— u a: ni ” u Zr le u . a iy [m en Ba r ‚ . - i \ & a - b) = E32 Re e id = 2 ed > 77 Bei. = 3 . ei u n ) z x I 5 ud Bun öchstem Schutze Sr. Majestät des Königs S Von ymiel er Sach Sen SITZUNGS-BERICHTE UND ABHANDLUNGEN Siebenter Jahrgang der neuen Folge 1902 — 1903 Im Auftrage der Gesellschaft redigiert und herausgegeben von dem Bücherwart derselben FRANZ LEDIEN, Garten-Inspektor am Königl. Botanischen Garten zu Dresden. Mit acht Tafeln In Kommission von H. Burdach, Königl. Sächs. Hofbuchhandlung Dresden 1904 > ‚ > Pa : Rary Bo; Yo ÜBERSICHT ÜBER DAS 77. VEREINSJAHR 1902/03. Der in den letzten Jahren sich überall im Reiche bemerkbar machende wirtschaftliche Niedergang machte sich naturgemäß auch in unseren Landen fühlbar, wenrı er auch unsere Vereins- tätigkeit nicht direkt beeinflussen konnte. Ein unersetzlicher Verlust aber traf uns durch den rasch und unerwartet ein- getretenen Tod unseres über alles verehrten königlichen ' Protektors, Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen. Se. Majestät der verstorbene König hat aus Liebe zur Natur, aus einer tiefgehenden Kenntnis der Pflanzenwelt und in gerechter Würdigung der wirtschaftlichen Bedeutung des Gartenbaues für unser engeres Vaterland die tausend An- lässe geschöpft, um unsere Gesellschaft zu stärken und auszurüsten für die Durchführung der ihr zugewiesenen Auf- gaben; Er hat besonders die ohne solche Hülfe nicht erreich- bare, materielle Grundlage geschaffen für den Aufschwung, den die Flora und mit ihr der ganze heimische Gartenbau in den letzten 20 Jahren erlebt hat. Wir können in unerschütter- licher dankbarer Erinnerung an König Albert nur bitten: Gott wolle unsere Gesellschaft auch künftighin bei den Herrschern auf Sachsens Königsthrone das gleiche hohe Maß väterlichen -Wohlwollens und der Anteilnahme finden lassen, zum Segen für den gesamten Gartenbau unseres Vaterlandes. Wir haben ‚schwer zu kämpfen und dabei doch auch für so viele zu sorgen, deren Existenz von dem Gedeihen der sächsischen — Gärtnerei abhängig ist, und die in Sachsens Hauptstadt den Brennpunkt ihrer Lebensinteressen sehn! Die geachtete und viel beneidete Stellung und die hohe Summe von geistiger und St materieller Leistungsfähigkeit, welche heute die Kgl. Sächs. Gesellschaft für Gartenbau und Botanik „Flora“ in ihrer Gesamt- heit repräsentiert, war nur zu erreichen und aufrecht zu erhalten infolge der reichen Gnadenbeweise, welche König Albert ihr angedeihen ließ. Wir vertrauen fest darauf und wissen es, daß auch Sein Nachfolger der Flora fernerhin die königliche Huld bewahren wird. Als erster Beweis dafür gilt uns, daß Se. Majestät der König Georg die Gnade gehabt hat, alsbald nach Antritt der Regierung im Sinne Allerhöchst Seines heim- gegangenen Bruders das Protektorat über unsere Gesellschaft zu übernehmen. Möge Ihm eine lange Reihe von Jahren segensreichen Wirkens beschieden sein, wie Seinem nunmehr in Gott ruhenden königlichen Bruder, dessen an äußeren und inneren Erfolgen so überaus reiche Regierungszeit, ebenso wie Seine persönlichen Eigenschaften unvergeßlich bleiben werden, so lange es ein Sachsenvolk, ja ein Deutsches Volk gibt. Auch sonst brachte uns das vergangene Jahr schwere Verluste aus dem Kreise unserer Ehrenmitglieder und aktiven Mitglieder. Rasch nach einander starben: Ernst Schmidt- Kötzschenbroda, früher Inhaber der Fa. Haage & Schmidt-Erfurt, Oskar Hartl, privatisierender Handelsgärtner, Hofmarschall von Saint Paul-Ilaire in Fischbach, königlicher Gartenbau- direktor Karl Lackner-Berlin, königlicher Hofgartendirektor Hermann Wendland-Herrenhausen, fürstlicher Hofgärtner Macek in Turnau, Böhmen u. a. Lauter Männer, welche regsten An- teil haben an dem beispiellosen Aufschwung, den der Gartenbau im Deutschen Reiche in den letzten 30 Jahren nehmen konnte. An aktiven Mitgliedern gewann die Gesellschaft 11 hinzu. Die Ehrenmitgliedschaft nahmen an gelegentlich des 78. Stiftungs- festes: Seine Exzellenz Herr Wirklicher Geheimer Rat Graf von Könneritz-Lossa und Herr Geh. Hofrat Dr. jur. Mehnert; zu schriftwechselnden Mitgliedern wurden ernannt: die Herren königlicher Oberhofgarteninspektor Kaiser-München, Direktor Ch.Schwarz in Ferrieres, Dr. Raubold, General-Sekretär desLandes- kulturrates zu Dresden, Stadtgarteninspektor Axel Fintelmann- Berlin, Stadtgartendirektor und königlicher Ökonomierat Heiler- München, Hofgartendirektor Kähler-Schwerin (Mecklenburg) und Handelsgärtner Wilhelm Richter-Zwickau. Eine erfolgreiche Tätigkeit konnte wiederum der Ausschuß für Handelsinteressen entwickeln, indem er vielfach in zweck- ep entsprechender Weise das Material zusammentrug für höheren Orts anzubringende Anträge der Flora oder des Oartenbau- verbandes für das Königreich Sachsen. Infolge einer Anregung von seiten des Herrn Oberbürgermeisters, Geheimen Finanzrats Beutler, trat ein Ausschuß der Flora zusammen mit einem solchen der Gartenbaugesellschaft Feronia zu gemeinsamer Vorbereitung einer angemessenen Vertretung des Dresdener Gartenbaues auf der Städte-Ausstellung zu Dresden 1903. Für die Pflanzen- verteilung an Schulkinder gab die Flora in alter Weise die notwendigen Mittel und lieferte rund 5500 Pflanzen. Ebenso suchte die Gesellschaft die Bestrebungen für „Dresden im Blumenschmuck“ zu fördern. Der Jahresbeitrag des König- Friedrich-August-Reisestipendiums wurde dem Gartengehülfen Arthur Stöckigt aus Stetzsch zugesprochen. In den Monats- versammlungen fanden vielfach sehr beachtenswerte Pflanzen- ausstellungen statt. Besonderes Interesse und erfreulicherweise auch baldige Nachachtung fanden immer die Berichte und Pfilanzenbeläge über die Arbeiten der Versuchs - Station am kgl. Botanischen Garten speziell über die Düngung von Azaleen und Maiblumen, sowie über die Ätherbehandlung der Treib- flieder usw. Über die Einzelheiten vergleiche man die Sitzungs- berichte und Sonderabhandlungen. Fa Al Ye; Sitzungs-Berichte 1902/1903. BERICHTE BUBEN EINZELNEN SITZUNGEN. 1. Monatsversammlung am 21. März 1902. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Lokal: Evangelisches Vereinshaus. Als Erläuterung zu einer vom kaiserlichen Reichs-Gesund- heitsamte eingegangenen Mitteilung über die Schorfkrankheit bei Äpfeln und Birnen besprach Garteninspektor Ledien die wirk- same Anwendung der Kupferkalkbrühe (Bordeauxbrühe), zu- gleich hinweisend auf die vorzüglichen Erfolge, welche dieselbe liefert gegen den sogenannten Rosenrost (Phragmidium sub- corticeum). (Vergl. Normal-Vorschrift am Ende der Original- Abhandlungen.) Der Barbeitrag der Flora zur Verteilung von Pflanzen an Schulkinder wird von 60 Mk. für dieses Jahr auf 150 Mk. erhöht. Aus der gärtnerischen Versuchs-Station waren Azaleen vorgeführt (Anna Klein und Paul Weber) vom vorjährigen Düngeversuche, welche schon im Jahre 1901 im Düngeversuche gestanden hatten und unverpflanzt im Sommer 1902 in üblicher Weise weitergedüngt worden waren. Der Zuwachs der Pflanzen, sowie Knospenansatz und Blütenausbildung waren außerge- wöhnlich schön. Herr ZLiebsch empfahl eine Moorerde-Zer- kleinerungsmaschine von O. Böttcher in Löbtau. 2. Monatsversammlung am 5. Juni 1902. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Lokal: Goethegarten in Blasewitz. (Im Anschluß an einen Besuch der Rhododendron-Gärtnerei „Zanzibar“ in Striesen.) Auf Anregung des Oberbürgermeisters von Dresden, Herrn Geheimen Finanzrat a. D. Beutler, übernimmt die Flora die Bildung eines Ausschusses mit den Schwestervereinen für eine Kollektiv-Ausstellung der Dresdener Gärtnerschaft im Rahmen der Deufschen Städte- Ausstellung. Anknüpfend an die der Sitzung vorausgegangene Besichtigung der Seidelschen Rhododendron-Gärtnerei „Zanzibar“ in Striesen berichtet Garten- inspektor Ledien über die Eindrücke, welche eine Abordnung des Vorstandes der Gesellschaft, bestehend aus den Herren Bouche, Weißbach, Poscharsky, Ledien, am 5. Juni d. J. in Grüngräbchen in der neuen Rhododendron-Gärtnerei der Firma T. J. Seidel empfangen hatte. Der Rhododendronhain in Striesen wird in nicht allzu ferner Zeit wohl ganz verschwinden. Mit großer Freude begrüßt jeder Freund dieser herrlichen Garten- zierde das Entstehen einer neuen Rhododendronzüchterei in riesig vergrößertem Maßstabe in Grüngräbchen bei Schwep- nitz i. Sa, dem Landsitze des Herrn Rudolf Seidel. Herr Rudolf Seidel hat, fußend auf der alten bewährten Familien- tradition eine eigene Züchtungsmethode ausgebildet, die als mustergültig für manche andere Gartenzierpflanzen zu em- pfehlen ist, die infolge einer großen Neigung zum Variieren heute durch eine große Sortenzahl ihre Verwendung eher erschweren als erleichtern. Die Anzucht der winzerharten Rhododendron, die man jetzt in allen Farben, auch in Hoch- rot, besitzt, geschieht dort aus Samen durch Kreuzung gewisser Arten und Sorten, welche die einer Idealrasse zu wünschenden Eigenschaften vereinzelt besitzen und dieselben erfahrungs- gemäß ihrer Nachkommenschaft mit großer Gleichmäßigkeit mitteilen. Winterhart ist das Ergebnis dieser Anzucht dadurch, daß dieselbe vom ersten Pikieren an im Freien in recht rauhem Klima, allerdings im Walde geschieht, wo alles Empfindliche von selbst ausgemerzt wird (vergl. Tafel I). Die aus dieser Kultur entstehenden Pflanzen werden nun nicht mehr einzeln benannt, sondern einfach nach der Farbe klassi- fiziertt und so im Handel angeboten werden. Man wird die Farbenvariationen in etwa 10 Typen einreihen von „Purpurrot“ über „leuchtend Rot“, „Rosa“, „hell Lila“, „hell Blau“, bis hinab zu „rein Weiß“ So allen kann man hoffen, in die Riesen- massen der alljährlichen Neuzüchtungen Ordnung zu bringen und der großen Nachfrage entsprechend schnell und ver- hältnismäßig billig ein für öffentliche Anpflanzungen auf das Beste geeignetes Material zu erzielen. Hiermit ist jedenfalls in glücklichster Weise dem Mißstande vorgebeugt, daß zu- Tafel ra, rd an ae nn ; x & & .J % 2 & Ps ren von T. J. SEIDEL in Grüngräbchen bei Schwepnitz i. Sa. Tafel 1. Flora, Dresden. VIl. 1902/03. nn ii 7 Einjährige Sämlinge der winterharten Rhododendron in den Kulturen von T.J. SEIDEL in Grüngräbchen bei Schwepnitz i. Sa. nächst eine der raschen Popularisierung der „Winterharten“ nur hinderliche Unmasse von Sorten entsteht, zwischen denen selbst der Kenner sich nicht mehr würde durchfinden können. Außerdem ist nun kein Veredeln mehr notwendig und steht jede Pflanze auf ihren eigenen Wurzeln, was deren Lebens- fähigkeit und kräftiges Wachstum auf das Beste garantiert. Das denkbar schönste Beispiel für die gartenkünstlerische Ver- wendung der winterharten Rhododendron im modernen Park hat in diesem Frühjahr Herr Obergartendirektor Bouche im königlichen Großen Garten zu Dresden gegeben mit der Schaffung eines Rhododendronhaines nahe der regelmäßigen Schmuckanlage am alten Schlosse. Allen Anzeichen nach werden in kurzem in allen Großstädten Deutschlands ähnliche ausgedehnte Schmuckanlagen mit diesen herrlichen Blüten- sträuchern entstehen und damit sicherlich diesem wunderbaren Dekorationsmateriale zu einer bisher kaum möglichen raschen Verbreitung verhelfen. Die schon jetzt zu verzeichnenden Erfolge dürfen mit Recht Herrn Seidels weitschauende Unter- nehmungslust anfeuern; der Name Seidel ist mit der Einführung der winterharten Rhododendron für immer verknüpft. — Von Herrn Sföckigt waren sehr schöne Blütenzweige von Campa- nula Medium ausgestellt, welche infolge der Anzucht im Ge- wächshause außerordentlich zarte Farbe aufwiesen. 3. Monatsversammlung am 10. Oktober 1902. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit einer feierlichen Ansprache, welche auf den unersetzlichen Verlust hinwies, welchen Sachsens Volk und mit ihm auch die Flora erlitten durch das Hinscheiden ihres hohen Protektors, Sr. Majestät König Alberts von Sachsen. Se. Majestät König Georg hat sich inzwischen einer Deputation von Vorstandsmitgliedern gegenüber huldvollst bereit erklärt, das Protektorat der Gesellschaft Flora zu über- nehmen, welche Mitteilung die Gesellschaft mit begeisterten Hochs auf Se. Majestät den König beantwortete. Der Aus- schuß für Förderung der Pflanzenpflege durch Schulkinder berichtete, daß in diesem Jahre 5500 Pflanzen an ebenso viel Kinder verteilt worden seien. Am Schlusse des Sommers wurden die Pflanzen von den Lehrern einer Musterung unter- a zogen und die besten Leistungen wiederum durch weitere Pflanzengeschenke belohnt, wofür die Flora 525 größere Pflanzen zur Verfügung gestellt hatte. Die Herren Bouche, Bertram, Ledien hatten im Auftrage der Flora eine rege Tätigkeit entwickelt für die Bestrebungen des Dresdener Fremdenvereines betr. einer Verschönerung des Dresdener Straßenbildes durch reichere Schmückung der Fenster, Balkons, Vorgärten usw. Die ganze Anregung hat im Publikum dank- bare Aufnahme gefunden; es läßt sich nicht verkennen, daß auch die Handelsgärtner Vorteile davon haben und so konnte denn auch dieses Jahr die Flora gern wieder 2 silberne Preis- münzen für den Wettbewerb stiften. Mit großem Interesse folgte dann die zahlreiche Ver- sammlung den Berichten eines in gärtnerischen Kreisen sehr bekannten botanischen Reisenden, Herrn Adolf Sachse, über seine letzte Orchideensammeltour durch Kolumbien im nörd- lichen Südamerika, der Heimat der herrlichen Cattleyenblumen. Das ganze Importgeschäft von dorther ist in letzter Zeit völlig ins Stocken gekommen durch die endlosen politischen Wirren, so daß Herr Sachse jetzt nicht daran denken kann, dorthin zurückzukehren, sondern seine nächsten Sammelreisen nach Ostindien resp. Hinterindien richten wird. Wenn jene Länder auch einen riesigen Reichtum an Orchideen aufweisen, so haben sie doch keine einzige Art, welche an Farbe und Formenschönheit den Cattleyen Südamerikas an die Seite gestellt werden kann. Pflanzenausstellungen waren vorhanden vom königlichen Botanischen Garten: ausgezeichnet gefärbte Celosia argentea Thompsoni magnifica,; ferner aus dem königlichen Garten am Japanischen Palais, Obergärtner Herzog, blühende Cyelamen von vorzüglicher Kultur in starken Exemplaren; Herr Handels- gärtner Engelhardt-Dobritz hatte Riesenpflanzen von Adiantum cuneatum ausgestellt, welche mit Rücksicht auf die Kultur- leistung und den schwierigen Transport mit dem doppelten I. Monatspreis bedacht wurden. Die Ausstellungen aus könig- lichen Gärten sind nach früheren Beschlüssen von der Erteilung von Preisen ausgeschlossen. Der Herr Vorsitzende sprach den Ausstellern dieser Einsendungen noch besondere An- erkennung aus. Herr Rud. Seidel-Grüngräbchen forderte auf, alle unliebsamen Erfahrungen, welche Handelsgärtner mit der Tatelell. Vi. Flora, Dresden. 1902/03. ‘Ised9gqneT ur TIa1aS 'f ‘L UOA WAaullen) A9Pp UI „OuleLIOT IP 110)“ "ıqÄy EIUOSAg Au smeysyaeman . y 2 Wu r }- k ea ARE: v. “ RT — 13 — Einziehung der Reservisten zum Militär in besonders arbeits- reichen Zeiten machen, an den Verband der Handelsgärtner für das Königreich Sachsen zu melden, da dieser Verband eine Eingabe an das Kriegsministerium plant zur möglichsten Abänderung der tatsächlich bestehenden Mißstände. Herr Heinrich Seidel berichtete über Tarifermäßigungen, welche neuerdings für Waggonladungen nach gewissen österreichischen Hauptplätzen zugestanden worden sind. (Siehe Sonderbericht des Ausschusses der Flora für Handelsinteressen.) 4. Monatsversammlung am 24. Oktober 1902. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Das Sitzungslokal war sehr schön dekoriert durch ver- schiedene wenig bekannte, herbstblühende Sträucher, welche, nachdem es schon mehrere Grade unter Null gewesen waren, in Laubegast in der Baumschule des Herrn ©. Poscharsky noch tadellos blühten: Mehrere Varietäten von Ceanothus americanus, Buddleya variabilis, Leicesteria formosa, Cary- opteris Mastacanthus u. a. Die Firma 7. J. Seidel-Laubegast zeigte einige Proben von ihren Massenvorräten von Begonia hybr. ‚„‚Gloire de Lorraine‘‘, die neuerdings einen Hauptschmuck der Blumenläden vor und bis Weihnachten bildet. (Vergl. Tafel II.) Der königliche Herzogin Garten stellte eine große Gruppe blühender Orchideen aus; hauptsächlich Odontoglossum grande, um es den Handelsgärtnern warm zu empfehlen, wegen seiner für den Blumenschnitt wertvollen Normalblütezeit vor Weihnachten und der Einfachheit seiner Kultur im kühlen Ge- wächshause bezw. im Freien während der warmen Sommermonate. Herr Dr. Arno Naumann, welcher seit einem Jahre zum Reblaus- kommissar für die Amtshauptmannschaft Dresden links der Elbe ernannt worden ist, hielt einen längeren Vortrag über den Stand der Reblausfrage und die modernen Schutzmittel gegen das den Weinbau so arg schädigende Insekt. Leider konnte der Vor- tragende nur wenig Hoffnung machen, daß man einmal auf ein sicher wirksames Mittel kommen werde, welches die Laus tötet, aber den Pflanzen nicht gleichfalls schadet und den Boden womöglich auf längere Zeit hinaus für andere Kulturen untauglich macht. Verbreitet werden die über der Erde er- scheinenden Läuse besonders leicht beim Abräumen des Un- krautes, der alten Rebpfähle usw. Leider fehlt uns wohl immer a a in unseren Weinlagen die Möglichkeit, das Gelände unter Wasser zu setzen, um die Wurzelläuse zu ersäufen, wie dies in der Gironde mit großem Erfolge geschieht. Schwefelkohlen- stoff, 300 ccm auf den Quadratmeter Bodenfläche, tötet die Läuse, aber auch die Pflanzen. Besser bewährt sich schon Schwefelkohlenstoff zu 20 ccm auf 1 qm, das sogenannte Kulturalverfahren, welches die Vermehrungsfähigkeit des In- sektes bedeutend einschränken soll. In feuchten Jahren hilft es nicht, da die Nässe die Ausbreitung des gasförmigen Giftes verhindert, und dies überhaupt nur auf durchlässigen Böden wirksam ist. Das bei uns meist übliche Senkverfahren zur Verjüngung der Reben ist in bindigen Böden der Haupt- anlaß zur Verbreitung der Läuse und nur im Sandboden schadet es nicht. In Frankreich hat man gute Erfolge bei der Anwendung wässeriger Lösungen von Schwefelkohlenstoff gemacht. Petroleum ruiniert den Boden auf Jahre hinaus. Jetzt kann man doch ev. nach 1'/, Jahren schon wieder Weinreben pflanzen und jedenfalls jede andere Pflanze. Das sehr wirk- same Cyankali tötet leider die Pflanzen auch. Die beste Hilfe darf man nach Ansicht des Redners von der Verwendung von auf amerikanische Rebarten veredelten Pflanzen erwarten, da diese, wenn sie auch befallen werden, doch mit der Laus gut gedeihen können. Garteninspektor Ledien besprach sodann das soeben erschienene Werk des königlichen Gartenbau- direktors M. Bertram, „Technik der Gartenkunst“. Betreffs der Versendung von Gehölzen, d. h. aller Baumschulenartikel außer Rosen, zu ermäßigtem Tarif bemerkte Baumschulen- besitzer Poscharsky, daß die genannten Artikel im Eilfracht- briefe die Bezeichnung ‚‚Forst- und Heckenpflanzen‘‘ zu tragen hätten, daß die Ballots in der Länge 3,50 m sein (Körbe nur so hoch wie breit) und das Gewicht der Einzelsendung 150 kg nicht überschreiten dürfte. Die Beförderung geschieht dann als Filgut zu Frachtsatz,; natürlich ist Eilfrachtbriefformular zu benutzen. Die Frachtermäßigung gilt nur innerhalb des Deutschen Reiches. Bei Sendungen ins Ausland ist an einen Grenzspediteur mit Frachtermäßigung zu senden. Früchte gehen ebenso. Lowryladungen gehen immer zu Frachtsatz. Die Firma T. J. Seidel erhielt den I. Monatspreis für die aus- gestellten Schaupflanzen von Begonien, ©. Poscharsky-Laube- gast den Il. Preis für die Herbstblüher. 5. Monatsversammlung am 14. November 1902. Vorsitz: Herr Kel. Obergartendirektor F. Bouche. Der Vorsitzende berichtete von dem plötzlichen Ableben zweier Ehrenmitglieder: des Herrn Hofmarschalls a. D. von Saint- Paul, Vorsitzenden der deutschen Dendrologen-Gesellschaft, und des königlichen Gartendirektors Lackner, Vorsitzenden desVereins zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin; ferner zweier aktiver Mitglieder: der Herren Ernst Schmidt in Kötzschenbroda (früher Haage & Schmidt in Erfurt) und Oskar Hartl-Dresden, des früheren berühmten Azaleenzüchters. Es scheiden mit ihnen plötzlich vier Männer aus den Reihen unserer ersten Gärtner — denn auch Herr von Saint-Paul war mit Recht zu den Unsrigen zu rechnen —, die bis in die jüngste Zeit hinein eine rege Tätigkeit für unser Fach entwickelt haben und deren Tod einen schweren Verlust für die Gärtnerschaft Deutschlands be- deutet. Ihr Andenken ist auch in unserem Kreise unvergeßlich. Betreffs der Öffnungszeiten der Blumengeschäfte an Sonn- und Feiertagen, mit Ausnahme des Karfreitags und der Bußtage, ergab eine Aussprache, daß eine 5stündige Verkaufszeit offen- gelassen ist, von 11 bis 4 Uhr, daß aber das Personal nur 3 Stunden lang beschäftigt werden darf, etwa von 11 bis 2 oder von 1 bis 4 Uhr. Aus der Versuchsstation am königlichen Botanischen Garten waren mit Äther behandelte blühende Flieder (Charles X.) in schönster Vollkommenheit ausgestellt. Garteninspektor Ledien übernahm die Besprechung der neueren Beobachtungen in diesem Verfahren. Die früher allgemein gehegte Vermutung, daß einige Grade Frost eine ähnliche Frühtreibbarkeit des Flieders erzeugten wie die Ätherbehandlung, ist durch entsprechende Versuche dahin berichtigt worden, daß dies wenigstens nicht vor der Andreasnacht (30. November) der Fall ist.“ Handelsgärtner Heinrich Seidel in Firma T. J. Seidel-Laubegast berichtete über ausgedehnte Vertilgungsversuche gegen die „Azaleenmotte“, besser Moftenschildlaus (Aleurodes). Diese in einem gewissen Stadium schneeweiß geflügelte Laus stammt wohl nicht aus Mitteldeutschland, sondern ist wahrscheinlich aus Belgien ein- geführt worden. Herr Seidel hat sie mit aus Belgien stammenden * Siehe hinten unter Originalabhandlungen: Bericht aus der eärtnerischen o- o o- Versuchsstation. ar Azalea concinna von der Firma C. W. Mietzsch einmal er- halten. Sie ist 1899 zum ersten Male in Massen aufgetreten. Es ist nicht unmöglich, daß die Laus aus Amerika stammt, wo das Verbreitungszentrum der Öattung zu liegen scheint. Dem Insekt ist sehr schwer beizukommen, weil es im Puppen- stadium durch einen höchst widerstandsfähigen Kokon gegen alle möglichen Insektenmittel vorzüglich geschützt ist. Das geflügelte Insekt fliegt im Sommer, wenn die Azaleen im Freien stehen, und ist dann durch das im Gewächshause sehr wirk- same Räuchern mit Nikotin oder mit „Haubolds Räuchermitteln“ nicht zu erreichen. Es sind nur gewisse Azaleensorten, die wirklich in ihrer Entwicklung gefährdet werden, und zwar be- sonders solche mit haarigen Blättern und diese nicht durch irgend welche direkte Verletzungen, sondern einzig durch die klebrigen Ausscheidungen der Tierchen. Der Vernichtungskampf wird hauptsächlich einzusetzen haben, so lange die Pflanzen in den Häusern stehen und die geflügelten Insekten die Eiablage voll- führen, und dann in allen Gärtnereien gleichzeitig, da das winzige Tierchen mit dem Winde sehr weit fliegt. Im Freien wird man die schmierigen Ausscheidungen der Insekten von den Blättern durch Eintauchen in spirituose Seifenlösungen zu entfernen versuchen müssen. Im Juni hilft im Freien unter günstigen Umständen auch das Spritzen mit einem Gemisch von Schmierseife, Naphthalin, Petroleum, Nikotin. Das Tauchen in Kalkmilch schädigt das Wachstum der Pflanzen sehr. Im Frühjahr in den Häusern hilft auch sehr das Tauchen in eine Lösung von Schmierseife und Insektenpulver (500 gr Seife und 300 gr Pulver auf 15 I Wasser). Die Firma Seidel hat alle im Handel angebotenen Insektenmittel angewendet, aber nur von den vorgenannten einigen Erfolg gehabt. „Antiaphit“ war noch sehr wirksam, aber viel zu teuer. Warnen muß man übrigens vor unvorsichtigem Räuchern in den Häusern, weil es nicht all- gemein bekannt ist, wie sehr empfindlich der junge Trieb der Azaleen gegen alle Räuchermittel bei starker Anwendung ist; besonders Helene Thelemann, Simon Mardner, Schnee, Liebigs Superba. Obergartendirektor Bouche macht darauf aufmerksam, daß auch andere Pflanzen als Ericaceen von diesem oder einem wenigstens sehr nahe verwandten Insekt beflogen werden: Lantana, Seradella, Scleranthus u. a. Er empfiehlt, im Ge- ge wächshause zu räuchern durch Aufstreuen von Naphtalin auf eine heiße Platte. Im Anschluß an diese alle Azaleenzüchter sehr interessierende Debatte besprach Handelsgärtner Drewitz aus Coswig seine Erfolge mit der Anwendnng starken Spritzens gegen Coccus Adonidum, die weiße Woll- oder Schmierlaus auf Kamellien. Natürlich ist das Verfahren nur anwendbar bei hartblättrigen, widerstandsfähigen Gewächsen. Bei zarteren Pilanzen bleibt bisher das Absuchen das einzige Mittel, ihrer Herr zu werden, da ihr Wollkleid sie vorzüglich gegen alle chemischen Mittel schützt. Alkohol und Petroleum sind als Lösungsmittel der Wolle nur wirksam in einer Konzentration, die der Pflanze gefährlich wird. Aus der Debatte ergibt sich, daß das Spritzen mittelst eines scharfen Strahles aus der Wasserleitung doch von vielen Praktikern mit Erfolg an- gewendet wird, besonders auch zur Vertreibung der Blutlaus. Garteninspektor Zedien sprach sodann über die Erfurter Soemmer- blumen-Ausstellung im August 1902. Dieselbe galt vor allem den Schnittblumen unter den einjährigen und perennierenden Gewächsen. Außerdem sollte die Verwendung der Sommer- blumen als Gruppenpflanzen, sowie zu Topfpflanzen für den Markt in Erinnerung gebracht werden. Die Ausstellung richtete sich zur Hauptsache an die Fachleute, da Fachkenntnisse nötig sind, um den Wert der vielen ähnlichen Zuchtformen und Farben gegeneinander abzuwägen. Man hatte so ziemlich alles gebracht, was jeder richtige Erfurter Samenkatalog ent- hält, aber auch noch manches andere mehr. Es war eine Gelegenheit, viele unbekannte Größen des Kataloges kennen zu lernen, die einem sonst gar nicht begegnen. So z.B. die vielen Sorten und Rassen der Levkoyen, Astern, Phlox, Petunien u.a., deren an sich sinnlose Bezeichnungen von großer Wichtigkeit sind, sobald man zu bestimmten Zwecken eben nur bestimmte Blumenformen der Astern etc. verwenden kann. Wenn man bei Samenbestellungen allein auf die Katalog- namen angewiesen ist und die vielen Sorten und Farben niemals am Züchtungsorte nebeneinander gesehen hat, so ist es rein Glückssache, daß man wirklich das erhält, was man für seine Zwecke braucht. Von Neuheiten sind zu nennen: für das Gewächshaus: Sfreptocarpus Veitchi mit sehr großen auch rötlich nüancierten Blumen (Benary); Lisianthus Russellianus; Aralia amboinensis 2) | er 02) | (Sauerbrey-Gotha), sehr großblättrige schöne Art; Pferis inter- nata (Haage & Schmidt); Gloxinien (J. C. Schmidt u. a.), Cam- panula fragiis Mayi (Sauerbrey-Gotha u. a.), eine silbergrau belaubte Form, und mehrere Teppichbeet-Begonien und Pelar- gonien. Unter den Gemüsen eine Kreuzung von Rotkraut und Wirsing. Unter den ein- und mehrjährigen Blüten- pflanzen des freien Landes waren sehr viel unbekannte Sorten, welche die Beachtung seitens der Schnittblumenzüchter sehr verdienen. Stauden waren mehrfach in für den Landschafts- gärtner mustergültiger Weise zu Gruppen arrangiert, ferner aber auch in Hallen in hohen Gläsern bouquetartig arrangiert. Großartig war die Ausstellung der deutschen Dahliengesell- schaft, die damit verbunden war. Besonders hervorzuheben sind für den Schnittblumenzüchter von Aszern: „Hohenzollern- Astern“, wegen ihrer großen, regelmäßig und dicht gefüllten Blumen, die als wertvolle Vervollkommnung der „Komet- Astern“ zu bezeichnen sind; ferner „Straußenfeder-Astern“, chrysanthemumartig locker gebaut, sehr graziös in vielen gut unterscheidbaren reinen Farbentönen; von einfachen die so- genannten „China-Astern“ rosa, dunkellila und blau, jede mit gelbem Stern; letztere Farbe genau wie Asfer alpinus, nur zweimal so groß. Als hervorragende Neuheiten verdienen zwei lachsfarbene Varietäten rasche Verbreitung: Phlox Drummondü salmoneus und Dianthus laciniatus salmoneus; ersterer völlig rein aus Samen kommend und zur Rabattenbepflanzung brauchbar sowie zur Topfkultur; letzterer noch nicht ganz rein, aber wegen des Feuers der Farbe einmal von großem Werte. Ferner sah man zwei Sorten Pflanzen einjährig kul- tiviert, deren sonst übliche umständliche Anzucht und mehr- jährige Kultur uns oft von ihrer massenhaften Verwendung absehn läßt. Es sind Pentstemon Hartwegii hybridus und Dianthus caryophyllus hybridus ‚‚Chabaud“. Die Pentstemon im Januar, die Dianthus im März ausgesät und auf lauwarmen Kästen rasch herangezogen, machen die langwierige und kostspielige sonst übliche Vermehrungsweise und Überwinte- rung überflüssig und liefern von Juli ab, ja früher schon, blühende Pflanzen von üppigstem Wachstum und einer robusten Gesundheit, wie sie die vegetative Vermehrung bei Nelken niemals bietet. Daß bei den Nelken manche einfach blühende Pflanze mit unterläuft, tut der Wirkung ganzer, dicht be- FENAOW > pflanzter Rabatten oder Gruppen keinen Abbruch; der gute Prozentsatz gefüllter, sehr gut gefärbter Blumen macht die ganze Rasse und diese Anzuchtweise sehr brauchbar für den Schnitt und bei geeigneter Vorbehandlung für die Topfkultur. Von einer großen Reihe bekannter Sommerblumen waren gedrungene Varietäten vorgeführt, welche erst in dieser Form so recht geeignet waren für die Verwendung in Gruppen und als Topfpflanzen für den Markt: Zinnia, Juwel- oder Ballastern (Platz & Sohn), Chrysanthemum coronarium luteum nanum, und besonders schön: Celosia argentea ‚, Thompsonü magnifica‘‘. Die ganze Rasse der Phlox Drummondii hortensi- Jlorus enthält eine Menge guter Farben für denselben Zweck. Unter den Petunien fielen allgemein auf durch Eigenartigkeit und Frische der Farbe: Pef. hybr. grndfl. fimbr. „brillantrosa“ mit weiß und dieselbe Farbe ‚‚infus aurea‘‘, ferner von der alten ‚‚zervosa‘‘ abstammend: ‚‚Princess of Würtemberg‘‘ tief dunkellila, purpurn geadert. An den Haupttagen wurden Vorträge arrangiert über „Die Verwendung der Einjährigen in den Zieranlagen“, ein ent- schieden zeitgemäßes Thema. Herr Gartendirektor Siebert aus Frankfurt a. M. hatte die Aufgabe übernommen, fand aber nur ungenügende Beachtung, weil die ganze Angelegenheit sehr unzulänglich vorbereitet war, im Freien stattfand, wo nur ein kleiner Teil der Zuhörer in nächster Nähe des Redners stehend folgen konnte und die übrigen, durch den Verkehr gestört, bald den Platz verließen. Jeder der wenigen Dresdener Besucher der Ausstellung war überrascht von der großen Menge für die verschiedensten Zwecke verwendbaren Pflanzen- materiales aus dem Kreise der einjährigen Gewächse, welche bei uns unverdientermaßen vernachlässigt werden, weil ihre wertvollen Eigenschaften unbekannt sind. Der Vortragende empfahl deshalb allen Gärtnern, welche für den Markt billige Pflanzen und Schnittblumen ziehen, ebenso den Landschafts- gärtnern einen regen Besuch der Erfurter, Quedlinburger u. a. Samengroßkulturen. Die große Masse jener so vielseitig ver- wendbaren Sommerblumensorten geht heute nach England und Amerika, wo man den großen Wert derselben längst erkannt hat. Die Firma Haage und Schmidt hatte mit bestem Erfolge die Bekleidung einer ca. 80—100 m langen und 2'/; m hohen, 9% Erin Ze häßlichen Lehmböschung übernommen, deren Ansaat mit Rasen in der zu Gebote stehenden Zeit und bei dem heißen trockenen Sommerwetter vielleicht nicht so gut gelungen sein dürfte; dieselbe war durch Bepflanzung mit Cyelanthera ex- plodens und pedata in schönster Weise erreicht. Anfang September zeigte die gleichmäßig dichte Decke der Blätter ein wunderschönes Dunkelgrün und ließ nirgend den Boden sehn. 6. Monatsversammlung am 28. November 1902. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Den Hauptgegenstand der Verhandlungen bildete ein Ex- perimental-Vortrag des Herrn Bürgerschullehrers Karl Freyer, welcher die „Verwendung hochgespannter Wechselströme“ zum Gegenstand hatte. Der Gegenstand hatte begreiflicherweise eine große Zuhörerschaft herbeigezogen, da auch in der Gärtnerei jetzt die Elektrizität in verschiedener Weise zur An- wendung kommt und der Gärtner mit den elementaren Be- griffen vertraut sein muß. Herr Freyer bewährte sich als olänzender Experimentator und verstand es, die Nutzbarkeit des elektrischen Stromes und die Wirkung des Induktions- apparates an einigen einfacheren Experimenten zu demon- strieren. Sehr schön gelangen dann die Vorführung ver- schiedener Geißlerscher Röhren und der Kathoden- beziehungs- weise der Röntgen-Strahlen, wobei Hand- und Armknochen verschiedener Anwesenden an dem Schattenschirm gezeigt wurden. Gleich vorzüglich gelang zum Schluß die Darstellung des Tesla-Lichtes in verschiedener Anwendung. Der reiche Beifall war wohlverdient. Die höchste Anerkennung fand die Blumenausstellung, welche Herr Rülcker-Strehlen in der Wandelhalle veranstaltet hatte. Der mit Äther zur Blüte ge- brachte Flieder war der erste, den ein Handelsgärtner nach diesem neuen Verfahren zu so früher Zeit in der „Flora“ zur Vorführung brachte; er erhielt den ersten Monatspreis darauf. Auch die anderen Pflanzengruppen mußten als interessant und hervorragend bezeichnet werden. Für die schönen, groß- blumigen Chrysanthemen erhielt Herr Rülcker den zweiten und für eine Gruppe mehr oder weniger neuer Züchtungen der chinesischen Primel den dritten Preis. Jedenfalls gebührt Herrn Rülcker Dank dafür, daß er sich bei der herrschenden Kälte der großen Mühe unterzogen hat, die Pflanzen an den Te Nr Versammlungsort zu schaffen, um anderen eine Freude und eine Belehrung zu verschaffen. Der Aerzogin Garten hatte eine Gruppe der eigenartigen Poinseftia pulcherrima, jener Euphorbiacee mit scharlachroten Brakteen ausgestellt, welche um diese Jahreszeit die Blumenläden so herrlich dekorieren helfen. Wir haben in diesen scharlachroten Blättern nicht die eigentlichen Blüten vor uns, sondern nur die obersten Laub- blätter, welche direkt unter den höchst unscheinbaren Blüten stehen und für diese durch ihre Farbe die Anlockung von Insekten zur Ermöglichung der Befruchtung besorgen. 7. Monatsversammlung am 12. Dezember 1902. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Pilanzen- Ausstellung von Herrn Handelsgärtner Findeisen- Dobritz, 25 Stück Zrica hiemalis in ganz vorzüglicher Kultur und sehr gleichmäßiger Blüte; nach dem ungünstigen Sommer eine beachtenswerte Leistung. Die Firma 7. J. Seidel in Laube- gast stellt aus drei Neuzüchtungen von Azaleen: 1) „Oberst von Schädtler“ aus Kreuzung von A. linearifolia X punctulata, erhielt schon vor zwei Jahren Wertzeugnis I. Klasse von der Gesellschaft Flora; hervorragende Neuheit unter den einfach- blühenden Azaleen wegen der schönen hellroten Farbe, der Frühtreibbarkeit und der großen Haltbarkeit des Flores. Geheimrat Drude bemerkt zu dem Bastard, daß das Ver- schwinden aller Merkmale von A. linearifolia darauf hindeutet, daß dieselbe der Gattung Zu-Azalea doch noch sehr nahe steht, daß andererseits der Satz bestätigt werde, daß das ab- weichendste Merkmal eines der Eltern am wenigsten vererbt wird. Herr Obergärtner Lauterbach der Firma T. J. Seidel stellt fest, daß von 600 Sämlingen obiger Kreuzung drei Stück eine annähernde Blattform wie A. linearifolia bewahrt hatten. Die beiden außerdem ausgestellten Sorten stammen noch aus Kreuzungsversuchen des verstorbenen Herrn Jul. Schäme sen., und zwar aus Kreuzungen zwischen „Deutsche Perle“ und „siegismund Rucker“ Beide Sorten werden von der Firma T. J. Seidel für den Handel erworben. Eine Sorte, bisher unbezeichnet, gefüllt und rein weiß, jetzt blühend, erhielt am heutigen Tage den Namen „Frau Geheimrat Professor Drude“. Die zweite Sorte „Frau Klara Schäme“, gefüllt weiß mit rosa Nebenfärbung, ist wegen der guten Färbung und frühen Treib- barkeit der vorgenannten gleichzustellen und werden beide in Zukunit für das Weihnachtsgeschäit einen großen Wert haben. Herr Geheimrat Prof. Dr. Drude spricht über: „Die Physiologie des tropischen Laubblattes in unseren Gewächshäusern“ und führt etwa folgendes aus: Die Physiologie beziehungsweise die Biologie ist jene wissenschaftliche Betrachtungsweise der Lebe- wesen, in unserem Falle der Pflanzen, welche überhaupt erst befähigt, in der ganzen ungeheuren Mannigfaltigkeit der Er- scheinungen Sinn und Zweck zu erkennen. Ein Teil dieser Wissenschaft, oft als Morphologie bezeichnet, behandelt vor- zugsweise den Zusammenhang zwischen der äußeren Form und der Lebensweise beziehungsweise den umgebenden Lebens- verhältnissen in der Natur. Es begreift sich, daß eine solche Betrachtungsweise ganz anders als die alte rein mechanisch katalogisierende, systematische Methode im stande ist, der botanischen Wissenschaft in den Augen des Laien Geist und interessanten Inhalt zu verleihen. Die Pflanzenphysiologie hat einen besonders lebhaften Fortschritt zu verzeichnen, seitdem verschiedene Beobachtungsstationen innerhalb der tropischen Zone die dort sich viel einfacher abspielenden Lebensvorgänge zu beobachten gestatten. Botanische Gärten sind auf Java, Ceylon, Westindien und in Brasilien. Der Begriff des Tropen- klimas ist kein einheitlicher, die Eigenschaften desselben wechseln vielmehr überall je nach der Höhe über dem Meere, der Topographie des Landes, dem Vorhandensein einer höheren oder niederen Pflanzendecke, den Wasserverhältnissen usw. Die Hauptmerkmale eines dem Pflanzenwachstum günstigen Tropenklimas liegen in einer gewissen Konstanz der nur ge- ringen Schwankungen unterworfenen, nicht übermäßig hohen Tagesmitteltemperaturen, sowie in einem hohen Feuchtigkeits- gehalt der Luft (wochenlang 80°/, Dampfsättigung im Durch- schnitt). Letztere Eigenschaft ist bei uns in den Gewächs- häusern am schwersten dauernd herzustellen. Die Formen der Pflanzen des tropischen Laubwaldes, speziell die der Laubblätter, werden in ihrer großen Mannigfaltigkeit bestimmt durch das Licht und das Bestreben, sich die Transpiration und damit die Assimilation zu sichern. Wichtig sind auch die Beziehungen zwischen der Farbe der Blätter und den oben erwähnten Faktoren. Es ist besonders die rote Farbe, welche bei jungen Blättern oft als Schutzmittel wirkt. Durch solcherlei > ee c Beobachtungen, welche uns die wunderbare Zweckmäßigkeit aller jener früher nur als Bestimmungs- und Erkennungs- merkmale gewürdigten äußeren Abzeichen der Pflanzen klar- legen, werden uns die Bewohner unserer Gewächshäuser um so sehr viel interessanter, als wenn wir einzig das Malerische in Form und Farbe auf uns wirken lassen. In Zukunft werden im hiesigen Botanischen Garten, besonders in den Palmen- häusern, vielseitige Hinweise auch diese Verhältnisse be- rücksichtigen. Der Redner wünscht, daß auch auf den gärtnerischen Ausstellungen nach solchen Gesichtspunkten geordnete Gruppen erscheinen möchten. Herr Rülcker sen. teilt mit, daß der Verein der Inhaber von Blumenläden anstrebt, daß der Verkauf von Pflanzen und Blumen auf dem Altmarkt ganz verboten werden soll. Der Vorsitzende gibt der Befürchtung Ausdruck, daß ein derartiges Verbot nur für die betr. Blumenladeninhaber schlechte Folgen haben dürfte, indem das Publikum mehr als bisher auf den Einkauf in den Markthallen hingedrängt würde. Die Anregung, daß die Flora sich der Sache annehmen möchte, wird an den Ausschuß für Handelsinteressen verwiesen. 8. Monatsversammlung am 23. Januar 1903. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Der Vorsitzende berichtet zunächst von dem Ableben unseres Ehrenmitgliedes des königlichen Oberhofgärtners zu Herrenhausen bei Hannover, Herrn Hermann Wendland, mit welchem eine weltberühmte Persönlichkeit aus dem Kreise der deutschen Gärtner scheidet. Er war sowohl als Gärtner, als auch als Botaniker, nämlich als Palmen- und Orchideen-Kenner, eine Autoritä. Gewisse Kulturen, wie die von Anthurium Scherzerianum, Bismarckia nobilis und vielen seltenen und schwierig zu erhaltenden Orchideen sind gewissermaßen von ihm inauguriert worden. Leider stirbt mit ihm der alte Gärtner- name, der schon Ende des 18. Jahrhunderts von seinen Vor- fahren zu großem Ansehen gebracht war, aus. Eine starke Abneigung gegen das fachwissenschaftliche Schriftstellern hat ihn leider abgehalten, seinen außerordentlich reichen Erfahrungs- schatz der Nachwelt zu erhalten; er hat dafür viele Generationen junger Gärtner ausgebildet, welche sich mit Stolz seine Schüler nennen und seine Lehre und seinen Namen weiter hochhalten m Ja werden. — Die Wahl zweier neuer Rechnungs- Prüfer, welche durch Ausscheiden der für dieses Jahr dazu Ernannten not- wendig wurde, fiel auf Herrn Z. R. Richter-Striesen und Herrn Drewitz-Coswig. Herr Rudolf Seidel-Grüngräbchen brachte sodann historisch höchst interessante Mitteilungen über die alte Gärtnerfamilie Seidel und ihre Beziehungen am Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts (vergleiche Original- abhandlungen). Herr Benno Hultzsch-Kleinzschachwitz em- pfahl ein jetzt außerordentlich billig hergestelltes Aluminium- Etikett, das nur noch papierdünn ist und wegen seiner geringen Oxydationsfähigkeit sehr zu empfehlen ist, wo seine leichte Zerreißbarkeit nicht in Frage kommt. Betreffs der Pflanzenverteilung an Schulkinder macht sich eine Abnahme des Interesses auf Seiten der Herren Lehrer be- merkbar, indem im Jahre 1902 allein etwa 1 Tausend Pflanzen gar keine Abnehmer gefunden hatten. Sehr erschwerend wirkt der Umstand, daß am Orte niemand die Kulturen, die da in Frage ° kommen, in größerem Maßstabe betreibt, sodaß die Pflanzen aus sogenannten Versandgeschäften von auswärts bezogen werden mußten und meist in recht mangelhaftem Zustande in die Hände der Schulkinder kamen. Der Ausschuß für die Handelsinteressen machte durch seinen Vorsitzenden Herrn T. J. Heinrich Seidel den Wunsch geltend, daß beim Königlichen Amtsgerichte für die verschiedenen Zweige des Gartenbaues je ein Spezial-Sachverständiger ernannt werde (vergleiche Son- derbericht über die Verhandlungen des Ausschusses für Handels- Interessen der Gartenbau-Gesellschaft Flora in diesem Berichte). 9. Monatsversammlung am 6. Februar 1903. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche, Herr Kgl. Gartenbaudirektor Bertram besprach das Projekt einer Vertretung des Gartenbaues auf der Deutschen Städte- Ausstellung. Man einigte sich dahin, daß von einer größeren Vertretung des Handelsgartenbaues unserer Stadt aus ver- schiedenen Gründen abgesehen werden müsse. Man wollte aber das vertrauensvolle Entgegenkommen des Stadtober- hauptes nicht enttäuschen und entschloß sich deshalb, aus freiem Zusammenwirken der Dresdener Gärtnerschaft eine gärtnerische Schmuckanlage, wie sie etwa für einen kleinen Stadtplatz als Muster dienen könnte, zur Ausführung zu bringen. Be WOoREN Auf den Rabatten sollte gewissen Spezialitäten des Dresdner Gartenbaues Gelegenheit zur Entfaltung gegeben werden. Herr Direktor Bertram hatte zwei Entwürfe vorgelegt, welche beide als meisterhaft in der Formgebung und Anpassung an den höchst ungünstigen und unzulänglichen Platz bezeichnet wurden. Für den zur Annahme gelangten Entwurf wurden sogleich Coniferen, Rhododendron, Rosen und Palmen, sowie Pelargonien, Fuchsien und Heliotrop in solchen Mengen zu- gesagt, daß das Projekt als gesichert betrachtet werden konnte. Einen weiteren Gegenstand der Verhandlungen bildete das Verhalten der Dresdener Azaleen im Winter 1902/03. Garten- inspektor ZLedien wies auf Grund der Düngeversuche in der gärtnerischen Versuchsstation nach, daß die kräftige Düngung der Dresdener Azaleen, wie sie von einzelnen Nichtsachver- ständigen als Grund für ein unbefriedigendes Treibergebnis gewisser Sorten bezeichnet werde, nicht verantwortlich gemacht werden könne. Auffällig war entschieden, daß das erste ganz frühe Treiben ein gutes Ergebnis hatte. Im November brach dann eine Periode starker Kälte plötzlich herein und fand vielleicht viele Gärten noch nicht genügend gerüstet, machte auch ein frühzeitiges stärkeres Eindecken der Häuser, Japans usw. nötig und erzeugte dadurch bei Sorten, die infolge des ungünstigen Sommers schlecht abgeschlossen hatten, allerhand Übelstände, welche sich natürlich bei einem frühen Treiben am schlimmsten bemerkbar machten. Sicherlich boten in den meisten Fällen 1. schlechter Abschluß des Knospenansatzes und 2. leichte Erkältung, sei es noch in Dresden, sei es auf der Reise zu den Käufern, ausreichende Erklärung für das von überall hergemeldete schlechte Treibergebnis. Daß diese Er- scheinung nur eine vorübergehende sein werde, dafür sorgen natürlich die Spezialisten von selbst. Aus der gärtnerischen Versuchs-Station waren in tadelloser Blüte ausgestellt die Azaleensorten: „Ernst Thiers“, „Siegismund Rucker“, „Vervae- neana“, „Fritz Seidel“. 77. Stiftungsfest der Gesellschaft am 26. Februar 1903. Die Festsitzung verlief äußerst feierlich. Herr Kgl. Ober- gartendirektor Bouche, der Vorsitzende der Gesellschaft, er- öffnete die Sitzung mit einem Rückblicke auf das vergangene, a ne für Sachsen so ereignisreiche Jahr; er erinnerte besonders an den unermeßlichen Verlust, den gerade die Flora durch den Tod ihres Protektors und Wohltäters, Sr. Majestät des Königs Albert erlitten habe, und gab dem Vertrauen Ausdruck, mit welchem die Gesellschaft auf Se. Majestät den König Georg schaut. Den Festvortrag hielt Herr Prof. Dr. Sorauer-Berlin über das Thema: Aus den Grenzgebieten zwischen Tier und Pflanze (siehe Original-Abhandlungen). Einige Tage später vereinigte eine heitere Feier die Mit- glieder mit Damen zu einem Familienabend in der „Großen Wirtschaft“ des Königlichen Großen Gartens, deren Saal sich für eine solche intime Feier wieder einmal vorzüglich bewährte. Das Fest verlief dank der Tätigkeit eines regsamen Aus- schusses, der besonders hübsche Cotillonüberraschungen ein- gestreut hatte, so fröhlich wie nur möglich. Generalversammlung am 13. März 1903. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Der I. Schriftführer, Herr B. Aaubold-Laubegast, verlas den Jahresbericht. Darauf gab der Rechnungsführer, Herr O. Poscharsky-Laubegast, den Kassenbericht bekannt; der Rechnungsabschluß lag gedruckt vor und fand Entlastung. Zu Rechnungsprüfern für 1993/04 wurden gewählt: die Herren Wilkens, Schober, Konrad. Die Neuwahl für die Vertretung der Flora beim Gartenbauverband für das Königreich Sachsen traf die Herren Rob. Weißbach, Rudolf Seidel, Oskar Poscharsky, Bernhard Haubold, Friedrich Bouche auf weitere 6 Jahre. Für den Posten des II. Schriftführers der Flora wurde aus der Versammlung heraus Herr Privatus Düchfeld in Vor- schlag gebracht und gewählt. ee BERICHT AUS DEM AUSSCHUSS FÜR HANDELSINTERESSEN. Der im Herbste 1899 von der königlichen Gesellschaft für Botanik und Gartenbau „Flora“ gewählte Ausschuß hielt seine erste Sitzung am 14. Dezember 1899 ab und wählte Herrn Heinrich Seidel als Obmann und Herrn Max Ziegenbalg als Berichterstatter, beide Herren üben ihre Ämter noch heute aus. In der ersten Sitzung wurde das Programm für die Tätigkeit des Ausschusses festgestellt, vor allen Dingen wurden folgende Punkte als einer Erledigung dringend bedürftig hervorgehoben: 1. Kreditfrage, 2. Verpackungsberechnung, 3. Rollgeldberechnung, 4. Auskunftswesen, 5. Wagenladungen und Frachtermäßigungen nach Österreich- Ungarn, 6. Verpackungsart bei dem Versand nach Rumänien, 7. Fachinteressenvertretung bei der Regierung, 8. Vereinigung zum gemeinsamen Bezug von Bedarfsartikeln. Der Ausschuß hielt bisher 15 Sitzungen und eine all- gemeine Gärtnerversammlung ab und erledigte von den oben angegebenen wichtigsten Fragen die unter I. angegebene Kredit- frage, stellte Verkaufsbedingungen für den Geschäftsverkehr der hiesigen Versandgeschäfte mit ihren Kunden auf, in denen Kredit, Verpackungsberechnung und Rollgeldberechnung ein- heitlich festgelegt sind, erreichte durch mündliche Verhandlung mit der Königlichen Generaldirektion der Staatsbahnen die An- erkennung der bestehenden Äusnahmetarife für Wagenladungen nQ a nach den hauptsächlichsten Plätzen von Österreich-Ungarn und deren Erweiterung auf Sendungen von Niedersedlitz aus, schloß sich durch eine Eingabe an den Gartenbauverband für das Königreich Sachsen dessen Bestrebungen, eine Fachvertretung bei der Staatsregierung zu erhalten, an und legte eine schwarze Liste an, die hier bekannte säumige Zahler und Nörgler enthält und den Beteiligten zur Einsicht zur Verfügung steht. Seine Geschäftsbedingungen und Bestimmungen über den Verkehr mit den Kunden fanden in allen Fachkreisen allgemeine Zu- stimmung und sind seitdem als maßgebend, wortgetreu und sinngemäß in alle hiesigen Kataloge aufgenommen worden. In Erweiterung seines Programmes beschäftigte sich der Aus- schuß mit der Regelung des Auktionswesens gärtnerischer Artikel durch einen entsprechenden Antrag an die königliche Gesellschaft Flora, ferner mit der Festsetzung der Werte für gärtnerische Produkte, wie solche von dem kaiserlichen Statistischen Amt jährlich verlangt werden, und des weiteren durch eine Eingabe an die Handels- und Gewerbekammer zu Dresden, um festzustellen, daß die produzierende Gärtnerei nicht unter deren Bereich fällt. Besonders eingehende Beratungen erforderten die Auf- stellung einer Geschäftsordnung und die Regelung des Lohn- wesens der Gehilfen, auch die aus diesen Verhandlungen hervorgegangene Geschäftsordnung fand die allgemeine Zu- stimmung der beteiligten Kreise und ist den hiesigen Betrieben daraufhin übersendet worden. Mit der Verfassung eines Antrages an die königliche Ge- sellschaft für Botanik und Gartenbau „Flora“, bei dem Königlichen Amtsgericht vorstellig zu werden, daß für Baum- und Rosen- schulen, Topfpflanzenkulturen, Gemüsebau, Blumengeschäfte und für die Landschaftsgärtnereien getrennte Sachverständige ernannt würden und mit einer unter Hinzuziehung der be- deutendsten Züchter herbeigeführten Aussprache über Er- scheinungen an den Azalea indica des Jahrganges 1902 hat der Ausschuß seine bisherige Tätigkeit beendet und wird unter weiterer Verfolgung der gesteckten Ziele bestrebt sein, die Interessen der hiesigen Versandgeschäfte nach innen und außen nach Möglichkeit zu wahren. Die erwähnten Geschäftsbedingungen und die aufgestellte Geschäftsordnung werden hier im Wortlaute angeführt. — 29 Geschäfts-Bedingungen festgesetzt vom Ausschuß für Handelsinteressen in der Genossen- schaft Flora, Gesellschaft für Botanik und Gartenbau, Dresden. Bei neuen Verbindungen bitte ich die Herren Besteller, ihre Aufträge durch Beifügung des Betrages oder durch Anweisung auf einen größeren Bankplatz zu sichern oder mir Adressen zur Auskunfteinholung angeben zu wollen. Kleinere Beträge werden durch Nachnahme erhoben. Bei Barzahlungen innerhalb 30 Tagen gewähre ich 2°/, Kassenskonto. Meinen mehrjährigen Geschäftsfreunden bewillige ich einen Kredit von . . Monaten. Die Beträge werden am Verfalltage durch Tratten oder Post- aufträge eingezogen. Schnittblumen, farbezeigende oder blühende Pflanzen werden nur gegen Kasse oder Nachnahme geliefert. Es wird gebeten: um genaue und deutliche Angabe der vollen Adresse und der nächsten Post- und Bahnstation, um ausführliche Vorschrift über die Lieferungsart, um postfreie Übersendung aller Briefe und Gelder. Die Verpackung geschieht sorgfältigst, jeder Entfernung angemessen, wird besonders und zum Selbstkostenpreis berechnet und nicht zurück- genommen. Erfüllungsort für die Lieferung: meine Gärtnerei. Für Anfuhre zur nächsten Bahn- oder Schiffsstation werden berechnet und durch Nachnahme erhoben: aaden Korb-beiStückgut ., 74.1.1... 22.Mi 30 iuzden Korb bei Wagenladung . .- . .... „ 20 für Kisten und Ballen je 10 kg . . .. „ —30 Alle Sendungen reisen auf Gefahr der Herren Besteller auch in den Fällen, wo die Bahnen zu ihrer eigenen Sicherheit das Gegenteil be- scheinigt verlangen. Bei Sendungen zarter und blühender Pflanzen ist Eilfracht zu em- pfehlen. Die Preise sind in Deutscher Reichswährung gestellt. Fremdes Geld wird nach dem Tageswerte in Zahlung genommen. Einwendungen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn sie sofort nach Empfang der Ware geltend gemacht werden. Geschäfts-Ordnung aufgestellt auf Grund der Verhandlungen und Beschlüsse des Ausschusses für Handelsinteressen in der Königl. Sächsischen Gesellschaft für Botanik und Gartenbau „Flora“ zu Dresden. Die in nachstehenden Abschnitten enthaltenen Bestimmungen dienen zur Regelung des Arbeitsverhältnisses und sind von jedem von u angestellten Gehülfen unbedingt zu befolgen. Auf alle Streitfragen, die durch diese Bestimmungen nicht betroffen werden, finden diejenigen des Bürgerl. Gesetzbuches Anwendung. Das Gewerbegericht ist nicht zuständig. Abschnitt 1. Die Arbeitszeit ist eine durchschnittlich elfstündige. Die im Sommer naturgemäß erforderliche längere Dauer der Arbeitszeit wird durch ent- sprechende Kürzung derselben im Winter ausgeglichen, indem vom.... bis. .... von. . bis... Uhr und vom. .. . bis... . Vomp: gearbeitet wird. Für Frühstück und Vesper wird je eine halbe Stunde, für Mittagessen eine Stunde gewährt. Vom 1. Oktober bis 1. April kann die Vesperpause wegfallen und dafür dann entsprechend früher mit der Arbeit aufgehört werden. Abschnitt 2. Jeder Gehilfe hat einen um den anderen Sonn- oder gesetzlichen Feiertag Dienst. Diejenigen besonderen Arbeiten, welche im Interesse des Geschäftsbetriebes liegen oder durch elementare Ereignisse bedingt werden, sind von jedem zu jeder Zeit ohne Entgelt zu verrichten. Regel- rechte Überarbeit wird dagegen vergütet. Abschnitt 3. Der Mindestlohn für jüngere Gehülfen beträgt Mark 50.— für den Monat und freie Wohnung; ältere Gehülfen, die entsprechende Leistungen nachweisen können, erhalten Mark 60.— unter denselben Verhältnissen. Diejenigen Gehülfen, welchen keine Wohnung gewährt wird, erhalten monatlich Mark ... Entschädigung. Abschnitt 4. Die Auszahlung des Gehaltes erfolgt wöchentlich, Sonnabends, oder halbmonatlich am 15. und letzten Tage des Monats. Abschnitt 5. Die Kündigung ist gegenseitig halbmonatlich auszusprechen, und zwar bis zum 15. für den Schluß des laufenden Monats und bis zum letzten Tage desselben für den 15. des kommenden Monats. Ergänzungen zu vorstehenden Bestimmungen sind den einzelnen Betrieben vorbehalten. Jahres-Rechnung für 1902. An = l. Preis-Fonds der Botanischen Einnahme. Kassenbestand . .. „=...“ “0 ak. ee Zinsen von Staatspapieren u.'s. W.. . . ... „u. 2 rs M. 162,47 Bilanz vom Vermögensbestand am ı. Januar 1903. Kassenbestand . . . . en, le Nominalwert von 8 Stück Sächs. 3!/,%, Staats-Schuld- Scheinen zu M. 300— . 2... 0.2 “le m N) Nominalwert von 2 Stück 31/,0/, Pfandbriefen des Ritter- schaftlichen Kredit-Vereins zu M. 100,— . .. „» 200,— Nominalwert von 3 Stück 31/;%/, Pfandbriefen des len schaftlichen Kredit-Vereins zu M. 100,— . .. » .300,— Einlage im Sparkassenbuche der Landständischen Bank zu Bautzen... u. ars. or one ee ee a M. 4555,63 Il. Reise-Fonds der Botanischen Einnahme. Kassenbestand - - . : =... wur m un Er Zinsen von Staatspapieren u.s.w. . . . "N se Kapitals-Überweisungen. .. ... 2... 2 0. 2 M. 242,77 Bilanz vom Vermögensbestand am ı. Januar 1903. Kassenbestand .) . »..: le ll Nominalwert einer Sächs. 30), Rente I „. 1000,— = eines Sächs. 31/,0/, Staats-Schuld- Schet „ 1500,— ” von 3 Stück Sächs. 31/,°/, Staats-Schuld- Scheinen zu M. 300,— 5 7 wu ale 0 2 Di Nominalwert eines 3!/,0/, Pfandbriefes der Landständischen Hypotheken-Bank zu Bautzen. . . „ 500,— Nominalwert eines 3!/,%,, Pfandbriefes be landwirisehane lichen Kredit-Vereins . . . „.. 100,— Nominalwert eines 31/,0/, Pfandbrses bes tändwintseta lichen Kredit-Vereins . . . ; nt ». 500, — Einlage im Sparkassenbuche ae senken Bar zu Bautzen . 200 00000 Ve en tn ee M. 5077,71 Friedrich-August-Stiftung. Ausgabe. Per Kapital-Anlagen. Be N rn M.+ 102,32 „ Kapitals-Uberweisungen . 5.590,09 „ verschiedene Ausgaben . a a, >25 Errmestandeen 0 2 ee 9,15 M. 162,47 1. Januar 1903. Per Vermögensbestand am 1. Januar 1902 . . . . ....... M. 4452,81 BEN ermogenszuwachs im Jahre 1902. . „2... ,. 1...=0..0..,, 102,82 M. 4555,63 Friedrich-August-Stiftung. Ausgabe. Per Kapital-Anlagen ne NE ee ee Mira 519450. Be iBendiimine .: 020% 0200 00 wenn er BO Benalmaclunsen --. ..°...0...2 2.0 een e 10,20 Besenbestandern » - 00000 0 1,01 M. 242,77 1. Januar 1903. Per Vermögensbestand am 1. Januar 1902 . . . 2... ..... M.5015,10 N Ermopenszuwachs im Jahre 1902. . . . ". 2... 5. 602361 M. 5077,71 3 An „ An An II. Schramm-Terscheck- Einnahme. Kassenbestand - : 2 2 220002 ve we. ee Se Zinsen von Staatspapieren u. Ss. w.. al 17,52 M. 33,42 Bilanz vom VE am ı. Januar 1903. Kassenbestand . . . - 2 NE Nominalwert eines Sächs. 31), 01, Sa Schuld- Scheines . ,„ 300,— 31/,0/, Pfandbriefes des landwirt- „ ” schaftlichen Kredit-Vereins.. . » Te Unteranteil bei der Treuhandbank zu Dresden N M. 588,42 IV. Krause- Einnahme. Kassenbestand - : 2. 0 2 ve 2 tn a 2 Zinsen von Staatspapieren .s.w. . 2... 00. Sn M. 452,30 Bilanz vom Vermögensbestand am ı. Januar 1903. Kassenbestand . . 2. ee Na Nominalwert einer Sächs. 30), Rente: 2.2... 5 ns ee: X ll. M. 4352,30 V. Fonds Zur Bestreitung von Verpflichtungen, die aus Einnahme. Kassenbestand 2 W200 nn N Zinsen 2: 20000 ee en 6 A M. 163,72 Bilanz vom Vermögensbestand am ı. Januar 1903. Kassenbestand . . . ee N ER Einlage im Bankbuche S. Mor TEIL ARERFO N „ 270,— Darlehensguthaben bei der Gesellschaftskasse dar Florz „. 500,— M. 930,97 Stiftung. Ausgabe. Per Kassenbestand . FE 1. Januar 1903. Per Vermögensbestand am 1. Januar 1902 „ Vermögensabnahme im Jahre 1902 Stiftung. Per Unterstützungen „» Kassenbestand Ausgabe. 1. Januar 1903. Per Vermögensbestand am 1. Januar 1902 Vermögenszuwachs im Jahre 1902. ” von 1896. Internationalen Gartenbau-Ausstellungen erwachsen. Ausgabe. Per Kapital-Anlagen. RER T „ Kassenbestand . 1. Januar 1903. Per Vermögensbestand am 1. Januar 1902 „»„ Vermögenszuwachs im Jahre 1902 M. 33,42 M. 33,42 M. 606,95 853 M. 588,42 M. 100, 352,30 M. 452,30 M. 4332,30 „ 20, M. 4352,30 M. 2,75 “160.97 M. 163,72 M. 903,22 72775 M. 930,97 o9% ke} VI. Gartenbauschule Einnahme. An Schulgeldern . . . er NEE „ Zuschuß aus der Geseilschans es 2 er ne ie Venl re EEE EEE nn zz M. 1105,44 VII. Gesellschafts- Einnahme. An Kassenbestand - - : 2 2 = we u u u. 2 „ Hypothekenzinsen . -. » » 2. . 2.0. 20 vo En „ Zinsen von Staatspapieren. - . =... 0.0. We „ Kapital-Rückzahlungen . . . Bee 3,44 „ Jahresbericht (Erlös von realen een) 2 „ Mitgliederbeitägen -. - -» » . 20... „ie nmel „ Eintrittsgeldern . . 2. WE „ eingegangenen nahe Breen Reese BR N 2 M. 6137,35 Bilanz vom Aktiva. An Kassenbestand . - - - 2 2.2 2 2 u 222 ». kiypotheken =: „100000, — Nominalwert von 4 Stück Sächs. 30), Renfe: zu 1000 M. „».. 4000,— „ 9 „ „ 3% „ „ 500 „ ”„ 4500, — ” 2) „ Unteranteil bei der Treuhandbank zu Dresden . . . „ 65,— Plnventat. er ta ee a außenstehenden Museen een re 10,— M. 121549,14 Ze Schuljahr 1901/1902. Ausgabe. Per Lehrerhonorare . „ „ „ Dienstleistungen Bekanntmachungen verschiedene Ausgaben . M. 1105,44 Kasse. Ausgabe. Per Jahresbericht . Vorträge Anschaffungen ve ie Bibliothek Lesezirkel . Ba. 2,8: Preismünzen . 2 Pflanzenvorführungen : Pflanzenpflege der Sanalas. ; Buchdruckarbeiten . : : Bekanntmachungen und Snbehresn. Zuschuß zur Gartenbauschule der Flora Beitrag zu den Kosten der Gartenbauschule des enkeln verbandes . Besoldungen . Steuern Repräsentations- hand Beiträge für Vereine . Zinsen . Bureau- wand Lokalmiete Kassenbestand . M. 829,50 420, — 1198,24 „95,25 77,20 115, 101,15 „52,50 „356,60 461,44 342030, „ 487,3 „230,60 „256,75 ”„ 16, — „ 25, — 27948:05 me 1A0e „315,92 M. 6137,35 1. Januar 1903. Passiva. Per 4 Stück noch nicht eingelöste Schuld- verschreibungen der Flora . . . EN: 120,— Darlehensschuld beim Fonds von 1896 nis 500, — Vermögensbestand am 1.Januar 1902 . .M. 119858,56 Vermögenszuwachs im Jahre 1902 ° . . „ 1070,58 Vermögensbestand am 1. Januar 1903 NM. 620— 120929,14 ” M. 121549,14 9Q — 808: VI. Fonds zur Iil. Intern. Gartenbau-Ausstellung Einnahme. An-Kassenbestand- = 2 2. mm: LEN HH ERTENE 8, — » » Zinsen von Staatspapieren w.s.w. 2 „I er or 902,43 M. 910,43 Bilanz vom Vermögensbestand am ı. Januar 1903. An: Kassenbestand: +... 2.7 . m ne. 2 ne A 8,30 „ Nominalwert von 5 Stück Sächs. 3%), Rente zu M.3000,— , 15000,— „ „ „ 10 „ „ 3% „ 39017 1000, — ”„ 10000, — „ Einlage im Sparkassenbuche der Landständischen Bank zu Bautzen . R 5545,26 M. 30554,06 Haupt- Bilanz Aktiva. I. Preis-Fonds der Botan. Friedrich-August-Stiftung . . M. 4555,63 Il. Reise-Fonds ‚, e En “ 25 Reese 5077,71 III. Schramm-Terscheck-Stftung . . „22 588,42 IV. Krause-Stiftung . - -. 0.0.2 00 0002 01 1 Po HE V.. Fonds von 1896. ». .. . =. m. un 2 re 930,97 V1.2Gartenbauschule”;... 7 „2. 7.7 7... 2 2, Dr Fe ,— VII. Gesellschaftskasse. . . . . .. =... rear VII. Fonds zur III. Internationalen Gartenbau-Ausstellung zu Dresden © . . .: 202 ne ee er SHE M. 1067608,23 DRESDEN, am 13. März 1903. zu Dresden, in Verwaltung der Gesellschaft Flora. Ausgabe. Benial- Anlagen... ... 0 cr are ne em M. 887,43 een N 14,20 er senbestand., © 2... 0 20 = me een 8,80 M. 910,43 1. Januar 1903. Per Vermögensbestand am 1. Januar 1902 °. . . 2. - M. 29665,83 „ Vermögenszuwachs im Jahre 1902 . . oo...» 888,23 M. 30554,06 vom 1. Januar 19093. Passiva. I. Preis-Fonds der Botan. Friedrich-August-Stiftung . . M. —_— Il. Reise-Fonds ‚, e > 55 n er, _,— IE Sehtamm-Terscheck-Stiftung . . . : » -» 2 eo... ,— Beine Sun. 2... . 02 00 le he ren — — Beiden 180, .. . =: een —,— Vie@artenDauschlle : ... 2. 200 nenn ,— VII. Gesellschaftskasse . . . a 620,— VIN. Fonds zur II. ahonden Gartenbau- Au tellune zueDresden . .:.. aa? > —,— Vermögensbestand am 1. aber 1902. NER In 164834,77 Vermögenszuwachs im Jahre 1902. . . . ..» 2153,46 Vermögensbestand am 1. Januar 1903 „ 106988,23 M. 167608,23 L. BÜCHFELDT L. R. RICHTER ERNST DREWITZ | Rechnungs- | Beier. FRIEDRICH BOUCHE ©. POSCHARSKY Vorsitzender. Rechnungsführer. Dao»i x ns DRESDEN, im März 1903. Sehr geehrter Herr! Hierdurch erlauben wir uns, Ihnen die Jahres-Rechnung der Gartenbauschule und des Gartenbauverbandes für das Jahr 1902 sowie den Voranschlag für die Gartenbauschule für 1903 ganz er- gebenst zu behändigen. Aus dieser Übersicht vermögen Sie zu erkennen, daß die Verwaltung der Schule alles aufgeboten hat, den nicht weiter zu beschränkenden Ausgaben möglichst hohe Einnahmen gegenüber zu stellen. Auch für dieses Jahr durften wir (s. Pos. 4 der Einnahmen) mit einem Beitrage von 2911 Mark aus Fachkreisen rechnen, gewiß ein Beweis für das wachsende Vertrauen zu unserer jungen Anstalt. Beständig wird ihr eine Menge Beweise großer Zuneigung dar- gebracht, so daß zu hoffen steht, sie werde den mutig beschrittenen Weg rüstig weiter wandeln. Mögen ihr die Gunst hoher Behörden, die Zuneigung der Berufsgenossen und die vertrauende Anhänglichkeit der Jugend unseres Standes immer erhalten bleiben. Mit hochachtungsvollem Gruße! Der Vorstand. O. POSCHARSKY FRIEDR. BOUCHE 1]. RUDS SEIDEL Rechnungsführer. I. Schriftführer. Vorsitzender. gg Gartenbauschule des Gartenbau-Verbandes für Einnahme. Pos. ]1.. An Kassenbestand.. _.. .. -: st Sr. ei rw » 2. , Beihülfe des Königl. Ministerium des Innern für 1902 : „ 4000, — 5377," Beihüliender>Stadt Dresden für 1902. „ 1000, — „ 4 ,„ jährlichen Beiträgen aus Berufskreisen (74 Herren und 4 Vereine haben sich verpflichtet, einen jähr- lichen Beitrag auf 5 Jahre, 1899 —1903, zu leisten) ,„ 2911,80 » >. „ Zahlungen von Kuratoriumsmitgliedern . ne 30,— =.62. 2 Schuloelderny 2.22% „ 3327, — „» 1.. „ Darlehen vom Bankhaus: Metterdon Dee „ 4405,50 „ Fehlbetrag (Mehrausgabe) ».,330:08 [02] er Be M. 16005,73 Bilanz der Gartenbauschule Aktiva. Pos. 9. An Inventarien laut Inventarien-Verzeichnis . . . M. 4191,76 „ 10. :., außenstehenden Beiträgen . . . . . er „ 11." ,„ Unterbilanz : - ..» » . 20... 02 we Or) M. 8020,25 König-Albert-Stipendium Einnahme. Pos; 1. An Kassenbestand ; 2°. ee 2, Zinsensvonrder Gartenbanseinle? ee 87,25 M. 140,50 Bilanz des König-Albert-Stipendium Aktiva. Pos. 3. An Kassenbestand . . . . Nils „ 4 ,„ Darlehens-Guthaben bei de Gartenban enge 1 M. 2201,75 das Königreich Sachsen E. G. zu Dresden 1902. Pos. Ausgabe. 1.&Per Eehrerhonorare . -. . . . „.. .. M. 9780, — „ Direktionshonorar . . . » 500,— „ Beitrag zur Pensionskasse AirsiPehten 050 Be lokalmiete,. .. :... ».%:. 2. 220%. 0M221400,— „ Aufwartung . . 2 u. 216,— „ Instandhaltung der Slam RE: 4,20 3 „ Inventarien und Instandhaltung derselben 4 „ Unterrichtsbedarf Ser Drucksachen. . 09 2, Sinserate» ; Der rleizung und Befenchtine Kanal Reparaturen) 8. ,„ Bureau-Aufwand 9. ,„ Zinsen an das Bankhaus S. Matisedont M. 39, _ .. „» „» König-Albert-Stipendium „‚, 87,25 10. , Darlehens-Rückzahlung an S. Mattersdorff . „» Verschiedene Ausgaben . M. 10389,50 1620,20 206,55 I 232,25 392,25 366,25 136,21 119,25 2500, — 35,27 . 16005,73 vom 31. Dezember 1902. Passiva. Pos. 12. Per Fehlbetrag (Mehrausgabe am 31. Dezember 1902) ”„ ” ”„ 13. ,„ Darlehensschuld bei T. J. Rud. Seidel M. 2602,82 1 en „ beim König-Albert-Stipend. ‚„ 2181,25 13: „. „ Bankhaus S.Mattersdorff ‚„ 2905,50 M 330,68 7689,57 . 8020,25 bei der Gartenbauschule 1902. Ausgabe. 1. Per Beitrag zum Schulgeld für einen Schüler 2. ,„ Kassenbestand 120 20,50 .. 140,50 vom 31. Dezember 1902. Pos. Passiva. 3. Vermögensbestand am 31. Dezember 1902 . 2201,75 2201,75 M. a ger PER Gartenbau-Verband für das Einnahme. Kassenbestand.. - =». .2 Saal Kerne Nez Mitgliederbeiträgen : 140, — erhobenen Kapitalien aus en Sparks » 200, — Zinsen . 14,20 M. 366,07 Bilanz des Gartenbau-Verbandes Aktiva. l. Aktiva des Verbandes. Kassenbestand-, 7.7 .2.=. 5%. EIEM AN Einlage in einem Sparkassenbuche $, 280,29 außenstehenden Mitgliederbeiträgen ,, 10,— M. 392,42 I. Aktiva der Gartenbauschule. Inventarien . 2 2 2. 2, EM SALE Außenständen . - -» 2 2.2... 9...,254,. 127244432188 . Aktiva des König-Albert-Stipendium. Kassenbestand . . : ä =: Ms FU Darlehns-Guthaben bei der Garen? bauschule- . - . . 2 0... %, >2ISIa5 Na Unterbilanz am 31. Dezember 1902 980,20 M. 8020,25 age > Königreich Sachsen E. G. zu Dresden 1902. Ausgabe. Berper Kapital-Anlagen . >»... > - 220.002 ne M. 514,20 Br, Repräsentations-Aufwand». u... 1... 2. 5. 80,— Drucksachen... -i- -. 1.0 22400918 ae N a 3 IE BBireau-Aufwand. U... zart sa ee AO a BSaldes(Kassenbestand):. - : 2 em „296,13 M. 366,07 vom 31. Dezember 1902. Passiva. II. Passiva der Gartenbauschule. Pos. 6. Per Fehlbetrag (Mehrausgabe am 31. De- zemben 1902) 2... 2M:4330108 Darlehensschuld bei T. ]. Rudl Seidel „ 2602,82 beim König Albert-Stipend. „ 2181,25 BankhausS.Mattersdorff „ 2905,50 M. 8020,25 S SI : S Ss „ S [0 0) ‘ “ x ”„ 9. „ „ „ M. 8020,25 EDMUND SAUER \ Rechnungs- 1. J. RUD. SEIDEL ©. POSCHARSKY W. RISCHER f prüfer. Vorsitzender. Rechnungsführer. ee Gartenbauschule des Gartenbau-Verbandes Einnahme. Pos. 1. An Beihülfe des Köniel. Ministerium für 1903 . . M. 4000, — SUT2II: $ der Stadt Dresden . „» 1000,— »„ 32 -,„ Beiträgen aus Beruiskreisen.-. » 2900, — „ 4. „ restierenden Beiträgen . ER 100, — Sens.na,. Schülgelderneri er Saunen M. 2825,50 „ 6. ,„ Beiträgen zum Schulgeld aus dem König-Albert-Stipendium für be- dürftige Schüler 2.57: 1745023000 »„ 8 ,„ Fehlbetrag im Jahre 1903. „3328.48 M. 14328,48 Voranschlag für 1903. Ausgabe. Pos. 1. Per Saldo-Vortrag (Fehlbetrag v. 31. Dezember 1902) M. 330,68 er lehrerhonorare. .. . . .....° sur... M. 9780, — „ Direktionshonorar . . ». 00,- ” Pe gezurPensionskassefür3fehrer -.109:507 ,,. 10389;50 Beeeiokalmiete . ....... 2 2 027% 0 7M1400, „ Aufwartung.. . . } „. 216, — „ Instandhaltung der Se - er 90,— ,„ 1706, „ 4. ,„ Inventarien, Neuanschaffungen . . M. 150,— e > Unterhaltungderselben ,, 60,— , 210,— Belinterrichtsbedamft . - . . . 2. uran m 20,— Mans Drucksachen. '. .. -: SGN wenns 250, 7. , Inserate: freies Jahres- Inserat Di Kühn & Co., Dresden . M. 52,80 freies Jahres-Inserat bei ikhalacker;, Leipzig. 7.2, 250, r n versch. Bekanntmachungen ,„ 400,— ,, 682,30 Fellewzimssund Beleuchtung” . ... 27.02. 25 300, — zer Bureau-Aufwand . . . . Pe Nor 150, — „ 10. ,„ ZinsenandasKönig-Albert- Srendiun‘ 1u7.19027 und. 1903. . ..... -777M.r174,50 „ „ andas BankhausS.Mattersdorff ,, 90,— ,„ 264,50 BeeesN\erschiedene Ausgaben . . . 2.2 „nm, 25,— M. 14328,48 Die Rückzahlung der für die Unterhaltung der Gartenbauschule auf- genommenen Darlehen, und zwar: I. des Darlehens vom Bankhaus S. Mattersdorff von M. 2905,50 ES = von Herrn Rud. Seidel 27 22002.82 IN, 4 vom König-Albert-Stipendium „ , 2181,25 in Summa M. 7089,57 ist bei obiger Aufstellung nicht berücksichtigt. Laubegast, am 2. März 1903. T- J. RUD! SEIDEL O. POSCHARSKY Vorsitzender. Rechnungsführer. Original-Abhandlungen. Johann Heinrich Seidel und seine Pflanzen, Ein Gärtner um die Wende des 18. Jahrhunderts. Wünsche nichts als deinen innern Frieden; Murre nie im widrigen Geschick. Dankbar nimm, was Gottes Hand beschieden — Nur im Stillen blüht das wahre Glück! Schmähe nie der Menschheit hohen Adel, Wenn der Mensch den eignen Wert vergißt. Keiner lebt auf Erden ohne Tadel, Ob er gleich das Bild des Schöpfers ist. Was dich freut, das teile gern mit allen; Sei vergnügt, nur sei es nicht allein. Denn der Weg, den Menschen zu gefallen Ist die Kunst, ein froher Mensch zu sein! Aber, wenn dich Leiden niederdrücken, ’ Hüllt dein Aug’ ein düst’rer Trauerflor: Laß ins Herz dir nur den Edlen blicken, Den zum Freund sich deine Seel’ erkor. Doch mußt du dich von der Welt entfernen, Weil sie kalt und rauh dich von sich stieß — Aufwärts schau! Dort über jenen Sternen Wohnt der Vater, der dir Trost verhieß! Mit diesen Worten, hochverehrte Anwesende, erlaube ich mir den Mann einzuführen, zu dessen Gedächtnis ich die Ehre haben soll, zu Ihnen zu reden. Schlicht, ehrlich, feinsinnig und gediegen tritt er in allen Lebenslagen vor uns hin, und da er in gewisser Beziehung als der Vater unseres Dresdner Gartenbaues gelten kann, dürfte es sich auch verlohnen, ihm bei seiner reichen Tätig- keit, seiner 37jährigen Amtsführung als kurfürstlicher und von 1806 ab als königlicher Hofgärtner, zu folgen. Ich tue dies um so lieber, da wir in unserm verehrten Herrn Vorsitzen- den den Chef jener Gärten erblicken, die seiner Hand einst anvertraut waren, der ihren alten Glanz in neuem Lichte auf- 4* leben ließ und zugleich einer Urenkelin des alten, würdigen Hüters die Hand zum Bunde fürs Leben reichte. Wahrlich, ich möchte Johann Heinrich Seidels Führer sein in der Herzogin Garten, ich möchte sein Gärtnerauge leuchten sehen; ich möchte aber auch sein Vaterauge glänzen sehen, dank dem Glücke seines Urtöchterchens! Nun also zu ihm! Johann Heinrich Seidel war im Jahre 1744 zu Dresden ge- boren. Sein Vater, Johann George Seidel, der erste Gärtner in der Familie, erblickte in Radeberg im Jahre 1709 das Licht der Welt. Er war der Sohn des Bürgermeisters von Radeberg Christoph Seidel, geb. 1670 in Seidenberg, damals Österreichisch Schlesien, der aus seiner Heimat auswanderte, um seinem evangelisch-lutherischen Glauben treu bleiben zu können. Er gründete in Radeberg das Augustusbad und setzte seine Söhne Johann Christoph, in dessen Familienbesitz das Bad später blieb, und Johann George, jenen als Badeverwalter, diesen als Pfleger der Anlagen, ein. Hieraus entwickelte Johann George einen Gärtnereibetrieb und Blumenhandel und erzog in seinem Sohne Johann Heinrich den Hang zur Pflanze und Blume. Als er daher später nach Dresden übersiedelte, gab er ihn zu Johann Jeremias Unger vom ı. März 1761 bis dahin 1764 in die Lehre, da der kurfürstliche Lust- und Kunstgärtner Unger ihm die geeignete Persönlichkeit zu sein schien, den begeisterten Jüngling in die Gartenkunst einzuweihen. Ehe ich jedoch den Gärtner Johann Heinrich Seidel und seinen Werdegang weiter verfolge, möge mir erlaubt sein, den Menschen zu beleuchten. Es ist für das Verständnis der Berufs- person in hohem Grade wichtig, sich über Charakter und sonstige Eigenschaften ein klares Bild zu machen; ist uns dieses ge- läufig und ist es geeignet, unser Interesse zu erwecken, so dürften wir ihrem Streben im Berufe dann um so lieber folgen. Schon aus dem Gedicht, das ich Ihnen zu Anfang dieser Erörterungen vorlas und das ich unter seinen Handschriften gefunden habe, werden Sie erkannt haben, daß eine tiefe, seelisch-reiche Lebensphilosophie sein eigen war. Alles, was ich von ihm gelesen habe — und es sind die verschiedensten Gebiete des menschlichen Wissens, auf denen er sich schriftstellerisch versuchte —, trägt den Stempel der Schönheit und Klarheit, wie auch der Offenheit und Bescheiden- heit aufgedrückt, und es ist ein großer Genuß, den alten, fein- =. Ha fühligen Herrn zu studieren. Aus seiner Jugend besitzen wir fast nichts Schriftliches. Das gereifte Alter scheint ihm indessen die Feder oft in die Hand gedrückt zu haben. „Der Winter- gärtner“, „der Frühlings- und Sommergärtner“ sind seiner Zeit bekannte Bücher gewesen. Ein Gedicht aus seiner Jugend an seinen Lehrer möge hier Platz finden: Liebster Lehrer, mit Entzücken Bring’ ich meine Wünsche dar. Der mit Tau und Sonnenblicken Jedes Gräschen kann erquicken Und die Nacht mit Sternen schmücken, Segne Sie noch viele Jahr! Nur das, was gut und wahr und schön, Erkennen, eifrig es erstreben, Kann meines Daseins Wert erhöh’n, Heißt würdig seines Schöpfers leben. Dazu hast du mit treuer Hand In meine Brust gestreut die Saaten, Wohl mir, reift, was der Geist erkannt, Als wahrhaft gut, dereinst zu Taten! Die folgenden Verse zeigen uns schon den jungen Gärtner: Ist Gott, verlieh er dir unsterblich Sein, Gibt’s einen Himmel — ist der Himmel dein? Schuf Gott die Kraft, die er in dich gelegt, Die dich zu ihm, den Weltenschöpfer trägt, Um ewiger Vernichtung sie zu weih’n Und spielend sich am Wechsel zu erfreu’n? Kann sein Geschöpf der Liebende wohl hassen? Es im Beginn der Wallfahrt schon verlassen ? Kann der Gerechte ihm den Lohn versagen Für alles Leid, das duldend es getragen? Zog eine Pflanze, edler, seltner Art. Der Gärtner, von ihr fernend jeden Wurm, Beschirmend sie, derweil sie klein und zart, Vor heißer Mittagsglut und kaltem Sturm. Wird er, wenn ihre ersten Knospen schwellen, Die lohnend reiche Frucht verheißen, Das Kind der süßen Mühe grausam fällen? Die jungen Wurzeln aus dem Boden reißen? — Und, was der Mensch nicht tut, denk nicht von Gott, Dem Herrn der Welt, dem Retter in der Not! Er heilt die Menschen von Verblendung, Er führt uns alle zur Vollendung! Gott ist! und er verleiht unsterblich Sein! Ein Himmel ist — und er ist dein! EU Schelmisch hat es ihn gestimmt, wenn er seine Herzaller- liebste, die schöne Tochter des Lehrers und Erziehers der Prin- zen Friedrich August und Johann, des Kommissions-Aktuarius Fleischer, Jungfer Eleonore sah! Die Lebenslust und Jugend- freude strahlt aus den Zeilen des folgenden Ergusses: Wenn Liebchen mich von weiten sieht, Da läuft sie, was sie kann; Wie ihr Gesichtchen hold erglüht — Sie schaut mich gar nicht an! Wenn ich ihr etwas Schönes sag’, So lacht sie über mich — Ja, manche Stunde, manchen Tag Ist sie nicht recht bei sich! Man sieht’s ihr gar zu deutlich an, Daß Nix ihr Herz verdrießt, Ich wär’ fürwahr ein blinder Mann, Wenn das nicht Liebe ist! Ob er wohl seiner Sache schon ganz gewiß war? Der Trost, den er sich selbst spendet, die Hoffnung, die er sich macht, sie sind wohl Zeichen untrüglicher Art, daß er seinen Mut zum entscheidenden Worte erst noch festigen mußte. Aber, Gott Lob, die Geschichte verrät uns, daß er recht hatte und beseligende Erhörung fand! Aus der Stimmung des Hangens und Bangens in schweben- der Pein heraus ist auch das folgende, Charade benannte Ge- dichtchen, mit der Lösung „Vergißmeinnicht“ entstanden, das die sentimentale Stimmung des jungen Mannes gut veranschaulicht und nicht übel in den Geist der vorgoetheschen Zeit paßt. Es lautet: Trübt je ein Kummer deine schönen Tage, Zerstört ein Unfall deiner Hoffnung Blüten; Versuch’s, was dir die ersten beiden bieten, Und schnell veriliegt die leise Klage. gıB.10 NA Du, deren Bild ich still im Herzen trage, Ist wahr, was deine Blicke mir verrieten? | So zürnst du nicht, wenn ich, für den sie glühten, = umul Dich mit der dritten zu benennen wage? Und fragst du, kann sich meine Liebe enden? Werd’ je um einer andern Gunst ich werben? So laß die vierte dir die Antwort geben. iayoru Jetzt, teures Mädchen, nimm aus meinen Händen Das ganze; wird an deiner Brust es sterben So laß in ihr es ewig dafür leben! = A Doch die Zeiten der Ungewißheit und Herzensnot ver- gingen, sie wichen dem größten Glück und innigen Seelen- frieden, als Johanna Eleonora seine mutige Frage mit einem bündigen „Ja“ beantwortete. So reichte sie ihm, als er von seinen Reisen wieder heimgekehrt war und als Adjunkt in den kurfürstlichen Gärten eine Anstellung gefunden hatte, die den bescheidenen Ansprüchen des jungen Paares genügte, am 24. Oktober 1772 die Hand zum Bunde und führte mit ihm, bis zu seinem Tode im Jahre 1815, ein glückliches und reichgesegnetes Leben. Zehn Kinder entsprossen dieser Ehe und neun von ihnen konnte er um sein Sterbebett vereinigen. Alle hingen mit rührender Liebe an ihm und bewiesen dies bis zu seinem letzten Atemzuge. Recht bezeichnend für die gärtnerische Stimmung, für die Begeisterung zu seinem Berufe, die die ganze Familie be- herrschte, ist es, daß nicht weniger als vier seiner Söhne Gärtner wurden, nämlich: Traugott, Friedrich, Carl August und Jakob, daß sich ferner von seinen Töchtern zwei mit Gärtnern verheirateten, nämlich: Henriette Friederike mit dem königlichen Hofgärtner Hübler in Moritzburg und Sophie mit dem Baumschulbesitzer C. F. Erhard in Moritzburg, dessen Sohn Fritz nach den Wirren des Jahres 1848 nach Amerika flüchtete und dort die Silverbrook Nursery, Long Island, New- York, errichtete. Sophie, die Gärtnerstochter, Gärtnersfrau und Gärtnersmutter folgte ihrem Sohne nach ihres Mannes Tode in die zweite Heimat 1856, 68 Jahre alt, nach, und gab auf die besorgte Frage der hiergebliebenen Anverwandten, wie sie die weite Reise überstanden habe, in einem launigen Briefe die tröstende Auskunft: „Ich habe mich hinübergestrickt und es ist mir vortrefflich ergangen!“ Also auch auf dem Schiff war die rüstige Matrone ihrer Lieblingsbeschäftigung treu geblieben und das hatte ihr über Seekrankheit und anderes Ungemach spielend, ich wollte sagen „strickend“ hinweggeholien. Der fünfte Sohn, der älteste von allen, Joh. George Oott- fried, wurde Pastor und Juliane Eleonore nahm dessen Amts- bruder Pastor Meißner zum Ehegemahl, während Marianna die Frau des Hofsekretärs Müller wurde. So waren sämtliche Kinder, bis auf das kleine Lorchen, für das in zartester Jugend der Vater im Himmel sorgte, auf- erzogen und selbständig, ehe Johann Heinrich Seidel die Augen schloß, und in sechs Familien seiner Nachkommenschaft blühte sein Beruf weiter. Das muß ihm eine innige Freude gewesen sein. Man denke, vier Söhne Gärtner in Dresden und zwei Töchter als Frauen von Gärtnern in Moritzburg! Da mag dem alten Herrn manche frohe Stunde geschlagen haben, da mag ihm aber auch reiche Gelegenheit geboten gewesen sein, als Oberhaupt der Familie wie als Fachmann den so gerne ge- botenen Rat zu spenden! Wie ernst und gewissenhaft er’s nahm, wenn er meinte mit seinen Erfahrungen nützlich sein zu können, leuchtet uns klar aus einem Briefe entgegen, den er an seine Tochter Friederike Henriette den Tag nach deren Vermählung mit dem Hof- gärtner Hübler richtete. Ich kann mir nicht versagen, einige Auszüge daraus hier vorzutragen, da sie überaus geeignet sind, die Trefflichkeit seiner Gesinnung und die Tiefe seines Gemütes zu zeigen. Es heißt dort u. a.: „Hüte dich also wohl, keines der kleinen häuslichen und täglichen Geschäfte zu vernachlässigen, die Deiner Sorgfalt anvertraut sein werden; überzeuge dich ja recht sehr von ihrer Wichtigkeit, um nicht durch ihre unausgesetzte Fortdauer, durch ihre Unbeträchtlichkeit, durch ihr Öfteres Wiederkommen und ihre Vervielfältigung, durch ihre Ein- förmigkeit von einer Beschäftigung abgeschreckt zu werden, die, so geringfügig sie auch ist, dennoch aile Anstrengungen des Geistes und der Kräfte erfordert. Nichts bindet und hält einen Mann so sehr zu Hause, als das Anziehende einer guten Einrichtung, und einfache und ungezwungene Reinlichkeit macht, daß er in seinem Hause mehr Bequemlichkeit und Annehmlichkeit findet, als er anderswo nicht zu finden wüßte. Dann ruft ihn alles nach Hause und er kommt nie heim, ohne ein ge- heimes Gefühl von Behaglichkeit zu haben. Wo sollte er ebenso gerne sich verweilen! Seine Hütte ist für ihn, was der prachtvollste Palast für einen König und Kaiser ist. Seine Gattin ist für ihn eine wohltätige Fee, deren wachsamer Sorgfalt er alle jene kleinen, vielfältigen Vergnügungen verdankt, die vielleicht mehr als alles andere dazu beitragen, sein Glück dauernd zu machen. Nach einer der wahrsten und nützlichsten Bemerkungen des Herzogs von La-Rochefoucault in seinen „Maximes“ Fe hängt Ruhe und Aufbrausen unseres Temperaments nicht sowohl von dem ab, was uns in unserm Leben am merk- würdigsten begegnet, als vielmehr von der mehr oder weniger bequemen und gefälligen Anordnung kleiner Um- stände, die alle Tage sich ereignen. Wenige Frauen fühlen es, wie interessant, wie wichtig für sie die Verrichtungen einer Hausmutter und Aufseherin über das Hauswesen sind. Du, mein Kind, wirst dich immer zu erinnern wissen, wirst es immer lebhaft in Deinem Gedächtnisse zu erhalten wissen, daß von der Art und Weise, wie Du dies Amt versehen wirst, das Glück eines Gatten, der Dir lieb ist, größtenteils abhängt, und daß von dem Beispiel, das Du hierin Deinen Töchtern geben wirst, wahrscheinlich auch das Glück ihres Ehestandes und ihrer Familie dereinst ab- hängen wird. Wie süß wird es Dir sein zu denken, daß, indem Du deine häuslichen Pflichten erfüllest, Du in der Stille den guten und festen Grund zum Wohlsein und Glück künftiger Generationen legst! Wer kann alles Gute wissen, das eine einzige Hausmutter erwirken kann? Wer kann sagen, wo der Einfluß ihrer Tugenden aufhört? Aber, Du wirst vielleicht bemerkt haben, daß der größte Teil der Weiber, die gute Haushälterinnen vorstellen wollen, langweilige und widrige Geschöpfe sind; fast alle, für welche diese kleinen Umständlichkeiten und Obliegenheiten angenehm sind, verlieren sich dergestalt darin, daß ihr Geist darunter leidet und gleichsam verengt wird. Ein vernünftiger Mann mag sie wohl zur Aufseherin über sein Hauswesen haben wollen, aber sich fürchten, sie zur Ge- fährtin seines Lebens zu haben. Sollte denn dies die un- vermeidliche Wirkung einer emsigen Anstrengung für häus- liche Sorgen sein? Ich denke nicht, wenigstens gibt es ein sicheres Mittel, dieser Wirkung zuvorzukommen. Nicht die Ausübung kleiner Pflichten und Schuldig- keiten ist es, was die Seele verenget und gleichsam kleiner macht, sondern die Vergessenheit der großen Grundsätze. Versäumt man diese, um sich bloß an Kleinigkeiten zu heften, so wird man klein werden; und von der anderen Seite: wenn man Kleinigkeiten verabsäumt, um sich bloß mit den großen Grundsätzen zu beschäftigen, so wird alles schwankend und phantastisch werden. Aber beständige — 53 — Anwendung der großen Grundsätze auf geringe Pflichten, welche der gleichförmige Lauf des Lebens mit sich führt, die ist's, wodurch man alle Vorteile vereinigt und allen Unbequemlichkeiten vorbeugt. So ist man immer groß ohne wankend zu sein, und genau, ohne vom Geist der Kleinigkeiten beherrscht zu werden!“ Das große im kleinen zu sehen, war überhaupt seine Stärke. Auch auf nationalökonomischem Gebiete trug er sich mit Reformplänen für seine Mitmenschen, die er im kleinsten ausbaute. Er hielt es für einen sehr großen Nachteil für das Volk in seiner Gesamtheit, daß das Land sich so ent- völkerte, und angefaßt vom ganzen Jammer seiner Zeit, schrieb er eine Broschüre über eine Frage, die er unter der Überschrift „Die Nationalökonomie und ihre Entwickelung“ im „Fort- schritt“, industrielle Zeitung für Handel und Gewerbe in Deutschland, gelesen hatte. Die Abhandlung, die so sehr sein Interesse erweckte, die selbst aber in eine Frage aus- klang, auf die sie keine Antwort brachte, lautete: „Warum gab die Natur so Vielen durch die Geburt die Berechtigung zum Leben, während sie ihnen doch die Mittel dazu versagte?“ Diese und ähnliche Fragen, die in der überaus traurigen wirtschaftlichen Zeit um die Wende des ı8. Jahrhunderts oft an der Tagesordnung waren, beschäftigten den ausgereiften, an Lebenserfahrung reichen Mann unausgesetzt, und seine große Liebe zu den Mitmenschen ließ ihn auf Mittel sinnen, wie dem großen Elend abzuhelfen sei. Er beginnt zunächst also: „Da der Verfasser die aufgestellte Frage unbeantwortet läßt, muß es wohl einem Jeden erlaubt sein, der sich in seinem Innern dazu berufen zu fühlen glaubt, einen oder den anderen Teil zu beantworten. Es kann darüber kein Zweifel sein, daß die Natur allen, die sie durch die Geburt zum Leben berief, allen, denen sie Empfindung und Gefühl verlieh, die Berechtigung gab, glücklich zu sein. Aber es heißt die Natur verleumden, wenn man sagt, daß sie die Mittel dazu versagt habe. Es wird hier der Ort sein, unsere Begriffe vom Glück . zu berichtigen. Wenn wir arm sind, halten wir diejenigen für glücklich, die im Überfluß schwimmen oder wenigstens reich genug sind, alle ihre Wünsche und Gelüste zu be- friedigen, die gar nicht zu arbeiten brauchen und doch, und zwar gut, leben können. Wer allzu reichlich mit Arbeit bedacht ist, um sein Leben fristen zu können, sieht oft im Müßiggänger den Glück- lichen, ohne zu bedenken, daß dieser durch Langeweile und das Gefühl der Untauglichkeit oft mehr geplagt ist als der Arme durch seine große Arbeitslast. Dem so- genannten Glücklichen geht aber gerade durch die Leichtig- keit, mit der er sich den Überfluß erzeugt, die Empfänglich- keit für den Wert aller irdischen Güter verloren; er hat an ihnen wenig Freude. Diese Empfänglichkeit für das Glück, für die Lebensfreude und erlaubten Lebensgenuß ist eine köstliche aber so zarte Blüte, die nur gar zu leicht abfällt, wenn sie übersättigt wird. Darum macht nur eine mäßige Erfüllung unserer Wünsche, der eine mäßige Anstrengung und eine steigende Hoffnung vorangehen muß, wahrhaft glücklich. Wir sehen also weder im Reichen noch im Armen einen Vertreter derjenigen, denen die Natur die Mittel zum Glück dergestalt verliehen habe, daß er sie richtig benutzt. Nach Maßgabe, wie die Zahl der Reichen herangewachsen ist und sich die Quantität des Geldes in ihrer Hand ver- mehrt hat, wie die Absonderung zwischen Armen und Reichen mehr fühlbar geworden ist, so ist auch das Joch der Armut drückender geworden. Die notwendige Arbeit ist ganz auf die Armen zurückgefallen, die so eine doppelte Last tragen; ihre Arbeit ist zu gleicher Zeit die schwerste und mühsamste und am wenigsten einträglich. Der Reiche beschäftigt sich 10 Jahre mit dem Handel, dann legt er seine Geschäfte nieder und ruht den: übrigen Teil seines Lebens von der Arbeit aus. Die Summe der gemeinschaft- lichen Arbeit, der Arbeit, die in der menschlichen Gesellschaft schlechterdings notwendig ist, mindert sich nicht, die Arbeit des Reichen vermehrt sie noch, indem sie dazu beiträgt, neue Bedürfnisse entstehen zu machen, welche vom Acker- bau und dem Handwerke, die am unentbehrlichsten sind, einen Teil derjenigen abziehen und in die Städte führen, die sich sonst damit abgegeben haben würden. Je mehr es Bedienten, Perückenmacher, Uhrmacher, Goldschmiede, Kammerjungfern und Modehändlerinnen gibt, je lästiger wird das Los des Landmannes, weil sich um ihn die ee wichtigste Arbeit häuft, von der diese Schmarotzer des Luxus ihm ihren Anteil hätten abnehmen sollen. Und doch ist gerade die Arbeit des Landmannes die- jenige, die am freiesten und am unabhängigsten macht. Der Erbauer der Feldfrüchte, aller Dinge, die sich direkt ver- werten lassen, ist es allein, der bei der Natur schöpft, um sich die Mittel zu seiner Existenz zu erwerben. Wir freilich, die wir glauben, unser Dasein leichter fristen zu können und höhere Genüsse kosten zu dürfen, wenn wir den Kauf- herren helfen, die Bedürfnisse der Menschheit zu befriedigen, können uns nicht wundern, so viele wie verworfene Karten- blätter herumtreiben, so wenige an ihrem Platze, und so viele Plätze leer zu sehen; die Bedürfnisse der Menschheit sind eben schwankend und wenn wir unser Glück darauf erbauet haben, so haben wir auf schwankendem Grunde gebauet. Was aber ist hieran die Schuld der Natur, die allen durch die Geburt die Berechtigung zum Leben gab? Ist es nicht vielmehr die Abwendung von ihr, die unsere Tor- heit an unserem Leibe straft? Und nun bricht er eine Lanze für den Landbau und fordert die Reichen auf, sich dadurch einen Teil am Lebensglück zu sichern, daß sie auf dem Lande günstige Arbeitsverhältnisse schaffen, daß sie kleinere Flächen Landes billig zu Lehen geben und dergestalt die Not der Armen lindern helfen und der Entblößung des Landes von Arbeitskräften entgegenwirken. Erwartet man heute all solche Hilfe vom Staate, so sah er darin ein Vorrecht der Reichen und wandte sich an sie. In einer Art Tagebuch schreibt er: 1. Der Mensch nimmt den Platz ein, den er den Mut hat, einzunehmen; 2. Fordere nicht Vertrauen, ohne mit Vertrauen zu bezahlen; 3. Muß der Mensch darüber sinnen, wie er eine Hand- lung tun soll, so kommt sie nicht aus seinem Herzen. Das sind gewiß demütig-stolze Worte, die uns eine ge- festigte Persönlichkeit erkennen lassen, und doch war in ihm der Glaube daran, daß der Mensch vornehmlich ein Produkt der ihn umgebenden Verhältnisse sei, recht ausgeprägt. Das- selbe Tagebuch enthält hierüber folgende Auslassung: Der äußere Druck auf Körper bestimmt ihre Formen. Auch der Mensch wird oft das, was er werden soll, durch den Einfluß der Umstände. Aber, es kommt darauf an, eh wo er ist und unter welchen Menschen er sich befindet, wenn er seine Kräfte brauchen soll und kann. Nicht kommt es immer darauf an, auf welche Menschen er wirkt, sondern wie die Menschen auf ihn wirken. Unsere Stimmung, unser Gefühl, unsere Denkart und unser Charakter hängen größtenteils von der Behandlung anderer ab. Nicht einzelne Worte, nicht Höflichkeitsftormeln und manche nichtswürdige Kleinigkeiten, sondern das ganze Benehmen anderer gegen uns, als das Resultat von dem Werte, den sie uns beilegen, von der Achtung, oder der Geringschätzung — Schonung oder Herabwürdigung — Großmut oder Härte — Güte oder Unbilligkeit, die sie uns erzeigen. Dies sind die Hebel von außen, die uns ent- weder sanft emporheben oder rauh hinabstoßen. Hiernach fühlen wir uns mehr oder minder geneigt zum Umgange mit Menschen, mutvoll oder niedergeschlagen, unternehmend oder verzagt, stark oder träge, arbeitsscheu oder tätig usw. O, wie viel können andere aus uns machen und wie sehr können sie uns herabstimmen! Man denke nur, wenn einzelne Menschen mit einseitigen Talenten, aber von schlechter Erziehung und mit einem bösen Herzen durch einen Würfelzug des Glücks in die Höhe gehoben werden, um auf andere herabzuwirken, die besser sind, als sie; man bedenke, wie grell sind die Stöße! Sie sind für edle Gemüter das Raspeln einer groben Feile auf einer feinen Klinge! Auf seinen langen Reisen, bei seinem Sjährigen Aufenthalte im Auslande mag er oft genug die Erfahrung gemacht haben, die aus den vorstehenden Sätzen spricht, und wenn er schreibt: In allen Dingen ist es gut, sich eine gemäßigte und an- ständige Sprache zu bewahren; sie leiht den guten Gründen neuen Wert und kann selbst den schlechten eine schonende Aufnahme verschaffen — so stimmt dies nicht allein mit seiner ganzen Lebensart über- ein, sondern es zeigt uns auch, daß er im Auslande so manche Schwierigkeit, so manche Widerwärtigkeit zu bestehen, so manchen Kampf auszufechten hatte, der in ihm die Überzeugung festigte, daß der Mensch vorwiegend das Resultat seiner Um- gebung ist, und daß man wohl tut, fest in seinen Gründen und gemäßigt in deren Geltendmachung zu sein. rn re Doch nun möchte der Gärtner Johann Heinrich an die’ Reihe kommen. J. H. Seidel war 17 Jahre alt, als er die Schule verließ. Am ı. März des Jahres 1761 kam er, wie ich schon zu Anfang sagte, zu Jeremias Unger, Kunst- und Lustgärtner im Großen Garten bei Dresden, in die Lehre und erhielt drei Jahre später, am ı. März 1764, seinen Lehrbrief. Damals waren Lehrbriefe sehr wichtige Dokumente. Sie wurden mit großer Kunstfertig- keit auf Pergament gemalt und wurden mit Bändern, die die Siegelkapsel zu tragen hatten, reich verziert. Vom März 1764 bis zum ı. Juli desselben Jahres reiste der junge Gärtner über Weimar, Schwetzingen, Wien, Hannover, Köln und Brüssel in weitem Bogen nach-Het Loo, woselbst er im Garten des Prinzen Willem V. von Oranien, der unter der Leitung von Daniel van Berken stand, 2°/, Jahre lang eine lehrreiche und schöne Anstellung innehatte. Von hier begab er sich im Frühjahr 1767 nach London und war nacheinander in den Gärten des Duke of Devonshire in Cheswick und des Duke of Northumberland in Kew thätig. In dem erstgenannten Park haben besonders die alten Cedern auf ihn großen Ein- druck gemacht. Von London begab er sich nach Paris (Jardin des Plantes) und kehrte im Herbst 1771 in seine Vaterstadt zurück, nachdem er 8 Jahre dem Studium seines Berufes im Auslande gewidmet und fertig holländisch, englisch und fran- zösisch sprechen und schreiben gelernt hatte. 1771 erhielt er im Kurfürstl. Orangen-Uarten eine Anstellung als Adjunkt und verwertete seine große Pflanzenkenntnis alsbald zur Ver- größerung der ihm anvertrauten Pflanzenschätze. Im Jahre 1778 wurde er zum Kurfürstlichen Hofgärtner im „Herzogin-Garten“ ernannt und nun beginnt für uns das Interessante seiner Wirk- samkeit als Gärtner. Neben einem festen Gehalte und freier Wohnung (120 Du- katen) war es ihm gestattet, in einer Anzahl Häuser Pflanzen für den Verkauf heranzuziehen. Er füllte die Häuser sofort mit einer sehr großen Zahl von Arten, die er auf seinen Reisen kennen gelernt hatte, und schuf förmlich einen botanischen Oarten. Ein befreundeter Zeitgenosse (Daßdorf) sagt hierüber in seinem Werke (Dresden, 2. Aufl. 1807, ll. Band, p. 42.): „Der eigentliche Botaniker, der vom Vegetabiliensaale kommt, wird freilich diese Galerie nicht anders als un- befriedigt verlassen können und wir verweisen ihn daher = 09 in die verschiedenen prächtigen Gärten, welche durch des Kurfürsten Unterstützung sich in großem Flor erhalten. Zwar führt keiner derselben ausschließend den Namen eines botanischen, aber doch sind sie reich an vegetabilischen Schätzen aller 53 Weltteile. Diese Gärten sind: der Palais- Garten, der Große Garten, der kurfürstliche Garten zu Pillnitz und vorzüglich die Glashäuser des Orangen-Oartens in der Allee, die nach Friedrichstadt führt. Bei diesen letzteren hat Herr Hofgärtner Seidel keine Mühe und Kosten gespart, die schönsten und seltensten Gewächse aus nahen und fernen Gegenden der Erde herbeizuschaffen, und es ist darüber auch ein besonderer Katalog gedruckt worden, der als Muster eines Gartenkataloges verdiente empfohlen zu werden. Der Garten selbst, auch Herzogin Garten und Hoheiten Garten genannt, war schon vor dem 7jährigen Kriege wegen seiner herrlichen Orangerie und schönen Anlage einzig in Dresden, wurde aber im Jahre 1760 gänzlich zerstört, doch ist er jetzt wieder schön angelegt. Am Schießhausplatze liegt rechter Hand neben dem Eingange zum Orangeriegarten die Wohnung des kurfürstl. Hofgärtners, Herrn Seidel. Außer den ungemein starken Feigenbäumen, die man in diesem Garten antrifft und die man nicht ohne Verwunderung betrachten kann, findet man hier viel ausländische Blumen, Pflanzen, Holzarten, welche Herr Seidel immer noch zu vermehren bestrebt ist. Er ist ein sehr arbeitsamer und wißbegieriger junger Mann (1782!), der durch belehrenden Umgang und unterrichtende Lektüre sich immer fortbildet, der selbst eine artige in die Oarten- kunst einschlagende Bibliothek besitzt und solche immer noch vermehrt. Im Garten des Prinzen Maximilian ist Landrock als Gärtner und Inspektor angestellt, den Palais-Garten verwaltet Hofgärtner Fleischmann und im Großen Garten ist Herr Hofgärtner Hübler, der ein großer Naturfreund ist und eine artige Sammlung besitzt, auch fleißig nach der Natur zeichnet, ein glücklicher und unermüdlicher Pflanzer.“ Soweit Daßdorf. In Merkels Kursachsen (IV. Bd. 1805, p. 201) lesen wir über Johann Hch. Seidel noch folgendes: „Kurfürstl. Orangen- und Hofgarten. Außer einem reichen Vorrate fremder Gewächse aller Art, womit er von dem ie auch als Schriftsteller bekannten Hofgärtner Seidel ausge- stattet ist, findet man hier Sagopalmen, Pisangs von außer- gewöhnlicher Größe usw., vorzugsweise aber alte Feigen- bäume von seltener Höhe und Stärke, davon ı2 über 200 Jahr alt sind und einen Durchmesser von ı Elle haben. Von den alten Orangen (afrikan. Ursprungs) sind immer noch 350 Stück (p. 202).“ In einem Briefe J. H. Seidels, den er 1797 an seinen Sohn Leberecht Traugott nach Wien richtete und in dem er um Pandanus und andere Pflanzen ersuchte, teilte er diesem auch mit, daß man ihm vom Hofmarschallamte angeboten habe, seinen Katalog drucken zu lassen. Der «Umstand indessen, daß er auf die Auflage bis Michaeli werde warten müssen, veranlaßte ihn, auf dieses wohlgeneigte Angebot zu verzichten und den Katalog auf eigene Kosten, und zwar sofort, her- stellen zu lassen. Wenn wir nun auch diesen ersten nicht besitzen und leider auch die Ausgabe von 1806 vermissen, so ist der Besitz der III. Auflage vom Jahre 1812 für uns noch ein großer Gewinn. Diese Auflage ist gedruckt bei Carl Gottlob Gärtner in Dresden und bringt 1. die Gattungsnamen mit großen Lettern, 2. Spezielle oder Artennamen mit mittleren Lettern, 3. Varietates oder Abarten mit kleinen Lettern und 4. Synonyma in Kursivschrift. | In einer weiteren Kolonne sind die Autoren und Klassen nach Linne, ferner die Bezeichnung, ob Baum, Strauch oder Staudengewächs angegeben und schließlich wird uns mitge- teilt, ob die betreffende Pflanze dem Kalthause = 3—6° R. im Winter oder dem Warmhause = 10—15° R. angehört. Auch ist bei jeder Pflanze des Katalogs das Heimatland angegeben. Also, das Werkchen stellt sich als eine sehr nette Be- arbeitung der Schätze des Gartens dar. In der Tat zeigt im übrigen der Katalog eine Sammlung Pflanzen, die der Bezeichnung „botanischer Garten“ nicht un- wert ist, und es eröffnen sich uns, bei der Musterung von Johann Heinrich Seidels Schätzen eine ganze Reihe von Ein- blicken in die Geschichte des Dresdner Gartenbaues und die Geschichte der Pflanzenkultur überhaupt. Der Katalog führt 2200 Pflanzen auf und enthält, wie wir uns denken können, wenn wir die Zeit seiner Entstehung in Rücksicht ziehen, vornehmlich Kappflanzen. Im übrigen wird die Sammlung charakterisiert durch die damaligen Kultur- einrichtungen, durch die Bauart der Gewächshäuser, durch die Öfen- und Kanalheizung. Was die trockene Luft, die durch dieses Heizsystem in den Gewächshäusern erzeugt wurde, nicht vertrug, konnte nicht kultiviert werden und verschwand daher meist bald aus den Sammlungen. Was aber die Luft- trockenheit vertrug, vor allem jene Pflanzen, die trocken über- wintert werden müssen und denen es in unsern Häusern mit Warmwasser- oder Dampfheizung meist nur mäßig gefällt, das war reichlich vertreten. So finden wir an 8o Species von Pelargonium, 64 Spezies von Mesembryanthemum und eine sehr große Zahl Kappflanzen. Merkwürdig wenig ist die australische Flora vertreten und von tropischen Orchideen kaum !/; Dutzend und doch wären gerade die australischen Pflanzen zum großen Teile gut kultivierbar gewesen. Heute weiß man nicht, welche Umstände maßgebend waren, die Aufnahme dieser Pflanzen, soweit schon damals bekannt, zu verhindern. Höchstens trug die Sorge darum, daß man alles, was aus West- und Ostindien und von den großen Inseln im Süden Asiens, die direkt unterm Äquator liegen, zu uns kam, sowie auch Pflanzen, die aus den Himmels- strichen über Australien bis Neuseeland stammten, in den Schwitzkasten stecken müsse, viel dazu bei, die Hände fern zu halten, und das Massenabsterben aller mit großen Kosten in die Kulturhäuser des europäischen Westens eingeführten Orchideen usw. mag auch sein Teil dazu beigetragen haben, sich mit der Anschaffung vorzusehen, da man nicht in der ganz falschen Kultur, sondern in der Undankbarkeit der Pflanzen und in ihrer Empfindlichkeit den Grund des Eingehens er- blickte, wenn sie in einem fortgesetzten irisch-römischen Luft- Dampfbade ihr Ideal nicht zu erblicken vermochten und nach der Bergluft der Heimat lechzten! 35 Jahre später finden wir bei T. J. Seidel schon ca. 100 Arten Orchideen! Doch waren Masdevallia, Cypripedium, Odonto- glossum crispum und manche andere noch 40 Jahre später, Ende der 70er Jahre des verflossenen Jahrhunderts, in aller Augen ausgesprochene Warmhauspflanzen! Die folgende Liste von Pflanzen enthält lauter Namen, die unserm Ohre wohlbekannt sind. Es ist interessant zu wissen, daß sie vor go Jahren auch schon gezogen wurden; bei ee 2 — 66 manchen wird es gewiß von Interesse, von den meisten aller- dings wohl schon bekannt sein. Acacia Lophanta Adiantum capillus veneris Aletris fragrans Cymbidium Cycas revoluta Cyclamen persicum Agapanthus Cyperus alternifolius Agaven Erythrina Aloe Ficus Alstroemeria Fuchsia Amaryllis Gardenia florida Andromeda Gardenia fl. simpl. Aralia Gardenia Thunbergia Aristolochia Geranium Arum Georgina (Dahlia) coccinea, Arundo 0 Varietäten Aucuba QGladiolus cardinalis Azalea Gloxinia Bambusa Gesneria Begonia Flaemanthus Bromelia Ananas Heliotropium Cactus Flemerocallis Caladium Hibiscus Calla aethiopica Flydrangea hortensis Corypha (auch schon d. blaue) Chamaerops humilis Iris Cheyranthus Kalmia Cineraria Lantana, 9 Arten Clerodendron fragrans Livistona sinensis Citrus Laurus Clematis Lilium Coffea arabica Lobelia Clethra Polyanthes tuberosa Convallaria japonica Malva Cobaea Maranta Crinum Medeola asparagoides Croton Metrosideros Rochea falcata und coccinea Mimosa pudica Daphne Musa Dracaena Myrtus Epidendrum Nerium Plectranthus fruticosus Rhapis acaulis (Mottenkönig) Rosa indica Pancratium Rosa semperfloreus Pandanus (Monatsrose in 3 Farben) Passiflora Sparmannia africana Pelargonium Tagetes Phlox Tetragonia expansa Phoenix dactylifera Tradescantia discolor Pothos Urfica nivea Primula Vanilla Pteris Verbena Punica Granatum Yucca Rhapis flabelliformis Zamia Das sind also alles gute alte Freunde unserer Gärten und sie haben uns ihre Treue erhalten und wollen auch kommenden Geschlechtern gern noch dienstbar sein. Damals waren sie allerdings recht wenig noch bekannt und in dieser Hinsicht ist der alte Katalog Joh. Hch. Seidels gewiß ein dankbar zu begrüßender Beitrag zu der Geschichte der Pflanzenkultur in unseren Breiten. Von Pflanzen, die inzwischen aus der Allgemeinheit der Gärten verschwunden sind oder die stets selten waren und meist nur noch in botanischen Gärten gezogen werden, zählt der Katalog 681 Arten und Species. Es dürfte heute schwer fallen, die 19 Species Acacia, 24 Arten Cactus, 16 Ficus, 9 » Euphorbia, 12 » Hermannia, Isa oNe:Hlibiscus, VE JUStitig, 64 Species Mesembryanthemum, 15 > Oxalis, darunter gefüllte, 7 Se Passiflora, Sn: Pancratium, 80 > Pelargonium, 18 Arten Protea, 193 »2'Solanum, 38 » Stapelia au | [on 02) | und alle die zahlreichen Einzelarten, die heute kaum noch dem Namen nach bekannt sind, zusammenzubringen, doch wäre es eine höchst dankenswerte Aufgabe, und würdig einer Preisbewerbung für unsere nächste große internationale Garten- bauausstellung, die im Jahre 1907 zu veranstalten ist, den Veteranen in der Welt der Kulturpflanzen, die ihr 100jähriges Jubiläum der Bürgerschaft in unsern Glashäusern feiern, ein Stelldichein zu arrangieren. An die Herren Botaniker unserer Gesellschaft ergeht daher die Bitte, hierfür einen Plan aus- zuarbeiten, damit er rechtzeitig in das 1905 im Frühjahr zu versendende Programm Aufnahme finden kann, sollte er die Zustimmung der verehrlichen Versammlung finden. Ganz verschwunden aus unseren Gewächshäusern dürften neben manchem andern die gefüllten Formen von: Antirrhinum majus, Myrtus communis und Oxalis caprina, sowie das buntblättrige Löwenmaul sein. Auch die folgenden Freilandgewächse werden außerhalb der botanischen Gärten nicht viel zu finden sein, wie: Dirca palustris, Fothergilla alnifolia, FHamamelis virginiana, Laurus Benzoin, Laurus Sassafrass, Laurus Sassafrass var. indivisa, Michauxia campanulata, Pachysandra procumbens. Zur Zeit Johann Heinrich Seidels waren ähnliche Samm- lungen in den Gärten zu Herrenhausen unter Wendland, zu Lübeck unter Stelzner und etwas später zu Leipzig unter Breiter, zu Wetzlar unter Rückart sehr bekannt und berühmt. In Holland war in Het Loo, in Paris im Jardin des plantes, in England in einer ganzen Reihe von Gärten und in Wien beim Großherzog Anton, etwas später beim Baron von Hügel den Pflanzen ein gastliches Heim entstanden, alles Gärten, mit denen Johann Heinrich Seidel in regem Verkehr stand und aus denen seine 4 Söhne Traugott Leberecht, Friedrich, Karl August und Jacob, die sie der Reihe nach fast sämtlich besucht und auch in verschiedenen konditioniert haben, ihm manche Perle seiner Gewächshäuser verschafften. ee Trotzdem ist es eine schwer begreifliche Tatsache, daß sich so große Sammlungen bilden konnten, und es mag viel Fleiß und Ausdauer, viel Geduld und Mühe, vor allem aber große Liebe dazu gehört haben, diese kleinen vegetabilischen König- reiche dauernd zu erhalten! Es gehörten Männer an die Spitze, die in jeder Weise über die genannten Eigenschaften ver- fügten, die außerdem aber einen Bekanntenkreis besaßen, der sich über ganz Europa erstreckte und die sich der Huld ihres Regenten oder der Unterstützung der Behörden erfreuten. In Johann Heinrich Seidel sehen wir eine glückliche Ver- einigung günstiger Verhältnisse und trefflicher persönlicher Eigenschaften. Er war mit seinen Pflanzen verwachsen, ihm war es Notwendigkeit und innerer Trieb, für sie zu sorgen, er brauchte auf sich sein Wort nicht zu beziehen: Muß der Mensch darüber sinnen, wie er eine Hand- lung tun soll, so kommt sie nicht aus seinem Herzen! — T. J. RUDOLF SEIDEL. . Über die von Ostern 1902 bis 1903 im Königl. Botanischen Garten zu Dresden angestellten, den Gartenbau betreffenden Versuche und Beob- achtungen.“ Entsprechend den Mitteilungen im vorigen Jahrgange (Jahres- bericht der „Flora“ 1901—1902 S. 31—48) sollen auch jetzt wiederum Versuchs-Arbeiten hier zur Besprechung gelangen, wobei es in diesem Berichte möglich ist, in einigen Fällen die Resultate zweier Jahre, nämlich 1902 bis Ostern 1904, sogleich zur Erzielung eines besseren Abschlusses zusammenzuziehen, während anderseits von Berichten über noch zur Veröffent- lichung unreife Versuche abgesehen werden soll; oder es werden dieselben höchstens als in Arbeit befindlich kurz genannt. Die im Vorjahre gegebene Übersicht zeigt ohnedies, in welcher vielseitigen Weise unsere Versuchsabteilung tätig ist, und es würden diese Jahresberichte viel zu lang ausfallen, wenn über alles Einzelne verhandelt würde; dazu sind ja auch die Vor- führungen in den „Monatsversammlungen“im botanischen Garten und an einzelnen Gesellschafts-Abenden als Ergänzung da. Frühtreib-Versuche mit Sträuchern nach erfolgter Atherisierung oder Chloroformierung. Die im vorigen Berichte ausführlich geschilderten Versuche sind nach der gleichen Methode fortgesetzt und es ist in den Wintern 1902/03 und 1903,04 hinsichtlich der Ätherwirkung auf Flieder, besonders auf die Treibsorten Charles X. und * Der Bericht kann, wie schon die drei Unterschriften besagen, in der Form kein einheitlicher sein. Die Einheit liegt in dem Zusammenwirken der Berichterstatter zur Ausführung der die Grundsätze der Botanik mit der Hortikuitur verknüpfenden Versuche, und es liefert dann Jeder zu diesem Berichte den Anteil, dem er selbst am meisten gewachsen ist; es soll aber absichtlich vermieden werden, jeden Beitrag bezüglich seines Autors zu sondern. Drude. Marie Legraye, ein gewisser Abschluß erzielt worden, der namentlich über die praktische Ausübung der Treiberei selbst genügend Auskunft erteilt. Dagegen bleibt die Untersuchung der physiologischen Grundlage und namentlich der dem Treiben vorausgehenden wie nachfolgenden Stoffwechsel-Erscheinungen den nächstfolgenden Jahren vorbehalten. Folgende kurze Zusammenfassung der ganzen Sachlage mag daher hier zunächst Platz finden, um die Rolle, welche die Äther- wirkung in der Frühtreiberei von Gehölzen spielt, zu erläutern. Alle Pflanzen, besonders aber die an einen strengeren Winter gewöhnten, stehen unter dem Einfluß eines stark ausgeprägten Periodenzwanges, der ihr in Perioden der Tätigkeit und der Ruhe zerfallendes Leben reguliert. Die Ruheperiode schließt sich äußerlich an die klimatisch ungünstige Jahreszeit an, die Periode der Vegetationstätigkeit muß in die relativ günstigsten Jahreszeiten fallen und sucht Licht und Wärme für die Zwecke der Ernährung und Fortpflanzung in geeignetster Weise aus- zunutzen. Gegen den Schluß der günstigen Jahreszeit be- reiten sich unsere Gehölze auf den kommenden ungünstigen Winter vor; lange vorher stellen sie schon das Entfalten neuer Blätter und die Bildung des Holzes im Jahresringe ein, häufen Nahrungsstoffe in den Triebknospen für das nächste Jahr auf und bilden in ihnen die Anlagen für Blätter und Blüten aus, die über Winter, meistens im Schutze der Knospendecken ruhend, aushalten sollen. Nun hängt aber der Eintritt in die Ruheperiode wesentlich von inneren Zuständen ab, der Abschluß jener Ruheperiode dagegen von dem äußeren Einfluß des Jahreszeitenwechsels: er fällt in die Zeiten der zunehmenden Temperatur, in den Frühling. „Treiben“ heißt also, einen verfrühten Frühling künst- lich herstellen. Es fragt sich nun: Können wir den Frühling so stark verfrühen, daß wir die Gehölze über den Winter überhaupt hinwegtäuschen, daß sich also an den Herbst so- gleich ein Frühling ohne zwischenfallende Pause für das Leben der Gewächse anschließt? Hier setzt der physiologische Teil der Frage ein, da die Gewächse, wie oben gesagt wurde, nicht etwa nur einer äußeren Anlehnung an die Jahreszeiten unter- worfen sind, sondern einem von inneren Umständen ab- hängigen Periodenzwange. Die Verfrühung der Treiberei hört da auf, wo der innere Periodenzwang nicht überwunden werden kann, und diese innere, physiologisch begründete und age mit gewissen Stoffwechselerscheinungen (Umsatz der Stärke in Fett oder Zucker etc.) verbundene, eigentliche „Ruhezeit“ verlangt ihr Recht; sie gehört zu den fest anhaftenden Er- scheinungen des pflanzlichen Organismus. Es ist, als ob in die sonst mit allen Erfordernissen ausgerüsteten Triebknospen zunächst noch ein Sperrriegel eingeschoben wäre, welcher auch in der günstigsten Wärme und Feuchtigkeit die Auslösung der Wachstumserscheinungen verhinderte und dadurch jeden Treibversuch vereitelte, wie das vorgeschobene Ventil einer gebrauchsfertig dastehenden Dampfmaschine. Dieser Sperr- riegel, dieser im Vergleich bezeichnete Ventilverschluß, wird dann später durch die im Zellinnern vor sich gehenden Stoff- wechselvorgänge gelockert und endlich ganz fortgeschoben, so daß nun die Wärmeerhöhung für sich allein das Aus- treiben, ja endlich die Weiterentwickelung mit Volldampf be- wirken kann. Die Wirkung des Äthers ist nun eine Reizwirkung, welche durch Einfluß auf die Stoffwechselprozesse den auf dem Wachstum liegenden Sperrriegel zu einer Zeit lockern und entfernen kann, wo er sonst noch in voller Intensität zu bestehen pflegt, nämlich etwa einen Monat vor dem Beginn der durch Wärme allein erfolgenden Treibfähigkeit. Äthergas (oder Chloroform) greift also in die inneren Vorgänge der physiologischen Ruheperiode ein, hebt durch seine Einwirkung eine eingeschobene Hemmung für das Wachstum auf und wirkt dabei wahrscheinlich lähmend auf einen Teil der inneren Vorgänge im Zellleben, während er anderseits zu lebhafterer Atmung die Anregung gibt. Auch bei der Narkotisierung des Menschen wird zunächst ein Teil der vitalistischen Prozesse lahm gelegt, indem das Bewußtsein schwindet, Herz und Lunge aber ruhig fortarbeiten. Bei zu starker Narkose stirbt der Mensch, indem dann auch die übrigen vitalistischen Prozesse gelähmt werden, und ebenso stirbt die Pflanze, selbst im „ruhenden“ Zustande, bei zu starker Ätherisierung. Wir haben im letzten Winter über die Grenz- werte der Äthereinwirkung recht interessante Versuche an- gestellt; bei 60 & Äther pro Hektoliter Luftraum erzielten wir bei Syringa Charles X. ausgezeichnete Treibwirkung schon in der 3. Dekade des Oktobers; bei 75 g Äther narkotisiert starben die Vergleichspflanzen ab. Man darf also bei der praktischen Handhabung des Ätherverfahrens in der Treiberei nie vergessen, EN 7 daß Äther auch für die ruhende Pflanze ein tödliches Gift ist, wenn er in zu starker Dosis oder in zu langer Andauer auf dieselbe einwirkt. In entsprechender, nicht zu schwacher Dosis wirkt er aber anregend auf den Stoffwechselprozeß ein und hernach vermag dann in der so angeregten Pflanze die Treibtemperatur das Austreiben und Wachstum von Blüten und Laubtrieben auszulösen. Unter diesen Gesichtspunkten, .welche sich übrigens seit den vor 50 Jahren gemachten ersten Versuchen über Ätherwirkung auf Pflanzen (Leclerc) nur sehr allmählich und erst in neuester Zeit durch Johannsens tieferes Eindringen in die physiolo- gische Grundlage herausgebildet haben, ohne schon in allen Stücken klar zu sein, sind nun auch unsere Fragestellungen bei den im botanischen Garten ausgeführten Versuchen ohne weiteres zu verstehen und mögen mit den kurz darauf zu er- teilenden Antworten hier vorangestellt werden. ı. Dosis des Äthers und Dauer der Einwirkung, Temperaturen dabei. Im Oktober ist verstärkte Äthergabe von 50-60 g auf ı hl Luftraum notwendig oder wenigstens sehr nützlich; im November ist 40 g-Dosis (Normaldosis) meist hinreichend, gegen Ende November beginnt auch diese Menge schon schädlich zu werden, wenn die Treibfähigkeit ohne Äther erreicht worden ist. Die verstärkte Einwirkungsdauer beträgt 2X24 Stunden (zumeist von uns angewendet und bei Normaldosis im Oktober notwendig); die kürzeste Einwirkung von 24 Stunden wirkt nur bei stärkerer Ätherdosis genügend kräftig. Die Temperatur im Ätherisierungskasten haben wir zwischen 7° und 20° C. genügend wirksam gefunden; die zu ätherisierenden Gehölze brauchen nicht vorher einem künstlichen oder natür- lichen Froste ausgesetzt zu werden.“ 2. Wielange hält dieanregendeWirkungdesÄthersan? Viele Tage und Wochen hindurch, bis zum Beginn der natürlichen Treibfähigkeit ohne Äther, wobei die Gehölze im offenen Schuppen der gewöhnlichen November -Temperatur Dresdens ausgesetzt stehen blieben. Von den am 19. Oktober * Das von Johannsen auch schon verwendete Chloroform wirkt un- gefähr fünffach stärker als das gleiche Quantum Äther und erwies sich in entsprechender Verdünnung immer noch sehr gefährlich für Flieder, während Schneeball besser darauf einging. ae ätherisierten Syringen erblühten die am 21. Oktober, unmittel- bar nach dem Ätherisieren in das Treibhaus gestellten nach ı8 Tagen, die erst am 2ı. November in das Treibhaus gestellten schon nach ı3 Tagen, so daß. also die Treib- beschleunigung während der Wartezeit im Schuppen noch zugenommen hat. 3. Wo ist die Todesgrenze in der Einwirkung des Athers? Nach einem Aufenthalt von 4 Tagen und mehr in Normal- dosis von 40 g tritt bei dem nachfolgenden Treiben der Tod ein. Über 60 & Dosis wirkt bei 2tägiger Ätherisierung ge- fährlich, eine Dosis von 75 g wirkte sowohl bei 10° C. als bei 23°C. im Ätherkasten tödlich.“ 4. Welche Beschleunigung der Blütezeit ist erreicht worden? Im Jahre 1903 war die früheste Blüte am 8. November (nicht gut entwickelt) von einer am 19. Oktober ätherisierten Syringa Charles X.; im Jahre 1901 blühte eine Charles X. bereits am 13. November in schöner Entwickelung. Die Sorte Marie Legray läßt sich mit geringerer Dosis und früher treiben; es ist daher die Zeit der am frühesten möglichen Blüte eines Treibflieders überhaupt noch nicht sicher festgestellt und sie schwankt selbstverständlich je nach dem jährlichen Reifezustande der Triebknospen. 5. Wann hört die Ätherisierung auf, eine günstig-be- schleunigende Wirkung auszuüben? Zu der Zeit, wo durch Vorschreiten der inneren Stoffwechsel- prozesse die Treibtemperatur allein (ohne vorhergegangene Ätherwirkung) ein rasches Brechen der Knospen veranlaßt. (Bei Syringa Charles X. demnach Ende November.) “* * Das von Johannsen auch schon verwendete Chloroform wirkt un- gefähr fünffach stärker als das gleiche Quantum Äther und erwies sich in entsprechender Verdünnung immer noch sehr gefährlich für Flieder, während Schneeball besser darauf einging. ** Die Versuchsresultate sind in Bezug auf den Abschluß einer günstigen Ätherisierung gegen Ende November nicht ganz widerspruchsfrei und sind wohl abhängig vom Jahresklima; bald erschien es günstig, das Ätherisieren bis Anfang Dezember auszudehnen, bald zeigten Syringen Charles X. in der letzten Novemberwoche eine ungünstige Einwirkung der Ätherisierung gegenüber den ohne solche zum Treiben angesetzten Exemplaren. (S. unten!) — 76), — 6. Kann durch das Ätherisieren an den nachfolgenden Treib-Temperaturen gespart werden? Es hat sich bei Vergleichen von Treiberei bei 15'/,;° C. Temperaturmittel und von 23° C. Mittel im Gewächshause eine derartig günstigere Wirkung der höheren Temperatur herausgestellt, daß der Rückschluß berechtigt erscheint, es müsse besonders bei frühem Treiben dieangewendete Temperatur eine hohe sein, um gute Blüten-Pflanzen zu erzielen. Diese Treibtemperatur muß jedenfalls viel höher sein, als die Tages- mittel zur Zeit der natürlichen Blütenbildung vom Flieder Ende April und Mai betragen. 7. Wirkt die Ätherisierung auf Treibgehölze ver- schiedener Art gleichmäßig? Es hat sich von den bisher so behandelten Arten Syringa vulgaris und Viburnum Opulus, wahrscheinlich auch Sfaphylea colchica (nur 1 Versuch) als trefflich auf diese Behandlung antwortend gezeigt, in minderem Maße auch Prunus sinensis und Rhododendron sinense (Azalea mollis), sowie Viburnum fomentosum. Die früh von selbst erblühenden Gesträuche der Deutzia-Gruppe, Prunus triloba und Spiraea prunifolia zeigten sich in den Monaten Oktober-November unabhängig von Ätherwirkung oder wurden durch dieselbe sogar in der Entwickelung verzögert. Des verschiedenen Verhaltens ver- schiedener Sorten von Syringa ist schon gedacht; es ist ja bekannt, daß solche Sorten neben ihren äußeren Merkmalen meistens bestimmte innere, physiologische Kulturmerkmale besitzen. Von den Untersuchungen, welche, wie die „partielle Äthe- risierung“ einzelner in Glasröhren eingeschlossener Zweige, mehr auf das physiologische Verständnis als auf das gärtnerisch verwendbare Treibverfahren Bezug hatten, soll in diesem Be- richte nicht weiter die Rede sein, ebenso wie auch die Unter- suchungen über Stoffwechselerscheinungen in Rinde und Holz erst noch in kommenden Wintern weiter fortgesetzt werden müssen, ehe dieselben zusammenhängend besprochen werden können. Nach dieser allgemeinen, die wichtigsten Resultate zu- sammenfassenden und unsere Fragestellung erläuternden Besprechung sollen nunmehr noch einzelne Versuche mit Te Anführung der Einzelheiten genauer beschrieben und auch die gärtnerischen Bemerkungen hinzugefügt werden, welche für die weitere Verbreitung dieses Kulturverfahrens oder zu seiner Beurteilung in den Kreisen der Gartenbau-Liebhaber dienlich sein können. Die Ausführung der Versuche. Gewisse Mängel unserer Treibresultate, welche der Kenner auch aus den Abbildungen ersieht, machen eine Angabe über die Vorkultur der getriebenen Fliederpflanzen notwendig. Wir verbrauchten zu unseren Versuchen jeden Winter etwa 150 bis 200 Flieder neben anderen Sträucherarten und mußten die- selben zum größten Teil selbst heranziehen. Aus Mangel an Platz war es unmöglich, die bei den Treibgärtnern sonst übliche zweijährige Vorkultur im Lande innezuhalten; wir suchten des- halb ein blühfähiges Material zu erhalten, indem wir junge, sehr kräftige, dreijährige Veredelungen der Fliedersorten Marie Legray und Charles X. aus der Baumschule bezogen und im Herbste vor dem Treibjahre bei uns im Freien in besten Gartenboden pflanzten und nach geeignetem Rückschnittentsprechend düngten. Diese Sträucher machten ein gutes kurzes Holz und wurden bei vollem Laube im Juli eingetopft. Wir bezeichneten die so behandelten Pflanzen in unseren Protokollen (vergl. auch den vorjähr. Bericht) als Juli-Einpflanzung. Diese Anzucht entspricht annähernd der üblichen Vorbehandlung, an der ja nur ein Jahr der Vorbehandlung im Lande fehlt. Der Blüten- ansatz ließ wenig zu wünschen übrig und die Treibfähigkeit befriedigte völlig. Das Holz war für Schnittkulturen etwas zu kurz geblieben. Daneben wurde noch eine zweite Anzuchtmetode probiert, indem im Mai .des Treibjahres kräftige dreijährige Flieder- sträucher direkt aus der Baumschule eingetopft wurden. Die- selben wurden von uns, um möglichst niedrige Pflanzen zu behalten, sehr kurz geschnitten und dann reichlich gedüngt, um ein ausreichendes Holz zu erzielen. Die Folge war ein „mastiges“ Wachstum mit sehr ungleichmäßigem Knospen- ansatz und eine sehr ungleichmäßige Treibwilligkeit, einerlei, ob mit oder ohne Äther; die Blütenknospen neigten vielfach zur Verlaubung. Übrigens klagten besonders im Herbste 1903 die Treibgärtner über ähnliche Erscheinungen bei ihren vor- schriftsmäßig vorbereiteten Pflanzen, und zwar in ganz Mittel- > = 1S an deutschland und Frankreich, während holländischer Flieder sich ausnahmsweise gut treiben ließ. Es scheint dies mit den eigenartigen Witterungserscheinungen des Sommers 1903 zu- sammenzuhängen. Zu Punkt 1. Zeitdauer und Stärke der Ätherisierung; Frost statt Äther; Chloroform. (Über Normaldosis von 40 g Äther pro Hektoliter Luft- raum im November und verstärkte Dosis von 60 & im Oktober vergleiche im letzten Jahrgang dieser Berichte unter II.) Wir ätherisierten 1902 am 12. November bei verschiedenen Temperaturen im Ätherkasten a) Charles X. mit 60 g bei 22°C, 1 Taesane ze he Zensur 1 nach 18 Tagen; b) Charles X. mit 40 g bei 8° C. 3 Tage lang, Blüte Zensur 1—2 nach 20 Tagen. Wir können also durch Erhöhung der Temperatur im Äther- kasten und des Ätherquantums an Ätherisierungszeit sparen, bezw. müssen wir, wenn der Ätherkasten nicht beliebig er- wärmbar ist, die Einwirkungsdauer des Äthers verlängern. Wir ätherisierten dann 8 Tage später bei gleicher Temperatur von 15° C. im Ätherkasten mit 60 & und 40 g Äther je 48 Stunden. Das Treibergebnis war bei beiden Äthermengen gleich gut; es ist daher der Rückschluß erlaubt, daß 8 Tage vorher nicht das größere Ätherquantum, sondern die höhere Ätherisierungstemperatur die Abkürzung auf 1 Tag ermöglichte. Unätherisierte Exemplare trieben um diese Zeit noch nicht befriedigend; Vollblüte trat bei diesen erst etwa 8 Tage später ein, die Blütentrauben blieben unansehnlich kurz und Laub entwickelte sich überhaupt nicht. (Vergl. Tafel II.) Die von Johannsen für Zeiten schwieriger Treibbarkeit empfohlene Doppel-Ätheriserung mit der Normaldosis (40 g Äther) zunächst 48 Stunden lang, dann Auslüftung des Kastens, welcher nun 48 Stunden lang leicht verschlossen gehalten wird, und schließlich wieder 48 Stunden Ätherisierung zeigte sich in unseren Versuchen (Anfang November 1902) schädlich für die Pflanzen. Über die Wirkung des Frostes gaben folgende Versuche Aufschluß: Es wurden Anfang Oktober 1902 Topfpflanzen von Flieder Charles X. 3 Tage lang in die Kühlräume der ey e städtischen Markthalle bei etwa — 4° C. gebracht und darauf teils wie gewöhnlich ätherisiert, teils unätherisiert in das Treib- haus gestellt. Am 20. Oktober 1902 zum Treiben angesetzt. Charles X. mit 60 g Äther und Frost in 16 Tagen erblüht, Zensur 1; Charles X. mit 60 g Äther ohne Frost in 17 Tagen erblüht, Zensur 2; Charles X. ohne Äther, nur gefroren, in 35 Tagen erblüht, Zensur 4. Marie Legray ergab 8 Tage später ein ganz ähnliches Resultat. (Vergl. Tafel IV.) Am 17. bis 19. November gestattete das Wetter die An- wendung natürlichen Frostes, und zwar bis zum Minimum von — 10,5°C. Die diesem ausgesetzten Pflanzen von Charles X. (Mai-Einpflanzung) kamen ohne Äther in 4 Wochen zur Voll- blüte mit Zensur 2 und 3. Wir hatten aber um diese Zeit (19. X1.) einige Charles X. Juli-Einpflanzung schon nach 3 Wochen mit Zensur 1 und Mai-Einpflanzung desselben nach 4 Wochen mit Zensur 2 und 3 ohne vorhergegangene Frosteinwirkung in Blüte, sodaß der Frostwirkung ein besonderer Einfluß auf die Treibbarkeit des Flieders nicht zugesprochen werden kann. Die Anwendung von Chloroform, das wegen seiner Explosionssicherheit von Johannsen empfohlen war, muß sehr vorsichtig gehandhabt werden, da es den Flieder sehr viel leichter tötet als der Äther. Der fünfte Teil des normalen Äther- quantums war bei 24 stündiger Einwirkung völlig ausreichend (15. XI. 1902); vergl. Tafel V Nr. 74 und 72 und Tafel VI Nr. 149. Dazu ist aber noch zu bemerken, daß 5 Tage später un- ätherisiert und unchloroformiert eingestellte Pflanzen zum Teil gleichzeitig mit Zensur 1 und 1—2 zum Erblühen kamen. Besser als Flieder ging Schneeball auf den Chloroformreiz ein, und zwar mit !/, des Normal-Ätherquantums bei 24 stündiger Dauer; diese Pflanzen blühten nach 3 Wochen tadellos, während unbehandelte nach 5 Wochen nur sehr ungleich mit Zensur 3 erblühten. Zu Punkt2. Dauer der Nachwirkung des Ätherisierens. Im Jahre 1902 erhielten wir das Resultat, daß die gewöhn- liche Atherdosis zu Anfang November nach 6 Tagen noch —r nicht an Wirkung verloren hatte (vergl. auch Tafel V Nr. 63 und 69). Im Jahre 1903 wurde Flieder, Charles X., am 19. Oktober mit 60 g 48 Stunden lang ätherisiert und bis zu 32 Tagen lang kalt gestellt ehe er ins Treiben kam. Das Ergebnis war: Warm gestellt en Erste Bl Wärmesumme* Zensur 21..% 8.Xl. 18 Tagen 419° C. 4 24.X%: (nach 3-Tagen)- IR 356 4 31.:% 5.107 „2) oa 368 0 4 TR TAN OTRTITEEM 356° 4 TA. XI DATE DIERT I Dee 333% 3—2 2Z1..XL 503 "EZ NIERNFBEN 3259 2 Ohne Äther 18. XI. 18. XII. 30 Tagen 6390. CI Die schlechten Zensuren sind auf den vorerwähnten wenig erfreulichen Kulturzustand zurückzuführen. Dennoch konnte bei der tatsächlich erreichten Entwicklung der Pflanzen kein Zweifel bestehen, daß der durch den Äther gegebene Anstoß zur Umkehr des Stoffwechsels einen Monat hindurch nachzuwirken vermag und daß die Be- schleunigung dabei zunimmt. Gegen Ende Oktober (26. Xl. 03) wurden noch einmal Pflanzen von Charles X., aber nur mit 40 g Äther 48 Stunden lang, behandelt und in derselben Weise zum Treiben gebracht; der Erfolg war: Warm gestellt 34 Erste Blüte Wärmesumme Zensur 28.X. 0 0 0 0 = X. (nach 3 Tagen) 0 0 0 0 RTL, .107%,07)77 72x12 30 Tagen 649°C. 3 e XI>0 1705,00), 1028127 26,0 554 2 DIERLL 24 2,02) 10m 596° 2-1 28.X1(. 2.910 73.00). 48.800208 428° 2-1 Ohne Äther 27.X1. 21.Xll. 24 Tagen 52877 78 Auch hier sehen wir eine unverkennbare Ätherwirkung noch nach 4 Wochen. (Beachtenswert ist an dieser zweiten Tabelle, daß 40 & Äther [nach Johannsen immer genügend für Flieder] in diesem Jahre als ungenügende Menge angesehen * Die Summe der Tagestemperaturmittel im Treiben bis zur ersten offenen Blüte. N SlTme werden mußten, indem die Knospen erst am 7. November darauf eingingen und nach der ersten Tabelle die Pflanzen schon im Durchschnitt 10 Tage früher erblühten.) Diese Tatsache, die sich übrigens bei den mit uns zusammen arbeitenden Praktikern auch schon herausgestellt hat, ist von großer Bedeutung für die Praxis. Während man nämlich zuerst vorschrieb, daß die Pflanzen sofort nach dem Ätherisieren in den Treibraum gebracht werden müßten, da sonst der „Rausch“ verfliegen würde, so ist jetzt das Gegenteil erwiesen; der Treibende braucht sich mit dem Warmstellen nicht zu beeilen, und dies sichert dem Verfahren eine viel weitergehende An- wendung, als es im anderen Falle möglich wäre. Hiernach kann der Fliedergärtner in Dresden seinen Kunden auf weite Entfernungen hin „ätherisierten Flieder“ zum Treiben fertig anbieten und liefern, was natürlich die Absatzmöglichkeit ganz bedeutend vermehren kann. Zu Punkt 3. Gefahrengrenze in der Einwirkung des Äthers. Wir ätherisierten Flieder je 48 Stunden lang mit 60 g& und 75 g pro Hektoliter Luftraum, und zwar im kühlen und im warmen Ätherkasten (21. resp. 23. X. 1903), um die höchsten Dosismengen festzulegen: Äthermenge Temperatur alte Pflanzen Zensur junge Pflanzen Zensur 60 g& DIE. 322.0 2 392. 2—1 60 g& L02:C. 468° 1 — — 75 g 23° C \ Bis auf eine Ausnahme alle Hauptknospen tot oder ge- 0 N schädigt. Die Blüten entwickelten sich nicht. Die Pflanzen 75 Do, 10 @; waren alle krank bis tot. Durch 100 g Äther per Hektoliter Luftraum wurden am 28. Oktober 1903 alle Pflanzen getötet. Sehr der Beachtung wert ist jedenfalls, wie nahe das Optimum an der Gefahren- grenze liegt! Ferner behandelten wir am 31. Oktober 1903 Charles X. mit 40 g Äther 1—-6 Tage lang, um die Wirkung verschiedener Ätherisierungsdauer kennen zu lernen. Diese kleine Äther- dosis erwies sich (wahrscheinlich unter den Besonderheiten des Sommers 1903 und wegen des zum Treiben noch frühen Datums) als zu schwach nach 1 und 2 Tagen der Einwirkung und gab befriedigende Treibresultate erst nach 3 Tagen. Nach Atägiger Ätherisierung aber zeigte sich ein starkes Überwiegen 6 [02} des Laubtriebes, wobei die Blütenknospen sitzen blieben; nach fünf- und sechstägiger Ätherisierung waren die Sträucher krank oder tot. Auch in der Dauer der Ätherisierung ist also die Grenze der günstigen Wirksamkeit recht eng gezogen und es liegt wiederum die günstigste Einwirkung ziemlich nahe an der Grenze, über welche hinaus schon eine Schädigung ein- treten kann, die endlich bei noch längerer Einwirkung zum Tode führt. — Diese Schädlichkeitsgefahr gilt, wie schon oben bemerkt, für Chloroform in erhöhtem Maße. Zu Punkt 5. Die Fliedersorte Marie Legray hatten wir in anderen Jahren (1902) ohne Äther schon um Mitte November in Blüte. 1903 gelangte dieselbe mit dem kleinen, eigentlichen Normal- quantum von 40 g am 5. Dezember noch nicht voll be- friedigend zur Blüte (Zensur 2 bis 3); ohne Äther um Mitte Dezember ebenfalls noch schlecht (Zensur 4!). Somit ist auch der Termin, bis zu welchem das Ätherisieren noch gärtnerischen Zweck hat, nicht ein für alle Male feststehend, sondern schwankt je nach dem besonderen Charakter des dem Treiben voran- gehenden Sommers und nach der Vorbehandlung. Zu Punkt ‘6. An Treibtemperatur wird sich nicht viel ersparen lassen. Wir trieben Mitte November 1902 Charles X.: a) warm (22,7°), Wärmesumme 413° — nach 18 Tagen, Zensur ]; b) kühl (14,4°), Wärmesumme 590° — nach 41 Tagen, Zensur 1—2; (vergl. Tafel VII Nr. 130, 135). Der kühl getriebene Flieder verspätete sich also um 21 Tage, d. h. ungebührlich lange. Im Jahre 1903 mußte uns mehr als früher der Wert des Ätherverfahrens für die Frühtreiberei der Flieder in die Augen springen. Ohne Äther hätten wir kaum zu Weihnachten schön blühenden Flieder haben können. Die Tatsache aber, daß in den vier Jahren, in denen das Verfahren nun schon in der hiesigen Versuchsstation zur Anwendung kam, die Erfolge dennoch in mancher Beziehung je nach dem Charakter des Vorbereitungssommers und der Art der Vorkultur schwankten muß die Praktiker darauf hinweisen, daß derartige Vorschriften Fe niemals rein mechanisch angewendet werden dürfen. Die Ätherbehandlung erfordert stets die volle Aufmerksamkeit des Treibers, wenn er vor Verlusten bewahrt bleiben will, und er- weist sich demnach gleichfalls als ein Gebiet, auf welchem das Verständnis der physiologischen Verhältnisse und vielseitig ineinander greifenden Kulturbedingungen die allein auszubauende Grundlage des Erfolges bildet. Azaleen-Düngeversuche. Das Jahr 1902 war für die kleinen dreijährigen Azaleen in Dresden so ungünstig, wie es nach allgemeinem Urteil noch kaum jemals dagewesen ist. In Dresden sind nur Ausnahmen zu verzeichnen gewesen bei denjenigen (bis jetzt vereinzelten) Züchtern, welche die Azaleen schon im ersten Frühjahr in den Häusern wärmer halten. Bei der üblichen Kultur, bei welcher die Hauptbewurzelung und der Haupttrieb erst im Freien gemacht werden, hat der kalte April und der ebenso kalte Mai dermaßen geschadet, daß die Pflanzen überhaupt nicht recht ins Wachsen kamen. Daher kamen auch die Düngungen nicht zur Wirkung. Die wurzelechten Pflanzen aller Sorten kränkelten von vornherein, sodaß man kaum wußte, wann man mit dem Düngen beginnen sollte; infolge der Kälte blieb die notwendige Neubildung von Wurzeln zurück. Nur die auf Azalea und Rhododendron veredelten Sorten kamen spät ins Wachsen, blieben aber völlig ungenügend in der Ent- wicklung. Dabei kam es nicht einmal zu dem in ähnlichen Fällen öfter beobachteten reichlichen Knospenansatz. Man konnte nur mit einzelnen wenigen Sorten zufrieden sein. Die vielfach übliche Vordüngung im April oder Mai mit Horn- spänen und Knochenmehl hat nach unserer Beobachtung eher noch geschadet als genützt; denn bei vielen Züchtern, die nur im ganz gewohnten Mengenverhältnis diese Düngung angewendet hatten, ließen sich Überdüngungerscheinungen feststellen, trotzdem die sonst üblichen Sommerdüngungen gar nicht mehr vorgenommen wurden. Es liefert also die mit der Erneuerung der Ballenoberschicht gegebene Hornspäne- Düngung Nährstoffe im Überschuß, welche bei der geringen Neigung zur Wurzelneubildung nicht in Wachstum umgesetzt werden konnten und also die Wurzeln ungünstig beeinflußten. 6* Ey RAN So war das allgemeine Bild der im Jahre 1902 wiederholten Topf-Düngungen*; besonders die Wurzelechten der als empfind- lich bekannten Sorten (Deutsche Perle, Helene Thelemann etc.) gingen meist nicht auf dieselben ein. Verhältnismäßig gute Resultate lieferte aber auch bei dem allgemeinen Tiefstand der Kultur eine Düngung mit einem von H. Valette-Berlin ge- lieferten zusammengesetzten Nährsalz nach Prof. Wagner-Darm- stadt, welches unter dem Namen „Florasalz“ im Handel und für empfindliche Topfkulturen berechnet ist. Obwohl wir den Namen und Rang eines „Universal-Düngemittels“, als welches auch dies Florasalz auftritt, an sich nicht anerkennen, ist es doch durchaus den Tatsachen entsprechend, in Übereinstimmung mit gleichen Erfahrungen von verschiedenen Handelsgärtnern die vorzüglichen Erfolge mit diesem Nährsalzgemisch auch in diesem Falle hervorzuheben. Das Salz wurde in Lösung von 2°/,. von Mitte Juni bis Ende Juli in täglichen Güssen, zuerst zu 50 ccm und dann in der letzten Hälfte der Zeit sogar zu 100 ccm gegeben und erzeugte als einziges Pflanzen von einigem An- sehen betreffs Wachstum, Laubfärbung und Knospenansatz. Die große Masse der Versuchspflanzen kam übrigens nicht zum Abtreiben, weil der Knospenansatz gar zu gering war. Gut blühten eigentlich nur die Sorten: Siegismund Rucker, Vervaeneana, Ernst Thiers, Pluto, Fritz Seidel, und zwar die auf Rhododendron veredelten Pflanzen am besten und frühesten. Jedenfalls muß dieses Jahr Veranlassung geben, den Vorteilen einer warmen Vorkultur in Gewächshäusern eine erhöhte Be- achtung zu schenken; nur erfährt man nicht früh genug den Verlauf der sommerlichen Witterung, um sich ihr entsprechend einzurichten. Maiblumen-Düngeversuche in den Jahren 1902/03. Auch über diese seit einer Reihe von Jahren im Betriebe befindlichen Versuche”* soll hier in ausführlicherer Bericht- erstattung das Ergebnis zweier verschiedener Winter, in denen die dreijährigen Düngungs-Kulturen zu vergleichenden Treib- versuchen angesetzt und nach Blühern abgezählt wurden, zu- sammengefaßt werden. * Vergl. die allgemeinen Bemerkungen über die Azalea-Düngungen mit Nährsalzen im vorigen Bericht, Jahrgang 1901/02, VI. S. 43—46. ** Siehe im vorigen Bericht 1901/02, VI. S. 46. = ana Im Jahre 1902 kamen Maiblumen zum Abtreiben, welche im Jahre 1900 im Frühjahr auf einem Lehmboden angepflanzt wurden, wie er für diese Kultur gewöhnlich nicht zur Ver- fügung steht und auch nicht gewählt wird. Es ist ein kräftiger, aber mürber und sehr kulturfähiger Lehm, der im südlichen Drittel des Königl. Botanischen Gartens und im größten Teile des Königl. Großen Gartens in Tiefe von mehreren Metern ansteht und in dem alles vorzüglich wächst. Auf der Hälfte des zur Verfügung stehenden Landes wurde die oberste Kultur- schicht von Spatenstich-Tiefe mit Sand gemischt, um zu sehen, wie eine derartige Beimischung auf die Entwicklung der Mai- blumen auf diesem Boden wirkt. Der Lehmboden wäre nach der herrschenden Anschauung für diese Kultur fast etwas zu bindig er- schienen. Die Düngungen wurden im übrigen in der alten Weise vorgenommen, mit denselben Düngemitteln und Quantitäten. (Siehe Jahresbericht der Flora zu Dresden, 1900.) Das Frühjahr (März, April, Mai) war außerordentlich trocken, was bei der geringen Winterfeuchtigkeit allerorts große Ausfälle bei den im Frühjahr gepflanzten Maiblumen zur Folge hatte. (Auf einem anderen Quartiere der Versuchsstation mußte sogar eine volle Neupflanzung vorgenommen werden, da der Ausfall zu groß war.) Die auf diesem Quartier gepflanzten Maiblumen stammten aus der Gärtnerei von B. Haubold-Laubegast und ließen es möglich erscheinen, daß sie auf dem gutem Boden die Beete doch noch füllen würden; trotzdem wuchsen nur im Durch- schnitt 600 Stück von 800 gepflanzten Keimen pro Beet (62,5 %/o), während bei unserer sorgfältigen Pflanzweise im allgemeinen doch mindestens mit 80 °/, gerechnet werden kann. Von Inter- esse ist es nun, auf diesem im allgemeinen sehr leistungs- fähigen Boden zu beobachten: 1. Einfluß des Lehmes auf die Ausbildung der Keime; Keimstärke, Bewurzelung, Frühtreibbarkeit, Glocken- zahlen der Blütenstiele; 2. Einfluß einer Sandbeimischung zur Krume bis etwa Spatenstichtiefe; 3. Einfluß der verschiedenen Kalkdüngungen (kohlensaurer Kalk, Ätzkalk); 4. Einfluß einer Düngung mit phosphorsaurem Kali zu Laubmist-Kompost; | [0,2] a | 5. Einfluß einer Düngung mit Kalk und phosphorsaurem Kali zu Laubmist-Kompost; 6. Einfluß einer untergegrabenen Laubmist-Düngunggegen- über der Kopfdüngung. Die hier folgende Tabelle gibt die Blüherzahlen auf den verschiedenen gedüngten Beeten, von welchen jedes ursprüng- lich mit etwa 600 Pflanzkeimen bestanden war, und zwar nebeneinander diejenigen von reinem Lehm und von mit Sand untermischtem Lehm. Ferner zeigt die Tabelle das Verhalten der Blüher im ersten frühen Treiben vom 20. November, indem sie von jeder Düngung angibt, wie viel Blütenstiele mit min- destens einer offenen Glocke nach 3 Wochen vorhanden waren. Blütenkeime 1. Treiben vom 20. XI. 02. Von ca. 600 auf jedem Beet Gute Blütenstiele % gewachsenen Keimen vom Mai 1902 Herbst 1902 mit mindest. 1 off. Blüte Frühjahr 1900 (nach d.2. Jahre) am 22. Tage des Treibens Lehm |Sandzus.| Lehm |Sandzus.| Lehm %) | Sandzus. % Ungedünotr 2 Are sn. 140 | 200 | 376 | 502 | 52 62) | 75 (75) Märmorniehlt. 2.2... 180 | 150 | 221 | 494 | 49 (63) 53 (72) Atzkalki a aa, 155 | 160 | 471 | 454 | 58°(67) 750861) Laubmist-Kopfdüngung..| 5 | 75 | 354 | 482 | 76 (83) 75 (75) Laubmist+Kalk ...... 95 | 110«} 526 | 564 | 82 (82) 71 (76) | | „ tphosphors.Kali | 8 | 105 | 435 » +phosphors. Kali | Kalkiiz ur, 75..| 135. | 426 |, 573 | 82782) 827e2) 464 | 82 (84) | 82 (84) Die eingeklammerten Ziffern geben die Anzahl der brauchbaren Blüten- stiele von 100 Stück gelegten Keimen am Schlusse des Treibens. Die, wie anfangs bemerkt, von überall her gemeldete Gering- wertigkeit der Maiblumenernte dieses Jahres kommt auch in der vorstehenden Tabelle in den Blüherzahlen zum Ausdruck. Sonst ernteten wir infolge sorgfältiger Pflanzung und infolge des gegenüber den gewöhnlichen Maiblumenböden reichen Nährstoffgehaltes unseres Gartenbodens mindestens 100°/, der Pflanzkeime nach drei Jahren als Blüher (vielfach aber mehr als 150/,!), sonst blühten gelegentlich sogar 90°), der Pflanz- keime schon nach zwei Jahren (bei reiner Kalkdüngung). Dieses Jahr bleiben diese Zahlen ganz außerordentlich dahinter zurück, und wenn dies nicht überall in demselben Maße der Fall gewesen wäre, so müßte man annehmen, daß der für andere EST Kulturen so bewährte Lehmboden unseres Gartens für die Maiblumen doch nicht geeignet sei. In jeder anderen Hinsicht aber entsprechen die Düngungsresultate, untereinander ver- glichen, so sehr den früher auf leichteren Böden gewonnenen Beobachtungen, daß man zunächst doch aus diesen Versuchen dem kräftigen Lehmboden die Befähigung zur Maiblumenkultur noch nicht absprechen darf. Eine Wiederholung auf demselben Boden erscheint allerdings dringend wünschenswert, weil man davon Aufklärung einer alten Streitfrage erwarten kann. Jeden- falls sind die von Schmeißer in Burg bei Magdeburg auf Lehmboden gezogenen Maiblumen immer von vorzüglicher Qualität und Treibbarkeit gewesen. Im allgemeinen ergab die Ernte, abgesehen von der Quantität, sehr schöne, starke, auch gut bewurzelte Keime. Wir haben bei unseren Versuchen mit Rücksicht auf die Schwierigkeit der Abgrenzung der Begriife niemals eine Trennung der Blüher in I., II. etc. Qualität vorgenommen; die Stärke der Keime ergibt sich für den Kenner jedoch ganz deutlich aus den Zahlen der Blütenstiele mit 10 und mehr Glocken, welche bei den verschiedenen Düngungen außerordentlich schwanken. (In guten Jahren rechnen wir als I. Qualität sogar erst die Blüher mit 11 Glocken und mehr.) Eine genaue Zählung der Glocken und Stiele ergab, daß mehr als 75 °/, Blütenstiele mit 10 und mehr Glocken nur gefunden wurden, wo eine starke Kopfdüngung mit Laubmist mitgewirkt hatte, und zwar 88°, bei Laubmist + Marmormehl + phosphorsaures Kali. „Un- gedüngt“ und „Laubmist untergegraben“ ergaben 46 bis 08°, Stiele mit 10 und mehr Glocken; Marmormehl und Ätzkalk allein gaben nur 40 bis 58°, solcher Stiele. (Tafel VII Reihe 1.) (NB. Kalk geringer als Ungedüngt! — was auch im Aussehen der Keime und in der Bewurzelung deutlich zum Ausdruck kam.) Die Treibbarkeit dieser „Lehmbodenkeime“, wie wir sie im Sinne der Maiblumenzüchter nennen können, war be- friedigend. In dem am 20. November 1902 angesetzten I. Treiben kamen die als brauchbar bezeichneten Blütenstiele ziemlich alle in drei Wochen schön lang heraus, und wie unsere Tabelle zeigt, abgesehen von den Kalkkeimen, auch in Mengen, mit denen man um diese Zeit zufrieden sein muß. Von überall her wurde ein schlechtes Ergebnis so frühen Treibens gemeldet. a Die Blüten kamen meist mit wenig Blättern, weil wir immer nur mäßig warm treiben (24—30° C. wovon die niederen Temperaturen vorherrschen); schönes Laub brachte nur eine Parzelle des Lehmquartieres, welche neben einer kräftigen Laubkompost-Kopfdüngung noch phosphorsaures Kali erhalten hatte. (Vergl. Tafel VII Nr. 3.) Die Zahlen unserer Tabelle über das Treiben zeigen auch in dieser Hinsicht diejenigen Keime als die besten, welche eine reichliche Allgemeindüngung mit allen Hauptnährstoffen erhalten haben. — Die Sand- beimischung auf der Hälfte des ganzen Quartiers muß für diesen, wenn auch ziemlich mürben Lehmboden immer noch als eine Aufbesserung betrachtet werden. Dies tritt besonders hervor auf unserer Tabelle in den Blütenzahlen sowohl nach dem zweiten, als nach dem dritten Sommer bei der Ernte, sogar auf den sonst ungedüngt gebliebenen Vergleichsbeeten. Auf das Treibergebnis hatte die Sandbeimischung keinen erwähnenswerten Einfluß. Die Resultate einer energischen Kalkdüngung zu Maiblumen dürfen nach unseren langjährigen Versuchen von dem Massen- züchter nicht mehr ignoriert werden. Es versteht sich fast von selbst, daß die merkwürdigen Resultate einer einseitigen Kalkdüngung eigentlich nur ein wissenschaftliches Interesse haben und für praktische Zwecke nur indirekt verwendbar sind. (Vergl. Jahresber. d. Flora 1899—1900, Seite 47.) Die geradezu erstaunliche Wirkung einer ganz ungewöhnlichen und dem üblichen Verhalten der Pflanze nicht entsprechenden Förderung der Blütenbildung gegenüber einer mangelhaften Ausbildung der vegetativen Organe kommt speziell dem Ätz- kalk zu (viel weniger dem Marmormehl); sie liefert aber keine Pflanzen, welche den Ansprüchen genügen, die der Gärtner an einen Treibkeim stellen muß. Der Keim bleibt vor allen Dingen viel zu schwach, selbst auf dem gutgedüngten sandigen Lehmboden unseres Gartens. Man wird den Kalk anwenden auf kalkarmen Böden, deren es mehr gibt, als man in der Praxis meist annimmt, als Beidüngung neben Kali, um eine ausreichende Ausnützung aller Düngestoffe, sowie eine aus- reichende Blüherzahl bei der Ernte zu sichern. Ein besonderes Interesse verdient die Kalkdüngung auf humosen Böden, wie sie in einzelnen Gegenden zur Maiblumenkultur verwendet werden und die uns leider bisher noch nicht zu selbst anzustellenden RSG Versuchen zur Verfügung standen. Unter den ungünstigen Umständen, welche dieses Mal die Ernte bestimmten, war selbst in den Kalkparzellen kein Beet, welches das Aufnehmen der Keime nach dem zweiten Jahre nur einigermaßen ge- lohnt hätte. Unsere Versuche, den dreijährigen Kulturumtrieb auf einen zweijährigen abzukürzen, verlieren aber für Sachsen immer mehr an Bedeutung für den Handelsgärtner, wenigstens so lange, als man zu dieser Kultur immer nur sandige Böden und nicht (wie z.B. in Drossen) Fluß-Schwemmland mit Humus- Erden benutzt. Die Abkürzung des Umtriebes ist auf unseren mageren Böden nur auf Kosten der Keimstärke möglich. Im Handel erzielen aber neuerdings bei der rasch eingetretenen Überproduktion einzig und allein sehr starke Keime noch lohnende Preise. Selbst die Frühtreibbarkeit kommt erst in zweiter Linie, nämlich hinter der Stärke der Keime in Betracht. Denn jetzt bieten die Eiskeime die Möglichkeit, einen Mangel der frischen Keime in dieser Hinsicht auszugleichen. Der Massenzüchter fragt bei unseren Kulturversuchen daher nur mehr: „Welche Düngung erzielt in drei Jahren die meisten und die stärksten Keime auf den verschiedenen Bodenarten ?“ Von diesem Standpunkte aus betrachtet erscheint die spezifische Wirkung einer einseitigen Kalkdüngung als eine Schädigung der Pflanze, was in dem ganzen Verhalten der Kalkkeime immer, besonders aber in den späteren Treiben nach Weihnachten, deutlich zum Ausdruck kommt. Die früher beobachtete sehr bedeutende Frühtreibbarkeit der Kalkkeime tritt auch nur nach besonders dafür günstigen Jahren auf und hängt augen- scheinlich von einer gewissen Stärke der Keime ab, welche dieselben nicht in jedem Jahre erreichen. Die Rubriken unserer Tabelle, welche Ernte und Treib- ergebnisse betreffen, weisen aber eine Steigerung der Qualität auf, sobald einer starken Laubmistdüngung (500 mctr. pro Hektar) noch Kalk hinzugefügt wurde, die nur noch übertroffen wird, wenn jener stark stickstoffreichen, organischen Düngung neben Kalk (40 mctr. pro Hektar) noch phosphorsaures Kali (5 mctr. pro Hektar) beigegeben wurde. Ein in der vorstehenden Tabelle nicht berücksichtigtes Nebenergebnis unserer diesjährigen Versuche sei hier noch erwähnt, trotzdem viele Maiblumenzüchter längst darüber im — Mel) — klaren sind und frühere Versuche bei uns auch schon darauf hingewiesen hatten. Es betrifft das Untergraben von Stallmist vor dem Pflanzen. Es ist schon früher betont worden, daß die Maiblume ihre ersten frischen Wurzeln, welche überhaupt zu einer lebhaften Nährstoffaufnahme befähigen, erst um Mitte Juni macht. Jede Düngung, die vor dieser Zeit lösliche Nähr- stoffe liefert, läuft Gefahr, der Pflanze verloren zu gehen. Jedenfalls aber geht dem flach ausgebreiteten Wurzelsysteme unserer Pflanze jede Düngung überhaupt verloren, welche tiefer im Boden liegt, als die neuen Wurzeln hinabreichen, und das ist schon bei Spatenstichtiefe der Fall. Selbst der gleich nach dem Pflanzen als Kopfdüngung gegebene Stallmist kann nicht genügend verwertet werden; denn aufnahmefähige Wurzeln finden die aus ihm durch den Regen herausgewaschenen Nährstofflösungen nicht vor Mitte Juni des ersten Sommers, und auch dann zunächst nur wenige. Der Mangel an Blättern aber gestattet es, daß die allmählich verrottenden wertvollen Bestandteile des Mistes durch Wind und Regen nur zu leicht fortgeführt werden. Das oft als Grund einer baldigen Kopfdüngung angeführte Herausfrieren der Keime findet auf Sandböden überhaupt nicht statt und ist auf lehmigen nur bei unrichtiger Pflanzung zu beobachten, übrigens durch eine schwache Mistdecke auch nicht zu verhindern. Man wird demgemäß als Grundsatz fest- halten dürfen, daß man den ganzen zur Verfügung stehenden Stallmist ansammelt, um im Winter nach dem ersten Sommer die Kopfdüngung so reichlich wie möglich ausführen zu können. Diese, mit den für nötig erkannten Ergänzungen durch chemische Düngesalze, soll dann genügen für die ganze Kultur. Die in der Praxis vielfach geübte Jauchedüngung im Winter nach dem zweiten Sommer kann selbstverständlich nur als förderlich betrachtet werden. So mag man also in einer allgemeinen, die hier ausgeführten Beetversuche mit den Treibergebnissen zusammenstellenden Betrachtung hauptsächlich aus den diesjährigen Versuchs- resultaten herauslesen, daß für die in mancher Beziehung eigen- tümliche Kultur der Maiblume der übliche dreijährige Umtrieb bei richtiger Düngung den im Dresdner Gartenbau hauptsäch- lich herrschenden Verhältnissen am besten entspricht; daß ferner bei dem starken Nährstoffbedürfnis der Maiblume die Qualität Ahr eh re: der Ernte im Sinne des Handelsgärtners noch bedeutend ge- steigert werden kann, wenn der meist allein üblichen Laubmist- kompost-Düngung, die nach dem ersten Sommer auszuführen ist, eine entsprechende Gabe von Kalk und phosphorsaurem Kali hinzugefügt wird, das heißt, daß eine möglichst reichliche Düngung mit allen Hauptnährstoffen, vielleicht im Überschuß, geboten werden muß, und zwar nach allen unseren Versuchen ohne ängstliche Rücksicht auf die praktisch nicht bedeutend ins Gewicht fallenden Unterschiede in der Zusammensetzung unserer sächsischen Maiblumenböden. Im übrigen müssen wir betreffs einer ergänzenden Stickstoff- düngung, sowie betreffs der verschiedenen Düngermengen auf den oben angeführten Maiblumenbericht vom Jahre 1900 ver- weisen. Kgl. Botanischer Garten, Dresden, im April 1904. DR. OSCAR DRUDE. DR. ARNO NAUMANN. FRANZ LEDIEN. Aus den Grenzregionen zwischen Tier und Pflanze. Von Prof. Dr. Paul Sorauer. Festvortrag am 26. Februar 1903. Welchem Gärtner, der sich mit Topfpflanzenkultur be- schäftigt, wäre jene Erscheinung unbekannt, daß plötzlich in seinen Mistbeetkästen leuchtend gelbe, schleimige oder rahm- artig schmierige Massen auftreten? Dieselben drängen sich bald zwischen die Stecklingstöpfe hindurch und hüllen die jungen Pflanzen bis an die Spitze ein, bald kriechen sie an der hölzernen Kastenwand in die Höhe, um abends zu ver- schwinden und am nächsten Tage wiederzukommen. In den Warmhäusern, deren Mittelbeete noch mit Dünger oder Lohe gewärmt werden, ist der Fall keineswegs selten, daß an den rinnigen Blattstielen der Musa- oder Sfrelitzia- Arten jene gelben Schleimmassen in die Höhe kriechen, später wieder teilweise herabsteigen und wieder empor klettern, um schließlich zu einer mit erhärtender weißlicher Rinde ver- sehenen flach kuchenartigen Masse zu erstarren und später in eine braune, eigentümlich riechende Staubmasse zu zerfallen. Derselbe Vorgang spielt sich bei den Stecklingstöpfen ab, die stellenweise dadurch verloren gehen, daß jene erstarrenden Schleimmassen die jungen Pflänzchen einhüllen und ersticken. Die Gärtner der älteren Generation, die in ihrer Jugend noch mehr in Glashäusern ohne Warmwasserheizung gearbeitet haben und ihre Warmhauspflanzen auf Dung- und Lohbeeten heranziehen mußten, erinnern sich, wie häufig sie jene Schleim- massen früher auftreten gesehen und wie oft sie das Versteck- spiel beobachtet haben, daß der gelbe Schleim, die Zohblüte, heute vorhanden und morgen wieder in die Lohe hinein ver- sunken war. Eine Rechenschaft darüber, was diese „Lohblüte“ vorstellte, vermochte man sich nicht zu geben. Einige behaupteten, daß EN man es mit Tieren zu tun habe, da diese Massen fließend aufwärts und abwärts kriechen; andere aber hatten gehört, daß die Lohblüte, die den wissenschaftlichen Namen Aefhalium septicum oder Foligo septica führt, in das Reich der Pilze gerechnet werde. Die Verschiedenartigkeit der Anschauungen über die Natur der Lohblüte war aber keineswegs nur bei den Gärtnern zu finden, sondern herrschte ebenso bei Botanikern und Zoologen, von denen jeder den Organismus für sein Gebiet in Anspruch nahm. Die Botaniker zogen die Lohblüte in eine Klasse, die sie die Schleimpilze (Myxomycetes) nannten, während die Zoologen diese Formen als Pilztiere (Mycefozoa) bezeichneten. Eine Entscheidung, die schließlich zu Gunsten der Botaniker stattfand, war erst möglich, nachdem man die Lebensgeschichte dieses Organismus genauer kennen gelernt hatte, und man be- gann das Studium der Frage, was aus dem braunen stäubenden Pulver wird, in das schließlich die erstarrenden gelben Schleim- massen zerfallen? Zunächst ließ sich beobachten, daß das Pulver aus unzähligen äußerst kleinen, derbwandigen, violett- braunen, kugeligen Zellen besteht, die man als Pilzsporen anzusehen berechtigt war. Bei dem Versuche, unter genügender Wärme und Feuchtig- keit diese Sporen zur weiteren Entwickelung zu bringen, er- kennt man unter Anwendung starker Vergrößerungen, daß die Spore anschwillt und schließlich ihre Haut entzwei sprengt. Aus der Rißstelle heraus drängt sich nun der farblose, eiweiß- artige Inhalt und stellt nach seiner Befreiung ein winziges Plasmaklümpchen dar, das seine Lebenstätigkeit dadurch dokumentiert, daß es fortwährend seine Gestalt wechselt, bis es endlich einen etwa keulen- oder wurstförmigen Körper bildet. Das vordere Ende desselben ist fein fadenartig zu einer Art Wimper oder Geißel ausgezogen, während der Hinter- teil abgerundet erscheint und eine kontraktile Blase (Vacuole) enthält. Wenn nun Wasser genug vorhanden, tummelt sich der zu neuem Leben erwachte Organismus wie ein Tierchen, lebhaft mit seiner Geißel das Wasser schlagend und sich wellig verbiegend in voller Freiheit umher; er ist zur Myxo- monade geworden, die sich durch Teilung vermehrt. Aber das Jugendstadium mit seiner großen Beweglichkeit geht schnell vorüber: man sieht alsbald die Bewegungen der Myxomonade träger werden und die Geißel verschwindet. Der Organismus nimmt eine rundlichere Gestalt an, aber seine innere Unruhe kennzeichnet sich noch dadurch, daß er an den verschiedenen Stellen seines Körpers strahlenförmig Fort- sätze (Scheinfüße, Pseudopodien) aussendet. In solche regellos sich bildenden Fortsätze wandert allmählich der ganze übrige Plasmaleib hinein und dadurch vollzieht der Organismus, der noch gar keine Haut besitzt, sondern eine nackte primordiale Zelle darstellt, eine kriechende Bewegung. Er ist zur Myxamöbe geworden, die in fortwährendem Gestaltenwechsel langsam fließend wandert und durch Zweiteilung sich vermehrt. All- mählich aber sieht man, daß die Myxamöben die Neigung bekommen, miteinander zu verschmelzen, und nun fangen sie an, größere, für das bloße Auge erkennbare Schleimmassen zu bilden (Plasmodien), und damit erscheinen sie uns als „Lohblüte“. Das Mikroskop zeigt, daß diese Lohblüte aus einer hyalinen Grundsubstanz besteht, die festere Plasmateile nebst Fetttröpfchen, chromgelbe Farbstoffkörperchen und später Kalkkörnchen eingebettet enthält. Ihre Zusammensetzung aus Einzelindividuen bleibt noch dadurch erkennbar, daß man die Zellkerne, welche in den Myxamöben vorhanden waren, in den jetzigen Plasmodien wiederfindet. Dieser Lohblüten-Zustand ist der hauptsächlichste des Organismus, und auch bei ihm verrät sich das Streben nach tierähnlicher Beweglichkeit, indem die schleimige Masse lange Stränge ausstreckt, die sich netzartig verästeln und stellen- weise wieder miteinander verschmelzen. Solche Stränge laufen sowohl auf der Oberfläche des Mist- oder Lohbeetes, als auch im Innern einher, und durch Nachfließen der übrigen Substanz in die strangartigen Verästelungen sehen wir die Loh- blüte in ihrer ganzen Ausdehnung bald auf der Oberfläche, bald im Innern des Beetes kriechend sich fortbewegen. Dieses unter Umständen sehr lebhafte Kriechen vollzieht sich ganz nach dem Typus des Fließens der kleinen Myxamöben, indem zunächst aus der Masse wieder ein Arm von hyaliner Grundsubstanz vor- gestoßen wird, in den allmählich die körnige, festere Substanz nachfließt, und während so am vorderen Rande die ganze Masse fortschreitet, zieht sie am hinteren Ende die Körner- masse und dann die durchscheinende Grundsubstanz ein. Bei dieser Wanderung ernähren sich die Plasmodien aus den —. A — im Lohbeete vorhandenen gelösten Substanzen. Diesem An- sichziehen gelöster Stoffe ist wahrscheinlich der merkwürdige Umstand zuzuschreiben, daß die Lohblüte wie andere Myxo- myceten - Plasmodien einem Wasserstrome entgegenkriecht (Rheotropismus). Man kann dieses Streben dadurch ver- anschaulichen, daß man an ein auf dem Beete flach aus- gebreitetes Plasmodium einen Papierstreifen bringt, der aus einem mit Wasser gefüllten Glase auf den Boden herabreicht. In dem Streifen aus Filtrierpapier wandert das Wasser aus dem Glase abwärts und nun beginnt das Plasmodium, dem Wasser- strom entgegen, an dem Papierstreifen in die Höhe zu kriechen. Mit diesem Rheotropismus verbinden die Plasmodien eine andere Fähigkeit, die als positiver Hydrotropismus bezeichnet wird und darin besteht, daß sie nach feuchten Orten hin- wandern. Bei einer langsam austrocknenden Umgebung kann man wahrnehmen, wie die Lohblüte sich immer mehr auf die noch feucht bleibenden Orte zurückzieht. Dieser Hydrotropismus ist auch der Grund, weswegen die Lohblüte vom Frühbeet- kasten wieder in den Untergrund versinkt, wenn der Kasten gelüftet wird, also die Oberluft abzutrocknen beginnt. Dieselbe Sehnsucht, welche die vegetativ kräftigen Plas- modien nach der Feuchtigkeit bekunden, zeigen sie auch zu einzelnen Nährstoffen (Trophotropismus), wie sie z. B. in einem Loheaufguß gegeben werden. Dagegen aber zeigen sie eine deutliche Abneigung gegen das Licht und sammeln sich gern an beschatteten Orten an, offenbaren aber wiederum eine Vorliebe für Wärme, so daß sie von den kühleren Orten nach den wärmeren sich hinziehen. Dadurch ist auch das Aufwärts- wandern der gelben Lohblüte an Pflanzen in Warmhäusern zu erklären, in denen bei nächtlicher Abkühlung die oberen Luft- schichten die wärmsten bleiben. Aber auch der Plasmodienzustand lebt sich aus; die Loh- blüte wird alt. Man merkt dies schließlich daran, daß die sich hervorstreckenden Äste nicht mehr die schlanke Form und leichte Beweglichkeit besitzen, sondern korallenartig kurz und starr werden. Dabei schwindet die bisher so ausge- sprochene Vorliebe für das Wasser und schlägt ins Gegenteil um: die Lohblüte sucht trockene Stellen auf. Die gelbe, noch kurze korallenartige Stränge treibende Schleimmasse beginnt alsbald, sich zu differenzieren, indem TRUG ME der äußere Teil zu einer dicken, strukturlosen, derben Hülle erstarrt, während der innere Teil in Kammern, Sporangien, zerfällt, die mit einer dünnen Haut ausgekleidet sind. Der Inhalt dieser Kammern teilt sich in äußerst zahlreiche kleinste Plasmaballen mit Zellkern, und diese Ballen umgeben sich mit einer festen Membran und werden zu den Sporen, von denen wir bei unserer Betrachtung ausgegangen sind. Aus dem zwischen den Sporenanfängen zurückbleibenden Plasma bildet sich ein Gerüst aus erstarrter Substanz, das Capillitium oder Haargeflecht, in welches sich reichlich, ebenso wie in die übrigen Teile der Wandung Kalkkrystalle ablagern. Solche Kalkkrystalle bilden die äußere kreidige Decke auf den kuchen- förmigen Fruchtkörpern, welche aus der Lohblüte hervor- gegangen sind und welche das einzige Ruhestadium in der Entwicklung des ganzen Organismus bilden. Alle übrigen Phasen stellen bewegliche Zustände dar, wie wir sie bei Protozoen wiederfinden, und wir müssen eben zugeben, daß wir in den Schleimpilzen Organismen aus dem Grenzgebiete zwischen Tier- und Pflanzenreich vor uns haben. Der Gedanke, die Myxomyceten zu den Pilzen zu rechnen, wird uns verständlicher, wenn wir von den zahlreichen Ver- tretern dieser Klasse solche Formen heraussuchen, die unseren Stäublingen oder Bovisten gleichen. So begegnen wir beispiels- weise im Herbst auf alten Baumstumpfen kleinen Gruppen lebhaft rot gefärbter, etwa erbsengroßer Kugeln, die später braun werden und beim Öffnen verstäuben, wie die Boviste, Es sind dies die über die ganze Erde verbreiteten Exemplare von Lycogala Epidendron. Ebenfalls häufig, und zwar bis- weilen als lästiger Gast unserer Stecklingskulturen zeigt sich die Gattung Siemonitis, deren Fruchtkörper ganze Gruppen zierlicher Keulen darstellen, die wie Pyramidenpappeln bei ein- ander stehen. Wenn die Sporen verstreut sind, bleibt ein äußerst zierliches Capillitium zurück, das freilich dem un- bewafineten Auge als eine unangenehme zunderige Masse erscheint. Eine wirtschaftliche Bedeutung haben die bisher erwähnten Myxomyceten nicht; denn selbst die durch Fuligo septica und Stemonitis fusca hervorgerufenen Erstickungserscheinungen an Stecklingspflanzen sind doch nur sporadische Vorkommnisse. Trotzdem würde man einen schweren Irrtum begehen, wenn „ 4 man die ganze Klasse als harmlos bezeichnen wollte. In einer Gruppe nämlich, den Phytomyxinen, treffen wir Parasiten der gefährlichsten Art. Diese gehören zur Gattung Plasmodiophora, deren bestgekannte Hauptart, Plosmodiophora Brassicae, die Ursache der sog. Kohlhernie ist. Welchem Gärtner wäre die Erscheinung des Auftretens zahlreicher perlartiger Geschwülste an den klumpig zusammengezogenen Wurzeln unserer Kohl- gewächse, die dadurch oft verkümmern, noch unbekannt? Auf den Gemüsefeldern in der Umgebung der großen Städte ist diese Krankheit, die der Engländer als ‚‚e/ubbing‘‘ oder „fingers and toes‘‘, der Niederländer als ‚‚Vingerziekle‘‘, der Franzose als ‚‚maladie digitoire‘‘ bezeichnet und die in Ruß- land als ‚„Kapustaja Bila‘‘ bekannt ist, zeitweise eine der verheerendsten für die Kohlgewächse gewesen. Aus dem Boden wandern die Schwärmer des Pilzes in das Gewebe der jungen Wurzeln ein und entwickeln sich darin zu reichlichen Plasmodien. Die Wurzeln schwellen knollig oder tonnenförmig an und verkrümmen sich; sie ver- mögen nur in beschränktem Maße ihre Arbeit zu tun, und infolgedessen erfolgt eine mehr oder weniger mangelhafte Ausbildung des oberirdischen Teils. Keine Kohlart bleibt verschont, und von unseren Kulturformen kann eine An- steckung wilder Kreuzblütler und umgekehrt erfolgen. Die im Boden verbleibenden Wurzeln verfaulen, und damit werden die aus den Plasmodien im Parenchym des Wurzelkörpers sich ausbildenden Sporen schließlich frei und liefern ein von Jahr zu Jahr wachsendes Ansteckungsmaterial. Somit ergibt sich in erster Linie die Vernichtung aller Kohlstrunke durch Verbrennen alsbald nach dem Abernten des oberirdischen Teiles als notwendigste Arbeit. Das er- krankte Land ist, wenn es angeht, einige Jahre vom Kohlbau auszuschließen, und wenn dies nicht angängig, muß es stark gekalkt und tief rigolt werden. Endlich sehe man bei der Neubepflanzung darauf, daß nicht etwa die jungen Pflänzlinge schon kleine Wurzelanschwellungen zeigen. Als Kontroll- maßregel empfiehlt sich ein Durchwandern der heranwachsenden Kohlfelder bei heißem Sonnenschein. Bemerkt man dann ein- zelne Pflanzen, welche welken, während die Mehrzahl straff dasteht, so reiße man die welkenden Pflanzen heraus, da sie hernieverdächtig sind. =, #997 = Bei den jungen Keimlingspflanzen unserer Kohlgewächse finden wir bisweilen eine Art Schwarzbeinigkeit und ein Um- fallen der Sämlinge infolge eines anderen Organismus, Olpidium Brassicae, der in seiner Entwicklung manche Verwandschaft mit Plasmodiophora zeigt, aber schon zu einer anderen Klasse, den Phycomyceten oder Siphomyceten gerechnet wird. Es ist ein einzelliger Organismus, dessen ganzer Inhalt zu tierähn- lichen, mit Wimper versehenen Fortpflanzungsorganen zer- fällt. Er überwintert in Form grobwarziger Dauersporen im Rindengewebe der Kohlpflänzchen. — Ein ähnlicher Parasit ist Rhizomyxa hypogaea, welche Anschwellungen an Wurzelhaaren vieler Pflanzen hervorruft, ohne auf das Allgemeinbefinden des Organismus einen nachteiligen Einfluß auszuüben. Was diese Parasitenklasse zunächst von den Myxomyceten unter- scheidet, ist das Vorhandensein einer Membran bei der para- sitären Zelle; aber insofern ist der Entwicklungsgang noch der denkbar einfachste, als aus der tierähnlichen einwandern- den Spore eine Zelle heranwächst, die zum Sporangium wird. Die nächsten Verwandten jedoch zeigen bereits einen Fortschritt; bei ihnen bleibt ein Teil der Zelle als fädige Ausstülpung zu- rück, die wie Wurzelfasern in den Nährorganismus hinein- reicht. Dies ist z. B. bei einem Parasiten auf dem Kiefern- pollen, bei Rhizophidium pollinis, der Fall. Und von derartigen Formen aus finden wir eine fortschreitende Arbeitsteilung sich geltend machen, die darin besteht, daß der Parasit einen Teil seines Körpers als vegetatives Gewebe, als Mycel, aus- bildet und nur noch bestimmte Äste zu Fruktifikationsorganen bestimmt. Damit sind wir in das Gebiet der spezifischen Mycelpilze gelangt und haben somit einen Übergang von jener wunderbaren Klasse der Myxomyceten aus dem Grenz- gebiete zwischen Thier und Pflanze zu den unbestreitbar pflanzlichen Organismen gefunden. Wir haben durch diese kurze Skizze nicht bloß einen Einblick in den Kampf der Organismen gegeneinander gewonnen, sondern uns auch über- zeugt, wie in den kleinsten Gebilden die Natur ihre größten Wunder offenbart. ee I) Die Kupferkalkbrühe (Bordeauxbrühe). Anweisung zur Herstellung (Vortragsreferat) von F. Ledien. Die Kupferkalkbrühe wird mit Recht jetzt vielfach vor- beugend angewendet gegen Pilzkrankheiten, deren Sporen von außen anfliegen und auf der Oberfläche der Blätter oder Früchte unserer Obstbäume, Rosen etc. auskeimen müssen, um dann nach Eindringen in die Blätter, Früchte, das junge Holz etc. dieselben zu schädigen bezw. zu zerstören. Nur solche Pilz- krankheiten können mit Erfolg behandelt werden. Aber ihrer sind gerade genug, so daß die Anwendung dieses Mittels mehrmals in der Vegetationsperiode und einmal am laublosen Holze im Winter nicht dringend genug empfohlen werden kann. Hingewiesen sei nur kurz auf die großen Erfolge, die man mit der richtigen, d. h. einer vorbeugenden Anwendung des Mittels gehabt hat bei Kartoffeln, bei Äpfeln und Birnen (Fusi- cladium), bei Wein, bei Rosen (Rosenrost, Phragmidium sub- corticeum), Chrysanthemum, Erdbeeren etc. Angewendet wird meist die 2prozentige Brühe von Kupfer- vitriol und Kalkmilch. Die Bestandteile sind damit genannt; bei der Herstellung einer wirksamen Brühe sind aber Kleinig- keiten zu beachten, deren Vernachlässigung auf den Erfolg des Mittels von größtem Einflusse ist und gelegentlich sogar Schäden zur Folge haben kann. Man wendet für die bei uns in Frage kommenden Pflanzen nur Kupferkalkbrühen an, in denen Kupfervitriol und Kalk zu gleichen Gewichtsteilen ent- halten sind. Bei der Bezeichnung als „2prozentige Lösung“ hat man nur den Gehalt an Kupfervitriol im Sinn. Wirksam ist von dem Gemisch das sich bildende Kupfer- hydroxyd, welches unter dem Einflusse der in gelegentlichen Regengüssen enthaltenen Kohlensäure sich in kohlensaures Kupferoxyd verwandelt. — 02er Wichtig ist nun bei der Bereitung des Gemisches folgendes: ı. Die Kalkmilch wird hergestellt durch Löschen von 2 kg gebranntem Kalk in wenig Wasser zu dem be- kannten feinkörnigen Pulver (Ätzkalk). Nach völligem Zerfallen des Kalkes gießt man 50 | Wasser darauf, um die Kalkmilch zu erhalten. Die Kalkmilch muß vor der weiteren Verwendung vollkommen erkaltet sein. 2. Das Kupfervitriol wird am besten am Tage vor der Herstellung des Gemisches in einem durchlässigen Beutel, 2 kg in 50 | Wasser, aufgehängt, wobei es ohne Anwendung von Wärme zur Lösung kommt. Beide Lösungen werden am besten in Holzgefäßen her- gestellt, wie man sie durch Zerschneiden einer Petroleumtonne erhält. Die Kupfervitriollösung, wie auch das fertige Gemisch darf nie in eisernen oder verzinnten Behältern stehen, da sich besonders am Eisen sofort metallisches Kupfer niederschlägt, welches also später der Lösung fehlt. Aus demselben Grunde darf man das Gemisch nicht mit eisernem Geschirr umrühren. Beide Lösungen sind also zunächst getrennt herzustellen und jede in ihrer richtigen Verdünnung (2 kg auf je 50 | Wasser). Das Mischen geschieht nun in der Weise, daß man die Kalkmilch, die übrigens frei von Gesteinsbrocken oder Schmutz- teilen sein muß, in die Vitriollösung gießt unter fortwährendem, lebhaften Umrühren — und nicht umgekehrt. Amerikanische Versuchsstationen empfehlen, beide Lösungen gleichzeitig in ein drittes Gefäß zusammenzugießen, was jeden- falls das beste Mischen sein würde. Wesentlich ist nun, daß das Gemisch keine sauren Eigenschaften mehr besitzt. Garantiert ist das eigentlich schon zur Genüge durch die Verwendung von gleichen Gewichtsteilen Kalk und Vitriol, da theoretisch weniger als die Hälfte des Kalkes genügen müßte, um die Mischung zu neutralisieren. Aber unkontrollierbare Bei- mischungen des Vitrioles machen es nötig, den Kalk im Über- schuß zu geben. Auch bleibt, wie Dr. Aderhold mitteilt, bei Verwendung von Brunnenwasser, zunächst im fertigen Ge- misch immer noch etwas Kupfervitriol in Lösung. Es empfiehlt sich deshalb, die Mischung vor der Verspritzung noch etwa einen halben Tag stehen zu lassen. Färbt sich nach dieser Zeit in die Mischung getauchtes blaues Lackmuspapier rot, so fehlt noch Kalkmilch, was aber nur möglich ist, wenn der — 103 — Kalk wenig ergibig war, d.h. grobe Gesteinsbrocken enthielt, so daß man in der Tat viel weniger wirklichen Kalk verwendet hat als die vorgeschriebene Menge. Schon der bloße Augenschein belehrt im allgemeinen über den Zustand des fertigen Gemisches. Zunächst muß dasselbe um- gerührt eine schön himmelblaue Farbe zeigen. Bei zuviel Vitriol ist die Brühe grünlichgrau, bei zuviel Kalk trübvioletrot. Läßt man das Gemisch zur Ruhe kommen, so setzt es nur langsam einen himmelblauen flockigen Niederschlag ab. Das darüber stehende Wasser muß mit einem Glase herausgeschöpft glasklar sein und beim Daraufhauchen ein feines Häutchen von kohlen- saurem Kalk zeigen. Solange als das Wasser im Ölase noch einen bläulichen Schimmer zeigt, ist noch ungebundenes Vitriol darin enthalten, welches den bespritzten Blättern schaden würde und durch allmählichen Kalkmilchzusatz niedergeschlagen werden muß. Die Lackmuspapierprobe sollte man niemals kurz vor der Verwendung unterlassen. Das Papier erhält man bogenweise für wenige Pfennige in jeder Drogerie, man braucht natürlich nur ein kurzes Streifchen von ca. ı cm Breite. Wenn nun auch empfohlen werden muß, um ganz vorsichtig zu Werke zu gehn, die Brühe nach dem Zusammengießen noch vielleicht 4—6 Stunden stehen zu lassen, unter gelegentlichem Umrühren, so ist es nach allen Berichten wünschenswert, daß das ganze Gemisch innerhalb 24 Stunden verspritzt werde, weil nach dieser Zeit Veränderungen in ihm vorgehen, welche es unwirksam machen. Man wird also abends vorher das Vitrioi zum Lösen aufstellen. Früh am Morgen die Kalkmilch herstellen und die Mischung ausführen und von Mittag an spritzen. Man setze niemals mehr an als man braucht. Das Spritzen geschieht am besten mit den bekannten Rebspritzen. Man spritzt die volle Mischung und nicht etwa bloß das drüberstehende Wasser, wie mir das auch schon vorgekommen ist. Wesentlich ist, daß das Spritzen der Lösung so fein wie möglich ausgeführt wird. Das Mundstück der Spritze muß die Mischung zu feinem Tau versprühen und kann man zum Zwecke einer gleichmäßigen Bedeckung des Laubes dasselbe lieber mehrere Male übergehen. Es ist wünschenswert, daß das Aufgespritzte erst einmal trocken wird, bevor ein Regen kommt, weil es nach einmaligem Trocknen besser haftet. Im übrigen ist danach ein Regen wünschenswert, da derselbe erst die nötige Bildung von Kupferkarbonat veranlaßt. = NASE Man halte nach der vorstehenden, etwas umständlichen Schilderung die Herstellung der Brühe ja nicht für etwas Schwieriges. Nach einmaligem richtigen Zeigen macht jeder Arbeiter oder Gärtner die Sache gut. Diese breite Besprechung soll nur die Möglichkeit an die Hand geben, zu beurteilen, wo Fehler gemacht sind, wenn man Mißerfolge gehabt hat. Der Ersatz der selbsthergestellten Brühe durch Verwendung der käuflichen fertigen Pulver (Heufelder Mischung etc.), die nur in ein entsprechendes Quantum Wasser geschüttet zu werden brauchen, scheint nach vielen Berichten doch nicht für alle Zwecke empfehlenswert zu sein. Mitglieder-Verzeichnis. Protektor: Se. Majestät der König Georg von Sachsen. VERZEICHNIS BDERZMITGLIEDER DES VEREINS. Ehren -Mitglieder. Baltet, Charles, Baumschulenbesitzer, Troyes Beutler, Geheimer Finanzrat a. D> Oberbürgermeisten, Dresden . . Bolle, Karl, Dr., Tegel bei Berlin, Insel Scharfenberg . Carlowitz- Hartitzsch, v., Königl. Hausmarschall, Wirklicher Geheimer Rat, Exzellenz, Dresden Chatenay, Abel, Secr. gen. de la Soc. nation. d’horticulture de France, Rue Grenelle 8, Paris. Dibelius, Franz, Dr. theol. & phil., Oberkonsistorialrat, Superintendent und Pastor prim. an der Kreuzkirche, Dresden . s Dönhoff, Graf v., Königl. preußischer Außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, Exzellenz, Dresden‘: . Drude, Prof. Dr. Oskar, Geheimer Hofrat, Direktor des königlichen Botanischen Gartens zu Dresden . . Fiedler, Prof. Dr. med., Geh. Hofrat, Leibarzt Sr. Majestät des Königs von Sachsen zu Dresden . . Fischer von Waldheim, Wirklicher Geheimer Staatsrat, Exzellenz, Direktor des Kaiserl. Botanischen Gartens ZUNSt. Petersburg NEE Hlruby Jeleni, Baron Theodor vs Peschkau-Kolin i Kerkhove, Comte de, Pres. de la Soc. Troy. d’Agriculture et d’Horticulture de Gand Gent ur Könneritz, Graf v., Dr. jur, Wirklicher Geheimer Rat, Exzellenz, Rittergutsbesitzer auf Lossa bei Wurzen Langsdorff, Prof. Karl v., Geh. Okonomierat, Tharandt Mehnert, Paul, Dr. jur, Geheimer Hofrat, Rittergut Medingen bei Dresden . . Metzsch-Reichenbach, C. Gg. v., Staatsminister, Minister des Innern und der auswärtigen Angelegenheiten, Exzellenz, Dresden . 5 Br EEE Eintritt 1901 . 1897 . 1899 1901 1897 1896 1899 1891 1901 . 1888 1891 1898 . 1903 . 1900 . 1891 * Das Verzeichnis wird immer genau nach dem Stande zur Zeit der Herausgabe der Berichte ergänzt. — 110 — Minckwitz, v., General d. Inf. z. D., Generaladjutant Sr. Majestät des Königs, Exzellenz, Dresden . Moßdorff, Otto, Handels- und Landschaftsgärtner, a Lindenau Münzner, Richard, Geheimer Regierungsrat im \ Königl. Ministerium des Innern Neumeister, Prof. Dr., Geheimer ‚Oberforstrat, Direktor der Königl. Forst- Akademie Tharandt . Niethammer, Freiherr v. Königl. Bayrischer Gesandter und bevollmächtigter Ministera. D., Exzellenz, Dresden Nobbe, Prof. Dr., Geheimer Hofrat, Tharandt ; Nostitz-Wallwitz, Herm. v., Dr.,, Staatsminister a. D,, Exzellenz,. Dresden. v. Poscharsky, GA, , Königl. Garten- Inspektor a. Ds Dohna, Bez. Dresden Roscher, Dr. jur., Geh. Rat, Ministerial-Direktor im 1 Königl. Ministerium des Innern, Dresden . Schroeter, v., Königl. Amtshauptmann, Königl. Kammer- herr, Meißen . Seydewitz, VD jur: & phil, Minister des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Minister des Königl. Hauses, Exzellenz, Dresden . Thun- Hohenstein, Graf v., Wirkl. Geh. Rat, Tetschen Viger, Exzellenz, Pres. de la Societe nationale d’horti- culture de France, Paris”, Vitzthum von Eckstädt, Graf, Oberhofmarschall Sr. "Maje- stät des Königs und Köniel. Kammerherr, Exzellenz, Lichtenwalde . . Vodel, Dr. jur., Geh. Rat und Ministerial-Direktor a. D, Blasewitz . Wittmack, Prof. Dr. I Geh. Regierungsrat, Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues zu Berlin Schriftwechselnde Mitglieder. Beißner, L., Inspektor des botanischen Gartens, a dorf Bi Bonn . : Beck v. Managetta, Professor Dr. "Günther, Prag . \ Bouche, J. C. F, Handelseärtner, Königl. Garten. Inspek- tor a. D., Bonn : Cordonnier, "Anatole, Bailleul (Nord), Frankreich Duval, Leon, Handelsgärtner, Versailles Fierens, Secr. de la Soc. d’Horticulture de Gand . Fintelmann, G. A., Königl. Hofgartendirektor, Sanssouci- Potsdam . Fintelmann, Axel, "Städtischer Garteninspektor, Berlin Eintritt . 1896 . 1898 1904 . 1904 1901 . 1888 1878 . 1866 . 1897 1900 . 1896 . 1878 1900 . 1896 1897 1901 . 1891 . 1896 . 1898 . 1901 . 1897 . 1898 . 1899 . 1903 — 11 — Fischer, Gust., Kunst- und Handelsgärtner, Clapham- London . . a IE Fröbel, O., Handelseärtner, Zürich Gjonowie, Nik. Bar., Apotheker, Kastelnova D’Haene, Adolf, Handelsgärtner, Genf"! Hampel, Carl, Königl. preußischer Gartenbau - Direktor. Städtischer Gartendirektor, Leipzig Heiler, Königl. Ökonomierat und Stadtgartendircktor München ER RE Hiltner, Dr. L., Kaiserl. Regierungsrat a. Di Königl. agrikulturbotanische Anstalt, München . Hlasiwetz, Lud., Apotheker, Reichenberg (Böhmen) Flye- Leysen, Jules, Gent-Coupure . Johannsen, Wilh., Professor der Botanik an der Land- wirtschaftlichen Akademie zu Kopenhagen Joßt, Franz, Obergärtner, Tetschen Ben Jüde, Georg, Lehrer, Dresden Jürgens, Garteningenieur, Hamburg . . Kähler, Großherzogl. Hofgartendirektor, Schwerin-Meck- lenburg Bi Kaiser, Ober- Inspektor. der Königl. Hofgärten, München Ker, Wilson P., Handelsgärtner, Liverpool Koehne, Prof., Friedenau-Berlin Kolb, Max, Köniel. Obergarteninspektor, München Kolombatovic, Gj., Professor, Spalato Mr Lüdtke, Hermann, Landschaftseärtner, Breslau Mantin, George, "Paris. ee Martinet, Henry, Paris . Masters, Maxwell, London . Müller, Adolf, Architekt, Berlin Nikolic, Emanuel, Professor, Ragusa . Ortvies, Eduard, Redakteur und bot. Gärtner a. 2 Zürich Pollmer, Stadteärtner, Großenhain Purpus, A., Großherzogl. Garteninspektor ar am Botanischen Garten, Darmstadt Raubold, Dr., Sekretär des Landeskulturrates, Dresden Richter, Wilh,, Handelsgärtner, Zwickau . . Sander, F., Handelseärtner, St. Albans, Herts., England Schütze, Jul, Vorsitzender des Zentralvereins schles. Gärtner, Breslau . Schwarz, Charles, Direktor der Baron v. Rothschildschen Gärten zu Ferrieres bei Paris . Siebert, Königl. Gartenbaudirektor, Palmengarten, Frank- furt a.M. Sießmayer, Philipp, in Firma Gebr. Sießmayer, Frank- SER 0 RE LE 01 . 1901 furt a.M. Sorauer, Prof. Dr. Paul, Berlin- Schöneberg Eintritt . 1897 . 1888 . 1896 1888 1888 1903 . 1902 . 1878 1897 . 1902 . 1878 . 1884 1901 1903 1903 . 1901 . 1900 1878 . 1896 . 1898 . 1902 . 1896 . 1896 . 1904 1896 1867 1888 . 1900 . 1904 . 1904 1888 1898 1904 1900 — 112 — Eintritt Steglich, Prof. Dr. phil. Bruno, Vorstand der Versuchs- station für Pflanzenkultur am Königl. Botanischen Garten zu Dresden 2 ES N Stöhr, Hans, Redakteur, Dresden . . . Me 1889 Temple, Rud,, Inspektor der Assicurazioni Generali, Pest 1867 Veitsch, Harry, Handelsgärtner, Chelsea-London . . . 1888 Wilkinson, Elliott, Gartenarchitekt, Pittsbourg, Penns. ‚Amer. 1902 Wobst, Carl Aug, Professor, Dresden . . . N 2103) Aktive Mitglieder. Vorstand und Verwaltungsrat. I. Vorsitzender: Königl. Obergartendirektor F. Bouche- Dresden. 1. r Handelsgärtner Rud. Seidel-Grüngräbchen bei Schwepnitz. Rechnungsführer: Baumschulenbes. Oskar Poscharsky-Laube- gast. I. Schriftführer: Handelsgärtner 3. Haubold-Laubegast. Il. I L. Büchfeldt- Dresden. F 1904. Bücherwart: Königl. Garteninspektor F. Ledien- Dresden. Eintritt Arlt, Georg, Hofgärtner, Wachwitz . . . 72 JumAleTo Bach, Paul, Handelseärtner, Kötzschenbroda 1903 Barteldes, IE M., Privatus, Blasewitz 02 20. Marz less Bassenge, H. A., Handelsgärtner, Stetzsch- Dresden . 5 1897 Beeger, Kurt, Kunst- und Handelsgärtner, Seidnitz 1902 Berg, Gust., Handelsgärtner, Dresden-Striesen 1897 Bertram, M. G., Königl. Gartenbaudirektor, Blasewitz . . len lajrls Beyer, Robert, Privatus, "Dresden PN 17. Mai 1869 Beyer, Richard, i. Fa. Robert Beyer, Dresden- Strehlen . . 5 1900 Bezirks- Obstbau - Verein "Dresden Br 1898 (korp. Mitglied), vertreten durch die Herren E. G. Thamm-Strehlen, Residenzstraße 40, Prof. Dr. Hankel- Dresden. Böhm, Rudolph, Handelsgärtner, Dresden-A. 1902 Böhmig, Rich., Kaufmann, “Dresden . . . 20. Nov. 1896 Botanischer Garten, Köniel,, Dresden, korpo- ratives Mitglied . . 1891 Bouche, ). C. F., Königl. "Obergartendirektor, Dresden, I. Vors. der Gesellschaft „Flora“ 14. Juli 1873 Braunbart, Carl, Gartenbauinspektor, Meißen 1901 r Büchfeldt, \.., Privatus, Dresden, Il. Schriftführer 1897 — 113 — Büttner, Gustav, Forstgarteninspektor, Tharandt Bunge, Blumenhändler, Dresden, Blasewitzerstr. Calberla, @. M., Particulier, Dresden . Conrad, Jul., Handelsgärtner, Dresden-A. Date, Br., Kaufmann, "Dresden-N. Dedek, Anton, Königl. Hofgärtner, Dresden Degenhardt, Stadtgartendirektor, Dresden Desenkolb, Ben. Rottwerndorf Denecke, W., Biumenhändler, Dresden e Drewitz, Ernst, Handelsgärtner, Coswig, Sa. Eck, Willy, Kunst- und Handelsgärtner, Nieder- sedlitz . Edel, Fritz, Hotelier, Dresden Eidner, Richard, Lehrer, Dresden- Striesen Eisenbarth, Köniel. Hofeärtner, Schloß Pillnitz Findeisen, Theod. jun,, Handelseärtner, Dobritz Freudenberg, Frau Franziska, Dresden-Strehlen Freytag, Conrad, Garteningenieur, Dresden Füge, Gustav Adolf, Privatus, Blasewitz Gaßmann, Theod., Privatus, Dresden-N. Gäbler, Rud., Handelsgärtner, Disponent in Firma O. Olberg, Dresden-Striesen ; Geißler, Guido, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden - Strehlen RE RR; Gensel, Frau, geb. Rascher, Dresden . Gerndt, Theod,, Kaufmann, Dresden . Geyer, Louis, Privatus, Dresden Geyer, Felix, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden - Neu- Gruna SA Gheme, jun, C. A., Privatus, Blasewitz . Gössel, Gottir. Mor., Mykolog, Dresden Große, Herm., Handelsgärtner, Dresden Hahn,Viktor, Geheimer Kommerzienrat, Dresden Hartmann, Carl, Obergärtner, Nöthnitz bei Dresden a Hauber, Paul, Baumschulenbesitzer, Tolkewitz Haubold, Bernhard, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast, I. Schriftführer der Gesellschaft Sblorar . 3 Fleinefetter, Karl, Weinhändler, Dresden Heinrich, Carl, Buchdruckereibesitzer, Dres- den- N. En lg RR eg: Flelm, August, Landschaftsgärtner, Dresden Flennersdorf, ]. C. Gust., Königl. Hofgärtner, Dresden -Strehlen I RR a, Flennicke, Herm., Privatus, Dresden-Striesen . Fennisch, H. Mor., Privatus, Plauen b. Dresden Eintritt 4. Dez. 19. Dez. 10. Febr. 6. April 22. Febr. 28. Nov. 10. Jan. 27. März 10. April 16. Juli 1874 1900 1845 1903 1882 1893 1869 1881 1897 1902 1806 1896 1896 1903 1901 1899 1901 1880 1898 18098 1894 1805 1805 1874 . 1890 1896 . 1878 1896 1895 1899 1894 1884 1901 1902 1891 1876 1895 1876 = a ee Herrmann, Max, Kaufmann, Dresden Herzog, Carl, Königl. Obergärtner, Dresden . Hessel, Richard, Kunst- und Handelsgärtner, Prohlis Ä Hirschfeld, Moritz, Kunst- und Handelseärtner, Zschertnitz b. Dresden ER Hoffmann, Fritz, Lehrer, Dresden- N 3 Hoffmann, Max, Dr. jur., Rechtsanwalt, Dresden Hofmann, Rob., Handelsgärtner, Königsbrück Hoyer, Herm., Kunst- und Handelsgäriner Dresden- Gruna Fluhle, Jul., Königl. Obereärtner, Dresden . Hultzsch, Benno, Kaufmann, Klein- Zschachwitz Hunger, Rudolf, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast ER DEE eh: Jenichen, Richard, i. Fa. Wilhelmi Nachiflg., Dresden . . Keller, Adolf, Königl. Hofeärtner, ‘Moritzburg Kleine, Heinr. Christ, Köniel. Hofgärtner, Dresden . Knauer, Paul, Königl. Hoflieferant, Dresden Knoch, O., Handelseärtner, Chemnitz Knoderer, "Karl, Obereärtner, Fauberast ee Knöfel, C. Jul, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Strehlen, 22 zur Fr Wr eee Knöfel, Gust. Heinr, Kunst- und Handels- gärtner, Dresden - Strehlen Krebs, Karl, Architekt und geprüfter Bau- meister, Dresden -A.. i Kühn, Otto, Buchdruckereibesitzer, Dresden . Kühnscherf, Emil, Fabrikbesitzer, Dresden . Kuntze, 5, Kunst- und Handelsgärtner, Dres- den-Striesen Lauterbach, Bernhard, Obergärtner, Laubegast Ledien, Franz, Königl. Garteninspektor, Dresden, Bücherwart der Gesellschaft „Flora“ . Lehmann, Georg, Hofbuchhändler, Dresden Leumer, August, Privatus, Cossebaude . Lichtwart, Karl, Königl. Obergärtner, Dresden- Friedrichstadt . Liebig, Frau verw. Sidonie, Blasewitz Lohmann, Handelsgärtner, Dresden-A. Looß, H. E., Lehrer, Dresden-Plauen Lorenz, Paul, Handelsgärtner, Hoflieferant, Zwickau e Marks, H., Handelsgärtner, Kötzschenbroda . Mattersdorff, Richard, Bankier, Dresden 25 19. 29. 20. 19. 12% 122 21: 17; 19. 31. 28. 2e 2% 24. Eintritt . Nov. 1890 . Febr. 1895 „.. v1896 1900 1902 Jan. 1896 1901 1900 Febr. 1897 1898 Nov. 1895 1898 Okt. 1890 Dez. 1890 1900 1901 1903 April 1878 „eis 1902 Jan. 1893 Juni 1881 1868 Febr. 1897 Jan. 1890 Febr. 1873 Juni 1895 Juni 1803 1904 1901 1898 1899 Febr. 1893 — 115 — Meckwitz, Obergärtner, Dresden -Striesen Meischke, Arthur, Handelsgärtner, Laubegast . Meischke, Johannes, Handelsgärtner, Laubegast Melchior, Rich., Obergärtner, Groß-Sedlitz Meurer, Friedr., Handelsgärtner, Dresden -A. Mietzsch, Rudolf, Königl. Hoflieferant, Nieder- sedlitz. . Mißbach, Robert, Lehrer, Dresden Modes, Ferd. Herm,, Ingenieur, Dresden Müller, Clemens, Obereärtner, Dresden Müller, Hermann, Königl. Hoflieferant, Dresden Müller, Max, Kunst- und Handelsgärtner, Beeden- Strehlen: =... , .. .... 2. Müller, Rich. Heinr., Privatus, Weinböhla . Müller, Rob., Handelsgärtner, Dresden-Strehlen Münch, Heinr., i. Fa. Münch & Hauffe, Leuben- Dresden . Münch, Walter, i. Fa. Münch & Hauffe, Leuben- Dresden . Naumann, Dr. Arno, Oberlehrer, Diplom. Ingenieur für Chemie, Dresden... Neubert, Paul F., Fabrikbesitzer, Dresden- Striesen ORENIER Nitzsche, Adolf, Privatus, Dresden 2 Nitzsche, Arthur, Ingenieur und Fabrikant, Trachau . . ; Noack, Ernst, Architekt, Dresden . Oberländer, Prof. Dr. med,, Blasewitz Ä Olberg, Otto, Kunst- und Handelseärtner, Dresden-Striesen . Papsdorf, O., Handelsgärtner, Kötzschenbroda Pekrun, A., Privatus, Dresden Pfennig, Ernst, Handelsgärtner, Dresden- IN Platz- Eckelmann, Frau Olga, Dresden-A... . Pohl, Konrad, Köniel. Parkinspektor, Dresden Poscharsky, Curt, Kaufmann, Leipzig Poscharsky, Osk. Wilh., Kunst- und Handels- eärtner, Laubegast, Rechnungsführer der Gesellschaft „Flora“ . | Pruggmeyer, Herm. Ferd., Königl. Hoflieferant, Dresden . Püschel, Paul, Kunst- und. Handelsgärtner, Laubegast h Sa. Raupp, Erwin, Hofphotograph, Dresden N Richter, Albert, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden -Strehlen Richter, Alwin, Handelsgärtner, Dresden-Striesen 24. 24. 21. Eintritt . Febr. 1896 1894 . März 1894 1903 1903 al =1887 . Mai 1890 jan 1877 . Juni 1895 . Nov. 1890 . April 1896 0,1807, 1899 1898 1898 Febr. 1893 1901 . Okt. 1865 . Febr. 1895 . Okt. 1884 . Nov. 1897 . März 1878 1901 . Febr. 1888 1903 1902 . Febr. 1891 1901 . März 1882 Sept. 11875 Juni 1895 1897 1899 1901 — 16 — Richter, Franz, Lehrer, Markranstädt-Leipzig . Richter, Hugo, Kaufmann, Prokurist der Fa. T:% Seidel, Laubegast : Richter, L.R., Handelseärtner, Dresden- Striesen Röder, Gust. Adolf, Hoffischhändler, Dresden RoSt, SE, Maschinenfabrikant, Dresden g Rülcker, C. J., Königl. Hoflieferant, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden -Strehlen Rülcker, Ernst, Handelsgärtner, Dresden- Strehlen‘ .. 2. 2. son ae 2 EEE Ruschpler, Paul, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden -Strehlen Be REN FR. Schäme, Paul, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden . Schöpf, Adolf, Betriebsdirektor des Zoologischen Gartens, Dresden Schöppe, Reinhold, Kunst- und Handelseärtner, Kötzschenbroda Schobert, Oswald, Apotheker, Dresden- A. Schoof, Dr. Ferd., Fabrikant, Zschachwitz . ; Schulze, Gust. Kon Privatus, Blasewitz Schwarzbach, Reinhold, Handels- und Land- schaftsgärtner, Plauen- Dresden Seidel, Heinr,, Kunst- und Handelseärtner, Laubegast Seidel, Max, Kunst- und Handelsgärtner, Blase- witz Seidel, Frau Minna, Dresden- Striesen Seidel, Rud., Kunst- und Handelsgärtner, ai eräbchen, Post Schwepnitz, Sa., Il. Vor- sitzender" der Gesellschaft , ‚Flora“ Seyffert, Theodor, Landschaftseärtner, Plauen- Dresden . . Siems, Wilhelm, Kunst- und Handelseärtner, Laubegast - Simmgen, Hugo, Privatus, "Dresden- Striesen i Simmgen, Theodor, Handelsgärtner, Dresden- Strehlen EIER oe DIESER SERIE Simmgen, Wilh., Privatus, Dresden-Striesen Simon, Edmund, Kaufmann, Dresden Spalteholz, Georg, i. Fa. O. Spalteholz, Klein- Zschachwitz Springer, Georg, Verlagsbuchhändler, Blasewitz Steffen, Alexander, Redakteur, ne Rat- geber“, Frankfurt a. O.. es = Steinkamp, Heinrich, Obergärtner, Laubegast Steglich, Karl, Kaufmann, Laubegast e Eintritt 1903 21. Juni 4885 27. Febr. 1888 24. Juli 1885 30. Okt. 1868 28. Febr. 1873 1898 29. Febr. 1897 31. Jan. 1890 1901 6. Nov. 1896 1902 1899 26. Juni 18068 1904 29. Nov. 1889 29. Juni 1896 1898 27. März 1885 1899 19. Febr. 1897 15.0, 1900 25.4. 77890 24.) 2003 24.- ° 808 1901 1899 1901 1901 a Stöckigt, Fr. Wilh., Handelsgärtner, Stetzsch . Sföcklein, H., i. Fa. E.F. Thiers & Co., Ingenieur, Dresden-Striesen . . Stoll, Emil, Prokurist der Fa. M. Ziegenbalg, Leuben Stroschein, Dr. med,, Dresden-A. Tamm, Hugo, Gutsbesitzer, Dresden-Strehlen Tamms, Fritz, Obergärtner, Grüngräbchen bei Schwepnitz RAR Thalacker, Otto, Handelsgärtner, Leipzig Thiers, Ernst, Fabrikant, Dresden- Striesen . Tiemann, Ernst, Obergärtner, Laubegast Uslar, Wilhelm v., städt. Garteningenieur, Dresden. . Voigt, Wilhelm, Handelseärtner, "Dresden-A. Waehner, E;; Kaufmann, Dresden . Weigle, Adolf, Kaufmann, Dresden a Weißbach, Robert, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast Werner, städtischer Garten- Direktor, Chemnitz Wilkens, Georg, Garteningenieur, Dresden Zeiger, Carl, i. Fa. Zeiger & Faust, Dresden . Zeumer, Paul, Handelsgärtner, Chemnitz Ziegenbalg, & A.M,, Handelsgärtner, Leuben- Dresden . 27. 18: Eintritt Mai Febr. 1881 1892 1900 1902 1875 . 1893 1901 1875 . 1895 1896 1902 1894 1887 1887 . 1896 1901 1901 1889 12 ‚ Br en DAR: *® % y i j ; j / N f e : ; n INHALT. Übersicht über das Vereinsjahr 1902-1903 Berichte über die Einzelsitzungen: Rhododendron-Kulturen in Grüngräbchen Begonia „Gloire de Lorraine“ Dr. Arno Naumann, Stand der aka: Mottenschildlaus (Aleurodes spec.) Garteninspektor Ledien über Erfurter Be eleae, 1902. Prof. Dr. Drude, Die Physiologie des tropischen Laubblattes . Beteiligung des Dresdener Gartenbaues an der Deutschen Städte- ausstellung j 1902, schlechtes nah 5 Bericht aus dem Ausschuß für Handelsinteressen . Geschäftsbedingungen Geschäftsordnung a re Bye Acer Dee 17 RR Jahres-Rechnung der Königl. Gartenbaugesellschaft Flora, abgelegt von O. Poscharsky-Laubegast NR ESCHE NE Ar Jahres-Rechnung der Gartenbauschule und des Gartenbauverbandes . Original-Abhandlungen und Vorträge: Johann Heinrich Seidel und seine Pflanzen um die Wende des 18. jahrhunderts, ein Gärtnerleben von T. J. Rudolf Seidel Berichte der Versuchsstation am Königl. Botan. Garten zu Dresden: Äthertreibverfahren . Azalea indica, Düngeverfahren Maiblumen-Düngeverfahren . Prof. Dr.Sorauer, Ausden Setlanen ea kl Pflanze Kupferkalkbrühe von F. Ledien Mitgliederverzeichnis ABBILDUNGEN. Tafel I: Rhododendron-Anzucht in Grüngräbchen bei Se bei mel Seidel. NE Te EEE „ l1: Gewächshaus mit Begonia „Gloire de Lorraine“ bei Rap: Seidel. Laubegast . „ I1-—VI: Ätherflieder. „VIII: Maiblumen-Düngeversuche. Seite 22 93 . 101 . 105 10 12 1902/03. Tafel III. Flora, Dresden. VII. "I Ansu9Z Aw USSe]L 77 peu SInjgqjfoA SUP "EZ ANSUIZ AU USSEeL IE yoeu omfqjjoA sYurT uapuns sp [y od aaıpy 3 OF Mur sypaa Saayyy Juyo syurT "ZO6L -IOqLU9AON "HL Ue YPIsSdUuLıem uUSgaA]L umz “ Fr es = Li - En; ’ y x ü ni . 7 \ Er ı “ i = = Li 4 i i iu { Y tel IV, D c 11T, Dresden. VII. 1902/03. Flora, (sqwazaq ‘I um a1yde1Soloyg) S019 WOYDIFSUNy Ju JoIsLoyyeun G & 2 ex y.& 75014 WONDIKSUNY Mur uapun)g gp Jy}y 3 09 yıuu (Sunzuegdurg-ımf) u (Se "7014 WOUDINSUNA Mur JIOIsLIoypeun s RE el Ale 75017 SUyo UIPunIS SF Jayıy 3 09 yıuu (Sunzueydurg-rew) "X SIHEUD IL 'AN yzui ‘6 I | A9I0O 'T [4 U ue :uOgle.ıL umz a ’ i ß 4 5 A £ ß ur w vr b ‘ pi f r 0 Fur Ki Du f „3 } ) h ’ L fi q r s t f “ ? ! ie I ‘ ’ N „+ N 1) I f n ' { er % { T 4 n Tafel V. Flora, Dresden. VII. 1902 03. (-19qwszagq "I we L1oıydeıSoroyg) “ 74 “ 5 N [23 “ [g3 ra3 ‘“c [d3 "Uapuns sp UMIOJOAOUI Sg * & DI > “ ‘c “ 99 “ ‘“ st 3 09 ‘ “ “ 69 ‘“c 19QUII9AON "uUOgpAL umz uopuns 9 ydeu uopung Sp Aaıyy 3 09 iu X SEI 9 “IN -18I0PIO "TL VL "09 ‘E “ "je we :uogle.]L nz N : . Y ar 11 a Ä h 4 £ 1 e gt. », Dr. 2 Run 1902/03. Tafel VI. Flora, Dresden. VII. (1Sqwuazaq 's we Aıaıyde. ‘Yung? UOSeL Iz yoeu ‘%9L 19q SeL I [Ju "d un1ofo1o]yg 9 OI Yılnygıa usseL 07 180}04.J) “ peu ‘os I9q ade] Ey 'd asıyy 3 Or nu ‘rl “c “« “ 6rl "MI \ "X SeyY IPL AN J J9QqWIAON "SL ue :USAqRAL umz Flora, Dresden. . JS A 2 VII. 1902/03. id w Tafel VI. (Photographiert am 10. Dezember.) 8 EUR az IE =: &n E= RÜSEE" FIR Sen nn K:P} 2 un Sr „Z [®] SS ın an -- EWER 74 u = [P} Be} = © = (o] zZ (ns) D S = (52) 8 —/ Zum Treiben Pr ae Flora, Dresden. VII. 1902/03. Tafel VII. Be 72 N N Ye a Er TER Bl 27 we Nr ET Tr y Wr? ie ae © &n 4» au a o & = au =) = = Be o Re} = E o N u ai = = S > er © i= fe? I x el] je} = =) „Si r & Maiblumen aus Düngeversuchen. 0. November. b) gestellt: Reihe 1. Ätzkalk allein. » 2. Laubmist-Kopfdüngung. u 3: > plus phosphorsaures Kali. © Schutze Sr. Majestät d er ymtel aernöchsten c ’ es Königs Van San ni Be... 7: ENEER . Königl. Sächs. Gesellschaft RI=% für Botanik und Gartenbau f Er nr. re m nee 0 Br enbestandeca ea, a le, 8,85 M. 110,65 31. Dezember 1903. Per Vermögensbestand am 31. Dezember 19022. . . . . . M. 4555,63 BeNermasensabnahme im Jahre: 1903... 1. na 2 nl; —,30 M. 4555,33 Friedrich August-Stiftung. Ausgabe. Per Kapital-Anlagen a ae a Me ee er [A943 BB BIER SHBENdIIM. 0.0. -uche us ae ne ee een 190, — Bekanntmachungen... “1 nl ee ee er Alan 17,04 bestanden 30 reisen aa Mena ren ee. M. 325,44 31. Dezember 1903. Per Vermögensbestand am 31. Dezember 1902. . . . . . M. 5077,71 PN eımocenszuwachs im Jahre 1903... 2... 2... © ©... 1» 106,79 a M. 5184,50 An An Be II. Schramm-Terschek- Einnahme. Kassenbestand. 2.7. 2% ae ee ee Dee ee „ Zinsen von erh WS. Weoa 2 2 Be Sr 14, — „. Kapitals-Rückzahlung - . - . ... . 0. 2 2 re M. 86,17 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1903. Kassenbestand . . . - 57 EMDEN Nominalwert eines 31/, 0, Sache Stanis- "Schuld- Scheines ‚ 300,— 5 „ 31/0), Pfandbriefes des landwirtschaft- lichen Kredit-Vereins . . . 2 „ Unteranteil bei der Treiihandhink zu Dresden N M. 602,42 IV. Krause- Einnahme. Kassenbestand . . . . 2 Zinsen von aan U.S.W.. 202 u. ee 125 M. 472,30 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1903. Kassenbestand . . . . et Nominalwert einer Sächs. 30), Rene en 2 = x BYE een ee A M. 4222,40 V. Fonds Zur Bestreitung von Verpflichtungen, die aus Einnahme. Kassenbestand - ..- -. .2 2. ee en 2 Ziusen®.. 2. ee ee 28,25 Darlehns- N , .. 0. M. 689,22 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1903. Kassenbestand . . ne NE Einlage im Baoklate S. Maltersdärt ee a M. 936,22 Stiftung. Ausgabe. Per Kassenbestand TER: 31. Dezember 1903. Per Vermögensbestand am 31. Dezember 1902 . „ Vermögenszuwachs im Jahre 1903 . Stiftung. Ausgabe. Per Unterstützungen u EHE „ Kassenbestand 31. Dezember 1903. Per Vermögensbestand am 31. Dezember 1902 . „ Vermögensabnahme im Jahre 1903 von 1890. Internationalen Gartenbau-Ausstellungen erwachsen. Ausgabe. Berkapitalanlagen . . -: 2.2... 0... „ Repräsentations-Aufwand „ Kassenbestand 31. Dezember 1903. Per Vermögensbestand am 31. Dezember 1902 . „ Vermögenszuwachs im Jahre 1903 . M. 602,42 M. 250. ee M. 472,30 M. 4352,30 „ 130,— M. 4222,30 VI. Gartenbauschule ” Einnahme. An Schulgeldern . : M. 752, — Zuschuß aus der Geeellechafte: Kasse ß „324, — M. 1076, — VII. Gesellschafts- Einnahme. An Kassenbestand M. 315,92 „ Hypothekenzinsen . b „ 4000, — „ Zinsen von Staatspapieren . ».255,— „ Kapital-Rückzahlungen 5 le ONE „ Jahresbericht (Erlös von aetian Erenplaseh) N 7,— „ Mitgliederbeiträgen „ 1446,— „ Eintrittsgeldern . en .. Al „ eingegangenen erden Nas euren ee .. 14, — _M. 6094,17 Bilanz vom Aktiva. An Kassenbestand M. 619,74 „ Hypotheken a: ı „, 100000, — „ Nominalwert von 4 Stück Sächs. 30), Rente zu 1000 M. = 4000, — 7 ” a PR = Kl SE a are 0,0), „4500, — „ Unteranteil bei der Treuhandbank zu Dresden Re 48,75 „ Inventar 5 133851 außenstehenden Mublederbeiuapen 2, M. 122574,60 Schuljahr 1902/1903. Per Lehrhonorare >) ” Ausgabe. Dienstleistungen £ verschiedene Ausgaben . Kasse. Per Jahresbericht etc. 31. Ausgabe. Vorträge 5 Anschaffungen für die Bibliothek Lesezirkel . Pflanzen Einen 5 Buchdruckerarbeiten : Bekanntmachungen und kehren Zuschuß zur Gartenbauschule der Flora Beitrag zu den Kosten der Gartenbauschule des Gartenbau Verbandes . Besoldungen . Steuern . Repräsentations- wand Stiftungsfeier . Beiträge für Vereine . Darlehns-Rückzahlung Zinsen . k Bureau- wand Lokalmiete Kassenbestand M. 732,50 160, „ 1013,30 M. 6094,17 Dezember 1903. Passiva. 4 Stück noch nicht eingelöste Flora-Anteilscheine . Vermögensbestand am 31. Dezember 1902 . M. 120929,14 Vermögenszuwachs im Jahre 1903. . . . „ 1525,46 Vermögensbestand am 31. Dezember 1903 . Mao „ 122454,60 M. 122574,60 = a VI. Fonds zur Ill. Intern. Gartenbau-Ausstellung Einnahme. An Kassenbestäand. .%.21..°. 2.8 2a A 8,50 Zinsen'von Staatspapieren u.s.w... .. 0.0.02 M. 932,24 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1903. An Kassenbestand . . . er... 9,80 „ Nominalwert von 5 Stick a 30, Rente zu M. 3000,— ,‚, 15000, — 5 aller Pe 0. 11.2.2. „ Einlage im Sparkassenbuche der Landständischen Bank zu Bautzen ... 30.2 een 2 ne M. 31463,50 Haupt-Bilanz Aktiva. I. Preis-Fonds der Botan. Friedrich August-Stiftung . . M. 4555,33 ll. Reise-Fonds „, = . > en LSA 111. Schramm-Terscheck-Stiitung” . „ , 2. EEE 602,42 IV. Krause-Stiftung .. . . .. » 2 ee. m er 0 re V.’Eonds’von'1896" 2... = 0 00e ue ST 936,22 VL: Gartenbauschule ; 2. vn wo ae —— VII. Gesellschaftskasse . . . „ 122574,60 VII. Fonds zur II. Inlernationalen Gartenbau. Ausstellung‘ zu Dresden in Verwaltung der Gesellschaft Flora . . . „ 31463,50 M. 169538,87 Dresden, am 16. März 1904. I ee zu Dresden, in Verwaltung der Gesellschaft Flora. Ausgabe. Per Kapital-Anlagen a ge: M. 908,44 ee Re ee at gar re a ia 14,— Berrenbestand. 27.2 0.200 000 en ne 9,80 u 31. Dezember 1903. Per Vermögensbestand am 31. Dezember 1902 . . . . . M.30554,06 „NVermögenszuwachs im Jahre 19038 . . . 2.2 2.2.2.9... 0909,44 M. 31463,50 vom 31. Dezember 1902. Passiva. I. Preis-Fonds der Botan. Friedrich August-Stifttung . . M. ,— II. Reise-Fonds ‚, 5 = z e EEE — Meschramm-Terscheck-Stiftung . . = 2 2... re. u 2 ÜRETISESSR N ee —,— \Y, |Ponalg Won. re Be EEE AR _,— Mssanienbauschiller u... 8 40000 ee —— Vlegesellschaltskasse =: . .. 202000 o San nen 120,— VIll. Fonds zur Ill. Internationalen Gartenbau -Ausstellung zu Dresden in Verwaltung der Gesellschaft Flora „, ,— Vermögensbestand am 31. Dezember 1902. . M. 166988,23 Vermögenszuwachs im Jahre 1903. . . .. ,„ 2430,64 Vermögensbestand am 31. Dezember 1909. . . . . . . „ 169418,87 M. 169538,87 JULIUS CONRAD | OSWALD SCHOBERT er, FRIEDRICH BOUCHE ©. POSCHARSKY ifer. GEORG WILKENS Vorsitzender. Rechnungsführer. Jahres-Rechnung der Gartenbauschule und des Gartenbauverbandes für das Jahr 1903 Wie aus dieser Übersicht zu erkennen, hat die Verwaltung der Schule alles aufgeboten, den möglichst erniedrigten Ausgaben mög- lichst hohe Einnahmen gegenüber zu stellen. Aus Fachkreisen sind zu diesem Zwecke auch für dieses Jahr (siehe Pos. 4 der Einnahmen) M. 2801,30 in opferwilliger Weise zugewendet worden, wofür wir auch an dieser Stelle unseren er- gebensten Dank aussprechen. Die trotz Wohlgeneigtheit hoher Be- hörden und der Bereitwilligkeit des heimatlichen Gartenbaues bei der Anstalt bis zum Schlusse des Jahres 1903 aufgelaufenen Darlehns- schulden von insgesamt M. 6985,82 (s. Position 14 und 15) konnten wir infolge hochgeneigter Gewährung eines unverzinslichen Dar- lehns des hohen Ministeriums des Innern von M. 8000, — zurück- zahlen und den Überschuß von M. 1014,18 zu Gunsten des Vor- anschlages der Schulrechnung für 1904 in Rechnung stellen. Mit dem innigsten Danke für alle diese hochherzigen Zuwendungen verknüpfen wir die herzlichste Bitte, unserer Anstalt auch in Zukunft Ihre Gewogenheit erhalten zu wollen und zeichnen Der Vorstand. ©. POSCHARSKY FRIEDR. BOUCHE T.J. RuD. SEIDEL Rechnungsführer. I. Schriftführer. Vorsitzender. Pos. 1 2. 3: 4 SO 01 Pos. 8. „ 9. il. a Gartenbauschule des Gartenbau-Verbandes für Einnahme. An Beihülfe des Kgl. Ministeriums des Innern für 1903 M. 4000, — es > der Stadt Dresden für 1903 . „ 1000,— 35 ;5 der Stadt Chemnitz für 1903 ». 200, — „ jährlichen Beiträgen aus Berufskreisen (74 Herren und 4 Vereine haben sich verpflichtet, einen jähr- lichen Beitrag auf 5 Jahre, 18991903, zu leisten) „ 2801,80 „ eingegangenen restierenden Zahlungen . £ 4 20,— „ Schuleeldern-= 7,7: » ..M.. 35683 ‚50 „ Beitrag zum Sa aus ul Kon Albert-Stipendium . . 2... BOZERZE37350 M. 11735,30 An Darlehen von S. Mattersdorff 0. 097050 „ Saldo, Mehrausgabe, bestritten durch verein- nahmte Schulgelder für 19047. 77 2 Eee M. 19499,39 Bilanz der Gartenbauschule Aktiva. Pos. 10. An Inventarien laut Inventarien-Verzeichnis . M. 4197,48 „ außenstehenden Beiträgen » . 244,12 „ Unterbilanz . „ .3512:06 Mer. M. 9953,66 Pos. 1. Pos. 3. König Albert-Stipendium 20,50 174,50 195,— 45, Einnahme. An Kassenbestand . . . rnlVi „ Zinsenvon derGartenbassehule 1171002 M. 87,25 „..desel; für: 1903.27, 2.2.3222. se ES APR M. Bilanz des König Albert-Stipendiums Aktiva. An Kassenbestand . . . N, „ Darlehns-Guthaben bei de Garänbaschie te 2181,25 M. 2226,25 — 35 das Königreich Sachsen E. G. zu Dresden 1903. Ausgabe. Pos. 1. Per Mehrausgabe vom 31. Dezember 1902 . . Br, Lehrerhonorare . . ... ... 2:M..:9780,— »Direktionshonorar : „500, — „ Beitrag zur Pensionskasse f. See „= 109,50 Bes Tokalmiete. :.-: =... 2. .M. 1400, „ Aufwartung 29... 216,-- „ Instandhaltung der Schnlrsinie EOS »„ 4 , Inventarien und Instandhaltung derselben en Unterrichtsbedart »„ 6. „ Drucksachen Tee Inserate. > Ds, Heizung und Belenchlung h »„ 9 , Bureau-Aufwand „ 10. ,, Zinsen an dasBankhausS. Mattersdorft M. 7 ‚50 „» » » „» KönigAlbert-Stipendium ‚ 174,50 „ 11. ,„ Verschiedene Ausgaben . ee Pos. 12. Per Darlehens-Rückzahlung an S. Mattersdorff . . ee =M. M. 330,68 10389,50 1824,12 113,70 55,80 250,25 431,85 243,40 86,14 252 21,95 . 13999,39 5500, — . 19499,39 vom 31. Dezember 1903. Passiva. Pos. 13. Per Mehrausgabe vom 31. Dezember 1903 „ 14. , Darlehnsschuld beim Bankhaus S. Mattersdorff a) vom Jahre 1902 M. 2905,50 b)).%;, . : 1903”, 1477,50° ’M. 4383, Bela, Darlehnsschuld’beiT. J. Rud. Seidel ,, 2602,82 210 =; s b. König Albert-Stipend. „ 2181,25 M ” 786,59 9167,07 . 9953,66 bei der Gartenbauschule 1903. Ausgabe. Pos. 1. Per Beitrag zum Schulgeld für einen Schüler Da, Kassenbestand vom 31. Dezember 1903. Passiva. Pos. 3. Vermögensbestand M M. MM. 2226,25 2226,25 M. Pos. [o} 1 13. »uNn- Gartenbau-Verband für das Einnahme. An Kassenbestand Mitgliederbeiträgen . erhobenen Kapitalien aus kam Seen: Zinsen Hierüber die in der Hauptversamm- lung vom 2. März 1903 angenomme- nen Darlehne von Hrn. Rud. Seidel, Grüngräbchen. An Darlehn von Rud. Seidel für 1902 M. 1050, — 1903 ,, 2164, — „ b>] ”„ „ ”„ ”„ .M. 96,13 ”„ 250, — > 50, — n 9,10 M. 405,23 M. 3214, M. 3619,23 Bilanz des Gartenbau-Verbandes Aktiva. l. Aktiva des Verbandes. An Kassenbestand. . .. ..... »% „22.2 MD Einlage in einem Sparkassenbuche ,‚, 245,39 außenstehendenMitgliederbeiträgen ,, 20,— Inventarien des Sekretariats . . ,„ 136,10 II. Aktiva der Gartenbauschule. „ außenstehenden Beiträgen . . . M. 244,12 „. Inventarien 2 =... .. 1 2 PR EOS III. Aktiva des König Albert-Stipendiums. An Kassenbestand . . “..!. +»... 2%. »M.s2asr Darlehns-Guthaben bei der Garten- bauschule: 7... „2. 2a el oe SW „ Unterbilanz am 31. Dezember 1903 . M. 430,33 4441,60 ”„ 2226,25 ” „ 6069,48 M. 13167,66 Ar, A Königreich Sachsen E. G. zu Dresden 1903. Ausgabe. Pos. 1. Per Kapital-Anlagen . 5 . M. 9,10 » 2. , Repräsentations- en » 18,— “93. 2... Drucksachen: .. 5 84, — BEA inseraten. Y 36,50 5 „ Bureau-Aufwand . L 228,79 M. 376,39 Hierüber die in der Hauptversamm- lung vom 2. März 1903 genehmigten Ausgaben für Einrichtung und Unter- haltung des Sekretariats. Pos. 6. Per Einrichtung des Sekretariats . . .M. 130,— mar Gehalt an..den Sekretär für. 102° .-,, 1100, — a e= BE SE, r „1903. 7.25, 1895, » 9 ,„ Verlagsgeld für das Sekretariat . . „ 89,— M. 3214,— „ 10. ,, Saldo (Kassenbestand) r 28,84 M. 3619,23 vom 31. Dezember 1903. Passiva. l. Passiva des Verbandes. Pos. 11. Per Darlehnsschuld bei Rud. Seidel, Grün- gräbchen, für Einrichtung und Unter- haltung des Sekretariats . . . . .M.3214,— M. 3214,— ll. Passiva der Gartenbauschule. „ 12. Per Mehrausgabe vom 31. Dezember 1903 M. 786,59 „ 13. ,, Darlehnsschuld beim Bankhaus SeyMattersdorfi '.... ... ne ASS „ 14. , Darlehnsschuld bei Rud. Seidel 0 3.2002:82 a IT n beim König Albert- Stipendium 7... 0 su. 2. 7,2181,25.,.M.=9953160 M. 13167,66 DRESDEN, am 29. Februar 1904. EDMUND SAUER | Rechnungs- T.J. RUD. SEIDEL ©. POSCHARSKY Rechnungsführer. W. RISCHER j prüfer. Vorsitzender. ATI TIET N gerr Gartenbauschule des Gartenbau-Verbandes Einnahme. Beihüfe des Kgl. Ministeriums für 1904 . . . M. 4000,— desgl. Rest des Darlehns v. 8000M. (vgl.Pos.10) „ 1014,18 Beihülfe der Stadt Dresden für 1904 . „1000, — r n » ‚Chemnitz für 1 0A Te 200, — außenstehenden Beiträgen von 1903 7 100, — Beiträgen aus Berufskreisen „ 1800,— Schulgeldern (inkl. M. 786,59 en 1903 verausgabt). 7-2... 5222....2.2% .2M. 3000 Beitrag zum Schulgeld aus dem König Albert-Stipendiumf.bedürftigeSchüler „ 8725 ,‚ 3687,25 M. 11801,43 Fehlbetrag im Jahre 1904 „2894,71 M. 14696,14 Beifügung zu den Einnahmen für 1904. Pos. 10. An unverzinslichem Darlehn vom Kgl. Miuisterium des Innern, rückzahlbar vom Jahre 1909 ab in jährlichen Raten von 1000 Mark. (Dieses Dar- lehen findet Verwendung zur Rück- zahlung der Darlehne S. Mattersdorff und Rud. Seidel, und zu Gunsten der Schulrechnung von 1904) . . . ». » „.. M. 8000, — M. 8000, — Pos. 1. ” Pos. 12. ” 2: Ss 11. 13. Per Saldo, Mehrausgabe vom 31. ” ” BT Voranschlag für 1904. Ausgabe. Lehrerhonorare Direktionshonorar Beiträge zur ee Ar bean Lehrer Lokalmiete Aufwartung . Instandhaltung der Saakaee. Inventarien, Neuanschaffungen . 55 Unterhaltung derselben Unterrichtsbedarf . Drucksachen Inserate: freies Jahres-Inserat bei Kühn & Co., Dresden . 5 freies Jahres-Inseratbei Thalacker, Leipzig . verschiedene en Heizung und Beleuchtung Unterhaltung der Heizungsanlage Bureau-Aufwand Zinsen an das König Albert- pen dium für 1904 Zinsen an S. Mattersdorff Verschiedene Ausgaben Dezember M. 1903 9780, — 500, — Beifügung zu den Ausgaben für 1904. Per Rückzahlung des Darlehns an das Bankhaus S. Mattersdorff, Dresden desgl. an Herrn Rud. Seidel Überweisung zu den Kosten der Schule für 1904 (vergl. oben Pos. 2 der Einnahmen) M. 4383, „ ...M. ” ” M. 14696,14 786,59 10389,50 EN 200,— 50,— 250, — 681,80 330, — 120, 147,25 95, B 2602,32 M. 6985,82 „ 1014,18 M. 8000, 40 Gartenbau-Verband für das Königreich Sachsen Einnahme. Pos. 1. An Kassenbestand .... ..°. .. . una. ven ee 2. , Mitgliederbeiträgen für 1904. . . . M. 260, — . A ». 1903. 2.9... 20 ». 3: „. Zinsen vom Sparkassenblichen „2 7. 22 SE 1,— M. 315,84 Hierüber Pos. 4. An neuaufzunehmendem Darlehen von Herrn Rud. Seidel, zur Unterhaltung des Sekretariats . . . M. 1895, M. 2210,84 AA E. G. zu Dresden. Voranschlag für 1904. Ausgabe. Pos. 1. Per Repräsentationsaufwand . . . . . 2 2 2. M 20,- Drucksachen. 2... 2 30, Be Tinserate "2, ee r 40, Bureau-Aufwand . . 0 2. 00 ». ‚216, — M. 306,- Hierüber Pos. 5. Per Gehalt für den Sekretär, inklusive Beitrag zur Benstonskassern #4, "1,220 Tr Be RR NN: 1895, — Brose, Saldo * 9,84 M. 2210,84 LAUBEGAST, am 29. Februar 1904. T. J. RuD. SEIDEL ©. POSCHARSKY Vorsitzender. Rechungsführer. Zuwachs der Bücherei bis 1904. A ı. Botanische Zeit- und Gesellschaftsschriften. Jahresberichte der Vereinigung der Vertreter der angewandten Botanik. Berlin, Gebr. Borntraeger. 1904 u. flg. A 2. Systematik; Allgemeine Lehrbücher. Beilsner, B., Handbuch der Nadelholzkunde. Berlin, 1891. Beilsner, Schelle, Zabel, Handbuch der Laubholzbenennung. Berlin, Parey, 1903. Engler, A., Das Pflanzenreich. Heft XII. Orchidaceae — Pleonandrae, von Pfitzer. Leipz., Engelmann. Dippel, Prof. Dr. Leop., Handbuch der Laubholzkunde. Berlin, 1889. Henkel, Dr. ]J. B. u. W. Hochstetter, Synopsis der Nadelhölzer. Stuttg., 1865. Koch, Prof. Dr. Karl, Dendrologie. Erlang., 1869. Koehne, Dr. Emil, Dendrologie. Stuttg., Enke, 1893. Schneider, Karl Camillo, Handbuch der Laubholzkunde. Jena, Fischer, 1904. Ders., Dendrologische Winterstudien. Jena, Fischer, 1903. Willkomm-Neumeister, Waldbüchlein. Leipz. 1904. A3. Pflanzen-Biologie im weiten Sinne; Pflanzenkrankheiten durch pflanzliche Parasiten. Burgerstein, Prof. Dr. Alfr., Transpiration der Pflanzen. Jena, Fischer, 1904. France, R., Sinnesleben der Pflanzen. Stuttg., Kosmos, 1904. Goethe, Rud., Krebs der Apfelbäume. Berlin, Parey, 1904. Graebner, Paul, Handbuch der Heidekultur. Leipz., W. Engelmann, 1904. Haberlandt, Prof. Dr. G., Sinnesorgane der Pflanzen. Leipz., Barth, 1904. Jost, Dr. Ludw., Pflanzenphysiologie. Jena, 1904. SL Öttli, Dr. Max, Oekologie der Felsflora. Zürich, Raustein, 1905. Rhumbler, Prof. Dr. L., Zellenmechanik und Zellenleben. Leipz., Barth, 1904. Reinke, Dr. J., Philosophie der Botanik. Leipz., Barth, 1905. Schleichert, Franz, Botanische Beobachtungen und physiologische Ex- perimente. Langensalza, 1903. Sterne, Carus, Werden und Vergehen. I. Band. Berlin, Gebrüder Born- traeger, 1905. Vierhappen und Linsbauer, Dr. Dr., Bau und Leben der Pflanzen. Wien, Konegen, 1905. A 4. Pflanzengeographie; Reisen; Floren; Koloniales. Graebner, Paul, Handbuch der Heidekultur. Leipz., W. Engelmann, 1904. Kirchner, Loew und Schroeter, Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mittel- europas. Stuttg., Ulmer, 1904. Schroeter, Dr. C.. Pflanzenleben der Alpen. 1. Lig. Zürich, Raustein, 1904. A >. Monographien. Beer, J. G., Praktische Studien über Orchideen. Wien, 1854. Engler, A., Das Pflanzenreich. Heft XII. Pfitzer: Orchidaceae - Pleo- nandrae (Cypripediinae). Leipz., Engelmann, 1903. Müller, Walter, und Dr. E. Kränzlin, Abbildungen der in Deutschland etc. lebenden Grundformen der Orchideen. Berlin, Friedländer & Sohn, 1904. Zoologie (Entomologie). A 6. Schädliche und nützliche Tiere. Berlepsch, Freiherr von, Vogelschutz. Gera, 1903. Richter v. Binnenthal, Frd., Rosenschädlinge. Stuttg., 1903. Chemie. A: Düngerlehre; chemische Mittel gegen Pflanzenkrankheiten. Deutsche Landwirtschaftliche Gesellschaft, Bodenpflege und Pflanzenleben. V. Lehrgang für Wanderlehrer. Berlin, Parey, 1904. Heinrich, Prof. Dr. R., Dünger und Düngen. Berlin, Parey, 1904. Passon, Dr. M., Beurteilung und Begutachtung landwirtschaftlich wichtiger Hilfsstoffe. (Thaer-Bibl.). Berlin, Parey, 1904. Rümker, Tagesfragen. II. Grundfragen der Düngung. Trenkner, Berth., Anwendung der künstlichen Düngemittel im Gartenbau. Leipz., Voigt, 1904. nA Se Physik. Ao0. Mikroskopie; Photographie. Niemann, G., Mikroskop. Magdeburg, 1904. A ı0. Versuchsstationen. Ulbricht, Prof. Dr., Diverse Versuchsarbeiten. (Separat-Abdrücke aus „Landwirtschaftliche Versuchsstationen“.) 1. Einfluß der Kalkung und Mergelung auf Serradella-Erträge. Kartoffel- nr a m 35 a8 ” „» Wicken- B . Wirkung ‚, Sn, 1, 55 durch gebrannte Kalke und Mergel (Topfversuche). 6. Ein Glashaus mit fahrbarem Dach und beweglichen Seiten- wänden. „ „ „ ” ” „ wm A ıı. Verschiedenes. Hallier, E., Aesthetik der Natur. Stuttg., 1890. Lutz, Dr. K. G., Sammeln und Bestimmen der Pflanzen. Ravensburg, 1856. Söhns, Franz, Unsere Pflanzen, Namenserklärungen etc. Leipz., Teubner, 1904. A 12. Bibliothekswesen (Kataloge); Wörterbücher. Wittstein, Dr. G.C., Etymologisch-botanisches Wörterbuch. Erlangen, 1856. B 2. Pflanzenproduktion; Blumenzucht und -Kunde; Treiberei. Braecklein, A., Orchideenkultur im Zimmer. Frankf. a. O., Trowitzsch, 1904. Beer, J. G., Praktische Studien über Orchideen. Wien, 1854. John, K. W., Klima in den Heimatländern der Orchideen. ($.-B.) Ander- nach, 1904. B 3. Gehölzzucht und -Kunde. Matthieu, C., Rosenverzeichnis. Berlin, Radetzki, 1904. Schneider, Cam. Karl, Laubholzkunde. Jena, Fischer, 1904. Ders., Dendrologische Winterstudien. 5 „ 1903. Willkomm -Neumeister, Waldbüchlein. Leipz., 1904. ee B 4. Obstbau-Verwertung und -Kunde. v. Hake, C. Frhr., Erziehung der Kernobstbäume in verschiedenen Formen, Kaiserslautern, Kayser, 1903. B 5. Gemüsebau. Gross, Emanuel, Der praktische Gemüsebau. Frankf. a. O., 1904. Wendisch, E., Champignonzucht. Berlin, 1892. B 6. Oekonomische Botanik; Nutzpflanzen. Fesca, Prof. Dr., Pflanzenbau in den Tropen und Subtropen. Berlin, 1904. C: Bildende Künste; Gartenkunst und ihre Technik. Gurlitt, Cornelius, Über Baukunst. 26. Band von „Die Kunst“. Sammlung illustriertter Monographien von Rich. Muther. Berlin, Jul. Barth. Hirschfeld, C. C. L., Theorie der Gartenkunst, 1779. Band I, II, III, V. Leyland, John, Gardens Old and New. Verlag des „Country Life“, London, 1904. Lichtwark, A., Der Heidegarten in „Kunst und Künstler“. Jahrg. II. (1904) Heft IV und V. Verlag Cassierer, Berlin. Ders., Blumenkultur. Dresden, Kühlmann, 1901. Meyer, Franz Sales, und Fr. Fries, Gartenkunst in Wort und Bild. Leipz., C. Scholze, 1904. v. Sckell, F. L., Beiträge zur bildenden Gartenkunst. München, 1825. Tuckermann, W. P., Gartenkunst der italienischen Renaissancezeit. Berlin, Parey, 1884. D. Technik, Volkswirtschaft, Gesetzeskunde, Handel, Vereinswesen. Friedrich, Dr. E., Wirtschaftsgeographie. Leipz., Göschen, 1904. Se) Original-Abhandlungen. Mitteilungen über Akklimatisation und Züchtung der winterharten Rhododendron. Von T. J. Rudolf Seidel, Grüngräbchen. Wer um die Mitte des vorigen Jahrhunderts unser deutsches Vaterland bereiste und die schönen Gärten einzelner hervor- ragender Gönner des Gartenbaues betrachtete, wird hie und da versteckt eine immergrüne Pflanze gefunden haben, die als etwas Seltenes und Wertvolles vorsichtig gehütet wurde, die vor des Winters Unbill auf das sorgfältigste geschützt und die im großen ganzen doch nur ein unsicheres Dasein fristete, da sie sich nicht heimisch und wohl fühlte in der Umgebung, die ihr durch das Schicksal zu teil geworden war. Es war dies das pon- tische Rhododendron, dem bei uns der Winter zu kalt, die Luft zu trocken und die Gegensätze zwischen Sonne und Schatten, ‚zwischen warm und kalt zu groß waren, um ihm ein fröhliches Gedeihen zu ermöglichen. Jedoch die glücklichen Besitzer waren nicht wenig stolz darauf und umgaben den Liebling, sobald die ersten Fröste nahten, mit einem sicheren Winter- schutze und taten nach ihrer Meinung alles, was nur möglich war, um ihn frisch und gesund zu erhalten. Ja nicht selten gruben sie im Herbste alle Pflanzen wieder aus, überwinterten sie in einer Orangerie und waren froh, dann und wann durch Blüten für ihre großen Mühen entschädigt zu werden. Ob- wohl schon seit 1820 bekannt war, daß nur einige wenige Rhododendron, wie zum Beispiel catawbiense, ferrugineum, hirsutum, maximum, dahuricum und dahuricum atrovirens, unsere Winter überdauern können, hing man doch fest an den Bemühungen, das Rhododendron ponticum in unseren Gärten akklimatisieren zu wollen, weil man es in England, Frankreich, Holland und Belgien, auch an unserer deutschen Seeküste in schöner Vegetation gesehen hatte und von der Akklimatisierung Wunderdinge erwartete und nicht ahnte, wie äußerst gering nur eine Anpassungsfähigkeit an ein nicht zusagendes Klima bei er allen Pflanzen, besonders aber bei Rhododendron ist. Es ist zwar richtig, wir ziehen in unseren Gärten vieles, was der warmen und heißen Zone entstammt und mancher Minder- vertraute mag auch in dem Umstande, daß Gurken und Kürbis, Mais und andere Pflanzen der heißen Zone bei uns als Feld- früchte jahraus, jahrein in großen Mengen angebaut werden, bei oberflächlicher Betrachtung zu dem Schlusse kommen, diese hätten sich unseren Klimaverhältnissen angepaßt, während sie doch vermöge der Art und Weise, wie man sie bei uns an- baut, unser Klima in seinen Härten überhaupt nicht kennen lernen. Weiter ist zuzugeben, daß sich Exemplare derselben Sorte von Rhododendron verschieden verhalten werden, auch in Bezug auf Widerstandskraft gegenüber starkem Froste. Doch dies hat seinen Grund nicht darin, daß das eine Exemplar mehr als das andere akklimatisiert ist, sondern ist vielmehr in dem größeren oder geringeren Wohlbefinden des einen oder anderen Exemplars zu erblicken. Waren im Herbste bei der einen Pflanze die Feuchtigkeitsverhältnisse und ihr ganzer Zu- stand z. Z. der Einwinterung günstiger als bei der anderen, so ist es selbstverständlich, daß es länger dauert, bis die Gewalten des Winters ihren Widerstand erschöpft haben, ja es kann sogar passieren, daß sie ihn überhaupt nicht zu brechen ver- mögen, und das die richtig vorbereitete Pflanze ihn wohl und munter überdauert, während ihre Genossinnen von gleicher Art und Sorte zu Grunde gehen, ohne daß das „Warum“ offen- sichtlich würde. Hieraus nun aber folgern zu wollen, es wäre dies ein individueller Vorzug der betreffenden Pflanze und sei auf Akklimatisierung zurückzuführen, wäre ebenso falsch, wie der Schluß, im Lauf der Zeiten in der Kultur errungene bessere Resultate, die man der Erfahrung in der Behandlung zu gute rechnen muß, auf das Konto der Akklimatisierung setzen zu wollen, und doch wie oft ist dies geschehen, wie häufig haben wir uns verleiten lassen, allmählich besser und besser gedeihende Pflanzen als akklimatisiert zu betrachten, während doch nur die Entdeckung und Berücksichtung einzelner kleiner Eigenheiten das bessere Gedeihen ermöglichten. Wer es weiß, wie schwer es ist, die direkten oder indirekten Wirkungen ver- änderter Behandlung klar und deutlich zu diagnostizieren, wird mir Recht geben, daß hierbei ein Irrtum überaus leicht unterläuft, und die Annahme, die Rhododendron ließen sich akklimatisieren, wohl nur ein Märchen sei. Ihre Vertreter, die Herren Peter Smith I VE und John Booth und anfänglich auch mein Vater, haben gewiß energisch gewirkt und keine Mühe gescheut, um zu Resultaten zu kommen, doch nichts ist daraus hervorgegangen. Wäre ihre Annahme gerechtfertigt gewesen, so müßten wir doch heute Resultate sehen, so müßten doch nun nach mehr als 50 Jahren sichtbare Zeichen des Akklimatisiertseins vorhanden sein. Doch wo zeigen sich solche? Welche Art oder Abart des Rhododendron wäre wohl hierdurch in ihren wichtigsten Eigenschaften irgendwie abgeändert worden? Meines Wissens nicht eine einzige! Wenn man auch dann und wann auf ein Rho- dodendron stößt, das in irgend welchem Garten im Laufe der Zeiten zu einer starken Pflanze geworden ist, die sich recht leidlich mit unserem Winter herumschlägt, trotzdem die Sorte bei uns in Grüngräbchen oder anderswo als junge Pflanze regelmäßig erfriert, so dürfte wohl auch in diesem Falle nur wenig von Akklimatisierung die Rede sein, sondern es werden irgend welche günstigen Umstände des Standortes oder auch das Alter der Pflanze maßgebend für ihr günstigeres Verhalten sein. Ja, ich glaube nicht fehlzugehen, wenn ich annehme, daß man die größere Widerstandsfähigkeit, die alte Pflanzen des Rho- dodendron unserem Klima entgegensetzen, die sie von Jahr zu Jahr im Kampfe mit Wind und Wetter errungen haben, die aber in der größeren Härte ihres Holzes, in dem intensiven Ausreifen jeden Jahrestriebes ihren Grund hat, oft irrtümlich als eine Akklimatisation des betreffenden Exemplares betrachtet. Wehe dem, der auf den Glauben kommt, er habe ein wirklich winterhartes Rhododendron vor sich, und aus diesem Grunde zu einer Vermehrung schreitet. Die jungen Pflänzchen werden ihn schlimm enttäuschen. Auch die Unterlage, auf die man Rhododendron veredelt, hat einen gewissen Einfluß auf das Edelreis und die daraus erwachsende Pflanze, auch mit Rücksicht auf die Winterhärte. Schon dadurch, daß die eine zu früherer Blüte zwingt, also eher wieder mit der Saftzirkulation beginnt, oder daß die andere im Herbste noch immer Wachstum zeigt, während manche Arten schon abgeschlossen haben, wird natürlich ein Unter- schied bedingt bezüglich des Verhaltens ein und derselben Sorte im Winter. Es wird jedem einleuchten, daß ein mit dem Wachs- tum früh abschließendes Rhododendron vermöge der frühen Reife, die hierdurch bedingt wird, lange bevor starke Kälte ein- tritt, widerstandsfähiger sein muß, als ein anderes, das wegen ee lebhaften Herbstwachstumes mit unreifen Trieben in den Winter kommt. Wir alle entsinnen uns recht gut des Nachteiles, den uns das frühe Einwintern im Jahre 1902 besonders bei solchen Pflanzen brachte, als Mitte November nach einem langen flauen Sommer und Herbste plötzlich so scharfe Fröste eintraten. Die Rhododendron und sehr vieles andere hatten in jenem Jahre nicht Zeit, auszureifen, und die Überlegenheit der Unter- lage „Cunninghams White“, eines Abkömmlings von cauca- sicum x catawbiense, das oft schon im Juni seine Triebe aus- gebildet hat, und Trieb und Knospe von da ab weiterreift, zeigte sich im hellsten Lichte. Wo immer ein Rhododendron entweder aus alten Zeiten stammend, oder als Neuheit vom Auslande bezogen, auf ponticum veredelt unter der Sammlung war, da hat es furchtbar gelitten, wenn es nicht überhaupt zu Grunde ging. Bis zu den 70er Jahren währten die eifrigsten Versuche, verschiedene Rhododendronsorten durch Eingewöhnung wider- standsfähig zu machen, doch ist ihnen leider ein Erfolg nicht beschieden gewesen. Was von Anbeginn winterfest war, hat sich gehalten, was unserem Klima nicht gewachsen war, ist verschwunden, sobald aus irgend welchem Grunde die künst- lichen Schutzmaßregeln aufhörten. Die Versuche und vielen Mühen haben nur zu einem negativen Resultate geführt. Wir sehen darin heute ziemlich klar, die einwandfrei festgestellten Erfolge der Akklimatisationsbestrebungen sind so unbedeutend, daß man Zuchtpläne darauf nicht bauen kann. Als mein Vater darum Anfang der 60er Jahre seine Hoff- nungen bei den allermeisten der bei John Standish erzogenen Rhododendronsorten getäuscht sah, und fand, daß nur einige wenige: wie Goethe, Minnie, Julius Rüppell, Jeweß, Omer Pascha und Dr. Hooker sich für die auf sie verwendeten Mühe- waltungen dankbar zeigten und die Mehrzahl, worunter leider gerade die schönsten sich allen Versuchen gegenüber spröde verhielten, d. h. nach damaliger Ansicht sich nicht akklimati- sieren ließen, beschritt er andere Bahnen und suchte durch Kreuzbefruchtungen neue Varietäten für seine Zwecke zu er- zielen, in der berechtigten Annahme, es würden sich darunter solche finden, die die gewünschten Eigenschaften in größerem Maße auf sich vereinigten. Diese Sämlingszucht zeitigte zwar sehr schöne Resultate und eine der ersten Neuheiten seiner Anzucht, „Jacob Seidel“, erzielte auf einer Ausstellung in Berlin en noch Anfang der 60er Jahre als ersten Preis einen Dukaten. Dem eigentlichen Zwecke aber war wenig gedient, weil das Zuchtmaterial allzu buntscheckig aussah. Wer sich heute an- heischig machen wollte, aus den Fixkötern, die über die Nacht- ruhe unserer Dorfgemeinden gebieten, etwa den Bernhardiner oder den schottischen Berghund heraus zu züchten, dürfte nicht mehr Mühe haben, zum Ziele zu gelangen, als der Züchter von Neuheiten von Rhododendron von ganz bestimmten Eigen- schaften, wenn er von Bastarden unbekannter Herkunft aus- gehen wollte. Man kann natürlich nur dann weiterbauen, wenn man über alles Vergangene genaustens unterrichtet ist, und das ist eigentlich nur bei den echten Arten der Fall. Erst seitdem man zurückgreift auf die Stammarten, ist man eines Erfolges gewiß und hat es in der Hand, die Richtung anzugeben, die in der Zuchtwahl eingehalten werden soll. Die Züchter damaliger Zeiten glaubten, daß mit der Winterhärte eine allgemeine robuste äußere Erscheinung des Rhododendron Hand in Hand ginge. Sie wählten deshalb schon im Samenbeet die Pflänzchen größter Wachstumsenergie und verstopften sie getrennt von den anderen, so schon den ersten Akt der Zuchtwahl ein- leitend. Die schnell und gutgekeimten Pflänzchen entwickelten sich auch bei der Weiterkultur gegenüber den anderen recht lebhaft. Zumal die Kulturen eines der Altmeister unserer Dresdner Gärtnerei (Ludwig Leopold Liebig) zeigten in dieser Hinsicht äußerst markantes Material, und ein glücklicher Wurf, die Erzeugung der Varietät „Viola“ (einer Kreuzung zwischen einer Hybride von campanulatum [Madame Naun] und einem Bastard von Catawbiense und ponticum), die sich überaus robust und wüchsig und auch recht winterhart zeigte, mögen ihn nicht wenig in diesem Glauben bestärkt haben. Leider ist aber nun die Sorte Viola wohl fast die einzige geblieben, die aus jenen Generationen entstammt, nach den damaligen Ansichten die rechten Eigenschaften besaß und sich auch wirklich bewährte. Die übrigen Rhododendron-Kreuzungen, wenn auch starke Wachser und robuste Burschen in jeder Beziehung, zeigten sich im Gegenteile von grobzelliger Struktur und waren mit ihren großen Blättern und deren langen Stielen, dem lockeren Wuchse usw., wenig geeignet, um Wind und Frost zu widerstehen. In der Tat sind ja auch heute noch Sorten, wie Mad: Linden, Cynthia usw., trotz ihrer Schönheit und trotz des Vorteils, daß sie schnell große Pflanzen liefern, leider zu be- seitigen gewesen, da sie nur günstigen Verhältnissen gewachsen sind. Es war also nichts mit den robusten Sämlingen, ja sie erschienen in dieser Beziehung minder widerstandsfähig als die kleinblumigen, kleinblättrigen, niedrigbleibenden Sorten, und als man erkannt hatte, daß der alte Peter Smith mit seinem Ausspruche: „es ist nur der Wind, der sie tötet, und nicht der Frost“, so unrecht nicht hatte, weil man die großen Blätter, deren Blattstiele der Wind abdrehte, mehr unter der Pflanze, als daran gewahrte, verschritt man dazu, den kleinblättrigen Sorten zu ihrem Rechte zu verhelfen und wählte diese bei der Zuchtwahl aus. Man glaubte auch in der größeren Holz- feuchtigkeit der Sorten einen Übelstand zu erblicken und freute sich bei den kleineren, langsam wachsenden, verhältnismäßig viel Trockensubstanz vorzufinden. Die Sorten L. L. Liebig und Gabriele Liebig, den Züchtungen von Leopold Liebig entstammend, und eine ganze Anzahl solcher, die mein Vater in den Handel gab, sind daraufhin entstanden. Aber auch sie bewährten sich nicht, sondern zeigten sich nur wenig besser als ihre starkwachsenden Geschwister. Auch waren sie im reifen Holze sehr spröde. Um diese Zeit machte man eine interessante Beobachtung, die für die späteren Züchtungsversuche zur Erzielung harter Sorten maßgebend wurde. Man fand, daß die echten Arten, Rhododendron Catawbiense voran, Einrichtungen besaßen, die man Schutzmaßregeln gegen die Unbill des Wetters nennen möchte. Schon immer hatte man beobachtet, daß das Erfrieren der Rhododendron fast genau einem Vertrocknen glich. Man sah, daß zu Zeiten trockener, kalter Winde die Pflanzen einen erbärmlichen Eindruck machten, daß die Rinde der Triebe förm- lich zusammenschrumpfte, und daß das Holz, die Blätter, die Augen ganz welk wurden. In diesem Austrocknen erkannte man den schlimmsten Feind der immergrünen Gehölze und war nicht wenig erstaunt, daß eine ganze Anzahl gerade der- jenigen, die während der kalten Winde am traurigsten aus- sahen, sich bei Eintritt milder Witterung und feuchter Luft am schnellsten wieder erholte, mithin wohl aus anderem Grunde die Erscheinung mitmachte. Als man ihr daher mehr nach- forschte, fand man auch, daß nur wenige Stunden Frost ge- nügten, bei diesen Pflanzen das Aussehen vollkommenen Ver- trocknetseins hervorzurufen, und man sagte sich mit Recht, 5 — daß es unmöglich sei, daß diese Pflanzen in so kurzer Zeit eine solche Menge Wasser verdunstet haben sollten, daß ihr so sehr verändertes Äußere hieraus zu erklären wäre.“) Obwohl wir auch heute noch nicht das Zustandekommen dieser eigen- tümlichen Schutzbewegungen, nämlich des Rollens der Blätter und deren Parallelstellung zu den Zweigen kennen, so müssen wir unseren Vorfahren ganz recht geben in der Beobachtung, daß es tatsächlich eine Bewegung ist, die das Blatt infolge eines Anreizes zu seinem Schutze ausführt, und daß es nicht der Zustand des Vertrocknetseins der Pflanze ist, der sie diese Stellung einnehmen läßt. Bei über 0° C. steigender Temperatur rollen die Blätter wieder auf und stellen sich wieder in ihre alte wagerechte Lage, obwohl der Ballen noch fest eingefroren ist und eine Zufuhr von Ersatzfeuchtigkeit aus dieser Quelle noch ausgeschlossen erscheint. Sorten, die die Fähigkeit, solche Schutzmaßregeln zu treffen, nicht haben, nehmen, sofern sie überhaupt dazu noch im stande sind, ein frisches Aussehen erst dann wieder an, wenn auch der Ballen nicht mehr gefroren ist und wenn eine Säftezufuhr wieder stattgefunden hat. Worin besteht nun aber der Schutz für die Pflanze, der mit dieser Bewegung erzielt wird? Bleibt z. B. das Rhod. ponticum mit seiner großen Sippe getreu den Überlieferungen seiner Vor- fahren vom Pontus euxinus, bar von allerlei Wehr- und Schutz- mitteln, die es in seiner warmen Heimat nicht gebraucht, selbst dem heftigsten Ansturme des Winters gegenüber in voller *) Vielleicht darf man annehmen, daß bei völliger Reife des Holzes eine Schrumpfung der Gefäße, welche den Saftstrom nach den Spitzen der Jahrestriebe leiten, eintritt, während im Wachstum begriffenes, un- reifes Holz, wie der Augenschein bei allen Gehölzen lehrt, infolge der noch nicht eingetretenen Schrumpfung Saftwege größeren Querschnittes aufweist. Im engeren Rohr kann der Saft nicht so rasch zuströmen bei starker Inanspruchnahme der Blätter durch trockene Luft und Sonnenschein bei Kälte unter 0% C., es tritt daher nach wenigen Stunden schon das bekannte Trockenheitssignal auf, das Zusammenrollen und Hängen der Blätter. Die Wasserabgabe ist aber eine begrenzte, zumal die durch das Rollen verringerte Oberfläche weniger verdunstet. Im weiteren Rohre (Saftwege) des unausgereiften Holzes der spät abschließenden Sorte strömt der Saft bei plötzlicher, außerordentlicher Inanspruchnahme der Blätter rasch zu, die Blätter rollen nicht und hängen auch nicht, es tritt aber auch — und das bildet hier die Gefahr — rascher die völlige Veraus- gabung des Wasservorrates ein, und dann ist die Pflanze dem Verderben ausgesetzt, wenn aus den Wurzeln infolge Gefrierens der oberen Boden- schichten kein Wasser nachgeliefert wird. Anm. des Red. ee Größe aufgerichtet, jedes Blatt und Blättchen voll entfaltet und des Winters Angriffen preisgegeben, so kann man, zumal bei den nordamerikanischen Rhododendron, bei den Nachkömm- lingen von Catawbiense, recht deutlich sehen, was es heißt, mit den Verhältnissen vertraut zu sein, Wehr und Waffen zu besitzen und sich in alles schicken zu können. Tritt, wie im November 1902, ein strenger Frost, den keine schützende Schnee- decke mildert, ganz plötzlich ein, so traut man seinen Augen kaum, wenn man die Pflanze wiedersieht, die vorher in üppigstem Grün und breiter Entfaltung vor uns stand. So lange das Thermometer über Null ist, atmet und arbeitet, wenn auch ver- mindert, der ganze Organismus der immergrünen Pflanzen auch im Winter. Erst bei Eintritt von mehreren Graden Frostes kommt die Saft-Zirkulation völlig zum Stillstande. Nun denke man sich die aussaugende Kraft der trockenen Winde, vor allem des Ostwindes, vereint mit der Wirkung der Sonne, die in der Zeit von Barfrösten fast täglich scheint und in allen Pflanzenteilen, die ihr eine Fläche bieten, den Zellsaft erwärmt und verflüssigt, ja dessen Ausatmen und Verdunsten herbei- führt, so wird man sich leicht vorstellen können, wie, bei Mangel an jeder Ersatzfeuchtigkeit, solche Arten und Abarten von Rhododendron förmlich ausgedörrt werden, die nicht be- sondere Hilfsmittel besitzen, sich vor dem Einfluß der Sonne zu schützen oder wenigstens die Angriffsflächen zu verringern. Ist jeder schroffe Wechsel von Wärme zu Kälte, von Frost zu Hitze, von Trockenheit zu Feuchtigkeit u. s. w. im Haus- halte der Natur vom Übel, so wird er zur tödlichen Plage, wenn bei herrschendem Frostwetter bestimmte Pflanzenteile durch die direkte Bestrahlung der Sonne auf Stunden zu einer Tätigkeit angeregt werden, die sie eigentlich nur bei höheren Temperaturen ungestraft ausüben sollten. Hat aber die Sonne die Verdunstung eingeleitet, was ihr selbst an Tagen gelingt, wo wir 10° und mehr unter Null haben, und ver- schwindet sie plötzlich hinter einer Wolke oder einem Ge- bäude u. s. w., so erfaßt der Frost mit einem Schlage die erwärmten Organe und die erwähnten zerstörenden Einflüsse beginnen. Schon die durch die plötzlichen Temperaturschwankungen bedingten raschen Volumenveränderungen, das rasch ab- wechselnde Auftauen und Gefrieren des Gewebewassers, wird besonders von den grünen Pflanzenteilen nur in beschränktem Eu Maße ertragen; sie platzen, der Zellsaft tritt aus und wird emsig von den trockenen Winden aufgesaugt, ohne daß die Pflanze im stande wäre, auch nur einen Teil hiervon aus ihren Vorräten zu ergänzen. Sie leidet also an allen den Stellen, wo der warme Sonnenstrahl sie weich und für den Angriff des Frostes empfänglich gemacht hatte und geht sehr oft daran zu grunde, während eine Pflanze derselben Abart, welche durch Zufall jenen Einflüssen nicht ausgesetzt war, vielleicht tadellos überwintert. Diese Betrachtungen werden in der Tat durch die Erfahrung bestätigt: Die Abkömmlinge von Rhod. Cataw- biense, welche am meisten die Blätter zu rollen pflegen, sodaß sie einen erbarmenswürdigen Anblick bieten, und die Abkömm- linge von campanulatum und brachycarpum, welche außerdem noch die Blätter straff senkrecht abwärts hängen lassen, ge- hören zu den härtesten Sorten, welche wir besitzen. Bei der- gestalt sich schützenden Pflanzen ist die Verdunstung während des Frostes so minimal, daß sie sicher im stande sind, eine lange Kälteperiode durchzumachen, ehe ein Ersatz der ver- dunsteten Feuchtigkeit vom Wurzelballen her nötig wird. Darin also liegt das Geheimnis des Schutzes, den das winter- harte Rhododendron vor den minder festen voraus hat, und hierin ist zugleich der Unterschied begründet für das ver- schiedene Aussehen und Verhalten der harten und weichen Arten während des Frostes. Man soll also keine Sorge haben, wenn die sonst so schönen und frischen Pflanzen zur Zeit heftigerer Kälte plötzlich aussehen, als wären sie tot. Es ist nur ein Scheintod, aus dem sie alle zu frischem und fröhlichem Leben wieder erwachen. Um nun festzustellen, ob eigentlich der Frost als solcher oder die mit ihm verbundene Trockenheit der Luft die Ursache des Rollens bei Rhododendron ist, habe ich im vorigen Winter einige Versuche angestellt, bin aber bis heute noch zu keinerlei Resultat gekommen. Von der Erfahrung ausgehend, daß einige Steppengräser z. Z. großer Trockenheit ein ähnliches Rollen ihrer Blätter vornehmen und zu diesem Zwecke mit bestimmten Organen ausgerüstet sind, habe ich versucht, unter gütiger Beihilfe des Herrn Dr. Arno Naumann, bei den Rhododendron ähnliche Werkzeuge zu entdecken. Indessen die ziemlich große Zahl von Mikroskoppräparaten hat nirgends die Hoffnung be- stätigt, daß ein ähnliches Organ vorhanden sei. Ich habe ferner versucht, aus der Zahl der Spaltöffnungen, die bei Rhododen- dron fast ausschließlich auf der Blattunterseite liegen, dahin- gehende Schlüsse zu folgern, doch auch dies hatte denselben negativen Erfolg. In einem Falle war eine Sorte ein eifriger Roller, deren Blattunterseiten nur etwa 80 Spaltöffnungen auf den Quadratcentimeter aufwies, und das mit fünfmal mehr be- dachte Blatt einer anderen Sorte rollte überhaupt nicht. Bei anderen Beispielen waren wieder die mit einer großen Anzahl Spaltöffnungen versehenen Blätter schon bei schwachem Froste gerollt und solche, die bei weitem weniger besaßen, zeigten diese Eigenschaft nicht. Ich habe also Roller unter denen ge- funden, die sehr arm an Spaltöffnungen waren, wie unter denen, die sie in großer Anzahl zeigten, ich fand aber wiederum unter beiden Kategorien auch Nichtroller. Die Hoffnung also, aus der Trockenheit der Luft und der Zahl der Spaltöffnungen Folgerungen dahingehend machen zu dürfen, daß reichbesetzte, sehr ausdünstungsfähige Blätter mehr zum Rollschutz neigen würden, als andere, erwies sich als trügerisch. Auch waren ebensowohl unter den Rollern wie unter den Nichtrollern Träger mit viel oder wenig Steifkörperchen, die das Blatt der Kamellie z.B. in großer Anzahl auszeichnen und ihm seine große Steif- heit und Tragfähigkeit verleihen. Weiter war auch die Richtung in der die Spaltöffnungen im Verhältnis zur Blattachse gestellt waren, nicht maßgebend für die Erscheinung. Ich fand über- haupt kein einziges Blatt, bei dem eine ausgesprochene, ein- heitliche Richtung der Spaltöffnungen festzustellen gewesen wäre, sie waren im Gegenteil fast auf jedem Blatte in Bezug auf die Richtung des Spaltes bunt durcheinander gewürfelt. Hätte ich bei ausgesprochenen Rollern durchgehends eine Parallelstellung der Spaltöffnungen zur Hauptachse des Blattes wahrnehmen können, so hätte sich die Ansicht rechtfertigen lassen, daß die anderen Blätter darum nicht zu den Rollern gehören, weil die senkrecht zur Achse stehenden Spaltöffnungen sich dem Rollen widersetzen, während die parallel angeordneten es vermöge ihrer Zusammenziehung hervorzurufen geeignet wären. Es würde sich nämlich in diesem Falle die Unterseite des Blattes in größerem Maße verkürzen, als die obere, und ein Rollen müßte die Folge sein, etwa wie bei Papier, dessen gegenüberliegende Flächen mit Rücksicht auf die Aufnahme von Feuchtigkeit oder deren Abgabe nicht gleichmäßig befähigt sind. Um nun zu sehen, wie ein Schutzhäutchen, auf der Unter- seite des Blattes angebracht, etwa auf die Äußerung des Rollens a von Einfluß |wäre, habe ich folgendes Experiment gemacht. Ich habe durch ein schwaches Brettchen Zweige einer stark- rollenden Sorte, von denen die Hälfte der Blätter mit Collodium oder Bienenwachs an der Blattunterseite luftdicht verschlossen war, hindurchgesteckt und durch Watte die Stengel in den Löchern des Brettchens abgedichtet. Die unter dem Brett her- vorragenden Rhododendronstengel habe ich in einen Topf mit Wasser geführt, sodaß sie nicht vertrocknen konnten. Darauf habe ich die über dem Brettchen befindlichen Triebe unter eine große Glasglocke gebracht, unter welche ich zu gleicher Zeit stark Wasser aufsaugende Chemikalien legte. Der gleich- falls unter der Glocke mit untergebrachte kleine Luftfeuch- tigkeitsmesser ging sehr bald auf „sehr trocken“ und das Rollen der nicht mit einer Haut versehenen Blätter begann, trotz der reichen Wasserzufuhr von unten, sehr bald auf das lebhafteste. Indessen auch die behandelten Blätter zeigten, anfangs langsam, dann aber schneller, dieselbe Erscheinung. Sie rollten also wirklich, obwohl der Abschluß mit Collo- dium bis zuletzt in Ordnung zu sein schien. Ich habe nun nicht feststellen können, ob der Versuch, die Spaltöffnungen zu schließen, durch Collodium gelungen war. Der Logik gemäß konnte es nicht der Fall sein, denn aller Wahrschein- lichkeit nach sind es nur Trockenheit oder Kälte (vielleicht sind es auch beide vereint) die die Erscheinung hervorrufen. In meinem Zimmer hatte es aber nicht gefroren, es bleibt also nur die Trockenheit. Wie aber konnte sie wirken, wenn die Spaltöffnungen wirklich verschlossen waren? Als ich die Glocke später entfernte, rollte sich die ganze Gesellschaft wieder auf, zuerst wieder die Blätter, deren Unterseite unbe- handelt geblieben war, und hierauf etwa in der umgekehrten Reihenfolge des Schließens die übrigen. Obwohl ich also weder ein Organ, das die Rollerscheinung erklären könnte, zu entdecken vermochte, noch nachzuweisen im stande war, ob nur die Trockenheit der Anlaß für das Rollen ist, kann ich mich doch der Ansicht nicht verschließen, daß dies letztere in Wirklichkeit der Fall ist und daß die Kälte nur als Ursache der Trockenheit der Luft eine indirekte Rolle dabei spielt. Ich habe der Besprechung dieser Eigentümlichkeit einen etwas weiten Raum gewidmet, weil sie ein Merkmal hervor- ragender Art ist, auf dessen Beachtung bei der Zuchtwahl hoher Wert zu legen ist. Rhododendron, die diese Eigenschaft ee in hohem Grade besitzen, werden in den seltensten Fällen für die Verwendung im Freien untauglich sein, obschon es auch unter den Nichtrollern winterharte Varietäten gibt. Wenn wir uns die Eigenschaften, die es zu erreichen gilt, vor Augen halten, — nämlich: 1. Blühwilligkeit schon bei jungen Pflanzen, 2. Klarheit der Farbenunterschiede, 3. Guter Wuchs, feste Bewurzelung, 4. Dunkle im Wind ohne Schaden bewegliche, mittelgroße Belaubung, 5. Wetterfestigkeit, 6. Allgemeine Anspruchslosigkeit, 7. Späte Blüte, 8. Knospenansatz auf dem ersten Triebe, 9. womöglich: Samenbeständigkeit! — so wird uns klar, daß man jedes Mittel mit Freuden begrüßen muß, das einem bei der Wahl einen Anhalt bietet, und gerade die wichtigsten Eigenschaften, die ich besonders hervorhob, sind bei den Rollern in hervorragendem Maße anzutreffen. Bezüglich des Samens, den wir hier züchten, haben wir uns von den bisher geübten Kreuzungsmanieren völlig frei gemacht. In Grüngräbchen wird nur Samen zur Weiterzucht verwendet von Sorten, deren Eigenschaften und deren Vererbungsfähigkeit kontrolliert und bekannt ist. Wir haben dabei mehrfach auf Arten zurückgreifen müssen, und Rhododendron catawbiense, Smirnowi, sowie japonicum, dessen Zuname Metternichi, in Bezug auf seine Artreinheit zwar etwas stutzig macht, gelten als Hauptgrundlage für unsere Kreuzungen. Aus diesen Hybridi- sationen sind bis heute schon viele schöne und entwicklungs- fähige Varietäten hervorgegangen. Tausende davon stehen bei und in Grüngräbchen bereit, im nächsten Frühjahre ihre Reise zu ihren Freunden und Gönnern zu unternehmen. Mögen sie treue Fürsprecher sein für das, was wir zu erreichen trachten: ein winterhartes Rhododendron für den deutschen Garten. oe) Der Anschluss des sächsischen Gartenbaues an die Landwirtschaft und seine Vertretung im Landes- kulturrat. Vortrag des Herrn Sekretär Meckwitz vom Gartenbau-Verbande für das Königreich Sachsen. Nachdem der Gartenbauverband für das Königreich Sachsen sich schon längere Zeit mit den Vorarbeiten für eine Reorgani- sation der Vertretung des sächsischen Gartenbaues beschäftigt hatte, kam diese Angelegenheit bei der diesjährigen Haupt- versammlung zur endgültigen Beratung. Die Versammlung beschloß, unter Berücksichtigung des Umstandes, daß eine selbständige Vertretung in Form von Gartenbaukammern wegen der hohen Kosten usw. undurch- führbar ist, einen Anschluß der Gärtnerei an die mehr als 180.000 Betriebe zählende Landwirtschaft Sachsens zu erstreben. Ein zweiter Beschluß der Versammlung ging dahin, eine Denkschrift auszuarbeiten, in der alles Nähere über die Art und Weise, in der ein solcher Anschluß und die gewünschte, so dringend nötige Vertretung herbeizuführen wäre, den inter- essierten Kreisen dargelegt würde. Dies ist nun geschehen. Die Denkschrift ist dem Königl. Ministerium wie dem Landeskulturrat für das Königreich Sachsen unterbreitet worden. Darauf wurde sie im „Handelsgärtner“ von Bernh. Thalacker- Leipzig-Gohlis veröffentlicht, so daß der Inhalt zur Kenntnis der gesamten Gärtnerschaft Sachsens gelangte. Insbesondere befaßte sich der zum Zwecke einer allgemeinen Willenskundgebung nach Dresden einberufene Sächsische Gärtnertag vom 19. Juli 1903 mit den Ausführungen der ge- nannten Denkschrift. Im Laufe der Verhandlungen wurde festgestellt, daß das Königliche Ministerium und der Landeskulturrat, wie der von er 150 selbständigen Gärtnern, die zumeist Delegierte verschiedener Gartenbauvereine waren, besuchte Gärtnertag mit dem Inhalte der Denkschrift einverstanden waren. Dieser gipfelt in der Schaffung eines Ausschusses für Gartenbau beim Landes- kulturrat. Nachdem der ständige Ausschuß des Landeskulturrates die Frage in seinem Schoße beraten hatte, erhielt Herr Ritterguts- besitzer 7. J. Rud. Seidel-Grüngräbchen das Referat zur Plenar- versammlung vom 6. November 1903, der Se. Excellenz Staats- minister von Metzsch, sowie die Herren: Ministerialdirektor Geheimer Rat Merz, Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Roscher, Geh. Regierungsrat Dr. Kunze, Geh. Regierungsrat Münzner, Geh. Regierungsrat Dr. Ärische und Geh. Regie- rungsrat Dr. Fraustadt als Vertreter der Königlichen Staats- regierung beiwohnten. Se. Excellenz Wirkl. Geheimer Rat Dr. jur. Graf von Koenneritz-Lossa führte den Vorsitz. Dieses Referat, das mit Beifall entgegengenommen wurde, war ein Bericht über die Sitzung des Sonderausschusses im Landes- kulturrat und faßte die Angelegenheit nach dem Wortlaut des stenographisch aufgenommenen Protokolles folgendermaßen zusammen: Berichterstatter Rittergutsbesitzer Seidel-Grüngräbchen: Meine sehr geehrten Herren! Die Denkschrift des Garten- bauverbandes für das Königreich Sachsen und auch der Bericht des Ausschusses, den ich die Ehre habe, hier zu vertreten, sind umfangreich genug, so daß ich hoffen kann, mich bei meinen Darlegungen hier kurz fassen zu dürfen. Ich möchte aber der Frage des Anschlusses des Garten- baues an den Landeskulturrat doch einiges Geschichtliche vorausschicken, damit die Herren es allenthalben verstehen können, aus welchen Gründen der Gartenbau unseres Heimat- landes es wünschen muß, gerade beim Landeskulturrat die gewünschte Vertretung zu finden. Seit den achtziger Jahren ist in unseren Gartenbaukreisen der Wuusch rege und zum teil äußerst rege gewesen, eine Organisation zu besitzen. Damals war man, noch ehe die Land- und forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft gegründet war, darauf zugekommen, ein Gartenkulturrat sei das wün- schenswerte Ziel. Da haben sich leider große Schwierig- keiten in den Weg gestellt. Die erste war, daß unser Beruf Se nur über wenig Betriebe, 2600 im ganzen Vaterlande, ver- fügte, und die zweite, daß dadurch natürlich die Verwaltungs- kosten für eine eigene Vertretung sehr hoch werden und daß dann noch hinzukam, daß die Land- und forstwirtschaft- liche Berufsgenossenschaft die Gärtner mit bei sich aufnahm, so daß eigentlich eine Hauptquelle der Einnahmen bei dieser eigenen Vertretung schon verschwunden war. Von dem Momente an wäre es nicht mehr zweckmäßig gewesen, wollten die Gärtner unseres engeren Vaterlandes sich selbständig organisieren. Der Gartenkulturrat hatte überdies auch nicht die Sym- pathien der Königlichen Staatsregierung. Aus sehr wohl verständlichen Gründen wünscht man bei dem Königlichen Ministerium eine Zentralisation, und ein Gartenkulturrat würde eine Dezentralisation bedeuten. Es würde dann natürlich die Übersicht, welche man sonst schaffen will, indem man einzelnen Berufen Sachverständigen-Korporationen gibt, bei der hohen Königlichen Staatsregierung erschwert werden. Wir Gärtner mußten uns daher umsehen, wo wir nun am besten unterkommen könnten, nachdem wir zu schwach waren, eine eigene Organisation zu gründen. Da kamen zwei Korporationen in Betracht: erstens die Handels- und Gewerbekammer und zweitens der Landeskulturrat. Die Handels- und Gewerbekammern erschienen, als wir uns eingehend damit beschäftigt hatten, für unsere Zwecke nicht brauchbar, schon wegen des Gewerbegesetzes, wegen der Sonntagsruhe usw. nicht. Es zeigte sich, daß der Gesetz- geber bei Ausarbeitung des Gewerbegesetzes jedenfalls nicht an den Gärtner gedacht hatte, sondern daß er eben eine Gesetzgebung für Handel und Gewerbe und für die Industrie geschaffen hatte. Wer aber, wie die Gärtner, mit lebenden Wesen zu tun hat, steht dem Landwirte sehr nahe. Wenn wir z. B. exo- tische oder auch andere Pflanzen in ein Gewächshaus stellen, wir geben der Pflanze einen Topf, wir teilen ihr täglich Licht, Luft, Wärme, Feuchtigkeit und Nahrung zu, über- dachen die Pflanze mit einem Glasdach, schalten also die Natur, die sonst jedes lebende Wesen erhält, vollkommen aus, so sind wir eben gezwungen, jede Stunde da zu sein, um die Natur zu ersetzen; und wir könnten das vielleicht ne vergleichen mit der Viehhaltung in Ställen, wo die Selbst- hülfe der Tiere auch ausgeschaltet ist. Wir sind gezwungen, im Momente des Bedarfes Hülfe- leistung eintreten zu lassen und nicht, wenn das Gesetz uns das gestattet oder wenn wir Lust dazu haben. Des- halb ist es ein Unding, wenn wir uns wollten den Gesetzen über die Sonntagsruhe, so wie sie im Gewerbe gehandhabt werden, fügen. Es würden für uns die allergrößten Verluste daraus erwachsen, zumal bei der Ernte unserer Pflanzen, die bei der Rose z. B. alle Tage stattfinden muß. Es konnte also nicht daran gedacht werden, bei der Handels- und Gewerbekammer ein Unterkommen zu finden. Aber die Vertreter der Handels- und Gewerbekammer können ja auch gar nicht so viel Gefühl für unseren Beruf haben, der ein intensiver Landbau ist, wie gerade die Herren Land- wirte im Landeskulturrat, weil auch sie in ihrer Beschäftigung häufig an die Stunde gebunden sind und bei der Ernte, wie bei der Viehhaltung Verrichtungen vornehmen müssen im Moment des Bedarfes. Deshalb, meine sehr geehrten Herren, sind wir dazu ge- kommen, an den Landeskulturrat die Bitte zu richten, inner- halb seines Bereiches uns eine Organisation zu schaffen. Das Königliche Ministerium hat zu erkennen gegeben, daß es einer solchen Angliederung des Gartenbaues an den Landeskulturrat nichi entgegen ist, und unser Gartenbau hat durch seine Versammlungen, vor allen Dingen durch den Gärtnertag vom 19. Juni, einstimmig kundgegeben, daß ihm eine Angliederung nach der in der Ihnen vorliegenden Denkschrift entwickelten Art genehm sein würde, weil sie eben die notwendigen Bedürfnisse des Gartenbaues in Rück- sicht zieht. Auf Grund dieser Denkschrift ist nun im Ausschuß eine längere Aussprache gepflogen worden, und ich freue mich sehr, erklären zu können, daß der Ausschuß in diesen Hoffnungen ein berechtigtes Bedürfnis und eine berechtigte Forderung des Gartenbaues erkannt hat. Es wurde hierbei erörtert, daß man im Landeskulturrat einen Sonderausschuß für Gärtnerei errichten wollte Er soll 6 Mitglieder erhalten und soll seine Verbindung mit dem Landeskulturrate dadurch erzielen, daß der jeweilige Vorsitzende, welcher von den 6 Mitgliedern zu wählen ist, als ordentliches Mitglied in den Landeskulturrat an Stelle des jetzt vorhandenen außerordentlichen Mitgliedes eintritt. Selbstverständlich würde eine solche Organisation für den Gartenbau, zumal er ja die Schule mit übernehmen soll, Kosten verursachen. Es war deshalb notwendig, daß ein Budget aufgestellt wurde, in welcher Höhe sich wohl die Kosten bewegen würden, die eine gärtnerische Vertretung, welche an den Landeskulturrat angegliedert wäre, mit sich bringen würde. Man ist bei dem Budget auf den Betrag von rund 10000 M. gekommen und Sie haben ja in der Denk- schrift eine nähere Darlegung darüber gesehen. Nun ist es nach Ansicht der Gärtner sowohl wie auch des Landeskulturrat- Ausschusses richtig empfunden, daß derjenige, welcher die Kosten verursacht, auch für ihre Deckung besorgt sein müsse. Es ist deshalb nach den Katastern, die in der land- und forstwirtschaftlichen Berufs- genossenschaft zur Verfügung standen, über die Gärtnereien eine Veranlagung detaillierter Art aufgenommen worden und diese Veranlagung finden Sie auf Seite 7 der Berichterstattung. Es sind da drei Gruppen, kleine, mittlere und große Betriebe gebildet; 478 Betriebe sind wegen ihrer Kleinheit einfach weggelassen worden, und die Beiträge der drei Gruppen ergeben in Summa 10706 M., wenn man die übrigen Be- triebe der Privatgärtnerei, die auf Seite 7 weiter unten noch verzeichnet stehen, mit hinzurechnet. Also, diese 10806 M. würden die Deckung ergeben für den Bedarf von etwa 10000 M. dieses Sonderausschusses. Der Überschuß von 706 M. ist vielleicht etwas reichlich, doch wollen Sie bedenken, daß das hier eine Bruttosumme ist, bei der man etwaige Ausfälle für uneinbringliche Forderungen noch nicht abgezogen hat und bei der auch für die Ein- ziehung der Beiträge eine Summe noch nicht ausgeworfen ist. Sollte das, wie bei den Berufsgenossenschaften, durch die Gemeinden erfolgen, so würden etwa noch reichlich 300 M. dafür in Wegfall kommen, so daß reichlich 10000 M. etwa einkommen würden, wenn man die drei Gruppen in der Weise veranlagt, wie ich es Ihnen im Berichte ent- wickelt habe. ehe Es ist nun wünschenswert, daß dieser Ausschuß von 6 Mitgliedern aus Sachverständigen 1. für Verwaltung öffentlicher Anlagen, Landschafts- und Herrschaftsgärtnerei, 2. für gärtnerisches Unterrichts-, Gehülfen und Lehrlings- wesen, 3. für Gemüsebau und Samenzucht, 4. für Baumschulen (Obstbäume, Gehölze, Alleebäume, Coniferen), 5. für Kalthaus- und Freiland-Spezialkulturen, 6. für Warmhauskultur und Treibgärtnerei zusammengesetzt sei. Da freie Wahl vorgesehen ist, so ist es natürlich nicht möglich, daß absolute Sicherheit darüber herrscht, daß die Herren, welche in den Ausschuß gewählt werden, nun auch samt und sonders sachverständig genug sind für die einzelnen 6 Abteilungen, die ich hier genannt habe. Als wünschens- wert hat es die Denkschrift bezeichnet. Ich habe mich dem nicht verschließen können und bezeichne es auch als wün- schenswert, muß es indessen dann dem Gartenbau selbst überlassen, wie er seine Vertreter in diesen Ausschuss wählt. Ich glaube, daß man sich dabei auf die Korporationen, Ver- bände und Vereine insoweit wird verlassen können, als nur solche Kandidaten aufgestellt werden, die diesem Zwecke entsprechend sind. In dem vorliegenden Berichte sage ich: „Es ist eine unerläßliche Vorbedingung zur Fest- stellung der Zugehörigkeit der einzelnen Betriebe, daß die drei wesentlichen Teile durch Definition unterschieden werden, in welche die gesamte Gärt- nerei zerfällt.“ Das ist für die Zukunft für uns unbedingt notwendig. Heute, wo wir uns nur mit den Betrieben zu befassen haben, die bei der Land- und forstwirtschaftlichen Berufs- genossenschaft veranlagt sind und einfach erklären, daß lediglich diese Betriebe auch für die gärtnerische Vertretung im Landeskulturrat in Frage kommen, heute brauchen wir uns über diese Definition noch nicht schlüssig zu werden. Von dem Zeitpunkte aber an, wo die Handels- und Gewerbe- kammer dazu verschreiten wird, den gewerblichen Teil des ZEHN Gartenbaues — also z. B. den Handel mit Pflanzen und Blumen, mit Blumen-Ladeneinrichtungen und sonst etwas derartigem — mit in ihren Bereich zu organisieren, von diesen Zeitpunkte an wird es notwendig sein, daß zwischen diesen drei Abteilungen — nämlich zwischen Gartenbau als Landbau, Landschaftsgärtnerei auch als Landbau und Kunst- und Handelsgärtnerei als wesentlicher Teil des Handels und Gewerbes — unterschieden wird. Darüber hat der Gartenbauverband dem Königlichen Ministerium Definitionen unterbreitet und ich hege auch die Hoffnung, daß die hohen Staatsbehörden künftighin, wenn das notwendig wird, diesen Definitionen beistimmen. Nun, meine hochgeehrten Herren, ich habe Ihnen gesagt, aus welchen Gründen der Gartenbau keine selbständige Organisation für sich schaffen kann, ich habe Ihnen gesagt, weshalb er sie nicht finden kann bei der Handels- und Ge- werbekammer, ich habe Ihnen auch gesagt, aus welchen Gründen er sie gerade bei dem Landeskulturrat am ge- eignetsten zu finden hofft, ich habe Ihnen auch erläutert, wie er die Kosten, welche durch seine Verwaltung entstehen werden, zu decken sich vorgenommen hat, und ich komme daher zur Stellung der Anträge, die der Bericht des Aus- schusses am Schlusse enthält und die folgendermassen lauten: Der Landeskulturrat wolle befürworten, daß 1. durch Gesetz eine Vertretung des Sächsischen Gartenbaues im Anschluss an den Landeskulturrat im Sinne der gemachten Vorschläge geschaffen und 2. dieser Vertretung das Recht der Erhebung von Bei- trägen der Interessenten verliehen werde. Vorsitzender: Ich eröffne die Debatte und erteile zunächst Herrn Geh. Ökonomierat Hähnel das Wort. Herr Geh. Ökonomierat Hähnel-Kuppritz: Meine hochgeehrten Herren! Der Ausschuß hat sich wiederholt mit der Angelegenheit beschäftigt und ist mit den Anträgen, wie sie im Referate gestellt worden sind, selbst- _ verständlich einverstanden. Ich möchte nur zur völligen Klarlegung noch auf eine Ausführung im Berichte hinweisen, die sich auf Seite 5 befindet. OR Es handelt sich da um die Organisationsfrage, die der Herr Berichterstatter Ihnen ja heute so entwickelt hat, wie sie in den Ausschußverhandlungen zum Ausdruck gelangt ist, nämlich derart, daß ein Sonderausschuß der Gärtner sich bilden soll, dessen Vorsitzender ordentliches Mitglied des Landes- kulturrates ist. Nun steht aber im Berichte, daß man sich dächte, es könnten die Mitglieder des Sonderausschusses für Gärtner insgesamt auch außerordentliche Mitglieder des Landeskulturrates sein. So hat man sich die Sache, glaube ich, nicht gedacht. Man hat im Ausschuß sich diesen Ausschuß so gedacht, wie ihn der Herr Berichterstatter Ihnen vorgetragen hat, und so wird es empfohlen. Es ist also wohl vergessen worden, das hier zu ändern, und ich möchte darauf nur hinweisen. Was im übrigen die vorgeschlagene Angliederung anlangt, so entspricht sie ungefähr dem Verhältnis, wie es jetzt mit der Land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft besteht. Es besteht auch dort eine gewisse Selbständigkeit der gärtnerischen Betriebe unter sich, sie bringen die Kosten unter sich auf, und gleichwohl besteht doch ein, wie ich glaube, für beide Teile richtig und gut wirkender Zu- sammenhang. In ähnlicher Weise, was die Kostenbeitragserhebung an- langt, denkt man sich die Einrichtung, wenn Sie die Anträge, wie sie bezüglich der Angliederung an den Landeskulturrat gestellt sind, annehmen. Es hat sich, das will ich hier hervorheben, diese Beitragserhebung in der Land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft durchaus bewährt; sie hat zu keinerlei Differenzen geführt, und ich glaube, es ist recht wohl an- gängig, daß man daraus auch schließen kann, sie. wird sich bei der Ihnen vorgeschlagenen Einrichtung bewähren und zu Differenzen nicht führen. Ich habe das Wort nur erbeten, um den ersten Punkt, den ich erwähnte, aufzuklären und Ihnen im übrigen die Anträge des Ausschusses, ebenso wie der Berichterstatter, zur Annahme zu empfehlen. Berichterstatter Rittergutsbesitzer Seidel-Grüngräbchen: Ich bin dem Herrn Geheimrat Hähnel sehr dankbar für die Richtigstellung. Es ist mir das in der Tat entgangen beim Bericht. Durchstrichen hatte ich den Satz bereits. RO Herr Generalsekretär Dr. Raubold: Meine hochgeehrten Herren! Ich möchte mir gestatten noch auf einen anderen Punkt aufmerksam zu machen, der auch nicht vollständig mit den Gedanken, die der Ausschuß gehabt hat, übereinstimmt. In demselben Absatz nämlich steht: „daß innerhalb des Landeskulturrates ein Ausschuß für Gartenbau gebildet wird“. Der Ausschuß hat sich das nicht so gedacht, daß der Aus- schuß für Gartenbau eine solche Stellung wie ein Sonder- ausschuß des Landeskulturrates einnehmen soll, sondern er hat es sich so gedacht, daß diese gärtnerische Organisation etwas mehr Selbständigkeit haben soll als ein Sonderaus- schuß des Landeskulturrates. Deswegen ist es ausdrücklich gewünscht worden, es möchte gesetzt werden statt „inner- halb des Landeskulturrates“ „bei dem Landeskulturrat“. Meines Wissens ist es Herr Geh. Hofrat Dr. Mehnert ge- wesen, der besonderen Wert darauf gelegt hat, und das wollte ich mir nur zur Klarstellung erlauben mitzuteilen. Berichterstatter Rittergutsbesitzer Seidel-Grüngräbchen: Meine sehr geehrten Herren! Ich bestätige das, was Herr Generalsekretär Dr. Raubold eben erwähnt hat, daß Herr Geh. Hofrat Dr. Mehnert sagte, es möge gesetzt werden: bei dem Landeskulturrate anstatt innerhalb desselben. Selbstverständlich füge ich mich dem sehr gern. Für mich hatte das allerdings mehr die Bedeutung einer stilistischen Änderung. Ich hatte nicht gemeint, daß das eine sachliche Änderung bedeutet. Aus dem Grunde habe ich dieser An- regung nicht diesen Wert beigelegt, den jetzt Herr Dr. Rau- bold mit vollem Rechte der Angelegenheit beimißt. Vorsitzender: Meine hochgeehrten Herren! Ich bin ein warmer Freund des Gartenbaues. Das weiß der Herr Referent, glaube ich, am besten. Ich habe mich sowohl außerhalb wie innerhalb der gesetzgeberischen Körperschaften für die Förderung und Pflege des Gartenbaues immer warm ausgesprochen. Selbstverständlich trete ich auch hier den Anträgen des Ausschusses nicht entgegen; ich möchte mir nur, da ich noch eine andere legislatorische Stellung einnehme, wenn etwa die Angelegenheit der hohen Königlichen Staatsregierung vorgelegt werden sollte, wegen der Einzelheiten freie Hand vorbehalten, um nachher Verbesserungsvorschläge zu machen. ee Im übrigen überlasse ich das der Königlichen Staats- regierung und würde also meine Aussprache erst zur prak- tischen Geltung gelangen, wenn wir uns in der Stände- versammlung mit der Sache zu beschäftigen haben. Der Gartenbau kann aber überzeugt sein, daß ich auch dort, so- weit ich nur für ihn eintreten kann, zu seinen Gunsten ein- treten werde. Wünscht niemand mehr das Wort? — Ich schließe die Debatte und frage Sie, treten Sie auch hier den referierten Anträgen bei? — Einstimmig. Der Verlauf der Angelegenheit ist nun folgender: Der Verband will die Königliche Staatsregierung ersuchen, ein Gesetz über den Anschluß des sächsischen Gartenbaues an den Landeskulturrat für das Königreich Sachsen eventuell in Form einer Novelle zum Gesetz vom Landeskulturrat aus- zuarbeiten und der Kammer vorzulegen. Anzustreben ist, das dies noch bei der diesjährigen Session der Kammer zur Erledigung gelangt, damit nicht unnötig Zeit verloren geht und weitere Kosten entstehen. Außer dem Gesetz ist auch eine Ausführungsverordnung und eine Geschäftsordnung auszuarbeiten, um eine nach allen Seiten hin gerecht werdende Durchführung der Vertretung zu ermöglichen. Durch die in so liebenswürdiger, wohlgeneigter Weise von dem hohen Gönner des Gartenbaues, Sr. Exzellenz dem Grafen von Koenneritz-Lossa und insbesondere auch von dem Herrn Geheimrat AHähnel-Kuppritz den Anträgen des Gartenbau- Verbandes zu teil gewordene Befürwortung und die erfolgte einstimmige Annahme im Landeskulturrat aber ist der gesamte sächsische Gartenbau diesen Herren zu großem Dank ver- pflichtet! Se) Mitglieder-Verzeichnis. Protektor: Se. Majestät der König Georg von Sachsen. VERZEICHNIS DER MITGLIEDER DES VEREINS.“ Ehren -Mitglieder. Baltet, Charles, Baumschulenbesitzer, Troyes 3 Beutler, Geheimer Finanzrat a. DB; Oberbürgermeister Dresden . . Bolle, Karl, Dr., Tegel bei "Berlin, Insel Scharfenberg . Carlowitz- Hartitzsch, v., Königl. Hausmarschall, Wirklicher Geheimer Rat, Excellenz, Dresden Chatenay, Abel, Secr. gen. de la Soc. nation. d’horticulture de France, Rue Grenelle Sy Pariser r* Dibelius, Franz, Dr. theol. & phil, Oberkonsistorialrat, Superintendent und Pastor prim. an der Kreuzkirche, Dresden . ET a RE Man, „ee Dönhoff, Graf v., Königl. preußischer Außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, Excellenz, Diesden. . ee EN ER STR Drude, Prof. Dr. Oskar, Geheimer Hofrat, Direktor des königlichen Botanischen Gartens zu Dresden 2 Fiedler, Prof. Dr. med., Geh. Hofrat, Leibarzt Sr. Majestät des Königs von Sachsen zu Dresden . . Fischer von Waldheim, Wirklicher Geheimer Staatsrat, Excellenz, Direktor des Kaiserl. Botanischen Gartens zu St. Petersburg Hruby Jeleni, Baron Theodor Ya Peschkau-Kolin Kerkhove, Comte de, Pres. de la Soc. Toy. d’Agriculture et d’Horticulture de Gand, Gent .. . Könneritz, Graf v., Dr. jur., 'Wirklicher Geheimer Rat, Excellenz, Rittergutsbesitzer auf Lossa bei Wurzen Langsdorff, Prof. Karl v., Geh. Okonomierat, Tharandt Mehnert, Paul, Dr. jur, Geheimer Hofrat, Rittergut Medingen bei Dresden s Metzsch-Reichenbach, C. Gg.Vv., Staatsminister, Minister des Innern und der ran Angelegenheiten, Excellenz, Dresden . 5 he Eintritt 1901 . 1897 . 1899 1901 1897 1896 . 1899 1891 1901 . 1888 1891 1898 . 1903 . 1900 . 1891 * Das Verzeichnis wird immer genau nach dem Stande zur Zeit der Herausgabe der Berichte ergänzt. Be Minckwitz, v., General d. Inf. z. D.. Generaladjutant Sr. Majestät des Königs, Excellenz, Dresden . Moßadorff, Otto, Handels- und Landschaftseärtner, Leipzig- Lindenau Münzner, Richard, Geheimer Regierungsrat im Königl. Ministerium des Innern . Neumeister, Prof. Dr., Geheimer Oberforstrat, "Direktor der Köniel. Forst-Akademie Tharandt Niethammer, “Freiherr v. , Königl. Bayrischer Gesandter und bevollmächtigter Minister a. D., Excellenz, Dresden Nobbe, Prof. Dr. Geheimer Hofrat, Tharandt $ Nostitz-Wallwitz, Herm. v.,, Dr. Staatsminister a. D., Excellenz, Dresden . . Poscharsky, G. A., Königl. Garten- -Inspektor a. Di Dohna, Bez. Dresden Roscher, Dr. jur., Geh. Rat, Ministerial-Direktor im Königl. Ministerium des Innern, Dresden . Schroeter, v., Königl. Amtshauptmann, Königl. Kammer- herr, Meißen . . ure Seydewitz, ve Dre & phil, Minister des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Minister des os Hauses, Excellenz, Dresden . h Thun- Hohenstein, Graf v., Wirkl. Geh. Rat, "Tetschen . Viger, Excellenz, Pres. de la Societe nationale d’horti- culture de France, Paris . Vitzthum von Eckstädt, Graf, Oberhofmarschall Sr. "Maje- stät des Königs und Königl. Kammerherr, Excellenz, Lichtenwalde EEE - Vodel, Dr. jur, Geh. Rat und Ministerial-Direktor a. D., Blasewitz . Wittmack, Prof. Dr. 5 Geh. Regierungsrat, Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues zu Berlin Schriftwechselnde Mitglieder. Beißner, L., Inspektor des botanischen Gartens, Poppels- dorf ee Bonn. . Be Beck v. Managetta, Professor Dr. Günther, Prag AR Bouche, J. C. #2 Handelsgärtner, Königl. Garten- a 101.2. D,, Bonn . Cordonnier, "Anatole, Bailleul (Nord), Frankreich. Duval, Leon, Handelsgärtner, Versailles Fierens, Secr. de la Soc. d’Horticulture de Gand Fintelmann, G. A., Königl. Hofgartendirektor, Sanssouci- Potsdam . er a ee Fr Er AR Fintelmann, Axel, Städtischer Garteninspektor, Berlin Eintritt 1896 1898 1904 1904 . 1901 . 1888 1878 . 1866 . 1897 . 1900 . 1896 . 1878 1900 . 1896 1897 1901 . 1891 . 1896 . 1898 . 1901 . 1897 . 1898 . 1899 . 1903 a Eintritt Fischer, Gust., Kunst- und Handelsgärtner, Clapham- London . . a ee 2; 121817; Fröbel, O., Handelsgärtner, Zürich . . EEE Gjonowic, "Nik. Bar., "Apotheker, Kastelnova . . 2... 1896 d’Haene, Adolf, Handelseärtner, Gent. . 1888 Hampel, Carl, König!. Preußischer Gartenbau - Direktor, Städtischer Gartendirektor, Leipzig . 1888 Heiler, Königl. Ökonomierat und Stadteartendirektor, München . .. 1903 itlener, Dr..L., Kaiserl. Regierungsrat a. DI Königl. agri- kulturbotanische Anstalt, München . . - 1902 Hlasiwetz, Lud., Apotheker, Reichenberg (Böhmen) . 1878 Fiye-Leysen, Jules, Gent-Coupure . . . 1897 Johannsen, Wilh., Professor der Botanik ; an der Landwirt- schaftlichen Akademie zu Kopenhagen 777 777,777221902 Joßt, Franz, Obergärtner, Tetschen (Böhmen) . . . . 1878 Ber ars, Lehrer, Dresden „..,. . 2 =... 22.1884 Jürgens, Garteningenieur, Hamburg . . ee ll Kähler, Großherzoglicher Hofgartendirektor, Schwerin- Mecklenburg . . . 1903 Kaiser, Ober-Inspektor der Königl. Hofeärten, München 1903 Ker, Wilson P., Handelsgärtner, Liverpool a Ch Koehne, Prof., Friedenau-Berlin . . . .. 1900 Kolb, Max, Königl. Obergarteninspektor, München . . 1878 Kolombatovic, Gi. Professor, Spalato N: 3.02.1896 Lüdtke, Hermann, Landschaftsgärtner, Breslau, 274741893 Mantin, George, sh Na 0 Beergemehleniy, Patis.: .:..00..0R0 2. Re 20 250 1896 DiaseNaxwell London : . . .r. a ur. 1896 Buler Adolf, Architekt, Berlin : . »2 .0...0.:%.. 1904 Nikolic, Emanuel, Professor, Ragusa . 1896 Ortgies, Eduard, Redakteur und bot. Gärtner a. #2 Zürich 1867 Pollmer, Stadtgartendirektor, Großenhain . . . 1888 Purpus, A., Großherzogl. Garteninspektor am Botanischen Garten, Darmstadt . . . 1900 Raubold, Dr.. Sekretär des Landeskulturrates, Dresden . 1904 Richter, Wilh., Handelsgärtner, Hameln . . . 1904 Sander. ‘T., Handelseärtner, St. Albans, Herts., England . 1888 Schütze, Jul, Vorsitzender des Zentralvereins schles. Gärtner, Breslau Eh. . 1898 Schwarz, Charles, Direktor de Barren V. Rothischildschen Gärten zu Ferrieres beiBarisemsee 3 se 0 Siebert, Königl. Gartenbaudirektor, Palmengarten, nz furt Zu N 1900 Sießmayer, Philipp, in Firma Gebr. Sießmayer, Frank- furt a. M. ee 1901 Sorauer, Prof. Dr. Paul, "Berlin- Schöneberg I - 1901 a Eintritt Steglich, Prof. Dr. phil. Bruno, Vorstand der Versuchs- station für Pflanzenkultur am Königl. Botanischen Garten‘ zu ‚Dresden 2,2 ne a Re De Stöhr, Hans, Redakteur, Dresden . . . 1. Temple, Rud,, Inspektor der Assicurazioni Generali, Pest 1867 Veitsch, Harry, Handelsgärtner, Chelsea-London . . . 1888 W ilkinson, Elliott, Gartenarchitekt, DO 5 Amer. 1902 Wobst, Carl Aug,, Professor, Dresden . . . 122.1, Aktive Mitglieder. Vorstand und Verwaltungsrat. I. Vorsitzender: Königl.Obergartendirektor F.Bouche-Dresden. N. Handelsgärtner Rud. Seidel - Grüngräbchen bei Schwepnitz. Rechnungsführer: Baumschulenbes. Oskar Poscharsky-Laubegast. l. Schriftführer: Handelsgärtner 3. Faubold-Laubegast. ll. n Oswald Schobert-Dresden. Bücherwart: Königl. Garteninspektor F. Ledien-Dresden. Eintritt Arlt, Georg, Königl. Hofgärtner, Wachwitz . 2.]Juni 1876 Bach, Paul, Kunst- u. Handelsgärtner, Kötzschen- broda A RR 1903 Barteldes, L. M, Privatus, Blasewitz ar . 27. März 1885 Bassenge, N. A, Kunst- und Handelsgärtner, Stetzsch-Dresden . . 1897 Beger, Curt, Kunst- und Handelseärter, Seidnitz 1902 Berg, Gustav, Privatus, Dresden-Striesen . . 1897 Bertram, Max, Kl. Gartenbaudirektor, Blasewitz 1. Aug. 1873 Beyer, Richard, i. Fa. Robert Beyer, Kunst- und Handelseärtner, Dresden-Strenlen er = 1900 Beyer, Robert, Privatus, Dresden ... . ... IaMazelenı Böhm, Rudolph, Handelsgärtner, Dresden-A. 1902 Böhmig, Richard, Kaufmann, Dresden-Striesen 20. Nov. 1896 Bouche, J. C. F., Königl. Obergartendirektor, Dresden, I. Vors. der Gesellschaft „Flora“ 14. Juli 1873 Braunbart, Carl, Gartenbauinspektor, Großenhain 1901 Bröse, Wilhelm, Garteningenieur, Dresden-A. . 1904 Büttner, G., Kgl. Forstgarteninspektor, Tharandt 4. Dez. 1874 Calberla, G. M., Privatus, Dresden-A. . . 19. Dez’ 1845 Dathe, Bruno, Königl. Hoflieferant, Dresden-N. 10. Febr. 1882 Dedek, Anton, Königl. Hofgärtner, Dresden-A. 6. April 1893 Devenhard, M., Stadtgarten - Direktor a. D., Dresden-A. . . 0 u nn Van a a DO Een Degenkolb, Königl. Okonomierat, Rottwerndorf Denecke, W., Handelsgärtner, Dresden-A. Drewitz, Ernst, Kunst- und Handelsgärtner, Coswig Sa. Dutschmann, Bezirksschullehrer, Dresden-Löbtau Eck, W.., Kunst- u. Handelseärtner, Niedersedlitz Edel, Fritz, Hotelier, Dresden-A.. Eidner, Richard, Lehrer, Laubegast.. Eisenbarth, Königl. Hofgärtner, Dresden-N.. Findeisen, Th, Kunst- u. Handelsgärtner, Dobritz Füge, G. A,, Privatus, Blasewitz . Gaßmann, Theodor, Privatus, Dresden-N. Gäbler, Rudolf, Handelseärtner, Disponent in Firma O. Olberg, Dresden-Striesen Geißler, Guido, Baumschulenbesitzer, Dresden- Strehlen Gensel, Frau, geb. Rascher, Dresden-A. Geyer, Felix, Königl. Hoflieferant, ler Neugruna . DR: Geyer, Louis, Privatus, Dresden- -Neugruna 3 Glieme, C. A., Privatus, Blasewitz OGössel, G. M, Mykolog, Dresden-A. Große, Hermann, Handelsgärtner, Dresden-A. Hauber, Paul, Baumschulenbesitzer, Tolkewitz FHaubold, Bernhard, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast, 1. Schriftführer der Gesellschaft “Plora“;. : Heinefetter, Carl, Weinhändler, Dresden-A. . Heinrich, Carl, Buchdruckereibesitzer, Dresden-N. Helm, August, Landschaftsgärtner, Dresden-A. Hlennersdorf, J. C. Gustav, Königl. Hofgärtner, Dresden-Strehlen Flennicke, Hermann, Privatus, Dresden-Striesen Hennisch, Moritz, Privatus, Dresden- Plauen Herrmann, Max, Rentier, Dresden-A. . . Hertel, Paul, i. Fa. Rud. Seelig SEO, Dresden- Strehlen . . er Herzog, Carl, Königl. Obergärtner, Pillnitz Flirschfeld, Moritz, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Zschertnitz . . Hoffmann, Fritz, Bürgerschullehrer, Dresden-N. Hofmann, Robert, Kunst- und Handelsgärtner, Königsbrück . Hoyer, Hermann, Baumschulenbesitzer Dresden- GUNa.. .. Huhle, Jul., Köniel. Obergärtner, "Dresden-A. Flultzsch, Benno, Kaufmann, Klein-Zschachwitz Eintritt 28. Nov. 1881 , 1897 1902 1904 10. Jan. 1896 27. März 1896 10. April 1896 1903 1901 16. Juli 1880 1898 1898 1894 1895 28. Febr. 1890 4. Dez. 1874 10. April 1896 27. Sept. 1878 10. April 1896 26. Jan. 1894 27. Mai 1884 1901 1902 2. Okt. 1891 28. Jan. 1876 21. Juni 1895 2 SO 14. Nov. 1890 1904 1. Febr. 1895 1900 1902 1901 1900 19. Febr. 1897 1898 ER Hunger, Rudolf, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast BR REN ld. Ne Jehnichen, Richard, in Fa. Wilhelmi Nachflg., Dresden . EINEN Keller, Adolt, Köniel. Hofgärtner, "Moritzburg Kleine, Heinrich Christ, Königl. Hofgärtner, Dresdens. sr WER Knauer, Paul, Königl. Hoflieferant, Dresden-A. Knoch, O., Kunst- und Handelsgärtner, Chemnitz Knoderer, Karl, Obergärtner, Laubegast . Knöfel, C. Jul, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Strehlen ERS Knöfel, Güstav Heinr., Kunst- gärtner, Dresden- Strehlen . . . Konrad, Julius, Prinzl. Hoflieferant, Dresden-A. und Handels- Krebs, Karl, Architekt u. gepr. Baumstr., Dresden-A. Kühn, Otto, Buchdruckereibesitzer, Dresden-A. Kühnscherf, Emil, Fabrikant, Dresden-A. . Kunz-Krause, Prof. Dr., Dresden-Striesen Lauterbach, Bernhard, Obergärtner, Laubegast Ledien, Franz, Königl. Garteninspektor, Dresden, Bücherwart der "Gesellschaft "Elorase Lehmann, Georg, Hofbuchhändler, Dresden-A. Leumer, August, Privatus, Cossebaude Lichtwart, Carl, Köniel. Obergärtner, Dresden-A. Liebig, Frau verw. Sidonie, Dresden- Striesen . Lohmann, Handelsgärtner, Dresden-A. Lorenz, Paul, Königl. Hoflieferant, Zwickau i. SS Loop, LIoE, Lehrer, Dresden-Plauen . Marks, H., Kunst- u. Handelsgärtner, Kötzschen- broda SR Mattersdorff, Richard, Bankier, Dresden-A. Meckwitz, O., Sekretär, Dresden-Striesen . Meischke, Arthur, Kunst- und Handelsgärtner Laubegast Meischke, "Johannes, Fabrikant, Tolkewitz Melchior, Richard, Königl. Obergärtner, Groß- Sedlitz . Meurer, Friedr., Landschaftsgärtner, Dresden-A. Mietzsch, Rudolf, Kgl. Hoflieferant, Niedersedlitz Mißbach, Robert, Bürgerschullehrer, Dresden-A. Modes, Ferd. Herm., Ingenieur, Dresden-N. Müller, Clemens, Königl.Obergärtner, Dresden-A. Müller, Hermann, König]. Hoflieferant, Dresden- Neu-Gruna . . . Müller, Max, Kunst- und. Handelsgärtner, Dresden-Strehlen NT Eintritt 29. Nov. 1995 1898 20. Okt. 1800 19. Dez. 1890 1900 1901 1903 12. April 1878 125 Sala 1904 1902 27. Jan. 1893 17. Juni 1881 1904 19. Febr. 1897 31. Jan. 1890 28. Febr. 1873 21. Juni 1895 21. Juni 1893 1904 1898 1901 1898 24. Febr. 1893 15.7 5, MLSIG 1894 30. März 1894 1903 1903 22. Juli 1887 16. Mai 1890 26. Jan. 1877 21. Juni 1895 14. Nov. 1890 10. April 1896 N Müller, Rich., Privatus, Weinböhla . : Müller, Robert, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden- Strehlen Da. Münch, Heinr., i. Fa. Münch & Hauffe, Leuben- Dresden Er Münch, Walter, i. Fa. Münch & Hauffe, "Leuben- Dresden Na. h Naumann, Dr. phil. Arno, Dresden-A. Nitzsche, Adolf, Privatus, Dresden-A. 3 Nitzsche, Arthur, Ingenieur und Fabrikant, Dresden- Trachau 5 Noack, Ernst, Architekt, Dresden- Löbtau Oberländer, F. M., Prof. Dr. med., Blasewitz Olberg, O., Kunst- und Handelseärtner, Dresden- Striesen SIE ee EHE er Papsdorf, ©. Kunst- und Du: Kötzschenbroda Me Pekrun, u un, Privatus, Dresden- A. \ Peschke, Fritz, Ba: Gebr. Hirsch, Dresden- A. Pfennig, Ernst, eine, Dresden- A. Platz-Eckelmann, Frau Olga, Dresden-A. . » Pohl, C., Königl. Parkinspektor, Dresden-A. . Poscharsky, Curt, Kaufmann, Leipzig . Poscharsky, O., Baumschulenbesitzer, Laubegast, Rechnungsführer der Gesellschaft „Flora“ Prugemeyer, Herm., Privatus, Dresden-Plauen Püschel, Paul, Kunst- und Handelsgärtner, ANETTE Se ee EN Richter, Albert, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Strehlen . Richter, Alwin, Kunst- und Handelseärtner, Dresden- Striesen A Richter, Franz, Lehrer, Markranstädt Richter, Hugo, Kaufmann, Laubegast . Richter, L. R, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden- Striesen LARE Röder, G.A,., Hoffischhändler, Dresden-A. Rost, Ernst, Be inentabrikant Dresden-A. Rülcker, C. J., Kgl. Hoflieferant, Dresden-Strehlen Rülcker, Ernst, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden- Strehlen Ruschpler, Paul, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Strehlen Schäme, Paul, Kunst- und. Handelseärtner, Dresden- Striesen : Schobert, Oswald, Apotheker, Dresden-A. ‚zweiter Schriftführer der Gesellschaft „Flora“ Eintritt 25. April 1867 1899 1898 1808 24. Febr. 1893 26: Okt. 1865 1. Febr. 1895 24. Okt. 1884 20. Nov. 1897 22. März 1878 1901 17. Febr. 1888 1904 1903 1902 20. Febr. 1891 1892 24. März 1882 24. Sent- 1875 21. Juni 1895 1899 1901 1903 21. Juni 1895 27. Febr. 1888 24. Juli 1885 30. Okt. 1868 28Ak eb. 1873 1898 29. Febr. 1897 31. Jan. 1890 1902 I Re Schoof, Dr. Ferd., Fabrikbes., Kleinzschachwitz Schöpf, A., Direktor des Zoologischen Gartens, Dresden-Strehlen . Schöppe, Reinhold, Kunst- und Handelsgärtner, Kötzschenbroda Schulze, Conrad, Privatus, Blasewitz . ' Schwarzbach, Reinhold, Handelsgärtner, Dresden- Plauen . Seidel... W..]: Rud., Kunst- und Handelseärtner, Grüngräbchen, Post Schwepnitz, Sa., Il. Vor- sitzender der Gesellschaft „Llora. Seidel, T. J. Heinr., Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast 5 Seidel, Frau verw., Dresden- Striesen . Seidel, Max, Kunst- u. Handelsgärtner, Blasewitz Seyffert, Theodor, Landschaftsgärtner, Dresden- Plauen . Siems, Wilhelm, Kunst- und. Handelsganeen Laubegast Simmgen, Hugo, Privatus, Dresden- Striesen Simmgen, Wilhelm, Privatus, Dresden - Striesen Simmgen, Theodor, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Strehlen £ Simon, Edmund, Kaufmann, Dresden-A. . Spaltcholz, Georg, Laubegast . Steffen; A, Redakteur des „Praktischen Rat- vebei,, "Frankfurt a. O. 3 Steglich, Carl, Kaufmann, Laubegast ee Steinkamp, Heinrich, Obergärtner, Wachwitz Stöckigt, Wilh., Kunst- und Handelsgärtner, Stetzsch EAN See Be Stöcklein, H., Ingenieur, Dresden-Striesen Stoll, Emil, Prokurist. der Fa. M. ee Laubegast Stroschein, Dr. med,, Dresden-A. Tamm, Hugo, Gutsbesitzer, Dresden- Strehlen Jamms, Fritz, Garten-Ingenieur, Grüngräbchen bei Schwepnitz a EU SET a Thalacker, Otto, Kunst- und Handelsgärtner, Leipzig-Gohlis . EEE ER NS. % Teschendorff, Victor, i. Fa. Bernhard Hähnel Nachf., Dresden-Strehlen ae En T>- 12%; Thiers, Ernst, Fabrikbesitzer, Dresden-Striesen Tiemann, Ernst, Obergärtner, Laubegast Ulbricht, Prof. Dr., Loschwitz S Uslar, Wilh. v., städt. Oartendirektor, Dresden- Striesen EN N; Eintritt 1899 1901 6. Nov. 1896 26. Juni 1868 1904 27. März 1885 29. Nov. 1889 1898 29. Juni 1896 1899 19. Febr. 1897 13.72 2201889 25:9 RB 1900 24.0700018399 24... 5808 1899 1901 1901 27. Mai 1881 1892 1900 1902 30. Juli 71875 24. Febr. 1893 1901 1904 21. Mai 1875 29. Nov. 1895 2. Okt. 1896 ra se Eintritt Voigt, Wilhelm, Kunst- und eu Dresden- Ayers. 1902 Wähner, Emil, Kaufmann, Dresden-A. N a, 1894 Walther, Pastor, Osslinezbei Kamenz”... 1904 Weigel, Gustav, Privatus, Dresden-Striesen . . 1904 Weißbach, Robert, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast . . 3%... 28: Jan 21687 Werner, städt. Gartendirektor, ‚Chemnitz . =. 2, 20%°'Nov271896 Wilkens, Georg, Garteningenieur, Dresden-A. 1901 Zeiger, Ludwig, i. Fa. Zeiger & Faust, Dresden-A. 1901 Zeumer, Paul, Landschaftsgärtner, Chemnitz Ziegenbalg, M., Kunst- und Handelsgärtner BEN 0.00 ee LDNDEDE. 1989 INHALT. Übersicht über das Vereinsjahr 1903/04 Berichte über Einzelsitzungen: Besuch im Kel. Herzogin-Garten } Dr. Naumann: Die Pilze, ihr Leben und re Kultur B Begonie „Gloire de Lorraine“ Ledien: Azaleendüngung en. .0: T. J. Rudolf Seidel: Gartenbau und Gartenkunst in alter und neuer Zeit ! Prof. Drude: Beiträge zur Geschrehle es w westdeuiscnen Ser baues im 18. Jahrhundert Einrichtung einer dritten Klasse in der a. Fortbildaes ne T. J. Rudolf Seidel: Winterharte Rhododendron . Prof. Steglich: Exakte Düngeversuche Jahresrechnung für 1903 Jahresrechnung der Gartenbauschule und des Gartenbauverbandes Zuwachs der Bücherei bis 1904 Original-Abhandlungen und Vorträge: Mitteilungen über Akklimatisation und Züchtung der winterharten Rhododendron von T. J. Rudolf Seidel Der Anschluß des sächsischen Gartenbaues an die Landen und seine Vertretung im Landeskulturrat . Mitgliederverzeichnis Abbildungen. Tafel I: Plan der gärtnerischen Anlage in der Deutschen Städte- ausstellung 1903. Tafel II—IV: Rhododendron-Anlage im Kegel. Großen Garten zu Dresden. 61 71 Flora, Dresden, VIII. 1903/04. Be STE nn en em Um-zenr u a TE ee a = ne 3 \) Flora, Dresden. VIII. 1903/04. Tafel II. Winterharte Rhododendron im Kgl. Großen Garten zu Dresden. Flora, Dresden. VIII. 1903/04. Tafel III. Winterharte Rhododendron im Kgl. Großen Garten zu Dresden Tafel IV. Flora, Dresden. VIII. 1903/04. Winterharte Rhododendron im Kgl. Großen Garten zu Dresden. . Schutze Sr. Majestät des Kon, rt“ 6 "on $ > Ei LO RA LIE ER 977 Er 5» für Botanik und Gartenbau Ai En, 2 SITIZUNGS-BERICHTE UND ABHANDLUNGEN Neunter Jahrgang der neuen Folge 1904— 1905 Im Auftrage der Gesellschaft redigiert und herausgegeben von dem Bücherwart derselben “ FRANZ LEDIEN, Garten-Inspektor am’Königl. Botanischen Garten zu Dresden Mit sechs Tafeln In Kommission von H. Burdach, Königl. Sächs. Hofbuchhandlung Dresden 1906 £ ÜBERSICHT ÜBER DAS 79. VEREINSJAHR 1904/05. Das vergangene Jahr brachte dem Gartenbau Sachsens wieder eine schwere Prüfung, indem nach zwei Jahren mit schneelosen Wintern dieses Mal ein abnorm trockner Sommer mit vorwiegend östlichen Winden herrschte. Die Wasser- kalamität war denn auch eine ganz außerordentliche; wurde doch in einzelnen Vororten Dresdens für größere Freiland- kulturen die Wasserentnahme aus der Ortsleitung behördlich verboten. Selbstverständlich litt die ganze Pflanzenproduktion in einer Weise, wie sie seit Einrichtung der großen Massen- kulturen von Azaleen, Maiblumen usw. noch nicht zu ver- zeichnen war. Schließlich machte auch noch ein völlig un- erwartet hereinbrechender Frost in der Nacht vom 18. bis 19. September an vielen Stellen großen Schaden. Wenn auch am Ende der Ausfall an der Masse der verkäuflichen Pflanzen wohl aufgewogen wurde durch ihre gute Qualität und leichte Treibbarkeit, so wird man doch das Jahr nicht so leicht ver- gessen, da es nur dem Aufwande aller Kräfte und der höchsten Intelligenz gelang, schweren Folgen der allgemeinen Kalamität aus dem Wege zu gehen. Mit dem ganzen Sachsenvolke stand die „Flora“ in auf- richtiger, tiefer Trauer an der Bahre des schwer geprüften Königs Georg, ihres hohen Protektors, dem sie ein treues Öe- denken immerdar bewahren wrid. Aus der Mitgliedschaft verloren wir durch den Tod den Il. Schriftführer, Herrn Büchfeldt, ferner Herrn Weigle, Herrn Fabrikbesitzer Neubert und Herrn Schmiedemeister und Fabrik- besitzer E. Thiers. Se. Majestät König Friedrich August III. hat, dem alten Brauche der sächsischen Herrscher folgend, das Protektorat über unsere Gesellschaft übernommen. Wir wünschen in alter unwandelbarer Treue unserem geliebten Könige eine lange Regierung und Glück und Segen für sein hohes Amt, wie für sein ganzes Haus. En Der Zuwachs an Mitgliedern betrug: 16 ordentl. Mitglieder, 4 Ehrenmitglieder, 1 schriftwechselndes Mitglied. Das König Friedrich August-Reisestipendium konnte nicht vergeben werden mangels einer den Statuten entsprechenden Bewerbung. In der Lehrlingsschule der „Flora“ mußte Herr Stadtgarten- direktor von Uslar das Lehramt niederlegen wegen vermehrter amtlicher Inanspruchnahme. An seine Stelle trat ein Herr Garteningenieur Broese. Neu trat in den Lehrkörper der Schule ein Herr Lehrer Duischmann für Botanik. Die Einrichtung einer dritten Klasse bewährt sich ausgezeichnet. Nach außen hin war die Gesellschaft vertreten bei ver- schiedenen festlichen Anlässen; so bei dem 25jährigen Dienst- jubiläum des Herrn Geheimrat Prof. Drude, des Direktors des Kgl. Botanischen Gartens; bei dem 60jährigen Jubiläum des Leipziger Gärten-Vereins; bei dem 25jährigen Jubiläum des Obstbau-Vereins „Oberes Elbtal“; beim 25jährigen Jubiläum des Tharandter Bezirks-Obstbau-Vereins; beim gleichen Fest der Chambre Syndicale des Horticulteurs Belges. Wie früher unterstützte man auch dieses Mal den Wettbewerb für Balkon- und Vorgärten-Schmuck, den der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs wieder ausschrieb. Der Einfluß dieser Bestrebungen im Sinne einer Belebung des Umsatzes in den geeigneten krautartigen Marktpflanzen wächst von Jahr zu Jahr in erfreulicher Weise. — Die Sitzungen bez. die Vorträge in denselben gewannen außerordentlich durch die rege Ver- wendung eines Projektions-Apparates, welcher von der Direktion des Kgl. Botanischen Gartens der Gesellschaft unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde. In diesem Jahre konnte auch endlich die im vorigen Jahre beschlossene Veränderung der Statuten zur Ausführung kommen und nach Genehmigung durch das Amtsgericht die neue Fassung der Satzungen an die Mitglieder versandt werden. So ist auch in diesem Jahre tüchtig gearbeitet worden zum Wohle des Gartenbaues und der botanischen Wissenschaft. KAAAR) Sitzungs-Berichte 1904/1905. BERICHTE AUS DEN EINZELNEN SITZUNGEN. 1. Monatsversammlung am 18. März 1904. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Herr Landschaftsgärtner Seifert weist auf das Gerücht hin, daß der Rat zu Dresden bei Trachau eine neue Friedhofsanlage beabsichtige. Er wünscht, daß die Gesellschaft „Flora“ sich der Angelegenheit annähme und Sorge trüge, daß ein regel- rechter Wettbewerb ausgeschrieben werde. Er hofft, daß dort eine Friedhofsanlage im großen landschaftlichen Stile zu stande kommen möge. 2. Monatsversammlung am 13. Mai 1904. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Die Versammlung nahm mit aufrichtiger Trauer Kenntnis von dem Hinscheiden des Herrn Privatus Z/. Büchfeldt, des zweiten Schriftführers der Gesellschaft. Er war zweifellos der beste Kakteenkenner in unserem Kreise. — Gleichzeitig hörte man mit herzlichem Bedauern vom Tode unseres alten lang- jährigen Vereinsboten Schäfer. — Über die Verwendung des Zementschlackenbetons von Rönitz und Dr. Gruhl berichteten die Herren Gebler (Olberg) und Heinrich Seidel (T. J. Seidel) Vorteilhaftes in Bezug auf die Verwendung beim Bau von Japans und Erdkästen. Über die Haltbarkeit bei feuchten Ge- wächshauskulturen fehlen noch die Erfahrungen. Herr Findeisen zeigte sehr schön gezogene Erica cylindrica. Herr Rülcker Schizanthus Wisetonensis in guter Kultur. Beide Einsendungen erhielten Monatspreise. 3. Monatsversammlung am 19. August 1904. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Die Versammlung begann mit einer Sitzung im Großen Kalthaus des Kgl. Botanischen Gartens, wo Herr Garteninspektor Ledien die Erfolge der Ätherbehandlung von Flieder in dieser URN ER Jahreszeit besprach. Ende Juli entlaubte Flieder trieben im Freien zum Teil wieder aus. Im vollen Laube mit Äther behandelte Pflanzen kamen ohne Laubtriebe zur Blüte (in ca. 3 Wochen); entlaubte litten durch den Äther an den oberen Augen, so daß die etwa vorhandenen Blütenaugen zu Grunde gingen; untere noch völlig unentwickelte Laubaugen dagegen kamen zu guter Laubentwicklung, so daß die Pflanzen einen merkwürdigen Anblick gewährten. Die Beobachtung dieser Erscheinungen wird noch fortgesetzt. Daran schloß sich ein Rundgang durch die Gewächshäuser und Freilandquartiere des Botanischen Gartens. Man besichtigte Azaleendüngungsversuche in der gärtne- rischen Versuchsstation, welche einen vorzüglichen Stand der mit chemischen Düngesalzen behandelten Pflanzen zeigten. Außerdem sah man blaublühende Hortensien, welchen mittels eines besonderen Alaunsalzes die gewünschte Färbung gegeben war, wie man sie mit anderen Mitteln bisher doch noch nicht hat erzielen können. Im öffentlichen Teile des Gartens be- wunderte man besonders eine artenreiche Gruppe jetzt blühender Zwiebelgewächse, welche man bisher viel zu ängstlich behandelt und immer im Gewächshaus überwintert hat. Die herrlichen Blütenpflanzen stehen im Freien und bleiben auch während des Winters an Ort und Stelle im Lande ohne erheblichen Schaden zu nehmen, wenn man sie nur vor übermäßiger Nässe schützt. Die Zwiebeln werden viel kräftiger und blühen viel üppiger, wenn sie nicht jeden Herbst wieder herausgerissen werden. An dekorativem Wert werden diese mit auffälligen Farben ausgestatteten Kniephofia, Gladiolus, Agapanthus, Crinum und Hyacinthus nicht leicht von anderen Gewächsen übertroffen. Ein besonderes Interesse erregte noch der Schmuck- platz vor dem Palmhause, wo eine Anzahl Sommerblumenarten rabattenweise in verschiedenen Farbenzusammenstellungen angepflanzt sind, welche sich besonders für die Ausschmückung der Haus- und Vorgärten eignen. Es ist gelegentlich der Wett- bewerbe für „Dresden im Blumenschmuck“ des öfteren darauf hingewiesen worden, wie farben- und abwechslungsarm in den letzten Jahrzehnten unsere städtischen Vorgärten geworden sind, seitdem das „ewige“ Pelargonium und das Teppichbeet aus buntblättrigen Pflanzen die farbenprächtigen und formenschönen Stauden und Sommerblumen verdrängt haben. Es ist gar nicht zuviel behauptet, wenn man sagt, die — 9 Gärtner haben vielfach die Anwendung dieser reizenden Ge- wächse verlernt, wissen sie im Garten kaum anzubringen. Mit aufrichtiger Freude darf man die Anzeichen einer Richtungs- änderung im modernen Gartenstil begrüßen, welche den kleinen Haus- und Vorgarten in streng regelmäßigen Grundrißformen gehalten wissen will. Im modernen Hausgarten, wie er uns vorschwebt, wird wieder eine Farbenfreudigkeit herrschen, die um so rascher die Welt erobern wird, als sie gänzlich unbe- kannt und im übrigen förmlich aus der Welt verbannt ist. Die prächtigsten Wirkungen werden auf die billigste Weise mit den herrlichen Sommergewächsen erzielt. Nur kann man nicht jede Art dazu verwenden, weil viele eine gar zu kurze Blüte- zeit haben und dann erzetzt werden müssen. Im Botanischen Garten werden seit Jahren die erfolgversprechenden Sommer- blumen auf ihre Verwendbarkeit hin probiert und dem Publikum vorgeführt. Die schließlich unbedingt empfehlenswerte Aus- wahl von Arten wird nicht groß sein; sie wird aber im Verein mit dem bisherigen Dekorationsmateriale an blühenden und buntlaubigen Gewächsen eine heute nur von wenigen geahnte Mannigfaltigkeit in der Ausschmückung unserer Stadtgärten ermöglichen, welche endlich wieder auch im großen Publikum eine echte Freude am Besitze und eine gelegentliche Opfer- freudigkeit für den Garten erwecken wird. Die Gesellschaft besuchte sodann noch den Schmuckplatz des Königlichen Großen Gartens, um die dort entwickelte Blumenpracht zu betrachten. Mit berechtigtem Staunen bewundern Fremde wie Einheimische die herrliche Frische des Rasens und der Blumen- beete, an denen die grausame Dürre spurlos vorübergegangen zu sein scheint. Der Wissende erwägt mit hoher Achtung vor jener Leistung moderner Gartenkunst, wieviel vergebene Mühe, unermüdlicher Neuersatz des unansehnlich Gewordenen und heiße Arbeit dort geleistet werden muß, um diese strahlende Pracht dauernd zu erhalten. Exkursion nach Laubegast am 26. August 1904. Nach der furchtbaren Dürre der letzten Wochen war es um so interessanter, in den Laubegaster Handelsgärtnereien zu sehen, daß und wie man es verstanden hatte, dieser schweren Prüfung gerecht zu werden. In der Gärtnerei des Herrn Weißbach sah man neben den Massen von Azaleen und Rhododendron ganze Ouartiere von Be Flieder und Rosen in Töpfen zum Treiben im Winter, an denen die Trockenheit infolge der unermüdlichen Tätigkeit der Gärtner spurlos vorübergegangen zu sein schien. Man erwog mit Staunen, was für ein gewaltiges Kapital an Wasser und Arbeitskraft hineingesteckt worden ist, um diese schöne Ware zu erzielen. Es sind das die Flieder, Rosen, Azaleen, welche im Winter von November bis zum Mai den Blumenbedarf der Großstädte decken müssen. Ein äußerlich vielleicht wenig sichtbarer Mangel der Pflanzen, der in Witterungseinflüssen seinen Ursprung haben kann, kann unter Umständen ein Versagen der Blüten zur Folge haben, wodurch dann der ganze Aufwand an Kapital und Mühe als verloren bezeichnet werden muß. Man begreift danach, in welcher Sorge und Angst die Gärtner in diesem Jahre mehr als je schweben. Einen neuen Zweig des Gartenbaues hat die Firma Weißbach in ihren Betrieb aufgenommen durch Erwerbung der be- rühmten Orchideensammlung des Herrn Professor Dr. Ober- länder in Blasewitz, welche durch weitere Importation von schönblühenden Orchideenarten soweit gebracht werden soll, daß sie während des ganzen Jahres, besonders aber in den Wintermonaten, jene kostbarsten Schnittblumen in Menge liefern kann. Ganz ähnliche Kulturen fand man bei der Firma T. J. Seidel auf dem benachbarten Grundstücke, wo außer den vorerwähnten Pflanzenarten auf einem neuerdings hinzu- gekommenen Grundstücke in niedrigen Gewächshäusern eine Menge besonders beliebter, wertvollerer Marktpflanzen heran- gezogen werden. Interessant ist in beiden Gärtnereien die Wasserbeschaffung, welche mittels umfangreicher Pumpwerke aus eigenen Brunnenanlagen geschieht, weil das Gemeinde- Wasserwerk gar nicht imstande sein würde, den gewaltigen Wasserbedarf zu liefern. Ein anderes Bild, aber ein ebenso erfreuliches und für den Laien noch interessanteres, bietet die Baumschule des Herrn Oskar Poscharsky in Laubegast. Die Stärke der Firma liegt in feinen Ziergehölzen und ganz be- sonders in absolut winterharten Nadelhölzern. Solche Massen gleichmäßig schöner Koniferen, und zwar immer ganze Quar- tiere von einer Art und Altersklasse, findet man in Mittel- und Süddeutschland nicht wieder. Dabei besitzen diese gesund- heitsstrotzenden Pflanzen infolge einer geeigneten Vorbehand- lung eine Verpflanzbarkeit, d. h. einen vorzüglichen festen ET Ballen, der einen Mißerfolg bei sachgemäßer Pflanzung einfach ausschließt. Es ist für jeden Gartenliebhaber ein Genuß, diese würzig duftenden Nadelholzbestände zu durchwandern. Jetzt braucht man auch wegen der Preise nicht mehr vor Neu- anschaffungen zurückzuschrecken. In den letzten 10 bis 15 Jahren sind selbst die schönen Silberfichten so im Preise zu- rückgegangen, daß ihre Anschaffung jedem Gartenbesitzer selbst bei kleinen Mitteln empfohlen werden kann; ihr Zier- wert und ihre Widerstandsfähigkeit sind jedenfalls unver- gleichlich. Wir bringen am Schlusse des Berichtes eine Anzahl An- sichten aus diesem großartigen Betriebe, die in fernen Zeiten noch von einer der größten Baumschulen berichten mögen. 4. Monatsversammlung am 11. Oktober 1904. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Diese erste Winterversammlung gestaltete sich zu einer erhebenden Trauerfeier für Se. Majestät König Georg, unseren hohen Protektor. In einer Palmen- und Lorbeergruppe stand die von einem Florschleier umhüllte und von der umflorten Florafahne über- ragte, einst so lebensähnliche Büste des dahingeschiedenen gütigen Protektors der Gesellschaft, König Georgs. Die Trauerrede hielt der Vorsitzende, Herr Kgl. Obergarten- direktor Bouche. In zu Herzen gehenden Worten gab er ein Lebensbild des edlen Fürsten und schilderte das glückliche Familienleben im Hause des anfänglich nicht zur Thronfolge bestimmten Fürsten, der in späteren Jahren so vieles Leid erfahren mußte und für seine in stiller fleißiger Pflichterfüllung erworbenen hohen Verdienste nur wenig öffentliche Aner- kennung geerntet hat. Der Redner schloß mit dem Gelöbnis, daß wir die schuldige Dankbarkeit nie vergessen und immer durch treue Anhänglichkeit an das hohe Kgl. Haus be- zeigen wollen und begrüßte den Regierungsantritt König Friedrich Augusts Ill. mit den wärmsten Segenswünschen. Von auswärts lag vor eine Einladung vom Leipziger Gärtnerverein zu seiner im November dieses Jahres statt- findenden Ausstellung. Die Anwesenden beschließen eine gemeinsame Fahrt der interessierten Floramitglieder zu dieser Ausstellung. Garteninspektor Ledien bespricht eine Eh vom Kegel. Botanischen Garten vorgeführte Gruppe ganz reizender blühender Pflanzen, welche seit Jahrzehnten den Gärtnern und Gartenliebhabern aus den Augen gekommen sind, bei der heutigen Geschmacksrichtung des Publikums aber sicherlich rasch Aufnahme finden werden. Es handelt sich um die unseren Großeltern bekannten Schizanthus oder Spaltblumen aus Chile. Die Pflanzen wurden schon im Sommer dieses Jahres auf dem Schmuckplatze des Kgl. Botani- schen Gartens ausgepflanzt und sehr bewundert. Sie kommen aber in Töpfen noch mehr zur Geltung und werden zweifel- los im nächsten Jahre in Dresden auf dem Markte erscheinen. Augenblicklich steht im großen Kalthause des Kgl. Botani- schen Gartens eine größere Anzahl davon in schönster Blüte. Herr Obergartendirektor Bouche erwähnte die in diesem Jahre mehrfach zum Ausdruck gekommene Unzufriedenheit über die neuerdings notwendig gewordene Erhöhung der Beisteuer zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung. Die scheinbar hohe Veranlagung entstände dadurch, daß die Betriebsbeamten und Gartengehilfen, sobald ihr Einkommen den ortsüblichen Tageslohn übersteigt, als „Facharbeiter“ höher eingestellt werden. Eine Gruppe blühender Flieder aus dem Kgl. Botanischen Garten gab Herrn Ledien Anlaß, über den „Effekt des Ätheri- sierens in den Spätsommermonaten von Anfang August ab“ zu sprechen. Es war, entgegen den Erwartungen nach Johannsens Schrift, doch sehr gut gelungen, Pflanzen von Charles X. und Marie Legraie um Anfang September zur Blüte zu bringen. Das Verfahren bedarf allerdings noch weiteren Ausbaues. Die Möglichkeit, tadellosen Flieder um diese Zeit ohne Unterbrechung bis Weihnachten mittels des Ätherver- fahrens zu haben, ist aber sicher festgestellt. 5. Monatsversammlung am 18. November 1904. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Herr Geh. Hofrat Professor Dr. Drude hielt einen Vortrag über seine „Reise-Erfahrungen in Nordamerika“. Der Vorsitzende be- grüßte zunächst die erschienenen Ehrenmitglieder Herrn Geh. Regierungsrat und Abteilungsdirektor im Ministerium des Innern Dr. Roscher und Herrn Geheimrat Professor Dr. Drude, sowie die etwa 250 Personen zählende Gesellschaft. Er hob hervor, ar daß man in der „Flora“ es mit großer Freude begrüße, daß nunmehr nach jahrzehntelangem Getrenntmarschieren und leider auch Getrenntschlagen die verschiedenen Gärtnerkreise Dresdens sich wieder zu sammeln begännen, um gemeinsame Angelegen- heiten gemeinsam zu betreiben, wie das in dieser Versammlung, wie schon seinerzeit gelegentlich der Städteausstellung, zum Ausdruck komme. Das Hauptverdienst daran können die beiden Vorsitzenden der „Flora“ und „Feronia“, Herr Ober- gartendirektor Douche und Herr Handelsgärtner Theodor Simmgen, in Anspruch nehmen. Vertreten waren außer den beiden genannten Gesellschaften noch der Gärtnerverein für Dresden und Umgegend, der Verein der Blumengeschäftsinhaber von Dresden und die Freunde des Gartenbaues und der Botanik, welche sich regelmäßig zu den monatlich einmal im Kgl. Botanischen Garten stattfindenden Demonstrationen zu versammeln pflegen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die vier vorgenannten gärtnerischen Vereinigungen, welche ziemlich alle gärtnerischen Pflanzenbau und Handel treibenden Firmen umfassen, in den schweren Zeiten, unter denen der Gartenbau- handel gegenwärtig leidet und in Zukunft noch leiden wird, nur in engem Zusammenhalt miteinander weiter bestehen und den Ruf Dresdens als eines gärtnerischen Produktionszentrums aufrecht erhalten können. Der gelegentlich in die Erscheinung tretende, meist nur vorübergehende Widerstreit der Interessen sollte die Einsichtigen niemals an der Erkenntnis hindern, daß in allen großen und für die Dauer allein wichtigen Fragen der Gartenbau Dresdens ein einziger Organismus ist, in dem immer alle Teile es fühlen und mittragen müssen, wenn einzelne Teile leiden. Die verflossenen Zollverhandlungen und die demnächst näher rückenden Lohntariffragen müssen diese Einsicht einem jeden nahe legen. Gelegentlich kleine Vorteile, die ein kleiner Kreis durch ein egoistisches Vorgehen auf eigene Hand dann und wann einmal für sich ergattern kann, können niemals ersetzen, was ein treues, festes Zusammengehen der Gesamtheit in den wesentlichen Existenzfragen für die Dauer erreichen kann. — Herr Geh. Hofrat Professor Dr. Drude begann seinen Vortrag mit einer Danksagung für die Ehrung, welche ihm von seiten der Gartenbaugesellschaft „Flora“ gelegentlich seines 25jährigen Dienstjubiläums zu teil geworden sei. Er berichtete sodann über die Art und Weise, wie in den amerikanischen Großstädten und deren Umgebung die Mitwirkung des Garten- : baues resp. der Gartenkunst dem Fremden entgegentritt, wie er sich in großen kommunalen und Privatanlagen von dem in Europa üblichen unterscheidet. Wie man voraussehen konnte, darf man keine Überraschungen erwarten. Die Großzügigkeit des amerikanischen Wesens tritt auch in dem Aufwand für gärtnerischen Schmuck der Städte, der Vororte, der Haus- gärten um die zum Teil reizenden Villen zu tage, aber das Pflanzenmaterial ist im ganzen und großen dasselbe, zumal das Klima die Verwendung zarteren Materials von exotischem Habitus meist verbietet. Die schönen Rosen-, Nelken-, Fuchsien-, Pelargonien-Züchtungen und Sommergewächse sind meist in Europa entstanden und nach dort importiert, was bis in die neueste Zeit noch gilt. Selbst die die Landschaft natürlich stark beeinflussenden heimischen Gehölze bieten uns kaum etwas Neues, weil sie auch bei uns längst eingeführt sind und in Masse Verwendung finden. Einzelne Arten der Laub- bäume sind augenscheinlich bei uns noch nicht in ihren besten Varietäten vertreten, wie Quercus alba; andere werden bei uns nicht ganz so schön wie dort und finden deshalb nicht solche allgemeine Verwendung, wie Ulmus americana und andere. Die Koniferen, von denen die Gebirge Nordamerikas so wundervolle Erscheinungen haben, wollen in den Groß- städten der östlichen Vereinigten Staaten ebensowenig gedeihen wie bei uns. Einesteils ist es die riesige Rußbelästigung, die in den gewaltigen Industriezentren noch viel schlimmer zu beobachten ist als bei uns, und andernteils sind die exzessiv heißen und trockenen Sommer kein geeignetes Klima für Koniferen. Sehr verbreitet sind überall in den gärtnerischen Anlagen, noch mehr als bei uns, die ostasiatischen Gehölze, die dort sehr passende Lebensbedingungen zu finden scheinen. Gering ist für das riesige Gebiet die Zahl der botanischen Gärten und nur wenige sind derartig groß angelegt und mit Mitteln bedacht, wie das weltberühmte Arnold-Arboretum und der Botanische Garten in St. Louis. Auf der Weltausstellung spielt der Gartenbau nur eine ganz bescheidene Rolle, dient nur zur Dekoration und gibt keinen Begriff weder von der Leistungsfähigkeit der Vereinigten Staaten, noch von der der ausstellenden Ausländer. Der Redner wußte durch seine lebendige Darstellungsweise, die durch sehr hübsch aus- - — 1 gewählte Lichtbilder unterstützt wurde, die Gesellschaft bis zum letzten Moment seines über zwei Stunden währenden Vortrages zu fesseln und erntete schließlich rauschenden Beifall. — In dem dicht gefüllten Saale kam leider eine Anzahl sehr interessanter Pflanzenausstellungen gar nicht zur Geltung. Trotz des höchst ungünstigen Sommers konnte Herr Dernh. Haubold-Laubegast ein reiches Sortiment Chrysanthemum zeigen, welche durchweg als tadellos bezeichnet werden mußten. Die Firma Offo Olberg in Striesen brachte Rosen: Mad. Caroline Testout und Ulrich Brunner fils so wunder- schön in Blüte und Farbe, wie man sie sonst kaum im Februar und März zu sehen bekommt; außerdem Flieder, welcher, ebenso wie die Rosen, auf Eis zurückgehalten, jetzt zur Blüte gebracht war. Die Firma 7. J. Seidel-Laubegast hatte blühende Poinsettia, jene Wolfsmilchart mit leuchtend scharlachroten Deckblättern, welche in der Weihnachtszeit ein so herrlich leuchtendes Dekorationsmaterial abgibt, ferner eine neue Farbe des bekannten Alpenveilchens „Lachsfarben“ und ein neues blühendes Topfgewächs mit schönen roten Helmblüten, Ruellia macrantha, ausgestellt. Der Kgl. Botanische Garten hatte eine ganze Gruppe blühender Schizanthus und Pentstemon aufgestellt. Herr Robert Müller-Strehlen hatte ätherisierten Flieder in mehreren Sorten, besonders auch gefüllt blühenden, ausgestellt. Herr Sföckigt-Stetzsch zeigte Chrysanthemum. Die Firmen Aaubold, Seidel und Olberg erhielten für ihre ganz ausgezeichneten Kulturleistungen je einen ersten Monatspreis, Herr Robert Müller einen zweiten Preis und Herr Sföckigt eine ehrenvolle Erwähnung. 0. Monatsversammlung am 9. Dezember 1904. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Auf Antrag des Herrn Zedien bewilligte man für den Wettbewerb, welchen der Fremdenverkehrsverein für die Schmückung der Balkons und Vorgärten, wie in früheren Jahren, ausgeschrieben hatte, außer den gewöhnlich bewilligten Ehrenmünzen der Gesellschaft „Flora“ noch 75 Mk. in bar zur Beschaffung der für diese Bestrebungen gestifteten Plaketten. Danach hielt das korrespondierende Mitglied unserer Gesellschaft, Herr Garteninspektor C. Purpus aus Darmstadt, einen Vortrag über die klimatisch und landschaft- Re lich merkwürdigen Wüstenländer der südlichen Vereinigten Staaten von Nordamerika und Mexikos, der Heimat der be- kanntesten Kakteenarten. Der Vortrag wurde auf das wirk- samste unterstützt durch eine große Zahl vorzüglicher Licht- bilder, die erst die rechte Vorstellung von der gewaltigen und dominierenden Entfaltung der Kaktusgewächse gaben. Die bis 70 cm starken Säulenkaktusse, die riesigen Opuntien- gebüsche, die Agaven mit ihren bis 6 m hohen Blütenständen geben in der merkwürdigen Sandsteingebirgslandschaft Bilder, welche oft viel absonderlicher und für uns fremdartiger wirken, als die üppigste Landschaft des tropischen Urwaldes, in der wir doch vielfach die Typen unserer Laubbäume wiederfinden. Die wunderlichen Pflanzenformen, von denen die Succulenten- abteilung der Gewächshäuser unseres Botanischen Gartens einen recht guten Begriff gibt, bilden Anpassungen an das zeitweise sehr heiße und trockene Klima dieser Länder. Trotzdem diese etwa unter der Breite Algiers liegen, haben wir uns nun aber noch hinzuzudenken, daß in den Gebirgen im Winter auch noch Kältegrade herrschen, die unseren Wintern wenig nachstehen, so daß es tatsächlich Cereus, Opuntia, Mammillaria, ferner Yucca und Agave gibt, die auf genügend trockenem Standort unsere Winter im Freien ohne Schutz überstehen. Merkwürdigerweise beanspruchen sie einen reichen Vorrat von Kalk im Boden und werden nur bei dessen Vorhandensein so fest und gesund, daß sie unsere Winter aushalten. Überraschen müssen uns dann noch Bilder, auf denen neben den Kakteen noch Palmen, und zwar Fächerpalmen, imposant auftreten, wie in Südkalifornien, mit denen wir den Begriff feuchtwarmen Klimas unzertrennbar zu verbinden pflegen. In der Tat aber gibt es nicht wenige Vertreter dieser stolzesten Pflanzenfamilie der echten Tropen, welche sich dem trockenen und zeitweise recht kalten Klima solcher Gegenden angepaßt haben und die deshalb auch in unseren feuchtwarmen Gewächshäusern gar nicht recht gedeihen wollen. Der Vortrag fand reichsten Beifall. Herr Härtel in Strehlen, ein bekannter Kakteen- und Gartenliebhaber, hatte eine hübsche kleine Kollektion seiner Lieblinge aus- gestellt. Sonst wurden noch blühende Azaleen von der Firma T. J. Seidel in Laubegast vorgeführt, welche ihr den ersten Monatspreis eintrugen. Es handelte sich besonders um einige SZ frühblühende Neuheiten, die wahrscheinlich in Zukunft im Handel einige Bedeutung erlangen werden. 7. Monatsversammlung am 13. Januar 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Der Vorsitzende eröffnet die Versammlung mit herzlichen Glückwünschen für das neu angebrochene Jahr und konnte der Versammlung die freudige Nachricht vermelden, daß Se. Majestät der König Friedrich August entsprechend der Gepflogenheit seiner Vorgänger auf dem Throne das Pro- tektorat über die Gesellschaft übernommen habe. Herr Garteninspektor Ledien leitete sodann eine längere Diskussion ein über die Folgen der dürren Witterung des Sommers 1904. Es versteht sich von selbst, daß so abnorme Witterungs- verhältnisse einen bedeutenden Einfluß auf die Kulturergeb- nisse haben müssen, zumal gewisse nur hier in so großem Maßstabe betriebene Massenkulturen direkt auf den Eigentüm- lichkeiten des durchschnittlichen Ortsklimas begründet sind. Man sah deshalb den Endergebnissen der Entwicklung der Pflanzen bis zum Herbste, der Hauptverkaufs- und Versand- zeit des Dresdner Gartenbauhandels, mit Sorge entgegen. Glück- licherweise erwiesen sich die Folgen der Dürre nicht so schlimm, wie man gefürchtet hatte. Selbstverständlich hatte sich ein kaum je dagewesener Aufwand für Bewässerung nötig gemacht, dem vielfach die vorhandenen Einrichtungen nur sehr unvollkommen hatten entsprechen können; aber auch da, wo eine Bewässerung nicht möglich gewesen, wo Riesel- kulturen vielleicht ganz ausgezeichnete Ergebnisse gebracht hätten, waren die Ernten doch besser ausgefallen, als man zu hoffen gewagt hatte, trotzdem man in der Tat betreffs des Mangels der Bodenfeuchtigkeit bei den mehrjährigen Kulturen nunmehr zwei ungünstige Jahre zu beklagen hatte: Zwei trockene Sommer und einen schneelosen Winter! Die Nach- richten lauten natürlich sehr verschieden von den verschiedenen Bodenarten und Lagen, und aus Topfkulturen anders als aus den Freilandkulturen. Zunächst sei hier der letzteren gedacht. In trockenen Lagen wird überall über Notreife resp. unvoll- endete Reife (Gehölze) geklagt. Die Gewächse sind unge- nügend ernährt, weil bei dem besten Düngezustande eine rechte Ausnützung der vorhandenen Nährstoffe nicht möglich ist, wenn das nötige Lösungswasser fehlt. Der Abschluß BER der Reife — bei uns handelt es sich zumeist um ein Ausreifen des Holzes und der fertigen Blütenanlage — findet in gewöhn- lichen Jahren statt, wenn die Organe nach gehöriger Aus- bildung nicht mehr weiter wachsen und die Reservestoffbehälter in der Nähe der Knospen gefüllt sind. Das tritt um so eher ein, je vollständiger die Ernährungsbedingungen während der Hauptwachstumszeit erfüllt sind. Deshalb kann für unsere Dresdner Verhältnisse ein verhältnismäßig feuchter, kühler Sommer die besten Ernten bringen, beziehentlich die beste Ausbildung des Holzes und der Blütenanlagen. Bei den gärtnerischen Kulturen liefert eine infolge von Dürre ein- getretene Frühreife eigentlich niemals befriedigende Ernten. Die Landwirtschaft hat im allgemeinen besser abgeschnitten, als man anfangs zu hoffen gewagt hatte. Der Gartenbau kann heute auch erleichtert aufatmen, nachdem sich erkennen läßt, daß allerdings die Quantität der Ernte außerordentlich herab- gesetzt, die Qualität aber im allgemeinen gut ist. Ganz eigentümliche Resultate fanden sich bei den diesen Herbst in der gärtnerischen Versuchsstation fälligen drei- jährigen Maiblumen-Versuchskulturen. Dieselben standen allerdings für trockene Jahre höchst ungünstig, auf einer schmalen Bodenstufe zwischen zwei tiefer liegenden Wegen und auf geneigter Fläche. Der Boden war trockener Sand, das Grundwasser stand etwa 5—6 Meter tiefer. Die Beete waren sehr reich gedüngt und hätten in feuchten Jahren nach unserer Erfahrung eine reiche Ernte bester Blüher bringen müssen. Infolge früher von Praktikern geäußerter Bedenken wurde jede künstliche Bewässerung vermieden, trotzdem die probeweise herausgenommenen Keime noch im September völlig welk waren (— die Blätter merkwürdiger- weise dunkelgrün und noch gesund). Die Keime waren denn beim Aufnehmen auch so klein, daß sie von Rechts wegen hätten stehen bleiben müssen; aber die verschieden gedüngten Beete hatten 130—175°/, Blüher von der Zahl der gepflanzten ein- jährigen Keime! Ein typisches Beispiel schlimmster Notreife. Die Glockenzahlen überstiegen nur selten ı0 Stck. am Stiel. Starke Thomasmehldüngung zeigte noch die besten Resultate; reine starke Stallmistdüngung die schlechtesten! Bei regel- mäßiger künstlicher Bewässerung wäre das Resultat wahr- scheinlich ein glänzendes gewesen. Die Laubegaster Maiblumenzüchter, die nie so energisch düngen, wie dies bei den Versuchen geschieht, bei denen — 19 aber die allgemeinen Boden- und Grundwasserverhältnisse bedeutend günstiger liegen, melden eine bessere Qualität, sehr geringe Quantität, aber vorzügliche Frühtreibbarkeit. Die Nachrichten von auswärts von feuchten, humosen Böden lauten meist günstig; wie das ja auch zu erwarten stand. Auf Sandböden sind die Ernten wenigstens qualitativ günstig, so weit man eine regelmäßige Bewässerung hatte ermög- lichen können. Gegen Erwarten schlecht waren die Mai- blumen auf dem uralten, schwarzen Gemüseboden des Kgl. Menageriegartens. Man kommt allgemein zu der Ansicht, daß es in so außerordentlich dürren Jahren bei Maiblumen ent- schieden lohnt, regelmäßig zu gießen. Die jüngeren Kulturen, welche erst in ı und 2 Jahren fertig werden, haben selbst- verständlich ebenfalls gelitten und fürchtet man, daß besonders die Bewurzlung der Keime sehr gelitten haben wird, was dann leicht das Auftreten des Maiblumenschorfes (Rostes der Gärten) begünstigt. DerTreibflieder machte im August und September einen recht schlechten Eindruck: er zeigte besonders ein un- gewöhnlich dünnes Holz. Dasselbe hat schließlich aber doch sehr gut Knospen angesetzt und trieb sich leicht, so daß man früher als sonst, ohne das Ätherisieren auskam. Stark gedüngte, mastig entwickelte Pflanzen der gärtnerischen Ver- suchsstation hatten fast gar keine Blüten angelegt, was nach der starken Sonnenwirkung nicht erwartet wurde. — Schlimmer lag die Sache bei den Topfkulturen, bei denen der fehlende Regen zwar durch Gießen ersetzt werden konnte, die außerordentliche Lufttrockenheit sich aber sehr schädigend geltend machte. Azaleen und Eriken wuchsen nicht befriedigend. Die frühen Sorten setzten reichlich an, bildeten aber die Blüten unvollkommen aus. Immerhin war die Treibbarkeit der Azaleen günstig. Jedenfalls ist der Sommer 1904 nächst dem von 1902 der schwerste für die deutschen Azaleenzüchter gewesen. Eine nach solchen Sommern im Herbst nachkommende feuchte Witterung richtet nur noch Schaden an, indem in den Über- winterungsräumen dann das sogenannte Stocken eintritt. Interessant, aber leider betrübend war, was Herr Rudolf Seidel von den Rhododendron-Kulturen in Grüngräbchen (sächsische Lausitz bei Schwepnitz) berichtete. Die Dürre hatte sich auch dort bemerkbar gemacht, wenn auch infolge der Nähe des Grundwassers und der großen Waldbestände weniger als bei uns. Dort waren aber die jungen Triebe der Rhododen- dron durch ungewöhnliche Fröste trotz jedesmaligen Wieder- =. ae austreibens immer wieder vernichtet worden; am 24.Mai, 23. Juni und ı8. September! Die diesjährige Rhododendron-Anzucht wird daher noch schwer zu leiden haben unter den Schäden des vorigen Sommers, da so ziemlich alle lebensfähigen Augen erschöpft sind. Nach zwei schneelosen Wintern und zwei für die Kulturen unvorteilhaften Soemmern wünscht man daher dringend noch recht viel Schnee und einen nicht zu trockenen Sommer. 8. Monatsversammlung am 10. Februar 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Den Vortrag des Abends hielt Herr /Augo Richter, Prokurist bei T. J. Seidel-Laubegast, über „Die genossenschaft- liche Organisation der Gärtnerei“. Ein Bericht hierüber ist enthalten in der am Schlusse dieses Heftes gebrachten um- fassenden Arbeit aus der Feder des Herrn T. J. Rudolf Seidel- Grüngräbchen: „Der Gartenbauverband für das Königreich Sachsen in vergangenen und künftigen Tagen.“ Jedenfalls fand der sehr klar und aus dem praktischen Leben geschöpfte Vor- trag des Herrn Richter reichen Beifall. Mögen seine Anregungen zur Entwicklung des Genossenschaftswesens recht bald Früchte tragen. Ein eingehendes Referat über Herrn Richters Vortrag enthält „Der Handelsgärtner“ VII. Jahrg. 1905. No. 7. Festversammlung am 24. Februar 1905. Zur Feier des 7gjährigen Bestehens der Gesellschaft. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Der Vorsitzende eröffnete die Festsitzung mit einem Über- blick über die Tätigkeit der „Flora“ im verflossenen Jahre und schloß seinen Bericht mit den wärmsten Segenswünschen für unseren allerhöchsten Protektor Se. Maj. den König von Sachsen und das Königliche Haus. Den Festvortrag hielt Herr Gymnasial- Oberlehrer Dr. Worgitzky über: Wechselbeziehungen zwischen Blüten und Insekten. Der Redner behandelte dies neuerdings so viel studierte Thema in sehr anregender Weise an der Hand einer Anzahl sehr geschickt angefertigter Lichtbilder und fand natürlich bei der Gesellschaft lebhaftesten Beifall. 10. Monatsversammlung am 10. März 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Der Ingenieur und Lehrer an der städtischen Gewerbeschule Herr Pieschel sprach über die Wirtschafts- und Arbeitsver- hältnisse in Nordamerika und über die allgemeinen Eindrücke, die er auf seiner längeren Studienreise gelegentlich der Welt- WIESE: ausstellung in St. Louis im vorigen Jahre sammeln konnte. Der Vortrag war durch vorzügliche Lichtbilder unterstützt. Obschon der Redner eigentlich nur sehr einseitig technische Studien im Auge gehabt hat, wußte er doch über eine Fülle allgemein wissenswerter Beobachtungen zu berichten, die für die richtige Beurteilung unseres augenblicklichen und zukünfti- gen Verhältnisses zu den Vereinigten Staaten von größter Wichtigkeit sind. Wir haben eine große Menge weit verbreiteter Vorurteile über den Hochstand der amerikanischen Leistungs- fähigkeit auf allen technischen Gebieten richtig zu stellen. Die beste Arbeit, die unserer Einfuhr dorthin den schwersten Abbruch tat, wird von dorthin eingewanderten Deutschen geleistet, die ihre sorgfältige Allgemeinbildung und ihre spezielle Schulung unseren deutschen Lehranstalten verdanken, Der in Deutschland ausgebildete technische Arbeiter kann drüben niemals durch den ganz einseitig gedrillten amerika- nischen „skilled“ oder „learned labourer“ übertrumpft werden. Aber die dort unter den höchst eigenartigen Verhältnissen ent- standene Arbeitsweise, die eigentlich in jeder Weise mit dem Rohmateriale wie mit den Arbeitskräften wüstet, die immer nur die Sahne abschöpft, leistet, was sie soll: sie bringt rasch ungeheueren Gewinn — allerdings oft auch ebenso rasch den Verlust sehr großer Kapitalien. Zu berichtigen haben wir jedenfalls unsere vielfach übertriebenen Vorstellungen von der Leistungsfähigkeit des amerikanischen Eisenbahnwesens, besonders läßt die Sicherheit und Pünktlichkeit des Betriebes so viel zu wünschen übrig, daß sie mit unseren Verhältnissen überhaupt nicht in Vergleich gestellt werden können. Aber auch die großen Arbeitsmaschinen halten einen Vergleich mit unseren Einrichtungen nicht aus; man behilft sich dort bei der provisorischen Natur vieler Unternehmungen oft in kläg- lichster Weise mit dem Troste: es geht auch so! Höchst interessant waren schließlich die Schilderungen der wirtschaft- lichen Lage des amerikanischen Arbeiters, speziell des „skilled labourers“, der in einer geradezu sklavenhaften Abhängigkeit von der „Union“ lebt, einer Arbeitsgenossenschaft, die alle gelernten Arbeiter der Vereinigten Staaten umfaßt, die Arbeiter erzieht und ausbildet, sie nun aber auch als willenlose Unter- tanen verwendet und ihren Lohn, wie überhaupt ihr Verhält- nis zu den Unternehmern souverän bestimmt. Der Redner bezeichnete die schrankenlose Herrschaft dieser „Unions“ als Haupthindernis einer wirklich weltbeherrschenden Entwicklung EN IT der nordamerikanischen Industrie und Produktion. Aber auch vieles andere, das tief begründet ist in der unreifen, sprung- haften, man kann sagen unsoliden Entwicklungsweise der Technik und Industrie in den Vereinigten Staaten von Nord- amerika gibt uns die ruhige Zuversicht, daß die Vereinigten Staaten von Mitteleuropa vorläufig doch noch nichts von dort zu fürchten haben. 11. Monatsversammlung am 24. März 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Herr Ingenieur Pieschel hielt einen zweiten Vortrag über seine Reise in Nordamerika, der besonders das Fachschul- wesen eingehender behandelte. Bei uns bietet die Lehrzeit meist nur die praktische Ausbildung in irgend einem Hand- werke, aber im ganzen Umfange der darin vorkommenden Arbeiten; die Fachschule gibt dann die theoretische Grundlage, die wir für unumgänglich nötig halten für einen selbständig arbeitenden Handwerker. Drüben fehlt es gänzlich an Lehr- meistern und Lerngelegenheit in der Art unserer Handwerker- werkstatt. Dort muß die Schule dies ersetzen; sie gibt den völlig unvorgebildeten jungen Menschen fast nur die praktische Ausbildung in bestimmten manuellen Geschicklichkeiten sehr einseitig, indem sie es ihm überläßt, wie weit er durch Lektüre dem Mangel an Vielseitigkeit und theoretischen Kenntnissen abhelfen will, wozu allerdings reichlich Gelegenheit gegeben ist. Die Ausbildung geschieht fast allgemein unentgeltlich. Eine große Zahl Lichtbilder aus Werkstätten, Schulen, ferner von gärtnerischen und landwirtschaftlichen Versuchsanstalten fesselte die Zuhörer während des fast zweistündigen Vor- trages bis zum Schluß. Generalversammlung am 7. April 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Herr Kgl. Obergartendirektor Bouche stellte die gesetz- mäßige Einberufung und Beschlußfähigkeit der General- versammlung fest. Herr Handelsgärtner Faubold aus Laube- gast trug den Jahresbericht vor. Herr Baumschulenbesitzer Poscharsky erläuterte den im Druck vorliegenden Bericht über das Rechnungswesen. Als Ersatz für den verstorbenen zweiten Schriftführer erwählte man Herrn Apotheker Schoberf. Die Wahl als Rechnungsprüfer nahmen für das nächste Jahr an die Herren Handelsgärtner Gäbler, Pfennig und Rud. Leubner. _— Jahres-Rechnung für 1904. Er l. Preis-Fonds der Botanischen Einnahme. An Kassenbestand er „ Zinsen von Staatspapieren u.s.w. . M. „ M 8,85 217,87 2a Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1904. An Kassenbestand Ir: N 1 A „ Nominalwert von 8 Stück Ban 31,0, Staats-Schuld- Scheinen zu M. 300.— Er cr. 5 „ Nominalwert von 3 Stück 31/;°/, Pfandbriefen des land- wirtschaftlichen Kredit- Vereins zu M. 100,— „ Nominalwert von 2 Stück 31/,0, Pfandbriefen des Ritter- schaftlichen Kredit-Vereins zu M. 100,—. s „ Einlage im Sparkassenbuche der Landständischen Bank zu Bautzen M. „ „ „ ’ M 8,85 2400, — 300, — 200,— 1762,60 . 4671,45 ll. Reise-Fonds der Botanischen Einnahme. An Kassenbestand RN „ Zinsen von Staatspapieren u.s.w. . „ Kapitals-Überweisungen vom Preis-Fonds M. „ „ M 12,37 251,61 101,50 . 365,48 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1904. An Kassenbestand : 5 „ Nominalwert einer Sächs. 30, Rente : = 2 eines Sächs. 31/, °), Staats- Schuld- Sch x u, von 3 Stück Sächs, 31/,0/, Staats -Schuld- Scheinen zu M. 300, Nominalwert eines 3%], 01 Pre der Landständisehes Hypotheken-Bank zu Bautzen . Nominalwert eines 3!/,/, Pfandbriefes de andairtechae lichen Kredit-Vereins . „ Nominalwert eines 3!/,/, Pfandbrieies 3 landwirkchan lichen Kredit-Vereins . „ Einlage im Sparkassenbuche ne en Bank zu Bautzen ” ” ” 38,77 1000, 1500, — 900, — 500, 500, — 100, — 824,99 . 5363,76 N Friedrich August-Stiftung. Ausgabe. Per Kapital-Anlagen „ Kapitals-Uberweisungen an den Reise-Fonds . „ verschiedene Ausgaben . „ Kassenbestand 31. Dezember 1904. Per Vermögenszuwachs am 31. Dezember 1903 „ Vermögensabnahme im Jahre 1904 Friedrich August-Stiftung. Ausgabe. Per Kapital-Anlagen Eee „ Reise-Stipendium „ Bekanntmachungen „ Kassenbestand 31. Dezember 1904. Per Vermögensbestand am 31. Dezember 1903 . „ Vermögenszuwachs im Jahre 1904 . M. 4555,33 116,12 „ M. 4671,45 M. 152,86 „. 150, — „0323.85 438,77 M. 365,48 M. 5184,50 „179,26 M. 5363,76 ran je III. Schramm-Terscheck- Einnahme. An Kassenbestand’ . . „u. .2 00 u stur as au Me „- Zinsen von. Staatspapieten Ü: s.w. =. % MW Fer 14,— . Kapitals-Rückzahlung'; , "u. ma ar Race 19,37 M. 119,54 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1904. An Kassenbestand . . . . 20000 0 MEER „ Nominalwert eines Sächs. 31, „o, Staats- "Schuld. Scheines , 300,— » » » 31/20], Pfandbriefes des landwirtschaft- lichen Kredit- Venen Se: — „ Unteranteil bei der han zu Tresen ee EHE M. 616,42 IV. Krause- Einnahme. An.Kassenbestand -.-.. 2. 2.2. 2020. 02 2. WA „. Zinsen von Staatspapieren U.S.w.. . 2... Ms M. 342,30 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1904. An Kassenbestand . . . . 4 ee N „ Nominalwert einer Sächs. 307, Rente. ee SE a 4 E Pe 1 Pe .. M. 4292,30 V. Fonds Zur Bestreitung von Verpflichtungen, die aus Einnahme. An Kassenbestand . - - . u... ade ae en „ erhobenen Kapitalien. . . . 2. 2.00 1 un 2 Er Hr ZINSEN 2 ne ee WE 3 N a 15,50 M. 272,22 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1904. An Kassenbestand . . ee IN 2,67 „ Einlage im Bankhuiehie S. Matleredorft ee 0 M. 697,67 EINE Stiftung. Ausgabe. Be senbestand, . : 2 2000 A ee a. Ne; M. 119,54 31. Dezember 1904. Per Vermögensbestand am 31. Dezember 1908. . . . . . M. 602,42 „ Vermögenszuwachs im Jahre 1904. . . .». ». . 2.2.09 14,— M. 616,42 Stiftung. Ausgabe. Baaesstützungen. AS Ne ER ZPETRMS0 Dssserlber a ee ER E72) M. 342,30 31. Dezember 1904. Per Vermögensbestand am 31. Dezember 1903. . . . . . M. 4222,30 FE Vemmosenszuwachs-im Jahre 1904.77. se. 2.200 I 1 70, M. 4292,30 von 1890. Internationalen Gartenbau-Ausstellungen erwachsen. ne Per Kapital-Anlagen. . . nn a 20 ME 415550 „ Preis-Münzen und Ehren: Biene a en Be RE E25 Nasen een a el ET 2,67 M. 272,22 31. Dezember 1904. Per Vermögensbestand am 31. Dezember 1908. . . » . . M. 936,22 „ Vermögensabnahme im Jahre 104 . ......2 0.0005 238,55 M. 697,67 VI. Gartenbauschule Einnahme. An Schulgeldern . . . ee), (22.=- „ Zuschuß aus der Gesellschaie Kasse i „» 236,38 M. 1224,38 VIl. Gesellschafts- Einnahme. An Kassenbestand ..- » :- 2 =" „0. 220 Ges 2. 027 Se Et „ Zinsen von Staatspapieren . er „ kKypothekenzinsen - . . ." . 02. u. 2 22 2 ee EEE „ Kapital-Rückzahlungen i 3 8,12 „ Jahresbericht (Erlös von erlanten an) RU, „. Mitgliederbeitragen .'... . . ua. .a 20.50. See - Eintrittsseldemn 7 2 a ee 5, — „ eingegangenen Tetterenden Mitgkederbeäen N... -. 16,— M. 6329,53 Bilanz vom Aktiva. An:Kassenbestand 7 . "2... al Se 340,79 „ Hypotheken : N ET „100000, — „ Nominalwert von 4 Stück Sache, 30), Rene zu M. 100, — „ 4000, — 2) 2) ” 9 „ „ 3% ”„ ) 500, — „ 4500, — „ Unteranteil bei der Treuhandbank zu Dresden } = 40,63 „ Inventar 1) der Gesellschaft . . . . . M. 134950 2) der Bibliothek . „ 11982,70 3) der Gartenbauschule 7.) .. 804,05 , 14136,25 „ außenstehenden Mitgliederbeiträgen Kriege „ 35,— M. 123052,67 Schuljahr 1903/1904. Per ”„ „ „ ” verschiedene Ausgaben . Ausgabe. Lehrerhonorare . er Inventarien Drucksachen . Dienstleistungen kasse. Per Kassenbestand Ausgabe. Jahresbericht . U a Vorträge Anschaffungen für die Bibliothek Lesezirkel . wer Pflanzen-Vorführungen . Buchdruckerarbeiten . J Bekanntmachungen und Eee Zuschuß zur Gartenbauschule der Flora Ausschuß für Handels-Interessen Beitrag zu den Kosten der enbauschule des Gartenbar- Verbandes . Besoldungen . Steuern . Repräsentations- Aufwand Stiftungsfeier . ; Beiträge für Vereine . Bureau-Aufwand Lokalmiete Dezember 1904. Passiva. 4 Stück noch nicht eingelöste Flora-Anteilscheine . Vermögensbestand am 31. Dezember 1903 . M. 122454,60 Vermögenszuwachs im Jahre 1904. . . . „ 478,07 M. 1027, — „109,20 330 „ 60, — NDS M. 1224,38 M. 1094,90 „». 395, — „124,91 2 19574 2) 85, — „„ ı 103,38 „ 249,22 230,58 „ 144,59 „500, — 94, — ‚253,060 „480, — „ 628,49 „ 124,30 „190,23 a 0) „340,79 M. 6329,53 ee . „ 122932,67 Vermögensbestand am 31. Dezember 1904 . M. 123052,67 ae VIII. Fonds zur Ill. Intern. Gartenbau-Ausstellung Einnahme. An Kassenbestand. . 2 2.2. 1er =. nl we 2 An 9,80 Zinsen‘von Staatspapieren’ u.s.w. : . . .. . „sorge „ M. 953,55 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1904. An Kassenbestand . . . . Re 10,20 „ Nominalwert von 5 Stück Sache 30), Ran zu An 3000, „. 15000, — „ „ ”„ 10 2) „ 3%) 2) 2309) 1000, — „ 10000, — „ Einlage im Sparkassenbuche der Landständischen Bank zu Bautzen 0.138245 M. 32392,65 Haupt-Bilanz vom Aktiva. I. Preis-Fonds der Botanischen Friedrich August-Stiftung M. 4671,45 II. Reise-Fonds ‚,, ” er 2” „»..11:3303,70 IH. Schramm-Terscheck-Stiftung 7 722.2 27 2. ne 616,42 IV. Krause-Stiftung. ....2 2.000 won ee, ve > ee V: Eonds"von.1896 7. 0... =. ud a ee En 697,67 VJ.. Gartenbauschule‘, *:... u .222.22. 0 Ser u VII. Gesellschaftskasse . . . „123052567 VIII. Fonds zur Ill. Pier anonalen Gartenban: Ausstellung zu Dresden in Verwaltung der Gesellschaft Flora . . . „ 32392,65 M. 171086,92 Dresden, am 7. April 1905. — 3 zu Dresden, in Verwaltung der Gesellschaft Flora. Per Kapital-Anlagen Steuern e Kassenbestand „ ” Ausgabe. 31. Dezember 1904. Per Vermögensbestand am 31. Dezember 1902 „ Vermögenszuwachs im Jahre 1903 m Be _—{ I: 1. I. IV. V. v1. VII. VIN. Vermögensbestand am 31. Dezember 1903 . Vermögenszuwachs im Jahre 1904. . . . . Dezember 1904. Passiva. Preis-Fonds der Botanischen Friedrich August-Stiftung Reise-Fonds ‚, 5 n s Schramm-Terscheck -Stiftung . Krause -Stiftung Fonds von 1896 Gartenbauschule BeSeNschaftskasse:. 2. 0 ne che, Fonds zur III. Internationalen Gartenbau-Ausstellung zu Dresden in Verwaltung der Gesellschaft Flora . M. 169418,87 1548,05 Vermögensbestand am 31. Dezember 1904 . H. A. BASSENGE Ru». REINH. SCHWARZBACH GÄBLER Vorsitzender. M. 928,75 „14,60 10:20 M. 953,55 M. 31463,50 929,15 M. 32392,65 MAN og „ 170966,92 M. 171086,92 Ipcenmıngs FRIEDRICH BOUCHE O.POSCHARSKY Rechnungsführer. Jahres-Rechnung der Gartenbauschule und des Gartenbauverbandes für das Jahr 1904. Aus dieser Übersicht ist zu erkennen, daß die Schulverwaltung alles darangesetzt hat, die Ausgaben zu erniedrigen und ihnen möglichst erhöhte Einnahmen gegenüberzustellen. Zu unserer besonderen Freude haben sich die Fachkreise, trotz der ungemein gedrückten Zeiten, nicht abhalten lassen, uns in opferwilligster Weise zu unterstützeu. Lt. Pos. 4 der Einnahmen sind M. 2144,32 zu buchen gewesen, die wir der Bereitwilligkeit sächsischer Gärtner verdanken. Daß sowohl die hohe Königl. Staats- regierung wie der Rat der Stadt Dresden ihre Beiträge erhöht haben, wird jeden Freund unserer Anstalt mit großer Freude und Erkennt- lichkeit erfüllen. Mit dem innigsten Danke für alle diese hochherzigen Zu- wendungen verbinden wir die Bitte um fernere Gewogenheit und Mithilfe und zeichnen mit hochachtungsvollem Gruße Der Vorstand. O. POSCHARSKY FRIEDR. BOUCHE T. J. RuD. SEIDEL Rechnungsführer. I. Schriftführer. Vorsitzender. Sand Gartenbauschule des Gartenbau-Verbandes für Einnahme. Pos. 1. An Beihülfe des Kel. Ministeriums des Innern für 1904 M. 4500, — Dr, = der Stadt Dresden für 1904 . . . „. . 1200,— BEZ.» = der Stadt Chemnitz für 1904 . . . 2 zz200 „ 4. , Beiträgen aus Berufskreisen . . a ARE »„ 9. „ eingegangenen restierenden Zahlungen N... 62,50 210, Schulgeldern le Ne Bela are a A EIER Be? a NE. . .. 14,40 Summa der laufenden Einnahmen . . . M. 12783,72 Pos. 8. An unverzinslichen Darlehen vom König]. Ministerium des Innern, rückzahlbar vom Jahre 1909 ab, in jährlichen Raten von 1000 M. . . „ 8000,— „ 9. ,„ Saldo, Mehrausgabe, bestritten durch verein- nahmte Schulgelder für 1005 1. » 599,45 M. 21383,17 Bilanz der Gartenbauschule Aktiva. Pos. 10. An Inventarien laut Inventarien-Verzeichnis M. 4121,87 „ 11. ,„ außenstehenden Beiträgen . . . . „ 150,— M. 4271,87 „. 12. „ Unterbilanz ..: 0.0.0.0 „Ron Dee M. 10867,95 König Albert-Stipendium Einnahme. Pos. 1. .An Kassenbestand . 2. vo u 2. Se 45,— M. 45,— Bilanz des König Albert-Stipendiums Aktiva. Pos. 2. An Kassenbestand . . „0 EEE 45,— » 3 „ Darlehns-Guthaben bei der Gartenbauschule . 21812 »„ 4 ,„ Zinsen-Guthaben bei der Gartenbauschule (rück- ständige Zinsen für 1904), . % 222 2 Rn 87,25 M. 2313,50 das Königreich Sachsen E. G. zu Dresden 1904. Ausgabe. Pos. 1. Per Mehrausgabe vom 31. Dezember 1903 (bestritten durch vereinnahmte Seuuleeiet für 1904) . . M. 786,59 Be, -Eehrerhonorare . . er N: 9780,— „ Direktionshonorar . . “ 500, = Beitrag zur Pensionskasse f. 3 Lehrer a 109,50 ,‚, 10389,50 te. Lokalmiete. . 2°... 2.0... M.2.1400,— „ Aufwartung . Re „ Instandhaltung der Schulräume 1135072952 »„ 4 ,„ Inventarien, Neuanschaffungen . M. 126,40 ® Instandhaltung. . . „ 83,25 209,65 Be Unterrichtsbedarf - ©... 2-5... ann 88,43 Be Drucksachen." a RUN EFT is, Inserate... ONE Nr 443,02 Bar, Beizung und Beleuchtung . N ee EZ AZ IE Büreau- -Aufwand SEE EEE DEIN HR 156,52 Be Zinsen . . Ce EN EUER 15,20 BEE Verschiedene Ausgaben . ee BD, Summa der laufenden Ausgaben. . M. 14397,35 Pos. 12. Per Darlehns-Rückzahlung an T. ]J. Rud. Seidel M. 2602,82 au x „ an S. Mattersdorff ‚, 4383, — „6985,82 M. 21383,17 vom 31. Dezember 1904. Passiva. Pos. 13. Per Mehrausgabe vom 31. Dezember 1904 . . . M. 599,45 „ 14. , Darlehnsschuld bei dem Königl. Ministerium des Innern M. 8000, — N Fe r b. König Albert-Stipend. „ 2181,25 ,‚ 10181,25 „ 16. , rückständige Zinsen für 1904 an das König Albert-Stipendium ,, 87,25 M. 10867,95 bei der Gartenbauschule 1904. Ausgabe. Pos. 1. Per Stipendien, vakat. m Kassenbestand . .'..- . = 2. a0. non. 45,— M 45,— vom 31. Dezember 1904. Passiva. De Vermögensbestand . .. .. 2.2 mn. 2 2 27 M., 2313,50 we 2 M. 2313,50 Pos. ww No 14. 15: 36 — Gartenbau-Verband für das Einnahme. An Kassenbestand des Rechnungsführers M. „ Berechnungsgeld des Sekretariats ,, „ Mitgliederbeiträgen für 19038 . . M. „ „ „ „ 1904 ’ og ” 28,84 89, — 20 380, — „Zinsen Summa der laufenden Einnahmen Hierüber die in der Hauptversammlung am 25. Februar 1904 angenommenen Darlehen: An Darlehen von T. J. Rud. Seidel, TE im Jahre 1904 M. ”„ get) ..M. u) M 117,84 400, — 7,47 525,31 1895, — . 2420,31 Bilanz des Gartenbau-Verbandes Aktiva. l. Aktiva des Verbandes. An Kassenbestand des Rechnungsführers M. „ Berechnungsgeld des Sekretariats „ Einlage in einem Sparkassenbuche „» Inventarien des Sekretariats ce 23 ER )) 21,55 49,— 252,86 129,30 I. Aktiva der Gartenbauschule. „ außenstehenden Beiträgen . . . M. 150,— „. Anventanen er. 2 ee alRSZ Il. Aktiva des König Albert-Stipendiums. An Kassenbestand . . . . ... M. 3,-— „ Darlehns-Guthaben bei der Garen: bauschule . . . 0 282 „ Zinsen-Guthaben bei se en bauschule 87,25 ” „ Unterbilanz am 31. Dezember 1904 M. „ ”„ M 452,71 4271,87 2313,50 8898,87 . 15936,95 Königreich Sachsen E. G. zu Dresden 1904. Ausgabe. Pos. 1. Per Kapital-Anlagen . 02 „» Drucksachen . Ba, Inserate Burda, Zeitschriften BD, lee »„ 6. ,„ Bureau-Aufwand re ZT, Berechnungsgeld für das ee: Summa der laufenden Ausgaben Hierüber die in der Hauptversammlung am 25. Februar 1904 genehmigten Aus- gaben für Unterhaltung des Sekretariats: Pos. 8. Per Gehalt an den Sekretär für 1904 » 9 ,„ Darlehns-Rückzahlung an T. J. Rud. Seidel, „ 10. ,, Saldo (Kassenbestand) S vom 31. Dezember 1904. Passiva. I. Passiva des Verbandes. Pos. 11. Per Darlehnsschuld bei Herrn T. J. Rud. Seidel, Grüngräbchen, für Einrichtung und Unterhaltung des Sekretariats . Il. Passiva der Gartenbauschule. „ 12. Per Mehrausgabe vom 31. Dezember 1904 M. 599,45 „ 13. ,, Darlehnsschuld beim Königl Mini- steutum@des Innern. 27272 722727,28000 „ 14. , Darlehnsschuld beim König Albert- Stipendium . . . a a 2181,25 152, rückständige Zmsen, an das König RESTE Albert-Stipendium DRESDEN, am 27. Februar 1905. EDMUND SAUER \ Rechnungs- 20 792.825 BEMERSTAT n 80,55 . 6,20 ee) 261370 13844 ” 49, — . M. 463,76 „ 1895, — ”„ 40, — Re 21,55 M. 2420,31 . M.5069,— M. 5069,— „ 10867,95 M. 15936,95 T.J. RuD. SEIDEL ©. POSCHARSKY W. RISCHER | prüfer. Vorsitzender. Rechnungsführer. =. rag Gartenbauschule des Gartenbau-Verbandes Einnahme. Pos. 1. An Beihülfe des Kgl. Ministeriums für 1905. . . M. 4500,— 2. ,„ Beihülfe der Stadt Dresden für 1905 . „ . 1200,— 3.5 5 => r „ Chemnitz für 1905. = 200, — 4. ,„ außenstehenden Beiträgen von 1904 . . . . „ 150, — 5. ,„ Beiträgen aus Berufskreisen ! „ 1686,50 6. ,„ Schulgeldern (inkl. M. 599,45 schon 1904 verausgabt) . . -. - . ...M. 4000, — 7. ,„ Beitrag zum Schulgeld aus dem König Albert-Stipendiumf.bedürftigeSchüler ,„ 174,50 ,„ 4174,50 M. 11911, — 8. , Fehlbetrag im Jahre 1905 „2644,95 M. 14555,95 Pos. 1. Per Saldo, Mehrausgabe vom 31. Dezember 1904 .M. 2. „ 10. DT. „ ao Voranschlag für 1905. Ausgabe. Lehrerhonorare Direktionshonorar Beiträge zur Pensionskasse für drei Lehrer Lokalmiete Aufwartung . en a Instandhaltung der Schulräume . Inventarien, Neuanschaffungen . > Unterhaltung derselben Unterrichtsbedarf . Drucksachen Inserate: freies Jahres-Inserat bei Kühn & Co., Dresden . freies Jahres-Inseratbei Thalacker, Leipzig . RR verschiedene Bekanntmachungen Heizung und Beleuchtung Bureau-Aufwänd a lee Zinsen an das König Albert-Stipen- dium für 1904 desgl. für 1905 . anderweite Zinsen verschiedene Ausgaben M „ 9780, 500, 109,50 „, . 1400,— 216, 100,==.%;, 150, — 50, 52,50 al 300,— ,, 87,35 87,35 40, — „ „ M. 14555,95 599,45 10389,50 ne 200, 80,— 300, — 586,50 300,— 150,— 214,50 20 40 Gartenbau-Verband für das Königreich Sachsen Einnahme. Pos. 1. An Kassenbestand des Rechnungsführers M. 21,55 » 2. , DBerechnungsgeld des Sekretariats . . „ 49,— M. 7055 »„ 3 ,„- Mitgliederbeiträgen für 1905 . .. 2. nn Re 4 „Zinsen vom Sparkassenbuche: 7.7 >.% 2.0. Zr. 6,50 „ 25. °„ Entnahme aus dem Sparkassenbuche "zz 70, M. 527,05 Hierüber Pos. 6. An neuaufzunehmendem Darlehen von Herrn Rud. Seidel, zur Unterhaltung des Sekretariats.. > » © 2 2... M5- » 7. ,„ Darlehen des Herrn Sekretär Meckwitz. (Herr Meckwitz erhebt vom 1. Januar 1905 ab von seinem Monatsgehalt von M. 150,— nur M. 100,—, sodaß ihm 600M. pro Jahr gutgeschrieben und zum Spar- kassenzinsfuße verzinst werden.) . ., 600,— ,„ 1895,— M. 2422,05 4 E. G. zu Dresden. Voranschlag für 1905. Ausgabe. Bessle Per Repräsentationsaufwand . . . . . . 0... „NM. 220, 2 PerDrucksachen:! „tr, Zaren a ee 20: 5 BBBEINSETAle =." Sun ee a 30, Tee Zeitschriiten: =... 0.0000 ee ee 43,70 Beer Versammlungsberichte . ..'. „» 2 . 2a, 20. s0, ER) FBureau-Aufwand . .. . 0. me ae aLSO: „ 7. ,„ Darlehns-Rückzahlung an Herrn Rud. Seidel (Rest des Berechnungsgeldes für das Sekretariat) „ 40, M. 522,70 Hierüber Pos. 7. Per Gehalt für den Sekretär, inklusive Beitrag zur Bensionskasser. Sr ee V1595 Pe Saldo. (Kassenbestand) . .,.:..... . # 2, 4,35 M. 2422,05 DRESDEN, am 27. Februar 1905. T. J. Rup!'SEIDEL O. POSCHARSKY Vorsitzender. Rechnungsführer. Zuwachs der Bücherei bis 1905. All. Allgemeine Lehrbücher; Systematik. Lavallee, Alph., Arboretum Segrezianum. Paris 1877. A 11. Pflanzenbiologie im weiten Sinne; Pflanzenkrankheiten durch pflanzliche Parasiten. Haberland, Dr. G., Lichtsinnesorgane der Laubblätter. W. Engelmann, Leipzig, 1905. Hollrung, Prof. Dr. M., Jahresbericht über Neuerungen auf dem Gebiete der Pflanzenkrankheiten. Parey, Berlin, 1905. Küster, Dr. Ernst, Vermehrung und Sexualität bei den Pflanzen. Teubner, Leipzig, 1906. Kirchner, Prof. Dr. O., Krankheiten und Beschädigungen der landwirt- schaftlichen Kulturpflanzen. Stuttgart, 1906. Schmeil, Prof. Dr. Otto, Lehrbuch der Botanik. E. Nägele, Stuttgart und Leipzig, 1905. Sterne, Carus, Werden und Vergehen, Il. Band. Gebrüder Borntraeger, Berlin, 1905. AW. Pflanzengeographie; Reisen; Floren; Koloniales. Dalla Torre, K. W. von, Alpenpflanzen im Wissensschatze der Alpen- bewohner. Bamberg, 1905. S.-B. Kuckuck, Dr. P., Der Strandwandrer. Lehmann, München, 1904. AV. Monographien. Beer, J. G., Beiträge zur Morphologie und Biologie der Familie der Orchidaceen. Folio. Wien, 1863. Michael, Edm., Führer für Pilzfreunde. Band Ill. Förster. & Borries, Zwickau, 1905. Sydow, P., Eßbare und giftige Pilze; mit Abbildungen. C. Winter, Heidelberg, 1905. a A Vı. Schädliche und nützliche Tiere. Judeich-Nitsche, Forstinsektenkunde. 2 Bände. Parey, Berlin, 1895. Lohrenz, Kuno, Nützliche und schädliche Insekten. H.Gesenius, Halle, 1905. Nüßlin, Dr. Otto, Forstinsektenkunde. Parey, Berlin, 1905 A v1. Düngerlehre; chemische Mittel gegen Pflanzenkrankheiten. Hellner, Prof. Dr. G., Methoden zur Ermittelung des Düngerbedürfnisses der Ackererden. (Mitteilg. d. Ökon. Ges. im Kgr. Sachsen, 1897/98.) S.-B. Mitscherlich, Dr. Alfr., Bodenkunde für Land- und Forstwirtschaft. Parey, Berlin, 1905. Röthgens, Obergärtner M., Düngungsversuche in Vorhalle a. Ruhr. S.-B. (Düngemittel-Syndikat.) Rümker, Prof. Dr., Tagesfragen III. Über Fruchtfolge. Parey, 1906. S.-B. Schneidewind, Prof. Dr. W., Die Kalidüngung auf besserem Boden. Berlin, 1905. S.-B. Steglich, Prof. Dr., Neuere Anschauungen über Anwendung und Wirkung der künstlichen Düngemittel. Ökonomische Gesellschaft, 1902. S.-B. Trunz, Dr. A., Die Gründüngung. Parey, Berlin, 1906. Vogel, Prof. Dr. J. H., Rationelle Behandlung des Stallmistes. (Mitteilgn. d. Ökon. Ges. im Kgr. Sachsen, 1896/97.) S.-B. A vi. Klimatologie; Phaenologie. Mühlau, Dr. A., Physik und Witterungskunde. H. Voigt, Leipzig, 1905. A IX. Mikroskopie; Photographie. Blech, Standentwicklung. Berlin, 1905. Hannecke, Celloidinpapier. Berlin, 1897. Ders., Diapositive. Berlin, 1904. Löscher, Bromsilberpapier. Berlin, 1902. Lüppo-Cramer, Trockenplatte. Berlin, 1903. Müller, Hugo, Mißerfolge im Photographieren. I. Band. Halle, 1905. Schnauß, Herm., Diapositive. Dresden, 1903. B Il. Pflanzenproduktion; Blumenzucht und -Kunde; Treiberei. Böttner, Joh., Balkongärtnerei und Vorgärten. Frankfurt a. O., 1905. Böttner, Joh., Gartenkulturen, die Geld einbringen. Trowitzsch & S. Frankfurt a. O., 1905. Buchenau, Dr. Tr., Die botanischen Produkte der Londoner internationalen Industrieausstellung 1863. Gesenius, Bremen. S.-B. u rn Gloger, Dr., Schutz nützlicher Tiere. Berlin, 1858. S.-B. Graebner, L., Pilanzen im Zimmer. E. Ulmer. Stuttgart, 1905. Heßdörffer, M., Praktisches Taschenbuch für Gartenfreunde. Schmidt & Co., Leipzig, 1905. Pirolle, Praktische Anweisungen zur Kultur der Georginen. Quedlinburg und Leipzig, 1840. S.-B. Schnurbusch, O., Schnittorchideen. H. Voigt, Leipzig, 1905. Seidel, T. J., Kultur der Kamelien usw. Dresden, 1837. S.-B. Ders., Pilanzenverzeichnis. 1836/37. S.-B. Vercier, J., Nouvelle utilisation de froid artificiel en floriculture. Verlag des Autors. Dijon, 1906. B Im. Gehölzzucht und -Kunde. Dach, Ludwig, Wildpfleger als Landwirt. Neudamm, 1906. Nobbe und Büttner, Führer durch den akademischen Forstgarten zu Tharandt. Parey, Berlin, 1905. S.-B. Thiem, Georg, Der Alleebaum. Stuttgart, 1906. S.-B. B IV. Obstbau -Verwertung und -Kunde. Barfuß, Der Obstbau. Berlin, 1905. Christ und Junge, Rentabilitätsberechnung im Obstbau. Parey, Berlin, 1905. Gaucher, N., Obstbaukunde. Berlin, 1905. Rebholz, F., Anleitung zum Obstbau. (Spalierzucht.) Bechthold & Co., Wiesbaden, 1905. Rudolph, Prof. Dr. Felix, Freilandzucht des Pfirsichbusches in deutschem Klima. Trowitzsch & S. Frankfurt a. M., 1906. Schloesser, P. Jac., Amerikanische Obstindustrie. Frankfurt a. O., 1905. S.-B. Zürn, Dr. E., Erwerbsobstbau. Hartleben, Leipzig, 1906. BV. Gemüsebau; Samenzucht und -Kunde. Amelung, A., Champignonkultur. Verl. Erfurter Führer. Wendisch, E., Der Champignon. III. Aufl. J. Neumann, Neudamm, 1905. B vl. Ausstellungen; Handelskataloge. Drude, Prof. Dr. ©O., Landwirtschaftliche Ausstellung St. Louis 1904. Leipzig, 1905. C. Gartenkunst und deren Technik. Olbrich, Prof. Jos., Neue Gärten. E. Wasmuth, Berlin, 1905. Schulze-Naumburg, P., Neue Bilder zu Kulturarbeiten. „Gärten“. D.W.Callwey, München, 1905. Zobel, O., Über Gärten und Gartengestaltung. D. W. Callwey, München, 1905. D. Technik; Volkswirtschaft; Handel; Gesetzeskunde; Vereinswesen. Hoffmann, Prof. Dr. Aug., Hygienische und soziale Betätigung deutscher Städte auf den Gebieten des Gartenbaues. Aug. Bagel, Düsseldorf, 1905. Langsdorf, Prof. Karl von u. Hammen, Dr. Fr., Volkswirtschaft für Jeder- mann. Reimar Hobbing, Berlin, 1905. ie C. Heinrich, Dresden -N. Zuwachs der Bücherei bis 1905. All. Allgemeine Lehrbücher; Systematik. Lavallee, Alph., Arboretum Segrezianum. Paris 1877. A ıM. Pflanzenbiologie im weiten Sinne; Pflanzenkrankheiten durch pflanzliche Parasiten. Haberland, Dr. G., Lichtsinnesorgane der Laubblätter. W. Engelmann, Leipzig, 1905. Hollrung, Prof. Dr. M., Jahresbericht über Neuerungen auf dem Gebiete der Pflanzenkrankheiten. Parey, Berlin, 1905. Küster, Dr. Ernst, Vermehrung und Sexualität bei den Pflanzen. Teubner, Leipzig, 1906. Kirchner, Prof. Dr. O©., Krankheiten und Beschädigungen der landwirt- schaftlichen Kulturpflanzen. Stuttgart, 1906. Schmeil, Prof. Dr. Otto, Lehrbuch der Botanik. E. Nägele, Stuttgart und Leipzig, 1905. Sterne, Carus, Werden und Vergehen, Il. Band. Gebrüder Borntraeger, Berlin, 1905. AI. Pflanzengeographie; Reisen; Floren; Koloniales. Dalla Torre, K. W. von, Alpenpflanzen im Wissensschatze der Alpen- bewohner. Bamberg, 1905. S.-B. Kuckuck, Dr. P., Der Strandwandrer. Lehmann, München, 1904. AV. Monographien. Beer, J. G., Beiträge zur Morphologie und Biologie der Familie der Orchidaceen. Folio. Wien, 1863. Michael, Edm., Führer für Pilzfreunde. Band III. Förster & Borries, Zwickau, 1905. Sydow, P., Eßbare und giftige Pilze; mit Abbildungen. C. Winter, Heidelberg, 1905. DM AVI. Schädliche und nützliche Tiere. Judeich-Nitsche, Forstinsektenkunde. 2 Bände. Parey, Berlin, 1895. Lohrenz, Kuno, Nützliche und schädliche Insekten. H. Gesenius, Halle, 1905. Nüßlin, Dr. Otto, Forstinsektenkunde. Parey, Berlin, 1905 A v1. Düngerlehre; chemische Mittel gegen Pflanzenkrankheiten. Hellner, Prof. Dr. G., Methoden zur Ermittelung des Düngerbedürfnisses der Ackererden. (Mitteilg. d. Ökon. Ges. im Kgr. Sachsen, 1897/98.) S.-B. Mitscherlich, Dr. Alfr., Bodenkunde für Land- und Forstwirtschaft. Parey, Berlin, 1905. Röthgens, Obergärtner M., Düngungsversuche in Vorhalle a. Ruhr. S.-B. (Düngemittel-Syndikat.) Rümker, Prof. Dr., Tagesfragen III. Über Fruchtfolge. Parey, 1906. S.-B. Schneidewind, Prof. Dr. W.. Die Kalidüngung auf besserem Boden. Berlin, 1905. S.-B. Steglich, Prof. Dr., Neuere Anschauungen über Anwendung und Wirkung der künstlichen Düngemittel. Ökonomische Gesellschaft, 1902. S.-B. Trunz, Dr. A., Die Gründüngung. Parey, Berlin, 1906. Vogel, Prof. Dr. J. H., Rationelle Behandlung des Stallmistes. (Mitteilg. d. Ökon. Ges. im Kgr. Sachsen, 1896/97.) S.-B. A vi. Klimatologie; Phaenologie. Mühlau, Dr. A., Physik und Witterungskunde. H. Voigt, Leipzig, 1905. A IX. Mikroskopie; Photographie. Blech, Standentwicklung. Berlin, 1905. Hannecke, Celloidinpapier. Berlin, 1897. Ders., Diapositive. Berlin, 1904. Löscher, Bromsilberpapier. Berlin, 1902. Lüppo-Cramer, Trockenplatte. Berlin, 1903. Müller, Hugo, Mißerfolge im Photographieren. I. Band. Halle, 1905. Schnauß, Herm., Diapositive. Dresden, 1903. B Il. Pflanzenproduktion; Blumenzucht und -Kunde; Treiberei. Böttner, Joh., Balkongärtnerei und Vorgärten. Frankfurt a. O., 1905. Böttner, Joh., Gartenkulturen, die Geld einbringen. Trowitzsch & S,, Frankfurt a. O., 1905. Buchenau, Dr. Tr., Die botanischen Produkte der Londoner internationalen Industrieausstellung 1863. Gesenius, Bremen. S.-B. 45 - Gloger, Dr., Schutz nützlicher Tiere. Berlin, 1858. S.-B. Graebner, L., Pflanzen im Zimmer. E. Ulmer. Stuttgart, 1905. Heßdörffer, M., Praktisches Taschenbuch für Gartenfreunde. Schmidt & Co., Leipzig, 1905. Pirolle, Praktische Anweisungen zur Kultur der Georginen. Quedlinburg und Leipzig, 1840. S.-B. Schnurbusch, O., Schnittorchideen. H. Voigt, Leipzig, 1905. Seidel, T. J., Kultur der Kamelien usw. Dresden, 1837. S.-B. Ders., Pflanzenverzeichnis. 1836/37. S.-B. Vercier, J., Nouvelle utilisation de froid artificiel en floriculture. Verlag des Autors. Dijon, 1906. B Mm. Gehölzzucht und -Kunde. Dach, Ludwig, Wildpfleger als Landwirt. Neudamm, 1906. Nobbe und Büttner, Führer durch den akademischen Forstgarten zu Tharandt. Parey, Berlin, 1905. S.-B. Thiem, Georg, Der Alleebaum. Stuttgart, 1906. S.-B. B IV. Obstbau -Verwertung und -Kunde. Barfuß, Der Obstbau. Berlin, 1905. Christ und Junge, Rentabilitätsberechnung im Obstbau. Parey, Berlin, 1905. Gaucher, N., Obstbaukunde. Berlin, 1905. Rebholz, F., Anleitung zum Obstbau. (Spalierzucht.) Bechthold & Co. Wiesbaden, 1905. Rudolph, Prof. Dr. Felix, Freilandzucht des Pfirsichbusches in deutschem Klima. Trowitzsch & S. Frankfurt a. M., 1906. Schloesser, P. Jac., Amerikanische Obstindustrie. Frankfurt a. O., 1905. S.-B. Zürn, Dr. E., Erwerbsobstbau. Hartleben, Leipzig, 1906. ’ BV. Gemüsebau; Samenzucht und -Kunde. Amelung, A., Champignonkultur. Verl. Erfurter Führer. Wendisch, E., Der Champignon. III. Aufl. J. Neumann, Neudamm, 1905. B vi. Ausstellungen; Handelskataloge. Drude, Prof. Dr. O., Landwirtschaftliche Ausstellung St. Louis 1904. Leipzig, 1905. ae C. Gartenkunst und deren Technik. Olbrich, Prof. Jos., Neue Gärten. E. Wasmuth, Berlin, 1905. Schulze-Naumburg, P., Neue Bilder zu Kulturarbeiten. „Gärten“, D. W.Callwey, München, 1905. Zobel, O., Über Gärten und Gartengestaltung. D. W. Callwey, München, 1905. D. Technik; Volkswirtschaft; Handel; Gesetzeskunde; Vereinswesen. Hoffmann, Prof. Dr. Aug., Hygienische und soziale Betätigung deutscher Städte auf den Gebieten des Gartenbaues. Aug. Bagel, Düsseldorf, 1905. Langsdorf, Prof. Karl von u. Hammen, Dr. Fr., Volkswirtschaft für Jeder- mann. Reimar Hobbing, Berlin, 1905. Bene a Original-Abhandlungen. Der Gartenbau - Verband für das Königreich Sachsen in vergangenen und künftigen Tagen. Vortrag des Herrn 7. J. Rud. Seidel in der Gartenbau- Gesellschaft „Feronia“ zu Dresden. Aufgefordert durch unseren verehrten Herrn Simmgen, den I. Vorsitzenden dieses geschätzten Vereines, Ihnen einmal etwas aus den vergangenen Tagen des Gartenbauverbandes zu berichten und diesem Berichte Mitteilungen über die Pläne für seine Zukunft anzuschließen, bin ich heute zu Ihnen gekommen, um aus alten Tagen zu Ihnen zu sprechen und vor Ihren Augen ein Zukunftsbild seines Wirkens in unserem Berufe zu ent- rollen, bei dessen Gestaltung, so Gott will, und ihm die Hilfe der Berufsgenossen nicht fehlt, unser Verband eine nicht unwichtige Rolle spielen dürfte. Als der Verband gegründet wurde, d. h. Anfang des Jahres 1886, lagen die Verhältnisse in unserem Berufe noch durch- aus anders als heute. Keine der Fragen, die uns heute alle beschäftigen, ja erschüttern, hatte sich damals so zugespitzt wie heute. Alles ging einen ruhigeren, ich möchte sagen, gemüt- licheren Gang. Die Konkurrenz im Inlande war nicht zu spüren, das Ausland hielt sich von unseren Märkten fern; die Bahn- und Postverbindungen waren nicht so ausgebildet wie heute, und wären sie es gewesen, der Süden Europas war noch durchaus nicht in der Lage, unser ureigenstes Absatz- gebiet so zu beherrschen und zu überschwemmen wie heute, denn er hatte selbst noch nichts. Seine Entwicklung und sein übergroßer Export in die vom Klima minder begünstigten Länder datiert erst seit Erschaffung der übergroßen Verkehrs- erleichterungen und Verkehrsmöglichkeiten für seine Produkte, die uns der Fortschritt in der Technik des Verkehrswesens gebracht hat. Also auch hier, wie überall: Ein jedes Ding hat zwei Seiten und selbst der herrlichste Fortschritt unserer Zeit, der Weltverkehr, ist nicht ohne Nachteil! Die Gründung des Verbandes also vollzog sich zu ganz anderen Zwecken als seine heutige Weiterführung, und die Herren, die am 30. Nov. 1885 auf Veranlassung von Emil Liebig im Amalienhof zu Dresden zusammentraten, es waren IE dies Delegierte der drei Vereine: Gärtner-Verein zu Dresden, Feronia und Flora, hatten vielmehr die Absicht, die Vorteile, die die vereinigten Direktorial-Konferenzen dem Dresdner Bezirke zu bringen vermochten, auf das ganze Land auszudehnen und dadurch gewissermaßen eine ständige Vereinigung der Vereine zu schaffen, die die von den Konferenzen bisher im engeren Kreise gepflegten Berufsthemata allen zugänglich machten. Es war der Wunsch entstanden, einen Verkehr der Vereine untereinander zur Pflege gärtnerischer Angelegenheiten herbei- zuführen, doch an sozial-politische, an Schutzzoll- und sonstige Angelegenheiten hatte niemand gedacht. Die Konstituierung des Verbandes fand am 8. Februar 1886 statt und seit dieser Zeit wird alljährlich, vorzugsweise in diesem Monat des Jahres, seine Hauptversammlung abgehalten. 33 Vertreter aus allen Teilen unseres Vaterlandes waren auf die Aufforderung des Herrn Liebig herbeigeeilt. Man konstituierte sich und wählte die folgenden Herren in den Vorstand: Vorsitz: Emil Liebig; I1.-Vorsitz: ; 7.,J.,Seidel: Schriftführer: F. Bouche; Kassierer: Robert Weißbach. Am 8. März 1886 fand Zuwahl des Herrn 3. Faubold statt. Auf ein Anschreiben des neugegründeten Verbandes an die sächsischen Gartenbau-Vereine traten ihm 15 Korporationen bei, die alljährlich, wenn auch nur zum kleinsten Teile tatkräftig, an dessen Bestrebungen teilnahmen. Doch schon im Anfange dieses Jahres sollte der Verband zeigen, daß eine gemeinsame Vertretung von Berufsinteressen auch auf wirtschaftlichem Gebiete zu seiner Aufgabe gehöre. Ehe man sich’s gedacht, war der Verband in eine Bewegung getreten, die ihn viele Jahre fesselte. Sie galt der Verwirklichung der Kaiserlichen Botschaft an die Arbeitnehmer, der Gründung der Berufs- genossenschaft für Landwirte, Forstbeamte und Gärtner. Am 15. Mai ı886 beantragte der Leipziger Gärtnerverein durch eine Eingabe an den Verband die Gründung einer Berufs- genossenschafr für Gärtner, und dieses Thema bildete in den kommenden Jahren den maßgebenden Stoff in allen Verhand- lungen des Verbandes und am ı9. Mai beschloß eine Vor- standssitzung des Verbandes die Aussendung eines Frage- bogens an sächsische Gartenbautreibende zum Zwecke der Erörterung ihrer Stellungnahme in der Schutzzoll-Angelegen- BERG: heit. Also kaum war der Verband gegründet, als auch schon zwei äußerst wichtige sozial-politische Angelegenheiten seine volle Tätigkeit verlangten und sein lebhaftestes Interesse in Anspruch nahmen, ein Interesse, das bis in die neuesten Tage nicht erlahmte. Am 14. Juli des Jahres 1886, nach kaum fünf- monatiger Tätigkeit im Verbande, mußte Zmil Liebig wegen Krankheit den I. Vorsitz niederlegen, den von da ab 7. /. Seidel unter Zustimmung der Vereine übernahm, während Robert Weißbach, der damalige Vorsitzende der Feronia, Il. Vorsitzender des Verbandes wurde. Wir alle wissen, daß wir den Mit- begründer des Verbandes, Zmil Liebig, °/, Jahr später, kurz nach der 87er internationalen Gartenbauausstellung, und viel zu früh in Anbetracht der hohen Aufgaben, die dem von ihm begründeten Verbande erwachsen waren, durch den Tod ver- loren haben. In demselben Jahre beschäftigte eine andere Angelegenheit die Gärtner Sachsens und den Verband auf das lebhafteste. Es war dies die Verlegung des Botan. Gartens und die Errichtung einer Versuchs-Station für Pflanzenkultur. Wie noch bekannt sein wird, ging der Verband mit der Kommission für die I. internationale Gartenbau - Ausstellung hierbei Hand in Hand, ohne indessen den Erfolg für sich erringen zu können. Daß man heute eingesehen hat, wie recht die Gärtner damals hatten, dem Garten und der Ver- suchsstation ein freieres Feld für ihre Tätigkeit zu wünschen, das ihm noch dazu in größerer Ausdehnung ohne Preis- erhöhung hätte verschafft werden können, ist wohl kaum zu bezweifeln. Leider ist es zu spät, und man kann sich eines wehmütigen Gefühls nicht erwehren, wenn man sich vergegen- wärtigt, in welch hohem Maße die von den wissenschaft- lichen und gärtnerischen Leitern gezeitigten Erfolge wohl der Steigerung fähig gewesen wären, wenn ihnen die großen Schwierigkeiten, verursacht durch Rauch und schweflige Säure, durch Vogelfraß, Raummangel und andere Übel, nicht fort- gesetzt hindernd im Wege stehen würden. Und der Aus- stellungsplatz des Rates? Er ist nur halb, was er ganz sein könnte, ihm fehlt die Fläche aufs bitterste. Es läßt sich heute nicht mehr kontrollieren, ob der Vertreter des Gartenbaues im Landeskulturrate, Herr Gustav Lehmann, seine eminente Tat- kraft zur Erreichung der Wünsche des Gartenbaues ganz auf dem rechten Wege einsetzte; fast möchte ichs bezweifeln. Doch soviel steht fest, die vereinigten Berufsgenossen unseres Be engeren Vaterlandes können mit Genugtuung sowohl auf ihre öffentliche Tätigkeit, als auch auf den damals betätigten weiten Blick zurückschauen. Am 31. Oktober 1886 zeigte der Gartenbau-Verband dem Landeskulturrate seine Konstituierung unter Überreichung der Statuten an und trat somit zum ersten Male in Verbindung mit dieser Korporation. Schon am 3. November kam es zur Ausführung der Beschlüsse des Vor- standes, für die Gärtner eine eigene Uhnfallversicherung zu gründen, wobei zum Teil eine Statistik benutzt wurde, die man über die Gartenbau-Betriebe im Königreich erstmalig aufgestellt hatte. Diesen Wünschen, eine eigene Berufsgenossenschaft zu gründen, stellten sich aber unüberwindliche Hindernisse ent- gegen. Nach der Statistik, die man aufgestellt hatte, glaubte man annehmen zu dürfen, daß gegen 2000 gärtnerische Be- triebe im Königreiche in Betracht kommen würden, die man also zur Zahlung von Mitgliedsbeiträgen heranziehen könnte. Selbst unter Aufbürdung großer Lasten würde man indessen den zweitausend Betrieben kaum mehr als 20000 Mk. jähr- lichen Beitrag haben aufbürden können. Von diesen 20000 Mk. würden nun aber der eigenen Berufsgenossenschaft der Gärtner nach Voranschlag ca. 11000 Mk. Spesen gegenüber gestanden haben, die das Bureau veranlaßt haben würde, das wären 55 °/, der Brutto-Einnahmen, und 9000 Mk. wären übrig geblieben für event. Entschädigungen. Man sagte sich dabei wohl richtig, daß selbst eine doppelte Veranlagung in Höhe von 40000 Mk. gärtnerischer Beiträge es nicht rechtfertigen könnte, ein eigenes Bureau und eine eigene Berufsgenossenschaft ins Leben zu rufen. Und gerade dieser erste Schritt zur Selbständigkeit war von den Gärtnern, ganz besonders in Leipzig, und den Ver- tretern der dortigen Vereine mit so großer Lebhaftigkeit auf- gegriffen und im Verbande anfangs mit Freuden und Beifall begrüßt worden! Man sah im Gefolge schon eine ganz eigene gärtnerische Organisation entstehen und richtete verschiedene Gesuche an die hohe Staatsregierung, einen Gartenkulturrat zu genehmigen, entwarf hierfür ein Statut, und mußte dann zu seinem großen Bedauern erleben, daß nichts von alledem zur Tat werden konnte. Das Hohe Kgl. Ministerium des Innern, das einer Berufsgenossenschaft für Gärtner, wenn deren Lebensfähigkeit hätte nachgewiesen werden können, gar nicht im Wege stand, erklärte den Wünschen, die auf einen Oarten- kulturrat gerichtet waren, gegenüber von vornherein seinen prinzipiell gegnerischen Standpunkt. Trotz alledem bildete ne dieses Thema von den Jahren 88 bis 92 in noch sechs weiteren Versammlungen den wesentlichsten Stoff der Beratungen und es wurde der Beschluß gefaßt, im Juli 1890 nochmals an das Hohe Ministerium zu gehen mit der Bitte, einen Gartenkulturrat als Sachverständigen-Kammer zu genehmigen, die auf gleichen Grundsätzen beruhe und mit ähnlichen Befugnissen aus- gestattet sei wie der Landeskulturrat. 16 Mitglieder hielt man für nötig, drei sollten vom Kgl. Ministerium ernannt werden, 12 sollten die Gärtner in freier Wahl ernennen und als sech- zehntes Mitglied sollte der Vertreter des Gartenbaues bei der Versuchsstation gelten. Aber auch diese 54 Seiten lange Ein- gabe, die die Kostendeckung und alles Nötige erläuterte, konnte nicht berücksichtigt werden, da das Kgl. Ministerium vor den Folgen eines solchen Zugeständnisses zurückschreckte. Auf das ausgiebigste wurde dem Verbande hierbei erläutert, daß das Ministerium außer Stande sei, den Gartenbautreibenden, als einer Gruppe des Landbaues, eine eigene Korporation zu bewilligen, angesichts der vielen Berufsarten oft ganz ver- schiedener Richtung, die in den Handels- und Gewerbekammern ihre Vertretung finden müßten. Bei allem Wohlwollen für den Gartenbau könne man ihm eine solche Ausnahmestellung im staatlichen Leben nicht einräumen, da man nach dem Satze, was dem einen recht ist, ist dem anderen billig, die bisherige ablehnende Antwort gegenüber anderen Berufsarten sonst nicht werde aufrecht erhalten können, wodurch ein Sprengen der Handels- und Gewerbekammer und ein unüberblickbares Gewirr von kleinen Vertretungen die Folge sein müßte, die nicht ein- mal genügend Autorität besitzen könnten und die Führung der Geschäfte im Kegl. Staatsministerium selbst durch ihre Vielheit geradezu gefährden müßten. Das hohe Ministerium erachte im Verbande gern eine Vertretung des Sächs. Garten- baues, die ihm als Sachverständigen-Kollegium im Falle des Bedarfes sehr wohl dienen könne und dessen Rat man gerne berücksichtigen wolle, ohne daß man an den Fundamenten der wirtschaftlichen Arbeitsteilung im Königreiche deshalb zu rütteln brauche. Diese uns in verschiedenen Audienzen erteilten Bescheidungen waren dazu angetan, auch selbst die eifrigsten Vertreter der Idee des Gartenkulturrates von der Verwirk- lichung abzubringen und der Verband beschloß denn, wohl oder übel, sich selbst bis zur Erledigung der Angelegenheit, in anderer Form als jenes Sachverständigen-Kollegium zu betrachten, als das die hohe Staatsregierung ihn bezeichnet = Eee hatte. In der Folge war man sich nun klar darüber geworden, daß eine eigene Berufsgenossenschaft dann um so weniger einen Zweck hätte, wenn eine eigene Vertretung vollkommen selbständiger Art ein Ding der Unmöglichkeit sei. Und die nicht gerade niedrigen Beiträge, die uns die Land- und Forst- wirtschaftliche Berufsgenossenschaft heute auferlegt, deren Einnahmen aus Gärtnerkreisen zu 89°, nur für gärtne- rische Anforderungen an die Genossenschaft und zu 11% für die Verwaltung Verwendung finden, zeigt uns recht deut- lich, wie gut wir getan haben, uns hierin nicht auf eigene Füße zu stellen, sonst wäre unser heutiger Beitrag sicher um ein Fünftel höher und die kleine Berufsgenossenschaft in den heutigen schlechten Zeiten ohne Zweifel in ernster Gefahr. Während all dieser Beratungen wäre unser lieber Verband bei- nahe selbst in die Brüche gegangen, denn die Kgl. Polizei war zu der Ansicht gelangt, daß uns nach dem Vereinsgesetze vom Jahre 1850 der von uns geübte Verkehr von Verein zu Verein nicht gestattet werden dürfe. Nun konnten wir ja nicht leugnen, daß wir unseren Verband im Jahre 86 speziell zu diesem ungesetzlichen Zwecke gegründet hatten und obwohl wir glaubwürdig darzustellen vermochten, daß unsere Organi- sation nur beruflichen Interessen diene und wir davon keine Kenntnis gehabt hätten, daß sich das Gesetz auch auf solche Verbände erstrecke, es half uns alles nichts, wir mußten den Verband der Gartenbauvereine im Kgr. Sachsen auflösen und uns neu konstituieren. Dies hat dem Verband schwere Arbeit bereitet und einmal war er nicht einmal in der Lage, seine Hauptversammlung abzuhalten, da einem der Auflösung Ver- fallenen natürlich jede öffentliche Tätigkeit verboten sein muß! Am 27. September endlich wurde es möglich, eine nicht öffent- liche Hauptversammlung abzuhalten, die die Konstituierung des Verbandes auf neuer Grundlage, als juristische Person, und unter dem Namen: „Gartenbauverband für das Königreich Sachsen“ beschloß. Doch war noch eine weitere Hauptver- sammlung am 29. November notwendig, die diesen Beschluß durch eine besondere Erklärung in die rechte Form brachte. Der neuerstandene Verband trat alsbald in Tätigkeit und setzte da ein, wo der alte aufgehört hatte, indem er dessen Aufgaben samt und sonders erbte Am 25. Mai 1891 nahm er auch wiederum Fühlung mit dem Landeskulturrat, teilte ihm seine Auflösung und Neubegründung mit, und hielt am 29. Juni seine ordentliche Hauptversammlung ab. Bei dieser Sitzung IE wurde auch die Gründung einer Gartenbauschule, die auf Antrag des Herrn Emil Johannes Poscharsky als Vertreter des Gärtner-Vereins für Dresden und Umgegend, vorberaten und vorbereitet worden war, einstimmig beschlossen und so der Grundstein zu dem Werke gelegt, das dem Gartenbau-Ver- bande, ich darf wohl sagen die meisten Sorgen bereitet hat, wenn es auch zu jeder Zeit ihm hohe Befriedigung gewährte, wie letzthin erst wieder, als die Teilnehmer am Gärtnertage über 11000 Mk. für Schulzwecke zeichneten. In den Anfang des Jahres 1892 fällt auch die Behandlung der Frage, die Sonntagsruhe betreffend, die mitunter Gefahr lief, gar keine Frage mehr, sondern eine Gefahr zu sein. Am 27. März 1892 hatten die Leipziger Gärtner an die Kreis- hauptmannschaft Leipzig eine Eingabe gerichtet, die zum Zwecke hatte, die durch die Natur bedingten Arbeiten in den Gärtnereien auch an Sonntagen jederzeit zu genehmigen, da man in Leipzig schon um diese Zeit durch Stadtrat und Gewerbekammer der Sonntagsarbeit in Gärtnereien gegenüber Schwierigkeiten bereitet sah. Hatte der Verband schon am 10. Juli 1890 das hohe Kgl. Ministerium ersucht, die Wählbar- keit und Wahlberechtigung von Gärtnern zu den Handels- und Gewerbekammern zu verneinen, so war man jetzt natür- lich gern bereit, diese Angelegenheit zu der seinigen zu machen und hielt sogar am 4. April desselben Jahres eine außerordentliche Verbandsversammlung ab, die die Beratung der Sonntagsruhe und deren gleichmäßige Behandlung bei den Kgl. Kreishauptmannschaften vornehmlich zum Zwecke hatte und die vorbereiteten Eingaben an die Kgl. Behörden guthieß. Immer deutlicher wurde es dem Verbande, daß eine Aufklärung über den Gärtnerberuf äußerst von Nöten sei, und daß alle Mittel versucht werden müßten, eine Definition über die Begriffe Gartenbau, Gartenkunst, Kunst- und Handels- gärtnerei usw. herbeizuführen, die die behördliche Zustimmung zu finden hätten. Wenn uns Gärtnern auch die Unwissen- heit im Publikum, das einem Gärtner, wenn es ihm wohl will, so gern den Titel „Hofgärtner“ verleiht, wohl kaum zum Schaden gereichen kann, so muß uns allen doch dringend daran gelegen sein, bei unseren hohen Behörden über diese Begriffe absolute Klarheit walten zu sehen. Bis heute ist es nicht gelungen, dies herbeizuführen, und die hohen Behörden a haben selbst abgelehnt, eine Definition, die der Verband ehr- erbietigst unterbreitete, als richtig anzuerkennen, da in unserem Fache die Autorität fehlt, auf die sich das Kel. Ministerium stützen kann und von ihm selbst berechtigterweise eine so genaue Kenntnis des Gärtnerberufes, die ihm die Feststellung aus eigener Kenntnis heraus ermöglichte, kaum gefordert werden kann. Im Vorstande des Verbandes ist man darum neuerdings darauf zugekommen, einen Juristen zu interessieren, über die Stellung des Gartenbaues in der Gesetzgebung eine Denkschrift zu verfassen, von der man hofft, daß sie im Falle des Bedürfnisses als Grundlage zu dienen geeignet sein könnte. Möchte es uns beschieden sein, den rechten Mann für diese nicht leichte Aufgabe zu finden; der zu erwartenden Arbeit aber wollen wir dann die weiteste Verbreitung in alle Bureaus, Kanzleien etc. wünschen! Wie oft der Verband sonst noch in der Angelegenheit „Sonntagsruhe“ ein Eingreifen nötig hatte, um die Besitzer von Gartenbaubetrieben vor Ver- fügungen und Strafen, in der Regel erlassen durch eine Handels- und Gewerbekammer, zu stützen, will ich hierbei nicht weiter anführen, nur sei erwähnt, daß es deren eine ganze Zahl ist. In einem Falle hat unsere Aufklärung sogar die Änderung des Firmenschildes einer uns altbekannten Gärtner- firma in Striesen veranlaßt, die heute den Zusatz „Garten- baubetrieb“ im Schilde führt und damit ihre Zugehörigkeit zur Landwirtschaft, nicht aber unter das Gewerbegesetz dokumentieren will. Ja meine verehrten Herren! es wird im Gärtnereiberufe allmählich klarer und klarer, daß der Gartenbau wirklich ein Teil des Landbaues ist, und zwar der allerinten- sivste, und daß ihm, der eine Selbständigkeit nicht erlangen kann, der Anschluß an seine älteren und stärkeren Brüder, wie die Forstwirtschaft und Landwirtschaft, nur zum Segen gereichen kann. Aus diesem Grunde erstrebt ja auch der Gartenbauverband den Anschluß an den Landeskulturrat. Wie weit er darin gelangt ist, hat Sie der letzte Gärtnertag vom 11. Dezember verflossenen Jahres gelehrt und ich kann wohl sagen, daß ich mit vollem Vertrauen der Einrichtung einer gärtnerischen Vertretung im Landeskulturrate, als eines großen Segens für unseren Beruf, entgegenblicke. Ist es einesteils wohl wenig geschmackvoll, daß man in gewissen Kreisen versucht, die Bestrebungen des Verbandes zur Erreichung Wu er dieses Zieles in Sonderbeleuchtung zu rücken, so ist es andernteils heute geradezu unangebracht, nach dem, was ich vorhin die Ehre hatte über einen Gartenkulturrat in Ihrem Kreise erläutern zu dürfen, immer noch an einer großen Korporation zu hangen und zu deren Gunsten dem einzig Erreichbaren jeden Nutzen und Segen absprechen zu wollen, Kritik ist zu allen Dingen nütze und schadet auch unserer Organisationsbestrebung keineswegs, doch muß sie von Sachlichkeit getragen sein. Eigentümlich berührt es dabei natürlich, wenn man-sieht, wie der Herr Kritiker als eigene positive Hilfsmittel zur Verbesserung der Lage mit Vorschlägen kommt, deren Unausführbarkeit, selbst in den mäßigsten Grenzen, durch Sitzungen und Verhandlungen, Eingaben und Audienzen zur Genüge schon vor 10 Jahren dargetan ist! Ich bin deshalb hocherfreut darüber, daß sich die maßgebenden Vereine unseres Vaterlandes dem Verbande wieder zugesellen und Hand in Hand mit ihm die wahrlich nicht leichten Auf- gaben zu lösen gewillt sind. Eine ebenso erfreuliche Tatsache ist mir auch das Bewußtsein, das Vertrauen der heimatlichen Berufskreise diesem gemeinsamen Bestreben zugebilligt zu sehen, wie die Beratungen und Beschlüsse der sächsischen Gärtnertage uns allen bewiesen haben. Daran wollen wir festhalten auch für die Zukunft, und in dieser Gemeinsamkeit der Arbeit wollen wir immer den Haupthebel erblicken zur Überwindung all der Schwierigkeiten, die sich unseren Wünschen noch entgegenstellen werden. Als Unikum für die Beurteilung meiner Tätigkeit bei der Organisationsfrage möchte ich nur mitteilen, daß derselbe Herr Kritiker deshalb, weil ich im Plenum des Landeskulturrates aus wohlüberlegten Gründen Sr. Excellenz, dem Herrn Grafen von Könneritz, bezüglich seines Antrags, die schwächsten Schultern von einer Beitragsleistung zur Vertretung der Gärtner freizuhalten, nicht entgegnete, geschlossen und der „Welt“ ver- kündet hat: „Ich hätte nicht vermocht, mich auf den idealen Standpunkt zu erheben, allen heimatlichen Gärtnern das Wahl- recht zuzugestehen.“ Weiß denn der betreffende Herr nicht, daß der Gesetzentwurf diesen idealen Standpunkt von vorn- herein eingenommen hat und glaubt er denn, daß mir dies erst in der Sitzung des Landeskulturrates bekannt wurde? Ich will nicht etwa, meine Herren, hierüber eine Kontroverse herbei- Zee führen, der Verband wird in Zukunft wie in der Vergangenheit schweigen, wenn nicht Außerordentliches ihn zum Reden zwingen sollte. Freilich gibt es auch Anlässe, bei denen Schweigen Silber und Reden Gold ist, doch bis heute ziehe ich die alte Form des Sprichwortes vor. Wer übrigens die Gärtnertage mitgemacht hat und sich erinnert, welcher Geist die Verhandlungen durchwehte, wird davon Kenntnis gewonnen haben, daß die Berichte im Deutschen Gärtnerbunde das Rechte nicht treffen. Und nun, meine Herren, komme ich zu den künftigen Tagen. Wenn ich es für nützlich hielte, und mir sowohl die Zeit wie ihre Geduld hierfür zu Gebote stünde, so könnte ich über Verflossenes im Verbande noch stundenlang zu ihnen reden. Der Auszug aus den Akten des Verbandes weist in Großfolio 65 engbeschriebene Seiten auf, auf denen in ab- gekürzter Schrift, immer nur wenige Zeilen umfassend, alle Beschlüsse, Eingaben, Verfügungen der Behörden usw. ver- zeichnet stehen. Unter solchen dreizeiligen Notizen figurieren u. a. auch die Arbeiten, die dem Verbande bei der Vertretung des Gartenbaues unserer Heimat auf außerdeutschen Aus- stellungen erwachsen sind und die in St. Petersburg sowie in Paris in der Tat recht umfangreich waren. Zu unserer Freude können wir aber auch sagen, daß z. B. in Petersburg die sächsische Abteilung eine der wertvollsten war, und daß Paris 1900 den deutschen Gärtnern 73 Auszeichnungen brachte, worunter 7 Grand prix, 25: I; Preise, ’28 ll. Preiser nunsk Ill. Preise und gar nur 2 IV. Preise figurieren! Gewiß ein Be- weis für die Trefflichkeit der deutschen Beteiligung! Es können dies insgesamt etwa 1200 verschiedene Begebenheiten sein, über die dann zu berichten wäre, und ich glaube, meine Herren, wollte ich es ausführlich machen, so säßen Sie nächste Woche noch hier! Ich darf deshalb wohl annehmen, daß es Ihnen angenehmer sein wird, nun etwas über die Zukunft zu hören und Spezialwünsche lieber auf dem Wege der direkten Anfrage zu erledigen, weil damit ungemein viel Zeit gespart werden kann. Die Hauptfragen, die den Verband in Zukunft beschäftigen werden, sind durch den Stand der Dinge z. Z. gegeben: 1. Ist der Ausbau der geplanten Organisation ins Auge zu fassen. Sobald das Kgl. Ministerium dazu verschreiten wird, 0 > dieser Angelegenheit zum Zwecke der Vorlage bei den hohen Kammern näher zu treten, wird sich zunächst innerhalb dieser hohen Behörde die juristische Ausarbeitung des Gesetzes nötig machen. Hieran anschließend wird eine Ausführungsverordnung beraten werden müssen, die zu dem Gesetze gehört, den Kammern indessen nicht vorgelegt zu werden braucht, da sie der Entschließung des hohen Ministeriums allein anheim zu fallen hat. Diese Ausführungsverordnung muß u.a. enthalten: a) Nähere Bestimmungen über die Zusammensetzung des Ausschusses für Gartenbau beim Landeskulturrate, b) Vorschriften über die Ausübung seiner Funktion, c) Bestimmungen über die Wahlen zum Ausschuß, d) Vorschriften über die Art der Beitragserhebung und ver- schiedenes andere mehr, wobei wir die Hoffnung haben, rege mitwirken zu dürfen. 2. Es ist eine Statistik zu schaffen. Viele von Ihnen, meine Herren, werden am Gärtnertage die Einstimmigkeit begrüßt haben, mit der der Antrag unseres Herrn Simmgen, eine Statistik zu schaffen, angenommen wurde, und keiner von Ihnen wird sich der Notwendigkeit, der dieser Antrag entspringt, und der Richtigkeit seiner Begründung haben entziehen können. Trotz alledem wird niemand leugnen können, daß der Beschluß leichter gefaßt als ausgeführt sein wird. Wir sind indessen mit fröh- licher Bereitwilligkeit daran gegangen und haben in den An- fangsstadien wenigstens die Schwierigkeiten kennen gelernt, die es bieten dürfte, über das hinauszugelangen, was uns heute in statistischer Hinsicht zu Gebote steht. Im Verbande selbst und bei den ihm angehörenden Korporationen hatte es keine Schwierigkeiten, festzustellen, wie groß die Werte statistischer Art sind, die er repräsentiert. Auch bei den Vereinen, die wenigstens einige selbständige Kunst- und Handelsgärtner zu ihren Mitgliedern zählen, war die Arbeit leicht genug, aber bei all den Kollegen, die keinerlei Vereinigung angehören, und deren Zahl sogar etwas größer ist als die der Registrierten, begegnen wir in Bezug auf ihre Festlegung einer Kalamität, deren Dauer und Umfang sich heute noch gar nicht übersehen läßt. Wie sehr der Verband mit seinen Vereinen, den Kor- porationen und Gartenbaugesellschaften, die ihm nicht zu- gehören, überlegen ist, mag es gestattet sein, Ihnen durch folgende Zahlen an dieser Stelle klarzustellen. Die Verbands- =, Gh vereine zählen heute 617 Kunst- und Handelsgärtner, 214 Garten- freunde zu ihren Mitgliedern; die nicht zum Verband gehörigen Vereine umfassen insgesamt 448 Gärtner und 63 Gartenfreunde. Es sind im ganzen also organisiert: 831 Vereinsmitglieder im Verbande und 510 außerhalb desselben, das sind 320 mehr im Verbande. Da nun 2750 Gärtnereibetriebe im Königreich Sachsen bei der letzten Zusammenstellung gezählt wurden, zeigt es sich, daß noch nicht ganz die Hälfte aller Gärtner Sachsens überhaupt organisiert ist. Die organisierten Gärtner indessen sind, obwohl nur 1341 an der Zahl, mit 1417000 Arbeitstagen in ihren Betrieben, den 1409 nicht organisierten Gärtnern, die 1512000 Arbeitstage auf sich vereinigen, nur wenig unterlegen und von den organisierten 1417000 Arbeits- tagen sind 1080000 beim Verband vertreten, so daß nur rund ein Drittel, d.h. Betriebe mit ca. 337000 Arbeitstagen zusammen, die bei Vereinen vertreten sind, nicht zum Verbande gehören. Wie aber nun verschaffen wir uns den statistischen Nachweis über jene 1409 überhaupt nicht organisierten Betriebe, und wie vor allen den über die, von denen die Land- und Forstwirt- schaftliche Berufsgenossenschaft nicht einmal Kenntnis hat? Es soll dies durchaus kein Vorwurf sein für diese segensreiche Anstalt; es soll nur zeigen, daß selbst das Jahrzehnte lange Bestehen einer so straffen Organisation wie die der genannten Berufsgenossenschaft noch keine Garantie dafür ist, daß es ihr gelingen müsse, alle berechtigten und verpflichteten Betriebe zu registrieren. Man sieht also, es wird keine leichte Arbeit sein, die wir vorhaben zu lösen, wenn wir sie so tun wollen, daß zum Schlusse der Ausspruch berechtigt ist: Na, Gott sei Dank, es stimmt! Jahre werden aber darüber vergehen, doch davor soll uns nicht bange sein. Einen Vorteil glauben wir auf unserer Seite sehen zu können: ich nehme an, daß unsere Berufsgenossen ihrer eigenen Organisation gegenüber eifrige Helfer sein werden, und daß auch alle, die der Berufs- genossenschaft gegenüber der Meinung waren, sich zurück- ziehen zu sollen, uns gegenüber diese Reserve aufgeben werden! Alles natürlich mit Ausnahmen, doch diese machen eben nicht die Regel! 3. Ist das gärtnerische Versicherungswesen im Sinne des Vortrages Gabriel beim letzten Gärtnertage zu revidieren, und Sie, meine Herren, werden wohl aus dem beifälligen Kopfnicken Re der beiden Herren Direktoren gleich mir entnommen haben, daß diese ohne Frage bereit sind, unsere Wünsche, soweit sie in ihrem Machtbereiche liegen, zur Erfüllung zu bringen. In- sofern dabei Gesetzesänderungen nötig werden, wird dies natürlich größere Schwierigkeiten bieten und auch längere Zeit in Anspruch nehmen, doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg; mit der Zeit wird auch dieser Pfad gangbar werden und die im Deutschen Reich so beliebte Gesetzgebungsmaschine dürfte sich diesmal zu unseren Gunsten in Gang setzen lassen. Die Beschwerden und Beleuchtungen der Nachteile über Bestim- mungen, die heute noch im Gesetze enthalten sind, müssen nur von vielen Seiten und von überall mit Nachdruck kommen, dann ist auch hier ein Wandel zu hoffen. 4. Der Antrag Schmidt am Gärtnertage gipfelte darin, der Verband möge sich zur Mittelperson für die Wahrung guter Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern aus- bilden. Nun, meine Herren, das ist fürwahr ein segensreiches Amt, das man uns da verliehen hat und wir möchten fast bitten, man möge besonders in diesem Falle mit der Verleihung von Kraft nicht zögern. Selbst der beste Wille kann in solchen Dingen fehlgehen; denn nichts ist schwerer zu erkennen, als der Augenblick, wo im Wirtschaftsleben der Völker, wo in Kämpfen zur Verbesserung der Lage ein strenges Halt und eine energische Gegnerschaft oder aber mildes Nachgeben am Platze sind! Unzweifelhaft ist die Lage einer ganzen Lohn- bewegung durch ein hartes Wort oft piötzlich verschärft worden, während dieses selbe Wort, aufgefaßt als ein Ausdruck der Kraft, andere zu besonnenem Einlenken veranlaßte! Unendlich schwierig, und dem persönlichen Taktgefühl der leitenden Männer allein überantwortet, ist und bleibt auch immer im Grunde genommen die Leitung jeder Bewegung, die gegen einen Streik gerichtet ist. Wir wollen darum hoffen, daß die Allgemeinheit in unserem Berufe diesen Männern einmal in ernster Stunde jede nur mögliche moralische Unterstützung und tatkräftige Hilfe zu teil werden lassen möge, damit ihnen der Arm nicht erlahme oder gar gehemmt sei in ihrem Be- streben, Differenzen zu beseitigen, Arbeitswillige zu schützen und jeden Schritt zur Wohlfahrt zu tun, sollte ein Streik in Gärtnerkreisen ausbrechen. Vorher aber mögen sie kraftvoll dafür eintreten, daß Ruhe und Frieden erhalten bleibe. Unser RED Im Beruf hat wahrlich nichts zuzusetzen. Wir wollen ihm wünschen, daß sein schmales Einkommen nicht noch durch Streiks und derartige Vorkommnisse, wie sie ein Streik im Gefolge hat, weiter herabgesetzt werde. 5. Aber gerade die schlimme Lage im Gartenbau, die soweit herabgegangene Rentabilität, zeitigt noch andere Wünsche. Es ist heute eine dringende Notwendigkeit, daß wir uns alle zusammenschließen und durch eigene Kraft auf wirtschaft- lichem Wege möglichst einzubringen suchen, was uns die Zollpolitik des Reiches versagte, die auf feine Gemüse und abgeschnittene Blumen jeden Zoll ablehnte. Hier fühlen wir besonders schmerzlich, daß die deutsche Gärtnerei keinen festen, offiziellen Anschluß an einen Machtfaktor, wie zum Beispiel die deutsche Landwirtschaft es ist, Anschluß hatte zu der Zeit, als es galt, die Schutzzölle zu beraten. War vor vier Jahren schon erreicht, was wir demnächst erhalten sollen: eine offizielle Organisation, Hand in Hand mit der heimischen Landwirtschaft; würden unsere preußischen Kollegen, wie wir, eine solche Aufnahme in Landwirtschafts- kreisen nachgesucht haben, so hätte man uns, meine Herren, nicht so ohne weiteres zurückgewiesen. Die deutsche Land- wirtschaft, die uns, gerne sei’s gesagt, als einen wohlwollend zu Behandelnden, aber immerhin doch Fremden, aufgefaßt und vertreten hat, würde unsere Wünsche in ihr Programm mit aufgenommen haben, und ihr hätte man nicht haben bieten können, was man uns geboten hat. Ich erinnere daran, daß in Berlin vor den maßgebenden Behörden, und daraufhin in Spezialsitzungen mit den Vertretern der Reichs- regierung, die genauesten Verhandlungen über unsere Wünsche gepflogen worden sind, und daß wir mit der frohen Hoffnung nach Hause gingen, wenn auch nichtalles, so doch Befriedigendes erreicht zu haben, was wir uns in langen Debatten mit scharfer Rede und Gegenrede erkämpft hatten, und zwar Fall für Fall, von Position zu Position, mit allen Details. Wie war es dann nur möglich, daß auf einmal alles schwieg? Daß wir nicht einmal erfuhren, welchen Gebrauch die Reichsregierung von dem Material, das ihre Unterhändler mit uns festgestellt hatten, überhaupt gemacht hatte? Einem Bundesgenossen der deutschen Landwirtschaft wäre nicht passiert, was dem für die Wirtschafts- politik des Reiches erst in vierter oder fünfter Linie wichtigen N ee Gartenbau geschehen ist. Was half darum den Vertretern unserer heimischen Landwirtschaft, insbesondere dem Herrn Grafen von Könneritz-Lossa, sein mutiges Vorgehen? Was nützte es, daß unsere Kgl. Sächs. Staatsregierung, wie keine andere Bundesregierung, die dringendsten Vorstellungen erhob? Als ich in letzter Stunde noch die Hoffnung hegte, durch eine persönliche Audienz beim Herrn Reichskanzler oder dem Herrn Grafen Posadowsky das Zünglein der Wage noch auf unsere Seite herüberzieheu zu können, hatte ich die Genugtuung, daß unser Kgl. Ministerium des Jnnern auf diplomatischem Wege diese Audienz für mich erbat. Erhalten habe ich sie aber nicht, man war bereits entschlossen, unsere Wünsche nicht zu erfüllen. Ist auch der strenge Winter, der selbst einmal im Süden seine Herrschaft zeigte, uns nordischen Gärtnern ein Bundesgenosse gewesen, so kann er damit nicht gut machen, was der schlimme Sommer des Vorjahres gefehlt hat. In diesem Jahre hat weder der Süden, noch der Norden etwas zu beißen und hier wie dort sind arge Mißernten und schwere Schläge zu verzeichnen. Wenn uns nun, meine Herren, der Schutz des Staates für die Zukunft fehlt, so dürfen wir uns doch nicht verloren geben. Wir müssen alles daran setzen, uns einem großen Machtfaktor so eng anzuschließen, daß wir seiner Vertretung in jeder Hinsicht bei der sozial und zoll- politischen Arbeit im deutschen Reiche teilhaftig werden. Da- durch können wir vermeiden, daß sich das Geschehene wiederholt. Ich würde es darum weder bei uns, noch im großen Bundesstaate Preußen für einen Vorzug halten, wenn der Gartenbau eine eigene Organisation erhalten würde. Sie bleibt eben doch zu schwach und ihr Aufgebot macht keinen Eindruck, hinter ihren Führern steht keine Macht. Deshalb, meine Herren, ist es Pflicht des Verbandes, die guten Be- ziehungen zur heimatlichen Landwirtschaft zu pflegen und Sonderbestrebungen in den eigenen Kreisen zu bekämpfen. Dann wird uns vielleicht eine Zeit gewaffinet sehen, bei der erneut die Frage über Schutzzoll zur Verhandlung steht und ihr wird es an Erfolg nicht fehlen. Zur Vorbereitung eines weiteren Feldzuges in Sachen Schutzzoll, ist es nun aber nötig alle Maßregeln zu treffen, die einer Neubewaffnung der gärtnerischen Streitkräfte Vorschub leisten. Als ein recht wirksames Mittel erschien uns zu diesem Zwecke die Erstrebung — 64 eines Deklarationszwanges für alle Blumensendungen etc., der an der Grenze unseres Vaterlandes durch Stichproben behörd- lich zu kontrollieren wäre. Sobald das Scheitern unserer Zoll- wünsche bekannt wurde, sind wir daher in diesem Sinne vor- gegangen und haben die wirksamste Unterstützung sowohl beim Landeskulturrate als bei der hohen Staatsregierung gefunden. Gelingt es uns, beim Reiche damit durchzudringen, so schaffen wir damit eine Unterlage ohnegleichen für fernere Petitionen in der Schutzzollangelegenheit. Nebenbei aber genießen wir den nicht zu verachtenden Vorteil, den Export des europäischen Südens durch die Zollbehandlung aller Sendungen, auch wenn sie an sich zollfrei sind, etwas in Schranken gehalten zu sehen. Über die Verhandlungen im Landeskulturrate sei folgendes darüber mitgeteilt. Es lautet in dem offiziellen Berichte vom Jahre 1902 auf Seite 151 und weiter unter No. XX, wie folgt: XX. Einführung des Deklarationszwanges bei der Einfuhr von gärtnerischen Erzeugnissen. Antrag des Gartenbauverbandes für das Königreich Sachsen. Bericht des IV. Sonderausschusses. Der Gartenbauverband für das Königreich Sachsen hat an den Landeskulturrat den Antrag gerichtet, durch Vermittelung des Kgl. Ministeriums bei den ver- bündeten Regierungen die Einführung des Deklarations- zwanges nach Inhalt und Wert auf importierte gärtne- rische Erzeugnisse an der Grenze und behördliche Überwachung durch Stichproben anzustreben. Vom Kaiserlich Statistischen Amt in Berlin ist der Garten- bauverband für das Königreich Sachsen seit einer Reihe von Jahren damit betraut gewesen, die Einheits-Einfuhrwerte für Gartenbauprodukte auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Es ist dies geschehen, indem die vom Statistischen Amt in Berlin übermittelten Formulare, die die bisherigen Einheits- sätze enthielten, vom Gartenbauverband an alle Vereine selbständiger Gärtner im engeren Vaterlande mit der Auf- forderung übermittelt wurden, sich über deren zutreffende oder abweichende Normierung zu äußern. Von den in den Vereinsversammlungen festgestellten und an den Verband berichteten Einheitswerten wurde sodann der Durchschnitt ermittelt und das Ergebnis dem Statistischen Amt zu- gestellt. Baer; ge Die vom Gartenbauverband übernommene Aufgabe hat sich indessen nur darauf erstrecken können, ihm Bekanntes hier und da bei den Preisnotierungen zur Geltung zu bringen, da die (vom Statistischen Amt) erhaltenen Unterlagen derart lückenhaft waren, daß eine absolut zutreffende Beantwortung der gestellten Fragen ausgeschlossen war. Nur wenige Vereine sind in der Lage, genauere Auskunft über Wert und Menge der Einfuhr der hauptsächlichsten, für sie in Betracht kommenden Blumen, Pflanzen und Gemüse geben zu können; bei den meisten beruhen die Angaben nur auf Schätzung. Zwar ist durch Beobachtung der auswärtigen Produktions- zentren, hauptsächlich aber durch die Reklame, die diese in deutschen Fachzeitungen in Szene setzen, und aus Geschäfts- verbindungen einigermaßen möglich gewesen, zu beurteilen, um welche Einfuhrartikel es sich in der Hauptsache, im Durchschnitt genommen, handelt. Solange aber im allgemeinen, selbst im Statistischen Amte, keinerlei Kenntnis darüber be- steht, welche Gattungen abgeschnittener Blumen z. B. 1Doppel- zentner der aus Frankreich, Belgien und Italien usw. kommen- den Sendungen enthält, kann auch die Beantwortung der Frage, was eben dieser Doppelzentner wert sei, nur auf Grund von Vermutungen erfolgen. Wie groß der Unterschied im Resultat der Wertberech- nung nach dem Gewicht der Einfuhr sein kann und bisher auch gewesen ist, dürfte aus einer Vergleichung der Preise der hauptsächlichsten eingeführten Blumen, wie sie nach- stehend verzeichnet sind, hervorgehen. ; 1 Doppelztr. Margueriten ( 2500 Bund) kostet 200 Mk. 1 2 Tazetten (1300 2 200 1 % Bindereien 5; 300%; 1 4 Flieder ( 80: Er) 400 „ 1 5 Ranunkeln ( 8000 Stück) „ 400 ,, 1 E Rosen (5.680001 Fr; 400 „ 1 5; Nelken (SONO 500 „ 1 R Veilchen 2OOOWE 1000 „ 1 Anthurien und Orchideen „310000 „ Da die Einfuhr von Blumen und Blüten schon im Jahre 1897 28100 Doppelzentner betrug und bis zum Jahre 1901 a sich auf rund 36000 Doppelzentner erhöht hat, so kommen Millionen hierbei in Frage. Bei der ausschlaggebenden Bedeutung, welche die Statistik in der Behandlung volkswirtschaftlicher Angelegenheiten, so namentlich auch in der Schutzzollfrage hat, ist es nun höchst gefährlich, sie auf solcher unzuverlässigen Grundlage auf- zubauen. Der Sonderausschuß ist mit dem Gartenbau- verband der Überzeugung, daß es ohne eingehendste Klar- stellung des Inhalts bei jeder einzelnen Sendung für die Zukunft nicht gehen kann. Er geht hierbei von der Voraus- setzung aus, daß die, auch vom Landeskulturrat unterstützten Wünsche der Gärtner nach Einführung eines angemessenen Schutzzolles auf gärtnerische Erzeugnisse erfüllt werden. Es wird daher beantragt, an das Königl. Ministerium des Innern das Ansuchen zu stellen, darauf hinwirken zu wollen, daß Inhalt und Wert der in Verpackung eingeführten Sendungen von gärtnerischen Erzeugnissen an der Grenze deklariert werden und die Richtigkeit der Deklaration durch Stichproben behördlich überwacht werde. Berichterstatter Ökonomierat Andrä referiert an Stelle des erkrankten Rittergutsbesitzers Seidel. Er weist darauf hin, daß das Gärtnereigewerbe durch die ausländische Konkurrenz schwer bedrängt und daß eine Berücksichtigung desselben in dem neuen Zolltarif-Entwurf auch nicht vor- gesehen sei. Wenn der Antrag des Gartenbauverbandes durchgeführt sei, so werde man in der Lage sein, nach- weisen zu können, welchen großen Wert die eingeführten gärtnerischen Erzeugnisse ausmachen und wie nötig ein Zollschutz für die heimische Gärtnerei sei. Es sei un- umgänglich notwendig, daß man dem Antrage Folge gebe, weil dadurch erst das fehlende statistische Material herbei- geschafft werde. Alle diese Gründe hätten den Sonder- ausschuß veranlaßt, den Antrag zu stellen, der am Schlusse des Referates zur Kenntnis gebracht worden sei. Ihm sei aber nun von seiten der Königl. Staatsregierung eben erst die Mitteilung gemacht worden, daß der Antrag in dieser Form kaum Erfolg haben werde, weil nämlich das Reichs- gesetz vom 20. Juli 1879 nur eine Verzollung nach Gewicht in Aussicht nehme und eine Deklaration nach Wert nicht Be > vorgeschrieben werden könne. Es sei vorgesehen, daß an der Zollgrenze die Deklaration nach dem Gewicht erfolge, nicht nach dem Werte, also würde die Befolgung des Antrages, wie ihn der Sonderausschuß gestellt habe, eine Änderung der Reichsgesetzgebung gewissermaßen voraus- setzen, und es sei doch sehr fraglich, ob das in nächster Zukunft zu erreichen sei. Es sei indes doch möglich, das Gewollte zu erreichen, wenn auch auf etwas anderem Wege. Nach der jetzigen Reichsgesetzgebung könne man bei der Deklaration ausdrücklich verlangen, daß die Gattung mit angegeben werde. Wenn nun die Zollbehörde an- gewiesen würde, diese Deklaration nach Gewicht und nach Gattung durch Stichproben zu kontrollieren, so sei man auch sehr leicht in der Lage, durch Befragen von Sach- verständigen den Wert der einzelnen Gattungen festzustellen. Redner bittet vor allen Dingen die Mitglieder des Sonder- ausschusses, den folgenden Antrag zu dem ihrigen zu machen und dem Landeskulturrate vorzuschlagen, denselben an Stelle des früheren Antrages anzunehmen. Redner stellt an Stelle des oben mitgeteilten Antrages den nach- stehenden: an das Königl. Ministerium des Innern das Ansuchen zu stellen, darauf hinwirken zu wollen, daß der Inhalt der in Verpackung eingeführten gärtnerischen Erzeugnisse nicht nur genau nach Gewicht, sondern auch nach der Gattung deklariert und die Richtig- keit der Deklaration durch Stichproben behördlich überwacht, sowie daß ferner auf Grund dieser Deklarationen der Wert der eingeführten gärtnerischen Erzeugnisse berechnet und als statistisches Material in geeigneter Weise verwendet werde. von Wächter möchte diesen abgeänderten Antrag auf das dringendste befürworten, denn derselbe bezwecke ja doch weiter nichts, als dem Gärtnergewerbe die Grundlage zu liefern, um die für dasselbe so wesentlichen und wichtigen Nachweise den Behörden gegenüber beschaffen zu können, namentlich um zu beweisen, wie ungeheuer a ee stark die Einfuhr aus dem Auslande von Jahr zu Jahr zu- genommen habe. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Eine solche Einrichtung kann besonders in der Zukunft segensreich werden, wie aber halten wir uns bis dahin über Wasser? Meine Herren, das ist eine schwierige Frage. Ich bin überzeugt, daß mancher im Kampfe um das Dasein nicht im stande sein wird, sich aufrecht zu erhalten und das tut mir in der Seele weh. Darum müssen wir darauf bedacht sein, Vorteile zu schaffen, die es nicht dazu kommen lassen, unseren Beruf und Stand in so großer Gefahr völlig ungerüstet zu sehen. Das beste Mittel hierfür, meine Herren, ist die Gründung von Genossenschaften für Gartenbau. Wie ich schon bei früheren Gelegenheiten des öfteren, letzthin erst wieder bei dem Sächs. Gärtnertage betont habe, tut es dringend not, dem Genossenschaftswesen im Gartenbau sich zuzuwenden. Ist es nun, daß dringende Sorge und Not dazu gehören, der Menschheit Hilfsmittel gegen diese Tyrannen erkennen zu lassen, oder ist es wirklich wahr, daß der Mensch das einzige, Geschöpf auf Erden ist, das nur durch Schaden klug wird, genug, in früheren Zeiten fand meine Vorstellung, zunächst durch Gründung von Einkaufsgenossenschaften die Rentabilität unserer Betriebe zu erhöhen, nur wenig Anklang. Zwei Hauptversammlungen des Verbandes haben darüber beraten. Einmal ist sogar eine Kommission erwählt worden, mit dem Auftrage, eine Einkaufsgenossenschaft für sächsische Gärtner ins Leben zu rufen, aber die günstigen Zeiten, die damals noch herrschten und die Zufriedenheit, deren sich unsere Berufskreise erfreuten, waren Anlaß, diese Versuche im Keime zu ersticken. Die Presse nahm wohl überhaupt keine Notiz davon. Das Bedürfnis schien zu fehlen. Heute, meine Herren, ist es anders! Wir gehen den schwersten Zeiten entgegen und wer sich nicht wehrt, wird untergehen. Da helfen uns keinerlei Phantastereien, da hilft uns nur Einigkeit und Aus- nutzung dieser Einigkeit zu unseren Zwecken. Sie werden fragen: Welcher Art sind denn nun diese Genossenschaften, von denen ich mir so viel Gutes verspreche? Darauf, meine Herren, möchte ich antworten: sie sind den landwirtschaftlichen Genossenschaften des sächsischen Vaterlandes nachzubilden. Ja sogar, sie können nicht für sich bestehen, sie sollen a ge Anschluß bei den landwirtschaftlichen Zentralen suchen und finden. Sonst sind sie wieder nichts, und wiederum zu schwach. Bei der Landwirtschaft im Königreich Sachsen sind über 250 Genossenschaften im Dienste der guten Sache tätig. Diese sind nicht etwa zum Sport gegründet. Nein, auch sie sollen einem schwergeprüften Stande, den heimischen Land- wirten, dazu dienerı, die Schwere der Zeiten überwinden zu helfen. Dort war man schon eher als wie wir in die böse Lage versetzt, sich zu wehren, um nicht unterzugehen. Daher schritt man schon früher als wir dazu, die Mittel zu finden, und man hat sie gefunden. Die Art der Genossenschaften ist zweierlei, und zwar: 1. für Kreditwesen mit unbeschränkter Haft, 2. für genossenschaftlichen Einkauf mit beschränkter Haft. Hinsichtlich ihrer Konstituierung, ihres Kreditwesens etc. müssen sie so gestaltet sein, daß ihre Mitgliedschaft bei den landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaften des Königreichs möglich ist. Der Bereich der einzelnen Genossenschaften ist soweit tunlich, die Amtshauptmannschaft. Bei ihrer Einrichtung haben die landwirtschaftlichen Vor- bilder soviel als möglich Berücksichtigung zu finden; die gärt- nerische Eigenart ist, soweit sie als Kreditunterlage zu diesem geeignet ist, hierbei genau zu präzisieren. Die Einkaufs- genossenschaften sind in Bezug auf ihre Mitglieder auf den gärtnerischen Beruf im weitesten Sinne hingewiesen. Die Kreditgenossenschaften haben aber Recht und Pflicht, alle irgendwie geeigneten Berufsarten hierbei zu umfassen. Dringende Notwendigkeit ist es, die Gründung einer Genossenschaft sobald als möglich in die Wege zu leiten, .da von dem Beispiele schnellste Nachfolge zu erwarten ist. An die Verbandsvereine geht die Bitte, für die Gründung von Genossenschaften lebhaft einzutreten und überall klärend zu wirken. Auch sind sie ersucht, geeignete Personen, die die Verwaltung solcher Genossenschaften übernehmen könnten, ausfindig zu machen und dem Verbande mitzuteilen. Wenn wir nun auch kaum erwarten können, daß die Gründung der Genossenschaften im Sturme vor sich gehen werde, das wäre ein Fehler, denn die Sache ist uns allen ja noch so neu, so glaube ich doch voraussetzen zu dürfen, daß die nächsten Jahre uns eine ganze Zahl solcher Gründungen ee bringen dürften. In den Wintermonaten des vorigen Jahres sind in der Landwirtschaft 40 Genossenschaften gegründet worden und die Zahl von 211 erhöhte sich bis zum 18. Oktober vorigen Jahres auf 251. Hierdurch ist doch ihre eminente Nützlichkeit klar erwiesen! All diese 40 Genossen- schaften, von denen 4 Darlehns- und Sparkassen -Vereine, 20 Spar-, Kredit- und Bezugsvereine, 8 Bezugs- und Absatz-, der Rest Spezialgenossenschaften sind, gehören zu dem Verbande der Landwirtschaftliichen Genossenschaften des Königreichs und genießen alle Vorteile, die ihnen dieser zu bieten vermag. Ich möchte ihnen nun zunächst, wenn auch nur mit kurzen Worten, etwas Näheres mitteilen, über die beiderlei Art Ge- nossenschaften, auf die es uns zunächst für die Bedürfnisse des Gartenbaues ankommen muß. Es sind dies: 1. Die Einkaufsgenossenschaften, die in der Landwirt- schaftlichen Zentralgenossenschaft ihre Einigung finden möchten, und 2. Die Spar- und Kreditgenossenschaften, die zu dem Bereiche der Landes-Genossenschaftskasse für das Königreich Sachsen gehören. Ich wende mich zunächst zu den ersteren. Wollte man sich z. B. denken, daß die Gärtner einer Amtshauptmannschaft im Königreich Sachsen sich zusammentun wollten, um ge- meinschaftlich ihren Bedarf an Kohlen, Saatgut, Bast etc. zu bestellen, und dann unter sich hierüber abzurechnen, so würde wohl der bescheidene Nutzen, zumal auf dem Lande, wo sie verstreut liegen und ihrer nur sehr wenige sind, durch die damit verknüpften Schwierigkeiten aufgesogen werden. Selbst wenn alle Gärtner einer Amtshauptmannschaft zu einer solchen Genossenschaft gehörten, wären es ihrer viel zu wenig! Darum kann eine solche kleine Genossenschaft nur lebens- fähig sein, wenn sie das Glied eines Ganzen bildet, zu der sie samt und sonders aus dem ganzen Lande gehören, und bei dem alle anderen, die die mächtige Landwirtschaft gegründet hat, auch Mitglied sind. Wenn aber Hunderte solcher Genossenschaften zusammentreten und Abschlüsse machen über Engros-Lieferungen, diese dann an die kleinen Genossenschaften je nach Bedarf verteilen, so entstehen natürlich Profite großer Art und bestes Material ist gewähr- N ae leistet. Es wird aber auch eine viel größere Gleichartigkei t in der Güte des Rohmaterials erzielt. Welch ein großer Vorteil liegt für den Kultivateur doch darin, daß er die Heizkraft der Kohlen kennt, ebenso wie die Qualität der Erde. Kann er nun jahraus, jahrein bekannte Qualitäten benutzen, so ist er einer großen Menge mühsamer Beobachtungen über- hoben und kann z. B., wenn er die Güte irgend welcher Erde genau kennt, viel leichter zu einem abschließenden Urteil bei Düngeversuchen u.s.w. gelangen, auch wird er sich nie in der Düngermenge vergreifen und ist des Erfolges seiner Arbeit viel eher gewiß. Dazu kommen nun noch die Vorteile der billigen Fracht des gemeinsamen Bezuges. Wir haben es also mit einer ganzen Reihe von Vorteilen zu tun. Was nun die Kreditvereinigungen betrifft, so brauchte es wahrlich kaum erst der Anführung der Vorteile und Annehmlich- keiten, die ihr Bestehen, zumal für den kleinen Gärtner, der keinen Bankier zur Verfügung hat, mit sich bringen. Der ganze Betrieb einer Gärtnerei ist auf das wesentlichste erleichtert, wenn man Einnahmen und Ausgaben nicht direkt an das Portemonnaie geknüpft sieht, da sie selten, was ihre Höhe betrifft, so gleichmäßig auftreten, daß ihre Befriedigung allzeit ohne Schwierigkeiten gesichert ist! Oftmals geht auch eine größere Zahlung ein, die die Höhe der laufenden Bedürf- nisse weit übersteigt. Der Genossenschaftskasse übergeben, würde sie Zinsen tragen. Manchmal aber auch tritt eine An- forderung an uns heran, bei der es recht wünschenswert er- scheint, wenn ein solcher kleiner, schnell verfügbarer Fond zu Gebote steht. Auch schickt einmal ein Abnehmer, der die ganze Produktion an Maiblumen übernommen hatte, hierüber einen Wechsel. Ist die Kasse zur billigsten Diskontierung eingerichtet, so wird man den Wechsel auf schönste Art los und wandelt ihn billigst um in bares Geld. Fehlt es der Ge- nossenschaftskasse einmal an baren Mitteln, so dient ihr damit die Zentral-Genossenschaftskasse als Geldausgleichsstelle unter den einzelnen Genossenschaften im Lande und umgekehrt. Auf diese Weise ist es möglich, billigen Kredit, d. h. Personal- kredit, gewährt zu erhalten. Der Genossenschaft gegenüber ist es natürlich nötig, daß jedes Mitglied einen Anteil erwirbt. Indessen bei den Genossenschaften mit unbeschränkter Haft- pflicht sind diese Geschäftsanteile nur äußerst niedrig und Eee sie sollen auch so niedrig als möglich bemessen bleiben, da- mit eben die Einrichtung auch den Kapital-Schwächsten zu gute kommen kann. Der Großbetrieb hat heute schon seinen Bankier; für ihn sind die Genossenschaften erst in zweiter Linie wichtig. Er dürfte sich also mehr für die Einkaufs- genossenschaften interessieren. Als Nebengewinn, der sich bei der Errichtung von Spar- und Darlehnsgenossenschaften mit der Zeit von selbst ergeben würde, möchte ich bezeichnen das Entstehen einer soliden Basis für Realkredit, die den gärtneri- schen Eigenheiten gerecht wird und den Inhabern von Betrieben es in der Zukunft ermöglichen wird, den effektiven Wert seiner Besitzung, wie er etwa zum Zwecke der Beleihung mit Hypo- theken als Anhalt dienen könnte, leichter nachweisen zu können. Da bei den Gärtnereibetrieben der sehr einfache Anhalt durch die Grundsteuereinheiten der Landwirte nicht gegeben ist, wäre dies sehr zu wünschen. Die Zentral-Genossenschafts- kasse hat ihre Gelder vom Staate zur Verfügung und ihre Ab- rechnungen belaufen sich auf Millionen. Wie ich schon ein- gangs sagte, würde eine Darlehns- und Spargenossenschaft selbstverständlich nicht zu beschränken sein auf die wenigen Gärtnereibetriebe, die eine Amtshauptmannschaft event. auf- zuweisen hat. Alle irgend geeigneten Berufsarten, Handwerker und sonst wer, können, wenn sie sonst die Bedingungen er- füllen und ihre Zuverlässigkeit bekannt ist, ebensowohl Mitglied werden. Der Wirkungskreis der Kasse wäre also nicht nach Beruf, sondern nur lokal beschränkt. Soviel mir bekannt ist, ist ein Teil der Zittauer Gärtner bei der dortigen Landwirt- schaftlichen Genossenschaftskasse Mitglied, doch wird diese Mitgliedschaft kaum ersprießlich sein, da die Einrichtungen der Landwirtschaftlichen Genossenschaftskasse nicht ohne weiteres in ihrer Gesamtheit für die Gärtner passen und den gärtnerischen Eigenheiten und Spezialwünschen, wie Diskontierung von Wechseln usw., nicht Rechnung tragen können. Für die gärtnerischen Genossenschaftskassen wäre außer dem Anschluß an die Zentral-Genossenschaftskasse auch der an den deutschen Giro-Verein erstrebenswert, da durch diesen die Diskontierung von Wechseln äußerst bequem gemacht wird und die Kosten dabei auf Null herabgedrückt werden. Sie sehen, meine Herren, es sind der Projekte nicht wenig, die den Verband in den künftigen Tagen beschäftigen werden. a Neben all diesen Fragen wird natürlich eine Menge anderer parallel laufen, die noch heute im Schoße der Zeiten ruhen, die indessen, da sie in der Hauptsache sein Verhältnis zu der zukünftigen gärtnerischen, offiziellen Vertretung betreffen, mit Recht große Wichtigkeit für sich beanspruchen dürfen. Meine schönste Hoffnung wäre daher die, daß sich der Verband, stetig wachsend, jederzeit der Gunst und der tatkräftigen Mit- hilfe aller unserer Berufsgenossen erfreuen möchte, damit immer die rechten Männer unseres Berufes zu jeder Zeit und am rechten Platze sich verbinden können zu gemeinsamer Arbeit, zum Heil unserer sächsischen Gärtnerei! <\ OLE it Mitglieder -Verzeichnis. Protektor: Se. Maj. der König Friedrich August von Sachsen. - VERZEICHNIS DER MITGLIEDER DES VEREINS.“ Ehren -Mitglieder. Andrae, Geheimer Ökonomierat, Vorsitzender des Kura- toriums der Kgl. Pflanzenphysiologischen Versuchs- station zu Dresden, Braunsdorf bei Tharandt Baltet, Charles, Baumschulenbesitzer, Troyes Beutler, Geheimer Finanzrat a. D,, Oberbürgermeister, Dresden . . Bolle, Karl, Dr., Tegel bei "Berlin, Insel Scharfenberg . Carlowitz - Hartitzsch, Königl. Oberschloßhauptmann, Wirklicher Geheimer "Rat, Excellenz, Dresden Chatenay, Abel, Secr. gen. de la Soc. nation. d’horticulture de France, Rue Grenelle Sr Barist.o. Dibelius, Franz, Dr. theol. & phil., Oberkonsistorialrat, Superintendent und Pastor prim. an der Kreuzkirche, Dresden . Dönhoff, Graf v., "Königl. preußischer Außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister a.D., Excellenz, Dresden . . a ae FE ru A Drude, Prof. Dr. Oskar, Geheimer Hofrat, Direktor des königlichen Botanischen Gartens zu Dresden Fiedler, Prof. Dr. med., Geh. Rat, Excellenz zu Dresden . Fischer von Waldheim, Wirklicher Geheimer Staatsrat, Excellenz, Direktor des Kaiserl. Botanischen Gartens zu St. Petersburg er Flähnel, Geh. Ökonomierat, Vorsitzender des Landes- kulturrates f. d. Königreich Sachsen, Kuppritz b. Bautzen Fruby Jeleni, Baron Theodor v., Peschkau-Kolin Könneritz, Graf v., Dr. jur,, Wirklicher Geheimer Rat, Excellenz, Rittergutsbesitzer auf Lossa bei Wurzen Langsdorff, Prof. Karl v., Geh. Okonomierat, Tharandt Mehnert, Paul, Dr. jur, Geheimer Hofrat, Rittergut Medingen bei Dresden A Metzsch-Reichenbach, C. Gg. v., Minister des s Kg. Hauses, Excellenz, Dresden . Narler Eintritt . 1906 . 1901 . 1897 . 1899 1901 1897 1896 . 1899 . 1891 1901 1888 1904 1891 . 1903 . 1900 . 1891 * Das Verzeichnis wird immer genau nach dem Stande zur Zeit der Herausgabe der Berichte ergänzt. BET Minckwitz, v., General der Inf. z. D., Generaladjutant Sr. Majestät des Königs, Excellenz, "Dresden Ä Moßdorff, Otto, Handels- und Landschaftsgärtner Leipzie- Lindenau Münzner, Richard, Geheimer Regierungsrat” im Königl. Ministerium des Innern Neumeister, Prof. Dr., Geheimer Oberforstrat und Ober- forstmeister, Tharandt . Niethammer, Freiherr v., Königl. Bayrischer” Staatsrat und erblicher Reichsrat der Krone Bayerns, Excellenz, Tunzenberg Tasten 2 aa a Nobbe, Prof. Dr., Geheimer Hofrat, Tharandt Br: Poscharsky, G. A., Königl. Garten-Inspektor a. D., Schellerhau bei Altenberg SE ee Roeber, Prof. Fritz, Düsseldorf . . Roscher, Dr. jur, Geh. Rat, Ministerial-Direktor im n Königl. Ministerium des Innern, Dresden . Schroeter, v., Königl. Amtshauptmann a. D# - Königl. Kammerherr, auf Bieberstein bei Wilsdruff Schwerin, Fritz Graf von, Vorsitzender der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Wendisch-Wilmersdorf bei Ludwigsfelde, Mark TR > Seydewitz, v., Dr. jur. & phil, Minister des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Minister des Königl. Hauses, Exeellenz,; Dresden ; Thun- Hohenstein, Graf v., Wirkl. Geh. Rat, "Tetschen . Uhlemann, Dr. jur., Amtshauptmann und Vorsitzender des Landesobstbauvereines, Großenhain Viger, Th., Excellenz, Senateur, Pres. de la Societe nationale d’horticulture de France, Paris. . Vitzthum von Eckstädt, Graf, Oberstmarschall Sr. "Maje- stät des Königs und Königl. Kammerherr, Excellenz, Lichtenwälde. m... Va. Vodel, Dr. jur, Geh. Rat und Ministerial-Direktor a. D., Blasewitz . Wittmack, Prof. Dr. L. Geh. Regierungsrat, Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues zu Berlin Schriftwechselnde Mitglieder. Beißner, L., Inspektor des botanischen Gartens, Poppels- dorf be Bonn. . ee Beck v. Managetta, Professor Dr. Günther, Prag N Bouche, J. C. BR Handelsgärtner, Königl. Garten- Inspck- tor. 2.D, Bonn . Cordonnier, "Anatole, Bailleul (Nord), Frankreich” Duval, L£&on, Handelsgärtner, Versailles Fierens, Secr. de la Soc. d’Horticulture de Gand Eintritt 1896 1898 1904 1904 . 1901 . 1888 . 1866 . 1905 1897 . 1900 . 1905 . 1896 . 878 1904 1900 . 1896 1897 1901 . 1891 1896 . 1898 . 1901 . 1897 . 1898 SW Fintelmann, G. A., Königl. Hofgartendirektor, Sanssouci- Potsdam . ER EN ESTER NE REN > Fintelmann, Axel, Städtischer Garteninspektor, Berlin Fischer, Gust., Kunst- und Handelsgärtner, Clapham- kandon . . WE Fröbel, O., Handelsgärtner, Zürich . . . Gjonowic, "Nik. Bar., Apotheker, Kastelnova d’Haene, Adolf, Handelsgärtner, Gent Hampel, Carl, Königl. preußischer Gartenbau - Direktor, Städtischer Gartendirektor, Eeinzio=". Heiler, König]. Ökonomierat und Stadtgartendirektor, München . Klilcner: Dr. L, Kaiserl. Regierungsrat a. «ID, Köniel. agri- kulturbotanische Anstalt, München i : Hlasiwetz, Lud., Apotheker, Reichenberg (Böhmen) Hve-Leysen, Jules, Gent-CGoupuren Johannsen, Wilh., Professor der Botanik an der Landwirt- schaftlichen Akademie zu Kopenhagen . . Joßt, Franz, Obergärtner, Tetschen a) Jüde, Georg, Lehrer, Dresden ‚Jürgens, Garteningenieur, Hamburg . a Kähler, Großherzoglicher Hofgartendirektor, Schwerin- Mecklenburg A Kaiser, Ober- Inspektor der Köniel. Hofgärten, München Ker, Wilson P., Handelsgärtner, Liverpool Koehne, Prof. Dr., Friedenau-Berlin Kolb, Max, Köniel. Rat, München Kolombatovic, Gi, Professor, Spalate =. Läßker, Fritz, Oberlehrer und Organist in Dresden-Striesen Lüdtke, Hermann, Landschaftsgärtner, Breslau Mantin, George, Paris . Martinet, Henry, Paris . Masters, Maxwell, London 4 Nikolic, Emanuel, Professor, Ragusa Ortgies, Eduard, Redakteur und bot. Gärtner a. BD. Zürich Pollmer, Stadtgartendirektor, Großenhain Purpus, A., Großherzogl. Garteninspektor am Botanischen Garten, Darmstadt 5 Raubold, Dr. , Königl. Ökonomierat, Sekretär des Landes- kulturrates, Dresden Richter, Wilh., Handelsgärtner, Hameln . RE Sander, F., Handelsgärtner, St. Albans, Herts., England . Schütze, Jul, Vorsitzender des Zentralvereins schles. Gärtner, Breslau . . Schwarz, Charles, Direktor der Baron v. Rothschildschen Gärten zu Ferrieres bei Paris Siebert, Königl. Gartenbaudirektor, Palmengarten, Frank- furt a. M. Se EN ARAASEEN UNTER OR: Eintritt . 1899 . 1903 . 1897 . 1888 . 1896 1888 1888 . 1903 . 1902 . 1878 1897 . 1902 . 1878 . 1884 . 1901 1903 1903 . 1901 . 1900 „1818 1896 . 1898 . 1902 . 1896 . 1896 1896 1867 1888 1900 . 1904 . 1904 1888 1898 1904 . 1900 [0 2} an ) | Eintritt Sießmayer, Philipp, in Firma Gebr. SHNayER Frank- kurt:a..M.><. : . 1901 Sorauer, Prof. Dr. Paul, "Berlin- Schöneberg A . 1901 Steplich, Prof.’ Dr. phil. Bruno, Vorstand der Versuchs- station für Pflanzenkultur am Königl. Botanischen Garten zur Dresden 7 2% . 1900 Temple, Rud., Inspektor der Assicurazioni Generali, Pest 1867 Veitsch, Harry, Handelsgärtner, Chelsea-London . . . 1888 Wilkinson, Elliott, Gartenarchitekt A Penns. ‚Amer. 1902 Wobst, Carl Aug, Professor, Dresden . . ee s)) Aktive Mitglieder. Vorstand und Verwaltungsrat. I. Vorsitzender: Königl. Hofrat F. Bouche-Dresden. 1. Handelsgärtner Rud. Seidel - Grüngräbchen bei Schwepnitz. Rechnungsführer: Baumschulenbes. Oskar Poscharsky-Laubegast. I. Schriftführer: Handelsgärtner 3. Faubold-Laubegast. „ ll. Br Oswald Schobert-Dresden. Bücherwart: Königl. Garteninspektor F. Ledien-Dresden. Eintritt Arlt, Georg, Königl. Hofgärtner, Wachwitz . 2.Juni 1876 Bach, Paul, Kunst- u. Handelsgärtner, Kötzschen- broda . ne NEN. 1903 Barteldes, L. M., Privatus, Blasewitz . . . 27. März 1885 Bassenge, H. A, Kunst- und Handelseärtner, Stetzsch-Dresden . . 1897 Baum, Dr. phil,, Medizinalrat, Prof, Dresden-A. 1906 Beger, Curt, Kunst- und Handelseärtner, Seidnitz 1902 Berg, Gustav, Privatus, Dresden-Striesen . . 1897 Bertram, Max, Kgl. Gartenbaudirektor, Blasewitz 1. Aug. 1873 Beyer, Richard, i. Fa. Robert Beyer, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Strehlen . . .. 1900 Beyer, Robert, Privatus, Dresden . . ... . T72Mamsl8a9 Böhm, Rudolph, Handelseärtner, Dresden-A. 1902 Böhme, v.,i. F.: Franz Fröhlich, Königl. Hof- lieferant, Dresden-A... . 1905 Böhmig, Richard, Kaufmann, Dresden- Striesen 2. Nov. 1896 Bouche, ). € E., »Köniel. "Hofrat, Dresden, I. Vors. der Gesellschaft „Flora“ 2. 2 AL Braun, Richard, Königl. Friedensrichter, Dresden- Plauen . . 1905 Braunbart, Carl, Königl. Gartenbauinspektor, Großenhain . . ; 1901 Bröse, Wilhelm, Garteningenieur, Dresden-A. . 1904 Büttner, 3, Kol. Forstgarteninspektor, Tharandt 4. Dez. 1874 83 — Calberla, G. M., Privatus, Dresden-A, Dathe, Bruno, Königl. Hoflieferant, Dresden-N. Dausz, ISB, Samenhandlung, Dresden-A. Dedek, Anton, Königl. Hofgärtner, Dresden-A. Degenhard, M., Stadtgarten - Direktor a. D., Dresden-A. Degenkolb, König]. Ökonomierat, Rottwerndorf Denecke, W,, Handelsgärtner, Dresden-A. Drewitz, Ernst, Kunst- und Handelsgärtner, Coswig Sa. Dutschmann, Bezirksschullehrer, Dresden-Löbtau Eck, W., Kunst- u. Handelseärtner, Niedersedlitz Edel, Fritz, Hotelier, Dresden-A.. Eidner, Richard, Lehrer, Laubegast . - Eisenbarth, Königl. Hofeärtner, "Groß-Sedlitz Findeisen, Th, Kunst- u. Handelsgärtner, Dobritz Faso, G. A,, Privatus, Blasewitz . Ä Oaßmann, Theodor, Privatus, Dresden-N. Gäbler, Rudolf, Handelseärtner, Disponent in Firma O. Olberg, Dresden-Striesen Geißler, Guido, Baumschulenbesitzer, Dresden- Strehlen Gensel, Frau, geb. Rascher, Dresden-A. Geyer, Felix, Königl. Hoflieferant, Dresden- Neugruna . SER Geyer, Louis, Privatus, Dresden- -Neugruna Ä Glieme, Arthur, Kunst- und Handelsgärtner, Niedersedlitz b. Dresden Dre Oössel, G. M., Mykolog, Dresden-A. Große, Hermann, Handelsgärtner, Dresden-A. Flauber, Paul, Baumschulenbesitzer, Tolkewitz Flaubold, Bernhard, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast, I. Schriftführer der Gesellschaft ELloms . . i Feinefetter, Carl, Weinhändler, Dresden-A. . Heinrich, Carl, Buchdruckereibesitzer, Dresden-N. Helm, August, Landschaftsgärtner, Dresden-A. Flennersdorf, J. C. Gustav, Königl. Hofgärtner, Dresden-Strehlen Flennicke, Hermann, Privatus, Dresden- Striesen Flennisch, Moritz, Privatus, Dresden-Plauen Herrmann, Max, Rentier, Dresden-A. . . Hertel, Paul, i. Fa. Rud. Seelig &ıEo: Dresden- Strehlen Flerzog, Carl, Köniel. Hofgärtner, Pillnitz Fletschold, Eduard, "Kune‘- und Handelsgärtner, Radeberg i. S. RR SCh: Hlerzer, G,., Hauptmann, Dresden-N. = Eintritt 19. Dez. 1845 10. Febr. 1882 1905 6. April 1893 22. Febr. 1869 28. Nov. 1881 1897 1902 1904 10. Jan. 1896 27. März 1896 10. April 1896 1903 1901 16. Juli 1880 1898 1898 1894 1895 28. Febr. 1890 4. Dez. 1874 1906 27. Sept. 1878 10. April 1896 26. Jan. 1894 27. Mai 1884 1901 1902 2. Okt. 1891 28. Jan. 1876 21. Juni 1895 Sl 14. Nov. 1890 1904 1. Febr. 1895 1906 1906 Ba Flirschfeld, Moritz, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Zschertnitz . . Hoffmann, Fritz, Bürgerschullehrer, Dresden-N. Hofmann, Robert, Kunst- und Handelsgärtner, Königsbrück . 3 or Fübler, Ernst, Gärtner, Dresden-Striesen” Fuhle, Jul., Königl. Obereärtner, Dresden-A. Flultzsch, Benno, Kaufmann, Dresden-A. Hunger, Rudolf, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast Kalau,E. Aug., Handelsgärtner, Dresden-Seidnitz Keller, Adolf, Königl. Hofgärtner, Moritzburg Kleine, Heinrich Christ, Königl. Hofgärtner, Dresden-Ar 27 Knauer, Paul, Königl. Hoflieferant, Dresden-A. Knoch, O., Kunst- und Handelsgärtner, Chemnitz Knoderer, Karl, Obergärtner, Laubegast . Knöfel, C. Jul, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Strehlen EEE a Knöfel, Gustav Heinr, Kunst- und Handels- gärtner, Dresden- Strehlen . Konrad, Julius, Prinzl. Hoflieferant, Dresden-A. Krebs, Karl, Architekt u. gepr. Baumstr,, Dresden-A. Kühn, Otto, Buchdruckereibesitzer, Dresden-A. Kühnscherf, Emil, Fabrikant, Dresden-A. . Kunz-Krause, Prof. Dr., Dresden-Striesen Lauterbach, Bernhard, Obergärtner, Laubegast Ledien, Franz, Königl. Garteninspektor, Dresden, Bücherwart der Gesellschaft „Flora“ . Lehmann, Georg, Hofbuchhändler, Dresden-A. Leubner, Rud., Landschaftsgärtner, Dresden-A. Leumer, August, Privatus, Cossebaude Lichtwart, Carl, Königl. Obergärtner, Dresden-A. Liebig, Frau verw. Sidonie, Dresden-Striesen . Lohmann, Handelsgärtner, Dresden-A. Lorenz, Paul, Königl. Hoflieferant, Zwickau i. XS Looß, H. E., Lehrer, Dresden- Plauen . Marks, H., Kunst- u. Handelsgärtner, Kötzschen- broda Mattersdorff, Richard, Bankier, Dresden-A. . Meckwitz, O., Sekretär, Dresden-Striesen . Meischke, Arthur, Kunst- und Handelsgärtner Laubegast ER ah ri Meischke, Johannes, Fabrikant, Tolkewitz Melchior, Richard, Königl. Obergärtner, Pillnitz, Schloßgarten . Meurer, Friedr., Landschaftsgärtner, Dresden-A. Mietzsch, Rudolf, Kgl. Hoflieferant, Niedersedlitz Eintritt 1900 1902 1901 1906 19. Febr. 1897 1898 29. Nov. 1805 1905 20. Okt. 1900 19. Dez. 1890 1900 1901 1903 12. April 1878 12: 5,,=21878 1904 1902 27. Jan. 1893 17. Juni 1881 1904 19. Febr. 1897 31. Jan. 1890 28. Febr. 1873 1905 21. Juni 1895 21. Juni 1893 1904 1898 1901 1898 24. Febr. 1893 15. „,; 1806 1894 30. März 1894 1903 1903 22. Juli 1887 A Mißbach, Robert, Bürgerschullehrer, Dresden-A. Modes, Ferd. Herm., Ingenieur, Dresden-N. Müller, Clemens, Königl.Obergärtner, Dresden-A. Müller, Max, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Strehlen RE SEE N. Müller, Robert, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden- Strehlen Münch, Heinr., i. Fa. Münch & Hauffe, "Leuben- Dresden SR Münch, Walter, i. Fa. Münch & Hauffe, "Leuben- Dresden N, i Naumann, Dr. phil. Arno, Dresden-A. Nitzsche, Adolt, Privatus, Dresden-A. Nitzsche, Arthur, Ingenieur und Fabrikant, Dresden- Trachau ; Noack, Ernst, Architekt, "Dresden- Löbtau Olberg, ©, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden- Striesen Pansdorf, O. Kunst- und. Handelsgärtner, Kötzschenbroda Pekrun, Arthur, Privatus, Dresden-A... . Peschke, Britz, 1.62: Gebr. Hirsch, Dresden-A. Platz-Eckelmann, Frau Olga, Dresden-A. Pohl, C., Königl. Parkinspektor, Dresden-A. . Poscharsky, Curt, Kaufmann, Leipzig . Poscharsky, O., Baumschulenbesitzer, Laubegast, Rechnungsführer der Gesellschaft „Flora“ Pruggmeyer, Herm., Privatus, Dresden-Plauen Püschel, Paul, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast Et Quasig, Dr. Reinhold, Zitzschewig. ER Richter, Albert, Kunst- und Handelseärtner, Dresden-Strehlen . . . Richter, Alwin, Kunst- und Handelseärtner, Dresden-Striesen ee Richter, Franz, Lehrer, Markranstädt Richter, L. R., Kunst- und Handelseärtner, Dresden-Striesen 3 Röder, G.A,., Hoffischhändler, Dresden-A. Romer, Carl, Kunst- und a nt Coswig as in. Roß, v., Frau Gräfin Louise, Dresden-N. Rülcker, E ].,. Köniegl. Hoflieferant, Dresden- Strehlen Rülcker, Ernst, Kunst- und Handelseärtner, Dresden- Strehlen Ruschpler, Paul, Kunst- und Handelseärtner, Dresden-Strehlen Eintritt 16. Mai 1890 26. Jan. 1877 21. Juni 1895 10. April 1896 1899 1898 1898 24. Febr. 1893 26. Okt. 1865 1. Febr. 1895 24. Okt. 1884 22. März 1878 1901 17. Febr. 1888 1904 1902 20. Febr. 1891 1892 24. März 1882 24. Sept. 1875 21. Juni 1895 1905 1899 1901 1903 27. Febr. 1888 24. Juli 1885 1906 1906 28. Febr. 1873 1898 29. Febr. 1897 Ur on Schäme, Paul, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Striesen Schirmer, Franz, Architekt, Laubegast b. Dresden Schobert, Oswald, Apotheker, Dresden-A. ‚ zweiter Schriftführer der Gesellschaft „Flora“ Schöpf, A., Direktor des Zoologischen Gartens, Dresden- Strehlen . Schöppe, Reinhold, Kunst- und Handelsgärtner, Blasewitz . Schrön, Rudolf, Kunst- und Handelseärtner, Reick Schulze, Conrad, Privatus, Blasewitz . 2 Schwarzbach, Reinhold, Handelseärtner, Dresden- Plauen”... Seidel,. T..]. Rud., Kunst- und Handelseärtner, Grüngräbchen, Post Schwepnitz, Sa., II. Vor- sitzender der Gesellschaft „Blora®: Seidel, T. J. Heinr., Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast Seidel, Frau verWw., Dresden-Striesen Seidel, Max, Kunst- u. Handelsgärtner, Blasewitz Seyffert, Theodor, Landschaftsgärtner, Dresden- Plauen . ee a RE Siems, Wilhelm, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast Simmgen, Hugo, Privatus, Dresden-Striesen Simmgen, Wilhelm, Privatus, Dresden - Striesen Simmgen, Theodor, Kunst- und a Dresden-Strehlen Be Simon, Edmund, Kaufmann, Dresden-A. . Spalteholz, Georg , Laubegast . Steffen, A., Redakteur des „Praktischen Rat- geber“, "Frankfurt a. O. ; S Steolich, Carl, Kaufmann, Laubegast u hei Steinkamp, Heinrich, Obereärtner, Wachwitz Stöckigt, Alfred, Kunstgärtner, Stetzsch } Stöckigt, Wilh., Kunst- und Handelsgärtner, Stetzsch a I FT RT NE Stöcklein, H., Ingenieur, Dresden-Striesen ; Stoll, Emil, Prokurist der Fa. M. Ziegenbalg, Laubegast ER TORTEN Tamm, Hugo, Gutsbesitzer, Dresden-Strehlen Tamms, Fritz, Oarten- Ingenieur, Grüngräbchen bei Schwepnitz Thalacker, Otto, Kunst- und Handelsgärtner, Leipzig-Gohlis . > Teschendorff, Victor, 1. Fa. Bernhard Hähnel Nachf., Dresden- Strehlen B Thiers, Otto, Fabrikbesitzer, Dresden-Striesen . Eintritt 31. Jan. 1890 1906 1902 1901 6. Nov. 1896 1905 26. Juni 1868 1904 27. März 1885 29. Nov. 1889 1898 29. Juni 1896 1899 19. Febr. 1897 SEN) 25...001:306 1900 24, 7, ul 24, Tele 1899 1901 1901 1905 27. Mai 1881 1892 1900 30. Juli 1875 24. Febr. 1893 1901 1904 21. Mai 1905 — 87 Tiemann, Ernst, Obergärtner, Laubegast Ulbricht, Prof. Dr., Loschwitz . Uslar, Wilh. v., städt. Gartendirektor, Dresden Voigt, Wilhelm, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-A. R Wähner, Emil, Kaufmann, Dresden-A. Walther, Pastor, Össling bei Kamenz Weigel, Gustav, Privatus, Dresden-Striesen . Weißbach, Robert, Kunst- und Handelseärtner, Laubegast Werner, städt. Gartendirektor, ‚Chemnitz . Wilkens, Georg, Garteningenieur, Dresden-A. Zeiger, Ludwig, i. Fa. Zeiger & Faust, Dresden-A. Zeumer, Paul, Landschaftsgärtner, Chemnitz Ziegenbalg, M., Kunst- und Handelsgärtner Laubegast eg Vi N re BE Eintritt 29. Nov. 1895 1903 2. Okt. 1896 1902 1894 1904 1904 28. Jan. 1887 20. Nov. 1896 1901 1901 15. Febr. 1889 INHALT. Übersicht über das Vereinsjahr 1904/05 Berichte über Einzelsitzungen: Gebler und A. Seidel über: Zementschlackenbeton Ledien, Ätherbehandlung von Flieder im Sommer Besuch im Kgl. Botanischen Garten zu Dresden . Besuch im Kgl. Großen Garten zu Dresden Besuch in den Handelsgärtnereien von Robert Weißbach, T.J. Seidel und den Baumschulen von ©. Pos charsky in Laubegast 5 Trauerfeier für Se. Majestät den eisen Kos ame Ledien, Schizanthus-Arten und Ätherflieder im September Bouche, Hohe Beisteuer zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung Drude, Geh. Hofrat Prof., Reise-Erfahrungen in Nordamerika Purpus-Darmstadt über: Die Flora der Wüstenländer der südlichen Vereinigten Staaten von Nordamerika - Ledien, Diskussion über Folgen der Sommerdürre 1904 . Richter, Hugo, Vortrag über: Die Benosseus ah li. Or der Gärtnerei Worgitzky, Dr. NEAR zen zuWischen Blüten und Insekten Pieschel, Ingenieur, Wirtschafts- und Arbeitsverhältnisse in Nord- amerika ” Il. Vortrag . Generalversammlung . Jahresrechnung für 1904 2 Jahresrechnung für Gartenbauschule cl Gartenbauverb ft : Zuwachs der Bücherei bis 1905 Original- Abhandlungen: Seidel, T.)J. Rudolf, Der Gartenbauverband für das Königreich Sachsen in vergangenen und künftigen Tagen . Mitgliederverzeichnis Abbildungen. Tafel I. Juniperus Sabina- Formen Tafel II. Quartiere mit Juniperus Sabina und buntlaubigen Gehölzen Tafel III. Alleebäume (Ulmen), darunter Buxus TafelIV. Überblick über ein Coniferen-Quartier Tafel V. Quartier mit Schaupflanzen von Coni- feren Tafel VI. Ein Coniferen-Quartier SS) von — in in den Baumschulen Oskar Poscharsky Laubegast bei Dresden. Fl Tafel I. Flora, Dresden. IX. 1904/05. Juniperus Sabina-Formen in den Baumschulen von Oskar Poscharsky in Laubegast bei Dresden. Tafel II. Flora, Dresden. IX. 1904/05. Quartiere mit Juniperus Sabina und buntlaubigen Gehölzen in den Baumschulen von Oskar Poscharsky in Laubegast bei Dresden. Flora Tafel II. Flora, Dresden. IX. 1904/05. Alleebäume (Ulmen) darunter Buxus in den Baumschulen von Oskar Poscharsky in Laubegast bei Dresden. Flora, Dresden. IX. 1904/05. Tafel IV. Ueberblick über ein Coniferen-Quartier in den Baumschulen von Oskar Poscharsky in Laubegast bei Dresden. Flora, Dresden. IX. 1904/05. Tafel V. Quartier mit Schaupflanzen von Coniferen in den Baumschulen von Oskar Poscharsky in Laubegast bei Dresden, Flora, Dresden. IX. 1904/05. Tafel VI. Ein Coniferen-Quartier in den Baumschulen von Oskar Poscharsky in Laubegast bei Dresden. a Schutze Sr. Majestät des Kön Nio Ss Vo N NG a > 9 FLORA“ = 7 N I“ = X, ER x RM für Botanik und Gartenbau SITZUNUGS-BERICHTE UND ABHANDLUNGEN Zehnter und elfter Jahrgang der neuen Folge 1905 — 1907 Im Auftrage der Gesellschaft redigiert und herausgegeben von dem Bücherwart derselben Garten-Inspektor FRANZ LEDIEN, Dresden, jetzt Oberinspektor am Königl. Botanischen Garten zu Dahlem. Mit 19 Tafeln In Kommission von H. Burdach, Königl. Sächs. Hofbuchhandlung Dresden 1909 = Te u has f ri a Ü > j re ig Er L: > u F = = x = - y - £ 4 Nachdruck ohne Quellenangabe ver] t Übersicht über die Tätigkeit der Gesellschaft in ihrem 80. und 81. Vereinsjahre. 1905 —- 1907. Umstände, die in ihrer Gesamtheit nicht kurz bezeichnet werden können, ließen es ratsam erscheinen, im Jahre 1906 auf die Herausgabe eines gedruckten Jahresberichtes zu ver- zichten und erst im Jahre 1907 wieder einen erscheinen zu lassen, dem gleichzeitig ein Bericht über den Verlauf und die Erfolge der III. Internationalen Gartenbau -Ausstellung zu Dresden angegliedert werden sollte. Bestimmend waren u. a. Ersparnisrücksichten, zumal von größeren Original-Abhand- lungen nichts von Bedeutung zu bieten war. Das 80. Vereinsjahr (bis April 1906) brachte der Ge- sellschaft herbe Verluste durch den Tod mehrerer ge- schätzter langjähriger Ehren- und schriftwechselnder Mit- glieder: Se. Exzellenz von Nostitz-Wallwitz und Redakteur A. Stöhr. Der Zuwachs an neuen Mitgliedern betrug 9 Mit- glieder. Am 26. Mai beteiligte sich die Gesellschaft an dem Fackel- zug, welchen die Bürgerschaft Sr. Majestät dem König Friedrich August als Huldigung brachte. Nach außen hin betätigte die Gesellschaft ihr Interesse für alles, was den Gartenbau angeht, durch Geldbeiträge für die Prämiierung der Wettbewerbe für die Ausschmückung der Häuser und Vorgärten, welche der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs so rege und in so dankenswerter Weise immer wieder aufnimmt. Unterstützung gewährte die Gesellschaft ferner den Ge- hilfenvereinen „Hedera“, „Edelweiß“ und „Deutsche Perle“ zu ihren Preisausschreiben. Zur Förderung der Blumenliebhaberei bei Schulkindern wurden aus dem Mitgliederkreise der „Flora“ 6000 Pflanzen gegeben, von denen im Herbst des Jahres 1000 Stück der Lehrmittel -Ausstellung der Lehrervereine zugeführt werden konnten, und von denen 65 Stück besondere Anerkennungen erhielten. PEN Der Schule des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen wurde auf weitere 5 Jahre hinaus ein jährlicher Zu- schuß von 500 M. zugesichert. Die Flora-Fachschule erfuhr eine lange gewünschte Erweiterung in Gestalt von Fachkursen für Gehilfen in den Wintermonaten November bis Februar. Die Kosten tragen zur Hälfte die Gesellschaften „Flora“, „Feronia“ und der Gärtnerverein für Dresden und Umgegend, zur Hälfte die Gehilfen selbst. Die Einrichtung und Über- wachung obliegt einem aus Prinzipalen und Gehilfen gebildeten Kuratorium. Zahlreich waren wie immer in den letzten Jahren die Vor- führungen von Versuchsresultaten aus der gärtnerischen Ver- suchsstation am Kgl. Botanischen Garten zu Dresden. Der 80. Jahresbericht gibt Anlaß zu einem Rückblick auf die Schicksale der Gesellschaft in der verflossenen Zeit und auf die eng mit ihnen verknüpfte Tätigkeit der Gründer und Fortführer des Werkes bis auf unsere Zeit. Die aufgefundenen Korrespondenzen nennen das Geburts- jahr 1826. Protokolle oder Gründungsausweise werden wohl bei dem Zwingerbrande, der auch die einst sehr wertvolle Bibliothek der Gesellschaft vernichtete, mit verloren gegangen sein. Nach behördlichen Ausweisen ist Hofrat Prof. Dr. Ludwig Reichenbach der Gründer gewesen; er gab die Leitung der Gesellschaft aus den Händen bei seiner Übersiedlung nach Leipzig; starb in Dresden 1879. Sehr tätig war nach ihm der 1828 als Mitglied eingetretene Prof. Dr. Max Löwe. In den ersten Jahrzehnten waren es weniger Handelsgärtner als vielmehr Gelehrte, Apotheker, höhere kgl. Beamte, Hof- gärtner und Privatpersonen, welche die Mitgliedschaft bildeten. Hervorgehoben seien Geh. Kirchenrat und Oberhofprediger Dr. v. Ammon, Prof. Dr. Blochmann, v. Brunow, Gottlob Heinr. v. Minckwitz, Kämmerer und Oberhofmeister Sr. Majestät des Königs, Carl Seidel, Hofgärtner bis 9. April 1868. Der erste Kunst- und Handelsgärtner war Jakob Seidel, der im April 1834 aufgenommen wurde, er starb am 13. April 1860. Es ist dies der Großvater der jetzigen Inhaber der Fa. T. J. Seidel. Seit dem Beitritt jenes Jakob Seidel zur „Flora“ sind ohne Unterbrechung die Bestrebungen dieses ältesten Betriebes und unserer Oe- sellschaft eng verwoben gewesen und haben das Ihrige getan a 8 zu der beispiellosen Entwicklung, welche seit jener Zeit der Gartenbau Dresdens erreicht hat. Möge die glückliche Ver- bindung noch fernerhin viele Jahrzehnte lang so weiter wirken, jedem Teil sowie der Allgemeinheit zum Segen! Von bekannten Namen finden wir in den ersten Jahren bald: Carl Ad. Terscheck sen., gestorben 1869; Ludw. Arlt, Hofgärtner in Weesenstein (1840). Allmählich erkennen die Handelsgärtner auch allgemeiner den Zweck der Gesellschaft und treten bei: C. F. Schreiber 1840 (F 1857); Ludw. Leop. Liebig ( 1872); Friedr. Dreiße ( 1860). Das waren damals die bedeutendsten Firmen am Platze. Der Name Ruschpler war damals durch einen Dr. med, vertreten. Der gleichnamige Inhaber des ehemals berühmten Rosengartens trat erst 1857 bei. Erst in den 50er und 60er Jahren erscheinen die Namen Oswald Schreiber, Hofgärtner Poscharsky, Herm. Seidel, Petzold, Himmelstoß, Papenberg, Schäme, Knöfel, Weißbach, Simmgen, deren Firmen sich zum Teil hervorragend entwickelt haben und den Stolz der Dresdner Gärtnerschaft bilden. Als erstes Ehrenmitglied steht im Verzeichnis Ober- forstrat Aleinrich Cotta (j 1844), der erfolgreiche Förderer der Forstanstalten in Tharandt. Der ältesten Mitgliedschaft gehört unter unseren noch lebenden Mitgliedern Herr Privatus Calberla an, der 1845 eingetreten, der Flora unentwegt ein treues Interesse bewahrt hat. Die zuletzt genannten Männer haben in den 60 er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Grund gelegt für die glückliche Entwicklung des Dresdner, ja des sächsischen Gartenbaues durch die allmählich sich durchringende Erkenntnis der Macht eines gesunden Gemein- sinnes, bei dem die persönlichen Interessen von selber ge- deihen, und der Kraft gemeinsamen Strebens nach Fortent- wicklung. Möge dieser ideale Gemeinsinn in der „Flora“ auch fernerhin als Richtschnur festgehalten werden, dann kann der Wechsel der Zeiten ihrem segensreichen Fortbestehen nichts anhaben. Das Vereinsjahr 1906 — 1907. Von Bedeutung war besonders die Erreichung einer offiziellen Vertretung des sächsischen Gartenbaues durch einen Sonder-Ausschuß im Landeskulturrat, durch welche die Selb- ständigkeit des produktiven Gartenbaues gegenüber den Be- Eu strebungen, ihn den Gewerbegerichten unterzuordnen, ge- währleistet wird. Rud. Seidel gebührt der Dank für zähe Verfolgung dieses Zieles. Die „Flora“ hat die Ehre, neben ihren Vorsitzenden noch drei andere Mitglieder zu dieser Vertretung zugezogen zu sehen. Das Jahr brachte leider zahlreiche Verluste an Mitgliedern durch den Tod, z. T. Leiter einiger der bekanntesten Dresdner Firmen: Rob. Müller, L. R. Richter, Hermann Müller, Rich. Fl. Müller, Lichtwart, Louis Geyer, Otto Kühn, Prof. Ulbricht, Carl Jul. Knoefel, Gustav Röder. Die meisten von ihnen leider noch in einem Alter, in welchem der Mensch noch nicht ans Sterben denkt. Ihnen allen bewahrt die Gesellschaft ein dank- bares und ehrendes Gedenken. Von öffentlichen Festgelegenheiten, an denen sich die Ge- sellschaft freudigst beteiligte, ist zu nennen die Enthüllung des Denkmales weiland König Alberts und der Einzug des Prinzen Johann Georg nebst seiner hohen Gemahlin. In alter Weise förderte die Gesellschaft die Bestrebungen des Vereins zur Förderung Dresdens für den Blumenschmuck der Straßen durch Stiftung von Geldmitteln zur Beschaffung von Plaketten und Preisen, für die besonders Pflanzen und dekorative Vasen und Pflanzenständer beschafft wurden. Unter die Schulkinder der Gemeindeschulen wurden wieder 2500 Pflanzen verteilt. Die besten Kulturleistungen der Kinder wurden im Herbste mit je einer Knospen-Azalee belohnt. Denkmünzen als Preise für Ausstellungen wurden gestiftet dem Obstbauverein zu Kamenz, dem Bezirks-Obstbauverein zu Dresden, ferner dem Gehilfenvereine „Hedera“ zu Laubegast für seine Preisausschreiben. Im übrigen war man naturgemäß stark in Anspruch ge- nommen durch die Vorarbeiten für die im Mai 1907 statt- gefundene III. Internationale Gartenbau-Ausstellung zu Dresden, für welche die Gesellschaft in erster Linie mit dem ihr an- vertrauten Fonds und schließlich auch mit ihrem eignen Ver- mögen einzutreten hatte. Wenn auch gegen Ende des Vereinsjahres die aufge- wandten Unkosten eine unheimliche Höhe erreicht hatten, so konnte man doch bei allen Beteiligten ein festes Vertrauen konstatieren, daß jedenfalls ein großartiges, die Bewunderung der Welt herausforderndes Werk zustande kommen werde. le == Es versteht sich wohl von selbst, daß man den gewaltigen Aufwand für diese Veranstaltungen nicht bloß aus leerer Renommisterei opfert, sondern in der sicheren, erfahrungsmäßig begründeten Absicht, dem weit zerstreuten Kundenkreise im In- und Auslande und der sehr tapfer und geschickt arbeiten- den Konkurrenz durch diese Machtentfaltung die Bedeutung des sächsischen und im weiteren Sinne des deutschen Garten- baues zu zeigen. Für den Fachmann und Kenner aber sollen besonders die Fortschritte in der Züchtung demonstriert und der Kundschaft die Möglichkeit zu Vergleichen gegeben, be- ziehentlich die Azalee und die anderen Haupt-Kulturprodukte in höchster Vollendung vorgeführt werden. Der beispiellose Gemeinsinn der leitenden Dresdner Firmen, welche mit treuem Konservativismus an den bewährten Ideen, welchen die beiden ersten Internationalen ihr Zustande- kommen verdankten, festhalten und der frische gesunde Wage- mut, der nur mit wirklich vorhandenen Kräften rechnet, sie müssen Erfolg haben. Mögen die kommenden Generationen diese Faktoren richtig einschätzen und studieren, so kann es ihnen nicht fehlen. Es ist einmal so: Die Dresdner Azalee und Kamelie in ihren besonderen Eigenschaften kann man uns anderswo nicht nachmachen. Besonders durch das Klima ist dem Dresdner Gartenbau eine natürliche Grundlage gegeben, die dem Wechsel der Zeiten nicht unterliegt und den Gärtnern immer sicher bleibt. Mögen sie das immer beherzigen ! 5] Sitzungs-Berichte 1905 — 1907. BERICHTE a5 DEN EINZELNEN: SITZZUNGEN 1. Monatsversammlung am 7. April 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. An Stelle des verstorbenen Fahnenträgers der Gesellschaft wurde neu gewählt Herr Rudolf Gäbler, als Fahnenjunker die Herren Curf Beyer, Reinhold Schwarzbach, Rich. Beyer, J. P. Dausz, Ernst Rülcker und Robert Müller. Nach einer Verhandlung über die Verteilung von Pflanzen an die Kinder der Bürger- und Bezirksschulen, welche in Dresden immer rechte Schwierigkeiten macht, weil geeignetes Pflanzenmaterial sehr schwer in genügender Menge aufzutreiben ist, beschließt man doch die Beibehaltung dieser schönen und für die Pfilanzenliebhaberei sehr wirksamen Sitte. Man überträgt den Vorsitz in dem betreffenden Ausschusse Herrn Garteninspektor Ledien. In den Ausschuß für Obstbau wählte man Herrn Baumschulen- besitzer P. Hauber; in den Ausschuß für Kalthauspilanzen Herrn Rudolf Gäbler; in den Ausschuß für Warmhauspflanzen die Herren Xnodererund Ernst Rülcker; in den Ausschuß zur Prüfung von Neuheiten Herrn Bernh. Haubold; in den Ausschuß für die Monatsausstellungen die Herren Rud. Leubner und G. Wilkens (gestrichen wurden daraus die Herren Tamms und Ruschpler) ; dem Ausschuß für die Fachschule der „Flora“ wurden zugewählt Herr Hofgärtner lennersdorf, Meckwitz, Hirschfeld, Gust. Knöfel; für den Aus- schuß zur Förderung der Interessen der Liebhaber Herr Schobert und Herr Heinrich. Man beschließt ferner, den Jahresbeitrag in Höhe von 500 M. für die Schule des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen auch auf weitere 5 Jahre hin zu gewähren. 2. Monatsversammlung am 21. Juli 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Exkursion durch das Seifersdorfer Tal nach Augustusbad bei Radeberg. 3. Monatsversammlung am 18. August 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Besuch der Ananastreiberei von Herrn Kalau in Seidnitz, ferner der Handelsgärtnerei der Firma 7. J. Seidel in Laubegast. In der erstgenannten Gärtnerei interessierte die mit entschiedenem geschäftlichen Erfolge sehr sachgemäß betriebene Ananaskultur, in der gerade ein sehr befriedigender Fruchtansatz festzustellen war. Bei Seidels erstaunte man über den außer- ordentlich gesteigerten Umfang, den man in den letzten Jahren den Kul- turen der Azaleen, Kamelien, Rhododendren, Erika, ferner Palmen und ähnlichen Handelspflanzen gegeben hat. Det 4. Monatsversammlung am 8. September 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Besuch der Baumschulen des Herrn Paul Hauber in Tolkewitz. Darnach Monatsversammlung. Der Vorsitzende berichtete von der Be- teiligung der Gesellschaft bei der silbernen Hochzeitsfeier unseres Schrift- führers Herrn Bernhard Haubold- Laubegast. Herr Rudolf Seidel berichtete über die erfolgreichen Bemühungen des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen um die Herabsetzung der Beiträge der Gärtnereibesitzer für die Berufsgenossenschaft. Besonderer Dank gebühre dem Herrn Vorsitzenden, welcher das außerordentlich komplizierte Material zu den Arbeiten übersichtlich zusammengestellt habe. Die Versuchs-Station am Kgl. Botanischen Garten hatte blühenden Flieder ausgestellt, welcher ohne Anwendung von Äther nur infolge von künstlicher Entblätterung (16. VII.) zur Entwicklung seiner Blüten gebracht war, allerdings fast ohne jedes Blatt. Die Blütentrauben waren infolge hellen Standes kurz geblieben, im übrigen aber gut entwickelt. Besondere Besprechung fand noch die heute wieder einmal von einem größeren Kreise von Gärtnern und Liebhabern festgestellte überraschende Entwicklung, welche die Baumschulen des Herrn Paul Hauber in den letzten Jahren angenommen haben. Überall waren große Massenquartiere der besten Handelsgehölze in vorzüglichster Entwicklung zu sehen neben den großen, weitbekannten Quartieren von Formobstbäumen. Vereinigte Sitzung der Vorstände der Vereine „Flora“, „Feronia“, Gärtnerverein für Dresden und Umgegend am 15. September 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Veranlassung hatten gleichlautende Anträge der Gehilfenvereine der Dresdner Vororte „Deutsche Perle“, „Edelweiß“, „Hedera“ und „Con- cordia‘“ gegeben wegen Unterstützung ihrer Bestrebungen nach Fortbildung: in gewissen theoretischen Fächern. In Berlin und Hamburg bestehen solche Gehilfen-Fortbildungskurse schon mit ziemlich zahlreicher Beteiligung. Herr Theod. Simmgen wünscht ein wohlwollendes Eingehen auf dieses Ersuchen um Unterstützung gewiß lobenswerter Bestrebungen. Er fürchtet, daß die Petenten sonst freundlicheres Entgegenkommen bei den Sozial- demokraten finden könnten, die diese Gelegenheit vielleicht gern ergreifen würden, um sich als die Wohltäter aufzuspielen. Demgegenüber wird darauf hingewiesen, daß diese Wünsche ja nicht neu, vielmehr immer ein- mal von Zeit zu Zeit wieder aufgetaucht seien. Von Dauer sind aber die daraus entstandenen Unternehmungen niemals gewesen. Immerhin hält man die Umstände für günstig und ist nicht abgeneigt, die Bestrebungen zu unterstützen. Man hält es für richtig, nur die Theorie des Gartenbaues und das Kaufmännische des Faches lehren zu lassen und die Gartenkunst vorläufig auszuschließen, da man derselben in so kurzer bruchstückweiser Behandlung doch nicht gerecht werden könne. Die jungen Leute wünschen Botanik, Düngerlehre, Buchführung, kaufmännisches Rechnen und Zeichnen. Der raue persönliche Winterbeitrag soll 6 M. pro Mann betragen. Man empfiehlt den jungen Leuten von den hiesigen Lokalvereinen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, mit Unterstützung der genannten Prinzipalvereine, Man erwartet, daß die Gehilfenvereine von den voraussichtlichen Kosten in Höhe von ungefähr 700M. etwadie Hälfte aufbringen. Lokal und Lehrer werden von der Gartenbaugesellschaft „Flora“ besorgt. Die beiden Gesellschaften „Flora“ und „Feronia“ steuern je 150 M. zu, der Gärtnerverein für Dresden und Umgegend 100 M. Der für diese Winterkurse gebildete Prinzipal- ausschuß besteht aus den Herren Rud. Seidel, Riesing, Schroen, Ledien, v. Uslar und Richter-Strehlen; zum Sachverständigen-Beirat wählt man Herrn Lehrer Mißbach. 5. Monatsversammlung vom 13. Oktober 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Der Vorsitzende referierte zunächst über die Gartengehilfen-Fortbil- dungskasse. Der Vorstand schlug vor, zu den Mitteln bis zu 150 M. je nach Bedarf zuzusteuern. Über die Gestaltung des Unterrichts berichtet der vorhergehende Sitzungsbericht ausführlich, Garteninspektor Ledien berichtet über die Verteilung von 6000 Pflanzen an ebensoviel Kinder der hiesigen Bezirksschulen, welche unentgeltlich geliefert wurden von den Kgl. Gärten und verschiedenen Handelsgärtnern, wie Bernh. Haubolad, T. J. Seidel, Rob. Weißbach, Felix Geyer, Otto Olberg, Max Müller, Robert Müller, Ernst Rülcker und Moritz Hirschfeld. Die städtische Gartenver- waltung lieferte unentgeltlich 2 Fuder besten Gartenkompost. Bei der hier im Herbst stattgefundenen Lehrerversammlung waren die besten Pflanzen ausgestellt und zum Teil prämiiert worden. Die Preise bestanden in starken, zur Zimmerkultur geeigneten besseren Pflanzen, wie Palmen, Drazaenen, Gummibäumen usw., die auch von vorgenannten Firmen geschenkt wurden. Wenn man bedenkt, wie die Handelsgärtner Dresdens immer wieder für rein ideale Zwecke, und zwar meist dieselben Leute, alljährlich stark in Anspruch genommen werden, wie sie bereitwilligst opfern, so wird man ihnen den Dank und die Anerkennung, die ihnen in der Versammlung‘ ausgesprochen wurden, gönnen. — Ein weiterer Antrag zur Gewährung von Mitteln betraf die Prämiierung der besten Leistungen in der Blumen- schmückung unserer Häuser und Straßen, die der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs auch dieses Jahr wieder in die Wege geleitet hat und deren Förderung der Garteninspektor Ledien ganz besondere Aufmerksamkeit und Arbeit widmet. Die Gärtnerschaft erkennt an, daß die Bemühungen des Fremdenverkehrsvereins den Absatz in gewissen Pflanzenarten außerordentlich gesteigert haben, die „Flora“ stiftet gern 100 M. für Preise, die in diesem Jahre vorwiegend in Gestalt von großen Dekorationspflanzen zur Balkon- und Vorgartendekoration ge- geben werden sollen. Die Firma Ernst Rülcker-Strehlen stiftete ein paar große Palmen und ferner ein Sortiment Blumenzwiebeln fürs Blumen- fenster. — Zum Schlusse berichtete Herr Garteninspektor ZLedien über die diesjährige Gartenbauausstellung in Darmstadt, auf der Professor Olbrich- Dar mstadt ‚Moderne Gartenkunst“ in neuestem Stil vorzuführen versprochen ee hatte. Wenn die „Professorengärten“, wie man sie allgemein nannte, auch durchaus keinen Erfolg bedeuteten, so waren doch andere Personen mit ganz vorzüglichen Leistungen vertreten, und zwar mehrfach Gärtner im Zusammenwirken mit Architekten. Hoffentlich sehen wir einige solcher reizenden Beispiele mustergültiger Hausgärtchen bei uns in der Inter- nationalen Gartenbauausstellung im Mai 1907. 6. Monatsversammlung am 10. November 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Die Versammlung vereinigte nicht nur die drei Gartenbaugesellschaften unserer Stadt, sondern auch die Freunde der Botanik und des Gartenbaues, die sich meist am ersten Montag jeden Monats im Kgl. Botanischen Garten versammeln, zu einer gemeinsamen Sitzung. Es galt gewissermaßen, die hundertste Versammlung jener Freunde der Botanik und des Gartenbaues zu feiern. Die durchaus zwanglosen Versammlungen dieses Kreises finden in der Weise statt, daß gewöhnlich im großen Kalthause des Gartens eine Kollektion gerade blühender oder sonst irgend interessanter Pflanzen be- sichtigt und meist von Herrn Geheimrat Professor Drude besprochen wird, worauf ein Rundgang durch den Garten nach beachtenswerten Objekten unter Führung der Beamten des Gartens stattfindet. Die Teilnahme steht, außer den Mitgliedern der hiesigen Gartenbaugesellschaften und der „Isis“, allen frei, die eine Karte zur wissenschaftlichen Benutzung des Gartens haben. Die Einrichtung besteht seit 1894. Herr Geheimrat Professor Drude hatte für diesen Abend eine Übersicht überdas Wirken des Kgl. Botanischen Gartens vorbereitet, die durch Photographien und Laternenbilder unterstütztwurde. Die Bilder zeigten in Stichproben die ersprießliche Tätigkeit, die der Kgl. Botanische Garten mit verschiedenen Interessentenkreisen der Stadt und des Landes im Laufe der 16 Jahre seines Bestehens an der neuen Stelle entwickeln konnte. Vielen waren noch die in graphischer Darstellung vorgeführten monatlichen Wetterbeobachtungen unbekannt, die seit etwa 12 Jahren im Garten aus- geführt werden. Der Redner schilderte Kreuzungs- und Reinzüchtungs- versuche mit Kultursorten der Cucurbita Pepo, des kleinfrüchtigen und sehr verschiedengestaltigen Zierkürbis. Das Thema wurde in Beziehung gebracht zu den Fragen nach der Entstehung der Arten und mit Hilfe von Lichtbildern und in natura vorgeführten Früchten den Zuhörern so fesselnd vorgetragen, daß dem Redner reicher Beifall zu teil wurde. Nach- dem Herr Kgl. Obergartendirektor Bouche die Anerkennung der Gärtner für die wissenschaftlichen und in der Praxis verwertbaren Erfolge des Gartens ausgesprochen hatte, richtete aus dem Kreise der Gartenfreunde und Botaniker Herr Privatus Schiller Worte wärmsten Dankes an Herrn Ge- heimrat Professor Drude für die viele Mühe, die er auf die wissenschaftliche Nutzbarmachung des Gartens verwendet und für die Liebenswürdigkeit, womit er jedes ernste Streben unterstützt. Herr Schiller überreichte da- bei ein Gruppenbild von Herren und Damen dieses Kreises, das im Koni- ferenhain des Gartens aufgenommen worden ist. a 7. Monatsversammlung am 1. Dezember 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Der Beginn der allwinterlichen großen Treibperiode kam zum Ausdruck in vorzüglichen Einsendungen von Pflanzen zu einer improvisierten Monats- ausstellung. 7. J. Seidel hatte Schaupflanzen von Cyclamen, Lilium multi- florum, Poinsettia, Begonia „Turnford Hall“ und „Gloirede Lorraine superba“, W. Siems ein Sortiment Azalea indica, Bernh. Haubold abgeschnittene Blumen von sogenannten Phantasie-Chrysanthemums; vom Ägl. Botanischer Garten: Ficus pandurata. Den Herren Handelsgärtnern wurden entsprechende Monatspreise zugesprochen. Dem Kgl. Botanischen Garten, welcher, wie alle Kgl. Gärten, einen Geldpreis nicht annehmen darf, wurde der Dank der Gesellschaft für die interessante Neuheit, der sicherlich ein gewisser Handelswert beiwohnt, ausgesprochen. Herr Lehrer Gräger aus Chemnitz sprach über die „Siebenbürger Sachsen“, wobei er durch eine große An- zahl gut ausgeführter Lichtbilder unterstützt wurde. 8. Monatsversammlung am 15. Dezember 1905. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Das Sitzungszimmer zeigte eine reiche Schmückung mit Flieder (ätherisiert), Maiblumen und versuchsmäßig gedüngten Azaleen „Sigism. Rücker“. An den Azaleen war die vorzügliche Wirksamkeit einer Dünge- salzmischung zu sehen, welche in der gärtnerischen Versuchsstation am Kgl. Botanischen Garten unter der Bezeichung ‚„Florasalz-Ersatz“ ausprobiert und empfohlen ist, da sie bei gleicher Wirksamkeit etwa nur die Hälfte kostet als das „Florasalz‘“‘ des Handels. Schön blühende Pflanzen der Flieder- sorte „Casimir Perrier“, welche am 26. November ohne jede Vorbehandlung warmgestellt waren, bewiesen, daß diese gefüllte Sorte erheblich viel leichter zu treiben ist als Charles X. Darnach zeigte Garteninspektor Ledien eine wunderschön ausgewählte Kollektion von Lichtbildern von der Riviera und wies dabei auf die Entwicklung von Gartenbau und Gartenkunst, wie sie dort im Süden in die Erscheinung treten und durch die Bilder sehr inter- essant dargestellt wurden, hin. 9. Monatsversammlung am 12. Januar 1906. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Herr Ernst Gabriel hielt einen Vortrag mit Demonstrationen über „Erste Hilfe bei Unfällen im gärtnerischen Betriebe“, an den sich sehr interessante Mitteilungen aus der Unfallstatistik der land- und forstwirt- schaftlichen Berufsgenossenschaft durch den Vorsitzenden schlossen. 10. Monatsversammlung vom 26. Januar 1906. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Der Vorsitzende gab eine historische Übersicht über die Entwicklung des Kgl. Großen Gartens an der Hand einer sehr interessanten Kol- lektion von Lichtbildern, die nach alten Bildern aus den verschiedensten Epochen angefertigt waren; die neueren Bilder waren nach Aufnahme More unserer Mitglieder /errmann und Ledien angefertigt. Jedenfalls ist hier- mit jedem der Zuhörer in Zukunft bei Spaziergängen in dem Park jeder Teil desselben mit geschichtlichen Beziehungen und anregenden Vorstellungen bevölkert. Festsitzung zur Feier des 80. Stiftungsfestes am 23. Februar 1906. Die Gesellschaft hatte die Freude, eine große Anzahl Ehrenmitglieder und Gäste in ihrer Mitte begrüßen zu können. Herr Kgl. Obergarten- direktor Hofrat Bouche eröffnete die Sitzung mit einem Rückblick auf die hocherfreuliche Entwicklung der Gesellschaft besonders in den letzten 10 Jahren. Sie hat eine Anzahl gemeinnütziger Unternehmungen ins Leben gerufen bez. in die Wege leiten geholfen, die nunmehr seit Jahren die schönsten Früchte tragen. Vieles, wenn nicht alles, dankt die Ge- sellschaft der außergewöhnlichen Fürsorge, welche die sächsischen Könige immerdar für die „Flora“ gezeigt haben. Der Redner schloß daher mit den innigsten Segenswünschen für den König und sein Haus. Den Fest- vortrag hielt Herr Professor Dr. Mayr von der Kgl. Forstlichen Versuchs- anstalt in München über Japans Natur und Gartenkunst. Der Vor- tragende schilderte aus eigenen Erfahrungen, die er während dreier lang- jähriger Reisen, sowie als Professor an der Universität zu Tokio hatte sammeln können. Wie keiner der vielen Globetrotter, die heute über Japan und die Eigen- art seiner Bevölkerung schreiben und sprechen, konnte er von dem Leben im nordjapanischen Urwalde und unter den Ainos, der merkwürdigen, aussterbenden Urbevölkerung Japans, berichten, da er monatelang fern von jeder Zivilisation seinen forstbotanischen Studien obgelegen hatte. Höchst belehrend war für den Pflanzengeographen und Kenner der bei uns viel- fach angepflanzten japanischen Gehölze eine große Anzahl sehr schön gelungener Vegetationsbilder von den Urbeständen der berühmtesten, die dortigen Urwälder bildenden Baumarten. Das neueste Werk des Redners, Fremdländische Wald- und Parkbäume für Europa, enthält eine große Zahl dieser Aufnahmen, welche der Verfasser selbst gemacht hat. Ebenso inter- essant wie die wissenschaftlichen Ergebnisse seiner Reisen, waren die Proben von den Leistungen der Gartenkultur, die eine große Rolle in den dortigen Lebensgewohnheiten spielt. Der weder religiös noch poetisch sehr hoch veranlagte Japaner teilt das Jahr und seine Feste ein nach der Blütezeit gewisser Pflanzengattungen und kann ohne Blumenschmuck und Gartenpflege, und sei es auch nur auf dem kleinsten Fleckchen, nicht leben. Im allgemeinen aber stehen seine Kulturleistungen nicht auf der Höhe der unsrigen. Die Azalea, die Camellie, das Chrysanthemum und viele andere aus Japan bei uns eingeführte Pflanzen sind in der Hand des europäischen Gärtners, meist in einem Zeitraum von kaum 75 Jahren, so viel schöner und mannigfaltiger in den Farben, so viel großblumiger ge- worden, daß man die japanischen Gartentypen derselben Gewächse kaum als Geschwister wieder erkennt. — Der fast zweistündige Vortrag brachte dem Redner nicht endenwollenden Beifall. Den Schluß bildete in herrlich mit Blumen und Palmen und den Büsten der letzten fünf Könige Sachsens a a - geschmückter Halle eine ungezwungene Festtafel, an der die Teilnehmer bis zum frühen Morgen in froher Stimmung beisammen blieben. Einige Tage später feierte man die 80. Wiederkehr des Stiftungsfestes mit einem Ball, bei welchem die Gartenbaugesellschaft „Feronia“ durch ihren Vorsitzenden Herrn Handelsgärtner Theod. Simmgen ebenso wie der Gärtnerverein für Dresden und Umgegend durch Herrn Handelsgärtner Rudolf Schroen je einen Fahnennagel und letzterer noch einen Fahnen- ring stifteten. Herr Handelsgärtner Felix Geyer überbrachte im Namen des Vereins der Blumengeschäftsinhaber zu Dresden beste Glückwünsche. Das Reisestipendium wurde im Vorjahre nicht verliehen, da es an geeigneten Bewerbern mangelte. Man war in der Lage, dieses Jahr zwei junge Leute, die geeignet erschienen, mit der üblichen Reiseunterstützung zu versehen. Es erhielten je 150 M. Herr Kurt Weber in Laubegast bei Herrn O. Poscharsky und Herr Richard Meinert bei Herrn Bernh. Thalacker in Leipzig-Gohlis. Den Gartengehilfenvereinen „Deutsche Perle“ in Leuben-Dresden und „Edelweiß“ in Dresden-Strehlen wurden je eine kleine silberne Preismünze verliehen. Eine Angelegenheit, welche die Gesellschaft außerhalb der Sitzungen lebhaft beschäftigte, betraf gewisse Schwindelmanöver holländischer Baumschulen. Aus Berlin und anderen deutschen Großstädten wird wieder von einem Schwindelmanöver berichtet, durch das gewisse hollän- dische Baumschulen den deutschen Markt mit allen möglichen Garten- gewächsen, die für die Bepflanzung der Gärten jedes Frühjahr gebraucht werden, überschwemmen. An fingierte Adressen oder noch einfacher an bekannte Spediteure in den betreffenden Städten gelangt ohne jeden Auf- trag ein Waggon Nordmannstannen, Lebensbäume, Stechpalmen, Kirsch- lorbeer, Rhododendron, Azaleen usw., die selbstverständlich in unseren Gärtnereien ebenfalls in Masse zu haben sind, mit dem mehr oder weniger verblümten Auftrage, sie zu jedem Preise zu verauktionieren. Die Holländer schicken in sicherer Spekulation auf die Sucht vieler Leute, selbst zu den unmöglichsten Preisen billig einzukaufen, ganz unzulängliche Ramschware, die sie bei sich nicht los werden können und die dort jeden Winter in ungeheuren Massen aufgekauft werden kann. Unser gartenbesitzendes Publikum kann nicht genug davor gewarnt werden, auf diesen Auktionen zu kaufen. Die Bäume und Sträucher sind in Holland unter einem weichen Klima in Moor- oder Schlickboden außerordentlich rasch herangewachsen und sind unserem kontinentalen Klima in keiner Weise gewachsen; sie gehen, nachdem sie durch die Reise und unzulängliche Packung auch noch gelitten haben, unfehlbar zugrunde. Selbst die gewöhnlichen Laubbäume, Obstbäume und Ziersträucher kümmern auf alle Fälle in unserem Klima und so ganz anders gearteten Boden. Die Schmerzenskinder unserer Gärten, die Nadelhölzer, sind aber noch viel empfindlicher gegen jene Einflüsse und dürfen vor Monat Mai überhaupt nicht versetzt werden. Was aus solchen Pflanzen wird, die, jetzt schon dem Boden entnommen, in der Welt umherreisen, kann sich jeder selbst ausdenken. Genauere Nachforschungen, welche die holländische Regierung in- folge der von der „Flora“ ausgegangenen öffentlichen Warnung ver- anstaltete, ergaben, daß hinter diesen Geschäften keine anständigen Firmen, Be WER ja überhaupt keine Gärtner, sondern unsachverständige Aufkäufer in den Großstädten stehen. Die holländische Regierung sowie die reelle Gärtner- schaft stellten in Aussicht, daß in Zukunft solche Schwindelgeschäfte mit allen möglichen Mitteln verhindert werden sollten. Generalversammlung am 16. März 1906. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. In der Generalversammlung erstattete Herr 3. Haubold aus Laubegast den Bericht über die Tätigkeit im vergangenen Jahre, dem anläßlich des 8SOjährigen Bestehens der Gesellschaft eine historische Erinnerung an die Gründungszeit und die verschiedenen Vorsitzenden folgte. Danach be- richtete Herr Baumschulenbesitzer O. Poscharsky über das Kassenwesen, dessen Richtigsprechung erfolgte. Die Versammlung beschloß sodann die Übernahme, eines Garantiefonds für die III. Internationale Gartenbau- ausstellung zu Dresden 1907 durch die „Flora“ in Höhe von 20000 M. Zu Kassenrevisoren wurden gewählt die Herren Buchdruckereibesitzer Heinrich, Privatus Leubner und Kaufmann Paschke. In der sich an- schließenden Monatsversammlung sprach Herr Rudolf Seidel aus Grüngräbchen über. seine Erfahrungen mit den Kreuzungsversuchen ver- schiedener Rhododendronarten zur Erzielung winterharter, schöngefärbter Sorten. Er wies empfehlend auf die Herbstfärbung der laubabwerfenden winterharten pontischen und chinesischen Azaleen hin, die oft ebenso leuchtende Farbentöne aufweist wie der Blütenflor und deswegen bei der Anpflanzung Berücksichtigung verdient. Bericht über den gegenwärtigen Stand der Gartenbau- Fortbildungsschule der „Flora“. Die Kgl. Sächs. Gesellschaft „Flora“ zu Dresden unterhält die Schule. Der Staat gewährt keine Beihilfe. Die Stadt Dresden bietet Schullokal, Heizung und Beleuchtung unentgeltlich (nur dem Schuldiener und Heizer der Schule ist eine kleine Entschädigung zu gewähren). Im Sommer beschränkt sich der Unterricht auf Botanik und Zeichnen (bez. Feldmessen in der ersten Abteilung). Sonntags je 2 Stunden in 14tägigem Wechsel. Im Winter unterrichten 1 Garteningenieur und 3 Be- rufslehrer in Deutsch, Buchführung, Rechnen, Geometrie, Zeichnen, Bo- tanik, Gesetzeskunde, Volkswirtschaftslehre, Erdkunde und Wärmelehre. In 3 Klassen werden jetzt 65—75 Schüler im Durchschnitt unterrichtet. Die Schüler zahlen ein Schulgeld von 18 M., das auf besonderes Ansuchen im Bedarfsfalle erlassen werden kann. Es handelt sich nur um fortbildungsschulpflichtige Gärtnerlehrlinge, die durch den Besuch dieser Schule von demjenigen der öffentlichen Fortbildungsschule befreit werden. Das Betragen der Schüler ist fast ohne Ausnahme tadellos. In Bezug auf den Fleiß ist das Verhältnis nicht ganz so günstig. Hierbei spielt sicher die sehr verschiedene Vorbildung der jungen Leute eine Rolle, sowie die späte Unterrichtsstunde, auch ist die Befähigung, dem Unter- richte zu folgen, bei manchen Lehrlingen sehr gering. Im Durchschnitt kann man mit den Leistungen der Schüler zufrieden sein. 2 0 e 2. Monatsversammlung am 27. April 1906. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Den Hauptgegenstand der Tagesordnung bildete der Vortrag des Herrn Rudolf Seidel-Grüngräbchen über seine Erfahrungen in der Hybri- disierung der Rhododendren. Herr Blumengeschäftsinhaber Rud. Böhm brachte verschiedenes Ma- terial zur Kennzeichnung der durch eine bedenkliche Reklame bekannten Firma Peterseim in Erfurt. Der Ausschuß für Handelsinteressen der Ge- sellschaften Flora, Feronia und des Gärtnervereins für Dresden und Um- gegend, sowie des Vereins der Blumengeschäftsinhaber von Dresden ver- breitet durch die Blumengeschäfte eine „Aufklärung“ für das Publikum, die hoffentlich ihren Zweck erreichen wird. 3. Monatsversammlung am 9. Mai 1906 nach der Besichtigung der bekannten Formobstkulturen des Herrn Arthur Pekrun in Weißer Hirsch bei Loschwitz. Vorsitz: Herr Kgl. Obergartendirektor F. Bouche. Herr A. Pekrun berichtete über den Betrieb seiner Anlagen, zu denen noch ein neues Grundstück hinzugekommen und bepflanzt worden ist. Ferner auch ‘über die erfreuliche Entwicklung des ebenfalls besichtigten „Waldparkes“, welcher zum Teil zu Kurzwecken von der Gemeinde Weißer Hirsch angelegt ist. Danach berichtet Herr Garteninspektor Ledien über die erfolgreiche Weiterarbeit des Dresdner Fremdenverkehrsvereines für die Hebung des Blumenschmuckes der Häuser und Vorgärten. Die von diesem Vereine ausgeschriebenen Wettbewerbe haben sich als sehr förderlich für den Absatz der für solche Zwecke brauchbaren Pflanzen erwiesen. Sämtliche Gärtner, welche solche Artikel ziehen, erkennen gern den lebhaften Auf- schwung an, den das Geschäft in diesen Artikeln seit Bestehen dieser Wettbewerbe angenommen hat. Der Berichterstatter, der diesen Unter- nehmungen des Fremdenvereines von Anfang an viel Arbeit widmete, bittet dringend, die genannte Gesellschaft, welche im vergangenen Sommer 600 M. aus ihrer Kasse für die Prämiierung allein aufgewendet hatte, mit größeren Barmitteln zu unterstützen. Es handle sich hier um eine Sache, die die Gärtner mehr angehe als irgend jemand anderen und die nun einmal ohne Gewährung hübscher Prämien nicht in Gang zu halten sei. Auch die übrigen gärtnerischen Vereinigungen werden in noch höherem Maße interessiert werden müssen, wenn die Bewegung nicht im Sande verlaufen soll zum Schaden der Gärtner. Zur Unterstützung dieser Bestrebungen bittet der Referent, von der alljährlich um diese Zeit ausgeführten Verteilung von Pflanzen an Schul- kinder abzusehen und die betreffenden Pflanzen lieber an für Blumen- schmuck an den Fenstern geeignete Gemeindeschulen zu geben, bez. das geeignete Material von den Handelsgärtnern zu erbitten. I 4. Monatsversammlung am 2. November 1906. Vorsitz: Herr Hofrat F. Bouche. Vortrag des Herrn Garteninspektor Ledien über die letzte Versamm- lung der deutschen Dendrologen-Gesellschaft in Oldenburg. Von besonderem Interesse sind die eigentümlichen, in vielem an Holland erinnernden Verhältnisse in Landwirtschaft und Gartenbau Olden- burgs und Ostfrieslands. Letzteres Land interessiert die deutschen Gärtner sehr, weil neuerdings die Einfuhr gewisser holländischer Baumschulartikel durch hohe Zölle sehr erschwert ist und Ostfriesland berufen ist, diese Umstände auszunützen und die Importation aus Holland überflüssig zu machen. Vorläufig hat man aber, wie es scheint, die Situation dort nicht begriffen. Weiter sprach Herr Dr. Arno Naumann, Assistent am Königlichen Botanischen Garten und Dozent an der Königlichen Tierärztlichen Hoch- schule, über Sächsischen Pflanzenschutzdienst im Gartenbau und Vorschläge für seine künftige Ausgestaltung. Im Anschluß an die Versuchsstation für Pflanzenkultur am Königlichen Botanischen Garten ist im Zusammen- wirken mit dem Reichsgesundheitsamt für die Landwirtschaft eine Zentral- stelle für Pflanzenschutz gegründet worden, die jetzt durch eine Abteilung für Gartenbau unter Dr. A. Naumann erweitert worden ist. Der Redner zeigte an Beispielen, wie der Pflanzenschutzdienst, der möglichst rasche Erkennung der Krankheit und Verhinderung weiterer Verbreitung bezweckt, organisiert werden soll. Die darauffolgende lebhafte Diskussion bewies, mit wie großem Interesse die Gartenbautreibenden die Einrichtung begrüßen. 5. Monatsversammlung am 16. November 1906. Vorsitz: Herr Hofrat F. Bouche. Vortrag des Herrn Dr. Mehner aus Steglitz bei Berlin über die ihm patentierte Einrichtung zur Erwärmung des Erdbodens im Frühjahr für gewisse gärtnerische Kulturen. In den Monaten März und April kommt bei uns die Vegetation im Freien ziemlich langsam in Gang trotz hoher Lufttemperaturen bei Tage und großer Lichtintensität, weil der Boden erheblich viel kälter ist, als die Pflanzen es brauchen, um lebhaft wachsen zu können, und als sie es später im Sommer auch genießen. Wünschens- wert wäre in den oberen Schichten des Bodens etwa jene Temperatur, die man im Freien morgens früh um 8 Uhr abliest, die sogenannte Mittel- temperatur des Tages, kurz das Tagesmittel. Die Bodenwärme ist dahinter in den genannten Monaten gewöhnlich um 6 bis 8 Grad Celsius zurück. Eine Ausgleichung dieser Differenz ist es, die der Erfinder anstrebt, und nicht etwa eine unnatürliche Überwärmung des Bodens, die natürlich mit eroßen Wärmeverlusten und deren fortwährendem Ersatz zu tun haben würde. Diese Erwärmung will nur Temperaturen im Boden erzielen, die in einigen Wochen durch die Sonnenwirkung von selbst eintreten. Durch die frühere Erreichung dieser Temperaturen werden alle Frühgemüse, wie Spargel, Rhabarber, Kohlrabi, Kopfsalat, Erbsen, ganz außerordentlich ge- fördert, so daß der Züchter erheblich höhere Preise dafür erzielt. Die Frühtreiberei in Mistbeeten erreicht denselben Zweck auf sehr viel kost- ee spieligerem Wege durch Ausnützung der Fermentationswärme, welche sich in dicken Schichten von Mist unter Mitwirkung von Bakterien entwickelt, leider aber bezüglich der Dauer sehr unzuverlässig ist. Natürlich kann die Ausdehnung der durch Mist erwärmten Bodenflächen immer nur eine sehr beschränkte sein. Dr. Mehner heizt nun den Boden, indem er mittels eines nicht kostspieligen Kessels ein Gemisch aus Dampf und Luft durch ein im Boden liegendes Rohrnetz aus Drainageröhren treibt. Die nur drainagemäßig dicht aneinanderstoßenden Tonrohre lassen das warme Dampfluftgemisch natürlich durch und der tatsächlich sehr durchlässige Boden erst recht. Die Erwärmung des Bodens auf die Höhe des Tages- mittels ohne Verlust an die während des Tages meist ja noch wärmere Luft über der Erde ist theoretisch vollkommen richtig erdacht. Praktisch erprobt ist sie in der Königlichen Gärtnerlehranstalt zu Dahlem bei Berlin. Ein Hektar Land während der Frühjahrsmonate bis zu einer Tiefe von etwa 60 cm auf der Temperatur der jeweiligen Tagesmittel zu erhalten, kostet ungefähr 200 bis 250 Mark (!), eine zweifellos ganz unerhebliche Summe. Die Pflanzen gedeihen bei dieser Bodenwärme außerordentlich viel rascher als die auf nicht erwärmten Vergleichsbeeten, wovon man sehr beweiskräftige Photographien vorgeführt sah. Ebenso wirksam und billig ist die Erwärmung von Frühbeeten mit Glasbedeckung, in deren Erde jede beliebige Temperatur, die den Pflanzen an den Wurzeln zu- träglich ist, in gut regulierbarer Weise erzeugt werden kann. Als Wärme- quellen empfiehlt Dr. Mehner auch die in der Nähe jeder Industrieanlage leicht ausnutzbaren Kühlwässer und Auspuffdämpfe der Dampfmaschinen. Ungeheure Mengen für unsere Zwecke leicht verwertbarer Wärme gehen dort täglich und stündlich verloren. Von besonderem Wert ist die Er- findung zweifellos bei Spargelkulturen, die nicht unter den bis zum Mai auftretenden Spätfrösten zu leiden haben. Aber auch die übrigen, im Anfang hoch bezahlten Frühgemüse werden es noch bezahlen, wenn man Schutzvorrichtungen gegen die Nachtfröste herstellt. Die Gesamtanlage- kosten pro preußischer Morgen sollen besonders bei größeren Anlagen 1000 Mark nicht übersteigen. Andere Vorschläge zur Erwärmung des Bodens, die der Redner noch machte, müßten sich erst noch in der Praxis bewähren. Die anwesenden praktischen Gärtner äußerten allgemein großes Interesse für die Sache. In der anschließenden Diskussion wies Herr städtischer Gartendirektor v. Uslar darauf hin, daß in der neuen Stadtgärtnerei jetzt schon Gewächs- häuser mit dem Abdampfwasser eines Elektrizitätswerkes in ausreichender Weise erwärmt werden, noch bei Draußentemperaturen bis zu 5 Grad Celsius unter Null. — Von ausgestellten Pflanzen wurden der Firma T.J. Seidel-Laubegast sehr schöne Chrysanthemen mit dem zweiten Monats- preis prämiiert. Der Vorsitzende Herr Hofrat Bouche gab sodann einen Bericht über die nun zum Gesetz erhobene Vertretung des Gartenbaues im Landes- kulturrat durch ein aus der Wahl durch die Gärtner hervorgegangenes Mitglied. Damit ist jetzt auch endlich die Zugehörigkeit des Gartenbaues zur Landwirtschaft gesetzlich festgelegt, und die Gartenbaubetriebe sind der Einmischung der Gewerbegerichte entzogen. Be 6. Monatsversammlung am 7. Dezember 1906. Vorsitz: Herr Hofrat F. Bouche. Vortrag des Kgl. Garteninspektors am Kgl. Botanischen Garten zu München, Herrn Ofhmer, über seine Reisen am Orinoko. Der Vortragende war aus Mitteln der bayerischen Staatsregierung ausgerüstet mit bestimmten Sammelaufträgen zur Bereisung des unteren Orinokogebietes hinausgeschickt worden und hatte auf seinen Wande- rungen auf Trinidad und später in dem genannten Gebiete neben wert- vollen Pflanzenschätzen sehr schöne Vegetationsbilder aus den dortigen sehr wenig erforschten Urwaldgebieten photographiert, die er durch sehr interessante Schilderungen zu unterstützen wußte. Der Vortrag fand bei der zahlreichen Versammlung lebhaften Beifall. Herr Garteninspektor Ledien besprach das Verhalten einer Anzahl der wichtigsten Winterblüher, welche in den Dresdner Kulturen eine Haupt- rolle spielen, nach dem verflossenen feuchten und sonnenlosen Sommer und Herbst. Die Azaleen trieben sich so früh, wie man es noch nicht erlebt hat, besonders die auf Phoenicea veredelten Sorten, die ja lange nicht so dank- bar wachsen, wie auf Concinna stehende, aber sich immer besser treiben. Die Versuchsstation am Kgl. Botanischen Garten zu Dresden hatte verkaufs- fertige blühende Deutsche Perle am 26. November; Simon Mardner und Sigismund Rücker blühten voll am 7. Dezember. Auch die belgische Ware blühte im letzten Herbst früh, z. B. J. B. Varonne, die Herr Vuylsteke- Loochristy bei Gent ihrer Frühtreibbarkeit und frischen, rosa - bunten Färbung wegen sehr empfiehlt. Wir machen wieder einmal die Erfahrung, daß ein feuchter Sommer die Treibbarkeit der Azaleen sehr begünstigt, während nach einem trockenen, heißen Sommer die Pflanzen zu früh abschließen und die Knospen leicht hart werden. Ähnlich steht es dieses Jahr bei den Kamelien. Von den im Jahre des Unheiles 1904 gepflanzten Maiblumen muß berichtet werden, daß viele Pflanzungen durch die Hitze jenes Jahres derartig vermindert wurden, daß man zweifelhaft sein mußte, ob man den Rest stehen lassen sollte. Auf unseren trockenen, sandigen Maiblumen- feldern ist ein vorzüglich treibbarer Keim geerntet worden. Besonders hat das Einweichen in warmem Wasser, wie es in der Fachliteratur schon verschiedentlich beschrieben war, außergewöhnlich frühe und gute Erfolge gebracht. Herr Hofgärtner Kleine im Herzogin-Garten zu Dresden hat hier aus- probiert, daß um Mitte November das vierzehn Stunden lang bewirkte Einweichen in Wasser von 38° C. = 30° R. Wärme völlig ausreicht. Bei den so behandelten Maiblumen kam das Laub besonders schön mit den Blumen. Dieselben waren in drei Wochen fertig. Herr //ugo Marks in Kötzschenbroda hat durch ein Versehen Wasser von 46° C. = 37° R. drei Stunden lang angewendet; der Erfolg war tadellos, trotzdem man solche Temperatur sonst für todbringend hält. Merkwürdig verhielt sich der Flieder. Marie Legraye treibt sich wie immer gut. Mit dem kleinen Ätherquantum von 50 g für den Hekto- NER liter Raum hatten wir sie schon am 21. November in schönster Vollblüte und mit hübschem Laub. Charles X. dagegen ging viel schwerer los und kam zur Vollblüte, leider fast ohne Laub, erst am 1. Dezember und auch nur mit dem großen Quantum von 60 g Äther für den Hektoliter, immer 48 Stunden lang angewendet. Vorzüglich wirkte nun besonders bei Marie Legraye das Eintauchen in Wasser von + 30° C. = 24° R. während 10 Stunden. Die Vollblüte wurde in nicht ganz drei Wochen mit schöner Laubentwicklung erzielt. Charles X. gelang im Kgl. Botanischen Garten mit diesem Verfahren nicht so gut und brachte besonders gar kein Laub. Herr Hofgärtner Kleine hatte aber tadellose Erfolge mit dem Einweichen von Charles X. während 10 Stunden in 38° C. (= 30° R.) warmem Wasser.*) Die voneinander abweichenden Erfahrungen mit der Sorte Charles X. können möglicherweise auf eine verschiedene Vorkultur zurückgeführt werden. Sollte das Einweichen der Flieder bei Charles X. auch in anderen Jahren sich für ein so frühes Treiben bewähren, so wäre darin ja für manche Verhältnisse ein beachtenswerter Ersatz für das Ätherisieren ge- funden, der übrigens wissenschaftlich ebenso schwer verständlich ist, wie das Betäubungsverfahren mit Äther oder Chloroform. Versendbar aber sind die eingeweichten Flieder nicht mehr nach der Prozedur, wie es die mit Äther behandelten doch bleiben. Andererseits scheinen die Pflanzen auf noch unaufgeklärte Weise durch das Einweichen zu leiden, da sie nach dem Blühen zu Grunde zu gehen scheinen. [Die mit Wasser be- handelten Pflanzen waren nach dem Blühen jedenfalls in einem Zustande, der sie für eine zweite Treibkultur nicht mehr geeignet erscheinen ließ. Wenn im November oder Anfang Dezember auch vielerorten das Blumengeschäft derart darniederliegt, daß kein Mensch daran denkt, die vorgeschilderten Treibmöglichkeiten in größerem Maße auszunützen, so ist es doch immer wichtig, dieselben zu kennen für den Fall, daß man sie einmal braucht. Freudig zu begrüßen ist auf alle Fälle jedes Flieder- treibverfahren, welches uns von dem teueren Eisflieder unabhängig macht. 7. Monatsversammlung am 18. Januar 1907. Vorsitz: Herr Hofrat F. Bouche. Vorlesung von Herrn //ugo Richter von der Firma Otto Beyrodt in Marienfelde bei Berlin über eine Reise des Orchideensammlers Cromer in den Urwäldern Guyanas; eine Übersetzung von Reisebriefen. Die Schilderungen waren unterstützt von interessanten Lichtbildern aus jenen Gegenden, die lebhaften Beifall fanden. Der Vorsitzende gab zum Schluß noch ein Bild von dem Stande der Vorbereitungsarbeiten für die Internationale Gartenbau-Ausstellung im Mai dieses Jahres. *) Über die Warmwasserbehan dlung des Treibflieders wurde in Nr. 9 auf Seite 102 des Jahrganges 1906 von Möllers Dtsch. Gärtner-Zeitung wohl zum ersten Male berichtet. ee) 8. Monatsversammlung am 22. Januar 1907. Festversammlung zur Jahresfeier des 81 jährigen Bestehens der Gesellschaft. Vorsitz: Herr Hofrat F. Bouche. Der Vorsitzende gab zunächst eine Übersicht über das verflossene arbeitsreiche Jahr. Hervorzuheben ist daraus die große Freude, mit der sämtliche Gärtner die nunmehr perfekt gewordene Vertretung beim Landeskulturrat durch einen Gartenbau-Ausschuß begrüßen, an deren Zustandekommen sowohl dem Verbande der Handelsgärtner Sachsens als auch der „Flora“ ein großes Verdienst zuzusprechen ist. Größten Dank verdient aber natürlich unsere Regierung, die dem Gedeihen des Gartenbaues von jeher so große Fürsorge und Entgegenkommen widmet. Um diesem Danke Ausdruck zu geben, beschloß man, dem General- sekretär des Landeskulturrates, Herrn Ökonomierat Dr. Raubold, die Ehrenmitgliedschaft anzutragen. Weiter wurde zum Ehrenmitglied er- wählt der Erfinder der Fliedertreiberei mit Äther, Herr Prof. Johannsen an der Universität Kopenhagen. Das Verfahren hat gerade dem Dresdner Gartenbau so außerordentliche Vorteile gebracht, und Herr Johannsen hat besonders den hiesigen Gärtnern ein so großes Entgegenkommen gezeigt, daß diese Ehrung längst am Platze war. Die Rede des Vorsitzenden schloß mit einem Hinweis auf die treue Fürsorge, welche der Gartenbau von alters her bei unserem Königshause gefunden habe und welche in ebenso treuer Dankbarkeit von allen Gärtnern empfunden werde, was mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den König und sein Haus be- kräftigt wurde. — Den wissenschaftlichen Vortrag des Abends hielt ein Ehrenmitglied der Gesellschaft, Herr Geheimrat Prof. Dr. Wittmack von der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin, über Hybridisation und Vererbungsgesetze. Der Redner hatte im Juli vorigen Jahres an dem internationalen Hybridistenkongreß zu London als Vertreter des Deutschen Reiches teilgenommen und brachte hiermit gewissermaßen einen Bericht über die wichtigsten Ergebnisse jener Verhandlungen. Die Hybridisation beschäftigt sich mit der Züchtung und Veredelung der Nutz-Pflanzen und -Tiere bisher nach rein empirischen Verfahren. Die Wissenschaft verfolgt diese künstliche Schöpfung immer neuer Formen mit großem Interesse, weil sie hoffen kann, dabei Antwort auf die wichtigste aller wissenschaft- lichen Fragen, auf die Frage nach der Entstehung der Arten, die Darwin nicht befriedigend beantwortet hat, zu finden. Während auf dem letzten Hybridistenkongreß im Jahre 1900 noch keinerlei Aussicht zu bestehen schien, in dem Gewirr der merkwürdigen Erscheinungen der Vererbung eine Gesetzmäßigkeit zu erkennen, so konnte man dieses Mal infolge des Bekanntwerdens älterer, bisher unbeachtet gebliebener Züchtungsversuche des österreichischen Abtes Mendel zu Brünn die Hoffnung aussprechen, daß es gelingen werde, die Gesetze zu erkennen, nach denen sich die Eigenschaften bez. Merkmale der Eltern in den Kindern forterben bez. zu neuen Formen verbinden. Abgesehen von dem großen Interesse, welches diese Fragen für die Allgemeinheit haben, haben sie natürlich ein be- sonderes für die fortwährend Neues züchtenden Gärtner. Die Ausführungen fanden daher große Aufmerksamkeit und reichen Beifall. Ein gemütliches Beisammensein bei einer einfachen Festtafel in festlich mit Blumen ge- schmückter Halle bildete den Beschluß. 5: Generalversammlung am 22. März 1907. Vorsitz: Herr Hofrat F. Bouche. . Bericht über das Kassenwesen der Gesellschaft durch den Rechnungs- führer Herrn O. Poscharsky-Laubegast. Nach Feststellung durch die Herren Rechnungsprüfer befand sich die Kassenführung in bester Ordnung. Dem Herrn Rechnungsführer wurde danach Ent- lastung erteilt und ihm der wärmste Dank der Gesellschaft aus- gesprochen für seine mühevolle und immer mit gleicher Sorgfalt nun schon so viele Jahre durchgeführte Arbeit. . Bei der statutengemäß notwendigen Neuwahl des Vorsitzenden der Gesellschaft wurde Herr Hofrat Bouche durch Zuruf wiedergewählt. . Zum stellvertretenden Schriftführer wurde Herr Schobert durch Zuruf wiedergewählt. (Seitdem verstorben.) . Zu Rechnungsprüfern wurden gewählt Herr Buchdruckereibesitzer Heinrich, Herr Handelsgärtner Dausz und Herr Handelsgärtner C. Heinrich Knöfel. Zum Vertreter der Gesellschaft „Flora“ im Gartenbauverband für das Königreich Sachsen wurde Herr Hofrat Bouche wiedergewählt. Infolge recht unregelmäßigen Einlaufens der Schulgeldbeiträge für die Floraschule von seiten der Lehrlinge schlägt der Vorstand vor, in Zukunft nur solche Lehrlinge an der Schule aufzunehmen, deren Lehrherren für die regelmäßige Einzahlung des Schulgeldes aufkommen wollen. Inspektor Ledien schlägt vor, eine Druckschrift ausarbeiten zu lassen, welche den Eltern die Vorteile klarmachen soll, welche die Gärtnerlehrlinge von dem Besuche dieser Fachfortbildungsschule haben, gegenüber dem der ge- wöhnlichen Gemeindefortbildungsschulen. I) Jahres-Rechnung für 1905. NIIT I. Preis-Fonds der botanischen Einnahme. Kassenbestand. . . - . ee 0. 8,85 Zinsen von Staatspapieren usw. 101,50 M. 110,35 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1905. Kassenbestand-. > . : 0 - 4,60 Kurswert von 8 Stück Sache 31), 0/, Staats-Schuld-Scheinen zu M. 300,— . ee ee Kurswert von 3 Stück 3!/, °/, Pfandbriefen des landwirtschaft- lichen Kredit- Vereins, zu M. 100,—. . . „» 300, — Kurswert von 2 Stück 3:/, ®/, Pfandbriefen des Ritterschaf® lichen Kredit-Vereins zu M. 100,—. . . „200, — Einlage im Sparkassenbuche Nr. 85973 der LandeiandiseheN Bank zu Baulizen: ': !.:. .-.2 2 2:7 SE RE ee M. 4687,20 II. Reise-Fonds der botanischen Einnahme. Kassenbestand. . . » - . “2.0 00... 02 00 Tuer. Zinsen von Staatspapieren usw. Eu Re a I See 5 88,93 Kapitals-Überweisungen vom Preis- Ford: 2 -22-.2 M. 213,45 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1905. Kassenbestand'. .. .. .’- ee „Kurswert einer Sächs. 3 |, Rente zu Mi: 1000, U — Kurswert eines Sächs. 3:/, %/, Staats-Schuld-Scheines zu M. 1500; =... ee Kurswert von 3 Stück Sächs. 31), 0/, Staats-Schuld-Scheinen zu. :M. 300;— 2. 0 2 We ee ee Kurswert . eines 3?/, ©, Pfandbriefes der Landständischen Hypotheken - Bank zu Bautzen zu M. 50,— ... „ 500,— Kurswert eines 3!/, */, Pfandbriefes des Tandwirtschatilelen Kredit-Vereins zu M. 500,— . . . „». 500,— Kurswert eines 31/, °, Pfandbriefes des Tandwirlschatienen Kredit- Vereins zu M. 100,— ... „ 100,— Einlage im Sparkassenbuche der nee Ban zu Bautzen‘. :. 0.00.0200 mu ee M. 5525,12 Friedrich- August- Stiftung. Ausgabe. Kapital-Anlagen . . . een re a Me 1205 Kapitals- nen a an den SE nel SEHEN SIEE N RED ET DES 4,60 M. 110,35 31. Dezember 1905. Vermögensbestand am 31. Dezember 1904 . . . . ... .. M. 4671,45 Wermosenszuwachs im Jahre 19065 . . - ......., 52 Br M. 4687,20 Friedrich - August- Stiftung. Ausgabe. Kapital-Anlagen . . . . 2,17. 7182108 Reise-Stipendium (wurde im Ajahee 1905 nicht re a BeneneBeintzen. 22 u een er re en 13,32 EISHLIISENL EE Mr HE (25 M. 213,45 31. Dezember 1905. Vermögensbestand am 31. Dezember 1904 . . . . ....... M. 5363,76 Versioeenszuwachs im Jahre 1905 .-... ... 2: 2. 2... 161,36 M. 5525,12 BEE Rat III. Schramm -Terscheck- Einnahme. Kassenbestand.. ı. °. » “u... 008 ee ee le Zinsen 'von Staatspapieren usw. . \....u.... .2 eiwune u. M. 133,54 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1905. Kassenbestand. .. 2. 272 ar 2 ni a N rt Kurswert eines Sächs. 3!/, 0%, Staats-Schuld-Scheines zu M. 300, — ". 1.0 2.2 NR GEN SV 1) HE Kurswert eines 3!/, %/, Pfandbriefes des landwirtschattlichen Kredit- Vereins zu M. 100,— ... „.. 100,-- Kurswert eines 3t/, /, Kreditbriefes des andyirtschansene® Kredit-Vereins zu M. 100: 32.2... ee RE Unteranteil bei der Treuhandbank zu Dresden 2 ee M. 630,32 IV. Krause- Einnahme. Kassenbestand... .... . Wa. u m. 220 „as Re N Zinsen von Staatspapieren usw... 2. 0. 0.2 22022 Des M. 412,30 Bilanz vom Pen am 31. Dezember 1905. Kassenbestand. . . ; 2 ee NEST Kurswert einer Sächs. 3 0, Ra zu FM: 3000, es N. == = N EL »n 1000,— 2... 2 ru M. 4352,30 V. Fonds Zur Bestreitung von Verpflichtungen, die aus Einnahme. Kassenbestand:: . 2 +... ua, es yet see Ne 2,67 Erhobene Kapitalien a 5,001. Zinsen, : ea a, a el Ban 22 EN? 7,— M. 184,67 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1905. Kassenbestand. . . N Ne 7,67 Einlage im Banikihtiehe& Matteredortt . eu Sl M. 534,67 Stiftung. Kapital- Anlagen Kassenbestand . 31. Dezember 1905. Vermögensbestand am 31. Dezember 1904 Vermögenszuwachs im Jahre 1905 Stiftung. Unterstützungen Kassenbestand . 31. Dezember 1905. Vermögensbestand am 3i. Dezember 1904 Vermögenszuwachs im Jahre 1905 von 1896. Internationalen Gartenbau- Ausstellungen erwachsen. Ausgabe. Kapital- Anlagen Ehren-Preise usw. Kassenbestand . 31. Dezember 1905. Vermögensbestand am 31. Dezember 1904 Vermögensabnahme im Jahre 1905 Ausgabe. Ausgabe. 100,10 33,44 133,54 616,42 13,90 . 630,32 60,— 352,30 412,30 . 4292,30 60,— . 4352,30 12 170 7,67 . 184,67 697,67 163,— 534,67 VI. Gartenbauschule Einnahme. Schulgelder . 7... .. 2... Zuschuß aus der Geellkehaie Kasse ee M. 1541,50 VII. Gesellschafts- Einnahme. Kassenbestand... - - 2 » W202 0 ee ee Zinsen’ von Staatspapieren ‘. :- . . . 0... 2... 12 SEE Aypothekenzinsen . ..: 2 = 2... wa 2 1 u Mitgliederbeiträge - . . 2... u ste un ne Eintrittsgelder . . . . u 70,— Eingegangene restierende Aue edenana Re Verschiedene Einnahmen. . . . . 2 20.0 2. „0 Vo 19, — M. 6147,79 Bilanz vom Aktiva. Kassenbestand.. "=." una. 0 eo. Ve ee Pre 3,88 Eiypotlieken 7 > 2100000, — Kurswert von 4 Stück Sächs. 3 NA a zu M. 1000, 9»... 4000, — ” ni ».. 3% 5... 900,— Eee Unteranteil der Treuhandbank zu Dresden -. » .2. Serze 40,63 Inventar der Gesellschaft : . : . - „22 „’M:18115583 5; „„. "Bibliothek u... 2 3 Zur 2er2705 Br „, dera@artenbauschilefss zer 577,08 ,„ 14594,18 Außenstehende Mitgliederbeiträge‘.. . 022 zu. SE 18,— M. 123156,69 I Schuljahr 1. Okt. 1904 bis 30. Sept. 1905. ee: Bebserhenorare .. . :. . .,» . ee ar A N ERTEEN e N EE . e 11,50 DET ae a NE a EL En M. 1541,50 Kasse. Ausgabe. ee: Were an. 02. MM. 1059,80 Wertiäge. . . nn er An 902 Anschaffungen m die Bibliothek . ne ee ne en Besezisrkel : . . : DET AN RE 2) OB Pflanzen - Eenrungen, a a le En 50, — Buchdruckerarbeiten . . . ee el ee Bekanntmachungen und Eransen ee Sara) ae 220 Zuschuß zur Gartenbauschule der Flora . . . 18870 Beitrag zu den Kosten der Gartenbauschule des (eranen Verbandes. . . DE er: 1,0 — Beitrag zu den Kosten der Gehiilfen- Abendschule, Re 50,— Bineupllese der Schulkinder . . . . » > 2 = ee = .9:..45,60 Arfissehtibetur Handels-Interessen. . . » ...= 2 2.2. 19910 Eee u. a ee ee ER IZDN — SIEHE .w. -. a ee SEE N = 020520 Repräsentations- and NER ne he A ee EEE AN ee en 3 Eee 2 28750 Pepe Vereine, . on... 0 en 29950 Datei NIwande. ee EL ISIOT: TE TRETEN ET EP 230 NEE ENTER AT er ER 3,88 M. 6147,79 31. Dezember 1905. Passiva. 4 Stück noch nicht eingelöste Flora- Anteil- BeRewIen 6 2 a GM: 120,— M. 120, — Vermögensbestand am 31. Dezember 1904. . M. 122932,67 Vermögenszuwachs im Jahre 1905. . . . . „ 104,02 Vermögensbestand am 31. Dezember 1905. . . . » . . „ 123036,69 M. 123156,69 ag VII. Fonds zur Ill. Intern. Gartenbau-Ausstellung Einnahme. Kassenbestand : ...- #3. er rl ae. a Ne 10,20 Zinsen‘ von*Staatspapieren"usw. m. 2 ae 510 908,94 M. 979,14 Bilanz vom aba am 31. Dezember 1905. Kassenbestand. . . . . ee a a Kurswert von 5 Stück Sächs. 3 0, Rente zu M. 3000,— . . ,„ 15000,— x LOSE 55 er » .» „ 1000,— . 2 5.100007 Einlage im Sparkassenbuche der Landständischen Bank zu Bautzen. . 27.0 0. 2 un ee re M. 33329,19 Haupt-Bilanz vom Aktiva. Il. Preis-Fonds der botanischen Friedrich-August-Stiftung M. 4687,20 II. Reise-Fonds ,, e ” a > ® 5525,12 III. Schramm-Terscheck-Stiftung . u. 630,32 IV. Krause-Stiftung.. - 2. 0 00.2000 a cl ee V. Fonds von 1896 : e 534,67 VIxGartenbauschule *. » . = 0. en u VII. Gesellschafts-Kasse . . . „ 1231506,69 VIII. Fonds zur Ill. Internationalen Gartenbau: Arestelline zu Dresden, in Verwaltung der Gesellschaft Flora. . „ 33329,19 M. 172215,49 Dresden, am 16. März 1906. an zu Dresden, in Verwaltung der Gesellschaft Flora. Ausgabe. Kapital- Anlagen N et A ee age en nalen a = 14,60 BureaJAWwande re ee a en u, 17,80 Kassenbestandarr sun 5 29. 2 ET SE 352,80 M. 979,14 31. Dezember 1905. Vermögensbestand am 31. Dezember 1904 . . . . 2... M. 32392,65 Mesmesenszuwachs im Jahre 19005... . 2 2a. y 930,54 M. 33329,19 31. Dezember 1905. Passiva. I. Preis-Fonds der botanischen Friedrich-August-Stiftung M. Zn — ll. Reise-Fonds ‚, = R > 3 : — IeSchramm- Rerscheck-Stiftung . - . 22 2 2. ° _ NY, NEEILS@=SL UN Vo re —,.— Benesevol 1800. „20 eg —— VREGantenDauschulen =. ua ,—_ Ba@esellschaits-Kässe . . » 2: - 00. 0 mie 120, — VIII. Fonds zur Ill. Internationalen Gartenbau-Ausstellung zu Dresden, in Verwaltung der Gesellschaft Flora. . „, —,— Vermögensbestand am 31. Dezember 1904. . M. 170966,92 Nermesenszuwachs im Jahre 1905. . - = . „0.112857 Vermögensbestand am 31. Dezember 1905 . . . . 2 2... „. 172095,49 M. 172215,49 RUD. GÄBLER RUD. LEUBNER ERNST PFENNIG Renee FRIEDRICH BOUCHE ©. POSCHARSKY prüfer. Vorstand. Rechnungsführer. Jahres-Rechnung für 1906. 2 ARE l. Preis- Fonds der botanischen Einnahme. Kassenbestand. . - . „200 la. wu ln ve Zinsen von Staatspapieren usw. -..-.......2.. 0000 0 ar AEG M. 106,10 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1906. Kassenbestand.. . . . . M. 4,60 Kurswert von 8 Stück Sächs. 31), 07, Staaks- Sehud: Scheines zu MM. 300,— . . „ 2400, — Kurswert von 3 Stück 31/, %/, Plandbriefen des landwirkkehae lichen Kredit -Vereins 2 zu M.100,—. . . „300, — Kurswert von 2 Stück 31/, ® nPfandbreten des Ritterschanl lichen Kredit- ee zu M. 100,—. . . „200, — Einlage im Sparkassenbuche Nr. 85973 der andstandzenet Bank zu Bautzen . ..2 . 202 00 ana 002 M. 4687,20 ll. Reise-Fonds der botanischen Einnahme. Kassenbestand - . . 2. u ee u ee Zinsen von Staatspapieren usw. . . a 1. Kapitals - Überweisung vom Preis- Förde ee Erhobene Kapitalien . .... - 7. we ur u M. 361,04 Bilanz vom En am 31. Dezember 1906. Kassenbestand. . . a 5,31 Kurswert einer Sächs. 39, Rene zu ML 1000, — 4 Wa „ 1000,— Kurswert eines Sächs. 31/, °/, Staats-Schuld - ray zu M. 150,— . . . . „ 1500, — Kurswert von 3 Stück Sächs. z1/ eo a Sehnd? SchemeR zu. 300°. Te ee Kurswert eines 3!/, 0, Prandpaekes der ande Hypotheken-Bank zu Bautzen zu M. 500,- RE -- „ 500,— Kurswert eines 3!/, ®/, Pfandbriefes des ländwirtschäntliene® Kredit- Vereins zur M. 50 „» 500,— Kurswert eines 3!/, %, Pfandbriefes des landwirtschaftlichen Kredit- Vereins zu M. 100,— ... „ . 100,— Einlage im Sparkassenbuche der Pads een Bank zu Bautzen: . 2. wel a ee M. 5482,57 Friedrich - August - Stiftung. Ausgabe. Kapitals-Überweisungen an den Reise-Fonds Kassenbestand . 31. Dezember 1906. Vermögensbestand am 31. Dezember 1905 Der Vermögensbestand ist gleich geblieben. Friedrich - August - Stiftung. A Kapital- Anlagen Reisestipendium (zweimal re) Bekanntmachungen . Steuern Kassenbestand . 31. Dezember 1906. Vermögensbestand am 31. Dezember 1905 Vermögensabnahme im Jahre 1906 M. 101,50 ie M. 106,10 M. 4687,20 M. 4687,20 M. 29,59 300,— oe Ya 950 05 M. 361,04 M. 5525,12 42,55 ” M. 5482,57 Re A III. Schramm - Terscheck- Einnahme. Kassenbestand:. „4. mA MR Lee one Zinsen von Staatspapieren usw. '. . .. = „u... S8 000 ne Se M. 50,94 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1906. Kassenbestand.. --.-... u... a Nils ne 2 er Kurswert eines Sächs. 3!/, 0), Staats-Schuld-Scheines zu M: 300, —.. en. 2 ee ee ee Kurswert eines 3!/, %, Kreditbriefes des landwirtschaftlichen Kredit- a zu>M--100, = 20:3: „ 100,— Kurswert eines 31/, %/, Pfandbriefes des landwirtschaftliene® Kredit-Vereins zu M. 100,— . . . »„.. 100,— Unteranteil bei der Treuhandbank zu Dresden: ee ee NE M. 647,82 IV. Krause- Einnahme. Kassenbestand.. : .... 1. 20 0 m. m EEE Zinsen 'von Staatspapieren usw... ©. 5... v0 Verl M. 472,30 Bilanz vom er am 31. Dezember 1906. Kassenbestand. . . 2 EN E Kurswert einer Sächs. 30), Rene zu EN 3000, N = £ 3% 4. 3 1000, 0 M. 4472,30 V. Fonds Zur Bestreitung von Verpflichtungen, die aus Einnahme. Kassenbestand.. 3, ı,..>. % wenn et rer ae 1 oe 7,67 Erhobene Kapitalien .'. . . 2. #22. 20 Lu Zinsen, 2". ee ee ee et era N 1720 M. 524,87 Bilanz vom Vermögensbestand am 31. Dezember 1906. Kassenbestand. . . eo Nil. 7,67 Einlage im Bankbuche s. Mattersdorff.. en... 44,20 Darlehen-Guthaben an die Gesellschafts- Kasse 2 ee u (U) = M. 551,87 Stiftung. Ausgabe. Kassenbestand . ee Ve 31. Dezember 1906. Vermögensbestand am 31. Dezember 1905 Vermögenszuwachs im Jahre 1906 Stiftung. Ausgabe. Kassenbestand . a A Ne 31. Dezember 1906. Vermögensbestand am 31. Dezember 1905 Vermögenszuwachs im Jahre 1906 von 1890. Internationalen Gartenbau-Ausstellungen erwachsen. wo Kapital- Anlagen 2 Darlehen an die Gesellschae Kasse Kassenbestand . 31. Dezember 1906. Vermögensbestand am 31. Dezember 1905 Vermögenszuwachs im Jahre 1906 M. M. M. 4472,30 50,94 50,94 630,32 17,50 647,82 472,30 . 472,30 4352,30 120 17,20 500,— 7,67 524,87 534,67 17,20 551,87 VI. Gartenbauschule Einnahme. Schulgelder . Ä Zuschuß aus der Gesellschafs- Kasse M. 1245, — „358,63 M. 1603,63 VII. Gesellschafts- Einnahme. Kassenbestand . Zinsen von Staatspapieren Hypothekenzinsen Mitgliederbeiträge . . Eintrittsgelder . 2 Eingegangene restierende N Ratelanste Darlehen vom Fonds von 1896 Verschiedene Einnahmen . M. 3,88 „ 259, — M. 6223,88 Bilanz vom Aktiva. Kassenbestand . Hypotheken E N AT SHE Kurswert von 4 Stück Sa 30), Rente zu M. 1000,— . > BR An N ee Bull! Unteranteil bei der Treuhandbank zu Dresden . RB Inventar der Gesellschaft. . . . . 2 „2 .. M. 1240,60 ir „„. Bibliothek 7: 2.2 Zr 720013150724 7 „ Gartenbauschllezr re 602,80 Außenstehende Mitgliederbeiträge > A: M. 118,95 „100000, — „4000, „4500, Y 40,63 „ 15029,64 20 ” M. 123709,22 43 Schuljahr 1. Okt. 1905 bis 30. Sept. 1900. Ausgabe. Lehrerhonorare er Drucksachen Dienstleistungen . Lehrmittel Unterrichtsbedarf . Verschiedene Ausgaben Kasse. Ausgabe. Jahresbericht Vorträge . ; Anschaffungen ki die Bibhothek. Lesezirkel Be Vortuhrungen Buchdruckerarbeiten . e Bekanntmachungen und Enden Zuschuß zur Gartenbauschule der Flora Beitrag zu den Kosten der Gartenbauschule des a Verbandes . ; Blumenpflege der Seanllender ; Ausschuß für Handels-Interessen Besoldungen Steuern 5 Repräsentations- Adesand“ Stiftungsfeier Beiträge für Vereine Bureau-Aufwand . Lokalmiete Kassenbestand . 31. Dezember 1906. Passiva. 4 Stück noch nicht eingelöste Flora -Anteil- scheine i Darlehen beim Fonds von 1896 Vermögensbestand am 31. Dezember 1905 Vermögenszuwachs im Jahre 1906 Vermögensbestand am 31. Dezember 1906 .M. Te U E500 Mi. . M. 123036,69 ee 52,53 . 1450, — „63 a „48,65 a Mu893 . 1603,63 948,45 „422,95 721,60 „65,50 a So 093 „388,41 „358,63 500 „ 573 55,42 u 28800 ie 387,38 og 2292.80 ee „ 118,95 M. 6223,88 120,— 620,— . „ 123089,22 M. 123709,22 Haupt-Bilanz vom Aktiva. I. Preis-Fonds der botanischen Friedrich- August-Stiftung M. 4687,20 II. Reise-Fonds ‚, r > r 5 7.482,57, III. Schramm-Terscheck-Stiftung ; 5 647,82 IV. Krause-Stiftung . „4472,30 V. Fonds von 1896 . > 2 551,87 VI. Gartenbauschule der Flora... 2 =... =. 22 2 rege — VII. -Gesellschafts-Kase . .. . 2... 22.2020. os M. 139550,98 Dresden, am 22. März 1907. 31. Dezember 1900. Passiva. I. Preis-Fonds der botanischen Friedrich- August-Stiftung M. —,— II. Reise-Fonds ‚, n en ” 3% a u Meschaum-Terscheck-Stiftung . » . . Er 2 nn —,— N SEILSEES LIGHT (oe —,— IE Eee ZZ Missoztenbauschule der Flora . . . » "u 2 K ntn on —,— VII. Gesellschafts-Kasse . . ER N 620, — Vermögensbestand am 31. De ecben 1905 inkl, des von der Gesellschaft Flora zu ver- waltenden Fonds zur Ill. Intern. Gartenbau- Ausstellung zu Dresden . . . M. 172095,49 Dieser Fonds wurde am 19. Mai 1906 dem Bankhause S. Mattersdorff, Dresden, übergeben für Rechnung der Kommission für die III. Internationale Gartenbau- Ausstellune: 1907... . ... 2578833329119 demnach betrug das reine Venen a Gesellschaft Flora am 31. Dezember 1905 M. 138766,30 Vermögenszuwachs im Jahre 19060. . . . . „ 164,68 Vermögen der Gesellschaft Flora am 31. Dezember 1906 . . , 138930,98 M. 139550,98 C. HEINRICH | Reehnungs- FRIEDRICH BOUCHE ©. POSCHARSKY RuD. LEUBNER = £ prüfer. Vorstand. Rechnungsführer. FRITZ PESCHKE | - ze Schlußbericht über die Dritte Internationale Gartenbau-Ausstellung in Dresden 1907.) Zusammengestellt von 7. J. Rudolf Seidel, Grüngräbchen. Die nachfolgenden Zeilen sollen, nach dem bei vorange- gangenen Internationalen Ausstellungen erfolgten Beispiele, den Bericht über die jüngsten Veranstaltungen der Dresdner Gärtner- schaft bilden, wie solcher aus den Akten der Ausstellungs- kommission hervorgeht. Dem Sinne nach besteht er aus drei Teilen, die sich wie folgt gruppieren lassen: A. Bericht über die Ausstellung. — Ihre Erfolge. — Mängel und Wünsche. B. Wirtschaftliches und Statistisches. C. Schlußrechnung. A. Bericht über die Ausstellung. — Ihre Erfolge. — Mängel und Wünsche. Die Welt von heute ist kritisch veranlagt, in weit größerem Maße vielleicht als die vor 10 Jahren, und wenn man hierdurch vor allem durch darangeknüpfte Selbstkritik lernen kann, so bedeutet dies entschieden einen Fortschritt. Ein Werk, das in die Öffentlichkeit hinaustritt, muß sich heute viel mehr denn je gefallen lassen, daß es von allen Seiten beurteilt wird. Soweit diese Kritik sachlich ist, wird sie auch trotz etwa herber Wahr- heiten immer willkommen sein. Aus dem Für und Wider der Meinungen ergibt sich dann am allerbesten das klare Bild von der Wirklichkeit, so wie es für die Geschichte erhalten bleiben möchte. Dem Fernstehenden — und auch der Kritiker ist hier einbegriffen — erscheinen manche Darbietungen zuweilen in einem ganz anderen Licht als dem Veranstalter. Ein jeder ist mehr oder weniger geneigt, sein eigenes Werk für wohlgelungen zu halten, weil man einen Fehler, den man selbst begeht, leicht übersieht. Der erfahrene Kritiker wird sich darum nicht wundern, wenn seinen Auslassungen im Kreise der Ein- *) Dazu 19 Abbildungen, die wir hauptsächlich der Güte des Herrn Gartenbauingenieurs Eduard Bertram in Dresden verdanken. Die Ab- bildungen 17—19 wurden uns von Herrn Z. Möller in Erfurt gütigst zur Verfügung gestellt. BE geweihten nicht immer beigepflichtet werden kann. Er muß sich fernerhin auch darüber klar sein, daß er nicht die vox populi bedeutet, wenn er nur seiner subjektiven Meinung Aus- druck verleiht. Gerade aber die Ansicht, einzig und allein die Stimme des gesamten Volkes zu vertreten und sie mit seinen Gründen verfechten zu müssen, bringt heutigen Tages viele Helden der Feder auf den Gedanken, ihr Urteil könne gar nicht scharf genug sein und bestimmte Einzelbestrebungen, denen sie gerade huldigen, oft auch persönliche Empfindlichkeit, sind nicht selten maßgebend für den Standpunkt, von dem aus einzelne Kritiker ein wie das andere Werk beurteilen. Es ist zuzugeben, daß es nicht immer leicht ist, den Dingen den richtigen Maßstab, an dem sie gemessen sein wollen, anzulegen, aber gerade diese Tatsache sollte die Herren Kritiker besonders vorsichtig machen und ihnen immer wieder die Frage vor Augen führen, ob der Gesichtspunkt, den sie einnehmen, der maßgebende oder gar der allein richtige sei. Wer auf einer Ausstellung, die von den Gärtnern veranstaltet wird, um ihre Schätze im Rahmen eines nach Möglichkeit schönen Bildes zu zeigen, Werke landschaftlicher Kleinkunst (Hausgärten) sucht, gleicht jenem Mädchen, das zur künstlerischen Ausstattung seines Dachstübchens Motive aus einer Galerie der schönen Künste entnehmen wollte. Für unsere Ausstellung können wir mit Freuden feststellen, daß unter der großen Menge Kritiken, die über sie verfaßt worden sind, nur drei von einem falschen Standpunkt ausgingen, und diese drei lassen sich dem Anschein nach auch noch auf eine Quelle zurückführen. In diesem Falle war unsere Pflanzen- ausstellung, denn die Dresdner internationalen Gartenbau-Aus- stellungen sind Pflanzenausstellungen, an dem Maßstab ge- messen, den man allein an eine Ausstellung für Gartenkunst hätte anlegen dürfen. Und so wünschenswert es ist, daß be- sonders zur Gewinnung neuer Ideen für unseren Hausgarten und zur Klärung der Stilfrage einmal eine Ausstellung über diesen Gegenstand auf breitester Basis veranstaltet werden möchte, so unmöglich ist es, diesen Wunsch bei Gelegenheit einer Dresdner Gartenbau-Ausstellung, die Anfang Mai auf 8 Tage ihre Pforten Öffnet, erfüllt zu sehen. Der Dresdner Gartenbau ist aber mit allen seinen hauptsächlichsten Kulturen an die Frühjahrszeit gebunden. Es möchte darum der Garten- kunst die Aufgabe ans Herz gelegt werden, einmal in Dresden eine Dauerausstellung vom Frühjahr bis zum Herbst im Freien zu To ae veranstalten und aort, nicht wie in Düsseldorf oder Mannheim, große Schaugärten zu errichten, sondern Hausgärtchen etwa, und sie das ganze Jahr über in wechselnder Bepflanzung als Beispiel zu zeigen; das kann natürlich nicht in geschlossenen Räumen, ebensowenig aber in bepflanzten Ausstellungsparks stattfinden, sondern dazu sind große freie Flächen notwendig, wie sie vielleicht der Große Garten an einigen Stellen bietet, oder besser noch, sie sollten dort stattfinden, wo ein Häuschen, ein netter Zaun um das kleine Gelände zugleich die praktische Nutzanwendung des Ganzen deutlich vor Augen führen kann. Dort wäre die Aufgabe dankbar zu lösen, dort hätte sie auch einen Sinn. Wer aber auf eine internationale Gartenbau-Aus- stellung nach Dresden geht, um dort Ideen für sein Gärtchen mit nach Hause zu nehmen, zeigt damit nur, daß er den Zweck dieser Veranstaltungen durchaus verkennt, und daß er sich über die Möglichkeit der Ausstellung von Hausgärtchen vollkommen im Unklaren befindet. Es liegt uns fern, nunmehr nach nahezu 2 Jahren noch eine Polemik gegen diese Kritiken hervorrufen zu wollen; diese geraume Spanne Zeit hat aber den Vorzug, unser eigenes Urteil von etwa früher vorhandenen, nicht ganz objektiven Anschauungen zu läutern, so daß uns heute die Fähigkeit erwachsen ist, frei vom Persönlichen, die Pflicht zu erfüllen, die wir dem heimatlichen Gartenbau gegenüber emp- finden, wenn wir seine Bestrebungen mißverstanden sehen. Dem Auge der Fachleute und der Dresdner Bewohnerschaft, denen eine hiesige Gartenbau-Ausstellung eine Schau über die Pflanzenkulturen bedeutet, war das, was Dresden 1907 ge- boten hat, ein großer Erfolg. Eine Dresdner internationale Gartenbau-Ausstellung soll in allererster Linie dem Gartenbau, nicht der Gartenkunst dienen; es gilt, die hoch entwickelten Pflanzenkulturen unseres engeren Vaterlandes weiter mit den Leistungen der sächsischen Gärtner untereinander und denen der übrigen deutschen Bundesstaaten und des Auslandes in Vergleich zu bringen und den Besuchern ein Bild von dem Stande und den Fortschritten des Gartenbaues zu geben. Daß man es sich im vorvergangenen Frühjahr dabei angelegen sein ließ, die Pflanzen in einem schönen Dekorationsrahmen zu zeigen, geschah zum Teil in der Absicht, auch denjenigen Besuchern etwas zu bieten, die wohl Pflanzenfreunde sind, aber als Laien die Einsendung im einzelnen nicht voll zu be- werten wissen, also mehr auf den Gesamteindruck angewiesen sind; weiter aber wollte man belehrend wirken und dem N N Publikum die Pflanzen in einer Szenerie vor Augen stellen, die an die natürlichen Verhältnisse ihrer Heimat erinnerten. Es waren deshalb die Rhododendren von Seidel in Grüngräbchen, der zu diesem Zwecke, ohne in einen Wettbewerb einzutreten, seine Pflanzen unentgeltlich zur Verfügung stellte und großen- teils opferte, im Vordergrund eines Bildes zu sehen, das eine Gebirgslandschaft aus dem Kaukasus wiedergab, wie wir es in einem Reisewerk des bekannten Botanikers Radde in Tiflis fanden. — So benutzte man weiter den Blick in einen japanischen Hausgarten, um die Umgebung anzudeuten, in der die Kamelien und viele andere beliebte Blütensträucher sowie Lilien, Primeln und dergl. in ihrem Heimatlande als Gartenschmuck Verwendung finden. — Es war ferner für die Mehrzahl der Besucher un- bedingt sehr interessant, durch die kleine Szenerie aus einem Urwald in Columbien einen Begriff zu erhalten von den eigen- artigen Bedingungen, unter denen die bekanntesten Orchideen und andere Tropenpflanzen ihr Dasein führen. — Und die Be- sucherwelt quittiertte mit Dank und durch wiederholtes Er- scheinen für die hohe Schönheit des Dargebotenen sowohl wie für die gewählte Form. Wenn man eines bedauern muß, so ist es ohne Zweifel die Enge der Räume, die den gebotenen Schätzen keine vollkommene Entfaltung gestattete und in der Hauptsache daran die Schuld trug, daß an der Naturwahrheit der Bilder manches zu wünschen übrig blieb, und die es beim Anschauen durch die große Zahl der Besucher leider nicht zu einem vollkommenen Genuß kommen ließ. Daß die glatten, gebahnten Steige, die von Polizei wegen angebrachten Verkehrs- vorschriften, manche nicht ganz zu verdeckenden Architektur- teile und anderes mehr nicht gerade dazu beitrugen, die Illusion zu verstärken, bedarf nicht erst der besonderen Hervorhebung. Die Besucher gaben sich, ohne an dem unvermeidbaren Bei- werk eines Ausstellungslokals Anstoß zu nehmen, ganz dem Genuß all des Schönen hin, das sich ihrem Auge bot. Eine Viertel Million Besucher aus den höchsten und überhaupt den besseren Ständen zeigte sich, abgesehen von den durch die Überfüllung der Räume mit Menschen veranlaßten Unzuträglich- keiten, voll befriedrigt von dem, was Aussteller und Kommission geleistet hatten. Auch die Kommission hat zu ihrem Bedauern die durch den Platzmangel entstandenen Beeinträchtigungen auf das lebhafteste empfunden. Wie diesem Übel aber in Zu- kunft abgeholfen werden soll, ist schwer zu sagen, wenn man bedenkt, daß die vorhandene Platzmenge vom Jahre 1887 zu a 1896, wie 1896 zu 1907 immer um rund 3000 qm erhöht worden ist. Bei der Zahl von rund 16000 qm ist auch der Höhepunkt erreicht; mehr ist auf dem städtischen Ausstellungsplatz nicht zu schaffen, und es läßt sich eher vermuten, daß in 10 Jahren die Anmeldungen und Einsendungen noch mehr Raum be- anspruchen werden, als im, Jahre 1907, man wird also vor die Entscheidung gestellt sein, entweder andere Räume zu wählen oder einem großen Teile von Ausstellern die Beteiligung zu versagen. Beides aber sind Entschließungen über Fragen, die ungemein schwer zu fassen sind. Zuerst besitzen wir in unserem Ausstellungsgelände und seinem Palaste den für Dresden gegebenen und gewöhnten Ausstellungsort. Anderer- seits aber würde man dem heimatlichen Gartenbau wie auch dem schaulustigen Publikum wohl kaum einen guten Dienst er- weisen, wenn man an sich würdige Einsendungen aus Platz- mangel zurückweisen wollte. Das müßte zu den größten Un- gerechtigkeiten und begründeten Beschwerden führen. Wo ist also das Richtige zu treffen und wie ist den Wünschen aller gerecht zu werden? Ganz besonders schwierig macht außer- dem die Veranstaltung einer Gartenbau -Ausstellung der Um- stand, daß sie gleichzeitig dreien Herren dienen soll. Zuerst dem Gärtner, zu zweit dem Preisrichter, zu dritt dem Publikum, das sie mit Künstleraugen betrachtet und das meiste auf den Gesamteindruck gibt, ohneimmerauch die Leistungen im einzelnen zu prüfen. Der Aussteller nimmt mit einem gewissen Rechte für sich in Anspruch, daß alle seine Gruppen in übersichtlicher Weise beieinander und nebeneinander angeordnet Aufstellung finden. Der Preisrichter hat das entgegengesetzte Interesse, er wünscht alle im Wettbewerb stehenden Einsendungen der verschiedenen Aussteller zum Zwecke eines möglichst ge- wissenhaften Vergleiches nebeneinander gestellt zu sehen. Die Beschauer aber müssen wünschen, für ihr Schönheit suchendes Auge eine Anordnung zu finden, die vom künstlerischen Stand- punkt aus die richtige ist, und alles will innerhalb 24 Stunden berücksichtigt sein, denn lebende Blumen und Pflanzen machen keine Zugeständnisse an Schwierigkeiten der genannten Art und welken schnell dahin! Auch soll eine Ausstellung am Tage des Preisgerichtes im Großen und Ganzen, bei der Er- öffnung aber durchaus fertig sein. Hierdurch erwächst den Unternehmern eine ganz bedeutende Schwierigkeit, zumal wenn es sich um Bewältigung solcher Massen handelt, wie im Jahre 1907. Hätte man nun wirklich die Absicht gehabt, eine ee scharfe Zurückweisung zu Gunsten des Platzes für andere durchzuführen, man hätte in der Tat nicht gewußt, wo an- fangen. Wir können der Dresdner Gartenbau-Ausstellung vom Jahre 1907 den Ruhmestitel nicht versagen, daß sie von A bis Z das schönste Material zur Schau brachte, das man sich vorstellen kann. Hierin sieht man. ganz unzweifelhaft die er- ziehliche Wirkung, die besonders die Dresdner internationalen Ausstellungen auf die Schönheit der hiesigen Erzeugnisse gehabt haben. Der heimatliche Gartenbau, der mit der ganzen zivilisiertten Welt in Verbindung steht und sie mit Blumen versorgt, der außer dem deutschen Vaterlande auch im Osten und Norden Europas überall seine Abnehmer hat, kann deshalb mit Freuden zurückblicken auf die Dritte Inter- nationale Gartenbau - Ausstellung. Von 1887 zu 1896, von 1896 zu 1907 ist ein hervorragender Aufschwung festzustellen in der Vortrefflichkeit der Zuchtergebnisse und darin ist auch die Antwort gegeben auf die Frage: Wie kommt es, daß unsere Dresdner Gartenbau-Ausstellungen von Jahr zu Jahr mehr national, ja man möchte sagen mehr lokal werden und die internationale Beteiligung der Menge nach zurücktritt? Das Ausland hat eben gemerkt, daß es nicht so leicht ist, in Dresden in Wettbewerb zu treten und aus diesem Grunde seine Be- teiligung beschränkt. Es läßt sich darum wohl auch feststellen, daß die Güte besonders der Genter Azaleenkultur nicht Schritt gehalten hat, während die Massen leider gestiegen sind und die Preise sich immer niedriger gestalten. Nach allem läßt sich aber auch heute schon beweisen, daß die Recht behalten haben, die den internationalen Charakter der Dresdner Gartenbau- Ausstellungen für wesentlich und segensreich hielten. Eines- teils mußte unseren Abnehmern aus Österreich, Rußland und Skandinavien, sowie aus unserem deutschen Vaterlande ge- zeigt werden, daß die Dresdner Gärtner sich nicht zu scheuen brauchten vor einer starken fremdländischen Beteiligung in ihren Massenkulturen, wie sie 1887 erfolgte, und andernteils war es nötig, den internationalen Maßstab aus Vergleichsrücksichten zu wahren. Man war sich von vornherein bewußt, daß man nicht schlecht abschneiden würde, und aus diesem Grunde mußte man alle Welt zu Gaste laden, konnte jedem Gelegenheit geben, hier auszustellen und damit den deutlichen Beweis führen, daß das Inland nicht nur produktionsfähig, sondern in seinen Erzeug- nissen sogar an der Spitze sei. Wir müssen frei und offen gestehen, daß wir von Gent sehr viel gelernt haben, die flandrische BEPPEgN 2: Stadt hat von je einen hohen Ruf im Gartenbau besessen, und wenn man in den letzten Jahrzehnten Dresden neben Gent als die Versorger Europas und Amerikas speziell mit der in- dischen Azalee nennt, so ist das ohne Zweifel eine Folge der durch die internationalen Ausstellungen angespornten Tätigkeit der hiesigen Züchter und der Vervollkommnung ihrer Pflanzen. Dies aber ist zurückzuführen auf den Einfluß der internationalen Ausstellungen, besonders auf den der Ausstellung vom Jahre 1887. Wenn man anfangs befürchtete, dem Ausländer durch die Möglichkeit des Ausstellens in Dresden zur Vergrößerung seines Absatzgebietes Vorschub zu leisten, so sieht man heute klar, daß das Gegenteil der Fall gewesen ist, und daß die Erziehung heimischer schöner Pflanzen und deren Absatz ungleich mehr gefördert worden sind, als die des Auslandes, so zwar, daß auch heute die Ausstellungen fast nur vom Inland bestritten werden. Wenn uns dabei das Ausland jetzt neue Sorten und schöne seltene Pflanzen zeigt, so müssen wir ihm nur dankbar sein und können von ihm nunmehr auf diesem Gebiete weiter lernen. Das ist der Segen der internationalen Ausstellungen gegenüber den nationalen Veranstaltungen, auf die, wegen ihrer Schranken, errichtet gegen das Ausland, leicht das Vor- urteil der eigenen Unzulänglichkeit fällt. Heute wird kaum noch ein Gärtner befürchten, daß durch die Wirkungen inter- nationaler Ausstellungen auf dem Gebiete des Gartenbaues sein Lieferungsbereich geschmälert werde. Diese Stimmen sind nach und nach alle verstummt, und das ist gewiß kein geringer Ruhmestitel, dessen sich Dresden erfreuen darf. Über die Art der Darstellung der Pflanzen auf unseren Aus- stellungen, besonders auf der diesjährigen, ist manches Wort gesprochen worden. Die Kommission hatte die Absicht, große übersichtliche Ausstellungsbilder zu schaffen und den Rahmen dazu zu liefern, um einer Einheitlichkeit der Gesamtwirkung nach Möglichkeit vorzuarbeiten. Auch wollte man die Pflanzen zeigen, wo dies angängig war, wie sie in ihrer Heimat auf- treten. Es war deshalb geplant, einen Urwald zu zeigen, in dem Orchideen, so wie sie in ihren natürlichen Wachstums- verhältnissen an den Bäumen epiphytisch und schmarotzend gedeihen und nicht, wie wir es gewöhnt sind sie zu sehen, in Töpfen, in Ampeln oder in Körbchen, wie sie in den Ge- wächshäusern hängen. Es ist ja selbstverständlich schwer, eine tropische Landschaft darzustellen, und es ist nicht minder schwer, einen tropischen Wald charakteristischer Form mit NUBA) Orchideen zu schmücken, so zwar, daß es ein schönes ' Bild gibt, und daß es doch der Natur nahe kommt. Auch ist es keine leichte Aufgabe, ein Gebirgstal in einem Saal hervorzuzaubern und dort die Rhododendren zu zeigen, wie sie in ihrer Heimat in unzusammenhängenden Trupps vorkommen und das Auge des Reisenden mitunter auf das höchste über- raschen. Die Ausstellungsleitung hat sich alle Mühe gegeben, Vorbilder, die nach Photographien in diesen Urwäldern auf- genommen waren, getreu nachzubilden. Inwieweit das in den so sehr verkleinerten Verhältnissen geglückt ist, steht dahin, doch soviel läßt sich wohl sagen, die Übersichtlichkeit des Dargebotenen hatte ungemein gewonnen und die Loslösung von der Gestaltung einer großen Anzahl Gruppen und Grüpp- chen war ein entschiedener Vorteil. Auch war das Ganze wesentlich lehrreicher für das große Publikum, als es sonst hätte sein können, weil durch die Bilder zugleich die Lebens- weise, das Vorkommen der Pflanzen in der Natur geschildert und gezeigt wurde Der üppige italienische Renaissance- Öarten stand auch in schönem Kontraste zu dem malerischen japanischen Garten, die Kunstanschauungen dieser beiden Völker und Länder auf das schönste darstellend und erläuternd. Der Raumkunst war ein weites Feld der Tätigkeit zugewiesen und hohe Preise lockten zur Beteiligung. Wenn uns hierin eine hervorragende Pariser Firma ihr Schönstes gezeigt hat, so ist es in der Tat nur zu begrüßen, denn auf dem Gebiete der Ausschmückung sind die Franzosen von je groß gewesen und jede Gelegenheit, uns mit ihrer Kunst und ihren Künsten vertraut zu machen, kann nur wünschenswert sein. Sollte da- bei an Ergebnissen für uns nicht allzuviel herausgekommen sein und es sich gezeigt haben, daß unsere heimische Binde- kunst auf einer von vielen ungeahnten Höhe steht, so ist auch hierin nur ein Vorzug des internationalen Vergleiches zu er- blicken. Daß unter den Dresdner Firmen unsere bekannten Bindekünstler wieder obenan standen, hauptsächlich auch in der größten Aufgabe für Blumen- und Pflanzenschmuck in großen Räumen, kann uns nur mit Genugtuung erfüllen. Sie sind darin den Pflanzenzüchtern, denen Dresden seinen Ruhm verdankt, vollkommen ebenbürtig an die Seite zu stellen. Um einen Überblick über das Ganze der Veranstaltung herbei- zuführen und um eine Selbsttäuschung auszuschließen, hatte man aus Autoritäten auf dem Gebiete des Gartenbau-Ausstellungs- wesens eine Art von internationalem Gerichtshof eingesetzt lÄEBN Se mit der Aufgabe, ein unparteiisches Urteil über die Durchführung des Unternehmens abzugeben, namentlich aber festzustellen, welche Schwächen und Mängel sie zeigte, um solche bei künftigen Ausstellungen von vornherein vermeiden zu können. Die Beurteilung ist in einem längeren Protokoll niedergelegt worden, das folgenden Wortlaut hat: Protokoll des Ehrenausschusses der Ill. Internationalen Gartenbau- Ausstellung Dresden am 3. Mai 1907. Der Vorsitzende, Graf Fritz von Schwerin, gab als Haupt- punkte, die für die Beurteilung der Ausstellung als Ganzes in Betracht kommen, folgende an: 1. Es ist mehr als bisher in der Ausstellung nach der Natur gearbeitet und das Vorkommen der Pflanzen in der Natur nach- geahmt worden. 2. Es sind hierzu, sowohl in den Sälen wie in den Einzel- ausstellungen, größere Flächen verwendet worden, wodurch man der Natur näher kam. 3. Es sind weniger als bisher einzelne Arbeiten geschlossen ausgestellt und mehr die Pflanzen-Gemeinschaften in der natür- lichen Zusammenstellung wiedergegeben werden. 4. Es sind durch Panoramen großzügige Landschaftsbilder geschaffen, welche von großen Eindruck auf den Laien und dadurch anziehend wirken werden. 5. Es sind in ganz ungewöhnlicher Weise große Boden- bewegungen in den Sälen ausgeführt, so daß selbst bei großem Andrang der Besucher die Fernstehenden das Ganze übersehen können und die malerische Wirkung gehoben wird. 6. Bei den Panoramen ist der Übergang von der Natur zur Malerei in weit täuschenderer Weise als bisher durchgeführt und durch kulissenartige Gruppierung der Gebüsche und Pflanzen vorbereitet. 7. Die zahlreicher als sonst angewendete Gruppierung von Pflanzengemeinschaften nach dem geographischen Vorkommen wirkt in ganz besonderer Weise belehrend und interessierend auf das Publikum. 8. Dankbar anzuerkennen ist die große Selbstverleugnung einzelner Aussteller, die es gestatteten, daß zu Gunsten der BT = REG Gesamtwirkung der landschaftlichen Schönheit manche wert- volle Einzeipflanze mehr in den Hintergrund gerückt wurde. 9. Alle diese Punkte werden bei dem Publikum das Interesse und die Freude an der Natur erhöhen, zur Pflege und zum Schutz derselben ermuntern und auf diese Weise von außer- ordentlich erzieherischer Wirkung auf die breiten Massen der Besucher und somit auf das ganze Volk sein. In Vorstehendem dürften die neuen Ideen wiedergegeben sein, welche in der Ausstellung zum Ausdruck gebracht sind, zur Beachtung für die Preisrichter, zum Nutzen der Aussteller, zur Belehrung und Anziehung des Publikums, wie zur all- gemeinen Förderung der Liebe für die Natur. Vorstehende Punkte wurden vom Ehrenausschuß nach ein- gehender Besprechung einstimmig angenommen. (gez.) Fritz Graf von Schwerin. (gez.) L.Wittmack. (gez.) L. Braun. (gez.) W. Baron von Fluene. (gez.) FH. Beernaert. (gez.) Carriat. (gez) M. Bürger. (gez.) Chr. Vuyisteke. (gez.) G. Debrie. (gez.) M. Kolb. (gez.) Romain De Smet. (gez.) J. Beuchel. (gez.) A. Truffaut. (gez.) De Vilmorin. War nun Pflanzenzucht und Bindekunst zu schönster Dar- stellung auf unserer Ausstellung gelangt, und ist es auch durch- aus als gelungen zu bezeichnen, unter welcher Form die Dar- stellung dieser Erzeugnisse erfolgte, so ist es lebhaft zu be- dauern, daß sich, wie wir schon am Eingang gesagt haben, die Gartenkunst auf einer Dresdner Frühjahrs-Gartenbau-Ausstellung nicht beteiligen kann. Für ihre Aufgaben fehlt es an allen nötigen Voraussetzungen und deshalb wird sie wohl einmal dazu schreiten müssen, selbständig vorzugehen und sich in einem eigenen Unternehmen der schönen Aufgabe zu unter- ziehen, den Beweis zu erbringen für die hohe Bildungsfähig- keit der Verwendung von Pflanzen und Blumen in unseren Gärten. Das kann natürlich, wie auch schon gesagt wurde, nur in einer Dauerausstellung geschehen, und die ist am schönsten zu denken in Verbindung mit einer Ausstellung von Architektur. Vielleicht reichen sich die Architekten und die Oartenkünstler einmal die Hand zu gemeinsamem Werke, wie dies zu unserer großen Freude die heimischen Bildhauer bei der Ausstellung von Blumen und Pflanzen in dem Jahre 1907 mit uns getan haben. Wie schön deren Bildwerke in dem duftenden Grün und auf den Blumenteppichen wirkten, hat ya man Gelegenheit gehabt zu bewundern. Die Künste aber, die ins Freie gehören, werden von ihren Vertretern, den Architekten und den Gartenkünstlern, eben auch nur da zur Darstellung gelangen können. Eine gleichzeitige Ausstellung von Plänen, Entwürfen und Lichtbildern würde auch der Theorie dieser beiden Künste sehr zu statten kommen. B. Wirtschaftliches und Statistisches. Über das wirtschaftliche Ergebnis der Ausstellung von 1907 ist, unter Hinweis auf beiliegende Schlußrechnung, folgendes zu berichten. Die Ausstellungskommission hatte aus wohl- erwogenen Gründen davon abgesehen, einen sogenannten Garantiefonds zu beschaffen, vielmehr sich darauf verlassen, daß auch die diesmalige Ausstellung eine große Anziehungskraft ausüben, und daß der von der Gesellschaft „Flora“ überwiesene Ausstellungsfonds und ein Darlehen von 10000 M. zur Be- streitung der ersten Ausgaben genügen sollten. Allerdings hatte man auf die Beihilfe der Königlichen und Städtischen Be- hörden gerechnet und stattet auch an dieser Stelle für alle Förderung und Unterstützung des Unternehmens tiefgefühlten Dank ab. Der am 22. Januar 1907, nach tunlichst genauer Schätzung der im einzelnen zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben, endgültig aufgestellte Haushaltplan glich sich mit 189 000 M. aus. Die Endsummen der Schlußrechnung beziffern sich dagegen auf 228272,19 M.,, wobei zu berücksichtigen ist, daß auf beiden Seiten das von der Gesellschaft „Flora“ erhaltene und an sie zurückgezahlte Darlehen von 10000 M. Erwähnung fand, so daß als tatsächliche Einnahme und Ausgabe ein Betrag von 218 272,19 M. in Frage kommt. — Das Mehr der Ein- nahme ist hauptsächlich durch den höheren Betrag: bei Eintritts- geldern erzielt worden, die 156028,90 M. gegenüber den geschätzten 130000,— ,, mithin: 26028,90 M. mehr brachten. An der Mehreinnahme ist weiter besonders auch der Erlös aus Verkäufen des Kataloges und der Ansichts- postkarten beteiligt; der einen Gewinn von . . . . 5005,08 M. ergab gegen die veranschlagten . 4200,— , dasssind mehrere nn a 1705,08 M. re an Platzmiete wurden . . . 6142,12 M. statt':der. "erwarteten 1.77. 3000,— ,„ alSON.t Mae UNE 3142,12 M. mehr erzielt. — rag ae erhöhten Einnahmen aus Platz- mieten für Industriegegenstäude gingen auch die Zahlungen für Versicherungs- und Speditionskosten über den Voranschlag hinaus;#sie ibeirugen Far 2.0100: 2059,00 M. STAHL me N A REF 1000,— ,, alsor.2 Au: Er 1059,60 M. mehr. Mit Ausnahme des Wertes der Ehrenpreise, der gegen die An- schlagziffer um 200, — M. zurückblieb, stellten sich die sonstigen Einnahmen schließlich günstiger, als anfangs zu erhoffen war. Über die Ausgaben ist folgendes zu berichten: Es ist ein großer, in der Natur der Ausstellungsgegenstände be- gründeter Übelstand, der sich bei allen, namentlich aber bei den im Frühjahre stattfindenden Gartenbau-Ausstellungen, die vornehmlich Treibhauspflanzen zur Schau bringen, geltend macht, daß die im Programm festgesetzte letzte Anmeldefrist nicht innegehalten wird und auch nicht immer innegehalten werden kann, weil viele Pflanzenzüchter bis wenige Tage vor Eröffnung nicht wissen, ob es ihnen gelingen wird, ihre Erzeugnisse noch bis zu einem Entwicklungsstadium zu bringen, der sie ausstellungsfähig und geeignet erscheinen läßt, mit anderen erfolgreich in Wettbewerb zu treten. — Die bis zum Eröffnungstage (4. Mai) andauernde, fast beispiellos ungünstige, rauhe und trübe Witterung des vorvergangenen Frühjahres war nach dieser Richtung hin dem Unternehmen ganz besonders hinderlich. Selbst Gärtner, die ihrer Sache sonst ganz sicher zu sein glauben, befanden sich in steter Ungewißheit darüber, ob sie mit ihren Erzeugnissen bei der Schau würden erscheinen können, oder ob die sonst bewährten Kultur- methoden diesmal versagen sollten. Die Anmeldungen gingen sehr spärlich und spät ein und die Ausstellungsleitung war Mitte April noch keineswegs im Klaren über den ungefähren Umfang der von den Gärtnern zu erwartenden Beteiligung; ja es wurden trotz aller Hoffnungsfreudigkeit Zweifel darüber laut, ob man die Ausstellung auch wirklich in einer, der Oartenbau-Zentrale Dresden würdigen Weise würde durch- führen können. Es war bei dieser Sachlage in allem, nament- lich aber in Bezug auf Geldausgaben, die größte Zurückhaltung und Vorsicht geboten. Dennoch glaubte man bei Aufstellung E50) des Voranschlags die Höhe der Kosten nicht allzugering be- messen zu dürfen; bei den meisten Positionen konnte man sich die Erfahrungen, die bei den internationalen Ausstellungen 1887 und 1896 gesammelt waren, zum Änhalte dienen lassen; ein Vergleich des Voranschlags mit dem Rechnungsabschluß zeigt, daß man beinahe überall das Richtige getroffen hatte; die bewilligten Beträge wurden von den einzelnen Ausschüssen fast niemals überschritten, meist blieb der Bedarf hinter den zur Verfügung stehenden Mitteln zurück. Nur der Ausschuß für Dekoration und Kunst machte eine Ausnahme; die dafür schätzungsweise eingestellten 22000, — M. wurden um 30319,21M. überschritten. Man hatte im Hinblick auf die geringe Zahl der Anmeldungen auch die Sorge um einen pekuniären Miß- erfolg nicht unterdrücken können und deshalb anfänglich be- schlossen, in Bezug auf die Ausschmückung der Räume die größte Sparsamkeit walten zu lassen. Als indessen die An- meldungen im April einen großen Umfang annahmen und das Gelingen des Werkes gewährleistet war, glaubte die Aus- stellungskommission auch für die Ausstattung der Räume größere Opfer bringen zu müssen und stellte der künstlerischen Oberleitung weitere Mittel zur Verfügung. Die für Dekorationen und Kunstzwecke ausgegebene Summe von 52291,29 M. erscheint auf den ersten Blick sehr hoch bemessen, es ist aber zu be- denken, einen wie großen Umfang die auszustattenden Räume hatten und daß Arbeiten für Ausstattungen hinsichtlich der Kostenberechnung nicht in Vergleich zu bringen sind mit solchen, die für alltägliche Zwecke beschafft werden. Hier handelte es sich um außergewöhnliche Leistungen, die kurzer Hand angeordnet und auch dann sofort in Angriff genommen werden müssen. Dies schloß aber nicht aus, daß man sie auf die wohlfeilste Art zu erlangen suchte. Die Ausstellungs- kommission hat, soweit irgend möglich, alle größeren Lieferungen im Wege des engeren Wettbewerbs verdungen. Die Preise waren trotzdem außerordentlich hoch; das findet darin seine Erklärung, daß ein großer Teil der Arbeiten nachts oder Sonntags zu leisten war und daß solchenfalls die Arbeiter den üblichen Zuschlag von 50 v. H. zu ihren schon sehr be- deutenden Löhnen zu erhalten haben. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der gewaltige Besuch, den die Ausstellung aufzuweisen hatte, nicht erzielt worden wäre, wenn man die Fülle schöner Pflanzen und Blumen den Beschauern lediglich in der althergebrachten, nüchternen Weise vor Augen geführt ir ER hätte und nicht darauf bedacht gewesen wäre, die Ein- sendungen je nach ihrer Art zu anmutigen Bildern zu ver- einigen oder doch in Räumen zu zeigen, deren Ausstattung mit entsprechend abgetönten Stoffen oder Tannengrün die Farbenwirkung der Blumen hob; unser Dresdner Publikum ist nach dieser Richtung hin, besonders durch die Kunstgewerbe- Ausstellung vom Jahre 1906, in seinem Geschmacke sehr ver- feinert, vielleicht sogar verwöhnt worden. Es dürfte darum der Schluß wohl richtig sein, daß sich die hohen, auf die Ausschmückung der Räume verwendeten Kosten, mit deren Hilfe man allein imstande war, das einheitliche Gesamtbild, wie es die Ausstellung darbot, zu schaffen, reichlich gelohnt haben; die hohe Besucherziffer ist uns dafür der Beweis. Die Versilberung des von der Zweiten Internationalen Gartenbau-Ausstellung herrührenden Ausstellungsfonds, der anfangs 25000 M. betragen, sich aber durch den Zuwachs von Zinsen erhöht hatte, ergab trotz hohen Kursverlustes 30760,50 M.; die Schlußrechnung weist in der Ausgabe die Zurückzahlung von 25000 M. an die Gesellschaft „Flora“ nach, die zinstragend angelegt sind; überdies sind der „Flora“ noch 733,20 M. überwiesen, um etwaige, sich nach Schluß der Rechnung ergebende Verbindlichkeiten ausgleichen zu können. — Daß die seit 1896 angewachsenen Zinsen bei der Ausstellung aufgebraucht wurden, war wohl ohne weiteres zulässig; die künftige Vierte Internationale Gartenbau-Ausstel- lung ı917 wird neben den jetzt vorhandenen 25000 M. noch einen Zinsgewinn von etwa 10000 bis 12000 M., also 35.000 bis 37000 M. als Grundstock zur Verfügung haben, mithin günstiger gestellt sein, als es das Unternehmen vom Jahre 1907 war. Die Urkunde, mittelst welcher die Kommission für die Erste Internationale Gartenbau-Ausstellung 1887 der Gesell- schaft „Flora“ 20000 M. als Fonds für künftige derartige Ver- anstaltungen überwies, betont ausdrücklich, daß derselbe einmal aufgebraucht werden könne; die Ausstellungsleitung 1907 hat den Fonds selbst zurückgewonnen, und das ist bei einer nur 8 Tage währenden Ausstellung unter so abnormen Ver- hältnissen, wie sie diesmal gegeben waren, immerhin erfreulich. — Die Zahl der Besucher ist, einschließlich der Inhaber von Dauerkarten, von dem Finanzausschusse auf Grund der ge- führten Kontrolle auf rund 250000 berechnet worden; am Himmelfahrtstage betrug sie gegen 42000 Personen. Daß bei dem gewaltigen Andrange auch großeKosten für Beaufsichtigung, et Kassenwesen und dergleichen entstanden, bedarf gar keiner Erwähnung. Recht lehrreich ist ein Vergleich zwischen dem Umfange der beiden früheren internationalen Gartenbau - Ausstellungen und dem der diesjährigen. Gesamtfläche des bedeckten 1887 1896 1907 Banmes „222 200 2. 9610 qm: 13100 'qm. 15900 qm zZanleder Aussteller. ... ; :534 437 331 Zahl der Bewerbungen . . 1389 221 925 davon vielen auf: Früchte, Gemüse, Sämereien 127 61 58 Bücher und Pläne . . . 74 98 63 abgeschnittene Blumen und Bindereien -. . 204 88 2 Pfilanzengruppen im bedeckten Raume. - .; . 560 559 278 Einzelpflanzen im bedeckten et: 62 40 112 Srnppen.im Freien‘: .. .. 713) 120 82 Einzelpflanzen im Freien . . 25 5) 79 Industrie a nn 2202 240 156 davon aus Sachsen rast Ye a2 aus dem übrigen Deutschland EN LE En ee) aus dem.Auslande . . .r : 28 Die vorstehende Übersicht ergibt unter anderem, daß die Zahl der Bewerbungen gegen sonst zurückgegangen ist; nament- lich ist dies auf eine geringere, von der Ausstellungsleitung auch beabsichtigte Beteiligung der sogenannten Ausstellungs- industrie zurückzuführen, die besonders 1887 einen allzubreiten Raum für ihre oft sehr seltsamen, zu dem Gartenwesen wenig in Bezug stehenden Erzeugnisse einnahm. Der kleine Gärtner hat aber bei der diesmaligen Ausstellung nicht gefehlt und mancher brachte sehr hervorragende Leistungen zur Schau; es sei nur an die wundervollen Sortimente getriebener Stauden erinnert, mit denen einige kleine Gärtnereien die Besuchererfreuten. Der internationale Charakter der Ausstellung war im all- gemeinen gewahrt; das Ausland hatte sich zwar wenig, aber in bedeutsamer Weise beteiligt. Die Orchideenzüchter Belgiens und Englands waren nicht zahlreich, aber sehr gut vertreten; anderen von ihnen war es nicht genehm, daß sie ihre Pflanzen hier fünf Tage hindurch ausstellen sollten; auch konnte man ihnen nicht Aussicht auf Geldpreise von so enormer Ben ee Höhe gewähren, wie sie z. B. im Jahre 1904 in Düsseldorf ausgeworfen waren. Eine lebhafte Beteiligung ausländischer Gärtner ist aber aus vielerlei Gründen sehr zu wünschen; sie verleiht einer Gartenbau-Ausstellung u. a. eine ganz besondere Anziehung; es ist jedoch ein vorzügliches Zeugnis für die Fortschritte, die der sächsische Gartenbau innerhalb der letzten beiden Jahr- zehnte gemacht hat, daß jene den Kampf in gewissen Kulturen nicht wieder aufgenommen haben. — Unsere Ausstellungen werden auch in Zukunft, soweit die alteingebürgerten Kulturen in Frage kommen, einen rein lokalen Charakter annehmen, der sich nur dann ändern würde, wenn unsere Pflanzenzüchter nicht auf der Höhe bleiben sollten. Die von der Ausstellungskommission beschlossene Zu- sammensetzung des Preisgerichts bewährte sich im allgemeinen gut; namentlich erwies sich der Grundsatz als richtig, daß es besser ist, viele kleine, aus nur drei Richtern bestehende Ab- teilungen zu bilden, als diese aus fünf oder mehr Personen zu- sammenzusetzen, dafür aber eine geringere Anzahl von Sektionen zu schaffen. Leider wurde nicht von allen mit der erforder- lichen Gründlichkeit gearbeitet und manche Einsendung über- sehen; das Verschulden trifft indessen neben den Preisrichtern auch die beigegebenen Führer. Das ständige Preisgericht ließ es sich angelegen sein, noch während der Ausstellung die von mehreren Ausstellern erhobenen Einsprüche zu prüfen und, soweit ein Versehen im einzelnen Falle vorlag, Abhilfe zu schaffen. Die von der Kommission geprägten silbernen und bronzenen Ehrenschilde fanden den lebhaftesten Beifall der damit be- liehenen Aussteller. Das von dem Baumschulenbesitzer Oscar Poscharsky in Laubegast geführte Rechnungswerk ist der K. S. Gesellschaft für Botanik und Gartenbau „Flora“ übergeben worden; ein aus ihren Mitgliedern gewählter fünfgliedriger Ausschuß hat die Rechnung geprüft und keinen Anlaß zu Erinnerungen gefunden; bei Bildung des Ausschusses nahm man darauf Bedacht, daß je einer der Gewählten außer der „Flora“ auch der Gartenbau- Gesellschaft „Feronia“ bezw. dem Gärtnerverein für Dresden und Umgegend als Mitglied angehöre, weil diese beiden Ver- einigungen bei der Ausstellung mit der „Flora“ Hand in Hand gegangen waren. Das Rechnungswerk weist in gedrängtem Auszuge folgende Zahlen auf: Mitglieder-Verzeichnis. Protektor: Se. Maj. der König Friedrich August. von Sachsen. a ae; . VERZEICHNIS DER MITGLIEDER DES VEREINS. Ehren -Mitglieder. Andrä, Geheimer Okonomierat, Vorsitzender des Kura- toriums der Kgl. Pflanzenphysiologischen Versuchs- station zu Dresden, Braunsdorf b. Tharandt Beutler, Geheimer Finanzrat a. D., Oberbürgermeister, Dresden . . Carlowitz - Hartitzsch, V., Königl. Oberschloßhauptmann, Wirklicher Geheimer "Rat, Exzellenz, Dresden Chatenay, Abel, Secr. gen. de la Soc. nation. d’horticulture deskranee, Rue Grenelle 8, Paris... ... .°. Dibelius, Franz, Dr. theol. et phil, Oberkonsistorialrat, Superintendent und Pastor prim. an der Kreuzkirche, Dresden . . RE Drude, Prof. Dr. Oskar, Geheimer Hofrat, Direktor des Königlichen Botanischen Gartens und der Pflanzen- physiologischen Versuchsstation zu Dresden Fiedler, Prof. Dr. med., Geh. Rat, Exzellenz, Dresden . Exzellenz, Direktor des Kaiserl. Botanischen Gartens zu St. Petersburg a a a Flähnel, Geh. Ökonomierat, Vorsitzender des Landes- kulturrates f.d. Königreich Sachsen, Kuppritz b. Bautzen Fohenthal, Staatsminister Graf von Hohenthal und Bergen, Exzellenz, Dresdener: Langsdorff, Prof. Karl en Geh. Okonomierat, Tharandt edien, Fr., Kel. Obergarteninspektor am Botanischen Garten in Dahlem b. Steglitz BET Ne BON Eintritt . 1906 1897 1901 ALEIT „1896 1891 - 1901 Fischer v. Waldhein, Wirklicher Geheimer Staatsrat,- . 1888 1904 . 1908 1900 1890 ER Mehnert, Dr. jur. Paul, Geheimer Hofrat, Rittergut Medingen b5 Dresdens: Metzsch- Reichenbach, SER Minister des Kol. Hauses, Exzellenz, Dresden . Minckwitz, v., General der Inf. z. D., “ Generaladjutant Sr Majestät des Königs, Exzellenz, "Dresden - Moßdorff, Otto, Handels- und Landschaftsgärtner, Leipzig- Lindenau Münzner, Richard, Geheimer Regierungsrat und Vor- tragender Rat im Königl. Ministerium des Innern . Neumeister, Prof. Dr., Geheimer Oberforstrat und Ober- forstmeister, Dresden i Niethammer, Freiherr v., Königl. "Bayrischer. Staatsrat und erblicher Reichsrat der Krone Bayerns, Exzellenz, Tunzenberg, -., 0... 20. u 4. Ve Nobbe, Prof. Dr., Geheimer Hofrat, Tharandt RN Poscharsky, G. A., Königl. Garten -Inspektor a. Ds Schellerhau b. Altenberg . Ro Roeber, Prof. Fritz, Düsseldorf . . Roscher, Dr. jur., Geh. Rat, Ministerial-Direktor .ın Königl. Ministerium des Innern, Dresden . Schroeter, v., Königl. Amtshauptmann a. D8 " Königl. Kammerherr, auf Bieberstein b. Wilsdruff Schwerin, Fritz Graf v., Vorsitzender der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Wendisch-Wilmersdorf b. Ludwigsfelde, Mark . Ä Thun-Hohenstein, Graf v., Wirkl. Geh. Rat, Tetschen . Uhlemann, Dr. jur., Amtshauptmann und Vorsitzender des Landes- Obstbauvereines, Großenhain . Viger, Th., Exzellenz, Senateur, Pres. de la Societe nationale d’horticulture de France, Paris. . Vitzthum v. Eckstädt, Graf, Oberstmarschall Sr. "Maije- stät des Königs und Königl. Kammerherr, Exzellenz, Lichtenwalde ß 2 Werner, Städtischer Gartendirektor, Chemnitz Wittmack, Proi. Dr. E72 Gen: Regierungsrat, Berlin . Schriftwechselnde Mitglieder. Beißner, L., Inspektor des botanischen Gartens, Poppels- dorf bei Bonn. I: Beck v. Managetta, Professor Dr. Günther, Prag : Bouche, J. C. F,, Handelsgärtner, Königl. Garten- Inspek- tor a. D., Bonn Ä Ba 5 Cordonnier, "Anatole, Bailleul (Nord), Frankreich Duval, Leon, Handelsgärtner, Versailles Eintritt 1891 1896 1898 . 1904 1904 ..1901 . 1888 . 1866 1905 1897 1900 . 1905 . 1878 1904 1900 1896 . 1896 901 wakejeht 1896 1898 1301 89 ee Fierens, Secr. de la Soc. d’Horticulture de Gand Fintelmann, G. A., Kgl. Hofgartendirekt., Sanssouci-Potsdam Gjonowice, Nik. Bar., Apotheker, Kastelnova 5 d’Haene, Adolf, Handelsgärtner, Gen Hampel, Carl, Königl. Preußischer Gartenbau - Direktor, Städtischer Gartendirektor, Keipziaer Heiler, König]. Ökonomierat und Stadtgartendirektor, München . Klütner, Dr. L., Kaiserl. Regierungsrat a. DR Königl. Agri- kulturbotanische Anstalt, München . } Hlasiwetz, Lud., Apotheker, Reichenberg (Böhmen) Hye-Leysen, Jules, Gent-Coupure . . Johannsen, Wilh., Professor der Botanik an der Landwirt- schaftlichen Akademie zu Kopenhagen . Jüde, Georg, Oberlehrer, Dresden . Jürgens, Garteningenieur, Hamburgs 2: ar Kähler, Großherzoglicher Hofeartendirektor, Schwerin- Mecklenburg . . Kaiser, Ober-Inspektor der Königl. Hofgärten, München Ker, Wilson P., Handelsgärtner, Liverpool Koehne, Prof. Dr., Friedenau-Berlin Kolb, Max, Königl. Rat, München . Läßker, Fritz, Oberlehrer und Organist in Dresden-Striesen Lüdtke, Hermann, Landschaftsgärtner, Breslau Mantin, George, "Paris . DEREN Martinet, Henry, Paris . Masters, Maxwell, London Nikolic, Emanuel, Professor, Ragusa E Ortgies, Eduard, bot. Gärtner a. D., Kilchberg b. Zürich . Pollmer, Stadtgartendirektor, Großenhain Purpus, A., Großherzog]. Garteninspektor am Botanischen Garten, "Darmstadt 5 Raubold, Dr., Königl. Ökonomierat, Sekretär des Landes- kulturrates, Dresden . : Richter, Wilh,, Handelsgärtner, Hameln . Sander, F., Handelsgärtner, St. Albans, Herts., England . Schütze, Jul, Vorsitzender des Zentralvereins schles. Gärtner, Breslau e Schwarz, Charles, Direktor der Baron v. Rothschildschen Gärten zu Ferrieres b. Paris. Siebert, Königl. Gartenbaudirektor, Palmengarten, Frank- futt aM. . Sießmayer, Philipp, i. Fa. Gebr. Sießmayer, Frankfurt a. M. Sorauer, Prof. Dr. Paul, Berlin-Schöneberg . Steglich, Brei. Dr. phil. Bruno, Vorstand der Versuchs- station für Pflanzenkultur am Königl. Botanischen Garten zu Dresden . Temple, Rud., Inspektor der Assicurazioni Generali, Pest Eintritt . 1898 1899 . 1896 . 1888 . 1888 . 1903 1902 = 178 . 1897 . 1902 . 1884 1901 1903 1903 1901 . 1900 a Ko7ke) tete) . 1902 1896 .. 1896 . 1896 1867 . 1888 1900 . 1904 . 1904 1888 1898 . 1904 1900 1901 1901 1900 1867 EN (ee Eintritt Veitch, Harry, Handelsgärtner, Chelsea-London . . . . 1888 Wilkinson, Elliott, Gartenarchitekt, Pittsbourg, Penns., Amer. 1902 Wobst, Carl Aug, Professor, Dresden . . . er Aktive Mitglieder. Vorstand und Verwaltungsrat. I. Vorsitzender: Königl. Hofrat F. Bouche-Dresden. N. & Handelsgärtner Rud. Seidel - Grüngräbchen b. Schwepnitz. Rechnungsführer: Baumschulenbes. Oscar Poscharsky-Laubegast. I. Schriftführer: Handelsgärtner B. Haubold-Laubegast. ll. n Buchdruckereibesitzer C. Feinrich-Dresden-N. Bücherwart: Königl. Garteninspektor M. Löbner- Dresden. Eintritt Bach, Paul, Kunst- und Handelsgärtner, Kötzschenbroda 1903 Barteldes, Bi M., Privatus, Blasewitz.. . 1885 Bassenge, H. A, Kunst- und Handelsgärtner, Stetzsch- Dresden”: „sg Beger, Curt, Kunst- und Handelsgärtner, Seidnitz. . . 1902 Bertram, Eduard, Gartenbau-Ingenieur, Dresden . . . 1907 Bertram, Max, Kol. Sächs. Gartenbaudirektor, Blasewitz 1873 Beyer, Richard, i. Fa. Robert Beyer, Kunst- und Handels- gärtner, Dresden-Strehlen . . i . 1900 Birndt, Fanny, Sprachlehrerin, Dresden-Striesen. . . . 1908 Bley, Johannes, Kunst- und Handelsgärtner, Cunners- dorf bei Ottendorf-Okrilla . . 1907 Böhm, Rudolph, Kunst- und Handelseärtner, "Dresden-A. 1902 Böhme, V...d. E.: Dranzökröhlich, Königl. Hoflieferant, Dresden-A. . . . ee C05 Böhmipg, Richard, Kaufmann, Dresden-Striesen : 1896 Bouche, ). CE. ‚Königl. Hofrat, Obergartendirektor Dresden, 1873 Braunbart, Carl, Gartenbauinspektor, Großenhain . . . 1901 Bröse, Wilhelm, Gartenbauingenieur, Dresden-A. . . . 1904 Büttner, 6; Königl. Forstgarteninspektor, Tharandt . . 1874 Dausz, ]. P, Samenhandlung, Dresden-A. , E00 Dedek, Anton, Königl. Hofgärtner, Dresden-A. . . „1893 Degenhard, M,, Stadtgarten- -Direktor a. D., Dresden- A. . 1869 Denecke, W., Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-A. . 1897 Drewitz, Ernst, Kunst- und Handelsgärtner, Coswig i.S. 1902 Dutschmann, Georg, Bezirksschullehrer, Dresden-A. . . 1904 Eidner, R., Lehrer, Laubegast . . ee Eisenach, Rud,, Prokurist, Laubegast . 2 LEG Eisenbarth, Königl. Hofgärtner, Groß-Sedlitz . . . . . 1903 Findeisen, Th, Kunst- und Handelsgärtner, Dobritz . . 1901 Füge, GA, Privatus, Blasewitz: ;.. 0.0. “Ve 2 RL ln en Gäbler, Rudolf, Kunst- und ak .Dresden- Striesen N RR Gaßmann, Theodor, Privatus, Dresden-N. . . Geißler, Guido, Baumschulenbesitzer, Dresden-Strehlen . Gensel, Frau, geb. Rascher, Dresden-A. . Geyer, Felix, Königl. Hoflieferant, Dresden- -Neugruna . Glieme, Arthur, Kunst- und Handelsgärtner, Niedersedlitz b. Dresden . . Gpssel, G. M,, Mykolog, Dresden-A. . . Große, Herm., Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-A. Hauber, Paul, Baumschulenbesitzer, Tolkewitz . -Haubola, Bernhard, Kunst- und Handelseärtner, Laubegast Heinefetter, Carl, Weinhändler, Dresden-A. Heinrich, Carl, Buchdruckereibesitzer, Dresden-N. . Helm, August, Landschaftsgärtner, Dresden-A. . . Hendel, Bruno, Städt. Obergärtner, Dresden-Plauen Hennersdorf, J. C. Gustav, Königl. Hofgärtner, Dresden- Strehlen . i Hennicke, Hermann, Privatus, Dresden-Striesen . Hennisch, Moritz, Privatus, Dresden-Plauen Herrmann, Max, "Rentier, Dresden-A. . Hertel, Paul, i. Fa. Rud. Seelig & Co., Dresden-Strehlen . Herzog, Carl, Königl. Hofgärtner, Pillnitz Hessel, Rich., Kaufmann, Laubegast . . Hetschold, Eduard, Kunst- u. Handelsgärtner, Radeberg i. S. Hetzer, G, Hauptmann zu)% Loschwitz b. Dresden . Hirschfeld, Moritz, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden- Zschertnitz . Hoffmann, Fritz, Bürgerschullehrer, Dresden-N. Hofmann, Robert, Kunst- u. Handelsgärtner, Radebergi S. Hübler, Ernst, Kunsteärtner, Dresden-Striesen Huhle, Jul., Königl. Obergärtner, Dresden-A. Hultzsch, Benno, Kaufmann, Dresden-A. SEHE: Hunger, Rudolf, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast Kalau, E. Aug., Kunst- u. Handelsgärtner, Dresden-Seidnitz 1 Kaufmann, Schloßeärtner, Burgk b. Dresden Keller, Adolf, Königl. Hofgärtner, Moritzburg Kleine, H., Königl. Hofgärtner, Dresden-A. . Klemm, Br. Inh.d. Fa. Hoyer & Klemm, Dresden- Alt-Gruna Knauer, Paul, Königl. Hoflieferant, Dresden-A. Knoch, O,., Kunst- und Handelseärtner, Chemnitz . Knoderer, Carl, Obergärtner, Laubegast . EN Knöfel, C. H., Kunst- und Handelsgärtner, Dresden- Strehlen ’ Knöfel, Gustav H., Kunst- und Handelsgärtner, Dresden- Sıehlen:. . £ Konrad, Jul., Prinzl. Hoflieferant, Dresden-A. Kühn, Frau, ©. Buchdruckerei, Dresden-A. Eintritt . 1898 . 1898 1894 ‚1895 . 1890 „1908 1878 . 1896 1894 1884 1301 1902 “ 1891 - 1907 1876 . 1895 „1.8776 1890 1904 . 1895 1908 1906 . 1906 . 1900 1902 1901 1.306 5 korotl 1898 1895 1905 1907 500 1890 1907 . 1900 1908 1903 1907 1808 . 1904 . 1893 I Ta Kühnscherf, Emil, Fabrikant, Dresden-A. . Kunde, Arno, Fa. Kunde & Sohn, Dresden-A. Kunstmann, Dr., Zahnarzt, Dresden-A. 3 Lauterbach, Bernhard, Obergärtner, Laubegast Lehmann, Georg, Hofbuchhändler, Dresden-A. Leidhold, Albert, Wien, IX. Liechtenstein-Str. Leubner, Rud., Landschaftsgärtner, Dresden-A. Leumer, August, Privatus, Cossebaude . Liebig, Frau verw. Sidonie, Dresden-Striesen Löbner, Max, Königl. Garteninspektor, Dresden-A. . Lorenz, Paul, Königl. Hoflieferant, Zwickau i. S. Lyon, Max, Kunst- und Handelsgärtner, Zscheila b. Meißen Marks, H., Kunst- und Handelsgärtner, Kötzschenbroda Mattersdorff, Richard, Bankier, Dresden-A. Meckwitz, O., Sekretär, Dresden-A. Meischke, Arthur, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast Meischke, Johannes, Fabrikant, Tolkewitz . Melchior, Richard, Königl. Obergärtner, Pillnitz Meurer, Friedr,, Landschaftsgärtner, Dresden-A. . . Mietzsch, C. W., Königl. Hoflieferant, Niedersedlitz Mißbach, Robert, Bürgerschullehrer, Dresden-A. Modes,.E..H., Ingenieur, Dresden-N. Müller, Clemens, Königl. Obergärtner, Dresden-A. . Müller, Max, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Strehlen Müller, Robert, Kunst- u. Handelsgärtner, Dresden-Strehlen Münch, Heinr., i. Fa. Münch & Hauffe, Leuben-Dresden . Münch, Walter, i. Fa. Münch & Hauffe, Leuben-Dresden Naumann, Dr. phil. Arno, Dresden-A. Nitzschner, Obergärtner, Grüngräbchen D. Schwepnitz i. S. Noack, Ernst, Architekt, Dresden-Löbtau Olberg, Ö;, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Striesen Papsdorf, O, Kunst- und Handelsgärtner, Kötzschenbroda Pekrun, A., Privatus, Weißer Hirsch . Peschke, Fritz, i. Fa.:Gebr. /Hlirsch, Dresden-A. Platz-Eckelmann, Frau Olga, Dresden-A. 3 Pohl, €, Königl. Parkinspektor, Dresden-A. . Poscharsky, Oscar, Baumschulenbesitzer, Laubegast Pruggmeyer, Herm., Privatus, Dresden- Plauen Püschel, Paul, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast Quantz, Rich, Gartenbauingenieur, Laubegast Raue, Joh., Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Strehlen Raue, William, Kunst- u. Handelsgärtner, Dresden-Strehlen Richter, Albert, Kunst- und Handelsgärtner, Strehlen . . RER ER Richter, Alwin, Kunst- und Handelsgärtner, Striesen Richter, Emil, Kunst- u. 'Handelsgärtner, Dresden-Striesen 2 ee Richter, Franz, Lehrer, Markranstädt . Eintritt . 1881 1903 190% LET . 1873 1909 1305 „1895 1893 4907 1898 1908 1898 . 1893 1896 1894 . 1894 . 1903 1903 „1887 . 1890 Neitk . 1895 1896 1899 1898 1898 1893 1884 1878 1901 . 1888 . 1904 ..1902 LSOT . 1882 . 1875 . 1895 1908 1908 1908 SESES, 1901 1907 ER NTZN Richter, Frau L.R., Gartenbaubetrieb, Tolkewitz b. Dresden Richter, Rud., Eisenbahn - Verkehrs - Inspektor a. D,, Laubegast Romer, Carl, Kunst- und Handelsgärtner, Coswig i.S. Roß, v., Frau Gräfin Louise, Dresden-N. ß Roth, Carl, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast Rülcker, Ernst, Kunst- und Handelsgärtner, "Dresden- Strehlen . Ruschpler, Paul, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden Schäme, Paul, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden- Striesen x We TR, Schirmer, Franz, Architekt, Laubegast che; Schöpf, A., Direktor des Zoologischen Gartens, Dresden- Strehlen . N Schöppe, Reinhold, Kunst- und Handelseärtner, Blasewitz Schrön, Rudolf, Kunst- und Handelseärtner, Dresden-Reick Schulze, Conrad, Privatus, Blasewitz iR Schwarzbach, Gustav, Baugewerke, Laubegast a Schwarzbach, Reinhold, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-Plauen . . Scriban, Alfr., Geschäftsführer d. Fa. Hoyer & Klemm, Dresden- Altgruna Seidel, T.]. Heinr., Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast Seidel, er]: Rud., Kunst- und Handelsgärtner, Grün- gräbchen b. Schwepnitz RS Seidel, Max, Kunst- und Handelsgärtner, Blasewitz Seidel, Frau Minna, Dresden- Striesen . . Seyffert, Theodor, Landschaftsgärtner, Dresden-Plauen Siems, Wilhelm, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast . Simmgen, Hugo, Privatus, Dresden- Striesen . Simmgen, Theodor, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden- Strehlen . i a Simmgen, Wilhelm, Privatus, "Dresden -Striesen . Simmgen, Wilh., Prinzl. Hofgärtner, Dresden-A. Simon, Edmund, Kaufmann, "Dresden-A. Steglich, Carl, Kaufmann, Laubegast . Stein, Max, Bankier, Dresden-A. Steinkamp, Heinrich, Obergärtner, Wachwitz . Sföckigt, Alfred, Kunstgärtner, Stetzsch . Stöckigt, Wilh., Kunst- "und Handelseärtner, Stetzsch . Sföcklein, H., Ingenieur, Dresden-Striesen . Stoll, Emil, Prokurist, Laubegast . . Tamm, Hugo, Gutsbesitzer, Dresden-Strehlen s Tamms, Fritz, Direktor der Gartenbauschule, Laubegast Teschendorff, Victor, Rosenschulen, Cossebaude b. Dresden 1 Tesske, Paul, Ingenieur, Dresden-A. Thalacker, Otto, Kunst- und Handelsgärtner, Leipzig-( -Gohlis Tiemann, Ernst, Obergärtner, Laubegast Eintritt 1888 . 1908 . 1906 . 1906 . 1908 1898 LIT . 1890 1906 1901 1896 1905 . 1868 1908 1904 1908 1889 . 1885 „1896 1898 a ) 1897 1889 2100 21896 1907 1893 Fi „1908 LION . 1905 1881 . 1892 . 1900 1875 1893 1904 1909 1901 . 1895 Thiers, Otto, Fabrikbesitzer, Dresden-Striesen Uslar, Wilh. v., Städt. Gartendirektor, Dresden . Voigt, Wilhelm, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden-A. Wähner, Emil, Kaufmann, Dresden-A. Walther, Pfarrer, Neschwitz i. S Weigel, Gustav, Privatus, Blasewitz . Weißbach, Hans, i. Fa. Robert Weißbach, Gartenbaubetrieb, Laubegast Weißbach, Robert, Gartenbaubetrieb, Laubegast . Wetzold, Otto, Obergärtner, Dresden-A. Wilkens, Georg, Gartenbauingenieur, Dresden-A. Zeiger, Ludwig, i. Fa. Zeiger & Faust, Dresden-A.. . Ziegenbalg, Max, Kunst- und Handelsgärtner, Laubegast Ziegler, Wilhelm, jun., Grubschütz-Spreethal b. Bautzen Zimmer, Heinr., Königl. Obergärtner, Dresden-N. . Eintritt . 1905 1896 1902 . 1894 . 1904 1904 . 1908 . 1887 1907 1901 1901 1889 1907 . 1906 INHALT. 1 Übersicht über die Tätigkeit der Gesellschaft . . . 2.2... S 3 Beniebte aus den einzelnen Sitzungen . - . : 2.2... .. 1 Wableder-Fahnentrager und Junker, . . .. . ..,0 0m. Ai Beslkurder Pllanzenen u BeBiten-Fortbildungsküurse . . . ».. 2.0.0. 0.200 2a Besdensim Blumenschmuck, 3... =2 2% 2 Gartenbau-Ausstellung zu Darmstadt . . . ... ne 2 © Gesellschaft der Freunde der Botanik und des Gartenbaues . 14 Vortrag von Prof. Dr. Mayr-München über Bi Natur und TE KUNStH 2,00 9 3 Nana afenn a ST Le Schwindel-Auktionen holländischer een a 1 Generalversammlung 1906 . . . . . 5 0 ls Fortbildungsschule für Gärtner der Geeellechaft „Florac FE ERS Dr. Mehner-Steglitz über „Erwärmung des Bodens im Freien“ 20 MiRmerB@rokoreise . „va ce n eet , Ledien, Einfluß des feuchten Sommers auf Azaleen, Flieder usw. 22 Treibverfahren des Flieders mit Warmwasserbehandlung . . . 22 Geheimrat Wittmack-Berlin über „Hybridisation und Vererbung“ 24 BrBeräversammlung 1904... a. 20.0. ee 02 BReemapeallesuinonr a ee te Bericht über die III. Internationale Gartenbau-Ausstellung zu Dresden1907 47 Banpbederverzeichmis = 0 100000 ee em ee 03 a) —,gsi et m Rn [9 Wr rn u ei Gesamtansicht. Rhododendron-Landschaft im Kaukasus (Entwurf von M. Bertram-Dresden-Blasewitz). 1. Abb. Partie aus dem Mittelgrunde. Rhododendron-Landschaft im Kaukasus Abb. 2. “(uIPSZII-PIIy A9feunspesyyoy) SIIHL->PPeg ydeu sopejsnseyney USPUSN>PN>gq sap appıg wap pur Sunzuejduy J19gQ :snseyney wm yeydspug[-uolpuspopoyy 'E "AAV -sne Suedursjdnepg woA ypısuy :(zumasejg-uspssig-weniag "W UOA AnM}ug) uUSMeH Aaydstusıpe}] 7 'qQqV Vpeumn sep pun efosıag a1p “usddnısussjezy US19g0 SIp ne yOılg :usy1ıeQ, 19yPsıusıpe] 'G 'qqY “(UIPSIIZ-PIN A9jeunısyeayyJoH) Spjewadpuey sep me ypılqsny ur eJosıag use Aaydsıuaıpe}] 9 'qQqY ıoaep usddnınm-easuripk n £ 0 he pun -u99fezy Ju SNOSYONnY A9P UOA L[OS19] :USNIeD) A9y9sıuaı[e}] L’gqV w “(131n3 1] PYanyDıy) pdwaj pun 10] WSgOAS Yu [9] 1919PIOAX :(zumasejg-uUspssIg-wenNag "W uox Jınmyug) use aaydsıuedef 'S’qqV ut ı Be vr (UIPSIIG-PIIN A9fewasfesyyoy) Spfewaspue/g, wap pun uswnegs.1aMmZ A9yaA Mu [IL A919Ju1J :us1en Joypsıuedef °6 'qqY ai "UOPnS ypeu sne SpPnNIg A9p uoy :(apjaguanew-}poafkag 'O) USAPNIPIO Au ppeman OL 'QqV Urwald mit Orchideen: Teilaussicht mit Abb. 11. Coloradogebiete im Wasserfälle (Hoftheatermaler Rieck-Dresden). ’ Wandgemälde -seSaqneT-jequadarz 'W) uaajezy pun sejjey “uauieyneiy ‘oddnıdusumeg 1990138 uw SjfeyfspIW "ZI 'gQgV N, “(uapsaigq-tuyog N) Sruoydurksssumynig "EI "AV Taufzimmer (R. Böhm-Dresden). Abb. 14. J-JuineipeT7) Swunzuswmeg "GI 'QqV Abb. 16. Amaryllis und Adianthum (Max Lyon-Meißen). Abb. 17. Orchideen, Odontoglossum-Hybriden (Ch. Vuylsteke-Loochristy). -uo1pu>popoyy pun uaapezy uoa uaddnın :oeypdZ SEO OO SI 'QAV -(peIsunegg-[pyua4) sosneyurey sap uszuejjdıasse/gy Spuayng :sneyy-eissl ellopıA "61 'QAV gw - | R > ER: r v {} Rear SE TR a RE N At a € hr N NEAR v A 5 ed Se m Le Fa a y iR f” n 5 > A “ . „ F 4 3 x r 4 e. « * : B » d e r - ’e ’ . . x ' “ . h J = ES L dj k ’ 2 Ri: En r EEE Zu 27 ii in | er ” r) IM 787