6^6 SITZUNGSBEIIICHTE DER KAISEKLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. PHILOSOPHISCH-HISTORISCHE CLASSE. VIERUNDACHTZIGSTER BAND. AVIEN, 1877. IN COMMISSION BEI KARL GEROLD'S SOHN BÜCIlllÄNDLUR DEK KAIS. AKAD1:M1E DEK WISSENSCHAFTEN. SITZUNGSBERICHTE DER PHILOSOPHISCH-HISTORISCHEN CLASSE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. VIERUNOACHTZIGSTER BAND. JAHRGANG 1876. — HEFT I— III. WIEN, 1877. IN COMMISSION BEI KARL GEROLD'S SOHN BUCHHÄNDLER DEK KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. A Druck vou Adolf Holzhauses in Wieu k- k. I'niversitäts-Bucli^ Serie. Tome II«, 11 1 et IV^ bulletins. 1874. Vs VI<= et VIP bulletins. 1875. Tome 111% l^" et II« bulletins. 1876. Bruxelles; 8". — 9 Mciuüirn.s couroniies et autres Memoircs. Toincs XXIV'', XXV'= et XXVI''. Bruxelles, 1875; 8". — Memoires conronnes et Memoires des Savants etrangers. Tome XXXIX", P« partie. Bruxelles, 1876; 4". — Memoires de rAcademie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-arts de Belgique. Tome XLI'', 1''= et IP partie. Bruxelles, 1875 et 1876; 4». Akademie der Wissenschaften, Königl, Preuss. zu Berlin: Monatsbericht. Juni 1876. Berlin, 1876; 8". - Die Plastik der irlellenen an Quellen und Brunnen von E. Curtius. Berlin, 1876; 4". — Die Unterscliriften in den römischen Rechtsurkunden von C. G. Bruns. Berlin, 1876; ■i*>. — k. k. in Krakau: Rocznik Zavzadu Akadeniii umiejetnosci w Krakowie. Rok 1875. W Krakowie, 1876; 12". — Rozprawy i Sprawozdania z po- siedzei'i ivydzialu filologicznego akadeniii uniiejetnosci. Tom III. W Kra- kowie, 1875; 8'^. Dr. Mauryc Straszewski: Jan Sniadecki; jego Stano- wisko TV Dziejach oswiaty i iilozofii w Polsce. W Krakowie, 1875; 8". Monumenta medii aeoi historica res gestas Poloniae illustrantia. Tom. III. W Krakowie, 1876; 4". Pamictnik Akadeniii umiejetnosci w Krakowie, Wydzial matematyczno-przyrodniczy. Tom drugi. W Krako'wie, 1876; 4". Breslau: Universitätsschriften aus den Jahren 1875 und 1876. Breslau; 80 und 40. Gare in de Tassy, M.: Allegories, recits poetiques et chants populaires tra- duitä de l'Ai'abe, du Persan, de l'Hindoustani et du Türe. 11*^' cdition. Paris, 1876; 4''. Gesellschaft, Deutsche, MorgenUindische: Zeitschrift. 30. Bd., 2. Heft. Leipzig, 1876; 8". Indische Studien. Leipzig, 1876; 80. — Königl. der Wissenschaften zu Göttingen: Das geographische Wörterbuch des Abu 'Obeid 'Abdallah ben 'Abd el-'Aziz el-Bekri, von Ferdinand Wüstenfeld. I. Bd., I. und IL Hälfte. Göttingen und Paris, 1876; 8"\ Hamburg, Stadtbibliothek: Gelegenheitsschriften aus den Jahren 1875 uud 1876. Instii'uut, Koninkl. voor de taal- land- en volkenkunde van Nederlandscli- Indie : Bijdragen. III. Volgreeks. XI Deel. 1*= Stuk. 's Gravenhage, 1876; 80. Istitiito, Reale Lombardo, di Scienze e Lettere: Rendiconti. Serie IL Vol. VII. Fase. XVII— XX. Vol. VIII. Fase. l-XX. Milauo, 1874 e 1875; 8". — Memorie. Classe di lettere e scienze morali e politiche. Vol. XIII, IV della Serie III. Fase. IL Milano, 1875; 4". — Memorie. Classe di Scienze matematiche e naturali. Vol. XIII. IV della Serie III. Fase. II. Milano, 1875; 40. /ahrbuch, Militär- statistisches für das Jahr 1873. I. Theil. Wien, 1876; 4". (<^üns tierverein, historischer: Bremisches Jahrbuch. VIII. Bd. Bremen, 1876; 80. Leyden, Universität: Annales academici. Lugduni-Batavorum. 1875; 4". Mittlieilungen aus J. Perthes' geographisclier Anstalt. XXII. Bd. 1876. IX. Gotha, 1876; 4.o Musee Teyler: Archives. Vol. IV. Fase. I. Harlem, l'aris und Leipzig, 1876; 40. — Verhandeüngeu rakende de Natuurlijkc en geoiJeubaardc 10 GotlsdiciiHt, uitgencvcii door Teylcrs gudg-clcerd Geuootsliap. Nieuwu Serie; viorde decl. Harlom, 1876; 8". N.i ein- i eilt eil über Industrie, Haudel und Verkelir aus dem statistischen Departement im k. k. Handelsministerium. III. Bd., III. u. IV. Heft und VIII. Bd., III. Heft. Wien, 1876; 4'\ — St<'itistisclie von den österr.-ungar. Eisenbahnen. I. Bd., IV. Heft. Wien, 1876; 4'\ IV. Bd. Wien. 187G; 4". üssolinski'sches National- Institut in Lemberg: Codex diplomaticus monasteiii Ti/necensis. Cze.?e I e II. We Lwovvie, 1875; 4". — Sprawozdanie z czynnosci zakladu narodowego imienia ossoliiiskich za rok 1875. We Lvvowie, 1876; 8«. ,Kpsue politique et litteraire' et , Revue scientifique de la France et de l'Etranger'. VI* annee, 2*= serie. Nr. 15 et 16. Paris, 4". Suciety, Royal Asiatic: The Journal of the Bombay I)ranch, 1876. Bombay, London, 1876; 8». Verein, Siebenbürgischer, für romanisclie Literatur und Cultur des romau. Volkes: Transilvania. Anulu IX. Nr. 12, 14, 15, 17, 18. Hermann- stadt, 1876; 40. — für siebenbürgische Landeskunde: Archiv. N. F. XII. IL, III. Heft, Hermanstadt, 1875; 8". — Faljricius, Carl: Lrkundenbuch zur Geschichte des Kisder Kapitels vor der Reformation und der auf dem Gebiete der- selben ehedem befindlichen Orden. Hermanstadt, 1875; 8". — T rausch, Josef: Scliriftsteller- Lexikon oder biographisch-literarische Denkblätter der Siebenbürger Deutschen. III. Bd. Kronstadt, 1875 ; 8". — Historischer, für das Grossherzogthum Hessen: Archiv für Eessischr Gescliichte und Alterlhuinskunde. XIV. Bd., 2. Heft. Darmstadt, 1876; 8". — historischer, der fünf Orte: Luzern, Uri, Schwyz, Unterwaldcn uad Zug: Der Geschichtsfreund. XXXI. Bd. Einsiedeln, New- York u. Ciiiciunati, 1876; 8". Wis.senschaf tlicher Club: Kurze Darstellung seines Entstehens unc. seiiu r Hilfsmittel. Wien, 1876; 1-J". rfiziiiaier. Uelier jiniaiiiscke Dialecte. 11 Ueber japanische Dialecte. Von Dr. A. Pfizmaier, wiikl. Mitgliede der k. Akademie der VVi.sseubchaften. JJer Verfasser dieser Ablumdluiig', bisher nicht im Stande, sich über das Vorhandensein japanischer Werke, in welchen ausschliesslich von den Dialecten gehandelt würde, Gewissheit zu verschaffen, stellte sich die Aufgabe, vorläufig dasjenige, was in dem grossen philologischen Werke Wa-ktm-skoori zer- streut vorkommt, zu sammeln, und so wenigstens einen Begrifi^ von dem Wesen und der Bedeutung dieser Mundarten zu geben. Er hat hierbei nur das völlig Neue, das dui'ch europäische Arbeiten noch nicht zur Keuntniss Gebrachte, aufgenommen. Auf eine Einleitung, welche Allgemeines und Beispiele von höchst merkwürdigen Abweichungen enthält, folgt ein alphabetisch geordnetes, sehr umfangreiches Verzeichniss der aufgefundenen dialectischeu Wörter und Ausdrücke sammt Erläuterungen. Hierbei wird hauptsächlich die gegenwärtig gesprochene Sprache berücksichtigt, jedoch wurden in den Fällen, wo grössere Vollständigkeit erwünscht war, auch dialectische Verschieden- heiten der alten Sprache, bisweilen selbst Geschichtliches, das zum Verständnisse beitragen konnte, angeführt. Der Unterschied zwischen gemeiner Sprache — so wird Alles, was nicht Schriftsprache ist, genannt — und Mundart wird nicht immer festgehalten, wesshalb aus der ersteren auch dasjenige, das einer Erklärung bedürftig zu sein schien, heran- gezogen wurde. Eine Eigenthümlichkeit der Mundarten ist ferner, dass der Sinn mancher in ihnen gebräuchlichen chinesischen Wöi-ter 12 l'li/. maier. sich iiiclit bcbtiininen lässt, beziehunjü^swcise die zu Grunde lieuehden chinesischen Zeichen nicht ennittelt und darüber nur Vermutliungen ausgesprochen werden können. Die alphabetische Anordnung geschah nach dem Laut- systeju, welches in den .japanischen Etymologien^ des Verfassers erwähnt und in dem Wa-kun-siwori an der Stelle des Svstemes des I-ro-fa befolgt wird. lieber japanische Dialecte. Die Sprache der Landleute ist reich an trüben (Is'igori-) Lauten, Man sagt daher in der gemeinen Sprache hiru ,Blutigeh, 6aY.s-i , Biene', cZomÄö ( "j-i Z^ i)[f ^\ ,lAh(i\\Q^,gani,^veh&\(}ajeru {'IT ^^ ^1^) jFrosch' statt firu, fatsi, tombo, kani,kajeru. Dieses alles ist g||' ^ (iiamari) , abweichende oder Provinzsprache'. Im Grunde kommt der trübe Laut im Anfange der japanischen Wörter nicht vor. Die Trübung des Anlautes, welche in manchen Wörtern wie in dake statt takt , Berghöhe', gona statt Jcona itJ ^ "3" ^^^^' >(/ t^ ~^) ,eine Art Molluske' dennoch üblich ist, wird für eine umgewendete falsche Aussprache späterer Zeiten gehalten. In Si-koku sagt man statt hakari , allein' blos ha, in Mino und Migawa statt sama ,Art und Weise' blos sa. Es sind ab- gekürzte Laute. Ebenso sagt man in Migawa abgekürzt mizu statt min-zu ( ^ 2/ ^) , sehen werden,' kika-zu statt kikan-zn (4- 77 ^ X*) jliören werden', juka-zn statt jukan-zu ( 3^ 7/ ^ X) jgchen werden'. Wenn man in Totomi etwas bezeichnet, setzt man als Anfangspartikel die Sjlben mono (^ y) voran. AYenn man in dem Kreise Awomi in Migawa etwas bezeichnet, setzt man am Ende die Sylben ira ( -^ y^ hinzu. Auf ähnliche Weise wii-d in coreanischen Lauten a-rni-da-butsu durch o-mi-to-fu-rui (^t" ^ 1^ y' )\^ "f ) wiedergegeben. Von den falschen Lauten der Sprache der Landleute sagt man :^f^y^\^L'^ namaru oder dami-taru. Schon in dem Siü-I-siü heisbt es: Uobci' japanische Diiilectc. 1 V Äclzuma-nlte \ ^* (jasina) ivare-taru \ 71 (fito)-no ^^(koj- ''" I "S^ (sita)-dami-te koso | mono-ioa i-i-ken. Die in dem Ostland | aufgezogenen | Söhne der Menschen, mit falschen Lauten der Zunge | werden sie gesprochen haben. Auch in dem Man-jeO-siü und Ko-kon-siü wird eine Classe von Liedern: , Lieder der östlichen Gegenden' (adzuma-uta) aufgestellt. Da die Laute der in ihnen enthaltenen Wörter nicht in einander übergehen, sind sie schwer zu erklären. In dem J^ ^^ dkj? (gioku-jeö-seo) heisst es ferner: •w ( UguisuJ-iva \ tvinaka-no Ä^ (suj-nite | sodate-domo | danni-taru -^ (ne)-wo-ha \ (^S (naki)-nu nari-keri. Die Nachtigall | in dem Neste des Dorfes | hat man auf- gezogen, I doch falsche Töne | dass sie gesungen hat, geschah. Zur Erklärung dieser Verse wird gesagt, dass die Töne der Nachtigall des Kuan-tu wirklich falsch sind, dass man aber in der Welt die Töne der Nachtigall von dem Nachtigallen- berge in Jamato hoch schätzt. Für die Laute der japanischen Sprache gibt es dreierlei Abkürzungen. So ist nuru statt inuru , schlafen' eine obere Ab- kürzung. Te-ni-fa statt te-ni-ioo-fa , Partikel' ist eine mittlere Abkürzung. A statt are ,jenes' ist eine untere Abkürzung. Die Verschiedenheit der Dialecte zeigt sich bereits in den alten geographischen Namen. So hat der in dem Wa-mei- seö enthaltene Districtname ^^ j^ die Aussprache fai-hnra ()^ 'i )^ y\ fagi-wara {)\ ^ )^ y )^ fari-tvara {)\ U )^ y j^ fan-bara ()^\ ;>' )Y y) und fappara {)\ ^ )^° "y )' ^^^ bemerkenswerthe Lesungen von Orts- namen werden ferner angeführt: >^;^ -^"^ (farn-na), S^ ^ %\ (otca-sikij, g^J ^^ (ßUni), ^l ^t (o-otsi.J. Die folgenden Verse sind Mundart von To-sa: Ke-e-ke-e-to | tsifu-ioa wa-ko-ra-ga \ ezu-rasi-ja \ ze-zija-n siju-u-tsiku I jon-he kita-tslku. Ke-e-ke-e ist so viel als kore-kore, ein Wort, mit welchem man die Menschen ruft. Tsifu ist fo iü ( ]-• -^ ^)? ^^^'^ rann nennt. Wa-ko-ra ist ^ -^ ^ (iva-ko-ra) , meine Söhne'. Kzu-vasi-ja ist ija-ni omo ,immer mehr denken'. Eine be- schwerliche Sache näfsvi knto) heisst ezni f j^ X* "^ )• Pf i 7, ni a i er. Ze-zia-u ist ein Wort von der Bedeutung , allgemein' (so- tai-to iu kotoha) und vielleiclit so viel als jü^ _J^ (se-zihj ,Welt'. S/Ja-ii-tsikn ist ^ ^ (sei-tsukuruj ,den Geist ei'schöpfen' und bedeutet: einer .Sache inüde sein (kofo-ni umu). Jon-he ist jo-he ^gestern Abende Kifa-tsiJat steht für ^ (ki)-ta ,gekommen^ ZlsiÄ;« ist die IJmwendung des obigen Uifn ,was man nennt' und wird häufig als llilfswort angehängt. Die folgenden Verse sind Mundart des Reiches Awa auf der Insel Si-koku: Ura-ga kuni \ (jija-u-ni ifi^ (saki)-f.aru j ^^ (mmnc.yno ]^ (fana) \ loojare ke-K-to-na \ ezu-na jamn-knze. Ura ist so viel als ^ wäre ,ich^ Gija-u-ni ist YÖJ (gia-u)-vi und kann die Abkürzung von f4' |Jj (fß<^->^wi) ,Berg Gio' sein. Wojare ist ein Wort der Verwunderung (ihukaru kotoha). Ke-ii-to-nn bedeutet fana-fadasi ,überaus^ Ezu ist in den vorhergehenden Versen vorgekommen. Die folgenden Verse wurden von den Menschen von Nani- wa in der Bezirksaussprache (|pj5 g^) von Wowari gedichtet. Katsute koi \ sasuga ozogai \ ozoi koto \ fana-ni arazii-rn sofa-fJe-ja ka.fu-de-ja. Katsute koi ist khte kitare ,komm doch her!' Sasuga ist so viel als ob man nani-si-ni ,wesswegen?' sagte. Ozogai (?}" "^^ "ff -f ^ bedeutet osorosi-ki , furchtsam'. Ozoi koto bedeutet jo-karanu koto ,eine .Sache, welche nicht gut ist'. Fana-ni bedeutet fazime , Anfang'. Arnzu-ni \si arh-znru-ni (fy^^^ Ky -^ ) , indem es geben wird'. So-u-de-ja ka-u-de-ja ist die Umwendung von so-zija ko- zija ,so oder so'. Ein Lied der Knaben von Waka-sa lautet: Jo-gi-ja ß-ton-to o-sija-u-su-kere-do fvto-tsu ;^ fmakuraj- ni fitari-nete. Hierzu wird blos angegeben, dass fi und fn gewöhnlich mit einander verwechselt und v und mu nicht unterschieden werden. Demnach würde in dem Obigen ß-ton für fu-tnn Uober j:ii),aiii<;clip Dialootc. 1^ ,M.a,tnize'f fnto-tsu für fito-tsn ,Qm', fitari für fiitari ,zwei' gesetzt sein. Die Verwechslung von ii mit mn ist nicht ersichtlich. Auch in dem Reiche Foki werden ß und fu nicht unter- schieden. Man sagt daselbst fugasi statt figasi ,Osten^, ß-tokoro statt fa-tokoro , Busen' und Anderes. Die folgenden Verse sind Mundart des Reiches Bun-go: Kinofu ^ (mi)-tsije \ kifu ^ (mi) n-siß-ka ku-i-si-i-ni \ ~^. 0 (fiitsu-ka)-to ^ (mi)-zu-wa \ u-do-ndo-u si-ja-u. Die Rückkehr von tsi je ist te. Mi-tsije ist demnach 7mte ^sehend^ A'^y». ist keff(. (keö) , heutet Min-siß ist minn saje ^nicht sehen, sogar'. Kn-i-si-i ist knjasi-ki , bedauerlich'. U-do-n bedeutet ^ (wäre) ,\c\x'. Do-n si-ja-u bedeutet nani-to sih ,was wird man thun?' Mundart des Reiches Bun-go enthalten ferner die Verse: Ore-mo icari-u \ omuß-ioa snre-do | do->i sl-u-ro | fsui-ni afn-je-zi \ sin-ki nan zijari. Wari-v ist ^ (lüare)-iüo ,mich'. Omuß ist omoi , denken'. Si-u-ro ist sio-zo ,thun werden'. Af"-j^-^^ ^-^^ ^ ^ (ai-je)-nu , nicht begegnen'. Nan zijari ist nan-to sen ,was wird man thun'. Die folgenden Verse wurden beim Anblick der Kirsch- bäume des in dem Reiche Sina-no befindlichen Bergweges des gemeinen Weibes (sid.zu-no rne-ga jama-dzi) gedichtet. Sie sind daher, wie anzunehmen, Mundart von Sina-no. Ikits(u) sima-ni \ t.mho mi-si :Jg (fana-no \ kits(u) tsiinn- m I gnwarari-to saifa \ looke-todzi-no kaba. Iküs(u) fsima ' ist :g^ (jnki)-si-na ^gegangen sein'. Ka ist eine Interjection. Kitsu tsima ist ^ (kitari)-si-na ,gekommen sein'. GuvHirari-to saifa bedeutet das Aufspringen der Blumeii- knospen. Woke-todzi-no kaha ,der zuberbindende Kirschbaumbast' bedeutet, dass man in jener Gegend zu den Zubern Reife In den Versen abna ffoselirieben. 16 l*r i z)iiai cl. verwendet und diese aus dem Baste des Kirschbaums verfertigt. In tSi-koku geschieht dasselbe. Die folgenden Verse sind Mundart des Reiches Mutsu: Ljußsn-ja \ ^J] -j^ (fatsu-ne) bim dase \ kiku-hei-ni \ aze- i nakonal \ bu-sa-fa djui-bei. Eine Erklärung- sagt: Uguisu-no fatsu-ne-wo idase kiku- beki-ni naze nakanu-zo bn-sa-ta-zija-to ijeru kokoro nari. Dieses hat den Sinn: ,Die Nachtigall schickt die ersten Töne hervor, und man muss sie hören. Warum sollte der Fehler bestehen, dass sie nicht singt?' Hieraus folgt, dass aze-i für naze , warum?" gesetzt ist. Die Bedeutung der Wörter bun und d(xn wird nicht angegeben. Die folgenden Verse sind Mundart der Lieu-kieu-Inseln : Kefu-iio fuku-rasi-ja j nani-mo r/ana tafsi-joru \ taid>ufH woru fana \ tsuju gija-ataku-fo. Kffn-no fukii-rasi-ja ist keo-no j[jg (ficku)-rasi-ki ,dab Segenreiche des heutigen Tagest Nani-mo gana tatsi-joru sind Wörter der Lieu-kieu-Sprache für nani-ni tatojo-zo ,mit etwas vergleichen'. Tsubute looru fana-no^ ist tsitbonde wiru fana-no , die noch geschlossenen Blumen, die Blumenknospen^ Tsuju gija-ataku-to hat den Sinn von ^^ (tsuju- ni ^^ ^^ (juki-b) fa ^p (goto) ku ,als ob man Thau getroffen hättc^*. Für , Begegnen, Treffen* (j'uki-h kotoj sagt man gewöhnlich auch juki-jan und Anderes. Die folgenden Verse bestehen grösstentheils aus Wörtern der Sprache von Jezo: Blni-sija-vio-to | kamo nomo kage-ico \ mokoro-sitt \ ^ (k/r/j-vo ^ (%itsi)-ni \ tsi-ppo ^ (mi) je-keri. B/iu-sija ist ein Wort der Lobpreisung (/o?m,'-/m7t /.-o/o/;«/. Kamo nomo kage bedeutet die Gestalt eines schönen Weiln-s (bi-nlo-si-no tat). Mokoro-site bedeutet ^ ^ (zniku-sui) ,fest schlafen'. In der Ainosprache bedeutet vwkoro einfach , schlafend Von fsijypo wird gesagt, dass es fioie , Schiff' bedeute. Das Schiff heisst in der Ainosprache tsipim oder tsip. Tsipo bedeutet , rudern'. > 'j In den Versfii felilt ilicscs ho. (1 Üeber japanische Dialecte. 17 Die Kirsche von I-se (i-se-zakura) hat in I-se den Namen Mü ]&)r |P (cjo-sio-zakura) ,die Kirsche des kaiserlichen Ortest Die Kirsche von Je-do (Je-do-zakura) hat in Je-do den Namen Ä i)^ i^ (tsin-zakura) ,die Lampenkirsche'. In Bezug- auf die oft beobachtete Verschiedenheit der Pllanzeunamen heisst es in einem fortlaufenden Gedichte : Kusa-no na-mo \ tokoro-ni jori-te \ kaivaru nari. Die Namen der Pflanzen | je nach dem Orte | sind sie verändert. Ein anderes Gedicht sagt: Nani-wa-no asi-mo \ i-se-no *^ St (fama-wogi). Das Schilfrohr von Nani-wa | ist der Küstenweiderich von I-se. (Agit) , erhebend In der gemeinen Sprache sagt man agerti. In Fi-tatsi sagt man kikeru, ein Wort, welchem sonst die Bedeutung , gehört werden' zukommt. Ako bedeutet in den westlichen Reichen den rothen Fisch (^ ■^). Es hat den Sinn von aka-uwo , rother Fisch'. In I-se sagt man aka-u, welches Wort die Abkürzung von aka-utvo. In Fari-ma bezeichnet man eine rothe Kornähre {^r{ 5^ ) durch ako. Dieses Wort ist die Zusammenziehung von aka-fo. Azamukit, ^betrügen'. Das gemeine Wort ist damasii. Anadzuru ,verachten'. Man findet für dieses Wort auch anadzurakasi. Allgemein üblich ist anadoru. Ann. Man sagt, dass die Menschen von Tsuku-si dieses Wort für ;^ laire ,ich' gebrauchen. Amu , Bremse'. Aus dem Nippon-ki. Heutzutage ahu. A)no nennen die kleinen Mädchen gemeiniglich den Kuchen (motsi). Ajameru. Man sagt im gemeinen Leben ßto-iro ajameru ,die Menschen tödten'. Man sagt dafür auch ajasimeru. Den- selben Sinn hat es in der Form ajameM. Ajul [y ZL tl ) j^iJie Fussbinde'. Man findet dafür auch asi-jui. Ariku jgehen'. In Satsu-ma sagt man saruku. Sonst ge- wöhnlich aruku. Sitzungsber. d. phil.-hist. Ol. LXiXIV. Bd. I. Htt. Jg Pfizmaier. Ikofu ,ruhen'. In der gemeinen Sprache von Kiu-siü sagt man auch jokofu. Isasaka ,wenig^ Man sagt auch isasake und isasaki. Isi. Man sagt, isi habe m den östlichen Reichen die Be- deutung sukiinad ,wenig^ Isiku bedeutet in der Sprache der kleinen Mädchen Süssig- keit (uviaki koto). In dem Tai-fei-ki steht in demselben Sinne isi-kari-si toki-ica ,als es süss war*. In De-wa hat isi-i ( ^ ^ --f ) die Bedeutung asiki koto ,Schlechtigkeit^ Isogasi ,eilig^ Eine alte Form ist isugasi. Idaku ,in den Armen halten'. I ist eine Anfangspartikel. Man sagt daher gewöhnlich bloss daku. In dem Nippon-ki findet man mndaku und udaku. In dem Take-tori-mono-gatari findet sich die Form idakajete und im gemeinen Leben die Form dakajeru. /)fsMt<;an{,lügenMnDe-wasagtman/aÄ;a-nafa()~\ tl 'Y :^)' ^ (Inahi) ,sich weigernd Man findet auch inaburu. Sonst sagt man inami und inamu. Ina-hikari , Blitz'. In dem Kippon-ki und Wa-mei-seo findet sich auch ina-dzuruhi. Iioawo-ro (^ )^ '^ H? ) steht für ücav:o ,Fels'. Ro ist ein Hilfswort. Ugoku jsich bewegen'. Man sagt auch wogoku. Ugomotsu ,sich aufwerfen Avie Erde'. In dem Nippon-ki findet man agnmotsu. 1^ Uso-fuku ^pfeifen'. Das Zi-no kagami liest usomu. Utata , umgewendet'. Man findet auch uta-ke-dani und utata-aru. Uni jSeeigek. In der Mundart des Reiches Iga hat uni die Bedeutung sumi , Steinkohle'. Wata-uni , Baumwollen-Seeigel' bezeichnet die niedrigste Sorte Baumwolle. 1^ Uwa-mi ,Reitkleid'. Man sagt auch fira-mi, fira-hi und uiva-mo. Kai-ma-nii , durch die Mauer sehen, spähen'. In dem Makura-sö-si findet man kai-ha-vii-site. Das Jamato-mono- gatari sagt kai-ma-me-hn. Die Rückkehr von mire ist me. Das letztere Wort steht daher für kai-vici-viire-ba. tielier japanische Diiilectij. 19 ^ ^ß Ka-n-rl ^Reisegepäck^, Im gemeinen Leben sagt man auch Ico-rt (Zl Jj )• ^ 7J^ Ka-u-hasmni ,Haarscheere*'. Steht für kami- hasami. Im gemeinen Leben sagt man Jca-hasami. Kago. Es gibt einen nutzbaren Baum Namens kago. Die Blätter desselben haben Aehnlichkeit mit denen des Kampfer- baumes. Er trägt kleine rothe Früchte. In dem Reiche Mino gibt man der Papierpflanze {^^ ^ kami-gusa) den Namen mo-kago. ^ (Katama) heisst in der alten Sprache ein Korb. In dem Reiche Awa bedeutet katama ein Kammkästchen (j^ ^i kusi-ge), was in dem A-wix-fu-to-ki zu sehen. Auf den Lieu-kieu-Inseln sagt man für ^ (kui) , essen' das Wort kate. Man glaubt, dass es von dem japanischen kafe jMuudvorrath' abzuleiten ist. Für :^g (7ieko) ^Katze' sagt man kana. Ueber den Ursprung dieses Namens wird angegeben, dass man in der Büchersamm- lung des ehemaligen Kana-zawa chinesische Katzen gehabt habe. Als man nämlich aus China Bücher brachte, habe man, um sich gegen die Mäuse auf dem Schiffe zu schützen, eine Katze an Bord genommen, mit der man angekommen sei. Die Nach- kommenschaft dieser Katze erhielt den Namen kana, d. i. Katze von Kana-zawa. In De-wa bezeichnet man den Milcher [uwo-no loosu, männlicher Fisch) durch das Wort kana. Kana-gi, im Sinne von , Eisenholz', ist ein Halseisen, auch ein kleiner Bambus, mit dem man die Glocke schlägt. In den Erzählungen des mittleren Alterthums findet man den Ausdruck fasi-no ita-no kana-gi ,das Eisenholz der Brücken- bretter'. Derselbe ist heutzutage in dem Reiche Mutsu noch gebräuchlich. Es wird gesagt, dass die Holzhauer der südlichen Berge von I-se und der Gebirgshäuser des Reiches Mino das Brenn- holz (siba) mit dem Namen kana-gi bezeichnen. Die alten Aufzeichnungen des Götterzeitalters sagen: In dem Kreise Kuri-moto, Reich Omi, stand in dem hohen Alter- thum ein grosser Kastanienbaum, der auf einer Strecke von mehreren Ri Wurzeln trieb. Die Menschen des Kreises gi-aben jetzt diese Wurzeln aus und gebrauchen sie als Brennholz für 9Q P fi z m a i c I-. den Morien niid Abend. Man gibt ihnen den Namen ^ ^ {kana-gij ,Eisenhülz^ — Man bezeichnet dadurch Steinkohlen. Kama-himd ,läi inend, j.eräuschvolP. Wird in Si-koku gemeiniglich im Sinne von g| || (kon-kiü) ,müde und erschöpft' gebraucht. Gi-tsija-u {^ ^ ^ p) ist das verderbte Koje von ^ ff (Idu-ttö) ,Ball spielend Kitsxuie jFuchs^ Man sagt auch kitsuni, kitsu, ketstine, ketsu und kutsune. Kihi ^Mohrenhirse'. In dem Wa-mei-seo findet sich akaki kimi ,rothe Mohrenhirse', kuroki kimi , schwarze Mohrenhirse, und kimi-no motsi , Kuchen von Mohrenhirse'. Auf den Lieu-kieu-Inseln benennt man die Götter mit kin-ma-mon. Dieses Wort hat den Sinn von ^ ^ ^ (kimi- ma-mono) , wahres Wesen des Gebieters'. In De-wa sagt man für kimo-wo tsitbusn ,die Ltber auf- reiben, d. i. erstaunt sein', die Worte ojaku-ojaku. Kuku ist in dem Wa-mei-seö das Koje von ^ (kikii) , Chrysanthemum'. jA^ (Kuziru) ,ausbohren, ausstechen'. Man glaubt, dass das im gemeinen Leben übliche si-kuziru ,beeinträchtigen' so viel als ^ ^ (si-kuziru). Im gemeinen Leben bezeichnet man durch kutsi-hiru fosoki mono ,dünnlippiger Mensch' einen guten Redner. In Ueberein- stimniung hiermit findet sich in den , geistigen Thürangeln' ( ^Ä i;^ \ die Erklärung: kutsi-hiru fosoki-iva kotoha-karusi , dünn- lippig ist leicht von Wort'. Ku-doku hat den Sinn von (3 g^ (ku-doku) ,mündlicli erklären, auseinandersetzen'. Kv ist die Abkürzung von kutsi ,Mund' und verschieden von dem jU (ku) in pj ^ (ku-zetsu) pj -^ (ku-den), in welchen Wörtern es das Koje ist. In den Mono-gatari's findet man auch kaki-ku-doku. Man glaubt, dass die Wörter kiidoi, kudo ,im Reden lästig wiederholend' den- selben Sinn haben. In der gesprochenen Sprache ist ku-doku auch das Koje von ^ iM fku-doku) ,Verdienst'. lieber japanische Dialecte. 21 Knhi-kami bedeutet den Mantelkragen (uwa-gi-no jeri). Man findet auch kuhi-humi. Kurafu , essend Kwaioasu ,zu essen geben^ bedeutet ßto-wo utsu , einen Menschen schlagen*. In der gemeinen Sprache von Satsu-ma bedient man sich, wenn man einen Menschen fragt, ob er essen werde (mono-ioo huwan-ka), des Ausdruckes fan-pan. Wenn man von sich selbst sagt, dass man essen wird ( £^ ^ ^ ?Jl onore-ga kutvb) sagt man ha-u-ha-u. Kurufu , wahnsinnig sein^ Man findet in Gedichten kwufosi , wahnsinnig* statt des jetzt üblichen kurinoasi. Kure , Sonnenuntergang*. In den östlichen Reichen bedient man sich im gemeinen Leben statt ki-nado-no kage-ni ,im Schatten der Bäume* des Wortes kure. Natteö heisst in Tadzi-ma ein Wasservogel, welcher sonst kuro-dori ,der schwarze Vogel* genannt wird. f^n S Ö (mi-kurodo) ,die kaiserliche schwarze Tliüre' heisst in der Sprache der Frauen des kaiserlichen Palastes der Altar Buddha's (hutsu-dan). Für kefiiri , Rauch* sagt man in Je-do kemu. Es steht in Verbindung mit der Schreibart kemtiri. Kesu , auslöschen*. Kejeru sagt man in De-wa statt kijeru ,ausgelöscht werden*. Für kesu , auslöschen* wird auch ketsu gesagt. J0^ (keni) , insbesondere*. In der gesprochenen Sprache von Si-koku wird am Ende des Satzes häufig keni gesagt. Es ist gleich dem Worte ju-e-ni ,desswegen'. Ke-fare. Man sagt im gemeinen Ijeben ke-fare-ioo siranu jSchmutziges und Feierliches nicht kennen*. In den Registern findet sich ^^ (ke)-no toki fl^ (fare)-no tokl ,die Schmutzzeit (die Alltagszeit), die Zeit der Feier*. Koke ;,Moos*. Man glaubt dass koke in dem im gemeinen Leben üblichen Ausdrucke S^ i^ (nan-gio) ^M- "^^ (ku-gib) koke-no ^^ (ff^^^) , Leiden und Gefahr* den Sinn von ^ (koke) ,Moos'' haben könne. Indessen dürfte kokeru ,zn Boden stürzen* in näherer Beziehung stehen. 22 Pfizmai er. AU (Kokeru) ,xn Bodcu stürzen' wird im gemeinen Leben im Sinne von ^ || ßon-lda) ,müde und erschöpft' gesagt. Koso steht auch für Icuso ,Koth'. Es ist Lautumwendung. In den südlichen Gegenden des Reiches I-se ist cjote ein Wort für jVater'. Es wird geglaubt, dass es vielleicht so viel als ^|n 7^ ^ (go-tei-siii) ,der erhabene Gebieter des Hauses'. Koneru ^kneten'. Im gemeinen Leben bezeichnet man mit diesem Worte die Beschwerde der Menschen (fito-no mudzukasi-Jcu) . Im gemeinen Leben sagt mau für konomu , lieben' auch konomosi. Die Rückkehr von mosi ist mi. Als negatives Verbum findet sich konomosi-karanu. Kono kamt, sonst in der Bedeutung ,älterer Bruder' ist in dem Wa-mei-seo die Lesung von /]> ^ ,Unterleib'. Gegen- wärtig sagt man kogami und fogami. Komura ,Wade', Man sagt auch kohara. In Sanu-ki sagt man suboki. Fernere Synonyma sind: fuknra in I-jo, fukura- fagi in den östlichen Reichen, fira ma siiho in den mittleren Reichen. In Bi-tsiu sagt man gemeiniglich si-ico-dzu (i^l^ ^J- ip^ (Korohi) ,das Wälzen oder Umfallen'. Die Menschen, welche zu dem Christenthum übergetreten waren und zu der Lehre Buddhas zurückgebracht wurden, nennt man korohi. Man glaubt, dass dieses den Sinn von korohi ,Wälzen' haben könne. Eine andere l!]rklärung sagt: Da es viele Menschen waren, welche gestraft werden sollten, steckte man sie in Reis- säcke und legte sie übereinander. Man Hess sie dabei nur die Köpfe heraushalten und schaffte diejenigen, welche sich unter- warfen, Aveg, indem man die Säcke umwälzte (korohasl). Daher stamme der Name. Saje ( t}- X) ist so viel als yj" (sai) ^Begabung'. Es ist ein Beispiel von der Umwendung des Koje zu Jomi. In dem Wa-mei-seö findet sich dafür mi ( i)~ -^ ). Saku steht für ^ (sijaku) , Bambustafel'. Same ,Haifisch'. In der Mundart von De-wa findet sich das Wort saga-ho ( if -)f )Y y ). Eine Erklärung sagt, es sei die Umwendung des Koje von "^ ^ (sa-fi) ,Iiaifischhaut'. Ein gewisser ^ ^" ^ ^ Asa-I-no Josi-fide war ein berühmter Taucher. Er warf sich in das Meer und zog drei i Ueber japanische Dialecte. 23 Haifisclie heraus, was in dem Werke ,der östliche Spiegel' zu sehen. Sa-ri. In dem Utsubo-mono-gatari findet sich fone-sa-ri. Es ist so viel als föne- -^ ^)] (sija-ri) , Reliquien von Knochen'. Die Land und Bergbewohner von Bi-tsiü benennen einen dichten Korb (ma-nasi-katama) mit dem Namen sa-ri. Sie hängen an einen solchen Korb vier Schnüre, füllen ihn mit Fischen, Salz und Gemüsen, tragen ihn dann an einer Stange auf den Markt, wo sie die Gegenstände verkaufen. Die Leute, welche sich damit befassen, nennt man sa-ru-fnri( ij" )ly y' )] ]. Sa-ri hat hier die Bedeutung von za-ru ,Korb'. Za-ru ist das Synonymum von zgaki ^Korb'. Man sagt, es sei das Koje von •^ ^^ (so-ri). In dem Wa-mei-seo werden diese Zeichen mugi-sukui ,Weizenschöpfer' gelesen. Es wird auch durch sö-ri i(/a/a Tij- t^ ^) ^ tl 4~) j-^^^^' G^-'^oJ^) ist i-gaki' erklärt. In dem Reiche Ka-I sagt man auch i-za-ru. In den westlichen Reichen sagt man so-ke T ij" ^ ^ }• -^^ Mino und Wowari sagt man sib-ke f^y ^ ^ ^\ Man glaubt, dass die letzteren zwei Wörter so viel als ■^ (sb)-no ^ (ke) ,Korbzuber' sein können. In Jama-siro ist za-ru ein viereckiger Korb. Sigumu. Das Wa-kun-siwori erklärt: Kui-ai-taru gotoku si-ide-taru koto-ni iü ,wird von etwas gesagt, das wie zerbissen herausgekommen ist'. Synonyma sind: In den östlichen Reichen sigomu und fatvamuf)^ "* ^ ) in Je-do nimakamu, und bibiru, in Jetsigo kesumu, in Totomi janiru, in Kuan-zei toasaru. Für das in den westlichen Reichen gebräuchliche sigure , Rieselregen' sagt man in den östlichen Reichen sike. Die Rückkehr von kwe ist ke. In dem Nippon-ki hat ^ K^ , trüber Himmel' die Lesung ß-sike. Es bedeutet ^ (fi')-no sikeru ,der Tag ist trüb'. ßiku ,breiten'. In De-wa ist kami-wo sikn, ,das Haar breiten' so viel als kami-wo suku ,das Haar kämmen'. In den östlichen Reichen hat sidzu im gemeinen Leben die Bedeutung von sndzi , Faden'. ^^ Sifogi ,ein Kuchen von reinem Reis'. Man glaubt, das W^ort sei so viel als sira-togi , weiss gemahlen'. Gegenwärtig 24 rfizmaier. sag't niiin .sirrif/e. Den Keis waschen (aro) nennt man togu ,iualilen'. In Tsiku-go bedient man sich gemeiniglich eines Kuchens von weissem Reis zum Opfern. Man nennt diesen Kuchen sira-gi. In I-se nennt man ihn gemeiniglich dra-motsi , weisser Kuchen'. Auf Jezo hängen sich die Mädchen zur Zierde einen silbernen Spiegel an den Hals. Man gibt diesem Spiegel den Namen sitoki. ' In der Sprache der Kaufleute ist sinafu so viel als ai-ai- sunt ,sich gegenseitig verbinden'. Es wird geglaubt, das Wort könne den Sinn von sinaß ,sich herabneigen' haben. jSino, eine kleine Bambusart. In Mino bezeichnet man den abgeschälten Bast des Papierbaumes mit dem Namen sino. Man glaubt, dass dieses Wort die Umwendung von si7ia ,Classe, Waare' sein könne. ^^ 1^ (Men-do) , Baum wollenröhre' '- bezeichnet man in Kuan-tö mit sino. Sißna (si-ina) ^unreifes Getreide'. Man sagt sonst si-ine. In dem Wa-mei-seö findet sich sifina-se. Se steht wie in ica-se jfrühreifer Reis'. Fara-sifi hat auf Jezo die Bedeutung ,hungerig'. '^ In I-jo wird aifina , unreifes Getreide' durch sife ( ^ "^J ausgedrückt. Sima , Insel'. In Iga bringt man aus der Erde eine einem rothglänzenden Steine ähnliche Erde heraus. Man benennt sie mit dem Namen llj^ (sima) , Insel' und düngt damit die Felder. Sime hat im gemeinen Leben auch die Bedeutung von sasasuru ,verschliessen lassen'. Zija. In den in der gesprochenen Sprache üblichen Aus- t drücken sore-zija ,das ist es', kore-zija , dieses ist es', ist zija die Abkürzung von de aru ,es ist'. W^eil da die Rückkehr von de a ist, sagen die Menschen des Ostens sore-da kore-da. Nach 1 In der Ainosprache findet .sich ^ '^ V* ^ OnttoJdy, erklärt durch Icaaira-ni kakern tsuranaru tama ,an den Ko^jf gehäugte Schnüre von Edelsteinen oder Perlen*. Sitto ( ^ ^ V* ) liat in der Ainosprache zufällig die Bedeutung , Kuchen'. - Was ,Hauinwollenröhre' sei, wird nicht gesagt. 2 ,ITungerig' hei.«st in der Ainosprache sijanrakere und iberu-sijui. < UeVicr japanische Dialecte. ^ö einer Erklärung hat zija den Sinn von t,'|^ (wan) ,Trinkschale^ Man glaubt, es könne so viel als *^ ^ (dh-ki) .gewöhnliches Gefäss^ sein. Für j^ dri Jlintertheil' sagt man tsuhe (^ «^) in I-jo, ko-fsnhc (l? y ^) in Bi-go, den-ho (y^ 2/ T^f) in Sagami. Sirom.u ist in dem Wa-mei-seö die Lesung von :j^ :|^^ jzerstossen^ Es wird in Bezug auf die Bereitung des Oeles gesagt. Heutzutage sagt man siviu .pressen'. In dem Zi-no kagami wird siromu durch ^ -^'L (giu-niu) .Kuhmilch' erklärt. In der Sprache des kaiserlichen Palastes ist siro-mono , weisser Gegenstand' so viel als ^ (siico) ,Salz'. Suga heissen im gemeinen Leben die Seidenfäden (kal- ko-no ito). Auch das Gusseisen (jodare-kane) heisst suga. Sukufu ,retten^ ^ ,Nest' hat in dem Wa-mei-seö die Lesung su-kufu. Wie angegeben wird, von ktifu , essen, beissen, abgeleitet, weil die Vögel das Nest bauen*^, indem sie Dinge in dem Schnabel halten (tori-no su-wa kutsi-ni kuivojete tsukureru mono nare-ba). In dem nördlichen Wowari und in I-se benennt man das strohartige lange Gras (loara-no susvki) mit dem Namen suzumi /Svzuri jTintenstein'. In dem Wa-mei-seo findet sich siivii- suri ,Tintenreiber^ Suzuri ist davon die Abkürzung. Das in 2(5 Pfizmaier. Gedicliton vorkoimnende mim üi , sehender Steiu' ist die Ueber- setzung des Zeichens ^ su-zuri ,Tintenstein^ In Töiku-si bezeichnet man eine Art Knoblauch, den , Knoblauch der alten Krähe' mit dem Namen sute-go ,das aus- gesetzte Kind^ Man sag-t, es sei desswegen, weil er, ohne Blätter zu liaben, l^lüht. Sxiioa ( y^ )^J in dem Worte siiioa sare-ha bezeichnet den Schrecken. In der gemeinen gesprochenen Sprache sind beide Sylben getrübt und werden zula ausgesprochen. Sie sind mit zuppari-to in dem Ausdrucke zufpari-to kiru ,rasch durchhauen' gleichbedeutend. In der Sprache von De-wa wird zuniba von dem Abbruche der Speisen gesagt. Su-he-ra-kasi wird von dem Haupthaar der Frauen gesagt. Es ist die Sache, von der es in den Verordnungen des Kaisers Temmu (672 bis 685 n. Chr.) heisst : ,Die Frauen und Mädchen lassen das Haupthaar über den Rücken herabhängen. Es sei noch immer wie früher'. Diese Worte stehen in Wörterschrift. Man gibt ihnen auch, gleichsam als Polsterwörtern, die Aus- sprache moto-tori suri-su-hesi ,sie sollen den Haarschopf ab- schaffen'. Das obige su-he-ra-kasi ist alte Sprache und für suri-su-hßsi ,man soll abschaffen' gesetzt. Man findet o-o-su-he- ra-kasi ,das grosse Su-be-ra-kasi', naka-su-he-ra-kasi ,das mitt- lere Su-be-ra-kasi" und Anderes. Eine Erklärung sagt: ,Der Älann hebt den Haarschopf (moto-tori) nach aufwärts. Das Weib lässt ihn nach unten herab. Es ist die Gestalt des Yin und Yang'. Gegenwärtig sagt mau sage-gami ,das herabgelassene Haupthaar'. 1 Siira hat die Bedeutung ,noch immer' und wird durch die Zeichen fp^ (naicoj und 3|j^ (naioo) ausgedrückt. Es hat so wie naioo den Nebenbegriflf von , sogar'. Man findet kore-sura ,noch J t^^ immer dieses', kare-sura ,noch immer jenes'. Das Man-j6-siü -' enthält Ausdrücke wie jaioa-fada sura-ioo ,noch immer die weiclie Haut', jania-mitsi-snra-ioo ,noch immer den Bergweg', miisi-s'ura-ni ,noch immer den Insecten', kamo-sura-ni ,noch immer der Aente'. Es steht hier überall das Zeichen "jp^, welches aus dem Grunde nicht naivo gelesen werden kann, weil snra dem Worte nachgesetzt wird, naioo aber diesem vorangeht. In der gemeinen Sprache bezeichnet siira, dass etwas nicht wirklicli, sondern vorgeblich oder falsch ist. Es hat somit I Dcter japanische Dialocte. 2l den Sinn von sora ^leer, falsch^ Man findet sura-ude , falscher Arm^ (vorgebliche Hilfe), sura-kata ^falsche Gestalt'^ sura-jamai ^falsche, vorgebliche Krankheit', stira-mimi , falsches Ohr' (thun, als ob man nicht hörte), sura-tuarai ,falsches, d. i. gezwungenes Lachen^ und Anderes. Kami-ioo sunt bedeutet ,das Haupthaar wegscheeren^. Man glaubt, es könne für soru ,wegscheeren' gesetzt sein. Nach einer Erklärung ist es ein Sanscritwort. Se-ko. In der Sprache der Falkner hat se-ko die Bedeutung tatsi-agaru , stehend sich erheben^ und fumi-agaru , auftretend sich erhebend Zeze hat in der Sprache der kleinen Kinder die Bedeutung ^ (zeni) ,Geld-. Sena^ wahrscheinlich von se , älterer Bruder' abgeleitet, ist in der alten Sprache so viel als ^^ -^ , Gebieter und Aeltester' oder -^ ,Mann, Gatte'. In den östlichen Reichen pflegt man noch heute sena für ^ (ani) , älterer Bruder' zu sagen. Sen-do hat im gemeinen Leben die Bedeutung* mono-koto- ■wo kücame-tsukusu ,eine Sache gänzlich erschöpfen'. Es hat den Sinn -^h ^ (sen-do) ,der frühere Weg'. Synonyma dieses Ausdruckes sind: to-do in Sagami, da-rakti, in Fitatsi, mo-u-ni in Sina-no und Ködzuke, don-to in Kadzusa, sita-tama in Totömi, sigo-taina in den östlichen Reichen, jon-ko in Sen-dai, jon-ni-jb ( ^ 3^ Jiz. ~^ V7 j in Fi-zen. Sokuhi. In den von Tojo-tai-kö gegebenen Anordnungen für die Gebräuche findet sich: kawara-ke soku-hi sama-no mono ,Thongefässe, Dinge von der Gestalt des soka-hi'. Gegenwärtig gibt es in dem kaiserlichen Palaste Thongefässe soku-hi (soku- hi-no kawara-ke). Sie messen neun Zoll im Durchmesser und werden selten gebraucht. Einige schreiben ^^ ^L (soku-hi) , verschlossene Nase'. In der Sammlung ^^ ^ heisst es: So-knhi tsuki-te- keri (muthmassliche Bedeutung: man nahte mit Gewalt). In dem Fei-ke Mono-gatari ist es so viel als |^ ^g fro-?:ekij ,ge- waltthätig'. Man findet in diesem Sinne ^U y ^ ^. (so-kuhi) tsuke (wörtlich : den äusseren Hals hinzugeben). 2H Pfiziniiier. In den Handschriften des Reiches Sagami findet sich soknhi-otosi und sohuhi-nage. Beides Avohl in verstärkter Be- deutnnji;: jf allen lassen', , werfen'. Für -^r jf^ (f«/ej sagt man in den östlichen Reichen soso. So-to ,auswendig-, ausserhalb'. In den westlichen Reichen sagt man ada. Auf ähnliche AVeise hat ;^|» , ausserhalb' iu (lein Ni[)pon-ki die Lesung adasi. In Fi-tatsi und Mutsu sagt man to-tva, was so viel als ^l* i- jjj^ >» (to-fa) ^äusserer Rand'. In Kodzuke und Awa sagt man to-de. Sonare heisst in Tsiku-si eine Art Fichte. Es ist dieselbe, welche in Mijako mit dem Namen isari-matsu (^ "^ 'j 'j^ ) benannt wird. Sohl ist in dem Wa-mei-seo die Lesung von ^ , Eisvogel'. Sonst findet sich soni und soni-dori. Man hält es nicht für gewiss, dass sohl denselben Vogel bezeichnet. Der Eisvogel heisst sonst kaioa-semi. Ln gemeinen Leben bezeichnet man die Erkältung- durch sohijitra und sohijaka-su. Hier liegen die Wörter fijuru ,kalt sein' und fija-jcüca ,kalt' zu Grunde. So wird für die Partikel sa gehalten. Sohijuru bedeutet sonst ,sich hoch erheben'. Für soho-furu ,feiu regnen' sagt man im gemeinen Leben auch sijoho-sijoho ( ^ ^ jjf / ). Ta-ni ist die Abkürzung von tave-ni ,wem?' Ta-u-me steht in der alten Sprache für ^ (mowara) , ausschliesslich'. Man findet dafür auch taku-me. In dem Kami- jo-bumi bedeutet es , altes Weib'. Man nennt auch so den Fuchs, In der Geschichte des Geschlechtes Gen findet sich i-ga ta-u-me ,der Fuchs des Reiches I-ga', Tagiiri hat in dem Kami-jo-bumi die Bedeutung fij^ ;sich erbrechen'. In I-jo wird , husten und Schleim auswerfen' {siwa- biiki-te tan-wo fakuj durch tagoru ausgedrückt. In Fari-ma wird , husten' (sküahnku) durch taguru, in Kuan-zei durch setaguru ausgedrückt. Man findet tagtiri auch in den Hand- schriften des Reiches Sagami. Tago ,ein Kübel'. In Je-do sagt man ninai l^z. -j- j;^ ). In I-se hat tago die Bedeutung ,Nachtgeschirr', Einen Wasser- kübcl, den )nan auf der Schulter tragen kann, nennt man daselbst ninai. ! Ucber japanische Dialecte. Z9 In den Gebirgen des Reiches Mino flicht man Stricke und gebraucht sie als Laubhecken (nawa-wo ami-te ki-no fa- (jaki-ni motsijuru), welche man tasu nennt. Man glaubt, das Wort könne den Sinn von tame-su , angesammelte Thürmatten^ haben. Tasogave-gusa , Pflanze der Abenddämmerung' steht für asa-gawo , Trichterwinde'. jSich schlafend stellen' (itsiavari-nemuru) nennt man im gemeinen Leben tanuki-nefi&i , Dachsschlaf'. In Kuan-to hat der Haarbusch (kami-no tsuto) den Namen tahih. In De-wa ist tahu die Wassermalve (iiudzu-afid). Ta-fii, ein dickes und gi'obes Tuch. Das Tuch ta-fu-nuno wird auf dem Berge I-na in dem Reiche Mino aus Schweins- leder gewebt und zu Kleidern verwendet. Für tahurakasu ^betrügen' sagt man auch taborakasu Um zu bezeichnen, dass man über etwas erschrickt, sagt man in den östlichen Reichen gewöhnlich das Wort tama-ke. Es hat den Sinn von tama-kije ,die Seele löscht aus'. Tamo (^ -^^ hat in der gesprochenen Sprache den Sinn von ^ (tama) je , verleihe'. Tarai , Waschbecken'. In der südlichen Hauptstadt (Nara in Jamato, Kreis S6-no kami) sagt man tai-fe (^ ^ -^ ), in Mutsu ^ J^ (sen-soku)-hafsij in Ina-ba fan-za-ii. Tare-doki , welche Zeit:" Im gemeinen Leben hat dare-to ( ^ "L/ }> ) die Bedeutung taso-gare , Abenddämmerung'. Man glaubt, dass tare-doki ehemals auch von der Morgendämmerung gebraucht wurde. In einem Gedichte yj> ^^ Ko-matsi's heisst es: ^ (Aka-tstdd)-no \ tnre- \^ (doki) ^ (fosi)-mo \ [J_| ijama)-no jja (fa)-ni \ mada Hj (ide) naku-ni kajeru sena kana. Bei Tagesanbruch, | wenn der Morgendämm'rung Stern | an des Berges Rand | noch nicht aufgegangen, | kehrt der Bruder zurück! Es wird angenommen, dass hier der Morgenstern (ge- meiniglich aka-tsuki-med-zeo genannt) gemeint ist. Jama-no ta-iva bedeutete ehemals der Abhang des Berges (jama-no tawami-taru tokoro). In den Gebirgen von Mino wird ta-iva auch von einem flachen Berggipfel (zetteo-no fira-naru) gesagt. 3f) Pfizinaicr. Tsi-gi ,Wagezüiiglein^ Das eig-entliche Wort ist tsi. Gl bedeutet ,Baum^ Ehemals sagte man tsi-i In Kuan-to sagt man tsi-giri, in Jetsi-go J^ p^ (kin-rib). Für tsicjiru ,übereinkomnien' sagt man gemeiniglich ^^ ^ (jaku-sohu)-dzuka. Isitsi-no mi ,Milchfriicht^ In Sagami bezeichnet man jetzt den Baum I-teo ( ^ ^ y' ") ,die Silberaprikose' mit dem Namen tsifsi-no ki _,Milchbaum'. Es soll desswegen sein, weil von diesem Baume, wenn er alt ist, Dinge gleich Brüsten herabhängen. Ferner sagt man in den östlichen Reichen, dass durch das Beten zu diesem Baume die Milch gut her- vorkommt. Tsifu ist in der alten Sprache die Zusammenziehung von to und ifu , sagen'. Gegenwärtig ist dieses tsifu in Kadzusa und To-sa noch gebräuchlich. Es heisst auch, dass in den seitwärts liegenden Gegenden des Westens tsifu für ifu ,sagen' gesprochen wird. Für tsi-maki ,ein mit Schilf blättern oder Seidenfäden um- wickelter Reiskuchen' sagt man in Ki-i ^p (kinu)-7naki ,mit Seidenstoff umwickelt'. Man findet auch kazari-dzi-maki ,zum Schmucke mit Riedgras umwickelt'. Tsi hat die Bedeutung von tsi-fjaja , Riedgras', Man nimmt gegenwärtig auch Schilfblätter, Binsenblätter und die Blätter des kleinen Bambus. Dzi-vii , einfach, schlicht' wird von den Ackersleuten gesagt. Man glaubt, es könne den Sinn von ^jh ^t^ (dzi-mij , Erdgeschmack' haben, und man findet es auch so geschrieben. In der Mundart von De-wa hat es die Bedeutung von aP J^ (dzih-hu)-na ,stark, rüstig'. Für , umgänglich' (maziwari-joki) sagt man in der ge- meinen Sprache tsin-tsin. Man glaubt, das Wort könne die Zusammenziehung von -^ ^ tsi-on ,den Ton kennen' sein. Dabei eine Wiederholung der Sylben. Für tsiru ,verstreut sein' sagt man auch tsirafu. Tsi-win wird -^ ^ (tsi-win) ,den Ton kennen' ge- schrieben. Es bezieht sich auf die alte Sache von der bestimmten Zeit der Glocke. In Tan-ba und Tan-go bezeichnet das Wort den Umgang mit Frauen (-^ -^ nio-sioku-no koto). In Naga- zaki besagt sijan-su dasselbe. In Maru-jama sagt man gatsu üeber japanische Dialccte. ol { 7t ^ )> ^^ Mutsu narahi. In der südlichen Hauptstadt (Nara) sagt man ^2 2^^ (kei-jaku) ^übereinkommen'^, in Aki-ta fana- kurl jBlumen Avinden^ Tsukamu ,mit den Nägeln oder mit den Händen erfassend Man glaubt, dass das im gemeinen Leben übliche tsukamajeru , einen Menschen ergreifen'' das nämliche Wort sein könne. Für tsuki-zu-e ,die letzte Decade des Monats' sagt man in De-wa gemeiniglich su-dore (^ \^ l^}- Ueber den Ursprung dieses Wortes wird nichts gesagt. Tsukusu , erschöpfend Im gemeinen Leben sagt mau tsukusi-ta ,es ist erschöpft' für si-sokonai , Schädigung', ferner kin-gin-ioo tsukusu ,das Geld erschöpfen' für tsuijasu , veraus- gaben'. Tsuhu-tsubu hat den Sinn von ^j(j£ \^ (tsuhu-tsubu) , körner- weise'. Man findet vmne tsuhu-tsuhu-to fasiru ,in der Brust läuft es wie Körner', mune tsnhu-tsuho-to naru kokotsi-su ,in der Brust hat man ein Gefühl, als ob man zu Körnern würde'. Midzu-zimo , Wasserreif', ein Ausdruck des gemeinen Le- bens, ist so viel als das in dem Man-jeö-siü vorkommende tsuju-ziftio ,halb Thau, halb Reif. Tsuvara , Eiszapfen'. Man findet auch tsurara~no makura , Polster der Eiszapfen' und tsurara-no toko ,Bett der Eiszapfen'. Für tsurara sagt man in Sina-no su-goioori T^ I?* /j^ )j } , rohes Eis', zu y -^ Sira-ko ' in I-se kana-go ,Eisensohu', in Jetsi-go kana-goivori , Eiseneis'. Tsuranvki , durchgezogen' ist in den östlichen Reichen das, was man in I-se ^^ ^^ (siju-sen) , gesammelte Geld- stücke', d. i. Geldstücke in Schnüren nennt. Für tete ,Vater' sagen die kleinen Mädchen dei. Für koto aru , Geschäfte haben' sagt man im gemeinen Leben de-iri-ga aru ,Ein- und Ausgehen haben'. Te-gutsu sind Handfesseln, Äsi-gutsii sind Fussfesseln. Man sagt sonst te-kase und asi-kase. De-kuru-bö , Drahtpuppen'. Man glaubt, das Wort könne von de-kuru ,hervorkommen' abgeleitet sein, weil die Draht- ' Sira-ko goliört zu dem Kreise An-ki in I-se. ;Y2 Pfizinaier. puppen , aus der Kiste hervorkommen. Für de-kuru-bo sagt man in Ru-z(mi, Musasi, Sag-ami, A-wa und Kadzusa ku-no fo ( ^ y 7^, p ), in Bun-go de-kon-bö ( y"^ ZI 2/ l^"" p), in den inittlorcn Reichen de-ki-no bo { y-^ 4^ / 7^^ p ). In den westlichen Reichen sagt man de-ko (7^'' ZI ) «nd dt-ku ( 7=* ^ ). In einem vielleicht von dem Bonzen — • ^ Ikkiü verfassten Gedichte heisst es: ^ (Jo)-no pb (naka)-no \ \ (fito)-wa de-kuru-bo \ (ij(i(b:uri-te \ maioasi-maicase-ba \ ^^ (notsi) fagafsu-tari. In der Welt | die Menschen Drahtpuppen | richten her | und drehen und drehen sie. | Später sind sie zerstört. •^ TJ^ (Te-ko) ist ein Handstab. Mau sagt kana-te-ko , Eisenstab', kasi-te-ko ,Stab von Eichenholz'. "^ ^ fTe-^fco) jHandkind' ist mit te-ko-na ,Magd' gleich- bedeutend. Nach einer Erklärung hat ^ -^ (te-ko) , Schüler' die Bedeutung von te-ko , Handkind". In j\[usasi und ,Simosa bezeichnet man das letzte Kind (su-e-no ko) mit te-ko. In der südlichen Hauptstadt (Nara) nennt man es jo-te-ko. In den Gegenden von Bi-tsiü ist te-ko in der gemeinen Sprache ein Ausdruck für i2^ (tsitjomi)-te ,mit Kraft'. Te-ko-iut wird gewöhnlich durch ~T\ -^ ( ücber japanisclie Dialecte. OD lu (Icii- Sprache der kleinen Kinder bedeutet tete die Hand. In den südlichen Gegenden von I-se lieisst der Vater tele, die die Mutter jaja. Tetere. Man sag-t, dieses AVort sei in der gemeinen Sprache so viel als ^^ (tsudzure) , geflicktes Kleide Einige gebrauchen tetere als Lesung des Zeichens ^M ,BadegürteP. Gegenwärtig sagen die Bewohner von Ka-ga tetera iy^ "* y ) für ziii- hau jHeiud'. ^- -M (Te-naya) ,lang von Hand^ In Bu-zeu und anderen Gegenden wird dieses Wort den Namen der Dörfer angehängt. Es ist etwas Aehnliches wie das Wort jj^ (zib) jSchloss'. ^ (Tefu, teöj , Schmetterling^ ist chinesischer Laut. In Sagami^ Simo-tsuke und Mutsu sagt man tefu-ma. In Tsu-karu sagt man kani-he ( ^y JiZ «^^^ und auch te-ko-na, in Aki-ta fera-koj in Jetsi-go tefu luabe tsutara, in Sina-no ama-hira. Kai-ko-no teo ist der Seidenschmetterling. In Sina-no^ Mutsu und Kodzuke sagt man fini, in den westlichen Reichen fin,. ro ( 11 ;iy 17 $7 ). in I-se ji-i-vo {Y_ ^ D )• Eine Art Schmetterling heisst janaqi-ine-ro ,AVeidenmagd^ Es ist der Wasserschmetterling ( -^ jji^ siii-ted). ^ ^ (Ten-moku) , Himmelsauge'. Jn den westlichen und mittleren Reichen, ferner in den vier Reichen (si-koku), in den nördlichen Reichen und in Fi-tatsi bezeichnet man die Theeschale (tsija-wan) mit dem Namen ten-moku ,Himmelsauge^ Dejanu wird im gemeinen Leben statt Hj (ide) nu , nicht herausgehen' gesagt. Man glaubt, dass es schnelle Aussprache für ide-jaranu sein könne. In den westlichen und mittleren Reichen sagt man fe-ja am Ende der Wörter. Te-ren, ein gemeines Wort, ist das Koje von g^ j|^ , zweifeln und läuternd Man glaubt, dass es das Wort ^ (umu) ,reif' der japanischen Sprache sein könne. Dero ( y^^ \ZI } hat in der Mundart von De-wa die Be- deutung ^ (doro) ,Schlamm^ De-iüi ist Hj ^ (de-io'i) , heraustreten Und weilend Man findet de-u:i-no jaR (taka-dono) ,der gedeckte Gang des Aus- tretens und Weilens'. Es bezeichnet den Oi't, an welchem man Sitzungstcr. d. phil.-hist. Cl. LXXXIY. Bd. T. Hft. ;j I ;J4 Pf i'/.m liier. aus dum Jiuicicii licrvortritt und dem Gaste gegenüber verweilt. Auf dein Lande bedient man sich noch heutzutage dieses Wortes. Man sagt auch de-iw kutd im Sinne von de-i-no P (kutsi) ,der Eingang des Austretens und Weilens'. Togu ,raahlen-. In den Gegenden des Westens sagt man kome-wo togu ,den Reis mahlen' für kome-wo kasu ,den Reis einweichen'. Tokuri ,Flasche'. In Simosa sagt man lotsi. Toku ^schnell'. Im gemeinen Leben sagt man auch tö (> p). Toko-no ura ,Bettbucht' ist ein Ort in Iwa-mi. Er heisst so, weil an dem Ufer des Meeres ein Bett aus übereinander gelegten Steinen gebildet wird. Todzuku steht für todoku ,sich erstrecken'. In der ge- sprochenen Sprache sagt man todokete oku /übermitteln', todoke- ni o ^übermittelt erhalten', fu-todoke ,ungebührlich'. Es liegt todokcru in der Bedeutung ,gelangen lassen' zu Grunde. Toto bezeichnet in der Sprache der kleinen Mädchen den Fisch, Man sagt, es sei ein Wort der Sprache von Tattan. Das in der gemeinen Sprache übliche toto für , Vater' ist eine Lautumwendung von tsüsi. In den südlichen Reichen sagt man gemeiniglich tsioi { ^ 3 i )^ ^^ Naga-zaki tsian Im gemeinen Leben sagt man )-» ^^v (io-fe, to-je), ) \ ^ ^^ (fata-fe fata-je). Es hat den Sinn von , zehnfach', , zwanzigfach'. Tonho-kajeri ,Burzelbäume schlagend' bezeichnet einen Gaukler. Bedeutet es ein Spiel der kleinen Kinder, so sagt man auch fone-gajeri ( tJi ^ 'Jf ^•'X Ij ) ,tlas Zurückprallen'. Föne ist die Lautumwendung von fane , springen'. Tomo-kagami ,der Freundesspiegel' bedeutet: ,das eigene Haupthaar und das weisse Haupthaar anderer Menschen für Schnee ansehen' (waga kami mata-ica fito-no kami-no siroki-wo juki-ni mi-mcase-faru nari). Ein Gedicht sagt: S :^ (kuro-katni)-to 1 ^^ (juki)-to-no pH (naka)-no uki mire-ha \ ~^ ^t^ (tomo-kagami) -ico-mo \ tsvrasi-to-zo omofu. Zwischen schwarzem Haupthaar | und Schnee in der Mitte I das Schwimmen wenn man sieht, j an den Freundes- spiegel auch ] bekümmert denk' ich dann. Ueber japanische Dialecte. o5 Tori-no ko-iro ,Farbe der Vogeleier' bedeutet eine verfärbte (urumeru) weisse Farbe. Tori-aicase ,Hahnenkampf' hat in der gesprochenen Sprache auch den Sinn von y^ ^ (tori-awase) , untereinander mengend In der gesprochenen Sprache sagt man für tori-motsijxiru ^gebrauchen' und tori-nokeru , wegnehmen', auch bloss toni ,nehmen'. So der im gemeinen Leben übliche Ausdruck kasa-wo toru ^den Hut nehmen' für kasa-wo orosu ,den Hut herabnehmen'. Doi'O , Schlamm' ist auch ein Schimpfwort. Man sagt gemeiniglich ei-te doro-no gotosi ,er ist betrunken wie Schlamm'. Torokuru ,sich auflösen'. Ist so viel als tokuru ,sich auf- lösen'. Ro ist ein Hilfswort. Man glaubt, dass das in der ge- meinen Sprache übliche torosi , stumpf dasselbe sein könne. Toro-mono sagt man in De-wa für sessetsu-to iü koto ,eine häutig vorkommende Sache'. DorohOj in der gemeinen Sprache , Räuber', bedeutet in Totomi einen Trunkenbold. Nai-ga siro hat den Sinn: an Stelle des Nichts. Im ge- meinen Leben sagt man auch nai-ga si. ■H^ fnaki-me) , Klageweib'. Man sagt, dass man auch heutzutage noch in der Gegend vonKmna-no in dem Reiche Ki-i bei Todesfällen gemeine Weiber miethet, welche in dem ganzen Bezirke wehklagend umherziehen und den Menschen zu wissen thun, wer gestorben sei. Für nagiisamu ,trösten' findet man auch nagtisamoru (•y ^* ij~ ^ )L^)- Man findet auch bloss nagusa. Nade-mono ist ein Gegenstand zum Streicheln. Es ist im Gottesdienste eine Sache, mit der man den Körper streichelt und dadurch das Böse bannt. Nade-mono bedeutet auch die Katze. Nado hat am Ende der Wörter den Sinn von ^^ ,Classe'. Das dafür auch gebrauchte Zeichen :^ gibt nicht den Sinn wieder, es wird für ein späteres Zeichen gehalten. Man sagt für nado bisweilen jado, bisweilen nazo. Man glaubt, dass dieses Mundarten sein können. Für naburu ,zum Besten haben' sagt man in den östlichen Reichen idziru und ihiru. Für adzusa-miko ,Beschwörer des Hartriegels' sagt man in den mittleren Reichen naioosi f "}" ^ i/ }• In Fari-ma sagt man tataki-miko. 3() l'fizmainr. Nanin steht für namera , kostend Es ist die Lautumwendiing von nomit , schlucken, ti-iukeu^ Man findet auch name-dzuru. Na-ja ist eine Fischbude. In Wowari nennt man so die als Bauholz dienende Steineiche [^^^ 7J^ zai-moku-gasiwa). In dem göttlichen Palaste ist na-ja eine Vorrathskammer (mono- oki). Es wird ^^ ^ (na-ja) geschrieben. AWi , Gestalt des Körpers^ Den Aussatz (j^ ^) nennt man im g-emeinen Leben nari. Das Wort bezeichnet das Körperliche der Krankheit. Naru , entstehend Das Bauholz gleich Stöcken von der häutigen Musspflanze (kaioa-tsuki-no hn-no gotoki sai) nennt man im gemeinen Leben narxi (^-)- )\^ )■ Man glaubt, das Wort habe vielleicht den Sinn von naru ^entstehen'. Nm-hb ist die Lautumwendung von nijo-ho ,Weib^ In Naga-saki sagt man jome. Nicjhoai ,lebhaft, geräuschvolle Man findet auch nigkvoi isz. :^ jj^ 1^ \ In De-wa sagt man nighoaka (:::::. ^ ^ ~)] ). Auf Jezo gebraucht man für , Lebhaftigkeit des Reiches^ (kuni- no nigiwai-to iü koto) das Wort tsijan l^- ~^ ■^ )• Nikumu ^hassen^ Ein Sprichwort sagt: Bo-su-ga nikumi- kere-ba ke-sa made nikusi ,wenn der Bonze hasst, ist ihm das Chorhemd selbst verhasst^ Nigoru ,trüb sein'. Nach einer Erklärung findet bei diesem Worte ein Uebergang des Wortes und des Sinnes statt. Es heisst midzu sume-ha uico sumi midzu nigore-ha uwo nigeru ,wenn das Wasser klar ist, bleibt der Fisch. Wenn das Wasser trüb ist, flieht der Fischt Es ist ein W^ortspiel zwischen sKmi ,klar' und sumi , wohnen^, ferner zwischen nigoru ,trüb sein' und nigeru , fliehen'. y^ jlj (Nigoru kaiva) ,der trübe Fluss' heisst das an der Südseite des Berges Asa-ma in Sina-no fliessende Wasser. Die Quelle dieses Flusses heisst jjj^ ]^|^ (tsi-no ike) ,der Blutteich'. ^ (Nizi) ,Regenbogen'. In dem Nippon-ki findet sich nuzi (K 2^); in ) ,weibliches Gemach' bezeichnet ursprünglich die Frauen in dem kaiserlichen Palaste. Ueber japanische Diiilecte. 39 Nio (.:=: ^ $?) ist die alte Lesimg von ^ ,Weib^ Man sagte auch S J^ (nan-ho) , männliches Gemach', d. i, männ- liche Diener des kaiserlichen Palastes, deren es wenige gab. (gegenwärtig werden die niedrig stehenden Frauen und Mädchen • illgemein nio-hb ,Weib' genannt. In Mijako nennt man das Weib rki ^g (nai-gi), in Je-do kamt, in 0-o-zaka oje (:j^ ^^\ Das letztere Wort hat den Sinn von >)~ ^ (o-ije) ,Haus' als Ehrenausdruck. Auf den Lieu-kieu-Inseln sagt man to-tsi (Y ^ ^\ ^ (Nira) wird gemeiniglich der Knoblauch genannt. Es ist die Lautumwendung von mira ( ^ ^ \ In Kadzusa sagt man gemeiniglich futa-mozi und stellt es dadurch dem Worte fito-mozi ,ZwiebeP gegenüber. Es gibt Bergknoblauch (jafna-nira) und Wasserknoblauch (miclzu-nira). Nirimu ( JiL )j 2^ ) ist in dem Nippon-ki die I^esung von ^ (smj , Gebieter'. Es ist ein coreanisches Wort (^fcara-ÄJo^oj. imT (Nire) ,Ulme'. Das Wa-mei-seo liest ji'aw/re (-^zz.^/^. Man glaubt, dass die Sylben jani den Sinn von jani ,Harz' haben können. Auch das Zi-no kagami liest janire. Nire-kamu bedeutet , wiederkäuen'. Man findet für das Wort auch <^ (usi)- p^ (nire-kamu). Das Wa-mei-seo sagt auch nige-kanm. Im gemeinen Leben sagt man neri-kamu. Es gibt eine Pflanze, welche usi-no neri-gusa ,die Pflanze des Wiederkauens' genannt wird. Nukari ,ein schlüpferiger Weg'. Gegenwärtig sagt man dieses W^ort gewöhnlich in Kuan-tö. In Kuan-zei sagt man zirusi (^ )|y 2>). Nnkadzukii ,den Kopf gegen die Erde schlagen'. Man findet dafür auch bloss nuka (y{ ~Jj\ ferner nvka-tco tstikn. Zu den Zeiten Nobu-naga's (16. Jahrhundert n. Chr.) nannte man einen Räuber nuki. Derselbe zog die grossen und kleinen Schwerter der Menschen heraus und nahm sie weg (nuki-toru koto). zp (Nttsi) , Gebieter', Das Wort wird jetzt ausschliesslich in Bezug auf Männer gebraucht. In der Sprache der Frauen sagt man nosi yj l^'\ I^ De-wa sagt mau niai { iz. 2>'}. Es sind Lautumwendungen. 1 1 ) P r i 7. rn a i e r. In dem Worte *^ gjjj (nu-si) ,Aiistreiclier' ist vi iius- ychisscn. Es soll miri-si heissen. Nmu-bito , Räubert Man findet se-ko-niisu-Uto ,der ältere Bruder Räuber', ähnlich wie man lieutzutagc ko-nusu-hito ,kleiner Räuber' sagt. In dem Makura-so-si findet sich imizi-U misu- hito kann ,o ein herrlicher Räuber!' Es ist ein im Scherze gesagtes lobpreisendes Wort und bezeichnet einen Menschen, der kein gewöhnlicher Mensch ist. Gegenwärtig ist o-o-nusu- hito , grosser Räuber' ein Schimpfwort. Der im gemeinen Leben übliche Ausdruck sode-ni kurahn ,mit dem Aermel gleichmachen' für ,rauben' hat seinen Ursprun- in den folgenden Versen: — . jt^ (Fito-jeda)-no ] :f^ ffanaj-nusv- J^ (hito)-to nari-ni-keri \ |^ (sode)-m kurahu-no \ (Jj (jaraa)-no ^ (kaje)ru-sa. Der Räuber i eines Zweiges Blüthen | ist man geworden von dem Berge des Grleichmachens | mit dem Aermel wenn man heimkehrt. Ein Sprichwort sagt: misu-büo-ni kagl ,dem Räuber den Schlüssel'. Es bedeutet so viel als nusu-hito-ni kate-tvo motarasti ,den Räubern Mundvorrath verschaffen' und afa-ni _& (fei)-ico kasu ,den Feinden Wafi*en leihen'. Es gibt eine Pflanze, welche nusu-bito-no asi ,Räuberfuss' genannt wird. Der Name derselben ist sonst ^ ||& (ten-ma,. Niisiimaicare ist so viel als nusiiviare , geraubt werden-. Man findet auch die Formen nusumai-si und misumaioan. Nu-ta-utsu, durch y^ ^ ^'^ (nu-ta-utsu) ,das Teich- feld schlagen' erklärt, wird von dem Schweine gesagt und ist mit karu-mo kaku ,sich wälzen' gleichbedeutend. Man sagt auch no-ta-iifsu. Zu Sa-ga in Fi-zen gebraucht man für , Ermüdung' (kntahi)'ii'tarn kofo) den Ausdruck y^ ^ fnu-ta)-no (jofof^i ,dem Teichfeld gleich'. Nutakuru und nofakuru bedeutet im gemeinen Leben ,sich winden'. Man glaubt, dass es den Sinn von nu-fa-utsii ,sich wälzen' haben könne. Nube steht für muhe , angemessen' und uheno , ein willigen'. Mti und mi gehen in einander über. Das im gemeinen Leben übliche nura-mira und nura-nura- tsnku , feucht werden' hat den Sinn von Jiuru , feucht sein'. Ucber japanische Dialecte. 41 Niiri-de ist so viel als nuru-de ,Sumacli^ In Wowari und Kadzusa sagt man node-no Ja, in Sina-no o-tsuka-do-no ki i ^ ^ tl V* y' 4~ )' ^" Tsu-karu go-ma-ki ( 1/ T r]z.V Der Baum wird zu dem Foueropfer (go-ma) verwendet. Ifp Jei als Wort der Erwiederung- lautet in Omi uei. In der Mundart von De-wa sagt mau nejeru { -y- ^ )lyj statt ^^ (ni) jiiru , siedend Nßko- ;ft^ ^M^ (kon-zio) ,eiu Katzeugemütli', bezeichnet, dass ein Menscli die Begehrlichkeit des Herzens in sich ver- schliesst und sie nach aussen nicht kundgibt. Ein Sprichwort sagt: nezumi-foru neko-wa tsume-wo kakusu jcine mäusefangende Katze verbirgt die Klauend Es ist dasselbe wie ^' -^ (kun-si) ktifsi-u-o ivosimu fora nakatsu kami tsume-wo ivosimu ,der Weise schont den Mund (spart die Worte), Tiger und Leoparden schonen die Klauend Ein anderes Sprichwort sagt: Neko-ni katsuv^o-husi adzukeru. jder Katze die Thunfischschnitte anvertrauend Es ist dasselbe wie: Durch einen hungrigen Wolf die Küche bewachen lassen. Durch einen hungrigen Tiger die Schweine der Hürde hüten lassen. Noch ein Sprichwort sagt: Neko-ni ifelj (fan) miseru ,der Katze ein Siegel zeigend Es ist dasselbe wie nsi-ni tai-site kofo-wo faziku ,vor einem Rinde die Harfe spielend Eine kurzschweiiige Katze heisst ^L "^ M. iisu-ioake- ziri , fünffach getheiltes Hintertheil'. Gegenwärtig sagt man in den östlichen Reichen für dieses Wort in verderbter Mundart ■^ ^ Jfy, fgo-ho-zirl) ,Klettenhintertheil^ In dem Reiche To-sa sagt man kahu-neko ,Baumstumpfkatze^ Das Auge der Katze verändert sich je nach den zwölf Stunden. Es wird gesagt: Wenn sie mit der Pfote das Gesicht wäscht und dabei die Pfote über die Ohren fährt, so kommt unverhofft ein Gast. Nach dem Gedichte der Augen (ynanako-no uta) kann man an den Augensternen der Katze die Stunden erkennen. ^ (MuJ-tsit ^L (w^^^'oj f^'if' I 1^1 /\ {si-fatsi) furi- san.e \ ^ (go)-to -j^ (sitsi)-to \ ^ -^ (tama-go)-nari-mte | ^ {kokono)-tsu-wa ^ (/«''*)• 42 Pfiz niaier. Sechs ist rund, | vier acht ein Melonenkern, | fünf und sieben | eine P^ig'cstalt, | neun eine Nadel. NeJco-gfiM wird ^f^ ^g neko-cjakl , Kratzen der Katze' g^eschrieben. Man sa-^t, es sei ein Gegenstand, der bei den Trauerhütten ausgebreitet wird. Nach einer Erklärung ist es i mit tsvkfi-nami .Binsenmatte des gemeinen Volkes' und wara- ^ kumi jStrohflechte' gleichbedeutend. Man sagt, er werde aus Kamo dargereicht. Auch nennt man so bei der Herrichtung für das kaiserliche Ballspiel die Matte (siki-mono) . Man sagt auch ^^ (neko) da, ein Name, der noch heutzutage auf dem Lande üblich ist. In Ki-so-dzi, Kreis Atsumi in dem Reiche Sina-no, benennt man einen Gegenstand, der einem grossen Teppiche gleicht, mit dem Namen neko , Katze'. Die Maus (nezumi) wird in Kuan-zei jome-ga ^ (kimi) , Gebieter der Schwiegertochter' genannt. In Totomi nennt man sie bloss im Anfange des Jahres jome ^Schwiegertochter'. Nure-nezumi , nasse Maus' ist ein altes Gleichniss. Im vierten Jahre des Zeitraumes Jei-zeo (1507 n. Chr.) gab es in Musasi und Sagami viele Mäuse. Dieselben glichen den Fröschen und hatten keinen Schweif. Sie schädigten das Getreide und gruben die Wurzeln der Bäume aus. In I-jo gibt es eine Mäuseinsel (neznmi-sima). Man erzählt, dass es daselbst grosse Mäuse gab. Sie wühlten die Felder um und richteten in den Häusern der Menschen Unheil an. Das Volk konnte den Ort nicht bewohnen. Als man sie bannte, sprangen sie in das Meer. Nezvmai (^ ^ ^ \L ) '^^^ ^^® Zusaramenziehving von nezumi- sumai ,das Stillstehen der Maus'. Bezeichnet das Still- stehen der Maus, welche aus dem Loche herauskommen will, aber immer wieder hineingeht und nicht herauskommen kann (nezumi-no ana-jori iden-to site fiki-komi-komi ide-kanete s^imo tei-wo iü). Von dem Pferde sagt man tsuke-zumai ,sich bäumen', , nicht vorwärts gehen'. |M (Nezu-fasivi) Avird in dem Wa-mei-se6 tokami ( 1"^ >(/ ^ ) gelesen und sonst auch j^ j^ (nezumi -fasiri) , Mäuselaufen' geschrieben. Das Wort bezeichnet den Quer- balken der Thürangeln. Es ist ein Gegenstand, der von dem Gestelle (tana)-\)\% zu der Mitte des Daches (^ ptl ) ange- bunden ist. Mau sagt auch nezumi- fasiri. Ueber japanische Dialecte. 4rd N'e-so hat den Sinn von ^^ ^^ (ne-so) , Wurzelhanf . Bezeichnet in der Gegend des göttlichen Palastes von I-se einen dünnen Baum, welchen man biegt und daran Gegenstände knüpft (fosohi ki-ioo tawamete mono-ioo musuhu mono-ioo in). Ferner nennt man so im gemeinen Leben im Scherze einen urnsten und verschwiegenen Menschen. Man sagt im letzteren Sinne wohl auch nessori ( ~J~ ^ ^ ij )• Neda bezeichnet die Querhölzer (joho-gi) an dem unteren Theile des Bettes, In gleichem Sinne sagt man neda- ^ (maki) von den Widerhaken des Pfeiles (ja-ziri). Für netamu ,eifern'' findet man auch netaku und iki-torosi (i ^ h a i^). Es gibt eine Blume, welche ^ 3^ (netameru fana) ,die eifernde Blume^ heisst. ^ 1^ (Netsi-mijakn), ein Wort des gemeinen Lebens, wird nirgends erklärt. Es mag , schmeichlerisch' bedeuten. Das Wa-kun-siwori gibt an, dass es so viel als ^jt ^y^ (netsu- mijaku) ,heisser Puls' sein könne. Ne-nijo {^ zz. ^ ^^ hat in der Mundart von Bun-go die Bedeutung , altes Weib' (rb-ha). Nijo ist das ehemalige Koje von -^ ,Weib'. In den östlichen ßeichen nennt man die kleinen Kinder nene (^ ^ \ Man glaubt, das Wort könne den Sinn von ^^ (ne) , schlafen' haben. Nebi-juku (^-^ \^ JX ^^ bedeutet ,alt werden' (fito-no otonasi-ku nari-juku. Man findet utsi-nehi-taru fito-hito , gealterte Menschen', ferner nehi-fito ,ein gealterter Mensch' und katatsi nado nehi-tare-do , obgleich die Gestalt gealtert ist'. Nemaru steht für neharii , kleben'. In De-wa bedeutet es , sitzen'. In dem östlichen Mutsu sagt man für neru , schlafen' auch nemaru. Ne bedeutet an sich , schlafen'. Maru ist ein Hilfswort wie in koso-vxaru (statt kuso-maru), juhari-maru. Ne-matsuri ,das Opfer des Tages Ne' ist das von den Menschen des Volkes an dem Tage Ki-no je ne (1) des zehnten Monats dem Gotte des Getreides (tika-no mi-tama) gebrachte Opfer. Dieser Gott heisst jetzt auch -^ M ^ jjjlti (dai- koku-ten-zin) ,der Himmelsgott des grossen Schwarz'. Im ge- meinen Leben bezeichnet man ^ ^ (bon-s6) ,die indische Schwägerin' eines Klosters mit dem Namen -^ ^ (dai-koku) i^^ Pfi /, in ai c r. ,das grosse Schwarz^ Es wird geglaubt, dass dieses sich auf das Opfer des Tages Ne beziehen könne. Nrmeru wird im gemeinen Leben im Sinne von niramu , finster blicken' gesagt. Man sagt auch neme-tsukerii. Für ne-ja ,Sclilafzimmer^ sagt man in Simosa /J^ ^ [ko-ioori-dokoro) ^kleiner SaaP in Tötomi foso-wori. In der gesprochenen Sprache von To-sa sagt man am Ende der Verbindung (^ 7}^) das Wort we-jV/. Dieses kommt auch in der Sprache des göttlichen Palastes von I-se vor. Ne-ro. Man findet fako-ne-no ne-ro ,der Gipfel des Berges Fako-ne' und Anderes. iVe steht für mine ^Berggipfeln Ro wird für ein Hilfswort gehalten. In Fari-ma setzt man am Ende eines Satzes die Sylbe no. In Mijako sagt man dafür na. No-u { y ^ ) ist in der gesprochenen Sprache auch eine Anfangspartikel. Auf Jezo sagt man für nogaru. , entkommen' das Wort elM iX tf =f )• Nogi bedeutet ,Aehrenspitze' und ^Fischgräte'. Noge ist das gemeine Wort. Nosa. In dem Wa-mei-seO findet sich bei der Beurtheilung der Gedichte der Ausdruck nosa-naru mr (tokoro). Es heisst auch nosa-nosa. Nosa hat den Sinn von nosu y^ ^ ) , aus- glätten'. Es bedeutet, dass der Geist des Gedichtes sich aus- breitet. Man sagt wohl auch nosa-harn. In dem -^ ^ /jj^ (dai-sio-rei) ,die sämmtliehen grossen Gebräuche' findet man nosa-ke { y '^ ^)- In dem Wa-mei-seo hat die Pflanze ^ ^ (si-on oder oni-no siko-gusa) die Lesung no-si { / ty). Man glaubt, dass dieses den Sinn von ^ ^^ (no-si) , Feldampfer' haben könne. No-sine ist ^ ^ (no-sine) , Feldreis'. Die Pflanze erhielt diesen Namen, weil sie auf Feldern angebaut wird. Sie kam aus den Ländern der südlichen Barbaren. No-se-motsi , Kuchen von No-se'. So heisst der von dem Kreise No-se in Setsu dem kaiserlichen Palaste zum Geschenke gemachte Kuchen des Tages Inoko. lieber japauiscbc Uiaicctc. 40 Noso nennt man in Fari-ma den Haitisch (same.). Es gibt 11 ich einen Fiöch, den man noso-kuzira ,Noso-Wallfisch' nennt. In der niedrig g-emeinen Sprache nennt man einen Menschen, Icr von der Natur mit überaus reiclien Gaben ausgestattet ist, 'i"^o- A (hiio) jHaifischmensch'. NozoJm jwegschaifen^ In dem Nippon-ki findet man iinzokori-rm. In De-wa bedeutet nozoki eine blassgelbe Farbe (asa-gi-iro). No-datsu. Man glaubt, das im gemeinen Leben übliche iiii-datsu könne den Sinn haben, dass Pflanzen und Bäume hervorkommen und im freien Felde stehen (no-datsu,). No-de wird als ein Wort der gemeinen Sprache ver- zeichnet. Man glaubt, dass es den Sinn von ^ -^ (no-te) ,Hand oder Abtheilung des freien Feldes' haben könne. 4^p (Nodo) , ruhig, sanfi'. Man bringt mit diesem Worte der alten Sprache das jetzt übliche nottori { ^ ^ V 0 ) in Verbindung. Notoro. Man sagt im gemeinen Leben notoro-ni o-oki-si ,es ist vorzüglich gross', notoro-ni firosi ,es ist vorzüglich breit' und Anderes. Im Inneren von Jezo gibt es einen Ort Namens notoro-nottoro {^y ]^ U y ^ ]^ U ). Man bringt diesen Namen mit dem Obigen in Verbindung. Die zur Papierbereitung verwendete Pflanze tororo ,die uelbe Malve von Schö' wird in den westlichen Reichen notoro genannt. I Noni wird in der gemeinen Sprache den Wörtern häufig angehängt. In der Schrift steht in diesem Sinne das Zeichen I W (mote) ,mit'. Nohori , Fahne' bedeutet auch den Mantelkragen (uica- (jlnu-no wo-kuhi). Noho-giri ,Säge'. Man sagt gegenwärtig noko-giri. In dem San-j6-dö sagt man noko. In Ködzuke sagt man noko-zuri, in Kadzusa und A-wa nohu-giri [ y y :^ \] ), in Iwa-mi eben- l'alls noko. Man sagt, der Gegenstand, der in dem Werke i^ ^ ^ ^^ (en-kio-fikki) den Namen kohu-kura (^ 17 y^ -^ y ) tührt, sei eine Säge mit dünnen Zähnen. Es heisst, dass Fürstenmörder mit einer Säge aus Bambus itake-noko-giri) hingerichtet wurden. In dem Kreise Asa-ke in dem Reiche I-se lebte an einem Orte Namens /^ ^^ (Sugi- 40 Pfizmaier. dani) ein gewisser ^ j^ ^ (Zen-dziü-bo). Derselbe schoss im ersten Jahre des Zeitraumes Ki-gen (157 1 n. Chr.) auf den Sio-gun Nobu-naga^ der in diese Gegend kam, mit einer Flinte. Später, im neunten Monate des dritten .Jahres des Zeitraumes Ten-zio (1577 n. Chr.) wurde man Zen-dziü-bö's habhaft. Er wurde stehend in die Erde eingegraben und ihm mit einer ]5ambussäge das Haupt durchsägt. In sieben Tagen war er todt. Noma wird in der gemeinen Sprache für niima ,Teich' gesagt. Nomu ist in der alten Sprache auch ^J^ (nonm) ,beten^. In dv.m Man-jeö-siü findet sich ^ (koi)-noviu. No-jo { y ^ ) wird in der Gregend von Fasi-moto in Jania-siro am Ende des Satzes gesagt. Es ist mit ni-Ja gleich- bedeutend. Nora steht für no ,Wildniss, freies Feld^ Ra ist ein llilfswort. Man sagt nora-jabu , Dickicht der Wildniss' und Anderes. In De-wa hat nora die Bedeutung fatake ,Frucht- garten^ Noru, hat den Sinn von , verkünden^, ,besteigen^, , scheltend Das in der gemeinen Sprache übliche notta (y ^ ^ ) ^^''^^ den Sinn von ni-ai-tarii ,passend^ Novo findet sich als Lesung von J^ (kuzika) ,eine Art Reh^ No-7'o-si, ein Wort von ungewisser Ableitung, bedeutet ein Rauchzeichen, welches die Stelle eines Feuerzeichens ver- tritt. Das in den Verordnungen vorkommende j|(^ -^ (fo- ro-si) bedeutet fo-ro-n-mori , Wächter des Rauchzeichens^ Fofimi {)\ ^7 y^ )\y) , begraben'. In dem Nippon-ki findet man auch J'aioafuru { )\ ^ y 1\^) und fafuru { )^ y }]y)- Fa-ufurii (fofnru) ist eigentlich ein Wort, in welchem a, das fa gedehnt hat (aus fafuru wurde fa-ufuru). Auf ähnliche Weise sagt man ja-u-ka (jo-ka) ,acht Tage' statt ja-ka, ta-ubu (tuhu) ,verleihen' statt tahu. Mau findet auch fafuraknsu. Auf Jezo gebraucht man für fafuru , begraben' das Wort josija (s ly ^)' 1^ z Ueber japanische Dialecte. 47 ^ (Fb-dai) bedeutet: in Gedichten etwas, das nicht 'AI der Sache gehört, hinzufügen. Im gemeinen Leben sagt man de-fo-dai ,auf Gerathewohl*. Man glaubt, dass es von dem ogen'. Es ist Lautumwendung. Im gemeinen Leben sagt man tsure-ni fagureru ,keinen Begleiter haben'. Man glaubt, fagrireru könne für fagweru , entkleidet sein' stehen. Bake ist in dem Kami-jo-bumi die Lesung von ||}tj , Kunst'. Man glaubt, dass die im gemeinen Leben üblichen Wörter bakerii , verzaubert sein', hakasu ,verzaubern' denselben 4.S Viiim:ii er. Sinn haben können, desgleichen daa in der gemeinen Sprache vorkommende hake-hake-si. Anf Jezu sagt man isinere. ' In der gemeinen Sprache findet sich das Wort hake-no kaica. Kaioa ( 'Jj y\) bedeutet jHauf und steht im Gegen- satze zu Knochen. Der Ausdruck ist so viel als kitsune-no kaioa ,der Balg des Fuchses'. Bake-iüo araioasu ,die Verzauberung zeigen'. Man sagt, dass dieser Ausdruck so viel sei als ^ ^ (ha-kiaku)-wo araicasu ,den Pferdefuss zeigen'. Indessen Avird derselbe in dem ,Hinterlassenen von U-dzi' (u-clzi-i-siü) auch von dem Schiessen auf einen verzauberten Dachs (tamtki-no hake-taru) gebraucht. Man glaubt daher, er könne den Sinn haben, dass man, nachdem die Verzauberung offenkundig geworden, das ursprüngliche Wesen wird. Durch fako , Kästchen' wird auch die Unreinheit (kitanaki koto) bezeichnet. Man bringt damit in Verbindung, däss in dem Wa-mei-seo das Wort '^ ^ , Nachtgeschirr' die Lesung sin 0 fako ( >> y' )^ ~J ) hat. Fako-seyni Q (ßj , nicht un- reiner Tag' findet sich in dem U-dzi-I-siü. Es heisst daselbst, ein Weib habe sich von Jemandem einen Kalender schreiben lassen. In diesem Kalender war häufig fako-senu ß ,kein un- reiner Tag' geschrieben. Fasakarib ( )^ ij~ ')] }]>) und fasakeru { )\ -^ ^ IL^ ) haben in der gemeinen Sprache den Sinn von fasamn , etwas von zwei Seiten erfassen'. Fasami ,Scheere'. Ka-u-hasami { ~)] ^ ) iT "^ ^ ) ^^* ^g (kamij-hasami ,Haarscheere'. Basa-hasa heisst heutzutage ein roher Fächer T^ßH J^ ). Das Wort ist von hasara , fächelnd' abgeleitet. Ba-sa-ke, durch ^^ ^ (ba-saj , ausgelassen' ausgedrückt, Avird von dem Tanzen gesagt. Man findet für die obigen Zeichen auch die Lesungen maro-gajeru ,sich rund herumdrehen' und kutsugajeru ,sich überstürzen'. Fasi , Brücke' hat in De-wa die Aussprache hasi. Fa hat den Nigorilaut. Isiner?. ( -^ ^' -J^ |^ \ ist in der Ainosprache das Verbum. Isinerep ^ , bedeutet ,Ge.spenst' (hake-mono). Ueber japanische Dialecte, 4:0 Arten von Brücken sind iioa-hasi , steinerne Brücke^, tsutsi- basi jErdbrücke^, ita-hasi ,Bretterbrücke^, maru-gi-hasi , Brücke von runden Hölzern', taka-fasi ,liohe Brücke/ uki-fasi , schwim- mende Brücke', vtsi-fasi ,Sclilagbrücke', kake-fasi ,Hängebrücke', kajeri-fasi ,zurückkehrende Brücke', funa-basi , Schiffbrücke', tana-hasi , gedeckte Brücke', kure-fasi ,Brücke von U', kara-fasi ,coreanische Brücke'. In -i^ Ii3 lioa-kuni, einer Stadt des Reiches Su-wö, befindet sich die Brücke ^S ^ /^ Kin-tai-fasi ,die brocat- umgürtete Brücke'. Dieselbe lieisst so, weil sie über den von dem Berge ^^ |_I_| Kin-san der ,Brocatberg' ^ fliessenden Fluss gebaut ist. Sie bildet das erste Landschaftsbild in Japan und , kann an Pracht nichts mit ihr verglichen werden. Man nennt sie insgemein sorohan-fasi ,die Brücke des Abacus'. Man be- nennt daher im gemeinen Leben eine Brücke mit dem Namen Kintai, gleichwie man einen Berg mit Fu-zi und einen Wasser- l'all mit Na-tsi ^ benennt. Der alte Ausdruck fasi-no j|^ (tsume) , Nägel (Klauen) ! der Brücke' ist heute noch üblich. Man sagt fasi-dzume. ^ (Fast) sind die Essstäbe. In Sina-no sagt man dafür fana-zo ()^ ^ ^ p). Basi ( )Y ty ) ist ein Hilfswort. Man findet seo-sio-dono- no mi-kokoro-ni basi tsigai-ma-irasu-na , widersetze dich nicht dem Willen des kleinen Heerführers'. Fasiru , laufen'. In der gemeinen Sprache des Reiches A-ki sagt man dieses Wort von körperlichen Schmerzen (nii- no itamu). Fazime , Anfang'. In De-wa wird das ^ si in diesem Worte klar ausgesprochen. Man sagt also fasime. Fasi-tnukafu, ,wie Essstäbe gegenüberstehen'. In dem Man-jeö-siü findet sich fase-nmkafu nase-no mikoto ,der als Essstab gegenüberstehende jüngere Bruder'. Man sagt noch [ jetzt insgemein fasi-wore-kagame-no kib-dai , Brüder der ge- ' Der Berg Kin-san ist auf der japanischen Karte vom Jalire 1871 nicht zu finden , wühl aber der Berg von Ivva-kuni. Der nicht mit Namen bezeichnete Fluss, über welchen die Brücke Kin-tai-fasi führt, fliesst an diesem Berge vorbei. 2 1,1 dgni Kreise Mu-ro, Reich Ki-i. Auf der japaiiisclien Karte findet sich , bloss ein Berg Na-tsi. II Sitzungsber. d. pliil.-liist. Ol. LXXXIV. Bd. I. Hft. 4 lan llüi h »11 gQ Pfizmaier. brochenen und gekrümmten Essstäbe^ Man sagte ehemals 1|V. fagMio wore-fasi ^gebrochene Essstäbe aus Weiderich^ Es ifc bedeutet, dass man sie brach und deren ein Paar bildete. In einem alten Liede der Knaben heisst es fasi-wore suwi-icore, ,die Essstäbe gebrochen^ Es wird angenommen, dass siuoi (y^ ^) den Sinn von su-e ,Ende' haben könne. Fasu-ni sogu ,als Wasserlilie zuspitzen' bedeutet .schief^^ (nanavie). Es stammt, wie man glaubt, von den gerollten Blättern der Wasserlilie. Eine Stumpfnase (mogi-age-hana) heisst fasii- kiri , Schnitt der Wasserlilie'. ^ In dem See von Ömi findet man einen Fisch, Namens | fasu. Es ist eine Art Karpfen. Seine Nase ist von Gestalt' stumpf. Man unterscheidet zwei Arten: umi-hasu, der ein Meeifisch ist, und katva-basu, der ein Flussfisch ist. Man nennt noch einen |^ (same)-hasu, der an den Mundwinkeln Körner hat, und einen ^ (keta)-hasu, dessen Rumpf vier- eckig ist. Den Kopfgrind der kleinen Kinder nennt man fasu-ne jWasserlilienwurzel-'. Es ist das, was man ( ^ -j- ^ ) ^ ^ (zen-kä-dznj nennt. ( ^ + ^ ) ^e/i ist die Erdbiene. Unter den Thieren des Meeres von Kama-kura gibt es eines, welches faze ( )^ i^*) genannt wird. Dasselbe sieht sich wie die stachelige Schale der Kastanie (iget) an. Es ist eine Art Muschel. Diese Stacheln nennt man in Ki-ij S ^ ^ (kawori-hasi-gai) ,die Muschel der wohlriechenden Essstäbe'. Fada ,der blosse Leib' ^ {nugu) ,entkleiden' hat in dem Zi-no kagami die Lesung fada-namerakasn ( )^ :^~^ ^ y ^ X j- Im gemeinen Leben sagt man fata-go für fata , Webstuhl'. Es ist wie man fasi-go für fasi ,Leiter' sagt. Fatare-juki hat gewöhnlich die Bedeutung ,halbgeschmol- zener Schnee' (naka-ha tokuru Juki). Sonst sagt man, fa-ta-ra, welches auch für fatare gesetzt wird, bedeute , Blätter'. Nach Anderen bedeutet es ,w^eiss'. Es geht in madara ,bunt', welches für ein Sanscritwort gehalten wird, über. In Jetsi-go nennt man so den dicht fallenden Schnee (boro-horo furu Juki). In T6-bu sagt man dafür wata-bö-si-juki ,der Schnee der Baumwollmütze'. In den mittleren Reichen sagt man fe-tare-jiiki ,der vorüber- gehend sich herablassende Schnee'. In Kosi-dzi sagt man boia- U Ml üe hl Ueber japanische Dialecte. 51 Juki , dichter Schnee'. In den westlichen Reichen sagt man /ana- bira-juki ,Blüthenschnee^ Auf den Lieu-kieu Inseln brandmarken die Mädchen ihre Hände mit Tinte und bilden auf diese Weise verschiedene Blumen und Pflanzen. Sie nennen dieses fa-tsuki ()\ ^ 4~ )• ]\[an sagt, dieses Wort könne ^r ^^ (fari-tsuki) , Einstechen iler Nadeln' bedeuten. Auch auf Jezo brandmarken die Frauen ihre Lippen mit Tinte. Fa-tsuki heisst ferner eine Art Hornschnecke (nisi-kara) , welche zu beiden Seiten des Mundes lange Nadeln hat. Es .^ull die stachelige Hornschnecke i^\\ iS ) sein. Fate jEnde*^ wird im gemeinen Leben auch als Anfangs- partikel gebi'aucht. Durch das Wort fana , Blume' allein wird in späterer Zeit der Kirschbaum oder die Kirschblüthe bezeichnet'. Ferner bedeutet fana , Blume' bei den Ackersleuten den Satfran (kurenai). Für Ö ^ (zi-fu)-suru , prahlen' sagt man im gemeinen 1 ieben fana-wo tako su ,die Nase erhöhen'. Fana-da ^dunkelblau' oder ,azurblau^ Für ^ ö. (tsuki- ^^ ^in Hilfswort, und der Ausdruck bezeichnet eine Frage. Man findet simo-no furi- fa-mo ,fällt der Reiffrost? mije-si kimi-fa-mo ,ist es der Gebieter, den man sieht?' Yürfajasi , Wald' sagt man im gemeinen Leben/cy e ( )^ X )• Fara-maki ,Bauchbinde' nennt man auch das Seil, mit welchem man den Bauch des Schiffes umwindet (fune-no fara- 100 kururi-to maivasi-simimi tsuna). Statt fito-wo iitsu , einen Menschen schlagen' sagt man faru ( ) "^ ]l\y/ ). Man glaubt, es habe den Sinn von faru , spannen'. Für faruka ,fern' findet man auch faru-keki und faroka Fare in den im gemeinen Leben üblichen Ausdrücken fare-no kinu ,Prachtkleid', fare-no za-siki , Prachtzimmer' hat den Sinn von ^ W^ (fo rei) ,vorschriftmässiger Brauch'. Faro-haro-ni in den Sätzen faro-haro-ni koto-zo kikojnru , weithin wird die Harfe gehört', faro-haro-ni omoicajuru-ka-nio , weithin ward gedacht' hat den Sinn von faruka ,fern'. Fa-e ( )'\ j^) ist in dem Nippon-ki die Lesung von "i^ ,Finsterniss der Sonne, oder des Mondes'. Das Wa-kun- siwori glaubt, es könne den Sinn von ^ ^^. (farmt-e) , Lock- speise, welche man verzehrt' haben, gleichwie man im ge- 54 Pfizmaier. meinen Leben e-hamu , Futter verzehren' sagt. Unter den Wörtern chinesischen Ursprungs findet sich übrigens ^ (fa-e) , zerstörend Fi , Sonne' wird in manchen Ausdrücken für ame , Himmel' gesetzt. So sagt man ame-suviera-gi und ß-no mi-ko für ten-tch, ferner ama-tsu mi-kado und ß-no mi-kado für mi-kado. Auf ähnliche AVeise sagte man in späterer Zeit sowohl ame-no sita , unter dem Himmel' als fi-no sita ,unter der Sonne'. Für ß .Feuer' sagt man auf den Lieu-kieu-Inseln ico-matsu (7 ^ y\ In dem Wa-mei-seo hat ^ ^ ,Augenstaar' die Lesung^. Man sagt gegenwärtig uwa-ß und soko-ß. ^^ (Fi) , Weberschiff' hat in dem Zi-uo kagami die Lesung ß-i { Y_ "^ )• -^ ist der Wiederhall (ßbiki) von fi. Von einem j\[enschenj der ein freundliches Gesicht macht, aber im Herzen nicht freundlich ist (omote-ico wa-site kokoro-no wa-sezaru ßto), sagt man sprichwörtlich: ß-ico sunt ,er macht ein Weberschiff'. Es ist ein Gleichniss von dem Weberschiffe, welches von dem Gitter des Einschlags getrennt ist und sich nicht bei ihm anlegt (fi-tva wosa-to wakare-bte issio-ni joranu-ni tatoje-ijeru). Fi-asi jSonnenfüsse' und ß-no asi ,Füsse der Sonne' sind die Sonnenstrahlen. Fi-ai ( \^ y l^ ) ist ein Wort der gemeinen Sprache. Es hat den Sinn von Q f^ (ß-ai) , Zwischenraum der Tage'. Es hat auch den Sinn von aja-uki-ni nozomu ,in Gefahr schweben'. Man bringt dieses mit dem Sprichworte faku-feo-ivo fumu ,auf dünnes Eis treten' in Verbindung, wobei ^J<. ^^ (ß-di) , Zwi- schenraum des Eises' zu Grunde liegen müsste. ^ (Fi)-ai heisst auch ein Gefäss zum Räuchern (^ M ). Sio-gen-zi-ko enthält jrfj^ f^ (ß-ai) , Zwischenraum des Schutzdaches' ohne Erklärung. Fi-uga-aßui ,Malve von Fi-uga' hat die Bedeutung von 5^ -^ (dzio-kiku) ,Klafter - Chrysanthemum', d. i. Sonnen- blume. In Je-do sagt mau ß-maxoari, in Jamato und Ka-ga fi-guruma ,Sonnenwagen'. Ueter japanische Dialecte. ÖÖ )^ (Fi-utsi) jFeuerzeug' hat in dem Rei-I-ki die Lesung fi-kiri-hi. Ehemals beschenkte man die Reisenden mit Feuer- steinen, was in Gedichten häufig erwähnt wird. Fi-utsi-isi ist der gewöhnliche Feuerstein. Sonst ist fi-utsi-isi ein wunderbarer Stein des Reiches I-ga, welcher ge- meiniglich ^M' ^A y^ (kb-jaku-seki) , Pflasterstein' (Stein des Pflasters zum Auflegen auf Wunden) genannt wird. Fi-kata , Sonnenseite' ist der Ostwind. Auf Jezo nennt man ihn ebenso. Wenn er von dem Himmel der Abendsonne weht (jü-fi-no sova-ni fuku), so sagt man in der Schiffersprache fi-kata-no joi jowari ,der Ostwind ist in der Nacht schwach'. Wenn er am Abend von dieser Seite weht, so sagt man, so stark er auch weht: Wenn der Abend vorüber sein wird, ist er (der Ostwind) gewiss schwach (hure suguru fodo-ni kanarazu joivaru). Figara in der Bedeutung , schielend' wird für das Sanscrit- wort fi-ka-ra gehalten. Man sagt ßgara-me ,ein schielendes Auge'. In dem Zi-no kagami hat |))^ , schielen' die Lesung figa-me. Es wird daher vermuthet, dass ra in figara ein Hilfs- wort ist. Figara ist auch der Name eines kleinen Vogels. Man sagt, dieser Vogel heisse so, weil seine Augen schielen (manako-no figara-naru-ioo mote). Die gemeine Schreibart ist ^ ^ (ß-gara) , Sonnensperling'. Kara bedeutet , Sperling' nur in Zusammen- setzungen. So noch in si-ziü-kara. Fi-gan, sonst eine Zeit von sechzehn, auch sieben Tagen, ist in Si-koku ein Name des Wiesels (itatsi). Fi-gakusi ,die Sonne verbergend' bedeutet die hohen Stufen des Himmelssohnes. Es steht auch für kazasi , Federnschirm'. Fiki-aivase ,zu einander ziehen'. So heisst das Spindel- baumpapier (taka-dan-si). Es erhielt diesen Namen, weil Lie- bende es zum Schreiben ihrer Briefe verwenden. Man nennt es auch ßjU ^^ (ken-si) , Papier des Seidengehäuses' weil es von Glanz den Seidengehäusen ähnlich ist. Fike ,sich zurückziehen'. Man sagt im gemeinen Leben fike-iüo toTu ,den Rückzug nehmen' und fikeru ,sich entziehen'. Es wurde ursprünglich von dem Rückzuge eines Kriegsheeres gesagt. Fige ,Bart'. Ein Sprichwort bezeichnet einen Schmeichler durch o-ßge-no tsiri-ioo toru ,er nimmt den Staub des Bartes'. 56 r f i z ni a i fi r. lieber den IJrspiunii;- dieses Wortes wiid gesagt: Ting-tsin-kung und Wci-ljii-kung speisten geraeinsclmftlieh, als das Eingemachte den Bart Wci-lai-kung's färbte. Ting-tsin-kung erhob sich und wischte es ab. Fikerakasn ist ein Wort der gemeinen Sprache, welches im Sinne von tei'h ,zur Schau stellen, um zu tcäuschen' gebraucht wird. Es bedeutet auch: gegen Jemanden prahlen. Da terb mit terasu ^beleuchten' verwandt ist, so glaubt man, dass ßkari , Glanz' zu Grunde liegt. Fiko wird von der Kehle (nodo) gesagt. Man vermuthet, dass es die Abkürzung von ß-go-e , eingetrocknete Stimme, Heiserkeit' ist. Fiza-710 kaioara , Ziegel des Knies' steht in dem Wa-mei-seo für ßza-sara ^Kniescheibe'. In Bu-zen und Bun-go sagt man dafür tmhusi (^ y^^ iy')y in Satsu-ma ßza-tsuhusi, in den südlichen Reichen ßza-kafu (Kniepanzer), in Jetsi-go -^ .^ij" (bu-sija)-kabu ,Stampf des kriegerischen Pfeilschiessens'. Für fisasi ,lange Zeit' findet man auch ßsa-ni ( ]^ l)" JT. ) und ßsa-sa ( tl t)" "^ ). In De-wa sagt man ßjasi ( \^ ^ ly )- In der gesprochenen Sprache von Kuan-to und Kuan-zei sagt msin jatto (^^ ^ ]^) oder auch e^)!o (j^ 3^ V )• In De-wa sagt man jopparu (^ ^ ^ ) \° JX^y Man vermuthet, das letztere habe den Sinn von jo-faruka ,die Welt ferne'. Für ßsasi , Schutzdach' sagt man in Kuan-zei das Wort M ^ (wo-tare), in Jetzi-go go,-gi ( ^/ 4^^). Fisa-me steht für ßsaki-me ,Händlerin'. Man sagt auch fisija-me ( ]^ ^ ^ ;?^ ^. Fi-si-motsi ,Stachelnusskuchen' ist ein Kuchen, der als Spicgelkuchen (kagami-mofsi) dargereicht wird. Man nennt ihn auch ß-si-fana-hira ,Blüthe der Stachelnuss'. Fi-si ist ferner ein Geräth des Fischfangs. Dasselbe ist gleich der Stachelnuss, welche drei Ecken besitzt. In I-se gräbt man in den Fluss ein Loch und bedeckt es oben mit Reisig. Daselbst sammeln sich die Fische an. Man hält dieses für eine Fischreuse (fusi-dzuke). Von den Thorwächtern (fajato) wurde eine Sandbank ( ^i|i| j in dem Meere gemeiniglich ß-si genannt. Es ist in der Erdbeschreibung des Reiches 0-o-sumi zu sehen. Man glaubt, Heber japanische Dialecte. 07 (las Wort könne die Uiiiweudung- von ^ f)\\ (fisu) ,trockene Sandbank' sein. Die Krankheit 3^^ wird ß-zen { Y, 'tf ^) genannt. Man legt ^ g (ß<<:en) und Jß g (ß-zßn) zu Grunde. Man sagt auch ^g '^ ^ (ß-zen-gasa) , Geschwür von Fi-zen' und leitet es von dem Reiche Fi-zen ab. Man erklärt: Als zu Sima-bara in Fi-zen die verderbte Lehre der südlichen Bar- baren aufkam, wurden sowohl die Anhänger dieser Lehre, als die Eroberer von der Krankheit befallen, und diese verbreitete sich ringsumher in der Welt. Man nannte sie desshalb ß-zen- gasa .das Geschwür von Fizen^ Sie gehörte zu den pestartigen Ausschlägen. Für ßdari-je migiri-je ,nach links und nach rechts' sagt man in dem Kreise Tsitsi-bu in Musasi kiü-zi iü-zi ( d:. ^ ^ -^ V7 ^ V In Mutsu sagt man nomi-kata tsutsi- kata ,Meisse]seite, Hammerseite'. ^M (Fitsiidzi) sind die Reispflanzen, welche nach der Ernte zum zweiten Male aus dem trockenen Boden wachsen. Man sagt auch ßtsndzi-ho ,Aehren der zweiten Reispflanzen', ferner sitose (^ \- "fe ), mama-haje (^^ ^ )Y 31} nnd ^ -^ (to-son) , Enkel der Reispflanze'. In Fi-zen wird der Reis im Jahre zweimal reif. In Wowari sagt man ß-utsi ( tl t^ ^y'^^ J etzi-zen ßfote ( tl h 7^)- Fikkxiwaje ( ]^ ^ ^ )^ ''^) '''^^^ ^^^ geraeinen Leben die Bedeutung ^^ ^ (en-za) , Platz nehmen'. Man glaubt, das Wort sei so viel als HI J[tJJ (ßki-kmoaje) , ziehend hinzufügen'. In dem Kreise Tsi-ta in Wowari sagt man fnto-tsn statt ßto-tsu ,eins' und ßta-tsu statt futa-tsu ,zwei'. Die Sylben fit, und ß werden irrthümlich mit einander verwechselt. Fito-kaje ( tl V* >(/ '"^X ein Wort der gemeinen Sprache, bedeutet .eine Umfassung', so viel als man mit den Armen umfassen kann. Es ist die Abkürzung von ßto-dakaje ,eine Umfassung'. Dakaje ( ^ ^ "^^j ist von daku für idaku ,mit den Armen umfassen' abgeleitet. Fito-gasira , Menschenhaupt' ist das gewöhnliche Wort für dokn-ro , Schädel'. In dem See Bi-wa findet sich der Fisch ß-hi (\^\f^ ), der mit dem Fische najosi, auch hoi'a, fara-huto, kutsi-me und ise- 58 Pfizmaier. goi , Karpfen von I-se' Aehiilichkeit hat. Derselbe heisst zu Mi-do in dem Reiche I-se fudzi-kake, in Sa-to sima-mawari ,die Insel umkreisend^ Fi-furn ,Eis regnen' bezeichnet im gemeinen Leben den Hagelschlag. ^J< Fi ,Eis' ist Koje. Fi-musi ,Feuerinsect'' steht für fi-tori-musi , Motte'. Im ge- meinen Leben heisst fi-mmi auch das auf den Bohnenblättern lebende Insect. Fi-muro-c)usa ,die Eiskellerpflanze' wird das Schilfrohr (asi) genannt. Fin-dzu ( tl 3^ ^^^) ist ein Wort der gemeinen Sprache. Man glaubt,, es sei so viel als fi-midzu , eingetrocknetes Wassert Man sagt ßn-dzu-ni naru ,zu eingetrocknetem Wasser werden', ßn-dzu-no i^ (son) ,der Schaden des eingetrockneten Wassers' und Anderes. ^ (Bin)-sogi ,das Abschneiden des Haarschopfs' ist im Allgemeinen mit fuka-sogi , tiefes Abschneiden' gleichbedeutend. Kami-oki , Setzen des Haupthaares' geschieht im zweiten Jahre, fuka-sogi , tiefes Abschneiden' geschieht im fünften Jahre, hin-sogi ^Abschneiden des Haarschopfs' im sechzehnten Jahre. ßin-sogi , Abschneiden des Haarschopfs' ist bei den Mädchen dasselbe, was bei den Knaben yr- ^ß (gen-huku) ,das Auf- setzen der Mütze' ist. In dem Man-jeo-siü heisst es: tosi-no ja-tose-ioo \ kiru-kami-no ,wenn acht Jahre alt, | abgeschnitten das Haupthaar'. Man schliesst daraus, dass man ehemals viel- leicht schon im achten Jahre das Haupthaar abgeschnitten habe. In dem Wa-mei-seo steht ^-7ne allein für /?'-wie->kein Reis'. Fimerii findet sich in der Geschichte des Geschlechtes Gen. Man sagt, es sei so viel als ^» (ß)-surti, , verheimlichen'. Fimo ,Band'. Man sagt gemeiniglich ßmo. In dem Nippon- ki findet sich musuhi-ßmo , Knüpfband' und naga-ßmo , langes Band', in dem Jen-gi-siki für letzteres auch tare-ßmo , herab- hängendes Band'. Mono-no-ßmo bezeichnet eine Schnur. ^ ^^ (ru-so) ist die Quaste an einer Schnur (ßmo-no maje-no fusa). Fi-ja , Feuerpfeil'. Einen solchen Pfeil schoss man ehe- mals mit dem Bogen ab. Was man in dem späteren Zeitalter Ueber japanische Dialecte. Du SO nennt, sind FeAierwaffen. Man unterscheidet bei diesen isi- hi-ja , steinerne Feuerpfeile^ (Kanonen), dai-koku-hi-ja ,Fener- pfeile des grossen Reiches^, :|^ (hd)-hi-ja , Stock-Feuerpfeile', fo-roku-bi-ja ,Raketenfeuerpfeile' o-o-dzutsu ,grosse Röhre', teppo ^Flinten'. In einem Werke über Kriegskunst wird ^- ^ (siu- zni) durch ß-ja, ^^ ^ (teo-zui) durch dan-go-hi-ja ,Kloss- feuerpfeil', ^ durch teppö , Flinte' übersetzt. J^ ^ (Fi-ja) , Feuerhaus' heisst im gemeinen Leben auch der Ort der Leichenverbrennung (fito-jaki-ba). ~W^ (Fiju) , Portulak', Den Portulak nennt man in den östlichen Reichen ßb i\^ ~^ ^ )? ^^^ Tsu-garu ßb-agi {t -^ P r ^^), in Ka-ga/a,y?ö {)\ j^ ^ P)- Den rothen Portulak nennt man aka-fiju (f ~Jj \^ jf-)- ^^^ zählt ihn zu den Farben (some-iro-he-ni tri tari). Den Portu- lak- der Pferdezähne nennt man uma-hiju , Pferdeportulak'. In Sagami sagt man inu-fib ( ^ ^ \^ ~V ^ ) jHunde- portulak'. Gegenwärtig sagt man snheri-fijtfj ,der schlüpferige Portulak. InKa-ga sagt man sim6eri-j/?ö(^ i^-^ )J tl ^ $? ). Der weisse Portulak heisst 1^ (to)-ßju ,der chinesische Portulak', der fünffarbige Portulak heisst fana-hiju , der Blumenportulak'. Ma-fiju ^ "^ ,weisser Portulak' und ^ "^ , Hausportulak' soll den gewöhnlichen Portulak bezeichnen. Fijon-na { \^ 3 ^ ^ ) In dem I^ |j^ ^£ (mimi- soko-ki) findet sich fijon-na-koto ,eine schlimme Sache'. Man glaubt, ßjon könne eine Umwendung von ^ (fh) ,Kürbiss' sein. Dem Kürbisse werden wunderbare Eigenschaften zu- geschrieben. In Wowari wird für fisago ,Kürbiss' geradezu das Koje, und zwar fijon i\^ ^ 3/ j statt fih gesagt. Einige meinen, es sei verderbtes Koje statt |)<| (kio) , unheilvoll''. ^fe^ ^^ (Fira-de) ist ein flaches Opfergefäss von der Gestalt eines Hutes. Es wird mit dem Gefässe fira-sara ,flache Schüssel' verglichen. Für fira-sara sagt man in De-wa tari-wara (:^ ^J )\ y )j in Simösa und Mxxi&u fira-ki {\^ ^ :^ ), ^^^(Firabi) , Reitkleid' wird statt des gewöhnlichen firami gelesen. Man findet auch fira-obi , flacher Gürtel'. Das Wa-mei- seo liest uioami. Es ist das Kleid, welches die Männei- über den Beinkleidern tragen. Man sagt daher gemeiniglich faka- ma-no firami. hO Pfi zin ai er. Fira-id ,j\iwh, auf Hache Weise' wird im gemeinen Leben als ein Ausdruck des Zwanges (sl-uru kotoha) gebraucht. Alan findet fira-ni kaioan , schlechterdings kaufen werden', fira-ni jurusi-te tahe , erlaubt es ohne Weiteres', fira-ni tanomu ,sich vmbedingt verlassen'. Man vei'gleicht damit mappiraun^ fira-sara, welches letztere als Adverbium von fira-sara .flache Schüssel' verschieden ist. Biriri {Yl ^ \) ) ist ein Arzneimittel der südlichen Barbaren. Es ist mit Fischgalle versetzt und wird von einem Orte Namens Sarata ( ij" ^ ^ ) gebracht. Die Sache gänzlich unbekannt. Der Name erinnert an das lateinische 6i7{.9 oder /e^. Firix , Blutigel'. Man unterscheidet den Pferdeigel (nma- hiru) und den Haarnadeligel (kogm'-hiru). Der Bergigel (jama- hirn) kommt in den tiefen Gebirgen häufig vor und ist eine Plage der Menschen. Er fällt von den Baumwipfeln herab. Man findet auch TJ^ ^ (hoku-tetsu) , Baumigel' und ^ ^ (sö- fetsu) , Pflanzenigel'. Der auf Steinen lebende Blutigel heisst ^ ^^ (seki-tetsu) , Steinigel'. Man findet auch den Namen P5 ^ (ta-hirn) Ackerigel'. Für das im gemeinen Leben übliche fi-o-o-dzi , Grossvater' sagt man auch fi-dzi-i i}^ ^ ^\ Ftije-fuki ,die Flöte blasen'. Es gibt einen Fisch, w^elcher fiije-fuki'-nvo ,der die Flöte blasende Fisch' genannt wird. Derselbe hat Aehnlichkeit mit dem Aale (una()i). Man sagt, dass er aus dem Meere von Naga-saki kommt. Fvje-fiiki-tai jder die Flöte blasende Brassen' erhielt diesen Namen von seinem Munde. 'i^ ^ (Fuka-sogi) ,das tiefe Abschneiden' ist so viel als kami-sogi ,das Haupthaar abschneiden'. Man gibt jedoch dem Feste den Namen, weil man das viele Haupthaar tief abschneidet. Es geschieht bei Mädchen im fünften Jahre, während hin-sogi , Abschneiden des Haarschopfs' im sechzehnten Jahre geschieht. Fuki-dasii , herausblasen' hat im gemeinen Leben die Bedeutung ^ ^ ,in ein Gelächter ausbrechen'. Im ge- meinen Leben wird auch fuku ,blasen' für nugü ,wegwischen' gesagt. Üeber japanische Dialecte. 61 Für fukumu ^in dem Munde halten^ sagt man auch fufumu, fufomu und kukumu. Fukuro ,Sack^ Für ko-hukuro , kleiner Sack' sagt man in To-sa _^ ;|jg (uwa-zasi) ,obeu mit dem Finger zeigend^ Man sagt, der Name stamme von dem Pfeilsack (ja-horo). Foro ,Sack' ist schnelle Aussprache des Jomi statt fukuro. In den Namen der Paläste der Kaiserin werden die Mütter mit Säcken verglichen. Es ist desswegen, weil die Kinder in ihrem Leibe wie in Säcken verborgen sind. Man beglück- wünscht sie dadurch wie bei etwas Erfreulichem. In den Sa- goromo heisst es: Man näht Himmel und Erde in einen Sack I avie-tsiUsi-wo fukuro-id ■nui-te). Gegenwärtig nennt man eine Mutter o-fukuro. In Wowari sagt man o- ^^ i'j^)- I^i Iwa-mi nennt man o-fukuro ein VVeib_, welches Witwe geworden ist. Fukusa-faru ,ein Tuch spannen* bedeutet , weich sein' (jawaraka-naru). Fukusa-gami /Puchpapier* ist Papier, welches man zu einem Tuche macht. Man tindet es auch als Lesung von ^ ^^ ,rohes Papier^ Fukusa-mono /Puchsache' ist jeder tuchartige Gegenstand (fuknsa-jb-no mono). In der Kochkunst iindet man fukusa- ^ j^ (go-ho) /Puchkletten'. Es werden Kletten in Reismehl geliüllt (kome-no ko viote go-ho-wo tsutsumeri). Fukusa bedeutet auch: thun als ob etwas im Uebertlusse wäre (viono-iio tatsu-huri si-taru). Fukudamu , wulstig sein' wird von dem Haupthaar gesagt. Man sagt es gegenwärtig auch von der Baumwolle. ^L Fugo ,ein Erdkorb'. In Kuan-zei sagt man me-kago, in den östlichen Reichen tae-kai [ ^ 'Jj ^ V ferner hiku ( tf '^ ) ^^^ auch fugo. Ein grosser Erdkorb, in welchen man keinen Reis gibt, wird daselbst kata-maki genannt. Gegen- wärtig nennt man so nur einen Erdkorb von Stroh (wara-fugo). Es gibt auch eine Pflanze Namens fugo-gusa (die Erd- korbpflanze). Dieselbe ist im Stande, die Bebauung der Felder zu verhindern (ta-tsukuru-wo joku samataguru mono nari). Mijako-no fu-zi. ,Der Fu-zi von Mijako' wird jetzt ge- meiniglich der Berg Fi-je in Jama-siro genannt. Für fusi-dzuke , Fischreuse' findet man fusi-tsuke-si jodo-no loatari ,der Uebergang des mit Reisig belegten Dümpfels'. 62 P (■ i 7. m a i e r. Fusuma ,Bettdecke^ Man findet asa-husuma , hänfene Bett- decke', madara-husuma ^buntscheckige Bettdecke', musi-busuma , dünstende, d. i. warme Bettdecke'. Wosi-no fusuma , Bettdecke der Fächeränten' ist eine Bettdecke, auf welche Fächeränten gestickt sind. Karai-husuma ,papierene Bettdecke'. Ein Sprichwort sagt: Ijn -^ (si-rokii)-fusu'm.a-ica joru-no mono , Viermal sechs Bettdecken sind ein Nachtzeug'. Zu Bettdecken gebrauchte man ehemals bei dem Volke lauter papierene Bettdecken. Viermal sechs bezeichnet die Zahl der quer gelegten Stücke. Fusuma-so-si , Schubfenster der Bettdecke' ist ein Schub- fenster. Man glaubt, es könne so heissen, weil es mit einer papierenen Bettdecke Aehnlichkeit hat. In der Sprache der Falkner bedeutet/MS?^wa, Bettdecke' im All- gemeinen den Hinterleib des Falken (taka-no usii^o-wo so-zite ijeri). Fusuma bedeutet auch ^^ ,Pfannkuchen'. A Butsi-ko steht für mutsi , Peitsche'. Man sagt, eine Pferde- peitsche heisse mutsi, eine Falkenpeitsche heisse hutsi, jedoch wird das letztere auch für Pfei'depeitsche gebraucht. Die Peitschen der rothhaarigen Menschen (Holländer) sind ge- spaltener Bambus, der mit Leder umwickelt ist (take-ioo loari-te kaioa mote matowasi mono nari). (Ftttsu-ni) hat in dem Nippon-ki die Bedeutung jetzt auch suteru ,ver- Fude-tsu miisi ,das Pinselinsect' ist die schwarze Grille (kiri-giri-su), ein Insect, welches die Pflanzen zerstört. In der Geschichte des Suchens der Götter heisst es : Aus verfaultem Schilfrohr werden schwarze Grillen. — Man bringt hiermit in Verbindung, dass der Pinsel mit Schilfrohr bekleidet wird. In einem Gedichte heisst es: Furuki fude \ kiri-givi-su-to-ja \ nari-nu-ran. Ein alter Pinsel, | eine schwarze Grille vielleicht | wird er geworden sein. Fu-dono steht für fami-dono , Bücherpalast'. Es ist mit bun-ko , Büchersammlung' gleichbedeutend. In I-se sagt man jetzt das Koje aJ^ ^ (bun-denj. , alles, gänzlich'. Im gemeinen Leben sagt man futtsu [y y ^ ) und futtmri Ftiteru wird im gemeinen (7 y '^ Leben auch 0)- für werfen' gesagt. i > I Ueter japauische Dialecte. DO Statt futokoro ,Buseii' findet sich iu dem Nippon-ki futsukoro. Fiina -jamoi ( ^ ~)" "^ -£: tl ) steht für funa -jamai , Schiffkrankheit'. Die Seekrankheit bezeichnet man jetzt dm'ch fune-ni eö ,von dem Schiffe betrunken sein'. Fu-nuke ist im gemeinen Leben ein Schimpfwort. Man glaubt, dass es ^^ (fu)-nuke-gara , abgelegte Haut der Weizen- kleie' bedeuten könne. Man sagt auch fic-nuke-dama. Tanm steht für tama-si-i ,Seele'. Man sagt ferner, es könne HjS j|^ I fu-nuke) ,Losmachung der fünf Eingeweide' sein. Im gemeinen Leben sagt man fune , Schiff' für ßtsugi ,Sarg'. Man verbindet hiermit die folgende Stelle in dem Buche der Sui: Als er begraben wurde, legte man den Leichnam auf ein Schiff und zog dieses auf trockenem Boden fort. Fu-basami steht für fumi-hasami , Bücherkneipe'. Es war ehemals Sitte, die Bücher zwischen zwei Stöcke zu nehmen (tsu-e-ni fumi-wo fasamu-iva ini-si-je-no fü-zoku nari). Man findet auch fun-basami. 'aT i4^ (Fu-basami) ist der Name eines von 4^ ^ (Sin-zei) verfassten Buches. Für fufumu ,iu dem Munde halten' findet man auch fiiftimeru und fnfuri (^ ^ )j j. Fubuki ist die Musspflanze i^ji^ ^^\ Mau sagt heutzu- tage fuki. Die Blüthen dieser Pflanze heissen fuki-no .^ (io). Man nennt sie auch den Tigerbart. Von der Gegend von Tsu- garu in Mutsu bis zu der Gegend von Jezo gibt es, Avie man sagt, viele solche Pflanzen mit armdicken Stengeln imd Blättern gleich Sonnenschirmen. Fubuki heisst ferner der Schneesturm. Man findet fana-no fubuki ,der Schneesturm der Blumen'. In dem Nippon-ki wird fubuki das zur Hälfte schwarze, zur Hälfte weisse Haupthaar genannt. Es heisst daselbst mi- (jusi fubuki und mi-gusi fufuse ,das Haupthaar ist zur Hälfte weiss'. Die Ableitung des Wortes fubuki in allen diesen Be- deutungen ist nicht gewiss. Fu-maki ,Umschlag der Bücher' steht für fumi-maki. Gegen- wärtig sagt man auch uwa-dzutsurui ,äussere Einhüllung'. Fumi-dzuki ,Scliriftenmonat' ist der siebente Monat des Jahres. Man sagt auch fu-dzuki und fundzuki. Ferner findet man fumi-firoge-dzuki , Monat des Auflesens der Schriften'. 64 Pfizmaier. ' Für fumi-dzuku-e , Bücherbrett' sagt di;iu auch fu-dzukn-e Für fumu ,treten' sagt man auch fumaju [^ 'T ~7. ). Fim-hito steht für fumi-hito ^Mensch der Schrift'. Man sagt auch fu-bito. Fun-panatsi steht in dem Nippon-ki für fata , Webstuhl'. Es hat den Sinn von fumi-fanatsi ^tretend loslassen'. Fa-ja steht für jumi-ja ,Bücherhaus^. Mau findet fu-ja-no faka-se ,ein Gelehrter des Bücherhauses'. Fnju-ki , Winterbaum' bedeutet einen Baum^ dessen Blätter im Winter fallen. Es ist dem Worte iokiica-gl , immergrüner Baum' entgegengesetzt. Furu wird im gemeinen Leben für katamukti ^sich zur Seite neigen' gesagt. Es ist die Abkürzung von tafiirn , fallen'. Furii-su ist ein von furusi ,alt' abgeleitetes Wort. Fito furu-su sato hat den Sinn fito-no sumi-furu-si-iaru sato ,ein Dorf, in \Nelchem die Menschen von Alters her wohnen'. Ware-wo furu-su hat den Sinn fito-no loare-wo tcasururu ,die Menschen vergessen uns'. Man sagt auch furusaniru ,alt oder vergessen sein'. Furu-su vozi der Nachtigall gesagt, bedeutet i^ ^ (furu-su) _,das alte Nest'. Furere-ba in juki-no furere-ba ,als es schneite' ist Ab- kürzung \onfu7i-are-ba, welches seinerseits für furi-tai'e-ba steht. An dem äusseren Meerufer von Mutsu ^ibt man einer Sache den Namen gan-fu-ro , Gänseofen'. Wenn nämlich die Wildgänse des Herbstes kommen, halten sie in den Schnäbeln Hölzer, Avelche sie fallen lassen. Wenn sie auch bei der An- kunft im Frühlinge diese Hölzer in den Schnäbeln halten, so bleiben viele Hölzer übrig. Man sammelt diese, verbrennt sie in den Oefen und lässt die Menschen baden. Es gibt eine Art Bohnen mit eckiger Schelfe (tsuno-mame), welche fu-ro ,Ofen' genannt werden. Diese Bohnenart heisst auch -j^ y\ (ziu-fafsi)-sasage ,die Schminkbohne achtzehn'. ,Achtzehn' bezeichnet die Zahl der Früchte. Fei sara ha-sa-ra (-^ ^ t!" 7 ) ? "^ 7 ) i^t der Name, welchen die südlichen Barbaren dem Basara (dem Gallen- steine der vierfüssigeu Thiere) geben. In dem Tempel des )■ Ueber japanische Dialecte. u5 iog-enspendenden glänzenden Gottes auf dem Berge Afuri in ^lusasi befindet sich ein Basara, welches von der Grösse einer Koloqiiinte ist. Zur Zeit einer Dürre geht man zu ihm auf die Höhe des Berges und übt die Kunst der Beschwörung. 1 )er Regen bleibt dann, wie man sagt, niemals aus. Einige sagen, das Wort heisse eigentlich fei sarata hasara da (^^s. ^ t)" ^ ;^ )Y "^ ^ ■^) ^^d bedeute in Uebersetzung llegendiamant, Schneediamant' (ame-kon-gb juki-kon-go). Es seien die Worte, welche man bei dem Gebete um Regen aus- luft und daher stamme der Name. Im gemeinen Leben sagt man feö f >^\ ^ \ -no furu ,liageln'. Man glaubt, fe-u (feö) sei das verderbte Koje von Vif (f^'"^^) jHageP. In dem Nippon-ki findet sich ß-fiiru als Lesung von j^ ^J<. ,es regnet Eis^ Be-ka-ko (^^ ~f] 17 ) wird von einem Kinderspiele ge- sagt und bedeutet das Umdrehen der Augenlider (ma-huta-ico L(ijesi-te kakii iü). Man glaubt, es könne so viel als ^ ^k -^ I iiie-aka-ko , Augenkind' sein. In dem vermehrten Spiegel wird lae-ka-ko'U (yi '/j ZI ^) geschrieben. ! Fe-go (■"^ Zt) ist der Rainfarn, eine Pflanze, welche auf den Inseln des Reiches Satsu-ma wächst. In Satsu-ma sagt man statt fe-go insgemein si-da , Farnkraut'. Es heisst, man bezeichne denjenigen Rainfarn, der Aehnlichkeit mit dem l^arnkraut (si-da) hat, aber grösser ist, mit dem Namen 07n- fc-go , Dämonenrainfarn'. In Fi-go gebraucht man fe-go für fudosi ^Badegürtel'. Für fudosi sagt man in Naga-saki be-ko ("'^ 17 )? in To-sa fu-ko-yne (^ 17 >^). Fetsuru ist mit fegu , abschälen, abbrechen' gleichbedeutend. I Einen Seitenweg (kan-db) nennt man in den östlichen Reichen ' fetsuri-mitsi, in Ki-nai feri-mitsi. Fe-ja ,das Gemach'. 0-fe-ja ist eine Benennung der Nebenfrau (me-kake). Fera , Spatel'. Das im gemeinen Leben übliche Wort fera-wo ■^ (tsidcb) ,die Spatel anwenden' ist ein Woi't gleich nori-tvo fukumu ,Teig in den Mund nehmen'. Statt umu , gebären' sagt man in der niedrigen Sprache ko-ivo fern. Man glaubt, fern habe den Sinn von fern ,vermin- ilert sein' und der Ausdruck bedeute: des Kindes ledig werden. Sitznngsber. d. phil.-hist. Cl. LXXXIV. Bd. 1. Htt. 5 ß6 Pfizinaier. Bero hat in der niedrigen Sprache von I-jo die Bedeutung- ^ (sita) ,Zunge^ Dieselbe Bedeutung hat es auch in den östlichen Reichen. Fo-i ist in der gemeinen Sprache ein Wort, mit welchem man die Pferde antreibt (uma-ioo o-no zoku-go-ni iü). Bo-si , Mütze' ist eine Art Kopftuch und wird^ ihres ver- schiedenen Zuschnittes ungeachtet, für einen verkürzten Schleier gehalten. In Je-do hüllten die Frauen und Mädchen ehemals das Haupt und das Gesicht in schwarzen Seidenstoff. Später überdeckte man das Haupt und das Gesicht mit hergerichteter Baumwolle, was bis gegen die Jahre des Zeitraumes F6-jei (1704) Sitte war, Birari-ho-si .die flatternde Mütze' ist die- jenige, welche gegenwärtig im Gebrauche ist. Sie wird mit der Stirnbedeckung der Dynastie Ming verglichen. Bo-si wird in den nördlichen Reichen das Kopftuch (dzti-kin) genannt. Die Falken- und Hundewärter haben eine Mütze, welche hö-si- sugata , Mützengestalt' genannt wird. Die Mütze der Hunde- wärter (inu-kai-no bo-si) hat den besonderen Namen matsii- gaioa-ho-si , Mütze der Fichtenrinde'. Fo-si-go ist der Sohn eines Bonzen. 1 Fo-je bedeutet in Omi das dünne Reisholz. In den nörd- lichen Reichen bedeutet es das Reisholz (siha) überhaupt. In der gemeinen Sprache sagt man fokari-to kutsi-ico aku ,den Mund aufthun'. Fokari-to wird mit fogaraka ,glänzend', auch .geräumig' in Verbindung gebracht. In der gespi-ochenen Spi-ache sagt man foki-to , entzwei- brechen'. Man glaubt, foki-to bezeichne den Laut. Fo-gu .altes Papier'. Man sagt auch /o-^w ( >p ^ ^)j fo-ko (^ ^7 ^) und fon-go (/Jl Z^ Zt)- Mono-vjo fo-gu-ni sunt ,eine Sache zu altem Papier machen' bedeutet: etwas zu nichte machen. Fo-kuso hat in dem Zi-no kagami die Bedeutung ,Zunder'. Gegenwärtig sagt man fo-kutsi. Es sind die als Zunder ge- brauchten Pflanzen panja, itsihi und josi (Schilf). Fo-kuso bedeutet im gemeinen Leben , Flecken am Körper'. Man sagt auch fo-kuro, fb-kuro ()^ y^ ^ U) und fawa-kuro {)\ ^ ^ n )• Von alten Leuten sagt man fo-kuso-dzuku , Flecken bekommen'. Das Wort fo-kuso-jemu für foico-jemu 1761)61 japanische Dialecte. 67 , lächeln^ wird hiermit in Verbindimg gebracht. Die Ableitung ^(j -^ fokn-so-jem^i hält man für irrig. Statt fowo-jemu sagt man sonst auch sira-jemu. Für fokorohu , aufgetrennt sein' sagt man im gemeinen Leben auch fukurohuru {^ ^ XI y^ ?L^)- Die Wurzel beider endet auf hi. Fokojaka (i^ ZI ^ >(/ ) ist ein Wort der gemeinen Sprache. Man glaubt, es könne die Umwendung von fokorasi-ki sein. Es scheint, dass man auch fokkori (i^^ ZI )j ) sagt. Von keinem dieser drei unbekannten Wörter findet sich eine Erklärung, jedoch ist fokorasi-ki das von fokoru , stolz sein' abgeleitete Adjectivum. Fosa ist in Tsusi-ma die Benennung einer Art Beschwörer. Man glaubt, das Wort habe den Sinn von fosaku ^beschwören'. Fosaku oder fozaku ist in dem Kami-jo-bumi die Lesung von jj|P , beschwören'. Im gemeinen Leben hat fozaku die Be- deutung : ohne Hehl sprechen (nasake-ico kakusazu-site mono-iü). Man glaubt, es könne denselben Sinn haben. Bo-satsi wird für bo-satsu ^buddhistische Götter' gesagt. Im gemeinen Leben hat bo-satsi die Bedeutung von momi , ungeschälter Reis'. Der Stein bo-satsi kommt aus China von dem Berge Ngo-mei in Kia- tscheu. In Japan findet er sich zu ^ ^ (Tomo-ta) in dem Reiche Janiato. Der in Tsusi-ma vorkom- mende Stein (-^ ~h ^) (roku-fb-seki) ist von derselben Art. Ferner findet sich in dem Thale Bo-satsi in No-to, Kreis Fü-si, ein Stein, Avelcher bo-satsi-seki ,Bosatsustein' genannt wird. Man sagt, derselbe sei von Farbe gelb, habe die Gestalt eines Bonzen und sei einen Zoll lang. Die Spitze einer Stange (sawo-no saki) nennt man fosi- katsu ,die Sterne überwindend'. Es ist etwas Aehnliches wie die Worte bo-ioo osajete tsuki-tvo utsu ,den Stock niederhalten und den Mond schlagen'. Fosi (tJ^ ly) ist der Name eines in den Gebirgen von Mi-no wachsenden Baumes. Die Früchte desselben sind roth, von der Grosse einer Daumenspitze und essbar. Fose (l^ ■^) Avird in Jetsi-zen das Reisholz (siba) ge- nannt. In der Sprache von Kuan-zei bedeutet fose-gire (Reis- 5* ] C)g Pfizmaier. holzabsclinitte) die Bäume mit kleinen Zweigen (ki-no ko- jeda-naru). Fozeru ist in dem Kami-jo-bumi die Lesung von ^ ^ ,herabblicken'. Man sagt, es sei so viel als anagatsi-ni mint ,mit Gewalt sehen'. Auch im gemeinen Leben sagt man ana- fozeri. Ana hat den Sinn von ^ (ana) , schmerzlich'. Den Mann nennt man fozo-tsuki-taru mono ^ein Wesen^ ^ dem ein Nabel angefügt worden'. Man findet nämlich, dass fozo jNabel' auch die Bedeutung ^ ^§, (nan-kon) hat. Fota ist der Stumpf eines nutzbaren Baumes (sai-moku-no kire). In Wewari und De-wa sagt man kiri-kabu ,abgeschnit- tener Stumpf, in I-se ne-kozi ,an der Wurzel ausgerissen', in ! A-wa ne-dzuka , Wurzelgriff', in Kadzusa und Simosa ,;^ "p j (bokka) ,Unterriieil des Baumes', in Musasi ne-tsu-ko ( ^ ^^ 1/ ) | und ;fg ^ (ne-ko) ,AVurzelbaum'. Ein versunkener Baum- stumpf (sidzumi-no fota) heisst foto-kubi jBaumstumpfhals'. Fotari ist ein Wort der gesprochenen Sprache, welches man mit fota ,Baumstumpf' in Verbindung bringt, doch wird ; über den Sinn dieses unbekannten Wortes nichts angegeben. Man sagt auch fottari. In -I-se sagt mau im gemeinen Leben fota für tsutsumi , Bündel'. Fodasi-ni kakaru ,an Fussfesseln gehängt sein' wird im gemeinen Leben für tsuma-wo ^ (tai)-sui-u ,die Gattin mit sich führen' gesagt. Fotsi sagt man in I-jo für fo-dzuje , Spitzen der Aeste'. Fotsusu ,losmachen' ist ein Wort der gemeinen Sprache, welches man mit fo-ioo tsumu ,Aehren lesen' in Verbindung bringt. Man sagt auch fotsururu , losgemacht sein'. Aehnliche Wörter sind fadzusu und fadzururu. In der Sprache der Zimmerleute sagt man fodzu-wo tsukeru ,das Ende anfügen'. Man hält fodzu für fo-dzuje , Spitzen der Aeste'. Für fodzu sagt man auch fowo-dzu ( 7^ ^ ^)- Man sagt im gemeinen Leben hokkai (t^* ^ ^J ^ J tsuhute , schleudern', hokkai suteta , weggeworfen'. Bokkai wird als das Koje von y^ y^ (hokkai), dem Namen des fremden Reiches, betrachtet. Ueber japanische Dialecte. 69 Fote ( ?)l ^ ) hat in Ki-nai, ferner in den mittleren und westlichen Reichen die Bedeutung^ fara ,Bauch'. In den öst- lichen Reichen ist fote nicht g-ebräuchlich, wohl aber der Aus- druck fote-gurosi, welcher so viel als das alte fara-gurosi ^wild, grausam^ Man findet auch fönte ij)^ Z/ y^\ Für fotajeru jtändeln' sagt man ebenfalls fote. Die Rückkehr von ta je ist te. Von dem Füllen, welches mit dem alten Pferde tändelt, sagt man fotepiKira (7)^ ^ ^ )^ y ). Wenn man sich über etwas freut, in die Hände schlagen (mono-ioo jorokobu toki-ni te-dzutsumi nado utsu koto), nennt man fote-utsu ,den Bauch schlagend Foderi ist der Seewind im Herbste. Foderu sagt man im gemeinen Leben von Frauen und Mädchen, welche zornigen Gemüthes und eigensinnig sind. Man glaubt, das Wort sei von foderi abgeleitet. Yüv fodokii ,lösen' sagt man in Tdiomi fodziku ii^^ ^ ^\ Wo-tataku sio ( ^y ^ ^ ) wird in De-wa für fototogisu jKuckuk' gesagt. Wo-tataku betrachtet man in der Bedeutung: ,mit dem Schweife schlagen'. In den mittleren Reichen sagt man allgemein honi für • hon ,Todtenfest^ Fofomu , Knospen treibend Hat den Sinn von fukumu ,im Munde haltend Foniisi steht in dem Nippon-ki für fami-isi , Trittstein' Cein Stein, auf welchen man beim Besteigen des Wagens tritt). Fomi ist auch die Lesung von ^ (fumi) ,treten'. Man findet ferner /omttl C? ) wird auf Je-zo der Goldsand (sija-kin) genannt. w 70 Pfi/, maicr. Im gemeinen Leben sag-t man ma-no sasu-na ,der Dämon steche nicht'. |^ (Ma) ,Dämon^ ist Koje. Bei der Secte Zen-ke hat ||jg -^ (ho-si) ,Mütze' die Aussprache ma-u-su. Es ist Go-on. Ma-tidzu hat den Sinn von 0. [jj (ma-iri-idzu) ,zuni Besuche hervortreten'. Es wird gegenwärtig- im gemeinen Leben nur von dem Besuche der Tempel gesagt. Ma-husa ist Pferdefutter. In I-se hat der Papierbaum (kami-no ki) ebenfalls den Namen ma-kusa. Für maziru ,vermengen' sagt man in der gemeinen Sprache auch "^ (nani)-mazi-kura. Mazikori ("^ ^ 17 ij ). Als Grundbedeutung dieses Wortes wird Hl ^ (ßki-ivi) , hinführen' angenommen. Man findet asiki koto-ni ai-mazikori ,das Hinführen zu bösen Dingen'. Man sagt heutzutage ^ ^ (zija-do)-ni mazikuraruru ,zum Bösen angeleitet werden', ein Ausdruck, der den Sinn von asiki koto-ni sitagai fiki-wiraruru ,dem Bösen folgen und zu ihm geleitet werden' haben soll. In dem Kami-jo-bumi hat ■^ ^M ^B- ,im Begriffe sein, zu verderben' die Lesung mazikore-nan. Im gemeinen Leben sagt man ^ (me)-mazikuvi und P (kutsi)-mazikuri. Das alte mazikori wird hier durch das neuere mazikuri (^ ly' '^ 0 ) ersetzt. Mata (^ ■^\ bedeutet in dem Wa-mei-seo die Meer- katze. Man findet auch neko-mata._ Ma-na-go, durch Ml ^ ^ (ma-na-go) ausgedrückt, bedeutet \ ein geliebtes Kind. Man sagt ma-na-go auch für masago ,Sand'. Es hat den Sinn von ^i ^^ -^ (ma-suna-go) ,wahrer Sand' Manakai {^ "jr ^J Y.) steht für manako-ai , Zwischen- , \ räum der Augen'. Die Rückkehr von ko-a ist ka. B^ ^ (Manako-ioi) ist die Nickhaut. Man sagt auch ma-ßki (^ 1^ 4^)- ^^^^ ^^^ ^®^ Sinn y on ßki-ioi ,heranziehen'. Für mana-ita , Fischbrett' sagt man in Suruga und Kadzusa kiri-han, in Simosa undTsu-garu sai-han f ij" -^ )Y ^)> in Sina-no mana-fe-ita (^ 'jr "^ ^ ^\ Mana-kafura steht für ma-huta , Augenlid'. Man findet auch mana-kahi. Für manukaru , entkommen' findet man auch manogaru. üeber japanische Uialecte. 71 Für ma-no atari ,vov den Augen* findet man auch manatari Füi' ma-hajusi , geblendet' sagt man in den mittleren Reichen 7na-bososi (^ 1^ '^ ^)i "^ Je-do ma-hosi-i (^ )Jf ly^ ^ ), in dem östlichen Mutsu maz{-po-i( ^ ^ 7^ ^ Y In To-sa sagen die Kinder zuzu-i-i (y^^ ^ -f ^ )• In dem Kreise Fa-ta in To-sa hat mama ( ^ ^ ) die Be- deutung von -^ [^ (f'^f^)- Ma-mi bedeutet ^ ^ (ma-mi) ,mit den Augen sehen'. Mci-mi- ^^ (ana) bedeutet den Schacht (mahu-no ana), aus welchem man die Metalle gräbt. Für kojeru ,von Leib dick sein' sagt man in der Gegend von Bit-siü ma-vii-fodo. Man sagt, ma-mi bedeute ^^ (ma-mi) , Wildschwein' und der Aus- druck habe den Sinn: dick wie ein Wildschwein sein. Ma-mi soll in diesem Worte den Sinn von Ml ^ (ma-mi) ,wahrer Leib' haben. Für ma-mi , Wildschwein' sagt man auch mi- danuki. Für madzu , früher' sagt man im gemeinen Leben auch man (^ ^)' Majo (^ 3^ findet sich in dem Nippon-ki für majii ^Augenbrauen'. In De-wa sagt man ma-mi-ai {~^ ^ T \L ) und ko-nuke (^Zl J{ ^)- In Fitatsi und Kadzusa sagt man jama (^ ^ )• Maju-hiki bedeutet das Aufziehen der Augenbrauen. Man findet auch mato-hiki ('<']-» |^^ 4~'}- Majoiuasi-gami ist ein irreführender Gott. Das im ge- meinen Leben übliche majoi-go _,verirrter Sohn' bezeichnet die Verirrung auf dem Wege. Durch mara-uto ,Gast' bezeichnet man im gemeinen Leben die Monatszeit der Frauen. Auch in China sagt man ^ ^ ., Monatgast'. In I-se sagt man für o-uma , Hengst*^ gemeiniglich maru Maro-ne ,rund schlafen' bedeutet : angekleidet schlafen. Mijenaku ( ^ X ~h ^ ) wird in De-wa für mijenu ,nicht gesehen werden' gesagt. Es ist ein Ueberbleibscl der alten Sprache. 72 Pfizmaier. Iii dem Nippon-ki steht 7ni-ki für il^ (fitsugi) ,Sarg'. Es hat die Bedeutung von ^ ^^ (mi-lci) ,Holz des Leibes'. Auf ähnliche Weise gebraucht man für Sarg das Wort J\^ ^ (ßto-gi) jMenscheuholz^ Ehemals gebrauchte man für , Haupthaar' das Wort ofon (o-on)-gusi. Gegenwärtig sagt man mi-gusi und o-gusi. Misoka wird für fisoka , geheim' gesagt. Es ist eine Laut- um Wendung. In der gesprochenen Sprache sagt man fito-wo mi-tsugu , einen Menschen sehen'. Man sagt, mi-tsugu habe den Sinn von mi-tamb. Midzu-guruma bedeutet , Wasserrad'. In Kadzusa sagt man dieses Wort für midzu-game , Flussschildkröte'. Für mi-nikuki onna ,hässliches Weib' sagt man in den westlichen Reichen schmähend hussh-dzura , Buddhaaufputz- gesicht'. Die Frauen des Reiches "AH (Hu) bestreichen näm- lich ihr Gesicht mit gelber Farbe und nennen dieses -^ j^ (bussb) jBuddhaaufputz'. Katana-no mine ,der Berggipfel des Schwertes' ist der Rücken des Schwertes. Im gemeinen Leben sagt man mime , Brust'. In dem Wa-mei-seö hat ^ , Brücke' die Lesung mine , Berggipfel'. Dieselbe Lesung findet sich in fana-mine jNasen- bein des Pferdes', se-mine , Rückgrat des Pferdes'. Mirii-busa , Büschel der Seefichte'. Bezeichnet, dass das Haupthaar eines jungen Mädchens ein büschelartiges Aussehen gleich Seefichten hat (mirii-wo mint gotoku fusa-jaka-naru- 100 iü). Der Laut u wird oft in mn und dieses wieder in w um- gewendet. So sagt man mrime für ume , Pflaume', usiro für- musiro , Teppich', muma für nma , Pferd'. Mu-sasi , Hinkbahn' ist ein Kinderspiel von der Art des ja-sa-zuri ("^ ij* X" 0 )• ^^^ gebraucht dabei sechs Steine. In 0-o-zaka nennt man es roku (\2 ^ )• In Idzumi, Wowari, Ködzuke und Mutsu sagt man -^ ^ (roku-do) ,die sechs Wege'. In Sagami und Kadzusa nennt man es VJ^ 5 (je-do). Man vergleicht es nämlich mit den Strassen der Stadt Ueber japanische Dialecte. 73 Je-do. In Sina-no sagt man H^ (tsin-ha) , hinkend^, in Jetsi-go A> ^^ ^^ (roku-do-tsin-ha) ,das Hinken der sechs Wege'. In Je-do sagt man kisu (^:^ ^), in den Dörfern (inaka) nächst Je-do sagt man ~\^ ^^ (ziü-rokii) ,sechzehn^ -j-^ -J^ (ziü-rokii) mu-sasi wird als eine besondere Be- nennung in Bezug auf das Obige angeführt. In den mittleren Reichen sagt man dafür wieder mu-sasl ( ^ ij~ ^ ), in Simo- tsuke -p ^ (ziü-roku)-sasugari (^ 1)- ^ 'jf Ij ), in Mutsu ici j^ (fei-kei)-mu-sasi. Musi findet sich als Abkürzung von musiro , Teppiche In der gesprochenen Sprache von Simo-tsuke wird musi am Ende des Satzes hinzugefügt. In Kodzuke hat musume , Tochter' die Bedeutung nezumi jMaus', Für mutsu-goto ,freundliche Rede' findet man auch mutsu-go und mutsu-gatari. Mune-no fasiru ,die Brust läuft' hat in der gesprochenen Sprache die Bedeutung kokoro-gake , Sorge'. Muma-go-oi hat in dem Wa-mei-seo die Bedeutung oi-no ko jSohn des Neffen'. Muma-go-mei bedeutet oi-no me jdie Tochter des Neffen'. In den westlichen Reichen, von Setsu angefangen, sagt man 7nn-mi-nai { J^ ^ ~^ Y.) für adziioai-no naki , geschmack- los'. Der Sinn ist ^ ra^ (mu-mi)-na ,ohne Geschmack'. Fi (i) ist ein überflüssiger Laut. In dem Geschlechte Gen findet sich mu-mu-to (^ ^ |^) utsi-warai. Man glaubt, es bedeute: mit geschlossenem Munde ein wenig lachen (kutsi-ioo futaki-te isasaka warb). In dem Wa-mei-seo hat ^j^ die Lesung viumuki (j^ ^ :^ ). Man sagt, es sei so viel als das neuere momo-ge ,die Eingeweide und der Magen der Vögel'. Mu-jori soll die Bedeutung von ima-jori ,von nun an' haben. Für fi-naioa , Lunte' sagt man im gemeinen Leben mura (A y)- Muro ist der Wachholderbaum. Es gibt deren zwei Arten: tatsi-muro ,der stehende Wachholderbaum' und fai-muro ,der kriechende Wachholderbaum'. In Mikawa hat dieser Baum 74 Pfizmaier. den Namen he-ho («^ TJt*')- In den Gegenden der vier Reiche sag-t man maro-to (^ D \*) oder auch [Jj (jama)-iookoze [^ ZI ^y Es gibt auch eine Art Namens ^ (fitne)- muro. Man sagt, dieselbe sei die stachelige Cjpresse. Es gibt ferner eine Art, welche J^ ^ (iira-sira) genannt wird. Statt vki-me-wo miric ,Leid erfahren^ wörtlich: ,ein trauriges Auge sehen' findet man auch tiki-mimi-wo kiku, wörtlich: ,ein trauriges Ohr hören'. Da me die Rückkehr von mase ist, so gibt es viele Wörter, in welchen me für mase gesetzt ist. In den Liedern des Ko-zi-ki heisst es ntsi-Jame-ko$e-ne , komme nicht, um erkranken zu machen'. Jame ist die Abkürzung von jamase , erkranken machen'. In dem I-se-mono-gatari heisst es k'dsu-ni fame-nade , nicht bewirken, dass der Fuchs frisst'. Farne hat den Sinn von famase , essen lassen'. Auf gleiche Weise steht ff- (jame) für javiase , aufhören lassen', susume für susumase , vorwärts schreiten lassen', kagame für kagamase , machen, dass etwas gekrümmt ist', some für somase , machen, dass etwas gefärbt ist'. Das im gemeinen Leben übliche Wort kaioadzu-no ^ ^^ (me-karu) toki ,die Stunde, in welcher der Frosch das Auge leiht' bedeutet das späte Schlafengehen in kurzer Nacht (mizikaki jo-no ne-fuku naru). Megeru wird in Kiü-siü und Si-koku allgemein für sokoneru , beschädigen' gesagt. Fito-ioo megu, ein Wort der gemeinen Sprache, wird für dasselbe gehalten. Me-ko hat in dem Man-jeo-siü die Bedeutung ^ -^ (me-ko) ,Weib und Kind'. Im gemeinen Leben hat me-ko-me-ko {^yt ZI / ) die Bedeutung: weinen und zugleich lachen. Man glaubt, es habe den Sinn von me-ko-me-ko-rasi-ki , Weibern und Kindern ähnlich'. In De-wa wird me-go für ^^ (musume) ,Mädchen' gesagt. Für mesi , Speise' sagt man in De-wa jaroara (^ )\ y ). Für mesi-hitsu ,Speiseschrank' sagt man in der Bauern- sprache mesi-tsxiki. In Mijako sagt man i-go ( ^ l/), in Awa ama-go ( y '<' Zf ), in I-se so-nai ( i)- ^ -}- ^ ). Mese ist die Umwenduug von mesn. Man findet es daher für mesu , essen' und mesu , sehen'. I Ueber japanische Dialecte. lO In der gesprochenen Sprache von Bu-zen sagt man am Ende eines Satzes immer mese. Me-te-zasi ist ein kurzes schuhlanges Schwert. Gegenwärtig nennt man es joroi-doicosi ,panzerdurchdringend^ ^ (Me-do) ist die zur Wahrsagung gebrauchte Schaf- garbe. Man sagt gegenwärtig me-do-fagi, auch meJl ^y) wird durch g ^ (me- doioosi) ,fern von den Augen' erklärt. Als ein Wort von ähnlichem Sinne wird das jetzt übliche mento-i ( ;^ 2/ Y" ^ ) angeführt. Die Tonleiter (g^) der Harfe heisst ebenfaUs vie-dowosi. Auf dem Berge ^ li|^ [Jj (Kin-bu-sen) ^ in Sina-no, Kreis Sa-ku, lebt ein vierfüssiges Thier, dessen Name me-dowosi { yi 1^ 7|l 2>}- Dasselbe ist etwas grösser als eine Maus und von Farbe lichtweiss. Es fliegt den Menschen gern in die Augen und zerstört ihnen die Augen. Daher erhielt es den Namen one-doicosi ,augendurchdringend'. Es ist sehr übel- riechend, und die Menschen, welche ihm begegnen, können durch vier oder fünf Tage nichts essen. Die Holzhauer, wenn sie am Tage schlafen, nehmen sich vor ihm sehr in Acht. Man nennt es auch ^j ^ (jama-doioosi) , bergdurchdringend'. In dem U-dzi-siü-i findet sich das Wort me-na (yi~)r\ Man glaubt, es könne die Bedeutung von me-no waraica ,kleines Mädchen' haben. ^ Dieser Berg findet sich auf der japanischen Karte vom Jalire 1S71 in dem Reiche Ka-i, an der Gränzc des Reiches Sina-no, gleich im Süden des genannten Kreises Sa-ku. Ein anderer Berg gleichen Namens liegt in Jamato. 76 Pfizmaier. Me-ma ist in dem Wa-niei-siü die Lesung von ^Jj^ ^^ , Stute'. Man findet aueh ^ j^ ,Pfianzenpterd'. In Mutsu sagt man kake-da (~Jj )^ ^)- In den westlichen Reichen, in den vier Reichen (Si-koku) und in Kadzusa sagt man Merafu { ^ 37 y^ ) ist die schnelle Aussprache von me-no loaraioa Junges Mädchen'. Man sagt gegenwärtig auch vie-ro. In dem Ud-zi-siü-i hndet sich auch wierawa ( ^ -y )^}. Me-oni , Augendämon' ist in dem Geschlechte Gen ein Spiel der Kinder. Man hält es für dasselbe Spiel, welches sonst me-nasi-tsi-go ,das augenlose Kind' d. i. Blindekuh ge- nannt wird. Gegenwärtig gibt es ein Kinderspiel Namens men-nai-dzi-tori. Man glaubt, dieses Wort habe den Sinn von me-no-nahi tsi-go-tori ,das Fangen des augenlosen Kindes'. Mo ist in dem Man-je6-siü die Lesung von '^ f|^ ,die Stimme, des Rindes'. Die kleinen Mädchen geben dem Rinde den Namen ^. (mo-u). Das Wort ist von der Stimme des Rindes abgeleitet. Mojeta f "£ m ^ ) bedeutet in I-jo eine todte Leibes- Für mo-gai^a , Blattern' sagt mau in den östlichen Reichen auch mokkai ( ^ ^ 'fj Y. )■ In der Mundart von De-wa nennt man die Blattern ^ (jaku) jPest'. Die Masern (fasika) nennt man /J> ^ [ko- jaku , kleine Pest', In Naga-saki nennt man die Zeit des Ausbruchs der Blattern ^k fakaj-ude , rother Arm'. Die Zeit der Eiterung nennt man ^ (sira)-ude , weisser Arm'. In der Mundart von Tsiku-si sagt man mogura ( ^ -^ y ) für ngoromotsi ,Maulwurf'. Alotsi 1^:^ ^ ^ in motsi-dzuki , Vollmond' steht für mitsi ( ^ ^ ) ,voll'. Motsi-jasuhu ( -£ =^ "^ X y^^) i^* *^"^ Wort der ge- sprochenen Sprache für mote-asohu ,sich vergnügen'. Mono-jami ist mit januii , Krankheit' gleichbedeutend. In der niedrigen Sprache wird heutzutage mono-ga tateru ,das Wesen ersteht' für den Ausbruch einer Krankheit (jamai-no TJeber japanische Dialecte. ^ 7 okoru) gesagt. Mono ,Wesen' ist das ursprüngliche Wort für oni jDämon'. Moß ( ^ tl ) steht für ^ (midzu) ,Wasser^. Man sagt auch mitofi ( ^ V* tl )• In dem Wa-mei-seo ist es die Lesung von ^ (wem) ,Trinkschale^ ' 3Iofe ist die Abkürzung von omofe , denket Momi von momu , reiben' abgeleitet, bezeichnet die rothe Farbe und ist auch der Name eines Baumes, einer Art Eibe. In dem Nippon-ki" kocht Ku-zu-bito Frösche und verzehrt sie. Dieses wird momi genannt. In dem Wa-mei-s6 ist momi die Lesung von ^ j^ (soha-o-siki, imisasahi). Der Name bezeichnet eine Art grossen Eichhorns von der Gestalt der Fledermaus. Es ist das fliegende Eichhorn. In Kuan-to nennt man dieses Thier auch mo-mo-ga i^^ 'ff) und momo-gmva (^ ^ ^^ ^ ). Mondo jWasservorsteher' ist die schnelle Aussprache von moß-tori , Wasser nehmend'. Man findet auch motori-tsukasa, mon-dori, mon-dori-he und mofi-tori-no tsukasa. Momeru ( -^ ^ )|y) , zerrieben sein' hat in der Sprache der Bauern die Bedeutiuig fito-ni mono-wo furumo koto ,den Menschen ein Fest geben'. Momo-ga und momo-guwa, in Kuan-to für musasahi jfliegendes Eichhorn' gebraucht, wird auch von einem Kinder- spiele gesagt. Es bedeutet: sich mit dem Kleide verhüllen, den Arm plötzlich hervorstrecken und die Menschen erschrecken. Man sagt, es sei dasselbe wie momo-ga in der Bedeutung von musasahi. Momo-kagari ist so viel als ina-dzuma , Blitz'. Man glaubt, das Wort könne den Sinn von ^ ^ (momo-kagari) , hundert Gluthpfannen' haben. Mo-ja wird im gemeinen Leben für kiri ■',Nebel' ge- braucht. Das Wort soll auch auf Jezo gebräuchlich sein. Mau sagt auch mojafi ( "£ "^ tl )• Fi ist ein hinzugefügter Laut. In Si-koku sagt man hörn il^\ )ly) für moru , durchrinnen'. ' Ueber die Ableitung dieses Wortes wird nichts angegeben. Es scheint jedoch, dass mito in mitoß für mitmi gesetzt nnd // ein überflüssiger Lant ist. In diesem Falle wäre mofi aus mitojl entstatiden. Die Rückkehr von mi to ist mo. 78 Pfizmaier. Namida-morn bedeutet: ,in Ttiränen zerfliessen^ Moro ist morosi , gebrechliche Im gemeinen Leben sagt man dafür auch moro-tsuku und moro-moro-suru. Ja-u-jaku (jb-jaku) wird für die Dehnung von ja-ja ,all- luälig, ziemlich' gehalten. In dem I-se-mono-gatari findet sich dafür ja-u-ja-u (jh-jo). Ja-u-naki hat den Sinn von "^^ ^ (eki-naki) .nutzlos'. Man findet auch jaku-naki. Jaicora , langsam, leise' hat den Sinn von joioaki , seh wach''. Jaioo und joioa gehen in einander über. In den westlichen Reichen und in Fi-tatsi sagt man ja-tira ( -^ ^ ^ ). In den nahen Gegenden von Wowari sagt man koso-koso, in I-jo fosi- fosi ( 7^ z> / ). Der in der schlichten Sprache übliche Ausdruck jj^ g^ (se-ioa)-ico 'jfÄ (jaku) , Beistand brennen' bezeichnet das Bren- nende itnd Heftige (fagesi-ki). In dem Tsure-dzure-gusa findet sich ^ j^ (zen-(/on)-wo jaku ,die gute Wurzel brennen', d. i. gute Werke verrichten. In der gesprochenen Sprache des östlichen Musasi findet sich das Wort jaku, welches von dem Brettspiele gebraucht wird. Man sagt nämlich jaku-to ^ (otoa)n-ja ,wird man auf dem Kücken tragen ? ' Mau hört es in den Fällen, wo man ivaza-to , absichtlich' sagen sollte. In der gemeinen Sprache von Kama-kura hat ja-gura ,Thurm' die Bedeutung von iica-ja , Felsenhöhle'. Jagusamu, durch J^ 2pl ausgedrückt, hat die Bedeutung , unwohl sein'. In den mittleren Reichen bedient man sich statt kanko-kusasi ,nach verbranntem Papier riechend' des Wortes jagusasi. Das Ausbrechen eines kleinen Geschwürs an der Zunge (sita-tii ko-gasa-no ide-si) nennt man jasinai ,das Ernähren'. Jana , Fischreuse'. In Totömi bedeutet jana, ein ange- strichenes Fass (nuri-daru). Man glaubt, es sei die Abkürzung von janagi'daru ,Fass aus Weidenholz'. Das in der gesprochenen Sprache von Wowari übliche ja-wa r~^ )^j ist ein Wort gleich dem in dem östlichen I Ueter japanische Dialecte. iu Musasi üblichen jakii. Man sagt ebenfalls ja-wa-to ^ (owa)n-ja ,wird man auf dem Rücken tragen?' Für jahih ,Dickiclit^ sagt man im gemeinen Leben jawara Jaja ist in dem Gen-zi-mono-gatari auch ein Wort, mit welchem man die Menschen herbeiruft. In Mijako benennt man im gemeinen Leben ein kleines Kind mit jaja. In den südlichen Gegenden von I-se nennt man so die Mutter. In dem Nippon-ki und in dem Man-jeo-siü sagt man ju ( 3Z. ) in den Fällen, wo man jori ,von' sagen sollte. Man schreibt es ;^ und Ö und hält es für das Wort joru. Die Rück- kehr von jo TU ist ju. Jukadzit iZL'J] ^^) ^^^^ ™^Ji i^ Wowari und Tötömi für juku jgehen'. Auf ähnliche Weise sagt man auf der Reise uma-wo jaradzu nori-mono-ivo jaradzu ,ein Pferd schicken', ,eine Sänfte schicken', wobei jaradzu für jaric gesetzt ist. Jusa ist eine Art Wiege. Die Landleute flechten sie aus Stroh und legen das Kind hinein. Wenn man sie bewegt, hört das Kind zu schreien auf. Das Wort ist die Abkürzung von jurugase-ha ,wenn man schaukelt' und hat denselben Sinn wie jusawari , Schaukel'. Auf Jezo hängt man, wie erzählt wird, das Kind an einem Haken auf. Wenn es weint, rüttelt man es. Jusi ist die Lesung des Zeichens j^ ,Aesche'. In dem Jen-gi-siki heisst es: Zu kaiserlichen Kämmen nimmt man den Baum Jusi. In den Wörterbüchern heisst es: Der Baum Jusi taugt zur Verfertigung von Kämmen. Gegenwärtig sagt man kusi-no ki ,der Kammbaum'. In To-sa sagt man gegenwärtig jusi. Es ist der Baum fijon-no ki. Jusu ist so viel als jusi ,Aesche'. Man sagt gegenwärtig isu. Eine Art dieses Baumes heisst midzu-jusu ,die Wasser- äsche'. Wenn man die Aeste einschneidet, fliesst Wasser heraus. Ju-su sagt man in den östlichen Reichen für -^ qp (ru-su) ,nicht zu Hause sein'. Für jude-mono , gesottene Speise' sagt man gegenwärtig im gemeinen Leben ude-mono. Man sagt jetzt auch sitasi-mono {^ M i^ ^ y). 80 P f i 7. m a i e r. Jid ("JL Y.) bedeutet: ein Feld durch Taglöhner bebauen lassen (ta ujeru-ni tagai-ni ßto-ivo jntoi-te ujuru-ico iü). Man sagt, jui könne die Umwendung des Koje von ^ (jo) , Tag- löhner' sein. Gegenwärtig sagt man im gemeinen Leben p^ (ta)-jui. In Sina-no sagt man joi ( ^ ^1 ), in I-se ton-dokn Juhi , Finger' hat in dem Wa-raei-seo die Lesung ojohi. Für jü-gawo ,Kürbiss' sagt man jetzt gemeiniglich ju-go {ZL^ Zf\ In Sina-no sagt man auch jö-go ( 3 y^ 7/ y^ )• Ju-en steht für ju-e-ni ^dessAvegen'. Jo-u-he steht in dem Man-jeo-siu für jo-he , Abend'. Joborri ( ^ /J;* ^^) ^^'ii'^ ^^ I-se für joho , schreien, rufen' gesagt. ^ (Joforo) , Kniekehle'. Man findet sonst auch joboro, jof?iro, joiroro. Das Wort ist auch die Lesung von "p , Knecht'. Man findet die Verbindungen fakohu joboro , Herum- träger', je-joboro , Dienstknecht', ikusa-joboro ,Ki"iegsknecht', tsukaje-no joboro , beauftragter Knecht', kuwa -joboro , Knecht der Hacke', suke-joboro , Hilfsknecht', ami-joboro , Netzknecht'. Füi- joforo sagt man auch joboro-kubo ,die Höhlung der Knie- kehle', joboro-sudzi oder joboro-no sudzi ,die Sehnen der Knie- kehle'. Auf ähnliche Weise sagt man kibisu-no sudzi ,d.\Q ^ahne der Ferse.' Jo-mo-ja-ma-no koto bedeutet in der gemeinen Sprache: Sachen aus allen Gegenden. Man glaubt, jo-mo-ja-ma sei die verderbte Aussprache von jTtJ H^ y\ ^ jo-mo-ja-mo ,vier Seiten, acht Flächen'. Für jeranm , wählen' sagt man im gemeinen Leben joru. Es ist der Uebergang von jeru fx 11^)} welches ebenfalls für jeramu oder jerabu , wählen' gebraucht wird. Jorodzu ist in dem Wa-mei-seö die Lesung von '^-j- 'S (fari-uwo) , Nadelfisch'. Für jorokobu ,sich freuen' findet man auch jorokobosi und jorokoboß. Reni-zi steht füi" |^ Weise sagt man rani für [ ^ ren-zi , Gitter Auf ähnliche ran ,Luftblume' Üeber japanische Dialecte. 81 Ren-yl ist verderbte Aussprache von i|^ ^ (rui-gi) , Reibholz' (das Holz der Reibschüssel^ in welcher Reis ge- waschen wird). Im gemeinen Leben sagt man auch suri-gi^ In den östlichen Reichen sagt man auch su7-i- J^ (bo) d. i. ^Reibstock' und suri-kogi. Re-ro-re-ro ist verderbte Aussprache von ^ ^ (rih-rai). Es bezeichnet das Geschrei der kleinen Kinder, wenn sie sich fürchten. Man sagt auch be-ro-be-ro. Ro-iro heisst im gemeinen lieben ein schwarzer glänzender Anstrich (kuro-nuri-no fikari-aru). Man glaubt, ro sei so viel als 1^ (ro) .schwarz^ Roku-to r |i? ^ V* $^ } wird in der gemeinen Sprache für o-o-ßru jgrosser Knoblauch' gesagt. Man bezieht das Wort auf yj^ Bp (dokii-to) , einzelner Kopf'. Dass 1^ (doku) die Aussprache roku erhält, ist wie bei dem Namen des Arznei- mittels ^f^ ^^ )^ (doku-zin-to), den man gemeiniglich roku- zin-th ausspricht. Man will dadurch den Laut ^ (doku) ,Gift' vermeiden. Ro-dzi ist ein ungedeckter Gang. Man hält das Wort für so viel als ^^ j^ (ro-dzi) , blosser Boden' und gibt ihm den Sinn von ja-ne-fnkann ,mit keinem Dache bedeckt'. In Mijako sagt man ^ -^ (tsu-si), in 0-o-zaka und Je-do sagt man ro-dzi. Ro-na-u ist so viel als g^ (ron)-no .ohne Erörterung;' und hat den Sinn von motsi-ron , unzweifelhaft'. In den Makura-sö-si ündet man ron-no. Wa bezeichnet das Summen der Mücken. Wa-ifen kommt in der Geschichte der Musik Sai-ba-ra vor. Man sagt, es habe den Sinn von ;^ ^ (wa-i/ej , unser Haus'. In De-wa sagt man loaka ,jung' für agafa-mi-ko , Beschwörer'. Waka-me Junges Seegras'. Eine Art Seegras, welches dick und gleich Ohren ist, heisst me-mimi , Seegrasohr'. Für wage {^^ ^^1 , Haarbusch' sagt man in Jö-do mage Für loaza-oki , Schauspieler' sagt man auch loaza-bito. Sitzungster. il. pUil. bist. Cl. LXXXIV. T..!. I. IUI. 6 ,^9 Pf i zmai er. Für u-atakvsi ,icW sagt man in den östlichen Landstädten gemcinigWch loatsutsija ()7 ^ ^ ^) Sonst sagt man auch wasi und icasl-ja. Für wananalm ,vor Furcht zittern' findet man auch tca-io nakn. Wa ist der Ton des Weinens. Das Wort gilt für gleich- bedeutend mit watto nalm ,laut weinend Warandzu ,Strohschuhe^ Man sagt auch tmra-gidsu, wara-dzi, warandzi und loara-ndzu. Die Schuhe, welche in Je-do gon-zu » tvara-dzi genannt werden, heissen in Kuan-zei ato-dznke-zh-ri. In Kiü-siü heissen sie ^ ^ (mu-sia) -wara- dzi und mu-sia-zo-ri, beides ,Strohschuhe der Krieger^. Es sind Beschuhungen (faku-mono) der kleinen Kinder. Wo- loara-dzi sind Schuhe von Hanfstroh. Statt loarusi (icarui) , schlecht' sagt man in Bi-zen und Tsuku-si orojoi ( >^ D H tl ), in Waka-sa/w^rm« {y t)"''^ )^ in Bu-zen orosi-i (>}- D zV ^ )? in Sö-siü isi-i { ^ ^ ^ ). Ware-fom.e , Selbstlob'. Im gemeinen Leben sagt man heutzutage ^- (te)-fo'me. Waro ( ^ n ) steht in der alten Sprache im Sinne von rcara ,ich'. Li der gemeinen Sprache sagt man noch loarö ( y7 |l/ ^ ). Man hält dieses für verderbte Aussprache von icaraioa. Wawaku (^ ^ /^ ) ist so viel als das im gemeinen Leben übliche wajakv. Man vermuthet, dass das Koje A^on |^ ^i^ (wb-waku) zu einem japanischen Worte gemacht worden sei. Der Sinn des sonst, nirgends vorknnuiieiiden Wortes (innzu ist ungewiss. Gonzui ist ein Synonymuni des Namens eines Baumes ~^ ^pi Tm\ (tai-gan-töj. Winaka-hi steht für vnnaka-hiirl , bäuerische Sitte'. Wi-no asi ist die Lesung von £|| ;^ ,die Querhölzer des Webstuhls'. Man glaubt, wino ast habe die Bedeutung jSchAveinsfuss'. Im gemeinen Leben sagt man :X^ fl^ (wi-no tsiime) , Schweinsklaue'. Für e-gaivo , lächelndes Angesicht' sagt man auch emi-gatoo. E-gu ist eine an den Ufern der Flüsse wildwachsende gemüseartige Pflanze, welche mit der Petersilie Aehuliehkeit lieber japanische Dialcctc. i" Kara-dzu saufe tsuma gora (^2y'^^^ Zt ^ )■ Efu (jeo) , betrunken sein'. In der Mundart von De-wa sagt man zumiko (^\ ^ 1/ )• Für eini , lachen' findet man emai und emawasi. Für oginafti ^ausbessern' sagt man auch oginofn und oglmifu. Oki hurusi ist ^ ~^ (oki-hiirusi) juiedergelegt und alt'. Das Man-jeo-siü sagt: Osi-tern-ja \ nani-wa suge-gasa \ nki-biir7i,fti. , Glänzend auf der Fluth | Nani-wa's Binsenhut | niedergelegt und alt'. Ein Sprichwort sagt auch: suge-gasa-vm — • ife (itsi-nen) mono ,ein Binsenhut ist die Sache eines Jahres'. Statt osorosi-ki kofo ,eiue furchtbare Sache' sagen die Bewohner von AVowari osogai ('^y^'tt \^)- Ebenso sagt man in Fi-da. Es hat den Sinn von osore-gowasi , stark von Furcht'. Die Bewohner von De-wa sagen otorosi-ki. Ebenso sagt man in Ki-nai, Si-koku und Ka-ga. In Totömi sagt man nso-otai ( 5J~ ^ 7)~ ^ \L\ ^^'^ Suru-ga bis in die Nähe von Musasi sagt man okka-nai ( 5j~ ^ ^ -)- ^ ). Ozusi (>J~ ^' i^ ) soll jetzt so viel als kowaki wonna ,ein starkes Weib' bedeuten. In dem Ko-zi-ki findet sich o-o- kisaki-no 2^ (oziiki)-ni jor'i-te ,in Betracht der Stärke der Kaiserin'. Man findet a;uch ozu-masi in der Form ozu-masi- 6* I ü ^4- tfiznuiier, ji karu-höJci. Ucbrigcns wird von Anderen gesagt, dass ozutsl den Sinn von osoruru ,sich fürchten' habe. | Ozokl , stark' geht in den Sinn von oziisi , starkes Weib' über. Man sagt ozold fito ,ein starker Menscli'. Man findet auch , die Formen ozosi und ozo-masi. Uebrigens sagen Andere auch \ von ozosi, dass es gleich ozusi den Sinn von osoruru ,sich " fürchten' habe. Für warusi , schlecht' gebraucht man in den Gegenden von Wowari bis Sen-dai das Wert ozoi ( >j~ '^^ ^ ). In den Gegenden von Suru-ga bis Musasi und Kodzuke gebraucht man es von verständigen Dingen (mono-koto kasikolci koto-ni i-i-nascri). Für otsnru , herabfallen' wird auch otsu gesagt.- Otsuru i ^herabfallen', von Vögeln gesagt, bedeutet , sterben'. Auf ähnliche Weise sagt man von Fischen agara. ^steigen'. Oto ( ?J~ }^ ) wird die Katze genannt. Man glaubt, das Wort könne mit "fe^ ^ (o-to) ,Tiger' in Verbindung gebracht werden. Man glaubt, das im gemeinen Leben übliche odo-odo habe den Sinn von odm-oku , erschrecken', Für onore , selbst' sagt man im Schmähen auch odore In dem Gen - zi - mono - gatari findet sich oioaso-su ( ^ )\ t)~ t^ ^ ) ^^^'" owasi-masu ,sein'. Man findet dafür auch omaai-masu ( 7J~ T l^ "*?^ ^ ). T^ (Ol) bedeutet ursprünglich einen Bücherkofi'er, den man auf dem Rücken trägt. Gegenwärtig nennt man so einen Reisekofier. Ein Sprichwort sagt wisu-hito-ni oi nfsu ,auf den Räuber den Reisekoffer wei'fen'. Ofusi {'J^ ^ i^) , taubstumm'. Gegenwärtig sagt man od (7]~ ly )■ In De-wa sagt man gemeiniglich otsi {'^ y^ ^ )■ Es wird auch osi-ijoro ( 7)~ 2> Zf C? ) gesagt. Man glaubt, cjoro könne die Stimme (des Taubstummen^ ausdrücken. Si-owosei'u ( L^ >}" t]^ '1^ ?L/) bedeutet im gemeinen Leben koto-tco otvaru ,eine Sache vollenden'. O-o-zorn , Firmament' wird im gemeinen Leben im Sinne ^'on ^^ \^ (sin-seisu)-naranu , unfreundlich' gesagt. Ueber japanische Dialecte. 85 ObojcTu ist ein g-enieines Wort für ohojttru , merken'. Oborerii , ertrinken'. Man sagt auch ohoru. Die Bewohner von Totonii sag-en auch omoru, was den Sinn von omoki , schwer' haben solL Man findet auch ohorasu. Das Wort wird nur in Bezug auf Menschen gebraucht. Man erzählt sich: Wenn in dem See Su-wa in Sina-no ein Mensch ertrinkt, so setzt man einen Haushahn in einen Fischkorb (fufjo) und zieht diesen über das Wasser. An der Stelle, wo der Hahn kräht, findet man den Leichnam des Ertrunkenen. 0-o-nalc.u f >J~ TJl ~}^ ^ ) soll dasselbe Wort wie o-naku (fy^'j' ^ ) ,ungezw ungen' sein. Man erklärt es im Sinne von nencjoro-naru , freundlich' und tsussimi-taru , ehrerbietig'. In Sina-no sagt man onagoro ( 5)~ -}- Zt tl\ Die in der gemeinen Sprache üblichen Wörter omo-tasi und oho-tasi, beides ,gewichtig' sind ein und dasselbe. ^ ^^ (Omo-iva) , Gesichtsrad' bedeutet den Vollmond. Man bezeichnet damit auch das Angesicht des Menschen. Oinofuku steht für omomuku , gehen'. Omofxikuru hat den Sinn von >dk (ke)-su , umbilden'. Man findet icosije-omofiikuru , belehren und umbilden', icosije-tamai omofuke-tamai ,BeleLrung verleihen, Umbildung verleihen'. Für omo-motsi ^Miene, Gesichtsausdruck' sagt man gegen- wärtig kawo-tsuki. Omo-tafasi wird für gleichbedeutend mit men-hoku-rasi-ki , ehrenvoll' gehalten. Es wird mit omote-datsi-fe , offenkundig' und anderen Wörtern verglichen. Für ojogu , schwimmen' sagt man im gemeinen Leben avich oigaku ( >|~ Y.'jf ^ )■ Ojohi steht für juhi , Finger'. Für masaru koto-nasi , unübertrefflich' sagt man im ge- meinen Leben ojohi-nasi , unerreichbar'. Ora ,sie selbst' ist in der gesprochenen Sprache Niederen gegenüber ein Pronomen der zweiten Person vielfacher Zahl. Es ist die Abkürzung von ore-ra. Man sagt auch ono-ra und mit umgewendeten Lauten o-ira. In Onii sagt man ura ( ^ ^ ). Orcibu steht in der alten Sprache für PJ^ , schreien' und •B^ jlaut weinen'. In den Avestlichou Gegenden bedient man 86 Pfizmaier. Ueber japanische Dialecte. sich noch heutzutage dieses Wortes im Sinne von jlaut sprechen' (taka-go-e-ni mono-iü) . Für oroka ,thöricht' saj^t man in Mutsu gu-tama ( ^ ^ ~^\ in Bu-siü ökamakasi-i (^ ^ 'tj ^ Jj Ly ^ )) in Wowari ogosa (yj- Ztit)- Für soho-fuvu ,fein regnen' sagt man in der Gegend von Aki oro-huri (>J~ D ^^ )) )• Zu den Sylben Je und Wo. In dem Man-jeo-siü beobachtet man die Verwechslung von je mit re. So itowaje (^ V* )^ Hl) ^überdrüssig geworden' für itoware, nikumaje (^z.^ '<' Hl ) ,verhasst geworden' für nikumare, ivasuraje (^ X ^ X) ^vergessen werden' für wasurare. In der Gegend von Simosa sagt man für icaro-heki koto , Lächerlichkeit' das Wort icoja-ivoja. Strobl. Ueber eine Sammluug lateinischer Predigten Bertholds v. Regensburg. 87 üeber eine Sammhuig lateiuisclier Predigten Bertholds von Eegensburg. Von Joseph Strobl, ao. ö. Trofcssor der deutschen Sprache und Litteiatur an der Franz Josefb-Universität in Czernowitz. Jacob Grimm hat schon im Jahre 1825 die Frage nach den lateinischen Predigten Bertholds von Regensburg- auf- geworfen. Für einen künftigen Herausgeber waren die Winke, welche der grosse Gelehrte in seinem berühmten Aufsatze über Berthold von Regensburg gibt, bedeutend. Sie hätten nicht sollen ausser Acht gelassen werden. Neben manchem anderen Mangel der letzten Ausgabe ist das Schweigen des Heraus- gebers über die lateinischen Predigten nicht der unbedeutendste. Wie ich aus seinem Nachlasse ersehen habe, hatte er nicht die Absicht in diese Frage einzutreten. So dass die Angabe auf dem Titel: , vollständige Ausgabe seiner (Bertholds) Predigten' weder zu der Annahme berechtiget, Pfeiffer habe die latei- nischen Predigten Bertholds mit herausgeben wollen, noch, da er sie ausschloss, andeuten wollen, dass er die unter Bertholds Namen gehenden lateinischen Predigten diesem abspreche. Adolf Holtzmann hat in seiner Anzeige von Pfeiffers Ausgabe in den Heidelberger Jalirbüchern der Litteratur 1862 Seite 630 ff. die Frage neuerdings angeregt. Er hat aber nur die aus Wacker- nagels Geschichte der deutschen Litteratur bekannten Notizen wiederholt. Johann Schmidt hat im zweiten Programme des k. k. Realgymnasiums auf der Landstrasse in Wien für (bis Schul- jahr 1870/71 in einem gehaltvollen Aufsatze über Berthold eine ihm aus einer Kremsmünsterer Handschrift mitgetheilte, unserem 88 Strobl. KiiLizclrciliu^r (wol uiit Unrecht) ' zug^eschriebene lateinische Predig't abdrucken hissen. Nur irrt er, wenn er a. a. O. 8. 14 behauptet, Leyser habe in seinen Deutschen Predig'ten einige Bruclistücke lateinisclier Predigten Bertholds veröffentlicht. ]\rit den Vorbereitungen zum zweiten Bande der Pfeifler- schen Ausgabe beschäftigt, musste ich doch fragen, ob aus den lateinischen Predigten nichts für die Kenntniss der Eigenthüm- lichkeiten Bertholds zu holen sei. Ich war also g-enöthigt, we- nigstens den Anfang- zu dem zu macheu, was Jacob Grimm vor nun schon mehr als fünfzig Jahren verlangte. Was ich . > Schon der Gebraucli des Wortes ,ii'cni'ialitas' stimmt nicht zu Berthold. Wo er auf höfisches Wesen zu sprechen kommt, geschieht' dies nicht in anerkennender Weise. Man vergleiche 96, 24. 26. 453, 15. 564, 30. Auch die andern Parallelen aus den deutscheu Predigten sind nicht zu- treftend genug, um das Urtheil zu begründen. So wenn Schmidt zur Erklärung von ,Ave' gleich ,sine ve' Seite 16 auf Bcrth. 404, 23 ver- weist. Eher hätte sich zu diesem Wortspiel vergleichen lassen Bertholds ,vvite we', das Keisersberg in seinem ,fr6 we' : — : frouwe nachahmt. Besser ist in meinem Exemi^lar von Karl Schmidts Anzeige : Berthold von Eegensburg in den theologischen Studien, ein handschriftlicher Hin- weis (von der Hand des Verfassers? mein Exemplar stammt aus dem Nachlasse Pfeiffers, dessen Schriftzüge es nicht sind) auf Dante Purga- torio 23, 32: jParean l'ochiaie anella senza gemme. Chi nel viso degli uomini legge omo Ben avria quivi conosciuto l'emme.' (La Divina Commedia per Cura di Alessandru B. Bruuetti 343.) Das Wortspiel der lateinischen Predigt erinnert mich an die Erklärung des lautlich verwandten Namens ,Eva' in Lutwins Adam und Eva 76. ,Ein rip brach er im lise dan, darus ein wip er worhte, die auch durch sine vorhte dete uude lies was er tun und lossen hiess. Daz wart Eva genant. ir name wart uns sit erkant nach manigen unsern leiden den wil ich uch bescheiden, was er bezeichen tut. eu in krieschem sprichet gut a in latin betütet an: (Altd. Bll. 2, 144.) der den namen })rüfen kan so sprichet Eua one gut'. Ueber eine Saminlang lateinischer Piedigteii Bertholds von Regensburg. öl) liislier kennen gelernt, regt den Wunsch iiaeli einer vollstän- (lig-eu Ausg-abe dieser lateinischen Predig-ten an. Damit aber nicht das Gute dem Bessern geopfert werde, da eine solche Ausgabe voraussichtlich nicht zu rasch zu Stande kommen kann, so theile ich die Resultate meiner bisherigen Unter- suchung hier mit. Die Predigten, mit denen sich diese Abhandlung beschäf- tiget, enthält der Codex 3735 der Wiener Hofbibliothek (Tab. codd. III, 70), den ich durch die zuvorkommende Güte des Herrn Hofrathes Dr. Birk hier mit Müsse benutzen konnte, wofür ich meinen wärmsten Dank ausspreche. Die Handschrift i^ehört dem fünfzehnten Jahrhundert an, ist in Quart auf Papier geschrieben und zählt 319 Blätter. Die Predigten führen auf Blatt 2* den Titel jRusticauus de sanctis intitulatur liber iste'. Jeder Predigt geht voran die Bezeichnung des Festtages, für den sie bestimmt ist, und meist auch eine kurze Inhaltsangabe. Für fast jeden Festtag (und nur festtägliche Predigten enthält das Buch) sind zwei Predigten angeführt, von denen die zweite t'inige Male deutlich die Fortsetzung der ersten ist. Meist ent- liält sie aber eine Variation des Themas der vorhergehenden. Die Sammlung Avurde eben mit Rücksicht auf bestimmte prak- tische Zwecke angelegt und ist nicht die eines Liebhabers, wie etwa die Brüsseler Hds. der Deutschen. So heisst es in der Ueberschrift der Predigt 15^ ,Thome apostoli vel alterius apostoli' 85'^ ,De una virgine' (über der vorhergehenden , Agathe^) 155*^ jPetri martiris uel unius apostoli' 157'^ ,Unius martiris' 181 •-■ ,De sancto Antonio uel de alio confessore' 183"^ ,De sancto Vito et Modesto uel de pluribus martiribus' u. s. w. Für einige Festtage wie ,in anuunciacione dominica' oder ,in cena domini', ,in parasceve' sind mehr Predigten vorhanden. Im Innern der Predigten finden sich demgemäss Bemerkungen, welche nicht minder den praktischen Zweck der Sammlung verrathen. 15*^ ,Visne, quod unus de aliquo ponte cecidit num- ,f[uam de cetero pontem transire ? Simile die si aliquis in uno .foro mercando perdidit, si fassis in domo supra aliquem , cecidit, si aliquid alicui de segete sua periit' u. s. w. 18'' ,Sicut ,lrequenter predicando prouocare nitimur lideles ad bonam jvitam, ita expediret ut prouocare niteremur ipsos ad uere ,tidei custodiam^ 20^ ,Ut faber sine instrumento, nauta sine 90 Strobl. ,naui, sartor sine forlice et acu, iiiiles sine armis uel clipeo inuti- ,lis est, ita fides sine operibiis . . . . iit falleretur nauta si sine ,naui mare se transire putaiet ita die de aliquibus ex iis supra^ 35"= ,Dic quomodo in monte ostendit ei omnia regna etc. uel sie: , prima est inordinatus amor carnis siue corporis' u. s. w. 206"^ ;Si- ,cut enim quinque rectes fuerunt in dextro latere tabernaculi ,sic et similiter quinque in sinistro, ut dicitur Exo xvj, die jbreviter textum^ 206 '^ ,Dic exemplum de luxuriosis, auaris ,et huiusmodi^ 237'' ,Hec igitur hodie sicut columba ascendit; jdesuper et expone^ 203*= ,De histrionibus et de ceteris, que ad jinagnam dilectionem pertinent require in sequenti sermone', worauf die folgende Predigt beginnt : , Dictum est superius' u. s. w. Wir haben es also mit einer Sammlung von Muster- predigten zu tliuu, denn dass wir etwa Concepte vor uns haben, ist nach der Stelle 18^ nicht anzunehmen. Wer diese Predigten sammelte, ob der Prediger selbst oder ein späterer, lässt sich gleichfalls bestimmen. Sie sind nämlich der Mehrzahl nach gewiss alla einmal wirklich gehalten worden. Die Richtigkeit dieses Satzes wird sich später ergeben. Die Predigten setzen verschiedenes Publicum voraus. Einige, und das ist die grössere Anzahl, richten sich an Laien, andere sind an ,fratres' ge- richtet. Also Klosterpredigten, wie wir solche auch von Bern- hardus kennen, s. J. Grimm, kleinere Schriften 4, 355. So 146 '^ ,Ideo cogitate fratres et ieiunate ut remoueatis iram iu- jdicis^ 194* ,Sed dicis, frater ,Potest homo nescius dampnari?' Demgemäss wird der Prediger, wenn er Einwürfe in den Mund der Zuhörer legt , domine' apostrophirt. 145^' , forte tu dicis ,mihi , domine ipse non vult ut percutiam eum'. Mit dieser Be- stimmung einiger Predigten hängt noch anderes zusammen. So wenn 199 '^ der Ausspruch des Apostels Paulus ,Si Unguis ,hominum loquereris et angelorum' angedeutet wird ,id est, ,quod tot conuerteres homines alios ad penitentiam ut omnes ,homines et angeli conuerterunt ab inicio mundi"', oder ein Gleichniss, wie folgendes gewählt wird: 206*^ ,Et sicut nullus ,fit magistcr magnus in facultate aliqua nisi per consuetudinem ,exercitii uirtutum', oder 238"* ,quamdiu scriptor secundum jlineam non scribit non recte scribit'. Bedeutung vor geist- lichen Zuhörern hat auch folgendes Gleichniss: 147* ,Quidam ,secularis intrauit claustrum ubi paupertas multa fuit et durissi- lieber eine Sammluiit; lateinischer Predigten Bertholds von Eegensbnrg. vL ,imis panis et laba male oleata. ille qiii consueuerat delicate ,uiuere non putuit sustinere et cogitauit iutra se: deus meus, ,ego libenter uellem deo seruire, sed nou possum comedere .tarn mala olera. Quid fecit? surrexit et accepit cappam suam ,ut rediret in domum suam. Eodem redeunte imienit eum pe- ,1'egrinus, qui dixit ei, ,frater quo uadis?' Qui dixit ei ,ego sum ,liomo, qui uellem seruire deo, si possem comedere durum ,pauem^ Et tulit peregrinus buccellam panis et dedit ei et aeeipi- ,ens dixit ,peior est panis ille, quam ille de monasteiüo^ Cui ,peregrinus dixit, frater, uis tu quod ego dem tibi bonum saporem, ,qui faciet te bene comedere fabam et durum panem?' Cui .monachus ,si tu faceres, ego libenter seruirem deo omnibus ,diebus uite mee. Et statim deposuit peregrinus uestimenta sua ,et ostendit ei latus et illud pert'oratum erat et dixit ,non po- ,tes tu comedere durum panem, uis comedere?' Et ille ,uolo'. ,Accipe saporem de latere meo et comede^ Ac ille statim ce- jcidit ad pedes eius et euanuit peregrinus. Monachus uere reuersus ,est in claustrum et perseuerauit usque ad mortem^ Die Predigten gehören nicht einem Verfasser an. Ich kann hier den Beweis nicht bis ins Einzelne erbringen. Das wird eine künftige Ausgabe der lateinischen Predigten Bertholds von Regensburg zu leisten haben, welche in einem Anhange die ihm nicht zugehörigen bringen wird. Bertholds Eigenthüm- lichkeiten sind uns aus den Predigten der Heidelberger Hand- schrift 24 so geläufig, und zeigt sie jede einzelne Predigt in solcher Fülle, dass aus dem gänzlichen Mangeln solcher ein Schluss gegen die Autorschaft Bertholds mit Sicherheit ge- macht werden kann. Dagegen dürfen Predigten, welche nur einige Eigenthümlichkeiten des Berthold'schen Stiles aufweisen, nicht so ohne weiters ihm zugeschrieben werden. Eine Dar- stellung des Stiles der deutschen Predigt muss uns lehren, wie vor, neben und nach Berthold Vieles, was seiner Predigt ihre Eigenthümlichkeiten verleiht, von Andern angewendet wird. Berücksichtigung finde freilich dabei, dass einige Sammlungen mit Rücksicht auf bestimmte Zwecke — wie die zum Lesen bestimmte Brüsseler — echt Berthold'sches leicht verwischt haben können. Doch, wie gesagt, auf diese inneren Gründe kann ich diesmal nicht eingehen. Aber ich brauche glücklicher Weise auch meine Behauptung nicht ohne Beweis hier stehen 92 Strobl. ZU lassen. In der zweiten für das Fest des heil. Nicolaus be- stimmten Predigt heisst es : ,beatixm uero Nicolaum pre ceteris jconfessoribus ab ipsis eunabilis, ab ipsis uberibus matris usque ^ad tiuem iiite et ab ipsa morte usque ad presens tempus iani ,plus quam per ducentos annos innouando signa, mutando mira- jbilia non desiit inenarrabilibus miraculis supra extollere^. Zweihundert Jahre nach dem Tode des Nicolaus von Myra (flor. 325, Potthast, Wegweiser 827), denn nur dieser kann gemeint sein, ergibt für den Prediger das sechste Jahrhundert. Gleich diese Stelle kann lehren, wie bedenklich ein rascher Schluss auf den Verfasser, von einzelnen Eigenthümlichkeiten aus, wäre. Solche Zeitbestimmungen liebt nämlich auch Ber- thold z. B. 381, 31, ,und wurden doch manigiu dinc geschri- ,ben innen fünf tüsent jären unde zweihundert jären an ein ,jär^ 386, 18 ,Unde möhte der helle ieman gewont hän, so ,möhte auch er (Käin) da wol gewont haben, wan er ist wol ,siben und funfzic hundert jär da gewesen^ In derselben Pre- digt noch ,Unum dicitur uera contritio, secundum uera con- ,fessio tertium uera satisfactio secundum gratiam^, welch letzter Ausdruck an den bei Berthold häufigen ,buoze nach genäden' erinnert. Wie sich hier im Context ein Verfasser verräth, der von Berthold verschieden ist, so lassen sich noch eine Reihe lateinischer Predigten aus der Sammlung vom Berthold'schen Eigenthume ausscheiden. Wie kam aber die Sammlung unter dem Titel ,rusticanus de sanctis' zu Stande? Johannes von Winterthur sagt in seinem Chronicon (Zeugniss 17 in Pfeiffer's Beithold): ,Ipse fuit lingue diserte, vite sancte, magno littera- ,ture sicut adhuc evidenter apparet et patet in diuersis uolu- ,minibus ab eo compilatis sermonum, quos rusticanos appellari ,uoluit^ Diese Nachricht stimmt auf das Beste mit dem, was wir bisher gefunden. Johannes sagt nicht, dass die ,diuersa uolumina' durchaus Predigten Bertholds enthalten haben, ,ab eo compilatis' heisst es. Dieser Ausdruck schliesst aber auch nicht aus, dass die Sammlung auch Berthold'sche Predigten enthalten habe. Wir werden also annehmen müssen, Berthold habe selbst diese Sammlung veranstaltet, wohl zu dem Zwecke, um durch Musterpredigten sich Genossen und Nachfolger auf der Kanzel heranzuziehen. Einen weiteren Beweis für diese Annahme bringt der Verlauf der Abhandlung. 'I Üeber eine Sammlnnfif lateiniscber Predigten fiertholds von Regenslmrg. 93 Wir können das Jahr, in welchem die Sammlung- zu Stande kam , feststellen. Bezüglich der Einreihung- der be- weglichen Feste musste , um Irrthümer zu vermeiden , ein bestimmtes Jahr festgehalten werden. Die erste Predigt der Sammlung- ist für den Tag ,Andree' bestimmt, also für den 30. November, die letzte Predigt für den Tag- der heiligen Katharina, den 25. November. Innerhalb dieses Rahmens be- handeln die Predigten die Festtage des katholischen Kirchen- Jahres, das mit dem ersten Adventsonntag beg-innt. Dieser wird also zwischen dem 25. und 30. November angenommen. Um die Plingstzeit reihen sich in unserer Sammlung die Pre- digten folgendermassen : 163'^ ,In translatione sancti Francisci'. 166*^ ,In diebus rogationum^ 169'' ,In ascensione domini'. 174'^ ,In pentecostes'. ISO'^ ,De trinitate'. 181 <= ,De sancto Antonio'. Das Pfingstfest fällt also mit Himmelfahrt und Tri- nität zwischen die ,translatio sancti Francisci' (25. Mai) vmd den Tag Antons von Padua, den 13. Juni. Christi Himmel- tVihrt kann also frühestens am 2(). Mai, der Sonntag ,trinitatis' spätestens am 12. Juni gefallen sein. Zwischen dem 25. Mai und 13. Juni liegen 18 Tage, der Sonntag ,trinitatis' aber fällt am 17. Tage nach Himmelfahrt, daher die Sammlung ein Jahr im Auge hat, in welchem Christi Himmelfahrt am 2(3. Mai, 10 Tage später, am 5. Juni, Pfingsten, 7 Tage s})äter, am 12. Juni, der Dreifaltigkeitssonntag. So stellten sich die Fest- zeiten in den Jahren 1267 und 1278 des dreizehnten Jahr- hunderts, im vierzehnten Jahrhundert 1351, 1362, 1373 (H. Grotefend, Handbuch der bist. Chronologie, Hannover 1872, S. 172, 173). Von den Jahren des vierzehnten Jahrhunderts kann schon deshalb nicht die Kede sein, Aveil um 1340 schon Johann von Winterthur die Sammlung- ,Sennones rusticani" kennt. Also bleiben die Jahre 1267 und 1278. Das letztere Jahr fällt ausserdem, so fern die obige Annahme richtig ist, da Berthold bekanntlich 1272 starb, ebenfalls ausser Erwägung, daher 1267 das Entstehungsjahr der Sammlung sein wird. Zwi- schen den Tag ,translatio sancti Francisci' und der ,ascensio domini' bleibt freilich kein Raum für die ,dies rogationum'. Aber das Hinderniss ist nur ein scheinbares. Die Bitttage sind die ersten drei Tage (d. i. Montag, Dienstag-, Mittwoche) nach dem Sonntag Rogate. In unserem Jahre fiel noch die ,t)-anslatio' (»4 Strobl. in (li. sr Hitt;!-«'. I)ci (Icron lotztem also die Predigt eingetragen ist. Wie man sich aus Grotefend S. 132, 133 überzeugen kann, fällt der erste Adventsonntag im Jahre 1266, denn dies kommt tur rlen Anfang der Predigten in Betracht, vor den 30. No- vember und 1267 nach dem 25. November. Der Spielraum, den die unbeweglichen Feste um die Osterpredigten machen, ist zu weit, als dass ein weiterer stricter Beweis für meine Annahme geholt werden kann. Der Predigt 124* ,in die pal- marum' gehen Predigten voran ,in aununciacione dominica^ und an di(! l'redigt in ,die pasce' schliesst sich 151^ die am Tage ,Georgii martiris'. Der Osterkreis liegt also zwischen (b'm 2.Ö. März und dem 23. April. Das gefundene Jahr wider- spricht aber zum mindesten nicht; Ostern fiel damals auf den 17. April, der Palmsonntag auf den 10. April. In einigen wenigen Predigten finden sich auch deutsche Ausdrücke. 240* ,Item decens opus uoca getelich sin, die dir ,wol ansten, davon nieman gepöset werde. Item opus , utile ,uel expediens uoca nuzzepariu werch'. Das Wort ,Romvart' lindet auch Eingang in den lateinischen Text. 205 '^ ,Impii tarnen sunt diaboli, faciant Romvart conquassent caput^ 1.53*^ ,Sicut plures diuitias ferunt due uel tres magne naues, quas chil dicimus, quam triginta uel quadraginta cimbe, züllen'. 20«) ,Hec uectis, rigel aut tremeP. Also theils Winke für den Prediger, wie er sich deutsch auszudrücken habe, theils Er- klärungen lateinischer Worte. Aus dieser Sammlung nun will ich herausheben, was sich für die nähere Erkenntniss Bertholds von Regensburg ergibt. Die Frage, ob Bertliold diese Predigten schon ursprünglich lateinisch gehalten oder ob wir es mit Uebersetzunffen deut- scher Predigten zu thun haben, wird sieh gleichfalls ergeben. Ich behandle zunächst zwei Predigten mit Themen, die sich mit den deutschen berühren. Blatt 29'^ hebt an der ,sermo' am Tage ,innocentum de laqueis diaboli generalibus et tribus singularibus^ Der folgende ,sermo' Blatt 33 ebenfalls am Tage ,innocentum' behandelt das Thema ,quod diabolus insidiatur nobis in ingressu, in progressu et in egressu^ Wir erinnern Ulis an diese 4'heinen aus dem Heidelberger Codex 24, wo die dritte Predigt ,von drin lägen ^, die sechsundzwanzigste ,von den vier stricken' und die dreissigste ,von vier stricken' Aehn- Ueber eine Sammlung lateinischer Predigten Bertliolds von Begensbnrg. 9;") liches behandeln. Nachdem die erste der lateinischen Predigten den Kindermord erzählt hat, fährt sie fort : ,Laudant enim isti jinnocentes deum de duobus : et quia eos a laqueis diaboli libe- ,rauit et quia eis tantam cell gloriam contulit. De primo canitur ,hodie psalmus Anima mea sicut passer erepta est. . . . Sciendum ,ig"itnr quod deus multa nobis gaudia in celesti patria dare jdisposuit sed demones nobis intimi inimici sie nos oderunt, ,quod libenter uelint in perpetuum amplius torqueri ut cum jipsi torqueamur. Unde nunc in uia hac, qua ad patriam ten- jdainus, laqueos extendunt inuisibiles, quibus mundus repletur ,ut leg-itur uidisse Antonius et quesiuisse, quis euaderet, et re- jSponsum accepisse ,Ubique laqueos ponunt'. Ubique laqueos jponunt, ante oculos, laqueos ante aures etc. luxta filiuni laqueos, ,iuxta coniugem, amicum, inimicura, officium^ potum, cibum et ,liuiusmodi^ Antonius, von dem hier die Rede ist, heisst in der sechsundzwanzigsten der Heidelberger (ich bezeichne diese Handschrift in Hinkunft mit A und setze hinter diesen Buch- staben die Zahl der Predigt) 408, 15 ,ein heilige^, 409, 15 ,der heilige herre*, A 30. 474, 12 ,ein heiliger herre^ Mit der Auf- zählung zu vergleichen A 26. 408, 13. A 3. 29, 20. ,Modos ,autem decipiendi per hos laqueos multiplices habent demones. , Sicut enim aliis laqueis capimus paruulas aues et animalia mi- ,nuta, aliis magna, aliis ista, aliis illa sie et ipsi diuersos , habent quibus nos capere nituntur^ A 26. 410, 19. ,Ir wizzet ,wol daz die jeger' u. s. w. A 30. 478, f. — ,Cum autem tria sint ,genera hominum in ecclesia, uidelicet iuuenes, senes et femine, ,que licet homines sint aliam tarnen habent naturam quam mares , habent, demones illis tribus generibus recia singularia (ponunt) , super omnia infinita (Swie vil ir stricke und ir liste noch si ,411, 7). Alia enim ponunt iuuenibus, cum quibus plures capiunt , iuuenes quam senes. Alia senibus, cum quibus etc. Alia femi- ,nis, cum quibus plures feminas quam masculos compreheudunt. ,Sed unum commune habent, quod Omnibus aliis superponunt, ,quod est utilius ad omnes fideles decipientes communiter'. In der deutschen Predigt A 36 ist dieser ,stric' als der vierte den anderen angereiht. ,Rete sive laqueus, cum quo singulariter , iuuenibus insidiatur diabolus dicitur carnalis dilectio, incon- jtinentia. Et quare potius cum hoc? Ratio est quod sanguis ,in eis bullit et natura in eis quasi ignis ardet et ideo magis (()J Strobl. ,cis consiilil iiicuiitinuiitium, (|Uüd est ignec natiire^ In der (Icutsi-licn l'r.^digt 2iJ. 411, 25 auch an derselben Stelle die rhetnriscli.- Vr.vj;^,. Wir liaben es aber trotzdem mit keiner IJeberöctziini;- der deutschen Predigt oder etwa eines Aus- zuges zu tliun. Der zweite Band der deutschen Predigten licrthohls wird Belege dafür bi-ingen, wie der Redner sich nicht scheut, Gedanken, die schon in anderen Predigten Aus- druck gefunden, in derselben Form zu wiederholen. Auch A bietet schon Belege und ich führe nur das Nächstliegende aus A 30. 4.S0, 23 hier an. ,Denselben stric habent sie den jungen ,liuten geleit die tiufel und der selbe stric heizet unkiusche. ,Nü warumbe habet ir unsteligen tiuvel den jungen liuten den- , selben stric geleit der unkiusche? Seht daz tuont sie dar- ,unibe duz diu imkiusche ir nätüre gelich ist'. Auch hier die rhetorische Frage in demselben Zusammenhange an gleicher Stelle. Ausserdem aber gehen gleich nach dieser Uebereinstim- luuug die deutsche und die lateinische Predigt ihre eigenen Wege. Eine Eigenthümlichkeit der letzteren ist die grössere Iläutigkeit der Bibclcitate. Berthold macht in seinen deutschen Predigten einen massigen Gebrauch von ihnen, die Gedanken sind, statt mit fremden Worten ausgedrückt, verarbeitet. Einen Beleg für diese Seite der lateinischen Predigten gleich hier. Die vielen Stellen, an welchen Berthold gegen die ,gitegen' eifert, sind bekannt, seine Rede erreicht da die höchste Kraft, deren sie fähig ist. Auch die lateinischen Predigten wenden sich mit derselben Entscliiedenheit gegen dieses Laster. So die folgende Stelle: 204'^ ,Iloc est tuam partem habe tibi et da ,fratri tuo suam, ut fratres inter se diuidunt. Ita uult dominus ,a te amari. Ilanc auari dilectiouem non habent ad dominum, • iKun tenent et suam partem et aliorum, ideo dampnantur. in ,h()c tertio Petrus contristatus fuit, sie in hoc tertio multi con- ,tristantur omnes, qui satisfacere proximis nolunt ut sunt rap- ,tores, fures, usurarii et ceteri auari contristantur. Et quia sie , Christum diligere nehmt, ut ob eius amorem proximis satis- ,faciant, ideo tales omnes sunt maledicti. Unde Abacuc ij Ve ,qui multiplicat etc. et quicquit boni faciunt deo non suflicit ,etiam si prinmm habeant et si secundum. Deutr. xxviij ,Semen- ,tum nniltum jacies in terram et modicum congregabis, quia locuste jdeuorabunt omnia. Vineaui plautabis nee colliges ex ea quippiam, Ueber eine SammluDg lateinischer Predigtea Bertholds von Regeusburg. 97 ,quoniani uastabitur uermibus. oliuas habebis et peribunt, tilios ,generabis et iilias et non frueris eis quoniam ducuntur in cap- jtiuitatem, Jac. Quicimque totam legem impleuerit faciendo hoc ,et hoc (die de tota lege que uis) ofFendat autem in uno agro, juinea, domo, talento, solide factus est omnium reus. i. e. ,eternaliter dampnatur. 1. Cor. v, c. Modicum fermenti etc. Scio, ,auare, quod libenter expenderes ad sauctum Jacobum etc. Sed ,precipit dominus Deuter, iiij. Non facies similitudine piscium, ,qui morantur in aquis, qui capti hinc inde in uase fugere ,nituntur et tarnen nichil in hoc lucrantur, nisi quod capud con- ,quassant et sunt tarnen piscatoris. Ita et ipsi uadant huc et jilluc, faciant hoc et hoc, quia capti sunt in uase rapine et jhuiusmodi. De quo dicitur prov. xij. In insidiis suis capien- ,tur. Inpii tarnen sunt diaboli, faciant Romvart, conquassant jCapud, debent tarnen Interim facere quicquit boni possunt. ,Jer. xlvj. frustra multiplicasti medicamenta, sanitas non erit tibi. ,Cor. xiij. Si distribuero omnes facultates meas in cibos pau- ,perum, caritatem autem non habeam ad proximum, cui teneor, , nichil michi prodest ad uitam eternam. Osee viij. Quoniam in ,aranearum tela erit uitulus Samarie, non germen faciet fari- ,nam, quod si fecerit alieni comedent eam. Deuoratus est Israel, , factus est in naciouibus quasi uas immundum^ So citirt auch an unserer Stelle der Prediger Bibel und Glosse, während in der deutschen Ä 26. 411, 34 vorgreifend schon von ,gitikeit' gesprochen wird, der die Jugend nicht so leicht anheimfalle. Ein solcher Sünder der ,luxuriosus' kann nicht in den Himmel kommen ,nec per omnes sanctos, qui sunt in celo, nee per omnes ,bonos, qui sunt in terra, Immo (ich spriche mer) nee per omnem , Christi passionem, sed tantum per tria quibus deus negare nichil ,potest, scilicet per contritionem, per confessionem et per satis- ,factionem^ Im Lateinischen folgt nun der ,stric', mit welchem der Teufel die Greise und ,patres familie' zu fangen bestrebt ist, ,auaricia^ Auch hier wieder, wenigstens in der lateinischen Predigt, die rhetorische Frage ,Sed cur potius cum illa quam ,cum aliis uiciis?' Aus drei Gründen. ,Una quia tum oporteat ,res habere eos, quod cura domus et familia multa requirat et ,multis indigeat, requirit enim cibum, uestes et huius intinita, ,et quia hec sine rebus haberi non possu-nt consulunt demones ,ut hec conquirat, qualitercunque possunt. . . . Item secuudo, Sitzungsber. d. phil.-hist. Cl. LXXXIV. Bd. I. Hft. 7 «)S StioM. ,qui;i cuiu scnes sint nature terrestris et frigide et ponderose, ,sicut et uiinric'ia est, potius eis consulunt vicium, quod eorum ,n.atur(! siiiiilius est, quia ad hoc facilins et ciciiis inclinatur.' (A 2(1. 417, ö ff.) ,Karo eis consulunt luxuriam, quia eis est ,val(lf' dissiniilis et ideo parum de ea curant, licet quandoque ,continj;at aliquem cani capitis inueteratum dierum malormii ,iii laqiieum iuuenuin id est luxuriam incidere. Sed hie talis est ,n()n soluni hoiiiinum sed etiam derisui ipsorum diabolorum.^ A .30. 48G, 23. ,Si enkerent sich an tenze noch an turnei nilit ,niere nocli an ander üppikeit mit hohvart noch mit unkiusche. ,lRt aber iendert kein alter schedel, der mit unkiusche noch ,wil umhegen, der wirt so gar der tiuvel gespötte, daz er ewi- ,gen spot und laster iemer von in liden muoz.' .Tertium quod jScinnt demones de aliis gaudiis mundanis ut de corea, super- ,bia, de tornearaentis de sertis et huiusmodi senes modicum , curare et si inciderent quod de facili possunt ab illo laqueo ,extrahi' = A 26. 416, 33. ,Ideo potius auariciam illis cpnsu- ,lunt, scientes naturam auaricie talem esse, quod quanto homo ,auarus fuit senior tanto fit auarior. Auarus quanto propior est ,morti, sepulchro et inferno (tanto) plus diligit res.' Den Frauen ist auch ein ,stric' gelegt. Die lateinische Predigt be- ginnt diesen Theil mit der Berthold so geläufigen Apo- strophe. jFemine, uobis etiam parata est gloria eterna et si ,modo aliquantulum sitis viris subjecte. et ideo uobis demones ,sicut et nobis insidiantur laqueis singularibus preter communes ,et preter quosdam spirituales, quibus .capiunt quasdam stultas jscilicet incantationibus, diuinationibus et huiusmodi stulticiis, ,de quibus tarnen mares non curant scientes esse puram stul- ,titiam' (^4 19. 264). ,Ille autem laqueus, quo omnes fere ,feminas capcre nititur est superbia siue laus humana. Consu- ,lunt eis quod nimis student placeri et laudari. Licet enim uiris ,quibusdam hoc consulant, uides tamen quod feminis plus, ut ,patct. Nam a pueritia prima usque ad mortem quantumcumque .efficiantur uetule, hoc non desinit persuadere. Sicut liquet. ,Nam puella octo annorum curiosius agit in ueste sua, quam ,raasculus xi annorum et cum uetula se ornare amplius non ,audet adimc ad superbiam et laudem hominum et fih'am aut ,neptom non desinit ornare^ {A 26. 416, 10.) ,In medio uero .puoiitio ot nntiquitatis frequenter eis consulunt demones nt ITeVicr eino Samiiihuig hiti'inisilicr Predigten Berthold.s von Regensburg. 99 jOmnibus uiribus superbie et laudi intendant et pro bis quicquid ,possunt faciant cum peplis, capillis, uestibus, cincturis, suturis ,moribus, incessu (mit spcehen g-engen 410^ 22), coreis, tincturis ,et huiusmodi. Sed quare demones illis plus superbiam quam juiris consuluut ratio est, quod femine sunt ad bonum bene jdisposite et multe illarum multa exercent bona et multa plura, ,quam uiri in hoc et in hoc et quia sciunt demones, quod eas jimpedire nequeunt, quin plura bona operentur, suadent super- jbiam ut saltem per illam omnia quecumque faciant boni cor- ,rumpantur et coram deo nihilentur.' (Ä 26. 414, 3 f.) ... , ,Si homines non seraper dicerent ,quam pulchra ! quam nobilis ! ,quam croccum pepbam! quam rubreum pallium!^ (AS. 115, 1. 397, 10 ,jä herre, wie schcene^ u. ö.) Der vierte allen gemeinsame ,stric' wird zum Schlüsse behandelt, und zwar in einer für Bertholds Stil bezeichnenden Weise, indem er den Namen der Sache von der er spricht durch längere Zeit verschweigt, die Sache zunächst bloss ujnschreibt, auf diese Weise die Auf- merksamkeit der Hörer spannt, und sie erst spät befriedigt. Von dieser Eigenthümlichkeit hier nur wieder ein naheliegen- des Beispiel aus A 414, 1 f. ,Den andern stric, den der tiuvel ,als schedelichen uns kristen leit, den legent sie sunderlichen .den frouwen, wan die sint als wol zuo dem himelriche ge- ,schaffcn als die man und in ist ouch not himelriches als den ,mannen. Und ir kseme ouch halt vil mere zuo dem himelriche ,danne der manne wanne derselbe stric. Pfi ir unsaäliffen tiuvele, ,wie manic tüsent reiner frouwen sele zem himelriche wsere ,iezuo, wan der einige stric, den ir den frouwen so listeclichen , habet geleit. Ir frouwen, ir sit barmherzic und get gerner zuo ,der kirchen danne die man und sprechet iuwer gebet gerner ,danne die man und get zer predige gerner danne die man und ,zuo dem apläz und iuwer würde gar vil behalten, wan der einige .stric. Unde den werten, daz ir iuch dtivor behüeten wellet, so ,wil ich iuch vor disem stricke warnen. Unde behüetet iuch d;ivor, ,s6 wirt iuwer gar vil rät unde behalten ob ir mir volgen weitet. ,Er heizet hohvart und itel cre.^ 420, 11. ,Laqucus uero, ,ciun quo diabolus infatuat et capit (quo capit) tarn clericos ,quam laycos, tarn iuuenes quam senes, tam feminas quam mares ,et qui illura solum cauerit nunquam damnatur, ideo in nomine ,dei proponite nunc hunc solum cauere omnes et saluabimini. 100 Strobl. ,llic dicitur percrastinatio sine delatio penitentie siue melio- ,rati(.ni8'. A 20. 420, 11, wo auch dieselbe rhetorische Eigen- thümlichkeit nur viel entwickelter als im Lateinischen. ,Si ,deiiujnes hanc solam artem non invenissent paucissimi in ecclesia ,dainpnarentur. Nani quia omnes bonam habent uoluntatem ,uitam suam meliorandi, illi et Uli, et quia hoc sciunt deraones ,ideo hos laqueos inuenerunt. Sciunt enim et frequentissime ,sunt experti in hominibus infinitis ab inicio raundi quod di- ,lacio noctis est dilacio diei et dilacio anni est dilacio eterni- ,tatis. Ideoque statim tu enienda. Hoc rogat dominus, hoc ,optat, hoc pro omnibus desiderat in peccante. . . Quare hie ,laqueus, qui dicitur dilacio, spoliat celum, replet infernum. . . Die zweite Predigt am Tage ,innocentum' ist zunächst verwandt in ihrem Inhalte mit A 3. 29 ff. S. 30, 27. ,Die , erste läge iegent sie uns so wir in die werlt varn. Die andern ,s6 wir durch die werlt vai'n. Die driten läge so wir üz der ,werlt varn'. Auch im Lateinischen wird auf die drei Lagen die Belagerung der Stadt Gaba (üb. Jud. 20, 29) ausgedeutet. Nur wird im Lateinischen die Erzählung ausführlicher mitge- theilt, dagegen die Stadt nicht genannt. _,Insidiantur autem jtribus modis, quod pro utilitate nostra preostendit deus ,Jud. XX d. ubi legitur quod filii Israel in pugna contra filios , Benjamin , cum prima uice atemptauerunt et parum pro- jfecissent et ab ipsis deuicti essent, iterum secunda uice .attemptarunt et cum hac uice similiter deuicti essent, tres ut ,ibi dicitur posuerunt insidias per circuitum urbis et uice uersa ,sicut semel et bis contra Benjamin exercitum produxerunt et jfugam simulantes, ipsos uincentes quasi omnino deleuerunt. ,Hec tres insidie significant tres insidias quibus nobis omni- ,bus inimici humani generis insidiantur ut possint interimere ,et si in prima uel secunda non proficiunt non tamen desistunt ,a temptacione'. Wie in der deutschen Predigt legen sie jede der drei ,lägen an zMein endend ,Primis i. e. pueris insidiantur ,per duo. Similiter progredientibus per duo, et egredientibus , quasi in ipsa porta ante exitum anime per duo licet et per ,multa alia^ Im Lateinischen sind diese zwei Lagen vor und nach der Taufe. Im Deutschen ist eine kleine Verwirrung ein- getreten. Während aus 33, 10 hervorgeht, dass dieselbe Ein- theilung beabsichtiget war, so heisst es dagegen 30, 30: ,Die Ueber eine Sammlung lateinisclier Predigtsii Bertliolds von Eegensburg. 101 ,ersten (läge) vor der kinde gebiirt, die andern nach der kinde ^gebiirt'. Wir beg-eg-nen solchen kleinen Abweichungen von der strengen Disposition bei Berthold einige Male. ,Unum per quod ,ante baptismum paruulis insidiantur est ut non baptizentur ,uel non rite baptizentur et sie pereunt. Ad hoc, qualitercunque ,possunt, deducere nituntur hoc uel hoc modo, ut matres nimis jlaborent uel huiusmodi, ut patres percutiant matres quod ,faciant abortium et liuiusmodi, quod natus non cito baptizetur ,uel in baptismo non recte baptizentur'. Was unter dem ,recte baptizari' zu verstehen ist, sagt hier der lateinische Prediger nicht, die deutsche Sammlung verweist auf eine andere Pre- digt, die zwanzigste, ungefähr nach 299, 14 f. ,unde sie habent da deheim pine noch keine martel' wird gefolgt sein 32, 2 ,wan in ist niht we'. Im Lateinischen ,quia licet per hoc facere ,non possint ut cum eis inferno ardeant, efficiunt tamen ut ,loca ipsorum in celesti gaudio non possideant'. Zu der gegen- ständlichen , einen tiefen Blick ins Volksleben bezeugenden Schilderung der verschiedenen Gründe die Taufe zu verschie- ben A 3. 32 f. im Lateinischen kein Gegenstück. ,Secundum ,per quod post baptismum insidiantur est ut semper postquam ,puer intelligit bonum et malum, demon inducat ad peccandum ,uel cum pueris aliis abscondendo uel furando aut mentiendo ,uel maledicendo uel huiusmodi. Ideo autem furtum consulit ,quia ab antiquo uidit, ne restringantur, quod de minori per- ,ueniunt ad maiora ut de anulis ad ova, de ouis ad poma, de jillis ad denarios et cutellos, de illis ad fruges et ad alia. Et ,sic perdunt animam quod, et si consuescunt furantur uestiraenta ,et alia et huiusmodi. Q.uidam illorum ueniunt ad iudicium, ,de iudicio ad patibulum, de patibulo ad infernum. Hec est ,mirabilis processio, angelis tristis, diabolo iocunda, ipsi ho- ,mini eternaliter nociua. Ideo uerba mala illis consulit (boesiu jwort) ut de malis ueniant ad peiora, nunc menciendo, nunc ,uituperando, nunc blasphemando, nunc turpia dicendo et huius- ,modi. Sciendum quamcumque linguam discunt in iuuentute jsiue celestem, siue infernalem, illam postea frequentius usita- ,bunt. Similiter et occultas collusiones ut nequam fiant et im- ,mundi ab ipsa puericia et deo contrarii^ Sed dicis ,puer (vgl. 34, 5) nescit quid facit'. ,Respondeo immo seit, quod in ,hoc male facit, eo ipso enim quod se abscondit seit, quod male ,ai;it. . . . ,1'ikIc juiiiat Grcgf»iiiis de quodam paruulo quinqueu- ,iiiu, (fiiod ipsuin diaholus de sinu patris rapiens uisibiliter ,rletulit proptor mala ueii)a, ipic dixerat et subdit. Quare? ,Quiu \KiUn- pariiulura mdii correxit maximum iehenne tiliuin ,focit. Si autem queritur ex quo tempore potest puer peccare ,mortaIiter, dieenduin (piod ex quo puer incipit doli esse capax. (An einer andern Stelle 194'^ beantwortet Bertliold die Frage jPotost homo uescius danipnari?-' mit den Worten: ,Respondeo ,quid sit, quod si cecus cecum ducit, ambo in fossam cadunt. ,Vel si cecus uadit uersus foueam, si incidit in eam habet damp- ,num*). . . . jideo sollicite custodite cos a peecatis, uos parentes ,et uos pueri ipsi uos. Dominus cnim plurimos pueros occidit jtemporaliter pro nuilis, que faciunt, ut quosdani in Pentapolini, jCOgitans quid faciet in senectute iste, ex quo ita nequiter uiuere , incipit in iuuentute. ... Et licet pro diuersis causis pueros ad jpeccandum inducere nitatur, iiidelicet ut gratiam dei perdantj ut , parentes, qiii uident, et non proliibent, pereant et huiusmodi . . ,Nam una tantum ex singularibus causis est quod sciunt ab anti- ,quo quod quisquis homo in puericia consuescit, siue sit bonum j jsiue malum, in illo libenter usque ad mortem permanet nee ,de facili disuescit sicut patet in uirgula, que cum tenera est i jfacillirae flectitur huc uel illuc et sie remauet. Postquam uero ' jCreuit in arborem magnam et est dissicata, lacilius frangitur ^quam flectatur. Et idem mali faciunt parentes , qui non jinducunt paruulos ad bonum. Ecc. xxx Curua ceruicem filii jtiii in iuuentute et tunde latera eins dum infans est, ne induret ,et non credat tibi v. quod nova testa capiat in vetus sapit.^ \ Vergleiche zum letzten 34, 21. 35, 28, wo der Spruch am An- ! fange und Ende bezüglicher Erörterungen steht. ,Secundum ,cum quo a puericia usque ad mortem nobis progredientibus per ,mundum insidiantur est similiter duplex. Uticumque multos jdecipiunt, licet per secundum plus quam per primum. Immo jsunt eis hec duo tam utilia, ut, si homines hec sola cauerent, ,omnes demones omnibus suis astutiis usque ad finem seculi ,decipere non ualerent solum fidelem, immo si cssent millesies ,plures, quam sint. Ab his enim duobus omne malum oritur, jsine his nulluni et sine his nullus dampnaretnr fidelis si ca- jueret. Unum dieitur inordinatus timor. Secundum inordinatus ,amor. Inordinatus timor, ut quod quis tantum timet iram Ueber eine Saraniluiig latöimschfr riedigleii BerthoUls vou Kegensburg. 103 jdoniini siii, quod potius uult peccarc mortalitcr quam istam iraiu ,pati^ Anders als in der deutscheu Predigt, wo die ^unrehte vorhte' durch ein Gleichniss aus dem alten Testament erleu- tert wird, theiit die lateinische den ,timor inordinatus' in den jtimor humanus^j ,inundanus' und ^seruilis^ den ,amor inordinatus, in den ,amor carnis-, rerum und ,superbie^ Der ,timor humanus^ mit dem die Teufel auch den Petrus gefangen haben, heisst so ,quod quis nimis timct pellis sue (ich führte miner heute jHeinr. v. Neust. S. 219) et ideo, ne corpus ledatur, peccat ut , Petrus neg-ando. Secundus cum quo similiter multos capiunt, jdicitur mundanus, uidelicet cum quis nimis timet rebus uel jhonori suo et ideo peccat, ne in his grauetur ut multi obediunt jdominis suis in malo , ne rebus priuentur. Iste timor fuit in Judeis, qui occiderunt , Christum. De tertio, qui dicitur seruilis, jtaceo, quod rarus est et pauci illum habent. Vel die quod timor , seruilis est cum propter timorem iehenne contiuet se homo a ,peccato et iste timor non est cum caritate. . . . Secundum est iuordinata dilectio, que similiter est triplex et pro qualibet illarum multos capit, tot quod etiam ipsum deum per ipsas capere attemp- tauit. Ut, cum quis nimis diligit amicos suos uel homines in- honeste, uel carnem suam uel honores uel res. Cum hac dilectione rerum uoluit, quia tot cum hoc uicerat, et deum viucere. (Die quomodo in monte ostendit ei omnia regna etc. uel sie:). Prima est inordinatus amor carnis siue corporis et vocat Joh. illum ,concupiscentiam carnis. Hoc est quod quis concupiscentia car- ,nis sue se nimis diligit. Hac agressus fuit sapientissiraum , Salomonen! et uicit eum. Unde quantumcuuque sapiens caue ,ab huiusmodi insidiis. Similiter sanctissimum DD. (David ,s. 409, 2. 8. 440, 10. 547, 37) et vicit eum. Unde quan- ,tumcunque sanctus caue. Similiter fortissimum Sampsonem, ,unde quantumcunque fortis caue. . . . Utiliores insidie quas ,habent est vir respectu mulieris et mulier respectu viri.^ (Uebereinstimmung des Prädicates mit dem prädicativen Sub- stantiv, wie 435, 32 ,diu erste ist einer bände und lieizent Sünde wider den heiligen geist^ Gleich nachher werden wir den entgegengesetzten Fall linden 35'^ ,Kes sunt tale aduola- toriunr', wie 153, 12 ,wanne ez hfete anders niht tugende ge- heizen'.) ,Ad quod ostendendum fecit deus quendam uirum tarn ,fortem, quod nee gladius ei nocuisset, si hanc cauisset, nee ignis lOj Strobl. ,ne(; ;u|ii:i iicc omnes diaboli etc. Nunquam hominem talem fücit (leus, et licet talis, statiiii in una Lora uictus est a ,r(;min{v'. (Zui- Wiodcrliolung- 4;K), 10 ,wan sie steint in der aller l)t'.st(;n ist gesuntheit des libes und laucleben. Nu seht ob ir ilit l)e7.zors unde liebers an iuwerm libe habt, danne gesunt- heit und lancleben?)' ,Hoc fuit Adam . . . Seeunda est in- ordinatus amor reruni, quem Johannes uocat concupiscentiam oculorum. Hoc est quod quis diligit nimis res. Per hanc in- tinitos decipit . . . Res sunt tale aduolatorium, ad quod omne genus hominum libentissime aduolat. Nunquam aues alique ad aliquid ita libenter aduolant. Quidam illud ita libenter appetunt ac si sit celum, omnes saneti, deus, omnia gaudia celestia. Nullus lni)us quantumcumque famelieus ita ardenter ouem (appetit) ut ipsi res. Cum enim captus est abstinet ab oue, timens ledi. Et isti sciunt se eternalitcr torqueri et insanabili auiditate res iniustas appetunt. Utinam deus illos solos pro illis dampnaret sed heu et omnes, qui illas res scienter hereditabunt^ (A 3, 41. A 4. 54, 3. 2G. A 9. 136, 7). ,Tertius est inordinatus amor supcrbie. Hanc Joh. uocat superbiam uite. Per hanc raultas decipit et tot, quod etiam Christum uoluit per hanc decipere dicens : Si filius dei es etc. Uoluit ut appetteret, quod per hoc laudarctur ut nunc consulit : fac hec, ut lauderis et placebis. fer hanc uestem, fer hoc uel hoc, orna te sie uel sie. et pro tali laude uel appetitu laudis perdunt gloriam eternam et quanto agis curiosius, tanto es deo abhominabilior. Videant quedam, que quasi mediam vitam expendunt in huiusmodi. Immo est quedam in vili superbia in vilibus panniculis (tüechelehe 173, 4. 397, 9), peplis et huiusmodi et singulariter odit deus hec. Ecc. trcs species odiuit anima mea. Tertium cum quo in morte siue in egressu insidiantur similiter est duplex et per hec duas virtutes tunc singulariter et studiose nimis auf- ferre nititur. Una est lides, quam tunc multis aufferre temptat, sicut enini maiorem mundum in suo üne magis inpungnant per pertidiaui, ita et minorem i. hominem , et si non quem libet, multos tamen. Apoc. xij. Ve terre et mari quia descendit diabolus ad nos habens iram magnam, sciens quod tempus .modicum habet. Adeo grauiter multos tunc impugnat fide ,ut Omnibus dominus consulat ut fortes sint in fide Ueber eine Sammlung lateinischer Predigton Bertholds von Regensbnrg. 105 ,Sed quomoclo tunc euademns ut non decipiamur? Respondeo, ,quod nunc sitis fortes in fide et tunc non poterit preualere. ,Et ideo qui nunc uoluntarie sunt debiles in fide, qui circum jferuntur omni uento doctrine si audiunt iudeum coniendare jfidem suam, statim uoluntarie hesitant, si liereticum, si paganum ,in periculis sunt. Non sie est faciendum, immo ipse deus pre- jHiunit nos, ut supra firmam petram edilicauit fidem. Hoc est , super fortem linnitatera et firinum cor Unde consulo jOmnibus ut symbolum uulg;ariter discant et cottidie inane et jsero dicant et in infirmitate. Immo et morte appropinquante, ,cum dicere non possunt, aliquis uel aperte uel occulte dicat. jHinc est quod in quibusdain religionibus statim cum auditur , Signum morituri, omnes symbolum dicere incipiunt ut diabolum ,per liec restringant, ne nimis temptet de fide. (43, 3) Hinc est ,etiam, quod ecclesia instituit laycis ad hoc cantationem, quam jOmni deuotione canere debetis, ut in fine defendamini uidelicet ,Nu biten wir den heiligen geist. Secunda est spes, quam .similiter tunc aufferre multis conantur, cum enim in corpore jUalde crucientur, tunc diaboli super dolorem uulnerum eorum ,addunt, apponentes iniquitatem supra iniquitatem. Plurima jobiicientes peccata commissionis, plurima delicta ommissionis, ,ut eos faciant desperare tarn instanter et acriter. Tunc nititur ,quosdam in desperationem deducere ut etiam quendam, qui ,multa fecerat signa, immo et multum predicauit per ipsam juicit et est dampnatus eternaliter. Hoc est Judas, socius apo- jStolorura quondam, qui cum deum vendidisset et penitentia jductus oinnes denarios reddidisset et confiteretur manifeste jdicens ,peccaui tradens sanguinem iustum', institit dyabolus ,quantum potuit quod propter nimietatem peccati desperaret, quod ,tam iustum tam sanctum, a quo omnis bonitas, quod ipsum jdeum, quod eum tradidit tam infideliter uel huiusmodi et sie ,in desperationem induxit ita quot abiens laqueo se suspendit ,et ita eternaliter periit. Ne igitur desperare tunc contingat, ,est consilium utilissimum, ut videlicet homo nunc ante mortem, ,dum potest, bona operetur studiose et incuinulet, ut, dum dia- jbolus mala multiplicat inponendo stateram in morte, angelus ,ejusmodo multa bona opera libre habeat imponere, que homo sibi jCommissus usque ad mortem operatus est. Ut monet Ecc. Ix xlij. ,Non confundaris de equalitate statere et ponderum i]cc. quicquit I \{){\ Strol)!. ,{)ulo.st iiKiiius tun, instaiitor uperare. Spes eniiu nascitur ex jgnitia (Ici et ex iiieritis precedentibus. Unde spiritus sanctus jöie describit speiii. Spes est certu ex peccnto future beatitudiiiis ueniciis ex gratia dei et ex raeritis precedentibus. Et quia ,sic iileo, inoiiet, dum tempus habemus operemur bonum, sed .qiii iisfiuo ad mortem non bona sed mala fecerunt, erunt tunc .in iiiulta iniscria. ...... Nota quod sie de beato Bernhardo jlegitiir, «(uud (|Uodam tempore grauiter iniirmatus ductus fuisset ,ad iudicium, plurimis ibi iudici assidentibus, et cum a diabolo .in multis nalde accusaretur, uolens probare cum indignum esse jvita eterna aminente iudice respondit: Fateor, non sura dignus ,ego, nee propriis possum meritis rcgnum obtinere celorum. jCeterum dominus mens duplici illud iure obtinet, scilicet here- ,ditate patris et merito passionis. Altcro ipse contentus alterum ,iuihi donet, cuius donum iure mihi uendicare non confundor. ,Sic et vos tunc facito'. Es sind dieselben Gedanken, welche in den entsprechenden Tluiilon der dritten Predigt der Heidel- berger Handschrift ausgesprochen werden, aber keineswegs bewegt sich die lateinische Predigt in sclavischer Nachfolge wie eine Uebersetzung, sondern ist in einzelnen Theilen voll- kommen selbständig. Wir haben eben zwei Predigten in ver- schiedenen Ausführungen vor uns, eine Erscheinung, von wel- cher der zweite Band der deutschen Predigten Zeugniss genug ablegen wird. j\Ian bemerke ferners die an geeigneter Stelle angemerkte Uebereinstinimung mit Bertholds Styl und Syntax, welche sich wol nicht einstellen würde, wenn jemand aus Bertholds deutscher Rede ins Lateinische übertragen hätte. Gegen eine solche Uebertragung spricht die oft genug erhaltene Lebhaftigkeit der Berthold'schen Rede, von der wir im Folgenden noch Beweise finden werden. In so engem ver- wandtschaftlichen Verhältniss zu einer deutschen Predigt, wie die zwei angezogenen lateinischen, habe ich keine mehr ge- funden, dagegen genug Parallelen zu Aeusserungen in den deutschen, von denen die wichtigsten, zugleich zur Darlegung der Verschiedenheiten zwischen den deutschen und lateinischen Predigten Anlass gebenden ich hier anführen will. Eindringlich trägt Berthold in den deutschen Predigten die Lehre vom freien Willen vor, i:j, 9. 50, 19. 295, :-39 (an welchen Stellen das Glcichniss vom Esel und Ochsen wörtlich Ueber eine Sammlung lateinischer Predigten Bertholds von Regonsburg. 107 wieder erscheint). Auch in den lateinischen Predigten wird diese Lehre betont und mit Gleichnissen, freilich wesentlich anderen, belegt. So BI. 11'' ,Secundum est libertas uoluntatis uel alio , nomine liberum arbitrium, que uoluntatis libertas, quamdiu non jdelectat uel non consentit^ non nocet ei uel rainime nocet. Immo ,et multis plurimum nocet temptacio. a deo enim est nobilis et ,fortis libera uoluntas uel liberum arbitrium (mit der edelen jfrien willekür), quod si omnes temptacioncs mundi, carnales ,et spirituales, insuper demones homines in unum coniurauerunt, , contra cum suadere aliquit possent uel de aliquo exorare, sed ,cogere non possent et quantum ad hec homo ad imaginem et ,similitudinem dei factus est (13, 1), daz er uns geschaffen hat .nach im selber unde mit der edcln frien willekür geedelt und ,gefriet hat), qui dcus exorari potcst, cogi non potest (271, 1. ,S6 wil eteliche niht genüegen, daz er in git und wolten alle ,got groz dinc erbiten oder abe ergrinen oder abe erzürnen . . . ,Nü zürne unde zürne ... so git dir got rehte nihtes niht, ,danne daz er dir geben wil'). ,Latrare potest canis ad stipitem jligatus, mordere non potest nisi uelis i. e. si accesseris. Sic ,demon temptare potest, uincere non potest nisi uolenti. Avis ,laqueo capi non potest, quantumcumque aucupes insidientur, ,nisi uoluntarie in terram ad laqueos submittat'. Zum ewigen Heile heisst es in einer Predigt am Andreastage 2=^ sind zwei Dinge nothwendig ,fides et bona uita'. Drei Dinge muss man noth wendiger Weise glauben, denn Paul. Eph. (1, 16 nennt die ,fides' ein ,scutum'. ,In omnibus sumentes scutum fidei, in quo possumus omnia tela nequi igne extinguere'. Nebenbei be- merkt, ein ungenaues Citat, da es eigentlich heisst ,in quo pos- sitis omnia tela nequissimi ignea extinguere'. (Dass Berthold es mit seinen Citaten nicht zu genau nimmt, hat Karl Schmidt in den Theologischen Studien 1864 Seite 18 [des Separat- abdruckes] nachgewiesen.) , Scutum triangulum est, duos angulos habens superius, tertium inferius, sie et üdes, que uos defendit ab omnibus telis igneis i. a uiciis'. (Eine ebenso äusserliche Um- deutung wie die des Wagens 161. Vgl. noch die Predigt vom heren kriuze.) ,Unus angulus superior est, ut ucram fidem habea- ,mus illorum que attinentdeitati, secundusillormn, que Immanitati, ,tertius inferior illorum, (|uc attinent sancte ecclesie. In quocunque ,autera horum trium homo deficit, saluari nequit sicut Sabellius et lO.S Strobl. ,iilii. Itil, 2'J Undc «wer ir dric hat unde der vierden niht der euniuc nietner zuo dem himelrjche komen, er enhabe danue die ,vierden oiich^). ,üt quidani uolentcs credere quod de deitate sunt ,credenda, vit quod deus sit trinus et unus ut quod sit solus ,deu8 et Imiusinodi. Talis fiiit Sabellius et multi alii. Sirailiter ,et de Iminanitate, ut quod sit vere incarnatus, de uirg-ine natus, ,uerc passiis et liniusmodi, quales sunt pauperes leoniste et multi ,moderiii heretiei, liabentes fontem erroris sui a Cerdone, qui jdixit Christum ficte natum et passum et Marco heretico, qui ,dixit (Jhristum licte passum et ab A pelle qui dixit Christum ,in ])hantasia apparuisse et ab aliis diuersis heresiarchis. Simi- ,iik;r de sancta ecclesia, quod Christus ei tradiderit claues ,ligandi et solueudi et sancta sacramenta et huiusmodi ei com- ,miserit dispensanda ut similiter moderni heretici quales sunt jOclibarii, pauperes leoniste, runclarii et huiusmodi. In quo- jCumque autera herum trium temere erratur, heresis periculum jineiditur. Tunica cnini domini inconsutilis, desuper illa contexta ,tuit per totuin ut qui unum filum rumperet, totam dissolueret . . ,quod faciunt heretici'. Von der Einheit des Christenglaubens im Gegensatz zu dem der Juden, Heiden und Ketzer spricht der deutsche Berthold öfters (auch im lateinischen 19^ ,Secun- ,dum est integritas (fidei) ut scilicet omnia credenda credamus. ,Hec est, que credit ecclesia, nichil decipientes, nichil exci- jpientes. veritas enim fidei ita est concatenata ut^ qui unum arti- ,culum negat, totum dissoluat), das Gleichniss vom Rocke Christi braucht er in dem Zusammenhange nie. Nur in einer Predigt (534) nennt er gewisse Sünder , zerrer gotes rok.' Ketzeruamen kommen bekanntlich auch in den deutschen Pre- digten vor, die ,Orclibarii' erscheinen in derselben latein. Predigt noch einmal 2*^. Der Glaube, verlangt der Prediger, muss aber auch mit dem Munde bekannt werden. ,Nota tria genera hominum di- ,uersimodo sc habentium circa confessionem fidei. Nam quidam ,fidem nostram confitentur, tarnen hanc in corde non habent. ,Et hi pereunt similiter et secundi, qui hanc quidem in corde ,habent et tamen cum necessitas requirit ore non confitentur. ,Tertii tamen saluantur, qui et corde credunt et cum necesse ,est ore confitentur. Primi qui etc tales sunt moderni he- ,retici, qui interrogati dicuut se habere fidem nostram immo Ueber eine Sammlnng lateiaisclier Predigten Bertholds von Regensbnrg. 109 ,et iurant, cum tarnen non habeant, timore pel■cussi^ Der Glaube ist aber nothwendig für die g-uten Werke. 18 '^ ,Sic enim do- jiTius in altum constructa sine fundamento ad nichil ualet, nisi ,quod inhabitantes opprimit sie bona opera heretico nichil jUaient nisi per illa decipitur, putaus se per illa saluari. 351, 11 jkristeulicher gloube äne kristenlicli werk ist vor gote ein totez jdinc unde kristenlicli werk an kristenlichen glouben ist vor jgote alsam^ Zum Christenglauben gehören fünf Dinge. Erstens muss er rein sein. 19* ,scilicet ut nichil admisceamus ,falsi uel uani ut illi, qui uarias incredulitates conlingunt et jCredunt ut niatematici uel grammatici, qui puritatem iidei jdiuersis stultitiis maculant obseruantes uata, sompnia, diuina- jtiones et incantationes et huiusmodi' vgl. 264, 21. Zweitens muss der Mensch alles glauben, was die Kirche glaubt. ,Hec dico contra quosdam fideles simplices qui uident aliquot jhereticos aliquid nobiscum credere et illa contiteri, que dum ,audiunt uere fideles illos putant et indigne ferunt si heretici ,digne iudicentur, non intelligentes quod qui unum articulum ,negat sie est hereticus ac si omues. 20*^ ,sic quidam statim cum ,audiunt hereticorum persuanionem in latebris fidem deserunt'. ,242, 26 ,Unde darumbe sol man sich vor im hüeten, so er vil jheimlichen get zuo iu unde sprichet er welle iuch guot dinc leren , heimliche in einem winkel'. Ebenso aber wie die deutschen eifern die lateinischen Predigten dagegen, dass die Laien ,ze jvaste in den kristenglouben sehent' 265, 29. 406, 26. Bl. 266^ ,Non tamen se intromittat subtilia docere de fide et de incar- ,natione Christi, cum nesciant modum incarnationis eius, de cor- ,pore Christi, cum nesciant intelligere uerba Christi, de sancto jSacramento, de purgatorio, cum ex ruditate sua ignorent, quam ,expediens est esse purgatorium, sicut quidam stulti quicquid suo , sensu non capiunt neminem hoc scire posse affirmant. De clau- ,ibus commissis Petro, cum etiam nesciant quod sint, de corpore jdiuino, cum etiam nesciant ubi uerba ista legautur, de purgatorio, jCura etiam nesciant ubi scriptura de hoc loquatur et de ceteris jhuiusmodi. Qui ergo in populo saluari uoluerit non ambulet in ,magnis neque in mirabilibus supra se, sed simpliciter commissis ,nunciet communia bona'. Vgl. noch 53, 1. Das Erlösungswerk war Gott so wichtig, dass er es keinem Engel übertrug, son- dern selbst die Leiden auf sich nahm S. 292, wie im latei- I \{^ StroM. nischcn, lihitt 28" ,Non'misit cangolum pro nobis redimendis, ,(\\xn(\ tanion inas^nnm fuiset nobis. Nou pro nobis assiim- ,psit naturain niv^nWciun, quod nicaivis, sed pro nobis factus est Jioino, quod muxirauin'. Unter den Heiligen spendet der latei- nisclio wie der deutsche Predig-er der heil. Maria das höchste l.db. Zwei Predigten ,infra octauam assumptionis^ beschäf- fiii:iii sich ausschliesslich mit ihr, beide an den Bibeltext ,Maria optiinain partem elcgit' anknüpfend. In vielfacher Beziehung, fülirt die erste aus, hat Maria das beste Theil erwählt. ,In terra ,(lmn iiixit respectu meriti et uite, quod ceteris sanctis omnibus juitani habuit meliorem ac splendidiorem. Optimam partem ,dum in celum assumpta fuit, quia pro omnibus sanctis percipit ,in celo gloriam maiorem. Optimam partem postquam assumpta jfuit, quia usque ad futurum seculura ecclesie dei in terris ,pre ceteris sanctis est utilior^ In etwas anderer Ausführung A 35. 540. jUnde proptcr hec tria in sancta scriptura sol ,appellatiu'. Hester. sol ortus est et humiles exaltati sunt. Hunc jSolem hodie transmisimus de terris ad celos ut illos illumi- ,naret'. (Grimm, K. v. W., goldene schmiede XXXVIII, A 34. 539, 25). Sie heisst so, weil die Sonne das glänzendste und grösste und der Erde nützlichste Gestirn ist. Wie wir aber nicht weissen um wie viel grösser die Sonne ist als die Erde ,sic quantum bcata uirgo maior sit in gaudio et gloria ,quocumquc sancto nobis certitudinaliter non constat ,hoc totum committamus qui seit qualiter uoluerit et debuerit ,matrem suam ad utriusque gloriam i. e. ad ipsius iilii quam ,matris magnihcarc'. Solche Fragen kennt auch die deutsche Predigt, so 538, 13, wer höher wäre im Himmel Johannes der Evangelist oder der Täufer, 336, 29, in welch letzterem Falle eine bestimmte Entscheidung getroffen wird. Auch in den lateinischen Predigten taucht die Frage noch einmal auf 2ö^ ,Scd si qucritui-, quis illorum duorum in celo maioris sit ,premii, respondeo, quod ille qui linaliter maiorem caritatem , habuit in terris et quis ille sit uidebimus cum illuc uenimus.' Zu dem Schlusssatz der ersten Reihe vergleiche man noch Berthold 430, 36. ,Wie hohe aber ic von einem sternen zuo dem andern si unde wie breit ieglicher si, daz bevelhen wir ,gote^ Ueber diese edle Sonne hat der Prediger Aveuio- e-esafft .laciluis enim mihi esset omnes radios solis et guttas maris Uebor eine Siunnilunt,' latpiiiischer Preclif,'tc'n Ilortlioldi^ von Kcgensburg. ] 1 1 ,qiiam plenitudinom gratic et minimam uirginis Marie dinume- ,rare'. Vgl. 273, 8. , Maria optimam partem elegit' beginnt die zweite Predigt, ,in his uerbis preconio altissimo commendatur beata uirgo', denn weder im Himmel noch auf Erden hat Christus einen der Heiligen mit solchem Lobe erhöht. Mit diesen Worten hat er sie aber mehr erhöht als irgend einer ihrer Lobredner , licet diuersi diuersimodo et multi multifariam, ,multisque modis, ut dignum fuit, ipsam laudibus extulerunt ,et laudatores ab inicio raundi habuerit inhnitos. Nee rairum ,cum sit omni laude dignissima quod laudauerunt eam gentiles, ,quod Judei, quod Christiani, quod angeli ,maxime uero ipse , Christus'. In sechs Dingen hat Maria das beste Theil erwählt, so lange sie hier lebte, in sechs ,dum assumeretur^ , Elegit jigitur respectu feminarum dum hie uiueret optimam partem ,dup]icem , respectu omnium hominum dnplicem et respectu jomnium angelorum duplicem, et hec sex elegit dum adhuc ,uiueret. Elegit etiam in assumptione optimam partem in aliis ,sex, nam duas partes optimas tunc elegit respectu omnium jSanctorum et duas respectu omnium angelorum et duas re- jSpectu ipsius dei. Hec xij sunt forte xij stelle in Corona mu- jlieris, de qua dicitur : Signum magnum etc. Prima pars optima , respectu feminarum est uirginitas, quam ipsa prima omnium , elegit de triplici statu feminarum , videlicet conjugatarum, ,viduarum et virginun). Secunda quia etiam de quolibct illo- ,rum trium statuum meliorem statum elegit. Conjugate duas jhabent partes, fecunditatem et feditatem : fecunditatem ipsa , elegit, feditatem ipsis dercliquid. Virgines similiter duas ha- jbent partes, videlicet amenitatem siue incorruptionem , et jSterilitatem. Primara ipsa elegit, que non auferetur ab ea, jSecundam cunctis virginibus reliquid. Vidue etiam duas, quia ,primum nubere uoluerunt, secundario castitati perpetue de- jServire. Primam eis dimisit, secundam elegit. Item duas par- ,tes elegit respectu omnium hominum. Prima, quia omnis homo jiustus aut est actiuus ut Martha, uel contemplatiuus ut Maria, ,quorum utrumque bonum est pro loco et tempore, nunc actiuus, ,nunc contemplatiuus ut apostoli , quod melius, aut simul ,perfecte in ipsa actione contemplatiuus sine inpedimcnto, ,quod soli uirgini Marie donatum est, ut uere dicatur Maria opti- ,mam partem etc. Secunda, quia cum sit ti'iplex gradus virtn- 112 Strobl. .tum, omnis auffiii honio iustus aut est in principio uirtutuni, ,(•1 li.n- »!8t boniuii, aut in incremento uirtutum, et hoc melius, ,aut in bunwna pcit'ectione uirtutuni, ultra quam profici nequeat, ,et huc est oi)timuni. Manc partera optimam sola Maria elegit, ,quc non aufcMetur ab ca. NuUus enim sanctorum, cuiusque jsanctitatis seu virtutis, tantum in virtutibus profecit, quin ,potuisset amplius profecisse, ea sola excepta, qua in omnibus , virtutibus tantum profecei'at, quod summum apicem omnium ,virtutura perfectissime attigit. Similiter etiam duplicem partem , optimam elegit et respectu feminarum et ceterorum hominum ,et omnium angelorum. Nam dum vixit elegit meliorem partem ,de statu omnium hominum et de statu omnium angelorum, ,quod sie patet. Status angelorum erat quod post conlirmaeio- ,nem suam nee peccare potuerunt, nee ut multi dicunt aliquid ,prcmium substanciale ulterius mereri et, si accideutale, nunc ,cottidie usque ad iudicium mereantur. Primara partem post jConceptionem iilii sui elegit, secundam illis reliquid. Status ,autem omnium hominum erat uidelicet, quod dum uiuerent , peccare possent et mereri. primam nobis omnibus reliquid, se- jCundam sola elegit.^ Ich habe diese Stellen desshalb hier aus- führlicher angezogen, weil sie eine weitere Ausführung der Ge- danken, welche auch die deutsche Predigt S. 376 u. 377 enthält, bieten, wobei freilich einige feinere Distinctionen wie vom ,homo contemplatiuus' und ,actiuus', vom ,premium substantiale' und , accideutale' in der deutschen Predigt keinen Platz ge- funden haben. Begnügt sich aber hier die deutsche Predigt mit Andeutungen, so haben die weiteren Erörterungen keine Aufnahme erhalten. ,Secunda pars optima, quam habuit pre jcunctis feminis, hominibus et angelis fuit quod alio singulari ,modo deum adorauit et amauit. Angeli enim ipsum adorauerunt ,et amauerunt ut summum bonum et eorum conditorem, ho- ,mines uero ut summum bonum eorum, conditorem simul et ,redemptorem, ipsa uero sola ut summum bonum eins condi- jtorem et redemptorem simul et prolem. Angeli diligunt euin ,ut patrem simul et fratrem, homines ut patrem, ipsa sola ut ,patrem, fratrem simul et tilium. In hoc sine exemplo placuit jvirgo Christo. Ilas sex partes elegit Maria dum uiueret/ Das weitere übergehe ich vorläufig und begnüge mich den Schluss herzusetzen, inwiefern Maria Gott gegenüber das Ueber eiue Sammlung lateinischer Predigten Bertholds von Regensbnrg. 113 beste Tlieil erwählt habe. ,Item respectu dei duplicem optimam jpartem elegit, quia enim duo sint, quibus aliqiiid optinetur, jUidelicet rog-ando et iubendo, ipsa sola liHum cum uoluerit ,rogare potest rog-are, et cum uohierit iubere potest iubere . . . jSecundam quia cum deus duo habebat quoad nos, uidelicet ,msticiam et misericordiam, eleg'it et accepit beata Maria miseri- jCordiam et reliquid domino iusticiam suam^ Und nun fährt der Prediger, der nach so langen theilweise spitzfindigen Er- örterungen gerne in volleren Worten auszuklingen pflegt, so recht zum Beweise, dass diessmal Sammler und Verfasser eins seien, fort ,Hec dico pro modo loquendi : Die queso, peccator, ,quid plus diligis, ut cum misericordia tecum agatur aut cum jiusticia, licet in deo hec duo equaliter sint bona? Plus tamen ,diligimus omnes nobiscum agi misericorditer, quam iuste*. Zu Maria als Fürbitterin flüchten sich die Sünder ,Prouidit jdeus ex sua summa pietate matrem misericordie omnibus pec- jCatoribus, in qua nichil austerum inuenimus, ut ad ipsam ,recurrant intrepidi quemadmodum puer multam sibi timens ,ex aliqua offensa libencius recurrit ad matrem blandientem, ,quam ad patrem comminantem^ (47, 7). Die Heiligen theilt eine lateinische Predigt in vier ,genera : sicut secundum librum jDanieli sub figura quatuor bestiai'um in spiritu ostendebatur, quod, licet plura essent regna terre futura, tamen essent quatuor aliis Omnibus maiora dignitate et gloria sicut regnum Assyrio- ,rum, Medorum siue Persarum, Grecorum, Romanorum. Quia licet ,omnes in celo sint reges iuxta illud Luc. ,complacuit patri uestro dare uobis regem^ tamen quatuor genera sanctorum ibi pre aliis digniora sunt que significantur per quatuor reges predictorum regnorum. Assyria diligens uel dilecta, siue diri- gens seu directa, Perse temptantes uel temptati aut latera dis- suentes, Media mensura uel adequatio, Grecia incolatus uel ruminatio, Greci incole uel ruminantes, Roma tonans seu subli- mis tonitruum seu sublimitas. Primi ergo illorum sunt, qui omnino multas tribulationes et magnas sustinent pro magna caritate dei, qua ardent. . . . Multa in terra pacientibus multa debetur merces .... Omnes magni per illam uiam illuc ucne- runt. Vgl. den ,wec der marter' in der XII. Predigt. Die zweiten sind die, welche , omnino multa bona et magna faciunt^, die dritten ,qui super hoc quod magna faciunt omnino domino Sitzungsber. d. phil.-hist. Cl. LXXXIV. Bd. I. Hft. 8 StroM. miiltiis aniiuas lucnintur', die vierten ,qui omnino magnam di- Icctidiicm lialx-nt :v\ denin^ Jene, welche aber nicht auf so hohen Lohn im Iliiiiineh-eich Anspruch machen, sondern mit gcrinjirereni zufrieden sind, erhalten foli>enden Rath : 25'^ ,Ad ,hoc tantuin reqniritiii' iit deum dilig-as in tantum ut duo pro .i|)so facias, iiniini ut diinittas pro eins dilectione mortalia, ,]\nr iiel hoc, secundnm ut, si fecisti, pro eins dilectione ei satis- , facias cum contritione et confessione et supra hoc quanto plura jfacias bona, omniacrescuntincuniulumpremiorum.' Dieser Frage ist im Deutschen eine ganze Predigt — die fünfunddreissigste — gewidnuit, welche gleichfalls verlangt, die Todsünden zu meiden. Unter den Sünden predigen die lateinischen wie die deut- schen Reden am eindringlichsten gegen die Habsucht und gegen Ueppigkcit (luxuria). Die vierte »Stufe der Heiligen bil- den jene ,qui omnino magnam dilectionem habent ad deum'. ,Hoc est' fährt der Prediger 204'' fort ,hoc est tuam partem habe tibi' u. s. w., siehe oben Seite 9(), wo die Stelle schon citirt ist. An einer anderen Stelle werden sie jenen angereiht, deren Strafe nicht nur ewig dauert, sondern ausserdem bis zum jüngsten Gerichte vermehrt wird. Bl. 265* , Maxime ,autem flendi sunt quorum pena non tameu semper durat sed ,etiam semper usque ad iudicium augetur et horum tria genera jbreviter tangam. Primi sunt qui post se malam reliquerunt jdoctrinam, ([ucmadmodum Manes, cuius heresis usque nunc jdurat unde et cottide pena sua augetur ad minus accidentalis. ,Similiter dico de Mauicheo Arrio et aliis sancte lidei perverso- ,ribus. Simile dico de malis consiliariis, qui iniusta theolonia ,adinuenerunt et sie de aliis. Secundi sunt qui post se mala jBxempla reliquerunt ad hoc ut ceteros ad similia provocarent ,et incitarent, quenuidmodum qui nouas choreas , nouum ab- ,usum ucstium, nouas amatorias cantilenas et huiusmodi adhuc ,recogitant ut alios ad talia diicant. Nota in Apocal. de Babylon, ,que Omnibus regibus etc. Tertii sunt qui scilicet post se suis ,heredibus res iniustas, ut ex his ditentur, derelinquuut, ut ,raptores, usurarii et huiusmodi homines monstruosi, quorum ,pena crescit in infcruo dum peccatum durat in seculo. Sap. ,xiiij. g. Peccautium pena perambulat semper et in justorum ,preuaricationem. Insurgent filii in parentes et morte afficientur ,ex eis. Per res enim iniustas, quas eis derelinquunt, non üeber eine Sammlung lateinischer Predigten Uertliolds von Eegensburg. llo ^tantum ad ipsos in infernum descenderunt sed etiam cottidie jCruciatus multiplicantur et probabile est quod multo amarius jCum ad ipsos deuenerunt, cruciabuntur, quam si nunc ipsos ,comburerent et rotarent^ Ebenso wie hier steht in der neunten Predigt der ,gitige' am Schhisse der Sünderreihe , die der Kanzeh-edner vorführt. Der Ketzer voran. Hierauf folgt wie in unserer Predigt die ,boese meisterschaft^ Vorher aber wer- den die jbcEsen rätgeber' erwähnt, deren die deutschen Pre- digten z. B. 213 unter den fremden Sünden gedenken. Seite 116, 15 werden dieselben wie in der lateinischen Predigt gestraft, weil sie ungerechte Zölle ausfinden. ,S6 rsetest du hie einen unrehten zol oder ein unreht ungelt' u. s. w. Zur Stelle vom Habsüchtigen ist insbesondere zu vergleichen 471, 20. Alle Sünden können nach genaden gebüsst werden, nur die jgitekeit' nicht. ,Pro nullo enim mortali sibi secundum iusticiam jSatisfieri querit nisi de unico. Pro illo enim solo, quoad quid jUult hominem plenarie satisfacere secundum iusticiam, quam- jCumque ei sit graue. Aliud esse non potest quia aliud non ,uult. Pro Omnibus aliis uult sibi satisfieri secundum magnam ,misericordiam suam. lUud unicum sunt iniuste res (s. oben Seite 103), quod pro iniustis i-ebus uult proximo satisfieri^ Man bemerke die Construction. Erst der negative Satz : Für keine Todsünde muss der Mensch nach Rechten büssen, nur für die eine. Dann zur Verstärkung, und zugleich verstärkt, derselbe Gedanke in positiver Form ausgesprochen: Für alle anderen kann nach Gnaden gebüsst werden u. s. w. Im deut- schen z. B. 425, 26 ,Ez ist nieman so armer er müge sie wol jgeleisten noch so junc noch so alt noch so kranc er müge ,sie wol geleisten. Der halt ein betterise wsere alle sine tage jgewesen, der geleistet mir noch die kleinen gäbe. An einer andern Stelle 51^ ,Usurarii raptores et huiusmodi hunc defec- ,tum (rerum temporalium) introire non audent, quicquid eis jdicatur, ipsi enim ceteris communibus in ecclesia peccatoribus ,sunt duriores'. Zach 7, 12 ,Posuerunt cor suum ut adamantem, ,qui Omnibus lapidibus durior est. . . . Predicamus homicide uel ,parricide, ut conuertatur statim, se peccasse dolet, similiter per- jiurii et alii, sed non sie auari. . . . Sed quamdiu non uult ,restituere pro posse nullum ei peccatum remittitur, siue ieiunet, ,sine elemosinam det, siue mare transeat et huiusmodi. Quare 8* ]](; 8trol)l. ,et monnt duiniims ,Esto conscntiens etc. (Matth. 5, 25)/ Amen ,(lic<) tibi, non cxihis inde i. e. de carcere peccati donec reddas ,n()iiissimiiii! (|u:idrantmn^ 419, 1 ,Nu sehe alliu diu werlt ob iht ,8o hertoö wurde als der adamas ist. So ist dirre gitige mensche ,nocli herter^ 41.S, 31 Jr jungen Hute, ich brsehte iuwer ,einen etewenne von der unkiusche üz iuwerm stricke, iv ,frouweu, ich truwete iuwer eteliche bringen üz iuwerm: dirre jgitige ist so gar vaste versmit in den halsberc ... sie sint ,80 gar versteinet und verhörtet, daz weder predige niht hilfet' ,382, 8. 529, 22 fordert der Prediger vom ,gitigen' dass er gelte und wider gebe ,unz an den hindersten (jungesten) helbelinc'. ,Facilius est camelum etc. Possit enim obtinere ,aliquis sanctoruni, si necesse esset ad aliorum aedificationem ,ut canielus per foramen acus transiret, sed istud omnes sancti, ,ut auarus numente auaricia celum introire posset, nullatenus ,obtinent. . . . Mercator, omnium mercatorum pessimus, uendit ,pro hoc uili lucro animam suam et corpus suum ad eterne jignis cruciatum. Item corpus et animam uxoris, üliorum et ,nepotum' (Vgl. 13G, 7). ,ltem pro hoc uendidit omnium ,sacramentorura, prcter unius, quod minimum est, uirtutem,' uide- jlicet pretei' matrimonium. Nee tamen consulo aliquem fidelem ,sibi copulari, ne forte simul cum illo pcreat. Vendidit uirtutem jbaptismi, quantum. ad efiicaciam, quia est tictus dum non uult ,1-estituere^ Und so verliert er die Kraft aller übrigen Sacra- niente. ,Sed quicquid auaro de huiusmodi dicitur, non ualet, nee sequitur eonsilium angeli, quod non redeat ad Herodem. Unter den dreien Tugenden, welche zum Himmel führen, ist die erste ,castitas: Hec est uia omnino directa, deducens ,post baptismum ad regnum dei. Uadat enim deus (so) quocum- ,que uult, nisi per haue transeat ad regnum celorum non per- ,tinget. In tantum enim dominus odit luxuriam, quod numquam ,aliquod peccatum puniuit tam turpiter . . . quia pro hoc simul ,puniuit totum mundum preter octo homines'. Zur Vervollständigung des Bildes, das wir aus den latei- nischen Predigten von Berthold von Regensburg gewonnen, füge ich noch — zugleich als Probe von Bertholds canonisti- scher Gelehrsamkeit — im Auszuge jene Predigt bei, welche am Tage des Apostels Thomas bestimmt ist zur Ordination der Priester gehalten zu werden, aus welcher sich zugleich Ueber eine Sammlung lateinischer Predigten Bertholds von Regensburg. 117 Bertholds Eifer und Freimuth, mit dem er die Uebelstände auch im geistlichen Stande geisselt, ergiebt. Ib^ ,Michi autem nimis honorati sunt/ beginnt der Prediger. ,Forte dicit aliquis tacitus inter se : Quid ad nos de verbis istis, cum dicta sint de honore apostolorum? Respondeo quod hec verba omnino uos attinent, uos enim, ut magnum dicamus verbum (ich wil ein groz wort sprechen), hodie in apostolos Christi ordinabi- mini et inunus sive honor ipsorum vobis hodie confertur. Unde hodie in ipsa uestra ordinatione canit ecclesia vestro honori congratulando. Ipse hodie apostolos Christi etc. usque sanctis. Maximus enim honor, quem in hoc seculo apostoli habuerunt uobis hodie confertur : videlicet potestas , sacro- sanctum corpus christi ac sanguinem eins coniiciendi et pote- stas animas ligandi atque soluendi, cui honori honor nullus sub celo potest aliquatenus equiparari, de matre Christi taceo.^ Drei Fragen legt sich Berthold vor. ,Quot sint ordines? Quales sint ordines? Qualis sit potestas siue dignitas, que ipsis in ordinibus confertur?^ Zur ersten Frage : ,Nitebantur quidam probare, quod novem debent esse ordines clericorum in terra, Christo ministrantium, sicut in celo sunt ix ordines angelo- rum, ei ibidem familantium, cum clerici sunt quasi angeli, et officia eorum quasi officia angelorum' (Hinschius System des kath. Kirchenrechtes I, 6), , tarnen secundum omnes (doctores) indubitanter tenendum, quod non sunt nisi vij ordines cleri- corum iuxta vij dona spiritus sancti, qui ibi ordinandis con- feruntur ut dicitur in sententiis: Quorum suinmus et maximus est ordo sacerdotalis secundum quem fit consecratio corporis et sanguinis christi, quot est excellentissimus et immo supra ipsum non est nee esse possunt (so) alius ordo. Quare si dicitur, quod episcopus sit supra sacerdotem, dico quod supra ipsum est dignitate non ordine ut dicitur in sententiis, quare non proprio dicitur episcopum ordinari sed consecrari^ Nun werden die Ordnungen aufgezählt: , Ostiariorum, lec- torum, exorcistarum, acolicorum^, dann die drei ,sacri ordines : SLibdiaconorum, diaconorum, presbiterorum'. Diese drei Ordnun- gen werden ,sacri' genannt, weil , ordines illi ponunt artus suos jSupra corpus domini . . . Item propter horas quas dicere tenentur , secundum determinationem domini pape. Item propter votum ,continentie, quod eis est annexum, quod inaior ab eis exigitur JJg Strobl. ,iiiiin(liciii proptcr corpus christi mundissimura. Iramo adoo districte ,(rKt illis aiincxum ut etiain subdiacouus matrinionium contra- ,liore ncquoat de iure communi, quod si contraxerit de sancto, ,uut separari aut dampnari oportebat^ (Ebenso die deutschen Predigten 815, 80.) Wer zur Ordination zug'elassen werden will, muss drei Dini^o besitzen und drei Dinge meiden. ,Tria ergo cauenda ,suiit : infainia, irregularitas et crimen, de quibus nichil audeo ,dicere, pauendo prolixitatem, nisi quod beatus Augustinus ,inter crimina que inpediunt promovendos nominat quamlibet ,injniundiciam fornicationis. Nota, quod non dicit aliquam in- ^niundiciam furti, fraudis aut sacrilegii sed aliquam inraunditiam , fornicationis, licet enim illa sunt etiam reputeuda (so) ualde gra- ,viter, hoc tarnen singulariter cleri decorem nimium inraundat et ,tideles nimium scandalizat, quare et singulariter in clero deus ,abhorret laxoriosos. flinc est quod tarn ipse quam sancti patres ,ac sacri canones strenuissime armantur contra tales in tantum, ,quod deus, licet infinite sit bonitatis, iussit tarnen sanctam ecele- | jsiam ipsas multipliciter pro hoc scelere punire et multo gravius i ,quam populum laicorum. Punit eos enim in prole tripliciter, t ,in concubinis tripliciter, et in se ipsis tripliciter. In prole tripli- \ ,citer uidelicet ut filii sacerdotum hereditatem paternam nun- i ,quam accipiant, item ut m Servitute ecclesie maneant. quidam | ,illa duo tarnen exponunt de filiis presbiterorum, qui in ordine { jContraxerunt matrimonium. Tertio quantum ad actus legittimos ; ,ut ad curam animarum sine dispensatione apostolica non ,admitteretur. Sed nee hec pena deo sufficit quum etiam in ,ipsis concubinis incontinentiam sacerdotum tripliciter puniat. , Dicit enim unus canon quod concubine clericorum in sacris ,ordinibus constitutorum principibus debent tradi, ut per eos man- jcipentur servituti, alius dicit, quod debeant vendi, alius dicit, ,quod debeant in moriasterium retrudi, quod forte intelligen- .duin est, ut si ununi non fiat, aliud fiat. Secus hodie fit, nam ,concubine eorum non sie tractantur, sed quasi sint persone pri- jvilegiate in contumeliam corporis christi a prelatis superioribus ,sustinentur in periculum ipsorum, cum non solum qui faciunt, ,sed qui consentiunt digni sint niorte, ut dicit apostolus. Sed ,nec illa deo sufficiunt, quare et ipsos sacerdotes personaliter ,pro hoc vicio severissime tripliciter punit, scilicet corporaliter. üeber ein» Sammlung lateinischer Predigten Beitholds von Regensburg. 119 jSpiritualiter, eternaliter. Eternaliter enim durissime condemp- ,nantur cum sint ceteris altiores et quanto altior gradus tanto jgravior casus. Si enim laycus illiteratus pro incontinencia ,necessario dampnatur, multo fortius clericus pro sua. Unde ,si hostiarius cecidit in uicium fornicationis multu grauius damp- ,natur quam laycus, quanto enim altior etc. Si autem de ordine jsacerdotii, supra omnem modum, quam ob rem dicit Criso- ,stomus. Illud vicium eg-o tanto altius iudico, quanto altior est ,angelus homine. Spiritualiter, nam omni ecclesiastico honore ,debet priuari, ut dicit canon apostolorum; et quia hoc prelati ,non observant pro posse grauiter peccant. Corporaliter quod ,etiam contrito et sponte confesso tarn sevam penitentiam canon jindicit pro hoc vicio ob eins enormitatem, ut etiam uideatur ,quodammodo vires humane nature excedere ipsius asperitas. ,lege canonem beati silvestri d. Ixxxij presbiter si fornicationem jfecerit etc. Ideo tantum odit illud peccatum in clericis, quod fere totam ecclesiam per illud scandalizant et corpus christi pro hoc singulariter inhonorant. Hec igitur tria cauere debent. ^ Primum scientiam competentem. Secundum propositum non jpeccandi, tertium puram et debitam intentionem ordines reci- ,piendi. Primum est, ut habeat scientiam competentem etsi non , eminentem, precipue in sacris ordinibus, maxime autem in sa- ,cerdotio, quia ceteros habent docere etc. . . . Tertium est pura ,seu munda et simplex intentio jNunc videndum, quis sit honor, que dignitas, gloria et pote- ,stas que hodie ordinandis confertur Confertur triplex ,priuilegium dignitatis et honoris scilicet substancialis honor, ,consubstantialis, et accidentalis Dignitas siue honor ,accidentalis hodie conferetur vobis, amicis dei, in hoc, quod ,quicumque vobis de cetero manum violentam iniecerit excom- ,municatus est ipso iure. Unde dicitur incidere in canonem late ,sententie: Si quis ducem uel regem uulueraret uel occideret ,non esset excommunicatus, si quis hostiarium uel acolitum ,tantum verberaret, canonem late sententie incidisset. Item jOrdinatus non poterit de cetero sordida uel feda uel seua ,exercere ofhcia licet etiam degradetur. Non enim poterit 1 Hier fehlt etwas, denn es werden die drei Dinge aufgezählt, die der zu Ordinirende fiaben muse. l'JO Strobl. ,ult(!rius inciircerarc homines ucl ut tamquam tabernariiis .ministiaro putantibiis aut huiusinodi. Magna enim reuerentia ,»l(!ln'tur inauibus unctis et capiti consecrato sie ,»)1. niiiiiuin lionorcm et di^nitatem nemo audere debet, se ,ii(il)is eouiiiiif^ere ut audeat uobiscum honorem aliquem ordi- ,nis alterius recipere, qui est irregularis ,irregularita8 autem ipse ineludit tarn infamiam quam crimen. ,('ontraliitur autem irreg-ularitas quatuor modis. Nam contra- ,lutur irregularitas aut ex defectu sacramenti, ut est uidere ,in bigaiiiis, aut ex defectu proprio ut corpore enormiter uiciatis ,uel furioöis, uel arreptitiis senis et liuiusmodi, uel ex peccato ,pi'oprio ut patet in homicidis, symonistis et huiusmodi. Aut ,ex peccato alieno ut filii presbiterorum et illegitimi et huius- ,müdi/ Es wird noch Aufgabe einer Charakteristik Bertholds sein, nachzuweisen, wie die Aussenwelt im Gedankenleben Bertholds sich widerspiegelt, wo und wann er aus ihr seine Gleichnisse und Bilder holt, und welche Gleichnisse und Bilder, und wie er der Mittel, welche die Sprache ihm bietet, sich bedient. Es soll hier auf diese Fragen nur kurz eingegangen werden, um in einigen Hauptpuncten festzustellen, was ist der lateinischen und deutschen Predigt gemeinsam und wo liegen je die Eigenthümlichkeiten einer jeden und endlich worin wohl der Grund dieser Verschiedenheiten zu suchen sei. Bekannt ist, wie Berthold aus der deutschen Predigt mit Vorliebe seine Bilder aus der umgebenden Natur entlehnt. Auch im lateini- schen. Die Sterne sind ihm schöner als die Menschen, 27*= ,Multi fuerunt pulchri homines^ sed nulli est sidera.' ,Magna arbor^ sagt er ein ander Mal 202"^^ ,perfert magnam arborem, de lierba parua crescit alia herba parua.' Ein litterarisches Gleich- niss ist natürlich 161*= ,licet (Jacobus) ab utero matris sanctus fuerit totiens genu flexerat ut in modum camelorum calles haberet', ein Gleichniss zugleich, für das wir in den deutschen Predigten vergeblich nach einem völlig zutreffenden Analogen suchten. Bei seinen geistlichen Lesern durfte er wohl voraus- setzen, dass sie irgendwoher die Kenntniss dieser Eigenthüm- lichkeit des Kamels hatten, die den Laien fehlen musste. Solche Gleichnisse, nicht aus der Anschauung der Natur, son- dern aus dem Naturwissen hat Berthold mehrere in lateinischer üeber eiue Sammlung lateinischer Predigten Bertliolds von Kegenstnrg. 121 Rede. Wo er sie aber in den deutschen Predig-ten verwendet, da sollen sie wohl dem ung-ebildeteu Volke eine ehrfurchtgebietende Vorstellung von Bertholds Gelehrsamkeit geben, wie er nicht ohne Selbstgefälligkeit auf das hinweist, was nur ,gelerte liute^ verstehen können. Der Himmel mit seinen Wundern und Räthseln sowohl als die Welt der fabelhaften Thiere vor allem sind in solcher Verwendung beliebt. Die Erde, sagt die deutsche Predigt, ,ist geschaffen als ein bal. Swaz daz firmament be- , griffen hat — daz ist der himel den wir da sehen, da die , Sternen ane stent — swaz der umbe sich begriffen hat daz ,ist geschaffen als ein ei. Diu üzer schale daz ist der himel ,den wir da sehen. Daz wize al umbe den tottern, daz sint die jlüfte. So ist der totter enmitten drinne, daz ist diu erde. jUnde get der selbe himel ze allen ziten umbe sam ein rat. ,Er loufet aber twerhes umbe nach der twirhe. Ez mügent ,die ungelerten Hute so wol niht versten, sam die gelerten. ,D6 unser herre daz firmamente geschuof, do hiez er, daz ez jumbe liefe als ein schtbe' u. s. w. oll^ ,mundus enira uilis ,est et parvus respectu regni celorum. Unde secundum physicum ,ouo comparatur. quare et hunc ad oui similitudinem deus jfecit, in hoc ostendere uolens cunctis, ut sicut ouum modicum ,est et uile respectu mundi, ita et mundus respectu celi. Ouum v jhabet partes, sie et mundus. Dicitur autem mundus quicquit juideri potest. Una pars est gutta. Secunda uitellum maius, que jcircumdat guttam. Tertia est albumem. Quarta pellicula sive ,membrana, illud circumdans v. testa dura acu multipliciter jforata et punctata. Ut igitur agnosceretur, qualis sit mundus, jvidelicet quam uilis et quam parui pretii, fecit illum ad similitu- ,dinem oui. Gutta in medio est terra pendens in medio mundi. jHanc circumdat vitellum maius, enim mare, quod secundum ,physicum ad minus septies maius et terra, et secundum quos- ,dam decies maius est. Hoc circumdat albumen maius, enim ,aer, qui septies vel plus maius est mari. Hec membrana sub- ,tilis i. ignis, hie circumdat aerem, qui et propter subtilitatem ,et elonganitatem sui a nobis uideri non potest. Hanc testa ,dura punctata i. firmamentum circumdat, quod totum punctatum ,est stellis. Et sicut ouum seraper uolutatur, dum est in cursu, ,quoad usque in ignem peruenit aut aliter pereat, sie mundus jSemper uolutatur, nee quiescit mare circumdans terram, acr Strobl, ,circ'u marc etc., doncc perueniat in ignem extremi iudicii et ,tuiie a uoliitatione quiescit/ Sowie es soclis Ordnurioen der Sterne gibt, so gibt es aiicli seelis Ordnungen von Heiligen, und zwar wird biebei ein Astronom als Gewiilirsmann eitirt, und das in einer Weise, wie es der Prediger Laien gegenüber gewiss nicht gethan hätte. ,Nuta (iiieni adinodum dicit Albumsar astronomus, preter .alias innumorabiles Stellas sex esse ordines stellarum inter se ,in splendore differencium, que licet omnes sint splendide, mo- ,dicum tarnen quid splendoris habent respectu solis, sie sex ,magni ordines sanctorum in ecclesia/ Wie die Sonne grösser ist als die Erde, so ist Maria grösser an Freude und Ehre als jeder TTeiligc;, aber ,quantum maior sit sol, stellis et terra, ,quia astronoini in suis dictis ualde inter se discordant — nam ,alii multo maioreni maguitudiuem quam alii (sie) — ideo ,dit'ficile est de huiusmodi in predicatione certitudinaliter ali- ,quid dcterminaie.' Die Glieder des Leibes werden angedeutet auf die ver- schiedenen menschlichen Sttände. Den letzteren widmet, wie wir wissen, Berthold auch eine deutsche Predigt, und wenn er 132, 80 die Vorgänge im menschlichen Magen schildert, so entnimmt er seine Rede demselben Vorstellungskreise, wie in der lateinischen Predigt das Bild ,Nasus, quia longe odorat, jsunt sapiontissimi omnium magistri, os siue dentes doctores jsiue predicatores, siue parrochiani, collum dicitur clerici lau- jdantes, ' canonici, aures religiosi, pectus consiliarii, brachia et ,manus, quibus nos tuemur, railites nobiles et iudices. Ventus ,qui mollis est et immundicias habet sunt infimi - uel corpore ,uel anima, dorsum, quod simul omnia membra continet ,raercatores, crura uel pedes, que omnia corpus sustentant, sunt jlaboratores et agricole.' 11 Demselben Gedankenkreise gehört an, wenn der Prediger sagt ,fides certior est quam alia scientia. Nota quomodo sensus jfallantur sepe, fides nunquam. et ut de aliis taceam, ecce ,sensus uisus, qui precipuus est, quam frequenter fallitur. Uidet ,enim unum et putat aliud, uidet solem, putat bicubitalem uix, 1 Siehe oben S. 103. 2 Siehe oben 8. 103. Ueber eine Sammlung lateinischer Predigten Bertliolds von Eegensbnrg. 123 juidet Stellas putat minores esse ouis, uidet igneni in aere, ,putat stellam uolare et huiusmodi/ Reichen Stoff für Gleich- nisse bietet das bewegte Leben und Treiben des Menscheu- lebens, und da verräth Berthold in den lateinischen Predigten einige Male jene Fähigkeit, das Bild aus der eigensten Um- gebung seiner Zuhürerschaar, deren Treiben er so genau kennt zu holen. S. z. B. 5'"^ ,Paruulus pro qualibet re delectabili ut pro pomo dulci uel ouo pulchro daret hereditatem suam.' Wie hier das bunte Ei des Kindes, so erscheint an einer anderen Stelle ein Bild aus dem Leben der Hausfrau ,Sic enim mulier- cule' (vergleiche die in den deutschen Predigten häufigen Di- minutiva, bezüglich deren ich auf J. Grimm a. a. O. 347 ver- weise) jSolent aliquas ferias susceptuose maculas uestium suarum aqua deluere, multo magis nos, excepturi diem natalem domini, maculas animarum nostrarum abluamus.' Ein Bild von der Reise 26^ ,Si quis in longissimum iter x uel xv milliarum proficere deberet, sicut diligeret corpus, res et honores, ut differret de hora in horam, immo in crepusculum et se uilibus et inutilibus paruulis occuparet uere stultus esset/ Aehnliches 10"^ ,Si debe- remus ire Romam et uia plena esset armatorum, supra quos ire illuc nos oporteret, utique multas ab eis pugnas sustiue- remus: sie ipsi uiam celi obsident.' Aus dem Leben des Sol- daten ll'^ jMiles principis alicuius pro feodo fortia et multa certat certamina et tu bonus miles Christi ab ipso habes cor- pus et animam, res et uitam', wozu man im Deutschen halte die Ausführungen Seite 339. Ein kräftiges Gleichniss, und wie es scheint, ein bei Berthold beliebtes, ist auch das Folgende : 5^ jMichi mundus cruciiixus est, quasi diceret adeo parum diligo mundum et omnia delectabilia eins, uidelicet diuicias et honores et ita parum curo ut latronem in patibulo suspensum', ferners 317'^ ,Q,uemadmodum aliquis diligit et delectatur amplexari et osculari suspensum latronem in patibulo vel sem- per esse cum ipso die noctuque, sie ego cum mundo et cum Omnibus eins delectabilibus, et sicut illo hominibus sie et mun- dus cum Omnibus delectabilibus, que inter se habet, michi fetet', wozu man halte Berthold 391, 3 ,alliu diu ere und diu freude und daz gemach, diu disiu werlt ie gewan von keisern und von künigen wider der freude diu üz dem himelriche ist, als widerzseme einem wa^re ein diep an einem galgen, als l:.'! Strobl. irundheiTlichen Gemeinden im Dienste auch der Grimdherrscluift stehen; sie war doch immer vorhanden, immer bci^-ehrt, und tritt daher auch immer in den dorfmarkgenossen- • scliaf'tlichen Weisthümern als eine Angelegenheit allerersten Kauges hervor. So ersehen wir denn aus diesen Weisthümern vorerst, mit welcher Stärke und Intensität der in dieser Genossenschaft liegende Gedanke einer Wirthschaftsgemeinschaft und Gemein- wirthschaft verwirklicht ist, und wie er sich im Laufe der Zeit verändert. Insbesondere ist es lehrreich, die langsame aber stetige Emancipation der Sonderwirthschaft von der Ge- meinwirthschaft zu verfolgen und zugleich das Bestreben der Genossenschaft zu beobachten, anstatt des in Verlust gera- thenden Theils der Gemeinwirthschaft einen ausgedehnteren polizeilichen Einfluss auf die Sonderwirthschaften mit Hilfe der öffentlichen Gewalt zu erringen.' Dann aber werden durch die Weisthümer der Dorfmark- genossenschaft auch die ökonomischen Zustände der Individual- wirthschaften hell beleuchtet. Es darf dabei freilich keinen Augenblick übersehen werden, dass wir es hier mit ungleich mannigfaltigeren und in den verschiedenen Gegenden und Zeiten auch verschiedenartigeren Zuständen zu thun haben, als diess für die Grundzüge genossenschaftlicher Gemeinwirth- schaft angenommen zu werden braucht. Denn die Ideen, welche der ökonomischen und rechtlichen Organisation iu Genossen- schaft und Herrschaft zu Grunde lagen, zeigen doch wenig- stens in gleicher Zeit eine grosse Uebereinstimmung; der factische Bestand des Vermögens und der Betriebsmittel der Einzelwirthsehaften in der Genossenschaft dagegen ist doch immer am entschiedensten von ökonomisch-technischen Ur- sachen bestimmt gewesen, mögen dabei auch immerhin jene Ideen und Kechtsgestaltungen ihren unverkennbaren Antheil gehabt haben. Aber anderseits darf auch der mächtige Einfluss des factischen Wirthschaftsbestandes, besonders der Rang- 1 Vgl. hiezu Gierke, deutsches Geiiossenscliaftsrecht II, §. 10. Die vielen bau-, feuer-, wasser-, siclierbeits- und sittenpolizeilichen Vorschriften jüngerer Weisthümer treten geradezu an die Stelle des Hauptinhaltes älterer Markenweisthümer. üeber die Quellen ilcr Jeutsclii'n WirtL:,chaftsgeschiclite. 171 uidnung der bäuerlichen Bevölkerung- nach dem Vermögen und Einkommen auf die Entfaltung gemeinwirthschaftlicher Leistun- gen und auf die Fortbildung der der Genossenschaft zu Grunde liegenden ökonomischen Prinzipien nicht aus dem Auge ver- loren werden, und wir erhalten damit die Berechtigung, aus gleichartigen genossenschaftsrechtlichen Sätzen der Weisthünier über die Wirthschaftsführung der Gesammtlieit wie der Ein- zelnen auch, allerdings mit Vorsicht, auf gleichartige factische Zustände der Individualwirthschaften, ihrer Vermögens- und Einkommensvertheilung , ihrer Betriebsamkeit und ihrer Be- dürfnisse zu schliessen.i Was aber von dem wirthschaftsrechtlichen Inhalte dieser Weisthünier besonders zur Aufhellung der ökonomischen Si- tuation der landbauenden Bevölkerung dienlich ist, das sind vorerst die Grenzbestimmungen zwischen der Wirksamkeit der Individual- und der Gemeinwirthschaft , deren mannigfaches Ineinandergreifen schon früh zu Auseinandersetzungen und da- mit zur Darlegung des factischen Sachverhaltes führen musste. Wirkte ja doch, wenigstens in der Dorfmarkgenossen- schaft, der alte Gedanke der Feldgemeinschaft auch noch in späterer Zeit weit in das Gebiet der Sonderwirthschaft hinein, und in den genossenschaftlichen Festsetzungen über Culturai't und Wirthschaftssystem, in den Anordnungen über Frucht- folge, Zeit des Beginnes und der Beendigung der Wirthschaft auf Feldern und Wiesen, Oeffnung und Schliessung der ge- theilten und gesonderten Feldmark u. dgl. enthüllt sich der ganze Productionsprocess der bäuerlichen Einzelvvirthschaft,- 1 So wird z. B. die Zueikennung voUeu Genossenreelites au alle, die ,cigiui rauch in der mark' haben, auf ein Uebergewicht des kleinen Ciruiid- besitzes, die Beibehaltung von Wechselwiesen und genossenscliaftlii-lier Anordnung der Feldbestellung auf extensive Dreifeldcrwirtliacliaft etc. meistens einen richtigen Scliluss gestatten. Vgl. auch über die Unter- schiede des Hof- und Dorfsystems S. 38 f. - Vgl. aus der Fülle der Belege nur beispielsweise Grimm I, 74. Kalten- bäck I, l.'}2, §. fiO. Salzb. Taid. '23, 18. ßG, 32. Tir. W. II, 15, 4 (über offene und geschlossene Zeit). — Grimm V, 105. Schauherg I, l'.lf). Salzb. Taid. 3G, 41 (über Brachland). — Grimm 1, 132. Kaltcubäck 1, 1G6, §. 29 (über Saat- und Erntezeit). — Selbst der Arbeitslohn festgesetzt Kaltenbäck I, 227, §. 88 u. o. Tir. W. II, 57. 172 1 iiaiiiii-Steiuogg. Ucbcrdiesö untcrhi- uiuli der Verkehr ähuliclien genos- senschuftlichcu Bcschränkimi^eii, i^tilt Mass und Gewicht,' (lehl, Kauf iiiid Tausch- ähnlich als g-enossenschaftliche Angelegen- heit, und wai- der Verkauf dei- Bodenproducte und Gewerbs- erzeugnisse insbesondere ähnlich in erster Linie auf Nach- barn und Maikgenossen beschränkt, Avie das Alles schon, wenn auch iu gegenständlich beschränkterer Weise bei den Weis- thüniern der gr()sseren Markgenossenschaften hervorgehoben werden musste. Aber auch, was die ökonomisch-historische Forschung sonst für Fragen dieser Art von Bedeutung für die Beurthei- lung lilndlicher Wirthschaftsordnung stellen muss, keine wird von diesen Quellen ganz unbeantwortet bleiben. Denn das Leben der Dorfmarkgenossenschaft wie der Bauerschaft er- schöpfte sich nicht in der Pflege einzelner ökonomischer Interessen. Wie im altdeutschen Gildewesen, so hat sich auch in der ländlichen Genossenschaft der Grundgedanke einer vollen Lebensgemeinschaft lange erhalten ; und so berühren denn auch ihre Weisthümer so ziemlich alle öffentlichen^ ökono- mischen und socialen Interessen der Genossenschaft sowohl als der Genossen. Wo aber die ökonomischen Zustände in solcher Allseitig- keit berührt sind, da kann es auch nicht fehlen, dass erheb- liche Unterschiede der Agrarverfassung gleichfalls in den Weis- thümern zum Ausdrucke kommen, und diesen Quellen wieder ein verschiedenes, charakteristisches Gepräge verleihen. So unterscheiden wir innerhalb dieser Gruppe von Markenweis- thümcrn wieder die Dorfweisthümer und die Weisthümer von Bauerschaften, d. h. von Genossenschaften, deren Gemarkung nach dem Hofsystem besiedelt Avar, mag dasselbe nun ursprüng- liche Form der Ansiedlung oder durch spätere Separation ent- standen sein. Ueber das Vorhandensein des einen oder anderen Systems selbst sprechen sich die Weisthümer allerdings nicht direct aus ; denn es war kein Bedürfniss vorhanden, dasjenige ' Z. li. Tir. W. II, 8. 312. S.-ilzb. Taid. 21, 27, 33, 85 u. o. 2 Vgl. Grimm I, 271. IV. 437 (Vcräuaserung an Ungenossen). I, 453, GTC). III, 631 (an Geuossen). Tir. W. I, 27 (Kaufreclit). II, 1 (Fürkauf). Ueber die Quellen der deutschen Wirthschaftsgeschichte. 173 besonders zu constatiren_, was allen Genossen nicht bloss voll- kommen bekannt und unter ihnen unzweifelhaft, unstreitig- und unbestritten galt, sondern auch, als etwas erei-btes und aus- schliesslich gewohntes, als selbstverständlich angesehen wurde. Aber aus dem, was in den Weisthümern über den Umfang der Gemeinwirthschaft der Markgenossenschaft und über deren Ein- lluss auf die Sonderwirthschaft gesagt ist, was über Einzäunung, Weide auf fremdem Grund und Boden, über Gemeinwald und Sonderwald u. dgl. bestimmt wird, lässt sich doch der Cha- rakter einer Genossenschaft als Dorfgemeinde oder Bauerschaft mit ziemlicher Sicherheit erkennen. ' Ja wir sind sogar be- rechtigt, aus dem Fehlen gewisser sonst allgemein auftretender markenrechtlicher Bestimmungen auf das Herrschen des Hof- systems zu schliessen und können darnach ein Weisthum als Bauerschaftsweisthum bestimmen, auch wenn die Gemeinde gegenwärtig nicht mehr diesen Charakter tragen sollte. So fehlen in Bauerschaftsweisthümern regelmässig bau- und feuerpolizeiliche Vorschriften ; freilich sind diese auch in dorfmarkgenossenschaftlichen Weisthümern häutig erst spätere Zusätze. Es fohlen ferner Bestimmungen über die gemeinsame Stoppel- und Brachweide, über die offene und gesciilossene Zeit der Felder ; es wird zwischen Winter-, Sommer- und Brach- feld nicht unterschieden, wie ja überhaupt mit dem Hofsystem so häufig gleichzeitig das System der Feldgraswirthschaft (im Gebirge Egartenwirthschaft) auftritt, so dass schon der Mangel jeder Spur einer Wiesencultur einigen Anhaltspunkt für die Annahme eines Hofsystems bieten kann. Gänzlich vermisst man in den Bauerschaftsweisthümern aber auch Be- stimmungen über Zeit und Art der Feldbestellung, und ge- ring erscheint die Bedeutung der Feldwege und Ueberfahrts- rechte, weil diese bei dem arrondirten Grundbesitze der Einzelhöfe bei weitem weniger Bedürfniss waren, als bei dem im Gemenge liegenden Grundbesitz des Dorfsystems. Auch das durchgängige Auftreten von besonderen llot- namen und die Bestimmung der Gemeindegreuzen nach dfii ' Vgl. meine Sclirift: ,Untcrsnc,liniigen über das ITorsystcm im Mitlolalter' (1«72) S. 89 fK, 1111(1 darnacli Eosfiier, ,NaüuiialilUuiii.inii' des Ackcfl.aues* 8. Aufl., S, 245. "174 Inama-Sternegg. Grenzen der einzelnen Höfe, sind charakteristische Merkmale eines Bauerschaftsweisthums, wie denn überhaupt die ungleich o-rössere ökonomische Selbständigkeit der Genossen einer Bauer- schaft und der bei weitem geringere Umfang genossenschaft- licher Gemeiuwirthschaft und Einflussnahme auf die Wirth- schaftsführung der Einzelnen auch den Weisthümern der im IJebrigen doch immerhin genossenschaftlich organisirten Bevöl- kerung einer solchen nach dem Hofsystem besiedelten Mark einen bestimmten leicht erkennbaren Charakter aufprägen musste. Sind es aber im Allgemeinen nur Andeutungen und mehr oder weniger zuverlässige Anhaltspunkte, welche für die Be- stimmimg eines Weisthums als Dorf- oder Bauerschaftsweisthum verfügbar sind, so sprechen doch die Weisthümer in einem Falle deutlich und ausdrücklich von dem Gegensatze des Dorf- und des Hofsystems. Und das ist da der Fall, wo diese beiden Grundformen der Agrarverfassung in einer Gemai'kung neben- einander bestehen, wo also neben dem Dorfe mit seiner in Feldgemeinschaft gehaltenen Flur auch Einzelhöfe zum Be- stände der Genossenschaft gehören. Die gänzlich verschiedene ökonomische Basis dieser zwei Arten von Wirthschaft machte dann eine ausdrückliche Auseinandersetzung über das Verhält- niss der Gesonderten zu den Geeinigten, der Einzelhofbauern zu den Dorfgenossen und zu der Genossenschaft, ihren Nutzun- gen und ihren Verpflichtungen unerlässlich, wodurch auch die jeweilige Stärke der Genossenschaftsidee und der Werth der gemeinwirthschaftlichen Leistung für die Einzelwirthschaft sehr charakteristisch beleuchtet wird. ^ Zu den Markenweisthümern gehören endlich auch die Weisthümer des Hofrechtes, sofern als die Hofverfassung in vielen Gemeinden die alte markgenossenschaftliche Verfas- sung verdrängt und an ihre Stelle eine neue markgenossen- schaftliche Verbindung zwischen Grundherren und Grundholden gesetzt hat. ' Vo'l. u. a. die Weistliümer vou Altenthann (Salzb. T.aid. S. 21, 25), An- tliering (ib. 72), Lelxniau (S. 84), Glaneck (S. 119). Beispiele aus Tir. Weisth. von Hopfgarten (I, 108), Rnm (I, 220), Haimingen (H. 68), Stams (H, .59) nnd viele andere in meiner oben angeführten Schrift S. 102 ff. üeber die Quellen der deutscheu Wirthschaftsgeschichte. 175 Die Weisthümer dieser Art haben nun, wie das in der ganzen Bedeutung der Hofmarkverfassung- gelegen ist, so viel \^erwandtscliaft, theils mit den Gerichtsweistliümern, theils mit den Dorfrechten, dass von ihnen in Bezug auf ihre Bedeutung für die Wirthschaftsgeschichte so ziemlich alles Geltung hat, was früher über die anderen Gruppen von Weisthümern gesagt wurde. Sie sind Gerichtsweisthümer, insoferne der Hofmark wenigstens die niedere Gerichtsbarkeit rea-elmässio- zustand, ^ und daher das Bedürfniss nach einer ausführlichen Weisun«' aller das Gebiet des bürgerlichen, Polizei- und niederen Straf- luchtes berührenden Gewohnheitsrechtssätze hier allmälig ebenso empfunden werden musste, wie diess für die Landgerichte in den Versuchen einer vollständigen Codification des Landrechtes bezeugt ist. 2 Sie sind anderseits Markenweisthümer, insoweit (las Gebiet des Frohnhofes eine räumlich geschlossene Einheit 'larsteilte, innerhalb deren Grenzen alles, Personen wie Sachen, dem Rechte des Herrnhofes unterlag und die Gemeinsamkeit der ökonomischen Interessen auch hier jenes Zusammenwirken ziu" Aufstellung autonomer Beliebungen über Gemeinwirthschaft und Sonderwirthschaft nothwendig machte, welches im Uebrigen die verschiedenen Arten markgenossenschaftlicher Weisthümer li'zeugt hat."' Ja die Aufzeichnungen des Hofrechtes treten siüt dem 10. Jahrhunderte vielfach geradezu an die Stelle der ! )orfmarkweisthümer, indem nach erfolgter Beschränkung und endlicher Beseitigung der gemeindlichen Autonomie die Grund- lierren einseitige Dorfordnungen erliessen,^ in denen nicht nur der Kreis ihrer Schutz- und Bannrechte umschrieben, sondern aucli die ( Jegenstände rein genossenschaftlicherOekonomiegeregeltwurden. Das ältere Hofrecht freilich kennt diese Vermengung nder Confundirung der Competenzen noch nicht; neben den Gemeindebeliebungen der Markgenossen, deren WeisthüiniM- ' Die Reclitsanschaunng gibt in stlir cliarakteristischen Worten das Weis- thnm von Heimersheim hei Grimm II, 722. Gericlitsherrliclikeit iiinl Gut sind so woiiig zu scheiden, als einer ,die wasser ind vvin scheiden woulde, dat under ein getan were'. '^ Vgl. Maurer, Frohnhöfe IV, 506. ■■ Vgl. Grimm I, 781. II, .'■).50. III, 404 ii. o. '' Nach Maurer ist die erste einseitig vom Grundherrn erlassene l><>rf- ordnung die zu Ingersheim am Neckar 1484. Weitere Heisjiicli- «hd. Gesch. der Dorfverf. II, S. 162 f., auch Gierke 1, 608. \']Q Inama-Steriiegg. der Gi-undhcir nur bestätigte, um zu constatiren, dass in seine Reclite nicht eing-egriffen sei, ' bestand selbständig das Hofrecht, das wie alles Recht jener Zeit aus dem lebendigen Rechts- bewusstsein der Hofgemeinde gewiesen wurde. Und diese Weisthümer sind es auch, welche uns zur Aufstellung einer eigenen Gruppe von Hofmarkweisthümern berechtigen, indem sie die hervorragendste Quelle bilden für die Beurtheilung der wirthschaftlichen Situation der Grundherrschaften. Die Grund- lagen ihrer weittragenden Bedeutung und ihres tiefgehenden Einflusses auf die Gestaltung der Wirthschaftszustände des deutschen Mittelalters, ihre ganze Wirksamkeit für Organi- sirung der Arbeit, - Colonisirung und Capitalbildung, ihr günstig ergänzender,-' aber auch oft ihr drückender und vergewalti- gender Einfluss auf die Wirthschaft der Colonen und Hörigen, wird aus diesen Weisthümern klar. Die ökonomische und sociale Lage der arbeitenden Classe enthüllen sie insbesondere dann sehr deutlich, w^enn sie nicht bloss von den Leistuagen und Giebigkeiten derselben im Allgemeinen sprechen, sondern in einer Detailaufzählung derselben werthvollc Ergänzungen der Urbarien bieten, als welche sie auch wiederholt benützt worden sind. ^ Kurz, Alles was die Rechte und Interessen der Grundherrschaft irgend berührte, was sie von ihren Grund- holden verlangen konnten oder ihnen w^ehren w^ollten , aber auch was sie ihnen zugestanden zur Stärkung der beider- seitigen Wirthschaftsführung, das findet in diesen Weisthümern seinen Ausdruck ; und sie sind um so vollständiger, je mehr die oft widerstreitenden Interessen eine genaue schriftliche Auf- zeichnung und Feststellung erheischten. ■' 1 Beispiele solcher BestJltigimg seit dem 15. .lahrh. bei Maurer, Markverf. 414 f., Gierke I, 668. 2 Vgl. z. B. Weisth. v. Echternach (1095) bei Grimm II, 269 (Gemein- schaftliches Wohnen unter besonderen Beamten). Grimm I, 76.3, §. .S.S. II, 562. III. 629, 669 (über beliebiges Versetzen der Handwerker durch den Grundlierm). 3 Z. B. durch Verleihung von Gesammtgebraucli an grundherrlichem Eigen zur Stärkung der Colonenwirth.schaft. Grimm II, 449. IV, 732, §. 2. Oesterr. Weisth. bei Kaltenbäck I, 346, §. 12 (von Weiden), 545, §. 59 (von Wald) u. o. * Vgl. die Bemerkungen auf S. 184f. 5 Vgl. Gierke I, 170, Uebor die Qu>>llen der 'leutschea Wivtbgchiiftägescliiclxto. 177 Eine Gruppe für sich bilden schliesslich die Weisthü- mer der Urbarämter, in welchen das sogenannte Stiftsrecht geöffnet wurde für diejenigen Stiftshörigen, welche mit der Grundherrschaft nicht im Markverbande standen. ' Schon daraus geht hervor, dass der Inhalt dieser Weis- thümer in vieler Beziehung verwandt ist mit den Weisungen des Hofrechtes, sofern in beiden die gegenseitigen Rechte und Verbindlichkeiten des Grundherrn und der Pflichtis-en um- schrieben werden. Aber während bei den Letzteren der hof- markgenossenschaftliche Verband Veranlassung zur Ausbildung eines dem Landrecht analogen Hofrechtes und einer der dorf- markgenossenschaftlichen analogen hofgenossenschaftlichen Be- liebung wurde, konnte sich das Urbarrecht nach diesen beiden Seiten hin wegen der mangelnden territorialen Begrenzung nicht so vollständig entwickeln. Den Inhalt dieser Weisthümer bilden demnach einerseits die Feststellung der Abgaben und Leistungen nach Mass und Art, welche der Urbarsherr von seinen Stiftsleuten, die in ver- schiedenen Gemarkungen zerstreut wohnen konnten, zu fordern hatte ; 2 anderseits werden in den Weisthümern Rechtssätze gewiesen, welche als Folgerungen aus dem Stiftsverhältnisse sich ergeben ; so die Verpflichtung, an den gebotenen Stifts- tagen zu erscheinen, das Gut stiftlich und baulich zu erhalten, keine Veräusserung, Theilung, Vertauscliung mit demselben vorzunehmen u. dgl. Endlich sind es Bestimmungen processualer Natur über das Verfahren im Urbargericht _, über Rechts- liilfe u. a. m. Es ist daraus ersichtlich, dass die Urbarialwcisthümer zwar viel dürftigeren Inhaltes als die Gerichts- und Älarken- weisthümer sind, dass sie aber nichtsdestoweniger sehr werth- volle Aufschlüsse über die ökonomische I^age der Grundherren wie der Hörigen geben, und besonders durch ihre Aufzählung der Leistungen und Abgaben in ähnlicher Weise wie die Weis- thümer des Hofrechtes als Ergänzungen der Urbare zur Ver- ' Z. B. Salzb. Taid. S. 1-9, 46-51, 109 f., 110-112, 141 — 14.S, 178-180, Auch Weisth. von Altenthan S. 17, 41. Tirol. Wcisth. I, 1 -S, •''., r>9, 201—209 u. o. 2 Vgl. z. B. Stiftsöftnung von Absam, Tirol. Wcistli. I, 201. Sitzungsber. d. phil.-hiHt. Gl. LXXXIV. Bd. II. Hft. 12 17S Inaraa- Stpriiegg. Wendung kommen; ja auf einem Punkte sind die Urbarial- weisthümer besonders instructiv, indem sie uns zeigen, wie mannigfaltig vcrselilungon die Grundbesitz- und Pflichtigkeits- verhältnisse selbst auf kleinem Gebiete waren, und mit welcher Macht der Besitz von Immobiliarvermögen auf die Gestaltung der Wirthschaft und die Entfaltung ihrer Kräfte einwirkte. Die vielen Conflicte und Streitigkeiten, welche übrigens durch dieses Ineinanderwirken der landesfürstlichen, Hofmark- und Urbargerichte entstehen mussten, führten in einigen Gegenden schon früh zu dem Versuche einer Vereinftichung der Compe- tenzen, indem entweder das Amt der Pröpste und Urbar- richter mit jenem der Pfleger und Landrichter vereinigt oder die einzelnen durch mehrere Pfleggerichte zerstreut wohnenden Urbarsuntertlianen gegen eine geschlossene Gegend ausgetauscht wurden. ' In diesen Fällen vei-schwand denn selbstverständlich mit der Einrichtung solcher Stiftstage auch das Stiftsrecht als besondere Rechtsordnung neben dem Land-, Hof- und Marktrecht und wurde in diese aufgenommen und mit diesen auf den ungebotenen Dingen weiter gewiesen. Als verwandte Quellen, durch welche die Weisthümer eine werthvoUe Ergänzung erhalten, kommen hier noch in Be- tracht die Kundschaften,'- Schiedsprüche '^ und Vertrags- briefe der Gemeinden, in welchen aus Anlass besonderer Fälle (Streitigkeiten über gemeindliche und Sonderberechtigungen) das alte Gewohnheitsrecht lixirt wurde. Bei der allgemein wirksamen Tendenz des germanischen Mittelalters, das Recht aus dem lebendigen Volksbewusstsein zu weisen, musste es natürlich erscheinen, dasjenige als objectives Recht anzusehen, was bei Untersuchung und Entscheidung eines bestimmten 1 Vgl. insbes. Sal/J). Tuid. S. VIII uiifl S. 3 f. 2 Z. 1{. Kuiidschtaft über den Wald im Hüglmch (1487) bei Grimm I, .'i97 f. Kuudschaftsbrief für Acheuthal, Tirol. Weisth. I. 160 f. Kundschaft zu TriiLs ib. 2^2, zu Pfoiis ib. '2\)'l. Auch die (allerdings seltenen) notitiae fiuium, Grenzbeschreibungen, Ummarkungsurkunden (z. B. Markbrief des Gerichtes Rotlenburg, Tirol. Weistli. I, 153) können hielier gezählt werden. ^ Z. B. Schiedsin-üche zu Grobenhausen (141:!) Grimm I, 496, von Ech- ternach (1095) II, 296, von Rückers (1355) III, 388, von Kappeln (1353) V, 649 u. ö. Aelinliches gilt von den sog. placita publica, die oft nichts anderes als Protokolle über gerichtliche Verhandlungen in Rechts- streitigkeiten sind. Ueber die Quellen der deutschen Wirthscliaftsgescliichte. 1 79 Falles sich als Recht ergab; daher auch die so häutig aui- tretende Erscheinung, dass der materielle Inhalt einer Kund- schaft oder eines Schiedspruches sofort als Bestandtheil der Oeffnung oder des Weisthums angesehen wurde und fortan als allgemeiner Rechtssatz in Kraft und Giltigkeit blieb. ' Wo daher die Kundschaft sich über ausgedehnte streitige Verhält- nisse erstreckte, etwa die Auseinandersetzung der gegenseitigen Berechtigungen von Einzelhöfen und einer Dorfmarkgemeinde, oder mehrerer Dorfschaften unter einander in Bezug auf die geraeine Mark betraf, da steht sie inhaltlich einem Markweisthum oft vollkommen gleich, mag auch die Form der Rechtsweisung immerhin bei beiden sehr verschieden sein. Auch die von der Herrschaft entworfenen Instructio- nen^ für Pfleger, Vögte, Verwalter und Gerichtsverpflichtete bilden eine solche ergänzende Quelle, obgleich wir es hier mit einseitigen Rechtsaufzeichnungen, nicht mit einem im Gerichte gewiesenen Rechte zu thun haben. Besonders sind sie uns da von Werth, wo das Weisthum eines Gerichtes, einer Hofmark oder eines Urbaramtes fehlt ; denn auch diese Instructionen stellen die geltenden Rechtsgewohnheiten fest und geben den Verwaltern Belehrung über das was sie im Namen der Herr- schaft zu fordern und wie sie nach dem geschriebenen oder ungeschriebenen Weisthume zu handeln haben. Ja sie ent- halten besonders da, wo ein Weisthum gar nicht aufgezeichnet war, den ganzen Inhalt der Rechtsordnung; und wenn schon wegen der einseitigen Aufzeichnung dieser Rechte durch die Herrschaft der Kritik der einzelnen Sätze eine grössere Auf- gabe zufällt, so können wir doch im Allgemeinen annehmen, dass diese Rechtsbelehrungen im Wesentlichen dem factischen Zustande des Gewohnheitsrechtes entsprechen, weil sonst die Pfleger, Vögte u. dgl. in beständigen Conflict mit dem Rechts- bewusstsein der Unterthanen hätten gerathen müssen. Endlich sind auch manche Stadt- und Marktrechte, in welchen, besonders in älterer Zeit, so vielfach gleiche ökono- ' Vgl. über das Verliältiiiss von Weisthum und Kundschaft Gierke II, 4ß.5, 2 Z. B. Herrenchiemseer .Stiftsrecht in Tirol (Tir. Weisth. I, 5). Gewolin- lieitarechte auf den Gütern des Klosters Tcgernsee in Tirol 11. (Tir. Weisth. I, S. 7 f.). VI* Jg() Inama-Sternegg. mische Intcrescn wie in Landgemeinden zudq Ausdrucke kom- men,' Quellen für die Geschichte des Grundeigenthums und der Bodenbewirthschaftung, wie auch andere besondere recht- liche Festsetzungen, wie Bergrechte, Schifferrechte 2 u. dgl. zur Ergänzung des Quellenkreises mit herangezogen werden müssen. Während wir nun in den Weisthümern eine Classe von Quellen haben, welche zwar der Wirthschaftsgeschichte eine noch ungeahnte Fülle der werthvollsten Aufschlüsse bieten, im Uebris-en aber doch schon in reichem Masse bekannt und benutzt sind, hat sich die wissenschaftliche Forschung dagegen mit den Urbarien bis nun in keineswegs genügender Weise beschäftigt. Schon die Publication dieser werthvoUen Denkmäler deut- scher Vorzeit muss als eine sehr ungenügende bezeichnet wer- den. Abgesehen davon, dass man an eine Sammlung dieser Quellen bisher nur in ganz vereinzelten Fällen gedacht hat, 3 liegen auch von den da und dort zerstreut veröffentlichten Urbaren die meisten in so unvollkommener Ausgabe vor, dass die Mängel der Zuverlässigkeit derselben mit den Mängeln der Zugänglichkeit wetteifern und in gleicher Weise das ein- gehende Studium der Urbare beeinträchtigen. Gar viele aber, und darunter mögen von den besten sein,* harren noch der Zeit, welche sie dem Staube der Archive entreissen, und in den Dienst der Wissenschaft stellen soll. Zwar hat unsere ' Z. B. Weistimm zu Hopfgarteu (Tir. Weisth. 1, 102). Ehehaft und Oeffnung zu Innsbruck (ib. I, 231 f.). Bürgerorduung vou Mittersill (Salzb. Taid. 297 f.j. 2 Z. B. viele bei Kaltenbäck, und in den Salzb. Taid. S. 85 f., 196 f. 3 Hier ist rühmend zu erwähnen die durch Zahn veranstaltete Sammlung Freisingisclier Urbare im 36. Bande der Fontes rer. austr., sowie die Sammlung mittelrheinischer geistlicher Urbare im m. rh. Urkundenbuehe II, S. 338—473. * Ich gedenke nur der herrlichen Gcsammturbare des Grafen Meinhavd II. von Tirol (1286 — 1205), welche mir durcli die Güte meines verehrten Collegen Prof. J. V. Zingerle in einer theilweise von Franz Pfeiffer besorgten Abschrift vorliegen. Ueber die Quellen der deutschen WirthschaftsgesoMchte. 181 Zeit zu den schon seit lange bekannten nicht wenige und darunter sehr werthvolle neue Urbare zugänglich gemacht und damit das Bedürfniss wie die Berechtigung seines Auftretens constatirt. Aber es w^ar bei der Auswahl und der Edition häutig der Gesichtspunkt der historischen Topographie mass- gebend oder das Interesse des Sprachforschers. Und diesem bieten nun allerdings die Urbare nicht geringen Reiz; denn, da sie auch Ungelehrten (Maiern, Vögten, Laienbrüdern etc.) zu jeder Zeit zugänglich und verständlich sein mussten, so sind sie vielfach früher als Urkunden in deutscher Sprache angelegt und ausgefertigt worden; und überdiess bieten sie die alten Formen der Orts-, Flur- und Personennamen, deren Durchforschung gewiss zu den reizendsten Aufgaben der Sprach- forscher gehört. Aber aus diesen einseitigen Rücksichten wur- den die deutschen Urbare vor den lateinischen, die älteren vor den jüngeren über Gebühr bevorzugt, während für das Interesse der Culturgeschichte, und dieses wird in erster Linie durch den Inhalt der Urbare berührt, deutsche und lateinische Urbare gleich werthvoll sind und die Bedeutung einer Quelle durch ihre Vergleichbarkeit mit einer ähnlichen aber späteren, eines älteren Urbars mit einem jüngeren derselben Grund- herrschaft, sogar wesentlich gesteigert wird. Aber weniger noch als der Stand der Publicationen be- friedigen die bisherigen Leistungen der Wissenschaft in Bezug auf die Durchforschung und Ausbeutung des vorhandenen Quellenmaterials, Wir sind noch weit entfernt, uns eine auch nur ungefähre Rechenschaft darüber geben zu können, was uns die Urbarien Alles zu enthüllen vermögen, wenn wir erst gelernt haben, die richtigen Fragen in richtiger W^eise an sie zu stellen. Und das zu lernen, ist allerdings schon Gelegenheit geboten. Es sei hier nur der ausgezeichneten Bearbeitung des Polyptichium Irminonis durch Guerard ' gedacht, eines Werkes, das, deutschen Forscherfleiss und deutsche Gründlichkeit be- schämend, ein unvergleichlich gutes Vorbild ist, in welcher 1 Polyptique de l'abbe Irminon, ou denombrement des manses, des soifs et des revenues de l'abbaye de St. - Gerniain •• des - Pres sous le regne de Charlemagne public avec des prolegomeiics par M. Ji. Guörard. 2 T. Paris 1844. jy2 Iiiaiiia-Sternegg. Weise (las .Studium der Url)are unternommen wei-den muss, das uns aber aucli zeigt, welch bedeutende Ergebnisse für die Geschichte der Cultur und des Rechtes aus diesen scheinbar trockenen und monotonen Registern zu gewinnen sind. Dass Guerard's Vorbild seit nun bereits 30 Jahren keinen grösseren Eifer in Bearbeitung der Urbarien erzeugt hat, ist ein be- dauerlicher Beweis des noch immer mangelnden Verständnisses für die Tragweite der Fragen deutscher Cultur- und Wirth- schaftsgeschichto. ' Zum Theile hängt diese Erscheinung zusammen mit der oben (S, 142) berührten Beschränkung der Aufgaben unserer nationalen Rechtsgeschichte. Da die Urbarien zwar hervor- ragende Quellen zur Kenntniss des Rechtszustandes, aber nicht Rechtsquellen im engeren Sinne sind, so blieben sie bis auf die jüngste Zeit bei der Bearbeitung der Rechtsgeschichte fast ganz unberücksichtigt,"- oder wurden höchstens in Fragen der Statusverhältnisse und der Rechtsformen des Immobiliarbesitzes zur Ergänzung anderer Quellen herangezogen. Und so lange die Wirthschaftsgeschichte nicht als selbständiges Arbeitsfeld abgesteckt war, so lange man in wirthschaftsgeschichtlichen Fragen sich bei der Rechtsgeschichte Raths zu erholen gewöhnt war, so lange blieben auch die Urbarien gerade in denjenigen Theilen gänzlich unbeachtet, welche, ohne die rechtliche Ord- nung des Volkslebens unmittelbar zu berühren, uns doch mit den Grundlagen und wesentlichsten Factoren des Wirthschafts- lebens, mit Volkszahl und Arbeitsgliederung, Vermögen und Vermögensnutzung, Preisbildung und Gütervertheilung vertraut zu machen geeignet waren. Aber auch die wirthschaftsgeschichtliche Betrachtung, wo sie sich einzelner Urbare bemächtigt, hat sich theils auf ' Vgl. jedoch die seliöneu Worte von Zalin im Archiv für Kunde östcrr. Geschic-htsquellen ISGl, JM. '27, S. 'I'H f., nnd Mone's fragmentarische Hcarbeitung mancher Urbare Südwestdeutschlands in seiner Zeitsclirift für die Geschichte des Oberrlieiu. Auch Lorenz, deutsche Geschichte I, 365 f., hat mit Recht darauf aufmerksam gemacht. 2 Vgl. u. a. auch Stobbe, Geschichte der deutschen Rechtsquellen I, S. 585, dagegen aber doch schon Gengier, deutsche Rechtsgeschichte im Grund- riss 1849 S. '270 f., und neuestens in seiner Scliulausgabe der germa- nischen Rechtsdenkiiiäler (1875) H. <57 f. Ueber die Quellen der deuttcheu Wirthschaltsgescliichte. 183 Keproduction der in den Urbaren gegebenen Güterbeschreibiin- gen (Anton, Laugethal in ihren Geschichten der Laudwirth- schaft), theils auf gelegentliche Anführung einzelner besonders charakteristischer volkswirthschaftlicher Daten beschränkt (z. B. Röscher), Weder eine systematische historisch-statistische, noch viel weniger eine historisch-nationalökouomische Ausbeutung hat stattgefunden, so dass es gewiss berechtigt und an der Zeit ist, Werth und Bedeutung dieser Quellen für die deutsche Wirtli- schaftsgeschichte etwas genauer darzulegen. Die Urbarien bilden eine Quelle, welche von der Karo- lingerzeit bis in die Gegenwart in fast ununterbrochener Keihe iliesst. Hervorgegangen theils aus dem Bedürfnisse grosser Wirthschaften selbst, theils auf Befehl der Könige und Landes- herren angelegt, sind sie immer bestimmt, einen Gesammt- überblick über den Gutsbestand und die Einkünfte, wohl auch über die vermögenswerthen Rechte des Gutes zu geben. Aber sie scheinen doch immer erst angelegt worden zu sein, nach- dem die Grundherrschaft bereits eine Ausdehnung erlangt hatte, welche den Ueberblick über den Besitzstand und die Rechte und Einkünfte der WIrthschaft wesentlich erschwerte und eigene Verzeichnisse darüber als ein unentbehrliches Hilfsmittel einer geordneten Wirthschaftsführung nahe legte. Für die ältesten Zeiten der Grundherrschaft mussten wohl die einzelnen Erwerbungs-, Vei'leihungs- und Verpilichtungs- urkunden ausreichen, welche auch meist erst später in eigenen Sal-, Traditions- und Copialbüchern zu einer Sammlung ver- einigt wurden. ,Das Grundbuch mag im Kopfe des jeweiligen Amtmannes und das Rechenbuch an den Kanten seines Kerb- holzes gewesen sein.' ' Als einen theilweisen Ersatz und als die nächste Vorberei- tung für die Urbare finden wir denn schon frühzeitig Manuale, Leitfaden, Concepte, wie z. B. die breves notitiae Salzburg(ui- ses - oder die notitia über freisingische Güter (llf)!.» — IKiO),^' welche sich theils die Grundherren selbst, theils die Amtleute 1 Zahn i»i Arcliiv für österreichische Geschiclite, Bd. '27, S. 230. 2 Herausgef^eben mit dem indiculu.s Ariioiiis von Koinz, 18ü'.). 5 Bei Zalin freis. Urbare iu Fontes, Bd. 30, 8. 1-' f., und Archiv, n Bei Schannat historia Fnldens. S. 28 und 30. Das Alter des Polypt. ist nicht bestimmt, dürfte al)er wohl mit dem Zinsregister in dieselben Zeit, jedenfalls vor das 11. Jahrh. zu setzen sein. c Cudeu, cod. dipl. III, 791 f. 7 Bei Lacomblet, Archiv f. Geschichte des Niederrheins, II, 1857, S. 208 ff. s Mittelrhein. Urk., B. II, 338-351. 3 Mittelrhein. Urk., B. II, 351—355. Sitzungslier. d. phil.-liist. Cl. LXXXIV. Bd. U. lllt. 13 194 Inama-Sternegg- 11. Gütervcrzeichniss des Benedictinerklosters Ruperts- berg bei Bingen, abgeschlossen im Jahre 1200 mit Nachträgen bis 1220.' 12. Corvey'sches Zehentbuch (Fragment) aus dem zwölften Jahrhundert und Verzeichniss der Güter und Einkünfte des .Stiftes Corvey vom Jahre 1106—1128. Dieses Verzeichniss, das ganz nach der Art anderer Urbare aus verschiedenen un- gleich alten Membranen zusammengeschrieben wurde, scheint nach der Ausführlichkeit seiner Angaben viel mehr Fragment eines Urbars, als eine einfache, dem Handgebrauch des Vogtes dienende Heberolle zu sein. Ausser diesen gehören zu den Corvey'schen Registern Fragmente eines Einkünfteregisters von einzelnen Höfen. ^ 13. Die Güterverzeichnisse von Freckenhorst (Vv'estphalen), 11. und 14. Jahrhundert.3 14. Das Güterbuch des Klosters St. Ludger in Helmstadt aus dem Jahre 1160.'' 15. Specificatio redditus ecclesiae Osnabrugensis v. J. 1180.'' 16. Liber censualis des Klosters St. Ulrich in Augsburg aus dem 12. (oder 13.) Jahrhundert.'' 17. Urbarium antiquissimum omnium prediorum ac reddi- tuum Tegernseensium vom Jahre 1017.' 18. Breviarium Gotsehalki Benedictoburanum (1032) Mon. Boic. IX, 221 f. 1 Mittelrhcin. ITrk., B. II, 365—391. ^ Bei Kindlinger münster. BmtWigo, IT, Urk. 18, 19, 36, 37. Einzt-lnes ancli bei Wigand, Arcliiv f. Gescliiclitc von Westplialen, 182G if. lieber das Rcgistriini bonorum et proveiit-unm Abb. Corb. des Abts Saracho an- geblicli aus dem .1. 1053—71 bei Falke Codex tradit. coi'b. append. vgl. S. 52. Ein vollständiges Verzeichniss der Güter- und Heberegister von Corvey vom IX. bis XII. Jahrb. bei Wilmanns Kaiserurkunden, S. 55. •■' E. Friedländer, die Ileberegistcr des Klosters Freckenhorst in Codex tradit. Westphal. I, 1872. 4 Bei Bolironds, Nene Mittheilungen hcransg. v. tbüring.-sächs. Verein für Erforschung des vaterländ. Alterthums. I. Tlicil. 5 Bei J. Moser, Osnal)rücker Gesc.hiclite, II, S. 338 — 348. 6 Mon. Boic. XXII, S. 131—160. "' Bei Freyberg Tegernsee, S. 221 — 256, üeber 3ie Quellen der deutschen Wirtlischaftsgescliiclite. 195 19. Die ältesten Freising-er Urbare nebst einer Notitia (Concept oder Manual für ein Urbar) vom Jahre 1159 — 1160J 20. Descriptio censuum, proventuum ac fructuum ex praediis monast. S. Emmerammi sub abb. Burchardo (1031). 2 21. Güterverzeichniss der Abtei Reichersberg- a. Inn aus den Jahren 1152 und 1168.3 Ausserdem besitzen wir aus dieser Periode von weltlichen (Irundherrschaften einige werthvolle Urbarien. 22. Ijiber bonorum et reddituum comitis de Dalen (1188).^ 2o. Codex Falkensteinensis. ;,lste liber continet redditus omnium possessionum et castrorum, quae comes Siboto posse- dit^ (1180).-'^ Auf ein altes Urbarbuch des Klosters Aspach in Baiern bezieht sich das Weisthum von Aspach (1146— 1172): ß sollen des g-otshaus leut fueter und huener darbringen als von alters lierkömen ist nach Inhalt des urbarpuechs. Von Güter- und lleberegistern der Stifte Herzebrock, Herford und Werden in Westphalen aus dem 9. — 12. Jahrhundert berichten Wilmauns und Friedländer.'' Und auch sonst mögen noch wichtige Do- cumente der Art aus diesen Zeiten in den Archiven ruhen. Ein neuer Anstoss wurde sodann gegeben durch die zahl- reichen Besitzveränderungen, welche sich als Folge der Ki'cuz- züge einstellten und insbesondere wieder den Grossgrundbesitz der Kirche wie der weltlichen Grossen ganz vorzüglich stei- gerten. Auch die Ausbildung der Landesherrschaft wirkte vielfach in der gleichen Richtung, wie wir das aus den Urbaren der Grafen von Uabsburg, den Meinhard'schen Urbaren von Tirol und den Ottocar'schen Urbaren von Oesterreich ersehen können.^ 1 BeiMeichelbeck bist. Fris. I, 1, 289, und Zahn in den Fontes rer. Aiistr. Dipl. Bd. 36 Nr. I bis VIII und Archiv Bd. 27, S. 232. vgl. nurh RJ.sler in den Sitzungsberichten der kais. Akad. I, S. 17 und 50 tV. 2 Pez thesaur. anect. I, 3, S. 67. 3 Mon. Boic. III, 451 und 454—456. * Bei Kindliuger münstei'. Beiträge, III, ITrk. 29. s Mon. Boic. VII, 433—503. 6 Bei Grinuu, VI, 131, §. 12. •J Kaiscrurkunden T, 1867. S. 522. Cod. trad. Westph. I, Vorw. Ein Frag- mentum libri polyptici des Stiftes Essen (cca. 920) in Rocli's allg. lit. Anzeiger 1799. Nr. 110. 8 Vgl. Lorenz, deutsche Geschichtsq. S. 235 und deutsche Geschi.ht.'. I, :!(m. 13 * J Chmel im Notizenblatt, 1853, S. 97 ff. und 1857. « Chmel im Notizenblatt. 1853, S. 255. ■^ Ausführliche Nachrichten darüber bei Hundt, ,Kloster Scheyrn, seine älte- sten Aufzeiclmungen, seine Besitzungen' in den Abb. der k. b. Akademie der Wiös., HI. Cl. IX. Bd. 2. Abth. 1862. ' ■JiX) 1 namii-Sterucgg. k. allgeni. Rciclisarcliiv zu Müucheu, das Urbar der Grafscliaft Tirol (Meinhard II. Gesammturbare) aus den Jahren 1286 bis 1 295 in der k. Hofbibliothek in Wien, die ausführlichen Urbare des Klosters Neustift in Tirol aus dem 13. und 14. Jahrhun- derte der k. k. Universitätsbibliothek in Innsbruck, die Urba- rien des Stiftes Stams in Tirol (1294 und 1321), das Urbarium Fridericiaiuun Cremifanense (Kremsmünster) vom Jahre 1299 und mehrere andere Urbare österreichischer Klöster.' Ein Verzeichniss der zahlreichen, um das 13. und 14. Jahrhundert auflcommenden Urbarien hat Lorenz für den iSchluss des 15. Jahrhunderts seiner Geschichtsquellen ver- sprochen. Lässt sich nun schon aus dieser immerhin gewiss lücken- haften Aufzählung- entnehmen, dass uns in den Urbaren eine zeitlich wie räumlich gut vertheilte und reichhaltige Quelle fliesst, so ist es anderseits nicht schwierig, die weittragende Bedeutung dieser Quelle für die deutsche Wirthschaftsgeschichte darzuthun. Die Urbare sind vor Allem eine Hauptquelle für die ökonomische Geschichte der Grundherrschaft. Bei der hervor- ragenden Rolle aber, welche die Grundherrschaft im Coloni- sations- und Organisationsprocesse des deutschen Wirthschafts- lebens gespielt hat,- werden die Urbarien dadurch für die Wirthschaftsgeschichte überhaupt zu Quellen ersten Ranges. Sie zeigen uns nicht bloss, welche Ausdehnung der grundherr- schaftliche Besitz in verschiedenen Zeiten und Gegenden hatte, in welche Formen er sich gekleidet und welche Wandlungen er durchgemacht hat, sondern auch die Art und Weise, auf welche er allmählich durch die verschiedensten Vorgänge ge- bildet und geeinigt wurde. Sie belehren uns ferner über die langsam sich umgestaltende Gliederung des Besitzes in Ort- schaften und Einzelffüter und beleuchten uns damit von allen ' Von welchen Sailer in seiner Geschichte der Preisbewegung in Niecler- österreicli im 14. Jahrhundert in den Blättern des Vereins für Landes- kunde von Niederösterreich, Jahrg. 1870 u. 1871, sowie Ad. Horawitz, ,znr Geschichte der Klosterwirthschaft' in Zeitschr. f. deutsche Kultur- geschichte 1871 und 1872 Kunde und einzelne Mittheilungen geben. - Vgl. meine Abhandlung über die Entwickelung der deutschen Alpendörfer in Raumer's histor. Taschenbuch 1874. lieber die Quellen der deutschen Wirtlischaftsgeschichte. 201 Seiten das wichtigste capitalistische Substrat der Grimdhci-r- schaft, durch welche dieselbe die Macht erhielt, ihre frucht- bare organisatorische Rolle für die Volkswirthschaft der mitt- leren Zeit zu übernehmen. Wie weit und mit welchen Mitteln es ihr dann im Ein- zelnen gelang, dieses Ziel zu erreichen, das sehen wir wieder vornehmlich aus den Urbarien, wenn gleich hier die Weis- thümer, besonders des Hofrechts, zur Ergänzung des Bildes wesentlich sind; denn in ihnen zeigt sich die Abgrenzung der Rechte und Pflichten der Grundherrschaft und der Grund- holden, während die Urbarien zumeist nur die Rechte der Grundherrschaften auf die persönlichen Leistungen und Giebig- keiten ihrer Hörigen, Zins- und Vogteipflichtigen verzeichnen. Gerade darin zeigt sich nun auf's deutlichste, in welchem Um- fang, mit welcher Intensität und unter welchen wirthschaftlichen Gesichtspunkten die Grundherren fremde Arbeitskraft in den Dienst ihrer eigenen Interessen gestellt hatten; und avo über- diess die Urbarien noch die Anzahl der Colonen und Leib- eigenen verzeichnen, welche auf den einzelnen hinausgethanen oder in eigener Bewirthschaftung gehaltenen Ländereien sitzen, da vervollständigt sich natürlich unsere Kunde von dieser eigenthümlich capitalistischen Wirthschaftsorganisation auf das erfreulichste. So bieten uns denn die Urbarien in erster Reihe einen Ueberblick über die Grundkräfte der Wirthschaft, Boden- capital und Arbeitskräfte, wie sie sich in Masse und Beschaffen- heit bei der Grundherrschaft vereinigt, durch dieselbe gegliedert und verwendet fanden. Die statistische und die rechtsgeschicht- liche Seite der Wirthschaft wird gleichmässig durch sie er- leuchtet. Besonders die noch im vollständigen Dunkel liegende mittelalterliche Bevölkerungsstatistik, Volksmenge, Vcrhältniss der Geschlechter, Volksdichtigkeit und dergleichen ist auf die Urbarien als eine ihrer wichtigsten Quellen angewiesen. Die Statusverhältnisse treten hier, in der Verbindung mit der gan- zen Wirthschaftsorganisation, besonders charakteristisch licrvnr und werden durch keine andere Quelle so anschaulicli dur- gestellt. Auch über die Ausdehnung des Grundbesitzes, wie über seine Rechtsverhältnisse als Allod, Lehen, Beneliciuin, Zinsgut, Gemeinland etc. und über die verschiedenen Arten 202 luamii-Steruogf,'. der Güter, wie ihren Umtau^ (niansus, huba, sella, curtis, colonia) belehrt uns keine Quelle so ausführlich, so verständ- lich und zuverlässig, als eben die Urbarien. Dann aber sind es die charakteristischen Veränderungen welche im Laufe der Zeit mit den Grundherrschaften, ihrem Grundbesitz wie mit ihren Grundholden vor sich gegangen siud, welche durch die Urbarien uns überliefert werden, theils indem die Erwerbungen und Veränderungen in denselben vor- getragen sind, theils, und ganz besonders, indem wir Urbarien über dieselben Besitzungen aus verschiedenen Zeiten mit ein- ander vergleichen können. ^ Das Mass und die Ausbreitung der Hufentheilung wie anderseits die Neubildung grösserer Güter und Latifundien aus kleineren, selbständigen Guts- wirthschaften , die damit im Gefolge auftretende Aenderung der Ansiedlungs weise, die Fortschritte der Colonisation und alle derartigen Verhältnisse sind zum guten Theile gerade durch die Urbarien zu erweisen, so dass schliesslich keine namhafte Frage über die volkswirthschaftlich wichtigen That- sachen des Grundbesitzes von den Urbarien unbeantwortet bleiben dürfte. Von hervorragender Bedeutung sind dann die Nachrichten der Urbarien über die Wirthschaftsführung der beschriebenen Güter. Sie allein geben Aufschluss, wie viel und wie be- schaffenes Land der Grundherr sich aus seinem ganzen Grund- besitz als Salland zu eigener Bewirthschaftung vorbehielt, wie viel er als Beneficien und Lehen ausgethan oder empfangen, wie viel als Freistift oder in sonstigen Formen an Hörige und zinspflichtige Leute übertragen hatte. Sie berichten von den Formen der Verpachtung als Erbpacht, Zeitpacht oder Theil- bau und lassen das Mass der Selbständigkeit und Abhängig- keit der Colonenwirthschaft an den Leistungen erkennen, die von ihr, persönlich wie sachlich, zur Ergänzung der herrschaft- lichen Wirthschaft getragen werden mussten. ' Diess ist z. B. der Fall mit eleu verscliiedeneu von Zahu gesammelten Freisinger Urbaren; ebenso können verglichen w^erden das Urbar der Grafen von Kiburg nnd das habsburgische Urbar; die Lorsclier, Fnldaer Augsburger, Tegernseer Urbare; auch das Meinhard'sche Urbar von Tirol in den betreffenden Theilen mit einem Gundauner Urbare ans dem 15. Jahrh. (Orig. im Besitze des Prof. J. V. Zingerle.) Ueter die Quellen der deutschen WirthsehaftsgeBcliichte. 203 Auch über die Culturarten, das Verhältniss von Feld zu Wald, Weinberg-en, Wiesen und Weiden innerhalb der ganzen Gruudherrschaft, sowie der einzelneu in ihr vereinigten W^irth- schaften, ferner über die angebauten Fruchtgattungen und üblichen Fruchtfolgen ebenso wie über das Verhältniss des Ackerbaues zur Viehzucht und über die Stärke der einzelnen Viehzuchtszweige gibt keine Quelle bessere Kunde als die Urbarien. Es ist dabei in hohem Grade interessant, die man- nigfachen Bemühungen verständiger Grundherren zu beob- achten, welche darauf hinzielten, der Feldwirthschaft des Co- lonen und überhaupt seiner ganzen wirthschaftlichen Thätigkeit eine gewisse Richtung auf einen höheren Intensitätsgrad hin zu geben, wie das theils in den nach dem Princip weiter aus- gebildeter Arbeitstheilung ausgethanen Gewerbslehen, theils in der Zuweisung von Wiesen und Weideneieu an die Hufen der Hörigen gesehen werden muss, durch die ein intensiverer Getreidebau oder eine Ausdehnung des Viehstandes bewirkt werden sollte. Ja selbst für die Bestimmung der Ertragsfähigkeit des Bodens und des wirklichen mittleren Ertrages der Guts- wie der Colonenwirthschaft bieten die Urbarien wenigstens brauch- bai-e Anhaltspunkte und eine sorgfältige Verwerthung derselben, wie z. B. bei Guerard's Irminon, zeigt immerhin, welch' un- geahnte Aufschlüsse die trockenen Zahlen der Urbare geben können, wenn man sich nur die Mühe nicht verdriessen lässt, zu lesen, zu zählen und zu rechnen; eine Arbeit, die aller- dings unseren Historikern noch nicht geläufig zu sein scheint. Die Ertragsgrösse, welche für das Salland aus dem Flächeninhalte der Wirthschaftseinheiten im Verhältnisse zu ihren Leistungen erkannt wird, für die pflichtigen Grundstücke der Colonen dagegen nach einem Procentualverhältnisse be- rechnet Averden muss, ist zunächst nur eine Productenmenge, deren Verkehrswerth erst durch genügend reichliche Preis- angaben gewonnen werden kann. In den älteren Urbaren sind diese allerdings selten und dann fast immer nur vage Werths- schätzung, um Qualitätsunterschiede erkennbar auszudrücken (z. B. bei Schweinen, Kühen und dergleichen). Aber schon im 12., noch mehr im 13. Jahrhunderte sind Peluitionspieise häufig, die uns dann wenigstens über den Geldwerth des '_>r)4 1 11 a ni it - S t e r n e g g. Ertrages vullkonimen aufklären, so weit dieser für den Grund- herrn selbst in Betracht kam. Daneben finden wir dann end- lich in späteren Urbaren auch Marktpreise, besonders wo das städtische Leben eine Grundherrschaft näher berührt. Um diese Preise nun richtig zu verstehen, bedarf es allerdings einer genauen Kenntniss der Geldverhältnisse, wie sie aus den Urbarien allein nicht gewonnen werden kann. Aber immerhin geben sie uns gute Anhaltspunkte, indem sie die verschiedenen zur Zahlung angewendeten Geldsorten redu- ciren und damit wenigstens das Urtheil über den inneren (Metall-) Werth derselben erleichtern. Und das findet alles in dem Masse mehr statt, je mehr der Verkehr sich an den Geld- gebrauch gewöhnte und auch die Gutsrechnungeu sich aus der blossen Producten- zu einer Werthsberechnung erhoben, wie denn überhaupt die Urbarien die vorzüglichste Quelle für die Geschichte des allmäligen Ueberganges Deutschlands aus dem reinen Naturalverkehr zu einem geldwirthschaftlich geordn'eten sind. Auch die älteren Masse und Gewichte finden in den Urbarien durch ähnliche Reductionen die für das Verständniss der Preissätze nothwendige Erklärung. Besondere Erwähnung verdient es, dass auch die Verhältnisse des Creditverkehrs, jenes noch so überaus dunklen Gebietes der Wirthschafts- geschichte, dessen Verständniss erst die Bedeutung des Geld- vcrkehres in das rechte Licht zu setzen vermag, dass ins- besondere Renten- und Giltkauf, Zinsen höhe und Tilgungs- modalitäten durch die Urbarien wesentlich klarer werden können. Die Beziehungen der Bodenwirthschaft zum städtischen Verkehre, sodann sind ersichtlich, theils aus den von Bürgern an die Grundherren geleisteten Abgaben, theils aus den An- gaben über den Absatz der Producte, theils endlich aus den Angaben über besondere städtische Einnahmsquellen der Grund- herren, wie z. B. Zölle, Marktrechte, Münze und dergleichen; die Geschichte der 8tädte gewinnt dadurch und durch manche gelegentlich in den Urbaren gemachte Aeusserung viele schätz- bare Beiträge. Endlich ist aus dem Wechsel der Abgaben und Leistun- gen, sowie aus der Organisation der persönlichen, landwirth- schaftlichen und gewerblichen Dienstleistungen auch ein Schluss Ueber die Quellen der deutschen Wirthscliaftsgeschichte. 205 auf die Consumtionsgewohnlieiten und Veränderungen zu ziehen wie sie sowohl bei den Grundherren, als bei den Hörigen be- standen; wie denn überhaupt nicht übersehen werden darf, dass die Urbarien die Gesammtlage der arbeitenden Classen besser als irgend eine andere Quelle darstellen. Nun ist ja mit dieser Ueber sieht keineswegs die Fülle der Belehrung gezeichnet, welche dem emsigen Forscher aus den Urbaren entgegentritt; aber das Gesagte wird genügen, um den Wunsch und die Hoffnung hegen zu können, dass diese herrliche Quelle nicht länger wegen der scheinbaren Rauheit ihrer Gestade verödet und ungenützt bleiben möge. 6. Vollends unbeachtet aber Hess die historische Forschung, und zwar aller Richtungen, die Rechnungsbücher. Kaum dass einige wenige aus der Verborgenheit alter Registraturen gezogen und so dem fast sicheren Verderben entrissen wurden. Aber schon das Wenige, was wir von solchen Quellen der Wirthschaftsgeschichte besitzen, lässt uns genugsam erkennen, dass es sich hier um eine höchst bedeutsame Erweiterung des Quellenkreises für die deutsche Culturgeschichte handle. Wirthschaftsrechnungen werden ungefähr bis in dasselbe Alter hinauf verfolgt werden können, wie Urbarialaufzeich- nungen. Von Karl dem Grossen, dem Meister der Wirthschaft- lichkeit im Privat- wie im Staatshaushalte, sind die ersten bekannten Anweisungen für eine geordnete Rechnungslegung auf seinen Villen erlassen worden.' Darnach hatten die Beamten (judices) dem Kaiser eine dreitheilige Naturalrechnung vorzulegen ; die Ausgaben iiir die Wirthschaft, für den Hof und die Verwaltung, die Bezüge der Bediensteten und der vorhandene Bestand mussten in je einem Breve verrechnet werden. Die Naturalbestandsrechnung ver- langte Karl um Weihnachten (c. 62 und GG), die Geldrechnung am Schlüsse der Fastenzeit (c. 28) und überdiess waren noch eigene Bestandzettel als Controle für die ordnungsmässige Ge- barung der Beamten angeordnet (c. 44). — Auch betont das » Cap. de villis, c. 55 und ()2. Peitz, LL. I, 18ö. 200 Inama-Sternegg. Capit. A(juisgr. 81.'5 c. 19 wiederholt die Nothwendigkeit einer ge- ordneten Rechnungslegung durch die villici. Theilweise kann das schon unter den TIrbarien erwähnte breviarium de rebus fisca- libus als ein Muster solcher Bestandsrechnung bezeichnet werden , insoferne dasselbe neben anderem Inventar auch immer gewissenhaft aufführt, was an Getreide und sonstigen Bodenfrüchten etc. de conlaboratu vorgefunden wurde. Eigentliche Rechnungen aus dem frühern Mittelalter dagegen sind nicht bekannt, obwohl kaum zu zweifeln sein dürfte, dass, besonders von Klöstern, noch manche werthvolle Stücke derart vorhanden sein werden, Dagresren besitzen wir aus der zweiten Hälfte des Mittel- alters einige ausführliche Rechnungsbücher grosser Grundherr- schaften, welche ebensowohl als Controle für die Angaben gleichzeitiger Urbarien, wie als selbständige Quellen der Er- kenntniss von hohem Werthe sind. Es verdienen hier besonders hervorgehoben zu werden: 1. Das Rechnungsbuch des oberen Vicedomamtes Herzog Ludwig des Strengen aus den Jahren 1291 — 1294.' 2. Der Computus des Vicedom Eyban von Lengenfeld mit König Ludwig (1325) de perceptis et distributis in vice- domatu.'-^ 3. Der liber rationis des Walfart Helltampt, Protonotars des Herzog Albrecht IL d. J. v. Straubing, 1389— 1392."^ 4. Das Rechenbuch bei Hansen Kastenmayr, Landschrei- ber in Niederbaiern, 1424.^ 5. Die Amtsrechnungen über die fürstlichen Gefälle in der Grafschaft Tirol aus dem Jahre 1297.^ 6. Die Amtsrechnung über die fürstlichen Gefälle in der Grafschaft Tirol, 1303— 1305. ^^ 1 Herausgeg. von E. v. Oefele im Oberbair. Archiv, Bd. XXVI, S. 272 bis 344. 2 A. F. Oefele, rerum Boic. seriptores, I, 750. 3 In Freyberg, Sammlung bistorisclier Schriften, II, 85—168. ^ Handschrift, im Besitze des histor. Vereins d. Oberpfalz; vgl. dessen Verhandlungen, XVIII, 407. ^ In M. V. Freyberg, neue Beiträge zur vaterländischen Geschichte und Topographie, 1837, I, 1. S. 161—208. 6 In Chmel, öst. Geschichtsforscher, II, 1841, S. 132 — 171. Die Fort- setzungen dieser ungemein interessanten Rechnungen befinden sich theils Vcher die Quellen der deutsclu'U Wiithscliaftsgeschichte. 207 7. Das Ratiouarium der österreichischen Herzoge von den Jahren 1326—1338.1 8. Rationarium der Grafen von Görz , 1398 — 1402, 12 Rechnungen g-örzischer Amtleute. ^ 9. Conrad von Weinsberg, des Reichserbkämmerers Ein- nahme- und Ausgaberegister 1437 und 1438 in der Bibliothek des liter. Vereins in Stuttgart, Bd. XVIII, 1850. Von klösterlichen Rechenbüchern sind bekannt: 10. Rechnungen des Klosters S. Emmeram in Regens- burg von 1325—1330, 1345 und 1354.'^ 11. Liber ratiociniorum des Klostors Alderspach (1291 bis 13G2).4 12. Das Registrum majus und minus Gottwicense.'' 13. Die Registra des Klosters Klosterncuburg aus dem 14. Jahrhundert, besonders auch Küchenamtsrechnungen aus dem 14. Jahrhundert.^ 14. Rechnungen des Domküsters Gerhard zu Lübeck (1283).' Von manchen ungedruckten, grundherrschaftlichen Rech- nungsbüchern, besonders aus Böhmen berichteten die Beiträge zur Geschichte der Preise, welche auf der Wiener Weltaus- stellung 1873 handschriftlich ausgestellt waren. '^ Einem anderen, von dem hier ausschliesslich berücksich- tigten ganz verschiedenen Quellenkreise gehören dann die Rechnungsbücher städtischer Verwaltungskörper, sowie ll.-mdcls-, im k. k. Staatsarchiv zu Wien, thcils bilden sie nnter der Rezeiclinnng: Raitbücher einen der werthvoUsten Bestandtheile dos k. k. Stattiialterei- archivs in Innsbruck. Vgl. nähere Mittheilungen über erstero bei Lorenz l, ;^66 . ' In Chniel, Geschichtsforscher, I, 28—49, II, 20?.— 2Ö9 und 418 ff. 2 Von Chmel im Notizeublatt 1853 als ein Thcil eines grösseren Rech- nungsbuches veröffentlicht. 3 In Westenrieders Beiträgen 8, 112, 9, 218, 10, 142 und bist. Schriften, I, 129 (herausgeg. v. Zirngibl). * Bei Muffat, in den Quellen und Erörterungen zur bair. Geschichte, I, 442. ^ Von diesem berichtet ausführlich A. Horawitz zur Geschichte der Kloster- wirthschaft in Zeitschrift f. deutsche Culturgeschichte, 1872, S. 482 f. c Bei Zeibig, Urkuudenbuch des Stiftes Klostcrneubiirg, II, 201 f., 24() f., 25.5—292 und reichlich benutzt von Sailer (Jeschichte der Preisbcwegtnig in Niederösterreich im 14. Jahrhundert, 1871. ' Urk. Buch des Bisthums Lübeck, I. 2. S. 311— .S 14. ** Katalog hierül)er von Schebek, 1873. Die ganze Sammlung isl ninini.br im Besitze der k. k. Universitätsbibliothek in Prag. 208 Inama-Sternegg. Bau-, Bcrgvvcrksrechuungen und dergleiclien an; doch sind zum Beispiel der Henricus pauper (Breslauer Rechenbuch des U.Jahrhunderts),' die Aachner,^ Hamburger •'^ und Nürnberger ^ Stadtrechnungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert und Otto Rulandö Handelsbuch vom Jahre 1444 "^ auch für unsere Ge- biete sehr lehrreich, indem sie nicht bloss 'vielfach die Be- ziehungen der Stadt- und Landwirthschaft anschaulich machen, sondern auch werthvolle Einblicke in das Rechnungswesen dieser Zeit überhaupt gestatten.^ Im einzelnen sind diese Rechnungsbücher wieder von sehr verschiedenem Werthe, nicht bloss nach den Gegenständen, die sie behandeln, sondern auch je nach der Art und Weise, wie sie ihren Stoff zur Darstellung bringen, und wir können sie unter diesem Gesichtspunkte in zwei Gruppen iheilen, von denen die eine ausführliche, detaillirte Darstellungen der ge- sammten Einnahmen- und Ausgabenbewegung eines Wirth- schaftsganzen enthält, während die zweite nur Auszüge- aus diesen und ähnlichen Rechnungen, gleichsam summarische Jahresberichte bietet, in welchen die Hauptsummen des Geldes oder der Naturalien, welche von den verschiedenen Richtern, Pflegern etc. eingenommen und verwendet wurden, vorgetragen sind. Für diese Auszüge bildeten sich im Laufe der Zeit meist stereotype Formen; unter bestimmten stehenden Rubriken wurden die Einnahmen und Ausgaben zusammengefasst, wodurch, abge- sehen von der trockenen Kürze der Eintragungen, jene charak- teristische Unmittelbarkeit und culturhistorisch so werthvolle Mannigfaltigkeit der Mittheilungen bedeutend abgeschwächt wird, durch welche uns die ausführlichen Rechenbücher so entzücken.^ 1 Ed. Grünliagen im Codex diplorn. Silesiae, TII, 109. 2 Heraiisgeg. v. A. Laurent, 1866. ^ Kämmereirechnungen der St;idt Hamburg, herausgegeben durch den Verein für Hamburg. Geschichte I, 1350 — 1400 v. K. Koppmami, 1869. " Hegel, Chroniken der deutschen Städte, I, 288, 250 f., 264 ff., X, 401 ff. ^ Bibliothek des lit. Vereines in Stuttgart. I, 1843. ^ Nicht zu übersehen sind die Mittheilungen aus den höchst lehrreichen Rechimngen des Prager Dombaues 1372 — 1378 in Schebek, Katalog 1873, sowie die ,Reiseausgaben des Bischof Wolfger von Passau' (Anf. d. 13. Jahrhdt.) ed. Zingerle 1877. ' Vgl. z. B. die summarischen Einträge über die Einnahmen (nur Geld- einnahmen verrechnet) im Rechnuiigsbueh Ludwig des Strengen, mit den Ueber die Quellen der deutscheu Wirthschaftsgeschichte. 209 Nach den Begriffen unseres modernen Rechnungswesens linden sich allerdings auch bei den ausführlichsten Rechnungs- bücheru Zusammenfassungen einer ganzen Reihe oder ver- schiedener Arten einzelner Ausgaben in einer Summe, welche als durchaus unstatthaft, weil uncontrolirbar bezeichnet werden müssen. Aber die Controle war noch weniger als die Rech- nungsführung selbst die starke Seite des mittelalterlichen Haus- halts ; sie ist, wenn auch nicht blosse Form, so doch jedenfalls nur sehr ungefähr gegenüber dem Rechnungsleger geübt und der Hauptsache nach in ein früheres Stadium (Einlegung in die Gasse in Gegenwart des Pflichtigen und doppelter Ver- schluss derselben) verlegt gewesen.' Uebrigens dürfen wir doch auch nicht übersehen, dass den auf uns gekommenen Rechnungen mannigfache Documente (literae quitationis, Reverse, Steuerrollen etc.) als Unterlage gedient haben werden, welche immerhin auch geeignet waren, der Controle als Behelf zu dienen. - Besonders werthvoll sind die Rechnungsbücher als Con- trole der Urbarien, sowohl um zu vergleichen, ob die Angaben der letzteren richtig, die verzeichneten Leistungen wirklich in Uebung waren, als auch, ob die in dem Urbar beanspruchten Leistungen in dem verzeichneten Ausmasse von den Pflichtigen getragen wurden; wohl auch, was nicht zu den Seltenheiten gehörte, ob die Vögte nicht mehr eingehoben haben, als nach den Urbarien begründet war. So lässt sich z. B. die Amts- rechnung über die fürstliclien Gefälle in der Grafschaft Tirol vom Jahre 1297, einigermassen auch noch die Amtsrechnung von 1303 — 1305 mit den Meinhard'schen Urbaren, das Rech- Amtsrechmingen der Grafschaft Tirol, welche auch die einzelnen Posten des Naturalertrags verrechnen ; oder den Henricus pauper mit dem aus- führliclien Breslauer Rechnungsbuch von 1.387. — Aehnlich das Vcrhält- niss des registrum maius und minus Gottwicense. Eine andere Bedeutung (etwa die eines Tagebuchs) scheint dem ,klcineren Register' beizuwolmon wenn es in der Nürnberger Stadtrechnung v. 1388 heisst: ,It. dedit Leo- poldo IV2 Pfd. hl. von dem lilein register in das groze zue sclireiben.' (Hegel, Städtechron. I, 269). Eine summarische Vorschreibung s. a. Muu. Boic. XII, 450 f. 1 Vgl. Mone, Zeitschr. 8, 408, auch 7, 283. 2 Vgl. z. B. Chmel, Geschichtsforscher, I, 47. II, 216. Aber doch auch: Item ostendit se in officüs .... tam per literas quam etiain sine liturls exposuisse subnotata ilj. II, 212. SitzuDgsbor. d. phil.-hLst. Cl. LXXXIV. Bd. II. Ill't. 1 » 210 Inama-StornHgg. Ueber die Quellen der deutucheu AVirHischaftsgeschichte. nungsbuch Herzogs Ludwig des Strengen mit den herzoglich biiirischen Urbaren aus dem 13. Jahrhundert vergleichen und eine Quelle durch die andere controliren. Und noch in anderer Richtung sind die Rechnungsbücher «reeijrnet, eine Controle der Urbarien zu bilden. Der Preis, dieser unanfechtbare Ausdruck des Werthverhältnisses der Güter, tritt in den Urbarien zumeist nur als ein subsidiär be- stimmter Gegenwerth oder als ein Ablösungswerth auf, für dessen Höhe ganz besondere Rücksichten massgebend sind. Keineswegs ist in den Preisen der Urbarien der allgemeine Verkehrs- oder Marktwerth immer zu einem richtigen Aus- drucke gebracht. In den Rechnungsbüchern dagegen haben wir es überwiegend mit Marktpreisen zu thun, welche, ab- gesehen von ihrer allgemeinen Wichtigkeit für die Wirthschafts- geschichte, besonders auch dazu dienen, um die Preisangabe der Urbarien in ihrer Bedeutung für die geldwirthschaftliche Abgleichung von Giebigkeiten und Leistungen richtig zu'be- urtheilen, und zu prüfen, wie weit sie als wirkliche Mittelpreise einer bestimmten Periode gelten können. Aehnliches gilt in Betreff der Angaben über den Curs der verschiedenen Geld- sorten. Während die Urbarien im Allgemeinen mehr über das officielle Werthverhältniss der Münzsorten berichten, zeigen uns die Rechnungsbücher mit ihren Positionen Münzgewinn und Münzverlust die factische Uebung und legen die oft nicht unbedeutenden Differenzen dar, welche zwischen diesen und jenen bestanden. Diese Vorzüge der Rechnungsbücher sind es auch, welche, seit man der Preisgeschichte im weitesten Sinne eine erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken begonnen, vorzugsweise den Wunsch nach Erhaltung und Ausbeutung dieser Quellen deutscher Wirthschaftsgeschichte reoe a;emacht haben: und es ist zu hoffen, dass er nicht ungehört verhallen, dass insbeson- dere die Akademien als die zunächst berufenen Avissenschaft- lichen Körperschaften sich dieser ebenso schwierigen, wie dankbaren Aufgabe kräftigst zuwenden werden. Müller. Uebeidie Stellung des AriiU'iiischeii im Kreise der indogerm. Sprachen. 21 1 Ue})er die Stellung des Armenischen im Kreise der indogermanischen Sprachen. Vou Dr. Priedr. Müller, Professor an der Wiener Duiversität. In einer Reihe von Abhandlung-en, welche theils in den Schriften der kais. Akademie, theils in Fachzeitschriften (Kuhns Beiträgen und Benfey's Orient und Occident) abgedruckt worden sind und sowohl auf die Lautlehre als auch auf die Formen- lehre und das Lexicon sich bezogen, habe ich in Ueberein- stimmung mit Fr. Windischmann, welcher zuerst das Armenische als eränische Sprache bezeichnet hatte, den eränischen Charakter dieser Sprache nachzuweisen und zu begründen versucht. Meine Ansicht über die Stellung des Armenischen wurde allgemein als die richtige angenommen und auch H. Hübschmann, der neueste Bearbeiter derselben Frage, hatte sich ihr anfangs an- geschlossen (siehe desselben Buch: ,Zur Casuslehre^, München, 1875), bis er nach einem sorgfältigen Studium der Sprache und ihrer Verwandtschaftsverhältnisse bestimmte Gründe ge- funden zu haben glaubte, den eränischen Charakter des Arme- nischen in Abrede zu stellen und das Armenische mit gänzlicher Aussonderung desselben aus dem Verbände der arischen (indo- f'ianischen) Sprachen der europäischen Sprachfamilie zuzuweisen. Nachdem ich voraussetzen kann, dass alle jene Leser, welche sich für die in Rede stehende Frage interessiren, so- wohl meine Abhandlungen als auch Hübschmanns Arbeiten kennen oder sich doch bei Leetüre des vorliegenden Aufsatzes mit ihnen bekannt machen werden, so kann ich wohl bei Ver- theidigung meiner Ansicht gegen Ilübschmanns Einwendungen gleich zu ihrer näheren Darlegung und Begründung ül)ergeheii, 14* ->|2 Müllnr. Avubci ich öu viel als müglicli den systematischen Weg einzu- halten mich bestreben werde. Ich halte also entgegen llübschmann noch immer an der Ansicht fest, dass das Armenische eine eränische Sprache ist und zwar keine directe Tochter weder des Altbaktrischen noch des Altpersischen, sondern der Sprosse einer aus dem Alt- eranischen parallel mit dem Altbaktrischen und Altpersischen abgezweigten uns nicht erhaltenen Stammsprache, wie ich es namentlich gegenüber Tlübschmann (siehe dessen oben citirtes Buch) ausgesprochen habe. Um die Richtigkeit dieser Ansicht darzuthun , erscheint es nothwendiu- zunächst auf die Lautverhältnisse einen Blick zu wei'fen. Die Consonanten der altarmenisclieu Sprache bestimme ich nun, etwas abweichend von der in den Beiträgen zur Lautlehre der armenischen Sprache IL (Sitzungsber. XLI, S. 4) g-egebenen Uebersicht und in einzelnen Punkten an Hübschmann mich an- schliessend, folgendermassen : i ^ b' 4^ "> ./ 'L 3f ^ i. Z,l^ »^ Ä- ^ 3 q^ P- u tj II n- 1^ "li F ^ ./ u r Betrachtet man das Armenische blos vom Standpunkte des Lautinventars , w^elches sicli nicht etwa aus entlehnten, sondern aus echt-armenischen Worten gewinnen lässt, so sieht man ganz klar, dass das Armenische hierin weder an das Griechische, \m>q\\ an die letto-slavischen oder g-ai- germani- schen Sprachen sich anschliessen kann, sondern schon deswegen nothwendig zu den eränischen Sprachen gezählt werden muss. 1 In Betreff dieses Lautes Uaiiii icli mich Hübschmann nicht anschliessen. , Hübschmann bestimmt iliii als töncnfleu zu ** , während ich ihn für v/t . = alt])aktr. ^ avg-hau. jj^^ lialte. Dafür spricht ai-men. '"/»^ (arsli) ,Bär' = ossetisch «)■«, und der Umstand , dass ^ mit '^ und i- wechselt (vgl. die Wfh-terhücher der Mcchitharisten). Der Stellung nach im Alpha- bet entspricht armen. ^ dem semitischen ^. In ^^/"^ (sherm) ,warm', ^'"' '*""-£ (.shernn/J, 2j- l"^"''""L (>xis^ fkhpal) ,selbst' vorkommt, das dem altbaktr. qrwpaithija, altpers. nvavpasiya entspricht und nimmermehr den modernen eränischen Sprachen entlehnt sein kann, sondern echt-avghanisch sein muss, so können wir schon a priori alle dem Avghanischen zukommenden indischen Eigen- thümlichkeiten als aus Lehnwörtern abstrahirt, daher in späterer Zeit erborgt, mithin für die Bestimmung des Charakters der avghanischen Sprache vollkonmu;n indifferent bezeichnen.' Wenn das Armenische nun eine stattliche Reihe von ge- nuinen Foi-men bietet, in denen namentlich die Laute ' (qun) ,Schlaf identisch mit altind. soapna-, altbaktr. qafna-, griech. y~vo-, latein. somnus für svopmts, altslov. sünü für süpnü, litauisch sapnas ,TraumS althochd. swehjan ,einschläfern'. — ^»^"fc steht für qovn ^ altbakti-. qafna. Diese drei Formen sind echt-armenisch und nicht etwa dem Pehlewi entlehnt. Es entsteht nun die Frage: Wie konnten sich diese drei aus alter Zeit überkommenen Formen solcher- gestalt entwickeln (in einer Weise, die nur innerhalb einer eränischen Sprache möglich ist) innerhalb einer Sprache, die zu den europäischen gehören soll, nachdem keine der europäischen Sprachen eine solche Entwicklung kennt? Ein weiterer Punkt, den wir besprechen müssen, bctritJt die drei Aspiraten ^, R, 't- 21 ß M ü 1 1 e r. Diese drei l.aute entsprechen niclit etwa den griechischen •/, 0, 0, sondern haben vielmehr mit den altbaktrischen ^, an Stelle der alten Explosiven, respective t, p im Anlaute ist dem Armenischen mit dem Ossetischen gemein, wo wir den armenische [3^, ^ die beiden Laute tli, f entsprechend finden. — Mit dem Avghanischen theilt das Armenische die Verwandlung der alten Dentalen (hier zunächst dh) zu r, l, z. B. • pnLpL/ (^biirel) , duften', pnupiuntn,u% (huva-stan) , Garten' = neupers. ^'^^yi (hö-sfän) ^= altb, haödha . ^•"'f^poji' (ham-hojr Ueter die Stellniig des Armenischen im Kreise der indof^ermanischen Sprachen. 217 sprich: hnmhnjr) ,Kuss' bewahrt den in hurel in u übergegan- g-enen Laut oj = altem ö (au) auf. l""JP ßhojr spr. khijr) ,Diadem, Krone, Helm* = altbaktr. khaödha-, altpers. klumda-, neupers. t>«j5^ (khod). Jt'ip (mepr) ,Honig^, Stamm: mepu = altind. madliv-. Der Nominativ -Hr'ip dürfte dem altindischen madlmra- entsprechen. Als echt-eränisch verrathen sich jene armenischen Formen, in deren anlautendem g die Verwandlung eines alten v vorliegt und die vermöge ihrer ganz abweichenden Gestalt unmöglich dem Mittelpersischen entlehnt sein können. Dahin gehören: ^'"JtCgv'V 7 Wolf' = altbaktr. vehrka-, neup. (Syi (ß'xrg). H-Lu, (get) ,Fluss, Bach' = altb. vaidhi-, neup. ;^%.=^ (;jui). l-lttnhi^ (gltel) , wissen' = altbaktr. vid-. ^„phrLl^ (gortsel) , arbeiten' = altbaktr. verez-, griech. Hpy-, neup. (^tXr!);? (loarz-tdan). Den hauptsächlichsten Unterschied des Armenischen von den übrigen eränischen S])rachen bildet die sogenannte Laut- verschiebung, welche, wie die Lautverschiebung in den indo- germanischen Sprachen überhaupt, in der Behandlung der alten tönenden Aspiraten gh, dJi, hh begründet ist. Unter den indogermanischen Sprachen hat blos das Indi- sche die alten Aspiraten gh, dh, hh als ^, ^, ^ (^) beibehalten; das Griechische hat sie bekanntlich zu stummen Fricativen X, 6, 9 verschoben. Das Gotische hat durch Aufgeben der Aspi- ration der ganzen Reihe diese zu g, d, h umgestaltet, wodurch die alten Nicht-Aspiraten g, d, h von ihrer Stelle gerückt und zu k, t, p verschoben wurden. Die dadurch von ihrer Stelle verdrängten alten Laute /;;, f, p wurden in Folge dessen in die Fricativen x 0>)j '^ 0^^)} f verwandelt. Das Slavo -Lettische und Alt -Baktrisch -Persische haben blos bei gh die Ansätze zur Verarbeitung desselben zu z (= gh') und zwar das letztere consequenter als das erstere unternommen, dagegen bei dh und hh die Aspiration ganz fallen gelassen, avo- durch dh, hh den alten d, h ganz gleich wurden. Nicht so das Armenische. Dieses verschob die alten gh, dh, hh (mit Ausschluss jener Fälle, wo schon gh = z [d. i. gh'] von früher her vorlag-) zu g, d, h und folgerichtig auch die alten g, d, h zu k, f, p, ging aber bei den alten /;;, /, p nicht gleich dem Gotischen (zu /, 0, f) weiter, sondern liess dieselben als solche bestehen. 218 ÄIiiIUt. Es stimmt also das Armenische ia Betreff der Laut- verschiebung- am meisten mit dem Gotischen überein; es unter- scheidet sich von ihm blos darin, dass es die dritte Reihe der Lautverschiebung- nicht durchgefülirt hat. Aus diesem Thatbestande lässt sich weder ein positiver noch ein negativer Schluss ableiten, d. h. man kann weder behaupten, dass wegen der Verschiebung von gh, dh, hli zu fj, d, h und von g, d, b zu. k, f, p das Armenische mit dem Gotischen in einem näheren Verwandtschaftsverhältnisse steht (da ja gegen eine solche Annahme die tiefere Untersuchung beider Sprachen spricht), noch kann man a priori deswegen das Armenische von den eränischen Sprachen ausschliessen, da dann das Armenische ebenso wenig mit dem Griechischen oder den letto-slavischen Sprachen , an welche man zunächst denken müsste, in IJebereinstimmung gebracht werden kann. Nach unserer Ueberzeugung hat das Palaeo-Eränische ur- sprünglich die Aspiraten gh, dh, hh gekannt. Dieselben wur,den von den beiden Zweigen, dem Ost-eränischen (Altbaktrischen) imd West-eränischen (der Sprache der achämenidischen Keil- inschi'iften) aufg-egeben , so dass sie 7Ai g , d, h verschoben wurden. Diesen beiden gegenüber hat jener Zweig-, welchem das Armenische entstammt, noch damals, als der Gegensatz zwischen gh, dh, hh und g, d, h fühlbar war, die beiden Reihen zu r/, d , h und k, t, p umgestaltet, wodurch, während dort gh, dh, hh und g, d, h zusammengefallen waren, hier g, d, h und k, f, p zusammenfielen. Diese Verschiebung hat auch, nachdem g = A- (ts aus älterem ts) geworden war, oft gh' (sonst ^ y , A) ergriffen, in- dem dieses zu » (sonst =: k') verschoben wurde', z. B.: 1 Audi für die Verschiebung- der alten "J'i (amp) gewiss aus amh = amhh verschoben und reflectirt das altindische amhhan; p^tu^ut (hant) ,Gefänguiss', auch p'"^"i- (hand) geschrieben (der Thesaurus der Mechitharisten hält jedoch die erste Schreibweise für die bessere) ist aus handh hervorgegangen und kann wegen des l in der ersten Form kein Lehnwort sein; inpintP (framj ,fest' ist aus tarm entstanden und dieses aus darm = dharm, da es dem altindischen dharma, dem lateinischen ßrmus entspricht. Merkwürdig ist armen, ^f'-'^p (Im^hj , Fischotter, Biber', das an das ueupersische aUy5 (gurhah) , Katze' sich anschliesst, und auf vahhru = altind. hahhru (litauisch Ueber die Stellung des Ainieiiisclieii im Kreise der indoffennaiiisclien Sprachen. 219 „„/^^ (asel) ,sag-en^ für ««^Ä^^ (azel) =: altind. ah. Ln (es) ,ich^ für t^ (ez) = altbaktr. azenij altind. aham (=z agham). ,.l,p.n (sirt) ,Herz' für iln>t (zird) — altbaktr. zaredhciya-, altind. hrdaya-. Zieht man nun aus diesen Betrachtung-en des armenischen Consouantismus den Schluss, so ergibt sich, dass sich an dem- selben nichts findet, was uns nöthigen könnte, denselben für nicht-eranisch zu halten, sondern im Gegentheile vieles (na- mentlich die Palatalen und die aus diesen entwickelten Lin- gualen) weist auf eine eranische Sprache hin. Ja die Behandlung des alten sv als ^ und des alten tr als ^z» (/.^) und ,/p schliesst jede andere als eine eränische Sprache entschieden aus. Wir gehen nun zur Betrachtung des Vocal-Systems über. Die Uebersicht desselben im Armenischen ist folgende: A. ßrrundvocale. B. Steigerungen. Indogerm. a Armenisch Spaltung zu «/ (a), tr (e), n (OJ Schwächung zu Indogerm. Armenisch t (i) ^ t (i) cd h (e) >"- (ti) au "./ {oJ spr. Bei Verlust des Accentes werden die Grundvocaie zu /' (e) verkürzt, welches in vielen Fällen in der Schrift nicht ausgedrückt wird. In den gleichen Fällen verkürzen sich die Steigerungen k und »j zu h (i) und >"- (u). Dieses Vocalsystem soll sich nach Hübschmann blos mit den Vocalsystemen der europäischen Sprachen indogermanischen Stammes vermitteln lassen. Es fragt sich nun, ob diese Ansicht einer näheren Prüfung der Thatsachen wirklich Stich hält. Um es kurz zu sagen, die ganze Aehnlichkeit des Arme- nischen mit den europäischen Sprachen bezieht sich auf gar nichts anderes als den äusseren Umstand, dass altes a im Armenischen zu '«, /., » gespalten auftritt. Wir nennen diesen Process ausdrücklicli einen äusseren Umstand, weil das vebru.s) ziirückgeführl. werden niuss. Sein Je ist .■m-' ■> cntstandi'n. il.i> wieder auf älteres v (siehe oben) zurückgeht. 220 Müller. Aniienische blos die dieser Lautspaltung zu Grunde liegende mechanische Lautveränderung kennt, von dei- dynamischen Verwendung dieser Lautspaltung jedoch, wie sie in allen euro- päischen Sprachen uns entgegentritt, nicht die leiseste Ah- nung hat. Während in den europäischen Sprachen, namentlich im Griechischen und Slavo-Letti sehen, die DifFerenzirung des Lautes (i zu e, o, a (und folgende Schwächung von e zu i und o zu ?«) dazu benützt wird, um bei Wurzeln mit dem Vocal a jene Verstärkung des Wurzel -Vocals hervorzubringen, welche bei Wurzeln mit den Vocalen i und n durch Steigerungen der- selben zu ai (e), au (ö) bewerkstelligt wird, ist im Armenischen von einem solchen Processe nichts wahrzunehmen. So regel- mässige Bildungen wie griech. sspw und c-ipo?, altslavisch vezo und vozü kommen hier nicht vor. Eine Folge des Umstandes, dass das Armenische wirklich von der dynamischen Verwendung der aus a gespaltenen Laute .;y.fi,LJ^ (Intsh-anevi) ,ich erleuchte' von /^-v" (^ojs, spr. hijs) ,Licht' = altb. raöco (Thema raöcahli-), altpers. rauca (Thema raucah-). An diese zwei Punkte, welche keineswegs, wie Ilübsch- mann meint, auf eine nähere Verwandtschaft des Armenischen mit den cui'opäischen Sprachen hinführen, sondern im Gegen- theil den innigen Anschluss an die eränischen Sprachen docu- mentiren, sind zwei andere Punkte zu reihen, die nur für den eränischen Charakter des Armenischen sprechen, und zugleich die Anknüpfung desselben an die europäischen Sprachen ent- schieden ausschliessen. Der erste dieser Punkte ist der Charakter des Neutro- Passivums armen, -i, welcher nur aus dem Charakter -ya, der- als solcher blos den eränisch-indischen Sprachen zukommt und den europäischen Sprachen unbekannt ist, erklärt werden kann; vgl. armen. iJ.plrJ^ (berem) ,ich trage', dagegen /-/-/»A^ (berini) ,ich werde getragen'. Der zweite Punkt betrifft das Zeichen der ersten Person Pluralis -wk), welches nur in dem eränischen -malü = altind. -masi seine Erklärung findet. Dieses -lyiasi lässt sich aber in keiner der europäischen Sprachen nachweisen. Mit dem euro- päischen -mas lässt sich das armenische -mq schlechterdings nicht vermitteln, da altes .s (nach unserer Ansicht wie im Erä- nischen zu // geworden) spui-los abfällt, -mq kann aber auch keine Neubildung vom Singular -m aus sein, da dann die zweite Person Pluralis nicht -j^ lauten dürfte, sondern nothwendig -sq lauten müsste. Es bleibt noch ein schwieriger Punkt übrig, der gegen den eränischen Charakter des Armenischen geltend gemacht werden könnte, nändich das -s der zweiten Person Singularis. Armen. i-LfL,, (leres) ,du trägst' stimmt mit altbaktr. haralii (= altind. hliarasi) nicht zusammen. Dass aber dies kein Grund ist, das Armenische von den eränischen Sprachen loszureissen, beweist das Ossetische, welches ebenfalls -s als Charakter der zweiten Person Singular kennt, — Ueberhaupt bestehen gerade Ueber die Stellung des Armenischen im KreiBP der indogermanischen Sprachen. 225 in der Erklärung- der zweiten Person Sing-ularis auch im Grie- chischen und Litauischen dieselben lautlichen Schwierig-keiten wie im Armenischen und Ossetischen^ da g-riech. öeoe-.; = alt- ind. hharasi (man erwartet nach Y'Vsi = altind. (janasi vielmehr z>ipz'.) und litauisch hegt = beg-asi mit den sonstig-en Lautgesetzen der betreffenden Sprachen nicht stimmen wollen. Wir gehen nun zur Betrachtung des Wortschatzes, und hier zunächst der Zahlenausdrücke über. Der Stamm A'^/« (era) für ,drei' kann nur aus dem Erä- nischen erklärt wei-den. Er stimmt mit dem ossetischen nrtha- und geht auf arha- für ahra = athra (vgl. altbaktr. thri ■= alt- ind. tri) zurück. Ebenso findet der Stamm für ,vier' ^iu,L,u (qara) nur in den eränischen Sprachen seine Erklärung, qara- geht auf thicara- zurückj und setzt eine Verstümmelung des Ausdruckes catvar- zu tvar- voraus, die blos in den arischen Sprachen (altbaktr. mir-ya, altind. tur-ya, hifr-iya) nachgewiesen werden kann. Der Ausdruck für , sechs' /ä^ (icetsh) lässt sich nur aus dem altbaktrischen khswas (für khswaks) deuten, während in den europäischen Sprachen (ausser Griech.) keine Form vor- handen ist, welche demselben zu Grunde liegen könnte. Den alten Ausdruck für ,hundert' hat das Armenische bekanntlich verloren. Es ersetzt ihn durch ^"u'^i^p (hariur), welches einem alten paruvat ,zahlreich' entspricht, r = t wie f.pPi/iiip (eriwar) , Renner' = altbaktr. aurvat. Der Verlust des alten Ausdruckes für ,hundert' hat nichts Auffallendes, auch das Ossetische muss ,neun' durch far-ast umschreiben. Indem wir uns der Betrachtung des Wortschatzes im en- geren Sinne zuwenden, müssen wir noch Einiges über die Lehnwörter des Armenischen bemerken. Dass es im Armenischen eine stattliche Reihe von Wörtern gibt, die dem benachbarten Persischen, und zwar vom Proto- Pehlewi bis auf die Sprache der Neuzeit entlehnt sind, ist eine Thatsache, die von allen Forschern auf diesem Gebiete an- erkannt worden ist. — Die Sache ist aber keineswegs so ein- fach, als Hübschmann und sein kritischer Rathgeber Th. N()l- deke zu glauben scheinen. Fürs erste ist das von Hübschmann aulgestellte Verzeich- niss der persischen Lehnwörter nur dann als begründet anzu- Sitzungsber. d. phil.-hist. Cl. LXXXIV. Bd. II. Hft. 1ü 226 Müller. sehen, wenn seine Ansicht, das Armenische sei keine eränische Sprache, sondern den europäischen Sprachen einzureihen, richtig ist, was nach dem von uns Vorgetragenen kaum von Jeniandem behauptet werden dürfte, und zweitens müssen diese angeblichen Lehnwörter denn doch näher geprüft werden. Dass armen, '"^'n (akht), /i't"""' (khrat), "L^«" (ukht) Lehnwörter sind, können wir ganz bestimmt läugnen, und zwar wegen des Umstandes, weil diese in Betreff des auslautenden Stammvocals mit den altbak- trischen Bildungen (akhti, khraUi, iikhti) vollkommen überein- stimmen, also dem einheimischen Sprachschatze angehören müssen, während, wenn sie dem Pehlewi entlehnt worden wären , welches die vocalischen Ausgänge gleich dem Neuper- sischen eingebüsst hat (unsere Formen hätten dort die Gestalt akht, khrat, ukht), sie dann gewiss, nach Analogie der am häufigsten vorkommenden Formen, als a-, respective o-Stämme behandelt worden wären. Wir wollen indessen, um nicht der Polemik allzuvielen Platz einzuräumen , hier von den Formen , welche man als Lehnwörter betrachten könnte, ganz absehen, und in der nach- folgenden Liste nur jene Wörter anführen, welche entschieden den eränischen Sprachen angehören, also für den eränischen Charakter des Armenischen Zeugniss ablegen. i«Ä-it^ (atsel) , führen^, altbaktr. az-. lui^uji^li (apauni) _,Taube' =: apavn-ya, osset. halan, das sich zum armenischen Worte ebenso verhält, wie litauisch ha- landis zu slavischem lebedl. . uiqnik" (apoves) , Fuchs', osset. ruvas, rubas, neup, dagegen sU^» (röhäh). uäJ'uMni, (amarn) , Sommer', altbaktr. hama, altind. samä. •ujit (ajts) , Ziege' geht auf eine altbaktrische Form az-ya- zurück, altind. aga- ,Bock', agä ,Ziege'. '"JP^L (djfel) , verbrennen', osset. arth , brennendes Feuer', altbaktr. äthro (Genitiv von ätare). iiJijA.ni.ff (an'Quk) ,enge', vgl. altbaktr. cizo (Stamm azanh-). ui^Jutuin (askhat) ,Mühe' setzt ein altbaktrisches khsata- voraus im Sinne von khsaiti-. iu2^luujp^ (askharh) ,Welt, Gegend', altbaktr. khsathra-. ui^Juku, (askhet) ,röthlich', altbaktr. khsaeta- ,glänzend'. Die mittel- und neupersische Form lautet set, sed. Ueber die Stellung des Armenisclien im Kreise der indogerm:inisclien Sprachen. 227 ,u.^^ (ar-), Praepusition in der Bedeutung ,zu', ossetisch ar-, ra-. .«/i^^tÄ- (ariuts) ,Löwe^, altbaktr. raöza-. .upW^p^ (artsath) , Silber^, altbaktr. crezata-. .upAu^/f (arC,ak) ,frei, ungebunden^, altbaktr. erezu-. •"pI (arsh) ,Bär', ossetisch ars, griech. äpz-TOj, dem Slavo- Lettischen dagegen fremd. .upul,-!, (arsin) ,Falke^, altbaktr. airya-sama (Lehnwort?). u.uuiu,u„ul( (aspatak) ,Beutemacher, Räuber, Raubzug', alt- baktr. spädha-, ossetisch afsad ,Kriegsschar, Regiment'. Neben diesem einheimischen Worte findet sich das entlehnte, gleich- falls auf altbaktr. spädha zurückgehende «/«^'-s (späh), "^i'uj (spaj) = neupers. sLyw (sipüh). p.uqn.^I' (bazum) ,viel, zahlreich', altind. hahu. piut^iJiihi^ (hazanel) ,theilen', altbaktr. haz-. ^,upi.p (har'Qr) ,hoch', altb. herhat-, hereza-, osset. barzond. plrffu^^t^ (hekanel) ,brechen', altind. bhay-. Die europäischen Sprachen zeigen die vollere Form: latein. frag-, griech. fpay-, gotisch ho^ak- (brikan). f-ni^phi^ (bxirel) , duften' und f-;t.p,u,„n../i, (bura-stan) , Garten, = neupers. ^Uc^^ (bö-stän) gehen auf altbaktr. baödha- zu- rück. Den Vocal ö, welcher in den beiden Formen durch Verlust des Tones zu v, wurde, zeigt uns noch ^^wJ'pnjp (karn- hujr) ,Kuss'. ^'"JL (o^y'O ^Wolf, altbaktr. vehrka-. .I^bii^i, (ge^mn) ,Vliess', altbaktr. vüreman-, altind. varman-, fJ^"' (get) ,Fluss, Bach', altbaktr. vaidhi-. lh"'l^L (y^i^^) jwissen'^, altbaktr. vid-. ^uifu^/^^ (gtanel) ,finden', altind. vid- (vind-). tf^nph^tf^ (gortsel) , arbeiten', altbaktrisch verez-, neupersisch (jtXj\\^ (ivarz-l-dan). I'utf'u'i.l.f^ (dazanil) ,sich übel befinden', welches vielleicht mit uiiuj-u/i,l,i^ (t-azanil) , Plage haben' identisch ist. Beiden liegt altbaktr. daz-, altind. dah- zu Grunde. T-f^- (dz-), altbaktr. duz-. bp^ntii^ (erdnul) , schwören', osset. ard ,Eid, Eidschwur'. •juMjp.u'i.u.i^ (zajranal) , zornig werden', von altind. ghav-, vgl. altind. haras .Zorn'. Hiupf" (zarm) , Familie, Haus', altind. hannga-, 15* 22H Müller. 1T"il!- (WJ^^ , aufmerksam', .finuzininni^ (zgnsanal) ,auf- merksam sein', altbaktr. tiz-gadm- ,mit aufgerichteten Ohren versehen'. fThi (hiQ) , Leopard' setzt ein altbaktrisches hinza- voraus = altind. siha- ,Löwe'. Davon pi'iL'i.l, (en'Cmi) , Leoparden-Fell'. /.y Ju.,/i, (ükhan) , Fürst, Heri-' und A^A^/. (ükhel) ,belierr- schen, regieren', altbaktr. hlisi-, /"/' (iur) Pronomen IH. Pers., altbaktr. ava-. ^,ju (lujs) , Licht', altbaktr. raöco (Thema raöcanh-). Davon : fi,ijj,u^,l.l^ (lufslianel) , Licht machen', altbaktr. raöcay-. lunjp (hhujr) , Diadem, Krone', altbaktr. khaödha-. h^Lp ftser) ,alt', altind. ßarat-. h'iiiuhl,!^ (tsnanil) , gebären', altbaktr. zan-. ^i"l (fsoto) ,Meer', altbaktr. (jcmvi-, altind. gahli-lra-. h^uiiip (tsum-) ,Knie', altbaktr. zenu-, altind. wgu (sard). ^ ^fipu.^ (qirtn) ,Schweiss', altbaktr. qid-, altind. svid-. ^„jP (qujr) , Schwester', altbaktrisch *qanhro (Genitiv von qanhare). ^nA (qun) , Schlaf, altbaktr. qafna-. od^b'" (özit) ,Gabe, Spende', altind. aldti-. oi (oQ , Schlange', latein. angui-. In beiden Formen ist armen, o aus "»l. = au. entstanden. Wir haben im Vorhergehenden eine stattliche Keihe von Wörtern aufgeführt, welche theils an und für sich dem erani- schen Sprachschatze angehören, theils vermöge ihrer lautlichen Entwicklung blos auf eine eränische Sprache bezogen werden können. Es ist nun Sache desjenigen, welcher das Armenische für eine europäische Sprache ausgibt, uns eine gleiche Liste von Wörtern vorzuführen, welche theils nur dem euro]iäischen Sprachschatze angehören (und hier zunächst dem Griechischen und Slavo-Lettischen), theils vermöge ihrer lautlichen Entwick- 930 Müller. luii"- nur auf eine europäische Sprache hinweisen. So lange eine solche Liste von Wörtern uns nicht vorliegt, haben wir volles Recht die Ansicht, das Armenische gehöre in die Reihe der europäischen Sprachen, für nicht begründet zu halten und j entschieden zurückzuweisen •. Wenn man nun alles von uns Vorgebrachte überblickt und unbefangen prüft, so wird man — wie ich hoffe — die Ueberzeugung gewinnen, dass meine Ansicht, das Armenische sei den eränischen Sprachen zuzuzählen, aufrecht erhalten werden muss. Freilich dürfen wir in demselben weder eine . Tochter des Altpersischen der Keilinschriften noch des Alt- baktrischen erblicken (dagegen sprechen mehrere wesentliche Punkte), sondern wir müssen dasselbe als Sprossen einer nicht näher bekannten Stammsprache, die sich parallel mit dem | Altpersischen und Altbaktrischen von der eränischen Grund- sprache abgezweigt hat, betrachten '. Dadurch aber verliert das Armenische für uns nichts an Wichtigkeit; im Gegentheil, es- \ darf auch jetzt nicht mehr, wie es bisher leider geschehen, weder von den Zendphilologen noch von den Sprachforschern j übergangen werden. j 1 Die von Hübschmann (Zeitschr. f. vergl. Sprachf., XXIII , 36) angestellte Berechnung beweist nicht viel, da man, wie er selbst bemerkt, den arme- nischen Sprachschatz noch nicht vollkommen durchforscht und mit jenem der verwandten Sprachen verglichen liat, dann aber auch der slavo-let- tische Sprachschatz in einem viel grösseren Umfange als der alt-eränische uns bekannt ist. Uebrigens können wir nicht umhin, auf einen Umstand in der Arbeit Hübschmanns aufmerksam zu machen, der uns einiger- massen befremdend erscheint. Hübschmann erklärt einerseits das Arme- nische für europäisch, andererseits zieht er vorwiegend das Eränische zur Vergleichung heran. Es wäre mir, dem es um Erkenntniss der Wahr- heit, nicht um Befriedigung persönlicher Eitelkeit zu thun ist, in der That lieber gewesen, wenn Hübschmann, nachdem er zur Ueberzeugung gekom- men, das Armenische gehöre zu den europäischen Sprachen, einerseits meine Ansicht direct als verfehlt erklärt, und andererseits den Ifachweis seiner Behauptung durch Beschränkung auf die europäischen Sprachen geführt hätte, da auf diese Weise die ganze Streitfrage ver- einfacht worden wäre. 2 Damit verträgt sich der innige Anschluss an das dem Eränischen ver- wandte Slavo- Lettische, welcher namentlich im Festhalten der Gutturalen (Hübschmann, Zeitschr. f. vergl. Sprachf. , XXIII, 29 ff.) und der regel- rechten Spaltung der Laute r und l (Hübschmann, a. a. O. 35, doch vgl. auch die neu-eränischen Sprachen) deutlich hervortritt. Ueber die Stellung des Armenischen im Kreise der indogermanischen Sprachen. 231 ANHANG. Ueber den Laut des armenischen •). Bekanntlich gehört es zu den Eig-enthümlichkeiten des Armenischen, dass es vielfach in jenen Fällen, wo das Alt- indische und Altbaktrische 7 (dz) darbieten, den diesem Laute zu Grund liegenden Guttural noch festhält, z. B.: armen. ^^/«^ (keal) jleben^; litru/i.^ (keanq) ,das Leben^, altbaktr. ('jlv, altind. mv. Es zeigt also hierin Berührung mit dem Slavo-Lettischen und Gotischen, vgl. litauisch gyvenu, gyventi ,leben^, gyvas , leben- dig', gotisch qvius (Stamm qviva-) , lebendig', dagegen griechisch ßio?, latein. vivus. Wir müssen aber bemerken, dass auf eine solche Wahrnehmung hin der Schluss^ das Armenische sei nicht eränisch, sondern müsse zum Letto-Slavischen gestellt werden, nicht aufgebaut werden kann, da ja das Altbaktrische und Alt- indische auch die Wurzel gi kennen, vgl. altbaktrisch gaya- ,Leben', altind. gaya- , Leben', dann ,Inbegriff des zum Leben Nothwendigen, Hausstand' u. s. w. Ein Stück Alterthümlichkeit gegenüber dem Altindischen, Altbaktrischen und Slavo-Lettischen liegt in dem Laute des armenischen g. — Dieser Laut liegt nämlich in der Mitte des lateinisch-griechischen k (k'J und des indisch-litauischen s, so- wie des eränisch-slavischen s. Der Process der Palatalisirung, von welchem k' überall früher ergriffen wurde als k, ist wohl so aufzufassen, dass k' zunächst in k'j dann in ts überging. Aus diesem ts gingen durch Verlust des explosiven Bestand- theiles das altindische s und das litauische § (sz) hervor. Beim eränischen s und slavischen s müssen wir Assimilation des s an das vorhergehende t in der Gruppe ts annehmen, welche also zu ts wurde. Nach Verflüchtigung des explosiven Be- standtheiles, wie in dem ersten Falle, entstand aus ts erä- nisches s und slavisches s. Eben der Umstand, dass überall der explosive Bestandtheil gänzlich schwand, beweist das höhere Alter der Palatalisirung in k' gegenüber dem k. Das altindische .<, 2iV2 Miiller. Uclier die Stellung des Armen, im Kreise der indogerm. Sprachen. welches das k' reflcctirt, bleibt immer s (d. h. bald ^ bald ^, Vju-I. drSf drsta), während bei c (ts) in Folge dessen, dass der Palatalisirungsprocess jung, d. h. nicht ganz durchgeführt ist, vielfach das alte, ihm zu Grunde liegende k hervortritt {vac, d. i. vats, uk-ta). Das armenische // liegt also zwischen dem lateinisch- griechischen k (k') und den arisch - slavischen Lauten s, s in der Mitte, indem es den vollen nicht verflüchtigten Laut ^5- darbietet. Man vergleiche arm. ^iupjr/tu'itlr^ (hartshanel) ,fragen', latein. prec-^ gotisch fraihnan (frah-) , fragen^, altbaktr. pares, neup. ^tX-u*^vj (pnrsldan), osset. farsin, altind. pras (also lautet die indische Wurzel : vgl. pras-na nicht aber prach, welches aus pras-chämi, latein. posco = porc-sco entstanden ist, wie icchnmi aus is-chämi), litauisch praszyti, slav. prositi. Ebenso armen. fjni-pin (tslmrt), jkalt, gefroren^, griech. v-pioc, altbaktr. sareta, neup. i>yMj (sard), osset. sald. Interessant ist i»i^ij'u'i,Li^ (lutshanel) , erleuchten', ein De- * nominativ -Verbum von i"j" (lujs) , Lichte Nach dem altbak- trischen raöco müsste man lujtsli erwarten, das in der That in lutshanel steckt. Gegenüber lutshanel ist lujs um eine Stufe weiter fortgeschritten, es würde einem altbaktr. *raöso, altind. '^rösas entsprechen. Aber gerade hier zeigt uns das Altindische denselben Process. Das Participium rusant- ,licht, hell", wird zu ruc gezogen (s. Böthlingk-Roth), bietet uns also ein Fortschreiten von k zu s, einen Process, der sonst nur von k' aus beobachtet wird (vgl. Fick. Die ehemalige Spracheinheit der Indogermanen Europa's. Göttiugen, 1873. S. 4 fi".). XXIV. SITZUNG VOM 16. NOVEMBER 1876. Der Vicepräsident gibt Nachricht von dem am 9. d. M. zu Leipzig erfolgten Tode des Ehrenmitgliedes, Geheimrath und Professor Dr. R i t s c h 1. Die Mitglieder erheben sich zum Zeichen des Beileides von ihren Sitzen. Die Direction der steiermärkischen Landesoberrealschule in Graz spricht den Dank aus für die Bewilligung des , Anzeigers'. Herr Professor Dr. Rettig in Bern übersendet mit Be- gleitschreiben mehrere seiner Werke. Das vv. M. Herr Professor Dr. Maassen legt eine für die Sitzungsberichte bestimmte Abhandlung: ,Glossen des cano- nischen Rechts im karolingischen Zeitalter' vor. An Druckschriften wurden vorgelegt: Akademie, Königl. Schwedische der Wissenschaften: Öfversip:t af För- handlingar. 32. Arg. 1875. 33. Arg. Nr. 2 o. 3, 1876. Stockholm, 1875—1876; 8". — Bihang tili Handlingar. 3. Bd., Nr. 1. Stockholm, 1875; 8». — Observations Meteorologiques Sucdoiscs. Vol 15. 2* Serie. Vol. 1. 1873. Stockholm, 1876; 4". — Etudcs sur les KchinoVdöos par S. Loven. 11. Bd., Nr. 7. Stockholm, 1875; 4". — HandUngar. XI. Bd. 234 1872. Stockholm, 1873—1875; 4«. — Eugenies Kesa. Hüft 13, 14. Stock- holm, 1858—1874; 40. Gesellschaft, Schlcsische, für vaterländische Cultur : 5.3. .Jahresbericht; Jalir 1875. Breslau, 1876; 4". — Deutsche, für Natur- und Völkerkunde Ostasiens: Mittheilungen. 9. Heft. März, 1870. Yokoliama, 4«. — Arendt, C: Das schöne Mädchen von Pao. Yokohama, 4". — Bulgarische, litterarische: Periodische Schriften. I. Jahrgang. 11. und 12. Heft. Braila, 1876; 4". Krone s, Franz Dr.: Handbuch der Geschichte Oesterreichs. 8. Lieferang. Berlin; 8«. Kettig, G. F. Dr. Professor: Plalonis Symposion. Halle, 1876; S«. — Piatonis Symposium in nsum sludiosae iuventutis scholaruvi cum commen- tario critico. Halis, 1875: 8». — Kritische Studien und Rechtfertigungen zu»Plato's Symposion. Bonn, 1876; 4". ,Revue politique et litteraire' et ,Revue scientifique de la France et de l'etranger'. VP annee, 2« serie, Nr. 19 et 20. Paris, 1876; 4«. Smithsonian Institution: Annual Report of the Board of Regents for the year 1874. Washington, 1875; 8". Verein für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben. Correspondenz- blatt. I. Jahrgang. Nr. 6-9. Ulm, 1876; S». I Maassen. Glossen des cansnischen Rechts aus dem karolingischen Zeil alter 235 Glossen des canonischen Eechts aus dem karolingischen Zeitalter. Mitgetlieilt und beleuchtet von Friedrich Maassen, wirklichem Mitgliede der k. Akademie der Wissenichaften. I. Die Handschriften. 1. Cod. lat. Monac. G242 (Fris. 42) in tblio saec. IX. exeunt. vel X. ineunt. ^ enthält f. 2' — 289' die Dionysio-Hadriana."^ Zwischen den Zeilen und am Rande finden sich Glossen. Die Interlinearglossen sind hie und da altdeutsche Worterklärungen, die bereits von Graff benutzt sind. 2. Cod. Ambros. S 33 sup. in folio saec. IX. Stammt aus Bobbio. •' Enthält diejenige vermehrte und veränderte Form der Sammlung des Dionysius, die ich nach dieser Handschrift die bobienser genannt habe. * Die Glossen sind zum Theil dieselben, wie die der münchener Handschrift — ohne dass alle Glossen der letzteren uns hier begegneten — , zum Theil, und zwar verhältnissmässig zahlreich, andre. 3. Cod. Vercell. CXI. in folio saec. X. -^ Enthält die bobienser Dionysiana. Die Glossen dieser Handschrift finden 1 S. Halm et Laubmann Catalogus codicum Latinorum bibliothecae regiae Monacensis T. I. P. III. p. 77 sq. 2 S. meine Geschichte der Quellen und der Literatur des can. Rechts im Abendlande I. S. 441 fg. 3 S. meine Bibliotheca Latina juris canonici manuscripta I. I. Italien. (Sitzungsberichte LIII.) S. 381 fg. ^ S. meine Geschichte der Quellen u. s. w. I. S. 471 fg. '-> S. meine Bibliotheca Latina juris canonici manuscripta a. a. O. ö. 412 fg. 2'iiQ Maassen. sich meist auch in der vorigen. Die mailänder Handschrift zeichnet sich aber durch grössere Zahl der Glossen aus. 4. Cod. Vindob. 3(51 (Jur. can. 40) in folio saec. XI. ^ Enthält eine besondre Form der Dionysio-Hadriana, in der die allgemeinen Concilien — unter diesen die synodus Ephesina in einer ihr mit andern Formen gemeinsamen Gestalt — den übrigen Concilien voraufgehen. - Die Glossen sind hier am spärlichsten, unter ihnen, und zwar häufiger als in der mün- chener Handschrift, auch altdeutsche Worterklärungen. II. Die glossirte Sammlniig. Von den angeführten Handschriften enthält die erste die reine Dionysio-Hadriana, die vierte auch die Hadriana, aber doch in einer etwas modificirten Gestalt; die zweite und dritte enthalten eine selbständige Form der Samm.lung des Diony- sius, welche von der Hadriana wesentlich verschieden ist. Es fragt sich, welche Form die Grundlage und das Object für die glossirende Thätigkeit gebildet hat. Dass die Glossen ursprünglich nicht zur bobienser Dio- nysiana geschrieben sind, muss deshalb angenommen werden, weil keines der Stücke, welche dieser Form allein gehören, glossirt ist. Es rechtfertigt dies den Schluss, dass in der ur- sprünglichen Vorlage diese Stücke fehlten. Dass dem so sei, dass also die Glossen, welche Avir in Exemplaren der genannten Form finden, auf diese — mit einer gleich zu erwähnenden Ausnahme — erst übertragen sind, ist uns überdies direct bezeugt. In der bobienser Dionysiana folgen nämlich auf diejenigen Decretalen Cölestin's I., die ihr mit der reinen Sammlung des Dionysius — und der Hadriana — ge- mein sind, noch zwei andre Schreiben desselben Papstes. In der mailänder Handschrift nun steht neben dem ersten dieser beiden Schreiben am Rande in der Form der Glosse die Bemerkung: Abhinc desunt epistolae Celestini in praefato lihro praestito. Die Uebertragung der Glossen ist also aus einem • Tabulae codicum manu scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palat. Vindobonensi asservatorum. I. 54. 2 S. meine Geschichte der Quellen u. s. w. I. S. 454. Glossen des canonischen Bechts ans dem karolingischen Zeitalter. 237 Buch geschehen, welches die beiden folgenden Stücke nicht enthielt. Die Erwähnung aber, welche hiernach schon an einem früheren Ort gemacht sein soll von diesem Buch (praefato), habe ich in dem mailänder Exemplar nicht gefunden. Freilich folgt aus der angeführten Thatsache keineswegs mit Nothwendigkeit, dass nicht auch zu dieser Form noch Glossen gemacht sein könnten. Für eine besondre Art der Glossen erachte ich dies sogar als gewiss. Das mailänder Exemplar bringt nämlich nicht selten Varianten. In der Mehr- zahl derselben erkennen wir die Lesarten der reinen Dionysiana und der Hadriana. Derselbe, welcher die Glossen aus dem libei- praestitus übertrug, merkte auch abweichende Lesarten desselben an. Für die übrigen Glossen aber gilt mir ein ur- sprüngliches Verhältniss zu der durch die bobienser Dionysiana repräsentirten P"'orm als höchst unwahrscheinlich. Diese Form gehört Italien an und hat schwerlich über Italien hinaus Ver- breitung erlangt; die Heimath der Glosse aber ist, wie unten erhellen wird, im westlichen Frankenreich zu suchen. Die Form der wiener Handschrift ist von der reinen Hadriana abgeleitet; sie wird durch einige untergeordnete Ab- weichungen von derselben characterisirt; sie enthält unter den von mir benutzten Exemplaren die bei weitem geringste Zahl von Glossen. Das einzige Stück, welches gegenüber der reinen Hadriana als Zusatz dieser Form erscheint, hat keine Glossen. Ueberdies ist die wiener unter den vier Handschriften die jüngste. Es kann daher von dieser Form für unsre Frage füglich abstrahirt werden. Es bleibt allein die in der münchener Handschrift ent- haltene Form der reinen Hadriana übrig. Ein Grund zu bezweifeln, dass zur Hadriana die Glossen ursprünglich geschrieben seien, liegt denn auch nicht vor. Dass die Sammlung des Dionysius in ihrer unveränderten Gestalt die Grundlage gebildet habe, ist deshalb nicht anzunehmen, weil die Glossen auch bei solchen Stücken vorkommen, welche Additionen der Hadriana sind. Freilich habe ich zu keinem dieser Stücke Glossen gefunden, welche einen räsouuirenden Character hätten. Das aber ist ein Schicksal, welches die der Hadriana eigenthümlichen Stücke mit solchen Stücken theilen. ^38 Maassen. welche den beiden Formen g-enieinsam angehören, i Es kann also nichts daraus gefolgert werden. Ein positiver Beweis, dass die Hadriaua den Gegenstand der Bearbeitung gebildet habe, findet sich zu c. 12 des coneilium Neocaesariense (n. 4). Hier wird c. Xll. des coneilium Africanum der Hadriana citirt. So- wohl nach der reinen als nach der bobienser Dionysiana müsste der citirte Canon die Zahl 55 führen. 2 III. Zeitaller. - Haben wir demnach für die glossirte Sammlung die Hadriana zu halten, so ist damit auch der Termin gegeben, vor dem die glossirende Thätigkeit nicht füglich begonnen haben kann. Die Dionysiana ist in derjenigen vermehrten und veränderten Gestalt, in der wir sie die Hadriana zu nennen pflegen, im Jahr 774 durch Karl den Grossen von Kom in's Frankenreich gebracht worden und hat hier im Jahr 802 die Autorität eines durch Synodalbeschluss recipirten Codex cano- num erlangt. ^ In Verbindung mit dem Umstände, dass die Glossen dem Frankenreich angehören, ist demnach der Beginn der glossirenden Thätigkeit frühestens in das letzte Viertel des achten Jahrhunderts zu setzen. Dass aber die Glossen der Hauptsache nach schon vor dem Ende des neunten Jahrhunderts geschrieben waren, be- weist das Alter der münchener und der mailänder Handschrift. Aus einem innern Grunde ist der Endtermin des Zeit- raums, in den hiernach die Abfassung der Glossen fällt, noch weiter zurückzusetzen. In sämmtlichen Glossen ist keine Spur einer Bekanntschaft mit den falschen Decretalen zu entdecken. ' So finden sich zu den Canouen des coneilium Constantinopolitanum, zu den decreta Bonifacii jiapae und Anastasü papae keine erörternden Glossen. Unter den der Hadriana allein gehörenden Stücken habe ich worterklärende Glossen gefunden: zu dem Synodalschreiben des Concils von Antiochien, dem Symbolum des Concils von Chalcedon, den decreta Hilari papae, Siniplicii papae, Felicis papae. 2 Dass sich dieses Citat in einer Handschrift der bobienser Dionysiana findet, ist ein neuer Beweisgrund für die Uebertragung, da für diese Sammlung das Citat nicht passt. ' S. meine Geschichte der Quellen u. s. vv. I. S. 469 fg. Glossen des canonischcn Rechts aus dem karoliiigischen Zeitaller. 239 Mit einer einzigen Ausnahme. In der jüngsten der vier Hand- schriften findet sich zu c. 11 der sogenannten canones apostü- lorum (n. 10) folgendes Citat: Calistus et Fabianus papae in decretis suis affirmant apostolos hec capitida statuisse de excom- municatione. Sonst ist weder in den Citaten noch in der Aus- wahl der behandelten Materien noch in der Tendenz der Glossen der Pseudoisidorus im Werk zu spüren. In Betreff der beiden letzten Puncte sei Folgendes bemerkt. Was speciell den Primat der römischen Kirche angeht, so wird seiner gedacht zu c. (3 des concilium Nicaenum (n. 5). Der Glossator will die Frage nach dem Recht, sowohl der Errichtung neuer Bisthümer, als auch der Erhöhung eines be- stehenden Bischofssitzes über andre, (beides wird hier, wie der Verlauf der Erörterung ergiebt, unter constitutio episcoporum verstanden) beantworten. Es ist zu unterscheiden, sagt er: entweder es handelt sich um eine, sei es schon seit der apo- stolischen Zeit, sei es durch die Gesetzgebung eines der Kaiser, welche einer der sechs allgemeinen Synoden als mediatores vorstanden, getroffene Einrichtung, oder nicht. In diesem letz- teren Fall ist entweder ein Beschluss eines Concils oder auch eine Verfügung der prima sedes Petri erforderlich. So weit die Glosse. Nun haben die Päpste das Recht Bisthümer und Erz- bisthüiner zu gründen seit dem Anfang des achten Jahrhun- derts in denjenigen Gegenden des Abendlandes geübt, in welche durch römische Glaubensboten das Christenthum gebracht war. Dass die Päpste die Bischöfe einzelner Sitze zu apostolischen Vicarien für ganze Länder oder, wie sie später auch wohl genannt wurden, zu Primaten bestellten, kommt bekanntlich schon viel früher vor. Die in der Glosse vorgetragene Lehre entspricht demnach durchaus den thatsächlichen Verhältnissen. Eine zweite Erwähnung der Institution des Primats der römischen Päpste findet sich zum c. 12 des concilium Chalce- . donense (n. 7). Hier wird von dem Fall gehandelt, dass ein nach der Metropolitanwürde trachtender Bischof von dem Kaiser die Theilung einer Kirchenprovinz in zwei erwirkt habe. Die Glosse bemerkt dazu, dass, wer solches unternehme, nicht bloss auf sacrilegische Weise die Einmischung der weltlichen Gewalt in kirchliche Angelegenheiten veranlasse — davon nachher — , sondern auch hassenswerthe Zwietracht hervorrufe, 240 Mivassen. Altar gegen Altar aufrichte und auf" diese Weise gegen Gott, die Kirche, die Bischöfe und die Gewalt des römischen Papstes sieh vergehe. | Die Glosse zu c. 7 der decreta Leonis papae (n. 1) end- j lieh giebt nur mit andern Worten wieder, was im Text selbst gesagt ist. In diesen Aeusserungen ist nichts von einem Einfluss specifisch pseudoisidorischer Tendenzen wahrzunehmen; sie sind lediglich der Ausdruck einer auf die ächten Quellen und die thatsächlichen Verhältnisse begründeten Rechtsanschauung. Direct beweisend gegen die Bekanntschaft mit den falschen Decretalen scheint mir aber eine Stelle zu sein, wo allgemein von den autoritativen Grundlagen des kirchlichen Lebens ge- handelt wird. Ich meine den Schluss der Glosse zu c. 20 der decreta Coelestini papae (n. 1), der folgeudermassen lautet: Omne eriim, quod in aeclesia agitur, mit ex auctoritate scri'ptu- rarum canonicarum auf mysticis in Christo ßguris mysteriorum • aut usu apostolicae antiquitatis mit sanctorum illorum patrum fide, qiios constat Deum clarißcasse in gloria aeternitatis suae. Das pscudoisidorische System würde hier noch die Anführung der römischen Kirche erforderlich machen, welche — so lautet in ähnlichem Zusammenhang die stehende Phrase — per Dei omnipotentis gratimn a tramite apostolicae tradifionis nimquam errasse prohahitur. ' Wie ist daher das Schweigen der Glosse von der Autorität der römischen Kirche anders zu erklären als aus der Nichtkenntniss der falschen Briefe? Hätte es seinen Grund in einem bewussten Gegensatz gegen pscudoisidorische Doctrinen, so würde dieser an irgend einer Stelle doch auf positive Weise sich erkennbar machen, während wir eher um- gekehrt einen Zug von innerer Verwandtschaft wahrnehmen. In der ganzen Glosse ist keine Spur der characteristi- sclien Gebilde des grossen Impostor zu entdecken. Dass ohne die Zustimmung des Papstes keine Concilien berufen werden dürfen, dass kein Bischof anders als vom Papst abgesetzt, dass gewaltsam entsetzte Bischöfe vor geschehener Restitution nicht angeklagt werden können, von alledem findet sich nichts, 1 So Pseudo-Lucius bei liinschius p. 179, Pseudo-Felix I. p. 205, Pseudo- Marcus p. 454. Glossen des canonisclien Rechts aus dem karolingischen Zeitalter. 241 nichts von der Primatenwürde als einer organischen Einrich- tung-, nichts von einer Eliminirung der Chorbischöfe u. s. w. Diese Erscheinung würde sich schwer erklären lassen, wenn die Decretalen des falschen Isidorus zur Zeit der Abfassung der Glosse schon existirt hätten. Sie würde um so unerklär- licher sein, als die historische Situation, unter deren Einfluss mindestens ein Theil der Glossen geschrieben ist, dieselbe war, aus welcher auch der Plan zu jener grossartigen Fälschung hervorgegangen ist: die Noth und Bedrängniss, die Abhängig- keit von der weltlichen Macht, in welche unter der Regierung Ludwig's des Frommen und seiner Söhne die Kirche ge- rathen war. Ich glaube daher nicht zu irren, wenn ich annehme, dass die Glosse der Hauptsache nach schon um die Mitte des neunten Jahrhunderts geschrieben war. Das Citat der wiener Hand- schrift ist ein späterer vereinzelter Zusatz. Es ist auch leicht einzusehen, dass nach dem Erscheinen der falschen Decretalen die wissenschaftliche Bearbeitung der Dionysio-Hadriana ein Ende nehmen musste. Diese Sammlung, die nur ächte Decretalen enthält, erschien ja nun als eine höchst dürftige und unvollständige Compilation des alten Kirchenrechts. Dass aber die pseudoisidorische Sammlung, aus der jetzt vorwiegend das Recht für die Anwendung ge- schöpft wurde, nicht in ähnlicher Weise bearbeitet ist, das er- klärt sich einmal aus d.er für literarische Thätigkeit wenig «i'ünstia-en Signatur, welche seit der zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts die allgemeinen Zeitverhältnisse annahmen, und zweitens daraus, dass es den erdichteten Decretalen noch an den innern Bedingungen gebrach um ein Object wissenschaft- licher Bearbeitung zu bilden. Die Fälschung war zu unge- heuer, als dass, wenn nicht sofort erkannt und aufgedeckt, sie anders denn verblüffend hätte wirken sollen. Nicht bloss zu den Werken des regellosen Zufalls und den Schöpfungen willkür- licher Gewalt hat die wissenschaftliche Bestrebung keine Ver- wandtschaft, auch von den Hervorbringungen tendentiöser Mache wendet sie sich mit instinctiver Scheu ab. Die pseudo- isidorischen Typen mussten erst über das Leben Macht ge- winnen, aus ihm gewissermassen wiedergeboren werden; sie mussten mit den Schöpfungen der ächten Quellen zu v'uw.w Sitzungster. d. phil.-lüst. Cl. LXXXIV. Bd. II. lllt. Iß 242 MaaBsen. einheitlichen practischen System zusammenwachsen um als integrirender Bestandtheil des geltenden Rechts ihre wissen- schaftliche Pfleg-e zu finden. Dass aber dies eintrat, das hat nicht weniger als drei Jahrhunderte erfordert. IV. Historische Relationen. Ein Theil der Glossen steht durch seinen Inhalt in un- verkennbarem Zusammenhang zu der Reaction, welche sich unter Ludwig's des Frommen Regierung im westlichen Franken- reich gegen den Druck der weltlichen Gewalt auf die Kirche, gegen ihre Einmischung in kirchliche Angelegenheiten, gegen die Verweltlichung des Clerus geltend machte und welche ihren entschiedensten Ausdruck in dem pariser Concil vom Juni des Jahrs 829 fand. ' Schon Wala von Corbie hatte auf dem im Winter vorher gehaltenen Convent von Achen, ein zweiter Jeremias, wie sein , Biograph ihn nennt, dem Kaiser die Uebel der Zeit und ihre Hauptursachen mit unerschrockener Wahrheitsliebe dargelegt. Nicht überschreiten solle der Kaiser die Gränzen seiner Ge- walt; er solle in die kirchlichen Angelegenheiten sich nicht weiter einmischen, als ihm zukomme und der Kirche dienlich sei. 2 In Uebereinstimmung damit erhebt die pariser Synode Beschwerde, dass die kaiserliche Gewalt gegen Gottes Ordnung in kirchliche Dinge sich eingemischt habe. -^ Dieselbe Anschauung macht sich nun auch, und zwar auf sehr entschiedene Weise, in der Glosse zum c. 12 des con- cilium Chalcedonense geltend (n. 7); nur dass hier im Ein- klang mit dem Text die Spitze zunächst gegen die Geistlichen gerichtet ist, welche die Einmischung veranlassen. Die Glosse nennt es ein schändliches_, häretisches Sacrilegium, ein Ver- ' Vgl. Simaon Jalirl)üc.lier des fränkischen Reichs unter Lndwip; dem Frommen I. 81.5 fg. 2 Mahillon Acta sanctoriim o. s. B. saec. IV. P. I. p. 468 sq. üt sU im- perator et rex suo viancipat.us officio nee aliena gerat; sed ea, quae .mi juris conipetunt propria ; in divinii aufem ne ultra te ingeras qnaw expediat. ' L. III. c. 26 (Mansi XIV. 608) quia et princlpalifi pofeMas diver.tix ocaftionihiia infervenientihnx, xocux quam ancforifan dhnna ne hnheat. in cnnsaa ecclesiaxtican pronilierif, rel. Glossen des canonischen Rechts aus dem karolingisehen Zeitalter. 243 fahren, welches dem der Schlange im Paradiese gleiche, die weitliche Gewalt zu einer solchen Einmischung- zu bestimmen. In denselben Zusammenhang gehört auch eine Glosse zu c. 11 des concilium Antiochenum (n. 5), wo es als Sacrileg bezeichnet wird, wenn die Organe der weltlichen Gewalt das göttliche und kirchliche Recht mit Füssen träten, und ein Cleriker, der dies bewirke, für einen Apostaten erklärt wird, der von Gott und der Kirche verworfen werde. Wala hält es für nöthig den Kaiser noch ganz besonders vor dem Wahn zu warnen: er vermöge aus göttlicher Voll- macht zu benediciren und den heiligen Geist mitzutheilen. Das sei allein der Bischöfe Sache. Und wenn er schon seinen Einfluss geltend machen wolle, so solle er gemeinsam mit Clerus, Volk und Bischöfen handeln. ' Im Jahr 817 hatte Ludwig zugesagt, dass die Bischöfe den canonischen Vor- schriften gemäss durch den Clerus und das Volk gewählt werden sollten. 2 Aber diese Zusage war nicht gehalten. Daher die Beschwerde Wala's. Dass er dem Kaiser imputirt: er lege sich die Fähigkeit bei selbst den heilig-en Geist zu verleihen, ist natürlich nicht buchstäblich zu nehmen. Denselben Punct hat die Glosse zu c. 23 des concilium Antiochenum (n. 8) im Auge, wenn sie, ohne dass der Text ^ direct dies motivirte, solche Bischöfe verurtheilt, welche, sei es ' L. c. Si autem henedictiones et spiritum sanctum, quem digne Deo eledi deinceps a Domino et a sacris consecratis praesulihus percepiuri ximf, auctoritate divina d.are fe exisfimas , noveris, quod extra officii tni est, quod praesumis. C'eterum auctoritate sanclorum patrum si circumspectius est agere secundum Deum, quod agis, et fi^uctuosius, quod largiris, ita temjjerandus est modus una cum clero et plebe Dei et sanctis ponti- ficibus rel. - Capit. Aquisgr. a. 817 c. 2 (Pertz Leg. I. 206). Sacrorum canonum iwn ignari, ut in Dei nomine sancta ecciesia suo Hherius ijotirelur honore, ad- sensum ordini ecclesiastico praebuimus, ut scilicel episcopi per eleclionhn r.leri et 2^opuli secundum statuta canonum de jJropria dioce.n, rernola per- sonarum et munerum acceptione . . . eliguntur rel. ^ c. 2.3 conc. Antiocli. (Ausg. der Hadriana des Franz l'ithou p. 70.) Episcopo non Heere pro se alterum successorem sibi conslituere, licet ad exitum vitae perveniat; quodsi tale aliquid factum faerit, irritnni esne hujuscemodi est constituttivi. Servetur autem jus ecclesiasticum id roiilincus oportere non aliter fieri, nisi cum synodo et judiclo episcoporum, qui jiosi obituvi quiescentis potesiuiem hahent eum, qui dignus extilerit, promovere. 10* 244 Maassen. durch den König, sei es durch mächtige Verwandte, ohne Mit- wirkuno- der Provincialbischöfe ihr Bisthuui erhielten. ^ Schon Concihen des vierten Jahrhunderts verboten, dass Ano-ehörio-e des Clerus ohne kirchliche Autorisation sich an den kaiserlichen Hof begäben um hier ihre Interessen zu be- treiben. - In der acheuer Admonitio vom Jahre 789 wurde dieses Verbot wiederholt. ^ Ebenso verweist das Concil von Mainz vom Jahr 813 in Betreff der Cleriker, welche sich an den Kaiser wenden wollen, auf die alten Canonen. ^ Dasselbe Thema behandelt nun auch in sehr nachdrücklicher Weise das Concil von Paris vom Jahr 829. Es gedenkt einmal der im- jmdeiitla quorundam superborum clericorum , quae passim auc- toritafe canonica calcata aurihus impenalihus molestiam ingerit, -^ und richtet später an den Kaiser folgende Bitte: Illud quoqua nihilominus a vestra pietate suppliciter ßagita- mus, ut monachi et preshyteri nee non et clarici, qui postposita canonica auctoritate passim palatium adeunt et vestris sacris auribzis importunissimani vwlestiam inferunt, vestra auctoritate et potestaie deterreantur, ne hoc facere praesumant. Quoniam in Imjuscemodi facto et vigor ecclesiasticus contemnitur et religio sacerdotalis et professio monastica vilior efficitur. •' Wenn wir damit die Glossen zu c. 8 des concilium Sar- dicense vergleichen, so ist der innere Zusammenhang nicht zu verkennen. ' Wenn die Glosse die Mitwirkung von Clerus und Volk nicht ebenfalls besonders hervorhebt, so erklärt sich dies daraus, dass der Canon selbst (s. vor. Note) nur der si/nochis und des Judicium episcopomm gedenkt. Die Wahl von Clerus und Volk wird in beiden Fällen vorausgesetzt. 2 c. 11 des Concils von Antiochien und verschiedene Canonen von Sardica. 3 c. 10 (Pertz Leg. I. 56). Ifeyu in eodem concilio (Antiocheno), ut episr.opns vel quilibet ex clero sine consilio vel litf.eri-i episcoporum vel vietropolitani non audeant regalem dignitatem pro suin causis clamare, sed in commune episcopoiiim concilio causa ejus examinetur. * c. 24 (Mansi XIV. 72). J)e clericis adeuntihus imperalovem hoc plac.et Omnibus viodis ohservare, quod de eis in saa-is canonihus constitutum. s L. I. c. 26 (Mansi XIV. 556). 6 L. III. c. 14 (Mansi XIV. 590). Ebenso in der Rclatio episcoporum der wormser Synode vom Jahr 829 in der 3. Alitlieilung (PeJit.inj c. 6 (Pertz Leg. I. 339). Glossen des canonisclieu Eechts aus dem harolingischeii Zeitalter. 1?4Ö Die Rubrik des Canon lautet bei Dionysius so : Qucmdo lit in quihus causis episcojn ad comitatum ire debeant. Dazu ist nachstehende Glosse (n. 2) gemacht : Äd comitatum ire j^'i'ohibetur [l.J propter amhitionem terreni appetituSj IL et propter invidiam coepiscopalis fraternitatis et scandalum. In dem Canon selbst wird das zudringliche Besuchen des kaiserlichen Hoflagers zur Verfolgung weltlicher Interessen den Bischöfen namentlich deshalb verboten, weil diese Unsitte dem Ansehen des Episcopats und daher seinem berechtigten Einfluss Eintrag thue. Die angeführte Glosse aber findet den Nachtheil in erster Linie in der Demoralisation der Bischöfe. Der Text des Canon beschränkt die Erlaubniss den Hof zu besuchen auf folgende Fälle : erstens, wo es sich darum handle Bedrückten, Wittwen und Waisen zu ihrem Recht zu ver- helfen oder für Verurtheilte Erbarmen zu erflehen, und zwei- tens, wo der Kaiser den Bischof durch ein Einladungsschreiben selbst an das Hoflager gerufen habe. Die Glosse (n. 4) fordert aber in dem ersten Fall überdies noch den Consens der Mit- bischöfe: Hie decernitur nulluni episcoporum eundum ad palatinm regis nisi pro intercessione afflictorum.; et hoc cum consensu. Sie fordert (n. 5) diesen Consens auch in dem zweiten Fall dann, wenn es sich um solche Bischöfe handle, denen notorisch die Interessen des weltlichen Ehrgeizes über die Interessen der Religion gingen: Hie ostenditur, quod inrelligiod episcopi, id est, quoram relUgio testimonio fideli non comprohatur, sive sine metu metro- politae sui vel consensu coepiscoporum litteris vocatoriis imperia- libus parere non debere (sie);, (pwd per ambitionem secidaris appetitus. Die Glosse dehnt auch die passive Sphäre, auf welche das Verbot des Ambirens Anwendung finde, weiter aus als der Canon, Sie erklärt (n. 3) ad comitatam mit Ad publicum, sive palatinm sive regem sive praesides. Das Verbot wird nicht auf die Pfalz und den König beschränkt, sondern auch auf die Grafen erstreckt. Ich kehre noch einmal zu Wala zurück. Mit besondrer Strenge rügte er vor dem Kaiser das Treiben der llofcapellane, 0^j(; Maassen. diiwn «\s sicli Ulli iiiclits Andres liundle, als hohe kirchliche Würden, Güter und Ehren dieser Welt zu erlangen; die gar keinem kirchlichen Stande angehörten; denn sie seien weder unter die Kegel der Mönche noch unter den canonischen Ge- horsam des Bischofs gebunden. > Unter Karl dem Grossen scheint die ganze Einrichtung der Hofcapellane noch keine Anfechtung von kirchlicher Seite o-efunden zu haben. 2 Erst unter Ludwig müssen besonders starke Missbräuche hervorgetreten sein. Es scheint namentlich, dass die Hofgeistlichkeit sich ganz ausserhalb des hierarchischen Zusammenhangs und der Unterordnung unter die kirchlichen Obern befunden habe. Das Concil von Paris richtet an den Kaiser die Bitte die Einrichtung der Hofcapellen und Hofcapellane ganz abzu- schaffen, weil darunter das kirchliche Ansehen und der regel- mässige Gottesdienst litten; De 'preshyteris et capellis imlatinis contra canonicam auc- toritatem et ecdesiasticam honestatem inconsulte habitis vestram monemus solertiam, ut a vestra potestate inhiheantur ; quoniam fropter hoc et honor ecclesiasticus vilior efficitzir et vestH -proceres et palatini ministri in diehus solennihus, sicut decet, vobiscum ad mlssarum celehrationes non procedunt. ^ Eine besonders scharfe und teudentiöse Polemik gegen das Institut der Hofcapellen linden wir aber in unsern Glossen. Der c. 6 des concilium Gangrense ist gegen kirchliche Conventikel gerichtet. Die Glosse (n. 3) hielt sich für berech- tigt von dem in diesem Canon enthaltenen Verbot eine An- 1 L. c. Praeserlim et militiam devicorum in palatio, quos capellanos vulgo vocant, quid nulhm est ordo eccle.<4.S Maassen. soIcIk; Priester hätten, besuchten sie nicht mehr die Kirche, versäumten die Predigt und den öffentlichen Gottesdienst. ' Mit diesem Gegenstande beschäftigt sich das pariser Concil an verschiedenen Stellen. Es hält den Laien vor: non esse sui officii, nt relictis hasiUcis Deo dicaÜs et epi- scopali auctoritate contempta ad libitum suum in hortis et domihus vel certe aedicidis, quas juxta domos suas constrmmt et imllüs exornant, in qnibus altaria erigi faciunt, missarum celebrationes presbyteros facere compellant. '^ Und an einer andern Stelle wird gesagt: Non igitur, sicut se habet quomndam reprehendendo et emendanda consuetudo, p7-opter aediczdas, quas sibi ad votum sunm constrmmt ibique Deo sacrificium offerri posse et debere contendunt, templa per sacerdotum ministerium nommi divino dicata penitus sunt negligenda ac relinquenda. ^ Zuletzt ermahnt das Concil noch einmal: Ut posthahitis aedicidis, quas usus inolitus capellas appellat, basilicae Deo dicatae ad missarum celebrationem audiendam et corporis et sanguinis Dominici perceptionem sumendam, assidue devoteque adeantur. * Wir finden auch hier, dass die Glosse bestrebt ist das Verbot für Laien Capeliane sich zu halten und in ihren Häusern Capellcn zu errichten in den alten Canonen nachzuweisen. Der c. 31 der sogenannten canones apostolorum bedroht den Bischof, der seine Kirche durch die weltliche Gewalt er- langt hat, mit Deposition und alle, die ihm anhängen, mit Excommunication. Die Glosse (n. 17) wendet das in dem Canon ' S. Agobardi archiep. Lugdim. Opera ed. Baluzius T. I. p. 134 sq. - L. I. c. 47 (Mansi XIV. 567). Vgl. in der 4. Abth. der Eelatio episcopo- nun der wormser Synode vom Jahr 829 c. VI (Pertz Leg. I. 342). 3 L. II. c. 11 i. f. (Mansi XIV. 589 sq.) ^ L. III. c. 6 (Mansi XIV. 597). Nicht ganz so strenge wie das pariser ist in diesem Punct das Concil von Pavia vom Jahre 850. Es heisst hier im c. 18 (Mansi XIV. 936): Nidla ratione derlei aut sacerdotes habendi sunt, qui sub nullius episcopi disciplina et Providentia gubernantur. Tales enim acephalos, id est sine capite, prisca ecclesiae consuetudo nun- cupavit. Docendi sunt igitur saecidares viri, ut, si in domibus suis mysteria divina jugifer exerceri deteant, quod valde laudabile est, ah his tarnen fractentur, (jui ah episcopis examivafi fverint et ab ordinatorihus suis . . . pi-obantur. Glossen des canonischen Rechts aus dem karolingischen Zeitalter. 249 ausgesprochene Verbot auf die Capellane an, welche im Dienst von Laien stehen : Hie anatematizantuT laicis servientes capellani hipioocentauvi. ' Es ist ganz die Auffassung Wala's, welche sich hier in einem drastischen Ausdruck geltend macht. Der c. 2 des concilium Antiochenum enthält das Verbot mit Excommunicirten in den Häusern zu beten. Auch hier also findet die Glosse (n. 1), wenn sie sagt: Hie detestantur capellae domorum, keineswegs ihre directe Begründung durch den Inhalt des Canon, Noch zweimal finden wir Glossen, welche das Institut der Laiencapellen und der Hauscapellane allgemein verwerfen : zu c. 58 des concilium Laodicense (n. 32) : Hie iwohihentur capellae laicorum, und zu c. 6 des concilium Chalcedonense (n. 2): Et hie cappellani prohibentur. '^ Der erste der beiden Canonen enthält das Verbot in Häusern das Opfer darzubringen, der zweite verbietet die abso- luten Ordinationen. Zu c. 7 des concilium Gangrense (n. 4) wird noch be- sonders die Strafbarkeit der Zehnten, welche den an weltlichen Capellen fungirenden Clerikern entrichtet werden, hervor- gehoben. Deeimae capellae secidaris (mailieviatizantm; quas laici suis clerieis secularibus anathematizandis ad officia terreni usus dare consue[ve]runt. ' Der correspondirende Asteriscus findet sich bei c. 31. Möglich wäre aucli, dasa die Glosse sich auf den folgenden c. S2 beziehen soll. Dieser Canon handelt von dem Presbyter, welcher sieh in schismatischcr Weise von seinem Bischof absondert. Er bedroht die ihm anhängenden Cleriker mit Depositiou, die Laien mit Excommunication. 2 Merkwürdigerweise ist diese Glosse unter den gegen die Capellen und Capellane gerichteten die einzige, welche sich njcht bloss in der mailän- der, sondern noch in einer zweiten, der münchcner Handsclirift findet. Die Fassung der Glosse Et hie u. s. w. lässt aber erkennen, dass in der Vorlage noch andre denselben Gegenstand betreftende Glossen entlialtcn waren. Es liegt nahe anzunehmen, dass .sie deshalb in Handschriften ausgelassen wurden, weil die eine solche Tolemik motivirendcn VcrliäU- nisse nicht überall in dem gleiclien Mass drückend empfunden wurden. 2r)0 Maassen. Diese Zehnten wurden den Hauptkiichen entzogen. Darum hatte sehen e. 41 des mainzer Concils vom Jahr 813 ver- oj'dnet: Ecclesiae fintiqvitus constitutae nee decimis nee aliis pos- sessionihus priventvr, ita ut novis oratoHis trihiantnr. ' Dieselben Puncte, in denen hiernach das Concil von Paris und die Glosse übereinstimmen, werden auch in der nach dem Jahr 847 erschienenen apocryphen Capitularien- sainmlung- des Benedict Levita in gleichem Sinn berücksichtigt. - Der Grund der Uebereinstimmung ist nicht schwer zu finden. Fa' liegt darin, dass diese verschiedenen Manifestationen der- selben historischen Epoche angehören. Dieselben Verhältnisse, welche die Polemik Wala's, Agobardus', der Concilien von Paris (und Worms) veranlassten, bestanden im wesentlichen noch, als Benedict sein Werk theils compilirte, theiis dichtete. Dass er das pariser Concil von 829 gekannt und benutzt hat, steht fest; ob ihm auch unsre Glosse vorgelegen, möge dahin- gestellt bleiben. ^ Das umgekehrte Verhältniss halte ich aus denselben Gründen, aus denen die Bekanntschaft der Glosse mit Pseudo- isidor nicht anzunehmen ist, für ausgeschlossen. Eine Verwandtschaft zwischen der Glosse und den Cano- nen des pariser Concils für andre Materien habe ich in den Noten zu c. 39 der canones apostolorum (n. 19), zu c. 10 des concilium Africanum (n. 3) und zu cap. 21 der decreta Gelasii papae (n. 4) nachgewiesen. Nach diesen Erörterungen kann es nun auch nicht zweifel- haft sein, dass die Heimath der Glosse im westlichen Franken- reich zu suchen ist. V. Literarische Hülfsmittel. Die zahlreich citirten Bibelstellen, deren Text nicht selten erheblich von dem der Vulgata abweicht, habe ich in den Noten nachgewiesen. 1 Mansi XIV. 74. 2 Ygl. L. I. c. 331, L. II. c. .331, 145, L. III. c. 75; L. I. c. 157, 178, 334, 383, L. IL c. 102. 3 Eine Spur, welclie es als g-erechtfertigt erscheineu lässt diese Annahme nicht durchaus abzulehnen, habe ich im Excurs III nachgewiesen. Glossen des canonisoheii Keehts aus dem tarolingiscUen Zeitalter. 251 Neben der Hadriana selbst sind auch noch andre Samm- lungen des Kirchenrechts benutzt worden. 1. Zu c, 27 des concilium Chalcedonense (n. 14) wird das Schreiben des Papstes Symraachus an den Bischof Cäsarius von Arles Hortatur nos, 2. ebenda das erste Concil von Orleans vom Jahre 511 citirt. 3. Eine Glosse zu c. 11 desselben conc. Chalc. (n. 5), welche von den Literae fonnatae handelt, bemerkt : quae 'per elementa Greca ah Aftico Constantinopolitano episcopo factae sunt. Es ist die vom Concil von Nicäa gegebene Anleitung zur Abfassung der Literae formatae mit dem Anfang Graeca elementa gemeint. Um die Glosse zu verstehen muss man wissen, wie durch eine besondre Verkettung der Umstände ^ es hat geschehen können, dass in der spanischen Sammlung des Kirchenrechts diese Regel unter dem Titel Epiatola formata Attici episcopi Constan- tinopolitani erscheint. 4. Zu c. 11 des concilium Nicaenum (n. 16) findet sich folgende Glosse: Licinms cognatns Constan- tini imperatoris de sorore plurimos sacerdotum in sitae partis afflixit imperio, contra quem synodvs Romana a Süvestro papa est facta de damnatione presbyterorum, episcoporum diaconorum- que. Gemeint ist das sogenannte Constitutum Silvestri, ein apocryphes römisches Concil. 2 In diesem Document wird unter anderm die Zahl der Zeugen bestimmt, welche für die dam- natio eines Bischofs, eines Presbyter, eines Diacon u. s. w. erforderlich sein solle. 3 Auffallend könnte erscheinen, dass in der Anführung der Ordines die presbyteri vor den episcopi genannt sind. Dasselbe findet sich aber auch in dem apocry- phen Document selbst, wo es heisst: Silvester igitur episcopus xirhis Eomae, congregans fratres compreshyteros et coepiscopos vel diaconos suos, cives Romanos. ^ Der Glossator hat sich daher nur seine Quelle zum Muster genommen. Die Wahrscheinlich- keit, dass das Constitutum Silvestri selbst, und nicht etwa bloss eine historische Notiz von dem römischen Concil des Silvester, dem Glossator vorgelegen, wird durch einen andern Umstand erhöht. Zu cap. 30 der decreta Innocentii papac findet sich nämlich folgende Glosse (u. 4): Curia est publicum phicitum, 1 S. meine Geschichte der Quellen u. s. w. I. S. 400 %. 2 Mansi II. ßlS sq. 3 L. c. 624. < L. c. 6-JO. '•f~)2 Maassen. abi KiH'ir clfiinditar, itnde cwiales carnifices et poenarum illatores. Und zu Ccap. 3 der decreta Gelasii papae (n. 3) heisst es ähnlich: Curia cUcifur, uhi cruor effunditur reorum, rel. Die- selbe absonderliche etymologische Erklärung des Worts curia findet sich aber auch in dem Constitutum : quoniam omnis curia a cruore dicitur. ' 5. Zu c. 10 des concilium Ancjrauum wird in der münchener Handschrift die Fassung der sogenannten isidorischen Version - angeführt. Es findet sich nämlich zu den Worten etiamsi eis a raptoribus vis inlata constiterit am Rande die Glosse: Aliter: etiamsi eas a raptoribus florem sui pudoris amisisse constiterit. 6. Zu c. 17 des concilium Chalcedonenso wird in der mailänder Handschrift die Paraphrase der sogenannten Prisca'' angeführt. Zu den Worten der dionysischen Version et maxime si per tricennium eas absque vi obtinentes sub dispen- satione rexerunt ist bemerkt : al. et maxime si eis annis XXX detinentes inviolate dispensaverunt. Das ist die Lesart der Prisca. Mit Gewissheit zu bestimmen, welche kirchenrechtlichen Sammlungen benutzt seien, ist nicht möglich. Wenn man von der gewiss richtigen Maxime ausgeht, dass im Zweifel die Zahl der benutzten Hülfsmittel für kleiner denn für grösser zu halten sei, so würde am meisten Wahrscheinlichkeit für die Benutzung 1. der Hispana (in ihrer gallischen Form)* und 2. entweder der (von mir so genannten) Sammlung der Hand- schrift von Sanct Blasien ■" oder auch der Sammlung der Col- bert'schen Handschrift'' sich bieten." Von den beiden zuletzt genannten Sammlungen war die erste, obgleich italischen Ur- ' L. c. 630. , • - S. meine Geschichte der Quellen u. s. w. S. 71 fg-. ^ S. ebenda S. S7 fg. ' In der Hispana sind enthalten: das Schreiben des Symmachns, das erste Coucil von Orleans, die sug. Formata des Atticus und die Canonen von Ancyra in der isidorischen Version. Diese Sammlung war im Franken- reich in einer besondern Form verbreitet, welche ich der Kürze wegen die gallische genannt habe. S. Geschichte der Quellen u. s. w. S. 710 fg. ■• Ebenda S. 504 fg. 6 s. ryM ig. ' Diese Sammlungen enthalten das Concil vi>n Chalcednn in der Gestalt der Prisca und das Constitutum Silvestri. Glossen des canoniscben Rechts ans dem karolingischen Zeitalter. 25o Sprungs, im Frankeureich verbreitet ' uud die zweite ist selbst auf gallischem Boden verfasst worden. - Dass das römische Recht den Bearbeitern des cauonischen Rechts nicht fremd war, wie einige Glossen vermuthen lassen,^ begreift sich um so leichter, als dieselben selbstverständlich dem Clerus angehörten und daher schon für ihre Person nach römischem Recht lebten. Verschiedene Stellen lassen auch auf ihre Bekanntschaft mit dem germanischen Recht uud insbe- sondre mit der Gesetzgebung Karl's des Grossen und Ludwig's des Frommen schliessen. ^ Von Kirchenvätern werden nur Augustinus und Prosper genannt.'^' Die Historia tripertita des Cassiodorius wird zweimal citirt. '' Ob unter der zu c. 17 des concilium Chalccdonense (n. 11) genannten historia Romana die historia miscella ge- meint sein könne, habe ich nicht eruirt. Das jüngste Citat ist das des Werks De ecclesiasticis üfiiciis des Amalarius von Metz. Zu c. 18 des concilium Lao- dicense (n. 12) hndet sich nämlich folgende Glosse: Sectindum. hoc capihihtm in festis et caeteris diehus nno modo caelehratur oratio in vespertina et nona hora, ut reor. Simi- liter possuviius dicere de teriia et sexta. Hanc glosam Amalarius episcopus sci'ibit. Die hier dem Amalarius zugeschriebene Bemerkung findet sich im L. IV. c. 4 des genannten Werks. Icli lasse die Worte folgen (nach Bibl. max. XIV. 1007): Quod eaedem precum orationes cdebrandae sint vespertina hora, quae et nona, in Laodicensi concilio capitulo octavo decimo ficri'pturn est : Quod id ij)sum of/lcinm precum nona et vespera semper debeat exhiberi. Secundum hoc capituli(fii in festis et in ceteris diebus uno modo odeliretur fcorr. celebratur) oratio in 1 S. 511. 2 S. 541 ig. 3 Zu c. K), 48 des concil. Carthag. (n. 4, 11), cap. 52 der dcc-rota Iiiiioceiitii p. (II. 7.) ^ S. u. Gl. zu c. 21 dos roiicil. Ancyr. (n. 11), v.n c. .'55 dos concil. liaod. (n. 20), zu c. 96 des conoil. Afrio. (u. IG), und die Kxciirso II iiii.l III. '" Gl. zu c. 25 des concil. Antiooli. (n. 10.) G Gl. zu c. 14 der canonos apnstfdonnn (n. ].".), zu cMp. 11 der .IimtcI.h Siricii p. (n. 4.) 254 MaaBsen. vesjjertino (con-. vespertina) et hora nona, ut reor. Simüiter 'poa- sumus dlcere de tertia et sexia. Bevor ich diese Stelle in dem Werk des Amalarius auf- gefunden hatte, nahm ich an, dass es sich um eine eigentliche Glosse des Amalarius selbst handle. Jetzt aber ist es mir wahr- scheinlicher, dass in dem Satz Hanc glosam Amalarius episcojms scribit das Wort glosa nicht in der technischen und engeren Bedeutung einer an den Rand oder zwischen die Zeilen eines Exemplars der betreffenden Quelle geschriebenen, sondern in dem weiteren Sinn einer auf einen gegebenen Text sich be- ziehenden Bemerkung überhaupt zu verstehen ist. Der Glossator hat aus dem Werk des Amalarius diese an den c. 18 des Concils von Laodicea geknüpfte Bemerkung entlehnt und ist so gewissenhaft gewesen den Namen ihres Urhebers zu nennen, VI. Cliaracter imd historische Bedeutimg. Dass die Glossen nicht auf einen einzigen, sondern auf mehrere Verfasser zurückzuführen seien, ist mir wahrschein- lich. Ich sehe dabei von innern Verschiedenheiten gänzlich ab, da die »Schlüsse, welche sich auf diese gründen Hessen, immer- hin unsicher sind. Es bietet sich ein äusserer Grund für diese Annahme. Wäre die Glossirung das Werk eines einzelnen Schriftstellers, so würde die Uebereinstimmung unter den Hand- schriften in den Glossen, welche jede von ihnen bringt, grösser sein, als sie es in der That ist. Wo überhaupt Glossen in einem Exemplar sich fänden, da würden sie auch in appro- ximativer Vollständigkeit erscheinen. Denn es müsste ja nun angenommen werden, dass sie sämmtlich gleichzeitig in Einem Codex princeps in Circulation gesetzt seien. So aber ist aus der gedachten Verschiedenheit unter den Handschriften eben zu schliessen, dass es gar kein Original gegeben hat, welches alle Glossen zugleich enthielt. Es ist nicht einer bloss, sondern eine Mehrzahl von Gelehrten gewesen, von denen jeder seine Anmerkungen und Erklärungen in das ihm gehörige Exemplar der Hadriana schrieb, freilich zu dem Zweck, dass sie abge- schrieben und in buchmässiger Weise verbreitet würden. Auf der andern Seite ist aber die Uebereinstimmung unter den Handschriften docii wieder zu gross, als dass äuge- Glossen des canonischen Rechts ans dem karolingischen Zeitalter. 255 nominell werden könnte: die Urlieber der Glossen hätten ausser jedem Zusammenhang gestanden. Es ist die Vermuthung nicht ausgeschlossen, dass für diese — sei es nun successive, sei es gleichzeitige — Mehrheit von Personen ein gemeinsamer ört- licher Mittelpunct der wissenschaftlichen Thätigkeit bestand, vielleicht eine Schule, an der sie als Lehrer der sacri canones wirkten. Was nun aber näher den wissenschaftlichen Character und die Methode dieser Bearbeitung des cauonischen Rechts betrifft, so bedarf es kaum der Bemerkung, dass wir eine durch das Princip des Innern Zusammenhangs der Materien be- stimmte Darstellung, eine auch nur annähernd nach systemati- schen Gesichtspuncten geregelte Behandlung des Stoffs nicht erwarten dürfen. Diese ist ja schon durch die Methode der Glossirung ausgeschlossen. Aber auch nicht einmal von einem fortlaufenden Commentar kann die Rede sein, weil die Anord- nung der zu Grunde liegenden Sammlung nicht auf der Innern Verwandtschaft der Gegenstände beruht, sondern lediglich nach äussern , historischen Gesichtspuncten getroffen ist. Was wir finden, das ist neben blossen Worterklärungen eine Reihe von Notizen und Fingerzeigen juristischen, theologischen, historischen und encyclopädischen Inhalts. Hie und da sind Varianten und Parallelstellen angemerkt. Zuweilen finden sich auch theoretische Ausführungen über den Inhalt einer Stelle oder doch einer einzelnen Seite desselben. In manchen Fällen handelt es sich dem Glossator weniger um die Erläuterung des Textes als darum entweder das geltende Recht anzumerken, oder auch eine Nutz- anwendung für die Gegenwart aus der Stelle zu ziehen. Be- greiflicher Weise sind diese Glossen für uns die wichtigsten. Auch das begegnet dem Glossator, dass er den Sinn der Stelle falsch verstanden hat. Die rechtshistorische Ausbeute anzudeuten habe ich mir theils schon oben, theils in den Noten, tiieils in den Excursen II und III zur Aufgabe gemacht. Literargeschichtlich ist diese Glosse sehr interessant. Sie ist bis zum zwölften Jahrhundert im Abendlande das einzig nachweisbare Unternehmen einer Bearbeitung der Quellen des canonischen Rechts, die mehr ist als eine; Anordnung Act. Iß. 4. Sitzungsber. d. phil.-hist. Cl. LXXXIV. Bd. II. lllt. 17 258 Maas Ben. diininutione sive commotatione, ita misteria Christi corporis et sanguinis post Judicium in unitate corporis Christi gloriae sine commotatione augmenti vel diminutionis fig-ura fienda sunt. 5. c. 6. (cod. Ambr., Vercell.) De monogamia; quia post professam continentiam si illa refragaverit in culpa adulterii, ille ab offitio removendus est propter debitum mutuum. 6. c. 9. (cod. Ambr.) Omnis novae gratiae canon hoc portendit, ut socientur digni in corpore Christi in adoptionem gloriae sacramentorum ejus, separatis indignis. 7. c. id. verb. commumone. Primo a commuuione corporis et sanguinis* Christi; secundo ab ecclesiae oratione; tertio a consortio cibi et potus et a colloquio et salutatione. 8. c. id. i. f. (cod. Ambr., Vercell.) Hie ostenditur, quod neque sacrificare neque communicare suspiciosis de crimine aut heresi licet ante comprobationera vel purgationem. ' 9. c. 11. verb. privetur. Secundum apostolum cum hujus- modi nee cibum sumere, quoniam, qui adhaeret meretrici, unum corpus efficitur. ^ [Et quae pars Christi ad Belial aut fideli cum infidele?]^'^ 10. c. id. (cod. Vind.) Calistus et Fabianus papae in decretis suis affirmant apostolos hec capitula statuisse de ex- communicatione. ^ 11. c. 12. (cod. Mon., Ambr., Vind.) Hoc totum ideo agitur, ut ecclesia Christi sine macula non communicet pecca- tis alienis, ne maculata a corpore Christi fiat aliena et ne re- jiciatur membrum ejus. 12. c. 13. (cod. Mon,, Ambr., Vind.) Commendatitias et pacificas epistolas jubet fieri, quia'^ una ecclesia est et unum corpus ^ sumus, ut sit pax in ecclesia. ^ * a corpore et aanguine Ambr., Vercell. '' Quae uncinis inclusa sunt, add. Ambr., Vercell. 0 et Vind. ^ cor Vind. * Gm. ut — ecclesia Ambr. ' S. u. Exciins III. 2 1. Cor. 5. 11, 6. 16, 3 2. Cor. 6. 15. * DecretalesPseudo-Isidorianae ed. Hinschius p. 138, 159. S. auch o. S. 239 ig. Glossen des canonisclien Rechts iius dem karoliiigisclien Zeitalter. 259 13. c. 14, (cod. Ainbr., Vercell.) Lege tripertitam histo- riam lioc Gregorium Nazinzeiium et plures fecisse. ' 14. c. 18. (cod. Mon., Vind.) Spectacula sunt, ubi per omnia publicis visibus^' praebetur inspectio. 15. c. 27. (cod. Ambr., Vercell.) Virgines, quae aetate adulta coiitinere nou posse profitentur, cantores lectoresque tautum uxoreutur, siciit in decretis Syricii papae tit. Villi. ^ concordat. 16. c. 28. verb. percutletdem. Hie disciplinae correptio '' non prohibetur% cum apostolus dicat : Quid vultis, in virga veniam ad vos?^ Et Augustinus'^ in libro Enkiridion: Grenus remissionis peccatorum est« in verberis emendatione. Et^ Salo- mon: Qui parcit virgae, odit filium. ^ Sed ut^ modus disciplinae, non iram aut sui timorem, sed zelum aut caritatem in toto conservet. 17. c. 31. (cod. Ambr.) Hie anatematizantur laicis ser- vientes capellani hippocentauri. ^ 18. c. 35. (cod. Ambr., Vercell.) De patriarcliis, arclii- episcopis, metropolitis et episcopis, pro quibus causis extiterunt. Primatus episcoporum ab apostolicis diffinitus est institutionibus a Nicaenis patribus : ^ I. propter summam fidei integritatem servandam, IL sive vigorem ipsius disciplinae, III. et ut * spe.ctarxdis Vind. '' correctio Ambr., Vercell. •^ correptio perhibetur Vind. ■^ Evangelium Vercell. * Gm. Vercell. ' emendationem, ut Vercell. B «1«? ' Cassiod. Hist. trip. IX. 13. - Decreta Siricii pajiae c. 9. Quicunque itaque se ecclesiae vovü ohsequiix, a sua infantia ante pubertatis annos haptizari et lectorum debet minislerio sociari, qui ab accessu adolescentiae usqiie ad tricesimum aetalis annum si probabiliter vixerit., una tantum et ea, quam virginem covimuni per sarer- dotem benedictione percepeint, uxore covfeyitvst, nrolyt.hus et .mhdiaconns esse debehit rel. (In der Ausgabe der Dionysio-IIadriaiia des Franz I'itliou p. 190.) 3 1. Cor. 4. 21. 4 Proverb. 13. 24. 5 S. 0. S. 249. 6 Gemeint sind c. 4, G, 7 des Concils von Nicäa. 17* 200 Maassen. summa* totius Dei g-ratiae unius solius coessentialis multifor- mium donorum dispensatio attribuatur , IUI. secundum illud Pauli: Jacobus, inquit, et Cephas et Johannes, qui videbantur columnae esse, dextras dederunt mihi et Barnabae societatis. i 19. c. 39. verb. curam. (cod. Mon., Vind.) Ut episcopus rebus ecclesiae tamquam commendatis, non tamquam propriis utatur. - 20. c. 41. verb. pauperu7n. (cod. Mon., Ambr., Vercell.) Secundum acta apostolorum, cum venderentur omnia et pone- rentur precia ante pedes apostolorum, qui dividebant omnia omnibuSj prout unicuique opus erat, et nemo erat egens inter illos et erat illis cor uuum et anima una. ^ 21. c- 42. verb. aleae. (cod. Mon., Ambr., Vind.) Alea. Miles Grecorum in obsidione Trojae tesseralem ludum repperit instar pugnae et fatalia auguria in his attendens. ** Est enim hoc genus ludi execrandum et detestandum, quod magis paganis convenit quam christianis, quia gentile et fatale est. "^ 22. c. 45. verb. communione. (cod. Ambr., Vercell.) Heresis est contra fidem catholicam adinventionis defensio, quia non * sumam Anitr., aummuin Vercell. ** intendens Vind. "^ Gm. Est enim — fatale est Arabr. 1 Gal. 2. 9. 2 Nahe verwandt ist folgende Stelle in L. I. c. 15 conc. Paris, a. 829: Prosper, cum de sanctis perfectisque pontificibus tractaret, qui facultates ecclesiae non ut proijrias, sed ut commendatas tractaverunf^ alt: Et idcirco scientes rel. "Was jetzt folgt, ist aus Lib. IL c. 9 des Julianus Pomerius De vita contemplativa (wurde irrthümlich dem Prosper Aquitanus zugeschrieben) entlehnt. Die in diesem Werk unmittelbar voraufgeheuden Worte, deren Sinn der Canon des pariser Concils mittelst der gesperrt gedruckten Worte wiedergibt, sind: non ut possessores, sed ut procu)-ato7'es facrdlates ecclesiae jios-ndehant. Am Schluss des Canon heisst es dann noch einmal ähnlich : non sunt res ecclesiae ut ]}ro2^riae, sed ut dominicae et a Domino commendatae tractandae. Der glossirte Canon lautet: Omnium negotiorum ecclesiasticorum curam episcopus liaheat et ea velut Veo contemplante dispenset nee ei liceat ex his aliquid omnino contingere aut parentihus propriis, quae Dei sunt, condonare. Quodsi panperes sunt, tamquavi piauperihus suhministret nee eorum occasione eccle- siae negof.ia dfpraedetur. Die nähere Verwandtschaft der Glosse mit dem Canon des pariser Concils als mit dem glossirteu ist unverkennbar. 3 S. Act. 4. 34, 35, 32. Glossen des canonischeu Rpchts aus dem karolingischen Zeitalter. 261 est hereticus errando (quia omnis homo mendax, * eo quod liomo), sed errorem defendendo. 23. c. id. (cod. Ambr.) Id est nee collocutionis exortatione VIS communicare, nisi in redarg-utione contradictionis. 24. c. 47. verb. impils. Id est=^ ab illis hereticis, qui plasphemant in trinitatis essentiam, "^ qui« in una mersione baptizant. Canones concilii Nicaeni. 1. c. 1. (cod. Ambr., Vercell.) Quia castitatis et virgini- tatis donum non est hominis, sed Dei. Ideo '^ quia "^ pro obtentu et voto castitatis eunucliizantur, Manichei heretici sunt, qui carnem et conjugia dampnant. 2. c. 5. verb. recipiantur. (cod. Ambr.) Ad communionem nisi ad inquisitionem. 3. c. id. verb. Requirafur autem. (cod. Mon., Ambr., Vercell.) Utrum membrum Christi juste aut injuste ab ejus divulsum sit corpore, sacrileg-a destitutionis temeritate. 4. c. id. verb. aestimentur. (cod. Ambr., Vercell.) Ideo ab Omnibus excommunicatus ab uno reconcilietur, quia superbia indignantis omnes scandalizavit in uno, ut illud: si quid patitur unum membrum, compatiuntur *" omnia membra. ^ 5. c. 6. (cod. Ambr., Vercell.) Omnis episcoporum con- stitutio quatuor modis fit nee aliter aliquo modo fieri potest: I. nisi aut ab apostolorum antiquitate maneat, ut Roma, Aqui- leja, Alexandria, Anthiochia, Helia; II. aut legibus ab impera- toribus orthodoxis justitiae custodibus datis, qui heresibus dampnatis fidem catholicam firmaverunt, ut a Constantino, Theodosio minore et Justiniano et a quocumque eorum tantum. * Add. si Vercell. *• essentia Ambr., Vercell. "= Gm. Ambr., Vercell. ^ Gm. Vercell. * qui Vercell. ^ patiuntur Vercell. 1 Ps. 115. 11, Rom. 3. 4. 2 1. Cor. 12. 26. 2(52 Maassen. (jui iiui de VI sinodibus praefuerunt mediatores ; ' III. aiit conscnsu circumquaque conprovincialiuin nietropolitanorum, ut in conciliü Affricano de Mauritania Scytifensi ; - IUI. aut si a priina sede Petiü in liis datur sedibus^ iibi prius non fuit ad- bibita bige iraperatoris orthodox! cjusmodi, ne praevaricator et sacrilegus alicujus, quod absit, avaritiae noxa saneti et magni coucibi Calcedoncnsis usque ad sanguinem defendendi ^ effectus symoniaco sacrilegio bereticus praevaricatorque dampnetur ac reprobetur. '^ G. c. id verb. privihgia. (cod. Mon.) Privata lex vel lex siiig'ularis seu excusatio lege concessa vel honor proprius. 7. c. Quae uncinis inclusa sunt, add. Ambr., Vercell. ' htijus mundi Ambr., Vercell. 1 S. 11. Exculs III. 2 1. Cor. 5. 9, 10. 3 1. Cor. 5. 11. * 2. Joann. 10. OßA Maassen. ir». f. id. Licinii. Licinius cognatus Constantini impera- toris de sorore plurimos sacerdotum in suae partis afflixit im- porio, contra (\mnn synodus Romana a 8ilvestro papa est facta de damnatione presbyteronmi^ episcoporum diaconorumque.=*i 17. c. id. vcvb. fiddiH. (cod. Mon., Ambr.) Si sint orto- doxi in vcrae fidei confessione. 18. c. id. verb. midienfes. (cod. Mon.) Qui foris extra ecclesiam penitent vel discunt. 19. c. 12 verb. M defimtum temjms etc. (cod. Ambr., Vercell.) Protelanda est enim paenitentia, ubi non est compro- batus fervor dissiniulatae, '• i. e. fictae, paenitentiae, et secun- dum fervorem adbrevianda. 20. c. id. verb. hl definitum tempus etc. (cod. Ambr., Vercell.) Id est, quod desierunt ab instantia paenitendl in communione ecclesiae. His nou est adbrevianda paenitentia temporis, sed usque ad deputatum et diffinitum in canone numerum protelatione pertingenda. 21. c. 16. verb. regida. (cod. Ambr.) Qui sunt in quo- cumque gradu ecclesiae. 22. c. 17. (cod. Mon.) De eodem concil. Laodicense cap. V. et papae Leonis III. et IIII.^ Gelasii vero XV. 23. c. id. verb. emiolia. (cod. Ambr.) Id est sescupla, id est plus recipiens mediam, tertiam quartamve partem vel speciem pro specie. 2-1. c. 19. verb. omnimodls. Quia eorum heresis fuit, Christum solum hominem fuisse, non Deum, ideo aut in trini- tate non baptizabant, aut omnino '' minime ^ baptizabant, sicut Fotiniani, et" idcirco rebaptizabantur. ^ 25. c. id. verb. discusHio. (cod. Mon., Ambr.) Examinatio vel inquisitio temporalis probationis, id est adhuc inpurgatos ab heresi. a episcoporum presbyterorumque Ambr., Vercell ; facta est episcoporum, presbyterorum, dia- conorum Vind. t" simidatae Vercell. •= Gm. Ambr., Vercell. ^ non Vind. •^ Gm. Ambr., Vercell. ^ haptizabantur Ambr., Vercell. Gm. tt rebaptizabantur Vind. ' S. 0. S. 251. Glossen des canonisclien Rechts ans dem karolingischen Zeitalter. 265 Canones concilii Ancyrani. 1. c. 1. verb. retinere. (cod. Ambr.) Id est sedere et con- versari cum conpresbyteris indepositi et indempnes. 2. c. 3. verb. propter quorundam ignorantiam. (cod. Ambr.) Hie ostenditur, quod non creatura idolotita, sed iutentio et vohintas dampnatur^ contra Manicheos, 3. c. 4. verb. laetiore. (cod. Ambr.) Quia ultroiieae in- tentioüis et voluntatis ostenderunt sc isse ad idolum. 4. c. 10. (cod. Ambr.) De ' bis constat dictum maxime, qui per benedictionem sacerdotalera junguntur, ut illud ovan- gelicum : Quod Dens junxit, homo non separet. '- Sive de bis, quae disponsantur a parentibus et propinquis pro filiorum pro- creatione, ut scriptum est de protoplastis in Genesi : Et bene- dixit eis Deus dicens : Crescite et multiplicamini et replete terram. ^ Aliter vero concubinalis tborus est maculatus, non conjugalis, ut apostolus: Et thorus immaculatus. ^ 5. c. 13. verb. Placuit. (cod. Ambr.) Propter Manicheam heresim, ne creaturam in aliquo infament, cum omnis creatura Dei bona et nihil reiciendum, ut natura earum non execretur ; sed ex superflua perceptione vitium, ut illud: Nolite inhebriari vino^ in quo est luxuria.^ 6. c. 15. verb. quotqiiot ante. (cod. Ambr.) Id est exemptis tot annis, quot primam infantiam in carnis mundicia prima habuerunt, ut scia[n]t se in temporis etate omne incrementum sensus et carnis in incerto praevaricasse ; id est, ut omnes annos illos extra aeclesiam inter audientes et inter demoniacos aga[n]t quinquennium. 7. c. id. verb. viginii annorum. (cod. Ambr.) Id est, ut omnis aetatis praeteritae tempora praevaricata reconcilie[njtur, juxta illud apostoli: Ideo inter vos multi infirmi et inbecilles ' S. über diese Glosse u. Excurs II. 2 Matth. 19. 6. 3 Gen. 1. 28. < Hebr. 13. 4. 5 Eph. 5. 18. 9(;{) Maasseii. et dormiunt multi ; quodsi nosmet ipsos dijudicaremus, nou uti- quu Judicarcmur u Domino. ' S. c. id. verb. qxiufjnavno. (cod. Ambr.) Id est trigennio, iit occurrat in vinun perfectnm in mensuram aetatis plenitudinis Christi. 0. c. 1(). fin. (cod. Ambr.) Id est inter demoniacos, qiii demoniaco spiritu corrupti naturam praevaricanint, ut ejecit Jesus de Maria VII demonia, id est vitia nequiora Spiritus. 10. c. 11). (cod. Ambr.) Secundura pristinos g-radus, sive audientiae et orationis oblationisque, sive secundum pristinas diftinitiones, quae in VII. hujus concilii tit. sunt annotate. 11. c. 21. (cod. Ambr.) Exemplo Cain. Et Deus ad Noe: Qui effuderit sanguinom hominis, fundetur sanguis ejus, - et ad Moysen : Aninia pro anima. '^ Nunc autem homicida amisso cin- gulo aut exilium aut monasterium adeat. ' 12. c. 24. verb. constitutio. (cod. Mon., Ambr.) Id est VII. et VIII. cap. ejusdem concilii. Canones concilii Neocaesariensis. 1. c. 2. verb. difficüis. (cod. Mon., Ambr.) Quia'^ homi- cida est animae defuncti. 2. c. 9. verb. deUqiterit. (cod. Ambr.) Quia oblatum con- secrare mundorum et immunium est a mortalibus criminibus, juxta j\Ialachiam: Pollutum et inmundum obtulistis super altare meum. Si coniigit homo Deum, et vos coniixistis me, gens tota. '' * Add. ohnoxia et Ambr. 1 1. Cor. 11. oO. - Gen. 9. G. . 3 Exod. 21. t>::!. •• Capit. AquisgT. a. 817 c. 7 (Pertz Leg. I. 211). Quicnmque hominem aut ex levi causa aut sine causa interfecerit, wirgUdum ejus his, ad quos ille per- linet, conponat. fyse vero 'pvopler talem praesumptionem in exilium mittatur, ad quantum tempiis nohis placuerit; res tarnen suas non amittat. Vgl. Ann. Einh. a. 818 (Pertz Script. I. 205). . . . caeteros, prout quisque vel nocen- tior vel innocentior apparehat, vel exilio deportari vel detondi vel detrudi atque in monasteriis conversari. ö. auch Waitz Verfassungsgeschichte IV. 432, 438 fg. 5 Malach. 1. 7, 3. 8, 9. .-.: •• Glossen des canonisclien Bechtf an? di-m karolingischeii Zeitalter 267 3. c. 11. (cod. Ambr.) Ideo in bis, qui sine crimine exa- minati inventi sunt, anni deputantui-, ut a criminibus, quibus immunes sunt probata,-'' professionis continentia custodire *> possit^ secundum quod süpra de ordinatione presbyterorum statutum est eone. et cap. praesenti, 4. c. 12. verb. promoveri. (cod. Mon., Ambr.) Hoc de adultis, nun de parvulis intelligendum est, qu(jd affirmat Lao- dicense concilium [tit. XLVII. et Affricanum tit. XII. 'j <" 5. c. 14. (cod. Ambr.) Septem diaconi ab apostolis sunt instituti ad ministrandum mensis et comministri evangelii propter septenarii numeri mysteria figurata in septima Sabbati animarum gloriae redemptione Cbfisti, cujus typo sanctificati (sie) sunt septiraanae: I. mysteriarcbon, id est archidiaconus, ceteris prae- tertur: II. item VII tubae argenteae ad movenda castra et tabernaculum Dei; III. coluranae VII sunt sapientiae excisae ad edificationem domus ejus, quae sunt VII dona sancti spiritus in uno solo Christo, in quo est omnis plenitudo divinitatis corporaliter ; IUI. VII candelabra aurea ; V. VII quoque angeli in eadem apocalipsi Johannis; VI. JII etiam in trina Deitate et quattuor evangelia in septenarium surgunt. Unde ter quattuor et quattuor ter duodenarium efficiunt apostolicum. Uui enim episcopo, qui in XII episcopis metropolim facit, VII dantur tantummodo diaconi, quia secundum pi-aefatum mysterium trium et quattuor et XII uuus episcopus ad unius summam coessen- tialis Deitatis refertur feliciter. * corr. probati. ^ corr. cuatodiri. '^ Quae uncinis inclusa sunt, adtl. Ambr. ' S. o. S. SaS. Dass wirklich c. 1-2 des concUmm Äfricanum der Hadriaua (c. 55 des conciliuvi Carthaginense der reinen Dionysiana) geraeint .sei, ergiebt die Vergleichnng des Textes' der beiden Canonen, des glossirten und des citirten. Ich lasse beide folgen, c. 12 conc. Neoc-aes. Si quis in aegritudine fuerit haptizatus , ad honorem presbi/terii non potest pro- moveri, quod iion ex proposito ßdes ejus, sed ex necessitate descendit ; niti forte propter sequens studium ejus et fidem atqve hominum raritalem talis 2)08sit adinitti. — c. 12 conc. Afric. Ut aegrotantes, si pro »e respondere non possunt, cum vohmtatis eoriim testimonium hi, qui suis periculo proi»io offnere, dixerint, haptizeiüur. Rel. (ed. Pith. p. 53, 145.) '2{')^ Maassen. Canones concilii Gangrensis. 1. c. 2. (cod. Anibr.) Sciendum est, quod sequestratis mortiilibus pcccatis anathema est [I.] de blasphemia in Deitatis natura, II. de heresi, III. de sacrilegio, id est de Deo dicatorum usurpatioiic, IUI. de contemptu officiorum divini honoris et pictatis et cultus. 2. c. 3. (cod. Mon.) Juxta apostolum : Servi, subditi ' estote dominis carnalibus. 3. c. 6. (cod. Anibr.) Hie damnantur capellae cum capel- lanis, qui sine motu episcopi dioceseos in contemptu ecclesia- sticae dispensationis et regulae canonicae seculari potentatu abusis disciplinis spiritualibus in domibus regum, id est demo- niorum, niollibus libidinibus vestiuntur. - 4. c. 7. (cod. Ambr.) Deciraae capellae secularis anathe- matizantur, quas laici suis clericis secularibus anathematizandis ad ofticia terreni usus dare consue[ve]runt. ^ 5. c. 12. verb. pallii. (cod. Ambr.) Veste sanctitatis can- didae mundiciae sicut in veste sacerdotali aut melotis mona- cliorum aut velis feminarum Deo sacratarum. 6. c. 17. verb. subjectionis. (cod. Mon., Ambr.) Propter quod supra juxta apostolum : Vir si comam nutriat, ignominia est illi, mulier si comam nutriat, gloi'ia est illi. ^ Canones concilii Antiocheni. 1. c. 2. verb. nee cum Ms, qui "per domns conveniunt. (cod. Ambr.) Hie detestantur capellae domorum. ^ 2. c. 3. verb. minisfret. (cod. Mon., Ambr.) Nisi hoc odio aut persecutione sui episcopi fecerit. 3. c. 9. verb. metropolifanum. (cod. Mon., Ambr.) Metron mensura dicitur, metropolis mensurata civitas, id est deputata ^ super alias. " Metron mensurata, id est deputata civitas Ambr. ' Ephcs. (5. 5. vgl. 1, Petr. 2. 18. 2 S. o. S. 247. 3 S. o. S. 249. ■> 1. Cor. 11. 14, 15. 5 S. o. S. 249. Glossen des canonischeu Reclits au? dem karolin;^ischen Zeitalter. 269 4. c. 11. (cod. Ambr.) Hie damnantur palatini clerici, qui sine consensu aeclesiae et episcoporum parvipendeutes unitatem aeclesiasticae professionis ad publica et comitatus praesidia se conferunt. ' 5. c. id. verb. irnperatorem. (cod. A)iibr.) Ne secularia judicia divina et aeclesiastica jiira canonicaque conculcent, quod est sacrilegiuiii. Et clericus hoc faciens apostata et sacri- legus a Deo et ejus acclesia dampuabitur juxta Pauli testi- monium: Nescitis, quia angelos judicabimus, quanto niagis secularia. - 6. c. 1'2. verb. conciliurn. (cod. Ambr.) Aut generale cir- cumquaque metropolitauorum episcoporum aut totius provinciae unius metropoleos episcoporum. 7. c. 19.. verb. epücopus. (cod. Ambr.) Id est sufFraganeus. 8. c. 23. (cod. Ambr.) Hie damnantur episcopi, qui favore terrenae cupiditatis aut per reges aut propiuquos adipiscuntur episcopatus fastigia sine electione provincialium episcoporum. 9. c. 24. (cod. Mon.) De cod. can. apostolorum cap. XL. 10. c. 25. (cod. Mon., Ambr.) Juxta Prosperum et Augu- stinum, qui suas res habet, rebus ecclesiae carebit, nc graventur pauperes. 11. c. id. verb. contenti. (cod. Ambr.) Plus querere aut ambire non est clericorum, sed secularium cenodoxorum, nee episcopi, sed quaestionarii. -^ 12. c. id. verb. poenas iste persolvat. (cod. Mon., Ambr.) Excommunicationis , quia tali exemplo ceteras scandalizat ecclesias. 13. c. id. i. f. (cod. Mon.) Kestat, ut, cujus vita contem- nitur, ejus praedicatio contemnatur. 1 S. o. S. 247. 2 1. Cor. (3. :J. 3 quaestionarius für quaestuarius. ö. Ugutio s. v. quaeslionarius : qui quaeslu vivif, siaä mercator. Das Wort kommt allerdings im neunten Jalirlunulert auch in dem Sinn von judex vor (s. Waitz Verfassungsgeschiclite IV. 343); aber an diese Bedeutung ist hier offenbar nicht zu denken. 'Jli) Maausen. Canones concilii Laodicensis. 1. c. 1. verb, communionem. (cod. Mon., Ambr.) Corporis et saDguinis Christi, secundum apostolum : Ad tempus abstinen- tes, ut vacetis oratiouibus. '' 2. c. 7. verb. Novatianis. (cod. Mon., Ambr.) Ipsi sunt Catharei, ipsi sunt Paulianistae quadam parte. 3. c. id. verb. chrismate. (cod. Mon., Ambr,) Non sunt rebaptizaudi, quia trinitatem suscipiunt. 4. c. 8. (cod. Mon., Ambr.) Cataphrigae heretici a Frigia dicti ; cata secundum Frigios, quorum auctor Montanus quidam [, qui se paraclitum dicebat eo, quod majus donum scientiae divinae quam apostoli in spiritu sancto se habuisse jactabat; cujus prophetissae Prisca et Maximilla; et hoc erat illud apo- stoli : Ex parte incognitus prophetatur. - Forum itaque Cata- fricarum sacramenta sunt-': De anniculi infantis ex multis compunctiouibus sanguinc et tarina pane facto communicabant ; et si ipse infans mortuus esset, pro magno martyre, si autem viveret, pro magno et summo sacerdote habebatur]. '' 5. c. 15. iuit. (cod. Mon., Ambr.) Non presbyterum, non diacouuni vel subdiaconum. 6. c. id. verb. aintores. (cod. Mon., Ambr.) Id est, qui cantores ordinati sunt ab episcopo. 7. c. id. verb. codice. (cod. Mon., Ambr.) Id est antipho- nario ex scripturis canonizato. 7 a. c. id. verb. imlpitum. (cod. Mon.) Id est gradum vel pirgum. Et hoc Grecum est. 8. c. 16. (cod. Mon., Ambr.) Hoc Grecorum est, non Ro- manorum [,quia Graeci anathematizaut Sabbato jejuuantem, quod econtra Romani instituunt; quae contentio a Constantini iraperatoris et Silvestri papae tempore hucusque durat].*^ * Suppl. fortasse haec. ^ Quac uncinis iuclusa sunt, add. Ambr. '^ Quae uncinis iuclusa sunt, add. Ambr. 1. Cor. 7. 5. 2 1. Cor. l.'j. 0. Ex 2}aJ'ie enim coynoscimus, ex parte prophetamus. Glossen fies Kanonischen Rechts aus dem k-trolingischen Zeitalter. 271 9. c. 17. (cod. Mon., Ambr.) Et hoc Grecorum est. 10. c. id. (cod. Vind.) Ut in Dominica nocte Villi Icc- tiones legantur, sex de aliis scripturis, residuae III semper de ovangeliis. 11. c. 18. Kubr. (cod. Ambr.) Id est paenitentium niissa vel finito dim'no jejunio. 13. c. id. (cod. Mon.) Secundum hoc capitulum in festis et caeteris diebus uno modo caelebratur oratio in vespertina et nona hora, ut reor. Similiter possumus dicere de tertia et sexta. Hanc glosam Amalarius episcopus scribit. ' 13. c. 10. verb. tertia. (cod. Mon., Ambr.) Post commu- nionem, super popuhim.'- 14. c. id. (cod. Ambr.) Et hoc Grecorum est, uou Ro- manorum. 15. c. 21. (cod. Mon., Ambr.) Sed «t hoc Grecorum est, non Romanorum. 16. c. 22. verb. orario. (cod. Mon., Ambr.) Hoc Grecorum est, non Romanorum. 17. c. id. verb. hostia. (cod. Mon., Ambr.) Id est non altius ad altare quam ad ostia cancellorum sacrarii'^ accedere.^' 18. c. 29. verb. Sahhato. (cod. Mon., Ambr.) Quia Sab- batum, id est requies veteris legis, figurabat illam requiem, quam nunc animae beatorum post rederaptionem Christi me- rentur. Dominicus autem dies, qui est octavus, nunc observatur*^ in figura resurrectionis post diem judicii, quando sancti pri- mitias Spiritus habentes, primitiae dormientium, cum Christo primogenito in multis fratribus praedestinati [ex resurrectione raortuorum ejusdem Jesu Christi Domini nostri, cum erit Deus omnia in omnibus,] ^ regnabunt in secula seculorum, heredes seil. Dei patris, coheredes autem Christi. " Ädd. vel Ambr. ** Add. proxima altaris Ambr. •^ Add. prima sabbati Ambr. ^ Quae uncinis inclusa sunt, add. Ambr. 1 S. o. S. 253 u. Excurs I. 2 Vgl. llefele, Conciliengeschichte I. (2. Aufl.) 764. 272 Maasson. 19. c. ."51. verb. celebrare. (cod. Mon., Ambr.) Eo quod heretici sunt, quoniam, qui tidliaeret meretrici, imum corpus efficitur. ' 20. c. 35. verb. angelos. (cod. Mon., Ambr.) Praeter tres canonizatüs : Michael in üaniele, Gabriel in evan^elio, Raphael in Tobia; Uriel vero et alia, si qua sunt nomina, magis dae- monioruni quam angelorum sunt. ='^ 21. c. 40. c. ün. (cod. Mon., Ambr.) Id est ipse accusa- tor suae damnationis est. 22. c. 43. (cod. Mon.) Mos Grecorum est. 23. c. 45. (cod. Mon., Ambr.) Greci^ omni Dominica baptizant. 24. c. id. i. f. (cod. Mon.) Sed expectent ad Pascha. 25. c. 46. verb. quinta. (cod. Mon., Ambr.) Id est in cena Domini. • 26. c. 48. verbi percipere. (cod. Mon.) Id est in vertice capitis. 27. c. 49. (cod. Mon., Ambr.) Totum Grecum est contra canonem. ' 28. c. 51. verb. natalicia. (cod. Mon., Ambr.) Propter distructionem jejunii quadragesimalis, ut decimae dierum anni sine intermissione custodiantur. 29. c. id. verb. Sahhatorum. (cod. Mon., Ambr.) Apud Grecos. 30. c. id. Dominicoriim. (cod. Mon., Ambr.) Apud Romanos. 1 * si qua üunt, mcujin iLemonia Mut Ambr. ^ Quia Grcci Ambr. 1 1. Cor. C. IG. ^ Vgl. Conc. Korn, sub Zacharia a. 745 {Mausi XII. 379 sq.). Nos autem, ut u vcfitro suiicfo apostolalu edoceinur et divina tradit aucloritas, iion plus quam trium angelornm iiominu cognoschnus : Michael, Oahi'iel, Raphael; alioqui de mysterio sub ohtentu angelorum daemonum nomina introduxU, Achener Admonitio a. 789 c. 16 (Pertz Leg. I. 57). Item in eodem con cilio (sc. Laodiceusi), id ignota angelorum, nomina nee fingantur nee nomi- nentur, nisi illorum, quos hahemus in aucforitafe, id sunt Michahel, Ga- hrihel, Rapltahel. Der Canon von Laodicea, auf den die Glosse sich be- zieht und der in der letzten Stelle genannt ist, hat die Namen der Engel nicht. 3 S. Hefele a. a. 0. S. 772. Glossen des cannniRohen Rechts ans dem karolingischen Zeitalter. 273 81. c. 54. (cod. Mon., Ambr.) Spectacuk sunt, '^ ubi publica judicia aut decalvationes veP mortes fiunt illatae aut joca hidique vel transformationes exercentur. "^2. c. 58. (cod. Ambr.) Hie prohibentur capellae lai- corum. 1 33. c. 59. verb. plebejos 2^^<^dmns. (cod. Mon., Ambr.) Id est barbarae liuguae vel ignotae iutcrpretationis. Canones concilii Chalcedonensis. « 1. c. 2. verb. mediator. (cod. Ambr.) Fidejussor vel inter- veutor vel assensor. 2. c. 6. verb. absolute ordinari. (cod. Mon., Ambr., Ver- cell.) Ef hoc ideo, ne hujusmodi absolutio*^ vagos et seculares curiososque reddat et acephalos, id est sine capite jugoque. Et hie cappellani prohibentur. 2 3. c. id verb. absolute ordinantiir. (cod. Mon.) Manifeste vel puriter, i. e. non specialiter. 4. c. id. c. ün. (cod. Mon.) Episcopus vero absque con- silio presbyterorum suorum clericos non ordinet et etiam civium testimonium quaerat. 5. c. 11. Aliud enim sunt epistolae et paciticae literae, quae dantur vilioribus per chorepiscopum, ■' et <' aliud commen- daticiae, quae formatae dicuntur, quae per elementa Greca ab Attico Constantinopolitano episcopo factae sunt;** quae dantur« honoratioribus. * Spectacuhim est Ambr. ** aut Ambr. >= Om. VercelL ^ Add. aut Ambr., Vercell. ^ Om. Ambr. Vercell. ^ facta est Ambr., Vercell. S datur Ambr., Vercell. 1 S. o. S. 249. 2 S. o. S. 249. 3 Vgl. c. 8 des concilinm Antiochennm. < S. meine Ge.schichte der Quellen u. s. vv. 1. tt. 399 lg., insbesondre S. 402. S. o. S. 251. Sitzungsber. d. pbil.-liist. Ol. LXXXIV. Bd. II. Htt. 1« •»■J I Maasson. (>. ('. 12. jmigmaficam. (cod. Mon., Ambr., Vercell.) Pragma, i(l (^st^^ causa, unde et prag-inatica negotia dicuntur; et auctor caiisaruni et ncgotiormn pragmaticus dicitur. ^ 7. c. id. vei-b, duo metropoUfnni. (cod. Ambr., Vercell.) Duo horetica sacrilegia in hoc facto dampnantur Üagitiosa, nnura, qnod amissa unitate aeclesiac ad terrenas potestatos convolans sine Deo uaurpat impiuin et anatheinatizanduni ejiis- deiii potestatis ingcstum typo serpentis in paradiso, alterum, qnod odiosa discordia intcr catholica sacrificia dissensioncüii dampnabileni ingerit, obnoxius Deo et ecclesiae et episcopis et potestati R[omani] P[ontificis].'' ^ 8. c. id. verb. honore tantummodo. (cod. Vercell.) Pro scandalo reipublicao ipse solus (sie) . . . utatur pallio, super neminem primatum usurpans neque ordinans aliquem nisi jussus, ut supra. 9. c. 15. (cod. Mon., Ambr., Vercell.) Diaconissa est ab- batissa [,quae XX annis a Pauli jussu deminutis per manus impositioneni ab episcopo ordinatur, non ante XLmnm annum, ut instruat omnes christianas feminas fide et lege Dei, sicut erant in veteri lege. De qua et apostolus: Vidua eligatur non minus LX annorum.2 Et haec erant presbiterisse in evangelio, Anna octoagenaria ; -^ nunc vero Calcedonicus canon quadra- genariam indulget].'^ 10. c. 17. verb. rmticas. (cod. Mon., Ambr., Vercell.) Rusticas: rurales, id est, quae ante libertatem ecclesiae sub persecutione in ruralibus "^ locis [sub plana dispensatione, id est ordinatione, ante hoc concilium et leges datas ab impera- toribus] ^ absque vi extiterunt [per tricennium pleno jure pos- sessionis rerum vel dispensatione ordinationis plenae; tum tri- cennium valebit. Alias autem dctrimentum esse metropolitani, ■^ Gm. id est Ambr., Vercell. *" noncipatur Ambr., nunciipatur Vercell. , " Gm. n. P. Vercell. •^ Quae uncinis inclusa sunt, aUd. Ambr., Vercell. "^ Gm. in mralihus Vercell. ^ Quae uncinis inclusa sunt, add. Ambr., Vercell. ' S. über diese Glosse o. S. 242 fg. 2 1. Tim. 5. 0. 3 S. Luc. 2. 30, 37. Glossen des canouischeii Rechts ans dem karolingischen Zeitalter. 27f) qui injustum tricennium concessit contra Sardicense conciliuni ' ad dispectum divini mysterii]. '^ 11. c. id. c. fin. (cod. Mon., Ambr., Vercell.) Id est non Heere esse episcopum juxta Sardicense conciliuni cap. VI.'' v(;l constitni '' ab imperatore aut primate in vilibus locis^ nisi ubi plenitudo est civilis dispositionis, '' quae est secundum liistoriani Romanam - C senatores et mille milites et VII diaconi *• atque LXXIP presbyteri. s Haec non^ habens episcopus esse mm potest. 12. c. 18. c. fin. (cod. Mon., Ambr., Vercell.) Id est viarum exitus ^ observantes sicut Donatistae Augustino. 13. c. 21. verb. ad accusatiommi recipi. (cod. Ambr., Ver- cell.) Debet enim non recipi ad testimonium accusationis, nisi discntiatur subtilius ejus opinio christianitatis et dig-nitatis titulus et justitia veritatis et misericordia elemosinarum, ut ^ comprobentur pro zelo Dei, non pro invidia aut malignitate, talia dici. 14. c. 27. verb. midieres, (cod. Ambr., Vercell.) Nam Mariam Salvator mulierem appellat et Eva virgo mulier ' dicta est. Intelligi debent secundum epistolam Simachi papae ^^ vel virgines Deo sacratae vel viduae Deo devotae, id est "• militiae =» Quae uncinis inclusa sunt, add. Arabr., Vercell. b Gm. cap. VI. Ambr., Vercell. <^ constiluere Ambr., Vercell. ^ disputationilixis Vercell. <= diaconos Vercell. <' XXII Vercell. S presbyteros Ambr. •" Om. Haec non Vercell. ' transitus Ambr., Vercell. •^ aut Vercell. ' mulier virgine Vercell. "* Om. id est Ambr. ' Der bezogene Canon scheint c. 3 dieses Concils zu sein. 2 Historia miscella? 3 Ep. ad Caesarium episcopum Arelatensem. Hortatur nos rel. c. 4. Rapto- res igihir viduarum vel virginum pro immanüate tanli facinoris detestamiir, illos vehementius x>ersequendo , qui Deo .lacrala.^ virffine.t vel volenlai vel inviias matrimonio suo aociare tentaverint; quos j^ro tarn nefandissimi cri- minis atrocitate a communione .msjiendi praecipimns. (Thiel Epistolae l{o- manorum Pontificum I. 725.) S. auch o. S. 251 fg. 18* 270 Maassen. coluibitatoris Doinini ; qui cum eis habitant vel de eorum stipen- iliis victitant, simul operantes vel consentientes. 15. c. id. (cod. Ambr.) Item capitulum ex epistola Sym- machi papae ad Cesarium de sacris virginibus vel viduis Deo devotis ' utilius isto. Item de raptoribus si ad ecclesiam con- fugerint, ex conc. Aurelianense. ^ Canones concilii Sardicensis. 1. c. 3. Riibr. (cod. Ambr.) Utillud: Cesarem appellasti, ad Cesai'em ibis. ^ 2. c. 8. Rubr. (cod. Ambr.) Ad coraitatum ire prohibetur [I.J propter ambitionem terreni appetitus, II. et propter inyl- diam coepiscopalis fraternitatis et scandalum. ' 3. c. id. verb, ad comitatum. (cod. Ambr.) Ad publicum, sive palatium sive ad regem sive ad praesides. ■'' 4. c. id. verb. intercessionem. (cod. Ambr.) Hie decernitur nullum episcoporum eundum ad palatium regis nisi pro inter- cessione afflictorum, et hoc cum consensu. •> 5. c. id. i. f. (cod. Ambr.) Hie ostenditur, quod inrelli- giosi episcopi, id est, quorum relligio testimonio fideli non comprobatur, sive sine metu metropolitae sui vel consensu coepiscoporum litteris vocatoriis imperialibus parere non debere (sie), quod per ambitionem seculaiüs appetitus. " ' S. vor. Note. 2 c. 2 conc. Aurel. I. a. 511. De raptorihiui autem id, cu.tf.odiendum exse cenfiuhnus , ut , si ad ecclesiam raptor cum rapta confugerit et femivam ipsam violentiam pertuJisse conatiterit, xtativi liheretur de potestate raptoris et ra2)tor mortis vel poenarum imptmitale concessa aut serviendi conditioni s?thjectus sit, aut redimendi se liheram haheat facultatem. Si ve7-o, quae rapifur, patrem habere constiterit et piieUa raptori aut rapienda aut rajyla consensei-it, 2}otestati patris excusata reddatur et raptor a patre superioris conditionis satisfactione teneatnr ohnoxius, S. o. S. 251 fg. =' Act. 25. 12. 4 S. o. S. 245. 5 S. a. a. O. c S. a. a. O. ^ S. a. a. O. GlosBen des canonischen Rechts aus dem karolingischen Zeitalter. 277 6. c. 11. verb. placere magis quam Deo. (cod. Ambr.) A capite usque hie in Greco non habetur. ' 7. c. id. verb. canali. (cod. Mon,, Viud.) Canalis dicitur, qui neque ad dexteram neque ad sinistram diverti possit. 8. c. 12. verb. decretimi est. (cod. Ambr.) Hie apparet, quod omne concilium non iini^ sed omnibus debeat aeelesiis convenire. Canones concilii Carthaginensis. 1. e. 12. (cod. Ambr., Vorcell.) Hie ostenditur, quod, postquam infamia^ criminis objeeta sacerdoti fuerit, ut super eo suspieiosa sit ecclesia, ne in infamia criminis remanoat, sed '' purgari desiderans, si minus vokierit, licet amplius V "^ a presbyteris, a diaconibus tres, ab episcopo XH. 2 2. c. 15. med. (cod. Ambr., VerceU.) Id est si iufamatus clericus [loeum] suum voluerit obtinere non adquieseens suae dyoceseos judicibus et illi ad majorem auetoritatem expetierint suam conprobari sententiam et contiugerit eos conprobari, quod non bene judicassent, non obsit eis, uisi convincantur iniquo animo judicasse. 3. e. 16. verb. conductores. (cod. Mon., Ambr., Vercell.) Qui eonducunt operarios in vineam aut agrum vel quodcuu- que opus. 4. c. id. verb. procuratores. (cod. VercelL) Procurator est, cui per mandatum causa committitur. 5. c. 19. verb. electormn. (cod. Ambr., Vercell.) Quos aecusator aut aecusatus elegerit. G. c. id. verb. communicet. (cod. Ambr., Vcrccll.) Nisi Veras neeessitatis causas comprobaverit. 7. c. id. verb. dixisse judicetur. (cod. Vorcell.) Ait enim beatus papa Bonetacius in epistola IH. ad Patroclum et » fama Vercell. i» «e Vercell. <= Add. iuter lineas vcl VI Ambr. 1 Die Gl. gehört walirschoiulicli zu c. 12, der im Griecli. fehlt. Zu fleu Fliilfs- mittelu wäre somit noch ein griech. Codex cauonum zu zählen. S. o. S. 2öU Ig. 2 S. u. Excurs III. 278 Maas 8 611. l[uiiiii;iiiin: ' Conlitetur enim de omnibus, quisquis se subter- fugere juditium dilationibus piittit. Et iterum : Nam manifestum est conliteri euui de criminc, qui iiuUüto et totiens delegato juditio piiri;andi occasione non utitur. 8. c. id. verb. arguendum. (cod. Ambr., Vercell.) Com- probandum, id est ostendendum , ut degeneres animos timor arguit. 9. c. id. verb. non tarnen exclesiasticas. (cod. Ambr., Ver- cell.) Quia infamis et criminosus homo non est recipiendus ad infaniaridam ecclesiam, quia indignus est ecclesia criminosus. 10. c. 20. verb. eadem diernni. (cod. Vercell.) Hoc est intra spatium mensis ex ea die, qua cum litteras accepisse constiterit. 11. c. 23. verb. foymatam etc. (cod. Mon., Vind.) Formata dicitur epistola, quae licentiam dat ire, quo velit, commendatio autem, quae commendat ejus bonitatem. 12. c. 27. (cod. Mon.) Ideo presbyteri et diaconi per manus impositioncm non possunt accipere remedium paeniteudi, quia reconciliatio restituendorum ad pristinum statum per manus impositioncm agenda est, quia per fructuosam paeniten- tiam satisfactio ad laicara communionem eum recipit. Qua- propter illis privata expetenda secessio est ad promerendam Dei misericordiam, ut in decrctis papae Siricii tit. XI., id est aut heremus aut monasterium aut peregrinatio aut reclusio. - 13. c. id. verb. gravlori culpa, (cod. Mon.) Id est liomi- cidium, sacrilegium, fornicatio, perjurium. l-l. c. 29. (cod. Mon., Ambr., Vercell.) In non recipiendo excommunicatos honor sacerdotalis potestatis a Deo collatae ^ servatur,^ et'' ut ecclesia sine macula et ruga Christo custo- diatur, et ut "^ secundum apostolum ^ non communicetur peccatis » collati Ambr., Vercell. ^ servantur Vercell. •= Gm. Vercell. '* guia Vercell. ' Das Schreiben Bonifacius' I. an Patroclus. Remigius und die übrigen Bischöfe Gallieu's und der sieben Provinzen Valentinae ist cap. III. der decreta Bonifacii papae bei Dionysius und in der Hadriaua. 2 Vgl. die Gl. zu c. 16 der deci'eta Leonis papae (n. 2). 3 1. Tim. ö. -l-l. . . , . Glosseu des canoiii.schen Rechts aus dem karolingischen Zeitalter. 279 ulienis. Alioquin inquit: ' debueratis de hoc mundo exissc, si cummiscetunini tornicariis hujus mundi, sine Deo. Canones concilii Africani. 1. c. 8. verb. TJt sacramenta. (cod. Ambr.) Quia hoc ab antiquo usu adhuc aliqui ag-cbant auctoritate Domini nostri Jesu Christi, qui post cibum perceptura tradidit panem et calicem in mysterio corporis et sanguinis ejus, quod PauKis apo- stohis contradicit: Alius quidem esurit, alius autem hebrius est.- 2. c. id. verb. celehratui'. (cod. Ambr.j Quod sola Affrica tunc in usu habebat extra ceteras aecclesias. 3. c. 10. (cod. Mon., Ambr., Vercell.) Debet enim presbyter injung-erc'' penitentiae leges sine aliquo respectu personae aut causae, -5 sed^ tempora*' paenitentiae et reconciliationis episcopi arbitrio concedit, "^ sine periculo aut necessitate. 4. c. id. verb. necessitate. (cod. Mon., Ambr., Vercell.) Id est aut hostili imminente periculo aut infirraitate. 5. c. 17. verb. purgatus. (cod. Ambr., Vercell.) Id est comprobatus *" ab accusatoribus vel sacramento, ut Romana .scdes agit. ' (>. c. 30. verb. sacramentis. (cod. Mon.) Id est baptisniatis. 7. c. id. verb. sacramentorimi. (cod. Mon.) Corporis et sanguinis Christi. 8. c. 4G. verb. eorum. (cod. Mon.) Id est amicorum vcl collegarum. '^ imaiguere Vercell. b Add. ejus Ambr., Vercell. <= Add. aut Ambr., Vercell. ^ concedat Vercell. '^ I n comprobatus Vercell. 1 1. Cor. 5. 9, 10. 2 1. Cur. 11. 21. ^ Vgl. conc. Paris, a. 829 L. I. c. 32 iiied. Sucerdoie-^ porio, qui aut mit- neiis aut amoris aut timoris aut certe favoris causa tempora vioduviqne poenitentiae ad libitum poenitentium indicunt, audiant, quid domUiua per Ezecldelem proplietam tei-rihiUier dicat rel. Ibid. circa fi». Freshytcri etiam imperiti solerti studio ah epi^coins suis instruendi su7if, qualiler et con- ßtentium peccata discrete inquirere eisque conynmm modum secundum cano- nicam audoritatem poenitentiae novermt iviponere. ' S. u. Excurs III. 280 Maaesen. 9. c. id. verb. ecdesiae opprohrüim,. (cod. Mon., Vercell.) Sive quod obpiobrium ab ccclesia patiatur/ vel quod ecclesiam pro sc infjxniari^ non velit. 10. c. 48. verb. intestattis. (cod. Ambr., Vercell.) Id est, quod non fecisset testamentnni in christianos et ideo relicta hcreditas paganis aut hereticis successionis jure contigerit. ' 11. c. id. verb. sacerdotes. (cod. Ambr., Vercell.) Hie ostenditur , quod tunc consuetudo fuit in canone oninium ecclesiae commissorum , vivorum scilicet atque mortuorum, nomina recitare. 12. c. id. verb. factus. (cod. Ambr., Vercell.) Cum ordi- natus fuit episcopus, debuit res suas dare in partem catho- licorum. 13. c. 60. verb. tesfnmentis. (cod. Mon.) Id est hercditatibus. 14. c. 65. (cod. Ambr., Vercell.) Hie ostenditur, quod episcopus in plebibus constitui non possit nee licentiam dandam episcopo dyoceseos esse vel primati episcoporum nisi ex con- cilio circumquaque conprovincialium metropolitanorum. ^ 15. c. C)6. verb. lege unitatis. (cod. Ambr., Vercell.) Id est singularitatis, '^ ut a legibus ab imperatore datis singulae urbes singulos delegatos habeant episcopos. 16. c. 1)6. verb. puhlica crimina. (cod. Ambr.) Id est, qui odiura antiquum habet cum accusato, vel debitor vel sub- jectus accusatori vel proximus vel viles personae, ^ quae prae- mio corrumpi possunt. ° patitur Vercell. * infimari Vercell. '^ Singularitatis, id est Vercell. ' Die Delationsgrttnde des römi.schen Erbrecht.? sind dem Glossator nicht unbekannt. S. o. S. '2ba. ' S. 0. die Glosse zu c. 6 des concilium Nicaeuiim (n. 5). ^ Vgl. die Abbreviation desselben Canon in c. 45 der achener Admonitio V. J. 789: Rem in eodem (concilio Africano) . . . . ut viles personae non habeant potestatem accusandi. (Pertz Leg. I. 61.) Der Canon selbst lautet : Item 2ilacuit^ ut omnes servi vel proprii liberli ad accusationem non admittantnr, vel omnes, quos ad accusanda publica crimina leges pubücae non admittnnt. Omnes etiam infamiae maculis aspersi, id est histriones ac turpitudinibus subjectae personae, haeretici etiam sive pagani seu judaei. Rel. (ed. Pith. p, 167.) Glossen des canonischen Kechts aus dem karolingischen Zeitalter. 281 Decreta Siricii papae. 1. cap. 1. verb. Ariminense. (cod. Mon., Ambr.) Quod in Arimino sub Constantiiio imperatore ab Arrianis factum est. 2. cap. 8. (cod. Ambr.) Item in episcoporum et presby- terorum ordinationibus legis regula veteris sacerdotalis in sanc- titate novitatis in Christo per vitae beatitudinem docetur. 3. cap. 14. verb. conceditur. (cod. Ambr.) Hie significat, iit a gradu clericatus privetur, qui in monasterio, qui locus est paenitentium a clericatu, esse noluerit. • i. cap. id. (cod. Ambr.) Theodosius etiam legitur in tri- pertita historia a sancto Ambrosio excommunicatus et recou- ciliatus post lacrimas et veram paenitentiam. - Decreta Innocentii papae. L cap. 6. (cod. Ambr.) Hie docetur, quod donum gratiae Dei, id est manus impositionis, ab omnibus participibus in officio corporis et sanguinis Christi possit dispensari, non usur- pative a quolibet propter scismata, ut illud apostoli: Ego quidem sum Pauli, ego vero Barnabae, ego autem Cephae, ego siqui- dem Christi : divisus est Christus ? -^ Ergo, ut non aliter nisi in nomine Christi fiat, episcopo tota summa tribuatur faciendi vel concedendi. 2. cap. 15. verb. Novatianis. (cod. Mon., Ambr.) Qui penitentiam damnant, ipsi sunt Catharei. 'S. cap. 21. (cod. Ambr.) Hie ostendit cottidiano usu sacer- dotes sacrificare debere. •1. cap. 30 verb. curia, (cod. Ambr.) Curia est publicum placitum, ubi cruor eflfunditur, unde curiales carnitices et poe- narum illatores. * ' Davon steht im Text nichts. S. o. die Glosse zu e. 21 des conciliura Carthaginense (n. 12). - Cassiodor. liist. ti'ip. IX. 30. 3 1. Cor. 1. 1-2. " S. u. die Glosse zu caii. 3 der decreta Gelasii papae (u. 3). 282 Mii aasen. 5. cap. 47. verb. spiiitus sancti perficitur. (cod. Mon., Aiuljr.) llic 0 steil di tur '^ baptisraum hereticorum illud compro- biiri,'' quod in nomine trinitatis trina mersione fit; et "^ ideo per inpositionem maniium confirmatur baptizatus, "^ ^ quia sine dono sancti spiritus extitit. Ideoque ab eis ordinati presbyteri nun recipiuntur, quia praevaricaverunt per manus inpositionem ommcn fällt, •' verfasst sein. Wenn es nothwendig wäre in den Worten derselben Vorrede Piissimos dominos nostros im- penales natos, Hlofharmm gloriosisshnum coronafum et fratres ejus, Christus conservet das coronatus auf die Krönung Lothar's durch den Papst Paschalis I. am 5. April 823 zu beziehen, ^ so würde dieser Terrain noch weiter vorzurücken sein. Dies ist aber nicht der Fall. Das coronatus kann offenbar auch von der achener Krönung im Jahr 817 verstanden werden. Das Buch ist aber jedenfalls vor dem Jahre 831 verfasst worden. Der Autor sagt nämlich in der zweiten, später hinzu- gefügten VoiTede, dass er das Buch geschrieben habe, bevor er nach Rom gekommen sei. ■' Aus einer andern Schrift des Amalarius, De ordine antiphonarü, *' erfahren wir, dass seine römische Reise in das Jahr 831 fällt. Er erzählt nämlich hier c. ö8, dass er die Responsorien aus den Psalmen als Knabe im Beisein Alcuin's habe singen hören, und sagt dann: Post hoc veniens Romam, anno ah incarnatione Domini octingentesimo tricasimo j)rimo, indictione nona, snh imperio domini et inissimi imperaforis Ludovici et afostolatti gloriosissimi aposfolici Gre- gorii rel. Amalarius wurde in dem gedachten Jahr vom Kaiser nach Rom gesandt um von Gregor IV. römische Antiphonarien ' So betitelt der Autor selbst das Buch in seiner zweiten Vorrede. Ge- druckt ist dasselbe zuerst in Melch. Hittorp Collect. Script, de divin. off. Colon. 15ß8, hiernach Bibl. max. XIV. 9.S4 sq., Migne CV. 985 sq. 2 Judith orthodoxae, nohilissimae atque prudentissimae Augustae aalus pe?- mtiltoi annos. 3 Simson Jahrbücher I. 144. * Wie Simaon Jahrbücher I. 19.3 Anm. 1. '•> Postquam scnpsi libelhim, qiii a parvitate inen vocatur De ecci esias tico officio, veni Romam, rel. 6 Bibl. max. XIV. 10.32 sq., Migne CV. 121.3 sq. Glossen (Ins canonisehon Rechts aus dorn karoliiigischeii Zeitalter. 287 ZU erbitten, ' weil die im Frankenreich gebrauchten nicht über- einstimmten. Mabillou und nach ihm andre setzten diese Reise in das Jahr 827. Dies hat der neueste Schriftsteller, welcher diesen Punct berührt, - als falsch bezeichnet, da er — offenbar mit Rücksicht auf das gleich zu erwähnende Schreiben Ein- hai't's an Amalarius — annimmt, dass die Reise im Frühjahr unternommen sei, Grregor IV. aber erst nach dem Aug-ust des .lahrs 827 Papst geworden ist. Da die oben angeführte Stelle, in welcher Amalarius selbst das Jahr 831 nennt, auch der Aufmerksamkeit Simsoti's entgangen ist, so setzte er die Reise in die Jahre 828 oder spätestens 829. Der vorhin erwähnte Brief Einhart's lautet folgendor- massen : Reverentissimo famulo Amalhano E(inhartus) p(ficcafor). Nescio quis praevenit ndventum. pueri veMri — qui mihi litferas vcstras attulit — et effecit, ut tibi mandaretur, qnatinns proximo jxihnorum die ad imperatorem ve.nisses. Sed postqiuim istas lit- feras vestras accepi et imperatorem de Ms, quae voluisti, inter- rogavi, praecepit mihi vohis scribere, ut sanctum pasche diem ilomi celebrassetis et ceterum comitatum vestriim post vos venire juheretis, eo modo, ut, quando ille ad vos in palatio venisset, mandatis acceptis et ratione legationis vestrae vobis insimiata sine mora iter vestrvm adgredi valeatis. Opto rel. ■* Man hat die Legation des Amalarius, von der in diesem Schreiben die Rede ist, von seiner Sendung nach Rom ver- standen. Der Inhalt st ;ht dieser Annahme nicht entgegen, zwingt aber auch nicht dazu. Sollte sich daher zeigen lassen, was ich nicht habe finden können, dass Einhart kurz vor Ostern 831 nicht beim Kaiser gewesen sei, so niüssten Avii- dieses Schreiben mit einer andern im Auftrag des Kaisers zu 1 De ord. antiphon. Prolog. (Bibl. max. XIV. 1032.) Nam quando fuimissus a sancto et cJirisf.ianissimo imperatore Hludomco ad xancfuvi et reverendh- simum papam Gregormm de memorotw volnminihiis , retulit mihi ita idem papa, rel. 2 Simson Jahrbücher I. -'94 Note 5. 3 Jaffe Bibl. IV. 444. 288 Maassen. unternehmenden Reise in Verbindung bringen. ^ Wenn Jaffe das Schreiben in die Jahre 828 und 829 setzt, ^ so ist dies wohl nur deshalb geschehen, weil er irrthümlich annahm, dass die Reise des Amalarius nach Rom in diese Jahre falle. Wahrscheinlich ist das Buch des Amalarius De ecclesia- stico officio geraume Zeit vor dem Jahr 831 geschrieben. Ein sicherer dies ad quem ist aber, so viel ich sehe, nur dieses Jahr. Was Mabillon zu der Annahme bewogen hat, dasselbe sei um das Jahr 820 verfasst, ^ weiss ich nicht, noch weniger, auf was die bestimmte Behauptung der Verfasser der Histoire literaire sich gründet: es sei im Jahr 820 vollendet gewesen.-* 2. Amalarius episcopus. Im November 825 pflog in Paris eine von Ludwig dem Frommen veranstaltete Versammlung von Bischöfen Berathung über die Frage der Bilderverehi*ung. Dieselbe erstattete den Kaisei-n ausführlichen Bericht von den Ergebnissen ihrer Ver- handlungen und übersandte ihnen eine Sammlung einschlagen- der biblischer und patristischer Stellen. Ueberbringer waren die Bischöfe Halitgar und Amalarius, die am 6. December bei den Kaisern eintrafen. ^ Ueber die Identität des hier genannten Halitgar mit dem gleichnamigen Bischof von Cambrai, dem bekannten Verfasser einer Canoneusammlung, ^ herrscht kein Zweifel. Eine gleiche Gewissheit hat über die Person des zweiten Abgeordneten, des Bischofs Amalarius,^ bisher nicht bestanden. Während Blondel, ' Dass Amalarius auch für eine Mission in Constantinopel vom Kaiser in's Auge gefasst war, ebenso, dass er wirklich in Constantinopel gewesen, wird unten gezeigt werden. 2 A. i. d. vorletzten Note angef, O. 3 Mus. Ital. T. II. In ord. Rom. comment. p. LXXXI. Quippe sub annum 820 iitncl ojnis, quod quatnor libris constat, composuit. ^ T. IV. p. 538. Uaiant fini en 820 ü le dedia ä Vempereur Louis le Dihonnaire etc. 5 .S. Hefele Conciliengeschichte IV. 89 fg., Simson Jahrbücher I. 248 fg. und die dort Angeführten. 6 S. meine Geschiclite der Quellen u. s. w. I. S. 863 fg. ' Er wird in Ludwigs Instruction für die in der Bilderfrage nach Rom ge- sandten Bischöfe Jonas von Orleans und Jeremias von Sens als Biscliof Glossen des canoniscTien Rechts ans dein Ivarolingisclien Zeitalter. 289 die Verfasser der Histoire literaire, Bahr, Hefele u. a. in iliin den Amalarius von Metz erkennen, ' erklären Mabillon, Cavc, Simson u. a. diese Vermuthung mindestens für unsicher.- Die Ursache des Zweifels liegt allein darin, dass die bis jetzt für die Bischofswürde des Amalarius bekannt gewordenen Beweis- lii-ünde nicht als genügend betrachtet werden. Alle übrigen Umstände sprechen für die Identität der beiden Amalarius. Wir wissen einmal neben Amalarius von Metz von keinem zweiten Amalarius, welcher an der pariser Synode Theil ge- nommen haben könnte. Von positivem Glewicht aber ist folgende Erwägung. Offenbar ist Amalarius von Metz für Ludwig den Frommen eine Vertrauensperson, eine persona gratissima, ge- wesen. Der Kaiser hat ihn mit der Abfassuns: der achener Regel beauftragt, er hat die Zueignung des Werks De eccle- siastico officio von ihm angenommen, er hat ihn im Jahr 831 mit einer Mission an den Papst betraut, er ist auch, wie es scheint, derjenige gewesen, der ihm die interimistische Ver- waltung der Kirche von Lyon übertrug. -^ Nun hätten aber die auf dem pariser Convent von 82.5 versammelten Bischöfe den Halitgar und Amalar offenbar nicht zu Ueberbringern ihrer bezeichnet: Venerunt ad praesentiam nostram Halitgarius et Amalarius episcopi VIII. Idun Decemhris. Coleti Concilia IX. 6-18. Vgl. Sickel Regesten S. 154. ' Blondellus Apologia p. 80. — Hist. liter. IV. 53.S. - Bahr Gesell, d. r. L. im karol. Zeitalter S. 380. — Hefele Concilieugeschichte IV. 41. 2 Mabillon Annal. o. s. B. 1. 28. c. .52. — Cave Script, eccl. II. 7. — Simson Jahrbücher I. 349 N. 5. Dem letztgenannten Schriftsteller scheinen aber S. 252 Note 2 Amalar von Metz und der gleiclinaniigc Theilnehmer an dem pariser Convent von 82.5 in eins zusammenzufllessen. Nachdem Simson S. 251 erwähnt hat, dass Ludwig die l)eiden Bischöfe Halitgar und Amalar für eine Gesandtschaft nach Constantinopel designirt habe, bemerkt er S. 252, dass Halitgar im Jahr 828 in der That von einer byzantinischen Mission heimgekehrt sei, und setzt in einer Note hinzu: ,Auch Amalar war in Constantinopel'. Er beruft sich für diese Thatsache auf Flori epist. bei Mansi XIV. 668. Der Amalarius, von dorn dieses Schreiben des Florus handelt, ist aber, wie Simson (II. 183 fg.) selbst anerkennt, kein Andrer als Amalar von Metz. 3 Florus sagt in seinem Schreiben an die Synode von Thionville von .«ich als dem Ankläger des Amalar: nee divinae ordlnalioni neu imperia/i piae provisioni, quod ille forsan jaclitat, quasi rehellii exislcnn (Migne CXIX. 96). Vgl. Simson .Talirbücher II. 183. Sitzungsber. d. phil.-hist. Cl. LXXXIV. B<\. II. Hft. 19 9<(f) Maassen. Besclilüsse an don Kaisei- gemacht, wenn sie dieselben nicht ilirerseits ebenfalls für dem Kaiser genehme Persönlichkeiten ansehen durften. Sollte dabei auch die Rücksicht obg-ewaltet iiaben, dass diese Männer etwa die Verfasser und darum die geeignetsten Interpreten der dem Kaiser zu überreichenden Sammlung von Belegen waren — Ludwig Hess sich diese Sammlung vorlesen ' — , so wäre dies noch ein zweiter Um- stand, der ganz auf Amalarius von Metz passte. Die Annahme, dass die beiden Deputirten der pariser Versammlung das Ver- trauen des Kaisers in nicht geringem Mass besassen, wird zur Gewissheit durch die Thatsache, dass der Kaiser sie für eine Legation nach Constantinopel ausersehen hatte. ^ Von Halitgar erfahren wir aus Einhart's Annalen, dass er im Jahr 828 von einer byzantinischen Mission heimgekehrt sei. ^ Als sein Be- gleiter wird indess nicht Amalarius, sondern der Abt Ansfried von Nonantola genannt. Dass aber Amalarius von Metz in Constantinopel gewesen ist, wissen wir von ihm selbst. ^ Es hat wohl wenig Wahrscheinlichkeit, dass er auf seine eigne Hand dorthin gereist sei. Wenn wir eine officielle Mission voraussetzen dürften, die natürlich auf nichts Andres als auf ' Quafi etiani coram nohis perleyi fecimus sagt Ludwig- in der an Jonas von Orleans und Jeremias von Sens ertlieilten Instruction (s. o. S. 288 N. 7). 2 Jonas und Jeremias wurden angewiesen, für den Fall, dass der Papst in der Angelegenheit des Bilderstreits Gesandte nach Constantinopel zu schicken beabsichtige, ihn zu tragen: ob es ihm genehm sei, wenn diese zugleich mit kaiserlichen Abgeordneten die Reise machten. Gehe der Papst darauf ein, so sollten sie ihn, den Kaiser, so bald als möglich da- von benachrichtigen und zugleich die Zeit ihres Eintreffens bei ihm an- zeigen, damit er Anstalt machen könne, dass sie dann mit Halitgar und Amalarius zusammenträfen. Coleti Concilia IX. 648 s€|. Daraus ergiebt sich, dass Ludwig die Letzteren für die byzantinische Mission ausersehen hatte. Zu ihrer besseren Information über die römischen Anschauungen und Absichten will er ein Rendezvous zwischen ihnen und den von Rom zurückkehrenden Legaten veranstalten. •> Pertz Script. I. 217. S. auch Simson Jahrbücher L 252. * Er sagt nämlich in seiner Schrift De ordine antiphonarii c. 21: Hunc psolmum audivi C'onslaiitinoiwli in ecdesia sanclae Soi^hiae in principio Misxae celehrari. Man hat dies Zeugniss bisher nicht beachtet. Die Stelle in dem Schreiben des Florus (Migne CXIX. 78), wo dieser von Amalarius sagt: multiplicat vesaniam suatn, sie sentire clumans omnem Germaniam, sie totam Ifaliam, sie ipsam Romain, sc fuisse Constantinopoli rel., ist doch mir indirect beweisend. Glossen des canonischen Rechts aus dem Varolingisclien Zeitalter. 291 die Bilderfrag-e sich bezogen haben könnte, so würde der ausser Zweifel stehende Aufenthalt des Amalarius von Metz in Con- stantinopel eine Thatsache mehr bilden, geeignet um die Iden- tität der beiden Amalarius zu circumstantiiren. Die einzige Ursache, welche früher gestattete an dieser Identität zu zweifeln, ist jetzt hinweggefallen. Dass auch Amalarius von Metz Bischof gewesen sei, ist durch das fast gleichzeitige Zeugniss unsrer Glosse festgestellt. ^ Allerdings wissen wir soviel von seiner Lebensgeschichte um mit Sicher- heit behaupten zu können, dass er nicht ordentlicher Bischof einer Diöcese gewesen ist. Aber wir wissen auch von keiner Diöcese, deren ordentlicher Bischof der Amalarius des pariser Convents von 825 gewesen sein könnte. Im neunten Jahrhundert stand das Institut des Chorepi- scopats noch in voller Wirksamkeit. Da Amalarius von Metz nicht Diöcesanbischof gewesen ist, so bleibt daher nichts Andres übrig, als ihn für einen Chorbischof zu halten. Diese Annahme erhält eine Bestätigung durch zwei Zeugnisse. 1. Baluze berichtet von einem zu seiner Zeit in der Kloster- bibliothek zu Epternach befindlichen Codex des Werks De ecclesiastico officio mit dem Titel Incipit Über officialis'^ Ama- larü corepisco-pi, id est de ecclesiastico ordine ceterisque ofßciis qnatuor lihri ad Hluduvicum imperatorem.^ 2. Wir be- sitzen ein gegen Amalarius gerichtetes Schreiben des Florus von Lyon an Drogo von Metz, Heti von Trier u. s. w., welches die Ueberschrift führt: Inciint epistola Flori totius veritatis plena contra falsHoqiias adinve7itiones Amalarii, qiiondam Lugdii- nensis chore-piscopi , de corpore Domini tripavtito.^ Simson bestreitet freilich, dass Amalarius in Lyon habe Chorbischof sein können, mit Rücksicht auf folgende Stelle des Florus : quos (sc. libros) etiam corepiscopo ecclesiae nostrae jussif 1 Glosse zu c. 18 des concilium Laodicense (n. 12). S. o. S. 253. Der Vollständigkeit wegen sei noch erwähnt, dass in einem von Montfancun mitgetheilten Handschriftenverzeichniss des Klosters von Pomposi ein Lih. Officiorum Amalarii ejiiscopi vorkommt. Diarium Italicnin j). 85. 2 Dass Amalar selbst sein Buch auch so nannte, wird durch Florus be- stätigt, Mansi XIV. 665. 3 S. Agobardi Opera T. IL Notae p. 14^. 4 Mansi XIV. 663 sq., Migne CXIX. 71 sq. 19* 0()0 Maassen. (sc. Amalarius) fransscrihere.^ Und allerdings ist es richtig, dass Florus ihn hier deutlich von irgend einem Chorbischof (l.T Kirche von Lyon unterscheidet. Da aber in einer Diöcese auch zwei und mehr Chorbischöfe sein konnten, 2 so beweist das nichts. Derselbe Florus bezeugt anderswo direct, dass auch in der Erzdiöcese von Lyon eine Mehrzahl von Chorbischöfen war. •' Freilich ist damit noch nicht bewiesen, dass Amalarius auch im Jahr 825 schon Chorbischof gewesen sei. Der, Beginn seines Aufenthalts in der Erzdiöcese von Lyon, zu deren tem- porären Leitung er berufen war, fällt, wie es scheint, bedeu- tend später als um die Mitte der zwanziger Jahre. Da aber alle übrigen Umstände für die Identität des Bischofs Amalarius der Glosse mit dem Bischof Amalarius der pariser Versamm- lung sprechen, so ist es meiner Meinung nach keine über- triebene Kühnheit, wenn wir den Schluss wagen: der Erstere habe nicht erst in Lyon die Würde eines Chorbischofs erlangt. Gründe, welche dieser Annahme entgegenständen, sind nicht vorhanden. Wenn Ademar den Amalarius zum Jahr 816 als diaconus bezeichnet, ^ in der Schlussclausel zu einer Ab- schrift seines Buches De ecclesiastico officio ihn presbyter » S. Simson Jahrbücher II. 18.^ Note G. 2 S. z. B. eonc. Meld. a. 845 c. 44 i. f. (Mansi XIV. 829.) Nävi si epi- scopu-i civitatis propier desidiavi mit secnlai-em pervuyationem vel propter irtfirmitdtem modinn siaim chorepiscopis ti'anscendere consen^erit rel. In der Diöcese Rheims waren drei Chorbischöfe, s. Weizsäcker Der Kampf gegen den Chorcpiscopat 1859 S. 7. Als Thietgaud von Trier entsetzt war, wurde seine Diöcese von mehreren Chorbischöfen regiert, Annal. Xantenses a. 869 (Pcrtz Script. II. 2?.8). S. über die Verhältnisse in der mainzer Diöcese im neunten Jahrhundert Dümmler Ostfränk. Reich I. 298, und speciell die Diöcese von Lyon betreffend s. folg. Note. ' Bei Migne CXIX. 80. Seiisif, imo ivgeywnt hoc maliim praesens (sc. Lugda- nensis) ecde-tia, cuvi in celeherrimo preshyteroruvi conventu, praesentihus chorepiscopis et archidiaconihus, praesentihus etiani nonnullis aliis ex clero, tarn inepta et fidei contraria docere prae^nimpsit. Ferner 1. c. col. 96. Testes sunt horuvi chorejnscopi, testes archidiaconi, festes omnes, rpd aderant preshyteri Lugdunenses, a quihus haec continuo irrisa, rel. * Pertz Script. IV. 119 hahito concilio, id est indictione decima, anno imperii sui tertio, ah incarnalione Domini 816., jussit fieri regidam cano- nicis excerptam de diversis patrum scripturis . . . Quevi libriir.i Amale- rius diaconus ah iiuperatore jussns collegit rel. Glossen des canonischen Rechts aus dem karolingischen Zeitalter. 293 nennt, i und wenn aus sonstig-en Zeugnissen erhellt, dass er Abt gewesen ist, 2 so spricht das Alles natürlich nicht geg-en die Annahme, dass er im Jahr 825 Bischof, genauer Chor- bischof, gewesen ist. Zweiter Excurs. Kirchliches Verlöbniss. Der c. 10 (11) des concilium Ancyranum lautet in der Version des Diouysius folgendermassen : Desponsatas puellas et post ab aliis raptas placidt erui et eis reddi, quibus ante fuerant desjponsatae, etiamsi eis a raptorihus vis illata constiterit. Man bringt die hier dem Verlöbnigs beigeleg-te Wirkung wohl nicht mit Unrecht in Zusammenhang mit der Thatsache, dass in der griechischen Kirche, wie in ihr das Verlöbniss noch gegenwärtig kirchlich eingesegnet wird,^ so dasselbe 1 Mabillon Vetera Analecta II. 140 theilt aus einer Handsclirift von Saint- Martial (es ist der reichhaltige iliscellaucodex der Nationalbibliothek zu Paris, der jetzt mit "2400 signirt ist) folgende Schlussclaiisel des Werks De ecclesiastico officio mit: ExpUcit liher Symjjhosii Anialarii Preshy- teri Venerahilis de divinis officiis, quem viisit ad Lodovicum et Lotharium Reges, ßlio^i C'aroli vuifjni Imj^eratoris, quevi lihrum in hoc cojpoi-e traufi- scribi curavit Adeniavus indiynus monachus in honorem Dei et sancti Benedicti. In der Ueberschrift wird er als clericus bezeichnet: Incipit prapfatio Symphosii Amalarii clerici rel. Dass Anialarius das Messopfer darbrachte, also Priester (sacerdos) Avar, wird durch sein Schreiben ad Guntradum (Migne CV. 1336 sq.) direct bezeugt. 2 Eine polemische Schrift des Agobardus gegen den Amalarius ist in einem alten Codex inscribirt: Incipit liher venerahilis Agohardi archiepiscopi Lugdiinensis contra libros quatuor Amalarii Ahbatis, Opera ed. Baluzius II. 101, Notae p. 143. In einer alten Handschrift der de Thou'schen Bibliothek hat Baluze gefunden: Thomus Amallarii Ahbatis de divinis officiis. Der cod. Sangall. 446 saec. X. enthält p. 18 sq. eine kleinere Schrift des Amalarius mit der Ueberschrift: Seqiientia Amathere ahhas edidit. Incipiunt aeghgae de ordine Romano. Der cod. Sangall. 614 ent- hält p. 232 sq. von einer Hand des zehnten Jahrhunderts dasselbe Werk, mit der Ueberschrift: Jtaec Amalhere ahbas aedidit. Incipinnt uegloge de ordine Romano. S. Verzeichniss der Handschriften der Stifts- bibliothek von St. Gallen. 1875. S. 144, 191». 3 Aixgusti Denkwürdigkeiten aus der christl. Archäologie IX. 305 fg., Zhishman Das Eherecht der orientalischen Kirche S. 152 fg. v>|)4 Maassen. sclwiii in der ültcston Zeit nicht ohne Betheib'gung der Kirche Statt iiefunden hnbe. ' l);i8 iichciier Capitularc ecclesiasticum von 817 hat die Vorschrift des an cju'ani scheu Canon erneuert und fügt nur noch liinzu, dass der Entführer mit öffentlicher Busse belegt werden, der Entführten aber, wenn sie selbst ohne Schuld sei und der Bräutigam sie nun zurückweise, freistehen solle sich ander- weitig zu verehelichen. - Welche Form des Verlöbnisses wird in dem Capitulare vorausgesetzt? Mau nimmt gewöhnlich an, dass das Mittelalter eine kirchliche Verlobung nicht gekannt habe. Einer der neuesten Schriftsteller über , Verlobung und Trauung', Friedberg, sagt categorisch : ,Die occidentalische Kirche hat von kirchlichen Verlöbnissen nichts gewusst^ •* Und Sohm bezeichnet eine Mit- wirkung der Kirche beim Abschluss des Verlöbnisses mindestens als eine ganz ausnahmsweise Erscheinung: ,Die gemeine kirch- liche Uebung legte auf die kirchliche Schliessung des Verlöb- nisses keinen Werth/ ' Mit dieser Ansicht steht ein Canon des im Jahre 850 in Pavia gehaltenen Concils italischer Bischöfe nicht ganz in Ein- klang. Der c. 10 desselben, soweit er uns hier interessirt, lautet: De raptoribus vero, antiquorum patruni statuta sequentes, hoc tenendum ceiisemus, ut, si eas rapuerintj quae cum sponso pariter henedictione sacerdotali initiatae sunt, licet easdem corruperint, ahstrahantur tarnen ab Ms et propriis sponsis reddantur. Rel. ^ Dieser Canon enthält eine Wiederholung der alten ancy- ranischen Satzung, mit dem einzigen Unterschiede, dass dieselbe hier ausdrücklich auf den Fall des kirchlichen Verlöbnisses ' S. Zhishman ebenda S. 138 fg., vgl. auch S. 391 fg. 2 c. •2-4. De des2)onsaiis puellis et ah aliis raptis ita in concilio Anchyritano cap. X. legituv: Desjjonsatas rel. Proinde statufum est a sacro conventu, ut raptor publica paenitentia muUetur, raptae vero, si sponsus recipere noluerit et ipsa eidem crimini consentitns non fuit, licentiu nuhendi alii noii iiegetur (Pertz Leg. I. -208). ' Friedberg Verlobung und Trauung. Zugleich als Kritik von Sohm: Das Recht der Elieschliessung. 187G. S. 24. * Sohm Das Keclit der Eheschliessuug, aus dem deutschen und canoni- schen Eedit gescliichtlich entwickelt. 1875. S. 153. ^ Pertz Leg. I. 398, 402. Glossen des canouiächen Rechts aus dem karoliugiscUeu Zeitalter. 295 beschränkt wird. Daraus scheint denn doch zu folgen, dass das Vorkommen solcher Verlöbnisse eben keine Seltenheit sein mochte. In dieser Auffassung- werden wir wesentlich bestärkt durch die oben mitgetheilte Glosse zu dem c. 10 des concilium An- cyranum (n. 4). Wenn es hier heisst: De his constat dictum onaxime, (]ui per benecUctionem sacerdotalem jtinguntur, so scheint die kirchliche Einsegnung sogar als die gewöhnliche und regel- mässige Form des Verlöbnisses vorausgesetzt zu werden. Wenn hinzugefügt wird : jSive de his, quae disponsantur a j^af^'^tihiis tit vropinqnis pro filiorwni procreatione, so zeigt dies nur, dass auch die nach der Vorschrift des weltlichen Rechts von den Verwandten der Braut in Ausübung der Geschlechtsvormund- schaft mit dem Bräutigam geschlossene Verlobung als vollgültig von der Kirche betrachtet wurde. Die Schlussworte : AUter vero (d. h. wenn kein rite geschlossenes Verlöbniss vorliegt) con- cuhinalis thorus est macidatus, non conjugalis, ut apostolus: Et thorus immacidatus, dienen, wie mir scheint, zur Unterstützung der Ansicht Sohm's, ' dass die Verlobung als derjenige Act be- trachtet wurde, mit dem rechtlich die Ehe schon geschlossen sei. Allerdings ist der thorus durch die Verlobung erst virtuell gesetzt; aber das genügt auch um ihn schon jetzt als rechtlich existent zu betrachten. Durch die Entehrung der Braut er- scheint der thorus conjugalis als befleckt. Dritter Excurs. Piirgiitio canouica. Der c. 17 des concilium Africanum behandelt den Fall, dass gegen die Würdigkeit einer zum Bischof gewählten Person Einspruch erhoben ist. Er schreibt vor, dass zuerst die persön- lichen Verhältnisse der Contradicenteu untersucht werden sollen, und fährt dann fort : Postremo etiam illa, quae ohjiciuntur, pertractentur et, cum purgatus fuerlt in conspectti pidjUco, ita denmm ordinetur. Zu dem Wort purgatus findet sich die folgende Glosse: 1 S. das in der vorletzten Note anp^oführtc; Buch und von demselben Ver- fasser: Trauung und Verlobung. Eine Entgegnung auf Friedberg: Ver- lobung und Trauung. 1876. 2i)|J Muassen. Id est coiitproiiatas ab accusatoribus vel sacramento, ut Ro- iiKiim Südes atjit. Zu sacramento ist "purgatus, das Wort, auf welches die Glosse sich bezieht, zu suppliren. Das Ergebiiiss der Untersuchung- gegen den Beschuldigten i.sl (entweder, dass er überfuhrt, oder aber, dass er nicht über- führt wird. In dem letzten Fall hat er sich durch einen Eid zu reinigen. Die Handschrift des Domcapitcls von Vercelli hat Incom- probatus statt Id est comprobatiis. Wenn das in aufzulösen wäre in Id est non, so würde auch dies einen Sinn geben. Das i-el wäre dann copulativ zu nehmen und der Sinn Aväre : ,d. h. nicht überführt und durch einen Eid gereinigt^ Die Glosse bliebe in diesem Falle ganz in dem Zusammenhang des Textes, wäre einfach als erklärende Parenthese zu -purgatus gedacht. Ich halte dennoch die Lesart des besseren mailänder Codex für die richtige. Die Denkiigur ist ganz dieselbe wie in der Glosse zu c. 9 der sog. canones apostolorum (n. 8) : IJic ostenditiir, quod neqiie sacrificare neque communicare suspiciosis de crimine aut heresi licet ante comjjvobationem vel purgationem. Oifenbar ist es nicht logisch zu sagen: ,der Verdächtige darf nicht opfern und communiciren, bis er entweder überführt oder von dem Verdacht gereinigt ist'. Denn, nachdem er über- lührt ist, darf er ja erst recht nicht opfern und communiciren. Der zu Grunde liegende Gedanke ist, dass der Zustand der Ungewissheit gehoben werde, sei es nun durch die comprobatio, sei es durch die purgatio. Die Glosse zu dem c. 17 des concilium Africanum macht noch den Zusatz : ut Romana sedes agit. Schon Pelagius I. hat sich durch einen Eid von dem Verdacht gereinigt zum Tode seines Vorgängers Vigilius mitgewirkt zu haben, i Und Gregor der Grosse hat den Reinigungseid in verschiedenen Fällen auf- erlegt. •^ Leo III. hat am 23. December 800 auf Karl's des Grossen Veranlassung vor einer römischen Synode sich durch einen Eid von den gegen ihn erhobenen Beschuldigungen ' Im Jahr 555. Jaffe p. 82. - S. Carl Hilfleiibrand Die Purgatio cauoniea uud vulgaris. 1841. S. 40 fg. Glossen des eauonischen Rechts aus dem karolingischen Zeitalter. 297 gereinigt, i Ausserdem besitzen wir noch eine speciell für chis Frankenreich getroffene Entscheidung Gregors IL Er schreibt an Bonifacius im Jahre 72G : 2 De presbytero vero, si quüihet sacerdos a pojndo fuerit ac- cusatus^ si certi non fuerint testes, qui crimini illato approhent veritatem, jusjurandum. erit in medio et illum testem proferat de innocentiae suae puritate, cid nuda et aperta sunt omnia, sicque hianeat in proprio gradu. Diese P^ntschcidung war um die Mitte des neunten .lahr- hunderts noch wohlbekannt im Frankenreich, wie wir aus Hiucmar's im Jahr S52 verfassten Capitehi ^ und aus Benedict Levita III. 281' ersehen. Der Erstere gründet auf das Decret Gregors II. den Gebrauch des Reinigungseides überhaupt und sucht zugleich nachzuweisen^ dass die Worte desselben den Gebrauch von Eidhelfern nicht ausschlössen. Bei derBestimnmng der Zahl derselben glaubt liincmar die Analogie des c. 12 des concilium Carthaginense anziehen zu dürfen. Hier wird bestimmt, dass ein Bischof nur von mindestens 12, ein Presbyter nur von 6, ein Diacon nur von 3 Bischöfen gerichtet werden dürften. Hincmar meint nun: analog möge ein Piesbyter 6 Eid- h elf er nehmen. Wie Hincmar, so meint auch die Glosse zu dem citirten carthagischen Canon ihn für die Bestimmung der Zahl der Eidhelfer benutzen zu dürfen. Leider ist der Schluss der Glosse corrumpirt. Der Gedanke scheint mir der zu sein, dass min- destens 5 (oder 6, wie es in der mailänder Handschrift zwischen den Zeilen heisst) Presbyter oder 8 Diacone oder 12 Bischöfe als Eidhelfer erforderlich seien, '" wenn es sich um die Purgation eines Standesgenossen handle. Mehr zu nehmen sei natürlich erlaubt. '' ' Jaffe p. 217. 2 Jaffe 1667. ^ c. "23, 24. Opera ed. Siniiond I. 7 IG sq. •i Pertz Leg. II. App. p. 120. 5 Denn dass die Meinung niclit sein kann, die fünf oder seelis pre.sbyteri und die drei diaconi sollten als Kicliter fnngiren, ist unzweifelhaft. Ein solches Gericht der Standesgenossen hat das canonisclie Reclit nicht ge- kannt. Der Canon spricht ja nur von Bischöfen, die richten sollen. 6 Der c. 12 des concilium Carthaginense lautet in der Iladriana: t'dix episcopus dixit: Suggero secundum staluta veterum. conciliormn, nf, -si guifi 21)8 Maassen. Glossen des canonischen Rechts ans dem karolingischen Zeitalter. (iuiiz tlunselbcn Gedanken finden wir in einem apoeryphen Capitiilare KiivVä des Grossen Ijci Benedict Levita wieder. Der Betrii«;(!r fülu-t den carthagischen Canon allerding-s nicht an, hat ilm aber benutzt und vielleicht auch unsre Glosse. Die betreffenden Worte lauten: Jpse ergo sacerdos si suspiciosus aut incredihilis suo episcopo aut reliquis suis consacerdotihiis sive bonis et justis de suo fopulo vel de sua i^lebe liominihus fuerit, ne in crimine aut in praedicta suspicione remanenf, cum trihus aut quinque vel septem bonis et vicinis sacerdotibus exemplo Leonis papae, qui duodecim episcopos in sua jmrgatione habuit, vel eo amplius, si suo episcopo visum fuerit^ se sacramento coram populo super quatuor evan- gelia dato purgatum ecclesiae reddat. ' Den sacerdos suspiciosus Benedict's finden wir in dem sacerdos, super quo suspiciosa sit ecclesia der Glosse wieder. Die Worte ne in crimine aut in praedicta suspicione remaneat bei Benedict entsprechen den Worten ne in crimine remaneat des Canon und den Worten ne in infamia criminis remaneat der Glosse. Die Worte vel eo amplius bei Benedict lassen auf den Zusammenhang- schliessen^ in dem in dem unverdorbenen Text der Glosse das licet amplius stand. Hiernach ist in der Glosse zu c. 9 des concilium Nicae- num (n. 12) in den Worten: Est enim sensus : non recipiendos, nee post ordinationem, ab ecclesia eos, qui mortali crimine criminantur et notantur post baptisma, nisi infamiam prirgaverint, das purga/verint wohl ebenfalls von dem Reinigungseid, und zwar, wie wir nach dem Gesagten annehmen dürfen, von dem Eid mit Eidhelfern, zu verstehen. episcopus, quod non optamus, in reatmn aliquem incurrevit et fuerit ei nimia necessitas non passe plurivios congregare , ne in crimine remaneat, a XII episcopis aridiatur et preshyter a VI episcojns cinu proprio suo epi- scopo audiatur, et diaconus a III. Damit vergleiche man die Glosse: Ilic ostenditur, quod, postquavi infamia criminis ohjecta sacerdoti fuerit, ut super eo suspiciosa sit ecclesia, ne in infamia criminis remaneat, sed pur- gari desiderans, si minus voluerit, licet amplius V (vel VI) a presbyteris, a diaconihus tres, ah episcopo XII. ' Pertz Leg. II. App. j.. 48. XXV. SITZUNG VOM 22. NOVEMBER 1876. Herr Alfred Ritter von Krem er in Kairo spricht den Dank aus für seine Wahl zum correspondirenden Mitgliede. Der steiermärkische Landesausschuss dankt für die Be- theilung- mehrerer Landes-Mittelscliulen mit dem Anzeiger und Separatabdrücken. Das w. M. Herr Dr. Pfizmaier legt eine für die Sitzungs- berichte bestimmte Abhandlung unter dem Titel : ,Das Haus eines Statthalters von Fari-ma' vor. Herr Dr. Fournier, Privatdocent an der Wiener Uni- versität, legt eine Abhandlung unter dem Titel : , Gerhard van Swieten als Censor' vor und ersucht um ihre Aufnahme in die Sitzungsberichte. An Druckschriften wurden vorgelegt : Accademia fisico-medico-statistica di Milano: Atti. Milano, 1876; 8". Akademie der Wissenschaften, könig-1. dänische in Kopenhajjen: Oversifjt, 1875. Nr. 2u. 3; 1876. Nr. 1. Kopenhagen; 8". — Johnstrup F.: Om Fugtighedens Bewaegelse i den naturlige Jorbund. Kopenhagen, 186G; 4'5. — Petersen P.: Skildring af Danmarks Fugtighedsforholde. Koi)en- hagen, 1853; 4«. — Colding A.: Resultaterne af nogle Jagttagelser over forskj ellige Fugtighedsforhold i Omegnen af Kjobenliavn. 1860; 12'\ — Resultaterne af nogle Andersogelser over (Jrundvandets Bevaegelse i Jorden. Kjobenhavn, 1872; 12". DociimontH inedits siir Thistoire do France: Negociations diplomatiques de lii France avec la Toscane. Tome V. Paris, 1875; 4". — Kecueil des Lcttre.M iiiissives de Henri IV. Tome IX; 1567 — 1610. Supplement. Paris, l!576; 1". Du-Nord: Abris.s der Geschichte von Bosnien und Herzegovina von den Urzeiten bis nach der Eroberung durch die Türken. Wien, 1876; 8". Mar/. -Verein für Geschichte und Alterthumskunde: Zeitschrift. IX. Jahr- gang. 1876. Wernigerode, 1876; 8«. Jaliresbe rieht des Münzen- tmd Antiken-Cabinetes im Joanneum zu Graz für das Jahr 1875. Kecueil de Dij)lnnH's nülitaires par M. Leon Ren i er. P'^ livraison. Paris, 1876; 4». ,Revue politique et litteraire' et , Revue scientifique de la France et de l'etranger'. VI« annee, 2« serie, Nr. -21. Paris, 1876; 4«. Sehn 1er von Libloy, Friedrich: Aus der Türken- und Jesuitenzeit vor und uacli dem Jalire lUÜO. Berlin; 8". Sociedad geogräfica de Madrid: ßoletin. Tomo I. Nr. 1. Madrid, 1876; 8": Topographical Survey of the Adirondack Wilderness of New- York for the year 1873: Report. Albany, 1874; 8". Verein für die deutsche Nordpolfahrt in Bremen: Forschungsreise nach Westsibirien 1876. VII und VIII. Bremen; 8". — historischer für Steiermark: Mittheilungen. XXIV. Heft. Graz, 1876; 8". Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen. 13. Jahrganfi 7,111 liier. aus (l(!ii betrettenden Vorgäng'en geschlossen werden könnte, sich herausstellt. Die üeberschriften der in dei- Abhandlung bearbeiteten fünf Capitel lauten: Fana-wo *^ (seo)-site ^ ^ (sai-sed)-wo ^fl (kua)-si j ßza-womakurasiteimo-seiüo ^ (ron)-su. , Blumen zum Geschenke machend, versöhnt man Gattin und Nebenfrau, Das Knie zum Kissen machend, erörtert man die Sache von Schwester und Bruder.' ^ M, ^ ^''''f^O janagi-no ito-ico midasi \ ^^ pj| (geki-u) tsuhomi-no fana-ioo tsirasu. ,Der Sturmwind verstört die Fäden der Weidenbäume. Peitschender Regen verstreut die knospenden Blütlien.' ^ (Siu-giokii) jito-tabi fidziri-ko-ni mamire \ ^^ ^| (kua-reki) icadzuka-ni ni-si-ki-wo oioo. , Perlen und Edelsteine sind einmal von Schlamm beschmutzt. Ziegelsteine überdecken ein wenig den Brocat.' Tnka-wo fanatte ^£; ^^ (so-fti)-ioo je \ fune-tvo nkahete A^ -^ (sio-dzio)-ioo fsuktl. ,Man lässt den Falken los und und erlangt einen starken Mann. Man lässt das Schiff schwimmen und rettet ein Mädchen.' Wazawai-wo kamosi-te kajette ^n ^[IB (seki-zio)-ioo musubi takaru-tco musahorl-ta fHikaHe ^T H-|- (kan-kei)-ni kumi-sn. ,Mit Unheil brauend, knüpft man dagegen die rotheu Stricke. Nach Giit(;rn begierig, verschwört man sich zu Verrath.' ^ |JLl I'Ih)' 'lama-zaki, der Sitz des Statthalters, wird in dem Buc.lie als zu dem Reiche Setsu gehörend bezeichnet. Nach alhjn übrigen Angaben liegt es in dem Reiche Jama-siro, Kreis Oto-kuni, und befindet sich daselbst das berühmte Kloster Pf ^ Takara-dera. Auf der öfters erwähnten japanischen Karte liegt Jama-zaki ebenfalls in dem Reiche Jama-siro, Kreis Oto-kuni, aber dicht an der Gränze des Reiches Setsu. Uebereinstimmcnd hiermit finden sich auf der dem Werke Jei- tai-setsu-j6-mu-zin-zö beigegebenen Karte der Umgebung von Mijako die Namen Jama-zaki und Takara-dera südwestlich von Mijako und in grösserer Entfernung westlich von Fusi-mi. Der Fluss, an dessen westlichem Ufer Jama-zaki liegt, ist der Das Haus eines Statthalters von Fiiri-ma. 803 in der Erzählung vorkommende Jodo-gawa. Gegenüber an dem östlichen Ufer liegt Fasi-raoto. Die Schreibart des Buches, eigenthümlich und oft schwer verständlich, bekundet nebstdem grosse Vorliebe für Archaismen, von denen manche der neueren Prosa schon längst entfremdet sind. Besonders auffallend war der einige Male beobachtete Gebrauch der Partikel jo [3) i^^ Fällen, wo das Zeichen beim ersten Anblicke für fehlerhaft gehalten und eine Ver- wechslung mit /a ()^) oder nite (,iz.^\ angenommen werden konnte, ebenso das einmal vorkommende pi ( 12. ) für jori ( ^ 1j )• Hierher gehört auch das sonst nirgends aufgefundene nur durch Firakana ausgedrückte agasi ('y^'ff' i/), welches wohl unzweifelhaft die Zusammenziehung, sogenannte geschwinde Aussprache von ari-gatasi , schätzbar^ ist. Ima-iva mukasi \ o-an-no koro-ka-to-jo \ ^& V^ (josi- mitsu) sio-gun-no Vp jw (dzi-sei)-ni atatte \ jo-mo-no ura-nami wodajaka-ni jeda-ivo narasami ame-ga sita \fari-ma-no kuni-too siri- tamb I ijjjjj H (ko-tari) hio-bu-no tajü ^6 ^ (jori-nori) anon-to ijeru-jo | jo-jo ^ %\] (asi-kaga) ^ (ke) ^ (5 + M) (isiü-so)-no omi-nite \ gen-ko ken-mu-no saivagasi-hi toki-ni-mo \ isawosi siha-siha ari-si mono-kara \ kimi-no o-on-ohoje~mo ito me-de-taku \ ono-dzukairi sono koro toki-meki-keru. Jorl-nori- ason-no sono fito-to nari-jo ^^ ||I^ (oii-ziiln) j^ ^-j (tokko)-no ^^ -^ (kun-si)-nite | kimi-ni tsiduijuru-ni ^^ ^^ (kei-kib)-wo atsü-si \ B^ (sin)-wo tsiikb-ni Ä "^ (hu-ikuj-wo moppara-to si I ^ (zen)-wo agete ^ ^^ (fu-no)-wo moare-mi \ ^J (kei)-wo karvku si 's* (sio)-ioo omon-zi-tamaje-ha \ — • ^ (ikkoktt) yK. .ß (zin-min) tsutsi-kure-ioo utte tanosimi ^^ ^ (ta-fb)-no j^ ^ (seo-no) sakai-no utsi-ni ^ ^ (i-dzm)-sen koto-u-o omojeri. Vormals, um die Jahre Ö-an (1368 bis ]:»74 n. Chr.), als man das geordnete Zeitalter des Heerführers Josi-mitsu hatte, waren die Buchtwellen der vier Gegenden ruhig, und in der Welt machte man die Aeste nicht ertönen. Was den das Reich Fari-ma verwaltenden Ko-tari Jori-noi-i Ason, grossen Stützenden der Abtheilung der Waffen, betrifft, so war dessen Geschlecht durch alle Zeitalter in dem Hause Asi-kaga der ]]0 1 Pfizinaicr. iJiciici- des Fussgestells der Redlichkeit. Es erwarb sich auch in den unrnhi<^-en Jahren Gen-ko (KJ81 n. Chr.) und Ken-mu (lii'i'A l)is 1.");»;') n. Chr.) häufig grosse Verdienste. Die An- erkennung von Seite des Gebieters war daher eine sehr vor- ziif'-hche und es wui' um die Zeit in seinem Glänze. Jori-nori Ason wai' \'^k (teö-ai)-kagiri arazari-kerv. Was ferner die Gattin und die Nebenfrau Jori-nori Ason's betrifft, so liiess die Erstere Maki-no kata, die Letztere Faru-no I. Während man diese mit einer Blume vergleichen mochte, konnte man jene mit einem Weidenbaume vergleichen. Während man jene den Mond nennen würde, mochte man diese den Schnee nennen. Alles zusammengenommen von einer Ge- stalt und einem Benehmen, worin keine der anderen nachstand Sitzungsber. d. phil.-hist. Ol. LXXXIV. Bd. IL Hft. 20 '■]{){] Pfizinaicr. oder sie; übertraf, zudem gegenseitig den Weg des Weibes gut bewahrend, hatten sie durchaus keine Gedanken der Eifersucht. Indem die Zärtlichkeit der Gattin gegen Faru-no I wie bei einer leibh'chen Schwester war, verehrte Faru-no I wieder Maki-iHi kata als ihre Gebieterin. Es war eine Freundschaft nach dem Vorbilde des gestreiften Bambus Ngo-hoang's und Niü- ying's, und nicht um Vieles nachstehend. Unter denen, welche auf sie blickten oder von ihnen hörten, war Niemand, der nicht an ihre Zierlichkeit und reine Tugend mit Neid gedacht hätte. Auch Jori-nori Ason bewunderte, dass Gattin und Nebenfrau frei von Eifersucht und Eigensinn waren und seine immer wachsende Zärtlichkeit war keine geringe. Dabei hatte Maki-no kata einen jungen Gebieter Namens Tsuki-waka, Faru-no I einen jungen Gebieter Namens Fana-waka, welcher ebenfalls drei Jahre alt war. Dieselben genossen, ihren Namen gemäss, die Gunst, wie sie dem Monde und den Blumen zu Tlieil wird. Er spielte mit ihnen wie mit Perlen zur Rechten und Linken, und seine Zärtlichkeit hatte keine Gränzen. Koro-wa jajoi-no sono naka-ha | migiri-no fana-no fimo toki-te I huvw-ka-fo magai juld-to utagb. Iro-ka j^ ;ß (sai- sin)-no toki nare-ha | fana-no utage-too mojosi-tamai \ maki-no kata faru-no i-wo ^ 'j^ (sa-jü)-ni ^i (zi)-sesime \ kosi-moto me-no loaratva-wo vicsi-tsudoje j nta-Jomi gi (si)-tsnkuri \ aru-ioa ■mai aru-ioa utai \ ßme-mosu J^ (kib)-ico tsukusi-tarnb. Gent-ja nagaki faru-no fi-mo \ jagafe jü-gasumi-no katsu fedatari-te \ uhe kara-lnto-ga Ui.-kane-ni-mo \ kajezi-to tataje-si ju-qure-ni mata iza-joi-no tsuki saje idete \ fana-mo ßto-siwo faje-aru sama \ jori-nori fotondo Ä (kib)-zi-tamai \ itaku ei-sire-masi- masi-ken \ maki-no kata-no Jiza-wo makura-ni | svja-snja-to ine- tamaje-la \ faru-no i-wa ^ 'j^ (sa-jü)-ni tsugete | mi-7naje-no S§ ^ (siü-gu)-ioo ^ {tea) sesime \ kosi-mofo-zco-ino >^ J^^ (kiu-soku)-se-saHe | kin-sin-no ko-hnsmna-wo \ simo-he-ni oicoi sidzvjaka-ni \ makura-ni kajen-ja-ioo ukagaje-ha \ maki-no kata-ioa koje-ico ßki-ku si \ ina-ina kokoro-jo-ge-no on-uma-ne-wo odorokasan-iva kokoro-nizu. On-me mme-made kakn-te aru-hesi. On-mi sa-koso isukare-masasan | kono fima-ni sihasi ikoi-tamaje. On-me same-na-ha tsuge-nan maku \ fajaku ki-masi-te kono jo- sa-wa I joki-ni katarai-masi-mase-to | utsi-fowo-eme-ha faru-no i-toa I loaraioa-wa itaku tojo-mi-ki-ni \ ei-sire-fahere-ba fita- Das Haus eiues Statthalters von Fari-ma. 307 hurri-ni \ khni-ico koso negai-tate-matmre-to \ H ^ (zio-kiia) ~F B^ (ka-loku)-si faru-no i-ica \ ito sito-jaka-ni sono ^ (zn)-ico makade-nu. Um die Zeit war die Mitte des dritten Monats, und die Kirschblüthen der Steinplatten lösten die Bänder. Man ver- wechselte sie mit Wolken, meinte, sie seien Schnee, Da es die Zeit der ächtesten Farbe und des Wohlgeruchs war, veranstaltete er das Fest der Blumen. Er Hess Maki-no kata und Faru-no I zu seiner Rechten und Linken aufwarten und versammelte die Dienerinnen und kleineu Mädchen. Indem man Lieder her- sag-te, Gedichte verfertigte, bald tanzte, bald sang, vergnügte er sich den ganzen Tag auf das Höchste. In der That wohl war an dem langen Frühlingstage sogleich der Wolkendunst des Abends vorläufig abgeschlossen, und in der Abenddämmerung, von der man rühmt, dass man sie nicht gegen tausend Gold- stücke der chinesischen Menschen vertauschen sollte, ging der Mond der sechzehnten Nacht eben auf, und die Blüthen schienen noch grösseren Glanz zu haben. Jori-nori vergnügte sich sehr. Er mochte stark berauscht sein und schlief auf den Knieen Maki-no kata's ruhig ein. Faru-no I meldete es der Umgebung, Hess die vor ihm stehenden Weingeräthe wegschaffen und hiess auch die Dienerinnen sich zur Ruhe begeben. Eine kleine Decke von fünffarbigem Brocat über deo Saum seines Kleides deckend, gab sie Acht, ob sie vielleicht sacht mit dem Kopf- kissen wechseln könne. Maki-no kata sagte mit gedämpfter Stimme: Nein, nein! Ihn aus dem behaglichen süssen Schlafe aufschrecken, scheint nicht Recht zu sein. Es soll so bleiben, bis er erwacht. Ihr werdet sehr ermüdet sein. Ruhet unter- dessen eine Weile aus. Wenn er erwacht sein wird, möchte ich es euch melden. Kommt dann schnell und lasset euch diesen Abend auf gute Weise mit ihm in ein Gespräch ein. — Sie sagte dieses lächelnd. Faru-no I erwiederte: Ich bin von dem reichlichen Opferweine stark berauscht, und man möge inständig nur um den Gebieter bitten. — Nach oben verträglich, nach unten freundlich, trat Faru-no I mit langsamen Schritten aus dem Saale heraus. Maki-no kata-iva so-ga mama-ni faru-no jo-kaze-no mada samumi \ kaze-ioo na-fikasi-tamai-so-to [ ko-hnsuma fidcakn klse- ma-irase \ nmoo utsi-kake-no sode-mote owoi | tsura-tstira .^ 20* •.m Pfizmaier. (k6)-no ine-ijawo-tco \ akara-me-mo nasade mamori-tamb-ni \ nani- xcn-ha oboslide-tsuran \ ^ ^ (sa-u)-no ma-ziri-ni namida-wo nknme \ omoi- jg (hvs)-si-tamai-si-ga \ fori-otsuru fA »^ (ftiü-rui)-no\ ^ (kd)-no omo-ioa-ni fara-hara-to kakuru. Maki-no kata odorokl-kasikomi \ sode-mote sidmka-ni nugui-tamb-ni \ jori- nori kore-ni jume-tvo wasure \ jawora mi-wo okosi atari-wo mujavie \ ^ (za)-wo tadasi maki-no kata-ni mukai \ kono fodo oii-ml-ga ari-sama-wo kaganb-ni \ ika-ni-mo fukaku mono-omo sama \ tsutsumu-to sure-do iro-ni ide-tari. Jori-te ko-joi ei-sirefe \ nemureru jb-ni mote-nasi-tsutsu \ sono ari-sama ukagb-nl \ omo-ni iagaioazu nrei-no tei-taraku \ sa-made nani-ka-wa makasezaru tsutsumade f^ ^ (si-matsu)-wo katari-sone-to. Maki-no kata sagte unterdessen: Der Nachtwind des Fiülilings ist nocli kalt. Erkältet euch nicht! — Ihn tief in die Decke hüllend und noch die Aermel des Rockes darüber deckend, beobachtete sie, ohne es merken zu lassen, genau das Angesicht des schlafenden Gebieters. Was mochte ihr in die Gedanken gekommen sein? Aus ihren Augenwinkeln quollen rechts und links Thränen, und indem sie ihren Gedanken erlag, Hess sie diese herabgeworfenen Thränen der Traurigkeit auf das Angesicht des Gebieters fallen. Maki-no kata, erschrocken, trocknete sie leise mit dem Aermel. Jori-nori, dabei auf seinen Traum vergessend, erhob sich langsam. Er blickte vor sich hin, untersuchte den Saal und sprach zu Maki-no kata: Wenn ich jetzt deine Haltung beobachte, kommt irgend eine tiefe Beküramerniss, wie du es auch bergen willst, zum Vorschein. Ich feierte daher heute Abend ein Fest in dem Maasse, dass ich berauscht einschlief. Indem ich dabei dein Aussehen beobachtete, war der Ausdruck des Kummers nicht anders, als ich dachte. Was vertraust du mir, so weit gehend, nicht an: Sage mir uuverhüllt alle Umstände! Ito nodojaka-ni no-tamaje-ha | maki-no kata-wa kasikomi- tsutsu I ko-ioa omoi-mbkenu o-ose kana. Umi-mo nawo asaki kimi-ga itsidcusimi | nani mono-tarazu-to omo-beki. Kono fodo kaze-no kokotsi-nite | wadzuka-ni unazi-no najamasi-ki mama j masa-naki omo-wa-ioo mise-matsuri-si-naran. Jo-kaze-no itaku samu-kere-ha fusi-do-ni irase-tamb-hesi. Waraxoa-wa kaku najami- fahere-ba \ ko-joi-wa faru-no i-ivo mesasete koso \ me-de-taki Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. 309 jume-wo musiihase-tamaje | ~P "tfl: fj (ge-se-wa)-nite iu-to kiki-si kokoro-wo kikasi-matsuran-to. Er sagte dieses sehr ruhig-. Maki-no kata erwiederte ehrfurchtsvoll: Ein Wort, auf das ich nicht gefasst war! Die Gunst des Gebieters, gegen welche selbst das Meer noch seicht ist, wie könnte ich glauben, dass sie nicht genügt? Um diese Zeit bei einem Gefühle von Erkältung etwas im Halse leidend, werde ich ein ungeziemendes Gesicht gezeigt haben. Da der Nachtwind sehr kalt ist, sollt ihr in das Schlafzimmer treten. Da ich so leidend bin, so berufet diese Nacht Faru-no I und träumet einen erfreulichen Traum. Ich werde — ein Wort, von dem ich gehört habe, dass man es in der gemeinen Sprache sagt — die Sinne schärfen. Emi-ioo fukimde makaden-to suru-ico \ jori-nori-wa osi- todome \ koto-tco to-ko-ni josuru-to iü-to-mo \ ivare köre -wo uhenawazu. On-mi kikazu-ja \ sore ^ ^^ (fü-fu)-wa /J> -Jr ^kb (sed-ten-tsi)-ni süe simawafsi K ^^^ (zin-rin)-no iiS jr (kon-gen) nari. ^ j^ (Ten-tsiJ ^ -^ (iva-gb)-sezani toki-wa !flä ij^ (han-hutsu) kanarazu ^^ ^ (sei-iku)-sezu. Sare-ha h — • A (kamt {tsi-nin)-ico fazime-matsuri j ajasi-no [7C -^ ifipl''^) ^S ^ (min-kan) made-mo \ imo-to se kokoro- fedatsure-ha | ^ ^^ (kokka-wa) moto-jori sidzn-ga fuse-ja-mo — ' ^^ (ikkej-ioo osame-mamoru koto ataioazu. Otto-ni -^ (sitsu) ara-ha isamu-beka | öjohazaru-ioa ogino-ico mote \ ^ 0^0' to-mo ^\\ (retsu)-to-mo tonb-besi. Joki-ni-mare asiki-ni-niare j k'akusade katari-klkase-wo-to. Dabei lächelte sie und wollte sich entfernen. Jori-nori hielt sie zurück und sprach: Ich mag die Sache so oder so nehmen, ich gebe es nicht zu. Hast du es nicht gehört? Mann und Weib sind im Kleinen der Himmel und die Erde, sie sind also die Wurzel und der Ursprung der Classen der Menschen. Wenn Himmel und Erde nicht einträchtig sind, ist bei den zehntausend Dingen kein Wachsen und Ernähren. Wenn, von dem Höchsten, dem einzigen Menschen angefangen, bis zu dem gemeinen Manne, den Menschen des Volkes, jüngere Schwester und Bruder von Sinn getrennt sind, so kann man in Reich und Haus, selbst in den ursprünglich niedrigen Hütten ein Haus nicht ordnen und bewahren. Hat der Mann einen Fehler ^lU Pfizmaier. lj«!g;inj,'en, öu kauii man dtigcgen Vorstellungen machen. Ist dieses niclit möglich, so kann mau das Ausbessern, sei es als Liiiiterkeit, sei es als Tugend, preisen. Es mag etwas Gutes, es mag etwas Böses sein, sage es unverhüllt und bringe es zu ( )liren. Kotoioan-ivo nobete tadzune-tamaje-ha \ mald-no kata-wa fbri-otmru \ namida-ivo osaje omote-wo motage \ aldraka-naran-to surti-ha ^ ^ (sin-(ji)-ioo usinai I owoioan-to sure-ba ^ ^|j (tei-retm)-wo jaburu \ sono josi-asi-wo wahi-kane-tsutm \ to-ja seil kaku-ja-io omoi-wadzurai \ womina-no faka-naki omoi-fakart- jori I iro-ni idzuru-zo fadzukasi-kere \ ima-iva nani-ico-ka kakud- ma-irasen \ saki-si fara-same-no tsure-dzure-ni \ faru-no i warawa-ga moto-ni ki-masi-te \ tsui-matsu kai-wowoi nani-kure-to \ kokoro-kuma-naku asobi-taicbre \ ne-jo-fo-no kane-.d odoroki- tsiitsu I asu-vo Uigiri-te kajeri-mase-si \ ato-ni ßto-tsu-no fumi nokoreri. jf\ |§I (Fu-to) tori-mi-si-ni ani fakaran \ ai-mite-no notsi-no kokoro-ni kurabwe-ba naka-naka ima-wa sinobi-kane-tsu. ^k j^ (O-saka)-jama-no sa-ne-kadzura \ fito~ni siramade ko- joi-mo mi-maku nado \ iconoko-no te-site ito urmcasi-kti \ kaki- tsirasi-tara tsiwa-bumi nari. Also forschte er unter Darlegung von Gründen. Maki-no kata unterdrückte die fallenden Thränen, erhob das Angesicht und sagte: ,Wenn es offenbar werden soll, bin ich der Treue und der Gerechtigkeit verlustig. Wenn ich es verdecken will, zerstöre ich Lauterkeit und Tugend. Nicht im Staude zu unter- scheiden, ob es gut oder böse, quäle ich mich auf diese und jene Weise in Gedanken! Aus der ungewissen Ueberlegung des Weibes tritt es in die Erscheinung, und es mag eine Schande sein. Was sollte ich jetzt verbergen? Bei der Langweiligkeit des früheren Frühlingsregens kam Faru-no I zu mir, und wir unterhielten uns ungezwungen mit Kartenspielen, Muschelver- decken und allerhand anderen Spielen. Von der Glocke des Schlafengehens erschreckt, gab man sich das Versprechen für • morgen, und es blieb, als sie zurückgekehrt war, ein Brief zurück. Ich nahm ihn zufällig und sah ihn, wie sollte ich erwägen? Im Vergleiche mit den Gefühlen nach dem Besuche konnte ich es in der That jetzt nicht ertragen. Es war ein Liebesbrief, in welchem von der Hand eines Mannes sehr zierlich hingeschrieben war, dass man die Traubenfrucht des Berges der begegneten Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. oll Bergtreppe, ohne dass man es bei den Menschen weiss, heute Abend sehen möchtet Katsu-wa odoroki katsu-wa ihukasi-mi j ko-ica koto-bito-no fumi-no tsirasi-wo \ nasake-atsuki fito nare-ha | tori-kaknsi oki- tamo-naran \ nani-ni-mare ari-te ^^ (jb)-naku \ tsukai-me me-no loaraica-no ma-mi-ni fure-na-ha\ kano fito mire-ginu ki-tamaiüan-to\ tadatsi-ni fi-ni ire ato-ivo kakiisi \ kari-ni-mo fito-ni tsutaje-zari- si-ga kono koro tsukai-me-domo-ga fisojaka-ni kataru-ioo kiku-ni \ faru-no i-gimi-ica mitsi-naranu \ misoka-ivo-no tanosimi an-te | itsu-ka-no jo-wa kaku ari-si j sari-si jo-sa-wa kb nando \ rtii-taru tei-naru kage-kutsi sosiy'i \ tori-dori-naru-ga kutsi-wosi-ku i tsujoku ^i -hr (dzi-zio)-ra-ioo imasime-taru-ga \ tsura-tsura kore-wo omoi-fakaru-ni \ kakaru masa-naki koto si-tcmio \ faru-no i-gimi- ni-wa arazi-kasi \ arazi-kasi-to-wa omo mono-kara \ kano '^ (sei) seo-na-gon-ga Jim ^^ (sb-si)-ni-mo toicoku-te tsikaki-to kaki-tamai \ mata-wa kokoro-no foka-to-mo ijere-ha \ sugi-si fi-no fumi-to i-i \ ima mata fito-no kage-kutsi-no \ fari-ivo '^^ (^o)- teo koto-ioaza-mo j tsiri kumori-naku-ioa tare-ka iwan. ,Ich war erschrocken und auch verwundert. Ich dachte rair: Dieses flüchtio-e Schreiben eines anderen Menschen wird sie, da ihr an dem Menschen gelegen ist, versteckt haben. Es sei wie immer, wenn es den Dienerinnen und den kleinen Mädchen unnothiger Weise unter die Augen kommt, wird sie ein feuchtes Kleid anziehen. Ich warf es daher geraden Weges in das Feuer und vernichtete es. Er wurde nicht im Geringsten von den Menschen weiter verbreitet. Um diese Zeit hörte ich die Dienerinnen heimlich reden. Sie sagten, dass die Gebieterin Faru-no I an einem sittenlosen Buhlen Freude habe, dass es in der Nacht irgend eines Tages so gewesen, ingleichen in der vergangenen Nacht. Es waren verdeckte Worte, als ob sie es gesehen hätten, Schmähungen mancher Art. Es war bedauerlich. Ich wies die Aufwärterinnen scharf zurecht, und als ich es reiflich überlegte, dachte ich mir : Die solche ungebührliche Dinge verübt, die Gebieterin Faru-no I dürfte es nicht sein! Sie dürfte es nicht sein! Ich nannte es daher, da auch in dem Schreibebuche Sei Seo-na-gon's , ferne nahe^ geschrieben und auch ,dem Herzen fremd'^ gesagt wird, eine Schrift vergangener Tage, Ob es jetzt wieder uach dem Sprichworte: ,Die verdeckten Worte der Menseben machen ;>|2 Pfizmaier. die N.-kIi-I zu ciuein Stocke^ frei von Umwölkung des Staubes ist, wer würde es sagen?' Josi-josi kono josi akara-sama-ni \ faru-no i nusi-ni isutaje- tsutnu I jo-so-ncKjara isamen-to \ iku-so tahi-ka omoi-si-ka-do \ utsi-rnukhre-ha \ sika-su-gani \ utsi-tsuke iwan-mo usiro-me-taku \ sti-u'n tote kono mama jaman-ni-wa \ — • y^ (ikken) naki-te ~Jj -4r- (ban-ken)-no \ tsutaje-wo kimi-ga kiki-masa-ha j sa-koso nikutii-to ohosu-rame. Ojoso iconoko-no narai tote \ sinohi-gat.aki-wa kono koto-to \ kanete-mo kike-ha ika-hakari \ karaki me mise-ja si-tamaican-to \ kare-wo omoi kore-ico fakari \ kokoro-fito-tsu-ni to-tsu oi-tsii sadame-kane-tsutsu fori-otsuru namida-ni mi-kaico-ioo kegasi-tari. ^- (Sed)-ga ko jll A (kn-niü)-sen-7ii-ica ! netami- nikwni-te ne-nasi-goto-ico \ kutsi-kasikoku-mo koto-age-su-ja-to j mosi-ku-ioa ajahumi-ohosu-ran \ so-ga kasikoku-te fazime-jori ^ akasi-matsurazari-si nari. Kimi joku kaganaje-masi-masi-te | ne- zame-no toko-ni sore-to naku \ kara-no jamato-no kasikoki wonna-no \ tamesi-ico fiki-te isame-tamawa-ha j tsuju-hakari-ni-mo kagaramu koto-no masasi-kari-se-ha ono-dziikara \ kokoro-ni kokoro-wo isame-tsutsu \ ato-naki koto-to nari-nu-beki-to. ,Gut, gut! Ich war mehrmals gesonnen, diese Sache der Gebieterin Faru-no I mitzutheilen und ihr, obgleich es mich nichts angeht, Vorstellungen zu machen. Als ich mich jedoch ihr gegenüber befand, machte es mir in der That Sorge, wie ich es ihr ohne Weiteres sagen könnte, und ich würde es somit lassen wie es ist. Nur wenn der Gebieter bei dem Bellen eines Hundes das Weiterbellen von zehntausend Hunden hörte, würde mir dieses zuwider sein. Ich meinte: Wenn man, bei der Gewohnheit der Männer, nicht verheimlichen zu können, früher hört, dass die Sache sich so verhält, was für eine Be- trübniss würdet ihr empfinden ! Indem ich jenes dachte, dieses erwog, die Gedanken auf das Eine gerichtet, zaghaft zu keinem Entschlüsse kommen konnte^ verunreinigte ich mit den herab- fallenden Thränen euer Angesicht. Man konnte mich vielleicht im Verdachte haben, dass ich bei meiner Einmengung aus Eifersucht und Hass unbegründete Worte beredt vorbringe. Dieses fürchtend, gab ich es vom Anfange an nicht kund. Wenn der Gebieter es genau untersucht und, indem dieses innerhalb der Gränzen der Unsterblichen nicht vorkommt, die Beispiele verständiger Frauen China's und Jamato's anführend, Das Hans eines Statthalters von Fari-raa. 313 ihr Vorstellungen macht, so ist die ein klein wenig schiefe Sache gerade geworden. Man wird dann im eigenen Herzen dem Herzen Vorstellungen machen, und die Spuren der Sache werden wieder verwischt sein,' Tsudo-tsudo-ni kikojure-ha \ jori-nori ^^ (moJcu)-site kiki- owari \ naga-jaka-naru iki-xoo foto-tsugi-te \ on-mi-no omowan-mo ika-ga are-do \ ka-hakari nasake-ico kakuru uje-ni \ kakar-ii jokosima aran-to-ica \ omoicazare-domo koto-waza-ni \ nana-no ■^ (ko) nasu-to-mo fada-mi-wo-ha \ jurusu-he-karazu-na -^jr "^ (sen-gen) are-ba \ fisoka-ni kare-ga ari-sama-ioo ukagai j ijoijo sore-to miru nara-ha \ ivare mala nasan jo koso are \ joku koso tsutsumazu tstige-ni-kere \ saicare saki-ni ijeru goto \ kono koto on-mi-jori tsutaje-si-to \ mosi ata-hifo-no kikii nara-ha \ kiivamete netami-to omo-ran \ kanarazu 5|[A (fi)-sii.-hesi-fi-su-hesi-to ito nodojaka-ni no-tamaje-ba \ maki-no kata-wa kure-gure-mo \ farn-no i-ga vii uje-ni koto-naku-te \ ija-toko-si-naje-nl mi-itsukusimi \ fuka-karan koto-ioo negi-matsnri ] jagafe o-maje-ioo makade-tari. So saate sie mit Wiederholungen. Jori-nori hörte sie bis zu Ende an und sagte nach einem langen Seufzer: Du wirst zwar in Gedanken Zweifel hegen, doch da du ihr so sehr geneigt bist, glaubst du, dass ein solches Unrecht nicht vorhan- den sein werde. Indessen heisst es in einem Sprichworte aus früherer Zeit: Man mag sieben Kinder zur Welt bringen, die Blosse darf man nicht gewähren. — Ich werde daher ihr Ver- halten heimlich beobachten, und wenn ich deutlich sehe, dass es so ist, wird es auch für mich eine Handlungsweise geben. Du magst recht gethan haben, dass du es unverholen gesagt hast. Unter diesen Umständen ist, wie du vorhin sagtest, die Sache von deiner Seite mitgetheilt worden. Wenn andere Menschen es hören, würden sie es für die äusserste Eifersucht halten. Du musst daraus ein tiefes Geheimniss machen. — Er sagte dieses sehr gelassen. Maki-no kata bat wiederholt, dass seine Liebe zu Faru-no I, ohne Missstimmung, immer mehr und ewig eine innige sein möge, und schied dann so- gleich aus seiner Gegenwart. ^ (Ken)-wo ^ (ken)-to site iro-ni kaje-jo-to \ ^(j -^ (ku-si)-no ^ ^ (idn-gen) ube-naru kana. Inisi-jt-jori totoki 314 Pfizmaier. watari am-ica kasikohi ikusa-hito-mo imo-se-no majoi-nl kuni-wo midusi 1 mi-wo usinajeru sono tamesi \ sara-ni kazoru-ni itoma amzu I ani tsiäsusimazaru-he-ken-ja. Sate-mo soba-me farii-no i-to ijerii-wa \ sono moto mijako-no umare-nüe \ tsitsi-ioa ^ ^ (jasu-mi)-no nanigasi tote \ :^ Q] (fana-no sono)-no ije-no omi navi-sl-ga \ tsasaka-tagajeru koto-Jori-site \ tsukaje-wo kajesi oja-ko ^ A (san-nin) | wadzuka-no siru-be-wo tajori-nite kono fari-ma-gata-ni asi-ioo todome \ tsitd-vm sato-no ko-ra-wo tsudoje I te-gaki mono- j omi- ico ivosije-fsutsio \ fawa nan ito-jori nni-mono-si \ fosoki h'.furi-wo tate-taru-ga \ faru-no i sono goro -tl /V ^ (sitsi-fassai)-no \ imada itoke-naki-jori-mo \ mi-me- katatsi nrmcasi-ku \ sakasi-sa mata tagui-na-kari-si-ga \ aru fi jori-norl mi-kari-no wori-kara | kono faru-no i-ga kijora-nite j ko-zcdcasi-ge-naru-ico mi-tamai-tsntsih \ mesarete ^ (sa)-kumi-tp nasi-tamh-ni \ sono ~^ (saje)-no fodo nami-narazn jori-nori koto-ni ^ ^ (tsio-ai)-.n j tosi fnja ZL /K (ni-fatsi)-ni mitsuru koro \ sara-ni soba-me-to sadame-tamo. ,Man mache die Weisheit zur Weisheit und wechsle die Sinnlichkeit.' Wie angemessen ist dieses goldene Wort Khung- tse's ! Seit der alten Zeit brachten geehrte Durchfahrten, viel- leicht verständige Kriegsmänner durch die Verirrung von jün- gerer Schwester und Bruder das Reich in Verwirrung und verloren das Leben. Beispiele aufzuzählen, ist durchaus nicht i die Zeit. Wie konnte man sich nicht gehütet haben? Die Nebenfrau Faru-no I war in Mijako geboren. Ihr Vater, ein gewisser Jasu-mi, war ein Diener des Hauses Fana-no sono. Aus Anlass einer kleinen Widrigkeit gab er den Dienst auf, und die drei Menschen, Aeltern und Kind, Hessen sich im Vertrauen auf ein wenig Bekanntschaft hier an der Küste von Fari-ma nieder. Während der Vater die Kinder des Dorfes versammelte und sie lesen und schreiben lehrte, befasste sich die Mutter mit Spinnen und Nähen. Sie brachten hierdurch einen dünnen Rauch zuwege. Faru-no I war um die Zeit sieben bis acht Jahre alt. Seit ihrer Kindheit ausgezeichnet schön, war auch ihr Verstand unvergleichlich. Als Jori-nori eines Tages sich auf der Jagd befand, bemerkte er die reine Schönheit und den jugendlichen Verstand dieser Faru-no I. Er berief sie zu sich und machte sie zur Theeschenkin. Da das Mass ihrer Begabung ungewöhnlich war, begünstigte er sie Das Haus eines Statthalters von Faii-ma. 315 vorzüglich und bestimmte sie, als zweimal acht Jahre ihres Alters voll waren, wieder zu seiner Nebenfrau. Tsitsi faiva nein toku mi-makari-te \ foka-ni nkara-mo arazare-ha \ kimi-mo ßto-siwo tajori-naki-ivo aivare-mi \ megumi fjk W. (ija-ke)-ni fuka-kari-si-ka-ha \ kono fodo mata-mo-ja mi-gomori-keniu mono-no niwoi-ioo imi-nikumi \ snki-mono konomu-ni itari-nure-ha ijo-jo mi-dzukara-wo tsntsiisimi faiva-ga kata-mi-no sasajaka-naru | kuan-ze-on-wo tdtomi-te | kimi-no yit jjig (ko-hxiku) mi-no satsi-ioo \ ake-ni jü-he-ni negi-tari- si-ni 1 sono ari-nasi-ioa icakane-domo \ tare iü-to naku faru-no i-no I Jjp^ "ö^ (soko-i) sirare-ne ßto sirazu \ midzu niorasazi-to tsikai-te-si | misoka-ioonoko koso ide-ki-ni-keri-to \ fiso-ßso fito-no sasajaki-si-wa \ uhe-m,o h^ i\^ (zin-sin) fakaru-he-karazu j ito kutsi-wosi-ki furumai nari. Jori-nori ason-wa sugi-si koro i okii maki-no kata-ga tada-naranu | ke-siki-ico fukaku %itagai-masi- masi I nengoro-ni ju-e-josi-ico tadzune-tamai | faru-no i-ga masa- naki furumai-ioo | tsuhara-ni kikosi sika-su-gani j 4^- ^^ :=fc. t^ (fan-sin-fan-gi)-si-tamo-mono-kara \ kari-ni-mo iro-ni idasi- tamaivade \ kawaranu ^^ :^ (jo-fa)-no tomo-tsi-dori \ tomonai- katarai sono furumai-wo \ kaganaje-tamo koto sude-ni |kj^ ^ (su-zitsu). Da ihre Aeltern schnell gestorben waren und sie sonst keine Verwandte hatte, bedauerte der Gebieter immer mehr ihre Hilflosigkeit, und seine Neigung v/ar in noch wunderbarerem Masse innig. Um die Zeit — sie wii'd wohl schw^anger gewesen sein — kam es dahin, dass sie gegen Wohlgerüche Wider- willen empfand und sauere Sachen liebte. Sie gab sehr auf sich Acht, und indem sie ein Bild der Mutter, eine kleine Kuan-ze-on verehrte, flehte sie um das W^ohlergehen des Ge- bieters als ihr eigenes Glück am Morgen und am Abend. Unterdessen — man unterschied nicht, ob mit Grund oder Ungrund, aber ohne zu sagen, wer es sei — flüsterten die Menschen ganz heimlich, dass die Hintergedanken Faru-no I's bekannt geworden, dass ein Buhle, der indem es die Menschen nicht wissen, geschworen, nichts verlauten zu lassen, zu ihr gekommen sei. Die Gedanken der Menschen Hessen sich nicht recht ergründen, es war ein sehr bedauerliches Vorgehen. Jori- nori Ason, dem in den verwichenen Tagen das ungewöhnliche Aussehen seiner Gattin Maki-no kata sehr aufgefallen war, ■JlO Pfizmaier. hatte in Güte nach der Ursache geforscht und das unrechte Verhalten l'aru-no I's genau erfahren. Da er in der That zur Hälfte glaubte, zur Hälfte zweifelte, Hess er nicht das Geringste durch seine Miene erkennen. Unverändert mit der Gefährtin (lii Mitternacht sprechend, beobachtete er ihr Benehmen bereits nieiirei'c Tage. Ai-u ^ (joj l-o-take fito sidzumari | ßsoka-ni sa-e-mon kazu-sacla-ico mesi-te | ^S ~^ (slkka)-ni maneki mimi-ne-ni kutsi Jose I siha-siha sasajaki satosi-tamh. Kazu-sada-iva maju-ne-ni siica-jose | kikn-ga mani-mani arui-wa odoroki | mata-wa ikareru omo-motsi nari-si-ga \ joku kiki-ojete kimi-ni mukai \ nani-ka-ica Hj^ "^ (su-gen) isamure-ha \ josi-nori ikari-no ke-siki-vite \ tsu-io tatte so'Ie-wo farai \ |^ -^ (so-zi)-iüo fata-to ßki-tatete j fusi- dono-ni iri-tamaje-ha 1 kazu-sada-ica ato iitsi-miiari I üt ^ (tan-soku)-d \ siivo-siwo-to site makadznru-wo | jori-nori mono- kage-jori nkagai-tamcd \ jagate soro-soro sasi-asi-si \ akasi-mo torade fj^ ^ (ioata-rb)-ii;o fe-tsutsu \ faru-no i-ga fe-ja saki-ni tatsi-inotöri \ jo-.m-tüo ukagcd-mi-tamo icori-kara \ kaze-ga aranu-ka ^jy ^ (sen-zai)-no kiri-do \ kiziri-akure mono koso mije-tari. Einst in tiefer Nacht, als die Menschen ruhten, berief er heimlich Sa-e-mon Kazu-sada zu sich, winkte ihm, der sich unter seinen Knien befand, legte den Mund an sein Ohr und gab, häutig flüsternd, ihm etwas zu verstehen. Kazu-sada, die Augenbrauen runzelnd, war beim Anhören mitunter erschrocken, machte auch eine zornige Miene. Nachdem er es gut gehört, richtete er an den Gebieter irgendwie einige Worte der Wider- rathung. Jori-nori erhob sich plötzlich mit zorniger Miene, streifte den Aermel und trat, das KSchubfenster aufstellend, in das Sclilafgemach. Kazu-sada, ihm nachblickend, seufzte und zog sich voll Niedergeschlagenheit zurück. Jori-nori, durch die Dunkelheit spähend, setzte sogleich den Fuss leise vor- wärts, und, ohne ein Licht zu nehmen, den gedeckten Gang durchg(!hend, schritt er vor dem Zimmer Faru-no I's auf und ab. Während er so beobachtete, schien es — es war wohl nicht der Wind — als üb die ausgeschnittene Thüre des Vorgartens knarrend sich öffnete. Wata-vo ist so viel als ivatari-dono ,gedeckter Gang^ Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. 317 Suiua-ja-to jori-nori mi-ivo fisomi \ iki-wo korasi-fe ukago- to-ica I iza sira-nuno-nite omote-ico owoi \ jami-jori kuroki ko- sode-ico tsiaku'si | sa-jv-no ^^ (mon) nomi siro-siro-to \ fito-kiwa me-datsu — • ^ ({kko)-no misoka-ico \ niiva-no ko-isi-wo ma- saguri-te \ maki-no ita-jd-no arare-nasu | fara-hara-to tsiänite- utsu-ni I kono toki jori-nori kmcatto seki-age \ i^ ptl (sin-tsiu) ataka-mo jaku-ga gotoku \ sinobu-m tajete \ icata-ro-wo-ha \ ßrari-to fohi-ori fasiri-jori \ fodo-fodo torajen-to si-tamb-ni | kano misoka- wo-wa — • '^ (ikkib)-si mi-wo firugajesi u-ha-tama-no \ jami-ica aja-naku nige-use-tari. Schnell verbarg- sich Jori-nori und spähte mit zurück- gehaltenem Athem. Siehe! Ein Buhle, das Gesicht mit einem weissen Tuche verdeckt, in ein Aermelkleid, welches schwärzer als die Finsterniss war, gekleidet, während nur die Abzeichen zu beiden Seiten durch ihre Weisse besonders in die Augen fielen, suchte nach kleinen Kieselsteinen des Vorhofes und warf sie nach Art eines auf das Bretterdach von Eibenholz niederfallenden Hagels, Jori-nori hustete jetzt hörbar auf, im Herzen war es ihm, als ob er gebrannt würde. Nicht fähig, es zu ertragen, stieg er flugs von dem gedeckten Gange herab, lief hinzu und wollte ilin festnehmen. Jener Buhle wendete sich erschrocken um, floh und verschwand spurlos in der dichten Finsterniss. Faru-no i-ica kaJca-to-mo sirade | tsichute-no ai-dzu-ja ^S- (sas) si-ken \ tsitma-do-ivo sinohi-te osl-ake-tsutsu j akasiico fori-te sukasi-mire-ha \ omoi-gake-ki-ja sore navade \ jori-nori kimi-no tsuttatsi-tamaje-ba \ odoroki-mcata ^S SM (son-kio)-nasi \ ko-wa nani-goto-no masi-masi-ken J^ ^^ (ko-ziiij-no jito-mo mesarezti-te < kaku mi-gurusi-ki waratoa-ga moto-ni irase-tamo-zo kasiko-kere. Madzu konata-je-to mi-te-ico fore-ba \ jori-nori sono te-ioo teö-to farai \ mata niramaje ja-wore ^E ^S (kan-fu) \ na-ga join- be-naki-ivo aioaremi-te \ ka-bakari jffi ^ (bu-iku)-no JM ('on)-wo wasure | mitsi-ni somuki-si A^ (ninj ^ 1 J\^ (fi-nin) | tsumi-no si-dai-wo kazojen-wa \ naka-naka icaga na-no kegare-to nare. Kokoro-joku waga — • JTJ (ittd)-wo tdccte \ :^ß ^ (bon-zai) Ö'^f ^ß (teki-fo)-wo airu-besi to. Faru-no I, diesen Umstand nicht kennend, mochte ver- muthet haben, dass es ein Zeichen durch einen Steinwurf sei. Das kleine Thor heimlich aufschiebend, nahm sie ein Licht ;^1J^ Pfizmaier. und blickte liiii. Ks war nicht das Vermuthete, und der Ge- bieter .lori-nori stand plötzlich vor ihr. Erschrocken hockte sie nieder und sagte: Was wird es hier gegeben haben? Ohne dass ein nahestehender Diener entboten wurde, kommt ihr zu mir, die ich so hässlich bin, herein, es mag eine Ehre sein. Kommt vorerst hierher! — Hiermit ergriff sie seine Hand. Jori-nori schleuderte ihre Hand weg und rief dann mit finsterem Blicke: Verrätherisches Weib, die du die Güte, mit der ich, deiner Hilflosigkeit mich erbarmend, dich in solchem Masse aufzog, vergissest und dem Wege zuwider handeltest, die Ver- brechen einer Nichtswürdigen, welche dieses that, aufzählen, Wcäre wirklich eine Beschmutzung meines Namens. Du sollst mit Freuden einen Schwerthieb von mir empfangen und die Ver- geltung der Sünde, die du begangen hast, kennen lernen! Fahase-no tsaka-'wo ta-iii (ten-lmi) ^ ^ (aeö-zia) ijL Zylft (/tV.vH-me<6u)-? 'to (ikko)-no y|^ A (gio-zin) araware-ide \ saM-jori-no arasoi-tco | '^ (toku)-to nkagai-mi-tari-ken \ fidari-ioo mi-jari j migii'i-ioo nagavie \ utsi- imadzuki-te nikko-to icarai \ moto-no asi-ma-ni kahuroi-mi. Kono mi-tari-wa ika-naru viono-ka \ so-wa notsi-ni koso siraru-he-kere. Um diese Zeit kam, die Schilf blätter zur Seite unter Geräusch zertheilend, um den Leib ein zerrissenes Tuch ge- wunden, ein Fischer zum Vorschein. Derselbe mochte den vorhergegangenen Streit aufmerksam beobachtet haben. Er schickte die Blicke nach links, blickte in die Ferne nach rechts, nickte mit dem Haupte und lächelte. Sodann verbarg er sich zwischen dem Schilfrohr, wo er sich früher befunden hatte. Wer diese drei Menschen waren, wird später bekannt ge- worden sein. Sate-mo Jori-nori a-son-wa \ maki-no kata-no isame-ico ire- tamawade \ — - SH (itteo)-no ikari-ni faru-no i-ioo ^^ (tsiü)- sesimete | notsi-wa maki-no kata tsuki-icaka-ioo me-de-itsukusimi | ^ >F|" (sa-jü)-ni -^ (zi)-sesime moppara-ni \ ^ -^p (fu-si) imo-se-no on-naka mutsumazi-kari-si-ga \ aru ß jori-nori \ kaze-no kokofsi-to utsi-fnsi-tamo-ni | fi-wo fete omorase-tamo mono-kara | maki-no kata-wo fazime ^^ -^ (sio-si) i^k m (fan-tsiu) \ o-oki-ni kasikomi ^ jJ^ (siü-sed)-si ÄL ^ (ten-i) ^ 0f]j (sin-si) sama-zama-ni \ ^\ ^^tf ffi-zihfsu)-v:o tsukusi \ j^ j^ (sei-riki)-wo korasi | ivokotarazu |^ "^ (jaku-zi)-mo fafe- m.ats7ire-domo \ sarti-heki ^ ^p (ten-zin)-MO kagiri-ni-ja \ fl^* \^ (zi-zi) ^J \^ (koku-koku)-ni ^ ^ (sed-sid)-si \ tsui-ni jomidzi-ni kajeri-tamo. Jori-nori A-son, nachdem er, die Vorstcilhmgen Älaki-no kata's nicht beachtend, in dem Zorne eines Morgens Faru-no I 33() Pfizmaier. hatte hinrichton lassen, begünstigte in vorzüglichem Maasse Muki-nu kata und Tsnki-waka. Er Hess sie zu seiner Rechten und Linkrtii aufwarten, und die Beziehungen zwischen Vater und Sohn. .Alaun und Gattin waren besonders freundschaftlich. Eines Tages wurde Jori-nori, indem er ein Gefühl von Erkältung hatte, bettlägerig. Da nach Verlauf von Tagen sein Zustand sich verschlinimerte, waren Maki-no kata, sämmtliche Kriegs- niänncr und die Leute des Gehäges in grosser Angst und Verwirrung. Die Aerzte der Vorbilder, die Meister der Nadel erschöpften auf allerlei Weise ihre verborgene Kunst. Sie drängten ihre Kraft zusammen, reichten unablässig Arzneimittel, doch — es war vielleicht die bestimmte Gränze des Lebens — von Stunde zu Stunde, von Minute zu Minute ward er hin- fälliger und kehrte zuletzt in der Unterwelt heim. 31uJci-iio knfa-no nageki-iva sara-ni-mo tokazii, \ »^ pp (fan-tsm) kana-je-no waku-ni ßosi-ku \ -^ g (teo-sin) kazitje nohii-mitsi-mo \ ^ ^ (dan-tsio)-no omoi ^ (setsi(,)-nari-to ije-domo \ 1^ ^ (kokka)-no fame-ni nageki-ico todome \ ^ ^ (sio-si)-ivo ^ 1(^ (si-gi)-site kata-no gotoku \ ^ ^ (zen-bij-wo tsuhisi 5^ ^ (so-sd)-nasi ^ ^ (ka-toku)-ioa tsuki- icaka ;jip ^ (so-zoku)-si \ sunmcatsi ^ ^ ^j5 (fan-go-ro)-to nn-ico aratame \ asi-kagake-no ^ jtM ^j^ (sio-rei-siki) | koto- odajaka-ni iofonore-ba j nageki-no naka-no jorokohi-nite \ ^& PP (fan-tsiü) ~h ^ (han-zei)-v:o tonore-domo \ maki-no kata-ioa io-ni kaku-ni \ naki-fsuma kono "fg^ (jo)-ni masi-masi-te \ me- de-taku ivaka-ga ije tsuga-ha \ ika-hakari-ka-ioa uresi-to-mo } ari- gatasi-to-mo omo-ran. Tosi-tsuki nare-si midzu-tori-no \ tsure- naku nokoru jamome-dori tdci-ne-ico tare-ni kakotamasi. Tsidci-no ju-be-wa kh tsigirl | fana-no asita-ni-to tsikai-si-to ( furi-ni-si koto-ioo omoi-de-no \ uki-ni tsnke jorokoli-ni trignje \ sode-no firio ^ (ma)-ica namida-ni kutsi-te \ tada '^ ^ (sin-so)-ni nomi fiki-komori \ ^ (kh) fineri fana tate-matsnri \ jM ^ (do-kio) ^> ^ ^nen-zm)-no foka na-kari-keri. Die Klage Maki-no kata's Hess sich nicht beschreiben, die Leute des Gehäges waren ganz einem siedenden Kessel gleich. Nobu-mitsi, der älteste Diener und Vorsteher der Rechnungen, hatte zwar schmerzliche Gedanken, welche ihm die Eingeweide durchschnitten, jedoch um des Reiches und des Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. 331 Hauses willen that er der Klage Einlialt. Sämmtlichen Kriegs- männern Weisungen gebend, erschöpfte er gleich einer Muster- form das Gute und Schöne, besorgte das Leichenbegängniss. Tsuki-waka, der Erbe des Hauses, wurde der Nachfolger und erhielt den neuen Namen Fan-go-rö. Die Beziehung zu dem Hause Asi-kaga wurde in Ruhe hergestellt und bei der mitten in der Klage auftauchenden Freude stimmten die Leute des Gehäges den Ruf: zehntausend Jahre! an. Allein Maki-no kata, wenn irgendwie der todte Gatte in dieser Welt sich befände, glücklicher W^eise Tsuki-waka das Haus fortsetzte, für wie freudevoll, für wie schätzbar würde sie dieses halten! Der nach dem Wasservogel, an den man durch Jahre und Monde ge- wöhnt war, grausam zurückgelassene verwitwete Vogel, die schwimmende Wurzel, wem wird man sie anvertrauen"? Die Vergangenheit, in welcher sie an dem Abende des Mondes dort den Bund schloss, an dem Morgen der Blumen hier den Eid schwor, in traurige Erinnerung bringend, es mit der Freude vergleichend, während die trockenen Zwischenräume des Aermels durch die Thräncn verfaulten, verbarg sie sich nur an dem tiefen Fenster, reichte Papierstricke und Blumen, las die heiligen Bücher, und ausser Rosenkränzen war nichts vorhanden. Kaku-te fan-go-ro-no ^^ ^' (ka-toku)-'nnse-si-to-ioa ije- clomo I imada "^ ^^ (jü-nen)-no koto nare-ba \ -M E^ (tsib- sin) nohu-mitsi ^|jj ^ (sikkeu) - si \ kuni-no matstiri-goto~ivo sara-ni-mo iwazu \ ije-no oki-te -h' (dai)-to iivazu \ /]n (sed)-to tonajezu — • 1^ (itsi-jen)-ni \ nohu-mitsi — • J^ (ikkio)-ni tsukasa-doru-to ije-do \ moto-jori ^0J zi: (jü-sio)-no odzi nare-ha | tare-ga sono :^ :j|^ (si-gi)-ni motoru mono-nakit, \ |^ ^i (ken- sei) fi-hi-ni sakan-ni-site \ ataka-mo -j^ -^ (tai-siü)-no gotosi-fo ije-domo \ ^^ ^ff (son-ken)-fukaki kazuje nare-ha \ ^^ zy: (jü-siü)-wo ^^ (keij-si ^ -^ (sio-si)-ico jfe ^ (hu-iku)-si \ kari-some-no koto-wo-mo \ loataknsi-ni fakarb koto-naku | ^ ^ (ko-sitsu) maki-no kata-ni ukagai \ ^^ ä-fe (ze-fi)-ico ^m (ron-zij sika-site notsi | kore-ivo 35 :jS (si-gi)-si kore-wo sadamu. Kakare-ha [JtJ ^ (si-min) sono ^ ^ (ren-ketsu)-wo tadaje \ kaze-ni sitagb ^ ijiW (ja-sb)-no gotokn | situi-mihikazarn-wa na-kari-keri. Da Fan-go-rö zwar zum Erben des Hauses gemacht worden, aber noch im zarten Alter sich befand, so ergriff der älteste 332 Pi'i zm ai er. Diener Nobu-niitsi Besitz von der Macht, und nicht allein die Vcrwiiltiinf^ des Reiches, auch die Gesetze des Hauses waren Nubii-niitsi gum in die Hände gegeben. Doch da er eigentlich di;r \''atcrshruder des jungen Gebieters war, handelte Niemand 8oin(Mi Weisungen zuwider. Sein Ansehen ward mit jedem Tage vollkonmiener, und er war gerade einem grossen Statt- halter gleich. Dessen ungeachtet war er ein sehr bescheidener Vorsteher der Rechnungen. Er ehrte den jungen Gebieter, pflegte die Kriegsmänner und sorgte nicht im Geringsten für sich selbst. Gegen die Witwe Maki-no kata aufmerksam, erörterte er Recht und Unrecht, und erst nachdem er dieses gethan, gab er ihr Weisungen und traf Bestimmungen. Die Menschen der vier Gegenden priesen somit seine Uneigen- nützigkeit und Lauterkeit, und Niemand war, der sich nichj: gleich den Gräsern des Feldes, welche dem Winde gehorchen, bewundernd vor ihm beugte. Arv. toki kazuje nobu-mitsi \ :^ ^ (kd-sitsn)-no tono-ni iiiakade-keru-ni \ maki-no kata-vja nohu-mitsi-ga oljf/ ^ (ku-ro)-wo nagiisame-tamawan-to-ni-ja | kosi-moto-ni ^ (mei)-zite ^ (Jen)-wo mbke-sime \ fita-sura nohu-mitsi-ni susume-tamo-ni \ nolu- mitsi-mo '^ ^ (ko-sitsu)-ga megumi \ fukaku ß^ ^M (kan- fai)-si I tsussinde ^ ^ (su-fai)-wo katahuke \ sika-site jö (seki)-ioo tadasi-fsutsu \ jatsugare ima makade-si-wa \ itsumo-no gotoku jj^ ^ (fiPA-mn)-ni tsuki \ fisoka-ni maicosi-agxt-heki koto-ari. Sibaraku kata-gata-wo sirizokasi-tamawan-ka. Maki-no kata utsi-nnadzuki \ sore-sore-to kotoba-no sita \ 4^ --hr (zi- dzio)-ra kasikomi-sirizoki-tari.. Zu einer Zeit trat Nobu-mitsi, der Vorsteher der Rech- nungen, in den Palast der Witwe. Maki-no kata, vielleicht um sich für die Bemühungen Nobu-mitsi's erkenntlich zu zeigen, Hess, indem sie den Dienerinnen Befehle gab, eine Festlichkeit veranstalten und reichte Nobu-mitsi eifrig den Becher hin. Nobu- niitsi, von der Güte der Witwe tief gerührt, trank ehrerbietig einige Becher. Hierauf den Teppich gerade richtend, sprach er: Dass ich jetzt hergekommen bin, geschah wie gewöhnlich in Geschäften der Verwaltung. Ich habe euch etwas im Geheimen zu melden. AVerdet ihr für eine Weile die Leute der Umgebung sich zurückziehen lassen? — Maki-no kata, mit dem Haupte Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. 333 uickend, sagte Ja. Bei diesem Worte zogen sich die Auf- wärterinneii ehrfurclitsvoll zurück. Nohu-mitsi-ica atari-tvo nagame \ sidzu-sidzu-fo ^^ ^ (kö-sitsuj-ga soha-ni tatsi-jore-ha | maki-no kata foico-emi-te | fisoka-ni ^- (seo)-ni tsugen-to-ica \ ika-naru koto-ka kika-ma- fosi-to I i-i-tsutsu nohu-mitsi-ga te-ivo tori-te \ waga futokoro-ni fiki-irure-ha \ nobu-mitsi-iva so-ga mavia-ni >fö ^^ (kd-sitsu)-wo fiki-josete \ kata-mi-ni me-to me-ni kobururu made \ emi-ivo fiJaimi-te iza-to i-i-tsutsu \ jagate kai-tatsi te-wo tadzusaje | kata-ico motasete »^ ^ (sin-sitsu)-ni iri-tari. 8o-tno ika-naru koto-ico-ka ^ "^^ (mitzu-dan)-sen-to suru-zo. Nobu-mitsi blickte um sich und trat ruhig an die Seite der Witwe. Maki-no kata lächelte und sprach: Was für eine Sache ist es, die ihr mir heimlich melden wollt. Ich möchte es hören. — Dabei ergriff sie die Hand Nobu-mitsi's und führte sie in ihren Busen. Nobu-mitsi zog, es so lassend, die Witwe an sich heran. Mit ihr Auge in Auge, bis diese übergingen, sagte er mit lächelndem Munde: Wohlan! — Dabei erhob er sich sogleich, Sie an der Hand führend und an ihre Schulter sich lehnend, trat er in ein abgelegenes Gemach. Was für eine Sache wollte er wohl heimlich mit ihr besprechen? -t1^ I^ (Kuo-in) ^ 3 (do-kiu)-no tsnru-iao fanaruru-ga gotoku I MM j^ (si-ha)-no kuruma-mo ö-be-karazu \ faru-to sugi aki-to kure \ kb-reki guan-nen-to iü koro-ni atatte \ tsu-no kuni ||[ |1|^ (jama-zaki)-ico siri-tamo \ ^ ^ (aka-tsuki) ^ ^ (siit-zen)-no kami ^ß- ^ (tojo-kata) tote masi-masi-keru. Kono B* (ason)-jo jrZ. J^ (nin-sei)-wo mote -^ ^ (si-min)-ico ^ (bu-ikic)-si I ^ ^^ (zi-ai)-wo mowara-to site ^ ^ (kokka)-tüo osanie-tamb mono-kara \ -^ ^ (reo-goku) kore-ga tame-iii joru to-zasi-ioo wasure \ mitsi-ni otsi-taru-wo firowazaru. Sono 4M vM (toku-taku) |^ IQ {vvn-koku)-ni aburete \ jama- zaki-no ^^ B^ (reo-minj taran koto-wo fossi \ kono kimi-no tame-ni ,^ (tsin)-ioo tsukusazun-ba \ tare-ga tame-nl ^|^ (sij-ico tate-matsuran-to-zo tadaje-kertt. Die Zeit, als ob sie von der Sehne des trägen Bogens sich trennte, durch den mit vier Pferden bespannten Wagen nicht zu verfolgen, verging als Frühling, dunkelte abendlich X) \ P f i z m a i c r. .^\^ ll.ihsi. In ili'iii ersten Jahre des Zeitraumes Kö-reki (1;{7«J M. Clir.) liutte Aka-tsuki Tojo-kata, Vorgesetzter der Spnison, die Verwaltung von Jama-zaki in dem Reiche Setsu. I );i (lirsri Ilofdienor bei seiner menschlichen Lenkung die KricgsniiiiiiKn- und das Volk pflegte, Wohlwollen und Mitleid zur ll;iu|»tsache machend, Reich und Haus ordnete, vergass inaii in dem von ihm verwalteten Reiche aus diesem Grunde, in d(!r Nacht die Thüren zu verschliessen, was auf den Wegen vcndoren ging, wairde nicht aufgelesen. Die Wohlthat dessen stnimto auf die benachbarten Reiche über, und man wünschte, das in der Verwaltung von Jama-zaki inbegriffene Volk zu sein. Man pries ihn, indem man sagte: Wenn man für diesen Gebieter nicht die Redlichkeit erschöpft, für wen sollte man sich zu sterben erbieten? Sare-ha kono hoto asi-kagn-ke-no kikosi-mesi-te \ tojo-katn-ico mesare atsuku isawo-wo *M^ ;S: (sio-jo)-si-ta7nai \ ^Jff j^ (sin-tsi) koko-ta J[||| JS^ (ka-won)-nasi \ sono uje-go- ^^ ^ (fi-zo)-masi-masi-keru faja-hnsa fito-moto tamawari-keri. Tojo- kata-ioa ^± ^® (kun-icon) mi-ni amari \ kore-jori-wa ijo-jo-mote mi-ico seme -^ ^^ (si-min)-wo itsukusimi-tamo-wa \ ari-gafa- kari-keru w ^^ (ken-kim) narl. Das Haus Asi-kaga, welches hiervon erfuhr, berief Tojo- kata zu sich. Es belohnte reichlich dessen Verdienste, be- gnadigte ihn mit vielem neuen Lande und schenkte ihm über- diess einen Hühnergeier, den es mit Sorgfalt aufbewahrt hatte. Tojo-kata, dem die Gnade des Gebieters im Ueberflusse zu Theil geworden, machte seitdem immer grössere Anforderungen an sich selbst und war, indem er sich um die Kriegsmänner und das Volk annahm, ein \veiser Gebieter, der sich Dank- barkeit erwarb. Arn ß tojo-kata \ -^ läel (re6-qokn)-wo i'{({ ^ fziün- ■satsuj-no tarne \ kano itsi-motsu-ioo ko-husi-ni stije | nisi-no ßro- no-ni itari-famo \ tcori-kara kataje-no ike-numa-ni \ fata-fata-to oto-site I ito o-oi-naru Q '^ (fakkuaku)-no moro-fa-wo nobasi tsu-fo tatte I nisi-wo sasi-te tohi-juku-ivo \ tojo-kata-ga kohusi-ni suje-tamo \ itsi-motsu kore-ioo miru-jori-mo \ ke-dzume-wo täte i vianako-ioo ikarasi \ onore-to fajari-te mi-ioo momi-si-ni \ ika-ga nasi-tan-ken ko-husi-ioo fauare \ ma • a^ ^ (itsi-mon-zi)-ni Das Haus eines Statthalters von Fari-ina. 335 ote juku. Tsuru-mo sono ^^ (ki)-ico snssi-ken \ siba-siba fa-ittte tohi-juku-ico nogasazi mono-to itsi-motsu-ioa \ ikiwoi ^^ (mo)-ni okkakuru. Eines Tages, als er durch das von ihm verwaltete Reich eine Umreise machen wollte, setzte Tojo-kata jenen Beizvogel auf die Faust und gelangte zu der weiten Ebene des Westens. In diesem Augenblicke ertönte an den zur Seite befindlichen Teichen ein Klappern und ein sehr grosser weisser Storch, beide Flügel breitend, erhob sich plötzlich und flog in westlicher Richtung fort. Sobald der Beizvogel, den Tojo-kata auf die Faust gesetzt hatte, dieses sah, stellte er die Sporen, riss zornig die Augen auf. Von freien Stücken rührig und sich reibend — wie mochte er es bewerkstelliget haben? — verliess er die Faust und flog in gerader Linie verfolgend fort. Der Storch, der dieses Vorhaben errathen haben mochte, schlug häufig mit den Flügeln imd entflog. Um ihn nicht entkommen zu lassen, machte sich der Beizvogel mit rasender Gewalt an die Verfolgung. Tojo-kata awa-ja itsi-mofsu-ni ajamatsi aran-ico ajahumi- tsutsu I uma-ni ßto-mufsi atete rS ,|^ (reo-ted)-no | juku-kata-ivo o-ni sarade si-mo | faja-hvsa-no toki-koto jffi ^^ (jo-jö)-ni-mo ' masaru-to i-i \ koto-sara -^ j0^ (tai-zi'il)-no go- ^> |^ (fi'^o) nare-ba \ sono ^^ (mb)-naru koto ä^ ^|^ (sii^i)ü)-no gotoku j Ö ^® (fakkuaku) ika-de kono M|j Fj^ (ko-so)~wo \ nogare- u-be-ken-io mim tokoro-ni \ fu-si-gi-ja tsuru-no kakeru koto \ ataka-mo ja-ioo iru-gotoku \ pj^ ^^ (rio-teo) ^^ ^ (go-kaku)-no ikhool-nite \ inn-i-ivo sasi-te tobi-juki-st-ga \ tsui-ni juku-kata-wo mi-UHinai-mi. Tojo-kata o-oki-ni ki-tco kogasi \ icare ajamatte ^f ^M 6A*'"'''^'^/^"'*o taka-wo sorasi \ nan-no kanbase ari-te-ka ä' "Im (kun-zenj-ni idzu-beki. Tatoi jjj |^ (san-ja)-ni ji-ico kurasu-to-mo \ faja-busa futa-tabi ko-hnsi-ni stijezu-wa 1 fsikatte ^^ W^ (ki-ze6)-nasu-mazi-to \ ma-nin-ni mtikatte fase-tamo. Tojo-kata, befürchtend, dass mit dem Beizvogel vielleicht ein Fehler vor sich gehen werde, gab dem Pferde einen Schlag mit der Peitsche und unterliess nicht, dem Fluge der beiden Vögel zu folgen. Er dachte sich: Man sagt, die Schnelligkeit des Hühnergeiers sei gi'össer als diejenige des Falken. Besonders, ' In dem Zeichen ^^» ist statt ^, das Classeiizeiclicn M^ zu setzen. DIU XM\ l'fi zm aier. du er VOM '/4 Uhr Nachmittags. Sitzunssber. J. pliil.-hiht. Cl. LXXXIV. I'.a. II. Mit. 'MW rrizmaier. Su.l;L-ijc, j>'p ^^ (se6-ro)-wosugi-pdcn-wo | tojo- kata ^^^ -^ (kin-si)-ni ke-siki-site \ kare-wo johe-jo-to no- tamaje-ba \ sa iike-tamaioari(-to futari-no dj^ zt^ (so-si) \ fasiri- jui-te kann ko-V(ip2>n-iro | R|j .^ (mon,-d6)-mo naku fittate kitari | nawo S* "^ (kun-zen)-ni fippusen-to sa. Ko-wappa sara-ni jrM (rei)-wo nasazu | ware-ni ^ ^^ (kh-hatsn)-mo okase-si tsumi-naku | 7i}nfa — • Ma (itten)-no megumi-mo ohojezu \ si-sai-mo katarazn, jittats am -iva \ so-7no toon-mi-ra-iua nan-fifo naru-zo. Fntari-wa ko-e-wo ßtosi-ü-site \ ko-wa name-ge nari ko- wappa-me | *^ I^ {tn-goku)-no kami-710 mi-maje nari. Tsussinde ose-too tüce-jo-to | maia fatsi-kakatte fippnsen-to su. Das verlegene Benehmen der Edlen sehend, wunderte er sich. Als er aber den auf dem Baume sitzenden Falken 22* :;i() l'ti zin aicr. oiMickt«;, crriuth er, um was es sich handle. Er dachte sich: J.;(l»aitalls lüichten sich diese vor dem Baumg-ipfel und können nicht hiiuiufsteijjen, es ist thöricht. — Dabei schhig er unbe- sonnener Weise ein Gelächter auf. Doch plötzlich — es mochte iliiii bcigefallen sein, dass er unartig- sei — verhielt er sich den Mund, sang dann wieder das schlichte Lied, welches zu singini <'i- aufgehöi-t hatte, und ging an dem vor ihm befindlichen Ilolzwcgc vorüber. Tojo-kata wandte sich zu den ihm nahe- steh(Midcn Kriegsmännern und sagte: Rufet ihn! — Dieses hörend, Htden zwei starke Kriegsmänner fort, zogen, ohne zu fragen oder eine Antwort zu erhalten, den kleinen Jungen hcrbr.i und wollten ihn noch, als sie sich vor dem Gebieter befanden, zu Boden ziehen. Der kleine Junge bezeigte durch- aus nicht seine Achtung und sagte: Was für Menschen seih-aku)-m oiiad. ^ ^ {Tu-l»t)-7ra H ^ (rio-boj-iro frif fände )/^j ^^ (ici-ßnj-ni rid-juki-si \ ^J -jj^ (rin-hij-iua g\ -^| {kun-rio)-ico ^ (kei)-sife mi-fahi '^ ^ (sb-an)-ico foviiiro. Ware \JÜ ^ (ßppu) /J\ ^ (sed-do)-no mi-to säe \ kore-ni J^U (A^-*"-'^''/'-"' (iranu mono kara \ ßfo-ioo ^ (jaku)-sen-n{-wa \ onore mad-su tsidom.u-fo ijeri. Ima kare fsussimazii karu-ga ju-e-ni irarti ^ (kei)-sezii. Kare t.mfomeznn-ha loare ^ (jaku)-serarezi-to. Das Haus ciuns Statüialters vuu Fari-uia. 341 Der Jung-e ward jetzt rotli vor Zorn. Mit der Linken den Arm des nahestehenden Kriegsmannes ergreifend, drehte er ihn ihm zugleich gegen den Rücken und streckte den anderen Kriegs- mann behende nieder. Finster um sich blickend, rief er: Gesetzt, es ist ein grosser Statthalter, es ist der Statthalter des Reiches, holt man mich nur so ohne Umstcände? Es zwangsweise thun, wird nicht ganz in der Ordnung sein. Wie ich vermuthe, führt man mich her, um dem auf dem Baumgipfel Qual leidenden Hühnergeier das Leben zu erhalten. Sagt man es auch nicht auf anständige Weise, es ist offenbar. Wenn man die Vögel und wilden Tliiere bedauert, aber um die Leiden der Menschen, des Volkes sich nicht kümmert, so lässt man durch die ge- nannten Thiere die Menschen aufzehren. Dieses ist mit der Grausamkeit der Könige Khie und Tsch'eu gleich. König Wu ehrte Liü-wang und zog an die Ufer des Wei. Lieu-pi ehrte Ngo-lung und besuchte dreimal die Strohhütte. Ich als ein gemeiner Mensch und kleiner Junge kann mich mit diesen Männern nicht vergleichen, doch man sagt: Um für die Menschen Dienste zu verrichten, muss man früher in Diensten stehen. Jetzt ist man nicht unterthänig, desswegen bezeigt man keine Achtung. Wenn man nicht in Diensten steht, werden keine Dienste verrichtet. T6-lm bezeichnet die Könige Thang und Wu. Da von Thang nicht die Rede ist, sollte es j^ -^ (tsiu-lm) ,Wu von Tscheu' hcissen. ^ora-vso-fii-i-te tattciru-ni \ ^^ -^ (sio-si)-ra nikkuhi — • ^ (itst-gon) kana-to \ katana-no tsuka-ivo ta-nujiru-to Ije- domo I mno toku tokoro ^^ ^fe (X^-fi) ^ 'jlj (fun-meo) nare-ha | kore-ivo idomu-ni kotoha-naku | tada tai-siu-no ke-siki-tvo fakari-kane | kata-dzu-wo nonde ßkaje-taru-gd \ tojo-kata saki-jori \ tsuka-tsuka ko-ivappa-ico mirn-ni \ kawo-iro juki-ioo azamtiku-ga gotoku \ ^^ Fpl (kan-tsiü) ono-dzukara ^ (ivi) alte takekii \ tada-mono narazu miJG-si-ka-ha \ kono toki iima-jori firari-to ori-tatsi \ nikko-to site /J> "m* (se6-dd)-wo maneki | nandzi iü tokoro Bft (tsin)-zuru-ni mitsi nasL ^^ ;^ (kiu-si)-ra-(ja nam.e-si-wa simaioatn loaga ajamatsi iiari. Nagawaku-ioa kore-wo juruse. Seo-do isorfasi-kn futari-ga te-wo jurnhe \ oi-tarn kari- siha-wo sidete J^ Wfy (in-gin)-ni ^^. (ftrij-wo nasi \ — • (|^ (itsi-zi)-no ikari-nl ^ ^ fson-fi)-ioo icakatazu I IllE ;|j^ :UL> Pfizmajer. (1,u-n-i)-no kutoha-ico laijame-tamatountt | ^ ^ (kuan-zin) -fr tf^ (fai-do) \ nani-mare ^ (jakuj-sesime-ttwiaje Iiidein er pfeifend sich erhob, dachten sich die Kriegs- iiiäiiu<;r: Ein abscheuliches Wort! — Sie legten zwar die Hand an den (nlif der Schwerter, doch da Recht und Unrecht dessen, was er sprach, klar und deutlich war, hatten sie keine Worte, irni mit ihm zu streiten, Sie konnten die Miene des Statt- lialters nicht beurtheilen und hielten sich voll Ungeduld zurück. Tüjo-kata hatte schon früher mit Aufmerksamkeit den kleinen Junjji'en betrachtet. Die Farbe des Angesichtes dieses Jungen war, als ob sie des Schnees spottete, aus seinen Augen sprachen hohe Kraft und ]\Iuth, er schien kein gewöhnlicher Mensch zu sein. Der Statthalter stieg jetzt flink von dem Pferde herab, winkte lächelnd den kleinen Jungen herbei und sprach»: Was du sagst, lässt sich auf keine Weise läugnen. Dass die nahestehenden Kriegsmänner unartig sind, ist meine Schuld. Ich wünsche, dass du es verzeihest. — Der kleine Junge Ijess eilig die Hände der beiden Männer los, warf das abgeschnittene Reisholz, das er auf dem Rücken trug, weg und machte artig eine Verbeugung, indem er sagte: Ein grosses Mass von Gross- rauth und Menschlichkeit, bei dem ihr die unhöflichen Worte, indem ich zwischen vornehmem und niedrigem Stand nicht unterschied, nicht zum Verbrechen anrechnet! Was es auch sei, lasset mich Dienste verrichten. Tojo-kata jorokohi \ siimijaka-no uke-fiki v^ H (mdu- zoku)-seri. ^ ^ (Jo-gi) narazu na-ga iü gotoku \ -Jf^ ^ (ko-wi)-no faja-hi.m ima sihusi \ kano mama oka-ha ^ (mei)-ico tatsu-hesL Wadzuka-no itsi-motsti fito-moto-ni \ J\^ ^ (ztn- sin)-tüo kuriisimen-wa mitsi-naki nari-to-no nare-ga fito-goto wäre kort-ico awaremazaru-ni-ioa arane-domo \ ika-ni sen kimi-no tama- niono nare-ha \ ware-ni otte-iva 'Jf ^ (han-kin)-ni kaje-gatasi. Nandzi kore-tco awaremi-te \ toraje-u-heki-no fakari-goto ara-ha \ koi-negaicaku-ica wosijete-jo. Sara-ha viata atsuku ^g (fö)-sen, Tojo-kata war erfreut und von der schnellen Einwilligung zufrieden gestellt. Er sprach : Es ist nichts weiter, es ist, wie du sagst. Der auf dem Baume sitzende Hühnero-eier, wenn ich lim jetzt eine Weile so lasse, wird er das Leben verlieren. J:ines geringfügigen Beizvogels Ovulen die Menschen quälen, ist ruchlos. Was dieses dein Wort betrifft, so ist es nicht der Fall, Das Haus eines Stattlialters von Faii-iua. 343 dass ich sie nicht bemitleide, doch was sull ich tliiiuV Er ist ein Geschenk meines Gebieters, und mir ist er um zehntausend Kobang nicht leih Wenn du dich seiner erbarmest und ein Mittel weisst, wie man ihn fangen kann, so bitte ich dich, lehre es mich! Ich werde dich dann noch reich belohnen. Seo-do tsussinde uhe-taviawari | ika-de kore-ra-no sa-sai-no waza I fakari-goto-mo si-an-mo irazi. Tada-ima mi-te-ni suje- tate-matsuran-to | mi-wo okosi-te :^^ ^^ (seö-kon)-ni \ joru-to fitosi-ku tsuka-tsuka-to \ noboru-ica sa-nagava mazira-no gotoku | ma-tataku-utsi-ni ko-zu-e-ni itari | mata kano mi-tani-ni nozomi- taru I jeda-iüo tsutajeru sono savia-wa \ ani sasa-gani-ni hoto- iiarazu \ S^ (nan)-naku karami-si fe-ioo-ioo toke-ha\faja-busa-wa uresi-ge-ni ma-itsi-mon-zi-ni tohi-kudari | tojo-kata-gimi-no sasi- ageru \ ko-husi-ni todomari fa-tatake-ha \ tojo-kata fazime \ ^ ^ (nio-si) ;^ ^1 (zio-sotsu) fazimete an-do-no omoi-wonaseri. Der kleine Junge hörte es ehrerbietig und sprach: Zu solchen Kleinigkeiten braucht man gar kein Ermessen und Ueberlegen. Ich werde ihn augenblicklich auf eure Hand setzen. — Hiermit erhob er sich. An den Stamm der Fichte sich halten und zugleich emporklettern, war gerade wie bei einem Affen. In einem Augenblicke erreichte er den Gipfel des Baumes, und sein Aussehen, als er an dem über das tiefe Thal ragenden Aste hinglitt, war von demjenigen einer Spinne nicht verschieden. Ohne Mühe löste er die umgewickelte Schnur. Der Hühnergeier flog freudig in gerader Linie herab, blieb auf der erhobenen Faust des Gebieters Tojo-kata sitzen und schlug mit den Flügeln. Tojo-kata, die Kriegsmänner und Begleiter machten sich jetzt erst ruhige Gedanken. Kano seo-do-iva ko-zu-e-jori \ kono ari-sama-ioo faruka-ni mite 1 jagate moto-no jeda-ivo tsutaivan-to se-si-ni \ kono jeda kutsi-si tokoro ari-ken | -J^ \^ (meki-meki)-to ßbikn-to fitosi-ku \ jeda-saki — > "a^ (itsi-zib)-hakari wore-kagame-ha \ seo-dö-ioa omoi-kakene-ha \ ika-de-ka jt^ Jj^ (si-zio)-ni tamaru -heki \ massaka-sama-ni otsi-kakari | awa-ja kbbe 'iß6 j^ (mi-zin) naran-to miru-tokoro-ni \ *Hff (tsiü)-nite firari-to mi-ico kajesi j ^- ^ (gan-zio)-ni sukku-to tsuttatsi-tsutsib \ sidzu-sidzu vd- maje-ni kasikomaru-ni \ fadaje taj\miazic me mazirokaza. Sa- nagara jo-no tswic-ni koto-narune-ha \ sio-si kono ari-sama-iuo onii-u-jori-mo \ j^ ptj (sin-tsiv) ^^ ^| (gi-icakt(.)-si kono 1' 1 i /iii uicr. ^eo-dn I mamsUa ^ ^(ij (ten- '^' ^ (A'W-eo)-nüe \ soreyaai-ya iia-ioa ^ ^ Rfj ( i-np sitke)-to johl \ tosi sude-ni zio-go-sai | fawa-tca tuntsiihi-no utsi-ni mi-inakari-te \ tsitsi-ga te-ni sodaterare-si-ga \ soregasl itokenaki toki-jori-mo \ ^ jjf^ (fiaku-seö)-no narkoai futto konomazu \ fana-ioa sakura-gi ßto-iva -^ -^ (hu-si)-to \ ijeru tatoje-no mimi-ni todomari. Atvare mono-no fu-io nari~na-ha-to \ OHIO kokoro-no ^ ^^ (k(;o-kei)-ico moppara-to se-si-ka-ha | ^ -^ (tai-siü)-wa moto-jori W: (.sio)-han-tsm kozotte ^ (ai)-sezaru-wa na-kavi-keri. Um i^crade vor dem Pferde behaltend, kehrte er mit ihm in die Feste zurück. Hierauf Hess er ihm, dem Fünfzehnjährigen, diu Mütze aufsetzen und ihm, mit Belassung des Kindernamens, den Namen I-suke Taka-katsu geben. Ferner Hess er ihn, der hinge Zeit in den Gebirgsthälern gewohnt hatte und jetzt erst in ein ])orf liinausgetreten war, mit dem Geschlechtsnamen ►Sato-mi (das Dorf sehen) benennen. Er stellte ihn zuerst in die Reihen der Fussgänger, gab ihm noch einen Lehrer und Hess ihn ausbilden. Da I-suke ursprünglich die Begabung der .zehntausend Kenntnisse besass, waren, ob Jahre und Monde auch willkürlieh kamen und vergingen, seine Verdienste bereits vollständig erworben und augenscheinlich war in dem Gehäge Niemand, der ihm gleich kam. Doch dieses durch sein Aeusseres nicht verrathend, in Sachen der Geschäfte bescheiden und zurückhaltend, verzichtend und nachgiebig, war sein einziges Streben die Ehrerbietung. Nach dem Beispiele des Statthalters Hebten ihn alle Diener des Gehäges ohne Ausnahme. Koko-ni tojo-kata-gimi-no ka-toku ^ ^ ^K (sai-zi-ro) jXi ^ (moto-Jaru) tote tosi fafa-fose-tco futa-tsu mi-tsu sugosi- tani-wa \ ^ (ten)-no naseru =^ ^ (hi-nan)-nite \ kaiio ^ ^ (lio-tiiio)-(ja j^ (In) I :^ ^ (zai-(jo)-no gg (jen)-ino \ kore-ni otom-to-mo masarii-mazi-kti \ geni-mo iconna-ni site mi-taran-to nmo hakari-no hitatsi naru-ga \ sika novit narazu ;yj" ^ (mi-tsi) fukakit \ ~y^ jg^ (mon-hu)-no mitsi-ni-mo ido-karazare-ha \ tsitsi-no ^ ^ (teo-ai) sara-ni-mo tokazu. Der älteste Sohn des Gebieters Tojo-kata hiess Sai-zi-ro j\Ioto-faru und hatte das zwanzigste Lebensjahr um zwei oder drei Jahre überschritten. Derselbe war ein von dem Himmel hervorgebrachter schöner Mann. Die Schönheiten des Hofes von Sung, die unter den Fünfen befindlichen Zierlichen, mochten ihm wohl nachstehen, konnten ihn nicht übertreffen. Er war von einer Gestalt, bei der man glaubte, dass man ihn wirklich Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. o49 für ein Weib ansehen würde. Zudem g-rosse Begabung und Kenntnisse besitzend, war er den Wegen der Schrift und des Krieges nicht fremd, und die Zärtlichkeit des Vaters war unzertrennlich. ^^ S. ('S^o-süi) -^ A^ (si-sotsu)-ni itaru made \ su-c- tanomosi-kib ovioi-keru-ga \ sa-itsu-goro-jori ika-nari-Tcemti | p^ 'ra (gan-sioku.) fi-hi-ni 'j''^ '|^ (seo-sui)-si | ^j/^ ^ (in-sioku)-vio ja-ja-ni ij^ (gen)-ze-si-ka-ba \ -^^ ^ (zi-wi) ^ ^jjj (sin-si)-ra =^ Hjj^ (t.nn-miaku)-si \ ko-ico jo-i-no koto narazi | p^ ^ (su-sei)-no ^h ^^ (kin-gaku)-ni ^fcm ]pffl (sei-sin)-ico tsuijasl- tamaje-ha \ iwajiiru ^ ^ (nssib)-ioo ^ (/«-^"j «"»'" tokoro nari. Siharaku mono-manahi-ioo todome-jame-si \ |J[j ^ (.w;/- ja)-ni tsuki fana-ico *^ (seo)-si-tamaioazunba \ |^ ^^ (jnka- zi)-no sirusi to-karu-hesi-to ^ P |^ ^ (i-ko-do-on)-ni W ^ (i-an)-sure-ha \ tojo-kata-ni-mo sa-nan-meri-to \ -^ ^ (tsio-sin)-wo mote ^^ ^ (jü-kö)-ioo susunmre-domo \ sai-zi-ro- ni-wa sara-ni kiki-ire-tainawazu \ fita-sura tsutome-no mitsi-ni fukerare-si-ivo \ naico sama-zama-ni isamure-ha ^ ^ (sio- sin)-no ^ (kl)-wo jasumen tarne \ ^ ^|» (zih-guai)-iii jg^ ^ (sib-jdj-sen. Sikare-domo akara-sama-ni mesi- _^ (liim('n IVA) I' f i z m a i c r. iKiWiiudert, so wird die Wirkuiii^ der Arzneien ausbleiben. — Dieses war die übereinstimmende Meinung- der Aerzte, und :iiicli Tojii-kutu meinte, dass es so sein dürfte. Er forderte ihn diin-li d(;n ältesten Diener zum Umherwandeln auf, doch er konnte Sai-zi-ro durchaus nicht bewegen, und dieser war ganz in den Weg seiner Bestrebungen versunken. Als man ihn noch immer auf allerlei Weise ermahnte, entschloss er sich, um die Diener zu beruhigen, ausserhalb der Feste umherzuwandeln. In I'etracht jedoch, dass er den Kaufleuten und Ackersleuten im Wege stehen und überdies wenig Vergnügen haben würde, wenn er öffentlich und mit einem Geleite auszöge, machte er Idoss Sato-mi T-suke zu seinem Begleiter und vertrieb sich tiiglich bald hier bald dort die Zeit. In der That, bei der Beobachtung des Sohnes ist nichts gleich dem Vater, bei der Erforschuntr der Kranklnut mochte nichts über die Aerzte gre- gangen sein — nach Tagen zeigte sich Besserung. Die Diener Ijoruhigten sich damit nicht und ermunterten ihn noch immer Zinn Umherwandeln. Sono goro -j^ j^^\ ftai-ziu) ^ J^ ^ fjosi-mitsu-ko) mijdko klta-jama-vi ^|j ^ (hessoj-mo moke ^ ^ (san- (hm)-no |i^- 11^ (ro-kakuj-ttjo tsukurasime-tamh. Iicajuru kore-ioo fakari kore-ti:o ifnnami-tamh mono-kara j Yj^ 5^ (sn.~r{) ^ \j^ (kö-seo) jw^H-firn-wo \ wakatade tmtome-fn qeyni-si-ka-ha 1 ii narazn- ■"^^'^ m wC ('>'<^^<''fi--sd)-si I sono ^i: Jg (so-hian) tat7)rn-m ino)w-naku \ madzn |^' — g (dai-itsi-zm)-wo ^ ^ [J^ (ß,.sm-in)-to -^ (fio)-d I ^" H g (dm-ni-dziü)-wo J^Jj -g- ^|^ (feö-on-to)-to go-si | ;^' H 2 0^"^--^^n-dzn()-wo ^ "^ XM (kvkkHo-teö)-to nadznku. Ja-ne-ioa ^ ^ (ß)-gib)-dzukuri-iori-ni tMdcnri-nasi \ mnne-ni || ^ (ß-vJ)-u-o Jg (wi)-tari \ ma- gnfo ki)i-hah(r.wo motte tsiribame-tare-ha [ ^ ^ (kin-kaku)-to fifo tatoje-tnri | niwa-ni-ioa ^ :g' (deo-seki) ^ j^ (riü-sui)-wo taknmi-ni si \ 1^_ ||p (hai-riü) ^ ^ (t^-ri) ^- jg^ (tan-fu) ^# i#t (sinn-ziü) \ yjjj^ ^ (td-sxd)-no [JlJ ^ (si-fo)-ni ffl ifci^ {rnn-man)-to site \ ofaka-mo gl] ^ (si-ki)-no nagame fifo-me-ni sonaje \ sono kekkd -f- H ^ rzin-7ii-bwi)-7oo fsukust-ri. Das Hans eines Statthalters vou Fari-iiia. 351 Um diese Zeit erhielt der Siog-un, Fürst Josi-iiiitsu auf dem Berg-e im Norden von Mijako eine besondere Ortschaft und Hess einen dreistöckigen Söller bauen. Seitdem er, wie man sagt, ihn bemass, ihn aufführte, waren die ordnenden Zimmer- leute, Tag und Nacht nicht unterscheidend, im Dienste thätig. In nicht vielen Tagen war die Niederlassung vollendet und ihr stattlicher Anblick unverg-leichlich. Das erste Stockwerk nannte man den Tempel des Wassers der Vorschrift. Das zweite Stockwerk nannte man die Grotte des Tones der Fluth. Das dritte Stockwerk nannte man den auf das Höchste g^ebrachten GJipfel. Das Dach war nach dem Muster des Baues der kost- baren Gestalt gebaut, auf der Firste sassen Paradiesvög'el. Da jedes Gemach mit Goldblättern belegt war, sagten die Menschen: der goldene Söller. In dem Vorhofe waren übereinander ge- legte Steine und fliessendes Wasser zu Kunstwerken gemacht. Pflaumenbäume und Weiden, Pfirsich- und Zwetschkenbäume, rother Ahorn und Camelien blühten ohne Ordnung- an den vier Seiten des Teichwassers. Es gewährte geradezu in einem ein- zigen Augenblicke eine Fernsicht auf die vier Jahreszeiten, die Zierlichkeit war in ihren zwölf Theilen erschöpft. Tai-ziü josi-mifsu kono j^ j[^ (kaku-zio)-nite \ mop'para ^ ^. (sa-zi)-wo mote-asohi-tnmo. Saru-kara ~^ -^ ^^ y»j»j (roku-zm-jo-sm)-no -hr i^ (tai-meö) /]> :^ (sed-nieö) kore-ico J^ ^ (kei-ga)-si-tate-matsuran-to \ i^ S§; (mei-ki) ^^ ^ ( fsi'n-fö)-wo snsage-fsutsu \ lüare-mo-ware-mo-to kisoi-nohorn-n-a | mijako-no ^ M (fan-zio) kono toki nari-keri. Tai-ziü 'j'^ ä (ekki) nanome-narazii. \ fi-hi [^ Jj^ (kaku~zih)-ni ^ ^^ (sio- ko)-ivo maneki-te \ lj_j ^^ (san-kni)-no ^. fjJ^ (hi-mi)-ioo 0j^ (teö)-si i^ S^ (jn-e»)-si-tamai | sono noUi ßtori-fanosim.an-ica tanosi-karazit \ tami-io tomo-ni tanosiman-no Z!5C ^^ (foii-mon)-iüo \ totomi ohosi-Uimh-ni-ja | ^^ ^^ (sio-min)-ni ^^ ^^ (f'^'' ken)-v)0 jurusi-tamo. Der Siogun Josi-mitsu vergnügte sich auf der Höhe dieses Söllers ausschliesslich mit Thee. Indem hierauf die grossen und kleinen Fürsten der sechzig Landstriche, um ihn })ei diesem Anlasse zu beglückwünschen, berühmte Geräthe und seltene Kostbarkeiten darreichend, im Wetteifer hinzo§;en, hatte der Wohlstand Mijako's um diese Zeit zugenommen. Die Freude P r i z m ;i i e r. dos Siögiin war keine geringe. Täglich auf die Höhe des Söllers die Lehensf'ürsteu einladend, schaffte er das Ausge- 8uclitt;stc der Berge und des Meeres her und veranstaltete I'Y'stlichkeiten. Südann, indem ihm vielleicht die in Büchern entluilt(;nen Worte, dass allein sich freuen, nicht erfreulich ist, (lass man mit dem Volke zugleich sich freut, schätzbar waren, erlaubte er den Menschen des Volkes die Besichtigung. Ndnome-karazu steht für nanaine-Jcarazu , nicht gering'. Sare-ba mijn-ko-no mono-ioa iü-mo sara-nari 1 ::)f' {ä3 {Idu-kokn) j5i IPli n:in-fjo)-no ^ ^ (rh-niaku) ^ -^ (nnn-nio) lijn-sija j^ ^ (fn-rmj-ico -j- ^ fzin-hmi.j-rn' josowoi I ß-hl-no ^^ ^ (ywn-san) Jiki-mo kirazu \ ^ (ej-no %\\ (ri)-ti:o nnisdhom j^ ^g (s(:o-ko)-ra \ kita-jama- ^& (f«ii))-)n mise-iüo firaki | ^^ >fer (ka-koj a& y^ (hi-siu) ^1^ — • ^J^ ff/in-if.si-de6)-no ma-sirusi-ico täte \ ani-tva i^ >4s- (iiiri-s(f') ^ ^L (kua-fin) ^ ^^ (san-bun)-no nohori agn. ^> '^(JSi-tnUciiJ-ico nja-nasi-te sai'u-no tcazmcoki are-ha | ^a W^ [sau-koj-ico tafai-te nma-to iconna-no sumai ari. ffl ^^ (Ten- fjaku) utshca-no oto seicasi-kere-ha | mara-nto-no kaskca-de ito kamabisvsi \ sarade-mo |^ j^ (en-keo) ^fe j^K (fen-pi)-no viono-no fu-no | kakaru itiijuko-no fanzeo lui-kiku-ni tsukete ]lp ^ (zi-hokn)-ico odorokase-si-ga \ tori-tvake ^ ^ (fösi) f^ ^ fe?i-yo)-?io mijako -^ ^^ (dzio-roj-ni | tosi-jori-iva sono k'jd-.sija-ico mite mijako-uo ^ -J- (fü-to)-ioo knn-zi \ waka- itdo-ica sono imnoasi-ki-wo joai-to site ^ ^ (ki-koku)-iuo irasure \ tvouo-ga mvki-niiiki atd-kotsi-ni \ ukare-arnku-zo o-o- kari-kern. Nicht allein die Bewoliner von Mijako, auch die jungen Ulli! alten Leute, die Männer und Frauen der nahen Reiche, der nahen Bezirke putzten sich auf das Feinste und Zierlichste auf und Hessen in dem täglichen Besuche keine Unterbrechung eintreten. Die nach Vortheil begierigen Kaufleute eröffneten an dem nördlichen Berge Buden. Sie stellten das Zeichen eines silbernen Schlosses für guten Fisch und vortrefflichen Wein auf und erhoben dreigetheilte Wimpeln für berühmten Tiiee und Früchte. Indem man Seide und Bambus vorrichtete, hattti- man Affentänzer, man schlug Glocken und Trommeln, Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. OOö und Weiber rangen mit Pferden. Als der Ton der runden Fächer der Gaukler laut erklang, war das Händeklatschen der Gäste sehr geräuschvoll. Ohne wegzugehen, sahen und hörten die Krieger der fernen Gränzen und der kleinen Landstädte ein solches rühriges Treiben von Mijako und waren ganz Auge und Ohr vor Staunen. Insbesondere waren es die von Haltung zierlichen Töchter von Mijako. Wenn die bejahrten Leute deren Feinheit sahen, bewunderten sie die Sitten von Mijako. Den jiingen Leuten gefiel deren Schönheit, und es gab Viele, welche auf die Rückkehr in das Reich vergassen und in ver- schiedenen Richtungen hier und dort unstät umherwandelten. Kasiiva-de bedeutet wörtlich ,Steineichenhand^ Die Be- deutung ,Händeklatschen^ soll ihm desswegen gegeben worden sein, weil die Zeichen j^^ (kasiwa) , Steineiche' und :|^^ (ufsu) , schlagen' mit einander Aehnlichkeit haben. Aru fi mi-tari-no wakald mono-no fu \ ^M ^ (wi-gasa) fuka-hukn-to kadzukl-taru-ga \ kono ivatari-ivo tatsi-motowori-te \ jvki-ko ßto-wo sina-sadame-nasi | utsi-dojomi J®. (keö)-snru wori- kara \ tosi-ioa i-so-zi-ni tsikaki ona \ tsure-naku tsumn-ni-ja okure- ken I midori-no kit,ro-gami nagi-taru-ga \ fana-no ho-si-ico fnka- bnka-to ki-tare-do \ mukasi-iva sa-zo-na nkooi-keme \ ja-je-ni sakura-no iro-ni ^i (ka)-ni \ ito jukasi-ku-mo mije-taru-ga \ sono musume nari-ken ZIL /V (ni-fatsi)-no lootome \ imada icaka- g/'-no fupi-gomori | juki-ma-ni niwö nme-ga je-no \ iro-ka kofo- "^ (ki)-ni stigiire-taru-ga | kosi-moto simo-he futari mi-tarl-ioo sitagaje \ sidzu-sidzu-to sugi-jnku-wo juki-tsigo y^ ^^ (ro-niaku) me-fiki sode-ßki \ ana me-de-ta-no wotome kana | juhn-su-e-ton | taga fada füren \ heni-no fana-to i-i-si jo. Eines Tages gingen drei jvmge Kriegsmänner, die Binsen- hüte tief in das Gesicht gedi'ückt, an diesem Durchwege auf und ab und musterten die vorübergehenden Menschen. Während sie lärmend sich untei-hielten, wandelten eine nahezu fünfzig- jährige Frau, welche — einsam vielleicht von ihrem Manne zurückgelassen — das grünschwarze Haupthaar geschoren, eine Blumenmütze tief aufgesetzt hatte, doch einst in der That schön gewesen sein mochte, scheinbar durch das Achtfache, durch die Farbe, durch den Wohlgeruch der Kirschblüthen sehr in Erinnerung, und ~ es wird ihre Tochter gewesen sein Sitzungsber. d. phil.-hist. Gl. LXXXIV. Bd. U. Hft. 23 ■154 Pfiztnaier. „in zweimal acht Jahre zülilendes Mädchen, ein noch im Wint(M- vorboi-f^cner junger Baum, ein zwischen Schnee pran- gender l'Hanmenzweig, der an Farbe und Duft andere Bäume übertrifft, von zwei oder drei Dienerinnen gefolgt, ruhig vorüber. Die Alten und Jungen, welche ihnen begegneten, sendeten die Blicke nach, zogen den Aermel, als ob sie sagten: Welch' ein vorzügliches Mädchen ! In der Zukunft | an wessen Leib ge- rathon wii-(l I die Saffranblüthc ? Tsui-ni-ioakore-to f^ ^ (kai-ro)-wo fsigiru-mo aru-hesi. A-n luttasi urajamasi nado ije-ha \ fitori-no J^ ^ (sui-Jcaku) utsi-unadzuld \ sa-nari sika-nari icanami-ra kakaru wotome-wo ^ ((lu)-si-na-la \ mi-tahi-no ^ (fasi)-wa torazu-fo-mo josi-to tmhvjake-hn \ niafa fitori utsi-tvarai \ tmiosimosi- ^ [ko) dani ntaraim ^ |g (kua-fd)-mte-ivn \ gjj; ^ (mi-roku)-no [fj ^^ - (siüsse)-no toki-wa ari-tomo \ on-mi-ja wanami-no kakaru-heki \ toonna-wo M^ (gu)-suru koto katasi-to \ sazameki-ai-tsutsu juku naka-ni \ kano mi-tari-no mono-no fu-wa | kono wotome-ga juku kata-ico \ tsigiruru made kasira-ico furi-nobaje \ fanaruru fodo-ni asi-mo tsumadate \ i|^ \^^ (kuo-kotsu)-to site mi-okuri-taru-ga \ jagate fitosi-ku fo-to iki-tsvgi \ kata-mi-ni ki-rio-wo ^ (seo)- suru naran \ katari-ai-tsidsu -j^ ^ (sippo) hakari \ sugin-to Site tatsi-todomari \ nani-wo-ka siharaku sasajaki-ai \ moto ki-si kata-ni fikkaje-seri. Zuletzt wird noch mit ihr eine Verbindung des gemein- schaftlichen Alterns stattfinden. 0 wie ist man zu beneiden ! — Dieses und Anderes sagte man. Ein betrunkener Gast nickte zustimmend und flüsterte : Ja, so ist es ! Wenn wir ein solches Mädchen begleiten, mag man auch dreimal die Essstäbe nicht ergreifen, es ist gut. — Ein Anderer sagte lachend: Durch eine Vergeltung, bei welcher nicht einmal die verlässliche Aus- legung der heiligen Bücher zutrifft, mag es selbst die Zeit der Geburt Miroku-Buddha's sein, es ist unmöglich, dass ihr ein Weib, an welches ich mich hängen werde, begleitet. — Während sie unter gegenseitigem Poltern einherschritten, streckten jene drei Kriegsmänner die Häupter, bis die Seite, nach Welcher dieses Älädchen ging, durchschnitten w^ar, und als sie wegging, stellten sie sich auf die Zehen und blickten ihr entzückt nach. Sofort zu gleicher Zeit Athem schöpfend und mit einander, indem sie die Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. OOO schöne Haltung- gepriesen haben werden, im Gespräche, blieben sie, im Begriffe zehn Schritte weit vorüber zu gehen, stehen, flüsterten sich eine Weile etwas zu und zogen sich nach der Gegend, von der sie gekommen waren, zurück. Sate-mo kano wotome-no muta-ica \ ^ ^ ^ (Idn-kahu-zi) atsi-kotsi-ico mi-megifri-te | ije-ni kajeini-no mitsi-naran \mijako-no minami Y/t ^ (fusi-mij-no sato-ni ide jodo-gawa kudasu fune-ioo motomum-ni \ kono goro mijako-no nigiwai-ni \ tsu-no kuni j^P 1^ (ki-dzi)-jori maroto-tatsi-no \ sawa-naru mono-kara kazu-ico tsukusi-te | finie ide-kiri-taru josi-wo kiki-te \ sara-ha tsidsumi-wo isoga-ha-ja mata ^ ^ (hin-sen)-vio aran-zuran-to \ ajumi-wo siikosi isogasi-tsutsu \ jagate tsutsumi-ni sasi-kakaru-ni \ kono watari-no tsia-mdse-jori | wakaki samurai futari idete \ kano wona-no tamoto-ivo fikaje \ ika-ni -^ j^J^ (nio-seo)-tatsi mijako- he-jori ßto-tsu mitsi-wo \ usiro-he saki-be-ni kudari-taru-wa \fukaki jeni-sl-no aru-nan-meri. /So-ioa tomare loomina-no naga-dzi \ koto-ni icotome-no asi-moto-no \ itaku tsukarete niije-fahere-ha \ siharakih konata-ni ikoioare-jo-to. Die Begleiterinnen des Mädchens blickten bei dem Kloster des goldenen Söllers hier und dort umher und suchten — es ■ wird der Weg gewesen sein, auf dem sie nach Hause zurück- kehrten — das Schiff, welches, zu dem im Süden von Mijako liegenden Dorfe Fusi-mi kommend, den Fluss Jodo-gawa hinabfuhr. Da hörten sie, dass, weil bei der um diese Zeit in Mijako herrschenden Geschäftigkeit die Gäste aus Ki-dzi in dem Reiche Setsu viele waren, man die Zahl ei'schöpft habe und kein Schiff mehr ankomme. Sie wollten also zu dem Uferdamme eilen und meinten, dass noch ein geeignetes Schiff da sein würde. Während sie, ihre Schritte ein wenig beschleu- nigend, auf den Uferdamm zugingen, kamen aus einem an diesem Durchwege befindlichen Theebude zwei junge Kriegs- männer heraus, zupften jene Frau an dem Aermel und sagten: O Frauen ! Dass ihr von der Seite von Mijako den einzigen Weg, an der rückw^ärtigen Seite und an der vorderen Seite, herabgekommen seid, dürfte eine tiefe Beziehung haben. Es sei wie ihm wolle, da es scheint, dass auf dem langen Wege der Frau besonders die Füsse des Mädchens sehr ermüdet sind, so ruhet eine Weile hier aus. 23* •};-)•; Pfizma.er. i> Muta, in dem Buche durch ^f ,Schaar' ausgedrückt, ist ..i„ Wort des Man-jeo und bedeutet it (tomo) ,aefährte^ 1-i-sama omuna-no te-ico tore-ba \ foka-ioonna-ra-wa itaku Icnsikomi \ ika-ni site kof 0-710 nagomurame-to \ ajuhumu ke-siki-ni nmi-u:a e-siaku-si \ o-reki-reki-no won-ose \ ari-gatasi-to-mo ari- fjatnn. Sari-nagara mi-tamo gotoki \ asi-joica-nomi-no koto nare-ba name-ge nare-domo soro-soro-to \ o-saki-je ma-iri-mösu-besi. Jeni-si dani faberi-na-ba ! kasanetemi-tomomosan-to \ sitojaka-nikoihru-ni kaiio ^ (si) nawo maje-ni tatst-fusagari \ kasanete-to-ica ^ J^ (fu-ked) nciH \ setd-ni ki-mase-to ^ Z^ ^ (ri-fu-zin)-ni fittaten-to suru-ivo kono öna \ ko-ioa Jg ^ (ro-zekij-to i-i- nagnra \ ^ ^ (reo-te)-ico teo-to furi-faro. li) diesem Augenblicke ergi'iffen sie die Hand der Frau. Die Dienerinnen empfanden grosse Furcht, und mit verwun- derter Miene — wie konnte die Sache sie beruhigen? — ent- schukligte sich die Frau und sagte : So schätzbar auch die Worte der Herren sind, wir danken. Da indessen, wie ihr sehet, nur unsere Füsse schwach sind, so werden wir, ist es auch Unartigkeit, langsam voi- euch hinkommen. Sollte bloss eine Beziehung sein, so werden wir euch nochmals Gesellschaft leisten. — So antwortete sie mit Würde. Jene Kriegsmänner stellten sich ihr noch immer in den W^eg und sagten : Das Nochmals ist unangenehm. Kommet dennoch! — Hiermit wollten sie sie wider alle Ordnung fortziehen. Mit dem Rufe: Dieses ist Gewalt ! stiess die Frau die Hände der beiden Männer weg. Kano -f- (si)-ra o-oki-ni ^ ^ fdo-seil-wo idasi nasake-wo kakere-ba tsuke-agari j kaivo-ni-wa nizaru ^ ^h (vio-guai)-no furumai \ fito-tabi i-i-idasi-iaru -^ -^ (bu-si)-no ^ ^ (^i'-dzi) I ina jf|| (oj-nasi-ni konata-ni ko-jo \ sa-aaku-ica k'o-to "^jij ^ fzen-goj-jori \ jeri-moto obi-giwa-ico sika-to toru-ico , ona sukasazu ko-busl-too htfame \ ma-muko ^jt -^ (so-si)-ga mune-no watari | teo-to ute-ba \ tadzi-tadzi-to \ jjÄ ^ (kni-bi)-ico utarete siri-je-ni marobu-wo | mi-muki-mo jarazu usiro-de-ni obi-gkoa tottaru ude nedzi-wage \ ko-ja nb loomina-ra \ niusume-wo tsurete saki-je juku-besi. Wanami-ioo jume na-ajabumi-so \ faja toku-toku-to. Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. 357 Jene Kriegsmänner stiessen ein sehr zorniges Geschrei aus und sagten : Man hat euch die Neigung geschenkt, ihr kommt heran und habt wider Vermuthen ein Benehmen, das zu eurem Gesichte nicht passt. Der Gedanke des Kriegsmanns ist einmal ausgesprochen. Ihr möget Ja oder Nein sagen, kommt hierher ! Wo nicht, dann so ! — Hiermit erfassten sie sie vorn und rückwärts fest bei dem Kragen und dem Rande des Gürtels. Die Frau ballte unverzüglich die Faust und stiess den gerade vor ihr stehenden starken Kriegsmann heftig vor die Brust. Taumelnd und in das Brustbein getroffen, fiel dieser nach rückwärts. Ohne hinzublicken, drehte sie demjenigen, der sie rückwärts an dem Rande des Gürtels erfasst hatte, den Arm um und rief: He! Weiber! gehet mit dem Mädchen voraus! Um mich sorget euch nicht im Geringsten. Schnell, schnell ! — Isogasnre-ba | muswne-iva faica-no aja-usa-ni\ijuki-mo javade tajato-wo I naioo tohu isoge-to in Icoje-ni | fawa-xoo-mo ajabumi waga mi-mo luisikoku \ ^V^ ^^ (ke-ga)-na-tamai-so-to i-i-nagara \ ini-kajeri-kajeri fusiri-si-ni \ tsutsumi-nokage-ni fitori-no samnrai \ fnkaki kasa-nite omote-ivo kakusi-taru-ga \ jM^ jl| (ko-ko)-ivo jo-jaku nogare-kitaru | lootome-wo daki-tome kimi-ivo matsxi koto [ fis(isi-to i-i-tsutsii ßtiaten-su. jfM "^ (Fi-zio)-domo-ioa fiita-tabi odoroki | kasikomi-nagara — • ^^ (issio) ^^ -^ (ken-mei) sasuga-ni j& ^^ (ro-zeki)-to ko-e-ioo kake | tori-sugari-te jarazi-to idomu. Sija men-do-to kobusi-wo agure-ba \ iü ka-i-naku taitsi-wo id)dte nige-juku fima \ wotome-mo minami-je nogare-juku-ivo \ Icnno -^ (si)-ioa o-o-te-too sa-jü-ni firaki \ koko-kasiko-ni oi- inegure-ba \ tootome-ioa tamasi-i mi-ni sotoazu | taka-ni oiv:-fasiri-te \ tmtsumi-ioo marobu-to omoi-si-ga i,or>i-jon nolsi-ioa sara-ni oboje-sezu. Sate-wa wori-joku kono mi-fnm-ni \ otsi-taru saje-ni jan-goto-naki \ kimi-no megumi-wo nke-si-zo kasikosi. Sam-nite-mo fawa-uje-no loarawa-ga juku-e- wo icotsi-kotsi-ni \ tadzune-madowase-tamh-ran. Kono uje-no won- nasake-ni faioa-wo-mo koko-ni mukaje-tamaivan-ka. Durcli diese theilnehmenden Worte im Herzen beruhigt und die fallenden Thränen mit dem Aermel trocknend, erwie- derte sie: Ich bin die Tochter eines in dem Dorfe Jama-zaki wohnhaften :Mannes Namens Taru-I Kiü-e-mon und heisse Scn. Seit gestern, mit Hinzugäbe einer Nacht, in Gesellschaft der Mutter auf der Reise nach Kin-kaku in Mijako begriffen, kehrten wir früher nach Fusi-mi zurück. Bei dem Ereignen einer weitläufig(m Sache ' ward die Mutter hinter mir aufge- , halten. Als ich in Befolgung ihres Wortes, dass ich voraus- gehen solle, dahiulief, trat ein Kriegsmann bei dem Uferdamme hervor und wollte mich gewaltsam mit sich nehmen. Hier und dort iliiii entlaufend, glaubte ich, dass ich von dem Uferdamme herabfalle. Seitdem erinnere ich mich auf gar nichts. Jedoch zu guter Zeit in dieses euer Schiff gefallen, w^urde mir nur die Gnade des edlen Gebieters zu Theil, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. Indessen wird auch die Mutter meinen Aufenthalt nahe und ferne suchen und umherirren. Würdet ihr überdies in eurer Güte auch die Mutter hier empfangen? Jan-goto-nasi wird für gleichbedeutend mit iivan-goto-nasi , unaussprechlich' gehalten. Die Rückkehr von i fa ist ja. Es ist ein Wort der höchsten Lobpreisung. In dem in wahren Schriftzeichen geschriebenen I-se-mono-gatari hat "^ h (ki-nin) ,vornehmer Mensch' die Lesung jan-goto-naki fito. Moto-favH. i-suke-wa kiku-aa mani-ma \ fiE ^i {bu-rai)-tüo nikumi w ||^ (ki-nan)-wo ajahumi \ icon-mi jama-zaki-no mono nara-ba \ ije-ni okuran-wa ito jasitsi. Ikan sen sono faioa-ni kore-wo tsvgen koto-ioo | i-suke kono foki nii-wo okosi j soregasi kaniko-ni fasiri-juki-te sono faioa-to-zi-wo tsure kitaran. Sibaraku nuUase-tamb-besi-to \ fune-ico kanata-ni kogi-jose-tsutsu \ tsutsumi- ni firari-to tobi-agari \ tsiotto fasiri-si-ga fafsi-kajeri \ soregasi kajeri kitaran made 1 kono fune koko-ni todome-oki-na-ba . flt ^ ' Das oben erzählte Ereigniss. Das Haus ciues Statthu,UtTti von Fari-ma. dÖO (bu-rai)-no tomo-gara futa-tahi ide-kite j ata-ioo nasan-mo faJcaru- he-karazu. Sikazu fune-ivo nagare-no mani-mani \ jama-zaki-no fotori-ni kudasi-tamaje \ soregasi sono faiua-to-zi-wo tomonai-süe \ kano fotori-ni ide-ai-mbsu-hesi-to \ funa-hito-ui atstiku sasi-dzu nasi I fusi-mi-no kata-je fase-sari-mt. Moto-faru und I-suke, indem sie dieses hörten, verab- scheuten die Verworfenheit. Eine Gefahr befürchtend, sagten sie: Wenn du aus Jama-zaki bist, so ist es sehr leicht, dich nach Hause zu bringen. Wie werden wir es anstellen, dass wir es der Mutter melden? — I-suke erhob sich jetzt und sagte : Ich werde dorthin laufen und die Mutter herbringen. Möget ihr eine Weile warten ! — Indem er das Schiff nach der anderen Seite rudern Hess, stieg er flink auf den Ufer- damm, lief einen Augenblick, kehrte dann zurück und sagte: Wenn man, bis ich zurückkomme, dieses Schiff hier halten lässt, kann man nicht hindern, dass die verworfenen Menschen noch einmal hervorkommen und Feindseligkeiten beginnen. Lasset nur das Schiff stromabwärts nach der Gegend von Jama-zaki fahren. Ich werde in Begleitung der Mutter in jener Gegend mit euch zusammentreffen. — Er gab den Schiffsleuten genaue Weisungen und lief in der Richtung von Fusi-mi fort. j^ f[ll (O-sen)-wa tada-ni faioa-to-zi-no \ ^ ^ an-pi tsukami V^ M^ (tsm-si)-suru-ioo \ moto-faru-wa nawo itawari- te I ohoje-aru kare i-suke | jagate fawa-to-zi toi-te Jcu-meri. Sa- made kokoro na-tsuijasi-so-to \ atsuki nasake-ni o-sen-ioa tada \ kasanaru ija-ioo nohe-nagara \ kono toki me-tomete moto-faru-wo miru-ni \ sono katatsi J^ (tci) ntte take-karazu | fito-ni koje-taru ^^ >J/* :^ (hi-sio-nen) \ sika-nomi arazu sama-zama-ni nasake- no iro-no fukaki-ico ^ (kan)-zi \ omoivazu ^M (kuaf) to akarmnu kawo-ni \ moto-faru-mo o-sen-ga kafatsi \ ijasi-karazaru J|^ jj|^ (f Stirn a-fadztire) j koto-sarn sbki-jori ^ ^ (kai-fo)-ni \ te-fiire sode-fure-nase-si mono-kara \ nani-to jaran niku-karazu. Kata- mi-ni me-to me-vjo mi-awasi-te \ emi-ico fuknmi-si ai-ai-no j wonazi- waka-ki-no janagi sakwa \ fokorobi-somuru faru-kaze-mo \ ßto-nie sinobu-no iwa-tsutsuzi j iwamc saki-jori iro mijete sode-ni tsutsume- do tnmofo-ni amari \ kokoro-wa saki-ni midare-o. Kisi-no tsi- kusa-no sira-tsnju-ni \ fuku jü-kaze-no fij^-j (ko-kb)-wo-mo tsukusan-mono-wo. Ko-ioa ^ (kh)-nite-mo naku ^ (tsiü)-ni-mo arade \ sihasi waga se-ni nositra koto-mo \ — ' ^M — ' 'M (ii^i-'^i'^-'^tsi-9'0-^o i-i-nagara \ fukaki saki~no jö- no jeni-si narame \ sa-ioa obosazu-ja-to utsi-ioarai \ tohu-ga gotoku- ni mitsi-ioo isogi \jama-zaki-no loatari-ni itari mire-ha \ moto-faru- ga fune-mo teo-do ima \ kisi-ni tomo-dzaiia-wo kake-sl tokoro. 'ii'f Pf izmaie r. Sei-},'ctsu sa^rU: sehr ehrerbietig-: Nein, nein! Wie könnte ich luicl.'^anliiingeu? — Sie weigerte sich entschieden. I-suke redete dir :ud" allerlei Weise zu und nahm endlich Sei-getsu auf dem Kücken und sagte: Frau Nonne! In einem Buche, an welchen! die jungen Mädchen sich vergnügen, ist es auch zu sehen. Ein Mensch, der in dem Alterthum und in der CJegenwart auf dem Wege der Aelternliebe einen Namen erlangt hat, ist daselbst abgebildet, wie er seine Mutter auf dem Bücken triiii't. Die Menschen, welche es nicht wissen, werden auch mich als einen älternliebenden Menschen rühmen. Wenn ich noch eine Mutter hätte, o wie möchte ich diesen Wandel der Aelternliebe erschöpfen! Dieses ist als Aelternliebe nicht da, es ist auch keine Redlichkeit. Dass ich euch eine Weile auf den Rücken lade, sage ich: ein Baum, ein Fluss. Doch es wird ^ eine tiefe Beziehung der früheren Welt haben. Seid ihr nicht dieser Meinung? — Indem er dieses lachend sagte, eilte er auf dem Wege dahin, als ob er flöge. Als er zu der Durch- fahrt von Jama-zaki gelangte und hinsah, hatte das Schiff Faru-moto's eben das Seil des Steuerbordes an das Ufer an- gebunden. I- Silke- ica sei-(jet)iU-wo se-jori orosi \ j^ fl^ (gan-t6)-ni nukadzuki öse-no gotoku \ jb-jo faica-to-zi-wo izanai-si-to \ kiku- jori o-sen-ioa june-wo ide \ ko-wa faica-uje-to sugari-tsntsu | saki- no kusa-gicsa-ioo otsi-naku tsugure-ha \ sei-getsu-mo \ i-suke-ga atsuki nasake-tco katari \ kata-mi-ni fu-zi-wo jorokohe-ba \ moto- faru kono toki fune-jori idznru-ni \ sei-getsu masago-ni moro-te- 100 oki-tsutsu I o-p-ke-naku-mo kuni-no kami-no ivon- W^ ~^ (zh-si)-no I te-dzukara itaicari-tamb koto \ ari-gatasi-to-ino ija kasikosi-to \ namida-ico nagasi ija nase-ha \ moto-faru-wa -=^ >jC (hian-zi)-to site \ ija kami-to site simo-wo itsukusimii-wa | köre 3H ^ (sei-ken)-no loosije-nite \ medzurasi-to suru tokoro narazi. ^ (Ten) saiwai-ni lonre-wo site \ ^ _^ (reo -min) -wo megumasime-tamo naran \ sa na-kokoro-ioo tsaijasi-so-to \ viitsi- aru kotoha-no utsi-mo naioo | me-mote o-sen-ni ^^ (tsu)-zeru-ioa fito-me sinohe-do sirasu naru-besi. I-suke Hess Sei-getsu von dem Rücken herab, schlug auf der Uferbank das Haupt gegen den Boden und rief: Dem Be- fehle gemäss habe ich die Mutter herbeigeholt. — 0-sen, sobald sie dieses hörte, stieg aus dem Schiffe und hielt sich mit den Das Haus eines Statthalters von Fiiri-mii. 367 Worten: Dieses ist die Mutter! an ihr fest. Dabei erzählte sie vollständig die verschiedenen früheren Vorfälle. Auch Sei- i^etsu sprach von der grossen Güte I-suke's, und man freute sich gegenseitig, dass man keinen Unfall gehabt. Als Moto- faru jetzt aus dem Schilfe stieg, legte Sei-getsu beide Hände auf den Sand und sagte dabei : Dauk ! Dass der junge Sohn des Statthalters des Reiches eigenhändig sich bemüht hat, ist kostbar und erfüllt immer mehr mit Ehrfurcht. — Sie bezeigte ihm unter Thränen ihre Verehrung. Moto-faru erwiederte lächelnd : Dass der Höhere dem Niederen seine Gunst schenkt, ist Lehre der Höchstweisen und Weisen, man braucht es nicht für etwas Seltsames zu halten. Der Himmel wird mich zum Glück gegen das geleitete Volk gütig sein lassen. Strenget eure Gedanken nicht so an ! — Indem er bei diesen vernünftigen Worten noch immer die Blicke auf 0-sen richtete, mochte er, wenn auch von den Menschen unbemerkt, die Erklärung geben. Wori-kara sald-ni nige-knjeri-si j kosi-moto simo-he-ga sirase- nife I ^ öM (ban-to) -^ ^ ^K (tsio-ku-ro) saki-ni täte \ te- dai de-iri-no mono-domo-ra \ ware-mo-ioare-mo-m fase-kitari | kono sama miru-jori wake-ioa sirane-do \ mina-mina ^^ J^ (ro-zio)- ni ■^^ B§ (tei-t6)-su. Tsih-ku-ra-ioa sei-getsu-ni viukai \ kakaru 3f|> ^. (tsin-zi)-no aran-ka-to \ kane-gane -^ Ä^ (zio-sama)-no V o-tomo-ni-wa \ kono han-tö-wo tsure-tamaje-to \ i-i-si-wa koko-no koto nari-keri. Unterdessen liefen auf die Anzeige der Mägde und Dienerinnen, welche früher in das Haus zurückgeflohen waren, die stellvertretenden ein- und ausgehenden Leute, voran der Hauptbedienstete Tsio-ku-ro, im Wetteifer herbei. Sobald sie dieses sahen, senkten Alle, obgleich sie den Sachverhalt nicht kannten, auf dem Wege die Häupter. Hier ereignete es sich, dass Tsiö-ku-ro zu Sei-getsu sagte: Was das Vorkommen einer so seltsamen Sache betrifft, so möget ihr früher zum Begleiter eurer Tochter diesen Hauptbediensteten machen. A-a atara fako-iri tsia-wan-wo \ sude-no koto fana-go-e-ni \ nasan-to se-si-to i-i-nagara \ moto-faru-ga ke-siki-ioo ibukasi-mi \ ina I fana-go-e-ni nari-si-ka-mo sirazu \ kui-te ^ (sen)-nasi. To- ka-no ;^ (kiku) \ jjjlp ^ (zin-zi) sugi-te-no ^ gj (tai-ko) nrasoi \ — • ^>fe (itfai) utsl-gimi-no kokoro-ni-wa \ osana-go-no jo- ;5nH Pf izin ai e r. „, umowiirnre-äo \ ima-dold-no musume zirarurxi-to ije-ha \ naha- nakft jn-dnu nari-ffafa.n. Fajnku ^ -^ (jh-si)-wo nasi-tamaje. S>n-e-mo ije-nari-no kake-fiJd-iva moto-jori \ kura-no do-gu-no oki- dokn inade \ kuiam-ku ohoje-si mono-wo kaganaje \ tsnma-sadame- wo nasi-tumn-ica-ha midori-no maju tori kane tsukete \ saki ko- «/«'-»'" dfc ui i^^^'^'^) f^^^suM I sore koso ko-jiihi-mo sasu mono arazi-to. Er setzte hinzu: Ach bedauerlich! Die in die Kiste u-e"-ebenc Theeschale wollte man zu Nasenlauten machen. ' — Während er so sprach, verwunderte er sich über das Aussehen Moto-taru's und sagte: Nein! Sie mag zu Nasenlauten werden, ich weiss es nicht. Die Reue ist nutzlos. Das Wetteifern der Tromn)eln über den Gottesdienst der Goldblumen der zehn Tage iiinaus wird gewöhnlich in dem Herzen des inneren Gebieters iKU'h Art eines jugendlichen Kindes gedacht, doch da man sagt, ein Mädchen der jetzigen Zeit sei launig, so ist in der That Lässigkeit nicht möglich. Verschaffet euch schnell einen Pflege- Sühn, Prüfet einen Menschen, der das Verfahren bei der Be- schäftigung des Hauses, selbst wo die Geräthe der Kammern gelegt sind, genau sich gemerkt hat. Wenn ihr ihn zum Manne bestimmt, nehme ich die grünen Augenbrauen weg, trage Eisen- wasser auf und knüpfe an die vordere Haarnadel eine Trommel. Dieses ist keine Sache, auf die man auch mit dem kleineu Finger zeigt. Oiio-ga katte-je ßki-iruru \ zih-han-no jeri-tvo kaki-nawosi o-sen-wo sin-me-ni zttto mire-ha o-sen-ioa sogai-ni nedzi-muki-tsutsu tsih-ku-ro-ga kata-ico mi-muki-mo jarazu. Sei-getsu-wa fata-to niramaje \ jaicore tsio-ku-ro \ won- ^ -^ (zb-sij-no mi-maje- ivo-vio fahakarade \ hcazu utsi-no ratsi-banusi-to \ '^|] (sei)-sure-hf^ 3J. gf fhan- go-ro) ^ "^ (7nune-tsura)-ioa \ tsitsi-no ^ ^ {ka-toku)-tco tsugi-si-jori \ jaja tosi-tsuki-wo fnru-ga mani-iaani \ sono kokoro- zama naico-karade \ j^ ^ ffo-itsu) ^& ^ (mu-zan)-no furumai o-oku | saru-hira ^ J^ (sio-sij-ivo fazime-to si \ -® JCT (no-seo) kohe-ico jamasimete \ ^S lA^ (faku-ßo)-wo fumu-no omoi-iüo nase-do \ "^^ t^ (sikken) kaznje 'jg ^^ (nohu-mitsi)-iüa | ika-naru J^^ ^^ (si-rio)-ga ari-miran j tsuju-mo kore-ioo isnvviru koto-nakii \ kokoro-no mama-ni nasasime-kei'U-ga kon-do J^ Tplj (asi-kaga) ^^ (kej jnff, 'W (siuku-ga)-no tarne | ije-ni fsidaje-taru ^^ 5^ (ts{n-ki)-wo tadzusaje \ mijako-ni nohorf ys^ ;j^.| (■fai-ziüj-ni sasage \ joki tsuide tote kata-no gotokii I jj^ -^ (kin-si) pj^ ^ (rio-mn)-wo tsurete \ fi-hi koko-kasiko ^ ^ (ju-ran)-se-si-ni \ kano tarii-i oja-ko-ni juki-ni-tsutsu \ o-sen-ga ^ "Ä (jd-siokit)-ico viiru-jori-mo tamasi-i tatsi-matsi ^ ^[» (teu-guai)-ni tohi \ i|^ i|^^ (kuo- kotsu)-to Site i-tari-Hi-gd. Ban-go-rö Mune-tsura aus dem Hause Ko-tari, nachdem er als ältester Sohn seinem Vater nachgefolgt, war, wie er allmälig Jahre und Monde verbrachte, von Sinnesart nicht gerade und hatte oft ein verworfenes und rücksichtsloses Be- nehmen. Somit verursachte er den Ackersleuten und Kauf- leuten, voi- allem den Kriegsmänneru, Kopfschmerzen und das Das Haus eines Stattlialters von Fari-raa. D ( 1 Gefühl, als ob sie auf dünnes Eis träten. Jedücli der Inhaber der Gewalt, das Haupt der Rechnungen Nobu-mitsi — was für Gedanken er wohl dabei gehabt hatte? — machte ihm nicht im Geringsten dagegen Vorstellungen und Hess ihn ganz nach Willkür handeln. Wegen der diessmaligen Beglückwünschung des Hauses Asi-kaga hängte Ban-go-ro die in dem Hause über- kommenen kostbaren Geräthe an die Arme, reiste nach Mijako und überreichte sie dem Sio-gun. Bei dieser Gelegenheit wan- delte er, wie es Sitte war, von zwei oder drei nahestehenden Kriegsmännern begleitet, täglich hier und dort, Dinge in Augen- schein nehmend, umher. Indem er dabei der Mutter und der Tochter aus dem Hause Taru-I begegnete, flog, sobald er der Gestalt 0-sen's ansichtig wurde, sein Geist plötzlich über den Himmel hinaus und verblieb in Verzücktheit. "^J (Kei)-no jo-karanu kokoro-jori \ ika-ni-mo süe kare-wo uhai ono-ga te-ike-no faria-to sen-to | kokoro -fitosi-ki y^ ^^ (josi-no) ^ ;\ (im-fatsi) \ ^3| (fatsu-se) ^% ^(g (Idn- z'b)-ra-ni ^+ ^ (kei-saku)-ivo tsiUaje \ ^ j^ (seo-dzio)-ra-ga maje-usiro-ni »^ -^ (san-fo)-se-sime \ fusi-mi watari-no sukosi minami-no \ fito m.are-nareru tokoro-vjo tokoro-to si \ fflE ^aS (mu- taij-ni -Qr -^ (ho-si)-ivo ßki-wake-tsutsu \ ivotome-wo kntagen-to moku-romi-si-ni | — • \^ (i'ppen)-no fune-no tasuke-nite \ tsui-ni ivotome-wo jezaru nomi-ka \ onore kawa-naka-ni obore-si-mo | nawo kori-zu-ma-ni fakari-goto-no \ mina ]^^ '^|§' (so-go)-se-si-ivo ikidori \ wäre jK -^ (fu-sib) nnre-domo — ■ ^ (itsi-zeo)-no arnzi-ga \ — • ^^ (ittan)oynoi-tntsi-si koto \ narazu tote jami-nan koso j 7nono-no fu-no 2b ^ (fo-i)-io til-he-ken-ja-to \ ama-no karu-mo-ni sumu-ted mvsi-no \ ware-kära kokoro-wo najamasi-te \ ua-ni 6 jodo-no midzii-gurnma \ kaioa-se guru-guru wotome-no sumi- ka I saguri-megurl-te jo-jo-ni \ asi-hiki-no jama-zaki-naru | kake- fi-no midzu-no taru-i namgasi-to \ kikn-to ßfosi-kn ko-odori-si \ ^F ^F r^"*"/'5*V kin-zb-to simesi-ai \ mai-nitsi kano watari-wo W •f^ (fai-kuai)-si \ fima-mo gana-to ukagaje-domo | te-sudzi sara-ni arazari-keri. Bei seinem nicht gutgearteten Sinne wollte er sie auf irgendwelche Weise rauben und zur Blume seines Handteiches machen. Er theilte zu diesem Behufe den ihm gleichgesinnten Männern Josi-no Un-fatsi und Fatsu-se Kin-zo seine Anschläge 24* 372 Pfizmaier. mit und lii<-ss sie vci- und hinter dem jungen Mädchen und drn rehrifTf"" unordentlich einherschreiten. Er bestimmte einen etwas Hiidnch von der Durchfahrt von Fusi-rai gelegenen Ort, nn welchem wenige Menschen waren, als den geeigneten Ort und rechnete darauf, dass man Mutter und Kind mit Gewalt trennen und das Mädchen forttragen werde. Dadurch allein, dass er in Folge der Hilfleistung eines Schiffes das Mädchen nicht erlangte, auch wenn er in dem Flusse ertränke,, nicht abgeschreckt, ergrimmte er über das Fehlgehen aller Anschläge. Er sagte sich: Bin ich auch ein Entarteter, als Besitzer einei' Feste, weil der einmal gefasste Vorsatz nicht ausgeführt wird, abstehen, kann man dieses den Entschluss eines Kriegers ge- nannt haben? — Gleich dem Insecte, welches, wie es heisst, in dem von den Seefischern geschnittenen Hornblatt wohnt, aus eigenem Antriebe das Herz quälend, suchte er an den Wasser- mühlen des sogenannten Jodo, an den Stromschnellen rings umher den Wohnort des Mädchens. In dem Augenblicke, als er endlich hörte, dass es eine gewisse Taru-I des Wassers des Röhrbrunnens ' in dem Jama-zaki des Fussziehens 2 sei, sprang er vor Freuden, verständigte sich mit ün-fei ■* und Kin-z6 und wandelte jeden Tag an dieser Durchfahrt auf und ab. Doch wie er auch eine Gelegenheit wünschte und spähte, es gab durchaus keinen Anhaltspunkt. Geni koto-wam-ni tarjui mote \ M, (do)-ivu ßtosi-ü surii-to ijern-ga \ kono taru-i-no han-to tsio-ku-ro naru mono-iva j moto- jori kokoro-ncnvo-kurazu | sono uje ^^ (joku)-no fukaki koto iafo-heo-mo arazu-nite | ki-gane dani 0-0-kara-ha | ono-ga mi dani ike-nije-ni \ sonaju-heki nado tsune-ni i-i-si-ga \ fan-go-ro-wa köre kiki ^ ^ (kukkio)-no koto go-san-nare-lo \ josi-no fatsti-se-m fakari-goto-ico simesi | moppara sono toki-ico matsi-i-tari. In der That heisst es in dem Sprichworte : Durch die Art macht man die Genossen einig. Dieser Tsiö-ku-ro, Oberbedien- steter des Hauses Taru-I, war im Grunde nicht geradsinnig. Ueberdiess war die Einwurzelung seiner Habgier mit nichts zu vergleichen. Er sagte immer, wenn es nur viel Gold gäbe, ' Eine Anspielung auf die Bedeutung des Namens Tani-I ,herablanfender Bninnen'. 2 A/ti-hiki ,Fussziehen' ist ein Polsterwort von jama ,Berg'. ' Oben wird dieser Mann Un-fatsi genannt. Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. o7ö würde er selbst seinen Leib zum Opfer bringen. Ban-g-o-rö hörte dieses und sagte: Eine herrliche Sache! Wohlan denn! — Er theilte Josi-no und Fatsu-se seinen Entwurf mit und wartete ausschliesslich auf die Zeit. Aru-fi tsio-ku-ro jama-zaki-no ^ |j^ '^ (fatd-m.an-gü)-ni ^ Ip (san-keij-si. | mcm-e jjjj fl^ (svn-mei)-no ^ ^ (mib-sio)- m jotte I ^ ^ (hio-ku) 5^ J^ (sai-jaku)-tca to-mare kaku- mare \ tsi-jorodzu-no ki-gane-wo je-sesirne-tamaje-to \ kasiioade siha-siha utsi-narasi \ jagate "K [pj] (ge-k6)-ni omomuku tokovo j jjÜ ^ (sia-zen)-no ikko-no !^ |^ (siü-ro)-jori \ 'j^ ^ (sa-ni)- isurafu kurenai-no maje-kake-si-taru wonna-tio \ fasiri-ide-tstdsu tsio-ku-rö-ga \ tamoto-tco totte ßkajure-ha \ mottnru te-ioo isogasi- ge-ni fanatsi \ ffl (j6) ara-ba ko-e-nite tome-mo se | so-ko-ga ^M Ö^ fen-so)-ni keqare-taru 1 te mote tome-na-ba simi-ja de-ki- nan. Tsukami-si doko-ni ko-ziwa-mo de-ku-meri | M^ W] (kan- zio) sirazu-no wonna-zo-to j tamoto-wo kata-te-ni osi-nade-tsutsu \ säte nani-jb atte odorakase-si-zo. Womina kaivo-ivo owote utsi- warai \ mesaruru kinu-no rippa-sa-ni \ naka-naka ivaga te-zo kegaru-besl. So-wa to-mare loon-mi-wo matasu | mara-udo-tatsi-no foku ki-masi \ fajaku johi-ko~to no-tamb-zo. Eines Tages ging Tsiö-ku-ro in den Tempel Fatsi-man's in Jama-zaki und betete : Durch die dunkle Hilfe des gött- lichen Lichtes — ob Krankheit und Leiden, Unglück so oder so auch seien — o lasse mich tausendmal zehntausend Stücke gelben Goldes erlangen ! — Dabei häufig in die Hände schla- gend, ging er sogleich fort. Als er so M^andelte, kam aus einem vor dem Altare befindlichen Weinhause ein Weib, welches eine durch Mennig hergestellte scharlachrothe Schürze vorgehängt hatte, herausgelaufen, erfasste Tsio-ku-ro bei dem Aermel und zog ihn zurück. Tsiö-ku-ro stiess die Hand, welche ihn hielt, eilig weg und sagte: Wenn du ein Anliegen hast, so halte mich mit der Stimme auf. Wenn du mich mit der durch das Gesalzene und Saure dort verunreinigten Hand aufhältst, so werden wohl Flecken entstehen. Es scheint, dass an der Stelle, wo du mich ergriffen hast, auch kleine Falten hervorkonmien. Weib, welches nicht weiss, was sich gebührt! — Ueber den Aermel mit der einen Hand streichend, setzte er hinzu: Was gibt es also, dass du mich erschreckt hast? — Das Weib ver- hüllte, (las (i.-.-icl.t und sagte lachend: Das Kleid, welches ihr aniffoz..},^'!! l.aht, ist prachtvoll. In der That, meine Hand kann »i-hnmtziK sein. Es sei wie ihm wolle, die euch erwartenden (Jibtü sind zeitlich gekommen, sie sagen, ich solle euch schnell lu>rl)('irul'en. ii(t in m-in ,]\Iennig' ist ein Hilfswort. Sa-7ii tsurafa st.-lit für s ^ (issen) motazu. Kore-wo osi-te kare-wo siru-hesi-to \ i-i- siitete kajeran-to su. Womina naivo kore-ivo todome \ ina-ina no- t(tmh fito-ni ni-ge-naku-te \ reki-reki-no mono-no fu nari. Nani- ni-mare tai-men-si-tamaje. Tsiö-ku-ro schüttelte das Haupt und sagte: Ist es vielleicht Komi-sitsi von Sudzi-muko? Wo nicht, so kann es Fuka-fatsi von Joko-matsi sein. Die Kerle werden mit Gefährten, von welchen ein Nössel Wein, drei Pfund Fleisch noch immer nicht für genügend gehalten wird, Knie an Knie essen und trinken, und wenn man die Rechnung für zwei Darreichungen, drei Darreichungen macht, das sogenannte Unterliegen bei der Zutheilung fürchten. Siehe! Im Busen ist nicht ein einziges Papier, im Umkreise der Lenden habe ich nicht einen Heller. Dieses kann man wegschieben und jenes wissen. — Hiermit brach er ab und wollte nach Hause gehen. Das Weib hielt ihn noch immer auf und sagte: Nein, nein! Sie haben keine Aehnlichkcit mit Menschen, von denen ihr redet. Es sind vor- nehme Kriegsniänner. Was es auch sei, stellet euch ihnen vor. ruib-ku-yo kasira-wo mofaye ito ihukasi-ku omö mono-kara mata joki kane-no tsuri-ni-mo aran-io \ womina-no an-nai-ni )j^ {r6)-m itare-ha \ ikafsu-ga-masi-ki mono-no fu mi-tari \ sake-uka- nomi-te i-tan-si-ga. | himi-kura-ni ^ (za)-se-si tosi-jori-no mhnmi\ foico-emi-nagara tori-Uircmra | ||ij J^ (tsio-do)-ioo Das Hans eines Statthalters von Fari-ma. 375 loosi-noke \ J^ (za)-wo mbke \ koko-je-koko-je-to nare-nare-stku \ numeke-do sasu-ga tsib-ku-ro \ ^ ^ (u-kuatsu)-ni-mo jorade ija nase-ba | kano mono-no fu-mo ^ ^ (e-siakuj-site \ so-ko-wa ^ r/T (^'^'^^^) taru-i udzi-no j te-dai tsio-ku-ro-to ijeru josi \ icanami-wa ban-siu ko-tari nani-gasi nari. Madzu fazimete-no tai-men sore-sore-to \ ^ (moku)-sure-ha un-fei kokoro-je \ tsu-to tatte kafaivara-jori j ßto-tsn-no ^ (dai)-wo tori-idasi \ ko-wa ip ^* (siü-kun)-jori ma-iraseraru \ wonore-iva josi-no un-fei ko- wa fatsu-se kin-zo. Notsi fedate-naku nado kutsi-gutsi-ni \ na- noru-mo mimi-ni ira-ha koso. Kano ßki-mono-ico mi-ire-taru-ni \ ki-gane mi-ßra kami-ni osi-tari. Tsi6-ku-r6 erhob das Haupt. Sehr verwundert und in der Meinung-, dass es auch eine gute g-oldene Ranke geben werde, liess er sich von dem Weibe führen. Als er in den Söller g-elangte, tranken daselbst drei lärmende Krieg-smänner sorglos Wein. Der auf dem oberen Sitze sitzende ältere Kriegsmann schob lächelnd die zerstreut hingestellten Geräth- schaften weg, bereitete einen Sitz und winkte Tsiö-ku-ro mit den Worten : Hierher ! hierher ! vertraulich herbei. Allein Tsiö-ku-ro, thatsächlich sich entfernt haltend, trat nicht näher und bezeigte seine Hochachtung. Jener Kriegsmann entschul- digte sich und sagte: Ihr seid Tsio-ku-ro, Stellvertreter des hiesigen Geschlechtes Taru-I. Ich bin von dem Geschlechte Ko-tari in Fari-ma. Früher sei die erste Vorstellung jedes Einzelnen. Hiermit gab er einen Wink. Un-fei, es verstehend, erhob sich schnell, nahm von der Seite ein Gestell hervor und sagte : Dieses wird von dem Vorgesetzten und Gebieter dar- geboten. Ich bin Josi-no Un-fei, dieser ist Fatsu-se Kin-z6. Später seien wir ohne Abschliessung bei irgend welchem Ge- spräche, wenn die Nennung des Namens in das Ohr gedrungen. — Als man in dieses Ziehwerk hineinsah, waren daselbst drei Stücke gelben Goldes in ein Papier geschoben. Tsio-ku-ro tatsi-matsi me-wo fosome \ fana-ioo ikarasi J^ fp fsin-Uiüj-ni enii-te \ ßtai-ivo tatami-ni suri-tstücete \ nani- goto-no aru-ga jiije \ imada ^^ ^b (men-sikij-mo naki ijasi-ki onore-ni | ka-hakari atsukn-wa mono-si-tamb \ koto sotsu-zi-ni-wa ni-tare-domo \ onore-ni nani-ra-no ^ ffi (mitsu-jö)-ivo g^ (taku)- si I koto nasasimen tarne naru-besi. 8a-ara-ba kuma-naku katavi- tamaje \ nani-ni-mare tanoniare-tate-matsuran. Ban-go-rn vffl 4^ ..-^ IMizmaier. (vmn-e,) si \ Unni-no xüce-fd kata-zi-ke-nasi \ tote-vw^ ^ ^ (Hn-qmi) kikn-wa-fnsi. Tsio-ku-rÖ kotoha-no sita-jori \ g* f\i (tO- ,iui fntsi-man-mo J]?, % (seo-ran) are. Tanomare-si kofo nasi- | je-zunha \ futa-taU ki-gane-ni te-wo fure-mazl-to nivamaje taru i ori-mma-wa itsmvari-naranu omo-motsi-wo. | Tsiö-ku-io uuxclito plötzlicli kleine Augen und zog; die j Naso Hilf". Innerlich lachend, rieb er die Stirn an dem Teppiche j urnl sagte: Duss ihr irgendwelcher Umstände wegen mit mir, 1 ,k-ni nLdrigen Menschen, den man noch nicht von Angesicht ; gekannt iuit, so freundlich umgeht, hat zwar Aehnlichkeit mit ; Üebcreilung, doch es wird desswegen sein, weil ihr mir einige : geheime Geschäfte auftragen und mich etwas verrichten lassen , wnllt. Wenn es so ist, so sprechet ohne Rückhalt. Was es | auch sei, ich werde mich damit betrauen lassen. — Bau-go-ro -\ war voll Freude und sagte: Für die schnelle Einwilligung | meinen Dank. Ich möchte aber einen Eid hören. — Tsiö-ku-ro sagte sogleich auf diese Worte: Fatsi-man, an diesem Altare blicke leuchtend herab. Wenn ich das, was mir aufgetragen wird, nicht thue, soll ich nimmermehr gelbes Gold mit der Hand berühren. — Dabei hatte er das Aussehen eines finster blickenden Menschen und eine Miene, die keine Lüge war. Ban-go-rö-ra-wa utsi-icarai \ geni-mo ki-gane-wo te-ni torazu- to-ica 1 appare-no tsikai nari. Sara-ba fedate-naku kataru-besi. Tanomi-no — • ^ (ikken) ^j^ ^ (ta-zi) narazu \ tcon-mi-no Ije-ni ZL /V (ni-fatsi)-no musume \ suko-huru ^ ra (jd-sioku) nnacnsi-ki josi. Onore kanete kiki-ojohi mada minu koi-in (ikogarete \ fi-me-vio-su jo-mo-sugara omö koto -BJ (setsuj nari. K<> ijeiu-ni-iua viono-no-fa-no mi-ni \ sa-koso me-me-si-to waro- ran. Ware-r)io mata sika omoi-te \ omowasi-majoicasi-to ikii-so- Udii I omoi-kajese-do wasure-jenu \ ko-ica saM-tsu jo-no jeni-si-ka \ (inn-ica idzamo-no mi-jasiro-nite \ ja-ioo-jorodzu kami-no tsudoi- ■masi I toku tsuma-sadame ari-si-ni-ja. Won-mi-wa ^^ S- (ka- zi)-wo torii-to si-mo | kiku-ga mani-mani kb-hakari \ fukaki ovioi- wo akas%( nari. Aicare ^f] (sef.w)-7iarii tosi-tsuki-no \ kurusi-mi- ico farasan fakari-goto aru nara-ha \ icanami-ga tame-ni kore-ico fakare. Ki-gane-wa nozomi-ni makasu-hesi-to . Ban-go-ro sagte lachend: In der That, gelbes Gold nicht in die Hand nehmen, ist ein prächtiger Eid. Ich werde also Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. 377 ohne Rückhalt sprechen. Die Sache, die ich wünsche, ist nichts anderes, als Folgendes. In eurem Hause soll ein zweimal acht Jahre zählendes, von Gestalt ziemlich reizendes Mädchen sein. Ich hatte von ihr gehört und ohne sie noch gesehen zu haben, entbrannte ich in Liebe und denke an sie den ganzen Tag, die ganze Nacht in Pein. Wenn ich dieses sage, wird man über den Kriegsmann, weil er so weibisch ist, lachen. Ich dachte ebenfalls so, und obgleich ich es, um die Gedanken abzulenken, mehrmals immer wieder überlegte, kann ich nicht vergessen. Dieses ist vielleicht eine Beziehung der früheren Welt. Oder sollten vielleicht bei dem Altare von Idzumo die achthundertmal zehntausend Götter sich versammelt und früh- zeitig die Gattin bestimmt haben? Ich höre, dass du die Ge- schäfte des Hauses führst. Demnach gebe ich dir die so tiefe Sehnsucht bekannt. Wenn es ein Mittel gibt, das schmerzliche, Jahre und Monde währende Leiden zu klären, so schaffe für mich dabei Rath. Gelbes Gold werde ich dir nach Wunsch überlassen. Kotoba-tco taJmmi-ni g-^ (taku) - snre-ha \ tsio-ku-ro-wa te-wo litte 1 icare-ni fitosi-hi fiio-mo koso-are \ nani-ico-ka tsutsuman onore-mo zifsu-iva kano o-musu \ taka-asi-da-nite knhi-made-mo \ ^^, ^^ (ren-ho)-ni mune-wo kogasure-do \ kimi-ga -tH (setsn)- naru mi-kokoro-io i-i \ ki-gane-wo motte vinkni-tamav:an-io-no { sono koto-no fa-vo itsuwari narazu-tca | ika-ni-mo koto-tco fakari- mbsan. Sari-nagara | koko-ni fito-tsu-no smcari ari. Sono juje-wa kano icofome | saki-si ß fmca-fo-zi-fo moro-tomo-ni \ mijako ^ ^ ^ (kin-kaku-zi)-ni mbde-si kajeru-sa j idziiku-no ^ ^ (hu-rai)-ga fittari mi-tari \ fi^ ^^k (mn-tai)-ni icotome-ico ubawan-to se-si-ga \ sono ^ ^ (ki-kiü)-no wori-joku-mo | ■^ ^^ (re6-siü)-no waka-tono sai-zi-rö naru fito \ wori-si-mo jodo-gmca-tvo jj^ ^ (sib-j6)-serare-si \ fune-ni fakarazu musume-ico snkujeri. Notsi-ni .sono toki-no sama-ico kiki-naje \ onorc-mo fara-ivo tafsi-hana-no \ ko-zima-ga fiaki-ni arare-domo \ kano sai-zi-rö-to tada futdri \ ^ ^ (mn-ri) amari-no kudari- ftme I ika-naru fanasi-no ari-ken-ja \ sore-jori notsi-wa nani-io naku I musume-ga tdtsi-wi furumai \ tada nka-uka-to kokoro- otsi-i-zu. Tayna-tama favi-si-goto-ioo nasa-ha mafsi-fur/ foki-to kakotsi | siba-siha kanzasi-ico ^^ (toj-zite-wa kuru kon.n-V)0 37» Pf izmaier. kazuje I koto-fiku saje-mo ^ ^ |§ (so-fu-ren) \ suru koto ,„„„ /.„/„ . [Hl (itsi-en)-in \ ono-(ja kokoro-ni tsuju kanawazu. Uiose Worte brachte er mit Geschicklichkeit an. Tsiö- ku-rA schhif;- in die Hände und sagte: ,Es mag Menschen gehen, welche in gleicher Lage sind wie ich. Was sollte ich wohl vcrlichlenV Ich selbst bin wirklich zu diesem Mädchen, von den liehen Schuhen bis zu dem Halse, von Liebe in der Hrust entbrannt, doch es handelt sich um das leidenvolle Herz des Gebieters. Wenn die Worte, dass ihr mit gelbem Golde vergelten werdet, keine Unwahrheit sind, so werde ich irgend- wie bei der Sache Rath schaffen. Es gibt jedoch hier ein Hindcrniss. Es besteht darin: Dieses Mädchen besuchte an einem früheren Tage mit ihrer Mutter das Kloster Kin-kaku in Mijako. Auf dein Rückwege wollten zwei oder drei nichts- würdige Menschen das Mädchen mit Gewalt entführen. In dieser Gefahr eben recht kommend, rettete Sai-zi-ro, der junge Sohn des Statthalters, auf dem Schiffe, in welchem er damals auf dem Flusse Jodo-gawa zum Vergnügen umherschifFte, unvermuthet das Mädchen. Später hörte ich zu meiner Bestürzung, was damals vorgefallen, ich wurde zum Vorgebirge der kleinen Insel der Zorncsblume, doch auf der Fahrt von drei Weglängen stromabwärts mit diesem Sai-zi-ro, wo sie nur zwei waren, was für eine Unterredung wird stattgefunden haben? Seit dieser Zeit sind, ohne dass es etwas gäbe, FLaltung und Benehmen des Mädchens nur träumerisch, und sie ist im Herzen nicht gefasst. Zu Zeiten v(;rfertigt sie Nadelarbeit. Sie ist betrübt, dass die Wartenadeln fern sind. Wenn sie die Haarnadeln oft wegwirft, zählt sie das Kommen und Nichtkommen. Selbst das Harfenspiel ist das S6-fu-ren. Was sie thut, was sie verfertigt, geht in einer Rundung. Es gefällt mir nicht im Geringsten'. O-muHU ist mit musume , Mädchen' gleichbedeutend. Kiki-naje f-j' -^^ bedeutet wörtlich : hörend erschlaffen. Tatsi-bann-no ko-zima bedeutet: die Insel der Pomeranzeu- bäume. Fara-too tatsi-bana-no ko-zima, welches den Sinn von ,kleine Insel der Zornesblume' erhält, ist ein Wortspiel. Sb-fu-ren , denken, lieben' ist eine ursprünglich chinesische Tonweise. Für ^, ren , lieben' findet man auch 'j'^ ren ,be- mitleiden' und ^ mn ,Wasscrlilie'. Das Haus eines Statthalters von Fari-rna. Oiv Sikare-domo nmsume-iva musume \ fawa-oja made-ga onazi- jo-nite I kano ioki waka-tono-no tasuke naku-ica \ ika-nnrn ^^ i^ (en-keo) i^ ^K (fen-zi)-ni toraivare \ mijako nani-wa-no siha- i-nite mi-si \ kataki- :^ (Jaku)-fo-ka ßto-no iu-meru \ fana ßrage manako o-oi-ni \ kawo-ioa .mmi-nasu muku-tsttke otoko-ni PpT ^^ (ka-siaku)-ja iiken so-ko omoje-ha \ waka-tono-no go-ioon wasure-mazi-to \ -^ (ko)-ni-wa ^ (nie)-no naki u-oja-gokoro \ mimi kasikamasi-ki made fama-no o-no \ inotsi-no oja-to ija totomi I itaku fetsnraje-ha sai-zi-ro-mo \ kore-wo josi-to si tvaka- to-no I i-svke-to rjeru-ivo tsnkai-to sife \ ml-tsu-ka-wo okaztt, oto- dzure-no sono tahi-tabi-ni o-musu-no jorokohi \ to-aru toki-wa fiso-fiso fanasi \ kiwnmcte — ■ ^ (it.n-jo)-no fune-no ufsi-ni \ Hfi Ip -Q: (sei-iüb-ho)-ga ^ -^ (mi-tsij-no tose-momo-no fatsn-nari sasage-tari-to-wa iwazn-to-mo joku sirare-tari. Kakarn icake-josi aru-kara-ioa \ kimi-ga ^f] (setsn)-naru kokoro-hase-wo \ *^ :^ ^[5 (fn-rn-7ia)-no ^ ( henj mote toku fote-nw \ o-musu- no ika-de uke-fikan-ja ( kono kofo fntsn-futsu kano-he-karazu. Sare-domo si-i-te motome-tamaioa-ha \ loare-ni fito-tsu-no moku- ronii an-nare. Sika-ioa are-domo kore-iva mala fito-kata-naranu fone-wori nare-ba \ [Jpj" ||^ (a-ioa)-no nnrn-to-wo kojuru-teo | o-oi-naru uioo-no kokoro ara-ha ivo/re si.wo-ai-no nami-nami- naranv \ tsikara-ioo tsukusi-tate-matsu^^an. jindessen ist das Mädchen ein Mädchen, selbst ihre Mutter ist gleichen Sinnes. Wenn damals die Flilfe des jiing-en Ge- bieters nicht g-ewesen wäre, an welcher fernen Gränze, in welchem seitwärts gelegenen Flecken gefangen, würde sie von Seite eines verwilderten Mannes, wie man ihn auf den Schau- bühnen von Mijako und Nani-wa gesehen, bei welchem die Menschen von Dienstleistungen gegen den Feind zu reden scheinen, eines Mannes, dessen Nase breit, die Augen gross, das Angesicht gleich Tinte, Zurechtweisungen erhalten? Wenn man dieses bedenkt, lässt sich die Gnade des jungen Gebieters nicht vergessen. Mit diesen Worten ehrt ihn der Sinn der gegen ihr Kind augenlosen Mutter, bis das Ohr betäubt ist, als den Vater der Edelsteinschnur, des Lebens immer mehr und schmeichelt ihm gewaltig. Auch vSai-zi-ro hält dieses für gut. Er macht einen jungen Mann Namens I-suke zum Ab- gesandten und schickt ihr, ohne drei Tage auszulassen, oft- •M) Pl'iz inaicr. nmls N:uliriilit. Darüber freut sich das Mädchen. Dass sie zu eiiKM- «•cvvisson Zeit im Geheimen gesprochen und ganz fri-wiss in (i''iii Schiffe den Erstling des dreitausendjährij^en riirsichs der Königsmutter des Westens dargereicht habe, dieses, wenn sie es aucli niclit sagt, weiss man gut. Da solche Unistiiiid«; obwalten, so mag der Gebieter seine schmerzlichen Gedanken mit der Beredsamkeit Fu-ru-na's darlegen, wie könnte das Mädchen einwilligen? Diese Sache lässt sich durchaus nicht erfüllen. Wenn ihr jedoch mit Gewalt es be- trehret, so hätte ich einen Plan. Demungeachtet ist dieses wieder eine nicht leicht zu nehmende Mühe. Hat man das Herz des grossen Fisches, von welchem man sagt, dass er das tönende Thor von A-wa übersetzt, so werde ich alle zu der Zeit iinjremessenen nicht unffewöhnlichen Kräfte aufbietend Fu-ru-na war unter den zehn Schülern Schaka-ßuddha's hinsichtlich der Beredsamkeit der Erste. Futsu-futsu, sonst futto, hat den Sinn von tajate , durchaus'. Naru-to ,das tönende Thor' ist ein Wirbel in dem Meere von A-wa, nächst dem Kreise Ita-no. Ban-go-ro-wa kono kudari-ivo \ Mku-ga mani-mani gan-sioku '^ (fen)-zi I arid-ioa kuroku ni.ata-ica akaku \ kono toki nagaki iki-wo tsugi | sate-ica aka-dzuki-no ko-segare-ga \ kaioa-sio-jo-no fnne nan-si-ga \ onore joku-mo ivare-wo Site \fara-fukururu-made\ midzib nomase-si-na-to j omowazu ikari-no ari-sama-ni ono-ga tsi- zioku-ico arawasan-to su. Uu-fei-ra siki'ri-ni snoahuki-si \ tsib- ku-rd-iüo me-mote sirasure-ha j han-go-ro jb-jaku kokoro-dzuki \ so-ica ifo aja-nki koto nari-keri. Saru-nite-mo sono mono-no fu \ idzukn-no mono-ka-ioa sircme-domo \ 'jK i^ (fu-f6)-to-ja iwan rh-zeki-to-ja iü-hekl. Ware mosi so-ko-ni ari-awasa-ha \ hu-rai-no jnkara-wo Itdkn korasi \ jodo-gawa-no midzu-nzi sirase-masi-ioo \ niknmu-hesi nikumu-hesi. Säte mata o-koto-no fakarai-nite wanami-ga no?:omi-wo fatasan-to nara-ha \ kl-gane-wa sara-ni osiwn-mdzL Nagmcdkn-wa kore-ico simese. Während Ban-go-rö diese Worte hörte, veränderte sich sein Gesicht und wurde bald schwarz, bald roth. Er holte jetzt einen tiefen Seufzer und sagte: Also war es das Schiff, in welchem der kleine Sohn des Geschlechtes Aka-tsuki auf dem Flusse eine Lustfahrt machte. Er wäre im Stande ge- j Wesen, mich. Ins mir der Bauch geschwollen wäre, Wasser Das Haus eines Statthalters von Fari-ma. 381 trinken zu lassen. — Ohne daran zu denken, war er in dem Zustande des Zornes im Begriffe, die eigene Schande bekannt zu s'eben. Un-fei und dessen Gefährte husteten fortwährend und machten ihn mit den Augen auf Tsiö-ku-ro aufmerksam. Ban-go-ro besann sich endlich und sagte : Es war eine sehr gefährliche Sache. Indessen weiss ich zwar nicht, woher diese Kriegsraänner sind, doch man wird sie wohl gesetzlos nennen, man wird sie wohl gewaltthätig nennen. Wenn ich ihnen dort begegne, werde ich die nichtswürdigen Leute streng züchtigen und sie den Geschmack des Wassers des Flusses Jodo-gawa kennen lernen lassen. Abscheulich ! Abscheulich ! Wenn du also durch die Bemessung dieser Sache meine Hoffnung erfüllst, so werde ich das gelbe Gold durchaus nicht sparen. Ich bitte dich, deute es an. Tsib-Jai-rö-ica f(ina-si(dzi-wo fono-mekase \ falcari-goto-wa §^ (mitsu)-wo tatto. -^ B^ ^ P (feJci-ni-sekkö)-no jo-no naka-to \ han-go-ro-ga mimi-ne-ni kutsi Jose | nani-goto jaran sasnjaku-wo \ kiki-owari-te teo-fo te-ioo vfsi j kono fakari jg^ (sin)-ni JM^ (med) nari \ toki-jete -^ (ki) nari. Waga tame-no S ^ (rio-ho) ^ ^ (kua-reo) \ kofo RJ^ ^ (zib-ziu)-no noisi J^ g (tcon-sib)-ico atajen tame-no sirusi-ni-ioa \ ije-ni tsutaje-si%jl^ ä^ (fi-zo)-no fito-sina \ nandzl-ni siharaku adzuku-hesi- to ^ n^ ]^ ^ (go-td-jü-zibj-ga takumi-nl takumi-si J^ ^ ;tth (nana-ko-dzij-ni kara-si-al eri-faru \ ■^>- (kin)-no ko-tsuka-ico atbre-ba j tsib-ku-ro-wa tate-ni mi joko-ni siikasi | kokoro-ni tarane-do koio-ioaza-ni \ tori-Je okazaru-ica ^ ^^ (fu-dzib) nari-to | osi-itadaki fu-tokoro-m osame \ kore-jovi sara-nl sakadziüci- wo megurasi \ ^^ Qj (mei-tei) -p' ^^L ^ (ziu-ni-hun)-ni amaru koro \ jo-tari ßtosi-ku )^ f^ (siu-r6)-wo tatsi-ide sazameki-tsurete tatsi-kajeru. Tsio-ku-ro machte die Blumenfäden dunkel erscheinen und sagte: Bei einem Anschlage schätzt man das Geheimniss. Wir sind in der Welt der Ohren der Wände, des Mundes der Steine. — Er legte den Mund an das Ohr Ban-go-ro's und flüsterte etwas. Dieser hörte ihn ganz an, schlug in die Hände und rief: Dieser Plan ist in Wahrheit ausgezeichnet. Ich kann es erklären, es ist wunderbar. Du für mich ein Liü-wang, ein Ngo-lung, dir werde ich, wenn die Sache zu Stande gebracht ogO Pfiziiiaier. Das Hans eines Statthalters von Fari-ma. «ein winl. (•iMuir und P,..l..hiiung- zu Thcil werden lassen. Zum ZcicluMi, dass dieses so ist, werde ich dir einen in unserem Ilsuisc. vererbten, im Geheimen verwahrten Gegenstand für eine Zeit anvertrauen. - Hiermit übergab er ihm einen durch die Kunst Gü-to Ju-zio's erfundenen kleinen g-oldenen Stiel^ auf dessen Fisclii,n-undo ein chinesischer Löwe eingemeisselt war. THi<'>-ku-r«*^i besah es nach der Länge, durchblickte es nach der Quere. In seinem Sinne war er zwar nicht befriedigt, doch fremäss dem Sprichwortc: ,0b nicht Werthvolles hingestellt wird, ist unbestimmt' hob er ihn über das Haupt und verbarg ihn in dem Busen. Man Hess jetzt wieder den Weinbecher im Kreise umhergehen, und als man vollkommen, mehr als zwölf- fach betrunken war, verliessen die vier Menschen zu gleicher Zeit das Weinbaus und kehrten polternd mit einander nach Hause zurück. Go-to Yü-zio, ein Kriegsmann des Heerführers Josi-masa, zeichnete sich durch seine Geschicklichkeit in der Handhabung des Grabstichels aus. Er starb im neunten Jahre des Zeit- raumes Yei-sio (1512 n. Chr.) 72 Jahre alt. ' l\Ian sagt, naua-ko in nana-ko-dzi habe die Bedeutung ^ -?• na-no ko { -jr y ZI ) J"»gcr Fischt Es sind kleine Tunkte, welche mit Fischen Aehulichkeit haben und den Grund des Grabstichel Werkes bilden. In den alten Erzählungen wird auch wii-klich nanoko ( "j* y^ 17 ) geschrieben. Ko)io toki-jovi jUorl-no snhural | kasa fuka-fuka-to ^^ (tsiaku)-si-tarn-[/a \ t.nh-ka-rd-ra-fja ari-sama-wo-mite \ ito ihukasi- f/e-ni nkaijai-i-taru-(/a \ kono tok'i sa-aranu ke-siki-nite \ n|j^ B^ (sia-t6)-no kafa-ni kakaivi-tani j jtA "^ (Jikke.d) kono -^ (si) nan-ra-no mono-ka \ so-wa :^ [p| (kö-kiiai)-ni siraru-hesi. Schon früliei- hatte ein Kriegsmann, der den Hut tief in das Gesicht gedrückt hatte, das Benehmen Tsiö-ku-ro's und der Anderen bemerkt und sie mit grosser Befremdung beobachtet. Er blieb jetzt mit gleichgiltiger Miene zur Seite des Altar- grundes versteckt. Wer endlich dieser Kriegsmann gewesen, wird in den späteren Umwenduugen bekannt werden. ^^ S (■^'«'/^■^'^eöj ist für ^ ^ (fikkio) ,endlich' gesetzt. ' Die Setüiiug dieses Namens ist iiit-.lit als Aiiaclironismus zu betrachten, da durcli ilui im Allgemeinen die genannte Kunst bezeichnet werden soll. SITZU^^GSBERICHTE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. PHILOSOPHISCH-HISTORISCHE CLASSE. LXXXIV. BAND. III. HEFT. JAHRGANa 1876. — DECEMBER. SjiUungsber. d. phil.-hist. Cl. LXXXIV. IUI. 111. Ult. AuSjiTef^ebeii am 20. Mai 1877. XXVI. SITZUNG VOM 6. DECEMBEE, 1876. Herr Friedrich von Bärenbacli übersendet mit Bee-leit- schreiben seine Schrift: , Herder als Vorgänger Darwin's'. Das k. k. militär-geographische Institut übermittelt zwölf Blätter der Generalkarte von Central-Europa und acht weitere Blätter der Specialkarte von Oesterreich-Ungarn. Der Berichterstatter der Weisthümer-Commission macht die Mittheilung, dass von Herrn Dr. jur. Fuchs in Wien ein Urbarium der Herrschaft Velm zur Copiatur übergeben und von der herzoglich sachsen-coburg'schen Oberdirection zu Grein- burg eine Reihe von Taidingbüchern und Protokollen eingesendet wurde, welche das c. M. Herr Professor Dr. Lorenz in dem dortigen Schlossarchive aufgefunden hat. Herr de Goeje, Professor der arabischen Sprache an der Leidener Universität, ersucht in seinem und seiner Mitarbeiter Namen um eine Unterstützung für die Ausgabe der grossen Chronik des Tabari. Herr Dr. Friedländer, Rabbiner zu Kanitz, legt ein Manuscript vor, welches betitelt ist: , Geschichte der hervor- ragendsten Tanaiten und Amoräer^ und ersucht um eine Sub- vention behufs der Drucklegung. Herr Dr. Franz Martin Mayer, Professor an der Landes- Oberrealschule und Privatdocent an der Universität in Graz, überschickt eine Abhandlung: ,Ueber die Abdankung des Erz- bischofs Bernhard von Salzburg und den Ausbruch des dritten Krieges zwischen Kaiser Friedrich und König Mathias von Ungarn 1477 — 148U, mit der Bitte um Aufnahme derselben in das Archiv. 9^* 3HG An Druckschriften wurden vorgelegt: Acndrmio des Inscriptions et Belles-Lettres: Coraptes rendns des Seances do raiiiice 1876. IV. S^rie, Tome IV. Paris, 1876; S». AcadtMiiy of Scienze of St. Louis: The Transactions. Vol. III. Nr. 3. St. Louis, 1876; 8". Ak/idcmie der Wissenscliaften , Könipl. bayer. zu München: Sitzungs- berichte der philosophisch -philologischen und historischen Classe. 1876. Bd. I. Heft III. Münthon, 1876; 8». — Königl. preuss. zu Berlin: Monatsbericht. Juli 1876. Berlin, 1876 r 8". — könipl. Schwedische : Ofversigt af Förhandlingar. 3.3. Arg. Nr. 4 u. 5. Sto.-kholni, 1876; 8". Bären bach, Friedrich von: Herder als Vorgänger Darwin's und der mo- dernen Naturphilosophie. Beiträge zur Entwicklungslehre im 18. Jahr- hundert. Berlin, 1877; 8". Gcological and geographical Survey of the Territories of the united States. Bulletin. Volume II. Nr. '1 and 3. Washington, 1876; 8". Institut, k. k. militär- geographisches: Provisorische Ausgabe der Serbien, Bosnien, Ilerzegovina inid Montenegro enthaltenden Blätter der General- karte von Central -Europa im Masse von 1:300.000 d. N. Vi Blätter. — Umgebung Wiens. 6 Blätter. — Ortler-Dolomit-Gruppen von Ampezzo, Buchenstein, Cadore, Enneberg, Höllenstein, Pragser und Sextou. Istituto reale Veneto di Scienze, Lettere ed Arti: Memorie. Volume XIX. Parte I III. Venezia, 1876; 4". Lesehalle, akademische, an der k. k. Universität zu Wien: Sechster Jahres- bericht. 1875 — 1876. Wien, 1876; 8'\ Messina, Michele: La Letteratura latina in Italia nel Secolo XIX. Napoli, 1876; 8". Mittheilungen aus J. Perthes' geographischer Anstalt. 22. Band. 1876, X und XI. Gotha; 4". Rpumont. Alfredo: Viaggio in Italia nel MCDXCVII del Cav. Arnoldo di Harff di colonia sul Reno con introduzione e note. Estratto dall' Archivio veneto. Tomo XI, parte I. 1876. (Revue politique et litteraire' et ,Revue scientifique de la France et de l'etranger'. VI« annee, 2« serie, Nr. 22. Paris. 1876; 40. Soci^te des Sciences de Nancy: Bulletin. Serie II. Tome II. Fase. IV. IX« annee. 1876. Paris, 1876; 8». Verein der Wiener Handels -Akademie: Vierter Jahresbericht. 1876. Wien, 1876; 8». — für Geschichte der Mark Brandenburg: Märkische Forschungen. XIII. Bd. Berlin, 1876; 8". Zeitschrift des Ferdinandeums f. Tirol u. Vorarlberg. III. Folge. XX. Heft. Innsbruck, 1876; 8«. I Fournier. Gerhard van Swieten als Censor. 387 Gerhard van Swieten als Censor. Nach archivalischen Quellen von Dr. August Fournier, Privatdocent an der Uni versitiit Wien. Ürst in der jüngsten Zeit haben sich Gelehrte von Ruf das schätzbare Verdienst erworben, die Reg-ierungsperiode der Kaiserin Maria Theresia wissenschaftlich zu untersuchen und in würdiger Gestalt zur Darstellung zu bringen. Was sich vor- dem als Geschichte ihres Lebens und Wirkens gab, schwankte zwischen einer Tradition, die sich in Loyalität erschöpfte, und den Versicherungen einer Literatur, die sich nicht minder ein- seitig in der Negation gefiel. Eine im richtigen Sinne histo- rische Auffassung ward auch hier — wie überhaupt auf dem Felde neuerer Geschichte — erst möglich, als sich die Schätze der öffentlichen Documente der Forschung erschlossen. Was aber nicht durch neue Arbeit festgestellt zu werden brauchte, was immerdar gegolten hat, das ist die Ueberzeugung, dass ein gut Theil der hohen geschichtlichen Bedeutung, die wir der Monarchin einräumen müssen, auf das glückliche Geschick zurückzuführen ist, welches sie in der Wahl der Männer bewies, die sie zu den Geschäften berief und in ihre Nähe zog. Zwei von ihnen haben ihr vor den Anderen nahe gestanden und ihr Vertrauen besessen wie kein Dritter: ihr Kauzler und ihr Arzt. So verschieden die Wii'kungskreise der beiden waren, deren Berufssphären nach ganz entgegengesetzten Richtungen lagen, so hat sie doch die confidentielle Stellung am Hofe einander näher gebraclit; sie theilten sich in Gunst und Achtung der Kaiserin. Aber weder Kaunitz noch Van Swieten •IQQ !•' 0 u r m e r. liiilxMi MsIkt eine» Biographen gefunden^ und so sind insbe- sondere diu Gnindzüg-e der Anschauungen und Ueberzeugungen di!8 Letzt(!ren bis auf den heutigen Tag für fast unbestimmbar gehalten worden, indess aus den Bestrebungen, die politische (loschiclitc jener Zeit aufzuhellen, das Bild des berühmten nipjnnialcu mit immer grösserer Deutlichkeit liervortrat. Und doch weiss man von grossen Verdiensten Van Swieten's zu sagen. Man steht nicht an, in ihm den Regenerator des hölieren Unterrichts in Oesterreich zu erkennen, den Begründer der medicinischen Schule in Wien, deren Ruf den der Ley- dener Universität rasch verdunkelte; man hat wohl auch hier und dort ein beipflichtendes Wort über seine Bemühungen um das eine und andere gute Buch fallen lassen, das er vor der Vernichtung gerettet. Aber zu einer klaren und umfassenden Vorstellung von seiner Bedeutung ist man noch nicht gekom- men. Kein Wunder. Waren doch auch schon zur Zeit, da er noch lebte, die Urtheile über ihn, die zumeist an seine Stellung als Bücherrichter anknüpften, verschieden genug. Die Einen tadelten seine Härte, die Anderen anerkannten seine Mässigung, wieder Andere lobten den unerschrockenen Mannesmuth, mit dem er Elementen entgegentrat, die sich der frei aufstreben- den Cultur seines Jahrhunderts wie Bleigewicht an die Sohlen hingen. Gerade die Männer, die wir zu den hervorragendsten jener Tage zählen, waren über ihn keineswegs einer Stimme: Voltaire hat ihn beschimpft, Montesquieu sich zu seinen Be- wunderern gezählt. Und so blieb das Urtheil über ihn unklar und unvollständig, und wo die Forschung auf ihn traf, da gebrach es ihr an Stoff eine giltige Charakteristik zu schaffen. Es ist in der folgenden Studie der Versuch gewagt, dar- über hinauszukommen. Dieselbe hat sich jenen Wirkungskreis Van Swieten's zum Vorwurf erwählt, wo sich aus den Urtheilen über Gedanken und Anschauungen Anderer zum ehesten ein Schluss auf des Richters eigene Grundsätze ziehen lässt: die Censur. Einundzwanzig Jahre hindurch hat Van Swieten das Amt cmes Censors bekleidet mit allem Eifer, der dem pflichtgetreuen Älanne zu Gebote stand, und über ein Dutzend Jahre lang den Vorsitz in einer Commission geführt, die er selbst in's Leben hatte rufen helfen und der er, wie dem ganzen Censur- wesen unter Maria Theresia, Gestalt und Richtung gegeben Gorhard van Swieten als Censor. 389 hat. Die Gesclüclito seiner Wirksamkeit ist denn auch von der des Bücherrichteramtes in Oesterreich unzertrennlich, und der hiermit gebotene Versuch wird als ein Beitrag dazu viel- leicht nicht ganz werthlos befunden werden, wenn man im Auge behalten will, welche hohe Bedeutung diesem Zweige der ötfentlichen Verwaltung in den Zeiten des absoluten Staates beigelegt wurde, und wie geringfügig andererseits die histo- rische Literatur ilber denselben genannt werden muss, die sich nur auf wenige mehr minder geschickt compilirte und immer von der Tendenz des Tages dictirte Schriften beschränkt. Das Material, auf dem sich die Untersuchung aufbaut, liegt zum grösseren Tlieile im Archive des Ministeriums des Innern. Es sind dies die Vorträge der Ilofkanzlei, beziehungs- weise des Directorium in publicis et cameralibus, an die Kai- serin, welche die Berichte der Censurcommission begleiteten; daneben die Decrete an die Landesbehörden: nicht ohne Lücken, die sich aus den kurzen Regesten der Archivsprotokolle nur unvollständig ergänzen lassen. In erster Linie von Werth sind dabei eigenhändige Berichte Van Swieten's an die Kaiserin, welche den Acten als Belege angeschlossen sind. Neben diesen verdanke ich Herrn von Arneth's freundlicher Güte die Mit- theilung von Abschriften einer grösseren Anzahl solcher Briefe, deren Originale sich gegenwärtig im Besitze des Herrn Majors Baron Störck behnden und mehr als einen Punkt, der in den Geschäftsstücken der Hofkanzlei dunkel blieb, aufzuhellen im Stande waren. Ebenso hat mir das gütige Entgegenkommen des Herrn Canonicus Kornheisl die Benützung der erzbischöf- lichen Registratur, die Erlaubniss des Herrn Rector Magnificus Professor Stefan die Durchforschung des Universitäts-Archivs ermöglicht und mich zu hohem Danke verpflichtet. Erstes CapiteL Zur Ehileitimg. Das Censoramt der Universität. Gerhard Vau Swieteu. Es war im Jahre 1644 als Milton in seiner ,Areopagitica' dem britischen Parlamente mit beredten Worten vorstellte, wie :iO() Fournier, Hchr (Ifi- biirfi^orliclion Freiheit widersprechend und nutzlos zu- f;Ipich die Censur der Presse sei. Alles, was sich gegen dieselbe vorhrinjfon liess, hat er in dieser Schrift zusammengestellt und soin«' Mfinung in die Worte gefasst: ,Es würde besser sein, wenn man lernte, dass ein Gesetz, welches darauf hinausgeht, Dinfco. die auf ungewisse Art und doch gleichmässig Gutes tmd IJöses bewirken, zu unterdrücken, nothwendiger Weise werthlos sein muss'. Gleichwohl vergingen in England noch iMH halbes Hundert Jahre, bevor man sich entschloss, die Presse freizugeben und an die Stelle der Bevormundung durch den Staat die Verantwortlichkeit des Autors zu setzen. Auf dem Con- tinente aber war man noch lange eben so weit davon entfernt als die Staatsverfassungen im übrigen Europa von den öffent- lichen Institutionen des Inselreichs, und ein neues Jahrhundert musste vorübergehen, bis Mirabeau seinen Landsleuten die Worte des Engländers in ein eindringliches Französisch übersetzte. Was Deutschland anging, so hatte ein Artikel des west- phälischen Friedenstractats den Staatsobrigkeiten katholischen wie protestantischen Bekenntnisses aufgetragen, strenge darüber zu wachen, dass der Religionsfriede nicht durch Schrift oder Wort gestört werde. So sehr hatte sich das Bekenntniss als politische Macht zur Geltung gebracht, dass man noch in der zweiten Hälfte des siebenzehnten Jahrhunderts den Widerspruch gegen die Regierungsgewalt von der Religion nicht unabhängig denken konnte. Wir verfolgen diese Erscheinung vorzüglich in Staaten, wo ein Theil der Bevölkerung sich der neuen Lehre zugewendet hatte, indess der Fürst der alten treu ge- blieben war, wo landständische Corporationen ihren Anspruch auf Mitregierung und ihre Opposition gegen die monarchische Gewalt mit der evangelischen Glaub ensrichtung in Verbindung gesetzt hatten, und wo dann diese von dem siegreichen Fürsten- thura ebenso eifrig als staatsgefährlich erklärt und verfolgt ward wie die Vorrechte der Stände vernichtet wurden. Von Oesterreich gilt dies vor Allen. Hier sah man nach dem grossen Kriege, in dessen Verlaufe der staatsrechtliche Wider- stand gebrochen worden war und die Länder, ihrer Autonomien entkleidet, dem absoluten Willen des Herrschers gehorchten, nur noch in der protestantischen Literatur den einzig gefähr- lichen Gegner, und es drängen sich zur Zeit Ferdinand III. Gerhard van Swielen als Cpnsor, öyi und Leopold I. die Edicte, welche die Einfuhr, die Aufbe- wahrung und das Lesen ,sektisclier^ Bücher als strafwürdige Verbrechen bedrohen. Damit stimmt zusammen und findet seine Erklärung, dass die Staatsgewalt die Aufsicht über die Presse Händen anvertraute, welche sich im Kampfe gegen die häretische Opposition und bei dem Vernichtungswerke, das man aus Staatsraison dem Siege folgen Hess, allzeit hilfsbereit hatten finden lassen, imd die schon durch Beruf und Lebens- richtung in religiösen Dingen als vertrauenswürdige Richter erschienen : der Geistlichkeit imd insbesondere dem Orden der Jesuiten. Nicht dass man diesem die Büchercensiir direct über- tragen hätte ; das Amt gelangte auf einem Umwege an die Gesellschaft und fiel ihr zu, als sie die Leitung des höheren Unterrichtes überkam. So war es am Sitze der Staatsregierung. Seitdem nämlich mit der Ausbreitung der lutherischen Lehren in Oesterreich die Censur als ein Mittel zur Abwehr aufgekommen war, hatte in Wien neben dem Bischöfe und dem Bürgermeister auch die Universität die Befugniss erhalten, sie zu üben, das heisst die neueingeführte Literatur und die Manuscripte der Buchdrucker zu prüfen und Vertreter in eine Visitationscommission zu senden, der die Aufgabe zufiel, protestantische Schriften allenthalben aufzusuchen und zu ver- tilgen. ' Später entzog Ferdinand IL dem Stadtrathe den An- theil an der Bücheraufsicht und übertrug dieselbe gänzlich der hohen Schule, wo nur die Decane Censur an denjenigen Werken übten, die in den wissenschaftlichen Bereich ihrer Facultäten fielen, indess die gosammte übrige läteratur einem 1 Ein Decret. der iiiederösterreichischen Regiernng vom 13. November 1559 an Rector und Consistorium der Universität zeigt derselben an, der Kaiser habe befohlen, den fremden Buchfiihrern, die zu Markte kommen, keinen Laden einzuräumen, bevor sie ihre Waarcn dem Bischof und dem Bürgermeister vorgewiesen hätten. Die Universität möge dazu Commis- säre senden, ,dass Sy neben dem herrn })ischofF Alhie vnnd dem Burger- maister oder denen Personen, so Sy verordnen werden, auf den tag, so Jenen verkhundt wirdet, im Bischoffshof Ersohciucn, vnnd die Piiecher besichtigen lielfen'. (llnivorsitäts-licgistratur). — Noch im Jahre 1614 besteht die Visitationscommission aus dem bischöflichen Official, einem Domherrn von St. Stefan, zwei Stadträtheri und dorn Decan der theolo- gischen Facultät nebst einem Mitglicde derselben (Wiesner, Denkwürdig- keiten der österreichischen Censur S. t)7). .ifj.) Fonrnier. ' Man vergleiche bei Kink, Geschichte der Wiener Universität 1. 457 die Prag^matische Sanction vom 7. August 1623, §. 7: ,Decani (vel etiara vicedecanus in facultate Artistica) approbant quae ad suam spectant fa- cultatem, reliquis a professore approbatis subscribit M. d. Rector'. Im Jalire 1678 werden zwei Buchdrucker, welche Bücher ohne die Zustim- mung der Universität gedruckt haben, zurechtgewiesen (Decret vom •25. Juni in der Univers.-Reg.) und 1698 auch die Trödler, die mit alten Büchern Handel treiben, der Hochschule unterstellt (Decret vom 10. De- ceniber ebenda); dem Bischöfe bleiben die Visitationen in seiner Diöeese aufbehalten (Decret vom 20. November 1651 ebenda). Prolossor überwiesen wurde, i Es war um dieselbe Zeit als, v..in Kaiser befohlen, jener Vergleich der alten Universität mit ,l,.in Jcsuitencolle^ium zu Stande kam, die Sanctio pragmatica jius (lein Jahre 1G23, welche den Mönchen die philosophische Facultät und die meisten Lehrkanzeln der Theologie überant- wortete. Bei dem Verfalle der Rechte und der Medicin, der bald darauf eintrat, war es nicht zu verwundern, wenn ihr Ein- lluss auf die Leitung der Universität und die Führurtg- ihrer Geschäfte mit jedem Jahre wuchs und diese endlich fiist voll- ständig in ihre Hände überging. Und damit auch die Ver- waltung des Bücherrichteramtes, die sie nun uneingeschränkt führten, getragen von dem Wohlwollen und der ausgiebigen Unterstützung des jeweiligen Monarchen. j\Iit dem neuen Jahrhundert aber kam man von der alten Anschauung zurück und erkannte, dass sich die Opposition gegen die regierende Gewalt von dem Bekenntniss frei und auf die eigenen Füsse gestellt habe. Das hing wieder damit enge zusammen, dass der moderne Staat, den wir in dieser Zeit in Oesterreich die ersten Schritte macheu sehen, sich des Einflusses der Kirche und ihrer beengenden Buudesgenossen- schaft zu erwehren beginnt und die Unabhängigkeit selbst- eigener Rechte und Pflichten betont. Unter diesen erblicken wir die Sorge für die geistige Wohlfahrt der Unterthanen, unter jenen die Abwehr jedes schädlichen Einflusses, der dabei zu stören vermag. Hatte der Lehensstaat die Aufsicht über die Literatur getrost den kirchlichen Organen oder Körper- schaften, die unter ihrer Leitung standen, überlassen, so nahm jetzt der Staat der absoluten Fürstengewalt dieselbe für sich allein in Anspruch. Und so bereitet sich in der Auffassung Gerhard van Swieten als Censor. 393 von der Censur eine Umwandlung vor, die wir freilich erst um die Mitte des Jahrhunderts sich endgiltig vollziehen sehen. Zur Zeit Josephs I. finden sich die ersten Beispiele, dass die Landesregierung bei der Censur ,in's Politicum einschla- gende' Bücher von den übrigen unterscheidet und sich selbst eine Ueberprüfung derselben vorbehält. Im Jahre 1705 waren die Acten eines Rechtsstreites von den Parteien im Druck veröfi"entlicht worden, ohne dass die Universität Einspruch er- hoben hätte. Die Regierung erblickte darin eine staatswidrige Handlung und trug — um für die Zukunft vorzusehen — dem Rector und Consistorium der Hochschule auf, dass , diejenige imprimenda, so einigermassen in das publicum Einlauflen, nach der behörigen ortlis ausgewürkhten Censur zur vereren revi- dirung nach Hof gegeben werdend Ein Jahr später erhielt man Kunde, es befände sich ein Buch über das Erbrecht der österreichischen Fürsten auf Siebenbürgen unter der Presse. Alsbald ward der Universität bedeutet, sie möge den Druckerei- besitzern einschärfen, kein Buch politischen Inhalts zu drucken, ,Ehr vndt beuor solches nicht bey hoff selbsten der Impression würdig gemacht worden sey'. Auch sollte keine derartige aus dem Auslande eingeführte Schrift ohne vorhergegangene , Re- vision bei Hof verkauft werden. ^ Solche Aufforderungen wieder- holen sich unter der Regierung Karl VI. In dem Censuredict, welches am 1. März 1725 an die Hochschule ergeht, erhält der Rector die Weisung, Manuscripte, die entweder vollständig oder zum Theile politischen Inhalts sind^ nachdem sie ge- prüft worden bei Hofe einzureichen und die kaiserliche Ent- schliessung abzuwarten. ^ Es ist bekannt, wie sich in den letzten 1 Die beiden Decrete vom 13. November 1705 unil vom 9. September 1706 in der Universitätsregistratur. 2 ,Wan einige biicher scripta oder andere Sachen Ihr Universität oder denen 4 Facultaeten zur Censur übergeben werden, dieselbe nach be- schaffenheit deren Materien, in was für Eine Facultact solche einlaufen, jedesmal von dem Decano und zweyen Mcmbris selbiger Facultact genau und wol durchlesen, reyflich überlegt und mit allem Flcyss censuriret sodan Ihme herrn Kectori und Consistorio ad approbandum zugestellet werden sollen, und da bey solcher gestalten vorgenohmenen censur Sie Universitaet befinden wurde, dass entweder das ganze scriptum, oder auch nur ein theil darvon in das Publicum einlaufe, solle dasselbe, wan :;;t-i F 0 n r n i e r. .lalircM der Uorrschaft Karls ein Gegensatz zwischen Regierung und Universität in seinen Anfängen zeigt, wie jene zur Auf- sicht ül)er die Lehrart der Jesuiten mahnt und das Interesse ])('tnnt. welclies der vStaat zum Mindesten daran nehmen müsse, d<'M IJil(hingsweg seiner Beamten zu kennen. Es hat sich ein Zweifel an der Unfehlbarkeit der Lehrmethode der Gesellschaft hcrausgobildet, und der Staat nimmt das Recht in Anspruch, dieselbe zu prüfen. In dieser Zeit macht sich auch die Ueber- zeugung geltend, dass die Censur einer Reform bedürfe, und ein besonderer Anlass bringt dieselbe zum Ausdruck. Im Jahre 1730 erschien der Kremser Schreibkalender mit einem Anhange ,Von Hungrischen und Siebenbürgischen (leschichten', gefälschte Decrete an die sieben bürgischen Stände enthaltend. Der Kalender war ohne Censur gedruckt und in 2(XK) Exemplaren verkauft worden, ehe man hinter die Sache kam. Der Fall zeigte auf's deutlichste die Mängel des be- stehenden Censurverfahi'ens, und in einem umfassenden Hof- decrete, welches davon seinen Ausgang nahm, wird die Re- gierung aufgefordert, ein Gutachten einzusenden, wie dasselbe besser einzurichten wäre, damit den inländischen Druckereien aufgeholfen, der literarische Verkehr mit dem Auslande — natürlich nur in nützlichen Büchern — gefördert, vor allem aber Missbräuchen, wie der gegenwärtige, gesteuert werde. Unterdess, ward bestimmt, mögen die bisher erlassenen Ver- ordnungen auch forthin gelten; nur sei der Universität auf- zutragen, dass sie nicht allein bei der Censur der Manuscripte, wie mit dem zuvor erwähnten Erlass angeordnet worden war, sondern auch bei der Revision der von auswärts ankom- menden Bücher darauf achten möge, welche von denselben gänzlich oder zum Theile politischen Inhalts seien ; diese wären an die Ijandesregierung abzugeben, die, w^enn sich ein Anstand zeigte, die Pflicht hätte an die Hofkanzlei zu berichten. Zur Erleichterung des Verfahrens habe die Hof kämm er dafür Sorge zu tragen, dass an der Mauth, insbesondere zui" Messzeit, Bücher es auch niateria Tlieologica wäre, vor der gänzlicheu approbation dem liof mit beygefüg-t-räthlicher mainnng alsogleich angezeigt iind hierüber die weitlicre resolution erwarthet werden.' (Univ. Reg.) Vgl. auch die Mittheihing des Rectors an die Decane vom 6. März bei Kink, 2. 51.5. Gerhard van Swleten als Censor. 395 nicht ohne genaues Verzeichniss passiren, welches den Censoren zuzustellen sei. ^ Eine nebenläufige iJemerkung- mag hier Platz finden. In der Theorie sowohl als in der Praxis der Bücherpolizei jener Tage unterschied man zwischen Censur und Revision. Unter jener begriff man die Prüfung der im Manuscripte vorgelegten neuen, noch nicht veröflFentlichten Schriften, unter dieser die Durchforschung bereits gedruckter, aus der Fremde herbei- gelangter Werke. Sonnenfels und sein Gewährsmann Joh. Hein- rich Justi betonen ausdrücklich diese Unterscheidung, und auch wir werden sie bei der folgenden Betrachtung festzuhalten haben. ^ Die niederösterreichische Regierung säumte, die verlangten Vorschläge zu machen, und wiederholte Mahnungen der Hof- kanzlei blieben ohne Erfolg. Dagegen legte sie sich das Edict vom Jänner 1730 in der Weise zurecht, dass sie die Oberauf- ' , Betreffend aber die Ceustiram der uUhier ausgehenden, und die Kevisionem der von aussen hei'einbringenden Bücher und anderer Druck-Sachen ; hat Regierung, und so viel es die Mauthen oder sonst das Aerarium betrift, Regierung und Caiumer ein besonderes und wohl gegründetes Gutachten in ein und anderm nach Hof zu geben, und dabey zu beobachten, dass, ob man zwar die wohl hergebrachte, und in dem wahren Verstand und Wesenheit nehmende Privilegia der allhiesigen Universität und vier Fa- cultäten gar nicht zu kränken, odor zu mindern, noch auch in die Res mere academicas , so viel sie den 8tatum publicum nicht berühren, einzugehen gedenket; daunoch die Censura et Revisio librorum so wohl allhier, als in den übrigen Erb-Landen besser eingerichtet, und dahin gesehen werde, dass einer Seits die hiesige, auch in andern Erb-Ländern befindliche Druckereyen, woran Res litteraria grossen Theil nimmt, in das Aufnehmen gebracht, auch die Hereinsendung guter und nützlicher Bücher gar nicht eiugeschränket, sondei-n vielmehr befördert, anderer Seits aber verbottene, und pro talibus Auctoritate publica erkennte, mithin auch von Staats-Sachen handelnde Bücher und Tractate, vor der Verkauf- und Distrahirung genau luitersuchet, und da ein besonderer Anstand sich äusserte, derentwillen bey Hof angefraget; dahingegen ärgerliche, laster- hafte, oder andere calumniose Bücher, Relationes und Schmäh-Schriften lediglich angehalten, gestalter Dingen nach confisciret, und der Erfolg nach Hof zum Wissen erinnert werden solle.' Codex Austriacus, Suppl. II. 616. Decret vom 11. Januar 1730. Am 23. Januar trghig die Weisung an die Universität. (Univ.-Rcg.) 2 Sonnenfels, Grundsätze der Polizey-, Handluugs- und Finanzwisseuschaft 1. Bd. §. 118. Justi, Staatswirthschaft §. 95. jv.m l' o u r n i o r. Hicht iilx'i- u 11c Zweige der Literatur beanspruchte, und befahl (Umi I^iclit worden.' Rector und Consistorium sollen die mit politischen Büchern sicli meldenden an diese Käthe verweisen. 4. April 1743 (Kink, Gescii. d. Wiener Univ. II. 530.) ' Rector und Consistorium an die Königin, eingegeben am 9. December 1748. (Univ.-Registratur). Sitzungsber. d. pliil.-hist. Cl. LXXXIV. Bd. 111. litt. 2G 1 . y . F n u r n i e r. Staat.-, -Icn Sitten und — das ist, wenn wir nicht irren, Sonnen- fcu' Krtindnnir - einer guten Denkungsart entgegen ist. Dalier Hm dir l'.iu-lieiTcnsur mit Recht als eine der wichtigeren Vcr- waltungsniassregehi zu betrachten. ' Don liohcn Anforderungen, welche damit an die Censur rrc3trllt wurden, konnte dieselbe in ihrer damaligen Gestalt freilich nicht genügen. Ob Maria Theresia selbst den Ge- danken einer gründlicheren Reform fasste und diese nur durch den Krieg hinausgeschoben wurde, dafür besitzen wii' kein Zcnigniss. Dass aber der Mann, mit dem die Kaiserin jetzt in Verbindung trat, und der sich rasch ihr volles Ver- trauen erwarb, den wesentlichsten Einfluss auf die Neuorgani- sation auch dieses Zweiges öffentlicher Verwaltung wie so manches anderen nahm, ist unschwer zu erw^eisen. Es war Gerhard van Swieten. Eine medicinische Autorität ersten Ranges, ein Gelehrter und Lehrer vom besten Rufe war er im Jahre 1744 von Lcyden nach Rrüssel an das Wochenbett der Erzherzogin Marianne berufen worden. Wenngleich seine Kunst hier nicht zu helfen vermochte — Marianne starb am 16. December an den Folgen ihrer Niederkunft — so war er doch der Schwester der Verstorbenen, Maria Theresia, theils durch seine eigenen gediegenen Berichte über den Verlauf der Krankheit, theils durch Kaunitz' günstiges Urtheil über ihn werth geworden, und in den Briefen, die sie an ihn richtet, findet ein Gefühl vertrauensvoller Schätzung seinen Ausdruck, welches das Ver- hältniss zwischen beiden auch in den späteren Jahren ohne Unterbrechung bestimmt hat. Sie dankt ihm darin für seine Aufopferung und Mühe, versichert ihn ihres Vertrauens und ihrer Freundschaft — ,mcme hors de votre sphere', wie sie sagt. Sie äussert den lebhaften Wunsch ihn in Wien zu sehen ' Grundsätze der Polizey-, ll;ui(lluiij>-s- und Fiiiauzwissenschaft I. §. 115 f. Der Einfluss Christian Wolffs ist liier uic-lit zu verkennen: ,In republica censorcs librorum sunt coustituendi, nee pormittendum, ut sine censura libri impriniantur ac omni modo curandum, ut munere suo rite fungantur censores' (J. nat. VIII. §. 477.) Justi, so entschieden er vor allzustreno-er Censur warnt und auf die Zeit seines eigenen Censoramtes in Wien mit bedauern /.uriickhlickt, kann doch nicht umhin, die Unerlässlichkeit der- selben liervorzuhcben und gegen ihre Gegner zu polemisiren. Grundfeste II. §. (57 ff. Gerhard van Swieten als Censor. 401 — ,on ne peiit assez chercher et etre lieureux de troiiver des pareils geus autours d'un prince^ — und zerstreut jegliches seiner Bedenken. ^ Im folg-enden Jahre, 1745, finden wir Van Swieten in Wien. Er ist Leibarzt der Kaiserin und ihrer Familie, Professor an der medicinischen Facultät und Präfect der Hofbibliothek. Nicht ohne dass er eine Reihe von Beding-ungen gestellt hätte, auf die man am Hofe sonder Zaudern einging, hatte er Holland verlassen, wo ihm sein katholisches Bekenntniss hinderlich gewesen war, eine Professur zu erlangen oder auch nur seine vielbesuchten Vorträge weiter zu halten. 2 Man erzählte sich — und sein künftiger Biograph wird dies näher begründen oder widerlegen — dass er sich unter Anderem einen unein- geschränkten Einfluss auf die medicinische Facultät ausbedungen habe; ^ und in der That war es seine nächste Sorge, die Studien der Arzneikunde an der Wiener Universität zu verbessern. Dabei konnte er sich aber der Erwägung nicht verschliessen, dass einer massgebenden Reform in diesen Dingen nothwendig eine Aenderung in der Verfassung des höheren Unterrichts überhaupt vorhergehen müsse, dass die Ingerenz des Staates auf die Universität namentlich unter den damaligen Verhältnissen zu erhöhen und die Führerschaft den Vätern der Gesellschaft Jesu abzunehmen sei. Und damit musste eine Aenderu^ig der Censur — soweit sie der Hochschule noch geblieben war — nothwendig verbunden sein. Es lag in der Natur der Dinge, das'S bei ihrer Organisirung Van Swieten den grössten Einfluss gewann. ' Die beiden Briefe vom 29. November 1744 und vom 8. Jänner 1745 bei Arneth, Maria Theresia, 2. 565. Biograpliisclies Material liieten vor anderen: Hecker, Geschichte der neueren Heilkunde, und ,Elog-e de Van Swieten' in der Histoire de l'academie royale des sciences. Annee 1772. Premiere Partie p. 114. 2 Kink, Gesch. d. Wiener Universität 1. 442 ff. und Arnetli, Maria Theresia 4. 116 ff. 3 Vergl. den Aufsatz ,Van Swieten oder Lincamento aus dem BiMe dieses grossen Mannes' in Wekhrlin's Clironologen 1. '298. 26* 4()2 Koarnier. Zweites Capitel. Die i:iiiri(lir Ceiisuicoiiimissioii. Van Swieteii und die Jesuiten. Nach Abscliluss des Friedens, sogleich im Jahre 1748, wandte die Kaiserin ihre Aufmerksamkeit den Fragen innerer Verwaltung zu, deren Mängel sich während des Krieges recht bitter fühlbar gemacht hatten. Die Ueberwachung der Leetüre des Volkes war unter den ersten, die man in Betracht zog. * Dazu lag ein äusserer Grund vor. Der fast allgemeine Wider- spruch, den die Thronfolge der Tochter Karls VI. in Europa fand, hatte eine umfassende AngrifFsliteratur erzeugt. Eine fast unabsehbare Reihe von Manifesten, Begründungen des eigenen, Widerlegungen des fremden Anspruchs war seit 1740 von Seite der gegnerischen Mächte ausgegangen, denen sich die Schriften inspirirtcr Publiciston anschlössen. In Wien hatte man mit umfassenden Rechtfertigungslibellen und einer gleich grossen Anzahl von Publicationen zur Abwehr in der Form ernster und tief gründlicher Deductionen, mehr minder aumuthiger Ge- spräche, fliegender Blätter u. s. w. geantwortet. Diese Literatur kam in den österreichischen Ländern viel herum, und noch heute lässt sie sich nicht eben selten in den Resten der Ilerrenbibliotheken aus jenor Zeit finden. Aber auch von den gegnerischen Schriften drangen einige, nachdem der Verlifehr mit den Nachbarstaaten wieder eröffnet war, in die Länder der Kaiserin, wo die mangelhafte Consur nicht ausreichend zu wehren vermochte. Und so sind es Werke der erwähnten Gattung gewesen, deren Auftauchen in Oesterreich dazu führte, dass man am Wiener Hofe die Idee einer Reform der Bücher- revision mit grösserem Ernste als je zuvor wieder aufnahm. ' Wir kennen ein Decret vom 29. October des genannten Jahres, mit dem die Kaiserin der Regierung befehlen lässt, über die Censur Bericht zu erstatten, wie viel Bilclier in den letzten acht Jahren verboten, confiscirt wurden, und welches weitere Schicksal dieselben gehabt. Am 5. No- vember trägt die Regierung der Universität auf, sie solle ,nach vorlieriger Vernehmung des Patris censoris ex Soc. J. den abgefassten Bericht ohn- verläugt einreichen'. Gerharil van Swietou alü Cynsor. 403 Unter dem Pseudonym Rochezaug von Isecern hatte F. Zscbackvvitz (nicht der Verfasser einer Biographie Karls VI.), eine , Historische und Geographische Beschreibung des König- reichs Böhmen^ in zwei Bänden erscheinen lassen,' worin nach kurzer geschichtlicher und topographischer Einleitung der Streit über die böhmische Churstimme, die Schicksale Prandau's in Frankfurt und die Genesis des Erbfolgekrieges überhaupt in eingehender Weise erörtert wurden. Die Darstellung begleitend hatte der Verfasser eine Anzahl der amtlichen gegen Oester- reich gerichteten officiellen Kundgebungen Baierns und Chur- sachsens abgedruckt. Eine Beschreibung der Kriegshändel bis in das Jahr 1745 füllte den Rest des Buches. Dasselbe trat im Jahre 1749 in Prag zu Tage, worüber die Regierungsbehörde nach Wien Meldung machte. Sogleich erhielt die Repräsentation und Cammer in Böhmen den Auftrag, das Buch durch den Scharfrichter verbrennen und den Namen des Autors an den Galgen schlagen zu lassen; auch solle unverweilt berichtet werden , welche Normen bei der Büchercensur in Prag in Geltung seien, von welchen Personen dieselbe, insbesondere in Ansehung der politischen Schriften, gehandhabt werde und wie man sie zu verbessern vermöchte. - Der letztere Befehl erging ebenso an die Repräsentationen der übrigen Erbländer. Aus Prag antwortete man, dass daselbst die Bücheraufsicht einer ,zu Examinir- und Combinirung deren in Druck aus- gehenden Sachen und Censurirung deren Calendern verordneten Commission' von Regierungsräthen übertragen sei, deren zwei die Prüfung der juridisch -politischen Werke besorgen. Die Bücher geistlichen Inhalts seien bisher von Seite des Consi- storiums ohne Wissen der Commission confiscirt und beurtheilt worden, was abzustellen , nicht undienlich zu seyu scheinete^ Wünschenswerth sei es auch, dass jedes auf der Hauptmauth ankommende Buch versiegelt und der Verkauf desselben vor der Censur bei strenger Strafe verboten werde. ^ Die ' Fnuilvfurt und Leipzig" 1746. - Decrete der Ilüfkaiizk'i vom 1. September und vom 11. November 1749 im Archiv d. Min. d. 1. ^ Bericht der Kepr;isent;ition und Cammer au die llut'kan/,lei ddu. Prag 18. Decemlier 174'.) (Archiv d. M. d. I.) Als Mitjjlieder der Cummission 4(V1 Füurnier. KaisiM-in nklürtc sich mit eleu Vorschläg-en der Regierung in J{i,hnM-.. .inversüiuden. Die ,geistliclien^ Bücher sollten aller- dings Hucii tbrneihin vom erzbischöflichen Consistorium geprüft wrxilvu, jedoch erst nachdem ihm dieselben von der Commis- uion /ugewieseu worden. ' Aiirh dieKepräsentationen der innerösterreichischen Lcänder sciiicktiMi ihre Berichte ein, Zeugnisse armseliger Literaturver- hältnisse in denselben. In Kärnthen, heisst es darin, bestehe mir eine einzige, d. i. die kleine landschaftliche Druckerei in Khmcnfurt; diese drucke nur Gebet- und Schulbücher und landschaftliche und Regierungspatente. Jene werden von Je- suiten, diese durch die Landschaft und Repräsentation censirt; eine eigene Censurbehörde gebe es uicht.2 Aehnlichen Bescheid eihielt man aus Laibach, wo ,nur einige geistliche Bücher und zuweillen ein oder anderes weltliches wercklein von keiner Erheblichkeit in Druck aufgelegt wirdet^ "^ Von den Büchern, die von auswärts kamen, schwiegen die Berichte; das kaiser- liche Edict aber, welches sie erledigte, nahm darauf besondere Rücksicht: dieselben sollten nach der Verzollung geprüft werden, die weltlichen von einem Rathe der Repräsentation, die geist- lichen von einem Jesuiten. ^ So standen die Dinge in den Provinzen. In der Residenz musste mau an umfassendere Reformen denken. Schon allein der reichliche Zusammenfluss neuer Erscheinungen, den der Aufschwung der deutschen Literatur in jenen Tagen stetig vermehrte, machte neue Massregeln nothwendig. Dazu kam, dass der Fall mit Rochezang von Isecern sich in Wien in ähnlicher Weise wiederholte. Es kamen die ,Lettres d'un Seigneur Ilollandois h un de ses amis^ zum Vorschein, welche die Person der Kaiserin und ihr Erbrecht angriffen.'^ , Falsche und ärgerliche Zeitungen' wurden verbreitet, auf Bestellung in die worden geiuannt: Knrl Gottliard Graf Schafgotscli als Präses, Josef Weuzel Graf Spork, Johann Franz von Goltsch, Johann Wenzel von Wrazda, Franz Anton von Neil und von Neuberg-. (Vgl. den Hofscheniatisnuis, wo diese Conimission schon im Juhrc 1740 aufgeführt erscheint.) ' llofkanzleidecrct vom 'A. Jänner 17.J0. (Archiv d. M. d. I.) 2 Bericht vom 8. November 1749 (ebenda). ^ Hericlit vom 12. November 1749 (ebenda). ' Decret vom 20. December 1749 (ebenda). * pecret vom 20. Juni 1750, .siehe Wiesner, Denkwürdigkeiten S. 112. Gerhard van Swieteu als Censor. 405 KafFeeschänken g-eliefert, durch die Post als Briete iu die Länder getrag-en. Den KatFeewirtheu drohte man mit der Suspension ihres Gewerbes , Denuncianten versprach man reichen I^iohn : ohne sonderlichen Erfolg. Das Eine aber sprang in die Augen, dass unter solchen Verhältnissen der ein- zige Regierungsbeamte, welcher jetzt die Revision besorgte — es war Graf Saurau — unmöglich seiner Aufgabe gewachsen sein konnte. Im Jahre 1749 vollzog sich in Oesterreich die centra- listische Reform der Verwaltung, sie nahm den Landesregierungen die Geschäfte der politischen Administration ab und überwies sie einer Centralstelle, dem Directorium in Publicis et Camera- libus. An dieses wandte sich nun die Kaiserin mit ihrem Ver- langen nach Vorschlägen zur Censurreform. Das Directorium unterbreitet einen Entwurf. ,Wassgestalten die alhiesige Bücher- Censur, ohnerachtet der hierzu eigends bestelte N. (3. Reprae- sentations- und Cammer-Rath Graf von Saurau sich dabey alle Mühe giebet, wegen deren fast täglich zum Vorschein kom- menden neuen und in so vielerley Wissenschaften einschla- genden Büchern durch ein einziges Subjectum niemahlen voll- kommen besorget werden könne; Massen um den Grund eines solch-herauskommenden neuen Buchs einzusehen dasselbe nicht obenhin sondern mit grossem Bedacht durchgelessen werden muss, welches aber mehrere Individua erheischet, daferne änderst dieses Werk zum Nutzen der Religion und des Staats gehörig besorget werde' — schlägt Haugwitz vor, die Bücher in Ab- theilungen zu bringen und jede derselben besonderen Personen zur Durchsicht anzuvertrauen. Die Censur philosophischer und theologischer Bücher solle den Jesuiten bleiben wie bisher; für die Revision juridischer Werke möge die Universität zwei Mitglieder ihrer Rechtsfacultät bestellen. Die Erscheinungen auf dem Gebiete der Medicin zu prüfen habe sich der Proto- medicus Van Swieten bereit erklärt, ,dahero ist unnöthig, dies- falls eine andere Vorsehung zu machen, allermassen derselbe in Ansehung seiner in dieser Wissenschaft und in re literaria überhaubt besitzenden guten Einsicht alles , was in derley Büchern schädliches Vorkommen dörffte, ohnfehlbar entdecken und die solcher gestalten findenden Anstände zu communiciren nicht ermanglen wird.' Bücher historischen und politischen 4(h; F 0 u r ni e r. IiilmItcH H(.ll<;ii .Ich Professoren Boeek, Riegger und Justi an ilni beiden udeligen Akademien, der savoyisclien und der thereHiunischen, zur Beurtheilung übergeben werden, aber ohne (hiM liecht eines ,uueingesehränkten arbitrium' sondern mit der Verpliielitiiiig, Anstände zur Anzeige zu bringen. Graf Saurau wiinle die Oberaufsieht und Direction behalten, die neuange- koiiinieneii Büeher an die Revisoren vertheilen und nach deren Ausspruch entscheiden. Nur von den politischen Schriften luüsste er an den Hof Meldung machen. Man erkennt den Einfluss, den Van Swieten schon in jiinen Tagen am Kaiserhofe besass, daran, dass Maria Theresia ihm die Vorschläge des Directoriums übergab und sich sein Urtlieil erbat. In dem Gutachten, mit welchem er antwortete, sehen wir ihn den Kampf gegen die Jesuiten auf dem Gebiete der Bücherpolizei eröffnen, wie er ihn aiif dem des öff'entlichen Unterrichtes begonnen hatte, und er selbst hielt jenen für die unerlässliche Fortsetzung und Unterstützung von diesem. Was half es auch, ihren Händen die Leitung der Universität ent- wunden zu haben, wenn sie gleichwohl als Bücherrichter fest im .Sattel sassen und wenn alles, was von Literatur nicht ganz bestimmt in's politische Fach einschlug, ihnen auf Gnade und Ungnade überantwortet blieb? Das Eine war ihm klar, die Censur durfte nicht einer Corporation überlassen bleiben, die sie übte wie eine lästige Pflicht und unter dem Gesichtspunkte ihres eigensten Interesses, sondern musste versehen werden durch den Staat, den er einzig als Wächter über Gesetz und Sitte anerkannte, nicht durch Mönche von problematischer Befähi- gung und unmöglichen Grundsätzen, sondern durch wissen- schaftliche Personen, denen er allein das Recht zugestand, über Bücher zu urtheilen. Diese Anschauung beherrscht seine Aeusserung über das Schriftstück des Directoriums. IManches war darin nicht nach seinem Sinne, vor allen Dingen, dass den Jesuiten allein die Philosophie und Theologie überlassen bleiben sollte. Die Censur der ersteren erbittet er für sich selbst, und die Kaiserin bemerkt dazu: ,kann niclil in bessere Hand kommen^, die der letzteren wünscht er lediglich der Beurtheilung des Erzbischofs — dazu- mal Trautson, seiner freieren Anschauungen wegen den Vätern der Gesellschaft Jesu vcrhasst — überantwortet. Ueberdies Gerliaid vaii Swieten als Censor. > 407 unterschied er neben den vier Kategorien von Schriften, welche das Directorium aufgestellt hatte, noch eine fünfte, Bücher ,so zur blossen Literatur gehörig seyen', Materies mixta, wie seither die Benennung lautete. Diese sollte das Personal der Hof- bibliothek zur Censur und als Entschädigung für seine Mühe ein freies Hofquartier erhalten. Und so hätte sein Plan die Jesuiten gänzlich ferne gehalten, ihnen kein einziges Plätzchen auf einem Gebiete gegönnt, das sie bisher fast unumschränkt beherrscht hatten. Die Kaiserin war einer anderen Meinung. Sie hielt noch immer grosse Stücke auf den Orden und sprach das offen aus.' Auch mochte es ihr zu plötzlich und deshalb nicht politisch erscheinQn, wie Van Swieten demselben seine Vorrechte entriss. Wenn sie diesem die Censur der philosophischen Bücher ein- räumte, so war das ein Act persönlichen Vertrauens; seine anderen Vorstellungen aber nahm sie nicht ohne einige störende Zusätze an. Zur Beurtheilung der Bücher allgemeinen Inhalts sowie der theologischen Werke sollte je ein Jesuit zugezogen werden, lautete die Entscheidung, und dagegen war nichts zu thun. 2 Im Uebrigen wurden die Vorschläge des Directoriums gutgeheissen. Die Revision blieb bei der Landesbehörde, der , Repräsentation und Cammer', und ein Rath derselben, Graf Saurau, führte die ,Direction und Obcreinsicht^ '■"' 1 Bezüg-licli lies P. De IJiel, d(on wir in der Commifision begegnen werden, und der das Vertrauen der Kaiserin in hohem Masse besass, vgl. Arneth, Maria Theresia 4. 517, n. 140. - Eins hatte Van Swieten noch erreicht. Die der k. k. Bibliothek gehörigen Bücher wurden niclit revidirt; nur bestimmte die Kaiserin, es solle in jedem Vierteljahr der Zuwaclis an das Directorium berichtet werden (Hofkanzleidecret vom 17. Juli 1751, Archiv d. M. d. I.). Er selbst erhielt am selben Tage sein Decret, in welchem die Kaiserin das ,so rühmlich als eyfrig gemachte freywiliige anerbieten, die vor neu ankommende philosoph- imd medicinische bücher nach der Ihme l)eywohneiiden gründ- lichen Käuntnuss selbst censuriren zu wollen' anzunehmen erklärte. (Arcliiv d. M. d. I.) 3 In dem schon in der vdrhergchciiden Note citirten Erlass vom 17. Jidi heisst es : , Gleichwie die gute Ordnung erheischet, dass die soichergestalt<>n zur Erreicliung des dadurch vorgesteciiten Endzweckes unter mehrere vertlieilte Bücher-Censur dennocli in einem unzertrennten Zusammenhang verknüpfet bleibe, also haben Ihre K. K. M. weiters allergnädigst resolvirt, dass die Direction und Ober-Einsicht noch fcrners Ix-y ihr der repracsen- tation und Camnun- verbhülKm sdUc'. ^^J^ Fournier. Dieser Neuerung gegenüber versuchte es die Universität mit (lein passiven Widerstände: zweimal muss sie aufgefordert werden, die beiden Revisoren der juridischen Bücher vorzu- sclila-e'n. ' Aber aucli der Erzbischof Trautson hatte gegen die nrucT\Iassregel Einiges einzuwenden. Er erblickte in einer welt- liclicn Ccnsurbeli()rde eine Vei-neinung seines Kichterarates über Kcli!,nun und Sitte. Freilich übersah er dabei, dass sich eine grosse ^^'alullung vollzogen hatte, dass nunmehr wie allenthalben so auch in den österreichischen Ländern der Staat für sich Be- fugnisse in Anspruch nahm, die er vorher nur allzu bereitwillig der Kirche eingeräumt hatte, und dass es jetzt weit weniger als in fi-ühei-(!n Zeiten darauf ankam, Bücher auf ihr Ketzerthum zu prüfen. Auf das Decret, welches ihm die Revision theologischer Bücli« r zuwies, antwortete Trautson mit einer Kritik der neuen Einrichtung. Er beginnt mit rein praktischen Bedenken. Dann rügt er es, dass zu Revisoren der juridischen^ medicinischen, politischen und historischen Bücher weltliche, zum Theil- erst vor Kurzem katholisch gewordene Personen bestellt worden seien, wo es doch nicht die Absicht sein könne zu untersuchen, ob der Autor sich als ein guter Jurist, Medicus oder Historicus erweise, sondern ob der Inhalt des Buches nicht wider die Catholische Glaubenslehre oder die guten Sitten Verstösse. Theologen seien leicht im Stande, Bücher, ,welche wider die Gerechtsambe des Landesfürsten oder den Politischen Standt etwas in sich enthalten und von Indifferentisten, Deisten, Spino- sisten gedruckt werden' zu erkennen und den betreifenden Revisoren zu übersenden, , dahingegen diejenige bücher, welche wider den glauben oder gute sitten handelten , nit sogleich von denen erkennet werden, die nie ex professo dergleichen studio und wissenschafften obgelegen habend Endlich erfährt man, dass die neue Ordnung den Rechten des Erzbischofs abträglich sei und der Bulle ,Dominici' Papst Pius'^ V. sowie den Beschlüssen des tridontinischen Concils widerspreche. - Diese Einwendungen des Prälaten gaben Van Swieten Gelegenheit, sich neuerdings auszusprechen, und die Controverse ' Kegieruiigsdecret an Kcctor iiiid Coiisisfurium vom 20. September 17.t1. (Univ.-Kogistr.) 2 Trautson an Maria Theresia, O. Octobcr 1751. (Arcliiv d. M. d. I.) Gerhard van Swieten als Censor. 409 zwischen den Beiden zeigt ein kleines Abbild des grossen Kampfes alter Vorrechte gegen neue Ansichten und Ueber- zeugungeu, wie er das achtzehnte Jahrhundert erfüllt. Allerdings sei es sicher, erklärt Swieten gegen Trautson, dass die Censur hauptsächlich dazu diene, Bücher, welche die Religion anfeinden und den Sitten schaden, abzuhalten; nur würde einem strengen Theologen schon genügen, im Vorworte eines Buches über Medicin, Philosophie, Geschichte u. s. w. eine Bemerkung zu finden, die ihn verleiten könnte, das ganze sehr nützliche Buch zu verdammen. ^ Er überlässt es den Kundigen zu überlegen, ob Geistliche und Politiker, was die Autorität des Monarchen betrifft, sich immer im Einklang befänden. In Spanien und Portugal itrtheilen Theologen an letzter Stelle über die Bücher^ aber wie grosse Unwissenheit herrsche in diesen Ländern und was sei da nicht alles verboten. Trautsons Memoire war ohne Erfolg geblieben. Nicht besser erging es ihm mit einer zweiten Vorstellung, dass man zwar nicht bei der Censur historischer und politischer Schriften schwierig zu sein brauche, wohl aber wo es sich um medicinische und philosophische Bücher handle, die so häufig die Meinung darthun, ,dass Gott nichts anderes sey als die materie mit ihren legibus und der determination ihrer Bewegung und also den geraden weeg ad Atheismura bahnend Dies berührte Van Swieten unmittelbar. Die Kaiserin verfügte, dass die Sache bei einer Revisoreuconferenz zur Sprache kommen solle. Wir erfahren nichts über den Ausgang der Berathung. Aber der Umstand, dass in der Censur der ärztlichen und philosophischen Werke nicht die geringste Veränderung eintrat, beweist, dass auch hier der Kirchenfürst dem Protomedicus unterlag. Die neue Einrichtung galt aber — und dies muss aus- drücklich bemerkt werden — nur der , Revision' der auswärtigen Bücher. Von der , Censur', als Prüfung der Manuscripte auf- gefasst, war dabei für's Erste nicht die Rode, und auch für die ' ,.J'ay vu de ces hommes zeloz s'emporter contre un tres boii livre d'aiia- tomio, parce qii'ils croyerent y troiiver des uudites sc-aiidaleiises . . . Pour les Romaus, historiettes, farces etc. je crois que tous les Laiques I'abandonnerout volontier» au Tlieologiens, ce n'est que la conservatiou des livres utiles, qiii mms tnufdie un peu.' Vau Swieten an Maria Theresia, October 1701. IM» FourniiT. \'isitati.>iu'ii war Fournier. c'H mit aie8en in besonderer Colonne kurze Bemerkungen in einer Geheim- schrift, deren Entzifferung bisher noch niclit geglückt ist und eingehende Beschäftisuno' und Zeitaufwand erfordert. Bei verurtlicilten Werken schliesst die Notiz mit einem latein geschriebenen ,damnatur'. - Nicolai, Keise durcli Deutschland und die Schweiz 4. Bd. S. 352. ,.,,. Fournier. I),„.l, wird man den Klagen über die Strenge der Wiener {'ensnr .,ntffo-onhaltcn müssen, dass die Commission nicht sou- verän ühiT die Bücher entscheiden und nicht eigenmächtig ihnen ihr Schicksal bereiten durfte, sondern dass ihr Urtheil in der oinlachen Form von Vorschlägen einen langen Zug von In- stanzen zu passiren hatte, um nicht selten nach der letzten Kt,(sc-li<-idung wesentlich verändert zurückzugelangen. Und wer undercrseits Van Swieten — so richtig das in Fällen, wie die oben angeführten, sein mag — allein und überhaupt für das Votum der Censurbchörde verantwortlich macht, dem muss in Erinnerung gebracht werden, dass dem Vorsitzenden durchaus nicht eine entscheidende Stimme bei der Beurtheilung von Büchern zukam, und dass er wohl auch mitunter ein Verdict zu vertreten hatte, gegen das er selbst als Censor gestimmt. Sonnenfcls, der die Verhältnisse in der Nähe kennen gelernt, die ]\Iängol der Censur und ihren Eifer an sich erfahren hatte und der endlich, unter Mitwirkung Van Swieten's, selbst in die Itiähe der Consoren eintrat, hat über ihn ein Urtheil gefällt, das der Wahrheit näher kommt. ,Auswärtige^;, sagt er, ,haben sich nicht selten erlaubt, Swietens Strenge, die er an der Spitze der ('(;nsur gegen schlüpfrige oder irreligiöse Werke ausübte^ zu tadeln. Sie wussten nicht, dass ihm eben diese Strenge zum Schilde diente, an w^elchem die aus dem Hinterhalte abge- schossenen Pfeile der entsetzten Censoren (der Jesuiten) ab- gleiteten, die nichts nicht versuchten, die Gewissenszärtlichkeit der Kaiserin über diesen Punkt zu beunruhigend ^ Van Swieten war eben kein unabhängiger Richter. Auch war er nicht von der Art der vollkommen ungebundenen freien Köpfe, die in jenen Tagen der geistigen Bewegung in Europa Inhalt und Richtung gaben; und wäre er's gewesen, er hätte sich nicht darüber täuschen dürfen, wie wenig eine vollständige Freiheit des ge- schriebenen Wortes mit den in jener Zeit tiefgewurzelten An- schauungen von dem Bevormundungsrechte des Staates überein- zustimmen gewesen wäre, dazu in einem Reiche, wo man den fledanken religiöser Toleranz noch immer nicht fassen konnte, wu nocli dii; Einheit des Glaubens als die nothwendige Vor- aussetzung einer erfolgreichen Staatsregierung galt, und wo ' Sonnenfels' gesammelte Schriften 8. Band 8. 111. Gerhard yan Swieten als Ceusor. 4:27 die Monarchin es für ihre persönliche Pflicht hielt, die ihrer Führung' und Sorge anvertrauten Unterthanen vor dem Gifte verderblichen Einflusses zu bewahren. Ohne Rast sehen wir ihn bemüht, den Einwirkungen seiner Feinde auf die Kaiserin entgegenzuarbeiten, sie zu durchkreuzen oder zu balanciren. Nichts ist bezeichnender als seine eigene Aeusserung Maria Theresia gegenüber, als er das günstige Urtheil der Commission über einen alten deutschen Dichter, wenn wir nicht irren war es Hoffmann von Hoffmanswaldau, ver- licht. ,0n crie bien fort contre la severite de la censure ä Vienne. Que diroit-on si nous condanmions Opitz, Hofmaus- waldau etc. dans un tems, que ces livres classiques servent pour etablir et reformer la langue allemande?'' Auch der eigenen persönlichen Meinung der Kaiserin gilt in einzelnen Fällen sein Widerstand. Eine seit dem October 1764 unter der Redaction der bairischen Akademie der Wissenschaften heraus- gegebene Mouatschrift -^ brachte Porträts von Zeitgenossen, mit gefälliger Ironie gezeichnet. Van Swieten, dem auch die Censur der periodischen Schriften zuflel, trat dafür ein. Mai"ia Theresia erklärte ihre Abneigung gegenüber der herrschenden ironischen Richtung in der Literatur, und jener sieht sich genöthigt, die Berechtigung der Satire zu erweisen.-^ Es kam wohl auch dazu, 1 Vau Swieteu au Maria Theresia, 9. März 17(50. 2 Der Titel der Zeitschrift lautete , Bayrische Sammlungeu und Auzeig-eu zum Uuterricht uud Vergnügeu'. ^ Van Swieteu au Maria Theresia, 9. uud 10. März 1765. Zum ersteu Briefe bemerkt die Kaiseriu: ,le monde est asteiu- si leger, si peu charitable, tout se met eu ridicule et eu bagatelle. uos allemands perdeut par lä la meilleure qualitee qu'ils avoient, qui etait d'etre uu peu pesaut et rüde, niais droit, vrais et appliquee. par ce priucipe je ue saurois laisser con- tinuer le , Vertrauten' ... In der zweiten Note setzt Vau Swieten die Rechtfertigung des Urtheils der Censur fort; die Zeitschrift enthalte ,de3 pieces ecrits avec grace et legerete, il raillc les vices et les ridicules de la nation, il fait des portraits par cy par lä dout on trouvera des origiuaux surement en Baviere et peut-estre icy'. Zu allen Zeiten habe man, um das Menschengeschlecht zu tadeln und zu bessern, zur Ironie gegriti'eu. Aber die Kaiserin blieb bei ihrer Meinung: ,je n'aime pas daus mon particulier tout ce qui est irouie; cela ne corrige jamais, mais aigrit, et je le tiens contre la charite du prochain. k quoi bon ce perte du tems pour ceux qui ecrivent et liaeut? il y a taut de bonues choses qui nous manquent, sur lesquelles on pourroit et se devroit ajjpliquer . . .' 42H F 0 u r n i e r. liquer a la langue Angloise, et le nombre des livres An- glois sc uiuhiplioit, et comme la liberte de la presse est sans bornes en Angleterre, tout ces livres demanderent une censure trcs exacte, ce qui estoit fort laborieux. Älais le travail le plus rüde et le plus ingrat estoit la lecture de ce qu'on nomme ,materies mixta' et dont je fus charge comme bibliothecaire. Tous les livres d'histoire, tous les voyages, tous les Romans, histoirettes, chansons, pocms, calendriers etc. devoient estre revus par moy. On rae perniit de distribuer une partie de ce travail j)anny le })ersonal de la bibliotheque, mais les deux ,custodes' estoieut mes seuls aides, et assez occupes par leurs travaux journaliers. Le soulagement ne pouvoit par consequent pas estre notable. Avancant en age j'ay succombe au poids de la censure, et Vostre Majeste m'en a delivre, et apres quelque repos je fus charge derechef du ,praesidium' de la censure, ce qui est moins laborieux que d'estre Censeur, mais demande pourtant beaucoup d'attention, et de sein, car bien de monde essaye tous les jours te tromper la censure. Dans l'etablissement de Ja censure, on donnoit le ,praesi- dium' a un Cavalier de naissance, pour imprimer plus de respect et d'autorite a l'assemblee des Censeurs. Mais il me semble, qu'un President de la censure doit ayoir la connoissance de plusieurs langues et sciences, il doit airaer le travail et y estre accoutume. C'est la raison, pour- quoy il sera pas si facile de trouver parmy la grande noblesse des sujets capables, qui voudroient accepter le Praesidium a la censure. Car un tel Employ demande une residence per- petuelle, afin qu'on peut consulter tousjours le President dans Gerhard van Swieten als Censor. 4b 1 les occiirrences, qui sont assez frequentes. Et dans la ceiisure il n'y a ny vacances, ny aucune interruption. Pour cette raison je crois, que il sera tousjours le plus utile, si on choisit un Praeses parmy les Censeurs seculiers, sur tout parmy les Veteran s. Les Operations de la censure. Quand ils arrivent des livres a la Douane, ils sont d'abord ti'ansportes au ,Censur Ambt', les deux concipistes le recoivent, cherchent les titres des livres dans leurs ludices, et s'ils trouvent des livres, qui ont jamais passe la censure ils les renvoyent au Censeurs respectifs pour les examiner, Si le censeur trouve aucun mal dans un livre, il signe son nom et met ,admittitur^, et alors le livre est rendu d'abord a son pro- prietaire, et passe librement. Mais si le censeur trouve quelques mauvais passages dans un livre, il marque les pag-es, et on garde le livre jusques a la premiere commission de la censure, qui se fait tous les raoix, et quelques fois mesme plus souvent. A la commission on lit ces passages a haute voix, en presence de tous les censeurs assemblees, et si tous les mem- bres de la commission trouvent unanimement le livre condam- nable, son sort est decidee, on le met comme tel dans le pro- tocol de la censure, et on y ajoute les raisons et des passages tires de ces livres, qui fönt les preuves. Sa Majeste fait examiner le protocol de la censure dans son conseil, et apres donne ses ordres sur le sort des livres accuses. Mais si les opinious des Censeurs sont differents sur un livre, alors le President de la commission ordonne, que chacun des Censeurs lise avec attention le livre on question, et dans la commission prochaino on decide du sort de ce livre a la pluralite des voix, et on marque dans le protocol tout le cas et les raisons des opinions differentes et on attend avec toute soumission la decision de Sa Majeste. Les cas de dissensions sont tres rares, et sont produits ordiuairement par des intrigues pour favoriser les pretentions ,,.., Fournier. 4<»- ,lu cU'rf;v öur les ininumites, sur le nombre des moines etc. Mai» do'' cctto facon dans peii de tems tout est decide. Car la coraniission de la censure est tres convaincue, que toutc 8011 c'fHcace depend du Prince souverain imiquement et simphüiKmt. Les Prclats peuvent jamais nommer un Censeur nicsino eil tlieologie de leur propre autorite: Sa Majeste permet seul(3iiicnt, que S. E. L'Archevesque propose un sujet, qu'ü juge dignc d'estre Censeur en theologie, mais il devint jamais censeur que par un decret de Sa Majeste. ("du iDcritc d'estrc bien remarque, car on a plus d'une tois essayfe de tromper ma vigilance. Du tems que S. E. le Cointe de Schrattcrabach estoit Praeses de la Censure il intro- duit Uli Censeur en Theologie: je demandois d'abord a voir le decret de Sa Majeste, par le quel il estoit estabU Censeur. Le Praeses repliquoit üerement, qu'il estoit elu par S. E. le Cardinal Archevesque, et qu'il pretendoit, qu'il prit seance coniinc tcl dans l'instant. Je dictois d'abord au secretaire de la commission une protestation contre cette election, et refusois hautement de prcndre seance avec ce Censeur, jusques a ce qu'il montroit un decret de Sa Majeste, par lequel son election fut constatee. Non obstant cette avanture, on a tente la mesme cbose pendaut que je suis Praeses de la censure, mais j'ay averti d'abord la personne, que sans un decret de sa Majeste je luy permettra jamais de prendre seance a la commission de la censure. Je crois, qu'icy a Vienne on trouvera tousjours des sujets, qui pourront dignement occuper les places des Censeurs, dans tous les Sciences, et avec utilite pour le publicq, soit parmy les directeurs des quatre facultes, soit parmy les Professeurs, soit parmy les gens, qui se distinguent dans la science dont ils fönt profession. Pour remplir ma place de censeur en Medecine, j'ay trouve parmy mes collegues le Medecin Störk, celebre desja par ses propres ouvrages, qui a lu beaucoup de livres en medecine, et continue la lecture avec plaisir et avec avidite. Comme je Tay connu desja dans le tems de ses pre- mieres estudes, et admirc ses progres et sa diligence, je luy ay conseille d'apprendre les langues estrangeres, il a suivi mon Gerhard van Swieten als Censor. 463 conseil, et hors mis les langues scavantes il lit le Francois, ritalien, l'Ang-lois avec facilite. J'ay reserve pour moy imique- ment les livres en langue Hollandoise, et les manuscripts des livres en Medecine, qu'on imprime icy a Vienne. II satisfait en tout a mon exspectation. II se plaint aueunement de ce nouveau travail, qui augmente sa connoissance en l'art, qu'il professe. La mesme chose est vraye dans les autres facultees, car tout homme lit avec plaisir les livres, qui traitent de la science, qu'il doit cultiver. Mais il se trouve une classe dans la censure, qui est tres desag-reable, c'est celle, qu'on norame ,materies mixta^, qui appartient a aucune des quatre Facultees. Elle contient tous les Poesies, les Romans, toutes les historiettes, chansons etc., et dans toutes les langues. Celuy, qui doit lire tout cela, peut guere tirer aucun profit de sa lecture. J'ay porte ce fardeau pendant vingt ans, et je connois tout le desagi'ement. Quand j'ay quitte cette charge, on l'a divise en deux parties. Le Professeur Sonnen fels, cliarge de la censure poli- tique, a pris pour sa part tous les livres Allemands, parce qu'il possede cette langue a fond, on luy a aussi donne tous les livres Anglois, parce qu'il comprend cette langue. Le censeur Gontier lit tous les livres de cette classe, ecrits en langue Francoise, Italienne et Espagnolle. De cette facon le travail de la censure est divise, et l'expedition des livres se fait en peu de tems. Comme la censure estoit une commission toute nouvelle, quand eile commencoit l'an 1751, il n'eut aucun gage stipule pour ce travail, et par consequent on a du prendre des Censeurs, qui trouverent leur subsistance par des autres Employs, dont ils cstoient pourvus desja. Par la le charge de Censeur restoit purement et simple- ment honoraire. Je crois mesme, que les quatres Facultees pourront rester de mesme encore, pour pas charger l'aerarium sans necessite. C'est a dire, que les Censeurs de Theologie, de Jurisprudence, de Medecine, de Philosophie pourront rester encore purement honoraires. Car leur travail est moins penible, et ils avancent Sitzungsber. d. phil.-hist. CI. LXXXIV. Bd. UI. Ult. 30 4(J4 Fou rni er. njir l'-iir I(!ctiirc cn mesme teras dans les sciences, qu'ils doi- vent cultivor sans cela. Je suis tres convaincu, de pouvoir eneore dans ma veillesse, sans grande peine, faire le censeur on Medecinc, tandis qua ma vue le permet. Je me suis pourtjint decharge sur Störck, qui est dans le vigueur de 80 n a^e. Mais il cunviendra tousjours de faire entrevoir a tous ces censeurs honoraires l'esperance d'obtenir un jour quelque reconipense de leurs peines, les theologiens par quelque Cano- nicat, Service a la chapellc de cour etc. etc., les autres par Icsperance d'uu Professorat, ou de quelque Employ compatible avec la charge de censeur. Le President de la censure doit estre content de l'honneur de sa charge, qui demande moins de travail que o.eluy d'un censeur. Mais celuy, ou ceux, qui sont cliargez de la censure du ,inateries mixta', de tous les Romans, Poesies, historiettes, ehansüus etc. etc. qui appartiennent a aucune des quatres fa- cultas, ont la charge la plus difficile de la censure et la plus taedieuse. Quel travail pour un homme de lettres, de devoir em- ployer unc bonne portion de sa vie a la lecture des livres, non sculement inutiles, mais souvent tres vilains, scandaleux, impies, et dont il est bien aise, que rien reste dans sa memoire. Je scais trop par experience le desagrement et la peine d'un tel travail et je crois que les censeurs de cette classe incritent unc recompense proportiouelle a une teile peine. Tout censeur doit estre d'un age mur. La censure doit estre severe, mais cependant il faut qu'elle seit administree avec beaucoup de prudence. Pour cette raison icy a Vienne aucun livre est declare condamnable, que dans Tassemblee de tous les censeurs, qu'on nomme commission Aulique de la censure. II suftit pas pour la condamnation d'un livre, que sa lecture pourroit estre dangereuse pour la jeunesse, quoyqu'il contient des choses fort utiles pour ceux d'un age plus avauce. Les livres par exemple, qui traitent de la generation, de la grossesse, accouchements, des maladies de certaines parties, et bicn d'autres choses seniblablcs, sont jamais utiles dausle bas age. Gerliard van Swieten als Censor. 465 Mais on doit se souvenir, que la censure publique agit seulement sur des livres absolument mauvais. Et qite les pareuS; et ceux, qui sont charges de l'education, doivent choisir avec jug-ement parmy les livres permis ceux qui conviennent dans le cas present, J'ay vu plus d'une fois, q'on a voulu inquieter la religion de Sa Majeste, comme si la censure n'estoit pas assez severe sur les livres, ou on parloit quelques fois d'un amour honneste, sans la moindre indecence, et tendant a l'union sainte du Mariage, si necessaire a la conservation de l'Eglise mesme et de Testat. Je me souviens tres bien d'un livre, que j'avois lu a Tage de vingt ans, dans lequel j'ay trouve tout ce qui peut faire aimer la chastete, ou une vie debauchee et toutes les suites horribles et detestables sont depeints des plus vives couleurs, ou l'indignite du charactere d'un hemme, qui tend des pieges a l'innocence, est mis au jour, et fait fremir. J'ay vu quelques ames devates, qui condamnoient une semblable lecture. Je me repentira jamais d'avoir fait cette lecture, et j'estois si convaincu du bien, que j'en avois recu, que je les ay fait lire a mon Epouse, et a tous mes enfants dans un age convenable. La religion Protestaute estant la dominante dans plusieurs celebres universitees, et autres villes, ou les arts et les seien ces sont dans un estat florissant, ils nous vieunent des livres tres iustructifs et tres utiles, ecrites par des auteurs Protestants, qui par cy par la ont quelque invective contre la religion catholique, contre nostre S* Pere le Pape, la cour de Rome etc. Contre des tels livres la censure use moins de severite, parce qu'ils ne servent qu'a la lecture des personnes, qui sont instruits dans la religion catholique. Notre sainte religion n'a rien a craindre des raisonnements des heretiques, et les gens instruits dans leur jeunesse, confirmes par les sermons et livres de controverse, plus encore par les estudes, quand Tage avance, sont tres en estat a repondre a toute objection. Nee et eduque parmy les Protestants avec tant d'autres dans ma patrie nous avons la satisfciction de voir le Catholi- cisme se perpetuer dans les familles, parmy les paysans mesme, dont le plus grand nombre est catholique, et excede beaucoup le nombre des Protestants. .SO* jj.j. Fournier. Gerhard van Swioten als Censor. Küstent encore quelques considerations a faire sur le noiiihre des cominissions de la censure. II est :i3sez evident, parce qu'il est dit jusqu'icy, qu'il est uasez dif'ficile d'establir une bonne censure. La couuoissance requise de tant des lang-ues, les sciences necessaires, la lecture immense continuelle sans interruption aucune, la droiture et fermet^ requise, pour resister au solli- citatiuns des personnes tres respectables , se trouveront pas faciieiiicnt dans un grand nombre d'endroits. Mais aussy je crois que la censure de Vienne peut suffire pour une circonferenee assez vaste. Car dans la residence tous les livres arrivent et le plus souvent, et les nouveautes au plus viste. Les autres villes recoivent tous les ans le catalogue des livres condamnes l'an passe. Mesme la chancelerie a Tattention d'envoyer tous les mois la liste de ceux qui sont condamnes a chaque mois de l'anuce courante, et de cette facon les mauvais livres sont assez vitcment connus partout, On trouvera aisement dans cliaque ville une personne, qui cüufere les livres, qui arrivent, avec le catalogue des livres defendus, pour en saisir les mauvais: Quoyque il seroit im- possible de former dans la mesme ville une censure con- venable. Plusieurs cas ont prouve que les censures establies a Grätz, a Insprugg, a Olmutz, a Brunn, a Lintz etc. etc. n'ont pas fait grand eflfet. Pour obeir aux ordres de Vostre Majeste, j'ay l'honneur de mettre au pieds du throne mes pensees sur la censure, en attendant, avec la plus humble soumission, sa volonte. 24. febr. 1772. Van Swieten. XXVII. SITZUNG VOM 13. DECEMBER 1876. Der k. k. Generalstab übersendet mit Begleitschreiben die drei ersten Bände des in der Abtheilung' für Kriegs- geschichte des Kriegsarchives verfassten Werkes: , Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen'. Das e. M. Herr Archivar von Zahn in Graz dankt für die ihm bewilligte Reiseunterstützung behufs Vervollständigung der Materialien, betreffend die Politik Herzog Rudolfs IV. von Oesterreich gegenüber dem Patriarchate von Aquileja. Das w. M. Freiherr v. Sacken legt vor den Bericht des Herrn Karl Deschmann, Gustos des krainerischen Landes- museums, über die mit Subvention der kais. Akademie im Jahre 1876 unternommenen Pfahlbau-Forschungen im Laibacher Moore und bespricht unter Vorzeigung der wichtigsten Fund- gegenstände die Resultate dieser Untersuchungen. An Druckschriften wurden vorgelegt: Accadeiuia Pontificia de' Nuovi Lincei: Atti. Anno XXIX. Ses. IV. Roma, 1876; 40. Akademie der Wissenschaften, königl. preuss. zu Berlin: Monatsbericht-, August 187(5. Mit 5 Tafeln. Berlin, 1876; 8". Dimitz, August: Geschichte Krains von der ältesten Zeit bis auf das Jahr 1813. I. und II. Bd. Laibach, 1875/76; 8". Gesellscliaft, Deutsche morgenländisclie: Zeitsclirift. '■](). Bd., III. lieft. Mit 7 lithugr. Tafeln. Leipzig, 1876; 8«. 4t)H Muh (Ml in Francisco - Carolinum : XXXIII. nnfl XXXIV. Bericht nebst der 28, tind 2it. Lieferung der Beiträge zur Landeskunde von Oesterreich ob der Enns. Linz, 1875 und 1876; 8". I'roprftmiiio: des k. k. deutschen Obergymnasiums zu Brunn für das Schul- jahr 187(5. Brunn, 8" ; — des königl. Obergymnasiums zu Hermannstadt für das Jahr 187;y76. Hermannstadt, 1876; 8«; — der k. k. technischen irochsdiulc in Wien für das Studienjahr 1876/77. Wien, 1876; 4". Report upon geograidiical and geological Exploratious and Surveys west of tlie one hundredtli meridian. Engineer department, United States Army. Part IV. Vol. III. Geology. Washington, 1876; 4«. ,lvevuc j)olitique et litteraire' et ,Revue scientifique de la France et de l'etranger'. V^ annee, 2" serie, Nr. '23 et 24. Paris, 1876; 4«. Societä italiana di Antropologia e di Etuologia : Archivio. VI. Volume. Fascicolo IL Firenze, 1876; 8". Schlötel: Kleine Bausteine zu einem Denkmale. Freiburg i. B., 1876; 8^. Urliclis, R. Dr.: Der Vasenmaler Brygos und die Ruland'sche Münzsammlung. Würzburg, 1875; Folio. Verein, Historischer, für den Regierungsbezirk Marienwerder: Zeitschrift. I. Heft. Marienvverder, 1876; 8». XXVIII. SITZUNG VOM 20. DECEMBER 1876. Herr Professor P. Leopold Janauschek in Heiligen- kreuz dankt für die ihm bewilligte Subvention zur Drucklegung seines Werkes: ,Cisterciensium originum, Tomus I.' Die Commission für Herausgabe der lateinischen Kirchen- väter legt den Reisebericht des Herrn Oberbibliothekars Prof. Dr. Karl Zangemeister vor, der in ihrem Auftrage die britischen Bibliotheken für die Handschriften des Orosius iintersucht und zugleich die älteren Handschriften der übrigen lateinischen Kirchenväter in den von ihm besuchten Sammlungen kurz be- schrieben hat. An Druckschriften wurden vorgelegt: Academie des Inscriptions et Beiles -Lettres: Comjjtes rendus des Seances de rannee 1876. IV"^ Serie, Tome IV. Bulletin de Juillet-Aoüt-Septeinbre. Paris, 1876; S». r Bibliotheque del'EcoIe des Chartes: Revue d'erudition. XXXVII« annee, 1876. 5"= livraison. Paris, 1876; 4«. Bühler, G,: Report on Sanskrit Mss. 1874—75. Bombay, 1875; 12«. Ist i tut 0 reale Veueto di Scienze, Lettere ed Arti: Atti. Tomo II. Serie V*. Dispesa 8* e 9». Venezia, 1875-76; 8«. Krön es, Franz Dr.: Handbuch der Geschichte Oesterreichs von der ältesten bis zur neuesten Zeit. 9. Lieferung. Berlin ; 8^. Lese-Verein, akademischer, an der k. k. Universität und k. k. technischen Hochschule in Graz im Vereinsjahre 1876: IX. Jahresbericht. Graz; 8". Ljubic, Simeon: Der Fund römischer Goldmünzen aus dem ersten Jahr- hunderte der Kaiserzeit. Agram, 1876; 8". — Dispacci di Luca de Tol- lentis Vescovo di Sebenico e di Lionello Cheregato Vescovo di Trau Nunzi apostolici in Borgogna e nelle Fiandre 1472 — 1488. Agram, 1876; 8". — Inscripfiones quae Zagrabiae in museo nationali asservantur. Agram, 1876; 8". — Popis Predmeta iz predhistorickc dobe u nar. zem. muzeju u Zagrebu. Agram, 1876; 8", — Na Oliranu itravosti staro- srbskili zlatiiihnovaca. Agram, 1876; 8". Notizie storiche di Pohl. Parenzo, 1876; gr. 8". I7<» 1't.iLM..' Dclac.urt: La Chasse h la Haie. Paris, 1858; 40. - J. Cesar: So« itiiieraires cn Uelgique d'aprus les chcmins anciens et les monu- niciit«. Peronnc, 1876; 8". - Analyse du Koman du Hern, du trouvcre »urraxin. Arras, 1854; 80. — Etüde nouvelle siir la campagne de J. Cösnr contra les Bellovaques. Senlis, 1869; 8«. — Compte des De- pcnscs de la Chcvalerie de Kobert, comte d'Artois, a Compiegnc, en Itiiu 1'.'37. Aniieus, 1858; 8". — Les Cantons historiques de la France. Giiisc 1870; 12«. — Les Miracles de St. Eloi. Beauvais, Paris, Nu von- 8". — Deux nouveaux Cachets d'Oculistes Romains. Paris, 1873' 80. — L'IIypocauste de Champlieu pres de Pierrefont. Beauvais, 1867- 8". — L'origine des Nouis de Braxelles et de Louvaiu attribues h d'anciens appareils de chasse h. la Haie. Namur, 1871; 8«. — Les Normans dans le Noyonnais. IX« et X<= siecles. Noyon, 1868; 80. — Le thcatre de Champlieu. Noyon, 1858 ; S«. — Supplement k la notice sur le theätre de Champlieu. Noyon, 1859; 8«. — Un devnier mot sur le theatre de Champlieu. Noyon, 1869; 8«. — Recherches sur divers licux du Pays des Silvanectes. Amiens, 1864; 80. — Recherches sur le lieu de la bataille Q'Attila. Paris, 1860; 40. — Topograjjhie archeologique des Cantons de la France. Noyon, 1873 et 1874; 8°. — Le Velocifere employe dans le moyen-äge en Belgique pour le transport des fardeaux. Namur 1870; 40. — Notice raisonnee sur deux instruments inedits de Tage de pierre. Un Tranehe-tete et une Lancette. Paris, 1866; 40. — Fac-Simile de quatre chartes du XIP siecle (1102, 1110, 1155, 1187). Paris, 1864; 40. — Abbaye d'Ourscamp. Cartulaire L Amiens, 1865; 40. — Histoire IL Amiens, 1876; 40. — Technologie archeologique, Peronue, 1873; 80. RÄjendraldla, Mitra: A Catalogue of Sanscrit Mss. existing in Oudh, dis- covered from the 1" October 1874 to 31*^' December 1874; from the 1" April 1875 to 30"» June 1875. 2. Vol. Lucknow, 1874 aud 1875; 80. Fasciculus VI and VII. Calcutta, 1875; S". — Notices of Sanscrit Mss. Vol. III. Part. m. Nr. X. Calcutta, 1876; 8«. ,Revuc politique et litteraire' et ,Revue scientifique de la France et de Tetranger'. VP annee, 2*= serie, Nr. 25. Paris, 1876; 4^. Kiccardi, P. : Biblioteca matematica italiana. Fasciculo 4" (Vol. II). Modena, 1876; 40. Simonin, Amedee H. : Traite de Psychologie, Phenomenes de la Pensee et Facultes de l'äme. Paris, 1876; 12'J, Scliiaparelli, G. V.: Di alcuue questioni concernenti il movimento degli occhl. Milano, 1876; 12». Verein, siebeubürgischer, für romanische Literatur und Cultur des romaui- acheu Volkes: Transilvania. Annulu IX, Nr. 19 — 24. Kronstadt, 1876; 4". Desclimami. Pfahlbauteuaufdeckuugen im Laibacher Moore im Jahre 1876. 4;71 Bericht über die Pfalilbautenaufcleckimüren im Laibaclier Moore im Jahre 1876. Erstattet von K. Desehmann, Custos des kiainerisehen Landesmnseums. (Mit 1 Tafel.) Uurch die ausgiebigeii Unterstützungen der kais. Aka- demie der Wissenschaften, des li. k. k. Unterrichtsministeriums und der krainischen Sparkasse wai* es dem krainischen Landes- museum mög-lich, auch in diesem Jahre die weitere Aufdeckung der im Vorjahre auf dem Laibacher Moore in der Nähe von Brunndorf entdeckten Pfahlbautenstätte vorzunehmen. Wegen der äusserst ungünstigen Witterungsverhältnisse des Frühjahres und in der ersten Hälfte des Sommers, welche mehrere, längere Zeit anhaltende Ueberschwemmungen des Moorbeckens zur Folge hatten, konnte mit den Arbeiten erst Anfangs August begonnen werden ; diese erlitten mehrfache Unterbrechungen durch inzwischen eingetretene Landregen und führten erst während des anhaltend schönen Wetters im Monate October zu sehr ausgiebigen Funden an einer sowohl an Artefacten als an Thierresten sehr reichen Stelle, deren weitere Ausbeutung wegen der Herbstregen am 2L October eingestellt werden musste. Es wurden heuer beiläufig 2000 Quadratmeter Torfgrund mit einer durchschnittlichen Mächtigkeit von zwei Meter aus- gehoben. Die Lage der einstigen Seeniederlassung, sowie der Umfang der im Vorjahre und heuer bewerkstelligten Aus- hebungen ist aus dem beiliegenden Plane nebst Situationsskizze zu ersehen. Ein bereits im Vorjahre constatirter Pfahlbau am Strojanov- graben, beiläufig eine halbe Wegstunde von der ursprünglichen Fundstätte entfernt, und die vorjährigen Aufdeckungen gaben 172 Deschmann. (UM' N'.Tiimtliuiig Kaiuii, dass die einstige Seeniederlassung die wo8tö»tlicIi<' Ivichtung ziemlich parallel dem alten 8eeufer ein- lialt(!n werde. Diese Annahme wurde noch mehr durch den rinstand bekräftiget, dass sich nachträglich in dem zwischen jenen beiden Tunkten befindlichen Iscaflusse entsprechend der besagten Hielitung eine durch zahlreiche im Flussbette steckende l'tlncke ausgezeichnete Stelle vorfand, die den Laibacher Fischern schon seit uralter Zeit bekannt war und sich durch die daselbst ausgehobenen Küchenubfälle, Topfscherben, Kohlen und Thierreste nunmehr ebenfalls als ein Pfahlbau erwiesen hat. Indem man demnach die Ausgrabungen in der besagten Hiehtung fortsetzte, zeigte der aufgedeckte Pfahlbau bei einer Breite von beiläufig 40 Meter den nämlichen Charakter wie bei den vorjährigen Aushebungen. AUmälig wuirden jedoch die Pflöcke seltener, bis sie ganz ausblieben. Man war daher be- müssiget, Schurfgräben mit Einhaltung der westöstlichen Rich- tung in Distanzen von je 40 Meter zu eröffnen. Erst nach mehreren fruchtlosen Probeschürfungen wurde eine mehr nord- östliche Richtung eingeschlagen, und man stiess auf einen Pfahlbau, der entfernter vom Seeufer war, als der im Vorjahre zu Tage gekommene und eine nordöstliche Richtung gegen die Morastinsel Germez zeigt. Dieser Bau zeichnet sich vor dem früheren durch die viel dichter stehenden, stärkeren Pfähle aus; die mitunter sehr elegant verzierten Geschirrscherben tragen den Charakter einer fortgeschritteneren Cultur, die häufiger auftretenden Bronzeobjecte weisen ganz entschieden auf die Bronzezeit hin und sicherlich stehen bei der weiteren Ausbeute dieses Pfahlbaues reichlichere Bronzefunde, als es bisher der Fall war, in Aussicht. Es haben somit in der bisher aufgedeckten Strecke mehrere inselartig abgeschlossene Seeniederlassungen bestanden, das vereinzelte Vorkommen von Stein- und Bronzewerkzeugen ist zwar allen gemeinsam, jedoch zeigt der zuletzt aufgedeckte eine grössere Opulenz, in den Thierknochen tritt das Rind als Hausthier häufiger auf, ohne dass an der für den Laibacher Pfahllniu so charakteristischen Massenhaftigkeit der wilden .lagdthiere eine Abnahme merklich wäre. Die Stein Werkzeuge treten, wie gesagt, in den Laibacher Pfahlbauten sehr vereinzelt auf: es sind dies Beile, Hämmer, Pfahlbautenaufdeckungen im Laibacher Moore im Jahre 1876. 473 Meissel, Lanzenspitzen, Messerchen, Sägen, Das Landesmuseum besitzt beiläufig 30 solcher Objecte, mehrere davon sind blos Bruchstücke, Namentlich die Hämmer und Beile mit Bohr- löchern sind sehr sorgfältig- gearbeitet und schön polirt. Das interessanteste Fundobject dieser Gattung war ein kleines Beilchen aus Nephrit, ferner ein sehr zierliches, an beiden Enden zugeschärftes Miniatur-Meisselchen aus Grünstein von 36 Millimeter Länge. Ausser den beiden genannten Gesteinsarten, die auf Be- ziehungen der Ansiedler jener Urzeit zu dem fernen Osten hindeuten, gehört auch der Serpentin, in mehreren Varietäten vorkommend und zu sehr schönen Werkzeugen verarbeitet, zu jenen Gesteinen, deren Provenienz von anderwärts den Schluss auf eine Einwanderung der Pfahlbauern aus fernen Gegenden oder auf schon damals bestandene Verkehrsbeziehungen zu solchen rechtfertiget. Die im Laibacher Pfahlbau aufgefun- denen Beile und Hämmer aus Serpentin gehören nach dem Urtheile von Sachverständigen anderen Serpentinvarietäten an, als sie an den nächsten Fundstellen ausser Krain, nämlich in Steiermark und in den Euganeen, vorkommen. Die Lanzenspitzen sind ausschliesslich aus Feuerstein ge- arbeitet. Dieses Materiale kommt aber in der nächsten Um- gebung des Moorbeckens nicht vor, auch die im anstossenden grossen Savebecken häufig vorkommenden Feuersteinknollen und Hornsteinkugeln, aus den triassischen Schichten herstam- mend, sind für die Bearbeitung zu Steinwaffen, insbesonders zu Lanzenspitzen, nicht geeignet, erstere wegen ihrer zu grossen, durch die Verwitterung entstandenen Brüchigkeit, letztere weil an ihnen durch feinere Zusplitterung eine halb- wegs prakticable Lanzenschneide kaum hervorzubringen wäre. Zu roh gearbeiteten Steinbeilen wurden allerdings auch die Quarzconglomerate der nächsten Umgebung des Moorbeckens verarbeitet, das bessere Feuersteinmateriale musste jedoch von Ferne hergeholt werden und es haben die bezüglichen Steiu- waffen sehr grosse Aehnlichkeit mit dem IVIaterialc der Feuor- steinknollen, welche an den Abhängen des liekathales am Karst — somit in der Entfernung einer vollen Tagi'cise zu Fiiss — in den Nummulitätenschichten als Zwischcnlagen vorkommen. Demnach war der in anderen Gegenden sehr gemeine Feuer- 171 DeschiuauB. Stein liir unsere Pfahlbaiicrn von hohem Werthe, was auch (lai-uua zu eiaeheu ist, dass man die durch den Gebrauch stumpf gowurdciien Lauzenspitzen durch Zusplitterung' so lange ver- schmälerte, als es nur immer der Zweck der Waffe zuliess. Auch als Halsschmuck wurde Stein verwendet, wenigstens lügst ein flaches, fast kreisrundes, in der Mitte durchbohrtes kluiuea Kalkstück kaum eine andere Deutung zu. Von sonstigen Steinwerkzeugen sind zu erwähnen die massenhaft vorkommenden Reib-, Schleif- und Mahlsteine, wozu man die obgodachten Quarzconglomerate verwendete ; von solchen mitunter massiven Reibsteinen könnte man ganze Fuhr- hidungcn sammeln. Kleinere, feinkchmige , längliche Schleif- steine sind zuweilen an einem Ende mit einem Bohrloch ver- sehen. Die Jäger jeuer Urzeit mochten sie an Schnüren mit- getragen haben, um bei gelegener Zeit ihre Waffen damit zu schärfen. Einzelne weckenartig geformte kleine Schleifsteine haben eine Längsrille in der Mitte, offenbar vom Zuspitzen der Stechwerkzeuge herrührend. Dass die Pfahlbauern bei ihren Excursen dem Vorkommen der Mineralien grosse Aufmerksamkeit schenkten, beweisen die im Pfahlbaue vorkommenden vereinzelten Stücke von Braun- kohle, Anthracit, Quarzdrusen u. s. w. Erwähnenswerth sind einige vorgefundene Blöcke eines von der Bohrmuschel (Pholas) wabenartig angebohrten dolomitischen Kalksteins , die wohl kaum in der Hauswirthschaft eine Verwendung gefunden haben dürften. Bronzeobj ecte sind bisher sehr spärlich vorgekommen. Im Ganzen wurden deren nur 12 Stück gefunden : a) eine Hacke, 9 Cm. lang, an der Schärfe 6-5 Cm. breit; b) eine rohe Pfeil- spitze (?), 8-5 cm. lang; c) ein fein zugespitztes, dünnes Stech- werkzeug, 9'4 Cm. lang; d) zwei messerartige Werkzeuge, zwei- schneidig, 0-2 und 11 Cm. lang, am unteren Ende stielartig verschmälert, am oberen stumpf, schwach eingebuchtet; e) ein 20 Cm. langer, mit beiderseitiger Ciselirung in Strichen, Perallcllinicn und Halbkreisen schön verzierter Dolch mit () anstehenden Nieten zur Befestigung an die Handhabe , un- streitig das schönste Kunstobject der bisherigen Funde ; f ) ein Schwert in Schilfform, oT Cm. lang; g) eine gut erhaltene lö Cm. lange und eine defecte Haarnadel von 19 Cm. Länge; Pfahlbautenaufdeckungen im Laibacher Moore im Jahre 1876. 475 li) ein roh gearbeitetes dünnes Armband, an beiden Enden ein- gerollt. In den meisten dieser Werkzeuge spricht sich der Uebergang aus der Stein- in die Bronzezeit aus, namentlich repräsentiren die Objecte a c d h sozusagen die ersten An- fänge in der Bearbeitung des Metalls. Dieselben haben das Aussehen, als ob sie aus reinem Kupfer ohne irgend eine andere Beimengung angefertigt wären. Das sub a angeführte Beil ist in seiner Form identisch mit einer der vorhandenen Steinhacken. Hingegen sind der Dolch (e) von schöner gold- gelber Farbe und das Schwert (f) aus Bronze von verschie- dener Legirung, wenigstens nach dem äusseren Aussehen zu schliessen, sie erinnern an ähnliche Formen von Bronzefunden, die anderwärts gemacht wurden. An all' diesen Metallgegen- ständen hat sich im Torfmoore keine Patina gebildet. Für die an Ort und Stelle stattgefundene Fabrication der meisten dieser Metallgegenstände spricht der umstand, dass man auch Reste thönerner starkwandiger Gussschaleu mit einem ausgehöhlten Ansätze zum Einstecken eines Stabes, ferner die Hälfte eines Gussmodels für eine Hacke und mehrere dick- wandige Thonstücke, die sich nur als Gussmodel deuten lassen, in dem zuletzt aufgedeckten Pfahlbau aufgefunden hat. Von Waffen und Gcräth Schäften aus Eisen ist bisher noch nichts zu Tage gefördert worden. Gegenüber dem spärlichen Vorkommen der Stein- und Bronzewerkzeuge im Laibacher Pfahlbau ist jenes von Knochen- werkzeugen und namentlich von Beinwaffen als ein massen- haftes zu bezeichnen. Sie wurden zumeist aus den Knochen und dem Geweih vom Hirsch und sonstigen Wild angefertigt. Sehr häutig sind die sogenannten Hammerbeile aus Hirschhorn. Das Bohrloch ist an der Geweihstange ober der Rose ange- bracht, das andere Ende beilartig zugescliärft, au einigen Stücken von erlegten Hirschen herrührend, ist auch das Knochenstück, auf dem das Geweih aufsitzt, zu einer Schneide zugeschärft worden. Das krainische Museum besitzt übei' 200 Stück von Hammcrbeilen aus Hirschhorn in allen Stadien der Anfertigung und des Gebrauches, darunter einige Exem- plare von der gewöhnlichen Form abweichend. Anderwärts sind in den Pfahlbauten diese Werkzeuge sehr selten. Nach Ansicht der Prähistoriker sollen sie als Hauen für die Bear- 17f. Doschmann. l.cittmi? Von Vogelresten wurde ein ziemliclies Materiale zu Stande gebracht, das noch der wissenschaftlichen Bestimmung- harrt. Letzteres g-ilt auch von zahlreichen Fischresten, die einen be- deutenden Antheil an der Zusammensetzung- der auf dem ein- stigen Seeboden befindlichen Culturschichte nehmen. Darunter zeichnen sich aus grosse Wirbelknochen einer Fischart, Kiefer- stücke von riesigen Hechten, Kiemendeckel von Welsen, Schlund- zähne einer Karpfenart. Auch von einer Schildkröte haben sich Rücken- und Bauchschilder vorgefunden, sie scheint von der Schlammschild- kröte (Emis lutaria), von der vor einigen Jahren auf dem Moraste ein Exemplar gefangen wurde, verschieden zu sein. Der Haushund ist in mehreren Schädeln vertreten, und zwar zeigte sich bei den vorjährigen Aufdeckungen und auch bei den heurigen anfänglich nur der Hund der Steinzeit. Erst in der letzten Woche wurden an der durch reichlicheres Geschirrornament ausgezeichneten Stelle zwei Schädel des Hundes der Bronzezeit (Canis matris optimae Jeit.) aus- gehoben. Die aufgefundenen menschlichen Reste beschränken sich auf zwei Schädel von erwachsenen Personen, denen die Gesichts- knochen fehlen, auf die Schädeldecke eines Kindes und vier Extremitätenknochen. Diese Stücke wurden an die anthropo- logische Gesellschaft in Wien zur wissenschaftlichen Bear- beitung eingesendet. Diese nur oberflächliche Skizze der Laibacher Pfahl- bautenfauna ergab sich aus der mehr im Allgemeinen vorge- nommenen Sortirung der Knochenreste, namentlich der Unter- kiefer ; das eingehende Studium des vorhandenen grossen Knochenmateriales würde gewiss viele interessante Details aus Rütimeyer's ,Fauna der Schweizer Pfahlbauten' auch bei uns bestätiget finden und auch neues Licht namentlich über die Hausthierracen jener Urzeit in unseren Gegenden verbreiten. Schliesslich ist noch eine Aufdeckung im Laibacher Moore zu erwähnen, welche sich auf eine vor mehreren Jahren unter der Torfdecke zu Tage gekommene Römerstrasse bezieht. Sie ging in der Richtung von Babnagoritza nach Kremenca bei Brunndorf, an welchem letzteren Orte zahlreiche Römersteine vorhanden sind. 484 Dp», lim an u. l'fabllmntcnanf.lecknnKen im Laibacher Moore im Jahre 1876. Dicsü Strasse wurde heuer bei Babnag-oritza in einer Streck.; von inelireren Metern aufgedeckt, und es haben die in dem Strasseidcörper vorgenommenen Durchschnitte ge- zeigt, dass sicli unter der Strasse in einer Mcächtigkeit von beiläufig einem halben Meter alter Torf und Moorschlamm befindet. Dil nun die Culturschichte im Pfahlbau unmittelbar auf dem einstigen Seegrund aufliegt, so Hesse sich wohl in der Älächtigkeit der alten Torfschichte unter jener Römerstrasse im Ver'deiche zu der darüber befindlichen nachrömischen, bei- läufig 1"5 Meter mächtigen Torfschichte ein Massstab zur Be- stimmung des Alters des einstigen Pfahlbaues gewinnen ; allein man kann sich hiebei sehr leicht Trugschlüssen hingeben, in- dem die Compression des Torfes und dessen Anwacbsverhält- nisse sehr verschieden sind, und es bekannt ist, dass an ein- zelnen Stellen des Laibacher Moores sich die Torfschichte seit den Dreissiger Jahren in Folge der Entsumpfung um nahezu (t Meter gesenkt hat. Wenn man demnach gegenwärtig nicht im Stande ist, einen sicheren Massstab für die Zeit, wann der Pfahlbau verlassen wurde, zu finden, so ist doch mit einiger Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass derselbe durch lange Zeit bestanden hat; indem das bis- her aufgefundene reichhaltige Materiale auf dem einstigen See- grunde, wovon beiläufig ein Joch aufgedeckt wurde, sowie das Hinübergreifen der Stein- in die Bronzezeit an besagter Stelle den Schluss rechtfertigen , dass die bedeutenden Knochen- ansammlungen und Küchenabfälle nur in einer sehr langen Periode die ziemlich mächtigen Culturschichten bilden und auch die verschiedenen Culturstadien daselbst nur im Verlaufe von Jahrhunderten nach einander folgen konnten. Unstreitig der nachrömischen Periode angehörig ist der tief unter der Torfdecke vorkommende alte Prügel weg zwischen den Morastinseln Babnagoritza und Germez, der auch im obigen Situationsplane augedeutet ist. Man hat heuer unter demselben Probegrabungen vorgenommen , ohne auf irgend welche ältere Spuren menschlicher Thätigkeit an besagter Stelle zu stossen. K Desolmiiiim.ßericlil über die Plalilbaufuiulr im L^iiltarKer^ Moore LSiC). M.FrJllllil.'.-li;L.tl ILtli.. l>"rUi:K. ,- . ..■■.UM". Sit7,uiu)sb.ilrr kais Akad <1 W.|.lii!os hishn 11 LXXXlYTSd. IlHTt^ff («76. Zaugemeister. Bericht über die Durchforschung der Bibliotlieljeu Englands. 485 Bericht über die im Auftrage der Kirebenväter- Commission unternommene Durebforsebung der Bibbotbeken Englands. Von Dr, Karl Zangemeister, Oberbihliothekar und Professor in Heidelberg. London. I. British Museum: 1. Cottonian Mss. 2. Harleian „ 3. Royal „ 4. Burney „ 5. Egerton „ 6. Arundel „ 7. Additional „ II. Lambeth Palace. Oxford. I. Bodleian Library. II. Libraries of the Colleges. Cambridge. I. TJniversity Library. IL Library of Corpus Christi College. III. „ „ Trinity IV, „ „ S. John's „ V. „ „ Gonville & Caius „ Durham. Cathedral Library. Ashburnham Place. Library of the Earl of Ashburuham. Cheltenham. Library of the late Sir Thomas Phillipps, Baron et. Holkham. Library of the Earl of Leicester. 4«»; Zangemoister. F. Britisli Museiini. Dio Ilandflchrifton-Samralung des britischen Museum besteht aus folgenden Abtheilungen : ' I. Si.oANR Cullection (1753 einverleibt). Sie enthält 4100 Hss. 1111(1 ist nebst weiteren Erwerbungen (Nr. 4101 — 5017), welche letztere zu den ,Aflditional Mss.' gezählt werden, verzeichnet in : A//sco>ujh Sam., a catalogue of the Mss. preserved in the Brit. Museum . . . including the collections of Sir Hans Sloane, T. Birch, etc., vol. 1. 2, Lon- don 1782. 4«. II. CoTTONiAN Mss. (1753 einverleibt; 900 Bände). Der neueste Katalog derselben ist von : Planta Jos,, (London) 1802. fol. III. IIakleian Mss. (1753 erworben; 7639 Bde.). A catalogue of the Harleian Mss. vol. 1 — 4. London 1808—1812, fol. (von Bob. Nares, Stebbing Shaw und Francis üouce; die Vorrede von Rob. Nares, der Index von T. Hörne). IV. Old Royal Mss. (1757 von Georg IL geschenkt; 1950 Bde.). Caslei/ Dav., a cat. of the Mss. of the King's Library. London 1734. 4". V. Landsdowne Mss. (1807 erworben; 1245 Bde.). A catalogue of the Landsdowne Mss. (London) 1819. fol. (von Fr. Douce und Henry Ellis). VI. IIarorave Collection (1813 erworben; 499 Bde.). A catalogue of Mss. formerly in the possession of Francis Hargrave. London 1818. 4" (von Henry Ellis). Vll. BiiRXEY Collection (1818 erworben; 524 Bde.). — Den Katalog siehe unter Nr. X. MII. Tiie Kixu's Library (gesammelt von Georg IIL, geschenkt 1823 von Georg IV.). Die 438 Hss. stammen fast alle aus dem 16.— 18. Jahrh.; ein gedruckter Katalog der- selben existirt nicht. Vgl. R. Sims, Iiandbook to the libraiy of the Brit. Mus. Lond. 18.54; E. Edwards, mcmoirs of libraries J p. 41C,. Lond. 185'J; Th. Nichols, hand- book for readers at the Brit. Mus. Lond. 1866. Bericht über die Durchforschung der Bibliothelcen Englands. 487 IX. EoERTON Mss. (1829 nebst einem Fonds für weitere An- schaffungen gestiftet; letzterer beträgt jetzt jährlich 500 £). — Im Juli 1875 war die letzte Nummer dieser Abtheilung 2399. — Verzeichnet sind die Egerton Mss. in den Katalogen der ,Additional Mss.', und zwar sind in den bis jetzt erschienenen Bänden derselben Egerton Nr. 1 — 1636 enthalten. X. Arundel Mss. (1831 erworben; 550 Bde.). Catalogue of Mss. in the British Museum. New Series, Vol. I. Part 1. The Arundel Mss. (London) 1834 (von losiah Forshall). Part 2. The Burney Mss. (L.) 1840 (von demselben). Part 3. Index to the Arundel and the Burney Mss. (L.) 1840. fol. Alle diese zehn Sammlungen sind separat aufgestellt mit eigener Numerirung. XI. Additional Mss. Zu diesen werden (mit Ausnahme der separaten Abtheilungen II — X) alle nach der Sloaue Collection erworbenen Mss. gerechnet. An letztere schliessen sich dieselben in der Numerirung an, und sie beginnen also mit Nr. 4101. Im Juli 1875 war die letzte Nummer dieser Abtheilung 29747, Nr. 4101 — 5017 sind in Ayscough's Katalog (s. oben I) verzeichnet. Ausserdem sind folgende Kataloge gedruckt : 1) Index to the Addit. and Egerton Mss., 1783—1835 (Add. Nr. 5018—10018, Egerton 1—606, Char- ters etc.). London 1849. fol. 2) List of the Addit. to the Mss. 1836—1840 (Add. 9913—11748, Egerton 607-888). London 1843. 8». 3) Catalogue of Add. to the Mss. 1841—1845 (Add. 11749—15667, Egerton 889—1139). Lond. 1850. 8«. 4) Catalogue of. Add. to the Mss. 1846 — 1847 (Add. 15668-17277, Egerton 1146 «c— 1149). London. 1864. 8^ 5) Catalogue of Add. to the Mss. 1848—1853 (Add. 17278 — 19719, Egerton 1150-1636). London 1868. 80. 6) Catalogue of Add. to the Mss. 1854 — 1860 (Add. 19720—24026). London 1875. 8". mu Zangemeister. I. Cotton'sche Handschriften. (Mtton. Tih. ß. XL UroKorii Ma^ni Papae libri .le cnra pastoraJi fragmentam; Saxonice , ei ueisione regia Aelfridi. Saec. IX.' Diese Handsclirift ist hh auf acht kleine Reste durch Brand zerstört. Cotton. Tih. C. IL Membr. l.lfi foliornm 0.215 X 0.275 met.' binis coli. scr. saec. VIII lilt. Iricis minusc, excepto folio 156 'inod est saec. XIV uel XV. 1" Gloriosissimo 2 regi ceoluulfo | beda famulus xpi et prcslbyter — 2"* Col. l litteris manda|re studuimus explicit^ rUAKr.VTIO I INCIPIUNT CAPITULA HAEC CONTINENUUK | IN LIBRO PRIMO KCCLESIASTICAE niSTO|RIAE GENTIS ANGLORUM 124"* || INCIPIT T.IHKR QUIN-TCS ECCLESIASTICAE | HISTORIAE GEXTIS ANGLORUM ir);V' Cul. 2| non solmn qua die. uerura etiam quo genere cer- tauiinis uel sub quo j Dann saec. XI [oder s. X und später überzogen?) angefiujt: principe ii Tv | . Dann noch S'/^ Zeilen von letzterer Hand über das ganze Blatt hinweg, nicht blos unter Col. 2: Cve in suis quique prouinciis hanc suse mihi remun- strationis uicem repeudant — intercessi|onis inueniam; amen|| Cotton. Calig. Ä. XV. Cod. niisc. membr. foliornm 153 (uel ut olim numerabantur 149) 0.165 X 0.215. — Fol. 3—64 (l— Cl') et 73—117 (71—115) saec. VIII. Fol. 6.5—72 (63—70) saec. X (sed scriptura a poster. manu saepins redintegrata). Fol. 120 (116) sqq. saec. XI. * Patristisches in dieser Handschrift: Nr. 1) f. 3 (1) — 31"^ (29'*) Hieronymus de uiris illustribus. Schliesst: librum unum. explicit. Nr. 2) f. 31 (29) Hieronymus, vita Pauli Monachi. ' Die erste Zahl bedeutet, stets die Breite, die zweite die Höhe der Blätter. — - Bedac hist. eccl. Angl. (Giles uol. II p. 22). — ^ DJe Jq den Hs.s. durch Majuskeln oder farbige Buchstaben hervorgehobenen Ueber- und Unterscliriften sind in diesem Verzeichnisse in Kapitälchen gedruckt. — ■• 1. 2 (der neuen Zählung) moderne Blätter mit Inhaltsangabe. — 3-64 (früher 1—62) wohl .saec. VIII. — 65—72 (63—70) saec. X (oft von späterer Hand überzogen). — 73—117 (71 — 115) von derselben Hand wie 3-64 saec. VIII. - 120— 141« (116— 137«) um 1000 geschrieben; der Kalender f. 132^ (128^) beg. mit dem J. 988; f. 133 (129) — 138 (134) gleichzeitige Eintragungen zu den Jahren 988—1202 (bis 1109 angel- sächsisch, von 1110 an lateinisch). Der Kalender geht bis 1267 (1268 ist Rnriclit über iHe Durchforschung der Bihliotheken Englands. 489 Nr. 3 — 9) f. i^6^ (34'') de notis sententiarum | Preterea quae- dam scripturariim notae apud celeberriraos | auctores u. s. 10. (Excerpta ex Isidori Etymologiis fuisse censet Wanleius sagt der Katalog). Nr. 10) f. 36' (34^) Cypriani Carthag. testimoniorum ad Quiri- num liber tertius. Nr. 14) f. 73 (71) ,De compoto paschali. Quidam illic annotauit esse Cassiodori.' Nr. 15) f. 82^ (ne domino iuluante dicturi — 102" jiccipüi-c pahiuuii | expl uomino iuuante | bedae pri. de IKMI'OKIUUS. Cotton. Vesp. D. VI. Mombr. 125 foliorum Cl-t X 0.18.1. Fol. 2-76^ (usf|ne ad uerhii Imminet an ui.Jeto. in quae TatonU dicticba. II 27. desinunt) litteris Iriciß eodem ut uid. tempore scr. quo 76'-- - 125, quorum 08t scriptnra Carolingica saeculi X uel XI. - Folium 1 reeens est. 38v_(}ßv ^Alcuini- capitula tlieologica, ad Guidonem comi- tem . . .' CATAL. 67"Abbas-' macharias (a s. s. m. 1) habitabat in loco nimis | deserto Erat in eo solitarius in inferiore parte — 68^ et gratias agens deo amen. 78" //de HUMILl EXCUSSATIONE (e UndeutUcIl) 1 SCRIBENTIS | Preceptorum » uestrorum raagnitudine o uenerabilis (l. -es) diii acca e^s, et tatberchtus atJb. et totius — 125" Nos autem j in nomine diii magnificabimur. Cotton. Vesp. D. XXL Cod. raisc. memhr. 71 foliorum 0.13 X 0.195. Fol. 1—17 saec. XII; 18—40 al. mann, saec. XII(?), 41—71 saec. XI. 41 — 71 Sedulius, Carmen pascliale. Diese Handschrift ist in schlechtem Zustande; die Blätter sind beschnitten^ die Schrift theih unleserlich, theils neu überzogen. 41" || incipit liber se[du]lii | Paschales quicumque dapes — 71^ interlitus auro || Cotton. Titus C. XV. Ein kleines (0.125 breites und 0.06 hohes) Papierfragment. Die (halb-unciale) Schrift muss noch entziffert werden. ' Beda, De temporum ratione, Giles VI p. 141 — 342. — ~ Alcuin. ad Widonem Comitem [II 128 ed. Frohen]. — ^ Vita Macharii ahbatis (cf. AA. SS. Boll. Tan. I p. 1007). — * Ileddins Stephanus, vita S. Wilfridi (Gale, Rer. Augl. scriptores III p. 10). Bericht über die Durchforbchuuf^ der Bibliotheken Englands. 491 Cotton. Cleopatra A. III. Zwei Vorsetzblätter (f. 2 und 3) saec. VIII in irischer Schrift. ' 3"* steht z. B. : \ Ac per hoc illi intelleguntur qui iam in uocabantur apostolj | hoc prode fieri potuit ut ex nufriero aposto- lorum et aliorum | discipulorura undecini discipuli conplerentur — Weiter unten: \ antequam euin thomas uidisset ab undecim quib: q: diseipu | dnm iussum non est 3^ iohanni qui octo dies illos interpo|suit quibus eis uissus non est ut tertio mauifestaretur — Fol. 5—117 Glossarium Latino-Saxonicum Saec. X. (0.11 X 0.17). Cotton. Cleopatra A. VI. Memhr. 106 foliorum 0.115 X 0.18. f. 2— .53 saec. IX. ut uid. (scr. Irica) ; f. 54—106 saec. XV 47^ I Gregorius ' praesul meritis et nomine dig•n^^s — 48^ Atque memor nostri pollens per secla magist.; 2. Harleianische Handschriften. Harl. 110. Memhr. foliorum 56, 0.125 X 0.263 saec. IX— X. 1 und 2 sind Vorsetzblätter. 3'' IN NOMINE dT summi. | Hacc augustini ex sacris epigram- mata dictis — qui scandere regnum | incipiunt - epigrammata PROSPERI I UIRI ERUDITISSIMI EX DICTIS AUGUSTINI EPISCOPI DEFLO- RATA I Dum sacris mentem placet u. s. w. 20^ — 24^ (Prosperi ■' versus ad uxorem) ; Schluss: 24^ Una sit atque duos spiritus unus alat: ^MNio. Dann zwei leere Blätter. 25'* INCIPIT ^ PROLOGUS SCI YSIDORI | ISPAINENSIS ARCHIEPISCOPI. In subsequenti hoc libro qui | nuncupatur synonima — seculorum amen | hysidorus lectori salutem. Venit nuper — 25^ et ad- monentis rationis. | expi. prols. Der Rest dieser Zeile und ein Drittel der folgenden (Majuskeln) radirt. Der übrige Theil dieser Seite ist leer. — 26" beginnt: incipit synonima | Anima mea in angustiis est — 53" Nihil mihi te dulcius . tu mihi supra uitam | meam places ; amen . explicit liber synoni|ma. 53^, 54^ 55 sindj von erster Hand nicht beschrieben. ' De Gregorio Magno pontifice ner.su.s. — - Prosper 615 ed. Pari-s 1711 ■ — ^ Prosper 77.3. — ^ Isidorus, Synon. VI 472 Arev. Harl. 526. U ml r f.,li,„.,n. 77 (M6 / 0.2ir, iiiot. - Codex misc, iol. 1-27 sacc. IX ^X (28 sqq. s. XII, :m H,,.i. s. XIII, M» «qq. s. XIII-XIV, fi8-77 s. XV). 1" LNi) ' IN DOMINO DOMINORUM DILECTISSIMO lOHANNI | pres- hit.To hoda fiumilus Spi snlutcni . Dici non potest — 1^ cedere iiifiiiiufi-is I iNCiriT (über s. s. m. coaeuaj de miraculis sei cuTiMi[Kini fast ganz verschwunden] \ Multa suis dns fulgescere luniina saeclis — ^^ 27" himonqne salusquc per aeuum | bedae famuli xpi et PKKHiuTKKi Kxi'Mi'iT i.iiiioR dc uirtuübus SCI cutberliti (sie) lindis faninnsis aucclcsiac cpiscopi. Damit schliesst diese Handschrift. ILarl. 652. Jlombr. loüoruiu 220 (lt-4* . l-21(i) 0.23 X 0.345. — l*-4* saec. IX, 1—210 «aee. XII. X'^heiiinnt INIjP.T2 ÖMI. SC' 1^1 RNM PRßf D[e]OSSANN[a]/// (k stand in D) Posteaqnam dns quatriduanum mortuum susci- tauit stulpentibus iudaeis et aliis eorum — 3* uiuit et regnat in sfla sclru% ani|| — 4*" ist oben heschnittefi, und es fehlt daher ein Stück. Die erste ganz erhaltene Zeile heginnt: Pascha non sicut ijiiiilam estiniant grecuin uomen est. | sed liebreä (sie) oportu- nissinie tanien occurrit in lioc nonn|nc quedam congruentia — 4*^ (unten heschnitten) schliesst : ploqui uoluit ut hoc quoque ad iiiaxiniain. — Das Blatt 4* (und wohl auch 1* — -3*j diente (ils Actendeckel : auf 4*" sind Z. 14 und 15 ausradirt, und es steht dort (saec. XlVf) geschrieben (die Signatur) : FLAMANG- 3 (scrliiioV) • X ■ g • (=. gradu?) IL Harl. 2686. Membr. 220 t'olioniiii, 0.'J23 ; ' p. lu. 0.335, bitiis Colninnis scr. saec. IX. 1 (nach zwei Zeilen Ueherschrift in rothen Majuskeln, welche fast verschwunden sind) Omni ^ desiderio desidera|ui nunc tiidere — dom//ne et [Irajter | (5 Zeilen rother Majuskeln fast rersckwunden) \ O ' pie domne et uirorum | prestantissime. sera est I inquisit[ilo — 1^ Col. 1 et non marcescens | domino •"' meo. ET üEi skr|uo BKAUL10X1 Epo . i,s[i]|dorus | Quia te incolumem ' Beda 1 1 Giles. — - Uiooiiymi huinilia de Hosaiina. — ^ Isidori epist, 9 (Arcv. VI 575). — * ep. 10. — & ep. 11. Bericht über die Durcliforschuup der Bibliotheken Englands. 49H cogno|ui gratias — 1^ Col. 2 beatissime domiie | domino ' MEO ET UERE DNO — SANCTORUM [dEi] '^ \ Solet rcplevi 4^* Col. 1 inlustra | rimereamur . domino -^ | meo et dei seruo brau'lioni EPiscopo isiDORUs | Tuac sanctitatis epistole — - 4*^ extr. stilo maiorum . j Auf dem leer gelassenen Raum dieser Seite steht von einer Hand saec. X — AT; 4^* DE CRUCB 1 I Qui ]5tium patulis — uictoria reg-is (4 Hex.) || 4^ ist leer. b^ INCIPIT •'' LIBER ISIDORI IUNIo[rI.s] SPALENSi[s] EPI AD Br[aU- LIONEJm I CESAR . AGUSTANUM EPM UEL AD SESEBÜTUM . REGEM | DE CiRAMATICA INc[l]piUNT CAPITULA DE DISCIPLINA BT ARTE '' Col. 2 Disciplina a discendo noroen accepit — 225^ Col. 2 I morbi ignis ardore sicce[turj . Dann, halb verloschen, wohl von gleichzeitiger Hand : xvi epita " | .... asi quod sibi dedit | — | post .... resdam | q . . . surgere .... red | bea .... in[onicft gene scheint später überzogen] || Harl. 2688. Codex misc. cuius folia 55 — %& (0.23 X 0-345) sunt saeculi XI fin. (non X). 55'*[o]mnium* quidem perceptio sensimm . ita sponte (Majus- keln) — 66^ Nunc uoluminis seriem fastidii uitator astringam. Harl. 2772. Codex misc; folia 28—13 0.19 X 0.28 saec. X— XI. 28 beginnt: Tres'* una cum ineiite uici — 43 schliesst: Celestis regni ducentem ad limina callem. Die 12 Verse vorher stehende Ueberschrift lautet : exlp . lib . ii . noui testamti . incipit . ter- CIUS . I DE DIUITE . Qül . REGNU. CKLOR% . N . POTEST . INTRE l, Mit meist gleichzeitig geschriebenen Scholien. 1 ep. 12. — '^ Die rotlieii Majuskeln sind sclivver leserlich, da die rothe Farbe oxydirt ist und das Pergament zerfressen hat, so dass die Buch- staben jetzt schwärzliche Klexe bilden. — ^ ej). 13 et Origg. praefat. — * ? — ^ Isidori Origines I — XX. — ^ Die rothen Majuskeln sind theil- weise verschwunden; da hie 'und da Ligaturen vorkommen und ferner kleinere Euclistaben in andere grosse geschrieben sind, .so ist zuweilen auch aus dem Räume schwer abzunelimen, was ursprünglich dastand. — 7 ? — 8 Boethius, de mus. I et II. — » Sedulius, carni. pasch. I 198 — IV 12 Arev. J'.tJ Zan goni i;iB ter. Uarl. 2886. Monibr. Inliurum 101, 0.18 X 0.27. - Saec. IX. 1 -L' Vnvsd'Mätter, von deneji 1 leer ist, 2 berjinnt : Incipit libor// cuiionuin et tradici()n[uni| . . . ;: lOl mU anderer Schrift des 9. Jahrhunderts. I DEN ;5 Ix.iiivnt: INCIPIT de utilitate peni|tentie quomodo cre dum (i.K.N von erster IL) sit | de kemisione (sie) peccatorum | per peni- TKNTIAM CU.M l'KEFATIONE | OPERIS SUBSEQURNTIS | ExceptO baptismatis niunerc quod contra peccatum — 10^ constituisse |, incipiunt (■AiTiii-A MiiKi i'RiMi (121 Capitel). — Capitel 1 beginnt f. 15^: Af^nouinius cniin peiiitcntiam — 46'' oportunitas adimatur | EXIM.ICIT MlJER PR10^UM || 4G^ INCIPIUNT CAP LIBRI SECUNDl (117 Cu- vitel). Dann f. oO": incipit mb secundus de coniuratione uel roxsriRATioNB I ex concimo calcidonense I Coniurationis uel con- spirationis crimen ^ — 8F oportuno tempore | ministretur . EXPLiciT MB secund. | Incipiunt cap libri tertii (160 Capitel). Capitel 1 heginnt f. 86^: | Ordinationes etiam prbo^^ diacono^f quo (que von erster H.) ni|si certis temporibus — 104^ (die Schrift dieser letzten Seite ist halb verschwunden) deuo|tionis . . (schicer lesbar) erat iiliis licitii (lici ivie es scheint, aber nicht sicher). Marl. 3012. ,Kx libriB S. Martini Mun(aste)rii Wibliiigen(sis)' fol. 1, saec. XV — XVI. Jleinbr. foliorum 84, 0.17 X 0.22. — Saec. IX-X. 1" INCIPIT- RETRACTATIO ^^CI' A(iUs|TINI DE ANIMAE QUANT1TATE I In eadem urbe scripsi — 1^ magis quam mihi. Ad | Quoniam^ uideo tc abundarc — 32^ Zeile o oportuniorem objseruabo | EXPLICIT LiBER DE ANiiiAE | QUANTiTATE (Eest der Seite leer). 8.')" Paschalibus ' te dapibus conuiua quisquis — 38^ ma- nij)ul(js suos. SiV^ die (22) Capitel des zweiten Buches ohne lieber- Schrift, dann: incipit über secundus | Expulerat serpens ille nequissimus — 48^ carpere iam securam . expl. liber primus noui te.stamenti I incipiunt cap. libri. II. testamenti eiusdem, — ' Fol. 51^ eiu Bild Christi mit je einem Engel zu beiden Seiten. — - Au- gustinus uol. I 11 Ben. — •'' Augustinus l 401. — ^ Sedulius, Carmen pasch, soluta oratione, I — V ed. Arev. Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 490 Nach 28 Ueherschriften fol. 49** : exp. cap. incip. liber ii de aqua IN umuM UERSA | Prima dns nuptiis interesse dignatus — 55"* generaliter innotescunt expl. lib. ii. ixcip. cap. libri in. Nach 20 Ueherschriften: expliciunt capitula|| 55^' Nam cum iordanis denuo fluenta transgrediens u. s. ic. ohne weitere Buchüherschrift bis 69^' : uniuersa librorum ixcipit ' epistola sedülii | Sco ac beatissimo patri macedonio presbitero sedulius in xpb salutem procepisti reuerende mi dne pascalis carminis — 70^ per omnia saecula saeculorum amen. Der Rest der Seite leer. 71" iNCiPiT PREFATio scT HiERONiMi Disci'imina transuadantes inueniunt casus — ingenium anatholi . explic pra'efatio | incipit - EXPLANATIO Scf HIERONIMI IN LIBRO | APOCALYPSIN lOHANNIS APOSTOLI | Apocalypsin xpi hiesu — 84^ qui cum clieri"to heretico sen- tiuut . I EXPLICIT EXPLANATIO IN APOCALIPSIS (sic) HIERONIMI PBRI. Harl. 3024. ,Lib^ sce m. sciqs nieolai in arinstein' fol. 1" saec. XIV— XV. — Membr. folioium 71, 0.15 X 0.215. — Saec. IX init. l'' ist von erster Hand leer gelassen. Von einer andereyi Hand saec. IX steht auf dieser Seite: li'fe anastasii contra arrianos | hereticos (entnommen aus fol. 3^ oder 1^). P' Perge -^ libelle celer [=: uers. 7] — 2^ rex pie compos eris [:= u. 42] | Imperii uestri [= u. 1] — uox pia corde patrum [= u. 6]. Bis hierher in Kapitalschrift. 3^ iNCiPiüNT CAPiTULA Athanasius quod sps scs a patre filioque | procedat in libro quem scripsit contra | arrianos here- ticos sic dicit — (68 Kapitel) i". 7*^ I athanasius quod sps scs — SIC dicit I Ego ^ credo ülium in patre — 69^ nomine triplici | texens perpetuis saecula saeculis | Dann von einer anderen Hand saec. IX: ' 69^ MISS uoTiuA I Ds cui "''ceptiora (ac von erster H.) sunt uota quam munera frs kmi • (kmi von erster Hand darüber geschrieben) exorejmus — agnos^^'p (cat von anderer Hand) \ super oblata | Dne qui per hos dauid locutus es — 70" et stabile perseueres-; p . I Te laudare et benedicere . PrFO-; | qui das hescam omni 1 Sedulius p, 148 Ar. — ^ Hieronymus X 10«7 Vall. — ^ Theodulpliu.s, Öirmondi opp. II 969 ed. Paris. 1G9(5. — ^ Tlieodulphu.s ibid. 971—1018. Sitzungsber. d. phil.-hist. Ol. LXXXIY. Bd. III. Uft. 32 i,||j Zangemeister. t.j^,.,ii _ 70^ et agnitione ueritate uenire . per xpm-; | post coMixioNKM-,- I Ds qui es inicium et finis — || 71« et dele chyro- ^rraphuiii peccatorum suorum . p,' | Miss in remissionem peeca- tonim-.- 1 Diu;''" (ds von erster H.) inconphensibilis — Omnibus die- bus j uitac suae . p'/ sup o»b | Offerente tibi dne famulo tuo — et pcccata uincta | :nnittas . pv PF | Dne ds rex —11^ in|troire in rcquiem tuainv et ideo cum-; | post com | Omps sempt ds cui hostias — et ad caeleste || Damit hricht der Codex ab. Harl. 3034. Membr. foliorum 96 ; 0.21 X 0.31. — Saec. VIII— IX. 1" i»K f:cci>EsiA ' ESEDORUs: )-(. ccclcsia cuius lingua | est et quid interpraetatur . A grecum est . et inter | praetatur con- uocatio . CO quod omnes ad se uocat'; )-(. | quur dicitur catholica . A . grecü nomine uocatur et uni|uersalis interpraetatur et dicta uniuersalis quia per uniuersum | orbem . dilatata difFunditur quod etiani apostoliis adprobat | ad romanos dicens . gratias ago deo nieo pro uobis omnibus quia fi|des uestra praedicatur in uni- uerso// (o auf Ras. von alter Hand) mundo )-(. (darüber inter- roga s. IX) cum una est . ec|clesia cur a iohanne septem scri- biintur . A . (darüber respondit s. IX) Ideo quia cum sit . [ una catholica septiformis plena spiritu signatur . sicut — 10*^ Ende: de uespcrtinis | officiis- in uespere uesteres (sie) sacrilicia tura et aromata al|tario defferebant ^ — || 10^ II INCIPIUNT 3 CAPITULA EX LIBRO ENKIRIDION SCI AGUSTINI : EPS (sie) I I Hic ostendit fide spe et caritate dm esse colendum — Lim de spe fide et caritate incipit liber enkiridion 'sti AGS AD LAURENTiuM | Dici nou potest dilectissimi fili laurenti — 58" de fide et spe et \ caritate con//scripsi . , do gratias'; explicit liber scT agustini | qui enkiridion uocatur/////// [uocat; radirt]. 58^ II praedicatio ' de natt dm | Scire debetis fratres dilec- tissimi causam prae|sentis sollempnitatis et quare xpianus po- pulus — Gl'' dicentes pax hominibus bone uoluntatis | (eine Zede leer) \ Frö mei '" sciendum est uobis quod quicumque saluus » Nach laidorus, Orig. VIII princ. — "- Nach Isidor. de eccl. offic. I 20. Vorher geht das Lemma: de teitia et sexta et nona hora [cf. Isidor. de eccl. off. I 19]. — 3 Augustinus VI 195 Ben. — ■» ? — ^ ? Bericht über die Dnixhfüiscliung der Bibliotheken Englands. 497 esse uult et | animam suam ab aeterna — 63^ | uos in sua uoluntate proficientes conseruet in aeternum; tironisclie Noten I (eine Zelle leer) \ Audite ' fratres uerba domini et intellegite audite illum adnionen|tem uos — 64^' et post hanc futuram cuius nullus est finis | tironische Noten \ Onmia - tribus constant . esse posse uelle sed de esse sunt . posse et uelle unum ho|runi gignitur alterum procedit — 66'' sine primo/. » [medio non esse ausradiert] & u|no dicto omnia dicta . i- omnibus dictis uuam pfectionem dictam , | ' Notum est uobis -^ fratres karissimi & fre- quenti sancti euangelii lectione conpertum quod — 67^' breui| terque explanare uolumus (Best der Zeile leer) \ Sicut igitur euan- gelistis narrantibus agnouimus — 96^ | Fratres ^ scire debetis quod filius dei ut humanum g-enus redemeret (i m. 2) niortuus est . I non debitor ipse mortis sed sponte pro ea caritate qua nos dilexit mortis debitum || hiermit hricht die Handsclirift ah. Harl. 3039. 'Codex de monasterio Sei ' (fol. l" saeculo X ut uid. scripta nunc erasa). — 'Liber sce maie in Aristeyn' fol. 2" saec. XIV— XV. — Membr. 110 foliorum 0.23 X 0.30. — Saec. X. 1^ von erster Hand in Kapitalschrift: * lu hoc codice con- tinentur libri aurelii | augustini . de genesi contra manicheos libri duo | contra epistulam fundamenti manicheorum | liber unus academicorum . libri . tres | de ordine . libri duo . 1 Weiter unten: incipit liber primus | de genesi contra manicheos ||. Ur- spriinglich standen auf dieser Seite vier Zeilen in grösseren Majus- keln; dieselben sind ausradirt. — "2^^ Si ' eligerent manichei quos deciperent eligeremus (in Majuskeln) \ et nos uerba | 15^ et iu- cundo otio perfruantur | aurelii augüs|tini epi contra | manicheos LIB. I. I EXPLICIT , I INClPIT EIUSDEM j LIBER SECUNDUS || 15^' Post enumerationem — 29^ quae mihi uidebantur ex|posui . aurelii AUG EPi CONTRA MANICHEOS DE GENESI LIB. II. EXPLIC. 11 ' '? — - '? — ^ Unten am Kande von einei* wohl gleich alten Hand: /. & fine . & finem non esse . sine primo & medio. — ^ Zwischen diesen zwei Zeilen s. XI (?): aer (steht über Notum) der wähl aeith walahaneth (haneth über frequenti) der (über [en]an[geliij) aer ixuelo aeith uuelo hauet (h über [quojd). — 5 ? _ fi ? _ t Augustinus I 645 Ben. 32* i qq 2 a II g I' 111 e i k 1 1; r. ."{O" IXCll'lT ' CONTRA EPI.STULAM PUNUAMENTl MANICHEORUM | N'iuiMi mM-uiu deum omnipotentem — 48^* adque adiuuante ur^jiuintiir ] aurklii augustixi . contra | epist fundamenti mani- tllKOKlM KXI'LIC. II 4S^' inf von erster Hand leer gelassen. Von einer Hand des XL Juhrhmderts steht darauf: 1) 2^.^ Zeilen mit musikalischen Noten: luclytus pontifex maximinus martini collega — hanc mibcrnet; 2) dahinter: beatus uir qui non (weiter nichts) ; 3) am linken Rande musikalische Noten untereinander, ohne Text; am A:ichlusse derselben : i'u gl teil 49" 0 utinam^ romaniane hominem sibi aptum — 58^ | dicta surrexinuis . explicit liber primus . | aurelii augustini epi caha- uEMi|coKUM . LiHER SECUNDUS iNCiPiT . | Si quam necesse est disci- pHna — 67" domum reuertimus (s sofort in r corr.'i) . explic liber SECUNDUS . I AURELII AUGUSTINI EPI . | ACHADEMICORUM . LIBER TER- Tius I INCIPIT . II 67^' Cum post illum sermonem — 82^ et citius 14 [= capitulum 14], desgl. fol. 146« pa ad cor»» 15o [= postilla ad Cc thios 15>no]. _ 3 1. c. p 98j^ E. 7. - 4 Hilarius 765 ed. Ben. 1693. •' ITilarius, de .synodis 1149 Ben. — " ? yorin- Bericht über ilie Durchforschung der Bibliotheken Englauds. 501 confessoris synodicus | liber . de exilio destinatiis ad occiden- tales episco|pos (der Rest der Seite ist leer) || 206^ 1 INCIPIT EPISTULA EIUSDEM HILARI (sic) . | AD CATHOLICOS UE AUXENTio (o ciiis UM corr., icohl von erster Hand) | Dilectis- simis 2 fi-atribus in fide paterna ma|nentibus — 209'' xpni diu ueruni pre|dicabant do gratias, explicit epistula hilarii aduer|sus auxentium arrium . Blatt 209^ ist von erster Hand leer gelassen. Es ist auf demselben Einiges zum Prohiren der Feder geschrieben, z. B. (saec. VIII — IX) : serunt ophyr conuexa kimba per liqnida gadas aus, dann (saec. XV) : se domat gz Harl 3771.^ Membr. 145 foliorum* 0-175 X 0265, Saec. IX^X (non XIII). 1^ IN NOMINE DNI . In|ciP . LIB . QUIN|tI . rULII . HILARIo|nIS ^ || 2*^ Quantocumque tempore in diuinis legibus cuius | cumque timentis deum — 11^ cum deo in uita aeterna amen . | explicit LIBELLUS QUINTI lULlI HILARIONIS . | INCIPIT (sic) CAPITÜLA CHRONICI hieronimi j EXCARSüM . | I De regno assiriorum — 12^' Lxii De iustiniano imperatore et belsarium (sie) patricium . | explicit (sic) CAPlTULA . I INCIPIT REGNÜM ASSIBIORUM . | Pl'imUS '' rCX uiuUS — 14*^ post esebon labaion . anni . cm. | III historia daretis FRiGii DE ORiGiNE FRANCORUM . | Eodcm " itaquc tempore apud grecorum regna — 20^ apud albam interfecerunt : | item de suPERiORE CHRONICA . | IUI In illo ^ tempore priamus helenam rapuit — 60'^ tantae uictoriae nominis glorijsus ab uccilino uictus nomen uitamque admisit (sic). explicit liber . | incipit PRAEFATio /Grega . (sic) \ Decedcnte (a m. 1) -^ atque immo potius * Blatt 206 war ursprünglich bestimmt als Blatt 1 79 zu dienen, die Schrift desselben (2061^ seeundum apostolum — 206^' Z. 2 und 3 seculorum amen | explicit liber xii) wurde aber ausgestrichen und der leere Raum von 206^' anderweitig verwendet (, Incipit epistula' u. s. w. steht hinter dem cassirten , liber XII'). Das Blatt 179 beginnt mit [secundu (ausradü-tj] seeundum. — ^ Hilarius 1263. — 3 Vgl. über diese Handschrift Pertz' Archiv VII p. 257 und unter Harl. 5251. — •* 1 und 145 sind Halb- Blätter. — ^ Zwisclien Zeilen 3 und 4 und auf Zeile 4 stand ursprüng- lich: INEIPIT LIBELLVS \ Quinti;; iu[l]ii Hila].ionis. — Diese zwei Zeilen wurden dann ausradirt. — ^ Lib. II 1 — 3 apud Canisium, Var. Lect. II 1 p. 165-166. — ■^ Vgl. Canis. l. c. p. 166 Anni. — » Lib. II 4 — III 13 apud Canis. 166—194. — '■> IV praef. ai«. Canis. 195. .|, Zangemeister. peronnti — 00^' initium primi | kxpmcit prefatio . deo gra- tiah. AMK.S . I INCinrXT . CAI'ITIJLA . LlÜHl . QUOD . EST . EX . | CARSUM . DK 4'nuoNicA . (lUF.ru EPSTiiORüNACis (sic) . | I De chunis et age cinm patriciinn — XCIII De chilperico quod filiam suam luRpaniu cum thesauris | direxit et incontinno calauilla mortuus 08t. I KXPMCIT (sie) CAPITULA . 1 INCIPIT LIBER || 63^ CumqUC > uuanduli pi-a(!t.crissent — 85' uitam digna morte finiunt . ain . | INCIIMUNT CAl'lTlir-A CHKONICE | T.IBER (sic) TERTII [dttZU SUec. XV: al(ibi) IV 1-88 ;ip. Canis. 19(5—217. — 2 VI prol. apud Canis. 218 sq. — ^ Lib. VI apud Canis. 219—226. — -i Voa Zeile 7—12 lautet die ursprüngliche Schrift: spatia terrae iter' ad propriä ' reuersus sii.' | Ö patres digni opto per dominum omnes quique hos sedulo — Pax uobiscum sit fi~ in Omni- bus uestris que dilectionis [ — s Alcuinus II 301—310 ed. Froben. — 5 Beda VI 1 ed. Giles. I Bericht über die Dnrchforsclmng der Bibliotheken Englands. 503 artem describendus oratoris sermo peruenit | explicit feliciter|| 70^ Sother . saluator . Serotinus . tardus — 71^ Lechitum . ampulla olearia || 71^ INCIPIT LIBELLTIS CERNUI ET STu|dI0SISSIMI UIRI ABBONIS.l I Clerice 2 dipticas | lateri ne dempseris umquam | — 83^ | Quam pariter tecum | teneam tu clerice | poscas || 84^* finitur cernui OPUSJCULUM CATECASTI EXIMII | GONFESSORIS GERMA | NI . SUGGESTUS pa|risiagi praesulis I iiuMiLLiMiQUE le|uitae abbonis : -^ I Sculpturam^ possumus in lapidibus et in marmore acci- pere . Conflaturam ucro in bis metallis que solui posaunt — 86^ Tempus redimitis ). i . dilationem quaeritis . Sarabaljla . i . cru- rum munitio . || 87" Heg quoque contortis | stringens efFamina nodis | uasine nil sequitur nilqiie re|pugnat item | ncoetum superum ueniens monlia fandi pri I duenit excolicum prestruit [axiomas |mbigiiis memorans sistere iiersus soolum iiocem con |il normale putans Jii fuat ad |ed licet ipse modos tiles demunibus quinque profatus |allens afflictim uerset aristo |toica circueant |hidantque sopbismata sensus jerdita neque umquam || — 91^^ lati|ari promere cepit facultate || 91^ ox dialectica quanq(uam) par | digne latine loqui posse — II 93^^ igitur parte queritur quid sit | genus . quid pmo . quid difjferentia. Der Rest dieser Seite und fol. 93^ ganz leer. Es folgt eine Dialehtik ohne UeberscJirift ; 94" beginnt: [quid est GENUS | GjENUS cst multarum iorma|rum per unum nomen — 149'' properante | pallas nutum mai'igene festinan|tis inter- uenit ; finit . Fol. 149^ leer. lÖO'^ II GRAMMATICE ARTIS NOMINA GRECE | ET LATINE NOTATA . poeta . i . uates . Poeticus , liber. — 166^ || Logothete . consiliarii . Colojbio albo clauato . i . macu|loso . Quidamna inciderat . i . dis- pendia . Confici|unt . reni-jad . Emulator . | onliyp?end . Stirma . | aqua tenuis in gelü conuersa. Best der Seite leer. 167" beginnt: obsceni . inmundi . Oppilat . claudit . opturat — 167^' Cancel- larius . scriptor | cartularum . uel referendarius || damit schliesst der Codex. Blatt 168 ist unbeschrieben; es loar ursp-ünglich das Vorsetzblatt. 1 Mit Glossen derselben Hand. — ^ Abbo, ed. in Pertzii Monum. scriptt. II 802. — 3 'i k -^H ZnngemeiBler. JTarl. .3845. •llk — rll IVlri C!.n.lonHi« occJp. Seruanti benedictio. Tollenti | Blaledictio. Qui folium tulerit ," c"u« r t U; an.thcn.usit.' fol. .- int. saoo. XII. 'Liber Humfredi Wanley | A. D. 1714'. M_ ,. «amrao. - Mctnbr. 147 foliorum 0.155 X 0.195. Saec. X. 1" (Lil)ci De iitilitate penitontie von einer Hand saec. XV). fhnm i'i,n erster Hand: ixcip i>k utii.it ate poenitentiae et gi:ri|MOI.f) rUKl.KNDlISlT (sie) \ PE KEMISSIONE PECCA|tORUM PER |.OKXITKN|tIAM cum PKAEFATIÜNE OPERIS SUBSEQUENTIS. ] ExCeptO bjiptisnmtis ninnere quod con|tra peccatum originale — 7^' con- uinjcero cos aliqua contra fidem aut mores bonos consti tnisse || H« iNfivuNT cAiMTi'i.A | I Quod nulü sit ultima poenitentia dene- ^'anda.| II De his qui necessitate mortis urguente penitentiam simul I et uiaticuni — 1 1''' CXXI Quod usura non solum clerici exigere non debeant sed nee laici xpiani | incipiünt capitula libri . II I I De coniuratione uel conspirationo . | — lö*^ CXVII De iner- guminis | eine leere Zeile | I Presbiterorum et diaconorum ordina- tiones celejbrare (vor cele iiber^der Zeile von ziceifer aber gleich- zeitiger Hand: certis) temporibus | — 20^^ CliVIII De epistola fonnata | quod nulli sit ultima | paenitentia deneganda ex aepi- stola (sie) paelestini PAP I AD episcopos galliarum II 20^ capi- tulo . XV. I Agnouimus enim penitentiam | morientibus denegari — 48" oportunitas adimatur . | explicit . Liber primus . | Incipit . Liber secundus . | de coniuratione uel conspirati|one . ex con- cilio . calcidonen|sis . cap XVIII . | Con///iurationis . | uel con- spirationis cri|men — 80^'oportuno tempore mi°'stretur (ni m. 3)\\ 81" explicit liber SECUNDU.S . I incipit liber TERTIUS . I PRAES- biterorum et diaconorum ordi|nationes CERTIS caelebrare (sie) TEMPORIBUS I EX DECRETO PAPAE GELASII CAP, XI. | OrdinationCS etiam prborum diaconorumque , nisi certis — 122^^ greca ele- menta significant j ex epistola gregorii papae ad Maximum | EPISCOIMM SALONITANUM DE SUSCEPTIONE PATLIT (sic) \ Itaque pal- liiim — 122^ accepisse ostenderis | intus habes || 123^ Tolle mali testes leuius mala nostra feremus | Im Ganzen 9 in drei Strophen getheilte Ferse; Schluss: Votis concessam scelus est odisse senectam . || 123^' canonum constitutum | gradus uel religio QUALITER I CUSTODIATUR A SILUESTRO EPISCOPO URBIS | ROMAE . | Et domno constantino augusto eodem tempore | cum multi nobiles gauderent — 147^ ciuitatis cps ordine | cui ille subiectus est. 6'cÄ/uss des Codex. Ich verdanke die Beschreibung dieser und der folgenden IIs. meinem Freunde Franz Rühl. Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 505 Harl. 894 1. 'Liber sei petri Gemet l\ eii furatus fuerit uel celauerit. anathema sit. am;' fol. 265» saec. XII. Membr. 265 folioram 0.19 X 0.21. Saec. IX. 1^' ad ' te luqui . quasi coram positus uultum uiderein tuae faciei . Ideo nee uer|bo — manu sua . ] Ora pro nobis beatissiiiie domne (sie) et frater .., explicit, j| 1^ De signis- natiuitatis xpi . Misei'ator et misericors huniani | generis düs ilic xpc cum pro redemptione — pax am- mirabilis super oinuem | terram . || 2^ IN NOMINE üf PATRIS ET FILII ET SPS ScT. AMEN | INCIPIT LIBER ISIDORI lUNIORIS SPANIENSIS EPI AD | BRAULIONEM CAESAR- A^USTANUM {(i m. 2) epSi scriptus . I En ''' tibi sicut pollicitus sum misi opus . de origine | quarundam rerum Ex ueteris Lec- tionis recordatio|ne collectum . Atque ita in quibusdam Locis anno|tatuin . Sicut exstat conscriptum stilo maiori. Alles auf dieser Seite his Iderher in Majuskeln, | I De disciplina et arte (folgt der Index von 26 Kapiteln. Am Rande steht von anderer, gleichzeitiger Hand : Domino et filio | sisibuto . Isidorus | En tibi sicwi pollici|tus sum misi opus . | de origine quarun|darum (sie) rerum . et reliqua | ut supra . usque stilo maiorum . j — Im Text: DE DISCIPLINA ET ARTE . | Disciplina a discendo — 2V quia contra naturam sunt, explicit liber primus | incipit liber secun- Dus . iNCiPiUNT CAPiTULA (diese Zeile in Rasur) | I De rethorica (sie) eiusque nomine. Es folgt ein Index für 21 Kapitel. Dann: 22^ Rethorica est Benedicendi scientia. — 29^ nos permittant dicere. exph de rethök . | incipiunt capitula dialec- TicAE ARTis | I De dialcctica. Es folgt ein Index für 9 Kapitel. Dann : De dialectica . Dyalectica est disciplina — 36'' tertium nihil habet . . , explit lib scds . | incipit praefatio tertii libri , DE QUATUOR SEQUENTIBUS DISCIPLINIS . DE MATHEMATICA . | Mathc- matica . latine dicitur — 36^' pos|sint ostendi . explit ppat . INCIPIUNT CAPITULA. I De arithuictica. Es folgt ein Index für 11 Kapitel. Dann: 37'' incipit de arithmetica . III".' liber — 265^'ignis ardore siccetur..., explicitint libri | aethimologiarum . IN DI nomine . AMEX . | 1 ? — 2 ? _ :; Isidori Origines I— XX. ,-jk/' Zaiigpmfis ter. Ilarl. 004 L Mrmbr. 100 foliornm 0.13 >' n.tH. Pars I (fol. 1-78) saeculi VI-VII;' fol. 1-»« lin. 5 a iine .cripu »Ulli litloriH carniuiH moroiiingicis, itide usque atnra cnrBiva morouingica exarata , nisi quod fol. 100 a m. 1 non est conscriptum. 1" II . (^Iion III) QUnUJS MODIS CONPUNGIMUK ad CHRISTUM I :. i'OKT KAciNouA z. | Tfibus modis prima ex deo secunda per homine tcrtiu ex necessitatc ex deo enim est — 8" studia reconciliat . X I AI> I.NrUKI-ANDO KOS QUI ^"°" UERBIS ADNÜN | TIANT . OPERIBUS // c'struant (dies W'nrf von erster Hand in Cursiv nach Tilgung der Scln-ift des Ruhricators) \ sunt nonnulli (von ad incr. Ms hierher rothe Uncialen) qui solerte — (von hier an stets Uncialen). Das Kap. XXX (dessen Ueherschrift lautet: Quur praeces sanctoniin non in om|nibus exaudiuntur) scMiesst f. 23^ conferat bi-ncficiii i i>i: op.siokuatione loquendi d ] Numquam de ore nir)nachi turpis aut | lasciuus sermo egrediatur bis zum 30. Ka- pitel (de cakitate). Dann 40^ I de amititias (sie) \ Saepe per siinulatione ami"tia (ti sofort darüber geschrieben) colitur || bis zum 37. Kapitel^ welches iihersclirieben ist qualiter cauenduiii sit uniur parcntum . Dieses schUesst: 62^ qd extraneis | pie inpen- ditur. Dann: 62^ INCIPIT sermo in PARROCIIS NECESSARIUS j Rog'O ' UOS fratres | carissimi ut adtentius cogitemus || Dann fehlt ein Blatt und zwei Quaternionen. Dann: II (k] insidiis quia non multum distat in uitio uel j decipere posse uel decipi . Monachus qui | substantiam suain christo p all (Minmkrl) ni alt ob tulerit caueat ne eain ii)- pudenter effundat id est ne rem l)auperum | non pauperibus tribuat et secundum dictum j prudeu- ' 2 V e tissinii Hin hbcralitas liberalitate pereat.Totum — Adoliscens si te christi j seruitio mancipaueris — 70^ quod de tantis mulis euaserit jj 71" Olym offensum sentimus nee plagamus deum I nostris peccatis barbari fortes sunt nostris uitiis | roma- ' In doin älteren Codex (f. 1—78) sind folgende Quaternionen-Nummern erhalten: f. 15V II, f. 3iv ;ni, 39v V, 5.5^ VII, 70^ XI, 78v XII. Auf fol. 7v, -isv, 47v^ „lit denen Quat. I, III, bezw. VI schlie.ssen, sind die Nummern tlieils weggeschnitten, theils ausradirt. Es fehlt 1) Quat. I Bl. 1, -2) hinter fol. <öi: Quat. VIII Bl. 8, Quat. Villi und Quat. X. — 2 Augustinus (?) V app. 436 Ben. Bericht über die Durebforschnug der Bibliotheken Englands. 50 < nus superatur exercitus — | Absatz \ Sicut miseri erant israhelitae — 74V I ;^Qn quaeruntur in christianis initia || 75^ sed fines paulus male coepit sed bene | finiuit. ludae laudantur initia sed finis | proditione damnatur, dann: 75^ iSYDORO SENTENTiA DE LiB PMioRUM | Melcliiscdech ^ rex salem sacerdos | altissimi primus uixiq . (n alt corr. ausf^d. i. r?) oblatur | sacrifieii — 75^' et mortuus est | ac sepultus in ciuitate sua hyerusa|lem . (zicei Zeilen leer) || 76^ Arg-umentum solius epistule ad rornTT (^undeutlich) Romani ex iudaeis gentilibusque j crediderunt — 78^ ad pacem et concordiam coho[r] | (Spatium von ungefähr sechs Buchstaben) tatur . DE EUANGELio DiciT | Ideo enim euangelium bona — 18"^ Ende: \ cantat ut uiuit te' canticum- carmm|| 79 iNCPT TRANSiTUS bea|ti PURSEI ("ei fttst verschwunden) [F]ui[t] uir^ lütae uene|rabilis furseus — 98^ merita illius claris sunt diui|nis uirtutibus adioüante domino nos|tro iesu christo QUI CUM PATRE ET SPIRITU | SANCTO UIUIT ET REGNAT IN SAe|cULA saeculorum amen. Damit schliesst die erste Hand (s. VIII). Auf dem Best dieser Seite steht von einer anderen Hand saec. VIII (Minuskehl) : Dum clamare ad dominum et audiuit uocem meam | u. s. w. (noch 4 Zeilen). Dann -o Zeilen ausradirt (zum Theil noch lesbar) || 99^ von derselben Hand wie f. 98^ Ende : 10 Zeilen Inuuocauit me et — | eius sperabis [/ ADcscapullis (wohl Kritzelei), dann (Kritzelei von anderer Hand): FRAT~ FP Endlich am unteren Rande eine halb weggeschnitte?ie Zeile: S-,i^„.-„-„-„-„t,„^^:^:„:_-,^^-. •_•_•_!„;. • ang'lorum numero (saec. IX). 99^ und 100^' : 5, resjp. 3 halbverloschene Zeilen (s. IX f) und Kritzeleien; 100^ ist leer. Harl. ö2öl.^ Membr. 92 foliorum 0.16 X 0.202. Saec. VIII -IX. l'' IN NOMINE DNI NRI IHU XRI | INCIPIUNT CAPITULA CIIRONICI | LiBER (sie) PRIMI | I de iiiitiu (sie) mundi quod (d ausradirt) 1 Lsidorus, De ortu et obitu patriim 5. — - canticum carin::: in Minuskeln. — In der Mitte des Randes dieser Seite .stellt in nu!r()vinf,nschen Minuskeln est fid// (undeutlich). — Eine Abschrift dieser 7« Blätter, welche Herr Dr. Gregorio Palmieri während meiner Anwesenheit in London hergestellt hat, ist von der k. k. Akademie erworben worden. — ^ Acta SS. Bolland. 16. lan, II p. 36—41. — -* Vgl. oben Ilarl. 8771; Mommsen über d. Chro- nographen V. J. 354 p. 587 und Holder-Egger, Severus Sulpitius p. 20. ho.nu prinms arlani cuiiditus est — V XXV De episcopis rüinensi» fnc) XXVI Post haec excarpsuni . ab adam usque noo . a noe | usque abraam . deindc iudicum . post haec regnum iHrl I i'i egyptiorum . et i)iiperatores rüinanorum usque ad | honirK'Uni Kxn.KiT cai-itula ;. | incipit libkk generationibus (slcj ADAM i;.syi;K I AI) OKDINEM QUAE CONTINETUR IN HUIUS UOLu|mINE i.iimi . I Donumcratio ' temporuni et annorum generationes — 2^ de gencsi | seriuonem facinius . II . ixcipit narratio praefa- TIONIS Kir.ll SKM LIBER (iEXERATl|oNIS HOMINÜM { Quo// die ^ fecit d«;u8 adain ». a. 'f. Bas Pa])st-Verzeichmss (welches nach dem Kapitd-Verzeichniss Kapitel 25 bildet; hier im Texte fehlt die Nummer) schliesst f. 1 T'^ : Johannes sedit anno . I . mens Villi dies X\'ni Tlicidorus sedit annos x. Da7i7i nach 4 Zeilen Spatium I IXCIITI l.lltKK CilKOXlCHORTJM ET | DIEBUS RERUM CREATURARUM j DEUS FoRMAUiT 1 I In i»iiino die condidit lucem — primum adam 5 | Adam fuit aunuruin CCXXX (das erste C ist ausradirt) et genuith seth. — f. 19^' Fuit ab adara usque ad eracleum (i ?». 2) . impcratoreni regnaiite (sie) \ annorum xxxi. Omnes anni v inilia cxlviiii | ixcipiuxt capitula chronici | hieroximi Kx cAKi'suM Dann 62 Kaidtelülj er Schriften; dann fol. 21^ expliciunt 1 sie I n • ■• • CAPITULK I INCIPIT LIBER REGXUM ASYRIORUM | riimUS ■' rCX ninUS (iV ab uccileno uictus nomen uitanique amisit | explicit liber ter- Tius j ixciPiT pRAEKATio üRECA | Dccedant eo (sie) atque ^ immo potius pereunti — poneretur initium . expmcit prologus | ixcipiunt CAPITULA LIBRI QUOD EST QUAr|t1 EX CARPS DE CROXICA GRECU | EPis CO Pis TORoxA ci . — Nuch den Kapitelüherscliriften : || f. 64^ EXPLiciuxT CAPITULA INCIPIT LIBER QUARTus ) Cumquc ^ uuaudali practerissent — 89" digna morte finiuit | explicit liber quartus ixciPiuxT I CAPITULA cHRoxici LIBER (sic). Nacii den (10) Kapitel- ilherschriften: expliciunt cap . ixcipit prologus | Cum'* aliquid dum iussu uerbi propiotate (sie) — 90^ hyl|perici uita linisset scripsi EXPLICIT prologus | Gunthramnus " rex — fol. 92^' Mitte: Tunc illa respondit; I Ego cum istis non loquor . uita illorum . Der Rest der Seite von erster Hand leer gelassen. Später ist hier Joltjende Blutbeschicörumj eingetragen : ' Fredegar. ed. Caui.s. II 1 p. 154. — ^ Fredeg. ed. Labb(i bibl. nova ms8. I 298. — :• Fredeg. ed. Canis. 1. c. 165. — ^ id. ap. Canis. 1. c. p. 195. — "' 1. c. p. 19(3. — c 1. c. p. 218. — • ßouquet 1739 11 417—419, 1. Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 509 Frühere Schrift ausradirt III HIHI 11// ^^ NOMINE PATRIS ET FILII ET SPU SCI AM (s. XIII? das Folgende saec. XII:) \ * Pater noster adiuro te saiiguis . per patrem . et filium et spiritum sanctiim . et per Beatam | Mariam matrem domini uostii iesu christi . et per nouem ordines ange- lorum . et per intercessionem | omnium sanctorum dei . Adiuro te sanguis . sta sicut iordanis stetit quando iohannes christum + + + I baptizauit . Adiuro te per undecim nomina dei . el . eloy . eloe . +++_+ t+ + + sabaoth . va . eli . | abonay . elyoii . on . tetragramaton . saday . + + + statine . in nomine patris . et iilii . | et spiritus sancti amen . Pater + . . +. . . . + noster . Item + In nomine patris et ülii et spiritus sancti . amen . Pater noster . Credo in deum . | tlieon . hely . 4< aya . Thisma . A . et III . X et to , Initium et finis dominus iesus christus . | longinus . latus domini perforauit . et exiuit sanguis et at[j,x ' . sanguis stetit . I ai[Aa ^ . exiuit . Sta sanguis . quia christus imperat . amen tribus vicibus . 1 _:_ Pater est . t . alpha . et w . Filius est . 1 . vita . 1 . Spiritus . r, . -1 remissio omnium SanCtUS <* . est . 1 peccatorum ||Incipit Institutio prisciani viri eloqtissimi (sie) de nomine et pronomine et uerbo. | Dispensatio alia domestica. alia ciuilis . alia publica (Sciduss). — Zeile 11 (Pater — peccatorum) saec. XII aber von anderer Hand als 2 — 10; Zeile 12 von derselben Hand tele 2 — 10; Zeile 13 von ähnlicher Hand wie 11. 3. Royal Mss. Reg. 2 E XIII, XIV. Membr. 137 foliorum. 1) Hieronymi commentarius in Psalmos 1 — 100. saec. IX. 2) ,In initio prioris Tomi, occurrunt 2 Folia Sedulii Poema- tis in Luc. I. &c.' 3) ,Et in fine huius Tomi^ sunt altera 2 Folia antiquissima Commentarii alicuius in ludic. VII.' So Casley. Diese unter 2 und 3 erwähnten Blätter fehlen jetzt; vgl. darüber Maddens Bemerkung vom J. 1853 im Codex. 1 und 2 so : ai|na — ^ so : süs. r \i) Zaii},'eiiioib ter. Re.r. 40 foliorum 0.17 X circ. 0.24. Saec. IX (fort. V.II) litt. Iricis minnscnliB. InffHKj lind Ende fehlen. 1 heINI0 | iinit dom.inieum earmen sedulii . j INCIPIDNT UERSUS LIBERATI SCOLASTICI DE SEDULIO . | SoduHuS ^ do- mini per eulta noualia pergen S (s roth, wie auch weiterhin) \ — 35'* Stabunt lii garula ducti testudine uersus | . item . | Sedulius'* xpi miracula uersibus eden s — Semotis eunctis modicis sa- turauit ab esci S || 35^ leer. Mit diesem Blatt schloss ursprünglich der Codex. 36 ist das Schlvsshlatt eines anderen Codex, saec. IX— X; die Schrift ist auf 36 stark beschädigt, auf 36^' ohne Reagenz nicht zu lesen; 36^* beginnt: pariter culpas ignosce potenter — Z. 6: ^ a:::mmaculant rixe fallacia (t m. 2) damnant Verbere mortis j ' cubile suum complexu pacis adempto ] ^1 dolor in proprii depingit pectoris arte Dura ministrans. Mit Blatt 1 Felix, uita Guthlaci (BoU. 11 April. II p. 39). — ^ Sedulii caim. pasch. I — V Arev. — ^ Sedul. carm. dorn. p. 361 Arev. — ■• Sedul. app. IV p. 397. — ■' Sedul. app. III p. 394. 3:5* .M4 Z a I) B e m e i 8 1 e r. 37 hocfmut ein anderer Codex s. IX-X (welcher vielleicht Innye Zeit zu Anfang defect gewesen war, so dass die Schrift der rrsten Saite lialh vernichtet wurde). 'M« beginnt: De statu temporum et decursu. — 61 schkesst: »rtiiMilos dis|tinget ubi omnia praesentia simul. Dann 3^/., Zeilen von erster Hand leer gelassen; eine andere gleichzeitige Hand schrieb hier einen Bibelspruch, welcher beginnt: Deus qui peccantiuni uuinms. _ 38" iNcii'iT pKAEFATio BEDAE PRBTR | De natura ' rerum et ratioüc teuiporuui - 78^^ accipere pariter | Sc refundere solent. Hinter solent ist noch eine halbe Zeile freier Raum. Damit schliesst ein Quaternio. Das Folgende von anderer Hand; vielleicht ur- »vrünglich ein selbständiger Codex: 79« Grande- mihi caput est intus sunt menbra minuta PaPAVER (dies Wort rothj | — 82^ comitentur ad auras | {^2^} Incipit epythalamium a sancto paulino dictum in i iidianum tilium epyci memoris . et titiam cla|rissimam faeminam . uxorem eius | Concordes ^ aniniae — 83^' aspernata superno | (83^') UERSüs DE SINGULIS MEXSiBLs * ] Primus ^ romanas — uerna licent 85^ UERSus DE DUODECiM siGNis | Piimus '^ adest — pisees | (85" opos grc . lal . cauerna . Hinc opobalsamum df . — 80^ i-«c/e.- llilPlKojpen (das p in R. von erster Hand) . i . i^ov- l dccisiüUL-m tiouem . particulam || 86^ DE GENERiBUs üocuM | Apes . Abizant .1 bambizant 87^ iNCiPiUNT UERSUS BEDAE DE DIE JUDITH j Intcr ^ florigei'as — 90^ sed pena iutura inanebit | — En ' dat aperturam fluxura — fit intus onus (4 Verse, zu denen die erste Hand am Rande be- vierkt: de quodam cum cruribus obliquis nato virgj-)|| 91" Pliilosophia est inquisitio | definitio philosophiae | rerum . humanarum — 93" haec seruanti . et laus apud deum | COLLECTUM CARPTIM EX HISTORIA ECCLESIa|sT1CA DE PORPHIRIO | Porphirius qui plures libros scripsit . grecus syri|us fuit — 90^ Astmii . quae continet | legem astrorum; unmittelbar darauf : ' Beda, de temp. rat., VI p. 139—204, 2 Giles. — - Symposii aenigm. Riese p. 195 sqq. n, 40—78. — 3 Paulinus Nolanus p. 601 ed. Verou. 1736. — •• ap. Kiesium n. 639 et 395. — '" Beda I p. 104 Giles. — •• Beda I p. 99 Gil. — ' Riese p. 673. Bericht über die Dnrcbforschung der Bibliotheken Englands. 515 QUALITER UNUSQUISQUE XPIJANUS FIDELIS AD DEUM SE SUB- lUNGERE DEBEAT | ET QUOMODO EUM CREDAT ESSE | CuüCtis ficlelibuS necesse est — Ql^ Ende: noctisque uariatur qui regnat in scta scio^f ain | Psiptacus a uobis aliorum nomine discam. Hoc didici per me . dicere caesar aue (Hoc — aue hinter discam als zweite Cohimne) j Si famis atque sitis duram — Sileo litterulas nescis (von erster Harid in Ras.) te baptet asellus (auf der ersten Col. stehen 6, auf der zweiten Col. 7 Verse) || 97^ INGENUITAS CLERICORUM DE SERUILI CONDITIONE | AuctO- ritas ecclesiastica patent admonet — 98'* Actum in monasterio . sie iit . piiblice ; de festuca | Fistuca multi uoluerunt dici a fistula — Benetios gr . filius . De homine poeta die . | Turpe pecus mutilum — ille veneno (10 Verse) \ Mat'^ematicus secundum defensio diuinitatem dicitur — Tutel a || 98^ Augustine tonas — perennis habetur (5 Verse; dazu von erster Hand: Aug. ciu. XI fin.) | scs hieronimus in epta ad nepotianum . Omnes poene uirtu|tes corporis — 99*^ dulcior melle oratio fluxerit | versus de diogene (steht am Rande von erster Hand) \ Die canis hie cuius tumulus canis hoc canis inquit (16 Verse) — sie modo non egeo | Sciendura sane est quod cherubim — plurali numero accipia- mus I Sollertia ueni* (t m. 1) a nomine primitiuo quod est sollers — perfectus est . Portus dicitur a deportandis . commerciis | de FABA (von erster Hand am Rande) \ Disce fabam — nemo canit (4 Verse) || 99^ Climata perspicuis — pariter (12 Verse) \ virgi- Lius DE suA NTiTRiCE (von erster H. am Rande) Quatuor ut memini — tertia tussis habet | ttem idem (von erster Hand am Rande) \ Pulchra ' comis annisque decens — | Dulce quiescenti — | Si te iam uigilaus — | Somne precor iugiter — | Stridula musca uolans — I Calue uiator ait — | Perque tuos iuro — | Me gra- tam liceat — | Sic ait et trepidum — | At contra ille timens solito Caput ornat amictu || lOO'' FABVLA | Dedalus ut fama est — 101 '^ exercitentur. (So scMiesst der Text; dazu stehen folgernde Inhaltsangaben am Rande von erster Hand: Adulterium martis et ueneris — Passiphe (so!) — filo || 100^ Rand: Dedalus caeram et pennas conpaginauit — Icarus a quo icarium maru . (so!) Veritas fabulae | passiphe (so!) enixa est geminos | Alae — Laberintus apud cretam — quäle est aedificium . 1 . — et • Riese n. 674 et not. - , .. Z aiitremei» ter. .•I '• dfHcrn.s.is qualis est - . iiii . sunt lat . | lOV' (Band): Theatrum — Ain|)liitlieatriim | Theatrum — Gymnasium.) Ä^ach exerciten- tnr fol.ß {WV): . KXKMi-r.A AUiENi | Rui'e » morans — caeno quiesco | JNereides jV,.Ui — nereides (zjt Nereides sqq. am Bande m. 1: Isti-.IIII. mjrsiis I iTspiciunt fabulae | supra scriptae . Maxime | ueio Icaro) 11 lUTlSTI SUNT UERSUS BEATI AMBROSII EPISCOPI DE TERNARI {l VOn erster Hand) excellentia numeri . Quos ad confirma|tionem trinae MKUSIONMS , SVAE . EPLAE In|sERERE PLACUIT . ITA FIET GENS | Omnia 2 trina uig-ent — gloria uitae . | Partes diei sunt tres — 102''- Ende: ud est illud; et let'-' euo serus equis eoo ab'q; aiie//rG . || 102^ ver- sus üiKiMLU DE SE ET HOMERO | Meonium ^ quisquis — trina mihi I MENTIO DUODECIM UERSÜUM PRECIPUARUM UIr|tüTÜM HERCULIS . 81UE epjHA'l'yoN . ipsius . | Prima ■• cleomei (so!) toleraia aerumna leonis | — meta laboris [ Nocte pluit tota — habes (am Bande von erster Hand dazu : MARONIS) | hos ^ ego uersiculos — oues (dazu am Bande von erster Hand: ITEM) u. s. lo. 103^ leer. ' 103^' (von einer Hand des XHI. Jahrh. ist ühergescliriehen : lit) sei Kemigii Rem . Voi . cc . 7V.") Von der Hand des X. Jahrh. : INCIPIT PROLOGUS IN LIBRUM MONSTRORUM | De OCCultO Orbis sitU rogasti — 105^ caudas boü in lateribus I et camelorum pedes luibent II 106" steht nur von einer Hand s. X zweimal: Lib sei remigii q ei abstulerit anatema sit. Sonst ist die Seite leer. 106^' eine Art \Vindrose: Malerei mit Beischriften. 107^ INCIPIUNT QUASDAM (sic) FABULAE DE DIUERSIS LIBRIS | Achelous cum preter deianiram pelicem suam cum hercule dimicasset . | — 110^ constituit . qui uescitur renis . || Damit scidiesst ein Quaternio ; das Folgende rührt von anderer Hand her. ni" PERSII FLACCII (sie) SATIRARUM LIB INCIP | INCIPIT PROE- MiuM PERSII . I Nee fönte labra — 124^' Inuentus cripsippe tuu finitor acerui; | explicit Lber persii satirici | cum ipsa quinta , s. erit SATIRA : ,• II 125" VERSUS SYBILLAE DE DIE lUDITII | luditÜ sigUUm -. T • T * ^* ^•"™^f^*3. erit terra telhis sudore (die leiden s in Basur) madescet | — 125^' versus DE caelestibus signis . prisciani I Ad^ (d aus b corr.) boreae • Riese n. 26; Diomedes p. 515 P. - 2 Ämbrosius . . . - » Riese n. 788. — ^ Riese n. 641. — ^ Riese n. 256. — 6 Riese 11. 257. — • Die Beschrei- l'unff der folgenden Blätter verdanke ich Franz Rühl. — ^ Riese n. 679. Bericht über die Durcht'orschung der Bibliotheken Euglauds. 517 partes arcti — Hinc sequitur pystrix siiiiul hcridanique lluentu . | postquam . i . insonueF . i . fortis VERSUS TRAiANi | iMPERATORis ; | Vt ' belli sonuerc tubae uiolenta interfecit pereinit | u. s. w. 126'' . i . lani prima dies et septima fine tenetur . VII . Alles uersus memoriales, die mich die folgende Seite einnehmen. Am Rande von fol. 126^ steht ein Verzeichniss der dies Aegyptiaci und ein Verzeichniss der (griechischen Buchstaben. Dasselbe beginnt : FIGURAE ET NOMINA GRECORUM LITTERARUM CUM SIGNIFICATIONE NUMERORUM . | . 1 . inia | , A . Alfa | . ii . dia . | B Beta | 127"* INCIPIT UlTA PERSII FLACCI DE COMJmENTARIO PROBI UALERII 1 pnom jlprimn coguomen , . -, . -t c\r\x, SUBLATA I AULUS PERSius FLACCus NATUS EST | pridic nonas — 128'* nero dictum arbitraretur . explic uita persii . | incipit annotatio . | Satyrae proprium est — quin de | omuibus dicat; annei . cornuti . C0MEn|tARI0RÜM LIB . IN FLACCI PERSII ] SATYRARUM LIBRü . | NcC caballiu fous fönte labra prolui caballino . uTi7co>cpiv/;v | quod et — 195^ syljlo- gismum chrisippi diflinire explicit | zwei leere Zeilen ; dann : Aequora qui ponti lembo transcarrere nauta (s. Casley, Katal. p. 241). 196^ Atque peare sua demens ut uectet ad astra . | quid proprium ceroma . I Questiunculam mihi datam auram — 198'' quae efferenda sunt . iuste dampnari ; || 198^' und 199 sind mit Kritzeleien saec. XIII bedeckt. 199 — 205 haben grösseres Fo7'mat und sind von einer Hand des XII. Jahrh. beschrieben. 199^ Coclea . coclea . | Porto - domum mecum semper mi- grare parata | Am Rande überall Scholien von einer anderen Hand saec. XII. Schliesst: 203^ Sicque tacens terris ullo sine mur- mure reddor . | Darunter von der anderen Hand saec. AH: Expli- ciunt enigmata simphosii . | Dieselbe Hand scheint alles Folgende geschrieben zu haben. 204'^ INCIPIUNT enigmata BONEFATII EPr quae MISIT SORORl suAE . Aurea'^ nam decem transmisi poma sorori . | — 205^'Iinpia qui proprio saluauit sanguine scia. || 1 Riese n. Hl)2. — '■' Symposii aenigm. ap. Ries. u. 286, 18—100, et", not. — 3 Bonifatii acnigmata (inde ed. Giles II p. 109 5 cf. cod. Cantabri^. nniv. Gg, V, 85 f. 382^). f jfl Zangomeister, 4. Burney'sche Handschriften. Burney 340. •Ub., «nctl p.»rl corbeio- f. 1» «aec. XIII-XIV.' Membr. 60 foliorum 0.225 X 0.315 saec. VII litteris mainscuÜB. 1 " INCIPIT TRACTATUS ORIGENIS DE Ba|lAHAM ET BALAC | Licet noa ordo Icctioniim quae re|citantur — IP secundum opera 8ua in ehr . i . tl . n . c . gloria/// (m radirt) \ et i . in saecula »neculoruui amen | item alia (homilia s. s. m. 1) unde supra ] Priore tractatu - 27^' scripta sunt explecemus (i m. 1 aut 2) i . Chr . i . (1 . n . c . g . e . i . i . s , I s . a . I expl*^"""'" . incp . HOMisLiA (o aus u corr.) I Tertiana nunc prophetiam — 34'' | ipsi benedictio et , /'»inmi TTI liomelia|| gloria in saecula saecu|lorum amen | explicit ^'"'°" incipit im || 34*' Quartam nunc prophetiam — 41^ abscondita est cum christo de uisione in deo cui glo|ria i . s . s . a . | expl . incip quinta balahä j Quinta liacc nobis eademque — 60^ et omnia ad gloriam dei fiant . qui est beue|dictus in saecula saeculorum | amen | expliciunt humilias (sie) de balaham et balac || Quaternionen- Signaturen: 8^ Schluss eines Quaternio, aber ohne Nummer ; W (unten in der Mitte) 11, 24^111, 32^1111, 40^- V, 48^' VI, 56^ VII. 5. Egertonsche Handschriften. Egerton 874. .Olim pertinebat ad moDaeterium S. Augustini Cantuariae' CATAL. Membr. 111 foliorum 0.155 X 0.19. Saec. X. 2" IN XPI NOMINE INCIP | EXPOSITIO IN APOCALyp|siN SCI AUGU- STiNi l'pi I In lectione^ reuela|tionis beati iohanuis | apostoli iVatres carissijmi — 110^' Quod dicit ciuitatem au|ream . aram auream . x fialas aureas . ecciesia | est propter fidem rectam In uitruin autem puritas | ipsius fidei significata . Quod auteni nomina || Damit schliesst der alte Codex. ' Der Codex war früher iu Corbie, dann in S.-Germain-des-Pres n. 197, dann in S. Laurent. — Cf. Nouv. Traite VT p. 638 n. 197. — ^ Augustini opp. III 2 app. 159. Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 519 6. Arundersche Handschriften. Arundel 213. Membr. 102 foliorum 0.22 X 0.295. Saec. X ut uid. scr. litteris Iricis. P SCI 1 p^'catores Ut . paulus dicit . filiolo// — 4'' regnum dei possidebant | (vii de auaritia steht hinter pecunia) | Auarus non implebitur pecunia | tarnen deest . qnod quam (die Corr. von erster H.) non habet — 4'*' uiuendo concupiunt | tribus modis temp- TATio AGiTüR Steht hinter consensu am Ende der Zeile) \ suggestione dilectatione et consensu | serpens suggessit — 5^ inpetrare non potest Ij 5^ Qui pecuniam suam non dedit dauuit propheta dixit — ad usuram — 6^ testamento viii de penitentia | Dominus in euan- gelio dicit . paenitentiam agite — quo ecce adest | regnum dei, explicit I Quod ait apos viiii de igne purgatoria j fundamentum aliud nemo potest ponere — 99^ quicquid fictis | imaginibus deliberando cogitantur . exscarsiim de epistula | sei cyriani de TEMPORE QUOD ABSiT MORTALiTAs | Apud ^ plurimus uesti'um fratres dilectissime'' mens solida est — 100^' transtulerunt ^ adiuuaute | domino nostro cui est honor et gloria in scla' sclorum .) amen | SCI AUGUSTINI DE UTILITATE lEiuNii | Audistis ^ quanta sint in lege sacrificii pro peccatis audi (Spatium ; ob Rasur f) j nunc quante sint remi'siones — 102^ (Mitte) cybo ut corpus susteneat | et anime non noceat (Schluss). ^ Quaternionensignaturen: 7^ II, 15^ III und so fort bis: 95^ . XIII. Im Uebrigen vgl. den Katalog. Die Handschrift verdiente wol noch eine eingehendere Inventarisirung. 7. Additionat Mss. Ädd. 10459. Membr. 165 foliorum 0.19 X 0.29. Saec. IX. ,De iustitntione Christiani libri tres [initio et fine mutil.]. — Synodi Aquisgranensis II. anno 836 habitae ad Pippinum regem Aqnitauiae libri III , in qnibus ea , quae per com- monitorium regi antea snggesserant. Sacrae Scripturae auctoritatibus confirmantur'. CATAL. Buch I beginnt (f. 6) : Protliopla//stus totius bumani generis parens ' ? — 2 Cyprianus I p. 297 ed. Hartel. - 3 cf. Cyprian. I p. 314, 7 Hartel. — < ? — ' Fol. 59" am Rande S. XIV (von derselben Hand eine Bemerkung- auf f. 30"; s. Katalog) : Nota quod aplo bayer de eilbrunn dedit nobis m pulos. -.). I Zangeraeister. Jiiu-h III (»'.(jinnt (f. 131'*): de caritate j Ille caritatem \m\\w\ . qui et deuni plus quam se f. Hj:} sc/di(istit : oötendunt enim quia in peccatos semper | uiuere ciiniuDt . qui nuin quam desinunt || Damit bricht der Codw al>. Unter desinunt (.s-. XIV— XV): peccare du uiunt; Add. 11034. Membr. tl foliorum 0.145 X 0.205. Saec. X. 1 (t-ev (von erster Hand). 2" Nox ' ubi nulla rapit splendorem lucis amene (o von erster Hand me es scheint) \ Non dolor aut gemitus — • secla per onmia xpm || 2^ uersus prisciani grammatici de sideriJbus | Ad boreae - partes — tardior omnibus astris (16 Hexameter). Der Rest dieser Seite ist leer. 3" Qui •* meriti florem j maturis sensibus ortum | Nominis ure tui . iam floriane tenes (bis hierher in Majuskeln) \ — Cede dies operi quod pia causa iuuat | [ J omino sancto ac beatissimo ATyUE AP0ST0|lIC'0 ET IN TOTO ORBE PRIMO OMXIUM SACER |j 3^' DOTUJI p.M'AE UKULio ARATOR SUBDIACONUS | MoBnibus ^ undojsis bcllorum inceudia cernens (bis hierher in Majuskeln) \ Pars ergo tunc populo — II 4''Si quid ab ore placet laus monitoris erit | ikcipiuxt cAPiTULA i/iBRi PRIMI | De allocutione sancti petri et mathia duodecimo relato | — De eo ubi angelus nocte petruni soluens a carcere duxit j incipit liber primus | Ut '^ sceleris (in Majus- keln) I iudaea sui — 23^ (Beginn des zweiten Buches) Spiritus accensam uer|bo radiante lucernam (in Majuskeln) — 35^ socialis gratia paluiani | finit liber aratoris subdiacoxi sanctae aeccle- SIAE ROMAJXAE HISTORIAE APOSTOLICAE LIBER SECUXDÜS . DEO GRA- TLvs . I Beato domino petro aiduuante (in Majuskeln) \ oblatus est huius cemodi codex ab aratore | subdiaconi (sie) sanctae eccle- siae romanae — 36" multiplici | postulabant . uersus ioHAx>as FOLDExsis didasca|li . Ad ß iu'enes (u von erster Hand darüber) conuerte tuam fraterculo musam — 36^ sancta tenere dei | Ver- sibus cgregiis — ordo profundum [ Iste arator secundum agu- stinum dicit quod non | ferunt^ m. 1) simul passi sed — deeoJlatus est | incipit prologus . MD " . | xasonis de libris suis . || ' ? — 2 Prisciani uersus de sid. (Riese, Anthol. n. 679). — 3 Arator, ed. Galland. XII p. 115. — •> Arator, 1. e. p. 115. - M. c. p. 95. - ^ ? — ^ ,Modoini?- CATAL. Bericht über die DuiL-hforschuug der IJibliotheken Englands. 521 37'* Caeöareis carolus sapieub hec auribus hauri | carmiuaq . nulla sunt — arguet ore suo | liber prior incipit | [ ]u fron- dosa senex uates pfectus opaca (am Bande : PUER) — 38^ cesse memento poetas | Spatium von 'zwei Zeilen | [ ] ^ EDILE CAN- TEMVS pariter fluuiali carmina iiinco (kann auch ui sein) \ — 39" olliter aspirans ubi se fert flatibus eurus | Spatium von einer Zeile I ORTVNATE micon locuples — 39^ hinc sei-ua (sie) resultat | (Spatium von einer Zeile) \ ECTILE uera refert — 40^ carmina musae | (Spatium von einer Zeile) \ DILECTVS do- mini dauid — hoc opus ore meum | Der Rest dieser Seite ist leer. 41 leer (vo{n erster Hand). Add. 11875. Membr. 284 foliorum 0.29 X 0.415 binis coli. — Saec. X (exceptis 1—4 et 282.283 quae sunt s. X7). 1 leer. 2^ [IjNterea- cum roma gothorum irruptione — ■■ fili Israel 2^ Gloriosissimam ^ ciuitatem dei [I princ] S'' quam de coniuratis in senatu habuit [I 5] 281^ utrum foetus abortiui || 282" (saec. XV) resurgant . et quoniam dominus [XXII 12] — 283" (s. XV) conformantur dei filio [XXII 16; der Rest der Seite ist leer]. Das Pergament von f. 4 — 281 ist so iceiss und üherliaupt derart, dass man zweifelhaft sein kann, ob es nicht aus dem XV. Jahrh. stammt und die Schrift nur Nachahmung der des X. Jahrh. ist. Ich glaube aber doch, dass die Schrift dieser Blätter loirklich dem X. Jahrh. angehört. Add. 11878. Membr. 78 foliorum 0.14 X 0.Ü13. Saec. VII— VllI (.scr. litt, cursivis Langobardicis). * P leer. V INCP LIBER . XXIIl I DE MORALIA Be|atI txREGORI (sic) | PAPAE PARS I QUINTA II 2" Praefationeiii '^ hujius operis totiens — 78" exce- perit j tarn facile ad ea quae re< | erant red///nt; ^ 78^ leer. ' Von f. 38" Z. 4 an hat der Eubricator die Initialen niclit mehr eingetragen, mit Ausnahme eines D fol. 40". — 2 Augustini Retract . II 43. — ^ Id. De ciu. Dei. — ^ Aehnlich dem Cod. Veronensis, Exempla codd. Lat. tab. 29 u. 80. — ^ Greg-orü Mor. XXIII— XXIV 2'.» (opj). I 729—773, 8 Ben.). — ^ Es schien ein redeunt dazustehen; die r.uchstaluMi .sind ixhor halb verloschen und icli habe keinen Text verglichen. S.09 Zangemeieter. Der Codex icurde von Herrn Dr. Gregorio Palmieri, ord. S. Ben. (ans Rom) in meinem Auftrage verglichen. Diese Collation befindet sich in den Händen der k. Akademie. Add. 11880. Membr. 240 foliormn 0.16 X 0.227. Saec. IX. l^ussiones Sanctorum fs. den Katalog). 1" enthält einen Index des Codex saec. XII. V heqinnt: de vii dormientibus | Maximiano . malcho 239^' expl de inuent sei quin|tiDi martyris 240" (saec. X—XI) beginnt: Da nobis seruiim dei simeonem derelictus es ab angelis Auf 240^' stehen Kritzeleien aus verschiedenen Zeiten. Add. 10350. Das Vorsetz- und ein Nachsetzblatt (f. 1 luid 121) siiid Reste eines auf zwei Columnen in Uncialen geschriebenen Codex, welcher in dem Katalog wohl richtig in den Anfang des VII. Jahrh. gesetzt wird. Es sind Doppelblätter, icelche quer in diesem Bande liegen. Links und rechts sind sie etwas beschnitten; ihre Breite beträgt 0.39, ihre Höhe 0.27 m. — Wie bereits der Katalog an- gibt, stehen auf denselben Theile von Pelagius' lateinischer Ueber- setzimg des griechischen Werkes: ,De lütis Patrum^, und zwar XIII § 9-XIV§ 17 pag. 615—619 bei Rosweyde, Vitae Patnim, Antv. 1615. Ich habe folgende Stellen daraus notirt: \^ beginnt: Quo' fratres carnales ue|nerunt habitare in rao|nastiriuni quoddam . ex quib . unus erat praeclarse | conte- nentiae [l. c. XIV § 17 p. 619]. 121" Col. 2 Mitte: \ fide et uirtute senis glojrificauerunt dm . I INCIPIT CAPITULÜM | DE OBOEDIENTIAM . | BEATE MEMORI.E HBRas I arsenius d aliq^ando | [l. c. XIV § 1 p. 617]. Add. 16962. •Liber ecclBBiae s,^ remacli in stabulaus' fol. V saec. XIII. 'Liber sei Remacli StabuleS.' M. 810» eaec. .\III. 'Liber S. ßemadi in Stabulaiis' fol. iv saec. XVIII. - Membr. 211 foliorum 0.23 X 0.33. Saec. X. V CASSIODORII SENATORIS EXIGUI SERUl DEI | lAM DXO PRESTANTE CüNUERSI INCIPIT | EXPOSITIO PSALMORUM QUINQUAGINTA DO GRATIAS ' Duo Rosw., dessen Text ich übrigeus, als ich deii Codex sah, nicht zur Hand hatte. Bericht über die Durcht'orscliung der Bibliotheken Englandn. 523 AMEN IN XPI I NOMINE INCIPIT PSALMUS CENTESIMUS | PRIMUS ORATIO PAUPERIS CUM An|xIUS FUERIT ET CORAM DNO EFFUDe|riT PRECEM suAM I Quamuis ' aliqui praesentem — 210^ quide [ offensionem nostram semper exultat. Amen | Add. 16963. 'Purcliased of Tho. Rodd | 22d May, lSi7 | (Lot 273 of the Stavelot | Säle at Ghent)'. Codex 140 foliorum 0.195 X 0.28. 1) Fol. 1 membr. saec. XU. Graduale ('Beatus petrus apostolus uicit' — ) 2) Fol. 2—10 Chart, saec. XV. Fol. 2** unbeschrieben. 2^ VERSUS lOANNis LEUiTE | Suscipc romulcos - 3*^ Incipit prefatio uite beati gregorii pape urbis lome I Beatissimo ^ ac felicissimo — 10^' Petrum offen disti Romam dest|i"uxisti . Hie nihil deficit Sequitur greg-orium di^ (sie) || 3) Fol. 11—140 saec. XL Ruelil (X Katal.) Fol. 11 Grregorium ^ dimisisti Quibus sententiis omnino papa pertern|tus . niisit nuntios. Im Uebrigen s. den Katalog. Add. 17980. Membr. 52 foliorum 0.22 X 0.27. Saec. IX. 1^ occulta ^ sacerdotii legalis — || 47^ prefatio bede in . vi . LIBRO super LÜCAM . QUA SUPERIOREM EUANGELII | LECTIONEM . SE- QUENTi DECENTissiMA FiGURA coAPTAT | Cum sapientisslmus regum salomon in figurain | xpT ecclesiae — 52^' et carnis sangui- nisque sui discipulis || Quaternionen - Signaturen : 4^ /c . , 10^ V^H» 16^ ^, 22^X11, 28^'JxVl (ivol von erster Hand), 40^' XXIII (wol nicht von erster Hand), 52^ XXXII (wol von erster Hand). « Cassiodorius 11 336—503 ed. Garet 1679. — ^ Acta SS. Boll. 12 Mart. II p. 211. — 3 1, c. p. 137. — * Vita Gregorü I 20 (Acta SS. 1. c.) — 5 beda super Lucam VI (Giles X p. 300, 2—328, 9). r)L'i Zange ni eiste r. Add. 18304. F li. « i 3 100 k 101 ' membr. 0.18 X 0.30, Saec. IX. Einsdem codicis aliud fragmentum est A.M. IHS« f. S; eorum hie olim ordo fuit: 18301 f. 2, 3;- 18322 f. 2; 18304 f. 101. 2" beginnt: |quod rogamij — Z. 9: |proferremund^ 10 jLXVI. iTKV 11 IScientes'^ fä 12| re condi 2" scidiesst: iatu intellegit || ;'»" heijlnnt : || nuntiantisibi angelo dicenti . Sps scssuperueniet | ;■}' scidiesst: jaugelis archaugelisque sociata indefessaj] (Die bortsetzHuij siehe im Codex 18322 fol. 2) ]{)()" hcfp'vyit: 1 Itia"* enim (enim ausgestrichen) cosi? 2 |pen- satiir . L 100''' schliefst: isione sei sps,| ;effici mater'|| \0V' begi7i7it: ||hoc ' quodaiu modo loquantur et tempora . Unde |cum septimum mensem nobis anni recui^sus attulerit | 101^ schliesst: Tunc enim et sacrificii | munda est oblatio . et misericordi^ sca lar gitio ) \\ Add. 18322. Fulium 2 membr. 0.18 X 0.27. Saec. IX. Inferioris marginis pars quaedem desecta est. Cf. ad Add. 18304. 2'^ beginnt: uoce •' clamitare scs non desinis . Sed quid dicam | pauper ingenio 2^ in s^cula seculorum amen . LXUII . (Spatium) Uli | sERMONEs PAPE LEON DE lEiuNio MENSIS | Dcuotionem ^ fidelium dilectissimi . nihil est | in quo — |aperit praeceptarum ut sacra adinonent instituta || {^Die Fortsetzung siehe im Codex 18304 f. 101.) Add. 18326. Vorsetzblatt (Rest eines Doppelblattes) 0.25 X 0.20; saec. IX. Auf der RücJcseite u. A. : Unde '' et subdit . Reliqui ue|ro tenuerunt seruos eins et contumeliis afflic|tos occiderunt . Sed rex ista cognoscens missis | exereitibus suis . pdidit homicidas illos et ciuitatem | illorum succendit u. s. iv. ' Von f. 2 und 100 ist nur noch je das innere Drittel vorhanden. — ^ Hde- fonsu.s, .sermo in nativ. B. Mariae (Bibl. Patr. Lugd. XII p. 586). — 3 ? — •• Leonis sermo 91 (ed. 1753 I p. 355, lin. 9 — 356, lin. 7 a fine). — '■> Ildefonsi sermo (Bibl. Batr. Lugd. XII p. 587 C 11). — ^ Leonis sermo 11 1 1 p. 355 lin. 1 — 8 — " ? Bericht über die DurchforBchung der Bibliothelcen Englands. 52f) Codicis Add. 18344 foliuiu -1. membr., 0.17 X 0.213 Saec. IX. Marginuin interioris et iiiferioris pars quaedam desecta est. Eiusdem codicis fragmentum est Add. 18347 f. 2, atque alia fortasse 18349 f. 2 et 18350 f. 150. 2^ beginnt: le cir[c]um stantibus ^ 2^ schUesst: \ Pluresque ex bis postea episcopos uidimus . que^ I enim ee.[t] ciuitas aut ecla . que non se de martini in [onasterioj Codicis Add. 18347 folium 2, membr., 0.16 x 0.21 Saec. IX. Marginum interioris et inferioris pars desecta est. Cf. Add. 18344. 2'' (jetzt 2^) beginnt : antiquissimum ^ diruisset et arborem pinum; schUesst: suorum casu illius obruissent . Itaqiie cum unam '^ || 2^' (jetzt 2^) beginnt: pinus ^ | et ruinam suam casura minitare ; schUesst : pauci admodum immo ^ || Codicis Add. 18349 folium 2, membr., 0.115 X 0.160. Saec. IX. Cf. Add. 18344. 2'' beginnt: ptinere uideatur 2^ schUesst: quid intimis conscient[/]ae suae hoc di//ationis || Codicis Add. 18350 folium 150, membr., 0.10 X 0.165. Saec. IX." Marginum dexterioris et inf. pars desecta quaedam desecta est. Cf. Add. 18344. 150" beginnt: ales continua oratione conss que meruit pro liberandis IbO'' schUesst der Sermo: m scla sciorum ainen . Z)a???i; ■ JQUo supRA (rothe Majuskeln) | j..auctori nostro niultuni nos debe | US redeniptos — '^'^"ns . scientes errores nr..|| Es sind nach dem Katalog HomiUen J'ür Feste der Vii'go Maria. 1 Sulpidi Seucri uita Martini 9§5 — 10 § 8. §9 Halm. — 2 Sulpici Seueri uita Martini 13 § 1. — :> 13^ § 4 — § 5. — ^ 13 § 6. ^ ^ 13 § 9. -— '' Fol. 140- 149 sind palimpsest. Die ältere Sdirit't (Minuskeln), von der 7,. B. fol. 144" zu lesen ist iftv, stamiTit au.s dem 1\. .I.'ilirliundert. 55>C. Zangemeister. Add. 18400. M#n.br. 162 foliornm 0.27 X 0.31 binis coli. scr. saec. X. l"noinino' meo sancto meritisque | beato Irati massoni rpiacopo isidorus | episcopus Veniente ad nos — 6^ testimoniis contirniari | I de . vi^ . cogitationibus sanctorum | De domino cofriUire debemus - 7« Col. 1 per eum qui uiuit et reg- . | iN.iiMT vRuiAH.Vü KUFINI TORRiTANi | Tibi ^ quidcm papa gaujdenti nostruruni ' — 8« Col. 2 narrationis initium | explicit prologus | I.N-CIFIT LIBER PRIMUS RECOGNITIO|nUM SANCTI CLEMENTIS | EgO cle- luens in urbo ] roma natus — 30^ quietem dedit | finit libek PRIMUS iNCiPiT TERTius (secuiidus gleichzeitig darüber geschrieben, aber nicht mit rother, icie das Uebrige, sondern mit schwarzer Tintej I Cum aiitein dies qu^ ad disceptandum — 51^' erat enim et | ialll nox I FINIT LIBEK SECÜNÜUS | INCIPIT ÜBER TEr|tIUs|| 52"* In- terea petrus galloruni — 71« proticiseuntur | finit liber tertius | INCIPIT QüAKTUs \ Profccti a cesarea — 156'' qua aplo exhiberet I EXPLICIT LIBER UECIMUS | INCIPIT EPtA SCI CLEJMENTIS AD lACOBUM || ir)6'' Clemens '^ iacobo domino — 162^ Col. 1 praecepit iuei- piam . Aj\IEN . Best der ersten Col. und die zweite Col. leer. Es finden sich in dieser Handschrift Glossen saec. X, z. B. : 31" Col. 2 zu turbabar . et intra me mihi omnia | uerte- bantur . Ita ut SUgg-illari ->- foetore . que | latiai sot vo I cant angustus locus commertia uel conuenticula fezzedvu 49« Col. 1 angiportus . fora . et herum con|sequeiitia ^ ab inpedimento mentis dicta . i . | . a'vuizzi. 49"* Col. 2 Ende: et illis ita accidit qui frenejsim pati- untur . et uidentur |j Add. 19961. Membr. -216 foliorum 0.22 X 0.27. Saec. IX (excepto folio 216 de quo u. infra). P' beginnt die Praefatio mit: Vtiliter ^ iiimis in capite 215^ schliesst: scytharum ecclesiae nouatianorum epm dicens ; si ' uixero || > Isidorns. epist. 4 (VI p. 563 Ar.) — 2 ? _ 3 Cleraentis Rornani Re- tognitiones, lib. I— X, cum praefatione Kuüni. — * ,cf. Mss. Reg. 6. B. XIV' ist in der Hs. bemerkt. — ^ Clementis Romani epistula (f. 200" — 207' 19 ed. Colon. 1547). - ^ Hist. eccles. (Cassiodor. ed. Garet II 204 — 379 col. 2 lin. 3). — • 213 ist eine Lücke von den Worten hunc ergo terminum tunc [XII 5 extr.] bis zu den Worten iiitam nionachicam [XII 8, Garet 377 Col. 2 lin. 18]. Bericht über die Durchforschung der Bibliothekon Englands. 527 216 ist ein kleines auf 215 aufgenähtes Pergamenthlatt mit den Worten (saec. XIII — XIVJ : Liber cassiodori de XIP''° historiis ecclesiasticis quas accepit a tribiis grecis actoribus (sie) scilicet Theodorico episcopo, socrate et sozomeno de Gestis tarn imperatorura et pontificum Romanoram quam aliorum epis- coporum catholicorum . athanasii . hylarii . et aliorum multorum . de fide catliolica disputautium contra arrianum . georgium . sa- bellion . apoUianum fotinum elloinum (b m. 2) [leg. Eunomium] et contra raultos alios hereses a tempore constantini impera- toris usque ad tempus theodosii imperatoris iunioris. Add. 21215. Fuit eccl. S. Mariae in Amorhach. Membr. foliorum 275 ac praeterea duorum (1* et 275+) quae tegumentis antico et postico agglutinata sunt, 0.26 X 0.37. Saec. IX — X. 1* in Uncial Schrift (aber wohl von dem, Schreiher des ganzen Codex) in zwei Columnen: Diuersas no|tas more | maiorum | cer- tis locis //estijmauimus (vor e Rasur) \ afligendas has cum | explicationibus | suis subter ad|iunximus ur quicjquid lector uolu|erit inquirere | per similitudines | earum sine ali|qua difti- cultate I debeat inueuire | pp hoc in idiomatis | id est propi'iis locultionibus legis di | uinae (a in Rasur) \ $ hoc in dogmatibus | ualde necessariis | i|? hoc in deliniti°nibui^ | SCEE (in Rasur) hoc in schematibus | ET hoc in etoemologiis | R]?, hoc in iuterprae|tatione nominum | RT hoc in arte rethorica (sie) \ Top hoc in topicis | StL hoc in syllogismis | l^ hoc in arithmetica || Schluss der ersten Columne. ^ O hoc in geometrica | M hoc in rausica | ^ hoc in astromi///// fZoc/i) | (von hier an in Kaptalschrift :) INCP PRAEFATIO | EXPOSITIONUM I IN PSALTERIO | Sitzungsbcr. d. phil.-hist. Cl. LXXXIV. Bd. III. Hft. 34 •»!>« Z II n g e m e i B t e r. MACN! AVKKLII | CASSloDolM SKNATO | KIS lAM TKAESTANTE | (lA, A, TE von jüngerer Hand i)N() CONVKI.'SI I !M.1.I''1'I'F.K I der Rest dieser Col. leer\\ T' iicpul.sis ' I aliquando in rauen|nati arbe sollicitu|dinibus , 27;V fpii erant j adueutu doniini respuendi; unde || 27'>* (xiiec. IX litteris minusc. Iricis) explicit regum | liber . IUI . IN-niMT . I'UKFAT | HlERONIMl IN LIb|rO | Da|bRE | IAMIN | Si ^ SGp- tiiai,Hntu interpraetiira — ceterorum | p:xplicit . prefatio :\ j incip libr dabreiaiv, Add. 21216. Pult eccl S. Mariae in Amoibuch. ('Anno Domini 1443 signati suut psalini et tolia' lol. 182v). Membr. 183 foliorum 0 225 X 0.305. Cassiudorii in psalni. 51 — lOQ expositio, saec. XI, Codicis 21215 continuatio. Ausserdem enthält dieser Band folgende Fragmente saec. X : 1) iV»l. 1 Ixusfclif ans drei Blattfragmenten, auf welchen rhristliche H/,mnen stehen, z. B.: [hjm'jNVi-^ MATVTINVS Miri'IJV QVOD SVPIIA I ox et tenebrae et nubila | Jnfusa imuidi et turbida. — Ferner Prosaisches, z. B. : Ambo confessi ddininuin stetenint | acriter contra fremitum latroi | ambo i^ustarunt leuiter sapor.. , | martyriorum. 2) auf f. 1>)3 ist ein Fragment aif gekielt, auf dessen einer Seite am Schluss steht: xps ubique est | juin credas patriam coronis | in sacris . chorus uiide surgens | |c in caelum niueus tou^atae | [leerer Raum für einige Zeilen). Die andere Seite schliesst: Mai'tyruni nulli remanente uita | contigit terris liabitase nostris | [sola tu morti propriae superstes iiiuis in oi-be] Der letzte Vers S. XI angefügt. ü) Auf dem hinteren Deckel ist ein Fragment (aus saec. X, rielleirht IX) aufgeklebt. Auf der Mitte desselben steht : Sint fera gentibus indomitis | prandia de nece quadrupedum | nos holeris coina nos sili(pia | feta li^iunine (das erste i von zweiter Hand in e corr.) niultimodo. ' Cassiodorius in ps. 1—50 uers. 17 (II p. 1 — 174 (jtaret). — 2 Hieronymus in Piimlip. {IX 1405—1408 Valluvs.) Bericht über die Durchforscliung der Bibliotheken Englands. 529 4) Ebenda ist ein anderes Fragment (saec. X oder IX) avf- gekh'M ; in der Mitte desselben steht: Hostis abest uaciiamque don' I deserit ac profugo mulier sanata? Add. 21217. Fuit eccl. S. Mariae in Ämorbach. Memb. 192 foliorum 0.22 X 0.30. Cassiodorii in psalm. 101 — 150 expositio, saec. XI, codicis 21216 continuatio. Dieser Band enthält ausserdem folgende Fixigmente : 1) Auf dem vorderen Deckel ein Fragment (s. VIII — IX, 2 Coli.). Auf demselben steht z. B. : XXXI Quod non impiorum sed sanctorum ta//^ | animae noiierint quid possit a uiuent.| | XXXII Utrum post adventum mediatoris ad In: | et quo sanctis reseratum est iter ad coelos aspij | ualeant aut boni malos in doloribus aut malj | nos In requiem constitutos, 2) Auf dem hinteren Deckel vier Fragmente s. IX — X (loohl aus derselben Handschrift stammend, loie die auf dem hinteren Deckel des Codex 21216 enthaltenen Fragmente). Das gr'össte der- selben, (ein DopiDelblatt) beginnt: Maiestas cum carne redit spe- ciemque coruscam | umbrarum de sede refert ut ab exule limo. Auf der folgenden Seite: exiit in cunctas ueloci murmure teii I ECCE TOT EGREGIIS UNUM CORI? | Incipit atque animam populus nunc^ Add. 21914. Membr. 17'J foliorum 0.18.5 X 0.272. Saec. IX— X. ,Commentary, in Latin, on the Epistles and Gospels appointed for Sundays and Holy-days ; with prefaces and short glossaries. Imperfect, extending from Christmas-eve to the Fifth Sunday after Easter'. CATAL. f. 1 — 4 sind modern (1 : alte Signatur der Handschrift ; 2 — 4: franz. Beschreibung der Handschrift). 5 Kapitelüberschriften. ß« INCIPIT i'REFATio [ Ccmens in ecclesia pluriraos diui- narum scripturarum | misticos sagaciter. 119'' schliesst : CONCORDI/////// | taru duaru in dr^patris nomine fit ccordia lectionur/////// 1| 34* -j-y) Z:iii>.'emeiBter. 17!tv i,,,ji„nt: INCIPIVNT 1NTERP| (Loch) Nominü licbuAK i Ada liüino siue trigena; (Loch; von Z. 2 an in zwei Col.) I aeua tiita siue calamitas (Ende der ersten Columne); Col. 2 schlienst: amasias populum tollens sijue rogans |j Add. 22820. Meinbr. S27 foliornm Ü.21 X 0.285. Saec. X. Fuit Librii (n. 8.51.); uid. Cat. ad 227.52. 1" RA BA NVS I EXCELLENTISSIMO • IMPERATORI HLUTHARIO riKTPs TITA ET SAFXS PER PK TLA | Post commentariolos — 327^ ut landein tuam ad|nuntiemus per omnia saeculorum saecula . A.MKN . I E.vpLiciT 1.IBER .SUPER HiEREMiAs | Hic Über descriptus est iussii durani MAIOLI ABBATLS [Cluniacensis a. 948—994] 1 1 : ^ : ili : ^ , , , , Ab Heriraanno (Rasur über ab Her.) | sacerdote licet iudigno et monachorum omniimi ultimo . et praelibati patris | uoto oblatus saneto petro cluniensi coenobio. Orat scriptor quatinus | qui- cunique eum manibus susceperit legeudum ueniam illi a domino imjjloret | peccaniinuni. (Dies Alles von erster Hand.) Add. 24143. Membr. 69 foliornm 0.16 X 0.2.5. Saec. VIII. Marginnm snperioris et inferioris pars quaedam desecta est. 1" hefjinnt: eoncremare - est flamma — ö""' beginnt Buch 4: Qui textum considerat — 50" beginnt Buch ö : Cum ualde oculata sint . — Der Codex srhliesst 59'' iiem requi[eseet (abgerieben) || Auf dem oberen Rande der Seiten stand links der Auetor, rechts das Buch bezeichnet: noch erhalten 10^ [greJGORll PAP^; 13« p Lil^ p IUI 0, Quaternionen- Signaturen (Nummer in zwei Paaren con- ceiitrischer Halbkreise): 12^'™..^.^^. (unsicher), 20' v^H (= XVH wie e« scheint), 28'' (nur Reste der Kreise erhalten), 35'' XUIII, 45'' XUI, 53'' (nur Reste der Kreise erhalten), 57'' XUIIII, 59'' (Reste der Kreise). • 12^ quia3 sicut ex dierum || 13'^ multitudine annus dicitur ' R-ibanus Maunis super Hieremiam, p. 1-227 ed. Bas. 15.34. - 2 Gregorii Mor. II 52, 84— V 45, 78 (vol. I 71 C. 3-176, 1 Ben.). - 3 1. c. IUI 7, 12. Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 531 20^' hu|nn]iasti ' iios in loco afflictionis et operuit nos um[bra mortis, quos enim constat non spvi sed sola || 21" carne 28^ Cuius- iniquitas usqu,"//!! 29" Sepe largitate . castitate . pietate . ex pulchra uisione 35^' aliquaiido tarnen predi|catione sce eclesie atque exor- tatione || 36" piciunt ab ipsa aliquo modo presumtionis sue 45^ dig-nü ■' protecto est ut ab hoc tempo || 46*^ ralitatis amore lassetur ut tanto fVigiscat 53^ De qua ^ per salomonein dicitur . k?i quesieris . illam II 54" correcti ab hoc sensus sui 57^' In nocturna'' quip//|pe uisione dubio cernitur, rimas ergo susur//// in pau// || 58" Stans " autem lucem reparat quia Ädd. 24144. Sieben Blätter, resp. Blattfragmente aus einem in Uncialen geschriebenen Orosius-Codex des VII. Jahrh., loelcfier früher in Stavelot ' war. Zicei dieser Blätter hat Polain, welcher sie in Ein- bänden aufgeklebt fand, herausgegeben in dem Bulletin de l'acad. de Belgique, XVI n. 12. Das bo'itische Museum kaufte sie am 18. Blai 1861 von der Buchhandlung der Herren Boone. — Zwei andere Blätter derselben Handschrift besitzt die Brüsseler Bibliothek unter n. 19609. — Wo die von Pertz 1826 in Brüssel copirten Frag- mente desselben Codex (Archiv VII p. 34) jetzt existiren, hat sich nicht ermitteln lassen. Pertz' Abschrift hat G. Waitz die Güte gehabt mir aus dem Archiv des Monumenta mitzutheilen. Fragm. I" col. 1] anceps belkim — in auen = Gros. V 12, p. 317, 1—317, 12 Hav. col. 2] sicut in hello — tempore ethna = 317, 12 — 318, 10 I^ col. 1] superfusis — superstratis =:^ 318, 11 — 320, 3 col. 2] uiter agitata — cibo . sese = 320, 4 — 320, 14 IV] perfuit . qui seruitutis = V, 14, p. 320, 15 — 321, 8 ' 1. c. IUI 16, 30. — 2 1. c. im 27, 52. — 3 1. c. 134 B. — ^ 1. c. 142 C. — 5 I. c. 159 B. — M. c. 167 C. — ■? Auf Fragm. V col. 2 steht (S. XV - XVI): lib(er) ec,cl(es)ie diui remacli in Stabiilaus und auf Fragm. V^ col. 1 s. XV: lib(er) eccl(es)ie s(an)cti remacli in Stabul. — Aus Stavelot stammen noch folgende Hss. 1) des britischen Museum: 16960 — 16963 (22. Mai 1847 erworben) und 24147—24151 (18. Mai 1861 erworben); 2) Lord Ashburnham's Beda, Hist. eccl. s. IX; 3) in der Bibliothek von Thomas Phillipps n. 12347—12352 und 12362-12365. ■.32 Zangemeister. irj [cnjm boccü — conpressione = 322, 13-323, 5 Iir] laburtibut eque (sie) — [ia] cnlis repe[lle] = 323, 6—12 II r' libiis tectis — exevftaj l[a] = 325, 5 — 11 IV"| [mid/Jtos inter — partis oc = V 21 Ueherschrift, p. 349, 3-6 IW] i)ri)scn])[ti]im[is] — quippc secufrus] = 349, 12 — 35(J, 4 V" col. 1] obriierentur — exercituni = 398, 11 — 399, 1 col. 2 uersüsque — intellegens sibi = 399, 2 — 13 V^' col. 1] niaiora belli — uidebantur tribus = 399, 13-23 col. 2| agminibus — omn[em galliam] = 399, 23 — 400, 12 VI" col. 1] crebriusque — uolunt = 408, 6 — 18 col. 2] ab oppugnatione — ignaros | x hie r.bi galli exausti = V 11, p. 408, 18— V, 12 Ueherschrift. VP col. 1] et doiniti sunt a cessare | Exaustis — exer- citus = V 12 Ueherschrift — p, 410, 5 col. 2] ueluti — argutior = 410, 5 — 15 VIP] cum quidem — omnem ro = VII 37, p. 567, 12 —568, 5 VIFJ mani generis — flagris quoarguerent = VII 37, p. 568, 5—568, 16. Ich hahe diese Fragmente vollständig ahgeschriehen. Add. 24902. Membr. 159 foliornm 0.14 X 0.20. Saec. XI uel fort. X. P AUGUSTINUS EPS AD OPTATUM EPM DE ORIGi|nE AXIMAE PEK EPi.sTOLAM I Domino ' beatissimo et sincera dilectio|ne desidera- bili fratri et coepiscopo optato — sulutem. Quarauis tuae sancti- tatis nullas — desidera || 12^* bilis frater . amen . Der Rest dieser Seite, sowie die zwei Seiten 12^ und 13" sind leer, 13^ EX LIBRO RETRACTATIONUM BEATI AUGUSTINI | Scripsi ^ etiam duos libros ad prtm ieronimum — uoeauit | — Augu- stinus AD IERONIMUM PRBRM DE ORIGINE | AXIMAE HOMINIS || 14*^ Do- minum 3 nostrum qui nos uoeauit in suum regnum — 26'^ posse libcrari . expl libellus s augustini epi de aximae""^'"' (origine in Minuskeln darv.her geschrieben) \ incip eiusdem ad eundem de ' Augustini epist. 190, II 700 Ben. — -' Augustinus, Retractat. — ^ Augu- stinus II 583. Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 533 SENTENTIA lACOBI APOSTOLI | QUA DIC . SI QUIS TOTAM LEGEM SERUA- UERiT (sERUA voH erster Hand auf Rasur) offendat autem | in UNO . FACTUS est ümnium reus . | Quocl ' ad te scripsi honorande mihi in Christo frater — 34** communicare digneris . explicit I LiBER AUGUSTINI AD iHERoSiUM (üi sclucarz, das Uehvige rotli) . iTfiji iHRONiMus (sie) au|gustino || 34^ Doiiiino 2 uere sancto et omni — salutem . [ Virura honorabilem fratrem meum — 35"^ | cuius- dam amisimus item . iheronimus augustino | Domino -^ merito honorabili multumque praeferendo — Iheronimus . Omni quidem tempore — 35^ Precor coronam uestram . A)-(HN. | incipiunt CAPITULA QUESTIONUM OROSII PRBI | AD AUGUSTINUM EPM . | (63 Ußber- scJiriften) I Utrum ' deus trinitas sit et quibus testimoniis ap- probetur — LXV Quomodo possimus scire qui mittatur a deo . Dann f. 31"^ Mitte: expliciunt capitula . | incipit epla orosii ^ PBRi . AD au|gustinum EPM . DE HEREsiBRs . | Dno gloriosissimo I palma triumphationis decorato ac pontificali offitio coro|nato . et raeo semper diiu augustino epo orosius peccator , Flagijta- tus caritati tuae — 38''' aeternis done | semper mens . explicit EPISTOLA II 38^ INCIPIT ALIA EIUSDEM EPLA AD AIJGUs|tINUM . CUM PRIMA QUESTioNE . | Licct '' multi et probatissi|mi uiri — 62^ de- siderat non prodesse expliciunt | interrogationes orosii et RESPONSIONES AUG . | INCIPIT EXPLANATIO BEATI AUGUSTINI EPI . j DE SYMBOLO APOSTOLico . | Quaudo ' beatum legimus paulum apostolum dixisse fide|libus — 71^ in symbolo continentur . A)-(HN I EXPLICIT EXPLANATIO SYMBOLI APOSTOLICI | INCIPIT EXPO- siTio FiDEi CATHOLICAE | Traditur ^ quod a beatissimo athanasio alexandrinae | — 78^* et nos gloriemur . am . expl expositio || 78^ INCIPIT ARRII DISPUTATIO DETESTANDA | CAP. I DlTs lir ^ ihc Xpc unigenitus . primogenitus — 82^' et saluatorem nrm in spu sancto nunc et per | omnia scla sclorum A)-((:N; explicit arrii dispu- TATIO I DETESTANDA . INCIPIT AUGUSTINI RESPONSIO CAT1Io|lICA . | Eorum '" precedenti disputationi (i aus e durch Rasur corr.) hae disputatione | respondeo . qui cum — 107^ quod tandem isto fine I conclusimus ; explicit responsio beati | augustini contra ARRIANOS . I INCIPIT LI15ER SANCTI AMBKOSII ERl . (ad GRATIANUM ' Augustinus II ödl. - - Augustinus II 61-2. — •* Hicroii. I 1059 sq. ed. Vall. — ^ fOrosiiJ quaestiones. — ^ ? — ^ in opj). Augu.stini uol. VI app., 7. — ■! ? — ^ ? — 9 Augustini VIII 6'21. — '» 1. c. 025. • -j I Zangemeister. iMPKitATOKKM irnli/ tjhichzdfuj über der Zeile Idnztigefügt) contra | , ..M.KM iiKKKTicos i-Ki,iciTER |I 108" Dauifl ' uiio kpidls ictu — f. J17"(l('(lit nobis sensiim A)-(6N :~ | explicit (lit> von erder Hand diinilier hinzu iHifiUjt) i-rimus incipit secundus . | Quod dei HliiiH «it niiinipotontis — l::^!'' impü haejretici | explicit liber SK.rrNDI-s . INCiriT TKIMMUS I'KMCITER | de EO quod AIT FILIUS PATER MAiou MF, i;sT I Accipe nunc et has quacstiones — 123'* sed natcr niaior nie est . AMEN [ explicit liber iii . beati ambrosii | Ali'RKLII AUOUSTINl \ KI'ISCOPI SOLILOQUIORUM . | PRIMUS LIBER INCIPIT | Vulucnti - inilii niulta ac naria | nieciim diu — 158^ ullo men- (liitio pollicetur | (h. rotli am Rande) Fiat / speramus . A)-(HN . | (iKKO (rofh von jüncferer Hand) \ Sicut '^ nulli clericorum pro iiitirniitate corporis quartarum subsidia «regorius minuebat . ita nulli |)(>ntificuni pro egritudine — \b^^ sine peccato nostro est por|taniu3 . itk.m aetuerio episcopo Quamuis ^ triste (sie) nobis sit — 159^' loco eius debeat consecrarii-^H Add. 25600. Membr. 2fi9 foliorura 0.29 X 0.39. Saec. X (a . 919), sor. litteris Visigothicis. =• ,Vitae et Passiones Sanctorum, scr. a. 919. — 12 March 1864 purchased of Mess" Boone^ REGISTER. ,A Spanish Martyrology in Lombardie [Westgothischen] clmracters and witli illuminated initial letters. The volume, wliicli is in Latin, was written in the Monasterj of S. Pedro de Cardeiia, and on tlie fly leaf at the beginning-, is pasted an cntry purporting tu be a copy of one which was formerly in the tinal de enlrente stating that the book was executed by Order of the Abbot Damianus, in the era 957 (A. D. 919)^ CATALOG (handschriftlich). Ziujhdch wird auf Florez Espana Sagrada tom. XXVII p. 230 und XXIX p. 388 verwiesen. Jener eingeklebte Zettel besagt (s. XVI—XVm): \ Gomes dc-ns Peccator siue hoc op scripto | forsä me subtraet ab igne | Era Deccc l" . vij . vi . kl . dcbrs | ob jussionem | dni mei damiani Abbatis perscribsi hoc uolumen. ' ? - 2 Augustinus uol. I 355 Ben. - 3 ? _ 4 Gregorii epist. XIII 5 (vol. 2 ed. Ben. 1705). - 5 Vgl. Rühl in Ritsclielii acta Lips. IV p. 377. Beriebt über die Durchforecliung der Bi))liotheken Englands. 535 Augustini Kpistulae. Handschriften des britischen Museums, nach der Anordnung des Class Cataloguc. Reg. 5. B. V. saec. XIII-XIV. — Vidi. Arimd. 1G5. saec. XIV. fol. 116% 108", 092, m. Reg. 5. C. VI. n. 15, IG, 2G. Arund. 1G5 fol. 111. Harl. ;30G4. saec. XVI. Reg. Appendix, 1, n. 3. Ariiud. 1G5 fol. IIG. Harl. 3169, n. 15. Hai'l. 3051, saec. XII. — Vidi. Reg. 6. A. 111, saec. XIII. — Vidi. Harl. 3107, saec. XIII. — Vidi. Reg. 5. D. VI, saec, XI. Reg. 5. C. VII, n. 6. Add. 10943, saec. XII. Add. 22160, saec. XV. Add. 11420, saec. XV. Harl. 2561 n. 8. Harl. 4923. Reg. 5. B. VIII. n. 3. Harl. 3105, saec. XV, n. 32. Harl. 3008 n. 3. Reg. 5. F. IX n. 4. Harl. 3028 n. 4. — saec. XIII. Harl. 3077 n. 4. Add. 16896 fol. 3. — Saec. XI. Reg. 6. A. III. fol. 14. Reg. 5. B. HI. n. 7. Harl. 5027 n. 14. Harl. 5125. Gott. Vesp. E. 1, 253. 254. Reg. 6. E. III, 238. Egerton 839 saec. XV. Reg. 11. D. 4 n. 2. Harl. 3027 n. 9. - «w» ;^ aiig oniei 8 te r. Hoj,'. .') (;. VI II. :;:5. \riin(l. Ki.') I'"l. lO'"^. — ^^^^- XIV. Ilail. .-nor. n. 25. 20. 24. 25. 27. 28. 31. — Saec. XV. Ihirl. :;i(;!» f. 7.*]" n. 9. A.l.l. 11121, :i. 1470. J)ic u-eiteren Nachweimv(]en iiher eine grosse Anzahl dieser Jiriife habe ich bereits von London aus an Herrn Professor Dr. Ilartel für Herrn Prof. Dr. doldhacher gesandt. Druckwerke, 1125. f. 25. Cccilius [Lactantius], de mortibus persecuturum. Ed. Nicolaiis Lc Nourry. Paris, 1710. 8^' Handexemplar Richard Bentleij's mit eigenJiändigen Bemerkun- gen (Lisarten der Handschrift ' und Emendationen) desselben. Eine vuUständige Copie derselbim habe ich Halm zugeschickt. II. Lambeth Palace. {T{)uv), a cataloguc of" the archiepiscopal manuscripts in tlic library of Lambeth Palaee. London 1812. fol. Vgl. BoTi'iKLi), Ber., Notes on Cathedra! libraries. London 1840, p. 189. Sims, Kich., haiidbook to the library of the British Museum. With some account of the principal libraries in London. Lon- don 1854, p. 37.0. Tan.swell, John, tiie history and antiquities of Lambeth. London 1858. Ich verzeichne nachstehend die für unseren Zweck in Betracht kommenden Hss., soweit sie älter als das XL Jahrhundert sind. Die übrigen Kirchenväterhandschriften, welche ich mir vorher aus Todd's Katalog notirf hatte und dann eingesehen habe, sind sämmtlich Diese sind von Bentley dem in jeuer Ausgabe befindlichen Facsimile des cod. Coibertinus entnommen. Bericht über lUe Durchforschung der Bibliotheken Englands. 537 jüngeren Datums. Es dürfte zweckmässig sein, wenn dieselben mit Angabe meiner Altersbestimmung hier aufgeführt icerden: n. 29 s. XIII, n. 44 .s. XII~XlII,n. 4n s. XIII, n. 50 s. XV, n. 67 s. XII (nicht s. IX), n. 144 s. XIII, n. 145 fol. 1 —137 s. XV, f. 138—264 s. XII, n. 146 s. XII, n. 147 s. XII —XIII, n. 480 s. Xni—XIV, n. 482 s. XIV ut uid., n. 499 s. XV, n. 502 s. XIII (von verschiedenen Händen geschrieben) n. 5)27 s. XV (von einer Hand geschrieben). Ferner sei beiläufig noch erwähnt, dass nach handschriftlichen Bemerkungen in dem Exemplar von Todd's Katalog im britischen Museum die Handschriften 1180, 1181, 1184, 1198, 1200, 1202, 1206 (Libanius u. A.) von dem Patriarch von Jerusalem reclamirt und i. J. 1817 an denselben zurückgegeben worden sind. Lamb. 200. 1. 68 — 111 saec. X (nicht VIII): Aldhelmus de uir- ginitate. 68^ beginnt: Reuerentissiinius xpT uirginibus — salutem || 69'' lamdudum ad pontiücale proficiscens — 111" Valete o flores — patriae participes. Ei7i Facsimile dieser Handschrift gibt der Katalog von Todd. Lamb. 204. f. 1. Gregorii Dialogorum libri IV. Sie schliessen f. 119^' mit ipsi | fuerimus . explicit liber dialo|gorum gregorii. DEO GRATIAS . AMEN | IN NOMINE DOMIXI . INCIPIT LIBER BEATl EFREM ( DIACONI . QUl PRIMUS SEDIT IN LIBRO | GERENTICON . ., | Doloi" ' lllG conpellit dicere . „ et iniquitas mea minatur | mihi ut sileam ; dolor me proloqui — 129^' susceperuut georia soli sapienti | DEO . AMEN . explicit DEO gra|tias AMEN . pax iii terra I oninibus bone uüluntatis : 7 | Darunter (s. Xlf) : Da sefier oeadgares cininges ford side | on dam gevalce. * Ephraem Syri sernio asceticus I. p. 10 ed. Ivom;ic 17.32. — Zu den Anfangsworten Dolor — prolo(iui sind folgende angolsächsiprhe Interlinear- Glossen (saec. XI?) beigesclirieben: min sar ///e bevct to segen>min unriht visnesse. me draed ///aet ic svige sar me for 6:w Zangen) eis ter. Dariintor ehi Wappen , mit drei Bemerkunfjen saec. XV. t'. I.in ih) (jelher Ikqjpelhreis ^ auf dessen Diametern und l'vrivhcrie «. X steht (siehe die untenstehend.e Zeichnung): 1) Auf den Diametern: Orliit.i mc cruceo da^of Mitte jvnnfi coniprirnit aluO 0 onix f|iiac dfini pOrtasti robore sacrO Omnia .sctl ciiriu» concOrdant ardua pleetrO 0 cnix alnia dci meiito recülenda triurapho 2) Auf (lern Rande: Oiiuiibus in iiicmbris soluit nie ciiraine dirO OrdiiK' qiidiiido (so!) collidens cornua n//(LochjtO üinnibiis in terris egO sum notissima mundo Oiiiniputens g-enitor olini nie signat amando. Lamh. 325. Membr. 145 foliorum, nnmeris non signatorum, in 4°. Saec. X. t. 2 beginnt : dictio ennodi d.. | limar(aU) laurenti medio- i.ANi epT I Quotisque " me iners di/^jdentia intra ang-ustum ^a.iuit \ penetrale delitescere. ' Ennodius in Sirmondi opp. I, p. 1047 ed. 1728. — Die Initiale Q ist herausgeschnitten. Die cnrsivgedruckten Buchstaben sind fast verschwun- den und daher unsicher. Bericht über die Duruliforscliuug der Bibliotheken Eoglands. 539 Der Codex scidiesst mit dem Briefe ennod . messale, welcher beginnt : in auspicata ' niid endigt : facias arguentem. Siehe über den Codex Pertz Archiv VII p, 237 [und 82). Lamh. 414. Membr. 159 foliorum in 8^ fol. 1—80 saec. IX, fol. 81—159 saec. XII. f. 1 INCPT DE INEFFABILI EXCELLENTIA DEI j ScS agUStinUS in libro sententiarum , capit . LVI . | ad locus (sie) excedit^ supra eminentia deitatis — 6" se missum | explt de inefFabili excel|lentia dei | incipit de pri|uio die a deo facta: | scs am- brosius eps de die — 16" amplius | liber secundus | secundum MATHEUM I homines 3 duos — 16^ ita perscribit expucit feliciter I IN xps NOMINE incipit de creation ang-elonim | VI scs augustinus 2V VII DE CREATIONE AQUARUM IN PSALMO NONAGESIMO IUI | Qiim ipsius est — 25^ VIII DE STABILITATE | CAELI ET CÜRSU DIERUM | UEL DE CAELO I scs augustinus — 36" Villi de creatione nubium et PLüuiARUM I scs agustinus — 36^ X de thonitruo UEL de|uentus et fulgoribus eucherius I IN LIBRO quaestionum capit lxxx | de psalmo LXXVI . ubi ait: Uox inquit — 38^ XI DE offensiüne I seu DEiECTioNE DiABOLi | Abdias propheta dicit — 40^ antecristum suscepturos || 4P' incipiunt PROPLEMAE (b m. 2) UEL expositio[nes FORUM voH ziceiter Hand getilgt] | sancti ambrosii ei^ . de | scTs euangeliis | scribitur in euangelii libro — 52^' | uidet esse contrarium . expliciunt pro- PLEMAs (sie) II 53'' INCPT . cpistüla de re|surrectione | Quidam ueterator — 55^' proclauiarent | explicit epistola | de resurreo TiONEM (m ausradirt wie es scheint) || 55^ In xpi nomine | incipit tractatus ordinis paschalis | Cum omnes — 62'' absentiaiu INCPT expositio j Dc die autem illa et hora .-^ Nemo seit — 63^' uenturus est | explt . expositio de die autem | illa et hoka Incpt de Septem gradibus ecclesiae | responsum £ci seueri | de ^ 1. c, p. 958. — 2 IVogpcri lib. sent. ex Aug., caj). 61 (Augustin. X 3 app. 227 Ben.) — :* ? iOj Zangemeibter. XVI . I KAi.KK.NK r I KXJ'Ll' DK .SKPTEM GRADIBUS ECCLESIE ; | INCPT EXPOSI- II.. l»oMIN) i IIIKKOMMI UE CAIN . | PULCHRA SATIS | Quid ' sIM Uult 7()K tunc uinnis isrl saluus erit | explt liber quaestionum sei II1k|koNIMI ad DAMASUM I INCPT . TRACTATUS | UICTORINI DE Fa|bRICA MI vDi I Cof^itante (sie) mihi - una cum animo meo — 73^ et hoii)inil)iis I E.\pj/r tuactatus uiotorini | de fabrica mündi | Incpt du Septem cx|pectacula mundi | Plerique ^ philosophorum — 74" a ncbaolh (sie) gigante condita est tercium est templum 8ALOMONIS — 78^' horae XV; | incpt epistola sei agustini de ora II 79" tione am, jnijiiainquit ' . generaliter sp; — 79^ hoc (lofenda|tur item eiüsdem de [aniJmae ausradirt] spu sei agustini | Eo quod una natura sit — 80^ Nee minor in minonö || Damit schJiettst jetzt dieser alte Codex; zwischen f. 80 und 81 liegen Reste zweier herausgeschnittener Blätter. Oxford. I. Bildiotheca Kodleiana. Aaszüge ans dem ansführlichen Tortreff liehen Katalog: Cor.e (H. 0.) et Macray et Hackman (A.), Catalogi codd. mss. bibliothecae Bodleianae. Pars. I, II fasc. 1, 111, IV. V fasc. 1. Oxon. 1853 —1862. 40. l'ars II, 1 (bibl. CJ-idielmi Land, archiepiscopi Cantuar.) Laud. Lat. n, 104, saec. X exeuntis. Sidonii epistulae. Laud. misc. n. 92 (cf. ad n. 580) saec. X (olim S. Kyliani Wirceburg.). 1) Fulgentii ad Monimum libri tres, 2) Ful- gentii contra Arianos liber, 3) Fulgentii de mysterio Mediatoris libri tres, 4) Fulgentii Epistulae Septem, 5) S. lohaunes, de haeresibus Nestor, et Eutych., 6) Ex libro S. Ambrosii de Substantia. I.aud. misc. n. 97, saec. X exeuntis. [Origenis] homiliae XXVI int. Ruffino. Laiul. misc. n. 105, saec. XI init. Cyprianus. ' Hierou. I 157—169 V.iU. — 2 Victorinus, ed. Caveus Hist. lit, p. 95. BeiicUt über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 541 Laud. misc. ii. 120, saec. forsaii IX ex. (iussu Gozbaldi [ep. Herbipol.?J exaratus). Augustini de civ. dei libri VII priores. Laud. misc. n. 124, saec. tbrsan IX. ex. (oliin S. Kyliani ex dono Gozbaldi episcopi Herbipol. [eiusdem forsan qui sedi prefuit 841 — B52]). Augustini in loh. eu. tractatus 55—124 (opp. III 2, 653). Laud. misc. n. 126, saec. forsan IX in. (,litteris maiusculis', olim ,S. Kyliani in Wirceburg-'). Aug-ustini de trinitate libri XV cum Retractatione (opp. VIII 749). Laud. misc. u. 127, saec. X. Augustini contra Faustum libri XXI priores (opp. VIII 183—362). Laud. misc. n. 129, saec. IX litteris Anglo-Saxonicis exaratus: 1) Fragmentum sermonis de corporis resurrectione , — nam. semina arhorum odorem — natlo potentia faclentis'. 2) Sententiae ,Prophete sicut ipse Dominus per illum testatur sacerdotibus^ ,Clama ne cesses' 3) Capitula Tlieologica, de timore Dei etc. 4) Homilia Augustini de extremo iudicio ,Fr. kar., ad me- moriam uestram redticbnus, quod per sacras paginas'. 5) Narratio de S. Maximiano sociisque sub Decio imp. mar- tyrium subeuntibus. 6) Capitula de diuersis Interpretationum modis, de sug- gestionibus diaboli, de uocationibus etc. 7) Legenda de innen tione S. Crucis. 8) Homilia Caesarii de uita religiosa, ,Scinttis quldem spi- ritcdi mlUtiae cid nos manclpaulmus. 9) Item Omelia vis. Fratres kar. , ad hoc istum locum conuenimus [Caesarii liom. 67, 1066 Mignej. 10) Caesarii sermones duo I Videte loocationem uestram. II Sanctus et uenerahills pnter uester. 11) Sermo in Evaugel. ,Petite et accipiatis' ,Nos quod pere- grinos neglegentsr. 12) Homilia Caesarii, ad Imnc locum, fr. kar., non ad quietem. 13) Interpretatio Augustini de decem talentis, Auditor hoc tempus per midierem illam soUicitam quae habuit. 14) Narrationes plures ex Vet. Test, desumptae (s. 'Katal.). »1.^ Ziingtsm eiij tHr. 1;')) Itr iLitiiiitiitc Doniiiii et Interpretatio , sciendum est iIHfim D'Hiis est ihems in octaua kal. lanuarii. Dil Im ii:itiiut:itc S. Mariae semper Virginis, illum sacra- ti-üxiiiuim iitcrum. 11) Sernio in istud ,Descendit Ihesus de monte/ Descendit dow'nnis de monte, iihi erant turhae ad utilitatem turharum. 18) Sei-iiio de nativitate Domini, hratres karissimi ineffaUle Ndtiuitatls Dominica Sacramentum. l'J) Oinelia Augustini de Pascha, Gaudemm , fratres har., ijuiii dominus n. i. ehr. umit redimere mundum. 20) I)(! iioniinibus Apostolorum interpretatio. Sciendum est tarnen cur. 21) De pretlosa morte iustoruin. Pretiosa est in conspectu. 22) 'p:x]jlanatio S. Gregorii pape' in verba Matth. VII 24, Christus haec duo uerha ad poi^ulum. 23) ITuniilia in die Sanctornm martyrum, Cum omnium sanc- funim Marti/rmn jMaximi Taur. hom. ed Romae 1784 24) Praedicatio S. I'auli apostoli, tipiritu amhulate. 25) Narrationes de uitis Patrum. Anecdota sunt, de SS. Seuero, Martino, Benedicto, Gregorio, Eulogio, Apolline, Animonc, Coprete, Mutio, Piaraone, Arsenio, et Eulalio, 20) Capita de niartyrio, antichristo, g-ehenna, lide, cari- tatc, etc. tiervus David uersitate nulla. 27) Capitula XXI de natura animalium totidem auium- que. — Succedit capitulura super Cantica Canticorum, Hex dominus ihesus ecclesiam. Land. misc. n. 130, saec. X init. (B. Mariae in Ebirbach) : Augustini Locutionum super Heptatcucliuiu libri VII (opp. III ;-)25), ciusd. Quaestiones super Hept. (opp. III 377), klcm De baptismo (opp. IX 79). Land. misc. n. 133, sacc. X init. (ß. Mariae in Ebirbach): llilarii cpistula ad Augustinum cum Augustiui rescripto (opp. II 542). Angustini cpistula ad Paulinum [opp. II col. 663] — über I adu. lulianum [X 411] Alypii et Augustini epistula ad Maximum [II 60H] > Angustini ad Sixtum presb. epp. duae [II 708, 715] — epistula ad Valentinum [II 791] . ,; .,^ ji Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 543 — Über de Dei gratia [X 717] — über II ad Valentinum [X 750] Euodii epistula ad Valentinum [cf. Sirmond, Hist. Prae- destin. cap. 1 ed. 1728, tom. IV col. 271] Caelestini epistulae diiae ad episcopos Gallos pro g-ratia Dei [Concil, Antiqq. Gall. 1 58. GOJ Aug-ustini commonitoriura [VIII app. 37] — enarratio in ps. 91—100 [IV 981—1091] — de pastoribus [V 225] — epistula ad Celestinum [II 23] — ad Antonium [II 24] — ad Gaium [II 23] — ad Hermog-enianum [II 3] Laud. misc. n. 134, saec. forsan X ineuntis : Augustini in ep. ad Rom. comm. [III 925] — de spiritu et littera, praevia Retractatione [X 85] — ad Bonifatium contra duas epistt. Pelagianorum libri quattuor [X 411] Oratio in oblatione Eucharistiae. — in die Epiphaniae. Laud. misc. n. 135, saec. IX (olim S. Kiliani ap. Herbipolim, iussu Gozbaldi ep. Wurzburg-, exaratus) : Augustini de civ. Dei libri VIII ~ XVIII. Laud. misc. n. 139, saec. IX (quondam S. Kiliani Wurzburg.) : Augustini comm. in loh. evang. pars II, a serm. XIV ad LIV. |III 2, 399-652] Laud. misc. n. 141, saec. X in. (quondam S. Mariae Ebirbacen- sis) : Augustini de Genesi ad litteram libri XII [III 1, 117] Laud. misc. n. 148, saec. forsan IX in.: Hieronymi expositio super Prophetas: Danielem [V 617], lohel [VI 165], Michaeam [VI 431], Nalmm , Mala- cbiam [VI 939]. Laud. misc. n. 159, saec. X in. (quondam S. Nazarii jNannetensis]) : Bedae expositio super Octateuchum [VIII 52 — 262 ed. 1612] Laud. misc. n. 252, saec. forsan IX exountis : Hieronymi XXXVIII et Angustini VI epistulae (s. Kdtalojj) Explanatio lectionis in istud Lucae ,Et ait ad illos quis vestrum habet amicura^ Beglmü: ,Sanctus evangelista / docet nos necessitatem inopiae tolerantes' Sitzuugsber. d. phil.-hist. Cl. LXXXIV. Bd. lll. Hft. 35 rM Zangemeister. Aiirriistini homilia [110] ,Modo cum divina lectio^ Isidori epistula ad Masonem episcopum [p. 245 C. 8 ed. Colon. 1617], Land, inisc. n. 254, saec. X binis coli, scr.: Hieronymi expositio in Prophetas Minores: Oseam [VI, 1 Vallars.], Arnos [VI 219], lonam [VI 387], Abdiam [VI 359], Michaeam [VI 431], Naum [VI 533]. Land, inisc. u. 256, saec. forsan X ineuntis (quondam S. Kyliani) : Hieronymi expositio in Prophetas Minores : Michaeam [VI 431 Vall.], Naum [VI 533] interposita Praefatione in Zachariam [VI 775], Sophoniam [VI 571], Aggaeum [VI 735]. Liiud. misc. u. 259, saec. X exeuntis: Ambrosii comm. in Lucae ev. [I 1261- — ^1544 B. 10 ed. Ben.] Laud. misc. n. 263, saec. forsan IX, manu Willibaldi diaconi exaratus : Gregorii Curae Pastoralis libri quattuor [opp. II 1]. Nomina varia apud S. S. Scriptores usitata, Hebraice, Graece et Latine. Excapsum (sie) de diversis criminibus culparum Modus: Ordo poenitentiae (s. Katalog). l.aud. misc. n. 271, saec. forsan X ineuntis (quondam S. Ky- liani Herbipolensis) : Gregorii homiliarum super evangelia liber II i. e. sermones 21—40 [I 1524 ed. Ben.] Laud. misc. n. 275, saec. IX (quondam S. Kyliani Herb.): Gregorii homiliae viginti posteriores super Evangelia [I 1524] Laud. misc. n. 312, saec. X exeuntis (quondam Carthusiensium prope Moguntiam): Bedae comm. super Actus Apostolorum. Laud. misc. n. 417, saec. X exeuntis: Hieronymi super Hieremiae librum comm. [IV 833 Vall.] Laud. misc. n. 427, saec. forsan IX exeuntis: Bedae, sive cuiuscumque sunt, Homiliarum liber super Epistulas Dominieales festivalesque per anni circulum, cum praefatione (s. Katalog). Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 545 Laud. misc. n. 429, saec. forsan IX exeuntis, in calce mutilus: [Gregorii] super Evangelia seu Lectiones Evangelicas Homiliae XL [— I 1660 C. 7 ed. Ben.] Laud. misc. n. 433, saec. IX binis coli, scriptus: Sententiarum libri quinque ex Gregorii operibus a Taio, ep. Caesaraugustano, cognomento Samuel, collectarum, cum epistula ad Quiricum, epigramnate et operis capitulorumque tabulis pi-aemissis [prolog. et epigr. ed. in Mabillon. Anal. Vet. Paris. 1723, p. 62]. Laud. misc. n. 436, saec. IX ineuntis : f. 1 — 161 Cresconii, seu Crisconii, Concordia Canonum [lustelli, Bibl. lur. Can. I app. XXXIV] (s. Katalog) f. 161^ Expositio fidei concilii Chalcedonensis f. 162^' Symbolum Nicaenum f. 163 Symbolum GL sanctorum patrum apud Constantino- polim f. 165^' Ex cognitione quarte sinodus (sie) titulo XVIII f. 165^' Leonis epistula ad Anastasium [Mansi V 1278] f. 171^ Hieronymi epistula adLucinum Buticum [1 428 Vall.] f. 176 Mansueti, Damiani potius, ad Constantinum Pogo- natum epistula [Mansi XI 173] f. 179 Expositio fidei f. 182 Augustini expositio de secreto gloriosae Incarna- tionis Domini f. 182^' Cypriani epistula ad Martyres et Confessores [p. 16 — 18, 7 ed. Baluzii]. Laud. misc. n. 442, saec. IX: Bedae expositio super Epistulas septem canonicas. Laud. misc. n. 451, saec. forsan X exeuntis, binis coli. scr. Cypriani opera (s. Katal.). Laud. misc. n. 456, saec. fort. X exeuntis (quondam Carthu- siensium prope Moguntiam) : Gregorii Moraliam super lob abbreviatio ab anonymo quodam confecta (initio mutil.): Laud. misc. n. 464, saec. forsan X exeuntis binis coli. scr. (quondam S. Dionysii): Ambrosii Authberti, seu Ansberti, in S. lohannis Apo- calypsin libri quinque priores [ed. in Bibl. Patr. Lugd. XIII 403]. 35* r jij IZangom eister. l,au.l. iiiirtc. n. 580, saec. forsan IX exeuntis (olim ut vid. liga- tus cum n. 92): Inliunnis Maxentii Libollus fidei et q. s. [Bibl. Patr. Col. 1G18 VI. 1. 370] — De Christo professio [1. c. 371] — r.-ipitula edita contra Nestorianos et Pelagianos [1. c. 374] — rrofcssio ,brevissiraa catholicae fidei' [1. c. 374] — Brevissima adunationis ratio verbi Dei ad propriam carnein [1. c. 374] — Respoiisio contra Aceplialos [1. c. 381] Lconis ad Flavianum epistula [opp, Paris. 1675 I 478] lolianiiis Maxentii Dialogi duo [Bibl. Patr. Col. 1. c. 382] Honnisdae ad Possessorem epistula [1. c. 375] lohannis Maxentii rcsponsio ad Hormisdae epistulam [1. c. 376] Land, niisc. n. 584, saec. forsan IX ineuntis (quondam Car- thusiensium prope Moguntiam) : Flores ex Augustini operibus ab anonymo quodam collecti et in capitula CXIX distincti. Pars HI (18ij4) Codices Graecos et Latinos Canonicianos complectens (qui 'anno 1817 Bibliothecae Bodleianae iure eniptio- iiis accesscrunt, ex Bibliotheca M. L. Canonici, Abbatis, Vene- tiis huc advecti'). Codices Latini; Sci'iptores Ecclesiastici, n. 36, saec. forsan X exeuntis: 1) Sennones XVI breves ex Augustino, ut fertur, aliisque collecti (siehe den Katalog) 2) CoUecta de sacramento altaris ex patribus variis (Eusebio, Ililario, Augustino, Gregorio, Ambrosio, Leone Papa, Beda, Cyrillo, Basilio). iSer. Eccl. n. 41, saec. X, iuitio mutilus: \) Liber de vitis Patrurn [auctore Graeco incerto, inter- prete Pelagio,] cum praefatione 2) Decastichon de templo ab Ambrosio condito : ,Condidit Anibrosius templuui dominoque sacravit^ (Scr. Eccl. u. 172, saec. forsan X: Origenis Adamantii in Numerorum librum Homiliae XXVIII.) Bericht über die Uurchforsclmug der Bibliotheken Eiiglauds. 547 Scr. Eccl. n. 175, saec. forsan X exeiintis (olim pertiuebat ad capellam S. Nicolai) : 1) Comraentarii in Octateuchum ex Patribus Sanctis (Hieronymo, Ambrosio, Augustino, Didymo, aliisque) collecti 2) Hymni ad Christum auctore, ut vid. ex aerostichide, Melo presbytero et monacho. Scr. Eccl. n. 184, saec. forsan X ineuntis, binis coli, exoratus (olim ecclesiae cathedralis Regii) : 1) Prosperi Aquitani, sive cuius cumque sunt, Promissio- num et Praedictionum Dei partes tres [ed. ßassan. 1872, II 61] 2) Versus Sybille. ,Veniet enim rex omnipotens et aeternus, cuius sig-num'. Beides steht auch in der Trierer Handschrift n. 36 (XCII) vom Jahre 719 ; sieÄe Exempla codd. maiusculis litt, scriptorura, Heidelberg. 1876 tab. 49. Codices miscellanei , n. 167, saec. forsan X (ubique palimp- sestus et rescriptus) : 1) Vitae Sanctorum Patrum ex versione Pelagii, Hiero- nymo aliisque collectae 2) Passio beatissimi Pantalimonis [i. e. Pantaleonis] martyris 3) Fragmentum de Annuntiatione. 4) Sermo S. Hieronymi ad Paulam et Eustochium de assumptione ß. Mariae Virginis [XI 92 ed. Vallars.] Pars IUI, Codices Tanneri, episcopi Äsaphensis, complectens. Confecit Alfr. Hackmann. Oxon. 1860. N. 10, saec. forsan X exeuntis , utrimque mutilus (olim abba- tiae de Thorneya) : Bedae bist. eccl. ab Anglo-Saxonum rege Aluredo Saxo- nice reddita (lib. I 15, p. 484, 5 — V, 14, p. 634, 20 ed. Cantab. 1722). II. Bibliotheken der Colleges. Coxe (H. 0.), Catalogus codicum Mss. (jui in Collegiis Aulisque Oxonionsibiis asservantur. Pars 1. 2. Oxon. 1852 4". Colleg. Merton. n. 315, saec. forsan X in. Eusebii chron. canones uersi et continuati per Hieronymum. M8 Zangemeister. Coli. Oriolonsis cod. n. 3, saec. forsan X. Prudentius. Cod. OrieloDsis n. 34, saec. XIV in. et forsan X in. u. a.: IJ.Hlac super epistt. canon. expositio. ('..11. Kc^'in. n. 320, saec. forsan IX ex. Isidori Etymologiae. Coli. S. Triiiitatis n. 54, saec. forsan X. Augustini in Psalmos 51 — 12 comm. Coli. S. Job. Bapt. n. 28, saec. forsan X char. Anglo-Saxon. Gre and X'" centuries. The text of luvencus begins thus (2") : Incipit prolologus damassi Mattheus instituit uirtutum transite mores et bene uiuendi iusto dedit ordine leges Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 549 This ends and the next begins (2*): Johannes fremet ore . leoni similis rugienti Intonat aeternae pandens misteria uitae E prolog'us iuuenc The Word before 'prologus' has been erased and 'INCIPIT' has been inserted in rustic capitals by a later band, Then follows at once : INmortale nihil niundi compage tenetur non orbis . non regna hominiim . non aurea roma This ends, and Book 1 begins thus (2'') : Dulcis iordanis ut xpo digna loquamur Finit prologus . Incipit über primus. Rex fuit erodes ludea ingente cruentus The 1'* book ends and the 2"^ book begins (16"): Sana ministerium prebebat femina mensis. Incipit über secundus lAmque dies prono decedens lumine pontum Leaf 29" ends (II. 775) : nam multi neteres iusti scique profetae Leaf 30 is now lost and contained the rest of Book 2. Leaf 31'' begins thus : Istum libellum scriptum pictum peregi . . deo laudes effero// gratias reffero regi . .~' luderat in terras. roseum iubar ignicomus sol . . discipuli rogitant lolii quid questio celet Leaf 38" ends thus (III. 476) : Nam tenere ex soluit casti qui iura cubilis Leaf 39 is now wanting, and leaf 40'' begins (III. 539) : Uos quicunque meum mentis penitralibus altis The 3^"^ book ends thus (43% foot): Paucorum fei ix hominum se lectio fiet — Finit III . The 4'" book begins (43"): Incipit . IUI . Talia dicentem confestim factio frendens The 4*'' book onds and the conclusion begins (55"): donec consumens disoluat saicula finis. — Has mea mens fidei uires scique timoris F: fyf^i{) ZungenioiBter. 'I'hc wliole poein cnds (55'): Per (Inin liicis xpm qui in saecula regnat . . — KxpHciiint . quattuor euangelia ;i iuuenco presbytero , — do gratias ago pcnc aduerbum Translata. Araut dinuadu • • The reverse of the leaf, originally blank, is now occupied liy fiitries in handwritings oft the IX"" and X* centuries. The scribe's subscription, in Welsh (A prayer for Nuadu) shows tlial the Ms. was written in Wales, and this is confirmed by the cxistence of a number of Welsh glosses. It remained in Wales tili the beginning of the XV!!"" Century, and was be- qiieathod to the University by Dr. Riehard Holdsworth in 1648. K k, V, 16 (n. 2058) Bedae Historiae Ecclesiaticae Gentis Anglorum libri V; mbr. in 4«. saec. VIII (siehe Katalog). K k, V, 34 (n. 2076) mbr. saec. IX— X: 1) A patristic comment, of 13 lines, on the parable of the Prudigal Son: ,Homo Habens duos filios deus est intellegendus' — (borrowed with some alterations from Augustine, III p. 1630 ed Par. 1837). 14) Versus L de quodam superbo, loruet uel loruert dicto, auctoris Christiani incerti sequioris aevi: ,si torpens celeri tigrem superare fugacem — precorque Herum mihi talia scribe'. 15) Another poem, of 90 short lines of 2 feet each, by the same author, against Jorbert: .gaiidia dicto — lumen in aeiium'. 16) An clegiac poem on God and Nature: ,cimcta creans natura triplex in usiade (sie) simpla — gaudia pro merito'. ' Ausser diesen verdient noch Erwähnung die folgende Hand- ischrift, obwohl sie jünger ist als das X. Jahrhundert: G g, V, 35 (n. 1567) Cod. misc. mbr. 454 toll, in 4''. s XL — Vgl Jaffe, Haupt's Zeitschr. XIV p. 449 und J. Klein, Khem. Museum 1876, p. 466. ' Artikel 2-13: Ausonius, 17: ,Res Rufini de ponderibus et raensuris' onclera Peonicis-forma notctur [Hultsch, metrol. scr. II, p. 881, 1^: ,Vi,g,lii' Culex, 19: .Virgilü' Aetna. Beriebt über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 5ol f. 1 luvend ,exametris versibus de Euangelio . . . lesu Christi . . translata'. f. 53 Sedulius, Carmen paschale. f. 86^ Arator, historia apostolica. f. 127^ Prosperi epigrammata. f. 147^ Prosperi exhortatio ad uxorem. f. 147^ Pnidentii Psychomacliia. f. 165^ Prudentii Tituli de liistoriis ueteris et noui Testamenti. f. 168^ ,Lactantii libellus de Fenice/ f, 171 Boetii Philos. Consolatio. f. 210^' Rabanus Maurus, De laude Sancte Crucis. f. 254*^ De musica tractatus. f. 281 Aldhelraus, De laude uirginitatis. f. 319^ Idem, De uirtutum pugna cum uitiis. f. 327^ jLiber Milonis monachi de laude pudicitie vel sobrietatis'. f. 362^ Verses on All Saint's dw/ : ,Aula superna poli reboet modulamine dulci'. f. 363^' Verses addressed to a clerick: ,Clerice dypticas latine dempseris umquam^ [Abbo ed. in Monum. Germ. Scriptt. II 802J. f. 370"* Aenigmata Eusebii. f. 374^ Aenigmata Tautuini. f. 378^ Dogmata Albini ad Carolum imp. f, 379^ Distica eiusd. ad eundem. f. 382^ Bonifatii Aenigmata de uirtutibus. f. 388^ Epitaphium Alcuini. f. 389^^ Aenigmata Simphosii. f. 394^ Aldhelmi Aenigmata. f. 412^ Versus Columbani de bonis moribus obseruandis. f. 416^ V^ersus Bedae de die iudicii. (Siehe den Katcdocj.) 5i.i ZaiigemeiBter. II. Corpus Christi College. Nasmitii (Jac), Catalogus librorum inss. quos collegio Corporis Christi et b. Mariae Virginis in ac. Cantabr. legavit Miiitli. Parker archiep. Cantuariensis [1559—1575]. Cantabrigiae 1777. 4". Ich verweise für die misfilhrliciiere Beschreibung der Ihs. auf diesen Katalog. Nr. 2H hi-i^icJit aus zwei verschiedenen Hss. : Ij Pnidentius; mbr. fol. saec. X— XI BRADSHAW 2) Orosii Ormesta mundi; mbr. fol. S. XII BR. Nr. (jy Ilomeliae in Euangelia, ad populum habitae in diuer- sis basilicis Romae; mbr. fol. (saec. VIII— IX BR.) Ji'r. 88 Claudias Clemens presbiter in euang. Matthaei, lib. III; mbr. fol. (s. X— XI BR.) Nr. 173 4) Sedulii hymni de Christo cum uaticiniis eiusdem ; mbi-. fol. (s. VIII -IX ut nid. BR.) Nr. 183 1) Liber Bedae presbiteri de uita et miraculis S. Cuth- berti ; " 2) Liber de miraculis sancti Cuthberti episcopi, uersu; 3) Missa et officium 8. Cuthberti (vgl. Nasmitii); mbr. in 4" (s. IX BR.) Xr. 103 Hexameron sancti Ambrosii episcopi ; mbr. in fol. min. (S. VIII BR.) Xr. 206 ?t. a. 4i Boetii liber, quomodo trinitas [sit] unus Deus et non III Dei ad Q. Aur. Memnium Simachum socerum. .">) Idem ad lohannem Diaconum utrum pater et filius et Spiritus sanctus de diuinitate substantialiter dicantur. 6) Idem ad eundem quomodo substantiae in eo quod sint bonae sint et non sint substantialiter bona. 1) Eiusdem liber aduersus Nestorium et Eutichen pro persona ac natura [Christi] domino sancto ac uene- rabili patri Diacono. 8) Dialectica magni Karoli regis ad Albinum magistrum suum. 9) Dialectica Augustini quam fecit ad instituendum filium ad Theodatium suum; mbr. in fol. (X BR.) Nr. 214 Boetii philos. consolationis lib. V. mbr. in 4^' (s. X— XI BR.j Bericht über die Durchforschuug der Bibliotheken Englands. 553 Nr. 221 1) Orthographia Albini. 2) Liber de orthographia Bedae presbiteri. 3) Cassiodori liber de orthographia. 4) Liber Capri de orthographia. 5) Oegroeii ars; mbr. in 4" (s. X BR.) Nr. 223 Prudentius; mbr. in 4^ (s. IX~X BR.); siehe Nasmith. Nr. 304 luvenci historia euangelica, lib. IV; mbr. in 4" ,iiene- randae antiquitatis, literis quadratis capitalibus, sine ulla vocum distinctione scriptus^ — s. VII (eher noch etwas jünger als älter nach meiner Ansicht). Die nachstehende Beschreibung dieser Handschrift verdanke ich Herrn Bradshaw. luuenciis, Historia Euangelica. Ms. 304 at Cor- pus Christi College, Cambridge, in iincial letters probably of the VII* Century, consisting of three separate preliminary leaves, foUowed by 14 4-sheet quires, numbered in the centre of the lower margin of the last page of each quire. There Avas probably a lö*"* quire of 2 sheets, now lost at the end of the volume. The pages contain 21 lines in the 1", 13"", and M"* quires, and 20 lines through the rest of the volume. The measurement is 10 inches by 6^4 or 7 inches in breadth. The text is written continuously (not in verses), with punetuation at the end of each verse, and a larger and blacker letter at the beginning of each verse. The three preliminary leaves are ornamentally written in large capitals (11 lines to a page), within borders, the first and last pages being enclosed in an arch, the rest within rect- angular borders. They contain the verses known in connexion with St. Isidore and his Library ,Sunt hie plura sacra' etc., but differing from those in the editions both in order and matter, and containing only the Bible, Origenes, Hilarius, Augustinus, Theodosius, ending up with: Perlege facundi || studiosum Carmen || aviti . ecce iuuencus adest tibi • -^ and on the opposite page the text of luvencus begins Avithout any rubric, the first preface being written in the same fancy capitals as the Verses of St. Isidore, thus (4") : rr.l Zaiigemeister. Miittlii'us iiistitiiit iiirlii tum tniiiiitc luorcs : et bene iiiucmli iusto dcdit ordinc Tli»! Hrst prcface cnds (4") : idliHiinis frcniit ore leo siniili*];- nidenti: intonat oturnt;, pandciis misteria iiita«: ^ caluctii :;■ aquilini :[: siuo iuuenci; — — • s«) far in lar^-c fancy capitals, then immediately in ordinarj UQcials : Immortale nihil mundi conpage tcnetur, non urbes^ non regna hominum, non aurea roma. Then on leaf 5": canentis, Dulcis iordanes ut xpo digna loquamur: -^ jex fuit herodes iudaea [.ingente cruentus, Sub quo seruator iusti templique sacerdos^ ... Leaf 36'': tetigit seruator ißs. sana ministerium praebebat femina mensis : ~ --^ Then at onee in larger capitals : sapientissimi uiri luuenci: xpiani : euangeliorum, über primus:- explicit caluetii — aquilini ~ Inde philippus ait»)) '• these last words are in red but in ordinary uncials, over leaf (36'') it proceeds : ' eernes dubitare quiesce -' et proprios hue saepe greges ad pocula duxit. Progrediens uide nä oculis tueri licebit ad hoc seruator talia dicta detulit e: f; T; Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englande. 555 Jamq: dies prono decedens lumine pontum Inciderat fuluamq: super nos cerula pallä, The 2"'' book ends, and the 3'"' beg-ins tlius (07"): sermonis imag;o. Inde domu repetit uictor turbasq : reliquit : Expit Incpt . liber . tertius (i7i red) jluderat in terras roseum iubar ignicomus sol . Discipuli rogitant lolii quid qupstio uellet. The 3'" book ends, and the 4'" book begins (93'0: Paueorum felix hominum se-hj-tio fiet: Euangeliorü . liber. tertius: explct (in red) Inc]5t eiusdem liber . . (in hlack) quartus f feliciter T (in red) ^alia dicentem confestiin factio frendens. Temptare adgredi tur . . . The Ms. breaks off book IV, verse 733, thus (115''): simul sie iudicis aures Erroris laqueos iustissima poena resoluit. Nunc meminisse decet qm planus ille sole bat: The reinainiug 80 lines , here wanting, would oecupy nearly 3 leaves of the next quire, which probably consisted of four leaves only. There is no trace in the volume of the Librai-y to which it belonged before the Reformation ; the only entry which seems to have given this information on the first page, has been carefully erased. Nr. 307 pars I : Vita S. Guthlaci per Pelicein Croylandenseni; mbr. in 4o (s. IX BR.) Nr. 334 Homeliae XXXIX Origenis in Lucam versae ab Eusebio Hieronymo; mbr. in 8« (s. VIll -IX BR.) Nr. 352 Arithmetica Boetii; mbr. in 4" (s. IX -X BR.) Nr. 368 S. Benedictus de uita monachorum ; mbr. in 4'* (s. X —XI BR.) fj.'jf} Zaiigemeititeir. Nr. ;{!ti« Libfi- prognosticorum futuri saeculi per lulianum episco- j.iim Tolctamim; mbr. in 8" (s. IX BR.) Nr. 430 1) Liber Martini episcopi ad Mironem reg-em, 2) Liber Ferrandi diaconi ad Reginum comitem, 3) Scrino Ainbroöii Antberti de cupiditate ; mbr. in 4' (8. X IMl.) III. Trinity College. 1 ) Aldelmus in Pentateuchum et alios libros, saec. X. (cf. Catalogi Angl. et Hib. Oxon. 1697, I. 3, p. 99 n. 448). 2) Boethius de musica, saec. X (cf. 1. c, p. 97 n. 384). IV. St. John's College. CowiE (M.), Catalogue of tlie Mss. in the library of. .St. John's College, Cambridge. — Cambr. 1842 and 1843. 4" (ans den Schiften der Cambridge Antiquarian Society in 4'^ n. 6 ^md 8.) Dieser Katalog gibt nur von sehr wenigen Hss. eine Älters- hestiimmmg. ,Where any MS. has an undoubtedly ancient form and appearance, it has been put down, but the majority of those for which no date is assigned, I consider generally to belong to the interval between A. D. 1000 and A. D. 1500^ sagt der Verfasser I p. VII. 1, p. 2, cod. Ä n. 5 jWritten about 900^: 1) S. Ambrosius de Fide, lib. 5. 2) Eiusdem über de S. Spiritu, lib. 3. 3) Eiusdem liber de Incarnationis Dominicas Sacramento. V. Ooiiville & Caius College. Smith (J. J.), a catal. of the mss. in the library of Gon- villc and Caius College, Cambridge. — Cambr. 1849. 8'K VIII, 330 pp. Der Verfasser gibt nur für wenige Hss. das Alter an; unter diesen ist keine ältere, icelche hierher gehört. Bericht uter die Durchforscliung der Bibliotheken Englands. 557 In den Catalogi Angliae et Hiberniae sind ausserdem, (aber ohne Ältersangahe) noch Hss. von folgenden Instituten in Cambridge verzeichnet: Emmanuel College, Sidney Sussex Coli., Jesus Coli., King's Coli., St. Peter's Coli., Pembroke Hall, (jetzt Coli.), Trinity Hall. — Die Hss. von S. Benedict's College befinden sich jetzt im. Corpus Christi College. Durham. Codicum manuscriptorum ecclesiae cathedralis Dunelmensis catalogus classicus descriptus a Thoma Rud [finitus a. 1725]; cum appendice eos Codices continente qui post catalogum con- fectum diversis temporibus comparati sunt. Dunelmiae 1825. fol. B. n. 30. Cassiodorus super psalterium ( — ps. 143 v. 3); mbr., fol. maiori, ser. litteris Saxouicis s. VHI. Nach einer Bemerkung des XIV. Jahrh. ist der Codex von Beda (f 735) geschrieben. Rud hält dies nach der Schrift für möglich und an sich für nicht untvahi'scheinlich. B. IV. 9. Prudentii poemata; mbr., scr. litteris Saxonicis saec. X (fol. 1—100) et XI. B. II. 4. S. XIV. u. a. Hieronymi epistulae quinque; Augustini epistulae tres. (s. Rud). B. II. 10. S. XII Hieronymi epistulae 123 (s. Rud). B. II. 21. S. XII. Augustini epistulae 142 (s. Rudj. Ashburnham Place (hei Battle, Sussex). Bibliothek des Earl of Ashburnham. Diese Bibliothek enthält Haiidschriften aus den Sammlungen von G. Libri (L.) , J. Barrois (B.) , Stowe (S.) und sonstige Erwerbungen (A[shburnham] in Katalog n. 3 bezeichnet). Loi'd Ashburnham hat folgende drei Kataloge in icenigen Exemplaren zum Verschenken drucJceri lassen. 1) Catalogue of the Manuscripts at Ashburnham Place. Part the first comprising a collection formed by professor Libri. London printed by Charles Francis Hodgson. s. anno. — 4° ohne Paginirung ; Bogen A — HH. Er enthält n. 1 — 1923. --0 Za ngc meist er. 2) Cid. uf tlu; Manuscripts at Ashburnham Place. Part tl... sücond coniprising a collection formed by Mons. J. Barrois. Lun.loi. printed by Charles Francis HodgsoD. 4" s. anno. — 4" nliwi l'iKjmirumj ; Bofjen A—DDD. Enthält I—DCCII. 3) Oat. of thc Manuscripts at Ashburnham Place. 1853. l,„Mtor. sc-riba ciiulitu || ;:52" inclpit sermo de eo quod xps in scribturis I TKIHU8 MODis iNTBLi.EGATUR | Dfis ' iioster i£s xps quantum 2 — 42^' I uocationis dei in xpo itu dfio nostro | cui est omnis hon«»r I et gloria iu saecula | saeculurum. amen|| Quaterionensignaturen: ^ l, W II, 18^' III, 26^ IUI, 32^ V 42' nX\. Fol. 42^ in der Schrift des XVI. oder XVII. Jalirli.: Est S. luauuis | in Valle (woU von Lihri gefälscht). Ashb. Lihri 8. Espositio in Vetus Testamentiun. Vellura, in fol., s. VIII. CATAL. Ashh. Lihri 9. ^ Membr. 21 foliorum in fol., saec. VII litteris uncialibus scriptus. * 1" iNciPiT SERM SCI ÄGDsTiN (agus holh verschwuuden ; die Lesung ist nicht ganz sicher) de epyfan (rothe Buchst.) \ Post ^ niiraculura (bunte Buchst.) uirginü (ei m. 2) partus quo se Uterus diuino nomine (v m. 2) plenus j saluo podoris (T m. 2) — 4" sepulchra uictures It alia | Nuper ^ celebrauimus diem — iV etiam ex gentibus | peccatores | III item alia | hodierni "' diei per uniuersum mundum — S^ | ue qua uenimus redeamus || 9" INCIP TRACTATUS DIE SABBATO IN EUAN GELIU SCI lOHANNIS APO- sTOLi QüOD DiciTUR secün|dum iohannem | hodie * terminatum est de bis quae narjrauit — 11^ in cordibus uestris | Ineipt tracta- tus die dominica quem dixit ad me| (eine halbe Zeile ausradirt) rauriam sanctorum | Quod " hebraica lingua dicitur — || 13" qui solus est I uerax explecit | incpt alius sermo quem dixit ad BASiLicAM maiorem eodem DIE | Quod "^ cantauimus dö — 15" quem I feeit dominus | incpt omelia beati leonis papae de ascensione | I'omini nostri ihu xpi I Post beatam 1' et gloriosam — 16^ con- locajuit qi uiuit et rCgnat (i m. 1) in sla sclor[um] |j item unde supra I Cum '■- omnium sanctorum ff deuotissimi (i iu e corr.) I natale — 18" | nequam corpore per diiui — scirum | item ' Aug. Sermo 341 (V 1313). — -' f. 33", 34', 35" Bemerkungen in mero- vjng. Cursiv saec. VII. — 3 Alte Signatur: 342. — J Der Katalog ver- weist auf das Facsimile n. 9. — £• ? _ c Augustini sermo n. 199, V 908 Ben. — " Aug. sermo 202 (V 914). — & ? _ 9 Aug. sermo 257 (V 1057). — 1" Aug. sermo 258. — " Lonis sermo I 290 ed. Rom. 1753. 12 y Bericht über die Durcliforscliuiig der BibliutUekeii Englan'ls. 561 UNDE suPRA I Si semper ^ dominica praecepta — 19^* exemplum qui triumphato saejculo uictor ascendit ad regna caelorum | ITEM UNDE SUPRA | Oiiiüiuin - quideiTi bonorum fideliuni xpia] norum — 20^ donauit nobis incpt sermo scT am|brosi epi in NATALE uNius MARTYRis siuE | DüMNi DOMiciANi | Diem ^ celebraiTius liodie ff carissimi — 22** habeamus | item sermo de uno mar- TYRE I Dies • solleranis inlustris dies patriae — 23^ de Corona incpt sermo I in natale ma[cchabe fast verschwunden] orum vij fratrura II 24''Multa'' sunt exempla fortium — 24^ tot j mar- tyres deo parere meruit . quod et triumphos | accepit , p xpiii dnm nm || Die Initialen sind farbig gemalt und stellen in der Regel Fische dar. — Fol. 24^ steht (scheinbar s. XVII oder XVIII) /Est Sancti Petri de Perusio' (icohl von Lihri geschrieben). Ashb. Libri 11. Omeliae variae. — Manuscrit sur velin, en lettres onciales, avec beaucoup de niajuscules en couleur, a longues lig-nes, in- folio; du VII. siecle. Voyez le fac-siinile, N. 11. CATAL. Ashb. Libri 12. Expositio in Leviticum. — In uncial characters. Velluin; in fol. s. VI. CATAL. Asbh. Libri 15. Fragmente verschiedeuer Handschriften. 1) 4 Blätter, in irischer Minuskel des X. (f) Jahrli. in zwei Columnen. — Z. B.: Incipiunt responsoria in XLmo. — Ferner: Incipiunt uersos (so!) in XLmo pro doniine ] exaudi — 2) fol. 5 — 14 in karolingischer Minuskel s. VIII — IX. An- fang: peruenire.* Cum'* quibus iam nunc quiescejret in sinu et dicens. Cum regibus & cün|sülibus terrae . Reges quippe sunt sancti praedicatores aeclesiae u. s. lo. V sublata toleramus | expl liij »ecundus | incipit lib. ter- Tius I Beatus " iob ad mortem 1 ? — 2 Augustin. sermo 334 (V 1297—1298 F lin. 2). — '-^ [Ambroa.] append. p. 471 Ben. — * ibid. p. 472. — ^' ? — c Gregorii Mor. IV 56 (I 128 B). — ■» id. lib. III. 36* -..,, Zangomeister. 10* euan[{?olicu.s sps . ita inmortalis est . ut || ^ y>,V,. li> niimtr (5-14) smd pcdiinpsest. Die ältere Schrift ( Cnciale) int noch ziemlich deutlich ; z. B. : f. i;3« KT AITADJ f. 14^ <^ANNE< UKNIEN^ STRESiL l.O 1,K s7| BENES///I DK UK Un| ^^'^ ^11 Mimiaaif NEQUE^ 81TI8ET l^ ECCE nie' ;V) f. lä— 16 in meroicingischer Minuskel s. IX: it eos pro putril.us suis pi-incipes super omne terram memores enim erunt „..ininis tui In ..luiii ,^'eoeratione et gen|ratione propterea populi conlitcl)Uutur tibi Quid er | prode confiteri. — f. 16 schliesst: I Ut (luando translati sunt in corde //raaris secr///// || 4) f_ 17 18 s. VIII (?): |dum dns in euangelio protesta- tur dicens | pater ins usque nunc operatur et ego operor — Supcrfs I breuiter explanat (v m. 2) paradisü et constitutü hcjininem | dixit Nunc autem recapitulabit ut narraret quo niodu sit paradisus constitutus uel quomodo ibi posue|rit liomi- ncni quem fecit — Dann eine halbe Zeile (rothe Ueherschrift) verloschen. 5) f. 19—26 s. XI (langobard. Schrift). Anfang: edicina diuiditur in duas partes . i . Theoricam et practicam , Quarum tlieorica diuiditur in tria. — f. 26"^ Schluss: aruitas iio sit similiter . III . in(jd . Aut ex || Im Katalog iverden diese Fragmente so hescJiriehen : , Fragments varia . — Ce manuscrit sur velin coutient 26 feuillets de di- verses grandeurs et de differentes ecritures ; anglo - saxonne, nierovingienne, lombardique, etc., du VI., du VIL, du VIII., et du IX. siccles. 8ix de ces feuillets ecrits en caracteres nierovingiens sont palimpsestes, et Ton voit encore sous ces caracteres rancienue ccriture en lettres onciales'. Äshb. Libri 16. Fragmente verschiedener Handschriften in Majuskelschrift; 25 Blätter. f. 1 — 2 Hieron. in les. s. VII. f. ;J— 15 Ps. 126 etc. X ' Gregorii Mnr. IV ö (I 107, 5). Bericht über ilie Durchforschung der Bibliotheken Englands. 563 f. 18—19 Halhmicial s. VI. f. 20 — 23 (m S'^) in Halhuncial; die, Blätter sind nur auf je einer Seite beschrieben^ da das Pergament sehr dünn ist. Der Katalog sagt über diese Fragmente: ,Fragmenta varia. — Ce mauuscrit sur veliu, in-folio, se compose d'une cin- quantaine de feuillets ecrits par diverses personnes en lettres onciales du V., du VII., du VIII. siecles, et tires de differents ouvrages. On y trouve la lettre de Saint Jerome, qui sert de preface a la Bible; quelques chapitres de rEvangile de Saint Luc et de celui de Saint Mai'c: plusieurs chapitres de lois ecciesiastiques, etc., etc. Par une singularite remarquablc; un fragment compose de quatre feuillets sur velin tres-fin, et qui se trouve daus ce volume, ne sont ecrits que d'une seul cote. II est probable qu'il en etait de meme dans tout le volume dont ils out ete tires^ Ashb. Libri 17. Domini Ildefonsi Liber de Virginitate Sanctae Mariae. Manuscrit sur velin, en letti'es visigothiques, a deux colon- nes. in 4-to, ' du VII. ou du VIII. siecle. Voyez le fac-simile, N° 15. Dans ce precieux manuscrit, qui appartenait aux archives de Tolede, se trouvent differentes miniatures fort grossieres, mais dans lesquelles on reconnait deja l'influence des Arabes. Nous ne croyous pas qu'il existe un autre manuscrit avec des miniatures espagnoles aussi anciennes. CATAL. ^ 1*" ORATIO DMNI I ILDEFOKSI | XII EPISTOLE | HAAü; (prae.f) SENS || 1*^ ist von erster Hand, leer gelassen; saec. XIII: Liber uirgini/^^ajtis sce marie. 1"* beginnt: Deus lumen uerum | qui inluminas 18 Col. 2 PARS SECV|NDA Quid dicis ludee .-^ Quid preponis . — | Quid — 69 beginnt: PARS QUINTA ITEM Pastores erant in regione eadem 89'' Col. 2 begiyint: PARS SEX|TA | Item si de natiuitate humanitatis eins hoc dictum est. — Schluss: et in | totum euum j et in cuncta sem|per scla sciorum a FINIT DEO GrRATIAS. • 109 Blätter und das ursprüngl. Vorsetzblatt (1*) in Kleinquart. - -ji Zangemeister. Askb. Lihri 30. n.x'lliiiis (lo Arithmetica. — Membr. in fol. saec. IX. CATAL. Ashb. Lihri 31. Boctii Varia Dpera . Ciceronis Topica . Item Somnium Soipionis. — Manuscrit sur velin, a longues lignes, in-folio, du X. siccle, eii rouge et en noir. CATAL. Ashh. Lihri 3^. Boethiiis de Musica. Varia de Computo, cum Tabulis flcopraphicis, etc. — Manuscrit sur velin, ä longues lignes, in-folio carre, du IX. siecle. Tres-belle ecriture. CATAL. Ashh. Lihri 35. Sanctorum Vilae. — Vellum, in fol., s. IX. CAT. Ashh. lÄhri 38. TTomiliac, et Vitac Sanctorum. — Manuscrit sur velin, ii longues lignes, in-folio, du IX. siecle. CATAL. AM. LÄhri n. 40. Folia 5-69 saec. IX — X, inemVir. in fol. 5" CLARA [ RADiANTE ' coNGERiE (diese ZeiU in ligirten und in einander gesetzten Buchstahen) || 5'^ qua dono imperatoris — G" polyandro | explicit praefatio || 6^ Bild \\ 1^ grosses B (icohl in Ligatur mit eatus; diese Buchstahen sind aher nicht zu seilen)^ V igitur sulpicius ortus — 44" praeclaram | miraculorum beati AMSE suLPicii LiBER I PRIMUS EXPLICIT || 45^ melRo 46'' In laudcm LATA tanti patroni — .54^ uniuersa patronum Eo largiente qui — amen | secunüus beati sülpich miracu|lorum liber feliciter EXPLICIT II 55" SERMO IN FESTIUITATE OMNIUM SANCTORUM | LegllllUS ^ in ecclesiasticis hijstoriis Quod fecs bonefacius | qui quartus — ' Vita Sulpicü Pii (Acta SS. Boll. 17. lan. II 167). — 2 ßedae homil. ed. Colou. 16S8 VII 151. Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 565 69^ lucis principem. laetitiae Jai"|gitorem. qui uiuit et regnat ciim deo patre omnipotente — amen. Der Rest des Codex gehört dem XIII. Jahrli. an. Fol. 74^ steht (scheinbar s. XV, icohl aber von Libri's Hand.) : über abbatiae s' mariae de florentia. Ashb. Libri 41. Beda, Sententiae Patrum. Concilium Meldense. Capitularia Regum Francorum. — Membr. in fol. saec. IX. CATAL. Ashb. Libri 42. Membr. in fol. 136 foliorum, ab initio 24, deinde 25 uersuum. Saec. IX. S. Augustini de doctrina Christiana libri quattuor. f. 1 + SCI agustini de | doctrina xpiana lib. IUI | [eiusdem retractationum li'fe. II. Diese Zeile ist durchstrichen] \ Sunt prae- cepta quaedam — facultate disserui. — F. 135 und. 136 nach- träglich mit tironischen Noten beschrieben. 135"^ iinfe7i steht in der Schrift des XV. Jahrh.: mösterii s. zenonis maioris Veronae. Aber, wie Lordj Ashburnham sehr richtig bemerkte, diese, gleich vielen anderen solchen Bemerkungen in den Libri'schen Hss. ist gefälscht. Ashb. Libri 43. Rabanus Maurus, De Institutione Clericorum. — On vellum, in 4'°, s. IX. CATAL. Ashb. Libri 46. Sanctorum Vitae. — Vellum, in fol., s. IX. Ashb. Libri 47. Sanctorum Nativitates. With Calendaria. — Vellum, in fol., s. IX. CATAL. Ashb. Libri 48. Vitae Sanctorum ac Scintillae Scripturaruni, Defensore auctore. — Membr. in fol. s. IX. CATAL. im Zangemeister. Ashb. Libri 49. Isidorus de Praemiis Sacrarum Scripturarum, de Gestis Sanctoniiu, do Natura Rerum, de Diflferentiis Verborum, etc. — Mamiscrit sur velin, k longues lignes, in -4% du IX. siecle. CATAL. Ashh. Libri 51. Bcda in Parabolas Salonionis. — Menibr. in-4o. s. IX. CAT.VL. Ashb. Libri 55. ' Sanctnruni Vitae. — In Merovingian characters. — Vellum, in fol. s. VllJ. CATAL. Ashb. Libri 57. Scrmoncs varii. Cassiodori Institutionum Divinarum Liber I. — Manuscrit sur velin, a longues lignes, in-folio, du IX. siecle. CATAL. Ashb. Libri 60. Menibr. fol. saec. VIII [nel IX] litteris Meroningicis. CATÄLOG.' .L'ecriture de ce manuscrit, ecrit i'u Itulie, eist tres Binguliere' CAT.' Die Schrift ist der Irischen ähnlich; die Tinte ist sehr blass, wie in manchen Italien. Hss. des XV. Jahrh. 1" Galat''es sunt graeci. (Darüber steht als Ueberschrift in Majiiskdn s. IX: ambrosh epi mediolanensis expositio in decem Epfs PAULI I Dann in karoUng. Minuskeln: Inci]5 ad galatas j) — 75" Mitte: domis|ticos titi . ., finit hoc opusculum in deo aeterno gratias ago . amen • •) • •) damit schliesst die alte Hand. Dann von einer anderen (in karoling. Minuskeln s. IX) Gebete bis 75^ E7}de. Quaternionensignaturen : 8^ q UI, 72^ (^ XIIII. Ashb. Libri 67. Aminonitiones Caesarii. — Manuscrit sur velin, a longues lignes, in 12'"^, du IX. siecle. CATAL. Ashb. Libri 69. Kligius, 8. Episcopus, Homilia de Officio Christiani. Membr. in 4". saec. IX. CATAL. Bericht über die DurchforBcliuag der Bibliotheken Englands. 567 Ashb. Lihri 70. Memhr. 14 foliorum in 8". Saec. X {,b. IX' CATAL.). l'^ iNCiPiUNT Kv[icjrammata prvsJpBRi uiri eru|ditissimi agu- STiNi DE E A j Dum ^ sacris nientein placet exercere loquelis | Quosdam — 14^ epigramma | Non dubie nostri deus est et rector et auctor — Sanctus enim Sanctos facit et de limine lumen|| AM. Lihri 72^ Memhr. 30 foliornm in 8". saec. X (,s. IX' CATAL.). 1** iNciPiT REGULA SANCTi AUGUSTINI [ Ante omnia fratres karissimi j diligatur deus — 2^ de uestra salute. haec sunt quae OBSERUETIS PRAECIPIMUS. IN MONASTERIO CONTITUTIS (sO !) \ PHinum propter quod uno | estis congregati — IP et in temptatione | non inducatur . amen | augüstini de uita et moribus | clerico- RUM I Propter ^ quod uolui et rogaui hester|no die — 18^ dei seruiant | uobis. amen, item sermo secundus de | uita et moribus CLERicoRUM | Kai'itati ' uestrae hodie de nobis ipsis sermo | reddendus — 28^ uobiscum | ibi regnemus;- ut in congregan- Dis I canonicis modus discretionis SIT TE | Cauciidum summopere praepositis nendus ; | ecclarü -f- — 30^ placabilia . Neque enim in omnipotentis dei dicio|| Ashh. Lihri 73. Incipiunt Versus Libri Primi Sancti Orientii. Visio Wet- tini, etc. — Manuscrit sur velin, a deux colonneSj in-folio, du IX. si^cle. CATAL. Ashh. Libri 75. Memhr. in 4". 14 foliorum, saec. IX — X litt, caroling. minusc. pulcherrime scriptus. f. 1 EXEMPLUM EPISTULAE MAXIMI GRAMMa|tiCI MADAUKENSIS AD AUGusTiNUM | Auons ^ crobro tuis aifatibus — 2^ et colimus | EXPLICIT MAXIMI GRAMMATICI | INCIPIT s'cT AUGUSTINI AD MAXIMUM | grammaticum I Seriumne '' aliquid — f)^ cognouero explicit ad ' Prosperi epigrammata 1 — 35. — '- Die Beschreibung die.ser Handschrift verdanke ich meinem Freunde Franz Rühl. — ^ Aug. sermo 355. — ^ Aug. sermo 356. — '■> August. II 20 Ben. ep. 16. — 6 1. c. II 22 ep. 17. r,jj^ Z a n g e in e i 8 1 e r. MAxiMi'M c.nAArMATici'M. Dcv Eßst iliesev Seite nnd die folgende Seite (5*) leer. (>" iirirs oimokis Ancrou lONORATiru (in rothen Kapit.) \ Prai'cipis ' ut respondeam quac | in rcljiis humanis corporea qiinoiK) in|corp()rca scntienrla sint — V)^ | liis quae excitauit nx niliilo iiifliscrcta sei sjTs socie|tate dominatur. Der Rest der Siilc le>'r\\ l'>" ihkronim uk ihta paulak tntrr crtkra iiaeo NAHiiAT I Taiii^ain - crgu brcuiter quomodo — 12^ amici|tiis noxiis proiiocare. D(is Folrjevde vieUeichf von dei'selhen Hnnd (icerin nm einer anderen, jedenf4 vdche rerfjlichen zu icerden verdienen. . 2) iLnel in Jahns Archiv VI (1840) p. 546—594 (n. 2899 4i;{!» nhi'.r ohne n. ;-3438— 3542). •d) Jlaenel Md. VII (1841) p. 594—617 (u. 4140—4501). 4) Haevcl ibi.l. VIII (1842) p. 437—458 (n. 4502— 4911). 5) Ifaene/ ibid. VIII (1842) p. 587—621 (p. 4912— 6135). 6) llaenel, SGi-apeum 1862, Intell.-Blatt p. 178 — 182 und ]y.', — ]()Q (Ausicahl der von n. 8074 — 15659 in Phillijyps Katalog perzeichueten Ihn.). lih habe das Exemplar des Phillip p' sehen Katalogs in der k'nniil. Bibliothek zu Berlin, sowie Haenel's Publicationen excei'pirt. Die in dem Berliner Exemplar fehlenden und zugleich von Haenel nicht abgedruckten Theile (n. 1035, 2799—2898, 6531—7196, 74U4-8229, 8491—12361, 15718—20000) hat Herr Dr. Neu- bauer die Güte gehabt aus dem Exemplar der Bodleiana (i^esp. n. 12124 — 12361, welche in diesem fehlen, aus dem Exemplar der Cambridger Univ. -Bibliothek) für mich excerpiren zu lassen. Ich führe nachstehend nur die Hss. auf, für welche in den Verzeichnissen ausdrücklich angegeben ist, dass sie älter sind als das XL Jahrhundert, mit Ausnahme der Briefe des Augtistinus und Hieronymus, für ivelche auch die jüngeren Hss. zu berück- sichtigen waren. Vgl. über diese Bibliothek noch Maassen in den iSitz.- Berichten der Wiener Akademie 56 p. 169, Z. im Rhein. Mus. \. F. 30 p. 310 und, wie ich nachträglich hinzufüge, R. Paidi im Neuen Archiv H (1877) p. 429. — Diesen Auszügen schicke ich vo7-aus: Inhalt des Katalogs der Hss. von Thomas Phillipps.i Catalogus Librorum Manuscriptorum ex ^ Bibliotheca D. Thoniae Phillipps, Bart. A. D. 1837. Impressus typis Medio- iMuntauis, mense Majo, 1837. Bies ist das Titelblatt des Exemplars des Brit. Museum mit einer Dedication von Sir TL PL datirt April 1838. ' Diese Mittheilungen, welche dem Exemplar des Brit. Mus. entnommen sind, verdanke ich der Güte meines Freundes Prof. Dr. E. Haas. In Deutschland existirt, soviel ich weiss, nur ein (und zwar weniger vollständiges) Exemplar, nämlich in der köni-1. Bibliothek zu Berlin. - 2 An Stelle des ex scheint ein einzelner Buchstabe gestanden zu haben, den Th. Phillipps offenbar selbst herausgebohrt hat. Beriebt über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 575 Auf dem zweiten Blatt folgt ein Index Bibliothe- caruin e quibiis congesta est Bibliotheca manuscriptorum Medio- Montana 1837, welche die ersten 103 Seiten umfasst. Mit dem dritten Blatt beginnt p. 1 des eigentlichen Katalogs. Der Halb- titel in der Ueberschrift führt das Datum 1824 — 1837. Auf den ersten 12 Seiten sind 1035 Nummern verzeichnet, die genau der Beschreibung von Haenel entsprechen. ' Es folgen 4 Blätter (pp. 13, 14, 15, 16, 13* 14*, 15*, 16*) mit n. 1036-1387. Dann folgen die 12 Seiten des Meer- man'schen Katalogs mit 634 Nimmern. Die Pagination geht dann weiter von 23 — 32 (n. 2011—2798); dann folgt ein Supplement- Blatt (pp. 32* und 33*), icelches die Lücke bei Haenel von n. 2799-2898 ausfüllt. Es ist dem Brit. Mus. im Jahre 1836 geschenkt. Die letzte bei Haenel beschriebene Nummer (2986) findet sich auf p. 33. Vo7i da an gehen Pagination und Numerirung regelmässig fort, die Seitenzählung bis 300, die Numerirung bis 15717. Die einzige Unregelmässigkeit ist die, dass pp. 241 und 242 sich zweimal hinter einander auch mit derselben Numerirung aber zum Theil ver- schiedener Mss. fiyiden. Mit p. 213 beginnt: Pars II (= n. 12362—15717). Einen dritten Theil hat Sir Th. Phillipps dem Brit. Mus. im Jahre 1868 geschenkt. Er ist paginirt von 301 — 373 und umfasst die Nummern 15718 — 20000 ; es fehlen dem Exemplar des Brit. Museum aber pp. 317 — 20 mit den Nummern 16361 —16574. Einige Anhaltspunkte über die Entstellungszeit sind oben bereits angegeben. Es lassen sich die betreffenden Dedicationen noch loeiter mit den folgenden Daten vervollständigen. p. 97. Museo Britannico. Ex dono T. P. 1836. p. 129. From Sir T. P. 12/6. 39. p. 175. To the Trustees of the B. M. with Sir T. P.'s compliraents to complete Part I of this Cataloguc. 12 Nov. 1852. 1 Was das Berliner Exemplar statt dessen aufweist, muss ein früherer Ver- such der Katalogisirung sein, der durch die neue Bearbeitung von 1837 unnöthig geworden ist. Das Brit. Mus. besitzt ihn nicht. Sitznngsber. d. phil.-hist. Ol. LXX.XIV. Bd. III. litt. 37 --.,. ZaiigemeiBter. ; t ( ' I p. L'i;i. Vov (li(! British Museum May 1861 (wo der zu vemhiedenai '/xiUn tjedruckte zweite Theil vollständig eingeschickt icttrde). Auch der Iudex in 20 Blättern, der dem (IL) I heile an- iU'Uäugt ist imd die Nummern 1—12100 in sich hegreift, ist zu n^rsciäedemn Zeiten (zwischen 1847 und 1852) entstanden icnd nmqi'ijehen worden. Er ist iiherschriehen : 1") Index noniinum, locorum, virorum et rerum. In Catal. Mss. Phillipps, 1846. No 1 to 2410. Dieser erste Index besteht aus 3 Blättern. 2) zu n. 2410—2999 (I Blatt). 3) zu u. 3000-3712 (1 Blatt). 4) zu ü. 3706—4000 (1 Blatt). 5) zu 11. 4001-4600 (1 Blatt). 6) zu n. 4601—4912 (1 Blatt). 7) zu n. 4912—11506 (10 Blätter). 8) zu n. 11507-12100 (2 Blätter). Auf einem besonderen Blatte folgt noch einmal eine bis zum Jiihrr. 1848 fortgesetzte neue Ausgabe des oben erwähnten Index l'ildiothecarum. Bibllotheca Thomae Phillipps. Nr. 1325 St. Isidorus; s. X. mbr. red mor. 93 leaves; be- gins with the Chapter ,Q,ualiter monendi sunt Pastores'. Nr. 1326 S. Augustini Omelia. fol. membr. s. X. Nr. 1654 (Meerman n. 415) Hieronymi comm. in libros parali- pomenon c. not. ad marginem recentiore manu appositis, praemissis de historia tripartita versiculis; saec. IX. cha- ractere Carolovingico, membr. (Folia priora et ultima a blattis sunt laesa). Nr. 16;)9 (M 422) Hieronymi prologi et versio Ezeehielis, Da- nielis, Iloseac, luclis, Amosi, lonae, Micliaeae, Nahumi, llabucuci, Hoplioniae , Haggaei, Zachariae, Malacliiae, lesaiae et epistolarum Pauli; gl. super prophetas, evan- gelistas et Pauli epistolas; excerptum ex vita S. Martini, episc. Turonensis, paulo recentiore manu scriptum ; saec. IX. iiiciiibr. (Notatur hie codex S. Vincentii Metensis). Nr. 1(»G0 (M 426) Sedulii collectanea in Matthaeum ex diversis putribus excerpta; saec. IX. exeuntis, membr. (Prima Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. ö77 pag-ina plane est detrita prioribus foliis a blattis laesis. Citat hunc codicem Labbaeus in dissertt. de scriptor. eccles.) Nr. 1662 (M 429) Ang-ustini tr. in loannis evang-elium ; saec. X. Charactere Saxonico (paucis foliis exceptis) et binis columnis exaratus; membr. (In fine legitur: Adalhartus scripsit istum librnm ; ac deinde charactere maiusculo : Deodericus hnniilis See Mettis minister hunc codicem Sco Vincentio contulit sub iugulo anathematis.) Nr. 1676 (M 449) Augiistini, Leouis, Gregorii P., Hieronymi aliorumque patrum sermones et homiliae, quas Eginus praesul transscribi iussit, quarumque index folio XXL verso et seq. exhibetur , secundum ordinem solemnita- tum, quibus in ecclesia legebantur; saec. VIII. membr. (f. 288, duabus columnis, forma quadrata, picturis quatuor notatu dignis ornatus, initio vero et in fine mutilus, scriptura hie illic evanescente et in fine maculata). Nr. 1681 (M 455) Augustini de trinitate lib. XV; Anicii Severini Boetii lib. ad Aurelium Symmachum, quomodo trinitas unus deus est et non tres dii ; idem ad loanncm, diaconum Aquileiensera, utrum pater et filius et spiritus s. de divi- nitate substantialiter praedicentur; idem ad versus Ne- storium, pro persona et natura; saec. IX. charactere Carolovingico, membr. (in fine deficieus.) Nr. 1706 (M 494) Augustini lib. de consensu evangelistarurn ; eiusd. retractationis librorum de sermone domiiii in monte lib. II; saec. X. membr. (Initium et finis a blattis est laesus. Notatur hie Codex S. Vinceutii Metensis). Nr. 1709 (M 498) Eucherii, Lugdunensis episc. , quaestiones CCIII in vet. et nov. testamentum ; saec. IX. membr. Nr., 1712 (M 504) Augustini epist. ad Armentarium et Pauliiiam ; eiusd. sermones V, quorum ultimi finis desideratur, c. indice praefixo ; saec. X. membr. Nr. 1716 (M 511) Pia monita, ex S. Ephrem et aliis pati'ibus excerpta, brevioresque sermones; glossarium a litera A ad V; saec. IX. membr. Nr, 1723 (M 52(5) Lib. de virtutibus et vitiis ex variis excerptis consarcinatus, cuius initium periit; B. Caesarii Arelateu- sis homiliae X, ad quarum calcem legitur: L]xpliciunt 87* fjii Xangemeister. li.iiiiiliae 8. Cnesarii ad monachos scriptae sanctimonialibus in counibio Mettis civitate communiter viventibus; excerpta 0 collationibus patrum; benedictiones variae, nempe aquae foi-vcntis et ferri calidi, aquae ferventis in caldario, aquae tViicidac etc., in tine niutilae; saec. X. membr. Nr. UM (M o-'^S) Hieronymi ad Fabiolam epist. de vestibus »accrdotum ; Isidorus Hispalensis de instrumentis vestium ; idein de diversitate annulorura etc.; Ercanberti annotationes in evann'clium loannis; saec. IX. cbaractere Carolovingico ininusculo, niembr. 8". Nr. 1741, 1743, 1744, 1745, 1747, 1748, 1749, 1750, 1763, 1765, 1769, 1777: Canonistisches (s. Haenel). Mr. 1815 (ÄI 688) Optatianus, panegyricus Constantini; saec. X mcnibi'. 4'\ Mr. i^'2A [Sl 707 j Versus centoni (so!) ex libris Dracontii; luvcnei presb. carminis in evangelia lib. IV c. gl. interlin.; infra praefationem liuius poematis XVlineae uotis Tironianis descriptae reperiuntur; saec. X. membr. 8". Mr. 1S29 (M715) Eusebii Caesariensis chi-onicon a S. Hiero- uymo Latine translatuni, c. huius praefatione; saec. VIIl., cbaractere Carolovingico, membr. (In ultimo folio mutil.) [Vijl. Eusebi Chronica ed. Schoene, vol. I, p. XIV. Der Codex tat wie alle diese Meerman' sehen ein Claramontanus (d. h. er gehörte dem JeauitencoUeg, collegium Ciaram ontanum in Paris); nach llühl's Vermuthung ist er in Vero7ia ge- schrieben und icar dann, ehe er nach Paris kam, in Trier.] Mr. 1832 (M 718) Beda, de natura c. gl. margin. et interlin,, de temporibus, de Septem planetis, de temporum ratione ; ciusd. argumentum ad feriam, qua Christus passus est, invcniendam, et ad numerum, quem alter animo conceperit, t'xplorandum ; idem de sex mundi aetatibus, et abbreviatio c'hronicae; anon. excerptum de astrologia Arati ; de signis coelestibus c. %.; saec. IX. membr. fol. Nr. I8()lt (M 768) Calendarium vetus; excerptum de astrologia ; Bcdac, presljyteri, de temporum ratione lib., in quo de sex huius saeculi aetatibus ; accedit glossarium chorogra- phicum N. T. usque ad literam P. ; saec. IX. membr. 4^ (Fuit .8. Maximini Trevirensis). ... Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 579 Nr. 1872 (M 772) Eusebii Caesaviensis chronicon a S. Hieronymo Latine translatum ; saec. IX. membr. Nr. 1877 (M 780) S. Martini, Turonensis episc, lib. de trinitate; . . . Sulpicii Severi de vita Martini . . . versus (Sidonii Apollinoris) in laudem S. Martini u. a. m. (s. Haenel) saec. IX. membr. 4". (Hie codex dono datus fuerat mona- sterio S. Vincentii Metensis a Deoderico, Metensi episcopo.) Ni'. 1885 (M794) Isidorus Hispalensis de laude Hispaniae; eiusd. historia Gothorum, Vandalorum et Suevorum u. s. w. [Dieser Codex enthält den sogen. Anonymus Valesianus ; siehe RUhl in Ritschelii Acta soc, phil. Lips. IV p. 368.] Nr. 1895 (M 820) Bedae presb. de sex mundi aetatibus Hb., cuius XXIX priora capita sunt avulsa; saec. IX membr. 8** (In monasterio 8. Vincentii Metensis descriptus). Nr. 1896 (M 821) u. a. Fragm. commentarii Hieronymi in Danielem, .... excerptum e chronicis Eusebii. Vgl. Rühl l. c. £). 370. Nr. 2179 Boetius :r£pi epi/r^vciac Aristotelis ; saec. X. membr 4. Haenel 1830 col. 892 Gregorius in Ezechielem; saec. X. membr. fol. Nr. 3069. Beda in Epistolas Canonicas. membr. s. X. Charac- tere Longobardico. Nr. 4605 Beda in Actus Apostolorum. fol. membr. s. X. Fragm. Nr. 4651 leronymi Epistolae fol. membr. s. XII. Nr. 6659 Omeliae a die Paschalis ad adventum Domini. fol. larg. membr. s. X. Nr. 6924 1) Sulpicius Severus de Vita S. Martini; 2) Vita S. Briccii Turonensis Episcopi. S^. membr. saec. IX. Nr. 10614. Beda in Actus Apostolorum, f. membr. s. X. 12260—12313: Payne & Foss. 1848. Ex Abb. Ö. Stephani de Nova Fossa: Nr. 12260 1) Epistola Daciani, Fortunati, Boethii , Victoris, Scolastici, Horontii, Vindiciani^ Victoris, lanuarii, Victoriani, Fontii, Episcoporum, ad lohannem Presbyterum et Archimandritam , et Venerium Diaconum. m) Z a II (,'eiiieiiitcr. 2) Fiilfijentius Ep[isco]pus. de Veritate Praedestina- tionis et Gratiae. 3) Potri Diaconi, Johannis, Leontii, loliannis, etc. Epistolae Daciano, Fortnnato, lanuario, Albano, Orontiu, Boethio, Fulgentio et ceteris Episcopis. 4) Rescriptum Eporura. prcdictorum ad Petrum Diaconum, et pred(i)c(t)os. 5) Augustini Epistola ad Petrum Diaconum, Hiero- solynuini proficiscenti (sie) qualiter debeat verae fidel rectc teuere. fol. min. mbr. s. VIII. Scriptura Langobar- dica (folia 513). Nr, 122G1 1) Augustinus de Vera Religione. 2) Augustinus de Utilitate Credendi. 3) Augustinus Epistolae tres. 4) Augustinus Soliloquia. 5) Augustinus De Divinitate Daemonum. 6) Hieronymus de Resurrectione Carnis. 7) Hieronymus de Melchisedec. 8) Anonymi Opus cum Cassiani Carmine. 9) Augustini Epistola ad Alypium, episcopum Thaga- stensium, de Natali Leontii, Episcopi Hipponensis, Incipit, ,De Negotien Fol. min. mbr. s. VIII. Scriptura Lango- bardica (folia 197). Xr. \-J-J&2 1) Beda in Epistolas Catholicas. 2) Beda in Apocalypsin. Fol. min. mbr. s, VIII Scriptura Lango- bardica (folia 208). Nr. 12263 1) Eugippii Thesaurus Excerptorum ex Augustino. 2) Excerptum ex Libro Pliilaetrii, Episcopi Brixiensis, de Heresi de Melchisedek. S. VIII. 3) De Inventione Crucis (addita, Saeculo IX.) Thick fol. vellum s. VIII. Cliaractere Langobardico (folia 369). Nr. 12264 Augustini Sermones nonnulli; inter alios: In Natali S. Gaudentii. Fol. min. mbr. s. VIII. Charac ter e Langobardi co (folia 157). Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 581 Nr. 12265 1) Vita lohannis Eleinosinarii, a Leontio, Episcopo NeapoleoS; scripta, interprete Anastasio S. R. E. Bibliothecario. Saec. IX. 2) Vita S. Basilii, Interprete Urso S. R. E. Sub- diacouo. Saec. IX. 3) De Diviiia puuitione in violatores Sacrorum. Saec. VIII. 4) Vita S. Macharii, Roniani Eremitae; auctoribus Theophilo, Sergio et Chuno. Saec. IX. 5) Vita S. Euphraxiae Virginis. Saec. IX. 1 fol. min. 6) Vita S. Eiiphrosinae Virginis. Saec. IX. ) mbr. 7) Vita S. lohannis Clirysostomi. Saec. XL Nr. 12266 1) Eusebii Crouica de Generationibus Bibliae. 2) Persecutiones octo contra Christianos. 3) Prophetiae ex Sacris Libris. 4) Virtutes Eliae Prophetae 5) p. ysel Eiü do. 6) Comparationes Hoininum. 7) Liber Generationis Hominum. 8) Nomina Regum Samariae. 9) Nomina Prophetarum et Sacerdotum. 10) Patriae Levitarum. 11) Interpretatio Nominum Hebraicorum. 12) Index Libroriim Canonicorum Vet. et Novi Test. 13) De Locis Hebraicis. 14) Alia Interpretatio Nominum Hebraicorum. 15) Excerpta ex Cassiani Collationibus. 16) Augustinus de Gratia et Libero Arbitrio. 17) Augustinus de Correptione et Gratia. 18) De Origene, qui scripsit Mille et Sexcentos Libros. Fol. min. mbr. s. X. folia 105. Nr. 12298 1) Liber ludith & Apocalypsis. 2) Passiones SS. Petri et Pauli, Laurentii, Andreae, Martini, Felicis Martyris, Agathae, Blasii, Severi, Clementis, Mathei Apost. Simonis, ludae, Marci, loannis, Pauli, Tliomae, et Bartliolomei. 3) Omeliae SS. Hieronymi et Gregorii. 4) Hist. Assumptionis B. V. j\l. 5) Sermones Bedae in fest. O. SS. r^wo Zangemoister. ü) Serinunes in Natali Martyruni. 7) .SeniKjiies S. Muxinii, et S. Augustini, etc. Fdl. Dil) r. s. X. Nr. ].i'M'2 1» Hieronymus de Vita S. Anthonii. 2) Vitae S8. Pauli, Simplicis, Hilarionis, Frontonis, Piilai5:ii, Mariae Egyptiacae, Euphrosinae, Marianae. .-5) Atlianasius de Vita Antiochi Monachi. 4) Vita S. Thaidis Meretricis. rJ) Doctrina Abbatis »Silvani. G) De Monacho a Daemone decepto. 7) De Penitontia Theophili. 8) Visio S. (Jarpi. 9) Doctrina S. Athanasii. Charactere Langohardico. 10) Vita S. Fursaei Abbatis. Charactere, Langohardico. 11) Vita S. Helenae. 12) Visiones quaedam. 13) Visiones Macarii Abbatis. 14) Visiones Moysis — 15) De Copres Presbytero, et Pateriuusio. Thick sm. 4'" red. russ. vfellum]. s. X. folia 434, 12347—12352: Mss. Libri, ex Monasterio de Stavelot: Nr. 12350 Cassiodorus in Psalmos. fol. mbr. s. X (a. 975). Nr. 12351 Gre,2^orius in lob. fol. mbr. s. X. Nr. 12.352 Eugippiu.s in S. Augustinum. fol. mbr. s. X. Nr. Iti249. 139 Boda in Marcum. fol. mbr. s. VIII. (Libri, Anction 1859) Nr. 1(;2.50. 140 1) Bedac Ilistoria Gentis Anglorum. 2) Vita et Trauslatio 8. Neoti ; fol. mbr. s. X vel XI. (Libri 1859) Nr. I(i278. 229 1) Cassiodori Liber Humauarum Literarum de Artibus et Disciplinis Secularium Studiorum. 2) Augustinus de Doctrina Christiana. 3) Augustinus contra Mcndacium. - 4) Augustinus de Musica. 5) Augustinus de Ordine. 6) Augustinus de Civitate Dei. 7) Augustinus de Genesi. 4'" mbr. s. rX. (Libri 1859) Bericht über die Durchforschung der Bibliotheken Englands. 583 Nr. 16332. 431 1) Gregorii Dialogi, 2) Vita S. Symeonis; fol. mbr. s. IX (Libri 1859). Nr. 16339. 626 1) Ludovici Epistola ad Hilduinum Abbatem, 2) Responsio Hilduini (53 folia); 3) Hilduini Areopagitica. 4'° mbr. s. X. (Libri 1859) Nr. 16355. 721 1) Nicoderai Evangelium. 2) Augustinus, De vita Christiana. 3) Altercatio Ecclesiae et Synagoga. 4) Alcuinus, De Virtutibus et Vitiis. 18'^ mbr. saec. X. (Libri 1859) Nr. 17849 Concilia Toletana et Gangrensia; 4" mbr. s, IX. Holkham. Bibliothek des Earl of Leicester iu Holkham (Norfolk). Es existirt dort ein (jescJiriebener Katalog der meist aus Italien, z. B. Padua, stammenden Hss. von William Boscoe und Frederic Madden. Er ist für den Druck fertiggestellt (selbst bis auf die für die Tafeln bestimmten Facsimiles von Miniaturen u. A.), aber auf den Rath Madden's nicht publicirt worden (s. Edioards, memoirs of libraries 1859 II, p. 156). Nachstehende Uebersicht seines Inhaltes verdanke ich der Güte des Bibliothekars des Lord Leicester^ Rev. Alex. Napier. Catalogue of Manu Scripts in the Library at Holkham. Compiled and arranged by William Roscoe, collated and enlarged by Frederic Madden. Begun 1815, terminated 1828. The Catalogue is bound in Eight voluraes in folio. The number of Codices is 731. Volumes I — III. contain Divinity. Volume IV. Jurisprudence — Ecclesiastical and Civil. Volume V. Poetry and Miscellaneous Writers. See. I. Greek Poets, Greek Historians. See. IL Latin Poets, Latin Historians. Volume VI. Poetry — History — Miscellaneous Writers. See. III. Latin Orators, Philosophers, Grammarians. See. IV. Later Latin Writers. 'iS4 7»ni:cini>iit«r. Bericht Ober die Dorchforschnng der Bibliotheken Englands. Voltiiii«' ^'JI. Poetry — History — Miscellaneous Writers. See. V. Italian Poets. Prosa Writers etc. Set'. VI. French MSS. various. See. VII. English MSS. various. Sevcral Codices under tlie Heading: Science and Art. Several Codices under the Heading-: Heraldry. Volume VJ 11. contains an introductory account of the Founders of the collection by Roscoe with supplementary notices bv Madden. Eini'u anderen Katalog enthält die Bibliothek des Thomas l'hillljijis unter n. 136.56 (.Catalogue of Holkham MSS. fol. ••hart.', von Panne erworhen ,ex Bibl. Ducis Sussex'). — Ueber diese Bibliothek vgl. ausserdera Pert£ Archiv IX, p. 530 und. über die dortigen Sammlungen überhaupt, namentlich die reichen Kunst- AchUtze : Michaelis in der Archäolog. Zeitung XXXII, p. 18. — Ich hnhp für die lat. Kirchenschriftsteller den dortigen Katalog, welcher dfts Alter der Hss. stets, und soweit ich controllirte, im Ganzen richtig angibt, durchgegangen, desgleichen eine grosse Anzahl der Hss. selbst angesehen. Die Sammlung enthält einen Orosius aus dem A'T'. Jahrk, aber keinen latein. patristischen Codex aus der Zeit vor dem Jahre 1000. Heidelberg, 1876. 0 / / AS Akademie der VJissenschaf ten, 14-2 Vienna. Philosophisch-Histo- A53 rische Klasse Bd . 84. Sitzungsberichte PLEASE DO NOT REMOVE CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY