SITZUNGSBERICHTE DER KAISERLICHEN lyDGinE DER WISSElSCHiFTGSI. PHILOSOPHISCH-HISTORISCHE CLASSE. FÜNFZIGSTER BAND. -OOO^OO-O- WIEN. Aus DER K. K. HOF- UND STAATSDRICKEREI. IN COMMISSIÜN BKI KARL GEROLÜ'S SOHN, BrCHHÄNDLER DRR KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 1805. DER PHILOSOPHISCH-HISTORISCHEN CLASSE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. FÜNFZIGSTER BAND. Jahrgang 1865. — Heft I bis IV .Ol''' {Wü 1 Cafd.) i,y\ WEN. AUS DER K. K. HOF- UND STAATSORTTKEREI. IN CO.MMISSION BEI KARI> GEROLD'S SOHN. BITIIIIAXDLEU DKl! KAIS. AKADEMIE DER « rSSE>StHAHEN. As INHALT. Seite Sitzung; vom ö. April i865. Beryuiann , Darlegung mehrerer bisheriger Systeme für Anordnung von Sammlungen mittelalterlicher und moderner ]>! Un- zen und Medaillen und Begründung eines wissenschaft- lichen Systems von Kaiser Karl dem Grossen bis auf unsere Tage 3 Pfizmaier , Die Beherrscher Japans in dem Sagenzeitaller (11. Abth.) 8 l^itzung vom 19. April 1863. Siegel, Bericht der VVeisthümer-Commission 64 SItzuug vom 26. April 1863. Beinisch, Über den phonetischen Werth eines Hieroglyphenzeichens • 73 Sitzung vom 10. Mai 1863. ». Karajan, Bericht über die Thätigkeit der historischen Commission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften während der akademischen Verwaltungsjahre 1862 auf 1863 und 1863 bis letzten December 1864, vorgetragen in der Commissionssitzung vom 10. Mai 1863 und darnach in der Classensitzung desselben Tages durch den Berichterstatter derselben 93 — Bericht über die Thätigkeit der Concilien-Commissiou während der akademischen Verwaltungsjahre 1862 auf 1863, und 1863 bis Ende 1864, vorgetragen in der Classensitzung vom 10. Mai 1863 durch den Berichterstalter derselben 103 Sitzung vom 17. Mai 1865. Halm, VerzeJchniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchen- väter in den Bibliotheken der Schweiz 107 — Zu Lactautius de morlibus persecutorum . 161 — Zu Minucius Felix 168 rcrzcjc/i«<«s der eingegangenen Druckscbrifteu April — .Mai .... 173 II Üiitxuiig vorn 14. Juni 186S. Pfizmaier, Die Auslegungen zu den Nachrichten von den Söhnen des Gottes I-za-nagi 1'9 Sitzung; vom 21. Juni 186b. Ernennung 265 Vahlen, Beiträge zu Aristoteles Poetik I — Sitzuiiji^ vom 28. Juni 1865. Müller, Über den Ursprung der Schrift der nialayischen Völker (Mit 1 Tafel.) , 318 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften 327 Sitzung vom 12. Juli 186S. Bischojf, Beiträge zur Geschichte des Magdeburgerrechtes 333 Zimjerle, Eine Geographie aus dem dreizehnten Jahrhundert .... 371 — Zu Pleier's Garel 449 Roesler, Über die griechischen und türkischen Bestandtheile im Romanischen 359 Sitzung vom 19. Juli 1865. Kvicala, Beiträge zur Krilik und Erklärung des Sophokles. 111. . . . 613 Sitzung vom 26. Juli 1865. Reijferscheid, Die römischen Bibliotheken 737 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften 773 SITZUNGSBERICHTE DR 15 KAISEIILICIIEN AKADEMIE DEK WISSENSCIIAFTF.N P II I IJ)S 0 P II I S C II - II IS T 0 |{ I S C II E C L A S S E. L. WXmi I. HKFT. JAHRGANG 1863. — APRIL. SITZUNG VOM 5. APRIL 18615. Der historiselien Commission wird zur Aufnahme in ihr Archiv eingesandt: „Geschichte der Wiener Marktordnungen von den ältesten Zeiten bis zu Ende des 18. Jahrhunderts«, von Herrn Alexander Gigl, Bibliotheksofficial im k. k. Staatsministerium. Herr k. Rath Bergmann legt eine Abhandlung für die Denk- schriften vor: „Darlegung melirerer bisheriger Systeme für Anordnung von Sammlungen mittelalterlicher und moderner Münzen und Medaillen und Begründung eines wissenschaftlichen Systems von Kaiser Karl dem Grossen bis auf unsere Tage". Seit etwa anderthalb Jahrhunderten wird nicht allein den an- tiken, sondern auch den mittelalterlichen und modernen Münzen und Medaillen eine mehr und mehr sich erweiternde Aufmerksamkeit und Pflege gewidmet. Durch universelle 'Sammlungen lernen wir die vielen wech- selnden Sorten des in verschiedenen Epochen in allen Ländern cursirenden Geldes kennen; vornehmlich aber verwahren und erhalten Medaillen uns werthvoUe Denkmale der Geschichte sowohl als der Kunst in kleinem Rahmen, indem sie manches historische Datum und so manches treue Bildniss hervorragender oder hochverehrter Per- sönlichkeiten späteren Geschlechtern überliefern und den jeweiligen Charakter, das Gepräge ihrer Zeit, einfach und klar an sich tragen. Dieser mehrfache Werth der Münzen und Medaillen, kurz der Numismatik, wird mit steigender Theilnahme allenthalben anerkannt und gewürdigt. 4 J. ß ergniaiin, Daileguno mehrerer Systeme Wir können die bisherigen Anordnungen, welche in universellen Sammlungen mittelalterlicher und moderner Münzen und Medaillen (diese seit etwa 1450) seit dritthalh Jahrhunderten in Deutschland eingeführt waren und zum Theile noch sind, füglich in dreierlei Systeme eintheilen, als: a) in das hierarchische oder kir- chenfürstliche; b) \\\ das laienfürstliche, je nachdem die Münzen der Päbste und anderer geistlichen Fürsten oder die der Kaiser und Könige die Samndung eröffnen, in welchen beiden Syste- men die geistlichen und welllichen Münzherren nach ihren verschie- denen Rangstufen abwärts gegliedert und zersplittert worden sind; und c) in das geographische System, indem einige Numismatiker nach Eckhel's Vorgang in der antiken Numismatik — mit dem äussersten Westen Enropa's, mit Portugal ihr System beginnen, was die Portugiesen, wenn es ihnen so gefällt, zu thun belieben; andere, wie Leitzmann, mit jenen Münzen des Orients, m eiche in die Zeit unseres Mittelalters fallen, von wo aus er nach dem Abendlande vorrückt; der russiscbkaiserliche Staatsrath v. Reichel macht in seiner reichen Thaler-Sammlung mit Russland den Anfang und steigt vom hohen Nordosten zu den anderen europäischen Staaten herab. So mögen französische Numismatiker in der Anordnung ihrer Cabinete ^vie wir Deutsche — mit Charlemagne, oder noch früher mit den merowingischen oder gar keltischen Münzen mit vollem Rechte ihre Suiten erölYnen. Dem Referenten sind über ein Dutzend in Deutschland nach und nach eingeführte Systeme für Anordnung von Sammlungen mittel- alterlicher und moderner Münzen und Medaillen bekannt, denen es mehr oder minder an klarer, ül)ersichtlicber Ordnung und au leichter Handhabung, zumal in einem reichen, vielbesuchten Cabinete ge])richt. Die Schemata, die nach den oben genannten drei Haupt- systemen in dieser umfassenden Abhandlung dargelegt werden, sollen das Unzweckmässige und Unpraktische derselben darthun und be- gründen. 1. Die erste Stelle für uns hat das römisch-deutsche Kaiserreich von Karl dem Grossen bis 1806. Da wir Deutsche diesem allgewaltigen Schöpfer der Ordnung im Abendlande unsere ersten Münzen verdanken, so kömien wir ohne Anmassung mit ihm die mil lel alterliche Numismatik beginnen und mit seinen Nachfolgern im römisch-deutschen Reiche die Kaisersuite nach den vdii .S:nniiihini;on iiiillfl;ill. Miin/.i>ii n. MiMl:,illi'ii i'ti-. Ö regiereiiilcii Dynastien chronologisch lorlsetzcn , ziininl diese HeiT- scher sich für die ersten Fürsten der Christenheit liielten und auch als solche galten, und kralt ihrer kaiserlichen oder königlichen Machtvollkommenheit erst geistlichen Würdenträgern, dann w elt- lichen P'ürsten, Grafen, Städten und Ständen des Reiches, in früherer Zeit, ja bis über die Mitte des XVIIl. Jahrhunderts nicht nur in den deutschen, sondern auch in welschen Landen das Münzrecht verliehen haben. Durch volle dreihundert Jahre von 1440 bis 1740 sassen un- unterbrochen Fürsten aus habsburgischem, und nach Karl VII. von Bayern (von 1742—1745) seit 1745 aus lothringischem Stamme auf dem Kaiserthrone bis auf Franz IL, der mit der Auflösung des tausendjährigen deutschen Reiches am 6. August 1806 die Kaiser- krone niederlegte. Ihre Landes münzen, die kaiserliche Titel und Wappen etc. führen, bilden mit ihren Kaisermünzen vereint einen grossen, reichhaltigen Körper. IL Österreich, die deutschen Bundesstaaten und die antiquirten (geistlichen und weltlichen) Reichsstände. Mit demselben Kaiser Franz, der am 11. August 1804 als erster dieses Namens zum Erbkaiser von Österreich sich erklärt hat, eröffnen wir die Suite der österreichischen Kaisermünzen, denen die Münzen der einzelnen Reiche und Lande vor ihrer Vereinigung mit dem Herzlande Österreich, wie auch die der herzoglichen und seit 1453 erzherzoglichen Nebetdinien angereiht sind. Mit Österreich sind die anderen Staaten des deutschen Bundes, der durch die Bundesacte ddto. Wien, 8. Juni 1815 errichtet wurde, als Souveräne, kleine wie grosse, gl ei c hm äs s ig münzberechtigt und sie alle werden daher statt nach der alther- gebrachten Eintheilung in ihre verschiedenen Rangeabstufungen zu unserem numismatischen Zwecke in eine leicht fassliche alphabe- tische Ordnung gebracht, nämlich von Anhalt bis Württemberg. Diesem lebenden, fortmünzenden Körper folgt das numismatisch antiquirte, abgelebte, nicht mehr münzende Deutschland in zwei Abtheilungen; es bilden nämlich: A. sämmtliche am 25. Februar 1803 secularisirte geistliche Reichsfürsten, als Kurfürsten, Erzbischöfe, Äbte und Äbtissinnen, die vom Kaiser und Reich ohne Uuterschied ihres Ranges gleich münzberechtigt waren, promiscue in alphabetischer Ordnung den einen Theil, und den andern B. sämmt- Q J. B e r g m a n n , Darlegung mehrerer Systeme liehe weltliche, sowohl erloschene als auch bei der völligen Auflösung des Reiches im Jalu-e 1806 mediatisirte meist neufürst- liche, gräfliche und freiherrliche münzherechtigte Familien, ebenfalls pi'omiscue alphabetisch. Grössere geordnete Massen, wie sie jeder dieser beiden alten Reichskörper bildet, sind leichter zu übersehen als getrennte, zerstückte, zersplitterte Glieder. in. Von Deutschland gehen wir natürlichen Ganges zur Schweiz über, zumal Rischöfe, Äbte, Dynasten und Städte dieses Landes von den deutschen Kaisern und Königen ihr Münzrecht erhalten hatten und die späteren Cantonsmünzen deutschen Charakter und Typus an sich tragen. IV. Aus der Schweiz steigen wir nach Italien hinab, das einst mit dem mächtigen deutschen Reiche in engerer Verbindung und Abhäugigkeit war; zudem hatten viele weltliche Fürsten und Herren, Rischöfe und Städte von den Ottonen und Hohenstaufen etc. ihre Münzprivilegien erhalten. Ris zum Jahre 1839 war Italien in die seit dem Wiener Frieden 1813 in dieser Halbinsel regierenden Souveräne und in ein Italia numismalka antiquata nach unserem Systeme numismatisch ab- zutheilen. Nach der dermaligen Lage der Dinge sind factisch nur drei Souveräne in Italien, der Kirchenstaat, das sogenannte Königreich Italien (17. März 1861) und das lombardisch-venetianische Königreich, alles Andere fiele nunmehr der Italia nmnismatica antiquata zu, welche gleich dem anti(|uirten Deutschland aus zwei Abtheilungen besteht, nämlich: a) in vor Alters münzberechtigte geistliche Würdenträger und b) in weltliche sowohl erloschene als unter- thänig gewordene Republiken und Familien höheren und niederen Ranges, jede Abtheilung in einen Körper promiscue alphabetisch vereinigt. Von Italien setzen wir über das Mittelmeer nach der pyre- näischen Halbinsel und beginnen mit dem Westen. Es folgen: V. Portugal; VI. Spanien mit den früheren getheilten Königreichen; VR. Navarra, VRI. Frankreich nach allen seinen Phasen, ferner a) mit seinen geistlichen, vordem münzberech- tigten Würdenträgern, und b) weltlichen, vordem münzenden Dynasten; IX. RelgJen mit den ehemaligen belgischen Provinzen; X. die N i e d e r 1 a n d e (Ratavia) mit den ehemaligen sieben vereinigten Provinzen; XI. Grossbritannien, n) England, b) Schottland, c) von Snmmlung'en mitteliilt. Münzen u. Medaillen etc. 7 Irlands; XII. Dänemark; XIII. Schweden mit Norwegen; XIV. Russland, an das sich XV. das alte Königreich Polen anreiht; XVI. die alten christlichen Reiche Bosnien, Bulgarien und Servien, dann die neueren souzeränen Fürstenthümer Moldau, Wal lach ei und Servien in der europäischen Türkei ; XVII. das Königreich Griechenland; XVIII. die Münzen der in Griechenland und in der asiatischen Türkei zur Zeit der Kreuzzücre hestandenen Königreiche, Fürstenthümer und Grafschaften, kurz die Münzen der Kreuzfahrer. Die Münzen des osmanischen Reiches gehören in*s Gebiet der orientalischen Numismatik. XIX. Die Münzen und Medaillen sämmlicher Städte, in alpha- betischer Ordnung. XX. Die Medaillen auf Personen verschiedenen Ranges und Standes, mit Ausnahme jener, welche regierenden und münzberech- tigten Häusern angehören und diesen zugetheilt sind. XXI. Mise eil anea, nämlich Medaillen biblischen, religiösen, moralischen, satirischen, chemischen etc. Inhaltes und unbestimmte Stücke. Den Schluss machen XXII. die aussereuropäischen Münzen in den vier Welttheilen Asien, Afrika, Amerika und Australien, nämlich die Rlünzen sowohl der colonisirenden euro- päischen Mutterlande mit romanischem und germanischem Charakter und solcher Schrift für ihre Colonien, als auch der aus denselben hervorgegangenen unabhängigen Staaten; die bilinguen Münzen sind ihren Münzherren zuzutheilen. O l>r. l't'i L 111 ii i e r Die Beherrscher Jiipanfi in dem Sagenzeilither. Zweite Abtheilung. Von dem w. M. Dr. Augnst Pfizinaier. (Vorgelegt in der Sitzung am 2. November 1864.) Die Söhue Flko-fo-no ui-ni-gi-no Mikoto''s. In der ersten Urkunde, welche Nachrichten von den Söhnen Fü-uo ni-7ii-gi-iio mikoto's bringt, ward* n folgende Angaben, denen zu Folge nur zwei Söhne waren, voransgeschickt. ^ 9 i i y ^t> ;;, i 1) 7 )) ^ l t' ^. l i ^ ^ t ^t> ^ -e^ ; ^ =^ ^ ^ ,] $ ^ ^ ;^ 7 ^ "^^ ^ ^t> ^ 9 ; -^ ^ i ^ ^ i> -^ 7 9 ^ 3 ; ; ^'^ Masu-ka ((-kalsu-kttfsi-faja-bi-nme-no osi-fo-niimi-iio mikoto taka-tni-mnsHhi-no ntikoto-no mi-masu-me ame-jorodzu-taku-fdta- tsi-fiUii-ßnie-ioo mi-me-to si-tamai-tc umi-maseru mi-ko-no mi-iia~ loa ame-teru-kuni-teni-ßko-fo-ukari-no mikoto. Ko-um tvotcari-tio I)ie Delieirsclier Jii|)ans in dein SugPi'^eitiilter. tl mura-zi-ra-ga towo-isu oja-nnri. Tsuyi-ni ame-nigisi-knni-nigisi ama-tsu fiko f'o-no ni-id-gi-iio mikoto. Kono kamt owo-jama-tsumi- no kami-no musu-me ko-no fana-saku-ja-bime-no mikoto-wo mi- me-to si-te umi-maseru mi-ko-no mi-na-vm fo-suseri-no mikoto, tsugi-ni fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto. M(is(i-ka a-katsu-katsi-faj(i-bi-ame-no osi-f'o-mimi-no mikoto nahm Ame-joroikii-taku-fata-tsi-fatn-fime, die Tochter Taka-mi- musubi 710 mikoto's, zur Genuililinn. Der Sohn, den diese gebar, führt den Nuinen Ame-teru-kuni-teru-fiko-fo-akari-no mikoto. Derselbe ist der etitfernte Stammvater der Geschleehttr von Wowcu^i. Der zweite Sohn ist Ame - nig ist -kuni-nigisi- ama-tsu fiko fo-no ni~ ni-gi-no mikoto. Dieser Gott nahm Ko-no fana-no saku-ja-bime, die Tochter des Gottes Oit'o-jama-tsiimi, zur Gemahlinn. Der Sohn, den diese gebar, führt den Namen Fo-suseri no mikoto. Der zweite Sohn ist Fiko-fo-fode-mi-no mikoto. Ame-teru-kiini-teru-fiko fo-akari-no mikoto bedeutet: der in dem Himmel leuchtende, der in dem Lande ieuclitende vornehme Sohn, der Geehrte des Glanzes des Feuers. Die dem Namen Fo-no ni-ni-gi-no mikoto's vorgesetzte neue Verbindung Ame-nigisi-kimi-nigisi ist die Zusammenziehung von Ame-tiigi-isi-knni-iiigi-isi und b«^deutet: die übermässigen Steine des Himmels, die übermässigen Steine des Reiches. Ou'o-jama-tsumi hedevüet: der grosse Berggott. Die Erzählung beginnt mit den Worten: ^ ' ' ? t ? ^ l I- ^ ? ^ '. V 7tt^7tÖ^^^ -3 \ 0 I>|". Pf izm wie r Irose f'o-susorl-iio mikoto ono-dzukara umi-satsl-masi, iroto fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto ono-dzukara jama-satsi-masi-ki. Fazime nni-oto futa-basira katarai-tamawaku : kokoro-mi-tii satsi-ivo kaje-temu-to , katarai-tamai-te tstd-ni kaje-tamajerti-iii ono-mo- oiio-mo S0710 saki arazu. Irose kui-te oto-no jumi-ja-ivo kajesi-te ono-ga tsiiri-bari-wo kol-ki. Der ältere Bruder Fo-susori-no mikoto beschäftigte sich mit der Ausbeutung des Meeres. Der jüngere Bruder Fiko-fo-fo-de-mi- no mikoto beschäftigte sich mit der Ausbeutung der Berge. Anfäng- lich sprachen die beiden Brüder zu einander: Lasst uns zum Versuche mit der Ausbeutung wechseln. — Ais sie hierauf wechselten, fand keiner von ihnen dabei seinen Nutzen. Den älteren Bruder reute es. Er gab dem jüngeren Bruder den Bogen und die Pfeile zurück und verlangte seinen eigenen Hamen. >^ \ ^ 1 J f I- i^ :^ ^-t' a n Oto-no mikoto fajaka irose-no tsnri-buri-ivo usinai-te tiiaga- josi-nasi, kare koto-ni ni-i fari-too tstdairi-te irose-ni utaje-tamaje- domo torazu-te motn-no fari-ivo fatari-ki. Der jüngere Bruder hatte den Hamen des älteren Bruders verloren und wusste ijcht, wo er ihn suchen solle. Er verfertigte daher einen anderen neuen Hamen und gab ihn dem alteren Bruder. Dieser nahm ihn jedoch nicht an, sondern forderte den urspning- lich ihm gehörenden Hamen. Diu Bellen silier Jnpans in ileiii Sageiueitaltcr. 1 1 ^7 \- Iflf 7 l^^ \- ^ X I ^"^ ' ^ J ^ f ) ^ L Oto-no mikoto ureje-mnsi-te tatsi-ivo jaburi-te ni-i fari-wo mwa-ni tsuhiri-te fito-mi-ni niori-te ataje-tamaje-domo nawo ikari-te : moto-no fari-ni arazu-wa saimt-nari-to-mo torazi-to, i-i- te masu-masu mnta seme-fatari-ki Der jüngere Bruder kränkte sich dessvvegen. Er zerbrach sein Schwert, verfertigte daraus eine Menge neuer Hamen, schüttete sie in ein Sieb und gab sie ihm. Doch jener ward noch zorniger und sprach; Wenn es mein eigener Hamen nicht ist, magst du mir deren noch so viele geben, ich nehme sie nicht an. — Er wieder- holte seine Forderung immer nachdrücklicher. i V ' ^ ^ "^ ^:^ ^^ ^ =' ::^»^ i ij ^ ^ ^ ) 7- t ^ 7 ;? 7 Kare fiko-fo-fo-cle-mi-no mikoto itaku ureje-masi-te umi-be- ta-ni samajoi-masi-ki Toki-ni shvo-tsutsi-no wodzi iijeri Wodzi : nani-no ju-e-ni koko-ni masi-masi-te tirfje-masu-zo-to, toi-mawose- bü koto-uo ari-sama-ivo kotaje-tamai-ki 12 Dr. P r i £ III si i e r Fiko-fii-fo-dt'-ml-no mikoto war sehr beti'iibt und welikl.a'te an dem ITer des Meeres. L'm diese Zeit begegnete ilim der Greis der Salzerde. Der Greis fragte: Warnni vei weilst d« liier und bist so traurig? — Ei- erzählte ihm in seiner Antwort wie die Saehe siih verhielt. Siwo-tsutsi-no woilzi «der Greis der Salzerde" ist, einer Nach- richt zufolge, ein anderer Name des Gotles Knto-h(tsti-ktiui~katsu~ mtga-sa, ur.spriinglichen Beherrschers des Keiches A-ta. f 7 ': Oilzi: mala na-ure-masi-so, are na-ga mihoto-jto mi-tame-ni koto-fakari-setmi-to, maioosi-te ma-nasi-katsu-ma-ico tsukuri-tc fiko- fo-fo-de-rni-no mikoto-wo katsH-ma-nutsi-ni ire-matsuri-te umi-ni sidzumurc-ba uno-dziikara-ni uniasi-wo-fama (tri, koko-ni kutnii- ma-wo sutcte ide-masi-si-ka-ba tatsl-mafsi-?ii löata-tsumi-no mi- ja-ni itari-masi-mi. Sono nii-ja-wa taJia-gaki fime-gaki iirmcasi- ku faka-dono ja-kazu teri-kagajaki-nu. Der Greis sprach: Betrübe dich ferner nicht, ich werde deinet- wegen, 0 Gefhrler, Ralh sthiifTeii. — Er verfertigte einen Koib, der keine Zwisthcnräiinie hatte, seV/Ae Fiko-fo-fo-dc-jm-no nükoto in die- sen Korb lind versenkte ihn in das Meer, worauf sich von selbst ein liebliches Ufer Z( igle. Daselbst &i\cs^ Fiko-f'o-fo-de-mi-uo mikotu den Korb von sieh, stie^ ans und gelangte plötzlieji /u dein Palaste des Die Behei rscher Ju|>iiiis in dem Sxi^enzeitalter. 13 Meei'gottes. Dieser Palast hatte liohe Mauern, bergende Mauern von stattlichen» Ansehen, Söller und Vordächer verbreiteten leuch- tenden Glanz. ^ ^ ^ 7 ^ y^ j "; \-y ^ r ) j r ^ T [ i sy [ ' V — "_ _ — 13 ^ f '^^ ^ * ^ i 7 7 7 I ; ! j i j =^. 7 \- - T ^ 7 \ ^ ) ^ , ;' : ^ ^ ^ 1 ^ ^ ;: ^ Kado-iio moto-ni i (tri, soho i-fio uje-ni ju-tsu kutsura ari jcda-iL-a sigereri. Tohi-iii fiho-fo-fo-de-mi-no mikoto sono ko-no mofo-)ii tatazumi-masu-ni shnasi-ari-te kawo-joki u'oto-me kado-ico firakl-te ide-ki-te tuma-moi-ivo motsi-te midzu-kumamii-to si-te mi-matsuri-te odoroki-te kajeri-iri-te sono oja-tatsi-ni matcosi- kerakii: kado-naru ko-no moto-ni medzurasi-ki fito i-masii-to, mawosi-tamai-ki. Unter dem Thore befüiid sich ein Brunnen, über diesem Brunnen befand sich ein grosser Zimmtliaum mit dichten Zweigen und Blättern. Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto schritt unter diesem Baume auf und nieder. Nach längerer Zeit ötfnete ein von Angesicht schönes Mädchen das Thoi-, trat hf^raus und wollte Wasser schöpfen. Als sie den Blick hinwandte, erschrack sie, ging in das Thor zurück und meldete ihren Elfern: Unter dem Baume an dem Thore befindet sich ein wnnil<^rbarer Mt^nsch. 1 4 Dl'. P f i z m ii I p r '- 7 7 A> t T -::? ^ ^ i' ^ 1) / r — » <2 7 7 1) ^ ^ 1 ) 1) / t 7> i i / 3> :!P 3 r» 7^ 7 \ i t ;^' - * » •f v- 7 L ; Koko-ni wata-tsumi-no kami ja-je-datami-wo siki-te i-te ire- mntsuri-te simaraku ari-te ide-maserii-jii-e-ioo toi-mntsure-ba fiko- fo-fo-de-mi-no mikoto ari-snmu-wo tsuburaka-ni nori-tamai-ki. Der Meergütt breitete sofort einen achtfachen Teppich und liess, indem er vorausging, den Gast eintreten. Nach einer Weile fragte er ihn, aus welcher Ursache er iiierher gekommen. Fiko-fo- fo-de-no mikoto erzählte ihm umständlich, was geschehen. ') 9 ^ y ^, f 7 ^- I- 7 /. ^ ^ .j ^ r 7 7 ^ y ^ - ^ ^ - V ') f> ^ j -^ % p ^ ^ > l ^ Kare loata-tsnmi-ni kumi fata-no firo-mono fnta-no sa-mono- wo atsnmete seme-to-ni mina sirazu-to mawosu, tnda aka-me kono- goro kufsi-wo jaini-te ma-i-kozii. Atia-gatsi-iii mesi-te sono kutsi- wo saguri-si-ka-ba use-ni-si tsiü'i-bari ari-ki. Der Mecrgott versammelte die Thiere mit breiten Flossen, die Thiere mit schrnalen Flossen und verhörte sie. Alle antworteten, dass. sie nichts wissen. Bios der Stoinhrassen hatte um diese Zeit einen kranken Mund und erschien nicht bei der Versammlung. Man holte ihn mit Gewall und untersuchte seinen Mund, da fand sich der verliirene Hamen. Die IJehensoliiT .hipatis in dein SayenzeitiiUer. \ 5 7i f 7 :P 7* 7;5? >-i^* I- 7 1 I V ^ ; V * Kaku-te fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto ivata-tsnmi-no kanü-no musu-me tojo-tama-fimc-ivo mesi-te wata-tsutni-no mi-ja-ni sumi- tamui-te mi-tose-ni navi-nii. So-ko-mo tanusi-kl tokoro nnre-domo nawu kunl-wo omowosi-te wori-ivori nageki-tumai-ki Tojo-tama- fime kikasi-te soiio tsitsi-ni mmvosi-tamaivaku : ama-tsu kami-no mi-ko iiraburete siba-siba nageki-sl-famd-wa kuni-sinubi-tamo- nariimn. Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto iiiihm liierauf Tojo-tama-fime, die Tocliter des Meergottes, zur Gemiihlinn und wohnte in dem Palaste des Meergottes, wo er drei Jahre verbrachte. Obgleich dies ein erfreu- licher Aufenthaltsort war, sehnte er sich noch immer nach seinem Reiche und wehklagte von Zeit zu Zeit. Tojo-tama-fime , welche dies hörte, sprach zu ihrem Vater: Dass der Sohn der Gottheit des Himmels schmerzlich betrübt ist und so oft wehklagt, wird dess- wegen sein, weil er sein Reich leidenschaftlich liebt. 1 ^) \ \.l'^ ^ ^ ^'i - ^ T .t> ^ 7 ^ 2- ^ '; 7" t 'j * »>■ :^ /u 7' 7 ■J ß Dr F' f i z III :i i <* r Wata-tsumi-iio kami jaga-te fiko-fo-f'o-de-mi-no mikolo-wo i-te mntsuri-te omo-furii-ni mawosi-te mawosaku: amu-tsu kami-no mi-ko mosi mi-kuni-ni kajeramu-to otnownsa-ba are okuri-matsuri- namu-to, mawosi-te sunmoatsi kano tsuri-bari-wo tate-matsuri-te wosije-matsuri-keraku: kono fari-wo imasi mikoto-no irose-ni ataje-tamawamu toki-iii-ica simibi-ni kono fari-wo matsi-dzi-to i-i-te notsi-ni ataje-tamaje. Der Meei'gott ging sogleich dem Geebrten Fiko-fo-fo-de-mi- no mikoto voran und sprach zu ihm unbefangen : Wenn der Sohn der Gottheit des Himmels in sein Reich zurückkehren will, so werde ich ihm das Geleit geben. — Hierauf überreichte er ihm jenen Hamen und ertheilte ilim folgende Weisung: Sobald du, o Geehrter, diesen Hamen deinem älteren Bruder übergeben wirst, nenne diesen Hamen insgeheim den armen Haken, dann erst übergib ihn. ; l^ ^'7 ^^ ^"l ) ^l^y^y^ ^' ^ -^ ^ t '> '^ t ^^ ^ ,^ t 1) iy yJ^ i^ :\-y ^ ; jf^ ^^^ ^-y ^^ t ;? ; ^ 7 A ^-^ i 7 / 4 t '] 7 h Mala siwo-mitsu-tuma-to siivo-firii-tama-to-tvo tate-matsuri- te toosije-matsuri-kerakn : Siwo-mits7i-tama-wo fitasi-tamaiva-ba siico tatsi-matsi-ni mitsi-namu. Sika-site na-ga mikoto-no irose-wo oltorase-tamaje. Irose kui-te nonii-mawosa-ba mata siwo-firu-tama- irn fifasi-tamaje, siiro ono-dznkara fimu. Sikasi-te sukui-tamaje. Kdkii tasiname-tamawa-ba na-ga mikoto-)io irose ono-dznkara s Ifaga wa mu-to, wos ije-matsnri-ki. Die ßehen-scher Japans in dem Sagenzeitalter. 1 7 Ferner überreichte er ihm den Edelstein des Eintrittes der Fluth sammt dem Edelsteine des Eintrittes der Ebbe und gab ihm die folgende Weisung: Wenn du den Edelstein des Eintrittes der Fluth eintauchst, wird die Fluth plötzlich ihre grösste Höhe erreichen. Auf diese Weise lasse, o Geehrter, deinen älteren Bruder versinken. Wenn es deinen älteren Bruder reut und er fleht, so tauche wieder in das Wasser den Edelstein des Eintrittes der Ebbe, die Fluth wird dann von selbst eintrocknen. Auf diese Weise komme ihm zu Hilfe. Weim er sich in solcher Verlegenheit befindet, wird dein älterer Bruder, o Geehrter, dir von selbst Gehorsam leisten. Kajeri-ynasamu-to suru toki-ni nari-te tojo-tama-fime ama- tsu kami-no mi-ko-ni matcosi-tsuruku: Are farami-iiu, iimi-nanm toki fisüsi-karazL Kaze-nami faja-karamu fi-ni umi-beta-ni nia-i- de-iiamu, a-ga tame-ni ubu-ja-ivo tsukuri-te matsl-tamaje-to, maiDosi-tamai-ki. Als die Zeit gekommen war, wo man heimkehren sollte, sprach Tojo-tama-fime zu dem Sohne der Gottheit des Himmels: Ich bin schwanger. Die Zeit, wo ich gebären werde, kann nicht mehr lang sein. An einem Tage, wo Wind und Welter schnell gehen werden, werde ich mich an das Ufer des Meeres begeben. Baue daselbst für mich ein Wochenhaus und warte. Sitzb d. phil.-hist. Cl. L. C.l. I. Hft. 1 8 Dl'- P f i y. m a i e r 7 ^ ^ "^ ^ ^ > ^ ^ ^' ^ 7" ^ '' t ^ t ^ ; f '^ f t ;fe * V- i ^ l Sude-ni-site fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto mi-ja-ni kajeri-masi- te fitahuru-ni tvata-tsiimi-no kami-no ivosije-matsuri-si mani-mani si-tamai-ki. Jrose fo-siisori-no mikoto sude-ni tasinamerajete sitagai - matsuri - te : ima -jori-notsi are-wa na-ga mikoto -no ivazaivoki-bito-to nari-namu , inotsi-ike tamuje-to, iü. Koko-ni sono mawosu mimi-mcmi tsid-ni jiirusi-tamai-ki. Sono fo-suso- ri-no mikoto-wa a-tn-no kimi ivo-fasi-ra-ga oja-iiari, Als Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto endlich iti seinen Palast zurück- gekehrt war, befolgte er in allem die Weisung, welche ihm der Meergott ertheilt hatte. Sein älterer Bruder Fo-susori-no mikoto, hierdurch in Verlegenheit gebracht, gehorchte ihm und sprach : Von nun an werde ich, o Geehrter, dein Gaukler sein, und mögest du mir das Leben schenken. — Diesen Worten gemäss handelte er, und jener verzieh ihm zuletzt. Fo-susori-no mikoto ist der Stammvater der Gebieter von A-ta, der Mitglieder des Geschlechtes Wo-fasi. Wo-fasi bedeutet: die kleine Brücke. ^ ^ ^;? ^ 7 J 7 ^ ? i^ t ^ v"^vf ;? M ^, 2:. I- y -\7 7>^:? i ^ '^ ^ M , " ,.- + 3 ^ ' ■: Die Beherrscher Japans in dem Sagenzeitalter. 19 Notsi-)ii tojo-tama-fime sahi-no tsigiri-tio gotokn iroto tamn- jori-fime-ioo i-te nami-kaze-ioo sinugi-te nmi-beta-ni ma-i-ki-masi- te mi-ko umi-famawamu-to suru toki-ni nari-te mmcosi-tamaicakii : ti-gft mi-ko umamu-toki a-wo na-mi-tamai-so. Ama-tsii kami-no mi-ko modaje-arnzii-te sinnbi-ni ide-masi-te k(iki-ma-mi-tnmaje- b(i tojo-tama-pne mi-ko-iimi-mnsu-toki-iii tatsii-ni iiari-tamai-ki. Später setzte sich Tojo-tama-fime ihrer früheren Verübrediing gemäss und indem sie ihrer jüngeren Schwester Tama-jori-fime voi"r-/ A ^> t ^ ^ t -fl y t ; ^-^' ^ I- Kare ito-fadzukasi-to omoicosi-fe: are-ni fadzi-mi-se-tama- icaznramasi-ka-ba iimi-gn kunu-ga ai-kajoi-te toko-si-je-ni fedate- snramasi-ivo , ima kaku fuzi-mi-se-tamaje-ba ika-de-ka-nio ni- mutsubinui-to , i-i-te kajn-mote mi-ko-U'O tsutsumi-te umi-beta-(d sute-oki-te umi-tsu-dzi-wo seki-te kajeri-iri-masi-ki. Kare mi-ko- no 7m -na- wo fiko-nagi-sa-take-u-gaja-fuki-ajczu-no mikoto-to mawosu. Diese glaubte, dass sie sehr beschämt worden und sprach: Wenn dl) mich nicht beschämt hättest, so wären das Meer und das feste 2* 20 Dl"- Pfizm aier Land in gegenseitiger Verbindung gestanden und dabei ewig von einander geschieden gewesen. Allein da du mich jetzt beschämt hast, wie sollten sie wohl an einander gebunden werden ? — Nachdem sie dies gesagt, wickelte sie ihren Sohn in Riedgras und setzte ihn an dem Ufer des Meeres aus. Sie verschloss iiierauf den Weg des Meeres und kehrte in ihre Heimath zurück. Ihr Sohn erhielt jetzt den Namen Fiko-nagi-sa-taka-U-gaja-fiiki-ajezu-no mikoto. Fiko-7iagi-sa-take-u-gaja-fnki-ajezn-7io mikoto bedeutet: der vornehme Sohn, der Geehrte des Verschlossenseins des Daches aus dem Riedgras des Tauchers, des Kriegsmuthes des Welienrandes. Die nähere Erklärung dieses Namens ist in der weiter unten folgen- den Urkunde enthalten. Notsl-ni fisasi-ku-site fiko-fo-fu-de-mi-no mikoto kamu-agari- masi-nu, fi-miika-no tuka-ja-no jama-no fe-no mi-sa-zaki-ni wo- same-matsuri-ki. Lange Zeit nachher verschied Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto göttlich und ward auf der vor dem Berge Taka-ja in Fi-muka befindlichen Anhöhe begraben. l'uka-ja bedeutet: das hob:; Haus. In einer anderen Urkunde wird Folgendes erzählt: ^ '^ '^ 7 . )) ■ / - i- ^ K ;. 7 i ; a V, ^' Die Beherrscher Japans in dem Sagenzeit.ilter. 2 1 h'ose fo-suseri-no mikoto-ioa umi-satsi-mnsi , iroto fiko-fo-fo- de-mi-no mikoto-wa jama-sntsi-masi-ki. Toki-7ii (mi-oto kata-mi- "^i satsi-iüo kaje-temu-to , i-i-te irose iroto-no satsi-juml-wo motsi- te jama-ni iri-te sisi-magu-ni sisi-no karato-daiii nnjezu. Iroto irose-no satsi-bari-tvo motsi-te umi-ni idete na-tsurasu-ni sarn-ni je-taniawazu-te tsni-ni sono fari-wo nsinai-masi-ki. Der ältere. Bruder Fo-suseri-no mikoto verlebte sich auf die Ausbeutung des Meeres. Der jüngere Bruder Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto verlegte sich auf die Ausbeutung der Berge. Die beiden Brüder sagten hierauf: Wir werden gegenseitig mit der Ausbeutung tauschen. — Der ältere Bruder nahm jetzt den ausbeutenden Bogen des jüngeren Bruders und ging in die Berge, um Wild zu suchen. Es erschien aber nirgends die trockene Spur des Wildes. Der jüngere Bruder nahm den ausbeutenden Hamen des älteren Bruders und ging an das Meer, um Fische zu angeln. Er fing aber ebenfalls nichts und verlor zuletzt seinen Hamen. T )_ ^ i/ ^> f ^ - j \ t ^ I :3 /- ;, -\ t '} ^y T T "^ 1 i l'j:? Koko-ni irose iroto-no jumi-ivo kajesi-te ono-ga fari-ivo fatari- ki. Kare-iroto nreje-masi-te fukaseru tatsi-ico jaburi-te fari-wo tsukuri-te fito-mi-ni mori-te irose-ni atuje-tamaje-domo torazu-te nawo moto-no fari-ico je-mu-to-zo, iu-iiaru. Koko-ni fiko-fo-fo-de- mi-no mikoto semu-snje sirazu samajoi-te umi-beta-ni ide-masi-te tatazumi-te nageki-masi-ki. 1 9 f 1/ A ^ ^ M 1 4 i^ n T ^ % \3 fi \y ) ^ t ^ f ; /L- t3 ;^ 3. ^ ■ 1) i 22 ">■ P f i z m a i e r Der ältere Bruder gab jetzt dem jüngeren Bruder den Bogen zurück und begehrte seinen Hamen. Der jüngere Bruder, hierüber betrübt, zerbrach das an seinem Gürtel hängende Schwert und ver- fertigte daraus Hamen. Er schüttete diese in ein Sieb und gab sie dem älteren Bruder, doch dieser nahm sie nicht an und sagte: Ich will meinen Hamen wieder erhalten. — Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto, der nicht wusste, was er noch thun solle, ging seufzend zu dem Ufer des Meeres, wo er auf und nieder schritt und wehklagte. t t l ^ ^ ^ 7 ^ t I- I- ,j |. * \ ^ ^ f \^ ^ \ ^ y t> ^ 1 ^ ' 4. '^ r t ; r ^ ':'/')/ f t Toki-ni okma fitori tatsi-matsi ki-te siwo-tsutsi-no wodzi-to na-tiori-te: kimi-iva tare-zo, 7iatu-no ju-e-ni koko-ni nreje-masu- to, mawose-ba fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto sono sama-tvo nori- tamai-ki. Hierauf erschien plötzlich ein Greis. Derselbe nannte sich den Greis der Salzerde und fragte: Wer bist du, o Gebieter? Aus welcher Ursache härmst du dich hier? — Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto erzählte, was sich zugetragen. Die Beherrscher Japans in dem Sag-enzeitalter. 23 Wodzi sunawatsi fakuro-no iiaha-tiaru kusi-tvo tori-idete tsutsi-ni nage-si-ka-ba i-ivo-tsti taka-muru-to nasi-nu. Kare sono take-ioo tori-te owo-ma-ara-ko-ico tsukurl-te fo-fo-de-mi-no mikoto- ipo kono naka-ni ire-matsuri-te umi-rü nage-irertsu. Aru-fami-ni i- waku : ma-nasi-katsu-ma-iöo uke-kl-ni site foso-nawa-mote fo-fo- de-mi-no mikoto-wo jui-tsukete sidzume-ki. Der Greis nahm hierauf einen in einem Sacke befindlichen Kamm hervor und warf ihn auf die Erde. Der Kamm verwandelte sich in fünfhundert Bambushaine. Der Greis nahm das Barnbusrohr und verfertigte daraus einen grossäugigen groben Korb. Er brachte Fo-fo-de-mi-no mikoto in diesen Korb und warf ihn in das Meer. In einem Buche wird gesagt : Er machte einen mit keinen Augen versehenen festen Korb zu einem Fahrzeuge, band an dasselbe Fo- fo-de-mi-no mikoto mit dünnen Stricken und versenkte es. 3 ') 7 ? t 1 . ) 7» t ) f ^ ; ^ ^ J - ^ T , Toki-ni loata-no soko-ni umusi loo-bama ari, fama-no mani- niani ide-mase-ba waia-tsumi-no tojo-tama-fiko-no mi-ja-ni itari- masi-nu. Sono mi-ja kaki-ja takaku utena ura-guwasi , kado-no to-ni i-ari, i-no be-ni katsura ari. Sunawatsi sono ko-no moto-ni jori-tatsi-tamai-ki. Hierauf erschien auf dem Boden des Meeres ein lieblicbes kleines Ufer. Als Fo-fo-de-mi-no tnikoto diesem Ufer zuschiffte und ausstieg, gelangte er zu dem Paläste des Meergottes Tojo-tama-fiko. Die Mauern und Warten dieses Palastes waren hoch, die Terrassen «» 24 Ür. P f i z m a i e r im Inneren zierlich. Vor dem Thore befand sich ein Brunnen und neben dem Brunnen ein Zimmtbaum. Fo-fo-de-mi-no mikoto stellte sich unter diesen Baum und lehnte sich an dessen Stamm. Tojo-tama-fiko bedeutet : der vornehme Sohn der reichen Edelsteine. 7 !■ ,. 7 . |. - ^ ^ ,^- , ^ t . ^ ^ ^ '^ ^ ^ '- ^ ;r * ^ i? 7- ! 1) ^ >" > ' p L ^ H i. i^i^-M-^^r^ tf ^ ; P^- ^ t ;; 7 '' : 7 7 I- ■:• ^ ^ 1 f ^ J ) ^1-^^^ I- ^ i^ ;^ 7 7 f f ^' iX ^ ;? * Jftjrt fisasl-ku ari-te ito-kawojoki woto-me ma-ka-fatsi amata i-te iitsi-jori ide-kl-ie tama-moi-wo motsi-ie midzu-kumamu-to sl-te fo-fo-de-mi-no 7nikoto-wo ögi-mi-te odoroki-kajeri-te sotio tsitsi- kami-ni mawosi-keraku : kado-no i-no be-naru ko-no moto-ni tötoki marafito maseri, tada-bito-no sama-narazu. Mosi ame-jori kudare- ra-ba ame-no fiiri aru-beku, tsutsi-jori kitarera-ba tsutsi-no furi ari-namu-wo, ma-koto-ni ma-kuwasi sora-tsu fiko-to iü monO' ni-ja. Nachdem eine geraume Zeit vergangen, trat ein von Angesicht sehr schönes Mädchen an der Spitze einer Menge Dienerinnen aus dem Inneren und wollte mit einem aus einem Edelsteine verfertigten Gefässe Wasser schöpfen. Als sie emporblickte und Fo-fo-de-mi-no mikoto gewahrte, ging sie erschrocken zurück und meldete ihrem göttlichen Vater: Unter dem Baume, der neben dem Brunnen des Die Beherrscher Jiipaiis in liüiii Sagenzeitnltcr. liO Thores, befindet sich ein at)geseheiier Gast, er ist nicht von der Gestalt der eigentlichen Menschen. Ist er von dem Himmel herabge- stiegen, so sollte er das Aussehen des Himmels haben, ist er von der Erde gekommen, so wird er das Aussehen der Erde liaben. Er aber ist wirklich, was man nennt, ein sehr zierlicher vornehmer Sohn des leeren Luftraumes. /i- t 'j ; ; ^ ; f "i ; ^ ^ - -Ji ^ u- ' I- ^ 7^ 3 Aru-fumi-ni iwaku : tojo-tama-ßme-no ma-ka-tatsi tama-moi- wo motsi-te midzu-wo kumu-ni mitsi-gataku-te i-no utsi-ivo mire- ba fito-no emeru-kagc saka-sama-ni titsiireri. Ogi-mire-ba uruivasl- ki kami katsura-no ki-no uje-ni maseri. Kajeri-iri-te sono kimi-ni mawosi-ki. In einem Buche wird gesagt: Eine Dienerinn Tojo-fame-fi tue's schöpfte mit einem aus einem Edelsteine verfertigten Gefässe Wasser. Als das Gefäss nicht voll ward, blickte sie in den Brunnen und gewahrte, dass der lächelnde Schatten eines Menschen sich ver- kehrt abspiegelte. Als sie emporblickte, befand sich ein schöner Gott auf dem Zimmtbaume. Sie kehrte sofort zurück und meldete dies ihrem Gebieter. 2ß l)r. P f i z 111 a i e r ^ ; - 1. ^ 7 j? ^ i. 7 * r ^ I- Koko-)ii iojo-tama-fiko fito-ivo jari-te toi-kerakii : mara-fito- wa tare-zo, ika-ni-site-ka koko-7Ü ki-maserti? Fo-fo-de-mi-no mikoto: are-wa ama-tsu kami-no mi-ko-nari-to, nori-tamai-te ki- maseru ju-e-wo tsuge-tamo. Toki-ni tvata-no kami mukaje-woganü- te i-te ire-matsuri-te ne-mo-koro-ni isukaje-matsuri-te tojo-tama- fiyne-ivo awase-matsuri-ki. Kare ivata-tsumi-no mi-ja-ni snmi- tamai-te mi-tose-ni nari-nu. Tojo-tama-fiko entsandte Leute und Hess fragen: Wer ist der Gast? Auf welche Weise ist er hierher gekommen? — Fo-fo-de- mi-no mikoto antwortete : Ich bin der Sohn der Gottheit des Himmeis. — Zugleich meldete er, wesshalb er angekommen. Der Gott des Meeres ging ihm jetzt entgegen, bezt^igte ihm seine Ehr- furcht und hiess ihn eintreten. Indem er ihm eifrig seine Dienste widmete, gab er ihm Tojo-tama-fime zur Gemahlinn. Fo-fo-de-mi-no mikoto wohnte jetzt in dem Palaste des Meergottes und verblieb daselbst drei Jahre. ^t> ^ - i/ 1 t ^^ 7 ■\ V t \ { L r» 7 1 / l 1 f * '7 l i 7 7 3 i 7 ; * 1) \ \ t ^ 1 ^ iy X, ■^ ■i -Q - -- ;^^ r Die Beherrscher Jnpnns in dem Sagenzeitalter. -C7 Kono notsl fo-fo-de-mi-no mikoto siba-siba nageki-tamai-ki. Tojo-tama-fime toi-matsuraku : uma-tsii knmi-no mi-ko moto-tsu kuni-Jii kdjeramu-to omowosii-ka-mo? nori tamaicaku: sika-nari. Tojo-iamd-fime siinauHitsi tsitsi-no kami-ni: koko-ni masi-masu uma-fito uwa-tsu kuni-ni kajeramu-to omoivosu-to, mmvoscri. Später ergoss sieh Fo-fo-de-mi-no mikoto häufig in Klagen. Tojo-tama-fime fragte ihn: Wünscht der Sohn der Gottheit des Himmels in das eigene Reich zurückzukehren? — Er antwortete: So ist es. — Tojo-tama-fime sprach jetzt zu ihrem göttlichen Vater: Der liier wohnende Gast hat den Wunsch, in das äussere Reich zurückzukehren. f ^f /i>)'\i/'J i 7 5 y ^V yj *i^; f ^ /^ ^^^ -^ I y ^ h Koko-ni wata-no kami invo-domo-ioo jobi-atsumete sono tsnri- bari-too magi-to-ni aru-uwo mawosaku : aka-me fisnsi-ku kutsi- wo jameri, kore-ga nomer u-naramu. Kare aka-me-wo niesi-te sono kutsi-ivo mire-ba fari naico-ari. Der Gott des Meeres rief hierauf die Fische zusammen und suchte jenen Hamen, indem er sie befragte. Ein Fisch mel ete ihm: Der Steinbrassen hat schon lange Zeit einen kranken Mund, er wird ihn wohl verschlungen haben. — Als man demnach den Steinbrassen herbeiholte und in dessen Mund sah, war daselbst der Hamen noch vorhanden. 28 Dr. P f i z oj a i e r Sunawatsi tori-te fiko-fo-fo-de-mi-no mlkoto-ni tate-matsuri- te woslje-matsuri-keraku: tsuri-bari-ivo imasi mikoto-no irose-ni ataje-tammvamu-toki-ni: madzi-no mofo u-e-no fazime wabi-no ne-to, tokoi-te notsi-ni ataje-tamö-besi. Mata imasi mikoto-no irose umi-ioo wafaramu-toki-iii are-iva faja-tsi taka-nami-ioo tütete oborasi-tasiname-iiamii-to, muivosi-ki. Der Meergitt nahm hierauf den Hamen , überreichte ihn Fiko- fo-fo-de-mi-no mikoto und ertheilte diesem die folgende Weisung: Wenn du, o Geehrter, deinem älteren Bruder den Hamen einhän- digen wirst, so sprich die Worte der Verwünschung: „der Grund der Armuth, der Anfang des Hungers, die Wurzel des Elends", dann erst magst du ihn ihm einhändigen. Wenn ferner dein älterer Bruder, o Geehrter, das Meer befahren wird, werde ich, indem ich im Sturmwind die Wellen hoch aufthürme, ihn untersinken und in Bedräiigniss gerathen lassen. t t .t> h ^ I A r ; t' ^ ;j^ ij v- t t ^ - ^ - ; ^ ^ ,^ ^y^l T "^ ^ - ^ '^ - ^^ ~ 3 ; ^ ^-^y S. * ^ \- f] ^-j 7 ^ ^ ':^ ) Koko-ni fo-fo-de-mi-no mikofo-ioo tvani-ni nose-matsuri-te mi-kuni-ni okuri-matsuri-ki. Suki-ni loakare-tnmawamii-to se-si- toki tojo-tama-fime omo-furii-ni mawosi-te mmaosaku: are fajaku farameri, nami-kaze faja-karamii fi-ni umi-beta-ni ide-namu, a-ga Die Beherrscher Japans in ilein SiigiMizeitalter. 29 tame-iii ubu-ja-ivo tsutsuri-te matsi-famaje-to , maioosi-ki. Sono notsi tojo-tama-fime sono kofo-no gotoku ma-i-te ki-te fo-f'o-de-mi- no mikoto-ni: are ko-joi ko-umi-namu, na-mi-masi-so-to, mawosu. Fo-fo-de-mi-no mikoto je-sinubi-iamaioazu-te kusi-mote ü-wo tomosi-te mi-tamd-toki-)u tojo-tama-fime ja-firo-no owo-kuma-wani- ni narl-te fai-mokojoi-ki. Hierauf setzte er Fo-fo-de-mi-iio mikoto auf ein Krokodil und gab ihm das Geleit zu seinem Reiche. Früher und zur Zeit, wo man im Begriffe war, sich zu trennen, hatte Tojo-tama-fime bei einer Gelegenheit gesagt: Ich bin bereits schwanger. An einem Tage, an welchem Wind und Welle schnell gehen werden, werde ich mich an das Ufer des Meeres begeben. Baue daselbst für mich ein Wochen- baus und warte. — Später traf Tojo-tama-fime , wie sie gesagt, an dem Orte ein und sprach zu Fo-fo-de-mi-no mikoto: Ich werde diese Nacht gebären, mögest du nicht zu mir hinblicken. — Fo-fo- de-mi-no mikoto, der sich nicht gedulden konnte, zündete mit einem Kamme ein Feuer an. Als er binblit-kte, hatte sich Tojo-tama-fime in ein acht Klafter messendes grosses Bärenkrokodil verwandelt und kroch in Windungen umher. ,/ ^ ' ^ ^ ^ -X t ^ ^ ^ ^ I- fe '^^ '1^ ? ^ ^ ^ ^ l t ti^7/^ Tsui-ni fadzi-mi-se-tamajeru-ico uramcsi-to omoi-te wata-vo kuni-ni kajeri-masi-ki. Sono oto tama-jori-fime-ivo todomete mi- ko fitasi-matsurasi-mti. Mi-ko-no mi-na-wo fiko-naffi-sa-take-u- kaja-fuki-ajezu-no mikoto-to mawosu-ju-e-wa ka/io ami-hcta-iio 30 Kr. P f i « m a i e r uhu-ja mowara u-no f'a-mote kaja-ni site fuki-taru-ni imada awasenu-fodo-iu are-masi-keru-ju-e-ni sika na-dzuke-matsuri-ki. Indem es ihr hassenswürdig erschien, dass sie be.vchämt worden, kehrte sie sofort in das Reich des Meeres zurück. Dabei hiess sie ihre jüngere Schwester Tama-jori-fime zurückbleiben und das Kind aufziehen. Dass ihr Solin den Namen Fiko-nagi-sa-take-U-kaja- fuki-ajezu-no mikoto (der vornehme Sohi), der Geehrte des Uiige- schlossenseins des Daches aus dem Riedgras des Tauchers, desKriegs- muthes des Wellenrandes) erhielt, geschah aus folgender Ursache. Jenes VVochenhaus an dem Ufer des Meeres war gänzlich mit Federn des Tauchers, welche man statt des Riedgrases verwendete, gedeckt und das Dach war noch nicht geschlossen, als dieser Sohn geboren ward. Zufolge diesem Umstände gab man ihm den Namen. In einer anderen Urkunde wird gesagt: t 1) - ^ ^ :p / X y j :^ \^ ^> y ) 1 ) j ^ 7 y ; f n: v' ^ Kado-no moto-ni si-midzu ari, sono si-midzu-no fe-ni momo- je-katsura ari. Kare fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto sono ki-no uje-ni toodori-agari-te tatsi-masi-ki. Vor dem Thore befand sich ein klarer Born. Über dem Born befand sich ein hundertäsliger Zimmtbaum. Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto sprang auf diesen Baum und stand daselbst aufrecht. 7> -e'if ^ ^ :j. 7^^- >, t t t 7 t \-T Ip. y(V Die BeluTisehiT .lapaiis in ilem Sageiueitalter. 3 1 Toki-ni wafa-tsnmi-iio kami-no musii-me tojo-tnma-fime tnma- moi-motsi-te midzu-kumnmu-to si-te i-no ntsi-ui fito kage-no aru- wo mi-te ögi mi-ie odoroki-tc moi-wo otosi-te moi kiidake-tsuru- wo-mo kajeri-mi-zii-te kajeri-iri-fe oja-tatsi-ni mawosi-tamawaku : i-no be-no ki-uo uje-ni fito masu, ito-kaii'O-jokii siigata-mo mijabi- te foto-foto tada-bito narazu-to, m(nvosi-t(unai-ki. Um diese Zeit wollte Tojo-tnma-fime , die Tochter des Meer- gottes, mit einer aus einem Edeisteiiie verfertigten Schale Wasser schöpfen. Als sie sah, dass in dem Räume sich der Schatten eines Menschen zeigte, blickte sie empor und Hess erschrocken die Schale fallen. Ohne sieh nach der zerbrochenen Schale umzusehen, kehrte sie zurück und meldete ihren Eltern : Auf dem Baume zur Seite des Brunnens befindet sieh ein Mensch. Er ist von Angesicht sehr schön, seine Gestalt leuchtet hervor, und es ist durchaus kein gewöhnlicher Mensch. ^ y ') ' ^ ^ T ^ 1 ^ y ^ - ^ 7 ^_ ^ f ; -3 ;-!- 2 7 i, . =Y -' Toki-ni tsitsi-no kann kiki-te ujasimi-te jn-je-datami-wo mnkete m ukaje-ire-matsvri-te ide-maseru-ju-e-wo toi-matsure-ba sono ari-sama-wo tsubaraka-ni nori-taniai-ki. Als dies ihr göttlicher Vater hörte, verwunderte er sich. Er liess achtfache Matten legen, ging dem Gaste entjiegen und hiess ihn eintreten. Als er ihn hierauf um die Ursache der Ankunft fragte, erzählte der Gast in Kürze, wie sich die Sache verhielt. 32 Dr. P f iz m a i e r 7 . i ^ ^ ^^ ,] ^ ^ ^ ^ ^ \- > ^) t>9 ^ U > ^'^ > ^ '^^l. '^^ Koko-ni wata-no kami itawasi-to omoi-te fata-no firo-mono fata-no sa-moiio-wo jobi-atsiimete seme-to-niminasirazu-to niawosu, tada aka-me kutsi-wo jami-te ma-l-kozu. Simnwatsl sumijaka-ni jobi-josete sono kutsi-wo saguri-si-ka-ba nsinai-tamai-si tsuri-bari ari. Koko-ni ivata-tsumi-no kami oki-te-te: ore kutsi-me ima-jori- notsi je-wo 7ia-nomi-so , mata ama-tsu kami-no mi-ko-no mi-ke-ni na-adzukari-so-to, iü. Kutsi-me-ivo oivo-mi-ke-ni tate-matsurazaru ju-e-wa kono josi-nari. Der Gott des Meeres erbarmte sich seiner. Er berief die Thiere mit breiten Flossen, die Tliiere mit schmalen Flossen zu einer Versammlung und verhörte sie. Alle sagten , dass sie nichts wüssten. Bios der Steinbrassen, der einen kranken Mund hatte, erschien nicht bei der Versammlung. Man rief ihn alsbald eilig herbei und als man seinen Mund untersuchte, fand sich daselbst der verlorene Hamen. Der Meergott erliess hierauf den folgenden Befehl : Du , o Steinbrassen , sollst von heute an keinen Köder ver- schlingen, du sollst auch nicht als Speise für den Sohn der Gottheit des Himmels bereitet werden. Dies ist der Grund, wesshalb der Sieinbrassen nicht als grosse Speise des Himmelssohnes gereicht wird. Der Steinbrassen, der sonst aka-me, „das rothe Weib" genannt wird, heisst hier auch kutsi-me „das Weib des Mundes". Der gewöhnliche Name dieses Fisches ist ^ p, tai. Die Beherrscher Japans in dem Sagenzeitalter. 33 " J. t ^ A "- + I- .7 f A)- ^^ C J ^~ ; - ^ t 7 t 7'- 1 , - . Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto htjeri-masamu-to suru toki-iii nnri-fe icata-tsumi-no kami: ama-tsu kami-no mi-ko kasikoku wagari-ide-masem jorokobi idziire-no fi-ka ivasuremu-to , maivosi- te omoje-ba siwo-mitsu omojeba skvo-fira tuma-ioo tsuri-bari-ni sojete tate-matsiiri-te: ama-tsu kami-no mi-ko ja-je-no kiima- dzi-iöo fedatsu-to ije-domo jori-jori ai-omoivosi-te na-sute-tamai^ so-to, mawosi-ki. Als die Zeit kam, wo Fiko-fo-fo-de-7ni-no mikoto heimkehren sollte, sprach der Meergott: Die Freude darüber, dass der Sohn der Gottheit des Himmels zu meinem Wohnsitz gekommen , an welchem Tage könnte ich sie vergessen? — Dabei fügte er zu dem Hamen den Edelstein des willkürlichen Eintrittes der Fluth und den Edelstein des willkürlichen Eintrittes der Ebbe, überreichte ihm beides und sprach: Bist du, o Sohn der Gottheit des Himmels, durch die achtfachen Uferhöhen auch geschieden, mögest du zu Zeiten an mich denken und mich nicht zurücksetzen. ^ t i' f 1) .. * M ^ «^ ? j^ 5 t 7 ^ 7" I- ^~ i ; L - ^ Sitzb. d. phil.-hisf. (1. L. Bd. I. Ml(. 3 34 Dr. P f i z in a i e r f i/ f i^ 7 •^ ^ ^ ;^ 7 7 9 •7 '7 X. ^ t 7* l 7 f 7 ■3 2> -^ ^ ^ r 7^ 1 i^ iy L t 7 ^ -\ 1/ A> ^ f T -y 1 Kare wosije-matsui'i-keraku: kono fnri-wo iman-iio mikoto- no irose-ni atcije-tamawamu-toki-ni: madzi-tsi, forobi-tai, otoroje- dzi-to i-i-te siri-je-de-nl nage-ute ataje-tamaje. mukai-te na-at(tje- tamai-so. ßlosi irosc ikari-te sokonö-koto ara-ba siwo-mitsu-t(ima- wo idasi-te oborase. ßlosi najaml-tc mccjumi-tamaje-to kowa-ba siioo-firu-tama-wo idasi-te sukui-tamaje. Kaku seme-ntijamasa-ba ono-dzukara sitagai-naniu-to, wosije-matsuri-ki. Hierauf ertheilte er ihm die folgende Weisung: Wenn du diesen Hamen, o Geehrter, deinem älteren Bruder übergehen willst, so sprich die Worte: Armer Haken! verdorheuer Haken! hinfalliger Haken! Gib dann den Hamen, indem du ihn nach rückwärts wirfst, gib ihn ja nicht mit zugewandtem Angesicht. Wenn der ältere Bruder zürnen und dir ein Leid zufügen sollte, so nimm den Edel- stein des Eintrittes der Fluth hervor und lasse den älteren Bruder versinken. Wenn er in Verlegenheit ist und dich bittet, Gnade zu üben, so nimm den Edelstein des Eintrittes der Ebbe hervor und rette ihn. Wenn du ihn auf diese Weise quälst und in Verlegenheit bringst, wird er dir von selbst gehorchen. V ■3 ^ T iy 3 fl Die BeheiTscIier Jn|)»iis in dein Sageit/.eilalter. 35 Fiko-fo-fo-de-no m'ihoto sono tamn-to tsuri-bari-to-wo ukete mi-ja-ni kajeri-ide-masi-ki. Mowara wata-tsumi-no kumi-no wosije- ni mani-matii si-tumal-ki. Madzu sono fnri-ioo iros^e-ni ataje- tamd-ni ikmn-te torazu. Kare oto-iio inikoto smio-mitsn-tama-wo idfisi-tamaje-ba siivo oivoki-ni mitsi-te irose obore-ki. Knre: are imasi-Jii tsukajete jn-tsu-ko-to nani-besi, sukui-tamaje-to in. Iroto- jio mikoto siwo-firu-tama-wo idasi-tamaje-ba aiwo ono-dzukara fi-te irose tairayi-nu. Fiko-fo-f'o-de-mi-7io mikoto nahm diese Edelsteine sanimf dem Hamen in Kmpfang und kehrte in seinen Palast zui'ück. Er befolgte in allem die Weisungen des Meergottes. Als er das erste Mal den Hamen dem älteren Bruder übergab, zürnte dieser und nahm ihn nicht an. Als jetzt der Geehrte, der jüngere Bruder den Edelstein des Eintrittes der Fluth hervornahn), stieg die Fluth zu einer gewal- tigen Höhe und der ältere Bruder versank. Dieser rief: Ich will dir dienen und dein Haussklave werden! Rette mich! — Als jetzt der Geehrte, der jüngere Bruder den Edelstein des Eintrittes der Ebbe hervornahm, ging die Fluth zurück, und der ältere Bruder unter- warf sieh. 'l ± ,„ g J 7 i^ K- i^ ^ 5. 1. :^ ^ 36 Dr. P f i z III a i e r Kakute irosc saki-no koto-ivo kajete: n-wa imasi-no irose iiaru-ioo ika-de fito-no se-to ari-le oto-ni tsukaje-masi-to, iü. Olo- 110 mikoto mata siivo-mitsu-tama-wo idasi-tamö. Irose mi-te takaki jama-tii fasiri-uobore-ba shco jatua-ivo iru, taka-ki-ni nobore-ba siwo ki-wo iru. Irose sude-ni tashiami-te nige-inamu kata-nasi suumcutsi sitagai-watswi-te mnwosaku : are ajamntsikeri, ima- jori-notsi-u'(i u-ga umi-no ko-iio ja-so-tsudznki imasi-mikoto-no wazawoki-bito-to nari-namu (aru-fnmi-ni iwaku inu-fito}, jiirusi- tamuje. Später jedoch nahm der ältere Bruder sein Wort zurück und sprach: Ich hin dein älterer Bruder. Wie könnte ich aber, indess ich der ältere Bruder eines Menschen bin, dem jüngeren Bruder dienen? — Der jüngere Bruder nahm wieder den Edelstein des Eintrittes der Fluth hervor. Als dies der ältere Bruder sah, lief er auf einen hohen Berg, allein die Fluth erreichte den Berg. Er stieg auf einen hohen Baum, allein die Fluth erreichte den Baum. Der ältere Bruder gerieth zuletzt in Bedrängniss und hatte keinen Ort, wohin er tliehen konnte. Er leistete Gehorsam und sprach: Ich habe mich geirrt. Von jetzt an sollen meine Söhne mit ihnen achtzig Reihenfolgen, 0 Geehrter, deine Gaukler (in einem Buche heisst es: deine Hunde- menschen) sein. Mögest du mir dies erlauben. ^ 7^:::^ 7 4^ X ; ^^y ^] i ± ^J l ^) ^j^>\ii ^^ ^y il ^M -I 7l_' i^i'^v. '^ Olo-no niikofo niatn siwo-firu-tama-ico idfisi-tantaje-bn siwo ono-diukaru fi-nu. liuko-ni irose oto-iiu wikolo-no kusiki mi-itsu Die Beherrscher Japans in dem Sagenzei'talter. Ol uvu-hofo-wn satori-te tsiii-7ii sitagni-mntsuri-hi. Koho-wo mofe f'o-susei'i-no mikoto-no su-e 7noro-tnüro-7io fajn-filo-ra inui-mo snme-ra-mikoto-no mi-ja-kaki-no tnoto-wo fanarezu inu-ni kawari fojete tsukaje-matsiiru-nari. Jo-nofito nse-taru fari-wo fatarazaru- wa kofio josi-nari. Der Geehrte, der jüngere Bruder nalim wieder den Edelstein des Eintrittes der Ebbe hervor, woriiuf die Fluth von selbst ein- trocknete. Der ältere Bruder erkannte jetzt, dass der Geehrte, der jüngere Binder mit wunderbarer Kraft ausgerüstet sei und leistete ihm sofort Gehorsam. Aus diesem Grunde trennen sich die Nach- kommen Fo-suseri-)io mikofo's , die sämmtliehen Mitglieder des Geschlechtes Faja-fito, noch heute nicht von den Palastmauern des allgebietenden Geehrten und widmen ihm , indem sie anstatt der Hunde bellen, ihre Dienste. Dies ist auch die Ursache, wesshalb die Menschen des Zeitalters eine verlorene Nadel nicht begehren. In einer anderen Urkunde wird Folgendes gesagt: f ^ ^ ^v> 1) 1 f f ^ - 'TS ^ ^ t ^ f f 7 ■ =1'^ f i Z3 1/ r i 7 i f f 1) 1 " ^ -x ^^ '-- ) ^ - ^ i l t r» ^ ■7 t ^ r 7 i i )^ -^ ■^ — ZI n - \X l ') Irose fo-susjri-?io mikoto-jca umi-satsi-unri, kare unti-sutsi- fiko-to in. Iroto fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto-tca jama-saisi-ni masu, kare jama-satsi-fiko-to maivosu. Irose-wn ame-kaze-iio wori-goto-iii saki-wo je-zu. Iroto-wa ame-kaze-ni aje-domo sono sakitagawazu. Der ältere Bruder Fo-suseri-no mikoto hatte die Ausbeutung des Meeres, dess wegen heisst er: der vornehme Sohn der Aus- beutung des Meeres. Der jüngere Bruder Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto hatte die Ausbeutung der Berge, desswegen heisst er: der Tornehme Sohn der Ausbeutung der Berge. So oft Regen und Wind eintraten, erlangte der ältere Bruder nicht die Beute. Ob auch Regen und Wind eintraten, die Beute des jüngeren Bruders war dess- wegen nicht verschieden. 38 Dr. P f i z m a i e r ^- X f ^ ^ ^ t -■ I- ! 1 T ^ fj ) v'i ^ f ^ \ I- T ^ !:iji'f^7;5-^7 Toki-ni irose iroto-ni: are imasi-to satsi-wo kajete kokoro- mimu-to iü. Oto-no mikoto ubenai-te kaje-tamni-ki. Toki-ni irose- wa irose-no jumi-ja-iüo motsi-te jnma-ni iri-te sisi-karu. ireto-ivet irose-no tsuri-bari-wo motsi-te iimi-ni ide-te na-tsurasu-ni tomo-ni saki-nuku mnna-te-site kajeri-tumai ki. Der ältere Bruder sprach hierauf zu dem jüngeren: Lasst uns beide mit der Ausbeutung wechseln und auf diese Weise einen Ver- such machen. — Der Geehrte, der jüngere Bruder fand dies ange- messen und wechselte mit ihm. Der ältere Bruder nahm jetzt den Bogen und die Pfeile des jüngeren Bruders, ging in die Berge und jagte Wild. Der jüngere Bruder nahm den Hamen des älteren Bruders, ging an das Meer und angelte Fische. Allein beide hatten dabei keinen Nutzen und kehrten mit leeren Händen zurück. Kare irose iroto-no jund-ja-wo kajesi-te ono-ga fari-wo fatarii loki-ni oto-no mikoto tsuri-bari-wo ivata-no ?iaka-ni usinai-te Die Beherrscher Jnpans in dem Sag;enzeitalter. 39 mngu-josi-nasi, kare kofoni ni-i-furi amatn taukuri aldjc-imnaje- domo torazu-te moio-uo fari-wo f'titavi-hi. Der iiltore Hriitler gab jetzt diMU jüii;;ereii IJruder den Bogen und dii- Pleile zurück und begehrte seinen eigenen Hamen. Der Geehrte, der jünj»ere Bruder halle um die Zeit den Hamen in der Milte des Meeres verloren uud wusste nicht, wo er ihn suchen solle. Er verfertigte daher zu dem Zwecke eine Menge neuer Hamen und gab sie dem älteren Bruder, allein dieser nahm sie nicht au uud verlangte den ursprünglichen Hamen. • ^^ ^ ^>^ f f " '' '"^^ "^ ^ - ^ ; I- ^ ^ ; t 7 ^ . i ^ I- i^^ j ') -^f* t- 7 7 ^7" l Koko-ni oto-no mikoto umi-beta-ni ide-tnasi-te urabure- samajoi-masu-toki-7ii kaica-gnri-no icana-ni kakari-te kurusimu- wo mi-sonatvasi-te aioare-to omoicosi-te toki-te fanatsi-jari-tamai- ki. Fodo-nuku shco-tstttsi-no wodzi ki-te jagn-te ma-nasi-katsu-ma- no ivo-f'u/ie u-o tsukuri-te f'o-fo-de-mi-no mikoto-ico tiose-tnalsuri- te louta-iio naka-ni osi-fan(de-ba ono-dzukara sidzumi-mi. Als hierauf der Geehrte, der jüngere Bruder zu dem Ufer des Meeres hinausging und leidvoll klagte, sah er eine Flussgans, welche an einer Schlinge hing und Qual erduldete. Von Mitleid bewegt, machte er sie los uud Hess sie frei. In demselben Augenblicke erschien der Greis der Salzerde und verfertigte sofort das kleine SchilT des augenlosen Korbes. In dieses setzte er Fo-fo-de-mi-no mikoto und sticss es in die Milte des Meeres, wo es versank. 40 Dr. P f i z m a i e r '" J P" .) ^ t ^ ^ ^ ! ^ ; i- - ^ f ' ö ( 7» iP ' ^ 'r ;. :p ^ -; V ,j ^ ^^ ^ !) •/ ^ i^ 7 ^ ;? =fe 7 '^ ') 7 . . 3 ;<'^ N ^ i ;v 7 /t- Kujeri-tammvmmi-to suru tolci-ni nari-te wuta-tsumi-no kami tai-wo johi-te sono kutsi-ivo saguri-si-ka-ba tsuri-bari-ari. Koko-ni kono f'ari-wo fiko-f'o-f'o-de-mi-no mikoto-ni tute-malmri- 42 Dr. P f i z m a i e r te ^voslje-mntmri-keraku: kono fari-ivo imasi mikoto-no iruse-7i{ ataje-tamaimmu-toki-ni no-tamuuHimu-wa obo-tsi, susu-nomi-dzi, madzi-tsi, mu-ke-dzi-to no-tamui-te i-i-woje-tamawa-ba siri-je-de- ni tamaje. l'm die Zeit, als er heimkehren sollte, riel' der Meergott den Stfinbrassen. Als er dessen Mund untersuchte, fand sich daselbst der Hamen. Der Meergott überreichte Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto diesen Hamen und ertlieilte ihm die folgende Weisung: Wenn du diesen Hamen, o Geehrter, deinem älteren Bruder übergeben wirst, so rufe die Worte: Trauriger Haken ! schwerfalliger Haken ! armer Haken! striemiger Haken! Wenn du diese Worte ausgesprochen haben wirst, strecke die Hand nach rückwärts und übergib ihn. ^ ^ ^ ; - ^ i l-+> ^ ; h - ^ t ^r^ ^ "^ ^ X , 7 - 4 1-7 tt'(;f^^'\^7 Sndc'-iii-site ivani-wo jobi-atstnnebe toi-ker(dm: ama-tsu kami-no mi-ko imn küjeri-masi-7iamu-to su. Ora iku-ka-no fodo-ni idasi-matsiiramu. Toki-ni loaiii-domo ono-ono mi-no naga-sa-no matn-nuini fi-knzu-wo sadamnrn-naka-ni fito - firo-wmii-na-mo : fito fi-no ntsi-ni idasl-matsurnmu-to, mawosi-ki. Kare fito-firo- watü-wo Site oknri-matsurnsi-me-ki. Hierauf rief er die Krokodile zusammen und fragte sie: Der Sohn der Gottheit des Himmels wird jetzt heimkehren. In wie viel Tagen werdet ihr ihn hinbringen? — Während die einzelnen Krokodile nach der Länge ihres Leibes die Zahl der Tage bestimm- Die Beherrscher Japans in dem Sag'enzeitniter. >^3 ten, sprach ein eine Klafter messendes Krokodil: Ich werde ihn binnen einem Tü^e hinhrino;en. — Somit Hess er ihm durch das eine Klafter messende Krokodil das Geleit geben. ^ 1 1 ;. ; ^, ^ ^ ^ t ^ , j. J/r/^rt siwu-mitsH-foma sht'o firii-tama fvta-knsa-iio taharn- mono-wo tatc-matsuri so7io tnmii-wo motsinru-samn-wo-mo uwsijc- matsuri-ki Mdta wosije-nintsiiri-heraku: Jrose age-ta-wo fsukiira- bn na-()a mikoto-iva knbo-ta-uo tsuknri-mase. Irose kiiho-ta-wo tsukiira-öa nn-ga mikoto-wa nge-ta-wo tsukvri-mnse. Wata-tsumi- no kami kaku ne-mo-koro-ni tasnke-matsuri-ki. Ferner überreichte er ihm zweierlei kostbare Gegenstände: den Edelstein des Eintrittes der Fluth und den Edelstein des Ein- trittes der Ebbe. Dabei belehrte er ihn, wie er diese Edelsteine zu gebrauclier» habe. Zugleich ertlieilte er ihm die folgende Weisung: Wenn dein älterer Bruder hohe Felder anlegt, so mögest du, o Geehr- ter, niedrig»^ Felder anlegen. Wenn dein älterer Bruder niedrige Felder ardegt, so mi)gest du, o Gcehrti^r, hohe Felder anlegen. — Auf diese Weise leistete ihm der Meergott mit aller Sorgfalt Hilfe. 44 Dr. P f i z m a i e r 71 t 0 ^ 1- 7 ) l 13 1 / t =7 i/ V^ . ^ ^ * )^^ * ^^. ^.^ L t J^ 7 I- Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto knjeri-ide-masi-te moicara wata- tsumi-no kami-no wosije-no mani- mani okonai-tamai-ki. Oto-no mikoto suvo-mitsu tama-iiw idasi-tamaje-ba irose te-wo ncjete obore-kurusi-meri. Mata siwo-firu-tama-wo idasi-tamaje-ba taira- gi-im. Sono notsi fo-suscri-no mikoto fi-bi-ni jatsiirete: ure ma- dzusi-to, i-i-te iroto-no mikoto-ni sitagai-iiu. ^2i{t\\Aem Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto heimgekehrt war, handelte er in allem der Weisung des Meergottes gemäss. Als der Geehrte, der jüngere Bruder, den Edelstein des Eintrittes der Fluth hervor- nahm, erhob der ältere Bruder die Hände, versank und gerieth in Bediängniss. Als jener dann den Edelstein des Eintrittes der Ebbe hervornahm , unterwarf sich der ältere Bruder. Seit dieser Zeit ward Fo-stfseri-no mikoto mit jedem Tage ohnmächtiger und sprach: Ich bin liilHos. — Sofort leistete er dem Geehrten, dem jüngeren Bruder Gehorsam, 7 ^ y ^1 [ ^ -)^^^fy'fs ^v i Die Beherrscher Japans in dem Sagenzeilaltor. 4ö Kore-jori-saki tojo-tama-ßme amn-tsu kami-no mi-ko-ni ma- wosi-taynawnku: are farameri, ania-tsu kami-no mi-ko-ica iina- warn-?ii nmi-matsuru-beki-ni arazii, kare mi-ko-nmaniu-toki-ni- wa kimi-gn mi-moto-ni ma-iri-narmi, u-ya tanie-ni mtil-beld-ni ^ nbn-ja-wo tsukuri-te matsi-tammca-ba uresi-karamasi-to, maicosi- tamai-ki. Vordem hatte Tujo-tama-fime zu dem Geehrten, dem Sohne der Gottheit des Himmels gesagt: Ich bin schwanger, der Sohn der Gottheit des Himmels darf nicht auf der Fläche des Meeres geboren werden. Desswegen werde ich zur Zeit, wo ich gebären soll, an dem Wohnsitz des Gebieters eintreffen. Wenn du für mich an dem Ufer des Meeres ein Wochenhaus erbaust und daselbst wartest, werde ich erfreut sein. ') I + t 7 7 ; ; <^ ') * :^<* t - ') ^ t ^ - 1 ^ ^ - 1 M ^ T -^ "1 \- f ^ ^ f o Kare fiko f'o-fo-de-mi-no mikotu kajeri-masi-te u-tio f'a-ico- motsi-te nbu-ja-ivo fuku-ni imada fuki-awasenu-ni tojo-fama-fime owoki-naru kame-ni nori-te iroto tama-jori-fime-wo i-te umi-wo terasi-te ma-i-ki-mnsi-nu. Toki-ni tsuki mitsi-te ko-umu-beki toki- ni nari-7iii. Kare fuki-awasu-ico matazu-te iri-i-tamai-ki. Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto kehrte jetzt zurück und deckte das Wochenhaus mit Federn des Tauchers. Das Üach war noch nicht geschlossen, als Tojo-tama-fime, auf einer grossen Schildkröte reitend, indess sie ihrer jüngeren Schwester Tiima-jori-fimc den 46 Dr. P f i /. m a i e r Weg zeigte und das Meer erleuchtete, herbeikam. Um die Zeit waren ihre Monde erfüllt, und die Zeit, wo sie gebären sollte, war gekommen. Ohne daher zu warten, bis das Dach geschlossen sein würde, trat sie in das Haus und wohnte daselbst. t Sude-ni-site omo-furii-ni amn-tsu kami-nn mi-ko-ni nmwosi- tamawuku: are masu-kari-ni mi-ko-timamu-foki na-mi-masi-üo-fo, maivosi-tamai-ki. Aina-tsu kami no nil-ko sono koto-ivo ajasi-mi- masl-te kuki-ma-wi-tamaje-ba ja-firo-wani-iii itari-ki. Koko-ni amn-tsu kami-no ini-ko-)io kaki-ma-mi-si-t(cmd-koto-wo siri-te itaku fadzi-urami^lamai-ki. Siule-ni mi-ko are-masi-te notsi-ni ama-tau kami-no mi-ko ide-masi-te mi-ko-Jio mi-na-wa nani-io Isukeie-ba je-kemu, jfiko-nagi-sa-take-ii-f/aja-fuki-njezu-no mikofo- to mawoHU-bcsi-lü, mawosi-tamö. Jaga-te umi-wo watari-te itiukari-iiu. Hierauf sprach sie leichthin zu dem Sohne der Gottheit des Himmels: Ich werde jetzt eben ein Kind gebären, mögest du um die Zeit nicht auf midi blicken. — Der Sohn der GoUheit des Himmels verwunderte sich über diese Worte. Er beobachtete sie heimüch und Die Beherrscher Japans in dem Sageuzeilalter. 47 sah, wie sie sich in ein «cht Kiafier messeiuies Krokodil verwandelte. Da sie wusste, dass der Sohn der Gottheit des Himmels sie heimlich beobachtet h;ibe, erfüllten sie Scham und Unwillen. Naciidem ihr Sohn geboren woiden.. trat der Sohn der Gottheit des Himmels hinzu und fragte, welchen Namen man diesem Solme eij^entüch jjehen solle. Sie antwortete: Man kann ihn Fiko-nagi-sn-tttlie-U-gnjü-fuki- ajezu-no mikoto (den vornehmen Sohn, den Geehrten des Nicht- geschlossenseins des Daches aus dem Riedgras des Tauchers, des Kriegsmuthes des Wellenrandes) nennen. — Nachdem sie dies gesagt, stieg sie sofort in das Meer und verschwand. Toki-ni fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto mi-ula-jomi-si-tmnawuku : Oki-tsu tori kamo-dzuku sima-ni wa-ga i-ne-si, imo-tva ivasurazi jo-no koto-goto-mo. Fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto sang hierauf das folgende Lied: Wo der Vogel in der Bucht, die Ente nahe kommt die Insel, auf ihr buh' ich geweilt: die Schwester sie vergess' ich nicht, hätte die W^elt ein Ende auch. 1- t t ') ^ ^ ,1 ^ ^ 1, 7 ^ ^ 7- ^ ^ t ;Ö ^ t ^ ^ 1 ij t . t I- jz i L * Matn iwaku: fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto womi7ia-u'o tori-ie tsi-omo jn omo tnata i-i-kami jn-e-to si-tumo. Siihefe moro-moro- 48 Dr. Pf iz mai er no tomo-no wo-iao sonaje-ohmai-te fitasi-matsuriki. Toki-ni kari- ni adasi ivomina-wo motsi-i-te mi-ko-ivo fitasi-matsuri-ki. Köre jo-ni tsi-omo-ivo tori-te ko-wo fitasu-koto-7io moto-nari. Ferner wird gesagt: Fiko-fo-fo-(le-7ni-no mikoto wählte ein Weib und machte sie zur Milchamme, zur ßnihamme, ferner zur SpeisenkäuerinnundzurBadewärferinti.Im Ganzen hielt ersämmtliche Genossenschaften bereit und hiess sie den Sohn ernähren. Hierauf verwendete er vorläufig ein anderes Weib und Hess durch sie seinen Sohn ernähren. Dass man in dem Zeitalter Ammen nimmt und durch sie die Kinder ernähren lässt, hat hierin seinen Ursprung. 7 ^ ^ + ^t> -^ -)g 1^ ^ / -Q ZI ) t 1 y / ■f ) ) i 3 13 M t ;? ^^ ^ y ^ t t iX 3 \X yi- b ^ 7 ^ t Kono nolsi tojo-tama-fime sono mi-ko kira-kir"n-to kikasite ito knnasi-to omoi-le mala kajcri-fitasi-ma-tsuranm-to omowose- domoaru-mazi-ki koto nare-ba iroto tamn-joi-i-fime-UH) fitasi- malsurnsi-me-ki. Als später Tojo-tama-fime von ihrem Sohne sichere Kunde erhielt, dachte sie mit grossen Schmerzen an ihn und hatte den Wunsch zurückzukehren und ihn aufzuziehen. Da dies aber unmöglich war, gab sie ihrer jüngeren Schwester Tama-jori-fime den Auftrag, ihn zu ernähren. Die Beherrscher Japnns in dem Sagenxeitalter. 49 f 7» f ^ .^ ;; ') 7 ^ 7 - t ^ ^ ; r^ - 7 ^ V ') ^ * ^ 7 ^ ^- I- / I- ^ A 5 T j? ^ Tohi-ni tojo-inmn-fime-no mikoto tama-jori-fime-ni fsukete tnte-m(itsuri~tnmd mi-uta: aka-dama-no fikari-ica ari-to fito-wa ijc-do kimi-ga josoi-si totoku ari-keri. Subete kono futa-uta-wo na-dziikete age-uta-to iii. Hierauf überreichte die Geehrte Tojo-tnma-fime durch ihre jüngere Schwester Tama-jori-fime das folgende Lied: Dass der rothe Edelstein mit hellem Glanz begabt, sagen zwar die Menschen, allein die der Gebieter lieut, die Gestalt ist so edel. — Diesen beiden Liedern gab man den Namen: Die emporgereichten Lieder. Aus einer anderen Urkunde werden folgende Stellen angeführt : 'j 7» ^ 1 7 ;. :! 1 1 4 * f ' ^ ^: 9 H 7 * ^ - ^ ; M ^ ^ i -^ ; ^ X "^ - 1- "^ ; v- 1- * Irose fo-siiseri-no mikofo-wa unn-safsi-masi, iro-to fo-icori- no mikoto-wa jama-sntsi-mnsi-ki. Irofo iireje-snmajoi-te umi-bcta- ni masu-toki-ni smo-tsiitsii-no tvodzi ajerl. Wodzi maivosaku: nani-no jn-e-ni knku ureje-masu. Fo-wori-no mikoto iiori-tamö. Der ältere Bruder Fo-suscri-no mikoto hatte die Ausbeutung des Meeres, der jüngere Bruder Fo-wori-no mikoto hatte die Ausbeu- tung der Berge. Als der jüngere Bruder wehiuulhsvoll klagend an dem Sitzb. d. phil. bist. Cl. XLIX. Bd. II. Hft. 4 50 Dr- P f i z ni a i e r ^ Ufer des Meeres weilte, begegnete ihm der Greis der Salzröhren. Der Greis fragte: Warum bist du so traurig? — Fo-ivori-no mikoto sagte es ihm. Der jüngere Bruder wird hier unter einem anderen Namen Fo-ivori-no mikoto „der Geehrte des Brechens des Feuers" ange- führt. Der Greis der Salzerde heisst hier Shoo-tsutsu-no wodzi „der Greis der Salzröhren'''. =^ -3 M- 7* f ; ^ '-^ 'j I- 7 5 t ^ ^ ,1 ^ t - 7 ^ ^ ! t W 7» ^ ^ 7 ^ ^ 1. 7 ') 1- \- l M ^'^ ) M ^ ^ ^^ ^- Wodzi: na-iireje-tamai-so, are tabakuri-natmi-to, mawosi-te fakari-te iivaku: wata-tsiimi-iio kami-7io noru joki uma-ioa ja- firo-wani-7iüri. Sore fata-wo tutete tatsi-bana-no wo-do-ni wo7'i, are kare-to tomo-ni fakaramu-to, i-i-fe fo-wori-iio mikoto-wo i-te matsuri-te to7no-ni juki-te ajeri-ki. Der Greis sprach: Betrübe dich nicht, ich werde Rath schaffen. Nach einigem ErAvägen setzte er hinzu: Das Pferd, welches der Gott des Meeres reitet, ist ein acht Klafter messendes Krokodil. Dieses weilt, seine Flossen aufrichtend, bei der kleinen Thüre des Citronenbaumes. Ich werde in Gemeinschaft mit ihm zu Rathe gehen. — Nachdem er dies gesagt, begab er sich, indem er Fo-wori- no mikoto voranging, auf den Wog und besuchte es. Die HelieJisi'liPi- .laiJJiiis in dein S«geii/.eitaUt' i'. 5 1 A'owo toM ivani fahtri-te iivaku: Are ja-ka sngi-te ama-tsu kami-no mi-ko-ivo ivatu-fsumi-no mi-ja-ni itasi-matsiiramu, tada a-ga kimi-no joki muma fito-firo-HHUii-iva fito-fi-no utsi-ni itasi- matsuramu. Kare are kajeri-ie kare-ivo ide-ki-si-memu, sore-ni nori-te umi-ni iri-tamnje. Vmi-ni iri-tamawumu-toki-ni loata-no naka-ni ouo-dzukara-ni umasi wo-bama aramii, so?io fama-no mnni-mani ide-masn-ba kanaruzii a-ga kinii-nu mi-ja-ni itari- masi-namu. Mi-kado-no i-no f'e-ni ju-tsu katsura arama, sono ki- no fe-ni ube-jori-te i-mase-to, maivosu-koto ivowari-te umi-ni iri- ni-ki. Das Krokodil überlegte jetzt und sprach: Ich werde nach acht Tagen den Sohn der Gottheit des Himmels zu dem Palaste des Meergottes bringen, allein das gute Pferd meines Gebieters, das eine Klafter messende Krokodil wird ihn binnen einem einzigen Tage dorthin bringen. Ich werde daher zurückkehren und jenes hierherkommen heissen. Setze dich auf dasselbe und gehe in das Meer. Wenn du in das Meer gehen wirst, wird in der Mitte des Meeres ein liebliches kleines Ufer erscheinen. Wandelst du längs diesem Ufer, so gelangst du gewiss zu dem Palaste meines Gebie- ters. Über einem Baume vor seinem Thore wird sich ein grosser Zimmtbaum befinden. Auf diesen Baum mögest du steigen und daselbst verweilen. — Nachdem es diese W^orte ausgesprochen, begab es sich in das Meer. 4' 32 Dr. P f i z m a i er ! ^ t ^ ^ ," ^ f : ^ 7 - )^ T 7^ ■=? .ff«r 9 7 t" i l f ^ Toki-ni tojo-tama-fime-no ma-ka-tatsi iama-moi-wo motsi-te i-no mifkii-wo kumn-ni mina-soko-ni fito-kage-roo nii-te je-kumazu- te ama-tsn kami-no mi-ko-ivo ögi-mi-te iri-te sono kimt-ni mawosaku : a-ga kimi-no mi-sngurete uruwasi-(o omojeru-ni ima mara-fito arii-wo mire-ba ijo-jo mata fartika-ni sugure tari. Die Beherrscher Japans in dem Sag^eiueitaiter. dO Um diese Zeit schöpfte die Dienerimi Tojo-tumn-fimea mit einer aus einem Edelsteine verfertiji:ten Schale das Wasser des Brunnens. Als sie auf detn Boden des Wassers den Schatten eines Menschen erblickte, sah sie, ohne noch {jescliöpft zu haben, empor und erblickte den Sohn der Gotllieit des Himmels. Sie ging sofort zurück und sprach zu ihrem Gebieter: Ich hatte immer geglaubt, dass unser Gebieter ausnehmend schön von Gestalt ist. Seit ich aber gesehen, dass wir einen Gast haben, finde ich, dass dieser ihn noch bei weitem übertrifl't. ^ . - i ^ ; " f ^^ 7 i ,^ ; 7 ^ ^- ;^ " 7 A . I; ^ ^ ^ ^ t I' ^ i ^ 'j -; =^ a:- 7 'j > ^ 7 i' 1/ 7 7* Wata-tsumi-no kamt kore-ico kiki-te : kokoro-mimu-to, i-i-te mi-tsii-no toko-ivo makete ire-matsuri-ki. Koko-ni ama-tsu kumi- no mi-ko fe-tsu toko-ni-sitc-iva mi-usi-ivo iiogol, naka-tsu toko- ni-sitc-um mi-te-ivo osi, utd-tsu toko-ni itari-te-wa ma-toko-o- fusiima-no ujc-ui ntsi-agumi-ni i-tamai-ki. Wata-tsumi-7io kamt kore-wo mi-te ko-wa ama-tsu kami-no mi-ko-ni masu-koto-wo siri- te-zo masu-masu ija-mai-matsuri-keru. Als der Gott des Meeres dies hörte, sprach er: Ich werde es versuchen. — Er iiess drei Betten bereiten und biess den Gast sich in diese begeben. Der Sohn der Gottheit des Himmels wischte an dem zur Seite befindlichen IJette seine Füsse, an das mittlere Bett stiess er mit den Händen. Als er zu dem inneren Bette gelangte, setzte er sich geuiächlich über die verhüllende Decke des wahren 54 I>|- P f i z m a i e r Bettes. Als der Gott des Meeres dies sah, erkannte er. dass dieser der Sohn der Gottheit des Himmels sei und behandelte ihn mit noch grösserer Auszeichnung. Es wird angenommen, dass der Meergott, als er die ehenmässi- gen Bewegungen seines Gastes sah, diesen für einen ungewöhnlichen Menschen gehalten und demnach in ihm den Sohn der Gottheit des Himmels erkannt habe. ^ ^ iy 1) 'J::'-!^ ■!7 T ^ ^ X. ^ W(ita-isiimi-no kami aka-me kutsi-me-wo jobi~te to. Kutsi-me kutsi-jori tsuri-bari-iou idasi-te tate-matsuri-ki. Der Gott des Meeres rief das rothe Weib sammt dem Mund- weib und befragte sie. Das Mundweib nahm aus ihrem Munde den Hamen und überreichte ihn. Aka-me „das rothe Weib" und Kiitsi-me „das Mundweib** werden sonst für gleichbedeutend und für den Namen eines und desselben Fisches, des Steinhrassen, gehalten. Hier wird jedoch zwischen diesen beiden Namen ein Unterschied gemacht. 9 ^ ^■''f " -zt^ti-f^t^^^i Die Ueberrscliei- Japans in dein Ssigenzeitalter. OD Toki-ui loata-tsnmi-no kann fiko-fo-f'o-de-mi-no mikoto-ni tsnri-bari-wo sadzuke-matnurt-te tnaivosaku : irose-ni fari-tco k(tjesi-tamnwamu-toki-)ii: Imasi-gn nmi-no ko ja-so-fsudzuki-made madzi-lsi sa-sa-matsi-dzi-to nori-tamaje, i-i-wojete mi-t((bi tsubaki- te ataje-tamajc. Main iro-sc uml-ni idete tsari-scmu tokl ama-lsii kami-HO mi-ko umi-beta-ni viasite kaza-ivogi-si-tamitje. Sikasi-tu- mctje-ba are oki-tsu kaze fe-tsu kaze-ivo okosi f'uja - nami-tco atete obor nsama. Der Meergott übergab hierauf Fiko-fo-fo-de-mi-tio mikoto den Hamen und sprach: Wenn du deitiem alteren Bruder den Hamen zurückgeben wirst, so sprich: Die Söhne, welclie du erzeugen wirst, seien bis zu dem achtzigsten Geschlecht arme Haken, winzige Haken! Nachdem du dies gesagt, spucke dreimal aus und übergib ihn. Wenn ferner der ältere Bruder in das Meer gehen wird, um Fische zu angeln, so weile, o Sohn der Gottheit des Himmels, an dern Ufer des Meeres und pfeife. Sobald du dies thust, werde ich einen Wind von der Meerbucht, einen Wind von dem Ufer erregen, schnelle Wellen emporthürmen und ihn untersinken machen. -^'t-x Wt^" l^y-^ l^,.. )) 2> I- V ^ ^,. ^ ;^ j ^ _, T L ^ ; / Fo-wori-no mikolo kajeri-ide-mnsi-te tsnbusa-ni wata-tsumi- no kamt wosije-si /uani-maiti-si-fanw. Irose tsuri-surn fi-ni iinri- "\ 56 D'- P f i z m a i e r te oto-no mikoto umi-heta-ni masi-te uso-fuki-tamd-toki-ni faja- tsi tatsi-matsi-ni okori-te irose oborete se-mu sube-nasi faruka- ni oto-no mikoto-ni koi-mawosaku: na-ga mikoto fisasi-ku una- wara-ni masi-te joki wuza aramu, sukui-tamnje. Mosi are-wo ikasi-famawa-ba umi-no ko-no ja-so tsudzuki na-ga mikoto-no mi-kaki-moto-iüo fanarezu ivazawoki-bito-to navi-namu. Koko-ni oto-no mikoto uso-fuku-koto-wo jame-tamaje-ba kaze-mo mata jami-nu. Nachdem Fo-wori-no mikoto zurückgekehlt war, befolgte er genau die Weisungen, welche der Meergott ihm ertheilt hatte. An dem Tage , an welchem der ältere Bruder angelte , weilte der Geehrte, der jüngere Bruder an dem Ufer des Meeres und pfilT. Da erhob sich plötzlich ein Sturm, der ältere Bruder versank u:>d da er sich nicht zu helfen wusste , flehte er aus der Ferne zu dem Geehrten, dem jüngeren Bruder und rief: Du, o Geehrter, befandest dich lange Zeit auf der Fläche des Meeres, du wirst eine grosse Fertigkeit besitzen: mögest du mich retten. Wenn du mich am Leben erhältst, so werden die achtzig Geschlechter der Söhne, welche ich erzeugen werde, sich von dem Fusse deiner Ringmauern, 0 Geehrter, nicht trennen und Gaukler werden. — Der Geehrte, der jüngere Bruder hörte jetzt zu pfeifen auf, und in demselben Augenblicke legte sieh auch der Sturm. Kare irose iroto-no mi-itsu-aru-koto-ioo siri-te sitagai-namu- to nmö-ni mi-kokoro tokezu-te mono-mo 7io-tamaivazu. Koko-ni Die Beherrscher Japans in dem Sagenzeitaller. K"? irose ta-fiisagi-ivu tsuke sowo-tü-wo tana-ura-ni omotc-ni nuri-te sono iroto-ni: ave kalcii mi-ioo hegasi-tsu, toko-si-je-iii lui-ga nükoto-no wazawokl-bitu-to iiari-numn-to , i-i-te asi-wo agete fumi-anikitsu-tsu, sono obore-si-toki-iio ari-sama-ivo narai-ki. Der ältere Bruder erkannte jetzt, dass der jüngere Bruder mit Macht begabt sei, und war Willens ihm zu gehorelien. Allein dieser erweichte nicht seinen Sinn, und er sprach kein Wort, Der allere Bruder legte hierauf den Badegürtel an, strich rolhe Farbe auf seine Handllüehen und sein Angesicht und sprach zu dem jüngeren Bruder: Ich habe mich auf diese Weise beschmutzt, ich werde auf ewig, 0 Geehrter, dein Gaukler sein. — Nachdem er dies gesagt, erhob er den Fiiss und ging stampfend einher. Dabei suchte er darzustellen, wie er in dem Wasser versank. Indem der ältere Bruder den Badegürtel anlegte, zeigte er sich nackt. Indem er sein Angesicht durch das Bestreichen mit rother Farbe verdeckte, zeigte er seine Erniedrigung. Er suchte hierauf zu zeigen, wie er in dem Wasser versank und erfand auf diese Weise den Tanz der Gaukler. -)^ 7 ^ y ^ ^ ,^ ^ -^ t' ^ ^ fi ^ ^2 1 ^ ^ iii l J ^ rp - t ^ 1 ;^ - r 1 i ^ ^> 5 ^ 3 7 ^ f :£ V^ /u- ;. 7 - ^ 5 7 ^ ;_. ^- - [ y r -y y^^ ^ ^ M T rr^ ^ t iy ^y ^ Fazime siivo asi-ni tsukii-toki-iva asi-ttra-wo nasi, fixa-ni itaru-toki-wa asi-wo (ige, momo-ni itarn-toki-tca fasiri-meguri, kosi-ni itaru-toki-wa, kosi-wo modzije, waki-ni itaru-toki-wa te- wu mune-ni oki, kubi-ni itaru-toki-wa te-wo agete ta-birokasi-ki. Sore-jori ima-ni ituru-made tajezu tsukaje-matsuru-nari. ÖO Dr. P f i z in a i e r Anfänglich, als die Fluth die Füsse erreichte, höhlte er die Fiisse. Als sie die Knie erreichte, erhob er die Füsse. Als sie die Schenkel erreichte, lief er umher. Als sie die Hüften erreichte, schlug er die Hüften. Als sie die Armhöhlen erreichte, legte er die Hände auf die BiMist. Als sie den Hals erreichte, erhob er die Hände und drehte die Handflächen. Auf diese Weise währte die Dienstleistung bis zu dem heutigen Tage ohne Unterbrechung fort. Z3 3 f j. f T % \ ^ l ^ - L ;^ 1^ L 5 ^ i ^ \' y y \ B T -^ ^^ ^ 1 ' ^ ; ^ 7 ^ ! - ^ ^ t ■ " t ' 3 1 ^ - " K- .. "■ f 1 1 1 : ^ == ^ ^ ^ I- ^ ^ t ^ ; *:' t ^ g> ^ i> f ^ ^ :!' I- ; ^ Kore-jori-saki tojo-tama-fime ide-ki-masi-te mi-ko-unumm-to snru-toki mi-ma-no mikoto-ni matoosi-tamajeri. Mi-ma-no mikoto kiki-tamawazu tojo-ioma-fime itaku nrnmi-te mawosaku : a-gn koto-tco kiki - tamnuHizu-te are-ni fadzi-mi-se-tamaitsv. Kare ima-jori-notni-iim a-gn ja-tsu-ko-domo kimi-no mnto-ni juki-ua-ha na-kajesi-taniai so, kimi-no jn-tsu-ko-domo a-ga moto-ni ki-namu- wo-mo kajesazi. Tsni-ni mn-toko-d-f'usnma mata kaja-iro mote mi-ko-wo tsutsumi-le nagi-sa-ni okl-te snnaicatsi kajeri-iri-masi kl: Köre inni-ga kiuin-ga ai-kajow(izara-koto-no moto-nari I)ie Belienselier Japan:« in (lern Siifjeii/.L'it.-ilter. öO Noch fiüher als dies geschehen, war Tojo-tamu-fime ange- koinineii und hrachte zur Zeit, als sie gebären sollte, vor den Geehrten, den erhabenen Enkel eine Meldung. Der Geehrte, der eriiabene Enkel gab ihren Worten kein Gehör. Tojo-tmna-fime wurde äusserst unwillig und sprach: Indem du meinen Worten kein Gebier gabst, hast du mich beschämt. Wenn also von beute ange- fangen meine Sklaven zu deinem Wohnsitz, o Gebieter, hinziehen, mögest du sie nicht zurückgeben. Wenn deine Sklaven, o Gebieter, an meinem Wohnsitze ankommen, werde ich sie ebenfalls nicht zurückgeben. — Sofort wickelte sie ihr Kind in die umhüllende Decke des wahren Bettes und in Riedgras, legte es an A^w Wellen- rand und kehrte hierauf in die Heimatli zurück. Dies ist der Grund, wesshalb Meer und festes Land nicht mit einander verkehren. '^i; iy ^' ^^ ^T M :^^, 7 -^ ^\ f < r J? r. ; :3 i ^ h-^ ^ r ^ M / ü' ^ I- ( \- J --^ .-. L t 1 7 t . L ^ y i- 1 I- ^ :? ^ t t ^ 7 t ; n ^ Ai n-f'umi-ui iwaku : mi-ko-wo u(t(ji-sn-ni oki-le-ica fi-gn koto- nari. Tojo-tama-fime-tio mikofo mi-dznkara idaki-te i-masi-ki. Fisdsi-kii ari-te: nma-tsu kami-no ini-ko-ivo koiio wata-no naka- ni oki-mntsiiru-he-karazu-lo, i-i-te ta))ia-jnr}-fime-iii i(li(kaiii-mete okari-idasi-matxnri-ki. Fazime tojo-tama-fime makarii-toki urami- kofo fuküsi, kare fo-wori-no mikotn mtifa d-mnzi-ki kofo-wo .- ■Z2 Flko-nagi-sa-tahe-u-gdju-fiiki-ajezn-no mikoto mi-iroöa tama- jori-fime-wo mi-me-ni si-tamai-te fiko-itsu-se-no mikoto-wo wni- maseri, tsugi-ni ina-i-no mikoto , tsugi-ni mi-ke-iri-mi-no mikoto, tsiigi-ni kamu-janiato-iivare-biko-no mikoto, suhete jo-basira-no mi-ko nre-masi-ki. Fisasi-ku-site fiko-nngi-sa-take-u-gnja-fitki- ajezu-no mikoto taka-tsi-fo-no mi-ja-ni kamu-agari-masi-ki Kare fi-muka-no a-fira-no jama-no fe-no mi-sa-zaki-ni wosame-ma- tsuri-ki. Fiko-nagi-sa-take-U-gajn-fuki-njezu-no mikoto nahm seine Muhme I'ama-jori-fime zur Gemahlinn und erzeugte Fiko-itsu-se-no mikoto. Sein nächster Sohn ist Ina-I-no mikoto , diesem zunächst folgte Mi-ke-iri-nu-no mikoto, hierauf Kamu-jamato-iware-bika-no mikoto. Es waren im Ganzen vier Stammsöhne. Nach langer Zeit verschied Fiko-nagi-sa-take-U-gnja-fuki-ajezu-no mikoto göttlich in dem Palaste Takn-tsi-fo. Er wurde auf der Anhöhe in der Gegend des Berges A-firu in Fi-mnka begraben. Die Beherrscher Japans iu dem Sag-eiizeitaiter. 61 Fiko-itsu-se-no mikoto bedeutet: der vornehme Sohn, der Geehrte der fünf Stroinsclinelleri. Ina-i-no mikoto bedeutet: der Geehrte der gekochten Speise aus der Reispflanze. Mi-ke-iri-iiu-no mikoto bedeutet: der Geehrte des Feldes, in welches drei H;iare gedrungen, Kamii-jnmato bedeutet: das göttliche Jamato, wobei Jamato die Zusamnienziehung von Jama-ato „die Spur der Berge". Die Bedeutung von Iware in der Verbindung hvare-biko-no mikoto ist nicht gewiss. In der angewendeten Wörterschrift gibt Iicare-biko den Sinn: „mein vornehmer Sohn der Felsen" und ist die Zusammen- ziehung von ixca-are-biko. Nach der Sylbenschrift kann jedoch iwa- are-biko auch „der vornehme Sohn der Öde der Felsen" bedeuten. Taka-tsi-fo bedeutet: die hohen zehn Kornähren. A-fira bedeutet: meine Fläche. In einer anderen Urkunde wird gesagt: 13 ^f l ^ > \- f l 7- \ f ZJ t M i ^ l ^ ^ u-- ; !) Mndzu fiko-itsn-se-no mikoto nre-masi-ki. fsugi-ni ina-i-no mikoto, tsugi-ni mi-ke-iri-nu-no mikoto, tsiigi-7ii sa-nu-no mikoto, kamu-jamata-iware-fiko-no mikoto-to-mo maivosu. Sa-nu-to mnwo- seru-ioa mi-tosi tcaknku masi-mrisu-toki-no mi-na-nari. Notsi-ni ame-no sita-wo farai-miikete ja-sima-kutii-ioo sirosi-mesi-ki. Kare mi-na-tvo tatajete kamu-jnmato iware-fiko-no mikoto-to maicosu. Zuerst wurde Fiko-itsu-se-no mikoto geboren, hierauf Ina-l-no mikoto, zunächst Mi-ke-iri-uu-no mikoto, diesem zunächst Sa-nii-)io ß2 I>'- P f i z m a i e r rnikoto. Der letztere heisst auch Ka77iu-jamato-iwfire-/iko-fio mikuto. Was den Namen Sa-nu betrifft, so ist dies der Name, den er in seinem zarten Alter führte. Später beruhigte er dasjenige, was unter dem Himmel, und lenkte das Reich der acht Inseln Indem man ihm hierauf einen überflüssigen Namen gab, nannte man ihn Kamii- jamnto-iware-fiko-no mikolo. Sa-nn-no mikoto bedeutet: der Geehrte des schmalen Feldes. In einer anderen Urkunde wird gesagt: 1- 1 X ■D V N ^> ■Q - t i -, •? r L K^ — ^ ^ ; n zs h ; '^ ^ } t L MadzH itsu-se-no mikoto are-masi-ki, tsugi-ni mi-ke-Jin-no mikoto, tsugi-ni itia-i-7io mikoto, tsngi-ni iivare-biko-tto mikoto, mata ktünu-jamato-iware-fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto-to mmvosu. Zuerst wurde Itsu-se-fio rnikoto geboren, diesem zunächst Mi-ke- nu-no mikoto, hierauf /wö-/-wo mikoto und diesem zunächst Iware- biko-no mikoto. Der letztere heisst auch Kamu-jamato-iware-fiko- fo-fb-fle-ini-no mikoto. Die Verbindung Fo-fo-de-?ni in dem zuletzt angeführten Namen bedeutet: das Hervortreten und Sichtbarwerden der vielen Fhunmen. In einer anderen Urkunde wird gesagt: I 1 ^^ i .t>^^ ^^ i ^ t 7 i ^f ^ Madzu fiko-itsu-se-no mikoto are-masi-ki, tsugi-ni ina-i-no mikoto, tsugi-ni kamu-jainato-iwnre-fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto, tsvgi-ni waka-mi-ke-nu-no mikoto. Die Behfffrsolier Japans in dem Sag:eMzeitalter. Oo Zuerst wurde Fiko-itsn-se-iio mikoto geboren , hieriuif Iiia-J- no mikoto, hierauf Kaimi-jamato-iivdre-fiko-fo-fo-de-mi-no mikoto und diesem zuuäelist Waka-mi-ke-nu-no mikoto. Waka-mi-ke-nu-no mikoto bedeutet: der Geebrte des Feldes der jungen drei Haare. In einer Urkunde wird noch gesagt: ^ L I- t j Z7 7 t ^ ? ^^/ i ^ ^^ i ^ -y ; t> ^ ^ 7 J o Madzu fiko-itsu-se-no mikoto are-masi-ki, tsugi-ni iware-fiko- fo-fo-do-mi-no mikoto, tsugi-ni fiko ina-i-iio mikoto, tsugi-ni mi-ke- iri-nu-no mikoto. Zuerst wurde Fiko-itsu-se-no mikoto geboren, hierauf //) .... nak sali.uk nii.nak ä.tuk sahaq.iia Kä.uk ich vereinige deine Gelenke, ich verbinde deine ich füge deine Körper- Glieder, zusammen theile. In gleicher Weise redet der Todtengenius Amsath in einer Sarginschrift des Berliner Museums den Verstorbenen an : 2) ai.iia im. na mo sa.k .... d.a.nak saK.uk ich bin damit ich sei zu deiner Stütze, ich vereinige dir deine Gelenke, gekommen, saq.a.nak ä.t.nk an.a.nak Kutik ta.na.nas Kur as.as ich füge zusammen deine ich bringe dir dein Herz (und) lege es an seinen Glieder, Ort. Mit der Phonetik saruq kommt das Zeichen -»ip^j in folgender Stelle vor : •'') .... nak saKu.k saruq. nok a.t.uk ich vereinige dir deine Gelenke, ich füge dir zusammen deine Glieder. Ebenso findet man das Zeichen ^ in Parallelismus mit andern Ausdrücken, welche die Begriffe verbinden, umfassen, ei n- schliessen bezeichnen. So sagt in der angeführten Sarkophag- inschrift des britischen Museums der Todtengenius Amsath mit Beziehung auf den selig Abgeschiedenen:*) 1) Sharpe, 1. c. pl. 74. 'Vi. 2) Lepsin s, Denkm. MI, 276, b. 3) Lepsius, a. a. 0. Ul. 271. d. *) Sharp.", I. c |il. 76. B. ü. 76 Dr. S. R ein isc h sadaq.na af.af . . . na ä.t.nf nit.na M.uf ich fäge sein Fleisch, ich vereinige seine Glieder, ich verbinde seine Gelenke, zusammen In derselben Inschrift spricht zum Verstorbenen der Gott Anubis : i) sanah.a mun-nk fas.na.nak ää.iik . . . na.nak saHu.k ich heile deine Gebrechen, ich richte deine Glieder, ich vereinige dir deine dir ein Gelenke. Ebendaselbst heisst es von der Göttinn Nephthys : 2) fasMS tnp.ak anaq.as.nak saJiiik ...a.as.nak ä.t.nk sie richtet auf dein sie führt dir deine Gelenke, sie vereinigt deine Glieder, Haupt, zusammen dir tas.nak tu ru fand.ak hnax-uk saruq.as^) aKuti.k sie spendet dir Athem in deine Nase, (dass) du sie haucht Athem in deine lebest, Kehle, anaq.7ias.tiak h.t.uk naß sie umschliesst dir *) deine Glieder alle. 1) Sharp e, I. e. pl. 76, D. VI. 2) A. a. 0. pl. 77, 5. 3) Das Wort bedeutet eigentlich Höhlung; dies erhellt aus der Stele Metternich, in welcher dasselbe in folgender Verbindung angewendet ist : mau tun liuti.t Huti na Taud naß md.t (o du) diese dein Herz ist das Herz des Thot, des Herrn der Wahrheit, (welcher) Katze, rutu naf.l nuf ru saiuq aJiuti.t gibt dir Hauch in die Höhlung deines Schlundes. *) Über das Verb «««5 als Synonym von X ' (j) Httpat , vgl. die ägyptischen Denk- mäler in iMiramar, S. 135. § ^ über den phonetischen Werth eines Hieroglyphenzeichens. 77 In derselben Sarkophaginschrift wird dem Verstorbenen das Versprechen gemacht ») : STs — N^w^ ^ I |fN«w^ :ji 1 I ^it, """^ .=v-j 1 1 1 fas.Ui.nak tup.ak amiq.nak safin.k sadaq.nak h.t.nk aufgerichtet wird dir dein vereinifjt deine zusammengefügt deine Glieder. Haupt, werden dir Gelenke, dir Aus der Bedeutung vereinigen Jemanden etwas , ent- wickelt sich: 2. die abgeleitete: schenken, geben, verleihen. In dieser Bedeutung findet man den Ausdruck ^ in Parallelismus mit AJ /«, geben, verleihen und andern synonymen Bezeichnungen. So liest man in der Inschrift des Tempels zu Luqsor , dass der Gott Amnion dem König Amenophis IV 2) : t"'-'*^ 0 A 0 "X» NvvwvA ^"^ ^__- ^^^ ta.nanaf Kuk . . . d.nanaf zat ta.u nab.u er hat ge- für eine Ewigkeit, er hat gespen- für eine unend- Lander alle, geben ihm det ihm liehe Zeit anatu nab dum gar tiidti.f Völker alle gefesselt unter seine Sandalen. In der Inschrift der Felsenstele zu Hamamät heisst es von Ammon mit Beziehung auf den König Ramses II s) ; ....d.af.naf padanm '*) dumam mo X^fä.f er hat gegeben ihm die Barbaren gefesselt in seine Hand. In einer Inschrift zu Theben machen die Götter demselben König folgendes Versprechen s) : 1) Sharp e, 1. e. pl. 74, A. 2) Lepsius, Denkm. III, 75, b. 3) Lepsius, a. a. 0. HI, 223, c, 7. *) Vgl. über diese Phonetik Birch in der Rev. arch. 1863. Noiiv. Ser. anii. IV tom. 11. pg. 436. ^) Brugsch, Recueil de monumens, pl. LH, nr. 1. Brugsch übersetzt diesen Satz I. c. p. 63: noiis sommea venus vers toi, nos bras charges d'offrandea choisies des meilleurs produifs. Kons t'offrons toutes les plaees , excellentes par toute sorte de production. 78 Dl". S. R e i II isch ainmm x^ir.ak uä.nu gar Rutup.t hpar wir sind gekommen zu dir, unsere Hände mit Gaben auserlesensten (sind versehen) ^ U; ^'TT ^ 1r c; J -; i mo qa.u *) «^.w ...- welches ausmacht = zusammen, Summe um- schrieben. In dieser zuletzt angeführten Bedeutung kehrt das Zeichen ^ bei Sunimirungen unzählig oft in den Texten vor; ich erinnere des Beispiels halber nur noch an die Aufzählung der Tribute in den Annalen Thutmosis III. 4. In den Kriegs- und Siegesberichten der Pharaonen wird das Zeichen ^ auch in der Bedeutung unterwerfen, unterwürfig machen oder — sein gebraucht, welcher Ausdruck auf Länder und Völker angewendet wird , die von den Pharaonen dem ägyptischen Reiche einverleibt, mit demselben vereinigt wurden. So sagt z. B. der Gott Ammon in der Inschrift des Tempels in Redesieh zum König Seti I =) : ta.nanak rus ma tnnH.ti gar tuÖti.k ich gebe dir den Süden wie den Norden unterworfen unter deine Sandalen. 1) Vgl. auch HerodOt 11, 29. 3) Briigscli. Geogr. Inschr. Bd. I. Taf. X. nr. 336, b. ^) Lepsi US, Denkin. IH, 139, a. 80 D«*. S. R e i n i s c h In dieser angegebenen Bedeutung steht ^ häufig in Parallelis- mus mit Ausdrücken , welche besiegen, unterjochen bedeuten oder findet sich an Stelle der erwähnten Bezeichnungen. So heisst es von Ramses II in der Inschrift des Tempels zu Ibsambul i) : sad . . . d mo nayut patpat basat.u Kur-tup du.u.sat er hat be- gebändigt mit Macht, zerstreut die Barbaren auf ihren Bergen, siegt, In der Inschrift des Grabes 18 zu Abd-el-Qurna heisst es von einem König der XX Dynastie a) : = :t. ^ ^ 1. ^ n-- -^tt -x. ta.u noB.u Ka.iinaB.u . . . gar tuhti.k mun yiisaf.tu lia.k Länder alle, Insel alle sind unter- unter deine San- nicht wird wider- deinen worfen dalen, standen Armen. Statt ^ findet man in der angegebenen Verbindung synonyme Ausdrücke gesetzt, als: ® !^ yur, schlagen, niederwerfen, a'&pi, lye^pi, uj&.e^p, percutere ; #1^ */"&» beugen, krümmen, gehorsam sein (in der Ptolemäerzeit IQ Y^ agaö und 9 -^ ff^tf^)" kopt. R6icofie, Reiße, vi cogere, vexare; * j ^ ^ , _ J ^ , yutiiB, J, _ satW, schlagen, niederwerfen, t ö d t e n, kopt. ätoTefi, ^toTefi, interficere, occidere ; "^^ rä, werfen, kopt. pe, facere ; N«»wv 'fv sanaK, fesseln, binden, kopt. cwn^^, liqare; , M" dum, fesseln, kopt. twm, conjungere u. s. w. So sagt in einer Inschrift auf Philä der Gott Horus zu Ptole- mäos IX 3). ta.nak padam.u yur gar tubti.k ich gebe dir die Barbaren unterworfen unter deine Sandalen. 1) Champollion, Monutn. pl. XIII. ^) Lepsius, Denkm. 111, 236, a. S) A. a. Ü. IV, 3S, c. über den phonetischen Werth eines Hieroglyphenzeichens. öl Von Ramses II heisst es in einer Inschrift in Theben >) : ta.u nab.u anatii nad yiib gar tuhlif Lander alle Völker alle beugen sieh unter seinen Sandalen. In der Tempelinschrift zu Redesieh sagt die Göttin Hathor zu Setil2): ta.nanah qan.t ru rits mr/ut ru muH.ti padam.u ich gebe dir Sieg über den Süden, Herrschaft über den Norden, die Barbaren yatuG gar tiihti.k geknechtet unter deinen Sandalen. In der Inschrift des südlichen Propylon's des Tempels in Karnak sagt der König Thutmosis I zu Amnion s) : ta.nuncik nu miatu iiuh.t satid gar tuhti.n du hast gegeben die Völker alle geknechtet unter meine Sandalen. In der Tempelinschrift zu Abusimbel sagt Amnion zu Ram- ses II *) : 1^1 ©III ^::r^l m <:=> tt ~ ' ta.u nab.u rä.nasat gar tuÜti.k Länder alle sind gegeben unter deine San- dalen. Im Tempel zu Esne heisst es vom Kaiser Trajanus ^) : ^ — P"^ u II ' i ^^ anatu nah sanaH gar tuliti na satun-'/uB . . . Völker alle sind ge- unter den San- des Herrschers bunden dalen (Trajanus). 1) Brugsch, Rec. de mon. pl, 38, 2. 2) Lepsius, a. a. 0. HI, 141, c. 3) A. a. 0. Hl, 18. *) A. a. O. m, 194, 20. 5) A. a. O. IV, 87, a. Sitzb. .1. phil.-hist, LI. I.. IJ.I. I. Mft. 82 Dr. S. R e in is ch Im Tempel zu Amada sagt Thoth zu Amenophis IV i) : 1 1 '-IM III ta.u nah unat »lab padam.u dtim gar tudti.k Länder alle, Völker alle (und) Bar- sind ge- unter deinen baren fesselt Sandalen. Eine andere Bedeutung, welche dem Zeichen £1 zukommt, ist 5. gehen, wandern, welche von den Wandersternen ge- braucht wird , die den gleichen Weg am Himmel zurücklegen. So heisst es z. B. vom Verstorbenen in der Sarkophaginschrift des Pana- hum-Asa in der Wiener Sammlung: IS g -K!g n VT Hl Kusaf.fa mo-mut-af mo ta an ma-yuru mo-mnt sat.ti er wird be- vor ihm in der UnterweM, gerecht- vor den Todten- wiilkommt fertigt richtcrn \- -» y w -»A m (i.t .... ma nun saäas.ii (uia/.u grossen, er wandert wie die Decaiie lebenden. Diesem Satze entspricht im Todtenbuche folgende Stelle 2); Rusuf'.tu mo-mnt. af mo ta an.ti mä-/uru.f mo er wird bewill- vor ihm in der Unterwelt, jjercehlfer- vor kommt tigt sas'/mt-su k.t ma-y\iru.f mo dwau.t ma /aöas.u den Todten- gros- gfreeht- in der Unter- wie die Decane. richtern sen, fertigt weit In diesem angegebenen Falle entspricht zwar das Zeichen öt dem Ausdrucke mä-/uru, gerechtfertigt werden, beide Bezeichnungen sind aber in soferue mit einander sinnverwandt, als nach der religiösen Vorstellung der Ägypter nur den gerechtfer- tigten Seelen es gestattet war, am Himmel unter- und aufzugehen, wie die Decane; das Wandeln gleich den Decanen ist eine Folge des Actes der Rechtfertigung im Todtengerichte, In den Texten decken sich daher die Ausdrücke: „gerechtfertigt werden im >) Lf|isius, ;i. ii. (). Hl. (;!). il. -) r;i|i. [il. :i— ü. über den phonetischen Werth eines Hierojrlvphenzeichens. 83 Amente" ')' ""^' • ''*^'"~ u"*' ausgehen im Ameute" ■^). Das Wandeln gleich den Decanen wird ausdi-ücklich als Vollmacht der gerechtfertigten Seelen genannt. So heisst es in einer Inschrift bei S h a r p e vom Verstorbenen =) : -::^ ^ ^ ^- l jjf)* ^ r: :^ äq.af par.af mo dwuu.t ma /abas.u mo yat nu erzieht er zielit aus derUnter- wie dieDecane am Bauche derNu.t. ein, aus weit, Ebenso heisst es vom Verstorbenen in einer Inschrift bei B r u g s c h *) : qaq.af hunä /abas.u er wandelt mit den Decanen. Desgleichen sagt das Todtenbiich von ihm aus s): ^ <=> ;l; I! llhäi ^ £\^'^ PtrA pa7- ru pa.t ma '/abas.u gar qras.t sa.qaduu er er- am Himmel, wie die Decane, obgleich bejiraben wandert er seheint ♦ JL. * »^ hur mutunnu auf (seinem) Wege, d. i. : obschon sein Körper im Grabe ruht, wandelt doch seine Seele ihre Wege, Klarer tritt dieser Sinn zu Tage aus folgenden Worten, welche der Gott Chuns in der Inschrift des Grabes 6 zu Bab-el-Mo- luk an den Abgeschiedenen richtet e) .- ta.a ba.k ru pa.t yat.ak ru dwau.t ich bringe deine Seele in den Himmel, deinen Körper in dieTodtenstadt. 6. Das Zeichen ^ lindet sich im Todtenbucbe aber auch in der Bedeutung von: herrschen, gebieten, befehlen; es verhall *) Sharp e, E^ypt. Inser. Ser. II. pl. !»U. 2) A. a. 0. pl. 97, 11. ') A. a. O. Ser. I, pl. 74. *) Reo. de nion. pl. LXX. 'l. 5) Cap. 109, 8. ^) Lepsius, Denkiii. III. 2:;4, /(. vyl. auch T h .i in p o I I i o n , (irainin.. p:i. 77, :j. 3) Oii|«. 17. .'54. .1 über den phonetischen Werth eines Hit'ron:lyphenzeicheiis. öö Zur Bestimmung der Phonetik des Zeichens ^ h'ndet sieh nach meinem Dafürhalten ein Anhaltspunct in einer Grahinsehrilt hei Lepsius, worin folgende Stelle vorkommt '): sn.kad.iiak Jiuqa.u pan na sam .sa Baknarunaf du hast gespendet Tugenden diese dem Priester würdigen Bakenruiiaf; und in einer darauf folgenden Stelle heisst es : A:im P¥r - IMi z - p^ .^asntit.u sa.kad na Kuka.u pan ?ia sam die Todtenrichter haben gespendet die Tugenden diese dem Priester etc. Da das Zeichen ^ in der Regel das phonetische Sn[)plement ^■M nach sich, und im vorliegenden Falle die Lautzeichen sk vor sich hat, so dürfte daraus wohl der Schluss gezogen werden können, dass der Hieroglyphe ^ der Laut sakad zukomme. Doch glauhe ich, dass das Wort sakad kein Stammwort, sondern in die Elemente sa (das causative Präfix) -j- kad (den Wortstamm) zu zerlegen sei, daher wir für das Zeichen ^ den Laut kad erhalten würden. Die- • sem Stamme kad entspricht aller Wahrscheinlichkeit nach das kop- tische R&.T (im hasmurischen), rot (im sahidischen und memphi- tischen Dialect), convertere, reverti, rtc, in orbem pcragrare, ■yupöoj, RTe^, B., circvmdare, cingere, daher r^^t, corbis, rot, rota, dann mensura itincris, parnsatiga, oi-rot, Her snscipere, obambnhtre, peramhulare . obscrvare etc. Ist diese Ermittlung richtig, so wird man die Hieroglyphe ^ mit der phonetischen Gruppe 1 - qad '^) (causativ ll . sa.qad) zusammenstellen müssen, da diese heiden Ausdrücke auch in der Bedeutung ühereinstimmen. In den oben unter Nr. 1 angeführten Bedeutungen (ver- einigen, verbinden, zusammen f ü g e n , bilden) von ^ 1) Lepsius, Oenkni. Hl, 'iöD. -) Die Phonetik von ■ wiire nacli diesem vereinzelten Fülle =3 /,-. docli steht in der Mehrheit der vorkoniniendcn Fülle in den llieni^lypheii dein Zeiehen I der l,:iuf ^ nnd in der hehrüisehen Seliiift diis p «iefjeniiher ; v^l. ..Die liirypti.sehen Denkniüler in Miraniar". S. 314. 86 Dr, S. R e i n i s c h kommt z. B. i^b»« in folgender Rede vor, in welcher es von Ram- ses II lieisst i) : Ä7iutn qad-7iaf- su mo ääif zasaf Chnum bildet ihn mit Armen seinen eigenen. In der Bedeutung von ^ sub Nr. 2 finde ich auf den mir be- kannt gewordenen Inschriften das Wort M^i^* mir in der causativen Form ; so liest man auf Kanopeninschriften häufig folgende Stelle 3) : zat' an Saruq nuk sa-qad sa.a haru iiad Rede der Selk: ich bringe Schutz meinen Tage alle. Zur Bedeutung Nr. 3 vergleiche man folgende Stelle der Felsen- tafel in Semneh aus der Zeit Amenophis III s) : sä mo munnu na Baki nafry.t ru mnn7iu von der Station des Landes Baki bis zur Station des :»*i» nnn nnii Taray am, na aturu na sa.qad LII Landes Taray, aus- in Sehoinen der Fahrt (^= zu- 52. machend sammen) Die Bedeutung des Zeichens ^ sub Nr. 4 lässt sich für 1"^*« nicht erweisen, dagegen entspricht die sub Nr. 5 angeführte wieder vollkommen dem Worte 1 -4»«. So heisst es z. B. vom Verstorbenen im Todtenbuche *) : ynum.naf na ha.u mo Natur gar. ti sa.qat.af mo er vereinigt sich mit den Geistern in der Unterwelt, er wandelt im 1,1,1 i ! ^111 1 © sam Aamira Gefilde Anura. ') l^epsiiis. iK'iikmiilcr III. 177, a. ~) Joiiiiiiil asiiU. 18.')8. XI, 525. Ägypt. Deiikui. in .Mintiiiiir.. S. 136. ") BiMigsch, (ieogr. Iiisilir. I'nl. II, S. 9. *) (^aj.. I.'J. Vi über den phonetischen Werlh eines Hieroglyphenzeichens. ö7 Eine zweite Phonetik des Zeichens f^ ist # J /?/6' und ^ J^»« Xuhad oder ^ J /utiiÜ. So wird in einer Inschrift zu Esne der König Ptolemäos VII genannt der ») : huq mo Waza .... ati.u nio Fürst in Aegypten, der Eintrcibcr der Trihute in tata Munti dem Welttheile Asien. Der in dieser Verbindung vorkommenden Gruppe t^ %^\\ ®"*" spricht in einer andern Legende bei Lepsius 2) der Ausdruck # J '^ nie /«&' anu.t, woraus zu ersehen ist, dass dem Zeichen ^ oder ^ der Laut /z(6' zukommt. Wie hier ^[uJj in seiner Bedeutung mit der oben sub Nr. 1 nach- gewiesenen übereinstimmt, so .kommt dasselbe auch in der sub Nr. 4 entwickelten Bedeutung vor. So heisst es z. B. von Ptolemäos IX in einer Inschrift auf Philä s) ; irTTilJL *-J^ '^ %^ padam.u /nB na ba.uk die Barbaren beugen sieh vor deinem Geiste. Ganz dieser Diction entspricht folgende Rede der Göttiun Halhor in einer Inschrift zu Edfu an Ptolemäos XI *): ^ ^ ^ '^ ^^ nna.tii nub /uB na ba.uk Völker alle beulten sich vor deinem Geiste. In der Ptolemäer- nnd Kaiserzeit wechselt ^ auch mit dem Zeichen Nr^ ab, dessen Phonetik bekaiuitlich ap, vielleicht auch tup (wegen der gleiclien Verwendung der Zeichen # und 'S^) ') Lepsius, Deiikiii. IV. ^4. ~) A. a. O. IV, 60. h. S) A. a. (). IV, 36. b. '*) A. :i. (). IV. 4.=>. c. 88 Dr. S. Reinisch lautete , im vorliegenden Falle aber das Consonantengerüste tmt zu repräsentiren scheint. So heisst es in einer Inschrift zu Edfu von Ptolemäos XIII i) : 4 t t — ^ ^ Kuz Kur yjium nati (tmt) die Krone Huz in Verbindung mit der Krone Nati sind vereinigt auf tup.af mo sa'/un.t seinem Haupte als Psehent. Dieselbe Diction findet sich in einer Inschrift auf Philä, nur mit dem Unterschiede , dass für ^ das Zeichen Ni-^ gesetzt erscheint. In der erwähnten Inschrift spricht der Gott Horus zum Kaiser Tibe- rius folgende Worte a) : f *Ä ^^ • III I -^ Uuz tiati (tmt).sunu Hur tiipa.k die Krone Hux und die Krone Nati sind vereinigt auf deinem Haupte r-^ mo saxun.t als Psehent^). Diesem obigen Zeichen "v,^ geht aber in einer Inschrift zu Edfu, welche eine Ansprache des Königs Ptolemäos Philometor an den obersten Sonnengott enthält die phonetische Gruppe £=z voran*): 1) Lepsin s, Denkm. IV, 47, a. 2) Champollion, Gramm, pag. 360. 3) Dieselbe Phrase findet sich auch im Todtenbuche, nur mit dem Unterschiede, dass statt tmt ein synonymes Verbum mun, befestigen, aufsetzen ang^ewendet er- scheint; daselbst heisst es nämlich vom Sonnengotte (Cap. IS, 4): 11 Uli It. t miin mo tup.ak sas Itus die üräuskrone ist gesetztauf dein Haupt; die Krone von (und) die Krone von Oberägypten Unterägypten 1 ^ ^, iiniii »10 ap.ak ist befestigt auf deinem Kopfe. *) A. ;i. (). pa-:. 'iW; vijl. I, p p s i ii s. Di'nkm. IV, 89, c. über den phonetischen Werth eines Hieroglyphenzeichens. O o f.pa hur tiip.ak ta gar ruti.k Der Himmel (ist) über deinem Haupte, die Erde unter deinen Füssen, padanm dmnod gar tuhti.k die Neun-Völker (sind) vereinifjt unter deinen Sandalen. (== unterworfen) In einer Inschrift zu Theben ebenfalls aus der Ptolemäerzeit wird ^ durch das Zeichen ^s^ determinirt; daselbst heisst es vom Gotte Munth i) : ba dumod mo zataf seine Seele ist vei einigt mit seinem Körper. Diesem Satze entspricht der Titel des Capitels 89 des Todten- buches, welcher also lautet: ra na diimy ba.f ru yat.af Capitel von der Vereinigung seiner Seele mit seinem Körper. Im Koptischen entspricht dem altägyptischen dumod, dumy der Ausdruck tcomi, twm. conjngere, claudere, adhaerere, convenire. 0 Brugsch, Ree. de rnon. pl. LXI, 4. 91 SITZUNGSBEHICHTE DER KAISEKLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN P II I IJ» S I) P II I S r II - II I S T (I K I S (■ II K (' I, A S 8 E. L. UA.\1>. II. HKFT. JAIIIUiAN(; I.SÜ5. MAI. Th. V. Ka lü ja II. Bericht über die Tliätigkeit der liist. Cominission etc. 93 SITZUNG VOM 10. MAI 1865. Bericht über die Thätigheit der historischen Co??tmission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften während der aka- demischen Verwaltuiigsjahre i862 anf 1863 und 1863 bis letzten December 1864, vorgetragen in der Commissionssitzung vom 10. Mai 1865 und darnach in der Classen- sitzung desselben Tages durch den Berichterstatter derselben Dp. Th. G. V. Rarajan, derzeit Vice-Präsidenten. Meine Herren! Als ich Sie voriges Jahr genau um diese Zeit im Namen Ihrer Commission um Erlass der Berichterstattung üher das ahgelaufene Jahr zu bitten genöthigt war, that ich dies mit einem wehmiithigen Ge- fühle, denn seit dem Jahre 18^1, so lange hin ich Referent der Com- mission, war diese nie noch in die Lage gekommen, um Nachsicht bitten zu müssen, sie war bis dahin gewissenhaft Jahr um Jahr ihrer Pflicht nachgekommen. Sie selbst aber, meine Herren, sahen ein, dass die Rückstände des Druckes , ohne unsere Schuld, damals eine solche Höhe erreicht hatten, dass die Summe des Fertiggebrachten dem noch zu Leistenden gegenüber verschwindend klein erschien, somit ein Reriebt über die Leistungen der Commission von selbst zu einer Klagerede über das Nichtgeleistete werden musste. Sie genehmigten daher meinen Antrag, lieber heuer erst über zwei Jahre zusammen Bericht erstatten zu dürfen, und zwar in der V^oraussetzung, dass es der Commission gelingen werde, innerhalb dieser Frist den Verpflich- tungen beider Jahre gerecht zu \\ erden. 94 Th. V. K a r a j a ii Mit grosser Anstrengung ist ihr dies auch wirklich gehingen, denn im Augenhlicke sind bis auf ganz unbedeutende Druck- und Buchbin- derarbeiten nicht nur die Rückstände des vorausgehenden Jahres, son- dern auch die Aufgabe des letzten vollendet und ich bin im Stande, heute Bericht zu erstatten, sowohl über die Leistungen des Jahres 1862 auf 1863, wie über jene des Jahres 1863 bis Ende 1864. Zwei der in unserem Berichte als Leistung der letzten beiden Jahre mitaufgeführten Bände der Fontes, erscheinen allerdings schon im Berichte über 1861 auf 1862 als in Angriff genommen eingereiht und zwai" als je einen Band der Fontes füllend. Doch geschah dies damals in gutem Vertrauen auf die Leistungsfähigkeit der Druckerei, die durch ihre Schuld Verzögertes rasch nachzuliefern im Stande sein werde. Jetzt ist dies zu bereuen, denn beide Bände geriethen schon kurz nach der verspäteten Inangriffnahme in die allgemeine Stockung und konnten erst nach Jahr und Tag wieder in Fluss kommen. Da zudem beide Bände mittlerweile durch wichtige Beigaben vermehrt wurden, welche an Umfang allein einen Band füllen würden, so können sie mit Fug und Recht von unserem Standpuncte aus, als Leistungen der letzten zwei Jahre mit aufgeführt werden und es wird wenig beirren, dass sie in der wissenschaftlichen Durcliordnung des Gelieferten jetzt nochmals aufgeführt erscheinen. Es sind dies die beiden Urkun- denbücher Altenburgs und Hohenfurts mit ihren Anhängen, weiche letztere bis jetzt noch gar nicht erwähnt waren. Für jedes dieser beiden Jahre sind nunmehr zwei Bände Fontes und zwei Bände des Archives fertig geworden. Von den Fontes der sechste der ersten, der einundzwanzigste, dreiundzwanzigste und vier- undzwanzigste der zweiten Abtheilung; vom Archive die Bände XXX, XXXI, XXXII und XXXIIL Erstere umfassen 161, letztere 108, zu- ammen also 269 Druckbogen. Die Gesammtmasse des in diesen Bänden zu Tage tretenden geschichtlichen Stoffes, Avie gewöhnlich nach den Ländern gesondert, gibt folgendes Ergebniss. Österreich auter der Eniis. Für die Geschichte dieses Stammlandes des Kaiserreiches liefen nach zwei Richtungen hin namhafte Beiträge vor. Drei Vdu ihnen betreffen die K i r c h e n g e s c h i c h t e desselben. Bericht über die Thätigkeit der historischen Comroission etc. 9 3 Der dermalige Abt des Benedictiner-Stiftes zu Altenburg lieferte unter dem Titel; „Urkunden der Benedictiner-Abtei zum belügen Lambert in Altenburg, Niederösterreicb, K. 0. M. B., vom Jabre 1144 bis lo22. Gesammelt von Honorius Burger, Abt des Stiftes," in der II. Abtbeilung der Fontes im Bde. XXI auf den Seiten 1 bis 440, nicbt weniger als 472 Urkunden, grösstentbeils ungedruckt und aus den Originalen des Stifts-Archives. Den Scbluss der Arbeit bilden ausfiibrlicbe Begister der Personen und Orte. In demselben Bande der Fontes auf den Seiten 44! bis 7ö3 folgt eine dem Stoffe nach verwandte Arbeit, nämlich: „Das Nekrologium des ehemaligen Augustiner-Chorherren- Stiftes St. Polten. Mitgetheilt von Dr. Theodor Wiedemann." Es ist einer Pergament-Handschrift der Bibliothek des Clerical-Seminars zu St. Polten entnommen. Die ältesten Eintragungen desselben reichen nach dem Herausgeber in's zwölfte Jahrhundert, die jüngsten bis in's sechzehnte herab. Im Ganzen will der Herausgeber in den Eintragungen fünfzehn ver- schiedene Hände erkannt haben. Ausführliche Begister nach Namen und Ständen sind beigegeben. Als dritter Beitrag zur Kirchengeschichte des Landes, und zwar zur Geschichte der Besitzungen geistlicher Körperschaften in dem- selben, erscheinen vierzehn Urkunden aus den Jahren 1338 bis 1480, welche Güter des Augustiner-Chorherren-Stiftes Beichersberg im Innkreise Österreichs ob der Enns betreffen. Sie stehen im XXIIL Bande der II. Abtheilung der Fontes, und zwar im Anhange desselben auf Seite 393 bis 410 als Zugabe zum Urkundenbuche des Stiftes Hohenfurt, in dessen Archive die Originale verwahrt werden. Die Finanzgeschichte des Landes erhielt aus den Quellen des Finanz-^Iinisterial-Archives selbst folgende Bereicherung. Im Archive Bd. XXX. auf den Seiten 1 bis 89 befindet sich nämlich die Arbeit: „Die Finanzlage Niederösterreichs im sechzehnten Jahr- hundert. Nach handschriftlichen Quellen von Karl Oberleitner." Doch nicht blos das sechzehnte Jahrhundert ist in diesem Beitrag berück- sichtigt, es linden sich in ihm auch folgende Zusammenstellungen zur Finanzgescbichte des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts. So der „Ausweis über die Kirchenscbätze und Weinvorräthe der Klö- ster im Jahre 1703: die Übersicht der einpercentigen Beute der Abteien und Klöster in den Jahren lö42. IG35, 1701 und 1753; die l'bersieht der Gülten inläuilischer und fremder geistlicher Orden Qg Th. V. K a r a j a n. und Fürsten im Jahre 17ö3;" endlich eine Zusammenstellung mit der Überschrift: „Die kaiserlichen Herrschaften und Pfandschaften in Niederösterreich im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert. - Österreich ob der Eqds. Vorwiegend für die Geschichte des Städtewesens von Be- deutung sind die \achweisungen der folgenden Arbeit, welche aber auch in einem Viertheile ihrer Zahl der allgemeinen Landes- geschichte zugute kommen. Ich meine die „Regesten aus dem Archive von Freistadt in Österreich ob der Enns. Mitgetheilt von weiland Ferdinand Wirmsberger-, im Archive Bd. XXXI, S. 273 — 376. Diese Urkundenauszüge umfassen die Jahre 1337 bis löl4 und erreichen die Zahl von 440 Stücken. Wie schon oben erwähnt wurde, betritTt eine hauptsächlich der Geschichte Böhmens gewidmete Arbeit in ihrem urkundlichen Theile auch Personen und Orte des Mühlviertels wie Österreichs unter der Enns. Ich muss also dieselbe aus diesem Grunde sowohl hier ein- reihen, wie in der Rubrik Erzherzogthum Österreich, und zwar hier als die all gemeine Land es gesc h i c li t e betreffend. Der Titel dieser Arbeit ist: „Urkundenbuch des Cistercienser-Stiftes B. Mariae V. zu Holienfurt in Böhmen, herausgegeben von Mathias Pangerl." Sie steht in der zweiten Abtheilung der Fontes und füllt deren dreiundzwanzigsten Band. Von den 319 Urkunden dieser Sammlung aus den Jahren 1239 bis 1500 betreten sehr viele Per- sonen und Orte des Mühlviertels wie verschiedener Theile Österreichs unter der Enns, was sich aus der der Grenze des Erzherzogthums nahen Lage dieses Stiftes erklärt. Kärnten ist im Ganzen mit zwei urkundlichen Forschungen bedacht. Die erste derselben betrilTt die allgemeine Landesgeschichte und bildet die Fortsetzung trüberer Mittheilungen eines nun verstorbenen Mit- gliedes unserer Akademie, nämlich der „L'rkuiuien-Regesten zur Bericht üher die Thäfigkeif der historischen Commission etc. 97 Gescliielite Kärntens des Fi'eiherniGottiiel) von Ankersliofeii" und l'iillen im XXXII. Bde. des Archives die Seiten IST bis 33(). Sie umfassen diesmal die Jahre 1231 Ms 12G9 und 440 Urkunden, deren Origi- nale und Abschriften in den verschiedensten Archiven des Landes verwahrt werden. Vorausgeschickt sind dieser Lieferung vier Nach- träge aus Urkunden der Jahre 1226 bis 1230. HolTentlicb ^\\n\ sich bald ein würtliger Fortsetzer dieser verdienstlichen Sammlung im Lande selbst tinden lassen. Der zweite Beitrag betritTl die Ge schiebte des Adels in diesem Kronlaiide. Sie führt den Titel : „Die Grafen von Ortenburg in Kärnten von Dr. Karlmann Tangl. Erste Abtbeilung." Diese um- fasst die Jahre 10ö8 bis 12ö6, und ist mit zwei Stammtafeln ver- sehen im XXX. Bande des Archives auf den Seiten 203 bis 3ö2 ein- gereiht. Das Kronland Friaol ist gleichfalls in zwei grösseren Arbeiten vertreten. Die eine betrifft die allgemeine L an desge schichte und ist abermals eine Fortsetzung einer in früheren Bänden begonnenen Reihe, nämlich der „Documenta historiae forojuliensis saeculi XIÜ. et XIV. ab anno 1300 ad 1333, summatim regesta a P. Josepho Bianchi.- Sie steht im XXXI. Bande des Archives auf den Seiten 14ö bis 192 und 41 ö bis Ö02 und nmfasst die Jahre 1300 bis 1307, dann 130T bis 1313. Die zweite Arbeit ist der Geschichte des Städtewesens ge- widmet, mit dem Tilel: „Diplomatarium Portusnaonense. Series Documentorum ad historiam Portusnaonis spectantium, (juo tem- pore (127G — 1014) domus Austriacae imperio paruit, hinc inde lectorum, cura et opera Josephi Valentinelli. Quaedam praemit- tuntur annorum 1029 — 1274." Diese Urkunden füllen den XXIV. Band der zweiten Abiheilung der Fontes, sind, 398 an der Zahl, mit den nüthlgen Anmerkungen und Registern versehen und gehören den Jahren 1029 bis 1321 an. Sitzb. d. phil.-hist. Cl. L. Bd. II. Hft. 98 Th. V. Karaj an Böhmen. Die Reffe iitenüeschichte dieses Landes hat in der nach- folgenden VerülTentlichiing unseres wirkl. Mitgliedes Jos. Fiedler einen Zuwachs erhalten, und zwar in der „Correspondenz des Pfalz- grafen Friedrich V. und seiner Gemahlinn Elisaheth mit Heinrich Mathias von Thurn,« im Archive, Bd. XXXI, auf den S. 377 his 414- Es sind dies 40 Briefe aus den Originalen des k. k. geheimen Haus-, Hof- und Staats-Archivs mitgetheilt und den Jahren 1625 his 1629 angehörig. Sie hilden eine wichtige Ergänzung zu den durch Joh. Christ. Freih. v. Aretin, in den Beiträgen zur Geschichte und Literatur 7, 140 his 209 und 260 his 278, veröffentlichten 72 Briefen des Winterkönigs mit dessen Gemahlinn der englischen Prinzessinn Elisa- , heth und einigen Personen seiner Verwandtschaft und Schwäger- schaft. Sie sind zugleich „der Ausdruck der intimsten Beziehungen und der innersten Gedanken" eines Theiles der handelnden Personen während der ersten Hälfte des dreissigjährigen Krieges. Der Kirchengeschichte des Landes gewidmet ist vor Allem das schon erwähnte „Urkundenhuch des Cistercienser-Stiftes B. Mariae V^ zu Hohenfurt in Böhmen, herausgegehen von Mathias Pangerl," in der zweiten Ahtheiliing der Fontes, Band XXIH. Die ganze Sammlung mit dem Anhange enthält 319 Urkunden, dem Stifts- Archive entnonmien. Sie entstammen den Jahren 1259 bis 1500 und betreffen nicht blos das Stift, sondern das südliche Böhmen über- haupt, wie die südlich und westlich angrenzenden Länder. Gleichfalls die Kirchengeschichfe bereichert ein dreiundfünfzig Bogen füllender Band, der sechste der zweiten Abtheilung der Fontes, herausgegeben von unserem correspondirenden Mitgliede Dr. C. Höfler, als zweiter Theil der „Geschichtschreiber der Husitenbewegung in Böhmen." ^lit diesem Bande ist aber die Sanunlung noch nicht ge- schlossen. Es Iblu't nucli ein dritter Theil derselben, welcher eine aus- führliche Einleitung zum zweiten, dann zahlreiche Nachträge und Berich- tigungen, endlich die nöthigen Register zu allen diesen bringen wird. Der vorliegende Band enthält ausser einer langen Reihe von Johain\esHus' eigenen Schriften eine Menge von Streitschriften seiner Zeitgenossen religiösen Inhaltes, ein paar Lebensbeschreibungen von Bericht über die Thätigkeit der historischen Commission etc. 99 Ei'zLiscliöfeii Prags als Arnest's und Joliann's von Grenzenstein, ein reiches Cbronicon Boemiae, zusammengetragen aus einer Reihe zeit- genössischer Xaelu-ichten und Gedichte, eine Sammlung von Schrif- ten über die Vertreibung der Deutschen von der Prager Hochschule, über den Geleitbriet' Hus' nach Constanz, eine ähnliche gleichzeitiger Satiren , des Andreas von Regensburg Chronik des Zugs gegen die Hussiten, Thomas Prischuchs langes deutsches Gedicht auf die Vor- gänge zu Constanz, zum Schlüsse noch Johann's von Lukavecz und Nicolaus von Pelhrzimov's Chronica Taboritarum mit einem Anhange von noch acht Belegstücken. Der Adelsgeschichte des Landes gewidmet sind zwei Arbei- ten, die eine füllt einen Theil des XXIII. Bandes der zweiten Abthei- luns der Fontes, und zwar die Seiten 382 bis 391, behandelt die Geschichte eines der berühmtesten Geschlechter Böhmens und führt den Titel: „Nota fundatores monasterii AUiuadensis." Es ist dies eine schon im fünfzehnten Jahrhunderte verfasste Chronik des Ge- schlechtes der Rosenberge, eingetragen in ein Todtenregister des Cistercienserstiftes Hohenfurt, und als Anhang des Urkundenbuches desselben an der bezeichneten Stelle veröffentlicht durch Mathias Pangerl. Eines der berühmtesten Mitglieder aber des böhmischen Adels betrifft die zweite Arbeit, mit dem Titel : „Waldstein's Correspondenz. Eine Nachlese aus dem k. k. Kriegsarchive in Wien zu dem Werke : Waldstein von seiner Erhebung bis zur abermaligen Übernahme des Armee-Ober-Commandos vom 13. August 1630 bis 13. April 1632, Wien, Gerold, 1858, 8", XVI. und 49Ö, SS. 8o. Mitgetheilt von Dr. Dudik, 0. S. B.", im Archive Band XXXII, S. 337 bis 416. Die Sammlung umfasst im Ganzen 169 Stücke und soll noch eine Fort- setzung erhalten. Des Nachbarlandes Mähren Städtegeschichte wird durch eine Arbeit auf anziehende Weise bereichert, deren Überschrift nichts weniger als solchen Inhalt erwar- ten lässt. Sie lautet : „Candela rhetoricae, eine Anleitung zum Brief- styl aus Iglau." Beschrieben von unserem correspondirenden Mit- glied e Prof. W. Wattenbach, steht sie im Archive Bd. XXX, S. 179 bis 202. Die Handschrift dieses Briefstellers wird in der Bibliothek 100 Th. V. Karajan des Schlosses Fulneck verwahrt. Sie gehört dem fünfzehnteu Jahr- hunderte an, ist auf Papier geschriehen und enthält aus dem Anfange desselben Jalirhunderts eine Menge Einzelheiten über die damals sehr gewerbthätige Stadt Iglau. Dieser Briefsteller ist für Böhmen und Deutsehe geschrieben, und zwar von einem aus der Iglauer Schule verdrängten Lehrer, unter dem wir uns wahrscheinlich Urban von Pochyech werden zu denken haben. Neben einer Menge anderer Dinge findet sich hier eine Beschreibung von Iglau, ein Gedicht in lateini- schen gereimten Strophen auf diese Stadt , nicht ohne Frische und Anschaulichkeit (jetzt auch in einer Wiener Handschrift : Cod. bibl. palat 4933 auf Bl. 197'' aufgefunden), eine Zusammenstellung über symbolische Bilder, für mittelalterliche Archäologie beachtenswerth, und endlich ein glossirtes lateinisches Gedicht auf einen zu Prag studierenden Jüngling. Die Besitzverhältnisse des Landes betreffen mehrere Urkunden der Jahre 1447 und 1448, verwahrt im Archive des Stiftes Hohenfurt in Böhmen, und herausgegeben durch Mathias Pangerl im Anhange des Bandes XXIII. der Fontes auf S. 409 und 410. Hauptsächlich Schlesiens S t ä d t e w e s e n im vierzehnten Jahrhunderte erläutern : „ Schle- sische Urkunden zur Geschichte der Juden im Mittelalter, von Dr. Ludwig Oelsner," im Archive, Band XXXI. auf S. ö7 bis 144. Sie sind den Originalien des städtischen und Provincial-Archives zu Breslau entnommen und eiilbalten ausser Verzeichnissen über Besitz und Abgaben,' dann gewaltsamen Confiscirungen von Gütern der Juden, auch eine Beihe landesfürstlicher Urkunden. So von König Johann von Böhmen, dessen Sohn Karl Markgraf von Mähren aus dem Jahre 134ö, auch solche des Königs und Kaisers Karl IV. von 1348, des Herzogs BoleslausII. vonSchweidnitz, 1367, der Herzoginn Agnes von 1309 und 1370, neben einer Beihe von städtischen Schutzbriefen Breslaus zu Gunsten der Juden von 13ol bis 1364 und dergleichen. Im Ganzen 40 Urkunden. Bericht über die Thütigkeit der historischen Commission etc. 101 o Galizien, Hrakau ii. s. w. hat ebearalls in Bezug auf StädteAvesen in zwei Arbeiten Be- reicherung erhalten. Erstens durch eine Sammlung: „Urkunden zur Geschichte der Armenier in Lemherg. Herausgegeben von Dr. Ferdinand BischofF« im Archive, Bd. XXXII, S. 1 bis 153, welche 69 ungedruckte Urkunden enthält aus den Jahren 1377 bis 1736 und demLemberger Stadt-Archive, um so willkommener, „als derVor- rath an gedruckten Urkunden für die Geschichte der ostgalizischen Länder ungemein gering ist," wie der Herausgeber mit Becht bemerkt. Zweitens: „Balthazaris Behem Codex picturatus anni 150ö, continens Privilegia et Plebiscita urbis Cracoviae. Besprochen von Prof. Dr. U. Heyzmann aus Krakau ," im Archive , Band XXXIII, auf den Seiten 163 bis 231. Die Arbeit enthält eine urkundlich belegte Darstellung des Stadtrechtes Krakau's, welche sich in einer reich ver- zierten Pergament-Handschrift der Jagelionischen Bibliothek daselbst erhalten hat. Sie liefert einen schönen Beleg zur Beurtheilung des „wohlthätigen Einflusses des deutschen Elementes auf die Entwicke- lung der Künste und Gewerbe, auf die Hebung des Handels und der Bechtsbildung in den Städten." Ja, es wird in den Ausführungen des Herausgebers geradezu gesagt: „dass es in Polen zum grossen Theile deutschen Colonisten bürgerlicher Abkunft vorbehalten war, die weite Kluft zwischen dem Adels- und Bauernstande ausgleichen zu helfen." ÜDgern. Für das Städtewesen auch dieses Kronlandes ist eine ähn- liche Arbeit aufzuführen, unter dem Titel : „Zur ältesten Geschichte der oberungerischen Freistadt Kaschau. Eine Quellenstudie von Dr. Fr. Xav. Krones", und zwar abgedruckt im Archive, Bd. XXXI, S. 1 bis 56. Unter Anderem bringt diese Abhandlung auch Unter- suchungen über die ältesten Bürgernamen und über die erste Baths- ordnung der Stadt vom Jahre 1404, welche im Anliange aus dem Originale zum ersten Male veröffentlicht wird. Für die Geschichte der 102 Th. V. Kar ajan Monarchie sind folgende Arbeiten geliefert worden. Vorerst zur Geschichte der ältesten und der Römerzeit die achte Fortsetzung der: „Beiträge zu einer Chronik der archäologischen Funde in der öster- reichischen Monarchie in den Jahren 1862 und 1863 von Dr. Fried- rich Kenner," im Archive, Bd. XXXIII, S. 1 bis 162. Wie gewöhn- lich mit einer Reihe in den Text eingedruckter Abbildungen in Holz- schnitt. Die licgenten-Ge schichte und mit ihr die allgemein-e der Monarchie betrifft folgende Arbeit: „Auszug aus K. Maximi- lian's IL Copeybuch vom Jahre 1564. Nebst einem Verzeichnisse der in demselben vorkommenden Personen- und Ortsnamen von A. R. von Perger", im Archive, Bd. XXX, Seite 193 bis 272. Aus dem bei einem Käseverkäufer Wiens geretteten Originale, das leider nicht mehr vollständig war, da an den verschiedensten Stellen des- selben nicht weniger als 210 Blätter bereits verbraucht waren. Es enthält ohne Auswahl alle möglichen vom Könige, nach dem 2o. Juli 1564 Kaiser, erlassenen Schreiben und Befehle, sowohl in Angelegenheiten seines Hofes und seiner Person, als in jenen ein- zelner Persönlichkeiten des In- und Auslandes, dann seiner Erb- länder sowohl, wie jener des deutschen Reiches, und zwar nach Innen, wie nach Aussen. Für die Geschichte der Familienglieder des Regentenhauses ist hier folgende urkundliche Mittheilung einzureihen: „Des Hoch- und Deutschmeisters Erzherzogs Maximilian I. Testament und Ver- lassenschaft vom Jahre 1619. Mitgetheilt von Dr. B. Dudik, 0. S. B." im Archive Bd. XXXHI, S. 233 bis 352. Dieses Testament, dem Central-Archive des deutschen Ritterordens in Wien entnommen, legt rühmendes Zeugniss ab „ganz besonders von dem Kunstsinne und edlen Geschmacke des Erzherzogs". Es finden sich nämlich in demselben authentische Nachrichten über eine ganze Reihe von Gemälden der älteren Schulen, von Musikalien des sech- zehnten Jahrluinderts, von Goldgeschmeide, Edelsteinen, Kirchen- schmuck, Waden u. s. w. , die dieses Actenstück, abgesehen von seinem Werthe für die Geschichte der Regentenfamilie, auch Bericht über die Thätigkeit der historischen Commission etc. 103 als eine lelin-eielie Quelle für die Geschichte dei- Kunst erscheinen lassen. Zur Geschichte des Kriegswesens der Monarchie wurde eine Arbeit geliefert unseres A'erstorbenen correspondirenden Mit- gliedes Friedrich Firidiaber: „Zur Geschichte des österreichischen Militärwesens. Skizze der Entstehung des Hofkriegsrathes,'* im Archive, Bd. XXX, auf den Seiten 91 bis 178. Unter den Beilagen, 21 an der Zahl, sind besonders hervorzuheben: Nr. IX. und X. Die Instruction Ferdinand's I. für den Hofkriegsrath vom 17. Novem- ber loö6 und deren Ergänzungs-Artikel; Nr. XVil. Eine ähn- liche des K. Mathias vom 14. November 1615; Nr. XIX. jene K. Ferdinand III. vom 10. Februar 16ö0; endlich jene K. Leopold's I. vom 6. April 1675. Nicht unerwähnt darf endlich hier bleiben eine schon oben erwähnte Arbeit, weil sie die Wirksamkeit eines der grössten Feld- herren der Monarchie betrifft, folglich für die Kriegsgeschichte derselben Bedeutung hat, ich meine: „Waldstein's Correspondenz. Eine Nachlese aus dem k. k. Kriegsarchive in Wien zu dem Werke : „Waldstein von seiner Erhebung bis zur abermaligen Übernahme des Armee-Ober-Commandos vom 13. August 1630 bis 13. April 1632. Wien, Gerold. 1858. 8o. XVI. u. 495. SS. 8o«. Milgetheilt von Dr. B. Dudik, 0. S. B. im Archive, Bd. XXXII, S. 337 bis 416. Im Ganzen 169 Stücke umfassend. Deutschland. Für die allgemeine Geschichte des Reiches ist auch hier einzureihen die schon oben erwähnte urkundliche Mittheilung : „Auszug aus K. Maximilian"s II. Copeybuch vom Jahre 1564," von A. R. von Perger, im Archive, Bd. XXXI, auf den Seiten 193 bis 272, denn sie betritTt theilweise auch Länder und Fürsten des Reiches. Aus der eben vollendeten wissenschaftlichen Durchordnung ist unschwer zu entnehmen, dass im Ganzen die Geschichte neun einzelner Kronländer und der Monarchie als solcher durch mehr als zwanzig, mitunter sehr umfangreiche Abhandlungen und Sammlungen 104 Tli. V. Karajan von Quellen bereichert wurde, und zwar im vollen Sinne des Wor- tes, denn alles Gelieferte war bisher der Wissenschaft noch nicht zugeführt. Ihre Commission war im Laufe der beiden Jahre sorgsam bemüht, den ihr angebotenen Stoft" sowohl für die schon erschiene- nen Bände zu prüfen und zu sichten, als für die künftigen vorzube- reiten, Sie hat dadurch jetzt schon Vorrath für mehrere Bände druckfertig. Sie hofft auf diese Weise die Zufriedenheit der ver- ehrten Classe mit ihrer Tliätigkeit erwarten zu dürfen, um so eher, als in den letzten beiden Jahren die Einhaltung der versprochenen und erwarteten Leistungen ganz eigenthümliche Schwierigkeiten hatte, namentlich in der Nachholung der leidigen Rückstände des Druckes. Für die Fortsetzung der begonnenen Sammlungen wurde un- ausgesetzt Sorge getragen, und auf den Antrag Ihrer Commission hat die verehrte Classe für die Vollendung der Urkundensammlung zur Geschichte des Handels Venedigs mit dem Oriente schon am 13. April vorigen Jahres 500 fl. österreichischer Währung als beson- deren Zuschuss bewilliget. Der bei^ weitem grösste Theil dieses Materiales ist aber jetzt, wie Professor Thomas aus Venedig brief- lich meldet, bereits bewältigt und dürfte zusammen mit dem Stoffe des Wiener Haus-, Hof- und Staats-Archives, dann jenes der Archive von Paris und Brüssel noch drei ganze Bände füllen. Über die Vorarbeiten für die nächsten Bände unserer Sammlung der Moimmenta habshurgica habe ich aber die Ehre Folgendes zu berichten. Dieselben wurden für die Regierungsperiode Kaiser Maximilian's I. in den beiden letzten Jahren von unserem wirklichen Mitgliede Custos Birk ununterbrochen fortgesetzt. Nach dem fest- gestellten Plane waren es zunächst die in Wien befindlichen Archive der hohen Ministerien, die durchforscht werden sollten, indem sie den grössten und wichtigsten Theil der noch vorhandenen Docu- mente jener Zeit verwahren. Wir sind in der erfreulichen Lage mittheilen zu können , dass die Arbeiten in einem der umfangreich- sten Archive, dem des k. k. Finanzministeriums, nach mehrjähriger Dauer so weit vorgeschritten sind, dass in kurzer Zeit deren gänz- liche Beendigung zu erwarten steht. Die besonders reiche Aus- beute lohnt reichlich die darangewandte Zeil und Mühe. Der Kreis der Forschungen wurde überdies nach und nach auch auf die Bericht über die Thätigkeit der historischen Commission etc. lOo Archive einzelner Kronländer ausgetlehnl, und zwar für den genannten Zeitraum auf jene der k. tingerischen Finanz -Landes-Direction in Ofen und der Statthalterei in Innsbruck, von denen insbesondere das letztere werthvolle Bereicherung ergab und bei Fortsetzung der be- gonnenen Arbeiten noch weit mehr liefern wird. Die im Ganzen i)isher erzielten Resultate müssen in Anbetracht der dem Redacteur nur spärlich zugemessenen Zeit, als sehr ergiebig bezeichnet werden, indem das bereits gesammelte und bearbeitete Material für drei bis vier Bände der Monumenta ausreichen würde. Indessen sind mehrere ergiebige Ausbeute versprechende Archive noch zu durchforschen, ehe die Sammlung zum Abschlüsse gebracht und der Druck begonnen w^erden kann. Schlüsslich erlaubt sich die Commission noch anzuzeigen, dass sie mit den ihr gewährten Geldmitteln der bezeichneten Periode das Auslangen gefunden habe. Ivb Bericht über die Thätigkeit der Concilien-Commission etc Bericht über die Thätigkeit der Concilien-Commission wäh- rend der akademischen Verwallungsjahre 1862 auf 1863, und 1863 bis Ende 1864, vorgetragen in der Classensitzung vom Kl. Mai 1865 durch den Berichterstatter derselben Dr. Th. Cr. v. Rarajan, derzeit Viee-Präsidenten. Meine Herren ! Die im letzten Jahresberichte erwähnten Verhandlungen, um die werthvolle Pergament-Handschrift der Geschichte des Basler Concils von Juan de Segovia auf der öffentlichen Bibliothek zu Basel (Sign. A. III. 40 und 41) aul" einige Zeit zur Benützung nach Wien zu erlangen, führte erst im abgelaufenen Jahre zu einem günstigen Ergebnisse. Der erste Band der Handschrift langte Ende Juli 1804 in Wien an , wofür der löbliclien Bibliotheks-Direction der verbind- lichste Dank gebührt. Die vollständige Vergleichung des umfang- reichen Manuscriptes wurde sogleich begonnen und wird ohne Unter- brechung zu Ende geführt werden. Die Herstellung des an manchen Slellen in den Wiener Handschriften durch die Abschreiber ver- stümmelten Textes wird, nach den bis jetzt gemachten Erfah- rungen, in erlVeulicher Weise durch diesen Nachvergleich gefördert. Die Vorarbeiten für den dritten Band der Monumeuta con- ciliorum wurden mit den verfügbaren sehr beschränkten Arbeits- kräften fortgesetzt und iiaben wesentliche Fortschritte gemacht. Mit den von der verehrten Classe bewilligten Geldmitteln waren die Kosten der verschiedenen Arbeiten hinlänglich bedeckt. Halm. Verzeichniss der älteren Handschriften lat. Kirchenväter etc. 107 SITZUNG VOM 17. MAI 1865. Der historischen Commission sind eingesandt worden : „Berich- tigungen und Ergänzungen zu dem in den Fontes rerum austriacarum Vol. 21 abgedruckten Nekrologium des ehemaligen Chorherrn-Stiftes St. Polten", von Herrn Dr. Franz Dudik. Verzeichniss der älteren Hand Schriften lateinischer Kirchen- väter in de7i Bibliotheken der Schweiz. Von Dr. R. Halm. VORREDE. Indem ich mich beehre der hohen kaiserl. Akademie die von mir angefertigten Verzeichnisse der älteren Handschriften lateinischer Kirclienväter in den Bibliotheken der Schweiz vorzulegen, erlaube ich mir über die von mir untersuchten Bibliotheken folgenden kurzen Bericht zu erstatten. Zuerst besuchte ich die Statllhildiothek von Bern, welche aus dem Nachlass von Peter Daniel und Bongar sin s eine so bedeu- tende Zahl von Handschriften ersten Banges besitzt. Für die historische und classische Literatur ist sie wichtiger als für die palristische, aber auch für diese ist die Zahl von alten und werthvollen Hand- schriften eine nicht unbeträchtliche. Nachdem ich mir aus dem gedruckten Katalog von Sinner, der für seine Zeit eine sehr lobens- werthe Arbeit ist, alle älteren Handschriften, in Nselchen sich Stücke Yon Kirchenvätern finden, aufgezeichnet hatte, ging ich die vorge- merkten Handschriften sämmtlich durch, um die bei Sinner oft nicht ausreichenden Notizen zu ergänzen. Bei dieser Nachlese ergab sich, dass der Katalog von Sinner mancherlei Mängel hat. Das 108 Halm. Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Alter der Handschriften ist niciit immer richtig hestimmt und in der Regel zu hoch gegriffen, an Nachweisen, wo seltenere Schriften gedruckt stehen, fehlt es fast gänzlich; auch vermisst man hei klei- neren Schriften, wie bei sermones und epistolue, die Angabe der in einer Handschrift vorkommenden Stücke, zu deren genaueren Be- schreibung der Umstand sehr störend und zeitrauhend ist, dass nur wenige Handschriften foliirt sind. Abgesehen davon , dass es mir gelang durch Ausschreibung der Initien einige unbestimmte Schriften zuerst zu bestimmen, war ich so glücklich in einigen der ältesten Handschriften ein paar in dem gedruckten Katalog übergangene Schriften aufzufinden, so in dem Codex mim. 376 saec. \I1I die vita beati Hilarionis von Hieronymus, und in der Capitalhandschrift n. 303 saec. VIH, die den Horatius enthält, am Schlüsse mehrere, wie es scheint, sämmtlich unbekannte Gediclite von christlichen Dich- tern (s. im Verz. unter Carmina), die zu copieren ich aus dem Grunde unterliess, weil ein künftiger Herausgeher des corpus poetarum CJiristicmorum wegen der wichtigen übrigen Handschriften (Nr. 264, 3Ö8, 389, 394, 4J>ö etc.) unter allen Umständen Bern besuchen muss. Durch die freundlichste Zuvorkommenheit der Bibliotheksver- waltung waren mir alle Handschriften, die ich ansehen wollte, leicht und bequem zugänglich. Von Bern begab ich mich nach Zürich, wo sich zwei öftentliche Bibliotheken befinden, die an gedruckten Werken reich ausgestattete Stadtbibliolhek und die Cantonsbihliothek. Auf der ersteren fand ich nichts vor, was für meine Zwecke eine Aufzeichnung verlohnt hätte, um so mehr in der Cantonsbihliothek. Diese hat in der jüngsten Zeit einen sehr namhaften Zuwachs von Handschriften aus dem aufgehobenen Kloster von Rheinau er- halten, über welche ein besonderer sehr genauer Katalog aus zwei starken Foliobänden besteht, worin nicht blos alle Schriften mit den Anfängen genau verzeichnet, sondern auch durchgängig Nachweise gegeben sind, wo eine jede in einer Hauptausgabe gedruckt zu finden ist. Da man so freundlich war, mir den Katalog in den Gasthof anzu- vertrauen, so kam ich mit der Anfertigung der Auszüge in ein paar Tagen zu Ende und es bedurfte in der Bibliothek selbst nur noch der Einsicht der ältesten Nummern, um die Überzeugung zu gewinnen, olj die Handschriften nach dem Alter richtig bestimmt sind. Auch nach dieser Seite hin hat der Katalog seine durchgängige Verlässigkeit Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz. 109 aufs beste bewährt. Für die übrigen schon früher vorhandenen Handschriften der CantonsbihÜothek, unter denen sich mehrere alte und sehr beaclilensMerthe finden, existirt noch kein Katalog, Da jedoch der Hibliotliekar, Herr Prof. Fritz sehe, eine sehr genaue Kenntniss der seiner Obhut anvertrauten Schätze l)esitzt, so kann ich sicher dafür einstehen, dass mir nichts Bedeutendes entgangen ist. Wie in Bern, so wurde auch hier von einer Beschreibung jüngerer Handschriften bei Stücken, die sehr häufig abgescln-ieben wurden, gänzlich Umgang genommen. iMein letzter Besuch galt dem wichtigen St. Gallen. Neben der berühmten Stiftsbibliothek befindet sich daselbst noch eine zweite, die Cantonsbibliothek, in welche die für die helvetische und Befor- mationsgeschichte sehr bedeutende Vadianische Bibliothek einverleibt ist. Die in sehr schöner Bäumliclikeit aufgestellte Cantonsbibliothek enthält auch einige Handschriften von Kirchenvätern, aber meist italienische Abschrilten aus dem XV. Jahrhundert, von etwas älteren nur eine einzige, eine schöne Handschrift saec. XI des Dichters Ai*ator. Um so reicher war die Ausbeute in der berühmten Stiftsbib- liothek, für deren Besuch ich mich durch vollständige Auszüge aus den in gedruckten Quellen vorliegenden Mittheilungen (bei Haenel und in der Geschichte der Bibliothek von Weidmann) tüchtig vorbereitet hatte. Aus diesen Quellen hatte sich bereits ein so reiches Material ergeben, dass ich gar nicht erwarten durfte, es werde meine Zeit, indem ich meinen Aufenthalt in der Schweiz nicht über einen Monat ausdehnen konnte, zur Herstellung eines genaueren Verzeich- nisses, als bei Haenel vorliegt, hinreichen. Allein diese Befürchtung ist durch die Einsichtnahme der vorhandenen handscln'ifllichen Kata- loge völlig verschwunden. Es existieren solche mehrere, unter denen sich insbesondere der von dem Pater Kolb herrührende auszeichnet, einem gründlichen Gelehrten, der besonders in der theologischen Literatur sehr umfas- sende Kenntnisse gehabt hat. Aus den früheren Vorarbeiten hat einer der letzten Bibliothekare Weidmann einen neuen etwas Iniiuliger gefassten, aber auch manche Berichtigung und Ergänzung gebenden Katalog in drei grossen und eng geschriebenen Foliobänden herge- stellt, der an Gründlichkeit dem von Bheinau ^\ ürdig zur Seite steht und überall so genaue Notizen enthält, dass ich die mühseligen aus 110 Halm. Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Haenel entnommenen Aufzeichnungen gänzlich cassieren konnte. Schon Weidmann giht in seiner Geschichte der Bibliothek eine Anzahl von Berichtigungen zu Haenel; die anstrengende Durch- arbeitung der drei Bände, die mir wie in Zürich in meiner Wohnung verstattet war, hat eine noch weit grössere Anzahl von Berichtigungen und Ergänzungen ergeben. Die verschiedenen Verfasser der Kataloge haben so gewissenhaft gearbeitet, das von jedem noch so kleinen Stück Anfang und Ende angegeben und überall genau bemerkt ist, wo ein sermo oder ein Brief in den gedruckten Ausgaben nicht zu finden war. Die Initien dieser im Verhältniss wenigen Stücke habe ich alle verzeichnet und nur einige mit Hilfe der von der kais. Akademie gedruckten Initia bestimmen können ; von den übrigen muss man zur Zeit annehmen, dass es unedirte Stücke sind und dass auch nach der reichen Ausbeute, die Baluzius und besonders Canisius in St. Gallen gemacht haben, noch eine kleine Nachlese von inedita zu gewinnen ist. Am meisten dürfte das in der poetischen christlichen Literatur der Fall sein, von der alle einzelnen Stücke aufzuzeichnen die Zeit nicht hinreichte. Um Wichtigeres nicht aus dem Auge zu lassen, Hess ich diese Lücke, und zwar um so mehr, als einem künf- tigen Bearbeiter dieser Partie ein längerer Aufenthalt in St. Gallen eben so unerlässlich als in Bern ist. Manches Einschlägige Avird man auch aus den prachtvollen liturgischen Handschriften, von denen zahlreiche sehr hohen Alters vorhanden sind , gewinnen können. Ein- zelnes aus den grossen Schätzen hervorzuheben würde zu weit führen; ein flüchtiger Blick in die Verzeichnisse lehrt, dass es wenige Bibliotheken der Welt gibt, die was das Alter der Handschriften betrifft, mit der von St. Gallen wetteifern können. Das interessanteste Document für das hohe Alter der Handschrif- ten liegt in einem kurzen im neunten Jahrhundert ahgefassten Kata- loge vor, in welchem der damalige Bestand der Bibliothek verzeichnet ist, von dem sich glücklicher Weise trotz der vielen Stürme und Unfälle, die über das Kloster ergangen sind, noch ein beträchtlicher Theil erhalten hat. Die älteste aller Handschriften ist ein Palimpsest des Lactantius, über dem jetzt die dialogi Gregorii stehen. Dass über diesen Palimpsest von Niebuhr irgendwo eine Bemerkung gegeben sei, ist mir nicht erinnerlich. Derselbe hat Versuche gemacht. Einiges von der alten Schrift zu entzilTern und eine der besseren Seiten fast ganz herausgebracht; die betreffenden Stellen liegen von seiner Hand Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz.. 111 copiert der Handschrift bei, von denen'ich eine Abschrilt genommen habe. Auf eine völlige EntzifTerung wird man wegen der dnnklen Gat- tung des Pergaments und der engen darüberstehenden Schrift verzich- ten müssen. — Die grosse Zahl von Handschriften aus dem neunten Jahrhundert und aus noch früherer Zeit lässt auch einen Rückschluss auf die geistige Thätigkeit des Klosters machen. Schon im zehnten Jahrhundert muss der Fleiss der iMönclie im Absclu-eiben und der Eifer der Äbte im Sammeln von Handscln-iften bedeutend nachgelassen haben, noch mehr in den folgenden; denn im Grossen betrachtet steht die Zahl von jüngeren Handschriften in keinem Verhältniss zu den ehrwürdigen älteren. Hätte der Eifer nur noch ein paar Jahrhunderte in gleichem Masse fortgedauert, so müsste der Handschriftenschatz der Bibliothek geradezu ein unvergleichlicher geworden sein. In späterer Zeit ist nur noch eine sehr bedeutende Erwerbung gemacht worden, die Bibliothek des berühmten Geschichtschreibers Tschudi, die auch in der patri- stischen Literatur mehrere sehr werthvolle Sachen enthält. Abgesehen von dem Alter haben die Handschriften von St. Gallen auch dadurch noch einen besonderen Werth, dass die Mehrzahl als völlig intact erscheint; durchcorrigierte und durch Rasuren aller Art entstellte Handschriften gehören in St. Gallen zu den Seltenheiten, während in anderen Bibliotheken der umgekehrte Fall die Regel ist. Bios das auf meiner Reise in der Schweiz gewonnene Material ist ein so reichhaltiges an werthvollen Handschriften ersten Ranges, dass man mit Bestimmtheit behaupten kann, dass sich aus denselben eine grosse Anzahl von Schriften der Kirchenväter in wesentlich be- richtigter Gestalt herstellen lässt. Wie es scheint, so ist die für diesen Zweck so ungemein wichtige Bibliothek von St. Gallen für die Patres, die längst in gedruckten Texten vorlagen, noch wenig oder gar nicht benützt worden ; man hat dort nur nach inedita, von denen Manches auch ungedruckt hätte bleiben können, gespürt; für eine Textes- berichtigung der Hauptschriftsteller erscheint die so reiche Bibliothek noch als eine unerschöpfte Fundgrube. Da meine Zeit nicht hinreichte auch die Bibliotheken zu Basel, Einsiedeln und SclutfThausen zu besuchen, so unternahm Herr Prof. Wölfflin in Basel und Schaft'liausen die Untersuchung der dortigen Handschriften. Ein Verzeichniss der etwas über hundert Nummern um- fassenden Handschrifteusammlung (fast sämmtlich auf Pergament) der St. Johannis oder Ministerialhihliolhek zu SchatThausen hat Hänel 112 Halm. Die älteren Handschr. latein. Kirchenväter in der Schweiz. m 6. Bande des Jahn'selien Archivs für Philologie mitgetheilt. Die Hoffnung jedoch, zu der eine Notiz bei Hänel berechtigte, es lägen hier Handschriften vor, deren Hauptstock schon im neunten Jahr- hundert in die Bibliothek gekommen sei, hat sich als eine illusorische erwiesen, indem eine richtigere Untersuchung ergab, dass die betref- fenden in's neunte Jahrhundert gesetzten Handschriften erst gegen Ende des XI. geschrieben und in die Bibliothek gekommen sind. Herr Prof. Wölfflin hat bei der Gelegenheit auch schätzbare Notizen über einige einschlägige elsässische Handschriften zu Colmar und Schlettstadt mitgetheilt, die man als ein Parergon dankbar aufnehmen wird. Um die Bibliothek von Einsiedeln nicht ganz zu übergehen, wiewohl sie in der patristischen Literatur wenige hervorragende Stücke zu besitzen scheint, habe ich dem Verzeichniss am Schlüsse eines jeden Autors die geringen Notizen einverleibt, die aus Morel's Mittheilungen im Pertz'schen Archiv und aus den sehr kärglichen Hänel's bekannt geworden sind. Was die Form betrifft, in der ich das mit grosser Mühe herge- stellte Verzeichniss vorlege, so habe ich diejenige gewählt, zu der eine viele Zeit erheischende Nacharbeit nothwendig Avar, von der ich aber erwarte, dass sie für den praktischen Gebrauch des Repertoriums als die bequemste erscheinen werde. Ich habe nämlich die alphabe- tische Folge nach den Namen der Autoren gewählt, und zwar in der Weise, dass bei umfangreichen Autoren die Schriften in der Ordnung, in welcher sie in den gangbarsten Ausgaben stehen, aufgeführt sind, und von kleinen Schriften, wie z. B. von einzelnen Sermonen oder Briefen überall das Citat einer Hauptausgabe beigefügt ist. So ist die Möglichkeit gegeben, jede noch so kleine Schrift, von der Handschriften vorliegen, in kürzester Zeit aufzufinden, während andrerseits verhütet ist, dass eine vielleicht sehr werthvolle Handschrift eines kleinen Stückes nicht bei der künftigen Bearbeitung übersehen werde. Adamnani (vulgo Adamanni) de locis terrae sanctae ex rela- tione Arnulfi episcopi Galli libri III im cod. Rhein num. 73 s. IX (geschrieben von Reginbertus Rheinaun. f 847) und in Bern. 582 s. IX föl. i — 46 (mit grosser Lücke in der Mitte). Adrtinnsinus — Albinus. 1 1 ♦» Ada.mxam vila Coliiinbae. Cod. s. VIII in (U'v Stadtbild, zu Schaff- haiisen. Vgl. Ferd. Keller iMittli. der ant. Ges. in Zürich \ l[. (J1 und Ed. Ueeve in der Dublinei* Ausg. 1857, p. Xlli -sciq. '). Albinus (Alcuinus). Vol. I ed. Frob. Epistolae LXVI in Gall. 271 s. IX (sehr gute Handsehrift). Ep. ad regem Karlnni de saltii liinae (= p. 81) Bern. misc. 83 s. IX/X f. 73 sqq. Expositio breiiis in psalmum CXVIII (= p. 30 1) Gall. 267 s. IX/X p. 120. Expositio breuis Cantiei graduiim sive psalmoruni gradualium (= p. 376) Gall. 267 s. IX/X p. 182. Commentarii in euang. Joannis libri VI. Praecedit epistola Gislae et Rolrndae filiarum Karoli M. cum Alcnini responsinne (= p. 457). Gall. 275 s. IX, p. 1—296. Das VI. Buch (=p. 591) enthält Basil. 0. II, 28, s. IX exeiintis. Honiilia in natali S. Joannis ap. = Comment. in Ev. Job. lib. VII. eap. 46 (p. 645 ed. Froh.) Gall. 275 s. IX, p. 297. De trinitate libri III ad Caroluni M. in Gall. 269 s.X. p. 264—426. Gall. 272 s. IX p. 55 nnd Gall. 276 s. IX p. 1. Rhein. 102 s. XI f. 248-334. Qnaestiones XXVIII des. trinitate ad Fredegisiim discipuhim snnm (p. 739). Gall. 269 s. X p. 427. Gall. 276 s. IX p. 113. Gall. 272 s. IX p. 203. Rhein. 102 s.XI. f. 98— 109. Basil. B, VI, 3 s. X inenntis. Vol. II. Epistola ad Oduinum presb. de caerimoniis baptismi (= p= 127) in Gall. 446 s. X p. 145. De virtntibns et vitiis ad Widonem (= p. 128) Rhein. 104 s. IX. Gall. 146 s. X p. 120 (in demselben Cod. Alcnini epilaphinm p. 17). Gall. 677 s. X. Gall. 269 s. X p. 482 — 561. Gall. 272 s. IX p. 1 (mit dem epitaphiiim). Ein Bruchstück daraus, lib. II. cap. (;_]4t.„thält Basil. T, 11 s. X, 10 Folioblätler. Ep. ad pueros S. Martini de coniVssione peeealorum. G;dl. 267 s. IX/X p. 106. Basil. B, VI, 3 s. X iiieimt. Momilia in natali Sn Martini ( = |». 159). Schafh. 58 s. IX/X. De ratione animae ad Eulaliam virginem sororem suam euin carmine elegiaco et adonio. Gjdl. 269 s. X p. 443 — 481. (Jall. 272 s. IX p. 214. Gall. 276 s. IX [.. 123. Basil. 15. VI. 3 s. X ineunt. Ij Auf die Mitttieiliing' der iiiisfiilirliclieii ßcschreilning- ili's Cndex, die Jlei-r Ti-of. Wölffliii gilit, musste verzichtet, werden, und /.war um so mehr, als die Ver- Sil/b. d. phil.-hist. Cl. I,. Bd. II. Hit. 8 114 Hai m. Dip iiltereii H;iiul s. X mit der Aufschrift des lil». I. : Amhrosius de oeneralione .lohaiiiiis baptiste ac de iiita cJ miraciilis S. JüIi. B. (= p. 12G2 ed. Paris., wo der Commentar in 10 Biielier eingetheilt ist). Gall. 99 s. TX (weicht vielfacli von der ed. Par. ah). Auszug aus lih. V ii. 2 {^ |>. 1355) Gall. 242 s. IX p. 253— 2G0. Eine Anzahl sennoues bes. in evani^'. Lucae Rhein. 18 s. XII. Rhein. 19 s. XII. Rhein. 32 s. X (in cireumcisione domini). Rhein. 4J s. IX (serino in hypapante). Vol. II. De oflieiis libri III. Gall. 97 s. IX. Rhein. 44. s. X (schöne Ilandsehr.) Rern. 277 s. X f. 1'' — 97 (schöne und ganz rein geschrie- l)ene Handschrift von Bongarsius ex bihl. S. Benedicti Floriacensis). De sacramentis libri VI. Gall. 188 s. VII in Uncialen p. 345 — 393. Bern. (M2 s. XII f. 6—36. De iide ad Gratianum Imp. lib. 1— IV. Gall. 95 s. IX (Buch V und einiges in den anderen Biiehern fehlt). Lib. I et II. Bern. 278 s. XI (X Sinn.) f. 76'^— 106. Hierauf folgt f. 106 — 116: Inc. tertius beati ^^^^^ de tide. So der alte Schreiber, dafür von neuerer Hand: f/tr. unus beati Ambrosii de fide orthodoxa contra arrianos. Multas (juideni et graues hereses nee terminum. cni honor et gloria in secula seculorum. Expl. lih. III. de tide. (= Piioebadius de filii divinitate 20. 34 ed. M.) Libri tres de spiritu sancto. Bern. 278 s. XI (X Sinn.) f. 1—60. Hieran schliesst sich als 'liber quartus' bezeichnet die Schrift de incarnatione (= p. 703 ed. Paris.) au. Beide Schriften in derselben Ordnung (die zweite mit der Aufschrift: contra Apollinarislas) auch in Gall. 98 s. IX p. 1—210. Epislolae. Ad Valentinianum Imp. (=-■ class. I. ep. 24, II, 888 ed Paris,). Gall. 94 s. IX. In demselben Cod. p. 91. Eiusdem ep. ad eundem Imp. (= ep. 17 p. 824): p. 99 Relalio Symmachi praefecti url)is Romae « (= loco cit. p. 828 — 832; im cod. nicht vollständig); p. 106 — 113 Ambrosii ep. ad Tlieodosiuni Imp. (= 1. c. p. 346—349). Hymnus in laudem sanctorum martyrum (= p. 1222 ed. Par.). Gall. 454 s. IX p. 27. ') = Symm. ep. X, 54. Wegen der Seltenheit alter Handschriften des Symniachus bemerken wir, dass eine ep. ad Ausonium (das Initium habe iclt mir leider nicht notiert) im cod. Gall. 899 s. IX png-. 2 steht. 8* I 1 Ö U ii l in. JJie Slteren H.iiid.schr. Iiitein. Kirchenviifer in der Seh'.vei/.. Conimentfiriiis in S. Pauli epistolas, falso Anilirosio adseriptus (= ed. Par. II, 1690 in append.) Gall. KIO ii. 101 s. IX. Vgl. auch unter Tractatus in ep. Pauli. De ieiuniis et eleemosynis (= Ambr. opp. app. p, 443). Gall. 347 s. X/XI p. 277. De conflictu uitiorum et uii'tiit\ini, liber falso Amhrosio adscriptus Vgl. unter Augustijius de conflictu etc. zu Vol. VI. De resurrectione (= 16, 1315 ed. Migne) Schaflrii. 40 s. XI/XII. Incerta sub nomine Ambrosii: Sermo in natali S. Agnetis uirg. hic. *Inimaculatus dns etc. Gall. 347 s. X/XI p. 2S8. i) — Liber sei Ambrosii epi contra bereticos. f/ic. "Dauid uno lapidis ictu goliae froiitem percutiens sed pater maior me est. Gall. 94 s. IX p. 1 — 30. — Liber a S. Ambrosio in laude scorum compositus. Inc. Pertinere nos dilecl. fr. ad misericordiam dei etc. (= Vietricii de laude sanctorum liber 20, 443 ed. Migne). Gall. 98 s. IX p. 211 und eine Abscbrift dieses Cod. Gall. 102 s. X. — Versus de ternarii numeri excellencia. /wf, " Omnia trina uigent sub maiestate tonautis. Gall, 40 s. VIII p. 3S4. In Einsiedeln Handscbr. des Anibrosius (obne näbere Bezeich- nimgj in den Codd. n. 122. 133. 134. 139. Anacleti papae de sacerdotibus epistolae quaedam. in cod. Bern. 451 s. IX. Anonymi ( oiiiment. in Johel et in Apocalypsim Bern. 51 s. X. Inc. liber Johel propbetae. Johel interpretatur incipiens. Iste ad iudeam et ierusaleiii uaticinium proferens. in principio sui uoluminis post uolup- tuosa conuiuia ad liictiim prouocat ierusalem etc. Vorbanden ist nur Lage I iu 6 Hlältern, daini feblen 2 Lagen, die 4. entbält (äxiyaÄoj) einen Comment. zur Apocalypse. Liber III. Inc. Et uidi alium angelum fortem descendenten» de eelo amictum nube etc. Am Schlüsse: ut agra incboaret. et in gra terminmn poneret. Exjil. expositio in apocal. Anony.mi's de triplici vilae statu. Inc. * Tres sunt status totius uitae etc. Uli. in. !0'> s. XI f. 342. ') Schriften, welche weder in den Calalogen der lietreffeiiden Bibliotheken iiis ediert entnommen sind noch in den gedruckten Initia lihrorum patriim lat.' vorkommen, sind von uns mit einem Sternchen hezeichnel. Aiioiiriiiua — Augustinus. 117 Anu.nviMls de i)oiiore parentiim. Inc. *Qni hoiiorat patrem iocuii- daLilur in flliis et die oratioiiis suae exandietnr etc. (lall. ii. 80 (am Schlüsse), n. 277 p. 243. ii. luO p. 193. siimmtlich saec. X. Ambrosils Ansberti's s. AiTPKRTi's. IjÜ)!'! X in Apocalypsiii. Gall. 244 et 24^ s. X. — Vgl. unter Aiignstimis de coiiflictii vitiornm et virtutmu. zu Tom. M. AxTOMM Placextim Itiiievarium (=72, 899 ed. !Migue)(Jall. 133 s. IX p. 602. Rhein. 73 s.IX p. 30 mit dem Titel: lihellus de locis scis, extramariuis <|uae intVa uel circa Hierusalem suut. Bera. H82 s. IX f. 77 sqq. (der Schluss fehlt). Aratoris uersus in acta apost. in der Cantonsbibl. zu St. Gallen num. 336 s. XI (X Scherer). Vgl. Verzeichniss d. Manuscr. u. Inc. der Vadianischen Bibl. von Scherer S. 94. AuGisTixus. Vol. I. ed. i\Iigne. Vita Augustini auctore Possidio Gall. 571 et o77 s. IX (praecedit index opp. Augustini). Retractationum libri II. Gall. 153 s. IX. Confessionum libri XIIL Bern. 325 s. XI. (X Sinn.) Sehr sauber geschriebene Handschrift. Soliloquiorum libri II. Schafh. 36 s. XI. De immortalitate et quantitate animae. Schafh. 40 s. XI/XII. Lib. de magistro ad Deodatum tilium. Gall. 140 p. 181 s. X. Schafh. 30 s. XII. De libero arbitrio. Gall. 184 p. 19Ö— 196 .s. X. Basil. B, VIII, 9 s. X/XI. De moribus sanctae ecclesiae. Schafh. 3ö s. XI. Dialectica. Bern. 363 s. VIII. Bern. 548 s. XI (od. X?) cf. ed. Crecelii (Elberf. 1857) p. 13. Rhetorica Bern. 363 s. VIII. cf. Rhetores lat. ed. Halm p. VIII. Vol. n. Epistolae. 38 epistolae in Gall. 139 s. XI. 41 ep. in Gall. 174 s. IX. Es sind fast die gleichen Briefe in beiden Handschi*, und in der ersten Hälfte auch in derselben Ordnung. *) — 30 cp. in Schafh. 35 s. XI. Einzelne Briefe in folgenden Handschriften : 1) Die Briefe sind in dem handschriftlichen Katalog zu St. Galleu alle nachgewiesen bis auf einen 'ad Macrouium (i. e. Macrobiura) cpisc. doiiatistam', der in beiden Handschriften steht = ep. 23 und einen Brief 'presh. Hauiti (i. e. Auiti) papae Palconio' p. 1S2 in cod. 174. der in Aug. opp. VII App. p. 805 ed. M. zu finden ist. 118 II :i I Hl. Die älteren Handsehr. latein. Kirchenväter in der Schweiz. Ep. 111 ad Valeiitinum monachum (= n. 214—216) Call. 140 j). 1—24 s. X. Ep. num. 121. 149. 102. 164 und 140 in Gall. 148 p. 129— 280 s. XL 7 ep. ad Hieronymum et Praesidiiim in Gall. 159 s. X. ad Casuliniim de ieiunio sabbati (= II, p. 188 ed. M.) Bern. 83 fol. 99 s. X. de orando deo (= ep. 130 p. 494 M.) Scliafh. 31 s. XI. 6 epistolae ad Hieronymum (= n. 67. 74. 28. 40. 71) Rhein. 41 s. IX, davon einer fol. 115. noch unbekannt. Inc. *'Cur itaque connr contra tractum fluminis etc.' Ad Dardanum (ep. 187 p. 833 M.) Schafb. 40 s. XI/Xll. Ad Bonifacium comitem. Schafb. 29 s. XI. Zwei Fragmente aus ep. ad in({uisitiones Januarii (ep. 54 p. 200 M.) und ad Sixtum (Xystum der cod.) Bomanum (blos cap. 31 IV. p. 874 M.) in Gall. 190 p. 353 sqq. s. VIH/IX. Vol. lil. De düctrina cbristiana. Gall. 147 et 776 s. IX. Rhein. 69 s. XI. Schafb. 27 s. XL De Vera religione. Bern. 540 ,s. X. Schöne und rein geschriebene Handschrifl. Der Anfang fehl!. Inc. et corporis conditor a quo pax omnis est etc. De genesi libri II c. Manichaeos. Gall. 143 s. IX. Schafb. 33 s. XL De genesi ad litterani libri Xll. Gall. I()l s. IX. (lib. XII non est integer); Schafb. 39 s. XL Quaestionum in Heptateuchnni libri VII. Gall. 160 s. IX. cod. optimae notae. Speculum. (Jall. 137 s. X. De consensu evangelistarum libri IV. Gall. 170 s. IX. Scbafb. 22 s. Xl/Xll. Basil. B. VlI. 7 s. X. unter dein Titel : De concordia evangeliorum. De sermone domini in luonte babito libri IL (jall. 154 s. IX. Bern. 162. s. X (IX Sinn.) fol. 98 sqq. HoiniliaeX(s. traclatus) in epistolam L S. .lobannis. Gall. 180 s. IX. Quaestiones de euang. sec. IMattb. - Quaesliones de euang. sec. Lucain. (iall. 154 s. IX. Exposilio quarundam prnposilioniim ex ej»ist. Pauli ad Romanos. Expositio in ep. ad Galatas. (Jall. 137 s. X p. 305 s(|(|. Gall. 789 s. XIIL Gall. 151 s. X. Augustinus. 110 Hoiiiiliae super evang. .loliaiiiiis CXXIV^. Gall. 165 s. IX. Scliarii. 18 s. XL — Honiiliae XVllI (iall. 241 s. iX [). Ü5— 171. — Homiliae I_XL Villi Bern. 103 s. IX/X lul. 8—160. Prachtvolle Handschril't. — Homiliae I— LIV Gall. 169 s. IX. — Honiiliae LXX s. Iraclalus in evaiig. Joliannis s. de passione doniini, ut est inseriptio in cod. (Jall. 11)5 s. X. — Cod. Basil. B, IH, 3 s. IX/X enthält ebenfalls LXX ser- moues, eine Auswahl aus den 124 homiliae super Ev. Joli. Inc. inlu- entes quomodo audivimus = Tract. l. in Ev. Joii. (III p. |{)76 }l); Schluss: El iam ipse conpellerer menm terminare sermonem == Schluss von Tract. CXXIV (III p. 1976 M). Homiliae 19 in Apocalypsim. (iall. 181 s. IX. \'ol. I\'. Enarrationes in Psalmos. Schat'h. n. lo — 17, 3 voll. s. XL — In Psahnos I-CXVIH. Gall. 162-166, 5 voll. s. IX. Anonymi expositio psalmoruin secundum Augustinum inde a 1- LXXVL Gall. 167 s. X. Prineipium in decadis XX = Prologus super titulum psalmi L (IV, 65 M) Gall. 110 p. 307 s. IX. Vol. V. Sermones. 1. Samndungen von Sermones. Gall. 227 p. 144 sqq. s. VlIL entliäll 13 Sermones von Au- gustinus, Beda und Caesarius, von denen die nachgewiesenen unten einzeln aul'gefiihrt sind. Nicht nachgewiesen sind: De uoto. Inc. *Multi cupiunt conuolare ad gratiam. De amatoribus mundi. Inc. *Audite onnies (jui estis in populo etc. De humilitate. Inc. 'Dcnninus enim ait: discite a me etc. (excerjitum admodum hreve). De pacientia. Inc. 'Trihus modis uirtus pacientiae exerceri solet etc. De caritate. Inc. *Audite fratres apostolum dicentem Dens Caritas est (1 Joann. 4, 16) etc. Die Sermones de uocatione Abraham, de Abraham et Isaac, de SCO Joseph etc. V. pag. 1741 — 1773 ed. Migne in Gall. 125 p. 141 sqq. s. IX und Gall. 230 p. 351 s. IX (von Caesarius Äre- tateasis?) Cod. Gall. 682 s. IX ineunt. enthält 8 Sermones von Augustinus und Caesarius, hiervon sind nicht nachgewiesen: p. 204 Inc. *Primum quidem decet nos audire iustitiam etc. (auch in Gall. misc. 146 s. X p. 178 und Rhein. 140 s. VIII f. 16, aber hier als epis- tüla S. Augustini bezeichnet) p. 231 Inc. * Fratres kmi ad memoriam uestram reducimus etc. und [i. 252 Inc. ' Venite dilect. l'ratres monitionem meam libenter suscipitis etc. 120 II a I rii. Die älteren Handsclir. laleiii. Kirchenväter in der Schweiz. Excei'pta ex coiiiplmibus sermonibus in cod. Gall. 156 s. IX. Cod. Rhein. 140 in 12° s. Vlll. uralte longobard. Handschriit, enthält Schriften von Augustinus, Hieronymus, Gregorius und Faustus Rhegiensis, darunter folgende nicht nachgewiesene : f. 43 Inc. über de trinitate. * Quinfjue enim sunt omnia quae sunt haec unitos trinitas deitas. f. G3 — 73 Variae sententiae ex scriptura sacra et ex patribus. f. 7S De uia sanctoruin et uia peccatorum Inc. * Via sanc- torum fides catholica, uia peccatorum iniidelitas praua — — quod amatur et semper habetur, f. 79 De sancta anima et eins uirtutibu«. ''Per auditum credit, qui desiderium querit, per sapientiam inuenit — — per charitatem dei perfecta, f. 170 Omelia sei Augustini epT pascalis. Inc. * 0 fratres kmi presentein diem uenerari debemus — — ibunt in uitani eternam. (auch in Gall. 213 s. IX p. 157 bis 161) f. 211 Sernio sei Augustini de dies malos (sie) Inc. *Audi 0 homo rapis aliena et gaudes, male operaris et letaris. (auch im Cod. von Schlettstadt num. 1073 s. IX/X auf Quaternio V, als Sermo sei Augustini de diebu;^ mali bezeichnet) f. 214 Iteruni sei Augustini. *Quicunu|ue enim cum peccato uiuit, mortuus est deo (scheint ein Excerpt, ist auch in Gall. 907 s. VIII p. 297 bis 303). fol. 219. De apostolo (sermo). *Orate inquit sine inter- missione et deus pacis erit uobiscum — — — — sicut angelos dei in celo. Cod. ßasil. B, VI, 3 s. \ enthält im ersten Theile'eine Sammlung von Sermones von Beda, Hieronymus, Rlaximus, Leo, Johannes, dar- unter als von August. 4 imbekannte homiliae. Omelia die sabbati post pascha. Inc. *Cum e;.set ergo sero die illo una sabbatorum, 3 pagg. Omelia in natale SS. Philippi et Jacobi. Inc. *Erigenda est uobis fratres ad deum maior iiitentio 10 pagg. Omelia in vigilia de ascensa dili. Inc. *Gloriticytum a patre filium secundum formam serui, 9 pagg. Sermo in natale S. Pauli. Inc. '*Amen inquit dico vobis, 2 pagg. — Ferner eine Expositio Augustini dofh. XVI. post pentecosten sec. Matth. Inc. *Ad haue ipsam intencionem referendum est, 5'/^ p»gg. Das vorletzte Stück des Cod. ist ein Sermo Augustini de fide. Inc. *Cre- dinms in unum uerum deum patrem et lilium et spiritum sanctum, 5 pagg. Cod. Schafh. 23 s. XI enthält 64 Sermones de euangelicis dictis. Schafh. 24 s. XI Sermones de uerbis apostoli. Schafh. 25 s. XI 44 homiliae. Schafh. 26 s. XII u. Schafh. 29 s. XI einzelne Homiliae. Einige Aiig^ustinus. i -^ I Serinuiies Augustiiii in einer Saiiiniliiiig von Oiniliae hyeinales in cod. Basil. B, W, 26 s. X; eine ähnliclu' Sainmlinig Sermones hieinales (liversoi'uni patrnm enthält cod. Basil. B, III, 2 s. X ineunt. darunter mehrere von Augustinus. Einzehie Sermones, nach der ed. Migne geordnet : V p. 75 de decem chordis Gall. 146 s. IX. Schafh. 36 s. XI. p. 192 super Psalm. I2Ö. Gall. 347 s. X/XI p. 350. p. 295 de ovibus. Gall. 171 s. X. p. 36—62. p. 375 de vv. Qui dixerit t'ratri suo fatue etc. Bern. 1 10 s. X •) f. 15 (von diesem sermo sind nur noch 3 Coluvnnen vorhanden). p. 377 de oratione dominica. Bern. 162 s. X (IX Sinn.) f. 98—103. p. 409 de vv. Petite et dabitur etc. Bern. 1 10 ?. X f. 8. p. 414 de vv. de puero centurionis etc. ibid. f. 12. p. 506 de vv. Ev. Matth. XVIII, 15—18. Gall. 347 s. X/XI. p. ö9o. p. 616 super Ev. Lucae c. 10. Gall. 152 s. IX p. 278 (nun adest nisi pars). p. 716 de uastatione urbis Romae. Gall. 397 p. 5 s. IX. p. 936 de verbis apostoli I. Thessal. 4. Gall. 152 s. IX. p. 999. sermo in Gall. 426 p. 268 s. IX. p. 1015 in nativitate Christi. Gall. 221 s. VIII p. 37. p. 1060 Fragmenta 2 sermonum, seil, de symbolo (V, 1060 M) et initium alterius (V, 773 M) in cod. Gall. 1395 p. 411 s. VII in Uncialen. p. 1072 de symbolo. Bern. 162 s. X. (IX Sinn.) f. 96—98. p. 1159 et 1161 Sermones duo de consolatiune mortuorum. Gall. 144 s. X. p. 1946 de igne purgatorio. Gall. 227 s. VIII. Gall. 213 p. 151 sqq. s. IX. Rhein. 140 s. VIII f. 185 litteris longobard. scriptus. (Mit .\bweichungen sogleich am Anfang.) p. 1961 de vv. apostoli II, Cor. cap. V, 10 in Bern. 424 .s. XI f. 61 et Gall. 152 s. IX. p. 1963 de divitibus huius mundi. Rhein. 41 s. IX. f. 265. 1) Sehr selioiie und leiii gescliriebene Hnndschrift (fol. 1 Beda de coiiiputo von anderer HandJ. entliail 6 Sermones \on Augustinus. 122 H ii I III. Die älteren Haudsclir. latein. Kiiclienväter in der Schweiz. p. 1975 de adveutu domini G.'dl. 3 p. 540—557 (weicht vom gedruckteil Texte sehr ah). p. 2U59 de resurrectioiie domini. ßasil. F, f, lll, 15*^ s. IX i\ 12'' (angelsächsische Sciiriftj. p. 2079 de ieiuiiio. Basii. ß, VI, 3 s. X. p. 2098. de Saulo. Rhein. 140 lol. 151 s. VIU (litt, longohard.) Posterior pars sermonis iiiultum discrepat a viilg. et prolixior est. p. 2104 de aiiniiiitiatione dominica Gall. 561 s. X p. 185 (da- selbst noch ein anderer Sernio Anonymi). p. 2113 de natale sei Johannis. Gail. 227 s. Vlll. p. 2152 in iiatali SS. Innocentium. Gall. 347 s. X/Xl p. 243. p. 2171 in dedicatioiie ecclesiae. Gall. 347 s. X/XI p. 385. p. 2194 de tide catholica. Gall. 150 p. 281. p. 2196 de niysterio trinitatis. Gall. 347 s. X/XI p. I. Gall. 426 s. IX p. 262. p. 2210 de die iudicii. Rhein. 140 s. VIII (litt, lungobard.) f. 181. Gall. 146 s. X p. 182. Gall. 213 s. IX p. 157. Gall. 682 s. IX. Gall. 916 s. VIII p. 159. Selestad. 1073 s. IX/X auf Quaternio V. p. 2240 (juales siiit Christiani honi in Gall. 682 s. IX. p. 219. p. 2244 de vv. Ev. Matth. Qui fecerit et sie docuerit etc. Bern. 110 s. X ful. 5 extr. p. 2266 de reddendis deciniis. Gall. 227 s. VIII. p. 2291 de castitate. Gall. 150 s. IX/X. Gall. 227 s. VIII. [>. 2296 de castitate et munditia. Gall. 387 s. XI. p. 2297 de castitate coniugali. Bern. 424 s. XI lol. 96. p. 2303 de ebrietate. Gall. 227 s. VIII. p. 2340 de eleemosyne danda. Gall. 194 s. VIII [k 220. Mai, Nova Palrum Bihl, !, 240 de decein talenlis. Rhein. 140 s. VIII i". 206. Einzelne nicht nachgewiesene Sermones. In commemoratione deCunctorum. Inc. *De resurrectioiie carnis non sicut (juidam reuixerunt etc. Gall. 152 s. IX p. 280—291. In dem- selben Cod. Item eiusdem de resurrectioiie niortuorum. Inc. * Non est igitur desperandum etiam corpus restitui p. 292 s»pj. und in uigilia delunctorum. Inc. *Nolumus uos ignorare fratres etc. ib. p. 31 1—323. Gall. 347 s. X/XI p. 261. Inc. 'Exultent uirgines uirgo peperit Christum etc. (auch in Gall. 425 p. 114 s. X). p. 364 *Animaduertit quisquis delicias huius saeculi. p. 368 *Maiientes in Christo etc. Auffustiiius. 1^3 Cod. B;isil. B, IH, 3 s. IX/X. Inc. *Cant;uiinius diTo ßea. . .Iiomc» quaem tu eriulie . . . dm*, 9 Columnen. Schluss: Speraui in miseri- cordia diu non in incerto diuitiarum. Auf den 3 letzten Hlättern von Bern. mise. 171 saee. X eine Omelia Beati Augustini über In illo tempore dixit Jhesus Sic deus di- lexit nuindum etc. Inc. *QuüMiodo qui intuebantur illum serpenteni non periebant morsibus serpentium confessio tit ad saluteni. Bern. 1 10 s. X. f. 2 Sermo sei augiistini de uerbis dni in euan- gelio sec. matbeum, Agite penitentiaui etc. *Euangelium audiuimus et in 60 dominum eos arguenteni etc. ibid. f. 4. Item eins de uerbis diii in euang. see. Matbeum. Luceat lumen etc. * Solet multns niouere carissimi etc. Gali. 171 s. X p. 5 — 36 de pastoribus. Inc. *Qui pastonim ncmiina audire uolunt, pastorum ot'licium implere noliuit etc. Zu den Sermones Augustini vgl. aucb unten Faustus Bbegiensis. Vol. VI. Quaestiones diversae 82 in Gall. lo7 s. IX. Sclial'li. 32 s. XI. Responsio ad Dulcitium de VIII quaestionibus. Gall. 2*J s. IX p. 120—159. De tide et operibus. Bern. 162 s. X (IX Siini.j 1'. 16 — 33. Scbal'b. oo s. XI. Encbiridion. Gall. 224 s. IX p. 83. Gall. 29 s. IX p. 180. Bern. 699 s. X. Bern. 680 s. X. Scbatb. 34 s. IX/X (die drei letzten Seiten s. X/XI). De agone cbristiano. Scbal'b. 31 s. XI exeunt. De bono coniugali. Bern. 162 s. X (IX Sinn.) f. 73 — 85. Scbafh. 31 s. XI. De bono virginali. Bern. 162 s. X (IX Sinn.) 1". 56—73. Scbal'b. 36 s. XI. De bono viduali. Bern. 162 s. X (IX Sinn.) f. 86—96. Scbal'b. 31 s. XI. De mendacio ad Consentium. Contra mendaciiim. Scbatb. 33 s. XI. De operibus monacborum. Bern. 162 s. X (IX Sinn.) f. 1 — 16. Scbal'b. 31 s. XI. De divinatione daemonum. (lall. 148 s. XI. Scbal'b. 29 s. XI. De sepullura moHuorum ad Paulinum. Sclialb. 40 s. Xl/Xll. De boiin |i;ttienli;h' (vulgn dt' paliciitia). Gall. 150 s. IX/X p. 29. ! 24 H a\ Ml. Die älteren Haiidschr. lateiii. Kirtlieiivalei in der Schweiz. De discipliiia elmstiima. Gall. 141 s. X; 146 s. IX p. 45; ISO s. IX/X p. 1 ; 184 s. X p. 189. Schalli. 36 s. XI. Berti. 424 s. XI f. 97—104. Quaestionum 6S dialogiis. Gall. 230 s. IX p. 270. De lide ad Peti'um s. unter Fulgeiitius. Liher exhortationis ad quendain comitem carissimum sihi (vulgo de salutaribus docuineutis). Bern. 424 s. XI. 1'. 64—96. Gall. 1 38 s. X p. 1 — 166. Gall. 143 s. XV p. I8o sqq. (Haec epist. auctorem habet Pauliiium Aqnileienseui). Rhein. 89 s. XI. De conflictu vitiorum et virtutum (von Ainbrosiiis Autpertus ?) Gall. (41 p. 70 s. X. Rhein. 89 s. XL Basil. F, f, III, IS^ s. IX f. 27 (in hoc codiee adscribitur Isidoro Hispal.) Sernio de pascha (VI, 1201 U) Gall. 250 8. XI p. 439. De bono discipliiiae (VI, 1217 M) s. unter Valerianiisrimeliensis. Sermones ad iratres in eremo, Sernio 40 in cod. Gall, 227 s. VIII. — Sermo 49 Gall. 141 s. X p. 45 — 52. — Sermo 60 Gall. 145 s. X p. 176. — Sermones 63. 64, 68 in Gall. 614 s. IX/X p. 18. 19. 42. Vol. VII. De civitate dei libri XXII. Bern. 12 et 13 s. XI. Bern. 134 s. X (olim S. Benedicti Floriacensis). Gall. 179 s. XIV. Hb. i— 14 Gall. 177 s. IX (sehr schön, älter als 178). lib. 11—22 Gall. 178 s. IX (X?j. Hb. 1 — 12 Schalli. 19 s. XI. Hb. 19—22 Bern. 352 s. X (olim P. Danielis). Vol. VIII. De utilitate credendi. Gall. 152 ?. IX. Contra Faustum Manichaeum libri 33. Gall. 172 et 173 s. IX. De natura honi adversns Manichaeus, Gall. 148 s. XI p. 281. Gall. 152 s. IX p. 77. Contra adversarium legis libri II. Gall. 157 s. IX p. 184. Schafh. 32 s. XI. Contra Arrianos. Gall. 94 s. IX p. 31 — 43. Responsio Augustini ad eundem (vulgo Augustinus contra sermonem Arianoruni) ibid. p. 43 — 82 (usque ad cap. 19 per quem facta sunt omnia' ; reliqua desuntj. De sancta trinitate libri XV. Gall. 175 s. IX. Schafh. 20 s. XI. Liher adversus haereses V. Gall. 146 s. IX p. 67 Schafh. 30 s. XII. Altercatio ecclesiae ac synagogae. Gall. 132 s. XI. Augustinus. 1 4o Allercatio «-imi Feliciaiio AriomauiUi (est Vigilii Tapseiisis epis- cnpi rcUensis, viilgo de fiele Iriiiilatis). Gall. 140 s. X p. 107. De ecclesiasticis tloomatibiis s. uiiler Geniiadiiis. Vol. IX. Contra Paniieiiiaiii epislolain lihri III. Sehal'li. oO s. XII. De baptisnio ennti-a Donafistas iihri VII. (»all. 158 s. IX. Gall. 171 s. X p. (53 sqq. De miico baptismo. Gall. 171 s. X p. 333. .Ad Dnnatistas. Bern. 1()2 s. X (IX Sinn.) f. 33— 56 mit der .Uif- schrit'l : lil»er Aut»'. contra parteni Donati post gesta. Contra Fiiloentium. Sehal'h. 40 s. XI/XII. Vol. X. De baptismo ]»arYnlornm ad Mareelliimm libri tres (vidji'o 0 s. IX. Scbal'h. 63 s. XII. Comment. in VII epistolas canonicas. Gall. 252 s. IX. (Prologns desideratur in ed. Colon.) Gall. 261 s. IX et 262 s. X (in beiden in abgekürzter und von den Drucken stark abweichender Form). Vergl. auch unter Florus diaconus. Comment. in Apocalypsin. Gall. 259 s. VIII/IX p. 157. Gall. 260 s. IX. Vol. VI. Defloratio ex litteris Augustini ad epistolas Pauli (cano- nicas). Schafh. 64 et 65 s. XII. Vol. VII. Homiliae. Gall. 425 s. X enthält 8 homiliae, Gall. 427 s. XII 20 homiliae. Basil. B. VI. 3 s. X ineunt. enthält zu Anfang ver- schiedene sermones . daruiiler 20 von Beda , in der ed. Col. auf p. 1, 9, 12, 16, 18, 22, 26, 33, 38, 51, 70, 72, 74, 91, 106, 110, 180, ferner folgende drei: dom. II post pent. Inc. * Factum est autem cum lurbae inruerent, 6 Seiten: dom. V post nat. aposlolorum. Inc. *Et ecce quidam legis peritus , 8 Seiten, dom. VI. post nat. apostolorum. Inc. *Dixit autem et ad quosdam, 4 Seiten. Eine grössere Anzahl Homiliae von Beda ist in einer Sammlung von Sermones a nativitatc diii usque in octavam pentecostes in cod. Basil. B, IV, 20 s. X. und in einer ganz älmlichen von Sermones hie- Beda. 129 niales diversorum patriim in cod. Basil. li, lU, 2 I. X, z. B. sogleich die 2"" Predigt = VH, 290 ed. Colon. — Hoinilia VII, JJGo ed. Co), in cod. Gall. 227 s. VllI (ex parle conspirat cum Augustini sennone 66 ad tVatres in eremoj und Hom. VII, 149 ed. Col. (auch in Aug. opp. V, 21 3S ed. Migne) in cod. Gall. 614 s. IX/X p. 65—76 (idem sermo in cod. Gall. o61 adscrihitui" WalaiVido Strabo Augiae ahbati). Scintillae scripturai'uni, mit dem Titel: Xiber sententiarum de diuersis uoluminibus" in Gall. 124 s. IX p. 133 — 305. De muliere forti. Bern. 305 s. XII, auf den 8 letzten Blättern, jedoch nicht vollständig (fehlt bei Sinner). De divinis offieiis. (jall. 246 s. XII. DerPrologus fehlt in der ed. Col. Vol. VIIl. De templo Salomonis. Gall. 266. s. X p. 215. De remediis peccatorum. Cantonsbibl. von Zürich 176 s. IX/X. Gall. 682 s. IX ineuntis. Ein Comment. in Isasiam in Gall. 254 s. IX unter Beda's Namen. Es ist, wie im geschriebenen Katalog richtig bemerkt ist, ein Auszug aus dem Comment. des Hieronymus (fehlt in der ed. Colon.). Carmen de uirginitate Edildrudae reginae. Inc. Alma deus tri- nitas quae saecula cuncta gubernas etc. (s. Alcuini opp. ed. Frohen. II, 548) in cod. Gall. 265 p. 122 s. X. In demselben Cod. p. 123 noch zwei kleine Gedichte von Beda de psalmo 41 (*Ceruus ut ad fontes sitiens etc.) u. de ps. 22 (*Laudate altithronum). Ein Gedicht unter Beda's Namen de psalmo 122 in Gall. 869 s. X p. 156 und de die iudicii' in Gall. 573 p. 398 s. IX. Inc. *Inter fiorigeras fecund! cespitis herbas etc. In dem schönen cod. der Stadtbibl. zu St. Gallen n. 337 s. XI steht eine vita S. Dunstani mit der Aufschrift : Perprudenti drio archonti nidelicet albrico omnium extimus sacerdotum B. uilisque saxo- num indigena etc., welches B. in Pertz Archiv mit Beda ergänzt ist. Vgl. Scherer's Beschr. der Vad. Bibl. S. 94 f. Von älteren Handschr. des Beda befinden sich nach Morel und Pertz folgende in Einsiedeln: In actus apostolorum. Quaedam de computo cod. 174 s. X/XI. — De ordine temporum. De VI aetatibus mundi cod. 178 s. XI. — De gestis Anglorum cod. 256 s. XI. — De computo. Termini paschales cod. 263 s. X. Ausserdem führt Hänel noch 7 andere codd. auf ohne Bezeich- nung des Alters und der Schriften. Sitzb. d. phil.-hiit. Cl. L. Bd. II. Hft. 9 130 H a 1 m. Die älteren Handschr. latein. Kirchenväter in der Schweiz. BoETius. De consolatione phüosopliiae. Gall. 844 s. IX/X. Gall. 843 s. X (blos lib. I — IV, (las IV nicht vollständig). Bern. 179 s. IX/X (sehr schöne Handschr). Bern. 181s. X/XI. Bern. 421 s. XL Bern. 43Ö s. XI. De trinitate. Bern. 510 s. X in. (sehr schöne Handschr). Bern. 263 fol. 68 s. XI (fehlt bei Sinner). Bern. 618 s. XII. Libri logici: Aristotelis categoriae cum B. commentario. Arist. periermenias cum B. comm. Gall. 817 s. XI. Aristot. perierm. cum B. comment. Gall. 820 s. X. Commentum in praedicamenta Aristot. Gall. 821 s. X. Commenti in perierm. secunda editio. in Cic. Topica. De topicis differentiis. Liber diuisionis. Eutychos i. e. communis speculatio de rhetoricae cognatione cum philos. Locorum rhetor. distinctio. i) De multifaria praedicatione potestatis et possibilitatis. Introductionis in categoricos uel praedicatiuos et hypotheticos syllogismos libri III. Gall. 830 s. XI. Comment. in Cic. Topica libri VI. In isagogen Porphyrii secun- dum translationem rhetoris Victorini. Gall. 831 s. XI. Comment. in Cic. Topica. Gall. 834 s. XI. Comment. in categorias Arist. libri III edit. primae. Liber peri- ermenias. De syllogismis dialecticis. Bern. 263 fol. 1 — 40 s. XL Libri mathematici : Libri V artis geometricae et arithm. ab Euclide translati. Bern. 299 s. X. (cf. Sinner I, 292 2). Bern. 87 s.XI. Gall. 830 p. 283 s. XL De arithmetica libri II. Das 1. Buch in 32 Capitel getheilt, deren letztes 'Demonstratio quemadmodum omnis inaequalitas ab aequalitate processerit', das 2. in 34, wovon das letzte 'De maxima et perfecta symphonia quae tribus distenditur interuallis'. Gall. 248 s. IX. Schöne und correcte, aber von verschiedenen Händen geschriebene Handschrift, ohne irgend welche Correcturen von späteren Händen. Institutiouis arithmeticae lib. I extr. und lib. II cap. 1 — 23. (Inc. 'Atque haec quidem duplex sesqualtera summa producta est figura quae alternatim positis latitudinibus continetur'.) Bern, miscell. 0 über diese beiden Tractate s. Rhein. Mus. f. Philol. XVIH, p. 463. 2) Die Handschrift enthäU auch noch gromatische Stücke; vergl. Blume in der Aus- gabe von Lachmann II, 69. Boetius — Caesarius. 131 219«. Sehr schönes Bruchstück saec. X mit liemalten Figuren. Man liat in der Handschr. drei Fragmente zusammengebunden, ausser von Boet. eines aus Isidorus de rerum nat. (s. u.) s. IX und von Galenus de febribus in Uncialen s. VI/VII i). De musica libri III. Schafh. 106 s. XII. Handschriften des Boetius in Einsiedehi (nachHänel): Comment. in Aristot. (sie) n. 190 s. XI. De geometria et musica n. 191 s. XI. In isag. Porph. n. 197 et 200 s. XI. In Cic. Topica 214 s. X. De geom. et arithm. n. 216. In Aristot. perihermenias n. 301 s, X. Breviariuji s, apostolorum ex nomine uel locis ubi praedica- uerunt orti vel obitis (statt obitis = obiti sunt). Inc. Simon qui inter- pretatur oboediens petrus agnoscans etc. Schluss auf f. 129: Caralj Eutici Kalendio^^ ROME Natale sei Clementis im cod. Bern. 289 s. IX, (Schöner und wichtiger Cod.) Caesarius Arelatensis. Cod. Gall. 193 s. IX enthält 10 Homiliae (= num. 26—32, 18. 25, 36 in Bibl. PP. YIII p. 819 sqq.); ferner p. 104 sermo de X uirginibus (= 88, 1071 M u. Aug. opp. V, 2164 ed. M.); p. 113 sermo de uirginibus (= 67, 1160 M) p. 127 sermo ad monachos (= Eucherii hom. 50, 836 M oder Fausti Rheg. hom. 58, 883 M); p. 145. De reuerentia orationis sermo. Inc. *Tanta debet esse reuerentiae grauitas ac disciplina psallendi: p. 15(1 Sermo sie ine. *Multos fiT ki tangit ista suspicio etc.; p. 164 Homilia S. Au- gust, de lectione euangelii (= Bibl. PP. VIII, 857 von Caesarius); p. 170 Homilia S. August, ad populum. *Gratias agimus deo quod de uobis audiuimus etc.; p. 196 Rogo uos tT. ki ut adtentius (cod. in totius) cogitetis etc. (= Aug. (?) sermo 265, t. V, 2237 ed. M.) p. 214. Humilia August. Sanctam et desiderabilem gloriosam ac sin- gularem sollemnitatem etc. (Max. Taur. (?) hom. append. p. 21 und Aug. (?) sermo 116. t. V, 1975 ed. M.); p. 227 In natale diTi sermo (= Aug. (?) sermo 234, t. V, 2177 ed. M.); p. 230. Dilectiss. fi\ oportet nos humilitatem habere etc. (= Sermo 67 ad fratres in 1) Fehlt bei Sinner. Die in der Handschrift vereinigten Bruchslücke wurden erst später zusammengefunden und in einem Bande vereinigt. 9» 13^ Hai 111. Die älteren Handschr. latein. Kirchenväter in der Schweiz. eremo, Aug. VI, 1353 ed. M. j : p. 266. De canone et rogatioiiibiis Inc. *Rogationes ante aseensionem tliii. Cod. Gall. 194 s. \\\\ enthält die 10 Homiliae und die 3 ser- mones de uirginihus u. de monachis, wie Cod. 193 und in gleicher Folge; ehenso Gall. 579 s. IX (nur mit Ausnahme der honiilia XVIII in Bibl. PP.) und Gall. 558 s. IX. Sermo in natali uirginuni (= 88, 1(>71 M. und Aug. (?) .sermo 228, t. V, 2164 ed. M.) Gall. 347 s. X/XI p. 379. Sermo de die iudicii (= 67, 1075 M). Gall. 227 s. VIII. Sermo de paenitentia (= 67, 1082 M). Gall. 682 s. IX p. 292 ; in demselben Cod. p. 276 u. 283 noch 2 andere Sermones von Caesarius. Sermo de Quadragesima (--- Aug. (?) sermo 142, t. V, 2022 M). Gall. 614 s. IX/X p. 39. Homilia ad monachos (= Euclierii hom. 50, 835 M) u. Hom. ad monachos secunda (= Eucherii hom. 50, 836 M. oder Fausti Rheg. hom. 58, 883 M) in Gall. 226 s. VII. In die sancto paschae sermo S. Eusebii Caesariensis epi de sacra- mentis (= 67, 1052 M. Hier. opp. ed. Vall. XI, 255; Isid. ed. Arev. VII, 316. Faustus Rheg. 30, 271 M.) in Bern. 612 s. XII f. 44—48. In Einsiedeln: De paenitentia n. 47 s. XI. De differentia paeni- tentiae n. 49 s. VIII. Carmina poETARf'M CHRisTiANORUM. Cod. Rem. 358 s. IX , in welchem die merkwürdigen tironischen Noten stehen, enthält am Schluss verschiedene christliche Gedichte, als: De carminis institutione (?) Inc. * Auri stemmate nexas etc. 80 Verse. De nauigio et agricul- tura Inc. *Undis raucisonis uela tumentia etc. 60 Verse, aber 4 fehlen wegen Defects und 4 sind verstümmelt. De construetione domus dei secundum Hezechielem. hic. * Alacris fides tropeis etc. 129 Verse, aber manche verstümmelt. De arithmetica. Inc. * Septem columnis intus eminet domus, 200 Verse, aber viele verstümmelt. De musica. Inc. * Rimans nexa poli culmina rectrix etc. Grossentheils verstümmelt. De astronomia, 28 sapphische Strophen, der Anfang fehlt wegen Defects im Cod. De geometria. Inc. * Artis praepositae breui notatu etc. Der Schluss fehlt. Eine Sammlung von (zum Theil unedierten) christlichen Gedich- ten enthält Bern. 455 s. IX/X f. 44 sqq. cf. Sinn. I, 138—162, der die Initien genau angibt (sehr schöne und bedeutende Handschr.). Caesnrius — Cassianus. lu»> In der Capitalluuidsclirift Bern. 363 s. VIII stehen am Ende f. 194 sqq. einige bei Sinner IH, 562 nicht erwähnte chrisll. Gedichte, als f. 194 de pascha, sapphisches Gedicht. Inc. *Omnium regi referamus omnes etc. Dann: Inc. *Euocat ecce dies pascalil»us alma trinniphis etc. f. 19S. Inc. *Accipe romanu clementi pectore Carmen mit einer praefatioPrisciani grammatici de laude Anastasii Imperatoris. f. 190 col. 3 lllotharii uersus. Inc. *Rex pieate uigil nostros miserate lahores etc. W 196 col. 4. Versus sei Johs baptistae (st. in scum Johannem?) Inc. *Ut queant laxis resonare fibris etc. 13 sapphische Strophen, f. 197 col. 3. Inc. *Desere corda dolor cum sint en gaudia nobis etc. Gedicht in Distichen. Cod. Bern. ö84 s. X enthält am Ende geistliche Hymnen, zuerst ohne Titel: Inc. *Cursum mundi sol uergentis pariterque hominis etc. Daini folgt Completorius. Inc. *Fluxit ille labor magnus . quem diur- num dicimus etc. Dann Mediae noctis ad nocturnos uidelicet hymnos. Inc. *Galli cantu mediante. noctis iamcaliginem etc. Dann Rithmusma- tutinus. Inc. *Adest tempus matinum (sie) dulci gallicinium etc. Dann horae primae, tertiae, sextaeundnonae. Im Ganzen über 200 Verse. Am Schlüsse: De diebus aegiptiacis. Inc. *Si tenebrae egiptus graio sermone uocantur etc. (cf. Sinn. I, 38 und III 432) im Ganzen 22 Verse. Hymnus de beata uirgine. Gall. 92 s. IX. Hymni cum notis musicis. Bern. 620 s. XI/XII. cf. die nähere Notiz bei Sinn. I, 96 sqq. Hymnus de Pelagio M. eiusque agone. Inc. * Felix mater Con- stantia etc. Gall. 218 s. X p. 1. Depersecutione Deciana Carmen. Inc. *Tempore quo Decius Roma- nis iura tenebat etc. Bern. 389 s. XII gegen 400 Verse, cf. Sinn, l, 58 sqq. Carmina varia. Gall. 197 misc. s. IX et X. Gall. 869 s. X. Gall. 899 s. IX. JoANNis Cassiam de institutis coenobiorum libri XII Gall. 183 s. IX. Handschrift ersten Ranges, ausgezeichnet schön und sehr correct geschrieben, auch in den griechischen Worten. (Die letzten Capitel von üb. I. und die letzten 8 Cap. von lib. XII fehlen.) Collationes patrum XXIV. Gall. 267 s. x. (mit der Aufschrift : Collectarium patrum). Collatio 1—9 in Gall. 574 s. IX. Coli. 13—16. Gall. 576 s. IX. Coli. 18—24. Schafh. 67 s. X. Coli. 19—24. Gall. 575 s. IX. 134 H a 1 m. Die älterea Handschr. latein. Kirchenväter in der Schweiz. Cassiodorus. De anima in Gall. 159 p. 147 s. X, Bern. 22S s. XII. Cap. 1 — 4 auch im cod. der Vadianischen Bibl. zu St, Gallen (Stadtbibl.) n. 317 s. X f. 70—77. ^'gl. Scherer's Verz. (St. Gallen 1864) p. 86. Historia tripartita Gall. 561 p. 95 s. X. Institutionum rerum divinarum et liumanarum libri im cod. Gall. 199. s. X. Die institutt. rer. divin. allein Bern. 212 s. X und 225 s. XII. Litterarum saecularium liber Gall. 855 p. 187 s. IX und unter dem Titel de artibus et diseiplinis Bern. 234 s. X in longobardischer Schrift. Davon einzeln: De musica Gall. 270 p. 39 s. IX. De orthographia Bern. 243 und 330, beide s. X. Expositio in Psalmos, vollständig Gall. n. 200—202 s. IX. In Psalmos I— L Schaf h. 77 s. IX (VIII?). in Ps. C— CL Bern. 99 und 124, beide s. X. Variarum libri. Lib. III ep. 6 usque ad V, 12 et VII, 3— XII, 9 in Bern. 26 s. XIII. Dass in dem cod. Gall. 159 epistolae des Cassiodor stehen sollen, wie Hänel angibt, ist unrichtig. Claudiani Majierti de statu animae libri III ad Sidonium Apolli- narem. Gall. 846 s. X; vom Anfang fehlt ein Stück, der Schluss hat durch Feuchtigkeit gelitten. S. Clementis ') recognitionum libri X cum epistola ad Jacobum. Gall. 86 s. IX. Rhein. 25 s. X (mit mehreren grösseren Lücken, da eine Anzahl Blätter ausgerissen ist). Bern. 66 s. XII. Bern. 164 s. XI, sehr schöne und rein geschriebene Handschrift (lib. III cap. 2 — 11 fehlt).. CoLUiMBANUS. Carmen ad Ilunaldum (= vol. 80, 285 ed. Migne), Carmen Itic. * Suscipe Setbe libens und Epistola (= 80, 291 M) in Gall. 273 s. X p. 38—49 u. Gall. 899 s. IX p. 109 sqq. Praecepta vivendi (= 80, 287 M) in Gall. 197 s. X p. 281 (im Cod. mit dem Beisatz: ut fertur Columbani), Gall. 198 s. X p. 141. Basil. F, f, III, 15* f. 50. Epistolae s. instructiones Columbani. Abschrift s. XVII einer Handschr. aus dem Kloster Bobbio im cod. Gall. n. 1346. ') Wurde beigefügt, weil so viele alte Handschriften der l.itoinischen Übersetzung vorkommen. Cassiodorus — Dionysius Exiguus. 13o Cypriaxus. De dominlca oratione. De patientia. De opere et elimosinis. De XII abusiuis saeculi. De mortalitate. De ecelesiae Imi- tate in Gall. 89 s. IX; dieselben Schriften auch in Gall. 150 s. IX/X in gleicher Reihenfolge. Am Schliisse der Schrift de XII abusiuis saeculi <) heisst es in cod. 89 : Expl. sermo gregorii Nazanzeni epf. Ad Donatum (= epist. 1). De habitu uirginitatis. Ad demetrium (1. Demetrianum). De mortalitate. De opere et elemosina. De zelo et liuore. De patienlia. De lapsis. De' ecelesiae unitate. De dominica ora- tione. Ad Fortunatum. Ad Thibaritanos (= epist. 56). Quod ydola dei non sunt (= de idol. uanitate) in Bern. 235 s. XII. Epistolae ad Successum et ad clerum populum Carthag. (= num. 82 u. 83) in Gall. n. 454 p. 341 s. IX. Die Schrift de XII abusiuis saeculi auch in cod. Gall. 277 p. 188 s. IX, Gall. 570 p. 164 s. IX, in cod. 176 der Zürcher Cantons- bibl. fol. 70—84 und in Bern. 425 s. X (IX Sinn.) f. 71—78. JJamascs PAPA. Epistolae. Gall. 159 s. X. Aliquot epist. Daniasi et ad eundem. Gall. 670 s. X. Epist. Damasi et Hieron., item carmina eorum. Gall. 27 s. IX p. 10—14. Damasi ep. Inc. Dormientem te ( = 13,371 M) Gall. 241 s. IX p. 49. Ep. Inc. Commentaria cum legerem (= 13,371 M) Gall. 241 s. IX. Rhein. 41 s. IX f. 12. Vgl. auch HieronjTTius zu vol. I und XI. Desiderii episc. Cadurcexsis (= Tom. 87 ed. M.) epistolae ad diversos. Gall. 190 s. VIII/IX p. 278. In demselben Cod. p. 300 sqq. Epistolae diversorum pontificum ad Desideriuni. Aus dem Cod. ediert in Canisii Lectiones ant. V, 2. Dionysius Exiguus de pascha. Inc. Obseruantiae paschalis re- gulam etc. (= 67 p. 23 et 573 ed. M.) Bern. 610 s. IX f. 75 sqq. — In demselben Cod. Dionysius de ratione paschae. Inc. Paschalis festi rationell! (== 67 p. 19 et 483 ed. M.). Argumenta de titulis paschalibus (= 67, 497 M.) Basil. F, F, III, 15"^ s. IX. 1) S. Cypr. opp. append. ed. Paris. 1726 p. CCLXXV und August, opp. V[. 1079 ed. Migne. 136 Hai m. Die älterea Handschr. latein. Kirchenväter in der Schweiz. JliGBERTi (Echerti) episc. El)oi'acensis saec. VIII excerpta ex SS. Bibliis, Patribus et cauoiiibus pro variis causis. Gall. 243 s. IX (der Anfang feblt) und Gall. 677 s. X. Eligius episc. Noviomensis. Aliquot homiliae (= Tom. 87 M.) in Gall. 194 s. VIII p. 204. Libri sententiarum de aliis plui-ibus libris quae sanctus Eligius eps de evangelio exposuit. Inc. De caritate. * Dominus dicit in euan- gelio. maiorem caritatem nemo babet. quam ut animam suam ponat quis pro amicis suis etc. Gall. 230 s. IX p. 443 — 497. Evangelium Nicodemi. Inc. Gesta saluatoris quae inuenit Theo- dosius imperator etc. Bern. 582 s. IX f. 47 — 76. EucHERius episc. Lugdunensis. Quaestiones et explanationes su- per psalmos. Gall. 110 s. IX p. 468 sqq. Tractatus de sollemnitatibus. Gall. 110 s. IX. Lib. de graecis nominibus uel bebraicis = lib. formularum spi- ritalis intelligentiae. Gall. 230 s. IX p. 145. Gall. 110 s. IX. Gall. 225 s. VIII (nicbt vollständig). Quaestionum diiüciliorum uel instructionum V. ac N. Test, über I. Gall. 189 s. VIII/IX. Gall. 225 s. VIII p. 249 (die letzte quaestio feblt). Gall. 230 s. IX p. 203. — Liber II. Gall. 225 s. VIII p. 376—383 (nur Caput I). Gall. 230 s. IX p. 183. Gall. 238 s. VIII p. 475. EuGippu abbatis cuiusdam in Africa excerpta ex operibus S. Au- gustini in 366 capita distributa (= tom. 62 M.) Gall. 176 s. IX. EuTROPn abbatis fragmentum ad Petrum papam (= vol. 80, 1 M.) Gall. 124 s. IX p. 130. Je ASTiDius s. unter Pelagius. Faustus Rbegiensis episc. Epistolae eius et aliorum (Graeci , Victurini, Turentii, Sedati, Eufrasii, Lucidi, Euanti) in Gall. 190 s. VIII/IX. Sermo (= 58, 887 M.) Gall. 213 s. IX p. 155. Derselbe sermo in Gall. 221 s. VIII p. 123 mit dem Anfang: Cogitemus modo fratres kar. und in Rbein. 140 s. VIII f. 22 — 31 mit der Aufschrift: Admo- nitio Sei Flausti (sie). Egbertiis — Kredegarius. 1 3 t Ferrandi ecci. Cartliag, diai'oiii saec, VI llher ad Regiiium co- mitem. etiam paraeuetlcus diclus , de VH regulis iiinoceiitiae. Gall. 195 s. IX. Flori diaconi excerpta ex AugusUiio. Ex lihris sup. epist. Pauli ad Rom. Gall. 279 s. IX. Ex lil.ris sup. ep. Pauli ad Tliess. ad Tim. ad Tii. et ad Hehr. Gall. 280 s. IX p. 1—430. Ex lihris sup. ep. ad Corinth. Gall. 281 s. IX. Baluzius schreiht diese Excerpta dem Beda Veueral)ilis zu. Venantius Fortl'natus. Carmiuum lihri XI. Gall. 196 s. X. De vita S. Martini lihri IV cum praelat. in laudem B. V^ Mariae. Gall. .';73 s. IX. Oratio ad XII apostolos pro peccatis suis. Gall. 869 s. X p. 254. Epistola nuucupatoria operum suorum ad Gregorium. Gall. 570 s. IX. Expositio symholi Athanasiani im Cod. von Schlettstadt n. 1073 s. IX/X auf Quaternio XVII. Carmen singulare. Inc. *Frater amore dei. Gall. 184 s. X p. 245. De uirginitate S. Mariae. Inc. *Virginitas felix quae partu est digna tonantis. Rhein. 73 s. IX f. 28. De resurrectione domini. Inc. * Salue festa dies toto uenerahilis aeuo. Gall. 381 s. X/XI p. 35. Fredegarii Chronicon Bern. 318 s. IX (VIII S.) i'. 40^ sqq. Itic. liher chronichorum ex dihus (sie) rerum creatarum. Dens iormauit etc. Dann lieisst es iol. 43*". Inc. capitula Chronici Hieronimi excarp- sum etc. Primus rex ninus regnauit annos L. Dann f. 94'; Tantae uictoriae nominis gloriosus ahuccileno uictus nomen uitaque amisit. Expl. liher III. Dann die Capitula (f. 95) lihri IV excarps. de cronica Grecum (Gregorii neu corr.) episcopis toronaci bis f. 125. Nach neuerer Bezeichnung das Chron. Fredegarii. Dieser Cod. enthält aus- serdem noch: De ortu et ohitu patrum ab Adam ad David. *Adani pater generis humani dei manihus etc. (nur 2 lolia, vielleicht ein Com- pendium aus Isidorus). Dann folgt f. 1 — 5 Inc. uita sei Symeonis etc. *Sanctus Symeon ex utero matris electus est a domino etc. f. 5 — 6. Inc. de ortu et ohitu patrum. *Adam pater (s. o.) geht nur bisDauid rex fdius iesse de tribu iuda natus. f. 7 — 22. Historia animalium quorundam mit merkwürdigen Gemälden. Inc. Est leo regalis omnium animalium etc. 138 H a I m. Die älteren Handschr. latein. Kirchenväter in der Schweiz. (der bekannte Physiologus). f. 23 — 40. Inc. über genei-ationibus (sie), ediert v. Canisius Lect. ant. II, 581 ed. Ingolst. f. 125 ein tractatus von EftVem über eine Stelle aus Evang. Mattlmei. f. 131 (jüngeres Blatt). De septem miraculis mundi. Sebr bedeutende Handschrift. FuLGENTius episc. Ruspensis. Liber de fide ad Petrum. Gall. 148. s. XI. Gall. 269 s. X. Rhein. 102 toi. 1—97 s. XI. Scliafh. 35 s. XL De praedestinatione et gratia. Rbein. 135 s. XII. Sermones. De confess. (= p. 248 ed. Yen. 1742) in Rbein. 18 s. XII. de natura domini = p. 250 in Rbein. 50 s. X. in nat. S. Ste- phani (p. 252) in Rbein. 19 et 51 s. X. de epipbania domini (p. 253) Rhein. 32 s. X. Gall. 425 p. 38 s. X. — hic. Si suptiliter a fideli- bus (= p. 302) Rbein. 41 fol. 407 s. IX, im Cod. als sermo Ambrosii Autperti bezeichnet. — Sermo de natura domini. hic. *Verax mise- ricordia etc. Rhein. 19 s. XII. i)- Gtelasii Canon de recipiendis et non recipiendis libris (de libris canonicis et apocryphis). Gall. 140 s. X p. 386. Gall. 191 s. X p. 103. Gall. 230 s. IX p. 543 mit der Aufschrift: de libris V. et N. Test. Gennadius. De uiris illustribus. Gall. 191 s. X. Eins. 187 s. XI. De ecclesiasticis dogmatibus (= Tom. 58 , 979 ed. M.) Gall. 230 s. IX p. 498 — 510. Gall. 238 s. VIII p. 416 — 434. Gall. 677 s. X. Bern. 89 s. VIII (Prachthandsehrift , die letzten 4 Capitel feh- len). Bern. 224 s. X. Gregorius. Vol. l. ed. Ven. Moralia in Job, vollständig in 6 Bden Schafh. 50—55 s. XI. Lib. I— 10. 23-35 in Gall. 206 — 209 s. IX. Lib. 32 — 35 Gall. 210 s. IX ineunt. Lib. 1-33 Bern. 132 s. X. Lib. 1 — 5 Rhein. 87 s. XI. Lib. 6 — 10. Ihc. nee tamen diligit laudando exaggerat uiuendo concnlcat (= VI cap. 5) Rhein. 38 s. IX. 1) Ein philologisches Interesse bietet der ;iUe cod. Gall. 397 s. IX, der pag. 40 sq. die bekannte Exposilio sernionuni antiquorum Fulgentii enthält, aber ohne die be- rüchtigten Citate. Inc. 'Sandapila feretrum mortuorum ignobiiium atque damnato- rum dicitur — — Delenificus blandiloquus'. So ohne die Citate steht die Schrift auch in dem in angelsächsischen Charakteren geschriebenen cod. Emmer. (nunc Monac.) E, S2 mit dem Titel: De lib. IUI Fabii Fulgentii Planciadis ad Caicidium grammaticuni. Fulffentius — Giegorius. 139 Lib. 32-35 Rhein. 47 s. XI (hier pars VII genannt). Lih. 17—35 Schalli. 49 s. XII. 2 Fragmente aus l-h. 31 cap. 10 u. 17 Rhein. 140 s. Vlil f. 73 u. 81. Ein Auszug von Odo Ckiniensis Gall. 205 s. IX. ilomih'ae in Ezechielem 1—22 Gall. 211 s. IX. Sehafh. 45 u. 46 in 2 voll. s. XII. Homiliae 13—22 Gall. 212 s. IX. 10 honiiliae lihri IL in Ezech. Rhein. 92 s. VIII/IX (zum Theil in contuser Ordnung). Sermo excerptus ex homilia XX. Rhein. 140 s. VIII (litt, longohard.). Homiliae in Evangelia 40 in Gall. 204 s. X. Rhein. 64 s. X (am Ende eine homilia auf die Worte des Evang. 'Homo quidam erat diues qui habebat uilicum' Inc. * Dominus ac redemptor noster ideo dignatus est de tanta maiestate ad hominum humilitatem descendere etc.) Gall. 214 s. VIH (nur 26 homiliae). Gall. 221 s. VIII (eben- falls nur 26). Gall. 427 s. XII (nur 18 hom.). Gall. 425 s. X (nur 4). Homilia p. 1436 ed. Ven. in Gall. 908 antiquissimo p. 55. p. 1450 Gall. 347 s. X/XI p. 360. Basil. B, III, 2 s. X iueunt. p. 1460 Gall. 347 s. X/XI p. 232. p. 1472 ibid. p. 383. p. 1626 ibid. p. 376. Homilia 34 steht theihveise (sehr abweichend) in Rhein. 140 s. VHI f. 31—43. Vol. II. Liber regulae pastoralis. Gall. 216 s. IX cod. insignis. Gall. 217 s. IX incip. Gall. 218 s. X (nicht vollständig), Gall. 219 s. X. Gall. 220 s. X. Bern. 72 s. IX (sehr alte Handschr. vielleicht noch s. VIII). Bern. 283 s. X mit dem Zusatz ad Johannem Rauennae archiepiscopum. Basil. B, VII, 18 s. X. Rhein. 35 s. IX (fehlt ein Theil der Vorrede. Inc. loquendo propagetur etc. Am Schluss fehlen einige Blätter. ^lit deutschen Glossen). Dialogorum libri IV. Gall. rescriptus 213 s. IX (vgl. unten Lac- tantius). Gall. 215 s. X. Gall. 214 s. VIl/VIII i) (nur Thoile der 4 Bücher in meroving. Schrift). Rhein. 40 s. X ineunt. (über 200 folia). Sehafh. 47 s. IX. Sehafh. 48 s. X (dabei noch vita Johannis Helei- monis episc. Alex.). 1) Diese merkwürdige Haiidsilirift hesteht aus einzelnen zusammengestiickteii Blät- tern (42), die aus Deckeln und Vorsefzhlättern abgelöst seheinen und theilweise nur mehr zur Hallte oder ^4 vorhanden sind. 1 40 Halm. Die älteren Handschr. lateiii. Kirchenväter in der Schweiz. Epistolae. Gall. 670 s. X (33 epistolae). Gall. 675 s. IX (2 epistolae). Gall. misc. 1398 s. XI et XII (viele Briete oder Fragmente davon). Responsiones quas transmisit in Saxonia ad Augustinum. Gall. 675 s. IX. Gall. 150 u. 682. Cod. Bern. 425 s. X (IX Sinn.) enthält fol. 66-68 die Briefe ad Januarium p. 921 ed. Ven., ad eundem p. 925, ad Desiderium p. 1 139, ad Johannem p. 1 194, ad Marinianum p. 1294, lerner den nicht nachgewiesenen Brief 'Gregorius papa Brunigilde regine Francorum' Inc. * SoUicitudo christianitatis uestrae etc. f. 65'^ und auf fol. 68' sqq. noch weitere 6 kleine Briefe von Gregorius. ») Lih. IX ep. 52 (= p. 964 ed. Ven.) Gall. 570 s. IX. Vol. III. Liber sacramentorum. Gall. 342 s. X p. 277 (scheint nicht das ächte; s. Kolb Catal. mss. S. G. I, p. 253). Rhein. 43 s. IX mit der Aufschrift 'Inc. liber sacramentorum de circulo anni ex- positus a SCO Gregorio papa Romano editus ex authentico libro biblio- thecae cubiculi scriptus qualiter missa romana celehratur'. Antiphüuarium. Gall. 359 s. IX (prachtvolle Handschr.). De beata IMaria. Inc. * Ad sermonem nostrae laudis etc. Bern, misc. 702 s. XII/XIII. Zu Einsiedeln 63 epistolae in cod. n. 179 s. XI. — Gregorii uita per Johannem presb. n. 254 s. X. Ausserdem Schriften des Greg, noch in 14 codd. nach Hänel ohne nähere Angabe. Gregorii Turonensis liber miraculorum, de passione et uirtuti- bus S. Juliani martyris, de uirtutibus B. Martini, liber uitae patrum, liber in gloria confessorum. Bern. 199 s. IX. Sehr schöne und gut geschriebene Handschr. mit dem Titel : Incipit liber 1 Georgii Floren- tis Gregorii Turonici etc. In den Subscriptionen heisst es gewöhnlich Georgi Florenti Gregorii Turonici. 1) Vorangeht eine ■,n-össere anonyme Schrift fol. 1 — 63 de utilitate paenitentiae et quoiiiodo credendum sit de reniissione peccatorum per paeniteutiain. Die Vor- rede heginnl mit den Worten: Excepto baptismatis munere quod contra peccatura originale donatum est etc. Nach der langen Aufzählung der Capitel beginnt die Sclirift fol. 13 also : Agnoulmus enlm paenitentiaiu morientibus denegari. Am Ende des lih. III heisst es: Expliciunt canones. Das letzte Capitel CLVllI enthält: Epis- tula formata Attici episcopi Cunstanlinopolitani : Vgl. Sinner 1, 48. Greffin'iiis Hieronymus. 141 XlALiTGAHii epi Cameraceiisis de iiitiis el iiirtutibiis libri V ad Ebonem. Gall. 277 s. IX (aus diesem Cod. ediert von Caiiisius, Ant. Lect. V, 2, 227). (Jall. 079 s. TX. Gall. 184 s. X p. 206 (nur lib. I.). Gall. 570 s. IX. Cantonsl.ibl. v. Zürich 176 s. IX/X i\ 2 — 66 (nur lib. I — IV) — Eiusdem (?) liber paenitentialis (=Canisii Ant. Lect. V, 2 p. 28Ö). Gall. 227 s. IX p. 145. HiEKONYMUs. Vol. I. cd. Vall. Epistoiae. Cod. Rhein. 41 s. IX, sehr schöne Haiidschr., enthält ungefähr 90 Briefe des H. nebst einigen v(»n Augustinus, Daniasus Papa und Fulgentius p. 302 ed. M. (mit der Anfschrift fol. 407: Sermo S. Am- brosii Autperti presb. Inc. Si suptiliter a fidelihiis etc.). Von Stücken, die im XI. Bd. der Vall. Ausg. stehen, enthält der Cod. fol. 186—190 ad Oceanum de uita clerieorum (= XI, 270) fol. 262. Lectio sei euangelii sec. Lucam cum explanatione Hier. (= XI, 259), fol. 380—384. Ad hominem penitentem == XI, 230. Bisher unbe- kannte Stücke i) enthält der Cod. folgende: fol. 374: Inc. sacrae sententiae Theodori (?). *Perfectus homo est qui se ipsnm cogno- uerit — — memores semper estote. fol. 376. De carnis superbia. *Ad te manum meam extendo et animam humilem exaltabit. ipsi gloria in saecula etc. fol. 384 — 388. Inc. capitulum de euangelio Lucae interpretatum * Quaestiunculam proposuisti qui sit uilirns iniquitatis 2) etc. Rhein. 49 s. IX und X, von verschiedenen Händen, 26 epistoiae. Bern. 93 s. X. 56 epist. nebst einigen von August, ad Hieron. Aus vol. II, 387 ed. Vall. contra V'igilantium, vol. XI, 270 ad Oceanum de vita clerieorum. Sehalh. 14 s. XL 59 epistoiae. Gall. 1o9 s. X. 42 epistoiae. Bern. 179 s. XL Hier, epistoiae diuersae et aliorum ad eundem, addita interpretatione hebraicorum nominum. 1) Der in dem sehr genauen handscluiftliehen Katalog «1er Rhein. Codd. nicht nach- gewiesene Brief mit dem Anfang Propositio fuit de eadem apostoli epistula etc. steht bei Vall. I, 297. 3) Per Sermo steht nebst drei anderen dem Hier, zugeschriebenen auch im eod. Basil, B. VI, 3 s. X mit dem Anfang: Quis sit uilicus iniquitatis. 1 42 Halm. Die älteren Handschr. lalein. Kirchenväter in der Schweiz. Einzelne Briefe. Epistolae mutiiae Damasi Papae et Hieronoymi in cod. Gall. 241 s, IX p. 49 sqq. und zwei noch unbekannte in Gall. 446 s. X p. 204 sqq. mit dem Anfang : * Frater et conpresbiter noster bieromine quid tibi uidetur de sancto dominico. Die resp. Hier, beginnt: * Domine et dulcissime pater tibi ueritas minime est obscura etc. ad Heliodorum bortatoria (I, p. 28) Bern. 424 s. XI. ad Eustocbiam (I, p. 87) Bbein. 104 s. XI fol. 101. Bern. 314 s. XI fol. 88—102. Bern. 586 s. X fol. 26—47. In letzterer Hand- scbrift geht voraus: Inc. Lib. Iuliani (?kaum leserlich) ad Demetria- dem. Die erste Seite fast gänzlich erloschen; der Schluss fol. 26: ponere orbem desertum et peccatlones perdere ex eo. Expl. ad Marcellam de quibusdam nominibus bebraeis (I, p. 128). Gall. 29J> s. IX p. 95. ad Marcellam (L p. 130) Gall. 261 s. IX p. 143. ad Marcellam de elementis hebraeorum Gall. 299 s. IX p. 129 und (mit dem Titel de conexionibus litterarum) Gall. 261 s. IX p. 136. ad Pamacbium (I, 209). Gall. 675 s. IX. ad Nepotianum de instituto clericorum (I, 252). Bern. 424 s. XI. Basil. B, VI, 3 s. X. ad Paulinam II de omnibus diuinae historiae libris. Bern. 58 s. IX/X. ad Amandum de tribus quaestionibus (I, 293). Gall. 675 s. IX und Bbein. 140 s. VIII. In letzterem Cod. der Brief am Ende länger und überhaupt reichhaltiger. ad Paulinum (I, 31 6) Bbein. 140 s. VIII. Bern. 424 s. XI fol. 104. ad Euangelum (I, 438) Gall. 878 s. IX p. 308. ad Auicanum i) yspanum (I, 451) Bbein. 140 s. VIII. ad Fabiolam (I, 463) Gall. 255 s. IX p. 232. ad Sunniam et Fretelam (I, 635) Gall. 446 s. X p. 304. ad Busticum monachum (I, 926) Bern. 424 s. XI. ad Ctesiphontem aduersus Pelagianos (L 1019) Gall. 132 s. XI. Basil. A, IV, 17 s. X. ad S. Marcellam uiduam. Inc. * Quamquam sciam sacerdotalis familiae non nisi electas uerborum uictimas efferendas etc. Gall. 190 s. VIII/IX p. 55—66. 1) vulgo : ad Abigaum. Hieronyraus. 143 Vol. II. Vita sei Pauli heremitae. Bern. 199 s. IX. De uita Hilarionis (II, p. 13). Bern. 376 s. VIII in schöner longobard. Schrift: nicht vollständig (fehlt hei Sinner). Schafh. 102 s. XI 1). Liber Didymi Alexandrini de spiritu saneto (II, p. lOö). Can- tonsh. V. Zürich 131 s. IX/X. Prachtvolle Handschr. Aduersus Ileluidium de scae Mariae perpetua uirginitate (II, p. 20o). Rhein. 41 s. IX fol. 424—448. Contra Jouiniänum (II, p. 237). Bern. 396 s. XI. Bern. 2ol s. XII. Contra Vigilantium (ü, p. 387 ). Bern. 93 s. X. Contra Pelagianos libri III (II, p. 679). Gall. 132 s. XI p. 33—209. Lih. I et II in Bas. A, IV, 17 s. X fol. 1 1 sqq., aus der Bibl. vonErycius Puteanus. De uiris illustribus (II, p. 807). De XII scriptorihus (II. p. 946). Bern. 225 (bei Sinner unrichtig 226) s. X et XI. Darauf folgen im Cod. Vitae paparuni usque ad Liberium (=XI, 275 ed. Vall.) und nochmals die Schrift de uiris illustribus (ohne Titel). Catalogus scriptorum eccles. Einsidl. 131 s. X (nach Morel) 2). Vol. III. Translalio Hieronimi de tractatu Origenis in epithala- micis (=Origenis hom. I in Cant. cant. III, p. 51 ed. Vall.). Bern. 58 s. IX/X fol. 7 — 11. ibid. fol. 11 — 16 Inc. Omelia secunda (= III, p. 515). Auf Blatt 1 ein Stück der ep. 58 Hier. (III, p. 324) ly, Seite lang. De situ et nominibus locorum hebraicorum et personarum S. Scr. (III, 121). Gall. 130 s. IX p. 192 sqq. Gall. 133 s. IX. Quaestiones hebraicae in Genesin (III, p. 301). Gall. 130 s.IX. Gall. 238 s. VIII p. 163 (nur 3 quaestt); dieselben 3 in Gall. 230 s. IX p. 332. Dass. Werk auch in Schafh. 13 s. XII, der ausserdem enthält: Ex|>lanatio X tentationum Israelitarum et cantici Deborae. Quaestt. hehr, de 3 lihris Beginn. Libri Paralipomenon et Habacuc. Chronica succincla. Liber prooemiorum in libros V. et N. Test. Liber de locis hehr, ex graeco Eusebii ab Hier, translatus. De nominibus. 1) Vorher geht in beiden Handschriften: Vita S. Antonii von Athanasius Alexandrinus (= 73, 12Ö ed M.) 2) Haenel führt noch 14 Eins. Handschriften von Hier. Schriften auf, ohne Bezeich- nung ihres Inhalts. 144 H ii 1 m. Die älteren Handschr. latein. Kirchenväter in der Schweiz. locorum in Actis apostol. Liber Eiicherii de signis plerorumque nomi- nnm ab Hier, translatiis. Ausserdem ein paar andere Schriften anderer Autoren (Genauere Beschreibung fehlt). Commentarius in Ecclesiasten (III, p. 381). Gall. HO s. IX p. 1—182. Vol. IV. Commentarius in Jesaiam Lib. I — V in Gall. 113 s. IX et Gall. 112 s. X — Lib. VI— XIII in Gall. 115 s. IX. — Lib. XIV bis XVIII in Gall. 111 s. IX et Gall. 114 (mit dem Titel: Pars IIL) s. IX. — Libri XII in Bern. 20 s. XI. — Libri XIII in Schafh. 10 s. XIL Explanationum in Hieremiam libri VI (IV p. 835). Gall. 116 s. IX. Praecedit epistola adPaulinum de studio scripturarum sanctarum. Inc. Hieremias uirgam nuceam et ollam etc. (ob bekannt?) Vol. V. Comment. in Ezechielem libri XIV. Gall. 117 et 118 s. IX. — Lib. IX— XIV in Bern. 301 s. XI. Comment. in Danielem (V, 617). Gall. 120 s. IX et Gall. 189 s. VIII/IX p. 322. Zwei Blätter auch in der Sammlung von Schrift- stücken Tom. V zu Basel aus cap. 7 et 11 s. IX/X. Vol. VI. Comment. in prophetas minores. Bern. 102 s. X fol. 1 — 196 (von vorne defect), sehr schöne Handschr. Schafh. n. 11 et 12 s. XII. In Oseam libri HI (VI, 1). Gall. 121 s. IX. Super loelem et Micham libri III (VI, 166 et 431). Gall. 119 s. IX. Stücke aus in Mich, auch zu Basel (Schriftstücke II, 9) s. IX/X. 4 Folioseiten. In Amos libri III (VI, 219). Gall. 122 s. IX. In Jonam (VI, 387). Gall. 123 s. IX. In Naum (VI, 533). Gall. 123 s. IX. Gall. 296 s. IX, In Sophoniam (VI, 571). Gall. 123 s. IX p. 152—246. In Aggaeum (VI, 735). Gall. 123 p. 247 sqq. Vol. VII. Comment. in euang. Matthaei libri IV. Gall. 40 s. VHI. p. 169 sqq. Gall. 126 s. IX (theils in longob., theils in angelsächs. Schrift). Gall. 127 s. IX. Gall. 145 s. X. (Excerpte in Gall. 230 s. IX p. 348 sqq. et p. 569 und in Gall. 125 s. IX p. 137 sqq.) Bern. 171 s. IX mit der Unterschrift Expl. Eusebii Hieronimi commentariorum in Matth. plenariorum liber IV. Sehr gut geschriebener Codex. Comment. in epist. S. Pauli (VII, p. 367) und in ep. ad Galatas libri IIL Gall. 128 s. IX. — in ep. ad Ephesios 1. HI, ad Titum, ad Phi- Hieronvmus. 143 lemonein in Galt. 129 s. IX. — in ep. ad Philoinoiieiii (VII,p. T4t). Bern. 314 s. XI toi. 106—119 (von fol. 114 an über ep. ad Romanos). Sententiae epistularum B. Pauli apost. a sco Hieronimo exposi- tae et ex opusenlis eins iiixta earnndem epistolarnm ordinem decerptae. Bern. 344 s. X. Die Stellen, woraus die Excerpte, sind überall ange- geben. Viele Stellen auch aus dem liber Moraliuni. lib. pastoralis etc. Der letzte Brief der ad Hebraeos. Vorausgehen als Capitrl die erläu- terten Stellen. Schone und grosse Handschrit't. Breuiarium S. Hieronimi in psalterio. Inc. Proxime cum Origenis psalterium etc. (VII, App. 1). Gall. 107 s. IX. Dispositio sei Hieronimi super psalt. Inc. Psalterium ita est quasi magna domus (VII, App. p. 403). Gall. 108 s. VIII/IX p. 10 sqq. (in longob. Schrift). Gall. 109 s. VIII (der Commentar zu Ps. 119 von der Ausgabe ganz verschieden). Hieronymi explanatio in librum psalmorum cata hebreo? (VII, Append. p. 421). Gall. I 10 s. IX p. 28Ö. Vol. VIII. Eusebii chronicon Hieronymo interprete (VIII. p. 11). Bern. 219 s. VIII (geschrieben 702) in kleinen Uncialen. Vgl. jetzt über die Capitalhandschrift Schoene, Quaestt. Hieron. p. 10 sqq <). V^ol. X. Hier, praefatio in librum psalmorum (X, p. 105), Gall. HO s. IX p. 300 und nochmals p. 376. Vol. XI. De assumptione B. Mariae uirginis (XI, 92). Gall. 152 s. IX p. 22o. Gall. 131 s. XU. Rhein. 103 s. X/XI. De Septem ordinibus ecclesiae (XI, p. 114). Gall. 216 s. IX p_ 224 — 237 mit der Aufschrift ad Epim de gradibus sacerdotalibus. Ad Dardanum de diuersis generibus musicorum. Inc. Cogor a te etc. (XL p. 202). Gall. 299 s. IX f. 122. Ad Oceanum (XI, p. 270) Gall. 673 s. IX. Die gewöhnlich dem Hieronvmus beigelegten Vitae paparum ent- hält Bern. 408 s. X. Inc. Beatissimo papae Damaso Hieronimus. Glo- riam sanctitatis tuae nostra humilitas deprecatur (=XI, 273) und Bern. 223 (mit dem Anfang: Gloria sanctitatis tuae nostram humili- tatem deprecatur). Es sind Anastasii vitae pontificum Romanorum ; 1) Ich habe mir auch notiert, dass in einem cod. inisc. Bern. s. IX und X fol. 83 — 88 ein bei Sinner nicht verzeichnetes Stuck dei Chmnik steht, aber bei der alphabe- tischen Eintragung aus meinen Excerpten ist leider die Nummer des Cod. in der Feder geblieben. Sitzb. d. phil.-hist. LI. L. Bd. II. Ilfl. 10 146 Hai m. Die älteren Handschr. lateiu. Kirchenväter in der Schweiz. der Cod. 408 schliesst mit der vita Stephani (unter Pipiims). Schöne Handschr. aus der Bihl. Bongarsii. Dainasi ep. ad. Hieron. et Hier, rescriptum. Inc. Dum multa Corpora hbrorimi etc. (XI, p. 276). Gall. 27 s. IX p. X. Call. 110 s. IX p. 311. In derselben Handschr. p. 13 sq. und p. 382 — 385 auch Versiculi Hieronymi et Damasi. Inc. Psallere qui docuit etc. cf. Opera Damasi, Paris. 1672, 8^ p. 159. Chromati et Eliodori episcoporum ad Hieroninnim. Inc. Cum religiosissimus Augustus Theodosius mediohmensiuni urbem fuisset ingressus etc. (=PatroI. cur?, ed. Migne vol. XX, 373). Rescriptum Hieronimi. Constat dominum etc. (XI, p. 473). Bern. 289 s. IX Ibl. 52 sq. Expositio in librum Job (XI, p. 565). Gall. 106 s. IX. Expositio IV euangeliorum (XI, p. 733). Gall. 124 s. IX. Gall. 125 s. IX (in longob. Schrift) und ohne (fingierten) Namen des H. mit demselben Titel in cod. Gall. 227 s. VHI p. 197 sqq. Dieselbe Breuis expositio auch im Rhein. 99^ s. IX, aber nach dem Initium verschieden von der Ausgabe. Ein ähnlicher Commentar mit Hier. Namen auch in cod. Bern. 171 s. IX, aber mit nicht stimmenden Initium. Die Sclirilt füllt 14 Quaternionen, wovon jedoch 2 verloren und durch eine Hand saec. X ergänzt sind. — Die expos. in euang. S. Marci auch in Gall. 127 s. IX p. 381 mit einem Prologus, der in der Ausg. fehlt. (Expositio super Prouerbia Saloinonis mit Hieron. Namen in Gall. 130 s. IX |). 74, steht bei Beda IV, p. 634.) Prologus s. praefationes H. in libros Vet. Test, in dem sehr alten cod. Gall. 238 s. VllI p. 176. 189 sqq. 451 sqq '). Psalterium iuxta Hebraeos Hieronymo interprete in Gall. 19 s. IX (sehr werthvoller Cod.); einige Psalmen auch in Gall. 75 s, IX. Ein liher genealogicus (de generationibus V. et N. Test.) mit Hier. Namen in Gall. 133 s. IX p. 299. hie. * Unde Inuno si natus est habet genitorem etc. 1) Auch die bihlischen llaiidsclirillen wegen doc llieronym. Übersel/.im^ /,u vci/.pichiien erlHuble die Zeit nicht, wesh.ilb nur diese und die folgende Nummer bcinerkt sind. Hieronyinus — Iiicert«. 147 Excai'psum sei Hieroiiimi de euangelio. * Regina aiistri surget in iiidieio ciini generatioiie ista etc. Ititerpretafio. Oimd sinipliriter futurum etc. Rhein. 140 s. MII t. 8ö. De Christo quod uere filius dei et uere lilius hominis e\ dnohiis et in duahus naturis inconfuse consistat, una in trinitate persona dem Hier, zugeschriehen in Rhein. 102 s. XI f. 1 19 scpj. Inc. * In Christo alia est natura deitatis seeundum quam a patre etc. (wohl ein Excerpt). HiLARRs. Cod. Bern. 100 s. Xll/Xül enthält: De trinitate a lihri V tine usque ad lih. XII. Ad Constanlium [m[i. et hereticum epistolae II. Liher adv. Arrianos ad Auxentinum hereticum. De synodis. Yen. Fortunati prologus in vitam S. Hilarii. Sermo in eins natinitate. Inc. *Quaiidodilectissimi sanctorumsollenipnitates digna memoria celehrare studemus etc. Hilarii hymnus = Mai, Nova ßihl. PP. I, 4'JI. Hilarii vita auct. Yen, Fortunato. (jall. ö77 s. IX. Gall. oH7 s. IX. Basil. T. 7 s. X. (nur 1 Foliohlatlj. Expositio psalinorum im Codex rescriptus Gall. s. VI. n. 722. Die neuere Schrift enthält ßreviarii Alariciani compendium s. IX. De tkle i. e. de trinitate libri XII. Schafh. n. 44 s. XI. Carmen, hic. * Hymnum dicat turha fratruin. Gall. 2 s. \ lil p. oö^. Gall. Ö77 s. IX. Gall. ö67 s. IX (in den beiden letzteren Codd. geht vorher epistola ad Ahram liliam). Carmen Hilarii pictauensis epT de euangelio. Inc. Christus hie tluidi decoris etc. Gall. 48 s. VIII (oder älter?) p. I. 2. 8 u. 18. Diese paar Seiten sind facsimiliert herausg. in dem Werk: Antiquis- simus IV euangeliorum canonicoriim cod. Sangall. Graeco-Latinus ed. Rettig. Turici 1836 4°. Vgl. auch unter Sermones diversi und Ambrosius, coniiüeul. in S. Pauli epistolas. Jessk Ambianensis epi de ordine baptismi ad sacerdotes epistola. (= tom. lOÖ ed. M.) Gall. 124 s. IX p. 310. IiNCERT.A. Cod. Gall. o70 s. IX p. 194 de purgatorii p(»enis et inferni puteo. Inc. *Omnis arbor quae non facit fructum excidetur etc. Bern. 610 s. IX (X Sinn.) f. 69''. De pascha. .\ii(i(|uitus in eccle- sia pascha XIV luna cum iudaeis celebrahatur. f. 71'*heisst es: Expl. epistola sei cyrilli ])rima. Dann folgt ein durch Rasuren halb unleser- 1 48 Halm. Die älteren Handschr. latein. Kirchenväter in der Schweiz. lieber Anfang: Scrijita iienera //// tionis urae niiilt?! habentia quae- rimonia etc. Bern. 278 s. XI (X Sinn.) f. 128'^— 131. In natale sei Nicolai epi. Lectio sei euangelii scdm Lucam. In illo tempore dixit dns ibesus discipulis suis parabola banc . . . Omelia eiusdem. *Omnis sei euan- gelii frs kariss. textiis usqiie ad iotam unum et unnm apieem mystico e inuolutus enigmate dilo seruire mereamur. qui cum patre et spiritu seo uiuit et regnat per omnia secula seculorum. Scbüne und gut gescbriebene Hs. Rbein. 102 s. XI f. 111. De Cbristo quomodo fdius dei sit et fiiius bominis. Inc. *Cbristus Jesus dei filius est et deus et bomo est quamlibet aetatem corporis gerant. Basil. F, F, III, \^' s. VlII/IX in angelsäcbsiseber Scbrift ent- bält auf den letzten 16 Blättern Expositiones über Texte von Evange- listen in Form von Predigten. Basil. F, F, III, 15«= s. VIII/IX in angelsäcbsiseber Scbrift f. 28 bis AV' *Audi filii (tili?) monitionem patris tui et inclina aurem totum corpus laborant. f. 42 *In sapientia Salomonis omnia idula na- tionum aestimauerunt deos etc. (nur 1 Seite). Basil. F, F, III, 15'^ s. IX, zu Ende: Inc. de saltu lunae. *De saltu lunae pauca dicamus etc. Die letzten Blätter von jüngerer Hand, mit Tafeln, eursus lunae per duodeeim signa. Das Ganze ist vielleicbt nur der Scbluss des vorangebeuden Werkes, Dionysii argumenta de paschate. Cod. 1093 in Scblettstadt s. VII in Uncialen entbält gegen Ende : Inc. cbronicam sei Gironimi prbt (ebronica sei Hieronymi pres- byteri?) *Caeli et terrae creationis et omnium firmamentum mundi mundus etc. 81/2 Octavseiten. Dann: Inc. de psalmatione adam. *Ubi deus Adam psalmauit, ubi Cbristus natus est? 6 Seiten. Ferner: Inc. de Septem ponderibus unde factus es adam. * Fides pondus limis quia de limo factus est. Weiter folgen Fragen wie : Quis primus litte- ras gregas inuenit. Quis primus nauem feeit? etc. Innocentius I. papa. Epistolae I — XXI in cod. Gall. 671 s. IX. Ep. I. ad Decentium Eugubinum epm. (= 20, .S^l M.) Gall. 349 s. IX in. p. 39. loHANMS Chrysostom! liomiHa in natalem sei Pauli. (= Bedae opp. VI, 831 ed. Col.) Basil. B, VI, 3 s. X ineunt. In demselben Iiicei't-.i — Isidorus. l^U Cotl. ile Daviil ul>i (Joliat interlVcit. Inc. * Dominus deus cum David reifem pop.llo destiuasset etc. uud de Abessaloii. Inc. *Perdidil Ahes- salou scelestissimus meutern etc. Isidorus. Etymologiai'uui s. ()i-ii>iuuui libri XX. Gall. 231 . 232 uud 237. säiuuitlii'h s. IX (231 uud 237 sehr schön und oline rorrec- lureu im Text). Ben». 36, 101 et 224 s. X. — Lih. VI— XV in Gall. 233 s. IX (die Bücher nicht ganz vollständig). Lih. XII — XX und I, c. 28 iu Gall. 235 s. IX in. wohl die älteste der Handschriften der Ety- molog-, zu St. Gallen, von gemischler lougob. uud merowing. Schrift, Lih. XI— XX Gall. 236 s. X. Lih. I— IX Schafh. 42 s. IX/X. Lib. XII— XX Schafh. 43 s. X. Lib. II— XIX Basil. F. III. 13 s. IX. Excerpta ex Etymol. libris. De accentibus (lib. I cap. 18) Gall. 878 s. IX p. 315—320. — De vitiis (lib. I. c. 34) Basil. F. f, III, \^^ s. VIII/IX iu schottischer Schrift. — 47 capita aus lib. III de astro- uomia in Gall. 230 s. IX p. 81 : lib. III cap. 23 bis zum Schluss des Buches auch in Bern. 610 s. IX f. 1-10. — Lib. V c. 1—27 uud lib. IX c. 4—7 Bern. 263 s. VIII f. 1 — 14 mit der Aufschrift: Inc. (juaedam excerpta ex libro ethimologiarum quibus ex causis iu roma- nis legibus uocabula originem nomina acceperuut, in XVIII capita ein- gethedt. Cap. XII schliesst mit lib. V: cap. XIII beginnt mit: Ciues uocati qui in unum coeuntes uiuant etc. = lib. IX c. 4; fol. 14" folgt der codex Theodosianus. — Lib. VI c. 19 Gall. 230 s. LX p. 117. Lib. VII ebendaselbst p. 93. Lib. VII c. 1—4 iu Rhein. 102 s. XI f. 139—167. 1). Vol. V. ed. Arev. Lib. differentiarum (spiritualium). Gall. 189 s. VIII/IX p. 126—321. Gall. 224 s. IX. Gall. 223 s. VIII (Lib. \. und Stücke von lib. II ; lib. I. weicht wesentlich von der Ausgabe ab). Bern. 224 s. X f. 174 sqq. i) — Liber II in Gall. 230 s. IX p. 49. 1) Cod. Gall. 879 s. IX (sehr conect geschrieben) enthält unter dem Namen Aurelia- nus einen libellus de varioium nomiuuni tarn sacrorum quam profanorum significa- tione'. Inc. Pondus dictum eo quod in statere libratum pendeat etc. Von rorne wahrscheinlich unAoliständig? weil eine Capitelbezeichnung fehlt. Die übrigen Capitel sind : De legibus nel instrumentis iudicum. De instrumentis legalibus. De rebus. De criminibus in lege conscriptis. De peiiis in legibus constitutis. Am Schlüsse: 'Quid me miras Aurelianus. Me (fort, miraris? Aurelianus me) fecit ora pro me peccatoie'. Es sind sämmtlich Auszüge auslsidori Etymol. üb. XVI. cap. 25 §. 3. lib. IV. cap. 1 und cap. 25—27. 1 i)0 Halm. Die alteren Handschr. latein. Kirchenväter in der Schweiz. Basil. F, f, III, 15^ s. VIII/IX (angelsächsische Schrift). Bern. 224 s. X f. 174—181. Gall. 3 s. VIII (nur cap. 4—14). Lüier allegoriarum utrinsqiie Testamenti. in einigen Codtl. mit der Aufschrift: Inc. de floratihus sei Isidori. Gall. 175 s. IX p. 235 (nur Vet. Test.) Gall. 225 s. VIII p. 62. Gall. 230 s. IX (ebendas. p. 420 — 438 Prologus sei Hysidori de floratihus ad Honorium). Gall. 240 s. IX/X p. 77. Bern. 224 s. X f. 1 60. Bern. 249 s. X (nur Frag- ment). Bern. 466 s. XI. De vita vel ohitu sanctorum qui in dnminn praecesserunt, Gall. 240 s. IX p. 31. Bern. 224 s. X f. 154. Ein Auszug daraus in Col- niar. num. 37 s. VIII/IX (der Anfang fehlt. Inc. quo secundum isto- riam dicitur ab antiquis sapientibus). Liber prooemiorum de libris V. et N. T. Gall. 240 s. IX. Bern. 224 s. X f. 150. Commentarii in omnes libros V. Test. Gall. 135 s. XIII. Gall. 239 s. IX p. 258. Expositio in li])ros historicos \. T. Schafh. 78 s. XII. Commentarius in Leviticum, cap. 13 (= p. 423) Gall. 230 s. IX. p. 548. Vol. VI. p. 1. De fide catholica contra Judaeos .Gall. 255 s. IX. p. 114 mit der Aufschrift: de uita , morte, resurrectione, regno et iudicio Christi. De gentium vocatione Gall. 255 s. IX. Sententiarum s. de summo bono lihri III. Gall. 227 s. VIII (die 3 Bücher nicht vollständig, aber mehrere Capitel reichhaltiger als in der Ausgabe). Gall. 228 s. VIII (lib. III nicht vollständig). Gall. 229 s. X (sehr schöne Handschrift). Gall. 230 s. IX IIb. I. ib. p. 521 lib. II. c. II et p. 524 lib. II. c. 29. — Gall. 238 s. VIII lib. I cap. 8 p. 181 et lib. I c. 10 p. 185. — Rhein. 47 s. X. Bern. 107 s. X. Bern. 312 s. IX (VIII?), sehr alte und beachtenswerihe llaiulschrift. Bern. 378 s. XI. Basil. B, IV, 12 s. IX/X (schöne Handschrift). Bas. F, F. III, 15^s.IX (nur lib. I. u. II.). Bhein. 102 s. XI f. 173 nur lib. I. c. 1 - 14). De praedestinatione (= p. 198 ed. Arev.) Rhein. 140 s. VIII. — De conversis, i. e. de monachis qui ad eonversionem in m(»nasterium *) Gall. 2.Jö ». VIII trägt den gleichen Titel, ist aber ein verschiedenes Werk. Isidorus. 151 venerunt (= p. 199) Call. 'l\?, s. IX p. 1(jl— 17Ö. — De hrevitate vitae (= p. 3:$9) in Gall. aiiti([iiissimo 908 ') p. 49 — Hö. Orficiormn ilivinoriim libri I et U (auch de ecclesiastieis oflioiis genamil). Gall. 222 s. X. Gall. 227 s. Vül p. 124 (Lib. l. iiiivoll- stäii(lio). Gall. 240 s. IX p. 189 (mit der dedicatio ad Florentiimi episc). Gall. 230 s. IX p. 119 lib. l und ebendas. p. 571 lib. 1. eap. 27. — Gall. G75 s. IX. Bern. 249 s. X. Basil. F. F. Hl, 15' s. Vlll/IX, antielsächsiscb geschrieben mit der dedicatio ad Orosium, welche zum Lilier allegoriarum gehört. Sermo de natali domini (= p. 392 ed. Arev.) Gall. 42G s. IX. Basil. B. III, 2 s. X. Basil. B. IV. 20 s. X. Soliloquiorum vel Synonyuiorum libri II. Gall. 194 s. VIII (p. 129 liber II. p. 179 Über I. aber nicht vollständig). Gall. 223 s. Xll p. 19. Gall. 296 s. IX p. 192. Gall. 2G9 s. X. Schafh. 36 s. XI. Basil. F, F. III, lö"^ s. VIll/IX (angelsächsisch). Gall. 226 s. VIII (VII?) enthält iragmenta s. potius compendium ex lib. II. c. 10 usque ad finem. Decst initium usque ad v. Si falsitas capitali poena conseri- bitiir" etc. finis bic est: 'etenim ita cor negligentis obturatur". Weicht von der Ausgabe sehr ab. Basil. F, F, V, 37 s. X enthält f. 16* ein Excerptum de soliloquiis. Epistola ad Masonem (= p. Ij63) Gall. S70 s. IX. De ordine creaturarum. Basil. F. f. III. lö" s. VIII/IX (schotti- sciic Schrift). Vol. VII. De natura rerum. Zu den von Gust. Becker benützten Handschriften (Berol. 18Ö7) Basil. F, F. III, 15» s. VIII/IX: III, 15^ s. IX; III, 15-^ s. IX. Bern. 249 s. X; 417 s. IX: 219*^ s. IX (nicht 219'' wie Becker hat) kommen noch: Bern. 610 s. X f. IP mit der Aufschrift: Inc. liber primus Bedae de C(qjoto. Bern. 224 s. X f. 164 mit der Subscriptio Expl. de mundo. Gall. 238 s. VIII p. 312—383, sehr alte Handschrift mit dem Titel liber rotarum (i. e. de natura rerum). Gall. 240 s. IX p. 116. Ferner Fragmente im Gall. 225 s. VllI p. 114 s(p(. (bes. p. 126 circulus s. orbis anni. IV mundi plagae etc. ex cap. 7). Chronicon. Bern. misc. 83 s. X f. 88—97. Gall. 133 s. IX mit der Aufschrift: Sex aetates mundi s. breuis genealogia temponnn per «TtMieratiniies et regna. 1) Sammelcodex von verschiedenen Fragmenten, meist von höchstem AHer. 152 Halm. Die älteren Handschr. lafein. Kirchenväter in der Schweiz. Laus Hispaiiiae proviiu'iae (== p. 107 ed. Arev.) Bern. misc. 83 s. X f. 98' — 99. Laus Guthorum (= p. 109) ibid. f. 97' — 98 und Gall. 133 s. IX p. 391. De viris illustrihus (= p. 142) Bern. 289 s. IX f. 19^'— 26, sehr heachtenswerthe Haudschrift. De coiirtietu vitiorum atque virtutuni (= p. 207) Basil. F, F, III, io-'s. VIII/IX f. 27. Vgl. Augustinus de conflictu etc. Exhortatio penitentis (paenitendi) = p. 346 in Gall. 223 s. XII p. 87. Gall. 269 s. X p. 120. Oratio pro correptione vitae et propter flenda peccata (= p. 358) Gall. 223 s. XII p. 106. Gall. 269 s. X p. 130. De numeris S. Scriptnrae (= p. 397) Colmar. 37 s. VIII/IX f. 61 (enthält mehr als die Ausgabe von Arevali, welche nur bis zum Absätze : Tres personae trinitatis geht). De ecclesiasticis dogmatibus. Bern. 224 s. X f. 186''. Basil, F, F, III. 15^ s. VIII/IX f. lö. Vgl. auch Gennadius de eccl. dogm. De proprietate sermonuni et rerum (= p. 426). Bern. 224 s. X f. 182. Basil. F, F, III, lo^ s. VIII/IX f. 24. Bhein. 102 s. XI f. 168. Iiicerta sub nomine Isidori: Sermo. Inc. *Fratres kmi spiritu saneto creditis qui loquitur in uobis etc. Gall. 108 s. VIII/IX. Alius Sermo. Inc. Timor domini expellit peccatum etc. Gall. 194 s. VIII p. 226. Nur der Anfang stimmt mit Sermo 62 ad fratres in eremo, das übrige ist ganz verschieden. De solestitio. Inc. *Solestitium cum sol restat. Bern. 224 s. X f. ISl**. In derselben Handschrift f. 189\ Inc. glosae spitales iuxta euckeriii (Eucherium) epfn. Agricola ds. Ager mundus. f. 192'' Ine. sinnnema Ciceronis. Inanis uanus etc. f. 193''. Inc. glosae. Drei ver- schiedene Sammlungen, die letzte sehr gross. Am Schlüsse f. 226 Expl. glosae sacrae. Relatio de assumptione loannis apostoli. Gall. 190 s. VIII/IX. Inc. adsumptio sei iohannis apostoli et euangelistae quae obseruatur sexto kal. ianuarias. Inc. 'Ad iohannem nunc euangelistam flectamus articulum etc. Am Schlüsse p. 23 die kurze relatio de Johanne == \', 183 ed. Arev. Cod. Basil. F. f, 15* s, IX/X enthält Excerpte , dem Isidorus im Katalog nach neuerer Bestimmung beigelegt, in folgender Ordnung: Fsidorus — Lactantiiis. 151» f. 1 Inc. * Obseoro vos iVatres dil. ut ei'ga siilxlitaruni plfhiiim pro- fecliim et emendationeni vigilantissima cura laborelis claustris monasterii contineri. f. 10. Mislerium eiiaiigelii qiiod ab honiine nou accepit per reiielationem Jesu Cbristi didicit etc. fol. iO de officio missae, Inc. *I)e sacramentis ut reor satis superius diximus — — plura relaturi. I'. 19''. fucipit über de offieiis atque oratiouibus eano- iiiearum borarum. 'Olfieiiini ergo missae quod in superiore Hbro cou- texuimus et pulsanti aperiatur. In Einsiedeln: Etyniol. und Cbronicon in cotl. 117 s. X. Etvmol. 169 s. XI (s. Pertz Arch. IV, 298). Ausserdem nacb Haenel nocb ver- scbiedene Scbrilten in den codd. 45, 47, 142, 153, 137. 180, 187 s. XI— XIV. JuLiAxi episc. Toletani Prognostieorum libri III (= tom. 96 M.) Gall. 264 s. X. Cantonsbibl. von Zürieb 132 s. IX (sebr scböne Hand- scbrilt): Bern. 424 s. XI f. 2—61. JrMLii episc. Africani bbri II instructionum (vulgo de partibus divinae legis) Gall. 130 s. IX p. 137 — 191 und Gall. 908 p. 313 cod. rescriptus s. VI, nur 7 Blätter. JusTi episc. Urgelitani in cant. canticorum explan, praemissis duabus epistolis, una ad Sergiuni papam, altera ad Justum diaconum. Gall. HO s. IX p. 183 sqq. JuvEXCi historiae evangelicae libri IV. Bern. 534 s. IX und Gall. 197 s. X p. 330 sqq. mit der Aufschrift: libri IV euangelioruin Guetti Aquilini Juuenci vc. presb. (eng, aber sebr scbön und rein gescbrie- bener Cod.). i^ACTAXTius. Diuinae institutiones in dem cod. rescriptus Gall. 213 s. V (?). Die neuere Scbrift entbält die dialogi Gregorii Magni s. IX. Nacb dem Umfang der Handscbrift kann sie den Lactaxtius nicbt ganz entbalten. Versucbe. die alte Scbrift bloszulegen, bat Nie- bubr gemacht, der eine ganze Seite imd einige Stellen entziffert bat, die von seiner Hand in Abschrift beiliegen. Ich habe eine Copie dieser 154 Halm. Die älteren Handsehr. lateiii. Kirchenväter in der Schweiz. Stellen, die nur wenige erhebliche Varianten bieten, genommen. Eine EntzifTerung der ganzen Handschrift wird wegen der dunklen Farbe des Pergaments und wegen der Enge der darüber stehenden Schrift unmöglich sein. Leo papa. Epistolae im Codex rescriptus Gall. 908 s. VI p. 1 — 74 und 297 — 349 in kleinen Uncialen. Derselbe Cod. enthält die Ge- dichte des Merobaudes. Ep. ad Flauianum Constantinop. epTn, Gall. 191 s. X p. lOS. Pascasini ep. ad Leonem, vgl. unter Pascasinus. Aliquot sermones (= ed. Ven. 1748 I p. 60. 7S, 82). Gall. 347 s. X/XI p. 281, 315. 322. Sermo de transfiguratione diHi (= ed. Ven. p. 94). Gall. 42ö s. Xp. 162. Sermo (= ed. Ven. p. 16) Gall. 426 s. IX. M.ARCELLIM et Faustini libellus precum (= tom. 13, 83 M.) Gall. 190 s. VIll/IX p. 332 sqq. mit der Aufschrift: De confessione uerae fidei et ostentatione sacrae communis et persecutionis aduer- sante ueritatis. Martini episc. Turonensis liber de trinitate, s. unter Sulpicius Severus. Martinus papa. Inuectiva in Amalarii libros mit dem Titel : In- uectio canonica Martini papae in Amalarium officiograpluim. Inc. *Discipuli ueritatis interrogauerunt dfiTn etc. Gall. 681 s. X. Dicta Martini epi ad Polemium ejim. Inc. *Cum fecisset ds in principio caelum et terram etc. Gall. liöS s. IX p. 297 — 312. Gall. 579 s. IX. Epistula praedicationis beati Martini epi ad polemium epm desti- nata. ////•. *Epistolam tnae sanctitatis accepi in qua scripsisti ad me ut pro castigatione etc. Bern. 289 s. IX f. 43'' — 51 (sehr schöner und wichtiger Codex). Martim Diimiensis jbrmula honestae vilae (== 72. 22 M.) Bern. 102 s. X (XI Sinn.) f. 196''. Vorzüglich schöne und correcte Hand- schrift Mii( der Aufschrift: Libellus de IV nirtntibus i, e. prudentia. fortitudine. tcmpei-antia alque iustitia iMartini epi ad miridonem regem. Legyrici Bern. 28ö s. Xll (XI Sinn.). Die Han TEtlZEI€H.\IS$ DER EINGEGANGENEN DRUCKSCHRIFTEN. (APRIL 1863.) Ambros, Aug. Willi., Geschichte der Musik. I. & 11. Rd. Rreslau, 1862 &r 1864; 8«. Anzeiger für Kunde der Deutschen Vorzeit. N. F. X. Jahrg. Nr. 3. Nürnberg, 186Ö; 4o. Arehives des missions scientifiques et litteraires. IP. Serie. Tome l\, ',V. Livraison. Paris, 1865; 8«. Ellero, Pietro, Giornale per l'abolizione della pena die morle. XI. Rologna, 1865; 8o. G e seil sc h aft , Schi. Holst.-Lauenb. , für vaterlandische Geschichte & Alterthümer: Jahrbücher. Rand VIII, Heft 2 & 3. Kiel, 1864: 8o. _ 24. Rericht. Kiel, 1854; 8o. Hahn, J. G. v.. Die Ausgrabungen auf der homerischen Pergamos. (Mit 4 Tafeln.) Leipzig, 1865; 8». Hamelitz. IV. Jahrg. 1864/5, No. 45—51; V. Jahrg. 1865/6, ,\r. 1 — 13. Odessa; 4o. Jahresbericht (VII. & VIII.) des germanischen Nationalmuseums. Nürnberg, 1861—1862; 4o. K reis -Verein, historischer, im Regierungsbezirke von Schwaben und Neuburg: : 29 & 30. combinirter Jahresbericht für 1863 & 1864. Augsburg, 1865; 8o. Mi kl OS ich. Fr,, & Jos. Müller, Acta et diplomatn graeca medii aevi Sacra et profana. Voltimen 111. Vindobonae, MDCCCLXV ; 8o. 1 7 4 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften. M i k I 0 s i c h , Fr. , Lexicon palaeoHlovenico-graeco-latimim emen- datum attctum. VindohuiKie, 1862 — 1865; gr. -8». Mit t hei hingen der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. X. Jahrg. März — April. Wien, 1865; 4o. Pichler, Georg Ahdon: Salzburgs Landesgeschichte. I. Abtheilung. XL— XIII. Heft. Salzburg, 1863 & 1864; 8o. Steffenhagen, Emil, Die Bücher Magdeburger Rechtes oder die Distinctionen des Thorner Stadtschreibers Walther Ekhardi vonBunzlau. (Separat-Abdruck aus der Altpreuss. Monatsschrift.) Königsberg, 1865; 8*». Übersicht der Waaren-Ein- und Ausfuhr des allgemeinen österr. Zollgebietes und Dalmatiens etc. im Sonnenjahre 1864. Wien, 1865; 4o. Verein für Geschichte der Deutschen in Böhmen: Mittheilungen. III. Jahrg. 4. Heft. Prag; 8o. — historischer, zu Bamberg; 27. Bericht. Bamberg, 1864; 8». Weber, A., Die Räma-Täpanija-Upanishad. (Abhdlgn. der Königl. Preuss. Akad. d. Wiss. zu Berlin 1864.) Berlin, 1864; 4o. 177 SITZUNGSBERICHTE DER KAISEKLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN^ P ill LOS 0 P ms C II -HISTORISCHE glasse. L. BAIVÜ. III. HEFT. JAHRGANG 1865. — JUNI. 12 Dr. Pfizin. Die Ausl. t. d. Nadir, v. il. Söhnen des Gottes I-za-nagi. 179 SITZUNG VOM 14. JUNI 1865. Dt^r Classe werden die nachstehenden Werke vorgelegt, mit dem Ersnchen, zu deren Drnck eine Unterstütznng der Akademie zu erwirken : (Q „König duhann von Bühmen in Italien", von Herrn Dr. Ludwig Popp e I m a n n , Gymnasiallehrer in Siegburg. hy „Die Khevenliiiller", von Herrn Bernhard Czerwenka, evan- gelischer Pfarrer in Ramsau. Die AuHleguHfieii zu den Nachrichten con den Söhnen des Gottes I'Za-nagi. \ (in dem w. .VI. Dr. Ä. Pfizmaier. (Vorgelegt in der Sitzung vom 15. März 1865.) Dieser Theil tier Auslegungen bezieht sich auf die Handlungen des Gottes I-za-nagi nach dessen Austritte aus der Unterwelt. Hier- her gehört namentlich die Hervorbringnng einer grossen Anzahl von Gottheiten bei der Gelegenheit, als er sich von dem Schmntze der Unterwelt reinigte. Besonders beachtet werden hier die («(tttheilen der Sonne und des Mondes, welche einer l'ür richtig gehaltenen Überlieferung zufolge ebenfalls bei dieser Gelegenheit entstanden. Ausserdem sind Gegenstände der Erläuterung einige abweichende Nachrichten von dem Feuergotte Kagu-fsutsi, von dem Ableben der Göttinn I-za-nami und den Dingen der Unierwelt, endlich die Er- zählung von dem die Speisen bewahrenden Gotte (Uke-motsi-uo kumij. Von bedeutendem Werthe sind ferner die von dem japanischen Ausleger eingeschalteten philologischen Erklärungen. n* 180 I>r. Pfizniaier, Die Auslegungen zu den Mit der «lachstehentlen Abhaiidliuig schliessen diejenigen Aus- legungen, welchen der Inhalt der Abhandlung des Verfassers: „Die Theogonie der Japaner" zu Grunde liegt. Bei der Bearbeitung der Auslegungen Taira-no Owo-firas wurde an dem ersten Theile gleich an der Stelle begonnen, wo der japanische Text der Urkunde in Betracht gezogen wird. Es findet sich jedoch in dem Buche noch ein aus wenigen Zeilen bestehender Ein- gang in rein chinesischer Sprache, der auch in der erwähnten Abhand- lung wiedergegeben wurde. Der Vollständigkeit willen werden die Be- merkungen Taira-7in Owo-firn's über diesen Eingang, so wie über den früheren Titel des Buches in dem Folgenden nachträglich geliefert. ^^^ - t ^ t" ^ ^ ^^ \^ 4 j- ^ -< P ^ T '^ Mi-fnmi-no fazime-no maki, ko)io na kara-kiud-ivo mune'to si-taru gotoku klkojete mi-ktini-no fumi-no na-ni-iva ni-tsukawasi- karanu-kofo oka be-no okina mata moto-wori-no okina-no tsuba- raka-7ii iware-tavu-ga yotosi „Das erste Capitel des erhabenen Buches". Dieser Theil klingt, als ob das chinesische Reich vorangestellt würde und ist nicht als etwas, das dem Namen eines Buches des erhabenen (japanischen) Reiches gliche, zu verwenden, wie dies von Seite Oka-be-iio Okina s und Moio-worl-no Okina's ausführlich gesagt worden. 7 " ^ ?, ^ { ^ 7 ^ * ^ ^ ol 7 + ö 7" 7 ^ ^ i ^ 'j i t 1 /- ij 1 ^ L )^ B Nachrichten von den Söhnen des Gottes I-za-nagi. 1 O 1 Kare sibnraku jamnto-no futn-na-wo-ha ohi-te tada-ni mi- fioni-fo jonü-tsu. Subete hono fumi-no kara-bumi-bnri-wo mane- bare-tarii-koto madzu kono na-ni jamato-to in mon-zi okare-turu- mote-7no siru-beki-nari. Es wurden daher ohne weiteres die zwei Zeichen des Wortes jamato (Japan) hinzugesetzt und hUis (japanisch) mi-fumi (das er- hahene Buch) ausgesprochen. Üass man im Allgemeinen bei diesem Buche sich nach der Form des chinesischen Buches richtete, lässt sich vor Allem aus dem Umstände erkennen, dass auf diesem Titel die (für die Wörterschrift zuerst in China gebrauchten) Zeichen jamato (Japan) gesetzt wurden. ^ . =- ^ Zu der ursprünglichen Überschrift Jh 4. i ^V » iW T \p ' L kami-jono kami-tsu-maki „das erste Heft der Göttergeschlechter" wird bemerkt: ^ p. i r "K *y t r ^ ■^ i ) l V \ 3 ■D ^ t ■^ 7 ) 0 \- ^ \y 7 - ^ 7 yr Fiko-nagisa-take-u-gaja-f'uki-ajezu-no mikoto-made-no knmi- jo-no koto-wo kami-simo-no\ fnta-maki-to serare-taru kami-tsu maki-nari. Von den zwei Heften, einem obenstehenden und einem nach- stehenden, in welche die Begebenheiten des Götterzeitalters bis Fiko-nafjisa-take-r-(jaja-fnki-ajezti-no mikoto vertheilt wurden, ist dies das obenstehende Heft. Zu den einleitenden Worten wird bemerkt: ■182 I^''- Pfizntitier. Die Auslegungen zu den '- f '- -" ^ /- ^^ ^ r ^ ') ^ ^ i .^ ^ 7" 7^ ^. :^ ^ ^ je - I' ^ ^ ^ I' -\ t t /t^ ^ -\ ^ r - Ko-wa kara-bumi-ui ijeru-koto-wo tori-te kak ^ ^ ^ ^ ^ ^) '. \ f / I' t ( -^ ^ ^ - f ^^ )<- ^:^ \ ^ ^ ^'^ 1 if ^ t 7^ /l- t' ^ I' "X Subete kaku-sama-ni sojerare-taru kara-bumi-goto-iva tada- iii k(ira-bumi-jomi-ni jomi-te-mo ari-nn-besi, kare kono lagui tsu- gi-tsugi-naru-mo mina jonti-ico fabuki-fsu. Si-ite inisi-jc-koto-ba- moie jomu-toki-ica uahi-naka-ni magirawasi-ku-le iii manabi- 110 omoi-ajamaru-koto aru-be-kcre-ba-nari. Im Allgemeinen fand sich hei chinesischen Texten, welche in der Schreihweise hinzugefügt wurden, die Aussprache nur nach der Lesart des chinesischen Textes augegehen. Üesshalh wurde der- gleichen (die japanische Aussprache) auch in den folgenden Füllen üherall weggelassen. Wenn man es gezwungener Weise mit Hilfe alter Wörter lesen und erklären wollte, so würde in der That Ver- wirrung entstehen und die Anfänger müssten in ihren Gedanken irre gemacht werden. Zu den der ersten Irkunde vorgesetzten Zeichen p^ ^A wird bemerkt : j 84 l>r. Pfizmaier, Die Auslegungen zu den '^ ^ 1 ^ ^ " 7 t |. ^ ^ a ^^^ A ^ \- s^ - .^ ^ ri 7 ^ ^ \^ ^, b ^ ^ >^ >r \ X -t^ ^ ^ ^_'y^ ;^ 7 _, 7" ^^ -^i \x ^ftre iwakii sika-sika , kare-to iü-koto-wa kami-wo nkete iü- koto-naru-ni koko-wa kami-iva kara-bumi-no fumi, simo-wa inisi- je-tsutuje-nite ito-kofo-nare-ba kare-to iu-koto ndnjnka-narazu ika- ga-nari. „Desswegen wird gesagt" u, s. f. Der Ausdruck „desswegen" bezeichnet, dass das Vorhergehende angenommen wird. Da aber hier das Vorhergehende ein Text des chinesischen Buches, das Nachfol- gende die alte Überlieferung, beides also sehr verschieden ist, so ist der Ausdruck „desswegen" nicht sicher und es fragt sich, wie so er hier steht. M M r /i- \ / —•v^ ; 7 7" t -x 7 7 7 ) M n ^ l 17 1- 7 1/ V 3 ^ l f P -x t \X 7 ^ ^ /l- ^ ^ / >p V iX M /i- )) >^ ^ >r 7 il/o.s/ kami-uo kara-bumi-kofo-ioo iikete fadtijojeru-niutio-ioa knno owoku nigoru-no katamari-gatasi-to arti-mono-to serare-ta- rti-ni-ja aramii.Sare-do so-iim hihi-je-fsidnje-tn-wa itnku tngajeru koto-nari. Vielleicht ist es der Fall . dass man den Inhalt des oben ste- henden chinesischen Textes angenommen niirl den umhertreibenden (legcristand Vnv dasjenige gehalten hat, wovon es (in dem chine- sischen Texte) heisst, dass „das Schwere und Trübe sich nicht leicht befestigt." Indessen ist dies von der alten Üherlieferung bedeutend verschieden. Nachiicliten von den Söhnen des Gottes I-za-nit{ji. loO Dies sind die Bemerkungen, welche in der Auslegung noch vor der Erklärung des in der ersten Urkunde vorkommenden Ausdruckes hmi-tsutsi -fj.'tnd und Erde" enthalten sind. Die auf die Nachrichten von den Söhnen des Gottes I-za-naqi bezüglichen Auslegungen beginnen wie folgt: ^ ^^ r ^ l f ^ ? Z r Sude-ni kdjeri-tamai-ta silca-nikd , mi-bno-se-ivo f'ukakii si- t(ii-tamu-mama-ni kitauaki kimi-nnru-koto-wo-mo omotcosi-kake- zu-te jo-mi-made oi-ide-masi-si-koto-wo knjami-lamd-?iari. „Als er zurückgekehrt war" u. s. f. Da der Gott sich nach sei- ner jüngeren Seliwester ül)eraus sehnte, hatte er sie, ohne zu beden- ken, dass dies ein unreines Reich sei, bis in die Unterwelt verfolgt, was ihn jetzt reute. t 1 f '-'- ry y -- f 1/ f ^^ ^ 7. ^^ ^ iy 7 1 5 a^^:;^^ l r j 86 Dr. Pfizraaier, Die Auslegungen zu den Siko-iva ijnsi-ku mi-giirmi-ki hokoro-no inisi-je koto-ha-na- ri. Inisi-je-uta-ni siko-fototogi-su, siko-no masurn-wo nado jome- ru-mo mina asiki sama-ni nonosiri-iü koto-ba-nari 3Je-wa mi-no koknro-iifiramn-ka, meki-wa faru-meki nki-mcki nado-tm meki-in onazi. Siko (hässlich) ist ein altes Wort mit dem Sinne von „gemein lind von Anblick widerlich." In den alten Liedern ist es in Ausdrücken wie siko-fototogi-su (der hässliclie Kuckuck.) siko-no masura-ivo (der hässliclie Kriegsmann) ein arges Schmähwort. Me (in der Ver- bindung siko-me, hässlich) mag den Sinn von mi (sehen) haben. Meki (in der Verbindung siko-mekL hässlich aussehend) ist mit dem in Ausdrücken wie faru-meki (triihlingsartig aussehend), uki-mek (herl)stlich aussehend) vorkommenden meki gleichbedeutend. 7 Wo-do-no ttitsi-lmiKi, iiua-ivo fi-niidcd-no /oka kokono-kuni- no naka-ni-mo kouo Isittsi-no na masasi-ku setsn- ni mi-jezu-to-zo, .sare-do siiltele tsatsi no kalatsi jo-jo-wo fnri-te-ica kawareru-to- knro-mo oiro-kara-heku mala notsi-ni josi-ari-te na-no kaivurern tabi-mo aia-bekii mala ouazi-na-mo oivo-karu-be-kere-ha ima sono na ari-lo-mo kanaratn w-ko-to ladamc-gataki-mo aru-be-kcre-ba Nachrichten von den Söhnen des Gottes l-za-nagi. 1 (S ^ si-i-te tadzune-motomu-beki-ni-mo aivizii , matff ima nasi-tofe f>n- no kami nri-si-koto wo utagd-beki-ni-mo arazu. „Der Citi'oiienhanm der kleinen Tliiire." Hent zu Tage ist der Name dieses Gebietes ausserhalb Fi-mnka i) in den neun Reichen richtig vorhanden, doch in dem Reiche Setsu nicht zu finden. Indes- sen niöuen in der Gestall aller Länder im Verlaufe der Zeiten viele Veränderungen eingetreten und auch später aus irgend einem Grunde Veränderungen der Namen zuANeilen vorgekommen sein. Da es lerner viele übereinstinniiende Namen gegeben haben muss und man in den Fällen, wo diese Namen j»'lzt vorhanden sind, unmöglich mit Gewiss- heit bestimmen kann, (d) es dif Orle seien, so soll man auch nicht gezwungener Weise suchen. Auch darl" man aus dem Grunde, weil diese Namen jetzt nicht vorhanden sind, jene Dinge, die oben vor- gekommen sind, nicht bezweifeln. /y- / 7 2» 7 -,- \_ ^ >- i ' ) '^ '" ^ T ,J Y ^^ ^ y \ f1 ^ l ^^ ^ ": ' ' 7 f j 3 y^ T 1 ^f ^ >r >r 1 t " ^ ; ^ ^ i ? Misojji-f'tirdi-sika-sika. Kore-zo nüsofji-f'arai-uo f'azime-uaru, so-ica madzu kegare-ni fure-taru mono-ico k(imi-/to mi-kesimi- 1) Die Urkunde sagt, dass dieses (lebiet zu Fi-muka gehöre. 188 Ur. Pfizmiiier, Die Auslegungen zu den obi-nado-ivo nage-ute-tumu-gotoku tori-sutete midzu-ni kadzuki-te farai-kijemiire-ha mono-no aka-tsukl kegare-tarii-ico midzu-mote arai-kijomuru-gotoku me-ni niijenu toga-no kegare-mo nagori-na- ku kijomarii-koto koko-uo mi-mi-wo farö-mote smi-beki-nari. „Er reinigte sich" u. s. f. Dies war der Anfang des Reinigens und Bannens. Da er hier, gleichwie er in dem Obigen sein Kleid, seinen Gürtel und anderes wegwirft, vorerst die mit dem Schmutze in Berührung gekommenen Gegenstände weggeworfen, in dem Was- ser gewaschen und gereinigt, so lässt sich aus dem Umstände , dass er hier seinen Leib reinigt, erkennen, dass, gleichwie man die be- schmutzten Gegenstände mit Wasser wäscht und reinigt, auch der dem Auge unsichtbare Schmutz der Sünden vollkommen beseitigt wird. 3 :^ i- 3 t ' \- i -f 7- ') S> 7 1- ^ \- f B 7 1- Mata subete toga-kegare-to iü-wn souo nioto jo-mi-jori okiru- koto-nare-ba moro-moro-no toga-wo misogi-jarai kijomurii-koto-mo mina koko-no misogi-farai-m onazi-ki koto moto-jori-no koto- tiari. Da überdies jeder Schmutz der Sünden ursprünglich aus der Unterwelt hervorkommt, so ist auch das Bannen sämmtlicher Sünden und das Reinigen von denselben überall mit dem hier erwähnten Reinigen gleich und davon herzuleiten. Niiclirioli(<-ii \iiii (li-ii Söliiit'ii des (iotles \-/.i\-ii:xgi. lOt/ Kami-tsu se sika-sika. Se-fajuki (o/ioro-iil-wn sosogi-fjafriku. mata jouutki tokoro-ni-te-wr. Ht'izin a i ei', Uie Aii.sleginig'en zu den ^ "^ l T p:^ '. ^' T "^ y ^ ^ 7 ^ ^ I' i 7 ^ t h ^ ^ ^ ^ I' ^ ; - t 1 \^ V' i^' A f"^ h Ä^owo tnaga-wo nuuiosamit-to si-tamu sika-sika. Maga-ioa ke- gare-nari, nawosu-ioa kijomemu-to si-tnmo-nari. Asiki-wo jokn si-tamawnn-to site-to iwamu-nio onazi, sare-ba kotio futa-basira- no kami-wa kegare-no kijokii nnru-aidn-ni umi-mnseni kami-nite moro-moro-no asiki kofo jokn nini-jnku aida-wo mamori-tamo kami- nari-to sirii-besi. „Als er das Unrecht wieder gut machen wullle" u. s. f. Das Unrecht ist der Schmutz, wieder gut machen ist : reinigen wollen. Dies ist so viel als ob man sagte : als er das ßüse zum Guten um- gestalten wollte. Da jedoch diese beiden Götter die Götter sind , die während der Zeit entstanden, als der Schmutz sich in Reinheit ver- wandelte, lässt sich erkennen, dass es die Götter sind, welche die Zeit, während welcher sämmtliclK' bösen Dinge sich eben in Gutes verwandeln, bewachen. .N;ioliii»'lili-ii v«ill den SiWiiu'ii des (iolles l-/.:i-li:i^i. 191 Säte mata kono f'nta-basira-no kami-no mi-na-no knmn owo- wn tomo-ni tamesi-no tatajete mawoseru-nomi-vo mi-na-ka, mosi joki kata adki katu-wo wakete »lawosent mi-na-kct. Mono-)W iiawo- ru-tva asiki-knta-jori joki kata-ni nari-jukn-nnre-bajoki kala anki kata ari-te madzu nari-maseru kamit-iiatro-bi-iio katni-ira asiki ka- ta-ni jori-masi. }iotsi-)ii umi-)naseru ovo-nawo-bi-no kami-wa joki kata-iii jori-maseru-nite-mo aru-besi. Was endlich ileii Vorgiiii^ betrilYt, dass in den Namen dieser zwei Götter auch kamt (Gott) und nwo (gross) vorkommt »), so ist es uugewiss, oh dies nur Namen sind, mit welchen man sie der Lobprei- sung- willen benannt bat. oder ob es Namen sind, in welchen die glückliche und die unglückliche Seite gesondert benannt wurden. Da die Wiederherstellung einer Sache die allmäliche Verwandlung der bösen Seite in die gute ist. so mag es der Fall sein, dass der zuerst entstandene Gott, der Gott Kamu-nawo-bi, von der bösen Seite sei- nen Ausgang genommen, der später entstandene Gott, der Gott Oioo- nawo-bi, von der guten Seite seinen Ausgang genommen. Zu dieser Stelle der Auslegung wird in einer Anmerkung folgen- des gesagt: 4 ^ ^ T ^ ^ 1 1 - 3 / t ^ Uje-da-no momo-ki iwaka: jorodzH-no usiki koto-wa mina kono ja-so-maga-tsu fi-no kami-no nii-tama-jori okirn-to ije-domo 1) Sie heissen Kamu-nawo-hi-Ho kumi (der Gott der göUlicI.eii wleaerherstelle.iden Sonne) und Owo-nawo-bi-iw Iwni { ^ ^ ^ I , ^ 1 7 > ^ ^ X t ^ 7 ^ 7 t 7 ;, ^ ^ > X ^ Kare omö-ni ame-tsiitsi-no fazime-ni taka-mi-musubi-no mi- koto kami-musiibi-Ho mikoto-to narabi-musera kami-no mi-na-iio kami-to maioosu-iva asiki koto-ico obi-tatnajeru mi-iia-ni-ja ara- mu. Sono saki-wa subete kami-nunigasi-to niawosu mi-na-ioa asi- ki kolo-mo aru-gotokii omowarure-ba-nari-to ijeri. Man süllte daher glauben, dass, indem in den Namen der im Anfange des Himmels und der Erde paarweise entstandenen Götter Taka-mi-musubi-no Mikoto und Kami-musubi-no Mikoto das Wort 1) So in dem Texte der Anmerkung. Es sollte jedoch Insel Awa-dzi heissen. .Vachrichten von den Si'iliiieii dfs Gottes l-z-a-iiHgi. ivo Kami (ii Ott) vorkommt, dies Xameii sind, welche das Böse an sich tragen. Denn man kaini annehmen, dass alle fViiher vorkommenden Xamen, in welchen vor irgend einer Verl)indnng kami (Golt) steht, so viel als böse Dinge sind. So der Ausspruch. ^ ^ t f ^ ^ f '^ ;^ I- 7 - J^ -x . 7 /l- t iy f '-'- - - M Ma-kuto-ni joki-to asiki-to kage-to f'inafa-to mukajem-toki- wa kage-ica asiki-no kata-naru-be-kere-ba ima kono kamu-nawo- bi oioo-naioo-bi-iio mi-na-ni tsuki-te momo-ki-no ijeru-knto-ico i- i-dete sirtisi-nu. Da in der Ttliat, wenn man als Gutes und Böses Schatten und Sonnenschein einander gegenüberstellt, der Schatten die böse Seite sein muss, so wurde jetzt dasjenige, was Momo-ki von den Namen Kamu-nmco-bi \\m\ Owo-nawo-bi gesagt, ausgesprochen und zur Kenntniss gebracht. Die Auslegung fährt fort: ^ f 7 ^T^^TTl^ ^^^'l g .y ^ A. 4^ ^ ^ . '^ ^ i W ^ 3 ö ^ ^- ^ ^ l , -^ ^'_ tf ^'^'i>l'l~-l SU7.b. d. pbil.-hist. ri. L. Bd. III. Hfl. 13 194 l>i'- Pfizina i er, Die Auslegungen zu den Mata wata-710 soko-ni sosogi-tamu sika-sika. Uskoo-fio soko- naka-uje-to mi-tokoro-ni sosogi-tamö-nari. Kono mu-hasira-no kami-wa sono tokoro-tokoro-ni tinri-mnsent kami-tatd-nite omtzi- wata-no iiakn-7ii-te-mo sono iiari-maseru fokoro-tokoro-wo motsi- wakete siri-mam kami-naru-besi. Kaku-te notd-no jo-made-7no wata-no midzu-ni sosogi mata siwo-fiite mo7io-no kijomaru-koto- wa mina kono kami-tatsl-no mi-tania~ni joru-koto naru-besi. „El- wusch sich auf dem Boden des Meeres" u, s. f. Er wusch sich an drei verschiedeneu orten : auf dem Boden, in der Mitte und auf der Oberfläche des Meeres. Diese sechs (in der Urkunde verzeich- neten) Götter mögen, da sie die an diesen verschiedenen Orten ent- standenen Götter sind und sich auch in einem und demselben Meere befinden, die Götter sein, weiche die verschiedenen Orte, an welchen sie entstanden, abgesondert beherrschen. Somit mag auch die That- sache, dass bis zu den späten Geschlechtsaltern Gegenstände durch das Abspülen in Meerwasser so wie durch Salz rein werden, in dem Geiste dieser Götter begründet sein. A, t J ^ >^^ ^ I ' 7 ^ ^ ^ 1^ 1/ Säte mata kegare-ni karuki omoki are-ba farai-ni-mo karu- ki omoki ani-besi Ima-wu omoki mi-kegare-ni-site madzu tsuku- si-made-mo jtiki-itari-te mi-ioo sosogi- tamawan tokoro-wo moto- me-tamai, mata midzu-7io fajtiki joivaki-wo-mo jerabi-tamui, wa- ta-no naka-nite-mo soko-naka-uje-to tokoro-ioo kajete-mo sosogi- tamai-si-wa omoku ne-mo-koio-ni si-tatno-narti-besi. Naeliricilteii von den Söliiieii des Gottes l-zn-nagi. 1 9o Da es ferner bei dem Schmutze Leichtes und Schweres gibt, muss es auch bei der Reinigung; Leichtes und Schweres geben. Da jetzt der Gott mit seinem schweren Schmutze vorerst bis Tsuku-si geht, hierauf den Ort sucht, wo er sich reinigen will, ferner zwischen der schnellen und schwachen Strömung des Wassers wählt, selbst in dem Meere noch die Orte in der Tiefe, in der Mitte und auf der Oberfläche wechselt und sich wäscht, so muss er dies als ehvas Schweres betrachtet und darauf Sorgfalt verwendet haben. t y t f f )j j ^ f^ :^ ^ ^ t ^ ^ i^ f - >P * Sami-je-no owo-kami-wa nori-ni setsu-no kuni-no sumi-je-no koii'ori sumi-je-ni masii kami-no jasiro jo-i-masi-dokoro , narabi- ni kami'owo-to na-dzuke-ki Tsuki-namI ai-name ni-i-name-to an. „Die grossen Götter von Sumi-je'' (die Götter Soko-tsutsu-no ivo, Naka-tsiitsu-no wo und Uwa-tsiitsu-nowo).^in-\\ der Vorschrift gibt es in dem Kreise Sumi-je, Reich Setsu, vier Altäre der in Sumi- je weilenden Götter. Denselben wird die Benenung kami (Gott) und o?yo (gross) beigelegt. Allmonatlich finde! das gemeinschaftliche Opfer des Getreides und das neue Opfer des Getreides statt. Niichricliteii von den Söhnen des Goltes l-za-nagi. 197 7 v^ y ; / I ^ :^ ^ X ^ ^ ;^ Ädzumi-no murn-zi-ra-ga itsüki-viatsuru kcimi-wa. Tsikxi- zen-710 kuni kasu-ja-tio koworl slka-uo wata-tsumi-no kami-uo ju- slro mi-i-masi-ilokoro , narabl-ni kami-owo-to iia-dzuke-ki-to uri. Adznmi-no nzi-iva uzi-no sirusu-ni UHäa-tsumi-no kami-no stije- niiri-to ari. Ko)io kami-no suje-naru-besi. ^Die Götlcr. denen die i\Iitgiieder des Geschlechtes Adziimi op- lern- (die Götter Soko-fsu wafu-tsioni, Naku-tsu icata-tsnmi und Vu'(i-tsu ivata-tsunii). In dem Kreise Kasu-ja, Reich Tsiku-zen, gibt es drei Altäre der iMeergötter von Slka. Denselben wird die Benen- nung/trtw/ (Gott) und oivo (gross) beigelegt. Das Geschlecht ^l(/jMW?i gehört zufolge dem Verzeichnisse der Gesehlechtsnamen zu den Nachkommen des Meergottes. Es mag die Nachkommenschaft dieser Götler sein. Zu dieser Steile der Auslegung wird in einer Anmerkung folgen- des gesagt: ^ f M ^ I- 7 t ^ :p / ^ '^ ^ ^ ^ 7 '^ a .] V ^ "198 Ur. Pf iz niai er. Die Auslegungen zu den Oja-no kami-wo omoku itsiiki-matsiiru-koto inisi-je-jori-no jiori-nari. Säte kono jo-ni-mo mura-mura-ni uzi kaml-to iü ari- te fito-tosi-ni fito-tabi-no itstiki-no ija-wa fitn-mura-no matsuri- nari. Die hohe Verehrung der göttlichen Stammväter stützt sich auf eine Vorschrift der alten Zeit. Da es auch gegenwärtig in den ver- schiedenen Niederlassungen Geschlechter gibt, welche ihren Ursprung von den Göttern herleiten, so ist es Sitte, dass diesen in einem Jahre einmal in einer einzelnen Niederlassung geopfert m ird. i i^ t ^ i 1 ^f '^; 17 7 } "l t ^ ) 2> ^ X ^ y ^ 3 3 ; f 7 ■3 f r i f 1) ) - - / 7 7 i/ n ^7 t ^ ^ 7. ^ ; f 7 ) ^ ^ 7 ; ' t iSowo iokoro-wo knsa-kiri-some-si fito-no oja-no kami-iiaru- wo sono fdo-no suje-no umawuri-te fito-mura-to-mo nareru-nare- ba fito-mura mina sono kanii-no suje-tiite sunawatsi fito-mura-no uzi kumi-nuri. Ko-ivo kauii-umn ko-iimn nndo m-wn notsi-no jo- 710 narmvasi-7iari. Muta ima fito-mura-no naka-ino fito-uzi nara- zu udasi uzi-no maziri-sunm-mo notsi-no jo-no koto-nari. Die Slammeltern der Menschen , welche jene Gegenden urbar machten, waren Götter und da auch die Nachkommen dieser Menschen, wie sie geboren wurden, eine Niederlassung bildeten, waren in einer Niederlassung lauter Nachkommen von Göttern und die Geschlechter einer Niederlassung leiteten sofort ihren Ursprung von den Göttern ab. Dies bezeichnete man durch Ausdrücke wie „Götter hervorbrin- gen, Söhnehervorbringen" und war in den späteren Zeitaltern Sitte. Audi dass gegenwärtig in einer Niederlassung einzelne ganze Nacliiicliten von den Sühnen des (Jottes I-za-nagi. 100 Geschlechter unter einander sjemengt wohnen, ist eine Eifrenthümlieh- keit des späteren Zeitalters. Die Auslegung fährt fort: 7 \ 7 M' ^ ') s ; t L % f Fidari-no mi-me-wo aral-tamai-si sika-sika. Mi-me-no kega- re-no nagori-naku kijomuri-f'atete snga-svgasl-kl idzu-no mi-ta- ma-jori fi-uo kami tsuki-iw kami iimi-mnsi-si-nari. „Er wusch sein linkes Auge" u. s. f. Als der Schmutz seines Auges zuletzt vollständig der Reinheit gewichen war, entstanden aus dem ganz liellen edlen Geiste des Gottes die Gottheiten der Sonne und des Mondes. 1 ^ i / 3 1 1. l l ^ ( ■:? f i -^ 5» ^ i/ )' 1 a^^ y v' -- 3 '-'- )^ ; \ ; 1) ■i f f h- f ^ / N. > f ') 1 ; X '-'- \^ i ^ t ^ ^ ^ ^^ ; i 7 ^ ^ f ^ ;^ ^^^ l 7 ^ ^ T^ J M -^ ^ ^ 3} ^ 4f -t> i -^ 7 ^ ^ ^ 7 Mi-funa-wo arai-tamai-si sika-sika. Mi-basira-no mi-ko-ni nori- tamau-akv sika-sika. Owo-mi-kami-no ama-sirasi-tamo-koto- wa idziire-no tsutajc-mo tagawazu. Tsuku-jomi-no mikolo sika- tiOO l'i'. Pf i xinui e I-. Die Ausltguiifieu zu den sika. Inia-mo nshco-no mitsi-fi-uo tsahi-tn sifugo-koto nado omo- besi. „Er wusch seine Nase" u. s. f. Er gab seinen drei Söhnen den Auftrag mit den Worten" u. s. f. Dass die (den Himmel erleuchtende) grosse erhabene Gottheit den Himmel lenkl . ist von keiner IJiierlie- lerung vei-schieden. „Der Geehrte Tsuku-jomr (der (lOtt des Mon- des) u. s. r. Hiei- möge man sich unter anderem erinnern, dass auch heute die Ebbe und die Flutli des Meeres sich nach dem Monde richten. r>^^ r ^ ^ ^ - i' ^ ^ n: ^ j^ ■j ZI Su-sano wo-no mikotu sika-stka. Kono nii-ko-ni ame-no sita- wo jos(isi-t(imd-kolo-mo foka-no (sutfije-nl-ioa mijezare-domo mi- nu knkti-no golokn naru-besi. „Su-sa-tio wo-iio mikoto." Dass der (iott diesem seinem Sohne alles, was unter dem Himmel ist, übertrug, ist zwar in den übrigen Überlieferungen nicht zu finden, es wird sich jedoch alles so verhal- ten haben. \ ^ : ^ ' y ' 1 t ' ^^ D ^ t" >r ^ y^^ ^ ^ ^ Niichriclilen von den Söhnen des GoUes l-zn-nagi. ! siru-besi. ^Ev (der (iott Sn-sa-fto wo) war sclion bei .laliren" ii. s. 1'. Er Hess viele .lalire verstreielien . (iliiie sicli mit der fjeiikiiiig dei- iliiu ühertrat'eiieii fjäiider unter dem Himmel zu hetasseii. Auch hieran lässl sieh erkennen . liass die Lebenschiiier in dem Götlerzeitalter überan.s lang gewesen ist. ^ t I- l' ^ ^ ^ t ^ f ^ -^ Jit-tsuka-tra ija-tsukd-nite ito-tmjjaki ji b- i t '-'- f r Z3 M 7'^ 3" ^ f 'j )^ 7 3*^ t — 7 P u ; - T - f" 7^ M l ^ \ iy f f Naki-isntsu-iva tsi-isa-gu-no icaza narii-wo sude-ni tositake- taniai-te-mo /utwo-tn ko-iio gofoku n(iki-tam<)-/ionn-wo waza-tn-wa si-iamai-si-nari. „Weinen und Weliklagen'- isl die Sache eines kleinen Kindes. Da aber der Gott bereits in Jahren vorgeriiekt ist und noch immer gleich einem Kinde nur weint, so wird er dies absichtlich llnin. 1) In der Urkunde heisst es: Es \\w ihm ein achlfjiifl'igrer Bart gewachsen. 202 l>i'- Pfizmaier. Die Auslegungen /.n den f \- ^ - \- ^ 7 ^ iy 'L f y 'l ^ ; 7 L ^ Fawa-no kuni-no ne-iio kuiii-ni makurmnu-to omoi sika-sika. Kono-mi-nii-no sosogi-wa sude-ni i-za-nami-7io fuikoto-wa kamu-sa- ri-musi-te uotsi-no koto-nura-ni kaku no-tamö-iva ika-ni-to iü-ni kono toki umi-maseru kami-tatsi-iva mina kegare-to kijoki-to-no aida-tii umi-masere-ba sono kijoki kdta-ni juri-te umi-maserii-to kegare-no kata-nijori-ie nciri-maserii~to aru-wo. „Ich will in das Reich der Mutter, das Reich der Wurzeln fort- ziehen" 11. s. f. Indem der Gott seinen Leib erst reinigte, nachdem/ «a- n ami-no mik(do verschieden m ar und es sich tragt, wie dieses Wort gesprochen werden konnte, so diene als Erklärung Folgendes. Da die um diese Zeit entstandenen Giitter sämmtlicli Götter sind, welche zwi- schen Schmutz und Reinheit entstanden sind, so gibt es deren, wel- che von der reinen Seite hervorgebracht wurden, andere wieder, welche von der schnuilzigen Seite entstanden. )) jy ^ ^ r 3 -s; 7 ; f i :i )•■ ^ >r f Nachrichten von den Söhnen des Gottes l-za-nagi. -6 03 Kami-110 ja-xo-tnaga-tsu fi-no kami-no ke(/are-no kala-ni jori- maserii-koto-w(i sara-ni-mo iwazu, Kono au-su-no loo-no mikolo- mn iKui'o mi-f(i7ia-)ii mikoreru kcgare-no n<(f/ori-7ii jorl-te utni- maseru-7iarii-besi, kare monn-wo sokouai-taiiio-koto-n-n konomi- tamai, mala soiio mi-fawn-no masti ne-no kuni-wo sita't-tamd-nari. Dass der oben voi-kommeiidc (Jotf Ja-HO-magn-tsn-fi von der Seite des Scliimilzes entstanden, wird liier nichl wieder l)es[)i'Ochen. Su-sa-no wo-no mikoto mag aus dem libei-rtüssigen Schmutze, der noeli immer in der Nase des (Joltes zurückgeblieben, entstanden sein. Üessuegen ist er ein Gott, der es liebt, die Dinge zu beschä- digen, und er sehnt sich nachdem Wohnsitze seiner Mutter , dem Reiche der Wurzeln. ^^ 7 l> 1^ -: 1) ; ^ ^ ^ / v- -^ ) ^ i ) f 1 ^ ^ l ^) Shno-?io mi-iikei-no kudari-iio nwno-zuiie sika-sika-to aru- wo-mo oDioi-awasu-fjc'si Imn-toa mono-zaue jo-mi-no kegare-na- re-ba mi-j'awa-ni tsuki-te soiio kuni-ivo situi-tamd-nari. Säte kotio mi-basira-no nii-ko-no iiml-maseru-koto mi-tokoro mi-t.m-no tsiita- je are-fo kono arn-f'nmi-u'o mntsiu-bekt koto kami-ni-mo ijeru-ga gotosi. Auch kann man die in dem unten (olgenden Abschnitte von den Eidschwüreu vorkommende Stelle: In Wirklichkeit ') u. s. f. hiermit 1) An dieser stelle sagt die SoiinengotUii'it zu dem Gölte Su-sa-no loo: In Wirk- lichkeit sind die fiinniiindert .Schnüre dci- Korallen der acht Bergtreppen ein inii' ;inKeliöreii(lpr Gf"enstand. ^04 Dr. Pfizinaier, Die Auslegungen zu den in Gedanken vergleiclien. Da jetzt in Wirkliclikeit der Schmutz der Unterwelt vorhanden ist, schliesst sieh dieser Gott an seine Mutter und sehnt sich nach deren Heiche. Uhrigens giht es in Bezug auf die Entstehung dieser drei Sölnie an drei Orten drei verschiedene Üher- lieferungen. Man kann sich dabei an diese Urkunde halten, wie auch ol)en gesagt wurde. An dieser Stelle der Auslegung findet sich die Ibigende An- merkung: ' ^ iy ^ f T 5 >^ ^ '^ '' "" . 7 3 ; t ,) ;^ 1 I - ^ >^ -SC 3 7 t t ; 7 1 I- 7 ' ^ 'j Fumi-tsntnje-7ii kono jo-mi-Jori niisur 7 f %/ / '-'- zj 3 f >r "ß ^ >\ 1/ ) 3 1 { i^ ^ 3 f 3 3 7 y -^ t 3 3 - > — 'j -^ '-- 0 \ ^ T \ ) '-'- f 1? 7 -5 Pi X 3 -:? — f /L- -X -\ t ^ /i- -- ;^ v/ ;^ ^ >r 3 Kore-nl jori-te omö-ni kijold-wa kegnre-jori f'azimaru, ke(ja- re-wa kijoki-iii ne-sasu-besi. Kare moto-jori kijoki-wa nnka-naka- ni kijoki-no suje-niie kegme-ni tsika-kuru-besi, kegure-no kljoma- ri-taru-iva kijoki-no fazime-nite mnsa-ni sakari-iiari. Wenn man es demgemäss liedenkt, so hat das Reine seinen An- lang in dem Schmutze, während der Schmutz in dem Reinen Wurzehi treihen kaim. Somit kann das ursprünolii^h Reine in der That am Ende der Reinheit sich dem Schmutze nähern, und der Sclimutz, wenn die Reinigung vorgenommen ist, wird als Anfang t. ^ l^ p ^^- ^ i . ^ f i Kare kono toki fi-no Isuki-no kami-no nmi-nidsi-tatnd-naru- heiii. Ima-no akirnka-ni-mo kegare-ni f'iirenii, otiodzukara-no ko- koro-jori kegare sugi-te misogi-^i-tarii toki-no akiraka-va kijokn omouHirnrii-monn-nari. 206 Dl'- Pfiz maier, Die Auslegung-eu zu den Auf diese Weise mag der Gott damals die Gottheiten der Sonne und des Mondes hervorgebracht haben. In ihrem gegenwärtigen Glänze kommen diese auch mit dem Schmutze in keine Berührung, und der Glanz, den sie zur Zeit hatten, als von ihrer Seele der Schmutz verging und die Reinigung vollendet war, wird als rein gedacht. '^ ') ^ ^i ') ^^ t t Mi-kida-iä kiri-tamai-tsu sika-sika. Mi-tsu-ni kiri-tamö-ga 7ni-basira-no kami-ni nareri-si-nari. „Er zerhieb ihn (den Gott Kagii-tsutsi) in drei Stücke" u. s. f. Aus den drei Stücken, in die er ihn zerhieb, entstanden drei Götter. /- l '^ 7» -^ 7 -^ ;^ ^ ^ 3. ^ Y M ■/ ^, v' p ^ ^ ' ■ ^ ', >' i ^ ; "- , ' " t ^ A-' / 7 4 ^ ^ i 7 t ^ ^ ^ 7 -^ ^ ; /u ; l" t ^ L ^ Ikachutsi-gami , tsugi-no arii-fumi-ni-iüa kiisd-gusa-no ika- (hutsi-gami-mo are-do ima-mo ikadzutsi fi-no mono-ioo taku-koto aru-ioa moto fi-no kami-no mi-mi-no nari-mnseru-ju-e-nnru-besi. „Der Donnergott." In der nächstfolgenden Urkunde gibt es zwar verschiedene Donnergötter, da aber auch jetzt der Doiuier brennbare Gegenstände anzündet, so mag dies desswegen sein, weil er ur- sprünglich der Leib des Feuergottes war. f /L- /L- i f V •) ^ -x ; n NachiicIittMi von den Söhnen des Gottes I-za-nagi. ä07 ^ 7 ^ % j L L * Ou'o-janui-tsimii-no kami, kami-no aru-fumi-ni-wa icata-no knmi-u'o sika-sika, jamn-no kami-ioo sika-sika imii-tnmai-to arc- ba nmi-tamö narii-ico fsutaje-tio kotonaru-nari. „Der Gott Oiao-jama-tsumi" (der Gott der Berge.) Da es in einer obenstehenden Urkunde lieisst: „Er erzeugte den Gott des Meeres" u. s. f. „den Gott der Berge" u. s. f., so erzeugte er ihn und es ist hier (wo Owo-jama-tsumi aus dem Leibe des Feuergottes entsteht) eine Abweicliung in der Überlieferung. ^^- 1 ■^ ':' z ; i 3> ^ M t i -=? ^ 7 7 -z\ f \x \ 1 7 ^ i 7 9 ^ M r 1) 7 3 l 4 7 1-, ^ % ^ ^^ ^ ; v^ /i- 7 ^ % i v^ i ^ /L- ^' 7 t" ) ; l f ; > '-'- ^ :p ^ ^ 7 - t ;^ t ^ ^ /L- \3 5 l^aka-okanü-no kami, fakn-wa jamd-nu tiikaki fokoro-wo i/'i- ui-ja aramu. Ai'n-f'nmi-ni-wa tsurugi-7io ta-kami-jori sitaduru tsi sika-sika knra-okauii-no karni-to-mo ari, onazi-kami-no tsiitaje-no kotonaru-besi. „Der Gott Taka-okami.'' Das VV^ort taka (hoch) wird wol)i die Höhen der Berge ausdrücken. In einer Urkunde findet sich auch; 208 Dl- Pfi/. iiiii ier, Die Aiislegiingeu zu den „das von dem Stiehblatte des Schwertes träufelnde Blut" u. s. f. „der Gott Kura-okanir' (dieses Blul verwandelte sieh in einen Gott Namens Kura-ohimi). Dies wird der nämliche Gott und die Über- lieferung eine verschiedene sein. '^ 7 i ; r 9 ^ ^ t- ^ 1^ ^ Ame-no ja-so-iio kawa jam-iio kawa-to-mo am, ko-e-wa ka- joje-ha onazi-koto naru-beai. Nfin-ma.^eru kami-wa iwa-mura-td tsiiki-si tsi-ni jori-te kami-iio nari-de-maseru-nari, sono tsi-tii tada-ni kami-to nareru-vi-wa arazi. „Die achtzig Flüsse des Himmels." Hier (statt ja-so-no kawa, in der Wörterschrift durcli „achtzig Flüsse" i) ausgedrückt) findet sich auch jasu-no kawa (der ruhige Fluss). Da ein Übergang des Lautes stattfindet, wird es ein und dasselbe sein. „Der Gott, der entstand." Aus dem Blute, das an den Felsstücken klebte, entstand ein Gott. Es ist nicht der Fall , dass dieses Blut allein sich in einen Gott verwandelte. f "^ -^1 f f ^ %\ 1 ^ r t f ') Diesem Sinne widerspricht übrigens schon die hier vorkomineiidp Partikel / )io , welche den Zahlwörfern niemals nnmittelbar angehängt» wird. Nachrichten von den Söhnen des Gotles f-za-nag'i. 209 Jomi-toki ji-wa fi-nari sika-sifca nana-na mata ko-e riki-tei- fnn nado-no tagui mina notsi-no fito-uo soba-toki-no magajcru-na- ru-hcsi, mina motsiju-naki koto-nare-ba-nari. Die Ik'i" (Irr Ei'kläruni»- iler Aussprache vorkdinmeiuleü sieben (chiiiesischeii) Zeichen : // (Feuer) ist/? (Feuer) u. s. f., ferner .,Laut riki-tei zurückkehrend« (d. i. rei, der chinesische Laut des Wortes -^^ -h okanü) und ähnliche Stelleu mögen sänimtlich die aus 1 Irrthuni liierher geratlienen Randerklärungen Späterer sein und sind nicht zu verwenden. [ [ } y)^ 'S -^ ^ y\^ ^ \ ) / Säte i-na-si-ko-me-iio simo-ni si-ko-me-no mi-na fokl-taru- mono naru-besi-to okina-no hvnre-tnrti-ni sit((gai-te oghiaje-tsii. Säte mata kono jomi-toki-wa mina maje-no aru-fhmi-no suje-ni aru-hesi-to aru-fito-mo ijeru-ga gotosi. Nacli dem Ausspruche Okhuis sollten die unter ina-siko-me (ungehührlich, hässiich) stehenden (wiederholten) drei Zeichen siko- me (hässiich) in der (japanischen) Erklärung gesetzt werden, dem zu Folge sie liier ergänzt wurden. Ührigens sollten sämmtliche hier vor- kommenden Erklärungen der Aussprache am Ende der vorhergehen- den Urkunde stehen, wie auch Einige gesagt haben. Sitzb. d. ph il.-hist. Cl. L. Bd. [IF. IFff. ' * 210 Dr. Pfizmaier, Die Auslegungen zu den ) >r ^ ^ ^ -^ -^ \ "1 -K % ^ ^ ^ - ^ ^ t iX ! ') :^ ^ V ^ /^ t 9 31 ^ -^ ^ ;. -^ ;. ^ Itau-hidd sika-sika , kore-nio fito-tsu-uo tsutaje-nari. Oioo-ja- ma tsiimi owo-to mawosu-wa jama-wo snbcfe siri-masu kami-na- ru-besi. Naka-jama-wa ima-mo jama-no naka fara nado tu toko- ro, fa-wa fa-jama, mnsa-ka-iva ma-saka, siki-jnma-wa siki-jama- nite sono tokoro-dokoro-wo wake-motsi-te siri-masii-koto-no mi- na-naru'besi. „In fünf Stücke" u. s. f. Audi dies (dass 1-za-nagi den Feuer- gott in so viele Stücke zerhieb) ist eine einzelne Überlieferung. In- dem Oivo-jama-tsumi mit dem Ausdrucke owo (gross) benannt wird, mag er der Gott sein, der die Berge in Cesammtheit beherrscht. Naka-jama (der mittlere Berg) ist der Ort, den man jetzt mit Na- men wie „die Mitte, der Bauch des Berges" belegt. Fa (Rand) ist der äusserste Berg. Masa-ka (in der Wörterschrift durch „richtig siegen" ausgedrückt) ist so viel als ma-saka (die wahre Bergtreppe). Siki-jama (in der Wörterschrift : der Wachtelberg) ist so viel als siki-jama (der mannigfaltige Berg). Dies werden Namen sein, wel- che ausdrücken, dass die Gottheiten diese verschiedenen Orte gesondert inne haben und beherrschen. Nachrichten von den Sühnen des Gottes I-za-nagi. 211 Mnta jama-ni fi-no arn-kuto-wa fuzi asa-ma-no tagui-ica arawarete mlje, sono foka-mo ide-ju-no waki-'uhuni nado mina fi-no (irukotomra-nnri, mina fi-no kami-ni josi-aru-koto, kami-no ikadzntsi-gami-ni onazi. Dass ferner die Berge Feuer enthalten, sieht man deullieh an dem Fuzi, Asa-ma und anderen (feuerspeienden) Bergen. Ausserdem besitzen die hervorsprudehiden heissen Quellen und ähnliehe Dinge vorziiglieh die Eigenschaft des Feuers. Dies alles hat seinen Grund in dem Gotte des Feuers und verliält sicli wie bei dem oben vorkom- menden Donnergotte. 3 -A ') ^ t ; 4 ^ V' \^ ^ 7 ^ V\^ -3 -- 1> Iwa-mura-ni tsuki-ki sika-sika. Isi niata ki-jori fi-no idzuru- koto-wa sara-ni-mo iioazu. Fumi-ni me-no kara-ico knri-te fi-kiri- iisu-ni tsukuri, ko-mo-no kara-wo fi-kiri-gine-ni tsukuri-te nado- mo (tri. „Es (das Blut) klebte an den Felsen" u. s. f. Dass aus den Steinen und dem Holze Feuer hervorkommt, werde hier nicht wieder gesagt. Die alte Geschichte enthält Stellen wie: Er schnitt die Stengel der Färhertlechte ab und verfertigte daraus Zunder. Aus den Stengeln des Heidekornes A'erfertigte er Zündhölzchen. 7 f 5 t ; P^ ; .. 7 ^ , ; \ 1 y 3 ^ i/ ^ '-'- 7 ; >/ )^ J >^ ) ) 14* 212 Dr. Pfizmai er. Die AuslfgHng;en zu den Toki-no jama-no asi fa-to iii-no jo-na-wa tamesi-no notsi-no fito-no fiide-nari. Die in der Erklärung als Muster hingestellten vier (chinesischen) Wörter: „der Fiiss des Berges heisst/"« (Rand)" sind von Späteren geschrieben. f 7 t t 7 ^ ^ ^ ^ f Mata ma-sa-ka-tsu-no tsn-mo amnri-narii-besi, tiaki moto- mo are-ba-nari. Auch das tsu in der Verbindung masa-katsu (die nach der früheren Erklärung ?wa -srtA'rt „die Avahre Bergtreppe" heissen soll) muss überflüssig stehen; denn es ist ein nicht vorhandener Text. ^y z f ) ) -- v\^ t 3 f f -< - '-'- i>' ; i ZJ X v^ f - ^^ 7 } ^ 7 ¥ 4 \ ZJ Z I\ ^ ^ -^ ; f Aru-ftmii-ni kvakii sika-sika-no mii-na-mo ko-e ii-kan-fan-no jo-na-mo mina notsi-no fito-no si-waza naru-besi, snbete eki-naki koto kami-ni-mo ijerii-ga gotosi. Auch die sechs (chinesischen) Wörter „in einem Buche heisst es" (in dem Texte der Urkunde stehen die Laute mma-katsn mit verschiedenen Zeichen) u. s. f. , ferner die vier (chinesischen) Wörter ko-e u-kan-fan (Laut u-kan zurückkehrend, d. i. wan, die chinesische Aussprache des Wortes siki „mannigfaltig") müssen das N«chiichten von den Söhnen des GoUes I-za-nagi. 213 Work Späterer sein. Es sind sämnitlicli nnnütze Dingo, älmlioli den- jenigen, von welchen oben die Rede war. 7 l ^ i ^^ ^^ ^ ^ ^ 11 ^ -:^ % )- l )' 'j ;. 'j ^ f Mi-agari , ko-wa hamu-sari-masi-te fömuri-mntsuru-a'idn-ni mi-si-linbane-u'O oki-matsiirn tokoro-wo iü. „Die Auf'ltalirung." Es ist hier der Ort gemeint, wo die Göttinn, als sie göttlich verschieden war nnd begraben worden sollte, hinge- legt worden war. » Ij ^ ^ ^ f 3^^ iy ^ I' L >? f- M ^ 7 ^ ; -y fi ^'' ^ Vtsnsi-mi-mi-no goto. Mi-tnma-no utsusi mi-mi-no gotoku n ari- te ide-m iika i-tamai-si-na vi. „So wie sie lebte." Der Geist der Göttinn nahm die Gestalt ihres sichtbaren Leibes an und sie ging dem Kommenden entgegen. >' I- t- 7 -^^ JX t 4, 2> )1 f ^ t -h t J^^ '^^r^^^ [M j^i ^M ^ yl 1- >" ,u. t ? 7* ? -N ^ t 7 I- Mi-koto-kaiarai-tamai-ki. Koko-mo iki-kajeri-iamnwnmu-ko- to-wo katarai-tamai-si-naru-be-kere-do sono koio naku-te koto- tarazii. i6 1 4 Dr. Pfizmaier, Die Auslegungen zu den „Sie wechselte mit ihm Worte". Ohgleich die Güttinn daron spi-echen mochte, dass sie iu's Lelieii zurückkehren wolle, wird dies doch nicht angejjehen, und die Sache ist unvollständig. ;s c t -^ . ^^ l 7 i je iy t f^^ n: ^ Tatsi-matsi-iü mije-tamawazu. Ido-katarai-tamai-si mi-ka- tatsi-no mije-tammvanu-nari. „Sie wurde plötzlich unsichthar." Die Gestalt der Göttinn, in der sie gekommen war und Worte gewechselt hatte , wurde nicht gesehen. )) ^ ^ Fito-tsu fi. Kami-no Hru-fumi-ni filo-tsu sika sika ari-si-iva koko-no soba-toki-no magire-taru-mono-nari „Ein Licht" (in der Wörterschrift: Das Feuer eines Spanes). Da in der ohenstehenden Urkunde die (durch chinesische Zeichen ausgedrückten) Worte ,.ein Holzspan" u. s. f. vorkommen, so wurde diese Randerklärung durch Versehen hieher gesetzt. - s t 1 ^ h -)J t '-'- y ^ 7 L 'y ) ;^-' )\ :^ L ; t iy 1 ^ ^ f - Fare-((itaje-masi-to sika-sika. I(o mi-iiikiiki mi-ari-snma siru-besi. Nachrichten von den Söhnen des Gottes I-za-nagi. 215 „Sie war stark gesclnvolleii" u. s. i". Es lässt sich erkennen, dass die Güttinn ein selir liässlielies Aussehen hatte. "^ iy l o M 7'j i^^ ^ T -^ -:^t Ihadzutd-domo minn tatsi-te sika-sikn, i-za-nami-vo mihoto- 110 oiL-ase-tamo-naru-besi. Safe knno fare-tataje-masi-te sika-si- ka-wa mi-agari-no fodo-ni si-kabane-no kaivari-jiiku-sama-ivo iii- i/i-ja arnmu, mata mi-agari-no tokoro-jori tada-ni jo-mi-je oi- ide-masi-te jo-mi-no koto-ni-ja aramu. „Sämmliche Donner erhol)en sieh" u. s, f. 1-za-numi-no Mikoto mag sie zur Verfolgung ausgeschickt hahen. Es fragt sich übrigens, ol) die Stelle: ..sie war stark geschwollen- u. s. f. die Bedeutung hat, dass der Leichnam, indem er aufgebahrt war, in Verderbniss überging, oder ob der Gott von dem Orte der Aul'bahrung blos in die Unterwelt nachfolgt und dies in der Unterwelt vorgeht. \- ^ \. ^ '^1 ■p f ^9 >i 1-^ ^ ' I .>-;!? ^ ± ^ ^ 7 ^ 7 216 Dr. Pfiz maier, Die Auslegungen zu den Omö-ni kouo aru-fumi-wa kofo-naru tsutaje-nite fare-tataje- masi-le siku-sika-iva mi-agari-no foih-uo si-kalane-no sama-wo m-nite so-wa jo-mi-no mi-katatsi-no mi-nikuki-to onazi-kere-ba magai-te fito-tsu suma-ni tsutaje-taru-ni-ja aramu. Most sara-ba knno aru-fumi-nite-wa ikadzutsi-no oi-si-mo momo-no ki sika-si- ka-mo mi-agari-no tokoro-jori kajeri-tamb mitsi-no koto-naru-besi. Nach unserer Meinung ist diese Urkunde eine verschiedene Üherlieferung und die Worte : „Sie war stark geschwollen" u. s. f. drücken den Zustand des Leichnams zur Zeit der Aufhahrung aus. Da dies mit der Hässlichkeit der der Unterwelt angehörenden Gestalt der Göttinn gleichhedeutend ist, so ^vird dies wohl aus Irrthum auf eine und dieselbe Art überliefert worden sein. Wollte man noch wei- ter gehen, so mögen die in dieser Urkunde vorkommende Verfolgung durch die Donner und dasjenige, was in der Stelle: „Ein Pfirsich- baum" u. s. f. erzählt v.ird, Dinge sein, die sich auf dem Wege, auf welchem der Gott von dem Orte der Aufbahrung zurückkehrte, sich ereigneten. I ^4. '] ' )\ 7 r ^ js ^ \ . \- ^ ^ ) f \ 7 ,^ >" l i 7 f \- ^' ^ 7 Sare-do ko-ioa aru-fumi-nomi-no koto-ni koso are, kanarazu- si-mo kore-ra-no kotonaru tstäaje-ni magai-ie jo-mi-tu iii-mo ma- koio-ioa kono mi-agari-no fokoro-no koto-nari nado omoi-ajama- rn-koto na-kare. Übrigens ist dies nur in einer einzigen Urkunde enthalten , und man möge sich ja nicht durch solche abweichende Überlieferungen täuschen lassen und irrigen Gedanken, wie derjenige, dass das, Mas man Unterwelt nennt, in Wirklichkeit dieser Ort der Aufbahrung ist, Raum geben. Nnchiicliteii von den Sölinen «les Gottes I-za-nagi. 2 1 / ,^^ "f f' ^ ^ ^ ^ p. i je V '^ iy ^/ ^ .^ \ l, "^ ^ ^ z i ^ r I ^ - ;, ^ ? ^ 7" I' t ^ f ;^' ^ ^ ; Mata subete ko/io f'itmi-wa inisi-je-tsiäaje-ivo f^ 7 ^ ^ ^ -)^ ;fe ^" ;: i V 7 t ^ ') ^ 7 7 . 1) i^ V ^ t I' ^- ^ ^ 7 7 -)^ ::? f 7 2 1-7^7 Mi-tsu-e-tvo iiaye-tamai sika-sika. Ko-tva farai-tamö-ni-ny(t (irazu ikadzutsi-domo-ivo saje-tamd nn-si-icaza-vite kami-nn ml- na-mo sono koto naru-besi. Säle soiio (sii-c-ivo jaga-te kami-to mawosu-to kikoje-tar'i. Sare-do f'inni-ni-wa kore-mo nnge-iitfiuru mi-tsu-e-ni nari-maseru knmi-iw mi-na-wa tsuki-latsu-f'una-do-no kami-to avL 218 iit'- l'flzmaier. Die Ausleg'uny:eii zu den „Er warf seinen Stab weg" u. s. f. Der Gott bewerkstelligt bier nicbt die Reinigung. Er tbut dies, um sieb von den Donnern ab- ZAiscbbessen, und der Name des (in der Urkunde genannten) Gottes (der Gott der ScbiiTtbüren) wird aueb diese Sacbe ausdrücken. Dabei findet man, dass der Stal) obne weiteres ein Gott genannt wird. In- dessen beisst es auch bier in der Gescbicbte: Aus seinem Stabe, den er wegwarf, entstand ein Gott, dessen Name Tsuki-tatsu-funa-do-no kamt (der pbitzlicb sieb erbebende Gott der Scbifftbüren). I 7 f ^ I- I- ^ ^ Ji l ) 7 4-1 ^ 7 j ^ t; s Konomoto-7ionnsika-siku-no towo-na-iva notsi-no fito-no fude- naru-hesi. Moto-no na-ico oki-te iiotsi-no na-wo iü-beku mo arazu- to okina-mo iivare-si. „Sein ursprüngHcbe Name" u. s. f. Diese zebn (cbinesiscben) Wörter müssen von Späteren gescbrieben sein i). Dass man nicbt den ursprünglicben Namen setzen und ibn zugleich als späteren Namen anführen köinie, hat auch Okina gesagt. 1) Diese in dem Buche nur in chinesischer Schrift enthaltenen Wörter lauten japanisch ausgedrückt: 7^ |- t ^ ) "^ J^ ) Yf7f^ l "^ J ^ kono moto-nn na funa-do-no oja-no kami-to iu. Sein ursprünglicher Name ist: der göttliche Stammvater der Schiffthüren. Nachrichten von den Söhnen des Gottes l-za-na \ O f ; )^ ^ ^ ^ \ ^ -3 ^ - '] 7 g> ^ ^ I- \' i ^ f, 1 k "" ^ - ,: : , 1 f f i '^] ^ f I >^ Y ^ '^ ^ ^ 1 7 ;^ ;\ ZJ ^ } t y f N i - > 1) / ; ^ L Natsu-me-no mika-mitsi iwaku: tomo-ni na-kajeri-masi-so- wa i-za-iiami-no mikoto-no a-wa kono kani-ni todomnri-te na-ga mikoto-to tomo~ni atsusi-kuni-ni-ioa jnku-mazi-ku kosn omoje-to iio-tamo-to nari, tomo-ni na-kajeri-7nasi-so-to jomi-iaru-ioa fumi- 110 kokoro-tagajeri-to ijeri. 1) Diese als eine Einschaltung betrachteten chinesischen Wörter geben den Sinn : Zur Zeit als er mit seiner jüngeren Schwester au der flachen Treppe der Unter- welt stritt. Naclirichteii von den Söhnen des Gottes I-za-nagi. «»41 Nafm-me-no Mika-mifsi sagt: .,Kelire niclil niil mir zurück" (als Erklärung der in (Um- rrkiiiidt' enthaltencMi chinesischen Zeichen ^ iL TJy yf\ , deren eigentliche Bedeutung hier: Ich darf niclit mit dir fortziehen) soll so viel heissen als: „Sie sprach: Ich hieihe in diesem Reiclie und ich glauhe, dass ich mit dir, o Geehrter, in das sichthare Reicli niclil werde zurückkehren können". Die (ja- panische) Lesart: „Kehre nicht mil mir zurück" ist dem Sinne des Textes zuwider. Eine dritte Anmerkung an dieser Stelle lautet: ^ ^ =- 7 Zi f- f > ' t ^ i y r--> . X L : 'i'if ^ ^ "' ,. -^ ■- 3 -TK j. >7 ■3 ■■■ f l^ \l .r^ \h ^ Onazi mika-mitsl iwuku: na-(ja miknto a-(ja kokoro-wo mi- iamai-tsure-ba are-mo na-(ja mikuto-no mi-kokoro-iüo mi-ki, kore- loa sei-wo ko-e-ni joma-ba juku kikojuru-ioo kokoro-to joml-te-wa nia-küto- ul kikojenn fumi-nari. Ju-bnnn-iio asikl-ni-ioa arazu jomi-no tfäsl-taru-ju-e-ui kikojemi-nnri. Derselhe MÄY<-w//s/ sagt: „Da du, o Geehrter, mein Inneres durchhiickt hast, so liahe auch ich, o Geehrter, dein Inneres durch- blickt". W^enn mau hier das Wort sei (Gemüthsart) nach dem (chine- sisclien) Laute liest, so lässt sich dies gut hören. Wenn man es aber (mit dem japanischen Laute) kokoro liest, so ist dies in der That ein Text, der sich nicht hören lässt. Der gewöhidiche (chinesische) Text ist nicht schlecht, Aveil aber die (japarn'sche) Lesart abgeschnit- ten ist, lässt es sich nicht liören. 222 !>'■ Prizniaier, Die Auslegungen zu den 1) 1 ^ \ V t ^ 7 ' - u- ;; J? Zowo toki-nojomi-no tnmesi-ni sitagai-tejoma-ba (ire-nifadzi- mise-tamai-tsure-ba are-mo na-ga mikoto-ni fadzi-mhe-matsuran- to mawosi-tamaje-ba-to jomn-besi. A-gn kokoro-wo miru-to iii- koto kara-buini-no kata-nl-iva f'anasi jomi-jd-wo je-zuru-ju-e-ni kikojemi-fumi-to nari-si-nari-to ijeri. Wenn man nach dem Beispiele der Lesart dieser Erklärung liest, so soll man lesen : „Sie sprach: Da du mich beschämt hast, so werde ich auch dich, o Geehrter, beschämen". Weil der Ausdruck „mein Inneres durchblicken" nach der Seite des chinesischen Textes lostrennt und dabei die Lesart nicht getroffen wird, so ist dies ein Text geworden, der sich nicht hören lässt. Die Auslegung beginnt wieder: V- ^ ; ; 1) ' l - ^ u 1 7" 4 % f^^ — ^ f 1 x. ■r 7 \y M 3 y ■D ^^ ;^ -- M ^ \ ) i p. /i- y ■—7 iy ^ ^ /L- ^ iy 1 -'- 3 D 1-za-nngi-no mikoto sika-sika. Koko-ni-mo jo-mi-je iri-mnsi- ki-to in koto ari-si-ga tnmesino fabukare-tarn-ka notsi-id toki- taru-ka nakii-te-iva ika-ga luiri. Nachrichten von den Sühnen des Gottes I-za-nagi. C^O „I-za~7iagl-7io mikoto'' u. s. f. Auch hier muss die Stelle in der Vorlage, wo es heisst, dass der Gott in die Unterwelt getreten, ent- weder weggelassen oder später erklärt worden sein. Da die Sache nicht vorhanden ist, so fragt es sich, woher dies kommt. f ^ iy ^ ^^ ^ ^ ^ % \ ^ tA ^ f t" ^777 ;^' ^ ^ ^ ) )^ Vgnra-u'a ugnrn-jakara-)io H(j(ira-ni onazi-ka sitasimu koto-ba ii'iru-besi. Das Wort ugara (Verwandisehatt) ist mit dem in ugava-jakara (die Leute der Verwandtsehalt) vorkommenden ugarn gleichiicdeu- tend und maa, ein Ausdruck der Vertraulichkeit sein. ) —1 ^ Z3 9 ^ y 7 J - - t "A IX f 3 1 7 Tis ■D f ^ .'*^ ]) 1 ^ \ ^ i ^ Ü 'n -y- i ^ -x ^ 1 t ^ iy Are-ioo na-mi-masi-so sika-sika. Nawo mi-tamai-ki, koko- ni-mo fi-ioo tobosi-tamö-koto-no ari-si-ka moto-jori tsutiije-no kotouaru-ka, „Blicke nicht auf mich" u. s. f. „Er hlickte sie dessen ungeach- tet an«. Es fragt sich, ob es auch hier vorgekommen, dass der Gott ein Licht anzündete, oder ob die Überlieferung ursprünglich ver- schieden ist. 224 Dr. Pfizinaler, Die Auslegungen zu den 7 -^ 7 7 1" 1) v- 7 7 V f ^ ^ 7 r i 7 } ; / i f : i -^ ^ i:/ -^ )^ 7 7 f t i Z3 H- ^ i' \ ^ -o i^ M i ^ i i y t" 2B ;? f t 7 J? vi-^rt kukoro-wo mi-t(imai-tsure-ba: ko-uifi mi-katidsi-wo ml- tamö-navu-wo kaku no-tamö-ioa ikn-naru-koto-ni~k(i, mosi sono mi-kntatsi-wo mi-tamö-iva na-mi-masi-so-to no-tamai-si mi-kokoro- wo mi-tcünb-nari-to-jn iwamasi. Sare-do snm mutsn-kasi-ki koto inisi-je-tsutnje-ni aru-beku-mo arazu-nan. „Da du mein [iineres dui'cliblickt hast". So spricht sie, als er ihre Gestalt erblickt und es fragt sich, was dies bedeute. Vielleicht will sie sagen, dass, indem er ihre Gestalt erblickt, sie gesagt habe : „Blicke nicht auf mich", und er (hei diesen Worten) ihr Inneres durchblickt habe. Indessen ist es nicht der Fall, dass die geschehene verdriessliche Sache die alte Überlieferung sein muss. f 1/ -4- 7 7 j. r } l 7 7 t n f i T l i i r 7 7 f V L ) S L Nachrichten von den Sühnen des Gottes I-zu-njigi. 2^ö Are-VW ua-(j(t mikoto-nn nil-kohoro-too mi-lci, ko-mo mi-tanid- na-to mawosi-t(i)uai-si-koto-wo kiki-taniuwnzu-te mi-tanuijfi-öa utoki kokoro-710 inije-tamö-to iu-koto naru-hcki-ka, kare f'adzukasi- to omoicosu-ni-ja aramu obotsnka-fiusi. .,So habe auch ich, o Geehrter, dein Imieres diii'chhh'ckt". Dies mag aiisdnieken, dass, als der Gott aul" ihre Worte, mit denen sie ihm gebot, sie nicht anzublicken, niclit achtete und sie anblickte, seine Abneigung sich gezeigt habe. Ob sie dies etwa für schimpilich geliallen, lässt sich nicht ermitteln. ^y^ ^ ; i ^ 2> ^ f X! 7 ^ >^ ^ V ^ '^ Kajerl-)iamu-to si-tamb , ko-wa mi-katatsi-no muku-tsuke-ki- loomi-üdovoki-tamd-nomi-ni-ioa aruzu sono mi-vrnmi-koto-no sara- naru-ivo fadzi-tamai-te nnru-besi. „Er wollte zurückkehren". Dies ist nicht blos desswegen, weil er beim Anblick ihrer verwilderten Gestalt erschrocken, es wird auch sein, dass er sich über ilire gewechselten Worte des Hasses seiiämle. ^ - ^ l ^ ^^^^ T ^ ^ ^ I ? ') i ^ ^ t ') 1 j ß i f ^ ^ i ^^ P Sitzb. der phil.-hisl. LI. L. ßd. III. Hft. 15 226 Dr. Pfizmaier, Die Auslegungen zu den Tada-ni kajeri-tnmawazu-te sika-sika, sumija1xa-ni tats'i-ide- tamni-si-ivo tatsi-kajeri-tamai-te ima-jori nagakn imo-se-7io mi- mutsubi-wo tatsi-tamaivamu-koto-ico no-tamo-ni-zo aramu. „Er kehrte nicht unmittelbar zurück" u. s. f. Indem er schleu- nigst fortging, wird er sofort wieder zurückgekehrt sein und ihr ge- sagt haben, dass von jetzt an für immer das Band zwischen jüngerer SchAvester und Bruder zerrissen sein solle. f M ) ^ n -A ^ /l- ^ f f v\^ X. f 7 l i V 7 1 1 l f Ugara fanarema sika-sika. kore-wa kami-no koto-do-no ukei- ni onazi-ku imo-se-no naka-ivo tatsi-tamö mi-koto-ba naru-besi. „Verwandte, wir werden uns trennen" u. s. f. Dies >vird mit dem oben vorkommenden Schwüre hinsichtlich der getrennten Thüre gleichbedeutend und ein Wort sein, durch welches der Gott den Bund zwischen Mann und Weib zerreisst. 7 ^ 1 ^ 'K ^ i/ -A ^ 7 t ■:? ) ^ M ^ j? i> f <2 7 L 13 iy i i -3 ) 1) - 1 * b- ^ ■c? .j» / t '^ ;^^ ^ v^ iy f ^ - )^ f 7 Mata nori-masi-te sika-sika, ko-mo tada mi-sitasimi-ioo tntsi- tamo mi-koto-ba-iii-ja mata make-zi-wa kann tsi-i-wo-fito umann- to no-tamai-si koto-ni-zo aramu. Nachrichten von den Söhnen des Gotles I-zn-nagi. 227 „Er sagte ferner" u. s. f. Auch dies ist wohl ein W'urt, mit liem er die Freundselial't kündigt. Dass er noch hinzusetzt: „le werde mein Wort nicht hrechen". wird auf jene Worte des Gottes: „Ich \ haben welchem er die Freundschaft kündigt. Dass er noch hinzusetzt: „Ich wird auf jene Worte des Gott( Ich werde eintausend fünfhundert Mensehen hervorhringen", Bezug ^ ; i U- 1 ! t i. ^ 1 - ^ ^ ,. f -^ ^ )) -^ t Tsnhaki-si-tamai-ki sika-sika. Jo-mi-no kitanaki-wo kirai- sake-tamd mi-si-waza nnrii-hesi. Ima-no jo-ni-mo kitanaki mono- 2V0 mirii-toki tmbaki-su koto aru-ica sono mono-ivo kirai-snkete sore-iii mazikornzi-to sunt waza-nare-ha-nari. Säte koko-mo tsubaki-si-tamni-ki, kore-ni jori-te nari-maseru kami-no mi-na- wa sika-sika nado ari-si-ico ivadzuka-iio fabiikare-taru mono- naru-besi. „Er spuckte aus" u. s. f. Hiermit Avird der Gott seinen Abscheu vor dem unreinen Zustande der Unterwelt zu erkennen gegeben haben. Aucb in dem gegenwärtigen Zeitalter pflegt man, wenn man einen unreinen Gegenstand erblickt, auszuspucken , wodurch man zu erkennen gibt, dass man den Gegenstand verabscheuet und durch ihn nicht zu Schaden kommen will. Übrigens mögen sich auch hier (in dem zu Grunde liegenden chinesischen Texte) Stellen wie: „Er spuckte aus. Der Gott, der hierdurch entstand, führt den Namen" u. s. f. sich gefunden haben und dabei eine Kleinigkeit ausgelassen worden sein. 15 = 228 Dr. Pfizinaier, Die Auslegungen zu den ^ i^ \ \ i -^ '^ ' U '^ ^ ^ '1 - ^ - - I t 7 i- V ^ i " t ^ I- 5 7 W f 5. . 7 ^ t ^^' t I- + 1 ^ ;^ - w. ') ' ^ j^ ! j- f iy [ ^ ■< f ^_ f 7 \y =, -A ij ^ j? ;r ^ i^ ') 3 "/ l >" ^^ ^ Farai-tamai-ki sika-sika-mo koto-ha tarazu kikoje-gata-kere- do farai-tamo mi-si-waza ari-te sotio mi-si-ioaza ni jori-te kami- no 7Hiri-m((setrn nurn-besi. Mi-na-no ke-mo saka-to jomi-te-mo toke-to jomi-e-mo mi-sitasimi-ioo toki-sake-tamd-koto-nari. „Er reinigte sich" u. s. f. Auch hier sind die Wörter unvoll- ständig und geben schwer einen Sinn i). Indessen ist die Handking des Reinigens vorhanden, und durch diese Handlung wird ein Gott entstanden sein. Das in dem Namen dieses Gottes (Jo-mo-tsii koto- sak(i) vorkommende Zeichen ke wird sowohl saka (d. i. sake, zerris- sen sein) als tuke (aufgelöst sein) gelesen und bezeichnet, dass der Gott das Band der Freundschaft löst und zerreisst. 7" ^ , ; i' ^ I- > (, ^ ^ => 7 7 * y^ t 1 ^ - ^ ^ '- ^ 7 ^ I- ? ^ ^ jj V X '^ "^ 1. ^ f l ^ t f ) -y 7 ^-' — f '^ "^ , t ^ ' g> 7 »^ 7 V- l Öl ;. ^ "T ^^> 3 t 7 I- ;^' 7 ^ -^ ^ <) In der Wörtersclirift aüi'in crg-ibt sich an dieser Stellt' der Sinn: Der Gott, wel- chen er reinigle, huisst u. s. f. Niifhriclilen von den Söhnen des Gottes I-za-nag-i. Ä^iO Koku kijo mal sika-sika. Ko-ioa owoku fumi-no otsi-tm-n-kn fumi-tsudziikazu kare omo-ni kono ai-ii-fiitni-wa subete kolonarii omoinuki nare-ba koko-mo firaaaka-ni-te no-kotn-ni-ioa arazi-tvo futn-basira-no kami-no mi-age-tsuvai-wa minn fira-saka-ni-te no- koio-to omoi-tc jukiiri-naku tiotsi-Jio fito-no soba-kak i ^ T f> ^ ^ Ugara-ico sika-sika. Nanimo-no mikoto-wo fitabnru-ni kanasimi-sitai-te jo-mi-made oi-ki-si-koto imn omojc-ba a-ga kokoro-no isutana- kari si-nari. „Die Verwandte" u. s. f. Dies ist so viel, als ob er sagte : Wenn ich jetzt bedenke, dass ich die Geehrte, die jüngere Schwester, fort- während bedauerte und mich nach ihr sehnte, dass ich ihr bis in die Unterwelt nachfolgte, so finde ich, dass mein Geist schwach war. 230 Dr. Pfizmaier, Die Auslegungen zu den ^ V V ^ :> ^ ^ r ^ '' -^ l -^^ 7 y tl :^ =fe ^' ') i' 7 'j 'j Ima-iva sumljaka-iii knjeri-tamaje-to no-t(imö-7i(iri, so-wa kami-no nru-fumi fumi-no tsulaje-iä-mo fira-üaka-made oi-todome- matsuri-si-koto kami-ni-mn ijern-gutoku jo-ml-no saka-tvo mise- matsiiri-te-wa kajesi-tamd-koto-ja sukarazu jo-t7ii-uo kami-domo- no to - kaku todome-matsurii-tii Isuki-te kakii-iva no - tamo- naru-besi. Jetzt sagt er, dass er schleunigst zurückkehren wolle. In der obenstehenden Urkunde und in den Überlieferungen zu der Geschichte findet hier, um ihn zurückzuhalten, die Verfolgung bis an die flache Treppe der Unterwelt statt, wie auch oben gesagt worden. Als er die Treppe der Unterwelt erblickte, hatte er wohl an der Rückkehr keine Freude, da ihn jedoch die Götter der Unterwelt durchaus zurückhal- ten wollten, mochte er in Folge dessen so gesprochen haben. ^ l ^ i - 4 L ^ i> ■Z2 \ ^ ^ f -NC 3 •j 3 l 5 f 7/ 7 ^ ^ <^ i ) /i- 7 -=2 f f n*^ Tsi-mori-wa na-no gofokii ju-mi-no mUsi-ivo moru kami-iiite ima knjeri-tamawamu-to si-tamö mitsi-nijosi-aru karni naru-besi. NHChrichten von den Söhnen des Gottes I-za-nagi. 231 „Der Hüter des Weges" ist, wie die Worte ausdrücken, der Gott, der die Wege der Unterwelt hütete, und \\ ird der Gott sein, der auf dem Wege, auf welchem jener zurückkehren wollte, etwas zu thun hatte. iy Maioosi-tsuraku-iva shno-no mi-koto-ba-nite i-za-nami-no mikoto-no no-tamö-koto-wo tsi-mori-ga maivosu-iiari. „Er meldete". Mit den unten stehenden Worten meldet der Hü- ter des Weges, was I-za-nami-no mikoto gesagt. Are-to mhnasi-to sika-sika. Kuni-ico umi-ki-ni jorodzu-iio mono-ino komoru-besi. Säte tomo-ni kimi-ivo nmi-tsukuri-tamai- te jorodzu-no mono-u'O umi-nasi-tamaje-ba imn-iva kajeri-te-mo mata nani-ivo-ka umi-nasamu, a-iva kono kuni-ni todomani-besi. Ugara-no mikoto-7ii-mn tomo-ni todomari-te na-kajeri-masi-so-to, no-tamö-naru-besi. „Ich und du" u. s. f. In dem Worte „wir hahen ein Reich her- vorgehracht" mögen auch die zehntausend Dinge eingeschlossen sein. Indessen mag die Güttinn hier so viel sagen als: Nachdem wir in Ge- meinschaft ein Reich hervorgehracht und aufgehaut, den zehntausend Dingen das Dasein gegehen, was sollte ich jetzt, wenn ich auch zu- rückkehrte, ferner hervorhringen? Ich muss in diesem Reiche ver- CoC Dr. Pfizniaier, Die Auslegungen zu den bleiben. Auch zu dem Geehrten, ihrem Verwandten sagt sie: Nimm hier mit mir deinen Aulenthalt und kehre nielit zurück i). ^ :. ^ ' :. '^-y vf o Kuknri-fime sika-sikn. Ko-iva iinui-goto-ivo mawoseru-ni-ka araimi, i-za-nagi-7io mikoto-no kiki-tamai-te josi-to iw-tamai-si- nare-ha joki koto-ioo maiooseni-naru-öesi. so-ica jo-mi-no kami- domo-to joki sama-ni age-tsurnl-te snmijaka -ni utsusi-knni-je kajcri-tamo-bcki josi-iro mawoseru-naru-besi. Fumi-ni i-za-nami- no mikoto-no jo-mo-fsu kami-lo nge-tsurawanni-to no-tamai-si- koto-mo are-ba-nari. „Kukuri-fime^ u. s. f. Dieselbe soll irgend etwas gemeldet haben. J)a I-za-migi-no mikoto, nachdem er es gehört, ausrief: Es ist gut ! muss sie etwas Gutes gemeldet haben. Dies muss darin be- standen haben , dass sie , indem sie in ihren Berathungen mit den Göttern der Unterwelt gut zurecht gekommen, ihm die Mittel angab, wie er schleunigst in das sichtbare Reich zurückkehren könne. In der alten Geschichte kommt auch eine Stelle vor, wo I-za-nnmi-no mi- koto sagt, dass sie sich mit dem Gotte der Unterwelt berathen wolle. 1) Hiermit ist die oheu gebrachte Anmerkung Natsu-me-no Mika-tnitsi's zu verglei- chen, der hinsichtUch dieses Wortes nnderer Meinung ist. Nachrii'liteii von den Siilinon des Cottes l-za-nagi. /^dt> f ^ r y \ ^^ - ^ '\L ^ 7 1) s L r )) f r 1] )) 7 3 r 7 f \ ü 1 >? ^ / ¥ B *> y — \ l 3 -j 1) -x ; L 1) j / i/ 1 7 ; V t ;-■ > -3 7 ■^ 7- Arake-mafii-nu. Kukuri-fime-gu mawosein koto-nJ jori-te i-zn- vagi-no mikoto so-ko-jori tada-ni kajeri-tamaje-ba tsi-mori kukuri- fime tiado so-ko-ni tsudojeri-si jo-mi-no kami-dnmo-mo mina smn-si-nari. ^Sie eiitsclnvaiideii plötzlich". Als I-za-ttugi-no mikoto in Fol- ge der Worte, welche Kukuri-fime meldete, aus jenen Gegenden so- fort zurückkehrte, waren auch der Hüter des Weges, Kukuri-fime und die ührigen Gottheiten der Unterwelt, welche sich daselhst ver- sammelt hatten, entschwunden. i >_p " - " ^ ^ 7 -^ +- ^ ^ K * ; f- 1 •}, * 1 1- 7 >^ I- o ^ Kono tsukaje-nite-ica kam tsl-ßto-ivo kubiri-korosamu nndo- no mi-urami-kolo-mo nnku i-za-nagi-no mikoto kukuri-fimc-ga koto- ba-wo josi-to sife tada-ni kajeri-tamai-si-narxi-bcsi, kotouaru tmtaje-nari. Sare-do kono arn-fumi-ioa koto-ni owoku koto-tro fabukare-taru-ka mata notsi-ni otsi-ajamareru tokoro-mo aru-ni- Äf)4 Dr. Pfizmaier, Die Ausleg-ungen zu den ja ka-ni kaku-ni nmtsu-knsl-ku kokoro-je-gataki koto-domo owoki-narL In dieser Überlieferung ist jenes „ich werde tausend Menschen er- würgen" so wie andere Worte des Hasses nicht entlialten, I-za-nagi- no mikoto heisst die Worte Kvkuri-fime's gut und kann geraden Weges zurückkehren. Es ist eine abweichende Überlieferung. Übri- gens mögen wohl in dieser Urkunde häufig Stellen abgekürzt oder später aus Irrthum weggelassen worden sein. Jedenfalls finden sieh in ihr viele schwierige und unverständliche Dinge. 7 '' f 7 ti ^ Zi n y^ f -< ^ ) "r ^ -i Sikare-domo mi-dzukara, koko-mo sate-notsi-ni i-za-nagi-iio mikoto sika-sika nado aru-beki tokoro-nari. „Dessen ungeachtet" (M^ar es unheilvoll gewesen, dass er) „in Selbstheit". Hier soll die Stelle ungefähr lauten: „Endlich (wollte) I-za-nagi-7io mikoto" u. s. f. Aiva-no to-wa awa-no kuni naru-besi. „Die Thüre von Aiva" kann das Reich Aioa sein. Faja-sid-na-do-iva bun-go-no kimi-ni ari-to-zo. Faja-sui-na-do befindet sich in dem Reiche Bun-go. Nachrichten von den Söhnen des Gottes I-za-nag-i. 235 >^ 7 ^ ^ ^ ^ t ^^ ^ 7 +- Tatsi-bana-no ivo-do. Kami-no aru-fumi fumi-ni-mo onazi mvagi-icara-ni-te kamt simo naka-iio se-ico jernbl-titmai-si-ivo koko-wa fazime fiita-tokoro-ni itari-masi-te jerabi-te tsui-nl koko- ni itari-masi-si-nari. „Die kleine Tliiire des Citroneiibavimes". In der obenstehendeii Urkunde und in der Geschichte wählt der Gott in Aiiuigi-wara (der Ebene des Baumes Aicngi), welches eben derselbe Ort, zwischen der oberen, unteren und mittleren Stromschnelle. Hier trifft er anfänglich an zwei Orten ein und ist endlich, indem er wählt, zu dieser Stelle gelangt. -^ i- ^ f ; ; 1- ; ^ ' / /L- I V ^ V ^ y j , f ^ t f 1 -^ ^ I \. l ,. Midzu-ni iri-te iioa-tsntsi-iio mikoto-wo fiiki-nasi-tcDuai aika- sikn. Iica-tsiitsi-)io mikoto-iva kami-no tsntsu-iio ico-no mikuto-tii 07iazi-ku, soko-tsutsi-tva soko-fsidsu, owo-aja-tsu fi-ica owo-maga- 236 IJ'"- PCizmaier, Die Auslegungen 7,u den tsu fi, aka-tsutsi-wa tmka-tsntsu-ni onazi-ku mina kolo-ba kajoi-fe kami-no aru-f'umi-to onazi-kami-tatsi-nari. „Als er in das Wasser trat, brachte er durch sein Blasen den Geehrten hva-tsutsi hervor" u. s. f. Iwa-tsutsi-no mikoto ist mit dem oben vorkommenden Tsiitsu-no wo-no mikoto i) gleichbedeutend. Soko-tsutsi, ist mit Soko-tstitsu, Owo-nja-tsu-fi mit Owo-magn- tsii-fi^), Aka-fmtsi mit Naka-tsutsi gleichbedeutend. Die Wörter gehen (hinsichtlich ilires Lautes) in einander über, und es sind dieselben Götter wie die in der oben enthaltenen Urkunde. KU ^ l ;r ^ 1/ t /u- ; ^ p ^ f \ h -NT )) ^ f If ^ ^ 1/ f 9 i * 7 Sikaru-wo owo-nja-tsu-fi-no kami-no oivo-naiüo-bi-no kami-no notsi-ni nari-maseru-wa ika-ga-naru koto-nari, magajeru-mono narii-besi. Es fragt sich jedoch, wie es kommt, dass Gott Oiva-aja-tsu-fi und Gott Owo-naivO'bi später entstehen. Es wird dies in Folge von Verwirrung sein. ') So in der Auslegung. In der oI)igen Urkunde werden jedoch drei verschiedene Götter: Soko-t8Utsu-no too-no mikoto, Nuka-tsiitsu-no wo-no mikoto und Uwa-tsiitsv- no wo-no mikoto angeführt. Iwa-tsntsu-no wo-no mikoto, dessen N.tine dem obigen eigentlich entsprechen sollte, ist einer der Götter, der aus der Spitze des Schwer- tes, mit welchem /-««-nöy«-/io we/fo^o den Feuergott zerhieb , entstanden. ') So die Auslegung. Der Name des Gottes lautet jedoch in der bezüglichen Urkunde : Ja-so-maya-tsu-fi. Nacliricliteii von den Söhnen des Gottes I-za-uugi. 23 7 l ^ l [ j- j^ ^ T r i f i f J "^ l i t 7 p 7 z^ ^ 7 ; / ^ ( ^ ^ " J ^ '"^^ " ^ ^ L ^ ^ . ^^ > ^ ^ - ^ ^ y ^ >^^ - #> "^ ^ v^ ^ ^ ;^ r y \ 'J Oico-tsutsi nna-warn-no moro-nioro-no kami. Ko-wa nmi jama-no nwro-moro-no Immi-to kvamu-ga golosi. Snre-do kono mi-farai-iio toki jama-nu-no kami-u'o ami-tamd-koto f'oka-ni-wa mijene-do fami-ni siule-ni kuni-iro umi-wojete sara-ni kami-wo umi-mas\t, kare kami mi-na-wa owo-koto-osi-?io loo-no kami-wo umi-masi, tsugi-ni iwa-tsufsi-fiko-no kami-wo umi-masu sika-sika- to ari-te tsagi-tsugi-ni owoku-no kami-wo nmi-tamö-naka-ni jama- no kami nu-no kami ki-no kami kusa-no kami nado ari. „Sämmtliclie Götter der grossen Erde und der Meerestläche". Dies ist so viel als oh man sagte: Sämmtliclie Götter des Äleeres und der Berge. Indessen ist sonst nirgends zu sehen, dass er zur Zeit als er sich reinigte , die Götter der Berge uiul der Felder hervorge- bracht hätte. Allein in der Geschichte heisst es: „Nachdem er das Reich endlich hervorgebracht, brachte er wieder Götter hervor. Er brachte daher einen (jott hervor, dessen Name Owo-koto-osi-no w-o- 110 kami. Diesem zunächst brachte er hva-tsu(si-fiko-no kami her- vor" u. s. f. Unter den zunächst folgenden vielen Göttern, welche er hervorbringt, befinden sich auch die Gottheiten der Berge, der Felder, der Bäume, der Pflanzen und andere. 238 Dr. Pfiz maier, Die Auslegungen zu den l T i ) i ^ f i f T '^ " f y 7 So-iva nioto mi-farai-no kuduri-no kotonaru tsutaje-naru-ico magirete koko-ni ire-taru mono-narl-to fumi-no tsutaje-nl iivare- taru-wo mite siru-besi. Dies ist eigentlich eine verschiedene Überlieferung des Ab- schnittes von der Reinigung und ist in Folge von Verwirrung hier eingeschaltet worden. So wurde in den Überlieferungen zu der Ge- schichte gesagt, woselbst man nachsehen und sich überzeugen kann. -^^ V^ )1 I ^ f. ) Toki-no zi-no tia-wa zi-no kmcasi-ajamari-naru-besL Das in der Erklärung (bei den Worten ^ ^ ^ 7 "f^ ^ iigara-make-zi „Verwandte, ich werde mein Wort nicht brechen") vorkommende (chinesische) Zeichen zi wird mit dem (ähnlichen chi- nesischen) Zeichen zi aus Versehen verwechselt Avorden sein. In einer Anmerkung zu dem Texte der folgenden Urkunde wird gesagt ; ■D ■a 7 3 7 ^ -A Zi T i 7 ■3 ä. ) L L 1/ ^ T ^ ) \ 7 t V- 7 -D i ) 3 i -;J > 7 f /L- \ V ^ ^ ;\ ; V l - ; 7 - ^ ^ ^ r ^ i ( ^ 7 =T Nachiichlen von den Söhnen des Gottes I-za-nagi. 239 Midzurn-bana-no jama-knge-ni ama-ternsti owo mi-kami ame- iii m(isi-masi-te isuku-jo-mi-no mikoto-ni nnri-tcunawaku sika-sikii imasi ide-masi-te mi-tamaje-to aru-beki-wo tsiiku-jo-ini-no mikoto- to iu-kofo-210 arn-toknro ika-ga-to ari. In dem Bergschatten von Midzura bana^) heisst es: Die (in dieser Urkunde vorkommende, auf den Gott des Mondes bezügliche) Stelle sollte lauten: „Die den Himmel erleuchtende grosse Gottheit hatte ihren Wohnsitz in dem Himmel und sprach zu dem Geehrten der nächtlichen Erscheinung des Mondes u. s. f. Ziehe hin und be- suche ihn". Dabei fragt es sich, wie hier das Wort „der Geehrte der nächtlichen Erscheinung des Mondes-* vorkommen kann 2). Die Auslegung fährt fort : 7 7 -A 1 ^ Zi ;^^ X > ^y f } i 3 7 ) f i ZI f 7 Mi-b(tsira-no mi-ko-ni mi-koto-josasi-te siku-sika. Su-sa-no wo-no mikoto-ioo loata-no fara-ioo sirase-tva fiimi-mo otiazi. „Er ertheilte seinen drei Söhnen den Auftrag" u. s. f. Die Worte: „Su-sa-7io too-no Mikoto lenke die Fläche des Meeres" stimmen mit der alten Geschichte überein. *) So lautet der Titel eines nicht näher bekannten Werkes. 2) In der Urkunde wird gesagt: Die den Hiiiiinel erleuchtende grosse Gottheit hatte ihren Wohnsitz in dem Himmel und sprach : Es verlautet, dass in dem Reiche inmitten der Schilfebenen der die Speisen bewahrende Gott sich befindet. .Möge der Geehrte der näclitlichen Erscheinung des .Moudes hinziehen und ihn besuchen. 11^40 l^'- Pfizmaier, Üie Auslegungen zu den - '^ r 3 7 1/ 7 * j^ l > ^v- ^ ') -\ 7 7 y\^ f ) 13 i f ü' v- ' ;^ ^ 7 A> ;\ V i ^ ) ^ ^ ; Sikarn-wo kami-no uru-fumi-ni-UHi ts}ikii-jomi-no mikoto-iva iüia-iv^ ^ iy . > ^ iy x*o ^^f7t 7 ^ i 1^7 Ame-ni masi-masi-te nori-tamaioakii sika-sika. Uke-motsi-no kami-ica subete fito-no loosi-motio-wo siri-masu kanü-nari Fumi- ni-wa owo-ge-tsu-fime-no kanü-to ari , onazi-kami naru-bcsi. Uke- no ke owo-ye-no ge onazi. Sitzl). d. phil.-hist. Cl. L. Bd, III, Hft. \Q 242 Dr. Pfizmaier, Die Auslegungen zu den „Sie (die Gottheit der Sonne) hatte ihren Wohnsitz in dem Himmel und sprach" u. s. f. Uke-motsi-no kamt (der die Speisen bewahrende Gott) ist die Gottheit, welche im Allgemeinen den Lebensmitteln der Menschen vorgesetzt ist. In der alten Geschichte kommt die Göttinn Owo-ge-tsu-fime vor, was die nämliclie Gottheit sein wird. Der Laut ke in uke (bewahrend) ist so viel als der Laut ge in oivo-ge. 7 i Kusira-wo megurasi-te sika-sika. Kuni-tva fata-tsu mono-no ide-kuru tokoro-ivo iü-nite i-i-wa ina-dane-wo iü naru-besi. „Er drehte das Haupt" u. s. w. „Das Reich" bezeichnet den Ort, aus welchem die Gartengewächse kommen. „Gekochter Reis" wird die Reiskörner bezeichnen. 7 4 i r 7 f f 7 p ^ %/ 1^ r — /i- V J ^ i o \D 4 f ^ ^ ^ ^ ^ t t t ^ -x 7 ^7 t ^t> ^ ) Fata-no firo-mono sika-sika otvoki tsi-isa-no lavo-wo iü inisi- je-koto-ba-nari. „Wesen mit breiten Flossen" u. s. f. Dies (so wie das folgende „Wesen mit schmalen Flossen") ist ein alter Ausdruck, der die grossen und kleinen Fische bezeichnet. Nachrichten von den Snhneu des Gottes 1-za-nagi. 243 \ >^ j )<^' \ - % \ ^ ^ X >r Ke-no ara-mono sika-sika. Ko-wa ke-mono tori-ka tada oivoki tsi-isa-nu ke-mono-7iite tori-mo sono naka-ni komete iü inisl-je- koto-ba-iiite-mo (irii-besi. Kukare-ba umi-jama-no uwo ke-mono- wa subete ku-beki-tame-no 7nono-ni-ja aramu. „Wesen mit rauhem Haare" ii. s. f. Dies (so wie das folgende „Wesen mit weichem Haare") wird ein alter Ausdruck sein, der wilde Thiere und Vögel , eigentlich nur grosse und kleine behaarte Wesen (im Grunde ke-mono „behaarte oder befiederte Wesen"), zu welchen auch die Vögel gehören, bezeichnet. Übrigens werden die Fische des Meeres und die wilden Thiere der Berge im Allgemeinen Dinge sein, welche da sind, um gegessen zu werden. T \ V 1 -A /i- Zi -x^ v^ i^ ^ >r ^ ) ^ •j 7 t ; % ^ / ^' ; % 1 ;^ 7 + \ \ >r ^ ^ f )^ ) ; 7 ^ ^ 1 t3 -f ;^^ } i ? \ J<' Mato fata-no firo-mono ftika-sika, ke-no ara-mono sika-sika- wa mvo ke-mono-no naka-no kü-beki mono-bakari-wo in inisi- je-koto-ba-nite-mo aru-besi. Auch mögen „Wesen mit breiten Flossen" u. s. f. „Wesen mit rauhem Haare" u. s. f. alte Ausdrücke sein, welche nur die essbaren Fische und wilden Thiere bezeichnen. It)' 244 Dr. Pfizinaier, Die Auslegungen zu den 7 ^ ^ ^ -A ) Sonaje-makcte kutsi-jori ide-taru niotio-tvo kä-beku tsukurl- sonajete mi-aje-mono-ni tate-matsuru-nari. „Er bereitete und stellte auf". Dies bedeutet , dass er die aus dem Munde genommenen Gegenstände geniessbar machte, sie her- richtete und dem Gotte als Speise anbot. f } 1/ ■A 1) ^ ^ l V I i/ A> ^ r 7 f r 7 f OiDO-foderi-site sika-sika sono si-waza-ivo mi-tamai-te-nari „Er entbrannte in Zorn« u. s. f. Dies bedeutet, dass er (der Gott des Mondes) diese Handlung (des die Speisen bewahrenden Gottes) sah. 'y i T \- f ^ f Kitauaki-ka-mo, ka-mo-no na arii-moio-ni jori-te nawosi-tsu. „Wie unrein!" Das hier stehende (in der Wörterschrift ge- brauchte) Zeichen ka-mo wurde nach einem Texte verbessert (wurde durch ^ ersetzt). Nachrichten von den Söhnen des Gottes l-za-nagi. 2 4- 5 f i/ y ^ t ^ ■n j^ >r j f Sate-nutsi sika-sika. Uke-motsi-?io kajni-no si-waza-ioo-mo korosi-tamai-si-koto-wo-mo tsuhara-ni maivosi-tamo-nari. „Zuletzt-' u. s. f. Er meldete ausführlich , sowohl was der die Speisen bewahrende Gott gethan , als auch . dass er ihn getodtet habe. ; ^ \. y^"^ n'' jy 7^ - /i- ^ ; ^ h ;^ ^ ;x t . 3 '- ;^ Imnsi-iva araburu kami-zo. Ko-wa ma-koto-ni asi-ki kami- ni-wa (iranu-ivo kono tabi-no koto-nnmi-iil tsuki-te no-tamu-7iari. „Du bist ein grausamer Gott." Derselbe (der Gott des Mondes) ist in Wirklichkeit kein böser Gott, und sie (die Sonnengottheit) sagt dies nur in Folge dessen, was er diesmal gethan. 1) I ^i f '!j- 7^ '7 \. f \- "= '^ ^ X iy ^ f ' ');>'' •A 7» " ^ -, l ^ ' ' l y ^ \ L ^ "^ 3 24:6 !*•■• P f i z IT) a i e r, Die Auslegungen zu den Fito-fi fito-jo-iva firu-to joru-lo-je nari-te sumi-tamö-nari. Fumi-ni tsugl-nl tsuku-jo)ni-HO mikoto-ni nori-tamaiouku : na-ga mikoto-wa joru-no lüosu-kunl-ivo sirase-to koto-josasi-tamai-ki-to ari. Wosu-kiüii-wa sono sirasu kagiri-wo iü-koto fumi-no tsutaje- ni kuwasi-ku ari. „Einen Tag und eine Nacht". Sie wohnte getrennt, bis der Tag zur Nacht wurde. In der Geschichte heisst es : „Hierauf ertheilte sie (die Gottheit der Sonne) dem Geehrten des Lesens des Mondes den Auftrag mit den Worten: Du, o Geehrter, lenke das verzehrende Reich der Nacht." Dass das verzehrende Reich die Grenzen genannt werden, innerhalb welcher er die Lenkung führt, ist in den Überlie- ferungen zu der alten Geschichte genau angegeben. 7. i u )) 7 \ v' )^ t) ; 7 ^ ZJ l ; % :p ^ p- ) -x I Säte kono tsufaje-tva owo-mi-oja~uo kanii-no mi-koto-)iori-no mama-ni fi-no knmi-ni narabi-masi-te ame-vo koto ivo sirosi-mesi- keru-wo kono tabi-no koto-ni jori-te joru-wo kagiri-te sirosi-mesii- koto-to-iva nuri-kemu-kasi. Indessen führt er (der Gott des Mondes) in dieser Überliefe- rung nach dem Befehle seines göttlichen Vaters, indem er sich zu der Gottheit der Sonne gesellt, die Herrschaft über den Himmel. Allein in Folge der That, welche er diesmal verübt, dürfte ihm die Herr- schaft innerhalb der Grenzen der Nacht zugewiesen worden sein. iNachrichten von den Söhnen des Gottes l-za-nagi. 247 "" ^ j ^ ^ 7 ^ ^ ^ ^ ^ ] 4 ^ T ^^ ^^ ^ '^ ^ .^^^ 7 i A 7 ^ Ame-kuma-no nsi, fumi-no tsntffje-ni fikare-tnru-ni-wfi ame- kuma-no usi-to i'. Pfizmaifr-, l>ip Auslegungen zu den Speise gereicht werden sollten, und andere Dinge hervorkamen, mochte sie erkennen, dass dies wirklich der die Speisen bewahrende Gott sei und bedauern, dass er getödtet worden. f ^ ^ ^ t? ^ 7 1) 7 ) ^ 7 1- ) 1 ) r ) ^ ^^ v" ■A t ^ n ) 1 \ ') t ! I- r ^ } i ^ Mi-fitai-iii awa, mi-maju-ni maju sika-sika-wa i-za-7iami-no mikoto-no mi-7ni-no uje-iii ikadzutsi-domo-no tiareru gotokii sono tokoro-dokoro-ni sono mono ide-ki-te ari-si-nari. „Auf seiner Stirne (entstand) Hirse , auf seinen Augenbrauen (entstanden) Seidengespinnste" u. s. f. Gleichwie auf dem Leibe der Göttin I-za-nami die Donner entstanden, kamen an diesen verschie- denen Orten diese Gegenstände hervor. I Sono himi-no eika-sika, kasira-no nsi-uma-ni nareru-iva kano kagu-tsutsi-no mikoto-?w kasira-no kami-ni nareru tagui-nari. j (Der Scheitel) „dieses Gottes" u. s. f. Dass sich das Haupt in 1 Rinder und Pferde verwandelte, ist etwas Ahnliches wie die Verwand- J lung des Hauptes des Gottes Kagu-tsutsi in einen Gott. 1 NiK'lirIchk'ii von dfii Siilmcii (Ips Gottes l-zii-nagi. 249 ^ H - 1/ \x '^ t i ) ,. ,s ^ iy f Sare-do ko?io kaml-wa ivosi-mono-no kami iiaru-ni hisira- no nsi-wna-ni miri, majii-iio uje-ul maju-nn tiarei'i-si-iva siri- gatasi, mosi ki-mono-iva mosi-mono-ni tsugi-taru mono, usi-uma- woawsi-mofio-ivo mofsi-fakobu-mono naru-ju-e-ni-te kono kami-no mi-mi-ni sonawareru mono-ni-ja aramii. Da jedoeli dieser Gott der Gott der Lebensmittel ist, lässt es sich sclnver begreifen , wie sein Haupt sich in Rinder und Pferde verwandehi, auf seinen Augenl)rauen Seidengespinnste entstehen konnten. Vielleicht ist es der Fall, dass, weil die Kleidungsstücke auf die Lehensmittel folgen , Rinder und Pferde die Lebensmittel fortschaffen, diese Gegenstände auf dem Leibe dieses Gottes bereit gehalten wurden. 7 Y 7. -< i ^ r^ -< '^ I) 7 ;: 7 ^ ^ \ ^ L )<^ ^ l l ^ ^ % t - ^ '^ i. 7 ! ^ i ') ; i ; |. - V ^ ^- y i^ ^ f ^ ; , T>' =. i '"^ ^ y "iy "- 1 3 1 \ iX 2o0 Dr. Pfiz maier, Die Auslegungen zu den Fumi-ni-w(i usi-uma-no koto-ioa nasi. Säte fazime ke-no ara-mono ke-no nigo-mono kutsi-jorl idzuru-to ari-te so-wa mina mi-aje-mono-ni naru-beki mono-nari-si-wo usl-wna-wa sono fagui- ni araiie-ba moto-jori kü-heki mono-ni arazarii-koto slru-besi Si- karii-wo usi-wu suki kui-mono-to suru kuni-domo-no ijasi-ki koto sirare-tari. In der alten Geschichte kommen Rinder und Pferde nicht vor. Im Anfange heisst es, dass Wesen mit rauhem Haare, Wesen mit weichem Haare aus dem Munde hervorgekommen, was lauter Dinge sind, die als Speise dargereicht werden können. Da jedoch Rinder und Pferde nicht zu dieser Gattung gehören, so lässt sich erkennen, dass es eigentlich keine essharen Gegenstände gewesen. Indessen ist die Verworfenheit der Länder bekannt, in welchen Rinder ein beliebtes Nahrungsmittel sind. Satekonoiike-motsi-nokami-tio koto f'azime-jori ito-ito kususi- ki koto-ni omowarure-do atne-tsutsi-no fazime futu-basira-no kami- no kuni-wo umi-tamai-si-jori kudari-gudari-no kami-jo~no kusiki koto-domo onioi-tvatasi-te utago-be-karazn. Was sich auf den die Speisen bewahrenden Gott bezieht, wurde gleich im Anfange als etwas äusserst Wunderbares betrachtet. Wenn man aber die Gedanken auf die in den verschiedenen Abschnitten enthaltenen wunderbaren Dinge des Götterzeitalters richtet, welche sich seit der Zeit ereigneten, als die beiden Stammgötter das Reich hervorbrachten, so kann man nicht zweifeln. Nachrichten von den Söhnen des (iottes I-aa-nagi. äOI •) t — T f ') f J t i' ^ f 7 -x t Koto-goto-ni tori-motsi kajeri-te, ume-ni motsi-juki-te owo- mi-kami-7io mi-moto-7ii tate-matsuru-7iari. „Er nahm alles mit und kehrte zurück". Er begab sich mit diesen Gegenständen in den Himmel, wo er sie an dem Wohnsitze der grossen erhabenen Gottheit überreichte. u ^ ^ 7 ^ - Ki ^ l - ^ Komu tno7io-domo-wa sika-sika atoa-fije sika-sika-no moiio- ico f'atake midzu-ta-)ii fazimete ii-e-6si-tamui-si-nari. „Diese Gegenstände" u. s. f. „Die Hirse, das Haidekorn" u. s. f. säete sie zuerst auf den hoben Feldern und auf den Wasserfeldern, damit sie wachsen. 3 Säte koko-ui fazimete cmo-fito-kusa-no ivosi-mono Ide-ki-tare- ba kore-jori sakl-nl-wa ivosi-tnono-ica iia-kari-d-iii-ja iindo omu- wa fi-iio kami-no nmi-masazaru saki-wa toko-jami-nite ika-ga nado omo-ni onazi-ku ito-oroka-narii koto-narl 2o2 D*'- Pfizrtiaicr, Die Auslegung-en z« den Wenn man übrigens, da hier zum ersten Male die Nahrungs- mittel des Menschengeschlechtes zum Vorschein kamen, glauben wollte, dass es vor dieser Zeit wohl keine Nahrungsmittel gegeben habe, so wäre dies so viel als etwa der Gedanke, wie zur Zeit, als die Gottheit der Sonne noch nicht geboren war, die ewige Finster- niss beschalTen sein mochte und wäre etwas sehr Thörichtes. f 7 ' f 7 7 t ^ '^ t 3 ^ 3 ^ t D ') Z3 )) 13- )^ )^ ^ ^ X 1 ) . 1 ' r 7 t 7 f f ^7 ') ^ ZI ^ B - ^ f - 7 ') ^ Suhete nani-goto-mo ide-kite tajoi-i-joku sore-ni iiarete-ioa sono saki-nn koto-ioa siru fito naku-nari-jnku mo7io-nari masi-te kami-jo-no koto sono sakl-no koto-nado sirii-beki-ni arazu sono maje-iüa sono saki-no mama-nite ari-si-narii-besi. Wenn irgend etwas zum Vorschein kommt und die Sache von Nutzen ist, so gewöhnt man sich an sie, während die Menschen, welche wissen, wie es früher gewesen, allmählich absterben. Somit lassen sich die Dinge, die vor den Dingen des Götterzeitalters vor- handen waren, nicht erkennen. Es wird der Fall sein, dass das Vor- hergegangene dem noch früheren Zustand gemäss war. Zu dieser Stelle der Auslegung wird in einer Anmerkung fol- gendes gesagt: '- 1- 1 r j? i' ^ ^ t ^ {, ^, ;r I) ^ {';^ ^ ^ ^ ; r . T ^ 7 . ^ 4 t ; 7 ^ L ; Niiclirichten von deu Söhnen des (jottes 1-za-nagi. COo Jma-no jo-no kokoro-ni-ioa hoj(mü-to in mono naku-ba tosl- tsuki-no wakatsi-mo siri-gata-kara-beku omoi, ko-gane siro-ga7ie- to in mono naku-ha ika-de kurasan-to omoi, ki-wata-to iü mono naku-ba, ijasi-ki mono-wa takara-^oa sinogi-katagen-to omoje-do kono mono naki saki-mo koto kakii koto-ica na-kari-si-nara-besi Gemäss dem Geiste des gegenwärtigen Zeitalters glaubt man, dass, wenn es einen sogenannten Kalender nicht gäbe, die Einthei- liing des Jaln-es und der Monate sich nicht erkennen Hesse. Man denkt sich, wie man , wenn es sogenanntes Gold und Silber nicht gäbe, das Leben verbringen könne. Man denkt sich , dass, wenn es sogenannte Leinwand nicht gäbe, man verachtete Gegenstände sowie Kostbarkeiten schimpflicher Weise als Kleider tragen würde. Allein es mag der Fall sein, dass, als es diese Gegenstände noch nicht gab, die Dinge sich nicht so verhalten haben. Die Auslegung fährt fort : •p I ) 'j ti ^ t ^ ^ 1/ 7 ^ . Ji f j 7 > T i Ame-no miira-kimi-wa mure-no wosa-nite ta-wo tsukuru mono-no kasira-ivo iü-besi. Sare-do kono toki madzu kono wosa- ivo sadame-tamaivan-koto isasaka ika-ga naru koio-narl. „Die Gebieter der Städte des Himmels". Hier Averden die zu Ältesten der Scharen i) ernannten Häupter der die Felder bebauen- den Arbeiter gemeint sein. Indessen lässt sich einigermassen fragen, wie man um diese Zeit zuerst diese Ältesten bestimmen konnte. 1) Somit hätte mura hier nicht die Bedeutung „Stadt", sondern „Schar". In der Wörtersthrift gibt die Verbindung den Sinn : „Die Gebieter der Städte des Him- mels". Nach dem Sinne, den der Ausleger vermuthet, wären die Laute zu erklä- ren durch: „Die Gebieter der Scharen des Himmels." /CÖ4 IJi'- Pfizniaier, Die Auslegungen zu den '' 'f I- t r * 1 ^ X 7 ? l r 7 f / ^ ^^ Sa-da-wa ma-da, naga-ta-ioa naga-i-ivo-aki nado-no naga- nite toku koto-ba-nite-mo arii-besi. „Das schmale Feld" (sa-da) mag so viel als das „wahre i)Feld" (ma-da), das „lange Feld" (naga-ta) eines der Wörter sein, in welchen „lang" wie in dem Ausdrucke, „die langen fünfliundert Herbste" erklärt wird. 3^ i3 ^ ^ t )j ä- Ij ^" ^ -^ =- ^ ^- i? s 9 ;? ^ , 7 ^ - t 1 1' ^ ^ v^ Ja-tsuka-fo-wa tada nagaki fo-wo lü-tiaru-besi. Kuku-te kono mono ija masti-masii-m ide-ki-sakajete aivo-fito-gusa jutaka-ni nari-juku-iDO mi-ma-no mikoto-no mi-amori-tio toki kono kuni-ni tsutaje-tamai-te ame-no sita amaneku minori-sakaje-juku-koto-to- vm nareru-nari. „Eine acht Griffe messende Ähre" wird blos eine lange Ähre bedeuten. Somit kamen diese Gegenstände im Übermasse hervor und blühten, während die grünen Menschenpflanzen reichlich zu erstehen anfingen. Als der Geehrte, der erhabene Enkel, von dem Himmel herabstieg, überlieferte er sie (die Kornähren) diesem Reiche, was zur Folge hatte, dass unter dem Himmel alles Früchte zu tragen und zu gedeihen anfing. ') Sowohl ^ mu (in der Wörterschrift „wahr") ah y- sa (in der Wörterschrift „schmal") sind Ausdrücke der Verstärkung. Niichrichfen von den Söhnen des (iottes I-/,;i-nagi. -CD 5 Zu (lieser Stelle der Auslegung wird iu einer Anmerkung gesagt : ^ r 7 ^ ^ t' 5 '^ ^ '^ t '' ^ \x ttj^v^V, ^^l^^ ;s^^ -^ * ^ ^ ^ ; ^ 1 ^ - ^ ^ ^ ^ ^ '] ^ ^ 1^ 'j ^ Fumi-ni mi-ma-no mikofo mi-amori-m saki-nl owo-tosi-no kami mi-tosi-no kamt nado are-do so-wa mi-amori-kudari-no notsi-jori mawoseru mi-na ?iaru-nio slru-be-karazu. Kono kami- tatsi mi-amori-no notsi-made-mo ma8i-masu-be-kere-ba-nari. In der alten Geschichte giht es, ehe noch der Geehrte , der er- habene Enkel vom Himmel steigt, Götter wie Owo-tosi-iio kami (der Gott des grossen Jahres), Mi-tüsi-no kami (der Gott des erhabenen Jahres). Allein man kann nicht wissen, ob dies nicht Namen sind, die ihnen nach der Zeit, wo das Herabsteigen von dem Himmel stattgefunden, beigelegt wurden. Diese Götter müssen bis zur Zeit nach dem Herabsteigen von dem Himmel vorhanden gewesen sein. Die Auslegung fährt fori : t^^rs/-7^7^;^^^ ^ _/ r + n 1 ^ X ^ '^ L Maju-wo kutsi-ni fukumi-te sika-sika. Kono mono-ioo ito-to tiasH koto-mo kono toki madzu ame-ni fazimari-si-naru-besi. Katsi-ni fukumi-te mono-suru-koto-toa inia-no jo-ni-wa kikanu- koto nare-do inisi-jc-toa nikasi-te ito-ni-ioa nasi-kemn-kasi. 256 Hr. P fizmaier, Die Auslegungen zu den „Sie nahm die Seidengespinnste in den Mund" u. s. f. Es mag sein, dass die Verarbeitung dieser Gegenstände zu Seide damals zuerst in dem Himmel begonnen wurde. Dass man dies thut, indem man sie in den Mund nimmt, ist in der gegen\\ artigen Zeit zwar etwas Unerhörtes, in der alten Zeit jedoch dürfte man auf diese Weise daraus Fäden verfertigt haben. f > v' -3 t t>- 1 J f f ') t 7 ^ )^ -, ^^ -\ ; 7 f ^ ^ Säte koko-ni usi-uma-ico tsukö-koto-mo aru-heki-wo naki-ka koto-tarazu , sare-do kono mono-mo tomo-Jii ame-je motsi-kajeri- tamai-si-7iaru-besL Slmo-no fiitsi-go-ma-no koto-mo are-ba-nari. Endlich sollte hier noch die Verwendung der Rinder und Pferde angegeben sein. Da dies aber nicht der Fall ist, sind die Nach- richten unvollständig. Indessen mag jener (der Gebieter des Him- melsbären) mit diesen Gegenständen in den Himmel zurückgekehrt sein. Weiter unten findet sich auch die Erzählung von dem gestreif- ten Füllen. 7 v- ^ /■ i ;) y I- ^ ^ ') ä. t 7 i t i ä- ^ yUy^l^t 7^^74j^ 't^LLL I I Nachrichten von den Söhnen des Gottes l-xa-uagi. 257 Koiio iike-motsi-no kami-wn kono kuni-uo kamt naru-tvo sono kami-no mi-mi-ni nareru mono-wa madzu mina ame-je age-tamai- te notsi-iii mi-ma-no mikoto-no mi-amori-no toki soje-matsuri-te kono kuni-je kudasi-taniö-koto fi-no kami-wo ame-je age-niatsuri- te iiotsi-m mi-ma-no mikoto-ivo ama-kudasi-masasi-me-tamd-koto ana-kaslko fnkaki ju-e-arn koto-ni koso. Der die Speisen hewalirenile Gott ist der Gott dieses Reiches, doch die auf dem Leibe dieses Gottes entstandenen Gegenstände wurden früher zu dem Himmel emporgehoben und später erst, als der Geehrte , der erhabene Enkel von dem Himmel herabstieg, mit- gegeben und in dieses Reich herniedergeschickt. Die Gottheit der Sonne wurde zu dem Himmel emporgehoben und später der Geehrte, der erhabene Enkel, von dem Himmel herniedergesendet. Dies sind nur Dinge, welche einen sehr vernünftigen, bedeutungsvollen Grund haben. i^^y^^^^yM ^ -^ I 1? d- ^"^ ^ ^ 7 !. > 7 t I ^ ^ 5> iX L 7 y X f 7" ^^ Taka-ma-no fara-ni ma-i-dete sika-sika. Taka-ma-tto fara- loa sunawatsi ame-nite ama-terasu owo-mi-kami-no sirosl-mesu ama-tsu mi-kuni-7iari „Auf der Ebene des hohen Himmels eintreffen" (Worte des Gottes Sa-sa-no ivo) u. s. f. Die Ebene des hohen Himmels ist der Himmel, das in dem Himmel befindliche erhabene Reich, welches die den Himmel erleuchtende grosse Gottheit beherrscht. 1 3 )<' 7 \ ^ n f 4 7 l *-v — l \ )^ ; y^^ — ^ T D ^ f i Silxh. A. j)hil.- hist. Cl. l. Bil. III Hft, 17 258 '^r. Pfizmaier, Die Auslegungen zu den Na-ne-no mikoto-ioa na-mo ne-mo tbtomi-koto-ba-nite irose- no na-no jomi-ni-iva arazu. In na-ne-no mikoto (in der Wörterschrift : die Geehrte, die ältere Schwester) sind sowohl na als ne ehrenvolle Ausdrücke. Sie sind nicht die Aussprache des (hier in Wörterschrift gesetzten) Wor- tes iro'se (ältere Schwester). !) -^ 1 ; 9 ^ *^ r 7 - : > M ^ f i .7 '; > l\-^ Kamu-koto siide-ni woje-iamö-wa futa-basira-no kami ma- guwai-si-tamai-te owo-ja-sima-kuni-wo umi-tamai jo-no naka-no koto-wo nasi-ivoje-tamö-nari. „Er (I-za-nagi-no Mikoto) hatte seine göttlichen Werke vollbracht". Indem die beiden Stammgötter sich verbanden, erzeug- ten sie das Reich der grossen acht Inseln. Hierdurch hatten sie die Werke, die für sie in der Welt zu verrichten waren , zu Stande gebracht. y. ) ,1^ } f (^ >r ri f ) ^ V i^" ^ ^ -, ^ 13 ^ ^ ^ r -st ; ,^ j f ^ I Nachiiihten von den Söhnen des Gottes I-za-nagi. 259 Sei-nn sika-sika-?io jo-)m mata tsngi-no ziaku-nen 7indo-wa niina tamesi-no finni-no omote-no kazari-ni sojerare-taru na-nite sukiitiasi-wa kono na-no koto-mo komori-te-wa arn-he-kere-do kore- ra-no na-wo koto-goio-ni jomi-te-wa naka-naka-iü sunawo-naru inisi-je-tsutaje-no koto-ico omoi-ajamani-koto-mo aru-be-kere-ba kono tagui-no na-wa mina jornunu-zo jokemu. „Sein Geist zog umher" i) u. s. f. Dies, so wie das folgende „einsam" 2) und anderes sind Wörter, welche zur äusseren Aus- schmückung des als Muster dienenden Textes hinzugefügt wurden. Obgleich sie nur wenige sind und die Sache verdeckter Weise vor- kommt, könnte es, Avenn man dergleichen Wörter sämmtlich (japa- nisch) läse, in der That geschehen, dass man sich von den regel- rechten alten Überlieferungen falsche Begriffe machte. Es wird daher gut sein, alle Wörter dieser Art nicht (japanisch) auszusprechen. Mi-ja-tsukuri-masi-te sika-sika. Nori-7ii atva-dzi-no kuni tsiina-no koivori awa-dzi i-za-tiagi-jio kami-no jasiro , kami oivo- to iia-dzuke-ki-to ari. Fiimi-ni-ica ö-mi-no ta-gu-ni-namo masi-ma- su-to ari. Tomo-ni notsi-ni kami-no mi-tama-wo itsuki-matsuru-ni tsuki-te ijeru-koto tiaru-besi. 1) Die Urkunde enthält hier in rein chinesischer Sprache die Worte : Sein (des Got- tes I-^a-nagi) Geist zog umher und war im Begriffe zu ühersiedeln. ') Dem Satze 4^ ■j^ "^ )1 'Z2 \-y \/ sidzumari-masi-ki „er begab sich zur Ruhe" entsprechen hier in der Wörterschrift die Zeichen siuku-zen tsiö-in-zia-i, deren Bedeutung: Einsam in langer Verborgenheit sich befinden. 17« 260 Dr. Pfizniaier, Die Auslegungen zu den „Er baute das erhabene Haus" u. s. f. Nach der Vorschrift befindet sich in dem Kreise Tsiina, Reich Awa-dzi, der Altar des Gottes I-za-nagi von Awa-dzi. Es werden die Namen „Gott" und „gross" beigelegt. In der Geschichte heisst es: „Er hat seinen Wohnsitz in Taga, Reich Om/." Dies wird in Folge des Umstandes gesagt werden, dass man später an diesen Orten gemeinschaftlich den Geist des Gottes verehrte. ti t \- A ^ ^ ^ ; * ) ^ ^ T ^ T ^ Mcita iwciku sika-sika-no futa-tsu towo kokono-na ura-moto- ni jori-te tsi-isa-7ia-ni kaki-tsu. „Ferner wird gesagt" u. s. f. Diese neunuadzvvanzig (chine- sischen) Wörter wurden nach einem Texte mit kleinen Buchstaben geschrieben. ^ ffl t> l ^ t »-i-v /f y^^ T- -A ^ ^ -- Mi-ikiivoi sika-sika jo-na-mo jomazu. Die vier (chinesischen) Wörter „sein Ansehen" u. s. f. werden ebenfalls nicht (japanisch) gelesen »)• ') In dem Buche findet sicii dessen ungeachtet hier die Lesart: •)> | "1^ L )1 4- 4- 7\y ^ "t t mi-ikiwoi-mo mvoki-nuri „sein Ansehen war auch gross". NacliricIlU'ii von den Söhnen des Gottes I-za-nagi. 261 ) ^ 7" ^ 1) -)g )<' t )) ^ 7 t i^ h h ; ^ u^ 2> ^ ^ Ame-ni nobori-mnsi-te sika-sika, kajeri-koto-mawosi-tamai-ki sika-sika-to are-ba fazhne ama-tsu kami-no mi-kofo-nori ari-si- koto siru-beki-wo moto - bumi~m - li'ti kore-mo fabiikare-tarv mono-nari. Da gesagt wird : „Er stieg in den Himmel" u. s. f. „Er mel- dete die Vollzielinng des Auftrages" u. s. \v, , kann man wissen, dass anfänglich ein Auftrag von Seite des Gottes des Himmels (für f-za-7iagl-no Mikotn) vorhanden gewesen. Indessen ist sowohl das eine als das andere (jede dieser zwei Stellen) in dem ursprünglichen Texte weggelassen worden '). f "fi X >i p. X ' f '" i ^ l 'y f *" T ^x ^ 1" V- 7 ^ ^ r 7 •^ T 7 ^ -^ . Sfffe kann awe-nl yinbori-mfini-tc sika-sika-zo ma-koto-nn tsutaje-iiite nagaku ame-ni tndnmnvi-mnfii-mnsii mi-ja-wo fi-no uaka-mi-j(i-to in narv-besi. IJhrigens mögen die Worte: „Er stieg in den Himmel" u. s. f. die wahre Üherlieferung sein und durch sie gesagt werden, dass der ') Es stellt dassfibst nur in kleiner Schrift al< Anmerkung. 262 l^'- Pfizniaier, Die Auslegungen zu den Palast, in welchem der Gott, als er für die Dauer in dem Himmel verblieb, seinen Wohnsitz nahm, der junge Palast der Sonne heisst. i 7 f ^ '-'- t ■^ i f r 7 1 7 7 -\ t ^ t 7 V U ^ t ;^^ M Fl-mo loaka-mo tutaje-iü koto-ba-nari, inisi-je-uta-ni-mo ma- ki-saku fi-no mi-ja fi-no mi-kndo nado owoku jomeri Waka-wa midzu-gaki midzu-no mi-arnka nado m midzii-ni onaz'i. Sowohl fi (Sonne) als ivaka (jung) sind Ausdrücke der Lob- preisung. Auch in den alten Liedern liest man häufig Stellen, wie : „Die wahren Bäume blühen vor dem Palast der Sonne, vor des Lebensbaumes Thor". Waka (jung) ist mit dem in Ausdrücken wie midzu-gaki (der kostbare Wall), midzu-mi- araka (die kostbare Halle) vorkommenden midza *) gleichbedeutend. Zu dieser Stelle der Auslegung wird in einer Anmerkung Fol- gendes gesagt: ;>; t 7 I- 1 r ;& ^ 7- ^ ;r Xt. ,^1'1)-^) ^ L ') i % . f> =■ r, t 4 ^ ^ 1 <) Das Wort, das erklärt werden soll, ist jedoch leaka (jung), was bemerkt zu wer- den verdient. NiU'hiichten von lieii Söhnen des Gottes I-za-nagi. 400 üwo-mi-k(inii-no mi-fikari-ico f-tn mmrosu-koto-mo tataje- matsuri-te-nnri. Mata kono fi-ko fi-me 7iado-iio fi-nio onazi, kann foka inisi-je-koto-ba mina fi-to in tataje-goto-to kikojuru-nari. Fi- wa ka-na-nari. Dass man den Glanz der (den Himmel erleuchtenden) grossen erhabenen Gottheit fi (Sonne) nennt, geschieht, weil man ihn loh- preist. Auch das fi in Wörtern wie fi-ko (vornehmer Sohn, wört- lich: Sonnensohn), fi-me (vornehme Tochter, wörtlich: Sonnen- tochter) hat dieselbe Uedeutnng. Ausserdem enthalten sämmtliche alten Wörter, welche eine Lobpreisung ausdrücken, den Laut fi (Sonne). Fi (Lebensbaum) ist ein geborgtes Zeichen <). Die Auslegung fährt fort; 3 \» '-I ^ t> 7 t X 3 ; ^ /^'^ f V- '] i )] '" i Ö '^ ^ "pi ^' ^ 1 \ , ^ f Mata i-za-nagi-no mikoio sika-sika-iio koto-ioa saki-no kudari- ni tsiidzukii-beki-icn koko-)ii ari-te-ica saki-notsi-no tsudzuki odujaka-naranu-kasi, uzu-no jama-kage-ni imire-taru-ga gotosi. Ferner sollte die Stelle: „I-za-nagi-no Blikoto'' u. s. f. dem vorhergehenden Abschnitte angeschlossen sein. Da sie sich aber hier befindet, dürfte der Anschluss des Vorhergehenden an das Nachfol- gende nicht fest sein, wie dies in dem Werke „der Bergschatten des Eisenhutes" gesagt wird. <) Hiermit seheint gesagt zu werden, dass fi (Lebensbaum) von fi (Sonne) abzuleiten ist. Jedenfalls kommt es vor, dass fi (Lebensbaum) für fi (Sonne) als Wort der Lobpreisung gebraucht wird. 264 Dr. P fix II). Die Ausleg. z. d. Nachr. v. d. Söliiieii des (ioUes I-za-iiagi. ^ t 1) ^ 7 ^ ^ ^ ^ 1 ) f 7 ') 4 ;^ 1 t )'^ h f 7" s 1- ; t 4 1) 'X 3 /l^ ^ t ^ ^ / 7 1 ' ^ iJfa^a kaku i-za-nagi-m mikoto-no kamu-agari-no koto-ivo sirmarete i-za-?iami-fw mikoto-no kamu-agari-no koto-ioo sirusare- %aru-wa ika-ga-nari-to uje-da-no momo ki-no ijeru-mo saru-koto- nari. Jo-mi-no kudari-wa moto-bumi narane-ba-nari. Die Frage, wie es kommt, dass auf diese Weise das Ableben des Gottes I-za-nagi verzeicbnet wird, während das Ableben, der Göttinn I-za-nami nicht verzeichnet steht, wurde schon längst von Uje-da-no Momo-ki aulgeworfen. Denn der Abschnitt von der Unter- welt ist in dem ursprünglichen Texte nicht enthalten. I ^1 V a h I e n, Beitrag'«' r.w Aristoteles Poetik. 26o SITZUNG VOM 21. JUNI 1865. Es wird der Classe mitgetheilt , dass Sr. k. k. apost. Majestät mit Allerhöchster Entschliessung vom 11. Juni d. J. geruht hahen, die Wahl des Capitularpriesters des Stiftes Reygern und mährisch- ständischen Historiographen Dr. ßeda D u d i k zum inländischen correspodirendem Mitgliede der philos.-histor. Ciasse zu genehmigen. Beiträge zu Aristoteles Poetik. I. Von dem w. M. J. Yahlen. (Vorgelegt in der Sitzung vom 10. Mai. Vgl, Äkadem. Anzeig. N. XIII.) Aristoteles eröffnet die Poetik mit einer dürren Auf'zälilung der Gegenstände seiner Untersuchung: einer Knappheit, mit der sich der Eingang der ersten Analytik und der Hermenie vergleichen iässt, während in anderen Schriften, wie der Ethik und Politik, das Ziel der Untersuchung und die Wege zu demselben analytisch entwickelt werden. Wir wollen reden, sagt er, von der Dichtung an sich und ihren Arten, wie man in jeder derselben -die Sujets zu componiercn habe. damit die Dichtung kunstgerecht sei, ferner aus wie vielen Theilen jede Dichtart bestehe und wie dieselben beschalTen sein müssen, und endlich von dem, was sonst noch zu dieser Untersuchung gehört. Er hat die Tv^ra^«? fvj^ou, die in der Theorie der Tragödie als einer der sechs Theiie erscheint, von den Theilen der Dichtung abgeson- dert und ihnen vorangestellt, wie man annimmt, um den ivj.jog gleich 266 V a h 1 e n hier als den wichtigsten und vornehmsten der Theile herauszuheben, dem daher auch bei der Tragödie die eingehendste Betrachtung ge- widmet werde. Allein der ixü^og, der neben anderen Theiien des Gedichts, wie Sprache und Gedanken, das stoffliche Element be- zeichnet, ist doch auch das poetische Gebilde, wie es in der Seele des Dichters sich gestaltet, und als solches dem fertigen n:oir;|ia, in welchem sicli Theile unterscheiden lassen , vorausliegt. So gefasst, ist die hiesige Anordnung wohl begründet und bei der Beweglichkeit des Begriffes ixv-^og verträgt sich damit ebensowohl, dass derselbe bei der Tragödie als einer und erster der Tlieile behan- delt wird, wie dass beim Epos (capp. 23 und 24) zuerst der ixv^og besprochen und dann erst von den Theiien und Arten der epischen Dichtung geredet wird i). Beginnen will Aristoteles naturgemäss mit dem, was das erste ist, d. h. mit der Untersuchung über die Dichtung an sich und ihre Arten. Dieser Gegenstand wird erörtert in dem ersten allgemeinen Theile der Poetik, der Cap. 1— S (p. 1447 a 13—1449 b 9) um- fasst und sich in zwei selbständige Untersuchungen sondert. Erst- lich entwickelt Aristoteles (von p. 1447 a 13 — 1448 b 3) wie auf dem Grunde des aller Poesie wesentlichen Begriffes der ixiiir/'yig die einzelnen Dichtarten sich von einander scheiden. Und zweitens beant- wortet er (von p. 1448 b 4 — 1449 b 9) die Frage, wie die Dichtung überhaupt und die besonderen Dichtungsarten aus der Naturanlage des Menschen hervorwachsen: eine Frage, die nicht genügend beant- wortet werden konnte, ohne dass der Grundbegriff der Dichtung und die Sonderung ihrer Arten vorher festgestellt war. Alle Dichtung also, damit eröffnet Aristoteles die erste jener beiden Erörterungen, hat gemeinschaftlich die jxf/jLV/^jc:, d. i. die dichterische Umbildung und künstlerische Gestaltung eines gegebenen oder erfundenen Stoffes. Statt der Dichtung überhaupt werden bei- spielsweise epische und tragische Dichtung, ferner Komödie und Dithyrambendichtung, und Kitharistik und Auletik zum meisten Theile (jYjg ocvl-nTurig yj nls'KjTTi xat xt^apiartxvjj) genannt. Dass den ge- nannten Dichtarten, welche nur den allgemeineuBegriff der Dichtung in ihren Hauptgattungen concret versinnlichen sollen, die beiden musischen Künste angefügt sind , zu denen nachträglich noch die Orchestik liinzutritt, wird seine Erklärung und Rechtfertigung in dem weiteren Gange der Aristotelischen Untersuchung finden. Auf dem Beiti-jige 7,u Aristoteles Poetik. 26T gemeinsamen Grunde der [xiimr:i.<; sondern sich diese poetisch-musi- chen Künste 1. nach den Mitteln , 2. dem Object und 3. der Art und Weise ihrer mimetischen Darstelhmg: nöLaai ruYydvou^tv oj^rai IxiiXT/'yeig to aiivolov. dt.Ci(pipovai di aXXv/Xwv Tpiaiv rj yd/i to) iv irs- poig /ji.tu.£c<73-at , >; rSi izspcc, rj rw iripoig v.cd \},ri töv c^-Jtöv Tponov 2). Was den ersten auf die Mittel gegründeten Unterschied anlangt, so verhält es sich mit der Dichtung und Musik, wie mit der bildenden Kunst, insbesondere der Malerei, die hier, wie oftmals in der Poetik, lediglich als verdeutlicliende Parallele zur Dichtkunst herangezogen wird. Wie also bildende Kunst und Malerei in Farben und Figuren, so bewegen sich die genannten Künste in Rede, Tact und Harmonie, sei es in allen zugleich oder in einigen oder einem gesondert: ctÜTO) xdv TOäg sipTjixivoctg riyv'Xig ä.not.'jCf.i. [liv noiovvroc. rrjv mixr^'jv^ iv pu^ixrh xat Xdyw xai ä.piJ.o'Aa^ zo'jzo'.g o' r, yjjiplg ^l iJ.tixi.yixivoig. Nämlich (ot&v) in Harmonie und Rhythmus, die Auletik und Kitliari- stik nebst dem Syringcnspiel und was es sonst dem ähnliches gibt (xav £t Tiveg izspa'. TUY)^dvo'j<7'.v ^^ o'j'ic/.'. zoickütch. ty/v o'jvoi^.tv olov r, Tcov T'jjOcYYUv). Aristoteles reiht der im Eingang der Untersuchung genannten Kitharistik und Auletik hier noch andere ähnliche Künste «n, wie er nachher in derselben Erörterung dem Dithyramb den ver- wandten Nomos, der epischen Dichtung eine Reihe gleichartiger Dichtungen beigesellt, zum deutlichen Reweise, dass die ursprüng- liche Aufzählung nur paradigmatisch gemeint war und jede der ge- nannten Künste eine der Hauptgattungen vertreten sollte. Im Rhythmus allein bewegt sich 2. die Orchestik. Diese war in der ursprünglichen Aufzählung übergangen, auf die durcli xäv rcng dpr,\).iv(x.ig ri-)(yoii.g so bestimmt zurückverwiesen wird : und doch vertritt sie eine besondere Gattung und erscheint daher 1448 a 9 in der mit der hiesigen parallelen Anordnung der Künste nach dem Ob- jeete gleichfalls neben Auletik und Kitharistik. Einen Grund, wess- halb Aristoteles neben den letzteren die Orchestik nicht gleich im Eingang der Erörterung aufgeführt, weiss ich nicht zu linden : und dennoch scheint der begründende Zusatz, mit dem sie an dieser Stelle eingeführt wird (xat 7äp ouzot oiä toüv i'/Y,i).a.rito\xi'joi'j fv^- liöjv fxt/xoOvTai y.ai rj^-r^ xai kcc^ti y.a.1 izpä^zig)^ ein Fingerzeig dafür zu sein, dass die Orchestik in der That erst nachträglich in den ihr von Anfang gebührenden Platz eingeführt worden. 268 V a 1. I e .. Die Worte selbst, mit denen ihr der Rhythmus als das ihr eigeu- thümliehe Mittel zugewiesen wird, und die ich mit Daniel Heinsius so schreibe aitrih oi tw fv^pM jut/iioiivTat y^oipig dpixoviocg oi^KoAloi) Twv opx'^jaTcliv *), stellen die Orchestik in angemessene Parallele zu der Kitharistik und Auletik, von welchen Aristoteles gleichfalls nur den grössten Theil (rög avlrjTixYjg -'n nkümri) als mimetisch in An- spruch nahm. Piaton hat in den Gesetzen VII S. 795 e den mimeti- schen, der Dichtung sich zugesellenden Tanz von einem andern ge- sondert, den man den natürlichen nennen kann (rög opyr^n^oig de äll-n (xsv Mo'j'j-ng As^iv /jl'.;^ou/j.Ivojv, tö t£ ij.z^.yv{j(/iv^ und nocli melir das beiden gemeinsame Prädicat r.oioiro Trjv jULtjuiv^atv augenscheinlich macht. Die Worte xat noirizriv Tzpoaocyopivriov sind daher zu tilgen als eine nicht richtige Ergänzung des vermeintlich nachsatzlosen Satzes ofioioig o'i xav v. rig xtX. s). Ist nun hienach der mit ov^sv ydp dv eyoi[}.vj beginnende be- gründende Satz in seiner Dreigiiederigkeit klar und ohne Anstoss, so fehlt es doch an einem Object der Begründung und einer Beziehung des "^äp, die dem Vorhergehenden nicht abgepresst werden kann. Vielmehr wird unbefangene Erwägung des Zusammenhanges die Notliwendigkeil der von Bernays getrotVenen Ergänzung nicht ver- kennen: {dv6üvi»/JL&?) TV7ydvouaa [J-^X^'- "^^^ ^^^' ^^^^'^ V^p <^v syoiixsv ovoixdcjut xotvöv xr/. Allein trotz dieser einleuchtenden Ergänzung bleibt ein Bedenken übrig, das ich nichl zu heben weiss. Oder konnte Aristoteles, nachdem er im Eingang des Satzes, nach der ver- breiteten Annahme, inonoda in dem ungewöhnlich erweiterten Sinne von 'Worldichtung' ohne weiteres angewendet hatte, am Schluss desselben Satzes von derselben sKonoüa sagen dvwvu|ji.og T'jy/dvoy^ja? Dieses Prädicat konnte doch, wie ich meine, füglich nur an die nicht- benannte Dichtungsart in Prosa oder Versen, einfachen oder ge- mischten, sich anscliliessen. Das will sagen, eine zweckmässige Form des Gedankens wäre etwa folgende gewesen: 'im Wort oder in Versen, sei es einfachen oder gemischten, stellt eine Dichtungsart (oder noch allgemeiner, eine mimetische Kunst) dar, für welche es bis jetzt keine Bezeiclinung gibt'. Und ferner, ist es denn so ausge- macht, dass Aristoteles den für jeden Griechen mit festbegrenzter Bedeutung versehenen Ausdruck iKonotia in jener vorausgesetzten weiten Dehnung des Begriffes genommen habe? In der ganzen übri- gen Poetik bezeichnet £/-ron:o'.£a , was es überhaupt im Griechischen bedeutet, die epische Dichtung: und an der einzigen Stelle, wo Ari- stoteles die nämliche Gruppe von Dichtungen zusammenfassend zu bezeichnen hat, gebraucht er diesen Ausdruck, der doch nach einer hier vorausgegangenen Erklärung keiner Missdeutung ausgesetzt war, 270 Vohlen nicht, sondern bezeichnet dieselbe in Ermangelung eines besonderen Namens nach den Mitteln: 1448 a 11 mpi rovg loyovg xai r^v ^iko- IxiTpiav, ein Ausdruck, der beiläufig gesagt, die Frage nahelegt, ob nicht auch an unserer, mit jener parallelen Stelle nicht Tolg 'ko'^oig i|^iAot? ?/ Tolg p.eTpoig, sondern ToXg löyoig ri TOlg ^iloTg ixirpoig ge- schrieben gewesen. Im Übrigen aber wird man von dem sichern Ergebniss des eingesetzten dvwvu/jio? aus nach einer zweckmässigeren Gestaltung des ganzen Satzes suchen müssen, der, wie ich meine, mehr gelitten hat, als jenes Wort heilt e). Während nun die bisher aufgeführten Gattungen von den drei früher genannten Mitteln je eines oder zwei gebrauchen, Rhythmus und Harmonie die Auletik und Kitharistik , Rhythmus allein die Or- chestik, Rede allein, sei es metrische oder prosaische Rede, ohne die beiden andern, die namenlose prosaisch-metrische [dikrtaig , so finden alle drei Mittel, nämlich (Aeyw de otov) Rhythmus, Harmonie, und (metrisches) Wort zu gleicher Zeit Anwendung in dem Dithyramb und Nomos, sowie in Tragödie und Komödie, nur mit dem Unter- schiede, dass jene und also die chorische Lyrik überhaupt durch die ganze Dichtung, diese, Tragödie und Komödie, nur in einzelnen Theilen, d. h. den für den Chor reservirten, jene drei Medien der Darstellung anwenden: otcx^pipovai de ort ai ixiv cc/jt.a ncioai cci dt xarä iJ-ipog. Denn so, denke ich, ist zu schreiben, näacci, nicht näoiv, da ja der Gegensatz nicht ist zwischen allen Mitteln und ein- zelnen, sondern zwischen den Dichtungen in ihrem ganzen Umfange und einzelnen Theilen der Dichtung 7). Von diesem Endpuncte der bisherigen Erörterung aus lässt sich nun eine Erklärung dafür finden, dass Aristoteles, während er augen- scheinlich nur die Dichtarten sondern will, in der anfänglichen Auf- zählung derselben neben ihnen der Auletik und Kitharistik und nach- träglich auch der Orchestik einen Platz eingeräumt hat. Aristoteles geht nämlich für den auf die Mittel der Darstellung gegründeten Un- terschied der Dichtgattungen von dem Factum der Aufführung aus : nicht das buchmässige Drama oder den litterärischen Dithyramb zieht er in Betracht, sondern die scenisch-musikalische Production derselben, die auf einem Zusammenwirken verschiedener Künste beruht. Daher schloss die Frage nach den Medien der dramatischen und chorischen Production die andere in sich , welches sind die spe- cifischen Medien der in diesem Dreiverein wirkenden Künste? Wie Beitrüge zu Aristoteles Poetik. -dil der Dichtung als solcher die Rede (ÄÖ7o?-pi£rpov) als ihr Medium angehört, so musste für die mit der Dichtung zusammenwirkende Musik und Orchestik gleichfalls das besondere Medium einer jeden aufgesucht werden. Daher waren sie, wegen ihrer Verbindung mit der dramatisch -chorischen Dichtung, in iln-er Selbständigkeit zu fassen und nach ihrem Darstellungsmittel zu befragen. Hatte sich ergeben, dass die Musik in Rliythmus und Harmonie, die Orchestik im Rhythmus sich bewegt, so waren nun erst die Mittel der drama- tisclien und chorischen Auffülirung in Rede, Rhythmus und Harmonie gefunden. Die gleiche Reihe von Dichtarten nebst den zugehörigen Künsten der Musik und Orchestik wird der zweiten Sonderung nach dem Objeete der Darstellung, oder nach modernem Ausdruck dem Kunst- stile, zu Grunde gelegt. Da es nur auf nachahmende Darstellung handelnder Persönlichkeiten (npdrTovTsg^ ankommt, so geht Aristo- teles von dem Grundunterscbied aller Charaktere aus, die entweder würdige {anovocüoi} oder niedrige (yaOAot) sind. Auf diesen Gegen- satz, der auf der Grenzlinie zwischen ethischer und ästhetischer Würdigung liegt, lässt sich die ganze Mannigfaltigkeit der Charaktere schliesslich zurückführen (rouTOig dy.oAov^sZ ixövoig cf. de pari anim. 646 a 17 Metaph. 1042 b 4), und anderseits ergibt sich daraus, dass die, welche Handelnde darzustellen haben, sich entweder an das Maass der Wirklichkeit halten , oder über dieselbe in das Ideal hinauf-, oder unter dieselbe in die Carricatur hinabsteigen können : wie diese Unterschiede sich am deutlichsten bei den Malern heraus- gestellt haben. Sie müssen sich aber bei den genannten poetisch- musischen Künsten, die es alle mit der Darstellung von Handlungen und Handelnden zu thun haben, gleichfalls anwenden lassen, in der Musik und Orchestik, in der nach ihren Mitteln Q,6^/ot-'^iloiXz- roia) benannten Gruppe von Dichtarten, in dem Dithyramb und Nomos, und endlich in der Tragödie und Komödie, die, während bei jenen innerhalb derselben Gattung die Gegensätze sich ausgebildet haben, in dem nämlichen Gegensatz als selbständige Gattungen auseinander getreten sind. Aristoteles wendet sich zu dem dritten der früher angekündigten Unterschiede der Dichtarten, der aus dem Wie der Nachahmung entspringt. Hier ergibt sich zunächst eine zweifache Scheidung: man kann bei denselben Mitteln und in demselben Kunststile 272 Valilen nachahmen entweder erzählend oder handehid und agierend: xat 70:0 £v Tolg (x'jTolg üCii ra, avra. ijaij-sTi^cci iariv ots julsv (XKOcyyilAc/VTix — v^ TzdvTCf. (jjg TzpäTTOMTug xat ivsp'^ovvTac [^roOg ]uii/ji.ou|;.£vov?]. Die letzten Worte nämlich halte ich für eine Interpolation, die durch den Wechsel im Numerus (^dnuyyilAovToi — TrpärTovrag) veranlasst ward, auf den aher hier so wenig Gewicht zu legen als 1453 h 30, 35, 38. Dieser durchgreifende Gegensatz des dTrayyiXXsjv und n^ä.xTs.vj (= £vsp7£lv, ^päv) tritt sowohl sonst (vgl. 1459 a 15j als nament- lich in der Definition der Tragödie 1449 b 26 ^pwvrojv xat oü m d7ra77£Ä;a? nachdrücklicli hervor. In denjenigen Dichtungen aber, deren Darstellungsweise das Berichten (^dnayyzAiu} ist, stellt sich eine neue untergeordnete Scheidung heraus, je nach dem Verhältniss, welches der Dichter einnimmt zu seiner Dichtung: entweder ver- schwindet der Dichter gänzlich hinter den von ihm als redend und berichtend eingeführten Personen, wie Homer es macht (^aKayyiA- lovra, r/ sTspiv vi yiyvöiievov üamp "OiJ.r/pog nrjisl: welches als ein Vorzug dieses Dichters vor anderen Epikern auch 1460 a 9 hervorge- hoben wird), oder aber es ist der Dichter selbst, der in eigener Per- son redet und nicht eine fremde Maske annimmt (77 öjg rov auTov /.od IXY} ^ETaßaXXovra). Es ist klar, dass das sT£p6v n yiyvöixsvc^v und ojg Tov aüröv x.at ixri ixsrcf.ßdXXovTCi nur Gegensätze sind auf dem gemein- schaftlichen (jirunde des dnayyi'X'Xsiv. ohne welche Unterlage jene beiden völlig in der Luft schweben s). Aristoteles hat es unterlassen, unter diese Unterschiede die Dichtarten speciell zu subsumiren. Scharf sondern sich in jener Aufstellung Kpos als erzählende Gattung und das Drama, dessen Name das Element der Handlung ausdrückt. Allein diese Subsumption der Dichtarten weiter durchzuführen, ist nicht ohne Bedenken und mannigfache Schwierigkeit, und scheint, nach den Worten ev Tolg avroXg neu rä aOrd zu schliessen, von Aristoteles gar nicht beab- sichtigt. Aus der Art dieses dritten Unterschiedes erklärt es sich denn, dass die musisch -orchestischen Künste hier nicht in Betracht gekommen. Auf der Mitwirkung der Musik und des Tanzes, die nicht allen Dichtgattungen und wiederum nicht allen Dichtgattungen in gleichem Umfang gemeinsam ist, beruhte der erste auf die Mittel der Darstellung gegründete Unterschied, und ebenso konnten bei der Scheidung der Galtungen nach dem Kunslslil Orchestik und Musik Beiträge ^ii Aristoteles Poetik. /ilA iiiclil libergaiigfii werden: denn sollten sie mit der ohdiMsehen nnd drainalisclien Üiclitiing ein organisches Ganze bilden, so nuissten sie die Fälligkeil besitzen, sieli dem Kunststile jener anzuschmiegen. Der dritte Unterschied dagegen beruht wesentlich auf dem VerliäUnisse, welches der Dichter zu seiner Dichtung einnimmt, ob er es selbst ist, der in seiner Person spricht, oder ob es andere Personen sind, die er reden, oder die er alles in Handlung darstellen lässt. Bei diesem Un- terschied also, der in die Dichtung selbst hineingelegt ist, hatten Orchestik und Musik keinen Platz, und es genügte dem Aristoteles, durch £v Tolg auzolg darauf hinzudeuten, dass die Mitanwendung jener Künste und ihrer Mittel mit allen hier aufgestellten Darstel- hingsweisen sich verträgt. Hiernach begreift sich endlich auch, dass Aristoteles die Anwendung oder Niclitanwendung von Musik und Orchestik nicht hergeleitet hat aus der besonderen Art der Dichtungsweise, etwa so, dass das Epos, weil erzählender Natur, sich auf das metrische Wort beschränke, das Drama dagegen und die Ciiorlyrik, weil durch Hand- lung und Aclion darstellend, Musik und Orchestik zu ihren Darstel- lungen hinzunähmen. Eine derartige Herleitung ist durch nichts an- gedeutet, vielmehr nahm Aristoteles die Thatsache, dass einigen Dichtgaltungen die musikalisch-orchestische Begleitung eigen war, anderen nicht, aus der Erfahrung, wie sie die griechische Dichtung darbot. Aristoteles fasst, wie abschliessend, das Resultat der bislierigen Erörterung zusammen (iv rpiil on rcc-jzaig oia'fopaXg h (xiix-naig £7T'.v x.r/.), um eine aus den verschiedenen bisher dargelegten Ge- sichtspuncten resultirende Paralleüsirung der Dichtarten anzuknüpfen: Epos und Tragödie treten neben einander nach der Gleichartigkeit des Kunslstiles ('jrrouoaiov) , Tragödie und Komödie dagegen in der Darstellungsweise, die bei beiden die handelnde ist und in der für beide geltenden Bezeichnung oQä[}.a ihren Ausdruck gefunden hat. Diese letztere Bemerkung gibt den Anlass zu einer Digression über die Ansprüche des dorischen Stammes auf die erste Erlindung beider dramatischen Gattungen: Ansprüche, welche zwar auch auf anderes, aber insbesondere auf den den Doriern cigenthümlichen Gebrauch des Wortes opäv gegründet werden. U^nd nun erst schliesst Aristoteles den ganzen ersten Abschnitt des ersten grundlegenden Theiles der Poetik ab: rrspi \}.iv o-jv tojv Sitzb. il. phil.-liist. Cl. L. Bd. HI. Ilft. 18 274 V a 1. 1 e n o'.a'fdpöjv — sip-nn^o) raOra, und wendet sieh sul'ort zu der zweiten diesem allgemeinen Theile angehövigen Frage nach der Genesis der Dielitkunst und der Dichtarten, welche in Kapp. 4 und 5 bis p. 1449 b 9 erörtert wird. Zwei in der Mensehennatur liegende Gründe haben die Dichtung überhaupt hervorgebracht (ysw/j'jat /j.cv öXw? ry;v Koir,Tiy:'r,v , dem 1448 b 24 oiz'jnä.a^-n oi entspricht): erstens der Nachahmungstrieb, welcher den Menschen vor allen andern Geschöpfen auszeichnet und ihm das Lernen und Wissen vermittelt: womit sich die Freude an den Erzeugnissen der Nachahmung verbindet: rö t; yäo ixiiJ.ti<7^ai oOiifVTOv roXg äv^pojTioig i/. Trat'oojv i'jri, y.7.1 to'jz'j) did'yipovGi rwv äX?/jüv i^wwv, ort iuixr,rv/.6irari'j ian xat rä? ixcc^TiGsk; nnisncci diä [X'-lxTiatoig rv.q npönag^ v.c/.\ tö yaipv.'j zoig [j.ip.rjp.iy.'ji ttävtäc. Letzte- res erhärtet Aristoteles durch die in der Erfahrung gegebene Tliat- sache, dass nicht l)loss Nachahmungen schöner Gestalten (Politik 1340 a 25), sondern auch in ^Virklichkeit widrige Erscheinungen in der Nachahmung uns Wohlgefallen erzeugen: arj/^-stov oi toOto'j t6 o^iJ.ßalvov £7rt twv i'pywv y.r).., und weist auch den Grund dafür in dem Triebe zu lernen nach, der nicht den Philosophen eigenthümlicii, son- dern, wenn auch in geringerem Grade, allen Mensclien gemeinsam ist (yravTSf ävB-pomot. toü siosvai opiyovTat (pOas'. Metaph. 980 a2L ev os TW [xav^ocvstv TÖ sig rö xard '^6g als eines komischen Epos (b 37). Beiträge zu Aristoteles Poetik. Zlt In dieser zweiten, derDai-slellinig der tpaiila. gewidmeten Gattung von Dic'litiuigen kam dem Charakter der Diehtart entsprechend jam- bisches Maass auf, d. h. die •■pö-^oi wurden tap.|5ot,''^ und so traten, indem ganz parallel aus den C/xvot und iy/Mixia sich das heroische Epos herausbildete, auf der zweiten Stufe der Entwickelung Jamben- dicliter und Eposdichler einander gegenüber. Dieser Gedankenforlschritt wird in den Ausgaben durch unrich- tige Interpunction verdunkelt, die vielmehr so herzustellen: oi fxiv ydp aii^vÖTSpoi Tag Y-otläq iiX'-ixoijVTO rtpä^sig xai rctg twv rotoörwv, Ol öi £-jTsXiGTSpoi TC(.g T(x)V (paiiMiv, iXfjöJTOV '\io'io\)g noiovvreg ^ uxjjze^ ärsooi 'uij-vo-jg /.cd tf/Mp-ia. zdv i).iv oLv Kpo 'Oanpou o'jdevog iy^oixev tinslv roiovrov Tzoinixa, suog dt sivai KolXoüg, dno 5i '0|j.r;pou dp^a- ai'voig £<77iv, oTov ixstvou 6 Mapy'iTTjg xat rä zoiccvra. iv oig -/.ard ro dpiiÖTTOv laixßzZov r^/5t fxiTpov (oc' ö -/.ai '.«iißslov ^akzirai vjv ort £v rw jm-irow TOÜTW ta;ji^t<^ov dJXr,loug^^ xal t^ivovzo rGjv KUAaiöiv o't U.SV r/iicotxwv o't os idp.ß(i)V T:oir,zo.i. Nach zd zoiaüza nämlich ist Pmictum (nicht Komma) zu setzen, so dass, nach einer dem Aristo- teles sehr geläufigen RedcAveise, o Map'/izrtg y.ai zd zoiauza (der iMargites und die ähnlichen) für sich steht. Mit iv olg aber beginnt ein neuer Satz, mit welchem, über die Zwischenhemerkung vom Homer hinweg, an npQzov -^it^p^jg zotovvzsg dem Gedanken nach Avieder angeknüpft wird. Anderseits gehören die Sätze iv olg — laixßdov TtA^t ixizpov und -/.ai kyivovzo — idis.ßoiv rcoir.zai aufs engste zu- sammen: das Sätzchen oC ö -am idixßzlov v.zl. dagegen ist nur eine der Erläuterung des Namens 'jambisches Maass' dienende paren- thetische Bemerkung, die den Zusammenschluss der Hauptsätze nicht stören darf. 'Sie dichteten anfänglich Tadelgedichte, wie von Homer der Margites und die ähnlichen. In diesen (den -yj'ioi.) kam ange- messener Weise jambisches Maass auf (das auch darum 'jambisch' heisst von der Anwendung in diesen Tadel- oder Spottgedichten), und so wurden von den alten Dichtern die einen Epos-, die andern ,Iam- bosdichter\ Bei dieser Gegenüberstellung der allen Diciiter (röiv ra/atwv) als Jamben- und Ependichter denkt Jedermann an Archilochus und Homer, welche in der Litteratur und Kunst oftmals als die beiden Ahnherren griechischer Dichtung verbunden ersciieinen. Dass Aristo- teles ursprünglich den Archilochus ausdrücklich an dieser Stelle ge- nannt, und überhaupt dieser Abschnitt unter den Händen des 278 V a h I e n Excerptors gelitten habe, scheint mir eine unbegründete Annahme zu sein 9). Homer aber, der in einer Person beide Gattungen, das ^-^ivog anovocdov in Ilias und Odyssee, das "^ivoq waülov in dem Margites vertritt, bildet die Ueberleitung zu einer dritten Entwicklungsstufe der Dichtung, und zwar zu beiden Seiten des auch auf dieser ver- wirklichten Gegensatzes: indem er in seinen epischen Darstellungen, in Ilias und Odyssee sowohl, Avie imMargites, dramatisch componierte, gab er das Vorbild für die eigentlich dramatischen Gattungen, und zwar in Ilias und Odyssee, ihrem hohen Stile entsprechend, für die Tragö- die, in dem Margites, gemäss dessen komischem Stil, für die Komödie: oiOKsp di xat rd 'ynovoc.lcc [xdliaza. nOLr,r-ng "O^x-npög -nv (f.övo? '/dp (jvy^ OTi SV äXkot. [oVt] xat /JLtfxr/^cis" opccixccruäg iKoi-nitv') ^ ovroi y.ai Tcc T-qg xoj^wota? fj-jrr,ixar). So nämlich, denke ich, ist die vielbesprochene Stelle zu schreiben : die Betrachtinig, sagt Aristoteles, ob die Tragödie in ihren Beiträge zu Arisloteles Poetik. 2T9 Formen schon hinriMchciul ausgebildet isl ocloi- nicht, was sich sowohl an und für sich, ohne Rücksicht auf irgend welche äussere Bestim- mung derselben, als auch mit Rücksicht auf ihre Bestimmung l'ür die Bühne benrtheilen lässt, gehört nicht an diesen Ort. Die Ableh- nung ist allgemein und schliessl nicht das Versprechen in sich, an einem andern Orte in der Poetik selbst auf diese Frage zurückzu- konniien : daher daraus, dass sich keine hierauf bezügliche Bemer- kung weiter findet, nicht auf eine Lücke des Textes zu schliessen ist. Nun aber war zu dieser ablehnenden Bemerkung in dem V(n-an- gegangenen keinerlei Anlass gegeben: denn was Niemand von Rechts- wegen erwarten kann, braucht auch nicht ausdrücklich abgelehnt zu werden. Daher hat man die Worte von hier entfernt und an das Ende des Capitels nach ms^Uvcci x.a^' £xa«jrov hiiiabgcrückt. Den- noch ist leicht einzusehen, dass sie weder dort sich fest in den Zu- sammenhang einfügen, noch auch durch ihre Entfernnng der Zusam- menhang an obiger Stelle besser oder nur erträglich wird. Der Anlass zu jener ablehnenden Bemerkung ist allerdings im Vorangegangenen nicht, wohl aber im Nächstfolgenden zu (inden. Die Tragödie, sagt Aristoteles, nnd die Komödie, ausgegangen jene vom Dilhyraml). diese von den phallischen Liedern, stieg allmälich in die llölie, und nach mancherlei Veränderimgen blieb die Trag^idie stehen, sksi ^^'/[t r/iv aurrig yuatv, x.ac t6 ts roJv unoxcirrZv n1r,^oq k^ ivog ^'.g dOo Kpöirog Mayblog rr^OL'^jz xtA. Ziniächst scheint klar, dass die von Aeschylos und Sophokles anfgebrachten Neuerungen die letzten sind , durch welche die Tragödie, um den Aristotelischen Ausdruck beizubehalten, layt rr/v aurr^^ (pvatv, so dass die Worte xai rö T£ röJv 6K0y.f,i.TöJv — rTxryvoyoa^jav ^cfoxA-ng als eine erläu- ternde Ausführung zu jenen zu betrachten sind. Was aber Aristoteles mit jenen nicht immer richtig verstandenen W^orten sagen wollte, lässt sich durch eine Stelle der Physik aufhellen: 193 a 36 rö yäp ouvdixBi a6i.pt, r, oaroüv O'jt' iy^si rcoi tyjv iavTov fj^i-v, rcph av Idßr, ro sioog zö xarä töv AÖyov, ö C[jiCo[kEVOi Xs'/o/jlcV rt ian nccpt r, ciaroGv, cur; ^füav. iaxiv. "Denn was bloss der Potenz nach Fleisch oder Knochen ist, hat noch nicht seine eigene Natur, ehe es die begritTliche Form erhalten hat, welche wir angeben, wenn w ir deliniren, was Fleisch oder was Knochen sei'. Diess auf die Tragödie angewendet, sagt also Aristoteles, dieselbe habe mancherlei Veränderungen durchlau- fen, die zwar auf dem Wege zur 'l'ragödii' lagen, aber nuch nicht 280 V a h 1 e n Tragödie waren, bis sie diejenige Form erlangte, nach welcher der Begriff Tragödie bestimmt wird, die man also angibt, wenn man zn definiren hat, was Tragödie ist (xoc^' r,v r,rjri 'Kvjzxy.i rids ri. Psych. 412 a 8) 11). Nachdem nun die Tragödie ihre eigene Natur erlangt hatte (e<7X^ rf/v avTYig fiiaiv), und im vollen Sinne des Wortes Tragödie gewor- den war, blieb sie stehen (£;rxv<7aTo). Diese Thatsache scliloss die Möglichkeit einer weiteren Entfaltung nicht aus: und Aristoteles selbst scheint diese Möglichkeit in den abiehnenden Worten, A'on denen wir ausgingen, anzudeuten. Dennoch konnte jene rein thatsäch- liche Bemerkung leicht so gedeutet werden, als ob überhaupt eine noch weitere Entfaltung ausgeschlossen sei. Um aber diesem möglichen Missverständniss der Worte inü ea-/s tyjv aur^g (oOrjiv iTzaixjciTO vor- zubeugen, lehnt er es im Voraus ab, auf die Frage einzugehen, ob die Tragödie bereits in ihren Formen genügend entwickelt, oder eine weitere Entwickelung möglich oder wünschbar sei. Die Sätze To ,a£v O'üv kni'7-/.(i7Z£Tv — ällog loyog und '^svoiJ.ivr^ o' ovv ^-^ an dp- '/ji? HT/. sind daher im engsten Zusammenhange aulziitassen, den man in der Kürze so wiedergeben könnte: 'Die Frage, ob die Tragödie bereits hinreichend entwickelt ist oder nicht, will ich hier nicht ent- scheiden : wie dem aber sei, nachdem sie vom Dithyramb ausgegan- gen, durch mannigfache Wandelungen hindin*e]i bis zu dem ihr eigenen Wesen gelangt war, blieb sie in ihrer Entwickelung stehen'. An die kurzerwähnten Neuerungen des Aeschylos und Sophokles fügt Aristoteles mit hi dt noch einige weitere Umwandelungen der Tragödie an, die sie auf dem Wege vom alten Satyrdithyramb zur eigentlichen Tragödie erfahren hat, Umwandelungen, welche mit j«'nen früher erwähnten parallel liefen, und zum Theil Consequenzen aus denselben waren : aus dem Umfange nach kleinen Mythen (rö liiys^og ist von ij.r/.prjjv abhängig) is) und spasshafler Diction er- langte sie allmälich die zu ihrem Wesen gehörige Würde (■ts/ji.vöv) : statt des Tanzrhythmus des Telrameters kam. je mehr der Dialog sich entwickelte, der eigentliche Sprechvers, der jambische Trimeter auf : die Zahl der Acte ward vermehrt: und das Übrige, fügt Aristoteles abschliessend hinzu, womit ein Jedes im Laufe der Zeit ausgerüstet worden, lasse man als gesagt gellen, denn alles einzeln durchzu- gehen, Märe für den hiesigen Zweck zu umständlich: y,cii rä aAloc. olg exocara xcafAi^.S'r/va'. ^Jy^Toci., eoroj r/|uitv dot)ixivoL- nolu yäp av BeHiäge zu Aristoteles Poetik. 281 laoig soyov etyj ois^iivcci xa5' sy.aorov. Denn so lautet dieser Ab- selilnss in der Ueberlieferiing. während seil Aldus in den Ausgaben liysTccr [^rspt ,i Arisloleles Poetik. äöO Darstellung ausgeht, oder den Naehdniek legt auf die Art nnd Weise der Darstellung. Beide Wege, entweder Tragödie und Komödie als dramatische, oder Tragödie und Epos als erhabene Gattungen zusam- menzulassen, haben für die Theorie ihre Vorlheile, und konnten Wie- derholunijen verliülen. Aristoteles hat, wie wir sehen, den zweiten Weg eingeschlagen, und indem er den Nachdruck auf die Gemein- samkeit des Kunststiles legt, Tragödie und Epos als die beiden unter diesem Gesichtspunct zusammengehörigen Gattungen zusammen be- handelt, von ihnen aber die andere dramatische Gattung, die Komödie, weil sie einem andern Kunststile angehört und (pauAÖTzpa zu ihrem Gegenstande macht, getrennt und auf einen besonderen Platz gestellt. Diese Anordnung begründet und rechtfertigt Aristoteles in dem der Specialbehandlung gleichsam als Einleitung vorangestellten Ab- schnitt von p. 1449 b 0 — 2t). Tragödie und Epos kommen überein in der pJ-iJ-riOig TTro-Joatojv . unterscheiden sich aber darin, dass die epische Dichtung bloss Erzälilung (a-a77cAta) ist, bloss einlaches Metrum hat, und endlich insofern sie eine grössere Ausdehnung der Zeit umspannen kann. Im Übrigen aber hat das Epos dieselben Tiieile mit der Tragödie, mit Ausschluss der durch den dramatischen Charakter der letzteren bedingten (oi|/{? und ixsIokoücc, cf. p. 14.')ll b H)). und so wird, wer die Theorie der Tragödie inne lial. aucli das Epos richtig zu würdigen verstehen, da jene alles was dieses, nur noch etwas mehr liat. In diesem Abschnitte ist davon, dass die Komödie wegen ihres eigenen Kunststiles (r« (pavAOTzpcc) von jenen beiden abgelöst und besonders behandelt werden solle, nicht die Rede. Und doch sagt Aristoteles Cap. 6 in. den hiesigen Abschnitt abschliessend und auf den folgenden hinüberleitend: 7it[jl o-jv TYjg iv iEccixsTpoK; fjLtjji.v;Tix-^? /.at Kipi ■/.oiix'jioia.g vorspov ipoviitv , KZpi ot Tpayoioiag liyoifuv xrl. 'Von der epischen Diclitnng also und von der Komödie wollen wir nach dem Gesagten später handeln, jetzt aber die Tragödie erörtern.' Darin ist, wie ich glaube, ein Fingerzeig gegeben, dass in dem vor- angegangenen Einleitungsabschnitt nicht bloss der durch das anov- ocäov gegebene Zusammenschluss von Epos und Tragödie, sondern auch die durch das ipaOÄov bedingte Lostrennung der Komödie aus- gesprochen und begründet war. Hier also schlössen sich die oben 1449 a 32 nicht in den Zusammenhang einzufügenden Worte über das fccülciv und y^loTov der Komödie IrelVend an: ä iiiv yccp inonoiia 284 V a h 1 e n s'/^si, uKdp'/^st Tri rpa^w^ta, ä §i cc'jtv?, ov TTCcvra h rrj inonoüa. r} ^i xara Träaav xaxjav, äXÄä toO ala-/jpoü, o-j karl rö ^sAorov/j.dptov — ävsu OQvvng. Hierher gestellt, ergeben sie die erwünschte Grundlage für den nun folgenden Abschluss ntpi ouv rng iv k'Eaixixpoig [).iikr,Tiy/ng y.ai Kspi xoj/jiwotag voTspov ipovixsv, nspl de Tpayu^oiag /s-ycofAsv xtI., und zugleich lässt sich begreifen, warum Aristoteles eine vollständige Determinirung des ysloTov (denn das Angegebene ist im Grunde nur eine negative Abgrenzung) nicht nöthig erachtete. SoAvie die Gemein- samkeit von Epos und Tragödie auf der mit Nachdruck hervorgeho- benen ixl-ii-naig anovoairjiv beruht, so genügte es für den hiesigen Zweck, von der Komödie zu sagen, sie sei ixii).-nrjig ipauXorepojv, da unter diese Kategorie eben das Komische (das '/cPvOiov) fällt i*). An die Spitze der mit Cap. 6 begiimenden Specialerörterung der Tragödie stellt Aristoteles die berühmte Definition derselben, und fügt ihr Erläuterungen einiger in derselben gebrauchten Ausdrücke an. Man darf glauben, dass diese den Woriversland der Definition aufhellenden Erklärungen sich ursprünglich noch auf andere Begriffe derselben erstreckt haben werden, inshesondere auf den ohne Erklärung unverständlichen Ausdruck y.ä2rapaig rciv Tra^vy^drwv. Schwerlich wird aber Aristoteles in der Erläuterung der Katharsis seiner eigenen später folgenden Theorie der Tragödie allzusehr vor- gegriffen hal)en. Es genügte festzustellen. Avelchen pathologischen Vorgang in den Gemüthern der Zuschauer er durch -/.dBapaig twv KaS;rti).ä.r(jiv bezeidinet wissen wollte, wie aber die Tragödie selbst, um diesen herbeizuführen, geartet sein müsse, blieb der Theorie selbst vorbehalten. Als Grundlage für diese sucht Aristoteles von einem neuen Aus- gangspuncl aus die Theile der Tragödie zu gewinnen, um an ihrer Abfolge die Gesetze der tragischen Dichtung darzulegen. Die Theile aber werden nicht aus der Definition abgeleitet, sondern zunächst diurh äusserliche Betrachtung der tragischen Aufführung gewonnen inid sodann nach ihrem Werthe für die Tragödie geordnet. Aus der Thatsache der scenischen Aufführung din-cli redende und singende Personen ergeben sich die drei äusserlichen Theile, Scenerie (öipsoj? x6(7/jt.o?), Rede (Äsfts «I- '• «"-'^^ ^ "^^^v ovo/zaTcov dbvBtoi.g') und Gesang {ix{\onQv.a). In ähnlicher Art werden die drei wesentlicheren Bestandtheile der Tragödie aufgesucht, Fabel (fxv^og), Beiträge zu Aristoteles Poetik. CO 3 Charakter (r,^o?), Gedanken (o^ävota). Allein die Art, wie Aristoteles diese deduciert, ist, wenn ich nicht irre, durch eine Verderhniss in der Überlieferung verdunkelt: 1440 h J{() insi dt npä^s^jg ioTi p- ij:r,a'.c, Kpd-TiTai oi iinb rivoüv rrparTÖvTwv, o-j<; avä^xvj noioii^ rivccg v.vai. xarä ts tö ^^oj xai zr,v otävotav (otä yäjO TOVTüiV xat rä^j rrpa- |cts £''vat (paiisv KO'dg -jvag), ntj/v/.ev aizia. ovo twv r!iä(;cwv sivat, (Jtävota xat ^/^o?, xai xarä raürag xal Ty/yavougi xat dno-uy/^dvovnt ndvTsg. i'art o£ t:^^ fJLSV Tipdl'cco? ö /xü^o? ry ijÄixrirjig- liy(xi 7«/^ ;j.ü3-&v toOtov rriv CT'jv^£(7'.v röiv npci'/ixäTOiv^ tcc dl r,^r^, y.a^'' d. KOioOg Tivocg elva''. aao.£v TO-jg jroärrovTa^, o'.ävotav oi, iv 070t? Ai'j/ovTsg dno- deiKvOoLoi zi r, xai a/TO'jjaivGvra'. 7vw,av;v. d.vd.-f/.r, oOv Kd'ir,g Toocyui- oioLg [Upr, v.va.!. s'C, xa3-' ä ;rotä rtj iartv ■/; zpa'i'üola. TOcOra o'eari xrA. Dass die Worte kIy^xiv oCiria ovo — ^^og nicht können der Nachsatz sein zu dem mit ind os npd^sojg xtA. beginnenden Vorder- satz, begreift sieh leicht, und durch Bonitzens umfassende inid gründ- liche Untersuchung der Aristotelischen Periodologie auf diese Eigen- heit einmal aufmerksam gemacht, überzeugt man sich bald, dass ein passender Nachsatz überhaupt niclit zu linden bis zu den Worten ävä^xv/ o'jv Kdnr^g xtL, wo oOv keinen andern Zweck liat, als nach den verschiedenen Zwischengliedern auf den Hauptsatz zurückzulei- ten. Der Vordersatz aber gliedert sich zweifach : 1. iiiii oi Trpd^süjg inri ixiixr,(j'.g, r.pdrrero!.i dt vko rivoäv -parTÖvrwv, ovg dvdyxr^ notoOg Tivccg Eiva.'. xarä rt tö ri-^og xas ttjv otävotav und 2. eari dt rr,g i^tv ;TpäCcW?ö|j.ö^&gv;fjt.t/jL>5(7t?xTX. Der vermeintliche Nachsatz aber ;r£^ux£v atTia ovo ToJv r.pd^tor^ shixi^ otävota ■AoXri^'-jc kann für die Stelle über- haupt nicht bestimmt gewesen sein, an welclier ihn die Überlieferung gibt. Denn genaue Erwägung des Zusammenliangs zeigt, dass die bei- den Sätze otä 7^,0 ro6rwv (näml. wog und otdvota) y.ai zag KpdEiig shtxi fuixev KOidgxivag ■/.(xixa.zdTCcOzocg xcclzv^y^d-i/dvoi -/.cJ. dr:ozu'f/d- vouc?'. Kdvzsg in dieser Verbindung und Abfolge gedacht und ursprüng- lich geschrieben waren: 'die handelnden Personen müssen nach Cha- rakter und Intelligenz {;h^og und didvoia) eine gewisse Qualität haben : denn durch diese (jj^og und otävota) bestimmt sich die Qualität der Handlungen und bestimmt sich der Erfolg der IFandlungen, insofern die Handelnden je nach ihrem Charakter und ihrer Intelligenz in den Handlungen (xard raOra?) Glück haben oder Unglück.' Die Worte dagegen, welche jene beiden zusammengehörigen Sätze bisher aus- einanderrissen, sind in dem zweiten Gliede des Vordersatzes einzu- 286 V a h 1 e 11 schalten: scjri oi rfig y.h npdEso)C ö iJ.v.^og r, p.iij.rj'j ig, 7ri'fu-/.e oalTia. ovo T(2)v Txpä^soiv elvcci, mävoiav v.yl Yj^og. So iiäiiilich werden der [xiix-naig r-fig npdEeoig, welche den ixvBog ergiht, [lassend gegenüher- gestellt die yJricx. zrjiv npdEioiv^ die Grundlagen der Handlungen, als welche sich r/3og und didvoiv. ergehen hatten. Die Wiederauf- nalinie dieses Ergehnisses giht zu gleicher Zeit für rng ixev npä^eoig die hisher vermisste Entsprechung und für die erst in dieser zweiten Hälfte des Vordersatzes gegehenen Delinitioneu von fj^og und oidvoicc die erwünschte Grundlage ah. Sonach gliedert sich denn der ganze Satz folgenderniassen: imi de 7i^6.^j6ig i'jxi. ixiixrjryig, nfjäTzerai. de vno Ttvojv ;rparTÖVTOJv , oO? dvdy/.rj Txoio'jg rrjag z'-vai -/.ard n rd ri^og xat T/jv o'.d.voiav {ßid '^do roOror^ /.v.l rdg nodEsig ehai faixsv noidg rvjv.g v.aX v.c/.rd ra.iirag y.oci. zw^y^dvouai '/.Cii dTVJzuy^dvovai Tzdvrsgy iari. ot TYjg [xiv npd^soig 6 p/j^og h ixiy.-rj'^ig^ Kif'j-/.£ o'cdricc di)0 Töjv TTpd^sorj zhv.i. Osävor-av y,c/.l ri^og' Xi'yoj "^^do [xv-^ov toOtov rnv aOv^saiv t'Jjv 7Z[jCiyixdT0)\>, rd de t^3"/;, xa-S'' d 7roto6g rivag etvcx'i (fidixev TOvg npdzTOvrcxg, didvoiav rjs, iv ö'joig li'^ovreg dTzodeixvOaai T£ r] xccl ärroycci'vovrat "yvoj/r/jv ävdy;'./; ovv nd^ng rpcx.'^'jiola.g ixsprj eivai s'l^, x.(x3' d noid ti? eazlv n rpa'joioio: -/.zA. i^^. Au das Ergehniss dieser Erörterung, dass jede Tragödie noth- wendig sechs Theiie haben müsse, schliesst Aristoteles eine Gliede- rung der Theiie nach den Objecten Qxv^og, ri^og, o'.dvo'.a), den Mitteln (ixsaokoüv. und Xsftg) und der Art und Weise der Nachahmung (o-^jg), und leitet sodann zu einer neuen Betraehlimg der Theiie liber mit den schwierigen und dunkeln Worten (I4.'>0a J2) zo-Jzoig (xev O'üv ovy. oXiyoi avTwv ws stTrsiv /.i-^prj\/zcit. zoig e'iot'jt.v ' y.a.1 ydp o'peig eyzi ndv y.oä r/^og y.al fxv^ov y.ai le^iv y.cä ixilog y.ai otdvotav 6}acf.i)zoig. Die Erklärung hat, wie ich glaube, von zoXg eloeaiv auszugehen, ein Ausdruck, der hier mit/j.£pr; nicht identisch sein kann. Zwar hat Aristo- teles 1449 a 8 von den story der Tragödie geredet in dem Sinne von 'Formen', die er b3 bei der Komödie ayjiixazu nennt (vgl. 1448b 36). Im Uehrigen aber sind ihm ei'or; im Unterschiede von [xepri die Arten der Tragödie (14J)ö b 32 zpa'yt^olag oi eior, -'.nl zia'japot.- zoaoL'na. '^d[j xai zd, ixeryn f/Jy^r,') wie des Epos (1459 b 8 zd tior, za.'jzd. ose eyevj zr^j inonodocv zr, zpocyrjioia . . y.ai zd [).ipr^. Vergleicht man nun den Eingang des zwölften Capitels ixipn oi zpayriioiccg, olg /j.£v (hg eidecji dei yprjfj^ci'., rzpözspov etKOfxev, so scheint, wie es immer mit der Authenticität dieses Capitels sieh verhallen mag, so viel Beidüge zu Aristoteles Poetik 4ö7 trewiss, dass diese Worle mit deiitliolier Riickheziehiiiiif juil' unsere Stelle geschrieben sind. Dann alter ergibt sich daraus für letztere eine kleine, aber für das Verständnlss des Ganzen niclil niiwesenl- liclie Besseriuig: Aristoteles schrieb auch liier nicht Tolg si'ocaiv, s(mi- dern ws doeaiv. Von den sechs 'rragödienlheilen, sagt er. machen manche Dichter einen solchen Gebrauch, als ob sie dor,, Arten, seien. [)as heisst. sie gehen nicht darauf aus, den sechs Theilen gleichmäs- sig in ihrer Dichtung gerecht zu werden, sondern mit Ndrliebe je nach der individuellen Kraft und Begabung pflegen sie den einen und andern Theil so vorwiegend, dass so viele Arten der Tragödie zum Viu'schein kommen, als es Tlieile derselben gibt. Mit den sogefass- ten Worten roig (liptGi xt/^pr/vract u)g eioeoiv lässt sich ausser anderem in gewissem Sinne vergleichen Metaphysik 1)98 b 10 f^aivovraf oi y.ai TÖ ij.iz[j6v 6)q yiysoiv a-jToXc yjjfto^ai: d. li. auch diejenigen Philosophen, welche das Seiende und das Kins u. s. w. als Kiemente der J)inge aufstellen, behandeln sie doch als (Gattungen (oder Gat- tinigsbegritTe). Für die Tliatsache nun, dass manche Dichter in jener Weise einzelne Tlieile der Tragödie so bevorzugten, dass eine besondere Art von Tragödie sich ergab , lassen sich aus der Poetik selbst noch einige Spuren geltend machen: 1456 a IJ imhara //.£v ouy änoivrci dsX KSipäd^ai i'/ji-v ^ si oi p.r,^ tu [xi'^iarot. x.Cii nkiiaxa., äXkoiq r£ -/.ai (hg vOv auy.Ofuvroüai ro-jg KQir,Ta.g- ysYOvorwv yap xa-5 'iy.OLöz'jv [J.ipog äya^wv Trotr/Twv, iy.diTOv zoü idiou d-ya^rjO d^i.ovo'. röv £va vnspßd'/lsiv. Die tragischen Leistungen verfheilten sich also nach den Theilen der Tragödie, von denen so ziemlich ein jeder sei- nen Meister gefunden hatte, und man konnte dianoetische, melische, etliische, durch HühneiietTect wirkende und andere Arten von Tragö- die unterscheiden, etwa wie nach Varro die römischen Komiker Cae- cilius, Plautus, Terentiiis nach argumeuta, sermones, etlie jeder sei- nen besonderen Vorzug hatte. Im Eingänge des 14. Cap. tadelt Ari- stoteles solche Tragiker, welche den ganzen KlVect der Tragödie auf den Bühnenapparat (o-j/i?) bauten, und aus dem 0. Cap. selbst geht hervor, dass die Tragödien der jüngeren Tragiker d-nJjsig waren, dagegen m ojg sinüv y,iyprj\/~(xi. (jjq eids'iiv, so wäre der Gedanke nun erst abgesclilossen, und sowie 'jj? siTzsiv im Anschluss an xa.3-' iy.aiTov dem Sprachgebrauch des Aristoteles entsprechend seinen Platz gefunden hätte, so fehlte es auch für das von xa5' ixaGTOv abhängige aürwv (d. i. /^.spwv) wenig- stens nicht an einer Rechtfertigung. Der hinzugefügte begründende oder erläutermle Satz /.ai yäp o'^pstg iy^ti Tväv zai fj^og xcci p-O^ov y.cd (xilog xat li^'.v xai oiävoiav ojnaOrrjig muss, da er so, wie er da steht, nicht verständlich ist, seine Deutung und Berichtigung nach Massgabe des vorangegangenen lin- den. Denn dass Aristoteles, wie gemeinhin angenommen wird, sage: 'jede Tragödie (n'äv) hat ö'ip£tg u. s. w.\ scheint mir aus vielen Grün- den schon an sich eine luihaltbare Deutung, die überdiess zu dem aus den vorangegangenen Worten gewonnenen Gedanken schlecht genug passen würde, ich denke, Aristoteles schrieb: y,cil ydp ö-^sig £)(_£tv nccv, -Aal rj^og xat ixO^ov , Kai li^iy /.ai (J-iXog , xoci otdv&iav waa'jTwg (I. h. 'denn (nach der Meinung jener o-Jx oAi'^oi^ welche die piip-// einzeln wie Arten gebrauchen) hahc und ver- möge jedes fxipog die ö-^pig, das v^^og wie der ixv^cig, die li^ig uud das ij.ilog^ und nicht minder die otävota, Alles. Bei dieser Fassung des Gedankens wird die Anordnung der /jLspv; , die bei jeder andern Erklärung auffällig ])leibt, begreiflich: mit dem für das Wesen der Tragödie äusserlichsten und darum unkünstle- rischsten Theile, der o-^ig, beginnt die Reihe, uud ihr schliessen sich paarweise r,^og nnd /jlO-^o^, Ai^ig und ixilog an. denen zum Beilräg-e zu Aristoteles Poetik. äo9 Schluss mit dem nur hierauf bezüglichen oinauzoig die ^tavota sieh anreiht i«). So gewinnen wir denn endlieh in diesen beiden Sätzen eine an- gemessene Überleitung von der empirischen Auffindung der sechs Theile zu der Erörterung des Werthes, den ein jeder derselben für die Tragödie hat. Jede Tragödie muss, nach der erfahrungsmässigen Betrachtung derselben, sechs Theile haben. Diese Theile haben manche Dichter so angewendet, dass sie in der Meinung, jeder der- selben habe alles in sich, ihnen einzeln je nach Begabung und Nei- gung ein artbestimmendes Übergewicht einräumten. Diese Auffas- sung, erweist Aristoteles im Folgenden, ist nicht richtig, indem sich vielmehr, an der Aufgabe der Tragödie gemessen, jene Theile nach ihrem Werthe und ihrer Bedeutung in einer bestimmten Rangfolge ordnen. Diese habe ich unlängst zum Gegenstande einer besonderen Erörterung gemacht, auf die ich hier verweise i^). Nachdem Aristoteles in der zweiten Hälfte des sechsten Capitels die empirisch gefundenen sechs Theile der Tragödie auf vier in der Theorie der Tragödie besonders zu behandelnde reducirt hat (Fabel, Charakter, Gedanken, sprachlicher Ausdruck), geht er mit dem sie- benten Capitel in die Einzeluntersuchung dieser Theile ein. Mit deut- licher Abhebung dieses neuen Anfangs beginnt er mit dem wichtig- sten derselben, der Fabel und Composition 1450 b 21 otwp{(7f;.£vwv 0£ TOJ-wv, AsyWjiuiiV ixzza. ra'jza noiav rivä osl rrjv aüararnv sivai. tojv Trpay^aärwv, £~£t.dri tO'jto y.cä np(hrov xxi [xiji'jTOv rrjc Tpay(xidiag i(j-jv. Die Untersuchung über den iJ.v^og erstreckt sich bis Cap. 13 in., wo gleichfalls mit scharf bezeichnetem Übergang zu dem zwei- ten Theil der Tragödie, dem ri^og, fortgeschritten wird 14o4 a 14 mpi y-sv o-jv rng rwv Tzpayiidraiv «ruaräascüf, xai Tcoio-jg rivag v.vxi Qzl TO'jg jm.'j^'ous, dpr/rai. ixcxvüjg' nepi oi. rä ^^^v; xzl. Und end- lich werden auch Cap. 19 in. die beiden noch übrigen Theile, die überhaupt behandelt werden sollten, mit klarer Abgrenzung des neuen Abschnittes eingeführt 1436 a 33 Txspl iiiv o\jv töjv äÄ)/jL)v r/dr) dp-nzai^ loiizdv §s Kspi 'kit£o)g xat oiavoiag etTzeXv, deren Behandlung bis Cap. 22 extr., dem Abschluss der ganzen Theorie der Tragödie reicht. Hiernach ist denn Aristoteles der im sechsten Capitel begrün- deten Disposition der Untersuchung in der Ausführung selbst treu geblieben: allein, obwohl die Gelenke, an denen die Glieder des Organismus sich in einander fügen, sichtbar sind , so sind doch im Sizb. d. phil.-hist. Cl. L. Bd. III. Rft. 19 290 Va hl e n Innern der Untersuchung die Glieder hier und da in ihrer ursprüng- lichen Ordnung verdunkelt. Die Erörterung des y-'j^og sondert sich in zwei scharf geglie- derte Hälften, deren erste (Cap. 7 in. 1450 b 21 — Cap. 9 1452 a 1) die Frage beantwortet, wie muss die Fabel und Composition in der Tragödie beschaffen sein, damit diese dramatisch sei? Um dramatisch zu sein, muss die Composition der Tragödie 1. abgeschlossene Ganzheit, 2. Einheit, 3. poetische Wahrheit und Allgemeingiltigkeit haben. Diese drei Erfordernisse , die unter sich im engsten Zusammenhange stehen, sind allgemeiner Art und nicht auf die Tragödie beschränkt: sie finden Anwendung auf jede Dich- tung, welche Handlung und Composition hat, insbesondere also auch auf das komische Drama und die epische Dichtung, von welcher letz- teren Aristoteles ausdrücklich verlangt, dass ihre Fabel und Compo- sition in dem angegebenen Sinne dramatisch sein soll 1459 a 17 Tzepi di T-ng di-nyrjij.cizty.-ng y.ai iv ixirpfX) iiiixTjTv/.Yjg, ort. dsT rovg ixO^ovg y.oi^d~£p £v Talg Tpaywoiccig a-JVsardvai opafxaTty.ov?, x.at (^sens. explicat. = d. h.) mpl y/icsc-t/ npä^iv oXriv -/.ai rsÄstav, £-/ovaciv dpyriv xcii ii.iaov xat rilog, Iv ojamp i^thov h 6lov no'.-Q ttiv ohüav -n^ovYji/, d-nlov -/.tA. Aus dieser Allgemeingiltigkeit der Forderung des Dramati- schen erklärt es sich denn auch, dass in den drei diesem Gesichts- puncte gewidmeten Abschnitten (Capp. 7, 8, 9) neben der Tragödie das Epos und die Dichtung überhaupt in Betracht genommen wird. Mit der hier erst angemessenen Rückbeziehung auf die Bestim- mungen der Definition der Tragödie erörtert Aristoteles die erste Forderung des Dramatischen, das olov -/,cci riuiov, d. i. die abge- schlossene Ganzheit der Handlung. Diese Abgeschlossenheit liegt zunächst darin, dass die Tragödie (wie das Drama überhaupt) nicht beliebig anfangen und beliebig aufhören darf, sondern, dass ihr Anfang wirklich Anfang, d. h. nichts als uothwendig vorausgehend fordert, und ihr Ende wirklich Ende ist, d. h. nichts mehr nach demselben als uothwendig erheischt. Dieser Forderung Hess sich aber genügen bei ungemessener Ausdeh- nung, wie bei unverhältnissmässiger Kleinheit: beides würde der Tra- gödie, die ein Kunstwerk sein soll, nicht entsprechen: daher war dem olov xai rileioy als ergänzende Bestimmung ij.iys^og iyov 'Grösse habend' hinzuzufügen. Für die Grösse (den Umfang) ist nämlich die Tragödie au die allgemeinen Gesetze des Schönen ge- Beiträs'e zu Aristoteles Poetik. Cul blinden, das auf Ganzheit und innerer Gliederung der Theile beruht. Wie also jegliches Schöne weder allzuklein sein darf, damit die Gliederung der Theile wahrgenommen werden kann, noch allzugross, damit die Betrachtung der einheitlichen Ganzheit möglich bleibe, so muss auch die Tragödie (oder ihr ii-j^og), wenn sie als Kunstwerk den Forderungen der Schönheit entsprechen soll, zwar eine gewisse Ausdehnung haben, welche die Gliederung der Theile zu betrachten ermöglicht, aber diese Ausdehnung darf ein solches Mass nicht erreichen, welches die Wahrnehmung der abgeschlossenen Ganzheit ausschliesst. Allein diese Bestimmungen der Grösse sind doch immer noch zu allgemeiner Art, und obwohl sie auf Kunstwerke jeder Gat- tung sich anwenden lassen, so gestatten doch verschiedene Kunst- werke, je nach ihrem eigenen Wesen, einen ganz verschiedenen Grad der Ausdehnung: zeigt sich diess doch selbst innerhalb der Dichtung bei dem Epos und der Tragödie, die, wie Aristoteles mehr- mals hervorgehoben hat, in Bezug auf Grösse ganz verschiedenen Bedino-un^en unterliegen. Die Frage bleibt also auch nach jenen allgemeinen Bestimmungen noch immer übrig, wie gross kann und wie gross darf die Tragödie sein: sie lässt sich nach äusseren Gesetzen und Gewohnheiten der Bühneneinrichtung entscheiden; aber dieser Gesichtspunct kann für die Theorie der Tragödie nicht bestimmend sein. Nach den Gesetzen des Kunstschönen betrach- tet, wird die grössere Tragödie, wofern sie übersichtlich bleibt, was den Umfang betrifft, die schönere sein, denn die Grösse über- haupt ist ein Requisit des Schönen , und je reicher die Tragödie ist, um so mehr kann die Gliederung der Theile sich entfalten. Allein die aus dem inneren Wesen und der Aufgabe der Tragödie ge- schöpfte Bestimmung ihrer Grösse ist doch erst die, dass die Tra- gödie einen solchen Umfang haben muss, um die volle Entfaltung einer Handlung, d. h. einer Situation, die nicht so bleiben kann, wie sie liegt, sondern einen Übergang in sich schliesst, entweder vom Glück zum Unglück oder vom Unglück zum Glück, zu ermög- lichen. Welcher Art der für die Tragödie angemessene Übergang sei, liegt hier, wo die Tragödie lediglich von ihrer dramatischen Seite gefasstwird, ausser dem Kreise der Befrachtung; es genügt für den hiesigen Zweck, die Forderung so zu stellen, dass der in der Handlung eingeschlossene Übergang in dem Umfang einer Tra- gödie sich voll und reich entfalten und vollständig ausklingen könne. 19* 292 V a h I e n Mit dem bisherigen ist das SXov xocl tUsiov mehr äusserlich um- schrieben: denn es bleibt die Frage noch immer offen, wie gewinnt man (bei zweckmässigem Umfang) den richtigen Anfang und das richtige Ende, d. h. die Abgeschlossenheit nach beiden Seiten. Die Antwort gibt das 8. Cap. : es ist die Einheitlichkeit des jul03-o?, die nicht. in der Einheit der Person oder der Einheit der Zeit, sondern lediglich in der Einheit der Situation (/Tpät'.g) gegeben ist. Dass Aristoteles das oXo-ij y.ocl rsAs'.o-'^ erst hiermit genügend bezeichnet an- sah, zeigt der Abschluss des achten Capitels (1451 a 30 -^prj ouv •/.a^ämp y.c/j. h rcdg aAlatg pj.ixrjzuuXg rj juLja |xt/jLV5(7ig ivog ioTiv, curo) xccl röv |ji.0^ov, inei npd^soyg ixiiir^aig iaTi, p-iag ts sIvc/a y.ai TCcOrv/g oXv/j, y.al za. ixipYj auvs-ardvai tcJjv TzpayixÜToiv ovzoig toarz juisrari- ^£|jt.£VO"j rivog fxipovg yj dfocipO'Jixivov oic/.^ipz'j^cx.i y.ai y.'.v£ca3-ai rö Slov 0 yäp Trpoaöv Yi jm.yj Ttpoad'^ p.rjdtv koizI c~'!or;Äov, o-joiv p,öp'.ov rov olov £f7Ttv), welcher die enge Verknüpfung dieses Abschnittes mit dem vorangegangenen deutlich macht. Nicht ebenso sichtlich ist der Anfang des 8. Cap. an das Vorangegangene angefügt. In dem letz- ten Satze des 7. Cap. ist in der für den Umfang der Tragödie mass- gebenden ij-traßolr/ (in Glück oder Unglück) die Forderung der Einheit der Handlung eingeschlossen. Denn wenn in einer nach den Gesetzen der AVahrscheinlichkeit oder Nothvvendigkeit geordneten Abfolge von Begebenheiten ein Übergang von Glück zu Unglück oder umgekehrt erfolgt, so ist damit die hinreichende Begrenzung des Umfanges gegeben, und der iMythos ist in diesem Falle einheitlich. Die Worte iiü^og o' iazh zig, mit denen man nicht angemessen ein neues Capitel eröffnet, sind daher jenem Satze enger anzuschliessen, und er- geben in diesem Zusammenhang eine positive Bestimmung der Einheit des fx'j^-og, auf welcher das 8. Cap. basiert, und insbesondere die Worte (28) nzpi ,atav npä^iv o'iav AiyofXiv passend zurückweisen is). Die Frage nun, wie die Composition (/jlü^o?) die richtige dra- matische Einheit erlange, Avird unter Abweisung eines verkehrten Begriffes der Einheit, vorzugsweise an dem Beispiele des Homer erörtert; es findet aber das Gesagte auf den p-ü^og der Tragödie nicht minder als den des Epos Anwendung. Aus der Forderung geschlossener Ganzheit und der darin ent- haltenen Einheit der Composition ergibt sich die weitere Forderung für den Dramatiker, nicht die historische Wirklichkeit, sondern die poetische Wahrheit darzustellen. Beiträge zu Aristoteles Poetik. 293 Es ist vollkommen sachgemäss, wenn Aristoteles das 9. Capilel mit den Worten eröfTnet: ^avspöv oi in twv £iprjij.ivui\> xtA. Denn diese weitere Forderung ist eine Consequenz aus jener früheren und in derselben eingeschlossen. Soll der Dichter eine einheitliche, nach beiden Seiten abgeschlossene Handlung von kunstgerechter Ausdeh- nung schaffen, so ist er von der Forderung historischer Treue zu entbinden. Sein Gesetz ist die Verknüidung der Begebenheiten nach Wahrscheinlichkeit und Nothwendigkeit , welche allein die wahre Einheit der rzpä^ig ermöglicht. Dieses Gesetz erhebt die Dichtung über die individuelle Wirklichkeit hinaus zu der allgemeingiltigen Wahrheit, und zieht die Grenze zwischen der historischen Kunst und der Dichtkunst. Das Streben der Dichtkunst nach dem Allgemeingiltigen und der poetischen Wahrheit ist bereits augenfällig geworden bei der Komödie, welche in der nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit erfundenen Handlung Personen nicht mit individuell wirklichen, son- dern mit beliebig vom Dichter erfundenen Namen auftreten und han- deln lässt. Die Tragödie dagegen hält sich zwar zumeist an die von der Sage oder Geschichte dargebotenen Stoffe und hat darin den Vor- theil, dass der einzig von ihr bezweckte Glaube an die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit der Handlung getragen und unterstützt wird von dem Bewusstsein der Wirklichkeit derselben. Aber auch die Tragödie hält sich nicht immer und ausschliesslich an Überliefertes und hat doch auch, wo sie es nicht that, dieselbe Wirkung erzielt: was leicht begreiflich wird, da ja auch das historisch Gegebene selten dem ganzen Publicum als solches bekannt ist, und den- noch auf das ganze Publicum gleicherweise wirkt. Also die nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit und Nothwendigkeit vollzogene dichterische Umbildung (,at\ay/(7tg) des gegebenen, von Sage oder Geschichte überlieferten StolTes macht den dramatischen Dich- ter aus: und findet sich der Dichter in dem sehr seltenen Falle, dass die Überlieferung sich so darbietet, wie er sie für sein Kunstwerk gebraucht, so erfüllt er nichtsdestoweniger seine Auf- gabe als Bildner (/j.'./J.v;Tr;^), indem er den historischen Stoff für seine Dichtung nimmt, nicht weil er historisch ist, sondern weil er diejenigen Eigenschaften bereits besitzt, die ihm sonst der Dichter aus eigener Erfindung zu geben berechtigt und verpflich- tet wäre. 294 V a h I e n In dieser ganzen Erörterung von Cap. 7 — 9 ist Alles in festem Zusammensehluss. Die Tragödie als Kunstwerk verlangt das olov xc/} tiXiiov, den Abschluss nach Aussen in einer dem Kunstwerk ent- sprechenden Ausdehnung (/ji£7£^o?): beide Forderungen finden ihre Verwirklichung in der Einheit der Handlung {pj^oq üq), und diese wieder führt zu der nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit und Nothwendigkeit vollzogenen dichterischen Umbildung (fjLf/jLv^at?) des gegebenen Stoffes, Dieser Begriff der p.i.p.riaig tritt kaum irgendwo so deutlich hervor als an dieser Stelle, und die nachdrückliehe Be- tonung desselben (1451 b 27 ff.) verleiht dem ganzen Abschnitte einen befriedigenden Abschluss. Die Forderung des Dramatischen ist damit erschöpft. Nach der Überlieferung schliesst sich hieran (1451 b 33 ff.) eine Bemerkung über eine unkünstlerische Art der einfachen Mythen : Twv 0£ ccttAojv fjt.63-cüv xai npd^stov ai sKSiGoSichoetg zlci -^dpiarai. liy(ji o' in£i(jodi.(jjdri ^O^S'Ov, iv oj rd imiGÖota p-sr' öOCkfika out' euog our' dvä'^xyi slvai. roiavroci os tzoiovvtui und p.£V r&v (paulctiv TZoiTjTcJjv ot' avTOvg, und ds rcZiv dya^üiv oiä roiig xpirdg. dju>- via[ka.r(x •ydp Tzoiovvrsg^ x.ai Txapd tvjv ovvap.iv Tzaparsivovrsg ixü-^ov T:olldxig diaorpifSiv dvcc^y-dtovTai ro i(j)stxig. Dass die Worte Aristotelisch sind, davon kann der metaphorische Gebrauch von iTzeiaodiojovg in der Metaphys. 1090 b 19 und 1076 a 1 allein überzeugen; und auch sonst findet sich nichts in den Wor- ten, das nicht mit Aristoteles Gedanken in gutem Einklang wäre. Allein, dass sie für die hiesige Stelle ursprünglich bestimmt ge- wesen, davon kann ich mich auch nach der Vertheidigung von Spengel und der wiederholten von Susemihl nicht überzeugen. Allerdings war im Vorausgegangenen der Nachdruck gelegt auf die einheitliche Verknüpfung der Begebenheiten, und von dieser Forderung entfernen sich am meisten diejenigen von den einfachen Mythen, welche Aristoteles die episodischen nennt. Allein der Feh- ler mangelhafter Verknüpfung ist ein allgemeiner, nicht auf die einfachen Älythen beschränkter, sowie die entgegenstehende For- derung eine allgemeine ist (vgl. 1452 a 19 ff.): ihn daher an den einfachen Mythen allein hervorzuheben war unzweckmässig, zumal die von Aristoteles vorgenommene Sonderung der Mythen in einfache und verflochtene einem späteren Platz vorbehalten ist. Dass aber diese Abweisung der episodischen Mythen auch nicht als u Beiträge zu Aristoteles Poetik. 29o Überleitung 7ai dem folgenden neuen Ahsclinitt gelten kann, wird die Erörterung dieses ergeben. Für welche Stelle jene von bier zu entfernenden Worte (die (J. Hermann nicbt gut binter 14o2 a 16 ix£zdßa(7ig yivsTai cinscbalfen wollte) (irsprüngllcb bestimmt Avaren, darüber kann die Untersucbung erst später aufgenommen Averden. ANMERKUNGEN. 1. ixv3oc — löyog. (Zu S. 266.) Die Bedeutung des p.j3oj in der Poetik ist zwar im Allgemeinen klar, und doch ist es nicht leicht, die verschiedenen Nuancen des Gebrauchs scharf zu sondern. Ganz abzusehen ist für die Poetik von dem (xu3o$ , der die Sage im Unterschied von X070C, der gesehichtiichen AVahrheit, bezeichnet. In der Poetiii ist p.0.5o; zunächst der Stoft", der dem epischen oder dramatischen Dich- ter vorliegt, es sind die ;rpa7p.a-a, deren künstlerische Verarbeitung seinen Vorwurf abgibt, gleichgiltig ob dieselben von der Sage oder der Geschichte dargeboten sind, oder aus des Dichters eigener Erfindung stammen. 14SI b 24 TÖjv 7rapa5£Öop.£vojv {;.u5gl)v, Ttspl oüj ai rpa'ywrn'at siaiv, avra/öfT^at. 1453 a 18 Tob; vvyivTC(.c (jlü3ouc arrv^pi^fj^ouv. b 22 roü? KCf.pzO.r^iJ.iJ.vjo-j'; p.u^ous Xvsiv. Hierher möclite ich auch die verderbte Stelle 1456 a8 rechnen, für die ich eine sichere Verbesserung nicht weiss, doch genügt vielleicht die Einfügung von ofxotav: (Jtxaiov ds xal rpa^wöiav aXXvjv -/.od rrjv auri^v Xi-^eiv oudkv t'jojj /&p.otav^ TW fji.u3w* TOV70 di. wv vj avv/] -loxv] /.olI '/.Oii:. Wenigstens scheint der Sinn zusein: 'von Rechtswegen kann man eine Tragödie, die einer andern im Stofle vielleicht gar nicht iihnlich ist, doch als die nämliche bezeichnen; diess ist nämlich der Fall (toOto 8k iv rauratj iazu, wv vj auvii — ) bei denen, welche dieselbe Schürzung und Lösung, d. h. dieselbe Composition haben. — Aber iJ.ö^og bezeichnet auch die vom Dichter bereits vollzogene Gestaltung des Stoffes, er ist, wie Aristoteles 1450 a 5 definirt, die a-j-jäsni; (aüa-a.(7tg) zoyj Kpx^njÄroyj, mit welchem Ausdruck p.03o? als synonymer Begrifl" verbunden wird. 1450 a 32 ey^ovatx (i-pa^/w^ta) (aö^ov xal ffUffTaciv rrpa^p-arojv. 1454 a 14 jisfA rc? rwv ;rpa7p.ärwv ffuoräffeoas xal Troioy? rivaj eivai 8el rovg p.u3ouc (denn ich denke nicht, dass hier ;jl03oj als Stoff im Unterschied von der Composition gefasst sein soll). Daher denn auch rj-juvccaig rwv -pa7;j.ärojv allein mit (x-jäoc iden- tisch und mit demselben abwechselnd gebraucht wird. 1450 a 15 p-S'/torov §k Tourwv (nämlich von den sechs Th eilen, [/.-j^'j:, i^5oc u. s. w.) vj twv -pa^/piä- T6uv ffuixrafftc, worauf a 22 mit rä Typa^fJLara xac ö iJ.v5og zD.og tt/c; rpa-^wSiag zurückgewiesen wird; 1450 b 22 rroiav rtvä dsl n^v aüavx'Jiv sivat rwv Tzoa-/- fAdcTwv, sKeidY] roOro xal irpwrov xal ii-z-j iv (b 38), das Auseinanderrenken des Sujets entsteht. 1460 a 33 rd Ifj^iv oVi äv^pvjro av 6 p.ö5os 7eX&rGv (dass die Composition zu- sammenbrechen würde); 1454 b 34 li^jsi a ßo-jXerac d izoLr^XYig x/.X' o-jy^ 6 p.0- 5oj (d. i. die Anlage und Composition des Sujets V Ferner wenn der piö5oc Princip und Seele der Tragödie genannt wird (1450 a 38), und Peripetie und Anagnorisis die p.epv3 roö p.'j3ou heissen (1450 a 34. 1452 b 9), so ist nicht an den Stoff so sehr als die Verknüpfung und Composition desselben gedacht. Der Begriff' des Stofflichen dagegen scheint mehr zu Tage zu treten 1452 a 10 y.va.'/y.rj xob: roto-jrouc ci-^at xaAAt'c/uj p.v3oi/j u. d. folg. Vgl. noch 1456 a 12. 14G2 b 5. 1449 a 19. — Wie also pi03oc einerseits gleich ;rpä7p.ara ist, so ent- spricht er anderseits der avaxaaic, welche auch ohne Zusatz die Composition bezeichnet, und weil die Composition des Sujets den Körper des Gedichtes ausmacht, für das Gedicht selbst gesagt wird, auch darin dem pi.05oj entspre- chend, 1453 a 37 av 01 t-/_^iax'ji watv £v rwp.ü.5w, vgl. mit 1460 a 30 fg. Beiträgp zu Aristoteles Poetik. Zai WöG a 28 TolgSk XoiTrots rot qlSofAcva ri (jLäX),ov roO [jlv5o-j ^ a).Xy3S rpa'/wdtaj. Cbcr a-JUTOLUi? vergl. 14ö3 a 3 rö (xsv '/«p ©iXocv^pwrov £X°' «^ ^ roiav-y; (7j- iraffur. a 23 •/; /.xWiozti rpa'/woia £X ravrv;? ri^c Ty^räffiCÖ? £(Trtv. 1439 b 17 xari T£ T^; ij-j'JTxcewc rd p-v^zoc. b 21 =i töjv äpy^iojv sAä-TOjj at <7u77ä7-tc £uv. 1460 a 3 fjia/.päv aj^rajiv (womit zu vergleichen, was 1451 a S über das (A^xog £-1 7WV [i.-j3wv gesagt ist). Hieher rechne icii auch die mit Unrecht an- getastete Stelle 1453 a 31 dvjripa. 8' >; nrpwTv; Xe-vofAs'vvj u-ö Ttvwv iazi ^Jcrra- (7tc, >3 öi-X'^v TV7V (j-jCTv.'jiv eyouffa, worin letzteres nicht verschieden ist von v5 dt-Xö),- (7yv£!7TcI)3-a (eine Composition , die zwietaltig coniponiert ist; vgl. t&v xa/.w? £X.ov-a p.05ov a-XoOv sTvai rxäXXov ^ 5c-XoOv 1453 a 12), was so richtig gesagt ist, als, um von anderen ähnlichen Constructionen abzusehen, de coel. 288 b 16 Yi 'jJ7zx7ig twv ?wcov £x -oto-jrwv ffuvs'dryjxsv. Da ferner von G-jiraat.: nicht verschieden ist av-j^zaig (vgl. 1450 a 5 {a03ov-7-^v (jyv3c(7tv rwv ;Tpa'/,u.ä- Twv; 1452 b 31 t/jv Tn^tov) tyh xkaai^tv;; Toa'/oj^iac ; 1453 a 19 ai xäX- Xi^rat Tpa'/wöiar, j-jvT'i^JvTat) , so muss auch 1459 a 22 die Verbesserung xal lArj 6p.otaj turoptatc fäc tJuv^cVitj (für o-jv^^^stj) erva'. für richtig gelten. Und was wiederholt (j-jaztxaig (oder .i}j:r,aii wesentlich darauf beruht, dass nicht die individuelle Wirklichkeit (ra '/svofxEva rä xäj' Hxa^rov) sondern die allgemeingillige poetische Wahrheit (rö xa- äö'kov) dargestellt werde, so repriisentirt der (jl03oj als das Ergebniss der (Aip.v;7tc im eigentlichen S'mne die Dichtung. Diese Bedeutung des [aO^oc er- gibt sich klar aus dem ganzen Zusammenhange des 9. Capitels: vgl. besonders 298 V a h I e n 1431 b 27 ff. rov ffotvji-yjv fxa/lov rwv (xy3a)v swai dst 7ror.r;r<;v ^ twv (xs'rp'jv, 070) 7:otv;r-9C xara t-/;v ii.'vro'jh iari , fjnp.crrai öi fis -oä^itc. In diesem Sinne tritt das [j/j^o-j^ roiiiv in Gegensatz gegen die l'j.'j.ßv/.ri I5=x (1449 b 6 ff.), da die iap.;3r>-0K)l -eol rov y.a.3r' £xa<7r&v ;rotoö(Ttv (14ol b 14). Daher ist [j.ü3os denn auch der jeder Individualisierung noch bare Stoff in seiner nackten Allge- meinheit (14d5 b 2 u. 8), wie er dem zu schaffenden Gedicht vorausliegt, oder aus dem fertigen Dichtwerk als argumentum herausgehoben werden kann. In dieser letzteren, sowie in mehreren anderen Beziehungen gebraucht Aristo- teles mit iLv^og synonym den Ausdruck lö-jog: 14ö5 a 34 to-jc rs ).6-you? xal To-jc 7:ap£i),v3fi(A£vou5 §si xal avrdv ;70toüvra hriäeaäM xa.5(>Xou (vgl. 1451 b24. 1433 b 22 Tcot.rjy.ds^oiJ.hoi — v:o:pBO.r^iJ.!J.svrji p.03ot); ^'^SS b 17 rrii "Od-jndiiaq (jLf.xpöi 6 lö-jog, in gleichem Sinne wie 14ö3 b 8 [;.u^oc: vgl. 1456 a 13. Ferner 1460 a 27 zryjg n /.O'/o-jj f;.-/j (7uvc7raff3-ai ex p.spöjv a/.o'yojv — £'' 5j p.r; g^w toO fjiu.5£UfAaTo?, eine Stelle, deren ganzer Zusammenhang und Vergleichung mit 1454 b 6 deutlich zeigt, dass X0701 nicht verschieden von (AÖ5ot. Daher war es, wie neuerdings auch Susemihl eingesehen, verkehrt 1449 b 8 in den Wor- ten xa^ölrj-j -rjizlv lo'jo-j; xal p.u3-oUi einen Unterschied zu statuieren der Art, dass Krates die Stoffe seiner Komödie theils aus dem Mythus, theils aus dem Leben genommen; diess ist so unrichtig, als in dem vorausgehenden (b 6) (x-j^oue TTOtcov des Epicharm die mythologische Komödie des Siciliers finden zu wollen, wie beides noch neulich in dem verdienstlichen Buch über Epicharmos von Aug. 0. Fr. Lorenz S. 190 fg. geschehen ist. Vielmehr ist /.o'/ot xal fj.03oi eine Combinierung synonymer Begriffe zur Bezeichnung zusammenhangender Stoffe und Handlungen allgemeiner Art. Aehnlich verbindet Aristoteles, doch ohne an die Dichtung zu denken, Politik 1336 a 30 TzirA ).o'/ojv xa; |xv3'j)v zoirrjc Tiva? äxoÜ£tv dsl, wo die Statuierung eines subtilen Unterschiedes so wenis als an der Stelle der Poetik am Platze wäre; es müsste denn sein, dass Aristoteles auch einen Unterschied andeuten wolle, wenn er Rhetor. 1393 a 30 von X&'/ot AiaoCTHtot redet, Meteorol. 356 b 11 aber von Aictwttou fxö^ot. Dass aber Aristoteles Stil die Combinierung synonymer Ausdrücke nicht verschmäht, dafür sind einige Beispiele im Obigen gegeben, und es liessen sich ihrer, auch aus der Poetik, noch viel mehr zusammenstellen. 2. TO (J'JVOXOV. (Zu S. 267.) Über rö crjvo),ov scheint eine Bemerkung nicht übei flüssig. Waitz zur Hermen. 17 a 39 (Organ. I. 335) bemerkt, dass das Wort an unserer Stelle in demselben Sinne zu nehmen sei, wie 1455 b 33 57 (/.ev TreTrle^i/ev/j (rpa^/w^ia) Yjg TO o).ov ia-ri ne^nzi-ceia xal äva^vwptuis und 1459 b 16 ava'/vwpt!7tc '/äp dtoXou. Danach würden die in unserer Stelle genannten Dichtarten als solche bezeichnet, oiv z6 o'Xov p.(j/.-/;(7ij iazvj. Anders Susemihl in Fleckeisens Jahrbü- chern 1862 S. 328 fg.: 'DasGanzederEpopöe u.s.w. gehört zusammengenommen in das Gebiet der nachahmenden Darstellungen.' Das Erstere scheint mir nicht richtig, das Zweite ist mir wenigstens nicht klar (vgl. übrigens jetzt Susemihl's Beiträge zu Aristoteles Poetik. 299 i'bersefzunfj). Einleuchtend ist, dass tö o-jvoXov hier nicht in dem sonst dem Aristoteles geläufigen metaphysischen Sinne gesagt ist, wonach es die concrete Totalitiit, d. i. die unmittelbare Einheit von Stoft' und Form hezeicliuet, worüber ßonitz zu Metapb. 1)9!) a 33 und Waitz a. a. 0. Naher kommt hier in Be- tracht der Gebrauch des Wortes, wonach es in Gegensatz zu i^ipri und (AÖpia gestellt ist: de coelo 298 a 31 zo^j tb auvoX&v oüfiavov xal Tot (jiopia auroö. vgl. de gener. anim. 7()4 b 28. 29. Histor. anim. 491 a 28 rä^s twv aspöjv etc ä öta'.pitrai rt ^'Jjaa ~d (jvvoXov. de part. anim. p. 645 b 15. iC. ibid. b 36 (jLÖoia 8b "ki^oi ptva öy3a).(AÖv xa\ ro svvoXov npitjumov. Vgl. noch Topik 130 a 12; 135 a 21. 22. 25. Aber ebenso tritt ro (tuvoXov in Gegensatz gegen die ötayooat desselben: Anal. post. 97 a 38 roO de TiXeyraiou u.v;xc'Tt £tvat öta^o- piv, Ti xal £05-Jc p.£ra r^c -iÄsvrai'ac ötaoopzc toO ^vvsaov (a--^ dtaoi'pstv stÄst roO-o. Und in ähnlicher Art, denke ich, ist auch an unserer Stelle ro «tjvoXov zu fassen; das allen Künsten insgesammt Gemeinsame ist die p.ifXY3fft? (-äa^ai Tu-^/y^ivo-jaiv o-Jcrat pL'.!jLy;7£tc rd ctvvoXov); auf diesem allen gemeinsamen Begriff der (j.''p.5;7t; heben sich die ^ta'^opai ab. Vgl. noch Hist. anim. 601 a 26 u^üoat rote irjoGtc sz-oxi xal tö (7vvo/,r/V oO^ ai avral -ä!7tv, wo man rö rj-j'jolo-j mit 7:ä7iv verbinden könnte, wenn es nicht vielmehr in der auch sonst vorkom- menden verallgemeinernden Bedeutung überhaupt' steht, wie Hist. anim. 626 b 30 ridiov ok xal XsuxoTspov xal z6 (Tvvo/.ov xiXXiöv i'7zi zö iy.pud^j toO (X£To;rc«)piv&0. 3. xav £t und seine Constriiction. (Zu S. 267 ) Kav £1 rj^^^ävwfftv steht in Bekker's Ausgaben und den meisten übrigen. Reiz schrieb rv7yävoy(7tv , was Hermann beibehielt, und sowohl Bernhardy (Berlin. Jahrb. f. wiss. Kritik 1839 S. 907) als Spengel (Z. f. A. W. 1841. S. 1254) guthiessen. Dass aber auch der Conjunctiv zulässig sei, dafür citirt letzterer Politik 1260 b 31 xav eX Ttvec hzoxi zv'jyjk-j'jiau ; an welcher Stelle Schneider den Indicativ zu setzen rieth, dem Bekker in seiner kleinen Aus- gabe der Politik vom J. 1855 gefolgt ist. Derselbe Bekker schreibt de part. anim. 645 b 31 xav v. rtvsj -piripai . . ry/^^ävou^tv oOaai, obwohl z-j'/yi- vw!7tv cod. P, und Nie. Eth. 1150 a 15 xav zi pi'-o-j7t p.ä/.).civ -pöc rar -/ilpovj, wohl nach seinen Handschriften, während die Ausgaben , sowohl die älteren als die von Zell und Michelet pi-wai haben. Problem. 875 a 16 xav ei rtvsc a).),oi ToOro KÖL'jy^rjv'Ji.v. Etwas sicherern Anhalt werden, wie ich meine, solche Verbal- formen gewähren, bei denen Indicativ und Conjunctiv so leicht nicht verwech- selt werden konnten, als an den angeführten und etlichen anderen, wie de gen. et corr. 322 b 28 xav d zi -otsi, to ob -kiyBx. xvpicog, xal rouroi^ wffau-wc (-ot^ FHL, d. h. alle ausser E; -y.ayo H). Ibid. 326 a 6 arorov 8k xav zi TaOra [kb-j t5;räpxEi (•J-'xpyT, FHL) . . . P,%rj-jzr,<; 8s . . . \lti v-ip^et. (j-apcy; L). Physik. 254 a 28 xav £1 6t£ p.£v ryjzfjic öoxct £rvat 0T£ 5' izip'jiz. Meteorol. 343 b 33 oi '/ap aazipe: xav (xal N) bi (£t om. F) p.£c?ovc xav (xal EN) D-cizzo-j: oaiv'jjv-at (yaivovTat N.), aXX' op-wj ä5iat'p£roi . . £wat öoxoOffiv. Politik 1279 b 22 öpioici); 300 Va h I e n wo Schneider tjjy.patvot, Bekker in d. Ausg. v. 1833 orup.ßaiv£c schreibt, wie Sylburg gerathen. Ibid. 1323 a 2 xav u rtvaj hipxg av[j.ßaivsi (ohne Var.) Totayras 'jbsfjäa^i ^zonAt^q. Ibid. 1326 a 17 ou [/.jv a)Aä xav zl 8tl xpivetv. Vgl. ibid. 1327 a 9 IVt 5e r^j 7y£pl ?yAa uXvjj, xav d rtva aXXvjv sp-ya- (Jiav V5 ^wp« T-J7}(dcvot (ry/x^^^' S'') X£xrv3p.£vy/ TOtaur/;v. Topik 136 a 21 xav d 8e [>:o tgj av5pojjrou yai'vvjrai fAi^ l'iJtov tö (;i.i7 ^wov (si om. f. — «pat'verai D); a 27 xav ü 81 toO ^üjov ^aivvjrai i'^tov rö i^v;v (sc om. Df). In demselben Zu- sammenhange aber, und mit jenen ganz parallel 133 b 29 xav ei . . ^^ sVrtv T5iov (xal £t ü); b 33 xav si . . ioriv tötov, 136 a 9 xav el . . . iaziv auroO t'diov (e'o-tiv om. Df). a 17 xav ei d' . . . (a^ isriv lötov. a 24 xav ei 8k . . . eVtcv Wtov. a 31 xav si 5e . . . i^rtv l'^iov (wo £(7Ttv, das A D u f q haben , in den übrigen fehlt). Ibid. 129 a 26 xav '/ap zi [xry vräpx-' >'•=''■' " 1^^ y-vjp^e xav et (avj u-äp^a, oOx eiTn-i l'otov (zu welcher Stelle Waitz folgende Varianten anführt: vräp-/;/-/ ABPcu, fort. pr. q, vK-op^e C - j-äp/ji C - u^äp^y; ABcuq). Wenn schon diese Stellen, namentlich die zuletzt angeführten der Topik mehr den Indicativ zu begünstigen scheinen, so sprechen folgende um so mehr dafür, weil eine Verwechselung der Modi durch die Verbalform selbst schwer gemat-ht oder ausgeschlussen war. De part. anim. 630 b 26 xav sT rt iVcpov roioOröv sVrtv. ibid. 633 b 33 xav ;( rt rotoOrov iVipov sariv (wo ßt'kk. xal, obwohl PSUZ, d.h. alle bis auf 2, xav haben, was zu restituieren), ibid. 633 b 18 xav d vi rotouröv sVrt p-spos (Bekk. xai aus P., aber xav ESUYZ). De gen. et corr. 327 b 3 rdv a-jrdv 8e Tporrov xav sl äp.yor£pajv auveX^ovrcov l''^.5aprat (xav Bekk. aus EL, xal FH). Pol.tik 1269 b 26 xav eX nv$j eVspot yavspojs rc-tp.-^xac7i. 1289 b 13 xav si zig ä'/l-o vizv/r.xiv. ibid. 1290 a 1 xav ei ZI 8-ri TOtourov sVcpov eTp-orat. ibid. 1340 a 37 xav £t zig aXXos twv 7pa^£wv ^ TÖJv a'-/a)vp.aT&-ota)v iarlv ^^txoj. 1341 a 19xav ci n rocoOrov irEpdv sortv. Phys. 252 a 20 xav d ztg irepos £ipy5X£V ovzoyg Ix^tv. Ibid. 237 a 9 rd aurd n:ot£rv iazl xav £1 eväbg e'jir,. De inccss. anim. 707 a 21 xav d zizirzapai (jr,]j.v.rjigy.i-^d.'jäa.i 7r£yjx£ p.övfjv (xai Bekk. aus SZ, xav PUY). Hist. anim. 342 all xav d n aXXo TotoOröv hzi (xal Bekk. ausPD», xav AaC). Psycho). 414 b 19 xal (xav X4>J sl 7t rotoOrov £r£pov iazi. Ethic. Nicom. 1099 b 14 yatv£rat 81 xav £t (et xal Lb xav Q^) \x-ri 3£&-£p.7rTÖ? £OTtv. Hiernach kann ich es nicht billigen, dass Waitz Anal, prior. 30 b 14 das überlieferte wTajrojj 8k xal d Tzpog tw r zsjTt zo (7rHrjv;-tx5v in xav £t — r£.5yj geändert hat: es war vielmehr xal £t — zcäei-fi zu schreiben: vg'. ibid. 33 a 12 6p.otojj 8k xcti. ei . . . zsäeir,. 38 a 23. b 12 xav £t Trpd? züt V ze^eiv^. zo ffrepvjTtxov , «wffaurwj. 39 a 33 xal et -pd; ru BT T£5£t75 rd xa^oXoj, wffaurwj u. d. folg. p. 40 a 17. 49 a 23. 60 a 31. 63 a 17. 24. 66 b 13 waayrcoj 8k xal £t [jt/j^iv re^etv:. Anal. post. 80 b 27. Topik p. 121 b 8 ip.otojj 8k xal et re^etv;. Und endlich wird auch Topik 179 b 22 äp-aprävet, xav (xal A)ei p.-jptäxtj fi (j-jKKelo-jiaixhog schwerlich für richtig gelten können: wo, wie ich vermuthe, et zu tilgen ist: xav (typtaxtc vj (juXXeXo7t(Tpi.£'vog, womit zu vgl. 180 b 24 xav ^ ^eu8rig und and. Und ebenso möchte et Hist. anim. 036 b 29 oü5' av et exetva y.y^p'o'jzix r, zu tilgen sein. Auf Grund des hier angeführten, wozu genauere Beobachter vielleicht noch Man- Beiträge zu Aristoteles Poetik. OÜl ches hinzuzufügen finden werden, erscheint der von xav et abhängige Conjunc- tiv sehr bedenklieh ; äv gehö-t nicht zu dem hypothetischen Vordeisafz, son- dern eigentlich zu einem dazu zu ergänzenden Nachsatz, ist aber mit xal zu einer Partikel zusammengewachsen (ähnlich wie za3a-spav;t, wa-epavsi u.a.), so dass auch, wo ein Nachsatz wirklich steht (wie in einigen der aus der Topik angeführien Stellen), das mit xat verbundene äv keinen Einfluss darauf aus- übt. Vjjl. Waitz Organ. 1. S. 515. Ideler Aristot. Meteorol. 1. 334, ' &' 4. ci TTolloi Töiv 6oyr,a-G)V — r-'/S' a.'jkr,Tiy.f,g r, Tz'kv.OT-.'i. {1x1 S. 268.) An ersterer Stelle sind unterschiedliche Vi rsuche gemacht worden, den Fehler der Überlieferung (AtpLoDvrai '/i'^^f^h curjaov'.oc: oi rwv oo-/rtGz€i-j zu ver- bessern. In dem Pariser Codex 2036 und zwar in ihm allein ist (^iiAStrat y. a. v rojv !3p)(v;ffrwv geschrieben, w^as Buhle und Hermiinii und neuerdings Bekker im dritten Textesabdruck aufgenommen haben. Auch Spengel (Z. f. A. W 1841 S. 1254) billigt es, indem er überdiess p.t(ji.&Ovrat als Glosse tilgt, die aber erst entstanden sein könnte, nachdem >; rwv opx'lf^rwv in oi twv opy^. verderbt Mar. Diese Fassung h-it darin allerdings etwas Beslecliendes, dass Aristoteles im Vorhergehenden und im Nachfolgenden von den Künsten, nicht von den Künstlern redet; allein hätte diess Aristoteles auch hier gewollt, so lag doch ^ öp-/.^(T-tx^ näher, welches der xt^aptoru^ und ayXv^nxvj ents|'rechender war. Ich fürchte daher, man hat jene vereinzelte handschriftliche Lesung gegenüber der gemeinsamen Überlieferung aller übrigen überschätzt; ich kann darin nur einen Verbesserungsversuch des Schreibers erkennen, der zwar besser ist als Reiz's und Tyrwhitt's Vorschlag (Atp.&jvTai x,- «■ =*'• (sc- Ts'xvat) roJv cpyvj^yrwv, aber das Richtige nicht triflt. Diess finde ich vielmehr in Heinsius', wie es scheint, vergessenem Vorschlag (At[j.oDvrar. y. a. ot ^-oAAoi^ rwv opyyj^rwv, der äüsserlich an anderen aus gleichem Grund entstandenen Auslassungen in der Poetik einen Anhalt hat, jvie 1447 a 23 o-jgoci (roiavTixi) rrj^ öuvafxtv. 1458 a 28 ri]^ Twv ^x-jpiwv) &vo[/aTO)v, und, wenn anders meine im Rhein. .Mus. XIX 309 mitgetheilte Vermuthung das Richtige traf, 1458 b 16 rwv (xuptwv^ ovofAärwv : denen vielleicht noch 141)4 a 10 hinzuzufügen ist 8ici 'jy.p roOro, orrep zilct zipr,xa.'., oü -ep\ Kollä. 'ji-yr, at (xaXXtJ-ai) rp«'/wö'!ai staiv : denn so erst eiit- spricht sie dem Gedanken des Aristoteles und der ausdrücklich von ihm ange- zogenen Stelle 1453 a 19 vOv de TTspl o),i7a? oixc'a; ai xäX),r.(7Tai rpa^w^tai o-jv- TtS'cVT-at.. — Einen mit Heinsius' Vorschlag verwandten hatte übrigens Bern- hardy (Berlin. Jahrb. f. wissensch. Krit. 1839 S. 907) geäussert: oi rwv cpyy;- 5 TrXsifJT-yj xal xt^-apiffrix^; (1447 a 15). Denn SuS'Miiihls in Fleckeisens J;ihrbüch. 1862 S. 318 angedeuteten und im Rhein. .Mus. XVIII 367 fg. ausgeführten Bedenken gegen diese Stelle, die ihn zu einer nicht gelinden Aenderung von ry TrXsiaryj sowie zur Einschiebung von roiaOrat vor 302 V a h I e n ffotoövrai (1447 a 21) veranlasst haben, glaube ich durch die im Text gege- bene Darlegung des Zusammenhangs erledigt zu haben. Es Hessen sich übri- gens gegen seine Vermuthung t^j ciul-ozixYig i-^onivo Tzoir/rixrj xal zt-Japtorix^s auch positive Gründe geltend machen, wie denn, um nur diessEine anzuführen, nicht abzusehen ist, welche Dichtarten Aristoteles neben Komödie undTragödie und dem die ganze Lyrik vertretenden Dithyramb durch die von Susemihl zurechtjjemachten Worte habe bezeichnen wollen; denn die Art wie Susemihl selbst diesen naheliegenden Einwand mehr umgeht als beseitigt, wird ihm bei nochmaliger Erwägung schwerlich triftig erscheinen. — An rf;? aüXvjrtx^j ^ -leiavTi (statt ro -),£r(7-ov) nimmt Niemand Anstoss: eine genau zutreffende Parallele gibt de coel. 298 b 2 tyjv TiXüar-q-j z-ng -spl ipüffsws iaropiccc. 5. -/.cä TioirjTYjv KpOfjocyopsvTioM (1447 b 23). (Zu S. 269.) Diese Stelle habe ich Z. Krit. Aristot. Schriften S. 3fg. besprochen: wenn ich daselbst nach Abweisung anderer Verbesserungsversuche die in einigen Hand- schriften gebotene Schreibung x«l (^vo-jttj) -rjvr-r,^^ -poaa'^iopsvziov empfohlen habe, so war damit doch nur der Gräcität Genüge gethan; denn wollte Aristo- teles sngtMi, dass. auch wenn Einer in gCMiisehtem Versmass fjua/jr-^c sei, man auch einen solchen Dichter nennen müssle, so konnte das Pronomen nicht wohl entbehrt werden. Allein für den ganzen Zusammenhang der Stelle genügte diess nicht; man setzte den Salz o^aoiw? xav s'i rtf y.-\. zu der zuletzt voran- gegangenen Bemerkung über Homer und Empedokles in Beziehung, statt über die Zwischenbeiuerkung r),r/v ol av^ciwTroi xrX. hinweg ihn da anzuknüpfen, wohin er offenbar gehört: o-jöiv -^äp av i'/^otp-sv övo^uä^at xoivov zobg 2. X. H. p-ifACiy; — oüö" ei zig — ofxot'ojj 8k xav sl zig — . In diesem Zusammen- hang aber bedarf der Vordersatz öp-oioj; dk xav a zig xtA. keines besonderen Nachsatzes; sollte aber einer, wie wegen des längern Zwischensatzes nicht unangemessen war, hinzugefügt werden, so dürfte es dem Gedanken nach nur eine Wiederaufnahme der Worte oO^sv av ey_rjiij.s\) ovo;;La!7ai xotvöv sein. Wem es gelänge einen diesen Worten entsprechenden Gedanken aus dem überliefer- ten y.oil Koi-fjzri-j Typotra^opeursov herzustellen, würde jedes Bedenken beschwich- tigen; mir ist diess nicht gelungen und daher habe ich der Vermuthung Raum gegeben, jene Worte seien Interpolation, die aus dem Bestreben den vermeint- lich nachsalzlosen Satz zu ergänzen, und aus der unrichtigen Auffassung des Gedankenzusaininenhangs entsprungen. Au die Tilgung dieser Worte hatte übrigens schon Bernhardy a. a. 0. 908 gedacht, dessen Erklärung jedoch, weit ab von der meinigen, vielmehr auf der aus der Aldina slammenden Ergänzung oüx vjdyj xai Trotvjr. np. fusst. — Für die Anknüpfung des Satzes öjaoiw? de xav Bi zig xrX. an den negativen oviJsv '/äp av r/rjtp.£v ovop.ä5-at xotvöv vergl. Topik 106 a 32 rojv '/äp aurwv toj eidti i^ ccvzr/ cii(jär,(jig , zo 81 Xsyxöv zo sVl zr}g ywv^; xaf. toO ■/^p'jip.azog ov z-^ cnvz^ aJc^^ffst xpt'vofxsv, äXXä tq p^ev o-^ei, rö 8e dcxovj. 6p.otws 8i xat zo i^b y.cö. zo ap.j3Xy £v y-j[j.oig xal £v o'/xotc (seil. oO t^ KVZYj y.inä-'qav. xpivop.£v), aXXa zo y.ev a'^c/j, zo 8k '/sÜTit. Beiträge zu Aristoteles Poetik. 303 6. rj SKonodoc — d.^6iV'j\kog ru'y)(avouaa. (Zu S. 270.) Die von Bernays (über Wirlvuiifr der Tragödie S. 186) herrührende Ergänzung von ävwvup.oc halte ieli für zuverlässig, trotz dem gewichtigen Einspruch Spengels (xa^apffij raSvjfAärwv a. E.) , dessen Erklärung der Vulgate (mit geänderter Interpunction: y^poiixivr,, rwv p.£Tpwv ru'/^ävouffa (i.s'xpi ro-j vOv) ich zu wiederholten Malen und, wie ich hotte, unbefangen geprüft habe, ohne mich von ihrer Richtigkeit überzeugen zu können. Spengel scheint Gewicht darauf zu legen, dass die Redensart ävwv'jp.oj zw^-^fjaoxiaa y-t^pi rov vöv bei Aristoteles nicht nachweisbar sei. Die Beobachtung glaube ich bestäti- gen zu können; allein wenn solcher Nachdruck darauf gelegt wird, so fürchte ich, dass der Einwurf sieh nicht schärfer gegen Bernays' Ergänzung als gegen Spengels Erklärung wendet. Aristoteles gebraucht i^s'xp' ■^°''^ "^'^^ namentlich in den naturhistorischen Büchern nicht selten in der Wendung, es sei etwas bis jetzt nicht beobachtet oder nicht hinreichend untersucht, um anzudeuten, man müsse von der Zukunft eine Ergänzung der bisherigen Kenntniss erwarlen. Soll es unpassend sein zu sagen, dass die von Aristoteles aufgestellte Dicht- gattung (in Prosa oder in blossen Versen) bis jetzt keinen zusammenfassenden Namen habe, so niuss es nicht minder unpassend sein, zu schreiben, die epische Dichtung ahme in Prosa oder Versen nach, bis jetzt nur in letzteren. Dazu kommt, dass die den Vordersatz aufhebende Einschränkung rwv p-sTpoüv 7-j'/-/^a- vouffa p.i'xpi Tou vOv der iTzo-oda. doch kein volles Genüge thut; denn nicht bloss die prosaische Dichtung ist von ihr ausgeschlossen, auch die übrigen von Aristoteles beispielsweise angeführten Dichtungen in jambischen und anderen Versen und in gemischten Massen sind unter sn-oroiia nicht zusammenzufassen. Sollte also die von Spengel angenommene Einschränkung der i-ozoda. wirksam sein, so musste gesagt sein, dass sie bis jetzt nur in stetig wiederkehrenden heroischen Versen nachahme. Passend war es dagegen, die ganze vorange- stellte Gruppe als ein ävojvu[ji.ov zu bezeichnen, in voller Übereinstimmung mit dem begründenden Satze ou8h «/ap av £)(otp.£v ovop.a(Tai xotvdv xrX. Aber in bei- den Fällen bringt die an die Spitze des Satzes uneingeschränkt gestellte s~o- Tzodcc schwer zu beseitigende Schwierigkeiten. So wenig ich es angemessen finden kann, dass Aristoteles sage die P^popoeie ahmt in Prosa und, sei es ein- fachen, sei es gemischten, Versen nach, bis jetzt nur in Versen', so wenig kann ich die andere Fassung gutheissen 'die Epopoeie ahmt in den genannten drei Formennach, hat aber bis jetzt keinen Namen. ' Bernays, dessen Aristoteles- Übersetzungen allemal vorzüglich sind und Sehnsucht nach Mehr erwecken, hat in der Wiedergabe dieser Worte den Anstoss, den ich meine, verdeckt: 'die Wortdichtung ahmt bloss in prosaischen Worten oder in Versen nach, und zwar mischt sie entweder die verschiedenen Verse unter einander, oder beschränkt sich auf Eine bestimmte Versgattung; jedoch ist für diesen Umfang des Begriflis in der üblichen griechischen Sprache bis jetzt kein Wort vorhanden.' Ähnlich Susemihl in seiner Übersetzung. Wie sich Aristoteles würde ausgedrückt 304 V a h 1 e n haben, wenn er wirklich (was noch sehr zu bezweifeln) den Mangel einer Bezeichnung für die von ihm aufgestellte Dichlgattung durch inoKoiicn hatte einigermassen ergänzen wollen, zeigen Beispiele, wie Psychol. 418 a t iKsl 5' sivojvy,ao5 aürwv -^ (Jtayopdc , dioipiazcci de rjpl ayrwv ort erspa xal ndg irepci, y^prjfjBM atict-j-Kcdov roj T:ä y.a.1 aXXotou(73at otg xvpirjig övop.aatv. ibid. 418 a 27 ooaröv o'sttI yr_p'j)ij.6L re xal o lö'j'ji p-kv soriv stTTeiv, ävwvu(ji ov ^- "■«'7>C^-'>'«i ^v. 5:^Xov 5; Eorat o 'ki'^opi.ev Kpozläovui fjiaXiara. vgl. 419 a 4. 32. 426 a 12 — 13: Sxrzsp «jiap v? -ovr,Giq xal vj -a-Jyjo'tc iv tw -ä7)(ovri aXX' oux iv TW -o'.oüvrt , oO'toj xal ^ toO aiff^/jroO i-jip-iv.a. xal -/j roO aJff^/jrixoy £v rcji atc^yjruw. aXX' eV £vtwv p.£v wvop.a(7rat, ofov vj ipoipvjfff.s xal 17 axoyffts, IttI 0' jviwv ävojvup.ov 3ärspov • Zprx.'jig 'f%p Xc^srat -i^ t^j 0!|/£a)j lvip''i£i?' £7:1 p.ioovg oi.vä.'^f/.ri y_pfj)p.i'jovg xa56Xou -poffa7op£Ü£tv «Ot-^v oTov xa-vov. Ibid. 379 b 13 k'fjn. 5 i'-'-v ovv xari tg 7:oiöv xtvvjffic aXXotwjts IVtw ' toöto ^ap £-£?£uxTa'. xotvöv ovofAa v; 5s xaTa rö -o«7Öv , rö [j.£v xoivöv avöjvufxov , xa3' ixäT£pov ö' av^yj^tg xal «p3tt7f.c ... i^ 5s xarä xöttom xal rö y.ovjd-j xal tö i^iov avwvyfxoj, £<7T0J öp.axog '/cup 6 XÖ70C. ävo)vypiov ';ap tö xotvöv £7:1 dtxaaToO xal £xxXv;fftaffToy, tI 5£t Tayr' ap.^o> xaXerv. ecttoj Öv^ 5iopiap.oy yj^pi^ OLÖpiaxog oipxv- Nicom. Eth. 1107 b 1. 7 fg 30. 1108 a 5 (T5(£5öv dk avwvyp.c«)v ovtwv ayrwv töv p.i.:jior vermisste Gegenstück, zumal -«7at in NQ wirklich steht. Für den Gegensatz ajAa -y.ay.i — xarä p-^'ooc vgl. Meteorol. 3öl a 28 ff. -A17V sxjtvotc i>.h o-j xara (Ji^'f/oc -«Ora a-jjji/Satvst r.ä.'j/ji'K a)./.' a|;.a -äv ixixä^stv xal ©.S^ivsiv äva'/x«?cv. r-^ oi '/y; roörc, 'ihi-yi xara p.3f,or ota -«p-jqiv xal jcp.iAC/'rvjTÄ. Ibid. 379 b ö oto y.al v5 jä/a^aa xarä (xsVvOC u.;v fjiatoo-j(Ajvv; -ayv <7-^- rjTai. ara(7a cj' ov. De part. anim. 641 a 28 t.-'jK -yia. r, •^•jyn rj y-ipog ri aO--^c Allerdings würde man an unserer Stelle a[Aa lieber entbehren, wenn es nicht vielleicht nur zur Verstärkung des Begrittes -äcrai (die ganzen DichtuHgen insgesamnit) dient, worüber Miitzner imCommentar zu Lykurgs LeokrateaS. 93. 8. Arten der dichterischen i^in-naig. (Zu S. 272.) Die von Vielen befolgte Auffassung dieser Stelle, wonach Aristoteles drei einander nebengeordnete Arten aufzähle: 1. öra (xsv arca'/'/c'XXovTa yj iVs- p&v rt 7t'/voLi.svov. 2. f) wr röv aOrov xal ;j.v7 (;.£7aßaXXovra. 3. v; -ävTa o)c Troir- -ovrac, scheint mir sprachlich wie sachlich unhaltbar. Sprachlieh würde das erste dieser drei Glieder erträglicher, wenn man es mit Zeller (Geschichte der griech. Philosophie II. 2. S. 618 a. 4) so umändern wollte: v; özk (Aiv aO-öv ä/Ta'/'/sT/.ovra özs oi iVspov 7t7vi(Aev&v. Allein erstlich würde in diesem Falle die Ergänzung von irav/iTA.vra auch zu dem zweiten (jliede (w; röv auriv xr)..) schwieriger sein, und anderseits ist zu bezweifeln, ob Aristoteles die Dichtweise des Homer so bezeichnet haben würde, dass derselbe bald in eige- ner Person bald als ein anderer darstelle, womit doch wenig übereinstimmt das Cbergewiclit, welches Aristoteles 1460 a 10 auf das p.tf/.£:crjai d. i. j'rspcv rt 7t'/vi(;.jvov ä-a'/'/AXstv in den homerischen Gedichten im Unterschied von anderen epischen Dichtern legt. Unserer Annahme, dass Aristoteles zunächst zwei Arten unterscheide, i-a'/'^s'XXjiv und -pär-civ, das erstere aber sich wie- der sondere, je nachdem der ä-a77=7).o)v als iVcpo'j rt,- '/tvvsp.^vyc oder als ö aOro? xat [j.-h |A£ro:/3a/.Xwv erzähle, steht sprachlich allerdings entgegen, dass dem örk f/£V nicht ein özk dk, sondern vj entspricht. Nicht zu vergleichen ist damit Anal. post. 82 b 30 Öts (asv £x ro-j -(>ojroj c7xC(>aroc, 6r£ oi £x roO r^cJTipou Yi rpiroj, oder Topik 171 a 3 ^lo ^ £v rw ff/AXo-yt^f^w i'arat ro atriov Sitzb. d. pliil.-hist. Cl. h. ca. III. Ilft. 30 306 Vahlen • vj i-j r^ ävTt'fäiTEi . . ors ds sv afxyotv. Die mangelhafte Entsprechung an sich hätte ein Analogen an dem gleich folgenden 1448 a 31 r% [xev «/äp xwp.w5(ac — 34 xai Trig Tpa'/oidta?, womit zu vergl. de gener. et corr. 31S b 20 st fxsv 7a f> i ^ votjslv elg Tavavu'oc f;.i7a(jr^ uj, oii ^ap.£v Iki- Tapa^"^? ippovtfJLov n, ^tverai xat sVtar^fxov und 25S b 22 ivävg •^ä.p .Sscopsi zo £n:i(7T^(xrjv , av ily] vi xwXuip vgl. mit 2äS a 34. b 2. 9. Margites — Jambus — Ärchiloclius. (Zu S. 278.) Dass Aristoteles, indem er von den alten Dichtern Jamben- und Epos- dichter einander gegenüberstellt, bei den erstem an Archilochos denkt, ist unzweifelhaft; über seine Zusammenstellung mU Homer in der Kunst und Litteratur vgl. Bernbardy Griech. Lit. Gesch. II, 1, 423. Welcker Alte Denkm. I, 473. V,40 fg. Dass aber Archilochos hier ursprünglich genannt gewesen und die Stelle überhaupt eine zerrüttete sei, wie Welcker (Klein. Sehr. IV, 31} annahm, dafür veimiisse ich den zwingenden Grund. Aristoteles will seinem Plane gemäss nur die Entwickelungsstufen der Dichtung bezeichnen und darthun, wie der Hauptunterschied derselben in ernster und komischer Gattung, sowie er aus der Grundanlage des Menschen hervorgegangen, so auch auf jeder weitern Stufe sich von Neuem darstellt. Zu dem Ende war mehr historisches Detail als er wirklich giebt nicht erforderlich , und wollte man nach dem, was in diesem Zusammenhang hätte erwähnt werden können, den ursprünglichen Umfang der Aristotelischen Erörterui^g bemessen, so käme man leicht zu der Annahme eines so dürftigen Excerptes, wie ich nicht glaube, dass uns in der Poetik vorliegt. — Über die im Text vorgeschlagene Loslö- sung des Relativsatzes £v oTg xrX. von dem unmittelbar Voraufgehenden sei noch folgendes bemerkt. Die Weise, in der Aristoteles dem namentlich genannten Map'/ir/jc die übrigen verwandten Dichtungen durch ein zusam- menfassendes rä zoictvTa anfügt, liat viele Analogien. Hist. anim. 1)17 a 18 fl'. Beiträg^e zu Aristoteles Poetik. 307 Td)v {AiXdtvoJV av3|3a);rwv, o'itJKsrj At^t&'nrwv xa-. rwv roto'jrojv. Nicom. Eth. il41 b 4 'Ava^a^cjvav xai GaX^v xai roy? Totourous aoyou? (X£v, (jppovi'fxou? 5' ou yaatv ffvat u. 1140 b 8. Fliys. 208 b 9 at '^ofial roiv '^vTixoiv (70)p.äro)v x«t «,tXwv, oTciv -jpdi xai 7^5 xai to)v r&io-jrojv. De ^on. et corr. 332 a ;> -jaotp xai (xrip xai töc rotaOra. De gen. aniin. 76i a 2I> £v (Jisv rrj äoLkärr-ri xai roic ToiouTotc, wo Wimmer auf Grund der durchweg in dieser Ausgabe zum Schaden des Textes überscliätzton Handschrift Z norait-olg schrieb statt TüiouToig, das, wie die blosse Vergloichung von a 23 zeigt, Interpolation ist, wiewohl Aristoteles Hist. anim. S70 a 19 ev zyj 5a).ärr/3 xai rolj TrorafACilc schreibt. — Ob der Genitiv ixzhov , wie er zu IMao'/t'rvji: augenscheinlich gehört, auch zu ra roiayra zu ziehen ist, wie Welekcr a. a. 0. annimmt, wage ich nicht zu ent- scheiden. Mit £v oT? aber beginnt ein neuer Satz; dass der Homerische Mar- gites und die verwandten Gedichte zu dem Genus des •^5705 gehören, ist Nebensache, Hauptsache dagegen, dass in dieser zweiten Gruppe ursprüng- licher Dichtungen, den t|/67ot nämlich , dem Charakter der Diclitung entspre- chend, jambisches Mass sich eingestellt hat; denn darauf fusst die Aufstel- lung der zweiten Entwickelungsstufe, auf welcher Jambendichter und Epos- dichter einander gegenüberstehen. Dass mit iv ot? ein neuer Satz beginnt, er- mangelt nicht der Beispiele. Politik 1312 a 33 ov (av^v äXX' iK6i.y_iai:ol. '/c röv i^iä- (jiov £i7tv ot 5ta rauT/jv rvjv aln'av öfi[i.ojvrec* vKoxelaja.i «/«p dei ro roO C7w5^vat (xvjfjev (ppovTt'^siv, av (X17 (xsXX^p xxra.'jyYidsi-)) rvjv Trpä^tv. oTj äxoXou^siv (a£v de? n^v Ai'wvoc u;r5Xyj)Piv. Metaphys. 1046 b 32. Phys. 233 b 11.12. Endlich ist es grund- los das überlieferte xar« ro ap/y-örrov (d. i. angemessener Weise) in xai rö ap(;i.orrov zu ändern. Jenes, das der hergestellten Selbständigkeit des Satzes angemessener ist, hat seine Analogie an xarä 76 jrpoav^xov (Rhetor. 13S5 a 22. 1367 b 12), xarä rd ävaXo^ov u. ähnl. — Es ist übrigens einleuchtend, dass auch bei dieser Fassung die Aristotelische Stelle der Annahme nicht ent- gegen ist, dass die Jamben im Margites ursprünglich, nicht spätere Zuthat geschmackloser Künstelei seien. In dieser Controverse, die aus dem Aristo- teles allein nicht entschieden werden konnte, gestehe ich, dass meine Em- pfindung für Welcker ist. Eine neue Abhandlung über den Margites von Göt'ling habe ich leider nicht zu Gesicht bekommen. 1(). TÖ ixsv ovv sTTt^xoTrslv'ap' sy^tf. xtA. 1449 a 7 fg. (Zu S. 278.J Statt ap' r/£t haben die Handschriften jzctfjlyji , woraus schon in der Aldina et cifjo. ij^zi hergestellt ist, wie Metapli. 995 b 27 iJ.r, p.sv&v zi icvi TO-JTwv i'xa(TTov, äXXä xai ei ap« hv ivl svavrtov, wo übrigens Bckker mit EA'' apa statt ci apa schreibt. Letzteres, das im Sinne von si qiädem häutiger ist (Topik 106 b 7 u. s.), erinnere ich sonst in der Frage oder Dopi» elfrage bei Aristoteles nicht gelesen zu haben. Und da 7rapc'x£t nicht leichter aus £1 ä'p' i^^i als aus ap' £X£i verderbt werden konnte, so habe ich li'titeres vorgezogen, zumal dadurch die hiesige Stelle eine ganz parallele Fassung erhält mit Physik 204 b 3 r,^zli <5' sViö-xonroOp-sv rrjpl töiv aiff^r^rwv 30» 308 ' V a h 1 e n xal Ttspl wv 7roioup.£^a i-vjv [KS^odov, oip' k'arvj £v auror? -^ oux eari ^wfxa aztipriv KzrA TYi-j axj^rtGV)). Durch diese Parallele werden sich denn auch die Bedenken und Irrthümer über sTriaxorrsiv, sowie über die Form der Doppel- frage iSpa — VI ov bei Ty. Mommsen (De Aristotelis Poeticae Capp. I — IX. Kil. 1842, S. 7 A.), Forchhammer (Quaest. crit. eap. 1. de Aristotelis artis püeticae cap. 4 §. 11. Kil. 1834 S. V) und Deuschle (Jahns Jahrbücher 1855 S. 444) beseitigen. Man vergleiche überdies noch Phys. 210 a 25 aTTop-^o-ctH ö' av TIC, ot.px xa? aOrö ts sv iacvTUi iv^i^eroci sivat -^ ov^iv. Anal, post. 71 a 31 apa — n ov. 89 b 38. 90 a 8. b 19. 93 a 2. 32. Topik 171 a 36. Psycho). 431 b 17. Schwieriger ist es über die verderbt überlieferte Zwischenbemerkung aüro re xa3-' ol-jvo xpivitat vj val xal Trpoj rä äicizpu zu einem festen Urtheil zu gelangen. Was die Aldina daraus hergestellt bat, aOro' r£ xaä^ aurd xpivöy.svov xal ~pöc ra äiccTpcK. giebt im Allgemeinen einen befriedigenden Gedanken. Denn auch Spengels (in Z. f. A. W. 1841, S. 1261 geltend gemachten) Anstoss an dem auf rpa^/woia bezogenen Neu- trum, wofür er ccvz-rj rs xa3' a-jrvjv ■/.[jivoy.iv^ wollte, Hesse sich vielleicht, wenn es sich nur darum handelte, bei der bekannten Vorliebe des Aristoteles für das Neutrum der Pronomina und Adjeetiva, auch wo sie auf Nomina an- deren Geschlechtes sich beziehen, (worüber Bonitz zu Metaph. 1035 b 15 und Wailz z. Organ. 4 b 4) beseitigen: vgl. was unserer Stelle näher liegt, Topik 117 a 2 oü^clj 'jy.rj ziy-ä rov ;r),oOr&v oi' iavzdi) äXXa di" irspov, r^v -^7£t£ d' oi^j zic, zo vOv elrjrt[>.hw II iXr,äic, Zpx zal xta. Hiermit würde denn auch das Bedenken wegen des Neu- trums des Pronomens verschwinden. Über den Gebrauch von xoriverat aber in dem angegebenen Sinne (ob die Tragödie vollkommen ausgebildet ist, was sicli sowohl an und für sich als mit Rücksieht auf die Bühne beur- theilen liisst) vgl. Phys. 2ö4 a 31 to (x?v jzepl roürou ffxorsiv . . . xaxwc xf und i331 b 33. — Ol) endlich in vj val eine mit ay-6 r£ xa3' ayrö parallel gehende niihere Bestimmung versteckt liegt, oder ob dasselbe vielmehr als eine zu- nächst für >3 fj-j bestimmte Interpolation (yj vai := doch wohl ja) zu betrachlen sei, will ich nicht entscheiden. 11, £/_£'-v TYjv avToO ^O'yi.v. (Zu S. 280.) Über tx^iv, a;:o).a{;.pavci.v Tviv yvortv vergleiche ausser dem im Texte Angeführten noch Politik 1232 b 32 o dk r^üaiq ziloc iaziv oiov ^ap jxaariv iizi zrjC 'jEviasoig ziXea^s'.GYi: , zaxjzrtV (pap.£V -i^v ^ufftv £tvai Exä^roy. De somno 433 b 27 Xe^oj ö' £| uro.5£5'£coc --^v ävdc/xvjv, ort £i ^wov E^rai e/ov ry;v avroO yjatv, j"! ävi'/xvjc Tiv' üffap)^£iv aOrw öii. Rhetor. 1370 a 4 ävdc'/x-/; oOv v;5'J Eivat t6 t£ £tc to xara yufftv i£'vai wc eVi tö nroXu, xal (iäXtffra orav ä-£i- Xvjuora ^ Ti^v iaurojv ^jfftv rä xar'a-jr^^v '/r;vo{A£va. Phys. 261 a 18. Meteorol. 372 b 21 £av p.£v '/äp [x-rizz xarapiapav.^-^ [7.-^r£ 5taa7raff.5^, aXX' iv.^-?, zyjv ü-j(7tv ä;roXap.;5äv£'.v -v^v 5p.rv EifjvjfjLsva , den die Über- lieferung, wofern man ihn nur richtig erklärt, ganz unversehrt erhalten hat, wird nicht bloss vom Platze gerückt, sondern völlig zerrissen, indem das eine Stück desselben mehrere Zeilen hinauf, das andere viele Zeilen hinahgerückt wird, so dass es schwer wird, die zersprengten Stücke nur wieder zusam- menzulesen. — Für die im Text gegebene Erklärung der Worte sVrw TtiJ.lv slpTtiLVjy. werden die dort angeführten Belege ausreichen; es lassen sich aber noch andere hinzufügen wie Rhetor. 1404 b 1 sffrw o-Jv Exjiva rj.j£ojfi»;p.=va 'lassen wir also jenes als abgemacht gelten' und de gen. et corr. 329 a 6. 14. Kunststil der Komödie. (Zu S. 284.) Dass die das Object der Komödie determinirenden Worte 1449 a 32—37 für die Stelle , wo sie die Überlieferung giebt, von Aristoteles nicht bestimmt sein konnten, hat schon der scharfsinnige Castelvetro gesehen (vgl. s. Ausg. S. 91), und neuerdings denselben Gedanken Thurot geäussert observations phiiologiqucs sur la Poetique d'Aristote S. S fg. Allein weder Castelvetros Ge- danken, dass die fraglichen Worte 1449 a 2 hinter xw{Aw<5tac einzuschalten seien, kann ich gut heissen (denn dort wäre eine Bezeichnung des Stodes der Komö- die zwecklos und den Zusammenhang störend), noch Thurots von Susemihl gebilligten und im Text befolgten Combinationen beistimmen, wonach die von ihrem Platz zu rückenden Worte 1449 b 9 vor -fi (xjv ouv inoTzoiia einzufügen, 312 Vahlen aber so dass sie von letzteren noch durch eine Lücke getrennt seien. Zur An- nahme einer Lücke ist kein Anlass; viel zu viel wird aus der im Eingange des 6. Cap. folgenden Definition der Tragödie, insbesondere den Worten ä-oXa^ov- rsc a-jr?;C ix rwv do-cij.iv'jiv rov '/tvöjj.svov oVjov geschlossen. Nichts berechtigt zu der Voraussetzung, dass alle Momente der Definition bprcits im Voraufge- gangenen berührt oder gar erörtert seien. Die zur Begründung der befolgten Disposition angestellte Vergleichung der Tragödie und epischen Dichtung liisst an Vollständigkeit nichts vermissen: und für die Komödie und deren Absonde- rung von beiden bedurfte es nichts weiter als eine Determiuierung ihres Stof- fes, wie sie in den 1449 b 20 hinter iv zr, sVo-otta einzufügenden Worten vj ös •/wi/w^ta — av£u od-jv^g uns vorliegt. Wenn Thurot meint, dass das Aristote- lische oyv immer Conclusivpartikel sei und daraus sowohl sonst in der Poetik auf Lückenhaftigkeit des Textes schliesst, als auch vor -^ [viv civv i-oKoiiv. 1449 b 9 eine Lücke annehmen zu müssen glaubte, so hätte ihn jede beliebige Schrift des Aristoteles durch viele Beispiele überzeugen können, wie wenig begründet diese Annahme ist. "o' 15. Empirische Feststellung der Tragödientheile. (Zu S. 2^6.) Dass der Nachsatz zu dem mit sTzd ök jrpä^swj 1449 b 36 beginnenden Vordersatze erst in avä^r/j o-jv TzaGrjg zr,. (1450 a 8} zu finden sei, hat. auch Thurot a. a. 0. S. 9 eingesehen. Allein wenn derselbe die früher für den Nach- satz angesehenen Worte ttj'^uzsv ai'rta ö'Jo . . . rt^o: durch xal dem Vorange- gangenen anfügt und die Parenthese erst hinter ä-oru'/yävo-jo-i -ävtec schliesst, (5ta "/ap TOUTWV xa!. raj rrpäfsu- efvac cjap.sv jrota? Tivac, y.at -s'üuxev atna 5yo rwv -pä^jwv shy.i, didcvota xal ri^o:, y.al xara ravTar y.v.l zwi^i^Jo-jai xal a.7:o~ rj^/ävo-jffi -avTH?), so möchte damit kaum gründlich geholfen sein. Denn hätte Aristoteles Avirklich diese Verbindung gewollt, so hätte er in diesem Satze schwerlich noch einmal die beiden Nomina ^lävoia z. -näoc gesetzt, die in dem unmittelbar voraufgehenden Satze genannt waren und auf welche mit §ioc tov- TO)v verwiesen wird: war doch für die Deutlichkeit genug gethan, wenn er schrieb: §ta '/ap rouroiv (näml «^tävoia u. -^^oc) xal räc rpä^stc sivat oar/3v -otdcj Tivac xal raOra rs'yjxsv ehy.i alVta rwv rpa^sojv. Aber auch der dritte von Thurot in die Parenthese gescliobene Satz fügt sieh dieser Verbindung nicht. Soll xara raiirac auf -^Joc und dtavota gehen, so hat man Grund an dem Femininum des Pronomens Anstoss zu nehmen. Aristoteles, der auch auf gleichgeschlechtige Nomina das Neutrum des Pronomens bezieht (vgl. Waitz Organ. L S. 291), würde in diesem Falle xara raOra geschrieben haben, wie einige Kritiker (G. Hermann u. A.) wirklich wollten. Allein xarä raürac ist richtig; denn es bezieht sich nicht auf i?.&oc und öiävota, sondern auf TtpäCet;: also xara ratirac ryy^^ävo-j^i xal ixtzotvjX'^.-^o-j'ji. rrävTe?, 'in diesen (den Hand- lungen) haben alle Glück oder Unglück', wie 1430 a 20 xara dk rac TzpiEeic z-j'iy.'.iJ.'j-Js; vj rouvavrt'ov. Dann aber ist klar, dass 'na rovrwv (näml. fnävota und -^30?) auch zu diesem Satze nothwendig gehören mus". und der diese Beifräfie zu Aristoteles Poetik. 313 Verbindung und Beziehung störende Sa)z tzIo-jy-z-^ atria — v^^o? von liier zu endornen ist. In dem zweiten Gliede des Vordersatzes 'ian. rt'e r?,c ij.h -pätcwc xr).. hat man den in dem correlatlosen (j.sv liegenden Anstoss nicht übersehen, aber nicht glücklich war der von Reiz und Hermann herrührende, von Thurot und SusemihI gebilligte Vorsehlag ^tivotav in ^lavota zu ändern. Auf diese Weise sollte für den Satz r?;c piv rj'jilsojc xrX. in den Koinmaten ri ^t tjJy] zaj' y. xrA.. rjtäv&ta ö^ £v fj'jot: xr),. die entsprechenden Glieder gewonnen werden. Allein diese drei Sätze sari rik rr^g psv srpafccoac 6 f;.05oc 17 fAifz-yjatc, — ra dk riär, xa^' y. xzl., — diävota oi £v ö^otc xr/.. bilden keineswegs eine gleichartige Reihe, deren Glieder durch f^iv und öi zusammengehalten würden. Während nämlich in den beiden letzteren Sätzen die •/j.Sry; und die oiy-joiy. definiert werden, enthält der erstcre nicht etwa auch eine Definition des (jiCjoc, sondern umge- kehrt sucht hier Aristoteles aus der als Erforderniss der Tiagödie gesetzten f;.tjAy5C7ic -pä^swr den p.Ojr>c als abgesondertes f^-spo? derselben Zugewinnen: kurz nicht 0 [x-jäog, sondern v; p.tjjtyj^tc TzrjöiEsoic istSubject, welcher Annahme weder die etwas verschränkte AVortstellung noch der Artikel bei p.05^oc ent- gegen ist (vgl. Metaph. 1092 b 14 öri ö /.o'/oj vj 7'jp.ywvt'a apt-jp/Jjv u. 982 b 29 -o'/.lax'^ Yj yj^ic rlovl-/) -ojv äv.S'pwTr&jv sVr'iv u and.). Dagegen ergiebt die Beibehaltung des überlieferten diävotav eine völlig gleichartige Reihe von De- finitionen: Ai'/ci) 'yäp p.Ojov xrX. — tä 5s ■^^v; xaj'a xr).. — ^tivoiav ö'sv Cpffotc xr/,. — Auf diese Weise wird niiui last mit Nothwendigkeit dahin geführt, das zu rvjc p.;v -rAzzoi: xr),. vermissle Correlat in dem im ersten Thelle des Vordersatzes nicht unterzubringenden Satze -iovxs d' aZrta rl-jo rwv -päcsoiv H-DOLi, ^tävoiav xal i?.5oj zu finden. An der übrigens selbst in einer Handschrift gebotenen Änderung -io-j/.t 5' statt -i'jOxHv wird Niemand Anstoss nehmen. Aber auch das handschriftlich bezeugte otävotav ist nicht zu ändern, denn diese Construclion von ttc'ojxjv hat ihre Analogien an Politik 12G1 b 7 oavspöv roivjv ix zo-JTOi-^^ wr oure 7:io-jy.e p.''av oO'r&JC civai r/;v "o/.iv. 1296 b 26 ci-ov p.iv o-jv -jTzspiyji -rj Tojv ä-opojv -),'^3-0i: rv^v drjr,ii.vyri'i avaXo'yiav , svraD.Ja -e'^uxsv iTvai, JvjpLoxpartav xr),. — Die Bedenken ^ welche SusemihI (Fleekeisens Jahrb. 1864 S. 514: vyl. jetzt auch s. Ausir.) gegen die hiesigen Defi- nitionen von v^jor und ^lävota geUeiid macht, kann ich nicht theilen. SusemihI glaubt einen Widerspruch darin zu finden, dass Aristoteles, der vorher von den im Drama handelnd auftretenden Personen (Trparrovrjc) verlangt hatte, dass sie nach ^äoc und öiivoia eine gewisse BeschulVenhiit haben (ov; ivä'/xvj -rji.ryjg -viv.; zhy.1. xarä r; ro -^Joc xal r/;v ö'.ävoiav), nachher die -/ij/j allein als dasjenige definieit, wonach wir die Qualität des Menschen bestimmten (ry-obr,, xa^' ä, nicht ö, noioüc rtvar ci-./ai '^ap.tv roüj n-pärrovrac). Der Widerspruch ist nur scheinbar. Denn -oiöc ru- kann und muss der im Drama Auftretende in vex'schiedener Rücksicht sein, fragt man aber nach der -oiörri; schlechtweg, so fragt man nach dem Charakter des Mannes. Der von SusemihI emijfohlene Zusatz xa.j' y. {xarä rr// Trpoai'pcO-tv) -oiov; riva." h^jo.!. oap.jv ist daher vom Überfliiss: denn da die ttoiotvjc des Menschen auf seiner Trpoai'piffis beruht, diese aber das r.^oc ergiebt, so konule letzlere.s mit IHierspringung desmiil- 314 V a h 1 e n Ipren Begriffs als dasjenige definiert werden, wonach die KoiovYig des Men- schen sieh bestimmt. Nicom. Eth. 1112 a 2 tw '/äp Kpoa.ipzi'jBai ri'/a^a ^ zv. xaxa noioi uvs? £(7(X£v, rcl» 5^ öo^a^stv o-j. Auf der ;:poaifii(Ti$ aber beruht das ;^5o?. Nicom. Eth. 1111 b 5 Trspl Kftoonpiaeoig i'-srai 5t£),3=rv • oixstö-rarov «-/ap shoci Soxsl ryj äp£7-^ xai p.äAXov tsc vj^-y; xpi'vstv twv Trpä^ewv. 1163 a 23. 1178 a 3S. Vgl. m. Abhdig. von der Rangfolge der Tragödientheile S. 172 ff. Melaph. 1020 b 23 iLäXicTTa 8e rö a7a^öv x«l xaxöv (7»jf/.aiv£i tö ;roiöv £;rl rwv £p.T|/uxwv xal rourcdv p-cultaza ijzi rol? iy/ousi Tcpoot.ips(Jiv. — Ebenso wenig scheinen mir Susemihl's Anstösse an der folgenden Definition der ötavoia begründet zu sein: denn dass hier, nachdem (AJ^&jund rjäog definiert sind, eine Definition der öta- vota folgen musste, ist so einleuchtend, dass die Annahme, eine wirklich überlie- ferte Definition derSiavoia sei Interpolation, kaum Eingang finden dürfte. Aber ich finde auch keinen Grund diese Definition für lückenhaft oder verderbt zu hal- ten: denn die logische Beweisführung und die allgemeine Sentenz sind das Wesen der ötäv&ta, und wenn Aristoteles nachher 1450 hoff, den Begriff der ötavoia noch weiter fasst, so ist ja daraus kein Schluss zu ziehen auf die hie- sige Stelle, die einer von jener sehr verschiedenen Betrachtung angehört. 16. etdvj und /jispr/ der Tragödie. (Zu S. 289.) Die Stelle ist eine der schwierigsten und dunkelsten in der ganzen Poe- tik, bei deren Behandlung jeder Sehritt gewagt erscheint. Ich bin nicht confi- dent genug zu glauben, überall das Richtige gefunden und das Räthsel gelöst zu haben; dennoch habe ich meine Gedanken darlegen wollen, ob es vielleicht Jemand der Mühe werth findet, sie zu widerlegen, und uns dann auch das Wahre zu lehren. Bernays erklärte die Stelle (im Rhein. Mus. VIII. S. 583 A 2) für eine zerrüttete, zu deren Erledigung an dem angeführten Orte er lei- der nicht Raum fand. Seiner wohlbegründeten Warnung den Anonym, de com. §. 7 nicht zur Restituierung derselben zu missbrauchen, hat man neuerdings kein Gehör gegeben, aber eine dunkle Stelle durch eine verworrene aufhellen zu wollen, ist doch verschwendete Mühe. Der Vorschlag von Bursian oux dXi- •^ot aXXa TzävTsg wg dnslv, sowie der sehr ähnliche von Härtung oüx 0X1701 aXX' WS dmlv ;rävr£j, den SusemihI in den Text gesetzt hat, sind meines Da- fürhaltens unzureichend. Spengel (Z. f. A. W. 1841 S. 1265) fand den Inhalt der fraglichen Worte untadelhaft und ganz im Geiste des Aristoteles, der seine Deduclionen aus der Sache auch durch die Wirklichkeit der Erscheinung begründe; so wolle auch hier Aristoteles die Richtigkeit der a priori gegebe- nen sechs Tragödientheile durch die erfahrungsmüssige Allgemeinheit dersel- ben in dem Dichtergebrauch bestätigen. Dabei bleiben, wie Spengel anerkennt, die Schwierigkeiten im Einzelnen bestehen. Der Versuch, den J. Klein im Bonner Gymnasialprogi*anim von 1856 macht, die Worte, wie sie überliefeit sind, mit Aristoteles' Denk- und Ausdrucksweise in Einklang zu bringen, scheint mir aus vielen Gründen missglückt. Die im Aristoteles beispiellose Verbindung oOx ili'/oi ws £i7r£iv lässt sich durch die von Klein beigebrachten Beitriig-e zu Aristoteles Poetik. 31 5 durchaus niclit gleichartigen Belege nicht rechtfertigen: jenes ist nach meinem Gefühl nicht minder ungeschickt als ein deutsches 'fast nicht wenige'. Diese negative Wendung statt der positiven Siele', 'alle,' ist so viel bestimmter und vorsichtiger, dass sie einen einschränkenden Zusatz Avie w? si-siv nicht ver- trägt. Aber gäbe man auch dieses zu, wie fügt sich im folgenden Satze rav (wofür man eher -ä(7a erwarte(e) zu dem oOx ili-^oi des vorangegangenen? Und ferner bleibt «vröiv beziehungslos. Aber was die Hauptsache ist, ich kann auch mit Spengels Erklärung des Gedankens, die, wie es scheint, die meisten übrigen befolgen, nicht einverstanden sein: denn e'irjeTiv kann hier nur die Arten bezeichnen (wozu sonst der Wechsel des Aus- druckes?), und dann ergiebt sich, dass statt roXc vielmehr wc zu schrei- ben ist. Ich bemerke gern, dass ich in dieser Auffassung des Gedankens mit Düntzer zusammengetroflen bin, der S. 41 der Rettung' schreibt: Dieser ver- schiedenen (Aj'&yj nun bedienen sich nicht wenige der Darstellenden so zu sagen als Arten: die Einen heben die äussern Mittel der Darstellung hervor. Andere legen sich auf die rjär,, Andere auf das {aj'äoc u. s. w.: denn leicht kann man eine jede Sache von dieser oder jener Seite besonders behandein, dieses oder jenes hervortreten lassen, aber die Hauptsache bleibt der Mythos.' Vgl. dens. S. 136 A. 44. Düntzer sieht von jeder Änderung in den Worten ab, be- hält rolc elosaiv bei, und setzt aOrwv wc sorelv in der im Text angegebenen Weise mit s'idsrjiv in Verbindung. Ob man bei dieser Verbindung sich beruhi- gen oder meiner Ergänzung ^xa^' sxao^T&v)» aOi-wv ws siKslv zustimmen, oder endlich eine andere Besserung finden wird, darüber wünsche ich das Urtheil anderer zu hören. Zur Rechtfertigung des nach voraufgegangenem r&yrots zu xa3' ixa^rov überflüssig gesetzten Genetivs ayrwv sei auf die von Waifz zum Organ. 12 b 29 (I 313) zusammengestellten Beispiele verwiesen, die sich noch vermehren Hessen. Dass aber Aristoteles xa3' i'xaur&v statt eines Casus des blossen 'ixctaro? gebraucht (wie hier xa3' exasrov = sxäarw aOx-wv), zeigt z. B. Politik 1264 a lo 7:srsf>&v xal roc? '^ßOi^'/rjig xoiväc stvat dzl rag xTT^<7£tr r/ xal xaS' iV.ao-T'jv lööa?. 1332 a 36 xal ^ä/i il Kcc-^TOic i-jdix^rixt a-o-joKio-jc ehcci, [LTt xaä' sxaTTov öj rwv -o/.trwv, ovro); oci^jeTÖmpcv xr).. Und hierfür sowie für die (nicht seltene) Verbindung von wj sinsXv mit sxaffroc vergl. noch Histor. anim. 490 b 32 toO 8k ^s'vous roO rwv Tjrf,a;rööc.iojv, Da'yoc, 'in-oc, xugjv xal 7a),Xa r&Or&v r&v rpöjTOv xrX. — Was den begründenden Salz xal «/äf» o-^zic (oder otpiv) anlangt, so ist mir die Auffassung Düntzers nicht ganz klar; was die meinige betrilVt, so sei für den aus dem Gedanken des Vorigen abhängigen Infinitiv exetv auf Politik 1281 b 26 fg. ver- wiesen : TÖ {x£v «^ap nsziyjiv aurovf rwv ifjy^oiv rwv fj.s'yi'ffrwv oux a^'^aAsj (5ta n •/äp «öixlav xal 5t' äippoujvyjv zv. p.£v iöixitv av rä ö' a/jtapriviiv aurovc), ro O: |j.v: p.sraoiöivai yoßjpov. Waitz Organ. I p. 342 fg. — Ob aber statt i'x^'v -äv, für das ich keinen Beleg habe, s'x^iv zo -äv, oder e'x^iv Träv-a zu schreiben sei, lasse ich dahingestellt. 31 ß v.l. Ion J7. Ranojfolge der Tragödieiitlieile. (Zu S. 289.) S. 'Aristoteles" Lehre von der Rangfolge der Tragüdientheile' in 'Sym- bola philologorum Bonnensium in honorem Fiiderlci Ritsehelil eollecta' (Lips. 1864) S. iS3- 184. Susemihl in seinem Sendschreiben an mich (Fleckeisen's Jahrb. 1864 S. öOa — 520) hat sich mit mehreren Hauptergebnissen dieser Un- tersuchung einverstanden erklärt. Von seinen abweichenden Meinungen habe ich das die oiivota Betreffende A. 15 S. 49 fg. berührt. "Was aber die Contro- verse über ::or^3-£i oder oO Tzoi-han zo roi Tjia'/ojöiac sV/ov anlangt, so weiss ich jetzt, dass eine in der Aristotelischen Kritik sehr angesehene Autorität gleich- falls die Entfernung der Negation für nothwendig hält: meine entgegenstehende Ansicht, die ich bis jetzt für unwiderlegt halte, will ich daher hier nicht von Neuem darlegen und vertheidigen, bevor ich die Gründe jenes Gelehrten ken- nen gelernt und geprüft habe. Inzwischen stehe hier eine kritische Bemerkung zum 6. Capitel. In der Stelle 1450 b 9 fg. IVri dh fjäog (j.=v ro roioOrov o dr^lol ■njv jrpoaipsfftv orota zig- [£v ois ovx eazi 5-^),ov vj -pooLipslrcci ^ ys-j'/ii] oiorefj oux e^o-uifftv YJ3ctg twv /o'/wv ev ois [^.-/jö' o'Xoj^ sVrtv o zi (o zi; A' . o'7zig Q) TzpooLirjaZzo^i ^ fvj-jzi 6 As'ywv pflegt man die eingeklammerten Worte als Ditto- graphie der folgenden zu tilgen. Mit Unrecht, wie ich glaube. Aristoteles un- terscheidet zwei Arten von Xo'/oc, welche kein -nSroc haben, solche, in denen überhaupt nichts ist, was Einer erstreben oder meiden könnte, wie die i/.xärjii.a- i-txol Xo'/oi (Bhet. 1417 a 19 oiä zovzo oüx ayjjvaiv oi p.aJ-/-;aaruol AÖ'/ot y;jv;. ozt oOds 7rpoai'/>£(7tv • z6 «/äp ov i'vcx.a ov/. k'yjj-jarj. vgl. Metaph. 996 a 29 fg. 1078 a 31), und solche, in welchen durch Schuld des Rednprs die rpoaiojffic nicht zum Vorschein kommt. Die augenscheinlich vom Platz gerückten Worte sind daher nur an rechter Stelle einzufügen: dii-ap ryjy. i'^o-jffiv i?5cic twv "kö- •vojv, i-J Mig ]J.ri^' oloic eazrj, '6 ztg nftOMfiZlzai -^ yeü^st, ^ £v oic ryjy. e7Zi 5^X&v Zi -[jOMpHZai Yj y£->/£t Ö Xi'jWJ. 18. Zum achten Capitel. (Zu S. 292.) Im Eingang des 8. Cap. halte ich an tw £vt fest, glaube aber, dass in Evtojv eine Verderbni.ss steckt, wofür vielleicht £^ wv r, 7:i.-jzoiv ^ eviojv zu schreiben. Vgl. Anal. pr. 57 a 37. Anal. post. 72 a 28. Topik 148 b 37. 169 b 33. Politik 1283 a 23. Rhet. 1396 a 6. Im Übrigen sei noch bemerkt, dass Susemihl 1451 a 20 mit Unrecht von der handschriftlichen Überlieferung ab zur Aldina übergegangen ist. Denn das Asyndeton 'IIpax.),/;ioa, 0vjaou}a zal zv. T-otaOra -oi-^,aara ist hier so richtig, wie Rhetor. 1388 b 33 op'/v^v, £,Ti3y(Aiav xal -ä roiaOra. Metaph. 1030 a 20 i'xaarov twv xar/37rj(iou{X£vtiJv, -os^ov, -oiov xal o(ja aUa roiaura (vgl. 1034 b 10). De part. anim. 645 b 36 /iova, oy5a).(y.ov x«l To «jvv&Xov -po(Toi-ov. Hist. anim. 511 b 9. Ebenso ist in der Poetik auch 1457 a 22 ein von der Aldina bis auf Susemihl in den Ausgaben stehendes n mit den Hand- Beitrüge zu Aristoteles Poetik. 317 Schriften zu tilgen: za-ä -a -j-ox&irixä, oiov x«r' £po)r>;7',v, i~izy.^i.'j. Aristoteles beginnt asyndetisch wie bei einer Aufzühiiing, die aber beim zweiten Güede wie- der abbricht; Anal. post. 88 b 28 otov iptSfAo'c, p-i'/s^oc. Rhet. 1362 b 20.23. De part. anini. 644 a 23. Nie. Eth. 1134 b 8. — Wenn endlich Susemihl am Schluss des 8. Cap. schreibt, ö •/ifi -pofföv ■?, u:r, -rjr,r;')'j u.rfibj -'juI, i-i'tr^t.rj'i OJC o-J'Ti'^ iiio'jj-j ToO ö\ryj i'jzi-j, SO ist mit Bestimmtheit zu behaupten, dass dies unaristotelisch ist. Aristoteles, der unzähligenial iJ^Xov ort, «>); schreibt, sagt niemals sri^vjXov wr. Daher versuchte ich Z. Krit. Arist. Schriften S. 9 [x-^rih -onl ti, i^-^Xov ojc. in- dem ich gleichfalls auf das im Vatie. B' allein erhaltene wc Gewicht legte, zumal diese Handschrift auch sonst einigemal allein das Richtige erhalten hat. Jetzt möchte ich lieber (/-/jo; -ouiv £-iov;Xov zusammenfassen, was da- seiend oder nicht daseiend keinen ersichtlichen Unterschied macht', wie de coelo 293 b 29 ovösv «/ap ou^i vjv -otjcv s-io/jXov = es mache keinen bemerk- baren Unterschied'. 298 a 8 oO '/ötp av ovtoj ra^-j t"-c5y;),ov skoiei und oft in ähnlicher Verbindung. Soll nun das in B' erhaltene wj nicht unberücksichtigt bleiben, so ist dafür eine andere Besserung zu suchen, etwa wT-cp oOdiv p.cptov ToO oXou £!77iv. V^gl. Pliys. 197 a 30 ro '/ap ;rapä {Aixpdv ojcttso ouoiv oLTziyjcj SoxsL Rhet. 1363 a 9 u. 11 wffjrsp -äv-^r. Metnph. 1010 a 30 i.D.'' ovroc ov5iv 318 Dr. Fr. Müller SITZUNG VOM 28. JUNI 1865. lieber den Ursprung der Schinfl der mahiyischen Vö//cer von Dr. Friedrich Müller, Doceat der allgemeinen Sprachwissenschaft an der Wiener Universität. (Mit einer lithographirten Tafel.) Vorgelegt in der Sitzung vom 28. Juni 1865. Unter den Völkern, welche die Inseln des indischen Archipela- gus bewohnen und bekanntlich dem grossen Vulksstamme der Malayen angehören, linden wir mehrere Schriftsysteme im Gebrauche vor. Darunter bedienen sich die Malayen, der heutzutage in Literatur, Han- del und Industrie am weitesten vorgeschrittene Stamm, meistens der arabischen Schrift, welche mit der Einführung des Islam von densel- ben angenommen wurde. Ob sie vorher eine eigenthiimliche Schrift besassen, ist eine Frage, welche von den meisten Autoritäten dieses Faches verneint wird (vgl. Robinson, Proeve tot opheldering van de gronden der maleische spelling, uit liet engelsch vertaald door E. Net- scher. Batavia. 18oö. S. 5 ff.), obwohl sich manche recht plausible Gründe dafür beibringen lassen (vgl. Marsden. A grammar of the Malayan language. London, 1812. pag. XXXVI). Doch können wir diese Frage hier füglich ganz übergehen, da sie ausserhalb des näch- sten Zweckes unserer Untersuchung gelegen ist. Die Javanen bedienen sich seit alter Zeit einer Schrift, welche in Form und Anlage, ganz oberflächlich betraclitet, den indischen Ursprung deutlich verräth. Sie besteht aus zwanzig, respective zwei- undzwanzig Ikichstabeii, welche das malayische Lautsystem «) voll- ') (iiitliirale : k, ;/, n. Piilatale : t, d, n. ItL'iitale : t, d, n (Cerebrale /, d, !')• Laliiale : p, h, m. Liquiden und Haihvocale: y, r, l, w. Zischlaut und Hauchlaut: s, li. — über den Ursprung der Schrift der malayischen Völker. 319 kommen wiedei-fjehen. Jeder der Buchstaben ((uinwnjKTn [haksurft] = altind. 5^) involvirt , wie im altindischen Alphabet , ein kur- zes a, welches al)er in offener Sylbe meistens die Aussprache ä an- genommen hat. Die Vocalisation geschieht wie im Altindischen, mit- telst eigenthümlicher Vocalzeichen, genannt (wianhna(Kl[] (sandä- nan) d. i. Bekleidungen. Dieselben kommen oberhalb, unterhalb oder an der Seite des jeweiligen Consonannten zu stehen. Solcher San- dänan existiren neben ä fünf. Nämlich: e genannt Pepet (ein ober- halb des Buchstabens stehender, etwas in die Länge gezogener Halb- bogen, z. B, STwt')' *' genannt Wulu (ein oberhalb des Buchstabens stehender kleiner Halbbogen, z. B. m ni), u, genannt Siiku (ein ge- brochener Strich unterhalb des Buchstabens, z. B. (kj nii), e, genannt Tali/i (das Zeichen m zur linken Seite des Buchstabens, z. B. miKI ne) und ö genannt TaUh-taruu (das Zeichen an zur linken und i zur rechten Seite des Buchstabens, z. B. mmi no). Soll aber jeder Vocal dem Consonanten genommen und dieser an und für sich hingestellt werden, so wird er mit dem darauf folgenden Consonanten in eine Gruppe zusammengestellt, M'ie im Indisclien, nur mit dem Unterschiede, dass, während dort das erste, den Vocal auf- gebende Zeichen abgekürzt und etwas modificirt wird, dies hier um- gekehrt mit dem zweiten stattfindet. Letzteres führt den Namen aji(jJiO(Kii (pnsdnaH) d. i. Anfügungsbuehstabe. Für r + e und l + e bestehen im javanischen Alphabete beson- dere Zeichen, nämlich o und g, welche Pa-terek imd Na-Ielet genannt werden. — Nebst den angeführten zwanzig, resp. zweiundzwanzig Zeichen bestehen im Javanischen noch zehn andere, genannt (uinwn-ifkTn mmj] (haksurä gede) d. i. grosse Zeichen. Ihr Werth ist heutzutage n. L k, t, zweifaches s, p, n, g, b. Sie waren aber, wie aus der Verglei- chung der Formen mit den indischen und der Anwendung derselben im Alt-Javanischen (dem K(nci) hervorgeht, nichts anders als die alt- indischen Zeichen TTT, ^. T^, ^, ^, '^, ^» ^' ^' ^• Wir ersehen daraus, dass das alt-indische Consonantensystem in seinem vollen Umfange von den Javanen eingeführt wurde. Ava* 3'-i0 Dr. Fr. Müller man auch ganz natürlich finden wird, wenn man die grosse Anzahl indischer Wortformen, welche im Alt-.Tavanischeu Eingang fanden, in Anschlag hringt. Was nun die äussere Form der javanisciien Schriftzeichen be- trifft, so schüessen sich dieselben an das Pali-Alphahet an. Der zwischen beiden ohwaitende Unterschied lässt sicli leicht aus dem ver- schiedenen Schreihmateriale ableiten. Während die PaÜ-Schrift auf festen trockenen, geglätteten Blättern mit einer eigenthündichen im trockenen Zustande glänzenden Tinte in dicken Strichen aufgetragen wird, ritzt man die javanische Schrift auf frischen Blättern mit einem spitzen, nadellürmigen Instrumente nur einfach ein. — Daher kön- nen die festen dicken Pali-Zeichen im Javanischen nur in ihren Con- touren erscheinen, welche bei schnellerem Schreiben um so eher etwas verrückt werden konnten, als sie nicht eine aus dem Volk selbst her- vorgegangene Erfindung waren, sondern demselben immer mehr oder weniger fremd entgegenstanden. — Ehe ich zur Untersuchung der ein- zelnen Zeichen schreite, erscheint es nothwendig folgende Sätze vor- auszuschicken. 1. Die einzelnen Zeichen ruhen auf einer idealen Grundlage, von welclier aus sie nach oben zu gezeichnet werden. 2. Bei den einzelnen Zeichen sind vor allem die Schenkel fest- gehalten; ihre Richtung richtet sich nach dem vorigen Grundsatze. 3. Die einzelnen Zeichen sind, so viel als möglich, mit einem einzigen Zuge gemacht. Dabei muss z. B. ein Rad geöffnet Merden ((Q) = 3> Ich Avill es nun versuchen, die einzelnen Zeichen genauer zu be- (rächten und ihren indischen Ursprung nachzuweisen. Mii ist Pali m; dabei erscheinen die drei Schenkel festgeiialten (nach 2) und von unten nach oben gericlitet (nach 1). am entspricht vollkonnnen Pali ui. azi entspricht Pali e , wobei aber der obere Horizontal- Schenkel abgebrochen und selbstständig gezeichnet erscheint. (jji ist Pali o. Die Richtung des oberen Theiles des rechten Schen- kels nach links in der javanischen Form zeigt die ehemalige Verbin- dung des rechten Schenkels mit dem linken noch deutlich an (vgl. 3). OS ist Pali e altindisches £, el^\^ls nach links geneigt. Die javanische Form mit dem eingeknickten rechten Schenkel nähert sich mehr der allindischen als Pali-Fonn. über den Ursprung- der Schrift der nialayisclieu Völker. O/Cl on ist schwer zu deuten, aber auch unzweifelhaft desselben Ursprungs wie die anderen Zeichen. o ist das Pali u. Die Form besteht eigentlich nur aus dem linken Schenkel, der rechte Stricii scheint späterer Zusatz zu sein. O entspricht dem Pali e^- Die Form ist etwas nach links geneigt und der rechte Schenkel dem linken gleich gemacht. ainn entspricht vollkommen dem Pali mi, dabei sind die vier Grundstriche festgehalten (nach 2), aber alle von unten nach oben geführt (nach 1). osin ist Pali ot- Die ehemalige Verbindung des ersten und zweiten Sehenkels ist aus der Form des letzteren noch zu ersehen (nach 3). (Lci und (Kl sind etwas schwieriger zu deuten, olFenbar aber desselben Ursprungs. 0 entspricht vollkommen dem Pali u- 01 ist das Pali o- Die Form des Mittelstriches des java- nischen Zeichens weist auf eine ehemalige Verbindung desselben mit dem linken Schenkel hin (nach 3). O entspricht vollkommen dem Pali u. Die Formation des linken Schenkels mit dem rechts befindlichen Dorn weist auf einen ehemaligen Verschluss des Zeichens in der Mitte hin (nach 3), (LOJi gibt das Pali ui wieder. Es erscheinen dabei die drei Grundstriche festgehalten (nach 2) und von unten nach oben gezo- gen (nach 1). T.n entspricht Pali #. Der Kern des Buchstabens scheint in dem rechten Schenkel zu liegen und der einfache links befindliche Strich nur der Ansatz des Buchstabens zu sein. anjl entspricht dem Pali m. Dabei erscheinen die drei Grund- striche festgehalten (nach 2) und von unten nach oben gezogen (nach 1). — Der Unterschied zwischen g, y, l und dem sogleich zu besprechenden h ergibt sich aus der grösseren oder geringeren Stärke der Schenkel und ihrer verschiedenen Stellung zu einander, o entspricht vollkommen Pali o. Die Neigung beider Schenkel gegen die Mitte zu lässt auf die ehemalige Verbindung derselben schliessen. (}jl entspricht dem Pali h. In dem links befindlichen kleinen Ringe scheint eine Spur des an der allindischen Figur deutlich sichtbaren Hakens zu stecken. %\U\,. d. i.hil.-liist. Cl. L. Bd. III. Hft. 21 322 Dr. Fr. MüJler (Ulli entspricht dem Pali in. Dabei erseheinen die drei Grund- striche festgehalten (nach 2) und Aon unten nach oben gezogen (nach 1). Eine ganz andere Quelle verrathen die anderen unter den malayi- schen Völkern gebrauchten Alphabete. Es sind dies die Schriften der Battak, Redan und Lampun auf Samatra, die Schriften der Makäsa- ren und Bugi's auf Celebes und die Alphabete, welche ehemals unter den Tagala's und den andern damit verwandten Völkern auf den Philippinen im Gebrauche waren, i) Sie stimmen weniger mit derPalischrift als mit der altindischen. Wie die Verbreitung der altindischen Schrift unter diesen Völkern möglich war und wann sie stattgefunden habe , will ich hier nicht näher untersuchen; ich behalte mir diese und ähnliche Fragen für eine grössere Arbeit vor, welche über die Geschichte und Entwick- lung der Schrift überhaupt handeln soll. 2) Gehen wir zur Betrachtung dieser Alphabete über (vgl. die bei- gefügte Tafel), so lässt sich Folgendes als sicheres Resultat hinstellen: k. Die Bugi-Makäsarsche Form und die Form des Tagala- Alphabetes sind offenbar demselben Grundtypus entsprossen, nur 1) Die B-ittak-Schrift entnehme ich den Werken Neubronner van der Tuuk's : Over Schrift enuitspraak dertobasche taal, und Bataksch-uederduitsch woordenl)oek, und einem Bambusrohr auf der kais. Hofbibliothek in Wien; die Schriften der Redan und Lampun dem Werke Crawfurd's : History of the Indian arcliipelagit. Vol. U, Plate 17; die Ma- kasarische Schrift den Arbeiten von Matthes: Makassaarsch-hollandsch woordenboek, und Makassaarsche spraakkunst ; die Tagala-Sehrift den Werken von Andres Carro, Voca- luilario de la lengua Ylocana. Manila. 1849. Fol. M v, und K. Frh. von Hügel, Der stille Ocean und die spanischen Besitzungen iui ostiudisclien Archipel. Wien, 1860. (als Manuscript gedruckt) S. 364, womit auch die Tabelle bei Jacquet, Cousiderations sur les alphabets des Philippines (Journ. asiat. 1831J übereinstimmt. 2) Crawfurd (History of the fndian archipelago IF. pag. 76) stellt einen Zusam- nienliang- der nialayischen Schriftarten mit der indischen Schrift in Abrede. Seine Worte lauten: „Attempis liave been niade to trace the vvritten cbaracters of the Indian Islands to •A Hindu origin; but of this hypothesis may be remarked, that while the portion of the language of the Hindus, whiih is contained in those of the Indian Islands, is distinctiy from one origin, and bears the niOst uniform marks of identity among the most distant ♦ ribes , Ihe five alphabets are not only themselves dissimilar, but q u i t e « n I i k e t o a n y a n e i e n t er m o d e r n w r i 1 1 e n c h a r ac l e r o f 1 n d i a. " Auch Matthes (Makassaarsche spraakkunst, pag. 2) neigt zu dei-selben Ansicht hin: „Het Makassaarsche letterschrift, zoowel het oude, als dat , hetwelk tegenwoordig in gebruik is, h e e f t n i e t de m i n s t e o v e r e e n k o m s t in \ o r m m e t het D e v a n a g a r i of Sanskritsch e 1 etterschr ift." über den Uispning der Soliril't der malayischen Völker. oZö dass die letztere mehr nach rechts geneigt erscheint, wohei die heiden nnn horizontal liegenden [minien dnrch einen senkrechten Strich ver- hnnden Murden. Wahrscheinlich ist auch die Redan-Form aus der- seFlien Quelle hervorgegangen; der Strich, welcher hei der Tagala- Form in der Mitte erscheint, wurde seitwärts angehracht und nach unten zu verlängert. Allen diesen Furinen liegt niliiulisches Hh + zu Grunde, so dass die Anfangs ein Kreuz hildenden Grundstriche auseinanderfielen und [tarallel hingezeiclinet wurden. OtVenhar war daran das veränderte Schreihmateriale Schuld. (Aehnliches hei den nordischen Runen. Vergl. darüher die Schrift Kirchhofes S. 3.) y. OfTenhar repräsentiren die Battak- und Redan-Form das- selhe Zeichen, welches im allindischen A seine Erklärung findet. Auch die Form der Philippinen dürfte damit zusammenhängen; die Einhiegung des linken Schenkels ist eben so wie bei w, t, p etc. zu erklären. n. Otfenhar ist die Batlak-Form mit der Mäkasarschen iden- tisch. Auch die Form der Philippinen scheint damit zusammenzuhän- gen; nur muss man sich dieselbe auf die rechte Seite gestellt und des Zierraths enthlösst denken = <. Vielleicht ist auch die Redan- Form damit identisch und V der Kern derselben, die beiden Seiten- striche hingegen späterer Zusatz. Alle diese Formen finden ihre Erklärung im altindischen i; , das nach und nach in einen Winkel zugespitzt und auf denselben gestellt wurde. d. Das ßatlak bietet dafür die Form s^, an welche sicli die ältere makäsarsche Form anschliesst. fö) ist offenbar umgedreht für (SU, welches wieder nichts anderes ist als die Battak-Form, mit einem einzigen Striche ausgeführt. — Aus cqj entstand die neuere Form -D durch Vergrössung des Bauches und Weglassung des nach rechts geführten Seitenstriches. Alle diese Formen stammen aus dem altindischen E , sofern man dasselbe auf die linke Seite gestellt denkt Ui; der zwischen demselben und der Battak-Form obwaltende Unterschied erklärt sich aus der Verschiedenheit des beiderseitigen Schreibmaterials. . u. Die Battak-Form ^ dürfte mit der alten makäsar'sdien identisch sein, was man leicht einsieht, wenn man letztere nach links gewendet sich denkt. 21» & 324 Hr. Fr. Müller Der Unterschied zwischen beiden liegt offenbar darin, dass letztere in einem einzigen Zuge gemaclit ist, während bei ersterer zwei Züge erforderlieh sind. Ich halte beide aus dem altindischen "j-, entstanden, wobei dasselbe umgedreht erscheint 4. • — Eine allmähliche Abrun- dung des linken Striches ^ = U war eine natürliche Folge des veränderten Schreibmaterials, t. In offenbarem Zusammenhange stehen die ältere makäsari- sche und Retjan-Form, ebenso die jüngere makasarische und die Form der Philippinen. Die zweite Form des Battak schliesst sich an die beiden ersteren an, nur dass dabei die Schlinge nicht rechts sondern links wie bei der Pali-Form erscheint. Die erste Form des Battak ^ gibt die altindische Form Y vollkommen wieder; letztere muss nothwendig in der Battak-Form erscheinen, sobald man sie mit einem einzigen Striche zu zeichnen sich anschickt. cl. Verwandt erscheinen hier offenbar die ältere makasarische und Tagala-, vielleicht auch Lampuii-Form; eine Vermittlung jedoch mit dem altindisehen [p ist ziemlich schwer durchzuführen. Ist viel- leicht [] umgekehrt worden cj ? n. Unzweifelhaft verwandt sind die beiden makäsarischen For- men und die Form der Philippinen. — Auch die Redan- und Lampun- Form dürfte vielleicht daran anzuschliessen sein. — Das Battak "^; schliesst sich an Pali ^ und allindisches 1 in umgekehrter Stel- lung. p. Batlak ^— v repräsentirt unzweifelhaft aUindisciies |j, mit A uf- oeben des unteren Hakens, während derselbe in der makäsarischen und Tagala-Form — gleichwie im Pali — nach oben gezogen und dem linken Schenkel gleichgemacht erscheint. In der Tagala-Forin scheint der nach rechts etwas weiter gezogene Strich nichts anderes als ein unwesentlicher Zierath zu sein (vgl. bei g). b. Die Identität der Battak- und Tagala-Form ist so in die Augen springend, dass sie keines näheren Beweises bedarf. Beide lehnen sich unmittelbar an altindisches □ . Auch die ältere maka- sarische Form ist wohl nichts als die Battak-Form in umgekehrter Stellung, nur dass dabei der untere Strich nicht ausgezogen, sondern abgel)rochen erscheint. m. Offenbaren Zusammenhang verralhen die beiden Battak- Fornien, die ältere makasarische und Redan- und Lampun-Form wenn man letztere etwas gewendet sich vorstellt /Y\ A\. Sie schlies- i'hev ilen Ursprung der Schrift der malayisclien Völker. d^Ö seil sieh alle unniittell>ar an <1ie altindische Form an. Auch die Form der Philippinen scheint desselhen Ursprunges zu sein (mit einer kleinen Neigung nach rechts), wohei der linke Schenkel verkürzt, der rechte dagegen, als die Form ahschliessend, verlängert wurde. y. Darunter schliesst sich die Redan- und Lampun-Form am ersten an die altindische an. Dieselbe scheint auch in der neuen ma- käsarischen, jedoch in umgekehrter Stellung = v^c zu stecken. Vielleicht ist auch die Tagala-Form nichts anderes als eine Variation der beiden ersteren, mit Ziehung des rechten Striches in einen Halb- bogen nach links = tc- r. Dabei scheint altindisches r, um eine Verwechslung mit j) zu vermeiden, mit einem zweiten Parallelstriche verbunden worden r.w sein. Daraus lassen sich dann die liattak-Form und die beiden maliä- sarischen leicht ableiten. /. Die Entwicklung dieses ßuchstabens ist für mich ziemlich dunkel und ich vermag darüber nichts Näheres beizubringen. Da aber alle anderen Zeichen unzweiielhalt indischen Ursprunges sind, so kann dies auch füglich von dem vorliegenden behauptet werden. w. Die alte makasarische und erste Battak-Form zeigen deut- lichen Zusammenhang, wohei man letztere sich umgekehrt denken muss; sie mahnen beide an javanisches o. Die zweite Batlak- und Tagala-Foiin schliessen sich genau an die Pali- und altindischo Form an, wobei ich in der nach rechts sich wendenden und über das Ohr hinausgehenden Krünunung einen Ülierrest des senkrechten Striches der altindischen Form erblicke. s. Die Battak-Form schliesst sich augenscheinlich unmittelbar an die altindische an; aus der Battak-Form lässt sich die alte makasa- rische ableiten, wobei das Zeichen in einem einzigen Zuge gemacht erscheint. — Die neue makasarische Form ist der älteren entnom- men; der nach oben führende Grundstrich ist dabei weggelassen und die Schlinge als charakteristisches Kennzeichen des Buchstabens festgehalten. h. Offenbaren Zusammenliang verrathen die Battak-Form und die makasarische; letztere ist mit einem einzigen Zuge gemacht und an den Ecken zugespitzt. Die Form der Pliilii>pinen und die damit identische Lampun-Form ist nichts anderes als eine etwas nachlässige Schreibung der noch runden dem mrtkasariscben Zeichen zu rirunde liegenden Geslalt. 326 Müller, Über den Ursprung (bi, be) cp (bu, böj. Die altindische Sclirift bezeichnet bekanntlich i durch einen kleinen senkrechten Strich oberhalb, u durch denselben Strich unterhalb des jeweiligen Buchstabens. Verzeicliiiiss der tingegangenen l)iuek»cliiiften. d27 lERZEICHMSS DER EINGEGANGENEN DRUCKSCHRIFTEN. (JUNI 186ä.) Ac ade mie Imperiale des Sciences, Ai'ts et Belles-Lettres deDijon: Memoires. 2'. Se'rie. Tome XP. Annee 1863. Dijon &: Paris, 1864; 8o- Aeademia, Real, de Ciencias morales y politicas: Discursos pronun- ciados en la Recepcioii publica del Seuor Don Santiago Diego Madrazo en 18 de Dicimhre de 1864. Madrid, 1864; 8o. — Almanach. Ano de 1865. 12o- — di Scienze, Lettere ed Arti in Padova: Revista periodica. Vol. X. Nr. 21— 22; Vol. XII. (?), Nr. 23—24. Vol. XIII. (?), Nr. 25— 26. Padova, 1862—1865; 8o- Accademia delle Scienze deli" Istituto di Bologna: Memorie. Serie 2. Tomo IV, Fase. 1. Bologna, 1865; 40- — Pontificia de' Nnovi Lincei: Atti. Tomo XVII, Anno XVII. (1863 — 1864.) Sess. l''- — 7^- Roma, 1864; 4o- Altertliiims-Verein zu Wien: Berichte und Mittlieilungen. Jahrg. 1864, Band VIII , Abth. I; Jahrg. 1865, Band IX, Abth. I. Wien, 1865; 4o- Ambrosoli, Francesco, Sopra alcuni opuscoli dei prolessori A. Mussafia e G. Wahlen. Milano, 1865; 8o- Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. N. F. XII. Jahrg. Nr. 4. Niirid)erg, 1865; 4"- I < 3. d. phil.-hist. Cl. L. Bd. Hf. Hft. 21 ** 330 Verzeichnfss der eingegang^enen Druckschriften. Vau eher, L. , la M. Tullii Ciceronis libros philosophicos curae critlcae. Fttsciculus II. Lausannae, 186ö; 8"- Verein für Kunst und Altertlium in Ulm und Oberschwaben : Ver- liandlungen. XVI. Veröffentlichung. (Der grösseren Hefte, X.Folge.) Ulm, 186d; 4«- — historischer, für Steiermark: Älittheilungen. XIII. Heft. Gratz, 1864; 80' — Beiträge zur Kunde steierm. Geschichtsquellen. 1. Jahrgang. Gratz, 1864; S«- '^ SITZUNGSBERICHTE DER KÄlSEKLICIlEN AKADEMIE I)EI{ WISSENSCHAFTEN P II I L 0 S 0 P II I S C II - II I S T 0 H I S C II E C L A S S E. L. BAMD. IV. IIKFT. JAHUGANG 1865. — JULI. 22 SITZUNG VOM 12. JULI 1805. Beiträge zur Geschichte des Maffdebiirgerrechtes. Von Ih. F. Bise ho ff. I. Die nachstehenden Untersuchungen hetreffen hauptsächlich jene Form des Magdeburger SchütVen- und Weichbildrechtes, worüber im 40. Bande dieser Schriften genauere Nachrichten veröffentlicht Avurden. Als die Hauptergebnisse derselben möchte ich, — ab- gesehen von der Hestätigung der a. a. 0. ausgesprochenen Ver- nuithung, dass das in dem sog. Heinrichauer Codex enthaltene Weichbildrecht mit dem in Rede stehenden Avesentlich überein- stimmt, — hervorheben : aj dass von diesem Krakauer Weichbildrecht eine genau damit übereinstimmende, jedoch bereits durch Zusätze zum Texte und durch einen Anhang mehrerer eigenthümlicher Artikel erweiterte Fassung in dem Krakauer Codex 168 der dortigen Universitäts- bibliothek (134 bei Homeyer d. Rechtshandschriften) vorkommt, welche vermuthlich dem von K. Kasimir d. Gr. errichteten Ober- gerichtshofe nach deutschem Rechte auf dem Krakauer Schlosse zur Anwendung übergeben wurde; bj dass jenes Krakauer Weichbildrecht, mit Zusätzen ver- mehrt, die Grundlage einer lateinischen Übersetzung gewesen ist, welche in dem Codex 832 der Ossolinski'schen Bil)liothek zu Lem- berg und vermuthlich noch öfter vorlindig ist; endlich cj dass diese lateinische Übersetzung , neuerdings durch Zu- sätze erweitert, in die von dem polnischen Reichskanzler Johannes deLasko zu Stande gebrachte und von dem König Alexander im Jahre 1505 bestätigte Sammlung von Gesetzen und Rechten des polnischen Reiches aufgenommen wurde. 22 • 334 B i s c h o f f Sollten sich diese Ergebnisse, wie ich hoffe, als richtige bewähren dann würde auch unzweifelhaft sein, dass die im Krakauer Codex 169 und im Heinrichauer enthaltene Form des Weichbild- rechtes eine weit höhere Wichtigkeit in Anspruch nehmen darf, als man nach dem, was bis jetzt darüber bekannt gewesen ist, derselben zugestehen mochte, II. Über das Weichbild im Heinrichauer Codex verdanke ich der Gefälligkeit des Herrn Prof. Dr. Paul Laban d genauere Mittheilungen, welche ersehen lassen, dass jenes nicht nur im Inhalte mit dem des von mir a. a. 0. beschriebenen Krakauer Codex 1 69 stimmt, sondern dass auch die Folge der Artikel in beiden dieselbe ist. Nur hat das Weichbildrecht im Heinrichauer Codex in seinem dem Art. 52 des Krakauer entsprechenden Artikel auch noch die vierte Schlussformel bei Böhme (Diplomat, ßeitr. VI. 123, 4) und fasst zumeist mehrere Artikel, welche übrigens besondere Rubriken haben, unter einer gemeinsamen Nummer zusammen. Deren sind 52 gezählt, in der Wirklichkeit aber nur 48 vorhanden, indem der Schreiber die Nummern 26 bis 28 und 40 übersah. So ist der ganze Inhalt des Krakauer Weichbildrechtes bis Zum Art. 107 in 40 Capitel oder Titel zusammengestellt, das Weitere aber von Art. 108 bis 112 in acht Capiteln (Nummern) mit 16 rubricirten Artikeln. Aus den Mittheilungen Laband's erhellt auch, dass der Krakauer Codex richtigere und ursprünglichere Lesarten hat als der Heinrich- auer, und wird wahrscheinlich, dass beide selbstständig von einander entstanden sein müssen, aber aus einer gemeinsamen Vorlage. Hiedurch findet die Annahme, dass der Krakauer Codex vom Originale Konrad's abgeschrieben worden ist, neuerdings einen Anhaltspunct. III. Mit dem Weichbild im Krakauer Codex verwandt erscheinen auch mehrere von Gaupp (Schles. Landr.) beschriebene Compila- tionen des Magdeburgerrechtes, wie die a. a. 0. S, 233, 236, 291 (Hom. Rh. 90, 210. 91.) bezeichneten und besonders das in einem Schweidnitzer Codex enthaltene Magd. Schöffenrecht (Gaupp,a.a. 0. 219, flg. 319). Gaupp's Mittheilungen sind aber zu dürftig, als Beiträg'p zur fieschichtp des Mngdeburg'Prrechtes, 335 dass eine g*en,iuere Vergleichiing möglich wäre. Auffallend wäre übrigens, dass Gaiipp die etwaige Verwandtschaft dieser Compila- tionen mit dem Weiclihildrechte derKrakauer Handschrift, beziehungs- weise des Heinrichauer Codex, übersehen hätte und nicht hervorhob, da er doch letzteren Codex genauer untersucht hatte. Gewiss würden bestimmtere und ausführlichere Nachrichten über die zahlreichen Magdeburger SchötVen- und Weichbildrechts-Sammlungen am Besten geeignet sein , die dunkle Geschichte der Gestaltung des sächsischen Weichbildtextes aufzuhellen. Da die folgenden Erörterungen sich hauptsächlich auf zwei Rechtshandschriften stützen, so dürfte die Beschreibung dieser um so mehr hier am Platze sein, als die eine derselben meines Wissens bisher gar nicht, die andere nur ganz obertlächlich beschrieben wurde. IV. Der gut erhaltene Codex Nr. 168 der Krakauer Universi- tätsbibliothek , bei Homeyer d. Rechtshandschriften unter Nummer 134 aufgeführt, enthält neunzig Blätter hübschen Pergaments in mittelhohem Folioformat (32 Centim. hoch, 23 breit), von welchen das unbeschriebene erste und das darauffolgende Titelblatt vermuth- lieh erst später den andern vorgesetzt wurden. Der gedruckte Titel lautet: Jus Saxoniciim 3Iagdeburgcnse per Sercnissimum Casiniiruni ßlagiimn Regem Poloniae Juris Supremi RegaJis Theiitonici Provincialis Magdelmrgensis Castri Cracoviensis Firn- datorem Mugdeburgo adscitmn Advocato et Seabinis eiusdem Suhsellii coUatum in thesaitro Arcis Cracoviensis Originaliter Aiüio Doniini J3ö6 locatnm atque per Sereiiissimos Succedioieos suos Reges Poloniae Serenissimumque Rempublicam Constitucione Generali Regni A. D. i677 non interruptim nsqne modernum Serenissimmn Stanislaum Augustum Regem Poloniae et Magni Ducalus Lithnaniae feliciter regnantem in Anno Domini 17 OH adprobatum. — Die folgenden Blätter — mit Ausnahme der ver- muthlich auch erst später hinzugefügten letzten zwei — bilden eilf Pergamentlagen, deren jede, ausser der siebenten aus sechs Blättern bestehenden, acht Blätter umfasst. Die erste Lage ist nicht numerirt, die anderen sind am untern Bande ihrer letzten Seiten mit fortlaufen- den Ziffern bezeichnet. 336 Bischott Auf dem ersten Blatte der ersten Lage steht flüchtig und klein geschrieben das Casimir'sche Gründungsprivilegium des deutschen Oberhofes zu Krakaii mit dem Datum: Cracouie a. d. 1306 in crnstifio S. Franeisci. Helcel hat hievon den in seine kritische Sammlung alter polnischer Rechtsdenkmale (Starodawne prawa polskiego pomniki. Warsz. 18S6 p. 207) aufgenommenen Text dieses wichtigen Privilegiums, welches nach seiner Behauptung in s I Jahr 1365 zu setzen ist, hergenommen, in der Annahme, dass dieser vorliegende der älteste handschriftlich vorhandene Text sei, wonach K. Wladislaus Jagiello 1421 die Confirmationsurkunde des damals bereits nicht mehr vorhandenen Originales ausfertigen Hess. Die Schrift des vorliegenden Textes und der Umstand, dass nicht auch die Confirmationsurkunde Wladislaw's beigefügt ist, sprechen dafür, dass diese Ausfertigung vor das Jahr 1421 fällt; die Annahme Helcel's aber, dass der König gerade diesen Text bei seiner Confirmation vor sich hatte, wird sehr wahrscheinlich durch das Vorhandensein dieses Textes in diesem Codex. Denn dieser Codex ist — wie sich gleich zeigen Avird — höchst wahrscheinlich derselbe, auf welchem die Worte Casimir's in seinem erwähnten Gründungs- privilegium zu beziehen sind: libros iuris Maydehurgensis ordi- navimus et in thesnuro nostro Cracoviensi deposuimus ; K. Wladis- laus erklärt aber in seinem Confirmatorium, das Privilegium Casimir's nach den Originalcopien desselben in gewissen Codexen der Richter des Krakauer Oberhofes bestätigt zu haben. Beachtenswerth ist in dieser Beziehung der Umstand , dass das Blatt, worauf Casimir's Privilegium geschrieben ist, nicht, später hinzugefügt wurde; denn es ist das erste Blatt der ersten Lage. Die nächstfolgenden sieben Blätter enthalten unter den rothen Überschriften : Incipit registrum iuris meidchurgensis und hy begin- nit sich toichhilde recht die Register über die im Codex enthaltenen Texte, wie diese, doppelspaliig mit hübscher, wenig eckiger Minus- kel, durchaus von derselben Hand geschrieben. Im Texte sind die Rubriken, Paragraphe und Initialen roth, letztere abwechselnd auch blau ; auch finden sich einige unbedeutende geistliche Bilder und hie und da an den Seitenrändern rothe Verzierungen arabeskenartig gezeichnet, wie man sie oft in Pergamenthandschriften sieht. Die Schrift ist sehr gut lesbar, wenig und in ganz gewöhnlicher Weise abgekürzt. Am Anfang und in der Mitte der Worte wird der Buch- Bclträg-e zur Gescliichtc des Mngdebiirg-errechtes. 337 Stabe s in der Regel lang gedehnt geschrieben, aber nicht über mehrere Zeilen hinaus, für u am Anfange immer v, für v in (hM* Mitte der Worte n. Über dem i findet sieh häufig ein Häkchen , öfter nichts , niemals aber der Pnnct. Dieser dient als Interpunctions- zeichen. Die Zeilen, deren durchschnittlich dreissig auf einer Seite stehen, und die Buchstaben, 20 bis 25 in einer Zeile, sind enger an einander gerückt als in dem Krakauer Codex J G9, die Tinte mehr ai)geblasst. Im Ganzen ist der Text sorgfältig geschrieben, doch konnnen mitunter Schreibfehler, Auslassungen und offenbar vom Schreiber nicht verstandene und darum unrichtig geschriebene Worte vor. Nach den Registern beginnt der Text mit der Chronik: V071 der werlde beginne allh'irst, welche nur bis do gewan is sfdadin der heyde den erbten tvedir an reicht und mit dem in Daniels und Gruben, Sachs. Weicbbdd S. 13 fg. Sp, 1 abgedruckten Texte zumeist übereinstimmt. Hierauf folgt ohne Unterbrechung: von dem riche wi is irst gestiftet ist. Wollit ir uu hören u. s. w. — die Artikel 6 bis IS des SäcJis. Weichbildes. Danach Avieder ohne Unterbrechung: Des meist irs vsce- hinge. Ich czymmir als man sait u. s. w. die gereimte Vorrede zum Sachs. Landrechte bis vnddurch got czusamene bracht (Vers 2(j0 bei Homeyer S. Sp. I, Seite 13S). Sodann als cap. primiim : Czu dem irsten hat man besclirebin das meistir ecke von repekou durch der herrin bete icillen von valckinstein in duczir rede beschribin dis meidebnrgische recht hat. das kunc Karl in das laut brochfe czu sachsin und keisir otte bestegete czu meideburc. mit der clugestin rat von deme lande. Got der gebe siuer sele rat u. s. w. ; ferner der Prologus, der Textus prologi und als cap. 6 Cznei sivert Vis got u. s. w. das Sächsische Landrecht in 390 Capiteln, wovon aber die Capitel 323 bis 328 und 364 l)is 390 dem Sachs. Landrechte fremd sind. Homeyer, der für seine Abhandlung über die Genealogie der Handschriften des Sachsenspiegels (1859) und für die dritte Aufiage des Sachs. Landrechtes, auch diesen Text l)enützt hat, theilt in seiner Abhandlung über die Extravaganten des Sachsenspiegels (1861) die Capitel 364 bis 390 wörtlich n\it, indem er sie zugleich auf ihre Ouellen zurückführt und in gewohnter meisterhafter Weise erläutert, und weist die Capitel 323 bis 328 338 Bisch o ff als dem Sachs. Lehnrechte angehörig nach (S. 23G). Den hier angeführten Artikehi des Lehnrechtes ist noch, zwischen Art. 62 § 1 und 68 § 7. 8, einzufügen Art. 65 % 7. 8. 12. — Bei der Extra- vagante Nr. 37 (a. a. 0. S. 253) fehlt die Überschrift: von clage vbir ein ivip; bei Nr. 45 die von valschim koufe ; die Nr. 38 statt 388 bei der Extravagante Nr. 54 beruht vermuthlich auf blossem Versehen; bei Nr. 51 darf vielleicht noch auf das Hallische Recht Y. J. 1235 § 28 und 30 hingewiesen werden. — Von den 390 Capiteln des vorliegenden Landrechtstextes entfallen die Capitel 6 bis 123 auf das erste, 124 bis 242 auf das zweite, und 243 bis 363 auf das dritte Buch der gewöhnlichen Eintheilung. — Es war mir leider nur eine flüchtige Vergleichung dieses Textes mit dem von Homeyer veröffentlichten möglich; dennoch sind die nachstehen- den Mittheilungen über die Ergebnisse derselben vielleicht nicht ganz überflüssig. Es fehlen danach in dem vorliegenden Texte von dem Homeyer's I 26; II 22 von: ivende an; II 28 von: die vischere; II 34 § 2; 35 Ende, 48 § 4 bis 6 und 8 bis 12; IIL 8. 9 § 1 bis 3 ; m 17 bis 19; 28 § 1 von: doch; III 33 Anfang; 44; 58 § 2; 59 65 § 1 ; 66 Mitte; 77 § 2; von 82 der Epilog und § 2; 85 von: unvergoldin; 86 § 2; 88 § 1 bis 4. — Zusätze fielen mir auf vor I 62 und 69 und zu III 7; Abweichungen besonders im dritten Buche, z. B. bei III 21 § 2, 25 § 2, 42, 50, 52, 53, 56, 57, 64, 70 bis 73; endlich Umstellungen der Capitel bei I 61 § 2 bis 4, U 4 § 3, U 21 § 4, 32, 33, 59, 70. — Zur Darstellung der Geschichte der lateinischen Übersetzungen des Sachsenspiegels dürfte eine genaue Beachtung des vorliegenden Textes kaum entbehrlich sein. Nach Schluss des Landrechtstextes mit dem extravaganten Capitel 390 beginnt auf der Seite 136 der Text des Magdeburger Weichbildrechtes, über welches weiter unten insbesondere gesprochen werden wird. Nach einem unbeschriebenen Zwischenräume von drei Zeilen steht eine plump geschriebene lateinische Bemerkung des Andreas Czarnissa advocatus sunwii iuris theiäotiici castri Cracoviensis in die S. Margarete a. d. 1398, laut welcher derselbe mehrere ihm angehörige Reliquien in der Marienkirche zur Aufbewahrung hinter- legt habe. Auf der anderen Spalte derselben Seite findet sich von anderer Hand flüchtig und cursiv geschrieben: Eginen. papa scribit Beilräg^e zur Geschichte des Magdeburgerrechtes. Oo9 lucanensy Episcopo Sacerdotibus et clericis tuis denuncies publice ne ministri laycorum fiant nee inrebus eoriim procuratores e.vistaiit animadvertentes si postmodum hoc fncere presumpserint et occa- sione ipsiits (idmhihtraciojiis propter peccuniariam causam depre- hendantur hidigtmm est eis ab ecclesia subveniri per qiios Consta t in ecclesia scandalum generari. — Auf demselben Blatte steht weiter in kleiner eckiger Fracturschrift: Eyn yczlicher mag yngc- segil vm yckliche zache dy vor gehegetem dinge nicht vorfestet ist czu ym czyn mit seinis eynes hant vnde der zache dy do vndir beschrebin stet lenken adir bekennen (vergl. Wasser sohl eben Recbtsqu. I, p. 87, eap. 63). Ist is auch ab ymant briue hat von gerichtis halben vmme schult vnd der beschuldigete sprichet her habe ym dy schult vorgulden her brichit den brif salbdritte Is ensey denne das dy zache alzo beschrebin zey daz man dy schult andirzvo nicht gelden sulde wen vor gerichte. — Auf dem letzten Blatte, Avelches so wie das erste Blatt der ersten Lage stark gebräunt ist, findet sich in kleiner stark vergilbter flüchtiger Schrift die le.v 12 § 1 cod. VIII. iS de dote ; darunter am untern Seitenrande Nota de latitudine mansi jfranconici per hos versus vlnis bisseptem etc. die in schlesischen Rechtshandschriften oft vorkommenden Gedächt- nissverse; auf der andern Seite auf achtzehn Zeilen der Anfang des Johannesevangeliumsund mehrere sehr flüchtig geschriebene SchöfVen- eidesformeln in polnischer und deutscher Sprache. Die deutsche lautet: Ich sivere gote vnd meynem herre dem konige vnd dem gerichte do ich czu gekorn bin das ich dem Richter noch dem rechte gehorsam wil seyn vnd den lewten arm vnd reych in dem lande recht orteil fänden wil vnd den Scheppen Stvel noch dem deutcze rechte vorsten ivil so ich rechte könne vnd ivisse vnd des folge haben wurde vnd den durch keyne suche noch durch Hebe adir gobe lossen wil als mir got helfe vnd dy heyligen — Endlich darf nicht übersehen werden, dass auf der Innern Seite des vorderen Deckels des hübschen mit Gold verzierten schwarzen Ledereinbandes, welcher vermuthlich zugleich mit dem oben angegebenen gedruckten Titel angefertigt wurde, die Notiz befindlich ist: 12. Jan. 1S26 ex mimificentia ill. Presidis et ampl. Senatus lieip. Crac. a. I82S donatus codex. 340 ßischoff V. Im vorlie!2renden Codex findet sich weder über dessen Ent- stelningszeit, nocli über dessen Schreiber eine Angabe, über letzteren fehlt es, wie mir scheint, auch an jedem genauer bezeichnenden Anhaltspunct. Nicht so über die Zeit der Entstehung. Die auf dem- selben Blatte, auf welchem das Weichbild schliesst, befindliche oben erwähnte Notiz des Andreas Czarnissa v. J. 1398 lässt nicht zweifeln, dass der Codex vor dem Ende des Aierzehnten Jahrhundertes geschrieben war. Seine oben geschilderte äussere Beschaffenheit weist ihn unverkennbar auch in das XIV. Jahrhundert und ich möchte keinen Anstand nehmen, dessen Entstehung noch in die erste Hälfte dieses Jahrhunderts zu setzen. Dieselbe Notiz des Andreas Czarnissa, welcher sich darin selbst als Advocatus des deutschen Oberhofes auf dem Krakauer Schloss bezeichnet, bezeugt, dass der vorliegende Codex dem Vogte dieses Gerichtes bereits im XIV. Jahrhunderte zur Hand gewesen sein müsse und dieses Zeugniss zusammengehalten mit dem Titel des Codex und mit der Notiz am innern Einbanddeckel lässt kaum bezweifeln, dass man in dem vorliegenden Codex jenes Buch oder eines jener Bücher zu erkennen hat, Avorauf sich die oben angeführten Worte im Privilegium K. Casimir's beziehen. Demnach wäre dieser Codex von K. Casimir selbst für den Krakauer deutschen Oberhof bestimmt und im königlichen Schatze niedergelegt worden. Die Bestimmung desselben für ein polnisches Land bekräftigen auch die darin enthaltenen polnischen und deutschen Eidesformeln und erwägt man endlich, dass der Inhalt dieses Codex sich, wie weiter unten gezeigt werden wird, im Wesentlichen in der polnischen Rechtssammlung des Johannes de Lasko wiederfindet, so wird man noch mehr geneigt sein, die Richtigkeit obiger Annahme anzuerkennen. Nicht wenig bestärkt in meiner Annahme hat mich die mir erst später bekannt gcAvordene gleiche Vermuthung Hecel's, des gründlichen Kenners polnischer Rechtscodices (a. a. 0. S. 207. Note), obgleich hier keine Vermuthungsgründe angegeben sind, etwa die Bemerkung ausgenommen, dass dieser Codex bis in die neueste Zeit wie ein Kleinod beim Krakauer Oberhof aufbewahrt worden sei. — Auch über den Entstehungsort fand ich im Codex keine Nach- richt. Im Titel wird gesagt, K. Casimir habe denselben, oder doch das in demselben enthaltene Recht, in IMagdeburg erworben. Allein Beiträgen zur Geschichte des .M;i40 furti et non in fuga detentus est sed sillqo est in habitaculo iiiventa et idem inculpatus remisit se ad intercessorem suum, ex tunc ipse potest potior e iure de venire ad intercessorem snum quam queridaiis cum per simplicem siiam assercionem in farticinio passet convincere, presertim ex eo qnia una siligo alteri similis. iuris ord. med. IcJ Auf Bl. 128 6 Sequitur de proposicionibus actoris et respon- sionibus rei, Beispiel einer Gerichtsverliaiidluug' über Injurie und Ffiedensbruch. Am Ende steht: j^^'o fine isto sit laus et gloria Christo. E.vpliciimt libri iuris Mendeburigensis et Saxonum con- firmata ab Ottono Cezare. finita et scripta per manus cniusdam Nicolai clerid Gneznensis diocesis notarii publici arnolphiadis de Glaiono anno domini MCCCCLXXXVni" die veneris XV" mensis f'ebruarii (feria VI ante carnis priuium) in Appathaw ciuitate eg regia gieren n ctantis. l) Auf Bl. 129 6 bis an das Ende der Flandschi-ift Bl. 132 stehen Lebensi-egeln für Edelleute, Bischöfe u. s. w. In der Handschrift kommen einzelne polnische. Worte vor. Dies der Inhalt und die äussere Beschaffenheit des Codex lassen kaum bezweifeln, dass derselbe für eine polnische Stadtgemeinde, die nach deutschem Bechte lebte, bestimmt war. VII. Nun endlich komme ich zur näheren Betrachtung des im oben beschriebenen Krakauer Codex enthaltenen Weichbildrechtes. Ich lasse zuerst dessen Collation mit den nächstverwandten Quellen folgen, wobei das M. Breslau er Recht mit B, das M. Görlitz er V. 1 304 mit G, das Weichbild in der Ausgabe von Daniels und Gruben mit PT, das in Mühler's d. Rechtshandschriften mit N, das von W^ilda im rhein. Mus. VII. 345 fg. verötTentlichte mit U, Böhme's dipl. Beiträge mit Böhme, das Weichbild im Krakauer Codex 169 mit Cr, das hier in Rede stehende mit C bezeichnet und jede erheblichere Abweichung von den verwandten gedruckten Texten angegeben werden wird. 1. It beginnit sich wichbilde recht das keisir otte der rote czu medebiirc bestetegie nach der clugistin vnd der iriczegistin rate von dem lande dim spricht, (rotli). 34(3 Bisclioff (Initial fehlt) Eiser otto der rote der stifte den turn czu meidebitrc. vnd gap deti steterin wichbilde recht, noch irre wille- knr vnd noch der wiczegisten rate. Do wrden si czu rate das si koriti scheppin vnd ratman etc. B. (1) 2—4; vber 3Ieynkouf n. a. fehlt. G. 1. Cr. 1. 2. von den hokin ab si missetun. Di do etc. . . etteioas an der burc (!) der stat etc. stimmt im Wesentl. mit G 2 bis a7ie der Ratmann ürlob — Cr. 2. 3. von cleinin masin G. 2, Ende: von Ob Scheffele etc. — Cr. 3. 4. V 0 n d e m V 0 i t d i n g e. Der hoiste richter. der do czu meidebiirc gerichte siczit das ist der bnrcgreue der siczit etc. G. 3. n. 4 init. — andirs nimant. — Cr. 4. 5. von not vnd läge vnd h e y m s u eh e. G. 4 V. Not vtid läge und 5. Es fehlt aus G. : der Schultheize gewette achte Shillijige. — Cr. 5. 6. von des schultheisin dinge. . . . ZiL'elftin tage czu ivinachtiti . . . vs legin. Des schtdt- heissin gewette sin acht Schillinge. Des schidtheissin dinc enmac etc. . . . hanthafte tat. Der schultheisse sol auch habin den ban das ist di gewalt von des. G. 6. Cr. 6. 7. von wnden. G. 8. bis also Recht ist. Dann kommt noch: Gewinnit ein man einen kamp vm eine ivnde. vnde vichtit her sege. is get ieme an di hant vm einin totslac an den hals. — Cr. 7. 8. von der not vnd strit. G. 10. bis nieman en sach. (Böhme, VI. 123) Cr. 8. 9. von dem gerichte vnd von des gastis schult. G. 7. hat mehr: dar bedarf man zweier Schepphen zu. Cr. 9. 10. Vondemgewndetin manne des clagevbernachtit. G. 12. Cr. 10. 11. wer do richtit vbir di heymsuche vnd not. Not vnd läge vnd heymsuche richtit der bnrcgreue V7id andirs nimant. Tut ein man etc. G. 13 abweichend etwas: es fehlt in C: oder noteget bis Maget; dann nach schreiman hat C: selbsibende siner nakebure Beiträge zur Geschichte des iMagdeburgerrechtes. o-i i vnd mac her di tat bewisin als recht ist etc. — ha/s. En ist do ahir kein hanthafte tat di bewisit si etc. — Cv. 11. 12. von dem der vil wiidiii hat. G. 14. in C fehlt: tnac her vorvesten und am Ende hat C: metdich selb sebinde. — Cr. 12. 13. von dem versacztin gute. üorseczt ein man koufschacz etc. G. 73. vgl. 16 m. — Cr. 13. 14. von dem manne der ein w i p n i m t. (Cursiv aber roth: von morgingobe). G. 20 in C fehlt: Morgengabe behelt das Wip etc. — selbe sibende. Dagegen hat C nach: rade: ivolde man der vrowin mor- gingabe brechin si beheldit si mit inanin vnd mit ivibin di do czii hegen worte loarin selb sebinde. hat der man adir das ivip kinder 8was etc. — Cr. 14. 15. Von gevronetir gewer. G. 16 init. — C. hat gewer gefronit icirt mit rechtem vrteilin in gehcgetim dinge binnen ivichbilde etc. — Cr- 15. 16. von vergebenim gute in gehegetim dinge. G. 15 his enpfurin muge. G. 23, C. hat wol vorseczin mit den dincluten. Cr. 16. 17. von dem vergebenim gute in sichbette. G. 24. Cr. 17. 18. von verbrudertim erbe. B. 20. G. 26 f. Cr. 18 init. 19. von dem rate, (^sicj G. 26 in. B. 22. Cr. 18. cont. 20. von gäbe in gehetim dinge. B. 23. Cr. 19. 21. von clage vme schult. B. 24. 25. C hat mehr nach: sin hus: do tioiyigit her in mete das he gelde di schult vnd das gewette. vnd hat he der gewer nicht der richter tut iti czu banne etc. Cr. 20. 22. von b e t e V a r t. B. 31. Cr. 21. init. 23. von dem g e c z u g e. B. 26. C hat: mac he kisen dri vircen nacht etc. Cr. 21 cont. 24. von den beschuldenen scheppin. Sitzb. d. phil.-hist. Cl. L. Bd. IV. Flft. 23 348 Bischoff ß. 32. 33. Cr. 22. 25. von sune vnd oriiede. B. 34. 35. 36. Cr. 23 init. et med. 26. von sune vnd were brechin. B. 37. C hat hals statt honbit und am Ende : ab die tvnde nagils tif ist vnd gledis laue, (he ne miige etc. fehlt in C.) hierauf: B. 38. C hat aber Gewinnit ein man etc. Cr. 23 cont. 27. wi der vater den son vsczuit. G. 75. C beginnt: Eyn unbescholdin man an sime rechte binnin wichbilde mac etc. und schliesst: des mus sich der vatir allir irst vtischuldigin, Cr. 24. init. 28. von verdintim lone. G. 74 bis zu behaldene. Das E. fehlt in C. — Cr. 24. cont. 29. Von schult vmme tranc. G. 74 Schluss und dazu : do iener keine loere an bewisin noch beczugin mac. Cr. 24 fin. 30. von gäbe vor gehegetim dinge. G. 34; in der 2. Hälfte hat C eine, wie es scheint, bessere Satzfolge. Cr. 25. 31. noch des mannis tode nemin dis sin erben. G. 38. Abweichgn. v. G. sie vas. ivaschkessil. erin ioppe. und Zusatz nach erbe: vnd alle mastsivin hori7i czu der mnsteile. do man mus gebit. vnd alle gehouete spise. di binnen dis mannis geiveren sint. vnt alle hufin di ledic sint. di mnsteil nimt des mannis wip. vnd nicht ir neeste spinne. Cr. 26. 32. von der vorclage einis gewndetin mannis. B. 53 nicht ganz genau. C fängt an: Wfidit ein man den andern vf der vrien strase. an notivere sinis libis vnd etc. Cr. 27. 33. von den di sich wndin. B. 54. Die letzten Worte in B nach wichbildes rechte fehlen in C. — Cr. 28. 34. von der verminnetin sache. G. 79. Cr. 29. 35. von wndin. G. 70 = 29. Cr. 31. 36. von der vorclage. G. 30; in C fehlt oder dem vroneboten. Cr. 30. 37. Wi man clagin suUe vbir einen geuangenen man. Beiträge zur Geschichte des Mag^deburgerrechtes. 349 Ueit ein Dian den ando n der im sinen neesten yetelinc ge- slagin hat «dir in sclbin gewndit hat in einir hanthaf'ten tat vnd brengit her in vor gerichte mit gerufte vf den sal di clnge alsiis gein. Herre her rieht er ich clage gote vnd vch. das dirre selbe man den ich geuangin habe etc. Vgl. G. 9. Cr. 32. Uffenb. 73. 38. von wndin. N. 42. Cr. 33. In C fehlt vnd körnen — gelobet. Am E. hat C den Zusatz: iven das messir ein duplich mort ist. ah si beide in der hanthaftin tat mit gerufte vor gerichte bracht werdin. (vgl. G. 8.) 39. von wndin. N. 43. Cr. 34. 40. von gewndetin mannin. N. 44. Cr. 35. 41. von wndin. N. 45; in C fehlt: das zweite: ican czu dem dinge und he in gruze in denne kemplicheyi an. C hat in gehegtem ding einin hantfrede in C fehlt imme di wunden und das da-gelobit worde. Cr. 36. 42. von wnden do der man abestirbit. N. 46. G. 71. C weicht von beiden etwas ab und lautet am Ende: Enmac he siner geczuge nicht gehabin czu hant. her ge- loinnit is tac dri vircen nacht, dar nndir mac her kisin vircen 7iacht swelche her teil. Cr. 37. 43. von der gewerunge. N. 53. Cr. 38. 44. von deme dibe. N. 54. In C steht nach des tagis: der vnhesprochin ist und statt zit: dit. Cr. 39. 45. von clage vm erbe a dir an eual. G. 35. N. 50. — C weicht von beiden etwas ab. Der Schluss lautet: Wirt im abir brach an den gewer in ie7iir behelt sin eigent- liche getoere an dem gute, wen iclich man beheldit sin erbe eigin bas denne ein ander gekauft eigin adir gesaczcit eigin adir gege- bin eigin adir cinsgut. — Am Anfang hat C . . . V07i sinem vatir vnd von siner mntir vnd von einim andern sinen voruar vnd das es im ienir mit vnrecht vorhalde etc. Cr. 40. 46. von erbe c i n s e e i n i s g o t i s h u s i s. 23* 3r»0 Bischoff N. 49. Cr. 41. 47. V 0 11 g e c z u g e v m m e e i g i n a d i r v m m e schult. N. 51 bis lute si. Dann hat C. noch: ab is vor gerichte nicht gesehen ist, wie G. 78. Cr. 42. 48. von virgoldenir schult. N. 51. Ende. C stimmt genau mit Cr. 43. 49. A'on dem der eine witwe nimt. Genau wie Cr. 44. Vgl. N. 48. G. 77. 50. von vergebenim gute in gehegetim dinge. G. 21 = 76. Gibt ein man sinem wibe. vnd sincn hindern gut in gehegetim dinge, adir der vrowin czu irme übe mit erbin gelob, adir noch siceme her is gibt bi sime gesunden Übe. mit erbin gelop. vnd wirt do ein recht vrede rbir geworcht. vnd gibt her darnach an dem gute ymande icht. Jenir dem di erste gäbe gegebin ist. der mac is wol wedir reden mit rechte ob her wil vnd ab her is gecznc hat an dem richter vnd an den scheppin. das in di erste gäbe gegebin si adir ivrde vor dem richter vnd vor den scheppin mit erben gelop. binnin iar vnd tage so en mogin si is nicht ent- redin ab is iene gecznc han. Cr, 45. Die Übereinstimmung mit Cr. ist offenbar genauer als mit G. 51. von gäbe des m a n n i s dem wibe. G. 22. (C weicht etwas ab.) § 2 beginnt: Ist is abir beide gebu vnd wrcz des matinis eigin geivesin. so brichit is etc. Die SatzfoJge ist anders. C schliesst mit: Hat ein man koufschacz ader varinde habe das he mit dem gute gekoufit habe, das i?i angeerbit is von sinem vatir das enmac he sinim wibe nicht gegebin. iven in gehegetim dinge, vor dem richter vnd vor den scheppin. Cr. 46. 52. von dem lasse. N. 57 und dazu den § 3 etc. W. 49. — Cr. 47. 53. von der vsgeradetin tochtir di ein kint treit. Stirbit ein man ane erbin. vnd hat her eine tochtir vs geradit. bi sinem übe di einen sun hat der sun nimt billichir des eldiruatir erbe ab her im ebenburtic ist. denne das gerichte. das gerichte. nimt abir sin gewette (!). Vgl. Cr. 48. 54 V 0 n g e c z u g e v m m e v a 1 s c h v n d v m m e w n d i n. i N. 56; — C hat den Zusatz: vnd ab di hanthafte tat mit dem manne vorbracht wirt. Cr, 49. 55, von der kindir Vormunde. ! Beiträge zur Geschichte des Magdeburgerrechtes. 351 G. 37. Genau Cr. 50. 56. von geczuge vm vngericlite. Böhme VI. 122. Von clage allirhatule ungerichte. 123 von vngcczuge in hanthajfter tat und 1. c. Von f'rmcen notclage. — C weicht unwesentlich ab, namentlich in der Satzordnung am Anfg. Cr. 51. 52. 57. von d e r c 1 a g e V f e i n i n g e u a n g i n m a n V 0 r g e r i c h t e. Cr. 53. — C hat rede statt rede, heinman statt heinrich, nach wand'd : vnd ab ich in an heinin dingin versume. al) her sich des icht irho/in mitse mit mir adir mit ein im a tider ti. Sicenne im das wandil etc. Am Schlüsse fehlt hier: man veruestit si. kamen abir si vor. 58. von der clage vbir einin dip adir vhir einin r 0 u b i r. Uffenb. 76. Hierauf: Afsus clagit man ouch vbir einin ivege- lagcr. vnd sprich it. Hi stet cunrat vnd clagit vbir heinrich etc. Uff. 74. — V. Cr. 54. 59. von der vrowin rade noch des mannis tode. wie in Cr. 55. 60. von dem kempl ichin gruse. ß. 64 Anfg. bis sines vridebrechers. Hierauf steht (roth): hoc c a p i t u 1 u m c o n t i n e t u r in iure q u o d d i c i t u r 1 a n t- recht. Vgl. Cr. 56. 61. von von b u r g e s c h a f t. B. 52 genau. Cr. 62. 62. von dem der mit s t e b i n g e s 1 o g i n \\\vL B. 39. C hat brun werdin adir bla. Cr. 63. 63. von dem ver stör bin erbe. B. 41. Cr. 64. 64. von gemordeten 1 u t i n. B. 42. Cr. 65. 65. V 0 n d e m d e r d 0 s w e r i n s a 1. B. 43 C: Ab ein man dem andern siverit vor gerivhte. her mus icol of legin vnde abe nemin ane vrlop das her do mite nicht vorbusit. Cr. 66. 66. V 0 r d e r a n s p r a c h u n g e. B. 44. Cr. 67. In C fehlt der letzte Satz von B: Unde swene etc. 67. von dem der nicht c lagen wil. 352 Bischoff B. 46. Cr. 69 C steht am Schluss : clagene vbir sinin williyi. 68. von des mannis gute der veruestint ist adir verterbit a'oii gerichte. B. 47. Cr. 70. 69. von vnuerg ebenem gute noch des mannis tode. B. 48. Cr. 71. 70. Von Vormunde kisin einis kindis. ß. 49. Cr. 72. 71. von eiginscbaft vnd vriheit. B. 50. Cr. 73. 72. von der clage vmme topil spil. B. 51. Cr. 74. 73. von vs cien vs der veruestenunge einis mannis. Cr. 75. C ist mangelhaft, hat geuangin ; fehlt he en mage — besivereti. 74. von virdintim lone des knechtis das he gewin- nit vf den herrin. B. 77. Cr. 76. 75. von clage mit geczuge vmme gelt. B. 78. Cr. 77. 76. von der gewer was di bedutit. B. 79 (C beginnt: Ist is das ein man etc. und zu Ende: viid man ouch dar vbir di clage nicht mer gebesserin en mac. (Diesen Schluss hat auch G. 106.) Vgl. Cr. 78. 77. von der clage vmme gelt in des burcgreuin dinge. B. 1295. 1. 2. Cr. 80. 78. von dem richter vnd von sime gewette. 3. 4. Cr. 81. 79. von dem gevronetin gute. 5. (C hat wissenschaf vromir lute.^ Cr. 82. 80. von gut ansprechin adir pfert. 6. 7. (aus 7 fehlt in C iinde des Steverers — Heiligen.') Cr. 83. 81. von clage nach totir hant vmme gelt. 8. Cr. 84. 82. von der vor clage einis gewndetin mannis. 9. 10, C hat den Zusatz: wirt aber beide vatir vnd son be- Beiträge zur Geschichte des Miif;del)urgerrechtes. 3o3 clngit vm ein vngerichte. so 7nus sich der vatir allir erst entschul- diyin des vngerichtis. Cr. 85. 83. von der begriff! n vrov in in einir hanthaften ta t, 11. Cr. 86. 84. von czweirleie kindir einis mannis. 12. Cr. 87. 85. von dem bescholdin seheppin. 13. Cr. 88. 86. von b u r g e s c h a f t v ni ni e t o t s 1 a c v n d v m m e w n d i n. 14. 15. Cr. 89. 87. von dem strite der do geschit tagis adir nachtis. 16. Cr. 90. 88. von vorsprechin czu betin. 17. Cr. 91. 89. von den schafin nach des mannis tode. 18. Cr. 92. init. 90. von eilende s wer in. 19. Cr. 92. eontin. 91. von eidin vor gerichte gelobit. 20. Cr. 93. 92. von den kinden di nicht Vormundes habin. 21. Cr. 94. 93. von erbe abe czunen adir abe buen. 22. Cr. 95. 94. von der bürg er rechte czu meideburc. 23. Cr. 96. 95. von der irrunge vor dem dinge. Anfang wie in Cr. 97. dann wie G. HO Mitte von: ttit her das etc. bis: do hat der richtir sin geivette an. C hat: voitdiiig. Dieser Artikel stimmt mit Uffenb. Einleit. XI. 96. von dem schultheissi n ab her imande irrit. Uffenb. Einl. XIII genau. — Cr. 98. 97. von dem voite der nicht rechte richtit. Uffenb. Einl. XIII genau bis gevolget wirt. — (n\\\. rechten urteilen fehlt in C.) Cr. 99. 98. von clage vmme notunge vnd läge. B. 40. genau. (Uff. 28 init.) Cr. 100. 99. von der heimsuche nachtis adir tagis. 354 ßischoff Uffenb. 28 m. et f. genau. — Cr. 101. 100. von der berichtunge der clage. B. 45. von Vnde gelobit etc. genau Cr. 102. 101 von clage vmme schult vor sin in vatir. wie Cr. 103 genau. (G. 2o excl. fine.^ 102. von einim vi das scbadin tut. B. 76. Cr. 104. 103. von dem der stetere roubit. genau wie Cr. 105. C hat aber nach genötigt wirt: adir ge- 7/otigit in gewrit loirt. — U. 69. hat diesen Satz auch nicht. — S. das Hall. R. v. 1235, § 11. 104. von geczuge vmme totslac adir vmme wndin. Sal ein man geczugin vf den andern vmme ivndin adir vmme einin totslac in einir hanthaftin tat das nms her tun selbsehinde. nach vredis rechte dennoch ab di hanthafte tat mit dem manne vorbracht wirt. (W. 107.) vgl. oben Art. 54. 105. von der veruestenunge vnd von der achte. Sp. I. 66. § 3. hierauf Sicenne e man einin veruestintin man genangin vor gerichte brengit den sal der clegir ve7 windin selbe- sebinde. Dann S. Sp. I. 69. mit dem Zusatz: als man vbir ienin solde ab her vir^imden were. 106. von gewndener dube. G. 82 aber abweichend. C lautet: In swelchis mannis huse adir hone der vnbesprochin ist an sime rechte man eine dube vindit. der wirt der sal is ane schadin. (bleiben) vindit man abir eine dube in sime kastin adir in sime kelre. adir in sime horngademe. adir irgen binnin siner beslossi7i were. den slussil trcger sal man habin vor eiiiin dtp is en si denne also getane dube di man czu eime venstir in gewerfin möge. (W. 89. Görl. Ldr. 35. 6.) 107. von totslage. Swelch man den andern totslet vor siner gewer. vnd vlui wedir in di gewere. vnd volgit man im vor di gewer e. vnd ver- burgit her sich bi der gewere vor czu komin czu dem nestin dinge, vnd enkumt her nicht sich czu entredin. man viruestit in al czu hant vnd verteilit di gewere czu glichir wis als man in solde ab her gevangin were in der hant haftin tat man sal is vfhowin. (G. 53. B 1295. 14. — N. 75. Auf.) Vgl. Homeyer, Extrav. 38. pag. 253. Beiträge zur Geschichte des Magdeburgerrechtes. 355 1 08. V 0 n V s c i e 11 v s de r v e r u e s t e n u n g e. Czut sich ein man vs der veruestenunge vnd lobit vnd seczit burgin vor czu komin czu dem dinge als recht ist. vnd e nimmt her nicht vor als her gelohit hat. man tut in wedir in di veruestunge als czu dem erstin vnd irteilit of in dem richter das hoiste ge- wette. (W. HO. 2.) 109. von vsgeradeten kinderin. Stirbit ein man der kindcr hat di vs geradit sin von sime gute vnd hat her cinin son adir eine tochtir vnbestat. der bestorbin ist an sine gute adir eine vs geradete tochtir binnin des mannis qeiverin. der mac wol sin gebude verkoufin mit der mutir ivillin ane der kinder geJop di vs geradit sin von sime gute. — G. 80. 1 1 0. V ü 11 c ] a g e V m m e g e lt. Nu horit vmme einin man. den tnan vmme gelt beclagit bin- nin icichbilde der vngesessin ist adir keinin bürgen gehabin niac vnd des geldis bekennit. den sal man ieme antwortin bi der haut. § Ist ienir ein gast dem der schultman gea)itivortit wirt. her sal in mit im wrin ab her wil. adir behaldin in dem gerichte her mus biirgin seczin das her in wedir antworte vnvirsterbit an sime übe vnd an sime gesunde, enhat her der burgin nicht, her sal in binnin wichbilde in des richteris huse behaldin mit also getaner hafte das her im nicht entloufe. mit einir heldin mus her in ivol span- nin undirs endarf her in nicht pingin. § Rouber vnd dibe di mit not in der vronin gewalt komin. di sal man jiinigen vnd span- nin vnd in di vrone gewalt brengen. (W. 27 § 4 N. 77. G. 98. SSp. III. 39 § 1). 111. von der clage vmme gelt hafte schult. Sprich it ein gast den andirn an vor gerichte vmme gelthafte schult der enkeit her im mit siner V7ischult als recht ist mit sin einis haut, ienir der brenge denne sinin geczuc vf in. (G. 25 Ende. N. 58. W. 67.) 112. von der Ju d in eit. Wassers Chi eb e n D. Rq. I 126 cap. 98. 99. In C steht nach gras: das do vor nicht emvas ; statt himmelische : hellische, statt zaiczstein: salczsule ; nach tafelin: vnd das dich alle di schrift di geschrebin ist in den wnf bucherin moysi ii. s. w. bis siiie gewal- dige gotheit amen. S. Cr. 106. 356 Bischoff VIII. Die vorstehende Vergleicliung zeigt unverkennbar die auffal- lendste Übereinstimmung zwischen C und Cr. aber auch bedeutende Abweichungen und Eigenthümlichkeiten des Codex C. Ich bemerke zuerst die Abweichungen. Am meisten fällt auf, dass C die Artikel 107 bis 112 Cr, den Art. 6 bis 15 des Sachs. Weichbildes entsprechend, nicht enthält und an deren Stelle acht eigenthümliche Artikel (104 bis 111) einschaltet, welche zwar sämmtlich dem sächsischen oder Magdeburgerrechte angehören, aber — mit Ausnahme des Art. 109, der in richtigerer Fassung dem M. Görlitzer Rechte v. 1304 eigen thüml ich ist, — m. E. keiner der bekannten Weichbildrechtsformen entnommen sind. Das vor- liegende Rechtsdenkmal gehört demnach eigentlich der Classe der Sammlungen des Magdeburger Seh offen rechtes an, während das in Cr. enthaltene unstreitig der Classe der Weichbildrechte im e. S. angehört; — eine Unterscheidung, die nach meiner Meinung für die Geschichte des Magdeburgerrechtes nicht jene Bedeutung hat, welche man ihr zumeist beizulegen scheint, da die Verbindung der doctrinellen Arbeit mit dem Schöffenrechte oft eine ganz äusserliche ist. — Eine zweite auffallende Eigenthiimlichkeit ist der Mangel anderer (7) Artikel von Cr. in C, nämlich der Art. 57 bis 61, 68 und 79. — Andererseits finden sich bei mehreren Artikeln in C eigen- thümliche Zusätze, wie bei Art. 53 : Stirbit ein mnii ane erben vnd hat her eine tochtir vsgeradit bi sinem übe di einen sun hat der siin nimt etc. dessen Parallelarfikel in Cr. nur sagt: Stirbit ein man ane erben vnd hat he einer tochter sun der nimit etc.; — bei Art 56, welcher eine Spruchformel mehr hat als die entsprechenden Art. 51, 52 Cr; ferner bei Art. 57 — wie B 74 — eingeschoben die Worte vnd ab ich in on keinen dingen versume etc. ; ferner bei Art. 76 den Schluss wie ihn G hat, während Cr. genau mit B, worin dieser Schluss fehlt, stimmt; endlich im Art. 103 die Worte adir genotigit ingewrit wirt. — Eine weitere Verschiedenheit zeigen die Über- schriften, welche in C durchaus genauer und zum grössten Thcile auch kürzer sind als in Cr. — Endlieh ist zu bemerken , dass in C einige der in Cr. enthaltenen Artikel in mehrere aufgelöst sind, wie Art. 18, 21, 23, 24, 92 Cr; einmal aber, im Art. 56 C. eine Zusammenfassung zweier Artikel in einen vorkommt. Dass in C der Beitrüge zur Gesehiclite des Magdeburgerreclites. 3o7 Art. 30 Cr dem Art. 31 naehsteht beruht vielleicht auf einem Ver- sehen des Schreihers. Bedeutender als die bezeichnete Verschiedenheit ist die Über- einstimmung zwischen C und Cr; der Form und dem Inhalte nach. In Sprache und Wortschreibnng zeigt sich die grösste Ähn- lichkeit , selbst die Artikelanzahl ist in beiden dieselbe. Der Inhalt von Cr. findet sich , bis auf den einzigen Artikel 68, vollständig, grösstentheils wörtlich und fast durchaus in derselben Ordnung in C wieder, soweit er nicht bereits an einer früheren Stelle im Codex C vorkommt. So fehlen zwar wie oben bemerkt wurde, die Art. 57 bis 61, sie finden sich aber in dem vorstehenden sächs. Landrecht und der Schreiher von C deutet dies ausdrücklich beim Art. 60 an. Der Art. 79 Cr. fehlt eigentlich nur an der entsprechenden Stelle, denn er findet sich inhaltlich im Art. 56 C bereits vor. Die Art. 107 bis 112 Cr. stehen, wie dies bei der Beschreibung des Codex C angegeben wurde, gleich am Anfange desselben nach der Chronik von der Welt Beginn. Der Mangel von 13 Artikeln von Cr in C ver- liert durch diese Erkenntniss seiner Ursaclie die Bedeutung, welche man demselben sonst bei der Beurtheilung des Verhältnisses zwischen Cr und C beilegen müsste. Die in C enthaltenen Artikel von Cr stehen — mit Ausnahme der oben erwähnten Versetzung des Art. 30 — genau in derselben Aufeinanderfolge wie in Cr, nur dass der Judeneid in C den Schluss bildet, was aber gewissermassen auch nur eine Übereinstimmung mit Cr bezeichnet, da — nach Wegbleiben der doctrinellen Arbeit der Judeneid auch in Cr den Schluss macht. — Die in C enthaltenen Artikel von Cr finden sich aber fast mit allen ihren wesentlichen Eigenthümlichkeiten in C wieder, wie z. B. die Art. 26, 27, 37, 43, 44, 45, 48, 50, 53, 55, 67, 75, 95, 103, 105. — Es besteht also unverkennbar die grösste Übereinstimmung, die nächste Verwandtschaft zwischen C und Cr. Dass diese zufällig ent- stand, etwa dadurch, dass verschiedene Verfasser dieselben Quellen verarbeitet haben, wird gewiss Niemand annelunen W(»llen. Ebenso wenig lässt sich annehmen, dass Cr. von C abgeschrieben worden. Gewiss hätte der Schreiber von Cr die kürzeren und genaueren Überschriften in C nicht mit längeren und schlechteren vertauscht; gewiss hätte er die in C weggelassenen Artikel in seinen Text nicht aufgenommen, da er ja ebenfalls auf das in seinem Codex enthaltene sächs. Landrecht verweisen konnte . worin sie standen. Und wie 358 ßischoff Hessen sich die Auslassungen erklären, die bei dieser Annahme im Texte von Cr. stattgefunden hätten? Die Überschriften, die Autlösung und Zusammenfassung von Artikeln, die Zusätze im Text und die Anhänge rechtfertigen vollkommen die Vermuthung, dass C älter sei als Cr; die oben nachgewiesene Übereinstimmung zwischen beiden aber die Annahme, dass C mittelbar oder unmittelbar von Cr her- genommen sei, da das zufällige Entstehen dieser merkwürdigen Übereinstimmung geradezu wunderbar wäre. Es liegt nahe zu ver- muthen, dass C geradezu von Cr. abgeschrieben worden sei. Nach den Angaben des Schreibers ist der von mir a. a, 0. beschriebene Codex Cr zu Krakau für die Krakauer Bürger geschrieben. Im Jahre 1817 wurde derselbe vom Krakauer Magistrate der Uni- versitätsbibliothek geschenkt. Man wird kaum irren, wenn man annimmt, dieser Codex sei stets im Gebrauche des SchölTengerichtes der Stadt Krakau gewesen. Als K. Kasimir den Krakauer Oberhof errichtete und für denselben Magdeburger Rechtsbücher anordnete, da war es wohl das Natürlichste, solche Rechtsbücher vorzuschreiben, welche bisher im Krakauer Gebiete wirklich in Übung waren. Und wohin hätte um solche K. Kasimir sich besser wenden können als an den Krakauer Schöffenstuhl , dessen Codex sonach als Vorlage für den des Oberhofes diente? Bekrältigt wird diese Annahme auch durch die Wahrnehmung, dass die vom Reichskanzler Joh. Lasko in seine Statutensammlung aufgenommenen lateinischen Texte des sächsischen und des Magdeburgerrechtes sämmtlich auf den Inhalt des Krakauer Codex als ihre Quelle hinweisen. (S. unten X). — In- dessen so annehmbar diese Vermuthung sclieint, ein Bedenken steht ihr doch entgegen. Die oben bezeichneten Zusätze in C sind offenbar nicht vom Schreiber aus eigener Erfindung hinzugethan; sie finden sich in andern magdeburger Rechtssammlungen. Der Schreiber könnte solche allerdings bei seiner Arbeit verglichen haben und der Codex bezeugt öfters eine sorgfältige Achtsamkeit des Schreibers. Allein zu erweisen vermag ich dies nicht. Leider war mir eine genauere Vergleichung der Terte des sächs. Landrechtes in beiden Handschriften , woraus diesfalls vielleicht neue Belege für obige Vermuthung zu gewinnen gewesen wären, nicht möglich. Bemer- kenswerth ist, dass die Chronik in C früher abbricht als in Cr, und C weder die versio Vratislaviensis noch das sächs. Lehnrecht enthält. — Hätte aber der Schreiber des vorliegenden Codex niciit nach Cr Beiträg^e zur Geschichte des Mag-debiir^errechtes. »)5y geschrieben, dann bliebe nur noch die Annahme, es habe ihm eine mit Cr. fast ganz und im Wesentlichen durchaus übereinstimmende Handscliril't vorgelegen, dieselbe vielleicht woraus auch Cr abge- schrieben wurde, also vielleicht der Originalcodex Konrad's von Oppeln V. 1306, oder vielleicht eine durcji Zusätze zum Text bereits vermehrte Abschritt von Cr. — Welclie von diesen Ver- muthungen auch die richtige sein mag, so viel steht nach den bis- herigen Erörterungen fest, dass — wie oben unter a gesagt wurde — das in dem vorliegenden, vermutlilich vom K. Kasimir dem Krakauer Oberhof zur Anwendung übergebenen Codex enthaltene Weichbild- recht eine durch Zusätze zum Text und einen eigenthümlichen Anhang mehrerer Artikel erweiterte, sonst aber genau übereinstim- mende Fassung des von mir a. a. 0. mitgetheilten Weichbildrechtes Cr ist. IX. Die im Krakauer Codex 169 enthaltene Fassung des Weichbild- rechtes Cr, jedoch mit Zusätzen vermehrt, tindet sich in lateinischer Übersetzung (bruchstückweise) in dem oben (VI) beschriebenen Codex der Ossolinskischen Bibliothek und wieder mit Zusätzen vermehrt im Commune incUti regni Polonie privilegium etc. von Johannes de Lasko. Die nachstehende vergleichende Tabelle dürfte das Verhältniss der beiden Übersetzungen zu einander und zum deutschen Grundtext am deutlichsten anschaulich machen. Dabei wird der Abdruck in Lasko (L) als die reichste der zu vergleichen- den Formen vorangestellt, die im Ossolinskischen Codex befind- liche mit 0, die im Krakauer wieder mit Cr bezeichnet. Zusätze zu Cr in 0 oder L werden mit einem Sternchen, Zusätze zu 0 und Cr in L oder zu Cr und L in 0 mit einem Kreuz bezeichnet. In 0 fehlen wegen Ausfall der Blätter, worauf sie geschrieben waren, die Cap. 1—50 und 87 — 91; 51 und 92 sind nur theilweise vorhanden; die in 0 vermuthlich nur desshalb nicht nachweisbaren Parallel- stellen werden daher, um sie von den durch einen Querstrich bezeich- neten überhaupt in den betreffenden Texten nicht enthaltenen Artikeln zu unterscheiden, durch ein Fragezeichen angedeutet. In L sind die Artikel nicht gezählt, wohl aber rubricirt: der Kürze halber habe ich hier die entsprechenden Zahlen hergesetzt. J60 Bischoff L 0 Cr Prologus ? — 4 ? 1 * 2 ? 2 3* ? 3 4 ? 4 5 ? S 6* ? 6 7*- ? 7 8 f 8 9* •> 9 10 ? 10 11 ? 11 12* ? 12 13* 9 13 14. IS* ? 14 16 ? 15 17.18 ? 16 19 ? 17 20.21 ? 18 22 ? 19 23 ? 20 24 ? 21 28 ? 22 26.27 ? 23 28-30 ? 24 31* ? 25 32* ? 26 33 ? 27 34 ? 28 3S ? 29 36 51? 30 37 ? 31 38^ 52.53 32 39 + 54* 33 40 55 34 41 56 35 42 57 36 43 + 58» 37 44 59 38 45 96 67 46 60 39 Beitriig-e zur Geschichte des Mag'dehurgerreclites. 361 0 Cr 47 48 49^ I SO* 51* 52* 53 54+ 55 56 57* 58 59 60 61=B. 74 62 63=SSp. I. 69 u. 49 64 init. 64 cont.=Böhme VI. 143. 3. 4. 65 66 67* 68* 69 70 71 72 73 74 75* 76 77 78 79* 80* 81* 82=SSp. III. 6 83=SSp. III. 5. 3—5 84* 85 61 62 63* 64* 65* 66^* 66"* 67 68* 69 70 71-74* 78 75.76 77 80.81 82 83 84.85 79 9 9 92? 93 94 95 + 97 98 99 100* 101* 102* 103* 104 } 86(*?J I 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 Sl 52 53 54 56 57 58 55 59 exe. fine. 59 fin. 60 61 62 63 64 65 66 68 69 70 71 72 73 74 75 362 B i s c h o f f 86 87 88* 89 90 91 92 93 9i + 95. 96 + 97+ 98 99* 100 101 102 103+ 104 lOä* 106* 107 108 109 HO 111 112 113 114 115 116* 117 118 H9 120-133 Ü Cr 105 106 107* 108 i09 HO 111 112.113' HS" 114= 114" 115 116* 117.118 119 120 121 inlt. 76 77 78 79-ßölime VI. 122.7 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 121 cont. — 122. 123* 93 124 94 125 95 126 96 127. 128 97 129—131 98 132 99 133 100 134 101 135 102 136* 103 137 104 138 105 139 106 140-155 107—112 X. Aus der vorstehenden Tabelle erhellt, dass Cr seinem Inhalte nach vollständig in L sich wieder findet, und kaum wird Jemand bezweifeln, dass auch die im Ossolinskischen Codex nur zum Theile Beiträge zur fieschlchtp des Mitgtlebiirgerrpchtes. dOO vorhandene Version in ihrer Gänze den «resammten Inhalt von Cr wiedergibt, Anch die Folge der Artikel ist znm allergrössten Theile beibehalten, nur der Art. 67 Cr steht in L früher, der Art. 55 später und die Spruchlbrmeln finden sich iii allen drei Handschriften in verschiedener Ordnung. Der wichtigste Unterschied zwischen Cr und den Versionen besteht in den Zusätzen zum Text und in mehreren Einschüben oder ganzen Artikeln, welche Cr fremd sind, und dieser Unterschied besteht in grösserem Maasse zwischen Cr und L, als zwischen Cr und 0. Sonst unterscheiden sich alle drei Handschriften von einander durch die Überschriften und durch die Anzahl der Artikel, indem, abgesehen von den in Cr nicht enthaltenen Artikeln, die Versionen mehr Artikel zählen als Cr. Dies zeigt sich namentlich bei den letzten, den Art. 6 bis 15 des sächs. Weichbildes ent- sprechenden Artikeln (wie dies ähnlich auch im Heinrichauer Codex der Fall ist). Um das Verhältniss der drei Texte genauer anschaulich zu machen, setze ich einige nach der vollständigen Vergleichung der- selben ausgewählte Artikel in ihrem Wortlaut her. Nebenl)ei findet hier auch die Frage über die Beziehungen der Versionen zu C ihre Erledigung. Der dem Art. 55 Cr (s. a. a. 0.) entsprechende Art. 79 0 lautet: De recepin sitppelectile a mulier e ad quam pertitief. Si muUer recipit suppelectilia ad guod specfant omues oiies et modele et omnia cibaria domestica de quibns vir indiget ad vnius atmi revolucioiiem que in sua possessione inveniuntur ad midierem pertinet medietas. Cum vxor moritur proxima iworis cognata recipit suppelectilia, que debet viro decorare suum straf U7n vt stetit cum vxor sua vixit cum cusino suum sedile, cum pnlminari suum Stratum cum lecto cussinis et coldra, suam sedem cum sede- tectorio quod singulis diebus desuper iacuit , suam mensam cum mensali et manuiergio, hec mulier recipit pulmentaria. In L lautet der entsprechende Artikel (66) so: De suppel- lectili que ad mulieres pertineant. Si mutier suppel- lectilia (^recipit fehlt) ad que spectaut oues: vascula et capisteria: et omnia cibaria domestica: de quibus vir indiget ad iviius anni revulutionem que in sua possessione inveniuntur: quorum cibario- rum medietas ad mulierem pertinet. § Cum viro vxor sua moritur proxima sua cognata recipit suppelectilia: que debet pro viro Sit/.b. d. i)hil.-hist. Li. L. Bd. IV. Ilft. 24 364 Bisch off suum Stratum decorare, vt stetit cum vxor sua vixit cum lecto: cnsshiis Untiaminibus : culcitra et tectura sedem etiam suam cum pulumari: quod singulis dlebus desuper iacuit. suam mensam cum mensali et manutergio. Hec eadem cognata mala recipit pul- mentaria. Offenbar ist der eine wie der andere Text eine wörtliche Übersetzung des dem Krakauer Weichbilde eigen thümlichen Artikels; die in L aber doch einigermassen besser als die in 0. Der dem Art. 33 Cr entsprechende Art. 54 0 lautet: Quod si se duo vidneraoerunt mutuo cultello umis et alter gladio et si wlnera vtriusqiie mouomachalia faerint ille cum gladio sohlet manum ille cum cultello Collum sohlet. So weit ist 0 die Über- setzung von Cr. Nun heisst es aber weiter in 0 : quia cultelhis furtivam infert mortem. — L. Art. 39 stimmt bis hieher mit 0 wörtlich, hat aber noch den weitern Zusatz : et hoc si amho in receuti accione cum clamore ad iudicium fuerint deducti. — Es ist bemerkenswerth, dass beide diese Zusätze zu Cr sich in dem entsprechenden Art. 38 des oben (VII) collationirten Weichbildtextes C auch finden wie auch noch andere in den Übersetzungen vor- handene Zusätze zu Cr sich ebenlalls in C finden. So z. B. fügt der Art. S8 0 und mit einigen andern Worten auch Art. 43 L zum Inhalt von Cr 37 noch hinzu: et si quis suos testes in conlinenti habere non poterit termimim ad sex ebdomadas acquirit ex hiis sibi eligat vnam quindenam quamcunque roluerit, — ein Zusatz, der sich auch in C 42 findet. Die Version L lügt dann noch hinzu: in qua facilius potest evadere homicidium methseptimus quam ille cum testimonio ipsum vincere jiossit. So hat Art. 48 Cr in C 53 eine weitere Fassung, wie in den lateinischen Texten. Diese haben aber dazu noch einen Zusatz, nämlich: Si eciam filius duxerit vxorem tempore vite patris sui et premoriatur patri indivisus a sua hereditate ex tunc ipsius filii hereditatem avi recipiunt (equaliter cum suis patruis L.) et non filii filiarum. Si autem j)ater filium a se diuiserit pro tunc filii filiorum (in 0: et filiaruni) in bonis sui aui equalem recipiant porcionem, sed in hereditatibus avie filie filiorum et filiarum iuridice sunt equales. — Der Zusatz in C 82 zu Cr 85 findet sich nur in L, nicht auch in 0. Der Zusatz bei 3 L ist eine Übersetzung der von Homeyer (Extravaganten) aus C mitgetheilten Extravagante 47 und lautet: Jus enim consulum Beiträge zur Gescliiclife iles Mag'deburfrerrechtes. dÖO est civitnti sie prouidere quod singule emciones et in iure mecha- nici et pniiper populus vafenut sufflcere ac sustinere, quod ipsi non efficiantnr periuri. — Meine Meinung; über das Verhältniss zwischen C zu 0 und L ist, dass diese Übersetzungen, un- geachtet der bemerkten Gemeinsamkeit einiger Zusätze mit C, nicht auf Grund des in C enthaltenen VVeiclibihh-echtes gemacht wurden und ich l)erufe mich z.ur Reclitfertigung dieser Meinung — abgesehen von der aufTailenden Übereinstimmung des WesentHchen in Cr, 0 und L — auf dasjenige, was oben (VIII) gegen die Annahme, dass Cr aus C abzuleiten sei, geltend gemaclit Murde. — Über das Verhjiltniss zwischen Cr zu 0 und L aber scheint mir nach allem diesfalls Vorgebrachten kaum zu bezweifeln, dass den Über- setzungen, beziehungsweise der älteren, vielleicht nicht Cr unmittel- bar, aber doch jedenfalls eine, der in Cr enthaltenen im Wesent- lichen gleichlautende, vielleicht mit einzelnen Zusätzen vermehrte Fassung des Weichbildrechtes im Krakauer Codex 169 zum Grunde lag. Es ist bemerkenswerth, dass auch die übrigen von Lasko in seine Statutensammhing aufgenommenen lateinischen Texte des sächsischen Rechtes, nämlich die Version des Landrechtes und die des Lehnrechtes (wenigstens mittelbar) auf den Krakauer Codex 169 hinweisen. (S. Homeyer S. Sp. I. Seite 86 und II. (Lehnrecht) 1 . Seite 85 ^s:,.^ — Was endlich das Verhält n i s s d e r V e r- sionen zu einander betrifft, so erhellt aus obigen Mittheilungen einerseits, dass 0 nicht aus L abzuleiten sein könne, man müsste denn den Text in 0 für eine kaum erklärliche Verschlechterung des Textes in L halten, wozu aber gar kein Grund vorhanden ist; ander- seits dass, weil L zum grossen Theile wörtlich mit 0 überein- stimmt, letztere Version auf der ersteren ruhen dürfte und demnach als eine verbesserte und vermehrte Redaction der im Ossolinskischen Codex enthaltenen Version zu betrachten wäre. Selbstverständlich meine ich nicht, dass dem Verfasser der Version in L gerade die 0 s s o 1 i n s k i- s che Handschrift vorgelegen haben musste. — Von wem die eine oder andere der vorliegenden Übersetzungen verfasst wurde und wann dies geschehen sei, lässt sich aus dem mir diesfalls vorliegendem Material nicht genauer bestimmen und dürfte eine eingehende Unter- suchung aller handschriftlich vorhandenen Versionen er- fordern. Homeyer d. Rh. 30 führt drei Handschriften an, welche eine lateinische Version der „selteneren" Weichbildrcchtsform enthalten: 366 B i s c h o f f eine Breslauer (91) aus dem 15. Jahrhundert, eine dem Grafen T. Dzialynski gehörige (149) ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert — von welcher Helcel a. a. 0. S. XXVIII fg. eine ausführlichere Beschreibung gibt, wonach die bei Homeyer S. 83 angegebene Jahrzahl 1435 in 1455 zu verändern ist — und eine Gnesener Pergamenthandschrift (249) vom J. 1359, und bemerkt, dass diese (andere) Version des Weichbildrechtes vom Notar Konrad in San- domir gefertigt, gedruckt in Lasko's commune privilegium als erstes Buch des ins Magdeburgense vorkomme. Ich weiss nicht, ob sich diese Bemerkung auf eine genauere Vergleichung jener drei Handschriften gründet. Auch die Beschreibung des Codex 149 bei Helcel gewährt keine genauere Einsicht über das Verhältniss dieser Handschrift zu L. Ich vermag daher auch nicht zu bestimmen, welche dieser Versionen zu dem Notar Konrad v. Sandomir in Beziehung steht. Ist Homeyer's Bemerkung richtig, dann müsste der Text in L längstens im J. 1359 fertig gewesen sein; der in 0 also, wenn die Annahme, dass L auf 0 ruhe, richtig ist, noch früher. Aus dem Inhalt von L lässt sich, wie mir scheint, kein Grund gegen diese Ansicht hernehmen. Freilich fehlt es auch an andern positiven Beweisgründen derselben. Oder sollte es der Er- Avähnung werth sein, das auch die Übersetzung in L „articuli repro- bnti" enthält und daher vielleicht schon vor der auch in Polen publicirten Bulle Gregor's verfasst worden sei? — Keinesfalls kann Johannes Lasko selbst der Verfasser der in L enthaltenen Über- setzung in dem Sinne gewesen sein, dass er den ganzen deutschen Text selbst, ohne Benützung einer lateinischen Version desselben, übersetzt hätte. Für seinen Antheil an den lateinischen Texten in seiner Statutensammlung sind nachstehende Stellen bezeichnend: In seinem Vorwort (vor dem ersten Begister der Sammlung) sagt er selbst am Schlüsse: . . . et itonniiUas pro aliis prouinciis editas (ordinationes) vt sunt legen cinilis seu iuris Maijdemburgensis, quod quidem ins Maijdembnrgense etsi imperiali maieslate Ottonis ruffi Cesaris constitutum f'uerif, tarnen (juia illud Serenissimus olim Kazimirus Magnus fatetur ad vtilitatem et profectum regni- colarnm Regis polonie ucceptasse illudque reposuisse in the- zatiro regni communi vt de hoc pririleginm iuris supremi castri Crac. pcrstringit, cuius iuris ac legiim ciuUium in opidis et vi/lis Begni polonie ius ciuile habentibus fit practica et obseruatio. Beiträge zur Gesctiichte des Miigdeburgerrechtes. 367 iccirco innata eiusdem serenissimi prl/icipia nc domini d. Ale- xandri regis glor. pietas, intelligens iura ipsa atque leges rei- publice quam communi ac priuate culuslibet iusticie vtiles et pernecessnrias , decrueit eas ordine iiifrascripto coUigere. Das lieisst doch nichts anderes, als dass der König die Sammlung der von K. Otto erlassenen, vom K. Kasimir aber für Polen angenom- menen, im königl. Schatze niedergelegten und von den Ortschaften mit bürgerlichem Rechte geübten und beobachteten Gesetze des Magdeburgerrechtes verordnet habe. In der Conttnuatio decreti regit in privilegio communi erklärt der König, dass so wie er unter die königlichen Privilegien aucli päpstliche Bullen durch seinen Kanzler Lasko schreiben Hess, sie etiam constitutiones iuris civilis Saa.^o- nici Maydcmbiirgensis, quarum ipse cancellarius ante prohemium privilcgii communis meminit, quam vigilantissitne de eorum Theiitonici stili originalibus libris per eum ipsum Cancellarium castigatas emendatas et noiiis rubricis distincte titulatas inseri iussimus ; eas ipsas siqnidem iuris ciuilis constitutiones nusquam correctas et in suis sentenciis integras, ymmo in toto earum tenore viciatas et a suis originalibus longe vagantes invenimus. Nirgends ist die Rede davon, dass Lasko selbst übersetzt habe. Seine Thätig- keit ist bezüglich der deutschen Rechte in seiner Sammlung höchstens eine vergleichende und emendirende, bei welcher , wie von dem sächsischen Land- und Lebnrechte, so auch vom Weichhiidrechte lateinische Texte bereits vorlagen. Dass der Verfasser der Über- setzung des Weiehbildrechtes in L diejenige Übersetzung vor sich gehabt haben dürfte, welche bruchstückMeise im Ossolinskischen Codex enthalten ist, wurde oben bereits dargethan. Ob aber die Übersetzung in L nicht ebenfalls bereits vorhanden war, als Lasko seine Samndung veranstaltete, und ob sich seine Mühe nicht auf die blosse Aufnahme dieser Übersetzung in seine Sammlung besciiränkte, vermag ich nach den mir bekannten Handschriften nicht zu bestimmen. Fasst möchte ich dies vermuthen, da der Mangel der dem Weichbild im Codex 108 (C) angehängten Artikel in L — die oben behauptete Bedeutung dieses Codex als richtig angenommen — kaujn zu erklären wäre, wenn Lasko bei seiner Sammlung die deutschen Originaltexte wirklich zu Rathe gezogen hätte, obgleich einige 'nur in L vorkommende Zusätze zu Cr. auf eine Benützung von C, worin sie sich ebenfalls finden, hindeuten, z. B. bei L. 39. 9G. — Die Bemer- 368 ßischoff kiinsen HelceTs a. a. 0. S. XLIV über eine lateinische Version des Weichbiklrechtes, welche ein von ihm beschriebener Papiercodex vom Jahre 1472 beiläufig, dem Grafen T. Dzialynski angehörig, enthält, sowie die a. a. 0. S. XLV über eine in einem Petersburger Papiercodex v. 1463 enthaltene Version des Weichbildrechtes gewähren auch keine genauere Kenntniss von der BeschafTenheit dieser Übersetzungen , von ihrer Entstellung oder ihren Verfassern. Das häufigere Vorkommen dieser lateinischen Weichbildrechts^ texte in Polen dürfte die Vermuthung rechtfertigen, dass die Ver- breitung dieser „selteneren" Form des Weichbild- rechtes in Polen vor und nach der Gründung des deutschen Oberhofes nicht gering war i) ; eine Vermuthung, die durch den Umstand, dass diese Weichbildrechtsform dem Krakauer Oberhofe vom K. Kasimir zur Anwendung übertragen wurde, nicht wenig bestärkt wird. Kaum hätte Kasimir diese Form acceptirt, wäre die- selbe nicht die gewöhnlich gebräuchliche gewesen; hatte er sie aber einmal dem Oberhof als Richtschnur vorgeschrieben, dann musste ihre Bedeutung und Verbreitung noch grösser werden. In der oben erwähnten Continiwtio privilegii bestätigt K. Alexander ausdrücklich den gemeinen Gebrauch der in die Lasko'sche Sammlung auf- genommenen Rechtsquellen. Diese Bedeutung ist aber um so höher anzuschlagen als der Einfluss, und wohl auch die unmittelbare Wirksamkeit des Krakauer Oberhofes, ohne Zweifel weit über das Krakauer Gebiet sich erstreckte. K. Kasimir's Privilegium bezieht sich zwar — wie es scheint — nur auf das Krakauer Gebiet, und nach demselben dürfte dem Krakauer Oberhof keine andere Stelluno- einzuräumen sein, als den andern in Polen bestandenen Oberhöfen (s. Röpell, Verbreit, des Magdeb. R. 286). Allein es trafen manche Umstände zusammen, um dem Krakauer vor allen andern Oberhöfen Ansehen zu verschaffen. Schon die königliche Anordnung geschriebener im königlichen Schatze niederzulegender Rechtsbücher für diesen Oberhof, die ich sonst für keinen andern zu erweisen vermag, mochte demselben ein natürliches Übergewicht 1) Merkwürdig ist, dass bereits im J. 1535 vom K. Sigismund eine neue Übersetzung der d. nechtsbücher veranslaltel wurde. S. G. S. Bandtkie, Miscel. Crac. nova I. (i6. Beiträge zur fleschichte des Mag-deburgerrechtes. Ou9 geben. Das Bedfirfuiss des Reelitszuges von den Oherliöfen an einen dritten Geriehtshol", worunter nicht notlnvendig- immer eine dritte Instanz zu denken ist, war sieher überall l'ühlbar. Dass ein solcher zulässig war, erhellt aus dem Privilegium Kasiniir's und liegt auch in der Natur der Sache. Von dem Krakauer Oberhof sollte nach den Bestimmungen des Kasimir'schen Gründungsprivilegiums der Rechts- zug an den König selbst stattfinden, welcher zur Enderledigung der Sachen vermittelst Specialcommission zwölf von den appellirenden Parteien in gleicher Anzahl aus den sechs privilegirten Städten des Krakauer Gebietes benannte Consuln heranzieht. Ob auch für den Rechtszug von den übrigen Oberhöfen an den König in dieser oder anderer Weise vorgesehen war, ist bisher nicht sicher ermittelt. Ein Urtheilsspruch •) der im Jahre 14o0 von einem Obergericht in Posen gefällt wurde, lässt wenigstens vermuthen, dass jene Einrichtung, wie sie für Krakau bestand, auch anderwärts in ähnlicher Weise angewendet wurde. Bestand sie nicht, dann war der Anlass an den Krakauer Oberhof um Belehrung oder Entscheidung zu gehen noch grösser, und dass man es nun, nachdem ein ständiges ins supremum vom König selbst gegründet war, unter Umständen vorzog, sich an dieses zu wenden, anstatt, wie man vielleicht früher und nach Umständen auch noch später gethan hat, die Urtheile in Magdeburg zu holen, dürfte selbst dann Niemandem aufTallend erscheinen, wenn der Rechtszug nach Magdeburg auch nicht verboten gewesen wäre ~^. Aber auch wenn jene Institution weitere Anwendung fand, was nicht unwahrscheinlich ist, wäre es nichts Auffallendes, wenn die Parteien von den Oberhöfen lieber bei dem ständigen, obersten deutschen 1) Röpell a. a. O. 287 fg. — In der schätzbaren Zusammenstellung urkundlichen Materials für die Geschichte der Überhöfe in Polen, welche sich hier findet, vermisse ich eine scharfe Unterscheidung zwischen den gewöhnlichen Ober- höfen und der noch über denselben stehenden Instanz, dem tribmtul et soliitni nostre Maiestatis, wie es im Kasimir'schen Privilegium heisst. — Von diesem, nicht aber von einem gewöhnlichen Oberhof in Posen, dessen Bestand ich übrigens nicht bezweifle, scheint mir die angeführte Urkunde Zeugniss zu gehen. 2) Die Stelle, welche Röpell a. a. 0. 26ä Note aus einer in meinen Öster. Stadtr. 77. mitgetheilten Urkunde v. lölO als Beleg für die Annahme des Bestandes eines Obergerichtshofes als Appellationsgericht in Lemberg anführt, scheint mir anzu- deuten, dass aus dieser Stadt an ein höheres auswärtiges deutsches Gericht appel- lirt wurde (appellationes ad ins teutonicum superius ad quod ex ipso civitute appellare consuevitj. 370 Bischoff, Beiträge zur Geschichte des Magdeburgeirechtes. Gericlit in Krakau die endgiltige Sentenz suchten, als bei einer von Fall zu Fall durch königliches Specialmandat erst zu bildenden Com- mission. Diesen Rechtszug zu verbieten hatte der König kaum einen Anlass. Die Urtheile wurden im Reich geschöpft, die Urtheils- gebühren kamen zur Hälfte in den Fiscus. Und hätte der König dennoch den Rechtszug verboten, das Recht um blosse Unterweisung und Belehrung beim Krakauer Oberhofe anzusuchen, hätte sich auf die Dauer gewiss nicht verbieten lassen. Ist es doch kaum zu bezweifeln, dass selbst vom Krakauer OKerhofe, ungeachtet des wie- derholten Verbotes, in Magdeburg Rechtsbelehrungen in grosser Anzahl eingeholt wurden. Hatte nun aber der Krakauer Oberhof einen so weit reichenden Wirkungskreis, wie hiernach zu vermuthen ist, so erhellt die Wichtigkeit der von demselben gebrauchten Rechts- bücher. — Indessen auch wenn diese Vermuthungen weit von der Wahrheit entfernt wären, wenn der Wirkungskreis des Krakauer Oberhofes wirklich nur auf das Krakauer Gebiet beschränkt gewesen wäre, die Wichtigkeit der hier in Rede stehenden Rechtsquellen wäre immer noch bedeutend genug, um die Aufmerksamkeit des deutschen Rechtshistorikers anzuziehen. Denn wenigstens für die- jenigen Ortschaften, welche an diesen Oberhof gewiesen waren, musste diejenige Rechtsquelle, wonach der Oberhof seine Erkennt- nisse sprach, als Richtschnur und Grundlage der eigenen Rechtspflege gelten und die Anzahl dieser Ortschaften war nicht gering (Röpell a. a. 0. 246 i'i;.). Dazu kommt noch der besondere Reiz, den jede Untersuchung über das Schicksal eines deutschen Rechtsdenkmals im fremden Lande gewährt. Um die volle Bedeutung der Weichbildform in Cr zu würdigen, wäre übrigens jedenfalls auch noch die Unter- suchung darüber nöthig, ob und in wie weit dieselbe im deutschen Lande Geltung hatte; eine Untersuchung, für welche mir aber jetzt jede Grundlage, jedes Material fehlt, und welche, so wie die Beant- wortung mancher von den hier aufgeworfenen Fragen anderen in diesfalls günstigem Verhältnissen befindlichen Freunden rechts- geschichtlicher Forschung überlassen werden muss. Zingerle, Eine (Jeographie aus dem dreizehnten Jahrhundert. 371 Eine Geographie aus dem dreizehnten Jahrhundert. Herausgegeben von Dr. Ignaz Y. Zingerle. Professor Dr. Pfeiffer sagt in seiner Einleitung zu den zwei Arzneibüchern aus dem 12. und 13. Jahrhundert: „Wer immer Sinn und Empfänglichkeit hat für das Werden und Entstehen im Geistesleben der Menschheit, für die historische Ent- wickelung der Wissenschaften, wird die frühesten Spuren und Anfänge derselben stets mit einem gewissen geheimnissvollen Reize betrachten, er wird die Vergangenheit, ihre Anschauungen und Meinungen über wissenschaftliche Dinge nicht mit dem Massstabe der heutigen Bildung und Gelehrsamkeit messen, sondern sie vom Standpuncte ihrer Zeit und im Zusammenhange mit anderen Erscheinungen auf geistigem Gebiete als nothwendige Durchgangspuncte aufzufassen suchen". Diese Ansicht, der ich völlig beipflicbte, mag die Veröffentlichung folgender Geographie rechtfertigen. Es ist für die Geschichte der Entwickelung dieser Wissenschaft, wie für die Kenntniss des Geistes- lebens unserer Vorfahren gleich interessant und lehrreich, die geo- graphischen Ansichten derselben kennen zu lernen. Aus den höfischen Dichtungen ersehen wir manches, was sich auf die geographischen Kenntnisse der damaligen Zeit bezieht. Die zerstreuten Mittheilungeu sind aber nur Fragmente, die mühsam zusammengesucht werden müssen, und auch dann erst ein lückenhaftes Mosaikbild gewähren. Ein günstiger Zufall hat uns aber ein vollständiges Conipendium einer Geographie aus dem 13. Jahrhundert erhalten. Es findet sich in der Cristherrechronik nach der Erzählung vom Thurmbaue in Babel ein- geflochten. Einzelne Stellen daraus sind bereits veröffentlicht worden (Diutisca I, 48 — 69. — Altdeutsche Blätter 1, 246 — 250), doch meines Wissens nie das Ganze. Ich gebe nachfolgend diesen Abschnitt 372 Zingerle vollständig nach der Handschrift des Sentlinger i) und theiie die Beschreibung der am Rheine gelegenen Städte,-) welche unserer Handschrift, wie den meisten der Cristherrechronik fehlt, unter den Anmerkungen nach GrafTs Abdrucke (Dintisca I, 62) zur Ergänzung mit. Was den Text betrifft, habe ich mich möglichst genau an die Handschrift gehalten, nur die jüngere Schreibweise und dieKürzungen Sentlinger's habe ich getilgt; die Abweichungen, die ich mir erlaubte, sind unter dem Striche zu ersehen. Vilmar schreibt (S. 33), dass die Quelle, woraus dieser geographische Abschnitt geschöpft sei , ihm verborgen sei. Als Hauptquelle derselben muss die historia naturalis des C. Plinius Secundus angesehen werden. Ich will jedoch damit am wenigsten behaupten, dass diese die unmittelbare Quelle unsers Dichters gewesen sei. Ich habe in den Anmerkungen häufig auf C. Plinius verwiesen, um das oftmalige Übereinstimmen unsers Geo- graphen mit dem römischen Naturhistoriker zu zeigen. Andererseits stimmt unser geographischer Abschnitt oft in so auffallender Weise zu Megenberg's Buch der Natur, dass man glauben muss, dieser habe denselben gekannt und benutzt. Aus diesem Grunde habe ich in den ') Am Schlüsse der HS. heisst es : „nuch hat ditz puch geschriben vnd volpracht Haintz Sentlinfijer von München vnd ein tail gedichtet, vnd ist gar vol pracht, do man zalt von christes geburd tausent iar drew hundert iar vnd in dem vier vnd newnt- zigsten iar an der Etsch auf dem Runtkelstain pei meinem herren Niclas dem Vintler in dem moned Junius an dem dreizehendein Tag. do waz der tag S.Antonii Confer de Padua." Die Handschrift, durchaus von derselben Hand sauber und schön geschrieben, zählt 303 Pergamentblätter in grösstem Folio. Jedes Blatt enthält in sechs Spalten 290 — 300 Verse. Die Initialen sind roth oder blau. Das erste Blatt, sowie das 21a''" enthalten Federzeichnungen. Ich habe das ganze MS. einer genauen Durchsicht unterzogen und dabei gefunden, dass es die Cristherrechronik ist mit den gewöhnlichen Compilationen, wie auch die Wolfenbüttler Handschrift derselben Chronik von unserm Schreiber 1399 gefertigt worden ist: „geschriben an dem Lug pei Leippolden dem vintler. der die weil zollner do waz" (S. Massmann's Kaiser- ehronik III, 179). Die Zuthat des Sentlinger fällt nicht in's Gewicht, denn sie beschränkt sich auf Einschiebung von Übergängen, die sich gleich durch rohe r.eime und regellose Verse kenntlich machen. Wenn B. Weber ihn einen „Reimkünstler" nennt (Stadt Bozen S. 238) , so klingt dies, wie der bitterste Hohn. — 2) Sie findet sich in der Strassburger, der Colmarer, der Ulmer und der Zeisber- gischen Handschrift. Vilmar, die Handschriftenfamilien der Weltchronik Piudolf's von Ems S. 32. Eine Geographie aus dem dreizehnten J:ihrh(indeit. 3^3 Anmerkungen auch Megenberg's Werk berücksichligt. Manche Orts- und Volksnanien versuchte ich zu erklären, Lei vielen unterliess ich dies Unternehmen, weil mir der Schlüssel zur Enträthselung ganz fehlte. Möchte ein Kundigerer, der namentlich mit der alten Geo- graphie vertraut ist, uns diese dunkeln, geheimnissvollen Namen beleuchten ! — 374 Z i nge rl e Nu hän ich g-esagt, als ich las, daz der g-eslehte zwei und sibenzic was, diu den turn machen begunden an den selben stunden, 5. da von ieglichem gesiebte beleip sin sundriu spräche, die ez treip. also wart der spräche dö nach gotes räche zwo und sibenzic in dem lant, 10. als si noch hiute sint bekant. ir einz verstuont daz ander niht. an der getät und der geschiht wären diu geslcht do gar schuldic und al die schar lä. mit rät und tat algemein, wan der guot man Palech alein. dem beleip ebräischiu zung, wan vor dem turn alt und jung die reten niht anders über al, 20. dann ebräisch. wan si got zemal dem Hut verlech von erste. sie was alein diu berste, wan sie ze sprechen began Adam von erst der erste man. 2S. Nu diz also was geschehen, als ich hie hän verjehen, durch die wandelunge, daz also manic zunge 2. geslacht. 3. die. 5. geslacht. 6. besundrew sprach. 7. wurden der sprach. 8. räch. 11. des andern sprach niht. 12. und an der. 13. die. 13. r'iten und taten. 17. dem selben. 20 sunder mal. 21. erst. 22. die herst. 23. von erst began. 24. der erst. 27. die selben Wandlung. 28. zung. Eine Geographie ans dem dreizehnten Jahrhundert 375 dem Volk alda wart erkant, 30. da von wart der turn Babel genant. daz wort bediiitet sehant. Babilonje wart daz lant g-eheizen von der selben diet, mit verirten zung-cn sie sich schiet. 3S. wan ir keiner do vernam des andern spräche, dar nach kam diu zit, daz sie sich wolten scheiden, als sie sich solten, wan diu g-esleht mit iren scharn 40. in die lant nü wolten varn, diu sie besitzen wolteu. dö sie sich scheiden solten, dö fuoren sie in den ziten in die werlt ze drin siten. 45. sie teilten al die werlt in driu, die driu teil nenn ich iu. daz erste teil hiez Astd und daz ander Europa, Affrikd daz dritte hiez. 50. daz kunn von Sem sich nider liez mit sinem g-esleht in Astd und Japhedes kunn in Europd und in Affrikd Cham. nü wil ich sag-en von dem stam, 55. wie in den drui teilen alliu lant wären und wurden genant, da sie sich in nider liezen und wie sie sider hiezen und wie sie nu verkeret sint 60. und wie der gesiebte kindes kint sich in den landen merten und wie sich verkerten 31. bed'iwtet. 34. sieh von ein ander 35. do fehlt. 37. die. 39. die. 41. die. 45. drew. 46. ew. SO. sich in ainem n. Ü8. sider nach in. 60. geslacht. 62. si sich nach irm nam. 376 Zin^erle Hute, namen iinde laut. des mach ich iu ein teil bekant, 65. lind wie diu Hut, lant und der kint g-eleg'en und genäturet sint. daz wil ich hie heben an, nu hoert, als ich gelesen hän. Von Sem daz könne sich sa 70. nider liez in Astä mit der diet und siner schar, die sin künne brähte dar. sin siben und zwtinzie gesiebte was. der selben ieslich an sich las 73. die besundern znngen, die ez sprach. diu lant man sie do teilen saeh den gesiebten nach ir werde uf dem dritteil der erde. wie nu diu sunderteiles lant 80. mit namen wurden da genant von in bi den selben tagen, daz wil ich iu hie under sagen, als uns mit rehter wärheit diu geschrift mit warheit seit. 8ö. daz irdische paradis, daz nach des W unsches pris lit, daz ist daz höchste lant, daz in dem teile ist genant. daz muoz, als uns diu schrift seit, 90. unbühaft al der menscheit von grözem urkunt sin, wan ez hat ein mür fiurin, diu hoch üf durch die lüfte gät. diu mür daz paradise hat 6J. und. 64. daz. 65. die 69. chüuii. 70 in der grossen. 71. mit aller seiner. 72. cliiinn pracht. 73. seines chunnes siben. 7,t. ez do. 76. die | sah. 77. werd. 78. dem selben. 84. die. 8.>. irdisch. 86. dem Wunsches. 87. Ieit| hochest. 88. taillant. 90. aller der. 91. vrcliiint. 92. hat mSur fewrein. 93. Infft- 94. die selben | paradis. Eine Geographie aus dem dreizehn (eii Jahrhundert. 377 93. uiiiLslozzen und umbvangen. dar ilz kumt gcg-angen Tiyns unde Phisdn Eufrutes iinde Geön. diu vier wazzer fliezent 100. üf die erde und bog-iezent diu lant und niachent mit ir kraft die erde fiuht und beroliaft. zwischen dem paradise lit manic lant und insel wit 103. unbüliaft und an bu erkant biz an die buhaften lant. wan in der Muest und under weg-en ist vil der lande oed gelegen, dar in so vil gewürmes lit 110. und tiere, daz ze keiner zit nienian dar in mac genesen, noch mit deheinem büwc wesen in den wüesten landen da. daz naehste lant bim pardis da Ho. daz ist Indid genant, als diu scbrift uns tuot bekant. der lande sint gewaltiklich driu der groesten künikrich, der ieman künde ie gewan. 120. des landes marke hebt sich an bi dem gebirge Caucasas, diu ander sundermarke was daz rote mer. dar get sin strich 22 A 2. und scheidet in der marke sich, 123. diu mit den zilen beiden hie ist undorscheiden 97. Tygris und Physon. 98. und. 99. wazzer die do. 102. «rd. 103. para- dis. 108. iant. 110. tier. 111. niemant. 112. chaiiiem paw. 114. nächst | pei dem paradis alda. llö. Yndia. 116. die. 117. der selben lant. 119. iemant thunn. 120. des selben I march. 121. gebirg in. 122. an der marcli. 123. dahin. 124.march, 125. den fehlt. 378 Z i D g e r le und nach der wärheit erkant. westerhalben ist daz lant mit einem mer beslozzen. 130. da mit ist ez beg"ozzen. daz mer ist noch genant alsus Oceanns indicus, als ez biz her an dise frist noch von der schrift genennet ist. 135, ein insel heizet Probane. diu lit in dem selben se. diu ist von zehen steten guot rieh und wol mit wer behnot. da ist nach wunderlicher gir 140. sumer in dem järe zwir an winter. da von zaller zit daz lant in grüener varwe lit. ez gruenet als der griiene kle. Ägyrä und Agyre, 145. die zwo grozen inseln rieh, die ligent ouch da wunniklich. si sint nach alles Wunsches kraft ze allen ziten berehaft, da naht und tag und alle frist 150. daz lant ungebüwen griien ist, und der erden bluende fruht mit grozer rilicher genuht gebernt die insel alliu zil. goldes unde silbers vil, 155. des ist mit grozer richeit da, vil mer, dann iender anderswä. Daz sint diu lant in Ejuldt. BedeUium ouch dar inne stät. 128. westerhall). 133. au die. 134. mit der. 133. die haist. 140. jar. 141. vnd Winter zwir davon ze aller zeit. 148. berhaft. 149. da selb. löl. der selben erden pli'mden. 1S4. vnd. 136. indert. 1S7 lant daz da hat. 1S8. edlew lant. Eine Geographie nus dem dreizehnten Jahrhundert. 379 ain edel boiim. des edelkeit 160. aroniatä die fruht treit. in eines olboums groeze gar ist er gestalt und gerar. önichilüs der stein da wirt, den ouch diu art der erde gebirt. i6ö. da ügent berge guldfn, die nach golde lichten schin mit wunnikliehem schine hänt. gri'fen und traken nieman länt daz selbe golt gewinnen da. 170. bezzers ist ninder anderswa. des uns diu schrift Urkunde git. an dem selben bero-e lit und stözet dran vii nähen bi die berge montes kaspi. 173. daz ist ouch ein gebirge gröz, mit den und mit dem mer beslöz Alexander der riebe sider vil gewaltikliche zwei gesläht, daz ein was Gog, 180. daz ander ist genant Magog, diu gen der werlte endes zil 22 A 3. der erde vüegent kumbers vil und wetuom mit herzeleit mit Torhtiklicher arbeit, 183. so sie werdent üz verlän und in daz tor y>\v\. uf getan, da sie mit gotes kreften gröz Alexander in rerslöz, als ich her nach sag da van, 190. so ich mit maeren kum dar an. vil gewaltikliche diu selben künikriche 163. anch perg. i68. die greifen | niemant. 170. pezzer gold | nindert. 171. vrchunt. 173. daran | dapr. 177. reich. ITS. gewaltikleich. 181. dieselben. 183. wetunt mit hertzem. 188. inn. 189. von. 191. gewaltikleich. 192. chünikreich. Sitzb. d. phU.-hist Cl. L. Bd. IV. Hft. 23 380 Z i n ge r 1 e in Indiä habent vierzic lant vnd vieriu gröz und wit erkant, 19S. da diu Hut und al diu kint in maniger lei g-esehepfet sint, Garmänen und Orestas die vint man da und Tdkas mit ganzen landen witen 200. der werlt an allen siten, die den hohen luft rüerent und diu himels zeichen fiierent. uf den selben bergen sind, als ich ez geschriben vind, 205. boume, die so hoch stent, daz sie an die wölken gent und besenget werdent da van. dar nach ich gelesen hän, daz da sint gesezzen bi 210. die kleinen Pigmei. in kleinem libe sere kranc und niht wan zweir dumellen lane ist daz Hut. ze aller zit urliug hat ez und manigen strit 215. gen den kranichen, der daz lant hat vil über drier järe zil gebirt daz selbe Hut sin kint. als sie dann siben jar alt sint, so sint sie in ir alter komen 220. und alliu kraft ist in benomen. bi den der edel pfeffer wirt. als in dan siniu fruht gebirt, so hat er wizer varwe schin. vil wilder wurme hüetet sin. 195. da selb die. 198. Taackas. 202. die. 209. do. 211. die laut sin in | vnd ser. 21S. wan daz lant hat ir vil. 216. daz selb lewt auch über. 217. gebirt da seinew ehind. 218. alt werdent vnd sind. 221. auch wirt. 223. yarb. 224. wurm huttent. Eine Geographie aus dem dreizehnten Jahrhundert. 381 225. biz daz er zitic vvirt erkant. so daz geschiht, so koment ze hant diu liut, als sie sint g-ewon und tribent sie mit fiiir da von. die slang'en groz, die man da siht, 230. die lazent sie beliben niht. da von wirt er von hitze g-ar gerumpfen unde swarz gevar. In der andern Indid, da ist ein gegent ouch aldä, 23S. dar inne sint liut erkant, die Macrobi sint genant, gröz an ir lib und niht ze krano, gewahsen zwelf eilen lanc. die sint vor nach gotes gewalt 22 B i. 340. reht als ein leo gestalt und habent veder und nagel gar, alsam ein ar sint sie gevar, die von den grifen arebeit habent, den sie ouch grözez leit 240. tuont mit manigem striton. in disen landen witen nach ir landmarke underbint Ägrot im und ouch Parxe sint. Der geloube ist also getan, 2S0. sie geloubent äne wan, so sie in ir alter komen und in diu jugent wirt genomen, daz in dann werd ein ander leben mit einer andern jugent gegeben, 2Ö5. und verbrennent sich durch daz in dem fiure, daz in baz nach Ir alter niuwe jugent koeme mit ufgender tugent, 227. die selben laut. 232. und. 236. die seihen. 237. irem. 242. als. 243. die selben. 243. streit. 247. lantmarch. 248. Parcz auch da. 230. an. 232. vnd daz. 236. fewr. 237. irm | newe. 238. chom. 23» 382 Z i n g e r I e und toetent sich durch solhen sit, 260. daz sie gejunget werden mit und wider niuwe kraft erkant. — da bi habent diu selben lant ein liut, daz solich site hat, daz ir deheiner des niht lät, 265. g-uoter und ung-uoter, sie slahen vater und muoter, so sie beginnent alten, in kreften wider walten. ein Wirtschaft machent sie in da mit. 270. sweiher da verbirt den sit, der danket sie gar ungereht. diu gewonheit dunket sie so sieht, daz sie die für vermeinet hänt, die vater und muoter leben laut, 27S. biz daz die selben sterbent von alter und verderbent vil liut ouch in den landen ist, diu ze spis ze aller frist roch fleisch und rohe vische hänt. 280. solher spis sie sich begaiit und trinkent daz gesalzen mer. daz sich daz liut also erner, daz sagt diu schrift der warheit, diu von den selben landen seit. 285. da bi sind ouch besunder egeslicliiu merwunder. diu sint halp mensch, halp tier erkant. bi disen landen hat ein lant ein liut, daz ist vil wunderlich. 290. dem sint die versen für sich gekeret. so sie für sich gent, die füeze hinder sich in stent. 2S9. solicb. 260. gejugent werdent damit. 263. sit. 264. chainer. 268. vnd in. 271. vil gar. 272. die. 273. also die. 277. auch ist. 279. roehez | roch visch. 283. die. 284. die. 286. engelischew. 287. vnd halb. 292. t'izi.— in fehlt. Eine Geographie aus dem dreizehnten Jührhundert. OOO da sint seclizehcn zelien an. beidiu wip unde man, 29S. Tater, muoter und ir kint in solielier g-eschefte sint, als ich han gesprochen hie. 22 ß 2. da bi sind ander Hute, die oben hundes houbet hänt. 300. nihht anders sie gekleidet gänt, wan mit der tiere hiuten. disen selben liuten ist menschlich rede nicht verlan. man hoert sie hundes stimme hän. 305. ein ander liut bi dem ouch ist, so daz wip kumt an die frist, daz sie geberen sol ir kint, diu kind an ir geburt da sint grä und werdent darnach gar 310. nach gräwer varwe swarz gevar. so sie beginnent elter sin, so habent sie ie swerzern schin. dar nach ir swerze bischaft git von des alters voller zit, 3iS. als uns gebeut diu gräwen här. da bi ist ouch ein liut fürvvär, daz ieglich wib ir kint gebirt, so sie fünf jär alt wirt. daz kint wirt dann elter niht, 320. wan so man ez gewahsen siht, an aht jär ez stirbet von alter und verdirbet, wan im niht für baz ist gegeben alters zit, noch lebendez leben. 293. sint dann. 294. und. 29S. der kind. 296. geschepff allew sind. 299. oben] selben. 302. den. 304. stimm. 307. sullen irew. 308. dann sind. 309. grab. 310. graber varb. 311. si werdent alt vnn eller seinen. 312. so si ie swerczer scheinen. 313. ir jugent peschaft geit. 314. wez alterz vol chomen zeit. 315. vnsnu | graben. 321. iar zehant. 384 Zingerle 325. als ich vor gesprochen hän. mit wärheit und an allen wän sint gesezzen ouch da bi die wilden Ärimaspi und ouch die vinstern Clycopes. 330, bi den sint ouch Cenopedes. daz ist ein wildez Hut, daz hat niur einen fuoz, darüf ez gät. der ist groz und also breit, so ez sich an den rucke leit 33S. und daz ez ein ungewiter siht, so mag ez im geschaden niht, so ez den fuoz ob ime hat, der im den regen niht schaden lät und ouch der sunnen hitze. 340. mit also frömder Mitze daz selbe liut im selben git schirm und schate zaller zit. die selben liute ouch sint snell und dräte als der wint, 34S. so in iemer not geschiht. — bi den ist, als diu wärheit gibt, gelegen aber ein ander lant. die da lantliute sint genant, die sint äne houbet, 350. des houptes gar beroubet. den selben Stent an lougen an der absei vor diu ougen. für nas und munt hänt sie zwei loch, vor an der brüst, darzuo dannoch 355. hänt sie vil wunderlichen schin. 22 ß 3. als ein tier und als ein swin 32S. dann | ich vor. 327. so sinf, 328. antisinaspy. 329. ainstirn. 330. ist. 331, newr, 332. als also. 337. im, 339. vnd da pei | hitz. 340, witz, 341. sel- ber git. 342, schein | schad ze, 343. so in sein not. 348. die di lantlnut darinn siut. 349. gar an habt. 3ö0. und des. 3ö3. für nasen für mund habet, 354. vorn. 355. habent. 385 Eine Geographie aus dem drei/.ehnten Jahrhundert. sint sie, daz sagt diu schrift für war, wan buch und brüst ist rüch behär. da Phisdn fliuzet durch daz lant, 360. daz so mit namen ist genant, da bi ein liut wonent ist, daz lebet keiner g-enist ze spise und ze lipnar. sin spis und al sin ezzen gar 363. an eines apfels smake lit. ze -vvelher stund, ze Avclher zit sie smeckent dran, sint sie genesen und müezen vor hunger sieher wesen, wan sie da mite sich bewarnt. 370. so sie von dem lande varnt und ir muot stät iender hin, den apfel füerent sie mit in und smeckent dran für hungers not. so sie siechent und ligent tot, 37S. so sint die epfel tot zehant. so ein boeser sniac in wirt erkant, so wirt ir lebens ende sä. — so groze würme sind ouch da. dai sie, svvä sie die vindent, 380. ganze liirz verslindent und anderr tiere vil an wer. die durch swimment da diu mer mit grözer kraft her und hin. ez ist ouch, als ich bewiset bin, 38Ö. ein tier in dem land aldä daz ist genant cenoa-ata. daz ist küen, frevel unde halt und reht als ein esel gestalt. 338. ist rauch gar. 360. also. 363. speis | leib. 364. al fehlt, gar] fürwar. 363. smak. 367. daran. 369. mit. 370. lant. 372. si dann. 373. daran. 374. dann gesiechent. 373. sind auch, tot fehlt. 376. tot so. 377. end. 378. grozz. 379. swo. 380. gancz hirss. 381. tier. 387. und. 386 Z i n g e r ! e hals und hoiipt ist als ein hirz. 390. also ist ez, geloubet mirz. leon brust und bein ez hat, so sint sin fiiez^ darüf ez gät, als rosses füeze g-ar getan. sin niund, als ich gelesen hän, 39S. biz an diu oren offen stät. für alliu tier ein stimm ez hat, und ein gröz hörn, daz alle wege ist wahs und snidet als ein sege. menschen rede hat sin munt, 400. doch ist im menschen red unkunt, also daz nieman sie verste. ein tier daz heizet tale ist in dem land ouch wonhaft. nach einem ros ist sin geschaft 40o. gestalt und in der groeze wol, als ein ros geliehen sol. sin houbet und sin wangen al sin munt hat bevangen. diu sind als einem bern erkant, 410. binden als einem helfant ist mit wärheit sunder wan gestalt sin zagel und getan. ez hat ouch zwei vil wehse hörn, 23 A 1. diu sind gelichet. so der zorn 415. daz tier begrifet, sä zehant tuot ez werlichen strit erkant und rucket in werlicher kür ze wer daz eine hörn her für, daz ander legt ez hinder sich. 420. soz dann der slag oder der stich gemachet müed, so biutet ez dar daz ander hörn vil werlich gar. 39.3. ross fuezz getan. 397. weg. 398. seg. 407. haubt. 408. alz | gevangen. 410. ein. 413. wachsen. 417. rukt. 418. gen wer. 420. so ez. 421. pewtt. Eine Geogrsiphie aus dein dreizehnten Jiihrhundert, ööl also tuot ez mit dem hörne sin zwivaltic wer mit kreften schin. 42S. daz kan nieman im erwern. üf erd, in wazzer oder in mern mag- ez beidiii tag und naht g-ehV'h wol wern sich mit mäht mit • orhtich'chcn siten gar. 430. daz tier ist groz und swarz gcvar. da sind oueh vvildiu rinder, diu beidiu vor und hinder gebriistet sind und weithär. in zorniklieher vär 43S. ir muot gen allen tieren stät. der selben rinder ieslich hat bi witem mund ein houbet groz. gen wer uf grimikliehen stoz ez wehselt siniu beide hörn, 440. so ez begrifet rehter zorn, und tuot vil grözen schaden da mite. vil vorhtiklich sint sin site, wan ez vil selten zorn verbirt. gefuogt ez sich so, daz ez wirt 445. gevangen junc in halbes namen, so mac ez nieman niht gezamen, und muoz doch sin wilde und in wildem bilde, daz ez von nätüre hat. 4S0. in dem selben land oueh gät ein tier, hat an dem antlutz sin menschen antlutzes schin. sin zende sind oueh drivalt, als ein leo ist ez gestalt. 423. hörn. 425. niemant. 428. geleich wol mit wernder chraft. 432. die| vorn. 433. sind weithart. 334. art. 439. wechselt auch. 440. begreiff der zorn. 441. ez tuot I mit. 442. sit. 444. ob ez sich dann fügt also daz. 445. vnd in. 446. maz ez niemant. 447. auch | wild. 448. pild. 449. daz selb ez | natur- 452. menschen antlutz schein. 454. ist sein. 388 Z i n g e r I e 4oü. ez hat ouch einen scharfen zagel, dar an ein spitz als ein nagel, da mite ez oft schaden tuot. sin varw ist rot als ein bluot. sin stimme als slang-en wispeln ist. 460. sin g-edoen ist alle frist ~ in menschlicher stimme hei. siniu ougen sind im gel- ez louft ouch balder, denn mit fluge dehein vogel gefliegen muge. 465. mit menschen fleische ez sich nert, daz im ze spise ist beschert. swä ez daz bejagen mac, daz ist sin bester bejac. in disen selben landen gänt 470. ouch rinder, diu driu hörn hänt und rosfüeze sinewel. 23 A 2. diu sind ouch starc, an mäzen snel, so sie beginnent zürnen. da sind ouch einhürnen, 475. die in der werlde nieman mit mannes kraft betwingen kan. so starc ist ez und also halt. sin lip ist als ein ros gestalt, ein hirzes houbet hat ez vor, 480. daz treit ez vintlich enbor. sin site sind unsüeze, ez hat helfandes füeze. ez ist gestalt als ein swin, ouch hat ez an dem houbet sin 485. ein hörn lieht als ein glas. daz ist vier fuoz lanc, als ich las. 457. mit. 460. allew. 461. stimm. 463. dann | flug. 464. ch;.in | mug. 466. speiz. 467. swo. 469. auch gant. 470. driu fehlt. 471. sinbel. 472. die | und aumazen. 473. zum. 474. ainhurn. 47ö. «Inz in. 479. eins hirss. 480. enpor. 481. sit | vnsuzz. 482. als ein helffant liat ez fiiezz. 484. haubt. Eine Geographie aus dem dreizehnten Jahrhundert. «jOa vor dem kan sich nilit erwern, nocli in deheiner zit ernern, als übel ist daz selbe tier, 490. so zornic, starc und so fier ist ez und so unverzagt, daz ez nieman, wan ein reiniu magt, gevahen mac. swie daz geschult, daz ez die maget vor im siht 49S. sitzen, so wirt sin milte groz, sin houbet legt ez in ir schoz und riiowet bi ir schöne ir kiuseheit ze löne. do vahet man ez üf ir lip. 500. ist aber, daz sie ist ein wip und megde namen ir selber gibt, so lät ez sie genesen niht und zeiget an ir grozen zorn, durch sie stichet ez daz hörn SOS. und rieht an ir die valscheit, die sie von ir het geseit. Mau vindet ouch in Indtd, pantel und tigris sint alda. daz pantel lebt in solher art, SlO. daz alliu tier uf siner vart werdent in vil kurzer stunt von der reinekeit gesunt, die sin ädern ze aller zit in siiezem smake siieze git, SlS. wan ez keine spise zert anders, wan daz ez sich nert mit den reinsten würzen gar, die diu erde ie gebar 487. des ainhurns | sich niemant. 488. chainer. 490. so stark also lesen wier. 392. niemant. 493. wie. 494. so ez | magt. 493. miit. 496. haubt. 497. ruet | schon. 498. irr | Ion. 499. daselb vecht | auf den. 301. magt. 503. grozz. S04. sticht. S07. vint. 511. wernt. S12. rainilthait. 314. smak suzz. 31o. chaiu speis. 317. reinester. 518. die di erd. 390 Z i n g e r I e in dem land und anderswä. 520. in Ganges, dem wazzer, da gent gröze ael und niht ze kranc, die wol bi drizic füezen lanc sint, als uns diu wärheit seit. daz selbe wazzer slangen treit, 525. die sint gröz und egesbaere und hänt als krebezen scbaere sehs klafter lanc und gröz erkant. 23 A 3. ez ist kein helfant so starc, so groz, sie ziehen in 530. zuo in in daz wazzer hin under sinen danc an wer. diu selben indischen mer ouch also gröze snecken hant, so sie üz iren hiusern gänt 535. und so diu belibent laere, so machent, jelient diu maere, die Hut daruz ir hüsgemach. sie hänt hüs und obedaeh in dem snecken hüs genuoe, 540. daz uf im e der snecke truoc. ouch ist, als da gesehriben stet, in disem mer der magnet als ein hoch gebirge wit. der ziuht an sich ze aller zit 545. daz isen über des meres trän gewaerlichen an allen wän. ez ist ouch da der adamas. der ist der art, als er ie was, daz er dem agesteine 550. benimt algemeine S20. wazzer gent auch da. S21. gent fehlt. 523. sint si | uns fehlt. 524. selb wazzer auch. 525. egel var. 526. habent als die | schar. 527. si sind auch sechs. 532. die | irdischen. 534. irn. 535. die | iSr. 536. iehent uns die maer. 538. habent | obdach. 539. in der. 540. sneck. 542. mangnet. 543. hochez gepirg ist er weit. 544. der mangnet zewht. 549. agstain. 550. algemain. Eine Geographie sius dem dreizehnten Jahrhundert. o91 8fne tugent, swä er ist. ouch mag- in ze keiner frist zerbrechen niht, wan bockes bluot. er ist ze manig-en dingen guot, S5Ö. diu mir niht rehte sind erkant. ouch get durch Indid, daz laut, ein wazzer, daz heizet Indus, von dem geschriben stat alsus und tuot die warheit uns gewis, 560. daz Indus unde Tigris, diu zwei wazzer, ein laut scheidcnt da, daz ist geheizen Parthid. in dem drizic lande lit mit sundern namen gröz und wft, 565. als daz laut Aretusd. daz lit in diser marc alda und manic andriu richiu lant, diu die schrift niht hat benant. Assirid ist ouch da gelegen, 570. daz Assur, der riebe degen, sines künnes ein richer man, stifte bi der zit und huob an, da sider eigenliche driu wite künikriche 575. im dienten in dem land aldä. Perstd und Medtd ligent in den lantmarchen, da sider die monarchen inne wären sedelhaft. 580. der selben gewaltes kraft vil nach al die erde in dienstlichem werde 551. sein. 553. pocksplut. 555. recht. 559. die. 560. vnd. 561. die. 563. selben land | land. 564. besundern. 566. mareh. 568. die di. 570. reich. 571. »eines sun. 573. aigenleich. 574. chunikreich. 579. inn warn. 581. allew | erd, 582. dienstleicher werd. 392 Zingeile enhalben meres zlnste sich. ein ander lantmare unde strich 585. vähet an an Tigris, daz g-Jit 23 B 1. biz an Eufrdtes. daz hat witer künikriche vil, der ich ein teil nennen wil. zwischen den zwein wazzern da 590. lit Mesopotamid, dar in diu gröze Ninnive, von der ich hän g^esprochen e. an dirre lantmarke lit Babilonje ze einer sit. 595. in dem lande Kalded, und Ardbid und Sahd, daz stifte Sabä bi den tagen, von dem ir mich vor hörtet sagen, daz er von 77««^ g-eboren wart. 600. da vindet man nach reiner art noch daz wize wihrouch. an dise lantmare stözet ouch Oreb der berg und Synäi. da sint g'esezzen nahen bi 605. die frechen Moabiten Ydumei und Amoniten, Sarraxen und Madianiten. die wilden Elamiten sitzent da ze einer siten, 610. die bi den selben ziten da wären niht. sie wurden sider und Hezen sich mit bü da nider. als noch fliuzet unde flöz Eufrdtes, daz wazzer gröz. 584. vnd. 585. vacht. 590. Mesopotania. 591. inn die. 593. diser lantmarch. 596. vnd daz Unt Saba. 597. stift. 599. der von. 600. in Saba vint. 602. an die selben. 606. vnd die Ydumeon vnd die. 607. vnd die Sarazen vnd die. 608. vnd dapei ze ainer siten. 609. sitzend die wilden elamiten. 610. die dannoch. 613. vnd. Eine Geographie aus dem dreizehnten .Jahrhundert. 393 615. biz an der niitteln erde mer, sitzet mang er hande her. daz gröze könicrieh wit Syrid oiich da enzwischen lit und Antiochid und Damas, 620. der ouch dannoeh keinez was, dö sie sich nider llezen da. Fenix und Chamagend, die stozent dran, daz sint zwei lant rfch, groz und wit erkant. 625. da lit ouch Tynis und Tyras. Tyras, der Japhedes barn was, der stift die zwo stete schön, ein stat Sydonje stift Sydon. von Chames sun g-emacht sie wart 630. an dirre selben uzvart. dar an lit Sepio daz werc. ouch lit dran Libanus der berc, an des ort entspring-ent zwen ursprinc, die bring-ent 635. ze samene den Jorddn. der einez heizet Ddn, daz ander ist geheizen Jor. swer Jor, daz wort, noch setzet vor und dar nach setzet Ddn, 640. so spricht ez rehte Jorddn. hie an den Jorddn stozt ein lant, Palestind ist daz genant. ouch lit Cananed und Jiided. 24 B 2- in disen lantmarken. da 645. ist ouch g-elegen Jerusalem, die der edel künic Salem stifte und Jebuseus, Chonanees sun. nu gibt alsus 615. erd. 616. hant. 620. da waz. 623. daran. 626. der von Japhet geporn. 628. die .stift. 629. der was Chann-s sun von dem si gemacht wart. 630. diser. 632. dar an. 635. ze sammen. 640. recht. 646. die Sem der. 647. stifTt, 394 Z i n jf e r 1 e diu geschrift g-ewaerlich, 650. daz daz chananeisch rieh in dirre lantmarc si geleg-en. Samdrites, der werde degen, Chananees sun, ouch nant in Palestind, dem lant, 6S5. ein bure nach sinem namen da- diu was g-enant Saindrid. Galiled ze einer sit in disem selben lande lit, die ich g-enennet hän hie vor. 660. da lit ouch der berc Thabor. vor Nazaret, da Ihestis Crist menschlichen von geboren ist, als uns diu wärheit tuot gewis. da lit ouch Pentapolis 66S. und Gomorre und Sddomd, die sider wurden gebüwen da, die got in daz abgründe versancte durch ir sünde, als ich iu noch sagen wil, 670. so wir komen an daz zil. da selb lit nü daz tote mer. da sizzet bi ein grozez her. daz sint die Ismaheliten, die an den jüngsten ziten 675. der werlte füegent gröze not. da ist ein diet, heizt Nabatot, die Sit Ismahels sun gebar. der sint zwelf gesiebte schar, die mit kreften sint für war 680. gewahsen nu vil manic jär. der was do bi den ziten niht, do sich huop diu geschiht, 649. die. 6öl. in der selben. 652. werd. 633. ein vestt. 638. land. 639. genent. 6fii. Nazaret von der got Jesns. 662. menschleich ptirtig von. 663. die. 664. Pontapoüs. 666. gepawen. 667. die selben | abgriind. 668. ver- sankt I sund. 671. rot mer. 673. werlt | grozzen. 678. der selben. 682. die. Eine (jfugiiiiiliie ;ius tli-iii ilreizi-liulfii .lulirlmiiilL'rt. 391) (laz sicli zerteilten diu kint, diu von Nue oeborn sint. 68a. Die diot, die iiisel und diu lant, diu ich nii liie liän «genant, diu v;nit an an der siiihumi üfganc. an diu lant stozet nilit lane an der mitteln ei-de des nieres zil 090. mit maniger diet und landen vi), diu doch liie sint genennet nilit. an disiu lant man slozen silit osterlialp Et/i/ptenhnt, daz was dannoch Mesraim genant 09Ö. naeli Chanies sun Mesraiui. der stift ez da und nantz näeli im. dar nach hiez ez Caiiopitd nach irm abgot, den si da an baten, der liiez Cuitipus. 7(lO. dann kam ein man E. vier und zweinzie diet sie hant, die in dem lande sieh begant. da sind euch nahen g-elegen bi die berge Joporcl. da stozet dan ze nahest an 780. Älbaniu, da wip unt man sind in wizer varw gevar sehoen, blanc und wiz gar. IVA. Mid noKzeu. 7.')6. ich piii. 7j8. seidein. 763. imi. 7G4. die. 766. gescin. 767. wo. 768. ailew. 761». ri'flit. 774. Iluiiia. 770. naclist. 3' 398 Zingeile daz laut biz an Armenie gat dar in die herge Arrardt 785. ligent, driif sich diu arke her Nues, diu starke, nider lie, als ich e las, dar in der rein Noe genas mit aller lebenden gesehaft, 790. als ez gebot diu gotes kraft. an dem berg lit Ybernid, daz lant, und Capadocid. dar in werdent geswinde tragent von dem winde 79o. diu ros . so daz geschiht, daz man daz füln erwerben siht, so lebt ez baz uiht dan driu jär und stirbet dan zehant für war. Da stözt ouch an ein niichel lant, 80U. da ouch ein houptstat ist genant und vil Hute dar inne sint. vil maniger hande liute kint hat daz selbe lant mit wer. , ez ist geleg-en in dem nier, SOS. daz vil nahen darumbe gat und ez mit wer beslozzen hat. diz ist diu minner Asid. in dem selben lande da Ephesus di>i houptstat ist. 810. dar in der groze ewangelist, ich mein sand Johannes, sider sich lie mit siner ruowe nider uns allen saelicliche. daz selbe künicriche, 81 S. daz in der selben Aula lit, daz heizt Bilinid. 78Ö. die arili. 78ti. dio starch. 789. lebentiger. 71(0. die. 7!»l. au die selljen. 7Ö3. geswiud. 7'J4. wind. 793. die. 799. stozzel. 801. Innt | inn. 802. haut l.'tiit. 803. viiib. 807. die. 808. liaui,lhuid. 809. dii; slaL 812. ruo. 813. salik- leich. 814. reifli. Eine Geographip ans dom ilrei/.ehnten .lalirhundert. »>"i' IJcrica dnz ander hiez 24 A 2. lind Migdonie. ati daz stiez Myfkd linde Nie. 820. von den zvein steten Hst man die an andern l)iiechern anderswa, daz vil wunder ist geschehen da. an BUimd oelegenlich lit Frigid daz rfch. 82o. daz ist gar herhVh bosat mit Smirnid der houbetstat. dirre stete honbetlant ist diu merer Frir/m genanl. onch h't Calycid da bf. 830. waz bf dem land nu mere sf: diu minnor Frigid da lit und Dardanid, da sit Trny, diu groze, wart n\ gel eil mit krefteelieher wirdicheit, 83.0. als ich wil sagen noch da van, so ich mit macren kum dar an. Lyconid und Carid da bi euch ligent und Lydia, • diu laut, diu künieriehe groz. 840. dar an Tyranicd sich sb)Z. diu stat sliuzet sich dar in. zu disen könicrichen drin heftet sich mit gelegenheit Isorid, als man noch seit 84S. und als diu schrift bescheiden kan. Cilicid daz stözet dran, ein laut, daz ist genant alsus. Arnmonid und Tliarus, zwei gebirge hoch erkant, 850. diu scheidont diu selben laut 818. da/, selb. 819. Nick. 823. leit gele{?enleich. 824. Iit fehlt. 823. nls lierleich. 826. haiibtstat. 827. rliser stet l):iiil)t. 828. daz ist die. 830. incr. 831. die. 832. vnd daz lanl. 833. dift grozz. 83;». von. 838. Lybia. 83!». die | die. 840. besloz. S-il. die. 843. heflent. »4.i. die. S4G. dar an. 400 Z in geile und ir undermarc alda. dar an so stözet Licid, Persidiä und Pamphiha. Pofifiis ist oucli geleg-en da, 855. ein lant, daz manig-cr leie her hat nnde lant. da l)i daz mer heizet mare ponticnm, hie ist nu uz des landes drum, daz da Asiu ist g-enant, 860. von dem ich iu hän tan bekant. Euriq)d heizet der teil, der frühtig- und der marken seil, da sieh Japliet in nider lie — daz -vvil ich iu euch nennen hie — 865. mit fünfzeien künnen siner schar, diu er dar in brahte gar. gen norden ez sich rihtet, sin underscheit ez slilitet, da jeniu marc ein ende liat. 870. da dirre dritte teil an gat, den marken sint gelegen bi die berge monles Rophi nnd Danaits, ein -wazzer groz, des fluz die marken underslöz, 875, als ez noch bi dirre zit in Avüesten grözen mosen lil. Meoiides pohides, als uns diu sehrift bewiset des, diu ist der marke da ein zil. 880. daran sfozet lande vil in dem teile für und wider, ds'i lil ouch Citid diu nider, 8;;0. die I die. 883. Ponipliilia. 854. Polhiis. 81)5. lai. 856. hat viid vi| Itilldes ilnppi daz iiaolisl mer. S))*. noch haist. 8. des landes lail. 862. sichtig | niarch. 805. ihunn. 866. vil gar. 868. .seinen. 870. da selbnu diser diittiiij 874. die lanfniareh. 875. diser. 877. plandes. 878. die waihait. 879. die | inarcli. 880. stozz-ent lant. 782. die. Ein« Geographie aus dom dreizehnten Jahrhundert. 4:01 daz ein honptlant vil lang'C hiez. der marke kreiz dar iimbe stiez. 88.'>. des laiides iiaiii niid relilcr strich hebent sich norden und endent sich an der Tuonoiiire. in der lantmarke schouwc ist onch g-eleg'en Alindnia 890. und Domyn und Gothin und lande vil, diu nach der zft nach in genennet Avurden sit. von der Tuonouwe, als si g"at und ir flnz den namen hat 89S. biz an die höchsten albc hin. da ist, als icli bewiset bin, diu obere Germania g-elegen. 24 B 1. diu den namen Iiat g-CAvegen. nach dem sint alliu diutseho lant 900. noch Germania g-enant, welhiu der undermarke sin. westerhalp scheidet ez der Rin, norden diu Alp, als sie noch gat, diu die marc underscheiden hat 90Ö. und ir gezilte marke git. in disem teile Swdben lit, daz Alemdniu hiez e nach Alemun, dem Bodemse, der in dem obern Swaben swebt, 910. durch den mit richem fluzze strebt der Rin, des fluz noch siget da in von dem lantgebirg-e hin, der von besunderm teile g-at norden ze (al und den fluz hat 884. march vmb ehraiz dar vmb. SSß. die heben!. 887. Tunaw. 888. schaw 890. Gotlia. 891. lant | die. 893. Tunaw. 894. irn. 89S. alb. 897. die ober. 898. die. 899. nach allen den seitailcw d.'uilsehe lauf. 901. vndermarch nu. 90.3. vnd norden. 904. die di, 90j. vnd geiillew. 907. Almania. 908. Alniania. 909. sw:il> eniant. 402 Z i n g e r 1 e 9 IS. biz an daz groze nortmcr. bi dem Rine lit mit wer manic veste wol bereit nach rilicher wirdielieit, \yerlicli und vil ricJi erkant. 920. otich stozent dran worlicliin lant, die mit rielier gennlit bring^ent manic süezc fruht. In SiL'dhenlant entspring-et diu Tuonomce und bring-et 92Ö in mare ponticum mit kraft sehzic wazzer namehaft inz ostermer, dar in sie gat. ir fluz, ir runs geteilt sich liat in siben gröze strängen, 930. e daz ir fluz gegangen koem in daz mer, da sie sich in mit irem fluzze richtet hin, als uns diu wärheit tuot erkant. an Sv'äben stözet Beierinnt 93o. ze tale snnder wanken, und dar nacli Osterfranken. da enzwischcn und dem Rine \\\ Rinfranken. zuo der westersit. diutscber hmde get ein ger 940. über Rin. des teiles ker get iensit an welschiu lant, als IMlant und Brdbant und Se'lant. da der selbe strich von welschen landen scheidet sich, 94J). an O liier franken sfozet da Duringen und dar nach sa ist mit kraft daran gewahsen daz starke lant ze Sahnen, 917. vpsf. JMS. reiclileiclier. 922. sn/zew. 923. lant auch. 924. die Tfinaw die. 925. ponlium. 92G, namhaft. 927. in daz. 93.3. die. 934. pairlant. 93Ö. sunder suiider. 937. da selb | vnd dem rein. 938. rein franken, ze. 939. d'nilscliew laut. 940. ein seit. ' 943. stozzt sich ancli . in dem land ist insel vil, die gar eig"enh'ch gelioerent dar, als ir haht vernomen o. nordcnt üher den wilden se daz grozc lant ze Sioeden lit 9G0. nnd Nonoegen, daz als wit ist, als man oft hat vernomen, daz im nieman mac ze ende komen von grozer wilde, wan diu naht so vil des landes hat hedaht 9GÖ. mit vinster trüehe, daz kein man dem land ze ende komen kan. als vinster ist für sich daz lant. ein lant ist Me'sid genant, dem ist vil lande undertan 970. für war, als ich gelesen han. diu nidere Panonid diu frumt ir nam und marc alda. daz sint windisehiu riche, .diu hcizent sicherliche 97o. Panonid. diu teilent sich in witiu lant und verren strich. dar in lit Bid garte und daz lant Romanie. dar an stozet dan ein lant, 980. daz ist Tracid g-enant. 9S0. alb, 9j1. end | ie. 9ä.S. in der selben laiitmai-ph. 0,'!4. ist dann | Tennc- tnaroli. 960. Norweg. 962. niemant ze end mag. 963. wild | die. 96S. trüb. 966. end. 9G7. daz selb. 968. Messia. 971. daz | Ponnnia. 972. die | irn nam vnd ir marcli. 973. daz selb I reicb, 974. die 1 sicberleich. 978. Romonie. 980. Tarcia. 404 Z i n g e r 1 e tlaz stift an der lizvart Tyras, der ouch Japhedes sun was, als man sin lant noch ninzet. durch disiu riche flinzet 985. AerNaper, der durch Rhaen g'At. diu lantmarc niht endes hat biz hin, da Constantinupel Iit. daz Constantmus stifte sit, als ich noch sagen wil da van, 990. so ich mit maeren kum daran. da selb sich Kriechen hebet an. dö man Kriechen von erst began stiften, do nante ez nach im Japhedes siines sun Cetim, 99 S. der ez Sethim nach im nant, dar nach wart Kriechen ez genant vil lant in Kriechen ist gelegen, dar inne man noch sihet pflegen mit gewalte schöne 1000. die künic küniclicher kröne. ouch sint dar under gegende vil. in der Kriechen marke zil Dalmacid und Eptrns lit, zwei lant gröz unde wit. 1005. an diu stözent noch alda Corniä und Molosid und Elboidd daz lant. ouch ist ein lant Achd genant, dar in mit richeit ist gesät 1010. Athene, ein richiu honbetstat, und Pclopone's und Adnjc und Dessdlm und Mdcedmje, 083. man seine/, gesl^lchez lant noch newzzef. 986. die. 088. stifTt. 989. von. 904. sun der da hiez Cetim. 99S. der selb. 996. ward e/. seit. 999. gewalt schon. 1000. chrnn. K.Ol, gpnent. 1004. l;.nl in dem lant. 1005. die. 1010. hanbtstat. 101 1. Pelnponons | Aonie. Eine Geographie aus dem dreizehnten Jahrhundert. 405 und Salticck und Emdthid. 24 B 3. 1 in Achd, dem selben lande, da 101 ä. ist gelegen oucli Olympus. ein Lere ist g-enant alsus. der selb in solher hoehe stat, daz er uf biz an die wölken g-iit. da ligent eigenliche 1020. vier gröziu künicriche : Korintus und Achaiu Sicionje und Arkadid. die selben krieehisch lantniarc bat bevang-en, als ir nani g'at 1023. und hie vor underscheiden ist mit den marken beiden, mit mer und mit den landen, die wir hie vor e nanden. an dise lantmare stozet da 1030. diu obere Panonid. diu windisclier spräche laut tuont uns ir underscheit crkant, diu nach erkantlichcn siten die laut habent undersniten 103ü. und ir namen rehtiu zil mit landen und mit hersehaft vil. 1014. land auch. 1015. ouch fehlt. 1017. hoch noch. 1019. da seih li-renf dann. 1025. vnd niil dem mer vnd mit den. Nach 1028 folgen die wohl Sentlinger angehörenden Zeilen: als vnz ir vnderschaid ir frist genennet hat die recht schrift die noch fnrhaz- vnz weiset hie beschaidenleich vnd recht wie sind vnd geschaiden vnd genant der peiland hauhtlant die alhie genent sind an diser lanlmarch vnder|iind 1029. stozzet mit nnmen da. 1031. die. 1032. tuot. 103;;. nani. 406 Z i n g e r 1 e der nam in dirre marke lit. disiii lantmarke wft biz an daz g-ebirg-e gat, 1040. daz dintschiii lant g-eselieiden hat g-en Osten und wälseliiu lant und windische mark tiiot erkant. des selben g-ebirg-cs strich beginncnt gen Marsilie sich 1045. mit dem anvanc heben an und streckent verre sich hin dan neben dintschen landen zeiner sit, biz daz diu erd ein ende gü und daz mer. mit im diu lant lOSO. tuont nach ir underscheit erkant. dar inne ligent wit da bf montes Apenninet. ein gebirg" ist also gfcnant. daz scheidet windischiu lant lOSS. von dintschen landen g'ar hin dan, die an Ungern hebent an. in der undern marke wit vil land und künicriche li't und n)aniger bände liute diet, 10()0. den ir besundriu sprach geriet, und sich dar in hant g-emczzen. da bi die Ungern sint gesezzen. inwendig- irer klusen tor 2J> A i. und in ir lantmarc da vor 1065. lit windischer lande vil, innerhalp irer klnscn zil Köxler unde Közel sint und manic frönulez muoterkint in besiindern sprachen. 1070. die Falben und die Flachen 10H7. disor innrcli. 1ü42. vnz luot. 104ß. .sireiket. 1047. ze ainer. 1048. (]ieerJ I entl. 1040. die. lO.'JO. tuot. lOä 1 . «lic d:ir. 1052. appeminei, 1054. daz seil). 10:;7. riiarcli. lO.'JO. hant. 1060. spraoh dar iiiii. 10(j2. den. 1004. irr. 10G7. und. 10(50. in fröniden liesnndern. Eine Geograpliie aus ileiii »Ireizehiiteii .lalnhuudert. 4Ü7 iensit des Sneber(/es hänt gröziii lant, der sie sich begant. inwendie Unoenj sint g-enant in dem selben lant 107'). und innerlial|) der klnsen tor. üzerhalp lit oiieli da vor Sttr lind Oster riche. diu stozent gelfche an Ungern, mit den beiden lOSO. marken ist gescheiden diiitschez lant und windisch lant. die meister, die al die erd erkant, die hant uns sus mit wärheit der lant geleg-enheit geseit lOSa. sunder zwivelliehen wan. Be'keim und Polun und daz lant ze ßiuxen und Meffcnlant und Prinzen in der M'iudischen marke lit. 1090. suuder lit ouch zeiner sit Kernden. disiu windische lant in latine sint genant diu obere Panonid. dem underscheit der lande da 109Ö. ist dirre nam gegeben also, als ez geschriben stat aldo. über appennisehe marc ouch lit an der windischen marc /.einer sit Italid, daz mit dem mer J 100. und mit den bergen ist ze wer beslozzen \esticliche. dar in daz roemisch riche 1081. dautsehew liiiid | landen. 1U«2. die all die cid wul chanden lüS3 haben vnzsust. 108Ö. an sunder. 1086. Peliain. lOyO. besunder | da ze einer. lO'Jl. Kaiii- den. 1092. latein. 1093. die ober. 1094. diser. 109». ze einer. 1099. daz laut Ytalia. 1101. vestikleich. 1102. leieh. 408 Z i n g e r I e den urhap sines nanien hat, ich meine Rom, da der stiiol stat, lIOo. da man der cristenheit sol g-eben 1er und cristenh'chez leben, die man nach gotes geböte wol geistliehen da vinden sol. in Italiu ligent riehiu lant, HIO. diu mit namen sint genant, Sicilje und diu lant vil gar, diu mit namen gehoerent dar, als ich ir nam gelesen hän : Lamparten und Ttiscdn lilS. Roiname und Maritima Ankun und Spolit sint alda. mit gelegenheit sint nachgebur Calahri, Füll und Terralbiir und Cdjyis und P r i n c i p ä t. 1120. disit der houptstat ein berc stat von Rom, dem wir sin undertän. 2S A 2. an Rom stözet dan Tuscun. daz selbe lant ein ende hat, da daz Porten gebirg angat. H2o. durch daz lant Rumanie gat der Phät, als er den lluz hat verrer hin xinz in daz mer. an richeit und mit grözer wer hat dirre lantmarke zil 1130. veste, guotes und liute vil. in der marc lit für und wider daz ober Lamparten und daz nider. und swaz ich hie hän genant der gegende und lant erkant, 1104. maiii Run do | iiin stat. 1103. inii sol. 1109. auch rek-how. 1110. die j aiuli. IUI. die. 1112. die. 1 115. Roiiionie. 11 16. Aiitiiim | sind aiicli. 1117. siiit ' dar nach. 1118. Calabrie ] Tenalabur. 1120. diseit al^ der hanl.tstat peig. 1121. sein. 1123. selb | end dann. 1124. als da/, | gat. 112j. Itoniuiiie. 1127. durch verrer iiin in. 112». diser. 1131. inarcli | iil fehlt 1134. gegeul. Eine Geog;rapliie aus dem drci/.eliiiteii Jalirliuudert. 4 09 1I3Ö. mit einem nam sint disiu laiit vii gar Italiu g-enant, aber diu aiulern welschen rieh, diu nent man alliu gelich mit einem namen Gallid. 1140. sM'ie sicli disiu liie und da teilent wit in alliu lant, ir lantmarke tuot erkant der teil und nam Gallia. die teilent sieh in dri namen da. 1 14ü. der teile einez und der lant ist Gulliu BeUiä genant. daz lieht sich an Montjoffen an und get von den bergen dan norden ze tal, als sie der Rin 1150. scheidet mit dem fluzze sin und rihtet der lantmarke strich, der an Britanje scheidet sich. in disem teile sint g-eleg'en diu lant, der name ist gCMCg-en 115S. Buryunden und Lutringen und daz lant ze Kürlingen, und al die gegend und diu lant, der nam da enzwischen ist erkant mit sundern namen in beiden vil. 1160. des andern teiles marke zil daz ist Lugdtmensis g-enant. daz appenisch g-ebirg- erkant den urhap uns so g-emezzen hat, daz sie von den gebirgen gat 1 IGö. ze tal den Roden gen Lugdun. den dritten teil hat Narobhn zil und der urhap undcrscheit nach sinem namen ang-eleit. 113K. die selben. 1137. die. 1138. die nent. 1139. nam. 1140. die. 1142. lantmarch. 1143. tail nam vnd. 1144. nam. 1143. tail. 1146. sint lloO. lantmarch. 1133. ist. 1134. naiu dar ein. 1137. die. 1139. bsundern | panden. 1160. Luduiuensis Gallia. llG'i. die appenischen. 410 Zi II geile den dritten teil nent man nu da H70. Nabonetisis Galliu. der teil biz Eqnitdnjd gat. da selb diu lantiaarc ende hat. in siner marke zil hin dan da get dan Isjjuiije an. 117J). in Ispunje ligent siben lant, diu wit sint und groz erkant. diu nennet uns diu sehrift also : Trachonjd und Lusitamu, Tigitanid und Bethid, 23 A 3. 1180. Gulacie und Korhd. wie disiu rieh und disiu Jant in diutseher zunge sint erkaut, daz kan ich wol berihten niht. ich nenne sie, als diu sehrift giht. 11 8ö. da enzwischen und Frankriche, da lit g-elegenliche Navern und Wascüm und daz lant Santhihn, Castel unde Portigal. 1190. disiu lant hat üijer al diu sehrift Ispanid genant, wan Spanjd was daz erste lant, daz nach der ersten lizvart erbouwen von den kiingen wart 1195. iiz Japhedes künne, als ich las, daz in Kriechen wonent was. daz selbe sich zerteilte sider in diu lant für unde wider. an Spanje stozet gelegenlich 1200. vil grozer künicrich 1171. biz an. 1172. die | eiid. 1173. march. 1176. die. 1177. die nent | die. 1182. zung. 1184. nenn | die. 118Ö. Fnuikreich. 1186. gclegeuleieii 1190. habent. 1191. die. 1192. Yspuiiin | erst. 1194. eibaweu. 1193. die von .hiphedes geslacht warn als ieli e las. 1197. von dann .sider. 1198. die | und. 1199. Yspanie stozzent. I I Eine Gt'oyraiiliic aus ileiu (Ireueluilcii J^iiirliuiidert. 4- 1 1 in lant suiuler inarc erkant. (laz ist liritanje und Knyelant. Cornewal und Wdlcis, Normanie und Norguteis 1200. uiul Ilideniid ouch da lit und Orchade's, diu insel wil, diu dri Miul drizie insel hat, da mit llaz daz iner unih gat. ouch li f^ ~ dem alliu lant in Affrikd sint, als ich vernomen han, 1285. gar eigenliche undertan. bi Marroch lit Getidid und Joppen und Nummidid 1260. die erst. 1164. hiez do. 1266. ouch fehlt. 1268. ser. 1269. daz ain ist Bereth daz ander ücasio. 1270. die dritt ist I.eptis | vest. 1274. leit d:inn. 127.'». daran leit. 1278. ina leit dann die stat. 1279. die di fraw Thydo stift nach den zeiten da noch über manik jar dar na. 1280. die haubtstat. 1282. den höchsten haubtchunigen da. 1283. aig'enleich. dann folgt: die mit grozzer reichait gestil't wart vnd gelait. 1286. Petuli«. 27« 414 Zingerle und Moritanid daz laut. daz ist von swerze also genant, 1290. wan dar in miioter iinde kint von liitze swarzer varwe sint vil nach in eines mören wis. an diu lant stözet Stiphesis, Tinytvitanid und Cesarid, 1293. Etiopid, dar nach Sabd, daz westerhalp ze einer sit in der moren lande lit. zwishen den landen beiden, da diu lant sint gescheiden, 1300. da sitzet der Amuter her. da ist ein brunne bi dem mer, der ist alsus kalt den tae, daz in nieman getrinken mac, die naht man in so heiz dan siht, 1305. daz sin nieman mac geniezen niht. an der lande östensit da sitzent die Trogadk. den ist mit snellicheit bereit so gar gröziu snellicheit, 1310. daz in kein tier entwichen kan, daz sie mit jagen koment an. über dirre marke zil ist grözer winsterr lande vil, ouch ist diu erde unbühuft 13 IS. von grozer hitze iiberkraft. iemer müezen sie alsus sin; wan da git hitze bernden schin der sunnen glast, daz äne wer ze allen ziteu da daz mer 1288. Maritima. 1290. inn vater muoter vnd. 1291. in swartzer varb. 1292. Dachen. 1294. vnd Tiugwitania. 1293. Etpiopia. 1300. Amauter. 1301. dasellt. 1302. als. 1304. in dann so. 1312. der mareh endes zil. 1313. wintter. 1314. erd wüst vnd. 1316. ze allen Zeiten muzze | also. 1317. geit die hilz. 1318. vnd der | an. 1319. da selb daz. Eine Geographie aus dem dreizehnten Jahrhundert. 4 1 O 1320. siiulet linde wallet von hitze, diu in vallot. reht als ein wallender liaven tnot. da von ist daz also beluiot, daz nieman kan beliben da. 1320. ze uzerst Ift in Affrikd Gaudes, ein kreftic frnhtigez lant. nach dem ist daz mer genant mare Gauditanium. daz gTÖze mer Atlant icum 1330. ist da gelegen und Atlas, da Atlas Astronomie las. Nu hän ich iw gesaget hie, 25 B 3. als verre mich min tumpheit lie, von den drin teilen, dar in al lant 133o. hie üf der erde sint bekant. nu wil ich in bescheiden hie mit wärhaften maeren, wie und in welher bände wegen diu lant der inseln sint gelegen. 1340. dar inne ouch diu erde birt vil richeit, diu dar inne wirt, die man in den drin teilen niht gelegen noch dar inne siht. wan die insel hänt andriu lant, 1345. diu niht sind in den teilen benant, mit den al diu erde endriu geteilet ist. diz sag ich iu. von erst an dem mittein mer lit, als uns diu schrift urkunt git, 1350. Ziper, ein rieh, besunderz lant, in siiezer richeit guot erkant an lenge und ouch an wite. dar nach lit dann Crite 1320. vnd. 1321. dar ein. 1325. auzzrest leit auch. 1329. Alantium- 1330. Athlas. 1331. davon erst in Athlas. 1332. hie geseit. 1333. mich lie mein. 1334. allew. 1339. die. 1340. die erd. 1341. die | inn. 1343. inn. 1344. habent mit chr.ift. 1348. hoch mer. 1331. vnd in. 1302. weit. 1333. Creit. 416 Zingerle mit hundert riehen vesten gnot, 135S. wol bewart und wol behuot, mit kreften und an riehen wer. ein insel stozet an daz mer, die man Ltbid nant, als si noeh hiute ist erkant. 1360. Ahnudes, eine insel wit, da bi in Elosjmndid lit einsit dort in Europa. so lit Edos in Affrikd. dar an stozet dann Cydides, 1361). als uns diu warheit bewiset des. vier und vierzic inseln gröz, 26 A 1 die des meres fluz umbfloz, als er noeh tuot ir underbint, gen Asiä gelcg-en sint. 1370. der ist diu erste Rodos. gen Osten so ist Thonodos in den besundern teil gesät, diu heizet nach Acharie der stat. vor Cidei-ö dem berge da 137S. lit Porferis Citeriä. gen Egipten lit Capados. so lit diu insel Thäos in der Cicldden lant, die ich hie vor e genant. 1380. da lit ouch Orthü/td, diu insel in Yrcanid, nach der daz mer ist da genant. an die inseln und an diu lant stozet einsit Marion, 1385. Stocd, Melos und Paron, da der wizest marmel ist, den iender vindet mannes list. 1334. vestesten. 13S7. auch an. 1359. hewt. 1366. insel. 1368. als si I vnderwiiit. 1370. die erst. 1378. Ciclauaer. 1383. in | in die lant. 138ä. vnd »toca vnd. 1387, indert. I Eiiio Geographie aus dtMii dreizelmten JalirhuiiJert. 4 1 / in der selben insel oueli wirt ein edelstein, den sie g-ebirt. 1390. der stein ist Sardiiis genant. an Paron lit Cydon daz lant. ouch seit diu sehrift, ez werde an der selben erde niastix. wie man daz nieze sol 139S. daz wizzent die wisen ärzte wol, den pbisica ist erkant. an Cydon lit Samos daz lant, ein insel groz. von der was g-eboren Pifagorns ' 1400. und ein Sibille, der bereit was künste vil mit wisheit, als uns von sag-e ist erkant. Sicilid, daz riebe lant, hat ouch diu sehrift mit wärheit 1405. in der inseln zal geleit. daz hiez da vor Trinacriä. ein brinnender bere, heizt Ethnd, in dem selben land ouch lit. den siht man brinnen zaller zit. 1410. ouch stözt an die italischen lant, diu ich hie vor han genant, ein insel vil veste, diu riebest und diu beste an richeit und J\n guote, 1415. an we/ und hohem muote, diu ie so kleine wart gesehen, als ich muoz von wärheit ichen. die ist gewaerliehe Ve'nedie diu riebe 1420. ez ist daz enget herzogtuom, daz ie gewan ho'ien ruom 1393. die. 1395. artzt. 1397. Soraos. 1401. ehunst. 1402. ist von. 1403. reich. 1404. die. 1409. ze aller. 1410. israhelischen. 1412. vest. 1413. pest. 1414. gnot. 1415. vnd an. 1416. die. 1418. die selb iiisel ist. 1419. die reich. 1421. ist auch. 418 Zing^erle und in als enger hersehaft hat ez als krefticliche kraft als uns diu warJieit tiiot jj-owis. 26 A 2. 142o. an Sicilie lit Karibdis und Cilld und Ebee und darzuo Wulcame, die inseln wit, da zallcr frlst vil wilder fiure hrinnent ist 1430. ilz der erd in nianigen wegen. niiin inseln sint da bi seleffen. die lieizent Stekcmes, der strich gen Marsilie strecket sich. dar inne ist g-elegen ein laut, 143S. daz ist Parduniu genant. des strich an Numidian gaf. daz volc groze slang-en hat. ouch ist ein wurm dar inne geschaffen als ein spinne. I 440. der ist genant zolifugä. vil liute erbizt der wunn da. ein liut ouch in dem lande wirt, daz sin fruht also gcbirt, swer sin selbes vergizzt also, 144S. der selben genist keinez do, wan ez ze tod erlachet sich. diz ist ein dinc vil gämelich, daz ez in dem gclächter stirbet sa. vil heizer briinnen ist ouch da, 14Ö0. in den die siechen zaller stunt nach dem baden werdent gosunt. da von geschult da manigem licp. kiimt abr durch baden dar ein diep, ze haut, als er des bades enphindet, 145S. vil gähes er dar in erblindet. )423. chreftikleichew. i424. die. 1426. Cilh. die insol. 1428. insel | da ze. 1431 irisel. 1437. daz selb. 1438.ini.. 143». spinn. 1447. ^fimlich. 1440pn'.iin Kind. Eine fleograpliie ;iiis dem ilri'i/.elinh'n .Inlirlnindcif. 4 1 J Cursicd iiml Ehosus zwo iiiseln sint g-enant alsiis. die ügeut g-cn Yspaiija liiii. da kein slaiig- kiimt nimmer in, 14G0. w'AW nieman silit deheine da. da bf lit ouch Calabrid, die man vol g-ewürmes siht. da ligent, als die warheit gilit, die insel Parchare's 1401). und oueli daz lant Gorgordes. da bi lit grozer inseln me, die sint genant Espide. bi den ein so gröz insel lac, daz sie wilent e fürwac 1 470. mit wit dem lande .4s/« und dem lande Europa, e si an des meres grünt ersanc nnd mit liut und guot ertranc. daz seit und hat g-cschriben also 147S. der buochmcister Pldtö, des kunst noch witen ist erkant. einsit an der 3Ioren laut ist noch g-eleg-en me ein insel wit da in dem se, 1480 da fliuzet der gröz Nylus. da ist ein holz heizt Ebanus, dem man der art mit warheit gibt, 26 A 3. daz ez miig verbrinnen niht. daz holz g'ebirt daz selbe lant. 1485. ein stat ist Sfie'le g'enant, diu in dem selben lande li't, da sider über manige zft gemachet wart ein brunnc, daz einer zit diu sunne 1437 insel. 1460. niemant | chainew. 1462. die selben insel. — 1463. auch als. 1466. leit auch I insel. 1468. grozzew. 1470. land in. 1472. e daz. 1474. vud stet. 1480. da noch. 1487. manigen. J^20 Z i n g e r I e 1490. in (lern järe schinet dar in biz an den grünt die slihte hin. der brimn ist sehzic klafter tief, daz mäz als eben dar in lief, daz der schin niht ab noch an 1495. fürbaz wenket dar noch dan, wan rihticlichen biz uf den grünt tuot sieh der schin mit rihte kunt. ein insel heizet Perticd, diu ist so guot, daz anderswä 1500. an guot, an sehoene nindert lant ist schoener noch baz erkant an daz wirdige paradis. daz ist noch schoener nach gotes wis. diu insel Perticd erkant, 1505 diu ist in latin genant diu verloren insel. wan daz ist war, daz ze einer zit in dem jär daz lant alda verswindet, daz ez nieman vindet. 1510. da von daz lant ist allen gar verborgen vor. wan nieman dar kumt, ez gescheh dan von gcschiht. anders vindet nieman niht, wä diu insel si gelegen. 1515. iedoch der wunderlich gotes degen, der abbet sant B ran dun, der kam dar, als ich gelesen han, und als sin bnoch da von seit, waz in Pertica Schönheit 1520. ist unde genuhtsam. anders ich niht vernomen han von der selben insel hie. nu hoeret, wie ez nü ergie. Nii sint hie gar genant 1525. alle insel und alliu lant. 1492. tief erchant. 1493. dar ein pant. HOS. dar ab. 1498. haist auch. 1501. bez- zer noch schöner. l.';04.dic. l.")07wanze. ISOS.aldo. 1509. iiiemant. 1510. allen lauten 1511, niemant. 1513. vint niemaut. 1514. wo die. 1517. dar ein. 1525. auf der erd all. Kine fieographip ans »lern (Irelzel)nteii .l;ihi'lHiiiilei't. 4^1 ANMERKUNGEN. V. 7. Zum sing. vgl. 2 und Gr. IV, 1 97. V. 9. 72 Sprachen wurden meist angenommen. Die Yorauer Hand- schrift erzählt: Do Noe uure wart, do huh sich michel hohuart. zvene unde sihenzch uursten. si waren uile geturstic. si wol- den wurchen einen turn, daz waz deme schefphare zorn. — Do is got niht mere wolte. do zeuurte er ez mit sineme ge- Avalte. eines nahtes gescah. daz ir neheiner ne wesse waz der andere sprah. si gingen von deme turne, mit micheleme zorne. zvo unde sihcnzec zungen gab er in do. inoh stat dev werlt so. Du bestunt dev ebreishe zunge. aineme vil gutmeme manne, der was geheizen Eber IS, 10. Die Milst. Hs. sagt: Ez weiden haben glgant gomouret eine steinwant zir grozzem nnheile : ir spräche wart geteilet in zwo und subinzich zunge, geschendet wurden si danimbe Spätere Zeugnisse sind: [32, 10. Sit zwuo und sibenzee spräche sint, ez dunket mich der witze ein kint, SM'Br niht der zungen lat ir laut, da von die spräche sint bekant. W. Willehalm 73, 7. zwuo und sibenzee spräche, der man al der diete gibt, die enmöhten gar volsprechen niht miniu flüstebaeren ser. Ebendort 101, 22. da zwo und sibenzic zungen mit vremden wandelungen von erste wurden vunden. Rndolfs Alexander 16, 180. zwo und sibenzic spräche diu werlt hat. König Tirol MS H. daz zwo und sibenzic zunge [16'. bullen in dem bistuonie. Servatius 370. und zwo und sibenzic zungen. Hürn. Sigfrid 54, 2. Johann Rotlie erwähnt die 72 Sprachen beim babylonischen Thurme „darum so hatte cristus zwen und sibenzig jüngeren, die her zu predigen uz sante in die zwei und sibenzic laut." Der Zahl der Sprachen entspricht somit die Zahl der I.ändcr. 422 Z inge rl e zwei und sibenzic lant wären im kiint. Oswald E. 198. zwei und sibenzic lant sint mir wol knnt. Oswald E. 224. heisst es Aom weisen PilgTim Warmuud , wie es auch das Tragemundslied sagt: nu sag'e mir, meister Trougennint, zwei und siibenzig lant die sint dir kunt. Ubland, Yolksl. I, 3. Auch im Oreiidel 2406 kommt dieselbe Länderzahl vor: wann min herre ist niergent gefangen in zwein und sübenzig landen. Dieser Annahme entspricht, wenn im Pantheon, in dem die Götter aller Länder aufgestellt waren, 72 Bildsäulen stunden, wie Hermann von Fritslar angibt: do verstorete der habest die apgote, der waren zwene unde sibenzic (cod. pal. 114, Bl. 149''). Nach Enenkel entspricht dieser Länderzahl auch die Zahl der Senatoren: die Römaer vunden einen site da sie ir ere behielden mite : zwen und sibenzic werde man wären ze den ziten üfgestan die ze Röme rätgeben wären. Kaisercbr. M. III. 421. swelcli lant man niht weite letzen, daz muose gisel setzen den zwen und sibenzic Römaern. Ebendort. sie iahen, ez waere ein wiser sin: zwen und sibenzic namens üz in, die ir rätes pflägen dar nach bi ir tagen. Ebendort 403. und die Zahl der Sprachen in Lateran : diu wart geheizen Lateran. dar inne so saz manic man und zwo und sibenzic znngen gar die säzen drinne offenbar. Kaiserch. M. III. 689. Wenn Enenkel von Nero erzäiilt: dar nach santer drät in daz lant und in die stat nach meistern und nach arzät. der körnen zwen und sibenzic drät. Ebendort 684. und Eine Geographie aus dein dreizehnten Jiilirhundert. -4 ^3 er gebot allen küneg-en dar, der kint da gisel waren, die luuosten zuo im varen. sie wären nahen oder wit, sie muosten zuo der liochzit. ienlialp der Tiver uf daz velt sluogen sie schone fr gezelt. zwen und sibenzie oder mer körnen der künige her. Ebendort 687. so stehen diese Zahlen mit der angenommenen Länderzahl in Beziehung-. Die Zahl 72 kehrt noch oft wieder. Ich gebe iiiet'iir die mir bekannten Belege : zwai unde siben zehec mangge wurden da gestalt. Diemer Vor. HS. 210, 10. bi ainer stund hebent sich zwen und sibenzig Avind. Haupt Zt. I, 123. zwen und sibenzec straeme an den himeln sint mit sternen breit. Wartburgkriegs. 154, 13. dar in worent gesessen zwen und sübenzig künige wol vermessen. Orendel 2538. zwen und sübenzig künige. Orendel 32ot). mit zweien und sübenzig aptgot. Ebendort 3322. zwei und sibenzig houbet für die soldan giengen. J. Titurel 820, 1. zwen und sibenzig ist unser schar. HGA. II, S. 514. im dient üf Garte tagelich zwen und sibenzie dienstman. Ortnit 5, 4. du hast iif diser bürge zwen und sibenzie man. Ebendort 30, 2. dir gebent üf diser bürge zwen und sibenzie man ieglich hun- dert ritter. Ebendort 33, 3. zwen und sibenzie este nam er an der linden war. Wolf- dietrich 568, 1. gefrumt in zwei und sibenzec fache. Laurin 470. daz rat, daz an der mülen gät, zwo unt sibenzec kamben ez hat. König Tirol MSH. I, 6*. man schribet, daz kunic Davit 424 Z i n g e r 1 e hette wol zwei und sibenzie wip. Altd. Wälder III, 166. zwene unde sibenzich kuninge. Rüther 7. Auch dem Priester Johannes waren 72 Könige unterthan : Iiide sunt, quorum princeps est presbyter Joannes de Indiis, hujus potestas et numerus excedit omnes christianos. Nam ha- bet sub se septuaginta duos reges (Mirab. Romae 1513). Auf die Annahme von 72 als Yölkerzahl mochte dieselbe Zahl der Jünger Christi von Einfluss gewesen sein. Da aber diese Zahl auch sonst so oft im Mittelalter wiederkehrt, wie 6, 12, 30, so wurzelt sie im deutschen Duodecimalsystem (Germ. I, 217). Über das anderweitige Vorkommen dieser Zahl, s. Kaiser- chronik M. III, 403. V. 16. Du bestunt den ebreishe zunge. aineme vil guteme manne, der was geheizen Eber. Vor. HS, 15, 24. V. 45. Vrgl. : diu weit in driu geteilet ist und aller künicriehe lant. ein teil Europa wirt genant und daz ander Asiä, geheizen ist Affrieä daz dritte, als ich gelas. Troj. Kr. 23962. V. 86. in des Wunsches paradis. Barlaam 52, 8. V. 97. Genesis II, 13, 14. wir gewunnen Geön ze helfe unde Fison, Eufrätes unde Tigris, diu vier wazzer üzem pardis, so nähn hin zuo ir siiezer smac, dennoch niht sin verrochen mac, ob kein wiirz dinne quaerae, diu unser truren naeme. Parz 481, 18. Ein wazzer heizet Tigeris, daz vHuzet uz dem paradis HGA. I, 73. V. 109. si ninsten mit den tieren unde mit den wurmen in den wege stürmen. L. Alex. 6863. V. 121. Caucasus indicus, jetzt Hindu Husch. . 'i V, 123. Hier wohl das erythraeische 3Ieer. 4*> V p...^..._ • «J V. 135. Tapi'obane, jetzt Ceylon. Vgl. darüber Alex. v. Humboldt krit. Untersuchungen I, 77. V. 144. Wohl Argire, am äussersten Ostende der den Alten und P Arabern bekannten Welt. S. Huinb(ddt krit. Unters, l, 44. V. 157. Nomen uni Phison; ipse est, (jui circumuit oninem terram Hevilatli , ubi nascitur anrum et auruni terrae illius Optimum est, ibi invenitur hdellium, et lapis onychinus. Genesis II, ii. 12. Vgl. Kaiserchronik III, 147\ 153^\ V. 168. Vergl. mit golde er gebildet Mas, daz zer muntäne an Kaukasas ab einem velse zarten grifen klä, diez da bewarten und ez noch hiiite aldä bewarent. Parz. 71, 17. Rabanus spricht, daz die greifen golt auzgraben und sich gar ser trauen, wenn si daz golt ansehen. Megenberg 190, 16. V. 174. Die Berge jenseits (nordöstlich) des kaspischen Meeres. V. 177. Darüber berichtet unsere Chronik später (189 A 3). „herre, als ich ez selber sach, ein gröz gebirg umbget daz lant. Caspasis ist daz genant. daz hat volkes vil verslozzen." do sprach der unverdrozzen: „ist ir geverte dir bekant?" „iä niht, wan der Juden sprach si hant. hie vor vor manigeni jar do vie si Salnianasar, der künie in ludeä und sazt sie inz gebirg aldä, da nu ist ir beliben. ir zit müezen si da vertriben. niender kunnen sie üz komen, wan an einer stat, hän ich vernomen, da gar ein enger wec üzget, den daz volc mit huot bestet, zweier lei Hut sint sie erkant, Gog und Magog sint sie genant, der werlte tuont sie Schadens vil. so nü kumt daz jüngste zil 426 Ziligerle und (laz bi der selben frist sol komen der Antercrist, so tiiont sie in der werlte sebaden, daz sie von in wirt überladen mit wetuom und mit berzeleit." do nii dirre also seit, do sprach der e.lel künic klar: „ei werder helt, nii vvis mich dar" „daz tuen ich willicliche" sprach Candaliis der riebe. dö I ü diz geredet wart, do buop sich üf die vart gen dem berg- Alexander. allez daz vander, daz im Candalus sagte. under allem her er fragte und bat im sagen maere, wer daz volc waere. dö wart er berihtet reht, daz sie waern der zwelf gesieht und iren schepfer verlurn, unde ir e verkurn, als in die gap der süeze got, und betten an die abgot. vil unreinicheit wart im dö von in g-eseit, und daz sie slang-en unde kroten aezen und die töten. IUI hoeret, wie der werde fuor: ir beliben er alda swuor, er wolt vermachen in die kluns. nü ist also gesaget uns : dö er nü kam an die stat, got er dö vil tiuwer bat. der edel fürst gehöret sin gebet g-en got er köret und sprach: „du aller hoelister got, din gewalt und din gebot, Eine Geogiapliie ;mis iI»-!!! dreixeliiiteu Jahihuiideit. 42 < du aller d'wg ein fundaminf, la die tiufelischen kint mit kreften Iiie besliezen, la (lieh des nilit verdrlezen, da/, diu vulc uf der erde von in ilit geirret werde." der süeze got durch sni gebet vor allem vole ein wunder tet. wand im an der selben stunt von himel tet ein stimme kunt, daz sfn betelichiu wort unser lierre biet erliörl, daz volc solt sHi gevangen da. die berg- begunden sieb sä vaste ze bufen drucken und also ze samen smucken, daz dar in die unsiiozen uf die zit biten müezen, biz daz die argen boesen der Antercrist sol loesen, bi dem sie uf der erden gar gewaltic werden. V. 197. Carinaiii, deren Pliiiius öi'ters erwiihiit. — Bei Megenberg ist Wühl dasselbe Volk gemeint, wenn er sagt: aiii prunn ist pei den Garamanten. 483, 22. Wohl die Oreles, Iii Indiae gente Oretum. Plin. bist, n;tl. 2, 7ö. An den Namen Oreslas erinuerl das Graste Gentesin des W idl'ram: starc rorfne scbefte drin von Graste Gentesin liz einem heidenselien muor. I'ar/, 330, 21. do lerte Meljanzen pin von Graste Gentesin. I';uz 3(S.">', li. von Orastegentesin der künee Tliöaris. Parz 770, lo. ze Graste Gentesin truoc er kröne W. Willehahn Tl, 20. die von Graste Gentesin. Ebendort. 341, 16. Sizli. d. i.liil.-lii.>(. Cl. L. Bd. IV. Hft. 28 428 Z i u g e i- 1 e der künic Nöupatris von Oraste Gentesin. Ebd. 362, 20. V. 199. Ein Dacna nennt Ptolemeus in Hinter-Indien. V. 210. Seliun Plinius erwähnt der Pymäen in Indien: Indus statim a Prasiorum gente, qnorum in montanis Pygmaei traduntur. VI, 22. Derselbe Schriftsteller erwähnt öfters dieser Zwerge: Gerania, ubi Pygmaeorum gens fuisse traditur IV^ 18. Qui- dam et Pygmaeorum gentem prodiderunt inter paludes, ex quibus Nilus oriretur. VI, 35. Quidam ibi (Caria) Pygmaeos habitasse tradunt. V, 29. V. 212. Über ihre Grösse schreibt Plinius: „ternas spithamas longi- tudine, hoc est, teruos dodrantes non excedentes. VII, 2. — Megenberg gibt als ihre Grösse auch zwei Daumellen an: Es sint auch klaineu läutel , die wonent auf ainem berg in India, die haizent pigmei. diu sint zwaier daumeilen lanch und streitent mit den kränichen. diu läutel kindeint in dem dritten jar und altent in dem ahten. 490, 3ö. Auch im Her- zog Ernst begegnen sie uns: dem herzogen saget man daz ein volg- Mere san, die hetten sunderlich ein lant und weren Picmei genant, der vogel eier wer ir iiar. 4033 daz volg er durch wunder besach, als der herre sint verjach, daz er den nirgent funde hie, der im ginge an sine knie. 4071. Vgl. Hagen d. Ged. d. MA. I, XIV. Anmk. 58. Gesta Rom. c^ 175. V. 215. Den Kampf mit Kranichen berichtet schon Plinius VII, 2. X, 30. Auch Megenberg berührt ihn noclimals 192, 2. In Herzog Ernst werden nur Vögel genannt. 4055 und 4075. V. 222. Hae, priusquam dehiscant, decerptae, tostaeque sole faciunt quod vocatur {»iper longum: paulatim vero dehiscentes matu- rilale, oslendunt candidum piper: quod deinde tostum solibus, colore rugisque mutatur. Plinius XII, 14. Rabanus spricht: der ]»felVerpauni hat wcizevN körnel , aber si werdent swarz mit der prunst an der stat, Avenn man die slangen scheuht. Megenberg 373, 2. » ■ Eine Geographie aus dem dreizehnten Jahrhundert. 420 V. 236. Pliuiiis iit'iiMt Macrohii in Ätlii(.iiitMi VI, 3o. VII, 2. Vgl. Hagen, d. Ged. d. MA. I, XIV. Aiinik. o9. V. 279. Ander laut siiit, die ezzent loeli viseh und triiikeut daz gesalzen menvazzer. Megenl)erg 489, 34. V. 290. Sii{ier alias autem anthropliagos Scytlias, in quadam eon- valle magna Imai montis, regio est, quae vocatur Abarinon, in qua silvestres vivunt liomines, aversis post crura piantis, eximiae veloeitalis, passim cum feris vagantes. Pliniiis VII, 2. In monte, eui nonien est Nulo, liomines esse aversis plantis , oetonos digilos in singulis habentes, auetor est Älegastlienes. Plin. VII, 2. Ez sint auch laut, die hahent die Versen an den fiiezen her für gekert. Megenberg 490, 3. V. 293. Plin VII, 2. — Auch sint laut, diu hinder sich gekert hend hahent und an jedem luoz aht zehen. Megenberg 490, 1. V. 299. In multis autem montibus genus hominum capitibus caninis, ferarum pellibus vellari, pro voce latratum edere, unguibus armatum venatu et aucipio vesci. Plin. VII, 2. Jeronimus der hailig lerer sagt von läuten, die haizt er Cynocephalos, die hahent hundeshaupt und scharpf krumm negel an den lidern und sint rauch an dem leib und redent niht, si pellent sam die liund. Megenberg 490, S. Vgl. Gesta Rom. c. 175. V. 309. In quadam gente Indiae, teminas seniel in vita parere, genitosque coniestim senescere. Plin. VII, 2. Ez sint auch weip, diu geperent ains mäls grä tVüht, und wenn die trübt lang lebent, so wirt ir bar swarz in dem alter. Megenberg 489, 29. V. 317. In Caiingis, ejusdem Indiae gente, quinquennes concipere teminas, octavum vitae annum non excedere. Plinius VII, 2. Auch sint frawen, die neur tunt'stunt geperent und dar luu'ii mügent si niht lenger geleben denn aht jar. Megenberg 489. 32. V. 328. St'd et juxta eos, qui sunt ad se[)lenlrionem versi, band procul ab ipso Aquilonis exortu, specu([ue ejus dicto, quem locumGescliton appellanl, produntur Arimaspi, quos diximus, uno oculü in fronte media insignes. Plin. VII, 2. Auch VI, 19 von Plinius genannt. Ez sint auch da selben ainäug laut, »iie haizent arimaspi und cyclopedes, und hahent ain aug ze niittelst an der stirn. Megenberg 490, 15. 28' 430 Z inj; eile sie quanien an dem dritten tage in ein gar riehez laut. Arisniaspy ist ez genant. freiiweii sie sieh des befunden, wol erbiiwet sie ez funden. (laz volg- ist wiinderlicli g-etan: nicht nier, wenn ein oug- si han hoch uf gegen dem hirne oben an der stirne. Cycropides sint sie g-enant, glich gestirnet aliensampt, ez si man oder wip, sie haben alle starken lip. Herzog Ernst 36G6. Vergl. Hagen d. Ged. d. MA. 1, XIV, Aumk. 55. M. Kai- serchrüiiik III, 493. V. 330. Itcin homimim geniis, qiii Mouocoli vücarentur, singulis cruribus, inirae pernicitatis ad saltiim: cosdemque Sciapodas vocari, quod in majori aestu humi jacentes resupini, umbra se pedum protegant. Plin. \'II, 2. Laut sint, die babent neur ainen fuoz und laufent gar sncil , und der fuoz ist so prait, daz er ainen grozen schalen gibt gegen der sunnen, unti ruoent si under irm fuoz rebt sani under aim obdach. Megenberg 490, 26. dem konige was nahen gesezzen ein volg, mit strit vormezzen ungestalt und unsiize, die hiezen Blatefuze ; die lieffen iill" bruch und uiX ijios, dar komen mochte man noch ros. wenn ez wil unweter werden, so recken die unwerden die fnze uf. daz ist ir sete und scliirmten in vor dem weter da niete. Herzog Ernst 382i). Vergl. überdies Gesta Rom. c. 175, Küniy- Rotlicr I8T1 Hagen d. Ged. d. MA. I, XV. Anmk. öG. M. Kaiserchronik Hl. 492 und 493. V. 352. Rursiisque ab bis occidentem versus, quosdam sine cervice oculos in bumeris babeiilcs. Plin. Vit, 2. Mcgastbenes gen- Eine Geop:raphie uns ilem droizchnteii .l:ihrhundert. 4 t) 1 teni inter Noniadas Iiulos narium loco loramiiia tautum liabeii- teni, anguium modo loripedem, vocari Scyritas. Pliii. VI[, 2. Auch sint laut an haupt, die liahcnl ir aiigeii an den absein und habenl Cur nuiiil und lui" nasen zwai löcber an der prusi lunl sini iilier al rawcli niil licrlem liar, sani tliii wilden tier. Megenberg 490, 22. V. 360. Ad extremos fines Indiae ab oriente circa fontem Gangis, Astomorum gentem sine ore, corpore toto birlani vestiri frondiuni ianiigine, lialitu tanlinn viventem et odore quem naribus Irahant. Nulluni illis eibuin, nuliunufue potuni: tau- tum radicum tlorumque varios odores et silvestrium malorum, quae secum portant longiore itinere, ne desit ollactus: gra- viore paulo odore band difficulter exanimari. Plin. VII, 2. Ez sint aucb laut, die anders nibts babent des si leben daii daz si an aim aplel smeckent. und wenn si verr wellent gen, so tragent si den aplel mit in, anders si stürben, wenn si ainen poesen smack smeckten. Megenberg 490, 26. Vergl. Gesta Rom. c. ITS. V. 37Ö. Megasthenes scribit, in India serpeutes in tantam magnitu- dinem adolescere , ut solidos bauriant cervos taurosque. Plinius VIII, 13. PJinius spricbt von dem tier, das ez so gröz sei, daz ez birz und rinder verslind. Megenberg 26ö, 19 V. 386. Cyrogrates ist ain tier, daz menscbleicb stinini lernt. Megen- berg 132, 19. V. 474. Vergl. Massmann d. Ged. I, 313. L. Alex. W. S428. Parz, 482, 24. Troj. Kr. 9Ö66. Renner 19296. MSH. I, 202% II. 3I1\ Frauenlob KL. 10. Gold. Sebm. 257. Megenberg 161, 19. Wartburgkrieg S. 175. — E puossi assimigliare la intemperanza al liocorno, eb" e una bestia che ba tanta dilettazione di stpre con alcuna donzella vergine, cbe, com* egli ne vede alcuna, incontanente va da lei, e addormentasi nelle sue braccia; poi vengono gli cacciatori , e si lo pren- dono; cbe altrimenti non lo potrebbouo pigliare, se non per la sua intemperanza. Fiore di virtu cap. 30. — V. 509. Vergl. Ren. Wörterbuch II, 463. Vi. (Germania VIII, 58. ' Megenberg 156, 33. V. 520. Albertus spricbt, daz in dem Avazzer. daz Ganges beizt, ael gen, die sein dreizic elnpogen laug. Megenberg 245, 4. 432 Zingerle V. 1)42. Vergl. Herzog Ernst 3180 IT. Vaterunser 1223. Wartburg- kriegs. 163, 166, 169. Letzterer Stelle zufolge liegt der Agetstein „zweit" rasten" von Palaker's entlernt. Megenberg 451, 22. Hagen d. Ged. d. MA. I, XH. Anmerk. 49. V. J>S1. Der (Magnes) zeucht daz eisen an sich, wenn der adamas nicht gegenwärtich ist. Megenberg 451, 23, V. 552. ein ritter hete bockes bluot genomen in ein langez glas : daz sliioger üf den adamas : do wart er weicher danne ein swanip. Parz. 105, 18, Sich lat doch brechen der herte adamas, SMCnne er vor begozzen wirt mit bockes bliiote. Binvenburc MSH. 11, 262\ der adamas ist gar hert, also daz man in weder mit eisen noch mit feur zerprechen mag, aber man zerpricht in mit vrischem pockspluot , daz allererst vergozzen ist und noch warm ist. Megenberg 433, 4. V. 565. Vergl. die Arethusii in Syrien. Plinius V, 19. V. 676. Nabalhaei südöstlich von Palästina. V. 736. Kairo. Auch in Parz. ist wahrscheinlich unter Babylon Kairo zu verstehen. V. 745. Vergl. L. Alex. 6320. Herbort 14490 ff. Megenberg 22, 12. 492, 31. Unsere Chronik berichtet über den Ursprung der Amazonen Onch hiiop sich bi den zften an CO R 2 diu zit, daz erst wahsen began ein Hut, daz mit menscldidier kraft So stark wart und so manhaft, S. daz nleman mit in gestriten mohte Sit in manigen zften. als werlich was ir Ifp. die selben Hute warn niur wip und waren Amazones genant. 10. nii wil ich iu tnon bekant, wie ir nam, ir kraft, ir wer sich anhnop und daz ir lier des siles do begnnden, daz sie striten künden. I Eine fieographie iius dem ilreizelmton .T;ilirlniiider(. 433 ili. daz selbe e gescliach da vor: ein künic was genant Vesor, der truog- in Egipten lant die kröne mit werlicher hant. der reit dö bi den ziten 20. mit herseliaft wf die Citen, ein Hut, daz man also nant. in Cytia dem lant was diu selbe diet geborn. sie wären oiicli da für erkorn, 25. daz in mit werlichen siten selten iht wart ab gestriten. so werhaft wären sie erkant. den reit mit here in ir lant von Egipto künic Vesor, 30. den ich nante e hie vor, und lac mit grözem here da. die Cyten samten sich ouch sä und sazten sich gen Vesor ze wer mit so werlichem her, 35. daz sie mit im begunden striten. bi den selben ziten muost künic Vesor underligen, den Cyten moht er niht an gesigen, wan si in mit gewalt an riten 40. und ouch den sig an im ersiriten. dar zuo mit gewaltes haut gewunnen sie im an sin lant und twungen in mit siegen, daz er muost sin lant geben 45. und flühtiklfch von in entran, als ich diz gelesen hän. Nu sazen die Cyten sit nach dem selben strit vil gewaltikliche 50. da in Vesores riebe in Kgipto und twungen da vil liiil in Asiä, 434 Ziiigerle daz sie g'ewunnen laiules vil. dar nach in kurzem zil, SS. (lo sie in der kraft beliben, 60 B 3 du wurden von C} tia doch verlriben zwen junge hei werhaft. die heten vil nianliehe kraft. der selben hiez einer Plynius 60. und der ander Scolopeius, und do die helde ellenthaft daz lant heten gerümet mit ir kraft, dö twung-en sie her wider sa Pontuni und Capadocia 6o. und liezen sich dar inne nider. sie betwung-en üf dem lande wider daz bi gelegen lant g-ar, daz mit urliug gen in war. sie zugen die aldä 70. uz dem laut Capadocia iu andriu lant mit grozer wer. iedoeh wurden sie und ir ber ze jungst von uberkraft erslagen. die von in e heten getragen 7S. kumber und manige not, von den lagen sie nu tot und vil manic groziu schar, die sie mit in brahten dar. Do nu der wert Plynius 80. und ouch Scolopeius gelagen also mit ir Avcr und mit in allez ir her gelagen tot mit ireui lip, dö begunden diu wip 83. in zwnel mit vorhten wesen, wie sie solten genesen und ane man gebaren, der sie nü verweiset waren in dem eilende da. 90. da von gedabten sie in sa : Eine Geographie aus ileiii ilrci/eliiiU-ii .lalirliumlert. 4-00 ('■e man vertri'hent iins iiii hie. da von ir dinc sich also an vie, sie gedahtcn in, daz in bezzer \\i\er ze wer dann daz sie der vinle her 9i». gar bchvnnge mit kraft ze dienstliclier eigenseliaft oder swie sie dinhte giiot, da von wart in allen ze mnot, daz sie mit wer erstürben, iOO. e daz si also verdürben. nieman wolt schonen irr wipheit. da von wurden sie ze wer bereit und uf strit als die man. inannes wapen legten si an i03. und lorten ser da mite 61 A 1 striten nach manlichem site, also daz sie in kurzen stunden schier m'oI striten künden. mit dem bogen schuzzen si wol. 110. schoeniu pfärt und sehoeniu vol riten diu selben wip. '1 was vil sfarc und stolz der lip. ir gewant in ouch gie niht verrer, danue üf diu knie, llö. dö nu diu werden wip her gelerten also mit wer, daz nieman in den ziten moht mit in gestriten und dö sie des wurden gewar, 120. dö huoben sie sich dar an die man, und dö .sie daz vernomen, daz diu wip wären komen, dö huoben sie sich gen in uf daz velt hin 12o. und vahten mit in an der zit. die man vcrluren dö den strit und wurden von in dö erslagen, als ich die schrift hoere sagen, 436 Z i n g e r 1 e und liezen ir einen niht g-enesen. 130. sie wollen fn sin gewesen vor niannes meisterschaft. und do sie erfunden an in die kraft, do liezen sie sich zeliant nider in ein witez laut, 13Ö. daz mit dem mer beslozzen was und mit g^ebirg-e, als ich las an Alexanders buoch, sie haeten vil kleinen ruoeh iif man. aber nach dirre zit 140. über etelichiu jar sit, dö befunden sie vorhte han, ob sie beliben äne man, so müesten si alle gar zergan. da von nämen sie sich an, 145. daz sie von andern landen der man zuo in besanden so vil, daz ein ieglich wip het dö gewizzen mannes Ifp, den sie gern haben wolte ISO. und bi im kint tragen solte, noch sage ich von in me, daz sie nach der e die man nämen ze man. die muosten verre sin hin dan 155. in einem andern lant von in, daz sie niht kaemen zuo in hin, dan zeinem male in dem iar 61 A 2 dö santen diu wip dar nach in in daz selbe lant, 160. da in undersclieit was erkant und opfraten da iren goten. als in von orden was geboten und legten sich zeinander da. welliin dann wart swanger sä, 165. als der man heim komen was, und so sie dann des kindes genas, Kine Geographie aus dein «Ireizehiiteii .l:ihrhiiii(lert. 437 was ez ein siin. so sant si ez dem vafer sin. was aber cz ein meidelhi, so behielt sie ez bi ir da 170. und liez im abe sniden sa die zeswe brüst, daz ist ung-elogeti, diu sie irret zuo dem bogen und zuo dem schirme und dem slag-, swenn ez kaeme an die tag, daz ez sich dann niöbt gewern und mit schiezen sich ernern. da von hiezen sie Amazönes. für Mar bin ich bcMiset des, in der selben spräche dan nennt man wibes brüst Mason, der dann da für setzt ein a so spricht ez eine brüst sä. Konrad gibt eine ganz ähnliche Erklärung des Namens. Troj. Kr. 42235 i\\ V. Toö. Mazzegeles. Plinius VI, 19. Seres. Plinius VI, 20. — Seres öfters bei Wolfram: Parz, 629, i8. Wilh. 26, 25. 341, 25. 363, 10. V. 761. Hier ist wohl Partia gemeint. V. 773. ^Vol Scylliia. V. 774. Hunnia in den Gegenden nordwärts vom kaspischen Meere. V. 778. Wohl Hyj)erl)orei. Diese Stelle ist vermuthlich veranlasst dnrcli Plinius, der im Capltel Seres sagt: sinns, et gens hominum Attacorum, apricis ab omni noxio adtlaln seolusa collibus, eadem, qua llyperborei degunt, temperie. VI, 20. V. 780. Albania am östlichen Kaukasus gegen das kaspische Meer, südwestlich an Armenien stossend. V. 784. Vergl. uf den bergen Ararat. Anno 311, V. 791. Wol Iberia nördlich von Armenien am Südabhange des Kaukasus. V. 817. Ilerica ist vielleicht Heraclea im östlichen Theile von Bithinien. V. 819. Nick dürl'le die Stadt Xicaca sein. V. 829. Vermuthlich Galatia. 438 Z i n g e r I e V. 837. Lycaonia. V. 844. Isauria. V. 848. Amaims das öslliche, Taiirus das nördliche Greiizgebirge von Cilicien. V. 872. Rhypaeen, ein Gebirgszug am äussersten Norden Europas gedacht. V. 873. Tanais (Don.) — y. 919. In der Strassburger HS (Diulisca I, 47 ff.) folgen nach- stehende Verse: Diu erste ist Costenz genant. die der edel degen guot, unverzagt tnul hochgemuot, ein roeniischer kunie rielie stifte werdecliche. er hiez Consiantinus. nach im nante er si sus und tet ir namen so erkant, daz si ist Costenz genant. dar nach bi des Rines vluot lit ein vest unmäzen guot Basel, diu vil werde, daz ninder üf der erde endarf bezzer veste sin. si hat körn und guoten win, voUieliche gröze gnuht. oueh hat si den besten luft, der in landen mühte wesen. daz Sprech ich, wan ich'z han gelesen. darzuo ist sie gevestet ') gewehet und gegestet mit manger hure vil sehöno, die si rehte als ein kröne zierent mit werlicher kraft. in Basel sint oueh ellenthaft mit hiise gesezzcn ze aller zit vermezzen fiinfzic rilter oder nier, ') gcH-estit. die man niemer widerker Eine (ie(iii'i"i|>liie ;mis ilciii (lici/.fliiiti-ii .l;ilirliuiiilert. 439 sihet tuuii ze kiiuleii ze frouwen nool» ze siiulen V, c da/, sie gosiget hanl. oiich tuon ich in iiocli mcr erkanl. dil ist giiüt alles giioles, da ist des heiligen bliiotes, daz von gutes lierzen iloz, daz er durch nns alle goz an dem fronen criuze her, daran er hienc verwundet ser da ze Calvaria. des selben crinees ist ouch da ze Basel in der honbetstat. da von si so vil lobes hat, daz si nieinan volloben kau. V. 023. Die Sirassb. HS. hat dann ruigeude Verse (Diutisca I, 63) Daruaeh l)i ileni Riue hin so lit, als ich bewiset bin, ein schoeniu, wunnecliclie stat. Strazbiire si den namen hat. si ist gezieret schone, si ist des landes kröne, bi der stat vil nähen bi über kleiner raste dri ligent silberberge rieh, groz, hoch und Munneclieli. daz silber, daz da wirt gegraben, so ez wirt gebrant;, so wirt ez erhaben und wirt gefüeret in die stat ze Strazburc. da von si vil sat ist von silber iinde her. da von naeli der buoche ler Strazburc in lingua latina heizet Argentiiia, in tiutsehe ein silbers(at genant durch daz. wan elliu diutschen lant beidiu hie, da unde dort den vil keiserlic'hen hört 440 Z i II g e r 1 e antwurtent dar und sie waer baz ze Röme, da der keiser saz. uns kündet ouch diu rehte zal, daz bi dem Rine hin ze tal lit Spire wol gevestent'); da inenige kunige restent und da wartende sint, wanne kom der meg-ede kint geleitende den strengen sent, dem si danne red ergent und vil gar ze relite stänt, wie sie sin Hut gerihtet hänt. ouch sult ir wol wizzen daz, da zwischen Sträzburc, als ich las, und Spire lit drilic berc, als uns seit der wärheit werc, da von er Drivels ist genant in allen landen wol erkant, wan da sint üffe schöne des riches sper und kröne, die da mit höher wirde sint. ez ist diu kröne, die daz kint, der megede kint, got Jesus Crist, der aller dinge schepher ist, der alliu dinc in sinen gewalt besliuzet. junc unde alt, himel, erde, wazzer, stein und der helle kruft gemein berichtet er mit siner kraft. sin gewalt hat elliu bchaft, der dise selbe kröne truoc. der warheit weiz man vil und gnuoc. nach Spire bi dem Rine da lit ein stat Worniatia. diu sellii' stiit, diu ist vil guot. dar nach bi des Rines >luot 1) givestit. Eine Geog;raphie aus dem dreizelinten Jahrhundert. 441 lit Megenze vil vermezzen. ein erzbischof ist da gesezzen. uns seit diu liistoria, daz nach dem iMüun Mogunciu si diu scliie stat g-enaiit. sie ist vil witen erkant. dar nach bi des Rines floz lit Colne ein stat. diu ist vil gröz und in höher seliouwe gar. diu maere sagent uns vür war, diu stat si saeldenrielie, Man da staetecliclie restent grözer heiligen vil, der ich ein teil hie nemnen vvil. V. 978. Vielleicht :Müsia. V. 985. Wohl der Dniepr. V. 1006. Coriiia Molil Acaniania oder Coronea. V. 1008. Aehä ist vermuthlich Attika. V. 1013. Salneck, das in der deutschen Heldensage öfters genannt wird (Grimm HS. 230, 23(j, 212), ist Salonichi. — Ema- thiä ein Theil des alten Macedonien. V. 1022. Sicionie, Landschaft des Peloponiies. V. 10Ö2. Apenninei hier auch auf die südlichen Alpen ausgedehnt. V. lOTO. Falben, Ciimanen. Flachen, Wlachen. V. 1118. Terra di lavoro, Landschaft des Königreiches Neapel. Vergl: sin lant heizt Terre de Labür. Parz (iöö, 14. \. 1119. Vergl. Caps was sin houbetstat. Parz. 050, 19. V. 1 120. Wohl der „Mendelberc" der Kaiserchronik 10590, 14591. \'ergl. (jrimin d. Mythologie 154 Anmerk. \. 1124. Unsere Apenninen. V. 1140. P>ellica Gailia. Kaiserchr. M. 399. V. 1147. Mons Jovis, der grosse St. Bernhart. S. Grimm deutselie Mythologie 154. V. 1100. «ialiia Narbonensis. V. 1178. (laliia Tarraconensis. V. 1180. Korha vermuthl. Cordova. V. 1187. Navern, Navarra. — AVascuni, Vasconia (Gascogne). 42 Z i n LT e r I e V. V. V. 1188. 1189. 1204. V. 1255 V. 1260 V. 1261 y. 1262 y. 1266 V. 1272 y. 1273 v. 1276 \. 1293 V. 1301 y. 1317. y. 1326. 1331. y. i y. y. 1360. 361. I ;{64. 1371. Saiithum, Saiiitoiige. Castel, Castilien. Noi-galeis. (Nord-yalois?) Norgals bei ^^'olirani : si ti-iiog oueh ki'oii ze Norgals. Parz. 103, 9. Waleis und Xorgäls. Parz. 128, 7. 494, 23. 803, ö. Du bist och küiiec ze Xor- gals. Parz. 140, 29. uz Norgals gein Späne. W. Tit. 82, 1. daz Ist Engellant und Wäleis, Selioteiilanl vnd Norgäieis. Rudolf v. Ems {^Kaiser- chronik III, 49Ö). Cyreiiaica. — Periute, Bereaice. Asyone, Arsinoe. — Tyrone, Cyreiie. Ptoleniais. Tripolis, die drei Städte, von denen es den Namen hat, sind Occa, Sabrata, Leptis. Pisate, Byzacium. Aroma, Hadrumet. Dem Zusammenhange nach ist Censiä die Landschaft Zeugitana. Mauritaiiia war eingetheilt in Sitifensis, Caesariensis und Tingitana. \'ergl. : Ain prunn ist pei den Garamanten, der ist des tages so kalt, daz in niemant getrinken mag, und des nachts so warm und liaiz, daz in aber niemant getrinken mac. Megenberg 483, 21. Die Trogodytae bei Plinius (XXXI, 15) ? — Wahrschein- licher sind hier die Troglodyten am Westen des arabischen Meerbusens gemeint. (Plinius y, MII.) Wohl Gades, fälschlich nach Afrika versetzt. ^ ergl. : der Astronomie schar was meister Albumasar, Ptolomeus vaner was und vorveliter Atlas. Wälscli. Gast. 89oö. Abnudes wohl Abydiis. yermutlilicli llelles|)ont. Cyclides, die Cycladen. \yohl Tenedos. Kine (leogrnphie au« ilcm ilreizclinten .Tahrhundert. 44-3 \. \?>12. Schon bei Homer die hiiiulertstlidtiu-e genannt: 6i Kc^-n-j i/iarö/j.r&Ä'.v ä/jLO£V2,u.ovro. II. 11, 049. 1374. CUhera. I37Ö. Cytliera cum oppido, antea Porphyris appellata. Plinins IV, 19. — i376. Carpathos zwischen Rhodos und Kreta. 1381. Icaria westlich von Samos. 1385. Faros. 1391, Cythos nordwestlieh von Faros. 1427. Die Vulcanischen oder Aeolischen Inseln. 1432. Wohl die Inseln Stoechades an der gallischen Küste, öst- lich von Marsilia. 143o. Vermuthlich das Barpana bei Plinius III, 12. — 1449. Vergi. : Ez sint etleicliwarmprunnen, die hailent die kranken äugen, aber si strafent die dieb, wan welcher diep für ain diepstal swert, ist er mainaid, so erplindet er von den wazzern, ist aber des niht, so gesiht er paz dann vor. Megenberg 483, 3. — V. 14Ö6. Ebusus, das heutige Ivica an der Ostkfiste Spaniens. V. 146Ö. Vermuthlich die Gorgades des Plinius. VI, 30. V. 1467. Espide ist die Insel Atlantis. Über diese sieh A.v. Humboldt krit. Untersuchungen I, loo ff. V. 1S16. Über St. Brandan s. Simrock's Wartburgkrieg S. 342. Keller, altt'ranzösische Sagen II, 1 und Dr. 0. F. Fescheis Aufsatz : „Ursprung und Verbreitung einiger geographi- schen Mythen im Mittelalter". (Deutsehe Vierteljahrsschrift 1854, 2, 244.) V. 1481. Vergl. : ein boum der heizet ebanus; des kraft sol man sus mit dem urkiinde erkennen, daz fiur mac sni niht gebrennen. [321, 6. da von ist er erkant. Flore 2071 und Megenberg V. 1498. Die sogenannte St. Brandans -Insel, mitten im atlantischen Ocean gedacht. SiUl. (I. pliil.-hist. CI. L. Bd. IV llft. 29 444 Z i II y e r 1 e i\aineiiverzeic'liiii8$. Abnudes 1360. Ächi\ 1008. 1014. Achaiä 1021. Acharje 1373. A(Um 24. Affrikä 49, .^3, 1243, 1283, I32S, 1363. Agrotim 248. Agyru 144. Agyre 144. Albaniit 780. Alenian 908. Alexander 177, 731. Alexandiie 729. Almania 889, 907. Amazones 74». Animoniä 848. Amonilen 606. Amüter 1300. Ankun 1116. Antiochia 619. Aonje 1011. Apenninei 10ö2, 1162. Appoiloniii 1263. Arabiii 396. Aretusa 56S. Argentina Anm. 923. Arimaspi 328. Arkadia 1022. Armenie 783. Arome 1273. Arrariit 784. Asu\ 47, 31, 70, 815, 859, 1369, 1470. Asia minor 807. Assiri.T 569. Assur 570. Asyone 1261. Athene 1010. Atlas 1330, 1331. Atlantieum mare 1329. Babel 30. Babilönia 737. Babilonje 32. 594, 736. Basel Anm. 919. Beheim 1086. Beierlant 934. Bereth 1269. Bethia 1179. Bitiniä 816, 823. Bodemse 908. Brabant 942. Brandan 1516. Brifanje 1152, 1202. Bulgai-ie 977. Burgunden 1155. Dalniaeia 1003. Damas 619. Dan 036, 639. Danaus 873. Dardania 832. Dessaliä 1012. Domia 890. Driveis Anm. 923. Duringen 946, Ebee 1426. Ebosus 1436. Edos 1363. Eine fifowrapliie aus floin dreizohiiten .Talirhiindert. 44S fegipten 693, 1376. ßgipfo 703, 711. F';!^iptus 700. Ejulat 157. Elamiten G08. Elbe 9Ö0. Elboida 1007. Elospandiu 1361. Emathia 1013. Engelant 1202. Epiiesus 809. Epinis 1003. Equitanja 1171. Espide 1467. Etil na 1407. Etiopiä 1295. Eufiates 98, 586, 614. Europa 48, 52, 861. 1236, 1242, 1362, 1471. Galacia 1180. Galilea 657. Gallii 1139, 1143, 1146. Ganges 520. Garmanen 197. Gaudes 1326. Gauditanium mare 1328. Geon 98. Germania 897, 900, 952. Gog 179. Golzen 754. Gomorre 665. Gorgordes 1465. Gothia 890. Herica 817. Hibernia 1205. Hollant 942. Hunnia 774. Ibernia 791. Idumei 606. [ndia 115, 193, 233, 507, 5.16. Indus 557, 560, 1247. Ircania726, 1381. Isaria 844. Ismabel 677. Ismabeliten 673. Ispanie 1174, 1175. 1191, 1458. ItaJiä 1099,1109, 1136. laphet 52, 626, 863. 982. 1195, 1234, Jebuseus 647. Jerusalem 045. Johannes 811. Joporei 778. Jopppn 1287. Jor 637, 638. Jordan 635, 640. 641. Judeä 643. Calabri 1118. Calabria 1461. Kaldea 595, 738. Calpia 741. Calvaria Anm. 919. Calyciä 829. Campus 699. Cananea 643. Canopita 697. Capadociä 792. Capados 1376. Ci\pis 1119. CariA 837. Karibdis 1425. Kärlingen 1156. Kartago 1278. Kaspf, montes 174. Castel 1189. Caucasas 21, 741. Cenopedes 330. Censia 1276. Kernden 1091. CesariÄ 1294. Cetim 994. Cham 53, 629, 1245. Chamagena 622. Ciiananeus 648, 653. Chile 1210. Cidero 1374. Cicladen 1378. Ciliciä 846. Cillä 1426. Clycopes 329. Colne Anm. 923. 29* 446 Z i n g e r 1 e Constantinopel 987. Constantiiius 988. Aiini. 919. Korlia 1180. Korintns lO'il. CorneWHl 1203. Coniia 10 6. Costeiiz Anm. 919. Közel 1067. Közler 1067. Kriechen 991, 992, 996, 997, 1U02, 1196. Crite 13S2. Cm-sicA 14S6. Cydon 1391, 1397. Cyclides 1364. Cytia 773. Lamparten 1114, 1132, Leptis 1270. Libanus 632. Libia 708, 1254, 1358. Lic-iä 832. Lugdim 1165. Lugdunensis (GalliaJ 1161, Lusitania 1178. Lutringen 1155. Lydia 838. Lyconia 837. Madianifen 707. Magog 180. Macedoiije 1012. Wacrobi 236. Marion 1384. Maritima 1115. Marroch 1280, 1286. Marsilie 1044, 1433. Mazzegetes 755. Media 576, Megenze Anni. 923. Melüs 1385. Meoildes paludes 877. Mesopotaniia 590. Mesraim 694, 695. Mesia 968. MelTen 1088. Migdonie 818. Moabiten 605. Moguncia Anni. 923. Molosia 1006. Moiitjoffen 1147. Moritanlä 1288. Möun Anm. 923. Mytka 819. N;ibaiot 676. Nabonensis (GaJiia) 1170. Naper 985. Narobim 1166. Navern 1187. Nazaret 661. Nick. 819. Nilus 719, 1480, Ninnive 591. Noe 684, 786, 788. Norgaleis 1204. Normanie 1204. Nortmer 915. Norwegen 960. Nuinidia 1287, 1436. Oeasia 1269. Olympus 1015. Oreb 603. Orestas 197. Orchades 1206. Orthigia 1380. Ostermer 927. Österrich 1077. Österfranken 936, 945. Palech 16. Palestina 642, 654. Pamphilia 853. Panonia 971, 975, 1030. 1093. Parchares 1464. Pardania 1435. Parou 1383, 1391. Parthia 562. Parze 248. Patria 761. Pelopones 1011. Penlapolis 664, 1256. Perihte 1260. Persia 576. Eine Geogrii|ihie aus dem dreizehnten Jaliihundeit. 447 Persiiiia 853. PcriicA 149«. 1ä04. Pelulia 1286. Pluit 1126. Physon 97, 339. Pis^miM 210. Pisaniieiiini i274. Pisate 1272. Pitasoras 1399. Plafo i475. Pülan 1080 Polomaida 1262. Ponticum, tnare 8ö7, 923. Pon'iis 8.'>4. Porten 1124. Portirral 11S9. Porl'eiis 1373. Principal 1119. Prinzen 1088. Probane 133. Püll 1118. Raplii, niontcs 872. Rin 902, 911, 916, 937, 940, 1149, Anm. 919 u. 923. Rinfranken 938. Riuzen 983, 1087. Roden 1163. Rodos 1370. Rom 1104, 1121, 1122, Anm. 923. Römanie 978, 1113, 1123. Rotez. mer 123. — Sabä 396, 397. 129Ö. Sahsen 948. Salem 646. Salneck 1013. Samaria Ü3l). Samaritos 652. Samos 1397. Sanllium 1188. Sarmaten 734. Schotten 1212. Selant 943. Sem 30, 69, 646. Sepio 631. Seres 733. Setliim 99.^. Sil.ille 1400. Sicilia 1111, 1403, 1423. Sieionie 1022. Sniirnia 826. Snebeic 1071. Snele 1485. Södoma 663. Spanjä 1192. 1199. Spire Anm. 923. Spolit 111(5. Stekane.< 1432. Slipliesis 1293. Slir 1077. Stoea 1383. Strä/burc Anm. 923. Swaben 906. 909, 934, Swabenlant 923. Sweden 939. Sydön 628. Sydoiije 628. Synai 603. Syiia 618. Takas 198. Tenemark 934. Terra ibür 1118. Thabor 660. Tharus 848. Thebaida 728. Thelos 1377. Tbonatos 1210, 1371. Tbus 599. Thydö 1279. Tigiianiä 1179. Tingwitania 1294. Tironaica 1233. 'I'oaekas 198. Trac.a 980. Tiachoniä 1 178. Trinacriä 1406. Trippel 1266. Tro<,^tdit 1307. Troy 833. Tiioiioinve 887, 893, 924. Tuscan 1114, 1122. 448 Tygrts 97, 560, 385. Tyranica 840. Tyras 625, 626, 981. Tyrone 1261. Tyius 625. Unger 1056, 1062, 1073, K»78. Falben 1070. Venedie 1419. Fenix 622. n g e r I e Flachen 1070. Frankrich 1185. Frigi-A 824, 828, 831. Wiileis 1203. Wascum 1187. Windisch lantl081, 1091, 1098. Wormatia Anm. 923. Wuleanie 1427. Ziper 1350. Zu Pleiei"s Gaiel. 440 Zu Fleiers Garel. Die Bruchstücke der Meraner Handschrift. Herausgegeben von Dr. Ignaz V. Zingerle. Betla Weber sehreibt, dass man in Tirol „ausgedehnte Samm- lungen von Minneliedern in der köstlichsten Reinschrift auf aller- feinstem Pergament in so grosser Fülle fand, dass man schon im XV. Jahrhundert die Gerichtsverhöre damit einzubinden anfing, wie das namentlich im Meraner Archive noch zu sehen ist." ') Dadurch neugierig gemacht, durchforschte ich schon im Sommer 18öl das Stadtarchiv von Meran , fand mich aber in meinen Hoffnungen ganz getäuscht. Ich erfuhr dann später, dass sehr viele Acten an das dortige Gerichtsarchiv abgeliefert worden, doch auf nähere Erkundi- gungen hin ward mir gesagt, dass auch in diesem Archive nichts zu finden sei, denn die Acten reichten nicht weit zurück. Später berich- tete mir ein Beamter, dass es im Gerichtsgebäude noch ein altes Archiv gebe, welches beinahe ganz unbekannt sei. Dort Hesse sich vielleicht noch etwas finden, und dieses habe vermuthlich B. Weber gemeint, als er die vorstehenden Zeilen schrieb. Da veröffentlichte Alois Goldbacher 1863 einige Bruchstücke aus Garel, die er zu Meran gefunden hatte (Pfeiffers Germania VHI, 89 — 97). Es war nicht schwer, den Fundort dieser Fragmente zu vermuthen, und als ich im letzten Februar einige Tage in Meran verweilte und mir der Zutritt ins alte Archiv gestattet war, fand ich bald als Ein- I) Land Tirol. I, in. 450 Zingerle bände von Gerichtsprotokollen und Verfachbüchern aus den Jahren 1617 — 1641 sieben Bogen, die zur nämlichen Pergament -Hand- schrift des Garel gehören. Die Blätter sind Folio, mit drei Colum- nen auf einer Seite. Die Schrift ist sehr rein und deutlich und gehört nach dem Urtheile eines gewiegten Kenners dem Ende des 13. oder dem Anfange des 14. Jahrhunderts an. Da Pleier eher nach als vor 1260 gedichtet hat <) und Garel von seinen Gedichten vermuthlich das späteste ist, da es noch das beste scheint •), so reicht diese Handschrift, die jedenfalls besser und älter als die Linzer Handschrift ist, nahe an die Leitenszeit des Dichters zurück und ist um so beachtenswerthcr, als sie neben der genannten Linzer Hand- schrift die einzige ist, welche wir von diesem Gedichte noch besitzen. Was die Schreibweise betrifft, kann Folgendes bemerkt werden: Der Schreiber gebraucht durchAveg langes ss), für ü meist ou*) (ouf I, 24, 41, 165, 170, 247. H, 7, 14, 6Ö, 8J> ff. ouz I, 51, 227. II, 118. V, 93 ouzen III, 136 house II, 62, 115. VI, 64. hous II, 72. V, 182. ouffe HI, 32, 62 trourens III, 192 choume IV, 39 lout V, 50. VIII, 66 soumten V, 55 tousent V, 77 louten V, 83 klouse VI, 6, 26, 63). Das i ist häutig im ei aufgelöst. Anstatt des ei steht in der Regel ai, und statt öu meist aeu (fraeuden I, 153 fraeude I, 263). Au statt ü begegnet selten: lauhte 1,16 klause 11,61. In Bezug der Consonanten finden wir: ch statt c (minnichlich I, 21, 25 manichl, 25, 26 gesellichlich I, 23 trüch I, 52 klvch I, 53 lach I, 92 mach I, 113 twanch I, 134, 171 etc.) statt k: trinchen II. 17 chinden IL 43 starchiv HI, 2 gedanche IV, 227, w für b (lobewaer H, 199. VI, 72. VIII, 33. IX, 143. XII, 218 geherwerget V, 194 herwerge VII, 221. XIV, 57 herwergen IX, 185. X, 116. XHI, 229), b statt w (riibe IL 94 geruobet XIV, 7). z ist nach langen Vocalen meist verdoppelt: grozzen II, 167 erlazzen III, 267 verwazzen IV, 44 sazzen V, 29 elc. Ebenso ist in „ors" das s stets verdoppelt VI, 139, 145, 194. Andere nur vereinzeinte Abweichungen zeigen sich in folgenden Fällen: schof (schoup) L 29 beft H, 120 beten XI, 267 'J Mt'ltTiiii!',, heiausg-cyobpn von K. Bartsch IJbfi, Cerinaiiia 11, iJOO. 2j Kbendort. iKiii. ä) Nur uiiiinal bejieg'iiet: valschcz laz XIII, 'i'6i. *J Vergleifhi': (iriiiiiii (iram. 1, S, 202. Zu Pleier's f.arel. 451 abentivre I, 121 gebriset I, 212 liübseb (hülscb) I, 31, 272 l)ezei' III, 182. Ganz geläufig ist unserni Schreiber in statt iucii: I, 110, !()(>, 244. II, 109, HO, 120, 16Ö. IV, 65, 182. VII, 220. XI, 71. XII. 115, 276. XIII, 140. Ebenso gebraucht er div statt die im acc. sing, lern.: IV, 157, 162. V, 2. VI, 2, 65. IX. 136. XI, 53, 274. XII, 214. XIII, 5. 267. Statt den begegnet die Nebenform dien: XIII, 170, und so ist auch statt dein V, 29 zu lesen. Einmal finden wir dere statt der V, 87. Minneehliv (I, 80) ist wohl nur ein Versehen des Schreibers, Ist unsere Handschrift im Ganzen gut und sorgHiltig gefertigt, so fehlt es dennoch nicht an manchen Verstössen. Ich verweise auf folgende: zins statt zin II, 224. iemen statt niemen II, 110. mir statt mmerll, 184. von statt wanll, 190. def statt den II, 193. gewerch statt gelwerch III, 67. einen statt feinen IV, 18. chvnege statt chüne (küene) IV, 23. XIV, 64 freilichen statt freislichenlV, 27. slager statt slagenlV, 94. geschit statt geschiht IV, 103. wart für geschofet statt was für gestapfet V, 37. sohlen statt soldeV, 76. swem statt swen VI. 171. ehvnegen statt chvnen (küenen) VI, 208. XIII, 88. wolten helfe statt wolten ze helfe VI, 212. daz statt der VII, 249. der lüte so vil so vil statt der lüte viel so vil VIII. 75. daz statt da VIII, 172. taet statt reit X, 52. der statt den X, 57. ein ein statt an ein X, 147. daz statt baz X, 224. Nasseran statt von Nasseran X, 234. der statt den X, 258. sinen statt sine XI, 126. zit statt sit XII, 16. bei statt frei XII. 35. vnd mit statt vnd der mit XII. di). si ist zu tilgen XIII, 31. in statt die in XIII, 57. sehehen statt sehen XIII, 72. zwelf statt het zwelf XIII. 160. der der statt der XIV, 25. Gehen wir zum Gedichte selbst über, so bemerkte schon Bartsch, dass Garel unter den drei Gedichten des Verfassers das beste sein möge. Da ich den Tandarias nicht kenne , so kann ich nur dies bestätigen, dass Garel bedeutend besser ist als Meleranz. Zeigt der Dichter auch in jenem wenig Erfindungsgabe, so erzählt er darin doch meist mit Geschick und Lebendigkeit. Die Darstellung ist viel gewandter, als in Meleranz, und glückt an besseren Stellen der- gestalt, dass sich Garel mit ähnlichen Artusromanen zweiten Ranges wohl messen kann. Dieser Fortschritt zeigt sich auch in Handhabung des Reimes. Die Rindung a : ä begegnet ausser vor r und n nur höchst selten : vor t (houjitstat : lat Xü. 1 1 7 ), vor eh (nach : sach X. 59 452 Z iiigerle geschach: nach Germ. VIII, 91 b). n statt m im Reime: man: zam V, 178. In der Bindung: want : allesamt V, 25 ist alle sant zulesen «). Die Bindung i : ie fiel mir zweimal auf (niht: lieht V, 56. lieht: nilit Germ. III, 30), o:ö begegnet einmal: (porte: horte IV, 268). Von den Bindungen u oder ü : uo und 6 : uo, die inMeleranz oft vorkommen 2), bemerkte ich nur die Fälle : zuo : do VI, 21 hurte : ruorte Germ. VIII, 275. — Beachtenswerth ist der Reim geleit : wit (Germ. III, 38), der uns zeigt, dass dem Dichter auch ei statt des gewöhnlichen mhd. i zu- komme. Einmal nur begegnet, dass ein vocalisch auslautendes Wort mit auslautendem n gereimt wird (XI, 96), was sich auch Stricker einigemal erlaubt (Strickers Karl ed. Bartsch S. LIV). — Vergleicht man diese geringe Anzahl unechter Reime mit der viel bedeutende- ren in Meleranz s), so ergibt sich ein unläugbarer Fortschritt des Dichters in dieser Beziehung. Besass Pleier auch kein hervorragendes poetisches Talent, so zeigt er sich dagegen als einen der belesensten Dichter jener Zeit und gibt uns ein neues Zeugniss für die Bildung, die damals in ()sterreich herrschte. Er war, wie er selbst sagt (als ich an der äventiure las L. HS. Bl. 53 Meleranz 11420) des Lesens kundig. Er kennt, wie er gleich am Beginne des Garel zeigt, Hartmann's Iwein : Nu beeret ein frenulez niaere. Hiirtnian der Ouwaere liat uns e wol geseit für eine rehte wärheit an einem buoche, deist wol bekant, deist der riter mit dem lewen genant, daz Artus was sin wip genomen und wie ez dar zuo was komen. L. HS, Bl. 1 b. Dass Pleier im Verlaufe des Gedichtes an Iwein öfters anklingt, habe ich schon früher nachgewiesen (Germ. III, 26). — Die von mir ebendort milgetheilte Stelle über Tristan und das hundelui Petilcriu 1) Verg-. Helblliife' 8, 1161. 2) Meleranz S. 367. ") Elieiidort S. 366 und :iü7. Zu Pleier's fiarel. 453 beweist, tlass unser Dichter tiiich Gottfrieds Tristan kannte '). Aul" die Bekanntschaft Pleier's mit Wolfrani's Parzival hat K. Bartsch sclion hingewiesen (i\Ieleranz S. 381). Ich füge noch die Stellen hei: ein richer pfelle von Triant I, 50 (der tiure pfellel von Triant W. Willehahn 444. 13) und von pfellc, den ein künstle man worlit in der stat ze Tasme XllI, 251. Man vergleiche damit Parz. G29, 736. 808. Dass PIcier auch den uns verlorenen Umhang Bligger's von Steinach gekannt hahe, maclite K. Bartsch vvahrscheinlicii -). Dass er manchmal an Wigalois zu mahnen scheint, hal»e ich schon früher vermuthet. (Germ. III, 27). Ich gehe einige Stellen, die dafür sprechen : als mir diu äventiure gibt. L. HS. T' , T, 41". 63^ G7'*, 88'', 92^ 106'' als uns die äventiure gibt. Wig. 178, 37. 232, 5. als uns die äventiure seit. Gare! L. HS. 73*'. 102N 113% 159% Wigal. 24, 2. 203, 13. 266, 13. nach der äventiure sage. Garel L. HS. 15% 111% 115% 165% 166%Meleranz 327. 1324. 1604. 4957. 12522. Wig. 250, 14. innen des, dö er az Garel L. HS. l** vnd innen des, do er az. Wig. 48, 15 er sprach: „daz ist der tiurest man, der ritters namen ie gewan. Meleranz 1 1101 ez ist ein der tiurste man, der riters namen ie gewan. Wig. 103, 17. aller fraeuden si verpflac G. IV, 229. Wig. 228, 15. Walganus erinnert an den Wurm Pfetan in \A'igalois (130, 2(> IV.). Ein paar Verse mahnen an Mai und Bcatlor: der suezen, valsebes frien. G. IV, 180 die süeze, valsebes frie. Mai 12, 40 Sit ez so sorelicbcn stät. G. IV, 175 min dinc mir sorelicbcn slät. Mai 32, 25. <) Man vergleiche «lainif Tristan II. i;)7y4-^ti'^87. -) .Meleranz S. 36ö. 434 Z i n g e r 1 e Die Verse: wan mit klage nieman kan sin not überwinden G. XII, 2 klingen an I'olgende an: die wisen hoere ich alle iehen, daz truren harte wenic tilge und nieman überwinden müge mit clage sinen smerzen. Trj. Kr. 23484. Diese Stelle wäre für die Zeit der x\bfassung des Garel bedeu- tungsvoll, wenn nicht beide Dichter ein älteres bekanntes Sprich- wort im Auge gehabt hätten. Allein nicht nur mit höfischen Dichtern scheint Pleier vertraut gewesen zu sein, sondern auch mit der deut- schen Heldensage. Die Namen Alhewin, Helferich, Fidegarte (ähn- lich der Vodelgarte im Eckenliede), Ammilot haben echt deutschen Klang und mahnen an Gestalten der Heldensage. Die Stellen von der Tarnkappe und ihrem Besitzer, von den wafFenschmiedenden Zwer- gen und den von Riesen bedrängten wilden Fräulein gehören der deutschen Sage an. Dies eben scheint mir ein Verdienst unsers Dichters zu sein, dass er nicht einseitig dem fremden Vorbilde folgt, sondern volksthümliche, einheimische Stoffe auch herbeizieht und in das Gedicht verwebt. Derartige Züge behandelt er gewandter und mit grösserem Behagen, denn er scheint sich hier freier, ohne den Zwang der äventiure, bewegen zu können. Die so ol'tmaüge, beinahe ängstliche Berufung auf seine Quelle maskirt wohl manchmal nur das freiere Sichgehenlassen. Aus dem Gesagten ergibt sich, dass Pleier, wenn auch kein poetisches Talent, doch einer jener Dichter war, der die damalige Literatur in umfassender W'eise kannte, kurz ein Mann, der mit der damaligen Literatur Schritt hielt. Dass seine Gedichte einst mehr Anerkennung und Verbreilung fanden, zeigt uns, dass die Landesfürstinn von Tirol ihre Becher-Inschrift, die wohl ihr W'alilsprucli sein mochte: „Langer liebes maiigel ist meines horzen ;mgrl" Zu IMfici-'s Cmel. 455 einer Stelle des Meleranz entlehnte '), und dass am Ende des 14. Jahrhunderts das Sehloss Hunkelstein bei Bozen mit Fresken zu „Garel" gesolimückt wurde. Es ist bezeichnend, dass der kunstsin- nigfe Nikolaus Vintler neben Tristan (iarel wählte, als ob das letztere Gedicht eine Perle der höfischen Dichtung sei und desslialb eine Verherrlichung durch die Malerkunst wohl verdiene. Wüterich von Reicherzhausen, der Garel nach AVigalois nennt 3), bestätigt uns, dass unser Gedicht noch um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Ansehen stand. Es mag durch das Gesagte eine VeröfTentüchung der gefunde- nen Fragmente um so mehr gerechtfertigt sein, als das Gedicht noch nie vollständig erschienen ist. Eine Inhaltsangabe desselben habe ich bereits in den „Fresken des Schlosses Runkelstein" (Innsbruck, 18ÖG) gegeben. Ich theile hier mit Verweisung auf dieselbe die Bruchstücke diplomatisch genau mit und lasse zum Schlüsse ein kleines Verzeichniss jener Wörter folgen, die im mhd. Wörterbuche nur sparsam belegt sind. ') Mannes langer niangel daz ist lies herzen ang'el 689. '-) Zeilscltrilt für das Alterthiini VI, ,10. 450 Zingrerle. I (R. F. 7^) von ptVlIe, (V gab liehteii sehein, Reichiv kleider leit er an. do gie der hoch gelopte man. Da er sine geste vant. 3 die heten beide alzehant Den harnasch ram von in getan vn heten richiv kleider an. Sie sprangen dar. daz was im leit. der wde stolze wirt gemeit, 10 Do er den werden Garel sach, in sine" herzen er des jach, Er gesaehe nie so schone" man, der also saelichlich getan An allen dingen mohte sin. 15 sines antliitzes schin Lauhte fvr den niaien. sin art von der veien Mohte man an sine" leibe sehen, swer in sach, der mvst iehen, 20 Sin leip war saeldenreich. der wirt in minnichlich Bei siner klarn hende vie, gesellichlieh er mit im gie Oiif den schonen palas, 2ö da manich w"der ritler was Vnd manich frowe minnechlieh. der wirt was gantz' zuhte rieh. Do si chom" hintz der tür, mit der hende schof er für 30 Garelen vn Gylan. der wirt als ein höbsch" man Wolte si des niht erlan. Zu Pleier's Oarel. 457 si musten vor im gan Ouf den schönen palas wit. 3i) her vn dar in aller Sit Lag-en seniftiv plvmeit vn manich schön iLj'iilter «it. Da die ritter sollen sitzen, mit zvhtichlichen witzen 4U Was des wirtes swester chum, ouf de" palas, svs han ich vnom, Mit fiinfzich ivnchfrowe", die man g-ern moht sehowen. Si warn ze sehen minnechlich, 4ö ir aller kleider warn reich. Dar vnder saz div schön magt. (b.) von der ich er han g'esag't. Div het reichiv kleider an, als ich daz vernomen han. oO Ein reicher pfelle vo~ Triant vre onz der heidensehaft g-esat Ir rok vü mantel truch. si was hübsch vn" klüch, Mit gantzer zuhte reiche. 55 Div maget minnechlich Hiez vrov flordiane. ir leip was valschez ane. Der wirt zv siner swester gie, bi der hende er si gevie 60 vn sprach: „vil liebiv swest" min, !a dine tagende werden schin, Erbivt ez minen gesten wol" si sprach : „swaz ich tvn sol Durch dliie willen, bnidei" min, 65 des solt du vil gewis sin, Daz tvn ich willichliche" gar." Da hat er div magt klar Chvssen dise zwene man. div magt s^ch: „daz si getan" 70 Mit zvhte' si hin naher gie, 458 Zinoerle die ritter si mit chvss enplie, Als ir brvder gebot. ir mvt waz so rosenrot, Daz Garel vä Gylan, 7S die zwen hoch gelopte ma~, In ir h'czen mvsten iehen, sine hete" da vor nie gesehen So minneehlieh antlutzes schin, noch ein so rotez mündelin, 80 Noch ein so minneehlichiv magt. mit zvhte', so wart mir gesagt, Nigen al div ivnehfrsewelin. der wirt bevalch der swest' sin Hern Garehi bi der hant. SS do fvrte si de" weigant Mit zvhtichlichen witzen, da si solden sitzzen Almiten vnder der frowe" schar. Div ivnehfrowe lieht gevar 90 Sazte in an ir seiten. wes inohte nv langer biten? (c) Der wirt wolt oueh nicht lang^, Gylam de" fürsten vvrt er dan Ze ende an des sales want, 9o da er ein g-esidel vant. Da gesazen si zv anander. Floris vnt Alexander Empliengen wol ir ohaim wert. der het oueh lange des gegert, 100 Daz er sin ncven solte sehen, im chunde lieber niht geschehen, ^i Vn daz si warn wol gesvnt. mit zvhten an der selben stvnt Stvnt er von dem gesidel san, 105 sinen neven bat er zv im gan. Mit vrloube daz geschaoh. er chvste sine neven vnt sprach: uMic'h hat div saelde wol gewert Zu Pleiei's Garel. an iv rcht, als min wille gert, 1 10 Daz ich iv lebende han gesehen. mir chvnde lieber niht geschehen. VVan iwer leit mir nahen lach. mit warheit icli wol spreche' mach: "Iwer chintlichiv chraft, i 13 Div ist ze herter ritterschaft Noch ze chraneh vn iwer lip. sagt an, gebivten iv daz wip, Daz ir dem wirte hie stritet mit. daz was an iv ein tvmber sit, 120 Daz ir in streites wertet vfi der abentivre gertet. Wan er hat sin blvm~ so gewert, daz manigem von im ist beschert Daz lasier vn" im hoher pris.» 125 Do sprach der ivnge Floreis : «Herre, ich wil iv der warheit iehen. swaz mir laides ist geschehen, Da sint div wip vnschuldich i) an. mir geriet min chintlicher wan, 130 Da^ ich hie streites gerte, des mich vil wol gewerte Eskylabon. der weigant mit sin' eilenthaften hant Twanch mich vmb Sicherheit. 13S durch mine" brvder ich hie streit. Den het er e gevange". (d) ich want, ich möht erlangen Den pris dirre aventivr hie. der wan ouch mir niht wol ergie. 140 Ich wart gevangen als ouch er. min brvder der chom vo~ mir her. Ich waen, durch aventivr geriten. swaz wir hie ern haben erstrite", Des wil ich vngerumet sin. 4:)U ') 128 „niht" über viischuldig geschrieben. Sitzb. d. phil.-hist. CI. L. Bd. IV. Hft. 30 400 Zingerle 145 wan ez ist noch hivt schin An TDS div schvmpfentivr.» Eskylabon der gehivre Die zwen ritter an der stat ZV ir öliaim sitzen bat. löO Jetwederr do des nilit enliez, er tet, als in der wirt hiez, Vnt sazen zv im beide mit fraeuden sunder leide. Si flarn ze sehen an ander vro. iäö Alexander fragte do Sinen öhaim der maer, wie er dar chomen waer In des edeln fiirsten lant. do sprach der dege~ wert erchant: i60 «Mir chom ze Galys maer, wie ez iv ergangen waer Hie in disem lande, min trivwe mich des mande, Daz ich durch aventivr her 165 reit rnt ouch ouf streites ger, Vnd wült iv hie erledeget han. do wider reit mir der w~de ma", Der hie den pris hat beiagt. manlich vnt vnverzagt 170 Bestuont er mich ouf der beide preit vn twanch mich vmb Sicherheit. Als er min Sicherheit enpfie, der helt do des niht enlie, Er fragte mich der maer, 17o wannen min raise waer. Do sagt ich im vil rehte gar von disen lichte" blvm~ chlar, Wie die warn behvt. ich sagt im rehte minen mvt, 180 Daz ich wolde streites pflegen durch iv. des het ich mich bewegen. Do lie mich der helt gemeit (e) i; ^i Zu Pleier's Garel. 4<) I ledich miner Sicherheit Vnt lopte mir geselliehaft. 18o Div hat mit staete" t'wen cliraft Minhalp al die weil ich lebe. g'ot im saelde vn ere gebe Imm", swar er chere! an im leit tugent vn ere 190 V^nt rehter manlicher mvt. dar nach bat mich der helt gvt, Daz ich in fürte mit mir her. daz was ouch mines hrzen ger, Daz er hie wolte Streites pflege". 19Ö alsus prallt ich den werde" degen durch aventivr in ditz lant. nv hat sin ellenthaftiv hant Vil hohe werdicheit beiagt. reht, als ich dir han gesagt, 200 Si wir beide chomen her durch der aventivr ger. Garel ist der helt genant, d~ mit ellenthafter hant Die aventivr hat er erstrite" 205 mit vnverzagtlichen siten. Als ir alle wol habt gesehen, mvz im gvter dinge iehen. Er ist vnwandelbaere.» elliv disiv maer, 210 Die sagt er ofTenlich. do wart der lobes reich Garel gebriset sere, man gab im lobes mer, Dann ich iv gesagen chan. 21 0 beidiv wip vn man, Die sprachen alle geleich, sin leip waer ern reich. Der wirt zv Gylame" spch : „ich waiz wol, daz ich nie gesach 220 Deheinen helt so lobelich. 30» 462 Zingrerle sin leip ist chlar vn minneehlich. Dar ZV hat er zvhte vil. nv wizzet, daz ich imm" wil Im des hohste" prises iehen 22o für alle, die ich lian gesehen. Div saelde hat zv im gesworn- ZV sine" eilen ouz erchorn Wil ich niht geliehen, (f) sit er so ritterlichen 230 Min aventivr erstrite" hat, sin lop vil dester hoher stat \i\ ist mm lop v" swndcn. mine~ meister han ich funde An im, der mir hat an gesigt. 23ö sin pris für all prise wigt.» Der wirt spch: „des wil ich iehen, swaz mir ist von im geschehe", Des wil ich dehein last~ han, sit er iv hat gesiget an. 240 Herre min, her Gylam, min" tschvmtivr ich mich niht schäm, Sit iv vo" im misse lanch vii iv vmb Sicherheit betwnch, Wan ich erchenne iv lange wol. 24Ö swaz ei" ritter tun sol Ze ritterlicher manheit, dar ouf ist iwer lip bereit. Daz hat man offte an iv gesehe", vii wil ich iv der warheit iehe", 2S0 De ir d" peste" einer seit, der indert lepte bi dirr zit, Als ich von iv vor veruom han. hie svle wir dise rede lan." Garel, der dege" valschez laz, 2Ö5 mit zvhte" bi d" frowe" saz. Die chvrzten im die stvnde. | der wirt im des wol gvnde, Swaz im ze ern wart getan. Zu Pleier's fiarcl. 463 des Wirtes sAvesC Flordian, 260 Der plich g-ap vil lielite" schin. si vfi ir iiinchfraBM'elin. Die heten svzen g-elinipf. si machte" im fraeiide vfi schimpf, Daz im div weile waer 2(iö ehvrtz vfi ane swaer. D" rede si nv hie g-enuch. vf de~ palas man trfich Beidiv tiseldaeh" vn~ brot. d" wirt mit zvhte" gebot, 270 Man riht die tische vber al alvmb ouf de" weite" sal. Der wirt als ei" hübsch ma" spch ZV de" fvrsten Gylan. — II. (R. F. 7 f.) Daz in niht mühten zwelf man von der stat getrag-en han. Oiich was der stain vor der tiir sieht vnd preit her fvr S Vnt so hoch von der erde, daz Garel der werde Dar ouf niht chom" mohte. wan uiem" daz tohte, Der die tur biet ouf g-etan, iO wan daz vbel wip oder ir ma". Der was so laneh vfi so g"roz, daz er de" rigel danne" schoz, swenn er wolte mit ein" hant. der chinde ouf der stain Mant iS Pflach man ofte niht ze avoI, als man frowen pfleg'cn sol. Mit trinchen vnt mit ezzen ir wart offte vergezzen. Man sach in zv vil trag-e. 20 ir vafor vnt ir mag", 464 ZJngerle Den warn si ze verre chome". daz wip het in den lip benonr, Wan daz man si da mit mvs nern, der vater mvst de~ Risen swern, 23 Daz er im dar sande Ton seinem freien lande Sinen zins elliv iar, daz er den iunchfraAven ciliar Iht benaeme daz leben. 30 sus den eliinden was gegeben Ein leben harte sorksam. niem" sich daz an nam, Der in chome ze tröste vnt si von der not erloste. 33 Wan der Rise was also manhaft \n het also groze chraft, Daz in nieme~ getorste bestan. sines weibes sit was so geta", Swer A'on dem Risen waer genese~, 40 der muste von ir des todes wese". Da von getorste niem chome~ ZV in. sus han ich vernome~. Den chinden was vil ofte we. swie wol in was gewese" e 4ö Da haim bi ir magen, die ir vil schone pflagen, Daz was in allez tivre hie. ouz de" gadem man si niht enlie (b) Chom" durch dehein ir not. 30 si wnschten ofte, daz si der tot Schiede von der swaer. Garel der degen maer Stvnt vor dem staine vii spch wider sich selben, do er sah 33 Die tvr versperret sere: "mich wndert imm" mer, War vmb man ditze gadem hat so vaste verslozzen, daz hie stat Zu Pli'ier's Garel. 4G5 Ouf der horten staiinvant." 60 vil nianlicli der weigant Gie suchen in der klause, ob er in dem house Inder lüte funde. nv chom er an der stunde C3 Ouf des Risen palas, der hoch ynt weit was. Da durch so gie daz purg-etor, Da er sluch den Risen vor. Da vant er niem~ inne. 70 er gedaht in sinem sinne: „Mich wndert, waz daz meine, daz ditz hous aleine Ist so g'ar an liite oder waz daz bedaeute, 7o Daz ich hie niem" vinden cha~, weder wip noch man. Daz ist ein saeltsaenez dinch." nv g-edahte der ivngelinch: „Wa mvge" dise lüte sin" ? 80 nv sach er ein vensterlin Ze ende an des sales want. da g'eg'cn g-ie der weiga t. Daz venster was verslozze". Garel, der vnverdrozzen, 85 Brach ez ouf sazehant. da durch sa der weig'a^t Sitzen einen iunge~ man. eine' swaern boyen het er an Vü zwai eisen an de" arm"^. 90 daz begvnde de" holt erbarm". Im lach von eisen ein swaerez ba"t vmb den hals, in die want Was er versmidet sere. siner rube was niht mer, 9S Wan daz er leinte an der want. (c) in de" gemache er in vant, 466 Z i n g e r I e Des niem~ gvter Avnschen sol. ich g-an getriwen lüten wol, Daz si g-ot von de~ gemache bewar. 100 bain vnt arme warn im bar. Er saz in swacher waete. Garel, der degen staete, Fragte in durch daz vensterlin, wa von er so verslozen müst sin, iOS Daz er in der prisvne lach. von der frage sere ersrach, Do er di en ritter sach. vil getrivlich er sprach: „Owe, herre, waz praht iv her? 1 10 hat iv iemen gesehen mer," Wan ich alein, des bin ich vro. " Garel sprach zv im do : „Frivnt, des wil ich dir veriehen : mich hat niemen gesehen 1 IS In disem house mer." »weit ir denn lip vnt ere Behalte^, herre, so volget mir. ich rat iv ouf min t"we, daz ir Von hinnen gahet balde iüO vnt heft iv ouz dem walde, E man iwer werde gcAvar. herre, ich rede ez ane var, Vnt wirt man iwer innen, so cliomt ir mvlich hinnen 125 Vor dem, der dirre straze pfligt. sin hant hat hie an gesigt Vil manige" ritter lohelich. siner vngvte ist niht gelich, Swem er vber windet, 130 dehein tugent d' an im vindot. Dem benimt er de' leip. er hat ein vngehivr wip. Div ist noch wirser, denn d" man. si habent niordes vil getan Zu Pleier's fiiiiel. 4G7 133 Hie an manig-em rifter g^vt, de" vil hohe stvnt sin mvt. Herre, weit ir genesen, so svlt ir hie nilit lang-" wesen." Do sprach Garel, der helt gemeit: 140 „si tvnt nv niem" m" chei" lelt. Ich han si bediv sannt erslagcn, . . du soll mir fürbaz sagen (d) \n geben mir di 1er, ist hie iem" mer, Vf den ich sol angest han ? 143 Daz seit du mich wizzen lan." Do sprach der g-evangen man : „waer ez iv so saelichlich ergan, Daz ir si beidiv biet erslagen, für war ich iv daz wolte sagen, 130 So hetet ir hohen pris beiagt. ey edel ritter vnverzagt. Sagt mir div maer an triegen." er sprach: „ich chan niht liegen. Ir hochvart solte niht lenger wese", 133 ir ist einez niht genesen, Vnt wellent si wider ouf stan, so muzen si ane houbet gan. Daz sluch ich ab mit min haut." do disiv maer reht ervant 160 Der gevangen man, do wart er vro. (Zv) hern Garel sp~ch er do : „Ey uz erweiter degen halt, waz ir ern habt bczalt, Sit hie gesigt hat iwer hant ! 163 got hat iv her ze tröste gesant Mir vnd oucli vil ma"ge" man, den grozzen schaden hat geta Der Rise vfi ouch sin Vbel wip. des wirt gepriset iwer leip 170 Von maniger klaren frowen. lat mich iwer helfe sehowen, Vnl helfet ouz den banden mir. 468 Zingerle dar inne ich lige. so hapt ir Vil saelichlieh an mir getan." i 7S also sprach der gevang-en raan. ,Ich helfe dir gern.nv sag mir, \va chvm ich in daz Gade zv dir?" Do sprach der gevangen man: „herrcj, ir sült für de palas gan 180 Vnt get her vmb bi der want, da vindet ir die tvr zehant, Vnt beseht, herre, ob ir her ein chome" mvgt zv mir Vnt helfen mir von min not. 18S ich waer sicherlichen tot Vil schier in disen banden. wol ivren lieben banden, Die mich von sterben habest erlost. Ir seit min herre vfi min trost. (e) 190 Von sol ich dirre not genesen, daz mvz an ivre" genade" wese"." Garel des niht enlie, für des palas er gie Vn suht die tür, vntz er si vant. 19Ö do enmohte der weigant Dar in niht chom" datz der tür. da was ein groz"^ rigel für Geschozen. der was swaer. Garel, der lobewaer, 200 Moht in ninder erwegen. nv gedahte der degen Mit allen sinen sinnen, wie er mohte gewinne Den swaern rigel her dan. 20o ze ivngist er sich des v san, Daz er nach de~ swerte gie, daz er bi de" Risen lie. Daz het er dannoch vmb sich. Garel gedaht: „ich wil dich 210 Versuche", ob du wil sneiden Zu Fleiers Harel. 469 de rigel vü niiit vermeiden, Da mit der man beslozzen ist. waz ob du leilite so gut bist, Daz du niht sparst daz eisen, llö so Avil icii din gute prisen." Er zoch ez vz vfi trug ez dan für daz gadem, da der gevange" man Inne saz gebunden. Garel an den stunden 220 Daz SMert ze beiden hande"' nam. ez sluch der degen lobesam Ouf den Rigel. der was eisenei". daz svvert mit de" eke" sin Sneit daz eisen als ei zins. 225 sus haw er den rigel hin, Vntz er die tur ouf gewan. nv zeigt im der gevange" ma In eine' venster an der waiit, da er inne ligen vant 230 Die slü/.el von den banden, er lost im von den hande"^ Arm eisen vnt daz halspanl, da er in inne ligende vant. Garel mit de" swert sin 23 ä die nagel von de" vingerli Sneit er, als si waern bli. (f) er machte in von de bände fri. Als er wart ledieh vo" der not, Garein er sieh ze fuze" bot, 240 Vn ergab sich in sin gebot. er genadet im vnt got, Daz er im chom ze tröste vn in von der not erlost. Garel hiez in ouf stan. 24j nv was der chindisclie man Verdorben in den banden, Daz im sere wart enblande", Do er von stete solde gan. ATQ Zingerle Garel fürt in mit im dan 230 Ouz ze der kemenaten tür, in de~ palas her für, Vfi' saze" in ei venster an d'want. Garel fragte in zehant, Wie er dar chome" waer. 2SS do sagt er im ze maer, Wie im der Rise het erslag-e" sine" vat"^ vfi in dan g-etrage" Gewaltichlichen da her. „in sinen banden liat er 260 Mich gehabt wol zehen iar. daz g-eloubet, h're, wa^d ist war, De er mich vz dise" g-adem nie noch vz sine"^ banden v'lie, Vfi mvst doch elliv iar mi" lebe"^ 26S lösen, man mvst im her gebe"" Den zins vo" mines vater lant. anders het mich sin hant Von de~ leibe genomen. nv seit ir mir ze tröste komen. 270 H're, da von ist min reht, daz ich iwer eigen kneht Immer mer heizen sol. daz habt ir verdien^^t wol. Wan ich waer in den bände" tot, 275 vfi het ir mich nilit vo" d^ not Gescheide^ lieber herre. min lant daz ist niht verre. Man rite wol eines tages dar. min vat" der hiez Elimar, 280 der herzöge von Arigentin. min mvter hiez Chlarein, Claris bin ich genanl. Zu Pleier's Garel. 4 7 1 III. (R. F. S^M Daz haet vor guten frit. er muste haben starcliiv lit, Der de rig-el dannen trüg, er ist so vnsfefüo-e." 5 Daz getwereh im do sagt: „da leit gevange ein magt Mit zwelf meiden inne. Fidegart, div valantinne, Nam si gewaltichlich 1 0 ireni vater reich. Des sint wol siben iar oder m", daz man si praht gevange~ her. Seit hat si fraevde gar vermite~ vnd habent groze not erliten iö Ouf der herten stain want." daz erbarmet de" weigant Garele, der ie triwen pflach. er sprach: „dest war, ob ich mach, Ich sol in helfen von der not." 20 wan im sin tugende daz gebot, Daz im der frowen vngemach tet we. ZV de" gevvge er spch: „Her vii lieber frivnt min, hat iwer tugende werde" schei" 2o An mir vn helfet mir dar zv, wie ich dar vmb getu, Daz die frowen werden erlost. ich han zv iwerre helfe trost, Daz ich von iurem sinne 30 ab de" staine gewinne Disiv eilenden chint, div dar ouffe mit groze" iam" si"t." a Daz getwerch spch: „lieb' her" mi", swaz ir gebietet, de sol sin, 472 Zin-erle 3S Wan ich si wol gewifien chan." do gebot der wenige man Den getwerge~, daz si balde eilten von dem walde Vnt daz ein laiter wir'e bereit, 40 vn den frowen reichiv kleit. Daz was schiere geschehen. daz getwerch spch: „ich wil besehen, Ob ich iht behalten han, daz vns nv mvg ze state" gesta"." 4S Zeine"" getwerge spch er: „var enwech vii brinch bald' her Min vingerlin vii min swert. des ist wol dirre dege" wert. Daz ist daz beste, herre min, SO daz ieman getruch. de sol sin (b) Iwer, vii allez, daz ich han, daz sol iv wesen vndertan." Garel sp^eh: „din triwe ist gut. ich han de" willen vii de~ mvt, SS Daz ich din triwe verdiene" sol. ich gan dir aller eren wol." Daz getwerch spch svnder spot: „herre, daz vergelt iv got!" Der böte für vii balde dan. 60 Garel vii der chlcine man Giengen zv dem staine, dar ouffe die meide reine Warn gevangen. wie ez da was ergangen, 6S Daz was in dennoch vii ynchv^'t. dar nach in vii churtzer stnnt, Do prahlen div gewerch zehant die laiter zv der stainwant. Div wart gelcinet dar an. 70 ouch kom de~ wenige man Siniu kleinöde, da er sante nach, div gab er Garein vii sprach: Zu Pleiei's Giiiel. 47 „Disiv g-abe habt von mir vn wizzet, hrr, daz ir 7S Si mvg-t g-crne bebaltcn. ir mvzet saelden walten Von disem edelen steine, des tugent ist so reine, Daz iu muz wol gelinge" 80 an allen ivren ding-en. Er git iv zwelf manne ehraft. ir mvzet Avde" sigehaft An swem ir weit, des sit gewis. bei de" wazzer Eiifratis 85 Wart genom" dirre stein. ich het einen öhein. Der chuude liste wunder. er het ouch besunder Von nigramaneie gelernet vil 90 mit listen zouberlichiy zil. Der chunde er mer denn genuch. swaz erde oder wazz truch, Des gewan er, swaz er wolte. den stain er verre holte. 93 Dar zv behaltet ditz swert. diz ist vil manig" march" w"t. Daz worht er mit sin selbes hant. nv wizzet, chvner weigant, Daz vor de" swert nicht gestat. 100 swaz (d)er man an im hat, {c) Daz chan im niht gehelfen vil, ob man im gern schade" wil." Des g(nade)t im der weigant. d" swert nam er in die hant lOS Vn mach (te ez) der scheide bar. ez was (lauter) Spiegel var, Div (valtze eben v)nt sieht, ze beide(n ecken) was ez gereht. Garel n(ie bezzer) swert gesach, HO er stiez (ez in die scheide vnt) sprach: 474 Z i n g' e r I e 115 120 125 130 135 140 145 „Dise gäbe (ich di)ene~ sol, mir g-eviel (nie eine) also wol.« Daz vingerl (staht er) an die hant. ouf den stain gie der weigant, Den rigel nam er von d" tvr dan. de~ ennioliten zwelf man Von der stat niht erwegen. vil rinehlich in der degen Warf von der stain want, die tür tet ouf der weigant. Div chint erscliraehen sere. Garel, der gar vnliere, Niht in die kemenaden gie. vmb anders niht er daz lie, Er vorht ez waer de" frowe" leit, ob er ersaehe ir dür(kel) kleit, Daz si des immer schämte" (sich), ez tvt vil we, des dunchet (mich). Sw" grozer ern ist ge(won), daz man in schaidet da von Yn in dar nach swache hat, ich waen, de" schäm vil nah" gat. Daz bedahte der wolgezogen man an disen fröwen wol getan. In daz gadem er nicht ensach, er stvnt hie ouze" vn sprach: „Ir fröwen, niht enfürhtet mich vnt wizzet sicherlich, daz ich Bin durch gvt her zv iv chom". gehabt iv wol, iv wirt benom" EUiv iwer swaer." von disem liebe" maer Wurde" si do alle vro. div ivnchfrowe div hiez do Eine magt ouf stau, daz peste, daz si mohte hau, Von gewande, daz gaben si ir an YÜ sanden si zv de" ritter dan, Zu Pleier's Garel. 473 Daz si div maer erfure baz, 150 nv tet div ivnfrowe daz, Jdoch si dar mit sehame gie. (^dj den helt si zühtiehlicli (vnib) fie Von ir froweii, als si ir (g-c)bot. swie si doch iamcr (vnd) not 155 Heten allertaegelich, doch was div (maget) niiileklich, Daz si disen Aver(den m)an vil sere erLa(rmen be)gan, Do er ir scli6(ne) ersach. IGO div niaget (zv dem rit)ter sprach: „Herre, mi(n frowe d)iv bat mich her zv (iv chomen), daz ich Ivch sol (g-enaden) von ir. ]i"re, nv entbietet mir 165 Durch iwer tugent div maer. min frowe selbe waer Vil gern her zv iv gegan. si (hat) ez durch hochvart niht la". daz si, hrr, an dirre frist 170 niht her zv iv gegange" ist, Daz machet groz armvt, div vns diche we tut. Wir haben grozen vnrat an de~ leibe vnt an der wat. 175 Wir haben ein chvmberlichez lebe~, vns wart noch nie dehei" trost gebe~ Wol iiier siben iarn, vnd seit wir da haime war". Wann vnser leit haet ende I 180 in disem eilende Hab wir erliten groze not. bezer waer vns der tot. Dann daz leben, daz wir han. vns wirt gemaches niht geta". 185 Wir sin aller fraeude" eine ouf disem dürren steine." Silzl.. cl. i.hil.-liist. Cl. \.. Bd. IV. Hft. 31 476 Zingerle Der ritter zv der meide spch : „frowe, iwer vng-emach Ist mir innechlichen leit. 190 nv get hin wider vn seit Den fro'wen, daz si fraeuden pfleg-e" vii alles troure's si bewegen. Ein ende hat iwer not. (ej si sint benam~ beidiv tot, 195 Die iv leides habent vil getsT, daz vbel wip vnt ir man. Dar ZV sult ir die frowe" bite~, de si mit zvlitige" siten hine belibe~ vntz de chom gewagt. 200 de bringet man iv alle" samt". Des genadet si de ritter do. div magt gie wider vn was vro. Fvr ir frowe" si do kniete vn bat ir geben miete 20 S Vn bat ir geben bote~ brot. „ei" ende hat vnser not: Purdan vn sin vbel wip habent v"loren ir lip. Si sint baidiv erslage"" 210 div frowe sprach: „du solt mir sage", W" ist, d" de hat geta"?" si sprach: de ist der scJiönste ma", De" ich mit ouge" han gesehe". des wil ich im mit warheit iehe". 21 S Sin leip ist zvhte reich. er hiez vns zvhtiehlich In de" gademe beiten. er wil vns wohl bereite" Mit gvtem gewaude 220 vii wil vns haim ze la"de Mit gvte" ern bringen. got laz im wol gelinge"!* Garel von de" steine gie. die frowe" er dar vf lie Zu Pleier's üarel. 477 22Ö AI die n;tlit viit/ an de" tacli. wie wol man ir des nalites pflacl» Mit guf betewaete vn mit anderm geraete ! Man gab in Wirtschaft vollicklieh. 230 Gareis, des degen eile's rieh. Mit speis wart wol gepflege". dar ZV lach samft d" dege~. Des morgens, do der tach vf gie, do ehonr von de~ wald' hie 235' Der getwerg ei" michel schar. QJ si prallte" all ir frowe" dar Mit der chvneginne. wol hundert getwergiiie chom" herlich geriten. 240 mit vil zühtichliche" site" Si de" helt enpfienge". ouf den stai" si gienge", Da die ivnchfrowe" läge" vn noch gemaches pflage". 245 Si warn da vor lang gewesen, de in so wol niht was gewese". Do dise kleine frowen die meide begunde schowe" Vn ir not befunden, 2S0 vor iamer si begunden Wainen durch ir wipheit. nv wrde" die fröwe" gckleit In vil reihlich gewant. ab de" steine si zehant 25S Giengen alle geleiche. de" degen ellens reiche Wart vil lobes da gegebe". vfi gepreiset sin w"dez lebe". Die erloste" frowen giengen, 260 da si den helt enpfienge . Nach de" selben gruzze, do bot sich im ze fuzze 31» 478 Zingerle Frou Duzabel, div schone magt. Garel, der ritter vnverzag-t, 265 Hup si ouf vil schone er sp'ch : „frowe, de iv got Ion 1 Das sült ir erlazzen mich vii wizzet sicherlich, daz ich Iv imm^r gern diene" wil. 270 der ern waer mir ze vil. Iwers fuz Valleys ich ger" enhir. daz sült ir gelouhen mir: Ich hau d" ern gern rat, div mir niht ze lobe stat." 27S Div magt sprach: ,,lieb" ir''e m'", iwer tuge't ist word" schi" An mir vil eilender magt " IV. (R. F. &}. Fürwar ich iv daz sag, waer er im niht vz de" slag Entwichen, ez het in erslage". div getwerch begvnde" klage% 5 Div sahen disen streit an^ do si de" vil werden man Mohte" niht ze state chomen, als ich daz maer han v'nom~. Daz merwund" was ergremt. 1 0 swie ez der ritter het erlemt, Mit der eine" hant ez vaht mit so chreftichlichcr mäht, Als ob ez ninder waer wnt. der ritt" an der selbe" stu"t IS Sluch im aber einen slach, da von ez harte sere erschrak, In den arm, daz im d" cholb enpfiel. do tet ez ouf eine" giel Vnt schrai ein strch stimme 20 pitter vn so grimme, Zu Pleier's Garel. 479 Daz der luft tu daz m" erdoz. sin chraft was ane maze groz. Nv wante der chvneg'e man. er solte nv gesiget han, 23 Do er ez ane hende sach. de" ritter was eP tail ze gach. Er lief ez freiliehen an. ez warf sieh vnib vfi slfich de^ ma Mit den hinder" filzen nider, 30 des erholt er sieh wider. Er spranch oiif vn lief ez an. e ez von de" ritter dan Entwiche, do slflch er im ab die haehsen, daz des tievels knab 35 Von der stat niht moht chom~. Sus Avart im der lip benom~. Daz honbet er im ab slüch. daz was so groz, daz ez getruk Vil choume zwe" ma vo~ d" stat. 40 „du bist gelege", swie ez ergat," Spch der ritter vnverzeit, „du tust nv nicm" nier chein leit. Du hast din vbel lazen. dein lip der si verwazzen! 43 Du het mich praht in groze not. (b) so wol mich des, daz du bist tot, Des mvze got imm" geeret sin ! du bete mi.' nach daz lebe" min Benom"," spch der Aveigant. 50 nv chom" div getwerch zehant Zv de" beide gegangen. si heten im gevangen Sin örs . daz prallte" si im gezogen. Garel, der ellens vnbetrogen, 55 Saeh den chvnech Albewin vil gern vfi die geverten sin. Er grutzte si minnechlich. Albewin, der chvnech rieh, 480 Zingerle Spracli: „h^e, mich hat got «•ew'rt 60 reht, als min hertz an iv gert, Sit ir hie genesen seit, ir habt gestriten eine" sreit, Daz mich imm" wunder hat, wie ez iwer leip erstat. 6S Wol mich, daz ich iv han g-esunt funde~ hie an dirre stunt, Da mir liebe an geschehen, des wil ich mir der warheit iehe"." Garel spch: „iieb~ frivnt min, 70 wir mvzen vngeschaiden sin, Die wil vn ich min leben han. du hast mir eren vil g-etan. Ich chVnde hie nimm~ sin g-enese", vn" waer din triwe niht g-ewese . 7ä Du hast an mir so wol geta% daz ich dar vmb sorg'e han, Wie ich verdiene die triwe dm." do spch der chvnech Albewin : „Herre, ir sült die rede lan. 80 swaz ich iv g-edienet han, Daz habt ir verdienet wol. ich dien iv gern, swaz ich sol." Garel spch: „nv sagt mir, vil lieber frivnt, wa habt ir 8S Getan daz houbet fraissam? de" bin ich hivt vn~ imm" gra". Von welhem tivfel ist iz chom"? daz het ich gerne vernome~. von . . tivfel hett praht (c) 90 daz . . es was im gedaht Da . . der werde man wo . . weit ertötet han Alle . . dii're tivfel vnreine der . . er slagen 9.") Der . . . vnde gesagen daz w . . spch der dege"^ I Zii Pleier's Garel. 4(S1 daz sin (der tievel ni)vze pfleg-e" Ich gevorht . . . ere in streite . . 100 Des leibos . ... ui. do sprach der (chvnicli 7\l)be\vin: „Herre, ich chan wizzen niht, von wclher wunder g-escliit Im daz honbet zv si chom". lOö ein dincli han ich vor vernom^, Daz dirre tivfel . .t alsus der vbel Avlganns, Der da hie erslag-en leit. herre min, ez ist an der zit, 1 10 Wir svln benam" hie niht sin." Garcl spch zv Albewin : „Mich wnder imm" waz er an hat g-etrage^, den ich han Erslagen, daz in min swert v'meit, HS daz ez sin anderswa niiit sneit, Wan in die arme vfi in div bai". ez ist noch herter denn ei" stei", Daz er hat an de~ leibe sin." Garel vnt Albewin 120 Vnd div g-etwerch gienge" dar vn nam" dirre hvte war. Nv was div hut weitin so herte, daz mit de" sw'te sin Garel moht versneiden niht, 125 als mir div aventivr gibt. An der hvt daz har gab schin in so lichter varwe weitein, Lazure daz ist niht so pla. onch sach man hie vn da 130 Dar abe lühten liehtiv mal an der hüte vber al, Gelich alsam die sterne. Garel sach ez gerne, (^dj Do sprach der chvnich Albewin : 482 Z i n g erl e 135 „herre div hvt sol . . in div wil ich von iv . .an do spch der tiig'e(nt reiche ma)n Daz wolte got h . . . daz si so gut . . , 140 Daz si vergul . . . daz ir si de . . hant Geruchtet . . . ich vro daz ge . . . also Go t lo . . after man 145 (div hvt sol hie) niht bestan. div (ist harte) veste, (ein) chvrsit daz peste Wil ich dar ouz machen mit listechlichen Sachen 150 Vnd einen (he)lm vn eine"" schilt daz (wizzet) w'der dege~ milt, Daz niem~ (m)ach versneide^ vnt elliv waffen mvze meide (Di)v hut, div ie wurde" gesmit. 155 daz erzivge ich avoI da mit, Daz ir daz swert niht ensneit. nv wizzet für div warheit: Ez ist das peste, daz ie man ze Streites nöten ie gewan. 160 De merwunder war entwape't gar von der hvte waitvar. Div namen div getwergelin. do sprach der chunech Albewin: „Herre, seit ez so ist chome , 165 daz ir den sich habt genom , So nemt daz in ivren mvt, war man daz vbel houbt tut, Daz iem" da von chom in not. m swer ez gesiht, der ist tot." 170 Garel sprach : „daz rate mir, — ich getrivwe nicm baz den dir, — Wie ich die lüte bewar. Zu Pleier's Garel. 483 daz ich rehte g-evar Da mit, des such ich (di)ne rat, i75 sit ez so sorklichen stat Vmb d" lioiipt, als ich hau v nom". von weihe" tivfel ist iz chom~?" Do sprach der chvnech Albewin: „nv reitet zv der chrneg^in, 180 Der schönen laiulaniien der svzen, valsclies frien. (^e) Div siht iv g'ern, daz waiz ich wol. ir herze ist reiner tugende vol. Der svlt ir div macre sagen. 180 hintz naht wil ich nach dir dar trage' Daz houbet für das pvrgetor. da wil ichz vber ge" vor. So soltu dann suchen rat datz den, den ez geschadet hat 190 An frivnden vnt an magen, des lat iv niht betragen! Wie man mit de~ honbt tu. da bedürfet ir wol rates zv. Ich chvm iv schier, nv siilt ir, 19o herre, vrlonp geben mir." Garel sprach: „frivnt min, sagt mir, wa weit ir heint si"?" Albewin, der chvnech rieh, spch : „ich sag iv waerlich, 200 Ich wil noch heint mine" gewi" bringe", da ich herre bin. Ez ist vmb mich also gewant, swar ich wil varn in div la"t, Daz ist schier getan, 20S so ich min tarn kappe han. Ich chvm morge~, herre min, des svlt ir vil gewis sin." Do bevalch in got der weiga t. onf sin örs saz er zchant. 210 Albewin, der kleine man, 484 Zingerle der leite sin tarnkappe" an. Do sach sin Garel niht mer. in einer weil praht er Vnt siniv g-etwerch 213 hin haim ditze spaehe w ch Vnd bevalch ez de Inten sin. do für der ehünecli Albewi" Mit sine g-eselle" wider dan, da er den ritter hete lan. 220 Garel der reit gen Mnntrag-i~. nv was div gvte cliiineg'in In ein venster gesezzen vnt het vll gar vergezze , Swaz ir ze liebe ie geschach. 225 si klagte des ritters vngemach. Si wante, daz er waer tot. des fügten ir gedanche not. Wan er ir an dem h rze laeli. aller fraeuden si verpflach. (fj 230 Vnt waer der helt erstorben, ir haet sin tot erworben Jam" vfi hertzen not, si waere vor leide nach i" tot. Der tach was an ei" ende kom , 23S do ei" ende het genomen der streit vf der beide preit. der ritter gen der burch reit. Als in div cbünegin ersacb, ZV ir ivehnfrowe si spch : 240 „Dort sihe ich reite" gen vns her an schilt vnt an sper Eine" ritter vber die beide preit. der hivte morge von vns reit, DenT reitet er geleich gar." 24o die frowe" eiltrn alle dar Vnt warte", ob erz möbt sin. fröwe Landamie div kiinegin Nam der zimierdc war. I Zi. Pleier's Garel. 48 O sin wappenrocli was lieht g-evar 250 Von weizzcn seiden chostlieh. von swarzze zobel zwai pantel rieh Warn dar ni g-esnifen. do er so nahen che g-eriten, Daz in div chvneg'i^ reht ersach, 255 do wart si vre viit spch: „Swie cz halt si ergan, ez ist benam der man, Der hivte morg-e~ von vns reit." div chvnegin het ir leit 260 Mit liebe vber wnnden, do si in saeh gesvnden. Div chunegP vz de" venst~ trat, div brngg-e si nider laze bat Vnd hiez in balde lazen m. 265 si wolde onch selb da bi sin, Da im daz tor wart vf geta . beidiv wip vn man Eilte gen der porte, da man den ritter horte. 270 Daz tor wart balde vf getan vnt div pruke nider lan. Garel, der stolze helt gemeit, in die burch vf de hof reit Vn erbeizte ouf de palas, 275 da der linde^ schate was. Daz gesinde al geleiehe V. (R. F. 9^.) bevalch er zvhtiklich div ehvnegine reiche, Daz si ir pflaegen mit t~wen wol. „daz dien ich immer, als ich sol, 5 Vmb iv all," spch der chvnech reich, do lopten si alle geleich, Si laisten gern sin gebot. 486 Zingerle da mit bevalch ei' si got. Mit vrloube er von ir schiet. 10 der cliüneg-i"^ ir friwe riet, Daz si den helt vmb vie vfi in frivntlichen lie Mit ir chusse von ir varn. si spch: „g-ot mvze wol bewar IS Ivwer ere vn" ivren leipl" daz vii minneehlicbe Avip Vil sere wainen beg-an. von dem palas gie er dau Ouf den hof, da er sin örss vant. 20 dar ouf saz er zebant Vnt reit hin nider ouf den plan, da er vant manige"" \\Ae man. Div chvnegiüe reich saz vil senliche 2S In ein venst" an der want vn" ir frowen allesamt. Vnt der chvnech Albewein, Melivn vn div g-etwaerg-eli" Sazzen bi dein frowen. 30 si wolten gern sehovwen, So die fürsten mit ir scharn alda von d~ stete wolte" var". Dannoch was ez harte frfi, sneHichlich si griffen zv. 35 Div gezelt wurde" elliv nider gelan. Eskylabon, der w^de man, Wart fvr geschafet mit sin" schar, in des vanen swebt ein ar. Der vane was weiz alsam ei" sne, 40 ein roter sameit von Ninive, Dar ouz was in de" vane" gesnite ein are mit chostecblichcn site . Der vane was lanch vn preit. der erzeigte groze reieheit. 45 Dem warte wol zchon tonsent ma". Zu Pleier's Garel. 487 nianich zimicrde wol getan Molit man wol schowen. (bj von der bvrch die fröwcn Sahen sich daz her ouf machen. o'O man horte vil lout erehrachen Vil nianig-e bvsinen. Heskylabon mit den sinen Warn alle uv bereit. vier hvndert Ritter vnverzeit oö Die sounite" sich an prise niht vnter einer panier, div was lieht. Die chom~ verre vor der schar, die fürten all ein waffen gar Onf schilt vfi ouf wappe" kleit: 60 gvldin poyen, so man seit. Div selbe werde Ritterschaft het mit manlicher chraft Vil manige" hohen pris beiagt. si warn beide unverzagt. 6S Von Belamvnt Eskylabon het sich durch prisliehe Ion Mit den sinen für g-enomen. die von Merkanie sach ma chom . Die zog-ten nach ouf sin sla. 70 der vanen was weiz vfi pla. Ouz de" plaben taile gap liebte schi" ein liebarte weiz haerniin, In de" weizen teile ein liebart pla. der vane der was anderswa 75 Geplumet mit rotem golde. dem vanen warten sohlen Zehen tousent man vil werlich. manich zimierde reich Brahtens ouf die beide breit. 80 manich schar mit chrache reit. Der herzog-e von Pgalt. hei waz pvsoune" wart erschalt Vor im ! die gaben loute" doz. 488 Zingeile den edeln Ritter niht verdroz. 85 Beidiv er selb vii al sm her warn Ritterlich ze wer. Dere vane was ein sameit gesnite~ lanch vnt weit. Der was reht sne weiz. 90 dar an lach köstlicher fleiz. In de~ vanen was gesniten, de~ was reichiv chost niht v mite , Ouz (einem swartzen sameit reich) (^cj ein ainhvrne (maisterlich) 9S Reht in der ge(bare), alsam ez lem(tich waere). Nv warn der s fvr die burch Sach man 100 die fürt . . e Des hertz . . w der het ou Daz was Gy(lan der chvne). der vane was (rehte grvne), 1 03 Dar inne (ein leb von golde), reht als er lebe(n solde). Vor dem vanen pvsoune daz de Ir ziniier warn 110 ich waen ir vo Wurde praht vil zehent tousent Fürte der werde vnder sine va(nen) 115 Nach dem für (chomen) der lantg-rave Von Turtuse Am(iirat) div aveture v Er flirte man 120 gen den veinde" Des vane was s(wartz, alsam ein chol) Zu Meiers Gaiel. 4(S9 dar ouz saeh ma(n verren wol) Einen sne weizzen swanen. zehent toiisent man (dem vanen) 125 Warten ritteiiiclie, nacli dem fi'ir mi Der hell von Rlv(el:intz Gerliart), des leip vor seli(ande was bewart) Vnt oiicli vor aller 130 Gerhart der stoltz Fürte wol zehcn tou(sent man) vnder sine vanen (an). Der vane der was (reiche) geteilt gar geleicl)(e) 135 En vieriv rot vn" w(eiz). Gerliart legt alle" (vieiz) An manheit vn an (mute), der eheste in niht (bevilte) Die Spalte (d) ist theils fortgesehuitten, theils so abgenützt, dass nur wenige Worte gelesen werden können. . . . was . , . (^e^ 140 Vor im g'ab mit chrache doz vil pvsoune" . dar zv was vil groz Floytieren vn tampotire schal. Der gal wider ein ander hal, Daz al daz velt erehrachte, 145 do sich von stete machte Der ellens reiche Garel. gezimiert manich ritt" snel Vnter sine vane" reit, als vns div aventivre seit. 150 Der vane der was sne weiz, dar an lach ehostpaerr fleiz. Von swarze sameit reich was vil meisterlich Ein pantel in de vane" gesnile" 155 mit imverzagtliclien sitcn. Mit Gare! mit im 490 Zlngerle nianigen vnverzagten man, Der wol g-etorste Streites pflege". vil manich ellens reicher (tleg'en) 160 In sin helfe w(as) geriten. mit unverzagtlichen siten B'urt er manigen weigant ze Chanadich in daz lant. Des enweiz ich niht, wie lang' er für. 165 die Aventivre mir des swiir, Daz er choeme in daz lant. div chvnig'inne wert erehant, Div suzze Laudameie, vor valsche div freie, 170 Vil sere troure" began vmb ir hertzen lieben nia , Daz er ir was gevarn. si bat, in r(ruo)che got be(warn), Daz er behalte sinen leip. 175 daz vil tri^ven reiche wip Was in gi'ozen (sorgen) den abent vnt den morgen vmb ir hertzen lieben man. si tet, als ir triwen zam. i 180 Div chvnegin an triwen reich f beleip vil zvchtichliche Ouf dem haus ze mvntrogin. melivn vnt Albewin Namen ir mit triwe" war. 185 nv svlt ir höre"^, wie si var. Die Spalte (f) ist derart abgerieben, dass ich nur folgendes lesen konnte : chom ze helf de" chVnige ze chanadich an Da mit 190 div was (des landes) sloz dar was » Zu Pleier's Garel. 491 Oiif ein sieht 19S leit sich daz her Für einen wunnenclichen walt Garel der stolze degen (halt). Do nv gelierwerget («as) für den walt (als ich las) 200 Zv eine M^azzer de w'de degen niht v An all der fürsten ring der edel ritter ge Bat si alle geleich 205 die edel rit M.t vil daz si Vnt sieh des liezen er wolt ... da 210 Ir rat er hete wol ver(nomen) daz er so nahen nv Zv der veiude die . . V . ste was . . all . . . 215 Garel der stoltze Het aldo der als m Wan im was gesagt, daz der rise 220 Von in . . er waer . . Chanadich er sprach . nv rat Wie ge 225 wir in an ge Die klouse da Daz lant vn Da mein als ich daz 230 Div klouse lant von Chan Sit/b. d. phil.-hist. Cl. L. Bd. IV. Hft. 32 492 Z i n ff e rl e Bechant wie mühte ehom oder waz v. 10 VI (R. F. 9^.) Garel spch: „daz mach wol sin. ich gib dir des div triwe min, Als er sich ir vnder windet, daz er den viudet S Sicherlichen von mir streit, ob er mir nicht die kloiise geit, Vnt lobe des vnsern herren christ, daz er niht eine c . . en ist . . . . mei. nn ich . . . . mich SID, Des warte ouf die triwe min." Galvan, der ellens riebe, chom vermezzenliche IS Geriten zv de"' risen. vor der klouse ouf den siebte^ wisen Bei den babte her Garel. Galvan, der degen snel, Voderot daz oiif sin hant. 20 Malseron, der weigant;, Sprach: „nv sehet iv der zv. " Galvan vnder want sich do Der klouse. als daz geschacb Malseron, der degen, sprach : 2S ich hinne" varn, ir sult die klouse wol bewarn." Dise vier starcbe man (liie)lten für die klouse dan. Si wolten da niht langer sin. 30 do spracb der Rise Charabin: „Hie mach wol werde" ein hert" streit ouf de" grnne" anger weit Zu Pleiei's Gaiel. 493 Von dem Graven Galvan vn" von de" hochgelopte" man, 30 Den wir da bei im liezen. wolt iv des niht verdriezzen, So solt ir hier daz gern sehen, (waz) in beiden sol geschehen. wir ** 40 Si cherten wider (dr)ate, Si wolten schowen disen streit oiif de" gTvnen anger weit. Er g . . . von den beiden snel. Galvan vnt Garel 4S Die hielten noch hie beide gen an ander oiif der beide Vnder ir paniern lieht. (Galvan der) vrage sounite niht. Er fragte Garein maere, 50 waz er wolte oder wer er (waere), (^b^ Von wanne" er cböme in daz lant. „tvt mir iwer vart becbant" Speh der Grave Galvan ZV Garein, de" werden man. 33 Garel lachte vn~ sprach: „ich fvrht, iz werde iv vngemach, Ob ich iv sagte maere, war ich wil oder wer ich waer. Doch wil ich iv niht verdagen, 60 ich wil iv min geverte sagen," Sprach der edel weigant, „ich bin dvrch aventivre gesant Her ZV dirre klouse, Da die Risen warn mit bouse. 63 Div wil ich behalten vnt wil der klouse walte", Vntz mir chomt min berre der chvnech von Anferre." So sprach der degen vnverzcit. 70 „sweni daz ist liep oder leit, 32* 494 Zingerle Daz ist mir gar vnmaere," sprach der helt lobewaere. Er g-eparte dem g-eleielie Garel, der ellens reiche, 7S Als ob er Avaer des chvneges ma~. do sprach der Grave Galvan: „Hie sol nimer fride sin! iwer herre vnt der min Sint an ander veint genvch." 80 Galvan der degen kluch Gahte ZV den sinen dan. er sprach: „ir herre% gedenchet daran, Daz vns min herre hat gesant, daz wir sin ere vnt daz lant 85' Svln wern vnt behalten. ob wir triwen walten, So svle wir daz niht gern sehen, swa mine" herren sol geschehe" Laster vnt schände 90 hie haiine in sinem lande. Ir helde, ich wil iv des veriehen: die wil- dort gen vns haide~ sehe" Bei der kluse onf dem plan, daz sint die veinde sunder wa". 93 Die hat her in ditze lant der chvnech von Anferre gesant, Daz si vns die kluse nemen. ir helde, nv lat iv des gezeme", Daz wir wern vnser ere 100 wir (c) I Vernaeme wir die schände, daz si vns in dem lande Svchent gewaltichlich. ir helde ellensreich, 105 Gedenchet an iwer Averdicheit vn rechet laster vnt leit f An den veinde", die vns haben vor. e si chom" vor daz kliisen tor, |^ Zu Pleier's Garel. Si mvzen vns zc pfände geben 110 beidlv leip vnt leben." Si lieten sich gesvndert. Garel hct zwai hvndert Wol gewapent siner man. do het der Grave Gahvan lli> Der sinen oiiz gesvndert Avol gewapent vier hvndert. Die iahen alle geleiche, si wolten sicherliche Daz laster nimer vber sehen, 120 daz in waere geschehen, Daz in so nahen Avaern (ge)riten die veinde . mit zornlichen (siten) Stapfens vber den anger h(er). Galvan mit ouf geAvorfem (sper) 12Ö Vermezenlich vor den (sinen reit). Garel, der degen vnverzeit, Mante die sinen sere. „gedenchet an iwer ere," Sprach der degen Aveis, 130 „Avir svln ere vnt pris Noch hivte hie erAverben. ein man mach gern(er sterben) Mit ern, denn mit laster leben. ich Avil iv des min triAve geben, 13o Daz Avir hie vil avoI gesigen. si mvzen sigelos geligen Von vns." sprach der chvne man. do nam der Grave Galvan Sin örss zen selten mit de~ spor". 140 Garel, der degen hoch geborn, Chom hvrtichlich gen im gevar~. die sine" chunden sich niht spar", Si volgten schon ir herre" nach. Garel den Graven Galvan stach 140 Hinderz örss avoI speres lanch. ob im hvb sich groz gedranch 493 496 Zingerle Von den (kiinden) vn" von de" gesten. da mvsten helme preste" Von den scharpfen swerten. ISO die helde streites gerten. (dj Ob dem Graven Galvan wart ein solich streit getan. Da von ich Aviinder müht sage~. der sine wart ob im erslagen. 153 Mer denn fnnfzich man. idoch hülfen si im von dan, Daz er chom ouf ein kastelan. do der Grave Galvan Den schaden an den sinen sach, 160 daz wort er zornlichen sprach: „Owe des schaden, des ich han genomen an minen werde" man. Der ist mir al ze vil erslagen. ich mvz die iamer bvrde trage" 163 Nach mine" beiden", spch der chvne ma' „ich gereche daz mir ist getan." Garel, der ouz erweite degen, brach mit veintlichen siegen Mit den sine" durch die schar. 170 des wurden helme blut var. Swem er erreichte, der was tot. „owe dirre grozen not," Sprach der Grave Galvan, „sol vns dirre eine man 175 Hivt allen an gesigen? ich mvz tot von im geligen, Oder ich riebe daz mir ist geta"." Garein' rant er wider an Vermezzenlichen als ein degen. 180 man sach von ir beider siegen Daz fiwer ouz helme stieben, sich mvsten schilte klieben, Do dise zwene chvne man ander stvnt an ander au Zu Pleiei's r.iiiel. 497 i8ä Ranten zornekliehen. Garein, den ellens reiclien, Woltc der Grave Galvan da vil g'ern erslagen liaii. Des wert er sieh mit Iieldes liant. 190 Garel, der chvnc weigant, Valit so degenliche. nianigeii ritter ellens reiche Valte al da sin werdiv hant liinderz örss ouf daz lant. 19S Da wart sere gedrungen, div swert vil loute erehlunge" Beidenthalp von ir man. (e) der starche Grave Galvan Sluch so chreftiehliche 200 ouf Garein, den ellens reichen, Reht, als ez waer ein doners slak. er sprach: „dest war, ob ich mach. Ich geriche an dir mine man, die ich von dir verlorn han.** 20o Sine siege warn chreftichlich. Garel, der degen ellens reich, Warf vmb daz swert in der hant^ Galvan, de" chvnegen weigant, Chlaup er daz houpt vn" de~ heim 210 vn" warf in toten ouf de~ melm. Do daz die sine sahen, si wollen helfe galien. Ir helfe mohte im niht gefrum", si warn im ze spate chomen. 21 S Do der Grave Galvan was tot gevallen ouf de" plan, Des erschrachen alle die sine", doch liezen si wol scheinen, Daz si warn vnverzagt. 220 si werten, so man sagt, Sich als chvne weigande. Garel die sine mande. 498 Zingerle Daz si gedachten an ir ere. do wart g-estriten sere. 22S Do der Grave wart erslag-en, man saeh noch werliche" trage" Die sine panier. Garel slüeh vil schiere Den ritter, der die panier trvch. 230 des schaden des wser gar genvch An de~ Graven Galvan gewesen. der tot lie einen niht genesen, Er nam die sinen zv im gar. des graven Galvanes schar 233 Was nv worden sigelos. swer da fluht fvr sterbe kos, Dem was daz nv daz peste. von Anferre die geste Behabten ritterlich daz wal. 240 von fluht hup sich grozer schal. Swaz der Grave Galvan ritter prahte ouf den plan, Die warn erslage" vntz an zwelf man. Garel ouch schade do gew^n. (ß 24S Der verlos wol vier vfi zwazik man. die zwelfe fluhen balde dan Vnt sagten ir herre maer, wie ez ergangen waere, Daz d~ Grave Galvan waer erslage". 250 de hört man de" chvnech klagen Harte klaegeliche. Ekvnaver der reiche, Der edel chvnech wol geborn, fragte, ob div kluse waer vlorn. 2SS Ein des Graven ritter sprach: „ia hre, ich sage iv, wan ichz sach, Daz von Anferre des kvneges man vns die kluse erstriten an, Vnt daz min herre lach da tot 2G0 vnt al die sine, da/- ist ein not. Zu Pleier's Garel. 499 Wan ich eine chom mit nüte~ tlau \n ainlef mines Iierren man. Die andern sint gar erslagen,'' daz horte man den kvnech klage" 2GÖ Harte klaeg-cleiehen. armen vnt reichen Hiez er disiv maere klagen vnt sine swaere. Si iahen alle geleiche, 270 si raechen Millichliche Sinen chvmber vn siniv leit. den fürsten allen wart geseit, Daz si ze hofe solten chomen, do si daz heten vernomen, 275 Si chomen willichliche fvr den chvnech reiche. Der klagte in sinen vngemach, ZV den fvrsten er do sprach: „Frivnt vn lanthern min, 280 lat iv min leit geklaget sin! Mir sint erslagen mine man vnt der Grave Galvan, Der mir vil gedient hat. nv such ich helf vn rat 285 An iv, wan ich getrvwe iv wol, wan ich daz imm" dienen sol, Daz ir rechet mine" vngemach." der chvnech von Rivelanz spch: „Her chvnch, ich wil iv rate" daz, 290 sw" bezzers waiz, d~ rate baz." VII. (R. F. 9^) ouf daz gras Saz (Garel, der) chvnech reich, vil ge(zo)genlich Ouf einer wol geblvmte wise~. 5 vor im (sa)zen die risen. 500 Z ins eile Die waren chom~ alle dar. Garel, der vier degen chlar, Hiez si willechomen sin. Malseron vn Charahin. 10 Zirdos vn" Zirigon. durch riches prises Ion Emplieng- er die fiirsten in daz lant. (do) in (sin) grvz wart beehant, Do nigen im zvhtichliehe 15 die edeln fvrsten reiche. Alle g'eliche iahen, daz si nie g-esahen Vier man so michel vn so groz, ez lept ninder ir genoz 2,0 An sterche vnt an manheit, noch an lenge, so man seit. Si wurden geschowet genüch. Garel, der stoltze degen chlueh, Bat die fvrsten sitzen 21) mit zühtichliehen witzen Zv im nider ouf daz gras. Vn" sin~ rotte meist" was Die wile dar besaut. si saz(en nide)r an daz lant 30 Fvr den (chvne)ch ern reich. der sprach gezogcnlich: „Ich ha(n) dar nach iv gesaut, wir m(iizen in) der veinde lant. Nv werbet (mit) rate vmb vnscr vart. 3S div wirt niht lauger vf gespart. Wir svlu gen den veiuden varn Yn~ ouch svl wir daz her bewar", Daz wir von schaden sicher sin. ich nim daz ouf die triwe min, 40 Daz ich iv gern vor schade bewar vn gein nach ivre rate var. Ich getrivwe iv allen wol, wan ich ez gern dienen sol, Zu Pleiei's Garel. 501 Daz ir mich iwerre helfe wert. 4S swes iwcr wille an mich gert, Daz ist allez getan, SAva ich mach oder chan. Des han ich vil gut reht zv. (bj got helf mir, daz ich noch getv oO Iv den dienst, als ich ger. des bin ich gern iwer wer Mit triwen williehlich." so sprach der chvnech rieh. Der herzöge von Per^alt S5 sprach: „ez ist so maniehvalt Iwer ere vnt iwer pris, daz wir gern in aller wis Iwer ere svln werben vnt des niht lan verderben. 60 Ich wil iv sagen waz man tv: als Tns chom der morgen frfi, So sei bereit ein ieslich man. ich vnt min sAvager Gylan Vnt von Riviers Gerhart der degen, 63 der g-etar wol ritterschefte pflege". Wir drei svln heint daz her bewarn. so sol Eskilabon varn Morgen fvr mit siner schar, der getar wol veinde nenf war, 70 Vnt TyolTabir der freie, der hell von Merkaneye. Nach de~ var der Margrave reich von Turtüse, der vil loblich Hat vil manige" hohen pris beiagt, 75 vn~ Chlaris, der degen vnverzagt, Von Argente der reich. so svlt ir sicherlich Dar nach rite mit ivre zwai" schar. so svl ich vn" Gylam bewarn 80 Vnt der degen Gerhart daz her hin nach ouf der vart, 502 Z i n ff e r 1 e e Vnt besetzet iwer klouse. wir haben zv disem house Gvten trost \n wlzzet daz, 83 wir gevarn all dester baz, Ob wir dise veste bebalten . wir sin g-este. Daz ist vns gvt", spch der wise ma~, „ir svlt hie iwerr Ivte lan, 90 Die iv daz hous behalten, wir svln sinne walten. Mvge wir niht gestreiten, so svle wir hie beiten Hie ze dirre klous, 9S (vntz daz der ehvnech Artus) (^cj chvmt mit her in ditze lant. daz rat ich", sprach der weigant Der rat geviel in allen wol. „nv ratet, wen ich hie lazen sol." 100 Do spch der fvr.ste Gylan: „lat hie vier vnt zwainzich man. Die behalteut wol mit leihter wer das hous vor aller chvnege her." Garel sprach: „daz si getan." los vier vnt zwainzich siner man Hiez der ehvnech für sich choraen, als ich daz maer han vernomen. Die swurn im des ei de, daz sich dvrch liep noch leide 110 Niem"^ gaebe die klous, wan im oder Artus. Do spch der cvnech lobelich: „Malseron, der ellens reich, Zirdos, Zirion vn Charabin 115 ir vier svlt ouch hie sin. Ir helfet niem" in disem streit, ist, daz mir got gelükc geit, Ich wil iv immer reichen, daz wizzet sicherKchea. Zu Pkier's Garel. 503 120 Gesigt aber mir der chvneeh an, so svlt ir dennoch niht gestan Ouf Artus den getriwen. des chvmber solte rivwe~ Alle, die sich so versinnent, 12o daz si triwe minnent." Daz lopten do die vier man. die fursten mit vrloube dan Riten zv ir ringen weit. nv was ouch des vil g'Yt zeit, 130 Daz man solt ezzen gen der naht. mit vil fürstenl icher mäht Manich fürst an sine" ringe saz. do nv der chvne bete gaz, Gylam, der werde degen, 13S der des heres solde pflegen, Vnt der herzöge von Pgalt vnt Gerhart, der degen halt, Die warn schone bereit vn~ chomen in iriv Mapen kleit 140 Wol mit dreizich tousent man. mit den zogten si dan Ze velde mit grozem schalle, (d) die andern beten alle Beidiv ru vnt gemach. 14S dise hüten so, daz man des iach, Des heres waere wol gepflegen. die naht si beten sich bcM egen, Daz si in vier enden vmb daz her bvten mit vil grozer wer. 150 Des morgens, do der tach ouf brach, daz man vor de" tage sacb Den morge" stern ouf sleichcn, (do) wurden gemeinlicben (mit r)ate des die fürsten her, 1Ö5 (da)z si da niht langer mer Wolten wesen. daz wart wol schin. Eskilabon vnt alle die sin 504 Zingerle Warn schier bereit \n Tyoffehir, der viiYerzeit. 160 (Verno)meii wart do g-roz" schal, (Ma)n begynde sich vber al Ouf machen, dise zogten für mit also ritterlicher chvr, Daz die Risen mvste~ iehen, 16S si hete" da vor nie g-esehen Ein her so wiinnechlich. Eskylabon der reich Het sich mit den sine~ fvr genom" si warn so ze velde chomen 170 Ze wvnsche vnt schone g^enfch Tyoffabir, der degen kluch, Er vnt al die sine, von ir zimierde scheine Wart gezieret wol daz velt. 175 Ouch g-ap de" glaste wider gelt Eskilabon mit siner schar, manich zimierde klar Brahtens ouf den grvnen plan, mit zwainzich tousent manne" dan 180 Zogten dise beide ritterlich vber die beide. Si wolden gen den veinden dan. Amorat, der werde man, Von Turtuse der lantgrave reich, 185 was ze velde chomen ritterlich, Vnt der herzöge von Argentin. Chlaris vnt alle die sin Soumteii sich an prise niht. {ej manige zimierde lieht 190 Saeh man vnder ir beider her. si warn ritterlich ze wer. Die zogten ouf Eskylabons sla. vil bvsounen hört man da Vor ir her chrachen. 195 man sach ze velde sich mache' Zu Pleier's Garel. Von Anferre des chVneges man. die zog-ten Ritterlichen dan. Si warn schone bereit. ir schilt vn" iriv wapen chleit 200 Gaben gen dem morgen schein. dri chrone giildin Glesten ou/ einem vanen weit von eine" plaben sameit. Die chrone warn g-ezieret 205 mit ehost, dar in verwieret Vil der edeln steine groze vnt chleine. Die gaben werde" liebten schein. nv was mit al den rittern sin 210 Garel oueh ze velde chonien. da wart vrloiip genonien Von den Risen vn von sinen man, die bei der klouse solte" bestan. Sin schar was wol gezieret 21S vnt so gezimieret, Daz man in grozer choste iach. Malseron ze de" chvnege spch: „H're, vart nach rate! ir svlt heizzen drate, 220 Daz vorder her gaben vnt herwerge vahen An daz wazzer, daz hie dvrh d. lant rinnet, mir ist niht bechant, Daz in der fvrt, wan einer, 22Ü dar vber ge deheiner. An den fvrt svlt ir iv legen," also spch jMalseron der degen, „So seit ir sicher bei der naht. ob des den veinde" waer gedaht, 230 Daz si iv schaden wollen, als si von rehte solten, Ist denn der fvrt wol bewart, So mvz ir zorn sin gespart. 505 o06 Zingerle Enmite" in (le~ fürte stet ein lewe, (^f) 23S der gint weite mit siner ehewe. Dem stechet ze aller stvnde ein panier in dem mvnde, Vnt ist ouz ere gegozzen dar mit listen, des svlt ir neme war. 240 Swem des gelvstet vn gezimt, daz er die panier nimt Dem lewen ouz de" mvnde, so chvmt im an der stvnde Ouz dem halse ein s(oli)ch doz, 245 der ist so michel vn (so) g"roz, Daz man in hört wol raste preit. herre, daz si iv geseit: Swer da bei ist nahen, daz mvz vil balde g-ahen 250 Da von oder er hat den leip v'lorn von dem doze. deg'en ouzerchorn. Da von behvtet iwer her, daz ir iht sterbet ane wer." Garel spch: „vil werder deg-en, 255 Got mvze diner ern pfleg-en! Dv bist g'etriv vnt m(an)lich" einen boten sant der chvneeh reich Eskilabon, dem deg-en chlar, daz er naeme des lewen war, 260 Vnt enbot im div m(aere), wie ez gewant (waere) Vmb den lewen (vnt vmb) die panier, der bot chom vil (schier) Mit sporn gahes g(erant), 265 da er den werde" (ritter) vant. Dem sagt er div maere, wie ez gewant waere Vmb den lewe" vn" vmb die panier, do spch der werde degen vier 270 Zv dem böte" alzehant, der ouz erweite weigant: Zu Pleiei's Garel. 507 „Ich sol vor schaden vns bewarn, ich wil aine des endes varn Gen dem fvrte, da d'' Icwe stal. 273 waz ob man ang-est g-en vns hat, Daz der fvrt ist bchvt," alsus sprach der degen gvt, „Die entsitzcnt mich vil kleine, so si micli schent al eine." VIII. (R. F. 9«.) • • . . er mit dem vanen Chom gedriing-e" durch die schar. des wurden helme phitvar Von Stichen vnd von starche"" sieben. 5 da wart manich werder deg-en Vil sere v"^schrote~. d. velt beg-vnde rote" Mit pliit von dem streit. Nv chom ouch an der zeit 10 von Rivelantze Ardan. sinem vanen volgte dan Manich ritter vnverzeit. nv was der stolze helt gemeit Garel streites noch erlan. 15 von Rivelantze Ardan Brahte manige" ritter snel. er cherte, da daz pantel Gleste ouz hern Gareis vanen. er g-etorste wol die sine mane", 20 Er was ein degen svnder wan. der edel chvnech Ardan Gezimiert vor den sinen reit. vnder sinem vanen preit Für vil manich werder deg-en. 2S si beten streites sich bewegen. Nv chom ouch her Garel, der ellens reiche degen snel, Sitzh. d. phil.-hisl. Cl. L. Bd. IV. Hft. 33 SOS Z i n s: e r 1 e Mit wol geflorierten scliarn ritterlich her g'evarn. 30 Vil pusinen vor im erhal, floytiern vn tampoure" schal, Als ez der doner waer. Garel, der lobewaere, Maillich vor den sinen reit. 35 sin schilt vnt siniv wapenkleit Warn tivre vnt lieht gevar. Ardan eherte von siner schar Gegen Garel, de" degen ouz erchorn. div ürss si nani mit den sporn. 40 Ein reichiv tivste da geschaeh. ietwederr sin sper verstach Ze stuchen gar hintz an die hant. ietwederr in der scheide vant Ein gvt SAvert, daz sere sneit. 4S Garel, der degen vnverzeit, Slueh de" chvnege eine"^ slach durch den heim, daz er sere erschrak. Vn daz in des bedouhte, wie im vor den oiigen louhte oO Ein fiwer grozer, denn ein schonp. vnversvne" vnt tonp (^h) Lag er vber dem satelhogen. Garel, der ellens vnbetrogen, Yalt in von dem orsse wunt. 55 do chom ze helfe im and" stv"t Die sinen lobelich. Ardan, dem chinech reich, Wart geholfen von der not. in biet der helt erslage" tot, 60 Waern im die sine niht schier kom". da wart manich louter chrach v"nom" Von spern, do ir beider her mit vil manlicher wer Mit hurte zesamen chom" gevar". 65 man horte von ir beider schar" Zu Pleier's Garel. 500 Manich hurt vil lout erkling-e^ vnt fiwer dar oiiz helme springe" Von vil neitlcichen siegen. da wart vil manich werd" dege^ 70 Toter ouf daz wal gevalt. „Nantes", loute wart ersehalt, Artuses des chvneges chreie. Garel, der valsches vreie, Hiwe ein luken dvreh daz wal. 73 der liite so vil so vil ze tal Von im tot vnt wunt, daz er in vil chvrfzer stvnt Daz her durch brach mit starke" siege". swar der ellens reiche degen 80 In dem streite cherte, daz volch er nider rerte, Alsam den hanif tvt der schower. der streit was bedenthalbe" sow Den sinen vnt der ritterschaft 85 von Rivelantze, die mit chraft Beiagten manige" hohen pris. die werte" sieh in manige" wis, Als gvte riter solten. den sich si gern wolten 90 Beiagcn, des mohte niht ergan. Garel vnt sine man, Swa die hin cherten, der veinde schaden si merten In dem herten streit 9S nv chom ouch ander zeit Der hertzoge Ammilot, der die lichten rosen rot In sinem vanen fiirte. gen dem streit er riirte 100 Wol mit wa (c) die vo . . n sine Gen dem streite d die rosen rot als 33* 510 Zingerle Sach man verre lOS Ammilot mit d Cherte durch pri da der wilde Vnt Tyofabir mit wol vaht g-en d 110 Mit vnverzag- was der beide Mit hurte an alle man sach man Die den poyen tr HS waz die der her In dem streite ritt wol vaht der lo Eskilabon vnt Ty da wart manieh 120 Tot g-eveUet ouf d ir berzeichen lo Si beg'vnden rufen der beiden ander Was wol div driv 125 tot si beten sich Des siges man sa nv chom in ritt Der hertzoffe A * den vanen mit d 130 Sach man hnrticb da wart manieh Von hurte an der do der vane cb Ammilot vnt sin 135 swaz den leides Daz wolten si n mit slahen vnt An Eskilabon vnt die vant man 140 Da w . . r liebte Tvofabir der w » t I Zu Pleier's Garel. 511 Wol vaht vnt ouch Eskiiabon mit ]ie Hiw vmb sich 145 laza naher ruk Was scliarpfcr sw da wart storie In dem herten str Die fülg'eiide Spalte (^dj ist zur Hälfte weggescbnitten und das Beigfelassene so abge- schliffen, dass wir dieselbe übergehen. Sich alrest mvste wern, (^e), 130 ob er sich selbe wolte nern Vor schaden vnt vor laster groz. man horte da manige" doz Von hurte vnt ouch vor swertes siegen. da verlos vil manich werder deg-e^ loö In de" streit sinen leip, den da hainie weinte" w'div wip, Do Ekunaver mit hers chraft sich stachte in div heidenschaft. Da wart sere gedrungen, 160 da wart vil lout erklungen Div swert, ouch heim vfi harnasch. yil lichter zimierde erlasch Von plute. die e warn chlar, die wurden almeistich rot g^evar. 16o Nv hört ouch, wie Garel, der ellensriche degen snel, Die sinen tröste in dem streit. vil lout: „Nantes" wiirt geschreit. Daz wart durch choverung-e getan. 170 Ekunaver, der Averde man, Chom mit so grozer hers chraft, daz hern Gareis rilterschaft Mit den von Rivelantze strite". mit vnverzagtlichen situn l7o Chom Ekunaver ander zeit mit sine" vanen in den streit. 312 Z i n g e r 1 e Er want beiag"en da den sich. al die sinen „Chanadich'' Begynden rufen an der stunt. 180 Garel wart da chvmber chvnt. Er vnt sine w^^de man wurden hinder sich getan. Von Rivelantze der werde helt, ArJan, der degen ouz erweit, 183 Der het e grozen schade" genoni. waer im nilit ze helfe chomen Ekunaver der rieh, er het sicherlich Alle sin ere verlorn. 190 Ardan, der chvnech wolgeborn, Wart manlich errettet. den orssen wart gcpettet Mit manig-e" edeln toten. die sere wurden verschroten, 19S Der lach so vil auf dem plan, swa div mvden kastelan In de" streit ruhe wolte" pflege • ••••■ '•*f ß Da wart ir lutzel niht. 200 swelich örss von den wunde , Daz wolt vf de" edeln tote ligen, so si in de streit nider sigen. Garel vnt die sinen, die liezzen daz wol scheinen, 205 Daz si warn vnverzagt. si werten sich, so man sagt. Mit vil manlichen streit, doch wurde^^s hinder sich geleit Mit hurte, daz ir alP schar 210 chom ZV anander gar. Ekunaver der reiche chom so chreftichliche Mit vollen povndiers hvrte, daz er frivnde vü veinde Zu Pleier's Garel. 21ü Mit liiirfe ze same" prallte. so snellich er g-alite Mit siner grozcn hercs eJiraft. da von ir beider ritterscliaft Gar zesame" warn eliomen. 220 von sinem povnder Mohte wol aldaz velt. Nv hört von de streit sa, Wie da wart gevohten, in einander gefloiiten 22ö Die veinde in der frivnde scliar. die sach man bi an ander gar Mit grozen noten ringen, hurten vnt dringen, Slalien vnt stechen. 230 Ekunaver wolte rechet», Daz man in gesuchet het Da haime. der streit all Einen plum varben plan. da wart vil manich w der man 235 Von de" orsse tot gevalt. si waern ivnch oder alt, Die rangen da mit noten groz. daz plut de grüne cle (begoz), daz von lüten vii von örssen ran. 240 Garel vnt sine man, Die leideten sich so sere in de~ streite, daz ir ere In niem~ mohte gewinnen an. ouz Galis der fürste Gylan 24Ö Vnt der hertzoge vo~ Pergalt. IX. (R F. 9of.) Dvreh chovervnge Belamvnt. nv chom ze helfe in an der stvnt Amvrat mit beides chraft. Ammilotes ritterschaft 513 314 Z i n g e r 1 e 5 Enpfieng-en schaden da genvcli. der Ammilotes vanen trücli In dem stvrnie degenlieh, den slucli der Marg-rave rieh Amvrat mit siner haut, 10 daz der chvne weig-ant Verhowen viel ouf den kle. von wunden wart vil manige we. Ouch wart g-evalt vil maniger tot. do der vane mit der rosen rot IS In dem streite wart gevalt, EskylaLon, der degen halt, Mit vnverzagte streit, von Chalde der vane preit Dannoch hohe swebte. 20 Eskylabon dar strebte Mit vil ungefvgen siegen. Oygeones, der werde degen, Der die panier mit de~ poye fürt, wacherlichen rurte 25 Die hende vnt sin geselleschaft. die howen mit gewaltes chraft Ein luken vnder der heide vane". Eskylabon begvnde manen Di sinen vü eherten dan^, 30 d(a Sal)atrias, der werde man, (va)ht gen der Christenheit. Eskylabon mit hvrte reit Gen dem chvnege reich von Chalde, der vil ritterlieh Het vil manige" pris beiagt. 3S manlich vnt vnverzagt Kanten si an ander an, die zwen mfites reiche man. Von Belamvnt Eskylabon, der manige~ prislichen Ion 40 Het beiagt mit siner hant, der ouz erweite weigant, Zu Pleier's Garel. 515 Sluch den ehüncch Salatrias, Daz er viel nidcr ouf daz cras. Do daz die sinen sahen, 4o si beg-iinden dar gahen Vut Avoltc im geholfen han, (b) do wart vil manieh werder ma" Ob de" chünege Salatrias tot gevellet oiif daz gras. 50 Der edel chvneeh von Chalde, des tot tet manig-e" herze we. An im lach manheit vn ivgent, triwe vnt rehte tiigent, Chaeiische, zvht vnd mute. So sin hertze nie bevilte Ritterlicher vverdicheit. sin hant vil manige" pris erstreit. Sin leip was wol geklagen. ich het iv vil ze sagen^ 60 Waz der wol gelopte man hoher ern gewan, Wan daz ich vor vnmze mach. do der werde chvneeh gelach Von Eskylahon de~ beide tot, 65 Da von sich iamer vnt not Hvp da haim in sine~ lande, die chvnen weigande Vahten hie an zageheit. Oygeones, der vnverzeit, 70 Beaemyas vn Alexander, Flores vnt Lyander Vnt ander ir gesellescliaft chom mit manlicher chraft Vnder der beide vanen gedrv ge", 75 Da swert ouf si erchlvngen. Alrest gie der streit entwer. ir werder got Jvpiter, Der in der beiden vanen lach. ein ritter, der des vaiie pflach, Iß Zingerle 80 Den sluch der degen Benemyas, Daz er viel toter ouf daz gras. Do der vane wart gevalt, ir herzeichen wart erschalt. Si begvnden rufen: „Belamv^t". 8S Do mvst entweichen an der stvnt Der hertzoge Amniilot. heidi V wunt \nt tot Was im der sinen worden vil. ditze herte neitspil 90 Was noch vnverendet gar. Des chvneges Ekvnavers schar ...... (c) mit Gare!, de^ degen ellens rieh. Ekunaver, der degen her, 93 mante die sinen ser. Er sprach: „ir helde vnverzeit, ir rechet laster vnt leit Mit vil willichlicher hant an den, die vns in disem lant, 100 Grozez laster hant getan, miner mag vnt miner man, Der ist mir vil gelegen tot. nv helfet mir die selbe not An de" veinden rechen lOS mit slahen vnt mit stechen." Alsus spch der chvnech rieh. Ekunaver, der ritterlich, Mit siegen durch die poynd prach. vil grozzer schade von im geschach, 1 1 0 Wan er mit siner werden hant manigen chvnen Aveigant In dem streite valte. sxis rait er mit gewalte, Daz im nienr vollen streit 115 mohte gegeben bi der zeit. Nv het ouch her Garel, der ellens reiche degen snel. Zu Pleier's Garel. 517 Ze beiden selten gevalt vmb sieh des volches vngezalt 120 Mit de~ gvten swerte sin, daz im der chvnech Albewin Gap. swa er da/ hin sluch, swaz der man an im trnch, Daz frvmt im harte klein. 125 horii, stal, eisen, pein Sneit daz swert al geleich, daz der degen ellens reich, Garel, der edel reche, trfich. hei, waz er tiefer wunden sliieh 130 Mit dem gvten swerte! swar er daz eke cherte. Da mohte niht vor gestan. Ekunaver den chvnech Ardan Het in dem streite fiinden 133 mit einer tiefen wunden, Div im min her Garel sluch. er het schaden ouch genvch (getan) sinen werden man (dj (Eknna)ver den chvnech Ardan 140 Wolte rechen an der stvnt. do er in sach so sere wvnt, Daz was im harte swaere. Ekunaver, der lobewaere. Sprach hintz im: „du solt mir sage, 143 wer dir die wunde habe geslage". Daz wil ich rechen sicherlich" also sprach der chvnech rieh. Do Ardan Ekunaveru sach ze de chvnige er do sprach: loO „Der mir den schaden hat getan, der ist für Avar der chvnste ma~. Den ich noch ie han gesehen, des wil ich im mit warheit iehen. Ich prüfte wol sin wapenklcit, \öö do ich ze der tyost gen im reit. 518 Zingerle Sin zimierde, div ist reiche, siii heim ist meisterlich Geziert mit einer chrone. nach werdechlichen lone 160 Chan der hell wol werhen. solt ich von im sterhen. Ich wolt im doch der Avarheit iehen so chvner helt wart nie gesche". Er ist, der mir die wunde slfieh. 16o sin scliilt ist pla, den er trucli. Dar oiif ein weizez pantel. daz wapen treit der deg'en snel. Sin heim, sin chursit ist al pla, von fiwer roter varhe alda 170 Ze ruhtet dar ouz stern. man moht in sehen gern. Da man nilit ang-est solde han ouf den selben werden man. Vnt weit ir niht erwinden, 175 ir weit den degen vinde , So wartet eines vanen weit, daz ist ein planchcr sameit. Dar inne von zobel ein pantel. da vindet ir den deg'en snel." 180 Der chvnech Ekunaver spch: „swaz mir leides ie geschach, (Daz) ehvmt von de schulde sin. ez ist Garel der veint (min)." Den wunten chvnech Ardan (e) 18S hiez er zen herwerg-en g-an, An sinen gemach reiten, man hört an allen selten Div swert vil lout erklingen vnd fiwer vz helme" springen 190 Von vil vngefügen siegen. Ekunaver, der w de degen, Suchende in dem streit^ reit, war er den werde" helt gemeit, Zu Pleier's Oarel. Garel den deg'en, vviule. 19Ö in vil ohvrtzer stvnde Sach er den vanen g'cn im chom , als ich daz niaere han vernome , Mit dem reichen pantel. der ellens reiclie Garel 200 Verrc vor den sinen streit, swaz im der veinde wid~reit, Die yalter nider oiif daz lant mit siner eilenthaften hant. Als in Ekunaver ersach, 20o er rant in an vnt sprach: „Ir arnrt al min hertzen leit. vil manige" ritter vnverzeit Hat mir erslagen iwer hant. darvml) mvzt ir mir ze pfant 210 Geben, daz iv riwen mach, oder ich wil für disen tach Nimmer mer werden wert." mit eilen hvp er ouf daz svvert Vnt sluch mit clireften vf de helt. 21 S Garel der degen oiiz erweit Zu dem werde" chvnech sprach : „swaz iv von miner hant gesciiaeh, Daz ist allez ein niht da wider, daz iv noch geschiht, 220 E ich von hinnen chere. ir mvzet Artovs sin cre Lazen, mag ich ivchs erpiten." mit vnverzagtlichen siten Jetwederr ouf den ander drank. 22J) da von was g'roz swertes klaneli, Do die zwene houpt man mit streite chonf an ander an. Ekunavern den reichen sach man ritterlichen 230 Ouf Garein slahen manige" slach, Cf) den er doch liarte ringe wach. 519 520 Zingerle Er molite sin nilit versneiden. elliv wapen mvsten meiden Den helm^ den schilt, das ehurseit. 23Ö Garel ein wunden weit Dem chvnege Ekunavere sluch durch den heim, den er triich, Daz in daz plut gar begoz. Gareis chraft was so groz, 240 Der het wol zwelf manne chraft. des wart er diche sig-ehaft. Des (half) im daz vingerlin, daz im gap Albewin. Dar ZV half im wol daz swert, 24Ö des ekke warn also wert. Da vor moht niht bestan. dar ZV het der degen Ein harnasch, daz nie swert v sneit. ouch was der deg-en vnverzeit 250 Ein Ritter g-vt in streites not. des lach von sinen banden tot Vil mancher chvner weigant. do des grozen schade enpfant Ekiinaver, daz er was wunt, 2SS do wart der degen an der stvnt Vor zorn grimeklich gemv". ouf Garein sluch der helt gvt So manige" slach so chreftichlich, vn waer Garel, der ellens rieh, 260 So wol gewapcnt niht gewesen, er moht vnsamfte sin genesen Von des werde chuneges baut. do Ekunaver, der Mcigant, Wart inne", daz sin gvt swert niht sneit 265 hern Gareis wapenkleif, Daz wart im harte swaere. nv gedahtc der degen maere : „Ich wil versuchen, ob ich chan, ob ich disen chünen man Zu Pleier's Gaiel. 1)21 270 Von de" orsse niolite bring-en. ich wil mit rinaeii An in min heil versuchen baz. icli lian wol erfunden, daz In min (swert) niht (g-ewinnen) kan. "Zlli mit (livrte) rant (er an den man). X. (R. F. 10^). Waere, daz er an im truch, daz in des schaden daiiht genuch, Den er du het gewunen. moht er im sin entrunnen, 5 Daz het g-erne getan. Garel, der vil chvne man, Den chiinech mit zwai" wunden vieuk. nv höret, wie ez do ergiench. Helpherich vnt Rubert, 10 vnt Ammilot, der deg'en wert, Die mvsten im entweichen, vnt doch vnlasterlichen Si cherten diche werlich. von Nasseran Helpherich, 1i) Des lop vor schände" was bewart, den erg"ahte von Riviers Gerhart Ouf der vlvht. ander stunt was, daz der edel chvnech was wnt. So het er sich des wol erwert, 20 daz im der pris waer iht beschert, Daz er in viench mit gewalt. nv het der maere degen halt Sich erplutet vnt erstriten, idoch mit manlichen sitcn 25 Sluch er daz swert vil vngespart dem werde" degen Gerhart Durch den heim an de" stunden, daz im von der wunden ^22 Zin-erle Ein paeh floz vnt daz der helt 30 Gerliart, der degeu ouz erweit, vil sere zVrnen begaii. Helplierich von Nasseran, Den vieneh Gerliavt ander stiint. si warn beide sere wunt. 35 Do Helpherich, der chvne man, von den sinen wart gefiiret dan, Sie waern im g^ern ze helfe ehom . des wart vil manig-e" da benom Daz leben vil in chvrtzer zeit. 40 mit schaden endete sieh der streit. Eskilabon vnt Gylan vnt Tyofabir, der werde man, Vnt der hertzog-e von Pergalt, die chei'ten vmb mit gewalt. 4S Rnbert, der chvnech von Gandin, er vnt alle die sin Mvsten fliehen, des twanch si not. {bj den hertzogen Ammilot Charis, der fürst ouz Argentln, 50 vmb eherte vnt alle die sin. Da wart div schvmpfentivr preit. den veinde" aller nächst taet Der ouz erweite Garel. den vanen mit dem pantel 55 Sach man iagen schone den vanen mit der ehrone. Der fursten von Anferren, den sach man bei ir herren Aller nächst den veinden nach. GO Eskylaboncs vanen man sach Die veinde snellechlich iagen. vil vngoleich einem zagen Jagte der furste Gylan vnt von Pergalt der w'de ma 65 Vnt der lantgrave reich von Turluse. der manlicli Zu Pleier's Garel. 523 Chlaris iagt oucli der vcrt vnt von Riviers Gerliart Viit der degen Tyofabir. 70 ir sült daz gclouben mir, Da wacr pfandes vil bestan. waern iriv chastelan Niht so mvde g-ewesen, so waer da pfandes fz gelesen 75 Yil, wan daz div ors niht mer mochte", do der chvneh her, Garel, den sich het erstriten vn in die veinde warn entrite". Die da entrinnen mohten, 80 Vnt die niht mer entohten Div örs von der arbeit, als vns div aventivr seit, Garel der degen ander stat die vanen wider ehern bat. 85 Da wart niht v^rer nach geiagt. si zogten wider, so ma" sagt. Eskilabon, der hoch geborn, der plies sigelich sin hörn, Also daz ez vber al daz her erhal. 90 vber daz wazzer ouf daz wal Chertens alle gemeine. etliches vroude was chleine, Der sin frivnde het vei-lorn, (c) so het ouch maniger fraeude erkor" 9o Dem da was wol gelungen, mit iamer was betwungen Vil nach daz her vber al. si riten suchen ouf daz wal. So vant der sinen brvder da, 100 der sinen vater anderswa. Der vant sinen sun da bei, des hertze wart vor fraeude" frei. So vant der man sinen herren, de" mvst ouch fraeude verren. Sitzb d. phil.-hist. Cl. I.. Bd. IV. Ilft. 34 524 Zin gerl e 105 So vant der herre sine" man, der moht ouch iamer niht v~Ian. Siichtens alle geleiche arme \n reiche Ir man, ir mag, ir chvnne, 110 da was swachiv wunne In dem her Vber al. ir frivnde trugens vber (d~w)al, Die si heten verlorn, vil manich ritter ouzerchorn, 115 Die in dem streite warn erslage , die hiez der werde chunech trage Zv an ander mit gebot dar zv, daz man si des morgens frü Schone solte begraben. 120 die edeln wurde"^ ouf gehabe". Die si wolten furn dan. der chvnech vnt alle sine ma Wurden des ze rate, wan ez was nii so spate, 125 Daz si niht molitcn furbaz chom". da wart herberge genomen Ouf das plutvarbe wal. da lach mit chrancher fraeude schal Daz her die naht vntz an de" tach. 130 vil manige" reichen beiach Nanr die daz solten nemen. die nenie^s wolte gezemen, Die funden groze reicheit. do sich daz her nider geleit, 135 Die naht si schufen ir gemach. des morgens, do der tach vf brach, Garel, der pris erchande, nach al den fiirsten sande , (dj Die da mit chreften lagen 140 vnt der rote pflagen. Die chom" für den weigant. mit den beriet er da zehani. Zu I'leier's (iirol. 325 Daz er lierwaergte aiulcrswav. daz velt was mit tote" gar 145 Bestraeut vfi oueli von plute naz. si mvsten liei'Maerge" für baz Von dem wal ein ein" schöne stat. Garel im gewinnen bat Einen boten, den er sande dan ISO hintz der kloiisc, da er hett lan Malseron vnt Charabin vnt Zirdios vn den vettern sin. Den (bot er) sinen dienst dar, daz (in tri)we in war ISO An in dient er immer mer. im (waer) manich (degen her) Wunt (worden) in dem streit. churtzer zeit (ze) ehomen hiez er si biten 160 (mit) zvhtiehliehen siten vnt (in) triwe" an im gedachte , die salbe mit in praehten. Im waer irre genaden not, im waer wunt vnt tot 16S (in) d"streite manieli w" der man. de" (boten) er balde gaben bat. Der botesti-aich danne". do dazgeschach» daz her balde ouf brach vnt furn an ein schone stat. 170 Garel die wunde" fürn bat. Die toten hiez er barn, die des wert warn, Daz siz ze lande fürn wolte . waz si iamers mit in dolten 17o Von klaegelichem leide! vber die preite beide Zoo-ten mvzichliehen dan Garel vnt sine man. Si mvsten samfte reiten. 180 ez wart bei nieme"s zeiten 34* 526 Z i n g e r 1 e 185 190 195 200 205 210 215 Kein streit gestriten so herte mer. si fürten manigen degen her, Der (vil) was versehroten, (vnt vil man)igen toten. Si mvsten dester samfter varn. (^e) Garel bat daz her bewarn Den hertzogen von Argentin, daz er vnt alle die sin Sieher waern ouf den wegen. Chlaris, der vil werde degen, Pflach der nachhvte vii sine man~. ouf einem plunie" varben plan Was nv herwaerge genomen. do si warn ze gemache ehomen Vnt sich daz her gelegte nider, Garel hiez im bringen sider Die fürsten alle geleiche. die ehomen zvhtichlich, Da si den chvnech funden. der pat si an den stunden Zv im sitzen. er spch mit witze": „Ich han durch daz nach iv gesant: wir habe" erstriten daz lant Vnt den chvnech gevangen. daz ist also ergangen, Daz vns hat got geeret vii vnsern pris gemeret. Ir solt mir geben ivw" rat, seit ez so dar vmb stat, Wie ich nv werbe oder var. daz stet an ivre" rate gar. Mir chvnde div ere niht sin geschehe", wan von iwer helf. des mvz ich iehe . Ir habt so wol an mir getan, daz ich vil gvten willen han, Daz ich immer diene" sol. ich getrawe iv noch genade" wol. Zu Pleier's Garel. 527 Daz ir mir ratet min er. 220 iwers rates vn iwer lere Volgte ich gern sicherlich. von Pergalt der fürste reich Spch: „h"re, ich wil iv rate^ daz — swer bezzers waiz, d rate iv daz, — 22S Ir habt dvrch Artuse not erliten vnt disen streit dvrch in gestrito". Dem antwvrt" in sin gewalt Ekvnaver, den degen halt, des chvneges Sicherheit 230 vnt lazet in swern eine" eit, (daz er) niht iv dannen var, vii fürt ouch mit iv dar (^fj Von Rivelantze den chvnch Ardan vii Helpherich, de" chvneeh Nasseran. 23 S den viench von Riviers Berhart onf der flüchtichliche" vart Enhalp des wazers, da vii werlich hielt der werde chunech reich. Bitet Gerharte", dz er iv den man 240 Antwurte. daz ist gvt getan. Vnt pitet die Fürsten reiche alle gemeinliche, Daz si mit iv varn da hin. daz wirt an pris iwer gewi . " 24S Der rat geviel dem chvneg wol. er spch: „vii gern ich diene sol Iwern getrivlichen rat." Eskilabon, den helt, er bat Vnt Gylam, den weigant, 250 daz si in triwe~ waeren gemant, Vn mit im gen Pritanie rite", vnt im die Fürsten hülfen pite", Daz si mit im für" dar. do lopten im die werde" ga", 255 Si furn, swar er wolde varn, mit ir streit mvden schäm. 128 Ziiig-orle Des fraevte sich her Garel. Ekiinaver, der deg^en snel, Hiez er bringen ze hant 2G0 vn von Rivelantz de"^ weig-ant. Ardan, den chvnech reich, von Nasseran Heepherich. Gerhart der de gen halt in liern Gareis gewalt 265 Antwurte durch sin bet. Garel, der ie daz peste tet, Hiez die ehvnege bringe" dar. Ekunaver, der degen chlar. Wart für den chvnech praht. 270 si pat der chvnech wol geslaht Zv im sitzen . daz ge seh ach. min her Garel do sprach : „Ekvnaver, chvnech reich, ir hapt gelept so w" dichlich 27S Mit ern her iwer zeit. des iv div warheit volge git, Iwer lop vil hoho cham XI. (R. F. 10^). „ist vrei vor lasterlicher schäm. Iwer pris vil weiten ist bechant. nv bin ich her in iwer lant Mit minen frivnden gerlten, 5 vnt han hie mit iv gestrite . Daz ist also ergangen, daz ir hie seit gevangen Vnt den sich hapt verlorn, vil edel ritter ovz erchorn. 10 Nv wil ich iv des niht erlan. ir muzet Artuse ze pvze stan. Daz ir im so vraeuellich, wider bvtet in sinem rieh. Zu Pleier's Garel. 529 Daz mvte den ehvnecli vil sor. IJ) im g-escliaoh so laide nie mer, So daz ir in ziget valscheit. ez was ouch mer von hertze" leit, Wan Artus gantze tSve hat. er geriet nie delieine" valsche rat, 20 Als er von iv wart gezig-en. het ir die selben rede v~swige , Daz waer iv nv ze state" chonr. von ivrem bote~ wart v~nom" Der botscliaft al ze fraevellieh. 2ö des mvzet ir den chvneeh rieh Da haime gesehen vü mvzet sin sin gevaage~ ouf die triwe mi . Des wil ich von iv niht enber ." der chvneeh spch: „ich mvz gewer^ 30 Jv, swes ir gebietet mir. doch getrawe ich iv wol, daz ir An mir höhet ivren pris." also spch der degen weis. „Daz ich tvu gern, swaz ir mich 33 haizet tvn, des mvz ich Iv volgen an minen danch. ich bin an hohem mvte kranch Worde" vii an fraeude gar. swaz ich noch leben miniv iar 40 Sol, SV mvz ich traure^s pflege . mir ist so manich w^der dege Im de" streite gelegen tot, den ir triwe daz gebot, Daz si mir dienten willichlich. 4ö nie deheiii chvneeh wart so rieh, Het er so manige" werde man verlorn, als ich verlorn han, (b) Er mvse freude" sich bewege vn immer h^rtzen chumbers pflege • SO Dar zv ist min maistiv not, ieh fiirhte, daz vor leide si tot 330 ^ Zingerle Glaudite div chvnig-inne, div ich von hertzen minne Für elliv wip, die weil ich lebe. 53 got mir daz geluche gebe, Daz si vor laide iht sterbe oder daz ir iht erwerbe Div klage, daz si Verliese de sin. ez waer mir an fraeude" ei gewin, 60 Der ir seite, daz ich noch waer gesunt. daz tvt ir laider niem^ chvnt. Da von fürht ich, daz reine wip Verliesen, zwiv sol mir der lip? Owe daz geschit, nv enwelle got! 65 ich han doch laster vfi spot Yn hertze" chumbers genüch." Garel, der stoltze degen klfleh, Der spch zv dem chvneg rieh: „her chVnech, weit ir getrivlich 70 Mir geben iwer Sicherheit, so wil ich iv ouf ivren eit Lazen reiten, daz ir nach ir vart, vn iwer zvht dar an bewart In daz Artuses lant." 75 dar vmb bot er sine hant, Beidiv sin triwe vfi sine eit, daz er der verte waer bereit. Er wolte mit im reiten vnt wolt niht langer beite , 80 Swenn er gesaehe div chvnegin. daz lopt er bei de" triwe" sin. Ardan vnt Helphereich, die gaben beide willichlich Ir ritterlich Sicherheit, 85 daz si der verte waern bereit. So si ir her gesanden haim zv ir landen. So chömen in chvrtzen stvndo , so sl rollt erfunden, Zu Pleiei's Garel. 531 90 Waz si lüte heten verlorn. Garel, der deg-en hoch g-eborn, Nam des ir triwe. do daz g-eschacli, für daz gezelt man ehomen saeli (e) Malseron vfi Charabin, 95 zirdos \I\ den vetern sin. De*^ chvnege sag-t man macre, daz da chom waere" Die Risen. do er daz vernam, do g-ie der deg-en lobesam 100 Gen in vii enpfiench vil minnechlich die vier Risen. der ehvnech reich Tet in sinen chvmber chvnt. er spch: „mir ist hie worde" wunt Miner manne vfi min frivndo vil. 103 g-ern ich vmb iv dienen wil, Daz ir mir die machet g^esirt." Malseron spch an der stvnt Zv Garel, dem ellens reich : „Avir tvn vil willichlich, 110 Swaz ir g-ebietet vii weit." des danchte im der werde hell Mit Av orten fleizichlieh. Garel, der ellens reich, Sag-te den risen an der stvnt, 115 waz im der fürsten was da wu"t. Gylam, der degen wert erchant, w?rt g-ebvnde sa ze hant Vil schone vnt wol bewarf, vfi von Riviers Gerhart. 120 Die wurden schier g-esvnt von der salben chraft in chiirtz;~ stv t. Garel zv den Risen sprach: „ez hat von wunden vng-emach Ekunaver, der ehvnech rieh." 125 er bat si zvhtichlich, Daz si im sinen wunden durch sinen willen bunden, 532 Zingerle Vnt zwain andern chvnege rieh. Ardan vnt Helpherich, 130 Die waern beide sere wunt. die Risen frag-ten an der stvnt: „Ist ez also ergangen, ist Ekunaver geva gen Vnt Helpherich von Naseran 135 vnt der chvnech Ardan, So hapt ir hohiv pfant beiagt, iv ist der saelden tach betagt. Iwer degenheit ist worden schin.» „lat mich den lieben herre" min (^d) 140 Heiin", so spch Malseron, „durch iwerir werdieheite Ion." Garcl sprach: „mir ist niht leit durch sine hohe werdicheit, Ob er schier wirt gesunt." 145 Ekunaver wart an der stvnt Gebunden schon von Helpherich vnt Ardan, der chvnech reich Von Rivelantze der milte, den tug'ende nie bevilte. 150 Man bant si schone, do daz geschach, Zirdos ZV Ekunaver sprach : „Nv wizzet, herre, mir ist leit iwer vanknvsse durch iwer w dicheit Vn durch iwer tugende manichvalt. " 155 Charibin, der degen halt, Vfi Malseran, der starche helt, vn Zirigon, der dege ouz erweit, klagton des chvneges vngeniach. Ekunaver, der chvnech, sprach : 160 „Got Ion iv, daz iv min vngemach ist leit. ob iv von mir geschach, daz beswarte ivren mvt, ich pit iv, maerea beide gvt, Die weil ir bei mir gervchet sin, 165 Daz sült ir durch den wille min Zu Ploier's Carel. ööt» Vnt durch iwer znht y^^ezic gar, luterlich an allen var." Die Risen danchten im g-en vh. Eknnaver, der degen chluclt, i70 Von hern Garei vrlonp nani. Helplierieh tet alsam Vnt der chvnech Ardan. si wollen ir mag-e vn ir man Suchen oiif der wal stat. 175 Gare! Ekunavern bat, Daz er die werden toten, die sere waeren verschroten, Hieze begraben alle g"eleich. Daz lopte im der chvnech rieh. 180 Vrloup wart al da g-enomen. er bat si schier her wider chom". Daz lopten im die werde man. alsus riten si von dan Vnt cherte" rehte g-en de" wal. 1 85 chranch was ir fraeuden schal, (^e^ Da der streit was g'esehchen, da mohte" si ir frivnde sehen Vil manig'e" sere verschroten, si suchten vnder den toten, 190 Ob si iht der werde" he(ten) vlorn. Ekunaver, der hoch geborn, Sach vor im ligen einen schilt, der lügende reiche degen milt Erchande wol div wapen dran. 195 er spch: „owe, daz ich ie gewan Den lip ! Ava isl der werde dege , der des schilles solle pflegen? Dises schilt truch der chvnech her von Chalde. sin gol Jupiter, 200 Der ist hie reichlichen an." nv sahen si dort ligen de" man. Dem was daz houpt abc geslage . alrest begvnden si klagen S34 Zingerle Von hertzen klaeg"elicli. 20 S Ekiinaver, der triwen reich, Hup in ouz dem plute mit vil traurigem mvte. Er spch: „owe, Salatrias! waz tilgende an dine leibe was, 210 Div ist mit dir erstorbe" gar. hetest du genom" des taufes war, So waer din tot vil klaegelich. din leip was gantzer tugende rieh. Din tot geit mir hertzen leit, 215 dv waer ein degen vnverzeit, Getriv vii milte. din h~tze nie bevilte Ritterlicher werdicheit. da von ist mir din sterbe" leit." 220 sus trugen si den werde" man vo" dem wal ouf den grüne" pla", Den werden degen milte, vfi dachten in mit dem schilte. Den tivren degen here. 225 si riten suchen mer. Helpherich der weigant den chvnech von Iserterre vant Ligen in de" plute erslagen. ob dem hup sich grozez klage". 230 Ekunavers fraeude was verzert. er spch: „mich hat der tot verhert Aller miner fraeuden gar. (h) ey, ouz erweiter degen klar, Vil werder chvnich (Angen)is! 235 wer so nv dinen hohen pris Er den seit, dv bist erslagen. ich mach dich wol von schulden klage' Du waer von höh" art mi" mach, owe, daz ich niht tot gelach 240 Für dich! daz si got gechleit! din prisf din lioliiv werdecheit Zu Fleiers Garel. 535 Was SO hoch, so lanch, so weit. ich waen iiiht bi dirre zeit In allen chunechreichen 245 dir iem" niohte geleichen An milte vn an nianheit. din tot hat mir mat geseit An fraeuden immer mer. getriwer degen here, 250 Zv wem svl ich nv habe" trost? ich bin immer vnerlost Von klagelichem sere. ich vberwinde nimmer mer Dinen tot sicherlich." 255 do spch der chvnech Helpherich: „Her chvnch, ir svlt ze maze" klage" wir wolte" gern mit iv trage" Iwer chvmberlichiv swaer, ob daz also waer, 260 Daz ez in iht müht from~. nv mach in niht ze state" chom , Swaz wir ob im waine's pflege". wir svln disen w den degen Trage" ouf de" gruene" plan 265 zV Salatrias, de" werde" man, Vnt gaben hin sa ze hant vnt hefen disen weigant Ouz de" plnte", spch der degen, „vn" lazen got der sele pflege". 270 Vart haim, gebt ivre" lüte" trost. die sint traures vnerlost, Die waene"t, de ir verdorbe seit, vn tröstet oiich, dest ander zit, Div chunegin triwe reich. 275 ich waiz wol, daz div htzenlich klage vmb iv. div gvte, nemt si von vmmvte." 336 Zin{?erle XII. (R. F. 10^). „Daz haiz ich weislich getan. wan mit klag-e niemen chan Sin not vberwinden. Allrest sol man vinden S An iv, ob ir seit ein man. lat iwer klage, dest gut geta~. Wir mvgen mit klage niht wid~ kom" der flust, die wir haben genom~. Ir sult genendichlichen 10 die armen vnt die reichen Trösten nach ir leide, die iaemerlichen engen weide An ir frivnden mvzen sehen. ich wil des mit der warheit iehen, iS Daz hie gestriten ist ein streit, daz her zit Adam es zeit. So herter streit nie geschach. wir haben leit vnd vngemach Beidenthalp enpfangen. 20 nv ist ez so ergangen, Daz wir niht mvge" wid~chom~ der flust, der wir habe"^ genom~. Da von ist daz als gvt, daz ir hapt gvten mvt." 25 Ekunaver do spch: „min gvt mvt, mi" fraevd", mi'' gemach Hat vil gar ein ende genom~. wan ich mach nimm wid" chom Der grozen flust. daz ist war. 30 da von mvz ich miniv iar Immer mer traurich sin. ez ist wol an mir worden schin, Daz min got niht geruche wil. mines leides ist so vil, 3S Daz ich bin aller fraeuden bei, wan mir w'ont hetzen chumb" bi ZuPleier's Garel. 537 Vnt ist mir fraeude verre. Angenis von Yscrterre Hat min fraeude mit im hin. 40 nach im ich immer traurich bi". Dar ZV ich verlorn han hohe mage vn werde man, Die ich niht wol verklage mach, wan al min fraeude an in lach. 45' Mit wem sol ich nv fraeude pflege", seit ich so manige" werde" deg'en An dem streite han verlorn, (hj die ich mir ze fraeuden het erkorn? Da von sol nienf gvter mir SO wizen, ob ich fraevden enbir, Wan al min fraeude ist mit in tot. daz ich si klage, des get mir not." Von Rivelantze Ardan spch: „man sol den piderbe man 55 Da bei erchennen, ob er sin leit reht vii redelichen treit. Da von wirt er gepriset. swer ivch rehte weiset, Her chvnech, de svlt ir volgen nach. 60 lat iv mit klage niht sin ze gach. Wir haben doch hertzen leides vil. für \inv ich iv daz sagen wil : Swer iv siht so sere klagen, da von mvz manich man v zagen, 65 Den ouch chumber twinget vii mit noten ringet. Den mage vnt frivnde hie sint tot, den sult ir klaegeliche not Beneme" vnt ir vngehabe, 70 vnt tvt ivch selber klage abe. Ob ir wislich tvt, so tröstet die lute. daz ist gvt" Ekunaver sprach do : „seit mir min dinch ist chom" so, 538 Z i n g e r 1 e 75 Daz ich schaden vnt leit han g-ewnne^ vnt mir ist preit Immer werndiv riwe, so mvz ich dvrch min triwe Mich durch die lüte gehabe wol, 80 doch mvz ich iamerklichiv dol An mine hertzen leiden, wie möht ich daz vermeiden, Swenne ich gedenche, daz ich han v lor so manige^ ritter hoch geborn. 85 Doch svl wir hie niht lang wese , wir svhi, die da sint genesen, Trösten nach ir leide." von dem wal ouf die beide Den chiinech von Yserterre 90 si danne" trögen verre. Mit iamer an daz grvne gras zu dem chvnege Salatrias Da legten si den chvnech milt, ^c) vn dachten vber in sinen schilt. 95 Sus liezen si die toten da. nach der plüt varben sla Riten si do balde dan gen dem fürte, die drei man. Ekunaver, der weigant, 100 bei dem fürte an dem stade vant Sines volches vngezalt erslage . daz bort man den chvnech klage" Vil harte klaegelich. der dege" ellens rieh 105 Vber den fürt cherte, da sich iamer merte. Da vant er ouf dem grünen plan siner mage vnt siner man So vil erslagen, daz d" grüne gras 1 10 mit toten gar bestrout was. Die klagte der chvnech wol gebor er spch: „ich han . . . verlorn I Zu Pleier's Garel. Ein fltist, div mir nahen leit an dem hertzen zaller zeit. 115 Ich mvz iv klagen immer mer." der gctriwe degen niht ze her Cherte gen Bortelamvnt der h ouptstat. div aventivr uns wizzen lat: Rubert, der chvnig" von Gandin, 120 vn div gvte chvnegin Vnt Ammilot, der werde dege", die heten sich des niht crwegen, Daz si niht wolten biten, si wolten suchen reiten 125 Den chvnech, war er waere ehom . die chvnegin het des niht v nom , Wie ez vmb in waere ergangen, ob er waere gevangen Oder ob er waer gelegen tot. 130 ir iamer vnt ir hertzen not Was groz vnt iaemerlich. sus was div chvnegin reich Vnt dise zwene werde man geriten von der bürge dan 135 Mer denn einer meile preit. ouf dem velde in wider reit Ekunaver, der chunich rieh, Ardan vnt Helpherich. Do si dort gen in sahen 140 dort vber velt gaben {dj Div chvnegin vn die zwen man, do sprach der chvnech Ardan Zu Ekunaver: „ir mvgt wol iehe , die wir dort gen vns reiten sehen, 145 Daz ez die chvnegine sei. ich waen, ir hertz iht iamers frei Sei vou grozer swaere. si wil div rehten maere Selbe wize", wie ez si vmb iv kom , 150 ich wae, sin hallt vernom" Sitzb. d. phil.-hist. CI. L. Bd. IV. Hft. 35 539 540 Z i nge r 1 e Ob ir seit lebende oder tot. der hertzog-e Ammilot, Der ist mit ir oiif der vart, der sich streite nie gespart. ISS Riibert, den chvneeh von Gandin, den sieh ich bei der ehvnegin Dort gen vns her gaben. ich waen, in nie so nahen Lait an hertzen nie gelach." 160 „swaz ich sorgen ie gepflach, Der ist vergezzen an dirre stnnt, sit ich die ehvnegin gesunt Mit minen han gesehen. mir chvnde lieber niht geschehen," 165 Spch Ekunaver, der chvneeh wert, von Gandein der chvneeh Rubert Bechande wol die dri man. der edel ritter do began Den sinen trösten iren mut. 170 er spch: „Eknnaver, der ie was behvt Vor schänden sicherlich, vnt von Nasseran Helpherich Vnt von Rivelantz Ardan, die drei hoch gelopte man, 17S Sihe ich dort gen vns kom"." do daz div frowe het vnom", So reht liebe ir nie geschach. mit hertzen si des iach, Got het genade an ir getan, 180 daz er ir vil lieben man Het ernert. des fraeute sieh ir mvt. vor liebe wart div frowe gvt Beidiv bleich vnt rot. ir wiplich triwe ir daz gebot, 1 8o Daz si alles des verpflach, swaz leides ir an dem herzen lach. Des was vergezzen anderstunt. fej dos ir herre" sach gesunt. Zu Pleiei's Garel. 541 So reht liep ir i)ie geschaeh. 190 ein ende liet ir vngeniacli. Div lieb si so sere begreif, daz si vnversunne" sleif Von dem pfaerde oiif daz gras. Ekunaver ebomen was. 19S Der erpeizte vn die geselle" sin. die getriwe kvnegin Hup er ouf vü truchts an si brüst, lieplich er si chust Vnt bat si, gutes nivtes pflege . 200 si sp'ch: „vil ellens reicber dege~, Wis mir vnt got willichomen. din ehiinft hat mir gar benom" Minen grozen vngemach. swaz mir ze leide ie geschaeh, 20S Des han ich gar vergezzen. min hertze was besezzen mit senlicher swaere. geloubet mir ein maer^ Waert ir niht her wid chom~, 210 ich het den tot nach iv genom". Ich lob ez vnsern herren christ, daz iz also ergangen ist, Daz ir behalten hapt daz lebe . div genade hat mir got gegebe~, 21 S Dem ich immer dienen sol. ich getruwe des siner gute wol, er ergetz vns vnserre swaer." div frowe lobewaere Helpherich mit chusse enpfie. 220 Ardane~ si niht erlie, Si chust in wainende vn spch : „iwer fliist vnt iwer vngemach Mich riwet alle die weil ich lebe. got vns daz gelüke gebe, 22S Daz wir der flust wider chom~ YiT des schaden, des wir habe genom" . . u 3Ö 4 1)42 Zingerle Div chviiegin fragte maer, wie ez ergangen waer. Do sagten si d frowen gvt, 230 daz si der degen hoch gemvt Garel het gevangen vnt wie ez was ergangen (vnt wie si hieten) Sicherheit geben, daz waz der frowen leit. (^f) 235 Do div frowe wolgetan vernam, daz ir lieber man Gen Pritanie solte varn YJi die vart icht lenger sparn, Daz was ir hertze vngemach. 240 vil haizze wainende si sprach: „Nv si got allez vnser leit ouf sin genade gekleit! Der mag vns ergetze wol. owe des chvmbers, de" ich dol 24S Vnib dine reise, herre min ! la mich din geverte sin In pritanischiv riche. Daz wil ich sicherliche Immer dienen vmb dich. 2Ö0 ich getrivwe Artuse, de er mich Laze genieze" der groze" not, die ich lait vmb min swest tot, Der Elinotes tot erwarp, daz si vor laide nach im starp. 2SS Daz was Artuses werder sun. herre, du mäht ez gern tvn, Daz du mich lazest varn mit dir. . . dv mvst daz wol gelouben mir, Sol ich hinder dir bestan, 260 ez mvz mir an daz leben gan Vor laide vmb dinen leip." also spch daz getriwe wip. 258 „mvst" ist von späterer Hand darüber geschrieben. Zu Pleiei's Gitrel. 543 Ekunavcr do sprach: „ich fürhtc, daz ir vngemach 2G5 Gewinnet ouf der verte. div raise ist al ze herte FroMc", vn ouch ze verre." si spch: „vil lieber herre, Ez wirt mir ei" ringe vart. 270 min raise div ist vngespart. Mag ez an inrcn hulde" sin, hetzen lieber herre mui, Lat mich niht bind" iv bestan. geloubet, tugenthaft~ man, 27 S Daz ich mvz nach dir sterbe ." „ich laze iv niht verderben" Spch Eknnaver. „frowe min, ir sult der bete gewert sin." Des fraeute sich div gvte. 280 si was in ir mvte, XIII (R. F. 10^) Daz si solde dan varn mit ir lieben man. Des fraeute sich div chvnegin. Rubert, der chvnech von Gandin, 5 Hup div chvnegine Avert svnder schände" ouf ir pfaert. Si riten mit an ander dan. Eckunaver do began Ruberten sagen maer, 10 daz erslagen waer Salatrias vnt Angenis, die werde" chvnege, die manige" pris Eriagten bei ir Zeiten in manige" hertcn streiten. IS Daz klagte hertzenlich div chvnegin triwen reich Vnd der chvnech Rubert. 544 Zinf^erle div chvnegin vfi der ritter wert ClionT in vil ehvrtzer stvnt 20 in die stat ze borteramvnt. Da was div klag-e manikvalt, daz si so manige" degen halt In dem streite heten verlorn vn" vmb den chvneeh hoch gebor , 25 Daz si niht weste^, war d~ was kom vil schier heten si vernomen, Daz der edel chvneeh reich vn~ von Nasseran Helpherich, Von Rivelantze Ardan 30 warn chonT. der dreier man Gewnnen si da von fraeuden vil. für war ich iv daz sagen wil, Si wurden wol enpfangen. do daz was ergangen, 35 Helpherich vnt Ardan, ietwederr fiir, da sine man (^l)agen iaemcrliche. die wurden fraeuden riche, Do si ir herren sahen. 40 man sach si gen in gaben Vn enpfiengen ir herre alle mit chrancher fraeude" schalle, sus fürten sis an ir gemach, da man in flust vil verlach. 45 An frevde was so vil gelcge . (der) toten mvsten sich bewegen Die werden chvnege rieh, (b) do wart vil klaegelich Ir mage vn ouch ir man geklagt. 50 vil manige" ritter vnv^zagt Helens in dem streit verlorn, die edeln chvnege hoch geborn Chlagten sere ir frivnde tot. Ekunaver der chvneeh gebot 55 Den liiten von dem lande, Zu Pleier's (larel. die kvnen weig-ande, In de" streite waern erslag-en, daz man die solte zesam trage . Er gebot, daz man vber al 00 die werden sulite onf de wal. Die des wert warn, die hiez er schone harn. Die hohen wurde" ouf erhabe , die andern schone begraben. 6J> Swaz ir da erslagen was A^genis vnd Salatrias, Die edeln chvnege wert erchant, die wurden tote haime gesant Vnt mit in manich fürste reich, 70 die man klagte kiaegelich. Da was ein schaedelich streit geschehe man moht da groze" iam sehehe', Da man die toten prahte. Ekunaver des gedahte, 75 Daz er der fursten wunden in vil chvrtzen stunden Hiez balsem". do daz wart getan, dar nach sant er mit iam dan Die toten haim vil werdichlich. 80 do daz geschach, der chvnech rieh Bereite sich zv siner vart. div wart niht langer vf gespart. Helpherich vnt Ardau, die baten ir mag vii ir man SJ> Von in haim ze lande varn vn" ir ere wol bewarn Da haime in ir lande, die chvnegen weigande Vrloup von ir magen do 90 namen. ir hertze was vnvro, Daz si von in mvsten varn vfi bäte" gut, ir leip bewarn, Daz er sie praehte wider gesvnt. (c) 145 546 Zingerle jehvederr der ehuste an den mvnt 95 Ir mage vii ir werden man. sus musten si mit iamer dan Von ir he'rn haim ze lande varn. mit vil trurigen scharn Für ir Tolch von in dan. 100 si heten hinder in verlan Ir mage vnt ir frivnde vil. der rede ich nv gesweige" wil. Ekunaver, der chvneeh rieh, lie vil minnechlieh lOo Rubert, den chvneeh von (Gan)dein, in vnt al die sin. Von im haim ze lande. er bat, si got vil wol (be)war~ Vnt dancht in vmb ir arbeit. 1 10 im was h~tzenliehen leit Ir flust vnt ir hertzen (ser). da wart niht gebiten (mer), Vrloup nam die fürsten zer chunegiile vn" . . 115 Sus furn dan die geste. der chvneeh sine v(este) Vn" ouch Chanadieh (daz lant) antwurte in die hant Ammilotes, daz er der . . pflegen. 120 do lopte im der werde degen Ammilot, der triwe reich, i daz er vil willich'ich | Im diente nach dem willen sin. ] er spch: „vil lieber veter min, 125 Ich bevilhe dir lüte vii lant ouf din triwe in dine hant. Din leip chan triwen walte~. du solt mir schone behalten Daz lant durch die triwe din, 130 vnt la dir wol bevolhen sin Min lüte vnt all min (er). i I I Zu Fleier' s Gaiel. 547 ich han niht sorgen mer Her wider liaim vnib daz lant." Ammilot, der weigant, 135 Spch: „got laz iv wol gevarn I ich sol hie haime vil moI bewarn Alle iwer ere sicherlich. Dest war, daz ist pillieh, Wo ich iv triwe laisten sol. (^d) 140 got laz iv wider chome" wol Nach ivrem willen, dest min bet." vrloup nam er ander stet, Do div chvnegin wert erchant was chom" in ir reisge^ant 14S Mit vier vn zwainzich ivnchfrowe", die man gern mohte schowen. Die solten mit der frowen varn. Ekunaver chvnde wol bewarn, Daz div chvnegin reine 150 div vart für niht alein Ouch fürt der hoch gelopt man vier vnt zwainzich knape mit im da' vnt zwelf ivncherrelin. die gaben von art lichten schin. 155 Helpherich vn Ardan ietwederr zwelf knapen dan Mit im fürte ouf die vart vn sehs chint von hoher art, Ekvnaver der maere, 160 Zwelf starke saumaer. Die warn geladen al bereit, die trugen groze reicheit Silber, golt, gesteines vil. ich waen und ouch gclouben wil, 1 65 Sameit vnt pfelle preit, sin harnasch vn reichiv kleit, Daz fürte man mit im dan. Helpherich vnt Ardan, Die zwene ehvnege valsehes fri, 548 Z i n g e r I e 170 dien giengen zwelf saumer bei. Die trügen in Artuses lant silber, golt vnt reich gewant, Ir harnasch vn" ir wapen kleit. sus lieten si sich ouz bereit. 175 Si enmohten da niht lang" sin. der chvnech Tn div künegi , Helpherich vnt Ardan die ffirn mit ir gezoge dan. Ammilot, der helt geraeit, 180 mit den edeln chvnegen reit Hintz der klouse, da man vant Garein, den chvnen weigant, Mit sinem her oiif dem plan, sine frivnt vfi sine w~de man, 18S Die in de" streite wurde wunt, die warn alle wol gesunt (^ej Von der gute" salben chraft vnt von der Risen meisterschaft. Ez wart nie man so sere wunt, 190 so man div salben dreistvnt Dar an straich, er waere heil vn" von der salbe" chrefte geil. Sus beten die Risen manige ma mit der salben ouf den plan 195 Gescheiden von vil grozzer not, der von den wunde" waer tot, Wan daz si willichlichen bant Malseron, der weigant, Zirdos vnt Chambin 200 Vnt Zirigon, der briider sin. Die Risen all vier die machte da vil schier Manige ritter sere wunt wol varnt vn wol gesunt. 20S Daz her lach schon ouf de plan. Ekunaver, der werde man, Vnt sin wip div ehvnegin Zu Pleit'i's Garel. 049 vn" ouch die gesellen sin chom" geriten an der stvnt. 210 daz tet man hern Garel ehvnt. Dem helde eliomen maer , daz dar cliomen waer Ekunaver der rieh vn" div vil minneklich, 21S Sin wip, div clivnegine, div valschliche sinne Bei ir zelten nie g-ewan. div wolte mit ir lie m man In daz Artuses lant, 220 Yn~ zwen chvnege wert erchan", Von Rivelantz Ardan viT Helpherich von Nasseran, Die warn beide in chomen. als er daz maer het vernome , 223 Des wart er vro. zehant er bat im zeigen herwaerges stat Svnder ouf den grvnen plan, durch ir gemach wart daz geta , Daz er si sunder herwaerge hiez. 230 Garel do des niht enliez. Er hiez an der selben stvnt den fursten allen mache chunt (f) disiv niwen maere, daz chom waer 235 Ekunaver vn daz wip sin, Kloudit, div edel chvnegin, Vn~ von Rivelantz Ardan vn" Helpherich von Nasseran Vn" Ammilot der wilde 240 von den plume" ouz der wilde. Er hiez si all svnder biten, daz si mit im da hin riten, Ob si div chvnegin wolde sehen, des wart im volge veriehen. 24Ö Die fvrsten warn schier bereit. 550 Zingerle Die heteii sich in reicliiv kleit Gekleidet wunnechlich. Garel, der ellens reich, Het oueh reichiv kleider an 250 von pfelle, den ein chvnstich man Worht in der stat ze Tasme. ich han gehört selten e, Daz ie man wurde gekleidet baz. Garel, der dege" valschez laz, 255 Mit vier gesellen was bereit, die trugen all richiv kleit. Die fürsten riten über velt in hern Gareis gezelt. Die div chvnegin wolte" sehen, 260 des wil ich mit der warheit iehe , Die triVen all richiv kleit. Garel, der stoltze helt gemeit, Enbot Ekunaver, de^ chvnege rieh, vil gezogenlich, 265 Waer ez im niht swaer, ob ez sin wille waer, Er wolt div chvnegi"^ gesehe^, möht ez mit vrloube geschehe . Der böte zu de" chvnege sprach : 270 „haet min frowe für vngemach, Ob si minen ifren siht, so chvmt min h^rr für si niht" Ekunaver der reich sprach gezogenlich : 275 „Ich bin des ivrers h~rn wer" i wil er gern zv vns her, l Daz in min frowe ger siht, | vns" zorn waer gen im wiht. » Zu Pleier's Garel. 551 XIV. (R. F. 10 ^) . . tes rufaer anderstvnt . . her taten chvnt . nte^ sich dar zv . . wolt des morgens fru . lande reiten. . . moht er langer beiten an er het morgens gerubet da. des andern morgens sach ma" sa gezelt nider lazen. 1 0 Ez zogte ouf der strazen Gen Artuses lande. Garel het an alle schände Den pris da errungen vnt ouch den chvnech betwunge , 15 Daz er ... . muse varn. si zogten dan mit manige" scharn . . . die klouse durch den walt. Garel der . . . r . . degen halt . . . Ekunaver sande 20 ... er von dem lande wolde dan werde man Chom geriten alzehant, da er Garein vant. 2H Als in der der werde Garel sach, ZV im er zvhtentikliche" spch : „Ekunaver, degen halt, nemt hin wider in iw^ gwalt Ivres landes kluse. 30 zieht iv zv ivrem house," Spch der werde degen, „ich wil der kluse niht leng" pflege"." Ekunaver, der wert erchant, antwurte sa zehant 33 Daz hous, daz daz laut besloz, 552 Z i ng ei-l e Ammiloten, den nie v'droz, Er taet ie gern daz peste. der zoch sich zv der veste \n hiez daz hous vil wol bewar". 40 Ekunaver der mvste varn Mit Garel in Artuses lant. do si nv dan warn gewant Von Ekunavers lande (die degen ane) schände, 45 Die chvnen helden vnverzagt (^bj heten ern vil beiagt. Ich enwaiz, wie lange si ffirn da , Garel vnt sine man Vnt sine helfaere, 50 e daz die helde maere Gliome^ in Artuses lant. div zal ist mir vnbechan% Wie verre da enzwische" waer. Garel, der lobewaere, o5 Die fürsten vn ir w de man chomen ouf eine" werde pla . Da wart herwaerge genom . do si ze gemache warn kom Vn daz her vil schone lach, 60 Garel, der ie manheit pflach, Der was mit fraeuden vber lade . het er genom deheine schade In de" streite, der was nach v klagt. der chvnege dege" vnverzagt 6o VS'^as von rehte" schulden vro, daz im sin dinch was ehom so rehte saeliklich. Garel, d eile's rieh Beriet sich mit de" forste" da, 70 daz er einen boten sa Haim gen sinem lande der chvnegn sande, Daz er ir sagte maer, i Zu Pleier'ü Garel. S53 Wie ez ergangen waer, 75 Daz man ir daz taete ehvnt, vn swer in de" streite wunt Waer worde", daz d'ouch dar rite vn da mit gute" gemache pit IJei der ehvnegin vntz an di stirt, 80 daz er wurde wol gesunt. Daz was wol der Fürsten rat. Garel eine" Grafen bat, Der was Olvier genant, des lop vil weite was ercha"t 85 Vnt sin grozziv manheit, daz der degen vnverzeit Sin böte waer. der lopte daz. er spch: „herre, an allen haz Wirp ich mit triwen Avillichlich 90 iwer botsehaft, chvnech rieh, (c) Nv enbietet bi mir, swaz ir weit." Garel sprach : „vil werder helt. Des Ion ich dir vil willichlich. var haini, der chvnegiiie reich, 95 Der svzen Laudameyen, vor valscheit der freien, Der soltu mine" dienst sagen vn, daz ich in vil chvrtze" tage" Selbe welle si gesehen. 100 du solt ouch rehte des veriehen, Daz du mich lieze wol gesunt. du solt ir rehte machen ehvnt, Wie mir min dineh ergange" ist. nv soume dich niht lange" frist. 105 Sag Jmilot, dem getriwen man, daz ich im aller eren gan. Sihst du den chinech Albewin, de" sag ouch de" dienst (min) Mit triwen ane wan . . , 110 vfi ouch al den frow Soltu mine dienst sagen. 534 Z ingerle daz si sich fraevn vnt niht klage^ Vmb vns. wir leben mit freude" gar. füre miner frawe"^ mit dir dar 115 Disen prief vfi daz ving-erlin. so waiz wol div frowe min, So si daz vingerlin an siht, daz mir laides wirret niht. Si geloubet wol dem vingerlin. 120 daz gap mir div frowe min, Do ich iungest von ir reit, si waiz wol für die warheit, So si daz vingerlin an siht, daz si der böte trivget niht. 12S Swer in de" stielte si worde* wu't, die haiz mit dir an dirre stvnt Gen Anferre reiten vnt daz si min da beiten, Vntz ich chom nach in dar. 130 haiz ir schone nemen war, So daz si haben gvt gemach." der Grave zv dem chvnege spch: „Herre, ich wirbe iwer potschaft. vnser herre (sol) mit siner chraft (dj 13S Ze iv leip vnt ere bewarn. gepietet mir vii lat mich varn." Garel sprach: „vil werder degen, got mvze diner ern pflegen!" Von danne schiet der weigant. 140 swaz man wunter ritter vant, Die an den selben zelten niht wol mohte geriten Dehein hove reise, die sant man gen Anferre mit de" werde" man. 145 Der wart da harte wol gepflege . do nv Olivier, der werde degen, Chom ze Anferre in daz lant, da er die chvnegine vant Oiif ir hous ze Muntrogin, Zu Pk'ier's fiarel. 555 iSO nv wart der gvten chvnegin Gesagt (lisiv maer, d. cliom' waer Olivier, der grave, an der stvnt, Ynt mit im manich ritter wnt. Do ersehrach div minnechlich. iSS div ehvnegine reiche (Hie)z balde nach im springen vnt in ze hove bringen, Daz er in sagte maer, wie ez ergangen waer, 160 Wan si in grozen sorge" was. ouf der chvnegin palas chom Olivier gegange . der Mart wol empfangen Von der gvten chvnegin 16Ö vnt von dem chvnege Albewi~, — Den vant er bei d. frowe" chlar, — vn ouch von ander frowe^ schar, Vnt d^ fürst Imilot. swaz Garel her enbot, 170 Daz seit er zvhtichlich der ehvnegine riebe. Er sprach: „vil liebiv frowe min, ir svlt des gar an angest sin. Min herre ist fraeuden reich, 17S daz wizet sicherliche. Frowe, ditz vingerlin sol ein gezivch der warheit sin, Daz ir geloubet dester baz, daz ich iv sag, vnt wizet daz, 180 Daz ich iv die werheit (^ej sage, div chvnegin gemeit Daz vingerlin erchande wol. ir hertze, daz wart fraeude" vol. Do ir roter mvnt gelas, 18S daz an de" prief geschriben was, Den ir der chvnich het gesant. si enpfie in ir weizziv hant Sitzb. der pliil.-hisl. VI. L. Bd. IV. Hft. 36 556 ZingerJ«, Den prief vfi ouch daz vingerli . si spch: „wül mich, der Ifre min, 190 Der ist vro viT woi gesiint. daz tvt mir dirre prief ehvnt." Den prach si oiif. do si gelas, daz dar an gesehriben was, Do wart div minnechlieli 19Ö gantzer fraeiiden reich. An de" priefe stvnt miiieklich griiz. div Schrift spch: „frowe mi", ich mvz Mit triwen ane weuken diner werdicheit gedenchen 200 Vn an dine" mifieklichen leip. dv bist mir liep für elliv wip. Swa ich in der werkle bin beidiu min hert/ vn al mi" sin Hat din minne mir benomen. 20S min gedanche~ machvon dir niht (chom ). Min hertze, daz g-eloube mir, ich g-etrawe niemT baz dann dir, Der mir behalte daz hertze min. iz wil bei niem anders sin. 210 Frowe min, geloube daz. nv gan ouch ich des niem baz, k Div mines hertzen frowe si. ^ vor g-cdanche~ werd ich nim fri '< Beidiv tach vfi naht. 215 mich hat din werdiv mine pcht i Dar zu, daz ich gedenche" muz | an dine" minnechllchen g-riiz I Vfi an dinen w^den leip. ' saelich frowe, saelich wip, 220 Du bist vor allen frowe" mir liep. wan ich getrawe dir, Dv seist mir holt für all man. swaz ich dir gediene chan, Daz tvn ich willichliche gar. 225 swar ich in der werkle var, Zu Pleier's Garel. Belage ich da pris (f) frowe, (laz si dir geCwis), daz chvmt von diu . . wan ich nach dine . . 230 Immer diene beidiv mit ernst vn . . An de" . . si niht mer. daz vingerlin so reich Mit fraeude .... 23 o div chvnegin .... Wie sich die fürsten reich gehabten alle geleich . . Ob si waeren wol gesunt. der Grave der sprach ze stv t: 240 „Frowe, geloubet, daz si war, si lebent al mit fraeuden gar, Wan Ekunaver der ist erslagen. de" hört (ich) die fri(vnde cla)gen sin tot was . . . • " 245 div edel Zv de" Wde grav . . . h . . . V var an . . . . . wil dir 2o0 . . . tousent . . dir niht versmahen, die heiz von mir enpfalien Deinen k(ameraer). du hast mir richiv maer 2oo Braht von de~ lieben h>e~ min. du solt des vil gewis sin, Daz ich dich drvmbe reich. daz wizze sicherlich." Der grave wart vo" schulde vro. 260 „genade, frowe", spch er do, „Iwer gäbe ist so reich, daz ich sicherliche 36 557 558 Zingerle, Zu Pieier's Garel. Iv vn dem lieben Herren min imm~ sol bereit sin 265 Mit tlienste, swa ich imnf chan. mit vrloube scliiet er dan Von de^^chvnegi", d w de deg-e , vn schuf, daz vil wol gepflegc Wart de" wu^te ritter do. die edel ehvnegin was vro. Veneichniss einiger seltener Wörter. arne swv. IX, 206. enblande stv. II, 247. erbhiote swv. X, 23. genendiclichen adv. XII. 9. gezoe stn. XIII, 178. hanif. stm. \ III, 82. harnaschräm. stm. I, 6. kindisch adj. II, 243. koverunge stf. VIII, 169. IX, 1. kunstic adj. XIII, 230. mache swv. sieh ouf m. V, 49. VII, 162. sich von stete m. V, 14S. ze velde sich m. VII, 19S. nitlich adj. VIII, 68. nitspil stn. IX, 89. reisegewant stn. XIII, 144. rinclich adj. III, 1 18. sigelich adj. X, 88. | sorcsam adj. II, 31. stritmüede. X, 2S6. vnher adj. III, 122. verphlige stv. IV, 229. wackerlichen adv. IX, 24. wer swm. XIII, 275. wenic adj. III, 36, 70. Dr. E. R. Roesler, Die griech. u. türk. Bestaudtheile im Romanischen. 530 Die griechischen und türkischen Bestandtheile im Romanischen von Dr. E. Robert Roesler. .Allgemeines. Die romanische oder walaohisclie Sprache, die östlichste des grossen Familienkreises der romanischen Sprachen, der den schönsten Theil Europa"s erlnlit, hat sich entsprechend ihrer isolirten Lage sehr abweichend von ihren anderen Scliwestern entwickelt. Oriffinel! wie sie sich zeigt, steht sie ihnen an Reiz nach und erreicht sie lange nicht in Cnitnr und Geltnng in der Welt. Bis in die neueste Zeit sind Forsclier selten an sie heran- getreten, sie hlieh ein Stiefkind der gelehrten Thätigkeit. Aher man erinnerte sich des Versäumten. Nachdem man die Lautverhältnisse des Romanischen und seine Stellung zum Latein festgestellt hatte, ging man an die dornige L^ntersuchung seiner vielfältigen Bestand- theile, welche diese Sprache für den ersten Blick so seltsam erschei- nen lassen und ihr ein so charakteristisches Gepräge leihen. Hierhei ist Anlass zu einigen allgemeinen Beobachtungen. Während alle romanischen Sprachen in höherem oder niederem Grade altgermanische Elemente in sich aufgenommen und zu ihrem Eigenthum umgeformt haben, entbehrt allein die romanische in über- raschender Weise jene Denkmäler aus der Periode germanischer Völkerwanderung, denn die deutschen Worte, die ihr gegenwärtig angehören, sind durchaus moderne Entlehnungen, und wie sie zum Theil aus den sächsischen Dialekten Siebenbürgens sich ableiten, bleiben sie auch auf einzelne Dialektgebiete beschränkt '). ') Diese wichtige Thatsache vermutheti' /.iiersf F. Di er. (itoinanische Gr»mmat. I, 65, 9S), bestimmter wurde sie ausgesprochen von Fr. Miklosich (Die slüvischcn Elemente im Rimmnischen, p. li) und v ir sind nur in der Lage, diese Beobachtung zu bestätigen. Im geraden ;chischen und türkischen ße.sl'Hndtlieile im Koniani.sclien. OUd ausgeschlossen worden, da sie sowohl jüngeren Datums sind, als auch die walachische Sprache eben so wenig charakterisiren, als eine andere der europäischen Sprachen. Die Unterscheidung war selten schwierig, weil die griechischen Culturworte Europa's sänimt- lich der lateinischen Aussprache folgen, während hei den älteren, alt- einheimischen, wie schon erwähnt, der Itacismus massgebend auftritt. Griechische Suffixe haben im Romanischen nur sehr geringen Boden gcMonnen, die lateinischen und slavischen überwuchern alles. Das griechische -i^ui erscheint als si, -isi in: afurisi, dforAtuy; laga- risi, Aayapti^w; j^f^^'iorisi , ntpupilltj); sfeterisi, cfirzpitoi u. s. w. Es findet das Suffix isi auch Verwendung, wo griechisch -i^oj nicht auftritt und verbindet sich auch wohl mit dem Stamme eines abge- leiteten no))ie/i verbale, z. B. fjongiai von YÖyY'j'jtc, inf. yo^yOlloi: litrosi von /vr^iw^t^, inf. Xurpwvw; /ipsi von 'k^l.-'ptg , inf. '/sinoi; katafronisi, /cara^/iovw ; kafatrechsi, y.cirarpiyor, katigorisi, /.o-Tr,- yopö); merturisi, ixcip7up(jj; prokopsi, nponönroy u. s. w. Bei dem Umstände, als die Transcription des Romanischen bei den Walachen selbst sehr im Argen liegt und durch die willkürliche Mischung phonetischer und etymologischer Principien eine unabseh- liche Verwirrung herrscht, ist es mir ungemein angenehm, von anderer Seite her wissenschaftliche Grundlinien der Umschreibung benutzen zu können. Das Transcriptionssystem in Lepsius' ausgezeichnetem Standard-Alphabet entspricht auch für das Romanische allen An- sprüchen, und wir haben uns hier wie im Türkischen demselben l)ereitwillig angeschlossen »)• Doch wird man die originalen Lettern in der jüngeren Form dabei nicht vermissen. i. Die griechischen Elemente im Uacoromänischen. ÄBie, abis, Abgrund, äß-j'^'jog, lat. abysstis, it. abisso, sp. abismo, fr. abime id.; vgl. Diez Wß. I, 3. araMie, agamie, Geschlechtlosigkeit, dyaiJÄoc, Cälibat. ariacMT», aginsme, niasme, Weihwasser, äyiocoixcc id. aroHi», agone, Angst, Noth, Kampf, ä'/wv, ayoryt^ixa id., ngonisi, erwerben, ä7wv«(^o^.a',, kämpfen, sich anstrengen. ') Standard Alphabet fur reducing unwrülen languagcs and foicign grupfiic systnns t o a uniform nrtography in European letters by C. H. Lepsius. Second Edition, London ffifi.l. 364 Dr. E. Robert RoesI er arpinnie, agrip7iie, Schlaflosigkeit, Wachsamkeit, ayisuTrvta id. aziM, azi77i, ungesäuert, dzime, ungesäuertes Brot, äi^u/xo? adj. id., fr. azyme, it. azzimo, sp. dzimo. Anwb, ahme, Gipfel, dx.ij:rj id. aKYM, akuni, jetzt, nun, gleich, dx.öix^, a.y.ö[).a, noch. ajiBacTpY, albastru, blau, aÄd/Saarpov, Alabaster; nach der Farbe des Gesteins; so im ngr. '^aldi^iog, nach der Milch benannt. a.iiie, aliße, Salbe, dloKpii id., aAst'ycu, salben. ajitaeixa, alfavita f. Alphabet, dlfäßrjTov n. id. aMBOH, amvon, Kanzel, Bühne, ä/ji.ßwv id. aMiH, amin, Amen, a/ji.r;v id. anano/^a, anapoda (Fabian Bob), umgekehrt, verkehrt, avd^rooa id. anacoH, anason, Anis, dvr,^ov id., daraus das ar. t. jj^^Jl anisun. aHa*opa, anafora, Bericht, Meldung, dva^o^d id. aHa*opi., anafore, nafnre, geweihtes Brot, dvdyopa, in der griech. Kirche das heilige Brot zu Ostern; mrom. nafura, alb. nafoi^e, hulg. nafora. an^pe, andre, indre-le, December, Lex. Bud. Nach dem Festtag des heiligen Andreas benannt, der auf den 30. November fällt. apraT, argnt, Knecht, dpydTfig, sp'^dTT/g, ugricola. apint, aripey Flügel, agr. pmrt id. apoMi, aromi, einschläfern, gr. äow/j.a, Geruch. Daraus entwickelte sich wohl erst die Bedeutung : betäuben. apToc, artos, Weihbrot, {d'^iog) dprog id. apxiepev, ai'hiereii, Erzpriester. apxiittaH/^piT, arhlmaiidrit, Abt, dpyn.i),a)jopiT-nq id., ixdvopa, Heerde. ar. J^ijy^Sj^ arkimendrit. apxoHTOJioiuie, arhontolojie , Adelsbuch, Adelsverzeichniss, dp- yovro'ko')id id. apxoHTtpie, arhotiterie, Speisesaal, mgr. dpyovrtq, magnates et pro- ceres aulce Constimtinopolitanae , ngr. dpy ovnxc, Edelmann, dpyovTocpsXov, nedes quae Palatii locnm priestat, vef ipsum Pa- latinm, dpyoMxim rd^i.g, haronagium. aciiii^Ti, aspide, Schild. dTnrt'g id. aTBY, ateu, gottlos. d3tog id. a*iepoMeH, afiernmen. geweiht, gewidmet. Kog. 23ö, d'i»'.ipo)iJ.iv^g id., d'fup'jy^'ji. weihen. Die griechisclien und tiirki,schi;ii ßestiiiidUioili' im Roiniiiiisclicii. 565 a«i..ia, aßa, finden, rjttorom. afflur id. ; nicht vom gr, ä/^co, d/^acvw, dAfdoic^, wie Schul! er meint, sondern vom lat. afflare, an- wehen. Die Vermittelung der beiden Bedeutungen sehe man bei Diez, WB. II, 81. a*Ypici, afurisi, verfluchen, exeommuniciren, afurisanie, afurisire, Verfluchung, Excommunication , u'fopil^fji, vb. id., äyoptapiög, äyöpt'jfji.a subst. excommunicatio. Eben so daraus t. ^j'^jy \ nf'oros. Ba.iTt f., See, Teich, mgr. ßdlrr^ f., ngr. ßdlrog m. Sumpf, /3a/- TcboTjg, sumpfig. Mi kl. p. 15 stellt es zu slav. ölctio, Koth. Viel- leicht findet nur zufällige Berührung statt, Ba.iävp, balaur, Drache. Schuller leitet es vom agr. n-eXwptov. her (?), Lex. Bud. vom lat. bellua. Das Wort ist dunkel. BiHCT, vinet v'inet, blau, grau; abgel. vineceale, Bläue, innecel, bläu- lich; ßiviTog, venetus color, caeruleiis. BicepiKt, biserike, Kirche, aus dem spätlat. basilica, vom griech. ßaaihxrt, rätorom. baselgia, baseilgia. Wie die anlautende Labialmedia zeigt , ist das Wort unmittelbar aus dem Latein aufgenommen worden, während dem Griechischen selbst seine jüngere Bedeutung fremd blieb. Basilica in der Bedeutung Kirche finden wir schon bei Isidorus H., 1. 15, c. 4, sect. 11 : Basilicae prius vocabantur Regum habitacnla, luida et nomen habeilt . . . Nimc autem ideo dioina templa Basilicae nomi- natur, quia ibi Regi omnium Deo cultus et sacrificia offeruiitur. Dagegen ist der Taufname Wasilie (Basilius) aus dem (Jrie- chischen entlehnt worden. BJiecxeM, biestern, Fluch, Verwünschung, blestemare id.; biesternd, vb. fluchen, blestemecie, Nichtswürdigkeit, v. ßldafrjixov, adj.. ßAocaffiixelv vb. , verleumden, schmähen, ßAocafnixia, sbst. V^gl. über dieses in den romanischen Sprachen reich vertretene Wort Diez WB. I, 65. BOCKOHi, boskoni, zaubern. Lex. Bud., /Ba^ixatvo) id., ßa^xavta, fasci- natio. ßaMii, vame, Mauth, vemui, Zoll erheben, vemuiale, vemuire, Zoll- einhebung; ßdixixix, Zoll, mag. vdm id. BaTpi», vatre, Herd, nicht von ßd^pov, Basis (Diez WB. 746) oder «^?7'ww(Stier A. M. Comniiniatis) ; es ist alb. ßuTps von gl. Bed. BecTiapiy, vestiariu, Finanzminister (alt). Kog. 228; entnommen aus derbyzantinischenAmterhierarcbie ;vgl. DuC. /, 193 •AU'jTt.dpfjg. 566 Dr. E. Hoheit R o e s I e r Biaaix\i, viflaim, Krippe zu Weihnachten (W. Schmidt, Österr. Revue, 1865) v. Bn<^hi[x. ejiTbcrap, vlestar, lestar, Sprosse, Schössling, ßXoc^rdpaxt id., jSXa- ardvw, keimen, sprossen. Bincea, vepsea, Farhe, vepsi, färben, ßöcTiTOi id. ; ahgel. voepsire, epsi- hire,Y-Äv\)\x\\^,,vepitnr, Färber. Dagegen sind die Ableitungen aus ßoLKzi.l^oi, taufen: batez, Taufe, a boteza \h.,hotezetor: baptista. erst in magyarischerUmlautung in das Romanische eingedrungen. /I,a, da, ja, oä, in der That, siclierlich. /^acKtJi, daskel, Lehrer, von diddc0 e.iiH, elin, Grieche, elinescu, griecliisch, elincste adv., eliiiie, grie- chische Sprache, i'ÄXv/V, kXkr,viy.og, sXkrM^o). CMBaTiK, embatik. Erhpacht; iij.ßcc7iy.iy /Jt'x.a'.ov, seu ins, apud Ul- putmnn in l. 3, §. 3. D. de lieh. eor. qui snh tut. idem esse qnod i/Att-ursuTtxöv, cui ibidem subiungitur, eocistimat Salma- ritis de Modo Usurar, p, 575. Du C. enapxie, eparcliie, Kircheiisprengel, epnrchik ailj., zum Kii-chen- spreiigei gehörig, iKCip-/J.ci, dioecesis, ircccp'/^og, dioecesfmus. eniciiax, epistnt, Aufseher, iraaTärnq id. enixpoii, epitrop, Vormuud, inirponog \A.,epitrdnp^,yov\m\in\ev'm\u imrpöma'ja. id., epitropie, Vormundschaft, inirpon-n id., epifro- picesk. vormundschaltlich. epeiwY, eretnu, ermu, m. Einöde, eor^juio? f. Über dieses in den roma- nischen lind germanischen Sprachen weit verbreitete Wort vgl. Diez WB. I, 164, Gr. 58. epecv, eresu, m. Ketzerei, cdp^aig f. id. eTepie, eterie, Gesellschaft, iTocipicc. evxapicTie, euharistie, h. Abendmahl. rj-z^apiaTta id., eucharistia. Zapzitp, zarzer, Aprikosenbauni, zarzere, die Frucht, ^apra/oO, tap^aXoxj id., durch Wechsel der liquida aus letzterem; dieses aber aus p. J^\^j>j zerd-dlu. pruna flava. zeaMi., zeame, Saft, Brühe, zemos, saftig, zemosescu, saftig werden, agr. ngr. tiit-ot.. Absud, jus neben (^wfxö?, Brühe, ngr. C^/xantw, sieden, lü^er^rög, warm, tiov. aqua cnlida. ze.i, zeh Eifer, Trieb, Fleiss. zelös, adj. unmittelbar vom spätlat. zelus aus gr. ^■h'koq. Daher nicht zil, wie sonst erwartet werden müsste. it. sp. pg. zelo, fr. zUe, Eifer; aber das adj. it. sp. ze- loso, it. geloso, fr. jalou.v bedeutet zumeist eifersüchtig, eine Bedeutung, die dem Romanischen fremd ist und wofür zule sbst.. zuliar adj. erscheint. zo^ie, zodie, Sternbild, llüidiov id. zvrpaB, zügrav, Maler, (^co7|sa den Preis herablassen, iefti)ietate, Billigkeit, ief'tinemg id., ieftior, ziem- lich wohlfeil. iKOHOM, ikonom, haushälterisch, ikonomie, Hauslialtung, otxövojm.&g, oiy.ovo[kia. id. ; die andern romanischen Zweige entnahmen das Wort dem Lat., daher it. sp. ecotiomo, econömico, pg. econo- mico, fr. ecoiiome. iKGaH-B, iko(qie, Bild, agr. stV.wv, ngr. süöva id., ikonostas, Bilder- gestell, £!V.ovo7Tä7JOv, Beliquiarium, Bilderrahmen. iKOcap, ikosar , Zwanziger (Münze), iiy.oai, zwanzig, er/.O'jäpi, iin vingt. inoKiMeH, ipokime/i, sing., Person, önoKsiixiva. plur. id. inoncie, ipopsie, Verdacht, ipopt , verdächtig, unro'-pta, Verdacht, VKÖnrfiq, verdächtig, argwöhnisch. inoTecic, ipotesis, a o face — viel Wesen von etwas machen. Pol. ■jTzö^e^ig, Sache, Gegenstand, wegen der häufigen Anwendung dieses Wortes; ipotesiar, Processführer. Diese Bedeutung er- scheint im Griechischen nicht. incoMii, ipsome, Weihbrot, G-^w/xa, Emporhebung, Segnung, {itpwai? TO'j (jraupoO, Kreuzerhöhung. incoc, ipsos, mrom. ips, Gips, yj^og id. Abfall des anlautenden Con- sonanten, wie sonst häufig in diesem Sprachgebiete, z. B. im (fiinusj, in (linuni). ipoy, irou, erou, Held, 'npoig id.; it. eroe, pg. heroe, fr. Iie'ros, sp. heroe, sämmtlich lat. Vocalisation folgend. Icvc, licYC, Isus, Usus, Jesus, 'Irjaovg. KaKi.*piKi>. kak^frike, Memme, Feigling, von xaxö? (oder cacare?) und fpi.rsrsoi, schaudern, fpi^^g, Schauder. Ka.iano^, kalapod, Stiefelleiste, y-alccnöoi id. KaM-BTt, kamete, Zins, xä/xarog, Arbeit, mgr. xä/xarov, mcmtipre- tium, xociiaTspög, arbeitsam. KaM*op, kamfor, Kampher, xdixfnpa id., it. sp. canfora, fr. camphre vom arab. pers. j^^ kafur ; vgl. Diez WB. ; mit slav. Suffix kamfornik, Kaffee-, Theemaschine. Die griecliisi'lieii uiul türkischen ßeslamU heile im Romanischen. 569 KaHOH, kanon, Kirchenbusse, Strafe, x.avwv id. Kananea, knyiapea, kanapeu, Ruhebett, fr. sp. cunapc. il. aüiope, nach Diez WB. I, 109 von -/Mvoinziov, conopeiun. Miiekeiinelz. ein mit einem solchen Netz versehenes Ruhebett. KapoH*i.i, karonfil, Nelke, agr. xapö^u/Äov. ngr. -/.ccp'JO'fv/d id., it. garüfano, sp. girofle, girofre, fr. girofle, t. J-«;^ qaranfd. Vgl. über dieses interessante Wort Roediger's und Pott's Kurdische Studien: in Zeilschrift für Kunde des Morgenlandes, VII, 92. Kapri,, karte. Buch, -/jx^rt., ya^iräxt id., karlofor, Kartenspieler, karfo forte, Kartenspiel, yaf,ro(p6pog, Kartenspieler. Kap*im., karfice, Stecknadel, x.«/i,Ä'«^«s^//;HandIungsbiich,xaTa7rr/ov, Register rationale Du r. KaraTpexMOC, katatrechmos , Verfolgung, y.arar^vyjxig id., kata- trechsi, v.0Li:(xxc,iy'ji id. KaxatpoHici, katafronh'i, verachten, katafro7iisire, kalafroniseale, Verachtung, katafronisitor , verachtend, /.axa^povw vb. id. y.u.TOL^oiv-ni.g sbst. id., y.ara^povvjr^c adj. id. Kaxiropie, katigorie, kutigorire, Verleumdung, katigorhi, verleum- den, xÄTv^yo/iia, Anklage, Verleumdung, /.arriyopfli^ anklagen, verleumden. Kaxitea, katifea. Sammt, katifehice, Sammtfaden, y.a.zr,i<; id. a. t. AÄ-laä qatife, plur. k^ks und (^i^lkä i'!etis externa incisis fimbriis instructa. Freitag lex. arab. Ke^pv, kedru, Cederbaum, y.ioooc^ cedrus neben cedru. Ken, ke9i, Saum, Borte, mrom. kmtisi, sticken, xcvroü id., xivriTy/j.«, Stickerei, y.tvrr,rr,<:. Sticker. kIbot, kivot, Kasten, Schrein, xi^'j^zic id. Ki.iie, küie, Zelle, xcXsiov id., xs/A?', küUdare, dem. Kijo.ioiMaH, kiloloimati, Lärm, xo'.Xaoö), zwitschern, xc-i/ä^t^fi-a, Gezwitscher. 570 1)1-, E. Robert RoesI er KiiviioH, kimion, kimin, kirnen, Kümmel, agr. xOju.tvov, ngr. x6|ji.tvo?, lat. cnmimim, fr. cnmin; kimioniü, kümmeltarben. Die rom. Form sclieint durch (las t. ü>^*^A"/wio?z vermittelt worden zu sein. KiHOBap, Ä'iV/ot'rtr, Zinnober, xtvdjSapt id. davon lat. cinnabaris, it. cinabro, sp. pg. cinabrio, fr. cinabi'e ; p. ^Us qinbar. KiHOßiv, kinoviü, kinov, neben cinoviu, Kloster, v. xoivößiov, lat. coenobium, it. sp. cenobio. KiHorpeMCiuTe, kinogreceste, gemeingrieehiseh, xotvög, gemein, gemeinsam, vox hybrida. Kinapoc, kiparos, Cypresse, xvnafjiaai, lat, cupressus, it. cipreaso. Kip, kir, Herr, xOpiog, xvp id. KiT, H^ Wallfisch, xr/Tog id., lat. ^-eZ/fs, it. sp. ceto. K.ia^epT,, kladere, Haufen, xXa^td, ramiires, dmondes. Vent. K.iicvpt, klisure. Enge, Stromenge, Einschnürung (z. B. der Donau am eisernen Thor), xleiaovpct id. xXstw, schliessen,einschliessen. KjiipoHOM, klironom. Erbe, Nachfolger, xXvjpovö/jiog id., klironomie, xlrjpovoix'.a. id. klironomisi vb. erben, •/.'k-npovoiJ.öi id. Koa.ii., koale. Bogen (Papier), xö/Xa, Leim, als etwas geleimtes, ähnlich wie rrpwröxoAAov, das „vorgeleimte Blatt". kojiIe'b, kolibe, mrom. kalibe, Hütte, gr. xalOßri, xalOßi. Das griech. Wort ist in alle Sprachen der Balkanhalbinsel übergegangen : nsl. koliba , goliba, bulg. kolibe, serb. KOJiHBa, alb. koljiibe, x(xAvij.ߣ, t. <)ul9 qaliba. Auch im magy. kalyiba^ cech. chaliipa. Der o-Laut des dacorom. Wortes verräth slavische Einwirkung. Miklos. p. 25. KOJiißO, kolibo, frumentnm coctum, nolvßoi' id.. kolibe f., |??(/.s* granea. Miklos. KOMic, komis, Stallmeister. Marele Comisii, le grand Ecuyer, in- spedant les ecuries de la cour et accompagnait tonjours ä cheval le prince. Kog. 229. Aus den byzant. Hofämtern ent- lehnt: x.öfxv}^ zou ardvlov. Du C. H, 107. KOH^eiv, kondeiu, Feder, xov^OXt id., alb. xovrt//. KOciTop, kocitor. Zinn, aus gr. -/.annirBpog id., vom skr. kastfra abgl., kostori, verzinnen. Das Wort zeigt in dem o-Laut einen Einfluss des Slavischen an. Miklos. Selbst v begegnet: kustorit. KpiH, krin, Lilie, xpivov ii. id. Die griechischen und (ürkisolipii I>eslnndtheile im Romanischen. «) / 1 KpinTt, fcn'pfr, Grufl , -/.pvnrog adj., ver])oi'gen, 1. rryptn, Keller, altit. fjnipta; vgl. Diez Wß. I. 227. KTi'pe, klirc, Bau. Gniiulung, xrttco. bauen; Jditor, Slifler, Gründer, xrr,70ip id., ktiricesk adj. KVKVBae, hukuvae f., Naeliteule, xoyxcußäyjaid., •/.ovxo'j^ay.itoi, well- klagen, vgl. I. ^^yj"^ öaiqiis \on gl. Bed. KYKvty, kuIcHin. Beule, Auswuclis, kiikuia, nnnchweWen, kukuial, beulenv(dl, y.o'jxo'jdi, pusfida. mpnia, kurma. abbrechen, endigen, kurmetu, Abschnitt, kurmeture, Unterbrechung v. xov/iätoj, ermüden, malt werden (?). liyTeza, kuteza, wagen, sieh erdreisten, kutezare, Kühnheil, kiite- zetor, dreist, xoröi, die Kühnheit haben. H'L.nT'bp, keluger, Mönch. x.Ä/.öyvypoc id. Nach Diez (Gramm. I, 92) aus xaAög yipojv entstanden ; alb. culojer. Ki.Mi.1, kemil. Tau, agr. y.äixiKog id. KiMJ.i'L, kemile, Kameel, -/.ap/rM. y.d(j.r,Ac/.\(\. Die anderen romanischen Sprachen halten den lateinischen Vocal lest, it. camelö. sp. camello. K'LpTbMi^'i», keremide, Ziegel, agr. xipuiJ.og. ngr. xipa/j.ioi id.. t. ^«5, keremit, ar. x.a^. KtYTa, kenta, suchen, trachten, xoirdttji id.. it. guatare, nach Diez WB. I. 233 von ahd. wahten. Wache ballen; abgl. keutnre, keufetnrc. Nachforschung. .Tarapici, klären, läutern, Ingnrisire, lagariseaJe, Läuterung, 'Kc/^jol- p'i'Ctji vb. id., /a7apt7/j.a sbst. id. Xo^apiarrtq. Raffinator. Jicar-LH, hagen. Wiege, legena, wiegen, Ugeau, Becken, Isy.d^^r,, Kufe, Bassin, layiva. Krug, Kanne. .lexxcb, lehuse, Wöchnerinn, Xsyovaa id.; mrom. Uköane von Is- yCivot. id. .lina^T., livade, pl. livade. Wiese, von Atßdo'., alb. Ijuiuidlii, bulg. Jlvade, serL. .iHiia.^a. .iJKiea, f., Fleck. Ity.iig^ n.. Fleck, Älakel. .liiiT.!, likei. lecken, Ukeu, Schmarotzer. Iv.ys'.v vb. id. Diez I, 247. JiiMan, liman. Hafen, agr. '/dij,r,v . ngr. Aip-ivag. Das t. ö\^ limu/i scheint darauf nicht ohne Eintluss geblieben zu sein. .iIh, lin, Kelter, l-nv6g id. .tiiiCL, lipse, Mangel, /ipsi, bedürfen, Isi-^pig^ Dlv.'^pi.g^ Mangel, Be- dürfniss, /jj-oj. mangeln, Sitzb. d. phil.-hist. CA. L, Bd IV. Hft. 37 ^•^9 Dr. E. Robert Rne sie r jiixie, Utie, Procession, liTn id. jiixpoci, Vitrosi, lösen, erlösen, Äurpwvw id., lifrosire, lvTpoi(jig, Er- lösung. jioro^i, logodi, verloben, logodire, lotjodne, Verlobung, logodit, ver- loben, X670?, iusiurandum. Du C. ofow lo^/ov, versprecben. .ioro*i.T, logofet, Scbreiber. Kanzler, mgr. /oyoc-i'-/;? id., Ratiomim descriptor. Du C. 821, 31arele hgnfet, Vel logofet , Gross- kanzler, t. C^y^ logofet. jivKCo, lukso adj., seliiet", Ir/^ig id.. lol:sie, Kreuzscbnabel, Irj^iäq id. atM^-pi, lemuri vb. klären, läutern, abgl. lenmrire ; lemvrit, deul- licb, klar, /a[j.~p6?, Iccy-TzpOvoi. Marv.ii>, ?«« 7 4 ni'- E. Robert R o e s I e r roni. Vinere. Metonymische Übertragung vom Namen des Tages auf das Gestini. napiMie, parimie, Sprichwort, napoiixia. id. napin, parip, Handpferd, agr. TtdpiKTvog id., ngr. rzapini, equus pn- blici ciirsHS, serb. pm-lp. nacKi,, paske, Osterbrot, ndaya, Ostern, darüber s. Diez WB. I; paskalie, Kalender, jracryaAt'a , Ostertag, Jahresanfang der älteren Zeit, naay^dhov, n. cycliis paschaUs. In paschalibus istis cyclis non modo pasckatis diem, sed et annos vel mimdi vel Diocletlaiii allaque festa praecipua et ieiunla describe- bant. Du C. I, 1127. naxpaxip, pntrahir n., Stola der Priester, sTzirpayjnkiov id. ne/i.eanc'B, pedeapse. Strafe, pedepsi vb., strafen, züchtigen, mrom. pidipsi, Tzaioz-jo) id., ncäoevGig, Tcaids'^ig. Strafe, Züchtigung. ne.iiH, pelin, subst, Wermuth, vin pelin. ßitterwein, rcrfkivog subst.. mit Kräutern gewürzter Wein. ncHTlKocTap, pc7itikostar, Kirclieul»uch, jrsvrv^xoarö?. m. fünfzigste, mvTYixoazäpiov, liher ecclesiusticus Gi^aeeoriim continetis Offi- cium üb ipso Paschatis die iisque ad Octavam Pentecostes. Du C. I, 1147. nepiopici, periorisi vb., beschränken, nspiopit^oi id. riipoH, piron, Nagel, pironi, anheften, iitpövi^ Schnalle, Spange, ns- povvi, Gabel, it. sp. perno, Haspe, sp. pernio, eisernes Band an Thüren und Fenstern. Diez WB. I, 314. niciwb, pisme, pismuire, Neid, Groll, ndaixa, Ärger, Verdruss, pis- mos, pismas, neidisch, pismui vb., beneiden. iiixiKY, pitiku, Zwerg, ni^-nxog^ x.ov70T:i^r]y.og, Knirps, Zwerg. iLiacM*, plasme, Geschöpf, Gebilde, KAccniJ.a. id.; plastograf, Ur- kundenfälscher, T:\(u.Qxög, erfunden, falsch; abgl. plcsrnm, bilden, erfinden, Tr/ärTW id., plesmuire, Schöpfung, Gestaltung. no.iiKan,^pv, polikandru. Luster, Ttol-jxävo-nXov, Candelaber. luÜKcic, pliksis. Langweile, nKfi^ig id., n:Ar/Trw vb. ; abgl. pliktikos, gelangweilt, nlrjXTUog id. pliktisi vb., langweilen. iipicoc, prisos, presos, m. presosincc. Fülle, Übertluss, p/vsos/ vb., abiindo, nspiiaog, adj. reichVich. Y gl. dpa i'iu de lat. liug.val.S. iipoKonci, prokopsi, Fortsehritte machen, nrpoxö;rroj, gewinnen, forl- schreilen, Trpoy.on-ii., Fortschritt. upoiiie, prünic, Vorsehung, npovoia id. Die griechischen und liirkisohen Bestandtheile im Romünisehen. 575 iipocKOiVie^ie, proskomedie , Oplergesang, npocxoixiorj^ OfTerloriiim, 7zfjO(7KÖiJ.r,rng, culoratio. upoxiMicic, prot/'niisis, 2}rotimisire,\oriiig, protitnisi \h., vorziehen, Ttpozuxr.'jig^ Vorzug, npoTiij/Jj vh. iipOTOiiüiii), pvütopope, Erzpries (er, KpoizoTzanäg id., pope, Priester, nuTiäg^ sl. popr. Vgl. Mi kl os. 38. iica.rr, psalt, Kirchengänger, ^äXzr.g^ Sänger; psallikie, Kirchen- gesang, ^akzv/.Yi^ Musikbuch in der Kirche. niiHV'h^ 2)unge, Beutel, Tasche, Tzovyyi id.; punfjui, stehlen, rauhen, ven. pouga, Kropf der Vögel, goth. piiggs, Beutel; der Ursprung ist dunkel. Vgl. Diez WB. II. Ö3. iivp-B, pure, Wuth, Kvod, Hitze, n'U|sd(^w, perturbare. Du C. \\'hM>MSi\t\\.^peJemnriu, Seil, Tau, nalap-dpi id., t. jU^j palamar id. PeBCHT, reveiit n,, Rhaharher, pjSivrt id., p. S>^\j rdvend it. rabar- baro, sp. pg. ruibarbo, l'r. rhubarbe aus rhu barbarum. Diez WB. 338. Boediger und Pott V, 68. pe*eHea, refeneu, Beitrag, Antheil, Ufsvig, Zeche, t. aJIs^ Uirfune. pir'B, rige neben rege vom mgr. f-nyocg, aus lat. rej:. po^iy, rodln, Granatapfel, poloi id., rododafin, Rosenlorheer, pooo- odfv^.j Oleander, rodozahar, poootä'/jxpi., Rosenconfeet. p'LBaiu, reuas. Briefchen, Billet, pl.,-> t. ^UU-»! cn-LTap, spetar, Feldherr, Kog. 228, ^Träoa, grosser, zweischneidiger Degen, lat. spata, it. spada, sp. espada, fr. epee ; ^Traoä&v??, spatarius, Reichsfeldherr am byzantinischen Hofe. Das ein- fache spate ist ausser im unverlässlichen Lex. Bud. nicht nachgeAviesen, aber erkenntlich in der Ableitung speteaze, Schwertlilie. CTa^i.^ii, stafide, strafide, Rosine, ara^floa id., vb. stafida, abtrock- nen, ara^tof ä(^c;j, se secher comme du r aisin sec Vent, cTCMt, stenie, Wappen, ariixiKa^ Krone, Kranz. cTirMt, stigme, Narbe, 'jrh/ixa id. cxix, stich, Vers, Gedicht, ariyog id.; abg. stiharjiu. Dichter, sti- hurjie, Versknnst, Versification. CTixap, stihar, Priesterkleid, aTiy^dpi, Alba des Priesters. erixie, stihie, Element, azoiyjlov id. CTO.i, stol, Schwann, Flotte, agr. (jrö/o?, Feldzug, Flotte, it. stiiolo, altsp. estol , Mannschaft, Begleitung, Gefolge. Siehe darüber Diez WB. I, 402. cxpi^ie, stvidie, Auster, ö'jrctioi id., t- L j^j^-jI istridid, lat. ostren, sp. ostra, it. ostrica. CTY*, stitf, Schilf, stiifos, adj. schilfreich, agr. -'j^v^, eine Pflanze, die zum Ausstopfen von Polstern diente. Unorganischer s-Anlaut findet sich auch sonst, wie in stürz: tnrdus ; stimperemint: temperamentum; er deutet auf slavischen Einfluss. cv.iiTi., sülite, Spiess, o'O'jß/.a, ao'jß/d^ GO'j^Adxt id., aovßlii^o}^ spiessen, sule, Ahle. co'ep'L, sfere, Kugel, 'y'.^aipa. id., sfere de geoyrafie, Globus. c*eTepici, sf'eterisi. entwenden, sfeterisire sbst. Entwendung, afe- ripiGiioc, n^trzrAaixög id., n^jizxzp'Zoy.^ sich zueignen. c^oapi», sfoare, Bindfaden, aföpy. id. ctrHap, segnar, Saumpferd, samar, Saumsattel, von adyiia, spätlat. sagma, woraus unter Übergang von g in / it. sp. salma , fr. somme, Last, wurde: ahd. säum. CBpuit, serwe, Faden, Draht, nach Diez ^^ B. II. von syrma. TlipiKct., Schleppe. Alb. sirme, Seide. { f Die griechischeil und türkischL'n Bcstaudtheile im Roinauischeii. 577 TeaKt, Teahe, Soheide, ^r,y.ri^ boite, dtui. TcaMT., teame, Soi-ge, Furcht, nicht von dzlixoc. Vgl. it. tema. rexparoH, tctragon. Viereck, Tsrpdyoivog adj., viereckig. TeTpaeBaHijci, tetrueiHinjcl , die vier Evangelien, Ttrpccjoi'jyelov, Ihre qui contieni les quatre cvangclistes. TerpaMCcrpy, tetramcstru, vier Monate, nach Analogie von semesfrti gehildet mit rsTpa. xi*.!!,, tiflr, Blindheit, zvold id. xoKciii, lo/csik, Gift, agr. rocr/.öv id. Toiivui, topus, Keule, besonders des Hospodars; -oko-jCi, Keule, Commandostah, t. ji^ [opuz, Keule, xpaH,^a*ip, trandafir. mrom. trandafil, Rose, rpavTa^uXXov, rpiav- Täyj/Xov id., alb. rocvoaüv/j, rosa centifoUa, agr. pöoa iv.cc- xpvti»ie, f/v//??, Hochmuth. Diez Gr. I, 92 vergleicht dazu Tpuyrj, doch dessen Bedeutung Vergnügen, Wollust passt wenig zu dem romanischen Worte. Eher stellte sich rp-j^ta, Hefe, lie hiezu, wenn wir es metaphorisch nehmen (it. ironfio aufgeblasen, hoch- müthig). Vgl. Diez WB. II, 72. xi>M»[^ie, temiie, mrom. tlmiame, Weihrauch, ^j/jLiaixa id. xeMeiv, temeiu, temelie, mrom. temelliu, Grundlage, ^sijii/tov id. xiniK, tipili, Vorschrift, r-j7:tx.öv subst., rituel. rexpano^, tetrapod, vierfüssiges Gerüste für die Kirchensänger, zsTodrodov, subst. Chorpult. xponoc, tropos, Art und Weise, ku fropos, hötlich, r^önog^ maniere, f'acon. x.j^AiiT.i'L, timple, Scheidewand ZMischen Altar und Kirche (in der griechischen Kirche), ziix-Aoy id. SpaHicx, iiranisf, Traghimmel, o'Jpavög, Himmel. ypyie, urjie, Grimm, W'nth, urjisi, verwünschen, nrjislre, Verwün- schung, Verabscheuung, op'/y;, Zorn, op-^ito), in Zorn setzen. vpMT«, urme f., Spur, Fussspur, von oa/Jir;, Geruch, Witterung, Diez Gr. I, 08, WB. I, 297. idma, «rweÄY/. wittern, spüren, gr. 07/j(.ä- a^oLi id. xcie, usie, Wesen, Kraft, oüala id. fI>a.iOH, Falou, ^lessgewand, ^eXcoviov id. 4>epMeK, f'ermch, Znuhev, fenneka, behexen, fernieketur , Zauberer, fdvmeke. Zaubermittel, ngr. (püpixocuo-v, fa^ij-d/.'.. Gift. Das rom. J) 7 8 i>i-. E. r.oheil R 0 e .s I e r Woi'l bedeutet nie „Gifl". So scheint dieses Wort eines von denen zu sein, welche aus der altern griechischen Sprachperiode ihren Ursprung herleiten. iHiK, fuiik, Palme, 'f'jvAy.i^ Dattel, ^otvixia, Dattelpalme. *iceTpY, finetim, isetrii, Pottfisch, Stör, altgr. ^nar^rr/p id., ngr. ? *^ia.\ivp'L, flamure f. Fahne, i^Xa|L(.7ro-j|5ov, n. Banner. «u.ievpTb, ^^Mr^, Plaudertasche, agr. und ngr. yAjapog, adj. und sbst. geschwätzig. Fasler, (pAvapia, Geschwätz. *.l'IlKl.iaH;^pv, flekeiandru, Jüngling, ^tXoxaXtävopa?, qui aime la beaiit(f. «tOKT», foke, Robhe, ^wxta id. *o.ioc, f'olos, folosire , Nutzen, folosi, nützen, ö'^c/o?, uifileia, Nutzen, (h'fikoi vh. «i>OTO*OB, f'otofoh, lichtscheu, (poiTO(p6ßog id. •i'piK'L, /r/A'e, Angst, Furcht, infrikosa, erschrecken, Infrikomre, Ängstigung, agr. opUr,, Schauder, Fieberfrost, (fpiaooi^ schaudern. «^yCTi., fiiste, Unterrock, you^ravt id. , it. fustagno, sp. fustan, fr. futaine, Baumwollstoff, Barchent, der nach dem Fabrications- oYie Fostat benannt wurde (Diez WB. I, 194). Die Bezeichnung des Kleidungsstückes nach dem Stoffe ist nicht selten. Das p. t. ^'\Ji fistan, jupon. könnte auch auf eine andere Vermuthung leiten. *'b«i>'L.i\r'i», f('f''h(ge, possierliche Figur, i^a^Äaräg, babUlurd. ^'b.ü^feti, prahlen, stolz sein, felire , shst. fitle, Stolz, Prahlerei, (psAöJ^ valoi'r. «ivKp*a.i'L, f'irfalc, Possenreisser, 'j)ap(yy.päg. hableur, vantard. «^^IvClI, fisei, \\UnU^\\, fheire. Sausen, ©uaäoj, ^"j!7ä), blasen. Xap, Hut', Geschenk, /äo'? id.; herezi, jnrom. herzi vb., schenken, yojfiZzG^ai id. xa.ri.v, hiileu, Netz (?). Nach Diez I, 92 von äXcti/ctv, fischen, ngr. ist ot'xT'j«, Netz, tpapä?, Fischer. xapaK, liarak, Lineal, ngr. yapy,/.'.', harakosi, liniren, yapaCo), yjxpco>MV'ji ^ ritzen, liniren, haraksi, scarificiren, ritzen, yä.- pocyixa^ Einschnitt, t. a. Jjl»- qui fend. xp'fciii, i'hrepi, cntreissen, chrepinire, Entreissung, Rani), 6.pn6Lt(ji rapio. xvMi», hnme, Thon, Lelim, yß^iJ-v- Ei'de, 1. liumus. xopi», höre, Reihentaiiz, Tanzlied, yopi^^ Tanz. Die "■i-ieeliischi'H uini türkischen Bestniidllieilc im Roinänischen. 0^1/ xipoTOHie, hirotonie, Priesterweihe, yjiporo^^la. id. ■vipoHOAiie, hironomie. Haiidbewegiing, yjipovoi),ip.iaH, ciokerlan. Lerche, vgl. gr. rtouTi^ouXcavGg id. Doch wo- her ist das Wort im Griechischen? 4ipiiii, ciripi, zirpen, zwitschern, agr. ztpzritoi id.; ciripit sh st Gezwitscher. ./(vH^pecHi, indresiii, wagen, sich erkühnen, indresneale, indres nire, Unerschrockenheit, [ndresnec adj. , kühn, keck, ^pu- G-jg, kühn, ^paovzYig, Kühnheit, mrom. teresesku, hofTen, tarru, Vertrauen, ^afjföj vb., vertrauen, ^dpfog, ^dpf^vixa^ Muth, Zuversicht, ahd. turran, mhd. turren, den Muth haben. l^iMBcp, Jüiiber, Ingwer , neben cinciveru. Erstere Form weist auf Y.iyllKTzrjt.v , letztere auf rl^iTt^'nzep , welche neben zahlreichen anderen im mgr. und ngr. begegnen. Sämmtlich gehen sie, wie in anderen Sprachen (i'v. ginge )nbn' , sp. jinjivre, '\i. zenzero, zenzecero, engl, gingei-) auf p. ^j-^j zenßbil zurück, dem sanskr. gringiivera zum Grunde liegt, benannt nach der horn- artigen Beschaffenheit der Wurzeln. Roediger und Pott. Kurd. Stud. VII, 127. ijLivp, jiur, Kreis, hnprezur praep., um, herum, Imprezuva, wxngQ- hen, imprezurare. Umstand, v. 7000?, Kreis. Diez Gr. II, 440. B. Die gricchischeu Elemente im llacedüromänischen. Der karge Vorrath, aus dem wir schöpfen komiten, beschränkte sich im Wesentlichen auf drei unzureichende Werke: Thnnmann, Untersuchungen über die Völker des östlichen Europa, Leipzig 1774, p. 180 — 240: Bujadschi, Romanische oder macedonowlachische Sprachlehre, Wien 1813; William Martin Leake, Researches in Greece, London 1814, Pentagloss Exercices, p. 382 — 402. Adele, vacatio, liccntia, ädsta 1). ugoge, habitationis merces, cc'^i'Jjyi. *) Die Wolle ohne heigesetzte QueUen.iiigalie siiul iius T h ii niiiaun J. 181 — 238, der auch der Gewährsmann für die Richtigkeit der Bedeutungen ist. 580 Dr. E.Robeit Rooslei'* agoride, aciniis, dyovpiooc. <((/ru, ferus, ä-ypiog. akslu, digniis, äu.og. fdiiche, veritas, dl-h-^eia. alekseaku, vestes muto, aXKdaa(ji. amdlome, Gold, ;j.äAa/x5c aus ixdlayfxcc von ixockdacjoi, mollio; was at first used lor gold wliich had beeii wroiight in tlie fire, in Oppo- sition to dKvpov or vii'gin gold, and was afterwards applied to gold in gtMieral. Leake. amai'tie, peccatnm, dixcuprici, amertipsl, pecco. atianke, necessitas, dvd^xn. anurzi, riechen, |j.up£(^w. Leake. apukrisi, antworten, a;roxptvw. arada, linea, series, dpdoa, vgl. sp. raya, fr. raie. (iresesku, placo, dpianoi. arkisme, principium, (^dp^tap-a) dpyjn. arnisesku, nego, apvoO/aat. asimu, argentnm, dalp.i von dpyvpiov dariiiov^ nngeprägtes Silber, im im Gegensatze zu a. kKirj-oixov, dem geprägten, daher das p. t. ft^ sim, Silber. asitze, so, iz^t). Leake. atichu, gracilis, drw/oq, mager. acalii, turpis, luridus durch Umstellung aus aaxaXog incultus. bagii sühme, wette, ßa^w oriyjixcc id. breheseskn, raucesco, ßpayyidCoi. clirisözme, aurum, yjjuaog, vb. ypuaöivoi. didekseskii, concionor, oiodyvoi. dokimic, experientia, oo-ai^-'o. doksr, gloria, ooEcc. echtrevsesku, odi, iy^pt'jo[xa.i. e'irine, pax, stprjvn. eksafnc, plötzlich, i^a.l'ft/'ni. elevteru adj., über, iAiu^spog. epltideiu. aptus, snLTYjdeiog. etimu, paratus, zroi[).og. ainere, laterna, yaväp',, it. faaale, fr. fanal. fise, natura, fuaig. foniko, homicidium. (pövog m., fovixov n. Üit' giici'liisclii'ii iiiul türkischen Bestandlheili' im Romanischen. OO 1 frönimu, pi'iulfiis, fpöviixog. futf, sudariiiin, tersorium, (po-jvdg. gevrkinr, aceipiter, yspdx.'.. goiujisesku, iminnuro. yoy^Ol^oi. Iiask'K, liisoo, yä.a-A(j}. hrlice, caementimi, -/^alui, 1. ealx. herisesku, laetor, yjxipoixoci. Iioare, pagus, oppidum, X'^P^i X'^P'°^- houie, ui'ceus, yoivi. honoate, foetor, yyöxoq. hörgia, seorsim, yöjpytoc. ieortie, dies festus, iopTr,, iufhisi, ioprd^stv, to feast. Leake. imeru, mansuetus, r^ixspog. kafeen, iinus quisque, xccS-evag. katihisi, unterrichten, xaTT/ydv. katöge, inferior pars domus, xardDys. kavnru, Cancer, y.üßo-jpag. krmaku, tridens, xa/j!.äxt. ken<(te, anipliora, xavära. kenisku, honorariiim, xavtaxt. kesidc, porrfgo, xaGGiou. kdeknie, caligo, nebulo, vmt ay^jiciL. klvilre. tumba, xr^ßoiipi. kilici, Tapeten, y.ilUioc. klinisi neben klinn, Neigung haben, und abgeleitet könnte gegenüber lat. inklina auf die Vermnthung führen, dass gr. xÄivoj hier Ein- fluss nahm, da dem Latein ein einfaches clinare nicht angehört. Dennoch ist dem nicht so. Griechische Ableitung würde klisi- esku zeigen. Es ist Abfall der praep. i?i. kliros, drom. kleros, kler, Clerus, -/Ifipoq. kloce, calcitratus, Y.lort^ia. konturu, hasta, verutum, xovrap'.. kopie, grex, xottccoi. kopele, ancilla, -AOTii'ka. koposu, labor, -/.örcog. kopree, stercus, xonpia. ksenu, peregrinus, ^ivog. ksudisi, ausgeben, i^ooiixa. 582 Dr. E.Robert Roesler kukuvias, noctua, x.o-jxorjßäyta, vgl. kukuvae drom. kucuru, truncus, xovr<^ö?. kumerke, commercium, xo'jjULipxt. kumpure, pharetra, ■/.ovixnovpt. kupe, crater, -/.o-jKa.^ lat. cupa, s. Diez WB. I, 139. kurduvaiie, corduanius, y.ovpoavßdvi. laspe, coenum, Manri. latusu, aberratio, Id^^og. lekocme, puerpera, leyöJva. leventu, heros, AsßiyvYjg. magipsi, bezaubern, st. magievsi v. ixccyisvoj. mmitalu, pessulum, [KdvroiXog. mantu, vates, (xdivrig. matoru, opifex, [j.ä'jTopcig. melane, atramentum, ixsAdvi. meralliu, foeniculum, ijApcc^pov. mestrepe, supellex pretiosa, it.ci'jzpy.r.ct.g, drom. mastrapaslik, V'er- scbacherung, Verkauf. mistrie, panis excavatus, ik-jorpL moUbe, plumbum, i).oliißi. monochii, eunuehus, [j.ryjvj'jyog. miliare, mula, ij.cvldpi. namisa, Mitte, ccvdpisaa. Leake. Abfall des unbetonten An- lautes. ne, ja, vat. B o j. nipkiu, infans, vr,nioi^. nikisire, victoria, \)iy.o. nomii, lex, vg/jlo?. nöstimu, iucundus, voart/jio?. iiotie, bumor, vort«. omiu, similis, 6'/j.o'.og. urekseskn, appeto, opiyoixcci. palakarsia, berbeirufen, noipaxahJj. Kopitar. pappii, avus, Tcdnnog. paraoulia, Gleichuiss, Trapocßolri. pedeosesku, puiiio, nainvitoi. pelekrasi, beten, Trccpccy.cüCJ. Leake. penigiru, nuudinae, celebritas, Kc/.vri'^-jpi.. Die griechischen iinil türkischen Bestandfheile im Romanischen. o83 penagie, the hi-eatl blessed for aiiy parlicular person and not for the oongregation in general, v. navocyiog, sanctissimus. pcrdoseshu implico, [xm^oalvoi. p/'stosesku, sale condio, -aorroavco. pctale, solea equi, nhalov. pikiiosu, densiis, r-jxvö?. pise, pix, Kiaaoc. piste, fides, zia-'.q. pU^, placenta, zkoi. plann, error, nlä-jr,. ph'a, schon, tzHov. Boj. ph'sccu, creo, Tzlda'joi. plefesku, flecto, KKiyM, lat. plecto: vgl. Miklos. 38. plitare, later, Tth^äpi. prassiu, porruni, Tzpd^joy. prepsiuste, decet, T:pin£i. proicie, dos, npoXy.cc. ])rotu, proate, primus, npöiToq. psulisesku, psallo, '^töikKoi. psusesku, pereo, -^poi^oj. rozii, nodus arboris, po^og. seliane. apium, oil<.vov, droni, teline. sfentiike, arca, aiVooöK'.. sfinr, cuneiis, ao/^va. skapiri, blitzen, ä^roa/TTw, skele, passiis, gradiis, Gxih. sklavu, servus, axXdßoc, it. schiavo, fr. esclave. skliro, durus, axAnpög. skolic, schola, ayj^lsXov. skorpisesku, dissipo, ay.oprJZoi. skotide, tcnebrae, crepusenlum, ay-ordoi., axoTioi. spdrgtmu, faseia, rsKce.p'^ot.vov. sjJdsh'e, mundities, (jKÜGTpoc. spilee, spelunca, aTir,\o!.i(jv. spline, lien, a;r).v3va. spndic, Studium, ano-joYi. siamutj, urna, azccix'^ri. siereosihi, solidus, firmus, aTBpsog. 584 Dr. E. Robert Roe sie r stihime, sponsio cum pignore, ariyr,i).y.. stipse, alumen, aii^-j, alb. stips. stipseshi, (lelinquo, pecco? stolide, ornamentum, oTolidi. stnrn, columna, ariiloq. sufrenciftoa, Augenhraiie, aovfpclivo), runzeln, agr. T'jvoypuw, öfpvg^ f., Augenbraue. snnchusesku, turba, av^f/Otfii, — aOyyyaig, confusio. tarru, confidentia, ^ärjfog. taxide, expeditio bellica, navigatio, Ta.i,i.oi. tegiseshi, cibo, ra^tAw, raltüi. teksesku, promitto, rdaaco. tiche, fortuna, rOyri. tigdne, sartago, rv^^avt. tinnie, bonor, Tt/xvi. tora, nunc, rwpa. tul'qmta, etwas. Habe, aus tö t'ikots, wie Kopitarwill. Wiener Jabrbücber d. Lit. 1829, Bd. 46. tuvle, later coctilis, roOjSXov. zigc, iugum, C'-'V'» «^uyov. zilliu, invidia, CriXog. zizmie, Zwist, (^iH^äviov. Boj. ziiru, fatuus, C^plog. C. Die türkischen Bestandtheile. Eine zum Tbeile jüngere Beimiscbung als die griechische gab dem Romanischen das Türkische. Die politische Abhängigkeit der romanischen Donauläiuler von der hohen Pforte bereitete ihm den Eingang in dieselben. Ihr Beginn fällt in das Ende des 15. Jahrhunderts. Da aber niemals türkische Colonien in den Doiiau- fürstenthümern errichtet wurden, und diese eine grosse Selbst- ständigkeit in allen inneren Angelegenheiten bewahren durften, so beschränkte sich der Einfluss der türkischen Sprache auf den Hof der Fürsten, und den Handelsverkehr in den grösseren Orten, namentlich den regen Austausch in den bulgarischen Donaustädten. Darum wurde das neue Element niemals so mächtig, dass es in der Physiognomie der romanischen Sprache bedeutend hervortreten konnle. Die romanische Sprache hat — und dies entspricht völlig Die griecliisclioii und tiirkiscliPii ncsdiiKKiicilc im riomiiiiisclieii 58 ;> den politiselion ViM-liältiiissen — weniger Türkisches in sieh ein- dringen lassen als die neugriechische, und ungleich Aveniger als die serbische, deren türkisches Contingent man auf ein Fünftel des ganzen Würtervorraths gescliätzt liat. Durchaus keinen Einfluss nahmen auf das Romanische jene älteren ausgestorhenen türkischen Sprachen, deren ITerrschaft in den Donauländern lange genug währte, das Cha- sarische und Komanische. Namentlich in Beziehung auf letzteres lässt sich an der Hand jenes Wörterbuches, das eine seltene Gunst des Zufalls uns erhalten hat, diese Behauptung auf das überzeugendste erweisen, i) Wie aber in der türkischen oder besser osmanischen Sprache die heterogenen Sjirachkreise des Semitischen, Arischen und Altai- schen zu einer seltsamen Miseliung zusammengetlossen sind, deren Bestandtheile Arabisch , Persisch und Türkisch ein interessantes Abbild politisclier, religiöser und literarischer Bewegungen bieten, so ist auch der türkische Beisatz im Romänisclien aus den drei Faetoren des Osmanischen gebildet. Auch im Romanischen, dem östlichsten romanischen Idiom, erscheinen die Klänge Arabiens wie in dem westlichen Sprachzweige, im Spanischen. So deuten auch die Sprachen wieder auf jene grosse südliche Curve hin, mit welcher der arabische Islam Europas Glieder umspannte. Nur ist im Spanischen die Aufnahme des Arabischen eine reichere gewe- sen und sie geschah dort unmittelbar; im Romanischen vollzieht sie sich mir durch das Medium des türkischen Mundes, also gemäss türkischer Aussprache und mannigfacher Umprägung der Bedeutung. Wenn Mir aber auf die Quantität arabischer Lehnworte Bedacht nehmen, so stellt sich das Romanische zwischen das Spanische mit dem reichsten und das italienische mit dem geringsten Antheil unter den romanischen Sprachen. Bei diesem Übergänge türkischer Wortformen auf das roma- nische Sprachgebiet sind keine durchgreifenden LautumAvandlungen wahrnehm])ar; nur jene leichten Abänderungen, die man das Mund- gerechtmaciien nennt, und die in dem gegenseitigen Austausch frem- der Sprachen immer mitspielen, treten hie und da auf. So behandelt das Romanische die s-Laute des Arabischen noch nachlässioer als das Türkische; schon dem Türken verdiessen die Unterschiede von ^, ') VocahuUiire La/hi. peman et roman de la hihUolhcqiie de Francesco Petrare« in KlaproDi. Mcmoires velatifg a l'Atfie III, 113— 2H4. 586 Dr. E.Robert Ro es I er ^, ^_^j> 3-, ß, s ZU einem s, und die von 3, j, j^j>, il> o, z, z, d zu dem einen z. Der Romane vermischt nun auch noch s und z; z. B. in zaraf für scirraf, zamhile für snmbile, zarzavnt für sebzevat u. s. w. Eine Sprache, wie die romanische, welche mit den romanischen Sprachen überhaupt die Abneigung gegen ch (h) theilt und dies nur vorConsonanten noch erhalten hat, vorVocalen zu h abschwächt, kann natürlich mit den Hauchlauten des Türkischen (^^, ^, a) nicht gen^^ verfahren. So wird iJ-Ä^ ye/if zu afif, j^^=^ fiagi zu agt, J^^ abanos, aus gr. ißs^og, ital. ebano, franz. ebene, aus ägypt. [~[] j''''''^/t«6'«//, hehr. jan heben. aeae. avue, mrom. Luft, t. p. \^^. alb. 7a,3ä. ara, «jS- idruba k\., Uirabaßu,¥i\hrmni\n,ara- baji/ik su])st. SiUb. (1. i.hil.-liisl. Cl. 1.. ß(l. IV. Ilft. 38 588 Dr. E. Roboil lloeslei- apa.UlvK, aruUk, Raum, Zwischenraum, t. \j\, jlijl ara, arulyq id. ac.iaHv,mrom.,Löwe, t. ö%'j\ arslan>yü\g. aslank\.,magy. oroszldn. acMi.H\iY, acMi.HivK, asmecuiu, asnieciuk, Kerbel, t. ijy^f^ ^^^^ asmaciqlari, sannent,U-^\ asma, pendii, ireille. ^ a*epeM, a feiern, interj. brav, vortrefflicb, t. p. j'y\ aferi?i, \\i\g. aferim, bravo ! ajiü, Pilü^er, Wallfalirer, t. a. ^^ liaß id-; a^ia.l.|vK, aßalik, Wallfahrt, t. a. ^Icw KaJ k\. afif, ?irm.,t. a- i_ft-i>- /^A/» ^^'5^^^'' 5'*<* nejouit iVaucune consideration. fl^ow, Opium, t.a. p. i>y^\(ifiiin,ng\\ cc'^'.wv., altgr. '6r.iov, snwiVwapen. axTiar, achtiut, lechzend, entbehrend, a fi achtiat, entbehren, t. a. p^Li>-l ilitiaj besohl, indigence. axi^i, achß, mrom. Koch, t. p. ^^\ asß id. Bazap, bazar, Markt, bazarlik, Handel, t. p. ^[;li bazar, Markt, t. ^jljlj bazarluk, Handel, bazargidean, Kaufmann, Käufer, t. p. ö^jj^> bazirgian id., alb. ^i'Ctp]ä.v. BaK.iaBa, baklava, Blätterkuchen, t. I^Ü baqlaca, sorte de nougat tres-cummuH en Turquie, ngr. fx;:axXaj3ä?. BaipaM, baircim. Fest, t. p\;y bairam id., ngr. ixKalpdixi. BaKUiiiu, baksis, Trinkgeld, t. p. ^_P-ä£ bayßs \A., ngr. ij-na-yrlliot.. BaaTaK, baltak, Axt, t. aIüIL. balfa id., ngr. ixKaAräg. BaH, 6«/?, mrom., Leben, 6««^««, leben, vb., aus t.p. O^j zeban, durch Abfall der unbetonten Anlautsilbe. BacMa, basma, Tuch, mrom. 6rtsw«///iw, Schnupftuchfabrikant, ^^ baßmajt imprimeur d'e'foffes, d' indiennes. serb. BacMa, linteum pictum. Bapi.M, barim, doch, wenigstens, t. p. <_^jl bari'iA. Baxa.iaMa. butdlama, Schein, t. a. jlla> battal, vahi, sans realite, vide. — bataUsi, vernachlässigen, verlassen, t. 3ij\ JUsj batal ebnek snpprimer, abolir. Diez Gr. I. 92 leitet ftt-^f^eM, Weich- ling , vom agr. ßdcTcclog ab ; doch dies bedeutet eigentlich einen Menschen, der zur Unzucht sich brauchen lässt. Baiu, btis, Erz-, Haupt-, Archi-, von t. ^^t 6«.s', Kopf, Haupt, so auch im serb. angewendet. Baciü, bae, Meister, Haupt. Die griechischen und türkischen Bestaudtheile im Komanisciieii. Oo9 BezecTCH, Gebäude, t. p. o\l^y hezestan und bezesten aus 'c>\l^J\j> hezz azistan, grund marche, halle, baxar, couvert, ngr. ^;r£<^c- CTTtvt id. Bei\, beiu, Fürst, Prinz, l. j)j bej id.; beizade,t ^-^l^ Sohn des Fürsten (Hospodars), Kog. S. 22ö, ngr. 6 ixrJng rf^g BAccy^iag, le Prince de Valachie. Bei.iiK, beilik, Frohndienst, t. jX^ bejlik, tresor public, fisc. BCKiep, bekier, ledig, e\\e\os, t. j\^ bikiar id., ugv. ixr.s/.idpr.g. BCKpiv, bekriu, verdorben, schwelgerisch, t. ^J^ bekri, ivrogne et gourmand, bekrilik. Schwelgerei, t. jlL^V. bekvilik, ivrognerie, ngr. ixr.v/.or,g, ix-zy.c^OJ.y.i id. BC.iae, belae und belea, Ungemach, Unannehmlichkeit, t. a. % bela malheur, peine, difficidtc. Das Lex. Bud. leitet es vom gr. ^iXog Geschoss ab! BepcKCT, bereket. Fülle, Fruchtbarkeit, t. a. jiy bereket'xd., wgv. llilzpxiTl. Bcp.iiK, Ass n., t. i^ji birlik, nnite. Beiii.ii, besli, Leibwache, cavaUers deute, vgl. Kog. 242; von t. p. J'^ pes toupet (?). Die Besli waren Tataren, bestimmt die tür- kischen Truppen der Fürstenthümer im Zaume zu halten, welche gegen eine Unterordnung unter Christen Widerstand leisteten. Besli-agasl, Befehlshaber der B. Bi.iBi.uiY, bilbilliu, mrom., Nachtigall, t. P- J.1. bnlbul ; alb. BimaKTca, bisaktea, Schatulle , t. Äs^i pistachta, pupitre, bureau, papeterie. Bina, bina, Gebäude, t. a. U^ bina id. Boaz, boaz, Pass, Engpass, t. j\^y bogaz, Schlund, Enge, Pass. Boia.ii», bojale, mrom. boje, Farbe, boi, mrom. boisi, färben, t. \ty boja, Farbe, J^y bojmaq, färben, mrom. bojaje, färben, t. ^Ly bojaji id., ngr. ixnoyicc, couleur, tx-oy.xzi^ng, temtiirier, \}.T:o^lioLTll^(ji, teindre. BOKHea, bokcea. Tuch, Bündel, bokceajiü, Hausirer, bokceluce dini., t. A^y bogcia piece de linge ; paquet Hasse. 38* rj 9 0 Dr. E. Robert P. 0 e s 1 e r BOJBO.i, holboL im i'hei-fluss, überall; {. \). ypur, plein, rempli, verdoppelt ^jy piu'pnr 0). BopuH^iK, boranjik, rohe Seide, t. jU^> hirinßk, gaze, crepe, e'toffe claire. ßocxaH, bost(ui, Kürbis (Pummd) bostane, Melonengarten, bostangiü, Melonengärtner, t. p. l)1^-j^ bostan, jardiih potager, ^^-"^ bostmijujardinicr. In Aneignung derselben Metonymie auch awa- risch pastan, Melone (S c hi e f n e r. Versuch über das Awarische). Bvr.ivK, bngliik, Dünger, Mist (Schott), t. jI^j^j boqltq tas de fiente, d' excrcments, Jy, boq, e.vcretnefit BYKJiY, biddu. Locke, bulduk, Verwickelung, buklukciu adj. ver- wickelnd, t. A-S^J boklum, Knoten, j^y bgklu, qui a des plis. BVjyKBauii, bulukbasL Anführer der Leibwache, ,j^\-^\ J^S_j-' bgluk, agnsi, commandant de la cavalerie. Bv.iYK, biduk. Fülle, Reichlichkeit, t. jU^j bolUji, abondance. BMMBait, bnmbak, BaumAVolle, bumbekar, Baumwollarbeiter, Baum- wollhändler, bumbekos, baumwollartig, bunibeherie, Baumwoll- handlung, t. 3_j-ij pcmbuq, alb. nocp-Ttovy., magy. pamut. BYzi., buze, Lippe, biizcä, starklippig, t. p. jy biiz, bouche, Icvres, alb. buze id.: vgl. Miklos. S. 9. BYpcvK, bursuk, Fischotter, t. Jx'jy borsuq, blaireau, taisson. BYC/^>TaH, busdugaii, Streitaxt, t. ö^s^^jy, ö^aI^j^J buzdjgau, masse d' armes ä angles et noeuds; magy. huzogdny, Keule. BY*Hii,i'B, biifnice, Eule, t. p. J^y buf kl, vgl. lat. bnbo, gr. ßOag. Bi.KaH, bekau Specereihändler, bekenie, Specereihandlung, t. a. JH baqqal dpicier, alb. serb. bakal id. ngr. fX/TaxaXvj?, i).K bre, hderj. employee par celni qui est en colere ou pour (tppeler un domestlque. BT.CKa, beaka, baika, besonders getrennt. Diez leitet es vom alb. baske ab, dessen Bedeutung bei, mit, ist. Es ist das t. äÄ:;j[j, illi basqu, separemeiit, apart. Vgl. Miklos. 16. BcKiji, vekiU Bevollmächtigter, Stellvertreter, t. a. ^j vek'd id., ve- kilet, Vollmacht, t. a. C-i^ vekllet, foNction de procurafeiir, ngr. ßsydAYig, fnctevr. ageiit. Die griecliisclicn imd liirkisclieii BoslamKlieilc im Iioniiinisplicii. 59 l uiiiiiH, rv'.s'/;/, Weichsclhauiii, vishit' Wcidisol, risinin weicliseli'oth; t. d^j visne id. aus dem Slavischen, vgl. Miklos, 17. Feprc*. gergcf, Stielcrahnien, t. '^J gertfef, oulil de tisserand. /I,aiia'iiv, Ankläger, ^/«rrtr/V/Ä-, Anklage,!, a. ^^^^-^ da'vayL plaideur, jjlaigiiant. Je demandeur en justice. ,\aMi;.ia, dambla, Selilagnuss, dambUdiii, apoplektiseli, dL>\^, aUIL? danda. npojde.vie. ^an^ana, g.aduana, Zollhaus, Mauth, leitetman vom a. p. divdn her. Vgl. D i e z WB. 1, 1 S8. Serh. /^orana, tabernn. ^v^, dnd, Maulbeerbaum, dnde, IMaulbeere. t. p. Oj3, Oy tut id. AY.iaB, dulab. Schrank, t. p. c_>^j.3 dufab, annoire mobile dans Ve- paisseur du tniir, ngr. dovlaTi'., alb. ooldn. /^v.laM'B, dulame, Oberkleid, t. a. a^"^jJ> veste de drap que les ja- nissaires portaient qua?id ils ncdlaient pns ä In guerre, ngr. dovkaixöig id., magy. dolmdny. AYJirep, dulger, Zimmermann, t. ^^.^ dulger id. dulgerlik, dul- gerie, Zimmermannsarbeit, t. S^S^^^ dulgerlik id. j\^müe.,duniae, mrom. Menge, t. p. U^ dnnja, Welt, vgl. fr. nw7ide im selben Sinne. ^YinwaH, dusman, Feind, Gegner, t. p. ^je^^; dusmenie, Feindselig- keit, Anfeindung, t. p. ^. jcnn, jem*iet , foule, mnltitude. Ejiniv, elciü, Gesandte, t. ^ I , ^\ elci id. eMiKJiiK, emiklik, Ration, t. S^c iemek, repas, iiourritiire. Za, zn, Ring, Kettenring, t. p. ij zeh, corde d'arc, frange, et autre ornerrumt en or. ZaoHa, zajixaHa, Zaana, zalhana, Schlachthaus, t. a. ^ J oebh mac- tatio, Äjlew yane, Haus. Zarrpa, zaara und za]ierea,\ ovvv^i\\,V\'0\'\i\\\\, nwom. zaere, Nöthiges, t. a. iij^->~:> onchire u]., ngr. tayjpa,, alb. zaire. zai*, zalf, kränklich, zaiflek, Kränklichkeit, t. a. «-ju«^ zaMf,faible, infirme, J^Ytu»^ ^aMfliq, faihlesse, maladie. zaMBU, zmnbiJ, Tragkor]), t. p. ^^^ zembil, panier, corbeiUe, d^^ij zembile, etni. zaMnapa, zampara, zamparajiu. Schwelger, Lüstling, t. p. 4;L^ zempare, id. S^\&j\.ij vulg. znmparalik, vie de debanche. zapa*, zarnf, Wechsler, Bankier, zaroflik (zerefiej. Wechsler- geschält, t. >^\_j^a sarrnf, ^i\j^o sarrafliq id. zapzaeaT, zarzavat, Gemüse, zarzavajiii, Gärtner, Gemüseliändler, t. i>jy^ sni'za, t. p. Cj]jj\^ sebzevat, Gemüse, ^\^j*^ sebze- vnt()i, mnrchand dlwrbes pofagcrest,\om \}-j<^ sebz grün. zapi*, fein, zierlich, t.a. ^>J^ darif\i\. ; znriflik, Kleinigkeit, Modesache, Schmuck, S^isujä darißik elegance, beaute, ngr. C'^pifTtg, joliet, dcUcat. zap*, zarf, Napf, Kelch, t. a. ^J^ darf, vase, ctui, plateau- zap-Lpe, zarere, mrom. Schaden, t. a. j ,-ö zarar id. zeiviaHe, 2;t';w«w^, mrom. Zeit, t. p. ö^^J zeman id. zeHaxe, zenate , mrom. Kunst, t. a. C^al^, vulg. sati'aat id. ziaeT, ziafet. Ball, Fest, t. >^\^<>o siafet. repas, feslin. zY^Y«^,2;«/«/', Locke, t. p. <,J^^zuJf vulg. zuhtf'xA. ngr. tZouXov^i. ZT.BYH, zebuti, Kittel, kurzes Leinenkleid, t. öyj zibun, vetemetit de dessons, gilet u manches couries. zaMui.i'B, zambile, sambilr, Hyacinthe, p. t. J.*w sumbul, id. Knrd. simbel. gr. aovixßcvA, nov 1X71001. laua, iaka, Kragen, l. \Ji iaqa, coUet, pan de rohe. Die griecliischen und fiiikiselien Besfandllipllp im Romanischen. öü.> iacoMJi., tasomlr neben iasmii/ , Jasmin, gr. ly.r!ixri^ ly.^iv.vjv , p. t. ^_^»)l. , j<^*>lj, ^;;<<^ol, (J_j<^>jL ins , idsini , iasemin und iasnmi, iasmim. Der vocalische Trennungslaut zwischen s und tu findet sich auch im neui>i'oy. jmissem In und it. gehomino. laxaK, iatak, Sehlafzimmer, I. J'^"^ ialnq. l'il, Heu oh Ion couche J^l vb.. etre couche. iaxaraH, iutngan, etegnnu, Jagdmesser, Hirschfänger, alb. jarayav. ia\pT, iaurt, Sauermilch, iaurtgiii, Sauermilchsieder, t. O^^äj , ^j^y iogurt, laitcaille ^js^y iognrlnmnq, faire caillcr le fait. ieplK, ibrik, Kanne, (riesskanne, ibriceJ, Kännchen, t. a. p. J^ty^ ibriq, aiguiere, ngr. iixjrpiy.i, coquemar, cafetiere^ iBpiFuiH, ibrisin , Seide, ibriJinar, Seidenfabrikant, ibrmnrrie, Seidenfahrik, t. p. .s^lij>\ ibrisim, Seide, ngr. ixKoio-hiu, Gold- faden. ieji, lel, ein böser Geist, vom t. ^Jj iel, vent. (?) ieHiMiKMa, jenuikma, puella deflorata, S-> ieni, nouveau, i^Ja>- Sj nouveUe, deniere mode. iepivivji\K, iermuluk, iTmuluk, innirluk, Regenmantel, t. yj^J^ iagmurluk id., t. jyt^i inginur. Regen. iiviaMea, irnnmea^ imomea, mamen , Pfeifenmundstück, t. a. J^^Ul im am et id. iHaT, inat, imiat, Groll, Halsstarrigkeit, t. a. jllc j,inad id., inakßii, halsstarrig, t. ^i-^Uc Mnadgi id., ngr. tvart, obstination, ivoLzi^fiC, obstinee. in^Hi^ea, iphijea, Regenmantel, Regenkappe, t. i^-^^^ iaponja id. ivpviii, itirus, Sfurmlauf, t. s^A^jy iurumek, rnarcher, aller, ^"jy iuris marche, attaqne, assaiif. iui.iiK, islik, Rojarenmütze, t. ^^\ islv brode en or. ixTiza, ichtiza , mrom. Redürfniss, t. a. Uajl iqtiut, necessite, cxi- gence, all), ichliza (Leake 384)- KaBaz.i^K, kabaz/ik. Streich, Possen, t. a. J-jL>- jjibaid, choses vilaines, turpitudes (?). KaBY.i, kabul, Neigung, Geneigtheit, Ä-«6«////js/. geneigt sein, sich erniedrigen, kabul ipfäre, Erniedrigung, t. a. J^ qabul, action de recerer. dWtgreer, accepfa/ion. t^94 Dr. E.Robert Roesl er iiaBa*, kamf, Sehiilimacher, t. a. Jly. JU^^ qavvaf, chafaf, qni vend des jimitouflcs. KazaH, hizan, Kessel, t. ü^jls qazan id., alb. xaLdv. KaiK, Kahn, Barke, t. J>l9 qaiq id., kaikjiü. Schaffer, Bootsknecht, ^'['s qaiqji id., ngr. xatV.t, HatxTCfy?, bafeau, l)atelier. Kaiwaii, haimah, Ralini. t. Jr^ qaimaq id., ngr. xaj]j.d>ct, alb. xatfxax. KaiMaKaH, kaimakun, Stellvertreter eines Fürsten, Wesirs, kaime- kemie, die Würde eines Kaimakan, t. a. pWlä qaimaqam aus oU.« xlä qaimi maqam, lieutenant, remplagant. ^jUWlä qai- inaqandiq. charge. Kaie, ytra's, Aprikosenhaiim, kaise, Aprikose, kaisiü. aprikosenfarb, t. ^-jlä qaisL ahricot, ^^^ ^-^"^ ahricotier, ngr. xajat. KaKOM, kakom, Hermelin, Hermelinfell, t. a. p. ^.älä qaqnm, herminc, ngr. y.a.y,ovixi. Ka.iaBa.i^K, Gepäck, Gedränge, t. ^i^ls^ gcdebelik, vnlg. gnla- vahdc id., aus aJ^p galebe, mnUitude, foule, ngr. ■/.a.laiJ.Tzcdriy.f.. Kaji*aT, kfdfnt, Kallaterwerk, kalafata vb., verpichen u. s. w. , fr. calfal, it. calafafa, ngr. y.ala(oäTrig^ xala^parll^oi, t. J^^aIs qalfat id., j\*.Ti, kalfr , Geselle, t. aaIs qalfa, aus arab. aa*Io. yalife, sons maitre ; premier eompagnon d'iine bontique, ngr. y.dAfccg, gargon de bontique. KanaT, kanat, Flügel, t. jUä qanad Id., ngr. xccväricc rric SOpag., Thürflügel, alb. xavärs. Die griechischen uiul liirkischen BestamUhpilc im Romiinischen. .)0.> KaH^^e.TL, kanfleh'. Lampe vor einem Heiligenltild. t. n. J.j Xs himpc, nur tont Celle qu oniiJlume (hüls les cglises, ngr. v.c/.wfXa-, xavoöAud. Da dieses Wort in den übrigen romanischen Sprachen (vgl. fr. cliandellc, it. sp. caudela, Kerze, pg. candeia, Lampe) in der angegebenen speciellen Bedeutung nicht auftritt, so seheint es trotz seinem romanischen Ursprünge dennoch den Weg aus dem Arabischen ins Türkische und von da in das Romänisclie genommen zu haben, es könnte aber auch direct aus dem Grie- chischen zu den Romäuen übergegangen sein. Kanaii, hapah , Deckel, Decke, t. ^^ qapaq id., ngr. x.cc-7:äxi id., kajxona , Art Eingemachtes, \.\^\^i qüi)(imfi,eluveedei'i(()ule, V. jiol'>9 fermcr, boucher ; lianaHF'b, kapauge, Fessehi, t. <£lJ qapn/ije. trappe- KapaY.TL, karnnle, AVache, t. Jj^ qaraul id. Kapnacapa , karvasara , Zollhaus , Mauth , ^\j^ <-^l?J^ kevvanserai, Heu ou les carnvanes fönt halte, d. Karavanserai. KaxpaH, Theer, t. a. o\)^ qatraii, poix liquide, p. ö]j^ ketran id. Ka*a.iT^K, knfaltik, Frühstück, t. ^11 ij^ qahrulti id.. kafe/iii, KalTeesieder, t. ^^iß> qahveji. KaT»^p, katir, Maulesel, t. J^ qallr id. KavK, kauh Art Kopfbedeckung, t. J^U qauq, bonuet de drap rond aplati par le haut, kaukciu, kaukai-ii, Kaukenmacher. Kaxal*, kataif, kadaif, Nudeln, türk. Gericht, t. p. t-ijÜas qataif, espi'ce de pdtisserie composce de fleur de fariue de miel et d'huile de sesame. Ka«i>TaH, kaftan, Ehrenkleid, kaflanliu. mit einem solchen beelni ; kaftanji, derjenige Hofheamte, der dem Fürsten und anderen den Kaftan reicht, t. oX-is qnftatt. vetcment de dessus, retement dlionncur. In die europäischen Sprachen übergegangen, ngr. xa'^Tavf, fr. caftan, it. caffeltano. KepeaH, kervan, Karawane, Reisegesellschaft, t. p. ö^^j kervdn id., kervaiijiii, Karawanenfübrer. mrom. kerven, Landstrasse, ngr. xapßavjov, alb. karvaue. KepecTca, keresfea, Bauholz, kerestariu . Biuibolzbändlcr, t. ^^j kiris, pefile poutre, öl^J> kiri.^le. de'combres, debris. IS. f)96 Dr. E. Robert Ropsl er KepeM, kerem,W\\\e, Laune, t. a. ^jkerem,generosit4,fnveiir,grdce. Ke*, hef, Stimmung, Laune, Humor, t. a. ^ keif, vulg. kiefid., ngr. xifi. KiBpiT, kibrit, cibrit, ScliMefelladen, Ziindliölzehen, t. a. C^j<> kibrit soufre, allmneftes. KijiiM, kilim, Teppich, t. p. ,t^f kilim, tapis ras. Ki.iinip, kilipir, Spottpreis, wohlfeile Sache, kilipirßü, der etwas umsonst haben will, t. p. j, dM kelle pez, qiii fuit cnire et vejid les tetes, les pieds ou les intestiiis des animavx. KijiT., kile, Malter = 20 walach. Scheffel, t. a. AS kile, mesure de ble de 18 ä 22 ocques, aus dem ngr. xodov. Kiiwip, kimir, Gurt, Bauchgurt, t. p. jS kemer id. kIh, kin, Pein, Marter, Plage, kimii, peinigen, foltern, kimdre sbst., t. p. 0;o, (XIj kin, kiiie, haine, vengeance, ^\ Oy kin ahnaq, tirer vengeance. KJop, kior, einäugig, hlind, kiori, einäugig machen, kiorie, Blindheit eines Auges, kioris, schielend, t. p. ^^ kior, blind. Kipie, kirie, Miethe, kirias, Miether, [nkiriea, vermielhen t. a. f-y loyer d'tine maison ou chambre,kirijii'i, Fuhrmann, t., p^y ki- raji, qui travaille pour le salaire. Kicea, kisea, Gefäss, t. p. Awi kise, sac. bonrse, sacket ; kisea de tutun, Tabaksbeutel, t. ^^ö^mS ^j-> fntun kisesi i(\. KOJiai, kolai, mrom. leicht, t. ^"ij^ qolai, alb. xoXdjid., ngr. suy.olog. KOAHesLK^kolceak, MulT, t. J/^y qolcaq, bracelet, ganfeiet. KOMaiiJ, komas, Stofl", Kleid, t. a. ^^ qamas, etojfes de differentes especes. KOHaK, konak, Station, Rastplatz, koneci, beherbergen. Halt machen, konevire. Absteigen subst., konecifor. Gast, Reisender; t. ^y qonaq, hotel, auberge, ^^'y qonakci, aubergiste, ngr. v.o-växi., logemenf, auberge. Kpiiii, KpiiiiaH, kris, krimn, gross, grossmächtig, t. p. jX^J kii'isek liomme valeuren.v (?). KvpaMa, kurania, Beitrag, Gabe, t. a. ^^ keram, genereitx, •-^••jX keramet, generosite, libcraliie, vgl. kerem, ngr. xoupxiJ.äg, t^cof. Die griechisihen und türkischen Bestandtheile im Romanischen. 597 KypKaH, hirhan , Triithalin. kurJce, Truthenne, t. p. (jUy qnrqan colombe de Bagdad qui porte les lettres, ngr. ■/.oOpaag^ xo'jp- xdvog coqd'Inde. Pott (IV, 26) denkt an ceeh. krokati crocire. KvpKVBCy, kurkubeu und kukurbeii, Regenhogen; p. SJ^kidkum id. Kvp>ia, kiirma, kurmaJe ; mroni. kurmae, t p. U^;^ yurma, kurmal, Dattelhaum, ngr. y.o'jpiKOiQ'.^ xo-jpixao'.d. Kvcyp, kusiir, Fehler, Mangel, t. a. jj'^ qussur id., ngr. xoytruoupj, le resfe, le residu. Kvc\piy, mrom., Verwandte, t. a. ^-^, ijj^-^ ynsur, beau-pere, belle-mere. K,.[^.Uf*, klllf. Futteral, t. «-»ia qilif, etui, enveloppe. KvfvpM^i^Zi, kirmh, Kernies, Cochenille, k'mnizm, scharlachroth, t. a. p. J«^9 qirmk, Kermes, i"r. cramoisi, sp. qiiermes ; ^SyJ* qirmizi, ecarlafe, cramoisi. ngr. xipfxttj, xpsp.iili. .lar\M, lagum, Canal, t. ^c"i, il lagum, mine, canal souterrain, ngr. Idijoviii, mine. .»ae, lae, mrom., schwarz, t. p. ^j'i boiie noire. jia.iea, lalea, Tulpe, t. p. J)! lale id. .ia*, laf, Plauderei, GesehM'ätz, t. p. »^i parofes vaines, joutance, jUoj-' o^ laf soilemek, conter des cornettes, ngr. xo^r-tv Xdcpta id.; lafaßü, Erzähler, Possenreisser, palaf, talaf, GeschAvätz, alb. latf-i, das Gespräch, la^öar . ich spreche mit einem, la'fu^dv-i^ der Schwätzer, ngr. "hoL'fpolo^id, parier legerement, Xa^^po/öyo?, qui parle en air, von lä'fi, lä'foa, cerf (?). .lejie, lele, Frau, ^ leila, nom propre arabe de femme. .liKiea, likiea, Fleck, t. <>5J leke, lekic, lache, souillure. .iiKcep, likser, Elixir, it. elisire ; unter Abfall des unhetonten Anlau- tes vom t. ^i-j^St] el-iksir, pauacee, pierre philosophale. jii.iiaK, liliak, spanischer Flieder, Syringe, it. sp. lilac, fr. lilas, t. J>IJ lilaq. Ist das Wort aus dem Türkischen in das Ro- manische gekonunen, oder war es auf demselben Wege, wie in den anderen Sprachen sdion früher darin heimisch geworden? Abgl. liliakciu, lilablau, ngr. /ouXax.tov. JiBB-b, Inbe, Kürltis, lubeuice. Wassermelone; vgl. gr. lovßiov, pha- seolus, p. ^^ lubia. lubie. Bohne, ktird. lupek. J>08 Dr. E. Robert Roesler jivKMa, luhna, Summe, grosser Betrag, luqmaßii, Gewinner, t. a. ^Ji) luqma, bonchee,inece, ngr. Äo'jxa|u.ä?, metaph. morcenn. Jivjiea, lulea, Tabakspfeife, t. p. aI^I hile, tuyau, pipe, siphon;lule- liise dem., all). \oi)\t. jiiM^ie, lem'iie, Citrone, t. p. Oy^ limiin, gr. /aj/j.öytov, hixovrj; mit Ausfall inlautender Liquida, wie häufig z. B. vie: i'hiea. Ma^ea, madea, Grund, Ursache, t. a. Ä^U madde, inatiere, sujet. Maziji , mazil, entlassen, abgesetzt, vgl. Kog. 230 „dienstlose Ab- kömmlinge der Bojaren", Sulz er III, 131, t. a. Jj«^ maizil, Heu d' eloignemetit, rctraite, ngr. [xavtikrig, depose, p-avllOda subst. Maz-Lpe, mazere, Erbse, t. p. ^_pU man, eine Hülsenfrucht, Wicken, skr. musa a sort of kidney-bean. Mai/\aH, maidan, Platz, freier Platz, t. p. öl-V**^ me'idan id. MaiMapeama, maimarham, Baumeister, melmcrie, Bauamt, t. jl«a>» ^l> mihnarhasi, intcndaut gcnerul des butiments , ngr. fj.ai- [kd^j-ng, architecte. MaHijeajvf.K, mnnjenlik. Hebel, t. a. j).Js^. ^J*-^* menjeniq, vulg. mmijaliq, machine de f/uerre destinee ä lancer des pierres. Mapa*eT, marafet, Kunstgrilf, Taschenspielerei, t. a. C^ st« maWlfet, co7inmssance, science. Maca.ia, moscda, Fackel, t. ^11.1^, a. ^a^, AstL^. mesiale Umipe, mns(dajiu, Fackelträger. wacKapai^iy, Macxa.iai,iiY, maskcdajiu, Pfeifer, maskaralik , Spott, ^Streich, meskerlc, Possenreisser, t. p^^^^ boujfon, farcenr. ^ 4^«i-** masyar(dik, bouffonerie, plaisanterie. Maske, maska, maskare, Maske, Yermummung, it. mnschera (dessen Ableitung man bei Di ez WB. I, 269 sehe) berührt sich nur äusserlich mit vorliegendem ^^'or(e a. p. t. 4^"^ rad. js^ irrisit , scurra. Im Romanischen stehen eben beide Worte, das abendländische, das Rlummerei bedeutet, und das morgenländische, das einen Narren, Possenreisser ausdrückt, neben einander. Das albanesischc vias- kare, Possenreisser, stammt aber eben darum wohl aus dem Tür- kischen und nicht aus dem Italienischen, wie Diez anzunehmen geneigt ist; ngr. /jtaaxapäc, bouß'on, lJOioy.a.CioCKny-1, fanfreluclies. !VtaTO*i, matofi, vergehen, welken, matofire sulist.. t. a. oU mate, il est morf, romän. /?, fre, sein, werden. Die griechischen und türkischen ßetstaudtheile im Uumänischen. OU^ Maxa^ia, nuthahi. Stadtviertel, Vorstadt, t. a. ^^-^ m all (de id.; ma- /t«/r////7,\^)i'stadtbewohner, ngi'. ixay^aAäg nie, p.(xy^a.hd:)T-ng voisin. MaxM\^ea, machmiiden, Malinuide, türkische Münze, t. ,j:)j^^ma}i- mudi, moiUiuie d' urgent qui vuut In nioUie dun abasi ^^^s^. \iai,iiM\i, nitijiiini, Latwerge, t. a. Oj^^ ma'jun, eleduaire, opiat, lohnujiun, Aph rodisiucnm. Mcze, mezeUk, Vortiscli, Delicatesseii, t. p. aJ« meze, fniits secs(le goüter des musubnunsj, ngr. ixel^ig, Vortisch. MCKTvn, mektup, Brief, t. a. ^^yS^ mehtab id. Mizi.i, m'nil, Postkarte, Post, t. a. JJip, mosufir. Gast, mosufirlik. Besuch, t. a. .sl^« niusafir, Rei- sender, Gast, ngr. iJ.ouaaf'.froc, etranger. ^IO'^.lyc, moflus, mofluz, niuflux, bankerott, t. a. ^Ja« muflis, vulg. muflus, panrre; qui a f'uit banqueroute, mufluzenie, mufluzlik, Falliment, mufluzire, talliren. MYKana, Pappendeekel, vom t. aL Ia* niuqabele, portefeuille (?). MXKa.iir, spasshaft, scherzhaft, mukalitlik subst.. Schwank, corruni- pirt aus J^lU« maqalet, discours. iMxp^^ap, schmutzig, unrein, /w?/>r/rt///isbst., t. p.^^3^» m«/Y/ft/'id., vgl. lat. merdu, ngr. ixovpodprtg, sale, ixoupöcipicc,salete',iJi(Jvpdap£V(ji, salir. \iv4»Tai,iiv, uiuftujiü. Geizige, t. a. ^[^^ mnKtuJ , qui a besoin de quelque vhose, qui exige. MYxaiap, muhaiar, unbestimmt, I. a. j\-^ niuyajer, indifferent. Mvm^ea, musdea, muzdea, Nachricht, Neuigkeit, t. p. iJj^ muidc nouvelle bonne, agreable. M'biMVH'B, mfiimune ntt'imunce, nioinie, mrom. tneimunu. AtTe, t. O^^^ meiniun, alb. ebenso, magy. mujom, ngr. ij.ci'iixov, alb. /j.ajij.&Jv , it. mummone (l)iez WB. II. 43). 600 Dr. E. Robert RoesJ er Mi,Kap, mekar, wtww nun, wenn auch, wenigstens, gr. [xanäpt, plut ä Dien, alb. makar, serb. mahar, venet. macari, magari (uti- nam), churw. magari; schwerlich vom gr. [).av.äpio<;, glücklich (nach Diez WB. II, 41), sondern vom p.^^ meger, si ce nest. Aus dem Türkischen , wohin das persische Wort Eingang fand, nahm das Wort den Weg zu den westlichen Völkern. Auch altsp. magiiar, maguer, wenn auch. Naz, Ziererei, Umschweife, t. p. j U naz, fagoiis, simagree, minasiderie. Hazap, nazar, Gunst, Gewogenheit, t. a. J^ nezer id. Haiy, naiü, Papagenopfeife, t. p. ^5^ naj, roseau, flute, yarticuUere- ment celle des derviches mevleviies. Hax/^, naclid, haar, Baarschaft, t. -Xiö naqd id. Hic«i>ea, ttisfea, türkische Goldmünze, A*LaI nisfie, demi-sequin. H\pi, iiuri, Reize, nurice'iA. t.a. ^y mir,lumiere,clarte,fleur,nurliü, reizend, t. Jij^ nurlu, liimiiieiuv, resplendissant, ngr, vovpi, mine. Ht.iBaH, nelbun, Hufschmid, t. a. Jäi neM,fera cheval, xS»i neM- bend, marechal ferrant, ngr. vTalndvng. HipaHUi., neranje, neramze, Pomeranze, ven. naranza, sp. naranja, ngr. v£pävT(^t, mit Wechsel des Anlauts pg. baranja, mit Abfall fr. orange, aus p. ^^U naring id.; vgl. Diez WB. I, 28. O/^aqa-i, odagac. Alose, Alse (Giftkraut), t. Ojl ot, Gift, ^^^ agac, Baum, ngr. o-joo!.')är!l,i, bois daloes. o^ae, odae, Zimmer, odeice dem., t. b^l, ii^J\ id., odajiü, odeias, Gerichtsdiener, t.^ilii^jl odabasl, capiiaine de troitpes; odaliske , Favoritin, t. ji^j.^! odaliq, daraus das fr. Oda- lisque; arzodasi, Audienzzimmer, von \arz, Vortrag, Audienz. OKa, oka. Gewicht von 21/4 Pfund, t, As^l oqa, ocque, poids usit4 en Turquie, contenant 400 drachmes. oaaK, olak, Eilpost, t. J^jl olaq, courrier. opxaK, ortak, Geselle, Bruder, t. ^'^jj^ ortaq associe. oi^ea, ojea, hojea, türkischer Priester, t. p. ^'jr^ X^/a, savant docteur, pre'ceptenr. oyear, ojeag, Ofenbesen, t. Jj^^^ oyV/^, foyer, cheminee. riazap, pazar, mrom. pezare , l. ^1; l' pazar, alb. nal^dp, Markt. Die grii'chischtii und ttiiki&clien Bestaiidtheile im Romanischen. 001 iiaiK,y>^//A-, Läufer, Page, t. p. jL peik, messayer ii pie(l,valel de pied. inuiayie^pupadie, Löwenzaliii, t. AjjLL camomille. naiiYK , papuk , Pantoffel, t. p. ^""y^' > ■?ry^ papus, paptij. iiapa, para, Münze, Geld, t. p. i>j\i para id., paraliü, reich; pa- ralik, 3Ienge Para. iiapMaK, parmcik, Pfahl, t. J^^j parmaq, gr'dlage, rayon d'ime roue parmaklik , Geländer , ^*^y parmaqliq, barreau, balii- stradc, ngr. napi^dKi, j)ieu. nacTpaMai,iiv, pastramaßu, Pökelfleischhändler, t. r,Q, joueiir des gobelets. necviex, pesmet, Zwieback, t. JU^sJxj peksimet id., ngr. ;ra|t/ji.äot. • ({.la^-piv, Pilawkoch, t. p. ^% pilav, ein Hauptgericht im Orient. X Paniv, rakiii, mrom. rekie, Branntwein, rnkier, Branntweinhändler, t. a. ^j raqi und J^ Utraq id., ngr. paxv; ; faxonoü'kr^g, celui qui vend Veau de vie, alb. faxt. pa'i'T'B, raffe, Antheil, t. a. J^ij refd, action de donner ; secours. paxar, raliat, Ruhe, Gemächlichkeit, t. a. Z^j id., rahatlokum eine süsse Gallerte, t. m*^^ ^.^j rafiat ul-Jiulqam, vulg. rahatluqum, uom d'nne pdte tres-recherche'e en Turqule. pyßiea, rubiea, eine Münze, t. p. a->jj rupie id. CaKa, saka, VVasserwagen, sakajiü, Wasserträger, sakajoaike fem., 1. a. 11-^ saqqa, porteur d'ean. c&Mi^^M^ nalkim, Akazie, t. pÄi,o salq'nn gvappe , wohl wegen der Ähnlichkeit der Traul)enform der Blüthe. 602 Dr. E. Uobert Roesler caManiv, sanianlü, lichtgelb, t. jW^ .mman, Stroh, ^^^ samani, strolilai'beii. ca.Mcap, samsar, Mäkler, Uiiterliäiuller, it. Sensale, t"r. censal. Das romanische Wort stammt vom ar. jLj simsar, welches auch das Türkische kennt. Für das it. tr. pg. zieht Di ez die Herlei- tung aus lat. censiuiUs, Einnehmer vor. caMvp, samur, Zobel, Zobelfell, {. jjs>.<^ , j^l.^ sammur, tnurtre par- t icii lierem ent zib ellin e. caHiiaiiap, sanjahir, Fahnenträger, t. j\j>.i\-s^'^ sanjaqtar id., jl«=^ sanjaq, Fahne, Banner. ca4»Tea, saftea, erster Verkauf, erstes Geschäft, t. aIa^, ^IIÄ«j seße, sißaK, aus arabiscliem p^^l^^l istißuK, premiere vente dans la joiirne'e, premiere recette d un marchand. caxaH, sahan, Schüssel, t. a. ^^!^ salin vulg. saTian,plats de cuivre avec leurs coiivercles de meme metal, dans lesquels on sert les mets, ngr. aa.ya.vi. ceB/\a, secdu, Vorliebe, Lust, sevdaliü, Freund, t. a. o^*»* sevda pussion, de'sir, cupidite. ceiz, seizr, Stallknecbt, t. a. j^^-jI-* suis, vulg. seis, palefrenier. ci^e*, sidef, Perlmutter, t. a. ^^■^ sedef '\A. ci^iaMCT, silamet, Siclierlieit, t. a. J^«.Mw selamet id. ciiwiyiy, simijiu, Brezelbäcker, t. p. -X-c*' simid, pain hlanc. ciHBT, sinet, Document, t. a. -XI*j sened, acte notarie,piece authcntique. ciHi,ian, sinjaj), Pelzwerk, t. p. c-^W^**' sinjab, petit-gris, ecureil de Couleur grise, et fonrrure de petit-gris. CKCit, skele, Hafen, Stapelplatz, I. Aldi ishele, jetee en pierres on en planches sitr pilotis , punr ßicililer l aburd des bdtiments, port; vom ital. scala. coapBTb, soarbe, ciorbe, Suppe ,t. ^jj':>- , ^jj=^ - ^'j^ corba, sorba id. coH-B, sobe, Ofen, im Banat auch Zimmer, t. ä>^.o ^o6«, Ofen. co«i»pa, soß-a, mrom. snß-a. Tisch, soß'ajerie, Speisesaal, soßajiu, Tafeldiener, t. a. a^a-j vulg. soß'a, tnpis etendu par terre pour 1/ niettre les plats, alb. suße; ngr. ao'f^äg, table ä manger. cv.iiMaH, suliman, sulimeneale, Schminke, t. p. ^jV^ sidmen id., ngr. aou/t/jL«^, suUmeni, vb. schminken. Die griecliisclieii und türkischen Bestaiidtheile im Itomäiiischeu. (503 cYprivH, surgiitfi, Exil, abgel. surgiimie, sargiiinire h\., siirgiuni \h. verbannen, t. öyjj^, ^yjj-^ •'»'S^'".'/^'' f^'U- verbannt, jA^l jOj*- surguii etmek vb. jXL\;^vü sio'gnn/ik Verbannung. cvpy^iv, surujiu, snrußas, Postillon, surujieste adv., t. a. j^-o i^iir trompctte. cvcaH, susaii, Anis, t. A^^^ susam sesame. ciaxe, seate, nironi. Stunde, t. a. J.>:>.Lj saliat, aib. saliut. cbp^ap, serdar (Serdar), Holniarscball, t. p. ^^^j-^ serdar, Aniüb- rer, Generalissimus, serderease, Frau des Holmarscballs, ser- derie, Hofmarschallswürde. TaeaH, tavan, Plafond, t. o\^^ id., ngr. rapdvt; teveni, tue Decke verscbalen, tevenire subst. Li. Tazev, tazeu, mrom., neu, t. p. a^Ij tazc id. TaiH, tain, Ration, t. a. ^-uäi taUin designation; sonuiie d arge/it ou de provisions journalieres que In Porte etciit dtms Vusage d'assigner mix ambassadeurs oa untres etrangers de dis- tinctiou, peudant leur sejour ä Constaiitinople , ngr. rair^j, ratvt, portioH de vivres, rcdt'x», nourrir. TaK^M, tdkim, Gerätbe, Gesebirre, t. -sllö taqim id. , ngr. ra-Ai/j.'., aib. ray.i[),i., Hausratb, Anzug, Sattelzeug. Tajiaz, talaz, Welle, t. j^*»^L>, ^-j^^" talas id. TBJiicMaH, talisman, Zauberbild, Talisman, t. a. <ü.U tUiseni id., in die europäiscben Spraclien übergegangen. Ta.ixiiu, tnlhis, Vortrag (des Grossvezirs an den Sultan), t. a. ^Y//', Partei, Abtbeilung,t. i\.y-i>Ja taraf, cote d' une cJiose^partie. TeKHe*ec, teknefes, Engbrüstigkeit, t. p. ,_^~ä1x.j teiignefes id. TC.ia.i, telal, Ausrufer, Marktschreier, t. a. J^3 dellal , vulg. J^j telid, cr'wur des marchandises, marcJuind colporteur. TOHzyti>,^^w«?//',Riechkügeleben,t. p. ^^^"^ tefwr/^, pastilles du sernil. Sitüb. d. phil.-hist. Cl. L. Bd. IV. Hft. 39 604 D'- E. Hoheit Roesler TepiaK, teriuk, tirlak, Theriak, Gegengift, tirukiü, betäubt; übel- gelaunt, t. a. ^\>Jtiriaq, contre-poison, antidote, panacee, t. iW tiriaqi, Opiuniesser, ngr. .^vjptaxYj. Tecjiiiw, teslim, Übergabe, Einbändigung, teslima, übergeben, über- liefern, teslimare siibst. , t. a. A^i action de livrer, de re- mettre qiielque chose u quelquiui. Tiz, tiz, gleichnamig i- j^^ duz, tini> egal. TiHiKca, tinikeü, Weissblecli, t. ^> teneke id., ngr. nv^y.iq; Abi. ti- nikeluceAtm.Jinikerie, Blecbbandking, t'mikeriü, Blechschmied. TinTux^tiptil, Incognito, t. a. J.> J^*j tebdil id., ^j-xJ tehdilen adv. Tipizie, tirizie. Wage, t. p. ^j\y terazu id. TicTiMeji, tistimel, Kopftuch, Kopfbinde, tistimelar, tistimelgiü, Kopf- tuchfabrikant, mrom. deatemel, alb. o£<;t£/j.£ÄX, Handtuch, t. p. JU-j destmal, serviette, essnie-main , monchoir , p. .— -'J» dest, Hand, ÖJ^JL muliden, reiben. Tori, top, Ries, Grosse, t. ^^ top tout ce qui est de formronde, hallon, halle. Tx.iB'B, tulbe, Köcher, v. t. p. Jj J dul id., alb. dukhi. TVJivMBT», tulumbe. Pumpe, Spritze, t. p. ä*i1j" tidumba id., ngr. ro-j- TYTea, lutea, Zinkoxyd, t. i*>y tutia, zinc, spode, oxyde de zinc. TVTVH, tutun, Tabak, tiitunari, Tabaksarten, tutwierit , Tahnks- steuer, tutiinjiu, Tabakhändler, tiitunjerie, Tabakladen, t. ^j'y ^J'^-^ tutun. ^^//M?^, Tabak, ^ ^^ tutimji,marchandde tabac, ngr. rouro-jvt, magy. dohdny. Ty*eKi,iiy, tufekciü, Büchsenmacher, tufeke mrom., Büchse, t. p. Ja^aj tufeng, vulg. tufek, ngr. roy^sxt, Ji-**' tufengß, armurler. TecTca, testea, Bund, Bündel, testea de hirtie. Buch Papier, t. p. 0.1^:» deute paquet, faisceau; main (de papier). öpMVz, urmnz, falsche Perle, v. ^•«^*>, jj^i^ hormnz, Ormus, Name der Stadt, von woher Perlen in den Handel kamen. ■vpcxz, ursuz, barsch, unfreundlich , vgl. t. jii^-j^^jl urselemek, mal- traiter, tourmenter, tracasser. vciia, Hska, trocknen, mrom. uskare, Abtrocknung, u-skat, trocken, v. t. p. j),!:^ yusk, trocken, oder vom lat. slccus durch Umstellung. Die griechisclieii und türkiscliuu Itestaiidtlieile im Romäiiischeii. 60 O vcMCT, usmet, Geschäftigkeit, t. a. J^>. chidmet, vulg. hizmet, Service, commisslon, ^^J--»^ yidmetji, serviteur, of'ficieux. tpa.iaHn», f alange, felange, Strafstoek, t. a. J^ls felaq, sorte de pUori Ott Von place les condamncs. «i>ap«i»apa, farfara, fanfaron, Prahler, Autsehneider, t. p. i^sy f'ar- fara, bavard, p. jls^s id., die Grundbedeutung des persischen Wortes ist: schnell, rasch. So bedeutet auch das pers. subst. ^s^s ferf'er: Schnelligkeit, und Kreisel, und das arahisclie Ä^s^s fer- feret, schnelle Bewegung. Wir sehen darin den Stamm des in den romanischen Sprachen erscheinenden Wortes : altspan. fanfa, Prahlerei, it. f an furo, sp. fanfarron, fr. fanfaron, AvelcheDiez (WB. I, 173) für Naturausdriicke zu halten geneigt ist. *ap«i>\pie, farfurie , Porzellan, Schale, Teller aus solchem; poln. farfnry, t. ^v-ü.^- jj^äs fegfur Hnisi, chinesisches Porzellan. *i.i, fil, mrom., Elephant, fildes, drom. Elfenbein, t. a. J-j Elephant, ^1j:>^J fildis; Elfenbein. i>i.iii^eaH, filijean. Schale, t. p. OW^^ finjan, vulg. filjan id. 4>ip*ipiv, firfiriii , leicht, pirpriü, schwächlich, subst. Leichtfuss, t. a. 0^9^9 fcrferet, Leichtsinn. *icTiK, fistik , Pistazie, fistikiu, grün, hlassgrün, t. a. ^1^9 fistiq, pistache, ^^-9 fisfiqi, vert, ngr. mnräy.i. •pixi.i, fitil, mvom. , fitite, Docht, Zunder, t. a. ^^h fetil, vulg. fitil, meche d'tme chandelle, ngr. foinh, (prvh, (pirvli. *iiueK, fisek , Patrone, a da unfisek, eine Rakete werfen, t. jA^lä fisek, cartouche, Jfc\ jX^s fisek afmaq, jeter des fuse'es. tp^AHi^eATt^ franjele, Weissbrod, t. %^\^ franJela'iA. franzelar,Bäc\iev. *v^Y.i, fudnl, stolz, fudidie, fudulire, Hochmuth, Stolz, t. Jjji fudul, a. J^-^ fuzul id. ^vpTVH'L, furtiine, Sturm, Ungewitter, t. ^>J^'i furtuna id., aus dem it. forluna, ngr. (povfiTovva. XaBap, habar, Kunde, Sorge, t. p. j^ yeber id., serh. äeep. xaea^iiu, havadis, Neuigkeit, t. a. J.*jj>1j»- Jiavadi^, evhie- ments, bidletin. xaeaH, havan, mrom. Mörser, t. a. Oj^, 0^j^> havan , heuen, havim id., alb. chavan, serb. aßaH. 39* 606 D'' E. Rol.ert Roesler xasaeT, havaet, avaet, Steuer, Zins, t. a. 'i\\^r>- Huvalet, commission donnee a qnelquun d'exiger le payement d'une dette (?). xaept, havre, Synagoge, t. ajjIc^ -/jivra id. xaBYz, havuz, Teich, t. a. ^^j^<=^ Kavz, Y\i\g. Kavuz, f/assiu d'eau, rdservoir. xai, Ä««, komme, t. a. j»- haie venez ici, ^5^*» hai id. Auch demdefect aide, aidecL gehen wir, brechen wir auf (gr. ozv^o, oeOrs), serh. djde, djdate, entspricht ein t. d-X>U haide, allez-voiis-en, en avant, avance ; 3-[i^ J-Ak. haidelemek, chasser, faire avancer ; vgl. Diez WB. I, 26. xaiMana, haitnana, Müssiggänger, ar. <^ib action de roder, de courir f« et lä commo un fon, pris d'amonr. ^^Uä> amore mulieris captusfuit; vagatus, palatus fvit , prce amore aliave causa, furibiuidi instar. Freitag IV, 425. xaiH, hain, abtrünnig, eigensinnig, t. a. ^>\»- /ain, perfide, traitre. xaHyep, haiijer, Dolch, t. a. p. ^^ /anjer id., ngr. yj/yz^äoi, alb. ;^avoääo, coutelas, deutsch Handschar. xaH,/*ftw, Gasthaus, Ärt/{;7w, Gastwirth, t.p. öl=>- yaii caravan serail, ^lc>- X^"ß l^ötelier. xan, hap, Pille, t. a. a.»- Kabbe id., ngr. /än^i. xanc'L,Ä«j9Sf, Kerker, mrom., t. a. ^•"••>- Kabskl., ngr. x^'P'» ^^^'^' ^''c« xapaM, /i«raw, interj. es gehe schlecht! t. a. pjs^ non-reussite qui fait qiion perdtont espoir d' afteindre le bat, sevh. apaivi, male vortat. xapan, harac, Auflage, Steuer, harace, mroni. jährlicher Tribut» t. a. />-]^>' id., ngr. yv.^dxti. xapBvz, harbuz, Wassermelone, t. jyj>, jyj^ qarpnz, yerfruz, nicht aus griech. xdp^rog, Frucht, abzuleiten, wie häufig ge- schieht. Es entspricht lat. Cucurbita, woraus ahd. churbiz, nhd. Kürbis wurde. Vgl. Vullcrs Lex. pers. lat. I, 668, Grimm, D. Gr. III, 562. xapcM, harem, Weiberzimmer, Frauenwohnung, t. a. »j:>- Karem, id.; haram ba.sa Bobb, Erzdieb, t. a. ^»1^=^ Harami, voleur, brigand, ^ili Haupt, serb. apaiviBaiiia, Räuberhauptmann. xapen, harec, «rec, zuerkannt, t. a. pr-*^^ '/ß^'Ü' Q^fisort; etranger, insolite. Die Vermittlung der beiden Bedeutungen ist schwierig. Die griechischen und (iiriiischt'n Hestiiiultheil«' im Romanischen. 607 xacaK, hnsak, Fleischer, inrom., t. a. ^«^l-^ä qasHah houdier, allt. jcaaccTT, ngi". yoLaÖLKTi^. xacHa, hasrna, Schatz, mrom. heznc, t. p. a1>J>. -^ezine, ngr. j^a^vig. xax^p, hntir, Gunst, t. a. ^l^lc^ yatir, esprit, coeur, disposition (Vesiirrit. xai,iiy, hajiü, f(y7?'/, Wallfahrer, t. a. ^^ Haß pelerin de la Mecquc OH Jerusalem, ngr. j^ari^-^?; xai^ie, Wallfahrt, t. a. >.lc^ id. xepre.iie, hergelie, er gelte. Stuterei, ergelegiü, Stutereiinhaber, t. p. . -/idmet, Dienst, alb. yyaiiexjdp. xvzyp, hnzur, Bequemlichkeit, t. a. j^-^.?^ hinnr, vie agreable. XTbJiKi.Jiyu'b, hellieluce, Ringelchen; dem. v. t. a. AÜic- helqe, anneau, serb. ajiKa, Ring. Fessel, qeaiv, eeain, Thee, veaiü pomUor , Theestrauch, ceainik , Thee- kanne, t. p. ^W eni\(\., ^^^^ ^^'=^ rai ngagi, arbrisseau du the. MeaKiuipT, ceaksirt, (rothe) Beinkleider, t. ^Olc^ caksir, culottes, calegon. 4eaHaK, ceanak, Schüssel, Napf. t. jl^ eanaq id., alb. räava/t. sean, cenp, KnifY, List, t. a. <^\o^ fab, action de tirer des profits. Hcap^^aK, reardak, Zelt, t. J^j^, j\j>j\o^ cardaq, pavillon. HcapHca*, cearceaf, Tuch, Leintuch, alb. T'7CirjrGW. radir seb, contrahirt »— .i^jlc carseb, vulg. oi^jlo. carsef, rnrsaf, Unceul, Men. 11, 1542. 'leaYQi, ceaus, Korporal, Rottenmeister, t. ^_ji^l=^ caus huissier, ap- pnrifeur, sergeni d'infanterie. HepeBiui. eerevis, cirivis, Talg, Fett, t. ^l-ijs^ ciris, colle. Mcp'ieBea, cerceven, Rahmen, Einfassung, t. i^y>-j>' cereeve, Holz- rahmen. MiBiT, civit, Indigo, t. ^.>y>- rin'd id. MiK\iiijea, ('■ikmijen, Geldcasse, Lade. t. p. /«, adelig, zart, niedlich, t. ^o- rclebi, poli, bien e'leve', Megnnt, jIIa*!».. celebllik. civilile. pol Hesse. 608 Dr. E. Robert Roesler qijiiK, cilik, Stahl, cilikuri, Stahlperlen, t. jU»- cilik, acier, ngr. HiMiiiap, cimsar, ^iiMuiip, cimsir, shicre, Buehsbaum,^-!,?^ cimsir id. qiHre.i, ciiigel, Haken, t. p. JiCs»- cengel, croc, crochet, n?i sup2}lice pratiqiie en Barbarie. HiOB, ciob, Scherbe, cioparte, Bruchstück, t. p. i— »j?>- ciib, boh, mor- ceau de bois sec ou vert, fetu. 4ioBaH, ciobau, Hirt, Schäfer, t. p. öl^js- cuban id., ciobanke fem. ciobenesk adj., hirtenmässig, ciobeneste adv., alb. röobxM. nioBiKt, ciovike, ciovine, Fischadler, t. p. ^^ copine, pivert, aigle. qioKaH, ciokcm, mrom. cok, Hammer, t. ö'^y^- cekian, iyy>- cogien, bdton, baguette, ciokeni, hämmern, ciokenüoare, Grün- specht (vom Klopfen), bulg. cjukan, malleus, alb. rfsx.av magy. csdknny, vgl. Miklos. 52. HioKim., ciokine, Sattelknopf, vgl. Oy^'^^ ciqin, havresac. HioKoiy, ciokoiu, Diener, ciokoaike, Dienerinn, ciokoiesk, kneclitisch, ciokoism sahst., rohadnr, Lakaie, t. j\^^j>;- coqadar laqnais valet, t. p. ^ ^ agenouilleynent pour temoigner iin graJidrespect . 4ioK»|^p.iaH, lioKtp.iie, Lerche, t. p. IJ^ cekia,(dnnette,^^ie>-ciqUq, mesange. Siehe oben S. 579. Hio.iaK, ciolak, lahm, steif, t. J^j>- rolaq,tnancJioi, ladre, mesqnin, mutile, alb. rcfoXax. nioMan, ciomac, Stock, Knüttel, Homegas, Schläger, Streiter, t. p. :U^, jj^j=*- i'omaq, massuede boisoude fer, c ium eßre snhst Hiopaii. ciorap. Strumpf, Horepar, Strumpfwirker, rioreperie, Strumpfwaaren, t. p. ^jy>;- comb, bas tricotds. HiopBayiY, ciorbajiü, Meister, Herr, t. ^^'jy^ corbaß, comman- dant d'un ri'giment dann le corps des jaiiissaires. 4ipaK, cirak, Geselle, t. 9\^ , jj^ ciraq lucerna, metaph. cliens, creatura Men. cirukladisi, aufziehen, ausbilden. Mipea^'b, Hreade, Heerde, Hornviehheerde, ciiirdeid., t. a. a-^^'^ ee- rende qnipait, avinutl qai paff avr im pre ; h'rezar, Viehhändler. Die griecliischeu und türkischen iiestsindtheilc im Komänischeii, t)09 Hi'cMap, cismar, Schuster, Hsmerease, Schusterin, cismeri, scluisteni, cismerire siibst., cismerie, Schuhladen, f. i^^j^ Hzme, hotte, magy. csiztna, ^jy^ Hzmeß, bottier. Hiryp'L, citure, Eimer, t ^j^t^ cnture, imse de bois j)ortatif' dont on se sert pour le vin ou l'eau de vie en voyage, magy. csutora. HivBVK, ciubuk, Tabakspleile, ciubukerie, Tabakspfeifenfabrik, ciu- btikciü, Pfeifendrechsler, t. J^-s^ tuyau de pipe, pipe. Hiy/^aT, ciudat, sonderlich, sonderbar, eigenthümlich, t. p. \^=>^juda adj., separc, isole, Hudecie, Sonderlichkeit, Eigenthümlichkeit. MivpeKi, «'wrcA-/, subst.pl., Kuchen, t. ^jf>- corek id. A •liuiMea, cismea, Quelle, Brunnen, t. p. d.r=T cesme ul, cismijiü, Brunnenmacher. HiuiiT, cisit, Auswahl, Vorrath, Waarenlager, t. p. 6X^-1^ ceUde qui a e'te goiife. IlIa.iBapi, salvari, weite Hosen, t. j\_^i selvar, caleco?is, pcmtfdons tres-larges ; salvarajiu, Tuchhändler. uiapT, sart, Ordnung, Vorkehrung, t. a. i?^-^ sarf, condition, Con- vention, accord, alb. äapr. luaTpi, satre, seatre, Bude, Zelt, t. p. j^ilc»- cadir, sanskr. chatra umbracidum, ngr. riot.vripi, magy. sdtor, sächs. Schatter. Ist nicht nach Diez Gr. I, 92 von einem gr. iEiopa abzuleiten, sondern aus dem arischen Sprachkreise durch das Türkische und Magyarische eingeführt. Marele setraru, inspecteur den tentes de Varmee Kog. 230; setraru u\., setrerie, Amt eines Setrar. iiiepBeT, serbet, Sorbet, serbejiü, Sorbetmischer, serbejirie, Sorbet- schenke, t. a. sZ^j^ serbet, ^'.j^ sorbefji, fabricatit ou mar- chand de sorbefs, vom arabischen »-^_^--i .sorÄ,Trank. Vgl. Diez WB. I, 387. iiiipeT, siret, schlau, durchtrieben, t. a. Cj^^'^ sirret s\\h^\. , maf. tne'chancete; siretUk, Betrug. inipcT, siret. Band, siretenie, Faden, t. JU)^^, O^-i, Sij^'i sirit, riüjau, ^'j^'^ siritß. passemenfior, y^j^-i» siridlu garni de 7'ubnns. Q\0 Dr. E. Roheit Uoesl er iii'Lp'LMn'LY, serempeu, Wassergraben, t. j^'Aj^ sarampo, Palissade, magy. soromp, sorompö, Schranke, Schlagbaum. ^es^M, jea77i, Fensterscheibe, Glasfenster, jeamlik, Fenster pl., t. a. p. ^^o-jam, verre,vitre, ngr. rCafxt, alb. r^a^. i^enMaMy, jecwiale. Ungeheuer, Riese, t. p. ^J J^s^-jemaUlevk, 710711 d'iui fuTneux b7iga7id (?). yeaMaHxaH, Jeamaiitcm, Felleisen, t. a. ö\^-^ ßmaii, ceintnre de nur e7irichie de inerre7^ies ; jea7ite, Reisetasche, t. a. <^Ai>- canta, besace, petii sac de voynge. yeaMBaui, jea7nbas, Pferdehändler, jea7nbesie, Pferdehandel , t. p. 'j\^)\o~ jambaz, Tiiaixhcmd de chevanx. yeaMie, Jeamie, Moschee, t. a. «^Icw jamV> gra7ide Tiiosqiiee. i.ieaMHapa, Jeami)a7Hi, Trommel, t. p. ijUU-, 4^Uc>., A;'-^-)^=^ ^«^- pa7^e, 6'arj9«re, castag7iettes, J^^^=t calanjL musicieji, j^^ calgu, i7ist7nmie7it de miisiqiie. ^enxSiHedi^ Jepha7iea, Pulverwagen, t. p. ^>^ ^.^ Jebe xane, arse'- nal miUtai7^e, co?ivoi de iTiinntions. yiyBea, jiubea, Oberkleid, Mantel, JiKbeliii, Tschubaträger, t. a. i^ jubbet, pelisse courte ou auh^e vete7nent sans Tncmches oti n immches co7(7'tes que Von porte saus la graiide pelisse ou soiis le mantenu, it. giubba, fr. jupe, J7ipo7i , s]^. jiipon, Jacke, Wamms. Vgl. Diez WB. I, 216. ijiiYBaep, jiuvaer, Juwel, ginvaerika, Geschmeide, Schmuck, jm- \Hie7Jiu, Juwelier, Jiuvaeijie, Juwelenhandlung, t. a. ^^^jr^ jevahi7% bijon, joyau, ^jit\ys^ jeüahi7]ji, bijoutiei'. ijLivjmtv, jiuljiu, Leichentuch, feine Leinwand, t. Jj>- cid, haiUo7is veteme7it use, ^^ jula-^, espece d'etoffe gi'ossiere de laine u Vusage des paiiv7-es et des 77ioi7ies. i,nYMBxiii, fiumbus, Unterhaltung, Schmauss, jiumbnsliü, lustig, t. ^JjSs^ jiüTibus, dwertisse7ne7it, traiti. Die ^griechischen uiul türkischen Bestandtheile im Romanischen. 611 (tiiellen und Abkürzniis^en. A, ar. : arabisch. agr. : altgriechisch. aib.: albanesisch. Archiva ronianesca de M. Cogalni- eeanu, Jassi 18G0. Barcianii Sabb. P., Grammatik der romanischen Sprache, 1858. Berggren Guide franfais-arabe vul- garie. üpsale 1844. Bianchi et Kieffer, Dictionnaire turc- francais, 2 tom., Paris 1850. Bobb: Dictionariu romanesc, latinesc si ungiiresc. In Cius. 1822—1825. 2 Bde. Boj.: Bojadschi, Romanische odei' macedowalachisohe Sprachlehre, Wien 1813. bulg. : bulgarisch, cech. : cechisch. Cipariu de latinitate linguae valachi- cae, Blasii 1855. dem.: deminutivum. Diez, Fr. : Gramm, der romanischen Sprachen, 2. Aufl., Bonn 1856 bis 1860. Diez, Wb. : F. Diez, Etymologisches Wörterbuch der roman. Sprachen, 2. Aufl.. Bonn 1861—1802. DuC: Du Gange, Glossarium ad scri- ptoresmediae et infimaeGraecitatis, Fol., 2 Bde. f.: femininum. Freytagii G. W. : Lexicon arabico- latinum. 4 tom. Hallis 1830. Hahn: Hahn, Albanesische Studien, Wien 1853. Kog. : Michel de Kogalnitchan,Histoire de la Daeie, des Valaques Trans- danubiens et de la Valachie, Berlin 1854. Kopitar, kleinere Schriften, herausge- geben von Fr. Miklosich, Wien, I, 1857. Leake: Martin-Leake, Researches in Greeee, London 1814, 4o. Lex. Bud.: Lexicon valachico-latino- hungarico - germanicum , Budae 1825 (herau.sg. von !>eter Maior). magy. : magyarisch. P.Major: IcTopia uenxpK .fnieusTK^i Pom.lLni.iop Ji.n AaKia, Ofen 1812. m. : masculinum. Men. : Meninski Lexicon Arabico-Per- sico-Turcicum. Viennao 1750. mgr.: mittelgriechisch. nilat.: mittellateinisch. 612 D«"' E. R. Roesler, Die giiech. u. tiiik. Bestandtlieile im Romanischen. mrom. macedoromünisch. n.: neutrum. ngr. : neugriechisch. p.: persisch. pg.: portugiesisch. Pol.: IIoaizK T, BoKaBSJiap pom.jno- repman, BparaoB 1857. prov. : provenfalisch. Pumn.: Pumnul Arune, Lepturariu ruminesc, 4 tom., Vieanna 1864. Roediger, E. und A.F.Pott, Kurdische Studien in der Zeitschrift für Kunde des Morgenlandes, III, 63; IV, 1, 280; V, 57; VII, 91. russ.: russisch. Schul].: Schuller J. K., Entwicklung der wichtigsten Grundsätze für die Erforschung der romanischen Sprache, im Archive des Vereins für siebenbürg. Landeskunde, I, 1, 67—109. serb. : serbisch. sp. : spanisch. Sulzer, F. J.: Geschichte des trans- alpinischen Daciens. 3 Bde., Wien 1782. t. : türkisch. ven.: venezianisch. Vent. : Bsvto'tvjc Tscop-ytoc, As^ixöv T^S 7patxixv3?, «yaXXtx^? rs xai irakuYig •/Xojffffvj?, 3 Bde. 8. Ev Bsvsn'a. Vuk Stefanovic, Wörterbuch der ser- bischen Sprache, Wien 1818. Vull.: Vullers,Lexicon persico-Iatinum 2 tom., Bonn 1855—1862. Kvicala, Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. 613 SITZUNG VOM 19. JULI 1865. Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. Von Johann R t i c ti 1 a , a. o. Professor der classischea Philologie an der Prager UniTertität. DRITTE ABTHEILUNG. Ant. V. 586 ff. öl}.oi.ov SiOTS novTicc'.i; alig oioixa duanvöoig ö'rav (dpfiGGY^aiv ipißog Cfcclov enidpdixi^ ttvoäc?, KuXivo£{ ß-jaio^ev xeXatvav arövw ßpifxovai d'' dvnrc'kfiyeg duTai. So lautet die Überlieferung des Laurentianus, die im ersten Vers auf verschiedene Weise geändert worden ist. Zu den von Ande- ren gemaohten Versuchen könnte noch die folgende Vermuthung hinzugefügt werden, die von der Überlieferung des Laurentianus nur durch Auslassung des einzigen Schriftzeichens o in dlög sich unter- scheidet: o,aotov uiGTS TiovTtccg (zu lesen: no-urjdg ; vergl. den Anhang zum 2. Hefte meiner soph. Beiträge) älg, oldixa ktA. .,ähnlich wie das Meer (novriäg älg eine Umschreibung für KovTog^ wie nr^vTidg a?>,aa bei Pind. Nem. 4, 36, rcslaytoc cCkg bei Aesch. Pers. 462), wenn der Wogenschwall in Folge stürmischer thrakischer Winde in das unter- seeische Dunkel stürzt, aus der Tiefe schwarzen Sand emporwälzt". Laur. hat allerdings r.ovri.cf.ig, aber „t ante o a m. antiqua illato" (Dind.) , so dass also auch Trovrtag durch Laur. bestätigt ist; ;rovTtag aber wäre unrichtig betont für novTidg. Sobald man novTidg für no-DTcag nahm, war die natürliche Folge dessen die Änderung von dlg in dl6g. 614 K V 1 c a I a Obzwar sich nun aber, wie ich glaube, gegen die Möglichkeit dieser Änderung kein begründetes Bedenken erheben lässt i), so gebe ich doch selbst der Ansicht Elmsley's (zu Herakl. ToO) und Martin's den Vorzug, die äXo? streichen und tuvtIcck; lesen; denn für ko-v- Ticiig spricht die Autorität der Scholien, vor der subjective Ver- muthungen Aveichen müssen. Die Einwendung Schneidewin's „allein dann würden die nvoai mit Epithetis überladen" ist nicht gewichtig genug, um ihretwegen das durch die Scholien beglaubigte rrovrlatc aufgeben zu können; denn solche „Überladungen" mit Epithetis sind in den Chorliedern der Tragiker nicht eben selten: vgl. Trach. 953 f. £t^' dv£iJ.Ö£0(jd Tig yivoiT^ inovpog imidriq aüpa. Aesch. Agam. 179 ff. nvoai o' dno'SiTpvijAvog ixolovaa'. /cax.ÖTyo/oi, vr/artoe?, ^•'j'jOpiJ.oi. ßpOTojv äXat, vscöv tb -/.oci nsiap.droiv dfsidsTg. In kühner und unwahrscheinlicher Weise hat neulich (Zeitsehr. für d. österr. Gymn. XVI, S. 6) M. Schmidt die Überlieferung ge- ändert, indem er vorschlägt ofxo'.o'^ o^its növrioc, dviTrvooig orav nvocclg ('ipfiGaci'.^iv epsßog vtpaXov in'.dpdij.ri , näXog v.->S)Xv^ti ßv(7(7Ö.3-cv x£Äatväv ^Ivx, Ich erwähne diese Vermutbung, weil es zweckmässig erscheint die Voraussetzung dieses (ielehrten, dass ord/Jia hier ungehörig sei , zu berichtigen. „Da ßuT^wsv /ceXatvdv ^iva nicht 'den schwarzen Sand der Tiefe' bedeutet, sondern 'aus der Tiefe den schwarzen Sand , o'ro/j.a aber das Meer mit seinen Wogen- kämmen, die aufschwellende Woge, Wogenschwall heisst, so ist ofo/jia hier ein ungehöriges Wort, wo von dem Heraufwühlen des schwarzen Schlicks aus der Meerestiefe die Rede ist". Aber die Vor- stellung, die der Dichter hier ausspricht, ist offenbar die, dass die- selbe Woge, die sich zu einem Wogenberg aufthürmt, im nächsten Augenblicke in die Tiefe hinabfährt und aus dieser Tiefe den Sand aufwühlt. Für sicher halte ich es ferner, dass spsßog ö^aXov sKidpdfXY, nicht die Erstreckung oder Verbreitung durch das unterseeische Dunkel bedeutet, wie es gewöhnlich aufgefasst wird (Hermann „sub- marinam caliginem percurrit-, Wunder „tenebrasmarinaspercurrerit". Sehn. — N. „inirpiyji.v von dem. was über eine Oberfläche sich ver- ') Duss nach dieser Ändoriiiiji: v«in Meere (/rovriaf «),c) sellist jresagt wird xyXtvÄst .J?va fdas .Meer wälzt seinen Sand aus der Tiefe auf), ist sicher iiiciit iiiisl:iltliiifl ; ;iuoh die Stellung; 'n^ij.y. iJvT-vöoic ö'r« v lässt sich durch Analoj'ien rechtfertigten. Beiträge zur Kritik iiiul Ki kliiiun^ des S • npög to.üt'' IfvixvsiTtti Aia ^C/vatjuiov • ei yäp or, tu y' iyyevr} yjaei. äxoGixa ^p£-«poü, xdf>T(X Tovg iTw yivovg. 660. £v ToTg yäfj oUdoiaiv 6dpa lasse ') Hermann hHtte in der zweiten Ausgabe diesen Grund so formulirl : „Nam quuui Creon, uJ iure ab se oct-idi Anligonain osfendat, hop utatur argumenlo. quod is deniuni I. onus civis Sit, qui se iu suos sevirum praebent, quomodo polest liuic illuin opponere, qui leges eontemnat, nee pareat imperium tenentiliiis?" Sitzb. d. phil.-hist. Cl. L. Bd. IV. Hft. *** 020 K V .' c' « 1 a sich bei der überlieferten Versfolge nicht begreifen. Ich hoffe durch die folgende Erörterung, die theils selbstständig ist, theils auf vverth- vollen, von Böckh und namentlich von Jacob gegebenen W i n k e n beruht, die Richtigkeit der Überlieferung beweisen zu können. V. 659 f. et yäp on toi 'f i'^'^tvri ^{jasi uy,oa[xa J^pi^po), ■/.äpra Toi>i iirji 'jivovq ist allerdings zunächst mit Bezug auf Anti- gone's Ungehorsam und auf die Nothwendigkeit, Antigone zu bestra- fen, gesagt. Aber vielleicht sollte nach Kreons Absicht sich auch Haimon, der ja au«^h zu ra £77evf; gehört und nicht scw 'yivoucr ist, aus diesen Worten eine Jjehre nehmen und keine Widersetzlichkeit {a/.oa\),ia) gegen Kreons Verfahren sich beikomuiet» lassen. Diese Beziehung auf Haimon ist schon desshalb gestattet, da eben 6S9 f. eine allgemeine Fassung hat; sie ist um so eher gestattet, weil Kreon bereis 641 f. (7(>väg x«T-/7xö&ug) seinem Sohne Gehorsam an's Herz legte. Kreon kehrt zu dem Thema, Haimon solle ihm unbedingt gehorchen, jetzt zurück, da er seine Forderung von einem anderen Standpunct begründen will, als es 641 ff. geschehen ist. (Doch vgl. das am Schlüsse dieser Erörterung hervorgehobene Bedenken.) 661. f. £v rolg "^ap oUsioiaiv oarig lar'' dvrjp yyrtoxoq^ ^cf.-viita.i xdv KÖAei oiy.atog wv kann durchaus nicht den Sinn haben: „Qui enim in suos severus est, is erga totam civitatem iustus habebitur". Viel- mehr muss •/^pr.azog hier offenbar einen Menschen bezeichnen, der dem äy-oaij-og (vgl. 660 äxoa/j.a) entgegengesetzt ist. Dass y^priOTÖg nicht den „severus in suos" bezeichnen kann, geht auch daraus her- vor, weil durch diese Auffassung der üedaukeuzusammenhang gestört wird, mag man die überlieferte Versfolge beibehalten oder Seidler's Umstellung annehmen. aj Bei der überlieferten Folge der Verse würde im Gegensatz zu dem „severus in suos" jener gestellt, oang o' On-pßccg r, vöixovg ßid^jToci xtX., was absurd ist. Denn sollte im V. 661 f. von dem Manne die Rede sein, der gegen i\ie Mitglieder seiner Familie streng ist und sie in der gehörigen Ordnung zu erhalten weiss (im vorlie- genden Falle wäre dies also Kreon), so müsste V. 663 ff. diesem ein solcher Mann entgegengesetzt werden, der in seiner Familie Zuchtlosigkeit eiureissen lässt. h) Nimmt man Seidler's Umstellung an und fasst man y^pr^iyrög in der Bedeutung ,.severus" auf, so müsste sich xai toOtov av töv ävopa. (was auf 662 folgen würde,) auf eben diesen Mann beziehen. ßeiträ|!^p /ur Ki'ilik iiinl Rrküining des So|ilioke.s. G^ I der im Noi-juisgeheiuleii V^ei'se •^yr,ar(j<; (severus) gentamil wird. l);i mm aber imlrr j^pr/cröc: Kreon sicli sellist versieluMi würde, so wiireii die Worte zu o av cf.[j-^ zo ^ ai .^s'aei.v dmcliaiis niipassciid. da sie auf" Kreon keine Anwemlunji erleiden. Auch wäre, wenn rcOrov töv ävopci auf den -/^pnarög (severus), also auf Kreon, bezogen würde, der Gegensatz zwischen 067 (naeh Seidler) oong o •jnsrjßy.g r, vöikovg ßiäterat xzA. und 001 f. iv toTc yäfi or/Motoiv oorig ifjz d-u'rtt, '/(_pr,(jröq unmöglich, weil jene Worte (007 Seidl.) nur auf den a,''>*/6- ,a£voc, diese (001 f.) nur aul Kreon, also auf den a!i/ojv, sich be- ziehen könnten; folglicji würde der Gedankenzusannnenhang ganz gestört sein. Es nmss also iv xrAg oUzioi.'j'.v /j^nfjzög von dem wackeren Betragen zu Hause verstanden werden, das sich im Gehorsam gegen das Familienoberhaupt zeigt, und mau muss diese Worte als unmittelbaren (iegensatz von rä 'f i-^^z'jrt ä'/.(jaixj&3 in Schlitz ZU nehmen, ahhallen soll. {?ehl, wie ich glauhe, auch aus den Worten r; rovni.Tä'j'js'.v roig /'.f-ÄTOv'7'.v twoe? hervor, welclie auf Antigone's That zu beziehen mir nnstatfhati erscheint. Bei Nauck liest man allerdings die IJenierknng : „Die Wendung ist so gewählt, dass das widersinnige Umkehren der natiirlichen Ordnung schart hervortritt. Antigone hat indirect dem Kreon Befehle ertheilt, sofern sie ihren Willen über die (Jebote des Herrschers zu setzen gesucht" ; aber ich kann mich von der Zulässigkeit dieser AufTassung nicht überzeugen. Ganz natürlich dagegen erscheinen diese Worte, wenn man in ihnen die Hinweisung auf einen Vertheidigungsversuch , den Haimon machen könnte, erblickt. Wenn nämlich Haimon die Thal der Antigone in Schutz nähme und den Vater aulforderte, von der Bestrafung abzulassen, so wäre dies allerdings nach Kreons Auf- fassung ein hvov.v ini.rv.a'jv.v toXq •/.fiCCToO'yiv. Der Zusammenhang der folgenden zwei Verse (6H6 f.) mit den vorausgehenden liegt klar zu Tage. Es sind diese Verse hervorgerufen durch die Worte r; ro'jm.Td'j'jci.v rote nparoOiiv hvod. und sie lehnen sich an dieselben an. Eben so passend ist auch der Zusammenhang von 668 — 671 mit der vorausgehenden Darstellung. Mit toOtov töv ävöpoc wird im All- gemeinen ein unbedingt geJKU'chender Mann (welcher dem Herr- scher folgt y.oLi. aiiupa X.X'. diy,oii.cx. xai ravavria), speciell Haimon gemeint. Auf wen könnte Kreons zuversichtliche Erwartung (3ap jotr/v 5v), dass ein solcher Mann, wie er gut ÖLo-^in^ai versteht, so auch schön ipYJiiv verstehen werde, füglicher bezogen werden, als eben auf den künftigen Erben der Herrschaft ? Beweist Haimon , dass er a^yz(3^o:i wolle, so kann ihm Kreon mit Beruhigung dereinst die Herrsehalt hinterlassen, da er auch schön äpyttv verstehen wird. An demHysteron- proteron, statt dessen man vom modernen Standpuncte aus erwarten würde vj julsv av äpys^^at .SsAstv, xaXdj^ o äpystv oder oj^rep av vj äpy^E'7^oci. 3-i/,£'.v. '^'jTOi y.cc'. /.ahJjc äf,yjrj (da Haimon jetzt äfiy^saSa'- .5sX£'.vsoll,nm dereinst Ka/.'jjgä&ys'.v) darf man nicht Anstoss nehmen. Den Grundirrthum der Erklärer tinde ich also, wie man sieht, darin, dass sie die Beziehung auf Haimon nicht erkannt haben, eine Beziehung, die so natürlich, als nur möglich , ist und in einzelnen Ausdrücken (wie V. 662 oder 660) ganz bestimmt hervortritt. Nur ein Punct ist, wie ich nicht verkenne, geeignet Bedenken zu erregen, nämlich der Übergang von V. 6o9 f. zu V. 661 f. vSoll (>24 Kvica)a nämlieli 661 f. in der oben angegebenen Weise auf Haimon sieb be- zieben, so muss, wenn der Text uns vollständig überliefert ist, aucb scbon in V. 659 f. eine Beziebung auf Haimon (neben der Beziebung auf Antigene) gefunden werden; denn sonst würde zwiscben 659 f. und 661 f. eine unausgefüllte Kluft sein. Die Möglicbkeit dieser Beziebung babe icb oben darzustellen gesuebt; icb verbeble mir aber nicbt, dass die Annabme dieser Nebenbeziebung in V. 659 f. nicbt Ansprucb auf Wabrscbeinlicbkeit macben kann, weil das ^äp im V. 661 befremdlicb wäre. Und dies fübrt micb, da leb die Ansiebt von der Beziebung der folgenden Verse auf Haimon nicbt aufgeben kann, consequent zu der Vermutliung, dass nacb V. 660 etwas aus- gefallen sein dürfte, nämlicb eine an Haimon geriebtete Mabnung, er solle geborsam dem Willen des Vaters sieb fügen. Wenn der Ausfall dieses oder eines äbnlieben Gedankens nacb V. 660 angenommen wird, so ist es nicbt mebr nötbig, in V. 659 f. eine Neben- beziebung auf Haimon zu erblicken , sondern man kann diese Verse auf Antigone bescbränken. Ein anderes Auskunftsmittel wäre die Annabme, dass die Worte iv Tolg yäp oiaeioiatv xtI. im Zusammen- bang mit 653 f. steben, so dass 655 — 660 als eine an 653 f. sieb anleimende Einsebaltung anzuseilen wäre. An den Gedanken „verscbmäbe das Mädcben, versucbe nicbt sie zu deinem Weibe zu zu macben", würde sieb passend anscbliessen: „denn wer in bäus- licben Verbältnissen sicli wacker zeigt, wird aucb bei der Fübrung der Staatsangelegenbeiten sieb als tücbtig zeigen". V. 664. r/ Toi)7xi.Tä.nfyet.v roXg xparovm.v kvvosT. L hat von erster Hand rolg KpaTOvouatv voet. Man könnte nun sagen , dass diese Leseart den Vorzug verdiene , weil xpocTuvtiv ein seltenes Wort für -/.paTsiv ist und weil sieb oft die Erscheinung dar- bietet, dass seltenere Ausdrücke geändert und durch geläufigere ver- drängt wurden. Aher hier wird man wohl diesen allerdings sonst berechtigten kritischen Grundsatz nicht zur Anwendung bringen dür- fen, weil niemals vom Herrscher 6 x/iarOvojv, oi xpy.rOvovrsg^ wohl aber 6 xparöjv, o? y.pciTovvrsg gebraucht wird. Vgl. 0. R. 530. Auf. 73.S. El. 340, 396 und Marklaiid zu Eur. Suppl. 18. Es bestä- Hei(rä{fi' /,iir Kritik iiiid Ei'kliiriiii;^ Am Sophoklp^. O^O tigt sich also aiicli hier, was ich im ersten Mefte dei' sophokleischen Beiträge über die Wichtigkeit der von zweiter Hand dargebotenen Überlieferung („rote: y.paroOatv ewosi non ab S, sed, iit videtnr, a m. aliquanto recentiore" Diiid.) behauptet habe. V. 718. äXÄ' sr/.t ^'jixüi /.cf.'i. jU.srä'TTa'T'.v oioo-j. Für vollkommen richtig halte ich Hermann's Bemerkung, dass in shs eine absichtliche Bfickbezielinng auf das in den beiden vor- ausgehenden (Ileichnissen angewandte vml.y.e'.v (V. 713, 716) ent- halten ist. Wollte man diese Beziehung läugnen, so müsste man dy.£ nach dem früher schon zweimal gesetzten unsUn ungeschickt und lästig finden, wie jede Wiederholung dessel])en Ausdruckes lästig ist, wenn sie ihren (irund in der Nachlässigkeit oder stilisti- schen Arunith des Schriftstellers hat ; befriedigend und zweckmässig sind nur solche Wiederholungen , durch welche die Kraft der Dar- stellung erhöht wird. Bei solchen absichtlichen und zweckmässigen Wiederholungen ist es eine natürliche Erscheinung, dass der wieder- holte Ausdruck in der Aussprache nachdrücklich durch die Betonung hervorgehoben wird. Ist an unserer Stelle die Rückbeziehung von •'.•/.e. auf iir.v.y.zi sicher, ist also auch, was damit zusammenhängt, v.y.s nachdrü<'klic!i zu betonen . damit eben durch diese nachdrück- liche Betonung die Absiclitliclikeit der Wiederholung hervortreten könnte: so kann es als eben so sicher angesehen werden, dass dxt in derselben Weise und Bedeutung gebraucht ist. wie vni'v/.ti.^ worauf es sich zurückbezicht ; jede bedeutendere Modification «) würde die Kraft und Zweckmässigkeit der Wiederholung beeinträch- tigen. Es ist somit zu folgern, dass zly.i gerade so absolut in der Bedeutung ..nachgeben" gebraucht ist. wie das vorausgehende (jm'uiiv. Von diesem (iesichtspuncte aus sind die Conjecturen dXK s'xe ^u/jLoO (in einigen fodd.). a/X v.y.s. [xii^'x) (Mai'tin), äXX' v.y.t f^rj ixoi (Schueidewin), dlX elxi 5' v7fjLtv zu verwerfen, die letzten zwei Conjecturen ausserdem auch desshalb. weil es unwahrscheinlich ist, ') Die Variation dps einfachen und ztisainmengpset^fen Veibiims ist keine hedeutende, die Kraft der Darstellnng; beeinträfhtigende Modification. 626 K V ! c a 1 a dass Sophokles den Haimou liier seine eigene Persönlichkeit hätte hervorkehren und die Aufforderung „gib mir nach" aussprechen lassen, welche zu der bisherigen bescheidenen Zurückhaltung Hai- mon's schlecht stimmen würde. Es bleibt somit nur noch die zweite Gruppe von Änderungen und Erklärungen übrig, bei denen odX vxi für sich genommen wird. Hermann : „a//' v.y.t^ ^-jixfh x.a? ix-Td'jT(X'7'.v o'.oaOg^ sed cede , irae etiam intermissionem faciens." Gaisford „äXÄ' eue, ^'j/xö) xai fxera- nroi'j'.v ojoo-j", wobei er, wie ich aus Hermann's Bemerkung ersehe, die Stelle in derselben Weise, namentlich auch was xai betrifft, auf- fasste; Hermann gab dieser Fassung der Stelle vor seiner eigenen Vermuthung den Vorzug und nahm sie auf. Ellendt: „aXX' shi ^u^jl-ü y.cä iiEvä'j-ci'j'.v d'.do'j. Kcd vn-f^ßdToyg positum ut 3y|Ahokl<^.i. (nil xoiKÖt de ffiSfji ixy)$£TO £^7«) Soph. Ai. ö2ö eyjiv u' av o^jctov, o'j^ Ohne die Conjectur diöoOg kann man sich,, wenn man in der Stelle den angegebenen Sinn finden will, wohl nicht behelfen; denn bei der Leseart ä/X' dxe, ^u/i.rl) xat fAsrä^rra^'v dlAou scheint das Asyndeton hart und unnatürlich. Wie dtdoOg in diocj corrumpirt wer- den konnte, ist leichtersichtlich; es rührt die Corruptel von jenen her, die xaj nicht für „auch", sondern irrig für „und" nahmen und ein zweites verhum finitum vermissten. V. 728 IT. Af. ixYjdiv TÖ iXYi §l.xcci.(jv • d o iyo) vioc:, Ol) Tov yp6vov ypY) fxäÄXov >7 räjO^a <7/.(JKctv. KP. epyov yä^ eart rovg dxoaiioüVTCcg aeßeiv, AI. oü^' av x£),j0^aejLt' £i)'7£|3£7v £<$ Toijg xocxoOg. Richtig wird von den meisten Erklärern Tapya auf die von Hai- mon vertheidigte Sache (nämlich weise Nachgiebigkeit, die Haimon empfahl) bezogen. Mit epyov greift Kreon, wie fast allgemein«) anerkannt wird, das von Haimon gebrauchte Tapycc bitter auf. Aber über den Sinn der Worte Kreons sind die Bemerkungen der Erklärer theils unrichtig, theils nicht hinlänglich klar und erschöpfend. "Ep'/ov bezeichnet hier, wie in den Verbindungen £|jl6v, iöv epyov iari n. noiilv eine „zu vollführende That". Steht bei Epyov nicht £fxöv, TÖv oder ein Genetiv, durch welchen die Person bezeichnet wird, von welcher eine That ausgeführt werden soll, so hat natür- lich £!57ov ett? eine allgemeine"^) Geltung. Sowie -jöv i'^syov sTre TOÖTO ;ro'.c£v = no'. rovro Tro'.r/riov, so ist s'pyov i>^ri. toüto tzoisIv = TovTO ?ro'.r^riov i'jTi. (;rc(:v7!'). Kreon fragt also: „Ist denn das ein zu übendes Werk, Ungehorsame zu ehren?" was beiläufig eben so viel bedeutet als „thuf es denn Xotli. Ungehorsame zu »'In-en ? " ') Nur Elleiidt sag» (Lex. S«iili. s. v. z'p'jVj): „acerhitm irrisioiiem , iil ErfiirdJiiis, non reperio". ') Gerade so wie bei eV/ov '/ap tin. die Pei-son nicht genannt ist und somit dies« Worte einen allpeineiiien Chaiakfer hal)en. so sapt auch Haimon unbestimmt und allgemein oJ5' äv y.i\--j7y.iiJ.\ nicht ovo' äv es XcXevffÄtf^.'.. 628 Kv.'c'ala Im folgenden Verse wird von den Herausgehern , die das über- lieferte ryjo av festhalten, der Sinn unrichtig angegeben. Wex: „Tantum ahest, ut id quidem ego committam, ut ne auctor quidem cui- quam futurus sim, tale quid committere". Wunder : „Ne auctor qui- dem sim, ut malos colas, i. e. non modo ipse id non facio , sed etiam alios (te) id committere nolo". Schneidewin — Nauck: „Nicht einmal dazu auffordern würde ich, geschweige dass ich seihst dergleichen thue". Wenn diese Auffassung richtig sein sollte, müsste im voraus- gehenden Verse Kreon dem Sohne den directen Vorwurf gemacht haben, dass er roO? ä/io^ixovvra? ai^v.. Nun hat ja aber der voraus- gehende X^r^ nicht den Sinn „du übst das äx.07/j.0'jVTa? «jißs'.v , aus", sondern „ist es denn ein zu übendes Werk, die Ungehor- samen zu ehren?" oder „soll man denn die Ungehorsamen ehren?" Da dies nun so viel ist als „meinst du denn, dass man die Ungehorsamen ehren solle ?" , so ergibt sich daraus, dass im folgenden Verse ovo' nicht die Bedeutung „nicht einmal" haben kann ; denn der Schluss a minore ad maius , der sich hiebe! ergeben würde „ich möchte dich nicht einmal dazu auffordern, geschweige dass man die Ungehorsamen ehren sollte" oder „ge- schweige, dass ich meinen sollte, man habe die Ungehorsamen zu ehren" ist unlogisch. Sollte also im V. 731 keine andere Auffassung möglich sein, so müsste ni;ni die Noihwendigkeit einer Änderung zu- geben und entweder nach dem Vorschlag Schneidcwiirs ov --y.v oder nach dem Dindorf's oJx äv schreiben. Aber o'jo lässt ohne Zweifel noch eine andere Auffassung zu. Mit Recht bemerkt Ellendt : „In responso aliquando negatio cum verbo intelligenda ex priori bus. Cum Creon dixisset s^&'/ov 7«^ i'^ri r'jüg ccxo'JixoüvTOig aißs'.v^ Haemon respondet o-jo «v y.t).. xtX. Subaudi- endnni oJx. i'jr'. : minime aptum enim sententiae ne iusserim qui- dem malos colere. Illud igitur Haemoni responsuro in mente fuisse oportet, \\\ eoncederet Creonti". Bekannilich findet im Griechischen oft wie überhaupt zwischen der Rede und (Jegenrede, so insbeson- dere zwischen der Frage mid Antwort die innigste Beziehung statt. Hieher gehört denn auch die Erscheinung, dass oft der Antwortende auf eine an ihn gestellte Frage nicht die bejahende oder verneinende Antwort direct mit voü oder ow. oder in anderer Weise hinstellt, um erst sodann seinerseits eine neue Behauptung anzuknüpfen, sondern dass er mit Übergehung einer förmlichen bejahenden oder ver- Beiträge zur Kritik und Kiklüiuiig des Sophokles. H20 neinendeii Antwort sofort seinerseits die neue Beliauptiin«; hinstellt : der Antwortende aeceptirl in einem solchen Falle stillschweigend die von dem Fragenden in der Frage angedeutete Ansicht als Grundlage, als erstes Glied seiner eigenen Äusserung, sodass diese seine Äusserung als unmittelbare Fortsetzung der Frage erscheint. Ist die von dem Fragenden ausgesprochene Frage eine solche, dass der Fragende aul sie eine bejahende Antwort erwartet, so wird von dem Antwortenden diese Erwartung st i IlschAveigend als richtig anerkannt und sofort mit xat eine mit der selbstverständlichen bejahenden Antwort im Ein- klang und Zusammenhang stehende Äusserung hingestellt. So antwortet auf die Frage der Antigone Oed. Col. 1431 ovroig äp\ (L tzoü^ tocütü 70'. osdoyiihoc; Polyneikes xai (xr, y.' krj.i-/rtq 7' = oO'-wg raürd f/.0'. 0£007fJi£va v.oO. \i:'r> /jl' irJ.ayrtq 7. Dieselbe Erscheinung treffen wir, freilich viel seltener im Vergleiche zu diesem ungemein häufigen Gebrauch, aucii dann, wenn der Charakter der Frage ein solcher ist, dass eine negative Antwort erwartet wird; dann gibt der Antwortende mit Unterdrückung der förmlichen negativen Antwort die Fortsetzung mit ouoi (auch nicht); die Unterdrückung der negativen Antwort kann stattfinden, weil der Antwortende stillschweigend die von dem Fragenden bereits angedeutete Erwartung einer negativen Antwort als richtig anerkennt. So schliesst sich an die Frage der Antigone Oed. Col. 1427 f. rlg oi TOÄfxri'y^'- x./-jojv rä ToOd' sma^cn rdvopög^ Ol" i^ioTzi'jzv ; die Äusserung des Polyneikes ovo'' d'yjiAoviisv ^/aöp' an = ouoeig ToAiirjfJZi (oder TOAirnaci'. av) izs'j^ix'.^ o-jo dyytAovixs'v ^AaOfa (allerdings würde niemand es wagen zu folgen; aber wir werden auch nicht das scldechte melden). Die Frage der Antigone ist keine wirkliche Frage, sondern eine rhetorische, durch welche Antigone ihre Ansicht o-Joctg TOAiJ.rthokle.s. 0«>1 ausspräche, dm-ch den Zusammenhang, in welchem doch 736 mil den vorausgehenden Versen stehen muss, uiihedingt ausgeschlossen wird. Ich brauche hier nur aiil' die diesen Punct betreffende unwider- legliche Auseinandersetzung Bonitzs (S. 55) zu verweisen. Es ist aber auch dann, wenn wir von dem (Jedaukenzusammenhange ab- sehen, undenkbar, dass Sophokles dem Kreon die entsetzlich egoi- stische Äusserimg „soll ich denn etwa für einen andern als für mich über dies Land herrschen?"* d. i. „soll ich bei meinem Herrschen für einen anderen als für mich sorgen?" in den iVIund hätte legen sollen. Dieser Kreon, der den Staat als seine Melkkuh betrachten würde, ist eine Caricatur des sophokleischen Kreon. Der sophokleische Kreon ist ein Herrscher, der keines anderen Menschen Meinung hören will, weil er die unerschütterliche Hberzeugung hat , dass er selbst es am besten verstehen müsse, wie er seine Herrschaft ausüben solle; zu- gleich glaubt er aber, dass die Weise, in welcher er herrschen zu sollen glaubt, die für das (ieuieinwobi erspriesslichste ist; er will nach eigenem Gutdünken, aber nicht lediglich zu seinem Vortheil, ohne sich um den Vortheil der Bürger zu kümmern, herrschen. 'E'/oi 'jä^ (sagt er 184 II'.), Lmoi Liix;, 6 ndv3' opwv dii, oxjt av atr^inriaaiix'. Tr,v ärv/V öpöiv aTS.'.-/^ryjoc(.v a.OTOi'; dvri. Tr,c aonr/ftiag, cur av yiAov ttot' ävop« o'j^JUsvfy y^^ovög ^ziixrjv ijUtauTw, rouTO '/'//vojfjxwv ort od ifjTiv r, aüitouaci^ /.ai TC<.iirr,<; im ttAsovtcc: 6c^.bfi<; rovg 'jjiAovg noioü- ,u.£.5a. Vgl. 209 f. Diesen Kreon koimte Sophokles auch in der Hitze des Wortwechsels nicht jene Äusserung des schmutzigsten Egoismus thun lassen. Dass die strenge luid ausschliessliche Auttassung der Dative ä/Xw und i/jLOi als Dative des Vortheils misslich ist, haben die Heraus- geber auch gefühlt und desshalb bei der Paraphrase unter Zugrunde- legung des BegritVes „zum Vortheil" einen ganz anderen BegritV ein- schieben zu sollen und einschieben zu können gemeint. So paraphra- sirt Härtung den Vers : „er will regieren für sich , nach seinem Gutdünken und zu seinen» Vortheil: car tel est notre plaisir". Indem er also die AufVassung „für sich, zu seinem Vortheil« zu Grunde legt, schiebt er plötzlich den Begriff „nach seinem Gutdünken" ein; und dass er auf diesen hauptsächlich Gewicht gelegt wissen wollte , geht aus der Hinzufügung der Worte „car tel est notre plai- sir" hervor. Es bedarf keines Beweises, dass diese Unterschiebung unberechtigt ist. Dieselbe Unterschiebung erlaubt sich Nauck, wenn 632 Kv.'t^ala er von dei' Erkläning ..so würde er für einen antlern . niclit für sich das Scepter führen" zu der Wenduni? „inid somit unseibstständig sein" übergeht. Dass niiinlieh Naiiek „für" in der Bedeutung „zum Vortheil" aufgefasst wissen wollte und somit dieselbe Supposition beging, geht ans der Bemerkung zu V. 737 „gewiss musst du auch für andere so r g e n " hervor. Ich bin der Ansieht, dass die Dative ä/Xw und i/jic/t allerdings in der Bedeutung „nach dem Gutdünken eines anderen" und „nach meinem (Jutdünken" aufgefasst werden können und dass sie, wenn man es für unzulässig hält, sie als von yy'n abhängige Dative der ver- pflichteten Person aufzufassen, auch so aufgefasst werden müssen. Diese letztere Behauptung stelle ich mit Beziehung auf Schneide- win's Erklärung •) und im Gegensatze zu ihr hin. Aber in diesem Falle muss man auf die AutVassung „zimi V(U'theil" verzichten, man darf sie niciit der anderen zu Grunde legeti wollen, da die Vertau- schung der einen mit der anderen unberechtigt ist. Es kann jemand nach seinem Gutdünken herrschen, (dme desshalb zu seinem eigenen (wahren) Vortheil zu herrschen, ohne dadurch für sich gut zu sorgen; gerade diese Tragödie bietet ja in ihrem Ausgang ein Beispiel, wie die ausschliesslich nach eigenem Gutdünken geführte Herrschaft nicht zum Vortheil des Herrschers gereicht. Eben so kann man um- gekehrt sagen, dass tier Herrscher, der zu seinem Vortheil herrschen will, nicht ausschliesslich nach seinem Gutdünken herrschen muss. Desshalb kann man nicht aus dem einen Begriffe den anderen dedu- ciren und eine Vertauschung bei der Erklärung vornehmen. Der Dativ bezeichnet auch die Person, in deren Dienste man etwas thut. Das, was man im Dienste eines Menschen thut,kann freilich auch als in seinem Interesse und zu seinem Vortheil geschehend auf- gefasst werden, und hierin zeigt sich eben die Möglichkeit des Über- ganges zum Dativus commodi. Aber es muss nicht immer dieser Begriff, nämlich des Vortheils, hervortreten. Weil das, was man im Dienste eines Menschen thut, auch als nach seinen Weisungen oder nach seinem Willen geschehend aufgefasst werden kann, so kann in dem Dativ, wenn der Context danach angethan ist, auch dieser Be- 1) „Für einen anderen nämlich als l'iir mich soll ich über dies Land herrschen ? (iewiss musst du auch für andere sorgen, da von keiner Gemeinde die Rede sein kann, wo der Herrscher nur an sich denkt". Beitrüge zur Krilik iintl RrklitriiDpf des Sophokles. 6t)>> grUV, iiiiriilicli dci' der Al)li;iiigi!j;kt'it vcm eiiieiii iVemdcn W'illt'ii. hervortreten. I'ikI ilie.s ist hier der Fall. Vt;l. al.s (»as.seiide Aiialoj^ie Xen. iMeiii. li, 1, ö ärczc,, e''^-/;, (va x«t, £«v ö/Jiwv rt^ z aEiao'/rr, r, /Oy^ayf/ 70'., £/Te'7r/'/]m.ov£<7Tciicf twv noÄ-ixt/Mv ']iij.iv^ /stov y^/Aiv. ;T&^iv r,ptUT6 as rnrjdaxa-^ Tr,v ozijOiTfrfiav^ was Kiihnei' i'iehtig „tihi vtd irnperio tiio siibiecliis" erklärt. Es eiils|iricht diese Kuiictioii des Da- tivs dem Cieiietiv, der das Ahliäiii^i^keilsveriiälliiis l»ezeieliiiet : einen solchen (ienetiv hiet(!f der ininiittelber lolyende Vers dar: und es steht dieser Genetiv im Einklang' mit dem Dativ des vorhergehenden Verses. Wir könnten den im V. TM\ liegenden (bedanken aneh .so ausdrücken : CC//OV (dieser (»eneliv miisste natürlich nicht als (ierjetiv der be- herrschten Person, sondern als possessiver Genetiv anlgelasst werden, der hier speciell die Person, zn der inan im Abhängigkeitsverhältnis steht, bezeichnen würde) Y«p 'fj/^t ^- ocioyc-vra ifva'., r; «VTox.paTOjoa. In der Verbindnng des die Abhängigkeit bezeichnenden Dativs mit dem V^erbnm ä^-^tiv^ das gerade den entgegengesetzten Begriff enthält, liegt ein beabsichtigter (Jegensatz, din-ch welchen Kreon be- zeichnen will, dass sich diese zwei Dinge mit einander nicht vertragen. Ein ä/i;^£iv, das sich nach dem Volkswillen richten sollte, hält er gar nicht für ein a^-fziv. Was die von Bonitz vertheidigle Verbindnng der Dative ä/Xo) und i\ko[ mit -fy'n Itetritft, so ist dieselbe meiner Ansicht nach zulässig. Ich benutze diese Gelegenheit, um einige W. 41 638 K V .' e a 1 a bei dieser Äutfassung veranlasst a jxs (was auch L hat), nicht dcfxi, zu lesen. Aber der mit « eingeleitete Satz ist ein Relativsatz, kein Fragesatz; den vom Scholiasten angenommenen Sinn würde äaoa fxe ypyj Tuacseiv oder ort (ji) |H£ y^prj zdaanv geben. Daraus, so wie aus der Beachtung des Zusammenhanges, der zwischen 734 und 733 stattfinden muss, ergibt sich, dass der Sinn von V. 734 ist: „Die Stadt soll mir das sagen" oder „von der Stadt soll ich mir sagen lassen*" oder „von der Stadt soll ich Belehrung erhalten über Dinge, über welche mir (natürlich ist 6t.\).i zu lesen, während nach des Scholiasten AutTassung ä [t-s. zu lesen wäre) das Urtheil zusteht"? Haimon hat seinem Vater vorgehalten, dass Theben's Einwohner nicht die Ansicht haben, dass Antigone roido knüXriTzrai vöaw (d. i. xaxia) ; darauf erwietiert Kreon, er habe darüber zu urtheilen, wann sich je- mand der xaxla schuldig macht, und die Stadt habe nicht darein zu reden. Dieser Zusammenhang erscheint mir nothwendig. Es fragt sich nur, wie sich die Bedeutung v(ni rdann^j mit dieser Auffassung in Übereinstimmung bringen lässt. Die hier für rärrastv geforderte Be- deutung ergibt sich aus der Bedeutung „ordnen, Personen oder Dingen die jeder einzelnen Person und jedem einzelnen Dinge zukommende Stelle anweisen". Kreon theilt seine Unterthanen in zwei Classen ein, in xaxot und y^p-naroi und er nimmt für sich ausschliesslich das Reclit in Anspruch, zu bestimmen, wer in die eine und wer in die andere Classe gehih'e. Nehmen wir Rücksicht auf vöctw und das Neutrum ä, so können wir sagen: Kreon beansprucht ausschliesslich das Recht zu bestimmen, welche Handlung rotaos vÖGog d. i. xaxta sei und welche nicht. Wir müssen also rdaasiv erklären mit diaräa'jei.v (nicht Inirdaaeiv) oder dtaips^v oder oiopillsfv (wie Dem. 18, 274 Tä mo)p>.n\).iva xat rzra.'^\xivoi. verbindet). Über den Unterschied von oq und ofjTiq vgl. meine Bemerkung zu Eur. Iph. T. V. 755 f„ so wie Klotz's Erklärung dieser Stelle und meine hierauf bezügliche Bemer- kung (Ztschft. f. d. Ost. Gymn. 1864. S. ^o^^). Beiträge mv Kritik und Erklärunj» des Sophokles. 639 V. 741 ff. AI. iinsp yvvYj ab' gov yäp ovv npox-hooiiai. KP. CO nra'j/xax'.ars, otä dixr]g idiv narpi; AI. ov yxfj oixociä i' i|ajuapTdvov-5' opcö. Ohne Zweifel hat Hermann mit Recht V. 742 das Fragezeichen gesetzt. Aid d'r/.r^g t.ivai gehraucht Kreon in der Bedeutung „rechten, streiten«, so dass öwrj = Rechtsstreit, Streit. Haimon greift dies Wort auf, nimmt es aber in dem Sinne „Recht, Gerechtigkeit«, so dass für ihn dtd dixrtg £a>v bedeutet „den Weg des Rechtes wandeln" (wie Plat. Prot. 323 A Qiä dixaioauvr^g tevat), und so erwiedert er: „Allerdings wandle ich den Weg des Rechtes und zeige dir ihn hiemit auch, weil ich dicli auf den Weg des Unrechts abirren sehe". V. 746. KP. CO ixiafjov rj^og xcci yuvatxdf üarepov. AI. OV XÄV sloig r,r;r;rji ye toüv Cliay^pöJV ^JULS. Die Überlieferung des L ovx dv hat Doederlein emendirt. Diese Emendation ist schon äusserlich wahrscheinlicher als Porson's Änderung cv rdv und sie gibt einen viel angemesseneren und nach- drücklicheren Sinn , weil durch sie V. 747 in engen Zusammenhang mit 746 gebracht wird. Wollte man einwenden, dass Haimon den Vorwurf, er sei ^uvaixöc varepog. nicht einmal ohne Erwiederung lassen dürfe, geschweige denn, dass er die Zulässigkeit dieses Vor- wurfs noch durch xai bestätigen sollte: so muss man dagegen erinnern . dass Haimon von seinem Standpuncte aus yvvtxuog vare- pfjv nicht als Schimpf anerkannte. Kreon wirft mit den Worten yu^ju'.xög viTspov dem Haimon vor , dass er Antigone und ihre That vertheidige, um sich seine zukünftige Gattiim zu erhalten. Haimon gibt dies zu und er kann es zugeben. Bisher hat er freilich die Anti- gone objectiv vertheidigt, indem er Kreon zu überzeugen suchte, dass Antigone's That eine gerechte sei, wobei er auch darauf hinwies, dass Kreon in seinem eigenen Interesse handeln würde, wenn er von dem Entschlüsse, sie zu strafen, abginge. Dass Antigone seine Braut sei und Kreon desshalb Rücksicht nehmen sollte, darauf hinzuweisen 640 Kvicala hat Haimoii bisher sorgfältig vermieilcn, damit Kreon die Vertlieidi- gung Antigone's nicht für egoistisch hielte. V. 747 enthält die erste Andeutung, dass Liehe zur Antigone und die Sehnsucht, sie zu besi- tzen , auch mit ein Motiv zu seinem Verfahren sei *)• Während aber Haimon dies mit Bezug auf Kreon's yvvaiy.og voTzpov zugibt, behaup- tet er zugleich, dass dies Motiv mit Rechtlichkeit der Gesinnung ver- einl)ar ist, dass er, wenn auch '^vvaty.og uarepog, doch damit nicht zugleich ■oano)v twv ai.a-)(^p(jjv sei. Irrthümlich bestimmt Jacob den Zusammeidiang in folgender Weise : „Du wirst mich niemals unter- than oder ergeben etwas Schlechtem finden. Bin ich daher auch Antigone, meiner Braut, ergeben: so vertheidige ich sie doch jetzt nicht desshalb, weil sie meine Braut ist, sondern, weil sie recht ge- bandelt bat" etc. In Betreif der Partikel 72 kann ich nicht der Bemerkung bei Schneidewin-Nauck l)eistimmen : „Die Partikel 7c ist, wie oft nsp, bei dem engen Wörtercomplexe dem Begriffe twv ai ay^p (7j-v ^ wozu sie gehört, vorangestellt, vgl. El. 1 188 >tat jm.rjv opdg yt nocOpa tcLv ifjLöJv x.axüjv". Vielmehr dient yi dazu, den Gegensatz zwischen yuva.iy.6g varspav und vja^w twv oJ.'jy^p'hv scharf hervorzuheben. Es gehört also yi zu dem ganzen Complex fy^^w täv OLlay^pöJv und ist passend dem r,aaoi nachgestellt. Hätte Sophokles den Gegensatz zwischen yuvoci- y.dg und rütv atn'^pöjv markiren wollen , dann würde er ys nach röjv odoypCiV gesetzt hal)en. Auch in der angeführten Stelle El. 1188 darf nicht yi auf KoSjpa. bezogen und eine unregelmässige Stellung angenommen werden ; vielmehr setzt Elektra dem von Orestes ge- brauchten rjpGiv naclulrücklicli ipä.g entgegen und diese naehtlrück- liehe Entgegensetzung Mini durch '(i bezeichnet. ^) Mihi wird die Zulässigkeit dieser Auliiissiiiij,'- iiiciit l!iii<,''iien , wenn man er\v;i<;t. dass auch in V. 741) mit >ca(jLoO dasselbe Moment angedeutet wird, weiches ilanii mit den Worteu v;(5' ouv 3av£crat xal ^avoOa' ö) st rtva mit Entschiedenheit iiervor- gehoben wird. Beiträge zur Kritik iinil Krkläniiif; des Soiihokles. o4 I V. 7SS iT. AI. £1 i).r, nocTYjp ^(J^', v.TCOv äv n' O'Jx sv 'ji^ovtlv. KP. yvvur/.dg wv do6X£Ufji.a, fjLrj xwrtÄAe pis. AI. ßovlsi }J^eiv n. xal. liyoiv [xr^div xAvctv ,• Vier verseliietiene Auffassniigeu hat xo'jTt/Xs eriahivn , imter denen die Wahl nicht schwer fällt. Manche fassen xojnXAäiv in der Bedeutung, die es gewöhnlich hat, auf. So Nauck: 'Du, ein Weiherknecht, verschone mich mit Schmeichelreden', indem Kreon der Hinweisung auf die dem V'ater gehührende Ehrfurcht eine schlechte Ahsicht Unterschicht." Die Uu- m(igliclikeit dieser Erklärung lässt sich aus der Entgegnung Haimon's heweisen. Haimon's Worte (757) beziehen sich ofTenhar nicht blos auf den Schimpf ywocuog u)v <5o6A£u/ji.a, sondern auch auf die Worte jxv/ y.öiTilli fjLs; der Zusammenhang zwischen ß/jOlsi i^ndiv xkusiv und fj-yj -/.(hrOXi [xt ist unverkennl)ar. Es müsste also bei der Annahme jener Bedeutung dieser unpassende Sinn in Haimon's Worten sein : „Willst du etwas sagen d. i. willst du nur allein reden und selbst nichts (d. i. keine Schmeichelreden!) hören?" Freilich fasst Nauck nach Schneidewin's Vorgang V. 757 anders auf: „Haemon erinnert an die Gnome : wer sagt was er will, muss auch hören was er nicht will, zu Ai. 1085. Plaut. Pseud. 1173 contimieliam si dices, audies". Und diese Auffassung von V. 757 ist allerdings richtig; aber wer xwrtXXstv in der Bedeutung „schmeichelnd reden" nimmt, ist zu dieser Auf- fassung von V. 757 nicht berechtigt, weil keine Berechtigung vorliegt anzunehmen, dass Haimon bei seiner Erwiederung Kreon's Verbot /xyj YMTÜXi fX£ ignorirt hätte. Nauck hat dies freilich angenommen und Haimon's Erwiederung blos auf den schimptlichen Ausdruck yuvauog düv oov'Xeuixa, bezogen, wie man, obzwar keine ausdrückliche Äusserung von ihm darüber vorliegt, annehmen muss. Aber dabei hat er eben ßo-Jlsi iXYioh -/.XiiiLv übersehen, das otrenbar auf das von Kreon in den Worten [xr, y.oiTiXki juic geäusserte ßoiiha^ai sich bezieht. Seine Auffassung wäre imr dann zulässig, wenn Haimon erwiedert hätte Aeyeig r?, y.a'. li'^oiv ot£{ V-toj? 'i'joh dy.oO'jso^cii • oder ohi i^sXval 70'. /systv T'. xa« (^«^0 Xsvwv o-Josv «xoO^e-T^«?; oder etwas ähnliches 642 K V i' c a I a Dieselbe Bedeutung uiril dem •/.onOlii.v in Böckh's Bemerkung (Wex'sSylloge p. 199) beigelegt; trotzdem ist die Auffassung Böckh's, welcher Schneidewin folgte, der erstgen.innten in Bezug auf den Sinn geradezu entgegengesetzt, weil xwrt/Ästv ironisch aut'gefasst wird. „Ne aduleris. Lass bei mir das Schmeicheln, du ein Wei- berknecht. Kreon nennt die ihm eben zugefügte, aber im Ausdruck gemilderte Beleidigung bitter eine Schmeichelei, und will zugleich sagen, bei Weibern wäre Schmeichelei angebracht, nicht bei ihm". Diese ofTenbar ganz unwahrscheinliche Auffassung bedarf nicht der Widerlegung. Andere fassen y.wrtXÄs'-v in der entgegengesetzten Bedeutung auf. Musgrave : „Forsan xwTiXXe'-v, quod est a d u 1 a r i , duas contrarias fere notiones habeat, plane ut ovscot^w". Wunder: „E sensu nexu- que totius loci apparet valere vßpitsiM^ sive, quo verbo v. 753. Creon usus est, ^£vvd(^£cv. Contumeliosa enim verba Haemonis putavit: si [XTi — fpovsiv^. Dindorf: „j^wrtXXstv dicitur vel intransitive garriendi, vel transitive blandiendi verbis decipiendive significatione : unde per xo/ax£6£iv et s^a/raräv interpretantur grammatici. Sophocli vero de eo dicere placuit (!) qui verbis increpat, ut mox ovjvilleiv". Was man doch alles dem Sophokles zutraut ! Es ist gegen diese Auffassung einzuwenden, dass diese Bedeutung nicht nur nicht sich mit Parallel- stellen belegen lässt, sondern dass sie nicht einmal denkbar ist; denn wie sollte sie sich mit dem sonstigen Gebrauch des Verbums vereinigen lassen? Die jüngeren Schoben bieten die Erklärung iiyj dnära ^c, Xc'ywv vnip ciUTYjg iixol oij>yyjpai.v£'.v TTiV noh.v. Einigermassen lehnt sich auch Nauck's Erklärung an diese Auffassung an, wie die Worte „indem Kreon der Hinweisung auf die dem Vater gebührende Ehrfurcht eine schlechte Absicht unterschiebt" und die Anführung von Theogn. 363 vj mnCkKi röv i-^^pöv zeigt. Die Bedeutung dnocTüv ist allerdings nachweisbar, aber die Erläuterung des dnaräv durch Xeyojv onip cfjTYig iixo'. öv'yy^spai.vei.v und somit die Aufhebung des unmittelbaren Zusammenhanges zwischen 756 und 7oö ist unwahrscheinlich. Die Auffassung aber „suche mich nicht durch glatte Worte, schmeichelnd (st /J-V/ Ticcrrip Yia^'^, zu berücken" ist el)enfalls nicht zulässig; die Äusserung Haimon's ist nur scheinbar mild, in Wirklichkeit sehr l)ilter: Kreon konnte in seiner Gereiztheit gewiss in derselben keine Schmeichelei, kein Streben ihn mit glatten Worten zu berücken finden. Beitriiffp zur Kritik iiii<] Erkläruiifc «It's Sophokles. 643 Die eiiizii>- zulässij^e und ileni Ziisainiiiciihaiio IrclVIifh tMitsfire- cheiule Auffassung von x.ojriÄXi-'.v ist die von Erfurdt gegebene, welcher Wex, Ellendt, Jacob beistimmen. „Hie nihil alind esse potest, quam garriend«» molestum esse". Gewöhnlich wird aviäv oder Ivmiv von dem gebraucht, der einem durch sein Reden lästig fällt ; hier ist in demselben Sinne xwTtAÄj'.v gebraucht, was ein noch bezeichnenderes Wort in sofern ist, als darin der BegrilF des Schwätzen« deutlich hervortritt i). Für diese Auffassung spricht deutlich Haimon"s Erwiederung. Kreon hat in einem Athem den Haimon beschimpft (-jvvaiy.ög wv ^oO'Xsvixa) und zugleich gefordert, er solle ihn nicht weiter mit seinem unverständigen (vgl. ö'jv ffjsvöjv cc'jTog xevög) Geschwätz belästigen. Auf beide Puncte nimmt Hai- mon in seiner Erwiederung Rücksicht; Xsys'.v rt bezieht sich auf die Beschimpfung und ßouAs'. [xtiOsv -Abv.v auf Kreon"s Verbot [xr, KüiTd/J [Xz. Er gibt zu verstehen, dass Kreon, wenn er Schmähungen ausstösst, sich auch seinerseits ähnliches von ihm gefallen lassen müsse : er weist Kreon's Forderung /jirj x.wTtX/e [xs ab. So fasst auch Kreon Haimons Worte auf; er findet in ihnen die Drohung, dass Haimon ihm Gleiches mit Gleichem, Schmähungen mit Schmähungen, vergelten wolle und glaul)t, wie aus seinen W^orten (758 f.) erhellt, dass er diese Drohung wahr machen werde. — Freilich könnte mau gegen Erfurdts Auffassung einwenden, dass xwrfÄ/stv absolut in der Bedeutung „schwatzen" gebraucht werde und dass es an der ein- zigen Stelle, wo es mit dem Aecusativ der Person verbunden ') KwriXXoj (xojrtXjoj) ist von xojyO.oc abgeleitet. KojrtXoc wird wohl mit Recht mit x6;r-T-oj in Zusammenhang gebraclit. Curtius (gr. Efym. I, l'll) stellt es passend mit xonii (Schwätzer) zusaintiien und vergleicht bezüglich des Suffixes vau-rO.o-c; es hätte also demnach xo3-rtXo-c; das tt der Wurzel eiiigehüssl. Bezüglich lies oi gegenüber dein o der Wurzel vgl. xwy-ö-i', das ja unzweifelhaff von Vxo;r stammt. Ist diese Etymologie richtig, so wäre xcortXo? eig. „ermüdend" (vgl. xoTTOc) , specieil „durch (ieschwätzigkeit ermüdend". Wenn man annähme, dass diese Bedeutung in xairiXcc? und xojrt'XXoj gefühlt ward, so würde die Con- struction xoJuXXeiv rtvä d. i. „einen durch Geschwätzigkeit ermüden" eine leicht erklärliche sein. Doch auch, wenn wir von der Bedeutung „geschwätzig" und „schwatzen" ausgehen, lässt sich, wie im Text bemerkt ist, jene Construetion erklärlich finden. Die Bedeutung „adulari" ist eigentlich nicht nachweisbar: denn dieser Begrill' liegt Ja in dem Aecusativ aöpiv).«, (J.a).3axa , ri^ia. u. s. w. der hinzugefügt wird. 644 K T 1 o 3 1 a erscheint, nämlich Tlieogn. 363, die Bedeutung d-ccräv (heschwa- tzen) hal)e. Aber diese Einwendung kann gegenüber der Thatsache, dass nur die Bedeutung „einem vorschwatzen, einen mit Schwatzen belästigen" dem Zusammenhange entspricht, nicht als stichhaltig angesehen werden. Dass Sophokles y.wTt/Xs'.v rrjd in der Bedeutung „einem vorschwatzen" gebraucht hat, kann nicht sehr befremden, wenn man bedenkt, dass Dichter öl'ter Verba des Redens mit dem Aecusativ der Person, zu der geredet wird, verbinden; so z. B. II. p 237 /.cit rd-" äo' Ai'ag dns ßo-nv iya^i\) Mzvilaov. Soph. Ai. 764 ö ixsv yäo oc'jTov ivvimi u. s. Was die Worte Äsys'.v tl betrifi't, so ist zu bemerken, dass sie sehr gut von der Beschimpfung gebraucht werden konnten , da ja ri öfter in dem Sinne „etwas übles" gebraucht wird; vgl. namentlich ooäv rt „etwas übles zufügen" und die deutschen vulgären Ausdrücke „hat er dir etwas gemacht? hat er dir etwas gethan? hat er dir etwas gesagt?" =: hat er dir etwas zu Leide gethan? hat er dir eine Beleidigung gesagt? V. 758 f. öiArj^sg- ol'/X o-j röv^' "üXy,a;rov, i''?^' ort, Es unterliegt keinem Zweifel, dass ini -■pöyo'.Gi niclit mit y^ai- pwv verbunden werden kann. So haben es denn fast alle Erklärer richtig mit otvva.('rüiirt werden, in denen sich Analog^ieii Cur die letztere Erkiäruuij linden sollen, während es am Schlüsse heisst: „Haemon hat erst den Vater yctadell und ist dann gereizt zu Spöttereien übergegangen". Ich kann der am meisten verbreiteten Auffassung nicht beistimmen, und zwar aus einem ähnlichen (iriinde, wie ich ihn gegen Hermanns Erklärung liervorgeho])en habe. Wenn ^svväi^stv -^ Äoioofjtlv (Schimpfwörter ausstossen) ist und den Ausdruck tpi'yctv überbietet, so kann zu diesem Verbum nicht £;rt '■pö^oiai in dem Siime von ''piyoiy hinzu- treten; es wäre dies eben so sonderbar, \\ie wenn man „convicior vituperans" sagen wollte. Es j)leibt somit nur übrig ini. •■pöyoi'ji o-vvä- tctv in dem Sinne „dem (früher ausgesprochenen) Tadel noch Schmähungen hinzufügen" zu nehmen, welche Erklärung sprachlich zulässig ist und einen sehr passenden Gedanken gibt. Kreon's Ver- fahren mit Antigone ward ja von Haimon gemissbilligt und in mehreren Äusserungen als ungehörig und für Kreon unvin'theilhaft getadelt. Schon diese missbilligenden Äusserungen haben Kreon mit Uin\ illeu erfüllt; jetzt aber, wo Haimon sogar zum ojvväCciv Lust zu haben scheint, wird er auf's äusserste aufgebracht. A-vväasig ist keinesfalls auf Äusserungen, die Haimon schon ge- macht hätte, zu beziehen. Irrig ist die Bemerkung: „Hainnni . . . ist dann gereizt zu Spöttereien (diese Bedeutung hat übrigens ovjväCsr^ nicht!) übergegangen;" es bezieht sich vielmehr o-vvüostg auf die Schmähungen, die, wie Kreon glaubte, sein Sohn jetzt der in den Worten ßo-jlzt "kiytiv n /.■ui li^cjiv p.-/jo£v y.XOsiv liegenden Ankündigung derselben folgen zu lassen im Begriffe stand. Dies kann man mit voller Sicherheit behaupten, wenn man das Verhältnis zwischen 758 f. u. TÖ7 scharf iiTs Auge fasst. Es sind nämlich nur zwei Fälle denkbar. Entweder hat das oswa^siv schon stattgefuiulen ; dann müsste es in den Worten ß^/Av. — yXiniv gesucht werden: oder es hat noch nicht stattgefunden. Die erste Annahme wäre unrichti«;, da die erwähnten Worte kein Ocvväte'.v enthalten; folglicli bleibt niu' der zweite Fall übrig. Dass osvva^t'.v wirklich „Schim[»fworte ausstossen" bedeutet, zeigt der Gebrauch {\\:is Wortes klar. Ai 24J} x.axä oivvä^ojv r,r,\i.oL^\ \\ ielitig ist für die Feststellinig dei" Bedeutung von ojvvaticv Her. n, 107, wo sich das dem Verbinn zu (irimde liegende Substantiv o'svvo^ linde! : MK-Jt^rv/C ö \y.c,z'.0'j .... röv ^r^isaTVy'yöv 'A^STÄVvTr/V Äc'/s ;ro/, /ä r- /,y.i. xocx ä. «/),« r; xä'. •/ vv « ; xoc y.cc/.i'j) '^ « ^ 646 aüröv zivai roiama tjTpcx.Trjyrj'yoiVTCi . . . ;rapa oe rolat lief ari(ji yuvat- x.dc x.ax(a) äxoü^ai f^ivvog ixiyi'^rög i(7Ti. V. 762 ir. W? TOt?' ^iloVJl TWV (^{'XojV |J.a5Vl[3 (7UVWV. Irrig ist die Erklärung des Scholiasteu: ojg imoctvir/, '^r/at, ^apä To'.g filoig rolg 3i'kov'7iv v tc o p. tlv ex. i ty}v gyjv fxavj'av. Manche Herausgeber begehen denselben Fehler; so sagt Nauck: „damit du vor andern deiner Freunde tobest, vor andern, die deine ixavicc zu tragen Lust haben". Aber was berechtigt uns, wenn wir die zu ToTg ^iloDoi Hotliweiidige Ergänzung in juiatvip suchen, die Worte vTzoixelvai rriv arjv ixocviocv zu ergänzen? Wenn in /jLatvr) die Ergänzung zu suchen wäre, so müsste man ToTg ^ilova'. von ixoüvr, (= sig roi/g ^ilovTug^ abhängig machen und erklären rolg ^iloufji os iavToTg |ULatv£(7^at, was offenbar unstattiiaftist. Man muss vielmehr roTg 3iAou(ji mit avvcby ver])inden und die Ergänzung mit Rücksicht auf dies ouvüjv vornehmen, also erklären nuv6)v rot? ^i'Aovai le iocvroXg «juvstvat, was natürlich auf dasselbe hinauskommt wie avvojv tolg ^ilouai aoi cuvsXvtxi; denn Tuve^r? ij.o'. ri.g schliesst auch nwv-p.i. n.vi. in sich. V. Si7 ff. ouKOuv KkzivTt -/.olI IkO.IVjV v^o'jg' lg rio dni^'^v. y.sv^og vsxüojv ouTS f^iväiiv TzXYi'^sTaa. vÖGOig oürs ^ifiuiv inr/^eipa. locy^ova\ 7.Xk' aÜTÖyojJLOc:, ^öiaa /jlövv: or, O'varwv Aidav xaraßriasi. „817 und 818 erklärt Heiland theils des Inhalts, theils der anti- slrophischen Responsion >vegen für unecht". Nauck. Ich glaube, dass nur der zweite dieser Verse zu tilgen ist, der in sprachlicher Hinsicht ein gegründetes Bedenken erregt. Die Erklärer halten Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. H47 •/.s'j^og vi-A'Joiv für einen mit nzr^öio-ng yiaTÜ>pu£ (774), i'f.üia t-j^x- ßö-/_(ji)i7Tov (848), xarvjps'^yjc T-Jfxßog (885 f.), ^ccvovtoüv xara^xa^af (920), II. a. synonymen Ausdruck und verstehen darunter einen ^r.'javpög, welcher dem Lahdakidengeschleehte als Begrähnissort diente. Aber was soll das Pronomen töo'? Der Chor beiindet sich nicht in der Nähe der Gruft, so dass man nicht sagen kann, es werde TÖ^' von einer entsprechenden Handbewegung begleitet. Eben so wenig geht in den Worten der Antigone (arp. a), auf die sich doch die Äusserung des Chors als eine Modilication bezieht, etwas voraus, worauf durch röo' (in der Geltung, die gewöhnlich ourog hat) zu- rückgewiesen werden könnte. Eben so unerklärlich wäre röd', wenn man unter xeO^og v£x6wv den Hades (vgl. Eur. Hec. 1 vfxowv y.iv^- fxdüva) verstehen wollte. Tilgt man V. 818, so wird eine genaue Entsprechung zwischen oüxoOv — xara^rjas'. und 834 — 838 hergestellt. Ich glaube nämlich, dass die von Hermann vorgenommene Reduction dieser 5 Verse auf den Umfang von 4 Versen (äAXd J^sig roi y.ai ^SGyst^vrig- ri{J.eXg de ßpoTol xal 3-vrjToyiveT.g. -/.cütoi. ^^-tfjLs'voj Tolg i.rjo^io'.g s^y.Xrjpa Iw/^elv /miy' axoöaat) in hohem Grade unwahr- scheinlich ist und dass in V. 836 — 838 wohl eine bedeutende Ent- stellung der Überlieferung (V. 83() ist etwas ausgefallen, V. 838 ist sicher corrupt, V. 83? sehr verdächtig '), aber keine Interpolation, die zu entfernen wäre, anzunehmen ist. Tilgt man V. 818, so könnte man zu o-JxoOv x/ctvrj xat inatvov z-^yjn aus den Worten der Antigone äAA' ' \yJ.^o\iTi wixfsvfjo) das entsprechende Prädikat 'Axsf'OVT'. vvp.fsOnz'.g ergänzen und nach zyo'j^' somit das Fragezeichen setzen. Viel wahrscheinlicher aber ist es oüxoüv — iyovo' mit y.c(.Taß-nnsi zu verbinden und das Fragezeichen erst nach xarajSrjTst, nach i^ovo' ein Komma zu setzen. V. 842 f. CO Tzik'.g^ Ci Kokcoig no'kv/.TYjp.rivsg ävnpsg. ') Vgl. Niuick's DemeikuMy und <1ns Scholion zu 838; -Jf' -J/i-WV 7£).öi(/ai. ö' 7 1 048 K V 1 e a I a Ohne Zweifel ist das ehrende Epitheton ;roXu/crr;pLGV£g hier nicht in seiner eigentlichen Bedetitmig zu nehmen, sondern von dem Ansehen und der bevorzugten Stellung zu verstehen. Dass Tiolvurnixoiv in der Bedeutung „angesehen" gebraucht werden konnte, ist an und für sieh sehr begreitlich, da ja Reichtlium und Ansehen Hand in Hand gehen: und analoge Erscheinungen best.ätigen es. So verweist Schneidewin auf 0. R. 1070 Tdvrrjv o söcts. TzAovnio) yßipsiv yivst. (vgl. auch seine treffende Bemerkung zu dieser Stelle); man kann ferner anführen, dass nXrjjairjg bei Xenophon öfter die Bedeutung „vornehm" hat und dass sich sonst viele ähnliche Beispiele der Verwischung der ursprüng- lichen Bedeutung finden. So wurde die Bezeichnung oi nayßq zunächst zufolge eines natürlichen Überganges von begüterten Menschen gebraucht, und weiter auch wiederum zufolge eines eben so natürlichen Überganges in der Bedeutung „principes" ; vgl. Her. V, 30 ix. Näfou i(pv^ov ändpsg tojv Ka.-fi'j)v iinö r o 0 or/[j. O'j, ebenso VI, JH oi Kayjsq. Die Vornehmen werden ot d'/a^O! genannt, ohne dass man an die eigentliche Bedeutung dachte: und so Hessen sich zahllose Analogien beibringen. Es liegt desshalb gar ein Grund vor, ttoXuxtvj- fxovs? zu verdächtigen. Dennoch sagt Nauck: „Angemessener dürfte sein Kolvy.T'r,i}.rjvoc^ womil zu vgl. d'^laag ^)-hßag 0. R. 152, dfveiöv T£ Kopiv^ov II. 2, J)7(> II. a. (4. Aufl.), und in der neuesten (5.) Autlage nimmt er sogar /To/'jxTv;fj.ovoc als „Verbesserung" in den Text aui". Gesetzt nun, dass T:oAvxroiJ.ovog „angemessener" wäre, so würde daraus noch keine Berechtigung hergeleitet werden können, koIv/.tyj- ixovsg zu verwerfen, so lange niclit der Beweis geführt ist, dass das überlieferte TroXuxTvj/jiovcg unangemessen ist. Und dies kann niemand behaupten, da 1. noXvy.zqj.ovsg nicht in der eigentlichen Bedeutung genommen werden niuss, sondern als ehrendes Epitheton = „vornehm-' i.sl und da 2. der Chor wirklich aus angesehenen Thebanern besteh! ; vgl. 1()4 if. um! 088 Bi^ß-ng ävaxrs? (s. 0. R. 91 1 und Nauck's Bemerkung zu iliescr Stelle). Man muss aber, glaube ich, Nauck's Änderung gegenüber noch weiter gehen und behaupten, dass sie unpassend ist und dass man, auch wenn die Überlieferung noAv/.rriixovjg darböte, selir berechtigt wäre, es für corrupt zu halten. Wir haben hier zwei Exciamationen, die einen Antiklimax bilden, da an den Begriff von weiterem Umfange ;:öMg ein Begriff von engerem Und'ange (ein Theil des Ganzen) ttö/.soj, y.'Jopzc. sich anschüesst. Beiden (Jliedern isl das Wort r.okig gemein- Beiträg^e ^iir Kiifik und Eiklänm-; des Sophukles. 0 49 st'liat'tlicli. Wenn man nun in t'iin'i- solchen Weise, mit Wiederholung des im ersten (Jütsde i^eset/ten Wortes, vom allgemeinen zum be- sonihn'en lierahsteigt, . 31): „Secundum, qwod attulit Jacobus, ab ingenio naturaque mulierum abhorrere, ut fratres niagis qiiam maritos et liberos ament, id Wexius ut refutaret, Hegelinm eiusque cohortem advocavit. Frustra : nam et Antigonae illa et Intaphernis uxoris disputatio quid aliud, quam etiam veteribus id minim ae paene inauditum visum esse ostendit, si niulier marito filiis- que potiorem haberet fratrem. Disseutiant igitur, si iis placet. a caeteris hominibus Hegeliani." 6 K V 1 C a 1 a angesichts dieser widerlichen Begründung die Rechu'ertigung, die Böckh oder jene , die sich auf Hegel berufen , versuchen, wenn der Verfasser nicht s o gerechtfertigt werden will ? Doch vielleicht kann man, verzichtend auf die R e c h t f e r t i g u n g der Stelle, behaupten, dass sie sich wenigstens entschuldigen lasse? Dieser Ansicht war Hermann. „Mea quidem sententia excusari Sophocles, non liberari a reprehensione potest, quae est iustissima" und weiter „facit id illa propter pietatem erga fratrem, ut ex tota fabula apparet, non propter praecipuum qaemdam amorem. Quare si isto loco, de quo disputamus, ita loquitur, ut et quam aliis eamdem debet pietatem, et naturalis mulierum in maritos et liberos propensi- onis oblivisci videatur, non dubium est, quin id neque cum ipsius ingenio, neque omnino cum feminarum moribus congruat. Itaque defend' quidem non potest. At hinc non seqaitur, excusari non posse. Fecit enim Sophocles, quod saepe fecerunt tragici Graeci, ut etiam minus apto loco quod populo argutis disceptationibus delectari solito acceptum fore intelligeret, eins afferendi aniperet opportunitatem. Qur"e quum Persicae illius mulieris diciam celebratum esse sc''"et, utendum eo putavit, idque haud sane inscite fecit (?). Nam ubi ad i.udelissimam mortem abducitur Anllgona, conquerentem facit hoc modo: quid tandemdeliqui? amavi fratrem: quo quid mihi potest carius esse?" (Praef. p. 35 und 36). Diese Entschul- digung könnte nur dann für zulässig erachtet werden, wenn man wirklich berechtigt wp'^e zu sagen : „Der Sinn der Stelle , kurz zu- sammengefasst, ist: amavi fratrem; quo quid mihi potest carius esse?" Aber man muss wahrlich in eine weite Entfernung von der Stelle selbst treten und das, was in ihr wirklich enthalten ist, in hohem Masse ignor-en, um zu dem Resultate zu gelangen, dass der langen Rede kurzer Sinn kein anderer als dieser sei. Es wird durch diese ungenaue Inhaltsangabe gerade das, was die Stelle Grelles und Ungereimtes darbietet, verwischt. Und mag die Äusserung der per- sischen Frau so bekannt und berühmt als möglich bei den Athenern gewesen sein, so folgt daraus noch durchaus nicht, dass der Dichter, um nur einen bekannten und bei den Athenern beliebten Ton anzu- sciilagen, von ihr hätte aucii einen solchen Gebrauch machen dürfen, ^^ durcli welchen Anligone zur Lügnerinn oder zu einer albernen Person flp gemacht wird. Also auch diese Position der blossen Entschuldigung ist indialtbi"' und es bliebe «len Vertheidigej n der Üherlifferung nur Beiträge zur Kritik uiul Rrkläniiig- des Sophokles. 657 die ultima ratio ührif^, mit Bedauern zuzugeben, dass Sophokles, der unverf^leichliche Meister der 1ra<;is('hen Kunst, auch so grobe Fehler begehen konnte. 2. Ein sehr wichtiges Argument, das Jacob nicht benutzt hat, ist das von Dindor' hervorgehobene, das sich auf die V. 909 — 912 enthaltene Begründung bezieht. „Mirum tarnen est non sensisse V^alckenarium, acerrimi judicii virum, quae Intaphernis uxor de fratre super stite dixerat perabsurde ab Antigona cadaveri adhiberi fratris occisi, quasi is violando ab Antigona edicto Creontis, qui corpus Polynicis insepultum projici jusserat, in vitam revocari possit". Dindorf. Auch hier kann man nicht an die Möglichkeit einer Entschuldigung, geschweige denn an die einer Rech' Fertigung denken. Es ist doch die einfachste Regel von der Welt, von deren Befolgung man keinen Dichter, keinen Prosaiker, überhaupt keinen Menschen, der sprechen oder schreiben will , dispensiren kann , dass, wennmaneinen Satz A begründen will, der zur Begründung angewandte Satz B zu dem zu begründenden Satze A passen muss und dass er nicht ein solcher Satz sein darf, der wohl zu einem Satze C als Be- gründung passen würde, aber zu dem Satze A, um den es sich han- delt, durchaus nicht passt. Was Antigone anführt, in der Absicht, einen Grund auszuführen, wäre als Grund nur dann brauchbar gewesen , wenn sie dem (einzigen) Bruder gegen Kreon's Verbot das Leben gerettet hätte; aber zwischen ihrer That (Bestattung des Tieichnanis) und dem Satze, der als Begründung figurirt, gibt es keine Brücke. Diese beispiellose Verwirrung kann man, wenn man sich bezüglich derselben keiner Illusion hingibt, sondern sich dieselbe in ihrer abschreckenden Gestalt lebhaft vorstellt, unmöglich dem Sophokles ziimuthen; sie kann nur von einem Interpolator heii-übren, der in seiner geistigen Trägheit die Absurdität der Verse, die er ein- schob, nicht merkte. 3. „Dfrauf heisst es . . . „den Bürgern trotzend" ganz offenbar gegen Antigone's Me! lung. Denn nirgends erkennt sie den Willen der Bürger in dem Verbot Kreon's; sondern sie behauptet beständig, nur von ihm sei es ausgegangen und werde von den Bürgern gemissbilligt (7 f. 21 IT. 48. 504 ff. 549. 847. 914. 942.).« Jacob, „ßta ttoXitoüv aus 79 ungeschickt entlehnt, da Antigone die Maassregel Kreon's nicht als Gesammtwillen der Stadt gelten lassen kann.« Schneidew-i. Gewiss ist ßia no\ixü>v im MrideAniigone's im 6S8 Kv.'c'ala höchsten Grade auffallend. Warum nicht ßia Kpiovrog? Man muss nothwendig, wenn man es zu rechtfertigen versucht, zu der Annahme greifen, Sophokles habe absichtlich Antigone so sprechen und damit anerkennen lassen, dass sie gefehlt und gegen den Gesammt- willen sich vergangen hätte. Und daran denken wirklich Wex und Böckh. Aber dagegen gibt uns der Dichter selbst eine Waffe in die Hand; denn der Schluss ihrer Rede, namentlich V. 927 f., ist durch- aus nicht darnach angethan, diese Ansicht zu begünstigen. 4. „Dann ist das einfache xar^-avovTo? in dem Gegensatz man- gelhaft, da man dazu tov Kpojrou niaioq ergänzen soll". Jacob. Ich finde auch diesen Tadel begründet. Beheben könnte man dies sprach- liche Bedenken durch die Conjectur ntaiog^ weil dann zu aklog die Ergänzung noai.g ganz natürlich wäre. Aber hat man ein Recht, die Interpolation durch Conjecturen hie und da erträglicher machen zu wollen? 5. Den schärfsten Tadel verdient die verkehrte Ausdrucksweise des folgenden Verses xat kuIc, dn ällov ywTÖ?, et toOo' ■niin'kctxov. Fragt man , wen der Verfasser unter t&O^s verstanden wissen wollte, so ist die zunächst liegende Beziehung natürlich die auf Trat?. Ist nämlich die Ansicht, dass der Verfasser dieser Verse Herodot's be- kannte Erzählung (III, 119) vor Augen hatte, richtig')» so müssen 1) Und ohne Zweifel ist diese Ansicht die allein richtige. Die umgekehrte Annahme ist vollständig unzulässig. Auch die von Böckh angewandte Modification dieser umgekehrten Annahme („dagegen kann man füglich annehmen, Sophokles habe dieselbe Sage gekannt, die Herodot erzählt, und Herodot habe bei der Darstellung seiner Erzählung eine ''reundliche Rücksicht auf Sophokles Ausdruck genommen; was weit entfernt ist von armseliger Nachahmung") ist nicht zulässig. Wenn die beiden Stellen nicht von einander unabhängig sind, so kann nur die Stelle der Antigone entlehnt sein aus Herodot. Denn während bei Herodot alles, Gedanken wie Ausdrücke, bis ins Einzelnste trefflich passt, kann dies von der Stelle der Anti- gone durchaus nicht behauptet werden; hier muss man vielmehr von den Gedanken sowohl (vgl. Nro. 1 und 2) als auch von den Ausdrücken, behaupten, dass sie so unpassend als möglich angebracht sind. Angesichts dieser Erscheinung kann man keinen Augenblick zweifelhaft sein , dass Herodot's Darstellung die Quelle , die Stelle in der Antigone dagegen eine Nachbildung ist. So muss ja eine metho- dische Kritik immer und überall verfahren. Wenn z. B. bei Homer derselbe Vers sich wiederholt und an der einen Stelle sehr gut passt, während er an der anderen unpassend ist, so ist natürlich anzunehmen, dass er aus jener Stelle in diese unge- höriger Weise herübergenommen worden sei. Die Ansicht Hermann's, dass beide Darslellungen von einander unabhängig seien und dass Sophokles seine Kenntnis von der Äusserung der Frau des Intaphernes I Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. OÖ" natürlich die Worte et toü^' v^/J-TrXaxov als Naclihikliiiig von HcnKiot's Worten st zccOtcc dnoßdAoiiii angesehen werden, woraus eben die Beziehung von roOo' auf ncüg sich ergibt. Ein anderer Grund für diese Beziehung ist der, dass doch auch der Verlust des Kindes er- wähnt werden muss , w ie der Verlust des Gatten im vorhergehenden Verse ausdrücklich bezeichnet ward. Wenn nun unter roüo' das (frühere) Kind zu verstehen ist, so muss man mit Verwunderung fragen und man hat wirklich so gefragt : „ Warum ä;r' ä Ä / o j fWTog ? warum nicht von demselben Manne ?" Böckh nahm auch an dieser Seltsamkeit keinen Anstoss, sondern er hielt gerade diese Voraussetzung, dass das Kind vom ersten Gatten nach dem Verlust des ersten Gatten stirbt, für recht zweckmässig, weil dadurch die Behauptung „geschärft" werde. „Der Einwurf . . . Cur non ab eodem? hebt sich nach Antigone's Rede von selbst, weil sie den Gatten schon als todt voraussetzt, von dessen Tode mit Absicht zuerst gesprochen war, um die Behauptung dahin zu schärfen, dass sie selbst nach dem Verluste des Gatten von einem andern einen Sohn bekommen könnte". Also die in den Worten nooig jm.sv äv (xol x.ccT^avövTog a/log r,%i gemachte Voraussetzung soll im folgenden Verse stillschweigend als Vorbedingung angenommen werden! Wie ungeschickt dies ist, lässt sich leicht beweisen. Der Verfasser hat im V. 90o und 906 eine Alternative hingestellt mit oxjts. — ours.. Mit V. 909 beginnt die Begründung. Die W^orte nöaig—oC/loq r,v beziehen sich auf das zweite Glied der Alternative (Chiasmus) ; folgerichtig — soweit überhaupt bei der Abgeschmacktheit dieser ganzen Partie von einem andern Gewährsnianne, als dein Herodof, verdanke, ist an und für sicli und auch wegen des unveikennharen Zusamnienstimmens der Form unwalirscheinlich. Nimmt man dagegen an, dass die Stelle in der Antigene Nachbildung von Herodot's Erzählung ist, dann erklärt sich ihreUngeschickliohkeitund Widersinnigkeit ziemlich leicht. Der Interpolator fand zwischen der Gattinn des Intaphernes und Antigone eine Ähnlichkeit (Bruderliebe), und da ihm die bei Herodot sich findende Moti- virung iiiteress-mt schien und ausnehmend gefiel, so wandte er sie auch an, über- sah aber in seinem blinden Eifer, das sophokleische Drama um ein pikantes Moment zu bereichern, dass zwischen beiden Situationen doch ein wesentlicher Unterschied stattfindet, der das Herübei nehmen von Herodofs Motivirung nicht gestattet. Die Gattinn des Intaphernes bethStigt ihre Liebe zu einem lebenden Bruder, der "^eretlet werden konnte, mit Hintansetzung ihres Gatten und ihrer Kinder, aus dem Grunde, well sie keinen anderen Brud(>r bekommen konnte, falls dieser stürbe. 660 Kvicala Folgerichtigkeit die Rede sein kann— sollte man im V. 910 blos die Äusserung erwarten: „Auch wenn ein Kind mir stürbe, könnte ich ein anderes bekommen"; von wem, das hätte dem Verfasser hier vollkommen gleichgiltig sein sollen. Statt dessen hat er das, was er früher in der Alternative gesondert hat, hier vereinigt, welche Verei- nigung man füglich nur eine Confusion nennen kann. Darüber, was den Verfasser dazu verleitet hat, kann man nicht im unklaren sein. Offenbar liegt der Grund davon in der blinden Nachahmung von Herodot's Erzählung und in der Verkennung des wesentlichen Unter- schiedes zwischen der Situation der Antigone und der Gattinn des Intaphernes. Die Situation dieser Frau war allerdings eine solche, dass sie, wenn sie den Bruder retten wollte, Kinder und Gatten zu- gleich verlieren sollte; die rexva alka bei Herodot sind also allerdings „andere Kinder von einem anderen Gatten" ; aber der Interpo- lator, der Herodofs oCkka mit ä;r' i'kkou (poivög wiedergab, hätte bedenken sollen, dass, was bei Herodot vollkommen angemessen und natürlich ist, in seiner Nachbildung seltsam und abgeschmackt sich ausnimmt. Auch ToOd' verdient den schärfsten Tadel. Bei Herodot ist et raüTCK. dnoßäkoiixi sehr natürlich; TavTa sind „die Kinder, die ich habe". Der Interpolator hat in blinder Nachahmung das sprachlich unmögliche toOo' gesetzt, was an und für sich nur bedeuten könnte „dieses meines Sohnes, den ich habe". Die früheren Verse bieten nichts dar, worauf sich toOo' beziehen könnte ; V. 905 heisst es ei Dieser Umstand, dass toOo', wenn man darunter einen naU versteht, sprachlicli falsch ist, hat Hermann zu der Behauptung be- wogen, dass unter Tovd' der frühere Gatte verstanden werden müsse „maritum, si mortuus esset, alium invenirem, et f ium ab alio viro, Si hoc viro essem privala" (Ed. !ll. praef. p. XXXH). Wenn durch diese Auffassung von Tovd' alles in Ordnung gebracht würde, so würde man geneigt sein können sie gelten zu lassen, obzwar sie, da diese Verse gewiss eine Nachbildung von Herodofs Darstellung sind, un- wahrscheinlich ist. Aber Hermann setzt offenbar eine Unmöglichkeit an die Stelle der anderen. Zunächst ist zu bemerken, dass auch der frühere Gatte nicht mit tovo^ bezeichnet werden konnte, sondern etwa mit Toü nf^oripov hätte bezeichnet werden müssen. Sodann wäre es, wenn ei toOo' riixnlav.ov von dem Verlust des Gatten verstanden werden soll, unmöglich im V. 910 die von Hermann geforderte Er- ■ Beiträge zv • Kritik und Erklärung des Sophokles. OD 1 gÜHZuiig xai Ka.'.d6g xar.&avövro? nalg ä-' äAAo-j oojrd«; vorzu- nehmen. „Nihil ille, nisi liberius confornuita uratioue utitur: atque ut modo dixerat, O'j yäp noT^ cvt'' av et tsxvwv \).r,T:rtp s^uv, ovr'^ d Koaiq f/.ot x.ar3-avd)v sr^xsro, in quibus apertum est xar^-avcuv sTrjxsro etiam ad liberos referendum esse, sie idem facit etiam quum dicit, KÖaiq |U.ev av [koi^ xar^avivrog, oC/Xoq i^v, xat KOüq (XK aXXou ^ojrö?, tl tovo" rjixTzAaxov. Fingit se et maritum et filium habere: itaque hi, inquit, si mihi eriperentur, et m?"itum invenire possem alium, et ab eo filium". (Praef. p. XXXIII sq.) — Was V. 905 betrifft, so gebe ich, abwei- chend von Jacob und Schneidewin i) , gern zu, dass die in diesem Vers noth wendige Ergän^.ung nicht unstatthaft ist, sondern ziemlich leicht vorgenommen werden kann, weil zu dieser Ergänzung ein hinlänglicher Anlass und Anhaltspunct vorhanden ist, und zwar im V. 907 ßla noliTöJv tovö'' av rtpQ\}.-nv tzovov. Die Worte TÖvds ttövov in der Apodosis veranlassen oder zwingen uns vielmeh»', die Protasis et rexvwv fxrtTTjp e^uv für unvollständig zu halten und sofort auch richtig zu vei »ollständigen. Muss nun aber im V. 905 die Ergänzung ai s rdvoe növryj in der Apodosis und nicht, wie Hermann meinte, aus den Worten xarJ^avOjv iTriX^ro in der paral- lelen Protasis gemacht werden, so entfällt die Analogie, durch welche Hermann seine Auffassung stützen wollte, und man muss behaupten, dass der Verlust des Knaben ausdrücklich erwähnt werden musste und dass er wirklich mit den Worten si tovo'' rtiinlay-ov erwähnt wird. 6. Zu tadeln ist endlich auch V. 908 Tivoq vöixov d-n tuvtu npoq y^öip'-v Aiyoi; Herodot gebraucht das ganz richtige Wort '^vtjjfxrj (Anschauung, Ansicht, die Beslimmungsg.-und für die Handlungs- ') Jacoli : „Wenn es lieissl Denn niuiiner wühl, wenn ich von Kindern Mutter war': so kam es hier nicht darauf an, dass sie Mutter war, d. h. dass sie Kinder hatte, sondern darauf, dass sie Kinder oder vielmehr, dass sie ein Kind verloren hatte, und dasselbe nichl bestatten sollte. Dies also, nicht jenes musste gesagt werden" (S. 21). Schneidewin: „Aus dem Zusammenhange soll ergänzt werden: und mireinKind gestorben wäre, dessen Bestattung mir verwehrt würde — gerade die Hauptsaelie." 862 K V I c a I a weise ist) sowohl in iler Frage des Königs rlvoc eyovjcc '/vw/jlvjv als auch in der Erwiederung der Gattinn des Intaphernes raOrri rfi yvotiir, ypeoixivYi sXe^a raOra. Natürlich wollte auch der Interpolator Antigone sagen lassen: „Aus welchem Grunde sage ich dies?" oder „auf welchen Grund stützt sich diese meine Äusserung?", da ja die fol- genden Verse eine Begründung enthalten. Und so hemerkt denn Musgrave, vöfxog bedeute hier ratio, und Böckh übersetzt „um welcher Ursach willen sag" ich dieses wohl?" Aber was hat den Ver- fasser berechtigt, vQixog in dieser Bedeutung zu gebrauchen? Nie be- deutet v6/jlo? schlechthin „Grund" ; höchstens könnte man im Anschlüsse an die Bedeutung „Sitte, Brauch" sagen, dass vöixog zur Bezeichnung einer „allgemein giltigen, verbreiteten Ansicht (vopit(^o/xc'vrj 7va)|xr;, rö vc/xtCöfXcvov), die als Bestimmungsgrund auf das Handeln des Menschen einwirken kann", gebraucht werden konnte. Aber diese Bedeutung passt hier nicht; denn mit Recht behauptet Hermann „nam et Antigonae illa et Intaphernis uxoris disputatio quid aliud, quam etiam veteribus id mirum ac paene inauditum visum esse ostendit, si mulier marito filiisque potiorem haberet fratrem". Die Bedeutung „Gesetz, Regel" ist ebenfalls nicht anwendbar. Ich halte es für sicher, dass der Interpolator das Wort voiiog aus V. 914 rottIxJc vöjmrij entnahm, um zwischen Ti.vo<; vö/xou dr, ravra np6<; %ä.piv 'Ki-^w und roifhos. . . . vö/ioj eine Beziehung zu Stande zu bringen und zwar eine ähnliche Beziehung, wie sie bei Herodot zwischen der Frage des Königs riva iyovacx. yMcbp-r/v und der entsprechenden Erwiederung ravTr, rf; yvd^ixr, 'yjjtoixivTt besteht, ohne zu bedenken, ob vö/jiog zufolge seiner Bedeutung sich dazu eignet. Auch gegen ;rpö? X'^P'^ könnte man Bedenken erheben. Eigent- lich sollte dies doch bedeuten riv. vöpjj •yapt.(lo\i.ivn oder rtva vdfxov ßsßaioOy ßovloixivYi liyo) raöra ; Nun ist ja aber das in den voraus- gehenden Versen Gesagte nicht zu Gunsten dessen, was in den folgenden Versen gesagt wird, hingestellt worden; V. 909 — 912 sollen nicht eine Bestätigung erhalten durch 905 — 907, sondern umgekehrt V. 909—912 sind ein Grund, durch den die Richtigkeit der früheren Äusserung erwiesen werden soll. Man sollte also dtd Viva vöiirjv (oder vielmehr ^■vüiiJ.r/v^ cciTiav) oder rivt vö/^w (oder viel- mehr 7vwf;.r/) xpf^J^'vry oder eine ähnliche Ausdrucksweise erwarten. Doch will ich hierauf kein Gewicht legen; denn wie im Gebrauche von ivexcc und diä oder gratia und propter die Gränze nicht immer Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. 66 O scharf gezogen, der Unterschied nicht streng beohachtet wird, so könnte auch bei y^dpiv oder npdg j^xpiv die ursprüngliche Bedeutung verwischt worden sein. II. Während die Mehrzahl der Gelehrten gegenwärtig gewiss in der Athetese der von Jacob als unecht erkannten Verse übereinstimmt, herrschen bezüglich einer befriedigenden Heilung der Stelle grosse Differenzen; die Frage, in welcher Gestalt die Rede der Antigone aus Sophokles' Hand hervorgegangen sei, wird von verschiedenen Gelehrten sehr verschieden beantwortet. Hier muss mm zuvörderst bemerkt werden, dass, wenn es auch niemals gelingen sollte auf diese Frage eine überzeugende Antwort zu geben, dennoch Niemand das Recht hätte, diesen Übelstand als Argument zur Rettung der von Jacob beseitigten Verse (wenigstens der Verse 905 — 912) hervor- zukehren. Mit Unrecht haben Wex, Hermann, Höckh , Göttling ') gegen Jacob geltend zu machen gesucht, dass er die sutura nicht angeben könne. Nicht immer ist die Kritik in der glücklichen Lage das Sprichwort i rpcbGac xal idairai zur Verwirklichung zu hringen. Es beruht jenes gegen Jacob hervorgeholiene Argument auf der Amiahme, dass der Interpolalor zwischen die Verse des Sophokles, o h n e d a s s e i n e i u z i g e r s 0 p h 0 k 1 e i s c h e r V e r s a u s f i e 1 0 d e r irgend eine Änderung erfuhr, eine Anzahl von selbstgeschmie- deten Versen iiätte einfügen müssen. Aber kann denn nicht ein oder der andere echte Vers verdrängt worden sein? kann der Interpolator nicht, um eine Verbindung seines Products mit den sophokleischen Versen zu bewirken, einen oder den anderen echten Vers seinem Zwecke gemäss umgestaltet haben? Nur dann, wenn bewiesen würde, dass diese Möglichkeiten ausgeschlossen sind, wäre man berechtigt zu argumentiren : Jacob komite die sutura nicht angeben, andere Gelehrte vermögen es auch nicht mit Evidenz zu thun: also muss 1) fiottling safft z. U. : „Ipse .IhcoLiis noii |ii)(uit iiulicarc, quo Inco. s\ interpohiti <;int versus, sutura I;itea» et quouiodo, ut recte Wcxius «licit, (H)iisso illo dictd niafi- ouis nieiiilpiM ai>te conciliari po.ssint". 664 K V 1 c a I a alles, was die Überlietening bietet, für echt und unantastbar gehalten werden i). Schneidewin stimmte Jacob vollständig bei und wollte nach Tilgung von 90S — 913 die Verbindung zwischen 904 und 914 da- durch hergestellt wissen, dass er im V. 914 Kpiovn /jlIvtoi raür' xtX. oder ^övw Kpeovrt raür' xt/. vorschlug. — Nauck (4. Autl.) vermuthete, dass statt 901—916 zu schreiben sein dürfte: tkovaoi ■/.dy.rjG[),riac/. y.dniTvixßiov^ xat Oe'-vä roA^äv, c5 xaat'/vv/T&v y.d^a. xcii vüv «•/£( fA£ OY) Kpioiv ovTOi Icißöiv xrÄ. In der 5. Autlage folgt Nauck der von Lehrs ausgesprochenen Ansicht, nach welcher V. 904 — 920 für unecht zu halten wären. Dass durch diese Athetese ein vollkommen zweckmässiger Anschluss und Zusammenhang bewirkt würde, ist nicht zu läugnen; nichts destoweniger ist sie ein unwahrscheinlicher Versuch, weil gegen die anderen Verse, die in Mitleidenschan gezogen werden sollen, kein gegründetes Bedenken vorliegt. Am weitesten geht in der Reduc- tion der handschriftlich ül)erlieferteii Verse Dindorf, indem er die ganze Partie 900 — 928 für interpolirt erklärt „Quamobrem non dubi- tandum quin longa haec declamaiio V. 900 — 928 paucioribus quibusdam quos Sophocles posuerat versibus ab vetere interpolatore substituta sit, sive is lophon, Sophociis filius, fuit, sive, quod multo verisimilius mihi videtur, unus ex eo genere poetarum, quos Aristophanes in Ranis V. 90. dest ri[tsit". Dass Dindorf über Gebüln* unbf'mherzig gegen die Überlieferung verfahren ist und sie unberechtigter Weise ver- stümmelt hat, w'll ich hier nicht ex professo beweisen, es wird aber aus der folgenden Darstellung sich vcui selbst zur Genüge ergel)en. Meiner Ansicht nach sind nur acht Verse, nämlich 905 — 912 unecht und zwischen V. 904 xatrc-t -7^ i'/w W'.(j.r,<7C(. ToXg fpovoiioiv £v und V. 913 f. to'.wos \xtvroi. a' ''zy.npor'.irr,Gatj'' iyd) vöjm.w KpiovTi raör' edo^ «//aprävctv ist ein entsprechender Zusammenhang. Bevor ich diesen nachweise, scheint es nothwendig, V. 904 einer Be- sprechung zu unterziehen. Man wendet gegen die Überlieferung dieses ') Ültrigüiis halle ich es i'iir möglich (s. die unten unter c folgende lienieikung), dass Sophokles an V. 904, wie er überliefert ist, V. 913 angeschlossen !iat. Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. OD 5 Verses ein, dass gerade die Bezeichnung des wesen'lichen Mümen;s, dass das unbestreitbare niir.aai mit Fug und Recht geschehen war, vermisst wird. Dies Bedenken sucht man tlieils auf exegetischem, theils auf kritischem Wege zu beheben. aj Manche verbinden ej mit iriiir^Ga. tielällig ist die Ausdrucks- weise dann allerdings nicht, aber ihre Möglichkeit will ich durch- aus nicht läugnen. Deun da fpoveTv an und für sich „Versland haben" bedeuten kann, so waren, könnte man sagen, die Zuhörer gezwungen EU auf £T(ju.r/'ja zu beziehen, weil der Gedanke sonst (bei der Ver- bindung von zv mit ToTg fpovoüaiv) unpassend gewesen wäre. Beispiele für eine solche ungewöhnliche Stellung von sv (und von Adverbien überhaupt) tiiulen sich ja auch sonst. Obendrein könnte man einen ganz plausibeln Grund angel)en, der den Dichter hier zu dieser ungewöhnlichen Wortstellung veraidasste. Antigone wollte, so könnte man sagen, eigentlich die Äusserung ^hnw -/.unoi a iyoj iriiir/occ £j; da sie sich aber besinnt, dass nicht alle Menschen so über ihre That urtheilen, so uird, bevor das entscheidende vj gesetzt wird, rolg fpovovoiv als Res -iction der Behauptung vorausgeschickt. Allerdings wäre da bezeichnender und passender rof? fpovovai 7' £u, aber un- umgänglich nothwendig wäre *)/£ nicht. bj Arndt schlug vor xoüroi oi y' ev \i.ixrjoa rolg (j^povoiiaiv sO i"id führte Beispiele für die Wiederholung von cO in einem und dem- selben Satze an. Nauck bemerkt gegen diese C(tnjectur: „Mit Arndt's Emendalion wird ein Übelsland gehoben, dafür aber eine *Vostige Pointe und ein unpassendes ye hervorgerufen". Warum diese Pointe •ostig sein sohlte, begreife ich nicht; auch das zweite Bedenken scheint ni'v nicht gegründet. Arndt's VeHheidigung dieser Partikel „habes denique, quod in vulgata non expressum est, exprimi autem paene est necess{"'ium, oppositum per 7£ parliculam coniugi et liberis fra^' -em. Hoc en'm dicit Antigone: te qu'dem '-at-em recte honorp-i, l'beros autem aut con'ugem si eodem prosecuta essem honore, minus recte fecissem" ist allerdings misslungen, da sie auf der Voraussetzung der Echtheit der folgenden Verse fusst. .^ her Arndt hätte aucli von Jacob's richtigem Slandpuncte yi vertheid'gen können, wenn er ge- sagt hätte, die Pp-t'kel yi veranlasse den Leser bei ai 7' an einen Gegensatz zu denken, der nicht ausdrücklich angegeben zu werden braucht, sondern hinzugedacht werden kann: „Dich wahrlich halte ich mil Hecht geehrt; wenn ich einen anderen gegen das Verliot 666 K T i' t a 1 a des Herrschers eben so geehrt hätte, dann könnte man allerdings zweifeln, ob ich mit Recht so gehandelt hätte". Natürlich dürfte man dabei nicht an Gatten oder Kinder denken, sondern an Personen, deren Bestattung für Antigone nicht eine durch göttliche Satzung auferlegte Pflicht gewesen wäre. c) Es kann aber auch, wenn man die Überlieferinig beibehält und £u mit ror? ^joovoüatv verbindet, dennoch ein passender Sinn erzielt werden. Der Dativ würde dann nicht die Personen bezeichnen, die ein Urtheil fällen über die geschehene Thatsache sTt/jir/rxa, sondern die Personen, deren Urtheil Antigone ihre That (das Tt/j.äv) anheim- stellte, von denen sie ihre That beurtheilt wissen wollte und auch gerechte Beurtheilung erwartete. Es steht diese Modification des Dativs sehr nahe dem Dativus commodi oder allgemeiner gesagt dem Dativ der Dienstleitung (d. i. dem Dativ, der die Person bezeichnet, für welche, zu deren Vortheil oder an deren Statt etwas geleistet wird); deim was man für einen thut, darüber steht dem, für den man es thut, ein Urtheil zu. Vgl. die Bemerkung zu V. 736. Es wäre also der Sinn unserer Stelle nach dieser Auffassung des Dativs: „Und doch habe ich, als ich dich ehrte, auf das Urtheil der Verständigen reflec- tirt und von ihnen Billigung erwartet". In derselben Weise scheint Hermann die Stelle aufgefasst zu haben. „Quum dicere velit dp.Sw? OE izi.ij.rt'jci^ ita hoc exprinnt, ut dicat: et lamen te ego, ut sapien- tibus probarer, honoravi. Id quod idem est ac si dicat, sapienti consilio". dj Es ist aber auch möglich, dass nach 904 etwas ausgefallen ist und dass S(»phokles etwa schrieb xatTOt a' £7w 'rt/j.vy'Ta TOtg tpf/ovovaiv £*Ü ep'^ov dowja' av tovto nÖLaiv ä.)/oä.vs.iv oder etwas ähnliches. Mag man nun welches immer von diesen vier Mitteln für das richtige halten, der Sinn ist immer der, dass Antigone an das Urtheil der Verständigen appellirt, mit dem Unterschiede, dass in den zwei ersten Fällen Antigone sich jetzt auf das zustimmende Urtheil der Verständigen berufen würde, während in den zwei letzten Fällen aus- gesprochen würde, dass sie schon damals, als sie die That unternahm, auf das Urfheil der Verständigen und nur auf dieses retlectirte und sich nicht darinn kümmerte, wie andere über ihre That urtheilen würden. Beiträge zur Kritik und Erkliiriiii!; des Sojihokle.s. 66 < Daran kann sich nun ohne Zweifel roithoe ixivroi a ^x7rpoTi/j.r,- Ta rrXctw /.a/.cc nd^oisv werden Bedenken erhoben. Manche Gelehrte glauben durch Conjectur helfen zu sollen; Dindorf erblickt auch hier eine Stütze für seine Ansicht, dass die Interpolation bis zum Schlüsse von Antigone's Rede reiche. Nauck im Commentar: „Gewöhnlich wünschen Gekränkte ihren Widersachern ein Gleiches, wie Phil. 794 f. 1114 f. Ai. 839 f. Diesen Sinn würde man auch hier bekommen, wenn man schriebe |ji.yj ixeiw y.axä nä^oiev. Für diese Änderung scheint sowohl der Charakter der Antigone als die zunächst folgende Äusserung des Chores zu sprechen". Dindorf äussert sich noch entschiedener: „p.y; nAd(t) /.a/.d perinepte (!) dictum ubi /jlyj liv.oi ant t-ja x.ax.ä potius dicendum erat". M. Schmidt meint, äjuiapTa- vovG'.^ p/n ~lvM x.axä sei vielleicht aus ä]ui.a&Tavo'j(7tv, dlyioi xaxa entstanden (Ztschft. f. d. öst. Gymn. XVI, S. 13). Die genannten Kritiker haben die Geltung der überlieferten Lesart nicht richtig auf- gefasst, wenn sie in den Worten der Antigone eine ernstlich 43» 670 Kvieala gemeinte Milde finden. Indem Antigene dem Kreon wiinselit ij.rj nr/sio) /taxd Ttd^ouv^ wünscht sie durchaus nicht, er möge i^üoi x.axä erdulden, sondern eben auch taa,- die Milde der Ausdrucksweise ist eine sarkastische, keine aufrichtige; sie wünscht ihm ju.yj TiAsiw xaxä ;ra^o!, weil sie weiss, dass er aucii schon an den xaxa, die er über sie verhängte, genug und übergenug zu tragen Iiaben würde, wesshalb sie eine Steigerung derselben nicht zu wünschen braucht. Dass ^yj 7r/l£iw = t(7a sein kann, sollte doch Niemand bezweifeln. Es kann ja t'aa auf doppelte Weise negativ ausgedrückt werden, entweder durch o'J [xüoi oder durch oü jiXzm^ wie sowohl non minus-quam als auch non mag is -quam dasselbe Resultat, nämlich den Sinn aeque ac bietet. Die Schriftsteller wählen bald die eine, l)ald die andere Wendung, je nachdem die eine oder andere dem Context angemes- sener erscheint. Übrigens kann man, um die Grundlosigkeit der Verdächtigung von iiAdoi evident zu constatiren, als Parallele z. B. Trach. 81J> f. anführen, wo Hyllos seiner Mutter wünscht rrjv ok rsp'^tv r,v zo)i)M ot'owaj Karpi^ Tr,vo axizri '/A^oi^ eine Stelle, die trotz ihrer Unäiinliclikeit dennoch unserer Stelle in sofern ähnlich ist, als die Anwendung des Ausdruckes rip'-ptg auf demselben Princip (Ironie) beruht, wie hier y/n kIvm v,ot.v.a. Man sieht also, wie nichtig die Argumente sind, die man an- führt, um zu beweisen, dass die Interpolation über V. 912 hinausreiche. Die Annahme einer bis 920 oder gar bis 928 reichenden Interpolation stellt sich auch als ganz unwahrscheinlich dar, wenn man Folgendes bedenkt. In den acht Versen 905 — 912 hat der Interpolator Absurdes und Unzulässiges in wahrhaft kolossaler Weise aufgehäuft. Und derselbe Interpolator (denn man würde doch wohl nicht zwei oder noch mehr Interpolatoren annehmen wollen, die ihr Scherflein hätten beitragen sollen) sollte sechzehn Verse haben schmieden können, gegen die sich kein gegründetes Bedenken vorbringen lässt, die im Gegen- theil gar manches Schöne und Trelfende enfhalten? Doch wenden wir uns jetzt zur Belrachtung der Verse, welche diesseits des Verses 905, mit dem erst unserer festen Überzeugung zufolge die Interpolation beginnt, liegen. Über V. 904 ist bereits oben gesprochen worden. Welches Argument wird angeführt, um die Un- echtheit von 900 — 903 zu beweisen? „Nauckius post verba yoäcr vmv.a V. 902. pergi voluit raOr' foof' ifxar^räv£'.v (V. 914.), rectius facturus si versus quattuor 900. — 904. totos sustulisset. Nani, quod Beiträge zur Kritik iiiid Erklärung des So|>liokles. l) i \ Naiickius (luotjue sensit, Yer])a f'ü-c oe aoi, '/.aai^vrirov xdfjd v. 899. ita sunt dicla nt in loto thcatrn ne uniim quidem liominem fiiisse pn- teni quin de Poiynice dicta aociperet, de quo Antigona similiter dixeral V. 73. yt/r; /j.-r' auro'j v.ÜG'jp.cii ^t'Aov fj.£ra et quem per totam liane fahulamitauniee curat utEteocIis nullam usqnam mentionem faciat nisi tluübus in iocis nbi neeessario de eo dieenduni erat .... Interpolator vero additis versihus 900. — 903. eOecit ut ex tertio demum post verl>a ■/.o(.'jt/vr,TOv /.dpa. versu, ubi Polynices compellatur, priora ilia de Eteocle dicla esse inleliigalur." Dindorf. Dass xa^tyvv^TOv xapa, wenn die Ul)erlieferung bis V. 903 für ecbt gehalten wird, auf Eteokles bezogen werden mnss, ist klar. Nun halte Nauck, von der Voraussetzung ausgehend, dass die Bestattung des Eteokles mit Beginn des Dramas als noch nicht stattgefunden gedacht Avird, auch diese Stelle so gestalten wollen, dass sie nicht im Widerspruche zu seiner Voraussetzung stünde »). Aber diese Voraus- setzung hat Ullrich (Über die relig. ii. sittl. Bed. d. Ant. u. s. w. S. 51 ff.) gründlich widerlegt 2). Nauck hatte durch seine Gestaltung des Textes eine neue Schwierigkeit geschaffen. Wenn nämlich xccm- 'jvftx^j'j -/.äpx auf Polyneikes zu beziehen ist, so ist die Behauptimg ^avövra? a^jröyji.p u /jl ä c (also auch Polyneikes) 27^ 1/ ouna v.dv.bri- ixrjoa y.d-f.T'JiJ.ßio-jg '/od? i'ow/ca unwahr: Antigone konnte mit Bezug auf Polyneikes nichts weiter sagen, als dass sie seinen Leichnam mit einer Staubschichte bedeckte und -/^odg (aber nicht eni.T'JiJ.ßiovg yoäg) £owx£,- vom Aavsiv und xonixelv konnte keine Rede sein. Dindorf nun wollte ein radicales Heilmittel anwenden, indem er die Interpolation schon mit V. 900 beginnen Hess. Warum? Weil kein Mensch y.arjiyvr.rov -/.dpa auf Eteokles hätte beziehen können, auf den es doch bezogen werden muss, mid weil man erst im V. 902 durch die Anrede üoX'Jvstx.c? erfahre, dass früher von Eteokles die J) Desshalh hafte er vermutliet, es sei nach X'^«? sowza gleich raOr' s'öoC «p-af- ra'vctv zu schieihen und im V. 9lß zu änden. xai vOv a'/so (ae dij Kpswv ouw ).a/3o)v, wohei dann allerdings xaffr/VYyTov xa'p« auf Polyneikes bezogen werden kann. In der 5. Auflage hat er diese Ansicht, indem er Lehrs" Ansieht beipflichtet. aufgegeben. 2) Man kann ausser den von Ullrich angeführten Gründen auch auf V. liU und ÖKi verweisen, wo oflenbar auf die von Seiten der Ant. stattgefundene Betheiiigung an der Bestattung des Eteokles angespielt wird. 67Z Rede gewesen sein müsse. Al)er liegt nicht schon in sAovya. y.zl. eine (lirecte Nötliigung an Eteokles zu denken? Und man kann noch mehr behaupten, nämlich dass auch schon unmittelbar bei den Worten y.amyvT/Tov xäpa jeder an Eteokles denken musste; denn dass Antigone als dem Polyneikes filri in die Unterwelt kommen würde, darüber konnte sie selbst und Niemand den geringsten Zweifel hegen; hat sie doch um des Polyneikes Willen den Tod gewählt. Mit Bezug auf Poly- neikes brauchte sie sicherlich nicht zu sagen y.dpr' iv iXizifjiv Tpifo^ was zwar eine zuversichtliche Hoffnung, aber doch nur immer eine Hoffnung bezeichnet, während sie von der Liebe des Polyneikes die festeste Überzeugung haben musste. Somit wusste jeder im atbenisclien Theater eben wegen der Worte iv iAnioiv rpikIes. ()T3 Sophokles durch einen la[)sus memoriae sich in einen Widerspruch verwickelt (was mir ganz unwahrscheinlicli ist) oder es ist V. 23 corrnpf, wie ja V, 24 ganz entschieden corriipt ist. Dass V. 23 nicht .t^anz richtig- üherliefert ist, geht wohl auch ans V. !>14. 516 hervor. Kreon spricht ja doch wolil hier von einer von Seiten der Antigene stattgertuidenen IJetheilignrig an der Bestattung desEteokles; ibiglich konnte Antigene V. 23 niclit sagen, was die Überlieferung sie sagen ]ässt. ^ Dass die Interjtolation erst mit V. 905 beginnt, dafür kann man als ein nicbt unerhebliches Moment auch den Umstand anführen, dass erst hier sich eine offenbare Störung des Zusammenhanges darbietet. An V. 904 ist nämlich das Folgende unpassend durch yccp angefügt, wie Andere sclion bemerkt haben. Es erübrigt nur noch, mit einigen Worten Göttling's Vermuthung (de loco Antigonae vv. 866—879 [d. i. 902 — 91öJ commentatio, Jena 1853) zu berühren. Göttling wollte von der Überlieferung so viel als möglich retten und glaubte blos durch Tilgung der Verse 908. 909. 910. und durch folgende Änderung des Verses 912: ovh £(7t' a.ozl(jtov o'jT'.c äv ^dcKTO'. nors. alle Bedenken l)ehoben zu haben. Den Sinn der Stelle erläulert er in folgender Weise: „Mulieri saue tale quid omnino non audemiuni fuit contra leges civitatis, nisi leges pietatis et familiae id iussissent, quae omnibus aliis legibus anteponendae sunt. Et certe non facile ausa fuissem, si mater fuissem fdiumque amisissem (poteram enim hoc pietatis officium marito relin- quere, ad enm enim, ut virum et fortioris sexus hominem, proprie ex lege d-f/^iGTsia<; hoc officium pertinuit) neque facile ita fecissem marito orbata (poteram enim hoc pietatis officium vel filiis relinquere vel parentibus vel omnino agnatis mariti ad quos proxime id officium pertinebat). Nunc autem quum, morfuis parentibus (ad quos hoc pietatis officium proprie pertinuisset), sola relicta sim, mihi quanquam mulieri necessario sepeliendus fuit frater, quod praeter me nemo est, qui eum sepuUura condat". Gegen diese Vermuthung und Auffassung sprechen so viele und gewichtige Gründe, dass sie als eine durchaus unwahrscheijdiche uinl auch luimögliche bezeichnet werden muss. Ein Hauptgrund ist der, dass die Ergänzungen, die Göttling verlangt und die notbwendig vorgenommen werden müssten, wenn sich über- lianpt ein Sin" ergeben sollte, unmöglich sind; Göttling gab sich einer Illusion hin, wenn er behaupten zu können glanbte: „Quae ego 674 Kvieala in hac argumentatiune parciitheseos sigiiis seckisi a ceteris, laeile cl quasi necessario a nobis suppleiitiir e versu 876 (912) recte scripto, in quo totius argumentationis vis continetur, tacilius etiam ab ipsis Atheniensibus poterant supplei'i (vel potius sponte ab eis intellige- bantur), apuil quos antiquissimuni et sanctissinuim officium mortuos bumandi ad proximos genere pertinebat". Ferner muss bebauptet werden, dass die Anscbauung, welciie Göttling der Antigone leibt, zwar nicbt so widerwärtig, wie die aus der Überlieferung sich erge- bende, aber dennoch dem Charakter der Antigone unangemessen ist. Auch lässt sich öarig av ^änroi nicht rechtfertigen i) , so wie aucli rroTs entschieden der Änderung oaxig o.v ^dr.zoi widerstreitet. Ganz unmöglich ist endlich, um noch einen Punct hervorzuheben, Gött- ling's Ansicht, dass auch dem Aristoteles (Rhet. III, 16 av ^' ckni- OTOv ip, TÖT£ rryv atVi'av imAsysiv, (hant^j ^ofoy.lfig notel TcapäSsiyixa t6 ix. TT/g 'Avrjyövr/g, ort piäÄ/ov zoü dosAfoO eJcvjdtTO, vi dvopog r^ Tc'jcvojv'Tä ju.£v '/äp av yeviG^ai dnolopsva. Mrjzpog o" iv doov xai narpög ßsßy/y.örojv ovy. iar" ddeAfog oarig av ^Idaroi ttots.) die Stelle in jener angeblich echten Fassung vorlag. „Etiam Aristoteles jegisse in Sophocle id videtur, quod scripsisse poetam arbitrati sumus, modo ipsa verba, quibus antea usus est philosophus, recte interpretemur. Nam rä [xiv yäp av ysvia^ai dnolöiis-va. non signifi- cant: eos enim nee postea sibi defuturos, si forte per i er int, sed eos enim saue sepultura (ab aliis) con- ^) (iöUliiig versucht die Einwendung, dass Sophokles ouÖ'eI? v;v fjijziC av k'^/xd/s 7Öv ocöiXyiv hätte schreiben sollen, zu widerlegen : „ipsa sepultura Polyuicis non perfecta est, id quod tani ex altera eustodis narratione quam ex capto Creontis, post discessnm Tiresiae, consilio elucet. [d ipsum Antigona significavit antea, praesenti reptOTjXXouffa, non aoristo TrefitarstXaaa, iisa. Desideratur igitur ah Antigona eliain tunc coninioda mortui sepultura" cet. Aher gesetzt av sBa-ps würde aus dem von tiötlling angegebenen Grunde nicht passen, so wird dadurch doch das ebenfalls unpassende av 5a-T0c durchaus nicht gerechtfertigt. Warum hat Sophokles, wenn säx^s unpassend ist, nicht oartc av yj^£Xv;7i Sroiitzsiv oder einen ähnlichen Ausdruck in dem Sinne „welcher den Bruder zu bestatten sich entschlossen hätte" gesetzt? Übrigens wäre av eäa^e durchaus nicht uu|>asseiid. Heisst es doch auch 246 Tov V£xr>öv rtf xrjzioic ^ätpctg ßißrjY.E und S34 xal <7-j zou8s roOi-ä yo'j torj/jäig )t.zzcti7y_Biv. Wenn auch das, was Antigene gethan hat, vou der gewöhn- lichen Beslattung sich unterschied, so war es dennoch eine Bestattung und ward als genügend angesehen. Eine förmliche und regelrechte Bestattung war ja auch der Antigone gar nicht möulicli. Beiträge rur Kritik uini Erklärung «Ics Sophokles. 675 ditum iri, si jtc rie riiit, vel polius ii n n d c l'iit iiros esse, qui eos sepeliant . . . . Ad '^zvia^ui igitur, quuiu ikmi addiliim sit av^t?, ex aiitecedeiitibus sii{)pleiidiim est xY/0£uö/j.cva, ut idem videalur esse ac si seripsisset rä /j.£v yäp av xr/dtjaeo^cci (sie !) äv-vt-nu. (denn die würden es schon werden (l)estattet) , wenn sie dieselben ver- löre)." Abgesehen von anderen Grüiulen (wie z. B. warum är5Äö,a£va und nieht 3-av6vra gesetzt ist) muss man sich darüber sehr wundern, wie aus i-/.r,osTo soll x.r;oc'jdjui.£va ergänzt werden. V. 1000. i'v' r/V fj-Oi TZU'yiroc oiciivcO /'.fji.r;v. Bückh: „Vs. 9ö4 (1000) will doch Ä'.f;.r;v blos schlechthin als receptaculum gefasst nicht befriedigen; und es ist auffallend (?), dass ßor^g liiiXiV Oed. T. 420, wie hier, gerade von Teiresias ge- sprochen wird. Dies führt mich auf die Vermuthung, Äc/jLr;v sei ein technischer Ausdruck der Vügelschaukunst, etwas Ahidiches wie bei den Römern nach etruskischer Lelire templum". Schneidewin und Nauck ptlichten bei, mildern aber die Vermuthung durch ein „viel- leicht''. Was Böckli auffallend nennt, ist durchaus nicht auffallend, da ja '/d\}.r,v auch sonst ziemlich häufig in doppelter Geltung') meta- phorisch gebraucht wird; aucli bei Sopiiokles findet sich noch ausser diesen zwei Stellen, an denen zufällig dem Teiresias diese Metapher in den Mund gelegt wird, Ant. 1284 rjuGy.d^a.c,Tog "Aidov hiir,\i. 0. R. 1208. Ai. G83. Übrigens ist nicht zu ersehen, wie der Umstand, dass Teiresias auch ßof^g Aiixr,v sagt, die Vermuthung, X'.|ULr;v sei an unserer Stelle ein technischer Ausdruck, stützen soll, da ja die Anwendung derselben Vermuthung auf ßo-ög /'.,u.v;v schlechter- dings unmöglich ist. Böckh's Vermuthung ist überflüssig, da unsere Stelle auch ohne jene Annahme vollkommen befriedigend erklärt werden kann. Ohne Zweifel kann von einem Platze, den Vögel gern aufsuchen, wo sie sich zu versammeln pflegen, sehr passend die Metapher nccvTog otwv&O /t,ar;v gebraucht werden, gerade so wie "A'.do-j hir'rr-'-) t^oäO? nAO-jro-j Ä'.fi.r;v (Aesch. Pers. 249), ixiyag ttacv- ') Entweder „S animelpliit/." oder »Ziidiiehlsdrt". ß76 Kvicala TO-j li'xr^v (Eur. Ol'. 1077) gesagt worden ist. Es konnte um so eher ein Sammelplatz der Vögel ein hp-r^v der Vögel genannt werden, da ja auch die derselhen Sphäre angehörige Metapher ipi'jGv.^ vomVögel- fUig heliebt war; vgl. Aeseh. Ag. 52 KTspOyoiv epsTixclotv ä^eaaöixevoi (ai^vmoi). Eur. Ion. 161 ooe npog ^-j^Jkag ällog ipiaati xOxvog. Übrigens hätte nicht übersehen werden sollen, dass auch die Fassung unserer Stelle der Annahme, Mixr.v sei ein ähnlicher technischer Ausdruck wietemplum, nicht günstig ist. Sophokles sagt ja nicht £f.g jap Tra/atöv hixiva. (^oioj^jöi^^) ttwv, sondern er bezeichnet den Vogelschauplatz mit ^äy.ov opvi^oay.ircov , und gebraucht dann erst in dem zur näheren Erläuterung hinzugefügten Relativsatze das Wort V. 1010 f. xai y.ot.ra.pp\>sXg (Xtipoi -/.cd'JKTYjg sfsxstvTO m\xzlrtg. Der Sinn dieser Worte ist ohne Zweifel der, dass die Hüftbeine dadurch, dass das um sie gewickelte Fett zerschmolz und herabfloss, blossgelegt wurden. Falsch ist Musgrave's Erklärung „ossa femorum defluentia (vel ex cumulo sc. vel in liumum fortasse ex ara) extra adipis tegumentum iacebant". Demnach hätte •/.a.rappvr.c, sollte man meinen, als Epitheton der TTt^sÄ-;? beigelegt werden sollen, da die TziuSkTt y.a.rtppi)r, und nicht /j.v^poi x.aT£pp->yC7Äv. Daraus darf aber nicht sofort o-efoluert werden, dass man zu sclireiben habe x.arappuoO?, sondern bevor man zu einer Conjectur greift, muss man erst zusehen, ob die Exegese keine befriedigende Erklärung zu l)ieten vermag. Die Erklärung Bückh's nun, welche Schneidewin-Nauck anneh- men, kann allerdings nicht eine befriedigende, ja nicht einmal eine zulässige genannt werden, liöckh sagt: „Dasjenige, wovon oder woran oder woraus etwas tliesst, wird nach antikem Sprachgebrauch selber fliessend genannt: wie culter manat er uore; plenus rimarum sum, hac et illac pertluo (Ter. Eun. 1, 2, 25, nach der richtigen Lesart) ; eben dahin gehören auch die Ausdrücke vom Regnen, coena- culum per[)luit, tigna perpluunt; ferner /rpöawTrov iop(üTi peö/j.svov u. dergl." Schneidewiu fügt diesen Beispielen noch das liomerische pUv ccliiaz'. -/cäa hinzu. Diese Erklärung kann man diu-chaus nicht gelten lassen. Zuvörderst isl zu bemerken, dass in Bezug auf den von Böckh Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sopliokles. o77 ♦'rwiiliiileii 8j»i'acli^ebraueli kein weseiil I i <'li('r riitersehicd zwi- schen den antiken und neueren Sprachen h<'sleht. Auch die neueren Sprachen kennen diesen Sprachgebrauch und wenden ihn oft an, nnd es besteht nur der geringl'üyige Unterschied, dass die antiken und die neueren Sprachen sich in dieser Hinsiclit nicht überall ganz genau «lecken, d. h. dass nicht allen griechisclien oder lateinischen Phrasen, in denen der besagte Sprachgehrauch erscheint, adä(|uate dentsdie, slavisehe u. s. w. Phrasen entsprechen; aber das Princip, auf welchem die griechisclien und lateinischen Wendungen l)eruheii, konniit auch in neueren Sprachen ziu' Anwendung. So sagt man auch im Deutschen : das Papier fliesst (während man, da flies sen eigentlich das den Flüssigkeiten zukommende \'erbnm ist, erwarten sollte: die Tinte fliesst, zerlliesst auf dem Papier); das Fass rinnt, fliesst, lauft; die Erde fliesst von Blut; vgl. auch den Gebrauch von triefen. Beantworten wir nun demnächst die Frage, welches Princip es ist, auf dem sowohl der antike als auch der neuere Sprachgebrauch beruht. Aus der Beantwortung dieser Frage wird sich sofort ergeben, dass Böckh sehr mit Um-echt zur Erklärung der -/.UTapf-jiTg li^iCju sich auf diesen Sprachgebrauch berufen hat. Wir können diese Frage mit Böckh's Worten beantworten, dass dasjein'ge, wovon oder woran oder woraus etwas fliesst, selbst fliessend genannt wird. Nur fügen wir der genaueren wissenschaftlichen Erklärung lialber hinzu, dass Wendungen wie pesv uiixari yalcc^ culter manat cruore u. a. zunächst sicher nach Analogie der Ausdrücke norccixog pü vqolti ko'/jm^ Ttrtjr, (jrjazi hapü pisi. (11. y^ 149) u. a. gebildet worden sind; diese Aus- drücke bilden die Brücke zwischen {/ooj/i, aifj-cc fsi und den in Rede stehenden Wendungen. Es ward eben von der Sprache der Gegen- stand, an dem oder aus dem etwas fliesst (z. B. yaiu, culter), als J^v/yv? p£0-J7a, als TzoTCiixdg fioiv metaphorisch aufgefasst. Interessant und zugleich lehrreich ist in dieser Beziehung Arist. Equ. 524 IT., wo sich der Dichter den Kratinos, 6? koX/m feüaag nor" e/rajvw oiä Twy dfüöJv Treot'wv spfzt (die Construction ist genau dieselbe wie in noTociiog fil tzoaäü voari), unter dem Bilde eines mächtigen Stromes vorstellt, wie sowohl oiä tcöv ä^iÄoJv nsdior^ als auch das folgende (rr/g' arä(j£Ojg napaaOrjoyj i^öoct Tug opOg . . . y,ccl TO-jg iy^poOg iipo- ^eÄ-j|jLvo'j?) klar beweist. Wenden wir nun das Gesagte auf unsere Stelle an, so könnten die ixr,pol olfenbar nur zu der Zeil ■/.arocppvsTg beissen, als und so lange als das Fett an ihnen herabfloss und somit (578 sie noch betloss. Wir müssen ja aber an unserer Stelle an eine andere Zeit denken, nämlich an die, in welcher das Fett bereits herabgeflossen war und nicht mehr herabfloss; dazu zwingt uns sfix.stvro, während es sonst etwa eyu/jLvoövro heissen müsste. Und wer wollte nun be- haupten, dass dasjenige, wovon oder woran oder woraus etwas bereits geflossen ist und wovon, woran, woraus es nicht mehr fliesst, 11 i essend genannt werden könnte? Dies ist in den antiken Sprachen eben so unmöglich, wie in den neueren, i) Es bietet sich nun aber eine andere Erklärung dar, gegen die kein begründetes Bedenken erhoben werden kann. Karappveig ist nicht activ, sondern passiv aufzulassen „Hüftbeine, von denen das Fett herabgeflossen war und sie somit verlassen hatte". Die passive Construction /xv/pot y.ccro'.c^piovTai kann eine doppelte Bedeutung haben, entweder „die Hüftbeine werden beflossen" (wie Plut. Galb. 27 /öy/v;v y. pusvTE? = wv Y. r, I^yj oö^cc. Ich ziehe die erstere Auffassung, die gewiss näher liegt und auch kräf- tiger ist, bei weitem vor. Eben so scheint mir doxSi bei der Auffassung „puto" wegen des oben hervorgeliobenen Gegensatzes kräftiger. — Die Forderung der Ergänzung von Ai^siv zu ovToi ^o'/m ist vollkommen begründet. Zwar geht nur das Participium Xi^/wv voraus; aber dieses Particip steht in Verbindung mit einem Imperativ (x'ivsj) , und wollte man V. 1061 in zwei selbstständige Sätze autlösen, so würde man sagen xtvs'. , /j.övov de [vn "ni zipozaiv Xi-ys. Der Imperativ steht aber in syntaktischer Hinsicht seiner Natur nach dem Futurum nahe, da er auf die Verwirklichung in der Zukunft gerichtet ist. Es würde also die Ergänzung von Xi^n.v aus Itjoyj keiner Schwierigkeit unter- liegen; diese Ergänzung wird aber noch erleichtert und nahe gelegt durch xcc!, da ja dies xat die Übereinstimmung mit der Forderung Kreon's bezeichnet, diese Forderung aber, wie jede Forderung über- haupt, auf die Zukunft gerichtet ist. Prüfen wir nun die anderen Erklärungen dieser Stelle; es lässt sich von allen beweisen, dass sie entweder gezwungen, oder dem Zusammenhang nicht entsprechend oder sprachlich unzulässig sind. Beitrug« zur Kritik und Erklärung des Soplioklcs. Öol Der Sclioliasl hat V. 1062 als Frasfcsatz ü-eleseii und «M-klärt ovTOi vo/jLt'i^ätg, ort im -/.iootni /i^w ; Er hat sicli also die Erklärimg leicht gemacht, indem er rö liv ixipog einlach in der Geltung von 70t und ooy.(Ji = videor nahm; denn voij.i^£ig = oo/m not. Diese Auffassung ist so abgeschmackt , als man sich nur denken kann. Es soll nach ihr Teiresias, derselbe Teiresias, der schon dreimal vor V. 1061 (nämlich 1037, 1055, 10Ö9) den Vorwurf der Bestechlich- keit und Gewinnsucht zu hören bekam, jetzt (etwa mit Verwunderung oder mit schmerzlicher Entrüstung?) fragen oGtw yöcp yj^yj xat vo,u.tC^'.?, ö'rj i/rt /.ioo-.G'. Asyoi! Hätte der Scholiast nicht aus Willkür oder Naclilässigkeit fyrjy^ ignorirt, so hätte er auf diese Erklärung nicht verfallen kömien. Doch vielleicht thun wir dem Scholiasten, den Dindorf wegen seiner Erklärung beloht, Unrecht? vielleicht bietet seine Bemerkung die Auffassung dar, welche Dindorf für die richtige hält: „Signiücat bis verbis Tiresias ea se esse dicturum quae nihil lucri ab Creonte ei allatura sint". Dass die Bemerkung des Scholiasten nicht diesen Sinn haben kann, geht aus /syw hervor; er hätte ja sonst li^o) sagen müssen. Ausserdem würde er sicher tö aöv p-ipog nicht ignorirt, sondern in seiner Paraphrase wiedergegeben liaben. Offenbar geht bei dem Scholiasten tö oov [lifjoc in vojULitc'.g auf. — Die Auffassung Din- dort"s ist nicht so abgeschmackt, wie die des Scholiasten: sie ist auch sprachlich zulässig [oG-w = ot'I v.ipot'jiv, dazu li^v-v zu ergänzen, r,0Yi y.Ä[ = bereits sogar, ooxöi = videor, rd oiv ixipog = dT:6 v). Da sich opTcij unmittelbar auf diese Beschimpfung bezieht, so hätte Sophokles den Kreon als einen unglaublich einfältigen Menschen hingestellt, wenn er die Worte des Sehers so verstanden hätte, wie Härtung meint Beiträge zur Kritik und Erkliining tles Sophokles. OOO fn'iliereii Aiisseningen des Teirosias nicht aiieli derart, dass tM* von Kreon, dessen Zorn er gerei/t hatte, xi^or, nicht hotVen durfte? Mnssle es also dem Teiresias nicht l)ereits auch früher vorkoinnien, dass er von Kreon keine nspfjrj zn hoffen hahe ? Kann er also wolil sagen r,oo oox.cö? Ferner meine ich. dass dies Wortspiel mit iTzi ■/.iposi'.v, welches Jacoh und Schneiderin dem Teiresias heilegen, nicht glücklich gewählt wäre. Würde nach dieser Auffassung Teiresias nicht doch iuiplicite zugel)en oder wenigstens zuzugehen scheinen, dass er für sich y.ipdrj hofTe, freilich von Anderen? Hätte nicht Kreon diese Blosse henutzen und des Teiresias unvorsichtige Äusserung aufgreifend versetzen können: „Da hahen wir's ! Durch deine nachdrückliche Beschränkung (rö nov iiipog) gihst du ja zu, dass du reden wirst, um von Anderen Gewinn zu erlangen". Und so Hesse sieh noch manches anführen. Avas nicht zu Gunsten dieser AutTassung spricht. II. Ich hahe V. lOG'i erklärt ; „Kommt es mir doch auch hereits so vor, dass ich nicht zum Nutzen sprechen werde, nämlich zu deinem Nutzen, weil ich glauhe, dass du in deiner Halsstarrigkeit und Ver- hlendung auch die furchtharen Enthüllungen, die ich machen werde, nicht heachten imd somit sie dir nicht zu Nutze machen wirst". Wer diese Auffassung erwägt, wird wahrscheinlich sofort und mit Recht sagen, es liege in derselhen die Andeutung oder es sei wenigstens die Möglichkeit vorhanden die Andeutung hineinzulegen, dass Kreon auch nach der Kundmachung des ihn hcdndienden Unglücks noch immer Zeit gchaht hahen würde, dies Unglück ahzuwenden, falls er nämlich Vdii seinem Starrsinn sich hätte ahbringen lassen. Wir müssen nmi zusehen, oh diese Folgerung, die in unserer Erklärung involvirt liegt, zu der sonstigen Darstellung stimmt. Wäre dies nicht der Fall, dann würde dies ein Bedenken gegen jene Erklärung hildeii. Es scheint, dass die Prophezeiung des Teiresias derart ist, dass das vorausgesagte Unglück, sobald es eben kundgemacht war, unwiderruflich eintreten musste, damit nicht die Prophezeiung Lügen gestraft würde, dass somit, auch wenn Kreon sich hätte ein- schüchtern und zm- Umkehr bringen lassen, es zu spät gewesen wäre, nachdem einmal Teiresias Tdy.iynTC/. ausgesprochen hatte. Aber 44« 68t) K V 1 ^ a 1 a nothweiidlg ist diese Annahme nicht. Teiresias spricht freilich von V. 1064 an nicht hypothetisch, sondern apodikfiscli; er sagt nicht: „wisse, dass dich dies Unglück trifft, wofern du nicht schleunigst umkehrst". Das schliesst aher wohl noch nicht die Möglichkeit aus, dass wenn Kreon sofort nach V. 1086, bevor Teiresias wegging, den beleidigten Seher versöhnt und ihm gehorchen zu wollen erklärt hätte , das Unglück sich noch hätte abwenden lassen i). Kreon aber versäumt den rechten Augenblick. Als Teiresias sich entfernt, ist er zwar erschüttert (V. 109S), aber noch niclit von seinem Starrsinn abgebracht. Es bedarf dazu erst noch eines wiederholten Zuredens von Seiten des Chors (1098. 1100 f. 1 103 f.), und er sagt llOö ausdrücklich p-öAig fJisv, -/.ccpolag o' i^iizaixcci tö oiiäv. Ich glaube ferner, dass Teiresias, wenn ihn Kreon nicht unver- söhnt hätte fortgehen lassen, ihm gerathen liaben würde, zuerst schleunigst zur Antigone zu eilen und erst nach ihrer Befreiung Polyneikes zu bestatten. So hätte er Mohl noch Antigone lebend an- getroffen und Haimon's Selbstmord verhüiel 2j. Dafür scheinen mir zwei Stellen zu sprechen, deren Übereinstimmung unter einander und Differenz im Vergleiche zu einem dritten Puncte beachtungsA^ertll ist. Es ist gewiss niclits Zufälliges oder Bedeutungsloses, dass Teiresias zuerst Kreon's Verfahren gegen Antigone (1068 \'.) und dann erst (1070 IT.) sein Verbot Polyneikes zu bestatten anführt s). Und docii wäre gewiss die umgekehrte Reihenfolge natürlicher gewesen, und zwar schon desshalb, weil sie dem Zeitverliältniss enispräclie, und dann, weil für Teiresias der gegen Polyneikes verübte Frevel die Ifauptsache war. Niu' diesen hat er ja in seiner früheren Rede her- vorgehoben, nur diesen hat er als Ursache des (iötterzornes und des 1) Teiresias hatte einen doppelten Grund, jene Clausel „wenn du nicht sehleunig.st umkehrst" zu unterdrücken. Erstens hoffte er davon nichts, und zweitens, was noch wichtiger ist, war er aufs Ausserste };;-ereizt. In seinem Zorne nun konnte er gar nictit jenen Zusatz ausspreclien , weil derselbe der Ausdruck einer wohlmei- nenden Fürsorge und seine Rede dann eine Warnung gewesen wäre, nicht aber das, wofür er sie 1084 f. ausgibt. *) Jacob sagt (zu V. 1064), Antigone lödte sich, während Teiresias noch spricht. Beweisen lässt sich dies durch nichts, es ist auch nicht einmal wahrscheinlich. ^) Schon Jacol) liat auf diesen Punct aufmerksam gemacht: „Beachfungswerih ist, dass Teiresias hier von Kreoii's Frevel gegen Antigone zuerst spricht". lU'iti'ä^o zur Kritik und Erliliirung des iSoplioklos. Öo V Missliiigeiis der Opfer liinf^estelll. Auch der (Mior heohaehlct in seiner Anfforderiing^ (i 100 f.) dieselbe Reihenfolge, und Menn Kreon an diese AulTordeiMnig- püncth'ch sieh geliallen halte, so würde er zuerst Antigone befreit und dann den Polyneikes bestattet haben. Freiüeh hat der Chor diese Reihenfolge angewandt, ohne zu wissen, dass gerade so und nur so das Unglück sich abwenden liesse. Aber trotzdem ist es ja sehr wohl mJiglieh, dass der Dichter diese Reihenfolge al)- sichtlich den Chor anwenden liess. ohne dass dieser ahnte, wie richtig und wichtig sie wäre. Hätte Kreon geahnt, dass Antigone sich das Leben nehmen wolle, so liätte er natürlich sicli beeilt, erst sie zu befreien; und diese Mittheilung würde ihm, glaube ich, Teiresias gemacht haben, wenn er ihn nicht unversöhnt hätte fortgehen lassen. So aber vertloss eine geraume Zeit, bevor Kreon, der zuerst die Bestattung des Polyneikes vornahm, zu Antigone's Grabgemach sich begab (vgl. die Schilderung des Bolen 1192 ff.). Ich mache noch auf zwei Stellen aufmerksam, welche meine Ansicht bestätigen oder wenigstens ihre Wahrscheinlichkeit hervor- treten zu lassen geeignet sind. Die erste ist V. 1111 f. sycö o' iTztior, dö^a TTiO inzoTpd'frii «üröj t' ior,aa y.cci napojv i/UOaoixai. Mag man diese Worte in eigentlichem Sinne nehmen (was ich für das Richtige halte) und blos auf die Befreiung der Antigone beziehen oder mag mau sie metaphorisch auffassen uml glauben, Kreon spreche hier aus, dass er an Polyneikes sowohl als an Antigone sein Unrecht durch persönliches Zugreifen wieder gut machen wolle: jedeid'alls versperrt er sich durch den in nupöiv i-/.Ai>aoixai ausgesprochenen Entschluss unwissentlich die Möglichkeit, den Selbstmord der Antigone zu ver- hüten. Hätte er nämlich nicht den Entschluss gefasst, die Antigone persönlich zu befreien, so hätte er, wenn er schon die Bestattung des Polyneikes früher vorzunehmen gesonnen war, doch Diener entseiuleii können, um Antigone sofort in Freiheit zu setzen; diese Diener wären noch zu rechter Zeit gekommen. Dass der Dichter, iinlem er diese Worte Kreon in den Mund legte, bezeichnen wollte, dass Kreon sich selbst jede IMöglichkeit Antigone's Selbstmord zu verhüten, abschnitt, glaube ich um so eher annehmen zu dürfen, als die Worte a-Jrö? t' £or,oa y.rj.i -v.pchv iy-lOaciiui an inid für sich etwas sonderbar sind, und zwar desshalb soiulerbar, weil die für den Entschluss napöiv ix.A'J(joiici'. gegebene Begründung a-JTÖg idYtoa nicht vollkommen 688 Kvicala befriedigt. Hatte der Dichter nun jene Absieht, indem er V. 1112 Kreon in den Mund legte, so könnte man es, wenn auch nicht tadellos, doch begreiflich finden, wie er, indem er jene Absicht verfolgte, das Unpassende oder Unzulängliche im V. 1112 übersah. Übrigens kann man auch annehmen — und dies halte ich für das Wahrscheinlichere — dass der Dichter das Unzulängliche der Begründung nicht übersah, sondern dass er absichtlich Kreon so sprechen Hess. Näheres darüber unten zu V. 1 1 08 ff. Die zweite Stelle ist 1103 f. 6'7ov 7", äva^, Tä-/t(7Ta. a'jvrs/ji.- vou(7t 7äp 3-£wv Tiüoöy/.Big rovg y.ay.ofpovag ßldßcii. Der Dichter AvoUte gewiss, dass die Zuhörer bei diesen Worten an die Befreiung der Antigene denken sollten. Wenn man den Ausgang in's Auge fasst, so sieht man, wie wahr der Chor, ohne es selbst zu wissen, gesprochen hat. Schnell ist das Strafgericht über Kreon hereingebrochen. Er l)etrieb Avohl ocrov TäyiaTO. den einen Theil seiner Aufgabe, leider den zweiten, und so kam er zu dem ersten zu spät. Hätte er oaov Tixy^i.(jTa. den ersten Theil der Aufgabe (Befreiung der Antigone) zu lösen gesucht, so hätte der Selbstmord der Antigone und damit das Unglück Kreon's abgewandt werden können. Aber es sollte eben dem Kreon seine reuige Umkehr nichts nützen, da er zu den beiden ersten Freveln auch noch den dritten, Verhöhnung des gottgeliebten Sehers, hinzugefügt hatte. Habe ich die Intention des Dichters, für welche ich Indlcien in den angeführten Stellen zu finden glaube, richtig aufgefasst, so lässt sich gegen die oben aufgestellte Auffassung des Verses 1062 kein Bedenken erheben. Sollte aber jene Deduction doch nicht stichhaltig sein, sollte nach Sophokles' Anschauung in dem Augenblicke, als Teiresias das Unglück verkündete, es schon zu spät gewesen sein, dasselbe abzuwenden, auch weim Kreon sich mit dem Seher ausge- söhnt liätte: dann würde eine Modification in meiner Auffassung des Verses 1062 noihwendig werden. Während ich nämlich oben rjdvy erklärt habe „jetzt, wo ich bereits die Überzeugung erlangt habe, dass du dich von deiner Verblendung nicht abbringen lassest und dass du also auch meine Enthüllinigen dir nicht zu Nutze macJjen wirst": nnisste yjot/ in diesem Falle erklärt werden „jetzt, wo es bereits zu spät ist und wo du. wenn du auch durch meine Fntliüllungen erschüttert umkehren wolltest, die Fnfhüllungen doch nicht mehr dir zu Nutze machen und dasvStrafgericht nicht mehr aliMciidcii könntest". Beiträg-e zur Kritik und Krklüruug des Stiphnkles. 0(S9 V. 1013. Nauck hat in dem testen Glaiiheii, a.nr,ix(jiv sei unpassend, ©^t- vovT« ^£|xv&iiv vermutliet und sogar in den Text aufgenommen; ausser- dem meint er, dass vielleicht jxavTB-JixccTa in (xocys-jixxTcx. zu verwan- deln sein dürfte. Neulieh hat auch M. Schmidt (Zeitschr. f. d. öst. Gyinn. 1805, S. 2) diu Üherlieferung dary/jiwv zweifelnd, die Über- lieferung [xavTi-JixciTCi mit Entschiedenheil verworfen. „Hier ist (pJ^i- vovToc <7£,avcüv von Nauck statt f^bovr' 6(.fjr,ix(jiv eingesetzt, ob mit Recht, macht Hesycli. äari/xo) v d^avoDv ä'/vwaroiv einigermassen zweifelhaft ; doch erscheint äiriixoiv allerdings nicht passend. Noch unpassender aber ist MANTETMATA, wofür nicht sowohl mit Nauck l}.y.^vjixy5|ji.a dar , nämlich ein schlechtes. Aber worin bestand denn dieses schlechte Zeichen? Darin eben, dass die Götter das gewohnte und gewünschte Zeichen versagten. Das gute Zeichen (günstiger Brand) , das der Opfernde wünscht , ist das Zei- chen xar' il'oyr/v, und somit kann äanij.og sehr gut als Gegensatz von vöar^iKog gedacht werden. "A'jrtfj.oc opyia ist also ein Opfer, welches das Zeichen (d. i. das gewünschte, das günstige Zeiciien) nicht darbietet i). Die Verbindung /j.avT£6/j.aTÄ op-yiojv is( nicht auffallend, sondern gar sehr berechtigt. Das Opfer (opyta) ist ja dasjenige , was als Mittel zur Erforschung des Götterwillens, zur Weissagung (piav- TsviiQc^ gebraucht w ird. Also //«vTs-j/jiara opyioiv sind Weissagungen, die aus dem Opfer geschöpft werden. Was nun den Ausdruck (p^i- vovTO. iiavrsOiJ.oiTCK betritft, so konnte dieser mit demselben Rechte gebraucht werden, wie ä'7y;/j.wv op'yt'wv; (f^ivc^vTd [j.oi.vrzi)ij.(/.ra steht und fällt mit äa/j/J-wv öp'ftoyj. Da das Opfer ä<7y;/xa war, d. i. nicht das gewünschte Zeichen, aus welchem die Huld der Götter hätte ersehen werden können, darbot, da ferner das Tfyfjt,« (günstiger Brand) die Grundlage des fxdvTVJixu bildet, so kann natürlich sehr gut von y^^ivovTCc [j.y.MXVJiJ.'-J.Ta gesprochen werden. Natürlich ist auch dieser Ausdruck in entsprechendem Sinne und von demselben Standpuncte aus aufzufassen, wie är^,/j.o)v o/i'/jwv. Teiresias wollte erfahren (ip.avTt-JjTo), ob die Götter gnädig gewogen seien. Dies IxävTiuy-oc , dass die Götter der Stadt gewogen seien , hätte dann stattgefunden, wenn die Götter das Opfer angenonmien hallen, wenn also, was damit zusammenhängt, als Zeichen ihrer Huld ein günstiges 1) In ähnlicher Weise sind ja überhaupt alle jene mit a piiv. ziisaiiimengesetite« Ac^ectiva zu erklären, in denen, wie man sagt, das x priv.^öu.- ist. Auf welche Weise sind Adjectiva, wie as'orfAOc, ap.jj.0p05, ä'fjioipoi (I'lat. Legg. IX, 878 B) zu der Bedeutung „ungliicklicli" gelangt, während sie eig. „ohne Loos" bedeuten, also voces niediae sind? Nur dadurch, dass man dabei das I.ous zar' i^o'/Y/V, das gute Loos, im Sinne haHe. "A:rorp.o? ist also „wer des (guten) Looses nicht theilhaftig ist". Reiliüf-c /m Kiilik iiiiearbeiten, behandeln" (nicht „arbeiten, handeln") voraussetzen. Und diese Voraussetzung ist vollkommen l>erechtigl. Liegt nicht der Phrase ey npdaativ nvä (die freilich viel seltener als su noiilv rtva, £v opäv uva vorkommt) die Bedeutung „behandehi" zu Grunde? «) Muss nicht aus der Be- ^) Ich wfiss allerdings, dass manche Graininatiker anderer Ansicht sind, aber mit Un- recht. Die Verba r.^rt.'Jijvy. ttouiv, o^^äv, Efi'/a^sa^ai haben, wenn sie mit dem Reifräg^e zur Kritik und Erklärung «Ips Sophokles. G97 deutung „bearbeiten" die Bedeutung »tödten. den Garaus maehen" erklärt werden?') Bietet nicbt äTiXsvryjro? (Sopli. 0. R. ;i,'}(») für die an unserer Stelle erforderliehe Bcdeutinig von y.-pci/.rog eine sebr passende Analogie dar, so passend, als man nur wünseben kann? 'ÄTc^lfvTr^TO? bat an der erwäbnten Stelle Sopbokles in der Bedeutuug „mit dem man niebt fertig wird" gelu-auclit; diese Bedeutung kommt dem Worte nur unter Vorausset/ini«; der eioTutlieben Bedeutung „den man niebt bis zu (dem gewiiusebteii) Ende, bis zur Erzielinig des gewiiusebteu Erfolges b&arbeiteu kann" zu. Gerade so iiätte So- pbokles aucb änrjay-oq in der Bedeutung „der sieb niebt bearl>eiten lässt, mit dem nicbts auszuricbtcn ist" gebraueben köiuien : aber es bat ibm an unserer Stelle beliebt, das Wort in einer etwas modifi- eirten Bedeutung „niebt bearbeitet" (imv: nznpayixivoc) zu gebraueben. wie ja manebe Verbaladjeetiva auf TÖg die Geltung eines passiven Partieipium perfeeti baben. Bezüglicb der Überlieferung im V. 1036 bemerkt Dindorf: „xä,a;r£yöpTtT;j(.at, x ab S, vel m. antiquiore", Obne Zweifel ist xax- mroopTicixai vorzuzieben , sebon wegen der Übereinstimmung mit izx,i^Kilr,ixon. M ie Hermann mit Beebt bemerkt. Was die Feststellung der Bedeutung von ixTzs'^ooTifjiKX'. hetrilTt , so bangt diese Frage da- von ab, welebe Bedeutung man dem it,r,ixTiilr,i),a.i beilegt, da es in boliem Grade wabrsebeinlicb ist, dass niebt blos beide Verba mit der- selben Präposition zusammengesetzt sind, sondern aucb dass die Prä- position in beiden Fällen dieselbe Geltung bat, weil dadureb die Rede Kraft und Naebdrueksfewiiint. 'Ehixitoläv nun kann entweder bedeuten „ausverkaufen, zuEnde verkaufen", oder blos „verkaufen". Da nämlicb das dem iixnoXy.v zu Grunde liegende iixTzol-n die Waare oder den Handel bezeicbnet, so bat sixKoläy eigentlieb die Bedeutung „Handel treil)en, bandeln". Das „Handeln" äussert sieb naeb zwei Seiten hin. entweder als „Einhandeln" (Kauf) oder „Verhandeln" (Verkauf). So Accusativ der Person verbunden werden, sicher die Bedeutung „artieei-e** ange- nommen. ') So Aesch. Ch. 433. Vgl. den ähnliehen Gebrauch von äv js'.v. £^avjp:tv. fJtsp'ya^c- T^ai, xarso'/a^E^^a'.. s^cp'/ä^EffSa'. (Eur. Hipp. 566. i^zip'^ÖL'jij.zbix), tcXeTv Die Bedeutung „vernichten, födten" er6pTiaixxi auffassen „ich bin als Ballast hinausgestossen". Das schwierigste Problem dieser Stelle sind aber die Worte TC/jv 0* -jTiai yivovg. Doch kann, scheint mir, ein Punct, und zwar ein wichtiger, liier mit ziemlicher Sicherheit festgestellt werden, nämlich dass Kreon in diesem Satze von den Sehern spricht. Zwar stellt Nauck es als sicher hin, dass hier von den nächsten Angehörigen i) die Rede ist. „Nach dem folgenden £x;r£yö&rt'7;j.a'.", sagt er, „kann es kaum zweifelhaft sein, dass Kreon von seinen nächsten Angehörigen redet: diese, meint er, betrachten ihn als eine Last, deren sie sieh entledi- gen möchten". Aber diese Ansicht beruht auf einer irrigen Auffassung von i-/.n£'fipTiaij.cir.. das nichts anderes als ein Synonymon von e^r/^j.- zöIt/ixcci ist, wie etwa im Deutschen ..verhandeln" und „verschachern" Synonyma sind. Dass Kreon hier nicht von seinen Angehörigen spricht, lässt sich durch folgende Erwägung beweisen. Was für Angehörige könnte Kreon meinen ? Doch wohl nur Antigone, Ismene , Haimon , wie aui-li Nauck ausdrücklich sagt. Von diesen nun hätte Kreon allerdings sagen können „ich liin von ihnen verhandelt und verkauft", wenn nicht — und das ist der Punct, auf den das grösste Gewicht gelegt werden muss — darauf folgte y.£p- oal.vsr ■ixTzoAöcTz. Diese Worte stehen doch sicher im engsten Zusammenhange mit dem vorausgehenden Satze, wie schon die Wahl ^) Ich habe seihst einmal an die Richtigkeit dieser Ansicht j^-^egKiiiht und iip.'' etwv o' vermuthet. Jetzt bin ich von diesem Irrthum gründlich geheilt. ßpiträgre zur Kritik und Eiklnrun" des Sophokles. 699 von Ansdrückon aus derselben SpliJirt^ (i^nixKOAnixai . ex.Trsyöprt- ryixai — x£poa«v£T£. eixKOAdcTs) deiitlieli zeigt. Es müssen also sieher in beiden Sätzen dieselben Personen gemeint sein: oHenbar rnft Kreon jenen Personen . von denen er i^ri^nö\r,rai xdmsföpriarcci. zu: ■/.sf.ociiviz' . iixnoMTS. Möget ihr. rnft er, l'iir eneren Verrath an mir (metaphoriseh wird dieser Verratli als iEsixnoläv, als ein Verhandeln Kreoifs bezeichnet) den reichsten Lohn (dieser wird mit einer vollkommen entsprechenden, derselben Sphäre angehörigen Metapher als ein Einhandeln von sardischem Eleklros nnd indischem Golde hingestellt) euch erwerben: es wird euch doch nicht gelingen, Polyneikes" Bestattung zu erwirken. Konnte nun Kreon auch in der höcjisten Leidenschalt von Antigone und Ismene uiul Haimon sagen oder auch nur glauben, dass sie ihn £fv/,a;ro/r//(a(7t und dass sie dafür y.£poaivo'j'j(. nnd iixKolCiai ? l'ndenkbar ! Warum hat er denn früher, wo sein Zorn in der Unterredung mit Antigone und Haimon den höchsten Grad erreicht hat, in dieser Beziehung auch nicht den leisesten Verdacht laut werden lassen? Was hat sich denn seither zu- getragen, was ihn auf die Idee hätte bringen können, dass seine An- gehörigen bestochen seien . dass z. B. Antigone gedungen M^ar ? Man sieht, wohin diese Ansicht führt. Es bleibt nichts anderes übrig als anzuerkennen , dass Kreon sage, er sei von den SeJiern verkauft. Die Mantik hat einen grossen Einfluss auf die Handlungen der Menschen. Darum haben Kreon's alte Feinde (vgl. 289 a/Aä raOra xat r.älcci nokzoig ävoptg fxoXt? 'fipovrsg ippo^ovv s/xoQ i) längst (ndloc'.') die Seher, vor allen Tei- resias, bestochen, damit sie bei jeder sich darbietenden Gelegenheit Kreons Macht zu untergraben nicht versäumen sollten, weil sie glaubten . Kreon werde sich nach den Aussprüchen der Seher rich- ten. Die Seher glauben zufolge ihres mächtigen mantischen Ein- tlusses Kreon in ihrer Hand zu habeu, und indem sie zu Gunsten von Kreon's Feinden die Mantik missbrauchen, ihn wie eine Waare denen, die sie bestochen haben, verkaufen zu können. So, und nur so, stimmt alles trefflich. Die Metapher ist vollständig durchgeführt: Kreon ist die Waare in den Händen der Seher , die Seher sind die 1) Auf diese .Stelle hat Seyffert (». a. O.) aufmerksam gemacht und mit Recht die Ühereinslimmung zwischen 7ra),a'. an unserer Stelle und xal -iXa; V. 289 (wenigstens durch den Druck) hervorgehoben. Sitzb. d. phil.-hist. Ci. L. Bd. IV. Hft. 45 700 K V i c a 1 a Verkäufer, die Feinde Kreoirs die Käufer, der Verkaufspreis ist der Lohn , um den die Seher gedungen sind. In Betreff der Textesfassung unserer Stelle hahe ich dieselbe Ansicht, wie Böckh und Bonitz, nur mit dem Unterschiede , dass ich an der handschriftlichen Überlieferung festhalte und die Partikel o' nicht aufgebe, und zwar desshalb, weil mir die Anreihung dieses Satzes mittelst oi viel passender, als das Asyndeton, erscheint. Eine nothwendige Folge des Asyndeton wäre nämlich die, dass tcüv stark betont werden müsste, wozu sich dies schwache Demonstrativ- pronomen nicht eignet. Auch ist zu bedenken , dass (abgesehen von den Fällen, wo ein Casus des als Demonstrativpronomen gebrauchten Artikels mit einer Präposition verbunden ist) bei den Tragikern fast durchweg, bei Sophokles immer (mit Ausnahme von 0. R. 200) die Formen des Artikels in der ursprünglichen Geltung eines Demonstrativ- pronomens nur da erscheinen, wo sich eine Partikel, wie |jl£v, os, ydp an dieselben anschliesst. Nichts Erhebliches Hesse sich meiner Meinung nach auch gegen die Schreibung tojvo' vnai yivovg einwenden. Man könnte sich liiebei mit der Thatsache beruhigen, dass ödz auch (und nicht eben gar so selten) zurückweisende Kraft hat, und dass es auch da angewandt wird , wo ovTog allerdings das regelmässige Pronomen wäre. Man könnte aber auch sagen, TöJvd" sei absichllich von Kreon gebraucht, weil er ja, wenn er auch von den Sehern überhaupt spricht, doch einen Seher vor sich hat, auf den er hinweisen kann. Indess lässt sich schwerlich entscheiden , ob tcöv d^ (eorum autem) oder rcövo' (horum) den Vorzug verdient. Was die Construction betritTt, so nehme ich natürlich mit Ande- ren an, dass twv rT oder toüvö' xard nüvs'jiv gesetzt ist, dass es Leute bezeichnet, an welche durch piavTtxr/? erinnert worden ist. SeyiTert's Annahme, dass zöjv auf l/j^Tv zurückweise, ist unmöglich, da, wie oben dargelegt worden ist, iifjÄv nicht ausschliesslich auf die Seiler zu beziehen ist. Ganz unerheblich sind die Einwendungen, die man gegen die Ansicht, dass Kreon mit den Worten twv o' — ncclai die Seher meine, macht. So sagt Jacob; „Obwohl Kreon viel Sonderbares spricht und obwohl man zugeben könnte, dass er wirklich Teiresias für habsüchtig und für ungerecht gehalten: so konnte doch ganz unmöglich der Dichter ihn so allgemein liier sagen lassen, schon Beiträgre zur Kritik und Kiklärimg des Sophokles. 701 Iäiij?st habe Teiresias ihn vcMTathcn, nachdem er tun- eben erst anerkannt hat, dass er ihn beständig zum Heil geführt (993, 995)". Diesen Grund hat neuerdings auch Meineke geltend gemacht. Sehr treffend bemerkt dagegen SeylTert: .,NatiirIich: dies' that der Mann in ruhiger Gemüthsverfassung . . . ; jetzt, nachdem der Spruch des Sehers seinem Herrscherrechte zu nahe getreten, ist er mit einem Male — so und nicht anders ist Tyrannenweise — umgewandelt, um nur die Kelirseite des vorher Gebilligten zu sehen und jeder objecti- ven, von egoistischen Rücksichten freien Würdigung der Sache sich zu verschliessen". Eben so unerheblich ist Jacob's Einwendung, dass wir ausser Teiresias keinen Seher in Theben kennen. Dagegen sind für jene Ansicht, abgesehen von dem oben Ge- sagten, noch zwei Puncte hervorzuheben. Dass xcpoatvsr' i|X7ro}>äT£ auf die Seher zu beziehen ist, beweisen die Worte oud'' si ^sAouct' oi Zrivog auToi ßocäv fiptiv vtv ocpndiloyTsg ig Atö? ^pöv&u?, die eine bittere Anspielung auf die Worte des Teiresias (t0l6 ff.) sind. Da somit die Beziehung von xspdcibBTi auf die Seher feststeht, so muss, wie oben gezeigt worden ist, auch der vorangehende Satz auf die Seher bezogen werden. Ausserdem wem sollte bei den Worten roüv o' vKcci. yivo'jg nicht V. 1055 tö iJ.a.)/T'.y.d\' '/äp näv- fildpyvpov yivog einfallen ? V. 1037 f. xtpocaivsT^ iixnoldTS -öv npog Saoo'swv TilexTpov. „Ta (öva. m. pr.) Tipooäpozfjrj. pariterque in lemmate scholii." Dindorf. Der Fehler des L ist in einigen Handschriften und bei Eustathios (zu Od. o p. 1483, 27) verbessert. Nauck schreibt frei- lich r«7rö 2a:po£ojv -nlv/.Tpo'^ und bemerkt zur Begründung dessen : „Nach der Lesart des Laur. haben Blaydes und ich (Mel.Gr.Rom.il, p. 245) roLKÖ SäpOiWv statt rdv npig ^dposoiv hergestellt. Somit scheint 6 ■'nAs/.rpr/g der älteren Gräcität fremd zu sein. Wie hier ra/TÖ in rcc npo übergegangen ist, so lesen wir 0. R. 525 toö npog 0 ifd>3-n statt des ursprünglichen Tnvnog o' £'^äv.5/>" '). Die diplo- ') Dass unter den zahllosen Schreihfehlern der Handschriften auch dieser sich finden mag. kann sein. Aber der Beleg, den Nauck dafür anführt, ist unglücklich gewählt. 702 Kv/cala matische Gi'iiiuliage dieser Änderung ist schwach ; denn jedermann weiss, dass unter zehn Fällen neunmal die Änderungen, welche von der ersten Hand selbst herrühren, Verbesserungen von Schreibfehlern sind; folglich muss unsere Zuversicht zu tov viel grösser als zu ra sein. Und vergleicht. man die Änderungen tov npog Taposojv (für rdv Tzpo adposojv) und rdni Gccposorj (für tcc k^o aäposojv) bezüglich ihrer Leichtigkeit und Nahirlichkeit mit einander, so fällt die Ver- gleichung sicher auch zu Gunsten der ersteren aus. Doch Nauck führt aucli einen inneren Grund an, dass nämlich ö yjXsxTpo? der älteren Gräcität fremd zu sein scheine. Auch dieser ist meiner Ansicht nach vollkommen irrig. Im Gegentheil muss man annehmen, dass der älteste und ursprüngliche Ausdruck für das Metall Hellgold 6 -nlsy.rpog war. Bekanntlich sind die Sprachen bei der Aufstellung des grammatischen Genus für leblose Gegenstände nicht Willkürlich zu Werke gegangen, sondern indem sie mit reger Phantasie auch leblose Gegenstände als belebt sich vorstellten, haben sie die natürliche Geschlechtsverschiedenheit, die bei lebenden Geschöpfen sich findet, auch auf jene übertragen i). So ist es ja nichts Willkürliches, dass im Griechischen z. B. die Namen der Flüsse Masculina, die Namen der Bäume Feminina sind, sondern es beruht diese Unterscheidung auf der Verschiedenheit der Vorstellung; die Flüsse als befruchtend (oder als männlich stark ?) sind Masculina, die Bäume als fruchttragend Feminina. Für Ausnahmen von dieser und von ähnlichen Normen lassen sich oft bestimmte Gründe anfüh- ren, und wo man solche nicht anführen kann, darf man doch nicht leugnen, dass die Sprache Gründe hatte, sondern man muss sagen, dass wir sie nicht kennen. Denn es unterliegt nicht dem geringsten Zweifel, dass 0. U. ö25 das handschrift- liche roO TTfiös echt, und rovKog eine im höchsten (irade niisslungene Conjectur ist, wie ich bei einer anderen Gelegenheit, sollte es dann noch nothwendig sein, beweisen werde. *) Treffliche Bemerkungen über dies Capitel der Grammatik hat Jacob Grimm gemacht. Eine systematische und umfassende Behandlung dieser Partie existirt leider noch für keine Sprache. Allerdings wird sich für sehr viele Wörter der Grund ihres grammatischen Genas nicht mit Eviden/. aufstelleu lassen; aber wichtige und anziehende Resultate würden sich bei eingehender lieliamllung dieses Tlienias gewiss erzielen lassen. Beiträge zur Kritik und Erklilning; des Sophokles. 702 > Uli diesem Gesielitspiinet aus wird man mm sicher nichts Will- kürliches oder Zufälliges in der Erscheinung- orhlicken. dass die Namen der Metalle im Griechischen sämmtlicli Masculina sind (y^o-j- '^"^^1 ^■ypy-'?^ Gto-or^og ^ ixÖA-jßooi;. yauig, oo£iyjx/x.oc). Und von dieser Regel sollte das natürliche Hellgold , das schon Jkmier kennt (denn ohne Zweifel irrt Butlmann, wenn er den homerischen yj/sy.- rpog für Bernstein hält), eine Ausnahme machen ? Freilich lassen uns die Stellen hei Homer und Hesiod das Geschlecht dieses Wortes zufällig nicht erkennen; aher ich zweifle nicht, dass Od. d 73 xa/Ji^v n 'jTspoKriV ... y^puaoij t rj.t/.r jU-j rs v.a.'. o-ij^ppoD r,^' g/iyavro? und Hes. Scut. 142 ry/ixrpcü 3- vnoAaixnig er^v y^pvaSi ts ijjaetvw \(xiJ.v:ö[Xi.vov das in Rede stehende Metall nicht aus der Art schlägt und dass sein Nom. auch ö nlv/.rpog lautet. Anders freilich verhält sich die Sache mit Od. 0 460 yyjGiOv ojS/ji.ov syojv /Jierä f^ r,Aiy.rpO'.aiv espro und 'j 29o 6[j[xov yp-J(j£ov rj'Aiy.Tpoiatv hpixivov T,{kiov wj. Hier kann man allerdings den Nom. rä rjAsxrpa annehmen, da von einzelnen aus dem Elektros verfertigten Schmuckstücken die Rede ist; und diese können natürlich rä rjAexrpa heissen, nicht ot -^xs/.rpoe, gerade wie Goldstücke, Goldmünzen, Goldsachen ypuaia heissen (vgl. noch äpyjpici^ ycKA/J.ci, aior.pia). Es liegt somit gar kein Grund vor, an unserer Stelle die Richtigkeit von töv npog Säpöeo^v ■n^v/.zpnv zu hezweifeln, wohl aher liegt ein wiclitiger Grund vor, das Masculinum hier gegen Nauck's willkürliche Änderung entschieden in Schutz zu nehmen; und wenn spätere Schriftsteller das Hellgold mit o ri\ey.rpog hezeichnen, so hahen sie hierin den alten Sprachgehraucli und ein Sprachgesetz l)ewahrt, das Nauck nicht in Anschlag hrachte. Fügen wir nach dieser Erörterung noch ein Wort zur Erklärung des Genus V? rilvATpog iiinzu, das bei Arist. Equ. 531 iy.niTzro-jGöJv tcüv r^Xixrpwv vorliegt. Dass Bernsteinstückchen ai rjAey.Tpoi heissen, wird niemand aulYallend linden, wenn er sich an das Gesetz erinnert, dass die Namen edler Steine Feminina sind. Vgl. -ö xp-javallog (opp. 6 xpv- orc/Xhog), r, ■j'xdpayoog (freilich auch i a/x.), r, adnfsipog^ ri Xuarcig., ■h ßhpvAAog^ ö ixöcyvr,g. N'on r. Ai^og sagen die Grammatiker, dass so die edleren, zur feineren Bearbeitung geeigneten Steine, besonders Edelsteine, genannt werden. In Betreff des Neutrum zo r^lexTpov ist es scbwer. eine sichere Erklärung aufzustellen; es gibt da mehrere Möglichkeiten. Als Analogie ist rö odprii'jv (Plat. Phaed. 110 f)) an- zuführen. 704 K V 1 c a I a V. 1064 ff. dXX' £'j '/£ rot -/.dria^i jxyj KoWoijg ert rpoyovg ocixikATiTYipocg rjliov t£Äwv, ev 01171 Toüv CTdüv oi'JTog £x aTÜdyynui)/ iva. v£y.vv v£xpä(v dixoißöv d\iTi§ovg iati. Für sicher sehe ich es an, dass unter T^oyo-jg ölik. rjX. oder rpöyo'jg a/x. ril. (das erstere lialte icli für wahrscheinlicher) nicht Tage zu verstehen sind, wie der Sclioliast, Wundern. A. meinen, sondern Radumschwingungen d. i. (metonymisch) kleine Zeittheile, von denen je einer zu einer RadumschM'ingung des Sonnenwagens erforderlich ist, also Augenhlicke. Dass auch Kreon und der Chor die Worte des Sehers in dem Sinne „nicht viele Augenhlicke werden vergehen" und nicht in dem Sinne „nicht viele Tage werden ver- gehen" auffasste, zeigt die eindringliche Mahnung des Chors zur Eile (1103 f.) und Kreon's Hast, die sich so deutlich V. 1108 f. ahspiegelt. Wenn man ferner anninunt, dass Teiresias wusste, das Unglück werde schon in der nächsten Zeit üher Kreon hereinbrechen, so hegreife ich nicht, mit welchem Rechte Wunder „curriculo autem solis patet iter iilud significari, quod sol conficiat a carcerihus ad metam usque cur- rens, i. e. unius diei spatium. Recte (?) autem sie licuit vati dicere, quam vis sciret intra hrevissimum tempus ea q u a e p r a e d i c i t mala e v e n t u r a esse" sagen und Dindorf dies wiederholen konnte. Vielleicht meinte Wunder, dass der Seher sich so ausdrücken konnte, ohne wissentlich eine Lüge vorzuhringen, weil nicht einmal ein einziger Tag verging, folglich natürlich auch nicht viele Tage. Allerdings würde von diesem Gesichtspuncte aus die Äusserung des Teiresias nicht eine trotz hesserem Wissen aus- gesprochene Unwahrheit sein. Aber wer wird sich in solcher Weise ausdrücken? Wer wird, um ein Beispiel zu gehrauchen, wenn er in seiner Börse nur wenige Kreuzer hat, sagen: „Ich habe nicht viele Gulden in meiner Börse?" So wird sich niemand ausdrücken, der nicht entweder spasshaft reden oder einen Andern absichtlich irre führen will, da er ja wissen nuiss, dass jedermann jene Worte in dem Sinne „ich habe nicht-viele (d. i. = wenige) Gulden in m. B.", nicht aber in dem Sinne ,,ich habe-nicht viele Gulden in m. B." Beiträg-e zur Kritik und Erklärung- des Sophokles. 7 üö auffjisseti wird. Bei dieser letzteren so|)hi.stiselieii AulTassinig muss man freilieh zugeben, dass jene Worte keine Unwalirlieit enthalten, «eil man, wenn man nur wenige Kreuzer hat, allerdings das Nicht- halten vieler Gulden von sieh aussagen kann. Wenn demnaeh die Worte des Teiresias von Keinem, der sie hört, naeli U'under's Erklärung anders vei'standen werden können als: „es werden nielit viele, d. i. wenige Tage vergehen", wie kann man da behaup- ten „reete sie lieuit vati diccre, quamvis sciret" ete. ? Nur dann könnte man diese Behauptung gelten lassen, wenn man auch die Consequenz, dass Teiresias entweder spassen oder den Kreon absieht- lieli irre führen wollte, gelten lassen könnte. Gewiss wird sich aber niemand mit einer von diesen beiden Consequenzen befreunden wollen. — Ausserdem zeigt auch das Epitheton ä|x'.A/>r,Tr/pa? klar, dass wir nielit an Tage zu denken haben ; als Epitheton der Tage wäre uäudich dies Wort höchst unpassend; denn man kann doch nicht l)ehaupten, dass dixiXkrtrrip seine ursprüngliche Bedeutung auf- gegeben hätte und Jiier blos „sehr schnell" bedeute. Dagegen er- scheint bei der anderen Auffassung äjuLtX/vjrr/p als ein sehr trefFender Ausdruck. Wenn bei rpo'/ßg aus der Bedeutung „Rad" sich meto- nymisch die Bedeutung „Radumschwung" entwickeln konnte i), so konnten natürlich mit demselben Rechte, mit welchem die Räder des Sonnenwagens „mit einander wettlaufende" heissen können, auch die Umschwingungen dieser Räder „Avettlaufende , wetteifernde" genannt werden. Was die Frage betrilft, ob TpoyoOg oder rpöyo'jg zu lesen sei, so entscheide ich mich für das erstere, als das Wahrscheinlichere, gebe aber zu, dass auch Tooyou?, zumal mit dem Epitheton afjitX- IrtTfioag (wodurch ja die Läufe als gleichzeitig stattfindend bezeichnet würden) zur Bezeichnung der Kreisumdrehungen der einzelnen Räder gebraucht werden konnte. '} Manclii' li;il(en sich freilich stiur an die Bedeutung „Rad" und wollen die Mög- lichkeit jcuer zweiten metonymischen Bedeutung- nicht zugehen. Sie vergessen dabei, dass solche Metonymien sehr häufig sind. Vgl. Cic. Pis. 10 ne tum quidem, cum illura suum saltatoriuni versaret orbem. forlunae rotam pertiuiescehat. Prop. 2, 8, 8 Omnia vertuntur, certe verluntur amores; vinceris aut vincis; haec in amore mta est. Vgl. y.J/Xfj:, z. B. Her. 1, 207 zvxXos rwv äv.5rjOJÄiijiwv it^jY^- 7f/.ärwv iari. 706 K V i' c a I a Telöiv halte ich für unrichtig. Kann tsIüv von dem Zubringen, Verleben eines Zeitabschnittes gebraucht werden? TeAsTv wird doch, wie TsAsuTäv, nur mit ßiov, aiöjva u. ähnl. verbunden, um das Ende des Lebens zu bezeichnen. Und wenn man auch mit Rücksicht auf Pind. Pyth. 4, 104 (Bergk) zugäbe, dass rsAstv tto^i/v yf^pövov und ähnhche Ausdrücke in dem Sinne ßtorsveiv nolvv yjjovov gebraucht werden konnte : muss man nicht dennoch behaupten, dass jeder Zu- hörer, bevor er die Worte h oXai xrl. zu hören bekam, die Worte Kdrii^i iiri noXloug in zpoyo'jg äikO'k-nrf,pa.q rjliov rsXoüv so verstanden hätte : „wisse, dass du nicht mehr lange Zeit leben wirst" und dass er erst durch V. 1066 f. von diesem Irrthum abgebracht und belehrt worden wäre, es handle sich nicht um Kreon' s baldiges Ende. Das wichtigste Bedenken aber ist folgendes. Gesetzt dass zekeiv d. i. „voll- enden" gebraucht werden konnte z. B. in Verbindungen wie TsXetv Tiolvv ypovov^ TsAefv eix.OGtv izr^ ^ rslscv rpsig •ny.ipocg u. ähnl. in der Bedeutung „zubringen" : folgt denn daraus, dass auch ts^siv rpo-youg a,\küXrir^pag rj'kiov gesagt werden konnte? Mit diesen Worten werden allerdings kleine Zeitabschnitte, Augenblicke angedeutet, aber man darf doch nicht Tpoyol ä.i).i.\'kr,rripsg rXiou geradezu der Bedeu- tung nach dem Worte „Augenblicke" gleichstellen; sondern zpoyol ä/jL. -rfk. fühlten die Griechen sicherlich in keiner anderen Bedeutung als in der Bedeutung „wetteifernde Radumschwingungen des Sonnen- wagens", und bei dieser Bedeutung müssen wir stehen bleiben. Und wenn wir bei dieser Bedeutung stehen bleiben müssen und dazu bedenken, dass die Gebrauchsweisen von ztkzXv, mag in anderen Sprachen bald dieser bald jener Ausdruck zur Übersetzung angewandt werden, doch auf die Bedeutung „vollenden" zurückführen: können wir es da glaublich finden, dass von einem Menschen gesagt werden könnte: rtkii rpoyoug äixiXKr,rftpag -nViov. Ich glaube, dass Sophokles zeAscj geschrieben hat: „wisse, dass sich nicht mehr viele Radumschwingungen der Sonne vollenden wer- den, innerhalb deren du von deinem eigenen Fleisch und Blut eine Leiche als Entgelt dieser Leichen gegeben haben wirst". Bekannt- lich wird TsAslv (sowie häufiger Tslvjräv) auch in der intransitiven Bedeutung gebraucht ')• Auch Morstadt (Beitr. z. Exeg. u. Krit. der <) Z. B. Sopli. El. 141!» TcXoOct' äpat. Vgl. ausser rsXrjräv aiicli noch ■/.■jxuT-j Soph. Trach. 130 1'. ä).X' i-'. nr^iJ-ot. xai X'^P^- '^^•'^'- ^•'■»'■'''^^'^'■'^i '^'■'''■' ''■[■'^■'^ov Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. / 0 7 Sopli. Tvng. El. Ai. 11. Aiit. Ostcrprogr. i\i's Gyniii. zu Schairiiauscn. 1864, S. J>4) hat die ÜbeHieferung als mirichlig Ite/.eiclmet. Sein»; Conjectur "HÄtov rs/oüvr", iw^' av rcüjv 7cöv /.ta. ist aber viel zu gewaltsam uikI imwalirscheiiilich. Die Änderung sw? aj für h ol'ji ist ganz willkiirlieli und ungereelilfertigt. Über die Verbindung dyTidoxjg ian ist zu bemerken, dass sie hier nicht dwidoiaag bedeutet, sondern die Geltung eines Futurum exactum hat: mit anderen Worten, das Partieipium dwioobg bezeich- net hier niclit das Eintreten in die Wirklichkeit im Gegensatze zur Dauer, sondern die Vergangenheit: „wenige Augenblicke werden verstreichen, und du wirst innerhalb (iv) dieser Zeitspanne eine Leiche als Entgelt gegeben haben". V. 1077 ff. dvopöJy yvMduütv aolg ooixoig •/.oiy.O(xciTa!V£tv /öyov könnte nur die einzige Bedeutung haben „eine Äusserung, die früher ungesprochen war, nicht existirte, vor- bringen"; der Gegensatz von (paiveiv li'pv ist „schweigen", x.c6- 3-etv ÄÖ70V. Vgl. 620 f. aofiq. yocf/ ex tov kAsimöv inoq Tii^civzoLi und die von Schneidewin dazu angeführten Parallelstellen. Dagegen ist es durchaus unnachweisbar, dass ^aivety /dyov auch bedeuten könnte „eine schon ausgesprociiene, aber dunkle Äusserung klar machen", welche Bedeutung man hier verlangt. Die andere Auffassung, der zufolge rptjSy; als Subject und xwxO- /jtara als Object von yavsi genommen wird, ist in jeder Hinsicht tadel- los. atvc{v xojxO/j.aTa ist „Klagen zum Vorschein bringen, entstehen lassen". Wie nahe ^aj'vsiv an noitl-^ rt •)i'ptG^ai, fcävea^ai an yiyvsa^oii angrenzt, beweist z. B. Soph. Trach. 743 tö yäp (pocv^iv Tt'ä av oOvccir' &.v dy ivyjTOv notzvj; Es sind nun freilich verschiedene Auffassungen der Worte (pcivei aolg döij.oig y.o)aOiJ.ciT(x möglich. aj Man kann yatv£'.v in der Bedeutung „ertönen lassen" auffassen und den Dativ für einen localen halten (=£v aoig ööjjlo'.?). Allerdings wird gewöhnlich faivetv in der Bedeutung „entstehen lassen" mit Bezug auf den Gesichtssinn gebraucht, aber nicht eben gar selten auch mil Beziehung auf das Gehör. So schon bei Hom. Od. 3^ 499 doio'nv ^aiMtiv „Gesang ertönen lassen". Aesch. Eum. 541 oöCkui-j^ vKipTovov •fr/puixoc (pcciviTüi oTpaTUi. Demnach wäre es also sehr «ohi möglich, die Stelle so zu erklären: „Denn eine nicht ferne Zukunft wird in deinem Hause Klagen von Mäiuiern undVV^eibern oder Klagen um IMämier und Weiber (iiher die Auffassung des Genetivs wird unten zu sprechen sein) ertönen lassen". bj Man kann aber auch mit Beibehaltung derselhen Bedeutung von 'ycäveiv den Dativ loXg döixoig als gewöhnlichen Dativ auffassen: ßfiti-äge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. T09 „eine nicht ferne Zukunft wird deinem Hause (natürlich = deinen Hausgenossen) Klagen zuliüren geben", wie an der erwähnten aescliy- lischen Stelle adlncy^ yr,p-jiJ.CK (pa'.viru) aTptxTcä. c) Ausserdem kann man auch '^aivstv in der Bedeutung „entstehen machen, hervorbringen, verursachen'- nehmen, wobei natürlich der Dativ als geMÜhnlicber Dativ aul'zufassen ist: „eine nicht ferne Zukunit V ird deinem Hause Jammerklagen bringen" odei* „wird deinem Hause Ursache zu Jammerklagen d. i. Jammer bringen" ; denn bekanntlich bezeichnen Wörter, wie 700?, xXaO/ji«, OTOvoLyr, (lat. luctus, im Deutschen Jammer u. a.) nicht selten das, was den 700? u. s. w. hervorbringt. Diese letzte Erklärung halte ich für die wahrschein- lichste. Dass die Zeit hier personificirt und als Hervorbringerinn der xwx-j/jLara dargestellt wird, während die nicht [igürlicbe Ausdrucks- weise lauten würde o-J [).a.v.pui ypi'vti) v epiot Kiy.päg oiolvag auro'j npOGßoüöiV dnoiyjco:'.. V. 1080 ff. t/^^pcä oi 7zäGC(.i GUMTupdaaovTai nöXiig öaoiv aKCipdyiJ.a.z' yj xOveg xa^yj-yt^rav, r] 3-fjpsg^ yj zig nzr/vog ot(x)vdg, ^ip'jiv dvoiiov oaiJXiV kaziovyjjv ig ttöA'.v. Die Annahme, dass Teiresias in diesen Versen den Ausbruch des Epigonenkriegs voraussagt, ist von Böckli evident widerlegt worden und gegenwärtig glaubt wohl niemand mehr an die Möglichkeit der- selben. Eine nothwendige Consequenz dieser Annahme wäre die unbedingte Athetese dieser V^erse; denn wenn auch die Sage berich- tete, dass die leindlichen Feldherren überhaupt unbestattet liegen blieben, so hätte doch Sophokles, der in dieser Tragödie nirgends auch nur die geringste Rücksicht darauf nimmt, durchaus nicht in so abrupter und unvermittelter Weise hier darauf verfallen können. Es ist diese Annahme auch aus anderen Gründen, wie Böckh gezeigt hat, vollständig unzulässig; ja man muss auch in dem Falle, wenn man diese Verse für eine Interpolation erklärt, es für unzweifelhaft halten, dass der Interpolator nicht eine Anspielung auf den Epigonenkrieg dem Teiresias in den Mund legen wollte, sondern den allgemeinen Ausspruch, dass alle Städte, welche den Leichnam eines ihrer Ange- hörigen un])estaltet lassen , dem Zorn der Götter verl'allen und in Verwirrung gerathen. Meine Ansicht über diese Verse ist folgende: 1. An dieser Stelle, an welcber sie die handschrifllicbe Überlieferung darbietet, sind sie gewiss nicht echt. 2. Sie rühren vielleicht überhaupt ni(;ht von Sophokles lier; doch will ich nicht ganz die Möglichkeit in Abrede stellen, dass sie, wenn man annimmt, sie hätten ursprünglich an einer andern Sh'lle. nämlich nach V. 1022, gestanden, dennoch echt sein könnten. Ri'itrHgP zur Kritik und Erkiiiruiig estelll und niil xac raOr' a^&yjaov xtX. otrenbar abgeselilossen lial. \\i\\\ crsl noeh .,das drnheiule Fidieil auf den gesamniten Staat ausdehnen" (um mit Sehneidewin zu reden) sollte. y. 1077 — 1079 bilden olVenbar den Absehluss der VerkÜMdiuiino; der droheiulen Strafe aus. was auch schon daraus ersichtlich ist, dass Teiresias mit den Worten ^avst 70:0 06 iia/.prjv yrjövo-j rrji.^r, xtX. zu dein in der Einleitung Gesagten (V. 10(54 f. aX/' sv 7; rot xärta^t i),r, - oAA 0 ii g i t i t 0 0 y 0 ij g 6c p. lAAr^rfipag r, A i 0 v r- /civ) zurückkehrt. Es ist ja eine l)ekannte Erscheinung, dass oll dt-r Ab- sehluss dadurch gehildet wird, dass man das zu Anfang tiesagte in derselben oder in einer variirten Form vorbringt. - — Und wenn man auch die Möglichkeit zugäbe, dass Sophokles die Erwähnung des dem gesammten Staate drohenden Unheils halte anfügen können, so hätte er docli einen passenden Übergang anwenden und das Verhält- nis dieser zwei Gedanken zu einander zweckmässig ausdrücken müssen; denn die Anreihung durch di ist hier so ungeschickt als möglich. Sehneidewin wollte eine Vermittlung dadin-ch gewinnen, dass er nüoai nöAsig auftasste „der Staat in seiner Gesainmtheit", so dass der Zusammenhang folgender wäre: „Nicht blos Familienunglück steht dir bevor, sondern auch eine Erschütterung des gesammten Staates, da ja die Staaten in ihrer Gesammtheit erscluittert werden, deren" u. s. w. Aber diese .'VulTassung muss verworfen werden, wie sie bereits Meineke verworfen liat : denn Kä^ai nöAsig kaini hier sicherlich nur bedeuten „alle Städte". Ferner lässt iy^^pa''. keine genügende Erklärung zu: denn die Ergänzung rat? 'E^otv-j-rt aus V. 1075 ist ganz unmöglich, wie auch schon Meineke erkannt hat. der mit Recht behauplet. dass dem iy^^pcii jede Heziehung fehll. Dies Hedenken w ürde vollständig w egfallen durch die Versetzung von 1080—1083 nach 1022: denn an dieser vStelle wäre die Ergän- zung cc-jzoXg d. i. ^solg sehr natürlich. Eben so lässt sich nicht in Abrede stellen, dass diese vier Verse nach 1022 dem Zusammenhange ganz angemessen wären. Teiresias würde an die Darstellung des göltlichen auf Theben laslemlen Unwillens sehr gut die allgemeine Sentenz anschliessen könin'u, dass es üherhaujil allt-n Slädlen so zu 712 K V .' t' a I a ergehen pflege, in denen sich Ähnliches ereignet, wie in Thehen. Das Verhum «yvvraj&a'j^ovTa'. würde also in diesem Contexte dem in V. 1015 gebrauchten vo'jttv entsprechen. Nur ein Bedenken würde auch bei dieser Versetzung nicht behohen, nämlich jenes, welches in den Worten O'jwv anupüytj.ciT'' liegt. Diese Ausdrucksweise können wir dem Sophokles nicht zumuthen und mit Recht hat Meineke sie entschieden verworfen und die For- derung gestellt, man solle beweisen, dass oaoyj GnccpdyixciToi etwas Anderes bedeuten könne als so vieler Städte zerrissene Stücke. Statt inapocyiiaTa^ das gewiss nicht an und für sich zer- fetzte Leichname bedeuten kann, würde man vey.povg nrrccpcc- y^ivTccg oder etwas Ahnliches erwarten. Doch vielleicht sind die Worte o(7wv anocpäyixciT corrupt, von welcher Voraussetzung auch Seyffert ausgeht, ohne dass freilich seine Conjectur ö'^wv t« npd~ 7/Jia~' annehmbar genannt \\ erden könnte. Das Bedenken, welches Nauck in den Worten i'iTioOyov ig nöXiv gefunden zu haben glaubt und diu'ch die in den Text aufgenommene Conjectur i-rrtoO/ov ig nöAov (zum heimatlichen Himmelsraum) >) beseitigt wissen will, ist unbegründet. „'E^jTtoü'/ov ig n6)dv , wie bisher gelesen wurde, kann nacli näoai nöleig nicht richtig sein: 'Die Städte, wo Vögel den Geruch des Aases in die Stadt schleppen'. Dabei musste für £'j7'.o\J-/^og eine unerweisbare Bedeutung fingirt werden". Nauck. Aber i^rtoO/^ov ig nt\i\ nach Trä-j«'. nrAzig ist höchstens eine leichte Nachlässigkeit des Ausdrucks, die Nauck's Gefühl nur desshalb so sehr verletzt, weil er sie unrichtiger Weise zu grell aufTasst : denn er übertreibt olTenbar, wenn er übersetzt „die Städte, wo (!) Vögel den Geruch des Aases in die Stadt schlep- pen". Eine solche Nachlässigkeit wäre allerdings sehr stark; aber Nauck hat fibersehen, dass die Worte i^r'.ov'/ov ig nöliv nicht in so <) Diese Conjectur wäre auch in dem Falle, wenn 'fJxwrfjj^ ig ttoXiv conupt sein sollte. oflTenbar unrielitig-. Denn g-ewiss steht dvJTV.pä.'j'JZ'j^cii und '^ipeiv «vsjtov fjOliür^ in Weohselhezi ehii ng; dieses ist die Ursache, jenes die Wirkung. Dasjenige, was von der i.-jici.rtc iiy/o erfüllt wird, Tuvrafii^TErat ; da nun die Städte T'jvrapdc^aovrar.. so müssen auch sie es sein, in welche oiwvöb fiftS ävoTtov iuiLYiv. — Aus iionitz's Beiträjfen (S. 70) ersehe ich, dass Arndt die Böckh' sehe Erklärung von icr. i: rro) '.v, die ich nicht hilligen kann, gegen Schnei- dewin und Nauck vertheidigt. Mir stand leider das helreffende Programm des Gym- nasiums z« Neuhrandenburg (ISSi) nicht zu Gebote. Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. 713 nnmittelbari'r Beziehung zu dem Hauptsatze iyj^f>. — ;rö/£i^ stehen, wie er annimmt. Es ist ja zu ot'ojvö^ zu ergänzen y.cc^rr/'.'ji^ und hier könnte füglich «his ganze rehilive Satzgefüge seinen Absehhiss linden; der angfehänjjte Zusatz (fiowv — rö/tv steht also mit dem Hauptsätze, in welchem r.ölvx sich tindet, grammatisch in ziemlich entferntem Zusammenhange (für den ganzen fiedanken ist er freilich wichtig, wie ich unten zeigen werde), und da ist denn die Wiederholung des Wortes 7rö/t? auch einem feinen Ohre nicht sonderlich lästig. L'hri- gens gestatte ich mir noch die Bemerkung, dass sich nicht selten in relativen Satzgefügen Wiederholungen finden, die viel unangenehmer das Ohr berühren, als die an unserer Stelle vorkommende. So wäre es z. B. ohne Zweifel gefälliger, wenn Xenophon in dem Satze vjj.ä fj.0'. ooxst . . . Tocrovrov ywiiiov ■/.o.Txn-fj.vj (jicüdKOvrag ro-jq Xöyo-jg, oaov £^oi 70-jg i'jydro'jg löyo-jg ys-A'J^oii rcöv 7ro/c,atwv xspärojv (Anab. 4, 8, 12) das zweite liy^o-jg weggelassen hätte. Und im Latein sind solche Ausdrucksweisen, wie Caes. B. G. 1.6 erant omnino iti- nera duo, qin'bus itineribus domo exire possent, sicherlich auch nicht angenehm, und dennoch rührt die I\i"itik solche Stellen nicht an. Und welches ist denn, um auch das zweite Bedenken Nauck's zu prüfen, jene „unerweishare" Bedeutung, welche man fingiren muss , wenn man nöliv behalten will? Wie Nauck iaTio-y/^ov ig riilov übersetzt „zum heimatlichen Himmelsranm", so ist auch die i^rtoö/oc -d/'s nichts anderes als die heimatliche Stadt. Iieimatlich natürlicli mit Bezug auf die von Hunden oder wilden Thieren oder Vögeln y.ci^r,yiaixivoi. Ich habe oben gesagt, dass der Zusatz yioojv — röX'.v lur den gan- zen Gedanken wichtig ist: man kann aber wohl sagen, dass er geradezu nothwendig ist. Denn ohne diesen Zusatz wäre der Sinn, dass, so oll eine Leiche von Hunden u. s. w. zertleischt wird, jene Stadt, der der Todte am?ehörte. erschüttert werde. Das wollte Teiresias sicherlich nicht in dieser Allgemeinheit aussprechen; seine Ansieht war gewiss nur die, dass eine Stadt dann erschüttert werde, wenn durch einen Hund, Vogel u. s. w. die dyöniog iaixr, der Leiche in die heimat- liche Stadt gelangt. Natürlich ist der Zusatz ^eowv xt/., der gram- matisch nur an otwvo? sich anschliesst, auch auf die ersten zwei Sub- jecte //jy-g und 3r,y.g zu beziehen. Vgl. Hom. II. ,5. 13«). Dieselbe Erscheinung findet sich sehr häufig bei dem attributiven Verhältnisse; vgl. Krüger ■^. o8, 2. A. 2, 714 Kv.'cala V. 1108 iT. wo' oj$ iy^o) nTsr/CjUx'' av h' tV' oVräove? r/w o', imidri oö^cc rrto eTTsaTpdfrj^ avTÖg t' ior^aa /.cii napo^v ixXvaoixa'.. Ich halte Hei'maiin's Annahme, dass hier eine Lücke ist, für unzweifelhaft richtig. Mit den Worten tV tV dnrdoveb . . . d^ivag yjooXv 6pi),c(.nB' iAovrsg sig inrö'^jov töttov nämlich heliehlt Kreon den Dienern, Holz fällen zu gehen, um einen Scheiterhaufen für Polyneikes zu errichten. Dagegen bezieht sich V. 11 12 offenbar auf Antigone's Befreiung. Es ist nämlich unmöglich, eo-nou und iy.Kjaofxai als bildliche Ausdrücke zu nehmen und mit Schneidewin zu erklären; „gleichwie ich selbst den Knoten geschürzt habe, so will ich ihn auch in Person lösen" i)- ^) Allerdings ward Ivsi.v in liildllcliem Sinne in der Bedeuüing „eine Schwierigkeit auflösen, eine Verwicklung schlichlen" ^el. raucht, aber wolilgemerktnurXüeiV, nicht £zXuEiv oder £z>,us75ae, welches Compositum sich gar nicht zu diesem bildlichen Oehrauche eignet. Dass Ai. 1317 sich fjvllv'jwj findet, ist natürlich, da es durch den Gegensatz ^uvdcTpOJV bedingt ist; und dies Compositum war freilich in jenem bildlichen Sinne zulässig, da auXXustv^^xoivvj T'jv Ttvt Xustv ist, so dass also das einfache Verbum durch auv nicht alterirl wird. Ausserdem hätle man doch auch bedenken sollen, ilass als Gegensatz dieses bildlichen Xvci.v sich überall nur a-Tctv. ä;j.;j.a oder passende Composita von a-T;iv. ajAfj.« finden (man sehe die bei Böckh S. 221 angeführten Beispiele) , und dass, wenn Böckh's Erklärung rich- tig ist, wie sie ohne Zweifel richtig ist, (?i^v gar nicht in der angenommenen figürlichen Bedeutung (als Gegensatz des bildlichen ),Ü£tv) gebraucht werden konnte. Böckh bemerkt nämlich und beweist, dass ärnrnv das Zugreifen, um thätig mitzuhandelu, bezeichnet. Genauer niuss man freilich sagen, dass arrrsiv eigentlich ist= durch Verknüpfen einzelner früher getrennlen Elemente etwas (ein Ganzes) zusammenbringen, zu Stande bringen. Vgl. (Tuvtcrrävai (z. B. Thuk. 8, 48 oi ^uviarävrsc r/i;v oXi'jctrjyj.a.'i), -Xe'xEiv, finzsiii u. a. In diesem Sinne konnte ajrreiv (für das als simplex sich übrigens kein Beleg findet), ifinreiv, (Tuvanrrstv gebraucht werden, da sich bei diesen Verben diese figürliche Bedeutung auch sonst findet (vo-1. auvä7:T£',v ar/yav^^v Aesch. Ag. l."!!»! u. dgl.), während bei Äsiv keine Spur davon nachzuweisen ist. Nie sagte man ^^(V oder 7uv0av f^vj^av/jv. veixic, päyvjv u. dgl. Beiträj'e zur Krilik iirijpöjv 'l^/x/^vw pei^p^v oder vielmehr nccp -jypöjv 'Ic7/r/;vöv oei^pwv; denn für die letztere Vermuthung spricht die Corruptel u'/pöv, welche durch das folgende 46 ,» 718 K V 1 c a I a 'lafXTjvöv hervorgerufen ward. Der Genetiv -jjpöjv fdSpoiv bildet das Attribut des Ismenos „beim Ismenos mit seinen sanftgleitenden Fluthen". Allerdings findet sich dieser attributive Genetiv, der die Stelle eines attributiven Adjectivs vertritt, gewöhnlich bei appella- tiven Substantiven (vgl. 114 Iz-j/.vg yjovog nri^-r/i (jtc'/ocvö? und die von den Erklären! zu dieser Stelle angeführten Beispiele); aber es lässt sich doch auch die Verbindung eines solchen Genetivs mit einem Eigennamen nachweisen. Vgl. Eur. Iph. T. 133 f. yöprwv t* eudivopcav l^aXhä^oia E'jpwnrav. V. 1156 f. f 0-jt' ccivi^aiix av ovrs |ji.e|r^atjji.>;v nori. • Die Erörterung, welche Böckh (S. 210 f.) dieser Stelle gewid- met hat, kann man weder in negativer noch in positiver Hinsicht billigen; es ist nämlich sowohl die Widerlegung der von Böckh be- kämpften Erklärung als auch seine eigene Erklärung unrichtig. Gegen die letztere i) sprechen so gewichtige und sofort in die Augen fal- lende Gründe, dass eine Widerlegung derselben unnöthig ist; auch hat unseres Wissens noch niemand diese Erklärung vollständig auf- genommen. Nur gegen den negativen Tlieil von Böckli's Erörterung wollen wir Einiges bemerken und dabei zugleich unsere Ansicht ent- wickeln. Böckh sagt: „Sollte hier das doppelte ovts statt des doppel- ten ri stehen, so müsste es einerlei Verneinung mit dem vorhergehen- den ov sein, so dass dieselbe Verneinung nur zur Verstärkung wieder- holt wäre, wie wenn man sagte: non odi ullum, nee bonum nee malum : allein da zwischen das erste o-jx und die beiden oijzs das relative öttoTov getreten, ist dies nicht mehr möglich (!), weil das 1) Sie laufet: „2rac ßioc ist das bestehende (1) Glück, uiul hierauf allein bezieht sich «tVE^at;/' av, wenn es auch, wie ja dergleichen Hyperbata häufig sind, vor out' a.ijina.'.ij.^ av steht; mit Beachtuug des -orl aber muss der Satz so gefasst werden : Es gibt kein irgend wie beschaffenesLeben, was ich nicht, wenn e s n o c h g 1 ü c k I i c h s t e h t , preisen, u ii d ii i c h t w i e d e r einmal als unglücklich tadeln möchte: oder wenn wir die Negationen gegen einander aufheben: Jedes Leben werde ich mir loben, wenn es gut steht, und doch wieder einmal m i s s a c h t c n " . Heiträge zur Kritik und Erklärunjr des Sophokles. 711) Relativ einen besonderen vSalz einleitet. Wovon man in der Erklä- ning ausgehen niuss, das ist die Formel oJx s'J^* ö-otov oj: in dieser ist das zweite ouy. anerkannt eine neue Negation, nnd beide Nega- tionen heben sich auf: nihil est qnod non, das ist Jegliches". Aber was zwingt uns denn, bei der Erklärinig dieser Stelle von der Formel oüx ea-S-' ötzoXov o\) auszugehen ? was sollte uns hindern, viel- mehr von der Formel o-Jx i(j^' ötzolov (d. i. ojoiva ßtov ön-0£Ovoöv) auszugehen und in o-jt£ — ovt£ die Wiederholung der Negation o'jy. zu erblicken ? Gerade so wie man sagte o-jdha xax'ü? oyr' inoir,rjoi. ovr' £Ä£ca, so konnte man auch o-Jx s'j^' ovziva. ■/.ty.y.öjg o-jr' E7:o'.r,aa c-jz' D.z^ot. und Ähnliches in negativem Sinne sagen. Dass das Relativum zwischen die zwei Negationen tritt, ist durchaus kein Grund, dass die Negationen sich aufheben müssten. Die Negationen würden sicii aufheben in dem Satze o-Jx sV^' övrtva oj xaxw? £>,£^a, gerade so wie in dem Satze o-Josva oü xi^xw? ilz^a. Aber sowie gegenüber dem positiven Sinne von o'jdi'^a. o'j /.ccx'Jjg s/e^a der Satz O'joiva o-Jr' iT:ovn>7cc cur' eAs^cc xaxöjc negativen Sinn hat, so gilt dasselbe von o-Jx i'?^' oVrtva xaxüg o-jt' inoir,f7u o-jt' fAs^cc gegen- über dem positiven ovx iV-S-' dvnva oü xaxw? i'/s^a. Böckh hat über- sehen, dass die disjunctive Negation einen Unterschied be^^^rkt, und dass die Griechen die Formeln ovx e(j.^' oartg, ovx ea^-' oKwg u. s. w. siclier als einheitliche Ausdrücke in dem Sinne von o-joeig, 0'jda.ij.öjg u. s. w. fühlten. Zum Überflüsse vergleiche man Plat. Apol. 31 E oü yccp iiTiv oang äve3"pcl);rwv Gfji^rtOtTOL'. o-jzs vfj.ly ours ä/Äw o-josvi TzAr/^si yvYjoioig svavTioOixsvog. Was Böckh gegen den Gedanken, der bei der von ihm be- kämpften Auffassung sicli ergibt einwendet, ist eben so unbegründet. „Auch der Gedanke . . . „kein Menschenleben, wie es auch steht, gut oder schlecht, möchte ich preisen oder verach- ten- ist zu autTallend verkehrt, um ihn anzunehmen; denn das Gute, so lange es da ist, muss man anerkennen, und auch das Böse. Nur wenn dazu gesetzt wäre (was nicht der Fall), ehe das Leben geendigt ist, würde der Gedanke verständig sein". Dieser Zusatz steht allerdings nicht dabei; aber der Bote fügt ja an jene Äusserung sofort den begründenden Satz an '^Oyrj yccp op^ol xcci r-jy-r, x-Cizappins'. töv sjT-jyo-jyra töv re d'jar-jyoOvT' äü. dessen Anfügung gewiss den früheren Gedanken eben so verständig erscheinen lässt. wie wenn er den von Böckh geforderten Zusatz gemacht hätte, (st 720 K V 1 (■ a 1 n denn nicht alles in der besten Ordnung, wenn der Bote sagt: „Kein Leben, möge es sich wie immer gestaltet haben, möchte ich fürder loben oder tadeln, weil es ja jeden Augenblick umschlagen kann; der Glückliche kann vom Gipfel seines Glückes herabstürzen, der Un- glückliche sich aus dem Unglücke zum Glücke erheben"? Unrichtig ist auch Böckh's Auffassung von mä-vr im Sinne von „bestehend''. Dieser [rrthum findet »sich übrigens auch bei Anderen und scheint von Musgrave herzurühren, der die Worte durch „super- stitem vitam" erklärt. Ähnlich Jacob : „arccvra.: noch stehend, nicht beendet, in einem ähnlichen Sinne, wie Homer sagt : zryj o '.aTap.svGio (juLrjvo?). Das nicht beendete Leben eines Menschen, wie es auch sei, möcht' icli niemals weder preisen noch schelten". Härtung übersetzt eben so : „Kein Menschenleben möcht' ich, weil es noch besteht, je glücklich preisen weder (so!) noch verwerten". Diese Erklärer haben übersehen, dass der Begriff „noch dauerndes, nocli nicht vollendetes Leben" notlnvendig durch iiTdp.svog ßiog liätte bezeichnet werden müssen; sie haben die Bedeutung des Eintretens, die hier das Particip des Aorists haben muss, nicht beachtet. Eben so unmöglich ist auch die von Wunder gegebene, von Dindorf angenommene Erklärung ovodg ^ap ßiog kariv oöts ardg^ ov av aiviiaiiu. ovzs tzsgojv^ öv o.v /j.£/j.^at/ji.v>v ;roT£. Die Ergänzung ;r£(7ojv zu dem zweiten Verbum ist hier eine absolute Unmöglichkeit. Die Verweisung auf El. 72 und ähnliche Stellen nützt nichts. Ich will den Beweis, dass Wunder mit Unrecht auf diese Stellen sich beruft und dass diese Stellen gemeiniglich irrig aufgefasst Averden, hier nicht geben, um die Darstellung nicht zu sehr zu unterbrechen, ver[»tlichte mich aber, denselben in den „Analecta zur Elektra und Antigone", die ich zum Drucke voi-bereite, zu liei"ern. Übrigens hat nie ein Grieche das kahle ^rä? ßiog oder £OT-n ßiog in der von Wunder angenommenen metaphorischen Bedeutung (op^og nräg^ op^oy^sig') als Gegensatz des metaphorischen nsasiy gebraucht. Die einzig richtige Erklärung unserer Stelle hat Wex und nach ihm Schneidewin gegeben. Wex: „Srdvra non seorsum dictum est, neque qkoIov est pro siniplici ö';tw?, sed simul complectitur qualitatis notionem, iungendam illam cum arävzc/.. o-jy. sg^' onoyg ßiov^ o/Twg- driKOT£ axävxa^ r, ai^^iaaiix' av r, ixsp-'^ccifj-r,'/ tiots'". Von den zwei Beispielen, die Wex für die Bedeutung von itocvtcc anführt, ist nur das erste (Enr. El. 4-03 ^tojc yäp av fiohg npoßy.ivo-j'j' r, ~'jyr^ irc^ir. KeUiügi* zur Kritik und Erklüruug des Sophokles. 721 y.cfJM<-) passend. Im Einklänge mit Wcx's Erklärung sieht die glücklich formuiirte Bemerkung Schneidewin's: „Kein Menschenleben, mag es sich gestellt haben wie es will, kann ich ferner weder lohen noch tadeln: denn das Ungefähr richtet immerfort den Un- glücklichen auf und stürzt den Glücklichen, und Keiner kann sagen, ob dem Mensclien eines oder das andere, festes Glück oder festes Unglück beschieden sei". Und weiter: „Der ßto^, wie er sich so oder so gestaltete, ist der arä?". Unbegreiflich ist es, wie diese auch der Form nach so trefTende Erklärung Nauck sprachwidrig finden und beseitigen konnte. Die Berechtigung der von Wex und Schncidewin gegebenen Erklärung lässt sich leicht darthun. Dass mau sagen konnte /3tof eoT-n rvjö's, jSio? eazT, coos, ttcäj? iarr, ßto?; oder in einem Relativsatze r, zarr, ßt'o?, oVnp iarri ßiog^ önoiojg (abgesehen von der Seltenheit dieser Form) saTTj ß'iog u. ähnl. in der Bedeutung „das Lel)en hat sich so gestellt o. gestaltet" u. s. w., unterliegt keinem Zweifel, da dieser metaphorisclie Gebrauch von ^TTiVOLi bekannt ist; vgl. z. B. Ai. 9S0 o-Jx av rdd" iarri Tfids ixyj ^ttbv ixira. Eben so sicher ist es, dass statt der Adverbia rrirje^ oj^e, fi, önri, onoloiq u. s. w. die entsprechenden Pronomina oder pronominalen Ad- jectiva eintreten konnten, da ja im Griechischen unzähligemal Pro- nomina, pronominale Adjectiva oder locale, temporale, modale Adjectiva prädicativ gebraucht werden, wo man vom Standpuncte neuerer Sprachen Adverbia erwartet. Es konnte also gesagt werden oüx av räo earr, Toidos (prädicativ und proleptisch := oj^ts roidoz ervat) oder ßiog i'jrr, roiö'yos (proleptisch = Ü'jts toi. efv.) oder otog, oKoXog £7rv; ßiog (= zu was für einem Leben sich das Leben gestaltete). Vgl. z. B. das euripideische toi/jvo' drAß-n TÖdz npä^ixo: (= Tvios oder w^rä rotövds t'Tvat). Durch das Gesagte wären also folgende zwei Ausdrucksweisen gerechtfertigt, nämlich erstens oüx iari ßiog^ ojzrtovv irdg oder OTrotwfj&'jv iTdg (= y.a.1 idv inriovv »TTf/), ov av aiviaaiiu (ich nehme der Vereinfachung halber auf die Disjunction o-jrs. — ovt£ keine Rücksicht) und zweitens ovy. iav. ßiog , OTzoiOfjovv (proleptisch) ardg (= xat iäv ITT, onoioaovv^ ^ ov av atvi^a'-^at. Dass nun dafür gesagt werden konnte o-Jx. la^' onolov oxdvx' av ßt'ov a'.vi'yxip.i, ist eben so natürlicli, wie wenn im Griechischen statt der vom Standpuncte neuerer Sprachen erwarteten Ausdrucksweise oOx J7T{ ßlog oario- 722 Kv.'cala o\)v ^ ö'v dv a.ivi'^avj.i erscheint O'jy. s.'jziv ^Jvnvu a.v jSiov alvi- aatfxt J). Aber warum hätte Sophokles, könnte man fragen, diese Aus- drucksweise, die wenn auch richtig, doch ziemlich schwerfällig ist, wählen sollen, wo er sich der einfachen Ausdrucksweise ryjy, ea^'' OTcoloi) dv dv^p. ßiov ovr' aiv. o.v ovts iJ-sp.. Kori hätte bedienen können. Dem Metrum wäre ja genügt worden, wenn er z. B. okoIov dv Ttv' (wie Meineke vermuthet) für onolov ardvT dv geschrieben hätte. Auch dafür, dass Sophokles das schwerfällig erscheinende OTdvr' setzte , lässt sich ein bestimmter Grund angeben. Dem Boten schwebt bei seiner Äusserung Kreon's Leben vor; Kreon war unver- muthet auf den Gipfel des Glückes erhoben worden, indem ihm durch Eteokles" Tod die TcavTzl-^q [i^rjvapyjy. zufiel; und indem ihm eben diese plötzliche Wendung in Kreon"s Leben, dies epochemachende Ereigniss vorschwel)te, gebrauchte er den Ausdruck inolov arävT „möge sich ein Leben noch so glücklich gestalten, wie das Kreon's, ich möchte es fürder niemals loben, während ich früher anders ur- theilte; denn Kreon's Leben erschien mir beneidenswerth (1161)". Dass die Bücksichtsnahme auf Kreon's Leben einen Eintluss auf die Formulirung der vom Boten ausgesprochenen Sentenz hatte, ist sehr leicht begreiflich; Kreon's Schicksale sind es ja, die ihm jene Sen- tenz lebhaft zu Gemüthe führen. Der zweite Theil der Sentenz ovts |X£/a.'>|/ai/jLY3v iiozi und der darauf bezügliche Theil des in V. 1158 f. ausgesprochenen Gedankens (nämlich rjyri öpBol rdv o'jarv/yjyroi) gehört natürlich eigentlich nicht zur Sache; es findet sich aber oft die Erscheinung, dass ein aus mehreren Theilgedanken bestehendes Sprichwort vollständig angeführt wird, obzwar mir ein Theil für den betreffenden Zusammenhang passt. Vgl. Ai. 131 f. w? r,ixipa yjlvzi T£ xdvdysi :rdXtv d;ravra Tdv3-pw7r£ta, wo nur x./j'vsj eigentlich für den Zusammenhang von Wichtigkeit ist. Noch auft'allender erscheint Ai. 158 ff. y.(xizoi Gixupoi ju.£7d/(ov '/J^plq ofocAspo-u nvpyov pxi\xa TzilciVTCcr /jLsrd ydp p-syd/wv ßaiog äpiav dvx.alij.iyag op^oi^' VKO iJ.ty.poTip(jiv^ wo der zweite Theil dem Zusammenhange ganz fremd ist. ') Nachlräglicli ersehe ich aus Ellendt's Lexicon (s. v. OKolog) , dass auch dieser Gelelirle die Stelle richtig- erkliirt: „ö~fjlov arävra si seciindum scholiaslen coiiiuiixeris, elegaiilior est seiilcnlia, sed aiiiiunnto operosius expleiida : ou/. i'ari ßioc toioOtoj, wäre sVatvc'o'at/Ji' av aravra ö,-70tovoöv". I5eitrii(je zur Kritik und Eikliiruiim des Soiiliokles. T23 V. 1160. xat ixäi/rig oCosig röiv xa^ecTUTOii) ßporoig. Sehr gut und unzweifelhaft richtig erkhirt diesen Vers Elleiidt (Lex. Soph. s. V. xa-S-j^rvj/jii): „de futuro eorum, qiuie nunc sunt, statu nemo eoniiciat". Mit Unrecht verwirft Nauck diese Krklärnnff. indem er sagt : „Aber von dem HaupthegrilV de futuro statu findet sich nichts im Texte. Der Sinn fordert röjv /jlsääöv-ojv, wie Ai. 1418 npiv ioelv o ovoslc; /jLccvrtg rcZiv /xeÄ/övtwv". Nauck würde in Ellendts Erklärung den BegrifT „de futuro statu" nicht vermisst hahen, wenn er die Bedeutung, welche /jidvT'.? an unserer Stelle zufolge des Gedankenzusammenhanges hat, so beachtet hätte, wie Ellendt die- selbe beachtet hat. Ellendt hat (s. v. p.dvTig') dem von Nauck erho- benen Bedenken vorgebeugt, indem er als zweite Bedeutung von ixdcvrig anführt „qui vatis instar aut de futuris coniicit, aut gesta interpretatur, unde de futuris coniectura fiat". Die Richtigkeit von Ellendt's Erklärung unserer Stelle lässt sich evident beweisen. Ohne Zweifel kann iidvTig auch jenen bezeichnen, der etwas, was bereits vorliegt (mögen es vorgebrachte Äusserungen oder vor- handene Facta und Verhältnisse sein), richtig zu deuten versteht und der Wahrheit gemäss auftasst. Für die Möglichkeit dieser Bedeutung von ixd'^Tig spricht schon der entsprechende häutige Gebrauch von p.avT£ia, welclies Wort nicht immer das Erkennen und Weissagen der Zukunft, sondern oft das auf einer ungewöhnlichen Einsicht beru- hende Verstehen und Deuten von etwas in der Gegenwart l)ereits vorliegendem bezeichnet. So z. B. Soph. Oed. R. 393 f. xairot zö 7' ahiyix" o-jyj rovTrtövrOs v;v dvcjpig oiujizlv ^ d\ld. ixixvTÜag 'iozi. Eur. Hipp. 230 Tdos. ixavTtiag dt'.a r.oXung. Plat. Symp. 206 B. /xavTSt'a?, r/V fTvidi, ozlTai o rt /-ori Ai-^zig^ y.al o-j /jiav^ävc/j. Die /xavTet'a als Sehen in die Zukunft setzt eine ungewöhnliche Schärfe des geistigen Blickes voraus. Es war nun, indem man von dem Moment der Zukunft abslrahirte und blos das Moment des unge- wöhnlichen Scharfsinns hervorhob , der Übergang von der gewöhn- lichen Bedeutung zu dieser selteneren möglich. Auch bei fxdvTig können wir die Bedeutung „wer Vorliegendes in seiner eigentlichen 7Üi4 K V I c a I H und wahren Bedeutung auHasst" nachweisen. Vgl. z. B. Aesch. Ch. 764 xaxö? ys /j-dvrt? av "yvotVy rdos, wo sich |ui.dvTt? nicht auf etwas Zukünftiges, sondern auf oü;roj (näml. 'Opiarrig ilnlc or/_sTzdg 6©' auroO „er hat sich mit eigener Hand ermordet^; dies würde nicht zu n:pd? otV.dac ypsvö? stimmen und konnte, nachdem der Bote dasselbe mit den Worfin cc-^zöyjio o ctiiiy.a'jszy.K ausgesagt hat, nicht wiederholt werden. Vielmehr bat 728 K V 1 c a I a aiiTog npög civroü (ö/wAcv) dieselbe Bedeutung wie noog oi-Ksiag ), dass solche schmerzliche Retlexionen über das% was einmal gescbeben ist, unnütz seien, und er stellt ihm vor, es gelte jetzt vielmehr räÄ/.a (d. i. im Gegensatze zu dem, was schon ge- schehen ist, das, was angesichts dieses Unglückes nun von seiner Seite geschehen kann und geschehen soll) zu erwägen. Und was denkt sich der Bote unter zciWAa, unter dem, was der Chor in Erwägung ziehen soll? Gewiss meint der Bote damit, der Chor solle sein Augen- merk darauf richten, dass, da das geschehene Unglück nicht unge- schehen gemacht werden kann, wenigstens weiteres Unglück verhütet werde. Konnte man denn nicht befürchten, dass Kreon und Eurydike in ihrer Verzweiflung sich auch das Leben nehmen könnten? Eurydike nimmt sich ja auch wirklich das Leben, Kreon wünscht sieb wenig- stens verzweiflnngsvoll sofortigen Tod (1330 tV.), Der Chor sollte nacb des Boten Meinung darauf bedacht sein, durch Trostgründe, vernünftige Vorstellungen oder durch sonstige ihm zu Gebote stehende Mittel dies weitere Unglück, das zu befürchten stand, zu verhüten. Sehr verfehlt wäre es, wenn man Kdpa. in der Bedeutung „es ist gestattet" auflassen würde, wie es wirklich ein Kritiker, dessen Beiträge zur Kritik der sophokleischen Antigone sonst in hohem Grade verdienstvoll sind, aufgefasst bat. Tä/Aa ßovhOir^ r.y.r,a, heisst hier Ij Solche derbe Wendungen finden sich bekanntlich in den Äusserungen der sopho- kleischen Boten oft: so z. B. hei dein Wiiohler in unserer Tm-rödie. hei dem Boten im Ains u. s. \s. 730 Kvi'^ala vit'lmelii': „es gilt das Übrige zu berathen" oder „jetzt heisst's, das Übrige berathen". Sehr gut bemerkt Ellendt (lex. Soph. s. v. ndpoc), ndpx bedeute zuweilen „cuius faciendi causa idonea et manifesta adest"; vgl. die von ihm aus Sophokles angeführten Beispiele, dann Aesch. Pers. 1018, Eur. Herakl. 691 u. s. Zum Schlüsse bemerke ich noch, dass ähnliche Formeln, durch welche man einen Menschen von nutzlosen Reden abbringen und zu etwas anderem hinleiten will, sich ziemlich oft finden. Das passendste Beispiel, das mir zur Hand ist, findet sich bei Eur. Herakl. 691. lolaos bezeichnet mit den Worten oig ^n iisvoüi/to, TocXla -70'. Ar/ccv ndpa die Vorstellungen des ^spdizoyj (er solle nicht am Kampfe sich betheiligen, da seine frühere Kraft entschwunden ist) als fruchtlos und macht ihm bemerklich, er solle diese nutzlosen Zureden aufgeben und das andere, was er noch zu sagen habe, vorbringen, worauf jener denn auch einen neuen Punct zur Sprache bringt. Ahnliche Stellen sind Aesch. Prom. 524 äÄ/.ov löyo'j ixiiirni^e. 1067 ä/Xo t'. 'föjvsi /.cd Tzxpairj^ov /jl' o rt xac ntiatig. V. 1206 tr. ■/.Ivel T'.g dy.ripi'jTOV afxyt Traaräoa, y.cii oennörri KpiovT'. n-njj.alvsi ij.a^(j)\'. ab „|jLO/cüv, ci^ ab S". Dindorf. Ma^-wv halte ich für die echte Leseart, die nach LS aufgenommen werden muss. MoAwv, welches die Herausgeber aufnehmen, ist unstatthaft. Es müsste dieser Leseart die Voraussetzung zu Grunde liegen, dass jener Mensch (ri?) voraus- geeilt Avar und als er die Klagen hörte, auf halbem Wege umkehrte und zu Kreon lief. Warum sollte aber der Diener vorausgelaufen sein ? Kreon hatte nicht die geringste Ahnung davon, dass er zu spät in Antigone's Gruft kommen sollte, und darum konnte er sich auch nicht veranlasst fühlen, einen Diener oder einen Theil seiner Diener vorauszuschicken. Vielmehr ist anzunehmen, dass die Diener in Kreon's Nähe blieben. Kreon hatte ja erklärt a-jToq r ionaci xal rzapojv i-AOaoixai (V. 1112); was hätte es also für einen Sinn gehabt, Diener vorauszuschicken? Ausserdem würde Sophokles es ohne Zwei- fel ausdrücklich erwähnt haben. Die Diener blieben also bei dem Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. / ,> 1 Gange nach der Grnl't in Kreons Nähe. Da hörte einer von ihnen (natürlich ein solcher, der ein besonders scharfes Gehör hatte) Jam- mertöne ; und sobald er sie vernommen hatte (p.a^cöv), theilte er es Kreon mit. Wie nun dieser näher kam, hörte er sie auch und erst jetzt gab er den Dienern den Befehl, schnell vorauszueilen (1210) ; er selbst folgte ihnen, so rasch er konnte, und kam etwas später am Ziele an. Wollte man aber vielleicht sagen, dass ,u.oXa)v nicht in dieser Weise d. i. von der Umkehr eines vorausgeschickten Dieners (==äva- ooauwv) verstanden werden müsse, sondern dass auch bei dieser Leseart die Annahme, dass alle Diener Kreon begleiteten, möglich sei, indem .uoÄcov blos die Voraussetzung involviren könne, dass dieser Diener nicht dem Kreon hart zur Seite ging, sondern in einer ge- wissen nicht grossen Entfernung, so dass er doch einige Schritte machen musste, um in Kreon s unmittelbare Nähe zu kommen : so müsste darauf erwiedert werden, dass diese Entschuldigung ungiltig ist. Denn warum hätte der Diener erst hart vor Kreon hintreten sollen? Er konnte es ja etwas mehr oder weniger laut dem Kreon mittheilen, je nachdem die Entfernung zwischen ihm und Kreon grösser oder kleiner war. Übrigens ist die Annahme, dass Sophokles in dem Falle, wenn jener Diener in Kreon's Nähe sich befand, fxoXcov gesetzt haben sollte, um die Zurücklegung jener etliche Schritte betragenden Entfer- nung zu bezeichnen, wegen des Ausdruckes juioXcov unwahrscheinlicher: Sophokles würde da npoadSdiv, napaardq^ äyy^i rcccpccoräg, npoasl- c-oüv a(7(70v oder einen ähnlichen passenden Ausdruck gebraucht haben. Y. 1231. TÖv 0 ä'^ipioiq 'öo'jOiai zccnrnvag 6 ncxXg. nrjiag npo'söjnui xovoiv ävrs'./Twv, ^t'üoy? „ilzvrjocg npoadiutxi sucht man zu erklären 'indem er dem Vater seinen Abscheu durch Mienen zu erkennen gab' '). Aber von der eigentlichen Bedeutung des Wortes tttvoj abzugehen, fehlt jede Be- *) Dies ist der Wortlaut der ganz richtigen Erklärung Schneidewin's , welcher Nauck, wie wir glauben, in der G. Auflage Recht widerfahren lassen wird, obzwar er sich bisher gegen dieselbe ablehaend verhält. Sitib. d. phil.-hist. Cl. L. Bd. IV. Hft. 47 732 Kvicala rechtigiing. Somit kann npoathnrji nicht instrumental gefasst werden, sondern nrüaa? npoacbntjo bedeutet 'in das Gesicht speiend". DassSoph. so geschrieben habe, scheint freilich nicht glaublieh". Nauck. Diese Bemerkung, die man füglich nur eine grundlose Behauptung nennen kann, liest man noch in der 5. Auflage. Und im Anhange macht uns Nauck die Mittheilung, dass vielleicht der ganze Vers ein späteres Machwerk sei. Im Hinblick auf diese Bemerkung und auf zahlreiche andere derselben Art muss man in der That Nauck etwas mehr objective Ruhe, oder welche Eigenschalt sonst zur richtigen Beur- theilung solcher Dinge nothwendig ist, wünschen. Warum fehlt jede Berechtigung, von der eigentlichen Bedeutung des Wortes titOoj ab- zugehen? Nauck i) müsste von seinem Standpuncte aus uns folgende Antwort geben: „Weil auch im V. 653 nrJGag corrupt ist und die ganze Stelle etwa so umgestaltet werden muss: ^hoir av elxog ixil^ov; dlX dnoKTvaccg rriv Tialo iv "Atoou tv/vos vu/x^sustv ^£^£?." Wir werden uns natürlich hüten, mit einer solchen Auf- klärung uns zufrieden zu stellen, sondern wir erblicken in V. 653 eine willkommene Bestätigung für das Vorkommen der übertragenen Bedeutung, die sich, wie hinzugefügt werden muss, auch bei späteren Schriftstellern findet. Gegen diese Berufung auf spätere Schriftsteller wird Nauck nichts einzuwenden haben, da er selbst zuweilen, wo keine oder nicht hinreichende Analogien aus älteren Schriftstellern vorliegen, auf spätere, oft sehr späte Autoren sich beruft. Ausserdem machen wir aber Nauck auf die schon von Erfurdt angeführte Analogie aufmerksam, welche ^sonrvarog (bei Aeschylus Sept. 58o) darbietet; denn dies Wort setzt natürlich tttusiv in der Bedeutung „verab- scheuen" voraus. Entweder hat Nauck dies Wort übersehen, oder er ist enschlossen auch diese Analogie mit dem Ausspruch „auch ^£Ö- nrvarog ist corrupt" wegzuräumen. Was mag denn nun aber Nauck doch veraidasst haben, die übertragene Bedeutung „verabscheuen" bei ixrjivj zu läugnen? Ich ') Er läugnet. niimlicli iil)ei'1iaiipt das Vorkoninieii der iibertraj!;pnpii Bedeutung- von nrusiv; sonst würde er das Würtelien „hier" liiuzugefiij;t haben. Dass er bei IITÜEIV nur die ursitriiiigliehe Bedeutung gelten lassen will, geht auch daraus hervor, dass er aiuli im V. 6^3 Tizi/O'ai l'iir eurni|il liält. Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. 7f>o glaube nicht zu in-en. \\eiu» ich anuehnie, Nauck habe in folgender Weise argumentirt : „Man sagl nur Tnbtiv ti „etwas ausspeien", nicht aber tttOeiv tivöc „einen a^ispeien". Nun müsste sich aber die übertfagene Bedeutung „verabscheuen** an die sinnliche Ausdrucks- weise n-T'j£tv rtva „einen anspeien" anlehnen, wie hei xa-a-r6oj, npoonrOoii. Also da die Grundlage der übertragenen Bedeutung fehlt, kann auch diese letztere selbst nicht zugegeben werden". Schwerlich wird sich aber jemand finden, dem diese apriorische Argumentation mehr gelten sollte als das thatsächliche Vorkommen der in Hede stehenden Bedeutung bei Sophokles, Aeschylus und bei späteren Schriftstellern. Übrigens wollen wir beweisen, dass diese Argumen- tation, die uns Nauck gemacht zu haben scheint, falsch ist. Man liat hei der Untersuchung, wie sich die übertragene Bedeu- tung „verabscheuen" aus der sinnlichen Bedeutung „speien" ent- wickelt hat, eine Alternative vor sich, deren beide Fälle zu Gunsten der Annahme, ktvsiv hahe auch „verahscheuen" bedeutet, sprechen. Entweder hat sich die Bedeutung „verabscheuen" bei nr-Jeiv und den Compositis nur aus der Bedeutung _„einen anspeien" ent- wickelt, wie dies bei Haranrustv nvog, npognTusiv zivl offenkundig vorliegt ; oder es ist jene übertragene Bedeutung bei manchen der in Frage kommenden Verba (nämlich bei tttusiv und anomvuv) aus der Bedeutung „ausspeien" hervorgegangen. Wer die Ansicht festhält, dass nur „anspeien" die Grundlage der Bedeutung „verabscheuen" bilden könne, der dürfte bei n-ruetv, obzwar bei diesem Verbum die sinnliche Bedeutung Tzriitiv -zivä. „einen anspeien" nicht nacbMcisbar ist , dennoch nicht die Möglichkeit der factisch überlieferten Bedeu- tung „verabscheuen" läugnen. Er müsste ja zufolge seiner Grund- ansicht von der Entwicklung dieser Bedeutung die bei aiiou-btiv häutig vorkommende Bedeutung „verabscheuen, verschmähen" auch auf a.r.oKxiiZiv rivd in der Bedeutung „einen anspeien" zurückführen. Nun findet sich aber diese sinnliche Bedeutung bei dnoKTViiv eben so Avenigalsbei tttOuv. Also müsste man auch schon von diesem Stand- puiicte aus die Bedeutung „verabscheuen" bei TtrJsiv^ eben so wie bei dTTonrOiiv gelten lassen , oder man müsste zu der Behauptung sich entschliessen, dass auch alle die Stellen, an denen (xkoktOsiv die überti'agene Bedeutung hat, corrupt seien. Man kann aber auch annehmen — und dies ist meine entschie- dene Überzeugung — dass die Bedeutung „verabscheuen" bei nrüsiv 47» 734 K V 1 c a 1 a Tivd und äKOTiTÜiiv Ttva an die sinnliche Bedeutung „ausspeien" sich anlehnt, und nicht wie bei -/.ciTCiTrTJtiv und npogTrrJsiv^ an die Bedeutung „anspeien". Von dem Compositum ocKonrJsvj ist es von vornherein sehr wahrscheinlich, dass es nur „exspuere, respuere" und nie „conspuere" bedeutete. Mit der sinnlichen Bedeutung „exspuere, respuere", die TzzOtiv und dno-rJir^ hat, hängt die Be- deutung „verschmähen, verabscheuen" sehr natürlich und augen- scheinlich zusammen. Interessant ist der Gebrauch des dnozT-jziv von Pferden , die den Zügel nicht vertragen (vgl. Jacobs zu Philostr. p. 280); dieser Gebrauch steht gewisermasssen in der Mitte zwischen der sinnlichen und übertragenen Bedeutung „verschmähen". Eben so augenscheinlich ist im Latein bei „respuere" der Übergang von der Bedeutung „ausspeien" zu der Bedeutung „verschmähen, ver- abscheuen". Vgl. Stat. Theb. 8, 544 respuere frenos cum sanguine — einerseits, und anderseits Stellen wie Lucr. 6, 68 quae nisi respuis ex animo longeque remittis. Cic. de Or. 3, 25, 99 quin etiam gustatus, quam cito id, quod valde dulce est, aspernatur ac respuit. Dass es an unserer Stelle keinem Griechen einfallen konnte, TTTvijag in der ursprünglichen Bedeutung zu nehmen, ist natürlich; der Dativ -ponöiTzo) zwang eben dazu, nrv'ja.g in der übertragenen Bedeutung zu nehmen. Nauck irrt sehr, wenn er bei 7zri>aag Trpoa- w>Tw die Bedeutung „in das Gesicht speiend" für möglich oder gar für sicher hält. Diese von Musgrave aufgestellte Erklärung hat schon Erfurdt mit dem richtigen Prädicat bezeichnet; er hätte nur noch hinzufügen sollen, dass diese Erklärung auch sprachlich unstatthaft ist. „In das Gesicht speiend" lautet im Griechischen npofjTiT-joiv oder ininrj(/iv Kpoaojnui. In Betreff des Dativs npo^ointii bei m-joag hat Schneidewin sehr passend Plat. Euthyd. 2ö7 E [xnoiäoag tw nporjuirzta verglichen. Vgl. ausserdem Hom. II r, 212 ^astoiöcov ^Xo'^'jpoloi npootiinaii. Stat. Silv. 1, 2, 105 illa refert vultu non aspernata rogari. Beiträge zur Kritik und Erklürung des Sopliokles. 7t>5 V. 1344 IT. Trdvra 70:15 "kly^OLOf. roLU h yspoiv ra 0' tnl 7.00.71 ^xot KÖT^xog ovaxoixKJTog £iar,\aro. So lautet die Überlieferung im Laurentianus. Die Änderung liyoitx rav yjoo'cj und die Erklärung derselben, so wie die gewöhn- licbe Auffassung der ganzen Stelle, halte ich für unzulässig. Meiner Meinung nach sagte Kreon, dass schweres Geschick von allen Seiten und in jeder Richtung (ravra) auf ihn einstürmte, und diesen Begriff „von überall her" specialisirte er dann durch Angabe einzelner Richtungen. Mit Xi^pf« dar^laro bezeichnet Kreon, dass das Unglück seitwärts (d. i. ab utroque latere) auf ihn einstürmte. Mit rd ir.i xoixri bezeichnet er, dass Unglück auf ihn von oben herabstürzte; und so vermuthe ich, dass in den unmittelbar vorausgehenden Worten die dieser letzten entgegengesetzte Richtung „von unten nach oben zu, aufwärts" bezeichnet ward. Demgemäss glaube ich vorschlagen zu können TzävTOc yäp "kiypioi T ä 0' dvdxap rd d" ini xpccTt ij.01 d. i. „von überall her, seitwärts, aufwärts, abwärts, stürmte schweres Geschick auf mich ein". In mehr als einer Hinsicht bietet hiefür 11. '^116 eine Analogie dar: KoXkd d' ävccvTcx xäravTa ndpocvrä TS doyixid r' -^X^ov. Wie hier nolla. durch die nachfolgenden Aus- drücke (unter denen ein Paar offenbarer Gegensätze: ävavra xaravT« sich findet) specialisirt wird, um die mannigfachen Richtungen recht plastisch darzustellen, so auch an unserer Stelle nach meiner Con- jectur. 736 Kvicala, Beiträge zur Kritik und Erklärung des Sophokles. Die Bedeutung des Accusativs jrdvra, die ich in Kä.vxa eiarilccTO finde, hat ebenfalls eine Analogie an dem homerischen TzoXkä rj'k3ov j die adverbiale Geltung der Aecusative rd dvdy.ap und rd ini y.poirl wird ebenfalls durch die Ausdrücke dvavra, xdravra, Trdpavra, böyßia^ die ja eigentlich auch nichts als plurale Aecusative neutrius generis von den entsprechenden oder vorauszusetzenden Adjectiven sind, bestätigt. R e i f f e r s c li 0 i ) aiitediem (m eraft.) iiegotia- tioiiem — 1". 142'' rei de contestatioiie . Exi)lioit , liiq» . de quod propheta ait ad filios . srl . caupones uestri miseunt aquain uino . | xxvi Noii «) incornnode aiiledies — f. 143 quam adulterare substaiitiam . Explicit . | Incp . de psalmo XXI . et de passione dl . | xxvii . Psalmi s) qui lectus est — f. 144 iiuiestitu deaurato Explicit Incipit de defectione lunae | XXVIII . Et *) ipsi iiidelis lY . — f. 144'' tesjtis in caelo fidelis . ,|) ExpTc . Item de sequentia eius- dem I xxviiii Ante dies s) proseculi suinus — f. 145 mortis duritia deperiret . Explicit I Inqit . de eo ([od scrip- tum est in euangelio dicente diio facilius est camelum per torainen | acus transire quam diuitem intrare in regnum caelorum | xxx . Dicit«) in SCO euangelio — f. 145'' caelestes thesauros amittatis . Explicit . I Incp de eo quod scriptum est simile est regnum di t'ermento | xxxi Et ipsi scitis ff. ') — f. 146'' suae passura inuidiae . Explc . Incp. de hospitalitate in euangelio . | xxxii . Aduertit ») scitas uestra ff — f. 147 caelestis habere consortium . explicit . | Incipit de ieiuniis in initio quadragensimae | xxxiii , Testimonium 9) perhibet sTs . apo- stolus — f. 148 interna | non ualeant explicit Item sequentia et tempore ieiuniorum nö luxuriandii | xxxiiii . Diximus «") superiore domenica — f. 148^' Corpora castigamus . Expl . Incp de die sco paschae et de cruce dni . j Saeculi *i) ferunt . fabulae ulixem — f. 14t)'' uobis nocebunt . Expl . Item de cruce et de resurrectione dni . I xxxvi . Diximus i^) externa die — f. 150 citius I suscitauit . Explc . Incp . sequentia . de sepulchro dni saluatoris . j xxxvii . Fortasse 's) quis dlcat — f. 150'' uiuentem cum mortuis . Explc . Incp . de pentecosten et de psalmo . centesimo nono . | xxxviii . Nosse **) credo uos ff . — 1) 1. c. 347. - 2) 1. c. 331). - 3) I. c. 137. — *) I. c. 333. - s) 1. c. 337. - 6) 1. c. 385. - 7) I. e. 360. — ») 1. c. 331. — «) I. c. 467. - i«) I. c. 4.S7. — !•) 1. c. 131. — '2) 1. c. 153. — «3) Unedirt? — •*) 1. c. 197. 746 Rpiffersc heid f. lol proditoris admissum . explicit . j Incipit . de eo qiiod scrip- tum est in euangelio. uulpes foueas . habent et reliqua . | xxxviiii , Si <) diligenter aniniaduertite (e eras.) eiiangelium (euangelii corr.) ca- pitulum — f. 152 uulpib . religauit . explc . Increpatio ad plebem et de eo quod sei'iptum est in euan|gelio qui habet dabitur ei . et cantauimiis uübis et non saltastis . | xl . Frequentura) studueram aput me — f. 152'' ista caelesti . explc . Ine . iibi diis sabbato manum aridam curauit . | xli . Diligenter sj audisse uos — f. 153'' operib . extendatur . explcit . Incipit . de pentecosten . | XLii Scire *) debet scitas — f. 154 super singulos eorum , explc . Incp . de die scäe ephyfa- niae | xliii . Hodie 5) uerus sol — f. 154'' saeculorum. explc . | Item de die ephytaniorum et de euan- gelio ubi dlls baptizatus est de psalmo . xxviii . j xliiii . Dies e) ephy- taniorum graeco — f. 155 saeculorum. expl . lilcp . | de eo quod scriptum est in euan- gelio hominis cuiusdam diuitis fructus uberes ager adtulit . | xlv . Du- plex ') est temtationum species — f. 157'' saeculorum amen explicit || f. 158. Über der Zeile: Incp. de 80 quod scriptum est. quis maior est in regno caelorum . | xlvi . Si s) diligenter audistis — f. 158'' thictib . demergatur . explc . Incp . de duab' nauiculis in euangelio . I xlvii . Quantorum») mirabilium Operator — f. 159'' aut uigilat . explicit | Incipit . de ieiuniis uel . sancta . quadragensima . | xlviii Normulli i") xpiaaorum ff . — f. 160 stimulis conpungajmur . expl . Incp. de iunio (sicj dni in deserto et quod non in solo pane uiuit homo . | xlviiii . Meminissei») debet uestra — f. 161 sps et uita est . explicit . j Item sequentia.de ieiuniis qua- dragensimae . | l . Propitia 12^ diuinitate ecce — f. 16 P aperire consuescant . Explc . de quadragensima . Incipit de pascha . j li Non 13^ inmerito ff . — 1) 1. c. 379. - 23 1. e. 661. - s) 1. c. 383. - 4) I. c. 191. — *) 1. 0. 413. — «) I. c. 211. — '') Basilii Caesariensis tiactatus de avaro divite (Zeno ed. Veron. 348). — »J 1. c. 285. — ») I. c. 639. — lO) 1. c. 461. - »») I. c. 433- - 12) I.e. 46S. - >3) I.e. 179. Die riMiiisi'lifii liililiulliekcii. 7 4-7 r. IG'i'addicla i'aptiuitas. e\pk*. | lleiii sequeiili. de selli. paschae.j LH Alagimiii ') iT . et mirahile — ibid. et sequerc nie amen explc Item seqiienlia . | mh licliiiet -) scitas uestra iV . — r. 1G3 diiiiiiitatis (».sleiidens . e\]il(' . iiicp . de pentecosteii. j liiii Noii 3^ ineommodae ante dies — r. 1G4 (»biliare blasphemis . explieil . [ Ineipil . de aeeusalo dm» apiil pilatiun . et de susanna . j xv Miriun*) l'orsilan uideatui' — r. 1G4'' saerilegium conllrniaiiil expl . Item seqneiilia | lvi Ante dies •■') pi'osecuti snmus — r. I6ö'' iiiuili cat niorientem . explieit . Ineipit de natale dni . | Lvii . Bene «) quoiianimodo sanclam — t'. 1G6 consiijmat incendio . explc . Ineipit . de Kalendis Janua- riis . j LviK . Est ^) mihi aduersus plerosq . — f. IGG'' scitas atq . mysteriinn . amen . explieit . | Incipil . trac- latus . de ephytania . j Lvnii . Pleri(|. ») in hac sca epyfhania — 1". IG7 sunt reuersi . explc '. Incfi . post epypliania dictum . | Lx . Ad omnes !•) uos IV. praedicationem — I'. \ÜV exulta|tionc laetatus . sit . explieit . Ineipit de sc;» qua- di-agensima | lxi . Ante dies i») deuotiem scae quadragensimae — f. l()8'' relicit in ae|ternum . explieit . Incp sermo sei augustini . de id quod scriptum est . hie est j dies quem f'ecit diTS . exultemus . et iucundenuu- in eo . | Lxn . Sicut ' •) diTi» du nostro cantauinuis — ibid. in cordib . uestris . per ihm xpm amen | uersus sei augu- stini episcopi j d donalislarum '-) crudeli eaede peremptum . l intbs- sum hie corpus pia est cum laude nabori (?) a ante aliquot (empus cum donatista luisset . c . conuersus pacem pro qa moreretur amauit | 0 optima purpureo ueslitus sanguine causa n . non errore perit non se ipse furore peremit u uerum martyrium uera est pietate probatfn . s . suspice litterulas primas ibi nomen honoris | Zwischen den Zeilen : uersus eytheri . relhoris j quis([ . 's) grauas lacrimis hilariui tlebiU* marmor 1 Oeto auiam potius dm-aui uiuacib . annis . illc ilo meruit teuero praelectus in aeuo j uinere tiro brenis sed iam sub milile xpi. || I) I. c. 181. — 2) 1. c. 18:>. - ^)\. c. 187. — *) 1. .-. Ul. - -->) I. e. 143. — 6) I. c. 403. — ') 1. c. 409. — 8) I. c. 423. Dieser Sermo in der I^Iilte fasl ganz zerstört. — '•') X\ 11 624 (Amijros.). - '») M;iximus ed. Rom. 109. — >') XXXVIM llO;?. - '2) Unedirt? — •») Unedirt? SiUb. d. plill.-hisl. Ci. L. 15.1. IV. Hit. 48 748 R e i f feisch e i (i f. Iü9 Über der Zeile : Iiicp . sermo sei . liieronimi de exodo in quadragen|sima ante pascha | Quomodo i) milex (sie) semper exerce- tur ad proelium et simulati j ictiis postea uiilnerib . praeparantur. — ibid. saeculüi'iim amen. j| f. 169" über der Zeile: Inep sermo sei augustini ad conpetentes et catliecuminos j Audiant^) catheciimini. audiant — de peccalurii t". 170'' xpm . Item eiusdem sermo de remissio j Euangel s^ //////////////////y//////////////////////////////v//////////////////////////////////////////////////////////^ peccatorum hine admonendi estis ex sermone nostro . ministri enim sumiis — f. 172 solummodo quaesituriis . explicit . incipit de deeimis sermo eiusdem | Scriptum *) est dd tV dni est terra et plenitudo — f. 173 deputauit | per iliili xpm ipsum diTTfi' nosti-iim . Item alium de SCO helisseo | Dulcis '•>) insonuit aurib . nostris - — f. 174 exercitus angelorum amen | Explc. Incp alium de ubi beatus petrus in mari tempestatem sustiiiit in naui |Nutritos ß) byrundo puilos suos cum uolandi arte — f. 174^ babuit de (ensorem amen . Incp sermo sei bieronimi de exodo in uigilia pascbae | Hodie ''') isrl et uere bomo uidens diTi. — f. [1^" qoeumq . uadit in xpo ibü cui est gloria in sel'a j Incp . eiusdem in die dominiea pasebae | In omni ^^ quidein psalterio dns noster proplietatur — f. 176 sebmi amen . incp eiusdem sei bieronimi in die dominiea pascbae | Non queo 9) tV kk . quod mente eoncipio — f. 176^ inimicis suis in porta in xpo . ibü cui est gloria et impe- rium in saecula saeculorum . amen || f. 177 Instituta "•) monacborum sei basiliei episcopi caesariensis eappadociae in x[)0 | prologus sei rufini praesbyteri | lam über carissime t'rater ursaci aduenlantes — ob|seruationib' uiuant . Explicit [)rologus . Inqi . dicla . Sei basili . episcopi. I Humanimi genus diligens ds et doecns bominem scientiam bis quidem quib* doeen|di — 1) XXX 223. — ^) Unedirl? — 3) •> _ 4) Paü-um nova bibliotlieca ed. Mai l li2. — ^j Fuli^'onHiis Rus[). ed. Venet. p. 329. — ") l'iilniiii nova bihlioUicea cd. M:u I 10.';. — 7) x\\ 22i (ed. Vall. XI 212). - 8) Augustini Sermo bei Mai |»atr. nov. bibl. F 20. Vgl. XXX 211 (Hieronyni. ed. Vall XI 200). - ») XXX 224. - lo) Basilius ed. Paris. II 327. Die röiiiisclieii Bililiottieken. i 4" 1". 200 siilHeifiitia iiostra ex do esl cxplc . liicp sermo sei aiig^iistiiii de rcsiuTectione dni j Resurrectio «) dni nri iliiT xpi secuiuliim iierifatein — f. '^OO** acus . conpai-a molem caniis liunianae magiiiludini ca- inelloi'iim ////////////////////////////////////////////// 2) i| Von allen Handselirilten der Sessoriana ist wegen der Güte ihres Textes diese die werthvollste, indem sie für die in ihr enthaltenen Si'hrilten /.nm Theil die einzig bekannte Quelle ist, theils wie für die fonfessionen Augustins, für den zweiten Theil von Cassians Collalio- nen, für die Sermones des Maxinius die ausreichende Basis liir eine neue Reeension zu bilden im Stande ist. — Was Älaximus anbelangt, so stimmt sie mit dem ' San(jaUensis vetustisswuis\ dem sie indess hinsichtlich des Alters überlegen ist. Beide Handschriften hat der letzte Herausgeber benützt, aber, Avie die Vergleichung des Sessoria- mis^) lehrt, sehr ungenügend und ungenau die Varianten angegehen, und die Handschriften nur zum geringsten Theile ausgebeutet. Das- selbe Verhältniss zur Vulgata zeigt sich bei Cassianus, dessen Aus- gabe (von Gazaeus besorgt) einer durchgreifenden Reeension bedarf, die den Text erheblich umgestalten wird. — Weniger ergiebig ist die Vergleichung der Confessiones, da auch hier die Arbeiten der Mauri- ner vortrefflich sind. Die in der Handschrift enthaltenen Sermones des Augustin hat, so weit sie unedirt waren, Mai herausgegeben C^pl- cileg. Rom. vm 715 ff.; wiederholt in der Patrinn nov. bibl. I. Augu- stini Serm. 53. 107. 118), die des Amhrosius P. Leandro de Corrieris, weiland Bibliothekar von St. Croce, unter dem Titel: Sermones tres in antiquissimo codice Sessoriano St. Ambrosü nomine inscripti ex eodem codice nunc primum editi. Romac 1S34. 4'' (wiederholt hei Migne xviii 90 ff). Augustinus de genesi ad litt er am. XIII. uienihr. 4. folioruiii 1VS. saec. VII. f. l Über der Zeile, verblichen: lucipit li llllllllllllllllll ni de genesi ////////// | Omnis*) diuina scribtura . l)ipertita — 1) XXXVIII 1 lo8. — 2) Die letzten Worte et iioli cahtmniari diuinifati niirn- culoruiH unleserlicli. — ^) Er wird von iiim mit num. 90. bezeichaot. — 4) XXXIV 24Ö. 48' 750 i; e i f f e r i c In- i d 1". 14'' eriiisse seuleiitiam : — | Expl . lilier . primus | liicipiuiit . capitula . libri secundi . [j f. 15 i Qiiaeritur iitrmii aquae | — aiiimata sint Corpora | Expliciiuil . capitula. j lilc . über . seciindus [] f. IS*" Et dixit ds — r. 29'' fertiiiai (raiiseamus. j Ex[»l . über . secimdus j Iiicipimit . capitula . liisri . | terlii |j f. 30 i quod aer - — bomiue iiiuiortali j| f. 30'' Explicuerunt . capitula . j lucipit . über . tertius. j Et dixit ds — f. 44 uolumine pertractemus | Expl . über . tertius . | Incipiunt capitula || f. 44** .1. Utruin species — 1'. 45*^ iuefficacia creatoris . | Explicuerunt . capitula | Iilc . über . ({uartus . l| f. 46 Et cousummata sunt — f. 6\>^ sit beatior . | Expl . über . quartus . | Incipiunt capitula . || r. GO .1. Hie euidentius dicit — f. 67 nunc operari . | Expüciunt . capitula . j Iilc . über . quin- tus . II f. 67'' Hie est über — f. SP consideremus exordio : ^ | Expl . über . qiiintus . ! luci- piunt . capitula j libri sexti || f. 82 .i. De labrica — f. 83 donari per fidem . | Explicuerunt . capitula j Incipit über sextus j feüciter . do gratias || f. 83" Et finxit ds — f. 97 expücare curabo j Expl . über . sextus . | Incipiunt . capi- tula . il f. 97''- Et linxit ds — f. 98'' instructione necessaria | Expü- ciunt . capitula | Incipit . liber . septiinus j| f. 99 El linxit ds — f. 112'' niecum requirat . | Expl . liber . septinius j Incipiunt . capitula | libri . octaui || f. 113 .i. Argumentum ex rebus — f I 13'' per quam creatin-am . | Explicuerunt . capitula . | Iilc . üb . oclabus || f. 114 Et plantauit ds — 1'. 132'' speradum est . | Expl . üb . octabus | Incipiunt capitula j libri . noni . || f. 133 .i. Hie praeuenit — I". 134 proplieta manile- statur . I Explicuerunt . capitula . | lue . liber . nonus jj I". 134'' El dixit dns — f. 142'' ucnantes uel aucupanles ad relia quaecumque ') || f. 143 (|MO(l -j in ilüus costae successit locuin . ab angelis rac|tinii — 1". 146'' inlentionem legentium : — | Expl . über . nonus . j Inci- piunt capitula | libri decimi j| f. 147 Hie opinionem — 1'. 148'' ralioue decente . | Expliciieriml . capitula . j lile . liber decimus | do gratias j| I". 149 laiii qiiideiu ordo — 1) 1. c. 402 (9, 24j. - •-) 1. c. 403 (9, 20). Kin tllatl i'elilt. Die röinisclicii Bibliotlieken. Tbl f. loO' iiuligestihilis crealoris IrihiU'i'cliir . (Miivi iicro <) f. 157 sit . 2) in eogilaliorie rorniatiir . Qiiis cnim aelhiops , — f. 11)8 (leinjdo uiileamus [ K\[»l . lüx-i' . (Iccinnis liiiMpiiinl . capi- liila I lihi'i . niitlecimi j, f. lüS'' .1. Ko (|iitMl craiit — f. löO'' coiisonsii adat» I Expliciionml . capitiila \ liicipil . liln-r . iiiuleciniiis | 1". 100 VA eraiit midi — I'. 182 sicnt oporteref . Expl . üb . undoeinuis | Inoipiunt oapi- tida j lihri . diiodocimi . j .1. De uerbis — I". 18ö'' lerliiini spiritalem . | Explieiunl | capiliila . j Incipit über j diiodecinius jj f. ISO Ab exordio scriblurao — r. 214'' ut eariindem renini alia (ontiinmiodo nomiila || f. 215. Vott diesem Blatte ist nur ein Fetzen iil)iig\ ich setze die übrig gebliebenen }yorte nnil Buchstaben hierher : pr imianle sp ciet sed iam iioliiminibu eoiic'liidimiis j Explioit . über . | duodecimiis | de genesi ad lit- lera . j do . gracias || Von allen Handschriften, welche die Sessorlana besitz!, ist diese die älteste. Die vielen Schreibfehler der ersten Hand sind von einem Corrector im zehnten Jahrhnndert fast dnrchgehend verbessert. Im Übrigen ist, dem Alter der Handschrift entsprechend, die Überliefe- rung als eine echte und ungetrübte zu bezeichnen, und unter allen bekannten Codices dieser Schrift nimmt der Sessorianus dadurch eine besondere Stelluno- ein. dass in ihm ohne Zweifel auf Au2;ustin selbst zurückgebende Summarien den einzelnen Büchern vorausgeschickt werden. Mai hat dieselben in der Patrum nova hibl. I. 2. 119 her- ausgegeben. AuGUSTiM'S de inmnrtallfafe anlniae, de quantltate anlmae. XVI. niemlir. S. rnlioriiin ,'i7. saec. X. f. 2^ von einer IJand des zwölften Jahrb.: Tn eade urlie scripsi dialogfi — abundare olio . | f. 3 De qualitate iiel (|uanlila1e 1) 1. c. 418 (10, 24). — 2) I. 0. i'll (U\ 42). Rin Qnafornio f.>l,ll. 752 Reiffer scheid anime | Incip dialogus aiigustini cii adodato carna|!itei* sibi filio . adeodatus (diese zioei Zeilen von späterer Hand) \ Quin ') uideo te abundare otio — f. 44 me ipsum oportuniore | obseruabo ; | De inmortalitate animae ; | Post libros 3) soliloquioruni — f. 45 est diseipliiia ; | Si alieubi est diseipliiia — f. ST'' per sensum de | quo dictum est projbatur ; | Exp üb sei augustini de inmortalilale | /////////////////////// animae; j| Diese Handschrift ist ohne besonderen Wertli, wie schon daraus hervorgeht, dass in dem Dialog de quantitate animae Adeodatus als Unterredner genannt wird. Augustin sellist nennt Ep. 162 Euodius; die besseren Handsehril'ten haben gar keinen Napien. Augustini retradatiojies. XXXVIII. membr. fol. fol. i — Ö6 sacc. X.; fol. 36'— 139 saec. IX — X. f. 1 Über der Zeile von gleichzeitiger Hand: Iste über ualde bonus atq;adainabilis j i Incip breuis retractationumJ5^rt^i Augustini^} I I De achademicis . üb . ni . — xxvi . de mendacio . lit) . i . j Explic über primus . Incipit sedus . | xxvii . ad simplicianum . üb . ii . | — f. 2 xciii . ad quos supra de correptione & gratia . üb . i . explic | In hoc corpore continentur retractationii sei augustini epi . libri . duo . | lani*) diu est ut tacere (sicj cogito atque dispono . | — f. 3 eundem ordine nouerit; de achademicis . libri . iii . | i Cum ergo reüquissem — f. 37 de mendacio; expüc | iiß primus; Ine üb scds; ad simpli- cianum . Lib . II . I xxvH Librorii quos episc . elaboraui . primi duo st ad simplicianum eccle [ — f. 1)6'' alios dictatos . aüos a me | dictos . retractare c^pissem . amen . || f. 56^ In hoc uolumine continentur explanationes in amos propha I hieronimi phri Liber . unum fsicj . \ de adquisito dorn ansfrit ath . | f. 57 Explanationii sei hie? In amos profeta . | Amos &) propheta qui sequitur iohelem — f. 59 in singuÜs disseram; | Et dixit . diTs de sion rugiet. — 0 XXXil I03S. — -) XXXII 1021. — "•) Das Cursirgedruckte von nnicrcr Hand hiuzvgefikjt. - "*) \\\ 383. — s) XXV 989. Dil,' roniiscIuMi liiljlinllicki'ii. i OO f. ()!)'' qiiae iiikM-pretalur paticiilia . .v siniiil eos goneraiiit iiM) || f. ()<) scrnionem -^ . altriinipimt & diuidnnl . fanion non hoc — r. 82 (rigoris re[ic'llciulam; | Exi»laiialioiiu in amos |u-0|)lu'la . | Fiiiit liher . i . j Incipil libcr . ii . , Lcui in qiiadam conlrouorsia — {'. 109 qiiod oxposuinuis. j f. I(M>'' Explanalioniiin in anios pr(>phe(a j finit über . ii . j Incipil lihoi- . in . | Praepostcro ordinc jilcjut' eonfiiso — f. 139 proniissio j lex naturae est : | Finil in amos explanalionnni über tei'üus || Weder im Ciiteii noch im Bösen ist diese Handsebrilt ans- gezeiehnet. Augustinus de divinis scrlptuvis (qyecnlnnij. LVin. membr. 8. foliorum 226 saec. VIII — IX. 1". V' In nomine 3) dTTi iliii xp^ . | Inep ordo eapituloriim . de diui- nis seripjturis . n . cxl.iih . sit. | i . de uno deo. j — f. 6 cxliiii . quod diTs Ions nite sit | Hinzugefügt hat eine Hand des eilften Jahrhun- dert a: Iste est über iinus beati augusti contra donatistas . & idola | de testimoniis scripturarum . | r de uno deo . | In deiiteronomio | audi israhel diTs ds tuus | ds uniis est et diliges dimi | — f. Iö4'' in lumine tiio uidebimus lume | Explicit testimoniorum | Hinzugefügt hat dieselbe Hand des eilften Jahrhnnderts : über . beati augusti . cont donatistas . & jdola . | Ite Liber beati cypriaiii epi . ac martyris . de sacramtis xpi . | Incipi^; . ad quirinum . | Cypri- anus quirino (lüo salutii j Obteperandum*) fuit fiü carissime . desi- derio | tuo — f. 155 parijter potiturus accesseris j| f. 155'' Libeüus primus | i . iudeos in ofTensa di grauiter deliquisse | — f. 156 xxiii quod solo hoc iudaei accipere ueniam | possint deüctoru suorü si san- guinem | xpT oceisi baptismo eins ablnerint et in ec|clesia transeuntes pr^ceptis eins obtemperauerint |1 ('. 15t) b -i- iudaeo . in ofVensam di grauiter deliquisse j quod dmn re1iq:rint . et idola secuti sint . | In exodo . populus ad aron . exurge et lac no|bis — 1) I. c. 1001 15. — 2) \mi C. Eilt lildll frhil s) P.ifruni nnva Ml.liollioca cd. Mai. 1 2, S. I. — *) IV Cw'J. 754 U e i f f e r s e li e i d f. 16'' Os enini dni locutum [ est ista . | Iiicipit secundus | i x]5m pi'iniogeuitum esse et ipsum esse sajpientiam di p quem oninia facta sunt . | — f. 167 . XXX . quod ipse sit . et iudex et rex; | .i. xpm primo- genitum esse et ipsum esse sajpientiam di p que omnia facta sunt . [ Aput solomonem in prouerbiis . diis condidit | me initium uiariim sn- arum in opera sua . an|te seculum fundauitme in principio . ante . |i — f. 188 iusli autem in I uitam aeternam: | Ad quirinum de sacra- mento xpi | explicit üb; n: incp: über ni | * cyprianus quirino filio salutem . pro | fide ac deuotione tua — f. 188'' semper bene ualere | . I . de bono operis et misericordiae . | — f. 191" cxx orationibus insistendum; j T De bono operis et misaericordiae . | Aput esaiam . exclama in forlitudine — f. 225'' quia mitis sum | et bumiles covde . do gratias amen. || Das in dieser Handscbrift entbaltene Specubim des Augustin, von dem früber bekannten vöUig verscbieden, bat Mai in der Patr. nov. bibl. l. 2, 1 ff. zuerst berausgegeben. Wie bei allen Mai'scben Publicationen eine Nacbvergleicbung unerlässlicb ist, so aucb liier. Canones conciliorum et decrefa poniificum. LXIH. nu-ml.r. 8. foi. 1-220 saec. IX— X; fol. 227 saec. XV; fol. 228 saec. XII; fol. 229—232 saec. XV. f. 1 I Domnus Petrus sedit annos xxv menses ii . dies m. II Linus sedit an xi menses . m . dies . xxii. — f. 26 xc.vii Adrianus se& ail . xxni . meiTs dece dies . sedeci : - Im Folgenden ( — fol. 3) ist dies Pabstverzcichmss von ver- seltiedenen Händen bis auf Pascbalis ii . fortgeführt. f. 3'' Primus apostolica canon documenla minisirat — Ultimus angeiico de psonat afVrica sisiro . || f. 4 Incipiiint capiliila canonum omnium | conciliorum uol eplsto- laruni decrelajüiim ([uaiiler se sequunlur. j I Seornm aposloloriim iiumero . l II Niceni concilii . numero . xx. m Anquirilani concilii . numero . xxirn. im Neocaesariensin numero . xiiii.' V Gangrensis concilii . numero . xx. Dil' rciinisclieii Bibliolliekcn TÜÖ VI Antliioceiii coiicilii . luiniei'o . xxv. VII Laiuloi'iae proiiinoio . mimtM'o . lviiii. vn' Const.'Jiiliiiopolis immero . iii. VII Clialpecloiu'iisis coiicilii . niimero . xxvii. I X Sardicoiisis coiicilii . mmiero . xxi. XI Karlhaginciisis coiicilii . miinci-o . xxxiii. XII Diiiei'soi'iiin conciüoru aCricaiioru . iiiimcro . cv. Epislole ilecrcfales XII (sie) papae sirici. xni pape iiiiiocentii xiiii pape zosimi XV papc hoiiifalii XVI pape celesliiii nbi seqnihir diuersoriini tic grafia S\ XVII papc o'clasii tibi ciirril cum ss. xvii' papc leoiiis XVII pap«; hilarii XX papc simplicii XXI pape felicis xxii Item papae gelasii. XXII pape anastasii xx"ii pape symmaclii XXV pape liorniisde f. 4'' Incip lituli canoniim apostoloriim | i De ordinafione cpi f. 5 L Quod non delieat iina niersio in haptismate qasi in niorte dm ^pnenire j| f. o'' rncipinnt eclastice regule scoruni apojsfolonim prolale per clcmenlcm | ecl'^ romane ponlificc . que ex grecis j excmplarib : in ordine primo poniint : | qnib : qua plurimi qiiidem consensTi non i prchnere facile et tarnen postea qnedam constituta pontificum ex ipsis cano|nil) : adsnmpla esse uidenlnr : Incip cali | apostol' . | — i Eps a duobus ant tribus — f. 9'' (i>) patris & fdii & sps sei : | Incipiunl tidili cnnoimm iiiceni coiicilii numero xx | i De enniicliis & qiii sc ipsos abscidcnint f. 10 XX De fleetendo genn | Incip conslitutio et fides niceiii coii- cilii cu snl)dilis capit j Facta est afi liaec synodiis - silncstnini ; 1 Credimus in uiniin dni pafrem oin[ilcin — c»>: aposloiica ecla : incip pivf s'sti concilii || f. 10'' Ccnicilinni sacnini iicnci-andi ciilniiiia iuris — hoc sale coiidilus diilcia mella (liiic | De cunucbis & qui se ipsos abs- cidernnt | i Si qiiis a medicis — 736 Ue i f ferse h ci .1 f. IS"" (xx) uota ßsoliiere | Explic cafio sei niceni concilii j et siibscripserunt cccxviii epi qui in eode conjcilio conueneruiit |j f. 14 Osius eps ciuitatis cordubensis — f. 16 Dacias . camdos . boslbron . | Haec q sequnt usq: capit aucyrani ccilii in canone apostolici rome Fi babent . | Post conciiium nicenum . in lu-be roma conciüum congre- gatum I — f. 17 sine dubio credanuis : j Incip tituli canoniim ancyrani con- cilii niiiTi . xxun . ;, f. IT'' i De pbris qui immolaiierunt tempT psecu- tionis — xxi"' De bis qui virginii corruptionib ; conscii sunt |j f. 18 Incipiunt regule ancyrani concilii . | Iste regule priores quidem sunt nicenis : — niceam : | De pbris etc. i pbros immolantes — f. 20'' (xxii) penitentie cstitutos : j Et subscripser xvin epi q in eode ccilio fuerunt j uitalis — f. 21 alfios j Explic call ccilii anqrani ] tituli canonu neocaesa- riensis concilii num . xnn . | i De pbris qui uxores — xn De numero certo diaconorum . | Canon concil neocaesar . | IncipiunI regulae prolate — repperiuntur ; | i De presbiteris etc. \\ f. 2P Presbiter si uxoreni — f. 22'' (xir) über insinuat ; | conueneT- au in unTi sei et uenerabiles epi in uniuersa c^saria ; | Id Uitalis — Sanctus & ceteri qui | statuer superius scripta . j Incip synodi ssti praefalio j Dominis lionorabilib; consacerdotib; in arnienia constitutis . | epi quorum nomina superius sunt scripta & conuenerunl in | cangrense conciiium in dm» salutem . Qm conueniens sca | — f. 23'' susceperit obseruandum : j tituli canonu cangrensis concilii nuiTi . xx . | i De bis qui nuptias execrantur — f. 24 XX De liis qui collectas — execrantur j Incip regul^' eiusdem concilii j que post nicenii conciliü exposite sunt | i Si quis uituperat nuptias — f. 2ö xx exeeratur anatliema sit . | Et subscripserunt . Elianus — t". 2S'' Basilius | Expliciunt regule cangrensis concilii . | Tituli cafiö antbioeeni concilii num xxv j i De bis qui contraria — t". 20 XXV Ut eps dispensandi — potestatem . j Incip regule antbioeeni ccilii exposite ap anjtliiocia in enceniis tituli numero xxv (jn nif/. ./. al nengensis) j r De bis qui coniraria etc. Omnes qui ausi - — f. 30 (xxvi) condec& adprobante ; | Et subscripserunt xxx epi qui in ideni conciliu conuenerunt | Eusebius — Manicos | Explic lextus | canonii conlcilii antliio!ceni li ,» %J »^ Die römisclien RiliHotheki'n. < O / f. 30' titiili caiionuni apiul laoilioia phrygie edili luiih . lviiii i I De digainis — 1". 31" lvu Quae psallere — conuenial Exj)liö eap . Incip texliis canonO ooncil laoiliceiis Sca synodus qii^ apud laodi- ciam — adnexe sunt i De bigamis i De Ins qui seeunduni — f. 35 (Lvi) noui testamenti uel ueteris E^^Xc canones eoneilii laodicensis Incip tiluli cau coiicil cstantinnp uum . iii i ll ea que apud niceani — in De maxinii iidicita ordlnatione Incip regulo eiusde eoneilii sub llieodosio piiss imperatore apud constantinopol exposile I he detinitiones exposit«.^ s — est Ordinarius : , i Ut ea etc. Fideni n uiolandani — f. 35'' (in) deducta esse nideanUir . ExjKtsili«» lidei centuui quinquaginta sclu'um qui constantinopolini eongregati sunt | Credinuis in nnum — seculi . amen Et subscrips epi eentuni ([uiu- quaginla qui in eodeni coucilio conuenerunt . Nectarius — f. 37'^' Auxanianos eucapriensis | Exple canon eoneilii conslantinopolitani ,| f. 38 tituli eauö ehalcedonensis ecilii nuin . xxvii | i De canonib; uninseuiusq. eoneilii — xxvii De bis qui rapiunt puellas . lueip regule eclastice promulgate | a caleedonensi set» eoncilio i De eano- nibns etc. Regnlas seoruiu patruni — f. 42^' (xxvn) anatheniatizentnr . ' Explie textus ealeedonensis eoneilii. lueip eonstitutio et tides eiusde eoneilii Aetiiis ar liidia- eonus constantinopolis noue rome legit ; Sca & magna — subter adnexa : Dfis noster & saluator — f. 44 anatbematizari . Et subseripseT- uuiuersi epi Pasebasinus eps niearius — f. 48 Ualerius atVus Tituli can eoneilii sai-dieensis nuin . xxi . j De epis etiam laica coniunione — xxi De suseipiendis — patiuuiur . Ine can serdieeu . i De epis etc. Osius eps dixil : Xon minus — (xxi) ei est exbibenda : . Subseripserunt aii omnes epi sie . Ego nie eps illius ciuitatis — f. 33^^ diuersarum prouineiarnm uel einita- tium . Explie eanones serdicenses , Ineip tiluli eanonü cartaginiensis eoneilii nuiTi xxiii . j i Ut quae in nieeno eoncilio statuta — f. o4 xxxii \^[ pij,.; — lieeat . f. 34^ Ineip canones cartaginiensis eoneilii j Post consulatum gloriosissimoru imperatorn . bonorii duodeeies | — f. 57 reeitauit in eoncilio atrieano . prot'essio fldei niceni ecilii Cre- iliimis — ecin ; , Statuta qq . niceni eoneilii — iuserta noseuntur | 1 Ut qu^ etc. Aurelius eps dix ; bee ita — f. 02 (xxxiii) tituli sui usurpare : , Explie eanones eoneilii cartaginiensis . ,, f. 02^' Lber der evi^teu Zeile: boe eap aurelii eu subseriptionib: eporu in can apo- stolici roniae n habet' . , Aurelius eps dix : Juxta statuta — si-ribenuis . 758 Reiffer scheid Et subsci'ipse? . | Aiirelius eps liuic scedule relecte nobis siibscripsi — f. 63 & gesta recollegiimis p nos direeta. [titiili canonii diuersoru con- cilioriim afrieanorii . mnn . cv . | i Qiiod nihil de ipponiensi — f. 65 cv Epistola totiiis concilii africaiii ad papä celestinli iirbis ronie epm I Incip caiiones dinersorO coneilioriim | alVioano proviincio num. cv 1 Gloriosissimo imperatore theodosio — f, 65^' earitate eonsideren- tiir : I I Quod nihil de ipponiensi etc. \ Epigonus eps dix . In hoc breniario — f. 93 (cv) longiore orante ^ nobis cnstodiat domine f? : | ExpJe africani concilii : Incpt epistnla decrelalis pape syrici ; |j f. 93'' Siri- cius himerio epo tarraconensi salntem . direeta ad decessorem | — tuetnr heredes j Incipinnt litnli decretoru pape syricii nnmero xv . j De arrianis non rebaptizandis — xv Ut si per ignorantiam — pro- moneanlnr . | FoU/en die Decrete. f. 98 Incipit epistola regnlaris pape innoeentii : | Innocentius decentio episcopo engnln'no salnlem ; Si institnla — f 98*" esse ser- nandam : | Tituli decretorum pape innoeentii nnmero . lvit . j i De pacisoscnio — f. 99'' lvii quodsiibreptn — commutauerit : | Wie oben. f. 120'' Titnli decretorii pape zosimi nu . iiti . j i Qiiod monachi uel laici — n\\ De presbiteros ranenna^tinm . | Ineip institnta pape zosimi . Folgen vier Briefe, die drei ersten an liesituis ejis salonita- nns , der letzte an die presbyteri von Ravenna. f. 122'' {^Decrete des Pabstes Bonifatins) i Supplicatio eiusde pape — IUI Ut in nnaqnaq; — ordinet | W. o. f. 125'' I De prospero & hilario — f. 126 xxn Quod docendns sit populns non seqnendns | Incip decreta pape | celestini. W. o. r. 134 Tituli decretorum pape leonis nu xlviiii j i Ul nullus eps — f. 136 XLVIIII Leo epis mauris — presumat aeeedere j Explicit pape ^^^^* I Incipit pape leonis decrefa. W. o. f. 155'' Tifuli decretorum pape liilarii . nnmero . vi . j i Synodum habilum — vi Preceplum hilarii epi ad asi'aniu de eadem causa | Incij»it regule papae liilarii. W o. i'. 160'' Tituli decretoru pape simplicii . | num . ii . | i Ne liceat inlicilas — ii Simplicii ad equiliu — ordinalioniltus | Incip conslituta papi,' simplicii. j W. o. f. 162 Tiluli decretorum pape felicis j i ronslilulio pape (Vlicis africaur prduinlie de n(ui rebaplizandis | Incipit constitnta |)ape lelicis ExemplaHa gestoril ijuihus est precepla pape felicis | — *"■ *' l"l Die i'diiiisi'lieii liililiollickt ii. ^i)<' f. 104'' (lyiiaiiiiu . cv.- .siiiidii) . iiiri> clai'issiiiiis ('(nisiililiii.s . ^ Tiliili defreloi'uiii papt; gelasii . miim' . xwiii. | i l)r t-ttnstitulis iM-rlesiasti- cis — t". lüo'' xxvi QiKid qjs pbr ic iliacuniis — laeuerit, iiicip epis. [lape gflasii . | W. o. t'. 173 Tiliili deci'etoniin papc; anastasi . miin . viiii. (^sic) i OiKid ,p \p(t fiiiigal legatioiie du |> paci' praecatur aeecJae [ — viii Quod mali — iioceant ; ]\'. o. r. ITG'' Titiili decretoriiiii pajt<; symmachi luiinero (|iiiiii|ue | I Suggeslio fidgeiitii — v Ut si y^s aiiibieiites — aeslinietur : | r. 179'' Exemplar coiistiluti lacli a sco syfnaelio papa de re hiis eec-fe couseruaiidis ; tituli eiusde coiiehilii : j Folgen acht Rubriken. l". 187'' Iiicip ad lioniii-sdam papa iiislini impel's sacra ; || 1". 1. | f. 193'' i U nulltis audeat presbyteram — xvii De coina clericis 'iioii relaxatiduiii: ! ibid. liieipit coiKstitiita (»ape gregorii ; i — f. 197 ExpJic coii- sti|tuta (lape gregorii siib auatliemale iiiterdietam ; liiiit . Ime iisq : apostolici caiiones habeiit . Ile sei gregorii ad bruiiilda regiiiä . | Siib districta aiialbeniali.s iiiterposilione debeant iiiterdiei ; — r. 197'' uidiiam taiUiim ; Ineipit j eoiiciliii iiicenil uigi"li episco- porum qiiae iii grego uoii ha beiitiir sed in latiiio iiiueniuiitui' ') ita Sunt etiani regiile eeelesiastice quae in alVi-icanis regionibiis — f. 198'' sequi uidebit . lueipiunt regule xl quadniginla | aputl sai'dicara coustitute '-) | i hosius eps dixit nulla excusatio — xl huma- nitas est exliibeiula ; Incip lex data (lata corr.^ constauliiii aug de an'ii danaüo atq; omni serip ab eu igni tradenda^j j Impt cunslauli- uus aug e[tis . et plebibus . Arrius qui nialignos atq; | — r. '-i'KJ'' siibiacebit ; InciJ) queniadniodü'*) Faetum a[»iul uiceam meli'opuliui bilhinie a die . xun kl' iu! (pii te auit usque in die \ni kl' septembris . f'ormuta fieri dcbeat ; | l'auiino et iuliauo . S8 (jui est apud greetis . xvitn dies mensis eorum . | dies secundus alexandri ') iloraiis;,'egol)en von den Dalleriiii a.a.O. ilf. 2. (LVI'ild). — ^| Vci- gleielie dieselben a. a. 0. Dor 'it. roirula geh* die ßernorkuni,' voraus: !(oim|iie apud grecos non liabeiiltir sod npnd latiiios tiintü iriuoiiiundir. — -) Ver;;!. iliesollten a.a.O. c 3, (I. i-. IW). - *) Das cui-.siv Godiiu-kle ist in diT llaiidsclnilt nuniirl — Vcr;^! dicsclbon Ballerini a. a. 0. p. 11. c-. 7 (1. c. loüj. 760 rieifferscheid aniio . Dcxxxvr et alia niamis . atticiis eps j ecelesie coiistaiitiiio- politane dixit . Edidi canones scoriiin patrum | olografa manu a me siibscriptos amen ; Greea elementa li(tera|rum iiumeros . etiam expri- mere riiilliis . qui uel teniiiter — elementa signifieantiir . amen . Finit . nain numerus noster nun | tenetur in epistola grecos — f. 204 sedls aposjtolice Incip instituta antiqua orientis i ) ; i Qui eps oi'dinandus est — f. 204'' (x) sed his {latrum detinitionijbus ad([iiiescat | i Ut eps non longe ab ecelesia hospicioium liaheat | — r. 208 (cii) orationibus suis ecclesiam iujbant (am Bande: usq: hi'^ sei'iptii est) . Ineip expJa beati bieronimi | pbri ad damasum pa- pam I de ti'ibus bypostaseos •) | Beato damaso papae bieronimus | qm uetusto oriens — I". 209'' sensu predicent ; Ineipit rescriplum damasi pape | ad petitum bieronimi ad paulinii episcopu antiocbie =') [ Dilectissimo fratri paulino . damasus papa . et p ipsum tilium meum | — f. 210'' tribiiat facultatem . Incip coneilium urbis ro|me sub damaso papa de explanatione fidei*) j Dictum est prius agendum est de spii septemCormi — f. 214'' esse damnatam (corr. damnata) ; | Ineipit über sei augustini ej)i de eccJe regulis capla lv 0 • | ' Credimus unum esse dm . patrem et lilium . et spm scni. — f. 222'' qui generatione contraliitur regeneratio|ne solua^tur Incip deeretn zacbarie pape: | Zacliarias scissimus ac ter beatissi- mus eps — (lo Cap.) 1". 225 inuenerit sie facientem ; | e) Incip explan cano- nica (|uib; debeant adimplere. püri . diac . j subdiac | Primum omnium. ut lidem catliolica onTs pl5ri . et diac . seu | — (l 1 Cap.) r. 22(>^' ad inelropojlltanum suum accedant ; || 1". 227 Fragment (E.vcerpte aus kivchlichen Schriftstellern} •, 1". 228 Brnch- stüc/c ans den Acta S. Barl]ioU)maei apostoli ; f. 229 Siquis trs ora- culii rcminiscatur — •) Herausgegeben von den Baileriiii Ducuinenta Iuris eanoniei veteris III (I. c. 879). — 2) XXII ySH. - "J Herausgegeben von denselben Ballerini Codex canonuni elc. c. LV (I. e. 084). — *) Vergleicbe dieselben de antiq. colleot. p. III. c. 3 (1. c. 21!)). — ^) LVIII 979 (XLII 1203). - 8) Herausgegeben von den IJallerini Doeuincnta iuris eanoniei veteris IV (1. c. 890). I»ii' röinibolieii l)il)liolli('k«'ii. M) I r. 232 obtrectatof niiiiinie pgrauaiiiiir . sie (Iciniim pbalo^ et scoif uirof {| Diese Canoneshandsehritt gehört zu cleiijeiiigen, welelie die Bal- eriiii de (tntiq. coUection. et coUector. caitonum III 3 (LVI 211) eliaraeterisiren, ihnen den Namen 'cullcctio/ies (idditioiiam I)io)iysii beilegend. Der Sessorinmis zeichnet sieii durcli die grosse Soi'glalt, mit welcher er gesclirieben ist, aus, und verdient schon deshalb Be- rücksichtigung, weil er den genannten Gelehrten unbekainit geblieben ist. Die Schrift des Gennadius (auch hier Augustin beigelegt) hat eine von der bekannten völlig abweichende Fassung. So lautet in der Hand- schrift das letzte Capitel folgendermassen: LV Contra Pelaijiuni. Num tritt sunt nt scitis quac maxime adnersus cos cathoUcn def'endit eccl'a . quoru est unu . gratia di non secundiim merita nostra dar/' . qiii dl dona sunt . et dl gratia confernntur etlam merita lustorü unlnersa . alteru est In quantacuque lustltla sine quallhusclique peccatls In hoc corruptlblll corpore neminem ulnere . tertlu est obno.vlü nascl homlne peccato prlml hominis et ulnculo danatlonls ohstrlctu nlsl reutus qul gcneratlone contrahltur regeneratlone soluatur. Eben so wenig wie mit der Vulgata stimmt diese Recension mit dem Texte des Cod. Veron. LX 58. Cassia^us de coenoblorum instltutls. LXVI. nieinbr. 8. 2. col. folioniiii 169. saec. IX. f. l In di nonu"ne regula | monachorum ^gypti | a iohanne cas- siano , massiliensi pfiro conscrip|ta incipit . quam eu[cherius lugdu- nensis | eps breuiore conscripjsit sermone sicut | in hoc continetur libro II !)• f. r Über der Zelle: Incipit prefatio | Ueteris instrujmenli narrat — f. 3'' inpari | facultate j Expllcit j prefalio | Incipit (incipiunt m. rec.) capitula jj f. 4 i. de cingulo monachi — xi de cinculo sjiitali. et sajcra meritis ipsius. | De institutis ac regulis — f. 10 repugnanlem ; j Explicit . de ''abitu j monachorum Lib .i. Incipit de canonico | nocturnarum ora|tionum et psalmo|rum modo . Lib seeiin . Ii f. 10'' i de canonico nulurnaru j — xvm quod a i) XLIX 53. 7 H 2 R e i t f e 1- s c h e i il uespere sabbati [ iisqiie ad uespera diei dominici j gemia noii flec- taiitur . nee to|tis diebiis (|iHjiiage.sime j| t". ii lhi[»lR-i igitiir | hoc — f. 22'' üiieret aiit labore ; j Explieit de i'aiiO|iiieo iiueturiiarri | oi'atlüiimn*psalmoruni inodo . Lib . ii. | Incip de caiioiiico | diunui- riim orati|oiiiim e( psalmO|riini modo Lib . iii . j i De sollemiiitate horae — f. 23 xii Qiiib: dieb; emn eeiia j tVib : exbibetur accedeii- tib; I ad i'eleetioiiem psaliiuis iioii j dicatiir lieri in praiidiis | solet . j Finiiiiit capitula | de libro tei'lio (libri tei'tii curr. m. eacL) | De uoc- tiirno oi'ajtioiuim et psal|moi'uin — f. 32 ^pi'la iimitat uoUiiitas ; j Explieit de eaiiO|iiieo diiiniarum j oratioiiuni et | psalmoriun modo | Liber tertius . j Iiicipit de iiistijlutis reiuiiiti|aiitiiim Liber | quartiis ; Capitula . || f. 32'' i De liistitutione eorum [ qui reiiuiitiaiit liiiic mundo . | — t". 33'' xlhi. Reeapilatio (sie) expositiojnis p (juam moiiacbus ad pl'ectionem possit ascendere ; j Finiunt capitula j de libro quarto. j Incip de institutis [ renuntiantium | Lib . \\n . jl f. 34 De eanonico [ modo oraitionum atq; | psalmorum — f. 57 pertectio posjsidetur; | Explieit de ins|titulis renun|tiantiiMn Lib un. j Incip cap Libri v : j i Transitui'us de instijtutis monasterio- rum — 1'. ö8 xLi Sententia abltatis majchai'ii de obseruantia | monachi iiel tam([uam diutisjsime uicturi uel tauKiuani co^tidixe morituri ; | Finiunt cap de libro • v . j Incip de spu castrimargie Lib v . || f. 58'' Quiidus nO|bis iuuante | — f. 83'' accersiendum | esse se credit . | Expl | de spü|gastrimargie | Incip de spii | fornicationis. j i De duplici pugna adjuersus sjJni forni- cationis — t". 84 xxin Remedia curationis (piijb; pt^ecta possit cordisj (Sc corporis nri puritas pmanere ; Expl cap j Secumlum nojbis tradi- lioni j — I". Do'' solidissiniunt robur j que praeniittunt . | E.\]»licil de spiii tbjrnicationis | lAh vi . | Incip de spü lilarjgyrie Lib septimus j Incip cap . I 1 Quod [)eregrinum sit bellil | lilargyriae — I'. 1)4 xxxi . Ouod non possit (piis li|lai'gyriam uincere nisi in coejn(d)io pserueret & quein- admodum [»ossit ibidem pmanere . j Expi cii}» , jj f. 94'' Tertius no|bis contlictus — I". tt){) silii magnanimiter to lerare. | E\|ii de spH lilarjgyrie id de amore | pecuniarum . Iiici|> | de spu irao Lih vin | Ouod qiiarlum cerlamen | aduersus irac sit uijlium — f. 109'' xxu Remedia quib; | iram | de cordilius nris eradicare pos''""" | Finiunt capiF | de lihro octauo \ Quarlo fcorr. ni. ead) quoq : } certamen — Die römischen |}il)liothi'keii. 7B3 f. 120'' promittniitur | aeteriia ; | Explieil de | spü ir^ Lib viii | Incip de spH triS|titi^ j i Qiiod quiiituni certamen | sit adiiersus spm ti'istitie I Sc quae — f. 121 xiii Remedia quibus fris.titiam de cordib; iH'is I extenninai'e possimus . Finiuiit ca|pitida de | Libro nono | Quiiito no|bis certalmiiie. — • f. 124'' transeuntia conjtemplaiites . Expl Li^ viiii { Int-ipit iFb x | de spü aecedie || f. 125 Quod sextiim cerlameii | sit aduersiis spm aecedi^ | & de natura eins . | — I". 125'' xxv Uerba abbatis mosi . quae | dixerit mihi de remedio aecedie ; | Sexdim noi j certamen — f. 141 sed resistendo | superandam . | Exp de spü | accedi^ (accidie ;//. rec} HB x j Incip de spü j cenodoxiae | Liber . xi : ~ l Incip capitol'i i Quod septimum cerjtamen aduersus | cenodoxia sit & de natura eius. j — xvnii Remedia quib; cen()''"xia' j superare possimus . | Finiunt capi Incip liber xi | septimum nojbis certamen est | — f. 149 praetulisse conuicti; j Expl de spü cenodoxie || f. 149'' In- cipiunt capitul j i Quod octauum certamen | aduersus spiTi supbiae sit . j & de natura eius ; | — f. 150 xxxiii . Remedia aduersus | mor- I)um supbiae ; | Expl . capit | de spü supbie | Incip üb xii || f. 150'' Octauum qd | & extremum j — f. 168'' in uejritate credamus ; | do gratias | amen |j Seltsam ist die Übersclirift dieses Codex, nach welcher man nicht die vollständigen Institutionen, sondern den Auszug des Eucherius (L 867) erwartet. Indess da sich dieselbe Überschrift aucli in ande- ren Codices des Cassiamis findet, in welchen ebenfalls der vollstän- dige Text desselben folgt, so ist der Schluss wohl erlaubt, dass dieser Zusatz zum Titel keine andere Bedeutung habe, als die einer histori- schen Notiz. Übrigens zeigt diese Handschrift, die einen vortrefflichen Text bietet, dass Gazaeus auch für die Institutionen sehr viel zu thun übrig gelassen hat. Chrysostomi homiliae (Übersetzung). XCIV. membr. (Grossoetav) membr. fol. 175. saec. X. f. 1 Über der Zeile: In hoc cod continentur homel . Joh chriso- stomi in marcii & matth nuin . xvi . et sermo | de reparatione lapsi . | Tractatus sup marcum | Omnis scriba doctus in regno caelorum — f. 32'' qui uoluerit legere babebit . | Incipit tractalus in matheom beati ioh constan tinopolitani p ordinem a capitulo euangelii . c . SiUb. (i. phil.-hist. Cl. L. I5.I. IV. Mtt. 49 764 Reifferscheid Lxxxviiii . I usque ad capi . ccxli . || f. 33 * In xpi iifi . Incipiunt humiliae beati iolianis con|stantinopoUtani : expositio euangeliorü Quantum . quaq : gi-atuitum et utijle sit : bonu ecclesiasticae pacis — f. 143'' putat . impl&um . | qui in actib: apostolorum : ~ Ex- plicit I Incp de reparatione lapsi | Quis dabit capiti meo aquam. — f. 174'' alia ultra medicamenta n queras ; ] Expt de reparatione lapsi : ~ I Incp . tractatus sei iohannis episcopi : | I de ieiuniis et geneseos . vi de ascensione saluatoris . II de ieiunio . & Jonam : vii de cruee dominica III de natale dni . vii^ de pentecosten . III de proditione iud^ vii de baptizandis V de cruce . & latrone : x de baptizatos . & inlumina*»* j| f. 175 XI de iob XII de heliam xii' de sußscrlptione XII de psalmo . l : mo XV de turture XVI de cruce et latrone XVI de psalmo . cxxii . XVII de psalmo centesimo • J : || f. 175'' Jucundum quidem navitis est uere . iucundij et a|griculis — f. 176'' fecit ds c^lu & terra . requlras torsitan . Cur non prius i) II EuCHERius (formularum spiritaUs iniellegentiae et instructiomim libri). LXXVn. membr. 4. fol. 113. saec. VIII— IX. f. 1 {jnanu saec . XI) In hoc uolumine continentur epistoJ . iii . i& saluiani piri . i . | hilarii epi . i . rustici p^ri . i . ad eucheriu epm . item euch ipsius . ii . Salonlo . i . | & ueranio i . Item lit . in . pdicti epi . primus de bis qu^ appellantur | membra dni uel id quod significanjtur . Secun0 de ebreorum nominum j significationibus • Tertius responsionum de sacris uoluminibus ad | consulta discipulo- rum I hie codex adquisitus est per dorn anselmii aM . | 1) Bruchstück des sermo de genesi et ieiunio. f^ ri *J Die römischen Bibliotheken. ^l)D f. P Incp opuscula | conscribta diiii nanim scientia | euclierii libri • m : j über sei aiigustini \ qui grece inchiri dion (corr .m.post.) appellatur j disputatio beati |j f. 2 cereali epi contra maximiuM ario- ma nitam libri duo episit j agnelli ad armenium \ de ratione fidei : li bellum fausti confes|soris fides edita sei | ambrosii epi de spii sco j ite eiusde testimoiiiü ,| f- 2*^ de patre et filio et spii ] sco ■ regiila fidei- catholice facta a nicena • j ite regula fidei secimdu | cccxviii • patrü • item j regula fidei catiiolice j contra omnes bereses \ bieronimi pres- beteri | ite explanatio fidei ca jj f. 3 tholicae beati sei am,brosii de bono mor tis notitia regionfi } et ciuitatn quib ; apoS|tolorum et eiian gelistarum uene|rabilia corpora re quiescunt • i • || f. 3^' Domino et dulci suo eucbe|rio episcopo saluianus pel-bt j Legi i) libros tuos quos trans misisti — f. 4 dulcis meus j Dilo bea- tissimo merito suscipi (suseepte corr. m. post-^ ^*^^^ et suseipi- ende et in xpo | deuietissimo papae eucherio || f. 4'' episcopo bilarius epos ; Cum-) me libel|los tuos mecum relaturum — f. 5 beatissimae papa : [ Diio uero sco adque (corr. m. rec.) amico (H et mi|hi in xpo omni cultu suscipiendo | papae eucherio rusticus praesbiter ; | Transcribtis s) exultanter ac raptim | que de- praecantem exemplanda mijsisti iligo ad beatitudinem uestram | — f. 6'' cultu suscipiende pater • ■ , Euc'"^rius (corr. m. post.) salonio filio in xpo salutem j Licet saepe*) a me requiris multaru | rerum absolutionem que in diu! nis — f. 8 in xpo fili ; ; | Eucberius 5) uerano e) filio in xpo salu|tem furmulas principalis intelle|gentiae con- ponendas tibi mitten, das pro studio erga te paternae solli|Citudinis — f. IT' intellectu sentiendii sit | Expl prolocus : incipit j capitula furmulai-n | i de bis quae apellantur membra dni | uel id quod signi- ficantur ] — f . 12 x de numeris | Exp capitl . Incp Über i | De liis quae appellantur mem'"'"^"^| Oculi dni intelleguntur | — f. 48'' A sinisti-is aperte iniustiae in | euangelio hedos ante a sinis tris'?) il f. 49 da«) clauduntur in genesi . reman|sit autem noe — f. 55 item in ajliam parlem omnes gentes s) drei Zeilen wegge- schnitten, die von einer Hand des fünfzehnten Jahrhunderts er- 1) LIII 168. — 2) L 1271. — 3} Unedirt? — *) L 774 (Vorrede zum ersten Buche der Instrueliones). In der Ausgabe fehlt licet. — *) 1. e. 727 (liher formularum spiritalis inteÜegontiae). — ß) Die .Aussjabo hat Vranio. — 7) 1. c. 763 C. — 8) 1. c. 766 B. — »j 1. o. 769 B. 49 ' 766 Reiffer scheid gänzt sind: plaudite manibus . Piigna o certaiTi aduersus negtias | spales . iit aduersus | ; f. 5S'' uitia conflictus in apostolo sie | — bra- bium supernae uocatioiiis''' i) j| wie vorhin', ergänzt: Corona . ~ eternae gloriae ^ iustitia mercis . In apostolo | de cetero reposita est miebi coro — j f. 56 na iustitiae qiTFh spiritalium | — f. SS*" lectionis escrotator fcorr. m. rec.) inuenies : | Exp : eucherii ej5i über primus | Incpt eiusdem liber secundiis 2) |j f. 59 i de hebraeorum nominii sig- nificatio""'"' j — xv de grecis nomlnibus j Incepit prolocus j Qnm tili carissimae (corr. /«. eadj superiore || f. 59^' b'bro propositionis tuis se ret|tulit iam crebra responsio et j — f. 60 cejlebriora brebitatis causa ponam | Explicit prolocus j i de hebreorum nominum significa''"""' = ] Adonai in latinum significat diisj — f. 86 parabola similitudo j Expl liber secundus | Incp proloc . libri tertii s) : j Multitariam *) et multis in quide j conificationibus per omnia | fere sacra uolumina declara|tum — demonstremus || f. 86'' exordio id est de interrogationlbus et res ponsionibns ; | Expl prologus | De (erasj interrogatio adq ; responsio j In genesis ^) exordio legimus . In prin|cipio — f. 112'' sicut culumbam et uenilentem super eum e) | Expl euclierii libri tres || In dieser Handscbrift ist der liber formiduriim mit den libri instructionum in merkwürdigerweise verscbmolzen. DieVergleicbung anderer Handscbrit'teu des Eucberius wird zeigen, ob der Sessorianns in dieser Hinsiebt allein stellt. Ein grosses Interesse bat diese Hand- scbrift durcb den vorgesetzten Index, der über den ehemaligen Inbalt derselben Aufscbluss gibt, und uns mehrere sonst unbekannte Schriften kennen lehrt. Der Brief des Hilarius Arelatensis ist von Salinas in seiner Aussähe desselben nach dieser Handschrüt verbessert worden. Gregüuh MagiNI diulogi. XL. meiiihr. 8. 2 col. toi. 210. saec. X. f. 1 Quada^) | die | nimiis j quo|run|dam | secujlarijum ) tumul- tibus depres|sus . — f. 30'' exordiii | sumamus; Expl'ic Mb . i . | Inci- 1) 1. c. 769 C. — ■') Folgt das zweite Bueli der Instriieti'onos. 1. c. 81 i. — ") Exeerpte aus dem ersten ßuclie der Instructiones. — *) Vergl. I. c. 773 C. - 0 Vergl. 1. e. 774 Ä. - «) 1. e. 811 A. - ■>) LXXVII U9. Die römischen Bibliotheken. /()7 piunt capidila | Ulm secudi (sie) \ i Uita et miracula ueneraltilis heiie- Jieti I — f. 31 xxxv'" De iiisaiia miiliere \) eins speci'i saiiata . j] r. 31'' Fiiit I iiir ulte — f. 66 p sileiiliuni j reparemns ; [ Explieit über seciiii (Ins . Iiicipiiint capi tiila lihri Irrtii ; | f. 66'' i De paiiliiio . iiolaiiv einitatis efiü — xxxviii De uisioiie reilempli ferenliii^ eiiiita^tis epo Explicimit ea|pitiila ///////////////////// 1 Incipit prolociis | lihri tertii . || f. 67 Dum iiicinis ualde | patribiis — oculis lüdissem ; | Incipit über tertiiis I Dum s^uieiitium luiaudalorum — f. 121 uolumine de[mostrabo ; j Explicit über tertius | Iiicipiuiit capilula | libri quarti ; | i Quod aeterna spiritalia ideo | a eariiaübus — f. 122Lxri De relaxandis culpis aüenis ut iire lajxeutur ; Expliciunt capitula ; Incipit über , quarUis ; j Postquam a pa|radisi gaudiis . | culpa — f. 184'' si ante | mortem do bostiam | ipsi fuerimus ; | Explicit liber j quartus dialugi j beati gregorii pap^ . |j f. 185 (Das Folgende von etwas jüngerer Hand) Uita t'ursei | Fuit uir ui|te uejUera bilis l'urseus | nomine . no bilis — f. 199 merita ilüus . [ clarescunt . diuinis . uirtuti|bus ; adiuuanle diu) uro ihn | xpo . qui etc. amen ; | Rem actam atque gesta | fi^ di- ectissimi ad mejmoriam concitemus conjl'essoris. (über denselben Furseus.) — f. 210 instabiüs uite clausit | lioram . || Dieser Codex stimmt im Wesentlichen mit dem Cod. Veron. XLVI 44, ohne ihm jedoch an Alter oder an Werlh der Über- lieferung gleich zu kommen. Um ein aulTallendes Beispiel der Über- einstimmung anzuführen, so bat der Scssorhmus am Sehluss des vierten Buches: si mite mortem do Iiostiam ipsi fuerimus, der Vero- nensis ebenfalls: si ante mortem do hostiam ipsi fueremus, während die Vulgata liest: si ante mortem deo ipsi hostia fuerimus. Grkcjürii Maüm homiliae in evangelia. XXXIX. membr. (Grossoctav) fol. 103. f. 1 — 47 saec . xni . Riiperti abbat is Tuitiensis libri de diuinis officiis (Frar/nient ohne Anfang und Sehluss.) f. 48 . 49 saec. xi — xn. Fragment der Genesis. f. 50— J>7 2 Col. saec. x. f. 50 Incip episto (sicj pauü apostoü ad galath j comenlariorn beali hieronimi pbri ! ad paulam & eustochiiim üb prijmus Incip j pre- 768 Reiff erscheid iatio ; I Paiici | admo|dum dies sunt . quod j epistolam pauli j ad phlle- monem , — i) f- ^^ singula qiieq ; | pandamiis ; ] Paulus . apostolusnon j — f. 57^ Piilchre aii ait nisi sunt | aliqui qui uos conturbant 2) j} f. 58 — 61 saec . x — xi. Perikopenverzeichniss. f. 62 — 65 saec . xi — xii . Passio scov- mal't . vii frm dormientium. f. 66 — 82 saec . xiii — xiv . Augustinus de doctriua xpiana (Fragment ohtie Anfang nnd Schluss.J f. 83—90 2 Col . saec . vni— ix. f. 83 ante ergo et | post abralia j habuit . qui et | aecidere pO|tuit per exhi|bitionem s) — f. 84'' Et quam mul ti sunt hodie j qui iudeorum [ duritiam dejtes- tantur*) j| f. 85 tur &) et si do ui|uere ^ in puejritia et ^ iujuentute — f. 86^ Non si daret qd | non deberet | sed si non darete) || f. 87 quia predica|tionem dni j audire noluejrunt ^) — nequa,quam possit . j exp omt xvn ») . Incp lec | sei eug . sec math . | In iW tempr & ihs | ■ — f. 88 electi . Incip omiJ xviiis) . eiu& bauijta ad pp in basilica | sce marie ad pre|sepeio) |j In explanatio|ne sua multa j ad loquendum | — f. 90'' (fol 90 zerfetzt.) Quid bic statis [ tota die otiosi | ac si aperte dica *^ n) j| f. 91 — 96 saec . xi Bruchstück von Aiigmtins Psalmencom- mentar (zu Ps. 144. 145.} f. 97 — 101 saec. xi — xii Homilia in ilhid Joannis : Yerbum erat apud deum . Anfang: Yox spalis aql? auditii pulsat eccJe u. s. w. f. 102 . 103 saec. xii Decrete Gregors des Grossen. Auf fol. 103 stehen von gleichzeitiger Hatid folgende Verse: Gregorii miras conscriptas bas bomilias | Oddo . siiuester . facta uice . sigezo necne . | Sil uro patri . monacbi scripsere beati . j Tunc prior boc iussit maur' g noe fulsit . | Premia tu uite ds istis da sine fine . Am . | f. 104 . 105 saec . xni — xiv . Fragment ans den vierzig Homi- lien Gregors des Grossen. Über diese Handscbrift, die nur zum geringen Tbeil bieber ge- hört, ist nicbts weiter zu bemerken, als dass das durcb sein Alter sich 1) XXVI 307. Fol 50 — 1)7 bildeten ursprünglich den ersten Quaternio von cod. XCVI. Sielie unten (Hieronym. comm. in ep. Pauli). — ") 1. c. 319 A. — 3) LXXVI 1152 B. — 4) 1. c. 1153 B. - s) ]. c. 1153 D. - 6) 1. c. 1157 A. — 7) 1. c. 1153 B. — 8) Vielmehr XVIII. — ») Vielmehr XIX. — i») 1. c. 1153 C. Die Ausgabe liat: habita ad populum in basilica beati Laurentii martyris. — n) I. c. 1155 D. Fol. 85 und 86 gehören nach fol. 90. Die römischen Bibliotheken. 7(>9 auszeichnende Fragment der Gregorianisclien llomilien eine Reihe ab- weichender Lesarten aufweist, durch welche der Credit der Vulgata sehr erschüttert wird. In der Handsclirift, zu der das Fragment ge- hörte, machte es den siel)enzehnten Quaternio aus. HiERO>Y.Mi commentarii in ejyistolas Pauli. XCVl. roembr. (Grossoclav) 2 col. fol. 3'iO. f. 1 -204. saec. X. f. 1 & uolunt conuertere euangelifi xpi ; | Uohuit inquit i) — f. 25'' qua uel | maxime hah& ; Expt Hb . i . | Incip über . u . | Quod in primo | commenta|riorum ad gahitas libro j — f. S9 cautissi,me nunc exchisam . expl'c . ii . Ine li . ni . | Tertiiim ad galatas opaula & eustochium j uolumen — f. 90'* intellexerit j quod docetur . explicit [ comentariorii beati hieronimi j lii tertius Incipit prefatio | beati hieronirai pbri in episjtolis pauli apostoli ad haephejsioss) ; |j f, 91 Pauhis apojstolus ihn xpi per uoluntatem di ; | si per ppositionis misteriii j — f. 119 corlruerit comminu& eu , expJi über . i . Incipit über . 11 . Secundum orationibus | liris . 0 paula . & eustojchium orationib; compleatur; | Huius rei gratia ego paujhis — f. 153 qui rejdempti st; Expli; | f. ISS'' Xps . lux . uita . det noi uincere dira j Angelicis xps pcibs nos ducat ad ipsum |j f. 134Exp lifi tertius ad ephesios j hiero- nimi 3) . Incip ad tytum . | Licet non sint | digni fide *). — f. 190 benedicens prebere uoluiss& ; | Explicit ad titum | beati hieronimi Incip j ad phylemonem . | Qui uolunt | inter epistolas paUjlis) — f. 204 quojtiens auditus . /// j lectus edificat . | Explic . ad phijle- monem j beati hieroni|mi piri j| f. 205—307 saec . xi— xii. f. 205 — 295 enthalten die Apostelgeschichte, die sieben cnno- nischen Briefe, und die Offenharung mit allgemeinen nnd speciellen Prologen, sowie mit Capitulationen. 1) XXVI 319 A. (comm. in ep. ailGal. I 1). Der erste Quaternio fehlt. Derselbe hat sieh in der Misceüanhandschrift XXXIX wiedergefunden, in welcher er fol. oO — 37 bildet. Siehe oben (Greg. iVIagni hom. in ev.). — -) Die prae- fatio selbst fehlt. 1. c. 439. — 3j Das dritte Buch in dein Codex nicht mehr vorhanden. — *) 1. c. aäo. — ^) I. c. 1)99. 770 " R e i f f e IS ch eid f. 296 In xpi nomine incpt spi-mo dorn . paulini atl pphn xl i) . | Audite frs kmi . & sollicite pertantes intelligite | — f. 297 scJorum amen | Item omelia legenda de inicio quadragen- simae | Sicut dfis n? ilis xps non pmisit liune mundii | — f. 298'' bona opera egerunt . | Incip breiiariu de seo euang . omeTlegenda ad pplm . | Diis dieit in euangelio ; conuertimini ad me — f. 300 scJoif amen | fi hom leg de inicium quadragesime [j f. 300'' Sermo scT Aug ad populum | Gandemus frs kmi & do gi*as agimiis . qni^s uoi ^^ | — f. 302 sctorum . amen . | Incipit omelia . sei isidori epi j Satis nos oportet timere tres causas 3) — f. 304 sclorii amen | Incip omelia gre {slcj geronimi prbti . | Cum ingloriosus fueris beati illi qui babent oculos *) | — f. 306 seJoriim . amen . | Sermo die seo pascbe [ Scitis fi^ nri dilecti . quia liodie scissimii die^^ — f. 307 unicTi | filiu suTi . amen . j| f. 309 — 313 saec . xni i". 309 In natt . vii , fratrii . vi id iuT seq sei | eng secd Math . | In illo tempr . uidens ihs — eelorum et relq ; omt lec eiusdem ; j Cum diis et saluator n> circumiret cijuitatess) — f. 313'' scl'orum amen . || Diese Handschrift gehört zum Mittelgut, über das sich erst in einem späteren Stadium der Untersuchung ein sicheres Urtheil fällen lässt, HiERONYMis adversus Jovlnirtmim. CXXVUI. membr. 4. fol. 164. saec. VIII. f. 1 (man. saec. XIJ Sei hieronimi ad ioniaim | directii || f. 1*" Incp Hb primus [ aduersus iouinianii | Pauci ''') admodii | dies sunt quod sei ex ur|be tT . cuiusda mihi iouiniani cnmentariolos transmiserunt . rogantes | ut eoru eneptiis respondere , | et epicui^ xpianoi^ euange- lico I atq : apostolico rigore conterere. | — f. 93 et postquam in pontificatum fuerint | adlecti uiros esse desinere Finit | Expl Hb primus | Incp secundus Hb . | superioris pars altera | Secunda propositijo est ^^ eos fuerint | baptizati a diaholo non 1) Das auf fol. 29(5—300 Enthaltene hat Ma! Spicil. Rom. IV SOG (f. aus dieser Handschrift edirt. — =^) XXXFX 2240. - -) ? - *J ? — 5) ? — «) ? - 7) XXIII 211. Die römischen Bibliotheken. 7 i 1 po^^e temptari | et ne hoc stillte dicere uideretur adiecit [ quicnmq ; autem temptati fuerint , | ostendi cos aqua taiitum et non spü bap ti- zatos. — f. 164'' quam sub consolibus epicuri luxujriam susceperunt Finit | Expl. aduersiis iouinianü j libri duo amen ,1 Die durch diese Handschrift vertretene Überlieferung steht an Güte dem Texte des Cod. Veron. XVII lö nicht nach. PROsPERr chronicon. XXXIII. membr. fol. 2 col. fol. 1 — 234 saec. XU— X[II; fol. 235—259 saec. XI -XII, fol. 260 — 283 saec. XI — XII. fol. 1 — 234 enthalten die vierzig Homilien Gregors des Grossen, ivie geivöhnUch in zioei Bücher eingetheilt, indem je zwanzig Homilien ein Buch bilden. Am Schluss des ersten Buches stehen zwei Constitutionen Friedrichs IL fol. 234 — 2o9 enthalten Hieronymus de viris inlustribus und seinen Fortsetzer Gennadius. Am Schluss stehen folgende Verse'. Accipe quesitu presul scissime librü . j De niio patrii lectis de patribs actum . I Quo tibi sSme da ta (sie) nt-i memor esto tuorum . jj f. 260 Incipit chronica sei | Prosperi . Regensis epi . | Adam cu eet annof . ducen^toif triginta . genuit seth . | ») — f. 280 attulit offensionem . oihem in Pipetmim perdit auctorem . Explicit 1 chronica sei Prosperi . Regensis epi . Galienus philosophus de signo mortis in homine . | Frons rubet — signa mortifera ; ~ | Adbreuiatio chronic^s^ . | Adam cü ect centii triginta annof . genuit j seth — f. 281 Sunt aüt toti^s (corr. m. rec.J summ^ ab origine mundi anni usq; | in psente obitü domni karoli . sunt anni (expwuvit m. rec.J liii & cclxi . j De natura rerü . et tepoi<- ratione . | Non e ptmit- tendn cO dix de natura | reru . quur n eciä de natura tepof | — f. 283'' ab auctoribus coUecta . et ad quem cernenda | mentis aeies purganda : ~ j| In dieser Miscellanhaiidschrift verdient nur das Chroniken des Prosper Reachtung; äusserst selten nämlich hat sich dasselbe bis jetzt ßo wie hier ohne Verbindung mit Hieronymus gefunden. 1) LI 53S. — 2) Vergl. Tabulae codd. Mss. in bibliotb. Vindob. asser. 408, S. Sitzb. d. phil.-hist. CI. L. Bd. IV.IIft. 49' 40«« 772 Reifferscheid ViTAE PATRÜM. XLI. membr. 8. 2 col. fol. 1—183 saec. X; fol. 184—189 saec. XIII. Auf dem Vorsetzblatt: Iste liber est monasterii nonatulani | f. 1 Incipit iiita | sei pauli heremite | Inter multos sepe | dubitatum i) — f. 8 regiim purpuras | cum regnissuis. |ExpJj iiita sei pauli moii Incip uita sei antonii mo^) j Presbiter euagrijus . iimoceiitio cajrissimo filio . in diio sajlutem; Ex alia in aliä | linguam ad uerbum | expressa translatio — f. 8^ tu quere sententiam ; j Eps athanasius . ad pere- grinos monachos ; op|timuin fratres inistis — f. 56'* totius coiTuptiones | artifices . ''^^) | Incip uita beati hilario- nis [ Scripturus uitani bea[ti bilarionis ^') — f. 76^ plusjllum locum dilexerat ; Explicit uita beati bijlarionis | anachorite | Incipit uita cuiusdä | monacbi captiui ; |j f. 77 Qui nauaii pr^jlio dimicaturi | *) — f. 82^* non posjse superari . Incip uita sei | symeonis syri & here- mite I Scs symeon ex utero majtris 5) — f. 90'' prestitit; Ego humilis & pec|cator antonius , — seculorum amen ; j Incipit de capitulo primo | i De ysidoro p^ro alexandrino. | — De li machario 5 legione demonö expuliset xvni (^diesen Index, der übrigens luivolhtändig ist, hat eine Hand des eilften Jahrh. ge- schrieben) 1j f. 91 Incip liber qui appellatur paradysus palladii monacbi qui fuit ^iscipulus euagrii . | Incip prologus . in quo tractat | de (jtdd. m. poster.J etatis suae annos (annis m. ead. post.) & uitanjda hereticorum dogma'* (corr. m. ead. yost.) & de districjtione carniff esus uel uini j potus | Multi | quijdem | multos uariosq ; libros j «) — f. 95'' prae| positum & predicabiles | mores ; de isidoro (e.r ysidoro) piiro | alexandrino | Cum primum alexanjdrinam'?) — f. 183'' si me pronus uolueris | adorare ; |1 f. 184 — 189 Computus expensarü domini Alberici de Pane vom Jahre 12S2. Die Fassung der Vita des Symeon ist von dem bei RosAveyde pu- blicirten Texte derselben sehr verschieden. Im Übrigen bietet die Handschrift nichts Besonderes. 1) XXIII 17. — 2) LXXIII 12s. — 2^ Der Epilog des Euagrius (1. c. 167) fehlt. - 3) XXIII 29. — 4) 1. e. 53. — 6) LXXIII 325. e) LXXIV 245. - ») 1. c. 25i. Vevzeichniss der eingegangenen Druckschriften. ^73 VKRZKUHMSS DER EINGEGANGENEN DRUCKSCHRIFTEN. (JULI 1863.) Academie Royale de Belgique: Bulletin. 34" Annee, 2"- Serie, Tome XIX, Nr. 5. Bruxelles, 1865; So- Akademie der Wissenschaften, Königl. bayer, , zu München: Sitzungsberichte. 1865. I. Heft. 2. München: So- Arn er ican Journal of Science and Arts. 2'^ Series. Vol. XXXIX. N,.. 116—117. New-Haven, 1865; So- Arne th, Alfred Ritt. v. , Maria Theresia's erste Regierungsjahre. III. Band. 1T45— 1748. Wien, 1865; 8o- Boletin bibliogratico Espanol. AiTo. VI,, Nr. 1 — 12. Madrid, 1865; 8o. d' Eichthal, Gustave, Les trois grands peuples mediterraneens et le cbristianisme. Paris, 1865; 8". — Etüde sur les origines Bouddhiques de la civiiisation Americaine. 1" partie. (Extr. de la Revue Archeologique.) Paris, 1865; 8«. Hamelitz. V. Jahrg. Nr. 22—24. Odessa, 1865; 4o Leinburg, Gottfried von, Hausschatz der schwedischen Poesie. HI. Bd. Die gothische Schule. ISIO— 1847. Leipzig, 1860; 4o. Lichnowsky, Graf Robert von, Des fürstlichen Hochstiftes 01- mütz Münzen und Medaillen, nach der zu Kremsier befindlichen Sammlung verzeichnet uud beschrieben. Kremsier, 1865; So- Mittheilungen der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. X. Jahrg. Juli — August 1865. Wien; 4o- — aus J. Perthes' geographischer Anstalt. Jahrg. 1865, V. & VI. Hft. Gotha; 4o- 774 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften. Programm des evaag. Gymnasiums in Schässbtirg. 1864 — 63. Hermannstadt, 1865; So- Pro tocoll über die Verhandlungen der 39. General-Versammlung der Aetionäre der ausschl. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbalin. Wien, 1865; 4o- Reader. Nr. 131 — 134, Vol. VI. London, 1865; Fol. Verein, historischer, vonOberptalz undRegensburgM'erhandlungen. XXIII. Band. Regensburg, 1865; 8«- — historischer, der fünf Orte Lucern, Uri, Schwyz, Unterwaiden und Zug: Mittheilungen. (Der Geschichtsfreund.) XVIII. Band. Einsiedeln, New-York und Cincinnati, 1862; 8»- Wald stein, Max, Volkslieder der Portugiesen und Catalanen in freien Nachbildungen. München, 1865; 12ö- 1-u.v 1 vdOU / AS Akademie der Wissenschaften, 142 Vienna. Philosophisch-Histo- A53 rische Klasse Bd . 50 Sitzungsberichte CIRCULAtE AS MONrt^W^ PLEASE DO NOT REMOVE CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY