen Mittheilung, welche am nächsten Donnerstag gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens‘ dem redigirenden Secretar oder der Reichsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuscripte werden, mit dem Präsentationsvermerk des redigirenden Secretars oder des Archivars versehen, für ein späteres Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit Mittheilungen ge- schehen, deren Satz aus irgend welchen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt. oder welche den in $$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nicht entsprechen. Die Reichsdruckerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welche die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen werde, wünscht jedoch die mit der Correctur betraute Person Revision zu lesen, so muss sie die Correciur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correetur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Stück erscheint. Nach auswärts werden Correeturen nur auf Verlangen versandt; die Verfasser verzichten damit auf Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correeturen erst noch dem vorlegenden Mitgliede zur Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zugex sichert werden. Aus $ 37. Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten, Abhandlungen der Akademie. Abhandlungen. Jahrg. 1909: Physikalisch-mathematische Classe . . - - Philosophisch-historische Classe . . . . - Abhandlungen. Jahrg. 1910: | Physikalisch-mathematische Classe . . . . | Philosophisch-historische Classe . . . . - Dirrs: Gedächtnissrede auf Eduard "Zeller ae Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1908, ra a Pa De et rn Heusıer: Die gelehrte Urgeschichte im altisländischen Schriftthum s . sms. Mürrer: Uigurica . . EE EEE E Loors: Das Glaubehsbekenntuiss der Homousianer von Sardica A AN ER en WALDEYER: Meyer: Gedächtnissrede auf Eberhard Schrader . ScauLze, W.: Gedächtnissrede auf Richard Pischel . ' Rusens: Gedächtnissrede auf Friedrich Kohlrausch Der Processus retromastoideus . . . von Wıramowırz-MoELLENDORFF: Nordionische Steine . ee DEREN ee re Meet ara) Ka ar Lanporr +: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen U SE Eee ae RER KERULE von STRADONITZ: Strategenköpfe 3 ‘ Dirrury: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften. B) - van”r Horr: Gedächtnissrede auf Hans Heinrich Landolt . . a ET Be ae i Müıter: Uigurica I] Exsrer und K. Krause: | Bücheri Esser. aus Kamerun Eiste Hälfte . . » "Über den anatomischen Ban der baumartigen Cyperacee Schoenodendron ° Fiscner: Gedächtnissrede auf Jacobus Henricus. van’t "Heike" TEL ae! Scauzze. W.:#Gedächtnissrede auf Heinrich Zimmer . Be A J. Warreer: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel . . REN A. Bergericn: Tafeln für die heliocentrischen Coordinaten von 307 kleinen Planeten. . . Ta. Wıesanp: Siebenter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen in Milet und Didyma unternommenen Ausgrabungen . . La J. Perers: Einundzwanzigstellige Werthe der Funetionen Sinus und Cosims 2... 2... C. Tuucın: Die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum ER N H R. Isesschwmip: Zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus . . . Le P. Rörnıs: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren Iacertina 0.0. M. Neiniss: Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugethieren. . » . . K. AcapscHanıanz: Über die Kerne des menschlichen ainhmeg ae ee H. Junker: Der Auszug der Hathor-Tefnut aus Nubien. . . : F. Freiherr Hırrer von GAERTRINGEN und H. LATTERwAnN: Arkadische "Forschungen i Tr. Wırsanp: Erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Ausgrabungen in Säinası\E ANNE IE SER . . a RR) . Sitzungsberichte der Akademie. Preis des Jahrgangs Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1911. Zimmer: der eulturgeschichtliche Hintergrund in den Erzählungen der alten irischen Heldensage . L. Bıerersacu: über einen Satz des Hrn. C. Jorpan in der Theorie der endlichen Gruppen linearer Substitutionen Feoszxius: über den von L. Bırnereach gefundenen Beweis eines Satzes von C. JorDan Scaorrky: über die Gauss’sche Theorie der elliptischen Functionen . ENTE. Nernst: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen T emperaturen. CARL. F. A. Lınnemann: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. IV.. 5 Orru: über Atrophie der Harnkanälchen Rusens und O. von Barver: über eine äusserst langwellige Strahlung des Quecksilberdampfs Martens: über die technische Prüfung des Kautschuks und der Ballonstoffe im Königlichen Material- prüfungsamt zu Gross-Lichterfelde N ee Bag el TS Er ae Frosentus: über unitäre Matrizen - 5 a R. J. Meyer: über einen scandiumreichen Orthit aus Finnland und den Vorgang seiner 'r Verwitterung Lüpers: das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa (hierzu Taf. I und IN). . . . Lieeiscn: über den Schichtenbau und die elektrischen Eigenschaften des Zinnerzes Fr. Schwierring: über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven DI Ruzner: Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess . von Wıramowırz-MoELLENDORFF: über die Wespen des Aristophanes. (1) (). ei . .je Nersst und F. A. Linoemann: Untersuchungen über die Ba Wärme bei tiefen Tempe- raturen. V. B EV. the AN F. Kurrsaum: Messung der "Sonnentemperatur 5 R Fischer und H. Scaeieter: zur Kenntniss der Wim schen Umkehrung vi. C. CAratu£opory und E. Lannpau: Beiträge zur Convergenz von Functionenfolgen I. Scaur: über Gruppen periodischer linearer Substitutionen R. Meister: Inschriften aus Rantidi in Kypros (hierzu Taf. IV) . . Rusens und O.vox Barver: über die Energievertheilung der von der Quaraquecksilberlampe aus- gesandten langwelligen Strahlung h Mat Ahr Frosexıus: über die, unzerlegbaren disereten Bewegungsgruppen a el. = Frosenius: gr uppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen . Sonderabdrucke. II. Halbjahr 1911. Praxer: zur Hypothese der Quantenemission . . N ee ons . Jacogı: zur Frühgeschichte der indischen Philosophie . are vol ehr 5 Warpurg: über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen 3 r 5 vox Wıramowırz-Moeırexvorrr: ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios . . . Wırx: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen . von Wiıramowırz-MoELLENDoRFF und F. Zucker: zwei Ediete des Germanieus auf einem Papyrus des Berliner Museums (hierzu Taf. V) A. Torngusst: die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutzchlasden: 4 Herrwiıg: Mesothoriumversuche an thierischen SrRenozellen‘ ein experimenteller Beweih Fr dio Idioplasmanatur der Kernsubstanzen N =Hoo=0o0- 118313831 A rn weise oder auch in weiterer Ausführung, in dentscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. Sollte eine dem zuwiderlaufende Veröffent- lichung dem redigirenden Secretar vor der Ausgabe in den akademischen Schriften zur Kenntniss kommen, so hat er die Mittheilung aus diesen zu entfernen. Wenn der-Verfasser einer aufgenommenen wissen- schattlichen Mittheilung dieselbe anderweitig früher zu veröffentlichen beabsichtigt, als ihm diess nach den gel- tenden Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- willigung der Gesammt-Akademie., Gedächtnissreden anderweitig zu veröffentlichen ist den Verfassern unbeschränkt gestattet. Aus $ 21. Die Sitzungsberichte erscheinen in einzelnen Stücken in der Regel Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Aus $ 22. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- lungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten ge- sehäftlichen Angelegenheiten. Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen folgen in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben derselben, welche die Verfasser einreichen, und für welche sie ver- antwortlich sind. Diese Inhaltsangaben sollen sieh in der Regel auf 5—6 Druckzeilen beschränken, keinesfalls 10 Zeilen überschreiten. Die nicht in den Schriften der Akademie erscheinenden Mittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet, bei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« zugefügt. Wissenschaftliche Mittheilungen Verfasser werden in dem Bericht über diejenige Sitzung aufgeführt, in welcher deren Aufnahme in die akademischen Schriften endgültig beschlossen wird. fremder N ) Aus $ 27. Das Manuseript einer in einer akademischen Sitzung am Donnerstag zur Aufnahme in die Sitzungsberichte zu- gelassenen Mittheilung, welehe am nächsten Donnerstag gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens dem redigivenden Secretar oder der Reichsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuseripte werden, mit dem Präsentationsvermerk des redigirenden Seererars oder des Archivars versehen, für ein späteres Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit Mittheilungen ge- schehen, deren Satz aus irgend welchen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt, oder welche den in $$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nicht entsprechen. Die Reichsdruckerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welche die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen werde, wünscht jedoch die mit der Correetur betraute Person Revision zu lesen, so muss sie die Correetur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correetur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Stück erscheint. Nach auswärts werden Correeturen nur auf Verlangen versandt; die Verfasser verzichten damit auf‘ Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correeturen erst noch dem vorlegenden Mitgliede zux Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zuge- siehert werden. Aus $ 37. Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten, Abhandlungen der Akademie. Abhandlungen. Jahrg. 1909: Physikalisch- RE GlASSOrR EI ae Philosophisch-historische Classe . . . . . Abhandlungen. Jahrg. 1910: Physikalisch-mathematische Classe . . . . Philosophisch-historische Qlasse . . . .» » Einzelne Abhandlungen aus Dıiers: Gedächtnissrede auf Eduard FA Ag Heuster: Die gelehrte Urgeschichte im altisländischen Schrifttum . . 2 2222200» Mürrer: Uiguria . . . > TE RR Loors: Das Glenbensbekenntues der. Homousianer von Sardica ER En BER A ER ER WaLpEyer: Der Processus retromastoideus . . - Meyer: Gedächtnissrede auf Eberhard Schrader . von WırAmowıtz-NOELLENDORFF: Nordionische Steine . Schurze, W.: Gedächtnissrede auf Richard Pischel. Rusens: Gedächtnissrede auf Friedrich Kohlrausch Laxporr +: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen ERS REDE Sl RE Let Kekurr vox Strapoxırz: Strategenköpfe . Dırtury: Mürter: Enger und K. Krause: Bücheri Exgr. aus Kamerun FiscHEr: Schurze, W.: Uiguriea IT . ö den Jahren 1908, . Der Aufbau der geschichtlichen Welt "in den Geisteswiskenischaften. vax’t Horr: Gedächtnissrede auf Hans Heinrich Landolt . . Te ee "Über “den anatomischen Ban’ der baumartigen Cy peracee "Schoenodendron Gedachtvissrede auf Jacobus Baron urEHlor. SEEN EEE le REDE ee Bee Gedächtnissrede auf Heinrich Zimmer . A 11.50 17.— ENEIAIT, TE EL ET a Le) Erste Hälfte . j » NVA wwem m un J. Warraer: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel . . . . a aha ae A. Beregericn: Tafeln für die heliocentrischen Coordinaten von 307 kleinen Planeten. . u Ta. Wıesanp: Siebenter vorläufiger Bericht über die von den Pen Museen in Milet und Didyma unternommenen Ausgrabun en N nt an Are Bhf Fa HIER J. Perers: Einundzwanzigstellige Werthe der Functionen Sinus und Cosinus . 2.2 .. C. Tuurın: Die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum . . EU N eh a R. Isenscummp: Zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus . . . ET Se P. Rörsıs: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren acer tina la. M. Neipise: Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugethieren . . » ». 2 2.2... K. Acanscnantanz: Über die Kerne des menschlichen Kleinhirns a EHE H. Junker: Der Auszug der Hathor-Tefnut aus Nubien. . . ER 3 9 F. Freiherr HırLer vox "GacRTRInGen und H. LATTERMANN: Arkadische Forschungen re NE Tu. Wıesanp: Erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Ausgrabungen in Sams Re Br: a Sitzungsberichte der Akademie. Pieis ‚des Jahrgangs .n ns nr ne m Cau Jan aka 00 2 U SUR SEaR ae En So er BE u Dee 8 Sonderabdrucke. ]. Halbjahr 1911. Frosentus: über den von L. Bıesersacn zefundenen Beweis eines Satzes von 0. Jorpan . . Sonorrky: über die Gauss’sche Theorie der elliptischen Functionen . . ie Nersst: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. IR - F. A. Linpemann: Untersuchungen über die speeifische Wärme bei tiefen Temperaturen. Iv.. Orte: über Atrophie der Harnkanälchen Ä Rusens und O. von BArver: über eine äusserst langwellige Strahlung des Quecksilberdampfs Marrens: über die technische Prüfung des Kautschuks und der Ballonstoffe im Königlichen Material- prüfungsamt zu Gross- Lichterfelde (wen) ET ee Re te ee TR NER: ae ME Frosgentus: über unitäre Matrizen B R. J. Meyer: über einen scandiumreichen Orthit aus Finnland und den Vor gang seiner r Verwitterung Lüpers: das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa (hierzu Taf. I und IN). . . Liesiscn: über den Schichtenbau und die elektrischen Eigenschaften des Zinnerzes . . . . » Fr. Schwierring: über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven Krystale . . . Rugser: Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess . NS. > von Wır.anowırz-MoEtLenDoRFF: über die Wespen des Aristophanes. (L) a). oje Nersst und F. A. Linoemass: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Tempe- raturen. V. I RI SL Ba Rn a NR F. Kurtraun: Messung der "Sonnentemperatur Ben en: Fischer und H. Scneierer: zur Kenntniss der Warpex’schen Umkehrung VI. E C. Cararukopory und E. LanpAau: Beiträge zur Convergenz von Funetionenfolgen su I. Scaur: über Gruppen periodischer linearer Substitutionen . » = = + NEE EHE Fa: 5 R. Meister: Inschriften aus Rantidi in Kypros (hierzu Taf. IV) Rusens und O. vos Barver: über die Energievertheilung der von der Quaraquecksilberlampe a aus- gesandten langwelligen Strahlung . « Re SER DER Frogenıus: über die unzerlegbaren disereten Bewegungsgruppen SE ER Tee FRoOBENIUS: gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen Sonderabdrucke I. Halbjahr 1911. Pranck: zur Hypothese der Quantenemission . He N N a RR Ce Re He Jacopıt: zur Frühgeschichte der indischen Philosophie . £ EEE 2 > Warsung: über den Ener gieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen De a N Br voN WILAMOWITZ- MORLLENDORER: ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios . . . Wırx: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen von Wırasowırz-Mortrenorrr und F. Zucxer: zwei Ediete des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums (hierzu Taf.V) . A. Torsquist: die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlundß. 2 Ben: Mesothoriumversuche an- thierischen “Keimzellen, ein DB: en: Bir He Idioplasmanatur der Kernsubstanzen . » » » 2... NONE TER el 6 Scaorttky: über das Eurer’sche Drehungsproblem . . 2 2 2 2 2 nm no 200 Scaortky: über die vier Jacorı’schen Theta. . . ENTE A ae WE a Sep M 12.— auch in weiterer Ausführung, in prache veröffentlicht sein oder lte eine dem zuwiderlaufende Veröffent- ligirenden Secretar vor der Ausgabe in Gesammt-Akademie. den anderweitig zu veröffentlichen ist inbeschränkt gestattet. ; Aus $ 21. Fer Sie Sitzungsberichte erscheinen in einzelnen Stücken Fi der Regel Donnerstags eu Tage nach jeder Sitzung. £ Aus $ "99, en Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- "lungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten ge- schäftlichen Angelegenheiten. _ Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen folgen in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben derselben, welche die Verfasser einreichen, und für welche sie ver- -antwortlich sind. Diese Inhaltsangaben sollen sich in der Regel auf 5—6 Druckzeilen beschränken, keinesfalls 10 Zeilen überschreiten. Die nicht in den Schriften der Akademie erscheinenden ‚Mittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet, ei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« zugefügt. Wissenschaftliche Mittheilungen fremder Verfasser werden in dem Bericht über diejenige Sitzung aufgeführt, in welcher deren Aufnahme in die akademischen Schriften endgültig beschlossen wird. I Aus $ 27. v Das Manuseript einer in einer akademischen Sitzung am Donnerstag zur Aufnahme in die Sitzungsberichte zu- gelassenen Mittheilung, welche am nächsten Donnerstag gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens dem redigirenden Seeretar oder der Reichsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuseripte werden, mit dem Präsentationsvermerk des redigirenden Secretars oder des Archivars versehen, für ein späteres Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit Mittheilungen ge- schehen, deren Satz aus irgend welchen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt, oder welche den in$$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nicht entsprechen. Die Reichsdruckerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welehe die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen werde, wünscht jedoch die mit der Correetur betwaute Person Revision zu lesen, so muss sie die Correetur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correetur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Stück erscheint. Nach auswärts werden Correeturen nur auf Verlangen versandt; die Verfasser verziehten damit auf Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correeturen-erst noch dem vorlegenden Mitgliede zur Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zuge- sichert werden. Aus $ 37. Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten, en. Jahrg. 1909: Physikalisch-mathematische Olasse . . . - Philosophisch-historische Classe . . . . » = Jahrg. 1910: Physikalisch-mathematische Classe . . . - Philosophisch-historische Classe . . . . . Einzelne Abhandlungen aus den Jahren En Abhandlungen der Akademie. 4 11.50 » 17.— M 34.— ”» 38.— 1909, 1910 und 1911. Dies: Gedächtnissrede auf Eduard Zeller . . eRrN P . 2 MM 2 — Heuster: Die gelehrte Urgeschichte im altisländischen Schrifttum . . 2 220 v2. .0= do Mürter: Uigurica A N fe » Loors: Das Glaubensbekenntniss der Homousianer ° von n Sardica LE A re AR EN ERBE Re ee le Warpeyer: Der Processus retromastoideus . . - „3. Meyer: Gedächtnissrede auf Eberhard Schrader . NE N RR von WıLamowITz-MOoELLENDORFF: Nordionische Steine. » 2 220. nn ne De - Scaurze, W.: Gedächtnissrede auf Richard Pischel. .- 1— Rusens: Gedächtnissrede auf Friedrich Kohlrausch are » 1L— Lanoporr +: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen” De ARE el Kexurz von Straponırz: Strategenköpfe . . RBB je. 4 Dirtuey: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften. Erste Hälfte . . » 5— van’t Horr: Gedächtnissrede auf Hans Heinrich Landolt . . N RE 1— " fi — Mürrer: Uigurica II En6ter und K. Krause: Bücheri Encr. aus Kamerun Fischer: Schurze, W.: Gedächtnissrede auf Heinrich Zimmer ‘Über den anatomischen Bau der baumartigen Cyperacee Schoenodendron F SER; S 2.— Gedächtnissrede auf Jacobus Hera Tanıt ‘Hoff. a N ee I J. Warner: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel . . Baia Hehe A. Bergericn: Tafeln für die heliocentrischen Coordinaten von 307 kleinen Planeten. . . Ta. Wırsanp: Siebenter vorläufiger Bericht über die von den She Museen in Milet und Didyma unternommenen Ausgrabungen ö se Kae J. Prrers: Einundzwanzigstellige Werthe der Functionen Sinus und Cosinus C. Tuuuım: Die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum R. Isenschumip: Zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus : P. Rörsıs: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina M. Neivine: Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugethieren . K. AcapscHAntanz: Über die Kerne des menschlichen Rleinhirns H. Junker: Der Auszug der Hathor-Tefnut aus Nubien.. & F. Freiherr HırLer von GAERTRINGENn und H. LATTERMAnNN: Arkadische "Forschungen - Tun. Wiesann: Erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Ausgrabungen in Samos . Sitzungsberichte der Akademie. Preis’des Jahrgangs‘ ur ur a 2a 2 laneane 2er a Een La NEE Er Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1911. ScHorrky: über die GAuss’sche Theorie der elliptischen Functionen EEE N a WE Nernst: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. Sue F. A. Lmpemann: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. IVv.. Oxrra: über Atrophie der Harnkanälchen : Rugens und O. von BAEvErR: über eine äusserst langwellige Strahlung des Quecksilberdampfs Martens: über die technische Prüfung des Kautschuks und der Ballonstoffe im Königlichen Material- prüfungsamt zu Gross-Lichterfelde Urn 2. an Ta 1 fe SEE LE TSUESEE Frogentus: über unitäre Matrizen R. J. Meyer: über einen scandiumreichen Orthit aus Finnland und den Vor gang seiner ı Verwitterung Lüpers: das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa (hierzu Taf. II und Liesison: über den Schichtenbau und die elektrischen Eigenschaften des Zinnerzes Fr. Scawirrrıne: über den Polarisationswinkel der durchsiehtigen inactiven en Rusner: Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess von WırAmowıtz-MOoELLENDORFF: über die Wespen des Aristophanes. (L). a). B ie Nernst und F. A. Linpemann: Untersuchungen über die specifische Wärme bei "tiefen Tempe- raturen. V. E le RR a ra F. Kurısaum: Messung der "Sonnentemperatur P FiscHer und H. SCHEIBIER: zur Kenntniss der WALDEN’ schen Umkehrung v1. C. CArATHEopory und E. LanpAau: Beiträge zur Öonvergenz von Functionenfolgen I. Scaur: über Gruppen periodischer linearer Substitutionen R. Meister: Inschriften aus Rantidi in Kypros (hierzu Taf. IV) . . Rusens und O. von Barver: über die Energievertheilung der von der ’ Quaraquecksilberlampe a aus- gesandten langwelligen Strahlung & a x A : Frosenıus: über die unzerlegbaren disereten Bewegungsgruppen N N an a \ Frosensus: gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1911. Pranck: zur Hypothese der Quantenemission Jacogr: zur Frühgeschichte der indischen Philosophie . 5 Warpurs: über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen . von Wıramowirz-MoELLENDORFF: ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios Wien: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen . R von Wıramowrrz-MorLenporrr und F. Zucker: zwei Ediete des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums (hierzu Taf. V) . N ER ? A. Torsausst: die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutachlands Herrwıs: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen, ein experimenteller Beweis für "die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen 5 Be Wr Scnuorrky: über das Eurer’sche Drehungsproblem . Scnaortkyr: über die vier JAcopr’schen Theta . Erman: ein Denkmal memphitischer Theologie Bow yıw ul 885118] IR a I En NE sr! N PPrREaM l M 12.— BB BE -— | ‘S p ie veröffentlicht sein oder, sollte ine dem zuwiderlaufende Ver öffent- di renden Secretar vor der Ausgabe in Dane gestattet. Aus $ 21. ie S zungsberichte erscheinen in einzelnen Stücken d v Regel Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Aus $ 22. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- lungen und über die zur Veröffentlichung ent ge- schäftlichen Angelegenheiten. Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen folgen in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben dere welehe die Verfasser einreichen, und für welehe sie ver- ntwortliceh sind. Diese Inhaltsangaben sollen sich in der Regel auf 5— 6 Druckzeilen Berk hränken, keinesfalls 10 Zeilen überschreiten. Die nicht in den Schriften der Akademie erscheinenden ittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet, bei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« ugefügt. Wissenschaftliche Mittheilungen fremder Verfasser werden in dem Bericht über diejenige Sitzung aufgeführt, in welcher deren Aufnahme in die akademischen Schriften ndgültig beschlossen wird. % - a 0 “ ö ws Aus $ 27. Das Manuseript einer in einer akademischen Sitzung am Donnerstag zur Aufnahme in die Sitzungsberichte zu- gelassenen Mittheilung, welehe am nächsten Donnerstag. gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der ‚Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens dem redigirenden Seeretar oder der Reichsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuseripte werden, mit dem Präsentationsvermerk des redigirenden Seeretars oder des Archivars versehen, = ein späteres Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit auilaheen ge- -schehen, deren Satz aus irgend welchen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt, oder welehe den in$$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nicht entsprechen. Die Reichsdruckerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welehe die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen werde, wünscht jedoch die mit der Correetur betraute Person Revision zu lesen, so muss sie die Correetur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correetur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Stück erscheint. Nach auswärts werden Correeturen nur auf Verlangen versandt; die Verfasser verzichten damit auf Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correeturen erst noch dem vorlegenden Mitgliede zur Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zuge- sichert werden. Aus $ 37. Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten, Abhandlungen. Jahrg. 1909: Physikalisch-mathematische Classe . . . . Philosophisch-historische Classe . . . . » Abhandlungen. Jahrg. 1910: Physikalisch-mathematische Classe . . . . Philosophisch-historische Classe . . . - - Einzelne Abhandlungeu aus Dıeıs: Gedächtnissrede auf Eduard Zeller El: Mütter: Uigar F a, _ WALDEYErR: Der Processus retromastoideus . . . Meyer: Gedächtnissrede auf Eberhard Schrader Sc#urze, W.: Gedächtnissrede auf Richard Pischel. Russns: Gedächtnissrede auf Friedrich Kohlrausch Kekurz von Straponırz: Strategenköpfe . Dirrury: van’ Horr: "Mürrer: Uigurica I Ensrer und K. Krause: Bücheri Ensr. aus Kamerun Fischer: Schurze. W,: Gedächtnissrede auf Heinrich Zimmer Heruster: Die ne Urgeschichte im altisländischen Schrifttum . . » 2222220 Loors: Das ln hencbekanihie der Homousianer von Sardica . . . von Wıramowırz-MoELLENDoRFF: Nordionische Steine . LaAxporr +: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen“ ER A A Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften. Gedächtnissrede auf Hans Heinrich Landolt . . 2 2.2. 2 2 nn nn. Über den anatomischen Bau der baumartigen Oyperacee Schoenodendron Abhandlungen der Akademie. rn R x # A 11.50 En RE a F 5 ARE, M 34.— en I ae ET IE ee den Jahren 1908, 1909, 1910 und 1911. P Piz M 2— 4.— N a a WI ELLE RS RM Be E & k sl — Sn N ee Erste Hälfte . . » 5.— 1.— el Gedächtnissrede auf Jacobus Henziens van’t "Hof. EEE ee A = ee % J. Warrner: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel . BAT A. Bergericn: Tafeln für die heliocentrischen Coordinaten von 307 kleinen Planeten. . . Ta. Wırsann: Siebenter vorläufiger Bericht über die von den Nele Museen in Milet und Didyma unternommenen Ausgrabungen c ur: J. Prrers: Einundzwanzigstellige Werthe der Functionen Sinus und Oosinge.; 2 C. Tuuuı: Die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum . . : R. Isesscnunip: Zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus . P. Rörnıs: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren. lacertina M. Neipims: Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetlieren . K. Acapscuantanz: Über die Kerne des menschlichen Kleinhirns H. Junker: Der Auszug der Hathor-Tefnut aus Nubien. . i F. Freiherr Hırıer von GAERTRINGEN und H. LATTERMAnN: Arkadische "Forschungen 2 Tu. Wirsann: Erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen” unternommenen Ausgrabungen in Samos’ ’.:. Weiten a ler elle) Ken Bee Siale SE u re Sitzungsberichte der Akademie. Preis/des Jahrgangs =, 2.10, 0 Sl SENSE U BrDznscene DEE EEE 2 NA En Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1911. Sonorrky: über die Gauss’sche Theorie der elliptischen Funetionen ah I TE Nernst: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. Mm. F. A. Lıoemann: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. Iv.. Orrs: über Atrophie der Harnkanälchen Rusens und O. von BAEYER: über eine äusserst langwellige Strahlung des Quecksilberdampfs Martens: über die technische Prüfung des Kautschuks und der Ballonstoffe im Fompuchen Material- prüfungsamt zu Gross-Lichterfelde u TEEN ERS ER Frogentus: über unitäre Matrizen b R.J. Meyer: über einen scandiumreichen Orthit aus Finnland und den Vorgang seiner 'r Verwitterung Lüpers: das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa (hierzu Taf. II und II) . Liesisc#: über den Schichtenbau und die elektrischen igenschaften des Zinnerzes Fr. Schwierking: über .den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven Ey Rusxer: Verluste und Wiedererneuerung im Lebensproces . N... von Wıramowırz-MoeLxexoorrr: über die Wespen des Aristophanes. (L) a). | Nernst und F. A. Tuner ung Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Tompe- raturen. V. Sa Sf e NE FE cha F. Kurıeaum: Merkune der "Somnentemperatur 5 Fiscner und H. Soneierer: zur Kenntniss der WAıoex’schen Umkehrung VL. C. Cararukopory und E. Lanpau: Beiträge zur Convergenz von Functionenfolgen I. Scaur: über Gruppen periodischer linearer Substitutionen 3 R. Meister: Inschriften aus Rantidi in Kypros (hierzu Taf. IV) . . Rusens und O. von Baryer: über die Energievertheilung der von der 'r Quarzquecksilberlampe aus- gesandten langwelligen Strahlung B : ee ur Frogenius: über die unzerlegbaren discreten Bewegungsgruppen BR ANRT) N FE E EA dan c Frogenius: gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen Sonderabdrucke. II. Halbjahr 1911. Pranck: zur Hypothese der Quantenemission Jacopı: zur Frühgeschichte der indischen Philosophie . 3 Warsgurg: über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen . von Wiramowırz-MoELLENDORFF: ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios Wien: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen . = von Wiramowırz-MoELLENDORFF und F. Zucker: zwei Ediete des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums (hierzu Taf.V) . REINE H : A. Tornguist: die Tektonik des tieferen Untergr undes Norddeutschlands . Herrwıs: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen, ein experimenteller Beweis für die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen 4 5 - EI Scuorrky: über das Euzer’sche Drehungsproblem . Scuorrky: über die vier JAcopr’schen Theta. Erman: ein Denkmal memphitischer Theologie . Jacorı: Cultur-, Sprach- und Litterarhistorisches aus "dem Kautiliya A 12. Poweo v9 prunm D weise oder auch in weiterer Ausführung, in deutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. Sollte eine dem zuwiderlaufende Veröffent- lichung dem redigivenden Secretar vor der Ausgabe in den akademischen Schriften zur Kenntniss kommen, so hat er die Mittheilung aus diesen zu entfernen. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- schaftlichen Mittheilung dieselbe anderweitig früher zu veröffentlichen beabsichtigt, als ihm diess nach den gel- tenden Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- willigeung der Gesammt-Akademie. Gedächtnissreden anderweitig zu veröffentlichen ist den Verfassern unbeschränkt gestattet. Aus $ 21. Die Sitzungsberichte erscheinen in einzelnen Stücken in der Regel Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Aus $ 22. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- lungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten ge- schäftlicehen Angelegenheiten. Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen | folgen in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben derselben, welche die Verfasser einreichen, und für welche sie ver- antwortlich sind. Diese Inhaltsangaben sollen sich in der Regel auf 5—6 Druckzeilen beschränken, keinesfalls 10 Zeilen überschreiten. Die nieht in den Schriften der Akademie erscheinenden | Mittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet, bei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« zugefügt. Wissenschaftliche Mittheilungen fremder Verfasser werden in dem Bericht über diejenige Sitzung aufgeführt, | in welcher deren Aufnahme in die akademischen Schriften endgültig beschlossen wird. Aus $ 27. Das Manuseript einer in einer akademischen Sitzung am Donnerstag zur Aufnahme in die Sitzungsberichte zu- gelassenen Mittheilung, welche am nächsten Donnerstag gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens dem redigirenden Seeretar oder der Reichsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuseripte werden, mit dem Präsentationsvermerk des redigirenden Secretars oder des Archivars versehen, für ein späteres Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit Mittheilungen ge- schehen, deren Satz aus irgend welchen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt, oder welche den in $$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nicht entsprechen. Die Reichsdruckerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welche die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen werde, wünscht jedoeh die mit der Correctur betraute Person Revision zu lesen, so muss sie die Correetur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correetur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Stück erscheint. Nach auswärts werden Correcturen nur auf Verlangen versandt; die Verfasser verzichten damit auf‘ Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correeturen erst noch dem vorlegenden Mitgliede zur Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zuge- sichert werden. Aus $ 37. Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten. Abhandlungen der Akademie. Abhandlungen. Jahrg. 1909: Physikalisch-mathematische Classe . . . . Philosophisch-historische Classe . . . . . ? Abhandlungen. Jahrg. 1910: Physikalisch-mathematische Classe . . . . . Philosophisch-historische Classe h Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1908, AM 34.— ” 38.— 1910 und 1911. Dies: Gedächtnissrede auf Eduard "Zeller % er ER ey Heuszer: Die gelehrte Urgeschichte im Mklenifschen Schriftthum BE ee a Ve ae a, SL Mürter: Uigurica . . BEN : N ee et Er 5 Loors: Das Glaubensbekenntniss der Homousianer von Sardica EN RR Warpever: Der Processus retromastoideus . . . . N AT u Dr NE A RL Meyer: Gedächtnissrede auf Eberhard Schrader . . REN RS RTL N SR GENE RNEREN Em AR von Wıramowırz-MoELLENnDoRFF: Nordionische Steine . AR: R » DI ScruLze, W.: Gedächtnissrede auf Richard Pischel . Fe .- 1 Rusens: Gedächtnissrede auf Friedrich Kohlrausch RR NE Per En RD) Laxporr +: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen“ Umsetzungen“ ee There, KekuLE von Srtranonırz: Strategenköpfe . RPRRF NEE RRAN UL S— Dırraey: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften. Erste Hälfte . . - 5— van’t Horr: Gedächtnissrede auf Hans Heinrich Landolt . . Be U BR SE BR IR Be: Mürzer: Uigurica II EnGter und K. Krause: Bücheri Ensr. aus Kamerun Fiscuer: Gedächtnissrede auf Jacobus Henricus vanit "Hoff. ARE NEE SR MERAN Sor. ı SR Scuurze, W.: Gedächtnissrede auf Heinrich Zimmer . Über "den natomischan Ban der baumartigen Cyperacee Schoenodendron min I J. Warner: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel . . s a ee}, A. Berzerıcn: Tafeln für die heliocentrischen Coordinaten von 307 kleinen Planeten. le Te. Wırsanp: Siebenter vorläufiger Bericht über die von den IK Onplehen Museen in Milet und Didyma unternommenen Ausgrabungen . . s J. Perers: Einundzwanzigstellige Werthe der Funetionen Sinus und "Cosinus” ©. Taurım: Die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum R. Isenscumip: Zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus - P. Rörnıs: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina M. Neipine: Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetliieren . K. Acanscaantanz: Über die Kerne des menschlichen Kleinhirns H. Junger: Der Auszug der Hathor-Tefnut aus Nubien . R F. Freiherr Hırızr von Gaerrriners und H. Larrervann: Arkadische Forschungen & Ta. Wırsann: Erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Ausgrabungen in Samos 5 ZUR: Sitzungsberichte der Akademie, BreiskdesJahrranes er. Aan ter BE Ra a none VERS EEE re Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1911. Rugens und O. von Baryer: über eine äusserst langwellige Strahlung des Quecksilberdampfs . Marrens: über die technische Prüfung des Kautschuks und der Ballonstoffe im en Material- prüfungsamt zu Gross-Lichterfelde N) a es RR MER Sl 5 Frosenius: über unitäre Matrizen R.J. Meyer: über einen scandiumreichen Orthit aus Finnland und den Vor. gang seiner 7 Verwitterung Lüners: das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa (hierzu Taf. II und ID msn Liesıscn: über den Schichtenbau und die elektrischen Eigenschaften des Zinnerzes Fr. Scawierring: über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven re Rusner: Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess von Wıramowırz-MoELLENDORFF' über die Wespen des Aristophanes. (L) dl). alive “je Nersstr und F. A. Linpemans: Untersuchungen über die speeifische Wärme bei tiefen Tempe- raturen. V. . BA nen F. Kurrraum: Messung der "Somnentemperatur Ss £ Fiscner und H. Scaeisrer: zur Kenntniss der Warpex’schen Umkehrung VL. C. CArarnkopory und E. Lanpau: Beiträge zur Convergenz von Funetioneufolgen I. Scaur: über Gruppen periodischer linearer Substitutionen R. Meister: Inschriften aus Rantidi in Kypros (hierzu Taf. IV) Ruzens und O. von Barver: über die Energievertheilung der von der Quarzguecksilberlampe a aus- gesandten langwelligen Strahlung . . r Re NL Frosentus: über die unzerlegbaren disereten Bewegungst ruppen N Van he I 0 Are Beste ae ae Fropenıus: gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen Sonderabdrucke. II. Halbjahr 1911. Pranck: zur Hypothese der Quantenemission Jacopı: zur Frühgeschichte der indischen Philosophie . x : Wargure: über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen . vox Wıramowırz-MoELLENDORFF: ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios Wırn: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen . von Wıramowırz-Mortrenvorrr und F. Zucker: zwei Ediete des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums (hierzu Taf. V) A. Tornquist: die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddbutschländs } 5 Herrwis: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen, ein ee Beweis für "die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen > er ARE Su Scaortky: über das Eurer’sche Drehungsproblem . ScHortky: über die vier Jacogr’schen Theta. Ersan: ein Denkmal memphitischer Theologie . Jacost: Qultur-, Sprach- und Litterarhistorisches aus "dem Kautiliya E. Lirrmann: die Inschriften des Königs Kalumu J. Hzes: über ein angebliches Diokleszitat SELER: die Stuckfacade von Acanceh in Yucatan (hierzu Tat. VI-XV) E. Mever: zu den aramäischen Papyri von Elephantine . WIE a a EI ja h 0% De; Kir [210-9 vo» Spam -e=nSsp -mpp=ppr SER ee] Zah = =) FSorp=-no-n 81811811 Ren [>11 weise oder auch in weiterer Ausführung, in deutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. Sollte eine dem zuwiderlaufende Veröffent- lichung dem redigirenden Secretar vor der Ausgabe in den akademischen Schriften zur Kenntniss kommen, so hat er die Mittheilung aus diesen zu ‘entfernen. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- schaftlichen Mittheilung dieselbe anderweitig früher zu veröffentlichen beabsichtigt, als ihm diess nach den gel- tenden Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- willigung der Gesammt-Akademie. Gedächtnissreden anderweitig zu veröffentlichen ist ‚den Verfassern unbeschränkt gestattet. Aus $ 21. Die Sitzungsberichte erscheinen in einzelnen Stücken in der Regel Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Aus $ 22. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- lungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten ge- schäftlichen Angelegenheiten. Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen folgen in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben derselben, welche die Verfasser einreichen, und für welche sie ver- antwortlich sind. Diese Inhaltsangaben sollen sich in der Regel auf 5—6 Druckzeilen beschränken, keinesfalls 10 Zeilen überschreiten. Die nicht in den Schriften der Akademie erscheinenden Mittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet, bei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« zugefügt. Wissenschaftliche Mittheilungen fremder Verfasser werden in dem Bericht über diejenige Sitzung aufgeführt, in weleher deren Aufnahme in die akademischen Schriften endgültig beschlossen wird. Aus $ 27. Das Manuseript einer in einer akademischen Sitzung am Donnerstag zur Aufnahme in die Sitzungsberichte zu- gelassenen Mittheilung, welche am nächsten Donnerstag gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens dem redigirenden Seeretar oder der Reichsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuseripte werden, mit dem Präsentationsvermerk des redigirenden Seeretars oder des Archivars versehen, für ein späteres Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit Mittheilungen ge- schehen, deren Satz aus irgend welchen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt, oder welche den in$$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nieht entsprechen. Die Reichsdruckerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welehe die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen werde, wünscht jedoch die mit der Correetur betraute Person Revision zu lesen, so muss sie die Correetur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correctur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Stück erscheint. Nach auswärts werden Correeturen nur auf Verlangen versandt; die Verfasser verzichten damit auf Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correeturen erst noch dem vorlegenden Mitgliede zur Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zuge- sichert werden. Aus $ 37. Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten. Abhandlungen der Akademie. Abhandlungen. Jahrg. 1909: Physikalisch-mathematische Qlasse . . . - Philosophisch-historische Classe Abhandlungen. Jahrg. 1910: Physikalisch-mathematische Classe Philosophisch-historische Classe . Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1908, RE NE EA eo ta laiR) EN a Rt We ta MM 34.— » 38.— 1909, 1910 und 1911. Heusıer: Die A ne Urgeschichte im altisländischen Schriftthum . M L— Mütter: Uigur EN.® Be Te we Loors: Das El henalakeitnunias der Homonsianer. von Sardica EP TE WALDEYER: Der Processus retromastoideus . . .. 3 Meyer: Gedächtnissrede auf Eberhard Schrader -» 1— von Wıramowırz-MoELLENDoORFF: Nordionische Steine . nn 5. Scauzze, W.: Gedächtnissrede auf Richard Pischel. . 1— Rusess: Gedächtnissrede auf Friedrich Kohlrausch 2 ee Er re ls Lasporr +: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen“ Umsetzungen” Ba RE De KANN ALL KrkurE von Srrapoxırz: Strategenköpfe . „ L— Dirtuzr: Der Aufbau der geschict“lichen Welt in den Geisteswissenschaften. Erste Hälfte . . - 3— van’t Horr: Gedächtnissrede auf Hans Heinrich Landolt . . . . 2. 22 2 en een. Lo Mürrer: Uigurica II Exsrer und K. Krause: Über den anatomischen Bau dar baumartigen Cyperacee Sehoenodeniren Bücheri Encr. aus Kamerun f Ge te Een, Fischer: Gedächtnissrede auf Jacobus Henrieus van’ oe, N EEE ER Re ee ee re Dee LI Scuurze, W.: Gedächtnissrede auf Heinrich Zimmer j » 1.— Erman: Hymnen an das Diadem der Pharaonen I En J. Warreer: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel . . . ER ErE N: A. Bersericn: Tafeln für die heliocentrischen Coordinaten von 307 kleinen Planeten. . - Tu. Wırsann: Siebenter vorläufiger Bericht über die von den ke Museen in Milet und Didyma unternommenen Ausgrabungen . Re Bo en J. Perers: Einundzwanzigstellige Werthe der Funetionen Sinus und Cosinus - 2.2... C. Tuurın: Die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum R. Isenscawin: Zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus . P. Röruıs: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina M. Neipins: Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugethieren . K. AcansonAnsanz: Über die Kerne des menschlichen Rleinhirns H. Junger: Der Auszug der Hathor-Tefnut aus Nubien. . 2 F. Freiherr Hırıxc vos Gaertsisern und H. Larrermann: Arkadische "Forschungen 5 Ta. Wiesann: Erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Ausgrabungen in Samos 2 Sitzungsberichte der Akademie. Preis/des Jahrgangs"... 0. m 2 mac ae res Del VRR Rare SE ED Per ur Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1911. Froeentus: über unitäre Matrizen R. J. Meyer: über einen scandiumreichen Orthit a aus Finnland und den Vor ang seiner Verwitterung Lüpers: das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa (hierzu Taf. % TndK IT) ee Ser ee Liesiscn: über den Schichtenbau und die elektrischen Teaser des Zinnerzes Fr. Scuwierking: über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven as Ruener: Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess von WirLAmowITz-MoELLENDORFF' über die Wespen des Aristophanes. (L) „Je Nernst und F. A. Linpemans: Untersuchungen über die specifische Wärme bei "tiefen! Tempe- raturen. V. De F. Kurreaunm: Messung der "Sonnentemperatur Fisouer und H. Scueiwer: zur Kenntniss der WArnen’schen Umkehrung VL. C. CArATHEonory und E. Lanpau: Beiträge zur Convergenz von Functionenfolgen I. Scaur: über Gruppen periodischer linearer Substitutionen : i R. Meister: Inschriften aus Rantidi in Kypros (hierzu Taf. IV) } Rusens und O. von BArver: über die Energievertheilung der von der 'r Quaraquecksilberlampe aus- gesandten langwelligen Strahlung - Be ENTE Frogenıus: über die unzerlegbaren disereten Bewegungs; ruppen ee rn Re Frogenius: gruppentheoretische Ableitung der 32 Krysta lelassen : 3 Sonderabdrucke. II. Halbjahr 1911. PrAnge: zur Hypothese der Quantenemission 2 Jacosig ‚zur Frühgeschichte der indischen Philosophie . a WaRrgure: über den Ener: gieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen . von WirAmowırz-MoELLENDORFF: ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios Wien: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen . von Wıramowırz-MoELLENDORFF und F. Zucker: zwei Edicte des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums (hierzu Taf. V) A. Tornquist: die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlands Herrwıc: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen, ein experimenteller Beweis für "die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen R S Scaortkv: über das Eurer’sche Drehungsproblem . Scuortky: über die vier Jacogr’schen Theta. Erman: ein Denkmal memphitischer Theologie . Jacoeı: Qultur-, Sprach- und Litterarhistorisches aus "dem Kautiliya E. Lıittmann: die Inschriften des Königs Kalumu J. Hres: über ein angebliches Diokleszitat SELER: die Socke von Acanceh in Yucatan (hierzu "Tat. VI-XV) E. Meyer: zu den aramäischen Papyri von Elephantine . . SrruvE: über die Lage der Marsachse und die Konstanten im ı Marssystem 5 Eruan: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt (hierzu Taf. xW. MS: BR .. 92 n.J ug » 45 Be: : Sa na » 85 u M12.- ' x M 050 » 050 ee » 050 » 050 A 1-5 0.50 "050 a Be PEN » 050 ” 0.1.3 -.0,50) we AM 0.50 ».0.50 „0,50 ».050 » 050 le Sr | & Pemmmonmonn Reel un in er Bus fahrung; in prache ver öffen tlicht sein o "a er rd en te eine dem zuwiderlaufende Veröffent- Be I redigirenden Seeretar vor der Ausgabe in f en Pe: zur Ross, Keane so Er Wenn Vaizer einer a wissen- A PS ichen Mittheilung dieselbe anderweitig früher zu h veröffentliehen beabsichtigt, als ihm diess nach den gel- ee regeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- oil Aug, ee Gesammt-Akademie. a Ver ichtnissreden anderweitig zu veröffentlichen ist % a erfassern unbeschränkt gestattet. Bi: er - Aus $ 21. [ "Die Sitzungsberichte erscheinen in einzelnen Stücken in der Regel Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Y Aus $ 22. b Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- lungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten ge- sehäftlichen Angelegenheiten. Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen folgen i in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben derselben, welche die Verfasser einreichen, und für welche sie ver- antwortlich sind. Diese Inhaltsangaben sollen sich in der Regel auf 5—6 Druckzeilen beschränken, keinesfalls 10 Zeilen überschreiten, ‚Die nieht in den Schriften der Akademie erscheinenden Mittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet, bei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« zugefügt. Wissenschaftliche Mittheilungen fremder Verfasser werden in dem Bericht über diejenige Sitzung aufgeführt, in welcher deren Aufnahme in die akademischen Schriften endgültig beschlossen wird. Aus $ 27. Hr Das Manuseript einer in einer akademischen: Sitzung am Donnerstag zur Aufnahme in die ‚Sitzungsberichte Zu- gelassenen Mittheilung, welche am nächsten Donnerstag gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens dem redigirenden Secretar oder der Reichsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuseripte werden, mit dem Präsentationsvermerk des redigirenden Secretars oder des Archivars versehen, für ein späteres Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit Mittheilungen ge- schehen, deren Satz aus irgend welchen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt, oder welche den in$$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nicht entsprechen. Die Reichsdruckerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welche die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen werde, wünscht jedoch die mit der Correetur betraute Person Revision zu lesen, so muss sie die Correetur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correctur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Stück erscheint. Nach auswärts werden Correeturen nur auf Verlangen versandt; die Verfasser verzichten damit auf‘ Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correcturen erst noch dem vorlegenden Mitgliede zur Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zuge- sichert werden, Aus $ 37, Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten, Abhandlungen der Akademie. Abhandlungen. Jahrg. 1909: Physikalisch-mathematische Classe . . . - Piflodopliseh historische Glasses nr 2 Abhandlungen. Jahrg. 1910: Physikalisch-mathematische Classe . . . - Philosophisch-historische Classe . . . . - Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1908, A 11.50 -» 17.— M 34.— n 38.— I N I DLFON ID IC Heusrer: Die gelehrte Urgeschichte im altisländischen Schriftthum . . . . a a Mürrer: Uigurica a pls 21 Loors: Das Glaubensbekenntniss der Homonsianer von n Sardica N Re Me Pe WaLpeyer: Der Processus retromastoideus , . . RR a ee Ban Meyer: Gedächtnissrede auf Eberhard Schrader . E N » 1— von Wıramowırz-MoELLEnDoRFF: Nordionische Steine . 5 n „5. Scauze, W.: Gedächtnissrede auf Richard Pischel. . z C » 1— Rusens: Gedächtnissrede auf Friedrich Kohlrausch Lanoporr +: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen” Be PR Kekurz von Stranoxırz: Strategenköpfe.. . OO A Dirtury: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften. Erste Hälfte .. » 5— van’t Horr: Gedächtnissrede auf Hans Heinrich Landolt . » » x » 2 2. 2 2m... = Lo Mürrer: Uigurica I , 5 » n— EnGrer und K. Krause: Bücheri Ener. aus Kamerun ‘Über den anatomischen Bau der baumartigen Cyperacee ‚Schoenodendron Fiscuer: Gedächtnissrede auf Jacobus Henriens yan’t "Hof. RER BE er se BR ra a ScuuLze, W.: Gedächtnissrede auf Heinrich Zimmer . Erman: Hymnen an das Diadem der Pharaonen J. Warrser: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel . . N. I A. Bergericn: Tafeln für die heliocentrischen Coordinaten von 307 kleinen Planeten. . . “ Ta. Wıesanp: Siebenter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen in Milet und Didyma unternommenen Ausgrabungen . ER AN PN. J. Prrers: Einundzwanzigstellige Werthe der Functionen Sinus und Cosinus - ».....\ C. Tuucın: Die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum ö R. Isenschuip: Zur, Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus 3 P. Röruıs: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina M. Neiing: Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetlieren . K. Acanscnanıanz: Über die Kerne des menschlichen Kleinhirns H. Jusxer: Der Auszug der Hathor-Tefnut aus Nubien . ER, F. Freiherr Hırzer von Gaertısoex und H. Larrermann: Arkadische "Forschungen BEE Tu. Wırsann: Erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Ausgrabungen in Samos Sitzungsberichte der Akademie. Preis des Jahrgangs Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1911. Frosenıus: über unitäre Matrizen R. J. Meyer: über einen scandiumreichen Orthit aus Finnland und den Vorgang se seiner ;r Verwitterung Lüners: das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa (hierzu Taf. II und IN) . Liegiscn: über den Schichtenbau und die elektrischen Eigenschaften des Zinnerzes Fr. Schwierring: über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven in Rusner: Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess von WırAmowırz-MOoELLENDORFF' über die Wespen des Aristophanes. (L) ©). 5 je Nernst und F. A. Linoemann: Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Tempe- raturen. V. EN F. Kurısaum: Messung der "Sonnentemperatur ö Fischer und H. Scusister: zur Kenntniss der Waupew’schen Umkehrung VL ©. CArATHEoporY und E. LanpAau: Beiträge zur Convergenz von ‚Funetionenfolgen I. Scaur: über Gruppen periodischer linearer Substitutionen 5 & R. Meister: Inschriften aus Rantidi in Kypros (hierzu Taf. IV) . . . Ruszens und O. von BAarvEr: über die Energiev SIE DE der von der ’ Quarzguecksilberlampe a aus- gesandten langwelligen Strahlung ; Aura ee Frogentus: über die unzerlegbaren disereten Beweru ngsgruppen RS ER Agrar) Pete, 4 4er Dir ERS Frosgenıus: gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelkasen Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1911. Pranck: zur Hypothese der Quantenemission . a > Jacogı: zur Frühgeschichte der indischen Philosophie . & Warpure: über ei Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen . von WiLAmowıTz-MOELLENDORFF: ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios Wien: Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen . von Wıramowırz-MortLesoorrr und F. Zucker: zwei Edicte des Germanicus auf einem Papyrus des ‚Berliner Museums (hierzu Taf. V) . ERNERER » => R A. Torxgquisst; die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutsehländs. Y Herrwıg: Mesothoriumversuche an- thierischen ”Keimzellen, ein experimenteller Beweis für "die Idioplasmanatur der Kernsubstanzen £ ARE Sr U ScHortrky: über. das Eurerr’sche Drehungsproblem . Schortky:, über die vier JAcopı’schen Theta. Eruan: ein Denkmal memphitischer Theologie . Jacozı: Cultur-,.Sprach- und Litterarhistorisches aus dem Rautiliya E. Livrrmann:. die Inschriften des Königs Kalumu J. Hres: über ein angebliches Diokleszitat : SELER: die Stuckfacade von Acanceh in Yucatan (hierzu "Tat. VI-XV) E. Mever:. zu den aramäischen Papyri von Elephantine . : . Srruve: über die Lage der Marsachse und die Konstanten im Marssystem . Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt (hierzu Taf, XVD) . F, Freen und ©. Renz: Kreide und Trias im Kiona- und Ötagebiet (Mittelgriechenland) \ M 3. » 5,50 Pe » 9— » 4,50 Er 4— AN: 2 1,50) » 4.50 » 8.50 2 Dre M 0.50 » 0.50 »” mw » 0.50 » 0,50 » 1° a I, -» 0.50 » 0.50 a ee » 0,50 Pe. » 0,50 Se A 0.50 » 0.50 » 0.50 » 0.50 » 0.50 a » 0,50 EHFP er oHmo-H Sl SI 1811 rn N zen in weiterer Ausführung, in len veröffentlicht sein oder “w rd N. un te eine dem zuwiderlaufende Veröffent- liechu g dem redigirenden Seeretar vor der Ausgabe in den akademischen Schriften zur Kenntniss kommen, so ‚hat e die. ittheilung aus diesenezu entfernen. Wenn n der _ Verfasser einer aufgenommenen wissen- anarne en Mittheilung dieselbe anderweitig früher zu . veröffentli chen beabsichtigt, als ihm diess nach den gel- _tenden Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- 5 willigun _ der Gesammt-Akademie. . Ge ehtnissreden anderweitig zu veröffentlichen ist den Mi erfassern unbeschränkt gestattet. IN Be ar ı Aus 8.21. i 2: Die $ sitzungsberichte erscheinen in einzelnen Stücken in der Regel Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. 5 Aus $ 22 Teen Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die ‚in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- lungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten ge- schäftlichen Angelegenheiten. Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen folgen in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben derselben, welche die Verfasser einreichen, und = welche sie ver- antwortlich sind. Diese Inhaltsangaben sollen sich in der Regel auf 5—6 Druckzeilen beschränken, keinesfalls 10 Zeilen überschreiten. Die nicht in den Schriften der Akademie erscheinenden Mittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet, bei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« | zugefügt. Wissenschaftliche Mittheilungen fremder Verfasser werden in dem Bericht über diejenige Sitzung aufgeführt, in welcher deren Aufnahme in die akademischen Schriften endgültig beschlossen wird. Aus $ 27. Das Manuseript einer in einer akademischen Sitzung am Donnerstag zur Aufnahme in die Sitzungsberichte zu- gelassenen Mittheilung, welche am nächsten Donnerstag gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens dem redigirenden Seeretar oder der Reichsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuseripte werden, mit dem Präsentationsvermerk des redigirenden Secretars oder des Archivars versehen, für ein späteres Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit Mittheilungen ge- schehen, deren Satz aus irgend welehen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt, oder welehe den n$$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nicht entsprechen. Die Reichsdruekerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welche die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen were, wünscht jedoch die mit der Correetur betraute Person Revision zu lesen, so muss sie die Correetur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correetur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Stück erscheint. Nach auswärts werden Correeturen nur auf Verlangen versandt; die Verfasser verziehten damit auf Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correeturen erst noch dem vorlegenden Mitgliede zur Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zuge- sichert werden. Aus $ 37. Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten, Abhandlungen der Akademie. Abhandlungen. Jahrg. 1909: Physikalisch-mathematische Classe . . . - Philosophisch-historische Classe . Abhandlungen. Jahrg. 1910: Physikalisch-mathematische Classe . . . - Philosophisch-historische Classe . . . . - Einzelne Abhandlungen aus Hruster: Die gelehrte Theke im altisländischen Schriftthum . . ». » 2 2 2 00.0. Mörter: Uiguria . . . . . N Loors: Das Glaubensbekenntniss der Homonsianer von’ Sardica’ .. „I W721 er FRE Warpever: Der Processus retromastoideus , . . Meyer: Gedächtnissrede auf Eberhard Schrader . von WırAmowIıTz-MoELLENDORFF: Nordionische Steine . Scaruzze, W.: Gedächtnissrede auf Richard Pischel. Rusens: Gedächtnissrede auf Friedrich Kohlrausch EN She ie EAN Be ARE RE EL esalssm den Jahren 1908, 1909, 1910 und 1911. 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Perers: Einundzwanzigstellige Werthe der Funetionen Sinus und Cosius 0 0.0. C. Tuucım: Die Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum A R. Isenscunip: Zur Kenntniss der Grosshirnrinde der Maus . . ee EEE P. Rörnıs: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina . 2... M. Neipme: Über die Kerne des Dieneephalon bei einigen Säugetuieren . SR ah K. Acapsonantaxz: Über die Kerne des menschlichen Rleinhiims . . » » 2 2 2.2... H. Junker: Der Auszug der Hathor-Tefnut aus Nubien. . . Se FREE F. Freiherr Hırıer vox Gaerrrınsen und H. Larrermann: Arkadische "Forschungen u Tu. Wıersanp: Erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Aunsmabungen in.'Damos. „Icdrf ke elle aa en ee Leu ea Sitzungsberichte der Akademie. Preis des Jahrgangs Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1911. Lüpers: das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa (hierzu Taf. U und IN). . . . Lissisen: über den Schichtenbau und die elektrischen Eigenschaften des Zinnerzes . . . . Fi. Scuwierring: über den Polarisationswinkel der durchsichtigen inactiven a: S Rurser: Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocess . ste oe tee von Wıramowırz-MoELLENDORFF' über die Wespen des Aristophanes. (1). di). R .. je Nernst und F. A. Linpemann: ENENDERn über die specifische Wärme bei tiefen Tompe- raturen. V. h A ER ART Kl AN RER NE F. Kurtsaum: Messung der "Sonnentemper ratıır Eon“ Dan Fischer und H. ScheigLer: zur Kenntniss der AN AuDER? schen Uinkehrung m. TEA NE"" C. Cararn£opory und E. Lanpau: Beiträge zur Convergenz von Funetionenfolgen I. Schuur: über Gruppen periodischer linearer Substitutionen R. Meısrer: Inschriften aus Rantidi in Kypros (hierzu Taf. IV) . . Rugess und O. von Baryer: über die Energievertheilung der von der Quaraquecksilberlampe a aus- gesandten langwelligen Strahlung R TORE CHE Frogexius: über die unzerlegbaren disereten Bewegungsgruppen tie Pen nu Behr Waeltre = ee \ Frogentus: gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen Sonderabdrucke. II. Halbjahr 1911. Pranck: zur Hypothese der Quantenemission Jacoeı: zur Frühgeschichte der indischen Pliilosophie . x 8 Waregurg: über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen 2 von Wıramowırz-MoELLENDORFF: ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios Wien: Bestimmuhg der mittleren freien Weglänge der Kanalstrahlen . von W,Lamowırz-MoELLENDORFF und F. Zucker: zwei Ediete des Germanicus auf einem Papyrus des ‚Berliner Museums (hierzu Taf. V) . A. hausst: die Tektonik des tieferen Untergrundes Norddeutschlandst Herpwss: Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen, ein experimenteller Beweis für die een den Kemsubstanzere „re 2 ale Rn RR ScHoTrky: über das Eurer’sche Drehungsproblem . . . 2. 2. nun nal nr nn Scuorrky: über die vier Jacopr’schen Theta. Eruan: ein Denkmal memphitischer Theologie . Jacogı: Qultur-, Sprach- und Litteraxhistorisches aus den Kautiliya E. Lirrmans: die Inschriften des Königs Kalumu J. Hzes: über ein angebliches Diokleszitat E SeEtER: die Stuckfagade von Acanceh in Yucatan (hierzu "Taf. VExY) E. Meyer: zu den aramäischen Papyri von Elephantine . x Ä Srruve: über die Lage der Marsachse und die Konstanten im Marssysteim £ Eruan: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt (hierzu Taf. XV]) . F. Freen und ©. Renz: Kreide und Trias im Kiona- und Ötagebiet (Nittelgrichenland) Martens: über die Messung grosser Kräfte im Materialprüfungswesen 5 C. BrockeLmAnn: zu den Inschriften des Königs Kalumu Es r 4280 tBıl 12 Fe er a; Poweo © nv mn an SEHR =HmSr Nom zZ. {=} Szsporurmnms seslılll Pe H RN Feen > Me" 1% ; h RER BSR RERTARCKATNN SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES xl Ro 3 9088 01298 9778 IURER PETERL IE: ; RASSE 200 r Fe ei ae AH & ER IE ei e DER EAN) ER RR a ER I ei EEAER Ba 0m 0 DICH DEREN En DEREN RN ei x ER RES TOR Ser ana areas NR ee Orc Y) Dr EN yes RER, Au ee hehe Ir A MOL DLTER ’ N heosın nase & Burn ın DREIER" RE Krrer Tao raurnare armen g “rich ner ‚ DRRI Bone 7% ehensnne BECKER * STREAM, SELERSHEER s r> DOsoR} verdhermue REN > x, REN BEER Eee Nee 5 RN RER N ERTSERES R 2 BSRESND OL ES De ! BAR u“ KIN KIN IX LIKE N een rer SER BAR Sun een erg ennn Kerr DR er * De ERIEN, Do WER ARE .